Bezugspreis:
wöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. April
30. Aprii, 2,48 Reichsmart und 22 Pfennig
bragegebühr, abgeholt 2,28 Reſchemart, durch die
gn nuren 340 Reſchemari frei Haus. Poſibezugspreis
nEApril, ohne Beſtellgeld monatl. 2,75 Reiſchemark.
ſedantwortlichtelt für Aufnahme von Anzelgen an
iin mmten Tagen wird nſcht übernommen. Nichte
ſtseetnen einzelner Nummern inſolge böherer Gewalt
eichschtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
ſeu ugspreſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
emrruf ohne Verbindlichkeſt für uns. Poſiſchegkonto
Franffurt a. M. 4304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 99
Samstag, den 9. April 1927.
190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darinttadl 25 Reichspig.
Finguz=Anzelgen 40 Reſchapfg. Rellamezelle 1us nim
breit) 2 Reichdmark. Anzeigein von auswärts 40 Reſchpig.
FinanzeAlnzeigen 60 Reichspſg., 92 mm breite Vellame
zeſſe 300 Reichsmark Alle Preiſe in Reichemart
4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streſt uſw erſcht
iede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auſträkge und Teiſtung von Schadenerſah. Bei
Konturs oder gerſchtlſcher Belireibung fällt ſeder
Nabalt weg. Banſlonto: Deuſche Bank und Darme
ſtädter und Natſonalbank.
Enzelpummer 10 Pfennige
Der Mißerfolg der Genfer
Abrüſtungsverhandlungen.
28achſende Gegnerſchaft gegen die Errichtung eines ſchränkung der Nüſtungsausgaben nicht einverſtanden erklären.
Häindigen Kontrollſyſiems unter franzöſiſcher Führung.
* Genf, 8. April. (Priv.=Tel.)
taunden Abrüſtungskommiſſion hat bisher nur äußerſt geringe Das Ziel der Kommiſſon, das urſprünglich eine Abrüſtungskonvention
Leſung des Konventionsentwurfes ſoll nunmehr der Verſuch
unternommen werden, dieſe prinzipielle Frage auf dem üblichen
Kwmpromißwege zu regeln. Sodann iſt das Kapitel über die
Luuftabrüſtung behandelt worden. Auch hier iſt die
be=
de utſame Frage der Kontrolle und die
Einbe=
rüt ſtung vertagt worden, da zunächſt eine Einigung
aus=
ſichtslos erſchien. Bei dem dritten Kapitel des
Konventions=
eurtwurfes über die Seeabrüſtungen, das zur Verhand=
G egenſatz zwiſchen der engliſchen und
franzö=
au erden mußten, um das Eintreffen neuer Inſtruktionen
auns Paris und London abzuwarten.
Inzwiſchen beſchäftigt man ſich mit der Beſchränkung
dier Heeresausgaben. Auch in dieſer Frage ſieht man,
dirß bei den Genfer Abrüſtungsverhandlungen die Erfolge recht
ge=ring ausfallen. Die angelſächſiſche Gruppe ſowie zahlreiche
andere Staaten wollen von einer Beſchränkung der
Heeresaus=
genben nicht das geringſte wiſſen. Frankreich hat dagegen in
ſtänem Vertragsentwurf eingehende Beſtimmungen
ausgear=
bieitet, die nicht nur die Feſtſetzung von Maximalziffern für die
gi=ſamten militäriſchen Ausgaben, ſondern auch weiterhin eine
Akarimalgrenze für die Ausgabe ſowie für den Ankauf und die
Herſtellung von Kriegsmaterial vorſehen. Der Kompromiß in
dieſer Frage, der in den nächſten Tagen erzielt werden ſoll, wird
uone Zweifel auf ernſte Schwierigkeiten ſtoßen.
Ein weiteres Problem, das zur Verhandlung
gielangen ſoll, iſt nunmehr die Kontrollfrage. Ohne
zuweifel enthält dieſes Kapitel die bedeutſamſten und
entſchei=
duendſten Beſtimmungen des geſamten Konventionsentwurfes.
tuung eines ſtändigen Kontrollſyſtems unter
ir anzöſiſcher Führung. Die Gedankengänge in dieſem
Aapitel erinnern lebhaft an das im Verſailler Vertrag für
2eutſchland geſchaffene Kontrollſyſtem. Die berüchtigten
Inve=
ſtigationen treten hier in der Form von Beſchlüſſen eines
ſchein=
bar internationalen und ſcheinbar unabhängigen Organs wieder
zutage. Eindeutig zielt die Errichtung eines ſtändigen
Kon=
mollorgans auf eime fortlaufende Kontrolle der
gueſamten, beſonders der deutſchen Rüſtungen,
iun der Zukunft hin, und zwar mit dem beſonderen Ziel,
deaß dieſes Organ Unterſuchungen an Ort und Stelle, alſo
znveſtigationen, vorzunehmen hat. Dieſes Kapitel wird ohne
Aweifel zu ſehr ernſten und rein politiſchen
Auseinander=
ſttzungen führen. Das ſeinerzeit veröffentlichte Memorandum
dier amerikaniſchen Regierung zu dem Abrüſtungsproblem
be=
ſtchäftigte ſich bereits mit der Kontrollfrage, die von
9.merika in jeder Form ſchroff abgelehnt wird.
as erſcheint gleichfalls undenkbar, daß England je
dier Errichtung eines Kontrollſyſtems
zu=
üimmen wird. Die Gegnerſchaft bei den übrigen Mächten,
hiie Italien. Schweden, Japan, wird keineswegs geringer ſein.
Luaß Deutſchland einem neuen Kontrollſyſtem zuſtimmen kann,
darf kaum angenommen werden.
Der weitere Verlauf der Arbeiten der Abrüſtungskonmiſſion
it in der letzten Zeit Gegenſtand eingehender Verhandlungen
das Beſtreben bemerkbar, eine Unterbrechung der Verhandlungen
gegen ſcheint es, daß auch die amerikaniſche Delegation bei dem nichtgerechtwerden, wenn ſie nicht eine Konvention
zu gelangen.
Es erſcheint deshalb nicht als unwahrſcheinlich, daß man im ſtimme Lord Robert Ceil durchaus zu, daß Geduld die höchſte Tugend
Aaufe der nächſten Woche ſchließlich zu der Ausarbeitung eines
Wert dieſes Kompromiſſes äußerſt gering ſein. Es iſt kaum an= der Geſchichte der Völker daſtehe.
Abrüſtungsverhandlungen dann nehmen, iſt gegenwärtig noch Verhandlungen zu bezeichnen. Es ſei auch richtig, daß die erwähnte
neie Sowjetrußland und China, praktiſch außerhalb aller Vorbedingungen für eine Ermöglichung einer allgemeinen Begrenzung
Arüſtungen der europäiſchen Stagten zu beſchränken, nur einen die Verpflichtung zur Begrenzung der Nüſtungen überommen haben.
praktiſche Löſung des Abrüſtungsproblems betrachtet werden kann.
Der belgiſche Vertreter überaus peſſimiſtiſch.
EP. Genf, 8. April.
In der heutigen Sitzung der Vorbereitenden Kommiſſion für die
Darauf hielt der belgiſche Delegierte, Senator de Brouckere, eine
gaben der Wettlauf der Rüſtungen nur einen neuen Antrieb erhalte, berlains zu hören waren als in dem anti=engliſchen Teil der
Die lange und reichlich verworrene Diskuſſion der vorberei= Man habe hier in manchen Punkten eine Einigung erzielt, aber eine franzöſiſchen Preſſe.
wirkliche Beſchränkung der Rüſtungen ſei bisher noch nicht erſichtlich.
m aktiſche Erfolge gezeitigt. In den bald dreiwöchigen Verhand= geweſen ſei, hätte ſich immer mehr verkleinert. Man habe ſpäter von ſtets ſcharf, von welcher Seite ſie auch kam. Jetzt, wo Eugland
lungen wurde bisher das Kapitel über die Beſchränkung der Herabſetzung der Rüſtungen und ſchließlich von der bloßen Begreg= wenigſtens ſcheinbar gezwungen iſt, ſeine bisherige Haltung
vol=
dier effektiven Truppenbeſtände abgeſchloſſen, jedoch zung der Rüſtungen geſprochen. Jetzt ſcheine die Veröffentliching der kommen zu rebidieren, ſind die franzöſiſchen Preſſeſtimmen
die hierbei entſcheidendſte Frage offen gelaſſen, ob die Rüſtungsausgaben alles zu ſein, was praktiſch erreicht werden könne, keineswegs freundlicher geworden. Es erübrigt ſich, die
Links=
au sgebildeten Reſerviſten, die Grundpfeiler der Man werde alſo ſtatt zu einer Abrüſtungskonvention hier nur zu einer preſſe zu zitieren. Sie iſt in dieſem Falle, ſchon wegen ihrer
nurtionalen Armeen, mit abgerüſtet werden ſollen Rüſtungskonvention kommen. „Wenn jetzt nicht einmal die Beſchränkung allgemeinen Einſtellung — bekanntlich verficht die Linke ihre
oſcer nach der franzöſiſchen Theſe außerhalb der Budgetausgaben durchzuſetzen iſt — ſo erklärte der belaiſche Dels Prinzivien am liebſten in der Außenpolitik — gegen die
eng=
der Abrüſtungsbeſchränkung bleiben. Bei der zweiten gierte —, ſo bleibt mir nichts weiter übrig, als mich wieder hinzuſetzen,” liſche Politik. Aber ſelbſt Blätter wie der „Temps” finden nur
Der Engländer mahnt zur Geduld.
weiſen, daß man doch auf verſchiedenen Gebieten ſowohl bei den Land= oſfen, daß Frankreich zu ſeinen übrigen Schwierigkeiten keinen
zirehung der zivilen Luftſchiffahrt in die Ab= rüſtungen als auch bei denen zur See und in der Luft eine gewiſſe Krieg in China braucht. Nur das „Echo de Paris” verteidigt
Rüſtungsbeſchränkug erreicht habe. Wenn wir die Zahl der Kriegs= den engliſchen Standpunkt.
ſchiffe beſchränken, enklärte er, fo haben wir damit auch die Zahl der
Mannſchaften beſchränkt; wenn wir die Flugzeugmutterſchiffe
begren=
lung gelangte, haben ſich die Schwierigkeiten, insbeſondere der zen, ſo ſei auch die Zahl der Marineflugzeuge begrenzt. Die Beſchrän= keineswegs geſprochen werden. Man findet vielmehr eine ſolche
kung der Rüſtungsausgaben ſei gewiß ein Weg aber dunchaus nicht der Verſchiedenheit der Meinungen, die jeden, der weiß wie
f ſchen Auffaſſung für ſo tiefgehend erwieſen, daß, Rüſtungsmaterial, die der franzöſiſche Entwurf hauptſächlich treffen zu reagieren pflegt, in Erſtaunen ſetzen muß. Sie iſt bedingt
die Beratungen gleich zu Beginn abgebrochen, wolle, ſoien nur ein kleiner Teil der Geſamtrüſtungsausgeben. Die eng= durch die Haltung der Regierung. Dieſe ſchweigt nämlich
be=
liſche Regierung ſei durchaus für eine Kontrolle der Rüſtungsunduſtrie,
den könne. So werde man ſchrittweiſe zu einem Erfolge kommen.
Frankreichs Zukunfisbild von der künftigen
Gtarke des Völkebundes.
Reden de Brouckeres und Lord Nobert Ceeils weit über den Gegenſtand ſtürmiſcheren Entwicklung der Ereiguiſſe in China und eines
der heutigen Tagesordnung hinausgingen. Ein großer Teil der Schwie= beſſeren Einverſtändniſſes der übrigen Mächte.
rigkeiten, die hier immer wieder auftauchten, käme daher, daß die
Ver=
handlungen über die Abrüſtungskonvention begonnen haben, ohne daß
Schwierigkeit des Problems wieder auftauche, ſo wäre dieſer
Schwierig=
keit gerade am beſten daurch zu begegnen, daß man ſich entſchließe, auch unlogiſch hielt, hat auch das energiſche Vorgehen Englands am
die Ausgaben für Rüſtungszwecke zu beſchränken. Frankreich mache
aus dieſer Beſchränkung der Riſtungsausgaben gewiß keine unerläß= Balkan und am Mittelmer hier maich biteres Gefühl
zurück=
liche Bedingung ſeiner Zuſtimmung zur Konvention. Aber wenn dies gelaſſen. So wenig man ſich auch neuerdings in Paris um die
A er franzöſiſche Plan zur Schaffung einer ſtändigen nicht erfolge, würde ein weſentlicher Teil der Garantien der Konventione
Abrüſtungskommiſſion bedeutet praktiſch die Errich= gen: 1. Die Nichteinſtellung der geſamten wehrfähigen Mannſchaften, flawiens hat doch eine gewiſſe Verſtimmung verurſacht, nicht um
die aber von allen kontinentalen Mächten abgelehnt werde. 2. Die
An=
träge des Grafen Bernſtorff, einen direkten Weg zur Beſchränkung des
Vorbedingung einer genauen Kontrolle der Kaſernen. Magazine uſm. Man hört immer öfter die Klage, daß England die lateiniſchen
führbar ſei. 3. Die Beſchränkung der Rüſtungsausgaben. — Mit die= ausſpiele. Die engliſche Inſzenierung der Tangerfrage — nach
ſer klaren und zwackmäßigen Methode könne man die Bedenken aller
beſchwichtigen, die zu einer wirklichen Abrüſtungskonvention kommen
effektiven Beſtände der Truppen.
über Aniſtel s des Verſalle Vertrags.
Von den übrigen Reden iſt eine Erklärung des deutſchen
Delegier=
er ſei nicht gegen jede Beſchränkung der Rüſtungsausgaben, aber er
be=
trachte ſie nur als eine ergänzende Methode zu der vorherigen direkten wurden und niemals befriedigende Reſultate erzielten, werden
Beſchränkung aller Rüſtungen. Der Peſſimismus de Brouckeres ſei
be=
rechtigt, wenn man dazu nicht gelangen follte. Er hoffe das aber noch
immer, und die Mitarbeit der deutſchen Delegation bei jeder derartigen
Maßnahme ſei ſicher Die Veröffentlichung der Budgetausgaben für
militäriſche Zwecke kolle, wie der belgiſche Delegierte geſagt habe, nicht
zum Vergleich zwiſchen dem Rüſtungsſtand der verſchiedenen Länder mancher Hinſicht wird man vielleicht auch in Deutſchland dieſer
führen. Eben deshalb widerſetze er ſich der Methode, weil ohne
Ver=
hrnter den Kuliſſen geweſen. Von franzöſiſcher Seite macht ſich des Völkerbundspaktes ſei über die Einleitung zum 5. Teil anderen Motiven ...
des Verſailler Vertrages hinaus nicht nur von einer
Begren=
bsrbeizuführen, da der bisherige Verlauf der Abrüſtungskon= zung der Rüſtungen, ſondern von einer Herabſetzung
ſarenz ſcheimbar in Paris wenig Befriedigung ausgelöſt hat. Da= die Rede, und die Kommiſtion würde ihrer Aufgabe, rade in der Abrüſtungsfrage nicht beſonders fortſchrittlich denkt
für Herabſetzung der Rüſtungen ſchaffe. Das
Zukunfts=
gegenwärtigen Stande der Abrüſtungsverhandlungen feſt ent= bild Paul=Boneours von der künftigen Stärke des Völkerbundes ſei ſehr iſt in Paris davon überzeugt, daß auch die anderen nicht
abge=
ſchloſſen iſt, in der einen oder anderen Weiſe zu einem Neſultat ſchön, aber es werde nicht zu verwirklichen ſein, wenn man nicht vorher rüſteten Mächte im Grunde genommen ſehr wenig von der Ab=
Nonventionsentwurfs gelangt. Allerdings dürſte der materielle in manchen anderen Fragen, eine Geduld bewieſen, die ohne Beiſpiel in tung Englands zugeſchrieben.
In der Nachmittagsſitzung erwiderte Paul=Boneour dem
zurnehmen, daß in den grundſätzlichen Streitfragen eine tatſäch= deutſchen Delegierten Grafen Bernſtorff, der die Debatte auf das heikle die engliſche und franzöſiſche Politik wieder zuſammenführt.
ſoche Einigung erzielt werden wird. Der kommende Konven= Gebiet des Verſailler Vertrages gebracht habe. Der deutſche Delegierte Und doch iſt man hier überzeugt, daß die Ereigniſſe in Ching,
tnonsentwurf dürfte daher eher das Ausſehen einer Zuſammen= hätte vollkommen recht, die Präambel zum 5. Teil des Verſailler Ver= die ein ſo ſtarkes, wenn auch wenig ſichtbares Zerwürfnis der
ſgellung der Gegenſätze haben. Welchen weiteren Verlauf die trages und den Artikel 8 des Völkerbundspaktes als die Grundlage der Mächte herbeigeführt haben, bald wieder die gleichen Mächte
tcölig in Dunkel gehüllt. Solange die großen aſiatiſchen Mächte, Präambel auf die Beſchränkung der Rüſtungen binweiſt, um damit die auf eine gemeinſame Front bringen werden.
Abrüſtungsverbandlungen ſtehen, können die Bemühungen, die der Müſtungen zu kennzeichen. E ſei richtig, daß ale Unterzeichner Waſhington und in Tolio nicht viel mehr zu erreichen als in
äußerſt geringen poſitiven Wert haben. In letzter Zeit hat ſich Dann aber käme ein Punkt, der ſeiner Meinung nach weder dem Ver= Palis. Die Tatſache, daß die Note an die Kanton=Regierung
deer Schwerpunkt der kommenden politiſchen Entſcheidungen ſo paktes entſpreche. Graf Bernſtorff habe von der notwendigen Nivellie= durch hat ſie auch ſehr viel von ihrer Bedeutung eingebüßt —
meeſentlich aus der rein europäiſchen Sphäre in die weltpolitiſche rung der Rüſtungen und dem überaus notwendigen Vergleich zwiſchen bezeugt dies zur Genüge. Und jeder Tag, an dem nicht alle
ſowie in den Fernen und Nahen Oſten verlegt, daß eine Löſung den Nüſtungen geſprochen. Den Vergleich werde jeder Leſer der künf= Mächte eine einige und klare Politik verfolgen, wird die Lage
drs Abrüſtungsproblems ausſchließlich auf der Baſis einer Ver= tigen Konvention ſelbſt anſtellen können, und in der Frage der Nibel= in China weiter vorſchlechtern. Deshalb glaubt man hier an
ſändigung der europäiſchen Staaten in keiner Weiſe als eine lierung komme man auf das Grundproblem der ganzen Arbeiten, die Möglichkeit eiuer ſchnellen Aenderung der internationalen
(Fortſetzung Seite 2)
Engliſch=franzöſiſche
Miß=
verſtändniſſe.
Von unſerem 2.=Korreſpondenten.
Paris, 8. April.
Die Lage in China deutet auf eine wachſende Spannung
Abrüſtungskonferenz erklärte der japaniſche Delegierte Sato, ſeine Re= zwiſchen England und Rußland. In Paris ſpricht man mit
gierung könne ſich mit einer Beſchränkung der Rüſiungen, durch Be= mehr oder weniger Recht von einem vollkommenen Verſagen der
engliſchen Kompromißpolitik in Ching. Daß dieſe Auffaſſung
üiberaus beſſimiſtiſche Nede, deren Eindruck die ganze folzende Debatte etwas für ſich hat, zeigt nichts beſſer, als daß im engliſchen
beherrſchte. Er führte aus, daß ohne Beſchränkung der Rüſtungsaus. Unterhuus dieſelben Argumente gegen die Chinapolitik Cham=
Die franzöſiſche Kritik an der engliſchen Chinapolitik war
kühle und vorwurfsvolle Worte bei der Beurteilung der
eng=
liſchen Politik. Man weiſt auf die früheren Mißgriffe hin und
Lord Robert Ceeil gab dem belgiſchen Delegierten zu bedenken, daß betont nach Möglichkeit die Neutralität Frankreichs. Der die
Geduld die höchſte Tugend des Staatsmannes ſei, und verſuchte nachzu= Stimmung in der Kammer widerſpiegelnde „Petit Bleu” ſchreibt
Von einer einheitlichen öffentlichen Meinung kann trotzdem
einzige und nicht einmal ein ſicherer Weg. Die Ausgaben für, das prompt die franzöſiſche Oeffentlichkeit in außenpolitiſchen Fragen
dunch die jedenfalls eine Beſchränkunn des Kriegsmaterials erreicht wer= harrlich und überzeugend und befaßt ſich nur mit ſachlichen,
innerpolitiſchen Problemen. Wenigſtens dem Scheine nach. Die
ſichtbare Abkühlung der Freundſchaft zu England, welche
wäh=
rend der vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf ihren
Gipfelpunkt zu erreichen ſchien, entſpricht kaum den Intentionen
der franzöſiſchen Außenpolitik. Man fühlt, daß Frankreich
letz=
ten Endes doch die engliſche Chinapolitik unterſtützen wird.
In einer großen Rede führte dann Paul=Boneour aus, daß die wenn auch ohne Begeiſterung. Dazu bedarf es aber einer noch
Das unklare Vorgehen Englands in den meiſten Frankreich
die dringenöſten Sicherheitsfragen vorher geregelt worden ſeien. Aber berührenden Problemen hat in der letzten Zeit, hier manche
gleichwvohl habe man doch ſchon Erfolge erzielt. Wenn hier die ganze bittere Enttäuſchung verurſacht. Abgeſehen von der engliſchen
Chinapolitik, die man in Paris von Anfang an für falſch und
eigene Poſition in der Balkanpolitik kümmert, die von England
verloren gehen. Es gäbe drei Methoden zur Beſchränkung der Rüſtun= herbeigeführte neue Gruppierung und die Einkreiſung Jugo=
Belgrads willen, ſondern weil die engliſch=italieniſche Freund=
Kriegsmaterials zu ſuchen. Dieſer Weg ſei gut, aber nur unter der ſchaft der franzöſiſchen Politik als zu ſehr übertrieben erſcheint.
die erſt bei einer Vervollkommnung der Macht des Völkerbundes durch= Völker, alſo Frankreich, Italien und Spanien, gegeneinander
franzöſiſcher Auffaſſung hat England die ſpaniſchen Wünſche
ermuntert und gleichzeitig es Frankreich unmöglich gemacht,
Kon=
wollen. Die Ausgaben ſeien ebenſo ſichtbar und erfaßbar, wie die zeſſionen zu gewähren — wird als typiſches Beiſpiel dafür
zitiert. Die Verhandlungen um Tanger bleiben ſtets
ergebnis=
los, und das Verhalten der engliſchen Preſſe gegenüber jedem
Deutſch=franzöſiſche Meinungsverſchiedenheit Konflikt zwiſchen Paris und Rom wird hier in ähnlichem Sinne
ausgelegt. „England braucht das italieniſche Problem, deshalb
unterſtützt es überall die italieniſchen Wünſche, ohne ſie irgendwo
in Erfüllung gehen zu laſſen”, hört man immer öfter ſagen.
ten Graf Bernſtorff hervorzuheben, der am Ende der Sitzung ausfüihrte, Alle mit ſo viel Aplomb angekündigten Ationen des Duee,
welche dann regelmäßig von anderen noch lauteren übertönt
auf dieſen Urſprung zurückgeführt.
Die vorbereitende Abrüſtungskonferenz in Genf erhöhte die
Verſtimmung in Paris noch bedeutend. „Eine verlorene Woche‟
ſchrieb die ſonſt gemäßigte „Information” zu dieſer Tagung. In
gleich keine Beſchränkug der Rüſtungen möglich wäre, InArtirels franzöſiſchen Auffaſſung beiſtimmen, wenn auch aus durchaus
Nicht zuletzt wegen der eigenen ungeſchickten Taktik war
Frankreich in Genf völlig iſoliert. Selbſt Italien, welches ge=
und dies auch nicht leugnet, wandte ſich gegen Frankreich. Man
eine Nivelliekung und Herabſetzung der Rüſtungen durchfühne. Er rüſtung wiſſen wollen. Aber, wie dem auch ſei, die franzöſiſche
Diplomatie hat ſich in Genf überraſchend in eine höchſt
unan=
des Staatzmannes ſei; das deutſche Vok aber habe in dieſer Frage, wie genehme Poſition drängen laſſen. Und das wird nur der Hal=
Unter ſolchen Umſtänden wird der Weg ſehr lang ſein, der
Die engliſche Politik vermochte in bezug auf China in
ſailler Vertrag noch dem Wortlaut des Artikels 8 des Völkerbunds= von den drei Mächten nicht gemeinſam abgeſandt wurde — da=
Situation.
Geite 2
Samstag, den 9. Aprit 1927
Nummer 99
„Deiſe. 2.mel
zwäre unſere Arbeit ſehr einfach, und ſie würde das Problem nicht
löſen, denn der Artikel 8 ſpricht ausdrücklich davon, daß der Rat einen
Plan zur Herabſetzung der Rüſtungen vorbereiten ſoll, der den
geo=
graphiſchen und ſonſtigen Bedingungen jedes Staates Rechnung trägt.
Unſere Schwierigkeiten kommen eben daher, daß wir hier dazu da ſind,
dieſen Bedingungen entſprechend einen Plan zu einem
Konventions=
entwurf aufzuſtellen.‟ Er habe es für ſeine Pflicht gehalten, den Sinn
und den Wert des Artikels 8 gegenüber den Ausführungen Bernſtorffz
hier auf ſeine wahre Bedeutung zurückzuführen.
Der Weg der Beſchränkung der Rüſtungsausgaben.
Nachdem der japaniſche Delegierte Sato nochmals ſeinen
Stand=
puukt gegen die direkte Beſchränkung der militäriſchen Rüſtungen
gel=
tend gemacht und erklärt hatte, er ſei mit dem Erreichten nicht
unzu=
frieden, machte ſich der belgiſche Delegierte de Brouckere, der erklärte,
durchaus nicht peſſimiſtiſch zu ſein, an eine eingehende Widerlegung
der Ausführungen des heute vormittag ebenfalls gegen die
Beſchrän=
kung der Rüſtungsausgaben aufgetretenen holländiſchen Delegierten
Roetgers. Es gebe heute nur eine Grenze für die Rüſtungen: Das
Geld, über das die Staaten verfügen. An dieſer Stelle müſſe man auch
die Beſchränkung der Rüſtungen beginnen. Der Weg der Beſchränkung
der Rüſtungsausgaben, erklärte der belgiſche Delegierte, iſt kein
in=
direkter Weg, ſondern eben der direkte Weg zur Erreichung des von
uns allen verfolgten Zieles. Wenn man ſich mit der unmittelbaren
Beſchränkung der Mannſchaften und des Materials begnügen will, iſt
s gar nicht ſicher, daß man dadurch auch zu einer Beſchränkung der
Ausgaben kommen würde.
Graf Bernſtorff dankte dann dem franzöſiſchen Delegierten für die
liebenswürdige Art, in der Paul=Boneour ihm gegntwortet habe. Er
wäre nicht mehr darauf zurückgekommen, wenn nicht Paul=Boneour
ſelbſt früher einmal geſagt hätte, daß man ſich hier freimütig über alle
Fragen ausſprechen könne. Da ſei es ihm eine Freude, eine wichtige
Feſtſtellung machen zu können: Daß er mit dem franzöſiſchen
Delegier=
ten durchaus einig ſei in der Anerkennung der Zweiſeitigkeit der
Ver=
pflichtung in der Präambel zum 5. Teil des Verſailler Vertrages. Was
aber den Artikel 8 des Völkerbundspaktes angehe, ſo habe er nur
feſt=
geſtellt, was zweifellos richtig ſei, daß dort nicht nur von Begvenzung,
ſondern auch von Herabſetzung der Rüſtungen die Rede ſei. Das ſchöne
Zukmftsbild PaulBoneours vom ſtarken Völkerbund veranlaſſe ihn eiit Purluß dei Hanzonſchen Limten.
zu der Bitte, doch auch Deutſchland in dieſes Bild einzubeziehen. Dieſer
Völkerbund wird aber nicht zu verwirklichen ſein ohne vorherigen
Aus=
gleich der Rüſtungen. „Deutſchland iſt im Herzen Europas gelegen ohne
jegliche Sicherheit gegenüber ſeinen Nachbarn, falls dieſe
Angriffs=
abſichten haben ſollten, und vollkommen entwaffnet. Es könnte ſich
weder verteidigen noch an irgendeiner gemeinſamen. Aktion des
Völkerbundes tätig teilnehmen. Es wäre von Deutſchland
zuviel verlangt, wenn es eine Konvention unterzeichnen ſollte,
die nur den gegenwärtigen Zuſtand der Welt verewigt,
Die franzöſiſche Regierung habe ſelbſt in einem amtlichen
Doku=
ment auf die Gleichheit der großen Völker hingewieſen. Hie Rhodus,
hie Saltal Er wiſſe ſich darin mit der franzöſiſchen Regierung
vollkom=
men einig und wäre glücklich wenn auch Paul=Boneour hier, diefen
Grundſatz vertreten würde. Dann müßten unſere boiden Völker die
beſten Freunde der Welt ſein. — Da der franzöſiſche Entwurf für die
Ausgabenbeſchränkung infolge des Widerſpruches einer groſien Zahl von
Delegierten keine Ausſicht auf Annahme hätte, machte Lord Rohert Ceil
den Vorſchlag, in einer Einleitung zum Kapitel über die
Rüſtungsaus=
gaben den Grundſatz der Rüſtungsbeſchränkung durch Beſchränkung der
Ausgaben für eine künftige Konvention als wunſchenswert hinzuſtellen.
Dieſer Antrag wurde angenommen.
Morgen vormittag folgt die Beratung des deutſchen Antrages auf
direkte Beſchränkung des Kriegsmaterials.
Deutſchland und der franzöſiſch=ruſſiſche Vertrag.
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.)
Nach bisher unbeſtätigten Meldungen, ſollen die
ruſſiſch=
franzöſiſchen Schuldenverhandlungen um ein gutes Stück
vor=
wärts gekommen ſein. Den Inhalt dieſes vorläufigen
Abkom=
mens teilten wir vor einigen Tagen hier mit. Rußland ſoll
dar=
nach jährlich 70 Millionen Goldfranken als Verzinſung der
Vorkriegsſchuld an Frankreich zahlen, wofür es von Frankreich
eine Anleihe von einer Milliarde Pavierfranken und
Induſtrie=
kredite erhält. Ferner ſind Frankreich wirtſchaftliche
Zugeſtänd=
niſſe zugeſagt worden. Wie weit dieſe Angaben zuverläſſig ſind.
läßt ſich von außen her noch nicht beurteilen. Für Deutſchland
haben dieſe Verhandlungen ein beſonderes Intereſſe. Einmal
wirtſchaftlich, als eine aktive Beteiligung des franzöſiſchen
Kapi=
tals in der ruſſiſchen Wirtſchaft vielleicht auch engliſches und
amerikaniſches Kapital in verſtärktem Maße nach ſich ziehen und
dadurch eine antideutſche Spitze gewinnen könnte; finanziell
wichtig inſofern, als wir uns durch den Rapallovertrag ein
Meiſt=
begünſtigungsrecht geſichert haben. Die Ruſſen haben ſich
ver=
pflichtet, daß alle finanziellen Zugeſtändniſſe wegen der
Vor=
kriegsſchulden, die ſie anderen Staaten machen, automatiſch auch
uns zufallen. Es iſt alſo ſelbſtverſtändlich, daß auch die deutſchen
amtlichen Stellen den Fortgang der Pariſer Verhandlungen mit
großem Intereſſe verfolgen und unſere Anſprüche anmelden
wer=
den, ſobald der Vertrag verfekt iſt.
*Berliner Premieren.
avk. Franz Molnärs „Spiel im Schloß” iſt ein
luſtiges Scherz= und Wortſpiel. Die Librettiſten Korth und
Manſty ſchrieben mit dem jungen Komponiſten Adam eine
Ope=
rette, und Annie, die Primadonna, ſoll die Hauptrolle ſpielen.
Die Diva iſt nebenberuflich auch die Muſe und die Braut des
Komponiſten. Wos nicht ausſchließt, daß ſie ihn mit einem
Hof=
ſchauſpieler betrügt. Das Kleeblatt erfährt nun dieſe Untreue
durch Zufall. Und durch eine dünne Wand, die zwei Zimmer
trennt. Adam will in ſeiner Verzweiflung ſich und ſein Werk
vernichten, doch rettet Korth die Situation, indem er dem
ver=
liebten Jungen einen famoſen Streich vorſpielt. Er ſchreibt über
Nacht einen Einakter, den die beiden Sünder am nächſten Tag
aufführen, und Adam glaubt es, daß die nächtliche Liebesſzene
nur eine — Theaterprobe war . . . Kuß, Umarmung, Vorhang.
Wie erſichtlich, handelt es ſich um ein belangloſes und ziemlich
gekünſteltes Unterhaltungsprodukt, das nur „Typen” und einen
überaus flotten, mitunter wirklich geiſtreichen Dialog als
Quali=
tät aufweiſt. Eine beluſtigende Niete, die, glänzend aufgeführt
in der Tribüne, einen ſtarken Erfolg erzielte. — Molnär, der
mit Scribe und Sardou die erſtaunliche Fertigkeit der Mache und
die troſtloſe Oberflächlichkeit der Empfindung teilt, ſcheint ſich
für die brennenden Probleme des Heute überhaupt nicht mehr
zu intereſſieren und begnügt ſich mit völlig unproblematiſchen
Witzeleien, die nur unterhalten wollen. Er kennt eben ſein
Publikum, das nur „panem et airgenses” verlangt . ..
„Gewitter über Gottland”, ein in der
Volks=
bühne aus der Taufe gehobenes Schaufpiel von Ehm Welk,
ſpielt, wie es in der Zeitangabe des Theaterzettels heißt, „nicht
nur um 1400‟ Als Vorwand für bolſchewiſtiſche Propaganda
dient da der Kampf Claus Störtebeckers, eines verarmten
Rit=
ters, der ſich an die Spitze einer Art kommuniſtiſcher Bewegung
ſtellt, um Herzog von Gottland zu werden. Dem Ritter iſt Ge=
Idee, gegenübergeſtellt: während der Ritter nur aus egoiſtiſchen
Motiven handelt, keunt der biedere Asmus nur „ideale‟
Beweg=
gründe. Er iſt der Mann, der den Ritter zu Fall bringt und,
während alles andere fällt, niemals untergehen wird. — Das
literariſch indiskutable Werk verherrlicht in einem wirren
Durch=
einander von Ereigniſſen die Sowjetidee und glorifiziert Lenin,
in deſſen Maske Asmus auftritt, um die „ſymboliſche
Bedeu=
tung” der Figur uoch dicker zu unterſtreichen. — Die Aufführung
kann getroſt als eine politiſche Demonſtration bezeichnet werden.
Es iſt recht traurig, daß ſo etwas unter der Firma „Kunſt”
vor=
geſetzt werden darf.
Vom Tage.
Wie aus Bukareſt gemeldet wird, ſoll eine erneute
Ver=
ſchlimmerung im Befinden des rumäniſchen
Kö=
nigs eingetreten ſein.
Die rumäniſche Preſſe äußert ſich ſehr verſtimmt über die
Ab=
machungen zwiſchen Italien und Ungarn. Aus den Kommentaren geht
hervor, daß ſich Rumänien durch die von Muſſolini
an=
geſchnittenen Fragen verletzt fühlt. Man fordert
den baldigen Zuſammentritt der Kleinen Entente,
um erneut die Lebensfähigkeit der ihr angehörenden Staaten zum
Ausdruck zu bringen.
Der der bürgerlichen Partei angehörende Notar Guſtav Semdal
iſt mit 73 von N Stimmen zum lettländiſchen
Staats=
präſidenten gewählt.
Briand empfing geſtern vormittag den deutſchen
Bot=
ſchafter v. Hoeſch, mit dem er alle gegenwärtig zwiſchen den
bei=
den Ländern ſchwebenden Fragen beſprach.
Der in Paris weilende amerikaniſche Staatsſekretär
Mellon hat Poinearé. Briand und dem Gouvernenr der Bank von
Frankreich Beſuche abgeſtattet.
Die franzöſiſche Kammer vertagte ſich geſtern bis
zum 10. Mai.
Nach einer Meldung aus Peking hat die Pekinger
Regie=
rung an die Sowjetregierung in einer Note mitgeteilt,
die Prüfung der in der Sowjetbotſchaft beſchlagnahmten Dokumente
habe den Beweis erbracht, daß die ruſſiſche Regierung mit den
Kan=
toneſen den Sturz der Zentralregierung vorbereitet habe.
Der Polizeipräſident von Schanghai hat
er=
klärt, daß das ruſſiche Konſulat deshalb mit einem
Polizeigürtel umgeben worden ſei, weil es ein Neſt für
die kommuniſtiſche Propaganda bilde und für die jüngſten
Zwiſchenfälle nach der Einnahme von Schanghai durch die Kantoneſen
verantwortlich ſei.
Um das Zündholzmonopol.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 8. April.
Die Abſtimmung in der Finanzkommiſſion der Kammer
über die Geſetzesvorlage betr. Modifizierung des
Zündholz=
monopols hat für die franzöſiſche Innenpolitik eine
unange=
nehme Ueberraſchung gebracht. Das ganze Land war mit dieſem
Plane der Negierumg bzw. Bokanowſkis zufrieden; man
erwar=
tete davon nicht nur eine bedeutende Erhöhung des ſtaatlichen
Einkommens, ſondern eine beſſere Befriedigung der Verbraucher.
Nun hat die Finanzkommiſſion dieſen Lieblingsplan der
Regie=
rung nicht verworfen, ſondern durch eine unentſchiedene
Abſtim=
mung die Entſcheidung der Kammer überlaſſen. Zwanzig
Stim=
men ſprachen ſich dafür und zwanzig dagegen aus. „Eine
Ab=
ſtimmung gegen das öffentliche Intereſſe” ſchrieb der „Temps”.
Der den Sozialiſten naheſtehende Teil der Linken hat die
Vorlage nur aus theoretiſchen Gründen angegriffen. Man will
nämlich verhindern, daß ein Staatsmonopol — ſo ſchlecht es ſich
auch bewährte — in private Hände übergehen ſoll. Die Vorlage
der Regierung hat zwar den Schein zu wahren gewußt — es
war ja eine Vereinbarung zwiſchen dem franzöſiſchen Staate und
einer franzöſiſch=ſchwediſchen G ſellſchaft, genauer: dem
ſchwe=
diſchen Zündholztruſt, vorgeſehen —, aber es ward trotzdem
offenbar, daß es ſich um einen Vorſtoß der Privatwirtſchaft
gegen die ſtaatliche Wirtſchaft handelt. Die franzöſiſche
Zünd=
holzregie arbeitete anerkannt ſchlecht und unwirtſchaftlich. Die
Modifizierung des Monopols hätte nach amtlicher Schätzung
dem Staate eine Mehreinnahme von 40 Millionen gebracht, aber
das alles war für die Sozialiſten und ihren Anhang nicht
ent=
ſcheidend. Denn es handelte ſich für ſie um eine prinzipielle
Frage. In der Politik wie in den Wirtſchaftskreiſen hat dieſe
Wendung der Dinge eine lebhafte und fühlbare Verſtimmung
verurſacht, einmal, weil man das Zuſtandekommen des
Pro=
jektes, welches jetzt in Frage geſtellt oder wenigſtens verzögert
iſt, für unzweifelhaft hielt. Zum andern, weil das Vovgehen
der Finanzkommiſſion einen Vorſtoß gegen die Regierung
be=
deutet. Nach einer Erklärung des Innenminiſters wird zwar
die Regierung die Entſcheidung der Kammer übertragen, und
wie es ſcheint, dabei auch die Vertrauensfrage aufwerfen. Aber
das ändert an der augenblicklichen Verſtimmung nichts.
Gerade jetzt vor den Oſterferien ſcheinen der Regierung
innenpolitiſche Schwierigkeiten zu erwachſen, wie dies auch die
kampfluſtigere Haltung der linksſtehenden Oppoſition bezeugt.
Wenn auch die Lage noch keineswegs heikel zu nennen iſt, muß
dies unter den gegenwärtigen Umſtänden doch empfindlich auf
die Gemüter drücken.
In Guſtav Morgenſterns Verdeutſchung brachte ſodann
die Volksbühne auch ein unpolitiſches Stück heraus: das
Schauſpiel „Tragödie der Liebe” von Gunnar Heiberg.
Es ſtammt aus dem Jahre 1904 und iſt nicht nur zeitlich eine
Angelegenheit von geſtern. Ein Seelenepos, das durchaus nicht
der Feinheit entbehrt, jedoch etwas überaltert wirkt. Wir ſind
in den letzten zwanzig Jahren anders geworden und haben
weder Zeit noch Luſt, uns mit der unfruchtbaren „
Kompliziert=
heit” des Weibes auseinanderzuſetzen, die ihren Egoismus mit
dem Wort „Liebe” belegt und daraus unmögliche Anſprüche
her=
leitet. Die Tragödie der Digloge von unerträglicher Länge endet
ſo beinahe als unfreiwillige Komödie. Heiberg, ein Ibſen=
Schüler, teilt das Schickſal ſeines Meiſters; über ihn iſt aber die
Zeit noch viel erbarmungsloſer hinweggeſchritten.
Die von der Staatsoper und der Städtiſchen Oper
veranſtal=
tete Hans Pfitzner=Woche brachte drei Erſtaufführungen für
Berlin; die romantiſche Kantate „Von deutſcher Seele”,
Muſikdrama „Der Pampyr” in der Pfitznerſchen Bearbeitung.
Sorgfalt inſzenierte und geiſtig durchgearbeitete Neuaufführung
einer Vorkriegsſatire von Bernard Shaw: „Der Arzt am
Scheidewege‟.
mitunter etwas unſinnige Komödie von der lebensluſtigen Schau= über Bodenſee und Allgäu nach Garmiſch. Der zweite Band
ſpielerin, die in einem Pfarrhauſe alles auf den Kopf ſtellt. Zu ſetzt die Reiſe durch Oberbayern, Scchſen, Schleſien,
Branden=
ſehr in die Länge gezogen, wird der Schwank letzten Endes burg fort und führt nach Oſtpreußen. — Von deutſchem
Arbeits=
amerikaniſchen Detektivpreißer „Der 13. Stuhl” nicht einmal
Roſa Paletti zu retten vermochte.
noſſe Asmus Ahlrichs, der Vorwärtstreiber der revolutionären Traumſpiel, in dem die Puppen lebendig werden und auf die die die Deutſche Buchgemeinſchaft ihrem Mitgliederkreiſe von
von Miſcha Spolianſky zeitgemäß zurechtgeſtutzte Muſik zier= über 300 000 Leſern ſchuf, werden dem, der ſein Vaterland —
liche Liedchen und Tänzchen aufführen. Die franzöſiſche Geſangs= vorläufig wenigſtens im Bilde — zu kennen wünſcht, welche
wurde beifällig aufgenommen, was bei der ſprichwörtlichen
An=
ſpruchsloſigkeit des Berliner Kurfürſtendamm=Publikums
ſelbſt=
verſtändlich erſcheint.
dels” von Feiner und Hardt=Warden mit der Muſik
von Walter Kollo und „Küſſe in der Nacht” von Sachs ſ uie die portofreie Lieferung der Bücher und der Zeitſchrift
und Taufſtein mit Einlagen von Byjacco.
Auch eine neue Revue tauchte auf: eine Pariſer ſoga:!
Loucheur ſpricht in Berlin.
Loucheur für europäiſche Zollunion. —
Frank=
reichs Gonderſſelung.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der ehemalige franzöſiſche Miniſter Loucheur iſt zu einem
kurzen Aufenthalt in Berlin eingetroffen, um einen Vortrag zu
halten, der eigentlich ſchon vor einem Jahr fällig war. Er hat
ihn damals im letzten Augenblick abgeſagt, vielleicht weil er
glaubte, daß er zu einer ſpäteren Zeit hin als Apoſtel der
deutſch=
franzöſiſchen Verſtändigung würde erſcheinen können. Dadurch
hat ihm Poincaré einen dicken Strich gemacht. Jetzt ließ ſich aber
ſeine Reiſe nicht gut länger aufſchieben, weil er doch für die
Weltwirtſchaftskonferenz werben wollte, die im weſentlichen auf
ſeine Initiative zurückzuführen iſt. Die Induſtrie= und
Handels=
kammer Berlin ſchuf ihm den äußeren Rahmen für ſeinen
Vor=
trag, indem ſie zu einer feierlichen Sitzung nach der Aula der
Handelshochſchule eingeladen hatte, und der Gaſt konnte mit der
Aufnahme, die er fand, zufrieden ſein. Faſt alles, was Berlin au
führenden Wirtſchaftsgrößen aufzuweiſen hat, war erſchienen.
Zum Teil aus ſachlichem Intereſſe, zum Teil vielleicht auch aus
dem Gefühl, daß man bei dieſer Senſation dabei geweſen ſemn
und Herrn Loucheur gehört haben müſſe.
Er iſt zweifellos eine intereſſante Perſönlichkeit. Man hat
ihn den franzöſiſchen Stinnes genannt, mit dem er auch in
ſei=
nem Werdegang eine gewiſſe Aehnlichkeit hat, nur daß er noch
viel mehr self-mademan iſt. Er hat ſeinen Weg von der
Elektro=
induſtrie her genommen, hat die erſte moderne Konzernbildung
in Frankreich durchgeführt, dann aber als Organiſator im Krieg
ſich durchgeſetzt, ſo daß er gegenwärtig vielleicht der reichſte
Mann Frankreichs iſt; möglicherweiſe auch ein Stück Idegliſt,
aber jedenfalls von einer Art Idealismus, die mit nüchternen
Zahlen und klugen nationalpolitiſchen Erwägungen Hand in
Hand zu arbeiten verſteht. Das Bedeutendſte an ihm ſind ſeine
Augen. Sie haben einen ſcharfen Blick, ſehen kühl und klug, der
ganze rechneriſche Geiſt des Mannes leuchtet aus ihnen heraus.
Sonſt verrät ſich in ſeinem Aeußeren nicht allzuviel. Das Geſicht
iſt eigentlich mehr unbedeutend, die Naſe bei der Verteilung der
Schönheitslinie etwas zu kurz gekommen, dazu ein hängender
Schnurrbart und ewas herausſtehende Backenknochen, ſo daß er
einen leiſen Stich ins Mongoliſche bekommt. In ſeier Diktion
iſt er aber ausgeſprochen Romane. Ein Menſch von einer bei uns
ſeltenen Rednergabe. Es iſt geradezu ein künſtleriſches
Ver=
gnügen, zu ſehen, wie er die Gedanken formt, wie er mit ſeinen
Händen arbeitet und körperlich wächſt in dem Augenblick, wo er
eine Pointe herausſchält. Daß dieſe Geſten für uns Deutſche
leicht etwas Schauſpieleriſches haben, ſteht auf einem anderen
Blatt, ſtören jedenfalls den akuſtiſchen Genuß nicht.
Das Sachliche des Vortrags tritt demgegenüber mehr in den
Hintergrund, obwohl er mancherlei Weſentliches zu ſagen hat.
Er geht davon aus, daß die Politik der
Blockbil=
dungen in Europa vorbei iſt — eine Feſtſtellung, die
von der Verſammlung mit ſtarkem Beifall aufgenommen wird —
weiſt dann darauf hin, daß Amerika im beſten Begriff
iſt, Europa zu überflügeln, und daß deshalb
Europa ſich zur Abwehr organiſieren müſſe
nicht ſo ſehr in der Form der Vereinigten Staaten, ſondern ehes
in dem Gewand einer europäiſchen Zollunion.
Deutſchland und Frankreich weiſt er darin
beſon=
ders wichtige Stellungen ein, lehnt aber jede Spitze
gegen England ab, will vielmehr mit England, Italien und den
anderen Staaten gemeinſam arbeiten. Wenn dennoch in dieſem
Bild — wie er es zeichnet — Platz für eine logiſche
Begrün=
dung der franzöſiſchen Zölle bleibt, die für ihn eine Frage
natio=
naler Sicherheit ſind, ſo paßt das durchaus in die Vorſtellung,
die wir uns von Herrn Loucheur gemacht haben. Sein Vortrag,
für den ihm Herr von Mendelsſohn in betonter Einfachheit den
Dank ausſprach, war für Berlin in jedem Fall ein großes
geſell=
ſchaftliches Ereignis, was auch in der Kavalkade von
Automo=
bilen zum Ausdruck kam, die vor dem Hauſe warteten; ob ſie auch
ein politiſches oder wirtſchaftliches Ereignis war, muß die
Zu=
kunft zeigen.
iſt waſchecht franziſſch und — Tähnzeriſche
auf=
gebaut. „lire 1a kemme” bringt nichts, was auf deutſchen
Revuebühnen noch nicht dageweſen wäre, und verdankt ihren
Erfolg nur einer farbenbunten Toilettenſchau.
Sie findet ebenſo ihr dankbares Publikum, wie die aktuell
aufgeputzte vorſintflutliche Poſſe „Berlin, wie es weint
und lacht”, oder die polizeiwidrige Schweinerei „Die Frau
auf Anteiſcheine”, in der plumpe Ein= und
Zweideutig=
keiten einander jagen.
Die Pſyche der Großſtadtmaſſen iſt eben ein Rätſel, das ein
Theaterkritiker, dem die Bühne als „moraliſche
Erziehungs=
anſtalt” vorſchwebt, nicht löſen kann..
Deutſche Heimat!
600 Bilder aus Stadt und Land. Mit Geleitworten von
Joſef Ponten, Arno Holz, Hermann Stehr und Joſef Winckler.
Herausgegeben von M. Paul Block und Werner Lindner. Das
die Fugendoper „Der arme Heinrich” und Marſchners vorliegende Wert iſt als eine wahre Kulturtat zu betrachten.
Auf rund 600 Billtern vermittelt es die Weſenseigentümlichkeiten
Das Deutſche Theater erfreute durch eine mit großer und Schönheiten der deutſchen Heimat. Man blättert, das Blut
kreiſt ſchneller, denn alle Bilder, alle Flüſſe, Seen, Berge und
Bäume, Häuſer und Dome tragen unſer eigenes Weſen, ſprechen
unſere eigene Sprache. Jedes einzelne Blatt iſt ein
charakte=
riſtiſcher Ausſchnitt des jeweiligen Landſchafts= und Kultur=
Im Renaiſſance=Theater ſah man zwei Erſtauffüh= bildes. Vom Borden, die Weſer, den Rhein entlang führt uns
rungen. „Aprilwetter” iſt eine gemütlich dahinplätſchernde, die Reiſe des erſten Bandes über den Hunsrück und Freiburg,
monoton. Immerhin blieb die mittelmäßige Unterhaltungsware, geiſt im Saar= und Ruhrgebiet, von romantiſchen Toren,
Treb=
in guter Aufmachung ganz genießbar, während den „ſpannenden”, pen, von poetiſchen Fluren und Auen, von Sagen und Liedern
erzählen uns die Bilder. Die gewaltigen Baudenkmäler der
Backſtein=Gotik, Bilder aus alten Winkeln Berlins wechſeln mit
Hafenbildern der Weltſtadt. Flüſſe und Ströme ſind Symbole
„Mannequins” heißt ein liebenswürdiges franzöſiſches gleitender Erdenkraft. Die beiden Bände „Deutſche Heimat”,
poſſe erlebte in der Komödie ihre deutſche Uraufführung und Freud und künſtleriſchen Genuß bieten. Jeder Band,
künſt=
leriſch in Halbleder gebunden, enthält 300 Aufnahmen im
Doppeldruckverfahren und iſt zu dem äußerſt geringen Preiſe
von 7,40 M. von den Mitgliedern der Deutſchen Buchgemein=
An deutſchen Operetten kamen „Drei armekleine Mä= ſchaft zu beziehen. In der Mitgliedſchaft iſt die vierzehntägige
Lieferung einer literariſch wertvollen Zeitſchrift „Die Leſeſtunde‟
irbeZrifſe Die Mitaliedſchaft der Deutſchen Buchgemeinſchaft,
—W. 61, Teltower Str 20, kauni jederzeit erworben werden,
Mummer 99
Samstag, den 9 April 1927
Moskau und Peking.
Deie Volkskommiſſare fordern Repreſſolien.
Ein neuer Zwiſchenfall in Schangbaj.
* London, 8. April. (Priv.=Tel.)
Obwohl das Geheimnis, das um den jüngſten Pekinger
efrſchenfall beſteht, noch immer nicht geklärt iſt, kann eins als
hier angenommen werden, nämlich, daß die Situation in China
luh dieſen neuerlichen Zwiſchenfall eine Zuſpitzung von
vor=
ui ig noch nicht überſehbarer Tragweite erfahren hat. Wenn
un auch auf Grund der engliſchen Preſſeſtellungnahme, die alles
dere als alarmierend iſt, noch kaum zu dieſer Schlußfolgerung
ünrngen könnte, ſo beweiſen doch bereits die erſten Stimmen
Moskau, daß Rußland nicht gewillt iſt, dieſen
ſimgriff Tſchang=Tſo=lins ſich ohne weiteres
gefal=
ir zu laſſen. Nach übereinſtimmenden Meldungen iſt der
der Volkskommiſſare ſofort nach Eintreffen der Nachrichten
n9 Peking zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammengetreten,
ſoer in großer Erregung Repreſſalien gefordert
wor=
in ſind. Gerüchtweiſe verlautet weiter, daß die Sowjetunion
ſe! Abberufung ihres Botſchafters in Peking und damit den
bruch der diplomatiſchen Beziehungen plant.
liſth ſoll es bereits zu Truppenkonzentrationen an
er ſibiriſch=mandſchuriſchen Grenze gekommen
ih.. Dieſe letzte Meldung harrt allerdings noch der Beſtätigung,
uſe es muß abgewartet werden, ob die Sowjetunion ſich
tat=
ällich zu einem ſolchen draſtiſchen Mittel entſchließt; denn
da=
unch würde ſie beweiſen, daß ſie den Pekinger Zwiſchenfall als
cuis belli anſieht. Die bisherigen ruſſiſchen Proteſtmaßnahmen
Feking laſſen aber andererſeits keinen Zweifel darüber
be=
ehzen, daß Moskau die Situation als außerordentlich ernſt
uſFaßt.
Das Gebäude der Sowjetbotſchaft in Peking,
gs von Poliziſten Tſchang Tſo=lins umſtellt und durchſucht
barde. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen und
Suwpaganda=Material beſchlagnahmt. Das Gebäude ſteht,
ähn=
llich wie das ruſſiſche Konſulat, unter ſchärfſter Kontrolle.
Wie ſich der Zwiſchenfall in Wahrheit zugetragen hat, iſt
noch immer nicht völlig geklärt. Zum Teil trägt dazu auch die
ſehr ſchwierige und völkerrechtliche Lage in China bei. Reuter
drachte heute eine „Berichtigung” zu ſeiner geſtrigen erſten
Mel=
dung über die Durchſuchung der ruſſiſchen Botſchaft, die eine
erhebliche Abſchwächung der urſprünglichen Darſtellung ſchildert.
Es bleibt nunmehr abzuwarten, welche poſitive Maßnahmen die
Moskauer Regierung gegen Tſchang Tſo=lin ergreifen wird. Die
Rolle, die das diplomatiſche Korps in Peking geſpielt hat,
er=
ſcheint noch keineswegs geklärt. Es bleibt in dieſem
Zuſammen=
hang dahingeſtellt, ob man den neuerlich gemeldeten
Schang=
haier Zwiſchenfall als Gegenſtück zu Peking auffaſſen kaun. Auch
hier muß noch der Einfluß des internationalen Konſularkorps
geklärt werden. Jedenfalls hat auch dieſer Zwiſchenfall zu
Komplikationen der Lage beigetragen, um ſo mehr, als der
ruſ=
ſiſche Generalkonſul Linde dem Konſularkorps mitgeteilt hat, daß
er für eine eventuelle Durchſuchung des Konſulats das Korps
verantwortlich machen müßte. Wenn auch der Pekinger Konſul
nach dieſem Beiſpiel handeln ſollte, ſo würde das natürlich böſe
Konſequenzen ergeben.
Borodin,
der Leiter der ruſſiſchen Propaganda in Südchina.
Entſchaldigung der chineſiſchen Nationaliſien
beim ruſſiſchen Geſandten in Schanghai.
Eigene Drahtmeldung des „Darmſt. Tagblatts”.
* Schanghai, 8. April.
Der nationaliſtiſche Kommiſſar des Auswärtigen für den
Be=
zirk Schanghai, Quo Tai=tſchi, ſtattete dem ruſſiſchen
General=
konſul einen offiziellen Beſuch ab und drückte ſein Bedauern aus
über den Pekinger Zwiſchenfall und das Vorhandenſein einer
Polizeiwache vor dem Konſulat. Bei ſeinem erſten Beſuch
war es Quo Tai=tſchi nicht gelungen, ſich Zutritt zu verſchaffen,
weil er ſich weigerte, ſich unterſuchen zu laſſen. Er ſprach darauf
bei dem britiſchen Konſul vor und legte dort Proteſt ein. Auf
die Mitteilung hin, daß der britiſche Konſul ihm zu helfen nicht
in der Lage ſei, ging er zum Munizipalrat, der ihm eine
polizei=
liche Schutzwache zur Verfügung ſtellte. Auf dieſe Weiſe gelangte
er dann ohne Durchſuchung in das Konſulat. Quo Tai=tſchi
erklärte, die Bewachung des Konſulates bedeute
eine ſchwere Verletzung des internationalen
Rechtes, da der Konſul bei der Regierung und nicht bei der
Stadt beglaubigt ſei und letztere nicht das Recht zu einem
ſol=
chen Vorgehen habe. Verſchiedene Bürobeamte, darunter eine
Dame, wurden beim Verlaſſen des Gebäudes durchſucht. Der
Vizekonſul Melamed lehnte die Durchſuchung ab, und
infolge=
deſſen ſind er und verſchiedene Attachés ſo gut wie gefangen
geſetzt.
*Frau Warrens Gewerbe.
zur Aufführung im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters.
Das Aufſehen, das die erſten Aufführungen von Bernaro
Eh aws Schauſpiel „Frau Warrens Gewerbe” zu Beginn unſeres
zührhunderts auf den deutſchen Bühnen erregte, iſt uns heute
auum mehr verſtändlich. An ſchärfſte Koſt ſeit Jahren gewöhnt
titcht mehr überaſcht, wenn wir auf der Bühne jenes Leben
tref=
el., von dem wir uns in beſſerer Geſellſchaft zu ſprechen hüten,
inden wir heute in der energiſchen Frau, die aus der Schwäche
ar männlichen Menſchheit Profit zu ziehen weiß, eine vertraute
Bakannte, beinahe etwas zahm gezeichnet, wenn wir
vergleichs=
veiiſe an ſo prächtige Vertreterinnen ihres Standes denken wie
twa Frau Brenzelig in Shakeſpeares „Maß für Maß‟. Eine
Zuitlang war auf der deutſchen Bühne ein rotausgeleuchteter
Sürlon zum mindeſten im zweiten Akt unerläßlich, und man darf
agen, daß jeder eifrige Beſucher des Hauſes der Muſen in
ſol=
han Häuſern wenigſtens aus Theatererfahrung heraus zu Hauſe
vur. Einer Zeit, deren Wahlſpruch „Geſchäft iſt Geſchäft”
hoch=
geſalten wird, einer Zeit, in der die jungen Mädchen, die eben
Burnard Shaw in Vivie nur ſchüchtern vorausgeahnt, mit neuer
frifſcher Sachlichkeit Themen erörtern, von denen eine
unerfah=
feinere mittlere Generation nur errötend verſteht, daß jene
Mäd=
han ſie nicht verſtehen werden (ſonſt würden ſie ja doch lieber
bani etwas anderem reden): einer ſolchen Zeit mag die wackere
Fuau Warren mit ihren Brüſſeler und Wiener Häuſern eher
rel pektabel erſcheinen. Polonius nennt derlei Etabliſſements im
Hiamlet noch „ein ſauberes Haus”; Bernard Shaw läßt uns
erſ ahren, daß es auch ein rentables Haus ſein kann — wenn
vir aus Vivies Lady — Erziehung, ſchmuckem Landhäuschen und
Fnau Warrens teurem Ausſehen derlei entnehmen dürfen.
Wa=
rmm ergreift uns dann heute noch dieſes Stück — wenn uns der
Beruf von Frau Warren nicht mehr ganz jenes Theaterintereſſe
ahgewinnt, das die Kenntnis des Neuen immer bringt? Wenn
wir Vivies Geſcheitheiten heute ſchon von den Sechzehnjährigen
plappern hören, wenn uns Shaws puritaniſche Strenge, die
abf ſolut dem Gelde „anriechen” will, woher es kommt, heute etwas
üheertrieben anmutet? —
Weil es heute um den anderen Inhalt des Stückes geht.
Meil wir Vivie mit ihrer Strenge gegenüber der Mutter nicht
meehr ſo ſympathiſch finden. Was tut ſie am Ende des Stückes?
Auuch ſie macht einen Laden auf. Wir haben aber an eigner Haut
eiffahren, daß jedes Geſchäft, auch das ſauberſte, gewiſſe
Sttzuren in unſerer Seele hinterläßt, die ihr Geſicht nicht anders
be rändern, als Frau Warrens lebendiges Antlitz, verſtört
wahr=
ſögeinlich von der öden Langeweile, die das berufsmäßige
ver=
mittelte Vergnügen zu veranlaſſen pflegt. Weil wir Vivies Un=
recht, Frau Warrens Mutterrecht ahnen, das ältere Recht tiefer
in die Seele gegraben, als jede zufällige bürgerliche Konſtellation.
Dieſer Kampf zwiſchen Mutter und Tochter intereſſiert, ergreift
uns heute. Unſere Sympathien ſind bei Frau Warren, die nicht
begreift, daß eine ſo ſekundäre Frage, wie die Herkunft ihres
Geldes, wie ihr dunkler, anſtrengender Beruf, ſo ewige
menſch=
liche Beziehungen zerſtören könnte, wie die zwiſchen Mutter und
Tochter. Für uns Heutige iſt Vivie, das tapfere Mädchen, in
dieſem Kampf unterlegen, weil ſie den Platz am Herzen der
Mut=
ter mit einem Büroſchemel vertauſcht hat. Wir wiſſen, was das
für Throne ſind, auf denen ſie nun ſitzt. Daß ſie zwar Geld
ver=
mitteln (wie Frau Warrens Directricengeſchäft), daß aber auch
dieſes bei genauerem Hinſehen ſeine zweifelhaften Urſprünge hat
— wenn wir ſie auch wie die Urſprünge unſerer Nahrung nicht
mehr verachten. Das wäre ſo, als äße man aus Tugend kein
Gemüſe mehr, weil es einmal unappetitlicherweiſe gedüngt
wer=
den mußte.
Shaw wird heute ſelbſt erſtaunt ſein, wenn er dieſe
Wand=
lung im Sinne ſeines Stückes erſpürt. Daß es Wandlung
über=
haupt verträgt, daß es trotz des veränderten Blickpunktes ein
Theaterſtück bleibt voll herrlicher Wirkungen — es gibt kein
ſtär=
keres Argument für ein Drama, es bleibt der beſte Beweis für
Shaws lebendige Kraft, die erſt verſiegen wird, wenn eine weitere
Wandlung heute kaum noch erkennbar (nämlich die Frage der
Fragwürdigkeit menſchlicher Beziehungen überhaupt) anhebt,
ihre Wirkung zu äußern.
*3. Kammermuſikabend
Auguſt Vogt: Streichquartett A=Dur op. I. Eine ſtarke
Talentprobe, dieſes op. I, ohne Zweifel. Das dreiſätzige Werk
hat viel Muſik; es iſt von Einem geſchrieben, der modern fühlt
und denkt, aber viel von dem Alten in ſich aufgenommen hat
er hat muſikaliſche Einfälle in Fülle, weiß aber noch nicht inmer
— ganz, wie es ſich für ein op. I gehört — was mit ihnen
an=
zufangen; es wird häufig der Gedanke nicht zu Ende gedacht:
darunter leidet die Logik des Aufbaues. Der erſte vorwärts
ſtrömende Satz mit ſeiner gedrängten Durchführung ließ mich
aufhorchen; namentlich der Durchführungsſchluß haftet als
über=
zeugend: dann ſtörte mich aber vor dem Abſchluß des Satzes das
opernhafte Streichtremolo. Auch aus den anderen beiden Sätzen
ſericht die ſtarke Begabung des jugendlichen Komponiſten; im
zweiten Satze meine ich beſonders die Stelle der Geige und
Bratſche in hoher Lage, und dazu den Geſang des Cellos; das
iſt ſchön und warm empfundene Muſik. Im dritten Satze, der
ſehr friſch einſetzt, fällt der Mangel der Form beſonders auf;
doch iſt das Fugato ſehr luſtig, und zum Schluß ſteigert ſich der
Fluß des Ganzen; kurz: das Opus I eines Talentes, auf deſſen
Geite 3
Proieſt der Ruſſen beim dipkomatiſchen Korps.
Eigene Drahtmeldung des „Darmſt. Tagblatts”.
* Schanghai, 8. April.
Der Generalkonſul Linde proteſtierte nachmittags beim Doyen
des Konſularkorps, der eine Zuſammenkunft des Korps für
Freitag einberufen hat, um die Lage zu erörtern. Quo Tai=tſchi
verſprach, beim Munizipalrat formell zu proteſtieren. Der erſte
Sekretär der ruſſiſchen Geſandtſchaft in P=king, Sergius Wild,
der ſich in Schanghai befindet, teilte mit, daß in Moskan Bericht
erſtattet worden ſei, daß aber aus Moskau während des Tages
keine Mitteilungen eintrafen, weil alle Boten zurückgewieſen
wurden, als ſie es ablehnten, ſich der Durchſuchung zu
unter=
ziehen. Unter den Wachen befinden ſich „weiße Ruſſen”, die auf
der anderen Seite der Straße, im Aſtor=Hotel, einquartiert ſind.
Die Zeitungskorreſpondenten haben Erlaubnis, das Konſulat
gegen Vorzeigen ihres Ausweiſes ohne Durchſuchung zu
be=
treten und zu verlaſſen, nachdem am Tage zuvor der
Korreſpon=
dent der „Voſſiſchen Zeitung” Salzmann trotz ſeines Proteſtes
beim Verlaſſen des Gebäudes durchſucht worden war.
Das diplomatiſche Korps hat den Proteſt des
ſowjet=
ruſſiſchen Generalkonſuls, gegen die
polizei=
liche Abſperrung des Konſulargebäudes beraten
uind — wie verlautet — beſchloſſen, die Gemeindeverwaltung um
Aufklärung zu erſuchen. Dieſe Antwort iſt noch nicht mitgeteilt
worden. Die Sowjetvertreter erklären, daß ſeit der polizeilichen
Einſchließung keinerlei Mitteilungen aus Moskau eingetroffen
ſeien und daß die Befürchtung beſtehe, daß die für das Konſulat
beſtimmten Sendungen von der Polizei angehalten und
ver=
nichtet worden ſeien, wie das bereits in verſchiedenen Fällen
mit anderen Mitteilungen geſchehen ſei, die angehalten und
zer=
riſſen wurden. Die Polizeipoſten, die den Abſperrdienſt
ver=
ſehen, ſind Weißruſſen. An den geſamten Vorgängen ſind
ſelbſt=
verſtändlich amtliche Vertreter Deutſchlands und deutſche
Staats=
angehörige in China in keiner Weiſe beteiligt.
der neue Führer der Kuomintang, der der gemäßigten Gruppe
angehört und ſich als Anhänger der demokratiſchen Idee bekennt.
Abtransport der Europäer aus Peking.
Eigene Drahtmeldung des „Darmſt. Tagblatts”.
* Tokio, 8. April.
Vertrauenswürdige Privattelegramm aus Peking
be=
ſagen, daß alle Geſandtſchaften beſchloſſen haben, unverzüglich
die Frauen und Kinder aus Peking zu entfernen. Wahrſcheinlich
wird die Mehrzahl von ihnen nach Japan gehen. In hieſigen
japaniſchen Kreiſen hält man die Notwendigkeit, im Augenblick
weitere Streitkräfte nach dem nördlichen China zu entſenden,
nicht für gegeben. Die ausländiſchen Streitkräfte, die ſich
augen=
blicklich in Peking befinden und ſich aus den Botſchaftswachen
aller Nationalitäten zuſammenſetzen, betragen etwa 1100 Mann,
darunter 450 amerikaniſche Marinetruppen. In Tientſin beträgt
die Geſamtzahl der Truppen 4500 Mann, darunter etwa 1000
Amerikaner, 1500 Franzoſen, 1000 Engländer und der übrige Teil
Japaner und Italiener.
Weiterentwicklung man geſpannt ſein darf, erregte ſtarkes
Inter=
eſſe und wurde vom Schnurrbuſch=Quartett, das ſich
außer=
ordentlich liebevoll in dieſe gar nicht leichte Materie hineingelebt
hat, ſo wirkungsvoll geſpielt, daß der reiche Beifall ſchließlich
den Komponiſten auf das Podium rief. — Dann folgte das
Klavierquintett op. 115 von Brahms. Um es gleich zu ſagen:
„Schnurrbuſchs” haben das ſchwierige Werk unter Mitwirkung
des vorzüglichen Klarinettiſten Heynau ganz ausgezeichnet
ge=
bracht; es war meiner Meinung nach die beſte, reifſte Leiſtung,
die ich von Schnurrbuſch, Jäger, Horn und
Klam=
mer überhaupt gehört habe. In ernſter Arbeit ſind die Vier
zu einer abſolut vollwertigen Quartett=Vereinigung herangereift,
deren Leiftungen ſtrengſten Maßſtab verlangen und ihm
durch=
aus ſtandhalten. Man konnte ſich ganz der Ueberfülle herrlicher
Kammermuſik hingeben, die jeder der vier Sätze, ganz beſonders
aber das Adagio mit dem innigen Zwiegeſang zwiſchen Geige
(Bravo, Schnurrbuſch!) und Klarinette (Bravo, Heynau!)
ent=
hält, aber ein Bravo verdienen auch die drei Anderen; es war
ein erfreuliches Zuſammenſpielen und Zuſammenklingen der
fünf Inſtrumente; eine Geſamtleiſtung, die vom künſtleriſchen
Ernſt der Einſtudierung ebenſo zeugt, wie vom künſtleriſchen
Können der Ausführenden. Dreimaliger, verdienter Hervorruf
war der Lohn.
O.
*Empfang eines deutſchen Gelehrten
durch Papſi Pius KI.
Dieſer Tage wurde Profeſſor Dr. Chriſtian Hülſen von
Papſt Pius XI. empfangen. Der deutſche Gelehrte, in der
italie=
niſchen wie deutſchen akademiſchen Welt durch ſeine
hervor=
ragenden Forſchungen über das alte Rom bekannt, iſt Berliner
Kind. Ein Lieblingsſchüler Theodor Mommſens, bekleidete er
lange Jahre hindurch die Stelle eines Sekretärs am
Archäolo=
giſchen Inſtitut in Rom, gab aber dann dieſes Amt auf und
ſiedelte nach Florenz über. Der Weltkrieg zwang auch ihn,
Ita=
lien, das Hülſen zur zweiten Heimat geworden war, zu
ver=
laſſen, und als Honorarprofeſſor war er dann bis Kriegsende
in Heidelberg tätig. Nun hat er ſein altes Heim in Florenz
wieder bezogen, begibt ſich aber zweimal in jedem Monat nach
Rom, um ſeiner Pflicht als Mitglied der römiſchen Akademie
zu genügen. Sein neueſtes Werk, und zwar in italieniſcher
Sprache, behandelt die Kirchen Roms im Mittelalter. Nur dank
der Munifizenz des Heiligen Vaters war dem Proteſtanten
Hülſen die Abfaſſung dieſes Werkes möglich. Und um dieſem
unter Ueberreichung ſeines Werkes ſeinen Dank zu Füßen zu
legen, iſt denn auch Hülſen jüngſt von Papſt Pius Xl. in
Audienz empfangen worden.
Seite 4
Samstag, den 9. April 1927
Nummer 99
Reichstagsferien.
Auseinanderſetzung zwiſchen
Sozialdemokra=
ten und chriſilichen Gewerkſchaften. — Eine
Warnung des Zentrums.
Der Reichstag iſt alſo am Freitag wirklich in die Oſterferien
gegangen, nach einer kurzen, ſachlich und politiſch aber
gleich=
wichtigen Sitzung. Sie brachte die Annahme des
Arbeitszeitnotgeſetzes. Daß eine Mehrheit dafür
vorhanden war, ſtand von vornherein feſt. Immerhin hat die
Abſtimmung nur 195:184, bei 2 Enthaltungen, ergeben. Die
Regierung iſt alſo nur mit 11 Stimmen in der Mehrheit
geblie=
ben. Das ſieht nach einem Abbröckeln der Koalition aus. Dieſe
Mehrheitsverhältniſſe ſind aber nur dadurch zuſtande gekommen,
daß diesmal auch die Wirtſchaftspartei mit den
Sozialdemo=
kraten, Demokraten und Kommuniſten gegen das Geſetz ſtimmte,
aber aus ganz anderen Gründen wie dieſe. Sie war der
Mei=
nung, daß in dem Geſetz eine übertrieben ſtarke Bindung der
Arbeitgeber liege und hat deshalb die Vorlage abgelehnt. Die
Sozialdemokraten tun daher Unrecht, wenn ſie die Stimmen der
Wirtſchaftspartei einfach für ſich in Anſpruch nehmen. Wenn
man dieſe Stimmen abzählt, ändert ſich das Bild ganz
weſent=
lich. Jedenfalls bleibt der Erfolg der Regierung, die nun ihr
ganzes Programm mit Ausnahme des Zündholzmonopols unter
Dach gebracht hat, beachtlich. Darüber hinaus war der Inhalt
der kurzen und zugeſpitzten Ausſprache deswegen ſo
inter=
eſſant, weil er eine heftige Auseinanderſetzung
zwiſchen Sozialdemokraten und den chriſtlichen
Gewerkſchaften brachte, auf Grund eines
ſozialdemokra=
tiſchen Angriffes. Der ſozialiſtiſche Gewerkſchaftsführer
Graß=
mann faßte noch einmal ſeine Gründe gegen das Gewerkſchafts= die Sozialdemokraten eingeſchlagen hätten, führe auf keinen Fall zum
geſetz zuſammen und kam dabei zu dem Ergebnis, „Gewogen
und zu leicht befunden‟. Seine ganze Rede war aber ſo
aufge=
zogen, daß ſie ſpäter draußen im Land als Flugblatt verteilt
werden kann, damit ſie den chriſtlichen Gewerkſchaften
Schwierig=
keiten bereiten ſoll. Herr Stegerwald, der dafür eine feine
Naſe hat, wollte ſich das nicht gefallen laſſen und erhob ſich
ſo=
fort zu einer ſehr pointierten Erwiderung, worin er den
Sozial=
demokraten klarmachte, daß ſie zwiſchen Kommuniſten und chriſt= willen in der Preußenkoglition, deren Beſtehen übrigens nicht
lichen Gewerkſchaften ſtänden und ſich durch ihr
Agitationsbe=
dürfnis in eine ganz falſche Grundſtellung bringen laſſen. Er
ging aber auch zum unmittelbaren Angriff aufs politiſche Gebiet
über, zweifellos nicht ohne Billigung ſeiner Parteifreunde, und
das gab der ganzen Angelegenheit die eigentliche Farbe, als er
allein in Preußen, ſondern auch in Baden und
Heſſen ihre Mitwirkung in der Regierung von
dem guten Willen der Zentrumspartei
ab=
hänge, die ſchließlich auch anders könne. Was die arbeiten könne. Im übrigen erklärte der Redner, daß er ſelbſt
Sozialdemokraten darauf zu antworten hatten, war inhaltlich
recht ſchwach. Sie haben wohl auch die Warnung verſtanden und
möchten ihre Machtſtellung in den Ländern nicht aufs Spiel
ſetzen, indem ſie den Kampf gegen das Zentrum überſpitzen,
wenn auch nachträglich der „Vorwärts” in Sperrdruck behauptet,
durch eine ſo ungeheure und ſtellenweiſe gerade lächerlich
wir=
kende Anmaßung müßten die Gegenſätze verſchärft werden. Die
Sozialdemokraten werden wohl nicht darauf verzichten wollen, ſchaftspartei. Das Geſetz wird am 1. Mai d3, J3. in Kraft
gegen die chriſtlichen Gewerkſchaften mit dem Arbeitszeitnotgeſetz
zu wühlen, dieſe werden ſich das nicht gefallen laſſen und den lichen Arbeitszeit im Bergbau ud über geſetzliche Maßnahmen zur
Kampf auch auf das politiſche Gebiet, vornehmlich das preußiſche,
hinüberſpielen, wodurch die Regierungsmehrheit der Weimarer
Koalition leicht weitere Sprünge bekommen kann. Für den
Augenblick iſt jedenfalls der Reichstag unter dem ſtarken
Ein=
druck dieſer Auseinanderſetzung bis zum 3. Mai in die Ferien
gegangen.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 8. April. (Eig. Bericht.)
Die heutige Reichstagsſitzung, die letzte vor den Oſterferien, begann
um 11 Uhr vormittags. Nachdem die geſtrige Sitzung ſich bis in die
elfte Abendſtunde ausgedehnt hatte, war das Haus begreiflicherweiſe
ſchlecht beſetzt. Das Haus trat in die dritte Leſung des
Arbeitszeitnot=
geſetzes ein.
Der Abg. Graßmann (Soz.) lehnte die Forderung des
Hand=
werks, vom Geſetz befreit zu werden ab. Das Geſetz trage das
Kains=
zeichen des Kompromiſſes an der Stirn. Wenn die Unternehmer im
Widerſpruch gegen das Geſetz ſeien, ſo ſei das nur ein Scheinfechten.
Es folgte der Abgeordnete Dr. Stegerwald (Ztr.), der
ent=
ſchieden in Abrede ſtellte, daß die Sozialdemokratie, wie ſie ſelbſt immer
behaupte, die Forderungen aller Gewerkſchaften vertrete. Bei den
ſei=
nerzeitigen Verhandlungen zwiſchen den Gewerkſchaften ſei das
aus=
gearbeitete Programm ſtets nur als Richtlinie angeſehen worden, die
nicht völlig und reſtlos im Reichstag durchgeführt werden könnte. Wenn
Ihre Agitatoren, ſo rief der Redner unter großem Beifall ſeiner
Par=
tei aus, einen Tanz wagen wolleu, wir ſind bereit! In Preußen
hängt die Mitwirkung der Sozialdemokratie an
der Regierung nicht bloß von der
Sozialdemokra=
tie ſelbſt, ſo rief der Redner den Sozialdemokraten zu, ſondern
in ſehr großem Maße von anderen ab. (Große Bewegung
bei den Sozialdemokraten.) Im Reich regieren wir ſehr gut
ohne ſie. Die Politik der Sozialdemokratie ſei immer falſch
einge=
ſtellt. Sie habe auch mit der welthiſtoriſchen Stunde der Revolution
nichts anzufangen gewußt. Ebenſo ſei der Sturz des Kabinetts Marx
im November 1926 bei Leibe kein Meiſterſtück der Sozialdemokratie
ge=
weſen. Nach dieſen Ausführungen kam der Redner wieder auf die
Ar=
beitszeitfrage zurück. Er wies darauf hin, daß bei der gegenwärtigen
Weltwirtſchaftskriſe von einem Tag auf den andern man nicht neue
Ar=
beit ſchaffen könne. Der dritte Weg zur Arbeitszeitverkürzung, den
Ziel.
Dann ſprach der Kommuniſt Heckert, der die Vorlage
ab=
lehnte. In ſeiner zweiten Rede wandte ſich der Sozialdemokrat
Graßmann gegen die Ausführungen des Abg.
Ste=
gerwald. Er erklärte, die Sozialdemokratie babe Stegerwalds
Be=
merkungen über die Preußenkoalition nicht als Drohung aufgefaßt.
Die Sozialdemokrate ſei nicht um der ſchönen Augen des Zentrums
nur von Zentrum abhänge. Der Redner wies auf die große
Enttäuſchung in chriſtlichen Gewerkſchaften hin, die mit den
Erklärun=
gen Stegerwalds und Andrés in ziemlichem Widerſpruch ſtänden. Die
Sozialdemokratie bedauere die Haltung des Zentrums um ſo mehr, als
ein Zuſammenſtehen der Arbeiterſchaft beſonders notwendig ſei.
Abg. Stegerwald nahm noch einmal das Wort, um auf die
den Sozialdemokraten vorrechnete, daß nicht Ausführungen des Abg. Graßmam zu erwidern. Der Redner betonte,
daß er die politiſche Entwicklung, die das Ausſcheiden der
Sozialdemo=
kratie mit ſich gebracht habe, nicht billige. Aber die
Sozialdemo=
kratie habe ſelbſt bewieſen, daß man mit ihr nicht
das Zuſtandekommen der Rechtskoalition von der Beſeitigung der
Ueber=
ſtundenmißſtände abhängig gemacht habe, was im übrigen durch das
Geſetz auch tatſächlich gelungen ſei. Dann ſchritt das Haus zur
Ab=
ſtimmung, die namentlich vorgenommen wurde. Sie ergab mit
195 gegen 184 Stimmen bei 2 Enthaltungen die
An=
nahme des Geſetzes in unveränderter Faſſung der zweiten
Le=
ſung. Gegen das Geſetz ſtimmten außer
Sozialdemo=
kraten, Kommuniſten und Demokraten, auch die
Wirt=
treten.
Auch die Ausſchußanträge über die freiere Verteilung der wöchent=
Bekämpfung der Schwarzarbeit wurden angenommen. Der Kommuniſt
Stöcker brachte nun eine Interpellation über die Verletzung der Ex=
territorialität der Sowjetbotſchaft in Peking vor. Ihm antwortete der
Dirigent der Oſtaſiatiſchen Abteilung des Auswärtigen Amtes,
Geheim=
rat Trautmann, der darauf hinwies, daß nach den bisher vorliegenden
telegraphiſchen Berichten der deutſche Geſandte in Peking von dem
Vor=
gehen der chineſiſchen Polizei vorher keine Kenntnis gehabt habe. Im
übrigen bemerkte der Regierungsvertreter, daß dem Auswärtigen Amt
das nötige Tatſachenmaterial zu einer völligen Beurteilung des
Vor=
falles bisher nicht vorliege. — Der amtierende Vizepräſident Eſſer ſchloß
mit dem Hinweis auf die geleiſtete ſchwere Arbeit der letzten Tagung.
Er drückte zum Schluß die Hoffnung aus, daß Präſident Loebe nach
der Pauſe die Führung, der Reichstagsgeſchäfte wieder in die Hand
nehmen werde. — Sozialdemokrat Müller=Franken dankte dem
Vize=
präſidenten im Namen des Hauſes und erwiderte die freundlichen
Oſter=
wünſche. — Nächſte Sitzung: 10. Mai.
Zuſammenſchluß
in der Bauernbewegung.
Reichsſpitzenorganiſation „Deutſche
Bauern=
ſchaft‟. — Die Dreiteilung der Verbände.
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.)
Innerhalb der fachlichen Organiſation der deutſchen
Land=
wirtſchaft iſt eine beachtenswerte Umgruppierung zu verzeichnen.
Wir hatten bisher den Reichslandbund, den
Deut=
ſchen Bauernbund, den Bayeriſchen
Bauern=
bund, den Reichsverband der Klein= und
Mit=
telbetriebe und die Bauernvereine als ſelbſtändige,
nebeneinander herlaufende Verbände, die ſich zum Teil in ihrer
wirtſchaftlichen, zum Teil in ihrer politiſchen Einſtellung
unter=
ſchieden. Der demokratiſche Bauernbund hatte einen gewiſſen
Preſtigeverluſt dadurch, daß ein Teil ſeiner Führer zum
Land=
bund übergegangen iſt. Er hat ihn jetzt dadurch ausgeglichen,
daß er ſich mit dem Bayeriſchen Bauernbund und dem
Reichs=
verband zu einer einheitlichen Reichsſpitzenorganiſation Deutſche
Bauernſchaft zuſammengeſchloſſen hat, der ſich die bisher
beſtehen=
den Land= und Provinzialverbände unter Beibehaltung ihrer
lokalen Selbſtändigkeit anſchließen. Wir haben als
nebeneinan=
der jetzt nur noch drei Verbände: die Bauernvereine,
die ſtark auf der katholiſchen Seite liegen, den
Land=
bund, der mehr rechts eingeſtellt iſt, und die
Bau=
ernſchaft, die ſich wohl im weſentlichen auf
demokrati=
ſchen Boden ſtellt.
Sorgen des Saargebietes. — Saarverireter
beim Reichsaußenminiſter.
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.)
In den letzten Tagen iſt eine Abordnung der
Saarbevölke=
rung in Berlin geweſen zu einer eingehenden Ausſprache mit
der Reichsregierung. Es iſt ja ein öffentliches Geheimnis, daß
im Saargebiet und vor allem in der Saardelegation eine ſtarke
Mißſtimmung gegen die Haltung der deutſchen Politik in Genf
entſtanden iſt. Der Außenminiſter hat auch den Wunſch geäußert,
ſich noch einmal in aller Offer heit mit den Vertretern der
Saar=
bevölkerung auszuſprechen über die Gründe, die ihn zu ſeiner
Haltung in Genf veranlaßt haben. Die Mißverſtändniſſe ſind
in dieſer Beſprechung gründlich ausgeräumt worden. Es iſt auch
gelungen, für die Zukunft eine Wiederholung ähnlicher
Vor=
kommniſſe unmöglich zu machen. Wie wir hören, iſt ein Weg
gefunden, auf dem künftig alle die Saar betreffenden Fragen vor
einer Entſcheidung zwiſchen den berufenen Vertretern der
Saar=
bevölkerung und der deutſchen Regierung beſprochen werden
ſollen, ſo daß eine gemeinſame Richtlinie geſichert iſt.
Krode Preissenkung!
Hesen Haswanl.
und
und
und
Sandlormen 005 045 025 0.50 0.10 höher
Harlengeräle 0.10 0.415 030 0.50 0.10 höher
Sandschifſe .... . 060 1.00 2.00 gräger
10.50 6.50 3.50
Hasserwagen
0.30 0.20 0.10
Schwimmliere
und
Sprengaulos
110 I.20 gröder
Hufhlaseschnäne .... . 050 nnd 0.25
050 0.30 020 0.10
Segelschifie
Schife mit Werk .... ven 9.45 an
und
Bauschtäger .. . . 015 035 0.50 höher
2.50 150 125 0.50
Tamhurine
50 0.40 020 0.10
Sandeimer
Giebkaunen . . 125 100 075 050 0.25
Schudkarren .. 4.75 3.00 200 1.20 100
und
Sandwagen . . 050 0.75 1.00 2.00 höher
in herrlichen Farben, Spezial-
Hammihälle gorte besondersgroß,1.,0,75, 0.50
Attu
einem neuen
einem neuen
Oder
Mällter
Restaf!
aus Shetland
12.00 16.50 20.80 26.00 bis 88.00
aus Herrenstoff
12.50 11.80 21.00 33.00 bis 78.00
aus Rips
17.50 21.80 23.50 31.50 bis 15.00
aus Composé
21.00 38.50 44.00 bis 69.60
aus Herrenstoff
38.50 49.00 59.00 bis 90.00
aus Rips
21.50 34.00 31.80 bis 129.69
Darmstadt
Kleider
aus Kasha
17.50 22.50 26.80 bis 39.30
aus Rips
14.50 21.00 25.30 bis 65.00
Slb
Ludwigspl. 9
erht Kaſtenwag.,
100 Ztr. Tragkraft,
umſtändehalb. zu
ver=
kauf. Griesheim b. D.,
Pfungſtädterſtraße 8,
92s8)
Neuer blauer Anzug
ſtarke Ftg.) 35 Mk,
Gehrockanzug ſchw
ſtarke Fig 1 30 Mk
Anz. für 17j. 10Mk.,
Stiefelu Hilb chuhe
(Nr 42), auterh., z.vk.
Näh. Geſchſt. (967o
Zu verk. aus Privath
gute Geige
mit Holzkaſten und
Bogen 45ℳ b Frank,
Landgr=Phil.=Anl. 12
eine Treppe (egßs9
Mandoline u.
Schweine=
trog zu verk.
Stift=
ſtraße 25. (79593
Gutes Herrenrad 40
Mk., Da nenrad, wie
neu, mit Garantie
65 Mk. zu verk, evtl.
Teilzahlung (e9377
Karlſtr 14, Lad
Schreibmaſch. br
Näh. Geſchſt. (19668
Gut erhalt Sportwagen
zu verkaufen
Tan=
nenſtraße 28 (B 069
fSI
wi d billt iſt geliefert
Kiesſtraße 15 (9634
Miſt zu verk.
Wein=
bergſtr. 12, pt: (S6127
Alfred Zimmermann
Rheinſtraße 23/ Tagblatthaus
Srrellargin.e
Hilda-Haushaltungs-Schule
Frauenſchule) des bad. Frauenvereins vom
Roten Kreuz, für Töchter der gebildeten
Stände, Herrliche Lage,Waldesnähe, gründl,
Hauswirtſchaftl., wiſſenſchaftliche und ge‟
ſeliſchaftliche Weiterbildung durch ſtaatlich
geprüfte Lehrkräfte. Abgangs= und
Be=
fähigungs=Zeugnis. Auskunſt und Proſpeit
durch d Präſidentin Frau Profeſfor Heilicge
(T6096
Glümerſtraße 11.
Bad Dürrheim
Badisch. Schwarzwald. (7—800 m u. M.
Höchstgeleg Solbad Europa
Luftkurort-Reilerfolge
der Sole mit Höhenluft u. Höhensonne
unübertrokt 2 stastl Solbäd, glle medlt
zinisch Bäd u. Inhalationen. 1600 Betten
in Hotels, Pensionen, Kinderheimen u.
Kuranstalt. Kurmusik. Herrl. Waldung.
Bereitwilligst Prospekte durch (1V2409
Kur- und Verkehrs-Verein.
Wenig gebrauchte,
guterhalt, fahrbare
Holzſchneide=
maſchine
mit 10 PS.
Rohöl=
motor, neu, nebſt ein
Schrotmühle
m Mahlſteinen, ½ J
im Betrieb, ſteht zu
verk. Ang. u. A 117
an die Geſchſt. (59961s
Wanderel=
[ ← ][ ][ → ]„Nummer 99
Samstag, den 9. April 1927
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 9. April.
— Ernannt wurden: am 15. März 1927: der Hilfslehrer an der
ſaverbe= und Maſchinenbauſchule zu Gießen Konrad Ruſt zum
Ge=
ſbelehrer an dieſer Schule mit Wirkung vom 1. März 1927 ab; am
2: März 1927: der Schulamtsanwärter Georg Bleſſing aus
Seiden=
uh. Kreis Bensheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Buchklingen
Gr—meinde Löhrbach), Kreis Heppenheim mit Wirkung vom 1. April
977 ab; der Lehrer Georg Vonderheit an der Volksſchule zu
Nwinz zum hauptamtlichen Fortbildungsſchullehrer an der
Fortbildungs=
chmle daſelbſt; am 25. März 1927: der Schulamtsanwärter Arthur
biörg aus Nieder Florſtadt, Kreis Friedberg; zum Lehrer an der
8ü Iksſchule zu Biſſes, Kreis Büdingen; am 4. April 1927: der Lehrer
Elhelm Baatſch zu Bürſtadt, Kreis Bensheim, zum Lehrer an der
8U Iksſchule zu Welgesheim, Kreis Alzey; der Lehrer Heinrich
Wallen=
ells zu Fauerbach v. d. H., Kreis Friedberg, zum Lehrer an der
B1 Iksſchule zu Alzey.
— Heſſiſches Landestheater. Morgen, Sonntag, wird im Großen
bu us zum erſten Male in dieſer Spielzeit Wagners „Parſifal” ge=
SSen. Die Aufführung ſteht unter der muſikaliſchen Leitung von Prof.
ſſaax von Schillings. Da Frau Barbara Kemp plötzlich
er=
u ankt iſt, wird die Partie der Kundry von Charlotte
Maſſen=
inrg geſungen. Die übrigen tragenden Partien ſind wie folgt
be=
ſeist: Parſifal: Gotthelf Piſtor; Amfortas: Imre Aldori; Gurnemanz:
Fiehannes Biſchoff; Klingſor: Heinrich Kuhn; Titurel: Alfred Karen;
Er umenmädchen: die Damen Buchheim, Müller=Wiſchin, Albrecht,
Kirpper, Roerig, Penſe; Ritter und Knappen die Herren Ebert, Grauert,
Vogt, Strzeletz. Die Aufführung iſt der Miete I. zugeteilt und beginnt
umn 5 Uhr,
Roſa Bertens wird heute abend im Kleinen Haus ihr einziges
Gmſtſpiel im Landestheater als Frau Warren in Bernard Shaws
Schau=
ſniel „Frau Warrens Gewerbe” abſolvieren. Die Künſtlerin,
die in prominenter Stellung lange Jahre an den Reinhardtbühnen
täſtig war und jetzt im Verbande des Berliner Staatstheaters iſt, gehört
z: den anerkannteſten Namen der deutſchen Schauſpielkunſt und kommt
müit dieſem Gaſtſpiel zum erſten Male nach Darmſtadt.
— Volkstheater. Am Palmſonntag gibt das Volkstheater
Darm=
ſttrdt (Dir. Eliſabeth Werner) in der Beſſunger Turnhalle einen
Gaſt=
ſſtielabend, dem, wenn dem Unternehmen Zuſpruch zuteil wird, evtl.
meitere Vorſtellungen folgen würden. Zur Aufführung gelangt ein dem
Apalmſonntag angemeſſenes ernſtes, jedoch höchſt ſpannendes und
unter=
hlrltendes Werk, aus der Feder von B. Voß, das vieraktige Schauſpiel:
„Menſchen, die den Pfad verloren”. Man kann den Beſuch
eumpfehlen, zumal die Direktion verſpricht, alles aufzubieten, den
Kunſt=
fzeunden, die ihre Schritte nach Beſſungen lenken, angenehme Stunden
zu bereiten. Der Eintrittspreis iſt ſehr gering, damit allen Kreiſen
G elegenheit geboten wird, ſich von den Leiſtungen der Künſtlerſchar zu
üSerzeugen. Der Vorverkauf iſt in der Zigarrenhandlung Goehring,
ireidelbergerſtraße, und im Theaterſaal. Nachmittags 4 Uhr iſt für
uimſere Jugend das immer gern geſehene Märchen „
Schneewitt=
cen und die ſieben Zwerge” vorgeſehen. (Siehe Anzeige.)
— Orpheum. 2 Abſchiedsvorſtellungen. Das beliebte Künſtlerpaar
Marga Peter und Guſtav Bertram nebſt Enſemble
verab=
ſichiedet ſich heute Samstag mit der Schwank=Operette: „Die
Aben=
teuer des Herrn Maiermax” und morgen, Palmſonntag,
writ dem Singſpiel von Th. Schmidt: „Es war einmal in
Heidel=
herg”. Während der Karwoche (ab Montag) bleibt das Orpheum
weſchloſſen. (Siehe Anzeige.)
— Frankfurter Laienſpiele der Chriſtengemeinſchaft. Auf die am
ASalmſonntag, den 10. April, ſtattfindenden Aufführung der
mittelalter=
ſdchen Spiele, Paſſionsſpiel aus dem bayeriſchen Wald und das
Reden=
tner Oſterſpiel, im Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, wird
noch=
prals hingewieſen. (Siehe Anzeige.)
— Aus der Beamtenbewegung. Man ſchreibt uns: Die in Nr. 201
wm 21. 7. 1926 des „Darmſtädter Tagblatt” gebrachte Mitteilung von der
Göründung eines Bundes der oberen Beamten in Heſſen hat inzwiſchen
in konſequenter Fortführung des Gedankens eines Zuſammenſchluſſes
er Beamten des gehobenen mittleren Dienſtes auch zur Bildung einer
ſtch über das ganze Deutſche Reich, Landes= und Reichsbeamte,
er=
nreckenden Spitzenorganiſation geführt. Am 12. März iſt in Berlin
her Reichsbund der Amtmänner gegründet worden. Die
ſiefmütterliche Behandlung der oberen Beamtenſchaft zu bekämpfen, iſt
saauptaufgabe des Reichsbundes, unterſtützt durch die Landesbünde und
Brachverbände. Die idealen Programmpunkte des Reichsbundes decken
ſtch durchaus mit den Forderungen der Zeit, eine hochqualifizierte
Be=
amtenſchaft heranzubilden, mit der allein die Aufgaben des Staates
zu=
fiedenſtellend gelöſt wverden können, und allein eine wirkliche
Ver=
waltungsreform durchführbar iſt. Die Ausbildung der oberen Beamten
iſt nicht mit der Zeit vorangeſchritten, die Anforderungen an die Vor=
Rildung gar unter denjenigen der Volksſchullehrer geblieben, obwohl
*s friher umgefehrt war und ein ſachlicher Grund für die Aenderung
ieſes Verhältniſſes nicht erkennbar iſt. Die Tätigkeit der oberen
Be=
amtenſchaft im Staatsdienſt iſt durch die nie raſtende Geſetzesmaſchine
egen früher eine ausgedehntere und vielſeitigere geworden und wird
von der oberen Beamtenſchaft ſchon jahrelang die Reife einer
ſiiöheren Lehranſtalt als einzige abgeſchloſſene und ausreichende
Worbildung gefordert. Von der kommenden Beſoldungsreform erwartet
Mie obere Beamtenſchaft eine Wiedergutmachung des Unrechts von 1920,
ras das von der Mehrheit der oberen Beamten im Alter zu erreichende
ſGehalt da endigen ließ, wo der Anwärter für den höheren Staatsdienſt
grnfängt, während die obere Beamtenſchaft früher in einem weit
günſtige=
uren Verhältnis zur höheren Beamtenſchaft ſtand. Der neuen
horizon=
alen Organiſation der oberen Beamtenſchaft kann, getragen von
opfer=
ereiten Mitgliedern, der Erfolg nicht verſagt bleiben.
— Tarifverhandlungen der kaufmänniſchen und techniſchen
Angeſtell=
gen in Darmſtadt. Das Arbeitgeberkartell hat den am 28 3.
egefällten Schiedsſpruch, der eine Erhöhung der Gehälter für
An=
ereſtellte um 8 Prozent vorſah, abgelehnt. Die Angeſtelltenverbände
Haben daraufhin die Verbindlichkeitserklärung beantragt. Die
Ver=
ſGandlungen beim Schlichter finden am Donnerstag, den 14.
(Slpril ſtatt; in der am gleichen Tage ſtattfindenden Verſammlung
wes Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten in ſeinem Heim wird über das
fErgebnis der Verhandlungen berichtet.
— Bund Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt, hielt im
Konkordia=
aal eine ſehr gut beſuchte Verſammlung ab. Auf der Tagesordnung
ſEtand auch der nächſtkommende Lichtbildervortrag „Die deutſche Saar”,
lolls Vortragender iſt Kamerad Rett, 1. Vorſitzender des Vereins und
Dbmann der Kriegbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen vom Haſſia=
Sund, gewonnen. Er wird in Worten und Bildern zeigen, wie wichtig
ſSas Saargebiet, welches auf 15 Jahre vom Mutterlande getrennte iſt
uund vom Völkerbund regiert wird, für unſer deutſches Vaterland iſt.
Dieſer Vortrag iſt am 14. April abends im Bürgerhof bei freiem
Ein=
ritt. Es werden Bilder gezeigt, von den Saarbergwerken, Einfahrt
ſcher Bergleute in die Tiefe von 700 Meter und Ausfahrt, Bergleute bei
ſcher Arbeit im Bergwerk, verſchiedene Hüttenwerke, Glasfabriken, die
weutſche Saar mit ihrer Schönheit und vieles andere.
— Hausfrauenbund. Am Dienstag, den 12. April, 4 Uhr, findet im
Wartenſaal des Saalbaues die gewohnte Monatsverſammlung ſtatt, in
der Frau Kromer, die Vorſitzende der Arbeitsgemeinſchaft der ſüd=
Weutſchen Hausfrauenvereine, einen Vortrag über das aktuelle Thema:
„Hausfrau und Wohnung” halten wird. Es iſt zu hoffen, daß
wecht viele Mitglieder ſich dazu einfinden um ſo mehr, als wichtige
MMitteilungen über die nach Oſtern bevorſtehende Ausſtellung gemacht
wwerden können.
— Landſturm=Infanterie=Bataillon II Darmſtadt. Gemäß des im
worigen Jahre allſeitig geäußerten Wunſches findet die diesjährige
Zu=
ſammenkunft der ehemaligen Angehörigen des Bataillons am
Sonn=
ſtag, den 15. Mai, in Darmſtadt ſtatt. Alle Kameraden, die
Gemals dem Bataillon angehört haben, werden zur Teilnahme an dieſer
Zuſammenkunft aufgeferdert. Beſondere Einladungen ergehen noch,
s wird gebeten, den Termin zu vermerken und für weitere Verbreitung
Wder Notiz in den Kreiſen der Kameraden Sorge zu tragen.
Eröffnung des Herrngarten=Cafés.
Das Herrngarten=Café wird nunmehr noch vor Oſtern eröffnet und
der Betrieb daſelbſt am Donnerstag, den 14. April, mittags 12 Uhr,
aufgenommen. Als Wirt in dieſem neuen Café iſt Herr Martin Donath,
ſeither Oberkellner im Café Ernſt=Ludwig, gewonnen worden.
Die Stadtverwaltung plant einen kleinen Eröffnungsakt am
19. April 1927, mittags 12 Uhr. Die Stadtverordneten und Gäſte der
Stadt ſind deshalb auf 11.30 Uhr zur Beſichtigung des Herrngartens in
ſeiner neuen Geſtalt eingeladen worden. Um 12 Uhr findet bei günſtigem
Wetter im Rondell des Cafés ein kleiner Weiheakt ſtatt, und anſchließend
daran bietet das neue Café den Gäſten einen kleinen Imbiß. Von 1 bis
2 Uhr ſpielt das Städtiſche Orcheſter auf dem neuen Muſikplatz, und es
iſt beabſichtigt, daß es während des Sommers an zwei Tagen der Woche,
nämlich Sonntags morgens und Mittwochs abends ſim Herrngarten ein
Promenadekonzert gibt.
Damit iſt der erſte Abſchnitt in der Wiederherſtellung des
Herrn=
gartens beendet. Es kann nicht geſagt werden, daß der Herrngarten
ſchon ein vollendetes Bild deſſen darſtellt, was von der Stadtverwal=
zum Beſuch einladen. Dort wird vor allem dauernd eine tadelloſe
Kindermilch aus dem Stadtgut Gehaborn geboten. Dort erhalten die
Beſucher alle natürlichen Mineralwaſſer, ſo auch Salzſchlirfer=,
Kauls=
bader Waſſer und dergleichen. Wer ſich keine Bade= und Kurreiſe
er=
lauben kann, der kann in Zukunft im Herrngarten allmorgendlich eine
Stunde ſpazieren gehen und erhält jedes gewünſchte Waſſer in
friſcheſter Form. Das Café ſoll aber auch der Unterhaltung dienen.
Deshalb iſt in der Pergola ein kleines Muſikpodium eingerichtet. Zu
beiden Seiten des Parkhauſes ſind Kinderſpielplätze für die Gäſte des
Hauſes eingerichtet worden, und die kleinen Gäſte finden dort Schaukeln
und dergl, ſüir ihre Unterhaltung.
Der Herrngartenteich iſt vollſtändig wieder hergeſtellt worden. Er
hat eine Betonſohle erhalten, und die Zuflüſſe ſind gegen früher
weſent=
lich verſtärkt und erweitert worden. Es fließt dem Teich das Abwaſſer
aus dem Woog zu. Da aber der Woog häufig kein Abwaſſer abgeben
kann, iſt der obenerwähnte Springbrunnen errichtet worden, der dem
Teich dauernd friſches Waſſer aus der ſtädtiſchen Waſſerleitung zuführt.
tung beabſichtigt iſt. Gegen den früheren Zuſtand ſind eine Reihe
von Neuerungen eingetreten. Neue Wege ſind hinzugekommen, alte
Wege ſind verſchwunden. Die neuen Wege ſind in erſter Linie angelegt
worden, weil der Verkehr dies erforderte. Als die alten Wege ſeinerzeit
angelegt worden ſind, war der Garten noch dauernd geſchloſſen und
dem Publikum überhaupt nicht zugänglich. Erſt 1821 iſt der erſte
Ver=
ſuch mit der Oeffnung des Gartens gemacht worden, und erſt viel ſpäter
iſt der Garten tagsüber dauernd offen geblieben. Damals war der
Garten ein Aufenthaltsort für die fürſtliche Familie, und deshalb wurde
er mit Mauern umgeben. Der Aufenthalt darin ſollte ein intimer ſein,
man wollte ſich nicht gerne beobachten laſſen. In dem Garten waren
zahlreiche kleine Tempelchen, eine Ruine, Grotten und Laubengänge
vorhanden.
Heute iſt der Herrngarten ein Volksgarten. Die Wege ſind
Ven=
bindungswege zwiſchen den jetzt den Garten in dichten geſchloſſenen
Reihen umgebenden Wohnvierteln. Andere Zeiten erfordern andere
Be=
dingungen. Deshalb hat ſich die Stadtverwaltung dazu entſchloſſen,
die neuen Verkehrswege auch gut zu befeſtigen, um ſo zu erreichen, daß
ſie auch beim ſchlechteſten Wetter noch paſſierbar ſind. Man hat deshalb
die Wege gehoben und dafür geſorgt, daß das Tagwaſſer mit
Seiten=
kanälen abgeführt werden konnte. Der Herrngarten ſoll für die Folge
nicht nur am Tag, ſondern auch bei Nacht geöffnet bleiben. Deshalb iſt
an den Hauptwegen eine elektriſche Beleuchtung eingerichtet worden.
Einzelne Punkte im Herrngarden haben eine beſondere Behandlung
er=
fahren. So der Vorplatz am Theater, der die Vermittlung der
Verkehrs=
wege nach der Hochſchule und nach der Bismarckſtraße übernimmt. Dort
iſt ein Rondell mit einem Springbrunnen neu geſchaffen worden. Schon
im letzten Sommer war der Springbrunnen fertig und der Platz war
an heißen Tagen der Lieblingsaufenthalt vieler Leute. Das
Prinzeß=
chendenkmal hat eine neue Umgebung bekommen und ein kleiner ſtiller
Sitzplatz iſt dicht daneben entſtanden. Von hier aus führt ein ſchmaler
Pfad zu einem Spielplatz für die Kinder, der hinter dem Muſeum
ein=
gerichtet worden iſt. Ein mächtiger Sandhaufen mit Spielbänken und ein
Laufbminnchen laden hier die kleinen Kinder zum Spiel unter ſchattigen
Bäumen ein. Dicht dabei iſt auch ein kleiner ſtiller Ort für die Kinder
geſchaffen worden.
Hinter dem Theater erhebt ſich in neuer Geſtalt das Denkmal der
„Großen Landgräfin”, das jetzt erſt in ſeiner neuen Form ſo recht zur
Geltung kommt. Man hat wieder die früher ſchon beſtandene Hecke um
das Denkmal hergeſtellt und kann nun, wie in früheren Zeiten, rund um
das Denkmal wandern.
Die Umpflanzung des Goethedenkmals iſt ebenfalls wieder neu
er=
ſtanden und das Denkmal hat eine vollſtändige Renovierung erfahren.
Das Parkwächterhaus iſt zu einem kleinen Café umgebaut worden,
das hauptſächlich an ſchönen Tagen im Sommer den Gäſten des Gartens
zum längeren Aufenthalt im Freien dienen ſoll. Eine roſenumrankte
Pergola umſchließt vor dem Café das Rondell, in dem die Gartentiſche
Den Teich beleben jetzt 20 Enten, deren munteres Treiben viele
Zu=
ſchauer anlockt. Um die Anlagen zu ſchonen, ſind zwei Futterplätze
ein=
gerichtet worden, an denen die Gäſte des Gartens nahe an den
Waſſer=
ſpiegel herantreten können. Bald wird der junge Nachwuchs auf dem
Plane erſcheinen, und dann wird das muntere Völklein ſich ſchnell
ein=
gelebt haben.
Der früher ſchon vorhandene Muſikplatz iſt in neuer Form
ent=
ſtanden. Der dort vorhandene kümmerliche Baumwuchs iſt entfernt
worden und hat einer regelmäßigen Anlage Raum gegeben. Nahe dabei
ſteht das Veteranendenkmal. Auch das hat ſich eine Aenderung gefallen
laſſen müiſſen. Hier mußte das ſtark verfallene Geländer entfernt
werden. Eine Hecke umfriedet jetzt das Denkmal, und ſo verwächſt es
mehr mit der landſchaftlichen Umgebung.
Dicht dahinter, nahe beim Herrngartenberg, iſt ein zweiter
Kinder=
ſpielplatz angelegt worden, weil es ſich erwieſen hat, daß ein zweiter
Platz unbedingt notwendig geworden iſt. Der Herrngartenberg iſt auf
Wunfch einiger Schwärmer als Naturdenkmal erhalten worden.
Der Baumwuchs des ganzen Gartens hat eine weitreichende
Ven=
änderung erfahren. Alles Krankhafte wurde entfernt, alles Kümmerliche
mußte weichen, nur die ſtärkſten und ſchönſten Bäume ſind erhalten
worden. Vielfach iſt das Unterholz beſeitigt worden. Ganz beliebige
Aufhöhungen wurden planiert, und ſo entſtanden weitreichende
Durch=
ſichten, die von vornherein das 1. Ziel der Stadtverwaltung waren.
Auf die Laubfärbung wurde bei der Neuanpflanzung allenthalben
Rück=
ſicht genommen, und ſo entſtanden einzelne große Raſenflächen, die
immer im Hinblick auf eine ſchöne landſchaftliche Geſtaltung geſchaffen
worden ſind. Das Gras der großen Flächen wird nicht mehr wie früher
zweimal im Jahre gemäht, ſondern ſtets kurz, friſch und grün gehalten.
Eine Waſſerleitung im ganzen Herrngarten ſorgt für die
not=
wendigen Waſſerentnahmeſtellen. Ueberall ſind Bänke aufgeſtellt, aber
lange nicht genug, um alle die aufnehmen zu können, die nunmehr den
Garten zur Erholung aufſuchen.
Die Stadtverwaltung üibergibt der Bevölkerung den Garten als
Oſtergeſchenk mit dem Wunſch, daß er für die Folge nach getaner Arbeit
ein Ruheplatz werden möchte für alle diejenigen, die eine Erholung
not=
wendig haben. Sie knüpft daran den Wunſch, daß jeder Befucher die
Anlagen ſchützen möchte, und daß jeder mithelfen möchte, den Garten ſo
ſauber zu erhalten, wie er ſich nun präſentiert. Für Abfälle ſind kleine
Behälter aufgeſtellt, und es wird gebeten, dieſe recht eifrig zu benutzen
und darin alle Obſtreſte uſw. zu verbergen. Einzelne Bänke ſind nur
für Erwachſene beſtimmt und in einzelnen Teilen des Gartens iſt das
Aufſtellen von Kinderwagen nicht geſtattet. Im allgemeinen hat aber
die Stadtverwaltung es vermieden, allenthalben Schilder mit
Warnun=
gen und Verboten aufzuſtellen. Es wird von dem geſunden Sinn der
Beſucher erwartet, daß ſie den Anweiſungen des Aufſichtsperſonals
Folge geben.
Buxbaum.
Otrümpfe Handschuhe.
Onterkleidung
Neu aufgenommen:
Roeckl=Handschuhe
(Oeltmarke
(6118
Carl Schürmann & Co.
PA. Wandern beim 33. Kreisturnfeſt. Auch beim Wandern werden
ſich die Darmſtädter die größte Mühe geben, Tüchtiges zu leiſten.‟ Dieſer
Tage fand ſich erſtmalig der Wanderausſchuß für das Kreisturnfeſt
zu=
ſammen, um über die Geſtaltung der Wanderungen zu beraten, die die
Mittelrheiner nach den Feſttagen, in die nähere und weitere Umgebung
von Darmſtadt führen ſollen. Die Bergſtraße und der Odenwald bis
zum Main und Neckar ſollen durchwandert und dabei die ſchönſten
Punkte berührt werden. Tüchtige Wanderführer aus den Vereinen der
Darmſtädter Turnerſchaft ſowie aus den Ortsgruppen Damſtadt des
Odenwald= und Vogelsberger Höhenklubs haben ſich zur Verſüigung
ge=
ſtellt, die Turnfahrten zu führen. Es werden ein=, zwei= und halbtägige
Wanderungen durchgeführt werden. Schon jetzt ſei den Mittelrheinern
zugerufen: „Beteiligt Euch recht zahlreich an den ſchönen Turnfahrten
des 33. Kreisturnfeſtes!” Näheres über die Wanderungen erfolgt
dem=
nächſt an dieſer Stelle.
— Im Schloßmuſeum finden vom 1. April an täglich wieder
vorm. 11 und 11.30 Uhr, nachm 3.30 und 4 Uhr Führungen ſtatt.
Da 50 Räume zu beſichtigen ſind, dauert jede Führung über 1 Stunde.
Samstag geſchloſſen.
OlIOTSTonnN
Ehlorodont-Zahnbürsten 70 Pfg. und Mk, 1.25. Chlorodont-Zahnpaste 60 Pfg. und Mk. 1.0
Zahnbürsten
Zahnpaste
Die Chlorodont-Zahnbürste mit gezahntem Borstenschnitt
paßt sich der natürlichen Rundung des Gebisses gut an, dringt in
die engen Zahnzwischenräume und entfernt leicht alle Speisereste,
den häßlichen Zahnbelag und beginnenden Zahnsteinansatz. Auch
die hinteren Backen- und Weisheitszähne werden durch das
halb-
runde Borstenbüschel erfaßt und geputzt. Lockere Zähne werden
durch gleichzeitige Massage des Zahnfleisches befestigt. — Die
Chlorodont-Zahnpaste schont den kostbaren Zahnschmelz,
verleiht den Zähnen elfenbeinartigen Hochglanz, bewirkt durch
Sauerstoffsalze eine natürliche Mundreinigung und beseitigt üblen
Mundgeruch bei herrlich erfrischendem Pfefferminzgeschmack.
A
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 9. April 1927
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 10. April. T 17. Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr:
Ein=
maliges Gaſtſpiel Max v. Schillings und Barbara Kemp
(Staatsoper Berlin);: „Parſifal‟ Ein
Bühnenweihe=
feſtſpiel von Richard Wagner. Preiſe: 1.50 bis 15 M.
Montag, 11. Rpril. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 12. April. G 13 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang
7½ Uhr, Ende 10 Uhr: „Der Tod des Empedokles”.
Trauerſpiel von Hölderlin in der textlichen Faſſung von W.
Michel. Preiſe: 70 Pf. bis 7 M.
Mittwoch, 13. April. B 16. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Rigoletto”. Oper von Verdi. Preiſe: 1 bis 10 M.
Donnerstag, 14. April. Abends 7 Uhr: Hauptprobe zum
Konzert des Muſikvereins: Matthäus=Paſſion von
J. S. Bach. Preiſe: 1, 2, 3 M.
Karfreitag, 15. April. Abends 7 Uhr: Konzert des
Muſik=
vereins: Matthäus=Paſſion von J. S. Bach.
Preiſe: 1.50 bis 7 M.
Samstag, 16. Apvil. Keine Vorſtellung.
Oſterſonntag, 17. April. E 13. Anfang 5½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Der Ring des Nibelungen‟ Zweiter Tag: In
neuer Einſtudierung und Inſzenierung: „Siegfried‟
Von Richard Wagner. Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Oſter vnntag, 17. April. E 19. Anfang 5½ Uhr, Ende 10 Uhr:
„Oberon”. Oper von Weber. Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Kleines Haus.
Sonntag, 10. April. Nachm. 3 Uhr: Jugendfeier des
Verbandes der Sozialiſtiſchen
Arbeiter=
jugend.
Montag, 11., bis Freitag, 15. April. Keine Vorſtellungen.
Samstag, 16. April. Zuſatzmiete VT (14). Anfang 8 Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: Uraufführung: „Der verlorene Sohn
aus Heſſen‟. Ein bürgerliches Schauſpiel der
Refor=
mationszeit von B. Waldis, erneuert von Dr. E. L. Stahl.
Dargeſtellt von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. Preiſe:
1 bis 4 M.
Oſterſonntag, 17. April. F 9 (Darmſtädter Volksbühne).
An=
fang 7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Iphigenie”.
Schau=
ſpiel von Goethe. Preiſe: 1 bis 6 M.
Oſtermontag, 18. April. Zuſatzmiete II (12). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Frau Warrens Gewerbe”.
Schau=
ſpiel von Shaw. Preiſe: 1 bis 6 M.
— Volkshochſchule. Wir machen aufmerkſam auf die Veranſtaltung
am Palmſonntag, den 10. April, abends 7.30 Uhr, im Feſtſaal des
Lud=
wig=Georgs=Gymnaſiums. Aufführung des Paſſionsſpieles aus dem
Bayeriſchen Wald und des Redentiner Ofkerſpiels (1464) durch die
Frank=
furter Laienſpiele der Chriſtengemeinſchaft. Die Leitung liegt in den
Händen von Fräulein Martha Heimeran=Frankfurt. Die Spielgruppe
iſt den Darmſtädtern nicht mehr unbekannt. Vor allem die letzten Spiele
im Dezember vorigen Jahres fanden in der hieſigen Preſſe volle
An=
erkennung
Städtiſches Wohlfahrts= und Jugendamt. Die Auszahlung der
laufenden Zuſatzrenten für nicht im Erwerbsleben ſtehende
Schwerbe=
ſchädigte, Kriegshinterbliebene, Altrentner und Altventnerinnen erfolgt
am Dienstag, den 12. April d. J., vormittags von 8 bis
12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
— Der Streik der Lackierer bei der Firma Autenrieth wurde
durch eine Vereinbarung bei dem Staatskommiſſar erledigt. Die
Arbeit iſt wieder aufgenommen.
* Bezirksſchöffengericht. Wegen verſuchten ſchweren Diebſtahls im
Sinne des § 243 Z. 7 des Strafgeſetzbuchs hat ſich ein Einwohner von
Oberingelheim zu verantworten. Er iſt nach ſeinem Zugeſtändnis
über=
führt, in Weiterſtadt am 6. Dez. 1926 in den Räumen eines Wirtes, wo
er ſich in diebiſcher Abſicht verborgen hatte, durch Aufbrechen von zwei
Waſchtiſchſchubladen (mittelſt Brecheiſens) nach Geld geſucht zu haben.
Unter Annahme mildernder Umſtände werden vier Monate Gefängnis
beantragt. Das Urteil erkennt auf zwei Monate
Gefäng=
nis; es iſt rechtskräftig.
Warnung vor einem Schwindler. Die Rechtsauskunftſtelle ſchreibt
uns: Das Verſandgeſchäft Mion, Inh. Jeguda Wachs, Chemnitz,
inſeriert in Zeitungen, auch in Darmſtädter Blättern, ſelbſt oder durch
einen Herrn Heinz in Hanau, daß es Heimarbeit (Wolle aufwickeln)
vergeben könne. Die Intereſſenten erhalten ein Formular, das fordert,
die Einſendung von 12,25 Mark, nach Einſendung dieſes Betrages
er=
halten ſie entweder überhaupt keine Antwort oder minderwertige Ware.
Der angegebene mögliche Tagesverdienſt von 10 Mark iſt auch nicht zur
Hälfte zu erreichen, da das Material ſehr ſchlecht iſt. In einer Reihe
von Fällen hat Wachs auf Reklamation die Ware zurückgenommen, aber
die Beträge nicht wieder vergäitet. In einem Darmſtädter Fall gab er
den Empfang des Betrages zu, erklärte aber, die Ware könne er nicht
ſenden, da es ihm an Geld zum Einkauf fehle, er ſei in
Zahlungs=
ſchwierigkeiten. Die Erklärung war drei Monate nach Empfang des
Geldes. Heinz in Hanau, Markt 3, inſeriert auch in einem Darmſtädter
Blatt, er habe Heimarbeiten, ebenfalls Wolle aufwickeln, gegen
Ein=
ſendung von 50 Pf. zu vergeben. Wendet man ſich an ihn, ſo erteilt er
eine Liſte mit Adreſſen, bei denen angeblich Heimarbeit zu erhalten iſt.
Vor Wachs und Heinz wird gewarnt.
Aus den Parteien.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
erinnern nochmals an die geſellige Zuſammenkunft, die heute,
nach=
mittags 4 Uhr, auf dem „Heiligen Kreuz” ſtattfindet, und bitten um
zahlreichen Beſuch.
— Der Bezirksverein Nord der Deutſchen
Volks=
partei iſt bei dem Herrn Oberbürgermeiſter wegen der Herſtellung
einer direkten Verbindung zwiſchen der Barkhaus= und Irenenſtraße
vor=
ſtellig geworden. Es heißt in dieſer Eingabe u. a.: „Man war ſich in der
letzten Sitzung einſtimmig darüber klar, daß die Herſtellung der
erwähn=
ten Verbindungsſtraße zur Erſchließung des dichtbevölkerten
Martins=
viertels nicht mehr länger aufzuſchieben iſt. Die Durchführung dieſer
Straße iſt bis jetzt immer verſchoben worden, trotzdem der kommenden
Straße bei der damaligen Kanallegung ſchon Rechnung getragen
worden iſt. Zur Beſchäftigung der Arbeitsloſen kann dieſe Arbeit
praktiſcherweiſe durchgeführt werden, weil zurzeit ein dritter Bau der
Liebfrauenhäuſer im Entſtehen begriffen iſt und das zukünftige
Straßen=
ſtick jetzt ſchon z. T. als Zufahrtsweg zur Bauſtelle benutzt wird. Die
ſelbſtändigen Gewerbetreibenden, der unteren Barkhausſtraße und der
Irenenſtraße bitten, daß auch ihren berechtigten Wünſchen Rechnung
getragen würde.”
*Aenderung von Kraftpoſit=Fahrplänen.
Vom 10. April ab wird die Kraftpoſt Darmſtadt—Ober=Ramſtadt—
Brandau wieder bis Neunkirchen durchgeführt. Die Fahrten verkehren
wie folgt:
9.30 3.00 9.10 Wab Brandan, Poſt. . 4 6.00 12.37 5.40
5.50 12.27 5.30
9.45 3.15 9.25
Lützelbach ...
an Neunkirchen . . ab & 5.3 12.22 5.25
9.50 3.20 9.30
Die Durchführung der Kraftpoſt bis Lindenfels iſt zum 15. Mai in
Ausſicht genommen. Bei günſtiger Witterung werden aber die Fahrten
ſchon während des Oſterverkehrs — etwa von Karfreitag bis
einſchließ=
lich Oſtermontag — bis nach Lindenfels ausgedehnt werden. Auf der
Strecke Babenhauſen—Schaafheim ſind die werktäglichen Fahrten ab
Babenhauſen 6.45, an Schaafheim 7.01 und ab Schaafheim 5.0, an
Baben=
hauſen 5.15 Uhr ausgefallen.
Samstags ſind folgende Fahrten eingelegt worden: 3.50 ab
Baben=
hauſen, an Schaafheim 4.05; ab Schaafheim 3.0, an Babenhauſen 3.15.
Die Fahrt ab Schaafheim 7.25, an Babenhauſen 7.45 verkehrt an
Sonn= und Feiertagen 30 Minuten ſpäter.
Parlamentariſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages
ſetzte geſtern ſeine Beratungen bei Kapitel 108 (Miniſterium der
Finan=
zen) fort. Hierzu liegt ein Antrag Dr. Leuchtgens vor, einen Teil der
Beamten auf den Inhaber zu bewilligen; der Antrag wurde abgelehnt,
das Kapitel ſelbſt angenommen. Kapitel 109 (Hausverwaltung) wunde
ebenfalls angenommen. Zu Kapitel 110 ſtellt Dr. Leuchtgens in einem
Antrag die Forderung auf Verminderung der Zahl der Beamten. Die
Regierung erklärt dazu, daß ſie beſtrebt ſei, im Sinne des Antrages
zu verfahren. Der Ausſchuß erklärte den Antrag durch die Maßnahmen
der Regierung gegen zwei Stimmen für erledigt. Zu Kap 111 (
Landes=
vermeſſungsweſen) lag ein Antrag Bornemann-Lux—Deld vor, in
dem die Regierung um Erſparniſſe erſucht wird, zur Beſeitigung von
Lehrlauf und zur Zuſammenfaſſung des geſamten Vermeſſungsweſens
in der Hand eines Miniſteriums, dabei aber keinesfalls eine neue
Ab=
teilung zu bilden. Der Antrag wurde angenommen. Abg. Fenchel
be=
klagt in einem Antrag, daß die Meßbriefe zu teuer ſind; er erſucht die
Regierung, die Koſten weſentlich zu verbilligen. Auch dieſer Antrag
wurde genehmigt. Die zu dieſem Kapitel vorliegenden Eingaben ſollten,
nach einem Antrag des Abg. Haury, den oberen Vermeſſungsbeamten
zur Berückſichtigung überwieſen werden; in dieſer Form wurde der
An=
trag abgelehnt umd die Eingaben der Regierung als Material
über=
wieſen. Zu dem Kapitel ſelbſt hat die Regierung einen Nachtrag gegeben
über die Verwendung von Kraftfahrzeugen und Krafträdern in
ver=
ſchiedenen Dienſtbezirken. Es iſt darin die Bemerkung beigefügt, daß
die Regierung ermächtigt wird, den Vermeſſungsbeamten bei Anſchaffung
von Kraftfahrzeugen verzinsliche und vom Gehalt abzügliche Darlehen
bis zu 2000 Mark zu gewähren und bis zu 1000 Mark bei Anſchaffung
von Krafträdern. Die Darlehen dürfen drei Viertel der
Anſchaffungs=
koſten nicht überſchreiten. Das Kapitel wurde angenommen und der
Nachtrag bewilligt. Kap 112 (Bauweſen) wurde ebenfalls genehmigt,
aber ein dazu geſtellter Antrag Dr. Leuchtgens, die neue Organiſation
des Bauweſens wieder rückgängig zu machen, indem die Straßen wieder
den Kreiſen zurückgegeben werden und die Leitung einheitlicher und
rationeller zu geſtalten, verfiel der Ablehnung. Die folgenden Kapitel
113 (Brücken und Ueberfahrten), 114 (Landesanſtalt für Wetter= und
Gewäſſerkunde), 115 (Privateiſenbahnen und Kraftwagenverbindungen),
116 Stellvertretungs= ud Aushilfskoſten) und 117 (Poſtgebühren)
wurden genehmigt.
Geſchäftliches.
— Eröffnung eines Friſeurſalons. Im Zentrum der Stadt,
Luiſen=
platz 4, neben dem Ständehaus, hat Herr Friſeur Karl Schulz einen
neuen Salon eröffnet. Die Umgeſtaltung des Lokals in einen modernen,
geſchmackvollen Friſeurſalon für Damen ud Herren lag in den Händen
der Architekten Krug und Großmann, unter Mitwinkung des Malers
Vielmetter und bewährter Darmſtädter Handwerksmeiſter. Es wurden
außerordentlich anſprechende Räume geſchaffen, die den Beſucher ſogleich
beim Eintritt mit ihren warmen Farbtönen freundlich empfangen.
Damen= und Herren=Salon ſind getrennt vorhanden, beide wieder in
Kabinen geteilt, ſo daß eine diskrete Bedienung gewährleiſtet iſt.
Die hygieniſchen Einrichtungen und Apparate entſprechen allen
Anfor=
derungen der Neuzeit.
Die letzte ſchöne deutſche Orchidee!
Sie wird immer ſeltener und iſt nur noch wenig aufzutreiben, die
prachtvolle Freilandorchidee „Cypripedium” Frauenſchuh, die
einzig ſchöne Orchidee, die noch in Deutſchland vorhanden iſt. Leider
wird ſie immer mehr nach Holland und Endland exportiert, und es wird
bald kein Frauenſchuh mehr in Deutſchland geben. Wer Orchideen liebt,
ſollte ſich noch eine Anzahl ſichern. Einmal gepflanzt, blühen ſie jedes
Jahr immer wieder; ſie ſind winterhart. Die Orchidee „Frauenſchuh”
iſt viel ſchöner als manche der exotiſchen Orchideen. Kräftige, wüchſige
„Frauenſchuh”=Orchideen=Pflanzen 1.25 RM. — Zu beziehen durch
M. Peterſeims Blumengärtnereien, Erfurt, von welcher Firma
auch alle anderen gärtneriſchen Erzeugniſſe zu beziehen ſind, wie aus
dem Proſpekt hervorgeht, welcher der heutigen Nummer beiliegt. ITV/6006
Tageskalender für Samstag, den 9. April 1927.
Heſſ. Landestheater. Großes Haus, E 18, Anfang 7½ Uhr,
Ende 934 Uhr: Sechſte Sinfonie; hierauf: Die Geſchöpfe des
Prometheus”, — Kleines Haus, abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Orpheum, abends 8 Uhr: „Die
„Frau Warrens Gewerbe.”
Abenteuer des Herrn Maiermax.
Deutſchnat.
Arbeiter=
bund, abends 8.15 Uhr: Oeffentl. Kundgebung im Saalbau. —
Verein. Deutſche Treue”, abends 8 Uhr, in der Turnhalle
am Woogsplatz: Werbeabend. — Konzerte uſw.: Schloßkaffee,
Perkeo, Café Rheingold, Frankfurter Hof, Reichskrone, Böllenfalltor,
Park=Café, Bockshaut. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſi=
denz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
JIN0 FLEUDENBAINGEA
LIAOLEUM
DER IDEALE FUJSBODENBELAGÄ
SIk RAUFEN AM VOLTEILHAFTESTENBEI
AMWElSSEWTURM TELFF:486
Nummer 99
Aus Heſſen.
* Arheilgen, 6. April. Jugendfeier. Zurzeit der Schlent;
laſſung treten eine Reihe Schülerinnen und Schüler aus den Kinden,
abteilungen des Turnvereins in die Abteilungen der Zöglinge über
Aus dieſem Anlaß veranſtakket der hieſige Arbeiter=Turn= und Sport,
verein nächſten Samstag abend im Gaſthauſe „zum goldenen Löwen”
eine Jugendfeier aller Altersklaſſen; vom kleinſten Fünfjährigen bis
zum aufgeſchoſſenen Vierzehnjährigen wevden ſie ihr Können zeigen.
Außerdem werden die Freiübungen zum Kreisfeſt vorgeführt,
Geräts=
übungen, Turnen am Tau und am Niederreck, ſowie an den Ringen
werden folgen. Singſpiele u.dd ein Theaterſtückchen „Die goldene
Wunderpfeife” vervollſtändigen das Programm und Buben und
Mäd=
chen werden wetteifern, eines wird das andere überflügeln wollen. Ein
Beſuch der Veranſtaltung wird ſicherlich jedermann befriedigen.
* Wixhauſen, 6. April. Das von der hieſigen „Freien Sport= und
Sängervereinigung” im Saale des Gaſthauſes zur Krone gegebene
Volkskonzert erfreute ſich eines guten Zuſpruches. Unter der bewährten
Leitung des Herrn Dr. Joſ. Wenz=Darmſtadt kam ein geſchmackvoll
aus=
erwähltes Programm zur Abwicklung, das zum größten Teil den
Meiſtern der Muſik, Ludwig van Beethoven, Schubert und Weber
ge=
widmet war.
* Weiterſtadt, 8. April. Sportfeſt. An Pfingſten findet hier
anläßlich der Einweihung des von der Gemeinde angelegten
Sport=
platzes ein großes Sportfeſt ſtatt
* Griesheim, 8. April. Gemeinderatsbericht. Die für die
Fortbildungsſchule erforderlichen Gegenſtände ſollen von der Gemeinde
angeſchafft und die Mittel hierfür in den Gemeindevoranſchlag pro 1927
eingeſtellt werden. — Die Anſchaffung von Bureaumöbeln für die
Ge=
meindekaſſe und die Geſchäftsſtelle der Erwerbsloſenfürſorge wurde
eben=
falls beſchloſſen. — Der Frau Auguſte Heil wurde für die
Veröffent=
lichung amtlicher gemeinheitlicher Bekanntmachungen durch die
Orts=
ſchelle ab 1. April ds. Js. eine Vergütung von 1,25 Mk. pro Poſten
zugeſprochen. — Für die Neufeſtſetzung der Ortslöhne ab 1. April ds.
Js. wurden folgende Vorſchläge gemacht: Für männliche Perſonen über
21 Jahre 5,50 Mk., von 16 bis 21 Jahren 4,50 Mk., unter 16 Jahre
2,80 Mk., für weibliche Perſonen über 21 Jahre 4,20 Mk., von 16 bis
21 Jahren 3,50 Mk., unter 16 Jahren 2,20 Mk. — Die Mittel zur
beſſeren Ableitung des Regenwaſſers in der Jahn= und Hofmannſtraße
ſollen im Voranſchlag für 1927 eingeſetzt werden.
HI. Eberſtadt, 8. April. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen öffentlichen Gemeinderatsſitzung, die von Bürgermeiſter
Schä=
fer geleitet wurde, fanden zunächſt die in zwei Bauausſchußſitzungen
gefaßten Beſchlüſſe, ihre Sanktionierung durch das Plenum des Nates.
Aus der großen Anzahl dieſer Beſchlüſſe iſt folgendes hervorzuheben:
1. An dem neuen generellen Bebauungsplan werden noch einige
Aende=
rungen vorgenommen. 2. Für das in 1927 durchzuführende
Baupro=
gramm kommen 18 Bauluſtige in Frage. Die Gemeinde ſelbſt wird
vor=
läufig 6 Wohnungen erſtellen. Die auf Grund der kürzlich
veröffent=
lichten Richtlinien des Herrn Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft der
Gemeinde an den ſtaatlich bereitgeſtellten Baukrediten anteilmäßig
zu=
fallenden Baudarlehen ſollen in Anſpruch genommen und zur weiteren
Finanzierung der Bauten 70 000 Mark als Anleihe bei der Kommunalen
Landesbank aufgenommen werden. 3. Die Baugeſuche Karl Beutel
(Wohnhausumbau am Griesheimer Weg), Emil Wüſt (Ladeneinbau und
Bäckereigebäude), Georg Steiner (Wohnhausumbau in der Alten
Darm=
ſtädter Straße), Dr. Eugen Buhlmann (Neubau Villenkolonie), Karl
Pöhlmann (Wohnhausneubau Schloßſtraße), Georg Schuchmann (wie
vor) und Ludwig Hill 4. (Anbau) finden gemäß den eingereichten
Bau=
plänen Genehmigung. 4. Der Stadt Darmſtadt wird auf Anſuchen die
Genehmigung zur Verlegung einer Gasleitung längs der Jägerſchneiſe
gegen gewiſſe Bedingungen erteilt. 5. Die Benennung der
Zugangs=
ſtraße zum Lämmchesberg mit „Rathenauſtraße” löſt eine längere
De=
batte aus, wobei es ſehr laut und lebhaft zuging. Mit 13 gegen 7
Stimmen wird die Benennung der Straße mit Rathenauſtraße
beſchloſſen. Die Magdalenenſtraße wird in „Jahnſtraße” umgetauft
und damit einem Antrage des Turnvereins 1876 (e. V.) Rechnung
ge=
tragen. 6. Für die Freiwillige Feuerwehr wird ein Kredit von 1000 Mk.
zur Anſchaffung von 25 Röcken bewilligt. 7. Die Lieferung von
Fuß=
bodenöl, Waſſerleitungsrohren und Einfriedigungs=(Maſchen=)Draht
ſo=
wie die Lieferung von Kreide, Tinte, Zündhölzer, Steingeröll, Kies,
die Pflaſterunterhaltungsarbeiten und Fuhrleiſtungen für die Gemeinde
im Rechnungsjahr 1927 werden an die Submittenten zu den
Angebots=
preiſen vergeben. 8. Von dem Ankauf der Hofreite O. wird abgeſehen.
Hierauf tritt der Gemeinderat in die Beratung des übrigen Teils der
Tagesordnung ein. Dem Antrage des Ortsausſchuſſes für
Leibes=
übungen, in dem um die Errichtung einer geräumigen Schutzhütte bei
den Sportplätzen „Nord” und „Süd” nachgeſucht wird, ſteht das Plenum
nicht ablehnend gegenüber. Der Bauausſchuß wird den Antrag prüſen
und einen Vorſchlag machen. Dieſem Ausſchuß wird auch ein Geſuch des
Vereins der Freidenker für Feuerbeſtattung (Ortsgruppe Eberſtadt) um
Errichtung eines Urnenhains auf dem Friedhofe zur Vorbereitung
über=
wieſen. Dem Verſchönerungs= und Verkehrsverein werden auf Anſuchen
400 Mk. Beitrag für das Rechnungsjahr 1927 bewilligt. Der Antrag
der Verwaltung auf Wiederbeſetzung der durch Tod freigewordenen
Nachtſchutzmannsſtelle und ein Antrag der Gemeinderatsfraktion der
allgemeinen freien Wählervereinigung auf Schaffung einer 4. und 5.
Nachtſchutzmannsſtelle — die fünfte durch Umwandlung einer
Flur=
ſchützenſtelle — werden nach kurzer Ausſprache dem Finanzausſchuß
zur Prüfung überwieſen. Grundſätzlich ſcheint das Plenum mit dieſen
Anträgen einverſtanden zu ſein. Die Verhandlungen mit dem
Mini=
ſterium wegen einer Zuſchußleiſtung zur Herſtellung bzw. Befeſtigung
der Frankenſteinerſtraße haben endlich inſofern zu einem Ergebnis
ge=
führt, als der Staat zu den 49 000 Mk. betragenden Geſamtkoſten 12000
Mk. beitragen will. An die Gewährung ſind jedoch die Bedingungen
geknüpft, daß der Fiskus an dem Zuſchuß aus der produktiven
Erwerbs=
loſenfürſorge in dem Verhältnis ſeines Anteils an den Geſamtkoſten
teilnimmt, daß die Herſtellung bzw. Befeſtigung der Straße in einem
Zuge erfolgt und die Koſten der Unterhaltung der Straße von der
Ge=
meinde getragen werden. Eine Entſchließung über dieſen Punkt wird
der Gemeinderat erſt nach der Stellungnahme des Bauausſchuſſes
tref=
fen. In geheimer Sitzung: Geländeankäufe, Stundungsgeſuche,
Wohl=
fahrtsſachen.
* Eberſtadt, 8. April. Verſteigerungserlös. Bei einer
Brennholzverſteigerung wurde für Kiefernſcheitholz einen
Durchſchnitts=
preis von 21 bis B RM. erzielt. Für Kiefern=Knüppel wurden 11,50
RM. und für Wellen 4—5 RM. gelöſt. — Arbeitsmarkt. Die‟
Zahl der Unterſtützungsempfänger beträgt gegenwärtig 320, ein Beweis
dafür, daß die Arbeitsloſenziffer etwas zurückgegangen iſt.
* Pfungſtadt, 8. April. Unfall. iEn durchgehendes Pferd verlor
in der belebten Eberſtädter Straße den hinteren Teil eines ſog.
Stuhl=
wägelchens („Halbverdecks”), zertrümmerte das eine Vorderrad und
ſtürzte ſchließlich vor einer Wirtſchaft hin. Das Pferd wurde an einem
Fuße ſchwer verletzt, ſo daß es abgeſchlachtet werden mußte.
Glücklicher=
weiſe iſt der Unfall ohne Verletzung von Menſchen abgegangen.
* Ober=Ramſtadt, 6. April. Das hieſige Standesamt hatte im
abgelaufenen Monat 2 Geburtsfälle, 3 Eheſchließungen und 4
Sterbe=
fälle zu beurkunden. Im 1. Kalendervierteljahr betrug ſomit die Zahl
der Geburten 14, Eheſchließungen 9 und Sterbefälle 11.
* Groß=Bieberau, 8. April. Lehrlinge im Bezirke Groß=Bieberau,
die ſich der Geſellenprüfung unterziehen wollen, haben ihre Geſuche
bis zum 15. ds. Mts. an Herrn Sattlermeiſter Reibold, dahier, zu
richten.
Den zufriedenen Verbraucherkreis
unserer erstklassigen Allgäuer „Bergmilch‟-
Camembert möchten wir erweitern. Deshalb stellen wir
vom 9. big 16. April
eine beschränkte Menge unter Verzicht auf jeglichen Verdienst sowohl unsererseits
wie seitens des Handels zur Verfügung.
Gebrüder Rinker, Kempten-Allgäu
Erhältlich in allen durch weißblaue Schaufenster-Plakate bezcichneten Geschätten
Die Frühjahrsmode
Beſichtigen Sie ohne Kaufzwang mein Lager.
Nur Einzel=Modelle
Samtkleid m. Sei=
Modell 15 den=Schlefen
18.00
Reinwoll. Rips mit
Modell 50 Seidenbeſatz ... 19.00
Sehr ſchick. Crépe 9
Modell S4 de chineKleid ..40.
Sehr apart. Kaſha=
Modell 90 modell.
40.00
Modelt 103Gegant. Rivsleid 23.00
Jedes Modell meines Lagers bat ſein. beſond. Schick
Keine Ladenpreiſe
Waldstraße 2, I.
nächſi der Grauenſtraße.
Tadellos erh. (*6910
Weſnſchrank
zu verkauf. Martin=
Ein 2rädige
HANDWAGEN
mit Kaſten zu verk bei
A. Sommer,
Lichten=
vergſtraße 73. (9624
Geſellſchafts=Rock u.
Weſte billig zu verk.
Soderſtr 44, II., Iks,
(*959F)
Mummer 99
Samstag, den 9. April 1927
Seite 7
* Groß=umſtadt, 7. April. Den Bewüchungen einer Anzahl von
ſidgliedern der beiden hieſigen Geflügelzuchtvereine iſt es gelungen,
üge Vereine zu einem Verein zu verſchmelzen. In einer ſtark beſuchten
yſammlung beider Vereine am letzten Sonntag, wurde dieſer
Be=
ſu— Direktor Haug gewählt. Auch der übrige Vorſtand konſtituierte
gnnoch in der gleichen Verſammlung. Damit hat ſich ein Ereignis
8 Züchterkreis unſerer Stadt und deren Umgegend vollzogen, das
ſoen ſchönſten Hoffnungen berechtigt. Der eine Verein, der eine
ſinggliederzahl von rund 250 zählt, führt den Namen „Verein für
Ge=
olsl=, Kaninchen= und Vogelzucht Groß=Umſtadt und Umgegend‟. —
el Vorführungen des Wieſenhobels „Mars”, eines kombinierten Ge=
1S mit Ritzer, Hobel und Schleife, durch das Landwirtſchaftsamt, hier,
ngt in den einzelnen Orten unter den Landwirten reges Intereſſe.
Isemein wird die geleiſtete Arbeit dieſes Gerätes als fehr gut beur=
. — Für die Zeit des Eiereinlegens ſei auf den Eierfriſchhalter
mro” hingewieſen. Er wird durch das Landwirtſchaftsamt
Groß=
mtadt empfohlen. Die Einrichtung iſt ſehr einfach. Auf einem
rad=
rmngen drehbaren Geſtell werden die Eier in beſondere Halter
ein=
ſthrckt. Dadurch, daß das Rad täglich um 14 Drehung weiterbewegt
m0. bleibt der Eidotter in der Mitte des Eies und dieſes erhält ſich
vm atelang friſch.
ur. Babenhauſen, 6. April. Einige muſikaliſche Weiheſtunden ſtehen
al kommenden Sonntag dem muſikliebenden Publikum in Ausſicht.
zumſtadts Madrigal=Vereinigung unter Leitung von Profeſſor Dr.
ba ck kommt hierher. Ueber den hohen künſtleriſchen Wert und die
ſagngkultur dieſer berühmten Geſangsvereinigung Worte zu verlieren,
zinevigt ſich. Die kirchenmuſikaliſche Feier wird am Sonntag nachmittag
miner Paſſionsandachtſtimmung mit ihrer auserleſenen Vortragsfolge.
unrer einem Choralvorſpiel von Joh. Seb. Bach, einem
Paſſions=
ſyng von J. Handl wird die Hiſtoria des Leidens und Sterbens
un=
r/S Herrn und Heilandes Jeſu Chriſti nach dem Evangeliſten Lucas,
mwoniert von Hch. Schütz, aufgeführt. Die Solopartien liegen in
nſährten Händen, an der Orgel ſitzt Meiſter Noack. — Durch die vielen
ewenfälle iſt Hochwaſſer zu befürchten. Gerſprenz und Ohlebach ſind
* geſtiegen und drohen über die Ufer zu treten. Tiefgelegene
ſi ſen in unſerer Sandebene gleichen großen Seen.
* Könia i. O., 7. April. Das neue Schloß, der ſogen. Graf
huſiſtiansbau, iſt auf längere Zeit an Herrn Dr. Zimper verpachtet,
ru es mit dem eigenen Geneſungsheim und dem Unternehmen der
aüurirbrunnen=G.m.b. H. zu einer Betriebseinheit verſchmelzen wird.
t* Michelſtadt, 7. April. Jahresbericht der Volksbank
16. m. b. H., Michelſtadt. Während das Jahr 1925 für unſere
uu ſche Wirtſchaft ein ſchweres Kriſenjahr war, können wir das
Ge=
au tsjahr 1926 als das Jahr der Geſundung unſeres deutſchen
Wirt=
ſas tskörpers betrachten. Die Geſundung zeigt ſich in dem erfreulichen
lusgang der Zinsſätze einerſeits und in dem Anwachſen der Einlagen
hsrerſeits. Wenn wir bei dieſer Gelegenheit auf die vorliegende
Bi=
m= unſeres 55. Geſchäftsjahres näher eingehen, ſo können wir daraus
ſochen, daß auch bei uns eine günſtige Entwicklung der Kreditoren zu
udreichnen iſt, und daß ſich unſer eigenes Kapital bedeutend vergrößert
Der Geſchäftsverkehr war auch in dieſem Jahr ein recht flotter;
r9 Geſamtumſatz betrug über 11 Millionen Reichsmark. Den an uns
ſ lellten berechtigten Anforderungen unſerer Mitglieder konnten wir
und ganz gerecht werden. In banktechniſcher Hinſicht haben wir
ernfalls weitere Verbeſſerungen vorgenommen, ſo u. a. die täglichen
tu teilungen der Kontoſtände an unſere Kunden. Weiterhin waren wir
zser Lage, die uns eingereichten Wechſel äußerſt billig zu diskontieren
n”, ſomit unſerer Kundſchaft weiteſt entgegenzukommen. Der Umſatz
Wechſeln und Schecks betrug 852 000 RMk. Das Verhältnis zur
Lan=
zmenoſſenſchaftsbank Darmſtadt, bei der wir Ende 1926 mit 12000
Ask. beteiligt ſind, war im verfloſſenen Geſchäftsjahr ein durchaus
ries; wir ſehen uns veranlaßt, derſelben an dieſer Stelle für ihr
er=
iwſenes Entgegenkommen unſeren verbindlichſten Dank auszuſprechen.
il Bewegung der Mitgliederzahl war die, daß im Jahre 1926, 8
Mit=
itdder ausgeſchieden und ebenſoviel eingetreten ſind, ſo daß der Stand
zuchanden war. Bemerken möchten wir, daß im neuen Geſchäftsjahr
7T weitere 10 Mitglieder unſerer Genoſſenſchaft beigetreten ſind, ein
ech hen, daß ſowohl durch vorſichtige Geſchäftsführung als auch durch
ouchandene ſichere Rücklagen das Vertrauen zu unſerer Bank voll und
u beſteht. Die Haftſumme ſämtlicher Genoſſen betrug am 31.
De=
mber 1926 237 000 RMk. Der Reingewinn von 3090,61 RMk. wird
Genehmigung der Generalverſammlung wie folgt verteilt: 6
Pro=
gDibidende auf die Geſchäftsguthaben der Mitglieder — 1118,10
Aäk., Zuweiſung an den Reſervefond 1000 RMk., Zuweiſung zur
Be=
isbsrücklage 800 RMk., Vortrag auf neue Rechnung 172,51 RMk. Das
trü loſſene Jahr forderte von uns größere Anſchaffungen zum Ausbau
nseres inneren Betriebes, die jedoch für das neue Geſchäftsjahr
weg=
len. Die Ausſichten für das Jahr 1927 ſind recht günſtige. Beſonders
et den unſere Handwerker durch die einſetzende rege Bautätigkeit eine
orte Belebung ihrer Geſchäfte erfahren, die ſich auch auf die übrige
Ge=
zuftswelt günſtig auswirken wird.
* Michelſtadt, 8. April. Beethoven=Feier. Zu der in Nr.
zuvom 6. ds. Mts. gebrachten Kritik über das am Sonntag hier
ſtatt=
emundene Beethoven=Konzert wird mitgeteilt, daß der im Jahre 1844
ennründete Geſangverein „Liederkranz” dasſelbe vorbereitet und
ge=
iumet hatte.
* Erbach i. O., 7. April. Der Verkehrsverein Erbach hatte
ſeiner Veranſtaltung einen ſehr guten Befuch. Er hatte einen
jücher= und Tanzabend angeſagt. Man verſprach ſich auch in Anbetracht
Mitwirkung der verſchiedenen angeſagten Kräfte ſeitens der Be= oder Diez—Hirſchberg—Horhauſen.
uauer einen angenehmen Abend. Das Quartett des
Arbeitergeſang=
eneins hielt ſich wie immer ſehr gut unter der Leitung ſeines
Dirigen=
eni Herrn Lehrer Zinſer. Auch die muſikaliſchen Darbietungen einiger
Nnttglieder der Orcheſtervereinigung ſprachen gut an. Die Sängerin,
Mia Monti=Stuttgart, verfügt über ein ſehr ſchönes modulations= 2. bis 13. 4. geſperrt. Umleitung: Hofheim—Münſter.
iges Organ. Sämtliche Geſangsvorträge fanden bei den Zuhörern
ew eiſterte Aufnahme. Verſchiedene Tänze von Frl. Hella
Asburg=
ötrrttgart konnten ebenfalls gefallen. Das Ganze war nicht als eine
Naenumentalveranſtaltung gedacht, ſondern ſollte ein gemütlicher Abend.
eur, und kann dieſes Ziel als erreicht bezeichnet werden.
— Hirſchhorn, 8. April. Waſſerſtand des Neckars am ſperrt. Umleitung: Heiligenroth.
Ialpril 3,48 Meter, am 8. April 2,84 Meter.
* Zwingenberg, 8. April. Tödlicher Unfall. Dem
Eiſenbahn=
rheiter Johann Büdinger, der in Darmſtadt beſchäftigt war, ſind vor= Langenſeifen bzw. Sringen=Kemel.
eſ ern bei der Arbeit beide Beine entzwei geſchlagen worden, wonach der
06 alsbald eintrat. Der Verunglückte iſt 25 Jahre alt und wollte in
Liaze in den Eheſtand treten. Man bedauert allſeits den fleißigen,
rurven jungen Mann, der ſo jäh um ſein Leben kam.
— Gernsheim, 8. April. Waſſerſtand des Rheins am
lolpril 249 Zentimeter.
Straßenbericht
für die Woche vom 10. bis 16. April 1927.
Guß gefaßt und zum erſten Vorſitzenden des neuen Vereins einſtimmig (Mitgeteilt vom Hefſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Mainz—Vorms. Rheinſtraße in der Gemarkung
Worms, von Lützowſtraße bis Rheingewannfriedhof, vom 15. 3.
auf weitere acht Wochen. Umleitung: Schweres Fuhrwerk und
Kraftwagen: Rheindürkheimer Fahrt—Herrnsheim-Neuhauſen.
Ortsdurchfahrt Reichelsheim (Heidelberger Str.)
von Kilometer 34,0 bis 34,5 vom 7. 3. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Vom Gumpener Kreuz über Krumbach—Weſchnitz,
Ober=Oſtern—Frohnhofen.
Ortsdurchfahrt Reichelsheim (Bismarckſtraße)
von der Mergbachbrücke bis zum Rathaus, vom 28. 2. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Unter=Gerſprenz-Kirch=
Beer=
furth.
Bahnhofſtraße in Dorheim (Kreis Friedberg) bis
zum 15. April geſperrt. Umleitung: Schwalheim.
Hindenburgſtraße in Flonheim vom 4. bis 18. 4.
geſperrt. Umleiturg: Langgaſſe, Markt und Alzeyer Straße.
Gießen—Lollar zw. Kilom. 4,8 (Abfahrt nach
Daubrin=
gen) und 7,0 (Ortsanfang Lollar) vom 4. 4. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Daubringen.
Kirchgöns-Pohlgöns von Kilometer 14,29 bis 14,65
vom 4. bis 30. 4. geſperrt. Umleitung: Langgöns—Niederkleen—
Pohlgöns.
Kohden—Unterſchmitten—Oberſchmitten vom
4. bis 23. 4. geſperrt. Umleitung von Nidda: Ulfa—Eichelsdorf.
Lich-Nieder=Beſſingen vom 4. 4. bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung über Langsdorf.
Sonſtige heſſiſche Straßen.
Babenhauſen — Aſchaffenburg. Wegen Umbau
Straßenüberführung bis auf weiteres Umleitung: ſüdliche
Ueberführung im Zuge der Straße Babenhauſen—Dieburg.
Offenbach—Mühlheim a. M., zwiſchen Grenzſtraße
und Mühlheim, vom 17. 1. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Heubach i. O. vom 3. 2. bis auf
weiteres.
Ortsdurchfahrten Schaafheim im Zuge der
Kreisſtraßen Babenhauſen—Radheim und Schaafheim—Groß=
Oſtheim vom 21. 2. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Langſtadt im Zuge der Kreisſtraße
Babenhauſen—Kleeſtadt, vom 2. 3. bis auf weiteres.
Ortsdurchfahrt Ober=Eſchbach von Kilometer 3,1
bis 4,15, Ober=Eſchbach—Ober=Erlenbach von Kilometer 0,0 bis
0,4, Ober=Eſchbach-Bahnhof bis auf weiteres. Umleitung:
Nieder=Eſchbach—Ober=Erlenbach-Holzhauſen—Friedrichsdorf.
Ortsdurchfahrt Langen von Kilometer 0,0 bis 0,4
(Dieburger Straße), im Zuge der Kreisſtraße Groß=Gerau—
Die=
burg, vom 7. 3. bis auf weiteres. Umleitung: Dreieichenhain—
Sprendlingen.
Offenau-—Wimpfen u. Untereiſesheim—
Wimp=
fen a. Berg vom 21. 3. vorausſichtlich auf 3 Monate. Umleitung
Durchgangsverkehr: Heinsheim—Gundelsheim bzw. Biberach.
Ortsdurchfahrt Radheim im Zuge der Kreisſtraße
dur 31. Dezember 1925 mit 142 Mitgliedern auch am 21. Dezember 1926 Klein=Umſtadt—Radheim vom 11. 4. auf 2 Wochen geſperrt.
Nieder=Wöllſtadt-Chauſſeehaus Ilbenſtadt
von Kilometer 1,2 bis 1,7 vom 4. bis 13. 4. geſperrt. Umleitung:
Groß=Karben rſp. Bruchenbrücken.
Schöllberg-Vilbel—Landesgrenze
Frank=
furt von Kilometer 54,6 bis 55,49 vom 8. 4. bis 14. 5. geſperrt.
Umleitung: Bergen—Frankfurt a. M.
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen=Naſſau.
Frankfurt—Homburg zwiſchen Bonames und Homburg
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Hauſen-Praunheim—
Niederurſel—Oberurſel—Homburg.
Darmſtädter Landſtraße von Sachſenhäuſer Warte
bis Friedhof vom 29. 3. bis 16. 4. geſperrt.
Wiesbaden —Ems—Koblenz zwiſchen Ems und
Nieder=Lahnſtein vom 1. 4. bis 30. 6. geſperrt. Umleitung: Nach
Koblenz: Arenberg; Ober= und Nieder=Lahnſtein: Ober=
Lahn=
ſteiner Forſthaus.
Hattersheim-Niedernhauſen von Kilometer 2,0
bis 2,4 vom 4. bis 14. 4 geſperrt. Umleitung: Kriftel-Zeilsheim.
Limburg-Koblenz (bei Staffel) von Kilometer 4,7 bis
5,7 vom 28. 3. bis 16. 4. Umleitung: Hambach—Görgeshauſen
Königſtein—Oberurſel von Kilometer 0,0 bis 1,8
vom 3. bis 20. 4. geſperrt. Umleitung: Cronberg—Oberhödeſtadt.
Königſtein—Eppſtein von Kilometer 7.1 bis 8,0 vom
Diez—Naſſau von Kilometer 22/4 bis 23,9 vom 9. bis
14. 4. Umleitung: Attenhauſen.
Limburg —Koblenz (zwiſchen Nentershauſen und
Montabaur) von Kilometer 16,9 bis 17,6 vom 6. bis 25. 4. ge=
Lorde—Langenſchwalbach (zwiſchen Ramſcheid und
Langenſchwalbach) vom 9. 4. bis 20. 5. geſperrt. Umleitung:
Wiesbaden—Diez bei Hohenſtein vom 4. bis 23. 4.
ge=
ſperrt. Umleitung: Breithardt—Strinz—Margarethas—
Scheider=
talweg.
Hattersheim-Niederhauſen vom 4. bis 14. 4.
ge=
ſperrt. Umleitung: Kriftel-Zeilsheim.
Hanau—Friedberg (zwiſchen Hanau und Roßdorf)
vom 5. 4. bis 4. 5. geſperrt. Umleitung: Mittelbuchen—
Kilian=
ſtädten.
Orb—Gemünden (zwiſchen Ortslage und Bad Orb) vom
1. bis 30. 4. geſperrt. Umleitung: Kurparkſtraße.
Hauptdurchgangsſtraßen in Baden.
Mutterſtadt—Oggersheim von Kilometer 28,3 auf
etwa acht Wochen geſperrt. Umleitung: Ruchheim und Maudach—
Mundenheim.
Speyer (Abzweigung Straße nach Waldſee)—Rehhütte
bei Friedensau vom 4. 4. auf vier Wochen. Umleitung: Waldſee
oder Schifferſtadt
Lingenfeld—Germersheim. Die Brücke über die
Drußlach vom 31. 3. auf drei Wochen geſperrt. Umleitung:
Bell=
heim—Zeiskam—Ober= und Nieder=Lußſtadt—Weſtheim.
IN. 268
SlOA
uch in diesem Jahre die
sind HEK BtHA beliebte u. hegehrte
Fuss-
bekleidung. Unsere frukzahrsmadelle bringen eine Fülle
ent-
zuckender Formen in populären Preislagen van Mk. 17.- an.
A.lein-Verkauf für Darmstadt:
Schuhhaus Friedrich Soeder, Ludwigstr. 12
Friedensau-Ludwigshafen zwiſchen Kilometer 55
öftlich Mundenheim von Kilometer 7,7 Ludwigshafen,
Pfalz=
grafenſtraße, vom 11. 4. auf acht Tage geſperrt. Umleitung:
Lud=
wigshafen, Kaiſeralleeſtraße, nach Mundenheim.
Hauptdurchgangsſtraßen in Württemberg.
Zuffenhauſen-Vaihingen / Enz—Bretten
zwi=
ſchen Zuffenhauſen und Schwieberdingen bis 16. 4. Walzarbeiten
ohne Spetrung. Vorſicht!
Stuttgart—Heilbronn zwiſchen Pragwirtshaus und
Talſtraße in Zuffenhauſen bis Anfang April geſperrt. Umleitung:
Feuerbach (Canſtatter= und Talſtraße).
Sontheim—Heilbronn. Verbreiterung bis Ende
Juni ohne Sperrung. Vorſicht! Umleitung:
Durchgangs=
verkehr Bettwartal oder Bönnigheim-Brackenheim.
Künzelsau-Bad Mergentheim. Umbau bis 15. 4.
auf den Gemarkungen Künzelsau und Nagelsberg, halbſeitige
Sperrung. Große Vorſicht! (Zu Sprengungszeiten an
den geſchloſſenen Schranken anhalten.)
Oehringen—Hall. Verbreiterung bis 1. 5. an
Teil=
ſtrecken Bitzfeld-Oehringen—Cappel—Unterſöllbach-Neuenſtein
—Grünbühl ohne Sperrung.
Hall—Crailsheim. Verbreiterung bis 31. 5. an
Teil=
ſtrecken Hall—Weckrieden-Veinau-Bühlerzimmern, Cröfſelbach—
Wolpertshauſen, Rudelsdorf—Ilshofen, ohne Sperrung.
Gmünd—Gailsdorf. Verbreiterung bis 1. 5. auf
Teil=
ſtrecken Hinterlintal—Seelbach, Unterrot—Gailsdorf ohne
Sper=
rung.
Weinsberg—Oehringen—Hall auf Teilſtrecke
Oeh=
ringen-Cappel bis 20. 4. geſperrt. Umleitung: Pfedelbach—
Baierbach—Oberohm.
Stuttgart—Freudenſtadt zwiſchen Vaihingen und
Böblingen Verbreiterung bis Ende April, ohne Sperrung.
Tübingen—Horb—Rottweil. Walzarbeiten vom 4.
bis 21. 4. von Ergenzingen bis Eutingen (Kilometer 24,3 bis
28,7), ohne Sperrung.
Pforzheim—Calw. Walzarbeiten vom 4. bis 14. 4.
ohne Sperrung.
Stuttgart—Ulm. Verbreiterung zwiſchen Ober=Eßlingen
und Reichenbach bis Ende April ohne Sperrung, Kilometer 71
auf Gemarkung Lonſee und Kilometer 74,7 bis 75,1 auf
Gemar=
kung Luizhauſen und Weſterſtetten Umbauarbeiten bei
halb=
ſeitiger Sperrung.
Stuttgart-Tübingen—Rottweil. Verbreiterung
von Kilometer 30,3 bis 39,4 und Kilometer 42,2 bis 58,3 bis Ende
Auguſt, ohne Sperrung. Vorſicht! Zwiſchen Echterdingen
und Steinenbronn Verbreiterung bis Mai, ohne Sperrung.
Stuttgart-Münſingen. Zwiſchen Bernhauſen und
Aich bis Abzweigung nach Bolanden bis Ende Mai geſperrt.
Um=
leitung: Sielmingen. Zwiſchen Aich und Neckartailfingen
Walz=
arbeiten vom 4. bis 21. 4. ohne Sperrung. Etterſtaatsſtraße in
Neckartailfingen vom 8. bis 19. 4. geſperrt. Umleitung:
Grötzin=
gen—Grafenberg—Metzingen.
Stuttgart—Schaffhauſen. Tübingen—Horb—
Rott=
weil zwiſchen Horb und Aiſtaig Walzarbeiten vom 4. 4. bis 15. 6.
ohne Sperrung.
* Gernsheim, 7. April. Am Freitag, den 1. April, nachmittags
5 Uhr, hielt die Realſchule zu Gernsheim ihre diesjährige Schlußfeier
ab, zu der ſich auch zahlreiche Eltern und Freunde der Schule
eingefun=
den hatten. Der Abend war dem Gedächtnis Beethovens geweiht und
gab infolge Mitwirkung verſchiedener Soliſten ein eindrucksvolles Bild
des Schaffens Veethovens, ſoweit es die kleineren Formen betrifft. Frl.
Hanna Menger aus Groß=Rohrheim, in Gernsheim keine Unbekannte
mehr, trug mit klangvoller, weicher Altſtimme und inniger Beſeelung
das Bußlied”. „In queſta tomba” und das leider viel zu ſelten gehörte
Meiſterlied Beethovens „Adelaide” vor, am Klavier mit feinem Gefühl
begleitet von Herrn Lehrer Treffert. Zwei junge Soliſten aus Mainz,
die Herren H. Schürmann (Violine) und E. Hoffmann (Klavier), die gut
aufeinander eingeſpielt waren, trugen techniſch ſauber und mit warmer
Empfindung den erſten Satz aus der ſtets gern gehörten Frühlingsſonate
und die Romanze in P=Dur vor, während der Pianiſt, deſſen
Paſſagen=
arbeit oft angenehm auffiel, noch zwei Sätze aus der Klavierſonate op. 2
Nr. 2 und 3 Stücke aus den Bagatellen zu Gehör brachte. Der Celliſt,
Herr Schnatz aus Klein=Rohrheim, ſpielte das Adagio aus der
Pathé=
tique und das Menuett aus dem Septett op. 20. Deklamationen der
Schüler, die ſich mit Beethovens Schaffen und der Allgewalt ſeiner
Muſik befaßten, unterbrachen und unterſtützten die Muſikvorträge,
zwi=
ſchen denen der Leiter der Anſtalt in einer kurzen Anſprache auch des
Menſchen Beethoven gedachte.
* Gießen, 7. April. Der Kredit=Betrugs=Prozeß gegen
6 Kaufleute aus Gießen und Umgegend begann geſtern vormittag 9 Uhr
bei einem großen Menſchenandrang. Die Verhandlungen dauerten mit
giner kurzen Mittagspauſe bis 5 Uhr nachmit ags. Geſtern befaßte
ſich das Gericht ausſchließlich mit der Vernehmung der 6 Angeklagten.
Aus den Verhandlungen geht hervor, daß ſie es verſtanden haben, ſich
große Mengen Waren zu verſchaffen, dabei hat der eine über den
anderen bei den Fabrikanten und Firmen glänzende Auskunft über
Vermögensverhältniſſe gegeben, obwohl er wußte, daß ſein Kollege
vollſtändig zahlungsunfähig war. Die betreffenden Firmen ſind dadurch
um rieſige Beträge gebracht worden. Die Angeklagten haben die
Waren vielfach unter dem Einkaufspreis abgeſetzt, um ſich Geld zu
ver=
ſchaffen. Für Donnerstag ſind allein 30 Zeugen geladen, weitere 50
Zeugen werden an den folgenden Tagen vernommen.
*
* Aus dem Lande, 7. April. Infolge eines Landtagsbeſchluſſes vom
vergangenen Jahre, 200 Lehrerſtellen an den Volksſchulen Heſſens
ein=
gehen zu laſſen, werden zu Oſtern noch 26 Lehrerſtellen abgebaut. Die
Hauptlaſt des Abbaues, mehr als ein Viertel, trägt diesmal mit mehr
als 7 Stellen der Kreis Offenbach, in dem im Landkreiſe 4, in der Stadt
Offenbach weitere drei freiwerdende Stellen nicht mehr beſetzt werden.
Damit iſt der Abbau, für abſehbare Zeit beendet, da in den erſten
Nachkriegsjahren ein leichtes Anſteigen der Gburtenziffern zu
ver=
zeichnen war.
Man Sasan an katstan
99
üscan 16‟2 Mnsanan slast
billiges Baugeld zu nur 52/0 Zins
wurden von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde, 8
Luftkurort Wüſtenrot, in knapp zwei Jahren an 1022 Bauſparer;
zum Bau von Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten
ver=
geben. Wer nach einem Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen.
Sofortige Darlehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen
zwecklos. Die Gemeinſchaft der Freunde iſt die erſte älteſte,
leiſtungsfähigſte und kapite lkräftigſte Bauſparkaſſe Deutſchlands.
Statt jeder beſonderen Anzeige hiermit die traurige Mitteilung,
daß mein guter Mann, unſer unvergeßlicher Vater, Bruder und Schwager
Prokuriſt i. R. der Firma E. Merck
am T. April 1927 von ſeinem ſchweren Leiden erlöſi wurde.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Funck, geb. Heppenheimer
Willy Funck
Frau Anna Döring Wwe., geb. Funck
Die Einäſcherung findet Montag, den 11. April 1927, vormittags 11 Uhr,
auf dem Waldfriedhofe ſtatt
Beileidsbeſuche und Blumenſpenden dankend verbeten. (6131
Am 7. April verſchied nach ſchwerer Krankheit
Herr Prokutiſt
nachdem er vor drei Jahren in den Ruheſitand getreten
war. Herr Friedrich Funck hat 33 Jahre als Vorſtand
meiner Abteilung Frankreich und Italien meinem Hauſe
ſeine beſten Kräfte gewidmet. Mit reichen Kenntniſſen
und großer kaufmänniſcher Begabung ausgeſtattet, hat
er ſich um die Entwicklung meiner Firma große
Ver=
dienſte erworben. Seine treue Pflichterfüllung, die
Liebenswürdigkeit und Lauterkeit ſeines Charakters,
ſichern ihm mein dauerndes dankbares Gedenken.
(6137
Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern Donnerstag abend verſchied nach langem ſchweren
Leiden unſere liebe, gute Muiter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schwägerin und Tante
geb. Franck
im 80. Lebensjahre.
Die trauernden Hinierbliebenen:
Reg. Med.=Rat Dr. Theo Frank u. Familie, Frankfuria. M.
Kaufmann Heinr, Fleckenſtein und Frau Käthe, geb.
Frank, Darmſtadt.
Bauinſpektor Max Voigt u. Frau Mathilde, geb. Frank
Darmſtadt, Taunusſiraße 34.
(*9701
Die Beerdigung findet am Montag, den 11. April, nachm. 3 Uhr,
vom Porta des alten Friedho es an der Nieder=Ramſtädterſir. aus ſtatt
Seite 8
Samstag, den 9. April 1927
Nummer 99
amiliennachrichten
Gott schenkte uns heute den dritten Sohn
Dankerfüllt zeigen dies hierdurch an
Eua-Marie Freifrau Heyl zu Herrnsheim
geb v. der Marwitz-Friedersdorf
LudwigCornelius FreiherrHeylzuHerrnsheim
Grossh. Hess Kammerjunker, Oblt. d. R. a. D.
im 1. Garde-Dragoner-Regiment
M. d. hess, I.
Worms a. Rh. Majorshof, den 7. April 1927. (6134
Apotheker
Ludwig Theobald
Erna Theobald
geb. Hammel
geben ihre Vermählung bekannt
Darmſtadt
Langenberg
(Rheinld.)
7. April 1927
(6087
Statt Karten.
Dipl.-Ing.
Wilhelm Kehr
Lotte Kehr
geb. Neumann (9627
Vermählte
Darmstadt, 9. April 1927
Kirchl. Trauung:
Johanneskirche, 2
Ihre am 9. April in der
Schloß=
kirche, 1½, Uhr, ſtattfindende.
Trauung beehren ſich anzuzeigen
Käte Lynen=Reichert
Fritz Knab ais
Darmſtadt / Ludwigshafen a. Rh
Statt Karten.
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
mählung zuteil gewordenen Glück= und
Segenswünſche, ſowie die zahlrei hen
Geſchenke ſagen auf dieſem Wege
herzl. Dank
Georg Hundsdorf und Frau
Eva, geb. Becker
19598) Arheilgen b. Darmſtadt.
Am Sonntag, den 10. April, feiern
die Eheleute N. Neunert und ſeine
Ehefrau Emma, geb. Zwingert,
Darmſtadt, Kaupſiraße 27, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
6152)
Stutt Karten.
Für die vielen Geſchenke und
Gratu=
lationen anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit ſprechen wir hiermit unſeren
beſten Dank aus.
(*9651
Emil Schick und Frau.
Nieder=Ramſtadt, den 8. April 1927.
Für die mir anläßlich meines 25
jäh=
rigen Jubiläums erwieſenen
Aufmerkſam=
reiten und Ehrungen ſage ich Allen
herz=
lichen Dank. Beſonderen Dank der
Ge=
ſangsabteilung der Geſ. „Komet”
Jak. Monsheimer
9657)
Liebfrauenſtr. 73.
Für die uns anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit in ſo überaus zahlreicher Weiſe
zuteil gewordenen Glückwünſche,
Blumen=
ſpenden und Geſchenke ſprechen wir auf
dieſem Wege allen Verwandten,
Be=
kannten und treuen Freunden herzlichſten
Dank aus.
Konrad Göriſch und Frau
Kiesſtraße 17.
*9617)
Für die anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit erwieſene Aufmerkſamkeit ſagen
wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
98e1) Heinrich Meß und Frau.
Für die uns anläßlich unſerer
„Silber=Hochzeit”
dargebrachten Glückwünſche, Geſchenke
und Blumenſpenden ſagen wir
hier=
mit, insbeſondere dem Kegelklub
„Fridolin”, herzlichen Dank. (*9695
Johann Meiſter (Friſeur)u. Frau
Elifabethenftraße 44.
Friſeur= u. Perückenmacher=
Zwangs=ännung Darmſtadt
Wir ſetzen unſere Mitglieder
von dem Ableben des
Innungs=
mitgliedes und Kollegen
hiermit geziemend in Kenntnis.
Die Beerdigung findet am
Samstag, 9. April 1927,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Portale des
Waldfriedhofs aus ſtatt. Wir
bitten um zahlreiche Beteiligung
6135)
Der Vorſtand.
Ich habe meine ärztl. Praxis
nach Rheinstr. 2 1 verlegt.
Sprechzeiten 12—1½, 3—5 Uhr tägl.
Zn allen Kassen zugelassen (*8821fgs
Pr. Henkel
prakt. Arzt
Wohnung: Hoffmannstraße 57,
1397 Telephon 1397
Fußball-Handball-
Faustball-Ausrüstung,
Bekleidung
(4492 a
Sporihaus Hdelmann, Darmstadt
Ke
Kl. Waſſermühle,
w. a ſtillſt, zu kauf
geſ.Ausf. Preisangeb.
an E. Schäfer, Alzey,
geſ. Ang. unt A 191
an die Geſchſt. (* 9673
Jg hübſche ſchw. Dame /
Ende d 20er, hübſche,
vollſchl. Erſch „wünſcht:
die Bekanntſch e,Hrn.,
in ſich Poſit,Beamt.t
oder Geſchäftsm., zuu
mach., zw. ſp. Heirat.1.
Ausſteuer u.
Barver=
mög vorh. Nurernſt=‟
gem. Ang. woll einger.
werd., wenn mögl m.,/
Bild, u. A 157 an dies
Geſchſt. Verm. verb.0
(*9583
HEIRAT
Dame, geſ. Alt. ſ beſſ.ſ
Herrn i. Alt. v. 55-/0F.5.
kennen z lern zw. bald.o
Hetratod Führung
ge=
meinſ. Haush. Angeb.
A 148 Geſchſt. (95:111
Anonym zwecklos.
Handwerker, 32 J.,,
in ſich Poſtt, wünſcht=
Fräul od. jg Witwes
ohne Anh. kennen zuu
lernen zw.
ſpäterer Heikat.,
An;, mögl m. Bild,/
welches ſofort zurück,ᛋ
unter A 187, an dien
Geſchäftsſt *9667
Heirat
wünſcht Ifrael, 40
J./ v. vorl Verm.ᛋ
Vermittl. zwecklbs
Angeb. unt. A 195 5
an die Geſchſt. 46611
Gebrauchte
Motorräder
Spießg 66, pt. 29645 (Getriebe=Maſchine!/
Geb. geüchenſchr. z k billig zu verkaufen,
Roßdörferſtr. 1.
(5922a)
Paumsonnlag ahds. 7 4 Uhr
Festsaal
des Ludwig Georg-Gymnasiums
Mittelalterliche Spiele
I. Passionsspiel a. d bayr. Wald
II. Bedentiner Osterspiel, 1464
Karten0 80 Mk m St. auch ermäßigte
(*9545
und Freikarten.
Frankk. Laienſpiele d.-Chriſtengemeinlechaft
Das anerkannt beste
Musik-Instrument
und die unvergleichlichen
MÜSIKPLATTEN
Todes=Anzeige.
Sonntag, den 3. April verſchied nach längerem
Leiden meine gute Mutter
Frau Johannette Fritz, geb. Trieſch.
Die Beerdigung fand am 5. April auf dem alten
Friedhof ſtatt.
Herrn Pfarrer Vogel für die troſtreiche Grabrede
herzlichen Dank. Ebenſo Allen, die ſo Anteil nahmen
und die Entſchlafene zur letzten Ruhe begleiteten,
meinen innigſten Dank.
(*9585
Chriſtine Fritz, Wienerſtr. 57
Dankſagung.
(Statt beſonderem Einzeldank.)
Herzlichſten Dank Allen für die vielen Beweiſe
aufrichtiger Teilnahme, ſowie für die zahlreichen
Blumenſpenden bei dem Heimgange unſerer teueren
Entſchlafenen
Frau Marie Adelberger.
Beſonders innigſten Dank dem Herrn Pfarrer
Waldeck für die Einſegnung im Eliſabethenſtifr,
ſo=
wie Herrn Pfarrer Heß für die troſtreiche Grabrede.
Ferner danken wir recht herzlich den
Gemeinde=
ſchweſtern der Kiesſtraße, ſowie den Schweſtern des
Eliſabethenſtifts für die liebevolle Pflege. Auch dem
Frauenverein der Kaplaneigemeinde, dem Vorſtand
der Schuhmacher=Zwangsinnung und dem
Geſang=
verein Liederzweig für die erwieſene Aufmerkſamkeit
und Kranzſpenden herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8. April 1927.
(*9650
Johanna im Bade.
Baden möcht ich, doch ich schäm mich
Meiner Hühneraugen so
Hätt’ ich „Lebewohl‟*) genommen
Wär ich meines Lebens froh!
* Geineint ist natürlich das berülmte, von vielen Aerzten
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl für die Zehen und
Lebe-
wohl- allenscheiben für die Fußsohle, Blechdose (8 Pllaster,
75 Pf., Lebewoh‟-Fußbad gegen empfindliche Füße und
Fuß-
schweiß, Schachtel /2 Bäder, 50 Pf. erhältlich in Apotheken und
Drogerien sicher zu haben bei: Dros. G Hübner, Karlstr 56.
L Petri Nfl Inh WV. Preueser, Roßdörterstr . Chr Schwinn
Inh W. Reich, Drog Rheinstr, Drog K. Steinhäuser, Nieder-
Ramstädterstr., A. Zachmann, Merkur-Drogerie, Bleichstr 46
IIDr 5610
Jedem das
Seine! ag zo
Zeit iſt Geld!
Brief poſtlagernd
auf mein. Vornamen
(*9620
abholen.
Witwe, anfangs 40er
J, evang., ſtattl.
Er=
ſchein, eig. Haus u
ſchön. Hem, wünſcht
mit nettem, ſolide
Herrn ſelben Alters
zwecks Heirat bekannt
zu werden. Angeb
unter A 197 an die
Geſchäftsſt. (*9697
Wortreiche Anpreisungen
Kühnste Behauptungen
sind wertlos u. Überflüssig
Gewähr (6147
für höchste Vollkommenheit bietet
allein die Schutzmarke
„Elektvola‟
Vorspiel bereitwilligst ohne
Kauf-
zwang bei der alleinigen
autori-
sierten Verkaufsstelle
I. Jäger, Georgenstr. 1 759
Underwood, Urania,
Stoewer
Heinrich Lautz
Büro-Bedarf
Ecke Rhein- und Grafenstraße
(430 42
Die Eröffnung
des Friseur-Salon für Damen 1. Herren
erfolgt heute Nachmittag 2 Uhr.
In meinem Salon, der in
hygie-
nischer wie in geschmacklicher
Hinsicht allen Anforderungen der
Neuzeit entspricht, werden alle
Bedienungsarten wunschgemäß
ausgeführt
Im Damen-Salon:
Shamponieren, Bubikopf-Pflege
Wasserwellen, Ondulation, Kopf-
und Gesichts-Massage
Im Herren-Salon:
Haar- und Bartpflege, sowie alle
Bedienungsarten der Schönheits-
Pilege
Um geneigten Zuspruch bittet:
Karl Schulz, Friseur
Telephon 4f82
Luisenplatz 4
(neben dem Ständehaus)
(6084
Nummer 99
Samstag, den 9. April 1927
diOdrr Taterleelläädt
Herren-Artikel
Perkal-Oberhemden
in schöner Ausmusterung . . 5.90, 1
Zephir-Hemden
Ia Qualität, moderne Muster
Trikoline-Hemden
gestreift, mit 2Krag, versch. Weiten
Trikoline-Hemden
kariert u. gestreitt, einzelne Weiten
regalärer Wert bis Mk. 13.00 ..
Selbstbinder
enorme Answahl . . . . 1.20, 085, U
Selbstbinder
in prächtiger Farben-Auswahl, teils
rein Seide .... . . 3.50, 2.80, I
Sporthemden
IaFlanell, m. 2Krg, gute Verarb. 4.50,
Strümpfe
Damen=Strümpfe
Baumwolle, Modefarben . . . 0.75, U.*
Damen-Strümpfe
Seidenfl., verstärkt, viele Farb, 1.25, U.0
Damen-Strümpfe
besonders schöner Seidenf,
195, 1.4
Damen=Strümpfe
Waschkunstseide in grau und beige 1.5
Damen-Strümpfe
Waschseide, neue Hodefarben.
1.9
Damen-Strümpfe
Waschseide, Ia Onalität.
ag, 4.
Trikotagen,Pullover
Damen-Pullover.
aso 2.00
Kunstseide.
Damen-Pullover
4.40
Kunstseide, mit Kragen.
Woll-Pullover
4.10
in nenartiger Ausmusterung.
Einsatz-Hemden
gute Gual., m. hbsch. Eingätz. 1.95, 1.40
Herren-Unterhosen
17 1.80
maccofarbig
Herren-Jacken
150, 1.10.
maccofarbig
Herren-Einsatzhemden
aus gutem weißem Trikot, wit mod.
gestreiften und kar. Einsätzen 2.95, 9.00
Herren-Socken
Baumwolle, gestrickt
Herren-Socken
gemustert, in schönen Farben.
Herren-Socken
schöne Fantasie-Muster
Herren-Socken
Ia Seidenfor, schöne Dessins, 1.75,
Kinder-Strümpfe
Kniestrümpte, Größe 3. .
Jede weitere Größe 10 Pf. mehr
Kinder-Strümpfe
hellfarbig, Größe 1
Jede weitere Größe 5 Pf. mehr
Schlupfhosen
für
Kinder
für
Damen
Versand von
Mk. 10.- an
franko!
Beachten Sie
bitte unsere
Schaufenster!
V
Die altbekannten, bestbewährten
Mercedes-Schuhe
ASUT
Metorräder
in allen neuen Modellen und Farben
für Damen und Herren
Hildebrand’s Mehle
allseits bekannt
Phönix-Mehle in 2½a und 5 kg-Packung
Neu eingeführt:
Phönix-Mehl
Hart-Phönix-Gries
Pakete à 1 kg
Pakete 4 1), kg
in Wenan-Schachteln"
In allen einschlägigen Geschäften erhältlich!
(6117
in allen Stärken, 1 u. 2 Zyl. v. 840 Mk. an
Bei Creditkauf kein Versicherungszwang
Vorführung
jederzeit kostenlos u. unverbindlich durch
Städt. Läden Elisabethenstraße 25a Nähe Grafenstr
Danstalte SStelstes D2s
5201a
Kölner Schwarzbrot
aus reinem Vollkornmehl auf rheinische Art
herge-
stellt, ist eine Delikatesse zum
Frühstück und Abendtisch
Eigenes Fabrikat
Ta Holländ, zarten Lopfſalat . Stck 0:30
Ia Zarten ſriſchen Spinat Pfd. 0 20
Ia Groß, blütenweiß. Blumenkohl ſehr bill.
ja hel. Schwarzwurzel
Pfd. 0.40
Ta Holländ. Weiß= u. Rotkraut . Pfd. 0.18
1a Rhein:eſſ. Mäuschen=Ka toffeln 10 Pſd.
1.50 zu Salat
Ia Mainzer Sellerie v. 30— 50 3, z. Salat
1a Friſche Trink=Eier
.. Stück 0.14
empfiehlt:
Frau Stilling Wtw., Hochſtr. 4
Beſtellungen frei Haus. (2975
Schreib=-
Inalchinen,
gebrauchte, vorzüal
erhalten: Erika, Roſa,
Orga, Mignon u. a.
billig abzugeb. (2652
evtl” auch Teilzahlg.
Ree
auh pfundw iſe 75 und 85 5
Dicke j. Tauben von 1 K an, f. Hahnen,
Poularden, fette Hühner, Enten u. Gänſe
9630
empfiehlt zu ſoliden Preiſen
L. Schröder, Kiesſtr. 15
Telephon 1969
Lautz & Hofmann
Brotfabrik und Feinbäckerei, Fernspr. 323
Zu haben in unseren bekannten Filialen und
Verkaufsstellen.
(6103
Aus einer Konkursmafſe iſt günſtig gegen
Barzahlung zu verkaufen:
1 Geldſhrank, eues Fabrikrt, 185 cm hoch,
92 cm breit, 70 cm tief, 1 Koks= u.
Schlacken=
brecher, „Sinus”, 1Brikett reſſe, 1
Benzin=
motor mit Transmiſſion, komplett, Freho,
Vervielfältiger mit Tiſch u. Kaſten. 6088sg.
Gefl. Angeb. unt A. 174 an die Geſ-häftsſt
Pul Netzger
b 1.80,4 an. G. Krauth.
Eſchollbricherſtr. 3 (42979
ianp
gut erhalten,
bei (6028a
Läufer, Brücken
Gute deutſche Qualitätsware.
An=
ſchaffung möglich für jedermann,
zahlbar in 9 Monatsraten
ohne Anzahlung!
Erbitten Sie unverbindl.
Vertreter=
beſuch. Diskrete Abwickelung. Gefl
unfragen uuter „Teppiche” an die
Ann.=Exped. F. Danneberg,
Frank=
furt a. 3., Noßmalkt 7, erbeten
VK10
Ia argentiniſches
zum Braten
zum Kochen 120 70½
(pezialität: Rouladen, Roastbeerl
und Lenden im Ausſchnitt
Tpezialitäten:
Friſch gehackte, Kalbskoteletts Stück 20 9
Lchſenwürſtchen
Stück 29 3
greräucherte Land=Blutwurſt ½4 Pfund 25 3
„ Leberwurſt )4 Pfund 25 3
Aaalbsleberwurſt . . . . . . ¼ Pfund 45
kaufen Sie bei
Goyo
Aele=
Hügel=
pchon
ſtraße
muAAZCK
29
M
Lilhelminenſtr. 9
Für Vereins= u.
Ge=
ſeklſchafts=Ausflüge
empfehle meinen.
mit bequemer
Sitz=
gelegenheit.
Joh, Kugler
Liebfrauenſtr. 33
Leleph. 1011.
OSHHTSHT ANFEdr
lieder, puczücher, Staublücher uſw. kaufen
Sie am beſten bei den Blinden. Sie tun
zugleich ein gutes Werk damit. (6062so
„Viktoria”=
Motorräder
Ph Huck Alexanderſt.6
Tel ph 4 18. 49209
Frein e. I.
BindenB
Iwezial Milchbrölchen Stck. 3
Wasser- u. Mohnbrötchen,
Mornverschuß-Forstmelst.,
faalz- und Mohnstangen
Wiener Teebrote
Gemisctt, Schwarzbrotgr. Laib9s-)
Wollkorn Bauernbrot
9o9
Ipezlal Weißbrot Stück 20 n. 669
kaufen Sie bei
(6078
Luisenstr. 30
WHolsstr. Pan-
Rächereif
kratiusstr. 26
Feleion zu WHAKarltr. 79
Eingal
Speisezimmer- und Herrenzimmer-
Lüster / Zuglampen / Ampeln
/Decken-
beleuchtungen / Bügeleisen / Kocher
Tee- und Kaffeemaschinen / Aerozon-
Apparate / Taschenlampen / Radio-
Apparate in allen Preislagen.
für Kinder (3 Mk. pro Tag)
u. Erwach). (4.50 pro Tag)
SALLHEN& Co.
Srafenstraße 26. (6122) Telephon 2556,
Ausgezeichnete Verpflegung, liebevolle
Ver=
ſurgung von Kindern. Näh. Geſchſi. 58K1ms
Samstag, den 9. April 1927
Nummer 99
Mantt PandteNee
Der belieble
Frinjars Mauel! Besonders Breiswert Lrunahrs-
Shedland-Häntel
aus reinwollenem Shetland in grau, beige und gränlichen Tönen sowie fein kariert, 27.50, 23,50, 16.50, Ihe0u
Bamen-Mäntel
aus imprägnierten Herrenstoffen, aus reinwollenem Gabardine
Damen-Ripsrhäntel
aus schwerem reinwollenem Wollrips, in beliebten bellen Sommerfarben . . . . . . 35.00, 29,50, 23.50,
Das moderne
29.50, 22.50, 17.50,
Bamen-Kostüme
aus gemusterten Herrenstoffen, in modernen Sportformen.
43.00, 29.50, 24.50,
Bamen-kestüme
7.00, 26.50, 29.50
aus la reinwollenem Rips u. Gabardine, in schönen Farben, sowie marine u
10.00
10.00
10.00
20.00
SGuggerheim 6 Tarz: Ddrmstadt /Tdpkt 7
Rips-Kleid
aus schwerem, reinwollenem
Stoff, in modernen hellen
Fräbjahrs-Farben
16.50
(6128
Schlal-,Speise-
Herrenzimmer
und Küchen
kaufen Sie
preis-
nert bei.
Franz
Breit-
wieser
„BASS0-*Leichimotorad
DKW-Hotor Rm. 120.—
„B0g8- Motorrad 2½ P8.
mit Getrjebe u. K ckst. Rm. 320.—
Müller & Ober
Darmstadt (5967dso
Nieder-
Ram-
städterstr. 32,
Tel 111 5666a
De-Rac
1,9/10 PS., (47422
beſtes deutſches
Ge=
brau ts= Motorrad,
unbegrenzte
Lebens=
dauer, billt ger Preis,
bequeme Bahlungen.
J. Donges & Wiest,
Grafenſtr 4343
Paßbilder
in einer Stunde 4
billig und gut.
Thiele Nachf.
vur Biealr.3, Td.1912.
Orga-
Han dn Käue
I.Donges & Miest.
Jaderei=
Artikel:
Spring=, Kranz=,
Rehrücken=, Vanille=
Königskuchen=,
Streußelkuchen=
formen.
Garnier=
ſpritzen,
onfekt=
ſpritzen, Tüllen,
Spritzſäcke,
Bäcker=
meſſer,
Torten=
zerteiler
Schnee=
keſſel, Kafkeeſäcke.
Kaffeefiltrier,
Fleiſch=, Reib= und
Mandelmühlen
empf, in gr. Ausw
Ernſt Crämer
Ludwigſtr 7 (59322
in Fichten und Kiefern
preiswert abzugeben. (5976dsm
Neu & Henschke
Holzhandlung, Darmſtadt,
Weiterſtädterſtr. 56 (am
Güter=
bahnhof) Fernſprecher 1926/27.
Hausschneiderei.
Meiſterin, langjährig
im Fach, möchte ſich
Kundenkreis hier
er=
werben; ſchick und
ſauber arbeitend,
rich=
t t evtl. auch nur ein.
Ang unt A 158 an
die Geſchſt (e9584
Klavieritimmen
duch erſtlaſgen Stimmer ſofartl Geinkoſt=Fertig
Piano Mk. 4.50
Flügel Mk. 5.50
bei
HeinrichArnold
nur Wilhelminenſtr. 9 (Gosa
Sar Sasttaastiamgns
Weißwein
Trunn
Aattan
Mainkaller
1). Fl.
1.20
Weißer Tiſchwein
1.30
24er Edenkobener.
25 er Guntersblumer.
1.45
25 er Nierſteiner Domtal
1.80
1.80
22er Keſiener Herrenberg
24 er Liebfraumilch
2.00
21er Oppenheimer.
2.20
25 er Nierſteiner Fritzenhölle . . . . 2.20
25 er Zeller ſchwarz. Herrgott.
. . 2.70
Markt 4 * Telephon 641 4 Karlſtr. 47
(atso
Kaffee
ſtets friſche Röſtung
½pfund 1.40, 1.60, 1.80, 2.00
Allerfeinste Mokka-
Miſchung ½pfund 2.40
ff. Tee-Mischungen
4pfund 1.50, 1.80, 3.00
Neu einge fürht:
Osthafen-Schiffchen
Mürbgebäck Stück 0.35
Ia Tafelbutter ½Pfd. 1.05
K
in jeder Stilart u. Ausführung, aus eigenen
großen Beſtänden, bei billigſter Berechnung
Trauerkränze
in jeder Preislage und nach jedem Wunſch
ſtets vorrättg und ſofort lieferbar. Goens
Trauerdekorationen
das älteſte und größte Speztalgeſchäft
Ludwig Weicker
Friedhofallee — Fernſprecher 298
Kaufen Sie Ihre
6113
Oenken Sie daran, wenn
Sie ein Feſt feiern wollen
Mtn m
Mätzan.
Ehr. Angeli
Schulstraße 11
Dort werden Sie gut und billig bedient.
Eine Parlie einzelner Hüle
und 16.=
H.—
nur moderne Form und Farben.
Nummer 99
Reich und Ausland.
Emil Kirdorf 80 Jahre alt.
Dr. h. c. Emil Kirdorf,
eürte der bedeutendſten Perſönlichkeiten der deutſchen
Sührhwerinduſtrie, beging am 8. April die Feier ſeines
9— Geburtstages. Als Generaldirektor der
Gelſen=
kürchener Bergwerks=Geſellſchaft hat Emil Kirdorf
dieeſes Unternehmen in jahrzehntelanger Arbeit zu
eymem wichtigen Faktor unſerer Geſamtwirtſchaft
aus=
gü baut. Seine volkswirtſchaftlich bedeutſamſte Tat
mar die Zuſammenfaſſung der rheiniſch=weſtfäliſchen
Kohleninduſtrie in ein Syndikat.
Mie Bauausſtellung in der Frankfurter Feſthalle
Wer die Bauausſtellung „Die neue Wohnung
und ihr Innenausbau” mit den beiden
Sonderaus=
ſlellungen „Das Licht in der Wohnung” und „Der
meuzeitliche Haushalt” noch nicht beſucht hat, ſollte die
littzten Tage, an denen noch geöffnet iſt, dazu
be=
mitzen. Eine derartige Gelegenheit wird ſo bald nicht
wiiederkehren. Die impoſante Schau bleibt nur noch
b43 zum 10. April geöffnet. Die Ausſtellung iſt ſo
kmar gegliedert und überſichtlich aufgebaut, daß jeder
Aeſucher Weſentliches aus ihr ableſen und lernen
4yrnn. Sie orientiert eingehend über neuzeitliche
S iedlungspläne und =Modelle, moderne Bauart und
woderne Bauſtoffe, über den Begriff der Normung
um Baugewerbe, über Holzbearbeitungsmaſchinen und
haugewerbliche Hilfswerkzeuge. Die Hausfrauen
wer=
auen großen Nutzen ziehen aus dem Beſuch der
Son=
zerausſtellung „Der neuzeitliche Haushalt”, in der
lles zuſammengetragen und aufgereiht iſt, was an
Mrodernen Mitteln zur Vereinfachung und
zeitſparen=
dren Führung der Hauswirtſchaft erdacht wurde. Der
nege Beſuch läßt erkennen, wie groß das Intereſſe an
den Zeitproblemen, die die Bauausſtellung
anſchnei=
det, in weiteſten Kreiſen iſt. Für Wohnungsſuchende,
Arbeiter, für die heranwachſende Jugend, kurz für
Alle, die in ihrer Zeit mit der Zeit leben, bringt ſie
weiche Anregung und anſchauliche Belehrung.
Exploſionsunglück in einem Steinbruch.
Limburg. Auf tragiſche Weiſe kam auf dem
gSteinbruch Nell bei Dorndorf der Schmiedemeiſter
B.iegler ums Leben. Der Schmiedemeiſter ſtand vor
Eer Schmiede des Steinbruchs, als ſich auf bisher
mnaufgeklärte Weiſe plötzlich Pulver in der
SSchmiede entzündete und explodierte.
Zieg=
ſzer, der Familienvater iſt, war ſofort tot. Drei
amdere Arbeiter wurden verletzt.
Zur Goetheausſtellung in Lyon.
Berlin. Wie den Blättern von zuſtändiger
(Seite mitgeteilt wird, ſind die Ausſtellungsgegen=
Hände von der Goetheausſtellung in Lyon vorgeſtern
Eer deutſchen Botſchaft in Paris zurückgegeben wor=
Hen, und ſie befinden ſich auf dem Wege nach
Deutſch=
nd.
Meue deutſche Flug=Weltrekorde.
Große Erfolge des Fliegers Horn.
Pilot Horn
nach der Landung, mit einer Rieſen=Zigarre.
Der Junkersflieger Horn hat, wie gemeldet, mit
geinem dreimotorigen Flugzeng bei 1000 Kilogramm
BBelaſtung eine Reihe neuer Weltrekorde aufgeſtellt.
Er ſtieg auf dem Deſſauer Flugplatz auf und kreuzte
zwiſchen Deſſau und Leipzig in regelmäßigem
Pen=
ſoelflug. Es gelang ihm, 2020 Kilometer in 14
Stun=
ſoen 23 Minuten zurückzulegen; er verbeſſerte damit
doie bisherige Welthöchſtleiſtung im Dauer= und
Streckenflug bei 1000 Kilogramm Belaſtung recht
er=
ſSeblich. Pilot Horn ſtellte mit ſeinem Flug auch
(einen neuen Geſchwindigkeitsrekord auf. Seine
Lei=
ſiſtung iſt um ſo mehr anerkennenswert, als Start und
Landung während der Dunkelheit erfolgten.
Samstag, den 9. Aptil 1927
General v. Wrisbergs letzte Fahrt.
Reichspräſident von Hindenburg und (rechts von ihm) Generalfeldmarſchall von Mackenſen
im Trauergefolge. Links auf dem Bilde die Witwe mit ihren beiden Söhnen.
Dienstag nachmittag wurde auf dem Garniſonsfriedhof in Berlin der unter tragiſchen
Begleit=
umſtänden aus dem Leben geſchiedene Generalmajor a. D. von Wrisberg beigeſetzt. In der
Kapelle des Friedhofs hatten ſich zahlreiche hohe Vertreter der alten Armee, der Reichswehr und
der Reichsmarine eingefunden. Auch Reichspräſident von Hindenburg wohnte in der Uniform
eines Feldmarſchalls der Trauerfeier bei.
Die deutſche Mannſchaft für die Davis=Pokaiſpiele.
Moldenhauer
Dr. Kleinſchroth
Hannemann
die ſeitens des Deutſchen Tennis=Bundes für die Davis=Pokalſpiele in Ausſicht genommen worden
ſind. In der erſten Runde hat Deutſchland gegen Portugal, und zwar in Liſſabon, zu ſpielen;
der Kampftag iſt auf den 15. Mai feſtgeſetzt.
Eröffnung der Zahnradbahn zum Niederwald.
8 Rüdesheim. Der diesjährige Betrieb der
Niederwaldbahn Rüdesheim-Niederwald (
National=
denkmal) wird am Sonntag, den 10. April, eröffnet.
Es verkehren täglich 18 Züge zu Berg und Tal;
an verkehrsreichen Tagen werden Sonderzüge
einge=
legt (Zwanzig=Minuten=Verkehr). Nach der Statiſtik
beförderte die Bahn im Jahre 1925 rund 139000
Perſonen, gegen 129 000 im Jahre 1926. Hoffentlich
dürfte auch in dieſem Jahre der Rheinſtrom das Ziel
vieler Tauſende werden, die auch Rüdesheim, der
weltbekannten Wein= und Fremdenſtadt mit dem
Nie=
derwald und ſeinem Denkmal deutſcher Einheit einen
Beſuch abſtatten. Seit Monaten werden in den
hie=
ſigen Hotels und Gaſthäuſern Um= oder Neubauten
und Renovierungsarbeiten vorgenommen, die in
Bälde ihrer Vollendung entgegengehen. Mit den
Straßenbauarbeiten iſt man eifrigſt beſchäftigt;
Ma=
ſchinen und eine große Anzahl Arbeiter ſind tätig,
um dieſe Verbeſſerungen in aller Kürze zu Ende zu
führen.
Drei Zentner Rohopium beſchlagnahmt.
Berlin. In der Wohnung eines Perſers in
Halenſee, der gegenwärtig infolge eines mit der
Aufdeckung eines umfangreichen Rauſchgifthandels im
Zuſammenhang ſtehenden Selbſtmordverſuches im
Krankenhaus liegt, nahm die Polizei eine
Durch=
ſuchung vor. Es wurde ein Teſtament gefunden,
in dem der Perſer einem Freunde zwei Koffer
ver=
machte, die Gewürze und Perſerteppiche enthalten
ſollten. Die Koffer wurden auch bei einem hieſigen
Spediteur gefunden. Sie enthielten ſtatt des
angege=
benen Inhalts drei Zentner Rohopium in kleinen
Blechkäſtchen, die in Stoffhüllen eingenäht waren,
mit dem Aufdruck: Muſter ohne Wert. Jedes
Päckchen enthielt 400 Gramm. Die Ermittlungen
ergaben, daß dieſes Rohopium aus Teheran
gekom=
men iſt, zum Teil auf offenem Wege als Muſter ohne
Wert, zum Teil durch Schmuggel. Die ganze Maſſe
wurde beſchlagnahmt und dem Reichsgeſundheitsamt
überwieſen.
Eiſenbahnraub bei Chicago.
Der Poſtwagen des Nord=Expreß St. Louis
—Chicago wurde, wie die „Voſſ. Ztg.” meldet, in der
letzten Station vor Chicago von zwei maskierten
Räubern überfallen. Die Verbrecher
feſ=
ſelten das Perſonal und erzwangen mit
vorgehal=
tenen Revolvern die Oeffnung des Geldſchranks und
erbeuteten 20 000 Dollar. Nachdem zuvor der
Signaldraht durchſchnitten war, konnten die Räuber
den Zug, welcher auf offener Strecke hielt,
unbe=
merkt verlaſſen. Das Verbrechen wurde erſt bei der
Ankunft in Chicago entdeckt.
Kapitän Wiltins arktiſche Expedition.
Kapitän Wilkins,
der erfolgreiche amerikaniſche Polarforſcher, der ſich
jetzt auf einer neuen arktiſchen Expedition zur
Erfor=
ſchung des Nordpolgebietes befindet. Der
Ausgangs=
punkt ſeiner Expedition iſt Point Barrow in Alaska,
wo er mit ſeinem Flugzeug zu einer längeren
For=
ſchungsfahrt aufgeſtiegen iſt. Infolge eines
Motor=
defekts mußte er ſeinen Flug auf den endloſen
Schnee=
feldern unterbrechen, um das Flugzeug wieder
inſtand=
zubringen.
Von einſtürzendem Erdreich begraben.
Auf dem Gehöft des Beſitzers Lieſe in Zietz
(Bezirk Magdeburg) kam durch einen eigenartigen
Unfall die Schwiegermutter des Beſitzers ums Leben.
Als ſie abends dicht neben dem Hofbrunnen ſtand,
ſank ſie plötzlich vor den Augen ihrer Tochter
mit einfallendem Erdreich in die Tiefe.
Nach=
ſtürzende Erde begrub die Unglückliche, die zweifellos
ſofort den Tod gefunden hat, deren Leiche aber noch
nicht gefunden werden konnte. Wie feſtgeſtellt wurde,
war das Erdreich um den Brunnen unterhöhlt. Der
Erdrutſch war ſo ausgedehnt, daß ein Teil des neben
dem Brunnen ſtehenden Gebäudes abgebrochen, bzw.
abgeſteift werden mußte.
Seite 11
Der Marek=Prozeß.
Lokaltermin in der Villa Marek in Mödling
bei Wien.
Links: Frau Marek mit ihrem Wärter. — Am
Boden liegend: Rechtsanwalt Dr. Kraſſner
demonſtriert, wie Marek aufgefunden wurde.
Im Vordergrund der Holzklotz und das Beil,
mit dem Marek gearbeitet hat.
Soeben fand in Mödling der Lokaltermin in dem
großen Verſicherungsprozeß gegen den Wiener
Inge=
nieur Marek ſtatt, der bekanntlich beſchuldigt wird,
ſich ſelbſt ſein linkes Bein abgehackt zu haben, um in
den Beſitz einer hohen Verſicherungsſumme zu
ge=
langen. Der Lokaltermin wurde vorgenommen, um
die örtlichen Verhältniſſe der Marekſchen Villa und
des Gartens kennen zu lernen, damit die
Zeugenaus=
ſagen, die direkt auf den Unfall Bezug haben,
über=
prüft werden können.
* Wien. In der Donnerstag=Sitzung des Marek=
Prozeſſes wurde zunächſt ein Spitaldiener des
Möd=
linger Spitals vernommen, der erklärte, daß er an
dem Fuß nur eine einzige Knochenwunde bemerkt
habe. Der Fuße habe, entgegen den bisherigen
Be=
hauptungen, nicht verdeckt, ſondern offen dagelegen.
Der Staatsanwalt bemerkt zu dieſer Ausſage, daß
man ſich eher daran zu halten habe, was der
Pri=
marius ausgeſagt hat, als daran, was der
Spital=
diener erzähle. Sodann wurde dem Angeklagten ein
Gutachten der Sachverſtändigen vorgelegt. Frau
Marek bemerkt, man müſſe nicht Mediziner, ſondern
Krüppel vernehmen, die über die Wirkung von
Axt=
hieben beſſer auszuſagen wüßten, als Gelehrte.
Dar=
auf ſtellt die Verteidigung eine ganze Reihe von
An=
trägen über die Vernehmungen verſchiedener
Hand=
werker, wie Fleiſchhauer, Zimmerleute und
der=
gleichen, ſowie mehrere Perſonen, die Verletzungen
erlitten hätten. Bemerkenswert iſt der Antrag der
Verteidigung, man möge einen ehemaligen Aſſiſtenten
des am Tage vorher vernommenen Kosmetikers Prof.
Urbanek vernehmen, der gerade ein Buch über die
Axt und ihre Wirkung verfaßt habe und im Begriffe
ſtehe, eine Dozentur in der Schweiz anzutreten. Mit
Rückſicht auf die bevorſtehende Abreiſe dieſes
Ge=
lehrten möge ſeine Vernehmung ſchleunigſt erfolgen.
Die Dringlichkeit dieſes Antrags wird von der
Ver=
teidigung damit begründet, daß Prof. Urbanek ſich
bei Abgabe ſeines Gutachtens in zwei weſentlichen
Punkten geirrt habe. Dieſer Antrag wurde zwar
ab=
gelehnt, jedoch beſchloſſen, einen zweiten, noch
nam=
haft. zu machenden Gelehrten=Sachverſtändigen über
die Wirkung eines Beilhiebes zu vernehmen. Der
Verteidiger Dr. Riehl verlangte, daß man ſich nicht
damit begnügen dürfte, nur Sachverſtändige aus
Wien zu vernehmen, ſondern man müſſe auch ſolche
aus dem Auslande heranziehen, zum mindeſten aber
einen Sachverſtändigen der Grazer Univerſität
hören. Er verlas im Zuſammenhang mit dieſem
An=
trag einen Brief der däniſchen Dichterin Karin
Michaelis, worin ſie erklärt, daß im Auslande
unge=
heures Intereſſe für den Fall beſtehe, und daß ſich
auswärtige Chirurgen bereit erklärt hätten, einem
Ruf als Sachverſtändige zu dieſem Prozeß Folge zu
leiſten. Ueber alle dieſe Anträge wurde noch kein
Beſchluß gefaßt. Zum Schluß der Sitzung ſtellte der
Verteidiger den Antrag, daß bei den Plädoyers für
Marek zwei Verteidiger ſprechen müßten, was der
Staatsanwalt als ungeſetzlich bezeichnet. Die
Ver=
handlung wurde auf Freitag vertagt.
Im Züricher See ertrunken.
* Zürich. Zwei 15jährige Knaben aus
Zürich unternahmen in einem Faltboot eine
Fahrt auf dem Züricher See. Infolge des ſtürmiſchen
Wetters kenterte das Boot. Der Sohn eines
Muſik=
direktors ertrank, während ſein Kamerad
ge=
rettet werden konnte.
Ein Paſſagierflugzeug der Linie London—Paris
vermißt.
EP. London. Seit Donnerstag nachmittag
wird ein Verkehrsflugzeug der Linie London-Paris
vermißt, das um 3 Uhr nachmittags in Paris hätte
eintreffen müſſen, aber dort nicht angekommen iſt.
Das Flugzeug wurde zuletzt vom Ufer aus über
dem Aermel=Kanal geſehen. Außer dem
Piloten befand ſich noch ein Paſſagier an Bord.
Ein engliſcher Bataillonskommandeur erſchoſſen.
Gibraltar. Der Kommandant des zweiten
Bataillons des Eaſt=Surrey=Regiments wurde von
einem Offizier desſelben Regiments erſchoſſen. Es
iſt noch nicht bekannt, ob es ſich um einen Unglücksfall
handelt oder nicht.
Seite 12
Samstag, den 9. April 1927
Nummer 99
Mordprozeß Schultheis.
Die Plädoyers.— Der Staatsanwalt beantragt
die Todesſirafe.
LPD. Frankfurt a. M., 8. April.
Der fünfte Verhandlungstag begann mit den Plädoyers. Sofort
nach Eröffnung der Sitzung erhielt Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Fuchs
das Wort zu ſeiner Anklagerede, wobei er u. a. ausführte: Das Gericht
hat heute über ein außerordentlich ſchweres Verbrechen zu urteilen,
über ein Verbrechen, das an den Mord an Lichtenſtein erinnert. Wie
damals, ſo wurde auch im Januar der Juwelier Grebenau am
hell=
lichten Tage in ſeinem Geſchäftslokal überfallen, ermordet und beraubt.
Die Ermittlungen führten auf Schultheis, einen ſchwer vorbeſtraften
Verbrecher, einen Mann, den man „Einbrecherkönig” nannte. Zwei
Tage lang ſchwieg er ſich über die Tat aus, er war ſich bewußt, daß es
für ihn um Kopf und Kragen, um Leben und Tod gehe. Man erkannte
unſchwer die Taktik des geriſſenen Verbrechers, der ſich erſt einmal
an=
hört, was zu beweiſen iſt, und aus dem Gehörten heraus ſeine
Vertei=
digung konſequent geſtaltet, um ſich ſpäter nicht in Widerſprüche zu
ver=
wickeln. Als dann die Beweisſtücke gefunden wurden, da war
Schult=
heis blug genug, um nicht mehr zu beſtreiten, daß er Grebenau ums
Leben brachte, aber er ſuchte das Moment der Ueberlegung
auszu=
ſchalten. Er wollte aus einer gewiſſen Zwangslage auf Grebenau
geſchoſſen haben, wich aber in der Hauptverhandlung von dieſer
Ver=
teidigungslinie ab. Sein nunmehriges Vorbringen iſt töricht und
un=
glaubwürdig. Schwere Bedenken pſychologiſcher Art mußten auftauchen,
wenn man ſich vergegenwärtigt, daß Schultheis in der Erregung
unge=
wollt den Grebenau erſchoß und gleich danach das Erregungsmoment
ausſchalten konnte, als er ſeine Verwandten beſuchte. Schon auf den
erſten Blick erſchienen die Einlaſſungen des Angeklagten unglaubwürdig,
erſt recht aber, wenn man ſie nachprüft. Das kümmerliche Ringelchen,
das Schultheis übrigens gar nicht bei ſich trug, konnte ſeine
verſchul=
dete Lage nicht erleichtern, denn Schultheis brauchte Tauſende, allein
8000 Mark, um im Verſteigerungstermin den Zuſchlag erhalten zu
können. Als Schultheis erkannte, daß die Sache mit dem Ring nicht
mehr verfing, wechſelte er die Taktik. Bei der vierten Vernehmung kam
er mit dem fingierten Einbruch. Will Schultheis damit ſagen, wenn
es richtig war, daß er dieſen Diebſtahl ausführte, daß er Grebenau
ermorden durfte. Schultheis wollte damit wohl nur einen Grund für
den tatſächlich nicht entſtandenen Streit mit Grebenau angeben. Dieſer
Diebſtahl iſt ſchon 1919 begangen, damals und jetzt wieder nachgeprüft
wolden, und heute ſteht, feſt, daß er nicht von Grebenau angeſtiftet
wurde. Gegen die Darſtellung des Angeklagten ſpricht das Auftauchen
der Broſche, die nicht erneuerte Verſicherung, und glaubt man denn,
daß Grebenau, ein ſo vorſichtiger Mann, ſich des Angeklagten, des
„Einbrecherkönigs” bedient habe, ſich in deſſen Hände begebe, um
fort=
geſetzt Erpreſſungsverſuchen ausgeſetzt zu ſein? Und nehme man auch
dieſes an, ſei dann zu glauben, daß die Natur des Schultheis ſich über
die Gewährung von 5000 Mark aufgeregt hätte, daß er Grebenan über
den Haufen ſchoß?. Warum habe Schultheis überhaupt eine 2fe
mit=
geführt? Mit dem Brief wollte ſich Schultheis einen guten Abgang ſichern.
Lag darin nicht ſchon ein Schuldbekenntnis? Eine Erklärung dafür, daß
der Brief einen falſchen Namen trug, hat Schultheis nicht und er kann
auch ſeinen Aufenthalt an den Vorſonntagen der Tat in Frankfurt nicht
erklären. Mit kühler Ueberlegung ſei die Tat von langer Hand
vor=
bereitet und mit der gleichen Kaltblütigkeit begangen worden. Wenn
ſich der Schuß wirklich loslöſte, dann hätte Schultheis ſofort mit dieſer
Erklärung kommen können. Das Poppſche Gutachten widerlegt, daß ſich
Schultheis in einer Zwangslage befand. Schon der phyſiſche Unterſchied
der beiden Gegner ſpricht dagegen, daß ein Ringen ſtattfand. Gegen
einen Ringkampf ſpricht ja auch die Tatſache, daß Grebenau über und
über mit Wunden bedeckt und Schultheis ohne Verletzungen und blutige
Fingerabdrücke war. Wenn man alles zuſammenfaſſe, ſei Grebenau zu
einem Zeitpunkt erſchoſſen worden, in dem er an ſeine eigenen Wunden
dachte. Schultheis habe ſich nur zehn Minuten im Geſchäft Grebenaus
aufgehalten, und er glaubte, dieſe Zeit werde ihm nicht nachzurechnen
ſein.
Der Staatsanwalt ſchilderte nun den Sachverhalt, wie er ſich bei
der Tat abſpielte und betonte dann, daß Schultheis mit detaillierten
Angaben, alter Verbrechergewohnheit gemäß, aufzuwarten ſuche, um ſo
glaubhafter erſcheinen zu können. Aber den Nachprüfungen konnte er
nicht ſtandhalten. Der Angeklagte entſtamme geordneten Verhältniſſen
und iſt mit guten Verſtandesgaben ausgeſtattet. Er war von dem Satan
der Geldgier geritten, und von ſeinem Bruder hörte man, daß er nicht
ſchnell genug reich werden konnte. Wer um des ſchnöden Mammons
willen und um raſch reich zu werden, eines andern Blut vergießt, der
muß büßen.
Der Staatsanwalt beantragte den Angeklagten wegen
Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen
Ehrenrechte, ſowie wegen unbefugten Waffenbeſitzes zu drei Monaten
Gefängnis zu verurteilen. Die bei der Tat benutzte Waffe ſei
einzuziehen.
Der Verteidiger, Rechtsanwalt Zugehör, plädierte auf
fahrläſſige Tötung und ſuchte nachzuweiſen, daß weder Mord noch
Tot=
ſchlag in Frage komme. Zunächſt verwies er darauf, daß der Brief
nicht mit verſtellter Handſchrift geſchrieben ſei. Dann betonte er, daß
Grebenau, wenn er ſich des Einbrecherkönigs zu dem beſtellten Einbruch
bediente, logiſcherweiſe ſicherer ging, als wenn er ſich an einen kleinen
Pfuſcher im Einbruchsfach wandte. Im übrigen koſte es einem alten
Einbrecher Ueberwindung, eine Straftat zuzugeben, für die er wieder
Zuchthaus zu gewärtigen hat. Die Anklage habe den Sachverhalt
urſprünglich ſo hingeſtellt, als habe Schultheis den Grebenau nicht
ge=
kannt. Darauf ſei der Staatsanwalt jetzt aber nicht zurückgekommen.
Man komme aber nicht um eine objektive Unterſuchung der Verhältniſſe
zwiſchen Grebenau und Schultheis herum. Der Angeklagte habe
An=
ſpruch darauf, daß man ſeine Seelenſtimmung kennenlerne, und dieſe
Kenntnis laſſe beurteilen, wie Schultheis in den Laden hineinkam; da
müſſe auch auf alle Punkte verwieſen werden, die über das
Geſchäfts=
gebaren Grebenaus zur Sprache kamen. In Juwelierkreiſen ging das
Gerede, es ſei nicht alles ſo in Ordnung, der Kriminalbeamte ſagte,
man meinte, es würde nicht alles in die Bücher eingetragen, daß man
Bedenken hatte, der Firma die Erlaubnis zum Edelmetallhandel zu
geben. Andere Zeugen berichten von Altſilberankäufen bei
Altſtadt=
trödlern. Geſchäfte mit Leybtſchick wurden gemacht. Leybtſchick ſelbſt
habe bekundet, daß er im Kronenkaffee den Angeklagten an Grebenau
verwies. Grebenau habe ſich im Café Steine betrachtet und in der
Weſtentaſche Juwelen getragen. In den Taſchen der Leiche wurde ein
Kollier und Manſchettenknöpfe gefunden. Man hörte ferner, daß die
Firma an der Einbruchsgeſchichte Ehrlich-Wiſſinger beteiligt war, daß
in einem anderen Fall geſtohlene Silberbeſtecke für 80 Perſonen gekauft
wurden, und daß auch im Falle Heinritz Ankäufe erfolgten. Man werde
ſagen müſſen, es beſtehe die Wahrſcheinlichkeit, daß ein Verkehr
zwiſchen Schultheis und Grebenau ſtattfand. Eklatant ſei die
Schlüſſel=
probe verlaufen. Aus einer Anzahl vorgelegter Schlüſſel habe
Schult=
heis den richtigen herausgefunden. Es kann Zufall geweſen ſein, daß
die Ladentür nicht verſchloſſen und der Erker nicht ausgeräumt war.
Glaube man von einem Einbrecherkönig, daß er Fingerabdrücke
hin=
terlaſſen werde. Wenn der Staatsanwalt ſage, der Angeklagte könne
ſich über die Broſche nicht erklären, ſo frage er, ob es Pflicht des
Ange=
klagten ſei, etwas aufzuklären. Zum Tatmotiv habe der Staatsanwalt
geſagt, die Tat ſei nicht aus Nor begangen worden, vorher aber hieß
es, Schultheis habe drückende Schulden gehabt. So könne man keinen
Beweis führen. Das Motiv des Angeklagten ſei vom Staatsanwalt
nicht nachgewieſen und es bleibe nur übrig, was Schultheis ſage. Der
Verteidiger hob dann die Punkte aus der Beweisaufnahme hervor, die
gegen eine Plänmäßigkeit ſprechen und verlas eine ihm vom
Ange=
klagten gegebene ſchriftliche Darſtellung, aus der hervorging, daß
Schultheis den Schuß nicht vorſätzlich abgab. Der Verteidiger verneinte
ſchließlich noch, daß Raub vorliege.
Nach einer kurzen Replik und einer Erwiderung des Verteidigers
erhielt der Angeklagte das letzte Wort. Er erklärte, ſich den
Wor=
ten ſeines Verteidigers anzuſchließen und ſagte dann: „Ich betone nur
noch einmal, daß ich nicht alle drei Sonntage hintereinander in
Frank=
furt war."
Das Gericht zog ſich dann zur Beratung zurück.
Das Urteil.
Nach mehrſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende folgendes
Urteil:
Der Angeklagte wird wegen ſchweren Raubes in
Tat=
einheit mit Totſchlag zu 15 Jahren Zuchthaus und
zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 9. April. 3.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge
Frankf. Schulen: Dreikönigsſchule. O 4.30: Moderne Opern.
Grae=
ner: Fant. „Hanneles Himmelfahrt” — Schreker: a. „Die
Schatz=
gräber” — Rich. Strauß: Aus „Intermezzo”. — Janacek: Fant,
Jenufa”. — Korngold: a. „Die tote Stadt”. — Puccini: Fant,
„Turandot” O 5.45: Leſeſtunde: „Das Wirtshaus im Speſſart”,
von W. Hauff. O 6.15: Briefkaſten. O 6.45: Prof. Naumann:
Konzert. Zwei Rhapſodien für Klavier. — Sonate für Klarinette
und Klavier. — Alte Liebe. — Am Sonntagmorgen. —
Heimn=
fehr. — Streichquartett in B=Dur. — Ein Wanderer. —
Lerchen=
geſang. — Auf dem See. — Liebeslieder, Walzer. — Quintett in
G=Dur. Ausf.: Elſe Liebhold (Sopran, das Kraus=Lange=Quartett),
Liebhold (Klarinette), A. Allekotte (Viola). Dr. Merten und
E. Kohlhöfer (Klavier). Anſchl.: bis 12.30: von Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantworiet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
„Woog‟. Die Kinderverſicherung iſt doch eine ſogenannte
Ausſteuer=
verſicherung. Wenn Sie ſich im Juni 1321 bei der Auszahlung der
Ver=
ſicherungsſumme einen Vorbehalt der Rechte gemacht haben, werden Sie
an der Verteilung des Aufwertungsſtocks teilnehmen können, ſonſt nicht.
Es bliebe deshalb für Sie abzuwarten, ob eine Ihnen günſtige
Abände=
rung des Aufwertungsgeſetzes ſtattfindet, was abzuwarten bliebe.
V. S. in H. Der Preis für ein Kilo Queckſilber beträgt z. Zt. etwa
17.— Reichsmark.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 10. April 1927.
(Nach der Wetterlage vom 8. April 1927.)
Da ſich im Weſten immer noch Tiefdruckſtörungen bemerkbar machen,
bliebt der Witterungscharakter zunächſt noch unbeſtändig. Es iſt
weiter=
hin mit wechſelnd bewölktem Wetter und zeitweiſen Niederſchlägen zu
rechnen.
Heſſ. Wetterdienſtſtelle.
Samstag, 9. April. 1.10: Konzert. O 3: s Gretle von
Strümpfelbach erzählt. O 4: Konzert. Mitw.: Hilde Binder,
Gerda Hanſi, H. Hanus, C. Struve, Funkorch. O 6.15: Dramat,
Funkſtunde (Oper). O 6.45: Prof. Hildebrandt: Zerfall des
Hand=
werks im 19. Jahrh. O 7.15: Dir. Zobel: Ueber den Luftverkehr
im Sommer 1927. O 8: Kammermuſik. Mitw.: Evelith Brooks
(Klavier) a. G.; A. Indig (Violine); Fr. Kirchberger (Cello),
Weiner: Sonate Nr. 2. — Ravel: Klavier=Trio. — Anſchl.;
Funkbrettl. Mitw.: Gerda Hanſi, Käte Mann, Kitty Rolfen,
Th. Brandt, H. Hanus, C. Struve, Funkorch. Platen: Was
macht der Mayer, Fox. — Padilla: Paris, Schlagerlied. —
Jeſſas, Jeſſas na, Wienerlied. — Engel: Eh man heirat. —
Humoriſtiſche Proſa. — Chanſon: Wenn die dumme, seizende Liebe
nicht wär, und weitere 9. Darbietungen, u. a.: „Jäger und
Wild=
ſchütz”, oberbayeriſches Volksſtück in 5 Akten. Perſ.: Der
Protzen=
bauer, der Jägertoni, der Wilderer Caſpar, die alte Waben,
Anna=
mirl, der Dorftrottel: Carl Struve. O 10.30: Letzte Nachrichten,
— Anſchl. aus Berlin: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 9. April. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt,
O 4: Ernſt Boerſchel: Scheffel und Emma Heim, eine Dichterliebe,
O 4.30: Mo—Di, der Richter. Novelle von Eduard Saenger, gel.
vom Dichter. O 5: Ette=Kammer=Orch. Strauß: Aquarellen=
Walzer. — Cherubini: Ouv. Der Waſſerträger. — Bernhard:
An=
dante lyrique. — Zwei ſchwediſche Nationaltänze. — Mozart: Wenn
die Lieb' aus deinen hellen Augen ſieht, Lied. — Lumbye:
Traum=
bilder, Fant. — Egen: Charlie, Charleſton. O 6.15: Dr.
Frieders=
dorff: Das Schnellverfahren im Strafprozeß. O 6.40: Med.=hyg.
Plauderei (Dr. Frank). O 7.05: Dr. Tichauer: Einführung in
die Staatsbürgerkunde. O 7.30: Prof. Dr. Marcuſe: Aſtrologie
und Horoſkope. O 7.55: Dr. Singer: Die muſikaliſche Bildung
des Arbeiters. O 8.30: Heiteres Wochenende. Holzmann: Im
Ruhmesglanz, Marſch. — Waldteufel: Immer oder nimmer, Walzer.
(Funkkapelle). — Meiſel: Maskenlied. Humſti=Bumſti. — Croner:
Mach dir dünne. — Meiſel: Ballade. Der Schrank. Kau=
Kau=
gummi (Reſi Langer). — Borchardt: Von Heidelberg bis Barcelona,
Votp. (Funkkapelle). — Ernſt Petermann ſingt neue Couplets. —
Rollins: Mein ganzer Reichtum biſt nur du, Boſton (Funkkapelle).
O 10.30: Gloria=Tanzkapelle.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 9. April. 3: Lektor Grander
und G. van Eyſeren: Franzöſiſch für Anfänger. O 3.30: Poſtrat
Behrendt, Frl. Moelke: Eſperanto. O 4: Stud.=Rat Dr. Kanitſch:
Neue Wege und neue Ziele des neuſprächlichen Unterrichts. O 4.30:
Aus der pädagogiſchen Abt. des Zentralinſtituts. O 5: Poſtrat
Schotte: Fernſprechen im Weltverkehr. O 5.30: Dr. Würzburger,
Fr. Dr. Wiener: Sorgenkinder des Arbeiters. O. 6: Stud.=Rat
Thiel: Techniſcher Lehrgang für Facharbeiter: Redneriſche und
mathe=
matiſche Grundlagen. O 6.30: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Zahnärzte.
O 6.55: Dr. Marcus: Nordiſche Dichtung der Gegenwart:
Pon=
toppidan, Jenſen, Tavaſtſtienerna. Vorleſung: Fr. Filde
Mann=
ſtgedt=Marcus.
Hauptſchriftlettung . Rudoly Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reich m
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlman)
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, für den
Inſeratenteil Willy Kuble: Druck und Verlag 4. C. W: ich — ſämtlich in Darmſtaht
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantte der Rückſendung n ich übernommen
Die heutige Nummer hat 20 Geiten
ADI0=
Bhsften
Das Arcolette-
Bastelbuch
ist erschienen
Preis 30 Pfg.
Sallwer & C0.
Grafenstraße 26
Tel. 2556
(6124)
Geſchäftzräume
zu ver=
Büro mieten
Bleichſtr. 25. (*9650
Mieng
Kl. Laden
nebſt 1 Zim. pr. Mt.
35 ℳ ſofort zu verm
Forſtmeiſterplatz 5.
Einzuſehen nur von
(*9588
8—10 Uhr.
Möbl. Zimmerß
Neckarſtr. 19 2g. mb.
od. teilw. möbl. 3,3.=
Wohn. m. Zub., evtl.
zuſammenh. zu verm.
(*9482fsg)
Wittmannſtr. 25, II.
3 möol Zimmer mi=
Küchenben, zu verm
(*9518fs!
Vornehm möbl.
Zimmer
ſofort beziehb.
Hügel=
ſtr. 15, Laden. (5033a
In geſunder, freier
Lage, Hochparterre,
gut mbl.
Schlaſ=
ſowie Wohnzim.
m Balkon a höher,
Beamten preisw. zu
vermieten, evtl mit
ganzer Beköſtigung
Angeb. unter A 63
an die Geſchäftsſtelle.
(*9353 ms)
Liebigſtr. 13, I., ſchön
möbl. Wohn= u. Schlafz.
an berufst Hrn z. vm.
(*8975sms)
noßdörferſtr. 29, II.,
1 gut möbl. Zim. od.
Wohn= u Schlafz. m
el. L z verm (*9541
Unsere
NSU
Endlich das billige
Dualitätsfahrrad!
330
wenig. Kraftaufwand
durch nachſtellbare
Tragkugellager!
NSU
Fahrräder ſind von
110.— ℳ zu haben.
Teilzahlung geſtattet.
Vertreter:
Benz & Co., Darmſtad
Grafenſtr. 20/22
(5432a)
Ziegenmilih abzugeb
Müllerſtraße 5,
abends 7 Uhr. (*9649
WWohnungstauſch?
3 Zimwerwohn.
geg. 2X 2Zim.=Wohn.
zu tauſ en geſucht.
Ang. unt A 185 an
die Geſchſt. * 9664
Darmſtadt
Dieburgerſtr. 96
ſind noch einige ſchöne, geräumige
Geſchäftslokale
zuſammen oder geteilt, Garage,
auch trockenſte, beſtventilierte
Keller, evtl. auch in Abteilungen
zu vermieten. Auskunft erteilt
Wachtmeiſter Hermann Gardt
daſelbſt.
(390a
hinsichtlich la Oualitäten und billigster Preise
ist seit Jahrzehnten bekannt.
Als beliebte und praktische
Uslergeschenke fai Helten
empfehlen wir in unerreichter Auswahl
Oberhemden in allen modernen Arten
Kragen, Krawatten
Socken, Trikotagen
Sportstrümpfe, Hosenträger
usw.
In nur gutem Hauſe
1 leeres Zimmer und 1 ſehr ſchön möbl.
Wohnzimmer (nicht Einzeln) an älteres
Ehepaar od Einzelmieter abzugeben
Klav=
u. Küchenbenutzung) Ang u. A 194 an die
*9683
Geſchäftsſtelle
Leeres Zimmer zu
verm zum
Möbelein=
ſtellen od. an einzelne
Dame. Angebote u.
A 179 Gſchſt. (*9636
Schöner in der Rheinstr. gelegener
ADA
mit 2 Schaufenstern (ertl. auch mit
Nebenräumen) alsbald zu vermieten.
Angebote unter A 173 an die
Ge-
schäftsstelle dieses Blattes. (6086sg
und bitten um Besichtigung unserer Fenster sowie Ihren
Besuch, um Ihnen die modernsten Frühjahrsneuheiten
ohne Kaufzwang zeigen zu können.
(6139
Neckarſtraße 16
ar möbl. Wohn= und
Schlafzimm. an beſſ.
Herrn per ſofort zu
vermieten. (39363
PEAoa veeacv wooc N
Dormſtadt
Cupwissfrkassr 7
pochſtr. 23,I.3, ſo
(*9575) Dieburgerſtr. 19, II
mbl. B, el. L., z vm
(*9640) Rheinſtr 75, gt. möbl.
Wohn u Schlafz. z. v.
*9605 sgo) Möbl. Zimmer ſofort zu
vermieten. (*9603
Landwehrſtr. 26, I1 Luiſenſtraße 8, III
ein möbl. Zimmer zu
vermielen (*4604 Riesſtr. 36, II., r.,
gut möbl Zimmer f.
ruh. St d. z. v. *9520 Hermannſtr. 11,part.
großes, ſchön möbl
Zimiler m. elek Lich=
und Sckreiotiſch zu
vermielen. (*949 Waldſtr. 23, II., be
Mühl, möbl. Zimmer
m. voller Penſ. oder
teiltv zu vm. /*9644 eidelbergerſtr 74
(Neuſchulz ſchön mbl
Bim m ſep.Eing z. v.
S 6126) Alleinſt. Dame gibt
an eine od. 2 ſolide
Damen zwei ſehr gut
möbl. Zim oh. Bed',
evtl. mit Küchenben.,
zu äuß mäß. Pr. ab
Ang unt A 183 an
die Geſchit (9659 Dauermieter! G.mbl.
gerad. Minſardenz an
berufstät Kaufn. od
Beamt. bei alleinſt
eſſ. Frau zu verm
Anfr. erb unt. A. 190
an die Geſchſt (*9672 Eichbergſtr 23 möbl.
Zimmer, S hreibtiſch,
elektr Licht, evt Kla=
vierbeuutz., z. 1 Mai
zu verm (6132sid Saalbauſtr. 8, II7,
ngut Hauſe möbl Z
ev an=Perſ z v. /*967 dügelſtr 69, p „Zim,
2 Bett., an 2 Herren
n. Penſ z. vm. (2969
„d. Namſtädterſtr.
Nr. 36, 1!., möbliert
Zimm, z. vm. (*9577
Mathildenpl. 7, II.,
König, möbl. Zim. m.
Penſ zu vm. (*268
Niedeſelſtr. 19, I.,
ſehr gut möbl. Bim.
od. 3 m. Küche, Bad
an ruh Miet (*968e
Ladenlokal
oder Werkſtatt fü
ſchuhmacherei geeignet
ſofort geſucht. Angeb
unter A 162 an die
Geſchäftsſtelle. (*960
Büroraume
Zimmer, möglichſt
Stadtzentrum zu
mie=
ten geſ. Ang. u. A 121
a. d Geſchſt *95171
für
Weriſtatt beſeren
ſauberen
Handwerks=
betrieb, möglichſt im
Zentr, vielleicht auch
mit Wohnung, ſofort
oder baldigſt zu
mie=
ten geſucht Miete
event, für läng. Ze
im voraus, Angeb
erbet. unt. A. 155 at
ie Geſchſt. (*9580
3—4 Zimmer=
Wohnung
mit Zubeh.,
beſchlag=
nahmefrei, ſofort
ge=
junt. Angeb. unter
A. 160 Geſchit (*958
Dameſucht ſauberes
möbl. Zimmer.
An=
geb. m. Pr. u. A. 159
un d Geſchſt (*9585
Beſchlagnahmefreie
3—4 Zim.=Wohn. m.
Zubeh v. kinderloſem
Ehepaar geſucht „evtl.
Mietevorauszahlung.
Angeb. u. A 154 an
die Geſchſt. (* 581
1 Jeeres od.
möbl. Zimm.
mit Kochgelegenyeit
von jüng Ehepaat
geſucht. Angeb. unt.
A. 170 Geſchſt /9615
Runige Mieterin
ſ. einf möbl. Zimm.
nit leer. Nebenzim.
An ebote u. A 169
an die Geſchſt. (*9616
Jun es Ehepaar
(Po.=B amter) ſucht
bis 1. Juli
beſchlag=
nahmfr. 2 od.3 Z mm.e
W Miete k ein ½J.
voraus bez. w. Ang.
A 152, Geſchſt. (*9572
Sanberes, ſonn ges;
einf möbl. Zimmer
oder Manſ. v. Stud.
t. 1. 5. g ſ. Off. mit
Preis u. A 178 Gſchſt.
(1V.6092
Gut möbl. Zimmer
geſ i Zentr d. Stadt.
Ang unt. A 184 ar
die Geſchſt. *966
Junger ſolider
Kauf=
mann ſucht ab Mitte
April freundl. Zim.
mit elettr. Licht und
Heizmöglichk. in gut.
Hauſe, Ang. m. Preis
unter A. C. Hoſtlag.
Eiſenach. 9.79
Zwei Zimmer
für ärztliche Praxis geſucht. * 951618)
ngebote unter A. 120 an die Geſchäftsſtene
Für feines Geſchäft wird von
kapital=
kräftiger Firma per 1. Mai oder ſpäter
LAPEN
im Zentrum geſucht. Angeb unter A 175
an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes /*9619
Schöne
5-0 Zimmerwohnung
geſucht Inſtandſetzung wird übernommen
Imzugskoſten und ſonſtige Auslagen werden
vergütet. Angebote an die Reichsbahn”
(1168a
direktion Mainz
Großwäscherel
NN
Erstklassige Ausführung in
Herrenstärkewäsche — Damen- und
Haushaltungs-Wäsche
Schleßhausstr. 4, Tel. 3949 u. 3950
Annahmestellen in
allen Stadtteilen
70 Jahre Wäscherei
Das die auch sucnen, bei
L. Magsam, Bleichstr. 46
werden Sie es finden!
Anzüge... von 28.00 an
Mänter. ... von 27.00 an
Gummi-Mäntel von 16.50 an
Windiacken von 7.50 an
6073) Knaben-Anzüge von 7.50 an
Hüte, Mützen, sowie sämil. Herrenartikse!
zu äußerst vorkeilhaften Preisen
Nummer 99
Samstag, den 9. April 1927
Geite 13
Männlich
Tüchtige
daerrenſchneider
ei jede Woche noch
kiis 2 Stücke
init=
giſchen können, geſ.
erfahren u. A 171
b er Geſchſt. (*9618
Junger Mann
im Alter von 18—2(
Jahren für Kontor u
Lager geſucht
Grund=
beding perfekt
Ma=
ſchinenſchreiben und
Stenographieren.
Angeb. mnit ausführl
Lebenslauf, a Zeug
niſſen. Lichtbild mi
Gehaltsanſprüchen u
A 142 an die
Ge=
ſchäftsſt d. Bl. 6030ksg
Durchaus selbständig arbeitende
Harbksktenke
eig gutem Lohn von großer
Autorepara-
iſ-Werkstatt in Mainz zum baldigen
intritt gesucht. Angebote mit
Zeugnis-
büshriften und Lebenslauf unter A 172
iie Geschäftsstelle dieses Blattes. (6090
Fürd. Kreiſe Darmſtadt, Offenbach, Tieburg,
Erbach, Heppenheim, Bensheim, Gr. Gerau,
ſowie die Städte Darmſtadt und Offenbach
werden ordentl., in dieſen Bezirken bekannte
Proviſiong=Vertreter
geſucht f. pat maſchinelle Einrichtg. u. Einzel
app. in Haushalten, Hotels, Landwirtſchaft
ſowie täyl. nöt. Zubehörteile in Fabriken u.
Verkehr. Die Artikel ſichern Erſparniſſe an
Zeit, Geld u. Kraft, daher angenehmer
Ver=
kauf. Geeignete Bewerber wollen Angebote
einreich, unt A. 156 a. d Geſchäftsſt. (*957
Für tagsüber
Fräul. od. Frau, die
kochen kann und alle
häusl. Arbeiten über
ni umt, für d.
Haus=
halt eines ält. He rn
mit2 erwachſ Söhnen
geſuckt. Angebote u.
4 176 Geſchſt. 79628
Jung- Mädchen,
über 17 J. alt,
tags=
über f Laufd ſof. geſ.
Gutenbergſtr. 38, II.
(*9602)
Mädchen
nicht unter 25 Jahren
für Hausarbeiten und
das zu telephonieren
verſteht, d. ganz, Tag
(*955
geſucht
Vorzuſtell. Sonntag
den ganzen Tag.
BORcNERT,
Friedrichsſtraße 34,
Stellengeſuche
WGeiblich
20jähr. Mädchen im
nähen, büg . ſerv. u.
in d. einf. Küche
be=
wand., ſ. ſof. Aushilfe.
Rarolina Beck,
ge=
werbsmäßig
Stellen=
vermittl.. Karlſtz. 25.
(*9704)
La Pnilrad maß,
4'.
TMd Jos / neitg.
Erfsr ör wensblorgese A.
ufd mad muhtig
Haltestelle
Gut
fährt / Wer PFEIL.
RAD fährt
GElL
Fabriklager: Georg Moll, Darmstadt, Grafenstr.
Ludwig Jä er, Pfungstadt
Philipp Wicht, Hähnlein
G. M.
GLAES A FIENTIE B. A. MÜHLHAUSENT, THÜR. F.
Melede
u— eingeführte
Kolonialwarengroßhand=
lung ſucht jüngeren
Mieisenden
irEDarmſtadt u. Umgebung, evtl. per ſofort
naeb u. A 177an die Geſchäftsſt. * 9626
horendes Werk der Metallinduſtrie ſucht
inoen hieſig. Bezirk einen gewandt, tüchtig
Vertreter
1, auch einen bei Behörden, Induſtrie u.
gürdel beſtens eingeführten Herrn, der
uh Mitübernahme unſerer Veitretung
füßere Verdienſtmöglichkeiten ſucht.
Be=
ei bungen mit Referenzen, Aufgabe der
nrti en Verretungen uſw. unter A 188
Geſchäftsſtelle dieſ. Zt. TK66111
Gngerer Tecnniker
mit Erfahrung in allen Zweigen
eines Baugeſchäftes, ſowie guter
zeichneriſcher Befähigung, ſpäteſtens
zum 1 Mai 1927 geſucht. Offerten
mit genauer Angabe der ſeitherigen
10S) Betätigung, ſowie Zeugnis erbet. an
Imuhütte Darmstadt
Deutsch-englischer Konzern
der Qualitäts-
Sudwaren-
branche
ſucht f. einen weltbekannt. Marken=
Konſum=Artikel nur allerbeſt
einge=
führte II HIbg 6136
VortPotek
für Bezirk Darmſtadt. Angeb. mit
Nachweis bisherig erfolgreſch.
Tätig=
keit unter l., K. 584 an Ala
Haasen-
tein & Vogler, Hamburg 36.
Shetland-Mäntel
schöne moderne Form 24.00, 17.00,
Kasha-Mäntel
der beliebte moderne Mantel
.. 29.00, 25.00,
Schattenrips-Mäntel
in allen Farben . . . . 39.00, 27.00,
Mäntel
aus Ia Herrenstoffen . . 45.00, 35 00,
Seiden-Mäntel
wit Rüschen an Kragen und Aermel
elegante Form . . 58.00, 45.00, 35.00,
Regen-Mäntel
aus guten imprägnierten Stoffen
45.00, 29.50.
Frauen-Mänte
in allen Stoffarten, auch für
Mantel
Mantel
die stärksten Figuren
aus imprägniertem Stoft
Ia Schatten-Rips
19.75
36.50
9—.‟
AOooot
(6115
K
ſedegewandte Perſon
Ge
ir) geſ. geſch. Artikel
MamKeller, Kl.=Welsheim (Main
Für leiſtungsfähigen
Mineralbrunnen
a 1s dem Taunus=Gebirge für den
he eſigen Platz ein ſolventer und rühriger
Hertreter
gseſucht, der ſich dem Vertrieb dieſes
Waſſer; energiſch widmen kann, dazu
ggene Transpo tmittel beſitzt und über
„Beinnete Lagerräume verfügt. Gute
A8eziehungen zu Gaſt virten Bedingung
Meur durchaus ſolvente Ne leltanten
be=
igeben Angebote und Referenzen zu
m.chten unter F. J. B. 938 an Rudolf
osse, Frankfurt a. M. (16097)
Zeichner oder
Techniker
m. Prakt Kenntniſſen
im Entwerfen von
kle neren. Maſhinen
und Preßwerkzeugen
alsbald für d uernd
in Nähe von
Darm=
ſtadt geſucht.
Aus=
führl Angebote mit
Gehaltsanſprüchen u
Lichtbild unt. A 126
an die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes (6013eg
Schloſſer=Lehrling
geſucht *9274ms
Stiftſraße 93
Lehrling
in gut Schulbild für
Feinkoſt=Geſchäft am
hieſ. Platze wird a ſ
Angebote u. A. 182
in die Geſchſt. 9660
Weiblich
Beſ) Mädch ,w Liebe
z. Kinvern hat u. für
Hausarbeit ſof geſ
Gute Zeugn. Ang u
A. 84 Gſchſt. (*9411ds
Ae
fahrenes Müdchen
mit guten Zeugniſſen
zum 1. 5. geſ. Näh
Geſchäftsſt. ( 967‟
Nen
djeb nsi hr, ſucht in
einem Café Darmſtadts
oder Umgebung ſich
zu betätigen. (*9554fs
Angebote u. A 139
Geſchäftsſt. (*9554ts
Perſ. Büglerin / Schneiderin
nimmt Wäſche zum ſucht Kunden auße
Waſchenu Bügeln an d. Hauſe pro Tag 4.ℳ
Frau Lautenſchläger Angebote u. A 16
Moosbergſtr 60 (*9696 an die Geſchſt (*961
lor Tanlblehe
Anld durddu
Grafenstraß
6
Walther, Fernsprecher 1022
(neben dem Posteingang)
empfiehlt
Benzin ... per Liter 33 Pfg.
Benzol .. . . . per Liter 43 Pfg.
stets größere Mengen vorrätig. (5841is
W
Friſeurlehrlings=
ſtelle
mit Koſt u. Wohn. im
Hauſeſuchef m. Sohn
ng. unt. A 116 an
die Geſchſt 995fs
Siermarkt
1,2 Zwerghühner
rbf., zu verk *9639
Mühlſtraße 32
Eberſtadt
Glucke mit Kücken z
verk Kirchſt 7 (2b688
Bienenvölker
nebſt Zuchtger ſowie
gute Mandoline bill
abzug Anzuſ Sam t
nachm. u. Sonnt. den
ganz. Tag Rinckweg5
Hoblerwegv, 9, 828s
Deckanzeige.
Stelle m Belg. R.=
Rammler z D., geſ.
Häſinnen frei. (*9
Schäfer, Stiftſtr 79
Von jetzt bis über die Feiertage verkaufe
ich direkt ohne Zwiſchenhandel meine
garantiert beſtgepflegten
Ober=Ingelheimer Weine
24er Riesling".
per Flaſche 1.20
22er Rotwein, Spätleſe per Flaſche 1.80
Weingut K. Müller
Ober=Ingelheim a. Rh.
Niederlage Ling Stilling
Hochſtraße 4
geb. Müller
(*9706) Telephon 421
56.— 66.— 76. — 86.— bis 115.—
alle mit Freilauf. Fahrraddecken von 2 45
an Schläuche 1.25 an, alle erdenklichen
Fahrradzubehörteile zu staunend bill Preisen
B. Orio, Karlstr. 14
Größtes Spezialgeschäft am Platze
6129
Bin unter Nr.
Aié1
an das Fernſprechnetz angeſchloſſen.
Empfehle alle modernen Vindereien,
blühende uud Blattpflanzen
zu Oſtergeſchenken
und allen Gelegenheiten. (*9643
Frau Helene Körbel
Blumengeſhäft Mathildenplatz 2
Motorräder
2 Zhl. 1,9/12 PS
Wanderern
Motorräder
1 Zyl. 1,4/5,5 PS, ſteuerfrei,
Führer=
ſcheinfrei
2 Zyl. 2,7/18 PS
die beſten deutſchen Motorräder
erhalten Sie bei
(4739 a
.Donges &Wiest
Grafenstraße 43 — 45
Elektromotoren
(1o0- 200 P=, erstkl.,
preis-
wert, meist lagernd. ferner:
Ventilat., Umtormer, Ladeapparate,
Wider-
stände, Staubsauger, Spezial-Konstruktionen
Bezirks-
bzw Orts
Vertreter geſucht
Für die
Oster-Feiertage
ist ein guter
Radio-Empfang
erwünscht, deshalb kaufen Sie bei
uns eine erstklassige
Anoden-Batterie
Nur erste Marken!
Stets feinste Ware!
SALLHEVCCO
Gratenstraße Nr. 26
Telephon 2556
Seite 14
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Geſtorbene. Am B. März: Rodemer, Luiſe, geb. Geilmer, 84 J.,
Witwe des Pfarrers, Martinſtr. 71: Hotz, Reinhold, 1 J., Sandſtr. 40.
— Am 24. März: Reinheimer, Michael, Schuhmachermeiſter, 74 J.,
Schützenſtr. 12; Schott, Chriſtine, geb. Krämer, 69 J., Witwe des
Gaſt=
wirts, Griesheim b. D., hier, Grafenſtr. 9. — Am 25. März: Haller,
Heinrich, 9., Nachtſchutzmann, 51 J., aus Eberſtadt, hier; Bögel, Kath.,
Margarethe, geb. Horn, Ehefrau des Malers und Lackierers,
Arheilger=
ſtraße 79. — Am 26. März: Lange, Marie, geb. Ehnis, Ehefrau des
Kellners, 59 J., Kiesſtr. 65; Hill, Eleonore, geb. Müller, Witwe des
Landwirts, 68 J., in Eberſtadt, hier, Erbacherſtr. 25. — Am 27. März:
Gerhard, Gertrud, geb. Luft, 77 J., Witwe des Schuhmachers,
Runde=
turmſtr. 14. — Am 26. März: Pfeiffer, Friedrich, Wilhelm, 33 J.,
Heidelbergerſtr. 112; Andel, Eva, Anna, geb. Hering, 71 J.. Ehefrau
des Kammachers, Sandbergſtr. 8. — Am 27. März: Wolf, Heinrich,
Wilhelm, 56 J., Lokomotivführer i. R., Rhönring 105. — Am 28. März:
Spieß, Georgine, Henriette, geb. Kneipp, 73 J.. Witwe des
Zimmer=
meiſters, Lindenhofſtr. 35; Brandt, Chriſtine, geb. Trietſch, 62 J.,
Ehe=
frau des Weichenſtellers in Eberſtadt, hier, Grafenſtr. 9; Bruſt.
Hilde=
gard, 9 Mon., hier, Arheilgerſtr. 39. — Am 29. März: Bremer, Auguſte,
Johanna, geb. Strecker, 75 J., Witwe des Kaufmanns, Dieburgerſtr. 21.
— Am 30. März: Ganß. Anton, Mechaniker, 63 J., Mauerſtr. 26. —
Am 29. März: Euler, Johannes, Schuhmachermeiſter, 76 J.,
Heidel=
bergerſtraße 11. — Am 30. März: Reinhard, Johann, Georg,
Schloſſer=
meiſter, 73 J., Bleichſtr. 40. — Am 29 März: Seitner, Margarete, geb.
Hannemann, N J., Ehefrau des Elektromonteurs in Groß=Bieberau,
hier Grafenſtr. 9. — Am 30. März: Schlörit, Friedrich, Fabrikarbeiter,
62 J., in Steinbach i. O., hier, Grafenſtr. 9; Freimann, Eliſe, geb.
Bauer, 85 J., Witwe des Eiſengießers, Barkhausſtr. 63; Rothenburger,
Michael, Poſtbetriebsaſſiſtent, 46 J. Kahlertſtr. 28. — Am 31. März:
Brill, Auguſte, geb. Gundlach, aus Groß=Steinheim, 57 J., Ehefrau des
Pfarrers, hier, Alicehoſpital. Am 1. April: Brill, Margarethe
Eliſa=
beth aus Lengfeld, 17 J., hier, Erbacherſtr. 25. Am 2. April: Döring,
Marie Karoline geb. Geßmer 71 J. Mollerſtr. 41; Adalberger. Anna
Maria, geb Müller, 63 J., Döngesborng. 6. Am 1. April: Schäfer,
Peter, Weichenſteller 41 J., aus Königſtädten, hier, Grafenſtr. 9; Weber,
Anna Maria, geb. Appel, 35 J., aus Gr.=Umſtadt, hier, Lagerhausſtr. 24.
Am 2. April: Schultz, Botho Eduard Karl Friedrich, Hauptmann a. D.,
48 J., Heidelbergerſtr 136. Am 3. April: Spengler, Johanna, geb.
Gleſſing, 52 J., Landwehrſtr. 68; Fritz, Johanette geb. Trieſch. 89 J
Wienerſtr. 57; Rettig, Wilhelm Georg, 4 Tage Mollerſtr. 21; Kempf,
Anna Marie barmherz. Schweſter, 57 J., N.=Ramſtädterſtr. 30; Gütz,
Karl, Taglöhner, 59 J., Lauteſchlägerſtr. 8. Am 2. April: Heiſer,
Johannes, Polizei=Ober=Inſpektor, 41 J. Riedlingerſtr. 31; Wegerich,
Franz Xaver, Magazinarb. i. R., 79 J., Liebfrauenſir. 39. Am 3.
Aprl: Jochim, Lina, ohne Beruf, 37 J., Kaſinoſtr. 27; Lichtenberg,
Emilie, Privatin, 78 J., Aliceſtr. B. Am 2. April: Ruppling, Joſeph,
Juſtizwachtmeiſter 47 7. Lichtenbergſtr. 26. Am 3. April: Melior,
Horſt Wilhelm Otto Winfried, 7 J., Martinſtr. 59. Am 4. April:
Müller, Marie, geb Kampmann, 84 J., Sandſtr. 18; Lauer, Johannes,
Dachdecker, 74 J., Erbacherſtr. 45; Hauf. Roſine Eliſabeth, geb.
Eiſen=
hauer, 72 J., Gr. Ochſengaſſe 1. Am 5. April: Schmuck, Julie, geb.
Gordel, 64 J. Luiſenſtr. 36. Am 4. April: Lenhardt, Georg XV.,
Landwirt und Bürgermeiſter, 54 J., aus Götzenhain, hier, Grafenſtr. 9.
Am 5. April: Döll. Wilhelm, Bahnarbeiter i. R. 76 J., Neue
Nieder=
ſtraße 13. Am 6. April: Spahn, Barbara, geb. Herling, 76 J.
Sand=
ſtraße 40. Am 5. April: Stumpff. Otto Albert Paul Theodor, Rentner,
68 J., Wittmannſtr. 36.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag, den 10. April 1927 (Palmarum).
Landes=Buß= und Bettag.
Predigttext für den Vormittag:
1. Joh. 1, 6 und 7: „So wir ſagen, daß wir Gemeinfthaft mit ihm haben
und wandeln in der Finſternis, ſo lügen wir und tun nicht die
Wahr=
heit. So wir aber im Lichte wandeln, wie er im Lichte iſt, ſo haben
wir Gemeinſchaft untereinander, und das Blut Jeſu Chriſti, ſeines
Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.”
Predigttext für den Nachmittag::
2. Petri 1, 10: „Lieben Brüder, tut deſto mehr Fleiß, euren Beruf und
Erwählung feſt zu machen; denn wo ihr ſolches tut, werdet ihr nicht
ſtraucheln.”
Kollekte in allen Kirchen für hilfsbedürftige evangeliſche Gemeinden
unſeres Landes.
Stadtkirche. Samstag, 9. April, abends 8 Uhr: „Die Lukas=
Paſ=
ſion” von Heinuich Schütz, Aufführung durch den Kirchengeſangverein der
Stadtkirche. Eintritt in die unteren Kirchenräume frei. Freiwillige
Gaben zur Deckung der Koſten erheten. Eintrittskarten zur Südempore
in den Verkaufseſtellen. — Die Wochenſchlußandacht fällt aus. —
Sonn=
tag, 10. April, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Kleberger. — Vormittags 119 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 6 Uhr:
Abend=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Vogel. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lein. — Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Einzelkelch. Pfar=
Samstag, den 9. April 1927
rer Zimmermann. — Mittwoch, 13. April, abends 8 Uhr: Vereinigung
zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: 7. Paſſionsandacht. Pfarrer
Lautenſchläger.
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 10. April, vormittags 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde. Pfarrer Lautenſchläger.
— Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Ab=
teilung): Elternabend für die Neukonfirmierter. — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (ältere Abteilung): Vereinsabend. — Montag,
11. April, abends 8 Uhr: Jugendhund der Lukasgemeinde. —
Diens=
tag, 12. Appil, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtbirche. — Mittwoch,
13. April, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
— Jugendbund der Markusgemeinde. — Mädchenvereinigung der
Re=
formationsgemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſiraße 5 (in der
Kleinkinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 8—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vormittags 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk
in der Kirche. Pfarrer Bevinger; für den Weſt=(Aſſiſtenten=)Bezirk im
Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Lein. — Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer D. Waitz,
Aemeldung von 9½ Uhr an in der Sakriſtei. — Vormittags 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz. — Abends
6 Uhr: Predigtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Beringer. Anmeldung von 5½ Uhr an in der Sakriſtei. — Dienstag,
12. April, abends 8 Uhr, in der Kirche: Paſſionsfeier des Hirchenchors.
Aufführung der Händelſchen Johannes=Paſſion mit Orgel, Orcheſter und
Solos. Karten ſiehe Anzeige.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 11. April, abends
8 Uhr (Mauerſtraße 5): Jungſchar. Abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr in der Kirche: Hauptprobe
des Kirchenchous. — Dienstag, 12. April, abends 8 Uhr, in dev Kirche:
Kirchenkonzert. Aufführung der Händelſchen Johannes=Paſſion. Siehe
Anzeige.
Johanneskirche. Samstag, 9. April, abends 8½ Uhr:
Wochenſchluß=
andacht für alle konfirmierte Jugend. — Sonntag, 10. April,
vormit=
tags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls und
Vorbereitung. Pfarrer Goethe. — Vormittags 11½ Uhr:
Kindergottes=
dienſt. — Nachmittags 5½ Uhr: Nachmittagsgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Marx.
Die Johanneskiuche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls und
Vor=
bereitung. Anmeldung ½ Stunde vorher in der Sakriſtei. Pfarraſſiſtent
Georgi. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls (
Mit=
wirkung des Kirchenchors). Pfarrvikar Schäfer. Anmeldung von
½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Nachmittags 2 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrvikar Schäfer. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt mit
anſchlie=
ßender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Lie. zur Nieden.
Anmeldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei. — Abends 8½ Uhr:
Ver=
einsabend der Jugendvereinigung. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Kir=
chenchor.
Pauluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung
von ½10 Uhr an in der Sakriſtei. — Abends 6 Uhr: Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. Feier des heiligen Abendmahls mit Vorbereitung.
An=
meldung von ½6 Uhr an in der Sakriſtei.
Stiftskirche. Samstag, 9. April, abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
—Sonntag, 10. April, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. — Der Kindergottesdienſt fällt aus. — Nachmittags 3 Uhr:
Paſſionsandacht. — Montag, 11. April, nachmittags 3 Uhr:
Paſſions=
andacht. — Dienstag, 12. April, nachmittags 3 Uhr: Paſſionsandacht. —
Mittwoch, 13. April, nachmittags 3 Uhr: Paſſionsandacht mit Beichte.
— Evangeliſcher Sonntagsverein. Sonntag, abends 8 Uhr: Beteiligung
an der Paſſionsfeier.
Stadtmifſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Nachmittags 3½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Neuber. — Abends
8½ Uhr: Deklamatorium „Laodizea‟. — Montag, nachmittags 4 Uhr:
Frauenarbeitsſtunde. — Dienstag, nachmittags 4 Uhr:
Frauenarbeits=
ſtunde. — Abends 8½ Uhr: Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachmittags
4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. — Donnerstag fällt die
Bibelſtunde aus — Karfreitag nachmittags 3½ Uhr: Stille Feierſtunde.
— Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, 10. April, vormittags 10 Uhr:
Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Wißmüller.
Jugendbund für C. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; nachm. 4¾ Uhr:
Bibelbeſprech=
meinde zu Laodizea”. — Montag, abends 8 Uhr: Turnen in der
Turn=
halle Soderſtraße. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Gemütliches
Beiſam=
menſein für tätige und freundſchaftliche Mitglieder. — Mittwoch, abends
8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag, abends
8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne Hof links). Sonntag, nachmittags 3 Uhr:
Schieß=
übungen des Jung=C.; nachmittags 4 Uhr: Jung=Nachmittag: „Warum
wiegt eine Mücke ſoviel wie ein Elefant?” Mathematiſche Kurzweil,
vom eand. math. Reeg. Abends 8 Uhr: Balladen=Abend. G. A. Gedat.
Der Abend iſt auch für die Angehörigen und Freunde unſerer Arbeit
ge=
dacht. — Montag, abends 8½ Uhr: Beſprechſtunde von Lebensfragen
Nummer 99
moderner Jugend. G. A. Gedat. — Mittwoch, nachmittags 4 mr:
Jungſchar: Turnen und Sport in der Turnhalle der Ludwigs=
Oberregi=
ſchule. Abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Jungmärnerkreis. —
Donnerstag, abends 8½ Uhr: Heimabend. — Freitag, abends 8 Uhr=
Karfreitag=Abend=Muſik. Der Abend iſt öffentlich. Gäſte ſinſid
will=
kommen. — Samstag, abends: Abfahrt zur Oſter=F.=F.
Möttlinger Freundekreis. Montag, 11. April, abends 8½ Uhr, im
Feierabend, Stiftsſtraße 5): Bibelbeſprechſtunde.
Chriſtlicher Jugendvckrein, jetzt Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie),
Sonntag, 10. April, vormittags 9 Uhr: Morgenwache; abends 8 Uhr:
Beteiligung am Elternabend im Gemeindehaus, Biesſtraße 17. —
Mon=
tag, 11. April, abends 8 Uhr: Turnen (Turnhalle Soderſtraße);
Mütter=
abend. — Dienstag, 12. April, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. —
Mitt=
woch, 13. April, abends 8½ Uhr: Familienbibelſtunde. — Donnerstag,
14. April, abends 6 Uhr: Jungſcharſtunde; abends 8. Uhr:
Jugendbibel=
ſtunde. — Karfreitag, vormittags 9 Uhr: Morgenwache; vormittags
10 Uhr: Kirchgang und Teilnahme am heiligen Abendmahl in der
Stifts=
kirche; abends 8 Uhr: Wie ſtehſt du zum Kreuz? — Samstag, 16. April,
nachmittags 3 Uhr: Jungſcharſtunde; abends 8 Uhr: Unterhaltung.
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 10. April, vormittags 10½ Uhr
in der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt (Eliſabethenſtraße):
Menſchen=
weihe=Handlung.
Montgs, abends 8½ Uhr, finden Einführungsabende ſtatt. (Joh.
Thielemann, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft). Näheres hierüber
nach dem Gottesdienſt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Gemeinde, Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
10. April, vorm. 110 Uhr: Andacht; „nachm. ½4 Uhr: Jugendbund;
abends 81 Uhr: Evangeliſation. — Freitag, abends 8½ Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Methodiſtengemeinde (Alexandraweg 8). Sonntag, 10. April,
nach=
mittags 3½ Uhr: Gottesdienſt. Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraßel7.
Sonntag, 10. April, vormittags 10 Uhr: Das Leiden Chriſti in ſeiner
Bedeutung für uns. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 5 Uhr=
Erſter Paſſionsvortrag: Das Kreuz zur Rechten Jeſu. —
Gründonners=
tag, 14. April, abends 8½ Uhr: Zweiter Paſſionsvortrag: Das Kreuz
zur Linken Jeſu. — Karfreitag, 15. April, vormittags 10 Uhr: Dritter
Paſſionsvortrag: Das Geheimnis des Kreuzes Chriſti. Hierzu ladet
freundlichſt ein: Prediger Conrad.
Chriſtliche Verſammlung, Waldſtraße 18. Sonntag, den 10. April,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 4½ Uhr: Verk. d. Wortes
Gottes. — Mittwoch, den 13. April, abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
— Freitag, den 15. April, vorm. 10 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann
herzlich willkommen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtr. 44 Palmſonntag, den
10. April, vorm. 10 Uhr: Predigt; abends 8 Uhr: Paſſionsfeier im
Mozartſaal, Schulſtr. 8 — Montag abend: Jugendverein. — Dienstag
abend: Singſtunde. Jedermann herzlich willkommen. Pred. Seuer,
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag (Palmarum) vorm.
9½ Uhr: Buß=Gottesdienſt. Pfarrer Paul. Kellekte für tie heſſ.
Diaſpora. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 5½ Uhr: Zweiter Gotesdienſt.
Pfarraſſ. Wolf. — Dienstag, 8 Uhr: Kirchengeſangverein. —
Donners=
tag, 8 Uhr: Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflege=Anſtalt. Gottesdienſt mit hl. Abendmahl.
Pfarraſſ. Wolf.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 10. April
(Palmarum. — Landes=Buß= und Bettag), vorm/ 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt; abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. —Montag: Jugendvereinigung.
Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traifa. Vorm. 10 Uhr: Hauptgovesdienſt;
vorm. 11 Uhr: Kindergotresdien d. Gr.; ½1 Uhr: Kindergottesdienſt
d. Kl.; abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. — Montag: E.J.G.
Mädchen=
abend. (Der Jungenabend fällt aus.) — Karfreitag. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt; abends
8 Uhr: Feier des hl. Abendmahls.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Palmſonntag (Buß= und Bettag),
10. April, vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kollekte für bedürftige
Gemeinden des Landes. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt (Entlaſſung
der Konfirmanden). Nachm. 3 Uhr: Schlußfeier der Kleinkinderſchule,
Abends 8 Uhr: Paſſionsgottesdienſt. — Dienstag abend:
Kirchengeſang=
verein.
Katholiſcher Gottesdiennt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 Uhr und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen (Palmſonntag): vormittags von 6 Uhr an
ſtunde für junge Mädchen; abends 8½ Uhr: Deklamatorium „Die Ge= Gelegenheit zur heiligen Beichte. 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. Generalkommunion
der Marianiſchen Jungfrauenkongregation. 9½ Uhr: Hochamt und
Predigt. Vorher Austeilung der heiligen Kommumon und
Palmen=
wveihe. Nachmittags 2 Uhr: Chriſtonlehre., 2½ Uhr: Andacht. 3 Uhr:
Spaziergang der Marianiſchen Jungfrauenkongregation. —
Werktags=
meſſe 7 Uhr. Mittwoch, 5 Uhr: Beichte. — Donnerstag, 7 Uhr:
Hoch=
amt mit heiliger Kommunion darauf Ausſetzung. 5 Uhr:
Schluß=
andacht. — Freitag, 8 Uhr: Zeremonien. 5 Uhr: Schlußandacht. —
Samstag, 6 Uhr: Weihen.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr:
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in
der heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion.
Rf
Vermissen Sie
noch einige Möbel in Ihrem Heim?
Stühle
Vertiko
Sofa
Schränke
Tische
Büfetts
Korbmöbel
Kommoden
und deren Inhalt und
Betten anderes mehr!
Sbttttte
Dann besuchen Sie uns unverbindlich.
Sie finden sicher, wasgeradeSiebrauchen
Ratenzahlung bis zu 18 Monaten
bei vernunftigen Preisen.
HAUSRAT
G. m. b. H.
Heidelberger Str. 122, Hi
Fahrrad=Emaillelack. Doſe v. 45.3 an empf.
Anton Fiſcher, Frankfurter r 12/14 (5827 a
Ein Posten fab
„Miele‟-Räder
für Damen und Herren, ganz besonders
preiswert abzugeben
Selten gunstige Gelegenheit
auch für Wiederverkäufer.
Müller & Ober
Darmstadt, Rheinstr. 39 (5848ids
Verkäufe
Meeite Hieche
umzugshalb, preisw
zu verkaufen ( 9633
Grafenſtraße 41, I.
Schlafzimmer
Herrenzimmer,
Speiſezimmer,
Schreibtiſch äußerſt
billig zu verkaufen.
R. UHLAND,
Hügelſtr 22, I. 73625
Gut erhaltenes
Genlſalnmer.
preiswert zu
verkau=
fen, anzuſehen von
5 Uhr nachmittags.
Reist,
Gardiſtenſt 16. (29623
Einfach 8, guterhalt.
Schlafzimmer
billig zu verk. (*9685
Anzuſ. Sonnt 13 ds.
Mts, vorm. ab 9 Uhr
Feldbergſtraße 88a
part. rechts.
Bettſtelle m.
Sprung=
rahm., Gasbadeofen,
Kinderwagen billig z.
verkaufen ( 9678
Teichhausſtraße 38
Wendeäf
Zugſpindel 155 mm
Spitzenhöhe, 1.40 m
Wangenlinge, 1,20m
Drehlänge, mit
aus=
nehmbarer, Wange,
glinſtig abzugeb. bei
Karl Schwebel,
Niedern=
hauſen (odenw / (9629
Automater
für 60 4 pro Stiick
zu verkaufen. Angeb.
unter A 161 an die
Geſchäftsſtelle (29597
Zum Oster-Fest
in aißter Unsmaßt
Damen-Strümpte- Herrensocken
zu daunsbanr mindriglten PPreaitn
Pheinsbaßei.
6075
!
Anfa=Sport=
Beiwagen
nur 60 km gefahren,
zur Hälfte d.
Tages=
preiſes zu verkaufen. 60-70m Leitungsrohr
Schwämmlein
gegenüber Kurhaus
Trautheim (96 2sg
Aquarium,
Spinn=
rad (Altertum), groß
Steintöpfe. Weck=
Saftflaſ hen billi zu
verk. Hügelſtr. 6, II.
(Ne48)
(½ Zoll), 2.
Gieß=
jeder=Ramſtadt, kannen (16 Ltr.) bil
abzug. Näh. Geſchſt.
0G6g)
Herren-
Markenrad
neu, billig zu verk
Saalbauſtraße 41
r Seitenb 1 (9707
Fin faſt neuer
Gas=
herd emailliert) zu
verkaufen
Heidelber=
gerſtr Bblo — 23881
Bl. Kinderwagen
billig zu verk. 79301
Bilgenroth,
Beſſungerſtr. ße 88½.
„Gut
erh. Gehrockanzl
billig zu verk (6l1
Kiesſtraße 89.
Heu u. Stroh
zu. verk Arheilgen,
Gr Felgesgaſſe Nr. 5.
0neg
Görlicke
Mädchenrad
zu verkaufen. Bauer,
Sch oßgartenplatz 67.
(*96221
Kompl
Pferdegeſchirr
1 Waſchkeſſel z verk
Näh. Geſchſt. 29641
TRUNPR-ISS
das Qualitäts-Motorrad
499 cm (4703a 5,5 PS.
Zahlungs- Erleichterung
auf Wunsch. Vertrieb für
Darmstadt undUmgebung
Pankratiusstr. 2½/. Tel. /6l3.
Heparaturen aller Iri.
Nummer 99
Samstag, den 9. Aprfl 1927
Seite 15
Sporh Shier und Tarnen.
* Fußball im Odenwaldkreis.
Vor Abſchluß der Verbandsſpiele. — Ein Rückblick.
Die Meiſterſchafts= bzw. Pokalſpiele im Odenwaldkreis ſind in das
Sttadium des Abſchluſſes getreten, ſo daß es jetzt — nachdem genaue
Zäffern vorliegen — angebracht erſcheint, noch einmal kurz den Endſtand
den Hauptklaſſen unſeres Kreiſes dem Leſer vor Augen zu bringen.
hner wäre zuerſt die Kreisliga zu nennen, die ihre Pokalſpiele bis
anf das Treffen Pfungſtadt-Lampertheim zum Abſchluß gebracht hat.
Der letzte Sonntag hat hier ebenfalls eine Klärung gebracht dergeſtalt,
dirß für den Platz des Erſten nur noch zwei Bewerber in Frage kommen:
Ellympia Lorſch oder Germania Pfungſtadt. Lorſch vermochte durch ein
Unnentſchieden (3:3) gegen Union Darmſtadt die Darmſtädter endgültig
aats ihrer Favoritenſtellung zu verdrängen und führt nunmehr die Ta=
Helle an. Pfungſtadt, das durch einen Sieg in Biblis ſich bereits am
Soonntag die Spitze hätte ſichern können, enttäuſchte ſeine Anhänger, da
dier funge Pfungſtädter Erſatzſturm es nicht verſtand, ſich Reſpekt zu
ver=
ſſihaffen und allzu ſcharfes Spiel der Einheimiſchen die Gäſte zuletzt
m utlos machte. Nachdem Pfungſtadt bis nach der Pauſe mit 1:0 geführt
htte, blieb Biblis bis zum Schluß mit 4:1 ſiegreich. — In Bürſtadt
trennten ſich der V. f. R. Bürſtadt und Sportverein Münſter nach
bei=
derſeits flottem und fair durchgeführtem Spiel mit 1:1, während
Aelympia Lampertheim in Griesheim gegen Viktoria mit 2:3 unterlag.
Heider muß hier wiederum gerügt werden, daß es manche
Vereinslei=
tingen immer wieder nicht für nötig halten, in ihren Anhängerkreiſen
gezieheriſch zu wirben. Letzten Endes iſt es nicht Zweck des Spieles,
draß der Gegner mit einigen Verletzten die Heimreiſe antritt, wie es
mun Sonntag geſchah. Die es angeht, werden es wiſſen. Hier muß noch
ſehr viel Aufklärungsarbeit und Selbſtbeherrſchung geübt werden, ſoll
gricht das Renommee der betreffenden Vereine allzuviel Schaden leiden.
Patſächlich ſind wir heute bereits ſo weit, daß ſich verſchiedene der
ülteren Vereine darüber einig ſind, auf beſtimmten Plätzen
u icht mehr anzutreten. Vielleicht nützt dies.
Die Tabelle der Kreispokalſpiele, zeigt nunmehr
fol=
wenden Stand:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Pkt.
18:9
Hokympia Lorſch
22:20
UTnion Darmſtadt
16:7
gußballverein Biblis
16:17
Wermania Pfungſtadt
12:14
18. f. R. Bürſtadt
13:15
SSportverein Münſter
9:15
MOlympia Lampertheim
Wiktoria Griesheim
15:29
Die Vorentſcheidung wird am 24. April fallen, wo Pfungſtadt
Turf eigenem Platze gegen Olympia Lampertheim antritt. Ein Sieg der
Wfungſtädter macht ſie dann mit Lorſch punktgleich, was ein
Entſchei=
hungsſpiel auf neutralem Platz zur Folge haben würde, dagegen würde
chon ein Unentſchieden Lorſch zum endgültigen Tabellenerſten machen.
Auch in der A=Klaſſe ſieht man jetzt klar, nachdem in beiden
KGauen nur noch je ein Spiel auszutragen iſt. Meiſterſchaft und auch die
böeiden letzten Plätze ſind vergeben, ſo daß die noch ausſtehenden Spiele
neine weſentlichen Veränderungen im Tabellenſtand ergeben können.
Der Gau Bergſtraße zeigt folgenden Schlußtabellenſtand:
Die Darmſtädter Eintracht vermochte ſich wohl am Sonntag durch
—in 2:2 gegen Eberſtadt einen Punkt zu holen, da aber Dornheim in
EMichelſtadt nicht antrat und den Einheimiſchen die Punkte kampflos zu=
Fielen, ſo konnten die Odenwälder noch die Eintracht überflügeln. Das
gioch ausſtehende Spiel Groß=Gerau—Eberſtadt iſt ohne Bedeutung.
Der kommende Sonntag wird in ſeinem Programm
ziem=
lich ſchwach ausfallen, da in Heſſen auf Grund eines uralten Geſetzes,
das ſportliche Veranſtaltungen mit Jahrmarktsrummel in einen Topf
wirft (zur Zeit der Schaffung des Geſetzes gabs in Deutſchland noch
keine Sportbewegung), Spielverbot herrſcht. Lediglich die
Auf=
ſtiegsſpiele der Kreismeiſter gehen weiter, da dieſe
außer=
halb heſſiſchen Gebietes ſtattfinden. Es treffen ſich:
F. C. 08 Mannheim—Sportvgg. Arheilgen,
Germania Friedrichsfeld-Pfalz Ludwigshafen.
Arheilgen trennte ſich im Vorſpiel mit 0:0 von ſeinem Gegner
Bringt dieſer am Sonntag keine beſſeren Leiſtungen auf wie im
Vor=
ſpiel, ſo iſt die Lage des Odenwaldkreismeiſters nicht hoffnungslos.
Da aber anzunehmen iſt, daß die Mannheimer daheim mit anderen
Leiſtungen aufwarten, wird man gut tun, ſeine Hoffnungen nicht zu
hoch zu ſchrauben. Daß das Ergebnis zumindeſt nur ſehr knapp
aus=
fallen wird, dafür wird die Arheilger Mannſchaft allerdings ſchon zu
ſorgen wiſſen. — In Friedrichsfeld darf man die Pfälzer, die bereits
im Vorſpiel mit 3:1 gewannen, als knappe Sieger erwarten.
Pol.=Sp.V.—V. f. R. Darmſtadt 1912.
Am vergangenen Mittwoch lieferte der V. f. R. ein Abendſpiel gegen
die Schutzpolizei Darmſtadt, welches 3:1 für die Polizei ausging. Die
junge V. f. R.=Mannſchaft lieferte den Poliziſten ein gutes Spiel. Das
etwas robuſte Spiel ſoll, wie uns jetzt mitgeteilt wird, am Schluſſe
aus=
geartet ſein. Leider waren wir nur Zeuge der erſten Spielhälfte, ſo
daß wir uns jeder Stellungnahme dazu enthalten müſſen.
Eintracht—V. f. R. Darmſtadt.
Am Samstag abend um 5 Uhr treffen ſich zu einem Abendſpiel
Eintracht Darmſtadt und V. f. R. Darmſtadt auf dem
Ein=
trachtplatz. Beide Gegner haben in den Verbandsſpielen die Klingen
oft gekreuzt und ſich immer einer anſtändigen Spielweiſe befleißigt,
was auch fernerhin der Fall ſein ſollte. Da der Sonntag in Heſſen
Spielverbot hat, ſteigt dieſes Spiel am Tage vorher. — Am Sonntag
fährt die V. f. R.=Mannſchaft auswärts, und zwar ſpielt ſie mit zwei
Mannſchaften in Frankfurt gegen den B=Meiſter Norden=Nordoſt 1923
Frankfurt.
Handball.
Herausforderungskampf: Sportverein Darmſtadt 98 (2. Mannſchaft)
gegen Sportverein 98 (Liga).
Noch vor Monaten hätte man es als vermeſſen bezeichnen müſſen,
wenn die 2. aktive Mannſchaft der 98er ihre 1. Mannſchaft zu einem
Kampf herausgefordert hätte; damals war die Spielſtärke der beiden
Mannſchaften noch zu wenig ausgeglichen, um die Begegnung dieſer
Spieler irgendwie intereſſant geſtalten zu können. Anders heute:
Ge=
rade die 2. Mannſchaft hat es in den letzten Monaten verſtanden, ihre
Spielſtärke derart zu fördern, daß ſie heute in techniſcher Beziehung als
wirklich gut bezeichnet werden kann. Die äußeren Erfolge in vielen
ſchweren Spielen, ſo z. B. gegen die 1. Mannſchaft von V. f. R.
Mann=
heim, Germania Wiesbaden, haben das Selbſtvertrauen dieſer
Mann=
ſchaft derartig geſtärkt, daß ſie erſt am letzten Sonntag in einem
voll=
kommen überlegen durchgeführten Spiel ihren bisher ſtärkſten
Wider=
ſacher mit 8:1 Toren das Nachſehen geben konnte. Wohl jeder, der dieſes
Spiel geſehen hat, wird überzeugt davon ſein, daß die 2. Mannſchaft
des Sportvereins etwas kann, und daß trotz körperliſter Unterlegenheit
ein Spiel gegen die Ligamannſchaft nicht zu einer einſeitigen Sache der
Letztgenannten werden wird.
Für die ſüddeutſche Meiſtermannſchaft bedeutet dieſe uerwartete
Herausforderung eine willkommene Gelegenheit, jetzt kurz vor Beginn
der Endſpiele um die deutſche Meiſterſchaft noch einmal die Kräfte zu
ſammeln und zu proben. Die Ligiſten, die ſeit dem Endſpiel in Fürth
vor drei Wochen die Zeit nur zum Trainieren benutzt haben, werden in
dieſem Spiel zu demonſtrieren haben, daß in der Ruhezeit ihre Form
nicht gelitten, ſondern ſich gebeſſert hat. Dieſes Spiel wird, zumal es
von beiden Mannſchaften in der beſtmöglichſten Beſetzung beſtritten wird,
darüber Aufſchluß geben können, ob unſer ſüddeutſcher Meiſter
tatſäch=
lich in den Endſpielen, die am 24. April beginnen ſollen und die
voraus=
ſichtlich in der Vorrunde dem Sportverin 98 die Vergünſtigung eines
Spieles auf eigenem Platz gewähren, Ausſicht auf Erfolg hat.
In Anbetracht der Umſtände, daß die 2. Mannſchaft
ſelbſtverſtänd=
lich von dem unbedingten Willen, beſeelt iſt, in dem Spiel ein möglichſt
günſtiges Reſultat zu erzielen, und daß andererſeits die 1. Mannſchaft
im Hinblick auf die zukünftigen ſchweren Spiele alle Urſache hat, den
Kampf ernſt zu nehmen, wird das Spiel zweifellos intereſſant werden.
Wenn wir alſo den Beſuch des Spieles empfehlen, ſo tragen wir nur
der ſportlichen Bedeutung des Spieles, das heute (Samstag) nachmittag
6 Uhr auf dem Platze am Böllenfalltor zum Austrag kommt, Rechnung.
Motorſport.
Anfahrt des H.M.C.
Den Auftakt zur diesjährigen Motorſportſaiſon bildet die aur
Sonntag, den 10. April, mittags 2 Uhr, beginnende Anfahrt des
Heſſiſchen Motorſportklubs A. D.A.C. An dieſer Anfahrt beteiligen ſich
ſämtliche Mitglieder nebſt Freunden des H.M. C. Die ſtattliche Anzahl
der Motorräder und Autos dürfte ſchon am Startplatz, wie auch die
geſchloſſen, ſtreng diſziplinierte Fahrt durch die Stadt dem Publikum
einen intereſſanten Anblick gewähren. Daß die Mitglieder des H.M.C.
beſtrebt ſind, den ſchönen Motorſport auch in dieſem Jahre auf alter
Höhe zu halten, beweiſt ſchon das bereits feſtgelegte Sportprogramm,
worunter unter Zuverläſſigkeits= und Geſellſchaftsfahrten auch das
Rennen „Rund um Kranichſtein” zu finden iſt. Die ſchon jetzt zahlreich
einlaufenden Anfragen von auswärtigen prominenten Rennfahrern laſſen
erkennen, daß in Motorſportkreiſen gerade für dieſes Rennen
lebhaf=
tes Intereſſe vorhanden iſt. Falls behördlicherſeits keine Bedenken
vor=
liegen, wird vor Darmſtadts Mauern ein erſtklaſſiges Motorradrennen
auf der Landſtraße ſich abrollen.
Die Anfahrt beginnt am 10. April, mittags 2 Uhr, am Café Oper
und führt die Teilnehmer durch die Rheinſtraße nach Groß=Gerau,
Lan=
gen mit dem Ziel Meſſel. Hoffen wir, daß der Wettergott mit den
Motorſportlern ein Einſehen hat und ihnen einen regenfreien Tag
ſchenkt.
Kegeln.
Sportwoche der „Zwölfer” T. G.D. 46.
An Höchſtleiſtungen wurden am 7. April erzielt:
1. Ehrenbahn: Hermann (Konkordia) 60, Meier (Konkordia) 55, Haver
(Batzer) 54.
2. Induſtriebahn: Thümmel (K.K. 1911) 31. Sattler=Eberſtadt 27.
Rieg=
ler (Sportkegler) 27, Seibert (Einzelmitglied) 26.
3. Werbebahn: Braun (Batzer) 30, Thümmel (K.K. 1911) 28. Breu, Alohs
(Einzelmitglied) 27.
4. Damenbahn: Frau Flickinger (D.Kl. Elfer) 17.
Großkampftag im Berliner Sportpalaſi.
Vor etwa 3000 Zuſchauern fanden am Freitag abend im
Berliner Sportpalaſt internationale Boxkämpfe ſtatt, die
über=
raſchende Ergebniſſe zeitigten. Der Hamburger Sahm mußte
von dem Belgier Geeraers eine klare Punktniederlage
hin=
nehmen, denn Sahm konnte gegen Schluß das Punktplus des
Belgiers nicht mehr ganz aufholen. Ein ſehr ſchnelles Ende
nahm der Kampf Ernſt Roeſemann (195) gegen den
Süd=
franzoſen Barryc (180). Der Deutſche legte ein ſehr flottes
Tempo vor, und ſein rechter Aufwärtshaken brachte Barrcy für
die Zeit zu Boden. Eine ebenſo angenehme Enttäuſchung brachte
der deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Max Schmehling
(161) im Kampf gegen den Franzoſen Francis Charles (158).
Schmehling bewies, daß er zu unſeren größten Hoffnungen zählt.
Charles mußte in den erſten ſieben Runden wiederholt bis 7 zu
Boden, in der achten Runde wurde er erneut mit einer ſchweren
Schlagſerie Schmehlings zugedeckt und entging dem endgültigen
k. o. nur dadurch, daß ihm ſeine Sekundanten das Handtuch
zu=
zuwarfen. Im letten Kampf trafen ſich Hermann Herſe und
der belgiſche Neger Joe Ralph. Trotz aller Anſtrengungen
gelang es Herſe nicht, einen vollen k. o.=Sieg zu landen. Bei
dem guten Deckungsvermögen ſeines Gegners mußte er ſich mit
einem Punktſieg begnügen.
Kleine Anzeigen an und Verkäufe uſw.)
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
die weiteſte Verbreitung . ..
Immobilien-
Verkauf:
Hotel in Heidelberg, direkt am Neckar, Preis
4100000 ℳ, Anzahl. 40 00 ℳ. Hotel=
Reſtau=
rant mit 14 möbl. Zimmern, gr. Saal u.
Garten, ſämtl. Inventar (Kurort), 36 000 ℳ,
Anzahl. 15000 ℳ Haus mit Wirtſchaft,
großer Ort im Odenwald, altbekanntes
Geſchäft, 35 000 ℳ, Anzahl. 8—10 000 ℳ.
Hotel=Reſtanrant a. d. Bergſtr., zirka 12
möbl. Zimmer, 3 Gaſtzimmer, Garten,
ſämtl. Inventar, 80000 ℳ, Anzahl. 10000ℳ.
Haus mit Wirtſchaft in Kreisſtadt (
Brau=
eret=Ausſchank”, neu zu eröffnen. 38 000 ℳ,
Anzahl. 15000 ℳ. Haus mit Wirtſchaft,
großer Ort, 16000 X, Anzahl. 6000 .
Bahnhof=Hotel, Pfalz, 14 Zimmer,
neu=
zeitlich hübſcher Bau, ſämtl. Inven ar,
50 000 ℳ, Anzahl 15000ℳ. Haus mit
Wirtſchaft und Apfelweinkelterei,
Unter=
franken, prima Geſchäft, 36 000 ℳ, Anzahl.
8000 ℳ. Haus mit Wirtſchaft, groß Ort,
Strecke Worms, 52 000 ℳ; Wirtszimmer,
Nebenzimmer, 1 großer u. ein mittl. Saal,
Kegelbahn, ſämtl. Inventar, Anzahl 15 bis
20 000 ℳ, zu verkaufen. — Näheres
Immobilien=Dingeldein
nur Landwehrſtraße 39, part. Tel. 2067
8—12 nnd 2—6 Uhr.
Nur ernſtliche Reflektanten wollen ſich
6130
melden.
Billiges Wohnhaus in Bensheim
mit freiwerdender 5 Zimmerwohnung zum
Preiſe von 12000.— Mk. bei einer
An=
zahlung von 6000.— Mk. zu verkaufen.
Näheres durch: (116095
WOLFF, MOOS& Co., Immobilien
Bensheim a. d. B.
Dreiſtöchiges
Wohnhaus
in ſchönſt. Lage
Darm=
ſtadts (gegenüber dem
Herrngarten), unter
günſtig. Bedingungen
zu verkaufen
Anzah=
lung 10—15 000 RM.
Angebote u. A 118
an die Geſchäftsſtelle
erbeten 5997fsg
Haus
in Eberſtadt, 7 Zimm
und Küche,
Neben=
gebäude, Garten,
be=
ziehbar, ſof zu verk.
Nur dch. L Rothermel.
Immobilienbüro,
Eliſabethenſtraße 35.
ſüdl. Hein=
Haus richſtraße, b.
8000 ℳ Anz. zu kauf
geſ. Angeb. u. A 193
an die Geſchſt (*.9674
Mittl. Wirtſchaft
mit Wohnung
auch in Umgebung
zu mieten geſucht
Ang. u. V. M1. 640 an
Rudolf Moſſe, Mannheim
(1 5998)
900 M.
bis 700 Mk. gegen
mehrfache Sicherheit
u. hohe Zinſen, evtl.
monatl Abzahlung zu
leihen geſucht *963‟
Angebote u. A 180
an die Geſchäftsſt.
Immobilien
Haus 9646
Nähe arkt, mit
Hof und Stallung,
4500 ℳ, 1000 ℳ
Miet=
eingang, ſof we en
Wegzug zu verk Näh
durch L. Rothermel,
Immobilienbüro,
Eliſabethenſtraße 35
Im Zentr. 4AU8
unbel., mit gutgeh
Lehen mittelgeſch u
fr. Wohn f. 10000 ℳ,
7000 ℳ Anzahlg
um=
ſtändeh, ſof. zu verk
Ang unt. A 181 an
die Geſchſt. (*9681
I. und I. Hppolelen 4ars
G. Ebert, Darmſtadt, Hügelſtr. 75, Tel. 1117
Oypotheken
durch
Hans Schmähling
Rheinſtraße 14 (1316a) Telephon 314
lch beteilige mich tätig mit
Reichsmark 10—15000
an solidem rentablen Unternehmen.
Gefl. Angebote unter Z 218 an die Ge-
(5756gms
schäftsstelle.
Gilligste
Hauswasche
Geguem
Ciegant
Mrsatttt
Der
Sstene fakar
Deutsches
Fabrikat
OÜberatt
zu haßen
DRODRN RELE
Rodac-Handweberei
Zur unverbindlichen
Besich-
tigung ladet freundlichst ein
Stiftstraße Nr. 3, I. - Telephon 2oo6
Geöffnet von 9—r2 und 3—6 Uhr
DORA BROCKMEVER
VERTRETERIN
FüRDAS OSTERFEST
finden Sie praktische Geschenke, wie
. 9.50
Elektr. Bügeleisen, kompl..
Kochtöpfe
von 13.90 an
Foen (Haartrockenapparat . . . 29.25
45 00
Kaffeemaschinen".
22.50
Brotröster . . .
13.80
Heizkissen . .
.. . . von 9.00 an (6143
Rauchverzehrer.
mein Schaufenster
Beachte
Schulstraße 6
L. Lange
Schulstraße 6
Dirki Pllo m der schwarzen Dose.
Die einzigartige Zusammensetung
der Pilo-Daste Ist von
froppleren-
dem Einfuß auf das Leder. Sebon
nach meormaliger Verwendung von
Dilo werden Sie feststellen, daß das
Ledereine Geschmeidigkelterlangt
Oat, dle Doße Widerstandskraft
ge-
dbrlelstet.
Die Glanzwirkung der Pilo-Paste
Überrascht selbst den Facdmann.
Einige leleßte Bütstenstrieße und
Hücbtiges Nasbpolieren genügen.
um tedem Sepug den berügmten
tiefsebwarzen Pilo-Lack-Glanz zu
geben, der allen Witterungsen.
Hüssen troßt.
Sie wollen dceß aueb mülgelos Iöre
Sebubepflegens Derlangen Sie
des-
balb ausdrücklieh das unerreicßte
Edelprodukt
Anfngde
1
in derschwarzenlese
Darlehen
prompt dch. G. Ebert,
Darmſt., Hügelſtr. 75,
Telefon 1117. (4916a
Beſte Referenzen!
Unterricht
Ruſikſchule
Elſe Hochſtätter
chnſerv. ausg.
Pianiſtin
Schulſtraße 15, II.
Anfangsgr. u.
künſt=
eriſche Ausbildung
Klavier, Theorie
Einz lunterricht
Honorar mäßig /563Ja
Arla Renz,
Heinrich=
ſtr. 18, Abſolventin d.
Münchener Alkademie
(Staatsexamen”,
er=
teilt Violinunterricht
für Anfän er u Vor
geſchrittene. (*9313ms
1a Laute u. 1,
Bio=
line ſpottbill. zu
ver=
kaufen Daſ. gründ
lichen Unterricht.
Heinheimerſtr 32, I. I.,
bei Kraft. *9609
Wer ert. 13j. Knaben
Gitarre=Unterr. 2 Ang.
n. Preisang. u. A138
a. d. Geſchſt. (*9553
Friſche, große
Ailok Aief
das Stück B2
akob Rathgeber
Telephon 1018
Markt 3
Nummer 99
Bauttf
Börſe und Geldmarkt.
Das wichtigſte Ereignis der verfloſſenen Börſenwoche iſt wohl die
Einführung der fünfprozentigen Reichsanleihe von 1927 zur Berliner
und den meiſten Provinzbörſen geweſen. Leider waren mit dieſer
Ein=
führung Begleiterſcheinungen verbunden, die in der Oeffentlichkeit
un=
liebſames Aufſehen erregt haben. Es iſt gewöhnlich nicht üblich, daß
eine feſtverzinsliche Anleihe ſchon am Tage nach der Aufnahme der
Börſennotiz im Kurſe abſinkt. In dieſem Falle handelt es ſich noch dazu
um ein exponiertes Papier. Die Gründe für das ſtarke Angebot in
dieſer Anleihe ſollen hier nicht des näheren unterſucht werden. Gewiß
mögen ſie zum Teil darin gelegen haben, daß die Ausſtattung dieſer
Reichsanleibe keinen Anreiz zu einer beſondeven Intereſſennahme des
Publikums bietet und der Entwicklung des Geld= und Kapitalmarktes
vielleicht etwas vorauseilt. Seit der Auflegung der Anleihe haben die
Zinsſätze in Deutſchland wieder eine Anſpannung erfahren, die erſt
in den allerletzten Tagen wieder leicht nachließ. Eine gewiſſe
Ueber=
ſchätzung der inneren Kraft des Geld= und Kapitalmarktes ging ja ſchon
aus dem Verlauf der Zeichnungen hervor. Die Qualität der
Reichs=
anleihe als Anlagepapier ſoll ſelbſtverſtändlich nicht angezweifelt werden.
Dagegen erſcheint doch die Frage berechtigt, ob nicht die Unterbringung
ſofort nach der entgegenkommenderweiſe vorgenommenen einprozentigen
Diskontermäßigung der Reichsbank etwas eilig ſtattfand, und zwar ohne
das Moment eines Kursrückſchlages bei einer Verringerung der
Geld=
flüſſigkeit und einem Anziehen der Landeszinsſätze genügend in
Rech=
nung zu ſtellen. Wie man jetzt hört, hat das Reichsfinanzminiſterium
aus dem Erlös der Emiſſion von vornherein einen größeren
Inter=
ventionsfonds abgezweigt und zurückgeſtellt, der bereits am erſten Tage
der Börſennotiz angegriffen werden mußte. Nachdem ſich die Situation
nun aber einmal in der vorliegenden Weiſe geſtaltet hat, kann man es
verſtändlich finden, wenn das Finanzminiſterium den Kurs nach der
Marktlage regulieren will, anſtatt einen künſtlichen Interventionskurs
aufrecht zu erhalten. Ob dieſer aus Angebot und Nachfrage reſultierende
Kurs mit 91 Prozent bereits erreicht iſt, wird ſich erſt zeigen müſſen.
Die Effektenbörſe, die ſich zunächſt durch die Vorgänge bei der
Notie=
rung der 5prozentigen Reichsanleihe ſehr verſtimmt zeigte, iſt inzwiſchen
durch die ſeit dem Mittwoch am Geldmarkt feſtzuſtellende ſtarke
Er=
leichterung wieder in die Hände der Hauſſiers geraten. Allerdings hat
der Wochenbeginn teilweiſe ſcharfe Baiſſetage gehabt, die aber
ſchließ=
lich ebenſo wie in den Vormonaten von den Großkäufern dazu benutzt
werden, ſich „billig” mit Ware zu verſorgen. Auffallende ſtändige
Auf=
käufe finden nach wie vor in verſchiedenen Montanaktien und
Elektro=
papieren, Oſtwerke, Schultheiß. Mitteldeutſche Kreditbank, Hamburg=Süd
uſw ſtatt, was die Börſe zu den verſchiedenſten Kombinationen
Ver=
anlaſſung gibt. Es kann ſich bei dieſen Anſchaffungen nur teilweiſe um
die Glattſtellung von Baiſſeengagements handeln, während das Motiv
der Hauptkäufe bisher nicht bekannt geworden iſt. Die Baiſſiers haben
damit in dieſen Tagen erneut die Erfahrung machen miſſen, daß trotz
der durchſchnittlich ſehr geringen Rendite an den Aktienmärkten mit
Baiſſeoperationen kein Verdienſt zu erzielen iſt. Tatſächlich lauten die
Nachrichten aus der Wirtſchaft, namentlich dem Rheinland, neuerdings
faſt durchweg nicht ungünſtig. Insbeſondere dokumentiert das
indu=
ſtrielle Rheinland ſeine zuverſichtliche Anſchauung über die
wirtſchaft=
liche Situation ſchon dadurch, daß es ſtändig bedeutende Aktienpoſten
weſtdeutſcher Unternehmungen an der Börſe aufnimmt.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. April.
Tendenz: Knapp behauptet, Harpener ſehr feſt. Angeſichts des
be=
vorſtehenden Wochenſchluſſes und der kommenden Feiertage hielt ſich die
Börſe heute etwas mehr zurück, ſo daß die erſten Kurſe keine beſonderen
Veränderungen auſwieſen. Nur in den Aktien der Harpener Bergbau
A. G. entwickelte ſich eine ſehr lebhafte Nachfrage, die ein ſtetiges
An=
ziehen des Kurſes zur Folge hatte. Die erſte Notiz für Harpener war
daraufhin 8 Prozent gegenüber dem geſtrigen Abendbörſenkurs erhöht.
Die Mitteilungen der Generalverſammlung der Harpener Bergbau
haben einen ſehr guten Eindruck gemacht und veranlaßten Käufe in
die=
ſem Papiere, die Steigerung dürfte aber in der Hauptſache auf Käufe
der Verwaltung der Harpener Bergbau A. G. ſelbſt zurückzuführen ſein.
Die anderen Verſionen von Intereſſenkäufen der Hibernia bzw. des
preu=
ßiſchen Staates in Harpener werden ſtark angezweifelt, ebenſo die
Mut=
maßungen, daß der Farbenkonzern hinter den Intereſſenkäufen ſtände.
Während die erſten Notizen für die Mehrzahl aller Marktgebiete
über=
wiegend kleine Kursverluſte brachten, wurde die Tendenz im Verlaufe
etwas feſter durch das Beiſpiel der Aktien der Harpener Bergbau A.G.
Der Chemiemarkt zeigte wieder wenig Widerſtandskraft, feſt blieben
dagegen aber die Aktien der Bauunternehmungen, die bis zu 3 Prozent
gewannen. Auch für Banken beſtand etwas größeres Intereſſe. Deutſche
Anleihen blieben vollkommen vernachläſſigt, von ausländiſchen Renten
aber Türken, beſonders Anatolier, feſt, auf die vorausſichtliche
Wieder=
aufnahme der Verhandlungen über die Anatolierbahnen.
Später ließ das Geſchäft ſtark nach, die Kurſe konnten ſich aber
ziemlich behaupten. Harpener erfreuten ſich aber unverändert großer
Nachfrage und zogen nach der erſten Notierung noch um weitere 5
Pro=
zent an, ſo daß ſich ein Geſamtkursgewinn von 13 Prozent ergibt.
Rhei=
niſche Braunkohle und Ilſe Bergbau folgten als einzige Papiere der
Aufwärtsbewegung der Harpener=Aktien mit einer Steigerung von faſt
6 Prozent. Tägliches Geld 4½ Prozent.
Die Abendbörſe war äußerſt geſchäftsruhig und tendenzmäßig
weiter abgeſchwächt, wobei ohne beſondere Bewegungen die niedrigen
Schlußkurſe der Mittagsbörſe noch unterſchritten wurden.
Ablöſungs=
rente 25,75, Harpener 274,5, Phönix 142, Mannesmann 219,25,
Rhein=
braun 331, Rheinſtahl 244, Riebeck 179, Dresdener Bank 198,5,
Commerz=
bank 222, Danat 290, Nordd. Lloyd 149,5, A. E. G. 175, Farbeninduſtrie
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Bank el. W.. .
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan ..
Bremer Wolle. . . .
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen
Deutſch.=Nied. Tel.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. ..
Donnersmarckhüte . .
Dynamit Nobel..
Elektr. Lieferung.
J. G. Farben ..
R. Friſter. . . .
Gaggenau Vorz.
Gelſenk Gußſtahl. . .
G. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen. .
Han Maſch. Egeſt.. .
Hanſa Dampfſchf.. . .
Wien D.=Oſt.abg.
Prag. . . . . . . ."
Budapeſt( Peng”
Fapan. . .
Rio de Janeiro
Sofia ..
Fugoſlavien ..
Konſtantinopel
Liſſabon ..
Danzig ..
Athen.
Ranada.
74.77 Uruguav. . . . . .
Der Beſtand an Reichsfilber= und Reichspfennigmünzen in den
deut=
ſchen Münzſtätten bis Ende März 1927. In den deutſchen Münzſtätten
waren bis Ende März 1927 vorhanden: 293 265 604 Einmarkſtücke, für
8 421 280 RM. Fünfmarkſtücke. An Reichspfennigmümzen ſind vorhanden
für 2 794 979 RM. Einpfennigſtücke, ſür 5 000 000 Zweipfennigſtücke, für
N7 681 758 RM. Fünfpfenmgſtüicke, für 56 954 947 RM.
Zehnpfennig=
ſtücke und für 109 833 865 RM. Fünfzigpfennigſtücke.
Samstag, den 9. April
321, Siemens u. Halske 297, Wayß u. Freytag 192, Zellſtoff Waldhof
275, Holzverkohlung 88, Ver. Chem. Induſtrie 131,75, Goldſchmidt 155.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 100,75, gegen New York 4,8570, gegen
Holland 12,14, gegen Madrid 27,38, gegen Zürich 25,25½, Pfunde gegen
Mark 20,/49½, Dollar gegen Mark 4,21½.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 8. April.
Bei ruhigerem Geſchift eröffnete die Börſe nicht ganz einheitlich.
Die bevorſtehende Medioliquidation und die danach erfolgende
mehr=
tägige Unterbrechung des Börſengeſchäftes durch die Feiertage ſcheinen
jetzt langſam leichte Olattſtellungen und Gewinnſicherungen zu
veran=
laſſen. Mansfelder verloren auf die Dividendenermäßigungen 4 Proz.
Die Grundſtimmung war trotz dieſer Situation nicht ungünſtig und
ins=
beſondere für Kohlenaktien recht freundlich. Starke Beachtung fanden
Harpener auf die Ausführungen in der Hauptverſammlung dieſer
Ge=
ſellſchaft, Rheiniſche Braunkohlen und Rheinſtahl. Auch Glanzſtoff
zogen mit 625 um etwa 10 Prozent an, da die Mitteilungen über die
Ausſichten gelegentlich der Hauptverſammlung heute ginſtig lauteten.
Im ganzen zeigte ſich jedoch an den Aktienmärkten eine gewiſſe
Müdig=
keit. Die Lage am Geldmarkt erfuhr eine weitere Entſpannung. Für
Tagesgeld wurde ein Satz von 4—5 und für Monatsgeld von 6½ bis
73 genannt. Bei der Medioprolongation werden die Forderungen für
Reportgelder mit 734 unverändert bleiben. Im Deviſenverkehr zog der
Dollar gegen die Reichsmark an. Das engliſche Pfund ſtellte ſich, wie
bisher auf 4,8565. Oslo notierte mit 18,80 ſchwächer, dagegen erholte
ſich der rumäniſche Lei mäßig auf 3,21. Mailand befeſtigt 1006/s.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Aufmerkſamkeit der
Speku=
lation faſt ausſchließlich auf Harpeneraktien und andere Kohlenwerte
konzentriert. Vermutlich fanden außer den Meinungskäufen auch weitere
Anſchaffungen von beſonders intereſſierten Kreiſen ſtatt, durch die der
Harpener=Kurs eine Heraufſetzung von insgeſamt 11,5 Prozent erfuhr.
Die konvertiblen Fonds der Harpener Bergbau A.=G. konnten wegen
zu umfangreicher Nachfrage heute überhaupt nicht zur Notiz gelangen.
Bekanntlich haben dieſe Fonds ein Umtauſchrecht auf den Aktien. In
der Mitte der zweiten Stunde bröckelte das Niveau dann allgemein ab,
und zwar auch in den ſtark bevorzugten Einzelpapieren. Verſtimmend
wirkte vor allem der abermalige Rückgang des Kurſes der 5prozentigen
Reichsanleihe auf 90,25. Die Abſchwächung hatte aber nur einen
vor=
übergehenden Charakter, indem es gegen Schluß der Börſe wieder zu
einer allgemeinen Befeſtigung kam.
Privatdiskont kurze Sicht 4½, lange Sicht 42/s. Die Nachbörſe
ge=
ſtaltete ſich luſtlos und ſchwächer. Gegenüber den amtlichen
Schluß=
notierungen bröckelte das Niteau allgemein um ½—3 ab. Wie man
hörte, ſoll die kleine Maklerſpekulation Entlaſtungsabgaben in
Vor=
bereitung der Medio=Liquidation vorgenommen haben. Man hörte
gegen 2.30 Uhr u. a.: J.=G. Farbeninduſtrie 321, Siemens 296, AEG.
175,25, Schuckert 190,25, Rheinſtahl 243,75, Harpener 274,5—275,
Ver=
einigte Stahlwerke 151,75, Phönix 141,75, Maunesmann 219, Rheiniſche
Braunkohlen 330, Vereinigte Glanzſtoff 615—617, Hapag 151, Nordd.
8. 4.
252.—
115.—
218.5
29.—
142.—
185.5
89.5
102.5
376.—
150.—
222.—
134.5
112.75
97.75
142.—
132.75
165.
188.5
155.75
62.5
56.—
74.—
258.75
59.30
12.5 12
73.70
2.066
0.496/ 9.498
3.05
2.152/ 2.162
2:. 535
81.85
5. 68
4.225
4.285/ 4.295
Vom ſüddeutſchen Weinbau.
Es wird uns mitgeteilt: Nu ſind die Befürchtungen des deutſchen
Weinbaues doch bewahrheitet worden: In dem neuen deutſch=
franzöſi=
ſchen Handelsproviſorium wurde Frankreich ein Einfuhrkontingent von
70 000 Hektoliter Weine gegen den gleichen Zollſatz wie er Italien und
Spanien gewährt wird, zugeſtanden. Der Weinbau erhebt gegen eine
ſolche Nichtberückſitigung ſeiner Notlage und ſeiner Bedürfniſſe ſchärfſten
Proteſt. Würde bei dem endgültigen Handelsvertrag eine ſolche
Rege=
lung übernommen werden, ſo würden die Folgen für den deutſchen
Weinbau vernichtend ſein.
Im Rheingau iſt der freihändige Verkauf nicht von beſonderem
Belang, da meiſtens nur kleinere Abſchlüſſe getätigt werden. Bei
ruhi=
gem Geſchäftsgang koſteten zuletzt in Lorchhauſen 1925er Weine 650 bis
700, in Lorch 700—1000 Mk. per Halbſtück. Auch 1926er Weine wurden
verſchiedentlich abgeſetzt, wobei ähnliche Preiſe genannt wurden. Die
Vernichtungsarbeiten in den ſeuchenbehafteten Weinbergen in
Hallgar=
ten ſind noch nicht wieder aufgenommen worden. Die Winzer haben an
den Oberpräſidenten die Bitte gerichtet, das
Radikalvernichtungsver=
fahren ſolange einzuſtellen, bis die ganze Entſchädiungsfrage geregelt iſt.
Im Rheinheſſiſchen verkaufte man Alzeyer 1925er zu 1325.
1926er zu 1300 Mk. pro Stück. Auch hier iſt das Weingeſchäft
weſent=
lich ruhiger geworden. Albig verkaufte zu gleichen Preiſen, Armsheim
verkaufte 1924er zu 1350 und 1926er zu 1250—1270 Mk. ie Stück. Der
Rebſchnitt wacht gute Fortſchritte.
In der Rheinpfalz iſt das freihändige Geſchäft faſt vollkommen
zum Erliegen gekommen. Der Handel bemüht ſich, ältere Weine zu
be=
kommen, die dann gut bezahlt werden. Die Weinverſteigerungen gehen
fernerhin gut. Auf dem am 1. April abgehaltenen Grünſtädter
Wein=
markt erzielten 1925er Weißweine 1200—1330—1040—1050, 1926er
Weiß=
weine 1160—1010—1060—1250—1280—1230—1310—1560. 1926er
Portu=
gieſer Weißkelterung erzielte 820—940, Rotkelterung 810—840 RM. An
der Oberhaardt wurden kleinere Sachen aus dem Jahrgang 1926 ſchon
zu 850—950 abgeſetzt, mittlere aber nicht unter 1000 Mk. An der
Mit=
telhaardt koſteten 1926er Weißweine 1450—2000, die Unterhaardt gab
ſolche zu 1100—1350 ab, alles die 1000 Liter. In den Weingärten
be=
ginnen manche Reben bereits zu „tränen”. Auch das Kammern wurde
vielfach ſchon beſorgt, ſonſt iſt man mit dem Schneiden der Rebem
be=
ſchäftigt.
An der Nahe kann der Rebſchnitt im allgemeinen als erledigt
betrachtet werden. Das Anbinden der Reben iſt im Gange. Im
frei=
händigen Weinhandel herrſcht kein beſonderes Leben. Einzelne
Ver=
käufe nannte man zu 1200—1400 Mk. pro Stück.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Phönix A. G. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Düfſeldorf. In der
A. R.=Sitzung der Phönix A. G. für Bergbau und Hüttenbetrieb gelangte
die Bilanz per 31. März 1927 mit Gewinn= und Verluſtrechnung für
das am 31. März 1927 abgelaufene Zwiſchengeſchäftsjahr zur Vorlage
und Beſprechung. Die Bilanz ſchließt auf beiden Seiten ab wit
267 027 146 RM. und weiſt einen buchmäßigen Ueberſchuß für die
Berichtszeit von 6 603 010 RM. aus. Hierzu tritt der Gewimvortrag
aus 1925/26 1 273962 RM., ſo daß der Geſamtreingewinn ſich auf
7 876 972 RMM. ſtellt. Es wird der am 30. April in Düſſeldorf
ſtattfin=
denden v. H.V., wie bereits angekündigt, die Ausſchüttung einer
Divi=
dende von 3 Prozent für das Zwiſchengeſchäftsjahr vorgeſchlagen
werden.
Dividendenſchätzungen im Konzern der J.=G. Farbeninduſtrie. Die
zum Konzern der J.=G. Farbeninduſtrie gehörigen Wallendorfer
Kohlen=
werke A.=G. in Halle bleiben, nach Blättermeldungen, wieder
dividenden=
los.. Dagegen wird die zum gleichen Konzern gehörige Dörſtewitz=
Ratt=
mannsdorfer Braunkohlen=Induſtrie A.=G. die Dividendenzahlung wieder
aufnehmen. Die Dividende iſt mit 8 Prozent (9) zu erwarten.
Ph. Holzmann A.G., Frankfurt a. M. Der A.R. beſchloß, für 1926
eine Dividende von 12 Prozent der G.V vorzuſchlagen, worin die
ange=
kündigte Entſchädigung (5 Prozent) der Aktionäre für den vorjährigen
Dividendenausfall enthalten ſein ſoll.
Miag, Mühlenbau und Induſtrie A. G., Frankfurt a. M. Die G. V.,
in der 1 Vorzugsaktionär mit 10 000 Stimmen und 20 Stammaktionäre
mit 493 393 Stimmen vertreten waren, erledigte debattelos die
Regula=
rien, die u. a. die Verteilung einer Dividende von 7 Prozent auf die
Vorzugsaktien und von 10 Proz. auf die Stammaktien vorſehen. Vom
Vorſtand Dr. Greffenius wurde ausgeführt, daß die Geſellſchaft ihre
nom. rund 90 000 RM. betragende Beteiligung an der Hafenmühle A. G.,
Frankfurt a. M., zu einem über dem Buchwert liegenden Betrag
ver=
äußerte. Die Beteiligungen beim Eiſenwerk Wülfel, Hannover=Wülfel,
und bei der Rathenower Dampfmühlen A.G., Rathenow, erforderten
keine erneuten Rückſtellungen, jedoch ließ die Kapitalherabſetzung der
Rathenower Dampfwihlen A. G. eine geringfügige weitere Abſchreibung
von rund 70 00 RMM. für wünſchenswert erſcheinen. Die Abſtoßung
eigener Aktien zu einem über dem Buchwert liegenden Betrage
erleich=
terte weſentlich die Abſchreibungen des Disagios aus der Amerika=
Anleihe. Die inzwiſchen erfolgte Stillegung des Kapler=Werkes ſei eine
vorteilhafte Folge der Rationaliſierung. Die Fabrikation ſei von den
anderen Werken übernommen worden und werde dort die Unkoſten
weſentlich vermindern helfen. Bezüglich des Geſchäftsganges führte der
Vorſtand dann weiter aus, daß der Auftragseingang im erſten
Viertel=
jahr 1927 gegenüber der gleichen Periode des Vorjahres faſt um die
Hälfte geſtiegen ſei. Das Intereſſe der Kundſchaft habe erheblich
zuge=
nommen, ſo daß die Verwaltung hoffe, den Jahresumſatz gegenüber dem
Berichtsjahre erheblich ſteigern zu können. Entſprechend den eigenen
Anträgen des Vorzugsaktionärs beſchloß ſodann die G. V., das bisherige
fünffache Stimmrecht der Vorzugsaktien auf das einfache zurückzuführen
und in den drei bekannten Fällen das bisherige 25fache Stimmrecht auf
ein 18faches zu beſchränken.
Staatspapiere
a)Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ.
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. I. Teil/319.25
II. Teil/320
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
loſungsſcheine .. . 24
6‟% Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ./T98
% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
6‟/% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
97.75
6‟/,%0 Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29 ..../ 98
6‟),% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ...! 98
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/ 99.75
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/ 99,75
6 ½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29
a)Ausländiſche
5%Bos. E. B. 1914/ 46.5
5% „ L.Inv. 1914/ 45.5
4½0 „ 1898 ...
4½% „1902... 4.5
4% „ .....
5 % Bulg. Taba 102/ 32
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½%Oſt. Schatz. 141 26.25
4½% Oſt. Silberr. 8,
„ Goldr...
4% „einh. R. (kon)
8% Port. (Spz.) IIII 11.75
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13 ..1 21
4½ „ am.konv..
2o am. 05.. ./ B.2
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. in abg
5% äuß. 99 .
4½ „Gold04ſtf.,,
30 „ konſ. inn. . ,„
4½% „ Irrigat.,
5% Tamaulipas I „
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G.
8
60 Berl. St.=Golt
80 Darmſt. St.=G.
80 D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf
%
8% Frk.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr.
2 Frkf. H.=B. Gld.
8% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
79 Pfbr.=Bk.=Gld
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% H. Lds.=Bk. Gld.
10% K. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl.
18% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1
89
„ Reihe III
7½M.=Krft. Höchſt
103
96
101
105
105
103
103
88
103.5
102
104I.
18% Mannh. St.6.
80 Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Pfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr.
8% Pforzh. St.=G.)
8% Pr. Centr.=Bd.
Cr.-Bk. Gldpfbr.
8% Pr. Centr.=St.,
ſchaft-Goldpfbr. .
8% Rh. Hhp.=Bankl
Gold=Pfdbr.
½%Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Bk. Goldpf.
8% Südd. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
70 V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Optior
7 % V. Stahltv.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8% Voigt &Häffner
Goldobl.. . .. . . .
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr.
Ohne
Zins=
berechnung
52 Bdw. Kohl 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Roggen . 23
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb. . .
Bahr. Handelsb.. .
101.5
103.5
105
103
182.5
R.26
111.85
99.6
102.5
102
98
13.5
8.95
8.85
22.5
Bahr. Hhb. u. Wechſ
Birliner Hyp.=Bk.
Frrf. Khp.=Bk.
Frtf. Piandbr.=Bk.
Hamö. Hyp.=Bk.
Mecklb Hyp. u. Wb.
Meining. Hhp.Bt.
Nordd. Gr.=Tr.=B,
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B...
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. ..
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
420
abg.
5% O. Sb. /Lb.)ſtfr.
2,6% Alte „.
2,6% Neue „.
5% Oſt.=Ung. 73/74
4¾Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
32.
338
97
4½ Rud Silber
4 Rud. Salzkg.)
4½%Anat. S.I
4½% Anat. S II
4½% Anat S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepee..
4½%
13.62
16.4
13.5
14.3
15.15
13.3
16.75
16.3
11.65
12.05
9
14.5
23.25
12.5
12.5
30.5
28.5
30
28
W
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit.. . .
Bad. Bk. ......."
Bk. f. Brauind..
Barmer Bankv. ..
Bay. Hyp.=Wchſ...
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk..
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfdbr.=
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Bank
Metallbank.
Mitteld. Credi
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank
„ Hyp.=Akt.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbl.
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ..
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. ..!.
Buderus.
Dt. Luxemburg...
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw
Harp. Bergb...
Flſe Bergb. St.
Genußſchein 168
Kali=Aſchersleb
Kali. Salzdetfurt. (278
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......"
179
155
217.8
166
9.3
6.72
220
Oberbedarf .....
Otavi=Min.=Ant..
Phönix=Bergb. . . .
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montat
Rombach. Hütte
Salzwerk Heilbr.. .
Tellus Bgb.. .. . ..
Ver. Laurahütte.
Ver. Stahlwerke ..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum (Mannh.)/250
Henninger
Hereules Heſſiſche 1167
Löwenbr.=München/342
Mainz. Aktienbr. 1251
Schöfferhof(Bind,)/375
Schwarz Storchen= 177
Tucher, Nürnberg 1192
1184
Werger
144.9
334
245.75
178.5
126
95.5
150.75
200
Akkum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleyer)/140
6%A. E. G. Vzg. A.
5%A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm . . ."
Anglo=Cont Guanol
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin.
Baſt Nürnberg.
Bahr Spiegel
Beck & Henkel".
Bergmann El.
Bing Metall.
zrem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb=
Cement Karlſtad:
Cement. Lothr.
Chem Albert
Chem. Brockh
Chem. Milch ....."
179
93.5
84.25
177.5
140.5
33"
66
205.75
32‟
85
83
175
195
166
Daimler=Benz A. 6.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G u. Silb. Scheid.
Dingler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr.
Dürropp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
El. Lieferung .
Elſ. Bad. Wolle".
Email Ulrich .."
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok.u. B.
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt. Th.
Gotha Waggon
Gritzner Maſch.
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft
Hammerſen
Hanfw. Füſſen
Hanfa=Lloyd. Br
Hartm & Braun
Heyligenſtaedt.
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch. Kupfer
Hoch=Tief Eſſen
Holzmann ..
Holzverk. Ind...
Hydrom. Breslau".
Fnag ..
128.5
200.5
148
156
133
64
156.75
95
Junghans St.—
Kammg. Kaiſersl. 120
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.
Rlein Sch. & Becker 134
Knorr, Heilbronn 1202‟/,
Konſerv. Braun 75
Krw. Alt= Württbg.
Krauß Lokom.
Lahmeyer ... . . . . 179.5
Lech. Augsburg ..
Lederw Rothe.
Spicharz.. 20
Linge Schuhw.
Löhnberg Mühle / 59.5
Ludwigsh. Walzm. 147
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie
Mainkraft Höchſt 138‟
Mars=W. Nürnberg /144
Metallgeſ. Frki 196.5
Miag. Mühlenb. 169
Moenus. Stamm 76
Motoren! Deutz
Motorenf. Oberurſ./ 66.25
Münch. Lichtſpielk.
Neckar). Fahrz. 134.5
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Pfälz. Näh Kayſer/ 63.5
Philipps .."
Porzellan Weſſel 61
Rein Gebb.& Schal
Rhein. Elektr
182.25
Rhenania, Kunheim! 65
Rütgerswerke 143.25
Schneid & Hanau
Schnellpr Frank 1108.5
Schramm Lackf 114.25
Schrift Stemp. 133
Schuckert, Elekt: 191
Schuhf. Weſſei
Schuhf. Herz
Schultz Grünlack 60.5
Seilind Wolff
92.9
Siemens Glas.
Siemens & Halske /301
1.
129.75
67
73.5
Südd. Immob.
Südd.Zucker=A.=G.
Thür. elektr. Lief
Uhren Furtwäng:.
Unterfr. Kr. =El.=B.
Beithwerke
Ver. I. Chem. Ind.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßſ. Caſſel
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg.
Uiltramarin
ZellſtoffBerl.
Vogtl. Maſch.
Voigt & Haeffner
Volthom. Eei
Wayß, & Freyztag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Aſchaffenbg.
Zellſt. Waldhof
Zuckerf. Rheingau
Transpori unt
Verſicherungs=Akt.
Dt. Reichsb.=Vorzg.
A. Dr. Eiſenbahn
A. Lokalb. u. Kraftw.
Dt. Eiſenb.=Geſ
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Gef. 162
Hapag
..
Nordd. Llotzd. . . . . 149.5
Frrft. Allg. Ver).
Frankona Rückv.
Darmſt Werte
Bahnbedar,
Dampft Rodberg
Helvetia Konſ..
Gebr. Lutz
Motorf. Darmſt
Gebr. Roeder ....
Venuleth & Ellenb.
G
119
70.25
133
90.5
93.25
114.5
164
uon
158
70
192.5
142
109.75
98.5
208
126
165.5
54.5
11.5
45.2
68.5
142—
Mummer 99
Samstag, den 9 April 1927
Geite 17
KHartmann u. Braun A.G., Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat be=
(yic, der G.V. am 10. Mai für 1926 eine Dividende von 8 Prozent
9.. 5 Prozent) vorzuſchlagen. Die Gerüichte über die wahrſcheinliche
Er=
hu ng des A.K. wurden weder dementiert noch beſtätigt.
Wine Konferenz der mittel= und oſteuropäiſchen Produktenbörſen in
ſart. Am Mittwoch begann in Wien die dritte Konferenz der
wittel=
di oſteuropäiſchen Produktenbörſen. Zur Beratung ſtanden in erſter
iie die Donau=Kontrakte für den Verkehr mit Weizen und Mais.
lineerſitätsprofeſſor Brancovic erklärte, daß Rumänien infolge ſeines
ſty eidereichtums in der Frage des Getreideexportes berufen ſei, eine
ſohiders maßgebende Rolle zu ſpielen. Wien ſei geeignet, der
Mittel=
nitt für die auf der Donau verkehrenden Getreideexporte und für
enaus wichtige Beratungen in Getreidehandelsfragen zu werden.
er rumäniſchen Intereſſenten würden nach Möglichkeit dahin wirken,
ſen zu einem ſtarken internationalen Getreidemarkt zu machen."
Bur Frage der bevorſtehenden Eiſenpreiserhöhung. Wie wir
er=
nen, haben zu der Frage der auf der letzten Tagung des Vereins
wurſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller angekündigten
Eiſenpreis=
mhung Verhandlungen zwiſchen der eiſenſchaffenden und
eiſenverarbei=
ihren Induſtrie ſtattgefunden. Von ſeiten der eiſenſchaffenden Induſtrie
„noe darauf hingewieſen, daß infolge der Rationaliſierungsmaßnahmen
feiſenſchaffende Induſtrie bisher in der Lage war, die Eiſenpreiſe
ſſumtlich niedriger zu halten, als es der allgemeinen Geldentwertung
ſorechen würde (bei einer Weltteuerung von zirka 140 bis 150 Prozent
gun die Eiſenpreiſe nur etwa 20 Prozent über den Vorkriegspreiſen).
egeiſenſchaffende Induſtrie ſei aber nicht in der Lage, die
Lohnerhöhun=
nt tragen zu können. Obwohl die eiſenverarbeitende Induſtrie dieſe
tvache anerkannte, erklärte ſie doch, ihrerſeits wegen der
Konkurrenz=
rſöältniſſe Neubelaſtungen nicht tragen zu können; eine Einigung iſt
har nicht zuſtande gekommen.
SSchuldverſchreibungen der privaten öſterreichiſch=ungariſchen
Staats=
ſſumbahngeſellſchaft. Die Caiſſe Commune, Paris, gibt im
Reichs=
zü iger Nr. 83 vom 8. 4. 1927 bekannt, daß die am 1. 3. 1920 und am
1927 fälligen Koupons der 3prozentigen Schuldverſchreibungen alte
I/VIII. Em. IX von 1874, Em. X von 1885 und der 3prozentigen
chluldverſchreibungen, Ergänzungsnetz, vom 8. 4 1927 ab mit je 0,39
oln ar brutto abzüglich Speſen bei den alten Zahlſtellen eingelöſt werden.
leh chzeitig werden die Beſitzer, die ihre Stücke gemäß Bekanntmachung
Weichsanzeiger Nr. 222 vom 23 9. 1926 bei den Hinterlegungsſtellen
? Darmſtädter und Nationalbank Berlin, Bremen, Dresden,
Frank=
ri. a. M. und Müinchen noch nicht zur Abſtempelung und
Bogen=
nu uerung eingereicht haben, zur Vermeidung des Ausſchluſſes hierzu
zamals aufgefordert, indem bemerkt wird, daß die Einreichungsfriſt
ia den Inſtruktionen der Reparationskommiſſion am 6. Oktober 1927
In-uft.
Franzöſiſcher Bankausweis. Nach dem Bankausweis der Bank von
kamkreich hat ſich der Notenumlauf um rund 966 Millionen Franken
miehrt. Die Vorſchüſſe an den Staat haben keinerlei Veränderung
führen. Die Gold=, Silber= und Deviſenankäufe haben ſich um rund
ANillionen Franken auf rund 1974 Millionen Franken vermehrt.
Rückgang der Kohlenförderung in Polniſch=Oberſchleſien. Die
vor=
un ige Statiſtik über die Kohlenförderung in Polniſch=Oberſchleſien für
in Monat März ergibt, daß 150 000 Tonnen weniger gefördert wurden
sü im Vormonat. Die Geſamtförderung betrug 1 840 000 Tonnen. Der
ad denbeſtand hat ſich bis zum 27. März um 152000 Tonnen auf rund
Million erhöht. Der Export betrug 577 000 Tonnen und iſt ebenfalls
m. 200 000 Tonnen gegenüber dem Monat Februar zurückgegangen.
ſuch der Inlandskonſum betrug nur 1090000 Tonnen gegenüber
200 000 Tonnen im Vormonat. Im Monat März wurden 6000
Berg=
bieiter entlaſſen. Mitte April ſollen weitere 1000 Arbeiter entlaſſen
el=den, da mit einem weiteren Rickgang der Förderung auch im April
nrechnen ſei.
Das polniſche Zinkſyndikat geſcheitert. Die Verhandlungen über den
Abſchluß eines polniſchen Zinkſyndikats ſind bisher ohne Erfolg
ge=
blieben, da die Donnersmarckſchen Verwaltungen mit der Firma Hirſch=
Söhne ein Abkommen zwecks Verkaufes ihrer Zinkproduktion getroffen
haben. Aus Warſchau wird berichtet, daß die polniſchen Zinkind zſtriellen
trotzdem an den Breslauer und evtl. Londoner Verhandlungen über eine
internationale Verſtändigung in der Zinkproduktion teilnehmen wollen,
Der Ruf nach Gleitzöllen in Rumänien. Wie aus Bukareſt gemeldet
wird, hat eine Delegation des rumäniſchen Induſtriellenverbandes der
Regierung ein Memorandum überreicht, in dem darauf hingewieſen
wird, daß jeglicher Zollſchutz für die Induſtrie illuſoriſch bleibe, ſo lange
die Kursbewegung des Leu ſo ſprunghaft ſei wie gegenwärtig. Es wird
die Schaffung von Gleitzöllen gefordert, wobei der Koeffizient ſich
je=
weils den Kursſchwankungen anpaſſen ſoll. Weiterhin wird eine
Auf=
hebung ſämtlicher Ausfuhrzölle und eine allgemeine Ermäßigung der
Transporttarife verlangt. Schließlich wird erneut die Forderung
auf=
geſtellt, daß die Rumäniſche Nationalbank in größerem Umfange als
bisher Kredite für Handel und Induſtrie zur Verfügung ſtelle.
Das Schickſal der Mologa=Konzeſſion. Die Verhandlungen zwiſchen
dem Hauptkonzeſſionskomitee und der Mologa nehmen, wie aus Moskau
gedrahtet wird, ihren Fortgang. Es verlautet, daß die Mologa=
Kon=
zeſſion nunmehr, ähnlich wie die neuen japaniſchen Konzeſſionen,
fort=
geführt werden ſolle. Die Verarbeitung des Holzes ſoll vollſtändig
wegfallen. Es heißt, daß die Sowjetregierung zu größeren
Zugeſtänd=
niſſen bereit ſei, und daß die Verhandlungen zu einem günſtigen
Ergeb=
nis führen würden.
Produktenberichte.
Fraukfurter Produktenbericht vom 8. April. Zum Wochenſchluß
verkehrte der hieſige Produktenmarkt in ſehr ruhiger Haltung.
Ab=
ſchlüſſe wurden nur in ſehr geringem Umfange getätigt, da überhaupt
jede Anregung fehlt. Es ntoierten: Weizen 28, Roggen 27—27,75,
Sommergerſte 26—28, Hafer inl. 22,50—23, Mais 18, Weizenmehl 39,75
bis 40,25, Roggenmehl 36,75—37, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14,50
bis 14,75.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 8. April. (Pviv.=Tel.)
Weizen: Der Markt ſchwächte ſich heute weiter ab auf niedrigere
aus=
ländiſche Kabel und günſtige Witterungsberichte. Später trat dann eine
Erholung ein auf Glattſtellungen und nun gebeſſerte Exportnachfrage.
Die Termine ſchließen mit leichten Rückgängen.
Mais: Bei ſchwächever Eröffnung trat eine Erholung ein auf
Baiſſe=
deckungen, gebeſſerte heimiſche Lokonachfrage und Meldungen von
über=
mäßigen Niederſchlägen. Die Termine ſchließen mit leichten Gewinnen.
Hafer: Bei ſtetigem Verkehr konnten die Termine faſt unverändert
ſchließzen.
Baumwolle: Im Anfangsverkehr war die Haltung ſtetig auf Käufe
der Lokofirmen. Dann trat eine Abſchwächung ein auf die ungünſtige
Beurteilung des Baumwollmarktes und der Lage in Lancaſhire.
Kaffee: Die Tendenz geſtaltete ſich ziemlich feſt auf höhere
auslän=
diſche Notierungen und höhere braſilaniſche Forderungen. Auch lagen
aus Europa größere Kaufaufträge vor.
Zucker: Der Markt zeigte ein ziemlich feſtes Ausſehen auf Käufe der
Spekulation und zurückhaltenderes kubaniſches Angebot. Später trat
eine Abſchwächung ein auf Lijuidationen.
Kakao: Der heutige Markt verlief in ſehr feſter Haltung auf höhere
Kabel und gebeſſerte Kaufluſt der Fabriken.
Kleine Wirtſchafts=Nachrichten.
Die geſtern begonnenen Verhandlungen des Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Kohlenſyndikats mit den Vertretern der franzöſiſchen Hüittenwerke über
Kokslieferungen ſcheinen günſtig zu verlaufen. Man einigte ſich auf
beſtimmte Vorſchläge.
In franzöſiſchen Bankkreiſen iſt das Gerücht verbreitet, daß die
bulgariſche Regierung mit einem engliſchen Bankenkonſortium über eine
Anleihe, die dem wirtſchaftlichen Wiederaufbau des Landes gewidmet
ſein ſoll, verhandelt. Es ſoll ſich um eine Summe von 5 Mill. Pfund
zu 6 Prozent im Emiſſionswert von 94 handeln.
Die ſchwediſchen Staatsſchulden ſtellten ſich am 31. März auf
1 749 263 957 Hr. gegen 1744 178 101 Kr. Ende Februar 1927.
Zurzeit ſchweben Verhandlungen zur Fuſion zweier großer polniſcher
Vanken, und zwar der Bank Przemyſlowicow, die auch in Berlin eine
Niederlaſſung hat, und der Polniſchen Handelsbank in Poſen.
Außer=
dem ſoll noch ein kleineres Inſtitut in den Konzern aufgenommen
werden.
Nach Abſchreibungen von 19 241 689 Drachmen und nach
Ueber=
weiſung von 15 Mill. Dr. an den Reſervefonds weiſt die Nationalbank
von Griechenland für das zweite Halbjahr 1926 einen Reingewinn von
32 589 253 Dr. aus. Die Dividende iſt von 1100 Dr. auf 1300 Dr.
er=
höht worden.
Wie wir zuverläſſig erfahren, haben die Vereinigten Stahlwerke im
Monat März einen Rekordabſatz von über 600 000 Tonnen Stahl
er=
reicht, der den Februarabſatz mit den bisher höchſten Abfatzziffern um
ca. 18 Prozent überſteigt.
Die Meldungen über die Wiederaufnahme der Verhandlungen wegen
der anatoliſchen Bahn beſtätigen ſich nun. Die Vertreter der Bahn bzw.
der Bank ſür orientaliſche Eiſenbahnen und der Deutſchen Bank dürften
noch vor Oſtern in der Türkei eintreffen.
Die große amerikaniſche Kettenladenfirma Woolworth eröffnete im
erſten Quartal nicht weniger als 25 neue amerikaniſche Filialgeſchäfte,
50 weitere Geſchäftsräume ſind in den USA. bereits gemietet, ferner in
Deutſchland 7 Lokale. Auch in England ſollen 1927 fünfzia
Neueröff=
nungen ſtattfinden.
Fünf große pennſylvaniſche Damenſtrumpffabriken ſtehen vor dem
Abſchluß eines Fuſionsvertrages, durch den ein neues Unternehmen von
15 Mill. Dollar Geſamtkapital gebildet werden ſoll. Auch in der
Herren=
konfektion von St. Louis iſt ein Zuſammengehen zweier Großbetriebe
zu verzeichnen.
Nach dem Muſter der United Artiſts Corp. — Rex=Film=A.=G. —
Zuſammenarbeit — hat die Firſt National Corp, durch ihren deutſchen
Präſidenten Lieber mit einer deutſchen Gruppe die Gründung einer
Ge=
ſellſchaft beſchloſſen, die die Herſtellung ciner größeren Anzahl deutſcher
Filme und den Vertrieb eben ſo vieler amerikaniſcher Filme in
Deutſch=
land zum Gegenſtand hat.
Laut Bradſtreet betrug im März der Werk der ausgegebenen
Neu=
bauerlaubniſſe in einer Reihe amerikaniſcher Großſtädte 316 Millionen
Dollar gegen 244 Millionen Dollar im Februar und 355 Millionen
Dollar im März des Vorjahres und 334 Mill. Dollar im März 1925.
Wie aus Tokio berichtet wird, hat die Firma Suzuki u. Co., die
größte Geſellſchaft in Japan, und einer der größten Konzerne im fernen
Oſten alle Geſchäftstransaktionen ſowohl als auch die Zahlung von
Rech=
ungen, Wechſeln uſw. eingeſtellt.
In amerikaniſchen Börſenkreiſen ſchätzt man den Auftragsbeſtand
des Stahltruſtes per Ende März auf 50 bis 100 000 Tonnen wiedriger
als im Vormonat.
uls den Amtsverkündigungen des Kreisamts
an mſtadt und den Beranntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Klemmer mit Goldbügel
Klappfutteral 1 blauſeidener Schal
nnittelgroße Schlüſſel und 1 Drücker am
turg. 1 Zehnmarkſchein. 1 ſilb. Broſche
Ru ichsthaler 1772) 1 Tula=
Gliederarm=
aß duhr. 2 kleine Schrankſchlüſſel am
tiyng. — Zugelaufen: 1 junger weißgrauer
umd (mit einem Auge).
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
eir Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
eii Sonntagsdienſt und in der Woche vom
FApril bis einſchließlich 14. April den
*cchtdienſt die Merck’ſche Apotheke,
Ekreinſtraße 9, und Beſſunger Apotheke,
Vrutmannſtraße 1.
Lichtbilder=Wettbewerb
der Stadt Mainz.
Um für Werbezwecke neue, gute
Lu fnahmen von Mainz zu erhalten,
ver=
miſtaltet das ſtädtiſche Verkehrsdezernat
iwen Lichtbilderwettbewerb. Für Preiſe
ino Ankäufe ſtehen 1500 RMk. zur
Ferfügung. Der erſte Preis beträgt
00 RMk. Verlangt wird, daß die
Auf=
arsmen die Eigenart der Stadt Mainz
nllandſchaftlicher, ſtädtebaulicher,
archi=
ehroniſcher, volkskundlicher oder
wirt=
chiaftlicher Hinſicht widerſpiegeln, daß ſie
ürrſtleriſch empfunden, techniſch
ein=
varndfrei ausgeführt und im Druck noch
titcht veröffentlicht ſind. Zum Wettbewerb
urgelaſſen ſind die Plattengrößen 6X9 cm
ſ1: 30X40 cm. Letzter Einlieferungstag
ſtl der 15. September 1927. Die
aus=
ürarlichen Bedingungen ſind beim Städt.
Berkehrsdezernat, Stadthaus, Zimmer 66,
wwie durch das Verkehrsbüro,
Bahnhof=
tnaße 7, koſtenfrei zu beziehen. (6061a
Mainz, im März 1927.
Der Oberbürgermeiſter.
Dr. Tremöhlen, Beigeordneter.
Für den Neubau einer zweiklaſſigen
BcIksſchule zu Erzhauſen ſollen die
Maurer=, Steinhauer=, Zimmerer=,
Dachdecker=, Spengler=, Schreiner=,
Sſchloſſer=, Glaſer=,
Weißbinderar=
beſ iten ſowie die Trägerlieferung
öſigentlich vergeben werden.
Bedingun=
zeitt und Zeichnungen liegen während der
Oigenſtſtunden im Erdgeſchoß unſeres
Amtes; Paradeplatz 3, Zimmer 4, zur
Eimſicht offen, woſelbſt auch die
Ange=
vonsvordrucke, ſolange der Vorrat reicht,
ale Montag, den 11. April Ifd. Js.,
umm Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden
Die Angebote ſind verſchloſſen,
poſt=
rüi und mit entſprechender Aufſchrift
veirſehen bis zum Eröffnungstermin,
Duienstag, den 19. April Ifd. Js.,
vrermittags 10 Uhr, bei mir einzu=
(TV6104
reu=chen.
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
Darmſtadt, den 8. April 1927.
Heeſſiſches Hochbauamt Darmſtadt.
J. V.: Keſſel.
Ogsich
Oalsratiannn
Liustaum
anzuschaffen oder zu erneuern, ist jetzt die geeignete Zeit.
Unsere bedeutende Spezialabteilung bietet Ihnen die denkbar
größten Vorteile inbezug auf Huswahl und Preiswürdigkeit.
Fachmännische Bedienung und Beratung
Die Herſtellung von rund 300 Meter
Steinzeugrohrkanal ſoll vergeben werden.
Arbeitsbeſchreibungen und
Bedingun=
gen liegen bei dem Tiefbauamt, Zimmer
Nr. 6, während der Dienſtſtunden zur
Einſicht offen. Auch werden dort die
Angebotsſcheine abgegeben.
Angebote ſind bis Dienstag, den
19. April Ifd. Js., vorm. 10 Uhr,
bei unterzeichneter Stelle einzureichen.
Darmſtadt, den 6. April 1927.
Tiefbauamt. (st6125
Scheiben-Gardinen, gemustert u. schöne
Streifen . . . . . . . Meter 0 68, 0.45,
Brises-biges
Täll und Etamine . . . Stück 0.50, 0.35,
Etamine- und Tüll-Borden
besonders große Auswahl, Meter 1.25, 0.65,
Etamine, gute Qualitäten, versch Breiten,
teils kariert und gestreift, Meter 1.10, 0.58,
Spannstoffe, 150 cm breit
für breite Gardinen . . Meter 1.75, 1.45,
Halbstoree, Etamine und Tüll, mit reichen
Einsätzen u. Spitzen, Stück 4.50, 2.95, 1.95,
Halbstores mit Handarbeits-Einsätzen und
Motiven . . . . . Stück 8.50, 6.50, 4.95,
ur
r.
Ktrüte
Vorhänge, 1 Fenster — 2 Flügel, viele neue
Muster.
. . Paar 6.95, 4 50,
Madras-Garnitur
3 teilig, echtfarbig,
in großer Answahl
4.95, 3.75,
Schlacht=
Freibant hof. 6 72
Eimstag vorm. von
—11 Uhr u. nachm.
von 4 Uhr ab=
Für 11jähr. Mädchen
Mantel, K eider
und Schuhe (36)
billig zu verk. (*9644
Steinackerſtr. 9, II
Montag, den 11. April 1927,
vor=
mittags 9/, Uhr beginnend, werden
aus dem Gemeindewald Eberſtadt,
Forſt=
ort Kirchtanne, die nachverzeichneten
Holzſortimente öffentlich meiſtbietend an
Ort und Stelle verſteigert:
16,5 rm Kiefern=Scheitholz,
181,5 „ „ =Knüppelholz,
45
„ =Stockholz,
45 „ „ =Wellen.
Zuſammenkunft der Steigerer auf der
Seeheimerſtraße am Friedhof. Auskunft
erteilt Herr Förſter Pfänder, hier,
Forſthaus Sommersgrund. Gegen ſichere
Bürgſchaft wird, kreditiert bis 11. Nov.
1927.
(6133
Eberſtadt, den 8. April 1927.
Heſſ. Bürgermeiſteret Eberſtadt.
Schäfer.
Ortsbauplan der Gemeinde
hier: Feſtlegung der Fluchtlinie
für die Otto=Heſſeſtraße.
Der Bebauungsplan Griesheim Wald,
Blatt 1, in dem die Fluchtlinien für die
Otto=Heſſeſtraße eingezeichnet ſind, liegt
während der Zeit vom 12. bis einſchl.
25. April ds. Js., auf der hieſigen
Bürgermeiſterei (Zimmer 8) während
der üblichen Dienſtſtunden offen.
Ein=
wendungen ſind während der
Offen=
legungsfriſt bei Vermeidung des
Aus=
ſchluſſes bei der Bürgermeiſterei vorzu=
(6083
bringen.
Griesheim, den 7. April 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Griesheim
Schüler.
ALLE
FAMILIEN-
DRUCKSACHEN
GEBURTS-
VERLOBUNGS-
VERMAHLUNGS-
PunD
TODES-ANZEIGEN
LIEFERT IN
KURZESTER ZET
L.. C. WITTICHISCHE
HOFBUCHDRUCKEREI
DARMSTADT /RHEINSTR. 23
Seite 18
Samstag, den 9. April 1927
Nummer 99
Palast-Lichtspiele
Mur noch beute
Das wirklich interessante Doppelprogramm:
Die leichte lSahell
mit der glänzenden Besetzung
Der Schrei aus den Läften
zu atemloser Spannung hinreißende Akte M
(6141
In der Hanptrolle
Rin-Tin-Fin, der Wunderhund
Lugendliche haben Zutritt!
Anfang 3½ Uhr. Letz
rstellung 8 Uhr
Gaße Osterausstelluns
Reichhattige Auswahl
(5733 g8
in ſelbſigefertigten
Hascn, Eier H. Muscheln
aller Größen unter Verwendung beſter Speiſeſchokolade.
Billigſte Preiſe.
Zeitiger Einkauf empſehlenswert.
Für Beſtellungen zu Konfirmation, Oſſern und Weißen Sonntag
hält ſich beſtens empfohlen
Honditorei u. Haftee Georg Schwarz
Ludwigsplatz 4
Fernsprecher 313
(Meine Schokoladehaſen ſind nicht lackiert, daher für Kinder beſtens zu empfehlen).
nz-Theafer
Das große Ufa-Programm:
Ber Thndtel
Gebirgsroman in 7 Akten
mit Carl de Vogt, Rudolf
Biebrach und Rudolf Rittner
in den Hauptrollen
Die zweite MKutter
Lebensbild in 6 Akten
Regie: Bolten Baeckers
Hauptdarsteller: Marg. Lanner,
Hans Mierendorf und
Leo Peukert (*9694
Jugendliche haben Zutritt!
Spanische -Bodegz
Hugelstr. 35, Parterre n. I. Etg.
2 Kapellen
Kein Eintritt
Heute Sal
großes
Trannnge Test
Humoristische-Einlagen
Herr Berry aus Breslau
als Gast Gl16
Café und Weinstabe
„Taunusburs‟
Telephon 266 Dieburgerſtraße 72
Jean Ganßmann
(6140szm
Gemütliches Abendlokal
Vorzügl. offene und Flaſchenweine
— Musikalische Unterhaltung —
Jentral-Hofel
12 Obergasse 12
(*9613
Samstag, den 9. April
Großes Konzert
Weinklause
Zum Tropfstein
Ecke Caſino= und Friedrichſtraße
— Angenehmer Aufenthalt
9635
„Im Haferkasten‟
Eigene Schlächterei
Telephon 3026
Samstag und Sonntag (6144
bay. Leberknödel m. Kraut
Erſtkl. Mittag= und Ab ndtiſch
Sonnta =Nachmittag
Bohnenkaffee und ſelbſtgebackener Kuchen
Gemütlicher Aufenthalt — Prima Weine!
Heute Konzert
Beſſunger Turnhalle
Bolkstheater Darmſtadt.
(Dir.: Eliſabeth Werner) (19690
I. Gaſtſpiel
Palmſonntag den 10. 4. abends 8 Uhr
„Menschen die den Pfad Verloren”.
Schauſpiel in 4 Akten von R Voß
Preiſe:num. Platz 1 20, nichtnum. 80 5
Nachm 4 Uhr große Jugendvor tellung.
„Schneewittehen und die 7 Lwerge‟
I. Platz 50 5 I1 Platz 30 5
Vorverkauf: Zigarrenhau Goehring,
Heidelbergerſtraße und Theaterlokal
Landsturmeck
Ecke Landwehr- u. Wendelstadtstraße
Heute Samstag, 9. April
in dem neurenovierten Lokale großes
Boohierfest mit Konzert
ORRMor.!
2 Abschieds-Vorstellungen 2
Heute Samstag, 9. April, abends 8 Uhr
Zum letzten Male:
Die Abenteuer des Herrn
Maiernag
Stimmung!
9654* Es ladet ein
Humor!
C. Schulze
H
Herrenräder
20, 25, 30 Mk.
bzugeben (* 9698
Ripper, Kaupſtr. 13.
Hausfrauenbund
Monats=
Berſammlung
Dienstag, 12. April,
4 Uhr, Bartenſaal des
Saalbaus, Bortrag
ſtramer: „Hausfrau
u Wohnung” (*9631
1er
ſofort
Piano Mk. 4.50
Flügel Mk. 5.50
durch (3379a
erſtklaſſigen
Konzertſtimmer
LIavier-Arnole
Eliſabethenſtr. 28
Tel 2457. 975
Mce
erſtklaſſig, ſehr billig
abzugeben (3891a
Muſikhaus Bund
Schuch rdſtraße 9
R
neuer Kochherd,
weil zu groß, billig
zu verk, Uhlandſtr 6.
a. Beſſung Friedhof.
(*9642)
3t=Loſtzug
in gutem Zuſtande
preiswert u. günſtig
abzugeb. H. Müller,
Karlſtraße 119.
Tel 532. (r9344mds
O
des renovierten Reſiaurant und Café am 9. Aprit 1927.
Einer verehrten Einwohnerſchalt von Darmſtadt und
Am=
gebung bringe ich hiermit z. Kenntnis, daß ich d. Etabliſſement
Chauſſeehaus
zur Bewirtſchaftung Übernommen habe.
Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, allen Wünſchen der
verehrten Gaſie auf das Beſte nachzulommen.
Zum Ausſchank bringe ich allbekannte beſte
Rummel Spezial-Biere
Edle Weine=Allerbeſie Küche=Feinſtes Kunſi=Konzert
Hupfeld Anim. Klavitiſi=Inſtrument
Meine langjährigen Kenntniſſe im Gaſiwirtsgewerbe bieten
jede Gewähr. Um gütigen Zuſpruch bittet der Wirt
Aßmann.
Staatliches
Gol=Badin
A
Oberheſſen
am Fuße des Vogelsbergs, 2 Bahnſtunden von Frankfurt a. M.
gelegen bekannt durch ſeine idylliſche, ruhige Lage und ſeine
Heil=
wirkungen bei Rheumaitsmus, Zschias, Skrofuloſe, Nachitis uſw.
Kohlenſäurehaltige Solguellen, Lithium=, Stahle u. Schwefelgifellen. B
halatorium, Höhenſonne, Sonnenbad mit Soldnſche, Herrlicher großer Bark und
Bai0 Mätige Breiſe. Wroſoekit durch Heſſiche Badebireltion Bad Ealzbaufes.
Gut erhaltener
Fluge
vegen Raummang !
billig abzug.
Anzu=
fragen bei d. Geſchit.
des Blattes 6085
an
DaApidte der Borostrafée
Sonntag, den 10. April, bei gutem Weiter, Aukobus=Fahrten (der allein konz. Linie) nach
Malchen Beeheim Tugenheim
Ab weißer Turm
Vormittags 8½, 9. 10, 12 Uhr.
Nachmittags 2, 2½, 3½, 3½, 5 Uhr.
Rückfahrten ab 6 Uhr stündlich.
Das altbekannte Hotel Hufnagel-Seeheim empfiehlt la Kaffee, Kuchen, erstkl. Speisen u. Getränke.
6105)
„Autobetrieb Bergstraße‟
Frankfurter-Hof
Landwehrstr. 2 — Telephon 3620
Konzert
am 9. u. 10 April 1927, abends 8 Uhr
Im Ausschank:
Wiener Doppelkronen, hell
Wikron-Bräu (*2687
Gute bürgerliche Küche
Café u. KonditoreiE. Petermann
An der Hochschule
Telephon I630
An der Hochschule
„Zur Stadt Darmſtadt”
Ecke Frankfurter== und Blumenthalſtraße
Samstag, d. 9. April 1927
Metzelſuppr
Es ladet freundl ein
6074)
Fran 2. Geiß Ww.
EROFFHUNG
eines Zweiggeschäftes im Laden Wendelstadtstraße 26
heute Samstag, den 9. April 1927
Schokolade-Packungen bei Einkauf im Werte
von Mk. I.50 am Eröffnungstage gratis!
Außer Torten, Kuchen, Kleingebäck, Desserts aller Art, in bekannter Güte, empfehle zur
Oster-
zeit gediegene, preiswerte Geschenkartikel, ferner aus erstklassigem Material eigens hergestellte
Schokoladen-Hasen, -Eier und -Muscheln in jeder Preislage.
Bestellungen auf Creme-Speisen, Sahnen-Eis, Torten usw. in jeder gewünschten Aufmachung
werden prompt ausgeführt.
(6070
K He
E18 Großes Haus E18
Samstag, den 9. April 1927
abends 7½ Uhr
Ludwig van Beethoven:
Hechſte Sinfonie
(Paſtorale)
Leitung: Joſeph Roſenſtock
Hierauf:
Die Geſchöpfe des Prometheus
(Die Macht des Tanzes und der Muſit)
Ein Tanzſpiel von L. van Beethoven.
Ne e Textbearbeitung von F. Lodewig:
Mufikaliſche Leitung: Joſeph Roſenſtock
InSzene geſetztv Hans=Esdras Mutzenbecher
Choreographie: Manda von Kreibig
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Preiſe der Plätze: 0.80 bis 8 Mk.
Kleines Haus
Samstag, den 9. April 1927
abends 7½ Uhr
Außer Miete
Einmaliges Gaſtſpiel Roſa Bertens
vom Staatstheater Berlin
Zumerſten Male:
Frau Warrens Gewerbe
Ein Drama in vier Aufzügen von B. Shan
Deutſche Uebertragung ven S. Trebitſch
In Szene geſetzt von Robert KlupP
Bühnenbild: Lot ar Schenck von Trapp
Perſonen:
rau Kitty Warren. Roſa Bertens a.0
Vivie, ihre Tochter .. . Beſſie Hoffark
Sir George Crofts Mar Nemetz
.. Kurt Weſtermann
Praed ..."
Paſtor Samuel Gardner. Paul Maletzk:
Frank. ſein Sohn Robert Klupp
Ort der Hindlung; Erſter, zweiter und
dritter Aufzug — Haslemert in Surrey:
Vierter Aufzug in London.
Spielwart: WVilli Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1.20 bis 7.20 Mk.
Ende 10 Uhr
Anfang 7½ Uhr
Mummer 99
Samstag, den 9. April 1927
Seite 19
Maximum.
Roman von Hans Schulze.
(Nachdruck verbeten.)
Kurz vor dem großen Zufammenbruch belief ſich ſein
Ver=
ögen auf annähernd zwölf Millionen Goldmark.
Er mietete ſich auf dem Kurfürſtendamm eine
Zehnzimmer=
pienung, die er mit autiken Möbeln und echten Teppichen und
euuälden in fürſtlicher Weiſe ausſtattete, und erwarb in der
lagdeburger Gegend mehrere Rittergüter, auf, denen er in
uem Stil Anbauverſuche, mit Raygras zur Hehung der
imiſchen Vollblutzucht anſtellen wollte.
Seine Lebensführung hatte ſich inzwiſchen ganz ſeinen
ver=
iverten Vermögensverhältniſſen angepaßt.
Eine Schar leichtſinniger Freunde und Freundinnen war
rlrdig in ſeiner näheren Umgebung, an die er ſein Geld mit
iden Händen ebenſo reichlich vergeudete, wie er es
eingenon=
em hatte.
In der allgemeinen Zügelloſigkeit der erſten
Revolutions=
war ſein Name bei der vergnügungsſüchtigen Lebewelt
zuadezu ein Programm geworden, er gab die größten
Trink=
loer, die jemals in Berlin erlebt worden waren, und genoß
ei, allen Kellnern, Chauffeuren und Türhütern der nächtlichen
anizlokale eine beiſpielloſe Popularität.
Es konnte bei dieſer faſt krankhaften Verſchwendungsſucht
zuirlich nicht ausbleiben, daß auch ſein anfänglich unerſchöpf=
. ſcheinendes Vermögen allmählich mehr und mehr
zuſammen=
zu umpfte, zumal nachdem ihn ſeine Beziehungen zu einer
be=
ſimnten Filmſchauſpielerin und mehrere rieſenhafte
Spielver=
ige beim Bakkarat eine Anzahl von Millionen gekoſtet hatten
Schon längſt waren, ſeine Güter in den Inflationsjahreu
einen Spottpreis in andere Hände übergegangen und ſeine
Fahnungseinrichtung an einen reichen Norweger verkauft
ſarden.
Im Frühjahr 1924 war er in ſeinen Verhältniſſen bereits
wwveit zurückgekommen, daß er ſich nur noch durch allerlei
ge=
agte Gelegenheitsgeſchäfte und die Reungewinne mit dem
tuten, ihm aus ſeinem großen Rennſtall einzig noch
verblie=
enren Maximum mühſam über Waſſer halten konnte.
Trotzdem ſuchte er nach außen hin noch immer den Schein
ei: Reichtums zu wahren, obwohl für die Wiſſenden ſein
un=
un haltſamer Vermögensverfall längſt offenes Geheimnis war,
eiutelt ſeine koſtſpielige Hotelwohnung mit Sekretär und Diener
auch wie vor bei und, hoffte in der unzerſtörbaren
Zukunfts=
uunserſicht ſeiner optimiſtiſchen Natur immer wieder auf eine
(n ckliche Schickſalsfügung, die ihm noch einmal einen ähnlichen
(nfſtieg, wie einſt in den abenteuerlichen Endjahren des
Welt=
rieges ermöglichen würde.
3.
Das Reſtaurant Opera in der Faſanenſtraße begann ſich
zurgfam zu füllen.
Eine Kette von Automobilen hielt bereits bis zur Ecke des
enrfürſtendamms, und noch immer glitten die großen
Luxus=
imouſinen mit ihren feurigen Lichtaugen lautlos über den
blank=
orierten Aſphaltſpiegel heran.
In dem ſchmalen Engpaß der Garderobe, durch deren
umkelgetönte Stoffwände ſich die Linien weißer Leiſten
ſpiele=
iſth hindurchtaſteten, drängten ſich die Menſchen.
Die Theater der inneren Stadt hatten geſchloſſen und die
arnehme Lebewelt des Weſtens verſammelte ſich, wie
allabend=
iz0, in dem koketten, kleinen Tanzreſtaurant, mit dem ein
be=
granter früherer Manager des Palais de danſe erſt vor kurzem
inrem langgefühlten Bedürfnis der Kurfürſtendammgegend
ab=
ewolfen hatte.
Als Marion de lOrme gegen elf Uhr mit ihrem neuen
Mer=
cedes=Kompreſſor vor der Opera vorfuhr, wurde ſie am Eingang
des Lokals von John Frank Browu, einem breitſchultrigen,
älteren Herrn von unverkennbar amerikaniſchem Typus bereits
mit deutlicher Ungeduld erwartet.
Sie begrüßte ihn mit der ruhigen Sicherheit der großen
Dame und ſaß dann mit ihm an einem mit Orchideen
geſchmück=
ten Tiſche dicht an der blaßbraunen, niedrigen Onyxbaluſtrade
des Tanzbretts, zu dem ſoeben die erſten Paare über den
ſat=
roten Läufer der Eſtrade herabſchritten.
Statt des leichten Tüllkleides vom Nachmittag, hatte ſie jetzt
eine koſtbare Brokatrobe angelegt, ein Gedicht in Grau und
Silber, die in einem Mailänder Modeatelier nach ihren eigenen
Angaben aus einem alten Meßgewand hergeſtellt worden war
und die noch faſt kindhaft zarten Formen ihrer gertenſchlanken
Geſtalt in vollendeten Umrißlinien nachzeichnete.
Mit kühler Gelaſſenheit ging ihr Blick über die bizarre
Kolibribuntheit der Damentoiletten, die der ſtrahlende Kohinoor
des diamantenen Lichtgeſchmeides der Deckenkuppel mit
wechſeln=
den Reflexen überſtrömte.
Es war inzwiſchen ſo voll geworden, daß ſich die Kellner
mit den Stapeln der goldgekapſelten Sektflaſchen nur mühſam
zwiſchen den ſchwarzen Schultern der Frackträger und den
ſchim=
meruden Frauennacken und Rieſenhüten an den eng
zuſammen=
geſchobenen Tiſchen hindurcharbeiten konnten.
Und immer wieder rauſchte über der blendenden Lichtflut
der gleißenden Nokokophantaſtik die girrende Modemuſk der
Hauskapelle auf und ließ ihre lüſternen, aufreizenden
Tanz=
rhythmen in das nickende, ſchaukelnde Meer von Farben, Köpfen
und halbentkleideten Frauenleibern verzittern.
„Meine Gattin iſt heute nachmittag nach unſerm Gut Groß=
Nauſen abgereiſt, während wir im Grunewald waren!” nahm
jetzt Herr Brovn das Wort, der bis dahin mit einem Kellner
von der gepflegten Vornehmheit eines exotiſchen Attaches über
das Meni verhandelt hatte. Sie hat mir einen Brief
hinter=
laſſen, daß ſie auf ihrem Standpunkt beharrt!”
Mit einem nachdenklichen Blick verſolgte Marion das Spiel
der Schaumperlen in ihrem Sektglaſe.
„und immer wieder aus dem gleichen Grund?” fragte ſie
dann leiſe.
Der Amerikaner nickte; ein Schatten huſchte über ſein
ſcharf=
kantiges, großflächiges Geſicht, das in ſeiner charakteriſtiſchen
Linienführung an gewiſſe Dürerſche Holzſchnitte erinnerte.
„Iſch habe ihr noch einmal eine Abſtandsſumm” von einer
Million Dollar und unſere Grunewaldvilla angeboten, falls ſie
in die Scheidung einwilligt. Aber ſie hat glatt abgelehnt. Weil
ſie ſich nicht für berechtigt hält, ihrem Kinde den Vater zu
neh=
men!. Sie bleibt die ſentimentale, engſtirnige, kleine Deutſche!”
ſchloß er erbittert.
Ein Schweigen entſtand.
Der Kellner war lautlos an den Tiſch getreten und reichte
die ſchwere Silberplatte mit den gebackenen Auſtern.
Herr Brovn ſchenkte ſein Sektglas voll und leerte es in
einem haſtigen Zuge.
Verſtohlen ſchaute Marion auf das ſchon ſtark gelichtete, an
den Schläfen ergraute Haar ihres Tiſchgefährten mit dem
brei=
ten Stiernacken und den großen. brutalen Händen, die einſt in
New Orleans Baumwollſäcke geſchleppt hatten, und die Technik
der zierlichen Fiſchbeſtecke auch jetzt noch immer nicht ganz
ein=
wandfrei beherrſchten.
Vor ſechs Wochen, als ſie von ihrem Ausflug nach Italien
zurückgekehrt war, hatte ſie im Gotthard=Zuge ſeine
Bekannt=
ſchaft gemacht.
Und in ihrem unfehlbar ſicheren Fraueninſtinkt hatte ſie
ſofort gewußt, daß dieſe Begegnnug für ſie eine Schickſalswende
bedeutete, daß ſie hier die große Chance ihres Lebens gefunden
hatte.
Wie eine betäubende Welle hatte ſie der fürſtliche Reichtum
des harten Geldmenſchen überflutet, deſſen ſchwerblütige
Sinn=
lichkeit ſich an ihrer raſſigen, earmenhaften Schönheit mnit
blitz=
haft=jäher, heumungsloſer Gewalt entzündet hatte.
Er hatte ihr in einer Seitenſtraße des Bayeriſchen Platzes
ſofort eine entzückende Wohnung eingerichtet und ihr bei ſeinem
Bankhaus einen unbeſchränkten Kredit eröffnet.
Es gab keinen Luxus der Erde, der ihm joſtbar genug
er=
ſchienen wäre, um dem Juwel ihrer betörenden, pagenhaften
Schlankheit die eutſprechende Edelſteinfaſſung zu geben.
Allein Marion hatte ihre Abſichten höher geſteckt gehabt.
Vom erſten Augenblick an war ſie ſich darüber klar geweſen,
daß ſie dieſe ſpäte Leidenſchaft des alternden Mannes nicht in
einem konventionellen Halbjahrsverhältnis verdampfen laſſen
durfte.
In ihrer innerſten Seele wohnte bei aller zügelloſen Genuß=
und Lebensgier ihrer leidenſchaftlichen Naur eine unausg”
ſpro=
chene Sehnſucht nach einer feſtumfriedeten Exiſtenz, uach dem
Hafen einer pekunjär geſicherten Che. Sie wollte die bunte
Aben=
teuerlichkeit ihres geſellſchaftlichen Außenſeitertums als Bühnen=
und Filmſtern zweifelhaſten Ranges zu einem glänzenden,
weit=
hin ſichtbaren Abſchluß bringen.
Schon einmal war ſie der Verwirklichung dieſes Traumes
nahe geweſen, als ſie vor zwei Jahren mit einem jungen,
italie=
niſchen Geſandtſchaftsbeamten nach Argentinien gegangen war.
Nur der energiſche Einſpruch der auf das äußerſte erſchreckten
Fa=
milie ha te noch in letzter Stunde die Legaliſierung ihrer
Be=
ziehungen verhindert,
Von der bedeutenden Summe, die ſie damals als Pflaſter für
den Bruch des Cheverſprechens erhielt, hatte ſie eine Zeit lang in
Wien und Berlin als große Dame gelebt, bis die Inflation auch
ihren Reichtum wieder in alle Winde zerſtreut hatte.
Dann war das tolle Jahr mit Achim v. Wehrſtädt gekommen,
dem einzigen Manne, dem ſie ein tieferes Cmpfinden
entgegen=
gebracht, und das nun für ſie mit ſeiner ſo herben Enttäuſchung
geendek hatte.
Bis endlich die überwältigende Perſönlichkeit des
amerikani=
ſchen Multimillionärs in ihr wechſelvolles Leben getreten war
und all den geheimen Wünſchen ihres Herzens wieder das alte,
klar umriſſene Ziel einer großen Heirat gegeben hatte.
„Wie gedenken Sie in der Frage Ihrer Entſcheidung nun
eigentlich weiter zu disponieren?” ſpann Marion die ſie ganz
be=
herrſchende Gedanlenreihe jetzt laut fort und entnahm ihrem
gol=
denen Etui bedachtſam eine Zigarette.
Der Amerikaner zuckte mit den Schultern.
„Ich bin vorläufig am Ende mit meiner Kunſt! Auch mein
Anwalt, den ich gleich nach dem Rennen noch einmal aufgeſucht
habe, wußte keinen Rat. Er meinte ſchließlich, daß ich meiner
Frau mit meiner Eheſcheidungsabſicht vielleicht zu überraſchend
gekommen ſei und ihr vielleicht am beſten eine gewiſſe Schonzeit
gönnen ſollte, ſich allmählich an den Gedanken einer Treunung
unſerer Ehe zu gewöhnen.”
Marion biß ſich nervös auf die Lippen.
(Fortſetzung folgt.)
Pfirsichzarfen Teink gibt
V
TNER
beseitigt sofort
Sprödigkeit und Röte 3
Schachkeln zu 20.30, 60 u. 120 Pfg. 3
kauften wir in den letzten Tagen große Mengen hochmoderne
6063
BAMEMe UNP AAPCHEN-KONREKTION
Oualitätswaren außerordentlich
zu ungewohnlich billigen Preisen!
günstig und bringen dieselben
Woll-Kleider
1970
Shetland-Kostüme
in den neuesten Farben und Mach-
Imprägnierte Mäntel
flotte Formen. . . . . . . . 39.00, 27.00, 10
arten. . ....
..... 39,00, 29.00, 44
nene Stoffe und Formen 16.50, 12.75,
Kasha-Kleider
Einfarbige Kostüme Al0
entzückende Formen, in allen Far-
Shetland-Mäntel
neueste Farben ... ... 49.00, 35.00, B0
....29,00, 2400,
ben...
grau und sandfarbig 39.00, 25.00, IN
Kasha-Mäntel
in vielen Farben ... . .49.00, 36.00, B0
Rips-Mäntel
in schwarz, marine und vielen
Farben. . .. . . .. . .. . . 45.00, 35,00, 41
Herrenstoff-Mäntel
in herrlichen Mustern 45.00, 39.00, BX
Seidene Mäntel
150
in allen Formen und Weiten
....nn....49,00, 36,00, BK
...
Herrenstoff-Kostüme
fesche Sportformen. 68,00, 54.00, 00
Tee- und Abendkleider
reizende Formen... . . 49.00, 39.00, B0
in sehr großer
Strickwaren 4nenahl!
Beachten Sie unsere Schaufenster!
Irmntel aus Wollrips
50 Hostüm aus Holtrigs 20
in allen Parben
gans anf Damasss. HO. in vielen Farben ..90
UInsere Geschäftsräume sin
Modell-
Mäntel Kostüme Kleider.
Darmstadt WALudwigstraße 5
besonders vorteilhart. Das Spezialhaus der guten Qualitäten!
ununterbrochen von morgens 81, bis abends 7 Uhr geöffnet!
Ve
PHILIPP
Seite 20
Samstag, den 9. April 1927
Nummer 99
kumlage MSEMiEuf- Scnute 2
jFr: MaschinendauElektro.
technik. HocR-ü. Hefbau,
Tronlnaustrie, Geironete
Wartmalstor-Abtellunges
Hiitin Siockariaslehrpiänefret !
m Am 61b1
b. Schillerplatz
H
Darmstadt
Eismaschinen Hand- und Krattbetrieb
Eis- Konservatoren alle Größen
Eis-Formen und Zubehör
debrider Hartmann, Schlodgraben 13, Telephon Nr. 1795
Geschäftshaus für das äckerei-, Konditorei-
6145Sgi
und Gaststätten-Gewerbe
465 I. PollorapLasluagen
Hil terkipper, garantiert noch keine 10000 km Wüſchebeutel
gelaufen. zu verkaufen Evtl. Tauſch gegen! l efert billigſt
Perſonenwagen oder 3 T=Wagen (6091 Jacob Skurnik,
Kornisch & Co., Magdeburg Papiergroßhandlg
das beſte Drog.ZeckerNchf Bleichstraße 46
Bußbodendt endwigsföhlte 1 Böſ4 Telephon 1791 664
Hut= und
K
Triumph-
Schreibmaſchine
beſtes deutſches
Fabrikat. (4741a
1. Donges & Wiest.
Preiowerte Lſter=Angebote
Daett Baft
N
Damen=Hemd
T ägerform. Damen=Beinkleid 950
ehr gute Luglität .. 2 Dam=Prinzeßrock 990
guter Stoff ...... " Dam.=Untertaille 195
mit Stickerei 75
Damen=Hemd
Träger, vorzügl. Stoff L Damen=Beinkleid 995
reich verarbeitet. . . . Dam=Prinzeßrock
mit Siickerei. Dam =Untertaille 9401
Jumperform . 30
Damen=Hemd
Achſelſchluß. Dam.=Nachthemd /95
Ia Stoff, Hohl aum .4 Dam.=Hemdhoſe
mit Stickerei Dam. Nachtjacke 990
mit Umlegkragen . . . " Damen=Hemd
mit reicher Stickerei. .A Dam.=Nachthemd
mit Stickerei ..." Dam.=Hemdhoſe
reich verarbeitet. ..0 Dam.=Nachtjacke
mit reicher Garnierung 4
Ein Poſien Damen=Wäſche, Taghemden, Hemdhoſen, Beinkleider, Untertaillen uſw.
in beſter Qualität und Verarbeitung, als Gelegenheitskauf beſonders preiswert
Kunſt=Seidene Unterwäſche
Trikotröcke — Trikotbeinkleider — Schlupfhoſen — Hemdhoſen
Rieſen=Auswahl! e. Ich bitte um Beachtung meiner Schaufenſter! 6 Nur erprobte, gute Qualitäten!
10 Schrafhiinmer
birke, mahagoni, nußb., eiche echt
und imit von 380 Mk an ſind in
unſeren Ausſtellungsräumen zur
freien Beſichtigung aufgeſtellt
Wir geben dieſe ohne Aufſchlag:
bei auf Jahre verteilte
Raten=
zahlungen Beamte ohne
An=
zahlung. Für die Qualität bürgt
der ſeit 30 Jahren am Platze
bekannte Name Karn (6060
Möbelhaus Adam Karn & Co.
Bleichſtraße 51. Am alten Bahnhof
Beachten Sie Firma und Straße nur Bleichſtraße 51.
billiger
9 P d. role Kugeln H. 3 4
9 P,d. gelh. Broden M. 3.95
9 P d. echt Edamer M. 7.3*
9 Pid. dä.-.s hweir. M. 8.95
9 Pd. Tilsiter L . f. M. 7.30
200 St. Harzer . . M. 3.90
ab hier Nachnahme.
Vormannia, Mortorf
i. Holstein 80 V 5869
H
ähmaschinen
Reparaturen
ſerden gewiſſenhaft
ausgef. Auguſt Zürtz,
Bleichſtraße 22
Televh 2952 45222
Relly
Henna=Haarfarbe
färbt alle grauen
Haare ſofort in jeder
Farbe. In 10 Farben
vorrät nurbei (3962
Parfümerie
Tiklmann
Eliſabethenſtraße 2
sobt keiren ,fofen Prikt
bei Gebrauch von
Stuvkamp-Salz.
Die tägliche kleine Dosie
unterstützt Ihre inneren Organe, Leber, Nieren ete. in den
lebenswichtigen Funktionen, hilft Ihr Blut von schädlichen
Ablagerungen rein zu erhalten, sorgr für normalen
Sol=
vechsel und trägt dadurcb hervorragend dazu bei, Sie
gesund, frisch und lebenstrob
zu erhalten.
Verwenden Sie 3 Pfennige täglich zur Erhaltung Ihrer
Gesundheit.
Gläser zu M. 3.— und M. 2—. in Apotheken und Drogerien.
Generalvertreter: Johannes Heinzig, Frankfurt a. M.
(IEbg 993
bereiten
FestFreude!
Kommen und wählen auch Sle aus unserer großen Auswahl das, was
Sle brauchen. Sle finden bestimmt das Passende und sehr prelswert!
mod. Farben u. Stoffe
95.-, 85.-, 75.-, 65.-,
H-,R.-W-B.
A mit 1 u. 2 Hosen, neue
Form, strapazierf. Stoffe
00
125.-, 95.-, 85.-, 75.-,
M. IRe M. V.A
W
Gehrock-, Frack- u. Smoking-Anzüge elegante Form und Ausstattung
Burschen- und Knaben-Anzüge lotte Form, große Auswahl
Ein besonderes Angebot: dewirkter Knaben-Anzug sehr haltbar, von