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Nummer 102
Dienstag, den 12. April 1927.
190. Jahrgang
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ſtädtel und Naiſonalbani.
Moskaus Proteſt in Peking
O
Schwere Anſchuldigungen
gegen England.
Die Eröffnung des Allruſſiſcken Sowjets.
* Riga, 11. April. (Priv.=Tel.)
Ueber die Proteſtnote der Sowjetregierung an die chineſiſche
Zentralregierung werden nunmehr noch weitere Einzelheiten
bekannt. Die Note iſt das Ergebnis ausgedehnter Beſprechungen
und Auseninanderſetzungen zwiſchen zwei Richtungen in
der Moskauer Politik, von denen
die eine ſcharfe Gegenmaßnahmen verlangte,
während, die andere einen Abbruch der
diplomatiſchen Beziehungen mit China der
Sache nach zu vermeiden wünſcht. Als
Kom=
promiß zwiſchen den beiden Strömungen
kam eine Formulierung zuſtande, die zwar
die Abberufung des
Sowjet=
geſchäftsträgers in Peking
ein=
ſchließlich des
Botſchaftsperſo=
nals bekannt gibt. . Bekanntlich weilte der
Botſchafter ſelbſt ſchon vor dem Eindringen
der chineſiſchen Polizei in die Botſchaft in
Moskau, während das Perſonal zur
Er=
ledigung der konſulariſchen Geſchäfte noch
in Peking war. Im übrigen fordert die
Note von der chineſiſchen Regierung
ledig=
lich die Wiedergutmachung des
Un=
rechts und beſcheinigt ihr in Ablehnung
ſchärfſter Repreſſalien nach imperialiſtiſchen
Methoden ihre Bedeutungsloſigkeit als einer
bloßen Schattenregierung, indem ſie ſich
dar=
über Rechenſchaft ablegt, daß
verantwor=
tungslofe Kreiſe ausländiſcher
Imperialiſten die Sowjetunion
zum Kriege provozieren
woll=
ten, wobei das Pekinger Kabinett
das Werkzeug eines von
auslän=
diſchen imperialiſtiſchen
Krei=
ſen getriebenen Spieles wurde.
Zum Schluß erklärte die Note, die
Sowjet=
gerichtete Berufung auf die
Weiterverfol=
gung der ruſſiſchen Weltpropaganda
unter=
ſtreicht die offizielle „Isweſtija” in ihrer
Wochenbetrachtung, indem ſie der Ueberzeugung Ausdruck gibt,
daß die Beſetzung der Sowjetbotſchaft in Peking
erfolgt ſei, nachdem England ſeine Hoffnungen auf einen
Bruch innerhalb der Kantonpartei und auf einen offenen
Kon=
flikt zwiſchen General Tſchang Kai=ſchek und den Kommuniſten
habe aufgeben müſſen. Eine weitere Reſonanz fand der ruſſiſche
Proteſt bei der erſten am Sonntag eröffneten Sitzung des 13.
All=
ruſſiſchen Sowjets im Moskauer großen Theater. Seit zwei
Jahren iſt es das erſtemal, daß der Kongreß einberufen werden
konnte, ohne daß heftige Auseinanderſetzungen mit der Moskauer
Oppoſition befürchtet zu werden brauchen, da ſich dieſe in der
Zwiſchenzeit auf den energiſchen Druck Stalins hin verflüchtigt
hat. Um ſo eindrucksvoller und geſchloſſener konnte der
Kon=
greß, dem in wenigen Tagen der Kongreß der Vereinigten
Sowjetrepubliken folgen ſoll, nach außen hin auftreten. In
An=
weſenheit des franzöſiſchen Botſchafters Herbette und des
eng=
liſchen Geſchäftsträgers Peters gab der Präſident des Rates
Rykow über China eine Erklärung ab, in der er eine
zu=
ſummenfaſſende Darſtellung über die Ereigniſſe in Peking und
Schanghai gab und mit ſtarker Betonung erklärte, daß Rußland
die einzige Macht ſei, die in chineſiſchen Häfen keine Kriegsſchiffe
und auf chineſiſchem Boden keine Soldaten habe. Aus allem
er=
gebe ſich dabei deutlich die Abſicht, zwiſchen Rußland und China
Unfrieden zu ſäen und die chineſiſche Revolution in einen
poli=
tiſchen Gegenſatz zu dem ſowjetruſſiſchen Kommunismus zu
bringen. Er ſchloß mit einem Wort Hindenburgs, der einmal
gefagt habe, es komme darauf an, wer die ſtärkſten Nerven habe,
aber mit der Drohung, daß man die Nerven Rußlands nicht
über=
ſpannen dürfe.
In Sowjetkreiſen iſt man der Anſicht, daß die jüngſten
Er=
eigniſſe in China, ja nicht zuletzt auch die Zwiſchenfälle in Peking
und Schanghai, der Chinapolitik Rußlands eher zum Vorteil
als zum Nachteil gereichen. Man rechnet auch trotz kleinerer
Rückſchläge mit einnem unaufhaltbaren Vormarſch der
Kanto=
neſen auf Peking, und das Telegramm des General Tſchang
Kai=
ſchek, desſelben Generals, der nach einer Verſion von anderer
Seite für die Aktion gegen das Sowjetkonſulat in Schanahai
ver=
antwortlich ſein ſoll — die wahren Hintergründe dieſes
Vor=
gehens ſind noch nicht aufgeklärt! — an die Sowjetregierung
anläßlich des Pekinger Zwiſchenfalles hat einen ausgezeichneten
Eindruck gemacht. Dabei wird man im Auge behalten müſſen,
daß die Sowjetpolitik keineswegs die radikale Richtung des
Kuomintang unbedingt begünſtige. Vielmehr wiſſen die
Sowjet=
ruſſen nur zu gut, daß eine gemäßigte Politik der
nationaliſti=
ſchen Bewegung China viel dienlicher iſt als die freilich von
Agenten des Kuomintang insgeheim geförderte Radikaliſierung
und Desorganiſation der chineſiſchen Maſſen.
Abbruch der ruſſiſch=chineſiſchen Beziehungen.
EP. Moskau, 11. April.
Heute verließ der chineſiſche Geſandte Tſcheng Moskau,
während der ruſſiſche Geſchäftsträger Tſchernych
bereits aus Peking abberufen iſt. Liwinow hatte nach
Abſendung der ruſſiſchen Proteſtnote eine Unterredung mit dem
deutſchen und dem franzöſiſchen Botſchafter. Die Sowjetpreſſe
erörtert die Frage, ob die Regierung von Peking die vier
ruſ=
ſiſchen Forderungen erfüllen werde. Im allgemeinen herrſcht die
Auffaſſung, daß Tſchang Tſo=lin dieſe Bedingungen nicht erfüllen
Belagerung des ruſſiſchen Konſulats in Schanghai.
regierung denke nicht daran, ſich von jemand Unmittelbar nach dem chineſiſch=ruſſiſchen Zwiſchenfall in Peking fand eine Aktion
provozieren zu laſſen und verfechte mit allen" gegen das ſowjetruſſifſche Generalkonſulat in Schanghai ſtatt. Das Konſulatsgebäude
Mitteln die Sache des Völkerfriedens weiter, iſt, ohne daß die internationalen Konſuln befragt wurden, von Poliziſten der inter=
Dieſen an die Adreſſe Englands gerichte= „nationalen Niederlaſſung und ruſſiſchen Weißgardiſten umſtellt worden. Alle
Aus=
ten Proteſt und die an die gleiche Adreſſe und Eingehenden ſind unterfucht worden ſelbſt der ruſſiſche Konſul in Schanghai
wurde von der Wache aufgehalten.
werde. Auch in dieſem Fall dürfte es beim Abbruch der
diplo=
matiſchen Beziehungen zwiſchen Moskau und Peking bleiben, da
die Moskauer Regierung zurzeit alle Repreſſalien ablehnt.
Eine Note der Mächte an die Kantoneſen.
Die Vertreter der fünf Mächte England, Amerika,
Japan, Frankreich und Italien haben gleichzeitig dem
chineſiſchen Außenminiſter der
Kantonregie=
rung in Hankau und dem militäriſchen
Ober=
kommando der Südtruppen in Schanghai eine
Proteſtnote gegen die Ermordung von
Euro=
päern überreicht. In dieſer Note wird eine Unterſuchung
der Zwiſchenfälle und die Beſtrafung der an der Erſchießung
und Plünderung ſchuldigen Offiziere verlangt. Die Proteſtnote
der Mächte wegen der Vorkommniſſe in Nanking enthält auch
den Hinweis, daß die aufgeführten Regierungen, ſo lange die
Nationaliſten nicht zur Zufriedenheit der in Frage kommenden
Mächte ihre Abſichten darlegen könnten, die geſtellten
Bedin=
gungen prompt zu erfüllen, ſich gezwungen ſähen, diejenigen
Maßnahmen zu treffen, die ſie für angebracht hielten. — In
amt=
lichen engliſchen Kreiſen wird zu der Note noch bemerkt, daß die
Forderungen keineswegs die Souveränität und die Würde des
chineſiſchen Volkes antaſten oder dieſes erniedrigen wollten,
ſon=
dern daß die Note ſich nur gegen diejenigen ausländiſchen und
chineſiſchen Einflüſſe richte, die für die Vorkommniſſe von
Nan=
king dadurch verantwortlich ſeien, daß ſie den Haß der Chineſen
gegen die Ausländer geſchürt hätten
Wie die Tokioter Nachrichtenagentur mitteilt, enthält die
Note wegen der Vorfälle in Nanking keine Drohung und iſt nicht
als Ultimatum aufgefaßt. Nach aus anderen Quellen
ſtam=
menden Nachrichten enthält die Note folgende Forderungen:
1. Angemeſſene Beſtrafung der in Nanking zurzeit des
Zwiſchenfalles die Befehlsgewalt ausübenden Offiziere, ebenſo
Beſtrafung der direkt verantwortlichen Perſonen.
2. Oeffentliche Entſchuldigung des Generals Tſchang
Kai=
ſcheck, ſowie das Verſprechen, daß ſich ſeine Truppen in Zukunft
aller Gewalttätigkeiten gegen Ausländer enthalten würden.
3. Entſchädigung für die bei dem Zwiſchenfall zu Schaden
gekommenen Perſonen.
Die Note verlange ferner, die Nationaliſten ſollten den
be=
teiligten Regierungen gegenüber zum Ausdruck bringen, daß es
ihre Abſicht ſei, den Forderungen prompt nachzukommen.
Verfolgung der nattionaliſtiſchen Agenten
Eigener Drahtbericht des „D T‟
Einem Funkſpruch aus Tientſin zufolge, fahnden die
dortigen Militärbehörden eifrig nach nationaliſtiſchen Agenten
Alle vom Süden in Tientſin eintreffenden Schiffe, insbeſondere
diejenigen aus Schanghai, werden bei ihrer Ankunft eingehend
durchſucht In den letzten Tagen ſollen allein 150 Agenten der
Nationaliſten durch die Militärbehörden von Schanghai
hinge=
richtet werden ſein
Der Kampfum das Konkordat.
Der Reichsaußenminiſter hat zweifellos das Verdienſt, daß
er durch ſeine Rede auf der Kulturtagung der Deutſchen
Volks=
partei die etwas vebelhafte Verſchwommenheit, die ſich um die
ganze Konkordatsfrage herum lagerte, zerriſſen hat. Er hätte
das vermutlich taktiſch geſchickter anpacken und den Eindruck
ver=
meiden können, als ob er durch ſeine wiederholten Erklärungen
einen Teil von dem zurücknahm, was er zunächſt geſagt hatte; ein
Eindruck, der übrigens ſachlich unberechtigt iſt. Dieſes Kapitel
aber iſt wohl vorläufig geſchloſſen, nachdem die
Regierungspar=
teien den demokratiſchen Vorſtoß bei der Schlußabſtimmung über
den Etat abgelehnt haben. Die ſachliche Auseinanderſetzung wird
aber weiter gehen. Es iſt unbeſtreitbar, daß das Konkordat im
Reich wie in Preußen in den nächſten Monaten für die politiſche
Geſtaltung eine große Rolle ſpielen wird, ſchon weil das
Zen=
trum keine Ruhe gibt und eine Preſtigefrage daraus macht. Um
ſo notwendiger aber iſt es, daß man ſich einmal über das
Grund=
problem ſelbſt klar wird. Und da beſtehen allerdings noch ſehr
erhebliche Differenzen.
Dr. Streſemann iſt davon ausgegangen, daß, nachdem
ein=
mal Bayern mit dem Vatikan ein Konkordat abgeſchloſſen hat,
die prinzipielle Frage über die Nützlichkeit derartiger Verträge
entſchieden iſt. Ob es gut war, die Dinge ſo weit kommen zu
laſſen, ob das Reich nicht beſſer daran getan hätte, rechtzeitig
einzugreifen und den Bayern nicht ſo weitgehende
Bewegungs=
freiheit zu laſſen, darüber zu ſtreiten, hat heute keinen Sinn
mehr, nachdem das bayeriſche Konkordat angenomme" worden
iſt. Wir glauben aber zu wiſſen, daß zu den Zeiten der
Regie=
rung Cuno einmal der Gedanke beſtanden hat, ſolche Extratouren
unmöglich zu machen, wie ſie Bayern getanzt hat. Der damalige
Reichsinnenminiſter Jarres war dabei, den Entwurf eines
Reichsrahmengeſetzes auszuarbeiten, worin den Ländern für den
Abſchluß von Konkordaten beſtimmte Grenzen gezogen wurden.
Der Entwurf iſt aber ſpäter aus irgendwelchen Gründen liegen
geblieben. An ein eigentliches Reichskonkordat iſt dabei wohl
nicht gedacht worden, ſondern nur an ein innerdeutſches Geſetz,
das die Länderregierungen band und in ihren Verhandlungen
mit dem Vatikan einengte. Ein Reichskonkordat ſelbſt wäre
etwas ganz anderes, das wäre ein unmittelbarer Vertrag
zwi=
ſchen dem Deutſchen Reich und dem Vatikan, der vielleicht das
Ziel hätte, alle weiteren Konkordate zwiſchen dem Vatikan und
den einzelnen deutſchen Ländern unmöglich zu machen.
Nütz=
lich könnte ein ſolches Verfahren ſein, da nach den Vorgängen
in Bayern nicht nur Preußen, ſondern auch andere Länder zu
Sonderverhandlungen geneigt ſind. Inwieweit aber damit das
ganze Problem gelöſt werden könnte, iſt einigermaßen
zweifel=
haft, weil die Zuſtändigkeit des Reiches für Fragen, wie ſie etwa
die Beſetzung der Bistümer und der Domkapitel bedeuten,
be=
ſtritten iſt. Was das Reich mit dem Vatikan unmittelbar regeln
könnte, wäre lediglich die Abgrenzung der einzelnen Diözeſen,
die heute kreuz und quer durch die Reichs= und Landesgrenze
laufen. Hier wäre zur Vereinfachung der Verwaltung und zur
Vermeidung nationaler Gegenſätze auch im kirchlichen Intereſſe
vielleicht eine Neuregelung angebracht.
Im allgemeinen iſt ja überhaupt zu ſagen, daß der Gedanke
eines Konkordats an ſich, ſo wie die Dinge zurzeit liegen,
wohl kaum auf unüberwindlichen Widerſtand ſtoßen wird. Der
Streit wird nur um den Inhalt des Konkordats gehen.
In=
ſoweit hat das Zertrum Recht, daß nun einmal der Vatikan eine
geiſtige Macht iſt, die außerhalb der ſtaatlichen Hoheitsgrenze
ſteht, und daß es wünſchenswert iſt, ſich mit ihm zu verſtändigen,
wenn eine derartige Verſtändigung ohne Verletzung der
Staats=
hoheitsrechte möglich iſt. Denn an einem Kulturkampf haben wir
alle kein Intereſſe. Aus dieſer Zweckbeſtimmung aber ergibt ſich,
daß ein Konkordat immer nur abgeſchloſſen werden kann auf
dem Gebiete der kirchlichen Verwaltungsbefugniſſe, um hier eine
Zuſammenarbeit zwiſchen dem Staat und der Kirche zu
ermög=
lichen, daß aber alle anderen Fragen, die reinen ſtaatlichen
Cha=
rakter tragen, ausgeſchaltet werden müſſen. Darunter iſt in
erſter Linie die Schule zu verſtehen, die eine rein ſtaatliche
An=
gelegenheit iſt und ein Hineinregieren der Kirche oder
Kon=
zeſſionen an die Kirche nicht verträgt. Wir werden es ſchwer
ge=
nug haben, uns über die Auslegung der Schulgrundſätze in der
Verfaſſung innerhalb unſerer eigenen Grenzen
auseinanderzu=
ſetzen. Jedes Hineinreden des Vatikans müſſen wir ablehnen,
Ein Verſuch, die Schulfragen in das Konkordat hineinzuziehen
— mag das nun im Reich oder in Preußen verſucht werden —
müßte, ſoweit die derzeitigen Regierungsparteien in Frage
komn=
men, auf den Widerſtand zum mindeſten der Deutſchen
Volks=
partei ſtoßen, die hier und das hat Dr. Streſemann mit Recht
hervorgehoben, ihren Beruf in dem gleichen Kampfruf ſehen
müßte, den Bennigſen für die Nationalliberale Partei anklingen
ließ, als er an das liberale Bürgertum zum Widerſtand gegen
das reaktionäre Schulgeſetz appellierte.
Wenn alſo das Zentrum klug iſt, dann läßt es von
vorn=
herein aus ſeinen Wüuſchen nach einem Konkordat alle
Schul=
fragen heraus. Ob es raſcher im Reich oder in Preußen zum
Ziel zu kommen hofft, läßt ſich noch nicht genau überſehen.
Sozialdemokraten und Demokraten, die ja in Preußen ſelbſt in
der Regierung ſitzen, haben ein begreifliches Intereſſe daran, die
ganze Angelegenheit ins Reich zu verſchieben, um dort zwiſchen
den Regierungsparteien Unfrieden zu ſäen. Fragt ſich aber,
wieweit das Zentrum ſich dieſes Spiel gefallen läßt. Die
Ver=
handlungen in Preußen ſind ſchon ziemlich weit gediehen, im
Reiche haben ſie noch nicht einmal angefangen und würden
ver=
mutlich monatelang dauern, ſchon weit auch von den
Deutſch=
nationalen Wert darauf gelegt wird, zunächſt einmal das neue
Reichsſchulgeſetz uuter Dach zu haben, bevor über ein Konkordat
ernſthaft geſprochen werden kann. Das Schulgeſetz aber wird
mindeſtens noch ein Jahr brauchen. Dann kommen langſam die
Wahlen heran. und Konkordatsverhandlungen unmittelbar vor
den Wahlen ſind immerhin eine Belaſtung für die
Regierungs=
parteien, der ſie gerne aus dem Wege gehen werden. In
Preu=
ßen iſt alſo der Apfel dem Reifen weſentlich näher. Und das
Zentrum iſt geſchickt genug, ſeine günſtige taktiſche Situation zu
nutzen, indem es den Sozialdemokraten wie auch den
Demo=
kraten die Piſtole auf die Bruſt ſetzt mit der Drohung, daß es
Seite 2
Dienstag, den 12 April 1927
Zuſtinrmung zu dem beſchleunigten Abſchluß eines preußiſchen
Konkordats nicht geben. Gerade die Sozialdemokraten werden
darüber ſehr gerne mit ſich reden laſſen, weil ſie Angſt haben, daß
ſie ſonſt auch in Preußen das karge Brot der Oppoſition eſſen
müſſen. Eine Wehrſcheinlichkeitsrechnung geht alſo dahin, daß
in Preußen die Frage des Konkordats weſentlich früher akut
wird als im Reich, und dann haben ja die Demokraten die ihnen
ſicher erwünſchte Gelegenheit, die Grundſätze, auf die ſie ſich in
ihrer Reichstagsentſchließung feſtgelegt haben, in die Tat
um=
zuſetzen.
Berſonalveränderungen.
Wechſel in der inneren Verwaltung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Nach der Verabſchiedung des Etats durch den Reichstag und
den Reichsrat wird jetzt eine Reihe be; Perſonalveränderungen
vorgenommen, die ſchon ſeit langem ſan waren. Ueber die
Ver=
änderungen auf dem Gebiete der Diplomatie, wo auch der
Ein=
tritt des deutſchnationalen Fürſten Bismarck bevorſteht, wird noch
beſonders zu ſprechen ſein. Aber auch in der inneren
Verwal=
tung ſtehen allerlei Veränderungen bevor. Die wichtigſte iſt der
Rücktritt des Staatsſekretärs Schulz aus dem
Reichsminiſterium des Innern. Herr Schulz, in der
Hauptſache ſozialdemokratiſcher Abgeordneter, iſt in dieſer
Eigen=
ſchaft unmirtelbar nach der Revolution in das Reichsminiſterium
des Innern berufen worden und hat die Verwaltung der
Schul=
abteilung übernommen; an ſich die Stellung eines
Miniſterial=
direktors, die nur für ſeine Perſon in ein Staatsſekretariat
umge=
wandelt wurde. Daß für ihn bei ſeiner politiſchen Einſtellung
ſeines Bleibens nicht ſein konnte, wenn ein Schulgeſetz in ſeiner
Abteilung ausgearbeitet werden ſollte, das den Wünſchen des
Zentrums und der Deutſchnationalen entſprechen ſollte, war
eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit.
Der „Vorwärts” zt trotzdem außerordentlich entrüſtet, daß
Herr Schulz ſo gemaßregelt und in den einſtweiligen Nuheſtand
verſetzt worden ſei. Davon kann gar keine Rede ſein. In dieſem
Fall war es wirllich eine Pflicht politiſcher Loyalität, ſchon
vor=
her Herrn Schulz von einer Arbeit zu dispenſieren, die er mit
ſeiner politiſchen Ueberzeugung nicht hätte vereinbaren können.
Gerade die Sozialdemotraten ſind die letzten, die das Recht
haben, ſich über ſolche angeblichen Maßregelungen zu beſchweren.
Wir erinnern uns noch deutlich, daß ihr Miniſter Köſter, als er
das Reichsminiſterium des Innern übernahm, innerhalb von
ſechs Stunden den damaligen deutſchnationalen politiſchen
Staatsſekretär Lewald an die Luſt ſetzte und daß in Preußen
der Innenminiſter Grzeſinski es mit dem der Deutſchen
Volks=
partei angehörenden Staatsſekretär Meiſter genau ſo gemacht
hat. Das waren Rückſichtsloſigkeiten, die nach der politiſchen wie
perſönlichen Seite ſchwer erträglich waren, während Herr Schulz
ausreichend Gelegenheit hatte, freiwillig die Folgen aus der
Um=
geſtaltung zu ziehen. Gerechnet wurde damit bereits bei der
Neubildung der Regierung. Damals hat ſchon das Zentrum
ſich eine Sicherheitshypothek auf dieſen Poſten eintragen laſſen.
Der Nachfolger des Herrn Schulz wird denn auch der derzeitige
Referent für das Schulweſen, der dem Zentrum naheſteht.
Auch in der Reichskanzlei ſteht ein Wechſel
bevor. Hier iſt bei der Bildung der Regierung der Deutſchen
Volkspartei die Stellung des Miniſterialdirektors zugeſagt
wor=
den. Auffallenderweiſe findet die Sozialdemokratie für die
Ver=
abſchiedung des bisherigen Reichsgeſandten der heſſiſchen
Regie=
rung Dr. David kein Wort der Entrüſtung. Man darf alſo
an=
nehmen, daß hier eine friedliche Verſtändigung ſtattgefunden hat.
Die Stelle war ja ſchon längſt überflüſſig. Als ſie geſchaffen
wurde, hatte man ſie damit begründet, daß durch die Ausweiſung
des Reichskommiſſars für die beſetzten Gebiete ein
Beobachter=
poſten nützlich ſei, wofür Herr Dr. David in Ausſicht genommen
war. Aber auch die leiſeſten Vorbedingungen hierfür ſind
weg=
gefallen, ſeit der Reichskommiſſar in Koblenz ſeines Amtes
wie=
der walten kann und ſich hinreichend eingearbeitet hat.
Staatsſekretär Schulz und der Miniſterialdirektor Brecht vom
Reichsminiſterium des Innern ſind in den einſtweiligen
Ruhe=
ſtand getreten. Miniſterialdirektor Pellewgahr vom
Reichsmini=
ſterium des Innern und der preußiſche
Obervevwaltungsgerichts=
rat Geh. Regierungsrat von Kameke ſind zu
Miniſterialdirek=
toren im Reichsminiſterium des Innern ernannt. Herr
Pellen=
gahr wird die Leitung der Kulturabteilung, Herr von Kameke
die Leitung der Verfaſſungsabteilung übernehmen. Das
Reichs=
kabinett hat den Perſonaländerungen zugeſtimmt.
*Perfündigungen
gegen die deutſche Sprache.
Von Julius Babs „Chronik des deutſchen
Dramas” (Verlag Oeſterheld & Co., Berlin W 15) iſt jetzt der
fünfte Band erſchienen, der die dramatiſche Produktion von 1919
bis 1926 ſchildert, während die erſten vier Bände die Jahre 1900
bis 1918 umfaſſen. Das Buch, das den Stoff mit
außerordent=
licher Gründlichkeit und Sachkenntnis behandelt, iſt weniger ein
Nachſchlagebuch, als ein Buch zum Studieren. Der Verfaſſer
be=
trachtet und beurteilt die Autoren und ihre Werke ſtets im
Zu=
ſammenhang mit den literariſchen Strömungen der Zeit und iſt
nicht einſeitig eingeſtellt, weder ein Gegner, noch ein unbedingter
Anhänger der „modernen” Richtung, ſondern beurteilt die
drama=
tiſchen Erzeugniſſe je nach ihrem Werte an ſich. Im fünften
Band gelangen mehr als hundert Autoren und mehr als
fünf=
hundert Werke zu kritiſcher Würdigung, was ſchon ein Eingehen
auf Einzelheiten ausſchließt. Wenn wir hier auf ſeine
Aus=
laſſungen über die Sprachverirrungen der „Wegbereiter des
Ex=
preſſionismus” Carl Sternheim und Georg Kaiſer
zurück=
kommen, ſo geſchieht es, weil er hier den Finger in eine offene
Wunde legt. Die Verſchrobenheit und Unverſtändlichkeit der
Sprache, die ſich neuerdings auch Romanſchreiber zu eigen
machen und die zur Manier zu werden droht, iſt bei
Auffüh=
rungen ihrer Stücke ſo oft peinlich empfunden worden.
Stern=
heims gehetzt=ſchnodderiger Stil, ſo ſchreibt der Verfaſſer, bei dem
ein Gardeleutnant und ein Börſianer Pate geſtanden haben,
wurde aus einem Charakteriſierungsmittel langſam eine
unmog=
lich verſchrobene, ſelbſtherrliche Privatfache. In ſeiner „
Mar=
quiſe von Arcis” ſteht der ganz geſchickten Inſzenierung einer
raffinierten Fabel eine Sprache von gräßlicher Affektiertheit und
Herzenskälte im Wege. Aus der Quelle kindlichen Größenwahns
fließt das ſchlechtweg verdrehte und künſtlich entſeelte Deutſch
des Stückes, das auf die Dauer nicht auszuhalten iſt: „Doch
müßten tun, als zweifelten Sie” — „auf ihn der Eindruck iſt alſo
groß” — und (den gemeinten Sinn völlig auf den Kopf drehend)
„Ich gebe Ihnen unbedingt als Ihre Mutter beſſeren Rat” —
das ſoll nämlich nicht heißen: „ich als Ihre Mutter”, ſondern
„beſſer als Ihre Mutter”. In einem ähnlichen Deutſch iſt das
Stück „Manon Lescaut” geſchrieben. In ſeinem Drama „Oskar
9Zilde”, ſo ſagt der Verfaſſer weiter, läßt dieſer „
größenwahn=
ſinnige Schriftſteller” in ſeiner gräßlich gedrechſelten
gefühls=
mörderiſchen Sprache in endloſen Geſprächen ſeine gallige
Geiſt=
reichheit los, die die Theaterwirkſamkeit des Stoffes bis zur
Vom Tage.
Wie wir erfahren, wird Reichspräfident v. Hindenburg über
Oſtern einen mehrwöchigen Urlaub in Hannover verbringen.
Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius begibt ſich am 19. April
nach Mailand, um dort die große internationale Meſſe
zu beſichtigen.
Von dem deutſchen Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete und
der Interalliierten Rheinlandkommiſſion iſt am 9. April in Koblenz ein
Abkommen über die Regelung der Verhältniſſe in der
nördlichen Demarkationslinie des beſetzten
Gebie=
tes unterzeichnet worden.
Wie nunmehr amtlich beſtätigt wird, iſt der Geſandte und früihere
Generalgouverneur von NiederländiſchIndien, Graf v. Limburg=
Stirum, zum niederländiſchen Geſandten in Berlin
ernannt worden.
Die Geſandten Deutſchlands, Englands und Frankreichs haben die
ſüdflawiſche Regierung in Belgrad nunmehr offiziell
von der Einſetzung der Unterſuchungskommiſſion
unterrichket und gleichzeitig mitgeteilt, daß dieſe Kommiſſion ihre
Feſt=
ſtellungsarbeiten an der albaniſchen Grenze demnächſt beginnen wird.
Der bevollmächtigte Vertreter des Auswärtigen Amtes und der
Reichsregierung bei der Heſſiſchen Regierung, Reichsminiſter a. D
Dr. David=Darmſtadt, iſt auf ſeinen Antrag von der
Reichs=
regierung mit Wirkung ab 1. April in den dauernden
Ruhe=
ſtand verſetzt worden.
Nach der Volkszählung am 16. Juni 1926 beläuft ſich die
Einwoh=
nerzahl des Deutſchen Reichs endgiiltig auf 62 410 619
Perſonen.
Der rumäniſche Außenminiſter Mitilineu erklärte Journaliſten
gegenüber, daß die nächſte Konferenz der Kleinen Entente
am 15. Mai in Marienbad oder in einem Orte der Tatra ſtattfinden
wird.
Muſſolini hat den Großen Fasciſtenrat zur
Behand=
lung des Arbeitszeitgeſetzes auf den 21. April einberufen.
Wie Havas meldet, trägt man ſich in engliſchen Kreiſen
Schanghais mit dem Gedanken einer militäriſchen Aktion
zur Erweiterung der Kontrollzone der internationalen Trupden und
gegen Nanking.
Die Erfolge der Nordtruppen im Norden von Hankau
und Schinkiang werden beſtätigt. Wenn Schinkiang von
Sun=
ſchunfang eingenommen wird, werden die Südtruppen Schanghai
ver=
lieren.
unſchlicht,
ſo jetruſſiſcher Volkskommiſſar für Heeresweſen, der engliſchen
Meldungen zufolge einen Vorſtoß auf Nordchina vorbereitet.
Englands Oefizit. — Die Budgei=Rede Churchills.
EP. London, 11. April.
Um ſich zu der heutigen großen Budgetrede des Fimanzminiſters
Churchill einen Platz zu ſichern, begaben ſich die Abgeordneten zum Teil
ſchon in den frühen Vormittagsſtunden in das Parlament. Die Rede
Churchills dauerte über 2½ Stunden. Er ſetzte zunächſt die Gründe
für das 36,5 Millionen Pfund überſteigende Defizit auseinander und
gab bekannt, daß das Transportminiſterium, das Bergwerksdepartement
und das Ueberſeedepartement anderen Miniſterien einverleibt würden.
Eine Herabſetzung der Ausgaben für militäriſche
Zwecke würde eine Panik verurſachen. Zur Deckung
des Defizits ſeien neue Zölle auf Porzellan, Autoreifen und Zelluloid=
Filme vorgeſehen. Ferner würden die Tabak= und Streichholzzölle
er=
höht, ebenſo die Erbſchaftsſteuer, ſchließlich auch die Zölle auf
nicht=
engliſche Reichsweine, je nach deren Alkoholgehalt.
Langeweile entkräftet. Dabei ergeht er ſich in hochmätig
ab=
ſchätzigem Geſpött über alle dramatiſchen Mitbewerber und in
Zetern über abfällige Kritiker und in Klagerufen über toll=dreiſte
Nachahmer, die ſeine herrlichen Sprachſchöpfungen zu gebrauchen
wagen.
Für einige Stücke Georg Kaiſers ſind Sternheims
Bürger=
komödien ganz direkte Vorbilder geweſen, und auf den
Kaiſer=
ſchen Sprachſtil, der in den merkwürdigſten Verſchränkungen und
Verkürzungen, Verben verſchluckend, Adjektive ausſtoßend,
Parti=
zipien türmend vorwärts eilt, hat die Sternheimſche Manier
zweifellos dauernd und allgemein eingewirkt. In „Hölle, Weg,
Erde” bleibt man in der Wüſte der Kaiſerſchen Worte „Flügeln
Lungen frei”— lebt Herz hoch — bricht Blauhimmel herab” —
„die Helligkeit wird ſich ereignen doppelt” — „oben find ſichtbar
die kommen”. Es iſt ſchließlich nicht zu verlangen, daß das
Pu=
blikum längere Zeit dieſes Gewalldeutſch für alle Handlung, alle
ſinnfällige Bildlichkeit und für jeden Gefühlsausdruck in
Zah=
lung nimmt. Die Sprache in dem Stück „Kanzliſt Koehler” iſt
eine entſetzlich künſtliche verbenloſe Hackſprache. In dem Drama
„Die Flucht nach Venedig” hat er ſich hoffnungslos auf die
Sprache feſtgelegt, die ſtets einem Telegramm, häufig einem noch
ganz geheimen Schlüſſel gleicht. Die Anwendung des
Kaiſer=
ſchen Sprachſtils iſt hier ſinnlos und tötet zugleich die theatraliſche
Wirkung. Sätze, wie: „In dieſer Aufwallung kein Irrtum” —
„Vorwurf entkräftigt die Aufrichtigkeit” — „die Sorge um deine
Geſundheit — wird Berechtigung in uns” — „die Ungewohnheit
des Klimas für dich, der empfindlicher in veränderter Zone als
jeder andere, darf uns nie verlaſſen” — ſolche Sätze verurſachen
eine Mühe der Entzifferung, die durch das geiftige Reſultat
keineswegs belohnt wird und jedenfalls ein einfaches
theatraliſches Miterleben des Vorgangs ganz
unmöglich macht. Schließlich noch einige Sätze aus
ſei=
nem Familienluſtſpiel „Geiſt der Antike‟: „Biſt du es, Anna, wer
gekommen iſt”. Und die Eintretende antwortet: „Fertig erſchöpft
bin‟. Dieſe Beiſpiele ließen ſich aus anderen Werken der beiden
Autoren noch um viele vermehren. Wie der Verfaſſer ihre Werke
bewertet, möge man in dem Buche, das allen Freunden der
deut=
ſchen Sprache empfohlen ſei, ſelbſt nachleſen.
W.
Das Monumentalwerk „Deutſche Literatus”
Die literaturwiſſenſchaftlichen Neuerkenntniſſe der beiden
letzten Dezennien drängen immer ſtärker nach neuen
Geſichtspunk=
ten und Zuſammenhängen, von denen aus wir den Geſamtbeſitz
Nummer 102
Die Genfer
Abrüſtungskonferenz geſcheitert
Unäberbräckpare engliſch=Fanzöfiſch=italieniſche
Gegen=
fätze in der Flottenabrüſtungsfrage.
EP. Genf, 11. April.
Die Seeabrüſtungsfrage, in der man allgemein auf
Grund des neuen franzöſiſchen Antrages, der als Ergebnis der
Beſprechungen zwiſchen Lord Robert Cecil und Paul=Boncour
vorgelegt wurde, an eine bevorſtehende Einigung glaubte, iſt
heute vormittag in der vorbereitenden Kommiſſion durch eine
engliſche Erklärung wieder ganz von neuem aufgerollt
worden. Lord Rebert Cecil hob hervor, was die Waſhingtoner
Seeabrüſtungskonferenz vom Jahre 1922 geleiſtet habe, und was
bei der in Ausſicht ſtehenden vom Präſidenten Coolidge
einbe=
rufenen Konferenz zu erwarten ſei. Schon infolge des
Waſhing=
toner Abkommens hätten England 21, Japan 17 und die
Ver=
einigten Staaten 30 Kriegsſchiffe mit zuſammen 1 861000
Ton=
nen zerſtört. Die kommende Seeabrüſtungskonferenz könnte alſo
ein ſehr großer Erfolg werden. Nach dieſer Aufzählung der
Zu=
geſtänd iſſe Englands und der Erfolge der Waſhingtoner
Kon=
ferenz kam dann Lord Cecil zu einer um ſo entſchiedeneren
Ab=
lehnung des franzöſiſchen Antrags, die allgemein überraſcht. Was
die Begrenzung der Kriegsflotten angehe, ſo werde der
fran=
zöſiſche Antrag nach der Auffaſſung der engliſchen
Regie=
rung den Sicherheitsbedürfniſſen Englands in
keiner Weiſe gerecht. Der Antrag ſei auch nicht
geeignet, das Wettrüſten zur See zu
verhin=
dern. Die engliſche Regierung könnte ihn nach gründlicher
Prüfung nicht annehmen.
Die Enttäuſchung, die ſich der Kommiſſion nach der
engliſchen Erklärung bemächtigte, wurde noch
grö=
ßer, als der italieniſche Delegierte General de
Marinis den franzöſiſchen Antrag aus anderen
Gründen ablehnte. Italien könne die Unterſcheidung von
Heimatflotten und Ueberſeeflotten, die der franzöſiſche Antrag
bei allen Rüſtungsmethoden vorſieht, nicht annehmen, und es
könnte auch nicht einverſtanden ſein mit der Bildung gewiſſer
Schiffskategorien. Die Verteilung der Schiffstonnage auf die
verſchiedenen Kategorien von Kriegsſchiffen müſſe jeder
Regie=
rung vollkommen frei ſtehen.
Paul=Boncour gab ſeinem tiefen Bedauern über die
engliſche und italieniſche Ablehnung Ausdruck und betonte in
einer großen Rede, daß für keine andere Materie der
Rüſtungs=
beſchränkung ſo weitgehende Einzelheiten vorgeſehen ſind wie für
die Seeabrüſtungen nach dem franzöſiſchen Antrag. Die
Sicher=
heit der großen Seemächte ſei bei Annahme des franzöſiſchen
An=
trages ſo vollſtändig garantiert, wie es für keine der
kontinen=
talen Mächte bisher der Fall ſei.
Zur großen Ueberraſchung der Kommiſſion machte dann der
japaniſche Delegierte Sato einen deutlichen
Unter=
ſchied zwiſchen der Stellungnahme Japans und derjenigen
Eng=
lands, indem er den franzöſiſchen Antrag als eine
durchaus geeignete Grundlage für die
Ver=
handlungen bezeichnete.
Aehnlich zuvorkommend gegenüber dem
franzöſi=
ſchen Antrag äußerte ſich auch der amerikaniſche
Delegierte Gibſon, der erklärte, daß ſeine Regierung
trotz der in Waſhington begonnenen Seeabrüſtung es mit
beſon=
derer Freude begrüßen würde, wenn hier über alle
Rüſtungs=
fragen eine gewiſſe Einigung zuſtandekäme, erklärte ſich aber
außerſtande, dem franzöſiſchen Vorſchlag zuſtimmen zu können.
Die Pertagung der Genfer
Abrüſiungs=
verhandlangen beſchloſſen.
Infolge der großen Gegenſätze, die ſich erneut in der
heu=
tigen Vormittagsſitzung ergeben haben, iſt das aus dem
Prä=
ſidenten und den beiden Vizepräſidenten, Lord Robert Cecil und
Paul=Boncour beſtehende Büro der Kommuniſten heute
nach=
mittag zuſammengetreten, um zu beraten, ob es nicht
zwveck=
mäßiger wäre, noch in dieſer Woche eine Vertagung der
Ver=
handlungen der Kommiſſion auf längere Zeit vorzunehmen. Zu
Beginn der Nachmittagsvollſitzung der Abrüſtungskommiſſion
ſchlug dann der Präſident vor, die weiteren Verhandlungen nach
Oſtern auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen.
Entſprechend dem heutigen Vorſchlag des Präſidenten wird
die Vorbereitende Abrüſtungskommiſſion nunmehr ihre
Ar=
beiten bis Donnerstag vor Oſtern fortſetzen und am Dienstag
nach Oſtern zum letzten Male zur Entgegennahme des Berichtes
des Büros über die erſte Leſung zuſammentreten. Hierauf wird
ſich die Kommiſſion auf unbeſtimmte Zeit vertagen. Die
Ein=
berufung zu einer neuen Tagung bleibt dem Büro der
Ab=
rüſtungskommiſſion überlaſſen.
deutſcher Dichtung überſchauen und keinen lernen wollen. Die
üblichen Klaſſikerausgaben eröffnen die Perſpektive der
Einzel=
perſönlichkeit. Daneben aber wollen wir heute auch die
Perſpek=
tiven jener bedeutſamen geiſtigen und allgemein=kulturellen
Strö=
mungen erkennen, die in der deutſchen Dichtung Phyſiognomie
und künſtleriſchen Ausdruck errungen haben. Was Kürſchners
Nationalliteratur für eine frühere Stufe der Literaturbetrachtung
geleiſtet hat, das muß nun in einer den neuen Ergebniſſen der
Wiſſenſchaft angepaßten Weiſe neu erarbeitet und geboten
wer=
den. Dieſe neue Weſensüberſchau deutſcher Dichtung zu
ſchaffen, macht ſich das in Entſtehung begriffene
Monumen=
talwerk „Deutſche Literatur” zur Aufgabe. Von
ge=
ſundem, philologiſch zuverläſſigem Boden ausgehend, will es die
geiſtige und künſtleriſche Geſamtentwicklung der deutſchen
Lite=
ratur in ihren hauptſächlichſten Entfaltungsreihen miterleben
laſſen. Schon der Untertitel des Monumentalwerkes „Deutſche
Literatur” „Sammlung literariſcher Kunſt= und
Kulturdenkmäler in Entwicklungsreihen” gibt zu
erkennen, daß es ſich hier nicht um eine landläufige
Klaſſiker=
ausgabe handelt, ſondern daß dieſe neue Sammlung zum Ziel
hat, die wichtigſten Strömungen innerhalb der Geſamtentwicklung
der deutſchen Dichtung in einzelnen Reihen von literariſchen
Kunſt= und Kulturdenkmäler aufzuzeigen und ſo einen
unmittel=
baren, lebensvollen Eindruck dieſer Strömungen zu bieten. Die
Auswahl der gebotenen literariſchen Denkmäler ſowie deren
An=
oidnung wird dabei ſo getroffen, daß die Entfaltung der
betref=
fenden Strömung ſchon durch die bloße Aufeinanderfolge der
Texte in Erſcheinung tritt. Literatur= und kulturgeſchichtliche
Einleitungen werden das Verſtändnis unterſtützen. Textbeiſpiele
aus anderen Nationalliteraturen und Bildbeiſpiele aus einzelnen
Gebieten der bildenden Kunſt die Zuſanemenhänge mit der
gei=
ſtigen Entwicklung anderer Nationen und mit der Entfaltung der
übrigen Künſte illnſtrieren.
Dieſe Sammlung „Deutſche Literatur” die unter Mitwir=
kung von Univerſitätsprofeſſor Brecht (Breslau) und
Univer=
ſitätsprofeſſor Kralik (Wien), von Hoſchulprofeſſor
Kinder=
mann (Wien) herausgegeben wird, dürfte insgeſamt 300 Bände
umfaſſen, die in den Jahren 1927—1936 erſcheinen werden. Der
Umfang der einzelnen Reihen wird zwiſchen 4 und 25 Bänden
ſchwanken. Für die Herausgabe der einzelnen Reihen wurden
hervorragende Fachleute des ganzen deutſchen Sprachgebietes
gewonnen. Vorläufig ſind folgende Reihen bezw. Herausgeber
vorgeſehen: Heldendichtung (Unib.=Prof. Kralik, Wien);
Geiſt=
lich: Dichtung( UIniv.=Prof. Gierach Prag); Höfiſche Dichtung
(Univ.=Prof. Ranke, Königsberg und Univ.=Prof. Neumann,
Nummer 102
Dienstag, den 12. April 1927
Geite 3
Das Arteil im Plauener Prozeß.
Streſemanns Ehrenrettung.
Sühne für Verleumdungen.
Wegen Beleidigung des Reichsaußenminiſters Dr.
Streſe=
mann hat das Plauener Schöffengericht den Rechtsanwalt Dr.
Müller in Plauen zu einer Geldſtrafe von 10 000 Mark verurteilt.
Die Plauener Verhandlungen haben wirklich ſo etwas wie
euro=
päiſche Bedeutung gehabt, was wohl auch für die Hintermänner
der ganzen Angelegenheit der Zweck der Uebung geweſen iſt. Der
eigentliche Ausgangspunkt der Verhandlungen war klar genug.
Der Führer der Völkiſchen in Plauen hatte dem
Reichsaußen=
miniſter Dr. Streſemann den Vorwurf der Lüge und
Korruption gemacht. Wegen des erſten Teiles hatte der
Reichsaußenminiſter den Beleidiger nicht belangt, weil das
Ka=
binett ſich auf den Standpunkt ſtellte, daß es unmöglich ſei, die
Außenpolitik des Deutſchen Reiches unter das Urteil eines
Schöf=
fengerichtes zu ſtellen. Dagegen griff der Vovwurf der
Korrup=
tion doch tiefer in die perſönliche Ehrenſphäre hinein. In dieſem
Falle mußte eine Anklage erfolgen. Wenn das Gericht ſich an
das Beweisthema im engſten Sinne gehalten hätte, dann war
der ganze Fall in ein oder zwei Tagen ausgeſtanden. Das
Ge=
richt hat aber dem Angeklagten gegenüber eine auffallende
Weit=
herzigkeit an den Tag gelegt und ihm die Möglichkeit gegeben,
ſeinen Wahrheitsbeweis auf tauſenderlei Kleinigkeiten, die alle
an der Peripherie der Dinge lagen, auszudehnen. Es iſt für den
Reichsaußenminiſter nur nützlich geweſen, daß der ganze Komplex
von Fragen, die hier in Form von Gerüchten von Mund zu
Mund getragen wurden, einmal gründlich aufgeräumt worden
iſt, indem ihm vom Gericht aus ſeine Integrität beſcheinigt
wurde.
Aber grundſätzlich iſt doch zu ſagen, daß ein derartiges
Ver=
fahren eigentlich unerträglich iſt. Wahrſcheinlich gibt es im
Privatleben eines jeden Menſchen Gebiete, die er nicht gerne
in der bengaliſchen Beleuchtung einer Gerichtswverhandlung ſieht
und in einem geordneten Rechtsſtaat müßte dafür Sorge getragen
werden, daß dieſe Gebiete auch heilig ſind. Die Engländer haben
z. B. ein ſehr feines Gefühl dafür. Bei derartigen
Beleidi=
gungen lehnen ſie den Wahrheitsbeweis ab und kommen zu einer
Verurteilung, die unter Umſtänden die ganze finanzielle Exiſtenz
des Beleidigers vernichtet. Daraus könnten wir lernen, müſſen
wir auch für die Zukunft lernen und wenn demnächſt eine
Neu=
ordnung des Ehrenſchutzes in Kraft tritt, dann muß dafür
ge=
ſorgt werden, daß ſolche Auswüchſe einer Beweisführung nicht
mehr vorkommen können. Wir werden überhaupt Sorge tragen
müſſen, daß nicht die Neigung zu einer Neuauflage des
Magde=
burger Ebertprozeſſes um ſich greift.
An dem Außenminiſter iſt von der ganzen Beweisaufnahme
nichts hängen geblieben. Dabei iſt nicht zu vergeſſen, daß er in
der Zeit, als dieſe Dinge ſpielten, einfacher Abgeordneter war,
daß er Syndikus induſtrieller Verbände war und zudem im
Aufſichtsrat dieſer Geſellſchaft zuſammen mit
dem Vorſitzenden des Bundes der Induſtriellen,
dem ſpäteren Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht,
ſaß. Daß ein Abgeordneter ſich für eine Geſellſchaft, in deren
Aufſichtsrat er ſitzt, intereſſiert, iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich und
wenn er da einmal einen Brief ſchreibt, dann bedeutet das noch
keineswegs eine unzuläſſige Beeinfluſſung. Das kann eine
ein=
fache Form der Erledigung ſein und iſt es in dieſem Fall auch
in deren Aufſichtsrat Dr. Streſemann ſaß,
nichts nachgewieſen worden, was nach
Korrup=
tion oder Landesverrat ausſieht. Der
Wahr=
heitsbeweis iſt nach jeder Richtung vollkommen
mißglückt und der Angeklagte hätte, wie ihm auch das
Ge=
richt beſcheinigt, klüger getan, wenn er einen Teil des Fleißes,
den er im Sammeln von Material an den Tag legte, dazu
be=
nutzt hätte, um ſich vorher von der Haltloſigkeit ſeiner Vorwürfe
zu überzeugen. Ob das Gericht ihn dann zu der höchſt zuläſſigen
Geldſtrafe von 10000 Mark oder zu einer Freiheitsſtrafe
ver=
urteilte, iſt eine Frage untergeordneter Bedeutung. Das ganze
Auftreten des Angeklagten hat allerdings den Eindruck gemacht,
als wenn es ihm an Geldmitteln nicht fehlte. Der Prozeß koſtet
eine Stange Gold und die Koſten zahlt er ſicherlich nicht ganz
aus ſeiner Taſche. Woher das Geld ſtammt, darüber ſind
be=
ſtimmte Anhaltspunkte aus dem Prozeß gegeben. Es iſt für die
Deutſchnationale Volkspartei nicht ſonderlich erfreulich, daß der
Name ihres Geſchäftsführers im Zuſammenhang mit dem
Er=
werb von Akten genannt wurde, die den Reichsaußenminiſter
kompromittieren ſollten. Immerhin liegen auch die Dinge in
der Vergangenheit, als die Deutſchnationalen noch eine
hem=
mungsloſe Oppoſitionspolitik trieben. Künftig werden ſie gut
daran tun, die Berührung mit derartig unlauteren Quellen zu
vermeiden. Methoden, den politiſchen Gegner durch
Verleum=
dung zu beſeitigen, dürfen bei uns nicht einreißen, wenn wir
überhaupt zu einer Geſundung unſerer Zuſtände kommen wollen.
Wir ſollten mehr das engliſche Sprichwort beherzigen, daß auch
der politiſche Gegner immer noch ein Gentleman bleibt.
Der Spruch des Gerichts.
Plauen, 11. April.
Im Beleidigungsprozeß des Reichsaußenminiſters Dr.
Streſemann gegen den Plauener Rechtsanwalt Dr. Müller
ver=
kündete das Gericht nach mehrſtündiger Beratung folgenden
Spruch: Der Angeklagte Dr. Müller wird wegen öffentlicher
Beleidigung nach den 88 187 und 200 des Strafgeſetzbuches zu
10 000 Reichsmark Geldſtrafe, an deren Stelle im
Falle der Uneinbringlichkeit 100 Tage Gefängnis zu treten
haben, verurteilt. Die Koſten des Verfahrens trögt der
Ange=
klagte, der auch dem Nebenkläger erwachſende notwendige
Aus=
lagen zu erſtatten hat. Dem Nebenkläger wird die Befugnis
zu=
geſprochen, den verfügenden Teil des Urteils auf Koſten des
Angeblagten innerhalb zweier Wochen nach Erlangung der
Rechtskraft zu verkffentlichen im „Berliner Tageblatt” „Berliner
Lokalanzeiger”, „Voſſiſche Zeitung”, „Tägliche Rundſchau”
„Vorwärts”, „Deutſche Zeitung”, „Leipziger Neueſte Nachrichten”,
„Dresdener Anzeiger”, „Hamburger Fremdenblatt”, „Münchener
Neueſte Nachrichten”, „Kölniſche Zeitung”, „Vogtländiſcher
An=
zeiger” und „Volkszeitung für das Vogtland”.
Die Begründung des Plauener Urteils.
Der Vorſitzende wies in der müindlichen Urteilsbegründung zunächſt
den Einwand der Verteidigung zurück, daß der Strafantrag ungünſtig
ſei, da er ſich auf den Vorwurf der Lüge nicht erſtrecke. Dieſe
Weg=
laſſung der einen Beleidigung ſei durchaus zuläſſig. Das Gericht habe
auch die Rede des Angeklagten in der alldeutſchen Verſammlung mit
zum Gegenſtand der Verhandlung gemacht. Der Angeklagte, ſo fuhr
der Vorſitzende fort, hat ganz klar die Beſchuldigung ausgeſprochen, die
Evavorator habe 1920 zur Zeit des oberſchleſiſchen Aufſtandes
Kriegs=
material an das damals feindliche Polen verſchoben und Dr.
Streſe=
mann habe in das deswegen angeſtrengte Strafverfahren zugunſten der
Geſellſchaft und ihres Chefs Litwin eingegriffen. Das bedeute, daß Dr.
Streſemann von einer landesverräteriſchen Handlung Kenntnis gehabt
und mit ſeinem Einfluß den Landesverräter gedeckt habe. Der Vorwurf
ſei ein ganz ungeheuerlicher. Es werde einem Miniſter, dem
Reprä=
ſentanten Deutſchlands im Auslande, der Vorwurf der Begünſtigung
des Landesverrals gemacht. Es könne nicht daran gezweifelt werden,
daß ein ſolcher Vorwurf in der ganzen Welt als ungeheuerlich
empfun=
den wird. So ſollte er auch vom Standpunkte des Angeklagten
empfun=
den werden, denn er habe den Vorwurf ja als Trumpf auf den Vorwurf
der Lüge geſetzt. Dieſer Vorwurf ſollte den Miniſter Dr. Streſemann
in der ganzen Welt unmöglich machen, und er ſollte dem Angeklagten
Gelegenheit bieten, in einem Strafverfahren den Wahrheitsbeweis für
eine ſo ſchwere Verfehlung des Miniſters zu erbringen. Der
Wahrheits=
beweis habe ſich auf dieſen Vorwurf erſtrechen wiſſen. Er habe ſich
nicht darauf erſtrecken können, ob Dr. Streſemann als Abgeordneter
zu=
gunſten einer Geſellſchaft, in deren Aufſichtsrat er geweſen ſei, unter
Ausnutzung ſeines vollen Einfluſſes und ſeiner perſönlichen
Beziehun=
gen interveniert habe, alſo das getan hat, was der Angeklagte
parlamen=
tariſche oder politiſche Korruption nenne. In den Beſchuldigungen des
Angeklagten ſei davon gar nichts enthalten. Er habe die Dinge erſt im
Laufe der Hauptverhandlungen hineingebracht. Es ſei auch völlig
aus=
geſchloſſen, daß der Angeklagte ſich etwa ſchief oder mißverſtändlich
aus=
gedrückt habe. Dazu beherrſche er die deutſche Sprache zu gut.
In der Urteilsbegründung heißt es u. a. weiter: Was ſei nun
be=
wieſen?. Daß die Evaporator irgend eine Materialſendung habe nach
Polen gehen laſſen, ſei in keiner Weiſe bewieſen, geſchweige denn eine
Sendung, bei der es ſich um Kriegsmaterial gehandelt habe. Es ſei
nicht der geringſte Verdacht in dieſer Beziehung beſtehen geblieben.
Ebenſo ſei der Beweis ſüir einen Schieberkonzern, an dem die
Evapora=
tor beteiligt geweſen ſei, in keiner Weiſe geführt. Insbeſondere habe
das Verſchwinden von Waggons im Polniſchen Korridor, das
vorgekom=
men ſein könne, nicht von dem Zeugen mit dem Evaporator in
Ver=
bindung gebracht werden können. Es bleibe nur der Fall der 29
Wag=
gons, der als einziger Punkt, wo der Evaporator ein Vorwurf zu machen
wäre, ergeben habe, daß die Umſchreibung der ſchriftlichen
Umtauſch=
genehmigung nicht eingeholt worden ſei. Um was für Granathülſen
es ſich gehandelt habe, habe nicht feſtgeſtellt werden können. Es müſſe
damit gerechnet werden, daß der Sachverſtändige Zeuge Hauptmann
Wolter andere Waggons beſichtigt habe. Das Gutachten Wolters ließe
ſich alſo nicht verwerten. Schon nach der Ausſage des Zeugen Abel ſei
die Evaporator von jedem Verdachte in dieſer Beziehung frei. Sie habe
gar nicht gewußt, welche Art Munition zur Verwendung gekommen ſei.
Die fehlende ſchriftliche Ausfuhrerlaubnis habe zu einem Strafverfahren
gegen Litwin geführt, Seinerzeit ſei Litwin in einem Brief an Dr.
Streſemann herangetreten, den er um Vorſtellung für die Aufhebung der
Beſchlagnahme beim Reichswirtſchaftsminiſter erſucht habe. Streſemann
habe erſt auf Mahnung der Evaporator den bewußten Brief
geſchrie=
ben, der nicht das Beſtreben enthalte, ein Verfahren abzuwiegen, wie
der Angeklagte behauptet habe. Das Schreiben ſei im ordnungsmäßigen
Geſchäftsgang erledigt worden. Die Tatſache des Eintretens ſür die
Evaporator könne Dr. Streſemann, der im Aufſichtsrat geweſen ſei, in
keiner Weiſe verwehrt wenden. Daß natürlich ſein Einſchreiten, da er
damals Abgeordneter geweſen ſei, vielleicht größeres Gewicht habe,
liege auf der Hand; jedoch könne wegen dieſes Schrittes nicht von
Kor=
ruption geſprochen werden. Im Strafverfahren wegen des
Ausfuhr=
vergehens ſei Dr. Streſemann nicht tätig geweſen. Das
Beſchlagnahme=
verfahren ſei alles andere als ein Strafverfahren. Es ſei auch nicht als
Vorläufer eines Strafverfahrens anzuſehen.
Aus allen dieſen Gründen ergäbe ſich die völlige Haltloſigleit der
ausgeſprochenen Vorwürfe. Daß der Vorwurf eine ſchuere
Ehrenkrän=
kung enthalte, bedürfe keiner weiteren Ausführung. Es liege auf der
Hand, daß der Angeklagte ſich des Charakters dieſer Ehrenkränkung voll
bewußt geweſen ſei. Es liege deshalb ein Vergehen nach 8 186 vor. 8 198
könne dem Angeklagten nicht zugebilligt werden. Strafverſchärfend
komme in erſter Linie in Frage, daß es nicht gleichgültig ſei, wer der
Beleidigte ſei. Obwohl jedermanns Ehre an ſich gleich ſei, ſo müiſſe
doch bei obiektiver Strafzumeſſung die Bedeutung des Beleidigten
be=
rückſichtigt werden. Da der Beleidigte zurzeit der Beleidigung als
Miniſter des Auswärtigen Repräſentant des deutſchen Volkes dem
Aus=
land gegenüber geweſen ſei, lafſe ſich die Größe des Schadens, die dieſe
Aeußerung angerichtet habe, im In= und Ausland kaum überſchätzen. Die
Schwere des Vorwurfes liege neben dem Vorwurf der Begünſtigung
des Landesverrates auch in dem Wort Korruption. Ein korrupter
Mini=
ſter, ſo ſei behauptet worden, ſei Dr. Streſemann. Das bedeute eine
außerordentliche Erſchwerung der Hanblung. Bei den ſubjektiven
Straf=
zumeſſungsgründen ſei zu Ungunſten des Angeklagten hervorzuheben,
daß er nach ſeiner Stellung der außerordentlichen Tragweite ſeines
Handelns bewußt geweſen ſein müſſe. Als ſtraferſchwerend kämen noch
eine ganze Reihe von Momenten in Frage. Zu Gunſten des
Angeklag=
ten ſpräche, daß er das, was er getan habe, nicht aus unedlen Motiven
getan habe. Er habe an die Wahrheit ſeiner Behauptungen ſelbſt
ge=
glaubt, und auch allen Ernſtes gemeint, dem Vaterlande durch ſein
Vor=
gehen einen großen Dienſt erweiſen zu können. Anerkennen müſſe man,
daß er ſich unerſchrocken exponiert habe. Es ſei nicht zu verkennen, daß
er durch die Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei, Ortsgruppe
Plauen, ſich in einem Zuſtande der Reizung befunden habe. In dem
Brief der Ortsgruppe ſeien über das ſachliche Maß hinausgehende
Aus=
drücke vorhanden. Dieſe Momente hätten das Gericht von einer
Frei=
heitsſtrafe abſehen laſſen. Die Verhängung einer Geldſtrafe ſei mit
Rückſicht auf den ungeheuren Schaden, den der Angeklagte angerichtet
habe, und auf die Schwere des Vorwurfes notwendig geweſen. Im
übri=
gen haben dem Beleidigten die Verbreitungsbefugniſſe gegeben werden
müſſen.
Franzöſiſche Probleme.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris 11. April.
Die Kammer hat ſich in einem etwas unangenehmen
Mo=
ment vertagt. Lange Monate hindurch trübte nichts das Preſtige
der Regierung, und gerade jetzt, vor den Oſterferien, zeigt ſich die
Finanzkommiſſion der Kammer nicht ganz gefügig. Wir haben
an dieſer Stelle ſchon die Frage des Zündholzmonopols und ihre
Folgen behandelt; es ſteht außer allem Zweifel, daß durch die
unentſchiedene Abſtimmung der Finanzkommiſſion eine
fühl=
bare Verſtimmung zurückbleibt. Wäre nicht alles unmittelbar
vor den Ferien geſchehen, die Regierung hätte ganz gewiß die
Vertrauensfrage geſtellt, um die Situation reſtlos zu klären. Die
herrſchende Auffaſſung in den politiſchen Kreiſen geht dahin, daß
dieſe Löſung auf keine Schwierigkeiten geſtoßen hätte.
Inzwiſchen wird die endgültige Stabiliſierung eifrig
vor=
bereitet. Der Vereinbarung zwiſchen der Bank von Frankreich
und der Bank von England, wonach das in London deponierte
franzöſiſche Gold nach Paris zurückgeführt wird, mißt man hier
in dieſer Beziehung eine große Bedeutung bei. Jedenfalls üben
die finanzpolitiſchen Maßnahmen der Regierung eine große und
ſehr günſtige Wirkung auf die Oeffentlichkeit aus.
Ueber die Verhandlungen mit Rußland bezüglich der
Schul=
denfrage kommen günſtige Nachrichten. Es iſt zwar nicht richtig,
daß der ganze Fragenkomplex ſchon geregelt iſt, aber es ſind ſchon
ſehr wichtige Vereinbarungen über die von Rußland an
Frank=
reich zu zahlenden Summen zuſtandegekommen. Man weiß nur
noch nicht, inwieweit die ruſſiſchen Zahlungen durch etwaige
franzzöſiſche Warenkredite kompenſiert werden. Auch über die
Entſchädigung des in Rußland verlorenen
fran=
zöſiſchen Eigentums hört man noch nichts. Sollte
die Frage der ruſſiſchen Schulden an Frankreich durch ein
weit=
gehendes Kompromiß gelöſt werden, ſo würde die franzöſiſche
Innenpolitik empfindlich auf die Art der Löſung dieſer Frage
reagieren.
In der chineſiſchen Frage vollzieht ſich in Paris ein
un=
definierbarer Stimmungsumſchwung. Man betrachtet die Dinge
immer mehr als eine engliſche Privatangelegenheit, und die
Frage, ob man eingreifen ſoll oder nicht, wird nicht einmal
um=
ſtritten. Dabei neigt man merkwürdigerweiſe zu einer
Gleich=
gültigkeit, man könnte meinen zu einem Optimismus. Es wird
auch vielfach betont, daß Europa die Dinge in China viel zu ſehr
durch die engliſche Brille betrachtet.
Leipzig); Realiſten des Spätmittelalters (Univ.=Prof. Pfalz,
Wien); Drama des Mittelalters (Univ.=Doz. Brinkmann,
Jena); Myſik (Univ.=Prof. Müller, Freiburg i. Sch.);
Meiſter=
ſinger (Univ.=Prof. Herrmann, Berlin); Humanismus und
Renaiſſance (Univ.=Prof. Wolkan, Wien); Reformationszeit
(Hochſchulprofeſſor Berger, Darmſtadt); Volkslied (Univ.=Prof.
Meier, Freiburg i. B.); Volksſchauſpiel (Geheimrat Prof.
Bolte, Berlin); Volksbücher und Volksſchwänke (
Hochſchul=
profeſſor Kindermann, Wien); Barock (Univ.=Prof. Cyſarz,
Wien, gemeinſam mit Univ.=Prof. Flemming, Roſtock, und
Direktor Rommel, Wien); Aufklärung (Hochſchulprofeſſor
Brüggemann, Aachen); Irrationaliſten (Hochſchulprofeſſor
Kindermann, Wien); Klaſſik (Geheimrat Univ.=Prof.
Michels, Jena); Romantik (Hochſchulprof. Kluckhohn,
Danzig); Politiſche Dichtung (Univ.=Prof. Arnold, Wien);
Jungdeutſche (Hochſchulprof. Brüggemann, Aachen);
Form=
künſtler (Studiendirektor Stemplinger, Roſenheim); Mythus
(Miniſterialdirektor Univ.=Prof. Richter, Berlin);
Realidealis=
mus (Univ.=Prof. Viétor, Gießen); Poetiſcher Realismus
(Univ.=Prof. Brecht, Breslau); Weſtöſtliche Strömungen (
Hof=
rat Payer=Thurn, Wien); Deutſche Selbſtzeugniſſe (Dr.
Fröhlich, Wien).
Schon im kommenden Frühjahr wird der Oeſterreichiſche
Bundesverlag, der die ehrenvolle Aufgabe der
Publi=
zierung der Sammlung „Deutſche Literatur” übernommen hat,
die Subſ)ription ſowohl der ganzen Sammlung, als auch aller
einzelnen Reihen ausſchreiben, und zwar wird die Subſkription
zu weſentlich verbilligten Bedingungen erfolgen. Jede einzelne
Reihe wird in zwei Ausgaben, einer wohlfeilen Studienausgabe
und einer künſtleriſch ausgeführten Geſchenkausgabe, erſcheinen.
Ueberdies wird ein auf Monatszahlungen eingeſtelltes
Zahlungs=
ſyſtem auch Studenten und Minderbemittelten die rechtzeitige
Subſkribierung ermöglichen. Die erſten zwölf Bände der
Samm=
lung „Deu ſche Literatur”, die verſchiedenſten Reihen angehören
ſollen, werden bereits im kommenden Herbſt erſcheinen.
*Paſſions=Kirchenkonzert
in der Lutherkirche zu Worms.
Eine Stunde der Erbauung aus den wertvollſten Schätzen
der alten Kirchenmuſik mit Werken von Meiſtern des 16. bis
18. Jahrhunderts war verheißen worden, und wahrlich, die
Vor=
tragsfolge hielt, was ſie verſprach. Dieſes Kirchenkonzert, deſſen
einzelne Nummern ganz der Leidensgeſchichte Chriſti gewidmet
war, brachte Perlen der Kirchenmuſik in feinſinniger Auswahl
zum Vortrag und ward dadurch wirklich zu einer erhabenen
Feierſtunde. Als Soliſtinnen waren Fräulein Lilly Wickop
(Sopran) und Fyäulein Irmgard Rühle (Alt) gewonnen
worden, die aus ihrem vorjährigen Konzert im
Volksbildungs=
verein noch in guter Erinnerung ſtanden. Fräulein Wickop,
deren ſehr tragfähiger Sopran in der Stimmbildung weitere
Fortſchritte gemacht hat, zeigte in den zum Teil ziemlich tief
ge=
ſchriebenen Geſängen, wie z. B. dem Bachſchen „Die bittere
Lei=
denszeit”, ein feines gefühlsmäßiges muſikaliſches Empfinden,
das für eine Verinnerlichung ihrer Vortragsweiſe zeugt. In
der Mittellage von ſchönem Wohllaut, in der Höhe von edler
Kraft, iſt ihre Stimme für den Kirchengeſang prädeſtiniert, was
ſich auch beſonders in den a capella=Duetten zeigte. Neben ihr
ſtand die reife Kunſt von Fräulein Rühle, die einen Alt von
ſeltener Schönheit beſitzt und ihn herrlich erſtrahlen ließ. Die
Vortragsfolge brachte nach dem erwähnten Sopranſolo von Bach
ein Duett „Crucifixus” von Haſſe, kurz, aber ſehr ſchön, dann
ein Altſolo „Was haſt du verwirket” von Schütz, bei dem die
Reſonanz der Altſtimme Triumphe feierte, ein weiteres Duett
von Schütz „O hilf, Chriſte, Gottes Sohn” bei dem die Stimmen
zu einem herrlichen Wohlklange verſchmolzen und das mit zu
dim Beſten des Abends gehörte, dann drei Zwiegeſänge „Domine
Deus” von Orlandus Laſſus, „Aus tiefer Not” von M.
Präto=
rius und „Herr, höre meine Worte” von Haßler, bei denen die
beiden Künſtlerinnen ihr meiſterliches Können auf dem
ſchwie=
rigen Gebiete des unbegleiteten Geſanges unter Beweis ſtellten
und wobei beſonders die reine Höhe Fräulein Wickops Töne wie
aus anderen Spären erklingen ließ. Es folgte die Altarie aus
der Johannespaſſion von Bach „Es iſt vollbracht”, bei welcher
die formvollendeten Koloraturen namentlich erwähnt ſeien, die
Sopranarie aus dem „Meſſias” von Händel „Ich weiß, daß mein
Erlöſer lebt” voll der reichſten Ausdrucksgegenſätze und
wunder=
voll abgetönt vorgetragen, um ſchließlich in der Fuge aus der
Kantate „Jeſu, der du meine Seele” einen Höhepunkt im
Zwie=
geſang zu erreichen, der ergreifen mußte. Die drei letztgenannten
Vorträge bildeten zweifellos das Beſte des ganzen Abends, in
zwingender Formung und rhythmiſch ungemein prägnant
ge=
ſungen. Die beiden Künſtlerinnen mit ihrem ſtiliſtiſch ſehr
fein=
ſinnigen Vortrag bewährten ſich dabei als empfindende und
ſichere Oratorienſängerinnen.
Fünf Orgelvorträge des trefflichen Lutherorganiſten Herrn
Deboben eröffneten, unterbrachen die Geſänge und ſchloſſen
den Abend. Ein hervorragender Muſiker wie Deboben, der ſich
auch als Orgelbegleiter zu den Liedern bewährte, konnte da ſein
ganzes Können offenbaren, wenn er ſich auch, beſcheiden wie
immer, im Anfang etwas zurückhielt und die ganze Wärme und
Feinheit ſeines Spiels im vollſten Maße erſt bei den Chorälen
„Ich rufe zu dir” und „Vater unſer im Himmelreich” erreichte,
dabei aber doch noch eine Steigerung in dem ſchlicht aber ſehr
ſchön regiſtrierten Präludium in Es=Dur von Bach zu finden
wußte. Ihm gebührt ein beſonderer Dank, denn er hat ſehr viel
beigetragen zu dem trefflichen Gelingen des Abends, ſaß er doch
anderthalb Stunden ohne Pauſe an der Orgel und zeigte dabei,
daß er zu den Meiſtern auf dieſem Inſtrumente gehört.
Bühnenchronik.
* „Agnes Bernauer”, dramatiſche Legende von Eduard Reinacher.
Uraufführung am Koblenzer Stadttheater.
Eduard Reinachers, des aus ſeiner Heimat vertriebenen und
in Köln ſchaffenden elſäſſiſchen Dichters dramatiſche Legende
„Agnes Bernauer” erlebte am Koblenzer Stadttheater ihre
Uraufführung. Gebunden an das tragiſche Schickſal der ſchönen
Augsburgerin, hat ſich Reinacher doch losgelöſt von der Hebbel=
Bindung an die landläufige Auffaſſung, daß eine noch ſo ſchöne
und edle Frau, wenn ſie zu niedrig geboren iſt, doch nicht auf einen
Thron paßt. Reinacher hebt vielmehr die junge Gemahlin des
Her=
zogs Albrecht von Bayern, die durch Liebe und Leid geläutert wird,
zur höchſten Stufe der Vollendung, zu Gottes erſter Menſchin,
zur Heiligen empor, die nicht ſtirbt, ſondern durch Ueberwindung
des Todes die Heilandstat der Verſöhnung und Vergebung
voll=
bringt. Die Regie des Intendanten Maiſch hatte die
Auffüh=
rung in den ſämtlichen neun Szenen unter das Symbol des
Kreu=
zes geſtellt und den Rhythmus der Darſtellung der Schwere des
Problems entſprechend gewählt. Maria Bargheer erſchöpfte
alle Höhen und Tiefen des liebenden und leidenden Weibes und
ſchuf mit ihrer Agnes Bernauer eine ergreifende Leiſtung. Otto
Wenke vom Landestheater in Darmſtadt, der als Gaſt auf
An=
ſtellung ſpielte, gab ſeinem jungen Herzog Albrecht an
Leiden=
ſchaft und Zartheit mit, was die Dichtung forderte. Den alten
Herzog Ernſt verkörperte Richard Saldern mit gewohnter
Meiſterſchaft, Kai Möller und Eugen Brabender
ergänz=
ten als Vizedom von Straubing und des jungen Herzogs treuer
Jugendfreund würdig die Reihe der Hauptdarſteller. Die
Auf=
führung hinterließ einen tiefen Eindruck und brachte dem Stücke
einen vollen Erfolg. Der anweſende Dichter wurde mit dem
Intendanten und den Hauptdarſtellern unzählige Male an die
Rampe gerufen.
Nummer 102
Seite 4
Die Vermehrung
der Studienratsſtellen.
Der im Herbſt 1926 im Landtag geſtellte Antrag Dr. Keller,
80 Studienaſſeſſorenſtellen in Studienratsſtellen umzuwandeln,
hat die Aufmerkſamkeit auf die in der breiten Oeffentlichkeit zu
wenig bekannte Ueberalterung der Anwärter des höheren
Lehr=
amts gerichtet, die die heſſiſche Regierung dadurch verſchuldete,
daß ſie eine übergroße Anzahl dauernd nötiger Stellen von
Aſſeſ=
ſoren verwalten ließ. Der Heſſiſche Philologenverein hat nun in
dieſen Tagen in einer Eingabe zum Staatsvoranſchlag für 1927
die dringliche Forderung geſtellt, die Studienratsſtellen um
un=
gefähr 90 zu vermehren. Dieſe Forderung deckt ſich mit dem
volksparteilichen Antrag, da im Verlaufe des Rechnungsjahres
1926/27 die fälligen Anſtellungen, von der Regierung aus
un=
begreiflichen Gründen zurückgehalten wurden, ſo daß man heute
die ungefähr Zahl 90 ſetzen muß, um die von dem Kellerſchen
Antrag erſtrebte Wirkung zu erreichen.
Der moraliſchen Berechtigung der Forderung wird ſich
ge=
rechterweiſe niemand verſchließen können, der in die bei
Fort=
dauer des jetzigen Zuſtandes troſtloſe Lage der heſſiſchen
Stu=
dienaſſeſſoren Einblick genommen hat. Möglichkeit dazu war in
der letzten Zeit verſchiedentlich geboten, weil der jahrelang ſchwer
benachteiligte Stand der Studienaſſeſſoren notgedrungen die
ſeit=
her geübte Zurückhaltung aufgeben und zu dem Mittel der Flucht
in die Oeffentlichkeit greifen mußte.
Wie ſteht es nun mit der finanztellen Auswirkung auf das
Staatsbudget, in der man das einzige Bedenken gegen die
Be=
willigung der Forderung erblicken könnte, wenn ſich gegen ihren
Inhalt kein Widerſpruch erheben läßt? Die auf den Antrag
Keller am 6. Januar 1927 erteilte Regierungsantwort ging von
falſchen Berechnungen aus. Inzwiſchen haben ſich die
Verhält=
niſſe durch die vom Landtag am 31. März beſchloſſene Regelung
der Anwärtervergütung weiter geändert, ſo daß die
Regierungs=
antwort, die ſchon falſch war, als ſie gegeben wurde, heute völlig
überholt iſt. Es muß mit allem Nachdruck darauf hingewieſen
Dienstag, den 12. April 1927
werden, daß eine unmittelbare Mehrausgabe durch die
Anſtellung von ungefähr 90 Aſſeſſoren nicht erfolgt. Die Stellen
werden ja nicht neu geſchaffen, ſondern ſind ſchon jahrelang
beſetzt und dauernd nötig. Kein noch ſo radikaler und
bildungs=
feindlicher Abbau an Heſſens höherem Schulweſen könnte dieſe
Stellen erfaſſen. Die Vergütung der Stellenverwalter iſt nach
dem Landtagsbeſchluß vom 31. März genau ſo groß wie der
Ge=
halt, den ſie nach ihrer Anſtellung beziehen würden.
So hat die Anſtellung einer Anzahl Studienaſſeſſoren nur
eine mittelbare Ausgabe zur Folge, da ſie die ſeither auf
Koſten der Aſſeſſoren künſtlich niedrig gehaltene Stellenzahl der
Philologen auf einen den tatſächlichen Verhältniſſen
entſprechen=
den Stand bringt und damit ihre Aufrückungsſtellen in Gruppe
XI und XII in geringem Umfang vermehrt. Dieſe Vermehrung
ſtellt nun aber nur die längſt erwartete Wiedergutmachung einer
dauernden Zurückſetzung und Benachteiligung der heſſiſchen
Philologenſchaft dar. Die heſſiſche Regierung reiht ihre
Philo=
logen nach dem Verhältnis 5:4:1 (ſogenannte Zehntelung) in
die drei Beſoldungsgruppen X, XI und XII. Dieſe Zehntelung
ſetzt die heſſiſchen Philologen ſchon an und für ſich in Nachteil
gegenüber den heſſiſchen mittleren Beamten, bei denen der
gün=
ſtigere Grundſatz der Sechſtelung gilt, und gegenüber den
Philo=
logen der meiſten anderen deutſchen Länder, bei denen die
Sechſte=
lung erreicht, ſogar, wie in Thüringen, ſchon überſchritten iſt.
Nun iſt ſogar die Zehntelung der heſſiſchen Philologen noch nicht
einmal durchgeführt, ſondern nur in der Theorie vorhanden, weil
die Regierung über ein Fünftel aller Dauerſtellen durch
An=
wärter verwalten läßt. Dadurch wird die Geſamtzahl der
Stel=
len, die von Rechtswegen der Berechnung der Zehntelung
zu=
grunde gelegt werden müßte, von vornherein um etwa 170
Stel=
len gekürzt. Das führt zu dem merkwürdigen Zuſtand, daß
zur=
zeit in Heſſen der Philologe mit Hochſchulexamen von 1906, in
den meiſten anderen deutſchen Ländern dagegen ſchon der mit
Hochſchulexamen von 1911 oder 1912 in die Gruppe XI einrückt.
Die geforderte Vermehrung der Studienratsſtellen behebt
wenig=
ſtens zum Teil dieſe ungerechte und verſtimmende Zurückſetzung
der heſſiſchen Philologen um ſechs Beſoldungsdienſtjahre.
Und nun die Koſten der Vermehrung der Aufrückungsſtellen:
Im denkbar ungünſtigſten Fall, wenn nämlich ſofort die letzte
Stufe von XI und XII erreicht würde, würden ſich dieſe
mittel=
baren jährlichen Koſten der geforderten Vermehrung der
Stu=
dienratsſtellen auf ungefähr 40000 Mark belaufen, wovon der
Staat rund 60 Prozent, d. h. etwa 25 000 Mark, zu tragen hätte.
Wenn man die Ausgaben nach Kapitel 61 und 62 des
Staats=
voranſchlags um dieſen wirklich geringfügigen Betrag erhöht, ſo
geſchieht nach allem, was oben geſagt iſt, nichts anderes, als daß
damit endlich ein ſeither zu Unrecht geſparter Ausgabepoſten
eingereiht wird.
Die franzöſiſch=engliſche Schuldenregelung.
EP. Paris, 11. April.
Wie der „Temps” mitteilt, iſt zwiſchen der Bank von Frankreich
und der Bank von England eine Einigung in der Frage der
Rückzahlung der engliſchen Anleihe von 33
Millio=
nen Pfund erzielt worden. Die erforderlichen Operationen
werden noch im Laufe des April durchgeführt. Die Bank von
Frankreich wird ſomit wieder in den Beſitz des
Gold=
depots im Betrage von 18 358 615 Pfund, d. h. rund 540 Millionen
Goldfranken gelangen. Die Rückzahlung dieſes
Gold=
depots ſollte nach der Uebereinkunft vom Jahre 1923 erſt vom
3 1. Mai 1928 an zu laufen anfangen. Nach erfolgter Rückzahlung
des Depots wird der verfügbare Goldbeſtand in den Kellern der Bank
von Frankreich auf rund 4½ Milliarden Goldfranken anſchwellen, womit
Frankreich nach den Vereinigten Staaten den
größ=
ten Goldbeſtand, der Welt beſitzen und auch England
darin übertreffen wird. — Die Bank von Frankreich führt aber in ihrer
Wochenbilanz jcweils noch andere Goldpoſten auf, die allerdings etwas
zweifelhafter Art ſind. Der Poſten „Gold im Ausland” figuriert
be=
kanntlich mit rund 1800 Millionen Goldfranken; davon entfallen 450
Millionen auf das oben erwähnte Golddepot, der Reſt, ungefähr zu
gleichen Teilen, auf die Golddepots, welche die franzöſiſche Regierung
im Kriege an England und Amerika im Austauſch gegen die großen
Kriegsanleihen überweiſen mußte, die durch die Abkommen Mellon=
Börenger und Churchill=Caillaux geregelt worden ſind. Dieſe
Gold=
depots müſſen nach den geltenden Abmachungen zurückgezahlt werden,
ſobald Frankreich ſeine Kriegsſchulden voll bezahlt hat.
Familiennachrichten
Hiltgart hat ein geſundes
Schweſierchen bekommen.
In dankbarer Freude
Elſe und Friedrich Malcherek
Oſannſtr. 12.
Darmſtadt, den 9. April 1927.
W
Den lieben Schweſtern der
Johannesgemeinde, ſowie unſern
Nachbarn und Freunden ein
herzliches Lebewohl!
Georg Lorenz und Frau
Feldbergſtr. 95. (9905
Seit einem 9ahr hate ich
Alle Mittel waren erfolglos. Da machte ich
Schaumauſlagen mit
Obermever? Medizinar Herba=Seife
n Kürze waren dieſelben verſchwunden.
Bleicher, Burglengenfeld. St. M. —.65, 302ſo
verſtärkt M. 1.— Zur Nachbehandlung iſt
Her=
da=Creme beſonders zu empfehlen. Zu haben
in allen Apotdeken, Drogerien und Parfümerien.
IV. 551
Geh. Medicinalrat
Pr. Happef
verreist
Vertreter die Herren:
Sanitätsrat Dr. Birnbaum, Georgenstraße 8
Dr Drandt, Heinrichstraße 17
Geh Sanitäterat Dr. Hoffmann Annastr. 40
Sanitätsrat Dr. Sior, Hochstr. 60. (9829id
Hieiter wagen — Kastenwagen
Ergatzräder (*9896
Karl Brückner
Darmstadt
Holzstraße
O
Dr. med.
O. Gros
Heinrichſtr. 49
von der Reiſe zurück.
(*9826id)
t
Piano
ſehr preisw. zu verm.
Knnkel,
Wienerſtr. 83. 9935
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit ſiarb heute
früh im Alter von 22 Jahren unſer
unver=
geßlicher, guter Sohn, Bruder, Schwager,
Onkel und Enkel
Furve.
Dieburg, 10. April 1927.
(6268
Die Leidtragenden:
Guſtav Lorch I., Dieburg
Roſa Lorch, geb. Löwenſtein
Ernſt Lorch, New=York
Joſef Lorch, New=York
Cilli Oppenheimer, geb. Lorch
Louis Oppenheimer, Darmſtadt
Löb Lorch, Dieburg.
Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag um
4 Uhr ſtatt.
Heute entſchlief in Bergneuſtadt nach tapfer und
geduldig getragenem Leiden unſre Schweſter
Emma Kaufmann
Schweſſer des preußiſchen Diakonievereins.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Die Geſchwiſter
Fritz und Alwine Kaufmann.
Darmſtadt, den 10. April 1927.
(6311
Die Beerdigung findet am Mittwoch, 3 Uhr nachm.,
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden bittet man
abzuſehen.
Heute entſchlief ſanft und ruhig nach längerem
Leiden mein lieber Mann, unſer guter, treuſorgender
Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel
Anton Heleine
im bald vollendeten 67. Lebensjahr
Um ſtille Teilnahme bitten:
Die trauernden Hinterbliebenen.
Zeilhard, den 9. April 1927.
(N .O. 632
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 13. April,
nachmittags 3 Uhr, vom Trauerhaus aus ſtatt
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Gatten, unſeren Vater,
Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater und
Onkel
Herrn
NP An
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im Alter von
75 Jahren zu ſich abzurufen.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Marie Frieß, geb. Frieß.
Groß=Umſtadt, den 11. April 1927.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 13. April,
nachmittags 1 Uhr ſiatt. (6315
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Ableben me nes geliebten Gatten, meines treuen
Sohnes, unſeres unvergeßlichen Bruders, Schwagers
und Onkels
Herrn Richard Loeb
ſagen wir hiermit auf dieſem Wege unſeren
tiefgefühl=
ten Dank.
Roſel Loeb, geb. Löb
Hermann Loeb Wwe., geb. Schwab
Carl Kirſchner und Frau
Otto Loeb.
Frankfurt a. M., Darmſtadt, Offenbach a. N., Rewo=
York, den 11. April 1927.
(6269
Dankſagung.
Für die beim Hinſcheiden unſerer lieben
Julie Krach
bewieſene Teilnahme und für die vie en Kranzſpende
danken herzlichſt
Frau Amalie Mock, geb. Kra
Marie Brill.
Darmſtadt, den 9. April 1927
Soderſtraße 101.
(6‟
DOrlerlTare
Umpressen und reinigen nach (6307
neuesten Formen
. Stock
LINA ADLER
Mauerstraße 20
AR
Landverein
35 Sänger, ſucht beiv.
Dirigenten Schrifil.
Angeb. mit
Gehalts=
anſprüch. erbeten an
Frohſinn,
Dorn=
heim i. R. (6332im
Täglich
Rishard Freudenberger
Bäckerei
Bleichſtratze 13.
Teleph 2893, (29309
Feines Schneiderkoſt.
auf Seide20ℳK,
Min=
tel 10 K, verſch
Kin=
derſachen, für 12jähr
Näd h.,1Taillenherren
rock 4 ℳ Röller,
Bullonplatz 3, 1. St.
(*9,87)
Gebr. Herren-,
Dam.-u. Renn-Rad,
ſowie neue (e9955id
FAHRRADER
auf Teilzahlung.
Fr1 z. Schmidt. Darmstadt
Kaupstr 44.
Werk=
ſtätte Schulzeng. 1.
hat nach wiſſenſchaftlicher Erkenntnis die Eigenſchaft,
die Hahrung leichter aufzuſchließen und ſie ſomit reſtios
dem menſchlichen Körper zuzuführen. Gerade in dieſem
hochprozentigen Zuſatz von Röſtmalz erblickt die
ärzt-
liche Forſchung „die ſpezifiſch wertvollen Eigenſchaften‟
des Köſtritzer Schwarzbieres bei mannigfachſten
Krank=
heiten. Zugleich gibt es aber auch kein herzhafter
mundendes Hausgetränk für Geſunde als
Köſkritzer Schwarzbier
Darmſtadt, Stiftſtraße 89, Fernſprecher 1244, Bierhandlung Oſtertag, Darmſtadt,
Hügelſtraße 27, Fernſprecher 2468, und in allen durch Plakate kenntlichen Geſchäften.
Nummer 102
Dienstag, den 12. April 1927
Geite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 12. April.
Der Wohnungsbau der Siadt Darmſiadt
im Jahre 1926.
Im Jahre 1926 wurden durch die Stadt erbaut bzw. ſind
noch im Bau:
Rhönring, Gruxpe VI Wohnungen
12 Baukoſten etwa
210000 Mk. VII 52 697 000 Mk. WIII 32 526 000 Mk. IX 32 404000 Mk. 48 659 000 Mk. Speſſartring, „ XI 26 530 000 Mk. am Orpheum 150 000 Mk. Liebfrauenhaus 200 000 Mk. Barkhausſtraße 330 000 Mk. Soder= und Inſelſtraße 507 000 Mk. Landgraf=Georg=Straße 100 000 Mk. 310 Wohnungen, 4 313 000 Mr.
Von dieſen Wohnungen ſind einige noch im Bau, die aber
zum Rechnungsjahr 1926 zuzurechnen ſind.
Außerdem wurden 1926 durch Private erbaut 119
Wohnun=
gen mit finanzieller Unterſtützung durch Stadt und Staat.
Außer=
dem ſind ohne Unterſtützung 35 Wohnungen entſtanden, ſo daß
im Jahre 1926 zuſammen 464 Wohnungen erbaut wurden. Seit
Kriegsende ſind in Darmſtadt gebaut worden 1596
Neubau=
wohnungen und 2204 Ausbauwohnungen. Unter den 1596
Neu=
bauwohnungen befinden ſich vom Reich 371, vom Staat 95, von
Benoſſenſchaften 346, von Privaten 179 und von der Stadt 578.
Die ſtadteigenen Wohnungsbauten enthalten:
93 Wohnungen mit 1 Zimmer und Küche,
208
155
114
8
5
Mit der diesjährigen Geſamtzahl von 464
Neubauwohnun=
gen ſteht die Stadt Darmſtadt nicht zurück hinter den anderen
heſſiſchen und den meiſten deutſchen Städten.
— Ernannt wurde am 31. März der Lehrer Ludwig Bolz zu
Biblis (Kreis Bensheim) zum Lehrer an der Volksſchule zu Klein=
Win=
ternheim (Kreis Mainz). — Durch Entſchließung des Heſſiſchen
Landes=
amtes für das Bildungsweſen ſind die Studienreferendare Dr. Auguſt
Bläſſer, zu Rimhorn (Kreis Erbach), Dr. Werner Kayſer zu
Worms, Wilh. Müßig, zu Waldmichelbach i. O., Dr. Konr. Reidt
zu Grebenau und Wilhelm Schuchmann, zu Winterkaſten i. Odw.,
zu Studienaſſeſſoren ernannt worden.
— Erledigt ſind: zwei Lehrerſtellen für katholiſche Lehrer an der
Volksſchule in Viernheim (Kreis Heppenheim). Eine Dienſtwohnung für
einen verheirateten Lehrer iſt vorhanden.
— Heſſiſches Landestheater. Für die Oſterfeiertage find folgende
Aufführungen vorgeſehen: im Großen Haus für Oſterſonntag die
Neu=
inſzenierung des „Siegfried” in Miete E, für Oſtermontag eine
Wiederholung des „Oberon” in Miete C; am Oſtendienstag wird die
Poſſe „Robert und Bertram” für die Miete A gegeben werden.
Im Kleinen Haus bringt das Repertoire am Oſteyſonntag Goethes
Iphigenie” für die Miete F der Darmſtädter Volkskühne, am
Oſtermontag die erſte Wiederholung von Shaws „Frau Warrens
Gewerbe” für Zuſatzmiete II, während am Oſterdienstag der „
Ver=
lorene Sohn” in der Darſtellung der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft
als 11. Vorſtellung der Zuſatzmiete XII (— Miete K des
Bühnenvolks=
bundes) zur Aufführung gelangt. Für die „Siegfried”=Aufführung am
Oſterſonntag beginnt der Vorverkauf bereits morgen Mittwoch, ſür die
übrigen Feiertagsvorſtellungen am Donnerstag,, 14. April. Am
Kar=
freitag bleiben die Tageskaſſen beider Häuſer geſchloſſen.
Lizzie Maudrik, die in der Spielzeit 1994/25 als Balletmeiſterin
am Heſſiſchen Landestheater tätig war, und vor zwei Jahren von
Gene=
ralintendant Tietjen in gleicher Eigenſchaft an die Städtiſche Oper in
Berlin berufen wurde, hatte in dieſen Tagen mit der Erſtaufführung
des von ihr choreographiſch ausgeſtatteten Tanzſpiels „Die Geſchöpfe des
Prometheus” von Beethoven, das ſoeben im Landestheater herauskam,
einen außerordentlich ſtarken Erfolg.
— Darmſtädter Jourmaliſten= und Schriftſtellerverein (E. V.) Wir
erinnern die Mitglieder und ſonſtige Intereſſenten nochmals an die
Dienstag abend 8½ Uhr im grünen Zimmer des Kaiſerſaals
ſtattfindende Vorleſung des dramatiſchen Spiels „Der Spielmann
Gottes” durch den Verfaſſer, Herrn Karl Kurt Wagner aus
Gießen. Auch die am 6. I. Mts. im Konzert= und Vortragsverein zu
Höxter i. W. erfolgte Vorleſung des Dramas fand nach der dortigen
Tagespreſſe beifälligſte Aufnahme bei tiefgehendſter Wirkung. „Ein
ſolches Werk,” heißt es dort u. a., „konnte nur ein Menſch formen, der
den Tod aus allernächſter Nähe kennen gelernt hat, ein Menſch, der den
Tod erlebte. Nach einmaligem Hönen iſt es gar nicht möglich, einem
Werke von ſolcher Tiefe auch nur annähernd gerecht werden zu können.”
— Weiter werden die ſtarke, paclende Wucht der dramatiſchen Szenen,
die glockenhellen lyriſchen Stellen in allen Bildern und die herrlichen,
tiefen Worte, die ihre ſtarke Wärkung auf den ſchönheitſuchenden Hörer
nie verfehlen werden”, gerühmt.
Schließung der ſtädtiſchen Büros und Kaſſen. Am Oſterſamstag
bleiben, die ſtädtiſchen Geſchäftszimmer und Kaſſen geſchloſſen.
Geltungsdauer der Sonntagsrückfahrkarten zu Oſtern.
Sonn=
tagsrückfahrkarten werden zu Oſtern vom Gründonnerstag bis
zum Oſtermontag einſchließlich ausgegeben. Sie gelten am
Gründonnerstag ab 12 Uhr mittags nur zur Hinfahrt,
zur Rückfahrt früheſtens am Karfreitag, ſpäteſtens am
Oſter=
dienstag bis 9 Uhr vormittags. Eine Rückfahrt am Karſamstag
muß ebenfalls bis 9 Uhr vormittags von der Zielſtation ab
an=
getreten werden. Am Karfreitag, Oſterſonntag und Oſtermontag
gelöſte Karten gelten ſelbſtverſtändlich an dieſen Tagen entweder
zur Hin= und Rückfahrt, oder nur zur Hinfahrt, und an einem
der folgenden Tage — am Karſamstag und Dienstag bis 9 Uhr
vormittags — zur Rückfahrt. Am Karſamstag gelöſte Karten,
ſowie ſolche Karten, die am Karfreitag gelöſt, aber noch nicht
benutzt wurden, gelten am Karſamstag nur zur Hinfahrt.
Eine Rückfahrt iſt daher ſowohl am Gründonnerstag wie am
Karſamstag mit ſolchen Sonntagsfahrkarten ausgeſchloſſen, die
bereits an demſelben Tage zur Hinfahrt benutzt wurden. Für
am Oſterſonntag und Oſtermontag vorgeſehenen Reiſen werden
die Sonntagsrückfahrkarten zweckmäßig bereits am Karſamstag
gelöſt. Näheres iſt aus einem Aushang auf allen
Stationenizu erſehen. Anderslautende
Zeitungsnachrich=
ten ſind unzutreffend.
— Lienhard=Abend. Die Spielſchar der Lukasgemeinde hatte
mit Lienhards dramatiſcher Legende „Die Dornenkrone” eine
gute Wahl getroffen; die Dichtung eignet ſich mit ihren Gedanken von
chriſtlicher Menſchenliebe ſo recht für die Paſſionszeit, und auch die
zweite Aufführung fand einen Zuhörerkreis, der voll Spannung und
Ergriffenheit dem Spiele lauſchte. Es verdienen von den Spielern
be=
ſonders hervorgehoben zu werden die Herren Felmer, Fiſcher, Hattemer,
Karn und Schnellbacher, ſowie Fräulein Franz; aber auch die übrigen
Mitwirkenden leiſteten im Zuſammenſpiel ihr Beſtes, ſo daß wir mit
hoher Befriedigung auf die Vorführung zurückblicken können. Sie war
mit viel Liebe und Hingabe von Herrn Felmer einſtudiert und Bernh.
Franz hatte durch Bühnenbilder von großer Schönheit der Handlung
einen würdigen Rahmen geſchaffen.”
— Orpheum. „Der Garten Eden” in Darmſtadt! — Die
Leitung des Orpheums hat mit dem Hanauer Stadttheater ein Geſamt=
Gaſtſpiel abgeſchloſſen, demzufolge ab 2. Oſterfeiertag, 18. April, das
erfolgreichſte Stück des letzten Theaterwinters: „Der Garten Eden”, im
Orpheum eine Reihe von Aufführungen erfährt. Dieſer Schlager der
Autoren Bernauer und Oeſterreicher wurde und wird an den Bühnen
von über hundert deutſchen Städten bei geradezu ſenſationellen Serien=
Erfolgen gegeben. Die Aufführung der „Hanauer” deren Original=
Beſetzung nach Darmſtadt kommt, wird von der dortigen Preſſe
aus=
nahmslos ſehr anerkennend beurteilt. Das Gaſtſpiel dürfte daher
er=
höhtes Intereſſe erwecken. Weitere Mitteilungen folgen.
— Jubiläum. Am 16. April feiert Herr Johann Henninger,
Saalbauſtraße 63½, Werkmeiſter bei der Firma A. Henninger u. Co.,
G.m.b.H. hier, ſein 40jähriges Dienſtjubiläum
— Nerother Bühnenſpiele. Angeſchloſſen dem Bühnenvolksbund.
Wir machen nochmals aufmerkſam auf die Aufführung des
Myſterien=
ſpieles „Totentanz” von Alois Johann Lippl durch die Spielſchar
der Nerother unter Leitung von Robert Oelbermann heute abend 8 Uhr
in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums (Eingang Karlſtraße).
Feuerwehr. Im Monat März 1927 wurde die Städtiſche
Be=
rufsfeuerwehr 10mal alarmiert, und zwar bei 2 Mittelfeuern, 1
Klein=
feuer, 1 Schornſteinbrand und 6 ſonſtigen Fällen. Der
Sanitäts=
dienſt: erſtreckte ſich auf 119 Transporte. In 6 Fällen wurde erſte
Hilfe auf der Wache (Kirchſtraße 13, Fernruf Stadtamt) geleiſtet.
Das Tempo angeben
und es auch durchhalten
ver=
langt Maximum Leistung an
Kraft und Energie.
Quaker Oats, die delikaten und
eicht verdaulichen Haferflocken,
Verleihen Ihnen beides.
GuakerOafs
Nur ocht in Pakkoten.
Verkaufspreise:
Ganzes Paket
Halbes Paket
65
.. 35 Pfg.
* Einführung in Empedokles und Jphigenie — Vortrag von
Wilhelm Michel. Für die Mitglieder der Volksbühne ſprach
am Montag abend Herr Wilhelm Michel einführend über den „Tod
des Empedokles” von Hölderlin und „Jphigenie‟. Der Vortragende
kennzeichnete den Tod des Empedokles als religiöſes Drama, als ein
Wiederaufleben der Naturreligion der alten Griechen bei Hölderlin.
Empedokles war um 490 auf Sizilien geboren und ſteht in der Geſchichte
der griechiſchen Denker nicht nur als Philoſoph, ſondern auch als
Red=
ner, Dichter, Ingenieur, Arzt und Weiheprieſter. Legenden ſchrieben
ihm magiſche Kräfte zu. Er ſoll im Aetna freiwillig den Tod gefunden
haben. Bei Hölderlin muß der innere Ausgangspunkt gefunden
wer=
den, der den Empedokles in den Freitod führt. Die äußeren Vorgänge
ſpielen ſich auf der Bühne klar vor aller Augen ab. Hölderlins Drama
ſchließt ſich ziemlich getreu an das an, was uns die alten Legenden und
Geſchichten überliefert haben. Daß Empedokles ſich dem Volke ſelbſt
als. Gott hingeſtellt hat, iſt die Empedokles=Sünde, die die Prieſter
nicht verzeihen, die aber auch Empedokles ſich ſelbſt nicht verzeihen kann.
Das von den Prieſtern aufgehetzte Volk zwingt Empedokles in die
Ver=
bannung. Schnell wandelt ſich die Volksgunſt, und das Volk, das ſich
an die von Empedokles erwieſenen Wohltaten erinnert, will ihn
zurück=
holen. Empedokles weigert ſich und in einer Revolutionsrede, die ſich
zu entſchiedener Erneuerung bekennt und in breiteſter dichteriſcher
Ent=
faltung der Sprache aufgebaut iſt, weiſt er dem mindig gewordenen
Volk ſeinen eigenen, ſelbſtändigen Weg. Auch ſein Freund Pauſanias
kann Empedokles von ſeinem letzten Schritt nicht abhalten. Empedokles
betrachtet ſeinen Freitod nicht allein als eine Löſung der eigenen Sünde,
ſondern auch als ein Opfer im Dienſte des Volkes, ein wirkliches Opfer,
in dem die Probleme der Zeit ſich auflöſen. Die äußerſte Einſamkeit
umgibt ihn; der ſich ſelbſt als Gott hinſtellt, aus der Gemeinſchaft, die
Alle liebend umfaßt, iſt jener herausgelöſt, und nur durch einen
äußer=
ſten Akt iſt die Löſung dieſer Süinde möglich. Aus ſolchen Gedanken
heraus iſt das Handeln des Empedokles zu verſtehen. Die Erneuerung,
die er in der Revolutionsrede dem Volke nahelegt, vollzieht er durch
ſeinen freiwilligen Tod, durch ſeine grenzenloſe Hingabe an ſich ſelbſt.
Wenn man den Tod des Empedokles das Drama der Erneuerung
nennen kann, ſo iſt die Iphigenie als das Drama der Menſchlichkeit, im
Zuſammenheng mit Empedokles, als das Drama der Erneuerung durch
Menſchlichkeit zu bezeichnen. In Iphigenie wird die Wendung
genom=
men von dem alten ſtarren Leben der Verkettungen zum neuen Leben
der Menſchlichkeit. Unſer geiſtiges Leben heute iſt von dem
Humanitäts=
ideal der klaſſiſchen Zeit denkbar weit entfernt. Wenn Iphigenie heute
geſchrieben werde, würde ſich der Barbarenkönig Thoas der Abſchaffung
der alten barbariſchen Opfer ganz entſchieden widerſetzen, und vielleicht
Oswald, Spengler und das Reiſetagebuch eines Philofophen mit
paſſen=
den Stellen zitierend, die dämoniſchen, die Blutmächte der Geſchichte
vertreten. Bei Goethe wird der Fluch, der die einzelnen Generationen
zu neuen Schreckenstaten treibt, maſchinenmäßige Erfüllung des blinden
Geſetzes, das geſtrige Leben üüberwunden durch das neue, wirkliche, wahre
Leben, das Leben der Liebe, des Geiſtes, der Menſchlichkeit. — Die
Zu=
hörer folgten den feinſinnig ausgeſponnenen und lebendig vorgetragenen
Gedanken willig und dankbar.
H. W. W.
— Reichsbund deutſcher Eiſenbahner=Kriegsteilnehmer 1914/18 e. V.,
Sitz Berlin. Protektor: Generalfeldwarſchall von Hindenburg. Am
10. April verſammelte ſich ein Teil der hieſigen ehemaligen Eiſenbahner=
Kriegsteilnehmer in der Wirtſchaft von Jakob Bauer, Schwanenſtr. 61,
zwecks Gründung eines Ortsvereins. Da bereits 37 Mitglieder
vorhan=
den waren, faßte man den Beſchluß, den Ortsverein Darmſtadt zu
gmin=
den. Der Verein führt den Namen „Reichsbund deutſcher Eiſenbahner=
Kriegsteilnehmer 1914/18 e. V., Ortsverein Darmſtadt‟ Dieſer iſt
ge=
richtlich eingetragen, hat ſeinen Sitz in Berlin und erſtreckt ſich über
ganz Deutſchland. Der Bund iſt religiös und parteipolitiſch neutral.
Er bezweckt den Zuſammenſchluß aller Eiſenbahner=Kriegsteilnehmer,
die Pflege deutſchen Weſens und deutſcher Art, die Pflege wahrer
Ka=
meradſchaft. Ferner Förderung des Vertrauens zwiſchen Vorgeſetzten
und Untergebenen. Aufklärung der Volksgenoſſen und Stammesbrüder
im vaterländiſchen Sinne, Arbeitsgemeinſchaft und Zuſammenſchluß mit
gleichgeſinnten Verbänden uſw.
— Verkehrsverein. Im Verkehrsbureau ſind die Sonderzug=
Karten zu dem am 2. Oſterfeiertag verkehrenden Sonderzug nach
Bad Ems zum Preiſe von 6,40 Mk. für Hin= und Rückfahrt nebü
koſtenloſen Führern zu haben. Näheres im Verkehrsbureau. Ebenſo
liegen im Verkehrsbureau ſämtliche Fahrkarten, Sonntagskarten, Mer=
Fahrſcheinhefte, ſowie Rundreiſebillette auf. Ebenſo können Flug=Bett=
und Platzkarten aufs ſchnellſte erledigt und beſorgt werden. Weiterhin
machen wir darauf aufmerkſam, daß das Verkehesbureau ſämtliche
Ge=
ſellſchaftsreiſen vermittelt. Augenblicklich ſind ſehr zu empfehlen die
Reiſe nach Paris für 4 und 5 Tage zum Preiſe von 60 Mk. und 90 Mk.,
ebenſo Mer=Geſellſchaftsreiſen nach Dalmatien, Griechenland und dem
Balkan. Näheres im Verkehrsbureau, dasſelbe iſt geöffnet von morgens
8 Uhr bis abends 7 Uhr; Sonntags von 9—12 Uhr.
g. Männerheim. Vor einiger Zeit ging eine Notiz durch die
Tages=
blätter, daß der Verband evangeliſcher Männervereinigungen Darmſtadt=
Beſſungen e. V. das Haus Heidelberger Straße Nr. 21 erworben hat.
Infolge des großen Wohnungsmangels konnte das Haus bis jetzt noch
nicht ſeiner Beſtimnrng zugeführt werden. Ein Teil iſt bzw. wird in
nächſter Zeit frei, ſodaß man dem Gedanken der Eröffnung des Heimes
näher treten kann. Dieſes Heim iſt ein dringendes Bedürfnis unſerer
Stadt und ſoll in demſelben alleinſtehenden Herren und älteren
Ehe=
paaren, gegen einen mäßigen Penſionspreis ein gemütliches Heim,
und für Tage der Krankheit vollſtändige freie Pflege, geboton werden.
Leider muß vorerſt darauf geſehen werden, daß die Aufzunehmenden
eine ſelbſtändige Wohnung zur Verfügung ſtellen können, damit ſich,
eine ſchnellere Räumung des Hauſes ermöglichen läßt. Wer Intereſſe
für Aufnahme in dem neuen Männerheim hat, kann Auskunft in dem
ſeitherigen Männerheim und Diakonenſtation Forſtmeiſterſtraße Nr. 9
erhalten.
— 24=Stundenzählung auch bei der Wehrmacht. Dem Vorbilde der
Reichsbahn und anderer Behörden und Unternehmen folgend, wird auch
bei der deutſchen Wehrmacht, und zwar ſowohl im Heer wie in der
Marine, mit dem 15. Mai die 24=Stundenzählung eingeführt, die
ge=
rade für die Zwecke des militäriſchen Dienſtes deshalb ſehr wichtig iſt,
weil bei der 12=Stundenzählung ſich wiederholt Mißverſtändwiſſe bei der
Uebermittlung von Befehlen uſw. ergeben haben.
ISt 1871
Wer Reiſter
Berdrlwlt,
muß auch die Zeit nach
Feierabend nutzen.
Da=
her iſt der Arbeitstag des
Handwerksgesellenmit
dem Glockenſchlag noch
nicht zu Ende. Neue-
Spannkraft nach
ermu=
dendem Cagewerk aber
verleiht ihm die Zigarette.
Mit Rechtiſt epin ihrer
Wahl ebenso ſorgfältig
wie in ſeinerArbeit. Er
bevorzugt die köſtlich.
aromatiſche
De
N
Tat
womit er ſich ſelbſt ein
Zeugnis ſeines guten
Geſchmacks ausstellt
Waldorf-Olstoria
Sigarettenſabrik Ag. Stuttgart
Seite 6
Dienstag, den 12. April 1927
Rummer 102
— Die Hauptverſammlung der Vereinigung frührmr Leibgarbiſten
am Samstag im Saale des „Bürgerbräu” wurde durch den 1.
Vorſitzen=
den, Kam. Kalbhenn, mit herzlichen kameradſchaftlichen
Begrüßungs=
worten eröffnet. Die von Kam. Schlörb vorgetvagene Niederſchrift
der vorjährigen Hauptverſammlung wurde nicht beanſtandet. Den
ein=
gehenden Jahresbericht erſtattete der Vorſitzende. Er ſtellt eine
Steige=
rung der Mitgliederzahl feſt, die Ende März rund 900 betrug. Zu Ehren
der verſtorbenen, mit militäriſchen Ehren beigeſetzten zwölf Kameraden,
und ſechs Frauen von Kameraden erhob man ſich von den Sitzen. Der
Vorſitzende berichtete dann eingehend über das recht lebhafte
Vereins=
leben durch Veranſtaltungen aller Art, Ausflüge, Beſuche auswärtiger
Vereine, der Traditionskompagnie, des Bundestages, Beteiligung an
dem Gefallenen=Gottesdienſt, an der Schmückung der Kriegergräber in
Frohnhofen, ſowie über die Anloyfeier und das wohlgelungene
Weih=
nachtsfeſt. Ueberall zeigte ſich echter kameradſchaftlicher Geiſt. Der
Rechenſchaftsbericht wird von Kam. Krebs, dem 1. Rechner, bekannt
gegeben. Er ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 65B Mk. ab. Dem
Rechner wird Dank und Entlaſtung zuteil. Auch der Voranſchlag findet
Zuſtimmung. Bei der Vorſtandswahl werden der 1. Vorſitzende Kam.
Kalbhenn, der 2. Vorſitzende Kam. Bopf, der 3. Vorſitzende Kam. Hahn,
der 1. Rechner Kam. Krebs und der 2. Schriftführer Kam. Schlörb
wie=
dergewählt; 1. Schriftführer wird Kam. Maier, 2. und 3. Rechner die
Kam. Merlau und Krämer. Für die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder
Werner, Lang und Trautman werden die Kameraden Gebhardt, Schäfer
und Schwarz neu=, die anderen bisherigen Beiſitzer wiedergewählt. Den
bisherigen Vorſtandsmitgliedern wird warmer Dank für ihre getreuliche
Mitarbeit ausgeſprochen. Der in der Verſammlung erſchienene
Bundes=
präſident, General von Preuſchen, wird hier von dem Vorſitzenden
herz=
lich begrüßt. General von Preuſchen nimmt hierbei Gelegenheit,
aus=
drücklich darauf hinzuweiſen, daß die Uebernahme des Präſidiums der
Kriegerkameradſchaft „Haſſia” ihn nicht davon abhalten werde, ſein
In=
tereſſe für die Regimentsvereine nach wie vor mit allem Eifer zu
be=
tätigen. Er möchte freilich wünſchen, daß in echt kameradſchaftlicher
Treue Zuſammenarbeit beider Faktoren ohne Aufgabe ihrer
Selbſtändig=
keit im Dienſte des Vaterlandes unter dem Wahlſpruch „Erſt das
Vater=
land und dann die Partei!” gemeinſam dem hohen Ziele
entgegengear=
beitet werde. Kam. Kalbhenn ſpricht dem Redner Dank für ſeine
Zu=
ſage und die weiteren angenehmen Mitteilungen aus. Der Antrag des
Vorſtandes, mit Rückſicht auf die Geſchäftslage und um den Mitgliedern
den Beſuch der Veranſtaltungen zu erleichtern, den Jahresbeitrag von
5 Mk. auf 6 Mk. zu erhöhen, wird genehmigt. Es wird ferner
beſchloſ=
ſen, mit Rückſicht auf die große Mitgliederzahl die Ermäßigung des
Bundesbeitrages anzuſtreben. Kam. Krebs berichtet über die jetzt rund
1000 Mitglieder zählende Sterbekaſſe. Der Vorſtand der Kaſſe wird
wviedergewählt und beſchloſſen, die Altersgrenze auf 55 Jahre feſtzuſetzen
unter der Bedingung, daß die über 50 Jahre alten Mitglieder, die der
Kaſſe jetzt noch beitreten wollen, die Sterbekaſſebeiträge nachzuzahlen.
Bei Nachzahlung von 20 Mk. können auch Kameraden bis zu 60 Jahren
aufgenommen werden. Der Sterbekaſſebeitrag wird allgemein auf 40 Pfg.
und das Sterbegeld von 120 Mk. auf 180 Mk. erhöht. Rechner und
Schriftführer der Kaſſe erhalten für ihre beſondere Mühewaltung eine
kleine Vergütung. Kam. Frank berichtet noch über die demnächſtige
Hausſammlung zugunſten des Denkmals.
— Der Kriegerverein Darmſtadt hatte ſeine Mitglieder und
befreun=
dete Vereine zu einem Familienabend eingeladen. Nach der Begrüßung
der Erſchienenen durch den 2. Vorſitzenden wickelte ſich das Programm
des Abends in flotter Reihenfolge ab. Frl. Bero erfreute durch Lieder
von Schumann, Zeller und Schleiffarth. Herr Momm jr. brachte
Violin=
konzerte, begleitet von Hern Steckly, zum Vortrage. Ein Doppelquartett
ſang Lieder von Wengert, Mozart uſw. Auch die Poſaune kam zu
ihrem Rechte, durch Herrn Gläſer meiſterhaft geſpielt, und hinterließ
beſonders das Avemaria von Schubert einen tieſen Eindruck. Herr
Ru=
dolf Fey lies alle Regiſter ſeiner ſchönen Stimme ſpielen. Durch
Rezi=
tationen ernſten und weiteren Charakters wurde die Reihenfolge der
muſikaliſchen Genüſſe unterbrochen. Das Ganze war umpahmt von alten,
flott geſpielten Märſchen der Hauskapelle. Die Lieder wurden von
Herrn Siegfried May in der ihm eigenen feinen künſtleriſchen Weiſe
be=
gleitet. Nach Schluß der Vortragsfolge blieb man noch einige Stunden,
den Alltagsſorgen entrückt, gemütlich zuſammen.
— Ev. Petrusgemeinde. Die Sterbekaſſe iſt im Entſtehen.
Die Mitglieder der Männervereinigung und des Frauenvereins erhalten
durch die Vertrauensmänner bzw. Bezirksdamen die Formulare zur
Ammeldung. Die genau ausgefüllten Formulare ſind bei Herrn
Kirchen=
diener Kropp abzugeben. Wer noch nicht Mitglied der
Männervereini=
gung bzw. des Frauenvereins iſt, aber der Sterbekaſſe beitreten möchte,
muß zuerſt die Mitgliedſchaft in einem der beiden Veveine erwerben,
Liſten zur Anmeldung liegen ebenfalls beim Kirchendiener auf. Eile
tut not, da nach dem 18. Mai der Eintritt in die Sterbekaſſe nur unter
erſchwerten Bedingungen, für Geweindeglieder über 55 Jahre überhaupt
nicht mehr möglich iſt.
g. Krankenpflege. Die Generalverſammlung der heſſiſchen
Kranken=
pflegevereinigung, Sitz Darmſtadt, fand ſtatt. Bei der Neuwahl bzw.
Wiederwahl wurden die Aemter wie folgt verteilt: Herling, 1.
Vor=
ſitzender Griesheimer, 2. Vorſitzender, Meher, Schriftführer, C
Ehr=
hardt, Rechner, Boychardt und Bürmann Beiſitzer. Außerdem hat die
Vereinigung eine eigene Rechtsſchutzſtelle, welche in Verbindung mit
dem Vorſitzenden die Vereinigung gerichtlich und außergerichtlich
ver=
tritt. An die Pfleger wurden graue Armbinden mit Stempel und an
die Pflegerinnen (Schweſtern) außerdem noch graue Hauben verteil.,
welche im Dienſt ſtets zu tragen ſind. Den Minderbemittelten ſoll durch
ein ſehr mäßiges Abonnementsgeld Gelegenheit geboten werden in den
Tagen der Krankheit eine fachmänniſch ausgebildete Pflegerin oder
Pfleger zu haben, ohne die unſerer heutigen Zeit entſprechende
Ver=
gütung bezahlen zu müſſen. Die erforderlichen Schritte bei der
Be=
hörde ſind bereits eingeleitet. Die heſſiſche Krankenpflegevereinigung
will alles aufbieten um im Laufe der Zeit die wirklich ausgebildeten
Pflegerinnen und Pfleger in ihren Reihen zu ſammeln. Wer in der
Lage iſt, Angaben zu machen über Perſonen, die ſich als Pflegerinnen
oder Pfleger ausgeben und deren Leiſtungen zu Bedenken Veranlaſſung
geben wird gebeten, ſeine Adreſſe bei der ſtändigen Sanitätswache,
Telephon 400, Saalbauſtr. 2—4, anzugeben. Alle weiteren Schritte
werden dann durch die vorerwähnte Rechtsſchutzſtelle unternommen.
Ferner wird noch beſonders darauf hingevieſen, daß die heſſiſche
Kran=
kenpflegevereinigung kein Konkurrenzunternehmen gegen die übrigen
Korporationen der weiblichen oder männlichen Krankenpflege iſt, ſondern
mit allen im beſten Einvernehmen ſteht.
* Bezirk Darmſtadt Gabelsbergerſcher Stenographen. Am Samstag
tagte unter der Leitung des Bezirksvorſitzenden Heißt=Eberſtadt in der
Rheingauer Weinſtube eine außerordentliche
Vertreter=
verſammlung des Bezirks Darmſtadt Gabelsbergerſcher
Steno=
graphen, die ſich neben internen geſchäftlichen Angelegenheiten mit der
Durchführung des am 14. und 15. Mai ds. Js. in Sprendlingen
ſtatt=
findenden 22. Bezirkstags befaßte. Es wurde beſchloſſen, mit dem
Be=
zirkstag auch dieſes Jahr wieder ein Bezirkswettſchreiben zu verbindett,
und dieſes am Sonntag, den 15. Mai, abzuhalten. Damit alle Vereine
des Bezirks Gelegenheit haben, an dem Wettſchreiben teilzunehmen, iſt
der Begim auf 10½ Uhr feſtgeſetzt worden. Die vom
Wettſchreiber=
obmann Metzger=Darmſtadt aufgeſtellten Richtlinien waren Gegenſtand
der Beratung und wurden endgültig feſtgelegt. Die Stenographen=
Vereinigung „Gabelsberger” Sprendlingen feiert gleichzeitig mit dem
Bezirkstag das Feſt ihres 25jährigen Beſtehens.
Heſiſcher Jagöklub, Darmſtadt und Gaugruppe Süd des Vereins
der Pudelpointer=Züchter. Emen außerordentlichen Erfolg hat die von
den beiden Vereinen ausgeſchriebene Jugendſuche für Deutſche
Vorſteh=
hunde aller anerkannten Raſſen gehabt. Es ſind 61 Nennungen dazu
eingegangen, eine Zahl, die in ganz Süd= und Mitteldeutſchland noch nie
erreicht und nur ein einziges Mal in Berlin übertroffen worden iſt.
Die Prüfung erſtreckt ſich in erſter Linie auf die natürliche Veranlagung
der Hunde: Spurſicherheit, Güte der Naſe, Art der Suche im Feld,
Gehorſam, Schärfe am Raubwild. Als Preisrichter ſind für dieſe
hoch=
intereſſante Suche, die die einzelnen Raſſen in ihren Leiſtungen
gegen=
einander konkurieren läßt, praktiſche Jäger und anerkannte
Hundeſach=
verſtändige gebeten, u. a. wird dabei auch der bekannte Freund unſerer
Nation, A. F. Dennler=Interlaken amtieren. Die Konkurrenzen, die
unter der Leitung der Herren Profeſſor Karl Zimmer und Kaufmann
C. Theobald ausgetragen werden, finden ſtatt am Mittwoch, 13. und
Donnerstag, 14. April in den Revieren Büttelborn und Dornberg, von
vorm. 8 Uhr ab. Intereſſenten ſind dabei zugelaſſen, ſie haben ſich bei
den Leitern der Suche zu melden. Eine große Anzahl von Geld= und
Ehrenpreiſen ſtehen den Richtern zur Verfügung, und es iſt zu wiinſ hen,
daß dieſe groß angelegte Veranſtaltung vom Wetter begünſtigt wird.
— Ein neues Leichtflugzeug mit außergewöhnlich hoher Leiſtung
hat, wie mam uns ſchreibt, die Firma Gebr. Müller in Griesheim
bei Darmſtadt herausgebracht. Die Maſchine wurde in Babenhauſen
und in Darmſtadt eingeflogen und in den letzten Tagen nach Berlin
übergeführt und Intereſſenten und Fachleuten vorgeführt. Dort, wie
auch im Zentralflughafen Tempelhof wurde der Maſchine großes
Inter=
eſſe entgegengebracht, da die feſtgeſtellten Leiſtungen bei einem
derarti=
genſ chwachmotoriſchen Flugzeug allgemein überraſchten. Die
Abnahme=
flüge wurden bei ſtärkſtem Regenſturm glänzend durchgeführt. Nach der
Abnahme durch die Deutſche Verſuchsanſtalt für Luftfahrt wurde die
Maſchine nach Marienburg in Weſtpreußen übergeſührt, wo ſie dauernd
ſtationiert bleibt. Konſtrukteur iſt Dipl.=Ing. Hermann Hofmann
von der Akadem. Fliegergruppe an der Techniſchen Hochſchule in
Darm=
ſtadt. Die zweite im Bau befindliche Maſchine wird etwa in 4 Wochen
fertiggeſtellt ſein. Die Firma Müller beabſichtigt, die Maſchine in
Serien herzuſtellen und den Preis ſo zu ſtellen, daß es den meiſten
flug=
ſportlichen Vereinen und auch Privaten möglich iſt, eine ſolche Maſchine
zu erwerben. Auf größte Wirtſchaftlichkeit wurde bei der Konſtruktion
beſonderer Wert gelegt. Die Anſchaffungs= und Betriebskoſten liegen
unter denen eines mittleren Perſonenkraftwagens.
* Flug=Unfall. Auf dem Darmſtädter Flugplatz ereignete ſich ein
Unglücksfall. Die Junkersmaſchine 4 20, die zu
meteorologi=
ſchen Beobachtungen von dem Darmſtädter meteorologiſchen Inſtitut der
Techniſchen Hochſchule benutzt wird, das unter der Leitung des in ganz
Deutſchland beſtbekannten Profeſſors Gebhardi ſteht, war zu einem
kurzen Flug aufgeſtiegen, um die verbeſſerte Aufhängung von
verſchie=
denen Meßinſtrumenten zu erproben. Kurz nach dem Start merkte der
Führer Nehring, daß ſich am Motor irgend etwas gelockert hatte. Sein
Beſtreben ging dahin, die Maſchine möglichſt raſch zur Landung zu
bringen. Nach einer kurzen Kurve ſetzte er ſie in der Nordoſtecke des
Platzes hart auf. Die Landung fiel durch einen unglücklichen Zufall zu
ſcharf aus und die Maſchine überſchlug ſich. Nehring ſowohl wie ſein
Beobachter befanden ſich unter ihr. Sofort herbeilaufende
Bedienungs=
mannſchaften konnten beide mit großer Mühe aus ihrer unbequemen
Lage befreien. Den beiden Piloten iſt nichts zugeſtoßen. Die Maſchine
ſelbſt hat ſchwere Beſchädigungen am Motor und am Fahrgeſtell
davon=
getragen.
* Von einem Auto angefahren und ziemlich erheblich verletzt wurde
geſtern nachmittag Ecke Magdalenen= und Alexanderſtraße ein in der
Gutenbergſtraße wohnender Poſtaſſiſtent i. R. Er erlitt Kopf= und
an=
ſcheinend auch innere Verletzungen und wurde durch die Städtiſche
Ret=
tungswache ins Krankenhaus verbracht.
* Große Strafkammer. Der in Ibersheim geborene Fabrikant
Adam Baumann, in Neu=Iſenburg wohnhaft, hat ſich wegen
Betrugs erneut zu verantworten, nachdem das Reichsgericht der Reviſion
teilweiſe ſtattgegeben und die Sache zur weiteren Verhandlung
zurück=
verwieſen hat. Das Bezirksſchöffengericht Offenbach hatte wegen
Be=
trugs auf 7 Monate Gefängnis erkannt und einen Fall durch
Freiſpre=
chung ausgeſchieden. Auf beiderſeitige Berufung erkannte die
Straf=
kammer auf 1 Jahr Gefängnis. Baumann hat in Neu=Iſenburg eine
Fabrik von Turnſchuhen und bedurfte im Jahre 1924 Geldmittel. Der
Betrug, ſoll bei der Sicherungsübereignung gegenüber dem Gläubiger
begangen ſein. Baumann ſoll eine früher geſchehene Uebereignung
ver=
ſchwiegen und die übereigneten Gegenſtände als ſein freies Eigentum
bezeichnet haben. Eine Schädigung des Frankfurter Gläubigers
Eichen=
grün iſt nicht eingetreten und die Schuld zwiſchenzeitlich durch die Neu=
Iſenburger Genoſſenſchaftsbank geordnet worden. Die Zeugen ſchildern
Baumann als fleißigen und tüchtigen Geſchäftsmann, dieſer habe wohl
keine bösliche Abſicht gehabt, die Gläubiger zu ſchädigen. Der
Ver=
teidiger verweiſt darauf, daß die Abſicht der Vermögensbeſchädigung
vor=
handen ſein müſſe, wie auch das Reichsgericht betone; daran fehle es
hier; deshalb müſſe in dieſem Falle Freiſprechung eintreten. Im
ande=
ren Falle ſei die Vermögensbeſchädigung durch den Brand in B.’s
Fabrik, nicht aber durch B.’8 Täuſchungshandlung, eingetreten. Hier
könne obfektiv nur ein Betrugsverſuch in Frage kommen, aber ſubjektiv
habe B. geglaubt, es werde ihm doch gelingen, den Gläubiger Briel zu
befriedigen. Zur Frage der Strafzumeſſung übergehend betont der
Ver=
teidiger, daß doch mildernde Umſtände weitgehend vorlägen. Der
Vertreter der Staatsanwaltſchaft hält in beiden Fällen den ſogenannten
Eventualdolus für gegeben. Der Antrag geht auf 4 Monate Gefängnis.
— Das Urteil verwirft die Berufung der Staatsanwaltſchaft und
ſpricht im Falle Briel den Angeklagten frei. Eine Vermögensſchädigung
im Falle Eichengrün iſt nicht nachgewieſen, im Falle Briel hat keine
Vermögensbeſchädigung beſtanden.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. 1. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: „Bremen” am 13. April, „
Pre=
ſident Harding” (USL.) am 13. April, „Berlin” am 20. April, „
Min=
chen” am 26. April, „Derfflinger” am 3. Mai, „George Waſhington”
am 4. Mai. — 2. Nach Kanada (Halifax) ab Bremen=Bremerhaven:
„Derfflinger” am 3. Mai. — 3. Nach Braſilien=Argentinien
ab Bremen=Bremerhaven: „Weſer” am 23. April, „Sierra Cordoba” am
7. Mai. — 4. Nach Oſtaſien ab Bremen: „City of Cheſter” am
16. April, „Pfalz” am 20. April, „Franken” am 23. April, „Helenus”,
am 30 April, „Trier” am 7. Mai. — Nach Auſtralien ab Bremen:
Weſtfalen” am 19. April, „Dortmund” am 30. April, T *” am 10. 5.
Mitgeteilt von Anton Fiſcher, Darmſtadt, Vertreter des Nordd.
Lloyd, Bremen.
Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
erledigte am Samstag eine große Zahl von Kapiteln des
Staatsvoran=
ſchlags ohne längere Debatte. Es waren dies: 118 (Ausleihungen und
Staatsſchuld), 119 (Forſt= und Kameralgüter unter Forſtverwaltung),
122 (Bergwerk Ludwigshoffnung), 124 (Badeanſtalt Bad Salzhauſen),
125 (An= und Verkauf von Staatsgütern), 126 (Reſte aue früheren
Jah=
ren), 129 (Hochbauweſen), 133 (Hochbauweſen des Landesbildungsamts),
136 (Bodenverbeſſerung und Waſſerverſorgung), 136a (Hochbauweſen des
Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft), 137 (Hilfe für den
oberheſſi=
ſchen Erzbergbau), 142 (Hochbauweſen des Juſtizminiſteriums), 145
(Brücken und Ueberfahrten), 146 (Bauweſen), 147 (Beteiligung des
Staates an tvaſſer= und elektrizitätswirtſchaftlichen ſowie an
Flugver=
kehrsunternehmungen), 148 (Ausleihungen und Staatsſchuld). Zu dem
letztgenannten Kapitel lag ein Antrag Dr. Leuchtgens und Glaſer vor,
worin darauf hingewieſen wird, daß nach einer Denkſchrift insgeſamt
65 Millionen Mark vom Landtag bewilligt ſind, die durch Anleihen
beſchafft werden ſollen. 18 Millionen ſind davon begeben, 47 Millionen
ſind noch übrig. Da die Bewilligung mehrere Jahre zurückliegt und die
Regierung von dem Reſt keinen Gebrauch gemacht hat, ſo iſt der Beweis
dafür erbracht, daß das Geld nicht notwendig iſt. Es wird daher
be=
antragt, daß die Kreditbeſchaffung verfällt, wenn die Regierung
inner=
halb zwei Jahren, vom Tage der Bewilligung an gerechnet, keinen
Gebrauch davon gemacht hat. Der Antrag iſt abgelehnt worden.
In der Montagsſitzung nahm der Finanzausſchuß die
Be=
ratungen bei Kapitel 53 Landesamt für das Bildungsweſen) auf. Ein
Antrag Dr. Greiner, die Poſten mehrerer Oberbeamten zu ſtreichen,
wurde abgelehnt, ebenfo ein Antrag Dr. Leuchtgens und Glaſer, ein
Drittel der Stellen nach Wahl der Regierung auf den Inhaber zu ſetzen.
Ein Antrag Heräus=Balſer=Birnbaum auf Einſtellung einer
Dezer=
nentin für das geſamte Mädchenſchulweſen wurde abgelehnt. Ein
An=
trag Widmann Storck lautet: „Wir beantragen, die Regierung zu
er=
ſuchen, die ſchwerkriegsbeſchädigten Staatsdienſtanwärter, wenn ſie
min=
deſtens 10 Anwärterjahre haben, in ein feſtes Anſtellungsverhältnis zu
überfihren‟ Der Antrag wurde abgelehnt. Ein Antrag Reiber zu
Titel 1 Ziffer 18 bei Gehältern von Oberſekretären Gruppe 6 und 7,
noch Gruppe 8 hinzuzufügen, wurde angenommen. Ein Antrag
Hein=
ſtadt, in Titel 1 Ziffer 11 zu ſetzen: 6 Miniſterialreviſoren, und dafür
Ziffer 14 zu ſtreichen, wurde mit 6 gegen 4 Stimmen bei 2
Stimmen=
enthaltungen abgelehnt. Ein Antrag Keller=Birnbaum lautet: „Wir
beantragen, die Regierung zu erſuchen, die Zahl der plan= und
außer=
planmätzigen Stellen im mittleren Verwaltungsdienſt des Landesamts
für das Bildungsweſen mindeſtens in das Verhältnis 2,5:1 zu
bringen.‟ Der Antrag wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. Ein
Antrag Dr. Werner lautet: „Der Ausſchuß beſchließt, die Regierung zu
erſuchen, bei der demnächſtigen allgemeinen Regelung des Verhältniſſes
zwiſchen der Zahl der definitiven und Anwärterſtellen den
ſchwerkriegs=
beſchädigten Anwärtern bei der endgültigen Anſtellung eine
Bevor=
zugung zuteil werden zu laſſen.‟ Der Antrag wurde nicht
angenom=
men. Mehrere Eingaben wurden durch die Annahme der Antäge für
erledigt erklärt und dann das Kapitel angenommen. Angenommen
wurden ferner Kapitel 54 (Stellvertretungs= und Aushilfskoſten) und 55
(Poſtgebühren). Kapitel 57 (Volksſchulen) wurde in Angriff genommen,
aber noch nicht erledigt.
*
Abg. Dr. Leuchtgens (Bbd.) hat im Landtag folgenden Antrag
eingebracht: „Die Abſtufung des Ortsklaſſenzuſchlags nach der Größe
und den Teuerungsverhältniſſen des Wirkungsortes eines Beamten iſt
zu beſeitigen und allen heſſiſchen Beamten ein Zuſchlag in gleicher Höhe
zum Grundgehalt neben den anderen ſpezialen Zulagen zu gewähren.”
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Künſſler oder künftieriſche Veranffaltungen, deren im Nachſtehenden drwädnung
geſchieht, behält ſich die Redakion ihr Urtell vos
— Reſidenz=Theater (am Weißen Turm) bietet ab heute
ein ganz hervorragendes Doppelprogramm: Soll man heiraten?
Ein Intermezzo einer Ehe. Regie Manfred Noa. Der Film hat heitere
und ernſte Motibe und ſind die bekannteſten Schauſpieler: Olga
Tſche=
dowa, Mae Lauda und Angela Ferrari beſchäftigt, wodurch ſchon der
Erfolg ſicher iſt. — „Der Seeteufel‟. Ein Piraten=Schauſpiel.
Es iſt eine wohlgelungene Leiſtung von Frank Lloyd. Hier werden
wundervolle Schiffs= und Waſſeraufnahme gezeigt und bildet dieſer
Film in Handlung und Aufnahmen nur das Beſte
Lokale Veranſtaltungen.
* Deutſcher Offizierbund. Der Alldeutſche Verband hat
uns zu heute Dienstag, 8 Uhr, bei Chriſt (Grafenſtraße) zu dem
Vor=
trage „Bismarck=Erinnerungen” eingeladen. Der Vortrag wird
be=
ſonders intereſſant werden. Es wird aufgefordert, rege an ihm
teil=
zunehmen.
Tageskalender für Dienstag, den 12. April 1927.
Landestheater, Großes Haus, G 13, Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Der Tod des Empedokles”. — Kleines Haus:
Keine Vorſtellung. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Theater Palaſt=Lichtſpiele. — Konzerte: Schloß=Café: Perkeo;
Café Rheingold; Bockshaut; Taunusburg. — Alld. Verb., 8 Uhr
abends bei Chriſt: Verſammlung. — Darmſt.
Journaliſten=
u. Schriftſt.=Verein, abends 8½ Uhr Kaiſerſaal: Vortrag
Wagner. — Kirchengeſangv. d. evang.
Martinsge=
meinde: Johannes=Paſſion, abends 8 Uhr, Martmskirche.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 13. April 1927.
Bereitſchaftspolizei Art.=Kaſ. 61: Pferdedungverkauf,
vorm. 10 Uhr. — Heſſ. Bürgerm. Pfungſtadt:
Brennholz=
verſteigerung, nachm. 3½ Uhr, Rathaus.
Wetterberſcht.
Wettervorausſage für Mittwoch) den 13. April 1927,
(nach der Wetterlage vom 11. April 1927).
Die weſtlichen Störungen haben durch die Ausbreitung des
Hoch=
druckgebietes zunächſt ihr Ende erreicht. Unſer Gebiet kommt unter
den Einfluß desſelben, ſo daß mit meiſt heiterem und trockenem
Wetter zu rechnen iſt.
TM Te TAA
das bekannte Dächchen
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IV 4893
1ag Ttheschen.
„lch bringe Dir ein Osterei, das schönste, das ich fandt
Du bist entzückt, ich seh’s Dir an, da nimm es in die Hand
Und schau es erst mal näher an und blättre drin und staune
Was Du da Schönes backen kannst — gibt das nicht frohe Laune?"
„Es ist fürwchr ein reicher Fund, den Du mir mitgebracht,
Die schönsten Torten back’ ich jetzt, damit das Herz Dir lacht!“
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Nummer 102
Aus Heſſen.
Tödlicher Automobilunfall bei Dieburg.
Zwiſchen Dieburg und Altheim kam am Sonntag abend ein
Perſonenauto infolge der Regenglätte der Chauſſee ins
Schleu=
dern, geriet in den Straßengraben und überſchlug ſich. Die
vier Inſaſſen wurden ſchwerverletzt in das Krankenhaus Dieburg
verbracht. Auf dem Transport nach dort iſt einer der Verletzten
bereits verſtorben. — Ueber die Namen der Verunglückten
und Herkunft des Autos wurde uns vom Krankenhaus Dieburg
die Auskunft verweigert.
* Arheilgen, 11 April. Gemeinderatsbericht. In der
letzten Gemeinderatsſitzung wurden die Bauarbeiten für die in Ausſicht
genommenen Notwohnungen vergeben: die Maurerarbeiten an
Maurer=
meiſter Adam Krämer. Dachdeckerarbeiten an Heinrich Beck 2. Die
Ver=
gebung der Zimmerarbeiten wurde zurückgeſtellt. — Von einer
Aende=
rung des 8 16 des Ortsbauſtatuts wurde abgeſehen. — Die Aufnahme
eines Darlehens für die beſchloſſenen Notwohnungen wurde
gutge=
heißen. — Dem Antrag des Geora Appel (Schleifmühle), betreffend
Ueberlaſſung von Grabengelände, wurde willfahren und dasſelbe auf
die Zeit von 30 Jahren überlaſſen. — Auf Erſuchen des Kreisamtes
bezüglich Neufeſtſetzung der örtlichen Löhne, wurden dieſelben wie folgt
in Vorſchlag gebracht: unter 16 Jahre männlich 2,80 Mk., weiblich 2.20
Mark; über 16 Jahre männlich 4 Mk., weiblich 3 Mk.; über 21 Jahre
männlich 4,50 Mk. weiblich 3,40 Mk. — Gemäß Art. 39 Abſ. 2 des
Feldſtrafgeſetzes ordnet die hieſige Bürgermeiſterei an, daß ſämtliche
Tauben ab 9. 4. auf die Dauer von 14 Tagen eingeſperrt zu halten ſind.
Bei Uebertretungsfällen iſt das Feldſchutzperſonal angewieſen, die
Tau=
ben abzuſchießen. — Ferner wird bekannt gegeben, daß wie am
Palm=
ſonntag Gheſſiſcher Buß= und Bettag) auch am Karfreitga öffentliche
Luſt=
barkeiten jeglicher Art, auch ernſte Aufführungen im Theater und
Vor=
führungen in Lichtſpielhäuſern, zu unterbleiben haben. An Sonntagen,
an denen in einer Gemeinde die Feier der kirchlichen Konſirmation oder
Kommunion ſtattfindet, wird Tanzerlaubnis ebenfalls nicht erteilt.
U. Wixhaufen, 11. April. Operettenabend. Am 1.
Oſter=
feiertag findet hier im Saale des Gaſthauſes „Zur Krone”, von dem
Geſangberein „Sängerluſt” ein Operettenabend ſtatt. Zur Aufführung
gelangt das Traumſpiel. Es war einmal‟. Die Spielleitung hat hierzu
Herr Stefan und die Chorleitung Herr Lehrer Knobloch übernommen.
* Griesheim, 11. April. Der Bebauungsplan Griesheim
Wald, Blatt 1. in dem die Fluchtlimien für die Otto Heſſe=Straße
ein=
getragen ſind, liegt während der Zeit vom 12. bis einſchließlich 25. April
auf der hieſigen Bürgermeiſterei (Zimmer 8) während der üblichen
Dienſtſtunden offen. Einwendungen ſind während der Offenlegungsfriſt
bei Vermeidung des Ausſchluſſes bei der Bürgermeiſterei vorzubringen.
* Griesheim, 11, April. Bautätigkeit in der Gemeinde
Griesheim. Nachdem die Gemeinde Griesheim für Neu=, Um= und
Anbauten an Private bereits den Betrag von über 300 000 Mark durch
Vermittelung der Kommunalen Landesbank dargeliehen hat, haben ſich
trotzdem für 1927 wieder 47 Bauluſtige zur Gewährung von
Baudar=
lehen gemeldet. Ein Beweis, daß die Wohnungsnot immer noch nicht
behoben iſt. Seit dem Jahre 1924 ſind von Privaten durch dieſe
Dar=
lehen rund 190 Wohnungen neu erſtanden. Außerdem hat die Gemeinde
56 Wohnungen zurzeit inne, die ſie aus eigenem Anlaß erbauen ließ,
oder Häuſer käuflich erwarb. Griesheim iſt deshalb aus der Reihe der
Notgemeinden geſtrichen worden. Es müſſen deshalb diejenigen, die auf
ſtaatliche Hilfe reflektieren, dringend darauf hingewieſen werden, ihre
Bauten nicht eher zu beginnen, bis ihre Geldverhältniſſe geregelt ſind.
nder folange zu warten, bis ihnen Beſcheid wird, daß ſie das ſtaatliche
Darlehen erhalten. Die Gemeinde kann unter keinen Umſtänden mehr
helfend eingreifen. Zur Erlangung des Staatsdarlehens iſt der
Nach=
weis erforderlich, daß der Bauherr ein Viertel der Baukoſten ſelbſt
auf=
bringen kann, entweder durch Selbſthilfe, durch bereits vorhandenes
Baumaterial, oder im Beſitz eines ſchuldenfreien Bauplatzes, oder barem
Gelde iſt. In allen Fällen, wo dies nicht nachgewieſen werden kann,
wird das Staatsdarlehen verweigert werden. Bemerkt muß hier werden,
daß die Selbſthilfe unter keinen Umſtänden als ein Viertel betrachtet
wird. Nechnet man nun die 47 angemeldeten Wohngebäude, die errich=
Dienstag, den 12. April 1927
tet werden ſollen, durchſchnittlich mit 8000 Mark Baukoſten, davon ein
Viertel, ſind 2000 Mk. aus eigenen Mitteln, ab, ſo wäre für jedes
Bau=
vorhaben noch ein Zuſchuß von 6000 Mark erforderlich. Dies würde eine
Summe von 6000 mal 47 oder 282 000 Mark erfordern. Daß dies nicht
möglich iſt, wird jedem, der die Sache objektiv beurteilen kann,
einleuch=
ten. Wie bereits verſichert wurde und wir oben bemerkt haben, iſt die
Gemeinde Griesheim als Notgemeinde ausgeſchieden, weil ſchon viele
Wohnungen erſtellt worden ſind. Auch kann nur mit einem
Staatszu=
ſchuß, ähnlich wie im vorigen Jahre, mit höchſtens 24 000 Mark
gerech=
net werden. Es muß deshalb nochmals vor überſtürztem Beginnen
ge=
warnt werden. Alle Folgerungen, die aus einer unvollſtändigen
Finan=
zierung der Bauvorhaben eintreten werden, haben deshalb die voreilig
Beginnenden ſelbſt zu tragen.
* Eberſtadt, 11. April. Aufnahme in die Schule. Die
Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder findet am Montgg, den B. April.
vormittags, im Eleonorenſchulhaus ſtatt. Bei der Aufnahme ſind die
Impfſcheine vorzulegen.
* Pfungſtadt 11. Abril. Kirchliches. Bei dew am Sonntag
anläßlich des Buß= und Bettages beſonders gut beſuchten Gottesdienſten
predigte Miſſionar Jürgens. Im Nachmittagsgottesdienſt hielt der
ge=
nannte Miſſionar einen Vortrag über das Thema „Geheimnis voller
Angſt und Schmerzen”. Abends fand in der ebangeliſchen Kirche ein
liturgiſchen Gottesdienſt mit muſikaliſchen Darbietungen ſtatt. —
Brennholzverſteigerung. Die nächſte
Brennholzverſteige=
rung findet am kommenden Mittwoch, nachmittags, im Rathausſaale
ſtatt. Es gelangen aus den Abteilungen 6, 12, 13, 16. 17 bis 19 und 23
des Diſtrikts Malcher Tanne (Pfungſtädter Stadtwald) 268 Maummeter
Scheitholz, 1365 Raummeter Knüppelholz, 86 Raummeter Stockholz und
über 1800 Wellen zur öffentlichen Verſteigerung. Gegen ſicheve
Bürg=
ſchaft wird zinslofe Zahlungsfriſt bis Martimni dieſes Jahres bewilligt.
* Groß=Umſtadt, 11. April. Aus dem Gemeinderat: In
der am 7. d. M. ſtattgehabten Sitzung wurde beſchloſſen: Die
Innen=
arbeiten für die Fertigſtellung des von der Stadt erbauten
Doppelwohn=
hauſes an der Höchſterſtraße werden wie folgt vergeben; 1.
Weißbinder=
arbeiten an Wilhelm Metzger und Karl Daniel May zum Preiſe von je
1349 Mark; 2. die Schreinerarbeiten an Adam Zimmer und Konſ. zum
Preiſe von 3092 Mark. Die Lieferung der Haustüren wird nochmals
zur Submiſſion ausgeſchrieben. Die Glaſerarbeiten erhalten Bernhard
Mah und Ludwia Münch für je 337 Mk., 4. die Waſſerableitung erhält
Johannes 5. für 489 Mk.; 5. die Waſſerzuleitung Karl Morr zu 151
Mk., derſelbe die Lichtanlagen zu 403 Mk., und Heinrich Eldracher und
Co. die Schloſſerarbeiten zu 364 Mk. Karl Morr wird die Lieferung
eines Sinkklaſtenhebebockes zum Preiſe von 134 Mk, ſowie die eines
Schlammtransportkarnens für B7 Mk. übertragen. — Das Geſuch des
Karl Müller um Erlaubnis zur Einfriedigung ſeines Wohnhauſes am
Frießenbrunnenweg wird genehmigt. — Die Erweiterung des
Frießen=
brunnenweges durch Verſetzung der Mauer am Staabſchen Garten ſoll
ausgeſchrieben werden. — Das zur Submiſſion ausgeſchriebene
Fichten=
ſtammholz wird der Firma F. A. Braun zu Groß=Umſtadt zum Preis
von 525 Mk. zugeteilt. Bezüglich der Neueinteilung der Wieſen im
Weidig beſchließt der Gemeinderat, diejenigen Pächter, welche ihre
Wie=
ſen behalten wollen, bekommen die einzelnen Loſe unter den im
Ver=
ſteigerugsprotokoll vom 12. 5. 23 enthaltenen Bedingungen und
Pacht=
preiſen, die übrigen Loſe behält die Gemeinde.
r Babenhauſen, 11. April. Die Madrigalvereinigung
von Dammſtndt beſcherte uns am Sonntag nachmittag eine
kinchenmuſſ=
kaliſche Feierſtunde, wie wir ſie ſelten hier gehört haben. Schade, daß
unſer Gotteshaus nicht noch ſtärker beſucht war. Eingeleitet wurde die
Paſſionsandacht durch ein Choralvorſpiel für Orgel, komponiert von J.
Seb. Bach. Herr Prof. Dr. Noack, der Leiter des Madrigalchors,
ſpielte ſelbſt die Orgel. Er holte meiſterlich aus dem alten, höheren
Anforderungen nicht gewachſenen Inſtrument heraus, was nur möglich
war. Man erinnere ſich nur an die dem ehrwürdigen Tonmeiſter Bach
eigentümlichen muſikaliſchen Verzierungen. Mit J. Händels
Paſſions=
geſang „Eee quomodo moritur iuſtus” offenbarte der künſtleriſch
ge=
ſchulte Chor alle Negiſter ſeines hohen Könnens. Das Publikum ſtand
ganz im Banne der Töne, und eine andachtsvolle Stille herrſchte. Das
älteſte Paſſionswerk des proteſtantiſchen Meiſters H. Schütz (1585 bis
1672), die Lukaspaſſion, bildete den Höhepunkt der Feier. Was hier der
Chor leiſtete, war erhabene Kunſt. Prof Noack gab uns die
Original=
kompoſition von Schütz obne jegliche Begleitung von Inſtrumenten, auch
nicht mit der von Prof. Arnold Mendelsſohn die Soloteile
charakteriſie=
renden Orgelbegleitung. Daß das Werk ſo bedeutend ſchwieriger
vorzu=
tragen iſt, muß jedem Geſangskundigen offenbar geworden ſein. Man
mußte ſtaunen, mit welcher muſikaliſchen Genauigkeit alle Einſätze zu
den gewiß nicht leichten Chören kamen. Alle Ausdrucksmöglichkeiten
Seite 2
Duiden eſchift, Do di ei erich. Fr.4
ſter Charakteriſierung alle Geſänge dargeboten wurden. Beim
Schluß=
chor „Wer Gottes Marter in Ehren hat” entfaltete ſich die ganze
Top=
fülle und Kraft der etwa 18 Perſonen zählendem Vereinigung. Nach
dem weihevollen Ausklang dieſes Chors verharrten die Zuhörer noch
minutenlang im andachtsvollen Schweigen. Nun noch einige Worte zu
den Soliſten. Prof. Dr. Noack in dreifacher künſtleriſcher Betätigung:
Organiſt, Dirigent und Jeſus. Alle Hochachtung vor dieſer phyſiſchen
Leiſtung! Feierlich — wehmütig klang ſein ſtarkes Organ durch den
weiten Kirchenraum. Von Empfindung beſeelt ſang mit weicher lyriſcher
Stimme Herr Hans Hubertus die dankbare Nolle des Evangeliſten. Die
deutliche Textausſprache ſei beſonders hervorgehoben. Die übrigen
Nol=
len des Petrus und Pilatus (die Herren Weſtphal und Peter Schäfer)
wurden ebenfalls ſehr charakteriſtiſch und geſanglich vollendet verkörpeit.
* Eppertshauſen b. Dieburg, 10. April. Eine Poſtagentur iſt
mit Wirkung ab 16. April für Eppertshauſen errichtet worden. Als
Poſtagent iſt Beigeordneter Gruber in Ausſicht genommen.
* Michelſtadt, 11. April. Muſikaliſche Paſſionsandacht.
Das am Freitag abend in der hieſigen Stadtkirche durch das
Horu=
quartett von Pfarrer Kalbhenn und Söhnen, ſowie unter Mitwirkung
bes Steinbacher Frauenchors veranſtaltete Paſſionskonzert konnte ſich
eines überaus zahlreichen Beſuches erfreuen. Die auserleſene
Vortrags=
folge brachte entſprechende Paſſionslieder, wie „Jeſu Leiden (
Frauen=
chor), „O Lamm Gottes”, „Was mein Gott will, geſcheh allzeit”, „D.
Haupt voll Blut und Wunden” u. a. m., die ſämtlich vorzüglich zu
Ge=
hör gebracht wurden und dem Beſucher eine andachtsvolle Stunde
be=
reitete — Voranſchlag des Städtiſchen Spitalfonds
pro Rechnungsjahr 1997. Ab Donnerstag, 7. April, wurde laut
Mit=
teilung der Bürgermeiſterei der Voranſchlag des Städtiſchen Spitalfonds
für das Ri. 1927 auf die Dauer von einer Woche zu jedermanns Einſicht
auf dem Stadthaus offen gelegt. Innerhalb dieſer Friſt können
Bean=
ſtandungen irgend einer Art ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll
ge=
geben werden.
Hirſchhorn, 11. April. Waſſerſtand des Neckars. Am
10. April: 2,08 Meter; am 11. Abrik: 1.98 Meter.
2 Von der Bergſtraße, 11 Appil. Seitens der Bismarckgemeinde
Beraſtraße wurde geſtern, Sonntag, abends 7 Uhr im den Räumen der
V. S. C. Wachenburg bei Weinheim die diesjährige
BismarchGedenk=
feier begangen, die trotz der Ungunſt des Wetters von der heſſiſchen
Bergſtraße bis Auerbach, ſowie aus Weinheim, Heidelberg und
Karls=
ruhe anſehnlich beſucht war. Als Vertreter der auslanddeutſchen
Stu=
dentenſchaft waren drei Siebenbürgen Sachſen und ein ungarländiſche=
Schwabe erſchienen. Prof. Emil Maenner hielt die Feſtrede, in deu
er zu Einigkeit und Bruderliebe ermahnte. Damach wurde das
Deutſch=
landlied geſungen und unterhalb der Burg ein mächtiger Holzſtoß in
Flammen geſetzt.
— Bickenbach, 10. April. Dem Turnverein 1897 Bickenbach iſt dieſes
Jahr das Bezirksjugendwetturnen des 3. Bezirkes im Main=Rhein=Gau
übertragen worden. Das Feſt findet am 11. und 12 Juni ſtatt und iſt
das 30jährige Vereinsjubiläum damit verbunden. Die einzelnen
Feſt=
ausſchüſſe ſind bereits gebildet und rege tätig, ſo daß allen Feſtbeſuchern
ſchöne Stunden bevorſtehen. Die Einladungen an die einzelnen
Bezirks=
vereine mit dem Programm werden in den nächſten Tagen den Vereinen
zugehen.
* Hähnlein. 10. April. Wieſenvorſtand. Konrad Gößz 4. iſt
zum Wieſenvorſtandsmitglied der Gemeinde Hähnlein ernannt worden.
Anerbach, 9. Aprill. Vom Fürſtenlager. Die bekannte und
von Fremden ſo gern beſuchte Kaffeewirtſchaft der Geſchwiſter Seibert
im Fürſtenlager iſt wieder eröffnet. — Die Haupwege nach und im
Fürſtenlager ſind mit gelbem Granitkies neu gedeclt und macht dieſes
jdhlliſche Plätzchen einen allerliebſten Eindruck. Auch die Gebäude, die
alle bewohnt ſind, ſind in Ordnung. Die Inhaber der Wohnungen
wohnen hier an einem Platze, wie man ſolchen an unſeren ſchönen
Berg=
ſtraße hübſcher nicht mehr findet. Hoffentlich werden auch die
Neben=
wege bald gereinigt und bekieſt.
* Hofheim, 8. April. Nach Bendigung des Schuljahres kamen in
hieſiger Gemeinde 57 Kinder zur Entlaſſung. Es entfallem hiervon auf
die ebangeliſche Vollsſchule 42 und auf die katholiſche Volksſchule 15
Kinder. Neu aufgenommen werden am B. d3. Mts. insgeſamt 49
Kin=
der und zwar 36 in der evangeliſchen und 13 in der katholiſchen
Volks=
ſchule. — Am 1. April ging das Bahnhofsreſtaurant an den ſeitherigen
Pächter des „Schwarzen Adler”., Herrn Wendel Scherer als Pächter
über. — Am Donnerstag beging Frau Eliſabeth Olf. geb. Uhrig, im
Kreiſe ihrer Kinder, 11 Enkeln und 8 Urenkeln ihren 80. Geburtstag in
vollſter köpperlicher und geiſtiger Geſundheit.
D a
N
Dar *
D D
Elegante Neuheiten Aachener Waren
Räumung am 30. April des größten, hellſten, einheitlich überſichtlichen
Verkaufslokals derHerren= und Knabenkleiderbranche Süddeutſchlands Endrme Auswahlin Wolleoard=Sportanzügen
Im Total=Ausverkauf unſerer im weiten Umkreis ſehr bekannten, ſehr guten und erſiklaſſigen Herren= und Knabenkleidung, wegen Aufgabe des Geſchäfts und Uebergabe der
Verkaufs=
räume ſind wir gezwungen, ohne Rückſicht auf uns ſelbſt mit ganz verblüffend niedrigen Preiſen unſer enormes Tager ſchnellſtens abzuſetzen und geben je nach Gattung der Waren
AAo dis 10 and 90 0Madatt
Greift hinein
und auf je 25 Mk. Einkauf ein Los der Wohlfahrtslotterie
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Fantaſie Stoffe
Schweden=Mäntel, leichte Gabardine u.
Fantaſie=Stoffe".
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aus mittelſchweren Coards ..
120
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Sommer=Gacco
Sommer=Anzüge
Mark Mark
Sport=Anzüge
95 nur 65
aus Fantaſieſtioffen
60
80
50
20
45
60
25
45
15
38
90 „ 70
Knicker=Bocker=Anzüge
105
Chauffeur=Anzüge
85
75
48
40
36
32
28
25
Konfirmanden=Anzüge
20
18
17
...
Knaben=Waſchanzüge
Lüſte Saio
Konfirmanden=Anzüge
50
45
40
36
30
27
25
21
18
15
14
12
Man benutze die Vormittagsſtunden!
Große Berufskleider=Abteilung!
Mark Mark
Breches=Hoſen aus ſchwerem Wollcoard
35 nur 23
29
20
25 „ 18
Coard
21 „ 17
19
16
15
13
Frack=Anzüge
130 „ 70
Gehrock=Anzüge
Smoking=Anzüge
Tanz=Anzüge
6328
Cutaway mit Weſte
108 bis 22
Straßen=Anzüge.
Loden=Mäntel".
54 „ 15
Loden=Joppen.
32 „
„
35 „ 5
Wind=Jacken .."
..
Wind=Jacken aus beſier Wollgabardine . . 85 nur 45
Fantaſie=Weſten.
von 18—24 „ 12
„ 14—10 „ 8
Hoſen aller Art
. . . von 36 bis 3.40
Knaben=Waſchbluſen Knaben=Waſchhoſen
Es macht ſich jede Reiſe gut bezahlt!
Darmſtadt Grafenſtraße 23
Kleider=Kört
Seite 10
Dienstag, den 12. April 1927
Nummer 102
Ua
Damen=u. Herren=
Friſeur
nur la Kraft, kann
ſo=
fort in Stellg treten
Angebote mit
ſeit=
her Tätigkeit erbitte
u. B 16 Gſchſt. (631
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Banbehörden,
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beſ=
tens eingeführt von
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(6283
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Nummer 102
Dienstag, den 12. April 1927
Geite 11
Sport, Shier und" Tarnent.
Gan 70 Heſſen=Darmſtadt (Bund Deutſcher Radfahrer).
Die Turnlehrer=Ausbildungsfrage.
Am 10. 4. 27 fand in den Clubräumen des Darmſtädter Bichcle=Club
Von Staatsminiſter a. D. Dominicus.
Der Deutſche Turnlehrerverein veröffentlicht ſoeben einen Bericht
ſeines geſchäftsführenden Ausſchuſſes über die Amtszeit von 1923 bis
1927; in dieſem Bericht iſt die Turnlehrer=Ausbildungsfrage beſonders
eingehend behandelt. Dabei ergibt ſich auch für den Laien mit großer
Klarheit der erſtgunliche Unterſchied, der zur Zeit in der Turnlehrer=
Ausbildung in den verſchiedenen deutſchen Ländern noch beſteht. Schon
bei Preußen iſt es merkwürdig, wie die Studenten innerhalb von vier
Semeſtern an zwei Nachmittagen wöchentlich in zuſammen 616 Stunden
dasſelbe Turnlehrerzeugnis erreichen können, was bei der Preußiſchen
Hochſchule für Leibesübungen in einem hauptamtlichen Lehrgang von 12
Monaten mit insgeſamt 1369 Lehrſtunden, alſo mehr als der doppelten
Zeit erreicht wird.
In die Augen ſpringt ſodann der Unterſchied zwiſchen Bayern
und Sachſen einerſeits, die vier Jahre zur Ausbildung zum Turnlehrer
verlangen und Preußen, das nur ein Jahr bisher vorgeſchrieben hat.
Auf der anderen Seite aber iſt vielleicht noch mehr verblüffend die
Feſt=
ſtellung, daß der Freiſtaat Heſſen z. B. überhaupt keine ſtaatliche
Aus=
bildung zum Turnlehrer beſitzt und daß in Württemberg, an der
Landes=
turnanſtalt in Stuttgart nur ſechsmonatige Dauer vorgeſchrieben iſt. In
einer großen Reihe von kleinen Staaten: Anhalt, Braunſchweig, Bremen,
Lübeck und Oldenburg beſteht überhaupt keine eigene ſtaatliche
Ausbil=
dungsmöglichkeit. Die betreffenden Lehrer ſind vielmehr auf den Beſuch
von Ausbildungsanſtalten in anderen Ländern, zumeiſt in Preußen,
an=
gewieſen. Wer nun weiß, wie die Preußiſche Hochſchule für
Leibes=
übungen z. B. überlaufen iſt und wie ſie gar nicht in der Lage iſt, die
ge=
nügende Zahl von Turnlehrern auszubilden, der kann erkennen, wie
groß der Mangel an geeigneten Ausbildungsmöglichkeiten in den
ande=
ren deutſchen Ländern ſich fühlbar machen muß.
Dieſe Veröffentlichung des Deutſchen Turnlehrervereins zeigt ſo
recht die Schädlichkeit unſerer deutſchen ſtaatlichen Zerſplitterung. Das
Reichsminiſterium des Innern iſt für dieſe Aufgaben nicht zuſtändig;
mit Eiferſucht wehren die einzelnen deutſchen Länder jeden Eingriff, ja
jeden Nat dieſer Reichsinſtanz ab. Man ſollte nun meinen, daß, wenn
ſie das tun und mit ſolchem Stolz auf ihre eigene Zuſtändigkeit pochen,
ſie dann wenigſtens beſtrebt ſein müßten, in dieſer eigenen
Zuſtändig=
keit auch etwas wirklich Befriedigendes auf dem Gebiete der
Turnlehrer=
ausbildung zu ſchaffen. Denn was nutzt es uns, wenn wir die ſchönſten
Turnhallen und Spielplätze bauen und keine Leute haben, die die
Schüler und Vereinsmitglieder ſachgemäß und begeiſternd in den
Leibes=
übungen unterrichten! Inſofern hat ſich alſo der Deutſche
Turnlehrer=
verein durch ſeine Veröffentlichung ein großes Verdienſt erworben.
Auf=
gabe des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen muß es ſein,
die deutſchen Länder auf dieſe große Lücke in ihrer ſtaatlichen
Lehrer=
ausbildung mit allem Nachdruck hinzuweiſen.
Turner Heinrich Fiedler 8. Sieger im Gerätekampf in Stuttgart.
Anläßlich ſeiner 60fährigen Jubelfeier veranſtaltete der
Turner=
bund Stuttgart in der großen Stadthalle zu Stuttgart, verbunden mit
einem Schauturnen ſämtlicher Abteilungen, einen Gerätewettkampf
(Dreikampf) der beſten ſüddeutſchen Geräteturner. — Hierbei errang
Tumer Heinrich Fiedler von der Turngemeinde
Darm=
ſtadt 1846mit 74½ Punkten den 8. Sieg. Erſter Sieger wurde
der bekannte Turner Kurz von München. — Es wurden von den
einzel=
nen Turnern außergewöhnlich ſchwere und hervorragend ſchöne
Uebun=
gen an den Geräten gezeigt.
Fußball.
Das neue Spielſyſtem in Süddeutſchland.
Wichtige Beſchlüfſe der Spielſyſtem=Kommifſion. — Vier Bezirke mit
je 16 Vereinen in zwei Gruppen.
Die Spielſyſtem=Kommiſſion im Süddeutſchen Fußballverband hielt
in München ihre letzte Sitzung ab. Die in dieſer Sitzung gefaßten ſehr
wichtigen Beſchlüſſe werden als Anträge dem außerordentlichen
Ver=
bandstag, der im Mai in Mainz ſtattfindet, unterbreitet.
Die Kommiſſion beſchloß, den Bezirk Rheinheſſen=Saar aufzulöſen.
Die Saarvereine ſollen dem Rheinbezirk und die Rheinheſſen=Vereine dem
Mainbezirk zugeteilt werden. Die Zahl der Bezirksligavereine wird in
jedem Bezirk auf ſechzehn erhöht. Die Mannſchaften ſpielen in zwei
Gruppen zu je acht Vereinen. Die acht Gruppenmeiſter ſpielen ſofort in
einer Doppelrunde um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
In der Abſtiegsfrage einigte man ſich auf die folgenden, dem
Ver=
bandstag zu unterbreitenden Anträge: Alle Kreismeiſter ſteigen auf; es
findet kein Abſtieg ſtatt.
Radfahren.
Großer Opelpreis der Pfalz.
Die Deutſche Radfahrer=Union brachte am Sonntag mit Start und
Ziel in Ludwigshafen den Großen Opelpreis der Pfalz zur
Durchfüh=
rung. Das Rennen hatte außerordentlich unter den ſchlechten
Witte=
rungs= und Straßenverhältniſſen zu leiden. Es gab zahlloſe Defekte
und Ausfälle. Das Ergebnis lautete: 1. Buſe=Berlin 6:27 Stunden;
2. Henning=Mannheim 6:31 Stunden; 3. Fiſcher=Köln 6:36 Stunden;
4. Nickel=Berlin 6:56 Stunden.
im Perkeo zu Darmſtadt der diesjährige Fahrwartetag ſtatt. Es waren
faſt ſämtliche dem Gau angeſchloſſenen Vereine durch ihre Fahrwarte
vertreten und konnte der erſte Gauwanderfahrwart Herr Thümmel die
äußerſt ſtark beſuchte Verſammlung pünktlich und mit Zufriedenheit
er=
öffnen. Der Vorſitzende des Darmſtädter Bichcle=Club, Herr Ober,
be=
grüßte ebenfalls die Erſchienenen und hieß die Gaukameraden aufs
herz=
lichſte in den Clubräumen ſeines Vereines willkommen.
Den Hauptpunkt des Fahrwartetages bildete das am 3. 7. 7 in
Ober=Namſtadt ſtattfindende Gaufeſt, verbunden mit Gaubannerweihe
und Jubiläumsfeier des Radfahrervereins Ober=Ramſtadt. An dieſem
Tage wird der Gau bzw. die ihm angeſchloſſenen Vereine einen
Saal=
ſport bieten, wie es das Anſehen des Bundes Deutſcher Radfahrer
ver=
langt. Es kommen 6er Jugendreigen, 6er Schulreigen, 8er
Schmuck=
reigen, 6er Dawenreigen, 12er Dameu=Koſtümreigen, 6er Kunſtreigen,
Der Nadball=Spiele und 2er Jugend=Radballſpiele zum Austrag und
Vorführung. Am gleichen Tage findet in Ober=Ramſtadt auch die 100
Kilometer Gaumeiſterſchaft im 1er Streckenfahren ſtatt. Bei dem
Schmuck=, Jugend= und Motorrad= und Auto=Korſo werden ſich auch
Nichtbundes=Vereine beteiligen.
Das Sportprogramm für 1927 wurde wie folgt feſtgeſetzt:
1. 5. 1927: 1. Gauwanderfahrt nach Lützelbach. — 1. Gaujugendfahrt
nach Lützelbach. — 1. Motorrad=Wanderfahrt nach der
Opelbahn.
8. 5. 1927: 50 Km. Gaupreistour — Start und Ziel Mörfelden,
dort=
ſelbſt Saalſportfeſt.
12. 6. 1927: 2. Gauwanderfahrt nach Michelſtadt. — 2. Motorrad=
Wanderfahrt nach Michelſtadt. (Sternfahrt). — Gauvereins=
Rennen — Michelſtadt. Dortſelbſt Saalſportfeſt anläßlich
des Bjährigen Jubiläums des Radfahrervereins Michelſtadt.
19. 6. 1927: 2. Gaujugend=Wanderfahrt nach Dreieichenhain.
26. 6. 1927: 4er Mannſchaftsrennen über 100 Kilometer.
3. 7. 1927: Gaufeſt in Ober=Ramſtadt. — Gaumeiſterſchaft im 1er
Strek=
kenfahren über 100 Km. — 3. Gauwanderfahrt. — 3.
Gau=
fugend=Wanderfahrt. — 3. Motorrad=Wanderfahrt.
16. 7. 1927: Bundesfeſt in Köln am Rhein.
31, 7. 1927: Beteiligung des Gaues mit Bannergruppen gelegentlich des
Mittelrhein. Kreisturnfeſtes in Darmſtadt.
13. 8. 1927: Gaunachtfeſt in Darmſtadt, zugleich 4. Gau=Wanderfahrt.
21. 8. 1927: 4. Gaujugend=Wanderfahrt nach Klingenberg am Main.
28. 8. 1927: Straßenrennen in Erbach um den Wanderpreis des Grafen
zu Erbach.
11. 9. 1927: Gauſtaffettenfahrt.
18. 9. 1977: 5. Gauwanderfahrt nach Nierſtein.
Mit dem Wunſche, daß der Wettergott ebenfalls mit den
vorſtehen=
den Terminen einverſtanden iſt, ſchloß Herr Thümmel mit kräftigem All=
Heil auf Sport und Bund gegen 7 Uhr den äußerſt harmoniſch
verlaufe=
nen Fahrwartetag.
Handball.
Polizeiſportverein (Liga)—Rot=Weiß 1. Maunſchaft.
Am Mittwoch abend 6.15 Uhr findet auf dem Rot=Weiß=Platz in
der Rheinallee ein Freundſchaftsſpiel zwiſchen den beiden
obengenann=
ten Mannſchaften ſtatt. Da es hier nicht um Punkte geht, ſondern es
ſich mehr um ein Uebungsſpiel handelt, dürfte ein fairer Kampf zu
erwarten ſein, bei dem man den routinierten Polizeileuten wohl ein
kleines Plus geben muß. Nichtsdeſtoweniger werden die Rot=Weißen
ſich mächtig anſtvengen, um durch doppelten Eifer zu zeigen, daß ihre
kürzlich erlittene Niederlage nicht etwa in einem Formrückgang zu ſuchen
iſt, ſondern das Produkt ungünſtig zuſammengetroffener Umſtände war.
— Beide Mannſchaften ſpielen in der bekannten Aufſtellung. Der
Be=
ſuch des Spieles dürfte zu empfehlen ſein.
Geſchäftliches.
Die Hanomag (Hannoverſche Maſch.=Bau A.=G. vorm. Gg. Egeſtorff),
die größte Fabrik für Zugmaſchinen des europäiſchen Kontments (
Ge=
ſamtbelegſchaft zurzeit rund 8000 Mann), veranſtaltet zurzeit eine
Pro=
pagandafahrt durch Deutſchland, die in Friedrichshafen a. Bodenſee
be=
gann und nach einer Schleife bis zur holländiſchen Grenze in
Dort=
mund enden wird. Beteiligt ſind zirka 20 Fahrzeuge der verſchiedenen
Hanomag=Typen: Der bekannte „Kleine Hanomag”=Perſonenwagen,
der neue Hanomag=Laſtwagen, der vielbewährte Hanomag=Radſchlepper
und die Hanomag=Raupenſchlepper (Tanffahrzeuge). Der Zug hat durch
ſeine imoſante Länge und Vielgeſtalt überall Aufſehen erregt und iſt
allerorts mit großem Intereſſe aufgenommen wonden. Er paſſiert am
12. April Landau, am 13. April Pirmaſens, iſt vom 14. bis 19. April
in Kaiſerslautern, am 21. April in Alzey, vom 22. bis 24. April in
Mainz, am B. und 26. April in Eltville, am M. April in
Langen=
ſchwalbach, am 28. April in Naſſau (Lahn), am 29. April in Bad Ems,
am 30. April in Koblenz, von wo aus er weiter rheinabwärts über
Köln, Cleve, Goch, Duisburg ſeinem Ziel Dortmund zuſtrebt, wo er
zu der diesjährigen Großen Ausſtellung der Deutſchen
Landwirtſchafts=
geſellſchaft eintrifft, wodann er insgeſamt zweitauſend Kilometer
zurück=
gelegt haben wird. Unterwegs finden überall Schauvorführungen der
Zugmaſchinen ſowohl auf der Straße als Laſtenſchlepper, als auch auf
dem Acker als Motorpflug ſtatt.
Die Grüne Poſt.
Unter dieſem Titel tritt heute ein neuer Zeitungstyp an die
Oeffentlichkeit, eine Sonntags=Zeitung, die einmal in der Woche
er=
ſcheint, um die Stunden der Muße am Wochenende mit Behaglichkeit
und Freude zu erfüllen. Die erſte Nummer wird in weit über 300000
Exemplaven ausgegeben. Alles Nähere in den Inſeraten.
Haushaltgeheimniſſe. Viele Haushaltungen laſſen eine gewiſſe
Wohl=
habenheit erkennen, obwohl die Einkünfte keine allzu großen ſind. Die
Familienmitglieder gehen gut gekleidet, ſind wohlgenährt, und die
Wirtſchaft wird immer wieder ergänzt, ſo daß ſie einen ſehr gediegenen
Eindruck macht. Alles das ſind Anzeichen, daß in dieſem Haushalte eine
moderne Hausfrau waltet, die alle Vorteile, die ſich ihr bieten,
wahr=
nimmt. Sie hat ſich davon überzeugt, daß die Feinkoſtmargarine „
Blau=
band friſch gekirnt” von gleichem Nährwert und derſelben Verdaulichkeit
wie beſte Kuhbutter iſt. Blauband iſt für ſie die Univerſalbutter für
alle Verwendungszwecke. Die Kuchen geraten ihr prächtig, der Braten
bräunt vorzüglich, die dick beſtrichenen Butterbrote ſind von köſtlichem
Wohlgeſchmack. Und alles das kann ſie für wenig Geld herſtellen, denn
die Blauband koſtet nur 50 Pf. das halbe Pfund. Das iſt das
Ge=
heimnis dieſes vorzüglich geführten, neuzeitlichen Haushaltes.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
zu „Tiefland” — Intermezo aus „Tiefland”. — Fant. „Izevl”.
— Das Mädchen und der Schmetterling. — Zur Droſſel ſprach der
Fink. — Aus „Die toten Augen”. — Fant. „Mareike von
Nym=
wegen”
Intermezzo „op. 29. — Fant. „Die toten Augen”.
Cläre Ball (Sopran). O 5.45: Leſeſtunde: Aus „Die Buddenbrooks”,
von Th. Mann. O 6.15: von Kaſſel: Die Stunde der Frau.
O 6.30: von Kaſſel: Gartening. Henze: „Das Haus im
Blumen=
ſchmuck.” O 7: Dr. Geiſow: „Die treibenden Gedanken in Turnen
und Sport”. O 7.30: Schach. S. .8: Sinfonie=Konzert. O 9.30:
Ueberraſchungskonzert. Ausf.: John Gläſer (Tenor). Flügel: Dr.
Merten.
Stuttgart.
Dienstag, 12. April. 3.50: Bücherfunk. O 4.15:
Nachmittags=
konzert. Neumann: Apollo=Marſch. — Ohlſen: Königin der Nacht.
— Komzak: Volksliedchen und Märchen. — Nicolai: Ouv. Die
luſtigen Weiber. — Maſſenet: Fant. Herodias. — Kienzl: Volks=
Szene aus Evangelimann. — Wieniawsky: Legende. — Weber:
Fant. Oberon. O 6.15: E. Franzſeph: Aus dem Leben eines
mittel=
alterlichen Kloſterdorfes. O 6.45: Morſe=Kurs. O 7.15: Frau Dr.
Kühn: Deutſche Muſikpflege im Baltikum. O 8: Aus Mannheim:
Sinfonie=Konzert. Beck: Sinfonie Es=dur. — Konzert für Flöte
(Sol.: M. Fühler). — Beethoven: Mödlinger Tänze. — Mozart:
Sinfonie A=dur. O 9.30: Aus Stuitgart:
ſpiel. — Meyrink: Das Präparat. — Schlußſpiel.
Berlin.
Dienstag, 12. April. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 4: Leopold Lehmann: An deutſchen Forſchungsſtätten. O 4.30:
Konzert. Blon: Heil Europa, Marſch. — Mendelsſohn: Ouv.
Heimkehr aus der Fremde. — Thormann: Sizilianiſches Ständchen.
— Eilenberg: Schmeichelkätzchen. — Amadei: Ländliche Suite.
— Mascagni: Aus Cavalleria ruſticana. — Strauß: Künſtlerleben.
— Siede: Die kleine Patrouille. — Morena: Pudding, Potp. —
Translateur: Durchs Ziel. O 6.30: Stunde mit Büchern. O 6.55:
Prof. Lewandowski: Soz. Krankenhausfürſorge. O 7.20:
Schrift=
ſteller Friedrich: Oſterglaube und Oſterſehnſucht. O 7.45: Prof.
Manes: Perſonenverſicherung. Sterblichkeitsforſchung als Grundlage
der Lebensverſicherung. O 8.15: Vortrag (Redner und Thema werden
bekanntgegeben). O 8.45: Alfred Schattmann: Einf. zu dem
nachfolgenden Orcheſter=Konzert. O 9: 200 Jahre Orcheſtermuſik.
Dir.: Georg Szell von der Staatsoper. Haydn: Sinfonie Nr. 101
(Die Uhr). — Schubert: Sinfonie B=dur.
Königswuſterhauſen. Dienstag, 12. April. 4: Stadtſchulrat
Dr. ing. Barth: Die Bildungsaufgaben der gewerblichen
Berufs=
ſchule und ihre Durchführung. O 5: Dr. Berger: Volk, Nation
und Raſſe. O 5.30: Dr. H. Falkenfeld u. Frau Suſe Byk:
Logi=
ſches Denken und ſeine Bedeutung f. d. Leben: Menſchengeiſt und
Tiervernunft. O 6: Amtsgerichtsrat Dr. Schubart: Aus der Praxis
des Mietsſchöffengerichts. Ein Zwiegeſpräch. O. 6.30: G. van
Eyſeren, C. M. Alfieri: Spaniſch für Anfänger. O 6.55: Prof.
Dr. Mildbraed: Der Anteil der Deutſchen an der Erforſchung der
Erde: Hermann von Wißmann u. Paul Pogge. O 7.20: Dr.
Mers=
mann: Das deutſche Kunſtlied bis Scu
Hauptſchriftleiung Rudol / Maupe
Veranwoctlich für Politl und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feutlleion Reich unn
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streele für Sport: Dr. Eugen Buhlmand
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für demn
Inſeratenteil. Willy Kuhle: Oruck und Verlag T. C. Wi lich — ſämilſch im Darmſtadt
Für unverlangte Mannſtripte wird Garanne der Rückſendung n ich übernommeit.
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und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſw.)
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großen Erfolg.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Kaufmanns Heinrich Pieplow, Darmſtadt, Alexanderſtr. 6,
(6319a
im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 21. Juni 1927, nochmittags 3½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle Zimme
Nr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 7. März 1927 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläubi=
gers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 1. April 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band XIII, Blatt 615.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm Schätzung
1 III 18 Hofreite Nr. 6 Alexan=
808 35 000 RM.
derſtraße
III 19 Hofreite Nr. 4 daſelbſt 694 30000 RM.!
Bekanntmachung.
Die Anlieferung von 60 Zentner
Kleeheu und 25 Zentner Kornſtroh
für das Faſelvieh ſoll auf dem
Submiſ=
ſionswege vergeben werden. Angebote
hierfür ſind ſpäteſtens bis Donnerstag,
den 14. ds. Mts., nachm. 3 Uhr,
(6297
hierher einzureichen.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
Letzte
iger
Donnerstag, den 14 April 1927.
vormittags 9" Uhr beginnend,
wer=
den aus dem Eberſtädter Gemeindewald,
Forſtort Klingsackertannne (verſchiedene
Abteilungen), die nachverzeichneten
Holz=
ſortimente öffentlich meiſtbietend an Ort
und Stelle verſteigert:
305 rm Kiefern=Scheit
69,5 rm „ =Knüppel
4,4 rm „ =Stock.
Zuſammenkunft der Steigerer auf
dem Bäckerweg am Eingang des Waldes.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſte
Kirſchner hier, Müllerſtraße 11. Gegen
ſichere Bürgſchaft wird kreditiert bis
11. November 1927.
Eberſtadt, den 11. April 1927.
Heſſ= Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
(6335
Pekanntmachung.
Am Samstag, den 16. Aprit 1927
(Oſterſamstag), bleiben die ſtädtiſchen
Geſchäftszimmer und Kaſſen (st6266
geſchloſſen.
Darmſtadt, den 9. April 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
Bekanntmachung.
Unſere Büros bleiben am Samstag,
den 16. April geſchloſſen. Die
Kaſſe iſt wie an Wochentagen geöffnet.
6336) Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
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Der Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis der Reichsbank vom 7. April läßt die in
der erſten Monatswoche übliche Entlaſtung der Bant erkennen. Die
geſamte Kapitalanlage in Wechſeln, Scheckss, Lombards und Effekten
ging um 105,1 Mill. auf 2031,6 Mill. RM. zurück. Die Beſtände an
Wechſeln und Schecks allein zeigen eine Verminderung um 38,8 Mill
auf 1923,9 Mill. RM. Die Lombardanlage ging um 66,3 auf 14,8 Mill.
RM. zurück, während die Anlage in Effekten nur eine ganz
unweſent=
liche Verminderung um 7000 RM. aufweiſt.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 182,4
Mill, RM. in die Kaſſen der Bank zurückgeſtrömt, und zwar hat ſich
der Umlauf an Reichsbanknoten um 129 Mill. auf 3459,7 Mill. RM.
verringert; der Umlauf an Rentenbankſcheinen nahm um 53,5 Mill. auf
1042 Mill. RM. ab. Dementſprechend und unter Berückſichtigung, daß
in der Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 14,9 Mill. RM.
getilgt wurden, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an ſolchen
Scheinen um 38,6 Mill. auf 72,3 Mill. RM. erhöht. Die fremden
Gel=
der erfuhren eine Erhöhung um 86,4 Mill. auf 702,8 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen verminderten
ſich um 11,5 Mill. auf 243,1 Mill. RM. Von dieſer Verminderung
entfallen 11,2 Mill. RM. auf den Rückgang der deckungsfähigen
Devi=
ſen und 0,3 Mill. RM. auf die Verminderung des Goldbeſtandes.
Die Deckung der Noten durch Gold allein ſtieg von 51,6 Proz. am
Ende der Vorwoche auf 53,5 Proz., die Deckung durch Gold und
deckungs=
fähige Deviſen von 57,3 auf 59,1 Prozent.
Vom ſüddeutſchen Baumarkt.
Die Belebung am ſüddeutſchen Baumarkt hat weiter angehalten,
wenn ſie auch noch in den einzelnen Landesteilen nicht ganz einheitlich
iſt. Während in Weſtdeutſchland die Erwerbsloſenziffer im Baugewerbe
ſich um rund 35 Prozent vermindert hat, iſt in den übrigen Teilen eine
ſolche von 25 Prozent und in Bayern ſogar nur um 20 Prozent
feſt=
zuſtellen. Die befürchtete Verteuerung am Kreditmarkt läßt die
Privat=
wirtſchaft nur zogernd und vorſichtig disponieren. Die Hoffnung auf
ein verbilligtes Bauen wird man wohl noch zurüchſtellen müſſen, da der
Baukoſtenindex eine unverkennbare Tendenz, ſich weiter zu erhöhen,
zeigt. Auch die Bauarbeiterlöhne werden allem Anſchein nach eine
Er=
höhung erfahren. Dazu kommt, daß die Preisentwicklung am Zement=
und Baueiſenmarkt nicht dazu angetan iſt, die Erwartungen auf eine
Bauverbilligung zu ſtützen. Die Zementverbände haben allerdings
er=
klärt, daß ſie eine Preiserhöhung für Zement wicht vorzunehmen
beab=
ſichtigen, nachdem das Reichswirtſchaftsminiſterium eine Unterſuchung
der Lage der Zementinduſtrie in Ausſicht geſtellt hat. Während bisher
die Finanzierung des Wohnungsbauprogramms geſichert ſchien, haben
ſich neuerdings im Zuſammenhang mit der Verſteifung des Geldmarktes
Schwierigkeiten herausgeſtellt.
Am Bauſtoffmarkt iſt das Geſchäft recht vege, Arbeitskräfte für die
Ziegeleien ſind ausreichend vorhanden. Bei neuen Lieferungsabſchlüſſen
macht ſich jedoch auf beiden Seiten einige Zurückhaltung bemerkbar, die
zum Teil auf nicht klare Finanzierungsverhältniſſe der in Frage
kom=
menden Aufträge zurückzuführen iſt. Die Preislage iſt ziemlich
un=
verändert, Hintermauerſteine 39—43 Mark je 1000 Stück. Die
Lager=
vorräte in Dachziegeln haben weiter abgenommen und ſind zum Leil
bereits geräumt. Am Zementmarkt hält die Abſatzbelebung an. Die
Verſandziffern dürften im März 400 000 Tonnen überſchritten haben.
Auch der Abſatz an Gips hat zugenommen. Der Kalkabſatz iſt weiter
uinverändert günſtig. Am Bauholzmarkt ſind die Umſätze geſtiegen,
ob=
gleich die Einkäufer ſich infolge der Ungewißheit über die weitere
Preisgeſtaltung einige Zurückhaltung auferlegten. Kanthölzer, Bohlen
und trockene Schalware waren lebhafter gefragt. Der Baukoſtenindex
ſtieg in der Berichtswoche von 1,67 auf 1,68.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. April.
Die bevorſtehende mehrtägige Unterbrechung des Börſengeſchäftes
durch die Feiertge machte ſich heute in einer allgemeinen Zurückhaltung
bemerkbar. Trotzdem blieb aber die Grundtendenz recht feſt und
ver=
ſchiedene Spezialpapiere konnten ſich weiter weſentlich befeſtigen, z. B.
Mannesmann, Siemens u. Halske und J. G. Farben, die 4—7prozentige
Kursbeſſerungen erzielen konnten gegenüber den amtlichen Notierungen
vom Samstag. Im übrigen blieben die Kurſe ſehr gut behauptet. Auch
zur Prämienerklärung kam nicht viel Material an den Markt, dabei
ſtellte ſich übrigens heraus, daß die Engagements per Medio nur einen
beſcheidenen Umfang haben. Renten ganz ſtill und unverändert. Im
weiteren Verlauf konnten die höchſten Kurſe nicht immer voll behauptet
bleiben, doch gab es auch noch weitere Steigerungen, wie für
Mannes=
mann und Rheinſtahl. Mannesmann waren zum Medio etwas verfixt.
J.G. Farben waren gegenüber dem Anfangskurs ſpäter nachgebend. Die
Bau= und Zementaktien begegneten in der zweiten Börſenſtunde etwas
erhöhtem Intereſſe. Namentlich Zement Heidelberg, die 2 Prozent
niedriger eingeſetzt hatten, konnten ſich dann um 6 Prozent erholen.
Auf dem Einheitsmarkt belebte ſich das Geſchäft etwas wehr. Beſonders
begehrt waren auf dieſem Gebiete Rückforth, Chem. Albert, Strohſtoff
Dresden und Frankfurter Gas. Namentlich letztere wurden lebhaft
begehrt auf den Kohlenfeldankauf und faſt 10 Prozent höher. Tägliches
Geld 5 Prozent.
Die Abendbörſe war, wie ſeit langem nicht mehr, äußerſt
lebhaft durch die weitere Aufwärtsbewegung von Elektroaktien.
Sie=
mens und Halske gewannen 5, AEG. und Bergmann 4½ Prozent. Von
Montanwerten Phönix lebhaft in allmählicher Angleichung ihres Kurſes
an den des Stahlvereins. Die Farbenaktie wieder ſtärker beachtet auf
neue Transaktions= und Kapitalserhöhunggerüchte. Die Abendbörſe
ſchloß feſt, Anleihen leblos. Farbeninduſtrie 335,25, Gelſenkirchn 209,
Harpener 269, Mannesmann 229,75, Phönix 146, Rheinſtahl 249,5,
Rhein. Braunkohle 337,5, Commerzbank 225, Dresdner 192,
Metall=
bank 167, AEG. 183,25, Bergmann 210,5, Schuckert 201,5, Siemens und
Halske 320, Erdöl 192,5, Cement Heidelberg 184, Aſchaffenburger
Zell=
ſtoff 186,25, Waldhof 280,5, Scheideanſtalt 242, Hirſch Kupfer 120,
Kleher 142.
Im Abenddeviſenverkehr mannte man London gegen
Paris 124,03, gegen Mailand 101,10, gegen Zürich 25,25, gegen Holland
12,14, gegen Madrid, dieſe ſchwächer, 27,90, gegen New York 4,8362½,
Pfunde gegen Mark 20,49½/g, Dollar gegen Mark 4,2185.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 11. April.
In der neuen Woche, in der die Börſe nur vier Tage geöffnet iſt,
iſt im Gegenſatz zu der regeren Geſchäftstätigkeit der letzten Börſe von
einer Geſchäftsbelebung nichts zu verſpüren. Die Umſätze in einer
An=
zahl von Spezialpapieren waren um ſo lebhafter und teilweiſe
beachtens=
wert. An der Spitze dieſer Hauſſe ſtanden Schubert u. Salzer, die mit
einem 27—30prozentigen Kursgewinn einſetzten. Die Steigerung der
Harpener= und Rheinſtahlaktien, die aus beſtimmten Gründen
manipu=
liert ſollen ſein, iſt zwar zu einem gewiſſen Stillſtand gekommen, wirkt
aber jetzt für die Montanaktien anregend, deren Kurſe demgegenüber
als ausſichtsreich angeſehen werden. Infolgedeſſen entwickelte ſich in
Eſſener Steinkohlen und Köln=Neueſſen, daneben in Mannesmann,
größeres Geſchäft in Kursſteigerungen von 5—6 Prozent. Das größere
Intereſſe für dieſe Papiere gab gegen Ende der erſten Stunde der
Ge=
ſamtbörſe einen feſten Grundton, wozu auch die Nachrichten grinſtiger
Art vom Arbeitsmarkt und Geldmarkt weſentlich beitrugen. Der neue
Reichsbankausweis ſoll eine weſentliche Entlaſtung der Bonk zeigen. Die
Lage iſt infolge des ſtarken Angebots an dem Geldmarkt recht
befriedi=
gend. Man hörte für tägliches Geld einen Satz von 4—5 Prozent und
darunter, für Monatsgeld 6,5—7,5 Prozent und darunter. Der
Dis=
kont für Warenwechſel mit Großbankgiro notierte mit 4/.—47/s Proz.,
infolge der Nachfrage etwas niedriger. Am Deviſenmark bröckelte
Mai=
land und Madrid leicht ab. Das engliſche Pfund notierte etwas
niedri=
ger. In der zweiten Börſenſtunde erzielten Eſſener Steinkohlen eine
erneute Steigerung um 6 Prozent, um damit einen Stand von 240 zu
erreichen. Mannesmann und Gelſenkirchener Aktien zogen um weitere
4½ Prozent, Hoeſch, Klöckner und andere Montanwerte ebenfalls um
etwa 3 Prozent über die Anfangskurſe an. Gleichzeitig hauſſierten
Ver=
einigten Glanzſtoff, die ſich um 19 Prozent auf 642 hoben, Hamburg=
Süd, die 6 Prozent höher bezahlt wurden. Hanſa Dampf, die um
3 Prozent anzogen, und Siemens, die nach einer Steigerung von 5½
Prozent noch lebhaft aus dem Markt genommen wurden. Schubert u.
Salzer behaupteten ihren Gewinn faſt vollſtändig. Harpener und
Rhein=
ſtahl ruhig und eher abbröckelnd. Auch Farbeninduſtrie ſpäter gedrückt.
Sonſtige Börſe ruhig. 5proz. Reichsanleihe von 1927 unverändert, 90
Proz., Neubeſitzanleihe gedrückt, 23,60. Privatdiskont kurze Sicht 4½,
lange Sicht 4/s Prozent. An der Nachbörſe konnten ſich die hohen
Kurſe behaupten. Elektropapiere, die im Mittelpunkte ſtanden,
ver=
mochten eher noch weiter zu ſteigen. Das Geſchäft geſtaltete ſich aber
ruhiger. Man hörte gegen 2.30 Uhr u. a.: Von Elektrowerten Siemens
314, Schuckert 198, A. E.G. 181,25, Bergmann 209 von Montanpapieren
Mannesmann 228, Eſſener Steinkohlen 240,5, Rheiniſche Braunkohlen
336,5, Gelſenkirchen 207 Harpener 266, Rheinſtahl 246,5, von
Schiff=
fahrtsaktien Hamburg Süd 239 und Hanſa 235,5; von Bankaktien
Dres=
dener Bank 191,5, Deutſche Bank 196,25, Diskonto 187,25,
Kommerz=
bank 224, von ſonſtigen Werten J.G. Farbeninduſtrie 334, Vereinigte
Glanzſtoff 648, Ablöſungsanleihe ohne Ausloſung 23,60. Sämtliche
Terminkurſe verſtehen ſich per Ultimo April.
Aſchaffb. Zellſtoff.
lugsb.=Nürnb. Maſd
Bamag=Meguin ...
Bank el. W....."
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan".
Bremer Wolle..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl ....
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke..
Donnersmarckhüte.
Dynamit Nobel..
Elektr. Lieferung
J. G. Farben.
R. Friſter..
Gaggenau Vorz..
Belſenk Gußſtahl
E. f. eleftr. Unter
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt
Hanſa Dampfichf.
9. 4.
184.— 1185.7=
148.8751148.—
65.25 67.—
214.
104.75
235. —
139.—
203.25
121.5
213.
105.87-
234.75
139.
205.5
1121.—
124. 1251124.875
13.3751 13.125
190.— 1183.5
88. 83.
155.625 156.5
144.5
159.—
200.5
325. —
104.—
61.5
18.5
263.—
198.—
141.
145
161.75
202.—
333.—
101.125
63.—
18.25
268.—
196.—
141.
230.125/230.125
Hemoor Zement..
Hirſch Kupfer
Höſch Eiſen..
Hohenlohe Werke
Kahla Vorzellan
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh.
Linke u. Hofman=
L. Loewe u. Co.
. Loren;
Nieverlauſitzer Kof
Nordd. Gummi..
Orenſtein. .
Rathgeber Waggon..
Romba her Hütten.
ſoſitzer Zucker. ..
Rütgerswerke ...
Sachſenverk ..
Sächſ. Gußſtahl".
Siemens Glas..
Ver. Lauſitzer Glas
Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendree
Wittener Gußſtahl.
Wanderer=Werke
254.75
116.—
222.—
23.8
140 25
188 —
90.—
99.5
382.
148. —
1222.—
136.—
110.625
97.75
142.625
132.5
165.—
194.5
156.—
62.125
58.25
80.—
257.5
11. 4.
261. —
118.—
229.—
28.6
140.—
185.—
92.—
100.25
380.—
148.253
220.—
135.—
108.5
96.25
143.—
131.5
162.—
175.
153.75
63 25
60.5
86.—
265.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam= R.
Buenos=Aires
Brüſſel=Antw
Lslo
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien ....
London".
Ner=York.
Paris.
Echneiz
Spanien
9. 4.
Geld/ Brief
169.58/169.00
1.781/ 1.78
58.595/58. 735
1o8.71/108.99
112 43/112.71
12.84/1 13.12
10.602/10.642
20.33 120.39
20.464/20.516
1. 2135/4. 2235
16 505/16.545
81.01 8:.2
74.46/ 4.64
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Vereinigte Staaten und deutſch=franzöſiſcher Kali=Truſt. Das „
Bul=
letin des Halles” bezeichnet das amerikaniſche Vorgehen gegen den
deutſch=franzöſiſchen Kali=Truſt als einen Verſuch, dieſes Kartell zu
ſprengen, in der Hoffnung, daß dadurch eine Herabſetzung der Preiſe
erzielt werden könnte. Die Zeitung weiſt darauf hin, daß Amerika
90 Prozent ſeines Kalibedarfes aus Deutſchland und Frankreich
einfüh=
ren müſſe, und iſt deshalb der Anſicht, daß der Kali=Truſt unter allen
Umſtänden das Heft in den Händen habe. Wenn Amerika ſich nicht mit
dem Kali=Truſt als Import=Organismus abgeben wolle, ſo bleibe ihm
nur der Ausweg, ſeinen Kalibedarf an Ort und Stelle in Deutſchland
oder Frankreich zu decken, wo aber wiederum der Kali=Truſt in Betracht
komme. Es ſei ſogar vorauszuſehen, daß in dieſem Falle keine
Preis=
ermäßigung, ſondern im Gegenteil eine Preiserhöhung eintreten würde.
Der amerikaniſche Kampf gegen den deutſch=franzöſiſchen Kali=Truſt habe
ſomit keine große Ausſicht auf Erfolg. Frankreich liege an der
Auf=
rechterhaltung des Truſtes, deſſen Gründung eine der erſten
Aeußerun=
gen auf dem Gebiete der wirtſchaftlichen Annäherung und ſomit der
poli=
tiſchen Wiederverſöhnung zwiſchen den beiden Ländern geweſen ſei.
Kapitalveränderungen der deutſchen Aktiengeſellſchaften. Im März
haben 79 Geſellſchaften Kapitalerhöhungen im Ausmaß von 117,21 Mill,
Reichsmark beantragt, davon wurden als beſchloſſen feſtgeſtellt 114,29
Mill. RM. (gegen 45 Geſellſchaften bzw. 117,12 Mill. RM. bzw. 119,31
Mill. RM.). Kapitalherabſetzungen wurden von 30 Geſellſchaften um
17,2 Mill. RM. beſchloſſen, und zwar entfällt immer noch der größte
Betrag auf die Metall= und Maſchineninduſtrie.
Ausgabe von Goldpfandbriefen durch die Heſſiſche Landesbank. Der
Heſſiſchen Landesbank zu Darmſtadt wurde die Genehmigung zur
Aus=
gabe von auf den Inhaber lautenden und zu 6 Prozent verzinslichen
Goldpfandbriefen im Nennbetrage von 5 Mill. RM. (Reihe V) nebſt
zugehörigen Zinsſcheinen erteilt.
Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft in Darmſtadt. Die Bilanzſitzung
des von der Stadt Eſſen beherrſchten Unternehmens, das bekanntlich
ſeine Hauptbahnlinien in und im Umkreiſe von Eſſen und auch in
Wies=
baden beſitzt, findet am 4. Mai ſtatt. Wie von uns angekündigt, wird
vorausſichtlich eine gegen das Vorjahr etwas ermäßigte Dividende in
Höhe von 10 (i. V. 10,5) Prozent vorgeſchlagen werden.
Reorganiſation der Dampfkeſſelfabrik vorm. Arthur Rodberg A. G.
in Darmſtadt. In der geſtrigen Generalverſammlung wurde die
an=
gekündigte Sanierung des dem Aquila=Konzern naheſtehenden
Unter=
nehmens eimſtimmig genehmigt. Die 12000 RM. Vorzugsanteile
wur=
den in Stammanteile umgewandelt. Die 900 000 RM. Stammanteile
im Verhältnis 9:1 auf 100 000 RM. zuſammengelegt und die ſich
er=
gebenden 112000 RM. Stammanteile um 238 000 RM. auf 350 000 RM.
wieder erhöht. Die Modalitäten des Umtauſchs weuden noch von der
Verwaltung bekanntgegeben. Der bisherige Aufſichtsrat trat in ſeiner
Geſamtheit zurück und ſetzt ſich nunmehr aus folgenden Herren
zuſam=
men: Konſul Baus in Mannheim, Direktor Edmund Klein, Direktor
Albert Rotſchilde (beide Aquila=Konzern), Frankfurt a. M., und
Rechts=
anwalt Schwörer in Darmſtadt. Die Generalverſammlung hat
bekannt=
lich Mitteilung gemäß § 240 des HGB. entgegenzunehmen und hat den
veröffentlichten Verluſtabſchluß 1925/26 genehmigt.
Helvetia Konſervenfabrik Groß=Gerau A.=G., Groß=Gerau. Die
Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1926 Roheinnahmen von 1 523 919
(648 666) RM., denen Unkoſten von 1 424 645 RM. (1 584 678)
gegenüber=
ſtehen. Nach Abſchreibung von 61 441 (55 984) RM. verbleibt ein
Rein=
gewinn von 37 833 RM., aus dem 20000 RM. dem Reſervefonds
über=
wieſen und 17 833 RM. vorgetragen werden ſollen (i. V. 1025 190 RM.
Verluſt). Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß die Umſtellung der
Betriebe weiter gute Fortſchritte gemacht habe. Die Verarbeitung ſei
in der Hauptfache glatt vonſtatten gegangen. Der Verkauf der
Erzeug=
niſſe habe ſich befriedigend geſteigert. Obwohl die Preiſe der Produkte
ganz bedeutend herabgeſetzt worden ſeien, habe der Umſatz faſt die
vor=
jährige Höhe erreicht, mengenmäßig ſei der des Vorjahres weit
über=
ſchritten worden. Der durch die Zuſammenlegung des A.=K. entſtandene
Buchgewinn ſei nach Beſeitigung der Unterbilanz des Jahres 1925 zu
weiteren Abſchreibungen auf die Warenbeſtände und Beteiligungen
ver=
wendet worden. In der Bilanz ſind die Vorräte mit 2 523 700
(4 207 220) RM. bewertet, Beteiligungen und Effekten mit 77 008 RM.
(377 850) eingeſetzt. Kaſſe und Poſtſcheck erſcheinen mit 25 269 (26 546)
RM., Wechſel mit 49 586 (204 456) RM. Die Debitoren ſind mit
1776 926 (—) RM. und die Banken mit 335 109 (—) RM. ausgewieſen.
Auf der Paſſivſeite zeigen die Akzepte einen Rückgang von 1857 693
auf 1545 109 RM., während die Kreditoren von 922961 RM. auf
2 627 770 RM. angewachſen ſind. Das A.=K. beträgt nach der
durchge=
führten Sanierung 2 Mill. (4 Mill.) RM. Ueber die Ausſichten wird
ausgeführt, daß im neuen Geſchäftsjahr der Verkauf recht
zufriedenſtel=
lend eingeſetzt habe.
Deutſche Vereinsbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, Frankfurt
am Main. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung wurde beſchloſſen, der
auf den 9. Mai d. J. einzuberufenden ordentlichen Generalverſammlung
vorzuſchlagen, aus dem ſich für das Geſchäftsjahr 1926 ergebenden
Rein=
gewinn von RM. 587 372,07 auf das Aktienkapital von RM. 9000 000
(wovon RM. 3 000 000 nur ein halbes Jahr dividendenberechtigt) eine
Dividende von 5 Prozent zu verteilen, RM. 100 000 dem Reſervefonds
zuzuweiſen und die nach Abzug von RM. 11 250 Aufſichtsratstantieme
verbleibenden RM. 101 12207 auf neue Rechnung vorzutragen.
Düfſeldorf und der Kohlenfeldererwerb. Wie wir erfahren,, ſind
die Verhandlungen zwiſchen der Stadt Düiſſeldorf und den Rheiniſchen
Stahlwerken ſowie einer Gruppe weſtdeutſcher Großſtädte zwecks
Be=
teiligung der Stadt Düſſeldorf an dem Erwerb der linksrheiniſchen
Kohlenfelder erneut aufgenommen worden. Der Stadt Düſſeldorf iſt
für ihre Entſcheidung eine Friſt bis Donnerstag, den 14. April
ein=
ſchließlich, geſtellt worden. Die Stadt Düſſeldorf hat einem
hervorragen=
den Sachverſtändigen den Auftrag gegeben, ſich gutachtlich zu der Frage
zu äußern.
Staatöpapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/32/
(. Teil 321.25
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
(oſungsſcheine . 23.65
6‟/.% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 .1 97.75
7% Baher Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/ 98.75
6‟.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29 97.75
6‟/,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
98
6‟,% Pr. St.=Sch
p. 1 10. 80 98
79 Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29
7½ Süchſ Freiſtaat
Schatz. p. 1 7. 30
6½Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 8. 29
a) Ausländiiche
5% Bo8.E.B 1914 47.5
5% . L.Inv 1914
4½% 1898
4½½ 1909
4.25
5% Bulg. Taba 02
4½.% Oſt. Stdatot
v. 1913. Kdb. 191
4½%Oſt Schatz 14
4½% 2N. Silber
(Goldr.
4½ einh. R (kon)
3% Port.(Spz. / 111 12.5
26.5
8.5
6% Rum.am R.03
4½2½ Gold. 13
„ am. konv.
10
4%Türk. (Adm.1031
(Bagd.) 1
(Bagd.)II
480 Türk. unif. 19031 23.5
4% „ 1911 Zoll.
O Ung. St. 1913/ 2371,
St. 1914
Goldr.
27n5
St. 10 / 23",
„ Kronr.
„ Eiſ. Tor..
Außereuro=
püiſche
5% Mex.am.in abg
äuß. 99
Gold04ſtf.,
lonſ. inn.
Frrigat.,
2 Tamaulivas 1,
Zachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mi
Zinsberech=
nung
10%Berl. 6.-B1. G.
103
Verl Sl.=Gold/ 96.25
Darmſt. St.=G.
D. Hyp.=Bank
Mieining Goldpf. 104.5
Fri.=Hüp.:B
Goldpſdbr.
105
Frif. O.-B G1*. 103
Friſ Pfü-
Gold
102.75
2 Pit
103
Frr Pfdbr.-B
Gulnvidi
D.Lb3-Bl. Gld 1103.5
102
R.Elett
Hagen) Goldobl. 104.75
3½ K. Lanoesban
e 102
1101.75
103
2 Mannh. St.=G.,/101
38 Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal. /102
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Golb=Pfdbr.
80 Pforzh St.=G.
80 Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr. /103
820 Pr. Centr.=St.-Goldpfbr 1105
8% Rh. Hhp.=Bank
Gold=Pfdbr 103.25
% ſih. St..W. 25/180
10% Rh.=Weſtf.=B
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
7% V. Stahlw. Düſ=
(eldorfHyp.=Gld. mit Option/112
7 %6 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHhp.=Gld.
obl. ohne Option/ 99.75
„ Voigt &Häffner
Goldobl.
102.5
2 Württb. Hyp.
Bank Goldpfbr 1102
Ohne Zins
verechnung
5‟ Bdw. Kohi 23
6% Groſikr. Mannh
Kohl 23
dei Brl.-Ra. 23
Rongen 23
Pr. Kalim
Pr. Rongenn
Südd Feſt=B. G
Vorkricgs=Hyp.B
Pfandbriefe
Bahr Vereinsb
98
13.5
8.95
6.3
3.85
2.25
21.9
Bayr. Hyp.u. Wechſ
rliner Hyp.=B?.
Frri. Chp.=Bk.
Felf. 4 undbr.=Bk.
Ham: Hys.=Bk.
Mecklb Gp.- Wb.
Meining. Ktp.*
Nordd. Gr.-.
Pfälz. Hyp.=Bk
Preuß. Bob.=Cr.=B
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz Carl=
Lud.=B.
A.
abg.
5% L Sb. /Lb. ) ſtfr.
2.6% Alte
2.6% Neue
5% Oſt.=Ung. 73/74
4½ Oſt Staatsb. 83
TOſt
1.b.8.E.
3COſt E
„Oſt 1885
3 „Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg 4:
9.
9
4‟, Rud. Silber
* Rud Salzig.
1½Anut S.I
½a %0 Anut S II
½Anat S. II
Salon. Monaſt
Tebuantepee
Kardoericht voi L1. apri Lost.
6.5
12.4
75
Bank=Aktien
Allg D.=Kredit. .
Bad. Bk.
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv.
Bay Hhp.=Wchſ.
Berl. Handelsgef.
Comm. u. Privatb.,
Darmſt. u. Nat.=B!.
Deutſche Bant
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk.
Disk.=Geſeilſch ..
Dresdener Br...
Frankf. Bt.
Frki Hyp.=Bk..
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundfr. Bk.
Lux Intern Bank
Metallbank
Mitteld Creditb
Pfälz. Hyp.=Bf.
Pr. Bd.=Creditbank
Hyp =Akt.=Vanl
Reichsbanf=Ant
Rhein Creditbl.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd B.=Creditbf
Südd. Disc.=Gei
Oſterr Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks-Aki
Bochum= Bergb
Huderus
Dt. Luxemburg
Eſchw Beraw.
Gelſenfirch. Baw
Harp Bergb.
Flie Bergb S
Genußſchein
Kali-Aſchersleb
Kali. Salzdetfurt
Kali Weſterregin
Klöckneriverke
Mannesm.=Nöhr
Lansfelder
17
66.5
944
183:
265
224
276
195. 75
166
74.75
123.5
185. 25
190.5
158
17.5
93
113
165.5
247
177
56
166
9.5
129
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant
Bhönix=Bergb. /143
Rhein. Braunk. 335
Rhein. Stahlw.. . . /247.5
A. Riebeck Montan/186.8
Rombach. Hütte
Salzwert Heilbr.
Tellus Bgb.
126
Ver Laurahütte 93.5
Ver Stahlwerke . . 1151
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger
Hereules Heſſiſche
Löwenbr.=Müncher
Mainz Aktienbr.
Schöfierhof(Bind.)
Schwarz Storchen=
Tucher. Nürnberg
Werger
Akfum Berlin
Adler & Oppenh.
Adlerw (v Klener
6%A. E G. Vzg.2
5%A. E. G. Vz0.B
A. E. G. Stamm
Anglo=Cont Guano
Bad Maſch Durl.
Bad Uhren Furtw
Baman=Meguin
Baſt. Nürnbera
Buy: Spiegei
Beck 4 Henkel
Beramann El
Bing Metall
Brem =Beſigh=Oi.
Bürſtenihr. Erlang
Cement=Heidelb
Cemen: Karlſtat
Cement Lothr
Chem Albert
Chem Brockh
Chem. Milch
250
209
470
339.5
255.5
368
176
183
176
140
93
87
178
144
3.3
66
78.75
94.73
207
83.*
86
180
200
169.5
105
80
Daimler=Benz A. 6
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück
Dresd. Schnellpr
Dürkopp
Dürr Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung
Elſ Bad. Wolle
Email Ulrich
Enzinger Werke
Eßlinger Maſch
Ettlinger Spinn
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr Pirmaſens
Farbenind. J G
Felten & Guilleau
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof
Frkf.=M Pok. u. W
(Beiling & Cie
Germania Linol.
Gelſent Gußſt
Goldſchmidt Th.
(Hotho Waggon
(ritznet Maſch
(Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frrft
Hammerſen
Hanfw Füſſen
Hania Liond Rr.
Hartm &* Braun
Heyligenſtaedt
Hilpert Armatur
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer
Hoch=Tiei Eſſen
Holzmann
Holzveri Ind...."
Hydrom Breslau
Znag
127
189.5
40.75
163
88
66
47.1
53
214
25.5
98.75
210
128
128
36.5
332
167
200
110
103.5
82
308
18
151
23
128.5
207
148
158
94.75
115
146
210
89
83.5
Funghans St..
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch
Karſtadt, R.
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg.
Krauß Lokom
Lahmeher
Lech. Augsburg
Lederw Rothe
Spicharz.
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle
Ludwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie
Maintraft Höchſt
Mars=W. Nürnberg)
Metallge) Frkſ.
Miag Mühlenb
Moenus Stamm
Motoren! Deutz
Motorenf Oberurſ.
Münch. Lichtſpielk.
Reckar Fahrz
Neckarw Eßlingen
Beters Union
Pfälz Näh Kayſer
Bhilipps.
Porzellan Weſſei
Rein Gebb. * Scha
Rhein Elekt:
Rhenania, Kunheim
Rütgerswerfe
Schneid / Hana
Schnellpr Fran!
Schramm Lackf
Schrift Stemp .
Schuckert Eleft
Schuhf Weſſe
Schuhf Herz
Schultz Grünlack
Seilind Wolff
Siemens Glas
Siemens & Halste
179
ZI.S
140
146.5
197.5
166.25
78
28
132.6
Aa
63
65
60
130
178.5
67T
143.25
72.5
199.75
114. 25
131
193.25
n3.5
*
60.5
92
z
Südd Immob /113.5
Züdd.Zucker=A.=G. 144
Thür elektr Lief 136
Uhren Furtwäng.
Unterfr. Kr. El.=V./117
Beithwerke
Zer. ſ. Chem. Ind. 1132.5
Ver. d. Olfbr. Mann. / 90.5
Ver Faßſ. Caſſel. 95
Gummi. Bln.=Frkf.
fin ſel=Nürnberg 1115
Iltramarin
160.25
ZellſtoffBerl . . 152
Vogtl Maſch. 111:
Voigt & Haeffner 1156.5
Volthom. Eei 70
Wahß, & Frehtag 1195.75
Wegelin Rußfbr.
Zellſt Aſchaffenbg. /184.75
Zellſt. Waldhof
Zuckerf Rheingau
Transpori, uri
Verſicherung8=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg. /109
A. Dr. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw. 211
Dt Eiſenb.=Ge 125.5
Schantung E.B
Südd. Eiſenb.=Geſ. 162
152
Hapag
Nordd Llond
148.25
Frkft. Allg. Ver
Frankona Rückn
Darmſt Wer (
Bahnbedar
Dampft Nodberg
belvetia Konſ.
Gebr Lus
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder
Venuleth & Ellenb.
165.75
53.5
11:/.
68.75
145
Nummer 102
Dienstag, den 12. April 1927
Seite 13
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. April. Der Wochenanfang
lag ſehr ruhig. Die viertägige Unterbrechung veranlaßte die Mühlen
ſelbſt gegenüber dem knappen Inlandsangebot zur Zurückhaltung. Hafer
etwas anziehend, dagegen Weizenmehl 25 Pf. billiger. Es notierten:
(100 Kilo Parität Frankfurt) Weizen 29, Roggen 9—27,25,
Sommer=
gerſte 26—B8, Hafer 22,75—23, Mais 19, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0
39,50—40, Roggenmehl 36,75—37, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14,50 bis
14,75, Erbſen 30—60, Linſen 35—60, Heu 8—9, Weizen= und
Roggen=
ſtroh drahtgepr. 4,25—5, gebündelt 3,75—4, Treber getrochnet 15—15,50.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln vom 11. April. (
Groß=
handelspreiſe je 50 Kilo Frachtparität Frankfurt a. M. bei
Waggon=
bezug.) Es erzielten: Induſtrie, hieſiger Gegend 6,30—6,40 Mk.,
weiß=
ſchalige, hieſiger Gegend 4,50 Mk. Die Haltung des Kartoffelmarktes
iſt belebter bei knapper werdendem Material.
Berliner Produktenbericht vom 11. April. Die neue Woche ließ
ſich im Berliner Produktenhandel ſehr ruhig an. Ueberſee hatte ſchwache
Preismeldungen gebracht und auch der Liverpooler Anfang unterlag
gleichfalls Rückgängen. Dies blieb hier nicht ohne Einfluß, zumal auch
das Ausland mit vermehrten Offerten herauskommt, der Handel aber
zurückhaltend bleibt. Für Weizen kam im Lieferungshandel nur eine
Mai=Notiz zuſtande, und zwar auf der Baſis von B83,5 (minus 1),
Roggen mit Ausnahme des faſt behaupteten Juli 1½ Mark ſchwächer.
Das Mehlgeſchäft iſt weiter ſehr ſtill. Auch Futtergetreide ruhig bei
größter Zurückhaltung ſeitens des Konſums. Hilfsfutterſtoffe und
Oel=
kuchen ſtetig.
Viehmärkte.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. April. Die Beſchickung des heutigen
Mauktes war mit Rückſicht auf das bevorſtehende Oſterfeſt ſehr reichlich,
das Angebot überſtieg den Bedarf, insbeſondere in Schweinen, von
denen gegen den Vormarkt 1000 Stück mehr angetrieben waren. In
Nindern war vorwiegend mittlere Qualität vorhanden, nach auswärts
wuvde ein beträchtlicher Teil des Auftriebes ausgeführt. Bei anfangs
lebhaftem Handel, beſonders in guter Ware und etwas anziehenden
Preiſen, flaute das Geſchäft gegen Schluß ab; der Beſtand wurde
ge=
räumt. Zei Schweinen konnten infolge des überreichlichen Angebotes
im allgemeinen die vorwöchigen Preiſe nicht gut erzielt werden. Das
Geſchäft war flau und es war viel Ueberſtand da. Kälber und Schafe
wurden rege gehandelt und bei gleichbleibenden Preiſen ausverkauft.
Der Auftrieb des heutigen Hauptmarktes beſtand aus 1533 Rindern,
ferner aus 1245 Kälbem, 68 Schafen und 6670 Schweinen. Bezahlt
wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen a1. 63—66, 2. 59—62, b1. 53
bis 58, 2. 48—52, c 40—45; Bullen a 55—58, b 50—54; Kühe a 51—55,
b 44—50, c 36—40 und d 25—35; Färſen a 61—66, b 54—60, c 45—53;
Kälber a 76—85, b 68—75, c 58—67; Schafe a 48—53; Schweine a 61
bis 62, b 61—63, e 61—63, d 61—63, e 59—62, g 50—56
Marktver=
lauf: Geſchäft in Rindern anfangs, beſonders in guter Ware, lebhaft,
zum Schluß abflauend, in Kälbern und Schafen rege, in Schweinen
flau. — Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 98—105, 2. 90—95,
Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch 1. 75—85, 2. 60—70, 3. 40—50,
Kalb=
fleiſch 100—115, Hammelfleiſch 90—95, Schaffleiſch 75—80, Gefrierfleiſch,
Vorderviertel 50, Hinterviertel 58. — In der Karwoche iſt der
Donners=
tagmarkt vom 14. 4. auf Mittwoch, den 13 4., und in der Oſterwoche
ſind die Montagsmärkte vom 18. 4. auf Dienstag, den 19. 4., verlegt
worden
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 11. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Zu Beginn lagen ungünſtige Witterungsberichte und
er=
höhte Notierungen aus dem Auslande vor, ſodaß gegenüber dem
Sams=
tag eine Erholung eintreten konnte. Dann wurde der Markt erneut
ſchwach auf das Bekanntwerden der Wochenſtatiſtik. Die Termine
ſchließen unregelmäßig.
Mais: Niederigere ausländiſche Notierungen, ſchleppende heimiſche
Exportnachfrage und Liquidationen in Sympathie mit Weizen hatten
eine Abſchwächung mit Kursverluſten bis 1 C. zur Folge.
Hafer: Auch hier geſtaltete ſich die Tendenz mit vorgenannten
Märk=
ten etwas ſchwvächer.
Baumwolle: Niedrigere Liverpooler Kabel und Verkäufe der
Kom=
miſſionäre hatten einen ſchwachen Beginn zur Folge. Später konnte
eine Befeſtigung eintreten auf Baiſſedeckungen.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf auf niedrigere
Rio=Notierungen, ermäßigte braſilianiſche Forderungen und
Zurückhal=
tung des Handels.
Zucker: Die Tendenz geſtaltete ſich ziemlich feſt auf höhere
auslän=
diſche Notierungen, europäiſche Käufe und zurückhaltendes kubaniſches
Angebot.
Kakav: Verkäufe des lokalen Handels brachten einen ſchwachen
Marktbeginn. Dann konnte eine Befeſtigung eintreten auf beſſere
Kauf=
luſt der Fabriken und des Auslandes.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Infolge der ſtarken Anſpannung des Kapitalmarktes durch die
Reichsanleihe im Februar ſind im März 1927 nur 62,40 Mill. RM.
Inlandsanleihen gegen 607,5 Mill. RM. im Vormonat begeben werden.
Dagegen hat ſich der Geſamtbetrag der im März aufgenommenen
Aus=
landsanleihen von 35,3 Mill. RM. auf 40,3 Mill. RM. erhöht.
Im erſten Vierteljahr 1927 kamen im geſamten Bremer Seeverkehr
1270 Schiffe mit 1831 387 N.R.T. gegen 1258 703 N.R.T. im
entſpre=
chenden Zeitraum des Jahres 1926 und 1 173 864 N.R.T. im erſten
Juartal 1913 an oder 46 Prozent bzw. 56 Prozent mehr.
In der 50. v. H.=V., die den bekannten Abſchluß genehmigte und die
Dividende auf 6 Prozent feſtſetzte, gab der A.=R.=Vorſitzende Sir
Thomas Royden einen anſchaulichen Ueberblick über den bisherigen
Ent=
wicklungsgang der Geſellſchaft. Im Jahre 1840 als
Privatunterneh=
men gegründet, erhielt die Cunard Linie im Jahre 1878 ihre Form als
Aktiengeſellſchaft.
Die ao. H.=V. der C. F. Weber A.=G., Leipzig=Plagwitz, genehmigte
die Fuſion mit einer Reihe von Pappenfabriken, die teils zum Oberkoks=,
teils zum Rütgers=Konzern gehören. Zur Durchführung dieſer Fuſion
wurde das A.=K. der Geſellſchaft nicht wie vorgeſehen, von 1 Million
RM. auf 9 Millionen RM., ſondern nur um 6,6 Mill. RM. auf 7.,6
Mill. RM. erhöht.
Es verlautet, daß die Aktien der Oeſterreichiſchen Bodenkreditanſtalt
in naher Zeit an den Börſen Berlin, Frankfurt a. M. und Mailand
ein=
geführt werden ſollen.
Es kann nunmehr als feſtſtehend angeſehen werden, daß am 16.
April zwiſchen Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei der vertragsloſe
Zu=
ſtand bzw. die Gültigkeit der autonomen Zollſätze eintreten wird.
In den franzöſiſchen Gruben wurden im Februar 1927 in 94
Arbeitstagen 4 450 990 Tonnen Kohle gefördert gegenüber 4 629 491 To.
im Monat Januar bei 25tägiger Arbeitszeit.
Vorgeſtern erfolgte die offiziöſe Eröffnung der Brüſſeler
Muſter=
meſſe, an der ſich 24 Nationen beteiligten. Im einzelnen wurde die
Meſſe von 1931 belgiſchen, 627 franzöſiſchen, 87 deutſchen, 59 britiſchen,
38 holländiſchen, 24 ſchweizeriſchen, 21 italieniſchen, 18 tſchechiſchen, 13
luxemburgiſchen, 7 öſterreichiſchen, 27 amerikaniſchen und 4 ſchwediſchen
Firmen beſchickt.
Die Reorganiſationsverhandlungen der polniſchen Handelsbank, die
bekanntlich in Mailand ſtattfanden, ſind nunmehr beendet. Das Kapital
der Bank wird auf 6 Mill. Goldzloty erhöht. Gleichzeitig erfolgt eine
Emiſſion neuer Aktien in Höhe von 14 Millionen Zloty. Die
Handels=
bank wird Filialen u. a. auch in Berlin und Wien eröffnen.
Aus Moskau wird gemeldet, daß die Standard Oil mit der
Sow=
jet=Regierung in Verhandlungen über die Errichtung weiterer
Erdöl=
veredlungsfabriken ſtehe. Die Fabriken ſollen für den Truſt Asneft
be=
ſtimmt ſein.
Der Betrag der ausländiſchen Goldmünzen, die, von den früheren
Mitgliedsſtaaten der lateiniſchen Münzunion ausgegeben, von der
Schweizeriſchen Nationalbank bis Ende März eingezogen worden ſind,
ſtellt ſich auf 140 Mill. Fr.
Dem New York Herald zufolge erwartet man in New Yorker
Schiffahrtskreiſen aus London die Ankündigung, daß die zur
Inter=
national Mercantile Marine Corp. gehörende Leyland=Line von der
Rohal Mail Steam Packet Co. übernommen wird, die bekanntlich
kürz=
lich auch die White Star Line erworben hat.
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Nummer 102
Dienstag den 12 April 1927
Geite 15
Reich und Ausland.
Auf einer Vortragsreiſe geſtorben.
Profeſſor Dr. Hugo Greßmann,
Orinarius der Theologie und Leiter des Inſtitutum
Judaicum an der Berliner Univerſität, iſt auf einer
Vortragsreiſe in den Vereinigten Staaten in
Chicago einem Herzſchlag erlegen. Profeſſor
Greß=
mann, der erſt im Alter von 50 Jahren ſtand, war
ein verdienter Forſcher auf dem Gebiete der
alt=
teſtamentlichen Bibelegegeſe.
Die Stadt Wiesbaden auf Herausgabe eines
Goldſchatzes verklagt.
Im Dezember 1925 war in dem Keller des ſeit
vielen Jahrhunderten zu Idſtein im Tauwus
beſtehen=
den Gaſthofes „Zum Löwen” von zwei Arbeitern bei
Umbauarbeiten ein Gold= und Silberſchatz, beſtehend
aus 116 Goldgulden und 132 Silbermünzen (ſogen.
Tournoſen) zutage befördert worden, ohne daß der
Beſitzer des Gaſthofes davon Kenntnis erhielt. Die
Arbeiter verheimlichten den Schatz und brachten ihn
ſchließlich zu einem Hehler in Idſtein, der die aus
dem 14. Jahrhundert ſtammenden Münzen unter
der Angabe, ſie in ſeinem eigenen Keller ausgegraben
zu haben, dem Frankfurter Muſeum anbot. Dieſes
aber verwies ihn an das Wiesbadener Muſeum für
Naſſauiſche Altertumskunde, das ſchließlich die
Mün=
zen um zweitauſend Mark erſtand. Die beiden
Ar=
beiter und ihr „Vertrauensmann” ſtanden jetzt
dieſer=
halb vor der hieſigen Strafkammer und wurden zu
Gefängnisſtrafen von zwei bis drei Monaten wegen
Unterſchlagung bzw. Hehlerei verurteilt. Der
ge=
ſchädigte Gaſthofbeſitzer ſtrengte gleichzeitig gegen die
Stadt Wiesbaden eine Zivilklage auf die Herausgabe
der Münzen, deren Wert er auf 10 000 Mark ſchätzte,
an. Auf den Ausgang der Verhandlung, die vertagt
wurde, darf man geſpannt ſein.
Schneeſchmelze im Schwarzwald.
Freiburg. Die milde Witterung der letzten
Tage hat auch im Schwarzwald den Anfang einer
ſtarken Schneeſchmelze gebracht. Die Waſſerläufe des
ſüdlichen Schwarzwaldes führen dem Oberrhein
große Waſſermengen zu, ſo daß dieſer im Steigen
begriffen iſt. In Verbindung mit den ſtarken
Regen=
güſſen, die nur am Samstag eine Unterbrechung
er=
fuhren, iſt es in den Niederungen bereits zu
Waſſer=
ſtauungen und damit zu Ueberſchwemmungen
ge=
kommen. Bis auf die höchſten Lagen iſt der
Schwarz=
wald vom Schnee befreit. Auf dem Feldberg iſt die
Schneedecke auf 80 Zentimeter zurückgegangen.
Keine Hochwaſſergefahr am Oberrhein.
Freiburg i. Br. Mit dem Nachlaſſen der
Regenfälle dürfte die Gefahr eines Hochwaſſers
ab=
gewendet ſein. Die angeſtauten Waſſermengen
fin=
den ihren natürlichen Abfluß in den Oberrhein, ohne
daß es zu weiteren Stauungen kommen dürfte.
Raubüberfall.
Berlin. In der Rudower=Straße wurde am
Montag früh ein Sekretär vor ſeinem Wohnhauſe
von drei jungen Burſchen angefallen. Die Täter
ſchlugen ihn zu Boden und raubten ihm ſeine Uhr
und Kette, worauf ſie die Flucht ergriffen.
Zum Tode eines Meiſier=Jockeys
George Archibald,
der außerordentlich erfolgreiche amerikaniſche Jokey,
der auch in deutſchen Rennſportkreiſen wohlbekannt
war, iſt im Alter von 38 Jahren plötzlich an
Herz=
ſchwäche geſtorben. Archibald kam 1911 nach
Deutſch=
land, wo er bald der erfolgreichſte und beſte Reiter
wurde. Er ritt die Pferde des Oppenheimſchen Stalles
und gewann wiederholt den Derby=Preis. In den
Jahren 1913—1916 war er deutſcher Champion.
30 Jahre Reichsgericht.
Blick auf das Reichsgerichtsgebäude in Leipzig.
Mit dem Geſetz vom 11. April 1877 iſt der oberſte Gerichtshof für das Deutſche Reich, das
Reichsgericht in Leipzig, geſchaffen worden, das ſomit in allernächſter Zeit auf ein
fünfzigjähri=
ges Beſtehen zurückblicken kann. Das Reichsgericht hat in erſter und letzter Inſtanz in all den
Fällen zu entſcheiden, die das Reich direkt angehen, wie Verbrechen gegen das Reichsoberhaupt,
Landes= und Hochverrat. Das Gebäude des Reichsgerichts iſt in den Jahren 1888 bis 1895
nach den Plänen Ludwig Hoffmanns erbaut worden.
Die Zahnklinik auf Rädern.
Eine wertvolle Neuerung in der Geſundheitspflege.
Die erſte fahrende Zahnklinik,
die kürzlich vom Landkreis Bonn in den Dienſt geſtellt wurde und einzig in ihrer Art daſtehen
dürfte. Der Wagen iſt nach den Ideen des Profeſſors Dr. Kantorowicz, Direktor der
Univerſi=
täts= und Schulzahnklinik in Bonn, in gemeinſamer Arbeit mit dem Karoſſeriewerk Chr. Mieſen
in Bonn entworfen und ausgeführt worden.
Schmehlings großer Kampf.
Schmehling landet einen ſchweren Treffer.
(Originalſkizze unſeres Spezialzeichners.)
Der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Schmehling lieferte am Freitag abend im Berliner
Sport=
palaft gegen den franzöſiſchen Champion Francis Charles einen ausgezeichneten Kampf. Der
Franzoſe mußte wiederholt Serien von ſchweren Schlägen über ſich ergehen laſſen, ſo daß er in
der 8. Runde — völlig erſchöpft — gezwungen war, den Kampf aufzugeben.
Schweres Bootsunglück auf der Elbe.
Wachwitz b. Dresden. In der Nacht
zum
Sonntag ſtieß ein Boot mit vier Perſonen, das über
die Elbe ſetzen wollte, an die am jenſeitigen Ufer
verankerten großen Schleppkähne an und geriet
unter einen derſelben. Zwei Inſaſſen konnten
ge=
rettet werden, die beiden anderen, darunter ein
Vater von fünf Kindern, ertranken. Ihre Leichen
konnten noch nicht geborgen werden.
25 Perſonen an Fleiſchvergiftung erkrankt.
Hamm. Im Ledigenheim der Zeche „de Wendel”
in Herringen erkrankten etwa 25 Perſonen an
Fleiſchvergiftung, von denen 14 Perſonen in
Kran=
kenhäuſer nach Hamm übergeführt werden mußten.
Die Vergiftungen ſind wahrſcheinlich auf den Genuß
von verdorbenem Schweinefleiſch zurückzuführen. Wie
die ärztliche Unterſuchung ergeben hat, ſind die
Vergiftungserſcheinungen bei allen Erkrankten
glück=
licherweiſe nicht ſchwerer Natur.
Gewaltiger Schnee= und Felsſturz
in Frankreich.
Paris. Aus Grenoble kommt die Nachricht,
daß bei der Ortſchaft Riouperoux auf der Strecke
Grenoble-Bourg d’Oinani ein gewaltiger Schnee=
und Felsſturz ſtattgefunden habe. Die Straße und
die Straßenbahn ſeien an dieſer Stelle in einer
Länge von 100 Metern verſchüttet. Die Trümmer
lägen ſtellenweiſe bis zu 10 Meter hoch. Der
Ver=
kehr iſt unetrbrochen, die Bevölkerung abgeſchnitten.
Da auch elektriſche Lichtleitungen beſchädigt ſind,
ſind mehrere Ortſchaften ohne Licht.
Pinedo vom Mißgeſchick verfolgt.
TU. London. Nach einer Meldung aus San
Diego ſind dort 3 amerikaniſche Waſſerflugzeuge mit
de Pinedo an Bord gelandet. Ein viertes
Flug=
zeug, das Pinedos Hilfspilot an Bord hatte,
über=
ſchlug ſich bei der Landung und wurde zertrümmert.
Die Flugzenginlaſſen erlitten jedoch keinen ernſten
Schaden.
Zu den Mirakel=Feſiſpielen
in Dortmund.
Lady Diana Manners als „Madonna”.
(Nach einer Aufnahme des Ateliers Ellinger.)
Unter Leitung von Peofeſſor Max Reinhard finden
vom 14. bis 19. April in der Dortmunder
Weſtfalen=
halle Feſtvorführungen des „Mirakel” ſtatt. Für die
beiden weiblichen Hauptrollen iſt es gelungen, die
Darſtellerinnen der New Yorker Premiere: Lady
Diana Manners und Miß Roſamund Pinshod zu
gewinnen.
Der Wiener Senſationsprozeß.
Von der Anklage des Betruges freigeſprochen,
EP. Wien. Nach 14tägigen Verhandlungen
wurde der Senſationsprozeß gegen den Ingenieur
Marek und ſeine Mithelfer abgeſchloſſen und das
Urteil verkündet. Die des
Verſicherungs=
betruges angeklagten Eheleute Emil und Martha
Marek wurden von dieſem Delikt
freige=
ſprochen und nur wegen Verleitung falſcher
Zeugenausſage beſtraft, und zwar Emil Mavek zu
vier Monaten, ſeine Frau zu drei Monaten ſchweren
Kerkers. Die Schweſter der Frau Marek, Paula
Löwenſtein, wurde zu ſechs Wochen Arreſt bedingt
verurteilt, und der Spitaldiener Karl Mraz zu
zwei Monaten Kerkers. Frau Mraz wurde
frei=
geſprochen. — Allen Angeklagten wird die
Unter=
ſuchungshaft angerechnet. Emil Mavek hat danach
nur noch vier Tage zu verbüßen.
Flugzeug=Abſturz.
EP. Paris. Nachdem vor zwei Tagen in der
Nähe von Marſeille ein Militärflugzeug abſtürzte
und zwei Inſaſſen getötet wurden, hat ſich ein
ähn=
licher Unfall am Sonntag in der Nähe von Lille
er=
eignet, wobei der Pilot, ein Offizier und ein
Ma=
ſchinengewehrſchütze getötet wurden.
Die „New York” in New York eingetroffen.
New York. Der Dampfer der Hamburg—
Amerika=Linie „New York” iſt Sonntag nacht bei
der Quarantäneſtation eingetroffen.
Brand eines Fiſchkutters.
Halifax. Neun Mann des Fiſchkutters
Com=
monwealth, der am Samstag durch Feuer zreſtört
wurde, ſind am Sonntag gerettet worden. Vermißt
werden noch 12 Mann der Beſatzung.
Die lebende Wiege.
In Peru gehen die Mütter mit ihren Kleinen auf
dem Kopf ſpazieren. Das Kind iſt dabei vorſichtig in
einem Korb eingebettet und empfindet die lebende
Wiege ſicherlich nicht unangenehm. — Unſer Bild
zeigt eine peruaniſche Mutter mit ihrer lieblichen
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Seite 16
Dienstag, den 12. April 1927
Nummer 102
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2O8.
Nummer 102
Dienstag, den 12. April 1927
Seite 17
Maximum.
Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verbotm.)
Der Amerikaner ſtrich ihr beſänftigend über die
brillanten=
geſchmückte, ſpitzfingerige Rechte.
„Ich wollte Sie nicht kränken! Aber ich kann mir nicht
den=
ken, daß es in Berlin einen Mann geben ſo re, der für einen
ſolchen Zweck zu gewinnen wäre!”
„Ein jeder Menſch hat ſeinen Preis!” war die
weisheits=
volle Entgegnung. „Und ich glaube, einen ſolchen Herrn zu
kennen. Selbſtverſtändlich handelt es ſich nicht um einen
An=
geſtellten irgend eines anrüchigen Detektivinſtituts, das ſich
ge=
werbsmäßig mit der Lieferung von Scheidungsgründen befaßt,
ſondern um einen Mann von Klaſſe, einen Herrn der
Geſell=
ſchaft!“
Herr Brown ſah noch immer zweifelnd über das
lichtüber=
ſtrahlte Parkett des Tanzringes.
„Ihr Vorſchlag iſt mir ſo überraſchend gekommen, daß Sie
es verſtändlich finden werden, wenn ich mich erſt allmählig mit
ihm befreunden kann!“
Marion klappte ihr Zigarettenetui zu und ſchob es in ihre
Goldtaſche.
„Ich halte dieſen Tanztempel überhaupt nicht für geeignet,
eine ernſthafte Angelegenheit ernſthaft miteinander zu
beſpre=
chen. Ich ſtelle daher anheim, ob wir hier nicht aufbrechen und
in meiner Wohnung noch einen Mokka trinken wollen. Da können
wir jedenfalls mit größerer Ruhe über einen weiteren
Feldzugs=
plan beraten!“
Der Amerikaner winkte dem Kellner.
„Einverſtanden, liebes Kind! Uebrigens noch eine Frage:
Wie endete eigentlich jene merkwürdige Komödie?”
„Ich erinnere mich nicht mehr genau!” verſetzte Marion, ein
leiſes Gähnen unterdrückend. Ich glaube, die Frau hat zum
Schluß den Verführer über den Haufen geſchoſſen!“
4.
Endlos wirbelte die Drehtür Menſchen über Menſchen in die
Diele des großen Luxushotels.
Klingeln ſchrillten, Telephone ſchnarrten, Fahrſtühle glitten
unaufhörlich auf und nieder.
Ernſt und gemeſſen, mit Gehrock und ruhiger Würde
gepan=
zert, bewegte ſich der Direktor durch die mächtige Halle, in deren
breithüftigen Klubſeſſeln gelangweilte Hotelgäſte aller Nationen
mit den erſten Abendzeitungen mißmutig herumſaßen.
Aus der Bar kam zuweilen hämmernd und zerriſſen das
Echo der Teemuſik und drang in ſpringenden Rhythmen bis zum
oberſten Stockwerk hinauf.
Seit den erſten Vormittagsſtunden regnete es mit einer
ver=
biſſenen Hartnäckigkeit, und eine frühe Dämmerung kroch grau
und hoffnungslos durch die eingeſchloſſene, dumpfe Luft des ſich
langſam verdunkelnden Rieſenraumes.
In dem kleinen Salon der Wehrſtädtſchen Wohnung, die in
der üblichen Dreiheit von Salon, Schlafzimmer und Bad ganz
für ſich abgeſchloſſen in einer Ecke des erſten Stocks gelegen war,
ſaß Achims Sekretär, Herr Dr. Eckard, genannt der „treue Eckart”,
ein ſchmächtiger, übereleganter Mann von gänzlich
unbeſtimm=
barem Alter, eifrig arbeitend an dem zierlichen Bouletiſch.
Die blank polierte Elfenbeinkugel ſeines Schädels hing tief
und ſorgenſchwer über einem ungeheueren Berg von
Rechnun=
gen, aus denen er bereits ſeit Stunden ſpaltenlange Auszüge
veranſtaltete, ohne daß freilich eine weſentliche Verminderung
ſeiner bedrohlichen Höhe bemerkbar geworden wäre.
Ein Großkampftag allererſter Ordnung lag hinter dem
Viel=
geplagten.
Der ſenſationelle Todesſturz Maximums hatte die gewohnte
tägliche Gläubigerverſammlung zu einem wahren Maſſenſturm
anſchwellen laſſen, dem ſich Achim in weiſer Vorausſicht der
kom=
menden Dinge noch am Abend des Unglückstages durch eine
ſchleunige Reiſe nach Hamburg entzogen hatte.
Erſt in der dritten Mittagsſtunde war der unermüdliche
Eckard, ſtockheiſer und völlig ausgepumpt von endloſen
Telephon=
geſprächen und fruchtloſen Verhandlungen über fällige Wechſel,
Darlehensſcheine und unerfüllbare Verpflichtungen, nach der Bar
herabgekommen und hatte hier in einer Art von
Galgenhumor=
ſtimmung ſeinen letzten Hundertmarkſchein in einem üppigen
Frühſtück, beſtehend aus gebackenem Hummer, Poularde mit
Fruchtſalat, Pfirſich Melba und einer Flaſche Deutz und
Gelder=
mann angelegt.
Seine Hoffnungen auf eine unerwartete glückliche
Schickſals=
wendung waren mit dem kataſtrophalen Ereignis auf der
waldbahn wieder auf den Nullpunkt herabgeſunken, und ſo hatte
er auch Achims tönende Verſicherung, daß er bei einem alten
Hamburger Geſchäftsfreund unbedingt ein größeres Bardarlehen
landen würde, mit dem ihr gebührenden Skeptizismus
auf=
genommen.
Und in der Tat ſollte ſich ſeine peſſimiſtiſche Einſchätzung
dieſer phantaſtiſchen Finanzoperation in einer geradezu
nieder=
ſchmetternden Weiſe bewahrheiten.
Als Achim mit dem erſten Nachmittagszuge erſchöpft und
ab=
gehetzt wieder nach Berlin gekommen war, hatte ihm ein einziger
Blick in ſein verdüſtertes Geſicht geſagt, daß die ganze
Ham=
burger Reiſe völlig ergebnislos verlaufen war und nur eine
wei=
tere Belaſtung des ohnehin ſchon ungeheuerlichen Speſenetats
bedeutete.
Achim hatte ſich nach einem haſtigen Imbiß ſofort in ſein
Schlafzimmer zurückgezogen und dringend gebeten, ihm bis zum
Abend jede Störung von der ihm unbedingt notwendigen Ruhe
fernzuhalten.
Als er dann gegen ſieben Uhr friſch gebadet und raſiert in
einem betörenden Schlafanzug nach dem Salon hinüberkam,
hatte er ſeine rebelliſchen Nerven wieder einigermaßen in ſeine
Gewalt gezwungen und begrüßte ſeinen Sekretär mit heiterer
Gelaſſenheit.
Nach einer kurzen Beſprechung beider Herren begab ſich Dr.
Eckard mit Achims goldenem Zigarettenetui und zwei wertvollen
Platinringen zu einer befreundeten Privatpfandleihe in der
Potsdamer Straße, während Achim ſelbſt ſich mit höchſter
Sorg=
falt für den Abend ankleidete.
Bald darauf verſuchte ein verſprengter Gläubiger noch einen
letzten verſpäteten Vorſtoß, wurde aber von Achims Privatdiener
Franz, der inzwiſchen im Salon die Gläubigerwache
übernom=
men hatte, mit großer Geſchicklichkeit ſogleich wieder
hinaus=
komplimentiert.
Beſagter Franz, ein früherer Angeſtellter eines großen
Wan=
der=Zirkus, der nach einem ſchweren Sturz in der Manege als
Impreſario einer tätowierten Dame und ſpäterhin eines
zuſam=
mengewachſenen Zwillingspaares die halbe Welt bereiſt hatte,
war von Achim vor einigen Jahren urſprünglich als Bereiter für
ſeinen Rennſtall angenommen worden, dann aber, dank ſeiner
ungewöhnlichen Intelligenz und Geſchicklichkeit, allmählich zu
dem Vertrauenspoſten eines Allerweltsdieners aufgerückt.
In kurzer Zeit hatte ſich der ſprachenkundige, etwa
dreißig=
jährige Menſch, in deſſen Kinodetektivtrofil ſämtliche
Zimmer=
mädchen des Hotels wie toll vernarrt waren, Achim
unentbehr=
lich zu machen gewußt.
Er verſah mit vorbildlicher Gewandtheit das Amt eines
Kemmerdieners, ritt und fuhr mit der gleichen Sicherheit, wie er
Achims großen Buickwagen ſteuerte, und erledigte diskrete
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Ersparen Sie sich solche Aufregungen.
Sie sind nicht notwendig, denn ohne
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in der schwarzen Dose