Darmstädter Tagblatt 1927


11. April 1927

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Einzelnummer 10 Pfeunige

Bezugspreis:
Be wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. April
bis 30. April 2,18 Reichsmart und 22 Pfennig
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Agenturen 2,40 Reichsmark frei Haus. Poſibezugspreis
im April ohne Beſiellgeld monatl. 2.75 Reichsmart.
Veranwortlichtell ür. Aufnahme von Anzeigen an

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Möchentliche illuſkrierte Beilage:Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
pen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
11. April 1927.
190. Jahrgang

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27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspſg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Reſlamezeile (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswäris 40 Neichpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichsbſg., 92 mm breiie Rellame
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemart
4 Dollar 420 Mark). Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr. Sireilt uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtrelbung jällt jeder
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Banl und Darm=
ſtädter
und Natlonaſbanf.

ede‟
Ordan unseres Korder?
ist mit Nerven durchwebt. Blutumlauf, Atmung, Herztätigkeit, Muskelarbeit,
Verdauung, Gehirntätigkeit, ja selbst unser Seelenleben stehen unter dem Ein-
Huß der Nerven. Darum macht sich die Erlahmung der Nervenkraft in so
mannigtacher Weise bemerkbar.
Im rasenden Tempo unserer Zeit verbraucht sich die Substanz unserer Ner-
ven
so schnell, daß wir gezwungen sind, die Nerven durch besondere Pflege
vor Erschöpfung zu bewahren.
Dazu dient Sanatogen.
Sanatogen ist kein Salzgemisch, kein Reizmittel, sondern Nervennahrung. Es
enthält die Stammsubstanz der Nerven in leichtest verdaulicher und ver-
wertbarer
Form. In allen Fällen von Körper- und Nervenschwäche ist Sana-
togen
das wertvollste Unterstützungsmittel, den Organismus mit neuen Kräften
auszurüsten und die Lebenskratt wieder aufzubauen.
Der sichere Beweis
für diese universelle Wirkung ist in der ärztlichen Begutachtung zu erblicken.
die in der überwältigenden Zahl von mehr als 24000 schriftlichen Außerungen
von namhaften Forschern auf allen Gebieten der medizinischen Wissenschaft
und Arzten der Praxis vorliegt.
Werten Sie einen Blick auf die Rückseite dieses Blattes! Die Stimme der
Arzte spricht dort zu Ihnen! Sie lesen, aut welchen verschiedenen Krank-
heitsgebieten
Sanatogen sich als Kräftigungsmittel bewährt hat und wie vor-
züglich
die Erfolge waren.
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Das wahre Glück der Menschheit
ist Gesundheit und froher Mut!
sowie

eine Gratisprobe SANATOGEN

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Straße

Tage.

alagenten für die Reparationen be=
März 100 182 415,51, die Zahlungen
ahlungen insgeſamt 94 867 711,57, die
die dritte Jahresannuität bis zum
Zahlungen an und für Rechnung der
561 104 525,95, die Zahlungen ins=
en
die Magdeburger Richter, Land=
t
Strafverſetzung und Landgerichts=
ſenat
des Oberlandesgerichts Naum=
wurde
, hat jetzt auch der Preteidiger
ingen das Rechtsmittel der Berufung
rung der Berufung kommt, wird
Großen Diſziplinarſenat des Kam=
llärte
einem Vertreter des Deuvre‟,
Frankreich über die Schuldenregelung
t worden ſei, und daß nur noch über
eine Einigung herbeigeführt werden
ſbleibende Durchſchnittsannuität ver=
e
allmählich zunehmende Staffelung
2Szahlungen in der Durchſchnittshöhe
eplant, womit etwa 25 Prozent der
ilung beſagt, daß geſtern im Schatz=
ch
=griechiſchen Schuldenabkommens er=
dem
außerordentlichen Gericht zum
ſegen den früheren ſozialiſtiſchen Ab=
ſeklagte
wegen des vereitelten Atten=
4. November 1925.

friſe in Genf?
rliner Redaktion.
chen Vorſchlags über die direkte
smaterials durch den vor=
lbrüſtungskonferenz
hat die deut=
g
des Grafen Bernſtorff endlich
n laſſen. Es war ja auffällig,
and ſich bei den Verhandlungen
die unanfechtbare Poſition hatten,
Vertrag berufen konnten, wonach
ur der Anfang der allgemeinen
ſein ſoll.
er Debatte in Genf hat gezeigt,
n an die Erfüllung dieſer ſelbſt=
ſenkt
. Im Gegenteil, Frankreich
uf ein, die Genfer Konferenz zu
ter den Kuliſſen die Unterſtützung
i von deutſcher Seite daraus ge=
gezogen
werden, hat Herr Bern=
nmal
eiklärt. Er hat zwar vor=
and
ſeinen Antrag vielleicht ſpä=
id
ſich alle Schritte vorbehalte, er
u erkennen gegeben, daß es eine
deutſche Geduld nicht hinausgeht.
ide gekommen, wo von deutſcher
chten geſagt werden muß, daß ſie,
wollen, ihre Abrüſtungskonferenz
z denn zum Mitſpielen an einer
zu gut. Wir glauben zu wiſſen,
m Grafen Bernſtorff bereits ent=
gehen
laſſen, und daß darauf die
hren iſt, die er in den letzten
en bereits Mitteilung davon ge=
ter
Umſtänden die weitere Mit=
skonferenz
einzuſtellen gewillt iſt.
ozialdemokraten.

erledigen. Sie ſtellt feſt, daß Rußland über genügend Truppen
verfüge, um nötigenfalls eine Strafexpedition nach China zu
unternehmen, daß die Sowjetregierung aber davon Abſtand
nehme, weil ſie ſich Rechenſchaft davon ablege, daß das Vorgehen
Tſchang Tſo=lins von den imperigliſtiſchen Mächten inſpiriert
worden ſei und nicht die Billigung des chineſiſchen Volkes beſitze.
Das Stocken des nationaliſtiſchen Vormarſches
w. Schanghai, 10. April.
Nach einer funkentelegraphiſchen Meldung aus Tſchinkiang
hat Suntſchuanfang auf ſeinem erfolgreichen Vormarſch an drei
Punkten das Nordufer des Yangtſe erreicht. Obwohl die nord=
chineſiſchen
Truppen den Fluß nicht überſchritten haben, ziehen
ſich die Nationaliſten längs der Eiſenbahn nach Tſchangtſchau
und Nanking zurück. Es beſtehen Anzeichen, dafür, daß die
Nationaliſten auch Puckau zu räumen beginnen.

itten haben eine unverkennbare
gen zwiſchen den Sozialdemokra=
t
. Sie nahmen ihren Ausgangs=
der
ſozialdemokratiſche preußiſche
den Finanzausgleich machte, und
n dem Duell Graßmann Steger=
des
Arbeitszeitnotgeſetzes. Beide
icklung offenſichtlich nicht ſehr er=
ligſtens
eine weitere Verſchärfung
n. Die Sozialdemokraten haben
zlich bei der augenblicklichen Kon=
Hebels ſitzen, ihren Parteiführer
ſcht, der dem Vorwärts einen
ital der neuen Reichsregierung
el iſt in ſeiner ganzen Tendenz
eſichtiges Rückzugsgefecht. Er be=
Behandlung der Probleme einen
Zentrum zu verſichern, daß die
Sozialdemokraten ja gar nicht ſo böſe Leute ſeien. Er ſpricht
ſogar offen aus, daß die Sozialdemokraten die chriſtlichen Arbei=
ter
für die Schaffung des Staates, in welchem dem Arbeiter
ſein Recht, ſein wirtſchaftliches Auskommen und ſein Anteil an
der Kultur werden ſoll, brauchen. Das iſt ein ſehr ſtarkes Zu=
geſtändnis
, weit entfernt von dem Hochmut, den ſonſt die Sozial=
demokratie
zu bekunden beliebt. Hält man dazu noch, daß Herr
Müller (Franken) ſeine Partei geradezu zu entſchuldigen beſtrebt
iſt, weil ſie den Etat abgelehnt hat, mit der Begründung, daß es
ſich nicht um eine grundſätzliche Einſtellung, ſondern nur um eine
Entſcheidung von Fall zu Fall handele, dann ergibt ſich aus dem
ganzen das Bild, daß die Sozialdemokratie ihre Iſolierung in
Preußen fürchtet und bei dem Zentrum um gutes Wetter bittet,
damit die innere Umgruppierung der Partei ſich nicht auch auf
Preußen ausdehnt. Die Warnung des Herrn Stegerwald, daß
die Sozialdemokraten nur ſolange in Preußen in der Regierung
ſitzen, als es dem Zentrum beliebt, hat alſo ſchon gefruchtet.

Ungarn und Italien.
Von unſerem D=Korreſpondenten.
Budapeſt, 10. Ap.il.
Die Reiſe des ungariſchen Miniſterpräſidenten, des Graſen
Bethlen, nach Nom hat überall zu lebhaften Kommentaren An=
laß
gegeben. Von allem anderen abgeſehen, handelt es ſich hier
um eine neue politiſche Aktion Muſſolinis und um ein politiſches
Ereignis in jenem Teile Europas, wo noch vor kurzem ein Krieg
befürchtet wurde. Die Beunruhigung in Albanien hatte eine
Atmoſphäre geſchaffen, in der man jede politiſche Aktivität mit
beſonderer Nervoſität beobachtete. Deshalb atmete man auch
in mehr als einem Außenminiſterium auf, als der Beſuch des
Graſen Bethlen bei Muſſolini ohne ſtörende Manifeſtationen
verlief.
Nichtsdeſtotveniger kommt dieſer Reiſe und den damit ver=
bundenen
politiſchen Entſcheidungen eine große Bedeutung zu.
Für Ungarn handelt es ſich hier um mehrere politiſche Ergeb=
niſſe
, deren Bedeutung nicht hoch genug einzuſchätzen iſt. Mit
dem italieniſch=ungariſchen Freundſchaftsvertrag dieſer Ver=
trag
unterſcheidet ſich nicht von denen, welche Italien mit meh=
reren
anderen Staaten geſchloſſen hat, hat Ungarns außen=
politiſche
Iſolierung und Paſſivität faktiſch aufgehört. In der
letzten Zeit handelte es ſich zwar nur um eine ſcheinbare und
ſelbſt geſvollte Folierung, denn Ungarn wurde wegen der eigen=
artigen
Verſchiebung der Lage am Balkan und der Verſchärfung
der engliſch=ruſſiſchen Spannung diplomatiſch förmlich umwor=
ben
, aber der Freundſchaftsvertrag mit Italien iſt das erſte ſicht=
bare
Zeichen der Konſolidierung der außenpolitiſchen Lage Un=
garns
. Darüber hinaus handelt es ſich aber auch um eine
Sympathiekundgebung, welche durchaus aufrichtig iſt; allein
ſchon deshalb, weil die Freundſchaft zwiſchen Italien und Un=
garn
geſchichtlich verankert iſt.
In Rom wurde auch eine wirtſchaftlich=politiſche Frage ge=
regelt
, das Problem des ungariſchen Seehafens. Vor dem
Frieden von Trianon beſaß Ungarn an der Adria den Seehafen
Fiume, welcher vollkommen ſeinen Bedürfniſſen und Anſprüchen
gemäß ausgebaut war. Fiume iſt italieniſch geworden. Als
zwiſchen den Nachfolgeſtaaten der Habsburgmonarchie eine Ent=
ſpannung
eintrat, entſtand zwiſchen mehreren italieniſchen und
jugoſlawiſchen Häfen ein Wettbewerb um den ungariſchen Ver=
kehr
. Ungarn entſchloß ſich ſchließlich nun für Fiume. Das be=
deutet
einen Sieg der italieniſchen Politik über Belgrad. Be=
kanntlich
führt aber der Weg von Ungarn nach Fiume über
jugoflawviſches Gebiet, ſo daß die Benützung des Freihafens von
Fiume durch Ungarn auch don Jugollawien abhängt.
Schon dieſer Umſtand beweiſt, daß es ſich ungariſcherſeits
gerade in dieſem Punkte nicht um einen Schachzug gegen Jugo=
ſlawien
handeln kann. Lange wurde Budapeſt von Belgrad und
Rom umworben. Wie jetzt erſichtlich iſt, hat die ungariſche
Politik gefühlsmäßig die italieniſche Freundſchaft vorgezogen,
was infolge der Geſtaltung der allgemeinen politiſchen Lage
Ungarn hat ſich ja unter der Führung des Grafen Bethlen gänz=
lich
der engliſchen Politik angeſchloſſen leicht verſtändlich iſt.
Aber die ungariſche Politik iſt mit allen Kräften beſtrebt, das
gute Verhältnis zu Belgrad aufrecht zu erhalten. Und deshalb
will ſie nicht mit Italien zuſammen gegen Belgrad ziehen, ſon=
dern
ſich vielmehr zu einem Vermittler zwiſchen Belgrad und
Rom emporarbeiten. Das iſt auch verſtändlich; denn letzten
Endes iſt Ungarn, trotz aller Sympathien und Freundſchafts=
Lir glauben auch zu wiſſen, daß verträge, nicht italieniſch, ſondern engliſch orientiert. Und die
engliſche Politik will alles andere lieber als eine gefährliche
Spannung an der Adria entfeſſeln.
Bei aller Vorſicht, mit der Graf Bethlen die Annäherung
an Italien vorbereitete, war aber eine gewiſſe Verſtimmung in
Belgrad nicht zu vermeiden. Jugoſlawien fühlt ſich zwiſchen
Italien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien eingekreiſt und iſo=
liert
, und wenn die italieniſch=ungariſche Annäherung eine anti=
jugoſlawiſche
Tendenz gezeigt hätte, wäre man in Belgrad von
der Außenwelt vollkommen abgeſchnitten.
Für Muſſolini iſt der Freundſchaftsvertrag mit Ungarn un=
bedingt
ein außenpolitiſcher Erfolg. Die Ungarn haben ſich
zwnr nicht ſo innig hingegeben, wie er es ge ünſcht hätte
immerhin ärgert man ſich in Paris. Und für eine italieniſche
Außenpolitik, welche an Tatendrang leidet und dabei kein geeig=
netes
Feld für ihre Aktivität finden kann, iſt ſchon jede Beſtäti=
gung
der Tatſache, daß es eine intenſiv funktionierende italie=
niſche
Diplomatie gibt, ein Erfolg.
Die Tatſache, daß der Seeverkehr Ungarns nunmehr durch
Fiume geſichert iſt, bedeutet unbedingt einen großen wirtſchaft=
lichen
Vorteil für Italien. Denn das ganze adriatiſche Küſten=
gebiet
, welches Italien aus dem Erbe der Doppelmonarchie
erhalten hat, leidet an dem Mangel eines wirtſchaftlichen Hinter=
landes
und droht zugrundezugehen. Italien beſaß eben Häfen
genug. Die neu eroberten waren nur läſtige Konkurrenten. Und
die jugoſlawiſche Politik geht automatiſch auf die möglichſte
Erdroſſelung dieſer Gebiete und auf die Geſtaltung eines eigenen
Seeverkehrs aus. In poſitivem Sinne haben die Jugoſlawen
allerdings bisher ſehr wenig erreicht, denn ſie verfügen weder
über einen Seehafen, welcher den italieniſchen ernſtlich Kon=
kurrenz
machen könnte, noch über eine ernſt zu nehmende Han=
delsflotte
. Die einſtigen öſterreichiſchen und ungariſchen Hafen=
ſtädte
mußten ſo erfahren, daß die nationalen Intereſſen oft
nicht mit den wirtſchaftlichen zuſammengehen. Für Italien iſt
es alſo auch ein politiſcher Erfolg, wenn es ſeinen neuen Adria=
häfen
Leben und Verkehr ſichern kann.
Die Frage, ob der ungariſch=italieniſche Freundſchaftsvertrag
dem Frieden dient, beantwortet man in Budapeſt unbedingt mit
Ja. Denn er wird ſchließlich zu einer Annäherung zwiſchen
Belgrad und Rom beitragen, ſo ſchwer ſich dies vielleicht auch
heute vorſtellen läßt. Jedenfalls hat der Ausgang der Kund=
gebungen
in Rom gezeigt, daß man auf die heitle Lage in Sud=
europa
Rückſicht zu nehmen weiß.

[ ][  ][ ]

Im Regen.

Gerade im Regenwetter erweiſt es ſich am beſten, ob eine
Frau es verſteht, ſich wirklich gut anzuziehen. Bekanntlich iſt
nichts damit getan, wenn man ſich an Regentagen nach Möglich=
keit
einmummt, ganz im Gegenteil wirkt man dadurch nur plump
und ungraziös und würde außerdem im Frühjahre die ſchweren
Kleidungsſtücke unangenehm empfinden. Auch der Regenſchirm
hilft oft nicht über eine mangelhafte Garderobe für feuchtes Wet=
ter
hinweg, und man muß darum unbedingt ein oder das andere
Kleidungsſtück beſitzen, das für übles Wetter in Frage kommt.
Natürlich ſollen dies im Prinzip keine Modelle ſein, die man bei
gutem Wetter überhaupt nicht verwenden kann, ſondern Garde=
robeſtücke
, die für die vormittäglichen Zwecke in der Stadt oder
ſpäterhin für die Reiſe zu gebrauchen ſind. Falls man einen
Mantel als Regenumhülle wählt, wird er natürlich für all
dieſe Zwecke ausgezeichnet geeignet ſein, während ein Koſtüm
wieder den Vorteil hat, auch für ſportliche Gelegenheiten heran=
gezogen
werden zu können.
Man muß bei der Regenkleidung vor allen Dingen auf das
zur Verarbeitung gelangende Material großen Wert legen.
Gerade beim Stoff zu ſparen hätte hier wenig Sinn, da dieſe
Modelle gewiß größerer Strapazierung ausgeſetzt ſind als alle
anderen und darum an das betreffende Material beſonders große
Anforderungen geſtellt werden müſſen. Es iſt außerdem von
Vorteil, für die Regenkleidung nicht etwa ein Gewebe zu wählen,
das den Schwankungen der Tagesmode unterworfen ſondern
eines, das durchaus zeitlos iſt, damit man ohne es unange=
nehm
zu empfinden ein ſolches Stück auch mehrere Saiſons
hindurch tragen kann.
Es iſt gewiß vor allen Dingen auch weſentlich, daß das ge=
wählte
Material durchaus waſſerdicht ſei, denn dann tſt der
Schirm leicht entbehrlich, der viele Damen ſehr behindert und
im übrigen wenn Mantel und Hut aus wetterfeſtem und be=
ſonders
widerſtandsfähigem Materiale verfertigt werden
durchaus erläßlich erſcheint. Uebrigens iſt es in letzter Zeit unter
Anwendung eines neuartigen Spezialverfahrens möglich gewor=
den
, jeden nicht allzu poröſen Stoff zu imprägnieren und dadurch
waſſerdicht zu machen.
Im Grunde hält man ſich aber gerne an die bekannten her=
kömmlichen
Regenſtoffe, von denen Covercoat, waſſerdichte Gabar=
dine
und Burberry hervorzuheben wären. Gegenwärtig arbeitet
man allerdings auch vielfach Modelle aus waſſerundurchläſſigem
Fresko, dem eigentümlichen, homeſpunartigen Modegewebe
dieſes Frühjahrs.
Da die Waſſerflecken und das an warmen Tagen raſch erfol=
gende
Trocknen natürlich jeder empfindlichen Farbe unfehlbar
ſchaden würden, ſucht man bei der Regenkleidung immer nur
nach indifferenten Schattierungen. Mittelgrau, Olivgrün und
eine dunkle Sandfarbe haben ſich als ganz beſonders verwendbar
erwieſen. Einfach wie die Stoffe und die Farben ſind auch die
Schnitte der Regenmäntel. Man kennt im Grunde genommen
nur zwei bevorzugte Typen: den geraden Paletot und den
Raglan. Während der gerade Mantel immer aus den früher an=
geführten
imprägnierten Stoffen gearbeitet wird, ſieht man die
Cennis und Promenade.
Eine der vielen Fragen, die die Frauen von heute beſchäf=
tigen
, iſt die: Wie werde ich ſchlank ohne gewaltſame Abmage=
rungskuren
, wie werde ich geſchmeidig ohne den Gebrauch ſchäd=
licher
Pillen, Mixturen und Arzneien, und wie bleibe ich jung,
ohne künſtliche Hilfsmittel zu verwenden?
Natürlich iſt der Sport letzten Endes immer der richtigſte
Ausweg. Schon im Winter hat man über den während des Früh=
jahrs
und Sommers zu pflegenden Sport beraten, und da das
Frühjahr die erſte Gelegenheit zum Tennisſpiel bietet, iſt es ganz
außer Zweifel, daß dieſer Sportzweig einen ganz gewaltigen
Aufſchwung nehmen dürfte.
Immer aber iſt es die gleiche Sache: Die Kleiderſorgen ſind
faſt für jeden Sport, ſei es nun Touriſtik, Segelſport uſw., ſehr

Raglanformen meiſt in waſſer
ter Schirmſeide wiedergegeben.
Wir zeigen ein derartiges M=
als
erſtes Bild unſerer Gruppe.
ſolcher Seiden=Raglan hat
Vorteil, ſehr dünn und leicht zu
kann hoch geſchloſſen und bei
Handgelenken eng zuſammengen
men werden, ſo daß er in Vei
dung mit einem waſſerunemp
lichen glatten Filzhute (langhae
Filzhüte kommen für Regenw
niemals in Frage) einen abſol
Schutz gegen Näſſe bietet. Erw
man noch die neuartigen h
Gummi=Ueberſchuhe mit Reiß=
ſchluß
(die nur den Abſatz des e
hes freilaſſen und den Vorteil
ßer Leichtigkeit und Schmiegſar
haben und dabei nicht allzu koſt
lich ſind wir geben ſolche 1
ſchuhe gleichfalls in unſerer e
Skizze wieder ) ſo wäre damit
Regenkleidung zuſammengeſtellt
nicht für das Frühjahr allein,
dern auch für den Sommer in
tracht kommt, da dieſer Se
Raglan leicht zuſammenlegba
und in einem Täſchchen aus gle=
Material, das nicht mehr als
größe haben muß, transportiert
den kann, alſo vornehmlich
Sommerreiſe ausgezeichnete D
leiſten wird, um ſo mehr, als er
als Staubmantel zu gebrauche
Ganz anderer Art ſind die w.
dichten Stoffmäntel aus den
früher angeführten Geweben.
ſind ſchlicht und gerade, meiſt k
los und mit einem Gürtel zu
mengehalten. Als zweites und
tes Bild zeigen wir ein und d
ben Regenmantel in ſeiner Vo
und Rückanſicht. Sein einziger
hohl aufgenähte Blenden, die
Vorder= und Rückenteil zieren
werden. In der Vorderbahn ſin
einige Knöpfe als einzige Gari
Sattel verſehenen Regenumhan
Natürlich trägt man für ret
Mäntel und Raglans, ſondert
allerdings ganz beſonders, ein
müſſen. Unſere letzte Skizze zei=
gerade
und knopflos iſt, einen
oben feſtgeſteppter Hohlfalte bri
dem eigenartigen und modernei

quälende, da meiſt ſchon die Ko
erheblich ſind und die dazu ne
die Brieftaſche ſehr empfindlich
Wenn wir alſo heute von
wollen, ſo ſind wir von dem E
dieſen Sport keine Spezialkleit
fende Gelegenheit brauchbar u
ſcheint, zu wählen iſt, ſondern
außerhalb der ſportlichen Bei
brauchen kann, ſo daß ſich alſ
nötig erweiſt.
Natürlich gilt hier um ſ
mode im allgemeinen ſehr ein
und Ungezwungenheit der Fort
nötiger Aufputz, keine phantaf
zu atbeitenden Beſätze und vor
all
gu
im
ſei

Mehr als 24000 arztliche Gutachten
liegen vor über die gegensreiche Wirkung des Sanatogen als Nähr- und Kräfti-
gungsmittel
bei den verschiedenen Krankheitserscheinungen, wovon hier natür-
lich
nur ein winziger Bruchteil Abdruck finden kann.

Bei Neurasthenie und
Nervenleiden
Herr Geh. Med.-Rat Prof. Dr. Neißer.
Breslau: .... Meine bisherigen Erfah-
rungen
mit Sanatogen, namentlich bei
schlechten Essern und Neurasthenikern,
waren sehr gunstig.
Herr Generaloberarzt Dr. Herrmann in
Berlin: lch habe von allen Patienten,
denen ich Sanatogen empfohlen habe, nur
lobevswerte Ertolge gehort, besonders
aber bei nervosen Kranken, bei denen
mehrmalige Gaben am Tage die Ermat-
tungszustande
erheblich gebessert haben.
Beigeschwachtem Körper nach
Operationen
Herr Prof. Dr. Dühresen in Berlin:
Sanatogen hat mir zur Krattigung des
geschwachten Organismus vor und nach
Operationen wertvolle Dienstegeleistet.
Herr Stabsarzt Dr. Hensel, Frank-
furt
a. O.: Soeben wieder ganz vor-
zuglichen
Erfolg nach Operation mit
Sanatogen gehabt.
Bei leidenden Frauen
Herr Hofrat Dr. M. J. Wehle in Dres-
den
: lch habe bei mehreren Patien-
tinnen
, die an nervoser Schwache und
Blutarmut litten, mit der Darreichung
von Sanatogen sehr gute Erfolge erzielt.

Bei Schwachezustanden man-
nigtacher
Art, Blutarmut
und Verdauungsstorungen
Herr Geh. Med.-Rat Prof. Dr. v, Tobold.
Berlin: Sanatogen hat sich bei meinen
Patienten, welche in der Ernahrung we-
gentlich
gelitten hatten, und korperlich
heruntergekommen waren, in hervorra-
gender
Weise bewahrt. Der Appetit
steigerte sich merklich, und darauf trat
eine ertreuliche Zunahme des Korper-
gewichtes
ein.
Herr Geh. San.-Rat. Dr. Oscar Mplius.
Rathenow: Es steht fest, daß Sanatogen
ein ganz vorzugliches, leicht verdauliches.
gut bekommliches Mittel ist und nicht
allein bei schwacher Magenbeschaffen-
heit
, sondern auch allgemein auf Blut-
bildung
und Ernahrung so vorteilhatt
wirkt, wie kaum ein anderes Praparat.
Bei Lungenleiden
Herr Dr.med. Rosse, Berlin-Tempelhof:
Sanatogen habe ich besonders bei vor-
geschrittener
Phthieis ( Lungenschwind-
sucht
) oft als einziges Nahrungsmittel an-
gewendet
. Es wurde gut vertragen und hob
den Krattezustand augensichtlich."
Herr Dr. med. E. Bach, Munchen: Bin
mit der gunstigen Wirkung Ihres Sana-
togen
besonders bei etwas appetitlosen
und schlecht genahrten lungenkranken
Patienten sehr zutrieden.

Ernähren und stärken Sie Ihre Nerven durch

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sich zuvor jedoch ausführlicher unterrichten wollen, so eind wir schr gern bereit, Ihnen
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Herren

B

Sanatogen-Werke

auer

GCie.

Berlin SW48

modernen, Bluſenkleidern getroffen
und damit eine Modellart gefunden,
die ſicherlich ſehr beliebt werden
dürfte, um ſo mehr als die bluſigen
Formen mehr Bewegungsfreiheit
geſtatten als die ganz geraden Jum=
per
des Vorjahres.
Wir zeigen nebenſtehend eine
Reihe von Modellen, die für den
Tennisſport empfehlenswert ſind:
Links ein reizendes Kaſha=Kleid,
das aus einem bis auf Spannweite
niedergeſteppten Hohlfaltenrock (der
die notwendige Bewegungsmöglich=
keit
ſichert) und einer einfachen Bluſe
beſteht, deren Kragen und Manſchet=
ten
mit kornblumenblauen Blenden
gerandet ſind, die ſich auch auf dem
Gürtel wiederholen

Mantel, ſondern Kleid mit kurzer
Jacke vereinigt, wobei natürlich
beide Stücke aus gleichfarbigem Ge=
webe
verfertigt ſind. Im Material
ſelbſt wird häufig inſofern ein Un=
terſchied
gemacht, als das Kleid aus
Seide, die Jacke aber aus Stoff (in
gleicher Farbe) gearbeitet wird.
Daß alle modiſchen Neuerungen
und auch das beſonders bevorzugte
Pliſſee hier Verwendung finden, iſt
ſelbſtverſtändlich. Nebenſtehend ein
ſchlichtes Kleid, das feine Pliſſee=
Wirkungen mit Säumchen=Effekten
vereinigt; dazu eine ſchlichte, gerade
Jacke, deren unterer Rand ebenfalls pliſſiert iſt, wie auch die Aer=
mel
die gleiche Verzierung zeigen. Für dieſe ſchlichten Koſtüm=
Compleis die für alle erdenklichen Gelegenheiten bar ſein ſol=
len
wähl: man das heuer ganz beſondeis geſchi
jeblau.

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und Natlonalbank.

Sibt es überhaupt noch eine
Nationalſten=parier in Ching:
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
C.M. P. London, 10. April.
Nach den letzten Mitteilungen über die inneren Spaltungen
muß man in dieſer Beziehung ſehr zweifelhaft ſein. Wie tief die
Spaliung zwiſchen dem gemäßigten und dem kommuniſtiſchen
Flügel klafft, trat in grelle Beleuchtung, als man Tſchang Kai=
ſcher
formell ſeiner oberſten militäriſchen Gewalt entſetzte und
dieſe in die Hände des kommuniſtiſchen Zentralausſchuſſes legte.
China iſt ein uraltes Land, aber ſeine weiſen Männer haben
ſchwerlich die geniale Schöpfung des öſterreichiſchen Hofkriegs=
rates
und ihre verhängnisvollen Folgen gekannt, ſonſt würden ſie
dieſem Schulbeiſpiel ſtupideſter Kriegführung nicht nacheifern.
Tſchiang hat jedoch den Extremen bereits ein Paroli geboten. Er
hat den früheren Präſidenten der Kuomintang, Wang Tſching=
wei
, den er ſelber ſchon von Kanton aus in eine ehrenvolle Ver=
bannung
nach Paris hatte ſchicken laſſen, weil er damals gegen
die aufſteigende Macht der Kommuniſten zu freundſchaftliche Ge=
fühle
bekundet hatte, rechtzeitig telegraphiſch zurückkommen laſ=
ſen
, und ihn erneut als Präſidenten der Kuomintang begrüßt,
gleichzeitig alle militäriſchen Befehlshaber telegraphiſch angewie=
ſen
, in Zukunft nur dem Zentralkomitee der Kuomintang zu ge=
horchen
, deſſen Präſident Wang Tſching=wei ſei, d. h. dieſem ſelber.
Das war der geſchickte Gegenſtreich Tſchiangs gegen die
Schaffung des kommuniſtiſchen Kriegsrates. Wir haben nun alſo
die merkwürdige Situation, daß zwei allgewaltige Zentral=
komitees
exiſtieren, das der Kuomintang und das kommuniſtiſche
unter dem Präſidium von Tſchen Tu=ſchiu. Es iſt daher jetzt
nicht mehr von einer großen Kuomintang=Partei die Rede, ſon=
dern
von zwei Südparteien, die ihre Propaganda mit dem
Namen einer nationalen zieren. Die Kommuniſten haben gute
Miene zum böſen Spiele machen müſſen, denn ſie fühlen ſich dem
Triumvirat Tſchiang=Wang gegenüber zu ſchwach. Da iſt nun
unter dieſem Druck eine von beiden Präſidenten unterzeichnete
Proklamation entſtanden, die an Doppelzüngigkeit und verſteckten
Bedeutungen ein oſtaſiatiſches Muſterſtück iſt. Die Proklamation
erklärt, daß die Kommuniſten offen und ehrlich die nationali=
ſtiſche
Bewegung (alſo nicht eine nationaliſtiſche Partei nach
alten Begriffen) anerkennen, und daß die drei leitenden Grund=
ſätze
von Sun Yat=ſen die leitenden Gedanken der nationaliſti=
ſchen
Bewegung darſtellen. Es wird dann geſagt, daß ſich die
Mitgliedſchaft der Iuternationalen kommuniſtiſchen Par=
tei
auf die nicht=beſitzenden Klaſſen beſchränkt, daß aber für jetzt
eine Allianz mit den beſitzenden Klaſſen zum Kampf mit den ge=
meinſamen
Feinden notwendig ſei. Dann wird auch gerade her=
aus
erklärt, daß eine jede der beiden Parteien, die Kuomintang
und die kommuniſtiſche, ihre getrennten Endziele habe.
Aus dieſen faſt naiv offenen Zugeſtändniſſen geht hervor,
daß nach Niederwerfung des gemeinſamen Feindes die Schluß=
abrechnung
zwiſchen Beiden beglichen werden muß. Es iſt im
Himmliſchen Reiche jetzt immer dasſelbe. Aus einem Bürger=
krieg
entſteht der andere, und dieſer andere wird vielleicht der
mörderiſchſte von allen ſein. Man las in dieſen Tagen in einem
ruſſiſchen Blatte von Kriegsvorbereitungen und Rüſtungen der
Sowjet allerlei Unheilvolles, und hat merkwürdiger Weiſe auf
verſchiedenen Seiten daraus auf finſtere Pläne in der Richtung
auf Südoſt=Europa geſchloſſen. Die Richtung liegt nur nach
Oſten.
Das große Problem für Moskau beſteht nur darin, wie es
feine Kräfte zur Aktion bringen kann, alſo auch auf welchem
chineſiſchen Schauplatz , ohne ſich eine aſiatiſche Großmacht auf
den Hals zu ziehen. Aber es iſt auch höchſt wahrſcheinlich, daß
die europäiſchen Mächte die größeren politiſchen Schwierigkeiten
erſt noch zu gewärtigen haben, gegen welche die jetzigen Noten=
Verlegenheiten nur ein Kinderſpiel ſein dürften. Und dann
kommt vielleicht die eigentliche gelbe Gefahr.
(Eine ruſſiſche Proteſtnote
an Nordching.
EP. London, 10. April.
Nach einer Meldung aus Moskau hat der Rat der Volks=
kommiſſare
nach einer längeren ſtürmiſchen Sitzung beſchloſſen,
die diplomatiſchen Beziehungen mit Nordchina
abzubrechen und den Sowjet=Geſardten in Peking, Kara=
chan
, zurückzuberufen. Eine von Litwinow unterzeichnete Note
iſt in dieſem Sinne der chineſiſchen Delegation in Moskau zu
Händen der Pekinger Regierung überreicht worden. Die Note
ſtellt drei Forderungen auf:
1. Sofortige Räumung der von den chineſiſchen Truppen beſetz=
ten
Gebäude der Sowjet=Geſandtſchaft;
2. Freilaſſung aller gefangenen ruſſiſchen Geſandtſchaftsbeam=

ten und
3. Rückgabe aller beſchlagnahmten Dokumente und Gelder.
Die Note erklärt ferner, daß die Konſuln einſtweilen in Nord=
china
verbleiben werden, um die laufenden Konſulargeſchäfte zu
erledigen. Sie ſtellt feſt, daß Rußland über genügend Truppen
verfüge, um nötigenfalls eine Strafexpedition nach China zu
unternehmen, daß die Sowjetregierung aber davon Abſtand
nehme, weil ſie ſich Rechenſchaft davon ablege, daß das Vorgehen
Tſchang Tſo=lins von den imperigliſtiſchen Mächten inſpiriert
worden ſei und nicht die Villigung des chineſiſchen Volkes beſitze.
Das Stocken des nationaliſtiſchen Vormarſches
w. Schanghai, 10. April.
Nach einer funkentelegraphiſchen Meldung aus Tſchinkiang
hat Suntſchuanfang auf ſeinem erfolgreichen Vormarſch an drei
Punkten das Nordufer des Yangtſe erreicht. Obwohl die nord=
chineſiſchen
Truppen den Fluß nicht überſchritten haben, ziehen
ſich die Nationaliſten längs der Eiſenbahn nach Tſchangtſchau
und Nanking zurück. Es beſtehen Anzeichen, dafür, daß die
Nationaliſten auch Puckau zu räumen beginnen.

Vom Tage.
Nach dem Bericht des Generalagenten für die Reparationen be=
trugen
die Einnahmen im Monat März 100 182 415,51, die Zahlungen
für die Mächte 86 686 980,54, die Zahlungen insgeſamt 94 867 711,57, die
Geſamtſumme der Eingänge für die dritte Jahresannuität bis zum
31. März 1927 659 171 635,38, die Zahlungen an und für Rechnung der
Mächte bis zum 31. März 1927 561 104 525,95, die Zahlungen ins=
geſamt
623 135 912,87.
Im Diſziplinarverfahren gegen die Magdeburger Richter, Land=
gerichtsdirektor
Hofmann, der mit Strafverſetzung und Landgerichts=
rat
Kölling, der vom Diſziplinarſenat des Oberlandesgerichts Naum=
burg
mit einem Verweis beſtraft wurde, hat jetzt auch der Preteidiger
Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune=Göttingen das Rechtsmittel der Berufung
eingelegt. Wenn es zur Durchführung der Berufung kommt, wird
das Berufungsverfahren vor dem Großen Diſziplinarſenat des Kam=
mergerichts
ſtattfinden.
Sowjetbotſchafter Rakowfki erklärte einem Vertreter des Deuvre‟,
daß in den Verhandlungen mit Frankreich über die Schuldenregelung
eine grundlegende Einigung erzielt worden ſei, und daß nur noch über
die Modalität der Jahreszahlung eine Einigung herbeigeführt werden
müßte, da Frankreich eine gleichbleibende Durchſchnittsannuität ver=
lange
, während Rußland für eine allmählich zunehmende Staffelung
eintrete. Es ſeien etwa 62 Jahreszahlungen in der Durchſchnittshöhe
von 60 Millionen Goldfranken geplant, womit etwa 25 Prozent der
Schulden getilgt werden würden.
Eine amtliche engliſche Mitteilung beſagt, daß geſtern im Schatz=
amt
die Unterzeichnung des engliſch=griechiſchen Schuldenabkommens er=
folgt
ſei.
Heute beginnt in Rom vor dem außerordentlichen Gericht zum
Schutze des Staates der Prozeß gegen den früheren ſozialiſtiſchen Ab=
geordneten
Zaniboni und Mitangeklagte wegen des vereitelten Atten=
tatsverſuchs
gegen Muſſolini vom 4. November 1925.

Vor einer Kriſe in Genf?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Ablehnung des deutſchen Vorſchlags über die direkte
Begrenzung des Kriegsmaterials durch den vor=
bereitenden
Ausſchuß für die Abrüſtungskonferenz hat die deut=
ſche
Delegation unter Führung des Grafen Bernſtorff endlich
aus ihrer Reſerve heraustreten laſſen. Es war ja auffällig,
welche Zurückhaltung Deutſchland ſich bei den Verhandlungen
bisher auferlegte, obwohl wir die unanfechtbare Poſition hatten,
daß wir uns auf den Verſailler Vertrag berufen konnten, wonach
die Abrüſtung Deutſchlands nur der Anfang der allgemeinen
Abrüſtung ſämtlicher Staaten ſein ſoll.
Das bisherige Ergebnis der Debatte in Genf hat gezeigt,
daß keine von den Großmächten an die Erfüllung dieſer ſelbſt=
verſtändlichen
Vorausſetzung denkt. Im Gegenteil, Frankreich
richtet ſeine ganze Taktik darauf ein, die Genfer Konferenz zu
ſabotieren und findet dabei hinter den Kuliſſen die Unterſtützung
Englands. Welche Folgerungen von deutſcher Seite daraus ge=
zogen
werden müſſen und auch gezogen werden, hat Herr Bern=
ſtorff
am Samstag zumi erſtenmal erklärt. Er hat zwar dor=
läufig
nur geſagt, daß Deutſchland ſeinen Antrag vielleicht ſpä=
ter
wieder einbringen werde und ſich alle Schritte vorbehalte, er
hat aber zum erſtenmal klar zu erkennen gegeben, daß es eine
Grenze gibt, über die auch die deutſche Geduld nicht hinausgeht.
Der Zeitpunkt iſt nachgerade gekommen, wo von deutſcher
Seite offiziell den übrigen Mächten geſagt werden muß, daß ſie,
wenn ſie ſo weiter arbeiten wollen, ihre Abrüſtungskonferenz
gefälligſt allein betreiben ſollen; denn zum Mitſpielen an einer
Farce hält Deutſchland ſich für zu gut. Wir glauben zu wiſſen,
daß die deutſche Regierung dem Grafen Bernſtorff bereits ent=
ſprechende
Inſtruktionen hat zugehen laſſen, und daß darauf die
entſchiedene Tonart zurückzuführen iſt, die er in den letzten
Sitzungen angeſchlagen hat. Wir glauben auch zu wiſſen, daß
den übrigen Delegationsführern bereits Mitteilung davon ge=
macht
iſt, daß Deutſchland unter Umſtänden die weitere Mit=
arbeit
an der ganzen Abrüſtungskonferenz einzuſtellen gewillt iſt.
4Zentrum und Sozialdemokraten.
Die letzten Reichstagsdebatten haben eine unverkennbare
Verſchlechterung der Beziehungen zwiſchen den Sozialdemokra=
ten
und dem Zentrum gebracht. Sie nahmen ihren Ausgangs=
punkt
von dem Vorſtoß, den der ſozialdemokratiſche preußiſche
Miniſterpräſident Braun gegen den Finanzausgleich machte, und
fanden ſpäter ihre Fortſetzung in dem Duell Graßmann Steger=
wald
bei der dritten Leſung des Arbeitszeitnotgeſetzes. Beide
Parteien ſind über dieſe Entwicklung offenſichtlich nicht ſehr er=
freut
und geben ſich Mühe, wenigſtens eine weitere Verſchärfung
der Beziehungen zu verhindern. Die Sozialdemokraten haben
zu dem Zweck, weil ſie ja ſchließlich bei der augenblicklichen Kon=
ſtellation
am kürzeren Arm des Hebels ſitzen, ihren Parteiführer
Müller (Franken) mobil gemacht, der dem Vorwärts einen
Rückblick über das erſte Quartal der neuen Reichsregierung
ſchreiben mußte. Dieſer Artikel iſt in ſeiner ganzen Tendenz
nichts anderes als ein ſehr vorſichtiges Rückzugsgefecht. Er be=
müht
ſich, durch zurückhaltende Behandlung der Probleme einen
Ausgleich zu ſchaffen, und dem Zentrum zu verſichern, daß die
Sozialdemokraten ja gar nicht ſo böſe Leute ſeien. Er ſpricht
ſogar offen aus, daß die Sozialdemokraten die chriſtlichen Arbei=
ter
für die Schaffung des Staates, in welchem dem Arbeiter
ſein Recht, ſein wirtſchaftliches Auskommen und ſein Anteil an
der Kultur werden ſoll, brauchen. Das iſt ein ſehr ſtarkes Zu=
geſtändnis
, weit entfernt von dem Hochmut, den ſonſt die Sozial=
demokratie
zu bekunden beliebt. Hält man dazu noch, daß Herr
Müller (Franken) ſeine Partei geradezu zu entſchuldigen beſtrebt
iſt, weil ſie den Etat abgelehnt hat, mit der Begründung, daß es
ſich nicht um eine grundſätzliche Einſtellung, ſondern nur um eine
Entſcheidung von Fall zu Fall handele, dann ergibt ſich aus dem
ganzen das Bild, daß die Sozialdemokratie ihre Iſolierung in
Preußen fürchtet und bei dem Zentrum um gutes Wetter bittet,
damit die innere Umgruppierung der Partei ſich nicht auch auf
Preußen ausdehnt. Die Warnung des Herrn Stegerwald, daß
die Sozialdemokraten nur ſolange in Preußen in der Regierung
ſitzen, als es dem Zentrum beliebt, hat alſo ſchon gefruchtet.

Ungarn und Italien.
Von unſerem D=Korreſpondenten.
Budapeſt, 10. Ap.il.
Die Reiſe des ungariſchen Miniſterpräſidenten, des Graſen
Bethlen, nach Nom hat überall zu lebhaften Kommentaren An=
laß
gegeben. Von allem anderen abgeſehen, handelt es ſich hier
um eine neue politiſche Aktion Muſſolinis und um ein politiſches
Ereignis in jenem Teile Europas, wo noch vor kurzem ein Krieg
befürchtet wurde. Die Beunruhigung in Albanien hatte eine
Atmoſphäre geſchaffen, in der man jede politiſche Aktivität mit
beſonderer Nervoſität beobachtete. Deshalb atmete man auch
in mehr als einem Außenminiſterium auf, als der Beſuch des
Grafen Bethlen bei Muſſolini ohne ſtörende Manifeſtationen
verlief.
Nichtsdeſtotveniger kommt dieſer Reiſe und den damit ver=
bundenen
politiſchen Entſcheidungen eine große Bedeutung zu.
Für Ungarn handelt es ſich hier um mehrere politiſche Ergeb=
niſſe
, deren Bedeutung nicht hoch genug einzuſchätzen iſt. Mit
dem italieniſch=ungariſchen Freundſchaftsvertrag dieſer Ver=
trag
unterſcheidet ſich nicht von denen, welche Italien mit meh=
reren
anderen Staaten geſchloſſen hat, hat Ungarns außen=
politiſche
Iſolierung und Paſſivität faktiſch aufgehört. In der
letzten Zeit handelte es ſich zwar nur um eine ſcheinbare und
ſelbſt gevollte Folierung, denn Ungarn wurde wegen der eigen=
artigen
Verſchiebung der Lage am Balkan und der Verſchärfung
der engliſch=ruſſiſchen Spannung diplomatiſch förmlich umwor=
ben
, aber der Freundſchaftsvertrag mit Italien iſt das erſte ſicht=
bare
Zeichen der Konſolidierung der außenpolitiſchen Lage Un=
garns
. Darüber hinaus handelt es ſich aber auch um eine
Sympathiekundgebung, welche durchaus aufrichtig iſt; allein
ſchon deshalb, weil die Freundſchaft zwiſchen Italien und Un=
garn
geſchichtlich verankert iſt.
In Rom wurde auch eine wirtſchaftlich=bolitiſche Frage ge=
regelt
, das Problem des ungariſchen Seehafens. Vor dem
Frieden von Trianon beſaß Ungarn an der Adria den Seehafen
Fiume, welcher vollkommen ſeinen Bedürfniſſen und Anſprüchen
gemäß ausgebaut war. Fiume iſt italieniſch geworden. Als
zwiſchen den Nachfolgeſtaaten der Habsburgmonarchie eine Ent=
ſpannung
eintrat, entſtand zwiſchen mehreren italieniſchen und
jugoſlawiſchen Häfen ein Wettbewerb um den ungariſchen Ver=
kehr
. Ungarn entſchloß ſich ſchließlich nun für Fiume. Das be=
deutet
einen Sieg der italieniſchen Politik über Belgrad. Be=
kanntlich
führt aber der Weg von Ungarn nach Fiume über
jugoſlatviſches Gebiet, ſo daß die Benützung des Freihafens von
Fiume durch Ungarn auch don Jugoflawien abhängt.
Schon dieſer Umſtand beweiſt, daß es ſich ungariſcherſeits
gerade in dieſem Punkte nicht um einen Schachzug gegen Jugo=
ſlawien
handeln kann. Lange wurde Budapeſt von Belgrad und
Rom umworben. Wie jetzt erſichtlich iſt, hat die ungariſche
Politik gefühlsmäßig die italieniſche Freundſchaft vorgezogen,
was infolge der Geſtaltung der allgemeinen politiſchen Lage
Ungarn hat ſich ja unter der Führung des Grafen Bethlen gänz=
lich
der engliſchen Politik angeſchloſſen leicht verſtändlich iſt.
Aber die ungariſche Politik iſt mit allen Kräften beſtrebt, das
gute Verhältnis zu Belgrad aufrecht zu erhalten. Und deshalb
will ſie nicht mit Italien zuſammen gegen Belgrad ziehen, ſon=
dern
ſich vielmehr zu einem Vermittler zwiſchen Belgrad und
Rom emporarbeiten. Das iſt auch verſtändlich; denn letzten
Endes iſt Ungarn, trotz aller Sympathien und Freundſchafts=
verträge
, nicht italieniſch, ſondern engliſch orientiert. Und die
engliſche Politik will alles andere lieber als eine gefährliche
Spannung an der Adria entfeſſeln.
Bei aller Vorſicht, mit der Graf Bethlen die Annäherung
an Italien vorbereitete, war aber eine gewiſſe Verſtimmung in
Belgrad nicht zu vermeiden. Jugoſlawien fühlt ſich zwiſchen
Italien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien eingekreiſt und iſo=
liert
, und wenn die italieniſch=ungariſche Annäherung eine anti=
jugoſlawiſche
Tendenz gezeigt hätte, wäre man in Belgrad von
der Außenwelt vollkommen abgeſchnitten.
Für Muſſolini iſt der Freundſchaftsvertrag mit Ungarn un=
bedingt
ein außenpolitiſcher Erfolg. Die Ungarn haben ſich
zwnr nicht ſo innig hingegeben, wie er es gebünſcht hätte
immerhin ärgert man ſich in Paris. Und für eine italieniſche
Außenpolitik, welche an Tatendrang leidet und dabei kein geeig=
netes
Feld für ihre Aktivität finden kann, iſt ſchon jede Beſtäti=
gung
der Tatſache, daß es eine intenſiv funktionierende italie=
niſche
Didlomatie gibt, ein Erfolg.
Die Tatſache, daß der Seeverkehr Ungarns nunmehr durch
Fiume geſichert iſt, bedeutet unbedingt einen großen wirtſchaft=
lichen
Vorteil für Italien. Denn das ganze adriatiſche Küſten=
gebiet
, welches Italien aus dem Erbe der Doppelmonarchie
erhalten hat, leidet an dem Mangel eines wirtſchaftlichen Hinter=
landes
und droht zugrundezugehen. Italien beſaß eben Häfen
genug. Die neu eroberten waren nur läſtige Konkurrenten. Und
die jugoſlawiſche Politik geht automatiſch auf die möglichſte
Erdroſſelung dieſer Gebiete und auf die Geſtaltung eines eigenen
Seeverkehrs aus. In poſitivem Sinne haben die Jugoſlawen
allerdings bisher ſehr wenig erreicht, denn ſie verfügen weder
über einen Seehafen, welcher den italieniſchen ernſtlich Kon=
kurrenz
machen könnte, noch über eine ernſt zu nehmende Han=,
delsflotte. Die einſtigen öſterreichiſchen und ungariſchen Hafen=
ſtädte
mußten ſo erfahren, daß die nationalen Intereſſen oft
nicht mit den wirtſchaftlichen zuſammengehen. Für Italien iſt
es alſo auch ein politiſcher Erfolg, wenn es ſeinen neuen Adria=
häfen
Leben und Verkehr ſichern kann.
Die Frage, ob der ungariſch=italieniſche Freundſchaftsvertrag
dem Frieden dient, beantwortet man in Budapeſt unbedingt mit
Ja. Denn er wird ſchließlich zu einer Annäherung zwiſchen
Belgrad und Rom beitragen, ſo ſchwer ſich dies vielleicht auch
heute vorſtellen läßt. Jedenfalls hat der Ausgang der Kund=
gebungen
in Rom gezeigt, daß man auf die heikle Lage in Süd=
europa
Rückſicht zu nehmen weiß.

[ ][  ][ ]

Seite 2

Montag, den 11. April 1927

Nummer 101

Aus der Landeshaupiſtadt.
Darmſtadt, 11. April.
Heſſiſches Landesthratcr. In der morgen im Großen Haus ſtatt=
findenden
Wiederholung von Hölderlins Tod des Empedokles
in der textlichen Faſſung von Wilhelm Michel, ſpielt Beſſie Hof=
fart
zum erſten Male die Rolle der Panthea.
Die Vereinigung ehemaliger Real= und Oberrealſchüler hat ihre
Mitglieder zur Hauptverſammlung auf Mittlvoch, den 13. 4.,
eingeladen und erſurt um rege Beteiligung. Die wichtige Tagesord=
nung
bedingt die Mitarbeit aller. Unſer alter Vorſtand tritt leider zu=
nüick
; neue Kräfte müſſen das Steuer ergreifen. In echter Freundſchaft
hat unſere Hundertjahrfeier die Vereinigung wachſen laſſen. Neue
Freunde ſollen geworben werden, für die es Ehrenſache iſt, unſerer Ge=
meinſchaft
anzugehören, die alle Berufe umfaßt. Daher bitten wir
ſchon heute die uns noch Fernſtehenden und alle diesjährigen Abiturien=
ten
beider Oberrealſchulen zum gemütlichen Werheabend mit Damen,
der Anfangs Mai ſtattfinden ſoll, zu erſcheinen. (S. geſtr. Anzeige.)
* Aufführungen von Laienſpielen. Die ſtattliche Schar von Zu=
ſchauern
, die geſtern abend den Frankfurter Laienſpielen der Chriſten=
gemeinſchaft
im Ludwig=Georgs=Gymnaſium beiwohnte, hatte ſicher zwie=
ſpältige
Empfindungen bei den Aufführungen. Auf der einen Seite
hinterließ die Darſtellung einen zweifellos ſtarken Eindruck, dem aber
andererſeits die naive Handlung der Stücke entgegenſtand, um ein wirk=
lich
dramatiſches Erlebnis in dem Hörer zu geſtalten. Stoff und Form
(die letztere ſprachlich erneuert) führen in die Anfänge der deutſchen dra=
matiſchen
Dichtung zurück, die auf religiöſem Gebiete lagen. Man wird
bei dem Paſſionsſpiel aus dem Bayeriſchen Wald und dem Redentiner
Oſterſpiel, die geſtern hier aufgeſtihrt wurden, Geiſtliche als Verfaſſer
annehmen müſſen. Beide Spiele ſtellen noch nicht die älteſte Form ihrer
Art dar, ſondern ſie zeigen ſchon eine etwas vorgeſchrittenere Entwick=
lungsſtufe
an; ſie ſtammen auch erſt aus dem 14. Jahrhundert, wührend
die älteſten Spiele bereits dem 12. Jahrhundert angehören. Die Paſ=
ſions
= und Oſterſpiele ſind urſprünglich hervorgegangen aus Vorleſun=
gen
der Leidensgeſchichte Chriſti mit verteilten Rollen. Allmählich hat
ſich an beſtimmte Motive eine einfache dramatiſche Handlung geſchloſſen,
die auch wirklich in der Kirche dargeſtellt wurde. Als aber Text und
Darſtellung immer mehr verweltlichten, wurden die Spiele aus den
Kirchen verbannt. Nun lebten ſie erſt recht auf, wurden eifrig gepflegt
und erforderten manchmal tagelange Aufführungen. Reſte dieſer Volks=
dramatik
haben ſich bekanntlich in den Oberammergauer Paſſionsſpielen
erhalten. Dieſer Gattung der dramatiſchen Poeſie ſind auch die hier
gebotenen Laienſpiele einzureihen. An ihnen fällt äußerlich die einfache
Ausſtattung auf; der Phantaſie der Zuſchauer iſt das Meiſte übedlaſſen.
Ihr inneres Weſen läßt noch erkennen, daß ſie eng mit dem religioſen
Kult verbunden waren. Im ganzen ſind beide Spiele (was auch für
andere gilt) ohne dramatiſche Spannung und Steigerung. Die Perſonen
kommen und gehen, wie es gerade die Handlung erfordert, und nie iſt
das Auf= oder Abtreten näher motiviert. In dem Paſſionsſpiele bei=
ſpielsweiſe
ſucht Jeſus ſeine Mutter; er macht nur einen Schritt vor=
wärts
und begegnet ihr dann. Im ganzen bewegt ſich die Darſtellung
in den einfachen Formen, wie ſie von der Hans Sachs=Bühne weiteren
Kreiſen bekannt iſt. Iſt die Handlung mehr epiſch als dramatiſch, ſo
wird von den Laienſpielern eher ein rhetoriſches oder deklamatoriſches
Können als eine eigentlich dramatiſche Schulung verlangt, und dieſe
beſaßen aller Darſteller. Gerade Dilettanten ſind wohl eher befähigt
als Berufsſchauſpieler, dieſe geiſtlichen Dramen zu neuem Leben zu er=
wecken
. Sie verdienen es wegen ihrer ſchlichten, eindringlichen Sprache.
Nicht ohne Rührung vernimmt man die Klagen der Maria in dem erſt=
erwähnten
Spiel, und nicht ohne ſtark gefeſſelt zu ſein, hört man die
Worte Chriſti in dem Redentiner Oſterſpiel, das ſeinen Namen von dem
Orte ſeiner Entſtehung, Redentin bei Wismar in Mecklenburg, führt.
In dieſem Spiel ſind noch bemerkenswert die humoriſtiſchen Teufels=
ſzenen
, die auch bei der Aufführung ſchön zur Geltung kamen. Im
ganzen hat wohl die Aufführung ſehr gefallen; einen äußerlichen Grad=
meſſer
hierfüir gab es nicht, weil der geiſtliche Inhalt und die Art der
Darſtellung einen lauten Beifall von ſelbſt verbaten.
Eine Jugendfeier veranſtaltete geſtern nachmittag im Kleinen
Haus des Landestheaters die Sozialiſtiſche Arbeiterjugend
Darmſtadts. Die gutbeſuchte Feier wunde mit einem Muſikvortrag
eröffnet, woran ſich ein Prolog ſchloß, der die Schönheit der Natur
pries. Die weitere Vortragsfolge beſtand in Volksliedern und Volks=
tänzen
, von Knaben und Mädchen ausgeführt in der Art, wie ſie Wan=
dervögel
bieten. Die Lieder wurden gut geſungen und die Reigen ſowie
die Einzeltänze waren vortrefflich einſtudiert; auch die Bildwirkung
war recht hübſch. Die erſte Abteilung ſchloß mit einem Spiel von Karl
Bröger: Der junge Baum, in dem verſchiedene Alteus= und Geſchlech=
tertypen
in ihren Lebensanſchauungen einander gegenübergeſtellt waren.
Die zweite Abteilung beſtand in der Aufführung des Chorwerkes von
Bruno Schönlank: Jugendtag‟ Sieht man von der politiſchen Tendenz
die übrigens weniger in den Worten als in der Ausſtattung her=
vortrat
ab, ſo iſt die Schöpfung beachtenswert, weil darin der Ver=
ſuch
gemacht wird, Sprechchöre in ausgiebigem Maße zu verwenden.
Man kann wohl nicht ſagen, daß das Experiment ſonderlich geglückt iſt.
Dem Verfaſſer hat eine muſikaliſche Wirkung vorgeſchwebt wie er ja
auch ſeine Dichtung Chorwerk nennt , aber, ſo gern man dieſelben
Melodien öfters hört, ſo wenig wirken geſprochene Wiederholungen,
an denen hier gerodezu eine Ueberfülle herrſcht. Die Einzelſprecher er=
wieſen
ſich als eindrucksvoller. Brögers voraufgegangenes Spiel iſt
ungleich ſchlichter, geiſtiger; Schönlank arbeitet äußerlicher, mit klingen=
den
Worden und berechneten Effekten. Das Werk zeigt den Kampf einer
neuen Jugend mit Not, Zwietracht und Haß. Die Jugend ſiegt in die=
ſem
Mingen und der Sprechchor ſingt zum Schluß Schillers Welt;horal
Freude, ſchöner Götterfunken‟ Die beiden Auffüihrungen fanden eine
gleich günſtige Aufnahme bei den Anweſenden wie die zuerſt genannten
Programmnummern.
Das Orpheum iſt während der Karwoche geſchloſſen.

*Der Ortsbürgernutzen in der Stadi
Heppenheim vor dem Verwaltungsgerichtshofe
1. Vorentſcheidung gegen den Schulverwalter Peter Mayer in
Wattenheim. Der Schulverwalter war zur in Betracht kommenden
Zeit in Herbſtein tätig; er hat einen Schüler mit der Hand geſchlagen,
beſtreitet aber jegliche Ueberſchreitung des Züchtigungsrechts. Die Kinder
begrüßten ihn ſ. Zt. mit dem Verschen: Herr Mayer, was koſten die
Eier? Mayer hatte keinen leichten Stand bei den Schülern. Rechts=
anwalt
Scheer=Herbſtein hat Namens des Vaters des Schüileus Kübel
Anzeige erſtattet. Der Schulverwalter iſt nachträglich erſchienen. Er
gibt zu, den Küihel wegen Unaufmerkſamkeir mit einem Rohrſtock auf
die Hand geſchlagen zu haben. Das Urteil verneint mit dem Vertreter
des Staatsintereſſes eine Ueberſchreitung des Züchtigungsrechts.
2. Antrag des Kreisamtes Heppenheim auf Aufhebung von
Gemeinderatsbeſchlüſſen wegen Ortsbürgernutzen in der Sradt Hep=
penheim
. Es handelt ſich um eine kreisamtliche Beanſtandung zweier
Gemcinderatsbeſchlüſſe bzw. Stadtverordnetenverſammlungsbeſchlüſſe
aus dem Jahre 1924. In Auskegung des Art. 2 des heſſiſchen Geſetzes
vom 22. November 1872, bet: Verteilung des Ortsbürgernutzens hat die
Oberförſterei Heppenheim feſtgeſtellt, daß bei Verteilung des Losholzes
das zuläſſige Maß an Feſtmetern durch die Stadt eiberſchritten ſei. Der
Provinzialausſchuß hat der kreisamtlichen Beanſtandung durch am
9. Juli 1926 zugeſtelltes Urteil ſtattgegeben und erkannt, daß die Ver=
teilung
von Losholz an die Ortsbürger 2283 Feſtmeter jährlich nicht
überſchreiten darf. Ueber die Höhe der im Jahre 1872 feſtgelegten An=
teile
dürfe nicht hinausgegangen werden. Ein Gutachten der Forſt=
abteilung
des Finanzminiſteriums beſchäftigt ſich mit der Umrechnung
der Wellen alten Maßes in ſolche neuen Maßes und ſtellt feſt, daß die
neuen Wellen einen größeren Feſtgehalt haben. Die Stadt Heppenheim
beruft ſich auf ein früheres Urteil des Verwaltungsgerichtshofes aus
1994, das auf die Lokalſtatuten zurückgreift. Der Vertreter der Stadt
beruft ſich auf die jahrelange Uebung, dadurch begr indete Obſervanz
und mittlerweile eingetretene Verjährung.
Zunächſt wird Wiedereinſetzung in den vorigen Stand gegen den
Ablauf der Berufungsfriſt beantragt, weil der Urteilsausfertigung des
Provinzialausſchußerkenntniſſes eine Rechtsmttelbelehrung nicht bei=
gefügt
ſei. Die Stadt Heppenheim beantragt in materieller Richtung
Aufhebung des angefochtenen Provinzialausſchußurteils und Zurück=
weiſung
der kreisamtlichen Beanſtandung. Die Stadt hält der Anfech=
tung
des Kreisamtes die Rechtskraft der Entſcheidung des Verwaltungs=
gerichtshofes
von 1904 entgegen und betont die Tatſache, daß die Orts=
birgergemeinſchaft
52 Jahre lang unbeanſtandet den Ortsbürgernutzen
ausgeübt habe und die Verteilung in der gleichen Weiſe erfolgt ſei.
Deshalb ſei das Recht kraft Erſitzung erworben worden. Dieſe Er=
ſitzung
ſei auch bei öffentlich=rechtlichen Anſprüchen nach dem damals
geltenden gemeinen Rechte zu beurteilen, wie aus Dernburg=Pandekten
und einer Reichsgerichtsentſcheidung abgedruckt in Band 5 S. 133
der offiziellen Sammlung ergangen in einer heſſiſchen Sache,
hervorgehe.
Der Vertreter des Kreisamtes hält dafür, daß das Urteil von 1904
nur einen damaligen Gemeinderatsbeſchluß zum Gegenſtande habe. Ein
gewohnheitsrechtlicher Zuſtand könne ſich gegen das Geſetz von 1872 nicht
ausbilden. Er weiſt noch darauf hin, daß das Heppenheimer Lokal=
ſtatut
von 1864 datiere und nur Wellen alten Maßes im Auge habe.
Der Vertreter des Staatsintereſſes ſteht auf dem Standpunkt, daß nur
die in dem Gutachten errechnete Menge des Losholzes den Ortsbürgern
zugute kommen könne. Seit 1900 (Inkrafttreten des BGB.) könne kein
Gewohnheitsrecht ſich mehr bilden, noch eine Erſitzung ſtattfinden. Der
Vertreter der Stadt Heppenheim hält dem entgegen, das BGB. müiſfe
hier ganz ausſcheiden, da hier gemeines Recht zugrunde zu legen ſei.
Das Urteil verwirft die Berufung der Stadt Hep=
penheim
als unbegründet.
3. Kreisamtliche Beanſtandung der Wahl des zweiten Beigeordnelen
in der Gemeinde Weiſenau. Am 13. Dez. 1925 fand in Weiſenau
die Wahl des zweiten Beigeordneten ſtatt. Es wurde der Gemeinderat
Franz Th. Schmeider gewählt, der Arbeiter beim Gaswerk iſt. Der
Vüirgermeiſter fragte bei Schmeider an, ob er die Wahl annehme.
Schneider erwiderte, er nehme die Wahl an, doch werde er als Arbeiter
im Gaswert ſeine Tätigkeit nicht niederlegen, er ſei weder Beamter
noch Angeſtellter im Sinne des Wahlgeſetzes. Der Bürgermeiſter be=
anſtandete
daraufhin die Wahl, weil ihm nicht angängig erſchien, daß
der Gaswerksarbeiter als Beigeordneter Vorgeſetzter des Betriebsleiters
im Gaswerk ſein könne. (Schneider iſt auch Obmann des Berriebsrates.)
Das Kreisamt Mainz beanſtandete die Wahl und der Kreisausſchuß hat
am 29. April 1926 in ſeiner Mehrheit die Wahl Schneiders für
ungülkig erklärt, weil die Annahme der Wahl an die Bedingung, daß
er die Arboit nicht niederlege, geknüpft. Dagegen hat auf Berufung
Schneiders der Provinzialausſchuß der Provinz Rheinheſſen die Wahl
für gültig erklärt, jedoch zugleich ausgeſprochen, daß Schneider
das Beigeordnetenamt erſt ausüiben darf, nachdem er aus dem Dienſt
der Gemeinde Weiſenau ausgeſchieben ſei. Das Gericht zweiter In=
ſtanz
erläutert das Geſetz dak in, daß nach arbeitsrechtlichen Begriffen
auch ein Gemeindearbeiter als Angeſtellter erſcheine. Auf Reviſion des Kreis=
direktors
hat ſich der Verwaltungsgerichtshof mit der Angelegenheit zu
befaſſen.
Erfchienen iſt der Bürgermeiſter von Weiſenau, der Gewählte und
ſein Beiſtand, Geirerkſchaftsſekretär Herrmann.
Der Vertreter des Staatsintereſſes erachtet, daß der gewählte
Schneider unter den Begriff des Angeſtellten fällt (dies in Ueberein=
ſtimmung
mit dem Innenminiſterium); er ſei als Bedienſteter verſiche=
rungspflichtiges
Mitglied der gemeindlichen Fürſorgekaſſe. Der
Fall ſolle nicht eintreten können, daß jemand gleichzeitig Vorgeſetzter
und Angeſtellter ſein könne. Die Erklärung Schneiders ſei ohne Vor=
behalt
als Annahme der Wahl zu deuten nach Art. 58 des Wahlgeſetzes.
Hier ſtehe aber Art. 78 des Wahlgeſetzes entgegen, der eine poſitive
Erklärung verlange, nämlich gleichzeitig die, mit Antritt des Amtes
die Steile aufzugeben. Eshandelt ſichhier um eine präju=
dizielle
Entſcheidung. Das Verwaltungsgericht habe lediglich

Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Sonntag, den 10. April.
Parſifal.
Ein Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner.
Die ſchöne Gewohnheit, die Karwoche durch eine Parſifal=
Aufführung einzuleiten, wurde heute fortgeſetzt und fand die
erneute durch ſtarken Beſuch Andächtiger beſtärkte Zuſtimmung.
Iſt die Ausnahmszeit für dieſes Ausnahmswerk berechtigt, ſo
hat andererſeits zurzeit unſere Bühne das Glück, mit einer in
jeder Hinſicht würdigen Aufführung aufwarten zu können. Sie
wurde diesmal erhöht durch die Mitwirkung eines Meiſters wie
Profeſſor Max v. Schillings aus Berlin als muſikaliſchen
Leiters. Leider nicht auch durch die ſeiner Gattin, Barbara
Kemp, auf deren uns verſprochene Darſtellung der Kundry hohe
Erwartungen geſetzt waren.
Aber wir beſitzen ja noch in Charlotte Maſſenburg eine
Künſtlerin hohen Grades, die vor zwei Jahren gerade als Kun=
dry
ihre künſtleriſche Laufbahn hier antrat, um ſich in ftetig wach=
ſender
Entwicklung von Stufe zu Stufe zur jetzigen bewunderns=
werten
Höhe zu ſteigern. Wir würden es zu bedauern haben,
eine Künſtlerin von ſolchem Ausmaß und vielſeitiger Verwen=
dungsmöglichkeit
in nächſter Spielzeit entbehren zu ſollen, die
uns Geſtalten wie Fidelio, Iſolde, Rezia, Aida vor die ergriffene
Scele zu ſtellen imſtande war. Ihre heutige Kundry zeigte ſie
auch wieder als die von ihrer Aufgabe feeliſch ganz erfüllte und
ſie eindrucksvoll erfüllende Künſtlerin.
Um dieſe einzige Frauenfigur als den einen Pol der Hand=
lung
dreht ſich alles Geſchehen, ebenſo wie um den anderen Pol
Parſifal, während die eigentlich treibenden Kräfte von Amfortas
einerſeits, von Klingſor andererſeits ausgehen. Für den Par=
ifal
haben wir das Glück, in Gotthelf Piſtor einen Darfteller
zu beſitzen, den die ernſte Erfaſſung ſeiner beſonderen Aufgabe,
ine ganz ſeltene Gabe der Geſtaltung und ein künſtleriſches
Können großen Formates zur überzeugenden Darſtellung dieſes
einzigartigen Helden vorzüglich geeignet macht, und ihn ja auch
als ſolchen nach Bayreuih berufen hat. Das bewies wiederum
ſeine heutige wundervolle Leiſtung.
Amfortas und Klingſor haben in den Herren Aldori und
Kuhn ſtimgeraltige, charalteriſtiſche Vertreter, deren ſtarke
Leiſtungen heute beſonders ſtimmungsbildend ſchienen. Für den
die beiden Welten verbindenden Gurnemanz wohl eine der
ſchönſten Baßrollen, auch die umfangreichſte, die geſchrieben
wurde iſt unſer Johannes Biſchoff von je ein Meiſter

reifer geiſtiger Durchdringung. Den Titurel ſang Alfred Karen
lobenswert.
Das Gelingen jeder Parſifalaufführung hängt weſentlich von
den Chören ab. Den Männerchören im erſten und dritten Akt,
den weiblichen der Blumenmädchenſzene, insbeſondere den
Knabenchören der Abendmahlsfeier. Durch die dankenswerte Be=
teiligung
von Damen des Muſibvereins, Mitgliedern des Quar=
tett
=Vereins 1920 und des Samperſchen Knabenchors (Leitung
Berthold Sander und Lehrer Samper) iſt bei ums eine Wir=
kung
geſichert, die mühevolle, ernſteſte Probearbeit zur Voraus=
ſetzung
hat. Als Chorführerinnen bewährten ſich die Damen
Buchheim, Albrecht, Kapper, Penſe, Müller=
Wiſchin, Roerig; als Gralsritter und Knappen die Damen
Penſe und Müller=Wiſchin, die Herren Ebert, Strze=
letz
, Grauert, Vogt.
Die Bühnenbilder Arthur Pohls zeigten wieder ihre oft be=
ſchriebenen
Vorzüge und Nachteile. Die Regie H. E. Mützen=
bechers
brachte, im weſentlichen dem Bayreuther Vorbild folgend,
beſonders im zweiten Akt ſehr günſtig wirkende Veränderungen.
Anfang und Schluß dieſes Aktes bleiben jedoch nach wie vor
ſzeniſche Unmöglichkeiten.
Ueber dem Ganzen ſtand die vornehme Perſönlichkeit Max
von Schillings, deſſen ſtarker künſtleriſcher Wille ſich mit
großzügiger Klarheit abzeichnete, und in der abgeklärten Geſamt=
ſtimmung
und dem wundervoll ſpielenden Orcheſter zur weihe=
vollen
Auswirkung kam.
v. H.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
* Hans Much: Hippokrates der Große. Hippokrates=
Verlag. Dieſes Buch, geſchrieben im Verlauf eines Jahres in Ham=
burg
, Spanien, der Schweiz, geſchrieben von einem Mann, der in der
Praxis und mitten im Kampf der Meinungen ſteht, der ſich b=müht, nicht
weniger Forſcher als Arzt zu ſein, deſſen Büicher (über Biologie,
Buddha, Backſteingotik ) ein halbes Hundert bald erreichen, iſt als
Ganzes notwendig unvollkommen, viel zu wenig geſtrafft, nicht ohne
Widerſprüche bei vielen Wiederholungen. Aber es iſt zugleich die Arbeit
eines Mannes, der, ausgehend von Erfahrung und bedeutendem Ein=
zellviſſen
auf mancherlei Gebieten, um Einſicht in univerſale Zuſam=
menhänge
ringt, und es weiſt in allen weſentlichen Fragen eine Fülle
guter und richtiger Kriterien auf.
Hipvokrates iſt ebenſo wenig der Große, wie Griechenland das Große
war, als welches man es vor hundert Jahren und mitunter geſtern noch
anſah. Er iſt Erbe und Ausläufer, und die griechiſche Kultur war die
(ziemlich geringe) Spur der unvergleichlich größeren Kulturen Aegyp=
tens
, Babyloniens. Indiens (um nicht unabhängig von Much noch wei=
ter
zuriickzugehen). Wir haben heute in der Chirurgie weitgehende
handwerkliche Fähigkeiten, aber die Chirurgie Indiens war nicht weſent=
lich
ſchlechter; wir wiſſen heute in der Angtomie weſentlich mehr als

darüber zu entſcheiden, ob die Wahl gültig ſei oder nicht; darüber hin=
ausgehend
ſei keine Entſcheidung zu treffen. Der Gewählte könne in
ſein Amt nicht vom Bürgermeiſter eingefeihrt werden, inſolange er die
Stelle als Angeſtellter nicht aufgegeben habe. Es ſei, da die Wahl nicht
angenommen ſei, die Wahl deshalb für ungültig zu erklären.
Das Urteil weiſt die Reviſion des Kreisbiraktors
als unbegründet zurück.
Unberechtigte Teilnahme am Rundfunk iſt ſtrafbar! Der Nund=
funk
, der bereits in weiten Kreiſen der Bevölkerung Einkehr gehalten
hat, wird nach und nach Gemeingut aller Voltsſchichten. Es erſcheint
daher angebracht, die hierüber beſtehenden geſevlichen Vorſchriften der
Oeffentlichteit mehr und mehr geläufig zu machen. Es ſoll ſomit der
hauptſächlichſte Teil dieſer Beſtimmungen hier kurz erörtert werden.
Vielfach herrſcht durchaus noch Unklarheit hinſichtlich der Vorſchrift über
die notwendige Genehmigungserteilung zur Errichtung und Benutzung
einer Rundfunkanlage. So kommt es u. a, häufig vor, daß der Inhaber
einer Wohnung bei ſeinem Auszug ſeine Rundfunkanlage an ſeinen
Nachfolger verkauft. Letzterer nunmehr ſchließt an dieſe Anlage ſeinen
Aparat nebſt Hörer kurzer Hand an, ohne ſich üüber die einzuholende
Genehmigung Gedanken zu machen. Solches Handeln jedoch zieht nach
der Vorſchrift zum Schutze des Rundfunkverkehrs eine Beſtrafung nach
ſich wegen unberechtigten Betriebes der Rundfunkanlage. Nach § 31 da=
ſelbſt
dürfen Funkanlagen nur mit Genehmigung der Reichstelegraphen=
Verwaltung errichtet oder betrieben werden. Nach dem Beiſatz oder
betrieben werden ergibt ſich, daß nicht nur derjenige, der eine Funk=
anlage
errichtet, ſondern auch jener, der eine bereits errichtete und ge=
nehmigte
Anlage betreiben will, erneut hierzu einer Genehmigung be=
darf
. Aus § 2 der genannten Verordnung geht klar hervor, daß die
Erteilung der Genehmigung nicht für die Anlage, ſondern für den Un=
ternehmer
gilt. Will der Staat verhüten, daß geheime Funkanlagen
entſtehen oder daß Funkanlagen zum Nachteile des Staatswohles aus=
genutzt
werden, ſo muß er wiſſen, nicht nur, ob Funkanlagen errichſtet
ſind, ſondern auch, von wem ſie betrieben werden.

mungen für Poſtkarten entſprechen müſſen, koſten im Ortsbereich des
Aufgabeortes, auch wenn ſie mit beliebigen handſchriftlichen Zuſätzen
verſehen ſind, 3 Pfg. Sollen ſie im Fernverkehr gegen die Gebühr für
Volldruckſachen (3 Pfg.) befördert werden, ſo dürfen außer den ſogen.
Abſenderangaben (Abſendungstag, Name, Stand und Wohnort nebſt
Wohnung des Abſenders uſw.) noch weitere füinf Worte, die aber mit
dem gedruckten Wortlaut in leicht erkennbarem Zuſammenhang ſtehen
müſſen, handſchriftlich hinzugefügt werden. Die in offenem Umſchlag
verſandten Oſterkarten koſten ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts
wie nach außerhalb nur dann 3 Pfg., wenn auf der Karte außer den
Abſenderangaben (ſiehe oben) nichts weiter geſchrieben iſt. Iſt jedoch ein
vorhandener Wortaufdruck wie Herzlicher Glückwunſch zum Oſterfeſte‟
u. dgl. handſchriftlich durch geſtattete Nachtragungen bis zu fünf Wor=
ten
, z. B. durch den Zuſatz ſendet, Ihre‟, Dein Freund ſendet
Dir, ſendet wit beſten Grüßen Ihre, ergänzt, ſo iſt die Gebühr ſir
Teildruckſachen, alſo 5 Pfg., zu entrichten. Weitere Nachtragungen be=
dingen
die Briefgebühr (im Ortsverkehr 5 Pfg., nach außerhalb 10 Pfg.).
Auf Karten, die lediglich ein gedrucktes Bild, aber keinen Aufdruck von
Worten tragen, dürfen handſchriftlich nur die Abſenderangaben hinzu=
gefügt
werben. Andernfalls unterliegt die Sendung bei Verſendung
als offene Karte der Poſtkartengebühr, bei Verſendung unter Umſchlag
der Briefgebtihr. Unzureichend freigemachta Sendungen werden mit
Nachgebühr belaſtet. Es kann daher den Verſendern nur dringend
geraten werden, die Beſtimmungen zu beachten.
Darmſtädter Wochenmarkts=Kleinhandelspreiſe vom 9. April (je
Pfund bzw. Stück in Pfg.): Gelberüben 68, Roterüben 1215, Spinat
325, Schwarzwurzeln 3540, Rotkraut 1518, Weißkraut 1518,
Grünkohl 1215, Noſenkohl 3035, Zwiebeln 1518, Knoblauch 80,
Tomaten 100110, Feldſalat (Lattich) 7080, Gärtner=Kopfſalat 30 bis
35, Salatgurken 150, Blumenkohl (ausländ.) 40100, Sellerie 1050,
Lauch 510, Meerrettich 6070, Radieschen 1015, Spätkartoffeln 78,
Mäuschen 18, Tafeläpfel 3545, Wirtſchaftsäpfet 2530, Wirtſchafts=
birnen
1825, Bananen 7080, Apfelſinen 515, Zitronen 510, Süß=
rahmbutter
22, Landbutter 19020, Weichkäſe 3035, Handkäſe 415,
Eier (friſche) 1113, Stihner 140180, Tauben 80100, Ziegenlämmer
7080, Rindfleiſch (friſch) 80110, Kalbfleiſch 110120, Hammelfleiſch
80, Schweinefleiſch 110130, Dörrfleiſch 160, Schinken 200, Wurſt 70
bis 140, Wurſtfett 70, Schmalz ausgelaſſen 110.
* Geſetz über die Schutzpolizei vom 20. Juli 1923. Dasſelbe iſt in
der Geltungsdauer bis 30. Juni 1927 verlängert.
* Gendarmerieſtationen und ihre Dienſtbezirke. Ein genaues Ver=
zeichnis
enthält Regierungsblatt Nr. 5 vom 31. März 1927.

Oott
einfacnstes Mittel
gegen Schnupfen
wirtk Fappank..

irgend eine uns bekannte Vorzeit. An Beobachtung und Heil=Kur
jedoch war die frühere Medizin uns überlegen, und faſt in allen ül
gen Beziehungen können wir einen Vergleich nicht im mindeſten au
halten. Aegypten, das ein Spezialiſtentum ausbildete, wie es nie w
der erreicht wurde, hatte zugleich die großen Ueberblicke, die uns gän;
lich fehlen. In der Hygiene leiſten wir nichts, an Aegypten gemeſſer
Babylon war dem Geſetz der Seuchen hundertfach näher als wir, u
indiſche Diätetik und Atemgymnaſtik ſind für uns Wunder, die d
Wenigſten zu begreifen fähig ſind.
Hippokrates fußt auf all dieſen Traditionen, wenn er auch beſtimn
häufig nicht mehr auf der Höhe ſeiner Vorbilder ſteht und nur in wen
gen Punkten das Uebernommene ſelbſtändig fortgebildet hat. Aber e
hatte trotz ſeiner äußerſt detaillierten Beobachtung roch einmal den Bli
aufs Ganze gerichtet und vieles von den Zuſammenhängen erkann
Vor allem: er war nicht Dogmatiker, und wenn ihn die Homöopatl
und Jſotherapie ebenſo wie die Allopathie für ſich in Anſpruch nehmer
können, ſo bedeutet das eben, daß es keine dieſer Methoden wirkli
und in ihrem Sinne tun kann, da er mit der Intuition des Heilkünf
lers erkannte, daß in jedem Falle anderes geboten und ein Geſetz un
möglich ſei. Zugleich wußte er, daß man nur vom Ganzen her heil
könne, daß, auf die Konſtitution Einfluß zu gewinnen, das Grundpro
blem der Medizin ſei, da wie er ausdrücklich formuliert nicht de
Arzt, ſondern der Körper die Krankheiten heile. In dieſer Anſchauun
ſieht Much abgeſehen von dem ungemein hohen Berufsethos da
Weſentliche der Hippokrateiſchen Medizin. Sie iſt letzthin nicht Wiſſer
ſchaft, ſondern Kunſt, und als ſolche iſt ſie nicht lehrbar und nicht lern
bar. Dieſer Auffaſſung iſt auch Much, wenn er auch auf die ungehear
Problematik dieſer Dinge, zumal in einer Zeit der Krankenkaſſen, nich
eingeht. Daß auch von dieſem Standpunkt die Notwendigkeit von Er
fahrung und Einzelwiſſen nicht im mindeſten geſchmälert wird, iſt f!
ſolche, die gern ſchlecht verſtehen, mehrfach betont.
Die Aufgaben, die damit der Forſchung geſtellt ſind, um endli
tiefere Einblicke in biologiſche Zuſammenhänge und das Wefen der Ko
ſtitution zu erreichen, ſind außerordentlich. Man möchte einer Perſör
lichkeit wie Much, losgelöſt von Spezialfach und Praxis, in viel größere
Ruhe Beſchäftigung mit dieſen Dingen wünſchen. Aber auch ſo bleil
es hoffnungsvoll, daß heute ein Arzt der Zunft zugleich in ſolchen
Maße der Zukunft angehört.
Dr. Nette.
Europäiſche Retzue‟. Das letzte Heft des 2. Jahrgangs bring
einleitend zwei wertvolle Beiträge zur internationalen Finanzpolitik
Alfred FabreLuce, der Verfaſſer von La Victoire, der bekanntlich dem
Crédit Lyonnais naheſteht, rollt in einer pfhchologiſchen Studi
Nüchternes Locarno die ganze Kette: Thoiry Rheinland Dawes=
plan
Mellon=Bérengerabkommen auf. Direktor Herbert M. Gut
mann vom Vorſtand der Dresdener Bank gibt eie authentiſche Dar=
ſtellung
von der geldwirtſchaftlichen Lage des heutigen Deutſchland.
Oscar A. H. Schmitz ſpricht von den Möglichkeiten einer neuen Synthe
aus den Komponenten Europas: Romanen= und Germanentum.
Fritz Landsberger fieht den Europäiſchen Nietzſche eher in den hume
niſtiſchen Bejahungen und pſychologiſchen Einſichten als in den allbe=
kannten
Umwertungen und Verneinungen. Voltech Rakous ſchreibt
als literariſchen Beitrag eine prachtvolle tſchechiſche Dorfgeſchickte Dg‟
Wunder.

[ ][  ][ ]

Nummer 101

Montag, den 11. April 1927

Seite 3

* Das Heſſiſche Haus in Lindenfels i. O.
wurde im Erdgeſchoß durch die Architekten Krug und Großmann
ſehr vorteilhaft erweitert und ausgebaut. Auch die geſamte Innen=
architektur
wurde von dieſen Herren entworfen. Während vor dem
Umbau lediglich der große Speiſeſaal des Hotels den Gäſten und
Freunden zum Aufenhalt bei ungünſtigem Wetter zur Verfügung ſtand,
iſt nunmehr durch einen ſtilvollen neuen Vorbau eine Art Hotelveſtibül
geſchaffen, das auch als Café und Reſtaurationsraum benützt werden
kann. Das große Gartenreſtaurant iſt durch den Umbau nicht beengt.
Das neue Veſtibül iſt durch kunſtvolle Inneneinrichtung, harmoniſche
Farbenzuſammenſtellung der mattgoldenen Tapeten und eigens dazu
paſſenden Vorhängen nicht nur äußerſt modern und geſchmackvoll, ſon=
dern
dabei auch was die Hauptſache iſt gemütlich, zum Aufenthalt
einladend und heimiſch eingerichtet. Durch die großen, tiefen Schiebe=
fenſter
auf drei Seiten iſt der Raum hell und luftig, außerdem iſt ein
herrlicher Blick auf den Aufgang zur Burgruine Lindenfels und auf die
Ruine ſelbſt geſchaffen. Die Fenſter können in warmen Tagen voll=
kommen
geöffnet werden, ſo daß man dann gleichſam im Freien ſitzt.
Bei dem ſtattgehabten Umbau wurde der Treppenaufgang zu den
oberen Stockwerken den Hotelzimmern verlegt, er mündet jetzt in
das eben beſchriebene Beſtibül, und zwar iſt die Treppenanlage archi=
tektoniſch
derart kunſtgerecht angelegt, daß ſie im Veſtibül keineswegs
ſtörend wirkt, ſondern im Gegenteil die niedere Treppenempore das
Veſtibül ziert, zumal der eigentliche Treppenaufgang durch eine vor=
nehme
Glasſchiebetür unſichtbar gemachſt werden kann, ſo daß die ganze
Anlage unauffällig bleibt. Die Möbel, Tiſche und Stühle ſind nicht
nur modern und in der Farbenabſtimmung dem Raume angepaßt,
ſondern auch durchaus zweckentſprechend. So hat man z. B. die Tiſche
ſo angefertigt, daß ſie auch als Spieltiſche verwendbar ſind. Unter der
eigentlichen Granittiſchplatte befindet ſich eine kleine viereckige Holz=
platte
, auf die man wenn der Tiſch zum Spielen benützt wird, Gläſer
oder Taſſen ſtellen kann. Originell iſs die elektriſche Deckenbeleuchtungs=
anlage
, die die Lichtwirkung am Abend vorteilhaft geſtaltet. In dem
Raum iſt Zentralheizung eingebaut, die auch gleichzeitig das Treppen=
haus
erwärmt. Durch Ausnutzung einer früheren Fenſteröffnung wurde
ein bogenartiger Durchgang zu dem architektoniſch ſchönen Büfettraum
geſchaffen. Vom Büfett aus, das unter vorteilhafter Raumausnutzung
in der Ecke unter einem Bogen aufgeſtellt iſt, ſind ſämtliche Gaſträume
leicht zu überſehen. Die kunſtvolle Ausführung ſtempelt dieſes für ein
Reſtaurant notwendige Möbel zu einem Zierſtück. In dem Büfett=
raum
ſind einige Tiſche aufgeſtellt. Auch von hier aus haben die Gäſte
durch ein großes tiefes Schiebefenſter einen Blick ins Freie. Auf Farben=
harmonie
in Tapete, brauner Holzverſchalung und Deckenbeleuchtung
iſt beſonderer Wert gelegt. Anſchließend iſt noch ein geräumiges Gaſt=
zimmer
. Von hier gelangt man auch in den großen Speiſeſaal, der, wie
wir hörten, im nächſten Herbſt eine Aenderung erfahren ſoll. So bieten
die unteren Räume durch die Neuſchaffungen angenehme Aufenthalts=
möglichkeiten
, für die Gäſte. Der Neubau hat zugleich auch die Anlage
einer ſehr geräumigen Terraſſe mit wunderſchönem Blick auf die Burg
ermöglicht, auf der die Kurgäſte ſich aufhalten können. Das innere Hotel
mit ſeinen ſämtlichen Zimmern, der Badegelegenheit und den Toiletten
wurde einer Renovierung unterzogen. Anläßlich der Fertigſtellung
diefer Neubauten, denen lediglich noch der äußere Verputz fehlt, hatte
der Beſitzer des Hotel Heſſiſches Haus, Herr H. Rauch, zu einer Ein=
weihungsfeier
eingeladen, der zahlreiche Gäſte, auch aus Lindenfels,
Folge leiſteten. Herr Rauch hielt eine herzliche Begrüßungsanſprache,
in der er beſonders dem anweſenden Architekten Herrn Krug für die
geleiſtete Arbeit dankte. Herr Architekt Krug wies in einer Anſprache
auf das gute Einvernehmen zwiſchen Bauherrn und Bauleitung hin
und dankte ſeinen Mitarbeitern und den Handwerkern für die Unter=
ſtützung
. Das Feſt nahm bei fröhlicher Stimmung einen ſchönen har=
moniſchen
Verlauf. Lindenfels, die Perle des Odenwalds, rüſtet ſich
zum Empfang der Sommerkurgäſte, zu deren Bequemlichkeit die Be=
ſitzer
der dortigen Hotels und Gaſthäuſer alles aufbieten.
Folgende Firmen haben ſich an dem Umbau beteiligt. Aus Linden=
fels
die Firmen: Steinmann (Maurermeiſter), Haller (Maler und
Weißbinder), Hofmann und Sohn (Schreinerei), Meiſter (Schreinerei),
Buchenau (Elektrotechnik), Riebel (Tapezieker), Förſter (Schloſſer), Kahl
(Schloſſer), Kreuzer und Böhringer (Granitplatten). Aus Darmſtadt die
Firmen: Fritz (Heizung), Werner (Fenſter), Stützer Nachf. (Tapeten),
Ehrhard (Tapeten), Kunkel (Beſtuhlung), Mayer (Gardinen). Aus
Bensheim: Fa. Hürſt (Kunſtſchmiede).

H. Eberſtadt, 10. April. Unter der Parole Nie wieder Krieg fin=
det
am 2. und 3. Juli eine Maſſenkundgebung des Gaues
Freiſtaat Heſſen im Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und Hinter=
bliebenen
anläßlich deſſen 10jährigen Beſtehens ſtatt. Die hieſige Orts=
gruppe
des Bundes wird mit dieſem Feſte, das nur in einem einfachen,
dem Andenken unſerer Gefallenen würdigen Bahmen gefeiert werden
ſoll, die Weihe eines Banners verbinden. In einer am Sonntag, den
3. April, bei Klent (Gaſthaus Zum Mühltal) ſtattgefundenen Sitzung,
an der auch der Gauvorſitzende Seibert teilnahm, wurde der Rahmen
des Feſtes beſprochen und folgendes beſchloſſen: Samstag, den 2. Juli,
abends: Kommers. Sonntag, den 3. Juli, morgens: Empfang der
Gau=Ortsgruppen des Reichsbundes; nachmittags: Maſſendemonſtration,
Zug nach dem Feſtplatze im Walde, Bannerweihe und Feſtrede. Mon=
tags
: Nachfeier der hieſigen Ortsgruppe auf dem Feſtplatz im Walde.
Von der Abhaltung des üblichen Feſtballes wird auf einſtimmigen
Beſchluß der Verſammlung abgeſehen. Als Feſtpräſident wurde Herr
Dr. med. Gaßner einſtimmig gewählt. Hierauf konſtituierten ſich die
Ausſchüſſe, denen die Vorarbeiten obliegen. Dem geſchäftsführenden
Ausſchuß gehören an: als Vorſitzender Anton Pritſch; als Feſtrechner
Heinrich Adam Müller; als Feſtſchriftführer Karl Berns, ferner die
Obmänner, deren Stellvertreter und die Schriftführer der übrigen
Ausſchüſſe. Nach einer Anſprache des Gauvorſitzenden Seibert, die ſich
auf das Feſt bezog, ſchloß der Verfammlungsleiter und Vorſitzende der
hieſigen Ortsgruppe, Anton Pritzſch, mit dem Danke an alle Anweſenden
für ihre Mitarbeit die Sitzung.
* Eberſtadt, 10. April. Vereinsbank= Generalverſamm=
lung
. Bei der Generalverſammlung der Vereinsbankt Eberſtadt wurde
das ſeitherige Vorſtandsmitglied Georg Geißler in den Aufſichtsrat ge=
wählt
. Ferner ſind in den Aufſichtsrat Philipp Dächert und Auguſt
Leinig eingetreten. Das ſeitherige Aufſichtsratsmitglied Adam Rettig
wurde in den Vorſtand gewählt.
* Au bach (Heſſen), 10. April. Man ſchreibt uns: Der Beſchluß
des Gemeinderats, endlich einen der Größe Auerbachs gerecht werdenden
Sportplatz anzulegen (vergl. Darmſtädter Tagblatt vom 4. April), iſt hier
mit allgemeiner Freude begrüßt worden. Starkes Kopfſchütteln hat
aber die Wahl des Platzes hervorgerufen. Gewiß ſoll der Sportplatz an
die Peripherie, gewiß iſt es höchſte Zeit, den Juxplatz aus der Enge im
Innern des Ortes fortzubringen. Muß es aber gerade der Chininplatz
ſein, der Platz, der das Auerbacher und Bensheimer Villenviertel ver=

bindet, der durch ſeine Lage und die herrliche Ausſicht auf das nah=
Gebirge wie geſchaffen iſt, ein Platz der Ruhe und Erholung, ein
Schmuckplatz zu werden oder beſſer noch, ein Platz, der baldiger Be=
bauung
entgegengeführt werden müßte, weil er in glücklicher Weiſe alle
Vorausſetzungen in ſich vereinigt, die man für die Fortſetzung der bei=
den
Villenviertel wünſchen muß? Die zuſtändigen Behörden werden ſich
mit der Wahl dieſes Platzes ſchwerlich einverſtanden erklären können,
denn der Autoverkehr nimmt doch gerade an der großen Straße an
Sonn= und Feiertagen groteske Formen an, gerade an den Tagen eines
erhöhten Beſuches der Sport= und Spielplätze. Am Oſtermontag des
vergangenen Jahres ſind allein 3000 Kraftwagen auf der Straße gezählt
worden. Für den an ſolchen Tagen ſehr lebhaften Fußgängerverkehr
iſt der Bürgerſteig ſchon nicht mehr ausreichend, nun ſoll noch künſtlich
der Verkehr dorthin gelegt werden! Es ſpricht auch kommunalpolitiſch
manches gegen die Verlegung nach dieſem Gelände. Oder ſollte der Ge=
meinderat
abſichtlich den Verkehr von Auerbach nach Bensheim drücken
wollen? Jedenfalls fördert man durch ſolche Maßnahmen den notwen=
digen
Aufſtieg eines von Natur ſo reich bedachten Ortes kaum. Reich=
tum
verpflichtet auch hier. Im Gegenſatz zu den Nachbargemeinden,
wie Bensheim, Jugenheim, Heppenheim, Eberſtadt uſw., geſchieht in
Auerbach herzlich wenig zur Hebung des Fremdenverkehrs. Es iſt an
der Zeit, daß der Gemeinderat ſich bald einmal ſeiner hier liegenden
Aufgaben bewußt wird!
* Heppenheim a. d. B., 9. April. Dienſtjubiläum. Am 7.
April konnte Herr Oberſekretär Heinrich Wohlfahrt von hier ſein 25 Dienſtjubiläum auf der Bürgermeiſterei in Heppenheim be=
gehen
. Herr Wohlfahrt iſt in Heppenheim wegen ſeines ſtets zuvor=
kommenden
Weſens beliebt und geachtet. Ehrenmal für die Ge=
fallenen
. Der Fußballklub Starkenburgia hat den Betrag von rund
87 Mark als Reineinnahme des Wettſpiels am vergangenen Sonntag
gegen die 1. Mannſchaft der Deutſchen Jugendkraft dem Grundſtock
für die Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen zugeführt. Der
Vorſitzende des Ausſchuſſes ſprach beiden Vereinen den Dank für die
Unterſtützung dieſer edlen Sache aus. Holzabfuhr. Die Holz=
abfuhr
aus ſämtlichen Diſtrikten des Heppenheimer Stadtwaldes iſt wegen
der ſchlechten Witterung bis auf weiteres bei Strafe verboten.
Kreisobſtbauverein. Vorgeſtern abend fand eine Hauptver=
ſammlung
der hieſigen Ortsgruppe des Kreisobſtbauvereins ſtatt, welche
ſehr gut beſucht war. Hauptſächlich hatten ſich Haus= und Gartenbe=
ſitzer
eingefunden, da im Mittelpuntt der Tagesordnung ein Vortrag des
Herrn Inſpektor Ortmann über Anordnung Schnitt und Pflege der Zier=
ſträucher
, ſowie über Pflege der Zimmerpflanzen ſtand, woraus ein
großer Teil der Beſucher beträchtliche Anregungen erhielt. Neben der
Erörterung verſchiedener Obſt= und Gartenbaufragen fand am Schluſſe
der Verſammlung noch eine unentgeltliche Verloſung von Sämereien
und Blumenzwiebeln ſtatt. Odenwaldklub Heppenheim.
Vor einiger Zeit hatte die Ortsgruppe Heppenheim des Odenwaldklubs
einen Antrag auf Fahrplanänderung eingereicht. Wie nun der Hauptaus=
ſchuß
dem Vorſtande der Ortsgruppe Heppenheim mitteilt, iſt durch die
Reichsbahndirektion Karlsruhe folgende Fahrplanänderung der Verbiu=
dung
von der Bergſtraße nach dem Neckartal für den neuen Fahrplan
beſchloſſen worden: Die Verbindung von Neckartal und Bergſtraße wird
Werktags dadurch verbeſſert, daß der B. P. 998 von Frankfurt a. M
in Friedrichsfeld=Nord unmittelbar Anſchluß nach Heidelberg erhält, wo=
durch
der Zug 355, künftig Heidelberg ab 8,22 Uhr nach Würzburg er=
reicht
wird.

Zum Beiſchreiben der 20/ igen Aufwertungs=
beträge
sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1 440000
Für die Woche von Montag, den 11. April,
bis Donnerstag, den 14. April einſchließl.
(Oſterſamstag, den 16 April, iſt die Kaſſe
geſchloſſen), werden hiermit neu aufge-
rufen
die

Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr.
(St. 619*
Annahmeſtelle im 1. Stock.
Städtische Sparkasse Darmstadt

Von der Bergſtraße, 10. April. Ein Theaterbau an der
Weſchnitz. Der Bürgerausſchuß in Weinheim a. d. B. beſchloß in
vierſtündiger Abendſitzung mit 47 gegen 34 Stimmen bei 2 Stimment=
haltungen
, dem Hoteibeſitzer. Heinrich Reiffel (Hotel Pfälzer Hof)
gegen Sicherheitshypothek ein Darlehen von 60 000 bis 70000 Mark zu
gewähren, um ihm zu ermöglichen, in ſeinem an der Weſchnitz gelegenen
Gartenanweſen durch Anbau einen 1200 Sitzplätze umfaſſenden Theater=
und Konzertſaal mit großer Bühne, verſenktem Orcheſter und zugehöri=
gen
Nebenräumlichkeiten zu erſtellen. Architekt Leopold Wenz hat den
Koſtenvoranſchlag auf 135 000 Mark ber chnet. Mit dem Bau ſoll in
dieſen Tagen begonnen werden, ſodaß etwa in 4 Monaten mit ſeiner
Fertigſtellung zu reehnen iſt. Um zwecks Nutzanwendung füu dieſen
Theaterbau die Einrichtungen großer Bühnen zu ſtudieren, hat der
Arbeitsausſchuß der Theatergemeinde Weinheim vor einigen Tagen
nach vorher eingeholter Erlaubnis dem Heſſiſchen Landestheater in
Darmſtadt einen Beſuch abgeſtattet und unter der liebenswürdigen
Führung des Maſchinendirektors Ernſt Schwerdtfeger die dörtige be=
wundernswert
eingerichtete Bühne von den maſchinellen Einrichtungen
in den Kellergelaſſen bis hinauf zum Schnürboden eingehend beſichtigt.
Hotelbeſitzer Reiffel und Architekt Wenz nahmen an dieſer Beſichtigung
teil, in deren Verlaufe Herr Maſchinendirektor Schwerdtfeger den Be=
ſuchern
alle wüinſchenswerten praktiſchen Aufſchlüſſe gab.

a. Groß=Rohrheim, 9. April. Viehmarkt. Anläßlich des am
17. Mai dahier ſtattfindenden Faſel= nd Zuchtvieh=Marktes ſind vom
Landwirtſchaftskammerausſchuß für die Prämiierung von reinraſſigen,
angekörten Zuchtfaſeln des heſſiſchen Fleckviehſchlages mit Abſtammungs=
nachweiſen
, im Alter bis zu 2 Jahren, vorgeſehen: vier erſte Preiſe zu je
25 Mark, vier zweite Preiſe zu je 20 Mark, fünf dritte Preiſe zu je 15
Mark und un Wegvergütungen zu je 5 Mark. Für die Preiszuerken=
nung
des weiblichen Rindviehes, der Schweine und Ziegen werden von
der Gemeinde Groß=Rohrheim reichliche Mittel zur Verfügung geſtellt.
* Aus dem Weſchnitztal, 9. April. Das immer noch anhal=
tende
Regenwetter beeinflußt unſere Feldarbeiten in ſehr un=
günſtiger
Weiſe, inſonderheit man mit der Beſtellung der Kartoffel= und
Rübenfelder und mit der Ausſaat der Sommerfrucht noch mancherorts
im Rückſtande iſt. Auch die Knoſpenentwicklung unſerer Obſtbäume, be=
ſonders
des Frühobſtes, leidet ſchwer unter der naßkalten Witterung,
indem die Fruchtknoſpen zu langfam zur Entwicklung kommen. Die
guten Obſtausſichten ſchwinden deswegen immer mehr. Unſere Birn=
bäume
ſtecken voller Blütenknoſpen und möchten nun gerne ihre Blüten
entfalten, was aber durch das naßkalte Wetter immer weiter hinaus=
geſchoben
wird. Baldiges ſchönes Wetter wäre jetzt zu wünſchen und
könnte noch vieles wieder gut gemacht werden.
j. Hirſchhorn, 8. April. Aus dem Geſchäftsbericht der hieſigen Spar=
und Darlehenskaſſe pro 1926 iſt zu entnehmen, daß das abgelaufene Ge=
ſchäftsjahr
wiederum eine weſentliche Beſſerung verzeichnen kann. Trotz=
dem
Geld immer noch ſchwer zu bekommen iſt, beſſerten ſich doch die
Zinsverhältniſſe bedeutend. Die Zinſen betrugen für Schulden im erſten
Vierteljahr 1926 noch 14 Prozent, im 2. Vierteljahr 12 Prozent, im
3. Vierteljahr 11 Prozent, im vierten Vierteljahr 10 Prozent und ab
1. Januar 1927 noch 9 Prozent. Trotz der Beſſerung ſind die Zinſen
immer noch ſehr hoch, doch liegt die Urſache davon darin, daß die Gelder
noch meiſt ſelbſt geliehen werden müſſen. Die Zahl der Mitglieder be=
trug
am Ende des Geſchäftsjahres 125 und hat gegen voriges Jahr um
8 zugenommen. Der Bargeldumſatz betrug 620 000 RM., der Geſamt=
umſatz
1,4 Millionen, die Spareinlagen 45 022 RM. iDe Kaſſe wird auch
nach Kräften aufwerten, darum haben auch die früheren Sparer großes
Intereſſe am Emporkommen derſelben. Das letzte Jahr ſchließt mit
einem Reingewinn von 2538 RM. ab, davon werden 8 Proz. Didibende
verteilt.
a. Groß=Gerau, 9. April. Verkehrsverein. In der Vor=
ſtandsſitzung
des Verkehrsvereins wurde unter dem Vorſitz dos Herrn
Fabrikanten H. Hirſch, der Kaufmann Otto Lehmann zum Geſchäftsführer
des Verkehrsvereins Groß=Gerau und Umgegend gewählt. Nach der
Wahl einer größeren Anzahl von Ausſchußmitgliedern aus der Kreis=
ſtadt
und ihrer Umgebung wurde beſchloſſen, dem Heſſ. Verkehrsverband
korporativ beizutreten. Für den Rüſſelsheimer Brückenbau, der jetzt
eifrig gefördert werden ſoll, iſt vom 1. April ab eine Brückenbauleitung
uinter Regierungsbaurat Leißner vom Waſſerbauamt Worms eingeſetzt
worden. Die Geländeabmeſſungen haben bereits ſtattgefunden und wird
man auf der heſſiſchen Seite nach Fertigſtellung der Spezialpläne und
Zuteilung der Arbeit alsbald mit der Erdbewegung zur Zufahrtsrampe
beginnen.
* Offenbach, 9. April. Die Beſchäftigungsklaſſen für jugendliche Er=
werbsloſe
, rund 1180 an der Zahl, ſind nun eingerichtet. Im benach=
barten
, Frankfurt hat man mit ihnen ſehr gute Erfahrungen gemacht.
Es fehlt dort täglich nur ein verſchwindender Bruchteil. In Düſſelborf
dagegen blieb durchſchnittlich ein Fünftel der Pflichtigen den Klaſſen
fern. Wer fehlte, bekam die Unterſtützung entzogen. Durch die einbe=
haltenen
Unterſtützungen konnte man faſt die ganzen Unkoſten beſtreiten.
Hier erklärten ſich bei der Umfrage von jugendlichen Kaufleuten alle,
von den Handarbeitern nur 8 v. H. bereit, an dem Unterricht keilzu=
nehmen
. Der Verwaltungsausſchuß des Arbeitsamtes beſchloß deshalb,
von der Freiwilligkeit abzuſehen. Die Jugendlichen haben allerdings
durch einen Vertreter Einſpruch gegen den Pflichtbeſuch erheben laſſen,
und auch die Kommuniſten verlangten ſchon in einem Dringlichkeits=
antrage
, in der letzten Stadtverordnetenverſammlung, der Beſuch des
Unterrichts müſſe freigeſtellt werden.
* Offenbach, 9. April. Die hieſigen Straßenbahner ſollen nach einem
Beſchluß der Stadtverordneten als Beamte widerruflich angeſtellt werden.
Der Rhein=Mainiſche Bezirksarbeitgeberverband, dem die Stadt ange=
hört
, hat dagegen jedoch Einſpruch erhoben, und eine Entſcheidung iſt
noch nicht erfolgt, obwohl die Angelegenheit ſchon ein halbes Jahr
ſchwebt. Neuerdings wird die endgültige Regelung der Sache nun dring=
lich
. Bis zum 30. April haben die Straßenbahner in Frankfurk eine
anderweitige Lohnregelung verlangt, und wenn es darüber zur Arbeits=
niederlegung
kommt, müſſen auch die hieſigen Straßenbahner mitmachen,
ob ſie wollen oder nicht.
a. Oppenheim, 7. April. Herr Lehrer Philipp Engel zu Ensheim
wurde unter Zurücknahme ſeines Dekretes für Nierſtein zum Lehrer
an der Volksſchule zu Nieder=Saulheim ernannt. Im hieſigen Stein=
bruch
trug ein Arbeiter ſchwere Quetſchungen am Oberſchenkel dadurch
davon, daß er zwiſchen zwei Rollwagen geriet. Schwere Verletzungen
zog ſich in Nierſtein ein Küfer beim Flaſchenſpülen zu, indem bei
dieſer Arbeit eine Flaſche zerſprang und zwei Finger der rechten Hand
furchtbar zerſchnitt. In Hahnheim wird das 25jährige Beſtehen
des Turnvereins mit der Weihe einer neuen Vereinsfahne verbunden,
die am 29. Mai eingeweiht wird. Die Einweihung der Turnhalle in
Biebelsheim findet am 8. Mai ſtatt. Vor zahlreichen Zuhörern ſprach
Herr Archivrat Dr. Fritz Herrmann aus Darmſtadt auf Einladung der
Stadtverwaltung dahier über Deutſche Familiennamen‟ Er erntete
für ſeinen fünfviertelſtündigen Vortrag, der ein erfriſchender Zug in
die deutſche und Oppenheims Vergangenheit und eine gelehrte Arbeit
war, wohlverdienten Beifall. Die Krüppelberatungsſtunde für die
Provinz Rheinheſſen findet für Minderbemittelte unentgeltlich am
9. und 23. d. M. nachmittags in Mainz, Neubrunnenſtr. Nr. 8, ſtatt.
a. Nackenheim, 9. April. Schreckliches Ende eines Mo=
torradfahrers
. Unweit der Stelle, wo vor ungefähr einem Jahr
ein Mainzer Tierarzt beim Motorradfahren verunglückte, mußte geſtern
ein anderer junger Mann, ebenfalls aus Mainz, unweit unſeres Ortes
ſein Leben laſſen. War an dem vorjährigen Unglück die holperige Land=
ſtraße
ſchuld, ſo war es heuer die neuhergerichtete ſpiegelglatte Chauſſee,
die den 19jährigen Kaufmann Fr. Mayer verleitete, ſeinem Fahrzeug
die todbringende raſende Geſchwindigkeit zu geben; denn, wie Augen=
zeugen
berichten, ſchoß das Motorrad pfeilgeſchwind dahin. Dabei ſcheint
der Fahrer die Kurve vor dem gefürchteten Bahnübergang am Roten=
berg
überſehen zu haben und ſtreifte einen der roten, vierkantigen, etwa
1 Meter hohen Geländerſteine, wodurch der Unterſchenkel des rechten
Beines ſchwer verletzt wurde. Vor Schmerz wahrſcheinlich beſinnungs=
los
geworden und der Herrſchaft über ſein Rad beraubt, rannte dann
dieſes immer noch im alten Tempo an einen der nächſten Steine, wo=
durch
Mayer von ſeinem Sitz auf den folgenden Stein geſchleudert
wurde. Von deſſen ſcharfer Kante wurde ihm der Schädel geſpalten,
ſodaß Teile des Gehirns hervortraten und nebſt einigen Knochenſplittern
bei dem Verunglückten auf der Erde lagen. Der Tote wurde am Abend
in das hieſige Leichenhaus gebracht, wo am folgenden Tage die gericht=
liche
Obduktion ſtattfand. Hierauf erfolgte die Ueberſührung nach Mainz.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 11. April 1927

Bad=Nauhei, 9. April. In der ſehr gut beſuchten Hauptver=
ſammlung
der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Volkspartei
konnte der Vorſitzende, Kaufmann Hans Müller, von einer erfolgreichen
Geſchäftstätigkeit im abgelaufenen Jahr berichten. Den Vertretern der
Partei im Stadthauſe wurde wegen ihres Verhaltens bei der Bürger=
meiſterwahl
die Billigung der Wählerſchaft ausgeſprochen. Nach flotter
einmütiger Erl. digung der Berichte und der Vorſtandswahl gab Partei=
ſekretär
Weiſer=Gießen in einem tiefſchürfenden Vortrag mit dem Thema
Von Bismarck bis Streſemann einen Ueberblick über die 60jährige
nationalliberale Politik der Partei, die auch einem republikaniſchen
Deutſchland die Mitarbeit nicht verſage und immer als letztes Ziel im
Auge behalte, die nationale Einheit aller Volkskreiſe in einem Deutſch=
land
der Einigkeit, des Rechts und der Freiheit zu erſtreben. Den
alten ſchönen Brauch aus der Vorkriegszeit, alljährlich den Geburtstag
des Großen Kanzlers durch eine Bismarckfeier wieder aufleben
zu laſſen, hat ſich die hürzlich gegründete Vereinigung der hieſigen
Bismarckfreunde zur Aufgabe gemacht. Daß ſie dawit im
Sinne weiter Volkskreiſe handelt, das hat die von ihr vorgeſtern ver=
anſtaltete
Erinnerungsfeier bewieſen, die bei ſehr gutem Beſuch einen
eindrucksvollen Verlauf nahm. Eine glückliche Hand hatte man bei der
Wahl des Feſtredners gehabt. Denn Profeſſor Gebhard=Friedberg
verſtand es meiſterhaft, ein abgerundetes, packendes Bild von der Per=
ſönlichkeit
Bismarcks zu zeichnen. Sein Vortrag, der in der Mahnung
zur Treue und Pflichterfüllung ausklang, war ein Erlebnis für jeden
Teilnehmer. Auf künſtleriſcher Höhe ſtehende muſikaliſche Darbietungen
und lebende Bilder, die vom hieſigen Horſt des Deutſchen Pfadfinder=
bundes
geſtellt wurden, gaben der Gedenkrede den würdigen Rahmen.
* Gießen, 9. April. Zum Gedächtnis des verſtorbenen Forſchungs=
reiſenden
Theo Koch aus Grünberg fand von ſeiten der Geſellſchaft für
Erd= und Völkerkunde in der Neuen Aula der Univerſität eine Ge=
denkfeier
ſtatt. Der Hauptredner der Feier war Herr Dengler aus
Stuttgart, welcher Theodor Koch auf ſeiner letzten Foſchungsreiſe be=
gleitet
hatte. Profeſſor Dr. Klute, Vorſitzender der Geſellſchaft, der auch
Koch angehörte, ſchilderte den Lebensgang des großen Forſchers. Er iſt
in Grünberg 1872 als Sohn des Dekans Koch geboren. Während ſeiner
Studienzeit in Gießen gehörte er zur Landsmannſchaft Darmſtadtia.
Seine Forſchungsreiſen führten ihn in das Gebiet des Amazonenſtromes
und in das Quellgebiet des Orinoco. Die Ausbeute der Reiſen war
außerordentlich reichhaltig. Auf der dritten und letzten Reiſe erlag er
1925 dem Fieber.

Gießen, 8. April. Die Renovierungsarbeiten am
Liebigs=Muſeum gehen ihrer Vollendung entgegen. Es handelt
ſich dabei um die Erhaltung bzw Wiedereinrichtung der Arbeitsſtätte
und der Laboratorien des berühmten Chemikers Juſtus von Liebig, der
von 1824 bis 1852 als Proveſſor an der Univerſität Gießen wirkte und
eine neue Epoche in der Landwirtſchaft begwndete. Die Einrich=
tungen
der Werkſtätte Liebigs zu einem Liebig=Muſeum, iſt in erſter
Linie das Werk Geheimrat Profeſſor Dr. Sommers. Es wurden in
letzter Zeit umfangreiche Dachreparaturen, Anſtreicherarbeiten und
Schreinerarbeiten vorgenommen, in verſchiedenen Räumen elektriſches
Licht gelegt und mehrere Zimmer hergerichtet, die vorausſichtlich eine
Wohnung für einen Muſeums=Wärter abegeben ſollen. Man hofft,
daß die Arbeiten bis Mitte Mai fertig ſind. Der Staat hat einen
Zuſchuß von 2700 Mk., die Stadt Gießen 1000 Mark bewilligt, den
Reſt trägt die Geſellſchaft Liebig=Muſeum. Die Sammlungen des
Muſeums ſind wieder bedeutend bereichert worden durch Erwerbung
einer Sammlung von Dr. Klemm, der Sohn eines Schülers von Liebig
iſt. Die Sammlung enthält wertvolle Erinnerungen aus der Zeit des
großen Gelehrten.
* Gießen, 9. April. Für den Ausbau deshieſigen Flug=
platzes
hat die Stadtverordnetenverſammlung 60 000 Mark bewilligt.
Das Flughafengebäude, welches dieſe Bauſumme erfordert, iſt ſeit etwa
14 Tagen im Bau begriffen. Der Ausbau des Flugplatzes war dringend
nötig, da auf der Strecke FrankfurtHannoverHamburg weitere Flug.
zeuge verkehren, die auch den hieſigen Hafen anfliegen werden. Die bis=
her
vorhandenen Gebäude ſind dem ſteigenden Verkehr nicht mehr ge=
wachſen
. Es ſoll auch eine Rollbahn angelegt werden, für welche
10 000 Mark vorgeſehen ſind. Die Aufnahme des Luftverkehrs auf dem
hieſigen Flugplatz ſoll am 8. April erfolgen.
* Butzbach, 9. April. Die Erneuerung des althiſtoriſchen Markt=
brunnens
in ſeiner ehemaligen mittelalterlichenGeſtalt iſt beſchloſſene Sache
und ſoll in Kürze in Angriff genommen werden. Nach den vorliegenden
Entwürfen, die der Denkmalpfleger, Geheimrat Walbe=Darmſtadt, gut=
geheißen
hat, wird der reſtaurierte alte Marktbrunnen eine hervor=
ragende
Zierde des Stadtbildes werden. Namhafte Geldbeträge ſind be=
reits
von der Bürgerſchaft geſtiftet worden. Auch die Gebäude, die den
Marktplatz einſchließen, will man nach und nach in ihren Fachwerken
renovieren. Die Stadt macht mit der Erneuerung des Rathauſes den
Anfang, in vierzehn Tagen ſoll deſſen Portal renoviert werden, dann
ſoll die geſamte Faſſade des Rathauſes in der ehemaligen alten Form
hergerichtet werden.

Nummer 101
* Lauterbach, 7. April. Der Kreisziegenzuchtverein
Lauterbach hielt unter dem Vorſitz von Kulturoberinſpertor Kunz ſeine
Generalverſammlung ab. Der Geſchäftsbericht 1926 weiſt eine gumrige
Entwicklung auf. Es wurden ſtir 6000 Mark Tiere verkauft. Annähernd
800 Mark wurden an Preiſen verteilt. Der Voranſchlag für 1927 wird
in Einnahme und Ausgabe auf 3000 Mark feſtgeſetzt. Für die große
Landwirtſchaftliche Ausſtellung in Dortmund entſendet der Kreis fünf
Tiere. Generalſckretär Dr. Wagner=Gießen berichtete über die Abhal=
tung
der Landesausſtellung in Darmſtadt. Am Schluß der Tagung fand
die Vorführung des Ziegenfilms durch Schulrat Lorenz ſtatt.
* Grünberg, 9. April. In der letzten Gemeinderatsſitzung wurde die
Anſchaffung eines Heimatbuches für die Volksſchule beſchloſſen. Ge=
ſuchen
auf Freimachung von Wohnungen konnte wegen der immer noch
herrſchenden Wohnungsnot nicht entſprochen werden. Der hieſige Ver=
kehrsverein
iſt bei der Bürgermeiſterei um folgende Punkte eingekom=
men
: Monatlich einmal ſoll ein Wagen in den Straßen der Stadt her=
umfahren
und unbrauchbare Gegenſtände ſammeln und an einen geeig=
neten
Platz verbringen; ein dringendes Bedürfnis ſei die Inſtandſetzung
der Wahnergaſſe, die Einführung der Frucht= und Kartoffelmärkte und
die Verſchönerung des Eingangs zum Brunnental. Hierzu wird beſchloſ=
ſen
: Monatlich einmal fährt ein Wagen durch die Stadt, um die betref=
fenden
Gegenſtände zu ſammeln, nach Fertigſtellung der Neubauten an
der betreffenden Gaſſe ſoll dieſe inſtandgeſetzt werden; der Abhaltung
der Märkte wird näher getreten und am Eingang des Brunnentales wird
Abhilfe geſchaffen. Da Vermutungen beſtehen, daß der Anbau der
Oberrealſchule den Voranſchlag um ein Bedeutendes überſchreitet, wird
der Bürgermeiſter beauftragt, ſich in dieſer Angelegenheit an das Hoih=
bauamt
in Gießen zu wenden, und Aufklärung zu erbitten; denn der
Stadtrat hat in der Sitzung vom 9. 9. 26 50 000 Mk. für dieſen Bau be=
willigt
, aber ſchon fetzt iſt für den Rohbau, der noch nicht fertig iſt, der
Bauleitung bereits eine Summe von 35 000 Mark angewieſen. Außer=
dem
fanden kleinere Angelegenheiten ihre Erledigung und in geheimer
Sitzung wurde Unterſtützung hilfsbedürftiger Kinder beraten.
Schlitz, 8. April. Erſchütterndes Schickſal einer
Familie. Fabrikant Friedrich Zöller II., der 22 Jahre lang das Amt
eines erſten Beigeordneten bekleidete, iſt dieſer Tage geſtorben. Seine
Frau und ſeine drei Kinder ſind ihm im Tode vorausgegangen, ſodaß
er in den letzten Jahren ein einſames Leben führte. An ſeinem Grabe
legten Bürgermeiſter Dr. Niepoth, Kreisdirektor Dr. Michel für den
Kreistag und Kreisausſchuß, denen der Verſtorbene angehört hatte, einen
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ſtraße
74 II. (*9764
Darmstadter und Nationalbank
Kommanditgesellschaft auf Aktien
Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der Gewinnanteil für das Geschäftsjahr 1926
für die Aktien 2 RH. 100. auf RM. 12.,
für die Aktien à RM. 120. auf RM. 14.40
festgesetzt wurde. Die Auszahlung erfolgt vom 9. d. M. ab unter Abzug von 10‟/
Kapitalertragssteuer, also
für die Aktien à RM. 100. mit RM. 10.80,
für die Aktien 2 RH. 120. mit RH. 12,96
gegen Einreichung des Dividendenscheines
Nr. 1 zu den Aktien Nr. 133000 über je RM. 100. der ehemaligen National
bank für Deutschland Kommanditgesellschatt auf Aktien,
Nr. 7 zu den Aktien Nr. 150000 über je RM 120. der ebemaligen
Nationalbank für Deutschland Kommanditgesellschaft auf Aktien,
Nr. 7 zu den Aktien Nr. 33001190000 über je RM. 100. der ehemaligen
Nationalbank für Deutschland Kommanditgesellschaft auf Aktien.
Nr. 14 zu den Aktien Nr. 1350000 über je RM. 100. der ehemaligen
Bank für Handel und Industrie
bei der Darmstädter und Nationalbank Kommanditgesellschaft anf Aktien.
Berliu W8, Behrenstr. 68/70, und deren sämtlichen Niederlassungen.
Die Diridendenscheine sind auf der Rückseite mit dem Firmenstempel bezw.
dem Namen des Einreichers zu versehen.
Wir sind auch jetzt noch bereit, die Aktien der ehemaligen Aktiengesellschat
in Firma Nationalbank für Deutschland (ausgegeben vor dem Jahre 1920) sowie die
Galden-Aktien der ehemaligen Bank für Handel und Industrie unserer trüheren Aut-
forderung
entsprechend in Aktien unseres Instituts umzutauschen.
Berlin, den 9. April 1927.
V6293

Darmstädter und Nationalbank
Kammanditgeselschaft auf Aktlen

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FAMILIEN-
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IV 549

[ ][  ][ ]

Nummer 101

Montag, den 11. April 1927

Seite 3

Die 1. Rennmannſchaft des Sportvereins 1898 Darmſtadt wird mit Engelhard II., Gellweiler,
Habich und Lindner Süddeutſcher Waldlaufmeiſter 1922!

Wieder eine Süddeutſche
Meiſterſchaft in Darmſtadt!
Der Süddeutſche Verband für Leichtakhletik hatte mit der
Durchführung ſeiner Waldlaufmeiſterſchaften für 1927 den Fuß=
ballverein
Kaiſerslautern beauftragt, der freudig beſtrebt war,
die nicht ſehr leichte Aufgabe gut zu löſen! Wenn ihm das reſt=
los
gelang, ſo lag es vor allem an der Opferwilligkeit und der
Mitarbeit ſeiner Leiter und ſeiner Mitglieder. Gern werden wir
an die Gaſtfreundſchaft und das Entgegenkommen der Leute
zurückdenken, die ſich ehrlich gefreut haben, daß der S. V.f.L. ſeine
diesjährigen Meiſterſchaften im beſetzten Kaiſerslautern zum
Austrag brachte! Durch glänzende Verſorgung der Teilnehmer,
durch gute Organiſation und durch genaue Markierung der
Laufſtrecke haben die Leute vom T.V. Kaiſerslautern dem Ver=
band
ihren Dank abgeſtattet! Vor dem Lauf Regen! Dazu
manche gemütliche Aufregung Begrüßung der Allbe=
kannten
! Auch der ſympathiſche Titelverteidiger Auberle hat
trotz mancher Schwierigkeiten den Weg von Tübingen nach Kai=
ſerslautern
gefunden! Gilch iſt aus München herbeigeeilt, Klaar
führt ſeine Karlsruher Poliziſten zum Start Sabjetzki und
Schnitzer vom FC. Freiburg kommen mit ſtrahlenden, ſieges=
ſicheren
Mienen! Walz=Landau, Helber, V.f.B. Stuttgart,
Ronald, Saar 05 und Philippi, P.S.V. Saarbrücken,
ſchließen ſich an und zum Schluß kommen noch die wiederum
Unerwähnten vom S.V. 98 Darmſtadt! Acht Mannſchaften
zu je vier Mann kämpfen um den Meiſtertitel und insgeſamt 46
Läufer ſtellen ſich dem Starter, darunter die beſten Langſtreckler
von Süddeutſchland! Die obligatoriſche Begrüßung durch den
Verbandsvertreter Regen Streckenerklärung Regen
und nur noch Regen!
Ob der Regen auch an dem mörderiſchen Anfangstempo
ſchuld war? Durch die Gleichmäßigkeit der einzelnen Läufer
konnte man erſt am Luftkurort Bremerhof, dem Wendepunkt, von
einer eigentlichen Spitzengruppe ſprechen. Engelhard II. hatte
bald die Führung übernommen, gefolgt von Helber, Auberle,
Ronald, Sabjetzki, Klaar, Gilch. Dieſer erſten Gruppe folgte in
kurzem Abſtand eine zweite, allerdings war zum Schluß mancher
der 1. Gruppe ungewollt weit zurück in der zweiten! Meiſter=
ehren
verpflichten! Und Auberle war ſich ſeiner moraliſchen
Verpflichtung voll bewußt, als er kurz nach dem Bremerhof, ge=
folgt
von dem aufmerkſamen Helber, ganz plötzlich und uner=
wartet
die Führung übernahm! Sein Zwiſchenſpurt auf abfallen=
dem
Gelände ſicherte ihm den Vorſprung, der ihm trotz der Zähig=
keit
eines Helber und dem Nachdrängen von Engelhard erneut
den Meiſtertitel im Einzellauf erringen half! Die drei erſten
Plätze waren belegt um die anderen entſpannen ſich erbitterte
Kämpfe und manche Hoffnung wurde auf einem entfernten
Platz zu Grabe getragen! Ronald gelang es noch, ſich als vierter
vor Gellweiler, S. V. 98 Darmſtadt, zu ſchieben Sabjetzki lan=
dete
als neunter, Gilch, 1860 München, gar als Zehnter!
Durch das glänzende, ſichere Laufen der einzelnen Mann=
ſchaftsmitglieder
gelang es der 1. Rennmannſchaft des Sportver=
eins
1898, Darmſtadt, mit Engelhard II, Gellweiler, Habich und
Lindner auf unbekanntem, ſchwerem Gelände gegen die erſten
Klaſſemannſchaften des S.V.f.L. den Süddeutſchen Waldlauf=
meiſtertitel
für 1927 zu erringen!
Die 8,3 Kilometer lange Strecke, mit der ſich ſchon die meiſten
Kanonen am Tage vorher bekannt gemacht und auf der ſchon
ein großer Teil der Läufer vierzehn Tage vorher die Verbands=
meiſterſchaften
des Rhein=Main=Saar=Verbandes beſtritten hat=
ten
, war äußerſt ſchwierig und ſtellte ſehr große Anforderungen!
Der Ausgangspunkt, der Sportplatz Betzenberg, liegt auf einem
anſehnlichen Hügel. Von dort ging es zumeiſt auf tiefaufgeweich=
ten
und aufgefahrenen Waldwegen zum Wendepunkt, dem Luft=
kurort
Bremerhof. Auch er liegt auf einer ſteilen Anhöhe, deren
Ueberwindung wohl die größte Anforderung an die Willenskraft
und Ausdauer der Teilnehmer ſtellte, während die letzte, 1,5 Kilo=
meter
lange Steigung allgemein recht gut überwunden wurde!
Wir gratulieren den vier erfolgreichen Langſtrecklern des
Sportvereins 1898 Darmſtadt zu ihrem neuen, großen Erfolg!
Sie haben die ſtill gehegten Hoffnungen der Darmſtädter
Leichtathletikgemeinde erfüllt und nicht nur dem Sportverein
1898, ſondern auch dem Namen Darmſtadts neues Anſehen
verſchafft.
Die Ergebniſſe der Süddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaft ſind:
Mannſchaftslauf:
1. Sportverein 1898 Darmſtadt, Süddeutſcher
Meiſter 1927, 15 Punkte. 2. F.C. Freiburg, 19 Punkte. 3. P. S. V.
Karlsruhe, 27 Punkte. 4. F.V. Kaiſerslautern, 32 Punkte.
Einzellauf:
1. Auberle, Tübingen: Süddeutſcher Meiſter 1927. Zeit
28:17,2. 2. Helber, V.f.B. Stuttgart, 28.45. 3. Engelhard II
S.V. 98 Darmſtadt, 60 Meter.
Oeuiſche Waldlaufmeiſierſchaften (2. D. T.)
in Stammheim bei Stuttgart.
Rot=Weiß 22 belegt im Mannſchaftslaufen den zweiten Platz.
A. Blind wird Dritter im Einzellauf.
Die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft im A. D,T. wurde am
geſtrigen Sonntag als Querfeldeinlauf über 7,5 Kilometer bei
Stammheim ausgetragen. Sirömender Regen den ganzen Tag
ſowie vollſtändig aufgeweichter Boden wurden zu den erſten Hin=
derniſſen
; zu ihnen geſellte ſich noch ein Gelände mit mächtigen
Steigungen.

Zum Laufe ſelbſt: Die Vereinsmannſchaft von Rot=Weiß 22,
die auch als Ländermannſchaft den Südweſtdeutſchen Turnver=
band
vertrat, verwies die Ländermannſchaft von Schwaben auf
den zweiten und dieſelbe von Rheinland=Weſtfalen auf den drit=
ten
Platz.
Im Mannſchaftslaufen ſiegte: 1. Stuttgart=Stammheim mit
12 Punkten: 2. Rot=Weiß 22 Darmſtadt, 14 Punkte (3., 5., 6.
Platz); 3. Stuttgart=Reiſach, 37 Punkte; 4. Stungart=Kaltenthal
39 Punkte.
Im Einzellauf wurde 1. Helber 1. T.V. Stuttgart= Stamm=
heim
. 2. Bertſch T.V. Stuttgart=Stammheim. 3. A. Blind Rot=
Weiß 22 Darmſtadt. 4. Bührler T.V. Stuttgart=Kaltentahl.
5. K. Geſſer Rot=Weiß 22 Darmſtadt. 6. A. Krichbaum Rot=Weiß
22 Darmſtadt. 7. P. Kraus T.V. Stuttgart=Gablenburg. 8. K.
Kraus T. u. Spv. Stuttgart=Kornweſtheim. 9. Fr. Seidel T. V.
Stuttgart=Stammheim. 10. A. Sauerwein Rot=Weiß 22 Darmſt.
Die Ländermannſchaft vom Südweſtdeutſchen Turnverband
(als Rot=Weiß Vereinsmanſchaft) belegte den 1. Platz. Schwa=
ben
(Ländermanſchaft) belegte den 2. Platz. Rheinland= Weſt=
falen
belegte den 3. Platz.
Noch zu erwähnen ſei, daß für den Meiſter T. V. Stammheim
Helber 1, Bertſch und Seidel vom V.f.B. Stuttgart liefen. Mit
dieſem Ergebnis trafen am geſtrigen Abend die 22er in ihrer
Heimatſtadt wieder ein.
Die Waldlaufmeiſierſchaften der anderen
Landesverbände.
In Brandenburg.
Der Berliner F.C. Preußen brachte die brandenburgiſchen
Waldlaufmeiſterſchaften auf einer 10 Kilometer langen Strecke
in den Müggelbergen zur Durchführung. Rätze=Luckenwalde ver=
teidigte
ſeinen Titel, mit Erfolg in 33:42,6 Minuten mit 250
Meter Vorſprung vor Horlemann=Cito, Klinzing=Diskonto= Ge=
ſellſchaft
und Mierdel=S.C. Charlottenburg. Im Mannſchafts=
lauf
wurde der Titelverteidiger Pol. S. V. Berlin vom S. C. Char=
lottenburg
geſchlagen.
In Mitteldeutſchland.
Die Mitteldeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften kamen unter ſehr
ſtarker Beteiligung auf einer 10 Kilometer langen Strecke bei
Plauen zum Austrag. Sieger im Einzellauf wurde Bräutigam=
V.f.B. Leipzig in 33:34,4 Min. vor Prinzler=Jena, 33:58 Min.,
Gasmuß=Dresden und Röbler=Chemnitz. Den Mannſchaftslauf
gewann der V.f.B. Leipzig vor Dresdener S.C.
In Weſtdeutſchland.
Die Waldlaufmeiſterſchaften des Weſtdeutſchen Spielverban=
des
wurden durch den V.f.L. Siegburg auf einer 10,6 Kilometer
langen Strecke abgewickelt. Die Ergebniſſe lauteten: Einzellauf:
1. Kilp=Siegburg 36:03,8 Min. 2. Gerhard=Siegburg. 3. Reich=
mann
=Siegen. Mannſchaftslauf: 1. V.f.L. Siegburg 37 Punkte
2. Sportfreunde Siegen 50 Punkte.
In Nörddeutſchland.
Die Norddeutſchen Waldlaufmeiſterſchaften kamen auf einer
10 Kilometer langen Strecke bei Harburg zur Entſcheidung.
Sieger im Einzellauf blieb Petri=Hamburger Pol. in 33:24 Min.
vor Dreckmann=Pol. S. V. 34:35 Min. und Huſen=P. S. V. 35:16
Min Sieger im Mannſchaftslauf blieb der Hamburger Pol.
S. V., der die drei erſten Plätze belegte. In der Bezirksmeiſter=
ſchaft
ſiegte Hamburg vor Lübeck/Bremen und Nordhannover.
Dr. Peltzer als Waldläufer.
Der Stettiner Waldlauf über 7,5 Kilometer wurde eine
Beute von Dr. Peltzer, der am Freitagabend noch einen Vortrag
gehalten hatte und am Sonntag in 21:47 Min. ſeinen Klub=
kameraden
Boltze um Bruſtbreite ſchlug. Den Einzellauf brach=
ten
ebenfalls die Stettiner Preußen an ſich.

Schwimmen.

Die Runde der Meiſter.
Mit dem 5:0=Siege der Sp.Vg. Fürth über den neuen ſüd=
deutſchen
Meiſter 1. F. C. Nürnberg erlebte die Runde der Meiſter
eine nicht alltägliche Ueberraſchung. Aber das Ergebnis hat ja
keinen Einfluß auf die Tabelle mehr, da doch der 1. F. C.N. den
Titel bereits ſicher hat. Auch das zweite Spiel des Tages brachte
ein 5:0=Ergebnis. Stuttgart iſt zwar jetzt mit Frankfurt wieder
punktgleich, aber dennoch hat es kaum noch Ausſichten, den wert=
vollen
dritten Platz zu erreichen, da ihm ja noch der ſchwere
Kampf in Fürth gegen die Sp.Vg. Fürth bevorſteht. Die Ent=
ſcheidung
im Kampf um den dritten Platz wird am Karfreitag
fallen, wenn V.f.L. Neckarau und F.S. V. Frankfurt im Frankfur=
ter
Stadion aufeinandertreffen.
1. F.C. Nürnberg 10 Spiele 28:15 Tore 16: 4 Punkte

Sp. Vg. Fürth
V.f. L. Neckarau
F. S. V. Frankfurt
V.f.B. Stuttgart
Mainz 05

37:14
21:24
18:28
16:24
13:37

13: 5
8:10
7:11
7:11
5:15

Kreisoffenes Schwimmfeſt der Deutſchen Jugend=Kraft
im Frankfurter Hallenſchwimmbad.
Am geſtrigen Sonntag weilte die Wettkampfmannſchaft der
D.J.K. Schwimmabteilung Rhenania‟ Darmſtadt in Frankfurt
a. M., um an dem vom Schwimmverein Frankonia veranſtal=
teten
kreisoffenen Schwimmfeſt teilzunehmen. Am Start erſchie=
nen
: Frankonia Frankfurt a. M., Moguntia Mainz, Schwimm=
abteilung
der D.J.K. Offenbach, Rhenania Darmſtadt.
Gleich im erſten Kampf um die 4 mal 50 Meter=Jugend=
Bruſtſtaffel konnte Rhenania Darmſtadt mit der Mannſchaft
A. Neumann, Franz Berger, Hch. Stappel, K. Weifener den
zweiten Platz belegen, bekam aber infolge Diſtanzierung wegen
Frühſtartes der Moguntia Mainz den erſten Platz zugeſprochen.
(Zeit 2:49.)
Im 50 Meter=Jugend=Bruſtſchwimmen errang K. Weifener
unter 15 Teilnehmern in der Zeit 38½ den erſten Platz, desgl.
H. Stappel in 423 den vierten Platz.
Die Junioren=Bruſtſtaffel 4 mal 50 Meter (Nauheim, Korb,
Raab, Mayer) belegte ebenfalls, mit 10 Meter Vorſprung vor
Frankfurt, den erſten Platz. (Zeit 2:47.)
Beim Streckentauchen ſah man Franz Berger als zweiten
Sieger (36 Meter, Jugend).
Den erſten Platz der Jugendlagenſtaffel ſicherte ſich Franko=
nia
Frankfurt und mußte ſich Rhengnia mit dem zweiten Sieg
begnügen

Nürnberg und Mainz haben alſo die Endſpiele bereits be=
endet
. Mainz wurde in ſeinem letzten Spiel endgültig Tabellen=
letzter
, jedoch muß man ſagen, daß ſich der Vertreter des Bezirks
Rheinheſſen/Saar in dieſem Jahre recht gut gehalten hat.
Senſationeller Sieg der Sp. Pg. Fürth
über den Club
Am Fürther Ronhof gab es Sonntag eine Senſation: der
Club wurde von den Kleeblättlern 5:0 geſchlagen. Der Ausgang
des Spiels war ja zwar ohne Einfluß auf die bereits entſchiedene
Meiſterſchaft, dennoch hatte man aber mit einem harten und in
ſeinem Ausgang völlig offenem Kampf gerechnet. Es erwies ſich
aber wieder einmal, welche Bedeutung ein überragender Spieler
für die ganze Mannſchaft haben kann. Der Club erſchien ohne
ſeinen Mittelläufer Kalb und das gab den Ausſchlag, obwohl
auch auf der anderen Seite in Aſcherl und Müller zwei der
Beſten fehlten. Ohne Kalb blieb die ganze Elf des 1. F.C.N.
ohne Zuſammenhang und Stoßkraft. Fürth war in der Geſamt=
heit
beſſer. Die Höhe des Sieges iſt darauf zurückzuführen, daß
ſich der Club in der erſten Halbzeit völlig überrumpeln ließ.
Alle fünf Treffer fielen bereits vor der Pauſe, und zwar durch
Franz, Seiderer (je zwei Treffer) und Auer.
Wie das 5:0 zuſtande kam.
Bei Nürnberg war Kalb durch Wieder erſetzt, für den Hoch=
geſang
halblinks ſpielte. Fürth legte gleich mit Elan los und
kam ſchon in der 4. Minute durch Frank, der eine Vorlage Sei=
derers
verwandelte, zum erſten Erfolg. Zwei Minuten ſpäter
tenkte Auer einen von Franz gut getretenen Eckball ein. Dann
kam auch Nürnberg einigermale gut vor, aber ſeine Angriffe
ſcheiterten an der fleißigen Fürther Deckung. Von der 16. bis
19. Minute gab es vor dem Nürnberger Tor eine kritiſche Situ=
ation
nach der anderen. Stuhlfauth wehrte dreimal glänzend ab,
dann mußte er aber einen Ball von Seiderer, den Kießling gut
vorgelegt hatte, paſſieren laſſen. Fürth blieb durchweg über=
legen
. In der 38. Minute wurde Frank von Köpplinger im
Nürnberger Strafraum unfanft gelegt; der verhängte Elfmeter
wurde von Franz ſicher verwandelt. Nürnberg entwickelte dann
bei einigen Vorſtößen Pech, indem ſeine Torſchüſſe knapp das
Ziel verfehlten. In der 43. Minute erwiſchte Seiderer nach einem
Fehlſchlag von Winter das Leder und ſandte zum fünften Tore
ein. Bei jedem Erfolg der Fürther gab es unter ihren An=
hängern
einen kaum beſchreiblichen Jubel. Die Nürnberger
Schlachtenbummler waren dagegen ſehr niedergedrückt und ver=
ließen
ſchon bei der Halbzeit in Maſſen das Spielfeld. Nach dem
Weehſel ſetzte ein Regen ein, der das Spiel ziemlich ſtark beein=
trächtigte
. Bei leichter Feldüberlegenheit Fürths verging die
zweite Halbzeit, ohne daß ſie abgeſehen von einem Poſten=
ſchuß
Reinmanns noch etwas beſonderes gebracht hätte.
Eckenverhältnis 7:3 für Fürth.
Kritik.
Fürth war wieder einmal in Hochform. Zuſpiel und Ball=
behandlung
ſtanden bei allen Leuten auf hoher Stufe. Der
Sturm in der Aufſellung Auer, Franz, Seiderer, Frank, Kieß=
ling
zeigte eine blendende Kombination und ein geſundes Schuß=
vermögen
. In der Läuferreihe war der linke Läufer Knöpfle
eine ſehr angenehme Ueberraſchung. An Knöpfle kam der rechte
Nürnberger Flügel kaum einmal vorbei. In der Hintermann=
ſchaft
verſtand ſich der diesmal etwas ernſthafter ſpielende Kraus
mit Hagen recht gut; Hörgreen hielt einige ſchwere Bälle des
Nürnberger Sturms meiſterhaft.
Nürnberg verlor wie ſchon eingangs geſagt durch das
Fehlen von Kalb ſehr an Zuſammenhang und Stoßkraft. Wieder
war als Mittelläufer viel zu langſam und unſicher. Die Außen=
läufer
mußten im Zentrum zu oft eingreifen und konnten damit
ihre Flügel nicht in der notwendigen Weiſe bewachen. Im
Sturm war Hochgeſang ſehr ſchwach. Die Verteidigung be=
friedigte
. Stuhlfauth im Tor hielt ſehr ſchwere Sachen, ließ aber
dafür drei haltbare Bälle paſſieren. Weingärtner=Offenbach
war ein außerordentlich guter Schiedsrichter. Er gefiel auch da=
durch
, daß er ſich nicht genierte, in Irrtumsfällen Einſicht zu
haben.
V. f. B. Stuttgart F. S.V. 05 Mainz 5:0.
Das Spiel fand nur wenig Intereſſe. 2 bis 3000 Zuſchauer
kamen zu den Waſen. Eine derart geringe Zuſchauermenge
hat kein anderes Endſpiel um die Süddeutſche gehabt. Aller=
dings
mag das trübe Regenwetter Vielen die Luſt am Beſuch
des Spieles genommen haben und außerdem war ja von dieſem
Spiel auch keine beſondere Entſcheidung mehr zu erwarten. Sehr
mäßig waren auch die Platzverhältniſſe, mit den ſich der Platz=
inhaber
immer noch beſſer befreunden konnte, als der Gaſt. Das
Spiel ſebſt war nur in der erſten halben Stunde intereſſant. In
dieſer Spielphaſe lieferten die Schwaben eine recht gute Partig

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Nummer 101.

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Montag, den 11. April 1927

und in dieſer Zeit fielen auch durch Heß (zwei), Becker (zwei) und
Koch die fünf Treffer. Später und nach dem Wechſel war der
Kampf meiſt verteilt; zeitweiſe hatte ſogar Mainz ein Plus.
Spielverlauf.
Stuttgart erſchien mit nicht weniger als fünf Erſatzleuten,
und zwar fehlten ausgerechnet gerade die fünf beſten Kräfte:
Vallendor, Blum, Rutz, Strehle und Reinhard. Bei Mainz ver=
mißte
man den Verteidiger Diemer. Während die Rheinheſſen
gerade im Anfang ſehr ſtark mit den Tücken des Bodens zu
kämpfen hatten und ſich nur ſchlecht zuſammenfanden, war Stutt=
gart
gerade in der erſten Zeit am beſten. Bereits in der fünften
Minute fiel durch den Mittelſtürmer Heß nach ſchwacher Abwehr
der Führungstreffer. Der Halbrechte Koch erhöhte fünf Minuten
ſpäter auf 2:0. Dann erzielte der Linksaußen Becker in der 15.
und 20. Minute zwei Treffer, die von Lautner im Mainzer Tor
hätten gehalten werden müſſen. Auch der von Heß und Schwarz
in der 30. Minute erzielte Erfolg war vermeidbar. Obwohl ſo
ſchon nach 30 Minuten die Partie 5:0 ſtand, gab Mainz den
Kampf noch nicht auf. Im Gegenteil, die Mannſchaft wurde
beſſer. Sie erkämpfte ſich zunächſt ein verteiltes Spiel und als
es dann ohne Pauſe in die zweite Halbzeit ging, wurde ſie zeit=
weiſe
ſogar überlegen. Lediglich dem mangelhaften Schußver=
mögen
der Stürmer iſt es zuzuſchreiben, daß keine Gegentore
fielen. Beim Schlußpfiff war das Eckenverhältnis 6:3 für Mainz;
eine Tatſache, die allein ſchon beweiſt, daß Stuttgart das Spiel
zu hoch gewann.
Kritik.
Wenn man berückſichtigt, daß der V.f.B. mit fünf Erſatzleuten
ſpielte, ſo muß man ſeine Leiſtung als ſehr gut bezeichnen. Be=
ſonders
brav hielt ſich die Verteidigung. In der Läuferreihe fiel
der Erſatz=Mittelläufer Gerlinger nach der Halbzeit ſtar kab, und
dieſer Tatſache iſt es auch in erſter Linie zuzuſchreiben, daß Mainz
ſo ſtark aufkommen konnte. Im Sturm waren Heß und Becker
die treibenden Kräfte.
Bei Mainz enttäuſchte vor allem Lipponer. Der ſonſt ſo ge=
fürchtete
Stürmer kam über Durchſchnittsleiſtungen nicht hinaus.
Der ganze Angriff, mit Ausnahme von Zimmermann, zeigte zu
wenig Energie und Tordrang. In der Läuferreihe war Koch der
beſte Mann. Die Verteidigung gefiel. Lautner im Tor war an=
fangs
zu unſicher. Er hätte zwei Bälle glatt halten können. Nach
der Halbzeit war er recht gut. Baſtler=München 1860 war als
Schiedsrichter gut.
München 1860 gewinnt die Runde der Zweiten.
Auch in der Runde der Zweiten iſt nun die Entſcheidung
gefallen. Während München 1860 ſelbſt in Mannheim den V.f. R.
3:1 ſchlagen konnte, büßte der zweite Favorit, der Karlsruher
F.V. im 2:2=Spiele gegen die Frankfurter Eintracht den ent=
ſcheidenden
Punkt ein. Bei einem Siege Karlsruhes wäre ein
Entſcheidungsſpiel notwendig geworden. In der Nunde der
Zweiten ſteht jetzt lediglich nur noch das Spiel V.f.R. Mann=
heim
gegen F. V. Saarbrücken aus, jedoch hat dieſes Spiel keinen
Einfluß mehr.

München 1860 20: 8 Tore 11: 5 Punkte Karlsruher F. V. 15:12 10: 6 Eintracht Frankfurt 14:14 8: 8 V.f.R. Mannheim 16:17 7: 7 F. V. Saarbrücken 6:20 2:12

Um den dritten Platz.
Für den Eutſcheidungskampf um den dritten Platz ſteht alſo
in München 1860 ein Teilnehmer bereits feſt. Der andere dürfte Görlitz FV. 06 Breslau 0:1.
im Karfreitagsſpiel zwiſchen Neckarau und F.S.V. Frankfurt
ermittelt werden. Wer auch der Sieger dieſes Spiels ſein mag,
das Endſpiel um den dritten Platz wird jedenfalls eine durchaus
offene Sache ſein.
Sportverein DarmſtadtSp.Vgg. Marburg 2:4 (2:2).
Der unaufhörliche Regen der letzten Zeit hatte den Mar=
burger
Sportplatz in ein Lehmbad verwandelt, auf dem ſich die
Darmſtädter mit ihrem Kombinationsſpiel, nicht durchſetzen
konnten; die Marburger ſpielten ungekünſtelt und hatien ſich auf
ſteile Vorlagen mit Durchbrüchen eingeſtellt und hatten mit die=
ſer
Methode, auch Glück, da ſich die Gäfteverteidigung nicht
ſtaffelte. Techniſch waren die 98er ihren Gaſtgebern ſtark über=
legen
, aber vor dem Tor fehlte es an der Ausnutzung der Tor=
ſtädter
das Spiel, gleich in die Hand und in flachem Paß
wandert der Ball von Mann zu Mann. Nach kurzer Zeit gibt
Geyer eine ſchöne Flauke, die Wenner 2. unhaltbar einkopft. Der
Rechtsaußen der Einheimiſchen erhält in klarer Abſeitsſtellung
den Ball, ſeine Flanke verwandelt der Halblinke zum Ansgleich.
Toch wieder verſchafft Wenner 2. ſeinem Verein die Führung,
die ein weiteres Abſeitstor wieder vom Rechtsaußen ausgleicht.
Nach der Pauſe gibt Marburg einige Zeit den Ton an und ein
Selbſttor verhilft ihnen auch zur Führung. Ein gelungener
Durchbruch des Mittelſtürmers ſtellt das Endergebnis her.
Das Ergebnis entſpricht nicht den gezeigten Leiſtungen.
Darmſtadt hätte ſchon vor der Pauſe durch Geher zwei ſichere
Tore vorlegen müſſen. Die Leiſtungen des Unparteiiſchen waren
ſehr ſchwach.
F.C. Penarol Uruguay in Deutſchland geſchlagen.
Das erſte Spiel in Deutſchland auf ſeiner Europareiſe trug
der F. C. Penarol Uruguay am Sonntag in München vor etwa
30 000 Zuſchauern gegen den vorjährigen ſüddeutſchen Meiſter,
Bayern München, aus. Nach intereſſantem Verlauf des Spieles
blieben die Münchener mit 2:1 ſiegreich. Bereits in der zweiten
Minute ging Bayern durch Pöttinger in Führung. In der
40. Minute kamen die Bayern durch ein Selbſttor des linken Ver=
teidigers
der Uruquayer zum 2. Erfolg. Erſt kurz vor Schluß
verwandelte der Mittelſtürmer der Gäſte einen Strafſtoß zum
Ehrenſtoß.
Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Endſpiele um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
Runde der Meiſter.
In Fürth: Sp.Vg. Fürth 1. FC. Nürnberg 5:0 (5:0).
In Stuttgart: V.f.B. Stuttgart FSV. 05 Mainz 5:0 (5:0).
Runde der Zweiten.
In Mannheim: V.f.R. Mannh. SV. Münch. 1860 1:3 (1:2).
In Frankfurt: Eintracht Frankf. Karlsruher FV. 2:2 (2:0).
Aufſtiegſpiele.
eru Hof Jahn Regensburg 1:2. Württemberg=Baden: FV. Eintracht Frankfurt TSG. Höchſt 1 2:1.
Zuffenhauſen FV. Offenburg 4:1. V.f.B. Karlsruhe FF. Eintracht Frankfurt Ib Karlsruher FV. I 4:2.
Villingen 5:2. Rheinbezirk: Germania Friedrichsfeld Pfalz Eintracht Frankfurt II TSG. Höchſt II 0:3.
Ludwigshafen abgebrochen. Mainbezirk: Sp.G. Höchſt 01
Fechenheim 03 2:2. Sport Hanau 1860 V.f.R. Offenbach 1:1.
Rheinheſſen=Saar: Germania Wiesbaden Trier 05 3:4. Sp.=
Freunde Saarbrücken Kreuznach 02 1:1.
Geſellſchaftsſpiele.
Bayern: Bayern München Penarel Montevideo 2:1.
Arb.=Sportverein Nürnberg Arb.=Sportverein Baden=Wien 7:3.
Schwaben Augsburg Sportfr. Stuttgart 3:1. FC. Bayreuth Schwarz=Weiß Eſſen THC. Recklinghaufen 1:1.
FC. Fürth 4:1. Württemberg=Baden: Phönix Karlsruhe
Wormatia Worms (Samstag) 1:3. Phönix Karlsruhe SV.
Wiesbaden (Sonntag) 4:4. SC. Fr=

Hanau 93 (Samstag) 1:4. Viktoriag Hanau 94 Kickers= Vikto=
ria
Mühlheim 3:0. Viktoria Hanau 94 Union Böckingen 1:3.
Viktoria Aſchaffenburg V.f.B. Gießen 6:0. Rheinheſſen=Saar:
Saar 05 Saarbrücken SC. Stuttgart 0:0. Alemannia Worms
SV. Waldhof 5:4.
Süddeutfche Mannſchaften auf Reiſen.
Guts Muts Dresden Wacker München 3:1. Fortung
Leipzig Wacker München (Sonntag) 4:1. V.f.B. Marburg
SV. Darmſtadt 4:2. Boruſſia Fulda FC. Hanau 93 2:2.
Norden=Nordweſt Berlin V.f.R. Fürth 2:1.
Brandenburg.
1. Entſcheidungsſpiel.
Hertha=BSC. Berlin Kickers Schöneberg 4:1.
Geſellſchaftsſpiele.
Preußen Berlin Cambridge (Samstag) 2:3. Norden=
Nordweſt, Berlin V.f.R. Fürth 2:1. Union Potsdam
Union 92 Berlin 3:5. Poſt=SV. Berlin Berliner SV. 92 2:8.
Weſtdeutſchland.
Runde der Meiſter.
Duisburger Sp.V. FC. Schalke 04 2:2 (1:1). Fortung
Düſſeldorf Arminia Bielefeld 4:1 (1:1). C.f.R. Köln Kur=
heſſen
Kaſſel 1:2 (1:0).
Runde der Zweiten.
Turu Düſſeldorf BV. Alteneſſen 3:2 (1:1). FV. 08 Duis=
burg
Sportfreunde Siegen 5:0 (2:0).
Geſellſchaftsſpiele.
V.f.B. Alemannia Dortmund Schwarz=Weiß Eſſen 1:1.
SC. 99 Düſſeldorf SC. M.=Gladbach 1:3. Meidericher Sp.V.
Homberger SV. 3:1. V.f.B. Bielefeld Hammer Sp.Vg.
2:2. Union Herford V.f.v.B. Ruhrort 2:5. V.f.B. Marburg
SV. 98 Darmſtadt 4:2. Boruſſia Fulda FC. Hanau 93
2:2. Eller 04 Meiderich 06 5:2.
Norddeutſchland.
Runde der Meiſter.
Kilia Kiel Hannoder 96 5:3.
Runde der Zweiten.
Viktoria Wilhelmsburg Komet Bremen 6:2. Eintracht
Braunſchweig Werder Bremen 4:0.
Geſellſchaftsſpiele.
Hamburger SV. Cambridge Univerſity 6:1. Städteſpiel
Harburg Lübeck 1:2. FC. Wandsbek Pol. SV. Hamburg
1:3. Concordia Hamburg Boruſſia Harburg 3:2. ABTS.
Bremen Viktoria Hamburg 3:3.
Mitteldeutſchland.
Pokal=Vorſchlußrunde.
Sportgeſellſchaft 93 Dresden V.f.B. Leipzig 0:3.
Geſellſchaftsſpiele.
Guts Muts Dresden Wacker München (Samstag) 3:1.
Fortuna Leipzig Wacker München (Sonntag) 4:1. Sp.Vg.
Leipzig T.u.B. Leipzig 2:2. Arminia Leipzig Viktoria
Leipzig 0:0
Südoſtdeutſchland.
7. Meiſterſchaftsrunde.
Sportfreunde Breslau Raſenſport Gleiwitz 3:2. STC.
Nordoſtdeutſchland.
V.f. B. Königsberg Stettiner SC.: verlegt. Titania Stet=
tin
SC. 19 Neufahrwaſſer 3:0.
Fußball im Ausland.
Länderſpiele. In Cardiff: Wales Irland 2:2 In
Wien: Oeſterreich Ungarn (Profi) 6:0 (4:0). Oeſterreich
Ungarn (Amateure) 1:2 (1:2). In Budapeſt: Ungarn B
Jugoſlawien 3:0 (2:0). In Szegedin: Ungarn C Oeſter=
reich
B 1:1 (0:0).
England. Meiſterſchaft der 1. Liga: Birmingham
Newcaſtle United 2:1. Blackburn Rovers Derby County
4:4 Bury Leeds United 4:2. Everton Mancheſter United
chancen. Mit dem Anſtoß der Marburger nehmen die Darm= 9:0. Huddersfield Town Sheffield United 0:0. Leiceſter City
Bolton Wanderer 0:1. Sunderland Arſenal 5:1. Totten=
ham
Hotſpur Burnley 4:1. Sheffield Wednesday Aſton
Villa 3:1. Weſtbromwich Albion Liverpool 0:1. Weſtham
United Cardiff 2:2. 2. Liga: Barnsley South Shield 6:1.
Blackpool Southampton 3:2. Darlington Wolverhampton
3:1. Fulham Middlesbrough 0:3. Grimsby Town Port
Vale 4:4. Mancheſter City Hull City 2:2. Nottingham Foreſt
Preſton North 7:0. Oldham Athletic Clapton Orient 5:2.
Portsmouth Notts County 9:1. Reading Bradford City
2:3. Swanſea Town Chelſea 2:1.
Schottland. Airdrieonians Dunfermline Athlet 6:2.
Clyde Rangers 0:0. Cowdenbeath Queens Park 1:1.
Dundee United Celtic 3:3. Hamilton Academicals Kil=
marnock
2:0. Morton Dundee 3:1. Partick Thiſtle Mother=
well
3:0. St. Hohnſtone Hearts 1:1. St. Mirren Aber=
deen
6:3.
Ungarn. Sabaria Budageſt Vaſas Budapeſt 2:2.
Tſchechvſlowakei. DFC. Prag Viktoria Ziskow 1:1.
Zidenice Brünn Wacker Wien 4:2.
Holland. Meiſterſchafts=Endſpiele: Ajax Amſter=
dam
Heracles Almelo 2:2. Feijenoord NAC. Breda 3:1.
Italien. Meiſterſchafts=Endfpiele: Torino
Genova 3:1. Bologna Milano 2:1. Internationale Ju=
ventus
Turin 2:1.
Schweiz. Lugano Blue Stars 6:2. FC. Zürich FC.
Winterthur 3:2. Grashoppers Zürich FC. St. Gallen 12:0.
Veltheim Brühl 1:2. FC. Bern Young Boys Bern 0:0.
Concordia Baſel Nordſtern Baſel 1:4. Etoile Carouge FC.
Fribourgh 7:4. FC. Chaux de Fonds Urania Genf 1:1.
Frankreich. Meiſterſchafts=Endſpiele: CA. Paris
Olympique Marſeille 1:1. SC. Baſtidienne FC. Rouen 1:1.
Turnier in Paris: Auswahl Rouen US. Suiſſe 4:0.
S.O. Eſt Stade Francais 4:3.
Hockey.
Süddeutſche Ergebniſſe.
Frankfurter S. C. 1880 Nürnberger THC. 6:1
Bezirk Bayern: Schwaben Ulm DSV. München 2:2. Bay= Frankfurter SC. 1880 Damen Frankfurt 1860 Damen 3:0.
Eintracht Frankfurt Damen TSG. Höchſt Damen 5:1.
Rot=Weiß Frankfurt Hanauer THC. 4:0.
Weiß=Blau Aſchaffenburg Damen Frankf 60. Ib Damen 2:0.
Münchener SC. Jahn München 4:2.
München 1860 Paſing 5:1.
Weſtdeutſchland.
Uhlenhorſt / Mülheim (Ruhr) Meidericher Sp.V. 0:1.
Eſſener SV. 99 Eintracht Dortmund 4:2.
Norddeutſchland.
HC. Harveſtehude Roſtocker THC. 2:4 (!).
HC. Harveſtehude Damen HC. am Wannſee Damen 5:0.
Berlin (Be

Um die deuiſche Handball=Meiſierſchaft.
Die Termine für die Handballmeiſterſchaft der Deutſchen
Sportbehörde ſind wie folgt feſtgeſetzt worden: Vorrundenſpiele
am 24. April, Zwiſchenrunden am 8. Mai, Endſpiel am 22. Mai.
Austragsorte und Paarungen werden in der nächſten Woche be=
kannt
gegeben. Für den Baltenverband nimmt übrigens nicht
Greif Stettin, ſondern der Polizeiſportverein Danzig teil, ſo
daß ſich unter den ſieben Landesmeiſtern ſechs Polizeiſportvereine
befinden.
Turnen.

Turnpreſſetagungen in Stuttgart.
Die alljährliche große Turnpreſſetagung der Deutſchen Tur=
nerſchaft
findet Karfreitag und Oſterſamstag in Stuttgart im
Hauſe des Deutſchtums ſtatt. Während Karfreitag der Preſſe=
ausſchuß
der D.T., die Kreispreſſewarte und die Kreisblatt=
ſchriftleiter
der D.T. zu geſonderten Beratungen zuſammentreten,
wird am Samstag die Hauptverſammlung des über 500 Mitglie=
der
zählenden Vereins Deutſche Turnpreſſe vor ſich gehen. Eine
Anzahl von wichtigen Vorträgen iſt in die reichhaltige Tagesord=
nung
eingeführt. Die Verſammlungen werden den Zweck, zum
weiteren Ausbau des Turnpreſſeweſens und zu einer noch
beſſeren Bedienung der Tagespreſſe beizutragen, unzweifelhaft
erfüllen.

Bezirkswvettfechten 1927 für Floxett in Frankfurt=Weſt.
Die Beteiligung der T. G.D. 1846.
Zu dem alljährlich ſtattfindenden Wettfeihten des 9. Bezirks
waren 65 Fechter gemeldet und 51 erſchienen. 15 Vereine hatten
ihre Kämpfer entſandt, die T.G.D. 1846 die Fechter Kurtz,
Getroſt, Seip, Beyer, Burkhardt, Gläſer und
Volk. Dank der guten Organiſation wickelte ſich alles flott ab.
Gewertet wurde nach Treffern und Schönheit, 3 Treffer entſchie=
den
den Gang. Es waren nur 20 Preisurkunden vorgeſehen,
und man mußte mindeſtens 21 Punkte erringen, um eine zu be=
kommen
. So erhielt denn Kurtz mit 21½4 Punkten den 14. Preis
und Gläſer mit 21½ Punkten den 17. Preis. Dann kamen: Ge=
troſt
19½ Punkte, Burkhardt 17½ P., Seip 14½ P., Beyer 13½
Punkte und Volk 11½ Punkte. Letzterer hatte das Mißgeſchick,
in ſeinen 4 Gängen ſich dreimal äußerſt geſchickten Linksfechtern
gegenüber zu ſehen.
Beſonders bei manchen Darmſtädtern, aber auch anderweitig,
machte ſich eine ſtarke Nervoſität bemerkbar, die das Zuſtande=
kommen
planvoll durchdachter Aktionen weſentlich beeinträchtigte.
Auch hätte man ganz allgemein vielfach etwas mehr auf Hal=
tung
ſehen dürfen, und die Schönheitswertung wurde ſtellen=
weiſe
ganz merkwürdig gehandhabt. Schließlich kämpfte jeder
mit jedem in einer Schlußrunde, die alle umfaßte, die mehr als
23 Punkte erreicht hatten. Ergebnis der Schlußrunde: 1. För=
ſter
, T. V. 60 Frkft., 7 Siege 23 Treffer. 2. Schultz, T. V. 60 Frkft.,
6 S. 20 Tr. 3. Brückner, Tomde. Bürgel, 6 S. 19 Tr. 4. Jewa=
roski
, T. V. Niederrad, 4 S. 18 Tr. 5. Füllhaſe, Turn= u. Fecht=
klub
Hanau, 4 E. 15 Tr. 6. Hamburger, Tgmde. Bockenheim,
3 S. 15 Tr. 7. Brendle, Tgmde. Bockenheim, 3 S. 14 Tr. 8.
Grieger, T. V. Vorwärts, Frkft., 2 S. 11 Tr. 9. Leſti, Turn= u.
Fechtklub Frkft., 1 S. 12 Tr.

Sport= und Werbewoche der Zwölfer
An Höchſtleiſtungen wurben am 9. April 1927 erzielt:
Ehrenbahn: Schüßler Haſſia 56.
Induſtriebahn: Dahlem 12er 32. Flickinger Batzer 30. Sauter
Bürgerverein 29.
Werbebahn: Riebel Einzelmitglieder 29. Konrad 28.
Damenbahn: Thaler 17.
Niegenkegeln: Kegelklub K. K. 1911 197. Kegelklub Bürger=
verein
1. Mannſchaft 445.

Zum Davis=Pokalſpiel Deutſchland-Portugal.
Die Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Tennis=Bund
und dem Portugieſiſchen Tennis=Verband über die Begegnung
Deutſchland-Portugal in der zweiten Runde der Davis= Pokal=
wettkämpfe
ſind nunmehr zum Abſchluß gelangt. Portugal hät,
wie bereits berichtet, von ſeinem Recht der Platzwahl Gebrauch
gemacht, ſodaß das Treffen in Liſſabon vor ſich gehen wird. Als
Termin wurden die Tage vom 13. bis 15. Mai feſtgeſetzt. Wie
immer bei den Davis=Pokalſpielen werden am erſten und am
dritten Tage je zwei Einzelſpiele, am zweiten Tage das Doppel
geſpielt. Zu den verſchiedenen in der Preſſe veröffentlichten
Manuſchaftsaufſtellungen wird uns von zuverläſſiger Seite mit=
geteilt
, daß die endgültige Beſtimmung über die Zuſammen=
ſetzung
der deutſchen Vertretung vom Wettkampfausſchuß des
Deutſchen Tennis=Bundes noch nicht getroffen worden iſt. Trotz=
dem
dürfte die Mannſchaft in der Vorausſetzung, daß Froitz=
heim
und Dr. Landmann tatſächlich aus beruflichen Gründen
nicht mitfahren können in der Aufſtellung ſpielen, von der
bisher nur geſprochen wwird, nämlich mit Moldenhauer, Hanne=
mann
und Dr. H. Kleinſchroth. Intereſſant iſt auf jeden Fall,
daß franzöſiſche und ſchweizeriſche Blätter, ſo lAuto und =
richer
Sport die genannte Aufſtellung als beſtimmt verbreiten,
alſo mehr wiſſen als der Deutſche Tennis=Bund ſelbſt.

Radfahren.
Straßenrennen Rund um München. Sieger: Belloni=Italien
auf Opel.
Berufsfahrer (250 Km.): 1. Belloni=Italien auf Opel=
rad
8:48,/47,6 Stunden. 2. Notter=Schweiz, ½ Länge zurück.
3. Zanaga=Italien, 2 Längen zurück. 4. Manthey=Berlin 8:50,30
Stunden. 5. Suter=Schweiz 8:52,07 Stunden. 6. Blanchonnet=
Frankreich. 7. Aymo=Italien. 8. Gilow=Berlin. 9. Tonani= Ita=
lien
. 10. Kroll=Berlin. Amateure, A=Klaſſe: 185 Km.):
1. Schmidt=Dresden 6:23,02,4 Stunden; 2. Litſchi=Berlin ¼ Länge
zurück; 3. Meßthaler=Schwabach 6:32,43 Stunden; 4. Richter=
Chemnitz 2 Längen zurück; 5. Kugler=Nürnberg 6:32,54,6 Std.
B=Klaſſe: 1. Gruenert=Chemnitz 6:41/44 Std.; 2. Kreutzinger=
Schweinfurt 6:49,24 Std.; 3. Chemnitzer=Chemnitz 6:53,02 Std.

Ebenſo wie der erſten Etappe am Vorſonntag war auch
zweiten Etappe des Großen Opelpreiſes von Deutſchland
gutes Wetter beſchieden. Die 245 Km. lange Strecke von Glog,
nach Breslau war in ſchlechter Verfaſſung, ſo daß an die Fahr
ziemliche Anforderungen geſtellt wurden. Geſtartet waren
Glogau 43 A= und 80 B=Fahrer.
A=Fahrer: 1. Rudolf Wolke=Chemnitz 7:53 Std.; 2. Bru=
Wolke=Chemnitz; 3. Dahm=Berlin; 4. Riegel=Chemnitz; 5. Mand
lartz=Köln; 6. Reim=Chemnitz; 7. Geisdorf=Rüſſelsheim, alle dick
auf; 8. Michael=Berlin 7:54 Sid.; 9. Zeißner=Rüſſelsheim 7:7
10. W. Schliep=Berlin, dichtauf. B=Fahrer: 1. R. Rahr
Leipzig 8:25 Std.; 2. Oder=Breslau, dichtauf; 3. Renn=Ber
8:41 Std.; 4. Amling=Berlin; 5. Berochina=Breslau; 6. Theren
Breslau, alle dich auf.
Geſamter
tis nach zwei Etappen: 1. Rr
ſ=Chemnitz 15:18:05 Std.;
H. Eeisdorff=Rüſſelshei
15:22:35 Sid.

[ ][  ][ ]

Nummer 101

Montag, den 11. Aptil 1927

Seite 7

Sokal=
Als
id am

Trotz=
Froitz=
den

en der
fall,

Pferdeſport.

Karlshorſt.
1. Glückauf=Hürdenrennen. Für Vierjährige. 3000 Mk. 2800
Meter. 1. Geſt. Nuhnens Roſenracker (F. Lüder); 2. Enzian;
3. Waiſenknabe. Ferner: Raffke, Podargos, Primadonna 2. Tot.:
236, Pl. 38, 14:10. 58 Lg.

3. Wellgunde=Jagdrennen. Herrenreiten. 3500 Mk. 3400 Mtr.
1. Heinz Stahls Daubenton (Frhr. v. d. Bottlenberg); 2. Maral;
3. Boruſſia. Ferner: Lelkes, Dede, Atlantic, Diamant, Rahel.
Tof.: 196, Pl. 36, 15, 13:10. *8 Lg.
4. Reſidenz=Hürdenrennen. 5500 Mk. 3000 Mtr. 1. G. Ehren=
frieds
Kili (G. Moritz); 2. Lobredner; 3. Mariza. Ferner: Rubel,
Coeur d’Almee, Lucrezia, Rückſicht, Grand Mouſſeux, Malepar=
tus
, Antiope. Tot.: 28, Pl. 15, 44, 26:10, 21 Lg.
5. Labrador=Jagdrennen. Für Vierjährige. 4200 Mk., 3000
Meter. 1. Geſt. Ebbeslohs Fritz Fromm (Hauſer); 2. Engpaß;
3. Pommer. Ferner: Final, Karneval 2, Tot.: 49, Pl. 27, 16:10.
63 Lg.
6. Mars=Jagdrennen. 3000 Mk. 3700 Mtr. 1. R. Knopnadels
Irkutsk (Wurſt); 2. Gigerl; 3. Flamberg. Ferner: Fippa, Glücks=
ſtunde
, Namen, Roſenkönig, Wiwia, Spiritiſt, Harry Whinſtone,
Ulſter. Tot.: 76, Pl. 20, 25, 15:10, 342½ Lg.
7. Preis von Friedrichsfeld. Herrenreiten. 3000 Mk. 2000
Mtr.: 1. F. Scholtiſeks Sandhaſe (Hr. Schnitzer); 2. Impreſſario;
3. Harzreiſe. Ferner: Venus 4, Lord Val, Hexenmeiſter, Puſchkin,
Bubi, Manuela, Burgunder, Berſeba, Chriſtkind. Tot.: 68, Pl.
17, 12, 19:10. 1 Lg.Kopf.
München=Riem.
1. Perſieus=Rennen. 1500 Mk. 1600 Mtr. 1. Chr. Traut=
weins
Goldelſe (A. Seiffert); 2. Luſtgarten; 3. Canio. Ferner:
Naive, Simonelle, Loreley. Tot.: 19, Pl. 14, 19:10. 1½½
2. Theodor Kimmerle=Jagdrennen. Herrenreiten. 1500 Mk.
3400 Mtr. 1. E. v. Moßners Le Pgrodien (Beſ.); 2. Seiden=
ſchwänzchen
: 3. Sturm. Ferner: Pandora, Parioli. Tot.: 15,
Pl. 12, 17:10. W.W.
3. Frühlingsrennen. 1500 Mk. 2000 Mtr. 1. A. Gerteis
Tite Live (S. Robl); 2. My Lord 2: 3. Logenbruder. Ferner:
Mardomius, Rochebelle, Agnes, Moulin Vert, Cannebiere, Cu=
pido
. Tot.: 21, Pl. 13, 17, 13:10. 23 Lg.
4. Honfi=Jagdrennen. 1500 Mk. 3600 Mtr. 1. M. Friedigers
Glockner (H. Weber); 2. Libuſſa; 3. Aviator. Ferner: Minne=
ſang
, Parma 2, Dulcinea. Tot.: 18, Pl. 15, 22:10. W.W.,
5. Lenz=Ausgleich. 1500 Mk. 1400 Mtr. 1. Ed. Sechſers Dol=
lar
(J. Göbl); 2. Terrakotta; 3. Tſcherkeſſin. Ferner: Ueberläufer.
Tot.: 31, Pl. 10, 10:10. ½2 Lg.
6. Bauernfänger=Jagdrennen. 1500 Mk. 3200 Mtr. 1. M
Schreibers Jahn (L. Keil); 2. Iſpahan; 3. Snob und Paleſtrina,
totes Rennen. Ferner: Parma 2, Liebe, Martha, Silbertaler,
Johannisfeuer. Tot.: 127, Pl. 24, 22, 6, 6:10. 5½ Lg.
7. Oſter=Rennen. 1500 Mk. 1200 Mtr. 1. A Pfiſters Nord=
pol
(A. Seiffert); 2. Blau und Weiß; 3. Digris 2. Ferner: Nord=
ſtern
, Lewinus, Hortenſie, Fetan. Tot.: 72, Pl. 10, 10, 10:10.
½2 Längen.
Mülheim=Duisburg.
1. Begrüßungs=Rennen. Für Dreijährige. 2100 Mk. 1050
Meter. 1. Gebr. Röslers Scotch=Whisky (E. Pretzner); 2. Agrippa;
3. Parteigetriebe. Ferner: Meinhardt, Euphrat, Sepp, Pro=
theus
, Antigonus, Franziska, Metropolis. Tot.: 21, Pl. 12, 16.
17:10. 2½½ Lg.
2. Preis von Styrum. 2100 Mk. 1600 Mtr. 1. W. Schuberts
Zwirns Bruder (H. Schmdt); 2. Rari; 3. Nymphe 2. Ferner:
Lola, Bandola, Patroclus, Lichtenſtein, Tonkunſt. Tot.: 52, Pl.
13, 15, 14:10. 1½2½ Lg.
3. Streithof=Jagdrennen. 2100 Mk. 3200 Mtr. 1. M. Feld=
heims
Steinadler (H. Pfeiffer); 2. Mutterlos; 3. Mozart. Fer=
ner
: Die Zuverſicht, Leiſtung, Artus, Anitra, Neulichs, Boppard.
Tot.: 53, Pl. 24, 23, 24:10. ½1½ Lg.
4. Verkaufsrennen. 2100 Mk., 3700 Mtr. 1. J. Brockerhoffs
Jobbe (Klarmann); 2. Dorette; 3. Ajax. Ferner: Staffelei,
Schützenoberſt. Tot.: 34, Pl. 17, 19. 12 Lg.
5. Preis von Weißenturm. 3500 Mk., 1600 Mtr. 1. Gebr.
Röslers Tantalus (E. Pretzner); 2. Grenzſchutz; 3. Diavolo. Fer=
ner
Nobelmann, Sonderbünoler, Endymion, Aſparagus. Tot.:
21, Pl. 11, 15, 12:10. 41½ Lg.
6. Saarner Ausgleich. 2100 Mk., 3000 Mtr. 1. M. Lips Dar=
ling
(Sawers); 2. Beethoven; 3. Myrte. Ferner Merkur, Mouſ=
ſine
, Hippia, Iriſh Bridge, Hungaria, Melethe. Tot.: 35, Pl. 10,
14, 18:10, 1215 Lg.
7. Kahlenberg=Ausgleich. 2100 Mk. 1450 Mtr. 1. Stall Emil
Burges Tingl=Tangl (A. Dinter) und H. Zimmermanns Iſel=
berg
(Saria), totes Rennen; 2. Tirano. Ferner: Sit Tight, Cul=
vert
, Pipkin, Eifel, Harlekinabe, Goldat, Vater Rhein, Türmer,
Golfſtrom, Sam Weller. Tot.: 28 (Tingl=Tangl), 19 (Iſelberg),
Pl. 103, 47, 18:10, tot.1 Lg.
Magdeburg.
1. Fels=Rennen. Für Drei= und Vierjährige. 2100 Mk. 1350
Meter. 1. W. Blumes Saladin (E. Haynes); 2. Sanktion; 3.
Pſyche. Ferner: Camillus, Rhein und Ruhr, Tot.: 15, Pl. 12,
14:10. HalsKopf.
2. Turnier=Jagdrennen. 2100 Mk. 3200 Mtr. 1. M. Ram=
horfts
Immerweiß (H. Edler); 2. Majoran; 3. Donnerwetter,
Ferner: Tuberoſe, Wingolf, Perimede, Hexentanz. Tot.: 16, Pl.
11, 11, 11:10. 25 Lg.
3. Preis von Wgldfried. Ehrenpreis und 2600 Mk. 1800 Mtr.
1. Heinz Stahls Panther (E. Werman); 2. Staffelſtab; 3. Perikles.
Ferner: Herzog Chriſtoph, Liebhaber, Maas, Dorns, Bruder,
Tot.: 77, Pl. 14, 11, 14:10. 23 Lg.

4. Magdeburger Frühjahrsausgleich. Ehrenpreis und 4000
Mark. 1600 Mtr. 1. Graf Seidlitz=Sandr. Bellona (P. Ludwig);
2. Ruzilo; 3. Pikſieben und Opponent, tot. R. Ferner: Fundin,
Gralsritter. Tot.: 110, Pl. 32, 20:10, 31 Lg.
5. Verlaufs=Flachrennen. 2100 Mk. 1350 Mtr. 1. E. Hom=
bach
und W. Wieſes Orma (O. Schmidt); 2. Brieftaube; 3.
Varus. Ferner: Mazeppa, Blocksberg, Blaufelche, Pomona,
O’Straßburg, Interim, Brigitte. Tot.: 25, Pl. 12, 48, 14:10,
Kopf-Kopf.
6. Harzburger Jagdrennen. Ehrenpreis und 2100 Mk. 3200
Meter. 1. M. Nuſſenows Rachegott (Kohoutek); 2. Centrifugal;
3. Eulalia. Ferner: Balldame, Kaylet, Oberjäger, Heldenſohn.
Tot.: 52, Pl. 20, 14, 14:10. Hals5 Lg.
7. Makua=Ausgleich. 2100 Mk. 1600 Mtr. 1. O. Niebuhrs
Liſſa (K. Janke); 2. Märchen; 3. Menes. Ferner: Schaumſchläger,
Humor, Thalyſia, Stella maris, Quilon, Vasko, Taiga, Dürer.
Tot.: 48, Pl. 20, 24, 18:10. 11½ Lg.

UNENIBEHRLICA

ADRESSBUCH
der Kraftfahrzeugbesitzer
im Volksstaate Hessen
Im Auftrag des Ministeriums
herausgegeben vom
Hessischen Verkehrsverband
(5629a
308 Seiten gebunden 6.- RM.
Zu haben in jeder Buchhandlung, bei allen
Verkehrsvereinen, bei den Agenturen und in
der Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatt
L. C. Wittich Veriag / Darmstadt

Kraftſport.
Arb.=Athl.=Sportverein Darmſtadt.
Am 10. April weilte die Mannſchäft obigen Vereins in
Schriesheim bei Heidelberg zu einem Städtekampf. Gleichzeitig
war Weinheim 1892 ebenfalls dort zu einem Wettkampf im
Stemmen. S hriesheim ſtellte eine kräftige und techniſch gut
durchgebildete Mannſchaft, konnte aber nur 2 Unentſchieden
herausholen, ſodaß das Reſultat 12:2 Punkte für Darmſtadt
lautete.
Boxen.
Samfon Körner und Ludwpig Haymann im Frankfurter Stadion.
Geſtern mittag führten Paul Samſon Körner und Ludwig
Haymann in der Winterſporthalle des hieſigen Stadions einen
Schaukampf über zwei Runden vor. Samſon Körner, der als
Leiter des deutſchen Olympiakurſes im Deutſchen Stadion in
Berlin die Box=Elite ausgebildet hat, demonſtrierte beſonders
das amerikaniſche Training und gab auch in dem Schaukampf
ſelbſt praktiſche Anleitungen über die verſchiedenen Arten der Ver=
teidigung
und des Angriffes. Der Münchener Ludwig Haymann,
bekanntlich ein Vertreter des engliſchen long=range=Stils, lie=
ferte
in ſeinem Vortrag insbeſondere dafür den Beweis, daß
Boxen durchaus kein roher Sport iſt, ſondern zum mindeſten
ebenſoviel Kunſt, Taktik und Technik erfordert, wie das Säbel=
Florett= und Schlägerfechten. Anſchließend an den Schaukampf
trafen ſich im Leichtgewicht die Frankfurter Kern und Theiß in
einem Vier=Rundenkampf. Sieger lieb Theiß nach Punkten. Im
Weltergewicht gewann Beſtändig gegen Becker, ebenfalls nach
Punkten. Einen recht ſpannenden Kampf lieferten ſich die beiden
Schwergewichtler Fquſt und Fuchs, der unentſchieden endete.
Die Deutſchen Amateur=Boxmeiſterſchaften. 62 Teilnehmer.
D. R.f. A. B.=Kongreß am Karfreitag in München.
Der Deutſche Reichsverband für Amateurboxen hält bekannt=
lich
in dieſem Jahre ſeine Meiſterſchaften und den Jahreskongreß
an den Oſtertagen in München ab. Während die Titelkämpfe
ſelbſt am Karſamstag und den Oſtertagen ſtattfinden, iſt der Kar=
freitag
verſchiedenen Tagungen vorbehalten. Vormittags um
10 Uhr tritt der techniſche Ausſchuß zuſammen, um 2 Uhr nach=
mittags
tagt der Hauptausſchuß und anſchließend um 6 Uhr be=
ginnt
der eigentliche Kongreß des Verbandes. Zu den Meiſter=
ſchaftskämpfen
liefen 62 Meldungen ein. Von den neun Landes=
verbänden
fehlt lediglich Oſtdeutſchland. Die meiſten Meldungen
gab wieder Berlin mit zehn ab. Südweſtdeutſchland, Bayern,
Mitteldeutſchland, Weſtdeutſchland, Heſſen=Hannover und Nord=

weſtdeutſchland entſenden je acht Leute, Nordoſtdeutſchland mel=
dete
drei und Südoſtdeutſchland einen Vertreter. Mit Ausnahme
von Dübbers=Köln kämpfen alle vorjährigen Meiſter in der nächſt=
höheren
Gewichtsklaſſe. Auf Grund dieſer Tarſache iſt es nicht
ausgeſchloſſen, daß es eine Reihe von Ueberraſchungen geben
kann.
Motorſport.
Segraves Weltrekorde.
Der amerikaniſche Automobil=Verband gibt die Ergebniſſe
der elektriſchen Meſſungen bekannt, die bei der am 29. März an
der Küſte von Dayton (Florida) von dem engliſchen Major
Segrave mit ſeinem 1000 PS=Sunbeam=Ueber=Rennwagen vor=
genommenen
Rekordfahrt ermittelt wurden. Die Zeiten, die auch
beim Internationalen Verband als Weltrekorde auerkannt wer=
den
dürften, ſtellen ſich wie folgt: Hinffahrt: 1 Km. in 11,2 Sek.
(321,423 Km. Stundendurchſchnitt); eine Meile in 97,94 (322,936);
5 Km. in 56,47 (318,753 Km.). Rückjahrt: 1 Km. in 10,84
(332,103 Km.); eine Meile in 17,39 (33,150 Km.); 5 Km. in 53,90
(333,991 Km.). Daraus ergibt ſich für die Anmeldung als
Weltrekord ein Durchſchnitt von: 1 Km. in 11,2 Sek. (326,678
Km.); eine Neile in 17,665 Sek. (327,972 Km.) und 5 Km. in
55,185 Sek. (320,175 Km.). Die ſämtlichen Zeiten wurden bei
fliegendem Start aufgeſtellt.
Turner=Handball=Städtekampf Frankfurt a. M. Ludwigs=
hafen
. Das vierte Handball=Städteſpiel Frankfurt a. M. Lud=
wigshafen
brachte den Frankfurter Farben den erſten Erfolg.
Die Frankfurter Stadtmannſchaft ſiegte über die von Ludwigs=
hafen
mit 6:4 (Halbzeit 4:2).
Für das Endſpiel um den badiſchen Handball=Pokal quali=
fizierten
ſich am Sonntag S.V. Mannheim=Waldhof und Frei=
burger
F. C.

Rund=Funk=Programme.
Franffurt.
Montag, 11. April. Stunde der Jugend. O 4.30: Alte Tanz=
muſik
. O 5.45: Leſeſtunde. Hofmannsthal: Deutſches Leſebuch
O 6.15: Stadtrat Schneider: Jugendwandern und Jugendherber=
gen
O 6.35: Th. Storm: Im Saal, Novelle. O 7; Italieniſch.
O 7.30: Engliſch. O 8: Engliſche Literatur. O 8.15: Klavier=
Quartette. Brahms. Schumann. Ausf.: Amar=Quartett. O 9.15:
von Kaſſel: Marienlieder für Sopran und Streichquartett. Sopran;
Magda Schier.
Stuttgart.
Montag, 11. April. 3.50: Funk=Feuilleton. O 4.15: Konzert.
Naef: Torero=Marſch. Ohlſen: Herbſtkinder. Beethoven:
Romanze. Mendelsſohn: Ouv. Hebriden. Meyerbeer: Fant.
Prophet. Nowowiesky: Slav. Volks=Szene. Strauß: Wo
die Zitronen blühn. Audran: Fant. Die Puppe. O 6.15: Rolf
Formis: Im Automobil von Stuttgart nach Bagdad. O 6.45:
Dr. Löwenberg: Deutſche Theaterleiter. O 7.15: Baſtelſtunde. O 8:
Sinfonie=Konzert des Philharm. Orch., Stuttgart. Sol.: Evelith
Brooks a. G. Grieg: Klavierkonzert A=moll op. 16. Liſzt:
2. Rhapſodie. Anſchl.: Wunſchabend. Leit.: Max Heye.

Berlin.

Montag, 11. April. 3.30: Helene Braun: Das Auge für die
Not. O 4: Dr. Nußbeck: Streifzüge durch Portugal, die Heimat
des Portweins. O 4.30: Die Brücke‟, Novelle von Paul Zech.
O. 5: Ette=Kammer=Orch. O 6.20: Dr. Borchardt: Wann ſollen
wir Oſtern feiern? O 6.50: Herm. Hellweger: Die Geſtaltung
des Radfahrverkehrs in Groß=Berlin. G 7.20: Marinebaurat

O 8.30: Konzert. Henry Eccles: Sonate G=moll. (Eva Heinitz,
Cello, und Br. Seidler=Winkler, Klav.). Altitalieniſche Geſänge
(Eliſabeth Ohlhoff, Sopran). Saint=Saens: Aus Glucks Alceſte.
(Prof. Weiß, Klavier), Faure: Apres un reve. Kreisler:
Scherzo (Eva Heinitz). Fünf Lieder von Rob. Franz (Eliſabeth
Ohlhoff). Liſzt: Abendharmonien. Gnomenreigen. Mephiſto=
Walzer (Prof. Weiß). O 9.30: Bruno Schönlank. Einl. Worte:
Leo Hirſch.
Stettin. 8.30; Geiſtliche Muſik. Händel:. Ouv. zu Meſſias.
Tunder: Ach Herr, laß deine lieben Engelein, Kantate für
Sopran und Orch. (Claire Darius, Sopran). Stamitz: Oſter=
ſinfonie
. Graupner: Ach Gott und Herr, Kantate für Sopran
und Orcheſter (Claire Darius). Dombrowski: Herrgotts=Kantate
für Sopran, Ba: n, Chor und Orch. (Claire Darius, Sopran;
P. Meinel, Bariton). Muſ. Leit.: Hansmaria Dombrowski.
Königswuſterhaxſen. Montag, 11. April. 2.30: Fr. Lüderit=
Ramelow: Verhütung der Nervoſität von Säugling und Kleinkind.
O 4: Stadtſchulrat Dr. ing. Barth: Die Bildungsaufgaben der
gewerblichen Berufsſchule und ihre Durchführung. O 5: Nebermann:
Schach. O 6: Oberförſter Dr. Hauſendorff: Die Bedeutung der
Forſtnebenbenutzungen und der Jagd im deutſchen Walde. O 6.30:
Stud.=Rat Friebel, Zektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 6.55:
Dr. Hummel: Büroorganiſation u. Bürotechnik: Die neuzeitlichen
Verfahren und Hilfsmittel. O 7.20: Marine=Baurat Engberding:
Der Beginn des Weltverkehrs mit Großluftſchiffen im Jahre 1928.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Dienstag, den 12. April
(nach der Wetterlage vom 10. April):
Da unſere Wetterlage unter den Einfluß des weſtlichen Hochdruck=
gebietes
kommt, iſt mit vorwiegend heiterem und trockenem Wetter zu
rechnen.
Die Heſſiſche öffentliche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudol/ Maup=
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion Reich unn
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmand
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den
Iuſeratenteil: Willn Ku
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Für unvei angte Mannſiripie wird Garantte der Rüchſendung n ich / ubernommen.

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