TA
Wioo
Tet
Bezugspreis:
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
wöchentlich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Apri"
Ginzelnummer 10 Pfennige
7 30. April, 2,48 Reſchsmart und 22 Pfennig
brragegebühr, abgeholt 2,25 Reichsmarf, durch die
gmnturen 2,40 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugsprels
7Bpritl, ohne Beſtellgeld monatl. 2.45 Reichsmark,
erantwortlichkelt ſür Aufnahme von Anzelgen an
ſmmmten Tagen wird nicht übernommen. Nichte
ſſo etnen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt
ndchtigt den Bezieher nſcht zur Kürzung des
ſeuugspreiſes. Beſiellungen und Abbeſtellungen durch
inaru” ohne Verbindlichkeſt für uns. Poſiſcheckonto
Franffurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 96
Mittwoch, den 6. April 1927.
190. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breii) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichpfg.
FinanzAnzelgen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellame
zelle 3.00 Reichsmarkt. Alle preiſe in Reichsmark
ſ4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Sireit uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Efüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtlicher Beitreibung fällt ſeder
Nabatl weg. Bankkonto‟ Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Bethlens Beſuch in Rom.
Die Politik an der Donau.
Die durchlöcherte Kleine Entente.
* Rom, 5. April. (Priv.=Tel.)
Die Reiſe des ungariſchen Miniſterpräſidenten Graf Bethlen
toch Rom, die bereits vor Monaten, als die erſten Nachrichten
alvon in die Welt drangen, als eine politiſche Reiſe von größter
Biedeutung hingeſtellt wurde, bringt in die gegenwärtigen
zuge=
pttzten Beziehungen Italiens zu Südſlawien eine beſondere
Note. Schon allein die Tatſache, daß der Beſuch, der aus
inner=
an gariſchen Verhältniſſen heraus mehrfach verſchoben werden
mißte, unter den augenblicklichen politiſchen Verhältniſſen nicht
ihch einmal aufgeſchoben worden iſt, gibt ihm eine beſondere
Bedeutung. Die Beſprechungen ſind ſchon allein wegen der
Uzeberlaſſung eines Freihafens für Ungarn an
dier Adriaküſte wichtig. Seit Beginn der Erörterung über
difeſe Frage machte ſich zwiſchen Italien und Jugoſlawien, die
ſig beide die politiſchen Sympathien Ungarns auf dem Wege
üder wirtſchaftliche Konzeſſionen ſichern wollten, eine ſtarke
Kon=
ſurrenz bemerkbar. Rom bot Fiume an, Belgrad eine Freizone
m. Hafen von Spalato. Wenn auch das römiſche Angebot von
parnherein für Ungarn das günſtigere war, ſo behielt Belgrad
nach immer eine gute Karte in der Hand, weil ohne ſeine
be=
uidere Zubilligung von Ausnahmetranſittarifen auch der
Frei=
hü fen Fiume an Wert verliert. Man kann wohl annehmen, daß
hom von vornherein mit wirtſchaftlichen Zugeſtändniſſen
Ungarn in die Intereſſenſphäre der italieniſchen Balkanpolitik
einzubeziehen ſich bemühte. Die von Rom in Ausſicht geſtellte
Bermittlung in den Gegenſätzen zwiſchen
Unngarn und Rumänien kann auch auf dieſes Konto
gfſetzt werden, und die Breſche, die der rumäniſch=italieniſche
ihceundſchaftsvertrag in die Kleine Entente oder,
prä=
ii er ausgedrückt, in den ſüdſlawiſchen Einfluß innerhalb dieſer
K einen Entente gelegt hat, iſt auch eine Breſche, durch die
Urngarn leichter in die italieniſche Balkanpolitik eingeführt
wer=
dam kann.
Der Beſuch Bethlens iſt ſehr geſchickt durch den
voraus=
gy gangenen Beſuch des ungariſchen Unterrichtsminiſters Graf
Allebelsberg, wenigſtens ſtimmungsgemäß, vorbereitet worden.
Grraf Klebelsberg, der in Rom eine ſehr warme Aufnahme
ge=
funden hatte, hat in zwei großen Vorträgen in Rom und
Mai=
lund auf die traditionelle Freundſchaft zwiſchen den beiden
Wölkern und ihre alten kulturellen Beziehungen hingewieſen und
ſiuch in begeiſterten Worten über die Diſziplin, die Fortſchritte
und den neuen Geiſt im fasciſtiſchen Italien ausgeſprochen.
Hiöflichkeiten, die in keinem anderen Lande mehr geſchätzt werden,
ass gerade in Italien. Auch Graf Bethlen betonte in einem
kurz vor ſeiner Abreiſe dem Vertreter des „Corriere della Sera”
g9 gebenen Interview ſeine Bewunderung für Muſſolini und ſein
Yserk. Dieſe Sprache klingt ganz anders, als die in Belgrad und
dieren Pariſer Ueberſetzung. So iſt es verſtändlich, daß der
unga=
rſſche Miniſterpräſident eine ſehr gute Preſſe hier hat. Die
offi=
zöſe „Agencia di Roma” umſchreibt die Bedeutung dieſes
Be=
ſurches mit folgenden Worten: „Eanz abgeſehen von dem
prak=
tiſchen Ergebnis des Zuſammentreffens zwiſchen Graf Bethlen
und Muſſolini wird der Beſuch die Politik an der Donau klären.
2Bieweit ſich die Klärung auch ſtromabwärts bis Belgrad
er=
ſtrecken wird, werden bereits die nächſten Tage ſchon ergeben.”
Der ungariſch=italieniſche Freundſchafts= und
Schiedsvertrag unterzeichnet.
Der Freundſchafts=, Vergleichs= und Schiedsvertrag zwiſchen
Italien und Ungarn iſt Dienstag abend 5 Uhr im Palazzo Chigi
voon Muſſolini und dem Grafen Bethlen unterzeichnet worden.
Am die Unterzeichnung ſchloß ſich eine halbſtündige
freundſchaft=
lithe Unterredung zwiſchen den beiden Staatsmännern an. —
Dyer Abſchluß des Vertrages ſoll Ungarn den Zugang zum Meer
ſithern, und als Gegenleiſtung ſoll Ungarn Italien die aktive
Umterſtützung der italieniſchen Politik garantieren.
Erklärungen Bethlens über den neuen Vertrag.
Graf Bethlen hat einem Vertreter des „Giornale d’Italia”
u. a. folgende Erklärungen abgegeben: Die Ungarn vom
italie=
m ſchen Volk und ſeinem Regierungschef entgegengebrachten
Sym=
dathien verleihen der hoffnungsvollen Zuſammenarbeit mit
Ita=
lien eine breitere Grundlage. Ich glaube, mit Muſſolini für
diie Regelung der ungariſchen
Handelsinter=
eſ ſen in Fiume eine grundſätzliche Einigung
er=
reicht zu haben, der ergänzende Vereinbarungen
folgen werden. Natürlich werde ich in dieſer Sache auch mit
Südſlawien verhandeln müſſen, weil der ungariſche
Verkehr mit Fiume durch ſüdſlawiſches Gebiet führt. Wir
be=
ſitzen bereits eine grundſätzliche Zuſtimmung
S üdſlawiens, das ſich zu den bezüglichen Verhandlungen
be=reit erklärt hat. Es bleiben noch die techniſchen Einzelheiten
des ſüdſlawiſch=ungariſchen Kreditabkommens zu beſtimmen. Der
F reundſchaftsvertrag beweiſt, die
Uebereinſtim=
m ung der Intereſſen beider Staaten in vielen
wichtigen Fragen und erleichtert ihre
Zuſammen=
arrbeit und Wiederannäherung. Tatſächlich gibt es
bi ele Fragen Mitteleuropas und des Balkans, in denen die
Imtereſſen Italiens und Ungarns übereinſtimmen und an denen
Irtalien ein größeres Intereſſe hat als jede andere Großmacht.
Mit dem neuen Vertrag erlangen dieſe Probleme in unſerer
P olitik eine harmoniſche Entwicklung. Man braucht nicht
bei=
zeufügen, daß wir im Intereſſe des Friedens arbeiten. Der
n eue Vertrag darf keinen Staat beunruhigen,
dia er nichts Außerordentliches darſtellt. Wir
haben mit Südſlawien bereits eine gewiſſe Annäherung 1
erreicht, indem wir mit ihm Verhandlungen für einen
Vergleichs= und Schiedsgerichtsvertrag
anknüpf=
ten. Mit der Tſchechoſlowakei wurde dieſe Frage noch nicht
auf=
geworfen, aber wir haben mit dieſem Staat in den letzten Wochen
einen Handelsvertrag abgeſchloſſen, der unſere Beziehungen
ver=
beſſern wird. — Sodann habe ich mit Muſſolini eine weitere
Gruppe von Fragen behandelt, indem ich ihm eine ausführliche
Darlegung der Lage Ungarns in der
internationa=
len Politik gab. Aber über dieſe Fragen muß
ge=
bührende Zurückhaltung bewahrt werden.
*Der neur Oberkommandierende
der britiſchen Rhein=Armee.
An Stelle des zum Gouverneur und Höchſtkommandierenden
in Malta ernannten General Sir. Du Cane iſt der
General=
leutnant Sir William Thwaites zum Kommandierenden General Kontinentalt olitik übereinſtimmen, wie ſie Krieg und
Nachkriegs=
geboren, mithin 58 Jahre alt. Nach Abſolvierung ſeiner
mili=
täriſchen Ausbildungskurſe trat er 1887 in die Königliche
Artil=
lerie ein. Im ſüdafrikaniſchen Kriege zeichnete er ſich bei der
Verteidigung von Ladysmith aus. Er wurde dann zur britiſchen
General Sir William Thwaites,
Kriegsakademie, dem Staff College, kommandiert und nach
er=
folgreicher Abſolvierung in verſchiedenen Generalſtabsſtellungen
verwendet. Vor dem Ausbruch des Krieges war er Militär=
Attaché in Berlin. Bei der Mobilmachung ernannte man ihn
zum erſten Generalſtabsoffizier bei der 47. Diviſion. Bei Loos
kommandierte er die 141. Infanterie=Brigade; im Jahre 1916
erhielt er das Kommando der 46. Diviſion. Im September 1918
wurde er zum Direktor der Nachrichten=Abteilung im
Kriegs=
miniſterium ernannt und nahm als ſolcher an der Verſailler
Konferenz teil.
Wie Jugoſlawien den Vertrag aufnimmt.
EP. Belgrad, 5. April.
Der ungariſche Geſandte in Belgrad erſchien heute mittag
im Auswärtigen Amt und machte dem Außenminiſter Mitteilung
von dem Abſchluß des italieniſch=ungariſchen
Freundſchaftsver=
trages. — Die Nachricht von der Unterzeichnung des
Freund=
ſchaftsvertrages hat in Belgrader politiſchen
Krei=
ſen Aufſehen hervorgerufen. Im allgemeinen herrſcht
die Auffaſſung vor, daß der Pakt nicht gegen
Jugo=
ſlawien gerichtet ſei. Man erinnert an die Aeußerungen
maß=
gebender ungariſcher Politiker, insbeſondere des
Miniſterpräſi=
denten Bethlen, daß er gewillt ſei, niemals als Werkzeug der
italieniſchen Politik an einer Einkreiſung Jugoſlawiens
mitzu=
wirken. In oppoſitionellen Kreiſen iſt man dagegen der
Mei=
nung, daß die Einkreiſung durch den Freundſchaftsvertrag
nun=
mehr eine vollzogene Tatſache ſei. Das Blatt der ſelbſtändigen
Demokraten ſchreibt: „Der Vertrag iſt ein Schachzug
Muſſolinis gegen die Kleine Entente im
allge=
meinen und gegen das ſüdſlawiſche Königreich im
beſonderen. Da nunmehr ſowohl Rumänien wie Ungarn unter
italieniſcher Botmäßigkeit ſtehen, iſt es klar, daß Ungarn ſeine
Aſpirationen auf Siebenbürgen aufgeben und ſeinen territorialen
Ehrgeiz gegen jene Nachbarn richten wird, die nicht unter dem
Protektorat Italiens ſtehen.”
Muſſolinis Außenpolitik.
Muſſolini hat dem Miniſterrat ausführliche
Mittei=
lungen gemacht über die jüngſten Vorgänge der internationalen
Politik, beſonders hinſichtlich der italieniſch=
ſüdſla=
wiſchen Lage, die infolge der jüngſten Anzeige der
italie=
niſchen Regierung entſtanden iſt, ſowie über ihre
Klärungsmög=
lichkeiten, die nach ſeinen Erklärungen unter gewiſſen
Be=
dingungen vorhanden wären. Ueber die italieniſch=
unga=
riſchen Beziehungen führte der Regierungschef aus, ſie
erlangten heute ihre endgültige Beſiegelung durch
die Unterzeichnung des Freundſchafts=Paktes,
der nicht nur den wirtſchaftlichen Intereſſen entſpreche, ſondern
auch den zwiſchen den beiden Völkern beſtehenden Gefühlen
auf=
richtiger Freundſchaft.
Die italieniſche Regierung hat nunmehr ihre
end=
gültige Zuſtimmung zur Aufnahme direkter
Ver=
handlungen mit Jugoſlawien über die
Rege=
lung der ſtrittigen Fragen gegeben. Vorausſichtlich
ſollen die Verhandlungen auf diplomatiſchem Wege geführt
werden.
* Oeutſchland, England
und Scheldevertrag.
Von
Dr. W. Brunner, Berlin.
Mit dem Rücktritt des holländiſchen Außenminiſters wegen
Ablehnung der Ratifizierung des von ihm 1925 geſchloſſenen
und im Vorjahre von der zweiten Kammer angenommenen
Ver=
trages mit Belgien durch die erſte Kammer iſt noch nicht das
letzte Wort in dieſer Angelegenheit geſprochen. Denn Belgien,
das die Natifikation bereits vollzogen hat, will in London und
Paris vorſtellig werden, um ſeine Forderungen doch noch
durch=
zuſetzen. Damit gewinnt der Vertrag eine politiſche Bedeutung,
tvelche weit über die Intereſſen der beiden unmittelbar
beteilig=
ten Länder Holland und Belgien hinausgeht.
Vor allem iſt Frankreich an dem Zuſtandekommen des
Ver=
trages gelegen, deſſen Auswirkungen mit den Zielen franzöſiſcher
der britiſchen Armee am Rhein ernannt worden. Er iſt 1869 zeit enthüllt hat, und die auf die Vorſchiebung der franzöſiſchen
Grenze bis zum Rhein und der Emsmündung hinauslaufen. Da
das Friedensdiktat Frankreichs Wünſche nur hinſichtlich Elſaß=
Lothringens voll befriedigt hat, Saar= und Rheinland aber
wie=
der geräumt werden müſſen, ſo hat es Belgien zum Sturmbock
einer Politik gemacht, die ſich unmittelbar gegen Holland,
mittel=
bar aber gegen Deutſchland und England richtet. Zwar iſt der
in der erſten Nachkriegszeit erfolgte belgiſche Verſuch nach
Ein=
verleibung des holländiſchen Seelandes zwiſchen Maaß= und
Scheldemündung und der Provinz Limburg an der deutſchen
Grenze gegen anderweitige Entſchädigung Hollands von dieſem
abgelehnt worden, aber durch den im April 1925 mit Belgien
geſchloſſenen Scheldevertrag ſchien es dem belgiſch=franzöſiſchen
Einfluß unterlegen zu ſein. Dieſer Vertrag machte die
Schelde=
mündung belgiſch und ſollte den Ausbau Antwerpens zu einem
Kriegshafen ermöglichen. Für Deutſchland und England ſtand
damit viel auf dem Spiel.
Engliſches Beſtreben war es ſtets, Frankreich von der
Scheldemündung fernzuhalten. Indem England die Schaffung
eines ſelbſtändigen niederländiſchen Staates durchſetzte, dem die
Scheldemündung gehörte, diente es dieſen Beſtrebungen, und
die Neutraliſierung Belgiens 1829 entſprach in Verbindung
da=
mit engliſcher Politik. Durch den Weltkrieg iſt die Neutralität
Belgiens praktiſch aufgehoben worden, und es hat nach dem
Kriege mit Frankreich ein Militärbündnis geſchloſſen, ſo daß
Frankreichs Grenze tatſächlich heute wieder bis zur holländiſchen
reicht. Und Belgien hat ſeine ſtets behaupteten Hoheitsrechte
auf die Weſterſchelde gegen Holland nicht aufgegeben, trotzdem
die Regelung dieſer Frage in dem belgiſch=holländiſchen
Ver=
trage nicht vorgeſehen wurde. Dagegen ſollte Holland durch ihn
die Aufhebung der belgiſchen Neutralität anerkennen, was
bis=
her nicht geſchehen war; Deutſchland iſt, wie erinnerlich, durch
das Verſailler Diktat dazu gezwungen worden. Und
bemerkens=
werter Weiſe auch dazu, andere Verträge zwiſchen Belgien und
Holland einerſeits oder zwiſchen dieſen Staaten und den
Alliier=
ten andererſeits zu genehmigen.
Trotzdem nach früher geſchloſſenen Verträgen einer Aufhebung
des Verbots, Antwerpen zu einem Kriegshafen auszubauen, alle
Unterzeichner zuſtimmen müßten, nimmt Belgien auf Grund
ſeines Vertrages mit Holland, der das Verbot beſeitigte,
Hafen=
bauten vor. In Verbindung damit muß die Tatſache bedenklich
ſtimmen, daß in dem Vertrage die Frage der Durchfahrt von
belgiſchen Kriegsſchiffen durch die Unterſchelde in keiner Weiſe
geregelt iſt. Dieſe Rechtsunſicherheit gibt nun England eine
Möglichkeit des Eingreifens auf dem Kontinent. Und zwar
des=
halb, weil der Scheldevertrag Holland die Rolle zuſchieben wollte,
welche Belgien bis zum Kriege geſpielt hatte — es zum Glacis
für England zu machen.
Wird England durch den Scheldevertrag nur mittelbar in
militärpolitiſcher Beziehung berührt, ſo wird es Deutſchland in
Anſehung der Haltung des auf ſeine Sicherheit bedachten
Frank=
reichs ſowohl in politiſcher als auch wirtſchaftlicher Hinſicht.
Mau erinnere ſich, daß der Artikel 361 des Friedensdiktates
Deutſchland die Schaffung eines Großſchiffahrtskanals Ruhrort—
Antwerpen vorſchreibt; Artikel 6 des Scheldevertrages ſieht nun
die Führung dieſes Kanals durch die holländiſche kohlenreiche
Provinz Limburg vor, deren Induſtriealiſierung dadurch einen
außerordentlichen Antrieb erfahren würde. Vor allem würde aber
nach Fertigſtellung des Kanals Antwerpen für das weſtdeutſche
Induſtriegebiet dei beſte Ausfuhrhafen werden. Der Einfluß
des Kanals würde auch nicht nur auf das Rhein=Ruhrgebiet
be=
ſchränkt bleiben, ſondern ſich bis tief nach Elſaß=Lothringen
er=
ſtrecken. Dadurch würde nicht nur dem holländiſchen Rotterdam
ſchärfſte Konkurrenz bereitet, ſondern auch ein beträchtlicher Teil
des Handels den deutſchen Nordſeehäfen entzogen werden. Im
Zuſammenhang mit dem Kanalproblem gewinnt die Nachricht
beſondere Bedeutung, daß der franzöſiſche Hafen Le Havre mit
amerikaniſchem Gelde ausgebaut werden ſoll und weiterhin,
daß Deutſchland jetzt die Inangriffnahme der Arbeiten für den
Bau des Rhein—Aachen=Kanals, der alſo ein Stück des
Waſſer=
weges nach Antwerpen ſein könnte, vorgeſehen hat. Die ſchon
fortſchreitende wirtſchaftliche Orientierung Deutſchlands nach dem
Weſten fällt zuſammen mit der politiſchen Annäherung an
Frank=
reich. Im Falle einer ſpäteren Ratifikation des Scheldevertrages
würde dies heißen mit einem Frankreich, deſſen ſtrategiſche
Grenze Antwerpen einſchließt, das noch vor 95 Jahren in ſeinem
Beſitz war und deſſen politiſcher Einfluß ſich auch auf das ganze
Weſtdeutſchland ausdehnen würde, das wirtſchaftlich ſein
Hinter=
land geworden iſt. Deutſchland hat alſo allen Anlaß, die weitere
Entwicklung der belgiſch=holländiſchen Vertragsangelegenheit mit
größter Aufmerkſamkeit zu verfolgen.
Seite 2
Mittwoch, den 6. April 1927
Nummer 96
Die Annahme des (tats.
In einer Dauerſitzung, die den normalen Arbeitstag weit
überragt, hat der Reichstag am Dienstag die dritte Leſung des
Haushaltsplanes 1927 begonnen und zu Ende geführt. Nach der
ſehr ausgiebigen zweiten Leſung war ſachlich eigentlich wenig
Neues zu ſagen. Die Oppoſitionsparteien mußten dim
Reichs=
außenminiſter dankbar ſein, daß er ihnen durch ſeine
Konkordats=
rede eigentlich Gelegenheit zu einem Vorſtoß gegeben hatte. Sie
haben ſich ehrlich Mühe gegeben, den Miniſter in die Zange zu
nehmen und haben ihn genötigt, noch zweimal zu dem Thema zu
ſprechen, ſo daß er alſo nach ſeiner Sonntagsrede nicht weniger
als viermal ſich ſelbſt interpretierte, wozu noch eine Erblärung
der Fraktion der Deutſchen Volkspartei kommt. Daß dieſe
nach=
träglichen Auslegungen ſonderlich geſchickt ſeien, wird niemand
behaupten können. Allgemein beſteht de halb auch der Eindruck,
daß Dr. Streſemann aus ſeiner urſprünglichen Fanfare eine
Schamade gemacht habe und umgefallen ſei. Die Demokraten
leiſteten ſich ſogar die Bosheit, ihm nachzuſagen, daß er als
Parteiführer, als Außenminiſter und als Privatperſon drei
ver=
ſchiedene Meinungen vertreten habe; und doch iſt das falſch. Der
Miniſter hat ſich ſchon in ſeiner erſten Rede zu dem Grundſatz
bekannt, daß, nachdem Bayern einmal ſein Konkordat
abge=
ſchloſſen habe und nachdem auch andere Länder die Neigung zum
Abſchluß derartiger Verträge zeigten, ein Reichskonkordat an ſich
wünſchenswert ſei. Er hat dieſes Reichskonkordat nur als
Rahmengeſetz aufgefaßt, um eine gewiſſe Einheitlichkeit in den
Verhandlungen dem Vatikan gegenüber zu erreichen, alſo als ein
Verwaltungskonkordat; dagegen hat er den Gedanken an ein
Schulkonkordat mit aller Entſchiedenheit abgelehnt, ſchon weil die
Reichsverfaſſung die Schulfrage geregelt hat, und hat
hinzu=
gefügt, daß das deutſche Volk ſich wehren müſſe, wenn der
Ver=
ſuch gemacht werden ſollte, ein beſonderes Schulkonkordat
abzu=
ſchließen. Dieſer Linie iſt der Miniſter treu geblieben, wenn
auch die von ihm gebrauchten Formulierungen ſich zu
wider=
ſprechen ſcheinen. Es wäre zweifellos nützlicher geweſen,
der=
artige Unklarheiten von vornherein zu vermeiden, die nicht nur
das Kabinett, ſondern auch die Fraktionen beſchäftigten und der
Wandelhalle Stoff zu ausgiebigen Kommentaren gaben.
Sitzungsbericht.
* Berlin, 5. April. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag begann heute die 3. Leſung des Geſamtetats,
die ſich wie üblich zu einer großen politiſchen Ausſprache geſtaltete.
Dr. Hilferding (Soz.) machte den Deutſchnationalen den Vorwurf,
die Unaufrichtigkeit in die deutſche Politik gebracht zu haben. Die
Sozialdemokratie bringe dieſer Rechtsregierung das ſchärfſte
Mißtrauen entgegen. Beſonders müſſe der von der Regierung vorgelegte
Finanzausgleich abgelehnt werden, da er eine Schwächung der
Finanz=
hoheit des Reiches zugunſten der Länder bedeute und zur
Verlänge=
rung der Lebensdauer unfähiger Staatengebilde führe. Der Reduer
ſchloß mit der Ablehnung des Etats als Proteſt gegen den
Partikulgris=
mus und als Bekenntnis zum Einheitsſtaat. In einer kurzen Erklärung
bezeichnete es Müller=Franken (Soz.) für unwüirdig, daß die
Regierung zur dritten Leſung nicht vollſtändig zur Stelle ſei, und
be=
antragte Vertagung. Der Antrag wurde jedoch gegen die Stimmen
der Linken einſchl. der Stimmen der Demokraten abgelehnt.
Hierauf nahm Abg. Torgler (Kom.) das Wort zu längerer
Polemik gegen die Sozialdemokratie. Den Etat lehnte er als einen
Klaſſenetat ab.
Der Abg. Dietrich=Baden (Dem.) vermißte an dem Etat die
nötige Durchſichtigkeit und Klarheit. Im weiteren Verlauf ſeiner
Aus=
führungen bedauerte er, daß der Etat ſo wenig für die Hebung der
Produktion enthalte. Der Redner beſprach ſchließlich die
Konkordats=
frage und erklärte, daß ſeine Partei ſich über die Ausführungen Dr.
Streſemanns gefreut hätte, aber die Freude ſei nur von kurzer Dauer
geweſen, denn Dr. Streſemann habe ſeine Ausſtihrungen bald
demen=
tiert. Die Rede ſei nur gehalten worden, um zu verhindern, daß der
Volkspartei große Anhängermaſſen davonlaufen, die fürchteten, daß der
Kulturliberalismus Schaden leide. Die Demokraten wollten deshalb der
Volkspartei Gelegenheit geben zu einer klaren Stellungnahme in Geſtalt
einer Entſchließung, die ausſpreche daß der Reichstag kein Konkordat
unter Beſchränkung ſeiner Schulgeſetzgebung wünſhe.
Es folgte der Abg. Dr. Bredt (WP.), der den Etat grundſätzlich
ablehnte, weil in ihm von Sparſamkeit nichts zu merken ſei. Nachdem
noch der Abg. Graf zu Reventlow (Nationalſozialiſt) die Beſeitigung
der Dawesgeſetze und den Rücktritt Dr. Streſemanns verlangt hatte,
wurde die allgemeine Ausſprache, an der ſich diesmal die
Regierungs=
parteien überhaupt nicht beteiligten, geſchloſſen. Der Haushalt des
Reichspräſidenten und des Reichstages wurde ohne weitere
* Muſikhiſtoriſcher Kongreß in Wien.
In Verbindung mit der Beethoven=Zentenarfeier fand, in
Wien ein muſikhiſtoriſcher Kongreß ſtatt, der ſchon durch den
Beſuch der führenden Fachleute aller Kulturländer ein Ereignis
erſten Ranges war. Schon allein die wiſſenſchaftliche Ausbeute
der öffentlichen Vorträge und der weit über hundert Referate
in den Sektionen war zum Teil ſehr bedeutſam, denn alle
Vor=
tragenden gaben Spezialarbeiten und Forſchungen aus ihren
beſonderen Forſchungsgebieten an die Oeffentlichkeit, die eine
wertvolle Bereicherung des Standes unſeres heutigen Wiſſens
bildeten. Vor allem aber liegt der hohe Wert ſolcher
Veranſtal=
tungen darin, daß man die Perſönlichkeiten kennen lernt, die
hinter den Arbeiten ſtehen, daß man hier am klarſten beurteilen
lernt, ob mehr intuitive Künſtlerſchaft oder mehr archivaliſch
methodiſches Arbeiten ſie zu ihren Reſultaten kommen läßt. Noch
größer aber iſt die Bedeutung der perſönlichen Fühlungnahme
zwiſchen denen, die auf gleichen Spezialgebieten tätig ſind, der
Austauſch einzelner Arbeitsergebniſſe, die Unterſtützung durch
Er=
ſchließung neuer, bisher unbekannter Quellen und Nachweiſe,
Daß hierbei gerade das internationale Gepräge des Kongreſſes
von beſonders großer Wichtigkeit war, bedarf kaum der
Erwä=
gung, da vom Mittelalter bis zur Neuzeit die Geltung aller
be=
deutſamen muſikaliſchen Erſcheinungen international war, und
die großen Bibliotheken und Archive Italiens, Frankreichs
Eng=
lands, Belgiens, Spaniens uſw. faſt für jede hiſtoriſche Arbeit,
die über Ortsgeſchichtliches hinausgeht, in Anſpruch genommen
werden müſſen.
Daß das Schaffen Beethovens auf dieſem Kongreß in Wien
Gegenſtand zahlreicher Referate war, bedarf keiner Hervorhebung.
Etwa 40 Vorträge galten dem Meiſter, und viele brachten
weſent=
lich Neues. So konnten aus der Bonner Jugendzeit Beethovens
neue Quellen erſchloſſen werden (Schiedermair=Bonn), ſo kamen
bisher unbekannte Briefe ans Tageslicht, und vor allem zeigte es
ſich, daß die wiſſenſchaftliche Ausnutzung der Skizzenbücher und
Konverſationshefte des Meiſters eigentlich noch ganz im Stadium
des Anfangs ſteht. Die meiſten Referenten gaben ſtilkritiſche
Unterſuchungen, und auch die Frage der äſthetiſchen und
religiö=
ſen Bewertung der Beethovenſchen Kirchenmuſik nahm breiteren
Raum ein. An zweiter Stelle ſtand die muſikgeſchichtliche Sektion,
in der Forſchungsergebniſſe der verſchiedenſten Art mitgeteilt
wurden. Zahlreiche Vorträge galten ferner der
Muſikbibliogra=
phie, da in kaum einem Zweig hiſtoriſcher Wiſſenſchaft die
Auf=
nahme der Beſtände an Handſchriften und Druckwerken auf
größe=
ken und kleineren
Bibli=
im Rückſtand iſt wie
Vom Tage.
Das vorläufige Zuſatzabkommen zum deutſch=
franzö=
ſchen Handelsabkommen wurde veröffentlicht.
Der in Italien zu dreißig Tagen Gefängnis verurteilte deutſche
Iournaliſt Karl Delius iſt aus der Haft entlaſſſen
worden.
Der bekannte franzöſiſche Induſtrielle Loucheur wird in dieſen
Tagen in Berlin eintreffen, um vor der Induſtrie= und
Handels=
kammer einen Vortrag zu halten. Seine bereits vor ſechs Monaten
am=
geſagte Reiſe wurde bekanntlich wegen der kühlen Aufnahme der Thoiry=
Verhandlungen in Paris verſchoben.
Der ungariſche Unterrichtsminiſter, Graf
Kſebels=
berg, iſt nach zweitägigem Aufenthalt in München, der inoffiziellen
Charakter trug und der Beſichtigung der hauptſächlichſten Sammlungen
gewidmet war, nach Budapeſt zurückgefahren.
Vom 29. April bis 1. Maz veranſtaltet die Deutſchnationale
Volks=
partei in Beuthen eine große Oſtmarkentagung, zu der die
Führer der Partei aus allen Oſtprovinzen erwartet werden.
Es wird mitgeteilt, daß geſtern die Unterhandlungen zum
Abſchluß eines endgültigen Handelsvertrages
zwi=
ſchen Deutſchland und Frankreich aufgenommen
wwurden.
Der Quai d’Orſay hat ſowohl bei der Pekinger als auch bei der
Kantonregierung gegen die Ermordung zweier
franzöſi=
ſcher Miſſionare in Nancing proteſtiert und
Schaden=
erſatz gefordert.
In letzter Zeit aufgetauchte Gerüchte über einen Abbruch der
griechiſch=engliſchen Schuldenderhandlungen werden
vom griechiſchen Außenminiſterium kategoriſch dementiert.
Debatte in dwitter Leſung angenommen, ehenſo nach kurzer
Ausſprache der Etat des Reichskabinetts und des
Reichs=
kanzlers.
Beim Haushalt des Auswärtigen Amtes verlangten die
Sozial=
demokraten und Kommuniſten die Herbeizitierung des
Reichsaußen=
miniſters und beantragten, die Beratungen ſo lange auszuſetzen, bis Dr.
Streſemann erſchienen ſei. Miniſterialdirektor Dr. Schneider teilte mit,
daß der Miniſter bereits auf dem Wege zum Parlament ſei. Die Sitzung
wurde daraufhin bis zum Eintreffen des Miniſters unterbrochen.
Nach Wiedereröffnung der Sitzung — Reichsaußenminiſter Dr.
Streſemann war inzwiſchen im Saale erſchienen — richtete der Abg.
Dr. Breitſcheidt (Soz.) an den Reichsaußenminiſter verſchiedene
Fragen, ſo über ſeine Stellungnahme zur Konkordatfrage, über den
Stand der albaniſchen Angelegenheit und über die angeblichen deutſchen
Waffenlieferungen nach China. Der Redner wandte ſich dann mit großer
Schärfe gegen die Kommuniſten.
Stellungnahme Streſemanns zum Konkordat
In einer kurzen Erklärung entſchuldigte Dr. Streſemann ſein ſpätes
Erſcheinen im Parlament mit dringlichen Verhandlungen, die er im
Laufe des heutigen Mittags mit einer Delegation von Saarländern im
Auswärtigen Amt geführt habe. Zur Konkordatsfrage erklärte er, daß
eine Divergenz zwiſchen ſeiner Anſchauung als Außenminiſter und als
Parteiführer nicht beſtehe. Er befinde ſich im übrigen in dieſer Frage
in völliger Uebereinſtimmung mit der Regierung. Eine Stellungnahme
zur albaniſchen Frage lehnte der Miniſter ab im Hinblick auf die
ſchwe=
benden internationalen Verhandlungen, an denen auch: Deutſchland
teil=
nehme. Er werde jedoch am Donnerstag im Auswärtigen Ausſchuß
ſeine Stellungnahme in vertraulicher Ausſprache darlegen über dieſe
Frage und die chineſiſchen Waffenlieferungen. Deutſche
Waffenlieferun=
gen ſeien, das könne er aber heute ſchon ſagen, im Einverſtändnis mit
der deutſchen Regierung nach China nicht erfolgt.
Als im weiteren Verlaufe der Abg. Dietrich=Baden eine klare
Stellungnahme des Außenmimiſters über das Konkordat vermißte, wies
Dr. Streſemann in einer zweiten Erklärung darauf hin, daß die
gan=
zen Verhandlungen über die Konkordatsfragen noch im Anfangsſtadium
ſeien. Er ſei darum keineswegs in der Lage, eine amtliche Erklärung
abzugeben. Aus ſeiner perſönlichen Auffaſſung wolle er jedoch kein Hehl.
machen. Nachdem in Bayern ein Konkordat abgeſchloſſen worden ſei
und vielleicht auch eines mit Preußen zuſtande käme, ſei er der Meinung,
daß man auch ein Reichskonkordat abſchließen ſolle. (Lebhaftes Hört,
hört! links.) Es ſei keineswegs unerwünſchr, daß über gewiſſe
Rahmen=
entſcheidungen auch das Reich die Entſcheidung treffe.
Der Haushalt des Auswärtigen Amtes wurde hierauf erledigt.
Bei der Beratung des Haushalts des Innern ſtellte Abg. Sollmann
(Soz.) die Sonntagsrede des Reichsaußenminiſters, in der er zum
ent=
ſchiedenen Kampf gegen das Konkordat aufruft, den heutigen
Ausfüh=
rungen Dr. Streſemanns gegenüber, in denen er den Abſchluß eines
Reichskonkordats als zweckmäßig bezeichnet habe. Das ſei doch kein
be=
ſonders würdiges Verhalten. Der Redner bemängelte dann die Kürzung
der Mittel für kulturelle Zwecke. Reichsfinanzminir Dr. Köhler
be=
dauerte, daß der Reichsetat die kulturellen Fonds u ht genug
berückſich=
tigen konnte, und zwar lediglich aus finanziellen Gründen. Deshalb
müßten ſich die Länder der Kulturpflege mehr annehmen. Auch die
Be=
hebung der Not der Junglehrer ſci eine reine Landesſache.
Nach weiterer, ziemlich unweſentlicher Debatte, in der die
Sozial=
demokraten die Streichung der Mittel für die Techniſche Nothilfe und
die Demokraten eine Erhöhung der Unterſtützungsſumme für die
Jung=
lehrer beantragten, wurde der Haushalt des Innenminiſteriums bis
auf die Abſtimmung erledigt.
Es folgte darauf die Beratung des Haushalts des
Reichsarbeits=
miniſteriums.
Das Haus erledigte dann die dritten Leſungen der Haushalte des
Reichsarbeitsminiſteriums, des Reichsernährungsminiſteriums, des Reichs=
in der Muſikwiſſenſchaft, und da die bisher viel zu geringe Zahl
muſikwiſſenſchaftlich geſchulter Bibliothekskräfte ſich geradezu
kataſtrophal auswirkt. Auch die Sektion für Kirchenmſik, in der
wertvolle Anregungen gegeben wurden, konnte ſich darüber
be=
klagen, daß ſelbſt an wichtigen theologiſchen Fakultäten keine
Speziallehrſtühle für Kirchenmuſik beſtehen, und faßte eine
Reſo=
lution, wonach der Kongreß aufgefordert wurde, ſich bei den
Be=
hörden für die Schaffung derartiger Lehrſtühle einzuſetzen. Das
bunteſte Bild verſchiedenartigſter Themen zeigte die Sektion für
Methodologie, Aeſthetik, Pſychologie, Vergleichende
Muſihwiſſen=
ſchaft und Inſtrumentenkunde.
Mit dem Kongreß verband ſich die Jahrestagung der
Deut=
ſchen Muſikgeſellſchaft, die Beratung der Kommiſſion zur
Heraus=
gabe des „Corpus seriptorum de musica” die Herausgabe der
wichtigſten muſiktheoretiſchen Werke des Mittelalters und der
Reformationszeit plant, und deren Arbeit ſeit Kriegsausbruch
geruht hatte. Von gleicher Bedeutung war die Sitzung der
Geſell=
ſchaft für wiſſenſchaftliche Muſikbibliographie, in der die
Organi=
ſation der Arbeit und die Möglichkeiten einer Propaganda für die
Zwecke der Geſellſchaft beraten wurden. Hier wurde gefordert,
daß bei dem Studium des muſikwiſſenſchaftlichen Nachwuchſes
die bibliographiſche Ausbildung eine wichtigere Rolle ſpielen
müſſe, daß die muſikwiſſenſchaftlichen Seminare größeren Anteil
an derartigen Arbeiten nehmen ſollen, und daß alle größeren
Bibliotheken, die bedeutende Muſikabteilungen beſitzen, unter
ihren wiſſenſchaftlich geſchulten Kräften auch einen
muſikbiblio=
graphiſchen Fachmann beſitzen ſollen.
Neben Führungen durch die Muſikabteilung der
National=
bibliothek und die Inſtrumentenabteilung der Eſteraſiſchen
Kunſt=
ſammlungen in der Hofburg fanden im Rahmen der Beethoven=
Zentenarfeier zwei Aufführungen ſtatt, die dem Intereſſengebiet
des muſikhiſtoriſchen Kongreſſes angehörten. Ein hiſtoriſcher
Opernabend in dem wundervollen Redoutenſaal der Hofburg und
eine Wiedergabe von Muſikwerken aus der Zeit der Gotik, die
beide zu den gelungenſten Darbietungen des Feſtes gehörten. An
dem Opernabend gelangten zur Aufführung Dido und Aeneas von
Henry Purcell (1658—1695), dem bedeutendſten Vorgänger
Hän=
dels in England, die uns in Darmſtadt wohlbekannte Serva
padrona von Pergoleſi, unübertrefflich wiedergegeben von
Eliſa=
beth Schumann und Kammerſänger Mayr, und ein Ballett,
zu=
ſommengeſtellt nach Inſtrumentalſätzen von Jean. Philippe
Rameau. Leider hatte die muſikaliſche Einrichtung der Oper
von Purcell durch den jungen Wiener Hans Gal auch ſtiliſtiſch
manches an dem Original geändert, was nicht unbedingt
notwen=
dig geweſen wäre. Etwas erſtaunt war man bei dem Ballett, daß
juſtizminiſteriums, ſowie des Reichswehrminiſteriums. Es nahmen
ledig=
lich Vertreter der Oppoſition das Wort, und auch dieſe nur ſehr kurz.
Von der Regierung machte nur Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns beim
Arbeitsetat einige Bemerkungen. Er teilte u. a. mit, daß das
Wohnungs=
bauprogramm, das im November vorigen Jahres fertiggeſtellt worden
ſei, inzwiſchen durch die Gehaltserhöhungen überholt worden ſei. Eine
neue Denkſchrift werde daher dem Wohnungsausſchuß in kürzeſter Friſt
zugehen. Nähere Einzelheiten darüher könnten allerdings noch nicht
bekannt gegeben werden.
Die Abſiimmungen
für dieſe Etats wurden gemeinſam vorgenommen und nahmen erhebliche
Zeit in Anſpruch.
Zunächſt wurde ein Antrag der Regierungsparteien angenommen,
im Etat des Innern eine Million zur Förderung des Turn= und
Sport=
weſens einzuſetzen, ferner für die Studentenhilfe 300 000 und für die
Bekämpfung der Maul= und Klauenſeuche 500 000 Mark. Eine Million,
die für das Hygienemuſeum in Dresden bereitgeſtellt worden war,
wurde in namentlicher Abſtimmung geſtrichen.
Die im Etat für die Junglehrernot eingeſetzten 2,5 Millionen Mark
wurden auf Antrag der Regierungsparteien, ebenfalls in namentlicher
Abſtimmung, mit 194 gegen 185 Stimmen geſtrichen. Beim Etat des
Reichsarbeitsminiſteriums wurde ein Antrag der Regierungsparteien
angenommen, durch den 50 Millionen für die produktive
Erwerbsloſen=
fürſorge geſtrichen, 25 Millionen für die Kleinrentnerfürſorge neu
ein=
geſetzt werden. Ebenſo wurden neu eingeſetzt 72 Millionen für die
Invalidenverſicherung. Die Unterſtützung der Erwerbsloſenfürſorge
wird von 200 auf 450 Millionen erhöht. Mit unweſentlichen
Verän=
derungen wird der Arbeitsetat angenommen und hierauf unverändert
der Etat des beſetzten Gebietes.
Beim Ernährungsetat wird ein ſozialdemokratiſcher Antrag,
fünf Millionen Mark für die Kinderſpeiſungen einzuſetzen, in
nament=
licher Abſtimmung mit 218 gegen 170 Stimmen, bei einer
Stimmenthal=
tung, abgelehnt. Auf Antrag der Regierungsparteien werden nur vier
Millionen Mark für dieſen Zweck bewilligt. Der Reſt des Arbeitsetals
wird angenommen, ebenſo der Verkehrsetat ohne weſentliche
Veränderungen.
Beim Wehretat werden zahlreiche kommuniſtiſche
Streichungs=
anträge abgelehnt, der Etat ſelbſt angenommen, und ohne weſentliche
Veränderungen werden genehmigt der Poſtetat und der Etat des
Wirt=
ſchaftsminiſteriums.
Zum Verſorgungshaushalt ſchlägt der Ausſchuß eine Erleichterung
der Erlangung der Elternrente vor. In einer Entſchließung wird eine
Novelle zum Geſetz verlangt, die die Renten verbeſſert, den
Hinterblie=
benen Heilbehandlung und Berufsausbildung gewährt, weiter ſoll den
Geiſteskranken oder ſonſt ſchwer leidenden Kriegsteilnehmern und ihren
Hinterbliebenen im Wege des Ausgleichs geholfen werden, ſelbſt wenn
die urſächlichen Zuſammenhänge zwiſchen Leiden und Militärdienſt nicht
ausreichend nachgewieſen ſind. Die Ausſchußbeſchlüſſe werden dann
be=
ſtätigt, verſchiedene Anträge der Linken abgelehnt. Abgelehnt wird ein
ſozialdemokratiſcher Antrag, ab 1. April eine Zulage für Beamte,
An=
geſtellte und Arbeiter des Reiches zu gewähren, da vorläufig an eine
Neuregelung der Beſoldungsordnung nicht zu denken ſei. Die dritte
Leſung des Haushaltsplanes wird zu Ende geführt, die
Schlußabſtim=
mung auf Mittwoch vertagt. — Mittwoch 2 Uhr:
Schlußabſtim=
mungen über den Haushaltsplan, die Entſchließungen und das
Miß=
trauensvotum gegen den Reichsarbeitsminiſter; Arbeitszeitnotgeſetz. —
Schluß der Sitzung gegen 9 Uhr.
Das Reichswaſſerſtraßen=Mononol.
* Berlin, 5. April. (Priv.=Tel.)
Dem Reichskabinett iſt vom Reichsverkehrsminiſter, jetzt der
Entwurf eines Geſetzes über die Reichswaſſerſtraßenverwaltung
zugegangen. Das Geſetz ſieht vor, daß der Ausbau und der
Neubau von Waſſerſtraßen Sache des Reiches iſt, ebenſo die
Strom= und Schiffahrtspolizei und die Tarifhoheit. Die Vorlage
ſoll den ſeit ſechs Jahren beſtehenden Streit zwiſchen dem Reich
und verſchiedenen Ländern aus der Welt ſchaffen, um den ſogar
der Staatsgerichtshof bemüht werden mußte, weil dieſe Länder
ſich Eingriffe des Reiches in die Strombauverwaltung nicht
ge=
fallen laſſen wollten. Preußen hat bereits jetzt ſchon ſeinen
Widerſpruch angemeldet, obwohl z. B. der Waſſerſtraßenbeirat
und die Wirtſchaftskreiſe, u. a. der Reichsverband der Deutſchen
Induſtrie, ſich für die Vorlage ausgeſprochen haben, die bezweckt,
eine reichseigene Waſſerſtraßenverwaltung zu ſchaffen.
Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich
Von der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer wird uns
ge=
ſchrieben: Die Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich
nehmen für den deutſchen Weinbau einen äußerſt ungünſtigen
Verlauf. Nicht nur die Einbeziehung des Weines in das
Provi=
ſorium überhaupt iſt ſchon äußerſt gefährlich, ganz beſonders aber
darüber hinaus die franzöſiſcherſeits erhobene Forderung auf
Bewilligung eines unerhört hohen Kontingents für die Monate
April und Mai. Der Deutſche Weinbauverband und die Heſſiſche
Landwirtſchaftskammer haben durch Proteſt=Telegramme an die
zuſtändigen Reichsſtellen uſw. nochmals energiſch die Wahrung
der Intereſſen des Weinbaues gefordert. Es iſt notwendig, daß
alle am Weinbau intereſſierten Stellen noch in letzter Stunde ſich
dem anſchließen und die verantwortlichen Stellen auf die
unge=
heueren Gefahren aufmerkſam machen, die dem deutſchen
Wein=
bau drohen, wenn hinſichtlich der Konzeſſion und der ſonſtigen
Abmachungen eine gewiſſe mittlere Linie überſchritten wird.
hier die Entwicklung der Tanzkunſt in den letzten beiden
Jahr=
zehnten verhältnismäßig wenig Spuren hinterlaſſen hat und daß
ber Stil im weſentlichen dem glich, der um 1900 an den größeren
Bühnen üblich war. Wie eine Offenbarung wirkte die
Auffüh=
rung gotiſcher Mehrſtimmigkeit in der Burgkapelle. Die
Aus=
führung der ſchwierigen und in ihren herben Quintenfolgen und
der ſtarken Unabhängigkeit des Melos der einzelnen Stimmen
für Singende äußerſt ungewohnten Werke durch die
Sänger=
knaben der Burgkapelle und mehrere Sänger war über alles Lob
erhaben, die künſtleriſche Wirkung dieſer myſtiſchen, feierlichen,
von allem ſubjektiven Individualismus weit entfernten Geſänge
packend und tief. Eine Anzahl von Geſängen, die in das Bereich der
Schule von Notre=Dame zu Paris im 13. Jahrhundert gehören,
leiteten ein, darunter ein dreiſtimmiges Organum des
bedeutend=
ſten Meiſters jener Schule, Perotinus, dann folgte Muſik des
14. Jahrhunderts, Motetten verſchiedener Meiſter, in denen noch
die verſchiedenen Stimmen ganz derſchiedene Texte ſingen, ein
erſtaunliches ſchönes zweiſtimmiges Madrigal des Johannes de
Florentia und eine Ballade des Guillaume de Machault für eine
Singſtimme und drei Inſtrumente. Beſonders intereſſant waren
die Parallelen der ſtiliſtiſchen und äſthetiſchen Bedingungen bei
dieſer mittelalterlichen und der modernſten Kunſt.
In der Schlußſitzung des Kongreſſes bahnte ſich zum erſtenmal
wieder ſeit dem „Kriege die internationale Zuſammenarbeit an.
Während aber vor dem Kriege die Internationale
Muſikgeſell=
ſchaft als einheitliche Organiſation ſich dieſer Aufgabe widmete,
erſchien es heute, nachdem in faſt allen Ländern ſich nationale
Verbände der Organiſation muſikwiſſenſchaftlicher Arbeit
zuge=
wandt haben, untunlich, wieder eine internationale Geſellſchaft
mit feſter Organifation ins Leben zu rufen. Dagegen fand der
Vorſchlag allſeitige Zuſtimmung, in Form einer
Arbeitsgemein=
ſchaft oder eines Verbandes aller nationalen Verbände die
inter=
nationalen Arbeitsbeziehungen wieder aufleben zu laſſen. Der
von franzöſiſcher Seite ausgehende Antrag führte unter dieſen
Umſtänden ſchon zur Namhaftmachung von Vertretern der
ver=
ſchiedenſten Länder, welche mit den Vorbereitungen für die
Kon=
ſtitution des Verbandes betraut wurden. Was vor 2½ Jahren
auf dem internationalen muſikwiſſenſchaftlichen Kongreß in Baſel
noch unmöglich erſchien, iſt in Wien Tatſache geworden, die
Wiſſenſchaften der verſchiedenen Länder ſchließen ſich wieder
zu=
ſammen auf der Grundlage völliger Gleichberechtigung. Daß dies
unter dem Zeichen Beethovens geſchah, gibt der Tatſache eine
beſondere Weihe, und beleuchtet ebenfalls den Umſtand, daß des
Meiſters Lebenswerk ſeiner Abſicht entſprechend nicht mehr allein
deutſcher, ſondern Menſchheitsbeſitz geworden iſt.
Friedrich Noack.
Nummer 96
Mittwoch, den 6. April 1927
Geite 3
Uneinigkeit der Mächte in China.
Die neue britiſche Expedition
nach dem Fernen Oſten.
Von unſerem OO=Korreſpondenten.
London, 5. April.
Nach der amtlichen Bekanntmachung des Kriegsminiſteriums
ſit S. M. Regierung beſchloſſen, zur Verſtärkung der
Verteidi=
jungstruppen von Schanghai eine weitere Infanterie=Brigade
ud Auxiliar=Abteilungen nach dem Feinen Oſten zu entſenden.
2ms klingt ganz gut. Aber es wird hinzugeſetzt, daß dieſe
Bri=
ide aus vier einzelnen Bataillonen beſtehen ſoll, dem zweiten
)m Scots Guards, dem erſten des Queens Rohal, dem erſten des
Nwrthamptonſhire und dem zweiten des Walliſiſchen Regiments.
Es handelt ſich alſo wieder nicht etwa um eine geſchloſſene Bri=
„7de, ſondern um einen improviſierten Verband. Dieſe Bataillone
ingen mit ihren Garniſonen weit auseinander in Dover, auf der
Emlisbury=Ebene und bei Aldershot. Sie haben mit Ausnahme
onn den Scots Guards und dem Northamptonſhire Bataillon,
Ide wenigſtens beide zum Oberkommando von Aldershot gehören,
Inzmals in demſelben größeren Kommando zuſammen geübt.
2ieſes traditionelle Zuſammenflicken hat nach dem ſüdafrika=
(nſſchen Feldzuge zu den Unterſuchungen des Eſher=Ausſchuſſes
und zu den Reformen Haldanes geführt, die zur Bildung des
drruernden Expeditionskorps leiteten. Aber es ſcheint jetzt faſt
alles wieder vergeſſen worden zu ſein. Uebrigens war die bis
d hin nach Schanghai geſandte Expedition ganz dasſelbe
Flick=
nrk. Von den drei damaligen Brigaden war nur eine
voll=
ſtinndig zuſammenhängend.
Im ganzen ſind alſo in mindeſtens ſechs Wochen Zeit vier
Trigaden in China verſammelt. Das müßten nach unſeren
Be=
gi iffen 24 Batgillone ſein und ſind doch nur 16. Daß die
bis=
he=rigen 12 Bataillone bei dem vorauszuſehenden weiten Umfang
deer Beſetzungslinie und bei dem ſtarken Anſpruch an den
Ord=
maungsdienſt im Inneren reichlich ſtark angeſpannt ſein würden,
war ſelbſtverſtändlich. Für weitere Aufgaben blieb nichts übrig.
Diie Entſendung der neuen Brigade iſt wiederum nur ein
Not=
b=helf. Das wiſſen die Nationaliſten gerade ſo gut. Was ſoll
denn nun werden, wenn ſich die Südtruppen auch die Linie
M eking—Tientſin zu eigen machen? Es iſt ferner bei der
Ab=
ſundung der erſten Raten der Fehler gewacht worden, daß die
Ruſammenſetzung durchaus nicht den modernen
Kriegsanforde=
rungen entſprach, obſchon die engliſchen Blätter immer wieder
ton der vollſtändig kriegsmäßigen Organiſation ſprachen und
arich bis vor kurzem hartnäckig bei der Behauptung blieben, daß
der Oberkommandierende, Generalmajor Duncan, auch eine
ent=
ſſorechende Anzahl von Tanks zur Verfügung habe. Er wäre
glücklich darüber. Aber es hat bisher nur eine einzige
Kom=
trgnie Panzerwagen. Eine kaum verſtändliche
Unterlaſſungs=
ſ.ände der verantwortlichen Organiſationsabteilung im
Kriegs=
nriniſterium. Es iſt auch jetzt noch nichts von einer Mitſendung
ton Tanks bekannt. Und was ſind Panzerwagen ohne Tanks?
(-8 iſt, als ob die letzten großen Manöver gar nicht ſtattgefunden
höätten. Und wie ſieht es nun gar mit den Luftſtreitkräften aus?
(rin Geſchwader wäre ſo viel wert wie drei Bataillone. Es iſt
anz ſchön, was man alles für Schanghai tut. Aber hat das
ügendwelchen Wert für andere Schauplätze ſchwerer
Ruhe=
üüörungen? Man hat öſtlich vom Mittelmeer wie in Indien
ſrhlagende Beiſpiele davon gehabt, daß für alle plötzlich
entſtehen=
den entlegenen Brandherde Lufttruppen die einzige
wirkungs=
volle Waffe ſind. Vor allem trifft dies auch für die chineſiſchen
KTüſtenorte und die Aktion an entlegenen Stromplätzen zu.
Boot=
ilugzeuge ſind mehr wert wie alle Kriegsflugzeuge und ſo recht
diie geeignete Preſtige=Waffe. Und was iſt für England nötiger
Als die erneute rückſichtsloſe Befeſtigung des Preſtige?
Eine Note Amerikas an die Kanton=Regierung.
EP. London, 5. April.
Das engliſche Kabinett trat geſtern wiederum zu einer Sitzung
zuſammen, in der die diplomatiſche Lage hinſichtlich Chinas
be=
pprochen wurde. Hierzu wird berichtet, daß die amerikaniſche
wiegierung den Wortlaut einer für die Kantoneſen beſtimmten
Mote ihrem Geſandten in Peking telegraphiſch übermittelt hat.
Sie ſtimme in allen weſentlichen Punkten, ſo meldet die „Times”,
mit der Anſicht der britiſchen und japaniſchen Regierung überein.
Es ſei daher höchſtwahrſcheinlich, daß die drei Mächte eine
gleich=
eitige und identiſche Aktion unternehmen werden, die jedoch
keineswegs einen gemeinſamen Schritt darſtelle. Die
Ver=
ſandlungen zwiſchen den drei Ländern ſind
jedoch hiermit noch keineswegs beendet, da noch
eine ganze Reihe von Punkten der weiteren Klärung harren.
Insbeſondere ſcheint, die amerikaniſche Regierung
gegen die Auffaſſung des engliſchen,
japa=
niſchen und amerikaniſchen Geſandten, wie ſie in
deren Memorandum feſtgelegt iſt, Einwendungen zu
machen. Dieſe beziehen ſich auf die zu ergreifenden
Sanktions=
maßnahmen und auf eine zeitlich begrenzte Antwort.
Dem diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph”
zufolge ſei es daher wahrſcheinlich, daß dieſe beiden Punkte
zunächſt fallen gelaſſen werden. Die einzelnen Mächte
hätten jedoch die Möglichkeit, durch entſprechende
Er=
klärungen in Peking ihren Standpunkt zum
Aus=
druck zu bringen. Insbeſondere ſei die engliſche
Regierung feſt entſchloſſen, für die Ausſchreitungen
in Nanking Genugtuung zu erhalten.
Groß=
britannien werde durch die ganzen Vorgänge genügend
Freiheit desHandelns erhalten, ſo daß es nach ſeinen
eigenen Intereſſen und Anſichten vorgehen
könne.
Das Quai d’Orſay hat von ſeiner diplomatiſchen Vertretung
in Peking ein Telegramm erhalten, wonach dort die Beſprechung
zwiſchen den franzöſiſchen, engliſchen, amerikaniſchen und
japa=
niſchen Geſandten über ein ihren Regierungen vorzulegendes
Aktionsprogramm in erſter Linie zum Schutz der Ausländer
an=
dauere.
Kelgen
SPekine
1N
Rrt
Kt
nton
K
Doe Front Anfong Februor 1927
n- am 20. März
* — Anfong April
Karte vom chineſiſchen Kriegsſchauplatz.
Das wichtigſte militäriſche Ereignis der letzten Tage iſt die
Ein=
nahme der ſtrategiſch bedeutſamen Stadt Bangfu im Norden der
Provinz Anhui durch die Südtruppen.
Die japaniſche Einſiellung.
Eigener Drahtbericht des „D. T.‟.
* Tokio, 5. April.
Die japaniſche Preſſe verurteilt allgemein den Zwiſchenfall
von Hankau, warnt jedoch die Nation wegen Erregung infolge
weiterer chineſiſcher Verwicklungen. Sie beſteht darauf, daß je=
doch möglichſt bald Maßnahmen zum Schutz der japaniſchen
Bür=
ger unternommen werden, rät jedoch faſt einſtimmig der
Regie=
rung, zu militäriſchen Maßnahmen nur zu ſchreiten, wenn dieſe
abſolut und unbedingt notwendig ſind. Das japaniſche
Auswär=
tige Amt teilt mit, daß die Politik Japans in der Frage der
Intervention unverändert iſt. Es wird allgemein angeregt, daß
die Regierung die üblichen Proteſte gegen ſporadiſche
Zwiſchen=
fälle erheben werde, daß jedoch jede Anſtrengung unternommen
werden wird, die Politik ſtrengſter Zurückhaltung
aufrecht zu erhalten. Das japaniſche Auswärtige Amt dementiert
die Nachricht, daß es den japaniſchen Untertanen Befehl erteilt
habe, Hankau zu räumen, erklärt jedoch, daß Anſtrengungen
unter=
nommen werden, um den Japanern, die abzureiſen wünſchen,
Erleichterungen zu gewähren.
Nach einem drahtloſen Telegramm aus Hankau wurden bei
dem letzten Zuſammenſtoß zwiſchen Chineſen und Japanern zehn
Chineſen und zwei Japaner getötet, mehrere Chineſen und zwei
Japaner verwundet. Sieben Japaner wurden von den Chineſen
als Geiſeln zurückgehalten. Der japaniſche Klub, das japaniſche
Krankenhaus und zwei japaniſche Arbeitsplätze wurden
geplün=
dert und in Brand geſteckt.
Blutige Zuſammenſtöße zwiſchen Japanern
und Chineſen in Hankau.
Wie der Sonderberichterſtatter der „Information” aus Peking
meldet, iſt die Lage in Hankau, wo 200000 Arbeiter ſtreiken,
ernſt. Es ſei zu Zuſammenſtößen zwiſchen den Japanern und
Chineſen gekommen, in deren Verlauf die Chineſen die
japa=
niſche Konzeſſion geplündert und eine Fabrik in Brand geſteckt
hätten. Die von einem japaniſchen Kriegsſchiff gelandeten
Truppen hätten auf die Volksmenge geſchoſſen und zahlreiche
Chineſen getötet. Die Japaner ſeien im Begriff, Hankau zu
räumen. — Eine Meldung aus Schanghai beſagt, daß in
Han=
kau bei den Zuſammenſtößen zwiſchen Japanern und Chineſen
zehn Chineſen getötet und eine große Zahl verletzt worden ſei.
Es beſtätigt ſich, daß die japaniſche Regierung den Abtransport
ſämtlicher im Innern Chinas anſäſſiger Japaner angeordnet hat.
Englands Note an Kanton.
EP. London, 5. Aprik.
Die engliſche Regierung übermittelte heute dem engliſchen
Geſandten in China, Lampſon, den Text der für die Kanton=
Regierung beſtimmten Note, in der Wiedergutmachung der den
engliſchen Staatsangehörigen zugefügten Unbill und Schäden
verlangt wird. Der Inhalt der Note ſtimmt mit dem der
ameri=
kaniſchen und japaniſchen Note überein. Die drei Noten
wer=
den gleichzeitig dem kantoneſiſchen Außenminiſter Tſchen in
Han=
kau überreicht werden. — Nach den letzten Meldungen aus
Peking finden etwa 150 Kilometer nördlich von Nanking heftige
Kämpfe ſtatt. Die Kantoneſen ſollen bei Kwantien eine
Nieder=
lage erlitten haben. Kantoneſiſche Truppen ſeien zur Verſtärkung
dorthin unterwegs.
Die Abwanderung der Ausländer.
Eigener Drahtbericht des „D. T.”.
* Schanghai, 5. April.
Die Räumung von Szechuan, das ehemals eines der größten
Miſſionsgebiete der Amerikaner und Engländer war, iſt heute
vollſtändig. Nur ganz wenige alte Miſſionare in Tſchengtu und
Yatſchau haben die Abreiſe abgelehnt. Die Räumung der
Nord=
bezirke durch die Amerikaner und Engländer dauert an. 171
Ame=
rikaner haben den Tſinanfu=Bezirk geräumt. Die Mehrheit der
britiſchen Firmen geht nach Tſingtau. Alle Ausländer, die
Ja=
paner ausgenommen, haben Taiyuanfu, die Hauptſtadt von
Schanſi, geräumt. Zahlreiche Amerikaner haben Peking
ver=
laſſen. Die meiſten gehen nach Dairen und Japan. Die
Fran=
zoſen, die bisher wenig geneigt waren, die Räumung
anzuord=
nen, haben jetzt ihren Untertanen Befehl erteilt, Szechuan und
andere ſüdliche Provinzen zu räumen. Die chineſiſche Preſſe
be=
richtet, daß General Pi Schih tſchen, der in Schanghai vor dem
Fall Oberbefehlshaber der Schantungtruppen war, auf Befehl
Tſchang Tſchuan Fangs am 28. März in Hſutſchaufu erſchoſſen
worden ſei, weil er Schanghai kopflos aufgegeben und auch mit
den Nationaliſten verhandelt habe. Ein Chineſe, der bei den
Zu=
ſammenſtößen in Tſchinang verwundet wurde, iſt geſtorben. In
Itſchang ſchlagen Agitatoren Kapital aus der Tſchinang=Affäre,
indem ſie Haß gegen die Amerikaner zu entfachen ſuchen. Alle
Amerikaner in Itſchang haben ſich an Bord von Schiffen begeben.
Agitatoren haben darauf verſucht, die eingeborenen Mannſchaften
der amerikaniſchen Schiffe zum Verlaſſen der Schiffe zu bewegen,
bisher jedoch erfolglos. Die Räumung von Honan iſt ebenfalls
bald vollſtändig.
* Eine neue Krebstheorie.
inf. In der „Geſellſchaft für Sexualwiſſenſchaften und
Kon=
fſtitutionsforſchung” berichtete vor einigen Tagen Prof.
Weſten=
chöfer über eine neue Krebstheorie, die er im Anſchluß an die
Forſchung Prof. Warburgs aufgeſtellt hat. Prof. Warburg vom
Raiſer=Wilhelm=Inſtitut in Berlin geht bei ſeinen Forſchungen
won den chemiſchen Kräften der Krebszelle aus. Im allgemeinen
Hat nämlich das normale Gewebe des menſchlichen Körpers die
Fähigkeit, Zucker ſchlecht zu ſpalten, aber die Menge, die es
ſpal=
rten kann, auch zu verbrennen, wenn ihm Sauerſtoff zugeführt
wwird. Krebsgeſchwülſte dagegen ſpalten, ſobald ſie in Zucker=
Höſung unter Ausſchluß von Sauerſtoff gehängt werden, den
Zucker zu Milchſäure. Dieſe Spaltung iſt aber keine
Verbren=
mung, denn ſie verbraucht keinen Sauerſtoff. Nun hat bekannt=
Tich Krebs durch ſein intenſives Wachstum Aehnlichkeit mit den
(Embryonen. Das Gewebe der Embryonen aber ſpaltet zwar
rauch ähnlich wie der Krebs Zucker in Milchſäure, verbrennt den
Zucker aber bei Durchleitung von Sauerſtoff faſt ganz, während
die Krebsgewebe den Zucker nur ſehr ſchlecht verbrennen.
Krebs=
gewebe liefert darum nur den fünfzigſten Teil der Energie,
wäh=
rend das embryonale Gewebe die freiwerdende Energie voll
aus=
nutzt. Es gibt nach dieſen Vorausſetzungen drei Arten von
Ge=
weben: 1. ſolches, das Zucker reichlich ſpalten und verbrennen
kann: das embryonale; 2. ſolches, das zwar auch ſpalten und
verbrennen kann, beides aber nur in beſcheidenem Umfange: das
ſtationäre Gewebe des Erwachſenen, und ſchließlich 3. ſolches, das
reichlich ſpalten, aber kaum verbrennen kann: das iſt das Gewebe
der bösartigen Geſchwulſt. Die Geſchwulſtzellen, die ohne
Sauer=
ſtoff leben, ſind die niedere Form des Lebens, während die Zellen
mit Sauerſtoffatmung als die höheren Formen betrachtet werden
müſſen. Auf dieſen Forſchungsergebniſſen fußt die neue Theorie
von Prof. Weſtenhöfer. Weſtenhöfer nimmt an, daß bei den
Zel=
len des Lebens ähnliche Erſcheinungen anzutreffen ſind, wie bei
anderen Organen des menſchlichen Körpers. Es gibt Menſchen,
die auch im erwachſenen Zuſtande Organe wie Milz, Niere und
andere in einem ähnlichen Zuſtande haben, wie er bei einem
Embryo gefunden wird und die Eigentümlichkeit einer ganz
frühen Entwicklung aufweiſt. Man findet die Form dieſer Organe
außer beim Embryo auch noch bei Säugetieren, die im Waſſer
leben. Weſtenhöfer nimmt nun an, daß die Geſchwulſtzellen auch
eine Art von Urzuſtand der Zellen darſtellen, d. h. ſehr frühe
Zu=
ſtände der Zellen, wie ſie vor Jahrmillionen beſtanden haben.
Genau ſo, wie ſich noch heute bei erwachſenen Menſchen Organe
„is.
menſchlichen Entwickluug befinden,
ſo ſind die Geſchwulſtzellen gewiſſermaßen Rückſchläge der
nor=
maken Zellen in längſt vergangene Zeiten der Urzellen. Dieſe
Theorie behandelt nur eine Seite des großen Problems, und
zwar in der Hauptſoche die Entſtehung und das Weſen der
Ge=
ſchwülſte. Alle anderen Fragen der Behandlung und Heilung
läßt die Theorie offen. Unerklärlich bleibt dabei, wieſo die Zellen
des menſchlichen Körpers nicht auch bei jugendlichen Menſchen
die Rückſchläge aufweiſen, da erfahrungsgemäß Jugendliche nicht
an Krebs erkranken. Wenn die Zellen der Geſchwülſte
gewiſſer=
maßen Vorfahrenſtadien wären, kann man annehmen, daß dieſe
Stadien wahllos bei allen Altersſtufen auftreten würden. Es
ſcheint alſo, als ob zu dieſer Rückbildung der Zelle in ein
Vor=
fahrenſtadium noch innerhalb des Körpers des Menſchen
Vor=
gänge notwendig ſind, die dieſe Rückbildung bedingen und in
Alterserſcheinungen der Organe begründet ſind. Jüngſt meldete
ein Wiener Blatt, daß es einem Arzt bei den bekannten
Ver=
jüngungskuren mehrfach gelungen ſei, die Krebsbildung
aufzu=
halten. Im Zuſammenhang damit gewinnt die neue Theorie von
Weſtenhöfer Bedeutung, da dadurch eine Erklärung gegeben wäre,
wieſo die Rückſchläge der normalen Zellen in die Urzellen, die
Weſtenhöfer als Eeſchwulſtzellen anſieht, meiſtens im Alter
erfolgen.
*Konzert
*. Die Singmannſchaft der Turngemeinde
Beſſungen veranſtaltete am Sonntag abend im Vereinshauſe
in der Heidelberger Straße einen muſikaliſchen Abend. Im
Mittel=
punkt des Intereſſes ſtand eine Uraufführung. Der Dirigent
des Vereins, Herr Kapellmeiſter Friedel Fiſcher, hat ein Trio
für Klavier, Violine und Cello komponiert und hat es mit
Unterſtützung der Herren Schnurrbuſch und Klammer
zur erfolgreichen Uraufführung gebracht. Friedel Fiſcher iſt ein
gewandter und gebildeter Muſiker; er verſteht für Inſtrumente
zu ſchreiben, beherrſcht den Kammermuſikſtil, und es fällt ihm
etwas ein. Namentlich der erſte Satz mit ſeinem fanfarenartigen
Hauptthema hat einen friſchen Zug, das Scherzo iſt graziös und
beſonders im Trio originell; auch der langſame Satz birgt manche
Schönheit, allerdings auch — ſo ſchien es uns — manche Längen,
die auch im letzten Satz vorhanden ſind und deſſen natürlichen
Fluß und notwendige Steigerung hemmen. Als Ganzes geſehen,
iſt das Trio das Werk eines ernſt ſtrebenden Muſikers, der ſein
Handwerk verſteht und den als Dirigenten ihrer Singmannſchaft
zu haben die Turngemeinde froh ſein kann. Denn dieſem
Diri=
verdankt
hor auffallende Fortſchritte ſeit letztem
Jahr; die Auswahl der Lieder war den Stärke= und
Leiſtungs=
verhältniſſen durchaus angepaßt, und das Studium der zum
Teil gar nicht leichten Darbietungen, unter denen die bekannte
„Gotentreue” von Wagner, „Olaf Trygvaſon” von Reiſſiger und
ein ganz reizendes kleines Lied von Karl Bartoſch, „Das Dorf”,
(den Vereinen zur Aufführung wärmſtens empfohlen) beſonders
genannt ſeien, zeugt vom Ernſt und Fleiß und von den
Fort=
ſchritten der Singenden. Der Erfolg blieb nicht aus.
Schnurrbuſch ſpendete außerdem als Soliſt die „„Air” von
Bach und Präludium und Allegro von Pugnani=Kreisler,
Klam=
mer eine Sonate im alten Stil für Violoncello von Eccles, eine
ganz geſchickt gemachte Sache, die in den erſten drei Sätzen ge=,
im letzten Satz aber abfiel. Beide entledigten ſich ihrer Aufgabe,
wie man es von ihnen gewohnt iſt, als gute und gern geſehene
Muſiker.
O.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
— Das Heſſiſche Künſtlertheater wird ſich mit
einer zweiten Vorſtellung am Donnerstag, den 14. April, im
Klei=
nen Haus des Heſſiſchen Landestheaters vorſtellen. Zur
Auffüh=
rung wird „Die verſunkene Glocke” von Gerhart Hauptmann
ge=
langen. Wie früher wird die Vorſtellung zu beſonders
ermäßig=
ten Preiſen von 0,50 bis 3,50 Mark gegeben werden. Da es
vor=
ausſichtlich die einzige Vorſtellung ſein wird, die das Heſſiſche
Künſtlertheater in dieſer Spielzeit in Darmſtadt veranſtaltet,
wäre es wünſchenswert, wenn alle an der Theaterkulturarbeit
Heſſens intereſſierten Perſönlichkeiten ſich gelegentlich dieſer
Vor=
ſtellung von der Tätigkeit und der Entwicklung der Bühne
über=
zeugten.
Die Neugeſtaltung der Händelſchen Oper „
Rada=
miſto” von Dr. Joſef Wenz wird bei den diesjährigen
Händelfeſtſpielen in Göttingen zur Uraufführung gelangen unter
Mitwirkung namhafter Soliſten und unter Leitung von
Inten=
dant Dr. Niedecken (München) und Generalmuſikdirektor
Schulz=Dornburg (Eſſen).
— Ein neues Illuſtrationswerk von Alfred Kubin
wird vom Inſel=Verlag angekündigt und rechtzeitig zum 50. Geburtstag
des Künſtlers am 10. April erſcheinen. Es ſind drei Erzählungen des
jungen Hofmannsthal (Das M2chen der 672. Nacht —
Reiter=
geſchichte — Erlebniſſe des Marſchalls von Baſſompierre), Novellen,
denen abenteuerliche, bis zum Grauſen ſich ſteigernde Handlungen
zu=
grunde liegen und die Alfred Kubin mit 25 Zeichnungen verſehen
H. A.
hat, die den Inhalts aufs glänzendſte illuſtrieren.
Geite 4
Das neue engliſche Gewerkſchaftsrecht
Henderſon ſpricht von einer Herausforderung der
Ar=
beiterpartei und kündigt ſcharfen Klaſſenkampf an.
Geteilte Meinung unter den Konſervativen.
EP. London, 5. April.
Die Regierungsvorlage über die Abänderung des
Gewerk=
ſchaftsrechts iſt geſtern veröffentlicht worden. Dadurch werden
Arbeiterausſtände als ungeſetzlich erklärt, wenn ſie
ein anderes Ziel verfolgen, als einen Konflikt in einer beſtimmten
Induſtrie zu degeln oder wenn dadurch auf die Regierung, das
Publikum oder einen Teil des Publikums ein Druck ausgeübt
werden ſoll. Ferner wird das Streikpoſtenſtehen als
ungeſetzlich erklärt. Außerdem werden alle Arbeiter
ver=
pflichtet, bei ihrer Anmeldung in einer Gewerkſchaft ſchriftlich
bekannt zu geben, ob ſie ihre Zuſtimmung dazu geben, daß ein
Teil ihrer Mitgliedsbeiträge für politiſche Zwecke verwendet wird.
Den Beamten wird verboten einer
Gewerk=
ſchaft anzugehören, außer wenn dieſe Gewerkſchaft nur
Angehörige einer beſtimmten Beamtenklaſſe umfaßt; in dem Falle
dürfen dieſe aber nicht dem Gewerkſchaftsbund oder einer
poli=
tiſchen Partei direkt oder indirekt angehören.
Der frühere Miniſter im Kabinett Macdonald, Arthur
Hen=
derſon, hat zu dieſer Vorlage erklärt, daß ſie einen direkten
An=
griff gegen die Poſition der Gewerkſchaften bedeute. Es handle
ſich um eine Herausforderung an die
Arbeiter=
partei und um ein Mit=Füßen=Treten des Vereinsrechts, wie
es den Arbeitergewerkſchaften ſeit einem Jahrhundert zugeſtanden
Mittwoch, den 6. April 1922
worden ſei. Wenn die Vorlage in Kraft träte, ſo würde die
Arbeiterpartei geſchwächt wie auch die Gewerkſchaftsbewegung.
Die Regierung habe, ohne eine unparteiiſche Unterſuchung
vor=
zunehmen, ein Geſetz abgeändert, das nur einen ſcharfen
Klaſſenkampf zur Folge haben könne. Die Regierung ſei
zu dieſem Vorgehen auf Grund der letzten Wahlreſultate
keines=
wegs berechtigt. Ein anderer Arbeiterabgeordneter hat erklärt,
daß die konſervative Regierung durch dieſe Vorlage ihr
Todes=
urteil unterzeichnet habe.
UInter den konſervativen Mitgliedern iſt die Meinung geteilt.
Die große Mehrheit von ihnen begrüßt die Maßnahmen mit
Be=
geiſterung. Man iſt der Auffaſſung, daß die Vorlage die
Ver=
ſprechungen ausführen werde, die die Regierung nach dem
Gene=
ralſtreik gemacht habe. Andererſeits gibt es zweifellos auch
kon=
ſervative Miiglieder, die die Zweckmäßigkeit der Beſtimmungen,
beſonders den Vorſchlag auf Aenderung der Baſis der politiſchen
Gewerkſchaftsabgabe, bezweifelt. In dieſer Klauſel ſehen ſie eine
Reihe von Flauſen, die ſie bei der Beratung der Vorlage im
Ausſchuß beſeitigen wollen.
Ein Manifeſt der Kantoneſen.
Eigene Drahtmeldung des „Darmſt. Tagblatts”
* Schanghai, 5. April.
Die Nationaliſten haben ein Manifeſt veröffentlicht, das von
dem vormaligen Vorſitzenden des Vollzugsausſchuſſes des
Kuo=
mintang Wang=Tſching=Wei und dem örtlichen
Kommuniſten=
führer Tſchen=Tu=ſien unterzeichnet iſt und das einen Appell
„für die Einheit in dieſem entſcheidenden Augenblick” an die
beiden nationaliſtiſchen Flügel enthält. Das Manifeſt ſtellt eine
Spaltung der Partei in Abrede, erklärt, die Kommuniſten ſtänden
zu den Hauptgrundſätzen des Kuomintang und Sun Yat=ſens
Nummer 96
und ſtellt feſt, daß die Gerüchte über innere Reibungen auf die
Tätigkeit von Antirebolutionären zurückzuführen ſei, die
verſuch=
ten, die nationaliſtiſche Bewegung zum Scheitern zu bringen,
Es heißt dann, „die Militärbehörden in Schanghai ſind jetzt
ge=
willt, den Anweiſungen der Zentralregierung zu gehorchen, und
es iſt jetzt möglich, daß die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen
ihnen (wenn ſie überhaupt beſtehen) ſchließlich zur Befriedigung
aller beigelegt werden.” Obige Stelle könnte dahin gedeutet
werden, daß die Tſchiang’ſchen Generäle ſich im Sinne Hankaus
gefügt haben. Bezug nehmend auf die fremden Niederlaſſungen
in Schanghai erklärt das Manifeſt: „Die Kommuniſten haben den
Beſchluß des Kuomintang angenommen, von militäriſcher
Ge=
walt zur Erreichung der Rückerſtattung der Niederlaſſungen
ab=
zuſehen.‟ Der Arbeiterverband hat ein Manifeſt veröffeutlicht,
daß die Arbeiter nicht verſuchen werden, in die Niederlaſſungen
einzeln und unabhängig von den anderen einzubrechen.
Das Programm der Kuomintang.
Der Delegierte des Exekutivausſchuſſes der Kuomintaug=
Partei in Europa, Sia Ting, erklärte geſtern einem Vertreter
des „Oeuvre‟: Wir ſind eine Partei, während Tſchang Tſo=lin
ein Einzelner iſt. Der Friede iſt ſicher, den die Kuomintang=
Partei in dem geeinigten Ehina ſchaffen wird. Das
Pro=
gramm der Kuomintang iſt das Programm Sun
Yat=ſens. Es kann in einem Wort: Demokratie, und in drei
Punkten zuſammengefaßt werden: Unabhängigkeit, politiſche
Freiheit durch das allgemeine Stimmrecht und wirtſchaftliche
Organiſation auf der doppelten Grundlage: was Immobilien
anbetrifft, Beſchränkung des Beſitzes, und was Mobilien
anbe=
trifft, Eingreifen des Staates in alle Domänen, wo ſich das
durch die Natur der Dinge ergibt.
Die Geburt einer Tochter zeigen
hochertreut an
Erna und Louis Krämer
Darmstadt, den 5. April 1927.
Alicestrasse 21
z. Zt. Klinik Dr. Rosenthal.
(5887
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief nach langem ſchweren,
mit großer Geduld ertragenem Leiden unſere
liebe, gute Mutter, Schweſter, Tante,
Schwie=
germutter, Großinutter und Urgroßmutter
Frau
June Scmum
verw. Koch, geb. Gordel.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, Mannheim.
(*9327
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. April,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt.
Meine innigſtgeliebte
Eliſabeth Müller
geb. Zimmermann
(ehemalige Krankenſchweſter des Stadtkrankenhauſes
Darmſtadt)
die treuſorgende Mutter meiner Kinder, iſt heute
früh an den Folgen eines Unfalles verſchieden.
Das edelſte Herz ſchlägt nicht mehr; unſere Sonne
iſt erloſchen. Meine Kinder und ich werden den
Schmerz über dieſen unerſetzlichen Verluſt nie
über=
winden können, doch werden wir im Geiſte immer
mit unſerer lieben Entſchlafenen vereinigt bleiben.
Richard Müller.
Frankfurt a. M., den 4. April 1927.
Artillerie=Kaſerne 47.
Beerdigung findet ſtatt: Freitag, de
mittags 11½ Uhr, von der Trauec
heimer Friedhofs ans
(29276
8. April,
vor=
ſe des Bocken=
Todes=Anzeige.
Heute iſt unſere liebe, gute
Julie Krach
von uns gegangen.
Frau Amalie Moch, geb. Krach
Marie Brill.
Darmſtadt, den 5. April 1927
Soderſtraße 101.
(5910
Statt Karten.
Die Verlobung unserer Tochter
Klara mit Herrn Walter
Sennewald beehren sich
anzuzeigen
Kammermusiker i. R.
Gustau Adam u. Frau
Minna, geb. Keller.
Klara Adam
Walter Sennewald
O,8on meinem ſicheren gode errertet.. 9
Alles Mögliche verſucht. War 2 Jahre i. Krankenh. Ihr Sirup
hat geradezu Wunder gewirkt, mich vom ſicheren Tode errettet.
Gewichtszunahme innerh. 2 Wochen. Ohne Ihren Sirnp wäre
mein Leben bald beendet. Mit dem Zeichen innigſten Dankes
ete. ſchreibt E. Schm., Bremerhaven. — Unzähl. ähnl. freiw.
Anerkennungen über unſer allbekanntes (IV 4580
Lungen= und Aſthmamittel „Nymphoſan”
(geſ. geſch.) Preis der Flaſche Mk. 3.50., Perubonbons M. 0.80
Alleinherſteller: Nymphosan A.-G.. München 38 /N 55.
Verlobte
Wir zeigen die Geburt
eines Sohnes an
Victor M. Ofann und Frau
Charlotte, geb. Lancelle.
Darmſtadt, den 4. April 1927.
(*9308)
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſere liebe Frau, Mutter,
Großmutter, Urgroßmutter,
Schwie=
germutter, Tante und Schwägerin
Frau
Eliſabeth Hauf
geb. Eiſenhauer
nach längerem Leiden zu ſich in
die Ewigkeit abzurufen. (5920
Darmſiadt, 5. April 1927
(Große Ochſengaſſe 1).
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet Donnerstag,
den 7. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Für die mir anläßlich meines 80.
Ge=
burtstages in ſo reichem Maße
zuge=
gangenen Glückwünſche ſpreche ich auf
dieſem Wege meinen herzlichſien Dank
aus.
Frau Kath. Wagla Wwe.
9265)
Wenckſiraße 37.
Meine (4306a)
Maß=Schnitte
a. d. Figur geformt
garantieren tadelloſ
(29272 Sitz ſelbſtangef.
Klei=
dung. Auf Wunſch
einrichtenb.z Anprob
Adele Bachrach
Wendelſtadtſtraße47
Geſchäftszeit bis 5 Uhr.
Faſt neue
Preſto=
Renn=
maſchine
umſtändeh. äußerſt
preiswert zu verkauf
Näh. Geſchſt. (*9287
Oſterwunſch. (79335
Strebſam., ſolider Geſchäftsm., off. Geſchäft,
41 Jahre, evgl, eigenes Anweſen u.
Grund=
ſtücke, in ſchönem Landſtädtchen, wünſcht
zwecks bald. Heirat bekanntzuwerden mit
tücht., ſol., ſparſam. Haus= u. Geſchäftsfrau,
etwas Vermögen erwünſcht, Witwe mit 1
Kind nicht abgeneigt. Angen. Aeußere Es
wird mehr auf Perſon, gut. Eharakter u.
Tüchtigkeit, als auf gr. Veimög. geſ.
Mode=
u. vergnügungsſücht Damen u. Vermittler
Papierkorb Ausführl. Ang unt 4 48 Geſchſt.
WäfzEI
K
A
HEIDELBERG
Statt Karten.
Dankſagung.
Für die uns in ſo uberaus reichem Maße
be=
wieſene herzliche Anteilnahme und Kranzſpenden
bei dem uns betroffenen ſchweren Verluſie ſagen
auf dieſem Wege herzlichſten Dank
Familie Wilhelm Deneke
Familie Hans Rein
Gretel Krapp.
Darmſtadt, den 3. April 1927.
(*9346
Schloßgartenſtraße 51.
Reixatskandidat
Kaufen Sie Ihren
Hochzeits-
oder Gesellschafts-Anzug fr
und fertig und preiswert bei
DEUSTER K.-G.
Markiplatz.
Oan brltsas Whamd Au dDrrff.
Du ßworiſt h.
Mit Tahlhaaf de fime—
Reisig
Vertreter: H. Haller
Alexanderstr. 23, Telephon 3971. (I.5720
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. April, um
2½ Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Von Trauerbeſuchen bittet man abzuſehen.
Underwood bleibt
Underwood
es gibt keine besst
reibmaschi
Hein rich Lautz
BArO-Bedarf
Aüe
Das Mitglied unſeres Aufſichtsrats
Herr
entl ev. Schnelter
Direktor der Prometheus=Aktiengeſellſchaft
für elektriſche Heizeinrichtungen, Frankfurt a. M.
iſi am 4. April nach ſchwerer Erkrankung verſiorben.
Der Eniſchlafene war ſeit 1922 Mitglied
unſeres Aufſichtsrats. Wir verlieren durch ſeinen
Heimgang einen erfahrenen, zielbewußten Kollegen
und Berater. Sein Andenken werden wir allezeit
in Dankbarkeit und Ehren bewahren.
Aufſichtsrat und Porſiand
der
Gebrüder Roeder A.=G.
Darmſiadt, den 5. April 1927.
gebraucht, ſehr gut
erhalt.,, billig abzugeb
Müller & Ober
Rheinſtr. 39 (5903mig
Fahrrad=Decken
u. Luftſchläuche
extra prima, kaufen
Sie billig bei
B. Orio
Karlſtraße 14. (4163a
—
Jagdgewehre
Kleinkaliberbüchſen
neueſte Syſteme
nebſt Munition
kaufen Sie billigſt im
Waffengeſchäft
Gg. Link
Grafenſtr. 39 (5433a
Uhren und
Goldwaren
Taſchen= und
Präziſions=Uhren
Beſtecke in 800 Silb.
und 90er Alpakka,
Trauringe
Kein Laden (4069a
Fachm. Bedienung
Aug. Baum
53 Roßdörferſtr. 53
Küchenſchrank nebſt
Büfett billig, zu ver=
(*9271
kaufen
Kleine Bachgaſie 1
Zigarren=Geſchäft.
und
Bouek
erfordern
künstlerische
Aus-
gestaltung
durch
Paßbilder
in einer Stunde/4790
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 0. Tel.1912.
Grammophone
Zupf= und
Streichin=
ſtrumente auf. Teilz
1378a
Muſik=Gerbig
Neckarſtr. 24, Hths, I.I
Bücher, Noten,
Zeitſchriften
verden gut u. preis
wert gebunden
Horn. Alexander=
Zwei guterhaltene
Paddelboote
(1= u. 2ſitzer) billig z
verkaufen. (*9316
„I. Gander
Hermannſtraße 35.
Billigste Bezugsguelle
Oroße Auswahl
Bunzmann Aenn
Ludwigsplatz 6.
Zurückgesetzte Tapeten und Reste welt
unter Preis in jeder Rollenzahl. (5376a
ch. M
oſt Geſäi
en u. Grund
sen, wänſt
zwerden m
Beſchiſteſn
Witwe mit
Heußere 1
Eharalter:
g. geſ. Madl
en und
Hwaren
gen= und
lionsührel
leinswell.
luring
Nummer 96
Mittwoch, den 6 April 1922
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 6. April.
— Ernauut wurden: am 9. März 1927: der Kriminalwachtmeiſter
ennrich Fiſcher zu Offenbach a. M. zum Kriminalſekretär mit
Wir=
ing vom 1. März 1927; am 17. März 1927 der nicht geſchäftsleitende
berjuſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Mainz Anton Seibert zum
inchäftsleitenden Oberjuſtizinſpektor bei dem gleichen Gericht; der nicht
iſchäftsleitende Oberjuſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Büdingen
b—iſtian Otto Schäfer zum geſchäftsleitenden Oberjuſtizinſpektor
zi dem Amtsgericht Ortenberg; der Juſtizimſpettor bei dem Amtsgericht
z enberg Jakob Dickler zum Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht in
Singen; der Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Homberg Reinhard
n aft zum geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Ugenſtadt: der Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Altenſtadt Franz
i umpf zum Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Homberg; alle mit
Lomkung vom 1. April 1927; am 18. März 1937 der Juſtizinſpektor bei
en Amtsgericht Mainz Peter Ketterle zum geſchäftsleitenden
Ober=
müizinſpektor bei dem Amtsgericht Oſthofenz am 22. März 1927 der
ſüſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Offenbach Karl Koch zum
geſchäfts=
ioranden Juſtizinſpektor bei dem Autsgericht Wimpfen mit Wirkung
om 16. Abril 1927” der Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Mainz
tel Lang zum geſchäftsleitenden Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
ensheim mit Wirkung vom 15. April 1927; am B. März 1977 der
ſandarmeriewachtmeiſter Wilhelm Schnur zu Wendelsheim zum
Gen=
memerieoberwachtmeiſter mit Wirkung vom 1. März 1927.
— Hefſifches Landestheater. Am Samstag, 9. April, wird Bernard
öwaws Schauſpiel „Frau Warrens Gewerbe” zum erſten Male
mi Kleinen Haus gegeben. Die Inſzenierung des Werkes leitet Robert
upp, die Bühnenbilder entwirft Lothar Schenck von Tyapp.
der weiblichen Hauptrolle der Frau Warnen wird Roſa Bertens
h. erſtes und einziges Gaſtſpiel abſolvieren. Der allgemeine Vorverkauf
ſeiginnt heute an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes. Für das am
sanntag, den 10. April, im Großen Haus ſtattfindende Gaſtſpiel von
Fnofeſſor Max von Schillings und Barbara Kemp mit Waguars
9 arſifal” haben die Mieter des Landestheaters nur noch heute,
Mkttwoch, ein Vorkaufsrecht zu Vorzugspreiſen, da morgen mit dem
Ulgemeinen Verkauf begonnen wird. — Morgen wird im Großen Haus
umn erſten Male in dieſer Spielzeit „Der Noſenkavalier” mit
ſem Damen: Werle, Jacobs, Albrecht, Liebel Penſe, Müller=Wiſchin,
ſtoerig, und den Herren: Kühn, Biſchoff. Vogt, Poerner, Karen. Nelz
ni den Hauptpartien gegeben. Muſikaliſche Leitung:
Generalmuſitdirek=
o: Joſeph Roſenſtock. Die heutigen, der Miete K des
Bühnenvolks=
udes zugeteilte Wiederholung von „Haus Herzenstod”
be=
imant um 7 Uhr 15 Minuten.
— Kammermuſikabend des Schnurrbuſch=Quartetts. Zur
Urauffüh=
rwnng des Streichquartetts Opus 1 von Auguſt Bogt ſei folgendes
er=
würhnt: Vogt, ein Schüler von Profeſſor Paul Graener, bringt bereits
n ſeinem Opus 1 den Beweis eines außerordentlichen Könnens. Das
Nrerk iſt als Niederſchlag der Anregungen dieſes Meiſters ſozuſagen als
ur zuſammenfaſſendes Ergebnis zu betrachten. Charakteriſtiſch an dieſem
dieiſätzigen Opus iſt die ſtark optimiſtiſche Einſtellung und die daraus
mitſtehende Muſizierfreudigkeit, die auch das Klangliche weſentlich
be=
ünflußt. Harmoniſch bewegt ſich das Stück auf rein tonaler Baſis, jedoch
mit durchaus moderner Einſtellung. Die Uraufführung dürfte demnach
ſtarbem Indeveſſe begegnen. Der am Freitag, den 8. April, im Kleinen
Haus ſtattſindende Abend bringt ferner noch unter Mitwirkung von
huorn Kammermuſiker Haynan das berühmte Klarinettenquintett von
Sohannes Brahms.
— Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat zu ihrer nächſten
Veranſtaltung am Freitag, den 8. April, 8 Uhr abends, das gefeierte
Lautenſänger=Paar Robert Kothe und Lies Engelhardt
ge=
wonnen. Einzel=Lieder und Zwiegeſänge werden miteinander
ab=
wechſeln. Alte deutſche Volkslieder, fröhliche Tanzgeſänge und
mittel=
gskerliche Minnelieder bilden das Programm. Wo Robert Kothe mit
ſuaner jungen Begleiterin auftritt, wird er ſtürmiſch gefeiert. So ſchrieb
kurrzlich die „Südd. Zeitung” in Stuttgart: „Es iſt ein eigen Ding um
dieſen Lautenſänger! Kaum erklingen die ſanften, feinverwobenen
Askorde und die ſchlichten, alten Volksweiſen, ſo tut ſich ſchon der ganze
Dmuber echter Poeſie auf!‟ Die Veranſtaltung findet ausnahmsweiſe
narht im Mathildenhöhſaal, ſondern im Feſtſaal der Vereinigten
Geſell=
ſcanaft (Rheinſtraße) ſtatt. (Siehe Anzeige.)
— Kirchengeſanaverein der Stadtkirche. Für die diesjährige Paſ=
Eiuenszeit hat der Kirchengeſangverein der Stadtkirche wieder eine Paſſion
voen H. Schütz zur Aufführung vorbereitet. Dieſes Mal iſt es die
Krukas=Paſſion, in der Bearbeitung von A. Mendelsſohn,
em an Schönheiten und dramatiſcher Kraft beſonders reiches Werk des
großen Vorgängers J. S. Bach. Die Aufführung wird kommenden
6 amstag, den 9. April, abends 8 Uhr, in der Stadtkirche
ſtattfinden. Zwei bewährte Oratorienſänger ſingen die Hauptpartien:
cerr Biſchoff (Jeſus) und Herr Dr. Stiefenhofen (Evangeliſt)
Aie Orgelbegleitung wird Herr Profeſſor D. Mendelsfohn
über=
wehmen. Das herrliche Werk kommt in dieſer Bearbeitung (
Klavier=
auSzug Nr. 5346 bei Breitkopf), die dem Kirchengeſangverein gewidmet
ur, zur erſten Aufführung unter der künſtleriſchen Leitung des
cerrn Studienrates Borngäſſer, Der Eintritt zur
Stadt=
lärche iſt frei. Zur Deckung der erheblichen Koſten werden beim
Ausgang freiwillige Gaben erbeten. Für die inaktiven Mitglieder des
Yrereins bleiben die vorderen Bänke der Süd=Empore bis ½8 Uhr
uieſerviert.
— Matthäuspaſſion am Karfreitag. Der Muſikverein feiert den
diesjährigen Karfreitag durch Aufführung der Matthäuspaſſion von
diohann Sebaſtian Bach unter Leitung des Generalmuſikdirektors Joſeph
4koſenſtock. Als Soliſten wirken mit Frau Sophie Schmidt=Illing aus
Sayreuth (Sopran), Frl. Lydia Kindermann aus Köln AAld. Herr
ſoans Hoefflin (Evangeliſt), Herr Karl Rehfuß aus Frankfurt (Chriſtus),
ſöerr Peter Schäfer aus Darmſtadt (Baß). Der Chor des Muſikvereins
iFt durch einen Schüilerchor unter Leitung von Herrn Lehner Samper
werſtärkt. Das Cembalo hat Herr Prof, Dr. Noack, die Orgel Herr
Studienrat Borngäſſer übernommen. Die öffentliche Hauptprobe findet
am Gründonnerstag, abends 7 Uhr ſtatt. Der Kartenverkauf beginnt
am Freitag, den 8 April, bei Konzert=Arnold, Wilhelminenſtr. 9.
WPreiſe ſ. heutige Anzeige.
— Dreffola=Konzert. Am Donnerstag, den 7. April, findet im
Mozartſaal das 9. Schallplattenkonzert auf DreſſolaMuſikapparaten
ſckatt. Das Programm bringt wieder ſehr viel muſikaliſch Wertvolles,
mnd kürfte ſich der Beſuch Freunden guter Muſik ſehr empfehlen.
Ausflug mit Sonderzug nach München
zum Beſuche der Bayeriſchen Gewerbeausſtellung.
Am 17. bis 22. Juni 1927 wird das heſſiſche Handwerk die Bayeriſche
Gewerbeausſtellung in München gemeinſam beſuchen. Es findet dabei
eine Beſichtigung von München ſelbſt mit ſeinen Sehenswürdigkeiten
und reichen Kunſtſchätzen ſtatt. Außerdem ſind Ausflüge in das
bahe=
riſche Gebirge vorgeſehen. Ein Sonderzug wird die Teilnehmer aus ganz
Heſſen nach München bringen. Die Hinfahrt über Heidelberg,
Stutt=
gart, Ulm, und die Rückfahrt, beide am Tage, über Würzburg,
Aſchaffen=
burg, ſo daß die Teilnehmer auch Gelegenheit haben, die Gegenden zu
ſchauen, durch die der Zug ſie fährt. Der Preis für die Fahrt mit
Sonderzug beträgt 4. Klaſſe im bequemen durchgehenden Wagen hin
und zurück zuſammen 18.20 Mark und 3. Klaſſe 27,30 Mark. Für alle
Beſichtigungen in Minchen. Fahrten, Ausflüge, Uebernachtungen uſp.
werden bedeutende Preisermäßigungen eintreten. Für alle Handwerker,
Gewerbetreibende mit ihren Gehilfen und Angeſtellten Freunde und
Gönner dürfte dieſe günſtige Gelegenheit ſo ſchnell nicht wieder
ein=
treten, und bitten wir die Vorſitzenden der Verbände, Innungen und
Vereinigungen Sparkaſſen zu gründen, um bis zum Juni die Reiſekoſten
zuſammen zu bringen. Die Teilnehmer werden gebeten, ſich ſchon jetzt
bei ihrem Vorſitzenden anzumelden, damit wir ſchon jetzt eine Ueberſicht
bekommen, mit wieviel Teilnehmern ungefähr gerechnet werden kann.
Weitere Liſten werden noch aufgelegt und werden wir darüber noch
berichten
Ergänzt ſoll noch werden, daß die Hinfahrt am Freitag, den
17. Juni, morgens angetreten wird und wir ſo zeitig in München
ein=
treffen, daß jedes ſein Quartier aufſuchen und am Abend noch gine
gemütliche Zuſammenkunft ſtattfinden kann. Der Zug fährt in kürzerer
Zeit wie jeder Schmellzug. Die Rückfahrt geſchiebt am Freitag, den
24. Juni, ſo, daß wieder jeder Teilnehmer von Heſſen ſein Heimathaus
erreichen kann.
Nähere Auskunft, ſoweit dies bis jetzt möglich, erteilt der Leiter der
Veranſtaltung, Herr Malermeiſter Georg Kraus, Darmſtadt,
Luiſen=
ſtraße 40, Fernruf 1972.
Zum Beiſchreiben der 20%igen
Aufwertungs=
befräge sind bereits aufgerufen die
Sparbücher Nr. 1— 100000
Für die Woche von Montag, den 4. April,
bis Samstag, den 9. April, werden hiermit
neu aufgerufen die
Sparbücher Nr. 100001—140000
Kaſſeſiunden: Vormittags von 8 bis 1 Uhr
Nachmittags von 3 bis 4½½ Uhr. Samstags
(St. 5726
nachmittags geſchloſſen
— Annahmeſtelle im 1. Stock. —
Städtische Sparkasse Darmstadt
— Wanderklub „Falke” 1916. Unſere Aprilwanderung führte uns
von Heppenheim aus zunächſt auf die Starkenburg, wo wir den
neu=
erſtehenden Bergfried im Bau bewundern konnten. Von hier
marſchier=
ten wir auf Höhen und Waldwegen mit teilweifen ſchönen Rundblicken
nach Scheuerberg, wo wir nach einer Frühſtücksraſt den Weg über
Seidenbach, Schlierbach nach Lindenfels fortſetzten. Im Gaſthaus „Zum
Odenwald” wartete unſer ein reichliches Mittageſſen, dem wir in
An=
betracht des ſtarken Marſches auch kräftig zuſprachen. Nachdem wir
der alten Buraruine noch einen Beſuch abgeſtattet hatten, zogen wir
über Winkel, Breitenwieſen, Reichenbach zurück zur Bahn Bensheim.
Die Wanderung war infolge des feuchten Wetters und der teilweiſe
ſehr aufgeweichten Wege wohl die bis jetzt anſtrengendſte des
dies=
jährigen Wanderjahres, zumal die Marſchzeit etwas reichlich bemeſſen
war. Trotzdem herrſchte den ganzen Tag über eine ausgezeichnete
Stim=
mung, auch wenn nach jedem Abſtieg ein neuer Buckel zu erſteigen war.
Niemand der Teilnehmer wird wohl bedauern, den regneriſchen Sonntag
durch dieſe herrliche Wanderung ausgefüillt zu haben
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Der ſtir Mittwoch, 6. April.
in Ausſicht genommene Vortrag des Herrn Dr. Bodo, Wolf
wird wegen der Oſterferien auf Mittwoch, den 27. April verſchoben.
TARRTHK
LIAOLEUM
DER IDFAtF FUSSBODENBELAGS
SIk RAUFEN AM VOLTEILHAFTESTENBEI
WEdaHkEET
AMWEISSEWTÜRM TFLFF:486
Deuſcher ud Deter Abertdeskeil, Seclian Darnſtchl. In der
am Samstag ſtattgehabten Monatsverſammlung, führte Her=
Profeſſor Dr. Franke aus Achern im Lichtbild 150
Farbenphotogra=
phien aus deutſchen Landen vor. Leider war der Vortrag nicht ſo gut
beſucht, wie er es verdient hätte, denn was hier geboten wurde, war
erſtklaſſig. Die von der Gattin des Redners aufgenommenen Lichtbilder
waren techniſch wie künſtleriſch hervorragend, und trotzdem einige davon
ſchon 15 Jahre alt waren, alle von friſcher, leuchtender Farbenpracht.
Zu den erſten Aufnahmen benutzte Frau Franke Lumisreplatten in
neuerer Zeit hauptſächlich deutſche Agfaplatten, die den franzöſiſchen
nicht nachſtehen. Die Aufnahmen aus alten deutſchen Städtchen ſowie
aus dem Schwarzwald waren alle mit ſicherem künſtleriſchem Olick
aus=
gewählt, ſtellt doch die Farbenphotographie ganz beſondere
Anforderun=
gen an das Auge. Auch die Hochgebirgsaufnahmen boten prächtige
Far=
benbilder; wunderbar gelungen war die Färbung des Schnees und des
Abendhimmels. Den größten Eindruck machen u dürlich
Blumenauf=
nahmen aus Garten, Wieſe und Feld. Hier kann ſich das Auge an
Far=
ben ſattrinken; mancher Malen könnte aus dem Studium ſolcher
Farben=
bilder Gewinn ziehen. Die Vorſührung löſte große Begeiſterung aus
und den Wunſch, die ſelten ſchönen Bilder bald einem größeren Kreis
hier nochmals zu zeigen.
— Kunſtgeſchichtliche Gefellſchaft. Die nächſte Sitzung ſindet am
Freitag, den 8. April, um 6 Uhr im Gewerbemuſeum ſtatt. Zur Vorlage
und Beſprechung gelangen Original=Aufnahmen von dem in Oſeberg
gefundenen Wikinger Schiff und ſeinem Inhalt.
— Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Jugendverbände. Am
Donuers=
tag, den 7. ds. Mts beginnt im „Haus der Jugend”, Stiftsſtraße 45,
der zweite Gymnaſtiſkurs ſüir Mädchen. Beginn pünktlich 8 Uhr. Am
kommenden Sonntag nachmittag hat die Arbeiter=Jugend im Kleinen
Haus eine Jugendfeier, wozu ſie alle Bünde herzlich einlädt.
— Brahmsfeier in der Beſſunger Kirche. Die Brahmsfeier am
Sonntag Judica, veranſtaltet von Herrn Muſitdirektor Stammler
anläßlich des 30. Todestags des Komponiſten, hatte trotz der vielen
kirchlichen Veranſtaltungen an dieſem Tage einen recht guten Beſuch
gefunden. Die Ausgeſtaltung der Feier war es, daß jeder, ob er nun
eine gottesdienſtliche Feierſtunde oder einen muſikaliſchen Genuß
er=
wartete, das finden konnte, was er ſuchte. Die Darbietungen, die alle
einen großen Eindruck hinterließen, verbieten eigentlich eine
Einzel=
beſprechung, da der Geiſt. aus dem heraus ſie vorgetragen, den des
Konzertfaales bei weitem übertrifft und in dem gottesdienſtlichen Raum
durchaus zu Hauſe war. Es ſoll darum nur einiges aus dem Programm
wiedergegeben werden: Herr, Stammler brachte ein Choralvorſpiel
„O Traurigkeit”, eine Fuge mit Choral in Baß, zwei Choralvorſpiele
mit Klarinette, begleitet von Herrn Kehr, Fuge in 4s=Moll, Frau Achatz
ſehr ausdrucksvoll zwei ernſte Geſänge aus Prediger Salomo Kap. 4
und I. Chor 13. Eine Schulklaſſe der Beſſunger Mädchenſchule ſang:
„O Lebensluſt‟. Dem Veranſtalter und allen Mitwirkenden iſt der Dant
derer, die dieſe Feierſtunde miterleben durſten, ſicher.
— Die Mädchenfortbildungsſchule (Hauswirtſchaftliche Berufsſchule)
nahm Abſchied von ihren Oberklaſſen. Ein Spaziergang des
Lehr=
körpers mit den Schilerinnen führte nach dem Heiligen Kreuz, wo den
Scheidenden eine ſtimmungsvolle Entlaſſungsfeier gewvidmet war.
Ver=
treter des Stadtſchulamtes und des Schulvorſtandes nahmen an der
Feier teil. Friſch erklangen die Chöre, und in gebundener Rede und
in Proſa legten die Schülerinnen ein Treugelöbnis an das Leben ab.
Die Vortragenden bewieſen, daß die Mädchenfortbildungsſchule neben
der gyindlichen Vorbereitung für den hauswirtſchaftlichen Beruf auch
zu guter ſprachlicher Schulung erzieht und neben der praktiſchen
Aus=
bildung die Vermittlung einer gediegenen Allgemeinbildung nicht
ver=
nachläſſigt. Die Vorträge wuden durch Lieder vertieft, die Fräulein
Bernhaud mit ſchöner Altſtimme ſang, begleitet von Herrn Rektor
Klingler, der ſich vor allem bei dem prächtigen „Heimweh” von Hugo
Wolff als feinfühliger Muſiker bewährte. Herr Rektor Schäfer gab den
ſcheidenden Schüilerinnen herzliche Worte mit auf den ferneren
Lebens=
weg, ſie ermahnend, dem Leben ebenſo die Treue zu halten, wie ſie das
der Schule getan.
— Der Verein Darmſtädter Immobilien=Makler (E. V.) veranſtaltet
am Donnerstag, den 7. April, im Hotel „Prinz=Karl” zur Belehrung
aller Berufskollegen einen Vortrag über die Berechnung der
Wertzu=
wachsſteuer. Auch ſonſtige Intereſſenten haben Zutritt. Den Vortrag
hat Herr Notau Carnier übernommen.
— Der Darmſtädter Fecht=Klub hatte ſeine Mitglieder zu einem
Kammermuſikabend in das Klubheim, Reſtaurant Sitte, eingeladen. Der
Gedanke, nicht nur auf ſportlichem Gebiet Ausbildung und Ertüchtigung
ſeiner Mitglieder zu leiten, veranlaßte beveits eine Reihe von
Vor=
trägen, die im Laufe dieſes Winters ſtattgefunden haben. In eine neue
Welt führte dieſer Vortragsabend, der ausſchließlich Werken
Mozart=
ſcher Kuuſt gewidmet war. Der Vortragende, Herr Adolf Frey,
ver=
ſtand es, in feſſelnder Form das Weſen Mozarts und ſeiner ewig ſchönen
Werke den Zuhören nahezubringen. Vorbildlich ſchien uns die
Wechſel=
wirkung zwiſchen tatſächlichen und amektotiſchen Berichten. Anſchließend
kam eine ſehr gute Auswahl von Kammermuſikwerken zu Gehör. Wir
nennen die prachtvolle Violinſonate in C=Dur, Köch. Nr. 296, und Teile
aus dem Flötenkonzert, Köch. Nr. 299. Das Klaviertrio, Köch. Nr. 502,
ſowie das Flötenquartett Nr. 25 (im Auftrag Friedrichs des Großen
komponiert) waren Perlen Mozartſcher Muſe. Die Ausführenden
Herren Freh, Niebergall, Tuchocki und Wilk mögen ſich mit einem
Ge=
ſamtlob für ihre vorzügliche Leiſtung begnügen. Der reiche Beifall und
die Gewißheit, Mozart neue Freunde geworben zu haben, ſei ihnen
ſchönſter Dank. Die inſtrumentale Folge wurde durch Liedvorträge des
Herrn Gruß, am Flügel von ſeiner Gattin mit beſtem Gelingen
be=
gleitet, wirkungsvoll unterbrochen. Der klangſchöne Steinwayflügel war
von der Firma Karl Arnold u. Sohn in liebenswürdiger Weiſe zur
Verfügung geſtellt.
— Hohes Alter. Heute. Mittwoch, begeht in geiſtiger und
körper=
licher Friſche Frau Margarethe Rüthlein Ww., hier,
Wendelſtadt=
ſtraße 39, ihren 80. Geburtstag.
enkzündungen u. Erkältungen
wasruuEn
Eeshäumich M1 Aporteken u. bRosestes.
Ae
Vie sHassarv =igateite -ein Beitrag gut Kebenstteude!
s ist Jatsache: Die
Ausgeglichenheit Ler
MASSAKZ-Tigarette
beeinfluſtr wehltuend den
Naucher und seine Umgebung.
Sorglos leicht, gutig mild.
und besänftigend, mir ihrem
süßen Wohlduft trägt sie,
Ruhe, Beschaulichkeit, Fieden
ins Keim, m die Versn.
So sei die SAASSARL-Rgarette
auch Ihnen zur Freude:
Urteilen Sie selbst!
4½—
Wassa
Witter
GOLD-u. SEIDENMUNDSTÜCK
SHassarsDelzt
GOLD-u TURKIS MUNDSTÜck
Massary-Aigarellen Fahrik AAlien Gesellschaft Berlin 842. Generalverkreler: Erieh Köppler, Frank furt a. H., Sandweg 44a. Bernspr.: Carolus 41672.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Mittwoch, den 6. April 1927
Nummer 96
*Berlin und das amerikaniſche Angebot.
Aus Berlin wird uns geſchrieben:
Etwas ſehr Merkwürdiges hat ſich begeben: Die größte amerikaniſche
Baufirma Chapman u. Cy. hat der Stadt Berlin ein wirklich großzügiges
Angebot gemacht. Sie will nach den Angaben der Stadt und nach
ſtädtiſchen Plänen 14 000 Wohnungen bauen, die ſie der Stadt verpachten
will und die dann nach 28 Jahren in das Eigentum der Stadt
über=
gehen ſollen. Man müßte glauben, daß der Magiſtrat entzückt auf
die=
ſen Vorſchlag eingegangen wäre, der ſo günſtig iſt, wie wir ſeit Jahren
ein anderes Angebot nicht gehört haben. Aber überraſchenderweife iſt
das Gegenteil eingetreten, die Zweifler haben ſich zu Wort gemeldet und
haben ſehr geſchickt allerlei Bedenken in den Vordergrund geſchoben,
wo=
mit ſie bisher ſchon das Eine erreicht haben, daß der Baubeginn um
mindeſtens ein Vierteljahr hinausgeſchoben werden muß. Falls der
Ver=
trag zuſtande kommt, bleibt in fedem Falle der wichtige Beginn der
Bau=
ſaiſon verpaßt. Das Bauprogramm, das urſprünglich auf zwei Jahre
berechnet iſt, wird auf ein drittes Jahr geſtreckt werden müſſen. Die
Ein=
wände, mit denen gegen die Amerikaner gearbeitet wird, ſind ſtark an
den Haaren herbeigezogen. Man rechnet ihnen vor, daß ſie zu viel
ver=
dienen, und daß bei Lichte beſehen das Riſiko, das die Stadt Berlin
über=
nehmen müßte, zu groß wäre. Daß die Amerikaner einen ſochen
Vor=
ſchlag nicht um unſerer ſchönen Augen willen machen, iſt
ſelbſtverſtänd=
lich, daß ſie daran verdienen wollen, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich, aber
da=
gegen iſt doch auch nichts einzuwenden, wenn dabei der andere
Vertrags=
partner auf ſeine Koſten kommt. Die ganze Möglichkeit unſeres
Wieder=
aufbaus beruhte doch darauf, daß wir Geld aus Amerika bekamen, den
Amerikanern alſo eine lohnende Verzinſung in Ausſicht ſtellten und mit
dieſem Gelde immer noch ventabel arbeiten konnten. Nun will eine
amerikaniſche Firma in ein ſolches Geſchäft über 150 Millionen
Gold=
mark hineinſtecken, wohl verſtanden, ohne die Hauszinsſteuer in Anſpruch
zu nehmen. Die Wohnungen, die ſie bauen will, bedeuten alſo einen
reinen Zuſchuß zu dem ſtädtiſchen Bauprogramm. Das Wohnungsdefizit
von Berlin wird verſchieden eingeſchätzt, die Zahlen bewegen ſich zwiſchen
150 und 250 000 Wohnungen, die fehlen. Für das Jahr 1927 ſieht das
ſtädtiſche Bauprogramm 25 000 neue Wohnungen vor, die Amerikaner
würden jetzt noch etwa in dieſem Jahre 5000 Wohnungen bauen können;
das iſt doch ſchließlich mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein und
würde die Möglichkeit einer Beſeitigung des Wohnungselends in
greif=
barere Nähe rücken.
Dabei wirkt ſich ja die Wohnungsnot in den Großſtädten hygieniſch,
ſozial, aber auch moraliſch in den unerquicklichſten Formen aus. Wer
einmal den Verſuch gemacht hat, in Berlin eine Wohnung zu bekommen,
der denkt mit Grauen an dieſe Zeit zurück, an die endloſen Laufereien
von Pontius bis Pilatus, noch mehr aber an die unangenehmen
Begleit=
erſcheinungen, die ſich dabei eingebürgert haben. Der Wohnungsmarkt
iſt das Eldorado für die Schieber geworden, denen der
Wohnungs=
ſuchende als Objekt hoffnungslos ausgeliefert iſt. Nur mit Hilfe von
Abſtandsſummen und Schmiergeldern iſt es überhaupt möglich, eine
Unterkunft zu finden. Unbeſtreitbar, daß viele Kreiſe an dem
Fort=
beſtehen eines ſolchen Zuſtandes ein Intereſſe haben, genau ſo, wie ja
heute in den Tereinigten Staaten von Amerika ſehr kapitalkräftige
Grup=
pen nur um des eigenen Geſchäfts willen für die Fortdauer des
Alkohol=
verbots eintreten. Aber man faſſe ſich doch an den Kopf, daß es möglich
iſt, daß dieſe Strömungen Einfluß genug gewinnen können, um das
ganze amerikaniſche Profekt zu gefährden. Die Amerikaner ſind
Ge=
ſchäftsleute, ſie haben ſich deshalb auch nicht auf ihren einen Plan
ver=
ſteift, ſondern jetzt einen neuen Vorſchlag ausgearbeitet, worin ſie dieſe
Wohnungen mit allen Erforderniſſen der Neuzeit ſolide in
Friedens=
manier bauen und der Stadt Berlin zu einer errechneten Friedensmiete
von 120 Prozent zur Verfügung ſtellen wollen gegenüber einem Bauindex
von 160 Prozent, der ſonſt in Berlin zugrunde gelegt wird. Sie können
das, weil ſie die erforderlichen Geldmittel reſtlos zur Verfügung haben,
alſo den ganzen Zwiſchenkapitalverkehr ausſchalten und weil ſie
außer=
dem durch große Beſtellungen die reinen Baukoſten weſentlich
herunter=
zudrüchen verſtehen. Auch von dieſer Seite alſo wäre das Experiment
wertvoll, weil dadurch ein Stoß gegen die ungeſunden und überteuerten
Baukoſten erfolgt. Ein Unternehmer, der gleich Tauſende von
Woh=
nungen aufbaut und dabei billig, aber ſolide bauen muß, kann auf die
Preiſe einen maßgebenden Einfluß ausüben und kann viel zur
Beſei=
tigung von Auswüchſen beitragen, vielleicht ſogar ſo viel, daß dann auch
das private deutſche Kapital wieder Intereſſe am Baumarkt nimmt.
Dieſe Vorteile ſind ſo greifbar, daß man annehmen müßte, ſie
wür=
den ſchließlich auch die Väter der Stadt Berlin überzeugen. Der Fall iſt
aber über Berlin hinaus um deswillen ſo intereſſant, weil für die
Ameri=
kaner Berlin nur der Ausgangspunkt ſein ſoll, ſie haben bereits ſeit
Monaten Deutſchland bereiſt und die Möglichkeiten, auch in anderen
Städten mit ähnlichen Angeboten heranzutreten, genau durchgeprüft.
Dabei kommen nach ihren bisherigen Unterſuchungen Hamburg, das
ſächſiſche Induſtriegebiet und das Ruhrgebiet in erſter Linie in Frage.
Und ſobald ſie in Berlin nach der poſitiven oder negativen Seite zu
Rande gekommen ſind, wollen ſie dieſe Profekte aufgreifen. Sie ſcheinen
auch bereits Zuſicherungen zu haben, daß, falls Berlin nicht zuſchlagen
ſollte, die Oberbürgermeiſter anderer Städte größeres Verſtändnis für
die Ausnutzung eines ſolchen Angebots haben.
— Deutſche Treue. Zur Förderung des ſittlichen Aufbaues und zur
Bekämpfung der Schmutz= und Schumdliteratur findet am 9. und 10.
April, abends 8 Uhr, in dem Feſtſaale am Woogsplatz (Turnhalle) ein
Werbeabend mit Vortrag und Theateraufführung: „Deutſche
Treue”, ein von vaterländiſchem Geiſt und edlem Deutſchtum
durch=
drungenes Schauſpiel in zwei Akten von Curt Saſſen ſtatt. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
— Balladenabend. Wer den erſten Rezitationsabend im Heim des
C. V. J. M., Alexanderſtraße 22, vor Wochen beſucht hat, wird gewiß gern
am zweiten, kommenden Sonntag, 8 Uhr, teilnehmen. Damals trug
Herr Sekretär Gedat in feinſinniger Weiſe aus dem Gedächtnis
Ge=
dichte von E. v. Wildenbruch, W. Flex, B. von Münchhauſen, L. von
Strauß=Torney und G. Schüler vor. Die zweite Gelegenheit, ſeiner
packenden Vortragskunſt zu lauſchen, ſollte kein Freund moderner
epiſcher Dichtung verſäumen.
Schweres Automobilunglück an derBergſtraße
Geſtern vormittag gegen 9 Uhr kamen zwei Perſonenautos
aus Frankfurt a. M. Sie fuhren in der Richtung nach
Heidel=
berg. Zwiſchen Bensheim und Heppenheim wollte der eine
Wagen, in dem ſich Direktor Albrecht der Spannerſchen
Waſſermeſſerfabrik aus Frankfurt befand, das andere Auto
über=
holen. Im gleichen Augenblick kam ein Wogen aus
entgegen=
geſetzter Richtung. Zum Ausweichen war kein Platz mehr, beide
Wagen wurden ſtark gebremſt, trotzdem rannten ſie
gegenein=
ander. Das Frankfurter Auto drehte ſich mehrmals um ſeine
Achſe und ſchleuderte die Inſaſſen heraus. Direktor Albrecht
erhielt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach ſeiner
Ein=
lieferung ins Heppenheimer Hoſpital verſtarb. Auch der
Chauffeur des Frankfurter Autos und die Inſaſſen des anderen
Wagens wurden verletzt. Beide Autos ſind ſtark beſchädigt. Eine
gerichtliche Unterſuchung iſt eingeleitet.
UNENTBEHRLICH:
AOLLSSLUeN
der Kraftfahrzeugbesitzer
im Volksstaate Hessen
Im Auftrag des Ministerlums
berausgegeben vom
Hessischen Verkehrzverband
(5629a
308 Seiten gebunden G.-RM.
Zu haben in jeder Buchhandlung, bei allen
Verkehrsvereinen, bei den Agenturen und in
der Geschäftsstelle des Darmstädter Tagblatt
L. C. Wittich Verlag / Darmstadt
Vom 10. April an wird die Kraftpoſt Darmſtadt=Brandau wieder
bis Neunkirchen durchgeführt. Die Weiterführung iſt mit dem
Inkraft=
treten des Sommerfahrplanes in Ausſicht genommen.
Polizeibericht. Warnung vor einem ausländiſchen
Hauſierer. Zurzeit bietet ein Chineſe im Hauſierhandel echten
chineſiſchen Tee in Packungen zum Preiſe von 2 Mark an. Die Käufer
merkten aber bei der ſpäteren Zubereitung des Tees, daß ſie betrogen
und ſtatt der erhofften guten Ware ganz minderwertige gekauft hatten.
Es wird dieſerhalb vor Ankauf gewarnt. — Große Schlägerei in
der Altſtadt. In der Nacht vom 3. zum 4. April fand in der
Großen Kaplaneigafſe eine größere Schlägerei ſtatt. Die Streitenden
gingen mit Meſſern (Schuſtermeſſer), Spaten, Prügeln u. dgl.
auf=
einander los und haben ſich zum Teil ſchwere Verletzungen beigebracht.
Einer der Beteiligten erhielt eine ſchwere Halsſchnittwunde, die zum
Glück die Schlagader nicht verletzte, wodurch großes Unheil verhütet
wurde. Der Schwerverletzte befindet ſich im Städtiſchen Krankenhaus.
Die weniger Verletzten konnten nach Anlegung von Verbänden wieder
aus dem Krankenhauſe entlaſſen werden. Die Ermittlungen über die
Schuldfrage ſind eingeleitet. — In einer Straffache wurden zwei
Trau=
inge mit den Zeichen „K. G. 20. 10. 19” und „W. G. 3 3. 89”
ſicher=
geſtellt, worüber der Beſitzer den Erwerb nicht einwandfrei nachweiſen
konnte. Perſonen, die Eigentumsrechte geltend machen können, werden
gebeten, bei der KriminalAlbteilung, Zimmer 28, vorzuſprechen.
Eine ältere Dame hat ſich wegen Krankheit in ihrer Wohnung mit
euchtgas vergiftet.
5934 a
Parlamentariſches.
* Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung zunächſt mit drei
Regie=
rungsvorlagen; er bewilligte die darin geforderten 77 000 Mark für den
Ausbau der Dampfkeſſel= und Heizungsanlage im Philippshoſpital,
ferner 3100 Mark für einen Gaskaffeekeſſel uſw. im Alieſtift und 6000
Mark für das Naturſchutzgebiet Hengſter bei Obertshauſen. Hierauf
wurden die Beratungen über den Staatsvoranſchlag bei Kapitel 75
(Miniſterinm für Arbeit und Wirtſchaft) fortgeſetzt. Ein Antrag Dr.
Leuchtgens und Genoſſen, ein Drittel der Stellen nach Wahl der
Regie=
rung auf den Inhaber zu bewilligen, wurde abgelehnt und das Kapitel
ſelbſt angenommen. Die folgenden Kapitel bis Kapitel S1 wurden
be=
willigt. Zu Kapitel 82 (Landwirtſchaftliches Unterrichts= und
Verſuchs=
weſen ſowie Landwirtſchaftspflege) liegt ein Antrag Heinſtadt=Blanr
vor, von den Stellen der vier Chemiker der Landwirtſchaftlichen
Ver=
ſuchsſtation zwei in definitive umzuwandeln. Der Antrag wurde mit
8 gegen 4 Stimmen abgelehnt. Ein Antrag Weckler, Blank, Heinſtadt,
die Landwirtſchaftliche Schule in Butzbach wieder einzurichten, wurde
abgelehnt. Einſtimmig angenommen wurde ein Antrag Lux, der die
Regierung erſucht, daß die wiſſenſchaftlichen Lehrkräfte bei den
Land=
wirtſchaftsämtern im Sommerhalbjahr mit der Unterrichtsabteilung in
den landwirtſchaftlichen Klaſſem der Fortbildungsſchulen beauftragt
verden. Das Kahitel wurde angenommen Zu Kapitel 83 (
Boden=
verbeſſerung und Waſſerverſorgung) wrünſcht Abg. Weckler in einem
Antrag vorſorglich die Einſtellung von 6000 Mark zur Beſchaffung von
Saatgut für Landwirte in Gemeinden, die Witterungsſchäden erlitten
haben. Der Antrag wurde abgelehnt. Ein Antrag Storck und Gen.
will, daß die Stelle des Landſtallmeiſters auf den Inhaber geſetzt wird;
der Antrag wurde mit Stimmengleichheit abgelehnt. Das Kapitel wurde
angenommen. Bei Kapitel 84 (Förderung einzelner Zweige der
Land=
wirtſchaft) wurde ein Antrag Weber, zur Fördcrung der Kaninchenzucht
500 Mark einzuſtellen, einſtimmig genehmigt. Das Kapitel wurde
an=
genommen.
* Zum Voranſchlag der Provinz Starkenburg 1927. Der
Voran=
ſchlag der Provinz Starkenburg, der vom Provinzialausſchuß bereits
vorberaten und am kommenden Samstag vom Provinzialausſchuß
ver=
abſchiedet werden ſoll, ſchließt in Einnahme und Ausgabe mit 3 471 760
Mark ab. Unter den Einnahmen ſind ein Rechnungsreſt aus 1925 mit
37 866 Mk., Einkommen= und Körperſchaftsſteuern mit 350000 Mk.,
Kraftfahrzeugſteuern mit 700 000 Mk., Umſatzſteuern mit 20 400 Mk. und
Provinzialſteuern mit 1 306 000 Mk. eingeſtellt. Der Bau und die
Un=
terhaltung der Provinzialſtraßen — früher Kreisſtraßen — erfordern
2 745 000 Mk., der Neubau von Brücken 105 00 Mk., die Verwaltung
69 000 Mk., die Provinzialpflegeanſtalt Eberſtadt 314 000 Mk. und das
Kinderheim Lindenfels 60 00 Mk. Neu gebaut ſollen die Straßen von
Königſtädten—Rüſſelsheim und Trebur—Hof Schönau werden. An
Zinſen für 429 000 Mk. Vorkriegsſchilden, die mit 10 800 Mk. abzulöſen
ſind, ſind 1000 Mk. vorgeſehen. Der Walzplan für die Bezirksſtraßen
weiſt eine Ausgabe von 90 01 Mk., der ſür die Durchgangsſtraßen von
83 600 Mk. auf. Die Provinzialpflegeanſtalt erhält von der Provinz
keinen Zuſchuß; das Kinderheim Lindenfels mit 60 000 Mk. Ausgaben
führt 50 000 Mk. Pflegegelder als Einnahmen auf. Die Nechnung der
Provinz für 1925 ſchließt mit einem Ueberſchuß von 357 466 Mk. ab,
wovon allerdings ſchon 253 747 Mk. in den Voranſchlag 1926 eingeſtellt
und rund 66 G0 Mk. anderweitig verwendet ſind, ſo daß für den neuct
Voranſchlag 1927 nur ein Rechnungsreſt von 37 866 Mk. verbleibt. Den
Geſamtſchulden der Provinz von 1 011 000 Papiermark ſteht ein
Geſamt=
vermögen von 1060 000 Reichsmark (Goldmark) gegenüber, ſodaß die
Geſamtlage der Provinz nicht ungünſtig iſt. Dem Entwurfe des
Vor=
anſchlags iſt zum erſten Male ein Verzeichnis der Mitglieder des Pro
vinzialtags, des Provinzialausſchuſſes und der Vertrauensleute der Px
vinzialpflegeanſtalt und des Kinderheims Lindenfels beigegeben.
Lokale Veranſtaltungen.
— Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und
Umgebunge. V. Freitag, den 8. April, abends,
Mitgliederverſamm=
lung im Vereinslokal, Brauerei „Zum goldenen Anker”, Gr.
Ochſen=
gaſſe. Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder erwünſcht.
Aus den Parteien.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Am
Samstag, den 9. April, findet nachmittags 4 Uhr, auf dem „Heiligen
Kreuz” die monatliche Zuſammenkunft der Frauen der D.V.P. ſtatt.
Deklamatoriſche Vorträge dürften ſicherlich einige genußreiche Stunden
verſprechen. Wir bitten um zahlreichen Beſuch.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend, 8 Uhr, Gruppenabend im Perkeo, Alexanderſtraße.
Tageskalender für Mittwoch, den 6. April 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, K 12, abends 7½ Uhr,
Ende 10½ Uhr: „Haus Herzenstod.” — Kleines Haus, nachm. 5 Uhr
und abends 8 Uhr: Film „Der ſchwarze Zyklon.” — Orpheum,
abends 8 Uhr: „Die Abenteuer des Herrn Maiermax.” — Städt.
Orcheſter abends 8 Uhr: 1. Konzert im Städt. Saalbau. —
D. O. B., abends 8 Uhr, im Kaſino: Herrenabend. — Konzerte
uſw.: Schloßkaffee, Perkeo, Café Rheingold, Bockshaut. —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
W
eierabeno
wenn er ſich ſeine ge
liebte Zigarette an=
Zunden Fann. Die=-
Neppen werden
ruhr=
gep und mit dem
blau=
lichen Rauch
Ber=
ſchwindet der harte
Werktag. Es iſtdoch
etwas feines um die erſte
nach heißev Apbeit.
Waldorf-Astoria
Sigarettenfabrik A8. Stuttgart
Dr die
Sitene Tett.
und den Mann den
Kaſchine von acht
Stunden ſchwerer
Apbeit enlöft, will
er um Abend ſich
ſelbſt gehören. Wie
angenehm vollzieht
ſich der Ubergang zum
ISt 1871
[ ← ][ ][ → ]Nummer 96
Mittwoch, den 6. April 1927
Geite 7
TV 549
1st Ihr Studlgar
Fänzng ?
Wenn nicht, versuchen Sie noch heute
Fech-a-mint
Kaubonbons
Der gute Erfolg wird Sie überraschen.
Feen-a-mint verhilft der Natur wieder
zu ihrem Recht, ist unschäclich und von
vorzüglichem Geschmack. Erwachsene
nehmen1 bis 2 Bonbons, Kinder ½, bis1
Bonbon. Einigedtinuten Kauen genügen.
Feen-a-mint gekaut — guit verdaut.
1 Beutel 20 Pfg., 1 Schachtel RM 1.50
Erhältl. in fast allen Apotheken u. Drog.
Feenamint-G.m. b. H., Frankfurt-M.
Best.: Phenolpht. Ol. Menth.
De-Rad
4,9/10 PS., (4742a
beſtes deutſches Ge
ferauchs=Motorrad,
mnbegrenzte
Lebens=
bauer, billiger Prets
ſeequeme Zahlungen
II. Donges &Wiest,
Brafenſtr. 43/45.
Sprech-
Apparate
u. Platten
große Auswahl. Teil
Muſikhaus Bund
Schuchardſtr. 9,
Repar. prompt u. bill
1711g)
HONI
Blüten=Schleuder benutzung und Keller
Flüſſig od. feſt, 10 Pfd.=
Büchſe ℳ 10.—, halbe
— 5,50 franko;
Nach=
nahme 30 Pfg. mehr.
CHar. Zurückn. un
Machnahme. Ganz
heller Kleehonig
Wüchſe 50 Pf. teurer
Lehrer a. D. Fiſcher,
Oberneuland 81,
Kr. Bremen.
Pro=
waganda=Pächchen 1½
Afd. netto franko bei
EEinſendung von X 1.70
(I. Bln.550)
Freie,
beſchlagnahme=
freie, eleg. 2
Bim=
mer= Wohnung,
be=
ſtehend aus 2
Zim=
mern, Küche,
Speiſe=
kamm., Loggia,
Man=
ſarde und Keller,
in einem neu
er=
bauten Hauſe. Die
ganze Wohng. iſt neu
gemacht u. iſt gegen
geſetzl. Miete oder
einer entſprechenden
Entſchädigung ſofort
abzugeben Angeb. u.
A. 17 Geſchſt. (*9264
m. Küchenb. u. Bubeh.,
zahlung geſtattet. gutes Haus, teilw.
möbl., ſof. zu verm.
Buſchr. u. A 40 an
die Geſchſt. (*9339 Ke R
leer, mit Küchen=
gar, rein, goldklar, ſof. zu verm. (S.590
Anjebote u. A. 56
an die Geſchäftsſt. Geſchäftsräume Im Zentr. pt. gel. Ge=
ſchäftsr. ſ. b. 1. VI. zu mit elektr. Licht im
verm. u ſof.z. bez. Ang.
Z. 126 Geſch. (e8862sm
Möbl. Zimmerk Neckarſtraße 16
Schlafzimm. an beſſ
Herrn per ſofort zu
vermieten. (3936g BBohnungstauſch Herren ſchön möbl. Pankratiusſtr. 15, I.,
Zim. m. Penſ. (9033gm nächſt d. Hochſchule, Zimmerwohng, m. Wittmannſtr. 25, II, frdl. möbl. Zimmer
all. Zubh. i. Südoſt. / 3 möbl. Zimmer mit anberufst. Herrn ſof
Weſucht: Gleichwert Küchenben. zu verm zu vermieten. (*9296
(29186im) Stadteil, Sot71 Vornehm möbl. Ver=Koloniel, ebt., m.
Zimmer
AIteF S ſofort beziehb, Hügel=ſvermiet. Anfrag. u.
BMöbel= und Kunſtge= ſtr. 15, Laden. (5033a1A 28 Geſchſt. (*9289 Wohnungstauſch, Beſſungerstr. 102,III. Tro anskt frdl. möbl.
geliſabethenſtraße 34 ſchön möbl. Zimmer Manſ.=Zim., elektr. L.
b. älterer Witwe als= ſof. od. ſp. z. vm. (*9323
bald z. vm. (*8856SI. Rheinſtr. 75, gt. möbl. Liebigſtr. 13, I., ſchön Wohn.=u. Schlafz. z. v.
3=Zimmer= möbl. Wohn= u. Schlafz.
Wohnung an berufst Hrn. z, bm
1.
Gescre
U+ Suchende L.Zense
Eh
Der gefangene
. 1
Arker
Von Wilhelm Diehl
6.-7. Taulend. In Geſchenkband 3.50 Rm.
E, iot wie kein anderes Buch
ge-
schickt, werdenden Seelen aus Bild
und Vorbild zu lehren, den Sinn
des göttlichen Wollenz, Prüfens und
Läuterns in voller Tiefe zu erfassen.
Aber auch die Gereiften mögen
dar-
nach greifen, einerlei welchen
Glau-
bens ne sind und welcherAnschauung
ve huldigen. Es int darin in kerniger
Holzschnitt-Technik ein Stück
hes-
sischer Geschichte des kampfreichen
17. Jahrhunderts dargestellt, das
seinesgleichen nicht hat. Nichts
Weichliches, nicht: Salbungevolles,
nichte Gekünsteltee ilt in diesem
echten Volksbuche zu ſinden; stark
u. mächtig fließt der Strom der
span-
nenden Handlung dahin, eicher
ge-
dämmt von der Kunst eines Geistee,
der tief wie kein anderer in die
Vergangenheit der Heimat geschaut
hat und Menschenschicksale aus
tiefer Religiosttät heraus zu meistern
versteht. Graf Kuno von Hardenberg.
(5067a
L. C. WTe/RTAE
DARMSTADT, RHEINSTR. z3
Wie scnade. Waschen Sie docn,
künſtig mit Suma!
Beherzigen auch Sie diesen Rat und erproben Sie
die neuartige und bessere Waschwirkung von Suma.
Dank seiner besonderen Zusammensetzung
entwickelt Suma einen lebendigen Strom von
Millionen feiner Seifenbläschen, die das Gewebe
durchdringen und allen Schmutz behutsam
heraus-
schaffen.
Da bei der Herstellung von Suma, dem neuen
Produkt der „Sunlicht‟ Mannheim, aufalles Scharfe
und für die Wäsche Schädliche verzichtet wird, so
wird dieselbe bei vollkommener Schonung schnee.
weiß.
Oo-gerade wie neu -wird das
477
R.
Gewebe Ihrer Uäsche in uoo ſacher
An
R.....
10...
PVergrösserung aussehen, nach
m.
K......
......"
P.....
D.-
....-
50 maligem Waschen mit
v
.
„-----
T.....
A.. . . .
„
AAAAAA
(I.1719
Futterkartoffeln zu
kauf. geſ. Ang. m. Pr.
u. A 15 Gſchſt. (*9258
2—3 ſchöne
möbl. Zim.,
Küchen=
benutzung,
Zubehör=
zu vermieten bei
Schäfer, Martinſt. 141
(*9336)
Waldſtraße 49
gut möbl. Zimmer
Einfamilienh. z. verm.
(29342)
Soderſtraße 6½, II.
am Kapellplatz, ſchön.,
ſonnig., möbl. Zimm
gr möbl. Wohn= und an ſold, Herrn ſof. zu
vermieten. (* 9345
Weboten: Schöne 5=
Wohnung im ſüdl.
Mäheres
ſverbehaus, Abteilg
2 Zimmer
mit Küche u. Badez. Aelterer Hexr an ruhigen Herrn; w.
ſin Untermiete z. bm. findet ſchönes. Heim Nachh. in Franzöſiſch
Näheres
bei alleinſtehender erteilenkann, z. verm.
AIter’s Dame. Angebote u. N. Geſchäftsſt. (*9263
Möbel= u. Kunſtge= 4 22 Geſchſt. ( 9285 Martinſtr. 66½ I., gr.
werbehaus, Abteilg. /Waldſtr. 23, II., bei g. möbl. Zim.m Balk.,
Wohnungsnachweis, Mühl, möbl. B. mit eler Licht u. Bad ſof. o.
Eliſabethenſtraße 34 voll. Penſ. od teilw., ſpäter z, verm. 59235
(5916)
zu vermieten (*9275
In geſunder, freier
Lage, Hochparterre,
gut mbl. Schlaſ=
Su berſgſchen!
ſowie Bohnzim.
Schöne 5 Zimmer=Wohnung mit Ballon im m Balkon a höher
II. in der Bismarckſiraße gegen 4—5 Zimmer=/Beamten preisw. zu
Wohnung im Parterre oder I. Stock in guter vermieten, evtl. mit
Gegend. Angebote unter A 46 an die Ge= ganzer Beköſtigung
(5885 Angeb unter A 6.
ſchäftsſtelle dieſes Blattes.
Nd.=Ramſtädterſtr.
Nr. 49, I., gut möbl.
Hügelſtr. 69 find. 2 Zimm. z. vm. (*9295
Elegant mobl.
Wohn=
u. Schlafzim (Künſt=
Flügel, an Herrn zu
Eichbergſtraße 24 bei
(*9284 mdr)
E697Bams) Möbl. Zimmer
tEickpelten
Horfacks
Talbrer
Gestrickte Kinderanzüge und Sweaters
dnbertt ssssnannt
Fachendistgel
Pheinsbaßet.
(5882
Beachten Sie bitte die Schaufenster
V
Bauplatz
5—600 qm, ruh., gute
Lage, zu kaufen geſ.
Gefl. Angebote mit
Preis unt. A 32 an
die Geſchſt. (*9298
Nähe Darm=
Kino, ſtadt, zu
verkaufen. Angebote
unt. A 41 an d.
Ge=
ſchäftsſtelle. (*9332
Schuf-Ranzen
la Sattlerhandarbeit. Schüler= und Akten=
Mappen. — Eigene Fabrikativn. —
Lederwaren und Sattlergeſchäfte
Fabrikationspreis. — Fachgemäße
Repa=
raturen an Koffern, Damentaſchen uſw.
ſauber und billigſt.
Sattlerei=, Koffer= u. Reiſeartik.=Fabrikatton
Karl Möſer, Nied.=Ramſtädterſtr. 27
Kein Laden
5263a
Du derkäufcen
Schöne 4 Zimmer=Wohnung in der unteren
Mauerſtraße gegen 4—5 Zimmer=Wohnung
im I. Stock oder Parterre in feiner Lage.
Angebote unter A 47 an die Geſchäftsſtellt
(5886
dieſes Blattes.
Wer tauſcht
ſchöne 4 Zim.=Wohn. mit reichlichem
Zubehör in Darmſtadt gegen 3—4
Zim.=Wohn. in Frankfurt a. M.
Evtl. auch Vorort. Angebote unter
A 49 an die Geſchäftsſt. d. Bl.
ſan die Geſchäftsſtelle
(*9353 ms)
Viktoriaplatz 12, I,
ſchönes Zimm. t. gut.
Lage zu vermieten
(*9357md)
2—3 möbl. Zimmer
mit Gaskochgel. und
Keller bald od. ſpät.
prei w. zu vermiet
Näh. Geſchſt. (*9361
Räufe
Motorrad
nur gute Maſchine,
nicht u. 4 PS z. kauf.
geſucht, ev. mit
Bei=
wagen. Angeb. mi
äußerſt. Preis unter
A 64 an die Geſchſt
(*9359)
Werkzeug=Maſchiuen
geſucht
nen oder gebr., gut
er=
halten, zur
Betriebs=
einrichtung, Leit= und getragenegerren=
Bugſpindeldrehbänke, Kleider u. Schuhe
Bohrmaſchinen von
13—50 mm,
Shaping=
maſch. 350 — 800 mm
Hub. Esfind. nur Ang.
mit gen Beſchr. u.
äuß Preis Berückſich
Angeb. unt J. V. 1096
an Invalidendank,
Annc=Exped.
Frank=
furt a. Main. (1V 549.,
Telephon 2912.
Ankauf
getragener
Herrenkleider
Uniformen
Schuhe, Wäſche uſw.
Zarniger
Kiesſtraße 31, 1. St.
Vorderh. Kein Laden
Komme auch uach
auswärts. (*934
M. Winwizk
Rl. Bachgaſſe 6 —
Laden.
Poſtkarte genügt. Kaufe Auto
mod. 4—6 Sitzer, nur
gute Marke Eilangeb.
nur mit genauer Be
ſchreibg. u. äußerſt.
Preis bei Barzahl
unt. N. G. R. 10329
an die Geſchäfts=
ſtelle. II,Mch5896 Guterh. w. emaill.
Roeder=
Küchenherd
geſ. Angeb u.
4 23 Geſchſt. Nähmaſchine
geſucht, ebenſo jüng.
Mädchen z. Anlernen
Rauck, (*9283
Heinheimerſtraße 48.
Kleine Anzeigen
(An= und Verkäufe, Stellenangebofe
und Geſuche, Tiermarkt uſw. uſw.)
haben im Darmſtädter Tagblatt
großen Erfolg
DEolschE BANA
Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hierdurch zu
der am Dienstag, den 26. April 1927, vormittags 11 Uhr, in
unserem Bankgebäude Eingang Kanonierstr. 22/23, stattfindenden
ordentlichen Generalversammlung
eingeladen. Aktionäre, welche ihr Stmmrecht nach Maßgabe
8 23 der Satzungen ausüben wollen, müssen ihre Aktien (oder
die dardber lautenden Hinterlegungsscheine der Reichsbank)
spätestens am 22. April ds. Js.
in Berlin bei der Effektenkasse der Deutschen Bank, Bekrensstr. 11
oder bei den Filialen der Deutschen Bank in:
Aachen, Amsterdam, Arnstadt, Augsburg, Bamberg,
Barmen, Bielefeld, Braunschweig, Bremen, Breslau
(Schlesischer Bankverein Filiale der Deutschen Bank),
Celle (Hannoversche Bank Celle Filiale der Deutschen
Bank), Chemnitz, Danzig, Darmstadt, Dortmund,
Dresden, Düsseldorf, Duisburg (Duisburg-Ruhrorter
Bank Filialc der Deutschen Bank), Elberfeld (Bergisch-
Märkische Bank Filiale der Deutschen Bank), Erfurt,
Essen (Essener Credit-Anstalt Filiale der Deutschen
Bank), Frankfurt (Main), Fürth (Bavern), M.-Gladbach,
Görlitz, Gotha, Hagen ( Westf.), Halle (Saale), Hamburg,
Hannover (Hannoversche Bank Filiale der Deutschen
Bank), Harburg (Elbe) (Hannoversche Bank Harburg
Filiale der Deutschen Bank), Heilbronn (Neckar),
Kassel, Koblenz, Köln, Königsberg (Pr.), Krefeld,
Leipzig, Lüneburg (Hannvversche Bank Lüneburg
Filiale der Deutschen Bank), Magdeburg, Mainz,
Meißen, Mühlhausen (Thüring.), München, Nürnberg,
Regensburg, Remscheid. Saarbrücken, Siegen (Siegener
Bank Filiale der Deutschen Bank), Solingen, Stettin
Stuttgart (Württembergische Vereinsbank Filiale der
Deutschen Bank), Trier, Weimar, Wiesbaden, Würzburg,
außerdem:
in Düsseldort außer bei der Filiale der Deutschen Bank
bei dem Pankhause C. G. Trinkaus,
„Frankfurt (Main)außer bei der Filiale der Deutschen Bank
bei dem Bankhause Lazard Spever-Ellissen,
Jacob S. H. Stern,
Gebrüder Sulzbach,
der Hildesheimer Bank,
„Fildesheim
Rheinischen Creditbank,
„ Mannheim
Oldenburg(O1db.) „ „ Oldenburgischen Spar- & Leih-Bank,
Osnabrücker Bank
„Osnabrück
oder bei einem deutschen Notar hinterlegen und bis nach der
Generalversammlung belassen.
Schließlich
Ist es den dem Effektengiroverkehr angeschlossenen Bankfirmen
gestattet, Hinterlegungen auch bei ihrer Effektengirobank
vorzunehmen.
Stimmkarten werden bei den Hinterlegungsstellen
aus-
gehändigt. Im Falle der Hinterlegung bei einem Notar ist die
Bescheinignng desselben über die erfolgte Hinterlegung in Urschrift
oder Abschrift spätestens einen Tag nach Ablauf der
Hinter-
legungefrist bei der Geeellschaft einzureichen.
Tagesordnung:
1. Jahresbericht über die Geschäfte der Gesellschaft.
2. Rechnungsablage mit dem Bericht des Aufsichtsrats.
3 Beschlußfassung über die Genehmigung der
Jahres-
bilanz, die Gewinnverteilungsowie über die Entlastung
des Vorstands und des Aufsichtsrats.
4 Wahlen zum Aufsichtsrat.
(1V.5908
Berlin, den 5 April 1927.
DEUTSCHE BANK
Michalowsky Paul Millington-Herrmann.
Seite 8
Huon dha binan Becken
Botty• riagen, Läufer-Stoffe
Kaffee-Decken, Beit-Becken
Wachstuche
Richtige Oualitäten!
Niedere Preise!
nur im
Burmstädtel Kaufkkab
Ludwigstraße 12.
Mittwoch, den 6. April 1927
Leiſtungsfähige und allgemein
be=
kannte Rauchtabak=Fabrik, die erſte
Qualitäten in allen Preislagen
herſtellt, ſucht für Heſſen=
Darm=
ſtadt und Rheinheſſen=Mainz
einen tüchtigen
Dertteiek.
Geboten werden höchſte
Proviſions=
ſätze und weitgehendſte
Unter=
ſtützung. Bei Bewährung
Reiſe=
zuſchuß bezw. Auto. Seriöſe, bei
der einſchlägigen Kundſchaft
ein=
geführte Herren belieben ihre
Aus=
führungen unter A 52 an die
Ge=
ſchäftsſtelle d. Bl. zu richten.
TV 5898
Nummer 96
Stellengeſuche
Weiblich
Jüngere Telephoniſtin
auch bewandert in
Expedition= u.
Karto=
thekarbeiten, ſucht
Stellung. Angeb. u.
A 38 Geſchſt. (*9317
Geb. Fräulein
mit mehrjähr. Bank
praxis ſucht entſprech
paſſ. Stelle, ebtl. als
Gerterärin
Offert unt. N W 300
i Ala Anz.=Exped.
Aſchaffenburg. (589,
Ehrl., fl. Frau, in a.
Hausarb. ſelbſt., ſucht
ſtündl. od. tägl.
Be=
ſchäftig. Angeb. unt.
A 34 Geſchſt. ( 9310
Ordentliche Frau
ſucht 2 T. in d. Woche
Beſchäftigung i.
Put=
zen und Hausarbeit,
Ang. unt. A 21 an die
Geſchäftsſtelle (*9273
Junges,
ſauberes Mädchen
ſucht tagsüber
Be=
ſchäftigung, evtl auch
bis nach d. Spülen.
Zu erfragen in der
Geſchäftsſtelle. (5888
Für 15jähr. anſtänd
Mädch,, ſehr geſchickt
in Handarbeit, das
ſchon 1 Jahr d.
Fort=
bildungsſch, beſucht
hat, wird Lehrſt. al=
Schneiderin
geſucht. Angeb. unt.
A. 50 Geſchſt. (*9338
Weiblich
Gedientes Mädchen
vom Lande zum 20.
April geſucht. Gros,
Inſelſtr. 38. (*9165im
Gut
empf. Mionatsfrau
für wöchentlich 3mal
auf mehrere
Vormit=
tagsſtunden geſ. *9300
Grüner Weg 27, pt.
Suche jung. Mädcher
(mögl. v. Lande) für
meinen Haushalt, das
auch Gartenpfl.
über=
nehmen kann. Ang.an
Kammermuſik.
Ficht=
müller, Darmſt.,
Gu=
tenbergſtr. 31. (*9305
Selbſtändiges (9314
Alleinmädchen
geſucht.
Bismarckſtraße 54
Fabrikgebäude.
Suche
anſtänd. Mädchen
v. Lande. Vorzuſtell.
Wienerſtr. 44, I. (*926
Fleiß. Mädchen
3X3 Std. wöchentl.
ür Hausarbeit geſ.
Liebigſtr. 15. pt. /*9351
Unabhängige,
zuverläſſige Frau
od. Frl. (
Vertrauens=
perſ./ Sonnt. v. 10—2
„Haush. z. ält. Dame
geſ. Frankfurterſtr. 64,
erſter Stock. (*9219
Mädchen
tagsüber geſ. (*9354
Frankfurterſtraße 6.
Saub. Hausmädch,
ſchon in Stellg., mit
g. Zeugn”, ſof. b hoh.
Lohn geſ. Vorzuſt.
5—7 Uhr (*9360
Herdweg 56½
Zuverläſſige
Putzfrau
für hieſiges Büro zum
Putzen Samstags
nachmittags geſucht.
Zu erfragen Büro,
Wald traße 49. (:9306
Männlich
Wer nimmt einen
Lehrling
aus dem Odenwald
in Koſt u. Wohnung?
Wäſche k. geſt. werd
Angeb. erbeten an
Wagner & Ruhl
Schloſſermeiſter
Waldſtr. 47. (*9269
2 ſeiß. Muſiter
Sonnt. dauernd geſ.
Ang. m. Anſpr. u. A.51
an die Geſchſt (9325
Einen Lezriung.
ſucht (*9301
Ph. Noth
Kup erſchmiede
Riesſtraße 12
E
Lehrling
Kf
geſucht.
M. Jesche
Lauteſchlägerſtr. 24.
Schloſſer=Lehrling
geſucht (*9274ms
Stiftſtraße 93.
INSeqNUNdS-
Perfektes
Alleinmädchen
mit guten Zeugniſſen bei entſprechendem
(5927
Lohn zum 1. Mai geſucht.
Schießhausſtraße 92.
Weidzeugnäherin
w. a. flickt, ſucht noch
einige Kunden, pro
Tag 2,50 ℳ. Ang. u
A 37 Geſchſt. (*9315
Pert. Schneideri!
empf, ſich zur Anfert.
v. Damengard, aller
Art, auch Umänd., b.
bill. Preiſen, Schnell,
Stiftſtr. 83, I., Ecke
Soderſtraße, (*9182
Männlich
Jg. Kanfmann übern.
das Beitragen von
Büchern uſw. in den
Abendſtund. Ang. u.
A 36 Geſchſt. (*9309
Achtung!
Suche d. Führung u.
Inſtandhaltung eines
Perſonenkraftwagens
während mein.
Frei=
zeit zu übernehmen.
Bin mit ſämtl.
Repa=
raturen vertraut und
im Beſitze d.
Führer=
ſcheins der Klaſſe 1,
2 u. 3b. la Zeugn.
u. Ref. ſteh. z. Dienſt
Anfr. u. A 35 Geſchſt
(*9311)
19jähr. Bürogeh. ſ.
Beſchäft, f. d.
Abend=
ſtunden. Angeb. u
A 57 Geſchſt. (*934
Verkaufsbüro führender Kraftfahrzeugfabrik
ſucht eine
(*9294
erste Sekretärin
fur Leitung des Bürobetriebs. In Frage
ommen nur in jeder Hinſicht ſelbſtändige,
abſolut erſtklaſſige Kräfte. Ausführliche
Be=
werbungen mit Referenzen, Zeugnisabſchr.
und Gehaltsangaben erbeten unter A 24
an die Geſchſt. Bedingung: Eintritt ſofort.
Erfahrene, tüchtige
Vorkadterin
für Seidenstoffe, Spitzen und
Modewaren, sucht
Seidenhaus Volz
Darmstadt (5893
wervodaüen
(auch ſtellenloſe Verkäuferinnen) bei
ange=
nehmer Beſchäftigung und täglichem Ver=
Verdienſt ſofort geſucht.
Buchhandlung
Karl Herzberger
Darmstadt. Zweigbüro Hölgestr. 11 (5901
in unerreichter Auswahl
Für Mädchen:
Kandtaschen, Portemonnaies, Berufstaschen,
Mankürkasten, Coilettekasten, Nähbeutel,
Fächer, Perlbeutel, Nadelkissen, Retten,
Broschen, Ohrringe, Anhänger in Gifenbein,
Sil ber, Bem usw. Nähkasten, Näh-Stuis,
Par-
fümserstäuber, ochmuckdosen, Handspiegel
in Bronze, oſchreibzeuge, Brieföffner,
Pet=
schaften, dammel-Cassen usw. usw.
Für Knaben:
Aktenmappen, Brief- und Geldscheintaschen,
Portemonnaies, Caschen-Coiletten,
Beder-
gürtel, Reise- und CMNanikür-Stuis,
eſchreib-
mappen, Kragen= und Manschettenkasten,
Manschettenknöpfe, Feder- u. aschenmesser,
Krawattennadeln, Bigarettenspitsen, Sig.-
Stuis in Beder, Holz, Alpacca, eilber usw.
Veachten olie bitte meine sſchaufenster!
DLerm. Leoscrrzfral
DDarmstadt
Luckvigsplats
Ludoigsplats
5874
Mehi- und Futtermittel-Großhandlung am
hiesigen Platze sucht einen zu Ostern schulentlassenen
LEHRLING
mit besserer Schnlbildung, möglichst nicht
fort-
bildungsschulpflichtig. Außerdem einen gelernten
KAUFMANM
im Alter von 19—21 Jahren, der mit allen Büroarbeiten
vertraut ist und mit der Stadtkundschaft umgehen kann.
Angebote unter A. 65 an die Geschäftsstelle. (5924)
Junger Kaufmann
als Hilfskraft für die Buchhaltung geſ
Bedingung gute Handſchrift, flott im
Diktat und Schreibmaſchine. Ausführl
Angebote unt. A 33 Geſchäftsſt. (930
Jangel Kaärdännstenrnng
von einer hiesigen Baustoffgroßhandlung
per 1. Mai ds. Is. gesucht.
Angebote unter A. 18 Geschättsstelle. (5865
Prilenr-Lehrung
ſofort geſucht. (*935
J. Einsfeld,
Gr. Ochſengaſſe 28
Bamnokeralmie, Herten Bochen
Kinder-Strümpfe, Sport-Stutzen
Einsatzhemden sowie sämtliche
Trikotagen
Tüchtiger
Mobeldelenher
(Detailleur mit Praxis) per ſofort
geſucht. Angebote unt. A 44 an die
Geſchäftsſtelle ds. Bl. (5891
Bkühle
werden gut u. billig
geflochten. (* 9241id
Eliſabethenſtr. 19, II.
Achtung!
Für Salonorcheſter in
rſtem Kino U=T. in
langen (Heſſen; gnt.
Pianiſt zum ſofort,
Eintritt geſucht. (*9341
Vorzuſtellen abends
6 Uhr ab.
u.=Z. Lichtſpiele
Tangen.
Hüngerer rüct.
von
Schokol.=Großhdl.
für eingeführte Tour
geſucht. Angeb. mit
Gehaltsanſprüchen
und Zeugnisabſchrift
inter A 61 an die
Geſchäftsſt. (*9356
ehrl, fleißig und an
intenſiv. Arbeiten
ge=
wvöhnt, b ihalber Ge
winnbeteil. of. von
ausſichtsreich
Unter=
ehmen geſ. Kapital
nicht erford. Genaue
Ang. an Hch. Gruber,
Arheilgen b. D. (*9365
Chauffeut
für einen Perſoner
wagen, perfekter,
ge=
ernter Autoſchloſſer,
geſucht. Angeb. unt.
M. J. 700 Geſchſt.
(5890md
Wir ſuchen per ſofort
kaufmännischen
Hohtiin
möglichſt
fortbildungs ſchulfrei.
II. Lndendorit & C0.
G. m. h. II.
Liebigſtraße 25 (*9278
Verkäufe
1Küche
für 30 ℳℳ z. verkauf
Ballonplatz 7, Hths.
(*9261
2. Stock.
Gläſerſchrank
ruch als Vitrine od.
Bücherſchrank zu
ver=
venden, beſte
Schrei=
ſerarbeit, wie neu,
1. prachtvolle Seiden=
Plüſchdecke aus
Bom=
bah, 150X130, zu
ver=
kauf. Heidenreichſtr
Nr. 29, 1. St. (*933
5 To.=
Laſtwagen
55 PS., Motor und
Kühler, fadrikneu
fahr= u.
betriebsfer=
tig, zu verkaufen. —
Angeb. unter A. 4;
an d. Geſchſt. (*933
Gebrauchte —
Motorräder
(Getriebe=Maſchine
billig zu verkaufen
Roßdörferſtr. 1.
(5922a)
Beiwagen
Triumph, wie neu,
breisw. z verk. (*9331
Rheinſtr. 53, Laden.
34=Laſtzug
in gutem Zuſtande
reiswert u. günſti
abzugeb. H. Müller,
Karlſtraße 119.
Tel. 532. (*9349mde
Harmonium
gr. Z=Badewanne,
Sing. Nähmaſchine!
Dez.=Wage zu verk
Näh. Geſchſt. (*929
5-6 Ztr. ſehr gute
z ganz oder ge=
Heu trennt zu
ver=
aufen
4. Kiſſel
Frankfurt rſtr. 109.
Jg. Legehühner
25 er u. 26er, ſehr
ge=
ſunde Diere, preisw.
zu verkaufen od. geg.
gut. Schlachtgeflügel
zu tauſchen (5905
Karlſtraße 24,
nur im
Darmstädtel Kaufkduß
Ludwigstraße 12.
5878
Mitteldeutſche Maſch.=Fabr. ſucht
für ihre Reklame=Abteilung einen
Diplom=
Ingenieur
welcher ſich aufliterariſchem Gebiet
bereits erfolgreich betätigt hat.
Engl. Sprachkenntniſſe für
Ueber=
ſetzungsarbeiten erwünſcht.
Aus=
führl. Ang. mit Lebenslaufbeſchr. u.
Zeugnisabſchr. unt. Z 294 Gſchſt.
(5812in
Dulen dehindef kaucke
Frottier-Badewäsche
Fertige Schürzen
Bettwäsche, Tischwäsche
sowie sämtliche
Weiß- und Baumwollwaren
nur im
Barmsiäutel Kaufkauu
Lugwigstraße 12.
5879
Gelegenbeitskaaf!
Zwei faſt neue
Schneidermaſchinen,
Pfaff, mit od. ohne
Krafttiſch ſehrbillig
zu verkaufen. (*9282
Nauck,
Heinheimer=
ſtraße 48, Tel. 3369.
HEkk
Frau Nanuy Kaiſer
Viktoriaſtr. 42, 2. St.
Gediegene Ausbildg.;
leichtfaßl. Methode f.
Anfänger u
Voran=
geſchrittene und
Uebe=
gelegenh. Hon mäß,
(5030a)
Wittmann=
Matur ſtraße 30, I
Inentgelt. gewiſſenh.
Beratung, (B1092
Ruſikſchule
Elſe Hochſtätter
conſerv. ausg.
Bianiſtin
Schulſtraße 15, II.
Anfangsgr. u.
künſt=
leriſche Ausbildung i.
Klavier, Theorie.
Einzelunterricht
Honorar mäßig (5635a
Arla Renz,
Heinrich=
ſtr. 18, Abſolventin d.
Münchener Akademie
(Staatsexamen”,
er=
teilt Violinunterricht
für Anfänger u
Vor=
geſchrittene. (*9313ms
Wer ert. gründl
Vio=
linunterricht f. Anf.?
Angeb. u. A 39 an
die Geſchſt. (*9320
Wer gibt ja. Kaufm.
engl. Unterricht?
Kenntn. vorh.
An=
geb. unt A 45 an
die Geſchäftsſt. ( 884
Spielkreis,
Kirchſtraße Nr. 12, I.
Neuanmeldungen
verden entgegen ge=
(*9347
lommen.
Nummer 96
Aus Heſſen.
Arheilgen, 5. Aprib Liedertag. Vorgeſtern veranſtaltete
Weſangverein „Eintracht” in den Sälen „Zum weißen Schwanen”
9.-Zum goldenen Löwen” einen Liedertag, der die Form eines
Kritik=
feers ohne Punktſyſtem trug, und an welchem über 20 Vereine
teil=
ungen. Die Kunſtchöre, die hierbei zum Vortrag kamen, waren faſt
anr veg hochwertige muſikaliſche Werke, die die Namen unſerer
be=
hrſten und hervorragendſten Liederkomponiſten trugen. Aber auch
ri ſchlichtes deutſches Volkslied, welches bei ſolchen Veranſtaltungen
ril hlen darf, kam zu ſeinem Rechte mit ſeiner mannigfachen Art und
Gl-heit. Der Geſangverein Eintracht hatte ſein Möglichſtes getan und
5 nas Kritikeramt hoch qualifizierte Perſönlichkeiten, wie die Herren
9 Xdirektor Hugo Heermann, Frankfurt a. M., und Muſikdirektor
7 DDeubler, Offenbach a. M., ferner den Redakteur der Großdeutſchen
ſaver= und Dirigentenzeitung, Herrn Franz F. Geiß, Frankfurt a. M.,
ernnnen. In beiden Sälen wurden herrliche und hochwertige
Chor=
ik. geſungen und zugleich bekam man dazwiſchen die trauten
jeder=
nu bekannten Volksweiſen zu hören. Der hier abgehaltene Liedertag
ate ein Ergebnis gezeitigt haben, das allgemein zufriedenſtellend war.
in ſuchte den Zielen der modernen Sängerbeſtrebungen gerecht zu
tdren, indem man über Vorzüge und Mängel des Geſangs ſich
aus=
aus, doch die häßlichen Begleiterſcheinungen, wie ſie beſonders bei
tangswettſtreiten zutage treten, wurden vermieden. — Die geſtrige
Siellung der Nähſchule des hieſigen evangeliſchen Frauenvereins
er=
ahs ſich eines recht guten Beſuches und zeigte, was man durch regen
af und gründlichen Unterricht im Anfertigen von Kleidungsſtücken
BWäſchegegenſtänden zu leiſten vermag. Nach den Oſterfeiertagen
*du ein neuer Kurſus beginnen und werden jetzt ſchon Anmeldungen
kzr entgegengenommen. — Auch das Konzert der hieſigen
Orcheſter=
rutigung erfreute ſich eines ganz vorzüglichen Beſuches; denn der
wanſaal war bis auf den letzten Platz beſetzt. Das Programm, das
zart und Beethoven aufwies, wurde in wirklich muſtergültiger Weiſe
tangeführt und bewies, daß alle Mitglieder mit Luſt und Liebe bei
* SSache ſind und alle ihr Möglichſtes aufbieten, um unter der Leitung
e1 Dirigenten nur Hervorragendes zu leiſten. Auch das von Herrn
Etner Haſſenzahl entworfene Lebensbild fand allgemeinen Beifall und
ßi die ganze Aufführung als eine in jeder Beziehung wohlgelungene
eeihnet werden.
IH. Eberſtadt, 5. April. Die Vereinsbank e. G. m. b. H. hält am
ſtn.voch, den 6. April, im Saale des Gaſthauſes „Zum Bergſträßer
ᛋ” ihre diesjährige ordentliche Generalverſammlung
AAuf der Tagesordnung ſtehen u. a.: Regelung der
Aufwer=
tung der Spareinlagen und Geſchäftsteilguthaben,
vi: die durch das Ableben des Bauunternehmers Franz Simon
not=
nhig gewordene Wahl des Aufſichtsratsvorſitzenden. — Gemeinde=
71S ſitzung. Am Donnerstag, den 7. April, abends 8 Uhr, findet
gkathausſitzungsſaal eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt.
Tages=
dwung: 1. Genehmigung der Ausſchußbeſchlüſſe. 2. Geſuch des
Orts=
sſiſchuſſes für Leibesübungen betr. Errichtung einer Schutzhütte bei den
ſor tplätzen. 3. Beſetzung der freigewordenen Nachtſchutzmannsſtelle.
Auntrag der Gemeindevertreter der Wirtſchaftsverbände betr. Schaffung
ei vierten Stelle für den Nachtſchutz. 5. Geſuch des Vereins der
Frei=
tiar für Feuerbeſtattung, Ortsgruppe Eberſtadt betr. Errichtung eines
menheims auf dem Friedhof. 6. Geſuch der Frau Karl Darmſtädter
ſErlaubnis zur Aufſtellung eines Verkaufsſtandes im Mühltal. 7.
Ver=
je zenes. In geheimer Sitzung: Stundungsgeſuche, Geländeankäufe.
* Nieder=Ramſtadt, 5. April. Generalverſammlung des Obſt= und
ais tenbauvereins. Letzten Samstag fand die diesjährige Ge,
rallverſammlung ſtatt; ſie war überaus ſtark beſucht. Der Vorſitzende
8 WVereins, Herr Bürgermeiſterſekvetär Steuernagel, durfte als Gäſte
gmißen den Vorſitzenden des Kreisobſtbauverbands Herrn Regierungs=
Schäfer, ſowie den Referenten des Abends, Herrn Rektor
Preſ=
beide aus Darmſtadt. Der Kreisvorſitzende hob in ſeiner
Begrü=
wirsanſprache hervor, daß der Nieder=Ramſtädter Verein einer der
hyigſten im Kreiſe ſei und daß er zweifellos an der Spitze marſchiere.
So ann nahm Herr Rektor Preſſer das Wort zu ſeinem nahezu
zwei=
moigen Vortrag. Ein alter Praktiker ſprach über das Thema „
Nah=
ns= Saufnahme der Pflanzen‟. Der Vortrag wurde mit großer
Auf=
uſſamkeit aufgenommen und war ſicherlich ſehr belehrend. Leider
usſte er der vorgeſchrittenen Zeit halber abgebrochen werden; „bei
ſſarnder Gelegenheit wird er aber fortgeſetzt. Aus dem Geſchäfts= und
tchenſchaftsbericht war zu entnehmen, daß der Verein auch im
abge=
unenen Jahre eine gute Entwicklung durchgemacht hat.
* Gundernhauſen, 4. April. Geſtern fand dahier die ordentliche
meralverſammlung der Spar= und Darlehnskaſſe ſtatt. Dieſelbe war,
ergewöhnlich, ſchwach beſucht. Das abgelaufene Geſchäftsjahr brachte
gemüber dem Vorjahre eine Aufwärtsbewegung. Der Kaſſenumſatz
ei. von 135 378,06 Mk. im Jahre 1925 auf 177 417 Mk. in 1926. Die
ar, in Goldmark umgerechneten Spareinlagen werden mit 10 Prozent
fgewertet und vom 1. Januar 1927 ab mit 3 Prozent verzinſt. An
tel hilfsbedürftige Mitglieder ſowie an Witwen von ſolchen können auf
ain ag die Einlagen ohne Abzug von Zwiſchenzinſen ausbezahlt werden.
unch dieſe Maßnahme dürfte das Vertrauen zu der Kaſſe wieder
all=
mein wachſen. Wenn auch eine geſetzliche Verpflichtung zur
Aufwer=
m: für die Kaſſe nicht beſteht, ſo ſetzte doch der Vorſtand und Auf=
Msrat ſeine ganze Kraft ein, um für die Einleger das herauszubringen,
ndl herauszubringen war. Der Verwaltungsrat der Kaſſe war ſich
be=
uſtt, daß eine moraliſche Verpflichtung höher zu achten ſei als eine
ſctsliche. — Am 1 ds. Mts. waren 30 Jahre verfloſſen, daß Jakob
an 6 1., hier, als Faſelwärter in den Dienſt der Gemeinde trat. Aus
eſaem Anlaß hatte der Gemeindevorſtand eine kleine Feier veranſtaltet.
eiu ens des Ortsvorſtandes wurde dem Jubilar ein Geſchenk überreicht.
fel drei hieſigen Geſangvereine brachten Ganß ihre Ovation und trugen
nnge Lieder vor. Die Feier verlief in der ſchönſten Harmonie und
igte ſo recht, wie man ſich durch einfache treue Pflichterfüllung die
chrung ſeiner Mitbürger erringen kann. Von der Bürgermeiſterei war
ſiſder Landwirtſchaftskammer rechtzeitig Antrag auf Auszeichnung für
mi Faſelwärter geſtellt, doch war dieſelbe bis zum Feſte noch nicht
ein=
ſtmoffen, dagegen kam im letzten Augenblick noch ein Schreiben, welches
inſwprach, die Auszeichnung und Urkunde nachzuliefern. Wir wollen
Nachſicht üben, vielleicht gehen die Landwirtſchaftskammerbeiträge
z. nicht ſo prompt ein.
r. Babenhaufen, 3. April. Ihre 54. ordentliche Generalver=
ammlung hielt am Samstag abend die hieſige Volksbank
(S. m. b. H. im kleinen Saale des Gaſthauſes „Deutſcher Hof” ab.
ie war ſehr gut von den Mitgliedern beſucht und nahm einen
arbeits=
tiſchen Verlauf. Leiter der Tagung war Herr Göhrig, der 1.
Vor=
zenide des Aufſicktsrats, der die Anweſenden herzlich begrüßte und
imen die beiden Gäſte, Herrn Kunkelmann=König i. O. und
enrn Verbandsreviſor Schneider=Darmſtadt vorſtellte. Nachdem
eit e Herren Grüße von der Vereinsbank König und von der
Ver=
uſdsleitung in Darmſtadt übermittelt hatten, erſtattete der
geſchäfts=
ihrende Vorſtand der Bank, Herr F. Willand, in ſehr
anſchau=
cher, bildereicher Sprache den diesjährigen Geſchäftsbericht. In
ehren=
en. Worten widmet er einen warmen Nachruf den beiden Toten, Herrn
ſriof. Dr. Crüger, dem bedeutenden Führer und Ehrenanwalt des
deutſchen Genoſſenſchaftsweſens, und Herrn Rektor Peter Mathes
on hier, dem lagjährigen, verdienſtvollen Direktor der Volksbank. Aus
enr recht ausführlich gehaltenen Bericht ſei folgendes in Kürze nur
eworgehoben: Einen merklichen Aufſchwung hat unſere Genoſſenſchaft
u werzeichnen. Die Zahlen reden eine deutliche Sprache. Der
Geſamt=
mſatz, auf beiden Seiten des Hauptbuches gerechnet, beträgt rund 17
ſilionen. Die Bilanzſumme iſt gegen das Vorjahr um 136 000 RM.
ui. 543 000 RM. geſtiegen. Die Höhe der Spareinlagen iſt
einſchließ=
ſch der Depoſiten auf 22 600 RM. angewachſen. Die
Leiſtungsfähig=
eit, im Kreditgeſchäft iſt dadurch bedeutend gefördert. Am 31.
Dezem=
er 1926 beirug die Zahl der Spareinleger rund 900. Die
übernom=
nenien Geſchäftsanteile ſind zu 662½= Prozent bereits eingezahlt. Der
kerngewinn beträgt trotz weſentlicher Verminderung der Zinsſpanne
4ik1,57 RM. Daraus ſollen 9 Prozent Dividende verteilt werden, rund
0D RM. follen zur Stärkung des Reſervefonds Verwendung finden
nſe 2500 RM. für Aufwertungszwecke zurückgeſtellt werden. Heute
etägt die Zahl der Mitglieder rund 340, die allen ſozialen Schichten
uu ehören. Die im November letzten Jahres durch Herrn
Verbands=
enäſor Schneider vorgenommene Reviſion ergab das Bild einer
ach geſunden Grundſätzen umſichtig geleiteten Genoſſenſchaft. Der
zmehmigung der Bilanz, der Entlaſtung der Verwaltungsorgane und
ſer, von Herrn Willand vorgeſchlagenen Verwendung des Reingewinns
vin d von der Verſammlung einmütig zugeſtimmt. Herr Schneider gibt
ei der Beratung der einzelnen Punkte der Tagesordnung des öfteren
ſe gewünſchte notwendige Aufklärung und betont beſonders ſeine
Freude über die von der Volksbank geübte Art der Kreditgewährung,
ſie eim volles Vertrauen rechtfertige. Das ſehr intereſſante Kapitel
er Aufwertung der Papiergeld=Spareinlagen bewirkt einen beſonders
eſchaften Meinungsaustauſch, bei dem von Mitgliedern typiſche Fälle
er Aufwertung angeführt werden. Daß die hieſige Volksbank ſich der
norraliſchen Verpflichtung einer Aufwertung keinesfalls entziehen will,
gehit am beſten daraus hervor, daß ſie freiwillig ohne jeglichen
geſetz=
ich en Zwang die alten Einlagen mit 12½ Prozent
auf=
viarten will und bei weiterer günſtiger Entwickelung des
Unter=
elgmens noch eine Erhöhung in Ausſicht ſtellt. Als weitere ſoziale
ſack muß angeſehen werden, daß ſie für über 60 Jahre alte Einleger
zi. Bedürftigkeit auf Antrag bereits dieſes Jahr eine Teilſumme des
Au=fwertungsbetrages zur Verfügung ſtellt. Als wichtiger Beſchluß der
Mittwoch, den 6. April 1923
Verſammlung iſt moch die Annahme der Abänderung von 8 48 Abſ. 1—3
der Statuten zu erwähnen. Danach können die Geſchäftsanteile, die
von einem Mitglied übernommen werden, von 2 auf 5 erhöht werden.
Weiter wird die Höchſtgrenze der Anleihen der Volksbank von 450 000
auf 750 000 RM. feſtgeſetzt. Der Erwerb eines Hauſs oder die
Erbau=
ung eines eigenen Geſchäftshauſes ſteht im Mittelpunkte längerer
Ei=
örterungen. Nach lebhafter Ausſprache über Für und Wider wird nach
ſchriftlicher Abſtimmng der Erwerbung eines Hauſes mit
Stimmen=
mehrheit zugeſtimmt. Den Abſchluß der Tagesordnung bilden
Auf=
ſichtsratswahlen. Die ausſcheidenden drei Herren Kraft, Seewald
und UIlmann werden für drei Jahre wiedergewählt, für den
aus=
geſchiedenen Herrn Robert Baur wird Herr Stephan Bauer, auf
1 Jahr hinzugewählt. Nach Verleſung des Protokolls durch den
Schrift=
führer, Herrn Kraft, ſchließt Herr Willand die Generalverſammlung
mit Worten des Dankes.
* Dieburg, 4. April. Der Kriegerverein Dieburg hielt
unter dem Vorſitz des Gewerbelehrers Pfirſching ſeine diesjährige
Generalverſammlung ab. Der Mitgliederſtand hat ſich im
vergange=
nen Jahre um 80 vermehrt, ſodaß der Verein heute über 200 Mitglieder
zählt. Im Verlaufe der Tagung hielt Herr Lehrer Ihrig=Darmſtadt
vom Haſſia=Präſidium einen Vortrag über die Verſorgung der
Hinter=
bliebenen und Kriegsbeſchädigten.
* Kirch=Brombach, 5. April. Der Kriegerverein hielt am
Sonntag ſeinen gut beſuchten Familienabend ab. Den
Mittel=
punkt der Vortragsfolge bildete einen Vortrag des Herrn Oberſtleutn.
v. Hagen: „Wir und die Franzoſen im Laufe der Jahrhunderte und
heute‟., Lichtbilder erläuterten die Ausführungen. Im Anſchluſſe an
den Vortrag erhielten die Mitglieder, die 40 und 25 Jahre dem Verein
angehören, das entſprechende Abzeichen. Eine Verloſung beſchloß den
Abend.
* Michelſtadt, 4. April. Beethoven=Feier. Unvergeßlich
bleibt die Beethoven=Feier des Männergeſangvereins „Liederkranz”
Michelſtadt am letzten Sonntag im ausverkauften Städtiſchen Saalbau.
Es wird nicht zuviel behauptet ſein, wenn geſagt wird, daß dieſe Feier
ſich den erſten des Landes an die Seite ſtellen darf. Ganz beſonders iſt
anzuerkennen, daß jeder der vielen Hörer viel mitnahm von bleibenden
Werten für das Leben, viel der einfache Mann aus dem Volke,
noch mehr Sänger und Muſikverſtändige. Die Vortragsfolge,
die in der geſchickten Hand des Herrn Georg Greilich lag, war
eine kleine Blütenleſe der charakteriſtiſchſten Beethoven=Werke und
die anſchaulichſte Illuſtration der Gedächtnisrede des Heurn
Oberſtudien=
direktors Dr. Weiner. Er hat darauf verzichtet, über den äußeren
Ver=
lauf des Künſtlerlebens weiter einzugehen. Das las ja vor acht Tagen
jeder in der Zeitung und Zeitſchrift. Den Meiſter, als Menſch und
Künſtler, ſeinen Geiſt und ſeine Bedeutung aus ſeinen Werken gleichſam
vor uns erſtehen zu laſſen, das war die große Aufgabe, die der Feſtredner
ſich geſtellt, die er auch in formvollendeter Weiſe gelöſt hat. Der „
Lieder=
kranz” ſelber hat ſich den Lorbeerkranz verdient. Allen Reſpekt vor der
Glanzleiſtung des Abends, dem Gefangenenchor aus der beſten
Beet=
hoven=Oper „Fidelio”. Chor und Orcheſter arbeiteten exakt zuſammen,
die beiden Soliſten zeigten ſich auf der Höhe, der Chor entfaltete eine
Pracht, die durch die Eleganz des Orcheſters verſtärkt das Beethoven=
Wort wahr machte: „Chor, die menſchliche Stimme und Orcheſter
zu=
ſammen iſt die höchſte Offenbarung im Neiche der Muſik”. Das Orcheſter
des Beamtenvereins ehemaliger Militärmuſiker, Ortsgruppe Darmſtadt,
erfreute uns mit dier Glanznummern Beethovenſcher Orcheſtermuſik.
Alles in allem genommen, muß geſagt werden, daß der vergangenne
Sonntag einen Ruhmeskranz für den „Liederkranz” bedeutet.
Michel=
ſtadt darf ſtolz darauf ſein. Die jahrelange Arbeit der „Geſellſchaft der
Muſikfreunde im Odenwald” beginnt edle Frichte zu zeitigen.
* Waldmichelbach, 5. April. Holzverſteigerung. Am
Frei=
tag, den 8. ds. Mts., vormittags 9 Uhr, hält das hieſige Forſtamt in der
Wirtſchaft von Leonhard Trautmann in Affolterbach eine große Brenn=
und Nutzholzverſteigerung ab.
* Aus dem Ueberwald, 5. April. Autounfall. Ein mit drei
Herren beſetztes Auto aus Rüſſelsheim geriet auf der Landſtraße
zwiſchen Hammelbach und Wahlen in einen tiefgelegenen Graben. Die
Inſaſſen kamen mit dem Schrecken davon, der Wagen aber wurde ſchwer
beſchädigt.
* Von der Bergſtraße, 5. April. Die erſten Spargel wurden
Ende voriger Woche in der Spargelmetropole Schwetzingen geſtochen
und pro Pfund für drei Mark verkauft. — Weidmannsheil.
Ein Jagdpächter der Gemarkung Lützelſachſen erlegte einen 320 Pfund
ſchweren Keiler, deſſen Stoßzähne 18 Zentimeter lang ſind. Ein zweites
Wildſchwein griff den Jäger an, ſo daß er auf einen Baum flüchten
mußte.
* Jugenheim, 4. April. Vergangenen Samstag, abends 9 Uhr, auf
dem Heimwege nach beendetem Dienſt, verunglückte hierſelbſt durch einen
Sturz, welcher den ſofortigen Tod herbeiführte, unſer Polizeidiener Carl
Bauer. Der Verſtorbene ſtand 33 Jahre in den Dienſten der Gemeinde
und ſtand ſeine Penſionierung in Kürze bevor. In dem Verſtorbenen
verliert die Bürgermeiſterei einen pflichttreuen Beamten; die Gemeinde
einen bei jedermann geſchätzten Mitbürger. Beide werden ihm ein
treues Andenken bewahren.
* Biblis, 5. April. Autounfall. Auf der Landſtraße Biblis—
Bobſtadt ereignete ſich ein Unfall, der leicht ſchlimme Folgen hätte haben
können. Ein mit drei Perſonen beſetztes Perſonenauto kam auf der
ſchlüpfrigen Chauſſee ins Schleudern und fuhr die ca. vier Meter hohe
Böſchung hinab. Die Inſaſſen hielten ſich krampfhaft feſt und hatten
keinerlei Verletzungen aufzuweiſen, ebenſo war das Auto faſt
unbe=
ſchädigt.
Seite 9
1. Weſideutſcher Kavalleriſientag in Gießen.
Die Vorarbeiten und Vorbereitungen, für den 1. Weſtdeutſchen
Ka=
valleriſtentag ſchreiten gut voran. Viele Vereine, ſelbſt von weither,
werden geſchloſſen ſich an dieſem Feſt beteiligen. Die Bürgerſchaft hat
ſehr viele Freiquartiere zur Verfügung geſtellt und für Maſſenquartiere,
die von den ehemaligen gedienten Soldaten bekanntlich ebenſo gern
be=
nutzt werden, ſind die allerbeſten Vorausſetzungen vorhanden. — Der
Feſtſamstag (7. Mai), und beſonders an dieſem Tag der Feſtkommers
in der Volkshalle, wird das Ganze mit wirklich ſchönen Feſtnummern
einleiten. Es ſpielt eine berittene Kavalleriekapelle, die, am Feſtſonntag
in ſchöne alte hiſtoriſche Uniformen gekleidet, dem impoſanten hiſtoriſchen
Feſtzug vorausreitet. In dieſem einzigartigen Feſtzug werden überhaupt
viele berittene Abteilungen und Gruppen vorhanden ſein. Es wird dem
Feſtbeſucher ſich ein höchſt maleriſches und eindrucksvolles Bild zeigen.
Die deutſche Geſchichte von Jahrhunderten wird an ſeinem Auge
vor=
überziehen. Die ſiegreichen Reiter des großen Kurfürſten und die des
alten Fritz, die von 1813, von 1866, die ſchneidigen Ulanen und Küraſſiere
von Gravelotte und Mars la Tour, ſie alle werden uns an Zeiten
er=
innern, in denen das ſchneidige Vorwärts der Reiterei Deutſchland vor
dem Untergang rettete. Damals galt der Kavalleriſt auf ſeinem Pferd
etwas, und dieſe wertvollen Erinnerungen wach zu halten, das ſoll auch
mit der ideelle Wert des 1. Weſtdeutſchen Kavalleriſtentages ſein. Möge
er bei ſchönem Wetter ſtattfinden können, dann werden Tauſende
fröh=
liche Stunden verleben, an die ſie ſich dann noch lange danach gern
er=
innern werden.
r. Biſchofsheim, 2. April. Am 5. und 6. Juni d. J. findet hier das
diesjährige Kreisfeſt des Deutſchen Athletik=
Sportverban=
des 1888 unter dem Protektorat des Herrn Kreisdirektors Dr. Merk
ſtatt. Als Vorwettkämpfe finden am 2. und 3. April im Saale Jak.
Bayer Kreisboxwettkämpfe in 8 Gewichtsklaſſen ſtatt.
* Offenbach, 5. April. Die diesjährige ordentliche
Vertreter=
verſammlung des Landeslehrervereins erfreute ſich
ſehr ſtarben Beſuchs aus allen Teilen der drei Provinzen. Eröffnet
wurde die Tagung durch eine Peſtalozzifeier in der Turnhalle der
Goetheſtraße. Der Obmann des Landeslehrervereins, Reiber, begann
um 11 Uhr mit den Verhandlungen. Oberſchulrat Jung legte als
Ver=
treter des Landesamts für das Bildungsweſen großen Wert auf das
Zuſammenarbeiten von Lehrerſchaft und Landesamt. Im Auftrag des
Deutſchen Lehrervereins ſprach Lübke aus Berlin. Die deutſche
Lehrer=
ſchaft ſtehe in einer doppelten Kampfſtellung, denn einmal gelte es eine
wirtſchaftliche Verbeſſerung herbeizuführen, und zweitens ſtehe man vor
einem ſchulpolitiſchen Kampf. Eine weſentliche wirtſchaftliche
Beſſerſtel=
lung ſei durch eine Beſoldungsreform dringend notwendig. Auf
ſchul=
politiſchem Gebiet gelte es wachſam zu ſein gegenüber Konkordat und
Reichsſchulgeſetz. In ähnlicher Weiſe ſprach ſich Lehrer Möller, der
Ver=
treter der Frankfurter Lehrerſchaft, aus. Ueber die Erhaltung des
deut=
ſchen Berufsbeamtentums ſprach Herr Wolf vom Heſſiſchen Beamtenbund.
Den Jahresbericht für 1926 erſtattete Obmann Reiber=Darmſtadt; er
be=
zeichnet das Jahr 1926 als kein erfreuliches, brachte es doch den Abbau
von 200 Schulſtellen, dem noch weitere 40 Stellen folgten. Der
Landes=
lehrerverein zählt in 91 Bezirksvereinen rund 3800 Mitglieder. Es
er=
folgte dann die Beſprechung und Annahme von vier
Entſchlie=
ßungen, die an Regierung und Landtag gehen ſollen. Die erſte
Ent=
ſchließung wendet ſich gegen das Konkordat und verlangt
die Erhaltung der heſſiſchen Simultanſchule bei dem
in Ausſicht ſtehenden Reichsſchulgeſetz; die zweite richtet ſich
gegen den Abbau und verlangt, daß endlich damit Schluß gemacht
wird; die dritte erhebt Einſpruch gegen die Umgehung der
vier=
jährigen Grundſchule und fordert deren reſtloſe Durchführung;
die vierte und letzte Entſchließung beſchäftigt ſich mit der
Beſol=
dungsangelegenheit und fordert in Anbetracht der Verteuerung
der Lebenshaltung die ſofortige Erhöhung der derzeitigen Bezüge und
die Möglichkeit der Aufrückung der Lehrer bis
Gruppe 10. Der Rechner des Landeslehrervereins, Heck=
Zwingen=
berg, erſtattete den Rechnungsbericht. Die Einnahmen betragen 102831
Mark, die Ausgaben 88 094 Mark, ſo daß ein Ueberſchuß von rund 10 000
Mark verbleibt, das Vermögen hat ſich auf rund 18 500 Mark erhöht,
Die Ludwig= und Aliceſtiftung und der Feuerverſicherungsverband
heſſi=
ſcher Lehrer haben ſich Dank der Tätigkeit der Herren Kaßlick und Dorn
wieder von den ſchweren Schäden der Inflation erholt. Der Voranſchlag
für das neue Vereinsjahr wurde mit 90 750 Mark in Einnahme und
Ausgabe genehmigt. Die Mitgliederbeiträge ſind auf 79 500 Mark
feſt=
geſetzt, an den Heſſiſchen Beamtenbund fließen 19 000 Mark, an den
Deutſchen Lehrerverein 19 000 Mark. Die Junglehrerhilfe wird ab
1. April dieſes Jahres eingeſtellt. Ein Antrag auf Verminderung des
Vorſtandes wird abgelehnt.
* Ober=Seemen, 5. April. Ein tragiſcher Unglücksfall
hat hier große Erregung hervorgerufen. Der 18jährige
Schreinerlehr=
ling Heinrich Schmidt, der vor Abſchluß ſeiner Lehrzeit bei einem
geſchick=
ten Meiſter ſtand, fiel bei der Geſellenprüfung an der gewerblichen
Fort=
bildungsſchule zu Gedern wider Erwarten durch und nahm ſich dies ſo
zu Herzen, daß er ſich in einem unſerer Weiher ertränkte. Auf einem
in ſeinem Nocke vorgefundenen Zeichenblatt nahm der Lebensmüde in
herzbewegender Weiſe Abſchied von ſeinen Angehörigen, die mit ihm
erſt im Vorjahre den Verluſt ihres im 49. Lebensjahre ſtehenden
Ober=
hauptes zu beklagen hatten.
Bei Mohamed, avenn man Cuch anlicht Matri
Galtekendl. ahnt mon, 4al de tdeishett.
Salomos in unſerem Orienk noch nicht ausgeltor,
ben it! Allah hat Cuch ein beivundernswertes
Gerechtigkeitsgetühl verliehen, alle-e
Hodias verchren Cuch, Ihr avißtiadas
der Brigant Gelib Duran verdient hat.
Sein Geheimnis Wdar nämlich, vor dem Urteilsſpruch eine
GREILINGAUSLESEAuSN
zu rauchen, den feinen, aromatiſchen Duftwellen nachzu innen, um
das richtige Necht zu finden.— Uer folgenſchwere Cntſcheidungen zu.
treffer hat, konzentriere ſein Denken, durch den Genuß einer ſo aus,
gezeichneten larbe wie Greiling-Ausleſe,, damit er zur Cinlicht des—
Galtbetfenar gelange, der nach jedem Urteilsſpruch lagte:
C
C)
„ebrik ederimi Greiling-! U
SWir gratulieren zu Greiling-Austele!
Generalvertreter für Mainz und Darmstadt:
Paul Hille, Fabriklager: Frankfurt/Main, Niddastr. 64, Mitteibau.
nsa 6963.
4333
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Mittwoch, den 6. Aprit 1927
Große Strafkaminer.
Eine Sache, die noch dringend der Aufklärung bedarf, die die
Hauptverhandlung erſt in vollem Umfange bringen kann und ſoll,
be=
ſchäftigt die zweite Inſtanz.
Es handelt ſich um angebliche Varuntreuungen zum
Nachteil der Betriebskaſſe der Stadt Neu=Iſenburg.
Die Anklage geht dahin, daß fortgeſetzt in der Zeit vom 5. April bis
D. Oklober 1924 ſeitens des damaligen Stadtſekretärs Beträge der Kaſſe
entnommen und für eigene Bankgeſchäfte verwendet worden ſeien. Hier
handelt es ſich um einen Betrag von zuſammen 18 000 Mk., weiter ſollen
die Angetlagten ſich 15000 Mt. rechtswidrig zugeeignet haben, indem
ſie ſoleße für eigene Rechtsgeſchäfte verwendeten. Ein weiterer
An=
geklagter, Fabrikant in Neu=Iſenburg, ſoll zum Vergehen der Untreue
durch die Tat Beihilfe geleiſtet haben, indem er in Kenntnis der
Sach=
lage den Betrag von 15000 Mk. angenomme habe. Es handelt ſich in
dieſer Iuſtanz noch um drei Angetlagte.
Zwei Angeklagte ſind vom Bezirksſchöffengerichr Offenbach wegen
fortgeſetzter Untreue in Tateinheit mit Diebſtahl zu Gefängnisſtrafen
von je 1 Jahr verurteilt. (Der eine dieſer Augektagten — Angeſtellter
des Fraukfurter Bankt reins — hat das Urteil als reutskräftig
an=
erkannt, ihm ſind 2 Mynate der erlittenen Unte ſuchuingshaft
angerech=
net.) Ein als drirter damals Angetlagter (der Stadtſekretär) hat wegen
Bei=
hilfe zu den vorgenannten Verfehlungen 3 Mouate Gefängnis erhalten.
Gegen die Freiſprechung des ohen genaunien Fabrikanten hat die
Staatsanwaltſchaft Berufung eingelegt.
Es handelt ſich um Trausaktionen zwiſchen der
Geſchäftsſtelle Xeu=Iſenhurg des Frankfurter
Bankvereins mit zwei Beamten und der Batriebskaſſ
der Stadt Reu=Iſenburg. Der frühere Stadtſekretär und der
eine der Neu=Iſenburger Angeſtellten des Frankfurter Baukvereins find
Brüder. Die kleine Geſchäftsſtelle ſtand fortgeſetzt uuter der Konkrolie
des Hauptgeſchäftes. Es ſind eine Reihe bankte yiſcher Fragen zu
klären, weshals ein Direktor des Frankfurter Baukvereins als
Sacy=
verſtändiger zur Stelle iſt. Die beiden Bruder haben, ebenſo wie die
Staatsanwaltſchaft, Berufung eingelegt.
Die Geſckäftsſtelle Neu=Ifenburg des Bantvereins e. G. m. b. H.
b=faßte ſich vorwiegend mit Ein= und Auszahlungen don Geldern,
während Effertenan= und =Verkäufe mit der Hauptſtelle Frankfurt (M.)
gelätigt wurden. Der beſte Kunde der Geſchäftsſtelle war die
Stadt=
gemeinde Neu=Iſenburg, und es fand zwiſchen beiden Stellen ein veger
Geſchäftsverkehr ſtatt. Die Betriebskafſe der Stadt hatte ein Konto bei
der Neu=Iſenburger Geſchäftsfrelle des Bankvereins. Die Zinſen der
vom Fabrikanten vereinnahmten Gelder (die von dieſem zu
Wertpapier=
fpekulationen benutzt worden waren) laufen nicht durch die Blicher.
Ein weiterer Kunde des Bankrereins, Geſchäftsſtelle Neu=Iſenburg,
der ſich als Juhaber von Patenten vorſtellte, ſoll unter falſchem Namen
bei der Stelle eingeführt worden ſein, jedoch trat er nicht direkt mit
der Vankſtelle in Geſchäftsverbindung, ſondern bli=b nur in Beziehung
mit ihr durch den genannten Fabrikanten. Durch Abbuchungen bei der
Geſchäftsſtelle ſind der ſtädtiſchen Betriebskaſſe Zinsverluſte bis zu
1400 Mark (ntſtanden. Eine Kreditgewährung durfte ohne Vorwiſſen
der Hauptleitung ſeitens der Geſchäftsſtelle nicht erfolgen. Die Gelder
des Fabrikanten liefen teilweiſe über Konto pro Diverſe bei der
Bank=
ſtelle, wie man ſagt, aus ſteuerlichen Gründen. Der Fabrikant gibt auf
Befragen des Verteidigers der beiden Brüder, Krausgrill=Offenbach, zu,
daß er Mirglied des Steuerausſchuſſes beim Finanzamt Offenbach ift.
Bereits zu Beginn des Jahres 1924 hatte die ſtädtiſche Betriebskaſſe
größere Geldbeträge zu feſter Anlage für längere Zeit verſei bar, die
auch bei der Geſchäftsſtelle des Bankvereins zu dorher ver inbartem
Zinsſatze wertbeſtändig feſtgelegt wurden, und zſar auf Grund
Ge=
meinderatsb=ſchluſſes. So ſind, ohne Vorwiſſen des Stadtſetretäus, wie
er crklärt, 15 000 Mark ſtädtiſche Geider in die Hände eines Frankfurter
Fabrikanten gelangt.
Das Gericht beſchließt, den anweſenden Divektor des Frankfurter
Bankvereins als Sachverſtändigen und Zeugen zu vernehmen. Die
beiden Leiter der Geſchäftsſtelle Neu=Iſenburg hatten nur eine
be=
fchränkte Handlungsvollmacht. Effektengeſchäfte waren an die Zentrale
zu leiten. Aus der Geſchäftsgebarung der Geſchäftsſtelle tritt zu Tage,
daß auch der Lehrling Briefe mit unterzeichnete. Nach Ausſage des
an=
geklagten Leiters der Geſchäftsſtelle wäre deren Kaſſenbeſtand täglich
abends nach Frankfurt a. M. gemeldet worden.
Unbeeidigt bleibt als Zeuge der frühere Leiter der Neu=Iſenburger
Geſchäftsſtelle. Er bekundet, daß er Scheckreitereien auf die Spur kam.
Der Banrverein ſeinerſeits erſcheiut um die ihm vorenthaltenen
Provi=
ſionen geſchädigt.
Der Beigeordnete deponiert als Zeuge, daß der angeklagte
Stadt=
ſekretär unter Kontrolle des Stadtrechners ſelbſtändig arbeitete. Die
Betriebskaſſe unterhielt bei der Bantſtelle ein Konto. Für die
ent=
gangenen Zinſen iſt der Stadtverwaltung Erfatz geleiſtet.
Plötzlich tritt zutage, daß der angeklagte Fabrikant und ſein
Ver=
teidiger verfehentlich gar nicht zur Hauptverhandlung geladen iſt, er
erklärt, daß er nur zufällig im Zuhörorraum anweſend geweſen und
ſo vorgerufen worden ſei.
Eine Unterſuchung durch die Oberrechnungskammer ſtellte ſpäterhin
die nicht beſtimmungsgemäße Verwendung der ſtädtiſchen Gelder feſt.
In der geſtrigen Nachmiktagsfitzung kamen Verteidiger und
Staats=
anwalf zum Wort. Der Verteidiger erachtet, nur eine
diſziplinarſtraf=
bare Handlung des Stadtſetretärs für vorliegend, der entlaſſen worden
ſei. Im übrigen habe die Verantwortung der damalige Leiter der
Geſchäftsſtelle zu tragen. Die beiden Brüider ſeien das Opfer von
Bank=
ſpekulanten geworden, habe doch der eine der letzteren bei einer
Frank=
furter Großbank damals ein Guthaben von 700 000 Goldmark gehabt.
Der Staatsanwalt hält dafür, daß bei der Geſchäftsſtelle Iſenburg des
Bankvereins große Schiebungen vorgekommen ſeien, die in erſter Inſtanz
eine gerechte Sühne gefunden hätten. Ohne Buchung ſei und gegen die
Weiſung der Zentrale nach Frankfurt a. M. Kredit gewährt worden.
Die 15000 Mk. ſeien unterſchlagen, nicht geſtohlen. Die Untreue ſei
begangen, um ſich oder einem anderen einen Vermögensvorteil zu
ver=
ſchaffen. Auch der Iſenburger Fabrikant ſei ſtrafbar, er habe ohne jede
Sicherung einen ſehr anſehnlichen Geldbetrag erhalten und den
An=
geſtellten Schmiergelder gezahlt. Er habe verſtanden, dieſe ſich warm
zu halten. Gegen den in erſter Inſtanz freigeſprochenen Fabrikonten
werden 4 Monate Gefängnis beantragt. Dieſer betont, daß er als alter
Kunde jederzeit kreditwürdig geweſen und von ihm eine Sicherſtellung
ſeitens der Bank nicht gefordert worden ſei.
Das Urteil verwirft die Berufung der
Staats=
anwaltſchaft (Freiſpruch des Fabrikanten), verwirft die
Berufung des Angeſtellten des Bankvereins mit der
Maßgabe, daß ein Monat der Unterſuchungshaft ihm auf die Strafe
angerechnet wird. Der frühere Stadtſekretär wird
frei=
geſprochen. Das Gericht hat qualifizierte Untreue angenommen.
Mordprozeß Schuſtheis.
Beginn der Zeugenvernehmung.
Lpd. Frankfurt a. M., 5. April.
Zum heutigen Verhandlungstag ſind 27 Zeugen, darunter die nächſten
Angehörigen des Angeklagten Schultheis, geladen. Der Vorſitzende fragt
den Angeklagten zu Sitzungsbeginn, ob er zu der Ortsbeſichtigung etwas
zu ſagen habe, was Schultheis verneint. Auf mehrere Fragen beſtreitet
der Angeklagte, daß er mit dem Revolder in der Hand den Grebenau
gezwungen habe, die Kaſſenſchränke zu öffnen. Der Vorſitzende richtete
dann noch eine gguze Anzahl Fragen über die Tatvorgänge an den
Be=
ſchuldigten. Der Staatsanwalt ſtellte darauf eine Reihe von
Beweis=
anträgen. Insbeſondere ſoll durch nen zu ladende Zeugen dargetan
wverden, daß Grebenqu nicht angriffsluſtig war, daß er in Kafſees keine
dunklen Geſchäfte machte, und daß ſein geſchäftliches Gebahren
einwand=
frei war. Zum Beweis, daß der Schuß auf Grebenqu aus nächſter Nähe
abgegeben war, erſuchte er Prof. Dr. Popp zu beauftragen,
Schießver=
ſuche zu machen.
Die Vornehmung des Kriminalrates Hader hatte bereits bei der
Ortsbeſichtigung begonnen, zu der die Preſſe aus Gründen des
Raum=
mangels nicht zugelaſſen war. Nunmehr wurde die Vernehmung dieſes
Zeugen fortgefetzt. Kriminalrat Hader äußerte ſich zunächſt über den
Charakter des Getöteten. Der Zeuge kannte Joſeſ Grebenau nicht
per=
ſönlich, erklärte, aber, es ſeien ſchon vor und auch nach dem Krieg
Be=
hauptungen aufgetaucht, daß Grebenau etwas dunkle Geichüfte mache.
Dieſe Verdächtigungen kämen aus Händierkreiſen. Beweiſe habe er
da=
füin nicht. Der Zeuge weiſt nuch beſonders darauf hin, daß die
erwähn=
ten Gerückte die Firma ſelßſt betrafen, oh dabei Max oder Joſef
Gre=
benau in Frage käme, wiſſe er nicht. Der Zeuge äußerte ſich ſchiießlich
zur Abgab des Schuſſes. Zum Schluß erklärte Kriminglrat Hader auf
Beragen des Staatsanwalts, daß die Firma Grebenau die Eriaubnis
zum Handel mit Edelmetallen bekommen habe. Der nächſte Zeuge iſt
der Bruder der Frau des verſtorbenen Max Grebenau. Als die Tat ſich
ereignete, war die Firma noch auf den Namen des verſtorbenen Max
Grebenau eingetragen. Jeet iſt die Firma, wie aus den
Zeugenaus=
fagen hervorgeht, auf den Namen der Schweſter des Zeugen und deren
drei Kinder eingetragen. Der Zeuge ſchilderte den Getöteten als einen
rußigen, zuvorkommenden Meuſchen, deſſen Gefa=äfte immer ſauber
ge=
wveſen ſeien. Der Zeuge äußerte ſich dann über derſchiedene beanſtandete
Einrragungen in den Lagerbüchern und wird dann über den angeblich
fingierten und von Grevenau b=ſiellten Einbruch gefragt. (r bekundete,
daß Joſef Grebenau nach dem Einbruch einen fehr niedergedrückten
Ein=
druck gemacht habe. Sodann wurden die Verſicherungsverhältniſſe der
Firma Grebenau behandelt. Zur Tat ſelbſt äußerte der Zeuge, daß er
annehme, daß Joſef Grebenau ſich an dem genannten Sonntag ins
Ge=
ſchäft begab, um die Poſt zu öffnen. Die Unordnung im Geſchäft führte
der Zeuge darauf zurück, daß Grebenau Inventurarbeiten vortahm. Die
Vermögensverhältniſſe der Firma ſeien gut geweſen. Der Vorſitzende
berwies darauf, daß der Angeklagte behaupte, der Firma ſei es nach dem
Diebſtahl erſt recht gut gegangen. Der Zeuge führte jedoch aus, daß die
Firma nach dem Einbruch ihre Laſt hatte und ſich erſt nach und nach
erholte.
Der Zeuge bekundete weiter: Eines Tages wurde in dem Geſchäft
eine Broſche zum Kauf angeboten, die man, aus dem früheren Diesſtahl
im Grebenauſchen Geſchäft ſtammend, erkannte: Man ermittelte bald,
daß die Broſche von Leybtſchik herrührte. Max Grebenau habe mit
Leybtſchik verhanedlt, aber die Sache wurde nachher von dem Zeugen
arrangiert. Dieſer habe von Leubtſchik drei Wechſel zu je 4500 Mark
er=
halten. Die Broſche hat Grebenau im Geſchäft behalten. Außer der
Broſche gab Leubtſchik die Wechſel. Leybtſchik ſoll nie im Grebenauſchen
Laden geweſen ſein, geſchäftliche Beziehungen zwiſchen den beiden Firmen
beſtanden ſonſt nicht. Der Zeuge ſchildert nun die Lebensgewohnheiten
Grebenaus. Ob Grebenau in den Kaffees Geſchäfte abſchloß, weiß er
nicht. Hierauf kommen die Gepflogenheiten im Geſchäft des Grebenau
zur Sprache. Der Sachverſtändige, Juwelier Bräutigam, wird vom
Vor=
ſitzenden gefragt, ob es nicht auffällig ſei, daß ſich eine Eintragung N.N.
in den Büchern befinde. Der Sachverſtändige erklärt, er würde dies
nie=
mals tun, auch keiner ſeiner Kollegen würde ſy etwas machen. Der
Sach=
verſtändige bekundet noch, daß es vom Standpunkt der Standesehre
be=
deutungslos ſei, wenn ein Juwelier aus der Juweliervereinigung
aus=
trete, wie es G. getan habe.
Nach einer halbſtündigen Mittagspauſe wurden die Wiſſelsheimer
Verhältniſſe und der Leumund des Angeklagten erörtert. Der erſte
Zeuge, der den Angeklagten nach der Tat verdächtigt hatte, war der
Pro=
viſionsreiſende Heinrich B. aus Wiſſelsheim. Der Zeuge hat ſich durch
die Prozeſſe, die der Angeklagte führte, mit dieſem überworfen. Der
Angeklagte hat dem Zeugen früher einmal erzählt, daß ein Teil der
Diebſtähle, die er ausgeführt hatte, im Einverſtändnis der Beſtohlenen
begangen worden ſeien. Im Sommer vor. Js. habe der Angeklagte von
ihm die Waffe gekauft, die zur Tat benutzt wurde. Schon am Tage na:h
der Tat hat der Zeuge den Verdacht bei der Polizei auf Schultheis
ne=
lenkt.
Beiſitzer: „Was haben Sie denn behauptet, um die Täterſchaft des
Angeklagten zu beweiſen?"
Zeuge: „Ich hörte, daß eine Neunmillimeter=Patronenhülſe gefunden
wurde, daß der Angeklagte in Frankfurt war, und daß die Hülſe zu
meinem früheren Revolver, den der Angeklagte von mir kaufte, paßte.”
Auf weiteres Befragen ſagt der Zeuge, daß es ihn ſehr befremdete, daß
die Kriminalpolizei den Angeklagten nicht ſchon längſt verhaftet hatte.
(Bekanntlich wurde Schultheis erſt fünf Tage nach den Angaben des
Zeugen feſtgenommen, als gleichzeitig die Mordkommiſſion in
Wiſſels=
heim die erſte Hausſuchung abhielt.) Der Berteidiger ſtellte dann noch
feſt, daß ſich der Zeuge um die ausgeſchriebene Belohnung bewirbt. —
Zwei Zeuginnen bekunden dann, daß Schultheis an den letzten
Sonn=
tagen vor der Tat morgens nicht in Wiſſelsheim war, und daß er erſt
nachmittags um die Zeit, als der Frankfurter Zug einlief, nach Hauſe
zurückkehrte.
Von den als Zeugen geladenen Verwandten des Schultheis
verwei=
gerten die Schwiegermutter und ſeine beiden Kinder die Ausſagen und
nur der Bruder, ein Gaſtwirt und Kolonialwarenhändler, macht vom
Zeugnisrecht Gebrauch. Der Angeklagte kam am Tage der Tat etwa um
½11 Uhr zu ihm. Schultheiß habe ganz normal gegeſſen. Nach der
Feſtnahme hat der Zeuge ſeinem Bruder zu einem Geſtändnis geraten
und ihm erklärt, er werde ſeine Familie nicht im Stich laſſen. Daß
Sch. nachher ein Geſtändnis ablegte, führt der Zeuge auf ſein Zuraten
zurück.
Vorſ.: „Wie iſt er denn auf die ſchiefe Bahn gekommen?”
Zeuge: „Mein Bruder hat in ſeinem Bildungsgrad einen ganz
be=
ſonderen Strebergeiſt gezeigt. Er wollte eben immer über uns hinaus.
Gearbeitet hat er immer wie ein Hund.”
Dem Zeugen hat ſich Sch. nie darüber geäußert, daß er in
Be=
ziehungen zu Grebenau ſtand und der Zeuge hat auch keine Ahnung,
wo=
her der Angeklagte das Geld zum Schiffserwerb nahm.
Der nächſte Zeuge iſt ein Kriminalbeamter aus Nauheim, der
Er=
mittelungen über die Ringe anſtellte und ausſagt, daß die Tochter des
Angeklagten bekundet habe, daß ſie den rubinbeſetzten Ring
ununter=
brochen am Finger getragen habe.
Damit ſchloß die heutige Sitzung und die Verhandlung wurds auf
Mittwoch vertagt.
* Auskünfte und Vorſtrofen.
Jugendſünden, die in Auskünften nicht erwähnt werden dürfen.
Eine Auskunftei nahm in ihre Auskünfte über einen auge
ſehenen Kaufmann die Tatſache auf, daß er im Jahre 1907 wegen
Verleitung zum Meineid und Berrug zu drei Jahren ſechs Monaten
Zuchthaus verurteilt worden war. Die Klage des Beauskunfteten auf
Unterlaſſung dieſer Mitteilungen wurde vom Landgericht Berlin
ab=
gewieſen. Das Kammergericht zu Berlin dagegen erkannte auf
Ver=
urteilung der Beklagten, die Verurteilung des Klägers in ihren
Aus=
künften in der Weiſe zu erwähnen, daß der Kläger „ſich in jungen
Jahren in Geſchäfte habe verwickeln laſſen, die ihn mit dem
Strafgeſetz=
buch in Konflikt gebracht” hätten. Das Reichsgericht hat die
gegen dieſes Urteil gerichtete Reviſion der Auskunftei zurückgewvieſen
und damit das Unteil des Kammergerichts beſtätigt. Aus den
reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen ſind
fol=
gende Ausführungen von allgemeinſter Bedeutung für alle Kreiſe: Da
die mitgeteilten Tatſachen der Wahrheit entſprechen, ſo kann die
Sit=
tenwidrigkeit der Mitteilung der Betlagten (nur § 826 BGB. kommt
in Frage) nur beim Vorliegen beſonderer Umſtände angenommen
wer=
den. Das Kammergericht hat das Vorliegen ſolcher Umſtände ohne
Rechtsirrtum angenommen. Allerdings kommen für die Beklagte bei
Erteilung einer Ausfunſt in erſter Linie die Belange des Kunden in
Betracht, der die Auskunft einholt. Hierbei kann für den Kunden ein
Beſtrafung des Beauskunfteten von Bedeutung ſein. Es iſt aber nich
zu billigen, wenn eine Auskunftei die Beurteilung der Frage, ob die
Kenntnis von der Strafe für den Kunden eine geſchäftliche Bedeutung
hat, lediglich dem Kunden überläßt. Die Auskunftei iſt vielmehr
ver=
bflichiet, ſelbſt eine ſorgfältige Prüfung vorzunehmen. Denn es
ent=
ſpricht in der Tat den zur ſittlichen Norm gewordenen
heutigen Anſchauungen, wie ſie insbeſondere in dem Geſetz
vom 9. April 1920 zum Ausdruck gelangt ſind, daß eine, wenn auch
ſchwere Beſtrafung, vor allem eine einmalige, in jungen Jahren
er=
littene, dem Verurteilten nicht lebenslang nachgetragen werden darf,
daß ihm vielmehr dazu verholfen werden muß, die Verfehlung durch
einwandfreies ſoziales Verhalten wieder gutzumachen, ſich ein neues
wirtſchaftliches Leben aufzubauen und ſein geſellſchaftliches Anſehen
wieder zu erwerben. An dieſer Auffaſſung darf auch
eine Auskunftei nicht vorübergehen. Unter Beachtung
der allgemeinen Menſchenpflicht muß die Auskunftei prüfen, ob es der
Mitteilung der Beſtrafung des Beauskunfteten bedarf. Kann die
Mit=
teilung nicht ganz unterbleiben, ſo fragt es ſich, oh die Mitteilung
aller Einzelheiten von Strafe und Tar nötin iſt. Handelt die
Aus=
kunftei dieſen Grundſätzen zuwider, ſo ſetzt ſie ſich mit der ſittlichen
Auffaſſung aller gerecht und billig Denkenden in Widerſpruch.
*Die Frau als Kraſtwagenführer.
(Nachdruck verßoten.)
Ein am 20. Serxtember 1926 bei Aachen ſtattgehabter
Automoäil=
unfall iſt ein neue: Beeis daſſie, daß Führerſ heine für Kraftfahrer
viel zu leihtſinſiig ausgegeben werden. Man ſollte bei Erteilung der
Führerſchein nicht nur die Schilung der Vetreffenden, ſondern auch
Charakteraulagen und Begriffsfähigkeit in Berückſichtigung ziehen.
An=
geklagte, Frau eines Friſeurs, fuhr damals von einer Kirmesfeier nach
Aachen zuriſck. Trotz ſchwieriger Fah=berhältniſſe — die Straße war
vvn Ausflüglern in angeheiterter Stimmung angeſüllt und völlig
fin=
ſter — fuhr ſie mit ctva 40 Kilometer Geſchwindigkeit in eine Gruppe
ſolcher hinein, von denen mehrere durch Ueberfahren und Schleifungen
getötet wurden. Der Fran gelang es kaum, ungelyucht zu entkommen.
Im Gerſchtsſaal nurde ſie und ihr Vertcidiger während der
Ver=
handlung bedroht. Aus dieſer Tatfache wurde eine Beſchränkung der
Verteidigung hergeleitet und Rückverweifung der Sache an ein anderes
Landgericht beantragt. Der 1. Strafſenat des Reichsgerichts
verwarf jedoch: die Rebiſion.
*Pfänzbarkeit des Anſpruchs auf Muszahlteng
ſogen. Bandarlehen?
Die Frage der Pfändung von Darlehen der Wohnungskreditauſtalt
hat zu einer Aufrage im Württemderg. Landtag geſührt, die das
Innenminifterinm wie folgt beantwortet hat:
„Die Wohnungskreditanſtalt hat mit Beſcheid vom 8. Juli 1926 dem
Schreinermeiſter R. in Baiersbronn zur Errichtung eines Wohn= und
Geſchäftshauſes ein Darlehen von zuſammen 12000 Mark n Ausſicht
geſtellt und hiervon in Raten die Summe von 10 00 Mk. der
Gemeinde=
pflege Baiersbronn zur Auszahlung an den Bauherun überwvicſen. Die
Gemeinde Baiersbronn macht gegen R. eine Wertzuwachsſteuerforderung
in Höhe von 887 Mk. geltend. Sie hat deswegen beim Amtsgericht
Freudenſtadt beantragt, den Herausgabeanſpruch des R. bezüglich des
Darlehens an ſie ſelbſt zu pfänden. Das Amtsgericht hat einen
entſpre=
chenden Pfändungsbeſchluß erlaſſen. Die Wohnungskreditanſtait wird
wegen der Auszahlung des Reſtbetrages ſich an die Gemeinde B.
wen=
den, da die Anſtalt auf dem Standpunkt ſteht, daß durch den
Darlehns=
beſcheid ein klagbarer Anſpruch auf Darlehusgewährung für den
Bau=
herrn nicht begründet wird und hiernach eine Pfändung nicht in Frage
kommt, und daß außerdem das hinausgegebene Geld nur zur Bezahlung
von Forderungen Verwendung finden ſoll, die mit dem Neubau
zuſam=
menhängen. Je nach dem Ausfall dieſer Verhandlungen ſind weitere
Schritte vorbehalten.”
Soweit dieſe Aeußerung. — Auch in Heſſen wird man der Frage
der Pfändbarkeit der ſogen. Baudarlehen Aufmerkſamkeit ſchenfen
dürfen.
Ob der Anſpruch auf Auszahlung eines ſogen. Baugelderdarlehens
abtretbar iſt oder nicht, ſomit der Pfändung unterſvorfen iſt oder nicht
(§ 399 BGB. in Verbindung mit § 851 ZPO.) iſt in der Praxis der
Gerichte beſtritten. Damit hier nicht Unzuträglichkeiten erwachſen,
büirfte es das einfachſte ſein, „wenn die das Baudarlehen gewährende
Internehmung (z. B. die Kommunale Landesbauk) mit dem
Darlehens=
nehmer die Nichtabtretbarkeit des Darlehnsanſpruchs vereinbart (vgl.
8 399 BGB.: „Eine Forderung kann nicht abgetreten werden, wenn die
Abtretung durch Vereinbarung mit dem Schuldner ausgeſchloſſen iſt”).
I.St 5913
Ve
ruhige Mieter, ſucht
möblierte
2 Zimmerwohng.
nit Küchenbenutz ab
1. Mai. Ang u. A. 16
an die Geſ.hſt. (9260
Jg. 4aufmann ſucht
möbl. Zimmer miit
Penſion. Angeb. mit
Preisang. u A 62a.
die Geſchſt (*9355
Jung. Ehepaar ſucht
1 leeres Zimm.,
be=
chlagnahmefrei, mit
Kochgel. Angeb u.
A 58 Geſchſt (*9344
Schöne
3-6 Zimmerwohnung
geſucht. Inſtandſetzung wird übernommen,
Umzugskoſten und ſonſtige Auslagen werder
vergütet. Angebote an die
Reichsbahn=
direktion Mainz
(1168a
34 Anm.- Wohn.
m: Küche u. Zubeh.
beſchlagnahmefr ,„per
ſofort geſ. Näheres
Geſchäftsſt. (*9322
—5 Zimm.=
Wohnung
beſchlagnahmefr.,
ge=
ſucht. Angeb. unt
A 59 Geſchſt. (*9343
Zu mieten geſ. größ.
Parterre. oder Etagen=
Geſchäftsräume.
Gefl. Angebote unter
A 19a. d. Geſchäftsſt.
(*9272 mdf)
Populär sind
meine eigenen Fabrikate
durch Preis und Qualität
Buuull AirPamlRn
(*9363
Fabrik
handgearbeiteter Stores, Gardinen, Garnituren
und Decken
Verkaufs- und Ausstellungsraum nur in der
Fabrik Marstallstrasse 6, Seitenbau
Möbl.
Zimme-
ruhige Lage, eventl
Klavierbenutzy, geſ
Angeb. u A 60 an
die Geſchſt. (935
raisa-H.-Hamst.
1—2leere Zimm.
be=
ſchlagn. frei v. i
Ehe=
paar in gt. Hauſe geſ
Ang. unt. 10, an die
Geſchäftsſtelle. (*9232
Beſchlagnahmefreie
2—3 Zim.=Wohn.
mit Küche von jung
Ehepaarmit Kind geſ
Angeb unt A 25 an
die Geſchſt. (*9286
Jugenbeim (Bergstraße).
Junsmädelkeim Reinking.
Vornehm hauswirtsch u wissensch,
Töchter-
heim. Für In- u. Ausländerinnen. (54894
Schönste Lage, vorzügl. Verpflegung, beete
Referenzen. — Kurau enthslt.
Prospekt durch die Leiterinnen.
Kleiner
Laden
per 1. Mai zu mieten
geſucht Angeb. unt
A 55 Geſchſt. (*9324
Wer gibt ält. Ehep
eine ſchöne 2—3Ziut.
Wohn., beſchlfr oder
Neubau? 4—5000 ℳ
ſteh. f Bauziv. z
Ver=
füg. Ang. unt. A 29
an die Geſchſt. (*929.
A
Möbl. Zimmer
ſep Eing . geſ., elektr
L., z. 1. 5 od. früher
Angeb. unt A 31 an
die Geſchſt. (9303
Smmwbilenn
Oſtviertel, 4 ſtöcki, es
4 Zimmerhaus,
neu=
zeitl, und maſſiv
er=
baut, im beſten
Zu=
ſtand, mit 7—8000 K
Anzahl zu verk.
An=
geb. unt. A 53 an
die Geſchſt (*9329
Johannesviert,,„3 ſtöck.
5 Zimm rhaus mit
Laden, Einſahrt und
Hof für 21000 —Mk.,
bei Mk 5000 —
An=
zahlg. zu verk. Ungeb.
unt. A 54 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. *9328
Berstadt B. B.
aus mit 2X4 Zimmer und Küche,
Waſch=
de, Stallung, ſchöner Obſtgarten, eine
immer=Lohnung und Küche wird frei,
Beſitzer unter günſtigen Bedingungen
urch Wegzug ſo ort zu verkaufen. Angeb.
Nummer 96
Mittwoch, den 6. April 1927
Seite 11
Ototg SOpiet und Tarnen.
Schwimnen.
Um die deutſche Handball=
„Karls=Schwimmen” in Aachen.
Zu obiger Veranſtaltung rief der „Schwimmerbund Aachen 1911
Meiſterſchaft der OSB.
die Turnerſchwimmer der Kreiſe VIII a, VIIIh und IX (Mittelrhein).
Alle ſieben Landesmeiſter ermittelt.
Am 3. April ſind in vier weiteren Landesverbänden der Deutſchen
rtbehörde die Handballmeiſter ermittelt worden, ſo daß nun alle
emdesmeiſter und damit die Teilnehmer an den Endſpielen um die
ittſche Handballmeiſterſchaft feſtſtehen. Die ſieben Landesmeiſter ſind:
Süddeutſchland: S.V. 98 Darmſtadt.
Weſtdeutſchland: Pol. S.V. Remſcheid.
Brandenburg: Pol. S.V. Berlin.
Norddeutſchland: Pol. S.V. Hannover.
Mitteldeutſchland: Pol. S.V. Halle.
Baltenverband: Greif Stettin.
Südoſtdeutſchland: Pol. S.V. Oppeln.
Die letzten Entſcheidungsſpiele in den Verbänden brachten noch zwei
Eiße Ueberraſchungen. In Norddeutſchland wurde der vorjährige Mei=
Pol. S.V. Hamburg von den Poliziſten aus Hannover mit nicht
weni=
als 5:1 Treffern abgefertigt; ähnlich groß war auch die
Ueber=
arhung in Südoſtdeutſchland, wo der Titelverteidiger Spoxtfreunde
cslau dem Pol. S.V. Oppeln 1:2 unterlag. — Von den vorjährigen
eridesmeiſtern konnten überhaupt nur drei ihren Titel mit Erfolg
ver=
rſoigen: S.V. 98 Darmſtadt, Pol.S.V. Berlin und Pol. S.V. Halle.
Eahrend Darmſtadt und Halle verhältnismäßig leicht ihre Meiſterſchaſt
gin euern konnten, hatte aber der deutſche Meiſter Pol. S.V. Berlin große
Näihe, die Sp.Vg. Siemens hinter ſich zu laſſen. Remſcheid, Hannover,
Siettin und Oppeln ſind im Kampfe um die deutſche Meiſterſchaft
Neu=
ſrgge. Was ſie zu leiſten vermögen, muß ſich erſt noch erweiſen. Man
arf aber annehmen, daß ſie die Spielſtärke ihrer Vorgänger, in der
Nandesmeiſterſchaft kaum übertreffen.
In einigen Wochen beginnen nun die „Endkämpfe” um die
Tzeutſche‟. Bei dem ſo ſtark gewachſenen Intereſſe am Handballſport
verden dieſe Kämpfe unzweifelhaft eine große Beachtung finden. Schon
ni den letzten großen Handballſpielen um Verbandstitel und
Handhall=
vdal waren Zuſchauerziffern von 5—10 000 keine Seltenheit. Man
ſiclgt, der Fußball — bislang noch Deutſchlands populärſter
Sport=
ſa: in der Gunſt der Maſſen einen ernſthaften Nebenbuhler bekommen
Auch im Handball werden die Endſpiele nach dem Pokalſyſtem
aus=
erragen. Das Pokalſyſtem aber ſchließt immer die Möglichkeit von
TWerraſchungen in ſich ein. Es kommt viel darauf an, wie das Los die
Hogner in den Vor= und Zwiſchenrunden zuſammenbringt. Wenn man
bar einen normalen Verlauf der Endkämpfe erwarten darf, dann
kom=
m eigentlich nur drei Vereine als Kandidaten für den Titel eines
emtſchen Handballmeiſters in die engere Wahl. Titelverteidiger iſt der
EII. S. V. Berlin, und da die Berliner Poliziſten von ihrer anſehnlichen
Si ielſtärke nichts eingebüßt haben, beſitzen ſie auch gute Chancen,
aber=
nl.!s Meiſter zu werden. Die gefährlichſten Konkurrenten der Berliner
El lizei ſind der Pol. S.V. Halle und der S.V. Darmſtadt 98. Vor allem
vd in dieſem Jahre mit Darmſtadt, das ſich gegenüber dem Vorjahre
tarh ſtark verbeſſert hat und deſſen Spielſtärke ſich in dem Sieg über
Barlin in der Pokalrunde erwies, ernſthaft zu rechnen ſein. Von den
irigen vier Landesmeiſtern dürften der Pol.S.V. Remſcheid und der
El.I. S. V. Hannover noch am eheſten in der Lage ſein, mit
Ueberraſchun=
tar aufzuwarten, die alle ſchönen Berechnungen umwerfen können.
Bei dieſer Gelegenheit fällt einmal wieder auf, wie ſtark die
Stel=
ung der Polizei=Sportvereine im deutſchen Handball iſt. Von ſieben
Landesmeiſtern ſtellen die Polizei=Sportvereine nicht weniger als fünf!
Fußball.
V.f. R.—Pol. Sportv.
Das Spiel der 1. Mannſchaften obengenannter Vereine findet nicht,
vw irrtümlicherweiſe in der Vorſchau ſtand, um 6½ Uhr ſtatt, ſondern
uFf dem Platze des Pol. Sportv. heute Mittwoch abend 5,30 Uhr. Es
vurd bei dieſer Gelegenheit nochmals darauf hingewieſen, daß mit der
aInen Spielweiſe beider Mannſchaften ein tadelloſer Fußballkampf
zu=
tunde kommen dürfte. Die niedrigen Eintrittspreiſe geſtatten es jedem
Anhänger des Lederballs, ſich das Spiel anzuſehen.
Schießſport.
Heſſiſcher Schützenbund, Sitz Darmſtadt.
Am 3. April d. J. fand das diesjährige Eröffnungsſchießen, welches
die Schützengeſellſchaft „Tell” Ober=Ramſtadt zur Austragung
über=
inn mmen hatte, ſtatt. Unter ſtarker Beteiligung und großer Konkurrenz
kmrinten nachſtehende Vereine und Schützenbrüder Preiſe erringen.
Die Vereins=Meiſterſchaft errang mit 161 Ringen Jägerluſt,
Ober=
urd Schloß Nauſes.
1. Gruppen=Preis: Diana, Ober=Roden, mit 140 Ringen.
2. Gruppen=Preis: Weidmannsheil=Münſter mit 132 Ringen.
3. Gruppen=Preis: Tell=Eppertshauſen mit 131 Ringen.
Sonderklafſe: 1. Preis: Ludwig Büchner, Ober=Ramſtadt, 56 Ringe;
2., Hch. Fiſcher, Ober=Ramſtadt, 55; 3. Franz Stelzer, Ober=Ramſtadt,
5üe 4. Gg. Stumpf, Roßdorf, 53; 5. Seipel, Ober=Ramſtadt, 52.
1. Klaſſe: 1. Preis: Philipp Büchner, Ober=Ramſtadt, 63 Ringe;
Gg. Felger, Roßdorf, 62; 3. Schütze, Feurio=Darmſtadt, 60; 4. Wilh.
Mebſcher, Ober=Ramſtadt., 58; 5. Joh. Vock, Ober=Nauſes, 57; 6. Jak.
Miüller, Tell=Darmſtadt, 56; 7. Ernſt Hanſtein, Feurio=Darmſtadt, 56:
Ad. Gotta, Ober=Roden, 53: 9. Hch. Rau, Ober=Ramſtadt, 52;
10- Joh. Eckert, Ober=Nauſes, 48.
2. Klaſſe: 1. Preis: Friedr. Emig, Roßdorf, 59 Ringe; 2. Wilh.
Gägerich, Münſter, 57; 3. Joh. Geiger, Munſter, 56; 4. W.
Regens=
burger, Ober=Ramſtadt, 56; 5. Engelbert Graf, Ober=Roden, 56;
Fritz Müller, Tell=Darmſtadt, 54; 7. Wilh. Göbel, Ober=Ramſt., 54;
Herzberger. Feurio=Darmſtadt, 54; 9. W. Schimpf, Tell=
Darm=
ſtxdt, 54; 10. Konrad Fiſcher, Ober=Ramſtadt, 54.
3. Klaſſe: 1. Preis: Arthur Schäfer, Feurio=Darmſtadt, 63 Ringe;
Adam Krämer, Ober=Nauſes, 60; 3. Karl Burger, Nieder=
Ram=
ſtndt, 58; 4. Friedr. Roth, Ober=Ramſtadt, 57; 5. Neithardt,
Ur=
barach, 57: 6. Franz Büchner, Ober=Ramſtadt, 56; 7. Wilh Bauer,
TBer=Ramſtadt, 56; 8. Adam Kern, Eppertshauſen, 52; 9. Kirſchner,
Rwßdorf, 52; 10. Joſ. Scharf, Eppertshauſen, 51.
Kegeln.
Sportwoche der „Zwölfer.”
Am zweiten Tage — 4. April — wurden folgende Höchſtlei
ſtiungen erzielt:
1. Ehrenbahn: Thümmel (K.=K. 1911) 54; Flickinger (Batzer) 54.
2. Jnduſtriebahn: Dahlem (Zwölfer) 29; Bender (Sportkegler)
Dörr (Kranz) und Gebhardt (K.=K. 23) je 26.
3. Werbebahn: Stoykow (29), Ruppert (21er) 28, Flickinger (Batzer)
27, Wißkirchen (Batzer) 26.
4. Damenbahn: Frau Seibert (Rollendes Glück) 19, Frau Racke
(Punktroller) 18, Frau Wißkirchen (Punktroller) und Frau
Reinhardt (Rollendes Glück) je 17.
Handball.
Pferdeſport.
Vorzüglicher Nennungsſchluß für die Frankfurter Rennen. 525 Pferde
genannt. Schweizer, polniſche und engliſche Nennungen.
Der Nennungsſchluß für die Frankfurter Rennen am 18., 21. und
24. April iſt durchaus zur Zufriedenheit ausgefallen und ſowohl die Zahl
als auch Qualität nach kann man mit guten Feldern rechnen. Sämtliche
Rennen erhielten mehr als 30 Unterſchriften, einzelne Rennen über 40
Unterſchriften, ſo daß insgeſamt 525 Nennungen abgegeben wurden, die
ſich auf etwa 200 Pferde verteilen, die naturgemäß meiſt für die drei
Tage engagiert wurden. Was nun die Ställe anlangt, ſo ſind vor allem
natürlich unſere ſüddeutſchen Trainer vollzählig erſchienen. Niederrad
ſtellt ja diesmal einen beſonders guten Stand durch die Anweſenheit der
Schweizer Ställe Bührer und Gerteis, von denen u. a. auch Etrurie,
die Siegerin des Großen Preiſes von St. Moritz und Mon petit, der
Sieger des Großen Preiſes von Nizza, genannt ſind, neben ihren
an=
deren guten Inſaſſen Mauder, Sans pareil, Virradat, Ardente. Auch
ſonſt wird es ſehr international zugehen, denn auch engliſche und
pol=
niſche Beteiligung ſteht in Ausſicht. Nach Aufhebung des gegenſeitigen
Boykotts mit England, der im Laufen von Weißdorn einen ſo ſichtbaren
Ausdruck gefunden hat, finden wir jetzt auch hier einige engliſche
Nennun=
gen, die wohl von Angehörigen der Wiesbadener Beſatzungstruppen
herrühren und Pferde betreffen, die in Erbenheim trainiert werden. Als
Nenner traten auf Lt. J. Graham und Mrs. A. D. Pemberton. Eine
Neuerſcheinung iſt auch das aus 4 Pferden beſtehende Lot des polniſchen
Rennſtallbeſitzers W. v. Daszewſki, der mit ſeinen Pferden in St. Moritz
die Rennen beſuchte und auf der Rückreiſe auch deutſche Rennplätze
be=
ſuchen will. Dieſe internationale Beſetzung, zu der noch mehrere
Neu=
erwerbungen aus der öſterr. =ungar. Zucht, aber in deutſchem Beſitz,
tre=
ten, verbürgt ſchon von vornherein großes Intereſſe. Aber auch unſere
deutſchen Trainingszentralen werden viel Gutes ſchichen. Wie gewohnt,
iſt der Stall Opel, mit dem unverwüſtlichen Kairos an der Spitze, wieder
da. Auch der Stall Heinz Stahl hat Pferde wie Coran, Maeſtoſo,
Alle=
lwia und Sonnenkönig genannt, auch ſonſt iſt von Berlin manches
Nütz=
liche zu erwarten. Stark engagiert hat ſich der Weſten, am
intereſſan=
teſten durch die Nennung des Derbyſiegers Anmarſch, der ſeit ſeinem
großen Erfolg vor zwei Jahren und einem nachherigen Laufen im
Großen Preis von Berlin verſchwunden blieb. Außer ſeinem Beſitzer
Herrn Stierheim ſchickt auch Herr S. Weinberg viele gute Vertreter,
die zum Teil hier ſchon gut bekannt ſind, wie Nymphe II. Endymion
und Saint Leonard. Von weſtlichen Pferden fallen noch Bandola auf,
die Siegerin des Haupt=Jagdrennens in Karlshorſt 1926 und des Alten
Hamburger Jagdrennens, ferner Liebhaber, O’Straßburg und
Stein=
adler. Das ſtarke Münchener Aufgebot umfaßt meiſt gute Frankfurter
Bekannte. Namen wie Sigurd, My Dear, Farmer, Jahn, Naive, My
Lord II, Rochebelle, Miramar, Contrahent, der jetzt in München bei
Major v. Moßner ſteht, Paulus II, Gallican, Giſelher, Boros, Antenor,
Aviator, Satyr, Trapper, Canio, Nordpol, Logenbruder, Paleſtrina,
Moulin vertrat, kennt man hier ſehr gut und weiß die Qualität ihrer
Träger zu ſchätzen. Aus Niederrad ſelbſt haben Trainer Mätzig und
John viel Gutes an den Ablauf zu ſchicken. Der erſtere hat ſeinen
Crack Exzellenz und die Oppenheimerſche Feſtina lente, Südwind,
Korps=
geiſt, Hilf dir ſelbſt, Eſtino, Sphaira, Struga, Sternche, Jſonzo,
Gold=
lack vielfach genannt, die ſich manches Rennen holen dürften. Trainer
John wird noch ſtarke Stützen haben an Petrarca, Strumen, Le
Defro=
qué, Valens uſw. Aus den im letzten Jahre ſo hervorgetretenen
pfäl=
ziſchen Trainingsquartieren kann man beſonders hervorheben Le
Ger=
faut, Blau und Weiß, Snob, Teddy Bär, Perfekt, Mon Béguin II,
neben einigen neuen Franzoſen. Dieſes Zuſammentreffen aus Nord,
Süd und Weſt, vermiſcht mit dem Ausland, wird dem Rennen demnach
beſonderen Reiz zu verleihen imſtande ſein.
Briefkaſien.
P. G. Wenn die Hypothek nicht gelöſcht war, ſo ſiud ab 1. Januar
1925 Zinſen zu zahlen, und zwar vom 1. Januar 1925 ab 1,2 Prozent,
vom 1. Juli 1925 ab 2½ Prozent, vom 1. Januar 1926 ab 3 Prozent
und vom 1. Januar 1928 ab 5 Prozent.
Hieſiger Bezieher. Ja.
Dort lieferten ſich die beſten Weſtdeutſchen, zu denen ſich noch als einzige
Mittelrheiner die hieſigen 1875er mit Lohrer, Weiß und Dörner
geſell=
ten, harte und intereſſante Kämpfe. Die zahlreichen Zuſchauer wurden
Zeugen eines gut vorbereiteten und trotz der äußerſt großen Beteiligung
reibungslos verlaufenden Programms, bei dem neben den ſportlichen
auch die volkstümlichen Seiten des Schwimmens vorteilhaft gezeigt
wurden, und das auch ſeinen werbenden Zweck ſicherlich voll und ganz
erreicht haben dürfte. — Spitz=Köln und Heidbüchel=Obernhauſen, beide
Meiſter der D. T., konnten ihre Rennen nach hartem Kampf mit dem
Nachwuchs und den Darmſtädtern knapp gewinnen, ohne jedoch ihre
Beſtzeiten zu erreichen, wie überhaupt das ſchwere, äußerſt chlorhaltige
Waſſer des Aachener Bades ſämtlichen Teilnehmern ſehr zu ſchaffen
machte und die Zeiten ſtark beeinträchtigte. Die Ergebniſſe der von der
Turngeſellſchaft 1875 belegten Kämpfe ſind:
Rückenſchwimmen, 100 Meter, Sonderſtufe: 1. Spitz=Köln, 2. Lohrer,
1875, Darmſtadt.
Freiſtil, 100 Meter, Sonderſtufe: 1. Heidbüchel=Obernhauſen.
Freiſtil, 100 Meter, Oberſtufe: 1. Weiß, 1875 Darmſtadt, 2.
Roſen=
thal=Obernhauſen.
Freiſtil, 100 Meter, Mittelſtufe: 1. Dörner, 1875 Darmſtadt,
2. Engeländer=Remſcheid.
Lagenſchwimmen, 100 Meter, Sonderſtufe: 1. Spitz=Köln, 2. Weiß,
1875 Darmſtadt.
Geſchäftliches.
T.= u. Sp.=V. Braunshardt — T.=V. Königſtädten 0:1. (A. D. T.)
In der erſten Hälfte ſah man ein ausgeglichenes Spiel beider
Mannſchaften, bei gleich guten Torchancen. Die beiden Torwächter
ſind jedoch auf ihren Poſten und halten vorerſt alles. K. iſt anſcheinend
über den Br. Widerſtand ſehr überraſcht. Bei verteiltem Spiel gibt
es kurz vor Halbzeit etwa 25 bis 30 Meter vor dem Br. Tor einen
Schiedsrichterball. Halbrechts von K. fängt den Ball, wird nicht
an=
gegriffen und ſchießt aufs Br. Tor. Den unter allen Umſtänden
halt=
baren Ball will der Br. Torwächter mit dem Fuße abwehren, doch
das naſſe Leder rutſcht ihm über den Fuß ins Tor. Nach der Pauſe
ſieht man zunächſt wieder ein ausgeglichenes Spiel, aber die letzten
20 Minuten hat dann Br. das Spiel ganz in der Hand. Königſtädten
wird vollſtändig in ſeine Hälfte zurückgedrängt, aber zu einem Erfolg
reicht es für Br. nicht. Ks zahlreiche Verteidigung, ſamt Torwächter,
ſind nicht zu überwinden. Beſonders letzterer macht eine ganze Reihe
ſchwerſter Bälle unſchädlich, oder kann ſie im letzten Moment zur Ecke
ablenken. Nur noch ganz vereinzelt kommt K. noch vor das Br. Tor,
und als der Schlußpfiff ertönte, hatte es mit dem knappſten aller
Reſultate Sieg und Punkte in der Taſche. Ein Unentſchieden wäre
un=
bedingt am Platze geweſen. Dem Br. Torwächter ſoll jedoch die Schuld
an der Niederlage nicht zugeſchoben werden, denn er hielt, neben dem
unbedingt haltbaren Ball, manche ſogenannte totſichere Sache ſehr gut.
Br. hat mit dieſem Spiel, trotz Erfatz für ſeinen Mittelſtürmer, das
beſte dieſer Runde geliefert.
Für die Geſundheit
eines jeden iſt Sanatogen das wertvollſte Stärkungs= und
Unter=
ſtützungsmittel, dem Millionen Menſchen die Wiedererlangung neuer
Kraft und geiſtiger Friſche verdanken.
Heutiger Nummer liegt ein Proſpekt bei, der Weſen und Wirkung
des Sanatogens kurz erläutert und Stichproben aus rund 24 000
ſchrift=
lichen ärztlichen Gutachten bringt. Wer die dem Proſpekt anhängende
Poſtkarte ausfüllt und abſendet, erhält koſtenlos eine Probe des
Prä=
parates und eine Broſchüre mit bewährten Ratſchlägen zur Erhaltung
und Kräftigung der Geſundheit.
UV/5564
Wahre Geſchichte.
Kürzlich hatte ich mit meinem jüngſten, etwas leichtfertigen Jungen
eine heftige Auseinanderſetzung, bei der mit der übliche Ausdruck
herausfuhr: „Du biſt noch nicht trocken hinter den Ohren. . . ."
Treu=
herzig ſah mich mein danebenſtehendes Enkelchen an und meinte:
„Großvater, da wollen wir ihn doch gleich trocken machen mit „Vaſenol.”
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 6. April. 3.30: Stunde der Jugend. Rektor
Wehr=
han: „Die heilige Lanze, der Mann im Pfluge und andere
Er=
zählungen aus den Kreuzzügen.” — Für Kinder vom 10. Jahre ab.
O 4.30: Donizetti. Ouv. „Regimentstochter”. — Fant. „Lucrezia
Borgia”. — „So lebt wohl”, Arie. — Fant. „Liebestrank‟ —
Ouv. „Don Paſquale‟. — „Auch ich verſtehl die feine Kunſt”, Arie.
— Fant. „Lucia von Lammermoor” O 5.45: Bücherſtunde.
O 6.30: Südweſtdeutſcher Radio=Club. O 7: K. E. Schmidt: „
Rö=
miſcher Brief”. O 7.30: Stenographie. O 8: Dr. Kräuſel: „
Aus=
ſterbende Pflanzen in Mitteldeutſchland”. O 8.15: Operetten. Lehar:
„Wär es auch nur ein Traum vom Glück”. — Lehar: „Glück hat
als Gaſt”. — Lehar: „Lieber Freund” — Kalman: „Sterne der
Bühne ſtrahlen ſo ſchön”. „Wenn es Abend wird.” „Deine dunklen
Augen” — Straus: „Ein Schwipſel möcht’ ich haben”. „Süße
kleine Frauenzimmer”. — „Sieſt du das Glück am Wege ſtehen”,
Ausf.: Ellen v. Ferenczy (Sopran), A. Kiſtenmacher („enor).
Stuttgart.
Mittwoch, 6. April. 1.10: Konzert. O 2: Die Prinzeſſin
auf der Erbſe. Märchenſpiel, ausgef. von Schwarzwälder
Schul=
kindern. O 3: Jugendſtunde. O 3.50: Landwirtſchaft. O 4.15:
Konzert. — Einl.: Ingeborg Peterſen. O 6.15: Dr. ing. Klinghardt:
Drei Jahrzehnte Türkei aus eig. Erleben, Forſchungen und Arbeiten.
O 6.45: Dr. Brönner: Unſere Reichsfinanzen und Steuern. O 7.15:
Engliſch. O 8: Uebertr. aus Freiburg: Schülerchöre. — Hierauz:
Klaſſiſcher und romantiſcher Abend. Weber: Zwei Sätze aus deſn
Trio G=moll (3 Schweſtern Spieß). — Mozart: Drei Lieder
(Gertrude Eckerlin). — Beethoven: Freudvoll und leidvoll. Die
Trommel gerührt (Hannchen Klett) u. a. m. O 9.30: „Ginon””,
alt=lothringiſche Komödie in vier Akten von Mardigny. Spielleitg.:
M. Heye. Perſ.: Bandoche, Kupferſchmied: Th. Brandt; Marquette,
ſeine Frau: Hilde Mewes; Ginon, Tochter: Erna Faßbinder;
Camillet, der Ratsſchreiber: M. Heye; Erneſt Moinau, reicher
Färber: E. Stockinger; der Abbe: F. Höger; der Bürgermeiſter:
L. Puſchacher: Marice, ſein Sohn: W. Schwarz. Zeit: Mitte des
18. Jahrh. Städtchen bei Metz.
Berlin.
Mittwoch, 6. April. 1.30: Glockenſpiel von der Parochialkirche.
O 3.30: Anna Drewitz: Oſtergerichte. O 4: Dr. Berger: Der
heilige Nil. O 4.30: Jugendbühne. Funkprinzeſ
Hagemann (Sopran), Emil Oppermann (Klavier), Mattia Morro
(Bariton). 14 Darbietungen. O 6.25: Hans Hirſchſtein: „Das
Silber, ein ſterbender Weltherrſcher. O 6.55: Reg.=Rat Benecke:
Studium ohne Reifezeugnis. O 7.25: Prof. Dr. Heilfron:
Rechts=
fragen des Tages. O 7.55: Prof. Pahl: Naturerkenntnis und
Kulturfortſchritt. O 8.30: Oſt= und Weſtpreußen=Abend. Ob.=
Reg.=Rat Hoffmann: Das zerſtückelte Oſt= und Weſtpreußen. —
Prof. Ulmenried=Nauieck: Oſt= und Weſtpreußens Kultur. — Tießen:
Einſamkeit (der Komponiſt). — Bernecker: Am Abend wars. Sonne,
o trag” auf den goldenen Fluten. — Tießen: Spruch (Hertha
Dehmlow (Alt). — Jung: Gebet. Vom Mutterland geriſſen. —
Enderling: Der letzte Hochmeiſter. — Miegel: Spätſommer.
Marien=
burg (Hans Brauſewetter, Rezit.). — Mein Heimatland. Weſt=
preußenlied. Aennchen von Tharau (Oſt= und Weſtpreußen=Chor).
— Holz: Drei Stücke aus Phantaſus. — Halbe: Gruß an die
Heimat. — Corinth: Aus Selbſtbiographie (Brauſewetter, Rezit.),
— Dr. Lau: Mein Kind. Is das e Elend. Des Sängers Fluch.
Ode an den Mond (Kurt Werneck, Rezit.). O 10.30: Gloria=
Tanzkapelle.
Königswuſterhauſen. Mittwoch, 6. April. 12: Prof. Dr. Amſel
und Oberſchull. Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Schüler. O 12.30:
Mitt. des Reichsſtädtebundes. O 2.30: Generaldir. Urban: Vom
Flachs zum Leinen „O 3.30: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchullehrer
Weſtermann: Einheitskurzſchrift für Anfänger. O 4: Dr. Mell:
Chi=
neſiſche Jugend und chineſiſche Schulen. O 4.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 5: Prof. Dr. Krauſe:
Grundzüge der Pflanzenanatomie: Die Zelle der Pflanzen. O 5.30:
Kapellm. Ebel: Die geſchichtliche Entwicklung der Paſſionsmuſik.
O. 6: Gewerbeoberlehrer Mayer: Techniſcher Lehrgang für
Fach=
arbeiter: Flächen= und Raumrechnung. O 6.30: Stud.=Rat Friebel,
Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 6.55: Präſid. Dr. Brandes:
Produktionsziele der deutſchen Landwirtſchaft. O 7.20: Reg.=Rat
Dr. Krammer: Die Kultur Europas im Zeitalter der Renaiſſance
und Reformation.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 7. April 1927.
(Nach der Wetterlage vom 5. April 1927.)
Wechſelnd bewölkt, Temperaturen wenig verändert, meiſt trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung . Rudol! Mauve
Verantwortlich für Politſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich unn
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmand
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer, für den
Inſeratentetl Willy Kuble: Druck und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantie der Rückſendung n ich übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Geiten
Iieorig. Argafche
iiez
Her Ter!
Perusa-Zigarettenfabrik
GeorgMetzger G. m. b. H.
München CNch. 5747
Der Seeverkehr der deutſchen
Oſiſeehäfen.
Der Güterverkehr in den Seehäfen zeigt erfahrungsgemäß eine
aus=
geprägte „Saiſonſchwankung” „Im Winter geht infolge der Ungunſt
des Wetters der Verkehr regelmäßig zurück, und im Sommer zeigt ſich
ein entſprechender Anſtieg. Dieſer Verlauf kommt in dem vorſtehenden
Schaubild für das Jahr 1925 ganz deutlich zum Ausdruck. Im Jahre
1926 wird dieſer normale Verlauf beträchtlich verändert durch die
Ueber=
lagerung des gewaltigen Kohlenverkehrs nach England und den ſonſt
von England aus mit Kohle verſorgten Ländern. Im Oſtſeeverkehr
kommt dabei namentlich die Verſorgung der ſkandinaviſchen Länder, der
ruſſiſchen Randſtaaten und Finnlands in Betracht. In den öſtlichen
Oſt=
ſeehäufen wird ein Teil der Verkehrszunahme auch durch den Verſand
volniſcher Kohle bedingt, obwohl Polen mit großen Anſtrengungen dieſen
Verkehr hauptſächlich über Danzig und Gdingen geleitet hat.
Die durch den engliſchen Streik bedingte Verkehrszunahme ſetzt
un=
mittelbar bei Ausbruch des Streiks ein, man ſieht beſonders an der
Ver=
kehrskurve des Stettiner Hafens den gewaltigen Anſtieg von Mai bis
Auguſt. Dann tritt in Stettin bereits ein Rückſchlag ein, während bei
den übrigen Häfen ſich die Aufwärtsbewegung noch fortſetzt, um erſt
gegen Ende des Jahres wieder abzuflauen.
Für die dargeſtellten Verkehrszahlen iſt der eingehende Verkehr
gewählt. Die Zahlen für Stettin umfaſſen auch die benachbarten
Oder=
häfen (bis Scholwin abwärts), die Zahlen für Roſtock enthalten den
Ver=
kehr von Warnemünde. Bei dieſem ſowie bei dem Verkehr über
Saß=
nitz iſt zu beachten, daß es ſich hauptſächlich um den Trajektverkehr
handelt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Tagung des Reichskohlenrats. Im Reichskohlenrat erklärte der
Ge=
chäftsführer Berghauptmann Bennhold: Nach der anfänglichen Flaute
in den erſten Monaten des Jahres 1926 hat der deutſche Kohlenbergbau
eine Jahresrekordförderung von 145 400 000 Tonnen erreicht, was gegen
1913 und die heutigen Grenzen ein Plus von rund 4,6 Millionen Tonnen
und gegen 1925 eine Mehrförderung von rund 12,7 Millionen bedeutet.
Ueberall bis auf Sachſen iſt die Produktion des letzten Vorkriegsjahres
überſchritten worden. In den erſten beiden Monaten des laufenden
Jahres zeigt ſich bei der Steinkohle wieder ein Abſinken der deutſchen
Produktion, ebenſo beim Braunkohlenbergbau. Mehr denn fe macht ſich
in den Kreiſen der Beteiligten und auch in der deutſchen
Bergarbeiter=
ſchaft der Wunſch nach der Rückkehr der Saargruben zum Mutterlande
geltend. Bei der Prüfung aller ſchwebenden Probleme der deutſchen
Kohlenwirtſchaft muß ſchon jetzt der Heimfall der Saargruben und ihre
Wiedereinfügung in die deutſche Kohlenwirtſchaft in Anſatz gebracht
wer=
den. Der engliſche Kohlenexport iſt mit allen Mitteln bemüht, ſeine
Vor=
kriegsſtellung auf dem Weltmarkte wieder zu erobern. Der deutſche
Kohlenhandel hatte es aber verſtanden, ſich durch Innehaltung der
Liefe=
rungsfriſten und durch die Güte des Produktes das Vertrauen auf dem
Weltmarkt zu gewinnen und zu feſtigen. Beſcheidene Gewinne konnten
wieder verteilt werden. Der Berichterſtatter wies auf die gegenüber 1913
über 16 Prozent betragende Kohlenerſparnis durch techniſche
Verbeſſe=
rungen uſw. hin. Der Reichskohlenrat erklärte ſich nach der Genehmigung
des Haushaltsplanes mit dem Abſchluß des Vertrages des
Mitteldeut=
ſchen Braunkohlenſyndikats auf ein Jahr auf der Grundlage des alten
Vertrages einverſtanden, desgleichen mit der Verlängerung des
Ver=
trages des Oberſchleſiſchen Steinkohlenfyndikats auf einen Monat und
mit der Weiterführung von Verhandlungen über den endgültigen
Ver=
tragsabſchluß. Damit war die Tagung des Reichskohlenrats beendet.
Widerſtand der Chemiſche Fabrik Milch=Aktionäre gegen die Fuſion
in der Superphosphatinduſtrie. Wie aus Kreiſen der Chemiſche Fabrik
Milch=Aktionäre laut wird, iſt man dort mit der vor einigen Wochen
bekannt gewordenen Fuſionsabſicht der „Union” Fabrik chemiſcher
Pro=
dukte in Stettin, mit der A.=G. der chemiſchen Produktenfabrik
Pomme=
rensdorf und der Chemiſchen Fabrik Milch A.=G. unter den
vorgeſchla=
genen Bedingungen nicht einverſtanden. Die Aktionäre der Chemiſchen
Fabrik Milch begründen den Standpunkt mit dem wenig günſtigen
Ab=
ſchneiden ihrer Geſellſchaft bei der Fuſion, da nicht, wie den Union=
Aktionären, ein Bonus oder Genußſchein gewährt werden ſoll.
Der Abſatz des Deutſchen Kaliſyndikats im März. Der Abſatz des
Deutſchen Kaliſyndikats G. m. b. H. im März 1927 betrug 1 649 262
Doppelzentner Reinkali gegen 1 393 966 Doppelzentner Reinkali im
glei=
chen Monats des Vorjahres. Der Geſamtabſatz in den erſten elf
Mo=
naten (Mai bis März) des laufenden Düngejahres beträgt 11 610 450
Doppelzentner Reinkali gegen 10 663 487 Doppelzentner Reinkali in den
erſten elf Monaten des Düngejahres 1925/1926. Der Abſatz in den erſten
drei Monaten des laufenden Kalenderjahres beträgt 5 379 499
Doppel=
zentner Reinkali gegen 4 198 724 Doppelzentner Reinkali in den erſten
drei Monaten des Kalenderjahres 1926.
Bank für Hefſen, vorm. Rudolph Ballin u. Co., Komm.Geſ. a. G.,
Kaſſel. Der o. G.V. ſoll neben dem Abſchluß für 1926 auch
Satzungs=
änderung über die Zuläſſigkeit des Ausſcheidens von perſönlich haftenden
Geſellſchaftern und Beſchlußfaſſung über die Auflöſung der Geſellſchaft
unter gleichzeitiger Verwertung des Geſellſchaftsvermögens durch
Ver=
äußerung des Vermögens im ganzen und Beſtellung eines oder mehrerer
Liqnidatoren unterbreitet werden.
Filzfabrik Fulda A.G., Fulda. Die G.V. beſchloß die Verteilu
von 5 Prozent Dividende auf 600 000 RM. A.K. und Kapitalerhöhu
auf 1 Mill. RM. Die neuen Aktien werden durch die Dresdener Be
den Aktionären in der Weiſe angeboten, daß auf je 15 alte Aktien
je 40 RM. vier neue zu je 100 RM. oder auf 150 alte zu je 40 RM. vr
neue zu je 1000 RM. entfallen. Die Geſellſchaft iſt voll beſchäftigt. Me
erhofft ein günſtiges Ergebnis für das laufende Jahr.
Verein für Chemiſche Induſtrie A.G., Frankfurt a. M. Der A
beſchloß, für 1926, wie angekündigt, eine von 5 auf 6 Prozent erhöh
Dividende auf die 4 Mill. St.A. und wieder 8 Prozent auf die 7500 R?
V. A., ſowie 3 Prozent (i. V. 2½ Prozent) auf die Genußſcheine zu
teilen. Die 10 000 Stück Genußſcheine ſind bekanntlich im Dezemb
1926 gekündigt und gelangen nunmehr zu 8,50 RM. pro Stück zur A
zahlung, und zwar gleichzeitig mit der Dividende für 1926. Dieſe le
maligen Aufwendungen aus dem Ertrag für 1926 für die Genußſche
erfordern 11500 RM. Nachdem der frühere Aufſichtsratsvorſitzen
Hintz bis zum 31. März 1927 in den Vorſtand delegiert war, kritt
nunmehr wieder ſeine alte Funktion als A.R.=Vorſitzender an, ſo d.
die ordentlichen Vorſtandsmitglieder nunmehr aus den Herren Ad=
Eink und Dr. Hintz jun: beſtehen.
Hartmann u. Braun A.G., Frankfurt a. M. Die Bilanzſitzung
fin=
det am 8. April ſtatt. Dem D.P.D. zufolge iſt für 1926 mit einer
er=
höhten Dividende zu rechnen. Außerdem beſtehen Erwägungen, das A.K,
zu erhöhen.
Bankverein Offenbach a. M. e. G. m. b. H. Die G.V. genehmigte
den Abſchluß für 1926 mit wieder 10 Prozent Dividende aus einem
Rein=
gewinn von 54 856 RM.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. April.
Die ſchwächere Abendbörſe übertrug ſich auch auf die amtliche
Mit=
tagsbörſe, obwohl im vorbörslichen inoffiziellen Verkehr durch die relativ
günſtigen Berichte der Handelskammern eine etwas freundlichere Haltung
Platz gegriffen hatte. Betroffen von den ſtärkeren Abgaben der
Speku=
lation waren in erſter Linie Elektro= und Montanaktien. Man bereitet
ſich auf den durch die Oſterfeiertage merklich vorgelegten Medio ſchon
ſtärker vor. Am Montanmarkt waren die Spezialitäten der letzten Tage
Harpener und Rheinſtahl widerſtandsfähig, dagegen verloren Rheinbraun
6 Prozent, Ilſe und Klöckner 5, Mannesmann und Klöckner 4½ Prozent.
Auch Kaliaktien bis 5 Prozent abgeſchwächt. Banken uneinheitlich.
Elektro=
werte verloren 4—6½ Prozent. Die Farbenaktie ſetzte 3½ Prozent
ſchwächer ein, konnte ſich jedoch auf dieſem Kurſe behaupten. Bauaktien
durchweg 2½ Prozent ſchwächer. Auch Zellſtoffaktien in gleichem Ausmaße
abgeſchwächt. Die Metallbankgruppe gab bis 3 Prozent her.
Scheide=
anſtalt verloren 6 Prozent, während Holzdeſtillationswerte gut behauptet
lagen. Die Börſe konnte ſich im Verlaufe nicht erholen und ſchloß noch
2—3 Prozent unter den Anfangskurſen. Der Anleihemarkt war im
Ge=
ſamtrahmen der Börſe ebenfalls abgeſchwächt, Ablöſungsrente 24½
Heute wurde die neue 5proz. Deutſche Reichsanleihe
erſt=
mals amtlich mit 91/ notiert. Auch Süddeutſche Zucker A.=G. erſtmals
amtlich 144/s.
Am Geldmarkt iſt eine Erleichterung für Tagesgeld eingetreten,
welches auf 6 Prozent ermäßigt wurde, dagegen bleibt Monatsgeld noch
geſucht 5‟/——7½ Prozent, Privatdiskont 4,75 Prozent. Am
Deviſen=
markt liegt Mailand weiterhin feſt, ebenfalls Madrid anziehend, London
gegen Paris 124,02, gegen Mailand 100,6, gegen Zürich 25,25,75, gegen
Madrid 23,26, gegen New York 4,85,75. Deviſen bleiben gegen Mark
ſtärker verlangt. Pfunde gegen Mark 20,4P/, Dollar gegen Mark 4,2185.
Die Abendbörſe war auch weiterhin abgeſchwächt und
unter=
ſchritt durchweg die Nachbörſenkurſe. Der nahe Medio verurſacht
wei=
teren Engagementsabbau. Beſonders abgegeben wurden die zuletzt
be=
vorzugten Spezialitäten, wie Rheinſtahl, Farbeninduſtrie, Harpener, die
auch das Geſchäft bei ſich konzentrierten. Anleihen knapp behauptet. Im
einzelnen nannte man Harpener 252, Mansfeld 161, Deutſch=
Luxam=
burg 197,5, Gelſenkirchen 196, Rheinſtahl 238. Rheinbraun 321,
Mannes=
mann 217,25, Deutſche Bank 192, Danat 285 75, Commerzbank 215,
Dres=
dener 194,75, Bayer. Hypothekenbank 205, Metallbank 165, Schuckert 186,
Felten 164, Siemens u. Halske 283,5, Wayß u. Freytag 199, Holzmann
196‟, Kleher 137,5, N. S.U. 133, Zellſtoff Waldhof 273, Nordd. Lloyd
143, Deutſche Erdöl 192,5, Farbeninduſtrie 322, Scheideanſtalt 233,
Holz=
verkohlung 80.
Im Abenddeviſenverkehr nannte man: London gegen
Paris 124,02, gegen Mailand 190,5, gegen Holland 12,13¾, gegen Madrid
23,22, gegen Zürich 25,25¾, gegen New York 4,8580, Pfunde gegen Mark
20,492),, Dollar gegen Mark 4,2185.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 5. April.
Die Börſe wurde, nachdem die Ultimoliquidation erſt einige Tage
vorüber iſt, ſchon wieder durch die Vorbereitungen für die am Ende
der Woche beginnende Medio=Liquidation ſtörend beeinflußt. Die
Tages=
ſpekulation nahm aus ihren neuerdings angeſchwollenen Engagements
größere Abgaben vor, durch die das Kursniveau unter Druck ſtand und
auf der ganzen Linie zurückging. Die Abſchläge ſchwankten bis 1½ und
7 Prozent, Vereinigte Glanzſtoff verloren 10 Prozent. Die Bemhungen
zur Abſchaffung der Medioliquidation ſind daher in den Börſenſälen
eifrig beſprochen worden und ſcheinen nur noch an dem Widerſtand
der mittleren und kleinen Bankfirmen zu ſcheitern, die eine Erhöhung
der Einſchüiſſe beim Liquidationsverein und einen Ausfall an
Report=
proviſionen befürchteten. Das Geſchäft war ſelbſt in den führenden
Papieren heute ziemlich klein. Auch ſpäterhin hielt die Realiſationsluſt
zunächſt noch an. Ein beſonderes Ereignis der Dienstag=Börſe war die
Einführung der 5proz. Reichsanleihe von 1927, deven erſte amtliche
Börſennotiz für heute angeſetzt wurde. Der offizielle Kurs iſt im
Augenblick noch nicht feſtzuſtellen, doch erfahren wir, daß ein erhebliches
Angebot zu 92 Prozent vorliegen ſoll. Die matte Haltung der neuen
Reichsanleihe verfehlte nicht ihre Auswirkung auf die an ſich bereits
ſchwachen Aktienmärkte. Am Geldmarkt wurden die Rückflüſſe von den
noch immer nicht unbeträchtlichen Anſprüchen ausgeglichen. Die Sätze
von 6,5—8 Prozent für Tagesgeld und 7—8 Prozent für Monatsgeld
zeigten daher keine Erleichterung. Warenwechſel ca. 47/s Prozent. Am
Deviſenmarkt fiel die abermalige Aufwärtsbewegung deu Lira auf
100,70 auf. Der rumäniſche Ley lag mit 3,08 ſtark im Angebot. Auch
der japaniſche Yen notierte mit 49 ſchwächer.
Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die Unſicherheit unter kleinen
Schwankungen an. Der Grundton der Aktienwerte blieb ſchwächen.
Die Kauforders aus der Provinz fehlten heute, insbeſondere verhielt
ſich das Rheinland zurückhaltender. Der erſte Kurs der Reichsanleihe
iſt inzwiſchen offiziell mit 92 Prozent feſtgeſetzt worden. Im ganzen
war die Geſchäftstätigkeit im Börſenverlauf auffallend luſtlos.
Privat=
diskont kurze Sicht 47/s Prozent, lange Sicht 47/8 Prozent. Die
amt=
lichen Schlußkurſe brachten neue erhebliche Kursverluſte. Siemens=
Aktien gingen zum Schluß von 287,5 auf 283,75 zurück. An der
Nach=
börſe traten abermals Rüickgänge bis zu 2 Prozent ein. Die
Nach=
börſenkurſe ſtellten ſomit das niedrigſte Tagesniveau dar. Eine
Aus=
nahme machten nur Chade=Aktien, die bei Materialknappheit mit 220
feſt notierten. Man nannte im einzelnen gegen 2.30 Uhr: J.=G.
Farben=
induſtrie matt 322,5, Rheiniſche Braunkohlen 324, Mannesmann 218,75,
Rheinſtahl 238,5, Harpener 253,5, Phönix 139,5, Gelſenkirchen 198,25,
AGG. 172, Deſſauer Gas 220, Vereinigte Glanzſtoff 607, Nordd. Lloyd
148,75, Hapag 150,75, Oſtwerke 420, Schultheiß 439, Commerzbank
angeboten 216,75, Ablöſungsanleihe Neubeſitz 25,05.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Bank el W..
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan".
Bremer Wolle. ..
Deutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel.. .
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerke. . . . .
Donnersmarckhüte . .
Dynamit Nobel. . . .
Clektr. Lieferung. . . .
J. G. Farben ....
R. Friſter. ....."
Gaggenau Vorz.—. .
Gelſenk Gußſtahl. . .
G. f. elertr. Untern..
Halle Maſchinen. . .
Han Maſch. Egeſt.. .
Hanſa Dampfſchf.. . .
Hemoor Zement.
149.75 Hirſch Kupfer ..
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan ..
143.— Lingel Schuh. . . . .
Linke u. Hofmann .
L. Loewe u. Co...
C. Lorenz........
Niederlauſitzer Kohl
191. — „Nordd. Gummi..
Orenſtein. . . . . . . . ..
Rathgeber Waggon
141. — Rombacher Hütten..
Roſitzer Zucker. . . ..
Rütgerswerke ..
Sachſenwerk ..."
Sächſ. Gußſtahl".
55.25 Siemens Glas..
Ver. Lauſitzer Glas
Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer!
140.— Wittener Gußſtahl.
228. — Wanderer=Werke
4. 4.
250.—
115.
217.75
30.75
44.—
190.—
87.—
99.5
1377.—
152.52
6
1138.—
111.—
95.25
144. —
138. —
164.—
189.75
159.5
62.5
H6.—
67.
264.75
. 4.
247.75
113.25
212.
29.60
142 —
187.5
90.—
98.25
371.—
148.—
220.—
136.75
113.75
95.25
144.
135.875
162.75
189.75
159.5
62.—
55.—
70.—
257.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw
Lslo
Kopenhagen
Stodholm
Kelſingſors
Italien".
London".
Nen=York.
Paris
Echreiz
Exanie
Geld /Brie 5.
Geld 4.
Brief 59.24/ 59.3 59.24 59.38 Prag. . 12. 469/12.509 12.471 12.511 Budapeſt/ Peng 73.52 73.70 73.52 73.70 Japan. . 2.066/ 2.070 2.064 2.070 Rio de Janeiro 0.499 1.501 ).499 0.501 Sofia. 3.042 3.052 3.04: 3.052 Jugoſlavien .. 7.390 7.416/ T.397 7.417 Konſtantinopel 2.139 2.1491 2.13, 2. 147 Liſſabon. 21 52‟ 2:.575 21. 50- 21. 555 Danzig 81. 74 81.94 81.65 81.85 Athen. 5.47 5. 49 5.47 5.49 Kanada. . . . . . 4.212 4.22. 4.214 4.224 Uruguah. .. . . . .. 23. L2451 4.235/ 4.245
Der Europäiſche Stahltruft keine Gefahr für Amerika.
Der amerikaniſche Stahlkönig und Vorſitzende des Verwaltungsrats
der Bethlehem Steel Corporation, Charles M. Schwab, der vor
eini=
gen Tagen von einer Europa=Studienreiſe zurückgekehrt iſt, äußerte ſich
verſchiedenen amerikaniſchen Wirtſchaftlern gegenüber über den
neu=
gegründeten europäiſchen Stahltruſt, über europäiſche Kohlenſyndikate,
Schiffskartelle und Eiſentruſts. „Ich muß offen ſagen,” ſo ſprach Schwab,
„daß ich ſchon für ein ſol hes Kartell zu haben bin und es ſogar
begün=
ſtige, jedoch verbietet das Sherman=Geſetz einen ſolchen Truſt in
Ame=
rika. Der europäiſche Eiſentruſt gefährdet vorläufig die amerikaniſchen
Unternehmen keineswegs. Wohl wird ſich der europäiſche Truſt auf die
amerikaniſchen Geſellſchaften auswirken, aber die amerikaniſche Induſtrie
wird es ſchon aushalten können, denn die wirtſchaftliche Lage der
hieſi=
gen Unternehmen iſt zu günſtig, um dermaßen beeinflußt zu werden.”
Obgleich auch Schwab eine gewiſſe Strömung gegen Amerika
ent=
deckt haben will, ſo gab er dennoch an, daß ſich die Verhältniſſe i den
von ihm beſuchten Ländern Europas gegen früher bedeutend gebeſſert
haben, insbeſondere auf finanziellem Gebiete. Ueber die Schiffahrt ſagte
Schwab, daß die amerikaniſche nur hoch kommen könne, wenn viele der
noch beſtehenden einſchränkenden Regeln fallen würden, da die Regierung
immer noch glaubr, allein die Schiffahrt leiten zu müſſen. Politik und
Geſchäft würden ſich auch in dieſem Falle nicht vertragen.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 5. April. Die Getreidebörſe lag
ruhig, bei unveränderten Preiſen. Für 100 Kilo Parität Frankfurt bei
Waggonbezug wurden bezahlt: Weizen 2,75, Roggen 27, Sommergerſte
25,50—27,50, inländ. Hafer 22,50—2, Mais gelb 18, Weizenmehl, ſüdd.
Spez. 0, 39,75—40,25, Roggen 36,75—37, Weizenkleie 14, Roggenkleie
14,50—14,75.
Berliner Produktenbericht vom 5. April. Die ſchwächeren
amerika=
niſchen Meldungen haben hier ziemlich verſtimmend gewirkt. Die
Offerten für Weizen waren zwar von Novdamerika kaum verändert,
da=
gegen ſind die Forderungen für Plataweizen entgegenkommender. Hier
beſteht weiter einige Nachfrage nach naher Ware, jedoch nur zur
Dek=
kung des dringendſten Bedarfes. Vom Inlande iſt heute ebenfalls etwas
reichlicheres Angebot vorhanden, das zu niedrigeren Preiſen Unterkunft
findet. Die Lieferungspreiſe eröffneten bei ruhigem Geſchäft ſchwächer.
Roggen iſt von Ueberſee gleichfalls billiger offeriert, dagegen hat die
zweite Hand ihre Forderungen nicht ermäßigt. Weſternroggen findet
in immer ſtärkerem Maße Verwendung, während Inlandsware, die
heute auch etwas reichlicher und entgegenkommender angeboten wurde,
in der Hauptſache zur Miſchung zwecks Hellerfärbung des Mehls
an=
gewandt wird. Auch die Roggenlieferungspreiſe waren rückgängig. Am
Mehlmarkte herrſchte für beide Mehlſorten ſtarke Zurückhaltung der
Käufer, während die Verkäufer zum Entgegenkommen bereit ſind. Am
Hafermarkte iſt das Angebot etwas reichlicher geworden, die Forderungen
ſind dagegen kaum verändert, während der Konſum nur zu billigeren
Preiſen kaufen will. Gerſte blieb unverändert.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 5. April. (Priv.=Tel.)
Weizen: Im Anfangsverkehr war die Haltung abgeſchwächt auf
ſchleppende Exportnachfrage und günſtige Witterungsberichte. Dann
wurde die Haltung feſter auf Käufe der Kommiſſionsfirmen und
nun=
mehr eintreffende wenig günſtige Wetterberichte aus dem
Winterweizen=
gebiet. Die Termine zeigen Aufbeſſerungen bis ½ C.
Mais: Nach ſchwächerem Beginn trat eine Befeſtigung ein auf
Käufe der Kommiſſionäre und Baiſſedeckungen. Die Termine zeigen
leichte Steigerungen.
Hafer: Unter dem Eindruck der Feſtigkeit von Weizen und Mais
verlief der Markt in ſtetiger Haltung.
Baumwolle: Verkäufe der Pflanzer und der Kommiſſionsfirmen
riefen einen ſchwachen Beginn hervor. Auf Meldungen von
über=
mäßigen Niederſchlägen nahm die Baiſſe Deckungskäufe vor, ſo daß eine
Erholung eintrat.
Kaffee: Der Markt lag weiterhin ſchwach auf allgemeine
Liqui=
dationen, die ermäßigte braſilianiſche Deviſenrate und niedrigere
aus=
ländiſche Kabel.
Zucker: Der Markt verlief ſchwächer auf Liquidationen, die einen
großen Umfang erreichten, und ermäßigte ausländiſche Notierungen. Die
Raffinerien gingen trotz des niedrigen Nivcaus nicht aus ihrer
Kauf=
reſerve heraus.
Kakao: Der Markt begann abgeſchwächt auf niedrigere ausländiſche
Kabel und Kaufreſerve der Fabriken. Dann konnte eine Erholung
ein=
treten auf Käufe des Auslandes und Deckungskäufe.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Auf der Hauptverſammlung des Verbandes Mitteldeutſcher
In=
duſtrieller in Frankfurt a. M. wird nach Erledigung der Tagesordnung
Geheimrat Dr. Hermann Bücher, Berlin, einen Vortrag über „
Betrach=
tungen über die neuen induſtriellen Organiſationen der Wirtſchaft”
halten.
Von der Verkaufsſtelle des Kupferblechſyndikats in Kaſſel wurde
der Grundpreis für Kupferblechfabrikate mit Wirkung vom 5. April von
bisher 173 auf 174 RM. erhöht.
Die Zahl der Anmeldungen für die Internationale
Automobil=
ausſtellung Köln 1927 zeigt bereits eine ſehr erfreuliche Höhe und iſt
auch weiterhin im Anſteigen begriffen.
Die belgiſchen Spiegelglasbetriebe beabſichtigen, wegen Mangels
an Beſchäftigung, die Arbeit an zwei Werktagen der Woche einzuſtellen.
Die nordfranzöſiſchen Gruben haben den Kokspreis mit Wirkung
ab 1. April wiederum um 10 Fr. pro Tonne auf 180 Fr. pro Tonne
ermäßigt. Die Preiſe liegen damik noch weit über den deutſchen
Notierungen.
Der Londoner Sonderkorreſpondent des „Petit Journal” will aus
zuverläſſiger engliſcher Quelſe erfahren haben, daß zwiſchen den Banken
von Frankreich und England eine Einigung über das 18 Millionen
Pfund betragende Golddepot Frankreichs bei der Bank von England
zuſtande gekommen iſt.
Der Umſatz der Stockholmer Effektenbörſe ſtellt ſich für die Zeit von
Januar bis März 1927 auf 99 24 017 Kr. gegen 73 830 000 Kr. in der
entſprechenden Zeit des Vorjahres.
In kurzer Zeit wird das in Chrzanow gelegene Bleibergwerk, das
infolge eines Verſagens der Pumpwerke 1918 erſoffen iſt, wieder
er=
öffnet. Bekanntlich befinden ſich in dieſer Gegend ſehr reichhaltige
Blei=
erzlager.
Trotz offiziell erhöbter Verbandspreiſe werden noch bis Ultimo
April am polniſchen Eiſenmarkt zu den alten Preiſen Umſätze getätigt.
Die Geſchäfte ſind infolge der bevorſtehenden Bauſaiſon außerordentlich
rege. Für Handelseiſen werden loko ab Lager 40 Zloty per 100 Kilo
gezahlt.
In Budapeſter Börſenkreiſen wird die Dividende der Ungariſchen
Zuckerinduſtrie A.=G. auf 10 Pengö der Mezöhegyeſer Zuckerinduſtrie
auf 4 Pengö, der Georgia (Landwirtſchaftliche Induſtrie A.=G.) aber auf
1 Pengö geſchätzt.
Nach tſchechiſchen Blättermeldungen hat eine engliſche Finanzgruppe
der tſchechoſlowakiſchen Regierung einen Kredit von 2 Millionen Pfund
Sterling angeboten, um damit die tſchechoſlowakiſche Schiffahrt
auszu=
bauen. Es nuirde ſich um die Einrichtung tſchechiſcher Ueberſeelinien mit
dem Sitz in Hamburg handeln.
Der Schweizer Bundesrat beabſichtigt, nachdem die lateiniſche Münz=
Union aufgelöſt iſt und die Schweiz in der Minzgeſetzgebung ihre
Un=
abhängigkeit wieder erlangt hat, im Zuſammenhang mit der
Schweize=
riſchen Nationalbank eine Neuordnung des ſchweizeriſchen Münzweſens
und des Kleingeldumlaufes vorzunehmen.
Die New Yorker Rohſeidenvorräte haben im März um 10 642
Ballen abgenommen gegen eine vorjährige Abnahme von 7470 Ballen.
Die Notierung für Pennſylvania=Ceroſin wurde geſtern um ein
Achtel Cent per Gallone ermäßigt.
Die Getreidefrachtrate New York=Kontinent wuvde geſtern von 13
Dollarcents auf 14 Dollarcents erhöht.
Der Cuban Sugar Club gibt die bis zum 31. März erfolgte
kuba=
niſche Zuckerproduktion mit 3 562000 Tonnen an gegen 2 102000
Ton=
nen im Februar und 3 480 000 Tonnen zur entſprechenden Vorjahrszeit.
Nummer 96
Mittwoch, den 6. April 1927
Seite 13
taoter d..
Fropäiſche Staatspapiere
a) Deutſche
(Dhne Zinsberechnung
22 Reichsanl.=Ablöſ.=Schuld
einſchl. Ausloſ.=Scheinen
I. Teil
II. Teill
ar Reichsanl.=Ablöf.=Schuld
lohne Ausloſ.=Scheine.
* Mit Zinsberechnung)
S% Deutſche Reichspoſt=
SSchatzanw. per 1. 10. 30
S Baher. Schatzanw. per
1. 4. 29 ...
..
ſies% Heſſ. Volksſt.=
Schatz=
manw. per 1. 4. 29......
ſie, Preuß. Staats=
SSchatzanw. per 1. 3. 29
. .%0 Preuß. Staats=
SSchatzanw. per 1. 10. 30
S Sächſ. Freiſt.=
Schatz=
manw. per 1. 7. 29 .....
ſſo Sächſ. Freiſt.=
Schatz=
mnw. per 1. 7. 30 ....!1
5, „% Württemb. Frein.
SSchatzanw. per 1. 3. 29.
o) Ausländiſche
dis BosnienL.=E.=B.v. 1914
bis „ L.=Inveſt.=Anl. 1914
tiS% „b. 1898 .......
tiS% v b. 1902 .........
S...."
C, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien. Darmſtadt. srankfurter aursbericht vom 2. April 1971.
5. 3.
5. 4.
319:1,
326
320
25.5
Sis Bulgar. Tabak 1902 .
4½%0 Oſt. Staatsrente 1913
ſKdb. ab 1918 ....
ties% Oſt. Schatzanweiſ,ſtfr.
w. 1914 ..............
4720 Oſt. Silberrente ...
tis „ Goldrente ....!
48 einh. Renteſkonb.)
3ic5 Portugieſ. (Spez./6.III
5)g5 Rum. am. Rente v. 08
47% Goldr. v. 13....
4, „ am. Rente konp.,
40o „ am. „ v. 05.
406 Türk. (Admin.) v. 1908
4ic (Bagdad) Ser. II
409 „ (Bagdad) Ser, II
40o „ unifiz. 1903 ..
40o „ v 1911, Zollanl.,
4/7% Ung. Staatsr. v.1918
4if4% „ Staatr. v.14 ..
4E
Goldrente.
(Fo
Staatsr. v. 10
4uo
Kronenrente. .
30 0
(Eiſernes Torſch.
Außereuropäiſche
5/* Mexik. amor. inn (abg.)
5ice konſ. äuß. v. 99 „
4is „ Gold v. 04 ſtfr.
3u6 konſ. innere
4/4%0 Irigationsanl.
5025 Tamaulipas. Serie l,
Yuach Sachwert verzinsliche
FSchuldverſchreibungen
FMit Zinsberechnung
Ue %Berlin. Hp.=B. Gldpfbr.
2l6
625 BerlinerStadt=Golbanl.
2g Darmſt. Stadt=Goldanl.
2,Sa D. Hyp.=Bk. Meiningen
Goldpfandbriefe.. .....
3 Frkft. Hyp.=Bk. Goldpfbr.
1WBo
279 Pfbr.=Bk.
3:28 Heſſ. Landes=B. Gldpfbr. /1
16% Komm. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl. . .. /1
2, Komm. Landesbank,
Darmſtadt. Reihe
Reihe rk!=
Main=Kraftwvke. Höchſt
26 Mannh. Stadt=Goldanl.
JNaſſ. Landesbl. Goldanl.
Da Nürnberg Stadt=Gdanl.
% Pfälz. Hp.=Bk.=Goldpfbr.)
25 Pforzh. Stabt. Goldanl.
D0 Preuß Central=Bod.=Cr.=
Bank Goldpfbr. ..
0‟ Preuß. Central=
Stadt=
ſchafts=Goldpfbr.
100.9
57.25
46
5.30
6.6
24.55
23‟1,
21.75
23‟,
15.60
26.20
gs
101
104.5
101.5
101.5
96 75
108
100.5
105
45
*
4.5
8.75
29.5
22.2
15:),
25
27.8
27.8
23.75
1o8
163
96
101.5
1104
161
101
103
102.7
102
88.5
102.5
104.5
1o1.75
161.6
uoo.8s
8% Rhein. Hyp.=Bk. Gldpfbr.
7½% Rh. Stahlwerke b. 25
10% Rhein =Weſtf.Bod. Cr..=
Bk. Goldpfbr.
Südd. Bd.=Cr.=B. Gdpbr. . 1
25 Ver. Stahlw. Düſſeldorf.
Hyp.=Goldobl. mit Option
% Ber. Stahlw. Düſſeldorf.
Hyp.=Gdobl. ohne Option
2 Voigt & Haeffner Goldobl.
8% Württ. Hyp.=Bk=Goldpfbr.
Ohne Zinsberechnung
5% Badenw. Kohlenwrtanl. 23
6% Großkraftwerk Mannheim
Kohlenwertanl. v 23..
6% Heſſ Braunk.=Rogg. Anl. 23
5% Heſſ. Volksſt. Rogg.=Anl.23
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe
Preuß. Roggenwert=Anl.
52 Südd. Feſtwertbk. Goldo.
5. 3.
100.5
u69
103
105
112
100
102
177.5
99.5
103
99.5
13.4
Borkriegs=Hypothekenbank
Pfandbriefe.
Bah. Vereinsbank München.
Bah. Handelsbank München.
Bah. Hyp. u. Wechſelbank...
Berliner Hyp.=Bank......
Frankfurter Hypothek.=Bk..
Frankfurter Pfandbrief=Bk.
Hamb. Hypothel.=Banl
Mecklenb. Hyp.= u. Wechſel=Bk
Meininger Hyp.=Bank...."
Nordd. Grund=Eredit=Bank.
Pfälziſche Hyp.=Bant .....
Preuß. Voden=Erebit=Bank.
Preuß. Centr.=Bod.=Cred.=Bk.
Preuß. Pfandbrief=Bk. ...
Rhein. Hypothk.=Bank ...
Rhein.=Weſtf. Bod. Cred.=Bk.
Südd, Boden=Credit=Bank.
Württemberg, Hypoth.=Bank.
Staatl. oder provinzial
garantiert
Heſſ. Landes=Hyp.=Bant ....
Landeskreditkaſſe Caſſe .....
Naſſauiſche Landesbank ...."
5. 3. 5. 4.
22.6 22.5
16.1 16.5
16.6 16.8
16.85 17.4
13.6 13.55
13.7
13.7 13.7
16.4 17.5
13.9
14.6
14.65 15
16.8 16.8
12.2 11. 8
12.05
9.1
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn, ſtfr. i. G..
42 Gal. Carl Ludw.=Bahn...
„ abg.
5% Oſt. Südb. (Lomb.) ſtfr.
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.)
2,6 Neue Oſt. Südb. (Lomb.)
5% Deſt. Ung. Staatsb.73/74
48 Oſt. Staatsb. v. 1883 ...
„ „ L.b.8. Em.
„ 9 Em. . . . .
„
„ „ v. 1885 ...
Erg. Netz
3% Raab=Lebenbg. v. 83..
v. 91..
v. 97.
2 Rudolfb. i. Silber ſtfr. . . .
2o Rudolfb. (Salzkammerg.).
% Anatolier Serie l....
2o Anatolier Serie II...!
2% Anatolier Serie III.
Salonique Monaſtir. . .
5% Tehuantepee .........."
4½% Tehuantepee ........
5. 3.
32
27.5
26
12.9
29.15
28
5. 4.
14.5
14.5
1211.
271,
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt
Badiſche Bank ...."
Bank für Brauinduſtrie .
Barmer Bankverein
Bah. Hyp.= u. Wechſelb.
Berl. Handelsgeſelſchaft.
Kommerz= u. Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbk.
Deutſche Bant
Deutſche Effekt= u. Wechſelbk.
Deutſche Hypot.=Bank Mein.
Deutſche Vereinsbank .....
Disconto=Geſellſchaft ......"
Dresdener Bank .........."
Frankfurter Bank ........."
Frankf. Hypothekenbank ...
Frankf. Pfandbrief=Bank ..
Gotha Grundkredit=Bank ...
Lur. Intern. Bank. ...
Metallbank
.
Mitteldeutſche Creditbank
Pfälz. Hypoth.=Bank.
Preuß. Boden=Creditbank ..
Preuß. Hyp.=Aktien=Bank ..
Reichsbank=Ant.
Rhein. Ereditbank ........"
Rhein. Hypothekenbank ....
Südd. Boden=Credikbank ..
Südd. Disconto=Geſellſch.
Oſterreichiſche Creditanſtalt ..
Biener Banwerein ........
Bergwerks=Aktien.
Bochumer Bergbau ..
Buderus ......"
..
Dt. Luxemburger .........
Eſchweiler Bergwerks=Akt. .
Gelſenkirchen Bergw.
Harpener Bergbau ......:
Iiſe Bergbau Stamm.... . .
Ilſe Bergbau Genußſcheine.
Kaliwerke Aſchersleben ....
Kaliwerke Salzdetfurt .....
Kaliwerke Weſteregeln .....
glöcknerw. (ab. Lthr.=Hütte).
Mannesmann Röhren .
Mansfelder „
Oberbedarf. ..
Otavi Minen u. Eb.=Ant.,
Bhönis Bergbau
Rhein. Braunk. u. Brikett
Rhein. Stahlwerke
Riebeck Montan.
Rombacher Hütte
Salzwerk Heilbronn
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte
Ver. Stahlwerke.
Akt. induſtr. Unternehmung
Brauereien.
Eichbaum (Mannh.) .. ..
Henninger gempf=Stern..
Hereules, Heſſiſche
Löwenbräu München .
Mainzer Aktienbrauerei.
Schöfferhof (Binding).
Schwarz=Storchen „.
Tucher Nürnberg...
Werger
1. 10.
5sJahr 858 Divid. 5. 3. 5. 4. SS! 1./ 40 1. /333½ 10% 157 185 4. 26 1189 246.25 1. 16‟ 8½ 186.5 182 1./ 40 10% 220 1/ 200 10% 276 1./ 60 8% 2o7 217.75 1./ 100 10% 277 284 I 1./ 100 10% 190.5 193 1./ 50 165 164.75 1./ 100 8% 180 181.5 I. 4 125 123 1./ 150 10% 181 180 4/ 80 8% 179 198 1. 20 67 143 159.5 1./ 120 4/.2 215.75 220 1. 100 Plo 190 194 .1 83‟. 9% ." — 121. 10.5 1 160 80 164.5 ./ 20 88, 223 248 1. 1./ 100 AILo 276 1./ 100 8% 187 178 1./66:, 68 158 186 1./ 500 10% j./ 40 8”o — 155 1./ 100 41.% 227.5 -166= 4½% 1./ 100 8% 168 .— 80 Gr. 9.25 1. — 60 Gr. as 0. 700 185.25 200 200 121 128.5 1./ 700 185 198.5 1. 7./ 600 8.4% 175 1. 10./ 700 184.25 199 1. 1000 — 222 255 1. 200 8% 342 338 1./ 200 8% 167 176 . 140 10% 210, 212 ( 160 12% 270 1 150 10% 213 217.5 .1660 5% 178 190.25 600 5% 217 218.25 1./ 50 8% 150.5 163.25 5. 100 122 125.25 . — 11.117 40.5 500 129.75 140 1. 300 1080 325 500 241.5 400 6% 470 180.5 300 . / 200 — 178 176 1./37.50 5% 128 183.33 — 94 — 147 1 179.25 /400 10% * 210 245 600 100 . 100 15 ). 3331. 12% 330 ./ 1000 92 250 )./ 250 20% 355 * 381 300 10% 175 200 10% 260 10% 1 180 184
Akkumulat. Berlin ....... ."
Adler & Oppenheimer ......
Adlerwerke (v. Kleyer)
6% A. E. G. Vorzug Lit, 4
5% A. E. G. Vorzug Lit. B
A. E. G. Stamm . ...."
Anglo=Continental=Guano.
Bad. Ma chf. Durlach .."
Bad Uhrenfabr. Furtwang.
Bamag=Meguin Berlin
Baſt Nürnberg
Bahriſch Spiegel
Beck & Henkel (Caſſel)
Beramann El. Werke
Bing. Metallwerke
Bremen=Beſig, Olfabr.
Bürſtenfabrik Erlangen
Eementwerk Heidelberg
Cementwerk Karlſtadt
CementwerkLothr. /Karlsruhe)
Chem. Werke Albert
Chem.Brockh., Nd. Walluf.
Chem. Fabrik Milch.
Daimler=Benz A.=G.
Deutſch. Eiſenhandel Berlin.
Deutſche Erdöl.
D. Gld.= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken
Dresdener Schnellpreſſen ...
Dürkopp (Stamm) .....
Dürrwerke Ratingen
Ohckerhoff & Wittm. Stamm.
Eiſenwerk Kaiſerslautern. .
Elektr. Licht u. Kraft.
Elektr. Lieferungs=Geſ.
Elſäfſ Bad.=Wolle ..
Email. & Stanzw. Ullrich.
Enzinger WVerke.
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber Joh. Bleiſtiſt .
Faber & Schleicher .
Fahr, Gebr., Pirmaſens ..
F. G. Farbeninduſtrie..
Felten & Guilleaume, Carls. .
Feinmechanik (Fetter).
Feiſt, Sektk., Frankf. a. M.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof. .
Frrf.M., Pokorny & Wittek
Geiling & Cie.......
Germania Linoleum.
Gelſenkirchen, Gußſtahl ....
Goldſchmidt, Th. „
Gotha Waggon ........."
Gritzner, Maſchfbr „ Durlach
Grün & Bilfinger ......
Hafenmühle Frankf. (M.)
Hammer en (Osnabrüch) ...
Hanfwerke Füſſen .........
Hanſa=Lloyd Bremen.......
Hartm. & Braun, Frankfurt.
Hehligenſtaedt, Gießen ...
Hilpert, Armaturenfbr.
Hindrichs=Auffermann .....
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .....
Hochtief Eſſen .....
Holzmann, Phil. ...."
Holzverk. Induſtr. ..
Hydrometer Breslau ..
Geſch.
Jahr
S
500
250
40
70
75
100
100
200
400
100
60
60
50
200
50
340
40
300
150
40
300
100
120
60
80
400
140
100
40
150
50
60
331,
60
200
100
60
100
100
250
140
80
100
200
300
120
80
50
200
100
331/,
100
400
200
60
300
180
60
200
200
26
200
50
80
120
150
20
86:I,
80
80
Divid.
6%
10%
68o
10%
5%
5½%
5%
15%
10%
8%
80,
8½%
4 RM
570
6%
8%
5. 3.
170
131
95.5
89
167
130
35.5
72.25
74.25
91.5
47
166
182
59
35
163
85
57.5
56.5
197
62.75
99
238
131.5
44
307
175
116
104.75
290
151
27.5
129
1579
120.75
138
37.5
83
121
143
183.5
51
5. 4.
178
138.5
93.25
83.25
172.5
173.5
194.5
43
170
105
80.5
124
193.5
232.5
162.5
59.5
48.5
51.5
209.25
206.5
51
3
95.5
220
130
128.5
38
324
164.5
115.5
67
178
113
108.5
82.75
302
18
154
123
196.5
147
153
137
23
104
115.75
145
199.75
80"
Jahr Divid. 5. 3. 5. 4. SS Inag......."
1. 1. 20 82
118 82
124.25 Junghans Stamm . ......" 1. 7.
1. 1. 140 3.. Kammgarnip. Kaiſerslautern. 120 Karlsruher Maſchinen 1. 1. 50 50 46 Kar
adt R.
1* 1.2.
1. 7. 40 10%
Vo 180
135 Klein, Schanzin & Becker . 80 135 Anorr, Heilbronn. 1. 4. 50 70 190.75 51202 Konſervenfabrik Braun. 1.5. 15 80 Kraftwerk Alt=Württemberg. 1. 1. 150 7% 129 Krauß E Co Lokom. .. 1. 1. 50 180 Lahmeher & Co. 1. 7. 150 166 Lech Augsburg 1. 1.
1. 1. 250 * 136 141.5 Lederw. Rothe
zun 500 Lederwerke Spicharz ...... 1. 1. 50 23 Lingel Schuhwv., Erfurt ... 1. 7. 20 Löhnberger Mühle 1.1. 166½ as — Ludwigshaf. Walzmühle ... 1. 1. 500 1150 Lüdenſcheid Metallw. 1. 5. 60 43 124 ...
Lurſche Induſtrie. .. 1. 1. 100 Mainkraftwerke Höchſt .... 1. 1. 140 135 139.9 Marswerke Nürnberg.: 1. 10. 60 10% 1a1 1143 Metallge, Frankfurt 1. 10. 120 10% 197.25 194 Miag Mühlenb. Frkf a. M. . 1. 1. 20 10% 164.25 164.25 Moenus Stamm. ..... 1. 1. 30 75 76.75 Motorenfabrik Deutz ... 1. 5. 250 Motorenfabrik Oberurſel 1. 7. 250 72 66.25 Münchener Lichtſpielkunſt.: 1. 1. 20 1120 Neckarſulmer Fahrzeugw. 1. 1., 100 129 133.5 Neckarwerke Eßl. Stamm 1. 1. 100 148 152.5 Beters Union Frankf. a. M..
Pfälz. Näh. Kayſer 1. 10. 30 7 126 128 1. 10. 50 63 63 Philipps A.=G. 1. 10. 100 67.5 67.25 Vorzellan Weſſel ..." 1.1. 100 Reiniger. Gebbert & Schall". 1.8. 30 137 134
Rhein. Elektr. Stamm 1. 1. 100 86 181.5 Rhenania Kunheim 1. 1. 60 32 67.5
143.25 Rüt gerswerke
..... 1.1. 160 * Schneider & Hanau. ..... 1. 10. 100 69.75 Schnellpreſſen=Frankenthal . 1. 1. 100 116.5 110.25 Schramm u. Megerle. Lackf. 1 11. 60 108 113 Schriftg. Stempel Ffm. 1. 1. 120 141 130.5 Schuckert Elektr. (Nürnb. 1. 10. 700 186 1186 Schuhfabr. Berneis=Weſſel. 1. 1. 40 74.75 73.5 Schuhfabrik Herz
..." 1. 7. 60 77.25 77.5 Schultz, Grünlack, Rdsh. ... 1. 1. 20 63 60.5 Seilinduſtrie Wolff ....... 1.5. 120 81 Siemens Glasinduſtrie ...." 1. 1. 200 Siemens & Halske .... 1. 10. 700 264 2s5 Süddeutſche Immobilien. 1. 1. 83.33 100.25 51117 Süddeutſche Zucker=A.=G. :. 1. 9. Thür elektr. Lief.=G. Gotha 1 1. 160 125.25 136 uhrenfabrik Furtwängler 1. 7. a0 36 Unterfrank. Kreis=Elek.=Verſg. 1. 1. 28 118.75 Beithwerke in Sandbach 1. 10. 60 82 Verein f. Chem. Ind. Frkft. 1. 1. ./ 100 S 136.25 120 Verein d. Olfbr. Mannheim. 1. 1. 400 95 92 Verein Faßfabrik. Caſſel 1. 6. 60 95.25 97 Ver. Gummif. Bln.=Frkft. 1. 1. 40 Verein Pinſelf. Nürnberg .. 1.1. 200 117 Verein Ultramarin ........" 1.7. 200 160 Verein Zellſtoff Berlin. 1. 7. 50 152 154.75 Vogtl. Maſchinen. 1. 7. 45 124
158.5 154 109 Voigt & Haeffner Stämme. . 1. 1. 25 80 Bolthom. Seil 1. 1. 50
40
40 73
10% 200
140 77.5
199
140.5 Bahß & Frehztag 1.2.
1. 7. Wegelin Rußfabrik Zellſtoff Aſchaffenburg 1. 1. 300 175.75 1180 Zellſtoff Waldhof Stamm 1. 1. 100 10% 269 278 Zuckerfbr. Rheingau". 1. 10. 40 145 Transp.= u. Berſich.=Aktien. DeutſcheReichsbahn=Vorzg.. . 1.1. — 110 Allg. Deutſche Einenbahn. 1. 1. 1000 4½% Allg. Lokalbahn u. Kraftwagen 1. 1. 600 12% 209 Deutſche Eiſenb=G. Fftm. .. 1. 1. 600 700 124.5 Schantung E. B. ....... 1. 1. 11.4 Südd. Eiſenbahn=Geſ. ....."
Hapag (Paketfahrt) ......" 1. 1.
1. 1.
1. 1. 8oo
300
40
8o 10½% 156.25
146.75
165 151
1150
168 Nordd. Alohyd e.n.. Frkft. Allg. Verſich.=Geſ. 1. 1. Frankona Rück= u. Mitv. 1. 1. 60 158 119 Darmſtädter Werte Bahnbedarf. 1. 1. 20 54 Dampfkeſſel Rodberg 1. 10. 60 12.25 11.25 Helvetia Konſervenfabr. 1. 1. 40 Gebr. Lutz .........." 1. 5. 300 Motorenfabrik Darmſtadt 1.7. 140 Gebr. Roeder 1. 1. 120 „K= Häans Benuleth & Ellenberger 15. 2. 300 *3
HAus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
zarmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeſamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Hundedreſſurhalsband. /
ſchwarzſeidener Schirmbezug. 1
Doublé=
alskettchen mit Anhänger. 1 Herrenmütze.
Ohrring mit länglichem grünem Stein,
Tula=Gliederarmbanduhr. 1 Bigarren=
Abſchneider. 1 blaues Einkaufsnetz, 1 Päck= weißen Stoff.
Bremnholz Verſteigerung.
Freitag, den 8. April 1927,
nach=
mittags 3 Uhr anfangend, werden
aus dem Pfungſtädter Stadtwald,
Di=
ſtrikt Malchertanne, Abt. 21 (Bogenſchl.) zureichen.
63 rm Buchen=Scheit
14
„ =Knüppel
1620 St. „ =Wellen
Mus Abtlg. 17
153 rm Kieſern=Scheit
114 „ =Knüppel
35
„ =Stock
2090 St. „ =Wellen
A=vent. auch noch dieſelben Holzſortimente
Gegen ſichere Bürgſchaft wird
zins=
loſe Zahlungsfriſt bis Martini 1927
be=
rvilligt.
Zuſammenkunft an der Heidelberger=
Shauſſee, Abt. 21 (Bogenſchlag).
Pfungſtadt, den 5. April 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei.
In unſer Handelsregiſter Abt. B,
wvurde bezüglich der Firma Gebrüder
Müller, G. m. b. H. in Lengfeld, heute Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
ſolgendes eingetragen: Durch Beſchluß
wer Generalverſammlung vom 10.
No=
wember 1926 iſt die Auflöſung der Ge=
AGeldverkehr
ſellſchaft zum 1. Januar 1927 beſchloſſen
Darlehen.
avorden. 8 9 der Geſellſchaft iſt abge=
I. u. II. Hypotheken dch.
ſindert. Zu Liquidatoren ſind beſtellt: G. Ebert, Darmſtadt,
1. Ludwig Müller, Fabrikant in Worms, Hügelſtr. 75., Tel.uung.
2. Thomas Müller, Architekt daſelbſt, Beſte Refer. 4917=
B. Friedrich Lachenmann, Geſchäftsführer! Hieſige altbekannte
in Lengfeld. Jeder der Liquidatoren iſt /Firma ß
für
allein zur Vertretung der Liquidations= ſucht 900 M. kurze
(5907 Beit gegen
Gewinn=
ffirma berechtigt.
anteil u. Sicherheit.
Groß=Umſtadt, den 2. April 1927.
(Hausbeſitz.), Ang. u.
2. 249 Gſchſt (9180im
Heſſiſches Amtsgericht=
Bauarbeiten.
Die inneren und äußeren
Weißbinder=
arbeiten, die Schreiner=, Schloſſer= und
Anſchlagarbeiten, die Plattenarbeiten, die
Lieferung der Rolläden ſowie das
Lie=
fern und Verlegen der Holzfußböden bei
der Errichtung von Wohnhausneubauten
am Rhönring, Gruppe VI, Speſſartring,
Gruppe XI, und Haus am Woog ſollen
vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Mittwoch, den
20. April 1927, vorm. 10 Uhr, ein=
(st5911
Darmſtadt, den 4. April 1927.
Städt. Hochbauamt.
Freitag, den 8. April 1927,
vor=
mittags 9”, Uhr beginnend, werden
aus dem Gemeindewald zu Eberſtadt,
auus Abtlg. 16. öffentlich verſteigert. Forſtort Alingsackertanne (Abtl. 34, 33
und 31), die nachverzeichneten
Holzſorti=
mente öffentlich meiſtbietend an Ort und
Stelle verſteigert:
Kiefern: 321,5 rm Scheitholz.
Zuſammenkunft der Steigerer auf
dem Bäckerweg am Eingang des Waldes.
Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter
Kirſchner, Müllerſtraße 11. Gegen
Schwinn. (5881md ſichere Bürgſchaft wird kreditiert bis
11. Nov. 1927.
Eberſtadt, den 4. April 1927. (5906
Schäfer.
Hypotheken
durch
Hans Schmähling
Rheinſtraße 14 (1316a) Telephon 314
IV4018
Geld
ſchnellſt. f. Hypoth. Bauzw., Geſhäfts= und
Privat=Kredite zu günſt. Zinsſ. aus
Inter=
eſſentenkr. erh. Näh. bei F. Thimm,
Frank=
furt a. M., Kurfürſtenſtr. 50, I. Rückporto erb.
Beteiligung
mit 5—8000,ℳ an nur
erſtkl. Geſch, od. ſolid
Untern, ſtill od. tätig
bei Sicherſt, d. Kapit.
geſucht. Nur ausf.
dis=
krete Angeb, werden
beantwortet. Zuſchr.
unter 4 20 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (9265
Ich beteilige mich tätig mit
Reichsmark 10—150o0
an solidem rentablen Unternehmen.
Gefl. Angebote unter Z 218 an die
Ge-
schäftsstelle.
(5756gms
Stiller Teilhaber mit
1000 Mk., gutes
Ein=
kommen, Nähe
Darm=
ſtadt, Gewinnanteil,
ſofort geſucht. Nur
ernſte. Reflektanten
wollen ſich melden u.
A 42 Geſchſt. (*9333
Darlehen
prompt dch. G. Ebert,
Darmſt., Hügelſtr. 75.
Telefon 1117, (4916a
Beſte Referenzen!
Brennabor
6/20 PS. Vierſitzer,
elektr. Licht,
An=
laſſer, ſehr gut
er=
halten, preiswert
abzugeb. (5904mig
Müller& Ober
Rheinſtr. 39
deber alle Börsenvorgänge
imFormieren schnell
und zuwerlässis
die bereits im 21. Jahrgang erscheinenden
Aufvertungs=
Macfle
17 000.— Mk. (
Auf=
gewert. Summe auf
gutes Objekt in Bad
Nauheim), ſofort zu
verkaufen oder mit
10 000.— Mk. zu
be=
leihen geſucht. Angeb.
mit Bedingungenunt.
1S. M. 804 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. 5g26ma
Außer den Kursen und ungefähren Umsätzen der
beiden letzten Tage werden die wichtigsten Käufer
und Verkäufer der offziellen Märkte angegeben.
Ferner gelangen
täglich wertvolle Informationen
über Börsenpapiere
zur Veröffentlichung.
10 wertwolle Beilagen
enthalten alles Wissenswerte über:
Generalversammlungen, Kapitalerhöhungen,
Kapital-
umstellungen, Aufwertung der Industrie-Obligationen,
Rentenwerte ete. ete,
Buchwalds Börsen-Berlchte
liegen bei fast allen größeren Bankinstituten aus.
e ien edher age iat zun eatatge
Probenummern durch den Verlag:
Berlin NW. 6, Schiffbauerdamm 19 d-
Für die Provinzial=Dſlegeanſtalt
zu Eberſtadt ſollen zur Lieferung für die
Zeit vom April 1927 bis Ende März
1928 vergeben werden:
12000 Ztr. Ruhr=Nußkohlen I und II
gewaſchen und geſiebt,
200 „ Saar=Kohlen.
600 „ Briketts „Union”
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen am 7. und
8. April 1927 in der Anſtalt offen, nach
auswärts werden dieſelben nicht verſchickt.
Angebote ſind verſchloſſen mit der
Aufſchrift „Angebot zu der am 6. April
1927 ausgeſchriebenen Lieferung” bis
zum Eröffnungstermin, 13. April 1927,
vormittags 8 Uhr, einzuſenden oder
in dem im Hauseingang des
Verwal=
tungsgebäudes befindlichen Kaſten
ein=
zuwerfen.
(5894
Eberſtadt, den 6. April 1927.
Direktion
der Provinzial=Pflegeanſtalt.
dernteihernge Aur gs.
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich
Luiſen=
ſtraße 32zwangsweiſe gegen Barzahlung:
Verſchiedene Schreibmaſchinen,
darun=
ter eine Marke Kappel. 1 Kaſſenſchrank,
verſchiedene Schreibtiſche, verſchiedene
Kücheneinrichtungen, 1 Tafelklavier,
1 Perſerteppich, 1 Trumeauxſpiegel,
8 Lampen (elektr.), 1 ruſſiſches Billard,
50 Kloſettſchüſſeln, 30 Flaſchen Wein,
2 Schreibtiſchſeſſel und Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 5. April 1927. (5925
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Seite 14
Mittwoch, den 6. April 1927
HEDZDBUBLLHLLDHNBLHUHUHELHUZUUABEZEÄHUwunLnnununnnnn Fannnnnnungnnnnnnsrunnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnunnnnzrnnnnnnnnnnnnnnnngnnnnnnnen
FrFärdadtnnnrfnrnänsäbesanustrdäfärdfäfsänstesdesräßdtzädänfrärdsäßt räffffäfindeännnßäßäßfäfäißißben zrGdneßrnintgnanangnnnngaunf
Oei dem im Hause Elisabethenstraße I6 entstandenen Brand sind in meinem Geschäfts-Lokal umfangreiche
29 Arbeiten notwendig, doch erleidet mein Geschäftsbetrieb keinerlei Störung. Derselbe wird im gleichen Hause
Elisabethenstraße I6, I. Stock
bis zur Fertigstellung fortgesetzt, lch bringe daselbst eine größere Auswahl allerletzter Neuheiten in
erst-
klassiger Ausführung zur Ausstellung.
Hochachtungsvoll
Emma Hohmann / Modes / Elisabethenstraße I6
9318
HDDEALBBÄLÄLLHHHLDLHDDHDDEBLHHHHABHHHHEHHABLHLLUHHDÄHLHHHAHAHHHUAELLLLEZLLEEDLELEILELLHHHHHUNFLHZBLHLHHLHLHLHAUHAARBERI
GG5fEäfztnnrnnnnnnn nanäräräiEndnGäuäßääfäfdsäräfßfgdaddfdgnäßgäßnnig5rännnininngnnnärgnnnnannnnEnn zänzräanännrranngranin
Me Hausbul. O
ist nur halbe Arbeit und in hygienischer Hinsicht ohne
großen Wert, wenn Sie nicht Ihre Teppiche, Portieren,
Vorhänge, Decken non.
chemisch reinigen
lassen. Denn die chemische Reinigung wirkt
keim-
tötend. Ebenso falsch wäre es, die Winterkleider und
Pelze ohne vorherige Reinigung wegzupacken. Sie
würden damit anf einen starken Verbündeten
im Kampf gegen die Motten
verzichten.
Die chem. Reinigung erspart Neuanschaffungen!
Wir reinlgen und färben alles!
Ausführung von Pllsséarbelten Jeder Art.
Färberei
Braubach & Fischer
(F.4656
Gegrändet 1848
Wilhelminenstr. 19
Telophon 14941
Post-u. Bahnsendungen an die Fabrik in Butzbach erbeten.
A
Mass-Anfertigungfeiner Straßen= und Tourenanzügen,
ſowie Covereoat= und Mäntel aller
Art, Garantie für tadelloſen Sitz und
Ausführung.
Gleichzeitig mache ich auf meinen dem=
nächſt beginnenden.
Zuschneide-Kursus
aufmerkſam.
(9326
Heinr. Heinz
Waldstraße 31, 1. Stock. Maif”
ſtreichfertig
trockene Farben
Leinöl, epi94im
Fußbodenöl.
Fußbodenlack,
Möbellack,
Emaillelacke
Pinſel u. Bärſten!
empfehlen zu billigſt.
Preiſen.
M. & I. Hatzauer
Mühlſtraße 19. Schläger
Bälle,Schuhe
Tennit
asorl Bekleidung
SporthausAdelmann, Darmſtadt
Nolfer-Rtelien
Das Frühjahr iſt die geeignete Zeit für die
Anſchaffung eines Sommermantels. Wir
bringen die neueſten Modelle und bieten
durch eigene Herſiellung die größten
Vor=
teile hinſichtlich Preis und Güte.
Covercoat=Paletots
M. 85. 13.- 65— 58. 48—00
Gabardine=Mäntel a00
Markt 4
Karlſtr. 41
Telef. 641
Mſeche
la Sardellen .. . /. Pfd. 0.50
la Mayonaiſe . . 1 „ 0.35
la Heringsſalat . . /4 „ 0.30
la Fleiſchſalat . . 1/4 „ 0.35
Hochfeine Matjesheringe
Hochfeine Matiesfilet Stück 0.20
Makreelenbücklinge . . Pfd. 0.50
Süßbäcklinge . ..
0.40
Falnste Takelbutter
1. Pfund 1.05 Geis
R
(imprägniery
95.- 85.- 15.- 65.- 58., 48.— 00
Loden=Mäntel (imprägn)
Mk. 58.— 48.— 38.— 28.— AN
Gummi=Mäntel
Continental und andere bewährte /
Fabrikate. Mk. 45.- 38 — 32.-
26.- 22.- 18.30 16.50 14.50 10
Iene
Sohmuckwaren-I. Uhrensendun
eingetroffen. (5892
Auch Einzelberkauf! Paſſende Geſchenke
Muß weg! Staunend billg!
Beſichtigung von 5 Uhr nachmittags
Fannenstraße 4, I.
alle
in jeder
Unser Grundsatz:
Billige Preise
Großer Umsatz
Handkolfer von 3.00 zn Ausführungen
Damenkoffer ron 3.00 zn Größe
Stadlköfſerchen moderne Vormen
Reiseloſſer 2200, 25.00, 2.00
für
Rucksäche Knder 100, 1.75, 200
volle
Rucksäche arase 3.00, 4.50, 6.00
Huminium-Tourislen-Arüikel
IHlenmappen tehlerkei 4.50, 550
AHlenmappen Volrindleder 6.50, 8.00
Handerstöcke 060, 075. 100
Spauierstöche gor- 1.,00, 1,50, 2,00,3.00
Taschenuhren 24. Stundennerk nur 3.00
Wecher besonders bilie 2,15, 300
Euntausveie 25dh aad 100 150
Aigd!
Marktplatz
ſpottbillig abzugeben:
(9321.
Darmſtadt
(5872
Marktſtraße
Schöner Hühnerſtall /Leuchtturmlackbronce in Karton 50 Pfg.
(5824a
empfiehlt:
Liebfrauenſt 44 Hth.l. Anton Fiſcher, Frankfurterſtraße 1994.
Faſt neue ſchöne
Tiſch= und diwandeche
zu verkaufen. (geso
Dieburgerſtraße 72 I.
Für das Osterkest
5914
„Fl. inel. Glas 1.00
Fl. inel. Glas 0.60
Fl. incl. Glas 0.95
Fl incl. Glas 1.50
I. inel Glas 4.00
/.Fl. inel. Glas 3.50
1923er Weißwein, Alzeher Weißfeld, 1I.Fl. incl. Glas 1.40
1924er Weißwein, Alzeher Weißfeld, 1I.Fl. inel Glas 1.30
1925er Weißwein, Schwabenh Bosberg 1/, Fl. inel. Glas 1.50
1„Fl. inel. Glas 1.30 und 1.20
Rotwein
Fl. incl. Glas 1.90
Malaga, gold, ſuperior ..
Malaga, gold, ſuperior . . ."
Prima Apfelwein . . . . . .
la Himbeerſaft.
la Zitronenſaft.
Weinbrand, eigene Abfüllung, 4*
Weinbrand, eigene Abfüllung, 34
Zwetſchenwaſſer, Kirſchwaſſer, Liköre, Limonade, Selterswaſſer
(Spezialliſte unſerer Weine und Spirituoſen in ſämtlichen
Verteilungsſtellen erhältlich).
0.10
GEG=Zigarren „Unſer Schlager” Nr. 410.
GEG=Zigarren „Unſer Schlager” Nr. 112
0.12
GEG=Zigarren, Sumatra, St. Felis Nr. 46
0.15
GEG=Zigarren, Aventura, St Felis leicht
0.20
GEG Zigaretten: Jorinde 29, Gundra 3 9, Zeronth 5 2,
Zigaretten: Overſtolz, Ramſes, Saſcha, Oberſi, Salem
Tabake: Feinſchnitt, Mittelſchnitt, Krüllſchnitt, Grobſchnitt, gut
ſortiert in Packungen und Preislagen.
Süße Orangen, friſche Zitronen zu billigſten Tagespreiſen
Bezirks=Konſum=
Verein Darmſtadt
A
G.
m.
Erſtklaſſige
erhalten Sie
gegen
Anzahlnng
und Mongtsraten
A
40 Mk.
50 Mk.
60 Mk.
75 Mk.
bei ſofortiger
Lieferung zu
konkurenzlos
billigen Preiſen!
V4825
Schuchardſtraße4
(9358)
Sehr billig
Oberheſſiſche Landleberwurſt, ſehr gute
Qualität, Pfd. nur 1.00
Hessina-Blutorangen
vollſaftige dünnſchalige Früchte,
Pfd. nur 25 Pfg. (Regul, Preis 45 Pfg.)
Bernhard Held, Darmstadt
Karlſtraße 24 5902) — Telefon 42
Fichtenſtangen / Bohnenſtangen
Baumpfähle /Gartenpfoſien / Latten
Schwarten und Breiter
Heinrich Funk
Wilhelmſtraße 40 (S868mg
Sager; Weinbergſtraße 54
Ausſchreiben!
Der Turnverein 1897 Bickenbach begeht
am 12. Juni ds. 38. das
Bezirksjugend=
wetturnen, verbunden mit 30 jährigem
Vereinsjubiläum und ſind zu dieſem
Karuſſell, Schießbude, Zucker= und
Eisſtände uſw. zu vergeben. (5871
Angebote ſind bis ſpäteſtens 1. Mai
ds. 3s an Georg Knoos, Bichenbach
(Heſſen) Alsbacherſtr. zu richten. (5801
Borhänge werd
ge=
ſpannt.
Eliſabethen=
ſtr 42, Hth. Il. 73330
Maddndodaie.
raum gebraucht, zu
verkaufen. Näh.
Ge=
ſchäftsſtelle. Egego
R
Trumeaut
f. Geſchäftszwecke
ge=
eignet, zu verk. (5880
Lieburgerſt. 22 Lab.)
Für den Konfirmanden
ist das geeignetste Geschenk ein /
ſchönes Talchenmeiſer.
Beachten Sie die Preise in unserer
14
Auslage
M. Kattler, Stahlwaren
5923
Rheinstraße 3