Einzelnummer 10 Pfeunige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Möchentliche illuſkrierte Beilage:Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
pen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet. 
11. April 1927. 
190. Jahrgang
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Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Reſlamezeile (92 mm 
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswäris 40 Neichpfg. 
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zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemart 
4 Dollar — 420 Mark). — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sireilt uſw. erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtrelbung jällt jeder 
Rabatt weg. Bankonto: „Deutſche Banl und 
            Darm=
ſtädter und Natlonaſbanf.
 ede‟ 
Ordan unseres Korder? 
ist mit Nerven durchwebt. Blutumlauf, Atmung, Herztätigkeit, Muskelarbeit, 
Verdauung, Gehirntätigkeit, ja selbst unser Seelenleben stehen unter dem Ein- 
Huß der Nerven. Darum macht sich die Erlahmung der Nervenkraft in so 
mannigtacher Weise bemerkbar. 
Im rasenden Tempo unserer Zeit verbraucht sich die Substanz unserer 
            Ner-
ven so schnell, daß wir gezwungen sind, die Nerven durch besondere Pflege 
vor Erschöpfung zu bewahren. 
Dazu dient Sanatogen. 
Sanatogen ist kein Salzgemisch, kein Reizmittel, sondern Nervennahrung. Es 
enthält die Stammsubstanz der Nerven in leichtest verdaulicher und 
            ver-
wertbarer Form. In allen Fällen von Körper- und Nervenschwäche ist 
            Sana-
togen das wertvollste Unterstützungsmittel, den Organismus mit neuen Kräften 
auszurüsten und die Lebenskratt wieder aufzubauen. 
Der sichere Beweis 
für diese universelle Wirkung ist in der ärztlichen Begutachtung zu erblicken. 
die in der überwältigenden Zahl von mehr als 24000 schriftlichen Außerungen 
von namhaften Forschern auf allen Gebieten der medizinischen Wissenschaft 
und Arzten der Praxis vorliegt. 
Werten Sie einen Blick auf die Rückseite dieses Blattes! Die Stimme der 
Arzte spricht dort zu Ihnen! Sie lesen, aut welchen verschiedenen 
            Krank-
heitsgebieten Sanatogen sich als Kräftigungsmittel bewährt hat und wie 
            vor-
züglich die Erfolge waren. 
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„Das wahre Glück der Menschheit 
ist Gesundheit und froher Mut!” 
sowie
eine Gratisprobe SANATOGEN
Name
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Stand.
Straße
Tage.
 alagenten für die Reparationen be= 
März 100 182 415,51, die Zahlungen 
ahlungen insgeſamt 94 867 711,57, die 
die dritte Jahresannuität bis zum 
Zahlungen an und für Rechnung der 
561 104 525,95, die Zahlungen 
            ins=
en die Magdeburger Richter, 
            Land=
t Strafverſetzung und 
            Landgerichts=
ſenat des Oberlandesgerichts 
            Naum=
wurde, hat jetzt auch der Preteidiger 
ingen das Rechtsmittel der Berufung 
rung der Berufung kommt, wird 
Großen Diſziplinarſenat des 
            Kam=
llärte einem Vertreter des „Deuvre‟, 
Frankreich über die Schuldenregelung 
t worden ſei, und daß nur noch über 
eine Einigung herbeigeführt werden 
ſbleibende Durchſchnittsannuität 
            ver=
e allmählich zunehmende Staffelung 
2Szahlungen in der Durchſchnittshöhe 
eplant, womit etwa 25 Prozent der 
ilung beſagt, daß geſtern im 
            Schatz=
ch=griechiſchen Schuldenabkommens 
            er=
dem außerordentlichen Gericht zum 
ſegen den früheren ſozialiſtiſchen 
            Ab=
ſeklagte wegen des vereitelten Atten= 
4. November 1925.
 friſe in Genf? 
rliner Redaktion. 
chen Vorſchlags über die direkte 
smaterials durch den 
            vor=
lbrüſtungskonferenz hat die 
            deut=
g des Grafen Bernſtorff endlich 
n laſſen. Es war ja auffällig, 
and ſich bei den Verhandlungen 
die unanfechtbare Poſition hatten, 
Vertrag berufen konnten, wonach 
ur der Anfang der allgemeinen 
ſein ſoll. 
er Debatte in Genf hat gezeigt, 
n an die Erfüllung dieſer 
            ſelbſt=
ſenkt. Im Gegenteil, Frankreich 
uf ein, die Genfer Konferenz zu 
ter den Kuliſſen die Unterſtützung 
i von deutſcher Seite daraus 
            ge=
gezogen werden, hat Herr 
            Bern=
nmal eiklärt. Er hat zwar 
            vor=
and ſeinen Antrag vielleicht 
            ſpä=
id ſich alle Schritte vorbehalte, er 
u erkennen gegeben, daß es eine 
deutſche Geduld nicht hinausgeht. 
ide gekommen, wo von deutſcher 
chten geſagt werden muß, daß ſie, 
wollen, ihre Abrüſtungskonferenz 
z denn zum Mitſpielen an einer 
zu gut. Wir glauben zu wiſſen, 
m Grafen Bernſtorff bereits 
            ent=
gehen laſſen, und daß darauf die 
hren iſt, die er in den letzten 
en bereits Mitteilung davon 
            ge=
ter Umſtänden die weitere 
            Mit=
skonferenz einzuſtellen gewillt iſt. 
ozialdemokraten.
 erledigen. Sie ſtellt feſt, daß Rußland über genügend Truppen 
verfüge, um nötigenfalls eine Strafexpedition nach China zu 
unternehmen, daß die Sowjetregierung aber davon Abſtand 
nehme, weil ſie ſich Rechenſchaft davon ablege, daß das Vorgehen 
Tſchang Tſo=lins von den imperigliſtiſchen Mächten inſpiriert 
worden ſei und nicht die Billigung des chineſiſchen Volkes beſitze. 
Das Stocken des nationaliſtiſchen Vormarſches 
w. Schanghai, 10. April. 
Nach einer funkentelegraphiſchen Meldung aus Tſchinkiang 
hat Suntſchuanfang auf ſeinem erfolgreichen Vormarſch an drei 
Punkten das Nordufer des Yangtſe erreicht. Obwohl die 
            nord=
chineſiſchen Truppen den Fluß nicht überſchritten haben, ziehen 
ſich die Nationaliſten längs der Eiſenbahn nach Tſchangtſchau 
und Nanking zurück. Es beſtehen Anzeichen, dafür, daß die 
Nationaliſten auch Puckau zu räumen beginnen.
 itten haben eine unverkennbare 
gen zwiſchen den 
            Sozialdemokra=
t. Sie nahmen ihren 
            Ausgangs=
der ſozialdemokratiſche preußiſche 
den Finanzausgleich machte, und 
n dem Duell Graßmann—
            Steger=
des Arbeitszeitnotgeſetzes. Beide 
icklung offenſichtlich nicht ſehr 
            er=
ligſtens eine weitere Verſchärfung 
n. Die Sozialdemokraten haben 
zlich bei der augenblicklichen Kon= 
Hebels ſitzen, ihren Parteiführer 
ſcht, der dem „Vorwärts” einen 
ital der neuen Reichsregierung 
el iſt in ſeiner ganzen Tendenz 
eſichtiges Rückzugsgefecht. Er be= 
Behandlung der Probleme einen 
Zentrum zu verſichern, daß die 
Sozialdemokraten ja gar nicht ſo böſe Leute ſeien. Er ſpricht 
ſogar offen aus, daß die Sozialdemokraten „die chriſtlichen 
            Arbei=
ter für die Schaffung des Staates”, in welchem dem Arbeiter 
ſein Recht, ſein wirtſchaftliches Auskommen und ſein Anteil an 
der Kultur werden ſoll, brauchen. Das iſt ein ſehr ſtarkes 
            Zu=
geſtändnis, weit entfernt von dem Hochmut, den ſonſt die 
            Sozial=
demokratie zu bekunden beliebt. Hält man dazu noch, daß Herr 
Müller (Franken) ſeine Partei geradezu zu entſchuldigen beſtrebt 
iſt, weil ſie den Etat abgelehnt hat, mit der Begründung, daß es 
ſich nicht um eine grundſätzliche Einſtellung, ſondern nur um eine 
Entſcheidung von Fall zu Fall handele, dann ergibt ſich aus dem 
ganzen das Bild, daß die Sozialdemokratie ihre Iſolierung in 
Preußen fürchtet und bei dem Zentrum um gutes Wetter bittet, 
damit die innere Umgruppierung der Partei ſich nicht auch auf 
Preußen ausdehnt. Die Warnung des Herrn Stegerwald, daß 
die Sozialdemokraten nur ſolange in Preußen in der Regierung 
ſitzen, als es dem Zentrum beliebt, hat alſo ſchon gefruchtet.
 Ungarn und Italien. 
Von unſerem D=Korreſpondenten. 
Budapeſt, 10. Ap.il. 
Die Reiſe des ungariſchen Miniſterpräſidenten, des Graſen 
Bethlen, nach Nom hat überall zu lebhaften Kommentaren 
            An=
laß gegeben. Von allem anderen abgeſehen, handelt es ſich hier 
um eine neue politiſche Aktion Muſſolinis und um ein politiſches 
Ereignis in jenem Teile Europas, wo noch vor kurzem ein Krieg 
befürchtet wurde. Die Beunruhigung in Albanien hatte eine 
Atmoſphäre geſchaffen, in der man jede politiſche Aktivität mit 
beſonderer Nervoſität beobachtete. Deshalb atmete man auch 
in mehr als einem Außenminiſterium auf, als der Beſuch des 
Graſen Bethlen bei Muſſolini ohne ſtörende Manifeſtationen 
verlief. 
Nichtsdeſtotveniger kommt dieſer Reiſe und den damit 
            ver=
bundenen politiſchen Entſcheidungen eine große Bedeutung zu. 
Für Ungarn handelt es ſich hier um mehrere politiſche 
            Ergeb=
niſſe, deren Bedeutung nicht hoch genug einzuſchätzen iſt. Mit 
dem italieniſch=ungariſchen Freundſchaftsvertrag — dieſer 
            Ver=
trag unterſcheidet ſich nicht von denen, welche Italien mit 
            meh=
reren anderen Staaten geſchloſſen hat, — hat Ungarns 
            außen=
politiſche Iſolierung und Paſſivität faktiſch aufgehört. In der 
letzten Zeit handelte es ſich zwar nur um eine ſcheinbare und 
ſelbſt geſvollte Folierung, denn Ungarn wurde wegen der 
            eigen=
artigen Verſchiebung der Lage am Balkan und der Verſchärfung 
der engliſch=ruſſiſchen Spannung diplomatiſch förmlich 
            umwor=
ben, aber der Freundſchaftsvertrag mit Italien iſt das erſte 
            ſicht=
bare Zeichen der Konſolidierung der außenpolitiſchen Lage 
            Un=
garns. Darüber hinaus handelt es ſich aber auch um eine 
Sympathiekundgebung, welche durchaus aufrichtig iſt; allein 
ſchon deshalb, weil die Freundſchaft zwiſchen Italien und 
            Un=
garn geſchichtlich verankert iſt. 
In Rom wurde auch eine wirtſchaftlich=politiſche Frage 
            ge=
regelt, das Problem des ungariſchen Seehafens. Vor dem 
Frieden von Trianon beſaß Ungarn an der Adria den Seehafen 
Fiume, welcher vollkommen ſeinen Bedürfniſſen und Anſprüchen 
gemäß ausgebaut war. Fiume iſt italieniſch geworden. Als 
zwiſchen den Nachfolgeſtaaten der Habsburgmonarchie eine 
            Ent=
ſpannung eintrat, entſtand zwiſchen mehreren italieniſchen und 
jugoſlawiſchen Häfen ein Wettbewerb um den ungariſchen 
            Ver=
kehr. Ungarn entſchloß ſich ſchließlich nun für Fiume. Das 
            be=
deutet einen Sieg der italieniſchen Politik über Belgrad. 
            Be=
kanntlich führt aber der Weg von Ungarn nach Fiume über 
jugoflawviſches Gebiet, ſo daß die Benützung des Freihafens von 
Fiume durch Ungarn auch don Jugollawien abhängt. 
Schon dieſer Umſtand beweiſt, daß es ſich ungariſcherſeits 
gerade in dieſem Punkte nicht um einen Schachzug gegen 
            Jugo=
ſlawien handeln kann. Lange wurde Budapeſt von Belgrad und 
Rom umworben. Wie jetzt erſichtlich iſt, hat die ungariſche 
Politik gefühlsmäßig die italieniſche Freundſchaft vorgezogen, 
was infolge der Geſtaltung der allgemeinen politiſchen Lage — 
Ungarn hat ſich ja unter der Führung des Grafen Bethlen 
            gänz=
lich der engliſchen Politik angeſchloſſen — leicht verſtändlich iſt. 
Aber die ungariſche Politik iſt mit allen Kräften beſtrebt, das 
gute Verhältnis zu Belgrad aufrecht zu erhalten. Und deshalb 
will ſie nicht mit Italien zuſammen gegen Belgrad ziehen, 
            ſon=
dern ſich vielmehr zu einem Vermittler zwiſchen Belgrad und 
Rom emporarbeiten. Das iſt auch verſtändlich; denn letzten 
Endes iſt Ungarn, trotz aller Sympathien und Freundſchafts= 
Lir glauben auch zu wiſſen, daß verträge, nicht italieniſch, ſondern engliſch orientiert. Und die 
engliſche Politik will alles andere lieber als eine gefährliche 
Spannung an der Adria entfeſſeln. 
Bei aller Vorſicht, mit der Graf Bethlen die Annäherung 
an Italien vorbereitete, war aber eine gewiſſe Verſtimmung in 
Belgrad nicht zu vermeiden. Jugoſlawien fühlt ſich zwiſchen 
Italien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien eingekreiſt und 
            iſo=
liert, und wenn die italieniſch=ungariſche Annäherung eine 
            anti=
jugoſlawiſche Tendenz gezeigt hätte, wäre man in Belgrad von 
der Außenwelt vollkommen abgeſchnitten. 
Für Muſſolini iſt der Freundſchaftsvertrag mit Ungarn 
            un=
bedingt ein außenpolitiſcher Erfolg. Die Ungarn haben ſich 
zwnr nicht ſo innig hingegeben, wie er es ge ünſcht hätte — 
immerhin ärgert man ſich in Paris. Und für eine italieniſche 
Außenpolitik, welche an Tatendrang leidet und dabei kein 
            geeig=
netes Feld für ihre Aktivität finden kann, iſt ſchon jede 
            Beſtäti=
gung der Tatſache, daß es eine intenſiv funktionierende 
            italie=
niſche Diplomatie gibt, ein Erfolg. 
Die Tatſache, daß der Seeverkehr Ungarns nunmehr durch 
Fiume geſichert iſt, bedeutet unbedingt einen großen 
            wirtſchaft=
lichen Vorteil für Italien. Denn das ganze adriatiſche 
            Küſten=
gebiet, welches Italien aus dem Erbe der Doppelmonarchie 
erhalten hat, leidet an dem Mangel eines wirtſchaftlichen 
            Hinter=
landes und droht zugrundezugehen. Italien beſaß eben Häfen 
genug. Die neu eroberten waren nur läſtige Konkurrenten. Und 
die jugoſlawiſche Politik geht automatiſch auf die möglichſte 
Erdroſſelung dieſer Gebiete und auf die Geſtaltung eines eigenen 
Seeverkehrs aus. In poſitivem Sinne haben die Jugoſlawen 
allerdings bisher ſehr wenig erreicht, denn ſie verfügen weder 
über einen Seehafen, welcher den italieniſchen ernſtlich 
            Kon=
kurrenz machen könnte, noch über eine ernſt zu nehmende 
            Han=
delsflotte. Die einſtigen öſterreichiſchen und ungariſchen 
            Hafen=
ſtädte mußten ſo erfahren, daß die nationalen Intereſſen oft 
nicht mit den wirtſchaftlichen zuſammengehen. Für Italien iſt 
es alſo auch ein politiſcher Erfolg, wenn es ſeinen neuen 
            Adria=
häfen Leben und Verkehr ſichern kann. 
Die Frage, ob der ungariſch=italieniſche Freundſchaftsvertrag 
dem Frieden dient, beantwortet man in Budapeſt unbedingt mit 
Ja. Denn er wird ſchließlich zu einer Annäherung zwiſchen 
Belgrad und Rom beitragen, ſo ſchwer ſich dies vielleicht auch 
heute vorſtellen läßt. Jedenfalls hat der Ausgang der 
            Kund=
gebungen in Rom gezeigt, daß man auf die heitle Lage in 
            Sud=
europa Rückſicht zu nehmen weiß.
Im Regen.
 Gerade im Regenwetter erweiſt es ſich am beſten, ob eine 
Frau es verſteht, ſich wirklich gut anzuziehen. Bekanntlich iſt 
nichts damit getan, wenn man ſich an Regentagen nach 
            Möglich=
keit einmummt, ganz im Gegenteil wirkt man dadurch nur plump 
und ungraziös und würde außerdem im Frühjahre die ſchweren 
Kleidungsſtücke unangenehm empfinden. Auch der Regenſchirm 
hilft oft nicht über eine mangelhafte Garderobe für feuchtes 
            Wet=
ter hinweg, und man muß darum unbedingt ein oder das andere 
Kleidungsſtück beſitzen, das für übles Wetter in Frage kommt. 
Natürlich ſollen dies im Prinzip keine Modelle ſein, die man bei 
gutem Wetter überhaupt nicht verwenden kann, ſondern 
            Garde=
robeſtücke, die für die vormittäglichen Zwecke in der Stadt oder 
ſpäterhin für die Reiſe zu gebrauchen ſind. Falls man einen 
Mantel als Regenumhülle wählt, wird er natürlich für all 
dieſe Zwecke ausgezeichnet geeignet ſein, während ein Koſtüm 
wieder den Vorteil hat, auch für ſportliche Gelegenheiten 
            heran=
gezogen werden zu können. 
Man muß bei der Regenkleidung vor allen Dingen auf das 
zur Verarbeitung gelangende Material großen Wert legen. 
Gerade beim Stoff zu ſparen hätte hier wenig Sinn, da dieſe 
Modelle gewiß größerer Strapazierung ausgeſetzt ſind als alle 
anderen und darum an das betreffende Material beſonders große 
Anforderungen geſtellt werden müſſen. Es iſt außerdem von 
Vorteil, für die Regenkleidung nicht etwa ein Gewebe zu wählen, 
das den Schwankungen der Tagesmode unterworfen ſondern 
eines, das durchaus zeitlos iſt, damit man — ohne es 
            unange=
nehm zu empfinden — ein ſolches Stück auch mehrere Saiſons 
hindurch tragen kann. 
Es iſt gewiß vor allen Dingen auch weſentlich, daß das 
            ge=
wählte Material durchaus waſſerdicht ſei, denn dann tſt der 
Schirm leicht entbehrlich, der viele Damen ſehr behindert und 
im übrigen — wenn Mantel und Hut aus wetterfeſtem und 
            be=
ſonders widerſtandsfähigem Materiale verfertigt werden — 
durchaus erläßlich erſcheint. Uebrigens iſt es in letzter Zeit unter 
Anwendung eines neuartigen Spezialverfahrens möglich 
            gewor=
den, jeden nicht allzu poröſen Stoff zu imprägnieren und dadurch 
waſſerdicht zu machen. 
Im Grunde hält man ſich aber gerne an die bekannten 
            her=
kömmlichen Regenſtoffe, von denen Covercoat, waſſerdichte 
            Gabar=
dine und Burberry hervorzuheben wären. Gegenwärtig arbeitet 
man allerdings auch vielfach Modelle aus waſſerundurchläſſigem 
Fresko, dem eigentümlichen, homeſpunartigen Modegewebe 
dieſes Frühjahrs. 
Da die Waſſerflecken und das an warmen Tagen raſch 
            erfol=
gende Trocknen natürlich jeder empfindlichen Farbe unfehlbar 
ſchaden würden, ſucht man bei der Regenkleidung immer nur 
nach indifferenten Schattierungen. Mittelgrau, Olivgrün und 
eine dunkle Sandfarbe haben ſich als ganz beſonders verwendbar 
erwieſen. — Einfach wie die Stoffe und die Farben ſind auch die 
Schnitte der Regenmäntel. Man kennt im Grunde genommen 
nur zwei bevorzugte Typen: den geraden Paletot und den 
Raglan. Während der gerade Mantel immer aus den früher 
            an=
geführten imprägnierten Stoffen gearbeitet wird, ſieht man die 
Cennis und Promenade. 
Eine der vielen Fragen, die die Frauen von heute 
            beſchäf=
tigen, iſt die: Wie werde ich ſchlank ohne gewaltſame 
            Abmage=
rungskuren, wie werde ich geſchmeidig ohne den Gebrauch 
            ſchäd=
licher Pillen, Mixturen und Arzneien, und wie bleibe ich jung, 
ohne künſtliche Hilfsmittel zu verwenden? 
Natürlich iſt der Sport letzten Endes immer der richtigſte 
Ausweg. Schon im Winter hat man über den während des 
            Früh=
jahrs und Sommers zu pflegenden Sport beraten, und da das 
Frühjahr die erſte Gelegenheit zum Tennisſpiel bietet, iſt es ganz 
außer Zweifel, daß dieſer Sportzweig einen ganz gewaltigen 
Aufſchwung nehmen dürfte. 
Immer aber iſt es die gleiche Sache: Die Kleiderſorgen ſind 
faſt für jeden Sport, ſei es nun Touriſtik, Segelſport uſw., ſehr
 Raglanformen meiſt in waſſer 
ter Schirmſeide wiedergegeben. 
Wir zeigen ein derartiges 
            M=
als erſtes Bild unſerer Gruppe. 
ſolcher Seiden=Raglan hat 
Vorteil, ſehr dünn und leicht zu 
kann hoch geſchloſſen und bei 
Handgelenken eng zuſammengen 
men werden, ſo daß er in Vei 
dung mit einem waſſerunemp 
lichen glatten Filzhute (langhae 
Filzhüte kommen für Regenw 
niemals in Frage) einen abſol 
Schutz gegen Näſſe bietet. Erw 
man noch die neuartigen h 
Gummi=Ueberſchuhe mit „
            Reiß=
ſchluß” (die nur den Abſatz des e 
hes freilaſſen und den Vorteil 
ßer Leichtigkeit und Schmiegſar 
haben und dabei nicht allzu koſt 
lich ſind — wir geben ſolche 1 
ſchuhe gleichfalls in unſerer e 
Skizze wieder —) ſo wäre damit 
Regenkleidung zuſammengeſtellt 
nicht für das Frühjahr allein, 
dern auch für den Sommer in 
tracht kommt, da dieſer Se 
Raglan leicht zuſammenlegba 
und in einem Täſchchen aus gle= 
Material, das nicht mehr als 
größe haben muß, transportiert 
den kann, alſo vornehmlich fü 
Sommerreiſe ausgezeichnete D 
leiſten wird, um ſo mehr, als er 
als Staubmantel zu gebrauche 
Ganz anderer Art ſind die w. 
dichten Stoffmäntel aus den 
früher angeführten Geweben. 
ſind ſchlicht und gerade, meiſt k 
los und mit einem Gürtel zu 
mengehalten. Als zweites und 
tes Bild zeigen wir ein und d 
ben Regenmantel in ſeiner Vo 
und Rückanſicht. Sein einziger 
hohl aufgenähte Blenden, die 
Vorder= und Rückenteil zieren 
werden. In der Vorderbahn ſin 
einige Knöpfe als einzige Gari 
Sattel verſehenen Regenumhan 
Natürlich trägt man für ret 
Mäntel und Raglans, ſondert 
allerdings ganz beſonders, ein 
müſſen. Unſere letzte Skizze 
            zei=
gerade und knopflos iſt, einen 
oben feſtgeſteppter Hohlfalte bri 
dem eigenartigen und modernei
 quälende, da meiſt ſchon die Ko 
erheblich ſind und die dazu ne 
die Brieftaſche ſehr empfindlich 
Wenn wir alſo heute von 
wollen, ſo ſind wir von dem E 
dieſen Sport keine Spezialkleit 
fende Gelegenheit brauchbar u 
ſcheint, zu wählen iſt, ſondern 
außerhalb der ſportlichen Bei 
brauchen kann, ſo daß ſich alſ 
nötig erweiſt. 
Natürlich gilt hier — um ſ 
mode im allgemeinen ſehr ein 
und Ungezwungenheit der Fort 
nötiger Aufputz, keine phantaf 
zu atbeitenden Beſätze und vor 
all 
gu 
im 
ſei
 Mehr als 24000 arztliche Gutachten 
liegen vor über die gegensreiche Wirkung des Sanatogen als Nähr- und 
            Kräfti-
gungsmittel bei den verschiedenen Krankheitserscheinungen, wovon hier 
            natür-
lich nur ein winziger Bruchteil Abdruck finden kann.
 Bei Neurasthenie und 
Nervenleiden 
Herr Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Neißer. 
Breslau: .... Meine bisherigen 
            Erfah-
rungen mit Sanatogen, namentlich bei 
schlechten Essern und Neurasthenikern, 
waren sehr gunstig. 
Herr Generaloberarzt Dr. Herrmann in 
Berlin: „lch habe von allen Patienten, 
denen ich Sanatogen empfohlen habe, nur 
lobevswerte Ertolge gehort, besonders 
aber bei nervosen Kranken, bei denen 
mehrmalige Gaben am Tage die 
            Ermat-
tungszustande erheblich gebessert haben. 
Beigeschwachtem Körper nach 
Operationen 
Herr Prof. Dr. Dühresen in Berlin: 
„Sanatogen hat mir zur Krattigung des 
geschwachten Organismus vor und nach 
Operationen wertvolle Dienstegeleistet. 
Herr Stabsarzt Dr. Hensel, 
            Frank-
furt a. O.: „Soeben wieder ganz 
            vor-
zuglichen Erfolg nach Operation mit 
Sanatogen gehabt. 
Bei leidenden Frauen 
Herr Hofrat Dr. M. J. Wehle in 
            Dres-
den: „lch habe bei mehreren 
            Patien-
tinnen, die an nervoser Schwache und 
Blutarmut litten, mit der Darreichung 
von Sanatogen sehr gute Erfolge erzielt.
 Bei Schwachezustanden 
            man-
nigtacher Art, Blutarmut 
und Verdauungsstorungen 
Herr Geh. Med.-Rat Prof. Dr. v, Tobold. 
Berlin: „Sanatogen hat sich bei meinen 
Patienten, welche in der Ernahrung 
            we-
gentlich gelitten hatten, und korperlich 
heruntergekommen waren, in 
            hervorra-
gender Weise bewahrt. Der Appetit 
steigerte sich merklich, und darauf trat 
eine ertreuliche Zunahme des 
            Korper-
gewichtes ein. 
Herr Geh. San.-Rat. Dr. Oscar Mplius. 
Rathenow: „Es steht fest, daß Sanatogen 
ein ganz vorzugliches, leicht verdauliches. 
gut bekommliches Mittel ist und nicht 
allein bei schwacher 
            Magenbeschaffen-
heit, sondern auch allgemein auf 
            Blut-
bildung und Ernahrung so vorteilhatt 
wirkt, wie kaum ein anderes Praparat. 
Bei Lungenleiden 
Herr Dr.med. Rosse, Berlin-Tempelhof: 
„Sanatogen habe ich besonders bei 
            vor-
geschrittener Phthieis (
            Lungenschwind-
sucht) oft als einziges Nahrungsmittel 
            an-
gewendet. Es wurde gut vertragen und hob 
den Krattezustand augensichtlich." 
Herr Dr. med. E. Bach, Munchen: „Bin 
mit der gunstigen Wirkung Ihres 
            Sana-
togen besonders bei etwas appetitlosen 
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Herren
B
Sanatogen-Werke
auer
GCie.
Berlin SW48
 modernen, Bluſenkleidern getroffen 
und damit eine Modellart gefunden, 
die ſicherlich ſehr beliebt werden 
dürfte, um ſo mehr als die bluſigen 
Formen mehr Bewegungsfreiheit 
geſtatten als die ganz geraden 
            Jum=
per des Vorjahres. 
Wir zeigen nebenſtehend eine 
Reihe von Modellen, die für den 
Tennisſport empfehlenswert ſind: 
Links ein reizendes Kaſha=Kleid, 
das aus einem bis auf Spannweite 
niedergeſteppten Hohlfaltenrock (der 
die notwendige 
            Bewegungsmöglich=
keit ſichert) und einer einfachen Bluſe 
beſteht, deren Kragen und 
            Manſchet=
ten mit kornblumenblauen Blenden 
gerandet ſind, die ſich auch auf dem 
Gürtel wiederholen
 Mantel, ſondern Kleid mit kurzer 
Jacke vereinigt, wobei natürlich 
beide Stücke aus gleichfarbigem 
            Ge=
webe verfertigt ſind. Im Material 
ſelbſt wird häufig inſofern ein 
            Un=
terſchied gemacht, als das Kleid aus 
Seide, die Jacke aber aus Stoff (in 
gleicher Farbe) gearbeitet wird. — 
Daß alle modiſchen Neuerungen 
und auch das beſonders bevorzugte 
Pliſſee hier Verwendung finden, iſt 
ſelbſtverſtändlich. Nebenſtehend ein 
ſchlichtes Kleid, das feine Pliſſee= 
Wirkungen mit Säumchen=Effekten 
vereinigt; dazu eine ſchlichte, gerade 
Jacke, deren unterer Rand ebenfalls pliſſiert iſt, wie auch die 
            Aer=
mel die gleiche Verzierung zeigen. Für dieſe ſchlichten Koſtüm= 
Compleis die für alle erdenklichen Gelegenheiten bar ſein 
            ſol=
len wähl: man das heuer ganz beſondeis geſchi 
jeblau.
Einzelnummer 10 Pfeunige
 Bezugspreis: 
Be wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. April 
bis 30. April 2,18 Reichsmart und 22 Pfennig 
Abtragegebühr, abgeholt 2,25 Reichsmarl. durch die 
Agenturen 2,40 Reichemart frei Haus. Poſibezugspreis 
im April, ohne Beſiellgeld monatl. 2.43 Reichsmarf. 
Verantwortlichtell ür Aufnahme von Anzeigen an 
beftimmten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
erſchetnen einzelner Nummern inſolge höherer Gewal” 
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des 
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſſellungen durch 
Ferneu” ohne Verbindlichkelt für uns. Poſiſchecklonio 
Frankfurt a. M. 1301.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet. 
Nummer 101 
Montag, den 11. April 1927. 
190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspſg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg, Reſlamezele (92 mm 
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswäris 40 Reichpfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reichspſg., 92 mm breile Rellame 
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemart 
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krſeg. Aufruhr, Sireit uſw erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
auſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beſtrelbung fällt feder 
Rabaſt weg. Bankonto:„Deutſche Banl und 
            Darm=
ſtädter und Natlonalbank.
 Sibt es überhaupt noch eine 
Nationalſten=parier in Ching: 
Von unſerem (D=Korreſpondenten. 
C.M. P. London, 10. April. 
Nach den letzten Mitteilungen über die inneren Spaltungen 
muß man in dieſer Beziehung ſehr zweifelhaft ſein. Wie tief die 
Spaliung zwiſchen dem gemäßigten und dem kommuniſtiſchen 
Flügel klafft, trat in grelle Beleuchtung, als man Tſchang 
            Kai=
ſcher formell ſeiner oberſten militäriſchen Gewalt entſetzte und 
dieſe in die Hände des kommuniſtiſchen Zentralausſchuſſes legte. 
China iſt ein uraltes Land, aber ſeine weiſen Männer haben 
ſchwerlich die geniale Schöpfung des öſterreichiſchen 
            Hofkriegs=
rates und ihre verhängnisvollen Folgen gekannt, ſonſt würden ſie 
dieſem Schulbeiſpiel ſtupideſter Kriegführung nicht nacheifern. 
Tſchiang hat jedoch den Extremen bereits ein Paroli geboten. Er 
hat den früheren Präſidenten der Kuomintang, Wang 
            Tſching=
wei, den er ſelber ſchon von Kanton aus in eine ehrenvolle 
            Ver=
bannung nach Paris hatte ſchicken laſſen, weil er damals gegen 
die aufſteigende Macht der Kommuniſten zu freundſchaftliche 
            Ge=
fühle bekundet hatte, rechtzeitig telegraphiſch zurückkommen 
            laſ=
ſen, und ihn erneut als Präſidenten der Kuomintang begrüßt, 
gleichzeitig alle militäriſchen Befehlshaber telegraphiſch 
            angewie=
ſen, in Zukunft nur dem Zentralkomitee der Kuomintang zu 
            ge=
horchen, deſſen Präſident Wang Tſching=wei ſei, d. h. dieſem ſelber. 
Das war der geſchickte Gegenſtreich Tſchiangs gegen die 
Schaffung des kommuniſtiſchen Kriegsrates. Wir haben nun alſo 
die merkwürdige Situation, daß zwei allgewaltige 
            Zentral=
komitees exiſtieren, das der Kuomintang und das kommuniſtiſche 
unter dem Präſidium von Tſchen Tu=ſchiu. Es iſt daher jetzt 
nicht mehr von einer großen Kuomintang=Partei die Rede, 
            ſon=
dern von zwei Südparteien, die ihre Propaganda mit dem 
Namen einer nationalen zieren. Die Kommuniſten haben gute 
Miene zum böſen Spiele machen müſſen, denn ſie fühlen ſich dem 
Triumvirat Tſchiang=Wang gegenüber zu ſchwach. Da iſt nun 
unter dieſem Druck eine von beiden Präſidenten unterzeichnete 
Proklamation entſtanden, die an Doppelzüngigkeit und verſteckten 
Bedeutungen ein oſtaſiatiſches Muſterſtück iſt. Die Proklamation 
erklärt, daß die Kommuniſten offen und ehrlich die 
            nationali=
ſtiſche Bewegung (alſo nicht eine nationaliſtiſche Partei nach 
alten Begriffen) anerkennen, und daß die drei leitenden 
            Grund=
ſätze von Sun Yat=ſen die leitenden Gedanken der 
            nationaliſti=
ſchen Bewegung darſtellen. Es wird dann geſagt, daß ſich die 
Mitgliedſchaft der Iuternationalen kommuniſtiſchen 
            Par=
tei auf die nicht=beſitzenden Klaſſen beſchränkt, daß aber für jetzt 
eine Allianz mit den beſitzenden Klaſſen zum Kampf mit den 
            ge=
meinſamen Feinden notwendig ſei. Dann wird auch gerade 
            her=
aus erklärt, daß eine jede der beiden Parteien, die Kuomintang 
und die kommuniſtiſche, ihre getrennten Endziele habe. 
Aus dieſen faſt naiv offenen Zugeſtändniſſen geht hervor, 
daß nach Niederwerfung des gemeinſamen Feindes die 
            Schluß=
abrechnung zwiſchen Beiden beglichen werden muß. Es iſt im 
Himmliſchen Reiche jetzt immer dasſelbe. Aus einem 
            Bürger=
krieg entſteht der andere, und dieſer andere wird vielleicht der 
mörderiſchſte von allen ſein. Man las in dieſen Tagen in einem 
ruſſiſchen Blatte von Kriegsvorbereitungen und Rüſtungen der 
Sowjet allerlei Unheilvolles, und hat merkwürdiger Weiſe auf 
verſchiedenen Seiten daraus auf finſtere Pläne in der Richtung 
auf Südoſt=Europa geſchloſſen. Die Richtung liegt nur nach 
Oſten. 
Das große Problem für Moskau beſteht nur darin, wie es 
feine Kräfte zur Aktion bringen kann, — alſo auch auf welchem 
chineſiſchen Schauplatz —, ohne ſich eine aſiatiſche Großmacht auf 
den Hals zu ziehen. Aber es iſt auch höchſt wahrſcheinlich, daß 
die europäiſchen Mächte die größeren politiſchen Schwierigkeiten 
erſt noch zu gewärtigen haben, gegen welche die jetzigen Noten= 
Verlegenheiten nur ein Kinderſpiel ſein dürften. Und dann 
kommt vielleicht die eigentliche „gelbe Gefahr”. 
(Eine ruſſiſche Proteſtnote 
an Nordching. 
EP. London, 10. April. 
Nach einer Meldung aus Moskau hat der Rat der 
            Volks=
kommiſſare nach einer längeren ſtürmiſchen Sitzung beſchloſſen, 
die diplomatiſchen Beziehungen mit Nordchina 
abzubrechen und den Sowjet=Geſardten in Peking, 
            Kara=
chan, zurückzuberufen. Eine von Litwinow unterzeichnete Note 
iſt in dieſem Sinne der chineſiſchen Delegation in Moskau zu 
Händen der Pekinger Regierung überreicht worden. Die Note 
ſtellt drei Forderungen auf: 
1. Sofortige Räumung der von den chineſiſchen Truppen 
            beſetz=
ten Gebäude der Sowjet=Geſandtſchaft; 
2. Freilaſſung aller gefangenen ruſſiſchen Geſandtſchaftsbeam= 
 
ten und 
3. Rückgabe aller beſchlagnahmten Dokumente und Gelder. 
Die Note erklärt ferner, daß die Konſuln einſtweilen in 
            Nord=
china verbleiben werden, um die laufenden Konſulargeſchäfte zu 
erledigen. Sie ſtellt feſt, daß Rußland über genügend Truppen 
verfüge, um nötigenfalls eine Strafexpedition nach China zu 
unternehmen, daß die Sowjetregierung aber davon Abſtand 
nehme, weil ſie ſich Rechenſchaft davon ablege, daß das Vorgehen 
Tſchang Tſo=lins von den imperigliſtiſchen Mächten inſpiriert 
worden ſei und nicht die Villigung des chineſiſchen Volkes beſitze. 
Das Stocken des nationaliſtiſchen Vormarſches 
w. Schanghai, 10. April. 
Nach einer funkentelegraphiſchen Meldung aus Tſchinkiang 
hat Suntſchuanfang auf ſeinem erfolgreichen Vormarſch an drei 
Punkten das Nordufer des Yangtſe erreicht. Obwohl die 
            nord=
chineſiſchen Truppen den Fluß nicht überſchritten haben, ziehen 
ſich die Nationaliſten längs der Eiſenbahn nach Tſchangtſchau 
und Nanking zurück. Es beſtehen Anzeichen, dafür, daß die 
Nationaliſten auch Puckau zu räumen beginnen.
 Vom Tage. 
Nach dem Bericht des Generalagenten für die Reparationen 
            be=
trugen die Einnahmen im Monat März 100 182 415,51, die Zahlungen 
für die Mächte 86 686 980,54, die Zahlungen insgeſamt 94 867 711,57, die 
Geſamtſumme der Eingänge für die dritte Jahresannuität bis zum 
31. März 1927 659 171 635,38, die Zahlungen an und für Rechnung der 
Mächte bis zum 31. März 1927 561 104 525,95, die Zahlungen 
            ins=
geſamt 623 135 912,87. 
Im Diſziplinarverfahren gegen die Magdeburger Richter, 
            Land=
gerichtsdirektor Hofmann, der mit Strafverſetzung und 
            Landgerichts=
rat Kölling, der vom Diſziplinarſenat des Oberlandesgerichts 
            Naum=
burg mit einem Verweis beſtraft wurde, hat jetzt auch der Preteidiger 
Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune=Göttingen das Rechtsmittel der Berufung 
eingelegt. Wenn es zur Durchführung der Berufung kommt, wird 
das Berufungsverfahren vor dem Großen Diſziplinarſenat des 
            Kam=
mergerichts ſtattfinden. 
Sowjetbotſchafter Rakowfki erklärte einem Vertreter des „Deuvre‟, 
daß in den Verhandlungen mit Frankreich über die Schuldenregelung 
eine grundlegende Einigung erzielt worden ſei, und daß nur noch über 
die Modalität der Jahreszahlung eine Einigung herbeigeführt werden 
müßte, da Frankreich eine gleichbleibende Durchſchnittsannuität 
            ver=
lange, während Rußland für eine allmählich zunehmende Staffelung 
eintrete. Es ſeien etwa 62 Jahreszahlungen in der Durchſchnittshöhe 
von 60 Millionen Goldfranken geplant, womit etwa 25 Prozent der 
Schulden getilgt werden würden. 
Eine amtliche engliſche Mitteilung beſagt, daß geſtern im 
            Schatz=
amt die Unterzeichnung des engliſch=griechiſchen Schuldenabkommens 
            er=
folgt ſei. 
Heute beginnt in Rom vor dem außerordentlichen Gericht zum 
Schutze des Staates der Prozeß gegen den früheren ſozialiſtiſchen 
            Ab=
geordneten Zaniboni und Mitangeklagte wegen des vereitelten 
            Atten=
tatsverſuchs gegen Muſſolini vom 4. November 1925.
 Vor einer Kriſe in Genf? 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die Ablehnung des deutſchen Vorſchlags über die direkte 
Begrenzung des Kriegsmaterials durch den 
            vor=
bereitenden Ausſchuß für die Abrüſtungskonferenz hat die 
            deut=
ſche Delegation unter Führung des Grafen Bernſtorff endlich 
aus ihrer Reſerve heraustreten laſſen. Es war ja auffällig, 
welche Zurückhaltung Deutſchland ſich bei den Verhandlungen 
bisher auferlegte, obwohl wir die unanfechtbare Poſition hatten, 
daß wir uns auf den Verſailler Vertrag berufen konnten, wonach 
die Abrüſtung Deutſchlands nur der Anfang der allgemeinen 
Abrüſtung ſämtlicher Staaten ſein ſoll. 
Das bisherige Ergebnis der Debatte in Genf hat gezeigt, 
daß keine von den Großmächten an die Erfüllung dieſer 
            ſelbſt=
verſtändlichen Vorausſetzung denkt. Im Gegenteil, Frankreich 
richtet ſeine ganze Taktik darauf ein, die Genfer Konferenz zu 
ſabotieren und findet dabei hinter den Kuliſſen die Unterſtützung 
Englands. Welche Folgerungen von deutſcher Seite daraus 
            ge=
zogen werden müſſen und auch gezogen werden, hat Herr 
            Bern=
ſtorff am Samstag zumi erſtenmal erklärt. Er hat zwar 
            dor=
läufig nur geſagt, daß Deutſchland ſeinen Antrag vielleicht 
            ſpä=
ter wieder einbringen werde und ſich alle Schritte vorbehalte, er 
hat aber zum erſtenmal klar zu erkennen gegeben, daß es eine 
Grenze gibt, über die auch die deutſche Geduld nicht hinausgeht. 
Der Zeitpunkt iſt nachgerade gekommen, wo von deutſcher 
Seite offiziell den übrigen Mächten geſagt werden muß, daß ſie, 
wenn ſie ſo weiter arbeiten wollen, ihre Abrüſtungskonferenz 
gefälligſt allein betreiben ſollen; denn zum Mitſpielen an einer 
Farce hält Deutſchland ſich für zu gut. Wir glauben zu wiſſen, 
daß die deutſche Regierung dem Grafen Bernſtorff bereits 
            ent=
ſprechende Inſtruktionen hat zugehen laſſen, und daß darauf die 
entſchiedene Tonart zurückzuführen iſt, die er in den letzten 
Sitzungen angeſchlagen hat. Wir glauben auch zu wiſſen, daß 
den übrigen Delegationsführern bereits Mitteilung davon 
            ge=
macht iſt, daß Deutſchland unter Umſtänden die weitere 
            Mit=
arbeit an der ganzen Abrüſtungskonferenz einzuſtellen gewillt iſt. 
4Zentrum und Sozialdemokraten. 
Die letzten Reichstagsdebatten haben eine unverkennbare 
Verſchlechterung der Beziehungen zwiſchen den 
            Sozialdemokra=
ten und dem Zentrum gebracht. Sie nahmen ihren 
            Ausgangs=
punkt von dem Vorſtoß, den der ſozialdemokratiſche preußiſche 
Miniſterpräſident Braun gegen den Finanzausgleich machte, und 
fanden ſpäter ihre Fortſetzung in dem Duell Graßmann—
            Steger=
wald bei der dritten Leſung des Arbeitszeitnotgeſetzes. Beide 
Parteien ſind über dieſe Entwicklung offenſichtlich nicht ſehr 
            er=
freut und geben ſich Mühe, wenigſtens eine weitere Verſchärfung 
der Beziehungen zu verhindern. Die Sozialdemokraten haben 
zu dem Zweck, weil ſie ja ſchließlich bei der augenblicklichen 
            Kon=
ſtellation am kürzeren Arm des Hebels ſitzen, ihren Parteiführer 
Müller (Franken) mobil gemacht, der dem „Vorwärts” einen 
Rückblick über das erſte Quartal der neuen Reichsregierung 
ſchreiben mußte. Dieſer Artikel iſt in ſeiner ganzen Tendenz 
nichts anderes als ein ſehr vorſichtiges Rückzugsgefecht. Er 
            be=
müht ſich, durch zurückhaltende Behandlung der Probleme einen 
Ausgleich zu ſchaffen, und dem Zentrum zu verſichern, daß die 
Sozialdemokraten ja gar nicht ſo böſe Leute ſeien. Er ſpricht 
ſogar offen aus, daß die Sozialdemokraten „die chriſtlichen 
            Arbei=
ter für die Schaffung des Staates”, in welchem dem Arbeiter 
ſein Recht, ſein wirtſchaftliches Auskommen und ſein Anteil an 
der Kultur werden ſoll, brauchen. Das iſt ein ſehr ſtarkes 
            Zu=
geſtändnis, weit entfernt von dem Hochmut, den ſonſt die 
            Sozial=
demokratie zu bekunden beliebt. Hält man dazu noch, daß Herr 
Müller (Franken) ſeine Partei geradezu zu entſchuldigen beſtrebt 
iſt, weil ſie den Etat abgelehnt hat, mit der Begründung, daß es 
ſich nicht um eine grundſätzliche Einſtellung, ſondern nur um eine 
Entſcheidung von Fall zu Fall handele, dann ergibt ſich aus dem 
ganzen das Bild, daß die Sozialdemokratie ihre Iſolierung in 
Preußen fürchtet und bei dem Zentrum um gutes Wetter bittet, 
damit die innere Umgruppierung der Partei ſich nicht auch auf 
Preußen ausdehnt. Die Warnung des Herrn Stegerwald, daß 
die Sozialdemokraten nur ſolange in Preußen in der Regierung 
ſitzen, als es dem Zentrum beliebt, hat alſo ſchon gefruchtet.
 Ungarn und Italien. 
Von unſerem D=Korreſpondenten. 
Budapeſt, 10. Ap.il. 
Die Reiſe des ungariſchen Miniſterpräſidenten, des Graſen 
Bethlen, nach Nom hat überall zu lebhaften Kommentaren 
            An=
laß gegeben. Von allem anderen abgeſehen, handelt es ſich hier 
um eine neue politiſche Aktion Muſſolinis und um ein politiſches 
Ereignis in jenem Teile Europas, wo noch vor kurzem ein Krieg 
befürchtet wurde. Die Beunruhigung in Albanien hatte eine 
Atmoſphäre geſchaffen, in der man jede politiſche Aktivität mit 
beſonderer Nervoſität beobachtete. Deshalb atmete man auch 
in mehr als einem Außenminiſterium auf, als der Beſuch des 
Grafen Bethlen bei Muſſolini ohne ſtörende Manifeſtationen 
verlief. 
Nichtsdeſtotveniger kommt dieſer Reiſe und den damit 
            ver=
bundenen politiſchen Entſcheidungen eine große Bedeutung zu. 
Für Ungarn handelt es ſich hier um mehrere politiſche 
            Ergeb=
niſſe, deren Bedeutung nicht hoch genug einzuſchätzen iſt. Mit 
dem italieniſch=ungariſchen Freundſchaftsvertrag — dieſer 
            Ver=
trag unterſcheidet ſich nicht von denen, welche Italien mit 
            meh=
reren anderen Staaten geſchloſſen hat, — hat Ungarns 
            außen=
politiſche Iſolierung und Paſſivität faktiſch aufgehört. In der 
letzten Zeit handelte es ſich zwar nur um eine ſcheinbare und 
ſelbſt gevollte Folierung, denn Ungarn wurde wegen der 
            eigen=
artigen Verſchiebung der Lage am Balkan und der Verſchärfung 
der engliſch=ruſſiſchen Spannung diplomatiſch förmlich 
            umwor=
ben, aber der Freundſchaftsvertrag mit Italien iſt das erſte 
            ſicht=
bare Zeichen der Konſolidierung der außenpolitiſchen Lage 
            Un=
garns. Darüber hinaus handelt es ſich aber auch um eine 
Sympathiekundgebung, welche durchaus aufrichtig iſt; allein 
ſchon deshalb, weil die Freundſchaft zwiſchen Italien und 
            Un=
garn geſchichtlich verankert iſt. 
In Rom wurde auch eine wirtſchaftlich=bolitiſche Frage 
            ge=
regelt, das Problem des ungariſchen Seehafens. Vor dem 
Frieden von Trianon beſaß Ungarn an der Adria den Seehafen 
Fiume, welcher vollkommen ſeinen Bedürfniſſen und Anſprüchen 
gemäß ausgebaut war. Fiume iſt italieniſch geworden. Als 
zwiſchen den Nachfolgeſtaaten der Habsburgmonarchie eine 
            Ent=
ſpannung eintrat, entſtand zwiſchen mehreren italieniſchen und 
jugoſlawiſchen Häfen ein Wettbewerb um den ungariſchen 
            Ver=
kehr. Ungarn entſchloß ſich ſchließlich nun für Fiume. Das 
            be=
deutet einen Sieg der italieniſchen Politik über Belgrad. 
            Be=
kanntlich führt aber der Weg von Ungarn nach Fiume über 
jugoſlatviſches Gebiet, ſo daß die Benützung des Freihafens von 
Fiume durch Ungarn auch don Jugoflawien abhängt. 
Schon dieſer Umſtand beweiſt, daß es ſich ungariſcherſeits 
gerade in dieſem Punkte nicht um einen Schachzug gegen 
            Jugo=
ſlawien handeln kann. Lange wurde Budapeſt von Belgrad und 
Rom umworben. Wie jetzt erſichtlich iſt, hat die ungariſche 
Politik gefühlsmäßig die italieniſche Freundſchaft vorgezogen, 
was infolge der Geſtaltung der allgemeinen politiſchen Lage — 
Ungarn hat ſich ja unter der Führung des Grafen Bethlen 
            gänz=
lich der engliſchen Politik angeſchloſſen — leicht verſtändlich iſt. 
Aber die ungariſche Politik iſt mit allen Kräften beſtrebt, das 
gute Verhältnis zu Belgrad aufrecht zu erhalten. Und deshalb 
will ſie nicht mit Italien zuſammen gegen Belgrad ziehen, 
            ſon=
dern ſich vielmehr zu einem Vermittler zwiſchen Belgrad und 
Rom emporarbeiten. Das iſt auch verſtändlich; denn letzten 
Endes iſt Ungarn, trotz aller Sympathien und 
            Freundſchafts=
verträge, nicht italieniſch, ſondern engliſch orientiert. Und die 
engliſche Politik will alles andere lieber als eine gefährliche 
Spannung an der Adria entfeſſeln. 
Bei aller Vorſicht, mit der Graf Bethlen die Annäherung 
an Italien vorbereitete, war aber eine gewiſſe Verſtimmung in 
Belgrad nicht zu vermeiden. Jugoſlawien fühlt ſich zwiſchen 
Italien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien eingekreiſt und 
            iſo=
liert, und wenn die italieniſch=ungariſche Annäherung eine 
            anti=
jugoſlawiſche Tendenz gezeigt hätte, wäre man in Belgrad von 
der Außenwelt vollkommen abgeſchnitten. 
Für Muſſolini iſt der Freundſchaftsvertrag mit Ungarn 
            un=
bedingt ein außenpolitiſcher Erfolg. Die Ungarn haben ſich 
zwnr nicht ſo innig hingegeben, wie er es gebünſcht hätte — 
immerhin ärgert man ſich in Paris. Und für eine italieniſche 
Außenpolitik, welche an Tatendrang leidet und dabei kein 
            geeig=
netes Feld für ihre Aktivität finden kann, iſt ſchon jede 
            Beſtäti=
gung der Tatſache, daß es eine intenſiv funktionierende 
            italie=
niſche Didlomatie gibt, ein Erfolg. 
Die Tatſache, daß der Seeverkehr Ungarns nunmehr durch 
Fiume geſichert iſt, bedeutet unbedingt einen großen 
            wirtſchaft=
lichen Vorteil für Italien. Denn das ganze adriatiſche 
            Küſten=
gebiet, welches Italien aus dem Erbe der Doppelmonarchie 
erhalten hat, leidet an dem Mangel eines wirtſchaftlichen 
            Hinter=
landes und droht zugrundezugehen. Italien beſaß eben Häfen 
genug. Die neu eroberten waren nur läſtige Konkurrenten. Und 
die jugoſlawiſche Politik geht automatiſch auf die möglichſte 
Erdroſſelung dieſer Gebiete und auf die Geſtaltung eines eigenen 
Seeverkehrs aus. In poſitivem Sinne haben die Jugoſlawen 
allerdings bisher ſehr wenig erreicht, denn ſie verfügen weder 
über einen Seehafen, welcher den italieniſchen ernſtlich 
            Kon=
kurrenz machen könnte, noch über eine ernſt zu nehmende Han=, 
delsflotte. Die einſtigen öſterreichiſchen und ungariſchen 
            Hafen=
ſtädte mußten ſo erfahren, daß die nationalen Intereſſen oft 
nicht mit den wirtſchaftlichen zuſammengehen. Für Italien iſt 
es alſo auch ein politiſcher Erfolg, wenn es ſeinen neuen 
            Adria=
häfen Leben und Verkehr ſichern kann. 
Die Frage, ob der ungariſch=italieniſche Freundſchaftsvertrag 
dem Frieden dient, beantwortet man in Budapeſt unbedingt mit 
Ja. Denn er wird ſchließlich zu einer Annäherung zwiſchen 
Belgrad und Rom beitragen, ſo ſchwer ſich dies vielleicht auch 
heute vorſtellen läßt. Jedenfalls hat der Ausgang der 
            Kund=
gebungen in Rom gezeigt, daß man auf die heikle Lage in 
            Süd=
europa Rückſicht zu nehmen weiß.
Seite 2
Montag, den 11. April 1927
Nummer 101
 Aus der Landeshaupiſtadt. 
Darmſtadt, 11. April. 
— Heſſiſches Landesthratcr. In der morgen im Großen Haus 
            ſtatt=
findenden Wiederholung von Hölderlins Tod des Empedokles” 
in der textlichen Faſſung von Wilhelm Michel, ſpielt Beſſie 
            Hof=
fart zum erſten Male die Rolle der Panthea. 
— Die Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler hat ihre 
Mitglieder zur Hauptverſammlung auf Mittlvoch, den 13. 4., 
eingeladen und erſurt um rege Beteiligung. Die wichtige 
            Tagesord=
nung bedingt die Mitarbeit aller. Unſer alter Vorſtand tritt leider 
            zu=
nüick; neue Kräfte müſſen das Steuer ergreifen. In echter Freundſchaft 
hat unſere Hundertjahrfeier die Vereinigung wachſen laſſen. Neue 
Freunde ſollen geworben werden, für die es Ehrenſache iſt, unſerer 
            Ge=
meinſchaft anzugehören, die alle Berufe umfaßt. Daher bitten wir 
ſchon heute die uns noch Fernſtehenden und alle diesjährigen 
            Abiturien=
ten beider Oberrealſchulen zum gemütlichen Werheabend mit Damen, 
der Anfangs Mai ſtattfinden ſoll, zu erſcheinen. (S. geſtr. Anzeige.) 
* Aufführungen von Laienſpielen. Die ſtattliche Schar von 
            Zu=
ſchauern, die geſtern abend den Frankfurter Laienſpielen der 
            Chriſten=
gemeinſchaft im Ludwig=Georgs=Gymnaſium beiwohnte, hatte ſicher 
            zwie=
ſpältige Empfindungen bei den Aufführungen. Auf der einen Seite 
hinterließ die Darſtellung einen zweifellos ſtarken Eindruck, dem aber 
andererſeits die naive Handlung der Stücke entgegenſtand, um ein 
            wirk=
lich dramatiſches Erlebnis in dem Hörer zu geſtalten. Stoff und Form 
(die letztere ſprachlich erneuert) führen in die Anfänge der deutſchen 
            dra=
matiſchen Dichtung zurück, die auf religiöſem Gebiete lagen. Man wird 
bei dem Paſſionsſpiel aus dem Bayeriſchen Wald und dem Redentiner 
Oſterſpiel, die geſtern hier aufgeſtihrt wurden, Geiſtliche als Verfaſſer 
annehmen müſſen. Beide Spiele ſtellen noch nicht die älteſte Form ihrer 
Art dar, ſondern ſie zeigen ſchon eine etwas vorgeſchrittenere 
            Entwick=
lungsſtufe an; ſie ſtammen auch erſt aus dem 14. Jahrhundert, wührend 
die älteſten Spiele bereits dem 12. Jahrhundert angehören. Die 
            Paſ=
ſions= und Oſterſpiele ſind urſprünglich hervorgegangen aus 
            Vorleſun=
gen der Leidensgeſchichte Chriſti mit verteilten Rollen. Allmählich hat 
ſich an beſtimmte Motive eine einfache dramatiſche Handlung geſchloſſen, 
die auch wirklich in der Kirche dargeſtellt wurde. Als aber Text und 
Darſtellung immer mehr verweltlichten, wurden die Spiele aus den 
Kirchen verbannt. Nun lebten ſie erſt recht auf, wurden eifrig gepflegt 
und erforderten manchmal tagelange Aufführungen. Reſte dieſer 
            Volks=
dramatik haben ſich bekanntlich in den Oberammergauer Paſſionsſpielen 
erhalten. Dieſer Gattung der dramatiſchen Poeſie ſind auch die hier 
gebotenen Laienſpiele einzureihen. An ihnen fällt äußerlich die einfache 
Ausſtattung auf; der Phantaſie der Zuſchauer iſt das Meiſte übedlaſſen. 
Ihr inneres Weſen läßt noch erkennen, daß ſie eng mit dem religioſen 
Kult verbunden waren. Im ganzen ſind beide Spiele (was auch für 
andere gilt) ohne dramatiſche Spannung und Steigerung. Die Perſonen 
kommen und gehen, wie es gerade die Handlung erfordert, und nie iſt 
das Auf= oder Abtreten näher motiviert. In dem Paſſionsſpiele 
            bei=
ſpielsweiſe ſucht Jeſus ſeine Mutter; er macht nur einen Schritt 
            vor=
wärts und begegnet ihr dann. Im ganzen bewegt ſich die Darſtellung 
in den einfachen Formen, wie ſie von der Hans Sachs=Bühne weiteren 
Kreiſen bekannt iſt. Iſt die Handlung mehr epiſch als dramatiſch, ſo 
wird von den Laienſpielern eher ein rhetoriſches oder deklamatoriſches 
Können als eine eigentlich dramatiſche Schulung verlangt, und dieſe 
beſaßen aller Darſteller. Gerade Dilettanten ſind wohl eher befähigt 
als Berufsſchauſpieler, dieſe geiſtlichen Dramen zu neuem Leben zu 
            er=
wecken. Sie verdienen es wegen ihrer ſchlichten, eindringlichen Sprache. 
Nicht ohne Rührung vernimmt man die Klagen der Maria in dem 
            erſt=
erwähnten Spiel, und nicht ohne ſtark gefeſſelt zu ſein, hört man die 
Worte Chriſti in dem Redentiner Oſterſpiel, das ſeinen Namen von dem 
Orte ſeiner Entſtehung, Redentin bei Wismar in Mecklenburg, führt. 
In dieſem Spiel ſind noch bemerkenswert die humoriſtiſchen 
            Teufels=
ſzenen, die auch bei der Aufführung ſchön zur Geltung kamen. Im 
ganzen hat wohl die Aufführung ſehr gefallen; einen äußerlichen 
            Grad=
meſſer hierfüir gab es nicht, weil der geiſtliche Inhalt und die Art der 
Darſtellung einen lauten Beifall von ſelbſt verbaten. 
— Eine Jugendfeier veranſtaltete geſtern nachmittag im Kleinen 
Haus des Landestheaters die Sozialiſtiſche Arbeiterjugend 
Darmſtadts. Die gutbeſuchte Feier wunde mit einem Muſikvortrag 
eröffnet, woran ſich ein Prolog ſchloß, der die Schönheit der Natur 
pries. Die weitere Vortragsfolge beſtand in Volksliedern und 
            Volks=
tänzen, von Knaben und Mädchen ausgeführt in der Art, wie ſie 
            Wan=
dervögel bieten. Die Lieder wurden gut geſungen und die Reigen ſowie 
die Einzeltänze waren vortrefflich einſtudiert; auch die Bildwirkung 
war recht hübſch. Die erſte Abteilung ſchloß mit einem Spiel von Karl 
Bröger: „Der junge Baum”, in dem verſchiedene Alteus= und 
            Geſchlech=
tertypen in ihren Lebensanſchauungen einander gegenübergeſtellt waren. 
Die zweite Abteilung beſtand in der Aufführung des Chorwerkes von 
Bruno Schönlank: „Jugendtag‟ Sieht man von der politiſchen Tendenz 
— die übrigens weniger in den Worten als in der Ausſtattung 
            her=
vortrat — ab, ſo iſt die Schöpfung beachtenswert, weil darin der 
            Ver=
ſuch gemacht wird, Sprechchöre in ausgiebigem Maße zu verwenden. 
Man kann wohl nicht ſagen, daß das Experiment ſonderlich geglückt iſt. 
Dem Verfaſſer hat eine muſikaliſche Wirkung vorgeſchwebt — wie er ja 
auch ſeine Dichtung Chorwerk nennt —, aber, ſo gern man dieſelben 
Melodien öfters hört, ſo wenig wirken geſprochene Wiederholungen, 
an denen hier gerodezu eine Ueberfülle herrſcht. Die Einzelſprecher 
            er=
wieſen ſich als eindrucksvoller. Brögers voraufgegangenes Spiel iſt 
ungleich ſchlichter, geiſtiger; Schönlank arbeitet äußerlicher, mit 
            klingen=
den Worden und berechneten Effekten. Das Werk zeigt den Kampf einer 
neuen Jugend mit Not, Zwietracht und Haß. Die Jugend ſiegt in 
            die=
ſem Mingen und der Sprechchor ſingt zum Schluß Schillers Welt;horal 
„Freude, ſchöner Götterfunken‟ Die beiden Auffüihrungen fanden eine 
gleich günſtige Aufnahme bei den Anweſenden wie die zuerſt genannten 
Programmnummern. 
— Das Orpheum iſt während der Karwoche geſchloſſen.
 *Der Ortsbürgernutzen in der Stadi 
Heppenheim vor dem Verwaltungsgerichtshofe 
1. Vorentſcheidung gegen den Schulverwalter Peter Mayer in 
Wattenheim. Der Schulverwalter war zur in Betracht kommenden 
Zeit in Herbſtein tätig; er hat einen Schüler mit der Hand geſchlagen, 
beſtreitet aber jegliche Ueberſchreitung des Züchtigungsrechts. Die Kinder 
begrüßten ihn ſ. Zt. mit dem Verschen: „Herr Mayer, was koſten die 
Eier?” Mayer hatte keinen leichten Stand bei den Schülern. 
            Rechts=
anwalt Scheer=Herbſtein hat Namens des Vaters des Schüileus Kübel 
Anzeige erſtattet. Der Schulverwalter iſt nachträglich erſchienen. Er 
gibt zu, den Küihel wegen Unaufmerkſamkeir mit einem Rohrſtock auf 
die Hand geſchlagen zu haben. Das Urteil verneint mit dem Vertreter 
des Staatsintereſſes eine Ueberſchreitung des Züchtigungsrechts. 
2. Antrag des Kreisamtes Heppenheim auf Aufhebung von 
Gemeinderatsbeſchlüſſen wegen Ortsbürgernutzen in der Sradt 
            Hep=
penheim. Es handelt ſich um eine kreisamtliche Beanſtandung zweier 
Gemcinderatsbeſchlüſſe bzw. Stadtverordnetenverſammlungsbeſchlüſſe 
aus dem Jahre 1924. In Auskegung des Art. 2 des heſſiſchen Geſetzes 
vom 22. November 1872, bet: Verteilung des Ortsbürgernutzens hat die 
Oberförſterei Heppenheim feſtgeſtellt, daß bei Verteilung des Losholzes 
das zuläſſige Maß an Feſtmetern durch die Stadt eiberſchritten ſei. Der 
Provinzialausſchuß hat der kreisamtlichen Beanſtandung durch am 
9. Juli 1926 zugeſtelltes Urteil ſtattgegeben und erkannt, daß die 
            Ver=
teilung von Losholz an die Ortsbürger 2283 Feſtmeter jährlich nicht 
überſchreiten darf. Ueber die Höhe der im Jahre 1872 feſtgelegten 
            An=
teile dürfe nicht hinausgegangen werden. Ein Gutachten der 
            Forſt=
abteilung des Finanzminiſteriums beſchäftigt ſich mit der Umrechnung 
der Wellen alten Maßes in ſolche neuen Maßes und ſtellt feſt, daß die 
neuen Wellen einen größeren Feſtgehalt haben. Die Stadt Heppenheim 
beruft ſich auf ein früheres Urteil des Verwaltungsgerichtshofes aus 
1994, das auf die Lokalſtatuten zurückgreift. Der Vertreter der Stadt 
beruft ſich auf die jahrelange Uebung, dadurch begr indete Obſervanz 
und mittlerweile eingetretene Verjährung. 
Zunächſt wird Wiedereinſetzung in den vorigen Stand gegen den 
Ablauf der Berufungsfriſt beantragt, weil der Urteilsausfertigung des 
Provinzialausſchußerkenntniſſes eine Rechtsmttelbelehrung nicht 
            bei=
gefügt ſei. Die Stadt Heppenheim beantragt in materieller Richtung 
Aufhebung des angefochtenen Provinzialausſchußurteils und 
            Zurück=
weiſung der kreisamtlichen Beanſtandung. Die Stadt hält der 
            Anfech=
tung des Kreisamtes die Rechtskraft der Entſcheidung des 
            Verwaltungs=
gerichtshofes von 1904 entgegen und betont die Tatſache, daß die 
            Orts=
birgergemeinſchaft 52 Jahre lang unbeanſtandet den Ortsbürgernutzen 
ausgeübt habe und die Verteilung in der gleichen Weiſe erfolgt ſei. 
Deshalb ſei das Recht kraft Erſitzung erworben worden. Dieſe 
            Er=
ſitzung ſei auch bei öffentlich=rechtlichen Anſprüchen nach dem damals 
geltenden gemeinen Rechte zu beurteilen, wie aus Dernburg=Pandekten 
und einer Reichsgerichtsentſcheidung — abgedruckt in Band 5 S. 133 
der offiziellen Sammlung — ergangen in einer heſſiſchen Sache, 
hervorgehe. 
Der Vertreter des Kreisamtes hält dafür, daß das Urteil von 1904 
nur einen damaligen Gemeinderatsbeſchluß zum Gegenſtande habe. Ein 
gewohnheitsrechtlicher Zuſtand könne ſich gegen das Geſetz von 1872 nicht 
ausbilden. Er weiſt noch darauf hin, daß das Heppenheimer 
            Lokal=
ſtatut von 1864 datiere und nur Wellen alten Maßes im Auge habe. 
Der Vertreter des Staatsintereſſes ſteht auf dem Standpunkt, daß nur 
die in dem Gutachten errechnete Menge des Losholzes den Ortsbürgern 
zugute kommen könne. Seit 1900 (Inkrafttreten des BGB.) könne kein 
Gewohnheitsrecht ſich mehr bilden, noch eine Erſitzung ſtattfinden. Der 
Vertreter der Stadt Heppenheim hält dem entgegen, das BGB. müiſfe 
hier ganz ausſcheiden, da hier gemeines Recht zugrunde zu legen ſei. 
Das Urteil verwirft die Berufung der Stadt 
            Hep=
penheim als unbegründet. 
3. Kreisamtliche Beanſtandung der Wahl des zweiten Beigeordnelen 
in der Gemeinde Weiſenau. Am 13. Dez. 1925 fand in Weiſenau 
die Wahl des zweiten Beigeordneten ſtatt. Es wurde der Gemeinderat 
Franz Th. Schmeider gewählt, der Arbeiter beim Gaswerk iſt. Der 
Vüirgermeiſter fragte bei Schmeider an, ob er die Wahl annehme. 
Schneider erwiderte, er nehme die Wahl an, doch werde er als Arbeiter 
im Gaswert ſeine Tätigkeit nicht niederlegen, er ſei weder Beamter 
noch Angeſtellter im Sinne des Wahlgeſetzes. Der Bürgermeiſter 
            be=
anſtandete daraufhin die Wahl, weil ihm nicht angängig erſchien, daß 
der Gaswerksarbeiter als Beigeordneter Vorgeſetzter des Betriebsleiters 
im Gaswerk ſein könne. (Schneider iſt auch Obmann des Berriebsrates.) 
Das Kreisamt Mainz beanſtandete die Wahl und der Kreisausſchuß hat 
am 29. April 1926 in ſeiner Mehrheit die Wahl Schneiders für 
ungülkig erklärt, weil die Annahme der Wahl an die Bedingung, daß 
er die Arboit nicht niederlege, geknüpft. Dagegen hat auf Berufung 
Schneiders der Provinzialausſchuß der Provinz Rheinheſſen die Wahl 
für gültig erklärt, jedoch zugleich ausgeſprochen, daß Schneider 
das Beigeordnetenamt erſt ausüiben darf, nachdem er aus dem Dienſt 
der Gemeinde Weiſenau ausgeſchieben ſei. Das Gericht zweiter 
            In=
ſtanz erläutert das Geſetz dak in, daß nach arbeitsrechtlichen Begriffen 
auch ein Gemeindearbeiter als Angeſtellter erſcheine. Auf Reviſion des 
            Kreis=
direktors hat ſich der Verwaltungsgerichtshof mit der Angelegenheit zu 
befaſſen. 
Erfchienen iſt der Bürgermeiſter von Weiſenau, der Gewählte und 
ſein Beiſtand, Geirerkſchaftsſekretär Herrmann. 
Der Vertreter des Staatsintereſſes erachtet, daß der gewählte 
Schneider unter den Begriff des Angeſtellten fällt (dies in 
            Ueberein=
ſtimmung mit dem Innenminiſterium); er ſei als Bedienſteter 
            verſiche=
rungspflichtiges Mitglied der gemeindlichen Fürſorgekaſſe. Der 
Fall ſolle nicht eintreten können, daß jemand gleichzeitig Vorgeſetzter 
und Angeſtellter ſein könne. Die Erklärung Schneiders ſei ohne 
            Vor=
behalt als Annahme der Wahl zu deuten nach Art. 58 des Wahlgeſetzes. 
Hier ſtehe aber Art. 78 des Wahlgeſetzes entgegen, der eine poſitive 
Erklärung verlange, nämlich gleichzeitig die, mit Antritt des Amtes 
die Steile aufzugeben. Eshandelt ſichhier um eine 
            präju=
dizielle Entſcheidung. Das Verwaltungsgericht habe lediglich
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Sonntag, den 10. April. 
Parſifal. 
Ein Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. 
Die ſchöne Gewohnheit, die Karwoche durch eine „Parſifal”= 
Aufführung einzuleiten, wurde heute fortgeſetzt und fand die 
erneute durch ſtarken Beſuch Andächtiger beſtärkte Zuſtimmung. 
Iſt die Ausnahmszeit für dieſes Ausnahmswerk berechtigt, ſo 
hat andererſeits zurzeit unſere Bühne das Glück, mit einer in 
jeder Hinſicht würdigen Aufführung aufwarten zu können. Sie 
wurde diesmal erhöht durch die Mitwirkung eines Meiſters wie 
Profeſſor Max v. Schillings aus Berlin als muſikaliſchen 
Leiters. Leider nicht auch durch die ſeiner Gattin, Barbara 
Kemp, auf deren uns verſprochene Darſtellung der Kundry hohe 
Erwartungen geſetzt waren. 
Aber wir beſitzen ja noch in Charlotte Maſſenburg eine 
Künſtlerin hohen Grades, die vor zwei Jahren gerade als 
            Kun=
dry ihre künſtleriſche Laufbahn hier antrat, um ſich in ftetig 
            wach=
ſender Entwicklung von Stufe zu Stufe zur jetzigen 
            bewunderns=
werten Höhe zu ſteigern. Wir würden es zu bedauern haben, 
eine Künſtlerin von ſolchem Ausmaß und vielſeitiger 
            Verwen=
dungsmöglichkeit in nächſter Spielzeit entbehren zu ſollen, die 
uns Geſtalten wie Fidelio, Iſolde, Rezia, Aida vor die ergriffene 
Scele zu ſtellen imſtande war. Ihre heutige Kundry zeigte ſie 
auch wieder als die von ihrer Aufgabe feeliſch ganz erfüllte und 
ſie eindrucksvoll erfüllende Künſtlerin. 
Um dieſe einzige Frauenfigur als den einen Pol der 
            Hand=
lung dreht ſich alles Geſchehen, ebenſo wie um den anderen Pol 
Parſifal, während die eigentlich treibenden Kräfte von Amfortas 
einerſeits, von Klingſor andererſeits ausgehen. Für den 
            Par=
ifal haben wir das Glück, in Gotthelf Piſtor einen Darfteller 
zu beſitzen, den die ernſte Erfaſſung ſeiner beſonderen Aufgabe, 
ine ganz ſeltene Gabe der Geſtaltung und ein künſtleriſches 
Können großen Formates zur überzeugenden Darſtellung dieſes 
einzigartigen Helden vorzüglich geeignet macht, und ihn ja auch 
als ſolchen nach Bayreuih berufen hat. Das bewies wiederum 
ſeine heutige wundervolle Leiſtung. 
Amfortas und Klingſor haben in den Herren Aldori und 
Kuhn ſtimgeraltige, charalteriſtiſche Vertreter, deren ſtarke 
Leiſtungen heute beſonders ſtimmungsbildend ſchienen. Für den 
die beiden Welten verbindenden Gurnemanz — wohl eine der 
ſchönſten Baßrollen, auch die umfangreichſte, die geſchrieben 
wurde — iſt unſer Johannes Biſchoff von je ein Meiſter
 reifer geiſtiger Durchdringung. Den Titurel ſang Alfred Karen 
lobenswert. 
Das Gelingen jeder Parſifalaufführung hängt weſentlich von 
den Chören ab. Den Männerchören im erſten und dritten Akt, 
den weiblichen der Blumenmädchenſzene, insbeſondere den 
Knabenchören der Abendmahlsfeier. Durch die dankenswerte 
            Be=
teiligung von Damen des Muſibvereins, Mitgliedern des 
            Quar=
tett=Vereins 1920 und des Samperſchen Knabenchors (Leitung 
Berthold Sander und Lehrer Samper) iſt bei ums eine 
            Wir=
kung geſichert, die mühevolle, ernſteſte Probearbeit zur 
            Voraus=
ſetzung hat. Als Chorführerinnen bewährten ſich die Damen 
Buchheim, Albrecht, Kapper, Penſe, Müller= 
Wiſchin, Roerig; als Gralsritter und Knappen die Damen 
Penſe und Müller=Wiſchin, die Herren Ebert, 
            Strze=
letz, Grauert, Vogt. 
Die Bühnenbilder Arthur Pohls zeigten wieder ihre oft 
            be=
ſchriebenen Vorzüge und Nachteile. Die Regie H. E. 
            Mützen=
bechers brachte, im weſentlichen dem Bayreuther Vorbild folgend, 
beſonders im zweiten Akt ſehr günſtig wirkende Veränderungen. 
Anfang und Schluß dieſes Aktes bleiben jedoch nach wie vor 
ſzeniſche Unmöglichkeiten. 
Ueber dem Ganzen ſtand die vornehme Perſönlichkeit Max 
von Schillings, deſſen ſtarker künſtleriſcher Wille ſich mit 
großzügiger Klarheit abzeichnete, und in der abgeklärten 
            Geſamt=
ſtimmung und dem wundervoll ſpielenden Orcheſter zur 
            weihe=
vollen Auswirkung kam. 
v. H. 
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
* Hans Much: Hippokrates der Große. Hippokrates= 
Verlag. Dieſes Buch, geſchrieben im Verlauf eines Jahres in 
            Ham=
burg, Spanien, der Schweiz, geſchrieben von einem Mann, der in der 
Praxis und mitten im Kampf der Meinungen ſteht, der ſich b=müht, nicht 
weniger Forſcher als Arzt zu ſein, deſſen Büicher (über Biologie, 
Buddha, Backſteingotik „) ein halbes Hundert bald erreichen, iſt als 
Ganzes notwendig unvollkommen, viel zu wenig geſtrafft, nicht ohne 
Widerſprüche bei vielen Wiederholungen. Aber es iſt zugleich die Arbeit 
eines Mannes, der, ausgehend von Erfahrung und bedeutendem 
            Ein=
zellviſſen auf mancherlei Gebieten, um Einſicht in univerſale 
            Zuſam=
menhänge ringt, und es weiſt in allen weſentlichen Fragen eine Fülle 
guter und richtiger Kriterien auf. 
Hipvokrates iſt ebenſo wenig der Große, wie Griechenland das Große 
war, als welches man es vor hundert Jahren und mitunter geſtern noch 
anſah. Er iſt Erbe und Ausläufer, und die griechiſche Kultur war die 
(ziemlich geringe) Spur der unvergleichlich größeren Kulturen 
            Aegyp=
tens, Babyloniens. Indiens (um nicht unabhängig von Much noch 
            wei=
ter zuriickzugehen). Wir haben heute in der Chirurgie weitgehende 
handwerkliche Fähigkeiten, aber die Chirurgie Indiens war nicht 
            weſent=
lich ſchlechter; wir wiſſen heute in der Angtomie weſentlich mehr als
 darüber zu entſcheiden, ob die Wahl gültig ſei oder nicht; darüber 
            hin=
ausgehend ſei keine Entſcheidung zu treffen. Der Gewählte könne in 
ſein Amt nicht vom Bürgermeiſter eingefeihrt werden, inſolange er die 
Stelle als Angeſtellter nicht aufgegeben habe. Es ſei, da die Wahl nicht 
angenommen ſei, die Wahl deshalb für ungültig zu erklären. 
Das Urteil weiſt die Reviſion des Kreisbiraktors 
als unbegründet zurück. 
— Unberechtigte Teilnahme am Rundfunk iſt ſtrafbar! Der 
            Nund=
funk, der bereits in weiten Kreiſen der Bevölkerung Einkehr gehalten 
hat, wird nach und nach Gemeingut aller Voltsſchichten. Es erſcheint 
daher angebracht, die hierüber beſtehenden geſevlichen Vorſchriften der 
Oeffentlichteit mehr und mehr geläufig zu machen. Es ſoll ſomit der 
hauptſächlichſte Teil dieſer Beſtimmungen hier kurz erörtert werden. 
Vielfach herrſcht durchaus noch Unklarheit hinſichtlich der Vorſchrift über 
die notwendige Genehmigungserteilung zur Errichtung und Benutzung 
einer Rundfunkanlage. So kommt es u. a, häufig vor, daß der Inhaber 
einer Wohnung bei ſeinem Auszug ſeine Rundfunkanlage an ſeinen 
Nachfolger verkauft. Letzterer nunmehr ſchließt an dieſe Anlage ſeinen 
Aparat nebſt Hörer kurzer Hand an, ohne ſich üüber die einzuholende 
Genehmigung Gedanken zu machen. Solches Handeln jedoch zieht nach 
der Vorſchrift zum Schutze des Rundfunkverkehrs eine Beſtrafung nach 
ſich wegen unberechtigten Betriebes der Rundfunkanlage. Nach § 31 
            da=
ſelbſt dürfen Funkanlagen nur mit Genehmigung der Reichstelegraphen= 
Verwaltung errichtet oder betrieben werden. Nach dem Beiſatz „oder 
betrieben werden” ergibt ſich, daß nicht nur derjenige, der eine 
            Funk=
anlage errichtet, ſondern auch jener, der eine bereits errichtete und 
            ge=
nehmigte Anlage betreiben will, erneut hierzu einer Genehmigung 
            be=
darf. Aus § 2 der genannten Verordnung geht klar hervor, daß die 
Erteilung der Genehmigung nicht für die Anlage, ſondern für den 
            Un=
ternehmer gilt. — Will der Staat verhüten, daß geheime Funkanlagen 
entſtehen oder daß Funkanlagen zum Nachteile des Staatswohles 
            aus=
genutzt werden, ſo muß er wiſſen, nicht nur, ob Funkanlagen errichſtet 
ſind, ſondern auch, von wem ſie betrieben werden.
 mungen für Poſtkarten entſprechen müſſen, koſten im Ortsbereich des 
Aufgabeortes, auch wenn ſie mit beliebigen handſchriftlichen Zuſätzen 
verſehen ſind, 3 Pfg. Sollen ſie im Fernverkehr gegen die Gebühr für 
Volldruckſachen (3 Pfg.) befördert werden, ſo dürfen außer den ſogen. 
Abſenderangaben (Abſendungstag, Name, Stand und Wohnort nebſt 
Wohnung des Abſenders uſw.) noch weitere füinf Worte, die aber mit 
dem gedruckten Wortlaut in leicht erkennbarem Zuſammenhang ſtehen 
müſſen, handſchriftlich hinzugefügt werden. Die in offenem Umſchlag 
verſandten Oſterkarten koſten ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts 
wie nach außerhalb nur dann 3 Pfg., wenn auf der Karte außer den 
Abſenderangaben (ſiehe oben) nichts weiter geſchrieben iſt. Iſt jedoch ein 
vorhandener Wortaufdruck wie „Herzlicher Glückwunſch zum Oſterfeſte‟ 
u. dgl. handſchriftlich durch geſtattete Nachtragungen bis zu fünf 
            Wor=
ten, z. B. durch den Zuſatz „ſendet”, „Ihre‟, „Dein Freund” „ſendet 
Dir”, „ſendet wit beſten Grüßen Ihre”, ergänzt, ſo iſt die Gebühr ſir 
Teildruckſachen, alſo 5 Pfg., zu entrichten. Weitere Nachtragungen 
            be=
dingen die Briefgebühr (im Ortsverkehr 5 Pfg., nach außerhalb 10 Pfg.). 
Auf Karten, die lediglich ein gedrucktes Bild, aber keinen Aufdruck von 
Worten tragen, dürfen handſchriftlich nur die Abſenderangaben 
            hinzu=
gefügt werben. Andernfalls unterliegt die Sendung bei Verſendung 
als offene Karte der Poſtkartengebühr, bei Verſendung unter Umſchlag 
der Briefgebtihr. Unzureichend freigemachta Sendungen werden mit 
Nachgebühr belaſtet. Es kann daher den Verſendern nur dringend 
geraten werden, die Beſtimmungen zu beachten. 
— Darmſtädter Wochenmarkts=Kleinhandelspreiſe vom 9. April (je 
Pfund bzw. Stück in Pfg.): Gelberüben 6—8, Roterüben 12—15, Spinat 
3—25, Schwarzwurzeln 35—40, Rotkraut 15—18, Weißkraut 15—18, 
Grünkohl 12—15, Noſenkohl 30—35, Zwiebeln 15—18, Knoblauch 80, 
Tomaten 100—110, Feldſalat (Lattich) 70—80, Gärtner=Kopfſalat 30 bis 
35, Salatgurken 150, Blumenkohl (ausländ.) 40—100, Sellerie 10—50, 
Lauch 5—10, Meerrettich 60—70, Radieschen 10—15, Spätkartoffeln 7—8, 
Mäuschen 18, Tafeläpfel 35—45, Wirtſchaftsäpfet 25—30, 
            Wirtſchafts=
birnen 18—25, Bananen 70—80, Apfelſinen 5—15, Zitronen 5—10, 
            Süß=
rahmbutter 22, Landbutter 190—20, Weichkäſe 30—35, Handkäſe 4—15, 
Eier (friſche) 11—13, Stihner 140—180, Tauben 80—100, Ziegenlämmer 
70—80, Rindfleiſch (friſch) 80—110, Kalbfleiſch 110—120, Hammelfleiſch 
80, Schweinefleiſch 110—130, Dörrfleiſch 160, Schinken 200, Wurſt 70 
bis 140, Wurſtfett 70, Schmalz ausgelaſſen 110. 
* Geſetz über die Schutzpolizei vom 20. Juli 1923. Dasſelbe iſt in 
der Geltungsdauer bis 30. Juni 1927 verlängert. 
* Gendarmerieſtationen und ihre Dienſtbezirke. Ein genaues 
            Ver=
zeichnis enthält Regierungsblatt Nr. 5 vom 31. März 1927.
 Oott 
einfacnstes Mittel 
gegen Schnupfen 
wirtk Fappank..
 irgend eine uns bekannte Vorzeit. An Beobachtung und Heil=Kur 
jedoch war die frühere Medizin uns überlegen, und faſt in allen ül 
gen Beziehungen können wir einen Vergleich nicht im mindeſten au 
halten. Aegypten, das ein Spezialiſtentum ausbildete, wie es nie w 
der erreicht wurde, hatte zugleich die großen Ueberblicke, die uns gän; 
lich fehlen. In der Hygiene leiſten wir nichts, an Aegypten gemeſſer 
Babylon war dem Geſetz der Seuchen hundertfach näher als wir, u 
indiſche Diätetik und Atemgymnaſtik ſind für uns Wunder, die d 
Wenigſten zu begreifen fähig ſind. 
Hippokrates fußt auf all dieſen Traditionen, wenn er auch beſtimn 
häufig nicht mehr auf der Höhe ſeiner Vorbilder ſteht und nur in wen 
gen Punkten das Uebernommene ſelbſtändig fortgebildet hat. Aber e 
hatte trotz ſeiner äußerſt detaillierten Beobachtung roch einmal den Bli 
aufs Ganze gerichtet und vieles von den Zuſammenhängen erkann 
Vor allem: er war nicht Dogmatiker, und wenn ihn die Homöopatl 
und Jſotherapie ebenſo wie die Allopathie für ſich in Anſpruch nehmer 
können, ſo bedeutet das eben, daß es keine dieſer Methoden wirkli 
und in ihrem Sinne tun kann, da er mit der Intuition des Heilkünf 
lers erkannte, daß in jedem Falle anderes geboten und ein Geſetz un 
möglich ſei. Zugleich wußte er, daß man nur vom Ganzen her heil 
könne, daß, auf die Konſtitution Einfluß zu gewinnen, das Grundpro 
blem der Medizin ſei, da — wie er ausdrücklich formuliert — nicht de 
Arzt, ſondern der Körper die Krankheiten heile. In dieſer Anſchauun 
ſieht Much — abgeſehen von dem ungemein hohen Berufsethos — da 
Weſentliche der Hippokrateiſchen Medizin. Sie iſt letzthin nicht Wiſſer 
ſchaft, ſondern Kunſt, und als ſolche iſt ſie nicht lehrbar und nicht lern 
bar. Dieſer Auffaſſung iſt auch Much, wenn er auch auf die ungehear 
Problematik dieſer Dinge, zumal in einer Zeit der Krankenkaſſen, nich 
eingeht. — Daß auch von dieſem Standpunkt die Notwendigkeit von Er 
fahrung und Einzelwiſſen nicht im mindeſten geſchmälert wird, iſt f! 
ſolche, die gern ſchlecht verſtehen, mehrfach betont. 
Die Aufgaben, die damit der Forſchung geſtellt ſind, um endli 
tiefere Einblicke in biologiſche Zuſammenhänge und das Wefen der Ko 
ſtitution zu erreichen, ſind außerordentlich. Man möchte einer Perſör 
lichkeit wie Much, losgelöſt von Spezialfach und Praxis, in viel größere 
Ruhe Beſchäftigung mit dieſen Dingen wünſchen. Aber auch ſo bleil 
es hoffnungsvoll, daß heute ein Arzt der Zunft zugleich in ſolchen 
Maße der Zukunft angehört. 
Dr. Nette. 
„Europäiſche Retzue‟. Das letzte Heft des 2. Jahrgangs bring 
einleitend zwei wertvolle Beiträge zur internationalen Finanzpolitik 
Alfred FabreLuce, der Verfaſſer von „La Victoire”, der bekanntlich dem 
Crédit Lyonnais naheſteht, rollt in einer pfhchologiſchen Studi 
„Nüchternes Locarno” die ganze Kette: Thoiry — Rheinland — 
            Dawes=
plan — Mellon=Bérengerabkommen auf. — Direktor Herbert M. Gut 
mann vom Vorſtand der Dresdener Bank gibt eie authentiſche 
            Dar=
ſtellung von der geldwirtſchaftlichen Lage des heutigen Deutſchland. — 
Oscar A. H. Schmitz ſpricht von den Möglichkeiten einer neuen Synthe 
aus den „Komponenten Europas”: Romanen= und Germanentum. 
Fritz Landsberger fieht den „Europäiſchen Nietzſche” eher in den hume 
niſtiſchen Bejahungen und pſychologiſchen Einſichten als in den 
            allbe=
kannten Umwertungen und Verneinungen. — Voltech Rakous ſchreibt 
als literariſchen Beitrag eine prachtvolle tſchechiſche Dorfgeſchickte „Dg‟ 
Wunder”.
Nummer 101
Montag, den 11. April 1927
Seite 3
 * Das Heſſiſche Haus in Lindenfels i. O. 
wurde im Erdgeſchoß durch die Architekten Krug und Großmann 
ſehr vorteilhaft erweitert und ausgebaut. Auch die geſamte 
            Innen=
architektur wurde von dieſen Herren entworfen. Während vor dem 
Umbau lediglich der große Speiſeſaal des Hotels den Gäſten und 
Freunden zum Aufenhalt bei ungünſtigem Wetter zur Verfügung ſtand, 
iſt nunmehr durch einen ſtilvollen neuen Vorbau eine Art Hotelveſtibül 
geſchaffen, das auch als Café und Reſtaurationsraum benützt werden 
kann. Das große Gartenreſtaurant iſt durch den Umbau nicht beengt. 
Das neue Veſtibül iſt durch kunſtvolle Inneneinrichtung, harmoniſche 
Farbenzuſammenſtellung der mattgoldenen Tapeten und eigens dazu 
paſſenden Vorhängen nicht nur äußerſt modern und geſchmackvoll, 
            ſon=
dern dabei auch — was die Hauptſache iſt — gemütlich, zum Aufenthalt 
einladend und heimiſch eingerichtet. Durch die großen, tiefen 
            Schiebe=
fenſter auf drei Seiten iſt der Raum hell und luftig, außerdem iſt ein 
herrlicher Blick auf den Aufgang zur Burgruine Lindenfels und auf die 
Ruine ſelbſt geſchaffen. Die Fenſter können in warmen Tagen 
            voll=
kommen geöffnet werden, ſo daß man dann gleichſam im Freien ſitzt. 
Bei dem ſtattgehabten Umbau wurde der Treppenaufgang zu den 
oberen Stockwerken — den Hotelzimmern — verlegt, er mündet jetzt in 
das eben beſchriebene Beſtibül, und zwar iſt die Treppenanlage 
            archi=
tektoniſch derart kunſtgerecht angelegt, daß ſie im Veſtibül keineswegs 
ſtörend wirkt, ſondern im Gegenteil die niedere Treppenempore das 
Veſtibül ziert, zumal der eigentliche Treppenaufgang durch eine 
            vor=
nehme Glasſchiebetür unſichtbar gemachſt werden kann, ſo daß die ganze 
Anlage unauffällig bleibt. Die Möbel, Tiſche und Stühle ſind nicht 
nur modern und in der Farbenabſtimmung dem Raume angepaßt, 
ſondern auch durchaus zweckentſprechend. So hat man z. B. die Tiſche 
ſo angefertigt, daß ſie auch als Spieltiſche verwendbar ſind. Unter der 
eigentlichen Granittiſchplatte befindet ſich eine kleine viereckige 
            Holz=
platte, auf die man wenn der Tiſch zum Spielen benützt wird, Gläſer 
oder Taſſen ſtellen kann. Originell iſs die elektriſche 
            Deckenbeleuchtungs=
anlage, die die Lichtwirkung am Abend vorteilhaft geſtaltet. In dem 
Raum iſt Zentralheizung eingebaut, die auch gleichzeitig das 
            Treppen=
haus erwärmt. Durch Ausnutzung einer früheren Fenſteröffnung wurde 
ein bogenartiger Durchgang zu dem architektoniſch ſchönen Büfettraum 
geſchaffen. Vom Büfett aus, das unter vorteilhafter Raumausnutzung 
in der Ecke unter einem Bogen aufgeſtellt iſt, ſind ſämtliche Gaſträume 
leicht zu überſehen. Die kunſtvolle Ausführung ſtempelt dieſes für ein 
Reſtaurant notwendige Möbel zu einem Zierſtück. In dem 
            Büfett=
raum ſind einige Tiſche aufgeſtellt. Auch von hier aus haben die Gäſte 
durch ein großes tiefes Schiebefenſter einen Blick ins Freie. Auf 
            Farben=
harmonie in Tapete, brauner Holzverſchalung und Deckenbeleuchtung 
iſt beſonderer Wert gelegt. Anſchließend iſt noch ein geräumiges 
            Gaſt=
zimmer. Von hier gelangt man auch in den großen Speiſeſaal, der, wie 
wir hörten, im nächſten Herbſt eine Aenderung erfahren ſoll. So bieten 
die unteren Räume durch die Neuſchaffungen angenehme 
            Aufenthalts=
möglichkeiten, für die Gäſte. Der Neubau hat zugleich auch die Anlage 
einer ſehr geräumigen Terraſſe mit wunderſchönem Blick auf die Burg 
ermöglicht, auf der die Kurgäſte ſich aufhalten können. Das innere Hotel 
mit ſeinen ſämtlichen Zimmern, der Badegelegenheit und den Toiletten 
wurde einer Renovierung unterzogen. — Anläßlich der Fertigſtellung 
diefer Neubauten, denen lediglich noch der äußere Verputz fehlt, hatte 
der Beſitzer des Hotel „Heſſiſches Haus”, Herr H. Rauch, zu einer 
            Ein=
weihungsfeier eingeladen, der zahlreiche Gäſte, auch aus Lindenfels, 
Folge leiſteten. Herr Rauch hielt eine herzliche Begrüßungsanſprache, 
in der er beſonders dem anweſenden Architekten Herrn Krug für die 
geleiſtete Arbeit dankte. Herr Architekt Krug wies in einer Anſprache 
auf das gute Einvernehmen zwiſchen Bauherrn und Bauleitung hin 
und dankte ſeinen Mitarbeitern und den Handwerkern für die 
            Unter=
ſtützung. Das Feſt nahm bei fröhlicher Stimmung einen ſchönen 
            har=
moniſchen Verlauf. Lindenfels, die Perle des Odenwalds, rüſtet ſich 
zum Empfang der Sommerkurgäſte, zu deren Bequemlichkeit die 
            Be=
ſitzer der dortigen Hotels und Gaſthäuſer alles aufbieten. 
Folgende Firmen haben ſich an dem Umbau beteiligt. Aus 
            Linden=
fels die Firmen: Steinmann (Maurermeiſter), Haller (Maler und 
Weißbinder), Hofmann und Sohn (Schreinerei), Meiſter (Schreinerei), 
Buchenau (Elektrotechnik), Riebel (Tapezieker), Förſter (Schloſſer), Kahl 
(Schloſſer), Kreuzer und Böhringer (Granitplatten). Aus Darmſtadt die 
Firmen: Fritz (Heizung), Werner (Fenſter), Stützer Nachf. (Tapeten), 
Ehrhard (Tapeten), Kunkel (Beſtuhlung), Mayer (Gardinen). Aus 
Bensheim: Fa. Hürſt (Kunſtſchmiede).
 H. Eberſtadt, 10. April. Unter der Parole „Nie wieder Krieg” 
            fin=
det am 2. und 3. Juli eine Maſſenkundgebung des Gaues 
„Freiſtaat Heſſen” im Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und 
            Hinter=
bliebenen anläßlich deſſen 10jährigen Beſtehens ſtatt. Die hieſige 
            Orts=
gruppe des Bundes wird mit dieſem Feſte, das nur in einem einfachen, 
dem Andenken unſerer Gefallenen würdigen Bahmen gefeiert werden 
ſoll, die Weihe eines Banners verbinden. In einer am Sonntag, den 
3. April, bei Klent (Gaſthaus „Zum Mühltal”) ſtattgefundenen Sitzung, 
an der auch der Gauvorſitzende Seibert teilnahm, wurde der Rahmen 
des Feſtes beſprochen und folgendes beſchloſſen: Samstag, den 2. Juli, 
abends: Kommers. Sonntag, den 3. Juli, morgens: Empfang der 
Gau=Ortsgruppen des Reichsbundes; nachmittags: Maſſendemonſtration, 
Zug nach dem Feſtplatze im Walde, Bannerweihe und Feſtrede. 
            Mon=
tags: Nachfeier der hieſigen Ortsgruppe auf dem Feſtplatz im Walde. 
Von der Abhaltung des üblichen „Feſtballes” wird auf einſtimmigen 
Beſchluß der Verſammlung abgeſehen. Als Feſtpräſident wurde Herr 
Dr. med. Gaßner einſtimmig gewählt. Hierauf konſtituierten ſich die 
Ausſchüſſe, denen die Vorarbeiten obliegen. Dem geſchäftsführenden 
Ausſchuß gehören an: als Vorſitzender Anton Pritſch; als Feſtrechner 
Heinrich Adam Müller; als Feſtſchriftführer Karl Berns, ferner die 
Obmänner, deren Stellvertreter und die Schriftführer der übrigen 
Ausſchüſſe. Nach einer Anſprache des Gauvorſitzenden Seibert, die ſich 
auf das Feſt bezog, ſchloß der Verfammlungsleiter und Vorſitzende der 
hieſigen Ortsgruppe, Anton Pritzſch, mit dem Danke an alle Anweſenden 
für ihre Mitarbeit die Sitzung. 
* Eberſtadt, 10. April. Vereinsbank=
            Generalverſamm=
lung. Bei der Generalverſammlung der Vereinsbankt Eberſtadt wurde 
das ſeitherige Vorſtandsmitglied Georg Geißler in den Aufſichtsrat 
            ge=
wählt. Ferner ſind in den Aufſichtsrat Philipp Dächert und Auguſt 
Leinig eingetreten. Das ſeitherige Aufſichtsratsmitglied Adam Rettig 
wurde in den Vorſtand gewählt. 
* Au bach (Heſſen), 10. April. Man ſchreibt uns: Der Beſchluß 
des Gemeinderats, endlich einen der Größe Auerbachs gerecht werdenden 
Sportplatz anzulegen (vergl. Darmſtädter Tagblatt vom 4. April), iſt hier 
mit allgemeiner Freude begrüßt worden. Starkes Kopfſchütteln hat 
aber die Wahl des Platzes hervorgerufen. Gewiß ſoll der Sportplatz an 
die Peripherie, gewiß iſt es höchſte Zeit, den Juxplatz aus der Enge im 
Innern des Ortes fortzubringen. Muß es aber gerade der Chininplatz 
ſein, der Platz, der das Auerbacher und Bensheimer Villenviertel ver=
 bindet, der durch ſeine Lage und die herrliche Ausſicht auf das nah= 
Gebirge wie geſchaffen iſt, ein Platz der Ruhe und Erholung, ein 
Schmuckplatz zu werden oder beſſer noch, ein Platz, der baldiger 
            Be=
bauung entgegengeführt werden müßte, weil er in glücklicher Weiſe alle 
Vorausſetzungen in ſich vereinigt, die man für die Fortſetzung der 
            bei=
den Villenviertel wünſchen muß? Die zuſtändigen Behörden werden ſich 
mit der Wahl dieſes Platzes ſchwerlich einverſtanden erklären können, 
denn der Autoverkehr nimmt doch gerade an der großen Straße an 
Sonn= und Feiertagen groteske Formen an, gerade an den Tagen eines 
erhöhten Beſuches der Sport= und Spielplätze. Am Oſtermontag des 
vergangenen Jahres ſind allein 3000 Kraftwagen auf der Straße gezählt 
worden. Für den an ſolchen Tagen ſehr lebhaften Fußgängerverkehr 
iſt der Bürgerſteig ſchon nicht mehr ausreichend, nun ſoll noch künſtlich 
der Verkehr dorthin gelegt werden! Es ſpricht auch kommunalpolitiſch 
manches gegen die Verlegung nach dieſem Gelände. Oder ſollte der 
            Ge=
meinderat abſichtlich den Verkehr von Auerbach nach Bensheim drücken 
wollen? Jedenfalls fördert man durch ſolche Maßnahmen den 
            notwen=
digen Aufſtieg eines von Natur ſo reich bedachten Ortes kaum. 
            Reich=
tum verpflichtet auch hier. Im Gegenſatz zu den Nachbargemeinden, 
wie Bensheim, Jugenheim, Heppenheim, Eberſtadt uſw., geſchieht in 
Auerbach herzlich wenig zur Hebung des Fremdenverkehrs. Es iſt an 
der Zeit, daß der Gemeinderat ſich bald einmal ſeiner hier liegenden 
Aufgaben bewußt wird! 
* Heppenheim a. d. B., 9. April. Dienſtjubiläum. Am 7. 
April konnte Herr Oberſekretär Heinrich Wohlfahrt von hier ſein 25 Dienſtjubiläum auf der Bürgermeiſterei in Heppenheim 
            be=
gehen. Herr Wohlfahrt iſt in Heppenheim wegen ſeines ſtets 
            zuvor=
kommenden Weſens beliebt und geachtet. — Ehrenmal für die 
            Ge=
fallenen. Der Fußballklub Starkenburgia hat den Betrag von rund 
87 Mark als Reineinnahme des Wettſpiels am vergangenen Sonntag 
gegen die 1. Mannſchaft der „Deutſchen Jugendkraft” dem Grundſtock 
für die Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen zugeführt. Der 
Vorſitzende des Ausſchuſſes ſprach beiden Vereinen den Dank für die 
Unterſtützung dieſer edlen Sache aus. — Holzabfuhr. Die 
            Holz=
abfuhr aus ſämtlichen Diſtrikten des Heppenheimer Stadtwaldes iſt wegen 
der ſchlechten Witterung bis auf weiteres bei Strafe verboten. — 
Kreisobſtbauverein. Vorgeſtern abend fand eine 
            Hauptver=
ſammlung der hieſigen Ortsgruppe des Kreisobſtbauvereins ſtatt, welche 
ſehr gut beſucht war. Hauptſächlich hatten ſich Haus= und 
            Gartenbe=
ſitzer eingefunden, da im Mittelpuntt der Tagesordnung ein Vortrag des 
Herrn Inſpektor Ortmann über Anordnung Schnitt und Pflege der 
            Zier=
ſträucher, ſowie über Pflege der Zimmerpflanzen ſtand, woraus ein 
großer Teil der Beſucher beträchtliche Anregungen erhielt. Neben der 
Erörterung verſchiedener Obſt= und Gartenbaufragen fand am Schluſſe 
der Verſammlung noch eine unentgeltliche Verloſung von Sämereien 
und Blumenzwiebeln ſtatt. — Odenwaldklub Heppenheim. 
Vor einiger Zeit hatte die Ortsgruppe Heppenheim des Odenwaldklubs 
einen Antrag auf Fahrplanänderung eingereicht. Wie nun der 
            Hauptaus=
ſchuß dem Vorſtande der Ortsgruppe Heppenheim mitteilt, iſt durch die 
Reichsbahndirektion Karlsruhe folgende Fahrplanänderung der 
            Verbiu=
dung von der Bergſtraße nach dem Neckartal für den neuen Fahrplan 
beſchloſſen worden: Die Verbindung von Neckartal und Bergſtraße wird 
Werktags dadurch verbeſſert, daß der B. P. 998 von Frankfurt a. M 
in Friedrichsfeld=Nord unmittelbar Anſchluß nach Heidelberg erhält, 
            wo=
durch der Zug 355, künftig Heidelberg ab 8,22 Uhr nach Würzburg 
            er=
reicht wird.
 Zum Beiſchreiben der 20/ igen 
            Aufwertungs=
beträge sind bereits aufgerufen die 
Sparbücher Nr. 1— 440000 
Für die Woche von Montag, den 11. April, 
bis Donnerstag, den 14. April einſchließl. 
(Oſterſamstag, den 16 April, iſt die Kaſſe 
geſchloſſen), werden hiermit neu 
            aufge-
rufen die
 Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr 
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. 
(St. 619* 
— Annahmeſtelle im 1. Stock. — 
Städtische Sparkasse Darmstadt
 Von der Bergſtraße, 10. April. Ein Theaterbau an der 
Weſchnitz. Der Bürgerausſchuß in Weinheim a. d. B. beſchloß in 
vierſtündiger Abendſitzung mit 47 gegen 34 Stimmen bei 2 
            Stimment=
haltungen, dem Hoteibeſitzer. Heinrich Reiffel (Hotel „Pfälzer Hof”) 
gegen Sicherheitshypothek ein Darlehen von 60 000 bis 70000 Mark zu 
gewähren, um ihm zu ermöglichen, in ſeinem an der Weſchnitz gelegenen 
Gartenanweſen durch Anbau einen 1200 Sitzplätze umfaſſenden Theater= 
und Konzertſaal mit großer Bühne, verſenktem Orcheſter und 
            zugehöri=
gen Nebenräumlichkeiten zu erſtellen. Architekt Leopold Wenz hat den 
Koſtenvoranſchlag auf 135 000 Mark ber chnet. Mit dem Bau ſoll in 
dieſen Tagen begonnen werden, ſodaß etwa in 4 Monaten mit ſeiner 
Fertigſtellung zu reehnen iſt. Um zwecks Nutzanwendung füu dieſen 
Theaterbau die Einrichtungen großer Bühnen zu ſtudieren, hat der 
Arbeitsausſchuß der Theatergemeinde Weinheim vor einigen Tagen 
nach vorher eingeholter Erlaubnis dem Heſſiſchen Landestheater in 
Darmſtadt einen Beſuch abgeſtattet und unter der liebenswürdigen 
Führung des Maſchinendirektors Ernſt Schwerdtfeger die dörtige 
            be=
wundernswert eingerichtete Bühne von den maſchinellen Einrichtungen 
in den Kellergelaſſen bis hinauf zum Schnürboden eingehend beſichtigt. 
Hotelbeſitzer Reiffel und Architekt Wenz nahmen an dieſer Beſichtigung 
teil, in deren Verlaufe Herr Maſchinendirektor Schwerdtfeger den 
            Be=
ſuchern alle wüinſchenswerten praktiſchen Aufſchlüſſe gab.
 a. Groß=Rohrheim, 9. April. Viehmarkt. Anläßlich des am 
17. Mai dahier ſtattfindenden Faſel= nd Zuchtvieh=Marktes ſind vom 
Landwirtſchaftskammerausſchuß für die Prämiierung von reinraſſigen, 
angekörten Zuchtfaſeln des heſſiſchen Fleckviehſchlages mit 
            Abſtammungs=
nachweiſen, im Alter bis zu 2 Jahren, vorgeſehen: vier erſte Preiſe zu je 
25 Mark, vier zweite Preiſe zu je 20 Mark, fünf dritte Preiſe zu je 15 
Mark und un Wegvergütungen zu je 5 Mark. Für die 
            Preiszuerken=
nung des weiblichen Rindviehes, der Schweine und Ziegen werden von 
der Gemeinde Groß=Rohrheim reichliche Mittel zur Verfügung geſtellt. 
* Aus dem Weſchnitztal, 9. April. Das immer noch 
            anhal=
tende Regenwetter beeinflußt unſere Feldarbeiten in ſehr 
            un=
günſtiger Weiſe, inſonderheit man mit der Beſtellung der Kartoffel= und 
Rübenfelder und mit der Ausſaat der Sommerfrucht noch mancherorts 
im Rückſtande iſt. Auch die Knoſpenentwicklung unſerer Obſtbäume, 
            be=
ſonders des Frühobſtes, leidet ſchwer unter der naßkalten Witterung, 
indem die Fruchtknoſpen zu langfam zur Entwicklung kommen. Die 
guten Obſtausſichten ſchwinden deswegen immer mehr. Unſere 
            Birn=
bäume ſtecken voller Blütenknoſpen und möchten nun gerne ihre Blüten 
entfalten, was aber durch das naßkalte Wetter immer weiter 
            hinaus=
geſchoben wird. Baldiges ſchönes Wetter wäre jetzt zu wünſchen und 
könnte noch vieles wieder gut gemacht werden. 
j. Hirſchhorn, 8. April. Aus dem Geſchäftsbericht der hieſigen Spar= 
und Darlehenskaſſe pro 1926 iſt zu entnehmen, daß das abgelaufene 
            Ge=
ſchäftsjahr wiederum eine weſentliche Beſſerung verzeichnen kann. 
            Trotz=
dem Geld immer noch ſchwer zu bekommen iſt, beſſerten ſich doch die 
Zinsverhältniſſe bedeutend. Die Zinſen betrugen für Schulden im erſten 
Vierteljahr 1926 noch 14 Prozent, im 2. Vierteljahr 12 Prozent, im 
3. Vierteljahr 11 Prozent, im vierten Vierteljahr 10 Prozent und ab 
1. Januar 1927 noch 9 Prozent. Trotz der Beſſerung ſind die Zinſen 
immer noch ſehr hoch, doch liegt die Urſache davon darin, daß die Gelder 
noch meiſt ſelbſt geliehen werden müſſen. Die Zahl der Mitglieder 
            be=
trug am Ende des Geſchäftsjahres 125 und hat gegen voriges Jahr um 
8 zugenommen. Der Bargeldumſatz betrug 620 000 RM., der 
            Geſamt=
umſatz 1,4 Millionen, die Spareinlagen 45 022 RM. iDe Kaſſe wird auch 
nach Kräften aufwerten, darum haben auch die früheren Sparer großes 
Intereſſe am Emporkommen derſelben. Das letzte Jahr ſchließt mit 
einem Reingewinn von 2538 RM. ab, davon werden 8 Proz. Didibende 
verteilt. 
a. Groß=Gerau, 9. April. Verkehrsverein. In der 
            Vor=
ſtandsſitzung des Verkehrsvereins wurde unter dem Vorſitz dos Herrn 
Fabrikanten H. Hirſch, der Kaufmann Otto Lehmann zum Geſchäftsführer 
des Verkehrsvereins Groß=Gerau und Umgegend gewählt. Nach der 
Wahl einer größeren Anzahl von Ausſchußmitgliedern aus der 
            Kreis=
ſtadt und ihrer Umgebung wurde beſchloſſen, dem Heſſ. Verkehrsverband 
korporativ beizutreten. — Für den Rüſſelsheimer Brückenbau, der jetzt 
eifrig gefördert werden ſoll, iſt vom 1. April ab eine Brückenbauleitung 
uinter Regierungsbaurat Leißner vom Waſſerbauamt Worms eingeſetzt 
worden. Die Geländeabmeſſungen haben bereits ſtattgefunden und wird 
man auf der heſſiſchen Seite nach Fertigſtellung der Spezialpläne und 
Zuteilung der Arbeit alsbald mit der Erdbewegung zur Zufahrtsrampe 
beginnen. 
* Offenbach, 9. April. Die Beſchäftigungsklaſſen für jugendliche 
            Er=
werbsloſe, rund 1180 an der Zahl, ſind nun eingerichtet. Im 
            benach=
barten, Frankfurt hat man mit ihnen ſehr gute Erfahrungen gemacht. 
Es fehlt dort täglich nur ein verſchwindender Bruchteil. In Düſſelborf 
dagegen blieb durchſchnittlich ein Fünftel der Pflichtigen den Klaſſen 
fern. Wer fehlte, bekam die Unterſtützung entzogen. Durch die 
            einbe=
haltenen Unterſtützungen konnte man faſt die ganzen Unkoſten beſtreiten. 
Hier erklärten ſich bei der Umfrage von jugendlichen Kaufleuten alle, 
von den Handarbeitern nur 8 v. H. bereit, an dem Unterricht 
            keilzu=
nehmen. Der Verwaltungsausſchuß des Arbeitsamtes beſchloß deshalb, 
von der Freiwilligkeit abzuſehen. Die Jugendlichen haben allerdings 
durch einen Vertreter Einſpruch gegen den Pflichtbeſuch erheben laſſen, 
und auch die Kommuniſten verlangten ſchon in einem 
            Dringlichkeits=
antrage, in der letzten Stadtverordnetenverſammlung, der Beſuch des 
Unterrichts müſſe freigeſtellt werden. 
* Offenbach, 9. April. Die hieſigen Straßenbahner ſollen nach einem 
Beſchluß der Stadtverordneten als Beamte widerruflich angeſtellt werden. 
Der Rhein=Mainiſche Bezirksarbeitgeberverband, dem die Stadt 
            ange=
hört, hat dagegen jedoch Einſpruch erhoben, und eine Entſcheidung iſt 
noch nicht erfolgt, obwohl die Angelegenheit ſchon ein halbes Jahr 
ſchwebt. Neuerdings wird die endgültige Regelung der Sache nun 
            dring=
lich. Bis zum 30. April haben die Straßenbahner in Frankfurk eine 
anderweitige Lohnregelung verlangt, und wenn es darüber zur 
            Arbeits=
niederlegung kommt, müſſen auch die hieſigen Straßenbahner mitmachen, 
ob ſie wollen oder nicht. 
a. Oppenheim, 7. April. Herr Lehrer Philipp Engel zu Ensheim 
wurde unter Zurücknahme ſeines Dekretes für Nierſtein zum Lehrer 
an der Volksſchule zu Nieder=Saulheim ernannt. — Im hieſigen 
            Stein=
bruch trug ein Arbeiter ſchwere Quetſchungen am Oberſchenkel dadurch 
davon, daß er zwiſchen zwei Rollwagen geriet. — Schwere Verletzungen 
zog ſich in Nierſtein ein Küfer beim Flaſchenſpülen zu, indem bei 
dieſer Arbeit eine Flaſche zerſprang und zwei Finger der rechten Hand 
furchtbar zerſchnitt. — In Hahnheim wird das 25jährige Beſtehen 
des Turnvereins mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne verbunden, 
die am 29. Mai eingeweiht wird. — Die Einweihung der Turnhalle in 
Biebelsheim findet am 8. Mai ſtatt. — Vor zahlreichen Zuhörern ſprach 
Herr Archivrat Dr. Fritz Herrmann aus Darmſtadt auf Einladung der 
Stadtverwaltung dahier über „Deutſche Familiennamen‟ Er erntete 
für ſeinen fünfviertelſtündigen Vortrag, der ein erfriſchender Zug in 
die deutſche und Oppenheims Vergangenheit und eine gelehrte Arbeit 
war, wohlverdienten Beifall. — Die Krüppelberatungsſtunde für die 
Provinz Rheinheſſen findet für Minderbemittelte unentgeltlich am 
9. und 23. d. M. nachmittags in Mainz, Neubrunnenſtr. Nr. 8, ſtatt. 
a. Nackenheim, 9. April. Schreckliches Ende eines 
            Mo=
torradfahrers. Unweit der Stelle, wo vor ungefähr einem Jahr 
ein Mainzer Tierarzt beim Motorradfahren verunglückte, mußte geſtern 
ein anderer junger Mann, ebenfalls aus Mainz, unweit unſeres Ortes 
ſein Leben laſſen. War an dem vorjährigen Unglück die holperige 
            Land=
ſtraße ſchuld, ſo war es heuer die neuhergerichtete ſpiegelglatte Chauſſee, 
die den 19jährigen Kaufmann Fr. Mayer verleitete, ſeinem Fahrzeug 
die todbringende raſende Geſchwindigkeit zu geben; denn, wie 
            Augen=
zeugen berichten, ſchoß das Motorrad pfeilgeſchwind dahin. Dabei ſcheint 
der Fahrer die Kurve vor dem gefürchteten Bahnübergang am 
            Roten=
berg überſehen zu haben und ſtreifte einen der roten, vierkantigen, etwa 
1 Meter hohen Geländerſteine, wodurch der Unterſchenkel des rechten 
Beines ſchwer verletzt wurde. Vor Schmerz wahrſcheinlich 
            beſinnungs=
los geworden und der Herrſchaft über ſein Rad beraubt, rannte dann 
dieſes immer noch im alten Tempo an einen der nächſten Steine, 
            wo=
durch Mayer von ſeinem Sitz auf den folgenden Stein geſchleudert 
wurde. Von deſſen ſcharfer Kante wurde ihm der Schädel geſpalten, 
ſodaß Teile des Gehirns hervortraten und nebſt einigen Knochenſplittern 
bei dem Verunglückten auf der Erde lagen. Der Tote wurde am Abend 
in das hieſige Leichenhaus gebracht, wo am folgenden Tage die 
            gericht=
liche Obduktion ſtattfand. Hierauf erfolgte die Ueberſührung nach Mainz.
Seite 4
Montag, den 11. April 1927
 Bad=Nauhei, 9. April. In der ſehr gut beſuchten 
            Hauptver=
ſammlung der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei 
konnte der Vorſitzende, Kaufmann Hans Müller, von einer erfolgreichen 
Geſchäftstätigkeit im abgelaufenen Jahr berichten. Den Vertretern der 
Partei im Stadthauſe wurde wegen ihres Verhaltens bei der 
            Bürger=
meiſterwahl die Billigung der Wählerſchaft ausgeſprochen. Nach flotter 
einmütiger Erl. digung der Berichte und der Vorſtandswahl gab 
            Partei=
ſekretär Weiſer=Gießen in einem tiefſchürfenden Vortrag mit dem Thema 
„Von Bismarck bis Streſemann” einen Ueberblick über die 60jährige 
nationalliberale Politik der Partei, die auch einem republikaniſchen 
Deutſchland die Mitarbeit nicht verſage und immer als letztes Ziel im 
Auge behalte, die nationale Einheit aller Volkskreiſe in einem 
            Deutſch=
land der Einigkeit, des Rechts und der Freiheit zu erſtreben. — Den 
alten ſchönen Brauch aus der Vorkriegszeit, alljährlich den Geburtstag 
des „Großen Kanzlers durch eine Bismarckfeier wieder aufleben 
zu laſſen, hat ſich die hürzlich gegründete Vereinigung der hieſigen 
Bismarckfreunde zur Aufgabe gemacht. Daß ſie dawit im 
Sinne weiter Volkskreiſe handelt, das hat die von ihr vorgeſtern 
            ver=
anſtaltete Erinnerungsfeier bewieſen, die bei ſehr gutem Beſuch einen 
eindrucksvollen Verlauf nahm. Eine glückliche Hand hatte man bei der 
Wahl des Feſtredners gehabt. Denn Profeſſor Gebhard=Friedberg 
verſtand es meiſterhaft, ein abgerundetes, packendes Bild von der 
            Per=
ſönlichkeit Bismarcks zu zeichnen. Sein Vortrag, der in der Mahnung 
zur Treue und Pflichterfüllung ausklang, war ein Erlebnis für jeden 
Teilnehmer. Auf künſtleriſcher Höhe ſtehende muſikaliſche Darbietungen 
und lebende Bilder, die vom hieſigen Horſt des Deutſchen 
            Pfadfinder=
bundes geſtellt wurden, gaben der Gedenkrede den würdigen Rahmen. 
* Gießen, 9. April. Zum Gedächtnis des verſtorbenen 
            Forſchungs=
reiſenden Theo Koch aus Grünberg fand von ſeiten der Geſellſchaft für 
Erd= und Völkerkunde in der Neuen Aula der Univerſität eine 
            Ge=
denkfeier ſtatt. Der Hauptredner der Feier war Herr Dengler aus 
Stuttgart, welcher Theodor Koch auf ſeiner letzten Foſchungsreiſe 
            be=
gleitet hatte. Profeſſor Dr. Klute, Vorſitzender der Geſellſchaft, der auch 
Koch angehörte, ſchilderte den Lebensgang des großen Forſchers. Er iſt 
in Grünberg 1872 als Sohn des Dekans Koch geboren. Während ſeiner 
Studienzeit in Gießen gehörte er zur Landsmannſchaft Darmſtadtia. 
Seine Forſchungsreiſen führten ihn in das Gebiet des Amazonenſtromes 
und in das Quellgebiet des Orinoco. Die Ausbeute der Reiſen war 
außerordentlich reichhaltig. Auf der dritten und letzten Reiſe erlag er 
1925 dem Fieber.
 Gießen, 8. April. Die Renovierungsarbeiten am 
Liebigs=Muſeum gehen ihrer Vollendung entgegen. Es handelt 
ſich dabei um die Erhaltung bzw Wiedereinrichtung der Arbeitsſtätte 
und der Laboratorien des berühmten Chemikers Juſtus von Liebig, der 
von 1824 bis 1852 als Proveſſor an der Univerſität Gießen wirkte und 
eine neue Epoche in der Landwirtſchaft begwndete. Die 
            Einrich=
tungen der Werkſtätte Liebigs zu einem Liebig=Muſeum, iſt in erſter 
Linie das Werk Geheimrat Profeſſor Dr. Sommers. Es wurden in 
letzter Zeit umfangreiche Dachreparaturen, Anſtreicherarbeiten und 
Schreinerarbeiten vorgenommen, in verſchiedenen Räumen elektriſches 
Licht gelegt und mehrere Zimmer hergerichtet, die vorausſichtlich eine 
Wohnung für einen Muſeums=Wärter abegeben ſollen. Man hofft, 
daß die Arbeiten bis Mitte Mai fertig ſind. Der Staat hat einen 
Zuſchuß von 2700 Mk., die Stadt Gießen 1000 Mark bewilligt, den 
Reſt trägt die Geſellſchaft Liebig=Muſeum. Die Sammlungen des 
Muſeums ſind wieder bedeutend bereichert worden durch Erwerbung 
einer Sammlung von Dr. Klemm, der Sohn eines Schülers von Liebig 
iſt. Die Sammlung enthält wertvolle Erinnerungen aus der Zeit des 
großen Gelehrten. 
* Gießen, 9. April. Für den Ausbau deshieſigen 
            Flug=
platzes hat die Stadtverordnetenverſammlung 60 000 Mark bewilligt. 
Das Flughafengebäude, welches dieſe Bauſumme erfordert, iſt ſeit etwa 
14 Tagen im Bau begriffen. Der Ausbau des Flugplatzes war dringend 
nötig, da auf der Strecke Frankfurt—Hannover—Hamburg weitere Flug. 
zeuge verkehren, die auch den hieſigen Hafen anfliegen werden. Die 
            bis=
her vorhandenen Gebäude ſind dem ſteigenden Verkehr nicht mehr 
            ge=
wachſen. Es ſoll auch eine Rollbahn angelegt werden, für welche 
10 000 Mark vorgeſehen ſind. Die Aufnahme des Luftverkehrs auf dem 
hieſigen Flugplatz ſoll am 8. April erfolgen. 
* Butzbach, 9. April. Die Erneuerung des althiſtoriſchen 
            Markt=
brunnens in ſeiner ehemaligen mittelalterlichenGeſtalt iſt beſchloſſene Sache 
und ſoll in Kürze in Angriff genommen werden. Nach den vorliegenden 
Entwürfen, die der Denkmalpfleger, Geheimrat Walbe=Darmſtadt, 
            gut=
geheißen hat, wird der reſtaurierte alte Marktbrunnen eine 
            hervor=
ragende Zierde des Stadtbildes werden. Namhafte Geldbeträge ſind 
            be=
reits von der Bürgerſchaft geſtiftet worden. Auch die Gebäude, die den 
Marktplatz einſchließen, will man nach und nach in ihren Fachwerken 
renovieren. Die Stadt macht mit der Erneuerung des Rathauſes den 
Anfang, in vierzehn Tagen ſoll deſſen Portal renoviert werden, dann 
ſoll die geſamte Faſſade des Rathauſes in der ehemaligen alten Form 
hergerichtet werden.
 Nummer 101 
* Lauterbach, 7. April. Der Kreisziegenzuchtverein 
Lauterbach hielt unter dem Vorſitz von Kulturoberinſpertor Kunz ſeine 
Generalverſammlung ab. Der Geſchäftsbericht 1926 weiſt eine gumrige 
Entwicklung auf. Es wurden ſtir 6000 Mark Tiere verkauft. Annähernd 
800 Mark wurden an Preiſen verteilt. Der Voranſchlag für 1927 wird 
in Einnahme und Ausgabe auf 3000 Mark feſtgeſetzt. Für die große 
Landwirtſchaftliche Ausſtellung in Dortmund entſendet der Kreis fünf 
Tiere. Generalſckretär Dr. Wagner=Gießen berichtete über die 
            Abhal=
tung der Landesausſtellung in Darmſtadt. Am Schluß der Tagung fand 
die Vorführung des Ziegenfilms durch Schulrat Lorenz ſtatt. 
* Grünberg, 9. April. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde die 
Anſchaffung eines Heimatbuches für die Volksſchule beſchloſſen. — 
            Ge=
ſuchen auf Freimachung von Wohnungen konnte wegen der immer noch 
herrſchenden Wohnungsnot nicht entſprochen werden. — Der hieſige 
            Ver=
kehrsverein iſt bei der Bürgermeiſterei um folgende Punkte 
            eingekom=
men: Monatlich einmal ſoll ein Wagen in den Straßen der Stadt 
            her=
umfahren und unbrauchbare Gegenſtände ſammeln und an einen 
            geeig=
neten Platz verbringen; ein dringendes Bedürfnis ſei die Inſtandſetzung 
der „Wahnergaſſe”, die Einführung der Frucht= und Kartoffelmärkte und 
die Verſchönerung des Eingangs zum Brunnental. Hierzu wird 
            beſchloſ=
ſen: Monatlich einmal fährt ein Wagen durch die Stadt, um die 
            betref=
fenden Gegenſtände zu ſammeln, nach Fertigſtellung der Neubauten an 
der betreffenden Gaſſe ſoll dieſe inſtandgeſetzt werden; der Abhaltung 
der Märkte wird näher getreten und am Eingang des Brunnentales wird 
Abhilfe geſchaffen. — Da Vermutungen beſtehen, daß der Anbau der 
Oberrealſchule den Voranſchlag um ein Bedeutendes überſchreitet, wird 
der Bürgermeiſter beauftragt, ſich in dieſer Angelegenheit an das 
            Hoih=
bauamt in Gießen zu wenden, und Aufklärung zu erbitten; denn der 
Stadtrat hat in der Sitzung vom 9. 9. 26 50 000 Mk. für dieſen Bau 
            be=
willigt, aber ſchon fetzt iſt für den Rohbau, der noch nicht fertig iſt, der 
Bauleitung bereits eine Summe von 35 000 Mark angewieſen. — 
            Außer=
dem fanden kleinere Angelegenheiten ihre Erledigung und in geheimer 
Sitzung wurde Unterſtützung hilfsbedürftiger Kinder beraten. 
Schlitz, 8. April. Erſchütterndes Schickſal einer 
Familie. Fabrikant Friedrich Zöller II., der 22 Jahre lang das Amt 
eines erſten Beigeordneten bekleidete, iſt dieſer Tage geſtorben. Seine 
Frau und ſeine drei Kinder ſind ihm im Tode vorausgegangen, ſodaß 
er in den letzten Jahren ein einſames Leben führte. An ſeinem Grabe 
legten Bürgermeiſter Dr. Niepoth, Kreisdirektor Dr. Michel für den 
Kreistag und Kreisausſchuß, denen der Verſtorbene angehört hatte, einen 
Kranz nieder.
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Darmstadter und Nationalbank 
Kommanditgesellschaft auf Aktien 
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der Gewinnanteil für das Geschäftsjahr 1926 
für die Aktien 2 RH. 100.— auf RM. 12.—, 
für die Aktien à RM. 120.— auf RM. 14.40 
festgesetzt wurde. Die Auszahlung erfolgt vom 9. d. M. ab unter Abzug von 10‟/ 
Kapitalertragssteuer, also 
für die Aktien à RM. 100.— mit RM. 10.80, 
für die Aktien 2 RH. 120.— mit RH. 12,96 
gegen Einreichung des Dividendenscheines 
Nr. 1 zu den Aktien Nr. 1—33000 über je RM. 100.— der ehemaligen National 
bank für Deutschland Kommanditgesellschatt auf Aktien, 
Nr. 7 zu den Aktien Nr. 1—50000 über je RM 120.— der ebemaligen 
Nationalbank für Deutschland Kommanditgesellschaft auf Aktien, 
Nr. 7 zu den Aktien Nr. 33001—190000 über je RM. 100.— der ehemaligen 
Nationalbank für Deutschland Kommanditgesellschaft auf Aktien. 
Nr. 14 zu den Aktien Nr. 1—350000 über je RM. 100.— der ehemaligen 
Bank für Handel und Industrie 
bei der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgesellschaft anf Aktien. 
Berliu W8, Behrenstr. 68/70, und deren sämtlichen Niederlassungen. 
Die Diridendenscheine sind auf der Rückseite mit dem Firmenstempel bezw. 
dem Namen des Einreichers zu versehen. 
Wir sind auch jetzt noch bereit, die Aktien der ehemaligen Aktiengesellschat 
in Firma Nationalbank für Deutschland (ausgegeben vor dem Jahre 1920) sowie die 
Galden-Aktien der ehemaligen Bank für Handel und Industrie unserer trüheren 
            Aut-
forderung entsprechend in Aktien unseres Instituts umzutauschen. 
Berlin, den 9. April 1927. 
V6293 
 
Darmstädter und Nationalbank 
Kammanditgeselschaft auf Aktlen
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IV 549
Nummer 101
Montag, den 11. April 1927
Seite 3
 Die 1. Rennmannſchaft des Sportvereins 1898 Darmſtadt wird mit Engelhard II., Gellweiler, 
Habich und Lindner „Süddeutſcher Waldlaufmeiſter 1922!”
 Wieder eine Süddeutſche 
Meiſterſchaft in Darmſtadt! 
Der Süddeutſche Verband für Leichtakhletik hatte mit der 
Durchführung ſeiner Waldlaufmeiſterſchaften für 1927 den 
            Fuß=
ballverein Kaiſerslautern beauftragt, der freudig beſtrebt war, 
die nicht ſehr leichte Aufgabe gut zu löſen! Wenn ihm das 
            reſt=
los gelang, ſo lag es vor allem an der Opferwilligkeit und der 
Mitarbeit ſeiner Leiter und ſeiner Mitglieder. Gern werden wir 
an die Gaſtfreundſchaft und das Entgegenkommen der Leute 
zurückdenken, die ſich ehrlich gefreut haben, daß der S. V.f.L. ſeine 
diesjährigen Meiſterſchaften im „beſetzten” Kaiſerslautern zum 
Austrag brachte! Durch glänzende Verſorgung der Teilnehmer, 
durch gute Organiſation und durch genaue Markierung der 
Laufſtrecke haben die Leute vom T.V. Kaiſerslautern dem 
            Ver=
band ihren Dank abgeſtattet! Vor dem Lauf — Regen! Dazu 
manche „gemütliche” Aufregung — Begrüßung der „
            Allbe=
kannten”! Auch der ſympathiſche Titelverteidiger Auberle hat 
trotz mancher Schwierigkeiten den Weg von Tübingen nach 
            Kai=
ſerslautern gefunden! Gilch iſt aus München herbeigeeilt, Klaar 
führt ſeine Karlsruher Poliziſten zum Start — Sabjetzki und 
Schnitzer vom FC. Freiburg kommen mit ſtrahlenden, 
            ſieges=
ſicheren Mienen! Walz=Landau, Helber, V.f.B. Stuttgart, 
Ronald, Saar 05 und Philippi, P.S.V. Saarbrücken, 
ſchließen ſich an und zum Schluß kommen noch die wiederum 
„Unerwähnten” vom S.V. 98 Darmſtadt! Acht Mannſchaften 
zu je vier Mann kämpfen um den Meiſtertitel und insgeſamt 46 
Läufer ſtellen ſich dem Starter, darunter die beſten Langſtreckler 
von Süddeutſchland! Die obligatoriſche Begrüßung durch den 
Verbandsvertreter — Regen — Streckenerklärung — Regen — 
und nur noch Regen! 
Ob der Regen auch an dem mörderiſchen Anfangstempo 
ſchuld war? — Durch die Gleichmäßigkeit der einzelnen Läufer 
konnte man erſt am Luftkurort Bremerhof, dem Wendepunkt, von 
einer eigentlichen Spitzengruppe ſprechen. Engelhard II. hatte 
bald die Führung übernommen, gefolgt von Helber, Auberle, 
Ronald, Sabjetzki, Klaar, Gilch. Dieſer erſten Gruppe folgte in 
kurzem Abſtand eine zweite, allerdings war zum Schluß mancher 
der 1. Gruppe ungewollt weit zurück in der zweiten! „
            Meiſter=
ehren verpflichten!” Und Auberle war ſich ſeiner moraliſchen 
Verpflichtung voll bewußt, als er kurz nach dem Bremerhof, 
            ge=
folgt von dem aufmerkſamen Helber, ganz plötzlich und 
            uner=
wartet die Führung übernahm! Sein Zwiſchenſpurt auf 
            abfallen=
dem Gelände ſicherte ihm den Vorſprung, der ihm trotz der 
            Zähig=
keit eines Helber und dem Nachdrängen von Engelhard erneut 
den Meiſtertitel im Einzellauf erringen half! Die drei erſten 
Plätze waren belegt — um die anderen entſpannen ſich erbitterte 
Kämpfe und manche Hoffnung wurde auf einem „entfernten” 
Platz zu Grabe getragen! Ronald gelang es noch, ſich als vierter 
vor Gellweiler, S. V. 98 Darmſtadt, zu ſchieben — Sabjetzki 
            lan=
dete als neunter, Gilch, 1860 München, gar als Zehnter! 
Durch das glänzende, ſichere Laufen der einzelnen 
            Mann=
ſchaftsmitglieder gelang es der 1. Rennmannſchaft des 
            Sportver=
eins 1898, Darmſtadt, mit Engelhard II, Gellweiler, Habich und 
Lindner auf unbekanntem, ſchwerem Gelände gegen die erſten 
Klaſſemannſchaften des S.V.f.L. den Süddeutſchen 
            Waldlauf=
meiſtertitel für 1927 zu erringen! 
Die 8,3 Kilometer lange Strecke, mit der ſich ſchon die meiſten 
„Kanonen” am Tage vorher bekannt gemacht und auf der ſchon 
ein großer Teil der Läufer vierzehn Tage vorher die 
            Verbands=
meiſterſchaften des Rhein=Main=Saar=Verbandes beſtritten 
            hat=
ten, war äußerſt ſchwierig und ſtellte ſehr große Anforderungen! 
Der Ausgangspunkt, der Sportplatz Betzenberg, liegt auf einem 
anſehnlichen Hügel. Von dort ging es zumeiſt auf 
            tiefaufgeweich=
ten und aufgefahrenen Waldwegen zum Wendepunkt, dem 
            Luft=
kurort Bremerhof. Auch er liegt auf einer ſteilen Anhöhe, deren 
Ueberwindung wohl die größte Anforderung an die Willenskraft 
und Ausdauer der Teilnehmer ſtellte, während die letzte, 1,5 
            Kilo=
meter lange Steigung allgemein recht gut überwunden wurde! 
Wir gratulieren den vier erfolgreichen Langſtrecklern des 
Sportvereins 1898 Darmſtadt zu ihrem neuen, großen Erfolg! 
Sie haben die „ſtill” gehegten Hoffnungen der Darmſtädter 
Leichtathletikgemeinde erfüllt und nicht nur dem Sportverein 
1898, ſondern auch dem Namen Darmſtadts neues Anſehen 
verſchafft. 
Die Ergebniſſe der Süddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaft ſind: 
Mannſchaftslauf: 
1. Sportverein 1898 Darmſtadt, Süddeutſcher 
Meiſter 1927, 15 Punkte. 2. F.C. Freiburg, 19 Punkte. 3. P. S. V. 
Karlsruhe, 27 Punkte. 4. F.V. Kaiſerslautern, 32 Punkte. 
Einzellauf: 
1. Auberle, Tübingen: Süddeutſcher Meiſter 1927. Zeit 
28:17,2. 2. Helber, V.f.B. Stuttgart, 28.45. 3. Engelhard II 
S.V. 98 Darmſtadt, 60 Meter. 
Oeuiſche Waldlaufmeiſierſchaften (2. D. T.) 
in Stammheim bei Stuttgart. 
„Rot=Weiß” 22 belegt im Mannſchaftslaufen den zweiten Platz. 
— A. Blind wird Dritter im Einzellauf. 
Die „Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft” im A. D,T. wurde am 
geſtrigen Sonntag als Querfeldeinlauf über 7,5 Kilometer bei 
Stammheim ausgetragen. Sirömender Regen den ganzen Tag 
ſowie vollſtändig aufgeweichter Boden wurden zu den erſten 
            Hin=
derniſſen; zu ihnen geſellte ſich noch ein Gelände mit mächtigen 
Steigungen.
 Zum Laufe ſelbſt: Die Vereinsmannſchaft von Rot=Weiß 22, 
die auch als Ländermannſchaft den „Südweſtdeutſchen 
            Turnver=
band” vertrat, verwies die Ländermannſchaft von Schwaben auf 
den zweiten und dieſelbe von Rheinland=Weſtfalen auf den 
            drit=
ten Platz. 
Im Mannſchaftslaufen ſiegte: 1. Stuttgart=Stammheim mit 
12 Punkten: 2. Rot=Weiß 22 Darmſtadt, 14 Punkte (3., 5., 6. 
Platz); 3. Stuttgart=Reiſach, 37 Punkte; 4. Stungart=Kaltenthal 
39 Punkte. 
Im Einzellauf wurde 1. Helber 1. T.V. Stuttgart=
            Stamm=
heim. 2. Bertſch T.V. Stuttgart=Stammheim. 3. A. Blind Rot= 
Weiß 22 Darmſtadt. 4. Bührler T.V. Stuttgart=Kaltentahl. 
5. K. Geſſer Rot=Weiß 22 Darmſtadt. 6. A. Krichbaum Rot=Weiß 
22 Darmſtadt. 7. P. Kraus T.V. Stuttgart=Gablenburg. 8. K. 
Kraus T. u. Spv. Stuttgart=Kornweſtheim. 9. Fr. Seidel T. V. 
Stuttgart=Stammheim. 10. A. Sauerwein Rot=Weiß 22 Darmſt. 
Die Ländermannſchaft vom Südweſtdeutſchen Turnverband 
(als Rot=Weiß Vereinsmanſchaft) belegte den 1. Platz. 
            Schwa=
ben (Ländermanſchaft) belegte den 2. Platz. Rheinland=
            Weſt=
falen belegte den 3. Platz. 
Noch zu erwähnen ſei, daß für den Meiſter T. V. Stammheim 
Helber 1, Bertſch und Seidel vom V.f.B. Stuttgart liefen. Mit 
dieſem Ergebnis trafen am geſtrigen Abend die 22er in ihrer 
Heimatſtadt wieder ein. 
Die Waldlaufmeiſierſchaften der anderen 
Landesverbände. 
In Brandenburg. 
Der Berliner F.C. Preußen brachte die brandenburgiſchen 
Waldlaufmeiſterſchaften auf einer 10 Kilometer langen Strecke 
in den Müggelbergen zur Durchführung. Rätze=Luckenwalde 
            ver=
teidigte ſeinen Titel, mit Erfolg in 33:42,6 Minuten mit 250 
Meter Vorſprung vor Horlemann=Cito, Klinzing=Diskonto=
            Ge=
ſellſchaft und Mierdel=S.C. Charlottenburg. — Im 
            Mannſchafts=
lauf wurde der Titelverteidiger Pol. S. V. Berlin vom S. C. 
            Char=
lottenburg geſchlagen. 
In Mitteldeutſchland. 
Die Mitteldeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften kamen unter ſehr 
ſtarker Beteiligung auf einer 10 Kilometer langen Strecke bei 
Plauen zum Austrag. Sieger im Einzellauf wurde Bräutigam= 
V.f.B. Leipzig in 33:34,4 Min. vor Prinzler=Jena, 33:58 Min., 
Gasmuß=Dresden und Röbler=Chemnitz. Den Mannſchaftslauf 
gewann der V.f.B. Leipzig vor Dresdener S.C. 
In Weſtdeutſchland. 
Die Waldlaufmeiſterſchaften des Weſtdeutſchen 
            Spielverban=
des wurden durch den V.f.L. Siegburg auf einer 10,6 Kilometer 
langen Strecke abgewickelt. Die Ergebniſſe lauteten: Einzellauf: 
1. Kilp=Siegburg 36:03,8 Min. 2. Gerhard=Siegburg. 3. 
            Reich=
mann=Siegen. — Mannſchaftslauf: 1. V.f.L. Siegburg 37 Punkte 
2. Sportfreunde Siegen 50 Punkte. 
In Nörddeutſchland. 
Die Norddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften kamen auf einer 
10 Kilometer langen Strecke bei Harburg zur Entſcheidung. 
Sieger im Einzellauf blieb Petri=Hamburger Pol. in 33:24 Min. 
vor Dreckmann=Pol. S. V. 34:35 Min. und Huſen=P. S. V. 35:16 
Min — Sieger im Mannſchaftslauf blieb der Hamburger Pol. 
S. V., der die drei erſten Plätze belegte. In der 
            Bezirksmeiſter=
ſchaft ſiegte Hamburg vor Lübeck/Bremen und Nordhannover. 
Dr. Peltzer als Waldläufer. 
Der Stettiner Waldlauf über 7,5 Kilometer wurde eine 
Beute von Dr. Peltzer, der am Freitagabend noch einen Vortrag 
gehalten hatte und am Sonntag in 21:47 Min. ſeinen 
            Klub=
kameraden Boltze um Bruſtbreite ſchlug. Den Einzellauf 
            brach=
ten ebenfalls die Stettiner Preußen an ſich.
Schwimmen.
 Die Runde der Meiſter. 
Mit dem 5:0=Siege der Sp.Vg. Fürth über den neuen 
            ſüd=
deutſchen Meiſter 1. F. C. Nürnberg erlebte die Runde der Meiſter 
eine nicht alltägliche Ueberraſchung. Aber das Ergebnis hat ja 
keinen Einfluß auf die Tabelle mehr, da doch der 1. F. C.N. den 
Titel bereits ſicher hat. Auch das zweite Spiel des Tages brachte 
ein 5:0=Ergebnis. Stuttgart iſt zwar jetzt mit Frankfurt wieder 
punktgleich, aber dennoch hat es kaum noch Ausſichten, den 
            wert=
vollen dritten Platz zu erreichen, da ihm ja noch der ſchwere 
Kampf in Fürth gegen die Sp.Vg. Fürth bevorſteht. Die 
            Ent=
ſcheidung im Kampf um den dritten Platz wird am Karfreitag 
fallen, wenn V.f.L. Neckarau und F.S. V. Frankfurt im 
            Frankfur=
ter Stadion aufeinandertreffen. 
1. F.C. Nürnberg 10 Spiele 28:15 Tore 16: 4 Punkte
 Sp. Vg. Fürth 
V.f. L. Neckarau 
F. S. V. Frankfurt 
V.f.B. Stuttgart 
Mainz 05
 37:14 
21:24 
18:28 
16:24 
13:37
 13: 5 
8:10 
7:11 
7:11 
5:15
 Kreisoffenes Schwimmfeſt der Deutſchen Jugend=Kraft 
im Frankfurter Hallenſchwimmbad. 
Am geſtrigen Sonntag weilte die Wettkampfmannſchaft der 
D.J.K. Schwimmabteilung „Rhenania‟ Darmſtadt in Frankfurt 
a. M., um an dem vom Schwimmverein „Frankonia” 
            veranſtal=
teten kreisoffenen Schwimmfeſt teilzunehmen. Am Start 
            erſchie=
nen: Frankonia Frankfurt a. M., Moguntia Mainz, 
            Schwimm=
abteilung der D.J.K. Offenbach, Rhenania Darmſtadt. 
Gleich im erſten Kampf um die 4 mal 50 Meter=Jugend= 
Bruſtſtaffel konnte Rhenania Darmſtadt mit der Mannſchaft 
A. Neumann, Franz Berger, Hch. Stappel, K. Weifener den 
zweiten Platz belegen, bekam aber infolge Diſtanzierung wegen 
Frühſtartes der Moguntia Mainz den erſten Platz zugeſprochen. 
(Zeit 2:49.) 
Im 50 Meter=Jugend=Bruſtſchwimmen errang K. Weifener 
unter 15 Teilnehmern in der Zeit 38½ den erſten Platz, desgl. 
H. Stappel in 423 den vierten Platz. 
Die Junioren=Bruſtſtaffel 4 mal 50 Meter (Nauheim, Korb, 
Raab, Mayer) belegte ebenfalls, mit 10 Meter Vorſprung vor 
Frankfurt, den erſten Platz. (Zeit 2:47.) 
Beim Streckentauchen ſah man Franz Berger als zweiten 
Sieger (36 Meter, Jugend). 
Den erſten Platz der Jugendlagenſtaffel ſicherte ſich 
            Franko=
nia Frankfurt und mußte ſich Rhengnia mit dem zweiten Sieg 
begnügen
 Nürnberg und Mainz haben alſo die Endſpiele bereits 
            be=
endet. Mainz wurde in ſeinem letzten Spiel endgültig 
            Tabellen=
letzter, jedoch muß man ſagen, daß ſich der Vertreter des Bezirks 
Rheinheſſen/Saar in dieſem Jahre recht gut gehalten hat. 
Senſationeller Sieg der Sp. Pg. Fürth 
über den „Club” 
Am Fürther Ronhof gab es Sonntag eine Senſation: der 
Club wurde von den Kleeblättlern 5:0 geſchlagen. Der Ausgang 
des Spiels war ja zwar ohne Einfluß auf die bereits entſchiedene 
Meiſterſchaft, dennoch hatte man aber mit einem harten und in 
ſeinem Ausgang völlig offenem Kampf gerechnet. Es erwies ſich 
aber wieder einmal, welche Bedeutung ein überragender Spieler 
für die ganze Mannſchaft haben kann. Der Club erſchien ohne 
ſeinen Mittelläufer Kalb und das gab den Ausſchlag, obwohl 
auch auf der anderen Seite in Aſcherl und Müller zwei der 
Beſten fehlten. Ohne Kalb blieb die ganze Elf des 1. F.C.N. 
ohne Zuſammenhang und Stoßkraft. Fürth war in der 
            Geſamt=
heit beſſer. Die Höhe des Sieges iſt darauf zurückzuführen, daß 
ſich der Club in der erſten Halbzeit völlig überrumpeln ließ. 
Alle fünf Treffer fielen bereits vor der Pauſe, und zwar durch 
Franz, Seiderer (je zwei Treffer) und Auer. 
Wie das 5:0 zuſtande kam. 
Bei Nürnberg war Kalb durch Wieder erſetzt, für den 
            Hoch=
geſang halblinks ſpielte. Fürth legte gleich mit Elan los und 
kam ſchon in der 4. Minute durch Frank, der eine Vorlage 
            Sei=
derers verwandelte, zum erſten Erfolg. Zwei Minuten ſpäter 
tenkte Auer einen von Franz gut getretenen Eckball ein. Dann 
kam auch Nürnberg einigermale gut vor, aber ſeine Angriffe 
ſcheiterten an der fleißigen Fürther Deckung. Von der 16. bis 
19. Minute gab es vor dem Nürnberger Tor eine kritiſche 
            Situ=
ation nach der anderen. Stuhlfauth wehrte dreimal glänzend ab, 
dann mußte er aber einen Ball von Seiderer, den Kießling gut 
vorgelegt hatte, paſſieren laſſen. Fürth blieb durchweg 
            über=
legen. In der 38. Minute wurde Frank von Köpplinger im 
Nürnberger Strafraum unfanft gelegt; der verhängte Elfmeter 
wurde von Franz ſicher verwandelt. Nürnberg entwickelte dann 
bei einigen Vorſtößen Pech, indem ſeine Torſchüſſe knapp das 
Ziel verfehlten. In der 43. Minute erwiſchte Seiderer nach einem 
Fehlſchlag von Winter das Leder und ſandte zum fünften Tore 
ein. Bei jedem Erfolg der Fürther gab es unter ihren 
            An=
hängern einen kaum beſchreiblichen Jubel. Die Nürnberger 
Schlachtenbummler waren dagegen ſehr niedergedrückt und 
            ver=
ließen ſchon bei der Halbzeit in Maſſen das Spielfeld. Nach dem 
Weehſel ſetzte ein Regen ein, der das Spiel ziemlich ſtark 
            beein=
trächtigte. Bei leichter Feldüberlegenheit Fürths verging die 
zweite Halbzeit, ohne daß ſie — abgeſehen von einem 
            Poſten=
ſchuß Reinmanns — noch etwas beſonderes gebracht hätte. 
Eckenverhältnis 7:3 für Fürth. 
Kritik. 
Fürth war wieder einmal in Hochform. Zuſpiel und 
            Ball=
behandlung ſtanden bei allen Leuten auf hoher Stufe. Der 
Sturm in der Aufſellung Auer, Franz, Seiderer, Frank, 
            Kieß=
ling zeigte eine blendende Kombination und ein geſundes 
            Schuß=
vermögen. In der Läuferreihe war der linke Läufer Knöpfle 
eine ſehr angenehme Ueberraſchung. An Knöpfle kam der rechte 
Nürnberger Flügel kaum einmal vorbei. In der 
            Hintermann=
ſchaft verſtand ſich der diesmal etwas ernſthafter ſpielende Kraus 
mit Hagen recht gut; Hörgreen hielt einige ſchwere Bälle des 
Nürnberger Sturms meiſterhaft. 
Nürnberg verlor — wie ſchon eingangs geſagt — durch das 
Fehlen von Kalb ſehr an Zuſammenhang und Stoßkraft. Wieder 
war als Mittelläufer viel zu langſam und unſicher. Die 
            Außen=
läufer mußten im Zentrum zu oft eingreifen und konnten damit 
ihre Flügel nicht in der notwendigen Weiſe bewachen. Im 
Sturm war Hochgeſang ſehr ſchwach. Die Verteidigung 
            be=
friedigte. Stuhlfauth im Tor hielt ſehr ſchwere Sachen, ließ aber 
dafür drei haltbare Bälle paſſieren. — Weingärtner=Offenbach 
war ein außerordentlich guter Schiedsrichter. Er gefiel auch 
            da=
durch, daß er ſich nicht genierte, in Irrtumsfällen Einſicht zu 
haben. 
V. f. B. Stuttgart — F. S.V. 05 Mainz 5:0. 
Das Spiel fand nur wenig Intereſſe. 2 bis 3000 Zuſchauer 
kamen zu den „Waſen”. Eine derart geringe Zuſchauermenge 
hat kein anderes Endſpiel um die „Süddeutſche” gehabt. 
            Aller=
dings mag das trübe Regenwetter Vielen die Luſt am Beſuch 
des Spieles genommen haben und außerdem war ja von dieſem 
Spiel auch keine beſondere Entſcheidung mehr zu erwarten. Sehr 
mäßig waren auch die Platzverhältniſſe, mit den ſich der 
            Platz=
inhaber immer noch beſſer befreunden konnte, als der Gaſt. Das 
Spiel ſebſt war nur in der erſten halben Stunde intereſſant. In 
dieſer Spielphaſe lieferten die Schwaben eine recht gute Partig
Nummer 101.
Seite 6
Montag, den 11. April 1927
 und in dieſer Zeit fielen auch durch Heß (zwei), Becker (zwei) und 
Koch die fünf Treffer. — Später und nach dem Wechſel war der 
Kampf meiſt verteilt; zeitweiſe hatte ſogar Mainz ein Plus. 
Spielverlauf. 
Stuttgart erſchien mit nicht weniger als fünf Erſatzleuten, 
und zwar fehlten ausgerechnet gerade die fünf beſten Kräfte: 
Vallendor, Blum, Rutz, Strehle und Reinhard. Bei Mainz 
            ver=
mißte man den Verteidiger Diemer. Während die Rheinheſſen 
gerade im Anfang ſehr ſtark mit den Tücken des Bodens zu 
kämpfen hatten und ſich nur ſchlecht zuſammenfanden, war 
            Stutt=
gart gerade in der erſten Zeit am beſten. Bereits in der fünften 
Minute fiel durch den Mittelſtürmer Heß nach ſchwacher Abwehr 
der Führungstreffer. Der Halbrechte Koch erhöhte fünf Minuten 
ſpäter auf 2:0. Dann erzielte der Linksaußen Becker in der 15. 
und 20. Minute zwei Treffer, die von Lautner im Mainzer Tor 
hätten gehalten werden müſſen. Auch der von Heß und Schwarz 
in der 30. Minute erzielte Erfolg war vermeidbar. Obwohl ſo 
ſchon nach 30 Minuten die Partie 5:0 ſtand, gab Mainz den 
Kampf noch nicht auf. Im Gegenteil, die Mannſchaft wurde 
beſſer. Sie erkämpfte ſich zunächſt ein verteiltes Spiel und als 
es dann ohne Pauſe in die zweite Halbzeit ging, wurde ſie 
            zeit=
weiſe ſogar überlegen. Lediglich dem mangelhaften 
            Schußver=
mögen der Stürmer iſt es zuzuſchreiben, daß keine Gegentore 
fielen. Beim Schlußpfiff war das Eckenverhältnis 6:3 für Mainz; 
eine Tatſache, die allein ſchon beweiſt, daß Stuttgart das Spiel 
zu hoch gewann. 
Kritik. 
Wenn man berückſichtigt, daß der V.f.B. mit fünf Erſatzleuten 
ſpielte, ſo muß man ſeine Leiſtung als ſehr gut bezeichnen. 
            Be=
ſonders brav hielt ſich die Verteidigung. In der Läuferreihe fiel 
der Erſatz=Mittelläufer Gerlinger nach der Halbzeit ſtar kab, und 
dieſer Tatſache iſt es auch in erſter Linie zuzuſchreiben, daß Mainz 
ſo ſtark aufkommen konnte. Im Sturm waren Heß und Becker 
die treibenden Kräfte. 
Bei Mainz enttäuſchte vor allem Lipponer. Der ſonſt ſo 
            ge=
fürchtete Stürmer kam über Durchſchnittsleiſtungen nicht hinaus. 
Der ganze Angriff, mit Ausnahme von Zimmermann, zeigte zu 
wenig Energie und Tordrang. In der Läuferreihe war Koch der 
beſte Mann. Die Verteidigung gefiel. Lautner im Tor war 
            an=
fangs zu unſicher. Er hätte zwei Bälle glatt halten können. Nach 
der Halbzeit war er recht gut. — Baſtler=München 1860 war als 
Schiedsrichter gut. 
München 1860 gewinnt die Runde der Zweiten. 
Auch in der Runde der Zweiten iſt nun die Entſcheidung 
gefallen. Während München 1860 ſelbſt in Mannheim den V.f. R. 
3:1 ſchlagen konnte, büßte der zweite Favorit, der Karlsruher 
F.V. im 2:2=Spiele gegen die Frankfurter Eintracht den 
            ent=
ſcheidenden Punkt ein. Bei einem Siege Karlsruhes wäre ein 
Entſcheidungsſpiel notwendig geworden. In der Nunde der 
Zweiten ſteht jetzt lediglich nur noch das Spiel V.f.R. 
            Mann=
heim gegen F. V. Saarbrücken aus, jedoch hat dieſes Spiel keinen 
Einfluß mehr.
 Um den dritten Platz. 
Für den Eutſcheidungskampf um den dritten Platz ſteht alſo 
in München 1860 ein Teilnehmer bereits feſt. Der andere dürfte Görlitz — FV. 06 Breslau 0:1. 
im Karfreitagsſpiel zwiſchen Neckarau und F.S.V. Frankfurt 
ermittelt werden. Wer auch der Sieger dieſes Spiels ſein mag, 
das Endſpiel um den dritten Platz wird jedenfalls eine durchaus 
offene Sache ſein. 
Sportverein Darmſtadt—Sp.Vgg. Marburg 2:4 (2:2). 
Der unaufhörliche Regen der letzten Zeit hatte den 
            Mar=
burger Sportplatz in ein Lehmbad verwandelt, auf dem ſich die 
Darmſtädter mit ihrem Kombinationsſpiel, nicht durchſetzen 
konnten; die Marburger ſpielten ungekünſtelt und hatien ſich auf 
ſteile Vorlagen mit Durchbrüchen eingeſtellt und hatten mit 
            die=
ſer Methode, auch Glück, da ſich die Gäfteverteidigung nicht 
ſtaffelte. Techniſch waren die 98er ihren Gaſtgebern ſtark 
            über=
legen, aber vor dem Tor fehlte es an der Ausnutzung der 
            Tor=
ſtädter das Spiel, gleich in die Hand und in flachem Paß 
wandert der Ball von Mann zu Mann. Nach kurzer Zeit gibt 
Geyer eine ſchöne Flauke, die Wenner 2. unhaltbar einkopft. Der 
Rechtsaußen der Einheimiſchen erhält in klarer Abſeitsſtellung 
den Ball, ſeine Flanke verwandelt der Halblinke zum Ansgleich. 
Toch wieder verſchafft Wenner 2. ſeinem Verein die Führung, 
die ein weiteres Abſeitstor wieder vom Rechtsaußen ausgleicht. 
Nach der Pauſe gibt Marburg einige Zeit den Ton an und ein 
Selbſttor verhilft ihnen auch zur Führung. Ein gelungener 
Durchbruch des Mittelſtürmers ſtellt das Endergebnis her. 
Das Ergebnis entſpricht nicht den gezeigten Leiſtungen. 
Darmſtadt hätte ſchon vor der Pauſe durch Geher zwei ſichere 
Tore vorlegen müſſen. Die Leiſtungen des Unparteiiſchen waren 
ſehr ſchwach. 
F.C. Penarol Uruguay in Deutſchland geſchlagen. 
Das erſte Spiel in Deutſchland auf ſeiner Europareiſe trug 
der F. C. Penarol Uruguay am Sonntag in München vor etwa 
30 000 Zuſchauern gegen den vorjährigen ſüddeutſchen Meiſter, 
Bayern München, aus. Nach intereſſantem Verlauf des Spieles 
blieben die Münchener mit 2:1 ſiegreich. Bereits in der zweiten 
Minute ging Bayern durch Pöttinger in Führung. In der 
40. Minute kamen die Bayern durch ein Selbſttor des linken 
            Ver=
teidigers der Uruquayer zum 2. Erfolg. Erſt kurz vor Schluß 
verwandelte der Mittelſtürmer der Gäſte einen Strafſtoß zum 
Ehrenſtoß. 
Fußball=Ergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft. 
Runde der Meiſter. 
In Fürth: Sp.Vg. Fürth — 1. FC. Nürnberg 5:0 (5:0). 
In Stuttgart: V.f.B. Stuttgart — FSV. 05 Mainz 5:0 (5:0). 
Runde der Zweiten. 
In Mannheim: V.f.R. Mannh. — SV. Münch. 1860 1:3 (1:2). 
In Frankfurt: Eintracht Frankf. — Karlsruher FV. 2:2 (2:0). 
Aufſtiegſpiele. 
eru Hof — Jahn Regensburg 1:2. Württemberg=Baden: FV. Eintracht Frankfurt — TSG. Höchſt 1 2:1. 
Zuffenhauſen — FV. Offenburg 4:1. V.f.B. Karlsruhe — FF. Eintracht Frankfurt Ib — Karlsruher FV. I 4:2. 
Villingen 5:2. Rheinbezirk: Germania Friedrichsfeld — Pfalz Eintracht Frankfurt II — TSG. Höchſt II 0:3. 
Ludwigshafen abgebrochen. Mainbezirk: Sp.G. Höchſt 01 — 
Fechenheim 03 2:2. Sport Hanau 1860 — V.f.R. Offenbach 1:1. 
Rheinheſſen=Saar: Germania Wiesbaden — Trier 05 3:4. Sp.= 
Freunde Saarbrücken — Kreuznach 02 1:1. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Bayern: Bayern München — Penarel Montevideo 2:1. 
Arb.=Sportverein Nürnberg — Arb.=Sportverein Baden=Wien 7:3. 
Schwaben Augsburg — Sportfr. Stuttgart 3:1. FC. Bayreuth Schwarz=Weiß Eſſen — THC. Recklinghaufen 1:1. 
— FC. Fürth 4:1. Württemberg=Baden: Phönix Karlsruhe — 
Wormatia Worms (Samstag) 1:3. Phönix Karlsruhe — SV. 
Wiesbaden (Sonntag) 4:4. SC. Fr=
 Hanau 93 (Samstag) 1:4. Viktoriag Hanau 94 — Kickers=
            Vikto=
ria Mühlheim 3:0. Viktoria Hanau 94 — Union Böckingen 1:3. 
Viktoria Aſchaffenburg — V.f.B. Gießen 6:0. Rheinheſſen=Saar: 
Saar 05 Saarbrücken — SC. Stuttgart 0:0. Alemannia Worms 
— SV. Waldhof 5:4. 
Süddeutfche Mannſchaften auf Reiſen. 
Guts Muts Dresden — Wacker München 3:1. Fortung 
Leipzig — Wacker München (Sonntag) 4:1. V.f.B. Marburg — 
SV. Darmſtadt 4:2. Boruſſia Fulda — FC. Hanau 93 2:2. 
Norden=Nordweſt Berlin — V.f.R. Fürth 2:1. 
Brandenburg. 
1. Entſcheidungsſpiel. 
Hertha=BSC. Berlin — Kickers Schöneberg 4:1. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Preußen Berlin — Cambridge (Samstag) 2:3. Norden= 
Nordweſt, Berlin — V.f.R. Fürth 2:1. Union Potsdam — 
Union 92 Berlin 3:5. Poſt=SV. Berlin — Berliner SV. 92 2:8. 
Weſtdeutſchland. 
Runde der Meiſter. 
Duisburger Sp.V. — FC. Schalke 04 2:2 (1:1). Fortung 
Düſſeldorf — Arminia Bielefeld 4:1 (1:1). C.f.R. Köln — 
            Kur=
heſſen Kaſſel 1:2 (1:0). 
Runde der Zweiten. 
Turu Düſſeldorf — BV. Alteneſſen 3:2 (1:1). FV. 08 
            Duis=
burg — Sportfreunde Siegen 5:0 (2:0). 
Geſellſchaftsſpiele. 
V.f.B. Alemannia Dortmund — Schwarz=Weiß Eſſen 1:1. 
SC. 99 Düſſeldorf — SC. M.=Gladbach 1:3. Meidericher Sp.V. 
— Homberger SV. 3:1. V.f.B. Bielefeld — Hammer Sp.Vg. 
2:2. Union Herford — V.f.v.B. Ruhrort 2:5. V.f.B. Marburg 
— SV. 98 Darmſtadt 4:2. Boruſſia Fulda — FC. Hanau 93 
2:2. Eller 04 — Meiderich 06 5:2. 
Norddeutſchland. 
Runde der Meiſter. 
Kilia Kiel — Hannoder 96 5:3. 
Runde der Zweiten. 
Viktoria Wilhelmsburg — Komet Bremen 6:2. Eintracht 
Braunſchweig — Werder Bremen 4:0. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Hamburger SV. — Cambridge Univerſity 6:1. Städteſpiel 
Harburg — Lübeck 1:2. FC. Wandsbek — Pol. SV. Hamburg 
1:3. Concordia Hamburg — Boruſſia Harburg 3:2. ABTS. 
Bremen — Viktoria Hamburg 3:3. 
Mitteldeutſchland. 
Pokal=Vorſchlußrunde. 
Sportgeſellſchaft 93 Dresden — V.f.B. Leipzig 0:3. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Guts Muts Dresden — Wacker München (Samstag) 3:1. 
Fortuna Leipzig — Wacker München (Sonntag) 4:1. Sp.Vg. 
Leipzig — T.u.B. Leipzig 2:2. Arminia Leipzig — Viktoria 
Leipzig 0:0 
Südoſtdeutſchland. 
7. Meiſterſchaftsrunde. 
Sportfreunde Breslau — Raſenſport Gleiwitz 3:2. STC. 
Nordoſtdeutſchland. 
V.f. B. Königsberg — Stettiner SC.: verlegt. Titania 
            Stet=
tin — SC. 19 Neufahrwaſſer 3:0. 
Fußball im Ausland. 
Länderſpiele. In Cardiff: Wales — Irland 2:2 In 
Wien: Oeſterreich — Ungarn (Profi) 6:0 (4:0). Oeſterreich — 
Ungarn (Amateure) 1:2 (1:2). In Budapeſt: Ungarn B — 
Jugoſlawien 3:0 (2:0). In Szegedin: Ungarn C — 
            Oeſter=
reich B 1:1 (0:0). 
England. Meiſterſchaft der 1. Liga: Birmingham 
— Newcaſtle United 2:1. Blackburn Rovers — Derby County 
4:4 Bury — Leeds United 4:2. Everton — Mancheſter United 
chancen. Mit dem Anſtoß der Marburger nehmen die Darm= 9:0. Huddersfield Town — Sheffield United 0:0. Leiceſter City 
— Bolton Wanderer 0:1. Sunderland — Arſenal 5:1. 
            Totten=
ham Hotſpur — Burnley 4:1. Sheffield Wednesday — Aſton 
Villa 3:1. Weſtbromwich Albion — Liverpool 0:1. Weſtham 
United — Cardiff 2:2. 2. Liga: Barnsley — South Shield 6:1. 
Blackpool — Southampton 3:2. Darlington — Wolverhampton 
3:1. Fulham — Middlesbrough 0:3. Grimsby Town — Port 
Vale 4:4. Mancheſter City — Hull City 2:2. Nottingham Foreſt 
— Preſton North 7:0. Oldham Athletic — Clapton Orient 5:2. 
Portsmouth — Notts County 9:1. Reading — Bradford City 
2:3. Swanſea Town — Chelſea 2:1. 
Schottland. Airdrieonians — Dunfermline Athlet 6:2. 
Clyde — Rangers 0:0. Cowdenbeath — Queens Park 1:1. 
Dundee — United Celtic 3:3. Hamilton Academicals — 
            Kil=
marnock 2:0. Morton — Dundee 3:1. Partick Thiſtle — 
            Mother=
well 3:0. St. Hohnſtone — Hearts 1:1. St. Mirren — 
            Aber=
deen 6:3. 
Ungarn. Sabaria Budageſt — Vaſas Budapeſt 2:2. 
Tſchechvſlowakei. DFC. Prag — Viktoria Ziskow 1:1. 
Zidenice Brünn — Wacker Wien 4:2. 
Holland. Meiſterſchafts=Endſpiele: Ajax 
            Amſter=
dam — Heracles Almelo 2:2. Feijenoord — NAC. Breda 3:1. 
Italien. Meiſterſchafts=Endfpiele: Torino — 
Genova 3:1. Bologna — Milano 2:1. Internationale — 
            Ju=
ventus Turin 2:1. 
Schweiz. Lugano — Blue Stars 6:2. FC. Zürich — FC. 
Winterthur 3:2. Grashoppers Zürich — FC. St. Gallen 12:0. 
Veltheim — Brühl 1:2. FC. Bern — Young Boys Bern 0:0. 
Concordia Baſel — Nordſtern Baſel 1:4. Etoile Carouge — FC. 
Fribourgh 7:4. FC. Chaux de Fonds — Urania Genf 1:1. 
Frankreich. Meiſterſchafts=Endſpiele: CA. Paris 
Olympique Marſeille 1:1. SC. Baſtidienne — FC. Rouen 1:1. 
Turnier in Paris: Auswahl Rouen — US. Suiſſe 4:0. 
S.O. Eſt — Stade Francais 4:3. 
Hockey. 
Süddeutſche Ergebniſſe. 
Frankfurter S. C. 1880 — Nürnberger THC. 6:1 
Bezirk Bayern: Schwaben Ulm — DSV. München 2:2. Bay= Frankfurter SC. 1880 Damen — Frankfurt 1860 Damen 3:0. 
Eintracht Frankfurt Damen — TSG. Höchſt Damen 5:1. 
Rot=Weiß Frankfurt — Hanauer THC. 4:0. 
Weiß=Blau Aſchaffenburg Damen — Frankf 60. Ib Damen 2:0. 
Münchener SC. — Jahn München 4:2. 
München 1860 — Paſing 5:1. 
Weſtdeutſchland. 
Uhlenhorſt / Mülheim (Ruhr) — Meidericher Sp.V. 0:1. 
Eſſener SV. 99 — Eintracht Dortmund 4:2. 
Norddeutſchland. 
HC. Harveſtehude — Roſtocker THC. 2:4 (!). 
HC. Harveſtehude Damen — HC. am Wannſee Damen 5:0. 
Berlin (Be
 Um die deuiſche Handball=Meiſierſchaft. 
Die Termine für die Handballmeiſterſchaft der Deutſchen 
Sportbehörde ſind wie folgt feſtgeſetzt worden: Vorrundenſpiele 
am 24. April, Zwiſchenrunden am 8. Mai, Endſpiel am 22. Mai. 
Austragsorte und Paarungen werden in der nächſten Woche 
            be=
kannt gegeben. — Für den Baltenverband nimmt übrigens nicht 
„Greif” Stettin, ſondern der Polizeiſportverein Danzig teil, ſo 
daß ſich unter den ſieben Landesmeiſtern ſechs Polizeiſportvereine 
befinden. 
Turnen.
 Turnpreſſetagungen in Stuttgart. 
Die alljährliche große Turnpreſſetagung der Deutſchen 
            Tur=
nerſchaft findet Karfreitag und Oſterſamstag in Stuttgart im 
Hauſe des Deutſchtums ſtatt. Während Karfreitag der 
            Preſſe=
ausſchuß der D.T., die Kreispreſſewarte und die 
            Kreisblatt=
ſchriftleiter der D.T. zu geſonderten Beratungen zuſammentreten, 
wird am Samstag die Hauptverſammlung des über 500 
            Mitglie=
der zählenden Vereins Deutſche Turnpreſſe vor ſich gehen. Eine 
Anzahl von wichtigen Vorträgen iſt in die reichhaltige 
            Tagesord=
nung eingeführt. Die Verſammlungen werden den Zweck, zum 
weiteren Ausbau des Turnpreſſeweſens und zu einer noch 
beſſeren Bedienung der Tagespreſſe beizutragen, unzweifelhaft 
erfüllen.
 Bezirkswvettfechten 1927 für Floxett in Frankfurt=Weſt. 
Die Beteiligung der T. G.D. 1846. 
Zu dem alljährlich ſtattfindenden Wettfeihten des 9. Bezirks 
waren 65 Fechter gemeldet und 51 erſchienen. 15 Vereine hatten 
ihre Kämpfer entſandt, die T.G.D. 1846 die Fechter Kurtz, 
Getroſt, Seip, Beyer, Burkhardt, Gläſer und 
Volk. Dank der guten Organiſation wickelte ſich alles flott ab. 
Gewertet wurde nach Treffern und Schönheit, 3 Treffer 
            entſchie=
den den Gang. Es waren nur 20 Preisurkunden vorgeſehen, 
und man mußte mindeſtens 21 Punkte erringen, um eine zu 
            be=
kommen. So erhielt denn Kurtz mit 21½4 Punkten den 14. Preis 
und Gläſer mit 21½ Punkten den 17. Preis. Dann kamen: 
            Ge=
troſt 19½ Punkte, Burkhardt 17½ P., Seip 14½ P., Beyer 13½ 
Punkte und Volk 11½ Punkte. Letzterer hatte das Mißgeſchick, 
in ſeinen 4 Gängen ſich dreimal äußerſt geſchickten Linksfechtern 
gegenüber zu ſehen. 
Beſonders bei manchen Darmſtädtern, aber auch anderweitig, 
machte ſich eine ſtarke Nervoſität bemerkbar, die das 
            Zuſtande=
kommen planvoll durchdachter Aktionen weſentlich beeinträchtigte. 
Auch hätte man ganz allgemein vielfach etwas mehr auf 
            Hal=
tung ſehen dürfen, und die Schönheitswertung wurde 
            ſtellen=
weiſe ganz merkwürdig gehandhabt. Schließlich kämpfte jeder 
mit jedem in einer Schlußrunde, die alle umfaßte, die mehr als 
23 Punkte erreicht hatten. Ergebnis der Schlußrunde: 1. 
            För=
ſter, T. V. 60 Frkft., 7 Siege 23 Treffer. 2. Schultz, T. V. 60 Frkft., 
6 S. 20 Tr. 3. Brückner, Tomde. Bürgel, 6 S. 19 Tr. 4. 
            Jewa=
roski, T. V. Niederrad, 4 S. 18 Tr. 5. Füllhaſe, Turn= u. 
            Fecht=
klub Hanau, 4 E. 15 Tr. 6. Hamburger, Tgmde. Bockenheim, 
3 S. 15 Tr. 7. Brendle, Tgmde. Bockenheim, 3 S. 14 Tr. 8. 
Grieger, T. V. Vorwärts, Frkft., 2 S. 11 Tr. 9. Leſti, Turn= u. 
Fechtklub Frkft., 1 S. 12 Tr.
 Sport= und Werbewoche der „Zwölfer” 
An Höchſtleiſtungen wurben am 9. April 1927 erzielt: 
Ehrenbahn: Schüßler Haſſia 56. 
Induſtriebahn: Dahlem 12er 32. Flickinger Batzer 30. Sauter 
Bürgerverein 29. 
Werbebahn: Riebel Einzelmitglieder 29. Konrad 28. 
Damenbahn: Thaler 17. 
Niegenkegeln: Kegelklub K. K. 1911 197. Kegelklub 
            Bürger=
verein 1. Mannſchaft 445.
 Zum Davis=Pokalſpiel Deutſchland-Portugal. 
Die Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Tennis=Bund 
und dem Portugieſiſchen Tennis=Verband über die Begegnung 
Deutſchland-Portugal in der zweiten Runde der Davis=
            Pokal=
wettkämpfe ſind nunmehr zum Abſchluß gelangt. Portugal hät, 
wie bereits berichtet, von ſeinem Recht der Platzwahl Gebrauch 
gemacht, ſodaß das Treffen in Liſſabon vor ſich gehen wird. Als 
Termin wurden die Tage vom 13. bis 15. Mai feſtgeſetzt. Wie 
immer bei den Davis=Pokalſpielen werden am erſten und am 
dritten Tage je zwei Einzelſpiele, am zweiten Tage das Doppel 
geſpielt. — Zu den verſchiedenen in der Preſſe veröffentlichten 
Manuſchaftsaufſtellungen wird uns von zuverläſſiger Seite 
            mit=
geteilt, daß die endgültige Beſtimmung über die 
            Zuſammen=
ſetzung der deutſchen Vertretung vom Wettkampfausſchuß des 
Deutſchen Tennis=Bundes noch nicht getroffen worden iſt. 
            Trotz=
dem dürfte die Mannſchaft — in der Vorausſetzung, daß 
            Froitz=
heim und Dr. Landmann tatſächlich aus beruflichen Gründen 
nicht mitfahren können — in der Aufſtellung ſpielen, von der 
bisher nur geſprochen wwird, nämlich mit Moldenhauer, 
            Hanne=
mann und Dr. H. Kleinſchroth. Intereſſant iſt auf jeden Fall, 
daß franzöſiſche und ſchweizeriſche Blätter, ſo lAuto und 
            Zü=
richer Sport die genannte Aufſtellung als beſtimmt verbreiten, 
alſo mehr wiſſen als der Deutſche Tennis=Bund ſelbſt.
 Radfahren. 
Straßenrennen „Rund um München”. — Sieger: Belloni=Italien 
auf Opel. 
Berufsfahrer (250 Km.): 1. Belloni=Italien auf 
            Opel=
rad 8:48,/47,6 Stunden. 2. Notter=Schweiz, ½ Länge zurück. 
3. Zanaga=Italien, 2 Längen zurück. 4. Manthey=Berlin 8:50,30 
Stunden. 5. Suter=Schweiz 8:52,07 Stunden. 6. Blanchonnet= 
Frankreich. 7. Aymo=Italien. 8. Gilow=Berlin. 9. Tonani=
            Ita=
lien. 10. Kroll=Berlin. — Amateure, A=Klaſſe: 185 Km.): 
1. Schmidt=Dresden 6:23,02,4 Stunden; 2. Litſchi=Berlin ¼ Länge 
zurück; 3. Meßthaler=Schwabach 6:32,43 Stunden; 4. Richter= 
Chemnitz 2 Längen zurück; 5. Kugler=Nürnberg 6:32,54,6 Std. — 
B=Klaſſe: 1. Gruenert=Chemnitz 6:41/44 Std.; 2. Kreutzinger= 
Schweinfurt 6:49,24 Std.; 3. Chemnitzer=Chemnitz 6:53,02 Std.
 Ebenſo wie der erſten Etappe am Vorſonntag war auch 
zweiten Etappe des Großen Opelpreiſes von Deutſchland 
gutes Wetter beſchieden. Die 245 Km. lange Strecke von Glog, 
nach Breslau war in ſchlechter Verfaſſung, ſo daß an die Fahr 
ziemliche Anforderungen geſtellt wurden. Geſtartet waren 
Glogau 43 A= und 80 B=Fahrer. 
A=Fahrer: 1. Rudolf Wolke=Chemnitz 7:53 Std.; 2. Bru= 
Wolke=Chemnitz; 3. Dahm=Berlin; 4. Riegel=Chemnitz; 5. Mand 
lartz=Köln; 6. Reim=Chemnitz; 7. Geisdorf=Rüſſelsheim, alle dick 
auf; 8. Michael=Berlin 7:54 Sid.; 9. Zeißner=Rüſſelsheim 7:7 
10. W. Schliep=Berlin, dichtauf. — B=Fahrer: 1. R. Rahr 
Leipzig 8:25 Std.; 2. Oder=Breslau, dichtauf; 3. Renn=Ber 
8:41 Std.; 4. Amling=Berlin; 5. Berochina=Breslau; 6. Theren 
Breslau, alle dich auf. 
Geſamter 
tis nach zwei Etappen: 1. Rr 
ſ=Chemnitz 15:18:05 Std.; 
H. Eeisdorff=Rüſſelshei 
15:22:35 Sid.
Nummer 101
Montag, den 11. Aptil 1927
Seite 7
 Sokal= 
Als 
id am
 Trotz= 
            Froitz=
den 
en der 
fall,
Pferdeſport.
 Karlshorſt. 
1. Glückauf=Hürdenrennen. Für Vierjährige. 3000 Mk. 2800 
Meter. 1. Geſt. Nuhnens Roſenracker (F. Lüder); 2. Enzian; 
3. Waiſenknabe. Ferner: Raffke, Podargos, Primadonna 2. Tot.: 
236, Pl. 38, 14:10. 5—8 Lg.
 3. Wellgunde=Jagdrennen. Herrenreiten. 3500 Mk. 3400 Mtr. 
1. Heinz Stahls Daubenton (Frhr. v. d. Bottlenberg); 2. Maral; 
3. Boruſſia. Ferner: Lelkes, Dede, Atlantic, Diamant, Rahel. 
Tof.: 196, Pl. 36, 15, 13:10. *——8 Lg. 
4. Reſidenz=Hürdenrennen. 5500 Mk. 3000 Mtr. 1. G. 
            Ehren=
frieds Kili (G. Moritz); 2. Lobredner; 3. Mariza. Ferner: Rubel, 
Coeur d’Almee, Lucrezia, Rückſicht, Grand Mouſſeux, 
            Malepar=
tus, Antiope. Tot.: 28, Pl. 15, 44, 26:10, 2—1 Lg. 
5. Labrador=Jagdrennen. Für Vierjährige. 4200 Mk., 3000 
Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Fritz Fromm (Hauſer); 2. Engpaß; 
3. Pommer. Ferner: Final, Karneval 2, Tot.: 49, Pl. 27, 16:10. 
6—3 Lg. 
6. Mars=Jagdrennen. 3000 Mk. 3700 Mtr. 1. R. Knopnadels 
Irkutsk (Wurſt); 2. Gigerl; 3. Flamberg. Ferner: Fippa, 
            Glücks=
ſtunde, Namen, Roſenkönig, Wiwia, Spiritiſt, Harry Whinſtone, 
Ulſter. Tot.: 76, Pl. 20, 25, 15:10, 34—2½ Lg. 
7. Preis von Friedrichsfeld. Herrenreiten. 3000 Mk. 2000 
Mtr.: 1. F. Scholtiſeks Sandhaſe (Hr. Schnitzer); 2. Impreſſario; 
3. Harzreiſe. Ferner: Venus 4, Lord Val, Hexenmeiſter, Puſchkin, 
Bubi, Manuela, Burgunder, Berſeba, Chriſtkind. Tot.: 68, Pl. 
17, 12, 19:10. 1 Lg.—Kopf. 
München=Riem. 
1. Perſieus=Rennen. 1500 Mk. 1600 Mtr. 1. Chr. 
            Traut=
weins Goldelſe (A. Seiffert); 2. Luſtgarten; 3. Canio. Ferner: 
Naive, Simonelle, Loreley. Tot.: 19, Pl. 14, 19:10. 1½—½ 
2. Theodor Kimmerle=Jagdrennen. Herrenreiten. 1500 Mk. 
3400 Mtr. 1. E. v. Moßners Le Pgrodien (Beſ.); 2. 
            Seiden=
ſchwänzchen: 3. Sturm. Ferner: Pandora, Parioli. Tot.: 15, 
Pl. 12, 17:10. W.—W. 
3. Frühlingsrennen. 1500 Mk. 2000 Mtr. 1. A. Gerteis 
Tite Live (S. Robl); 2. My Lord 2: 3. Logenbruder. Ferner: 
Mardomius, Rochebelle, Agnes, Moulin Vert, Cannebiere, 
            Cu=
pido. Tot.: 21, Pl. 13, 17, 13:10. 2—3 Lg. 
4. Honfi=Jagdrennen. 1500 Mk. 3600 Mtr. 1. M. Friedigers 
Glockner (H. Weber); 2. Libuſſa; 3. Aviator. Ferner: 
            Minne=
ſang, Parma 2, Dulcinea. Tot.: 18, Pl. 15, 22:10. W.—W., 
5. Lenz=Ausgleich. 1500 Mk. 1400 Mtr. 1. Ed. Sechſers 
            Dol=
lar (J. Göbl); 2. Terrakotta; 3. Tſcherkeſſin. Ferner: Ueberläufer. 
Tot.: 31, Pl. 10, 10:10. ½—2 Lg. 
6. Bauernfänger=Jagdrennen. 1500 Mk. 3200 Mtr. 1. M 
Schreibers Jahn (L. Keil); 2. Iſpahan; 3. Snob und Paleſtrina, 
totes Rennen. Ferner: Parma 2, Liebe, Martha, Silbertaler, 
Johannisfeuer. Tot.: 127, Pl. 24, 22, 6, 6:10. 5—½ Lg. 
7. Oſter=Rennen. 1500 Mk. 1200 Mtr. 1. A Pfiſters 
            Nord=
pol (A. Seiffert); 2. Blau und Weiß; 3. Digris 2. Ferner: 
            Nord=
ſtern, Lewinus, Hortenſie, Fetan. Tot.: 72, Pl. 10, 10, 10:10. 
½—2 Längen. 
Mülheim=Duisburg. 
1. Begrüßungs=Rennen. Für Dreijährige. 2100 Mk. 1050 
Meter. 1. Gebr. Röslers Scotch=Whisky (E. Pretzner); 2. Agrippa; 
3. Parteigetriebe. Ferner: Meinhardt, Euphrat, Sepp, 
            Pro=
theus, Antigonus, Franziska, Metropolis. Tot.: 21, Pl. 12, 16. 
17:10. 2½—½ Lg. 
2. Preis von Styrum. 2100 Mk. 1600 Mtr. 1. W. Schuberts 
Zwirns Bruder (H. Schmdt); 2. Rari; 3. Nymphe 2. Ferner: 
Lola, Bandola, Patroclus, Lichtenſtein, Tonkunſt. Tot.: 52, Pl. 
13, 15, 14:10. 1½—2½ Lg. 
3. Streithof=Jagdrennen. 2100 Mk. 3200 Mtr. 1. M. 
            Feld=
heims Steinadler (H. Pfeiffer); 2. Mutterlos; 3. Mozart. 
            Fer=
ner: Die Zuverſicht, Leiſtung, Artus, Anitra, Neulichs, Boppard. 
Tot.: 53, Pl. 24, 23, 24:10. ½—1½ Lg. 
4. Verkaufsrennen. 2100 Mk., 3700 Mtr. 1. J. Brockerhoffs 
Jobbe (Klarmann); 2. Dorette; 3. Ajax. Ferner: Staffelei, 
Schützenoberſt. Tot.: 34, Pl. 17, 19. 1—2 Lg. 
5. Preis von Weißenturm. 3500 Mk., 1600 Mtr. 1. Gebr. 
Röslers Tantalus (E. Pretzner); 2. Grenzſchutz; 3. Diavolo. 
            Fer=
ner Nobelmann, Sonderbünoler, Endymion, Aſparagus. Tot.: 
21, Pl. 11, 15, 12:10. 4—1½ Lg. 
6. Saarner Ausgleich. 2100 Mk., 3000 Mtr. 1. M. Lips 
            Dar=
ling (Sawers); 2. Beethoven; 3. Myrte. Ferner Merkur, 
            Mouſ=
ſine, Hippia, Iriſh Bridge, Hungaria, Melethe. Tot.: 35, Pl. 10, 
14, 18:10, 12—15 Lg. 
7. Kahlenberg=Ausgleich. 2100 Mk. 1450 Mtr. 1. Stall Emil 
Burges Tingl=Tangl (A. Dinter) und H. Zimmermanns 
            Iſel=
berg (Saria), totes Rennen; 2. Tirano. Ferner: Sit Tight, 
            Cul=
vert, Pipkin, Eifel, Harlekinabe, Goldat, Vater Rhein, Türmer, 
Golfſtrom, Sam Weller. Tot.: 28 (Tingl=Tangl), 19 (Iſelberg), 
Pl. 103, 47, 18:10, tot.—1 Lg. 
Magdeburg. 
1. Fels=Rennen. Für Drei= und Vierjährige. 2100 Mk. 1350 
Meter. 1. W. Blumes Saladin (E. Haynes); 2. Sanktion; 3. 
Pſyche. Ferner: Camillus, Rhein und Ruhr, Tot.: 15, Pl. 12, 
14:10. Hals—Kopf. 
2. Turnier=Jagdrennen. 2100 Mk. 3200 Mtr. 1. M. 
            Ram=
horfts Immerweiß (H. Edler); 2. Majoran; 3. Donnerwetter, 
Ferner: Tuberoſe, Wingolf, Perimede, Hexentanz. Tot.: 16, Pl. 
11, 11, 11:10. 2—5 Lg. 
3. Preis von Wgldfried. Ehrenpreis und 2600 Mk. 1800 Mtr. 
1. Heinz Stahls Panther (E. Werman); 2. Staffelſtab; 3. Perikles. 
Ferner: Herzog Chriſtoph, Liebhaber, Maas, Dorns, Bruder, 
Tot.: 77, Pl. 14, 11, 14:10. 2—3 Lg.
 4. Magdeburger Frühjahrsausgleich. Ehrenpreis und 4000 
Mark. 1600 Mtr. 1. Graf Seidlitz=Sandr. Bellona (P. Ludwig); 
2. Ruzilo; 3. Pikſieben und Opponent, tot. R. Ferner: Fundin, 
Gralsritter. Tot.: 110, Pl. 32, 20:10, 3—1 Lg. 
5. Verlaufs=Flachrennen. 2100 Mk. 1350 Mtr. 1. E. 
            Hom=
bach und W. Wieſes Orma (O. Schmidt); 2. Brieftaube; 3. 
Varus. Ferner: Mazeppa, Blocksberg, Blaufelche, Pomona, 
O’Straßburg, Interim, Brigitte. Tot.: 25, Pl. 12, 48, 14:10, 
Kopf-Kopf. 
6. Harzburger Jagdrennen. Ehrenpreis und 2100 Mk. 3200 
Meter. 1. M. Nuſſenows Rachegott (Kohoutek); 2. Centrifugal; 
3. Eulalia. Ferner: Balldame, Kaylet, Oberjäger, Heldenſohn. 
Tot.: 52, Pl. 20, 14, 14:10. Hals—5 Lg. 
7. Makua=Ausgleich. 2100 Mk. 1600 Mtr. 1. O. Niebuhrs 
Liſſa (K. Janke); 2. Märchen; 3. Menes. Ferner: Schaumſchläger, 
Humor, Thalyſia, Stella maris, Quilon, Vasko, Taiga, Dürer. 
Tot.: 48, Pl. 20, 24, 18:10. 1—1½ Lg.
UNENIBEHRLICA
 ADRESSBUCH 
der Kraftfahrzeugbesitzer 
im Volksstaate Hessen 
Im Auftrag des Ministeriums 
herausgegeben vom 
Hessischen Verkehrsverband 
(5629a 
308 Seiten gebunden 6.- RM. 
Zu haben in jeder Buchhandlung, bei allen 
Verkehrsvereinen, bei den Agenturen und in 
der Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatt 
L. C. Wittich Veriag / Darmstadt
 Kraftſport. 
Arb.=Athl.=Sportverein Darmſtadt. 
Am 10. April weilte die Mannſchäft obigen Vereins in 
Schriesheim bei Heidelberg zu einem Städtekampf. Gleichzeitig 
war Weinheim 1892 ebenfalls dort zu einem Wettkampf im 
Stemmen. S hriesheim ſtellte eine kräftige und techniſch gut 
durchgebildete Mannſchaft, konnte aber nur 2 Unentſchieden 
herausholen, ſodaß das Reſultat 12:2 Punkte für Darmſtadt 
lautete. 
Boxen. 
Samfon Körner und Ludwpig Haymann im Frankfurter Stadion. 
Geſtern mittag führten Paul Samſon Körner und Ludwig 
Haymann in der Winterſporthalle des hieſigen Stadions einen 
Schaukampf über zwei Runden vor. Samſon Körner, der als 
Leiter des deutſchen Olympiakurſes im Deutſchen Stadion in 
Berlin die Box=Elite ausgebildet hat, demonſtrierte beſonders 
das amerikaniſche Training und gab auch in dem Schaukampf 
ſelbſt praktiſche Anleitungen über die verſchiedenen Arten der 
            Ver=
teidigung und des Angriffes. Der Münchener Ludwig Haymann, 
bekanntlich ein Vertreter des engliſchen „long=range”=Stils, 
            lie=
ferte in ſeinem Vortrag insbeſondere dafür den Beweis, daß 
Boxen durchaus kein roher Sport iſt, ſondern zum mindeſten 
ebenſoviel Kunſt, Taktik und Technik erfordert, wie das Säbel= 
Florett= und Schlägerfechten. Anſchließend an den Schaukampf 
trafen ſich im Leichtgewicht die Frankfurter Kern und Theiß in 
einem Vier=Rundenkampf. Sieger lieb Theiß nach Punkten. Im 
Weltergewicht gewann Beſtändig gegen Becker, ebenfalls nach 
Punkten. Einen recht ſpannenden Kampf lieferten ſich die beiden 
Schwergewichtler Fquſt und Fuchs, der unentſchieden endete. 
Die Deutſchen Amateur=Boxmeiſterſchaften. — 62 Teilnehmer. 
D. R.f. A. B.=Kongreß am Karfreitag in München. 
Der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen hält 
            bekannt=
lich in dieſem Jahre ſeine Meiſterſchaften und den Jahreskongreß 
an den Oſtertagen in München ab. Während die Titelkämpfe 
ſelbſt am Karſamstag und den Oſtertagen ſtattfinden, iſt der 
            Kar=
freitag verſchiedenen Tagungen vorbehalten. Vormittags um 
10 Uhr tritt der techniſche Ausſchuß zuſammen, um 2 Uhr 
            nach=
mittags tagt der Hauptausſchuß und anſchließend um 6 Uhr 
            be=
ginnt der eigentliche Kongreß des Verbandes. Zu den 
            Meiſter=
ſchaftskämpfen liefen 62 Meldungen ein. Von den neun 
            Landes=
verbänden fehlt lediglich Oſtdeutſchland. Die meiſten Meldungen 
gab wieder Berlin mit zehn ab. Südweſtdeutſchland, Bayern, 
Mitteldeutſchland, Weſtdeutſchland, Heſſen=Hannover und Nord=
 weſtdeutſchland entſenden je acht Leute, Nordoſtdeutſchland 
            mel=
dete drei und Südoſtdeutſchland einen Vertreter. Mit Ausnahme 
von Dübbers=Köln kämpfen alle vorjährigen Meiſter in der 
            nächſt=
höheren Gewichtsklaſſe. Auf Grund dieſer Tarſache iſt es nicht 
ausgeſchloſſen, daß es eine Reihe von Ueberraſchungen geben 
kann. 
Motorſport. 
Segraves Weltrekorde. 
Der amerikaniſche Automobil=Verband gibt die Ergebniſſe 
der elektriſchen Meſſungen bekannt, die bei der am 29. März an 
der Küſte von Dayton (Florida) von dem engliſchen Major 
Segrave mit ſeinem 1000 PS=Sunbeam=Ueber=Rennwagen 
            vor=
genommenen Rekordfahrt ermittelt wurden. Die Zeiten, die auch 
beim Internationalen Verband als Weltrekorde auerkannt 
            wer=
den dürften, ſtellen ſich wie folgt: Hinffahrt: 1 Km. in 11,2 Sek. 
(321,423 Km. Stundendurchſchnitt); eine Meile in 97,94 (322,936); 
5 Km. in 56,47 (318,753 Km.). — Rückjahrt: 1 Km. in 10,84 
(332,103 Km.); eine Meile in 17,39 (33,150 Km.); 5 Km. in 53,90 
(333,991 Km.). — Daraus ergibt ſich für die Anmeldung als 
Weltrekord ein Durchſchnitt von: 1 Km. in 11,2 Sek. (326,678 
Km.); eine Neile in 17,665 Sek. (327,972 Km.) und 5 Km. in 
55,185 Sek. (320,175 Km.). Die ſämtlichen Zeiten wurden bei 
fliegendem Start aufgeſtellt. 
Turner=Handball=Städtekampf Frankfurt a. M. — 
            Ludwigs=
hafen. Das vierte Handball=Städteſpiel Frankfurt a. M. — 
            Lud=
wigshafen brachte den Frankfurter Farben den erſten Erfolg. 
Die Frankfurter Stadtmannſchaft ſiegte über die von 
            Ludwigs=
hafen mit 6:4 (Halbzeit 4:2). 
Für das Endſpiel um den badiſchen Handball=Pokal 
            quali=
fizierten ſich am Sonntag S.V. Mannheim=Waldhof und 
            Frei=
burger F. C.
 Rund=Funk=Programme. 
Franffurt. 
Montag, 11. April. Stunde der Jugend. O 4.30: Alte 
            Tanz=
muſik. O 5.45: Leſeſtunde. Hofmannsthal: „Deutſches Leſebuch” 
O 6.15: Stadtrat Schneider: „Jugendwandern und 
            Jugendherber=
gen” O 6.35: Th. Storm: Im Saal”, Novelle. O 7; Italieniſch. 
O 7.30: Engliſch. O 8: Engliſche Literatur. O 8.15: Klavier= 
Quartette. Brahms. Schumann. Ausf.: Amar=Quartett. O 9.15: 
von Kaſſel: Marienlieder für Sopran und Streichquartett. Sopran; 
Magda Schier. 
Stuttgart. 
Montag, 11. April. 3.50: Funk=Feuilleton. O 4.15: Konzert. 
Naef: Torero=Marſch. — Ohlſen: Herbſtkinder. — Beethoven: 
Romanze. — Mendelsſohn: Ouv. Hebriden. — Meyerbeer: Fant. 
Prophet. — Nowowiesky: Slav. Volks=Szene. — Strauß: Wo 
die Zitronen blühn. — Audran: Fant. Die Puppe. O 6.15: Rolf 
Formis: Im Automobil von Stuttgart nach Bagdad. O 6.45: 
Dr. Löwenberg: Deutſche Theaterleiter. O 7.15: Baſtelſtunde. O 8: 
Sinfonie=Konzert des Philharm. Orch., Stuttgart. Sol.: Evelith 
Brooks a. G. Grieg: Klavierkonzert A=moll op. 16. — Liſzt: 
2. Rhapſodie. — Anſchl.: Wunſchabend. Leit.: Max Heye.
Berlin.
 Montag, 11. April. 3.30: Helene Braun: Das Auge für die 
Not. O 4: Dr. Nußbeck: Streifzüge durch Portugal, die Heimat 
des Portweins. O 4.30: „Die Brücke‟, Novelle von Paul Zech. 
O. 5: Ette=Kammer=Orch. O 6.20: Dr. Borchardt: Wann ſollen 
wir Oſtern feiern? O 6.50: Herm. Hellweger: Die Geſtaltung 
des Radfahrverkehrs in Groß=Berlin. G 7.20: Marinebaurat
 O 8.30: Konzert. Henry Eccles: Sonate G=moll. (Eva Heinitz, 
Cello, und Br. Seidler=Winkler, Klav.). — Altitalieniſche Geſänge 
(Eliſabeth Ohlhoff, Sopran). — Saint=Saens: Aus Glucks Alceſte. 
(Prof. Weiß, Klavier), — Faure: Apres un reve. — Kreisler: 
Scherzo (Eva Heinitz). — Fünf Lieder von Rob. Franz (Eliſabeth 
Ohlhoff). — Liſzt: Abendharmonien. Gnomenreigen. Mephiſto= 
Walzer (Prof. Weiß). O 9.30: „Bruno Schönlank”. Einl. Worte: 
Leo Hirſch. 
Stettin. 8.30; Geiſtliche Muſik. Händel:. Ouv. zu Meſſias. 
Tunder: Ach Herr, laß deine lieben Engelein, Kantate für 
Sopran und Orch. (Claire Darius, Sopran). — Stamitz: 
            Oſter=
ſinfonie. — Graupner: Ach Gott und Herr, Kantate für Sopran 
und Orcheſter (Claire Darius). — Dombrowski: Herrgotts=Kantate 
für Sopran, Ba: n, Chor und Orch. (Claire Darius, Sopran; 
P. Meinel, Bariton). Muſ. Leit.: Hansmaria Dombrowski. 
Königswuſterhaxſen. Montag, 11. April. 2.30: Fr. Lüderit= 
Ramelow: Verhütung der Nervoſität von Säugling und Kleinkind. 
O 4: Stadtſchulrat Dr. ing. Barth: Die Bildungsaufgaben der 
gewerblichen Berufsſchule und ihre Durchführung. O 5: Nebermann: 
Schach. O 6: Oberförſter Dr. Hauſendorff: Die Bedeutung der 
Forſtnebenbenutzungen und der Jagd im deutſchen Walde. O 6.30: 
Stud.=Rat Friebel, Zektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 6.55: 
Dr. Hummel: Büroorganiſation u. Bürotechnik: Die neuzeitlichen 
Verfahren und Hilfsmittel. O 7.20: Marine=Baurat Engberding: 
Der Beginn des Weltverkehrs mit Großluftſchiffen im Jahre 1928.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Dienstag, den 12. April 
(nach der Wetterlage vom 10. April): 
Da unſere Wetterlage unter den Einfluß des weſtlichen 
            Hochdruck=
gebietes kommt, iſt mit vorwiegend heiterem und trockenem Wetter zu 
rechnen. 
Die Heſſiſche öffentliche Wetterdienſtſtelle.
 Hauptſchriftleitung: Rudol/ Maup= 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion Reich unn 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmand 
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den 
Iuſeratenteil: Willn Ku 
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Seite 8
Montag, den 11. April 1927
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Nach dem Meisterroman von Paul Keller mit Mady Christians, Werner Fuetterer 
Fritz Falk, Früheres Aitelied des 
Hessischen Landestheaters 
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