Darmstädter Tagblatt 1927


10. März 1927

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Bezugspreis:
enrich Tmaligem Erſcheinen vom 1. März
Kgärz 2,u8 Reichsmar und 22 Pfennig

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 69
Donnerstag, den 10. März 1927. 190. Jahrgang

Anzeigenpreis:
2mm brelte Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichepfg., Rellamezelle (92 mm
breiſ 2 Reſchsmarl. Anzeigen von auswärte 40 Reichpfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm breite Rellame
zeſſe 300 Reſchemart. Alle Preiſe im Reſchemark
4 Dollar 420 Marll. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Strelt uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
außträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beitrelbung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbant.

acht abgeholt 2,25 Reichsmart durch die
40 Reichsmarf frei Haus. Poſibezugspreie
ichne Beſiellgeld monatl. 2.75 Reichsmart.
gtichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
h Tagen wird nicht übernommen. Nicht=
ernzelner
Nummern infoige köherer Gewall
ten Bezuehel nicht zur Kürzung des
e8. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
ſre Verbindlſchtelt für uns. Poſſcheckonto
Franffurt a. M. 1301.

Die chineſiſchen Machthaber.

MAusſprache über die Rheinlandräumung.
franzöſiſchen Einflüſſe in der Saarfrage.
eberlain unterſtützt die franzöſiſchen For=
derungen
nach einem Bahnſchutz.
i deutſche Delegation hat jetzt die Parole ausgegeben,
ein Sachen der Rheinlandräumung in Genf
de entſcheidenden Schritte unternehmen werde.
Mund ſchon feſt, ehe die Beratungen begannen, wenn auch
Yhk noch die leiſe Möglichkeit vorhanden war, daß doch noch
Hor ſtoß gemacht werden könne. Nach der erſten Unterredung
er Streſemann und Briand hat ſich herausgeſtellt, daß da=

Zaleſfi bei Streſemann.
* Genf, 9. März. (Priv.=Tel.)
Der deutſche Außenminiſter empfing heute den polniſchen
Außenminiſter Zaleſki und hatte mit ihm eine Unterredung, in
der insbeſondere die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Polen Gegenſtand der Beſprechungen waren.
Die Unterredung, die kurz nach 5 Uhr begann, dauerte über
eine Stunde und wurde, da Zaleſki Deutſch nicht verſteht, in
engliſcher Sprache geführt. Der deutſche Geſandte in Warſchau,
Ulrich Rauſcher, war während eines Teiles der Unterredung
zugegen. Das Ergebnis iſt, wie aus dem Communiqué her=
vorgeht
, ein der Erwartung entſprechendes und grundſätzlich
nicht unbefriedigendes. Ergebniſſe im Sinne einer materiellen
Verſtändigung über die ſchwebenden Fragen ſelbſt ſind jedoch
mit Rückſicht auf die kurze zur Verfügung ſtehende Zeitſpanne
und die Notwendigkeit, noch mehr Fachreferenten zu eventuellen
Verhandlungen hinzuzuziehen, in Genf ſelbſt wohl nicht zu er=
warten
. Da Zaleſki an dem heutigen Diner, das Reichsminiſter
Dr. Streſemann als Ratspräſident ſeinen Kollegen gibt, teil=
nimmt
, ſo darf angenommen werden, daß die heute erfolgte per=
ſönliche
Fühlungnahme bei dieſer Gelegenheit fortgeſetzt wird.
Kurz nach Zaleſki, der übrigens vor ſeinem Beſuch
bei Dr. Streſemann eine Unterredung mit
Chamberlain hatte, ſtattete Briand dem Reichsaußen=
miniſter
den bereits angekündigten Beſuch ab."

buicht zu denken iſt. Herr Briand verſchanzt ſich dahinter,
bihwach ſeine Stellung im Augenblick ſei, daß er es alſo gar
Mnogen könne, bei dieſen innerpolitiſchen Gründen ein Zu=
Mdris zu machen. Unter dieſen Umſtänden hat Dr. Streſe=
ſich
darauf zurückgezogen, daß er zunächſt die Erledigung
efllichen Punkte aus dem Entwaffnungskompromiß, alſo die
Aitzung der öſtlichen Unterſtände, abwarten müſſe und ſich
Ahlte, dann erneut auf den Artikel 431 des Verſailler Ver=
s
zurückzugreifen, um ſo der franzöſiſchen Politik keinen
E4d zu einem formellen Einſpruch zu geben. Daß dieſe Hin=
chiebung
für die deutſche Politik unbequem war, daß ſie
nach den großen an Thoiry geknüpften Hoffnungen eine ſtarke
ſüſchung in ſich birgt, darüber braucht kein Wort verloren
ſeiben. Auch ſonſt ſcheinen die Ausſichten in Genf nicht ſon=
h
=günſtig zu ſein. Die Saarfrage entwickelt ſich
1 im Sinne der deutſchen Anſprüche. Von un=
Seite war der Wunſch ausgeſprochen worden, daß aus der
Mten ungskommiſſion der Belgier Lambert, der in ſeiner gan=
Mörnſtellung Ueberfranzoſe iſt, verſchwinde und durch einen
ſtis Neutralen erſetzt werde. Belgien hat ſich damit einver=
er
erklärt. Dagegen haben die Franzoſen auch das abge=
. Sie wiſſen, was ſie an dem Belgier haben, und behaup=
eurn
, daß es alter Brauch ſei, bei derartigem Perſonenwechſel
ic mirzfriſtig vorzugehen, ſondern eine gewiſſe Anſtandsfriſt
Meiten freiwilligen Abgang zu laſſen. Sie wollen deshalb
MTelgier wiederwählen laſſen, und ſich höchſtens zu der Zu=
i
verſtehen, daß er in einigen Monaten, ſpäteſtens nach einem
te zurücktritt. Da Chamberlain aus anderen Gründen

Name der Provinz
Bevölkerung 1913
Mandſchurei . . .
22 Millionen Einwohner
Chihli .... . . 34
Honan . . . 31
Chekiang . . . . ..
Hupeh...

Schantung
30
50
Szechwan.
Wie man ſieht, handelt es ſich alſo um kleine Könige, und
die mächtigen Tuchuns beherrſchen die ſchwächeren Nachbar=
provinzen
. Wie ſich aus dem zum Dauerzuſtande gewordenen
Bürgerkriege erklärt, der in mancher Hinſicht an den Dreißig=
jährigen
Krieg erinnert, ergab ſich für einzelne energiſche Per=
ſönlichkeiten
niedrigen Standes die Gelegenheit, bis zu den höch=
ſten
Stellen im Staate emporzukommen. Da ſehen wir zunächſt:
Chang Tſo=lin (Tſchangtſolin). Er war in ſeiner
Jugend ein Räuber in der Mandſchurei und als ſolcher Befehls=
haber
irregulärer Verbände der Japaner gegen die Ruſſen in
der Mandſchurei. Dann wurde er Offizier der chineſiſchen Regie=
rung
, die ihm ſeine Vergangenheit großzügig vergab. Chang
Tſo=lin iſt ein rückſichtsloſer, energiſcher, aber leichtſinniger und
brutaler Führer ſeiner Mandſchuren. Er iſt die Hauptperſönlich=
keit
in den drei Bürgerkriegen der Vergangenheit. Wie noch in
der Erinnerung ſein dürfte, beſiegte er die Regierung in Peking
im Jahre 1922 mit Unterſtützung Wu Pei=fus und Feng =
hſiangs
, die ihn aber in letzter Minute im Stiche ließen. Chang
Tſo=lin mußte zurück nach der Mandſchurei. Seine Armee meu=
terte
. Er verbündete ſich aufs neue mit Wu Pei=fu und vertrieb
den dort ſich als Herrn Chinas aufſpielenden Feng =hſiang,
der ſth nach Rußland flüchtete. Chang Tſo=lin iſt unbeſchränkter
Herrſcher der Mandſchurei und auch heute noch gleichſam König
im größten Teil Nordchinas. Sein Verbündeter Wu Pei=fu
iſt im übrigen von den Kantoneſen bei Hankau geſchlagen wor=
den
. Chang Tſo=lin iſt zweifellos der begabteſte und befähigſte
Widerpart der Kantoneſen.
Sein Gegenſpieler im Süden, iſt der ſogenannte Admiral
Chiang Kai=ſhek, der ſchon in früher Jugend ein Mitglied
der Kuomintang, d. h. der republikaniſchen oder revolutionären
Partei wurde. Seine politiſche Karriere beginnt im Jahre 1924,
wo er Befehlshaber der Kadettenſchule in Whampoa wurde. Dort
bildete er, unterſtützt von ruſſiſchen Rotgardiſten, Offiziere und
Unteroffiziere für die nationale Armee aus, beſiegte im Felde
die Gegner Sun Yat=ſens und wurde dann Führer der natio=
naliſtiſchen
Regierung. Er führte mit großem Erfolge den Feld=
zug
gegen die Nordregierung. Er ſchlug, wie ſchon geſagt, Wu
Pei=fu, eroberte Hankqu und hat dieſer Tage den Verteidiger
Schanghais, Sun Chuän=fang, geſchlagen, ohne jedoch bis jetzt an
die Stadt ſelbſt herangekommen zu ſein. Ob er aber ſelbſt die
Perſönlichkeit iſt, die er zu ſein ſcheint, iſt nach Meinung vieler,
die ihn perſönlich kennen gelernt haben, fraglich.
Sein Ratgeber iſt General Gallents hinter dem man
einen in ruſſiſche Gefangenſchaft geratenen öſterreichiſchen
Generalſtabsoffizier vermutet.
Sein Außenminiſter Eugen Chén, deſſen chineſiſcher
Name Chen Yujen lautet, iſt ein in Trinidad in Weſtindien im
Jahre 1878 geborener Chineſe, der bis 1912 ein erfolgreicher An=
walt
in London war, dann nach China zurückkehrte, in den Regie=
rungsdienſt
eintrat und ſeit 1919 Herausgeber der Peking Ga=
zette
und dann ihr Eigentümer war. Die Peking Gazette iſt
eine in engliſcher Sprache herausgegebene Regierungszeitung.
Er wurde 1917 ins Gefängnis geworfen, wurde dann vom chine=
ſiſchen
Staatspräſidenten amneſtiert und ging nach Süden, wo er
ſich dem revolutionären Führer Sun Yat=ſen anſchloß. 1919
nahm er als Vertreter der Kanton=Regierung an den Pariſer
Friedensverhandlungen teil. 1925 war er Herausgeber der Min=
pao
oder Volkszeitung, wurde dann von Soldaten Chang Tſo=
lins
gewaltſam entführt und nach Tientſin gebracht, wo er um
ein Haar erſchoſſen worden wäre. Sein Leben rettete nur der
Einzug der revolutionären Truppen in Tientſin. Seit April 1926
iſt er Außenminiſter der Kanton=Regierung.
SunChuan=fang, der eben vor Schanghai eine Nieder=
lage
erlitten hat, iſt in Schantung geboren, 42 Jahre alt und
Berufsſoldat. Er war im Jahre 1923 Generalinſpektor der ſüd=
lichen
Zentralprovinzen und unterwarf im Jahre 1924 im Auf=
trage
der Regierung in Peking die Provinz Chekiang. Dann ver=
bündete
er ſich mit den Gegnern der Zentralregierung und er=
oberte
Kiangſu; aber als er dann als unbeſchränkter Herrſcher
der genannten Prorinzen ſich weigerte, der Kantonregierung
Gefolgſchaft zu leiſten, die ihm die von ihm ebenfalls beherrſchte

Nach der Unterredung wurde ein Communiqué ausgegeben,
das lautet:
Der Reichsaußenminiſter empfing heute in Genf den pol=
niſchen
Außenminiſter Zaleſki und hatte mit ihm eine Unter=
redung
, in der insbeſondere die wirtſchaftlichen
Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen Gegenſtand
der Beſprechung waren. Auf Grund dieſer Unterredung wer=
den
die beiden Außenminiſter ihren Kabinetten
Vorſchläge unterbreiten, von denen ſie eine
Behebung der gegenwärtigen Schwierigkeiten
erhoffen.
Gute Verſtändigungsausſichten?
Ueber das Ergebnis der einſtündigen Beſprechung des deut=
ſchen
und des polniſchen Außenminiſters erfahren wir von gut
unterrichteter Seite, daß die Unterredung in der Tat, wie das
offizielle Communiqus ſagt, den wirtſchaftlichen Beziehungen
Deutſchlands und Polens gegolten hat. Es iſt auch ein poſitives
Ergebnis in der Unterredung erzielt worden, das aber noch der
Beſtätigung durch die Regierungen in Berlin und Warſchau be=
darf
. Das Reſultat läßt ſich etwa folgendermaßen zuſammen=
faſſen
: Die Verhandlungen über das Niederlaſ=
ſungsrecht
werden im Zuſammenhang mit den grundſätzlichen
Verhandlungen über die Handelsverträge auf diplomatiſchem
Wege wieder aufgenommen. Die beiden Kommiſſionen, die bis=
her
mit dieſen Arbeiten beſchäftigt waren, kommen auf deutſcher
und polniſcher Seite in Fortfall. Sobald über die Nieder=
laſſungsfragen
, in denen von polniſcher Seite
entgegenkommende Zuſicherungen gemacht
worden ſein ſollen, eine Einigung erzielt iſt und ſobald über die
wirtſchaftspolitiſchen Grundfragen des Han=
delsbertrages
eine Verſtändigung erreicht iſt, werden die
Spezialverhandlungen wieder aufgenommen werden, wahrſchein=
lich
aber von anders zuſammengeſetzten und anders geleiteten
Kommiſſionen als bisher.
Briand verhandelt mit Streſemann
über die Saarfrage.
Der Beſuch, den Briand heute abend gegen 6½ Uhr
dem deutſchen Außenminiſter machte, hatte die Beſprechung der
Saarfrage zum Gegenſtand. Inwieweit Briand den deut=
ſchen
Wünſchen dabei entgegengekommen iſt, darüber iſt zur
Stunde noch nichts bekannt, doch äußerte ſich Briand franzöſiſchen
Journaliſten gegenüber ſehr optimiſtiſch. Er ſtellte die Eini=
gung
in der Saarfrage aur als eine Frage von
Stunden hin und fügte hinzu: Uebrigens iſt das Ganze ja
nur eine kleine Angelegenheit und man wird ſich ſchon
verſtändigen.
Die Sommeriagung des Rats in Berlin.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Von Paris aus wird neuerdings das Gerücht in die Welt
geſetzt, daß der Völkerbundsrat ſeine Juni=Tagung in Berlin
abzuhalten beabſichtige, und zwar unter dem Vorſitz Chamber=
lains
. Das wird wahrſcheinlich richtig ſein, iſt aber keine Neuig=
keit
mehr. Urſprünglich war ja bereits in Ausſicht genommen
worden, ſchon im Januar nach Berlin zu kommen, obwohl der
Rat grundſätzlich beſchloſſen hat, außerhalb Genfs nicht mehr zu
tagen. Das Ganze war aber gedacht als eine beſondere
Ehrung Deutſchlands wegen ſeines Eintrittes
in den Bund. Als die Frühjahrstagung nach Genf verlegt
wurde, ſtand ſchon mit ziemlicher Sicherheit feſt, daß dafür die
Juni=Tagung in Berlin ſtattfinden ſollte, wobei dann auch nach
der alphabetiſchen Reihenfolge England den Vorſitz zu führen
hätte.

franzöſiſche Politik unterſtützt, wird vermutlich
ſeſchloſſen werden. Auch die franzöſiſche Forderung
ſh einem Bahnſchutz wird ſich in irgend einer Form
ſetzen. Das einzige, was man uns anbietet, iſt die Zahl
r Truppen möglichſt gering zu halten. Man will ſie auch
ſth eigene Uniformierung aus der unmittelbaren Befehls=
ſſel
Frankreichs ausſcheiden. Selbſt der Vorwärts muß
ſehn, daß das eine ſehr unbefriedigende Löſung iſt.

iſt deutſch=polniſche Problem. Englands
Rolle in Genf.
Bie wir bereits meldeten, iſt der deutſche Geſandte in War=
Ie Rauſcher, am Dienstag in Genf eingetroffen, ſo daß nun=
M. die Aufnahme der direkten Verhandlungen zwiſchen Dr.
eiemann und Zaleſki in Ausſicht genommen werden konnte.
eie perſönlichen Fühlungnahme zwiſchen den Außenminiſtern
ſut chlands und Polens iſt beſonders erhöhtes Intereſſe bei=
ſeinen
. Wie verlautet beabſichtigt Streſemann, in dieſer Be=
ſey
ung nur auf das Gebiet der Handelsvertragsfragen und
D

ngen zu treffen. Denn es erweiſt ſich ja von ſelbſt, daß
eberſchleſiſche Schulfrage als neue Rechtsfrage vor das
Eim des Nates gehört. In dieſer erſten Beſprechung wird
o übrigens auch zu erweiſen haben, was an den Gerüchten
FWes iſt, wonach die Engländer angeblich den
en gegenüber Deutſchland den Rücken zu
Ien verſuchen. Jedenfalls wurde auch heute wieder
beutſch=polniſche Problem als dasjenige bezeichnet, das in
den erſten Platz einnimmt.
Bedingungen für die Danziger Sanierungsanleihe.
Das Finanzkomitee des Völkerbundes hat in ſeiner geſtrigen
m=Sitzung einen Kompromißvorſchlag in den Danzig=polni=
Zollverhandlungen ausgearbeitet. Der Völkerbundsrat
2 ſich vorausſichtlich am Donnerstag mit der Danziger Sanie=
eSauleihe
befaſſen. Die Empfehlung des Völkerbundes für
Ainleihe kann nur erfolgen, wenn zwiſchen Danzig und Polen
DA in der Frage des Zoll= als auch des Tabalmonopolabkom=
S eine Einigung erzielt, der Beamtenabbau in Danzig durch=
Hrt und ein Uebereinkommen zwiſchen Botſchafterkonferenz
Sanziger Senat über die Reparationsverpflichtungen Dan=
* erfolgt iſt. In unterrichteten Kreiſen erwartet man, daß eine
tAuns zuſtande kommt und der Kompromißvorſchlag des
uzkomitees die Zuſtimmung der beiden beteiligten Parteien
er. Vorausſichtlich wird dann der Völkerbundsrat einen
2 Dander einſetzen, der die Durchführung der für die Empfeh=

[ ][  ][ ]

Seite 2

Donnerstag, den 10. März 1927

Nummer /

Provinz Fukien abnehmen wollte, mußte er Hilfe vom Norden
annehmen. Er ſelbſt erlitt eine Niederlage, und ſein wahrſchein=
licher
Nachfolger iſt der jetzt öfters genannte Generalgouverneur
von Schantung, Chang Chung=chang.
Chang Chung=chang iſt ebenfalls ein ehemaliger Bri=
gant
und ein alter Freund Chang Tſo=lins, in deſſen Auftrage
er im Jahre 1925 Schanghai eroberte. Sun Chuan=fang warf ihn
damals heraus. Somit iſt ſeine gegenwärtige Beauftragung mit
der Verteidigung Schanghais als Nachfolger Sun Chuan=fangs
nicht ohne Pikanterie. Seine etwas wilden Schantung=
Leute ſind in Schanghai nicht gerade populär.
Feng Yu=hſiang, der ſogenannte Chriſtengeneral,
begann ſeine militäriſche Laufbahn in Tibet, das damals noch
unter chineſiſcher Herrſchaft ſtand, unter einem als grauſam be=
kannten
Generalgouverneur. Feng Yu=hſiang führt den Abfall
Tibets auf engliſche Intrigen zurück, und daher ſtammt ſeine Hin=
neigung
zu Rußland. Dann war er in Shenſi und der Provinz
Honan, wo er auf amerikaniſche Miſſionare dadurch Eindruck
machte, daß er ſeinen Truppen das Singen von geiſtlichen
Chorälen beibrachte, woher ſein Name Chriſtengeneral
ſtammt. Angeblich ſoll er auch ſelbſt ein Chriſt ſein. Nach Peking
kam er im Jahre 1922. Hier trug er entſcheidend zur Niederlage
Chang Tſo=lins bei, erhielt 1923 ein militäriſches Kommando an
der mandſchuriſchen Grenze, verriet jedoch 1924 Wu Pei=fu und
Chang Tſo=lin, beſetzte Peking, warf den Präſidenten der Repu=
blik
ins Gefängnis, verbannte den Mandſchu=Kaiſer und bildete
eine proviſoriſche Regierung. Im Winter 1925 wandte ſich das
Glück gegen ihn. Er gab ſeine Stellung auf und flüchtete nach
Moskau, wo er ſich angeblich mit dem bolſchewiſtiſchen Syſtem
vertraut gemacht hat. Heute ſteht er wieder in Nordweſt=China
als Führer einer bisher noch nicht handelnd aufgetretenen Armee.
Es iſt im übrigen nicht ohne Intereſſe, daß auch von ihm be=
hauptet
wird, er ſei ein ehemaliger Oeſterreicher oder
Deutſcher.
Ueberblickt man die ebengenannte Liſte chineſiſcher Macht=
haber
, dann iſt in die Augen ſpringend, daß es ſich bei der Mehr=
zahl
und vor allen Dingen bei den markanteſten Perſönlichkeiten
nicht um Chineſen im eigentlichen Sinne handelt. Die Mandſchu=
rei
ſowohl wie der Süden ſind chineſiſche Kolonialgebiete. Das
Chineſentum als ſolches verhält ſich demzufolge völlig paſſiv und
iſt in dieſen Kämpfen nur Objekt, ſoweit es bei den Südchineſen
nicht ſchon zum Bewußtſein ſeiner eigenen Rechte gelangt iſt.
Daher ſpielt denn auch bei dieſen Kämpfen häufig das Geld eine
viel größere Rolle als die Munition. Wichtiger aber als Geld
und Munition zuſammengenommen iſt die Propaganda, die
Kanton ſo vorzüglich in ſeinen Dienſt zu ſtellen verſtanden hat,
daß es alle feindlichen Fronten ſtets ſchon vor dem Angriff
zermürbte.

Eine Erklärung Chamberlains vor dem Rat.
Eine Verkehrskonferenz im Auguſi.

* Genf, 9. März. (Priv.=Tel.)
Zu Beginn der heutigen öffentlichen Ratsſitzung verlas der
engliſche Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain eine Er=
klärung
, die auf die britiſche Reichskonferenz vom vergangenen
Herbſt Bezug nimmt und den Wunſch ausſprach, daß aus konſti=
tutionellen
Gründen den Regierungen des britiſchen Imperiums
die Annahme von Verträgen, die unter den Auſpizien des Völ=
kerbundes
zuſtandekommen, durch eine Aenderung der Form die=
ſer
Vertragsinſtrumente erleichtert werden könnte, indem die
Verträge anſtatt der neuen Form der Verträge zwiſchen Staa=
ten
wie ſie zum erſten Male für den Vertrag von Verſailles ange=
wandt
wurden wieder die früher übliche Form von Verträgen
zwiſchen Staatsoberhäuptern erhalten. Die Erklärungen wur=
den
vom Völkerbundsrat zur Kennmis genommen.
Im weiteren Verlauf der öffentlichen Ratsſitzung wurde ein
Bericht Chamberlains über die Ergebniſſe eines im Jahre 1925
eingeſetzten Sonderausſchuſſes zum Studium der Ausdehnung
des internationalen Frauen= und Kinderhandels angenommen.
Ein weiterer Beſchluß des Rates ſetzt das Datum der in
Genf abzuhaltenden dritten Internationalen Verkehrskonferenz
auf den 23. Auguſt dieſes Jahres an. Schließlich wurde ein
Bericht über die Rechtslage bezüglich der ausſtehenden Mit=
gliedsbeiträge
entgegengenommen der zu dem Ergebnis kommt,
daß ein qutomatiſcher Ausſchluß aus dem Völkerbund wegen
Nichtzahlung von Beiträgen nicht eintreten kann. Es müſſe
vielmehr die abſichtliche Verletzung der Paktverpflichtungen dar=
getan
ſein.
In der anſchließenden nicht öffentlichen Sitzung wurde auf
Vorſchlag Scialojas beſchloſſen, den Vorſitz bei der für Juli nach
Genf einberufenen Konferenz zur Gründung einer internationa=
len
Kataſtrophenhilfe einem Deutſchen zu übertragen, deſſen Er=
nennung
dem Ratspräſidenten, Reichsminiſter Dr. Streſemann,
überlaſſen bleibt. Außerdem wurde der eubaniſche Geſandte
in Berlin, Aguero y Bethancvurt, zum Präſidenten der dritten
Internationalen Verkehrskonferenz ernannt.

Vom Tage.

Vor dem Reichshaushaltsausſchuß forderte Reichsfinanz=
miniſter
Dr. Köhler die Neueinſtellung von 2000 Be=
amten
zur Bewältigung der Arbeit in der Reichsfinanzverwaltung.
Die griechiſche Regierung hat ihrem Beauftragten in
London neuerlich Anweiſungen übermittelt, in denen ſie jedwede
Finanzkontrolle bei der Gewährung engliſcher
Kredite ausdrücklich verweigert.
Die franzöſiſch=ſpaniſche Tangerkonferenz hielt
geſtern in Paris eine Sitzung ab, in der das ſpaniſche Memorandum
und die franzöſiſche Antwort beraten wurde. Die ſpaniſche Rückantwort
iſt bisher nicht übergoben worden.
Der ehemalige engliſche Hauptmann W. Sanders
wuvde geſtern in Paris wegen Luftfahrtſpionage zu zwei Jahren
Gefängnis und 1000 Fr. Geldſtrafe verurteilt, trotzdem er erklärte,
nur kommerzielle Informationen geſucht zu haben.
Die Waſhingtoner Regierung beabſichtigt, Frankreich und
Italien zur Entſendung eines Beobachters zur Drei=
mächteabrüſtungskonferenz
einzuladen, um den beiden
Ländern klarzumachen, daß ihre Gründe für die Ablehnung des Coolidge=
Memorandums nicht ſtichhaltig ſeien.
Der amerikaniſche Oberſt Thomas Miller, der das
Eigentum feindlicher Staatsangehöriger zu ver=
walten
hatte, wurde wegen Unterſchlagung zu 18 Monaten
Gefängnis und 500 Dollar Geldſtrafe verurteilt.

Das Handelsproviſorium
mit Frankreich.
Der gegenwärtige Stand der Verhandlungen.

* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat am Mittwoch eine längere Sitzung
abgehalten, worin der aus Paris zurückgekehrte Miniſterialdirek=
tor
Dr. Poſſe über den gegenwärtigen Stand der
Handelsvertragsverhandlungen mit Frank=
reich
insbeſondere über die letzten Beſprechungen berichtete.
Herr Poſſe hat als Ergebnis mitgebracht eine Reihe von Richt=
linien
, die auch protokollariſch feſtgelegt worden ſind und die
weſentlichen Grundlagen für den neuen Handelsvertrag ent=
halten
. Die Sachlage iſt ja bekanntlich die, daß der proviſoriſche
Vertrag bis zum Mai verlängert iſt, daß aber die Franzoſen
ſich das Recht vorbehalten haben, ihn am 21. März auf den
1. April zu kündigen. Was die Franzoſen verlangen, iſt eine
Meiſtbegünſtigung in der Weineinfuhr. Ein ſolches Zugeſtändnis
hat ihnen aber Deutſchland bisher nicht machen wollen, weil das
einer der ſtärkſten Trümpfe für den endgültigen Handelsvertrag
iſt. Es ſcheint nun, als ob auf ſeiten der deutſchen Delegation
Geneigtheit beſteht, die Meiſtbegünſtigung für Wein entſprechend
dem Handelsvertrag mit Italien den Franzoſen zuzubilligen,
wenn mit beiderſeitiger Zuſtimmung feſtgeftellt iſt, daß bis zu
einem beſtimmten Termin der endgültige Handelsvertrag in
Kraft tritt.

Arbeitszeitnotgeſetz, Auf= und Finanzausgke

Von unſerer Berliner Redaktion,
Der Reichstag hat am Mittwoch ſeine Beratungen
aufgenommen und ſieht ſich gleich einer Fülle von ſchny

Problemen gegenüber. De Frattionen haben jedenfan;
Hände voll zu tun, um die verſchiedenen Beſprechungen iin
ſchüſſen und Unterausſchüſſen beſetzen zu können, gleichzeit,
auch ihren Vertretern die erforderlichen Inſtruktionen zu
So hat der interfrationelle Ausſchuß über das Arbeit
notgeſetz am Mittwoch nicht weniger als dreimal
während ebenfalls über allgemeine innenpolitiſche Frages
wertung, und über den Finanzausgleich geſprochen wurde=

dieſen Umſtänden hatte das Plenum eigentlich mehr nin
rative Bedeutung. Die Beratung des Etals des Neichss=
miniſteriums
wurde fortgeſetzt, und da iſt den Parteien G
heit gegeben, ihr gutes Herz zur Löſung der ſozialen Frro
bekunden. Damit war auch der Rahmen gegeben für
handlung des ſchwierigen Problems der Arbeitszeit 1
Notgeſetzes. In der Pauſe ſind die Regierungsparteien ſin=
nicht
nähergetommen und der Verſuch einer Verſtändig=
geſcheitert
. Man erwartete, daß vielleicht die Parteien die

wertungsgeſetzes beraten will, daß gleichzeitig aber

Der deutſche Weinbau zu den Verhandlungen
mit Frankreich.
Mainz, 9. März.
In der weinbautreibenden Bevölkerung hat ſich die Befürch=
tung
verſtärkt, daß der Wein doch noch nachträglich in das augen=
blicklich
geltende vorläufige Handelsproviſorium mit Frankreich
einbezogen werden ſoll. Die Berufsopganiſationen des Weinbaus
und Weinhandels haben deshalb beſchloſſen, nochmals in letzter
Stunde an die zuſtändigen Stellen in Berlin heranzutreten, um
ſie auf die für den deutſchen Weinbau unerträgliche Situation
hinzuweiſen, wenn jetzt tatſächlich den Forderungen der franzö=
ſiſchen
Weinintereſſenten nachgegeben und ſchon vor dem Zu=
ſtandekommen
eines endgültigen Handelsvertrages der franzö=
ſiſchen
Weineinfuhr die vertraglichen Erleichterungen geboten
würden. Sachliche Erwägungen und taktiſche Gründe machen es,
ſo wird aus Weinbaukreiſen erklärt, unbedingt nowvendig, daß
wir Frankreich die Meiſtbegünſtigung auf dem Gebiete der Wein=
einfuhr
erſt im Rahmen des endgültigen Handelsvertrages zu=
geſtehen
. Der deutſche Weinbau könne, ſo wird weiter erklärt,
mit Recht verlangen, daß ſeine Intereſſen bei den deutſch= franzö=
ſiſchen
Handelsvertragsverhandlungen nicht lediglich zum Aus=
gleichsobjekt
abgeſtempelt würden. Angeſichts der Mißernten der
letzten Jahre, insbeſondere der außerordentlich ſchlechten Ernte
des Jahres 1926, ſei es Pflicht der Regierung, wenigſtens in zoll=
politiſcher
Hinſicht, den deutſchen Weinbau ſo weit als möglich
zu fördern. Wie uns hierzu von Berliner unterrichteter Stelle
mitgeteilt wird, iſt mit Miniſterialdirektor Poſſe auch der Sach=
referent
für Weinfragen nach Berlin zurückgekehrt, um dem Kabi=
nett
über die franzöſiſchen Forderungen hinſichtlich der Weinein=
fuhr
Bericht zu erſtatten.

Neichsinnenminiſterium der neue Antrag der Aufwer :
meinſchaften auf Durchführung eines Vollsbegehrens Buln
ſcheidung ſteht. Die Regierung hat nun den Verſuch
eine Vereinbarung zwiſchen den Regierungsparteien Me
führen, damit von Anfang an in den Verhandlungen Qcu
ſchuſſes eine feſte Mehrheit vorhanden iſt. Das iſt vorlän/
nicht gelungen, wird auch bei den auseinanderſtrebender
eſſen nicht ganz leicht ſein. Einverſtändnis herrſcht ardl
Seiten darüber, daß an den Grundlagen der Aufwertrufi
gerüttelt werden darf. Ebenſo beſteht aber auch Einveutm
darüber, daß in der Auſwertungsgeſetzgebung mancherleäüellt
geſchehen iſt und daß der ehrliche Verſuch gemacht werdentum
muß, im Nahmen des Möglichen Unbilligkeiten und HäitAw

ſich gerade auf ſozialem Gebiet gezeigt haben, auszumerzeiſhw

ihnen unter der Agitation der Sozialdemokraten die M:
weglaufen. Sie verlangen deshalb nach wie vor eine Bei
der Ueberſtunden, eine Konzeſſion, die die Deutſche und
nationale Volkspartei ihnen nicht machen wollen. Um
verhindern, daß ihnen von außen her in die Verhandlunzu
eingefunkt wird, haben ſich die Fraktionen über den Stem
die Entwicklung der Verhandlungen ſtrengſtes Stillſchwes
geſichert und bisher auch gehalten.
Das gleiche Abkommen iſt über die einleitenden Verkhh
gen über die Aufwertung getroffen. Hier liegen di
ſo, daß der Aufwertungsausſchuß des Reichstays am Do
tag die etwa 30 vorliegenden Anträge zur Abänderung 79

rigkeiten beſeitigen würden. Tatſächlich iſt hier das (z
eingetreten, weil die Chriſtlichen Gewerkſchaften befürch

den Umfang dieſer Abänderung gehen vorläufig die M-ngh/!
noch ſtark auseinander und es ſcheint nicht, als ob die hn
dieſer Fragen vor den Oſterferien erzielt werden kann.
In einem gewiſſen Zuſammenhang ſteht ſchließlich derhuf4
die Frage des Finanzausgleiches. Darüber: an
Mittwoch abend eine Beſprechung beim Reichsfinanzminkückau
geſunden. Aufwertung, Hauszinsſteuer und Realſteuernb
nicht jedes ein Ding für ſich, ſondern ſie greifen in der au
geſetzgebung wie Glieder einer Kette ineinander. Es kämf
dielleicht gut geweſen, wenn man dieſen ganzen Kompleu he
lich zuſammengefaßt und geregelt hätte. Dazu iſt aber HeiM
Augenblick vielleicht ſchon verpaßt. Jedenfalls muß Zeim
Sonderregelung auf die gegenſeitige Verflechtung Rün)
nommen werden. Das gilt vornehmlich für die Verwenu
neuen Mittel aus der Hauszinsſteuer, gilt ebenſo auch)
von Reichswegen beabſichtigte Senkung der Realſteuenn aſ
letzten Endes wohl auch für den Finanzausgleich im allgy muine
Der Reichsfinanzminiſter möchte das gegenwärtig laufe EPin
viſorium als ſolches wenigſtens um zwei Jahre verlängitmſie
er darauf hinweiſt, daß die nötigen Unterlagen für die fſt
lung eines endgültigen Finanzausgleiches noch nicht wig

daß außerdem vor dieſer Friſt ſich die Geſtaltung der Naim=
tionslaſt
kaum überſehen läßt, während aus dem Reich=ſtih
aus der Wunſch geltend gemacht worden iſt, möglichſt rn/
einem endgültigen Finanzausgleich zu kommen und desic dhg
Proviſorium nur um ein Jahr zu verlängern, damitt Fuſtre

Reichstag und Reichsregierung unter Druck geſetzt weremſſo
bis zum 1. Juli des nächſten Jahres den Finanzausg4
ſtande zu bringen. Hier hinein ſpielen auch noch die ſchrigt
Fragen der Einſprüche der Länder. Der Unſiſſt
Finanzminiſter iſt bereits in Berlin eingetroffen, um ndſer
Reichsfinanzminiſter zu verhandeln, ſo daß es alſo auch rietſer
Frage nicht ganz einfach ſein wird, die auseinanderfuch)oer
Meinungen unter einen Hut zu bringen.

*Salomo,
Oratorium von Georg Friedrich Händel.

Zur Aufführung durch den Muſikverein.

Von Friedrich Noack.

Jgnaz von Seyfried überlieferte uns den Ausſpruch Beet=
hovens
: Händel iſt der unerreichte Meiſter aller Meiſter! Geht
hin und lernt, mit wenigen Mitteln ſo große Wirkungen hervor=
zubringen
. Dies Wort des großen Meiſters gilt vor allem den
Händelſchen Oratorien, die von einer Bröße geiſtiger und for=
meller
Geſtaltung ſind, die immer wieder zur Bewunderung hin=
reißt
und ſie zu den ganz großen Werken der muſikaliſchen Lite=
ratur
aller europäiſchen Völker zählen läßt. Es iſt darum ohne
Zweifel eine Niete des Darmſtädter Muſiklebens, daß ſeit langer
Zeit dieſe Werke faſt nicht oder nur in wenig vollkommener Form
aufgeführt wurden, und gerade auf dieſem Gebiet macht ſich das
Fehlen eines wirklichen Konzertſaales mit Orgel, ohne die ein
Händelſches Oratorium nicht vollkommen wirken kann, beſonders
ſchmerzlich fühlbar. Um ſo mehr iſt es darum zu begrüßen, wenn
der Muſikverein im Landestheater, wo eine Orgel, wenn auch
keine für ſolche Zwecke ganz ausreichende, vorhanden ift, uns die
Bekanntſchaft mit einem der früher nur ganz ſelten aufgeführten
Oratorien Händels, mit dem im Frühjahr 1749 entſtandenen
Salomo, vermittelt. Gerade die Aufführung dieſes Werkes in
der etwas kürzenden Einrichtung von Karl Straube war im ver=
gangenen
Jahr der ſtärkſte Eindruck des großen Händelfeſtes in
Leipzig.
Während vielen anderen Werken Händels eine reich bewegte
Handlung voll großer Ereigniſſe, die Darſtellung von Völker=
ſchickſalen
ein beſonderes Intereſſe verleiht, fehlt einer anderen
Gruppe die äußere Dramatik, aber der Meiſter monumentaler

Kunſt verſteht es auch hier, durch die Größe ſeines Geiſtes zu
feſſeln und zu begeiſtern. Auch im Salomo tritt die Handlung
ſtark zurück. Der erſte Akt enthält die feierliche Einweihung des

Tempels und eine Liebesidylle zwiſchen Salomo und der Köni=

gin, der Tochter des ägyptiſchen Pharao, der zweite bringt die
dramatiſche Schilderung der bekannten Gerichtsſzene, des ſalo=
moniſchen
Urteils, in der Art der Geſtaltung ſtark an die Art der
älteren bibliſchen Hiſtorien etwa eines Heinrich Schütz erinnernd,
und der dritte hat zum Gegenſtand den Beſuch der Königin von
Saba, der zu Ehren ein großes Chorkonzert veranſtaltet wird,
das ähnlich kantatenhaft angelegt iſt wie das weltliche Oratorium

Alexanderfeſt

Wer dieſe Dichtung lieſt, ohne die Muſik zu kennen, wird
zur Ueberzeugung gelangen, daß das ganze Werk des Aufbaues
ermangeln müſſe und daß vor allem der letzte Akt, dem jede
Handlung fehlt, gegen die beiden anderen abfallen müſſe. Gerade
das Gegenteil iſt der Fall. Händels Meiſterſchaft im Aufbau
feiert gerade bei dieſem für jeden anderen Komponiſten denkbar
ungünftigen Text Triumphe. Gerade da, wo ein Chor den
anderen ablöſt, erſt eine Bewillkommnung der Königin, dann
ein kriegeriſches, kampfmutiges Stück, hierauf nach kurzem Solo
ein trübes Lied von troſtlos weinender Liebe, weiter ein Chor,
der die Ruhe des Liebesglückes ſchildert, und endlich ein acht=
ſtimmiges
Lob= und Danklied von den Ausmaßen des Halleluja
im Meſſias, gerade da ſchöpft Händel aus ſeinem tiefſten Innern
und geſtaltet in einer Größe die jeden Zuhörer zur Begeiſterung
mitreißt.
Die reichſte Aufgabe fällt dem Chor zu, der im erſten und
letzten Akt Träger der Hauptſzenen iſt. In wenigen Werken hat
Händel derart glanz= und wirkungsvoll für den Chor geſchrieben.
Die von ihm ſonſt im allgemeinen gepflegte Vierſtimmigkeit gibt
er bis auf wenige Ausnahmen auf, und fünfſtimmige Chorſätze
wechſeln mit achtſtimmigen Doppelchören, in denen das Konzer=
tieren
der beiden Gruppen von ähnlichem Reiz iſt, wie der Stil
der herrlichen Concerti grossi des Meiſters. Feſtesfreude und
liturgiſche Weihe miſchen ſich in der erſten Szene, ein wunder=
voll
zartes Idyll iſt der Chor, der die Liebesſzene des erſten
Aktes abſchließt, und der am Anfang des zweiten Aktes ſtehende
Huldigungschor Vom Altare weht empor Dankes Weihrauch zu
den Höhn gehört zu den mächtigſten, inſpirierteſten Sätzen, die
wir überhaupt von Händel beſitzen.
Auch die Sologeſänge treten an Bedeutung nicht zurück, eine
Reihe herrlicher Arien zieren das Werk, und auch der Enſemble=
geſang
tritt ſtärker hervor als in den meiſten Händelſchen Ora=
torien
. Jeder Akt enthält ein Duett, und in der Gerichtsſzene
vereinigt ſich Salomo mit den beiden Frauen ſogar zu einem
Terzett, das alle drei Perſonen vorzüglich charakteriſiert, dabei
aber in einem Stil gehalten iſt, der innige Verwandtſchaft mit
den herrlichen Kammerduetten des Meiſters verrät. Bei der
großen Sorgfalt, mit der ſich Joſeph Roſenſtock ſtets der Inſtru=
mentalwerke
Händels angenommen hat und mit der er dem Stil
jeder Zeit gerecht zu werden ſucht, wird wohl die hieſige Auffüh=
rung
des Salomo Gelegenheit bieten, den Geiſt Händels un=
verfälſcht
zu verſpüren und eines ſeiner bedeutendſten Werke in
muſtergültiger Aufführung kennen zu lernen.

Das Kirchenjahr,
ein Bühnenſpiel für evangeliſche Geme ſſe
von Frau Dekan Emma Lehn zu Offenbach.
Die Zahl der Bühnenwerke, in denen evangeliſches Ecet
leben zur künſtleriſchen Darſtellung und Verklärung ge i
nicht groß. Außer den Luther= und Guſtav=Adolf=Feſtſ in
an guten Bühnenwerken dieſer Art wenig vorhanden. Tnd
beſteht in den evangeliſchen Gemeinden unſerer Zeit eziſmſtes
Bedürfnis, auch religiöſes Leben auf der Bühne dargſſt ſ 30
ſehen. Dieſem Bedürfnis kommt Frau Dekan Lehn mmem!
Bühnenſpiel Das Kirchenjahr entgegen. Die Verfaf/1 ſh0r
damit den evangeliſchen Gemeinden ein Werk geſchenkt 19 e=
eignet
iſt, den religiös gerichteten Gliedern eine Lebſolle
Stunde zu bereiten. Das Werk, das bereits in Heide- ſcil
großem Erfolg zur Darſtellung gelangte, ſoll demnächſhl in
unſerer Stadt aufgeführt werden. Der Frauenverein Be0 tal=
tinsgemeinde
iſt zurzeit eifrig an der Arbeit, dieſes Zieeie
zuſtudieren. Allerdings iſt die Aufführung mit Schwi Eeiſien
verbunden. Wenn man bedenkt, daß bei der Darſtellugehäche
120 Perſonen beteiligt ſind, ſo kann man ermeſſen, w. it Melne
ſumme von Arbeit zu bewältigen iſt. Herr Rech ſ2h.

Enders hat die Spielleitung übernommen. Sein Na-yſele‟
Gewähr für gutes Gelingen. Die Aufführung ſoll am ſpaacd,

den 3. April, in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfin. r oe
plant ſind eine Aufführung am Nachmittag hauptſäc) I.
Auswärtige und eine Abendvorſtellung für Einheimiſ- 4
Inhalt des Werkes ſei kurz angedeutet: Das Kirchenjah Lo
geſtellt als eine königliche Frauengeſtalt, vor deren Au Aoe
großen chriſtlichen Feſte, die einzelnen Sonntage von w.
Botſchaftern und Trabanten begleitet vorüberziehen. Schhne

Worte und entſprechende Gewänder weiſen auf deren Büſmlue

hin. Eingeſtreute Reigen, Einzelgeſänge und Chöre be..
einzelnen Bilder. Auch Luther und Calvin treten auf. Iſſce

ſich das Werk als eine Art Weiheſpiel dar, in dem ſ ſ=hc.
Muſik und Farbe ſinnvoll vereinigen zum Lobpreis eranu0"

Glaubens. Wir wünſchen dem Werke eine freundliche A.. R0ſ

Profeſſor Daniel Berthelot geſtorbe 2e
Profeſſor der mediziniſchen Fakultät der Univerſitä.
Daniel Berthelot, iſt geſtorben. Er war der Bruder des Rill
ſekretärs am Quai dOrſay Philipp Berthelot und der ſee
Sohn des berühmten Chemikers Marcel Berthelot.

[ ][  ][ ]

dmimer 69

Donnerstag, den 10. März 1927

Geite 3

atiraſſiſche Front. Oſt=Locarno!

Die engliſche Offenſive
gegen Rußland.
is und die Ratifizierung des Abkommens
über Beſſarabien durch Italien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. März.
Zer erſte Vorſtoß Chamberlains gegen
land ſagte man hier, als die Nachricht über die bevor=
Anerkennung des beſſarabiſchen Vertrages durch Italien
In der Tat kam dieſe Nachricht etwas überraſchend,
uls ob zwiſchen Rom und Bukareſt nicht ſchon öfter vielver=
geide
Verhandlungen über die Ratifizierung geführt wor=
wären. Aber trotz aller Freundſchaftsbezeugungen für
huuien konnte ſich bisher Muſſolini zu einem entſcheidenden
istt nicht entſchließen. In letzter Minute hat ſich nun die
mſſche Politik, offenbar unter engliſchem Einfluß, ſchweren
as für die Ratifizierung entſcheiden müſſen. Dadurch iſt
ökerrechtliche Situation Beſſarabiens vollkommen geklärt.
hr, als wirklich ſchwer daran zu zweifeln iſt, daß es ſich hier
ſgire engliſche Inſzenierung handelt. London wollte damit
at auch auf die innerpolitiſche Situation in Rumänien
hrien, welche ſchon ziemlich konfus zu werden ſchien.
cer auch an allen anderen Punkten der Genfer Verhand=
hen
will man hier die Auswirkung der engliſchen
ſenſive gegen Rußland feſtſtellen. Die weitherzige
hepolitik Englands, deren Anfang ſchon die Rom= und
Fau=Reiſe Churchills darſtellte, ſoll auch auf einige der Rand=
ſen
in erhöhtem Maße ausgebreitet werden. Die City hat
ſüereits ein paarmal in dieſer Richtung ziemlich großzügig
ſezi, jetzt erwartet man aber noch mehr.
Es iſt intereſſant, daß in Paris Nachrichten auftauchten, die
einem ſchädlichen Einfluß Englands auf die deutſch=polniſchen
pandlungen erzählten. Gleichzeitig wird hier der engliſchen
ſü auch ein für die ſchnelle Regelung der Saarfrage welche
ſitzeris unter ſehr günſtigen Auſpizien ſteht ungünſtiges
va ten nachgeſagt. Ueberhaupt betrachte man die engliſche
sti in Genf mit ziemlich kritiſchen Augen, wenn auch im
ſichnde genommen neutral.
Ia der Beurteilung der chineſiſchen Ereigniſſe iſt inſofern
MWendung eingetreten, als die Kantoner Regierung jetzt
ſer weniger mit Moskau identifiziert wird. Die Streitig=
ſin
der Kantoneſen werden mit großem Intereſſe kommen=
Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß ſie eine fühl=
ü
Verminderung des ruſſiſchen Einfluſſes in China nach ſich
ben werden. Das tröſtet aber die Gemüter noch lange nicht
m die Tatſache hinweg, daß der Völkerbund ſich nicht mit
ſſte beſchäftigen wird. Der chineſiſche Delegierte Chou, der
üher einiger Sympathie erfreute, hat in dieſer Beziehung
rewiſſe Enttäuſchung verurſacht. Aber ſchließlich war die
e Lage nicht danach, daß von einer Regelung der chineſiſchen
iſhze durch den Völkerbund eine Lieblingsidee Frankreichs
uch die Rede hätte ſein können.
Eine Muſſolininote an Moskau.
* Rom, 9. März. (Priv.=Tel.)
Vie gemeldet wird, wird in einer amtlichen Erklärung der

ſch , den Pariſer Vertrag zu ratifizieren, bekannt gegeben.
is zeitig verſichern die offiziöſen römiſchen Blätter, daß die
Mi zierung des Vertrages keine Aenderung der Po=
il
gegenüber Rußland bedeute. Gleichzeitig wird
Muuf higewieſen, daß Italien durch dieſen Schritt keineswegs
die beweiſen wollen, daß die italieniſche Außenpolitik nunmehr
der engliſchen konform gehe.
Ueber die Vorgeſchichte dieſes bedeutungsvollen Miniſter=
wwird
mitgeteilt, daß in den letzten Tagen wiederholt Be=
Uſſteaungen zwiſchen Muſſolini und dem rumäniſchen Geſandten
Kttefunden haben. Muſſolini habe nach dem Beſchluß des
ſtnſſterrats ein ſehr herzlich gehaltenes Telegramm an Ave=
eu
geſandt, das dieſer ſofort erwidert habe. Später habe
teſolini den ruſſiſchen Botſchafter Kamenew telephoniſch zu
gebeten und ihm eine Note an die Moskauer Regierung
Wr eicht, in der es gleichfalls heißen ſoll, daß dieſer Schritt
ſilten unfreundlichen Akt gegenüber Moskau darſtelle, und daß
tüturens Außenpolitik auch weiterhin keiner Aenderung unter=
*Heinrich Tüpke.
ZZur Ausſtellung ſeiner Bilder in Blumen und Kunſt.
Der Landſchaftsmaler hat nicht die Aufgabe, die Natur ſo
3mnalen, wie ſie photographiſch getreu daliegt, ſondern nach
iiſſſen des Typiſchen in einer Landſchaft dieſes Beſondere im
. darzuſtellen und durch die perſönliche Sprache ſeiner Kunſt=
eſſie
etwas Eigenes dem Beſchauer zu ſagen. Die mit jeder
iſtunde wechſelnde Beleuchtung in einer Landſchaft verändert
ywie ſeeliſche Stimmungen und kann für dieſe ſymboliſch wir=
( Einen beſonderen Reiz erhalten Landſchaftsbilder, wenn
i0 ſoiten ſich das Weſen eines uns fremden fernen Landes wider=
ienkelt
. Dann tritt zu dem äſthetiſchen Genuß noch das Beleh=
hnhe
, und dieſes Gemeinſame verleiht ſolchen Bildern einen be=
13 ſn eren Reiz.
IAnläßlich des 50. Geburtstages des in Deutſchland viel be=
ten
und auch im Auslande geſchätzten Orientmalers Hein=
NM: Tüpke, iſt in Blumen und Kunſt (Inhaber E. Schulen=
uB
) eine Ausſtellung einiger ſeiner Werke veranſtaltet. Der
Schleſien beheimatete Künſtler wird hiermit in Darmſtadt
erſtenmal gezeigt. Bilder aus Tripolis, aus der Hauptſtadt
deren Umgebung zeigen uns das ungemein farbige Bild in
Straßen und der Landſchaft, die in einer Helligkeit liegen, die
hierzulande ganz fremd iſt.
Obwohl Tüpke ſelbſt ſich Maler des Wüſtenſandes nennt, ſind
e Bilder doch ein Rauſch von Farben. Mit glücklichem Blick
daher auch nur einfache Motive gewählt; die Nüchternheit der
Unmhäuſer, die öde Sandlandſchaft mit einzelnen Palmen, die
9 müde und läſſig darin wiegen. Aber dieſe Motive läßt Tüpke
Jarben erllingen, daß es eine wahre Luſt iſt. In einem ſol=
2 Lande iſt das Sonnenlicht eben alles, und daraus zieht
wie ſeine Farben; er läßt ſie klingen nach ganz eigenen Noten,
ie in dieſer leuchtend=frohen Sprache vermittelt er uns afrika=
Wihen Boden, Land, Leben und Leute.
un dem Bilde Hütten unter Palmen flimmert die Atmo=
Wäre von Sonnenlicht und Hitze, die herniederbrennt und vom
enden ausſtrahlt. Beſonders treten hervor Straße mit Pal=
en
. Häuſer am Meer, vor den Toren einer Oaſenſtadt
der Kamelreiter im Sandſturm.
Neben Heinrich Tüpke hat deſſen Gattin, Helene Tüpke=
T ande, mehrere Bilder ausgeſtellt. Dieſe Künſtlerin bringt
NeA ſelben Motive aus Tripolis und zeigt gleichfalls große Be=
ie
ſchrrſchung in der Behandlung des Farbigen. Ihr Teppich=
FMar hat viel laute Fanben, wirkt wie ein Orientteppich. Am

zogen werden ſolle. Kamenew ſoll die Note ſehr kühl entgegen=
genommen
haben, ohne auch nur die geringſte Aeußerung dazu
zu tun.
Die Ratifizierung des Beſſarabien=Abkommens wird im
übrigen in der italieniſchen Preſſe als ein konſequenter Akt der
Außenpolitik Muſſolinis bezeichnet. Es wird darauf hingewieſen,
daß in Italien ſchon längſt die beſten Beziehungen zu der latei=
niſchen
Schweſternation beſtanden hätten, und daß Muſſolini
ſchon im vergangenen Jahre in dem rumäniſch=italieniſchen
Freundſchaftsvertrag verſprochen habe, das Pariſer Abkommen
zu ratifizieren. Die Ratifizierung ſei alſo letzten Endes ein Akt
der Loyalität gegenüber Rumänien. Es iſt aber bemerkenswert,
daß es im Giornale d’Italia gleichzeitig heißt, daß Rumänien
geeignet ſei, dem an den Balkan vordringenden (Bolſchewismus
ein Bollwerk entgegenzuſetzen.
England und der beſſarabiſche Vertrag.
EP. London, 9. März.
Die Ratifizierung des beſſarabiſchen Vertrages von 1920
durch Italien findet in der engliſchen Preſſe lebhaften Beifall.
Sie wird als ein Ereignis von erheblicher Bedeutung unter den
jetzigen Verhältniſſen angeſehen, da ſie nunmehr, wie der diplo=
matiſche
Korreſpondent des Daily Telegraph ſagt, Rumänien
die Möglichkeit gebe, Rußland im Falle eines Einmarſches in
ſinskau wird dieſe Neuigkeit peinliches Aufſehen erregen, um Beſſarabien als Angreifer durch den Völkerbund bezeichnen zu
laſſen. Das fasciſtiſche Italien habe anerkannt, daß die Be=
drohungen
Rußlands eine gemeinſame Gefahr für Weſteuropa bil=
deten
. Das ſei ein weiterer Beweis für die italieniſche Freund=
ſchaft
und Solidarität mit Groß=Britannien, wie er ſchon in
Schanghai zum Ausdruck gekommen ſei.
Das Beſſarabien=Abkommen noch nichtin Kraft
Berlin, 9. März.
Wie in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen auf Grund der
Beſtimmungen des Beſſarabienabkommens feſtgeſtellt worden iſt,
trifft die allgemein verbreitete Auffaſſung nicht zu, daß das
Beſſarabienabkommen bereits in Kraft tritt nach Unterzeichnung
durch drei Vertragsmächte. Das Abkommen ſieht die Inkraft=
ſetzung
erſt nach Unterzeichnung durch ſämtliche Vertragspartner
vor. Da Japan dieſes Abkommen bisher nicht unterzeichnet hat,
tritt es auch noch nicht in Wirkſamkeit. Erſt wenn die Unter=
zeichnung
durch Japan erfolgt und die Niederlegung ſämtlicher
Ratffikationsurkunden in Paris vollzogen iſt, werden die Beſtim=
mungen
des Abkommens erſt wirkſam.
Ruſſiſch=japaniſche Spannung wegen Beſſarabien.
TU. Niga, 9. März.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjetregierung
bei der japaniſchen Regierung wegen ihrer Stellungnahme zur
beſſarabiſchen Frage angefragt. Die japaniſche Regierung ant=
wortete
, daß ſie dieſe Frage noch nicht beſprochen habe und vor=
läufig
eine Ratifizierung des internationalen Beſſarabien= Ab=
kommens
nicht beabſichtige. Dieſe Antwort hat die Sowjet=
regierung
nicht zufriedengeſtellt und man ſpricht in Moskau des=
wegen
von einer ruſſiſch=japaniſchen Spannung. Bei der ſchwa=
chen
Stellung der jetzigen japaniſchen Regierung, die nach dem
Rücktritt des Außenminiſters durch die Rücktrittsabſichten des
Miniſterpräſidenten ſelbſt als erſchüttert gilt, dürfte ſich die
Spannung zwiſchen Moskau und Tokio noch verſchlechtern.
Gefahren für den Völkerbund.
EP. Genf, 9. März.
Ein Artikel des Journal de Geneve macht heute abend auf
die Gefahren für den Völkerbund aufmerkſam, die ſich aus
Verträgen ergeben könnten, die Rußland im Begriff ſei, mit den
Randſtaaten abzuſchließen. Der Leitartikler des genannten
Battes, William Martin, findet auch die Verträge Rußlands
mit Deutſchland und mit Litauen beunruhigend. Aber dieſe
ſeien wenigſtens dem Buchſtaben nach nicht unvereinbar mit dem
Völkerbundspakt. Dagegen ſei Lettland im Begriff, einen Ver=
trag
mit Rußland abzuſchließen, in dem es ſich nicht nur ver=
pflichtet
, niemals an einer Koalition gegen Rußland teilzu=
nehmen
, ſondern ſich darüber hinaus zur Neutralität in jedem
Konflikt verpflichtet, in den Rußland verwickelt werden könnte.
In einem Protokoll zu dem Vertrag ſoll außerdem geſagt wer=
den
, nicht etwa wie in dem Vertrag zwiſchen Deutſchland und
Litauen, daß der Vertrag dem Völkerbundspakt nicht entgegen=
ſtehe
, ſondern umgekehrt, daß der Völkerbundspakt dem neuen
Vertrag nicht entgegengeſtellt werden kann.
ſchönſten iſt ihr Stadtbild mit Schafherde; unter einem glut=
heißen
Himmel ſchimmern aus zartem Roſa der Ferne die
Häuſer. Mehrere Aquarelle von Frau Tüpke ſind mehr als
Studien zu betrachten, es ſind artig wiedergegebene momentane
vis.
Eindrücke.
* Der Sternenmantel Kaiſer Heinrichs II.
Wer je einmal in Bamberg durch das Brückentor des Rat=
hauſes
hindurchgeſchritten iſt, der wird ſich des deutlichen Ge=
fühles
erinnern, daß hier die Gaſſen, die Häuſer ſich mit dem
Burgberg, an deſſen Fuß ſie liegen, zu einem wehrhaften Maſſiv
zuſammenſchließen.
Wer die Geſchichte dieſes Stückes deutſcher Erde, wer die
Miſſions= und Pionierarbeit dieſer ehemals gegen die Slaven=
ſtämme
vorgetriebenen Gründung kennt, der verſteht, daß eine
ſolche Aufgabe der Siedlung an der Regnitz dieſen unvergäng=
lichen
Charakter hat aufprägen müſſen. Im Herzen dieſes in
Stein gebildeten Heerhaufens ragt wie ein Führer auf freier
Höhe, unnahbar und gebieteriſch, der graue kaiſerliche Dom.
Ruhig, faſt ſchmucklos, nur von ſeiner Würde beſtimmt und von
ſeiner Aufgabe. Deun mußte nicht hier das altdeutſche Kaiſer=
tum
ſein Antlitz über den erſten Lebenskämpfen des Reiches er=
heben
? In dieſem Dome hat ſich das Reich wie in einer ſtei=
nernen
Truhe ein Kleid aufbewahrt, ein Symbol von ſo uner=
hörtem
mythiſchen Gewicht, daß ſelbſt der Heilige unter den
deutſchen Kaiſern, Heinrich II., es nur einmal, an ſeinem
Krönungstage, zu tragen wagte: den Sternenmantel! Wort voll
magiſchen Klanges! Ein Mantel, der das Weltall iſt! Ehedem
aus tiefblauer Seide, die jetzt durch purpurvioletten Seiden=
damaſt
mit dem bekannten Granatapfelmuſter erſetzt iſt, iſt der
Mantel in erhabener Goldſtickerei überdeckt mit den Bildern des
Tierkreiſes, den außerhalb ſeiner liegenden Sternbildern und
den beiden Halbteilen des Himmels, die durch die Wendekreiſe
des Krebſes und des Steinbocks beſtimmt werden. Dazwiſchen
ſtehen apokalyptiſche Weſen. Dieſe Bilder gruppieren ſich zu
Füßen und an den Seiten der Bilder Chriſti, der Mutter Gottes
und des Johannes des Täufers, d. h. des Himmelskönigs, der
Himmelskönigin und ihres Heroldes. Alle Bilder haben Medail=
lonform
, und eine Beiſchrift deutet ihren Sinn. Wenn wir es
heute noch verſtünden, ein Zeichen kräftig und wirkſam als das,
was es ſein ſoll, zu erleben, ſo könnten wir die ganze Myſtik
wiedererwecken, die von den Zeiten ſumeriſcher und akkadiſcher
Prieſterkönige her in dieſen Sternenmantel eingewebt iſt; alle
Erfahrungen würden in uns lebendig, die zu den Symbolen des

Deutſchland zwiſchen Oſt und Weſt.
Keine Aenderung der deutſchen Außenpolitik.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Die ſenſationell wirkende Ratifizierung des Beſſarabien=
Abkommens durch Italien hat neuerlich Gerüchte über angeb=
liche
Pläne des engliſchen Außenminiſters Chamberlain, die auf
die Schaffung eines Oſt=Locarno hinauslaufen ſollen und die
bereits noch vor Eröffnung der Genfer Ratstagung insbeſondere
von der franzöſiſchen Preſſe weidlich kommentiert worden ſind,
aufleben laſſen. Uebereinſtimmend wird aus Genf berichtet, daß
die Tatſache der Ratifizierung dieſes Abkommens in Genfer
Kreiſen ungeheures Aufſehen erregt hat und daß ſie vielerorts
in der Richtung einer Stärkung der antiruſſiſchen Front ge=
deutet
wird. Es werden in dieſem Zuſammenhang Chamber=
lain
weitgehende Pläne zugeſchrieben, die auch die deutſche Außen=
politik
, zunächſt ſoweit die deutſch=polniſchen Beziehungen in
Frage kommen, mit in ihre Rechnung einbeziehen. Dr. Streſe=
mann
hat in Genf Gelegenheit genommen, dieſe Gerüchte,
die natürlich von der deutſchen und ruſſiſchen kommuniſtiſchen
Preſſe in ſenſationeller Aufmachung und ungeheuer aufgebauſcht
wiedergegeben werden, ſcharf zu dementieren. Damit
hat der deutſche Außenminiſter erneut zu erkennen gegeben, daß
für Deutſchland eine Aenderung ſeiner Außen=
politik
, die nach wie vor eine einſeitige Option für den Oſten
oder für den Weſten ablehnt, nicht in Frage kommt.
So ſehr auch die deutſchen außenpolitiſchen Richtlinien in
dieſer Frage feſtliegen, ſo ſind die Gerüchte über eine
planmäßige Organiſierung einer antiruſſi=
ſchen
Front, zu der ein Oſt=Locarno ein weiterer Schritt
bedeuten ſoll, doch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die
Ratifizierung des Beſſarabien=Abkommens
wird eben gerade aus dieſem Grunde von der geſamten inter=
nationalen
Oeffentlichkeit in erſter Linie als ein Erfolg
der engliſchen Außenpolitik angeſehen. Dieſe Rati=
fizierung
iſt eine Tatſache, die für ſich ſpricht und die ſich nicht
wegleugnen läßt. Wenn die deutſche Diplomatie erkennen läßt,
daß ſie allen dahingehenden Verſuchen entgegentreten wird, ſo
muß ſie jedoch auch auf der Hut ſein. Die Engländer ſind,
wie die Börſen=Zeitung ſagt, jetzt bemüht, die Bereini=
gung
der Oſtdifferenzen etappenweiſe herbeizu=
führen
, vielleicht zunächſt die wirtſchaftlichen und dann die poli=
tiſchen
. Die Aufgabe für die deutſche Außenpoli=
tik
ſei ungeheuer ſchwer, zumal, wie das Blatt wei=
terhin
ausführt, die Mächte=Konſtellation in Genf
für uns ungünſtig ſei. Die deutſche Außen=
politik
müſſe zu fordern verſtehen und die Nerven be=
halten
. Auch die Kreuz=Zeitung ſpricht von dem gefähr=
lichen
Spiel, das uns faſt unmerklich unſere Bewegungsfreiheit
im Oſten beſchneiden könne.
Erneutes engliſches Dementi.
EP. London, 9. März.
Im Anſchluß an das geſtrige Interview Chamberlains in
Genf erklärte der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Tele=
graph
ermächtigt zu ſein, die Behauptungen, wonach Eng=
land
ein Bündnis mit Deutſchland mit ruſſen=
feindlicher
Tendenz ſuche, mit demſelben Nachdruck
zu dementieren, wie das bereits mit den Gerüchten
über die engliſch=polniſchen Beziehungen der
Fall geweſen ſei.
Die Koſten der engliſchen China=Expedition.
Im Unterhaus kam am Dienstag ein Kreditbegehren in
Höhe von 950 000 Pfund für die engliſche Expedition nach China
zur Behandlung. Die Arbeiterpartei ſchlug zum Zeichen des
Tadels eine Herabſetzung des Kredits um 100 Pfund vor. Der
Abgeordnete Kenworthy fragte, weshalb England ein ſo zahl=
reiches
Expeditionskorps nach Schanghai entſandt habe, während
Japan und Amerika ſich mit einigen hundert Mann begnügten.
Der Abgeordnete möchte auch wiſſen, ob die engliſche Regie=
rung
der Stadt Schanghai eine Anleihe gewähren wolle. Dieſe
letztere Frage wurde vom Kriegsminiſter Evans nicht beant=
wortet
, dagegen erklärte er, daß die militäriſchen Ratgeber in
China die Lage in dieſem Lande genügend kennten, und daß ſie
die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen nicht als über=
trieben
bezeichnet hätten. Man müſſe auch immer bedenken, daß
der engliſche Export nach China 50 000 Arbeitern Brot verſchaffe,
und daß, wenn dieſer Markt verloren ginge, die Zahl der
Arbeitsloſen um die gleiche Zahl erhöht würde. England ſei
noch immer bereit, mit China zu unterhandeln. Die letzten Er=
eigniſſe
hätten bewieſen, daß die bisher in dieſem Lande be=
folgte
Politik gut geweſen ſei. Der Zuſatzantrag der Arbeiter=
partei
wurde daraufhin mit 303 gegen 124 Stimmen abgelehnt.
Tierkreiſes und der Sternbilder geführt hatten. Wir wüßten
nicht nur mehr mit dem Verſtande, daß die im Mantel einge=
ſtickten
Wendekreiſe des Krebſes und des Steinbocks die Herr=
ſchaft
über die Erde, die Sternſymbole die Macht über den
Himmel dem Träger des Gewands verliehen wie zu Zeiten der
mythiſchen ſieben Könige Roms und der Imperatoren, ſo auch
damals, als im Jahre 1014 der Kaiſer Heinrich in dieſem Mantel
vor dem Papſtkniete und die Kaiſerkrone empfing. All dieſenheiligen
Zauber können wir nicht mehr als wirkendes Geheimnis erleben.
Der Mantel iſt für uns nur noch eine descriptio toeius orbis,
wie es in der Widmung an den Kaiſer auf dem Mantel heißt,
eine Beſchreibung der ganzen Welt. Aber dem Erlebnis
einer Bildergruppe können wir unſer Herz auch heute nicht
verſchließen, nämlich der chriſtlichen. Und es war vielleicht ſogar
eine letztmögliche Heiligung dieſes Urſymbols des Weltalls, als
Kaiſer Heinrich den Mantel nach der Krönung dem Himmels=
könig
wieder zurückgab. Zu heilig waren ihm dieſe Bilder der
Macht über das All, als daß er, der Sterbliche, den Weltenmantel
als ein ihm zukommendes Kleid hätte tragen dürfen. Nicht er
war der Herr des Alls, wie die Imperatoren ſeit Julius Caeſar
beanſpruchten, nicht er dirus Augustus wie ſeit Diokletian
(284304) die Kaiſer von Byzanz es durchgeſetzt hatten.
Superne usve sit gratum hoc Cesaris donum Dem
höchſten Weſen ſei dieſes Geſchenk des Kaiſers dargebracht. Mitz
dieſen unter dem Chriſtusbild aufgeſtickten Stiftungsworten an
Gott bewies Heinrich, daß er die Herrſchaft als Lehen von dem
Herrn der Welt annehme, nicht als Recht.
Angeſichts dieſer demütigen Haltung des Kaiſers verſchwinder
faſt völlig alle Zeitbedingtheit, die von dem Mantel zu erzählen
weiß, daß er aus der Werkſtatt eines Griechen in Apulien ſtammt,
daß er von dem Herzog von Apulien, Iſmahel von Bari (geſt.
1020 in Bamberg) in Auftrag gegeben worden und dem Kaiſer
als eine captatio benevolentiae und Empfehlung zum Geſchenk
gemacht worden war.
Für die Weltgeſchichte bedeutet dieſe Schenkung des Kaiſers
an den Dom von Bamberg die Kodifizierung der Idee der alt=
deutſcher
Kaiſerepoche, des Reiches: der Kaiſer iſt der Stellver=
treter
Chriſti und Schützer der Welt im Auftrage des Himmels=
königs
. Die Weltherrſchaft iſt wieder als göttliches Erbe emp=
funden
, wie ehedem in den mythiſchen Zeiten der ſieben römi=
ſchen
Könige. Hatten die oſtrömiſchen Kaiſer ſich in dem Mantel
zu Göttern ſelbſt gemacht, ſo legten die deutſchen Kaiſer nur als
Erben und als Lehensträger des höchſten Weſens den Welten=
Dr. R. Schäfer.
mantel um.

[ ][  ][ ]

Nummer 69

Donnerstag, den 10. März 1927

(MeiRe BeitenZ

Bettstellen in hundertfacher Auswahl für Erwachsene und Kinder
Matratzen: 3teil. mit Keil, Seegras: 23, 27, 82, 38, Wolle: 29, 34, 39, 45, Kapok: 87, 95, 110. Haar: 130, 150. 17
Deckbetten: 130/180 cm 19.50, 23, 27, 35, 41, 45 mit Daunenfüllung 47, 53, 59 bis 79
(418
Kissen: 80/80 cm 6. 8, 10, 12, 15, 16.50 bis 24
Woll- u. Daunensteppdecken, Wolldecken, Kamelhaardecken in riesiger Auswah

Bettstelle
27 mm. Stahlrohr,
mit Pat.-Matratze
Dieselbe
23 mm Stahlrohr
und Messingringen
Dieselbe
mit Fußbrett
33 mm .. . .
Dieselbe
mit Messingringen
und Fußbrett. . . . .

Nach dem Grundsatz: Der Einkauf von Betten ist Vertrauenssache gelangen nur einwandfreie Qualitäten zum Verkannt

Darmstackt
11 Markt


Pianizn
ganz billi.
zu verkamg

Famitiennachrichten

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe treuer Teilnahme beim
Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen

Corſelette, Hüftmied.
Neueſte Modelle
Konſtantine Schwab
Wilhelminenpl. 2 II (u7a

Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meine liebe Frau

Die glückliche Geburt eines Töchterchens
zeigen hocherfreut an
Salinendirektor Dr. Erich Siebert
und Frau (ugenie, geb. Sperlich.
Tüneburg, den 9. März 1927.
(6467

Klavien
Arnollt
Ellſabethenſtra)
(2061al

(Riga)
ſage ich auch im Namen meiner Kinder herzlichen
Dank.
In tiefem Schmerz:
Frau Pfarrer Heinemann Wwe.
Darmſtadt, den 10. März 1927.
Moſerſtr. 1.
(*6434

DarnesRinten
enjähr,eigene Zucht,
ſtarke Johannisbeer=
u
. Himbeerſträucher
billigſt abzugeb. (4201
Martin Becker
Gärtnerei, Eberſtadt,
Magdalenenſtr. 26.

geb. Colonius
nach langem, ſchwerem Leiden
5. d8. Mts. im 73. Lebensjahre
heimzurufen.
In tiefer Trauer:
G. Feick
Rechnungsrat i. R.
Darmſtadt, den 9. März 1927.
Die Beiſetzung fand nach dem
Wunſche der Entſchlafenen in der
Stille ſtatt. (6483

in einer Stund/
billig und /

Blumenspenden
zu allen Gelegenhelten

Luchglices Deie Don 4
Billige weſtdeutſche Lourdes=Pilgerfelr
vom 20 bis 26. März. Preiſe ab 1 5
Oſter=Pilgerfahrt nach Lourdes
vom 13. bis 20 April. Preiſe ab./1 0
Oſterpilgerfahrt nach Rom und arm
vom 12 bis 22. April. Preiſe ab.ℳ/ =
Gemeinſchaftsfahrt nach Patäſtina u. Aecn
v. 5. Maib,86. Juni Preiſe ab./ 100
Anmeldungen ſind zu richten am:
Rotala,Reiſebürof Katholik. G.mul
Köln a. Rh. (4197) Steinfeldergaſt

Statt beſonderer Anzeige.
Schmerzerfüllt mache ich die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, meinen innigſigeliebten Mann, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel

Neuhelten in:
Kakteenschalen
Kakteentöpfe

Guſtav Thumm

Für die vielen wohltuenden
Beweiſe warmer Anteilnahme
an dem uns betroffenen ſchweren
Verluſt ſagen wir hiermit aller=
herzlichſien
Dank.
Frau Clara Deutſch
und Kinder.

nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im
blühenden Alter von 29 Jahren in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:

Darmſtadt, Erbacherſtr. 121, den 9. März 1927.

Hilda-Haushaltungsschule
(Frauenſchule)
Darmſtadt, den 8. März 1927. Aldes bad. Frauenvereins vom Roten Kreuz
Für Töchter der gebildeten Stände.
Herrliche Lage, Waldesnähe, gründl. Haus=
wirtſchaft
, wiſſenſchaftl und geſellſchaftliche
631/ /Weiterbildung d ſtaatl. geprüſte Lehrkräfte
I
1 Gasbadeofen Abgangs=u. Befähigungszeugnis. Auskunſt
billig zu verkaufen. und Proſpekt durch die Präſidentin (14205
Im Geiſenſee Nr 11. Fran Profeſſor Heilig, Glümerſtraße 11.

Die Beerdigung findet am Freitag, den 11. März, nachmittags 2 Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtraße ſiatt. (*6480

(*6462
Hochſtraße 47.

Nachruf.
Nach langem, ſchwerem Leiden verſchied heute Nacht
unſer langjähriger Expedient

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meinen innigſtge=
liebten
Mann, der treubeſorgte
Vater ſeines Kindes, unſer lieber
Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
Herrn

Zu haben in allen Apotheke
und Drogerien. ((V. 2651

Krankenkasse
für alle Berufe
gegr. 1869.

Mäntel, Kleider /2ig
färbt in unübertroffener Ausfübu

im 30. Lebensjahre. 14 Jahre hat derſelbe in treuer
Pflichterfüllung bei uns gewirkt. Wir bedauern aufrichtig
ſein ſo trühes Hinſcheiden und werden ihm allezeit ein
ehrendes Andenken bewahren.
(*6482

Jeder ſichert ſich neben ſeiner Krankenkaſſe noch ein
wöchentliches Krankengeld von Mk. 17.40 bei
Zahlung von Mk. 1.00 pro Wocne.
Arzt und Apotheke monatlich Mk. 2.50, für die
volle Familie monatlich Mk. 4.00.
(*6416
Man verlange ſofort Proſpelt.
Damen und Herren als Mitarbeiter geſucht bei
hohem Verdienſt. Wendelln dötzinger,
Darmstadt, Holzhof-Allee 25.

Schornſteinfeger
im 40. Lebensjahr infolge eines
Unglücksfalles in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Margaretha Bogl
geb. Heitzenröther
nebſt Kind.
Darmſtadt, den 9. März 1927.
Waldſtraße 7.
(4232
Die Beerdigung findet Samstag,
den 12. März, nachmittags 3 Uhr
von der Kapelle des aldfriedhofs
aus ſtatt.

Färberei Reil

Gebrüder Adler, G. m. b. H.

Laden: Rheinſir. 4 Telephon
Fabrik: Pallaswieſenſtr. 146. Tel. 3

Maß=Schneideei

fertigt ſoeben in der ſtillen Geſchäftsz ivetch
Erweiterung des Kundenkreie
Paletots für 30 Mart
Anzüge für 35 Marr
Volle Garantie für Sitz und Vera buung
Angebote unter 142 Geſchäftsſte-l6!l2a

Nachruf.
Unſer lieber Kollege
Herr Suſtad Thumm

Uhr Vortel

iſt heute Nacht von ſeinem langen heimtückiſchen Leiden
durch einen ſanften Tod erlöſt worden. In langjähriger
gemeinſamer Tätigkeit, haben wir denſelben als einen
treuen Mitarbeiter kennen gelernt, deſſen allzufrühes
Hinſcheiden wir aufrichtig bedauern. Wir werden ihm
ſiets ein ehrendes Andenken bewahren.
Das Perſonal
der Firma Gebrüder Adler, G. m. b. H.
Darmſtadt, den 9. März 1927. (*6481

ist es, wenn Sie bei Bederf 4
Fahrrades nur ein erstkl Mart
rad wählen. Als solche empel
meine seit Jahrzehnten be4
bewährten
Därkopp- u. Torxedo-Fahr/8
Billigste Preise Bequeme Zi

Dankſagung.
Dank innigſten Dank! Allen,
die meinem ſo jäh aus dem Leben ge=
riſſenen
herzensguten Gatten, unſeren
über alles geliebten Sohn, Bruder
und Anverwandten
Heinrich König
Eiſenbahnanwärter
dieletzte Ehre erwieſen und ſeinen Sarg
mit Blumen und Kränzen ſchmückten.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Koch fürdie zu Herzen gehendenWorte,
ſeinem Sportskollegen Herrn Eiſen=
berger
für den ehrenden Nachruf und
Niederlegen des Kranzes im Auftrag
des Fußballklubs Chattia, dem Ge=
ſangverein
Eintracht für den erheben=
den
Geſang und Kranzniederlegung,
außerdem dem Eiſenbahnverein Wolfs=
kehlen
für die Unterſtützung und Kranz=
niederlegung
, ſeinen Vorgeſetzten und
Kollegen vom Bahnhof Kranichſtein,
ſeinen Altersgenoſſen u.=Genoſſinnen,
dem Fechtverein Waiſenſchutz für
Niederlegen von Kränzen.
Dem ſo früh aus dem Leben Ge=
ſchiedenen
bitten wir ein gutes An=
denken
bewahren zu wollen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Thekla König Wwe.
Familie Johann König
und Verwandte.
Wolfskehlen, den 7. März 1927. (4

Uhren, tast nie ehrlich gezeigt Unsere Neu=: Werbearbeit, Werbe- und
Vertriebslehre für Kaufleute von Dr. R.
Kropeit, zeigt offen die Wege zum geschäft-
lichen
Erfolg durch geschickte Reklame aut
Grund 20jähriger Werbepraxis in 14 verschie-
denen
Branchen. Es lohnt sich, dieses
Buch zu kaufen und zu lesen! Glänzende
Presseurteile!
Gebund 9M, brosch.
256 Seiten, viele Bei-
7 50 M., Nachn 40Pfg.
spiele, Mustertafeln u.
mehr. Postscheck
Werbepläng
Köln Nr. 74606

L. Waldschmi

Hölgesstr. 1

Dankſagung.
Für die wohliuende Teilnahme an dem
Ableben unſeres lieben Vaters
Leon Beuer
danken wir herzlich.
Dr. Leon Beuer
Franz Beuer
4198)
Ludwig Beuer.
Darmſtadt und Köln, den 8 März 1927.

Molländische Süßrahm-

TAFELBUTTER
äalich friſch. 4pfb. Ta 16 Nar.
Waldstraße 17
BElOtte E

[ ][  ][ ]

nmer 69

Donnerstag, den 10. März 1927

SGeite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 10. März.
Eine neuartige Verkehrskarte von Deutſchland. Das
edter Tagblatt Heſſiſche Neueſte Nachrichten hat für
iFer und Geſchäftsfreunde eine Verkehrskarte von Deutſch=
worben
, deren Darſtellung völlig neuartig iſt. Es iſt eine
warte im Maßſtab 1:1500 000, Größe 84X110 Zentimeter.
icht von Paris bis Warſchau, von Kopenhagen bis weit
ie ſüdlichen Grenzen des Deutſchen Reiches. Der Ent=
anmt
von Profeſſor Dr. Hermann Haak im Verlag Juſtus
Gotha. Die Karte gibt ein überſichtliches, vollſtändiges
s geſamten deutſchen Eiſenbahnnetzes und der mittel=
ichen
Eiſenbahnſtrecken. Die Verkehrslinien ſelbſt ſind
wt=, Mittel= und Nebenbahnen deutlich gegliedert. Ver=
äniſch
wichtige Plätze, wie Eiſenbahn=Direktionen, Knoten=
Mund Umſteigeplätze ſind beſonders hervorgehoben. Die
hatz onen auch von Zweigbahnen und Nebenlinien ſind auf=
wen
. Die Anfangspunkte der Fluß=Schiffahrt und alle
eni Kanäle ſind deutlich eingezeichnet. Das Flußnetz tritt
Blaudruck hervor. Aus den Hafenorten ſtrahlen rote
ahrtslinien mit Angabe von Ziel und Reiſedauer aus. Die
ſetgrenzen ſind in grüner Farbe aufgedruckt, alte und neue
er dabei beſonders hervorgehoben. Die Art der Darſtel=
üre
eine kartographiſch genaue Wiedergabe in prachtvoller,
Guäßiger Aufmachung ermöglicht, hat nicht ihresgleichen.
ſtweder mit den unüberſichtlichen Kursbuchkarten zu ver=
u
, noch mit jenen geographiſchen Speziakkarten, die durch
ui kroſkopiſche Strichführung den praktiſchen Gebrauch in
hit und Leben hindern. Bei dieſer neuen Verbehrslarte
s kein mühſeliges Suchen mehr. Finden und Leſen
den erſten Blick iſt ihr charakteriſtiſches
trnal. Es gibt keine beſſere Beſtätigung des Werles und
Guerkennung, die dieſe Karte in kürzeſter Zeit ſich errungen
huß die Tatſache, daß bedeutende Firmen der Induſtrie und
ſſardels dieſe Karte erworben haben, daß weiterhin zahlreiche
tten, wie z. B. die Deutſche Reichspoſt, umfangreiche Be=
ten
aufgegeben haben. Durch das Darmſtädter Tagblatt
Dei koſtet dieſe Karte nur 1,30 Mk. (Ladenpreis 3,50 Mk.)
Müungen nehmen unſere Botenfrauen und Agenturen ſowie
eſchäftsſtelle, Darmſtadt, Rheinſtraße 23, entgegen.
Einannt wurden: Am 17. Februar 1227: der Kanzleigehilfe bei
öifſiſchen Amtsgericht in Ober=Ingelheim Heinrich Röſch zum
iſen mit Wirkung vom 1. Februar 1927; am 21. Februar 1927:
Sſorgungsanwärter Peter Maul zum Amtsgehilfen bei, dem
riricht Fürth mit Wirkung vom 1. März d8. Js.; am 22. Februar
er Kanzleigehilfe bei dem Landgericn Mainz Verſorgungs=
kür
Heinrich Lukas zum Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Febr.
und der Kanzleigehilfe bei dem Amtsanwalt in Michelſtadt
hruingsanwärter Friadrich Noſtadt zum Kanzliſten mit Wirkung
Februar d. J.: am 2. März 1927: der Lehrer Franz Trunk
Volksſchule zu Lörzweiler, Kreis Oppenheim, zum hauptamtlichen
id ungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Bodenheim, Kr.
leim, vom Tage des Dienſtantritts ab; der Schulamtsanwärter
3Tick aus Mainz zum Lehrer an der Volksſchule zu Alzeh; die
ſo=iſchen Gewerb=lehrer: Joſef Abt zu Darmſtadt zum Gewerbe=
an
der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt;
Conradi zu Offenbach a. M. zum Gewerbelehrer an der ge=
üsen
Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt; Hermann Jeckel
üd ingen zum Gewverbelehrer an der gewerblichen Abteilung der
kivungsſchule daſelbſt; Karl Itzerott zu Offenbach a. M. zum
rielehrer an der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule
: Karl Walter aus Nidda, Kreis Büdingen, zum Gewerbe=
Fan der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt;
In viſoriſche Diplomhandelslehrer Emil Kinsberger zu Mainz
2iplomhandelslehrer an der kaufmänniſchen Abteilung der Fort=
husſchule
daſelbſt; die proviſoriſche Handarbeitslehrerin. Anna
mp an der Volksſchule zu Mainz zur kechniſchen Lehrerin an
Mäidchenfortbildungsſchule daſelbſt; die Schulamtsanwärterin Ella
urna Friedhof aus Bingen zur hauptamtlichen Fortbildungs=
arerin
an der Mädchenfortbildungsſchule zu Bingen vom Tage
Senſtantritts ab.
Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverord=
=Berſammlung am 10. März 1927. 17a. Wahl von zuei Mitgliedern
er Ausſchuß zur Begutachtung von Zulaſſungsgeſuchen von Milch=
Ilen (Berichterſtatter Stadtv. Haury), 17b. Vermehrung der Sitze
e Bandevutation (Berichterſtatter Stadto. Aßmuth). 17e. Ergän=
ſes
Beſchwerdeausſchuſſes des Bezirksfürſorge=Verbandes ( Bericht=
ſter
Stadtv. Aßmuth). Die Punkte 1/11 und II/d werden abgeſetzt.
Heſſiſches Land=sthrater. Für Samstag, den 12. März, wwird im
ir Haus Kfinneckes Vetter aus Dingsda als Vorſtellung
nräßigten Preiſen (14 Mark) außer Miete wiederholt. Der Vor=
u
zu dieſer Aufführung hat bereits begonnen.
Aus Anlaß des Gedenktages für die Gefallenen iſt für Sonntag,
1. März, im Großen Haus eine Aufführung von Wagners Wal=
k
im Kleinen Haus eine ſolche von Raynals Grabmal des
ſbekannten Soldaten vorgeſehen.
Fh2. 75. Geburtstag. Der bekannte Chemiker, emerit. ord. Profeſſor
p Bonner Univerſität, Geh. Regierungsrat Dr. phil., Dr. jur.
Arll Richard Anſchütz in Darmſtadt vollendet am 10. März das
9 bensjahr. Prof. Anſchütz iſt ein geborener Darmſtädter. Er
ſrth ce ncke ſich dem Studium der Naturwiſſenſchaften, beſonders der
Voſme in Darmſtadt, Heidelberg und Tübingen, war mehrere Jahre
Mſtrat Auguſt Kekules in Bonn und habilitierte ſich 1878 in der
Kuer philoſophiſchen Fakultät für das Fach der Chemie. Dort erhielt
btter die Ernennung zum a. o. Profeſſor und Oſtern 1898 das
ſügriat der Chemie, fowie der Direktion des chemiſchen Inſtituts
achfolger des Geh. Rats Th. Curtius. 1921 trat Geheimrat An=
5 in den Ruheſtand. Im Studienjahre 1915/16 bekleidete Prof.
aitz das Rektoramt der Rheiniſchen Friedrich=Wilhelms Univerſirät.
Goldene Hochzeit. Die Eheleute Schreiner Gg. Schmidt und
Hau Margarethe, geb. Ewald, Heidelbergerſtraße 126, begehen am
März das Feſt der Goldenen Hochzeit.
ihre Goldene Hochzeit feiern die Eheleute Johannes Müller,
Mädermeiſter, und Frau, geb. Roth, Liebfrauenſtraße 44.
Ausſtellung von Gobelins. Wir wachen darauf aufmerkſam, daß
ganz kurze Zeit die Firma Alters Möbel= und Kunſt=
derbehaus
, Eliſabethenſtraße 34, einige wertvolle ſelten ſchöne
Ewlare antiker Gobelins aus dem 16. bis 18. Jahrhundert ver=
Dener Manufakturen, wie Außuſſon. Lille Arras ausgeſtellt hat,
Für Liebhaber alter Handſtickkunſt ſicher von beſonderem Intereſſe

in derartige Kunſtwerke nur ſelten gezeigt werden können.

*Orpheum.
Es war einmal in Heidelberg ..."
Nach langer, einjähriger Pauſe ſind Marga Peter und Guſt.
Bertram, von ihrer auch in Darnſtadt recht ſtattlichen Anhänger=
ſchar
herzlichſt begrüßt, wieder einmal im Orpheum eingezogen und
haben einen neuen Schlager mitgebracht: Es war einmal in Heidel=
berg
, ein Singſpiel von Lenz und Liebe in einem Vorſpiel und vier
Bildern von Thilo Schmidt. Die Fabel des Stückes, das ſich ſtark
an Alt=Heidelberg anlehnt und die höfiſchbürgerlichen Motive des
romantiſch=ſentimentalen Schauſpiels ins Volkshümliche abwandelt, iſt
kurz folgende: Zwei junge Leute, beide ſchon in der Heimat an zwei
Freundinnen gebunden, kommen, ihrer Studien halber, von einem alten
Faktotum begleitet, nach Heidelberg und verleben dort eine ſchöne, ſor=
genloſe
Zeik. Der eine von ihnen verliebt ſich in eine filia hospitalis,
als deren Vater ſich das alte Faktotum ſich im Laufe der Ereigniſſe
herausſtellt. Drohender wirtſchaftlicher Zuſammenbruch des väterlichen
Hauſes zwingen ihn zur Rückkehr in die Heimat, wo er die ungeliebte
reiche Erbin heiraten muß. Ein tragiſcher Unglücksfall befreit ihn nach
geraumer Zeit aus den drückenden Feſſeln einer ungüicklichen Ehe, und
das letzte Bild vereint in Heidelberg noch einmal Alle in ſchönſter Har=
monie
, denn auch ſein Freund darf das Mädel, das er liebt, heimführen.
Das anſpruchsloſe, aus der richtigen geſunden Miſchung von Rührung
und Humor zuſammengeſetzte Stück arbeitet mit ins Volle treffenden
Akt=Schlüſſen und die eingeſtreuten luſtigen Couplets und wehmütigen
Srudentenlieder ſorgen für die richtige Stimmung auf und vor der
Bühne. Ganz köſtlich iſt die Parodie, die im vierten Bild Herr Bertram
auf das nicht tot zu kriegende. Ich hab mein Herz in Heidelberg ver=
loren
! ſang. Von den Szenenbildern iſt dasjenige, das die Heidelber=

Billige

94

ger Bude mit Ausblick auf den Neckar, Stadt und Schloß Heidelberg
zeigt, beſonders gelungen. Das ganze Spiel wird natürlich getragen
von den beiden Bombenrollen: Guſtav Bertram, diesmal nicht
als eleganter Schwerenöter und Herzensbrecher, ſondern als altes,
treues Faktotum, das immer Im Bilde iſt, under dem Heer der Fremd=
wörter
die ſchaurigſten Verheerungen anrichtet und jedesmal, wenn die
Rührung übermächtig zu werden droht, den nötigen luſtigen Einſchlag
bringt und die rauh=vergnügliche Gegenwart wieder herſtellt. Das wirk=
lich
unvergleichliche Minenſpiel des Unverwüſtlichen brachte die Lach=
muskeln
in zchtige Bewegung. Die weibliche Hauptrolle, das liebe,
natürliche Mädel vom Neckarſtrand, ſpielt Marga Peter. Mal tollt
ſie drollig, keck, ungeſtüm über die Bühne, dann iſt ſie das arme, kleine,
verzweifelte Mädel, in deſſen letzten Herzenswinkel die Hoffnung auf
ein glückliches Ende ein Plätzchen gefunden hat. Die anderen Mit=
wirkenden
fügten ſich gut in das Geſamtbild ein. Otto Eckhard,
ein wurdiger Vater und Induſtrieller, Walter Geyer, der junge Stu=
dent
mit idealiſtiſchem Einſchlag auf allen Gebieten, der nach harten
Schickſalen ſein Ziel erreicht; Otto Becker, ſein Vetter und Freund,
der wenn auch durchgefallene, doch flotte und raſch zugreifende Stu=
dioſus
, dem die niedliche Margarete Dainer die Hand zum Ehe=
bunde
reicht. Eva Hanno, iſt eine feſche reiche Erbin, Thea
Schmeidler als Heidelberger Mutter weiß ſich in ſympathiſcher
Weiſe ein ſpätes Glück zu ſichern. Einige gute Studententypen beleben
die Heidelberger Bilder. Die muſikaliſche Illuſtration führt mit Luſt
und Liebe Herr Kurt Schwarzloſe.
Das Stück, das ſich u. a. in Leipzig und Berlin ſeit langem auf
dem Spieldlan hält und den ewigen Einerlei=Typ der Revuen mit und
ohne Nacktkultur abzulöſen hilft, wird auch hier in Darmſtadt ſicher
H. W. W.
noch viele volle Häuſer erzielen.

A=beitsjubiläum. Am 11. März kann der Spengler und In=
ſtallateur
Paul Förſter, wohnhaft in Griesheim b. D., auf eine
25jährige Tätigkeit bei Herrn Wilhelm Eberhardt, Bauſpenglerei und
Inſtallationsgeſchäfte, dahier, zurückblicken. Zu dieſem Ehrentage wurden
ihm ſeitens ſeines Meiſters, ſeiner Werkſtattkollegen und durch Ueber=
reichung
eines Diploms der Handwerkskämmer Ehrungen zuteil.
Jubiläum. Herr Wilhelm Aßmuth, Beſſungerſtraße 81,
konnte am geſtrigen Tage auf eine 45jährige Dienſtzeit bei der Firma
E. Merck zurückblicken. Aus dieſem Anlaß ging ihm vom Herrn Reichs=
präſidenten
ein Glückwunſchſchreiben zu.

* Haupiverſammlung des Heſſiſchen
Digkonievereins.
Der Heſſiſche Diakonieverein hielt am Mittwoch im Gebäude de
Landesckirchentags ſeine Hauptverſammlung ab. Das Ziel dieſes Ve.
eins ſeit ſeiner Gründung durch den Pfarrer Johannes Guyot im Jahre
1906 iſt, die Ausübung der Diakonie durch Frauen in der evangeliſche:
Kirche zu fördern und die berufliche weibliche Diakonie zu einem ur=
entbehrlichen
Amt der Gemeinde auszugeſtalten. Dieſes Ziel ſucht de
Verein zu erreichen durch Ausbildeung, Anſtellung und Sicherſtellung
von Schweſtern für Gemeinden und Krankenhäuſer.
Der Vorſitzende, Pfarrer Lic. Waas, eröffnete die ſtark beſucht
Verſammlung und begrüßte die anweſenden Vertreter der Behörden,
Krankenanſtalten und die ſonſtigen Gäſte. Der Mangel an Ler!
ſchweſtern, ſo führte er dann aus, der früher beſtanden habe, ſei jet
behoben; es mache ſich ſogar ein ſtarker Andrang zu dieſem Beruf gel
tend, ſo daß eine Auswahl unter den Bewerberinnen getroffen werde.
könne. Dagegen beſtehe immer noch ein Mangel an Schweſtern, de
wohl in wenigen Jahren aufhören werde. Die Gemeindepflegeſchu!
des Vereins ſei wieder eröffnet worden, und zuar mit einem neuen, e.
weiterten Lehrplan; das Ziel ſei die Schaffung einer ovangeliſchen Wohl
fahrtsſchule, die hoffentlich in nicht zu ferner Zeit eröffnet werder
könne.
Hierauf wurden geſchäftliche Angelegenheiten erledigt, die Pfarze;
Guyot der Verſammlung unterbreitcte. Die Rechnungsablage wurd
gonehmigt und der Voranſchlag erläutert. Beſonders eingehend wurd
im Zuſammenhang hiermit die Errſchtung eines Gebäudes für di
Wohlfahrtsſchule beſprochen, namentlich auich die Frage der Aufbringun,
der Geldmittel. Dem Jahresbericht, der dann erſtattet wurde, iſt zu
entnehmen, daß ſich der Verein im letzten Jahre gut entwickelt hat. Der
Bericht erwähnt u. a. den Nutzen des jetzt beſtehenden Heimathauſes
vegen des Schweſtermangels hätten noch manche Aufgaben zurück
geſtellt werden müſſen. Beſonders wichtige Ereigniſſe wären die
Wiedereröffnung der Gemeindepflegeſchule und die Unterbringung vor
Bewerberinnen für den Schweſternberuf als Haustöchter im Heimatharis
damit ſie dort ſchon eine geeignete Vorbildung erhalten. Der Berichk
enthielt auch eine zahlenmäßige Auſſtellung über die Tätigkeit der
Schweſtern in den Krankenhäuſern, in der Armenpflege, den Kleinkinder=
ſchuilen
uſw. Voranſchlag und Jahresbericht wurden genehmigt.

Ba cich er Siu bernrich i der Gudrnf umn Sch raie
beruf, denn in Worms käme erſt auf 7000 Evangeliſche eine Kranken=
ſchweſter
; notwendig ſei auch, daß der Diakonieverein an Mitgliedern
zunehme. Handarbeitslehrerinnen, die Schweſtern ſeien, müßten ge=
wonnen
werden. Pfarrer Wagner=Darmſtadt machte darauf aufmerk=
ſam
, daß bei dem Andrang zum Schweſternberuf ſpäter Schwveſtern ein
Arbeitsfeld in der Krüppelfürſorge finden werden; ein Krüppelheim
werde in Gießen errichtet.
Im Anſchluß an die Hauplverſammlung fand eine öffentliche Ver=
ſammlung
ſtatt, in der Konſiſtorialrat Dr. Erich Foerſter, Pfarrer und
Profeſſor in Franffurt, über das Thema Ideale oder Gottes Gebote?
ſprach. Der Reduer ſtellte die Frage: Sollen wir auf Erden ein Lebens=
ideal
verwirklichen, oder ſollen wir gehorſam das uns Auferlegte tragen?
Sollen wir uns einem Willen unterwerfen, der unſeren Wünſchen ent=
gegen
iſt, oder müſſen wir bereit ſein, zu opfern? Dem deutſchen Prote=
ſtanten
braucht nicht gelehrt zu werden, daß Glauben Tun iſt und Opfern
bedeutet. Der Glaube ſchafft nicht müde, ſondern tätige Menſchen. Alle
Ideale entſpringen aus der Wurzel menſchlicher Bedürfniſſe; es werden
aus den Bedürfniſſen Gedanken, Pläne und ſchließlich Idaele. Dieſe
auf dem Wege der Oppoſition erfolgen; es ſind dies die kritiſchen Ideale.
ſie können jedoch auch in der Zukunft liegen, wobei ſie dann meiſt aus
einer techniſch angeregten Phantaſie geſchöpft ſind und darum auc) tech=
niſche
Ideale genanut werden. Die dritte Art der Idealbildung kann
auf dem Wege der Oppoſition erfolgen; es ſind die kritiſchen Ideale.
Allen Idcalen liegt der Glaube an die Verwandelbarkeit der Erde und
der Natur zugrunde, daß dadurch der Glücksdrang des Menſchen be=
fnedigt
werden könne, ſowie der Glaube an ein unbegrenztes Vei=
mögen
, alle Schlvierigkeiten zu überwinden. In den Vereinigten Staaten
iſt der Glaube an die Entfaltungsmöglichkeiten für jcden Monſchen
geradezu ſelbſtverſtändlich geworden. Aber wir ſind ein Volk ohne
Raum, dadurch entſteht eine Fülle von Problemen. Eines der drin=
gendſten
Bedürfniſſe bei uns iſt das nach einer Wohnung; es erſeckt
ſchließlich ein Ideal nach einer Wohnungskultur, deſſen Verwirklichung
ſehr ſchwer iſt. Man kann daher von den dringendſten Aufgaben aus=
gehen
; man kann z. B. eine Mietskaſerne bauen, damit iſt eher ge=
holfen
als mit dem Streben nach der idealen Wohnungstultur des Eigen=

der donr der Aeßen in des Dui dehr unzweiſhäft ſi s Lets Aife
der gegenwärtigen Not zu helfen. Auch iſt es nicht gewiſt, ob unſere
Ideale Gott gefallen. Chriſtus hat kein Ideal für einen Chriſten auf=
geſtellt
, ſondern er hat den Menſchen die Augen geöffnet für die Not der
Mitmenſchen, und ſie aufgefordert, zu helfen. Die Welt iſt durchaus
nicht ſo eingerichtet, daß ſie dem Monſchen die Erflillung ſeines Lebens=
ideals
bringt; Ideale verlieren überdies manchmal mit der Zeit ihren
Wert, und die Erfüllung eines Ideals würde zum Aufſtellen eines
Gegenideals führen. Wir Menſchen der Gegenwart müſſen gerade der
gegenwärtigen Not dienen. Gott wird uns jeden Tag neue Aufgaben
ſtellen; wir müſſen nur auf den Ruf Gottes hören, nicht unſeren ver=
meitlichen
Idealen folgen.
Der Vorſitzende ſprach dem Redner in anerkennenden Worten den
Dank der Verſammlung für ſeinen gehaltvollen Vortrag aus.

Volkshochſchule. In ſeinem dritten Beethoben=Vortrag
am 13. März, vormittags 11.15 Uhr, im Feſtſaal des Realgymnaſiums,
wird Herr Studienrat Henk die Frauengeſtalten behandeln, die des
Komponiſten Lebensweg gekreuzt haben. Es werden unter anderem die
neueſten Ergebniſſe der Forſchung auf dieſem Gebiete zugrundegclegt,
die der Vortragende erſtmalig in Form bisher unveröffentlichter Briefe
des Brunswik’ſchen Kreiſes an Beethoben demnächſt in der Zeitſcheift
für Muſik veröffentlichen wird. Daß die Frage nach der Unſterblichen
Geliebten Beethovens einer eingehenden Erörterung unterzogen wird,
bedarf kaum der Erwähnung. Dem Vortrag geht eine Schallplatten=
vorführung
der 7. Sinfonie voraus. Die Firma Chr. Arnold, Ernſt=
Ludwigſtraße, ſtellt in liebenswürdigerweiſe Apparat und Platten zur
Verſigung. Auf den Vrrtrag folgen zunächſt drei von Konzertſängerin
Fräulein Paula Löſch geſungene Beethovenlieder, und zwar Bitten
Wonne der Wehmut und Ich liebe dich‟. Die Begleitung der Lieder
hat Herr Walter Engelter übernommen. Den Schluß bildet die Wieder=
gabe
der Sonate in C=Moll für Klavier und Violine Opus 30 Nr. 2 durch
Frau Aenne Henk und Herrn Kleinberg. Außerdem machen wir
unſere Mitglieder aufmerkſam auf den öffentlichen Vortrag von Prof.
Dr. Hermann Beckh, Stuttgart, am Mittwoch, den 9. März, abends
8½4 Uhr, im Saal der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethen=
ſtraße
, Wagner Nietzſche und Chriſtus mit muſikaliſchen Erläuterun=
gen
am Flügel. (Freiwillige Unkoſtenbeiträge.)
* Volksbank. Die ordentliche Generalverſammlung findet
am 23. März ſtatt.

geMtottter T
A

Drar

einige 100 Stück der allerneueſien Modelle
im Total=Ausverkauf wegen Aufgabe des Geſchäfts und Uebergabe der Verkaufsräume
Ao die T0und 900 Mabatt
Märchenhaft billige Wintermäntel / Extra billige Konfirmanden=Anzüge

9

2

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 10 März 1927

Nummer 62

Jahrestagung des Vereins für das Deutſchium
im Ausland (Landesverband Heſſen).
In Frankfurt a. M. tagte am 6. März die zweite Jahresverſamm=
lung
des Landesverbandes Heſſen des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland, unter der bewährten Leitung des ſtellvertretenden 1. Vor=
ſitzenden
Dr. Röhm. Durch den außerordentlich guten Befuch es
waren faſt ſämtliche Gruppen vertreten nahm die Tagung einen an=
regenden
und belebten Verlauf.
Dr. Cſaki, Hermanſtadt, der bekannte und auch bei uns geſchätzte
Leiter des Kulturamtes der Deutſchen in Großrumänien, ſprach ein=
leitend
über Betreuungsfragen, beſonders in der Bukowina, die neben
der Dobrudſcha Betveuungsgebiet des Landesverbandes iſt. Auf die
bedrückte Lage unſerer Volksgenoſſen in Südtirol lenkte dann Frau Dr.
Kempf, Frankfurt, die Aufmerkſamkeit und bat die deutſche Oeffent=
liichkeit
, dieſes Gebiet nicht aus den Augen zu verlieren.
Den Geſchäftsbericht erſtattete das geſchäftsführende Vorſtands=
mitglied
Dr. Diemer, Darmſtadt; es zeigt ſich daraus, eine wie kräftige
und glänzende Entwicklung die Orgamſation des Vereins genommen
hat. Der Landesverband Heſſen zählt gegenwärtig 30 Ortsgruppen, 45
Schulgruppen an höheren Schulen, etwa 30 Bezirkslehrervereine und 40
korporative Mitglieder. Der Kaſſenbericht verzeichnete eine Geſamt=
einnahme
von 20 00 RM. Dieſe Summe beabſichtigt man im laufenden
Geſchäftsjahr auf das Doppelte zu erhöhen. Dazu bedarf der Verein
einer ſtarken Verbreiterung ſeiner Grundlage, die durch eine Werbe=
woche
geſchaffen werden ſoll.
Dr. Bell, Kaſſel, berichtete deshalb über den Verlauf der von ihm
geleiteten Werbewoche in Heſſen Naſſau und Dr. Spohr, Berlin, faßte
die in Deutſchland überhaupt durch Werbewochen geſammelten Erfah=
rungen
in kurzen Ratſchlägen zuſammen.
Die Vorſtandswahl ergab eine durch die Vergrößerung des Landes=
verbandes
bedingte ſtarke Vermehrung von ſeither 8 auf jetzt 20 Mit=
glieber
. An die Spitze des Landesverbandes tritt der in weiteſten
Kreiſen als Vorkämpfer der Deutſchtumsarbeit bekannte Staatsrat
Block als erſter Vorſitzender.
Die Abhaltung einer Werbewoche iſt bereits von der Negierung
genehmigt und die Vorbereitungen haben begonnen. Ein Ehrenausſchuß
iſt gebildet worden, der Vertreter ſämtlicher Parteien, Bekenntniſſe
und Verufszweige umfaßt und an deſſen Spitze der Herr Staatspräſident
als Ehrenförderer der rein kulturellen Ziele des Veveins ſteht. Daß
auf dem Wege zu dieſen kulturellen Zielen des Vereins von allen
Seiten fördernde und vorwärtstreibende Arbeit geleiſtet wird, kam auf
der Tagung deutlich zum Ausdruck; der Verein will, ohne den Stolz
auf eine große Vergangenheit beiſeite zu legen und unter Achtung der
Symbole dieſer großen Vergangenheit ein lebendiges Glied in der
deutſchen Republik ſein, das ſich ſeiner Pflichten dieſem neuen Staat
gegenüber gerade bei der Führung der Jugend bewußt iſt.
Ausſtellung von Schülerzeichnungen. Im Zeichenſaal der Morne=
wegſchule
ſind dieſe Woche die Zeichnungen der Schulklaſſen aus dem
bald zu Ende gehenden Schuljahre ausgeſtellt und können in den Vor=
100 Nachmittagsſtunden beſichtigt werden. Die Ausſtellung bietet außer=
dentlich
viel des Schönen und Künſtleriſchen und zeugt von den
großen Fortſchritten auf dem Gebiete des Zeichenunterrichts Gezeickmet
wird nur, was der Schüler, ſei es daheim oder draußen in der Natur,
wirklich ſieht und deſſen bildliche Darſtellung ihm nicht nur Freude
macht, ſondern ihn auch zum genaueren Beobachten und ſcharfen Er=
faſſen
der Form und der Farbe veranlaßt. Es iſt intereſſant zu beobach=
ten
, wie ſich in letzterer Beziehung Fortſchritte in jedem Schuljahre
zeigen. Neu dürfte ſein, daß auch im Zeichenunterricht der Morneweg=
ſchule
unſere urſprüngliche Schrift und Bild und Schrift gehören
ja zufammen zum Gegenſtand der Uebung gemacht wird, und nicht
minder, wie die bildliche Darſtellung einen künſtleriſchen Ausdruck findet.
So zeigt die Ausſtellung in ihrer Geſamheit, und beſonders auch in
ihren landſchaftlichen Skizzen, die völlig ſelbſtändige Arbeiten ſind,
wohl das Vollkommenſte, was auf dieſem Gebiet in der Volksſchule
erreicht werden kann und nur möglich iſt, wenn der Unterricht in der
Hand eines Lehrers liegt, der ein Meiſter in ſeinem Fache iſt. Ein

Beſuch der Ausſtellung kann nur empfohlen werden.

* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Die heutigen Verhandlungen des Finanzausſchuſſes des Heſſiſchen
Landtages, die bei Kap. 4 (Weinbaudomänen) des Staatsvoranſchlages
wieder aufgenommen wurden, brachten zunächſt Abſtimmungen. Ein
Antrag Dr. LeuchtgensGlaſer, der inzwiſchen abgeändert worden iſt,
aber an der Forderung feſthält, daß 50 000 Mark an die Hauptſtaats=
kaſſe
abzuliefern ſind, wurde mit 7 gegen 7 Stimmen abgelehnt ( Stim=
mengleichheit
bedeutet Ablehnung). Ein Antrag Angermeier, die ſach=
lichen
Ausgaben um 50 Prozent zu kürzen, wurde ebenfalls abgelehnt.
Das gleiche Schickſal hatte ein Antrag Blank, eine Bemerkung von
finanzieller Tragweite in dieſem Kapitel des Voranſchlages zu ſtreichen.
Dagegen wurde ein Antrag angenommen, deffen Tendenz dahin geht,
daß in den ſtaatlichen Weingnitern Ueberſchüſſe erzielt werden ſollen.
Das Kapitel felbſt wurde gegen drei Stimmen angenommen. Bei
Kapitel 5 (Braunkohlenwerke Ludwigshoffnung, Wölfersheim und
Weckesheim und Kraftwerk Wölfersheim) machte, auf die Anfrage
DingeldeyHaury hin, ein Regierungsvertreter längere Ausführungen
über den Stand der Werke und der gegenwärtigen Verhandlungen mit
der Stadt Frankfurt über den gemeinſamen Betrieb eines Schwelkraft=
werk
=8. In der Abſtimmung wurde ein Antrag Angermeier, die Löhne
um 15 Prozent zu erhöhen, abgelehnt, ebenſo zwei Anträge Dr. Leucht=
gens
50 000 und 250 000 Mark an die Hauptſtaatskaſſe abzuliefern. Das
Kapitel 5 wurde gegen 2 Stimmen angenommen. Fortſetzung der Ver=
handlungen
am Donnerstag.
Muſikverein. Ueber Martha HeiuemannKnörzer, die in Hän=
dels
Salomo die beiden Königinnen ſingen wird, berichten die Blätter
des Rheinlands, in welchem die Künſtlerin eine bedeutende Konzert=
praxis
hat, folgendes: . Der kultivierte Sopran Martha Heinemanns
überſtrahlte die anderen Mitwirkenden (Jud. Makkabäus) Die So=
praniſtin
überraſchte mit einem Stimmjuwel, das die vorgetragenen
Volksweiſen durch innige ſeeliſche Färbung zu Erlebniſſen ſeltener Art
geſtaltete. (Bochumer Anzeiger.) Frau M. H. hat ſich gleich die Be=
geiſterung
ihrer Hörer errungen. Ihr Sopran iſt glänzend und von
dramatiſcher Kraft. (Märk. Volksblatt.) Die Leiſtungen von Frau
M. H. verdienen uneingeſchränktes Lob. Groß, glockenrein, warm und
edel iſt die Stimme. (Lippſtädter Zeitung.) Noch viele derartige Ur=
teile
ließen ſich über die Künſtlerin, bekanntlich eine geborene Darm=
ſtädterin
, anſtigen.
Klein= und Sozialreutner und Reichsbund der Kriegsbeſchädigten.
Zu dem am Donnerstag, den 17. März, nachmittags 5 Uhr und abends
8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindenden
8. Akademie=Konzert, zum Gedächtnis Ludwig van Beethovens,
erhalten obige Organifationen gegen Vorzeigen des Ausweiſes Karten
zu 50 Pf. im Sekretariat der Städtiſchen Akademie, Eliſabethenſtr. 36.
Polizeibericht. Ende Februar dieſes Jahres wurde einem hieſigen
Arzte während eines Krankenbeſuches aus ſeinem Auto eine braunlederne
Koffertaſche mit einer größeren Anzahl Ampullen Injektionsmitteln,
Injektionsſpritze, Papieren uſw. enttvendet. Vorgeſtern wurde ſdie
Taſche mit Inhalt beim Ablaſſen des Woogs auf dem Grunde liegend
vorgefunden. Der Täter, der ſicherlich Geld und andere Wertſachen in
der Taſche vermutete, hat dieſe, als er ſich in ſeiner Vermutung ge=
täuſcht
ſah, aus Aerger in den Woog geworfen. Es iſt nicht aus=
geſchloſſen
, daß der gleiche Täter in Frage kommt, der demſelben Arzt
vor etwa 1½ Jahren ebenfalls aus dem Auto eine Handtaſche ent=
wendete
und dabei einige Hundert Mark in barem Geld darin vorfand.
Weiter wurden in dem abgelaſſenen Woog 15 Stahlhelme gefunden,
eiber deren Herkunft bis jetzt noch nichts bekannt iſt. Aus einem
Hauſe im Herdweg wurden nachſtehend aufgeführte Damenkleider ent=
wvendet
: Ein Crepe=dechine=Kleid, weiß mit ſchwarzen Blumen, Größe
Nr. 46, ein buntkariertes Crepe=de=chine=Kleid ein Crepe=de=chine=Kleid,
grün und rot kariert, Größe 46, und zwei Voilkleider, Größe 44, davon
das eine grün und weißkariert und das andere weiß mit blquer Stickerei.
Aus dem gleichen Hauſe wurde auch ein Damenfahrrad, Marke Excel=
ſior
entwendet. Der Zimmermann Ludwig Narrſtrand wurde wegen
Paßvergehens feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
Für die Veröffeniſichungen unter dieſer Uſeberſchrift Übernimmt die Redaltion keinerteli3
antwortung; für ſie bieibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umra
der Einſender verantwortſich.) Einfendungen, die nicht verwendet werden, fönnem
zurückge andt. die Ablehrung nicht begründet werde
Die Ausgeſtaltung der Schwimmbahn im Woog.
In der heutigen Stadtverordnetenſitzung ſteht dieſe Frage
Beratung an. Wir möchten an dieſer Stelle nochmals darauf hinunn
daß man bei Beurteilung dieſer Frage nur von dem Gedankenn
gehen ſollte, daß dieſe moderne Ausgeſtaltung notwendig iſt. Der häy
Zuſtand der Brücke genügt keineswegs den Anforderungen mmehre
es iſt z. B. ganz ausgeſchloſſeu, daß man größere turneriſche oder
lickee Ereigniſſe nach hier bekommt, wenn man nicht auch einen 10 20
Sprungturm baut. Selbſt wenn man ſeine Berechtigung nicht ſch
weiteres einzufehen geneigt iſt, ſollte man erwägen, daß in ganz D2u
land keine moderne Schwimmbahn mehr ohne ihn gebaut wird.
man nun ſchon eimmal den Woog neuzeitlich ausgeſtalten will,
allerdings mehr als ein Grund zutreffend iſt, dann ſoll man e. richtig machen und kein Stückwerk liefern, was niemand
Hoffen wir, daß ſich die Stadtverwaltung und die Stadtväter nion
bekechtigten Wümſchen aller Schwimmvereine Darmſtadts verſch.M
werden.
Kunſinotizen.
Geber Werſe, Künſſier oder künffleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Ertmt
geſchieht, behält ſich die Redaktlon ihr Urteil vor
Der erblindete Flötenvfrtuoſe Konzertmeiſter Rudolf Thi5z
bekannter Darmſrädter gibt in der Otto=Berndt=Halle, Alexander
am 24. März 1927, abends 8 Uhr ein Konzert unter gütiges
wirkung von Fräulein Grete Penſe Opernſängerin vom Hex
Landestheater (Alt) und Frau Morgenſterm Lorſch, Konzerrſängeum
Frankfurt a. M. und Herr Heiß, Pianiſt, Darmſtadt, am
Konzertflügel Steinway u. Sons, HamburgNew York. Alleinv.
Karl Arnold.
Lokele Veranſtaltungen.
Die dierunter erſchelnenden Natizen ſind ansſchſießlich als Hinwelſſe auf Anzelgen zu brend
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Zentral=Hotel. Die beliebte Kapelle Schoeller un7d
kini, früher Sport=Café, ſpielt jatzt täglich im Zentral=Hotel, OEhr

Tageskalender für Donnerstag, den 10. März 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, C 14, abends 7
Ende 10 Uhr: Cardillac. Kleines Haus: Keine Vorſtell:
Orpheum, abends 8 Uhr: Es war einmal in Heidelber;
Bund Königin Luiſe, abends 8 Uhr, bei Sitte: Ged=
Mozartſaal abends 8 Uhr: 5. Schallplatten=( Dreſſorſt=
zert
. Gartenbauverein, abends 8 Uhr, im Fürſſi
Monatsverſammlung. Konzerte uſw.: Schloßkaffee,
Maxim, Reſt. Hottes, Haferkaſten, Zentralhotel, Café Rheinpo
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtt
Verſteigerungskalender für Freitag, den 11. März 1B7
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein vorm. 9 Uhr, in Aud
Wirtſchaft Gg. Erzgräber 4.: Holz=Verſteigerung Nr. 15.
Forſtamt Eberſtadt, vorm. 10 Uhr, Burg Frankenſteirn
Verſteigerung Nr. 6. Heſſ. Bürgermeiſterei
kirchen 11 Uhr, Lützelbach, Gaſthaus Böhm: Stamm= und A
holzverſteigerung.

Seif
von Mil

100 Jahren bewahrt
lonen gerrunken.

Man kann ſie nachahmen, aber niemals
erreichen; ſie ſind das Ergebnis einer mehr
als 50jährigen Erfahrung und herge=
ſtellt
aus den erleſenſten Rohmaterialien.
Es gibt nichts Beſſeres!
Darum verlange man nur die Marke Schüle!

Die einzigartige
Orgaupriwatz
Schreibmaſchine koſtet bar nur
155. K. Bequeme Teilzahlung
geſtattet Vorführung unverbindl.
Zer.-Vertreter: Julins Müller, Darmstadt
Frapkfurterstraße 36, (4228 a

Klotz-
Moforrad
1926er Modell, 1 42/5.5
2S., wenig gefahren
zu verk. Angeb. unt
T 224 Gſchſt (646001

Sehr preisw.
abzugeben:
1gc Zinkbadewanne,
1 Duſche, 1Gasherd
mit Backofen, große
Fiſchgläſer, 1 Zim=
mergasofen
. (*6431
Fuchsſtr. 21, 1. St.

Weiße
eiſerne Bettſtelle
mit Matr, zu verk
Zu ſprech. abds. nach
5 Uhr Nied.=Ram
ſtädterft. 32, Gartenh
(*6427)

Villiger Bein
abzugeben. Ang. unt.
T 230 Geſch /B. 4210

Gespielte

zu Außerst
billigen
Preisen
und
günstigen
Zahlungs-
bedingungen

104
Tanes
Hointien

Fahrräder
neu und gebraucht
zu W.=Rate von
Mk an,
(4122
nur
Lagerhausſtr. 15

Hirnoid
Wilhelminen
straße 9
22319

ſofort
Piano Mk. 4.50
Flügel M: 5.50
durch 3379a
erſtklaſſigen
Konzertſtimmer
Tlarier-Arnole
Cliſabethenſtr. 28
Tel 2457, 975

Flavierſtimmer
Emil Schultze, Kam=
neim
. i. R., Schießhaus=
ſtraße
29, Pianino 4 ℳK,
Flügel 5 , Repara=
turen

(*6500dgi

fräulein, a. g. Fam.,
21 Jahre, ev. w. mit
j Herrn (Akad. be=
vorzugt
) in Briefw.
zu treten, anonymi
zwecklos, zw. ſpütere
Heirag
Angebote unt. T 243
an die Geſchſt. (*6485

Weißer Brennabor=
vagen
billig zu ver=
aufen
.
(*6465
ſoderſtraße 25, H.

Ein neues, modernes
Speiſezimmer
in Eiche
Büfett
1,80 Mtr. br, mit 6
Lederſtühlen, Einleg=
rahmen
, preistv zu
verkauf. Pfungſtadt,
Seilerſtr. 44.
Schreineref. (*6284md)

Küchen
nat. laſ., Büfett 130
cm, Anrichte u. Tiſch
m Linoleum, 2Stühle
nur 210 Mk.
roh Tiſche m. Schublade
90 cm breit 12,50
110 cm 16.
120 cm
18..
Stühle 4,50 Mk.
Möbel=Vertrieb
Rob. Heerwagen
Gr. Ochſengaſſe 10.
(*6374md)

Hochapartes
Schlafzimmer
echteiche wunder=
bare
, kohmod.
Ausſtattg, aller=
ſlwerſte
abgeſp.
volle Verarbeitg.
Komplett für
nur Mk. 790.-
LudwigMüller
Werkſtätten für
Wo nungseinrichta.,
Karlſtr. 47 49 (-6492

Garan
Mn Ransatan
in sehr großer Auswahl
aut and kistie
Nachenbulger
Pheinsbaße i.
Beachten Sie bitte meine Schaufenster.

Damenrag
Ski
ſehr gnt erh, billigſ
zu verk Anzuſeh. v.
24 Uhr. (*6497
Ernſt=Lndwigſtr. 9, I

Damenrad
faſt neu, billig z. ver=
kaufen
GHeduldig,
Liebfrauenſtraße 96.
( 6503

Zu verkaufen:
Roederherd, weiß=
emaill"
, ſchöne Zim=
Palme, Küchenmöbel
Herdweg 79. (*6445

Einige Zentn. Futter=
Kartoffeln abzugeb.
Michaelisſtraße 16
Waldkolonie (*6103

Weißer, kleiner
Waren=Schrank
2 Mtr. lg.
Weiße, kleine
Theke, 115/80 cm
3 Aushänge=
Schaukäſten
billig zu verkufen
Mäller=Krägeloh
Eliſabethenſtr. 25a
Städt. Läden
A3

armig, elektr. Herren=
zimmerlüſter
z. verkauf
Saalbauſtr. 85, I. (*05

Zu verkaufen: (*651
1 Traneport=Dreirad
1 D. K. W. =Motor
1 Ziehharmonika,
1 Schreibmaſchine,
1 Schrank=Grammophon
Wagner, Eberſtadt,
Alte Darmſjädterſt 50

Ve
Nantel, zuſ 35 Mk.,
Homesp. Anz. 20.4
Br. Chev H.=Stiefel
(42) 12 Mk. zu verk
Näh, Geſchſt. (*6502

Zu verkaufen:
1 grauer Mantel, 1
älterer Anzug, 1 paar
Stiefelf. ſtärk. Herrn.
Roßdörferſtr. 4. (*650=
Zumieten geſucht

Laden
mnögl. im Zenitrum p
ſof od. ſpäter z. miet
geſucht. Angeb. unter
T 239 Geſchſt. (*648

euize Laden
in Hauptgeſchäfts=
lage
. Angeb unter
T 247 Geſchſt. (*6517

Laden
mit Nebenraum, od.
heile, trockene Lager=
räume
zur Einrichtg.
einer Wäſche= Plält=
inſtalt
u. Gardinen=
ſpannerei
, ca. 30 qm,
ſeſ. Angeb. u. T 22
Geſ häftsſt. 4203

1 od. 2 Zim., leer od.
möbl., m. Küchenben
). ruh. kinderl. Ehe=
geſ
. Ang. u. T 210
Geſchſt. erbet. (*6130

Mböl. Zim. für jüng
Kaufmann z. 1. Apri
geſucht. Zentr. bevor
zugt. Ang. u. T 21.
an die Geſchſt. (*6432

Junges Mädch. ſucht
zum 15 März Zim=
mer
mit Frühſtück
bei guler Familie
Angeb. u. T 203 an
die Geſchſt. (*6415

Aeltere, beiſer. Dame
ſucht möbl. Zimmer
mit Küche. Angeb. u
T 234 Geſchſt. (*6476

Re
indet beſte Aufn. i.
gut. Hauſe Sorgfält
Ueberw. d. Schuſarb
Günſt Gelegenheit,
verf. Engliſch z lern.
M. E. Wulckow
Grünerweg 5 (* 428

verwends
Beit 30 Jahren ſeh Jau0

bin ich wieder zu meinem alten

Pdas ich, seiner Wirkung
nach zu urteilen, für das
Beste halte, zurückgekehrt. lch (
war tatsächlich überrascht, Schuppen,
Schinn sind weg.. Es ist das einzige
Mittel, das dem Haaraustall vorbeugt.
So lauten die Anerkennungen. Auch Sie tun gut
daran, zur regelmäßigen Haarpflege das zuverlässige
Kräuterhaarwasser Javol und zur Haarwäsche
Javol-Gold-Kopfwaschpulver zu verwenden!
Exterlkulkur, Ostseebzd Kolbery

Fär 15ihr. Lehrling
vom Lande Koſt und
Wohnnng in ſolider,
kath. Familie geſucht.
Angeb. m Preis an
Buchhandlg. Griesheimer
Wilhelminenplatz 2.
(*G452)

Fein geb. Dame
46 J. alt, würde gerne
Herrn bis 55 J. ir
ihrer herrl. Sommer=
Wohng, als Mieter
aufnehmen und trei
für ihn ſorgen. Ano=
nym
zwecklos. Geft
Angeb. unter T 165
in d. Geſchſt. (*632

kauſ. geſucht:
3= od. 4 Zimmer=
Etagenhaus
mögl. init Einfahrt,
bei Anzahlg. v 8=b=
10000 . Angeb. unt.
T 158 Gſch. (* 6319mf

In gut. Zuſtande be=
findl
. Haus (1:
Wohnungen), eventl
mit Garten, zu kauf.
geſ Tauſchwohnung
An= bezv. Auszahlg
nach Vereinbg. An=
geb
. m Preis u. Be=
ſhreibg
. u. T 214 an
die Geſchſt. (*6433dt

Haus
mit Wirtſchaft / 6419
uud Lebensmittelge-
ſchäft
an gutem Orte
zu verkaufen und ſo=
fort
beziehbar. Er=
forderlich
7000800C
R.=Mk. eigenes Geld
Näheres durch der
Alleinbeauftragten
Ludw. Scherer, Im=
mobilien
, Griesheim
b. D. Fernſprecher
Nr. 16 Griesheim

Haus
zum Alleinbewohnen
zu kaufen geſ. An=
geb
. unt T 27 an d
ſchäfts
5992sie

AdeR

14091
in erſtklaſſiger Lage mit 2 großen
Schaufenſtern, hell und mit Front
nach Norden, baldigſt zu mieten
geſucht. Angeb. u. 122 Geſchſt.

Haus
mit Metzgerei
e ektr. Betrieb) Nähe
Darmſt., nachweisbar
gut rentierend, bei
3000 RM. Anzahlg
verkäufl. Näh. durch
den Alleinbeauftragt.
Ludw. Scierer
Immobil ,Griesheimb D
Fernſpr. 16, Griesheim.
(*6422)

Einfam. Häuſer
ſehr ſchöne preiswerte
Objekte in der Preis=
lage
v. 610000 97 M7.,
hat anzubieten /*6423
Lndw. Scherer, Im=
mobil
. Griesheim b D.
Fernſpr. Nr. 16
Griesheim.

Selbſtkäufer
ſucht kleines Haus m
Garten a. d. Bergſtr
zu kauf. evtl. z. miet.
Ang. m Preisanga e
1 T 238 Gſchſt (*6490

Tee
Geldven
9.100
für Bauzwak
gute Sichen
Ang. u. T 25
(*64
K

Hypot

Lwischemtit
Darle
durc-
G. Ebert, Ind
Hügelstr. 7511
Beste Refeen!!

Im Süden Obſtgart
vd Baumſtück a. läng
Jahre zu pachten geſ
Angeb u. T 229 an
die Geſchſt. (*6466

Solides, mittl. Kolo=
nialwarengeſchäft
in
verke rsreicher Lage
zu kaufen geſuchi.
Angebote u. T 241

IE5
K
V
1200
auf 1 Jahr
geſ geg. gu-?
Gewiunbet in
Sicherheit.
geb. unt 5
die Geſchſt.
Beteiläm
v ſeriöſem Kende.
mit ca 10- 501
geſucht. A. 4 Punt
T206 Gie

3500-Mk.
zu zeitger- Luhſe
geſucht. S- eräiten
ſind vorhaus KAn=
geb
. unt. N an
55420

an die Geſchſt /* 486 die Geſchſt.

d

Ta018

ſihrellſt. f. Hypoth. Bauzw, Geſkr dund
Privat=Kredite zu g inſt. Zinsſ.
eſſentenkr. erh. Näh bei J. Thim nEdnn
furt a. B., Kurfürſtenſtr. 50, I Rüc

Hygotheim
urch
Hans Schmäh intg
Rheinſtraße 14 (t316a) Tel Ik

[ ][  ][ ]

mmmer 69

Donnerstag, den 10. März 1927

Seite 7

Aus Heffen.

griesheim, 9. März. Regenwaſſer und Grundwaſſer haben den
tungsgraben für die Waſſerleitung vom Beginn der Obendorfor=
Bos zum Rathaus in der Nacht zum Sonntag derart unterwühlt,
Ee Graben, trotzdem er in ſeiner ganzen Länge oben abgeſprießt
rar geſtürzt iſt. Um noch größeren Schaden zu verhüten, mußte
am Sonntag den ganzen Tag über daſelbſt gearbeitet werden,
aſtürze zu verhüten und die eingedrungenen Waſſermaſſen aus=
oint
. Die Strecke von der Schulgaſſe bis zur Schnafgaſſe iſt wohl
werigſte bei der ganzen Arbeit. Hier ſcheint früher eine große
Flſche geweſen zu ſein, wie aus dem Grundaushub hervorgeht.
oſe auszufüllen, hat man alles mögliche hineingeworfen, neben
zoillen auch Tierleichen, denn vor dem Hauſe Nr. 9 des Herrn
icenberger grub man 3 noch gut erhaltene Pferdeköpfe und wei=
ſchrärts
große Mengen Tierknochen aus. Dieſer Ortsteil iſt, wie
Eüxemein annimmt, der älteſte hier, denn das dort ſtehende frü=
Eiger=Kellerſche Haus iſt, ſoviel uns bekannt, in der zweiten Hälfte
Jahrhunderts erbaut, und eines derjenigen, welche die Stürme
uſichrigen Kmeges überdauert haben. Was unſere Alworderen
mft hat, gerade an dioſer ſumpfigen Stelle ihre Wohnbauten zu
ür iſt nicht recht erklärlich.
ſsHerſtabt, 7. März. Die Eberſtädter Kirchweihe findet
terr Jahre erſt am 14. und 15. Auguſt und die Nachkirchweihe am
ſarſt ſtatt. Das Erntedankfeſt wird in Eberſtadt am 30. Okrober
ſllen werden. Die Eberſtädter Kirchweihe liegt dieſes Jahr außer=
iEy
ſpät.
Sverſtadt, 5. März. Bannerweihe. Die hieſige Ortsgruppe
regsbeſchädigten begeht im Juli dieſes Jahres anläßlich ihres
yar gen Stiftungsfeſtes die Weihe eines Banners.
gfungſtadt, 9. März. Turnen und Wandern. Die letzte
houang des Turnvereins Pfungſtadt führte eine wanderluſtige Teil=
Fejahl die Bergſtraße entlang nach Malchen bis zum Endziel, dem
ſehr Schloß.
gahn bei Pfungſtadt, 9. März. Familienabend. Unter
özrſitz von Georg Pfeifer hielt der hieſige Krieger= und Militär=
einen
gut gelungenen Familienabend ab. Der Männergeſang=
Sängerluſt verſchönte den Abend durch das Vortragen meh=
Geder. Hauptmann a. D. Moſer hielt einen Lichtbildervortrag
ſuie Schlacht bei Verdun.
HFraiſa, 9. März. Der Spar= und Kohlenbezugsverein
ze hielt bei Gaſtwirt Seibert ſeine Hauptverſammlung ab. Der
ſir tzende, Herr Hetzdt, begrüßte die erſchienenen Mitglieder. Be=
hogr
zur Tagesordnung überging, teilte der Vorſitzende mit, daß
ßeren im abgelaufenen Geſchäftsjahr den Tod dreier Mitglieder
hergen hatte, nämlich die Herren Halmel, Wegt und Kropp. Die
hürden ehrten die Toten durch Erheben von den Sitzen. Alsdann
in die Tagesordnung eingetreten. Der Vorſitzende erſtattete den
Misbericht, dem u. a. zu entnehmen war, daß der Verein in dem
huufenen Jahre eine rührige Tätigkeit entwickelt hatte. Des wei=
Fhrt der Verein im abgelaufenen Jahre eine Sterbekaſſeabteilung
ſieien gerufen und damit eine in unſerer Gemeinde ſeither fehlende
ſchluung geſchaffen, die den Mitgliedern nur zum Vorteil gereichen
W Die Abteilung zählt nahezu 300 Mitglieder, die es ſich als eine
Fplicht anrechnen, ihren Hinterbliebenen in der wirtſchaftlich größ=
Har eine willkommene Beihilfe zu ſichern. Aus dem vom Rechmer
ſteten Bericht geht hervor, daß die Spareinlagen, die zum großen
ßweder zur Beſchaffung von Brennmaterial Verwendung fanden,
Rtter 6000 Mark betragen. Dem Rechner, Herrn Wilhelm Scheerer,
e für ſeine unermüdliche Tätigkeit und ſeine muſterhafte Buchfüh=
uwlles
Lob zuerkannt. Da der Vorſtand gemäß 8 9 der Satzungen
bei vorletzten Generalverſammlung auf die Dauer von 3 Jahren
eill wurde, war diesmal eine Wahl nicht erforderlich. Nur mußte
min durch Todesfall ausgeſchiedenes Vorſtandsmitglied eine Erſatz=
pwrgenommen
werden, in der Herr Franz Rau zum Vorſtandsmit=
gewählt
wurde. Anſchließend wies der 1. Vorſitzende nochmals
Ff hin, daß die Mitglieder ihren Geſamtbedarf an Kohlen und
tis für das Jahr 1927 möglichſt umgehend beim Rechner oder Er=
beſtellen
möchten, damit die Belieferung, die, wie im Vorjahre,
An Monaten Mai, Juni und September erfolgen ſoll, keine Ver=
ſug
erleidet. Nachdem noch die Frage der Anſchaffung einer Koh=
ta
erörtert und zuletzt dem Vorſtand zur Entſcheidung überlaſſen
y war, ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Wunſche
u weiteres erſprießliches Arbeiten im neuen Jahre.
Groß=Zimmern, 9. März. Sonntag, den 13. März, hält der
toxein 1883 im Kaiſerſaal einen großen Theaterabend ab. Zur
ſtihrung gelangt: Jung muß man ſein, wenn man lieben will‟. Die
in Tiegen in berufenen Händen nud den Beſuchern ſtehen äußerſt ge=
eice
Stunden bevor.
. Babenhauſen, 7. März. Der evangeliſche Kirchenchor
tti am Sonntag abend auf vielſeitigen Wunſch im Saalbau Deut=
Gof das beim letzten Familienabend geſpielte Theaterſtück von
Mrrold und E. Bach nochmals zur Aufführung. Der Saal war
eram dicht beſetzt. Nach einem gut vorgetragenen Chorliede wurde
4ublibum durch das überaus flotte Zuſammenſpiel aller Mit=
Meusen auf das Angenehmſte unterhalten und in heiterſte Stimmung
Reicher, lang anhaltender Beifall folgte nach jedem Akt. Ein=
tug
wurde der Wunſch laut, daß ſich der Verein mit ſeinen be=
um
ſchauſpieleriſchen Kräften noch öfters in den Dienſt der heiteren
urmuſik ſtellen möge. Das Original Kaſperl=Theater Hilde=
Id gaſtiert ſeit geſtern hier zur größten Freude der Kinder.
Groß=Umſtadt, 8. März. Miffion. In dem Vormittags=
ts
jenſte am Sonntag predigte Herr Miſſionar Keller in der hieſi=
etadtkirche
. Derſelbe ſteht ſeit dem Jahre 180 in dem Dienſte
Aaſeler Miſſion. Den größten Teil ſeiner Wirkſamkeit verbrachte
n Kamerun. Seiner Predigt lag der Text zugrunde: Heere und
tark ſchaffen es nicht, ſondern allein der Geiſt, ſpricht der Herr,
r=Gott‟. Am Abend desſelben Tages hielt der Miſſionar noch
äußerſt intereſſanten Vortrag über das Miſſionsgebiet in
ſterun, der urch wohlgelungene Lichtbilder illuſtriert wurde.
Seckmauern, 8 März. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten
Känterbliebenen hielt eine Mitgliederverſammlung ab, in der Kame=
Bmus über Verſorgung und Fürſorge einen lehrreichen Vortrag
Die Diskuſſion bewies wie nötig, die Aufklärungsarbeit in dem
ſtenen Odenwald iſt. Die ſehr ſtark beſuchte Verſammlung konnte
rach 12 Uhr geſchloſſen werden. Anſchließend fanden in Haingen
Breitenbrunn ebenfalls Verſammlungen ſtatt.
Kirchbrombach, 8. März. Am 24. Februar fand im Gaſthaus
: Traube eine außerordentliche Generalverſammlung der Freiw.
ervehr ſtatt. Der erſte Brandmeiſter und Vorſitzende der Wehr
e Verſammlung wiſſen, es ſei geplant, im Sommer 1927 ein Feſt
Auernehmen. Man beſchloß in dieſem Sinne. Das Feſt wurde auf
Wu., 19., und 20. Juni gelegt. Mit ihm wird eine Bannerweihe ver=
9 Krr. Die nötigen Ausſchüſſe wurden eingeteilt. Der geſchäftsfüh=
Re Ausſchuß hielt bereits eine Sitzung ab. Es iſt zu begrüßen, daß
lutſerem Ort eine ſo tätige Wehr ſich gebildet hat. Kaum drei
Al beſtehend, hat ſie in dieſer kurzen Zeit ſich mit Uniformen und
ſüiesem verſorgt.
Sandbach, 9. März. Unfall. Der in den hieſigen Veith=Werken
AFtigte Gummiarbeiter Georg Karg wurde in der Fabrik durch
Kiömende heiße Dämpfe im Geſicht ſchwer verbrannt, ſo daß er
N4S Auto ſofort nach Neuſtadt zum zuſtändigen Arzt gebracht werden
(hs. Vortrag. Herr Pfarrer Freſenius aus Eſſenheim wird
ſäichſten Freitag, den 11. ds. Mts. in der hieſigen Sonne einen
Nayag über Kriegsbeſchädigte Krieg und Frieden halten. Der
eS wird von der hieſigen Ortsgruppe der Kriegsbeſchädigten und
urrbliebenen veranſtaltet, doch hat jedermann Zutritt.
König i. O., 9. März. Das altbekannte Café Graßmück, früher
e in der Bahnhofſtraße, hat der Konditor Heinrich Schwöbel über=
Ummen und wird dasſelbe am Sonntag, den 16. d. M., eröffnen.

Höchſt i. O, 9. März. Elternabend. Die hieſige Fort=
bildungsſchle
veranſtaltete ihren erſten Elternabend im Gaſthaus Zur
Burg Breuberg‟. Der Zweck des Abends ſollte vor allem ſein, den
Eltern, Lehr= und Dienſtherren zu zeigenwelch großen Nutzen die Fort=
bildungsſchule
nicht nur für die Schüiler, ſondern auch für die Arbeit=
geber
bilden. Die Anſprachen der Herven Rektor Weidmann und Fort=
bildungsſchullehrer
Mathes brachten dies in überzeugenden Worten zum
Ausdruck. Das Programm des Abends war recht reichhaltig, Schüler= und Schiler taten ihr Beſtes in Theateraufführungen, Gedicſten,
Geſängen und Reigen, was die Zuhörer mit großem Intereſſe und
reichem Beifall lohnten. Die Orcheſtervereinigung Höchſt, unter Leitung
des Muſiklehrers Herrn Jöſt, hatte ſich m uneigennütziger Weiſe für den
Abend zur Verfügung geſtellt. Der erſte Elternabend der Fortbildungs=
ſchule
hat ſich, wie der Beſuch zeigte, gut eingeführt und dürfte zu wei=
teren
Veranſtaltungen Anregung geben. Volkstrauertag.
Kommenden Sonntag ſoll hier der Volkstrauertag wieder gemeinſam
und würdig begangen werden. Bei günſtiger Witterung beſteht die
Feier in einem Feſtgottesdienſt am Denkmal mit anſchließender Kranz=
niederlegung
. Bei ungünſtiger Witterung findet zunächſt eine Kranz=
niederlegung
am Denkmal und anſchließend ein Gedächtnisgottesdienſt
in der Kirche ſtatt.
* Erbach i. D., 8. März. Kreisobſtbauverein. Im über=
füllten
Saale des Gaſthauſes Zum Odenwald in Kirch=Brombach fand
die Hauptverſammlung des Kreisobſtbauvereins für den Kreis Erbach
ſtatt. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Kreisdirektor von Werner,
eröffnete die Verſamlung unter üblicher Begrüßung der ſehr zahl=
reich
erſchienenen Mitglieder, worauf auch Herr Bürgermeiſter Meiſin=
ger
=Kirch=Brombach als Ortsoberhaupt und Vorſitzender der dortigen
vor kurzem wieder neugegründeten Ortsgruppe des Kreisobſtbauver=
eins
, den Gäſten einen herzlichen Willkommengruß entbot und dabei dem
Wuſch Ausdruck gab, daß der Kreisobſtbauverein nach Ueberwindung
der Kriegs= und Nachkriegswirkungen ſich doch recht bald wieder gleicher
Blüte erfreuen möge, wie dies vor dem Kriege der Fall war. Aus dem
anſchließend von dem Herrn Vorſitzenden erſtatteten Jahresbericht
konnte mit Freude feſtgeſtellt werden, daß es in dem Verein wieder
Beſuch der Verfammlung widerſpiegelte. Die vorliegenden Berichte
einer größeren Anzahl Ortsgruppen über ihre Tätigkeit im verfloſſenen
Jahr, die zur Kenntnis der Verſammlung gebracht wurden, und denen
ſich noch mündliche Berichte anweſender Ortsgruppenvertreter anſchloſ=
ſen
, gaben ein recht erfreuliches Bild über das Vereinsleben in dieſen
Ortsgruppen, das noch ruhenden Ortsgruppen oder ſolchen Orten, in
denen eine ſolche überhaupt noch nicht beſteht, zur Nacheiferung nur
beſtens empfohlen werden kann. Aus dem von dem Rechner und
Schriftführer des Vereins, Geſchäftsführer Weißmantel=Erbach, erſtat=
teten
Rechenſchaftsbericht konnte entnommen werden, daß der Verein
mit einer Einlage bei der Bezirksſparkaſſe Erbach begonnen hat, das
durch die Inflation verloren gegangene anjehnliche Vereinsvermögen
wieder nen zu gründen. Die von den Herren Lehrer Falter=Erbach
und Schloßverwalter Giebenhan=Fürſtenau vorgeprüfte Rechnung für
das Jahr 1926 hatte zu Beanſtandungen keinen Anlaß gegeben. Dem
Rechner wurde Entlaſtung erteilt. Auf Vorſchlag aus der Verſamm=
lung
wurden die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder wieder gewählt.
Für den infolge Tod abgegangenen Herrn Altbürgermeiſter Bär= Stein=
buch
, dem der Herr Vorſitzende warme Worte des Gedenkens widmete,
wurde Herr Rechner Keßler=Steinbuch, für den infolge Wegzugs aus=
geſchiedenen
Herrn Hofgarteninſpektor Jäck=Erbach Herr Rentamtmann
bach, der von einer Wiederwahl abzuſehen bat, deſſen Sohn, Herr
Peter Ripper gewählt. Außerdem wurden dem Vorſtand noch die
Herren, Rechner Helm=Gammelsbach, Lautenſchläger=Vielbrunn, Sulz=
bach
=Steinbach und Lehrer Zink=Momart hinzugewählt. Nunmehr hielt
trag über Die Tätigkeit der örtlichen Obſtbauvereine‟. In der regen
Ausſprache, an der ſich die Herren Landwirtſchaftsrat Kunkel= Michel=
ſtadt
, Landwirt Peter Bär=Langen=Brombach, Straßenwärter Huf=
bauer
=Reichelsheim und Kreisbaumwärter Dietrich=Beerfelden u. a. be=
ſonders
beteiligt hatten, wurden die Sortenfrage, die Behandlung von
Froſtſchäden, das Umpfropfen von Obſtbäumen im Zuſammenhang mit hin. Beſveis ſei das pädagogiſche Juſtitut in Mainz, in welcher Stadt
wärtern in die Erörterung mit hineinbezogen. Zum Schluß fand noch
die übliche Gratisverloſung von für den Obſt= und Gartenbau nütz=
beſitzer
Werner=Reichelsheim i. O., und Landwirtſchaftsrat Kunkel=
Meer=Mainz, von denen letztere eine größere Anzahl Proben ihrer Prä=
parate
zur Verfügung geſtellt hatten, recht bereichert war.
d. Beerfelden, 9. März. Der von dem Landwirtſchaftskammeraus=
ſchuß
für die Provinz Starkenburg in der hieſigen Ortsgruppe des
Anfang, und zwar unter der Leitung von Herrn Kreisobſtbauinſpektor
Behne=Darmſtadt. Aus der Umgebung und von hier hatten ſich zahl=
reiche
Teilnehmer eingefunden, mit denen der Kursleiter von 912 Uhr kenntnisſchulen beſuchen, die auf ſie keine Rüchſicht zu nehmen brauchten.
theoretiſche Belehrungen und Beſprechungen in Form von Vortrag und
gegenſeitigem Gedankenaustauſch abhielt. Nachmittags iſt der Unter=
richt
im Freien, jetzt wird gezeigt und ausgeführt, was morgens be=
ſprochen
wurde. Dieſem mehrtägigen Anfang folgt im ſpäteren Frühjahr
und im Herbſt eine entſppchende Fortſetzung. Es iſt ſehr zu begrüßen,
ſprechenden Art durchgeführt werden.
n. Vom füdlichen Odenwald, 9. März. Der milde Winter iſt dem
Korn vielfach ſchlecht bekommen, denn es ſteht ziemlich dünn; damit iſt
natürlich noch nicht geſagt, daß die kommende Kornernte ſchlecht ſein
wird; an Stroh vielleicht wohl, dagegen kann der Körnerertrag doch
entſprechend ſein. Außer der mangelnden ſchützenden Schneedecke wird
die Schuld an dem Stand der Saat auch darauf zurückgeführt, daß in
hieſiger Gegend das Korn gewöhnlich nicht gebeizt wird, das Beizen
bleibt in der Regel auf Weizen beſchränkt. Wo gebeiztes Saatgut ver=
wendet
wurde, drückt ſich das gegenwärtig in dem beſſeren Stand der
Saaten ganz augenſcheinlich aus; vielleicht führt dieſe Erfahrung dahin,
daß der Behandlung des Saatguts in Zukunft noch mehr Aufmerkſam=
keit
zugewendet wird
* Viernheim, 9. März. Unglücksfall. Das 5jährige Söhnchen,
einziges Kind der Eheleute Philipp Martin erkletterte geſtern mittag eilte zu Hilfe, und ſo gelang es, ein Großfeuer zu verhüten. Spielende
in der elterlichen Hofreite einen Pfuhlwagen und fiel dabei derart
unglücklich auf den Zementboden, daß es nach Dreiviertelſtunden
an Gehirnblutung verſtarb. Von einem Schlaganfall wurde vorgeſtern ſtraßen auf die Provinz iſt für den Obſtbau von großer, ja einſchnei=
im
Mannheim der hieſige Einwohner Georg Wunder betroffen, als er
die Kleinbahn zur Rückfahrt nach Viernheim beſteigen wollte. 2 Eiſen=
bahnbeamte
, die den Vorfall beobachteten und ſich des Verunglückten
annahmen, ſtellten feſt, daß Wunder bereits eine Leiche war. Das betr.
Geleiſe wurde geſperrt und die Leiche nach Erledigung der geſetzlichen
Vorſchriften freigegeben.
* Klein=Gerau, 9. März. Bürgermeiſterwahl. Aus der
hier ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl ging von drei Kandidaten der
meiſter hervor. Sein kommuniſtiſcher Gegenkandidat Hermann Leh=
mann
erhielt 131 Stimmen und Landwirt Auguſt Gärtner 76 Stimmen.

Maturhefl-Methode Kneisp!
Die weltberähmten Pfarrer
KneippPillen
zuverlässig zur Blutreinigung und
Stuhlgang-Regelung
Rheum, Sapo je 2. Cal. 3. Junip. 1. Rloe 4.
Zu haben in allen Apotheken zu 1 Mk.

650=Jahrfeier der Kreisſtadt Alzes.
Weit und breit zeigt ſich ſchon heute ein reges Intereſſe für das
vom 3.5. Juli d. J. von der Stadt Alzey geplante 650. Jubiläum.
Unter dem Vorſitze des tatkräftigen Bürgermeiſters Dr. Hill und der
künſtleriſchen Leitung des Stadtbaumeiſters Morneweg, haben ſich ſämt=
liche
Vereine und Innungen vereinigt, um alle Vorbereitungen zu einer
der alten Volker= und Nibelungenſtadt würdigen Feier zu treffen. Die
Stadtverwaltung hat in der letzten Zeit ein rieſiges Gelände, idhlliſch
am Abhange des Wartberges gelegen, erworben, woſelbſt jetzt hunderte
von Händen tätig ſind, den Feſtplatz herzurichten. Dieſer wird zu=
gleich
auch den ſporttreibenden Vereinen, ſowie dem rheinheſſiſchen
Reiterverein Gelegenheit zu allerlei Wettkämpfen und Spielen bieten.
Er iſt auch groß genug, um Fliegerlandungen und Aufflüge zu ermög=
lichen
, die ſicherlich von der Beſatzungsbehörde genehmigt werden.
Der Feſtzug hat zum Motiv: Sage und Geſchichte der Stadt Alzey.
Das Nibelungenlied mit dem Helden Volker, die Römer, von denen in
der letzten Zeit noch gut erhaltene Kaſtelle bier gefunden wurden, die
Germanen, die Truchſeſſe und Pfalzgrafen, die Zünfte, Streiter des
30jährigen Krieges, die alten Innungen und auch die neuen Gewerbe
mit ihren Erzeugniſſen werden vorüberziehen und die idylliſchen Straßen
der alten Stadt beleben. Auf dem Feſtplatze werden dann große Reiter=
turniere
hieſiger und auswärtiger Vereine, ſowie moderne Sportkämpfe
ausgetragen, für abends ſind große Feuerwerke und Beleuchtungen der
Stadt, des Schloſſes und des Wartturmes vorgeſehen.
nk. Büttelborn, 8. März. Die Generalverſammlung der bieſigen
Spar= und Darlelmskaſſe e. G. m. b. H., fand am 6. März auf dem
Rathaus ſtatt. Vor Beginn der Tagesordnung gedachte der Direktor
der Kaſſe, Herr Lehrer Wendel, der großen Verdienſte des Rechners,
Herrn Landwirt Martin Raiß 4., der nunmehr ein halbes Jahrhundert
die Geſchäfte der Kaſſe führt. Er gab einen kurzen Nückblick über die
Entwicklung der Genoſſenſchaft, hob beſonders auch die Kriſen und
Notzeiten hervor und betonte, daß in erſter Linie die ſtets geordnete
vorangeht, wie ſich dies ja auch in dem überaus zahlreichen und gewiſſenhafte Geſchäftsführung des Rechners mit dazu beigetragem
habe, daß trotz der Stürme der letzten Jahre die Kaſſe heute wieder
geachtet und geehrt in der Gemeinde daſteht. In Anerkennung der
treuen ſelbſtloſen Hingabe des Jubilars für ſeine Genoſſenſchaft über=
reichte
ihm der Direktor im Namen der Kaſſe eine werwolle Plakette.
Herr Rechner Raiß dankte mit bewegten Worten für die ihm zuteil ge=
wordene
Chrung. Der Geſchäftsbericht der Kaſſe zeigt einen Kaſſen=
umſatz
von über einer halben Million Mark. Der Beſtand an Spar=
geldern
iſt wieder auf zirka 50 000 Mark angewachſen. Auch die Schul=
ſparabteilung
hat für Sparmarken zu je 20 Pfennig etwa 5000 Mark
zu dieſen Spargeldern beigetragen. Aus dem Reingewinn von 809 Mark
werden den Mitgliedern auf die eingezahlten Geſchäftsanteile 10 Pro=
zent
Dividende gutgeſchrieben.
* Groß=Geran, 9. März. Kreistagung des Sängerbun=
des
. Am vergangenen Sonntag fand hier in Anweſenheit des Vor=
ſitzenden
des heſſiſchen Sängerbundes, Oberregierungsrat Dr. Sie=
gert
. Darmſtadt, die diesjährige Jahresverſammlung des Kreisver=
bandes
Groß=Gerau im heſſiſchen Sängerbund ſtatt. Kreisvorſitzender
Will, Biſchofsheim, leitete die Verſammlung, zu der auch Beigeordneter
Göbel im Namen der Stadt Groß=Gerau und Kreisdirektor Dr. Merck
für den Kreis Groß=Gerau erſchienen waren. Der Hauptpunkt der
Tagesordnung war die Frage der Organiſation der im Ried und in der
Steinert daſelbſt und für Gerrn Bürgermeiſter Ripper=Langen=Brome Mainſpitze beſtehenden Geſangvereine. Der ſeitherige Vorſtand wurde
um mehrere Mitglieder erweitert.
Offenbach, 9 März. Im Gemeindeſaal der Luthergemeinde ſprach
vorgeſtern Profeſſor Keller von der Aufbauſchule zu Friedberg über
Simultan= oder Bekenntnisſchule‟. Der Redner ging davon aus, daß
Herr Obſtbauinſpektor Behne=Darmſtadt einen äußerſt intereſſanten Vor= in Heſſen ſeit Jahrzehnten die Gemeinſchaftsſchule beſtehe eine Aus=
nahme
auch in Baden und Naſſau, von der man ſich im Norden und
Oſten Deutſchlands keine rechte Vorſtellug machen könne. Für den
Chriſten ſei aber zweifellos die Bekenntnisſchule das Ideal, wenn die
Schule vorzugsſveiſe Erziehungsſchule ſein ſolle. In Heſſen arbeite man
gegenwärtig von gewiſſer Seite unverkennbar auf die Bekenntnisſchule
der Bodenbearbeitung und die Notwendigkeit der Ausbildung von Baum= bereits auch eine katholiſche theologiſche Fakultät beſtehe. Frankfurt
ſolle im Gegenſatz dazu nicht die gemeinſame Bildungsanſtalt für Volks=
ſchnllehrer
haben. Eine Bekenntnisſchule in Heſſen könne wohl jede
lichen Gegenſtänden ſtatt, die durch Spenden der Herren Baumſchulen= Vorſicht und Rüickſicht im Unterricht abſtreifen, bringe aber auch die
weltliche Gemeinſchaftsſchule, die die chriſtlicken Grundſätze völlig ver=
Michelſtadt ſowie der Firmen J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft neine. Die beſtehende chriſtliche Gemeinſchaftsſchule in Heſſen werde
Mannheim, Otto Hinsberg=Nackenheim und Chemiſche Fabrik Ludwig damit zerſplittert und zerſchlagen. In Sachſen beſäßen 10 Weltan=
ſchauungen
die Rechte eines eingetragenen Vereins und könnten alſo
Minderheitsſchulen errichten. Die Gefahr der Entſtehung einklaffiger
Schulen ſei weniger hoch anzuſchlagen, denn ſie leiſteten im Unter=
richt
faſt durchweg vorzügliches. Die Geldfrage werde in den Städten
Kreisobſtbauvereins veranſtaltete Obſtbaukurſus nahm heute ſeinen keine Rolle ſpielen, da die Schulhäuſer, die Lehr= und Lernmittel nur
anders zu verteilen ſeien. Die Gſtav=Adolfsſchulen aber gingen dann
zweifellos ein, und ihre evangeliſchen Kinder müßten katholiſche Be=
Auffallend ſei, daß die Lehrerſchaft in Bayern und Sachſen, wo die
Bekenntnisſchulen beſtänden für die Gemeinſchaftsſchule ſchwärmten.
Die reine Bekenntnisſchule ſcheitere in Heſſen ſicher daran, daß beſon=
ders
die evangeliſche Lehrerſchaft ſie innerlich ablehne. Man habe dann
eine Bekenntnisſchuile ohne die nötigen Lehrer. Träten aber katholiſche
daß derartige Kurſe nun in dieſer praktiſchen und viel Erfolg ver= Bekenntnisſchulen ins Leben, wüßte auch der Proteſtantismus ſolch=
fordern
, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Hoffentlich bleibe
aber dieſer letzte Schritt der evangeliſchen Kirche erſpart. Man ſolle
den Gegnern des heſſiſchen Simultanſchulweſens das Wort eindringlich
zurufen: Verdirb es nicht, es iſt ein Segen daran!
a. Nierſtein, 8. März. Fernſprechdienſt. Vom 15. d. M.
ab findet beim hieſigen Poſtamt ununterbrochener Fernſprechdienſt ſtatt.
In der Bahnhofſtraße zu Dexheim ſoll eine oberirdiſche Telegraphen=
leitung
hergeſtellt werden.
a. Oppenheim, 9. März. Metzger=Zwangsinnung. Die
Metzger=Zwangsinnung des Kreiſes hat ihre Auflöſung beſchloſſen, wo=
durch
ſie mit Schluß des Vorjahres geſchloſſen wurde.
* Butzbach, 8. März. Im nahen Grüningen vernichtete ein
Schadenfeuer das Anweſen des Landwirts Chriſtian Fah 4. nebſt wert=
vollen
landwirtſchaftlichen Maſchinen. Die Feuerwehr aus Holzheim
Kinder ſollen das Feuer angezündet haben.
* Aus Oberheffen, 8. März. Die Uebernahme der bisherigen Kreis=
dender
Bedeutung. Denn mit den Straßen gehen auch die wertvollen
Obſtbaumanlagen an den Kreisſtraßen in den Beſitz der Provinz über.
Der Provinz ſtehen dadurch ohne irgendeine Entſchädigung die jähr=
lich
ſteigenden Erträge dieſer 4ſtanlagen zur Verfügung, die ganz
beſonders in den Kreiſen Gießen, Friedberg, Büdingen und im Schlitzer=
land
von großem Werte ſind. Der Provinzialausſchuß hat nun be=
ſchloſſen
, vorläufig keinen Obſtbaubeamten anzuſtellen, ſo daß für wei=
tere
Pflege und Ausbau der Obſtpflanzungen Gefahr beſteht, zum
frühere Polizeidiener Jakob Lipp 6. mit 273 Stimmen als Bürger= Schaden der Volkswirtſchaft und der Provinz. Dieſe Pflanzungen bil=
deten
bisher nicht nur bedeutende Einnahmequellen für die Kreiskaſſen,
ſondern ſie wirkten auf den geſamten Obſtbau der Provinz vorbildlich.
Und gerade im Intereſſe der Volkswirtſchaft gilt es, die außerordent=
liche
ſtarke Obſteinfuhr aus dem Ausland durch rationellen Obſtbau,
wie ihn die Kreisbehörden ſeither betrieben, auch weiter zu bekämpfen,
Dazu kommt die Frage über die bei den Kreiſen ſeither angeſtellten
Kreisobſtbauinſpektoven. Die ganze Tätigkeit der Obſtbauvereine wird
damit empfindlich berührt. Der Landesverband der heſſiſchen Obſt=
und Gartenbauvereine hat ſich im Intereſſe des heſſiſchen Obſtbaues der
Sache warm angenommen. Einzelne Kreisvereine ſind ſchon ſelbſtändig
vorgegangen und haben eigene Kreisobſtbautechniker angeſtellt, z. B.
Lauterbach. Den Kreisvereinen gehen die als Baumwärter ausgebildeten
Straßenwärter verloven, die von der Provinz übernommen werden. In
Starkenburg und Rheinheſſen liegen die Verhältniſſe
ähnlich.

ieWunderkräfte derMülch
zind durch dle neuen Forschungen der Wissenschaft in besseres Licht gerückt und die Lehre von den lebenswichtgen Aufbaustoffen
Iitamine genannt errest berechtigtes Aufschen. Ohne Säumen zollte der Genuß von Ptilch, der als Junsbrunnen unserer Volksernährung
anzusehen lst gefördert werden. Zu den ansenchmsten u.
nohlbekömmlichsten Arten der Mllchverwend. -ählen de Wohlschmeckenden Oetker-Puddings.
die sich einfach, schnell und preiswert mit Mllch herstellen lassen, Kinder eind ausselassen vor Freude, wenn die wissen: Heute
*gibt: Oetker-Pudding! Verlangen Sie Dr. Oeiters Fuddingpulrer nur in Orlslnalpackunsen (niemals lose) mit der Schutrmarke
Oetkers Hellkopf-- Dr. Oeiter neues farbig Mlustriertes Rezeptbuch, Aussabe F bletet Ihnen riele neue Anregungen zum Backen.
Auch lezen Sie darin Näheres über den vorzüslichen Backapparat Kdchennunder:, mit dem Sie auf kleiner Gaskocher-Flamms backen.
braten und kochen können. Das neue Buch let für 15 Pigs. bel Nrem Kaufmann erhältlich, wenn ver=
griffen
, gegen Einsen-
duns
von Marken von
Dr. A. Getker, bielefela.

Ladenverkaufspreise: Backpulver Badin 1 Sick. 10 Pfg., 3 Stck. B Pfg. Puddngpulver Van.-Mandel wris, Von.-Zucker
Pfg., Van.-Soßenp.5 Pfg., Gale-Schokol.-Puddingp. 15 Pfg., Schokoladenspeise mit geh. Mandeln 25Pfg., Gustin 225 g 35 Pfg.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Anerkennung eines Frankfur=
ker
Gelehrten. Der n. b. außerordentliche
Profeſſor an unſerer Univerſität Dr. Otto Maull
hatte im Jahre 1923 eine große Forſchungsreiſe in
Braſilien unternommen. Nunmehr iſt, wie der deut=
ſche
Geſandte in Rio de Janeiro mitteilt, von dem
8. Braſilianiſchen Geographiekongreß in Viktoria ein
Beſchluß gefaßt worden, nach dem Prof. Maull der
Dank ausgeſprochen wird für die Art, in der der
Gelehrte ſeine glänzende Forſchungsreiſe auf geo=
graphiſchem
Gebiet in Braſilien durchgeführt hat.
Die Veröffentlichungen des Forſchungsergebniſſes
haben, ſo ſagt der Beſchluß des Kongreſſes, die ganze
wiſſenſchaftliche Welt auf die Zukunftsmöglichkeiten
Braſiliens in weitſchauender Weiſe hingewieſen.
Tötlicher Autounfall. Dienstag mittag,
kurz nach 12 Uhr, wurde in der Mainzer Landſtraße
der Kaufmann Hans Zöller, der mit ſeinem Motor=
rad
nach Griesheim fahren wollte, von einem Laſt=
auto
, das gerade aus der dortigen Niederlaſſung
der Opelwerke herausfahren wollte, aus bisher noch
unbekannter Urſache überfahren und mußte mit
ſchweren Verletzungen ins Städtiſche Krankenhaus
eingeliefert werden. Kurz nach ſeiner Einlieferung
verſtarb er jedoch. Der diebiſche Marok=
kaner
. Monſieur Manſour genießt als deſertier=
ter
Marokkaner die Gaſtfreundſchaft der Deutſchen;
aber er beträgt ſich hier ebenſo ſchlecht, wie unter der
Fuchtel des franzöſiſchen Militarismus. Er hatte in
Niederurſel eine Stelle gefunden und beſtahl einen
Arbeitskameraden um Kleidungsſtücke. Aber er
wollte nicht der Dieb geweſen ſein. Unter den auf=
marſchierenden
Zeugen befindet ſich ein anderer
Schwarzer aus Tuneſien, der den Angeklagten be=
laſtet
. Der Dieb kam mit zwei Monaten Gefängnis
relativ billig davon, da man ſeine bei den Franzoſen
erhaltenen Vorſtrafen nicht in Betracht ziehen konnte.
Amerikareiſe deutſcher Architekten und
Ingenieure 1927.
Die vom Norddeutſchen Lloyd in Bremen für den
Sommer 1927 geplante Studienreiſe deutſcher Archi=
tekten
und Ingenieure begegnet in den genannten
Berufskreiſen einem großen Intereſſe. Namhafte
Perſönlichkeiten, wie der Ehrenpräſident des Ver=
bands
deutſcher Architekten, Herr Geheimrat Schmick,
und Herr Prof. Dr. Schachemeier, Inhaber des
Vehrſtuhles für Brückenbau an der Techn. Hochſchule
in München, werden an der Reiſe teilnehmen, die am
9. Auguſt 1927 mit dem Norddeutſchen Lloyddampfer
München angetreten wird. Beſucht werden in der
Zeit vom 19. Auguſt bis zum 6. September die
Städte New York, Philadelphia, Waſhington, Pitts=
burg
, Chicago, Detroit (Ford=Werke), Buffalo, die
Niagarafälle und Boſton. Für die deutſchen Studien=
reiſenden
iſt es wichtig, zu wiſſen, daß ſich das ameri=
kaniſche
Inſtitut of Architects bereitwilligſt in den
Dienſt der Sache geſtellt hat und den deutſchen Reiſe=
teilnehmern
alle von ihnen erwünſchten Auskünfte
über Spezialfragen auf beruflichem Gebiet erteilen
wird. Die Reiſe trägt einen durchaus wiſſenſchaft=
lichen
Charakter; in Anbetracht deſſen ſind die Koſten,
die nicht nur die Ueberfahrten, ſondern auch ſämt=
liche
Nebenausgaben einſchließen, niedrig gehalten.
Alle näheren Auskünfte erteilen der Norddeutſche
Lloyd oder ſeine Vertretungen. (Mitgeteilt vom
Lloyd=Reiſebüro, Rheinſtraße 17.)
Der Oberſchleſien=Film Land unterm Kreuz
verboten.
* Berlin. Die Filmprüfſtelle Berlin hat in
ihrer Sitzung vom Montag den Oberſchleſien=Film
der Deulig Land unterm Kreuz (Manuſkript und
Regie von Dr. Ullrich Kayſer) verboten. Der Film
war beſtimmt, am 2. März, zum Jahrestag der
Oberſchleſien=Abſtimmung, aufgeführt zu werden. Er
gibt eine Schilderung des Abſtimmungskampfes und
ſchildert dabei auch die polniſchen Terrormaßnahmen,
die in jenen Tagen in vollſter Blüte ſtanden. Es
ſcheint jedoch, daß die deutſche Außenpolitik die Her=
ausgabe
des Films, zumal in dem gegenwärtigen
Augenblick, als unerwünſcht empfindet, um ſo mehr,
als bereits der Film Brennende Grenze zu einem
Proteſt der polniſchen Regierung geführt hatte. Dieſe
außenpolitiſchen Gründe ſcheinen auch für die Ent=
ſcheidung
der Filmprüfſtelle Berlin maßgebend ge=
weſen
zu ſein. Der Vorſitzende der Kammer, Negie=
rungsrat
Götz, hat gegen den Mehrheitsbeſchluß der
Kammer Beſchwerde eingelegt, ſo daß ſich nunmehr
die Oberprüſtelle mit der Angelegenheit zu befaſſen
haben wird.
Der Strafantrag im Jürgensprozeß.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlung des
Jürgensprozeſſes begründete Oberſtaatsanwalt Jor=
dan
ſeinen Strafantrag. Er wies zunächſt die Be=
hauptung
der Angeklagten zurück, daß der Prozeß
auf politiſche Hetze zurückzuführen ſei. Es handele
ſich vielmehr lediglich um zwei Meineide, die in
einem Zivilprozeß geſchworen ſein ſollen, und um
zwei Verſicherungsbetrugsfälle, die auf einem finan=
ziellen
Zuſammenbruch beruhten.
VDZ. Berlin. Im Jürgensprozeß ſtellte der
Oberſtaatsanwalt nach faſt dreiſtündiger Anklagerede
folgende Anträge: Gegen Frau Jürgens wegen
Meineids 5 Monate Gefängnis, wegen Betrugs
4 Monate 2 Wochen Gefängnis, wegen Verſicherungs=
betrugs
8 Monate Gefängnis, zuſammengezogen zu
insgeſamt 1 Jahr Gefängnis, die durch die Unter=
ſuchungshaft
als verbüßt zu erachten ſind. Der Haft=
befehl
iſt aufzuheben. Gegen den Angeklagten Jür=
gens
wegen Meineids 2 Jahre Zuchthaus, wegen
Verſicherungsbetrugs 16 Monate Gefängnis, wegen
falſcher Anſchuldigung 3 Monate Gefängnis, wegen
verſuchten Betrugs gegenüber dem Oberreichsanwalt
8 Monate Gefängnis; die einzelnen Strafen ſollen
in 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus zuſammengezogen
werden, von dem ein Jahr durch die Unterſuchungs=
haft
verbüßt ſein ſoll. Ferner beantragte er bei
Jürgens Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte für
5 Jahre und auf Eidesunfähigkeit zu erkennen.
Dachſtuhlbrand in Charlottenburg.
Vorgeſtern abend wurden die Charlottenburger
Feuerwehren nach dem Hauſe Roſcherſtraße, Ecke
Sybelſtraße, gerufen, wo der Dachſtuhl des Vorder=
haufes
in Brand geraten war. Das Feuer war erſt
ziemlich ſpät bemerkt worden und hatte beim Ein=
treffen
der Wehren bereils eine ſo große Ausdehnung
erlangt, daß der nach der Roſcherſtraße zu gelegene
Teil des Dachſtuhles ein einziges Flammenmeer bil=
dete
. Das Feuer wird auf Brandſtiftung
zurückgeführt.

Kannsane 4
Tokio
TottoF7 88 Jakohans

Donnerstag, den 10 März 1927

Nummer 67)

Coolidges Glückwunſchtelegramm an Hindenburg.
Anläßlich der Eröffnung des neuen deutſchen Kabels.

Zur Erdbeben=
kataſtrophe
in Japa

17 nives me greut plenzre fo foke adruntage
af ihe urrasion af ihe opening af üirert rable
cammunirstian between ihe Unites Ststes and
Germeny to zend Uvur Exrellenry my rordisl
greetings and to ergress ihe hope that ihis sddi-
tional
means af rammunicstiun wiil pronote
mutusl understanding and gondwill between the
two

Der Originaltext des Glückwunſchtelegramms an Reichspräſident von Hindenburg auf dem ſeit
kurzem verwendeten künſtleriſchen Telegramm=Formular.
Das Telegramm hat in deutſcher Sprache folgenden Wortlaut: Es gereicht mir zum Vergnügen,
aus Anlaß der Inbetriebnahme der unmittelbaren Kabelverbindung zwiſchen den Vereinigten
Staaten und Deutſchland Euer Exzellenz meine aufrichtigſten Glückwünſche zu ſenden und die
Hoffnung auszudrücken, daß dieſe neue Telegraphenverbindung die gegenſeitige Verſtändigung
und das gute Einvernehmen zwiſchen unſeren beiden Ländern fördern wird. Alvin Coolidge.

Zur Deutſchen Theater=Ausſtellung Magdeburg 1927.

Oben: Das Forum der Magdeburger Theater=Ausſtellung auf der von zwei Elbarmen umſpülten
Rote=Horn=Inſel. Der Platz iſt mit der gewaltigen Doppelhalle der Ausſtellung von Architekt
Profeſſor Albinmüller, Darmſtadt, zu einer eindrucksvollen künſtleriſchen Einheit zuſammen=
gefaßt
worden.
Unten: Das Freilichttheater der Ausſtellung, aus einem alten Fort entſtanden. Es faßt rund
5000 Zuhörer und zählt zu den ſchönſten Freilichtbühnen Deutſchlands.
Die ihrer Vollendung entgegengehende Magdeburger Theater=Ausſtellung wird eine hochinter=
eſſante
Schau von der Entwicklung der deutſchen Bühne bieten.

Die Aruguah=Flieger gefunden.

Larre Borges.

Karte der Goldküſte mit Cap Juby.

Kapitän Jbarra.

Die uruguayiſchen Flieger auf dem Wege nach
Kap Juby.
Madrid. Nach einem in Madrid erhaltenen
Radiotelegramm hat der Bruch einer Oelröhre den
Unfall des uruguayiſchen Waſſerflugzeuges verur=
ſacht
. Das Flugzeug ging auf hoher See nieder, die
Beſatzung erreichte ſchwimmend das Ufer. Die Flieger
ſollen nächſtens am Kap Juby eintreffen, von dort
aus werden ſie auf ſpaniſchen Flugzeugen oder auf
dem Kanonenboot Bonifax nach Spanien kommen.
Nach einem Funkſpruch aus Las Palmas machen

es die Meeresverhältniſſe den Schiffen unmöglich, an
die Küſte von Kap Juby heranzufahren, wodurch die
Schritte zur Auslöſung der uruguagiſchen Flieger
verzögert werden. General Jordana erklärte es für
unrichtig, daß die Stämme, in deren Hände die
Flieger gefallen ſind, friedlich ſeien; ſie ſeien im
Gegenteil kriegeriſch und ſtänden beſtändig im Kampf
miteinander. Sehr wahrſcheinlich habe ſich jetzt ihre
Gegnerſchaft infolge des Wunſches verſchärft, ſich die=
ſer
Gefangenen zu bemächtigen, um für ſie Löſegeld
zu erhalten.

Am Grabe Zeppelins.

Berlin. Anläßlich des zehnjährigen Todes=
tages
des Grafen Zeppelin fand, nach einer Blätter=
meldung
aus Stuttgart, an dem Grabe des großen
Deutſchen eine Gedenkfeier ſtatt. Die Stadtver=
waltung
ließ einen Kranz niederlegen, ebenſo der
Württembergiſche Luftfahrtverband, der eine Abord=
nung
entſandt hatte. Ueber dem Grabe kreiſende
Flieger ehrten den Toten durch Abwerfen von Kranz=
ſpenden
.
Sühne für Denkmalsſchändung.

Das B. T. meldet aus Bochum: Vor dem
Erweiterten Schöffengericht fand die Verhandlung
gegen zwei ehemalige Mitglieder rechtsradikaler
Organiſationen ſtatt, die das EbertRathenau Erz=
berger
=Denkmal auf dem Hohenſtein bei Witten an
der Ruhr mit roter Farbe beſchmiert hatten. Die
Angeklagten erzielten zwei bzw. einen Monat Ge=
fängnis
.

Drei Arbeiter tödlich verunglückt.
Dresden. Nach einer Meldung aus Klipp=
hauſen
wurden bei der Ausführung von Gasarbeiten
in den Elektrizitätswerken Gröba drei Arbeiter
durch ausſtrömende Gaſe ſchwer betäubt. Sofort
angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos.

Beim Kaninchengraben getötet.
Bei Lüben in Schleſien verſuchte ein junger
Mann in einer Sandgrube ein wildes Kaninchen
aus ſeinem Bau auszugraben. Er wurde dabei von
nachſtürzenden Sandmaſſen verſchüttet und iſt er=
ſtickt
.

Goldfunde in der Wüſte von Nevada.

Weepah. In der Wüſte von Nevada, im
Weſten der Vereinigten Staaten, wurden Goldfunde
gemacht, die Hunderte von Goldſuchern veranlaßten,
in Wagen und Autos an die Fundſtelle zu eilen.

Tokio. Wie gemeldet wird, iſt die Hälffi
5000 Bewohner von Minehama enweder ,
oder verletzt worden. Die Stadt ſei durch Fes=
gut
wie zerſtört. Hunderte von Einwohne-,
Mijazu ſuchten ſich in Booten aufs Mo=
retten
. Andere flüchteten aufs offene Land.,
Flugzeug habe zwiſchen 20 und 30 verwüſtete
feſtgeſtellt.
Nach einer neueren Meldung aus Kyoto böſ
es ſich nicht, daß das Erdbeben allein in Mirn=
1000 und in den Nachbardörfern 4000 Opfer gezi
hat. Die Zahl der Opfer in Mineyama und H.u
grenzenden Dörfern beläuft ſich insgeſamt au=
Das Miniſterium des Innern gibt bekanz:
infolge des Erdbebens im Tangobezirk 1699 P.i
getötet wurden. 3529 Häuſer ſind eingeſtürrt
3426 durch Feuer zerſtört worden.

Mär

Karte vom Erdbebengebiet in Japa=

Nach Blättermeldungen aus der heims
Provinz Tango haben Frauen und Kinde
gelitten, obgleich Truppen, Polizei und Ju g
einigungen hervorragende Dienſte leiſteten.
Leiden zu lindern. Die Bemühungen, Vorri
beizuſchaffen, werden durch die Unterbrechan
Eiſenbahnverkehrs behindert. Auch ſind einig=
mobile
und Wagen und ein paar Flugzeuge ſ
Hilfswerk verfügbar. Zeitungsberichterſtatte=,
von Flugzeugen aus ganze Gruppen ra=
Ruinen erblickt, die früher Dörfer waren.
richten, daß ſie viele Leichen herumliegen ſahe-im
Prieſter die letzte Weihe gaben. Aerzte und Au
ſchweſtern begleiten die Hilfskolonnen. Die wrich
lichen Verluſte ſind, wie man glaubt, nicht gr. FN=
wenige
Fabriken und andere Induſtrieanlagenſc
Schaden gelitten. In Kobe und Oſakand
Verluſte an Menſchenleben und Verletzungen Lm
verurſacht, daß die Menſchen von einer Pu/
griffen wurden und aus den Fenſtern ſprim,
Aus Tokio wird gemeldet, daß durch 3u
beben beſonders die Seideninduſtrie einen n
lichen Schaden erlitten hat, indem ſämtlicke pi
nereien, die die ſog. Tango=Chirimen=Seid
zieren, zerſtört worden ſind. Dieſe Spezialt?
pans erzielte bis jetzt eine jährliche Ausf I0
mehreren Millionen Yen. Die Regierurg
geſtern über die erſten Maßnahmen.
Der Korreſpondent der Britiſh Unite
meldet aus Tokio, daß die
Zahl der bisher bekannt gewordenen Ly
des Erdbebens in Südjapan ſich wie folgt zu mef
ſetzt: Oſaka: 40 Tote, 77 Verletzte, Mineyamend/
Tote und 600 Verletzte, Tiwatamy: 50 Tote V
letzte, Uſchika=Wamura: 33 Tote und 31 Setz
Yamadamura: 60 Tote. Eine große Zahl vruotze
und Verletzten in den Städten Totori und ü

hama ſeien noch nicht genau ermittelt. In hanzl
ſeien 900 Häuſer eingeſtürzt oder in Brand Attel
Am Dienstag ſeien keine Erdſtöße mehr zwun
worden. Mehr als 10 000 Menſcheilre
bdachlos. Einige Regimenter Soldater,
und Krankenperſonal ſeien in die vom ErdE=

troffenen Gebiete entſandt worden. Mehrerer
die ſchon bon dem früheren Erdbeben betroff?
gen waren, ſind neuerdings vollſtändig
worden.

Folgenſchwere Alkoholvergiftungen.
Warſchau. In einem Dorfe in Oid
kam es neuerlich zu einer Maſſenvergiftu 0ume
den Genuß von ungereinigtem Spiritus. Ci au
ungefähr 50 Köpfen beſtehende Hochzeitsg ſſche
erkrankte an ſchweren Vergiftungserſcheng
Zehn Perſonen ſind inzwiſchen geſte
Zwei Kaufleute, die den Branntwein verka
ten, wurden verhaftet.
Eiſenbahnunglück.
Bukareſt. Ein von Buzeu kommenS!
ſtieß auf dem Bahnhof von Cirvina mit eie
Güterzug zuſammen. Mehrere Wa ewnur=
den
zertrümmert. Fünf Perſonen wure
tötet und zahlreiche verletzt. Außerdem
bedeutſamer Sachſchaden zu verzeichnen. D
glück iſt darauf zurückzuführen, daß infolg
Nebels die Signale nicht zu erkennen warn
Tödlicher Bauunfall.
Salzburg. Bei den Uferſchutzbaute
Salzach kippte eine mit zehn Perſonen beſetzel
um, wobei zwei Arbeiter ertrank eißen
Perſonen wurden verletzt; die übrigen korn
rettet werden.
Ein Hetzfilm gegen Deutſchland
* NewYork. In San Franzisco gel. ge ſein
antideutſcher Hetzfilm zur Aufführung mit FTritel
Men of purpose‟. Eine der geſchmackloſeſte n ſermen
zeigt Chriſtus am Kreuz neben einer zer bebnen
Kirche. Davor liegt eine große deutſche Grcn, Imi
er Aufſchrift Gott mit uns Chriſtus Jedeleſe
Inſchrift, blickt einen Augenblick kopfſchütt e. Zum
Himmel, bis er dann den Kopf ſinken lE3 2De*
deutſche Generalkonſul in San Franzisco Eroſcon
telegraphiſch bei dem deutſchen Botſchafter Sisgihn
roteſtiert.
Strandung des Dampfers Deutſchl.0.
EP. New York. Der PaſſagieZydfer
Deutſchland der HamburgAmerika=Linie kwurz
vor der Einfahrt in den Hafen von New Zyaſit
Strand gelaufen. Er konnte inde Eine
Stunde ſpäter mit Hilfe von SchleppdampfenEeder
flott gemacht werden. Der Dampfer hatte Eſc

ſagiere an Bord.

[ ][  ][ ]

ter 69

ſchreibung!
Neubau eines Finanzamts=
ſdes
in Dieburg ſollen die
z= und Stuckarbeiten ver=
dein

nbingungsunterlagen werden,
Vorrat reicht, zum Selbſt=
von
der unterzeichneten Dienſt=/
giben, woſelbſt auch die Zeich=/:
ſnd die Bedingungen während
ſſtunden von 812 und von
außer Samstag nachmittags,
ſt offen liegen.
bgebote ſind bis zum Don=
den
17. März 1927, vor=
m
0 Uhr, verſchloſſen und be=
an
nachſtehende Dienſtſtelle
Die Eröffnung erfolgt in
der erſchienenen Bewerber.
zadt, den 8. März 1927. (IP.4229
bhauamt, Riedeſelſtraße 60.

aielsregiſter 4 wurde am 26. Fe=
bei
der Fimra Ludwig
. in Gundernhauſen eingetra=
Firma iſt erloſchen. (4199
g. den 25. Febr. 1927.
Heſ. Amtsgericht.

Nr. 7.
tag, 15. März 1927, vor=
ſu
Uhr, zu Burg Franken= /=
ſämtlichen
Fällungen dieſes s
ne: Eiche: 2 I. Kl. 4,95 fm,
M76 im, 5 III. Kl. 6,36 fw, 4/:
im, 1 V. Kl. 0,37 fm; Buche,
148 669 Sommersgrund: 1
7 fm, 11 III. Kl. 14,50 tm, 10/:
im; Akazie: 1 II. Kl. 0,79/=
Rl. 0,58 fm, 5 VI. Kl. 1,62 fm;
um: 2 III. Kl. 1.16 fm, 4 II.
a 1 VI. Kl. 0,33 fm; Edel=
1 III. K(. 0,64 fm; Lärche:/
5,83 tm; Fichte: 1 IN. Kl.
V. Kl. 0,23 tm; Weißtanne:
,88 tm; Weymouthskiefer:
54 im; Derbſtangen: Lärche
m:. Nutzſcheiter: Buche (ge=
45 m lang) 6 rm. Auskunft!:
Förſter Pfänder zu Forſt= ;
mersgrund bei Eberſtadt.
halt, den 2. März 1927. (4196
ſ. Forſtamt Eberſtadt.

Verkehrskante von Bentschland Füin die Lesen und Geschäftsfreunde des DARHAHADHER HAdBLAHHBS HESSISCHE HEUESHE NACHRICHIEN Entworfen von Professor Dr. H. HAACK im Verlag JUSTUS PERTHES, Gotha Maßstab 1:1500000 Größe: 84X110 cm Völlig neues System der Darstellung! Größte Klarheit und Uebersichtlichkeit Kein mühseliges Suchen mehr! Unentbehrlich für Industrie und Handel, Schiffahrt und Verkehr, Schule und Haus, alle Behörden Von der Dentschen Reichspost dureh mm ſangrelche Westeilmnzen einge führt! Die Karte enthäft von Paris bis Warschau, von Kopenhagen bis weit über die südlichen Grensen Deutschlands: alle Haudt-, Mittel- und Nebenbahnen / Eisen- bahn-Direktionen, Knotendunkte und Umsteigeplätse / Endstalionen von Zweigbahnen und Nebenlinien / alle Schiffahrtslinien mit Ziel und Reisedauer / Anfangsdunkte der Flußschiffahrt / alle wichtigen Kandle Staatengrengen, alte und neue Grensen Alles in mehrfarbigem Druck auf dauerhaftem, holztreiem Papier Durch das Darmstädter Tagblatt (HNN) bezogen mur 1.30 Mark In statt 3,50 Ladenpreis Slg
z. Bestellungen bei unseren Botenfrauen, Agenturen und beim Verlag Darmstadt, Rheinstraße 23. 4230dfs So
2I1 S11

Seite 9

empfehle.

Iaa

Handſchuhe
Hemden, Kragen
Krawaiten
Taſchentücher
Am weißen Turm
Damenſtrümpfe, ſchwarz und farbig
Spezial=Handſchuh= und Herrenartikel=Geſchäft
Heinrich Schmidt

Ernſt= Ludwigsplatz 2

(3892a)

Fernſprecher 2227.

Wir ſuchen 20 Kubikmeter
(ichen=Stammholz
25 30 cm mittleren Durchmeſſer.
frei auf eine Schneiderei geliefert;
Preisangebot wolle man richten an:

Wagenbau
Hierstein a.

(4106imd

Mano

Angebote u. T 24

Guterh. Damenrad
gegen Barzahlung zu
kaufen geſucht. (*6475
Mauerſtraße 10, b.
Gut erhaltener
Kinder=Sportwagen
mit Verdeck zu kauf,
geſ. Ang. m. Preis u.
T 235 Geſchſt. 6478

Angeb.

ag, den 14. März 1927, vor=
99½Uhr, werden in der Bart=
dſwirtſchaft
zu Roßdorf aus
er Schlag 2b. Pfarrholz 11a,
4 und verſchiedenen Diſtrik=
Füeſterei Eiſernhand verſteigert:
ols: Scheiter, rm: 130 Buche,
e 2 Eſche, 14 Kiefer; Knüppel,
7 Buche, 27 Eiche, 3 Eſche, 42
14 Lärche, 24 Fichte; Reiſig,
20,0 Buche, 1,1 Eiche; Stöcke,
Suche, 6 Verſchiedene.
ſtrichene Nummern kommen nicht
Bebot. Das Holz iſt vor der
humg einzuſehen. Irgendwelche
Emwendungen wegen der Güte
ſzs werden nicht entgegenge=
(4191
Auskunft durch das unter=
Forſtamt und Herrn Förſter
ſen zu Forſthaus Eiſernhand.
hamſtadt, den 7. März 1927.
Forſtamt Ober=Ramſtadt.

Motor-Radfahrer:
Bevor Sie ein Motorrad kaufen, be
ſichtigen Sie die neue
Victoria-Maschine
Modell 1927. (*6357d,
Bequeme Teilzahlung.
Vertreter: Philipp Auck, Fahrzeuge
Darmſtadt
Telephon 4116.
Alexanderſtr. 6

Haus= und Vorgärten
inſtandſetzen u. unter=
halten
übernimmt
W. Vollhardt,
Kahlertſtr. 28, 3. St
*64t1)

Brennhoiz
Buchen, geſchnitten,
per Ztr 1,60, ofen=
fertig
1,70 in Fuhren
frei Haus liefert (4 190a
Daniel Schulz III.
Pfungſtadt, Bahn=
hofſtr
. 2. Tel. Nr 39

Ich gebe Kredit
Auf bequeme Ratenzahlung erhalten Sie
Herren=, Damen= und Kinderſtiefel
jeder Art ſowie
Herren= und Knaben=Konfektion,
Tiſch=, Bett= und Leibwäſche
Ausweispapiere ſind mitzubringen
Strengſte Diskretion zugeſichert
nur bei
(3672
A. Rubin
Darmſtadt Telephon 991 Kirchſtr. 10

TUAR
Wer dort?
Hier V. Schatz
Komme ſof. u. kaufe
getrag. Herren=
Kleider,Federbetten
Schuhe, Wäſche uſw.
V. Schatz
Darmſtadt. (4075idi
Tel. 1924. Schloßg. 23
3

Beiwagen
gut erhalt, zu kaufen
geſ. Ang. m. Preis u.
T 245 Geſchſt. (*6520
Ke

Abn urient erteilt Pri=
vatunterr
. in Deutſch,
Engliſch, Tranzöſ. u.
Mathemadik. Ueber=
wach
. d. Aufgab. w
gewährleiſt. Angeb. u.
T 217 Geſchſt. *6446

Konſeroat. gebild.
erfahrene (6442
Klavier-
Lehrerin
erteilt Kindern gründ=
lichen
Unterricht zu
mäß. Preis Ewpfehl.
vorhanden. Näheres
Heinrichſtr 46, 2. St.

Engliſch O
O Franzöſiſch
Gute Vorbereitung
und Nachhilfe.
Lehrerin: Hoffmann,
Heinrichſtr. 42 (6456dsg

Gründl. Mandolinen=
u
. Gitarren=Unterr.
geſ. Ang. mit Preis
u T 240Geſchſt 488

Pilanz mit Gewinn= und Perluſtrechnung per 31. Oezember 1926.

hanntmachung.
hing, den 14. ds. Mts., nach=
B2 Uhr, werden in der Wirt=
PPh. Knapp III. dahier fol=
ſolxſortimente
aus den Waldun=
gemeinde
Gadernheim. Diſtrikt
baid, verſteigert:

er Buchen II. Kl. 1. St. 0,95
I Kl. 5 St. 4,49 fm; Eichen IV.
et. 0,71 tm, V. Kl. 1 St. 0,34
Kl. 3 St. 0,98 tm: Eſchen V
ek. 0,52 fm, VI. Kl. 11 St. 195
Anvorn IN. Kl. 1 St. 0,45 fm;
I. Kl. 1 St. 0,54 tm, VI. Kl. 9
MA. im; Fichten II. Kl. 2 St. 4,88
zlll. Kl. 14 St. 20,37 fm, II. Kl.
A1,11 fm, Va Kl. 87 St. 60.39
Kl. 61 St. 20,/44 fm; Tannen
N.: 2 St. 2,33 fm, IV. Kl. 2 St.
Mo Va Kl. 7 St. 4,27 fm, Vb Kl.
2,60 fm; Lärchen III. Kl. 1 St.
9. IN. Kl. 3 St. 3,37 fm, V. Kl.
WO96 fm; Kiefer V. Kl. 1 St.

Aktiva
Grundfiücke.
Gebäude.

Bilanz per 31. Dezember 1926

Paſſiva

Beſtand am 1. 1. 1926 RM. 318 000.
44 400.
Abgang ..
Beſiand am 1. 1. 1926 RM. 550 250.
65 000.
Zugang.
RM. 615 250.
RM. 29 250.
Abſchreibung 5%0
88 000. RM 117250.
Abgang
Fabrikeinrichtungen Beſtand am 1. 1. 1926 RM. 256 000.
17 086.
Zugang .

Abſchreibung 15%
Abgang

RM. 40 637.23
32443,77

RM. 273 086.

73 086.

Transportanlagen Beſſand am 1. 1. 1926 RM. 37 600.
RM. 5400.
Abſchreibung 15%
1 500.
6 900.
Abgang
Mobilien.
....... ..

Modelle
Kaſſe und Bankguthaben . . . . . . . . . . . . .."
Oebitoren

Waren.
.....
Beieiligungen .. ... . . . . . . ..
... . . . . . . . . . . . RM. 41850.
Abale.

Stamm=Aktienkapital R
1800000 273 600 Borzugs=Aktienkapital .. 5000 Rücklage .
penſionsfonds 120000 Saldo 1. 1. 1926 . . RM. 20 000. 498 000 Gutſchrift an Zinſen. 1000. RM. 24000. Abgang für bezahlte
Penſionen. A. 20. 1879 Kreditoren ...." 526 402 s 200 000 Dwvidende, nicht erhoben. ..." 896 40 Gewinn Vortrag aus 1925 RM. 64686,75 Gewinn 1926 250 173.67 314860 30 700 Abale RM. 11850. 133 466 20 939 896 64 643 373 66 50 000 2769 038 50 2 769 038 5

Soll

Gewinn= und Verluſtrechnung per 31. Dezember 1926

Haben

ſau-gen: Fichten I. Kl. 37 St
y. II. Kl. 7 St. 0,13 fm; Tannen
We8 St. 2,16 fm, II. Kl. 4 St.
Zupich-

Mrrd gebeten, vorſtehende Holz=
Fale vorher einzuſehen. Nähere
PMerteilt Herr Förſter Reinhard
Pkau dau.
(4200
Nemheim, den 8. März 1927.
M Bürgermeiſter: Böhm.
Fanntmachung.
Gielzverſteigerung vom 7. März
ll genehmigt. Ueberweiſungs.
WPR Fahrtag Mittwoch, den 16. März
WAcc Zuſammenkunft vormittags
APan Forſthaus Schlichter. Ab=
EN dreiwöchigen Barzahlfriſt 29
Mlen.
(4226
Halden, den 8. März 1927.
Ghes Forſtamt Mörfelden.

Allgemeine Unkoſien .. . . . ..."
Abſchreibungen . . . . . . . . . . .
. Vortrag aus 1925 RM. 64686.75
Gewinn .
250 173.67
1029 124 121
15 287
A6. 3ß0 9
23
*2 Rohgewinn .. W
1419271 86 1419 271 186 141927166

Auf Grund eingehender Prüfung vorſiehender Bilanz und Gewinn=
und Verluſirechnung vom 31. Dezbr. 1926 beſtätige ich deren Ueberein=
ſtimmung
mit den ordnungsgemäß geführten Büchern der Geſellſchaft.
Paul Bollinger.
Darmſtadt, 17. Februar 1927.
Die am 7. 3. ſiattgehabte ordentliche Generalverſammlung unſerer
Geiellſchaft hat die vom Vorſiand und Aufſichtsrat vorgeſchlagene
Bilanz mit Gewinn= und Verluſirechnung für das Jahr 1926 geneh=
migt
. Danach wird der für das 8. Geſchäfts ahr nach Abzug der ſämt=
lichen
Unkoſſen und der ordentlichen Abſchreibungen verbleibende Rein=
RM. 250 173 67
gewinn von . .
zuzüglich Vortrag aus 1925 64 686.75 wie folgt verteilt:
... . . . RM. 60000.
Geſetzliche Rücklage
2 Dividende von RM. 5000. Vorzugsakiien . 350.
4Dividende von RM. 1800000. Siammaktien 72000.
5, Ueberdividende von RM. 1 800 000.-Stammaktien 108 000.
28 121.
Penſionsfonds .. . . . . . . .. . ...
46 389.421
Vortrag für neue Rechnung . . .

Von den ſatzungsgemäß aus dem Autfſichtsrat ausſcheidenden Mit=
gliedern
wurde Herr Karl Roeder wiedergewählt. Herr Vikto
Kuckut iſt aus dem Aufſichtsrat ausgeſch eden. Neu hinzugewählt
wurde Herr Hans Bochow, Direltor der Deutſchen Banr, Filiale
Darmſtadt. Für den am 27. November 1926 verſtorbenen Herrn
Dr. von Heyden wurde Herr Fabrikant EmilSchenck zum Vor=
ſitzenden
des Aufſichtsrats, und zum ſtellvertreienden Vorſitzenden
des Autſichtsrats Herr Banidirekior Hans Bochow gewählt.
Die au die Stammaltien enttallende Dividende von 10½, kann
alsbald gegen Einlieferung der Gewinnanteilſcheine bei der Deutſchen
Bank, Filiale Darmſiadt, der Deutſchen Bank, Filiale Franrfurt, der
Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutſchen Bank in Stuttgart, ſowie
der Geſellſchaftskaſſe erhoben werden.
Darmſiadt, den 8. März 1927.
Gebrüder Roeder A.-G.
Phil. Roeder.
(4195

Am Freitag, den 11. März 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27 nach=
ſtehende
Gegenſtände öffentlich zwangs=
weiſe
gegen Barzahlung:
(4217
60 Spazierſtöcke, 60 Schirme, 1 Bücher=
ſchrank
, 1 Diplomatſchreibtiſch, 1Sofa,
1 großer Kaſſenſchrank, 2 Seſſel, ein
1 Vertiko, 4 Warenſchränke, 1 neue
Nähmaſchine, 2 Puppenwagen, eine
Schreibmaſchine Adler 1 Grammo=
phon
, trichterlos, 1 Klubſofa, 2 Klub=
ſeſſel
, 1 Ladenkaſſe, 1 Diplomatſchreib=
tiſch
, 1 Perſerteppich, 1 gebrauchten
Opel=Lieferwagen, 1 Diplomat=
ſchreibtiſch
, 1 Chaiſelongue.
Die Verſteigerung findet vorausſichtlich
beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 10. März 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Am Freitag, den 11. März 1927,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich
Aliceſtraße 5, zwangsweiſe gegen Bar=
zahlung
:
29 Koſten
halbfertige Reißzeugfabrikate
Verſteigerung beſtimmt.
Darmſtadt, den 10. März 1927. (4233
Weinheimer
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

Am Freitag, den 11. März 1927,
vormitt. 10 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslok. Bleich=
ſtraße
40 gepfändete Gegenſtände
aller Art zwangsweiſe gegen Bar=
zahlung
, insbeſondere:
1 Schreibtiſch, 1 Trumeauxſpiegel, 1
Bücherſchrank, 4 Conſoltiſche (Mahag.)
zwei Nähtiſche (nußbaum), zwei Kom=
mode
(nußbaum), 2. Hängelampen,
1 Standuhr, 1 Klubſofa, 2 Waren=
ſchränke
, 1 Korbgarnitur, 8teil., 1 Kom=
mode
mit Spiegel, 1 Muſikautomat
mit Platten, einen Motor, eine Schneid=
bank
, 1 Würfelmaſchine, 1 Sack Kork=
(4237
ſtopfen.
Darmſtadt, den 9. März 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darm ſtadt

[ ][  ][ ]

Geite 10

Donnerstag, den 10. März 1927

Nummer

Spoth Shlet and Tarnen.

Sportverein Darnſtadt 98 Spielvereinigung Fürth.

Die dritte Wiederholung des Endſpiels um die Meiſterſchaft des
Süddeutſchen Verbandes in der gleichen Vereinsbeſetzung drängt natur=
notwendig
die Frage in den Vordergrund, welche Entwicklung gerade
die Endſpielkandidaten ſeit ihrer erſten Begegnung im Jahre 1925
durchgemacht haben. Es wäre ia als eine Stagnation der ganzen Hand=
ballbewegung
aufzufaſſen, wenn die beiden unbeſtritten beſten. füddeut=
ſchen
Vereine in ihrem Können ſeit dieſer Zeit nicht vorwärts gekom=
men
wären, und wenn ſie trotz dieſes Umſtandes ihre Spitzenſtellung
mit Erfolg hätten verteidigen können. Tatſächlich iſt aber für jeden,
der gerade die ſpieleriſche Entwicklung unſerer Darmſtädter Meiſter=
mannſchaft
die Jahre hindurch kritiſch verfolgt hat, deutlich zu beob=
achten
, daß die Spielweiſe und das ſpieleriſche Können ſich verfeinert
hat. Es gilt das allerdings weniger von dem Spielſyſtem, das ſich ſchon
damals klar herauskriſtalliſiert hatte: Mit jenen weiten Vorlagen aus
der Verteidigung und Läuferreihe heraus, mit fenem blitzſchnellen
Flankenwechſel und mit den Steilvorlagen der Halbſtürmer an die
Flügel, bzw. an den Mittelſtürmer brachten ebenſo wie heute noch ſchon
vor drei Jahren die Darmſtädter die größte Verwirrung in die noch ſo
aufmerkfame Hintermannſchaft des Gegners. Wenn alſo auch das Grund=
geheimnis
des Erfolges die ganzen Jahre hindurch das gleiche geblieben
iſt, ſo hat ſich trotzdem eine grundlegende Aenderung inſofern vollzogen,
als das ſpieleriſche Können des Einzelnen, alſo die Einzeltechnik, ſich
bedeutend gehoben hat. Nicht allein, daß heute die gerade im erſten
Endſpiel in hohem Maße ſtörenden, häufigen Regelverſtöße durch un=
gewollte
Fußabwehr und durch Abſeitsſtellung faſt reſtlos weggefallen
find und dadurch der ungehemmte Fluß der ſpieleriſchen Bewegung, des
Spielaufbaues mehr denn fe gewährleiſtet iſt, auch die Kunſt im
Spiel hat ſich ſtark verbeſſert. Während damals die Schußfähigkeit
eines Jans noch faſt ganz vereinzelt daſtand und höchſtens durch den
damals noch im Sturm ſpielenden Reuter vertreten wurde, beſitzen die
Darmſtädter heute in Hennemann und Fiedler noch zwei derartig gute
Torſchützen, daß kaum zu ſagen iſt, wer von den dreien den Vorzug
verdient. Dieſelbe Entwicklung wie in der Schußfähigkeit, iſt in der
Fangtechmik zu verzeichnen. Wohl verfügten auch ſchon im erſten Jahre
der Meiſterſchaft die Spieler über ein ſehr ſolides Fangvermögen, ohne
jedoch dieſe wohl wichtigſte Spielhandlung in der Art zu beherrſchen,
wie es uns zurzeit, z. B. von Allwohn oder Werner demonſtriert wird.
Faſt überflüſſig erſcheint es, in dieſem Zuſammenhang daran zu erin=
nern
, daß gerade in den letzten Spielen deutlich zu beobachten war, wie
die Fähigkeit, den Gegner zu täuſchen, ihn zu einer nachteiligen Be=
wegung
zu verleiten, gerade durch die Lehre, die die Berliner in ihrem
hieſigen Spiele in dieſer Beziehung erteilt haben, ſich neuerdings aus=
bildet
(Delp, Reuter). Daraus, daß die ganzen Jahre hindurch die
Spielvereinigung Fürth den Darmſtädtern der gleich ſtarke Rivale ge=
blieben
iſt, iſt zu erſehen, daß die Fürther eine ähnliche Entwicklung
durchgemacht haben müſſen, wie die Darmſtädter. Gerade darin liegt der
Reiz der Endſpiele unter dieſen beiden ewigen Ridalen, zu erkennen, wie
ſich nun bei der ſchärfſten Probe, die das beiderſeitige Können zu be=
ſtehen
hat, dieſe reifere und beſſere Technik im Geſamtſpiel auswirkt.
Wie werden ſie ſpielen? Betrachten wir zuerſt die Mannſchaftsauf=
ſtellung
der Gäſte des nächſten Sonntags. Fürth tritt mit folgenden
Leuten auf den Plan:
Eckert
Roſen Hauſchild
Hertlein Gebhardt Gellinger
Rotter Gußner Knoll Jäckle Prediger.
Man ſieht, die Fürther haben ihre Mannſchaft gegenüber dem Vor=
jahr
kaum geändert. Neu iſt nur Gebhardt als Mittelläufer, deſſen
Aufſtellung eine weſentliche Verſtärkung bedeuten ſoll. Durch deſſen
Einſtellung konute Roſen, der ſeither beſte Spieler der Fürther Hinter=
mannſthaft
, in die Verteidigung zurückgezogen werden. Die ſtärkſte
Waffe der Fürther bleibt jedoch nach wie vor der Innenſturm, deſſen
kurze, jedoch äußerſt ſchnelle Kombination ſchwer zu unterbinden iſt, da
alle drei Stürmer, insbeſondere aber der frühere Fußballtorwächter
Gußner, ſcharf und placiert ſchießen können, wird es ſich für die
Läuferreihe der Darmſtädter empfehlen, die Deckung des Innenſturms
keine Minute zu vernachläſſigen.
Die Aufſtellung der Darmſtädter bedarf wohl keines Kommentars.
Die Farben des Sportvereins 98 vertreten:
Trautwein
Schnell Reuter
Delp Götz Galm
Fiedler Werner Allwohn Hennemann Juns
Bemerkt ſei noch, daß der Vorverkauf eröffnet iſt; bevorzugte Ein=
trittspreiſe
für Mitglieder ſind nur im Vorverkauf und gegen Vorzei=
gung
der Mitgliedskarten erhältlich.

Die Handball=Meiſterſchaft in den OSB.=Verbänden.

Endkämpfe in allen Landesverbänden.

Der 6. März brachte in allen Landesverbänden der Deutſchen
Sportbehörde Endſpiele um die Handball=Meiſterſchaft. Es wird nur
noch wenige Wochen dauern, bis daß die Landesmeiſter und Anwärter
auf die deutſche Meiſterſchaft feſtſtehen.
In Süddeutſchland trug man das letzte Gruppenſpiel aus.
V.f. R. Mannheim ſicherte ſich durch einen 3:0=Sieg über den V.f.R.
Kaiſerslautern den zweiten Tabellenplatz der Weſtgruppe. Am 13. März
ſteigt nun in Darmſtadt das erſte Entſcheidungsſpiel zwiſchen den bei=
den
Gruppenmeiſtern, Sv.Vg. Fürth und S.V. 98 Darmſtadt. Der
zweite Gang iſt für den 20. März nach Fürth anberaumt. In dieſen
beiden Spielen ſoll alſo die Frage nach dem neuen ſüddeutſchen Mei=
ſter
beantwortet werden.
Weſtdeutſchland, das die Endſpiele in einer Nunde nach
Punktwertung austrägt, ſieht noch immer den Pol. S.V. Remſcheid un=
geſchlagen
in Front. Die Reihenfolge der ſieben Bezirksmeiſter iſt nach
den Kämpfen des 6. März wiefolgt: 1. Pol. S.V. Remſcheid 8:0 Puinkte.
2. Sp. Vg. Oberhauſen 5:1 P., 3. Pol. S.V. Dortmund 5:1 P., 4. Pol. S.V.

Köln 3:5 P., 5. Pol. S.V. Kurheſſen Kaſſel 3:5 P., 6. V.f.B. Bielefeld
0:6 P., 7. S. C. Hagen 05 0:6 Punkte.
In Norddeutſchland kam die erſte Vorrunde zur Durch=
führung
. Erwartungsgemäß blieben Pol. S.V. Hamburg, Nordmark
Flensburg und Pol. S.V. Hannover ſiegreich. Von dieſen drei Mann=
ſchaften
dürfte Flensburg die geringſten Ausſichten haben, in den End=
kampf
zu kommen. Hamburgs Polizei gilt wieder wie im vorigen Jahre
als Meiſterſchaft sanwärter.
Die Berliner Oberliga hat in der Abteilung B bereits in
Brandenburg=Berlin einen Teilnehmer für das Endſpiel ermittelt. In
der Abteilung A beendeten S.V. Siemens und der deutſche Handball=
meiſter
Pol. S.V. Berlin die Verbandsſpiele mit gleicher Punktzahl. Das
erſte Entſcheidungsſpiel wurde am Sonntag von den Poliziſten vor
4000 Zuſchauern mit 7:3 (4:1) Treffen gewonnen. Der deuitſche Meiſter
braucht alſo im zweiten Gang nur unentſchieden zu ſpielen, um Abtei=
lungsmeiſter
zu ſein.
Mitteldeutſchland hat die erſte Zwiſchenrunde auf der
Tagesordnung. Aus den drei Spielen gingen Dresdenſia Dresden, der
Titelverteidiger Pol. S.V. Halle und Pol. S.V. Erfurt als Sieger her=
vor
. Die zweite Zwiſchennnde bringt am 13. März Pol. S.V. Halle
mit Pol. S.V. Erfurt und Dresdenſia Dresden mit Pol. S.V. Plauen
zuſammen. Außerdem iſt noch das Spiel Fortung Leipzig gegen
Pol. S. V. Chemnitz aus der erſten Zwiſchenrunde nachzuholen. Die
Endſpiele der Damen werden am 13. März mit der erſten Zwiſchenrunde
fortgeſetzt.
Im Valtenverband qualizifierte ſich der Pol. S.V. Danzig
durch einen nach Spielverlängerung mit 2:1 Treffern gegen Pol. S.V.
Elbing erzielten Sieg für das Endſpiel gegen den Pommermeiſter
Greif Stettin.

Tv. NauheimTgde. Beſſungen 3:3 (1:2).
Zu einem Freundſchaftsſpiel trafen ſich die beiden erſten Mannſchaf=
ten
obiger Vereine in Nauheim. Man war auf den Ausgang geſpannt,
da es mehr oder weniger ein Gradmeſſer für die zurzeit beſtehende
Spielſtärke ſein ſollte. Nauheim beſitzt eine flinke und gut durchgebildete
Mannſchaft, aus der die beiden Halbſtürmer hervorzuheben wären. Aber
auch Beſſungen hat ſich ſehr zu ſeinem Vorteil verändert. Die Elf gab
alles aus ſich heraus, hatte auch, ganz obfektiv geurteilt, in beiden Halb=
zeiten
etwas mehr vom Spiel. Der Mannſchaft fehlt es noch am Syſtem
und hauptſächlich an der Schnelligkeit, erſt dann dürfte dieſelbe richtig
zur Entfaltung kommen. Beides iſt für die in nächſter Zeit bevorſtehen=
den
Spiele unbedingt nötig, um weiter günſtige Reſultate zu erzielen.
jreber das Spiel ſelbſt wäre zu erwähnen, daß es, wenn auch hart, ſtets
im Rahmen eines Freundſchaftsſpieles blieb.
Nach dem Spiel der erſten trafen ſich die zweiten Mannſchaften
Hier reichte es zu einem Siege für Beſſungen in Höhe von 3:1. Ein
Achtungserfolg, der der erſt ſeit kurzer Zeit ſpielenden zweiten Mann=

ſchaft Beſſungens das beſte Zeugnis ausſtellt. Auch die beiden erſten
Fauſtballmannſchaften trugen ein Trainingsſpiel aus, das ſehr flott
durchgeführt wurde. Es hat ſeinen Zweck erfüllt, hervortretende Män=
gel
und Schwächen wurden erkannt. Es bedarf noch angeſtrengter Arbeit,
wenn die Beſſunger die Stärke wieder erreichen wollen, die ſie früher
hatten.

Seeheim 1.Gerusheim 1. 4:0 (Halbzeit 2:0).
A=Klaſſe Gan Ried.
Das letzte Verbandsſpiel der A=Klaſſe im Gau Ried konnten die
Seeheimer wieder komplett und wie das erſte mit entſprechendem Erfolg
beſtehen. Die Mannſchaft war dem Gegner in allen Linien überlegen
und das Reſultat iſt verhältnismäßig niedrig ausgefallen, da Gernsheim
durch verſtärkte Verteidigung einer höhere Niederlage verhindern wollte.
Die Tabelle ergibt nunmehr folgendes Bild:
bei je 14 Spielen:
14 Punkte
24 Punkte Hemsbach
Heppenheim
Gernsheim .
V. f. L. Lampertheim 19
8
Seeheim
07 Bensheim
Groß Rohrheim . 2
17
Hofheim
Heppenheim konnte ſich mit großem Vorſprung die Meiſterſchaft
Meiſter im Gau Bergſtraße mit

feſtſteht, mit dieſem zur Kreisliga auf. Möglicherweiſe wird die not=
endig
werdende Auffüllung der oberen Klaſſen auch die Tabellen=
zweiten
zu Aufſtiegsſpielen heranziehen. Die Tabellenletzten dürften
jedenfalls durch die Aenderungen vom Abſtieg verſchont bleiben.

Frühjahrs=Wett= und Werbe=Schießen der Privilegierten Schützengeſell=
ſchaft
in Darmſtadt.
Der erſte Tag zu dem großen Frühjahrs=Wett= und Werbe=Schießen
der priv. Schützengeſellſchaft wurde mit einem Frühſchoppen im Kon=
kordiaſaal
in Darmſtadt eingeleitet, der den bei den Schützen üblichen
gemüitlichen Verlauf nahm. Anſchließend an die mit Humor gewürzte
ſchwungvolle Begrüßungsrede des Oberſchüttzenmeiſters Diefenbach ſchloß
ſich ein gemeinſchaftliches Lied, deſſen Text von Herrn Hanauer eigens
als Begrüßungs= und Feſthymne der Schützengeſellſchaft gewidmet iſt.
Die kernige, treudeutſche Geſinnung, die aus den Verſen ſpricht, fand be=
geiſterten
Wiederhall in den ebenſo empfindenden Schützenherzen. Im
weiteren Verlauf hielt Herr Oberleutnant a. D. Röder einen hochintereſ=
ſanten
Vortrag über das von ihm konſtruierte Schießkino. Bekanntlich
iſt dieſer Apparat auf der Polizei=Ausſtellung und der Grünen Woche‟
in Berlin vorgeführt worden und hat dort größtes Intereſſe aller, die
Schießkunſt pflegenden Kreiſe des In= und Auslandes in gleichem Maße
wachgerufen. Dieſes Schieß=Kino iſt das beſte und neuzeitlichſte Ziel=
ſcheiben
=Schießkontroll=Inſtrument, das gegenwärtig exiſtiert. An Stelle
der üblichen beweglichen Scheibe, ſogen. laufendes Wild, tritt bei dem
Schießkino das bewegliche Lichtbild des Wildes in freier Wildbahn. Iſt
durch dieſes, die Wirklichkeit vortäuſchende, Kinobild der Schütze ſchon
ganz begeiſtert, ſo überraſcht es ihn, mit welcher abſoluten Sicherheit der
auf das Ziel geſetzte Schuß faſt augenblicklich feſtgeſtellt werden kann,
und iſt dies am beſten geeignet, die Zielſicherheit zu fördern und auf die
Geiſtesgegenwart, Ruhe und Entſchlußkraft in erzieheriſcher Weiſe einzu=
wirken
. Mehr wollen wir von dem Apparat nicht verraten, kommt und
ſeht ſelbſt.
Es iſt jedermann geſtattet, dies bewegliche Bild zu beſchießen. Von
welch großer Bedeutung dieſe Erfindung für das geſamte Schießweſen
iſt, dafür ſpricht das große Intereſſe, das auf den Ausſtellungen in Ber=
lin
dieſer Sache entgegengebracht wurde.
Es wird an dieſer Stelle nochmals betont, daß das Schießkino am
20. d. M., ab nachmittags 2 Uhr, im Konkordiaſaal in Praxis vorge=
führt
wird.
Nachmittags 2 Uhr begann pünktlich das Schießen, das von aus=
wärts
gut beſucht war. Das erſtmalig hier veranſtaltete Konkurrenz=
ſchießen
fand bei vollbeſetzten Stunden ſtatt und mußte wiederholt werden.
In tadelloſer Ordnung verlief nun das weitere Preisſchießen auf die
verſchiedenen Scheiben. Die Reſultate waren recht gut. Kurz nach ſechs
Uhr wurde das Schießen abgebrochen. Die Schützen blieben rit ihren
Gäſten gemütlich zuſammen und trennten ſich z. T. in recht ſpäter Abend=
ſtunde
mit einem fröhlichen Heil zum nächſten Schießtag, der am 13.
d. M., ab nachmittags 2 Uhr, im Konkordiaſaal ſtattfindet.
Die Verteilung der Preiſe erfolgt nach Beendigung des Geſamt=
ſchießen
, alſo nach dem 27. März 1927. Es wird nochmals wiederholt:
2. Schießtag 13. März 1927; 3. Schießtag 20. März 1927; 4. Schießtag
27. März 1927.

Klubwettkampf Jung=Deutſchland‟ DarmſtadtGöppingen 04.

Zur Berichtigung der an dieſer Stelle gebrachten Veröffentlichung,
daß am 13. März d. J., ein Klubzweikampf zwiſchen obigen Vereinen
ſtattfinde, machen wir darauf aufmerkſam, daß die Nachricht auf einem
Irrtum beruht. Es ſchweben zwar Verhandlungen, jedoch wird der
Klubwettkampf erſt im Laufe des Sommers abgehalten.

Tennis.

Deutſche Hallen=Tennismeiſterſchaften. Die erſten Spiele.

Die deutſchen Hallentennismeiſterſchaften nahmen am Montag in der
Bremer Tennishalle ihren Anfang. Die Teilnahme des Publikums
war am erſten Tage noch ſehr gering, zumal die auswärtigen Spieler
noch nicht eingetroffen ſind und die erſten Ergebniſſe noch ohne beſon=
dere
Bedeutung waren. Die Reſultate des erſten Tages: Herren=
Einzel: D. MeherStephanus ohne Spiel. KlatteLane ohne Spiel.
A. VürmannDelius 6:1 7:5. Lürmann-Klatte ohne Spiel. Spieß
Ohlmann 6:0 6:1. Damen=Einzel: Frl BußFrl. Runken
6:2 6:0. Frau StephanusFrau Franke ohne Spiel. Herren=
Doppel, Spieß=Lürmann-Mencke=Lindemann 6:4 6:3. Gemiſchtes
Doppel wurde noch nicht geſpielt.

Deutſche Hallentennis=Meiſterſchaften. Der 2. Tag.
Von namhaften auswärtigen Spielern waren am Dienstag ſchon
Rahe, Kupſch, Hannemann, Miſhu, Frau v. Reznicek und Frau Neppach
im Wettbewerb, die übrigen Teilnehmer traten erſt am Mittwoch in
Aktion. Die Ergebniſſe des 2. Tages waren:
Herreneinzel: Miſhu-Kuhlemamn 6:1, 6:0. KupſchStucken 6:3.
8:6. HannemannHinke ohne Spiel. KrasnaSchnieder 6:2, 6:4.
KuhlenkampfD. Meher 6:0, 6:4. Rahe-Bienemann ohne Spiel.
WollenſchlägerMr Z. ohne Spiel. Rahe-Becker 6:0, 6:0.*
Dameneinzel: Frl. RoſtFrau Klatte ohne Spiel. Frau Hoeſch
Frau Schnieder 6:1, 6:2. Frau v. ReznicekFrau Molſen 6:2, 6:0.
Fmu KahlmannFrau Albrecht 3:6, 10:8, 7:5 Frau Bohlmann
Frau v. Heintze ohne Spiel. Frl. FußFrau Kuhlmann 6:2, 6:2. Frau
NeppachFrau Fürſt 6:2, 6:1.
Herrendoppel: Hannemann/KupſchJunge=Poppel/Becker 6:1, 5:4.

Internationales Großmeiſterturnier in New York. Vidmar ſchlägt
Niemzowitſch.
Die erledigten Hängepartien verſchafften Capablanca wieder eine
klare Führung, da Niemzowitſch von Prof. Vidmar in einer ſcharfen
Angriffspartie geſchlagen wurde. Spielmann lieferte eine neue Remis=
partie
gegen Marſhall, die Partien Aljechin-Niemzowitſch und Capa=
blanca
Marſhall mußten erneut abgebrochen werden. Aljechims Sieg
gegen Niemzowitſch ſollte kaum in Frage ſtehen. Der Stand: 1. Capa=
blanca
7 (+ H), 2. Niemzowitſch 6½ (+ H),, 3. Prof. Vidmar 5,
4. Spielmann 4, 5. Marſhall 3½ (+ H).

Die erſten Meldungen für Roſſitten.
Für den vom 2. bis 17. Mai bei Roſſitten ſtattfindenden Segelflug=
Wettbewerb ſind ſchon einige beachtliche Meldungen abgegeben worden.
So kommt der Darmſtädter Rekovdmann Max Kegel mit zwei Ma=
ſchinen
, desgleichen der oſtpreußiſche Oberlehrer Ferdinand Schulz. Der
Flugz ugbau Kaſſel iſt mit einem Land=, einem Waſſer und einem Spe=
zialflugzeug
vertreten, und ſchließlich wird noch die Akademiſche Flieger=
gruppe
der Hochſchule Darmſtadt mit der Maſchine Margarethe‟
am Start erſcheinen. Außerdem ſtellen die Darmſtädter noch zwei wei=
tere
Maſchinen in Ausſicht.

Ausſchuß für Leibesübungen Darmf
Auf die Tagesordnung der heutigen Ausſchußſitzung iſt

Bericht über die Vorbereitung der Darmſtädter Groß=Stafff
Beratung über einen Städtekampf DarmſtadtFrankfurt geſoe
Der Plan dieſes Städtekampfes geht von hieſigen Sportit
und es iſt auch bereits ſeine Förderung und Unterſtützung=
Stadt in Ausſicht geſtellt. An den Wettkämpfen ſelbſt folleg
Linie die großen Volksſportarten beteiligt werden. Die e
Darmſtadts können darin vorzügliche Vertreter ſtellen, die de

Geſchäftliches.

Rheuma und Gicht ſind eine Qual für denn
hafteten. Ueberhaupt alle Erkältungsſchmerzen wie Gliederr
weh (Iſchias) und Hexenſchuß ſind höchſt ſchmerzhaft und
In allen dieſen Fällen raten wir Ihnen, ſich in Ihrer Dr:
Apotheke eine Flaſche Reichel’s Electricum zu kaufen. Dieſe
Einreibung iſt ein echtes Naturprodukt von ſofortiger,
und ſchmerzſtillender Wirkung. Electricum hat die Heilkuog=
Fichtennadelſproſſen und wirkt gleichſam elektriſierend auf dSe
Körperteile. Fragen Sie in Ihrer Drogerie oder Apotheke on
Sie an Otto Reichel, Berlin 80 Eüſenbahrvſt

Regit

Für das leibliche Wohlergehen der ganzen 75
ſich die Hausfrau verantwortlich, und wenn es ihr oft nichtä
mit dem Gelde auszukommen, ſo wird doch jede Abwechſlung=
zettel
freudig begrüßt werden. Ein Oetker=Pudding zum B,
ſtets allſeitige Zuſtimmung finden, weil er nahrhaft, wohlſchhr
ſehr preiswert iſt. Ein Päckchen iſt für 3 bis 6 Perſonen
ſo daß leicht an anderer Stelle geſpart werden kann.

ſchönheitspflege.

Die moderne Schönheitspflege iſt hauptſächlich deshalb ſ.
weil ſie ſich von wertloſen und giftigen Geheimmitteln frei.
und auf der natürlichen Grundlage der Körperpflege ihr Shffu
das erſt durch die Forſchungen des vergangenen Jahrhundar,

eigentlich möglich wurde. Die Neuzeit lehrt, daß die Unte

Hauttätigkeit mit geeigneten Mitteln nötig iſt. Hierzu gehr=
eine
milde Seife, wie ſie in der Aok=Kräuterſahnenſeife vorl
auch eine regelmäßige leichte Frottage mit der altbewährten 29
Mandelkleie. Die Anwendung ſchafft roſige, geſunde und
Haut, ohne Miteſſer und Pickel.

andere 1
Der Expo
ßerordentlid

ehen, de
ach ei

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlott WfIn dr Enſc
ſturz vorzubet
24. Tag der 5. Klafſe. In der Vormittags=Zieh
nds Karte
8. März fielen: 2 Gewinne zu 25 000 Mk. auf Nr. 50 6565
zu 10000 Mk. auf Nr. 44 399; 2 Gewinne zu 5000 Mk. au.
16 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 100 212, 104 199, 129-
208 890, 238 300, 259 024, 339 479; 10 Gewinne zu 2N
Nr. 18 112, 68 624, 177 460, 193 932, 319 113; 30 Gewinne=
auf
Nr. 26 410, 41701, 42650, 44 152, 121 993, 138 5
234 124, 237 255, 240 090, 255 529, 270 248, 307 990, 316 31
ferner wurden gezogen 78 Gewinne zu 500 Mark und 174
300 Mark. In der Nachmittags=Ziehung fielen-
zu 5000 Mk. auf Nr. 65 670, 94 677; 4 Gewinne zu 30
Nr. 109 21, 219 531; 16 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 45
119 400, 257 735, 301 486, 307 149, 314 298, 319 729; 32
1000 Mk. auf Nr. 3635, 24 002, 96 610, 114 865, 115
126 895, 143 167, 154 730, 178 061, 203 062, 228 181, 248
330 954, 336 115; ferner wurden gezogen 84 Gewinne zu
und 190 Gewinne zu 300 Mark. Im Gewinnrab
ben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu je=
6 Gewinne zu je 10 000 Mk., 10 Gewinne zu je 5000 Mk., 1
zu je 3000 Mk., 50 Gewinne zu je 2000 Mk., 100 Gey
1000 Mk., 352 Gewinne zu je 500 Mk., 772 Gewinne zu
(Ohne Gewähr.)
44 daß die

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Donnerstag, 10. März. 1.30: von Kaſſel: Konzert
Stunde der Jugend. Fr. Voigt: Erlebniſſe von Deutſchen!
lande. Kinder vom 13. Jahre ab. O 4.30: Leoncaval
Boheme‟. Briſe de mer. Penſee d'automne.
Bajazzi Arie aus Zaza‟: Zaza, kleine Zigeu
Fant. Zaza‟. Mitw.: Rich. Breitenfeld (Bariton). O.
ſtunde: Die Kultur der Renaiſſance in Italien. O
Kaſſel: Prof. Luthmer: Aufgaben der öffentlichen Ku
O 6.45: von Kaſſel: Die Stunde der Frau‟ O 7:
O 8: Aus der Stuttgarter Liederhalle: Sinfonie=Ker,
Rimsky=Korſakow: Scheherezade, ſinf. Suite. Gounod
a. Margarethe‟ Puccini: Arie 7. Tosca‟ 2N
Arie a. Halka. Wagner: Grals=Erzählung.
Marſch aus Orangenprinz. Lißzt: Mephiſto=Walzen
Jan Kiepura (Tenor). Anſchl.: bis 12.30: Cafe Sache Ea

efun
itten
ige des eng
üll des zur Ze
imentulen Prod
verkaufen wol
ulpreis war feſt
nroße Mengen
lage der Metal
ſufenweiſen E
ng mehrerer
we am Petro
8 umerik

Siuttgart.

E8 gab eine

Donnerstag, 10. März. 1.10: Konzert. O 3.50: San
Frauenſtunde. O 4.15: Tanzorcheſter Ziegler. Einl.: KtM
Hans Hanus. O 6.15: Dramaturgiſche Funkſtunde ( Suſt
O 6.45: Aerztevortrag: Ausſatz (Lepra) einſt und jetzt-
Dr. Stuart: Alpiner Schneelauf. O 8: 1. Oeffentlich sko=
des
Südd. Rundfunks im Feſtſaal der Liederhalle. Leit. a
Kurtz. Soliſt: Jan Kiepura (Tenor). Rimsky=Korſſaku
herezade, ſinfon. Suite op. 35. Gounod: Carn
Margarethe (Fauſt). Puccini: Arie des Cavaradoſſi a=
Moniuszko: Arie aus der Oper Halka. Wagn rGy
Erzählung. Prokokieff: Marſch Die Liebe zu den drei
Liſzt: Der Tanz in der Dorfſchenke Mephiſto=Hm
Lenaus Fauſt. Anſchl.: Funkſtille.
Wiriſe

Berlin.
Donnerstag, 10. März. 12.30: Viertelſtunde für der

Rainer Maria Rilke zum Gedächtnis. (Lucie Mannhü
O 5: Konzert. Beethoven: Andante favort F=dur. Fazo
(James Simon, Klavier). Schumann: Romanzen 9
(Fritz Siegismund, Oboe). Beethoven: Zwölf. Varia zm
den ruſſiſchen Tanz aus dem Ballett Das Waldmädch a9
Nr. 2. G=dur, op. 51 (Simon). O 6.15: R. Thun:

matograph als Wertzeug der Technik. O 6.40: Dr. jur.

Notwehr, Selbſthilfe, Notſtand und ähnliche Rechtsbegriff
Spaniſch. O 7.30: Dr. Singer: Die muſikaliſche BlM
Arbeiters. O 8: Uebertr. aus der Liederhalle, Stuttga
Orch., Stuttgart. Soliſt: Jan Kiepura (Tenor). Rimsip
Scheherazade, ſinf. Suite, op. 35. Gounod: Ca,
Margarethe. Puccini: Arie des Cavaradoſſi aus
Monuuszko: Arie aus Halka. Wagner: Grals=Ency
Lr

Hoffmann.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 10. März. 2.30: Rfhp,
über Suppen. O 4: Fr. Reg.=Rat Dr. Gaebel: Ueberbk zdeſt

amerikaniſchen Frauenberuſe. O 4.30: Ober=Schulrat Hikr?
über die Peſtalozzi=Feiern. O 5: Redakteur Müller=Jab!?

deutſcher Staatsmänner und Gelehrter: Juſtus Moeſer
Prof. Werner: Oswald von Wolkenſtein der letzte M.70ſle

O 8: Uebertr. aus Stuttgart.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Freitag, den 11. März
(Nach der Wetterlage vom 9. März 1927.)
Wechſelnd bewölkt, etwas kühler und vielfach trie
Heſſiſche WetteeZſt zſtell

Hauptichriftleitung Rude Maupe
Beranworlich für Polit und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe;, ſar Feuzte, hn.
Ausland und Heſſche Nachrichten. Mar Streeſe; für Sport: Dr. Elg ſch*
für den Kandel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreg‟."
Inſeraienteil. Willz Kubie: Druck und Verlag C. C. Wlltich ſäm 1ESwe.
Für unverlangte Mannitripte wird Garantie der Rückſeadung n.ich! Lce

Die heutige Nummer hat 1. Seitem

[ ][  ][ ]

Nummer 69

latte

Sddatadas2

Donnerstag, den 10. März

anzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, den 8. März.
civ beurteilt hat ſich die franzöſiſche Wirtſchaftslage in den
ochen wenig verändert. Die Klage über Abſatzmangel beſteht
ſichn Kreiſen des Handels noch immer, auch die Arbeitsloſigkeit
etwas erhöht. Im großen und ganzen iſt aber der Anfang
ſchileren Lage und eine allgemeine Befeſtigung zu konſtaticren.
öpolitik der Regierung geht dahin, eine möglichſt große Geld=
herbeizuſühren
. Das Geld iſt auch im Laufe der letzten
bedeutend billiger geworden, was die Lage der Induſtrie und
hodels erleichtert. Einen großen Vorteil bieten für die Unter=
enn
, die in Holland und Kanada letzten Endes in den Ver=
Staaten placierten, billigen und vorteilhaften Anleihen. Die
ſudelsbilanz, welche einen ſtarken Ueberſchuß des Exports über
ſport zeigt, hatte eine gewiſſe Ueberraſchung hervorgerufen, da
Eich viel über den Rückgang des Exports geklagt wurde. Eine
re Erklärung für dieſe Tatſache findet man darin, daß Frank=
der
letzten Zeit nur außerordentlich wenig Rohſtoffe gekauft
e Vorräte an Rohſtoffen werden aber bald erſchöpft ſein, ſo daß
ſiater Import einſetzen muß. Damit werden naürrlich auch ent=
e
Preisſteigerungen zuſammengehen. Die Hinausſchiebung der
am Stabiliſierung und die Gerüchte über innenpolitiſche Schwie=
ſe
haben in manchen Kreiſen der Wirtſcha

ſichtenbörſe eine erhebliche Verſtimmung ausgelöſt. Damit iſt auch
ſerz der franzöſiſchen und das Steigen der ausländiſchen Werte
heren. Das kann auch eine gewiſſe Erſchütterung des Ver=
rum
Franken bedeuten.
Lage der Schwerinduſtrie wird verſchiedenartig beurteilt.
o viele Unternehmungen über alle Erwartung große Gewinne
klagen andere über Abſatzmangel und verſchiedene andere
Rigkeiten. Der Export iſt tatſächlich zunückgegangen, aber er war
Nuleng außerordentlich hoch. Auch die ſtufenweiſe Herabſetzung der
ſurd ſich nicht vermeiden laſſen. Das Stahlkartell hat ſich jetzt
ſm Plan der Einſchränkung der Produktion befaßt, um damit
Breisſturz vorzubeugen. Die franzöſiſchen Produzenten haben
ſt Beſtehen des Kartells einen Gewinn von 1½ Millionen Dollar;
Falſo zu verſtehen, daß man hier ſehr beſorgt um das Fortbeſtehen
ſſtills war. Nach einer neueren Statiſtik ſoll die Geſamtproduk=
Kartells nur etwa ein Fünftel der Weltproduktion ausmachen.
franzöſiſchen Schwerinduſtriewerte lagen, von wenigen Aus=
abgeſehen
ſchwach. Die Mehrzahl von ihnen iſt zur Zeit
briet. Der Metallmarkt hat nach einer Periode der Deprimierung,
im Januar ihven Höhenpunkt erreicht hat, einen leiſen Auf=
efahren
. Die Preiſe ſind, das Zinn ausgenommen, noch immer
drig. Insbeſondere gilt dies auch für das Kupfer, auf das ſich
Aufmerkſamkeit der ganzen Metallſpekulation zu richten ſcheint.
hifferſyndikat hat gerade das Gegenteil ſeiner Beſtrebungen er=
und ſtatt der Stabiliſierung der Preiſe fortwährende Schwan=
hrvorgerufen
. Dieſe Preisſchwankungen werden zwar weiter
ſin, die allgemeine Tendenz iſt aber nach Hauſſe orientiert. Man
het zwar, daß noch große Vorräte vorhanden ſind, doch iſt der
uich der Elektrizitätsinduſtrie in England und Frankreich einer=
z
angewachſen, andererſeits iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß
ekaniſche Kupferproduktion eingeſchränkt wird. Der Preis des
niterlag ebenfalls großen Schwankungen. Die Produktion in den
iaen Minen iſt kürzlich ſtark zurückgegangen. Man hält es für
bemlich, daß die Preiſe ſtändig ſteigen werden, falls nicht ein
ſf gefunden wird, oder neue Minen entdeckt werden. Das Blei
en letzten Tagen um zehn Schilling per Tonne teurer geworden.
Breiserhöhung war übrigens vorauszuſehen, denn die Preiſe
Miufolge des engliſchen Streiks ungewöhnlich ſchlecht. Der über=

Auft

e Teil des zur Zeit angebotenen Bleis ſtammt aus den Kolonien,
Mkmtinentulen Produzenten auf beſſere Preiſe warten und über=
richt
verkaufen wollen.

e Zinkpreis war feſt. Die engliſche Galvaniſierungsinduſtrie hat
en große Mengen gekauft. Anderſeits fühlt aber der Markt die
ite Lage der Metallurgiſchen= und der Bauinduſtrie ſehr ſchwver.
er ſtufenweiſen Entwertung des Bleis und des Silbers wird
sleutung mehrerer Minen wahrſcheinlich eingeſtellt.
Lage am Petroleummarkt iſt günſtig. Die Preiſe ſind feſt,
des amerikaniſchen Rohöls weiſen geringe Schwankungen auf.
ßerannten angloſächſiſchen Werte waren ſämtlich ſtark geſucht,
de rumäniſchen. Bei den letzteren war auch ausſchlaggebend,
e rumäniſche Regierung ihre Petroleumpolitik vollſtändig ge=
at
. Die Produktion iſt in den letzten Monaten ſtark ge=

rſtarke Abſatz an Kunſtdüinger in Europa wie auch in den Kolo=
u
den Aufſchwung der Kali= und Phosphatunternehmungen ſehr
H. Es gab eine ſtürmiſche Hauſſe in allen Kali= und Phos=
Arien. Die franzöſiſche Kaliproduktion war 1926 um 26 Proz.
us im Vorjahre. Der Kautſchukmarkt lag unſicher, die Preiſe
ſich raſch und die Tendenz ſt uneinheitlich. Mit dem Vorjahre
her ſind die Preiſe ſehr niedrig. Eine erhebliche Hauſſe hält man
ur den Sommer wahrſcheinlich. Ueber weitere Einſchränkungen des
4rufden engliſchen Kolonien liegen, noch keine zuverläſſige Zahlen
ois Kautſchutwerte lagen feſt,, man muß aber berückſichtigen, daß
vu einen relativen Tiefſtand erreicht haben, beſonders die indo=
an
Werte ſind geſucht.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Millionen ſechsprozentige Kommunalgoldanleihe. Die Preuß.
ernk (Seehandlung) und die Deutſche Girozentrale der Deutſchen
(malbank Berlin legen ab 10. März einen weiteren Teilbetrag
Borozentigen Deutſchen Kommunalgoldanleihe von 1927 in Höhe
Millionen RM. zum freihändigen Verkauf aus. Der Verkaufs=
auf
9½ Prozent zuzüglich Stückzinſen ab 1. Januar 1927 unter
der Kapitalertragsſteuer feſtgeſetzt. Aufträge nehmen ſämtliche
e Girozentralen und die deutſchen Sparkaſſen fowie die dem
Fiuand angeſchloſſenen Landesbanken und Sparkaſſen entgegen.
Freiterung von Reichsbahn=Ausnahmetarifen. Mit Gültigkeit
iFebruar iſt in den Ausnahmetarif 142 für Braunkohle, Benzin
e andſtation Biendorf aufgenommen worden. Im Ausnahme=
ffür
Eiſen und Stahl uſw. zur Ausfuhr nach Ueberſee ſind als
Sation Oppur, Rheinbach und Stockſtadt (Rhein) nachzutragen.
7 Stationen Quedlinburg, Reichsburg und Weſt ſind laut In=
Kurer Stationsfrachtſätze nach den deutſchen Seehafenſtationen
worden. In den Ausnahmetarif 352 für Metallwaren ſind die
ckationen Oppur und in den Ausnahmetarif 130 für Eiſenbahn=
S zur Ausfuhr nach außerdeutſchen Ländern die Verſandſtatio=
Mnu und Schmiedfeld (Kreis Breslau) aufgenommen worden. Mit
u ab 3. März wurde ferner im Ausnahmetarif 130 die Ziffer 1
Mwenverzeichniſſes durch Aufnahme von Triebwagen erweitert.
Au neue Lohnabkommen für die Frankfurter Metallinduſtrie. Am
S fanden die Verhandlungen über die Lohnforderungen des
m Metallarbeiterverbandes und des Chriſtlichen Metallarbeiter=
s
gegen den Verband der Metallinduſtriellen ſtatt. Nach ver=
Eimigungsverſuchen fällte eine Schlichterkammer unter Vorſitz
Bwerberat Schilling in Hanau folgenden Schiedsſpruch: 1. Der
m erhöht ſich in der Spitze bei den gelernten Arbeitern von
18 Pfg. Die übrigen Sätze erhöhen ſich im Verhältnis der bis=
Staffel, ſo daß in der Spitze der angelernte Arbeiter 70 Pfg.,
Sarbeiter 62 Pfg. und die Arbeiterin 44 Pfg. nunmehr erhalten.
Elkordbaſis erhöht ſich von 70 auf 75 Pfg. und die Akkorde be=
ſich
auf dieſer neuen Baſis nach der bisherigen Regelung.
Silfsarbeiter, die in Lohn arbeiten und keine Zulage bekommen,
nach einer Beſchäftigungsdauer von vier Wochen im Betriebe
iwndere Zulage von drei Pfg. Dieſe beſondere Zulage erhalten
9. Lohnhilfsarbeiter, die bereits eine Zulage bis zu 9 Pfg. be=
bei
einer Zulage von 10 Pfg. ermäßigt ſich die Sonderzulage auf
bei einer ſolchen von 11 Pfg. auf 1 Pfg. und kommt bei Zu=
von
12 Pfg. und darüber ganz in Wegfall 4 Der Antrag auf
Se e rng der Staffel wird abgelehnt. 5. Dieſe Regelung gilt vom
De3 1927 ab und kann mit Monatsfriſt jeweils zum Monatsende,
Pi zun 31. März 1928 gekündigt werden. 6. Erklärungsfriſt
Lymnahme oder Ablehnung bis Donnerstag, den 17. März 1927.
Der Vereinbarung der Parteien wurden die Löhne für Lehr=
i
. erſten und zweiten Lehrjahr rm 1 Pfg, im dritten Lehrjahr
M Pig, und im vierten um 3 Pfg. erhöht,

Brauerei Armbruſter A.=G., Offenbach. Die Brauerei vorm. Arm=
bruſter
u. Co. A.=G. ſchließt mit einem Reingewinn von 33434 (8894)
NM. ab, der dem Kapitalentwertungskonto überwieſen wird. Ab=
geſchrieben
wurden N 277 (20 849) RM.
Großkraftwerk Mannheim A.G. in Mannheim. Für den 7. Halb=
jahreszinsſchein
der 6proz. Kohlenwertanleihe werden für die Zeit
vom 1. September 1926 bis 28. Februar 1927 0,52 RM. je abzüglich der
Kapitalertragsſteuer gezahlt. Auf den Halbjahreszinsſchein der auf
RM. lautenden Stücke gelangen 3 Prozent des Umſtellungsbetrages
abzüglich der Kapitalertragsſteuer zur Auszahlung.
Heidelberger Volksbank G. m. b. H. in Heidelberg. Das Inſtitut
verteilt für 1926 aus einem Reingewinn von 93 225 RM. 10 Prozent
Dividende. Die Bilanzſumme ſtieg um 4 auf 5,8 Mill. RM., die Spar=
ginlagen
von 135 auf 3,18, die Konvokorrentkreditoren um 025 auf
1,83 Mill. RM. Die Liquidität iſt als günſtig zu bezeichnen.
Erſte Badiſche Teigwarenfabrik Wilh. Henſel G. m. b. H., in Wein=
heim
. In der G.V. wurde die Umſtellung des Kapitals von 420 000
RM. auf 210 000 RM. einſtimmig genehmigt. Die Geſchäftslage ſei
günſtig.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. März.
Die an der geſtrigen Abendbörſe vorgenommenen überſtürzten Dek=
kungen
wurden heute nicht fortgeſetzt, was eine allgemeine Enttäuſchung
brachte. Vorbörslich hielten ſich die Kurſe zwar noch einigermaßen,
aber zu Beginn des Börſengeſchäftes ſelbſt überwogen wieder die Ab=
gaben
, wobei die Nähe des Medio eine entſcheidende Rolle ſpielte. Ueber=
haupt
ſind es hauptſächlich die Sorgen um die zukünftige Geſtaltung
des Geldmarktes, die gegenwärtig den Markt ſo ungünſtig beeinfluſſen,
denn es iſt doch unverkennbar, daß das Beſtreben beſteht, die Report=
gelder
etwas einzuſchränken. Im übrigen iſt man auf den Ausgang der
heute abend ſtattfindenden Beſprechungen führender Bankiers wegen der
Kaſſendispoſitionen zum Ultimo ſehr geſpannt. Gegenüber den letzten
Notierungen der Abendbörſe lagen die Banken bis 1 Prozent ſchwächer,
nur Dresdener Bank etwas gefragt und weitere 2 Prozent gebeſſert.
Die Schiffahrtswerte verloren trotz der günſtigen Bilanzen 1 bis 2
Prozent und die Montanwerte bis zu 3 Prozent. Unregelmäßig war
die Tendenz für Elektrowerte. Von dieſen gaben AEG. und Licht und
Kraft 1 bis 2 Prozent nach, dagegen waren Lahmeyer und Siemens u.
Halske weiter gefragt. Von den Chemiewerten waren J.G. Farben
bei Eröffnung 2 Prozent niedriger, Scheideanſtalt behauptet, aber Holz=
verkohlung
faſt 3 Prozent höher in Erwartung, daß in dieſem Jahre
wieder eine Dividende bezahlt werde. Renten weiter ohne Geſchäft,
Türken aber etwas erholt. Im weiteren Verlaufe wurde die Tendenz
recht ſchwankend, und innerhalb einer Spanne von 2 Prozent pendelten
die Kurſe ſtändig hin und her. Nur Elektrowerte konnten ſich ſpäter
allgemein unter der Führung von Siemens und Halske (plus weitere
4 Prozent) befeſtigen. Der Schluß war ſehr ſtill. Ablöſungsſchuldanleihe
ſpäter erholt auf Deckungen. Tägliches Geld 4 Prozent.
Die Abendbörſe war ſehr freundlich gehalten, auch waren
die Umſätze ewas lebhafter. Rückdeckungen und Meinungskäufe von
mancher Bankſeite begünſtigten die Kursentwicklung. Auch will man
wieder in Montanwerten rheiniſche Käufe beobachtet haben. Von Ein=
heitswerten
waren auf die Wiederaufnahme der Dibidendenzahlung
Philipps=A.=G. und Sinalco 5 bis 6 Prozent höher gefragt. Auch
deutſche Anleihen wieder ½ Prozent höher, fremde Renten bleiben faſt
geſchäftslos. Im übrigen nannte man Harpener 220, Mansfelder
149,75, Rheinbraun 290, Mannesmann 212,75, Bochumer 185, Rhein=
ſtahl
2235,75, Beramann 184 Lahmeher 168 Schuckert 183 Siemens
u. Halske 268, AEG. 163, Dresdener 182. Diskonto 182, Danat 272,
Commerzbank. 208, Deutſche 189, Metallbank 158, Zellſtoff Waldhof
266,5, Hapag 152. Deutſche Erdöl 192, Farbeninduſtrie 2B8, Scheide=
anſtalt
233,5, Metallgeſellſchaft 189, Goldſchmidt 1494/=, Holzver=
kohlung
93. Im Abenddeviſenverkehr nannte man Lon=
don
-Paris 124.06, Mailand 109.5, Holland 12.12½, Madrid 98.34
Zürich 25.2134, Oslo 18.69. New York 4.8525. Pfunde gegen Mark
20.46½. Dollar gegen Mark 4.2165.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 9. März.
Hinſichtlich der den Angelpunkt der Tendenzgeſtaltung bildenden
Geldmarktlage herrſchte heute an der Börſe eine beruhigtere Auffaſ=
ſung
, als an den Vortagen vor. Da Tagesgeld zu ermäßigten Sätzen
von 4,56,5 Prozent und auch darunter ſtark angeboten war und auch
vom Auslande vorteilhafte Geldofferten vorgelegen haben ſollen, nimmt
die Börſe an, daß die Medioliquidation ohne die befürchteten Schwie=
rigkeiten
hinſichtlich der Geldverſorgung vorübergehen wird. Monats= und den ſchleppenden Verlauf der Kaſſamärkte. Dann trat eine Be=
geld
blieb aber bei Sätzen von 6,58,5 Prozent unverändert knapp.
Die Spekulation wandte ihre Aufmerkſamkeit mehr den Wirtſchafts=
vorgängen
zu und ließ in dieſem Zuſammenhang die Berichte von dem
günſtigen Verlauf der Leipziger Meſſe, der Beſſerung der Arbeits=
marktlage
und auch die beſchloſſene Kapitalserhöhung der Hapag ſtär= Kaufluſt der ausländiſchen Spinner. Dann trat eine Abſchwächung ein
ker auf ſich wirken. Daher konnten ſich die Kurserholungen auf allen
Gebieten fortſetzen, wenn auch die Anfangskurſe nicht dem hohen Stand
der Frankfurter Abendbörſe und dem vorbörslichen Freiverkehr ent=
ſprachen
. Durchſchnittlich betrugen ſie 23 Prozent, vereinzelt auch für
führende Kali= und Elektrizitätswerte 4 und 5 Prozent. Mit ſtärkeren
Beſſerungen von 67 Prozent ſind zu erwähnen Ilſe, Stolberger Zink, niedrigere ausländiſche Notierungen und Hedgesverkäufe. Dann trat
Siemens u. Halske, Spritwerke, Loewe und Vereinigte Glanzſtoff, welch
letztere ſpäter in raſchen Sprüngen 26 Prozent ſtiegen, Loewe erhöhten
ſich zeitweiſe um über 10 Prozent. Bei Schiffahrtsaktien gingen die
Beſſerungen über 4 Prozent nicht hinaus. Von Bankaktien ſtiegen
Kommerz= und Privatbank. Mitteldeutſche Kreditbank bis 6 Prozent
und für Dresdner Bank herrſchte bei 3 Prozent höherem Kurſe gute
Kaufluſt auf günſtige Abſchlußerwartungen. Im allgemeinen war aber
hauptſächlich den Kampf der um die Herrſchaft ringenden Hauſſe= und
Baiſſe=Partei wider. Es erfolgten daher vielfach Schwankungen, aber
die feſtere Grundſtimmung konnte ſich bei weiteren Kurserholungen für
Spezialwerte wie Siemens u. Halske, Geſ. f. Elektr. und Bemberg un=
ter
anderen immer wieder durchſetzen. Der Rentenmarkt war bei allge=
mein
wenig verändertem Kursſtand wie bisher ſtill. Anleihe=Ablöſungs= ſchaftlichen Verhältniſſe eingehend erörtert, wobei ſich völlige Ueber=
ſchuld
des Neubeſitzes konnte ſich etwas erholen. Der Privatdiskont einſtimmung in den Auffaſſungen ergab. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt.
wurde für kurze Sicht um /s auf 55ſg Prozent ermäßigt, für lange Sicht
blieb er mit 4,5 Prozent umveränsert.

Aſchaffb. Zellſtoff..
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin..
Berl. E.W. Stamm.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Te
Teutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl. ..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerfe.
Donnersmarckhüte.
Dynamit Nobel. ...
Elektr. Lieferung. . ..
F. 0. Farben ...
R. Friſter. .......
Gaggenau Vorz.. . . .
Gelſenk Gußſtahl. ..
8. f. elenr. Untern..
Halle Maſchinen. .
Han.Maſch.Egeſt. .
Hanſa Tampfſchf..

7.78 9. 3.
174. Gemoor Zement. . . k3125 3.
234.5 135.125 137. Hirſch Kupfer . ſi1e. 116. 63. 62.5 Höſch Eiſen 192. 198. 222. 224.75 Hohenlohe Werke. 23. 29.375 100.25 102. Kahla Vorzellan. 123. 129. 271. 232. Lindes Eismaſch. 190. 192. 134. 75 137. Lingel Schuh. 89.875 92. 180. 19o. Linke u. Hofmann.:. 85.5 87.25 120. 122. 18. Loewe u. Co.... .). 325. 335. 118.625 1ss. E. Lorenz 14o. 146.5 12.625 13. Niederlauſitzer Kohle 215. 215.5 187.25 188. Nordd. Gummi. .. 85. 85. Orenſtein. ....... 128.125 129. 154. 157 Nathgeber Baggon 115.* 109.875 132. 135. Rombacher Hütten. 12 375 13.25 141.5 144.75 Roſitzer Zucker. . .. 95.5 100. 194 121 197.75 Rütgerswerke .. 128.25 129.5 291 25 293. 1 Sachſenwerk. 129. 130.875 105. 108. Sächſ. Gußſtahl ....!. 18o. 185. 52. 52.5 Siemens Glas. 188 180. 20. T Ber. Lauſitzer Glas 152.125 152.5 241.25 248.5 Volkſtedter Vorzell. 65. 65. 250. 193.25 Beſtf.E. Langendreer 53. 55.25 125.5 127.5 Bittener Gußſtahl. 59. 59. 215. Banderer=Werke.. . !. A. 230.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos=Aires
Trüſſel=Antw
Cslo
Kopenhagen
Stocholm
Eelingſors
Italien
London.
Nen=York.
Paris".
Eckneiz
Exanien".

8. 3. 9. 3. s. 3. Celd Brief Geld Brief Beld Brief 168.5C 168.32 188.52 168.94 Wien D.=Oſt.abg 653.28 59.32 1.781 7 1.791 1.781 1.785 Prag. 12.47 12.51 58.565/58.305 159.54 58.68 Budapeſt( Pengö 73.58 73.74 1o09.29 o9.57 109.20 Si0s.5s Japan.. 2.068 2.072 1r2-ailt1s.4a 1219 112.4 Rio de Janeiro. D.4975 3.4395 2.52lt 112.80 12.521 12.-80 Soſia 3.043/ 3.053 10.50 io,s4 10.5021 10.834 Fugoſlavien. .40 T.42 2.635118 675 18.875118.711 Konſtantinopel 2.115 2. 125 20.44 1 20.493 20.434 20,488 Liſſabon . 21.575121.625 1.212/ 4.222 t.a11 ſt.221 Danzig.. 81.65/ 81.35 16.48 16.52 18 47 15.51 Uthen ........" 5.39 5.41 31.015 8i.215 31. 04 8:.24 Kanada. . . . . .. 4.203 4.213 71.78 71.94 71.71 f1.-8al Urugugy. . . . . . . 4.235 4245

9. 3.
Geld Brie
59.28 59.42
12.465/12.505
73.521 73.70
2.068 2.072
0.4975/3.4995

3.044
7.40
2.118
21.57

3.054
7.42
2.128
2i.625

gi. 521 81.72
5.35/ 5.37
4-202/ 1.212
4235 4.245

Die Kleiderinduftrie und der Manufak ur=Großhandel
in Heſſen und Rheinheſſen.
Die Schwierigkeiten, die in den erſten Jahren der Beſatzung der
Induſtrie im Verkehr mit dem unbeſetzten Deutſchland bereitet worden
waren, hatten manches Unternehmen zur Abwanderung veranlaßt, was
jetzt durch großzügige Induſtriewerbung wieder wettgemacht werden ſoll.
Anerkennenswert iſt, was die altanſäſſige Induſtrie und der Groß=
handel
während dieſer ſchwierigen Jahre geleiſtet haben. Mit Genug=
tuung
können es ſich heute, was die hier in Betracht gezogenen Textil=
Wirtſchaftszweige anbelangt, ſagen, daß die Früchte zäher Arbeit mit
der jetzt auch im beſetzten Gebiet ſich durchringenden Beſſerung zu reifen
beginnen. Beſonders erfreulich liegen die Dinge in der heſſiſchen Tex=
til
=Metropole für die alteingeſeſſene Herren=Kleider=Induſtrie.
Mainz, das ſich im Gegenſatz zu anderen textilen Induſtriezentven
des rhein=mainiſchen Städtekranzes vorwiegend dem mittleren und beſ=
ſeren
Genre widmet, iſt in ſeinen ſämtlichen Herrenkleiderfabriken ſehr
gut beſchäftigt. Es hat ſich nicht nur lebhafte Geſchäftsbeziehungen zu
dem als Abſatzmarkt hervorragend in Frage kommenden rheiniſch= weſt=
fäliſchen
Induſtriegebiet, ſondern hat ſich auch den Auslandsmarkt in
beträchtlichem Umfang erobert. In erſter Linie ſind es Kammgarn=
Artikel, die namentlich, auch in den neueſten Orders, ſehr viel in zwei=
reihigen
Modellen begehrt werden. Mit verurſacht wird dieſe günſtige
Konjunktur nicht zuletzt auch durch das Anziehen der Baumwoll= und
Wollpreiſe, welche Erſcheinung auch im Frankfurter Großhandel eine
rege Belebung des Geſchäftes gebracht hat. Eine in dieſem Zuſammen=
hang
beſonders erfreuliche Tatſache, die die Rückkehr zu normalen Ver=
hältniſſen
auch im Kleinhandel dokumentiert, iſt, daß man ſich in den
Einkäuferkreiſen immer wieder daran gewöhnt, zur regelrechten Vor=
disponierung
für den Saiſonbedarf zurückzukehren.
Hat ſich ſo die im Mainzer Fabrikanten=Verband zuſammen ge=
ſchloſſene
Kleiderinduſtrie wieder zu einem Achtung gebietenden Faktor
auf dem weſtdeutſchen Textilmarkt emporgerungen, ſo kann auch von
dem Mainzer Manufakturwaren=Großhandel günſtiges berichtet wer=
den
. Zwar iſt zahlenmäßig jetzt der Platz Mainz wieder auf die alt=
eingeſeſſenen
Firmen beſchränkt, doch ſind dieſe wieder erfolgreich auf den
badiſchheſſiſchen Markt am Werk. In Verbraucherkreiſen dieſes Be=
zirkes
vermißt man nur in Mainz als notwendige Ergänzung die tex=
tilen
Zuſatzgroßhandelsfirmen, deren Fehlen den Einkäufern notgedrun=
gen
auf Frankfurt hinweiſt.
Es iſt der parlamentariſchen Vertretung des beſetzten Heſſens und
Rheinheſſens gelungen, die Aufmerkſamkeit des Neiches auf die durch
die Beſatzung geſchaffenen wirtſchaftlichen Nöte hinzulenken. Kommt noch
von dieſer Seite die nötige Hilfe zur Beſſerung der Dinge auch in den
anderen Induſtriezweigen, ſo dürfte mit dem Schwinden der durch die
Beſatzung geſchafſenen Verkehrshemmungen auch die Beſtrebungen der
Stadt Mainz zur Heranziehung von Induſtrien aller Art von Erfolg
gekrönt ſein, beſonders da ihnen in bezug auf Steuern, Abgaben und
die Hergabe von Gelände möglichſtes Entgegenkommen gezeigt
werden ſoll.

Produktenberichte.

Berliner Produktenbericht vom 9. März. Weizen und Roggen
waren heute im Anſchluß an Amerika und auf teilweiſe billigere Aus=
landsofferten
ſchwächer. Im Terminmarkt gab Roggen erheblicher nach.
namentlich für den Märztermin auf Andienungen von Weſternroggen,
der hier nicht beliebt iſt. Auch Juli war erheblich ſchwächer auf Ab=
gaben
der Getreidehandelsgeſellſchaft. Der Abſatz in Weizen= und
Noggenmehl iſt nach wie vor ſchleppend. In Hafer zeigte ſich heute ver=
mehrtes
Angebot. Gerſte bleibt ſtill.
Frankfurter Produktenbericht vom 9. März. Der Produktenmarkt
war weiter ziemlich ſtill, die Tendenz aber gut behauptet. Die Preiſe
blieben unverändert. Weizen 29,25. Roggen 2, Sommergerſte 2526,50,
Hafer, inl. 21,7522,50, Mais 18251836, Weizenmehl 40,2540,75,
Roggenmehl 37,5037,75, Weizenkleie 1414,25, Roggenkleie 14,2514,50.
Frankfurter Häuteauktion am 9. März. Die nächſte Auktion für das
Frankfurter und Anſchlußplätze=Gefälle iſt auf den 22. März feſtgeſetzt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 9. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf nied=
rigere
ausländiſche Kabel und günſtige Wetterberichte. Später konnte
eine Befeſtigung eintreten auf Kaufluſt der amerikaniſchen Mühlen.
Mais: Der Markt begann abgeſchwächt auf günſtige Wetterberichte
feſtigung ein auf gebeſſerte heimiſche Lokonachfrage und kleinere An=
künfte
. Die Termine gewannen bis 1 C.
Hafer: Der Markt verlief ruhig bei ſtetiger Haltung.
Baumwolle: Im Eröffnungsverkehr war die Haltung feſt auf die
auf den amtlichen Wochenwetterbericht und die Abgaben der Wallſtreet.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf auf ermäßigte
ausländiſche Notierungen, Kaufreſerven des hieſigen Handels und grö=
ßeres
braſilianiſches Angebot.
Zucker: Der heutige Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf
eine Befeſtigung ein auf umfangreiche Engagements der Wallſtreet.
Kakao: Bei Beginn war die Haltung ſtetig auf beſſere Kaufluſt der
Fabriken. Dann trat eine Abſchwächung ein auf Verkäufe des lokalen
Handels.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Anderweitigen Nachrichten, daß die noch ausſtehende erſte Ver=
das
Geſchäft nicht beſonders umfangreich, und die Umſätze ſpiegelten loſung der Nummern 30 001 bis 60 000 der Reichlsanleihe= Ausloſungs=
rechte
noch im März ſtattfinden werde, dürfte nicht zutreffen. Dieſe
Verloſung wird vorausſichtlich nicht vor AuguſtSeptember zuſtande=
kommen
.
In der geſtern abgehaltenen Beſprechung der der Stempelvereinigung
angehörenden Banken wurde die Lage des Geldmarktes wie der wirt=
Die Stadt Lörrach hat die vom Bürgerausſchuß genehmigte 2 Mill.
RM.=Anleihe bei der Badiſchen Giro=Zentrale in Mannheim ab=
geſchloſſen
. Der Emiſſionskurs beträgt 85 Prozent.
Die A.=R.=Sitzung der Dyckerhoff u. Widmann A.=G. hat beſchloſſen,
das Kapital der Geſellſchaft im Verhältnis von 5:2 zuſamnenzulegen
und um 4 Millionen wieder zu erhöhen. Die G.V. wird für den
21. April eimbernfen.
Zu der erneuten Verlängerung der auf Grund des Zollgeſetzes vom
17. 8 1925 in Verbindung mit den Abmachungen aus dem deutſch=
ſchwediſchen
Handelsvertrag geltenden beſonderen Zollſätze für landwirt=
ſchaftliche
Erzeugniſſe wird offiziell mitgeteilt, die erneute Verlängerung
ſolle durch Verordnung in Kraft treten.
Der Präſident der Weſtminſter Bank, Walter Leaf, iſt geſtern im Alter
von 75 Jahren geſtorben.
Die o. H.=V. der ſchweizeriſchen Nationalbank, auf der 17 Kantone,
21 Kantonalbanken und 99 Privataktionäre vertreten waren, genehmigte
nach der Wahl des Bankrates und der Reviſionskommiſſion den Ab=
ſchluß
für 1926.
Staatsſekretär Mellon hat beſchloſſen, in dieſem Jahre für drei
Milliarden Dollar während des Krieges ausgegebene Liberty=Bonds zu=
rückzukaufen
, wodurch dem Staat eine jährliche Zinſenerſparnis von B
Millionen Dollar erwächſt. Die Bonds wären normalerweiſe erſt 1942
rückzahlbar.
Börſenſchätzungen zufolge dürfte der Auftragsbeſtand des Stahl=
truſtes
im Februar eine Abnahme von 350 000 Tonnen erfahren haben.
Die erſte Internationale Konferenz der Getreideſachverſtändigen iſt
für den 25. April nach Rom einberufen worden. Die einzelnen Staaten
werden beſondere Sachverſtändige zu dieſer Konferenz entſenden, die
ſich mit allen Fragen des Getreidebaues und des Getreidehandels be=
ſchäftigen
wird.
Die Notierung für Pennſylvania Rohöl wurde um weitere 10 Cents
auf 3,.15 Dollar per Faß ermäßigt gegen bisher 3,25 Dollar. Die Notie=
rung
für Rohöl, Marke Somerſet, wurde heute weiter um 15 Cents
herabgeſetzt.
Das kanadiſche Finanzminiſterium dementiert die in letzter Zeit
mehrmals aufgetauchten Genüchte, wonach Kanada ein Goldausfuhr=
Verbot demmächſt erlaſſen wird.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Donnerstag, den 10. März 1927

Nummer:

Frundfürter Kurboelicht Wüür d. Mulzf

Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil 320
11 Teil 322
D Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne Aus=
lofungsſcheine

24
6‟½. Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ..! 99
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/100
8‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
99.7
6‟/=% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟/,%o Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ..
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/100.1
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/100.2
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29
b) Ausländiſche
5% Bos.E.B 1914/ 46.25
5% . L. Inv. 1914
4½½ 1898 ... 6.25
4½% 1902 ...
4%
5% Bulg. Tabalo2
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb.1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% Goldr. . .
4½ einh. R. (kon)
8% Port, (Spz.) IIII

5% Rum.am. R. 03.
4½ Gold. 13 ..
4½ am.konv.
am. 05..

Fürk. (Adm.)03/
(Bagd.) I
(Bagd.)II
( Türk. unif. 1903
1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
4½ Goldr. . .
4½ St. 10 .
40
Kronr.
3% Eiſ.Tor..
Außereuro=
päiſche

5% Mex.am.in abg
5% äuß. 99
40 Gold04ſtf.,
3½ konſ. inn.
4½% Irrigat.,
5½ Tamaulipas I
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

10%Berl. H.=Bk. G
8
6% Berl. St.=Gold
8 Darmſt. St.=G.)
8½ D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
8% Frk.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr. ..
7% Frtf. H.=B. Gld.
8%0 Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
7% Pfbr. Bk.=Gld. /1
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% H.Lds.=Bk. Gld.
7%
10% R. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1
Reihe II
7%M.=Krft. Höchſt

14.1
26,
20.

25.8
23

108

105

104.5
101.5
101.5
96.25

Mannh. St.G.
8 Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Bfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. . ..!"
80 Pforzh. St.-G.)
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
7%0
8% Pr. Centr.=St.-Goldpfbr.
70
8% Rh. Hhp.=Ban)
Gold=Pfdbr. . .. 1
7½½Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Pk. Goldpf.
8% Süßb. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
I.
7% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. mit Option/110.25
7% V. Stahlw. Düſ=
ſeldorfHyp
.=Gld.. ohne Option
8% Voigt &Häffner
Goldobl... .. . .. 1
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr. 1

Ohne Zins=
berechnung

5% Bdw. Kohl 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% Roggen 231
50 Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb...

102
104.5
100
100.5
101.75
105

R5

Bahr. Hyp.u. Wechſ
Berliner Hhp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. =u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bl.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B
Südd. Bobenkr.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
426
5 O. Sb. /Lb.) ſtfr.
2,6% Alte .
2,6% Neue
5% Oſt.=Ung. 73/74
2 Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
3%6
97
3%
4% Rud. Silber ..
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat. S. III
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%

1571.
16
16.4
13.2

14.25
13.9
141/,
13
A
16.25

11.8
11.4
8.25

13

32.5
26.5
25.5
12.5
291
277".
25

Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk. .. . . . . . 170
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . . 178
Bay. Hyp.=Wch
Berl. Handelsgeſ. 266
Comm. u. Privatb. 200
Darmſt. u. Nat.=Bf. 269
187.5
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 162
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. .. 122
178
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bt. . . . 179.5
142
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.. . . . 207.5
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundtr. Bk. 245
Lux Intern Bank
1156.75
Metallbank.
1225
Mitteld. Credi
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank 165.5
Hyp.=Akt.=Bank 176

Reichsbank=Ant. . . 186
Rhein. Creditbl. . .
Rhein=Hyp.=Bk. . .
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .
Buderus. . . . . . . . . 117
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw.. . .
Gelſenkirch. Bgw. . 1183.25
Harp. Bergb..."
Flſe Bergb. St. . . 334
Genußſchein 159.75
Kali=Aſchersleb. . .
Kali. Salzdetfurt. 1265
Kali. Weſterregln. 1207.5
Klöcknerwerke ..
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......

51
212
170
.7r
6.75

183
206
213.25
147

Oberbedarf

Otavi=Min.=Ant
Phönix=Bergb. . . . 132.75
Rhein. Braunk. . . . 1286
Rhein. Stahlw.. . .1224
A. Riebeck Montan 167
12.9
Rombach Hütte
175
Salzwerk. Heilb
Tellus Bgb..
128
Ver. Laurahütte . . 95
Ver. Stahlwerfe . . 144.75
Induſtrie=Akt.
Braucreien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger .
Hereules Heſſiſche 1150
Löwenbr.=München 318
Mainz. Aktienbr. . 252
Schöfferhof(Bind,)/341
Schwarz Storchen= 177
Tucher, Nürnberg
178
Werger
Akkum. Berlin. /169
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)/128.5
6%A. E. G. Vzg. A. 94
5%A. E. G. Vzg. B.. 86
A. E. G. Stamm . . . 161
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl. /132
Bad. Uhren, Furtw./ 35
Bamag=Meguin ..! 62
Baſt Nürnberg .. . 193
Bayr. Spiegel
91
Beck & Henkel".
Bergmann El. . . . . 184
46
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol. / 73
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb. . . /163
Cement. Karlſtadt 1179
Cement, Lothr.. .
Chem. Albert. . . . . /170
Chem. Brockh. . . . /102
Chem. Milch.

Daimler=Benz A. 6., 116.75
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl .. . /190
D. G u. Silb. Scheid. 230.5
Dinaler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr. 1156
Dürkopp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W. / 55
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft 1190.5
El. Lieferung
Elſ. Bad Wolle ../ 54.5
60
Email. Ulrich .
Enzinger Werke
95
Eßlinger. Maſch. . 80.5
Ettlinger Spinn. 1230
Faber Bleiſtift ... 131
Faber & Schleicher 128.25
Fahr. Pirmaſens 42.5
Farbenind. J. G. 1299

Felten & Guilleau. 169

Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok.u. W.
Geiling E Cie.
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon ..
Gritzner. Maſch.. .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd. Br..
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ..."
Hoch=Tief Eſſen.
Holzmann . . . . . . .
Holzverk. Ind.. . .
Hydrom. Breslau".
Inag

110
175
115
98
89.5
285
149½),
m
183
163
116.5

110.25

179
Bf

82

Junghans St.
Kammg. Kaiſersl. 1201
Karlsruher Maſch. 48.1
Karſtadt. R.
1175
Klein Sch. & Becker/132
Knorr, Heilbronn 1187
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg. /119.5
Krauß Lokom.
Lahmeher .. . . .."
Lech. Augsburg . .. /133
Lederw Rothe.
36
Spicharz. 25
Linge Schuhw.
Löhnberg. Mühle 60
Ludwigsh. Walzm. /130
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie 41.75
Mainkraft Höchſt 130.2:
Mars=W. Nürnberg /138
Metallgeſ. Frkf 1189
Miag Mühlenb. 1162
Moenus, Stamm / 73
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ./ 67.5
Münch. Lichtſpielk. 1106
Reckar). Fahrz. . 1127
Neckarw. Eßlingen
Beters Union . . . 123
Pfälz. Näh Kahyſer/ 63.5
Philipps..
69
Porzellan Weſſel 72
tein. Gebb.&Schal/130
Rhein. Elektr.
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke . . 128.5
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. 1113
Schramm Lackf. 103
Schrift, Stemp. . 136
Schuckett. Elektr. 187.5
Schuhf. Weſſel
72.5
Schuhf. Herz
Schultz, Grünlack
Seilind Wolff . . .! 85
Siemens Glas..
Siemens & Halsfe 1267

Südd Immob.
Züdd. Zucker=A.-/-).
Thür. eleftr Liefft
uhren Furtwäng:
Unterfr. Kr.=El.
Beithwerke
Ver. ſ. Chem.Inu
Ver. d. Olfbr. Maun
Ver Faßſ Caſſe2
Gummi. Bln.=Frm.
Pinſel=Nürnbergg
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Bogtl Maſch.
Voigt & Haeffner
Volthom. Eeil
Wanß. & Frehta
Wegelin Rußfbru
Zellſt. Aſchaffenn
Zellſt. Waldhof
Zuckerf. Rheinge.4

Transport= nrin

Berſicherungs=Ku
Dt. Reichsb.=Voc,/
A. Dt. Eiſenbah-,
A. Lokalb. u. Kra‟

Dt. Eiſenb.=Geſſ
Schantung E.98
Südd. Eiſenb.=
Hapag
Nordd. Lloyzd.

Frrft. Allg. Vem
Frankona Rückta
Darmſt Verze
Bahnbedar/
Dampfk. Rodboet
Helvetia Konſ.
Gebr. Lutz

Motorf. Darmfi
Gebr. Roeder
Venuleth & ElUln,

Union-Theaten

Otto Gebühr i
Bataillen Sporck
EG
pie Sporck’schen lägen
nach dem Roman von Richard Skowronnek in 6 Akten
Das lustige Beiprogramm.
(*6507

Anfang 3½ Uhr,

Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

Residenz-Theater
Rudelf Valentine *
in seinem besten Film:

Der weiße Reiter von Colorado‟
Sensations-Roman in 5 Akten
(*650S

Jugendliche haben Zutritt.

Anfang 3½ Uhr.

Heſſiſches Landesthrt
C 14 Großes Haus
Donnerstag, den 10. Mär/
abends 7½ Uhr
Cardillac‟
Oper in 3 Akten (4 Bildern) vor 75
Lion. Muſik von Paul Hinden.
ſikaliſcher Leiter: Joſeph Roßey
In Szene geſetzt von Ernſt.½,
Bühnenbild: Lothar Schenck vokt
Perſonen:
Der Goldſchmied Cardillac, Johc5ll
Dte Tochter.
. .Margazeülk:
Der Offtzier .
..Gotthel fir
Der Goldhändler
Heinrick 130
Der Kavalier
Joſef Ace!
Die Dame .
. . Paula eoen

Palast-Lichtspiele

Meisterleistung deutscher Darstellungskunst!
Edda Croy und Harry Liedtke

mit Hans Junkermann, Adele
Sandrock, Eugen Burg,
Paul Heidemann, Hedw. P. Winterstein.
Im Beiprogramm:
Menschenschmuggel
7 Akte voller Sensationen
(4180dg
Aufgenommen unter Mitwirkung der amerik.-mexikanisch. Grenzpolizei

Weiß-Wein-Woche
8 Ausnahmetage
Zum Ausschank gelangen aus ersten Weingütern: Pfälzer-,
Rhein-, Badische- und Bordeaux-Weine.
2/10 Ltr. anfangend zu 35, 45, 50, 55, 65 und 80 Pfennig.
Straßenverkauf findet nicht statt
Im Bier-Restaurant:
(*9438
3/10 Ltr. Wiener Doppelkrone, 20 Pfg., 3 10 Ltr. Kulmbacher
Reichelbräu, 30 Pfg. (ärztl. empfohlen), Pilsner Urguell
Bekannt erstkl. Küche Mittagessen von 1 Mk. an

Mufttverern

Dienstag, den 15. März, abends 7½ Uhr,
im Großen Haus
Gorbib
Oratorium von Händel
Erſtaufführung für Darmſtadt
Leitung: Jo eph Roſenſtock• Soliſien:
Martha Heinemann=Knörzer. Anny
Mundſchenk, Hermann Scheh
Hauptprobe am 14. März, abends 7½ Uhr
Kartenvorverkaut bei Konzerit=Arnold
Wi helmienſtraße=Preiſe: 1.50 7.00
(Sperrſitz 4.50 500) für Konzert;
1.003.00 für Hauptprobe 3922sd

b. 1.35 an. G. Krauth,
Fußhodenlacke Eſchollbr icherſtr 3. (417 9
Wirgarantieren f. jede vonuns au=gefü. rte
Fahrrad-Reparatur
B. Orlo, Karlstr. 14 (4164a

HABaunzanzlan n Eaunagg
Gcnt.ar Horet
Obergasse 12
Täglich abends ab 8 Uhr
BIImmtangs asin
der beliebten Jazz-Band Kapelle
Schoeller und Raflkin!
Es ladet treundlichst ein
E 26508)
Ed. Wlesner.
n
nnanzannnnnehznnrnnangägs

Büro-Sozreibtische
Diplomaten
ab Fabrik 52 HK. per stück
Beſichtigung in Darmſtadt. Angeb. u.
T 227 an die Geſchäftsſtelle. (4194

Es war einmal
in Heidelberg
Singspiel von Lenz und Liebe in
1 Vorspiel und 4 Akten
Kleine Prelse
Karten: (4218
Verkehrsbüro und de Waal.
Rheinstr. 14 Telephon 38

Fahrrad Besitzer
Wo?
werden Ihre Reparaturen schnell,
tachmännisch unter Garantie aus-
getührt
, alte Räder wie neu her-
gerichtet
.
(4123a
Wo?
erhalten Sie sämtliche
Fahrrad-Artlkel billlgst
Fahrradhaus Georg Hahn & C0.
Fahrradschlossermeister
Große Ochsengasse 12.

Donnerstag, Freitag

ladet ein

Karl Gunder
Beſſungerftraße 39.

Tonntag, 13. März:
Ausflug
in den Odenwald
König Hainhaus
Eulbach Michel=
ſtadt
.
Abfahrt Hauptbahn=
hof
7 Uhr 45 M in ;
Oſtbahnhof 8 Uhr
01 Min.
(4227

Weidzeugnäberin
m. g. Enpf fertia
Wäſche und Herren=
hemden
, beſſert auch
aus. Angeb erb. u
T 202 Geſchſt (*6417

Der Führer der Prévöté Leo Brni?
Der König. Kavaliere und Aem
Hofes. Die Prévöté. 9
Die Handlung ſpielt im 17. Suan
in Paris.
Chöre: Berthold San)e ät
Spielwart: Fritz Wil.e
Preiſe der Plätze: 1 bis L/T.
Eintritt der Mieter in den Zufhrmn
nur gegen Vorzeigung der MietEitziku
Pauſe nach dem 2. 2I1
Anfang 7½ Uhr Esuc
Freitag, 11. März. H8 (Bühneilolbt
Die Zauberflöte. Anfang 7½ 1 PPI
110 Mr.
Samstag, 12. März, nachm. 3 11 850
tags=Fremdenmiete (8. Vorſt haceb
Abends 7½ Uhr. Anßer Zie
Better aus Dingsda. Preiſe 1 V,04
Sonntag, 13. März. K 10 (Bühneifkssbu
Die Walküre. Anf 6 Uhr. Preſe101m.I,k,57.
Kleines Haus
Donnerstag, 10. März Keine Alelllm
Freitag, 11 März. Gymnaſtix=cherw
Loheland. Anf. 8 Uhr. Preiſe 07.40/9
Samstag, 12. März Keine Vrllunng
Sonntag, 13. März, vormitta ?! *
Gefallenen=Gedenkfeier. Kendiſidl
vom P olksbund für Kriegsgräilämſol
Abends Uhr Zuſatzmie e100.2
Grabmal des unbekannten ſlhva4
Preiſe 16 Mk

Bin unter
Nr. AlS
an das Fernſprechnetz an/Hlloſl,
Dampfwäſcherei J. Zrſtt"
U*
Nieder=Ramſtädterſtraße

Ca. 3003 Seierie
zuſammen od. geteilt
zu verk. Beſſunger=
ſtr
. 82, Fart. 16440dg

AuFklärung.

an die Autodroschkenzen: i/6
Telephon Nr. 377072
Wir empfehlen unſere Wagen zu Beerdigungen b. I.
99
an und zu Hochzeiten von Mk. 7. an.
Hutodroschkenzentrale, Tel. Nr.3770-71, Tag- 2. Mack132ſ

[ ][  ][ ]

mmer 69

Donnerstag, den 10. März 1927

Seite 13

ſtietzt fuhren ſie zuſammen.
ſein Vater ...

der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verbote.)
otz nahm Dinas Kopf zwiſchen ſeine Hände; bebend preßte
, Beſicht auf das ihre. Das Glück dieſer Sekunde raſte
rbeln durch das Blut. Ströme rauſchten auf, das Sin=
e
Welt, der helle Klang des Lebens, der Siegesruf der
nauſten über die beiden hin; hüllten ſie ein in zärtliche
ße Klänge. In dieſem Augenblick waren ſie allein auf
hi, er und ſie, und es gab nichts als das eine ſchluchzende
weln: Ich hab' dich lieb.
lehnte bleichen Geſichts, mit geſchloſſenen Augen, in ſei=
men
; unter ſeinen Küſſen ging ein ſeliges Lächeln über
ige. Sie wandte ein weig den Kopf. Fritz folgte ihrem
ei Schritte von ihnen ſtanden Jonny und Donata. Und ob=
Aritz mit allerhand wichtigen und angenehmen Dingen be=
ſiwar
, konnte es ihm nicht entgehen, daß auch Jonny und
ſich küßten.
ina!

Stimme war aus nächſter Nähe gekommen. Die beiden
Mädchen haſteten den Stufen zu, die nach oben führten.
wymal ſah ſich Dina um. Ein Zuruf kam flüſternd durch
ſuum, dann waren ſie verſchwunden.
Zas hat ſie nur geſagt? grübelte Fritz verzweifelt.
,8 klang wie Präfekt:. Aber das kann es unmöglich ge=
ſein
."
atürlich nicht, ſagte Fritz. Es klang dir ſo, weil dir
ſort im Kopf herumgeht. Weshalb ſollte ſie Präfekt ge=
aben?"
enahmen ihre Mäntel und gingen den gleichen Weg: über
en Smyrnateppich, über die gleichen meſſingbeſchienten
immer zärtlich und andächtig bemüht, die Fußtapfen
ſuifen, die noch friſch waren vom ſanften Druck von zwei
zierlichen Lackſchuhen. Das heißt, in Wahrheit waren
ine Fußtapfen da. Weder friſche noch ſonſt welche. Aber
ſchon die Verliebten: ſie ſehen Dinge, die gar nicht da
Felch ein Glück, ſagte Jonny, daß alles ſo gekommen
ären wir nicht auf der Präfektur geweſen und gerade um
wiſſe Stunde entlaſſen worden, dann hätten wir dieſen

den 10. Min

Paul Hindey
Foſept Aue
von Ern)
ur Schend:
ſonen

u ſucht Be=
Wf. Stunden.
MWolf, Kies=
WII. (*6464
KWeff Mädchen
M5M TMt ſucht Stell
n Haus. Ang.
Wo an die Ge=
Hele. 648

Heimt

Lamigeon nicht getroffen. Hätten wir ihn nicht getroffen, ſo
wären wir nicht in die Poſada in der Calle de Junqueras ge=
gangen
. Nein, dann wären wir längſt in unſeren Zimmern.
Und dann wäre uns das nicht geſchehen.
Ja, ſagte Fritz. Es war ein Zufall, den wir nicht genug
preiſen können.
Ein bißchen gehofft habe ich ja darauf, bekannte Jonny,
du magſt es glauben oder nicht: ich habe darauf gehofft.
und ich? Fritz faßte in die Taſche und zog den Zimmer=
ſchlüſſel
. Glaubſt du, ich hätte nicht daran gedacht, Jonny? Von
dem Moment an, da wir dem Aten auf der Rambla begegnet
ſind, habe ich überhauppt an wichts anderes gedacht. An nichts
anderes, hörſt du? Der Marquis iſt hier: alſo muß auch ſie in
Barcelona ſein!
Warum haſt du wichts davon geſagt?
Fritz blieb ſtehen und ſteckte den Schlüſſel ins Schloß. Das
will ich dir ſagen: wenn man vorher über ſeine Hoffnungen
ſpricht, dann wird nichts. Gute Nacht. Und träume von deiner
Donata.
Blutrote Roſen rankten ſich durch die Zweige der dunklen
Zypreſſen, die den Park ſäumten. Wildwuchernd kletterten ſie
empor an den glatten Stämmen der Dattelpalmen. Ueber die
Orangenbäume ergoſſen ſie ſich in ſtürzenden Wirbeln wie rote
und weiße Kasladen ſchäumenden Waſſers. Lafrance, Maréchal=
Niel, Teeroſen ſäumen den See, und hundert Nachtigallen ſchluch=
zen
aus dem Dunkel. Alle Wege, alle Alleen ſind flankiert von
leuchtenden Blumen; die Bosketts ſchimmern blütenprangend in
die bläuliche Nacht. Die Mauern dort in der Ferne, mauriſch,
finſter, mit vergitterten Fenſtern, ſind überzogen von Duft und
Farbe weiße Madonnenſtatuen flimmern im Mondlicht. Auch
ſie ſind eingehüllt in duftendes Grün, in lebendige Farben. Da=
zwiſchen
ſtrahlen tcſend Lampions: rot und grün und weiß.
Sie ſind nicht hell genug, um das geheimnisvolle Dunkel des un=
ergründlichen
Parks zu durchdringen nur in den heißen Augen
der Frauen glühen tiefe Reflexe auf.
Zwanzig, dreißig junge Damen: die Creme von Barcelona.
Wie leuchtende Perlenſchnüre ſpannen ſich Flammenketten
über die Anlagen. Sie laufen einem Zentrum zu, kreuzen ſich
wie Brückenbogen. Hier, an dieſer Stelle, umter einem Baldachin,
leuchten die ſpaniſchen Farben auf: Gelb=Rot=Gelb=Rot=Gelb.
Hier herrſcht der zienliche, von Pferden gezogene Wogen: auf die=
ſen
Kieswegen, die die Peripherie des Parks bezeichnen, flirtet
der Korſo. Die Pferde, andaluſiſche Hengſte, ziehen trippelnd,
nit dem ſtolzen Wiegen, das ſelbſt den Tieren dieſes Landes
eigen iſt, ihre ſchöne Laſt. Glöckchen klingen in den Riemen,

bunte Seidenbüſchel in den Landesfarben blitzen im Widerſchein
des Lichts. Mantillen umſchließen graziöſe Geſtalten. Und
Kämme, Kämme: gelbe, grüne, rote, ſchwarze, weiße Kämme!
Das Bild wechſelt. Die Mantillen werden ausgetauſcht
weiße Spitzenmäntel tauchen aus dem Dunkel ans Licht. Wohin
man blickt, ſchimmert es ſchneeig auf.
Der Präfekt ging mit Fritz und Jonny durch die Reihen der
Gäſte. Vorſtellungen Verbeugungen, Händedrücke oder koket=
tes
Spiel dunkler und blitzender Augen. Namen von ungewohn=
ter
Länge, Namen, die man nicht verſtand.
Wiſſen Sie, warum dieſer ganze Korſo hier ſo aufgeregt
zirkuliert?
Hoffentlich nicht meinetwegen, dachte Fritz.
Der König kommt.
Der König?
Und er hat ausdrücklich gewünſcht, Sie kennen zu lernen.
Das Haus Vandergult hat mir vor kurzem einen großen Dienſt
erwieſen, ſagt er. Sie werden ja wiſſen, was der König damit
meint.
Natürlich, ſagte Fritz.
Er möchte ſich perſönlich bei Ihnen bedanken. Wenn es
Ihnen alſo gefällig iſt, führe ich Sie ins Haus. Mein Bibliothek=
zimmer
iſt wie ſagen Sie in Amerka coſy. Bitte glauben
Sie nicht, daß ich von meinen eigenen Angelegenheiten in dieſer
anmaßenden Weiſe ſpreche. Ein Engländer hat dieſes Urteil ab=
gegeben
.
Das Zimmer war wirklich coſy. Es verriet einen Geſchmack,
der weit über den Horizont eines Beamten hinausging. Dieſer
Präfekt war in der Welt herumgekommen, das merkte man aus
jeder Einzelheit.
Hier haben Sie übrigens den Korſo aus erſter Hand.
Die drei traten ans Fenſter. Farbenſprühend liefen wech=
ſelnde
Lichter über die flanierenden Gruppen; reizvoll rieſelte
gelbes, rotes, grünes Licht durch die dunklen Bäume auf dieſen
Reigen der Grazie nieder.
(Fortſetzung folgt.)

Aletng

ſehr ſolide
Der Jahre, ſucht
Stellung bei
ſehr ſolidem
Behalt Neben=
gute
Behand=
winſcht
. Ang
5 Gſchſt. (*6443

Laufdienſt
,II., 1 /c647

Feißig,, ehrl
eir 17 J. alt,
in kleinerer
tung. Ang u.
Geſchſt (*641

Gart kib ge‟
erfräulein
Ihi. Stelle
F 222 Gſchſt.
Stelle als

bes, 18jährige
hei ſucht tags=
rllung
. /*6450
ſebote u. T 210
Geſchä t8

Arbeiterin

Männlich

Erfahr. Chauffen=
mit
guten Zeugniſſer
ſucht Stellung au
Perſonen= od. Laſt
wagen. Angeb. unt

1g. Kaufmann
20 J., gel Eiſenhänd=
ler
, mit Kenntniſſen
in Armaturen u. Be=
leuchtungsgegenſtän
leuchtungsgegenſtän=
den
, ſucht Stellung.
Angeb. u. T 209 an
die Geſchſt. * 6426

Junger (6393mdr
Lohnbuchhalter
mit la gjähr. Praxis
Ia Zeugn. u. Refer
ſucht per 15. oder 1
April Stellung. Ang
u. T 195 Geſ häftsſt.

Junger Mann
24 Jahre alt, kaufm.
Schule beſucht, ſucht
zw Weiterausbildung
eine Bolontärſtelle
Angeb. unter T 216
Geſ häftsſt (*6498

des Mädel, 18 Jahre alt, ſuch
austochter

Imehmen Haushalt, wo Dienſtboten
uben und ſie das Kochen gründlich
Fen. kann. Zahlt eventl. monatl.
bn. Familienanſchluß erwünſcht.
bice unt. I. T. 57, Verlag der Lands=
Oppenheim a. Rhein. (TV. 4151
Ntte Stenotypistin
Laschinenschreiberin, durchaus
Im in allen vorkommenden Büro-
Huien, mit guten Kenntnissen d.
tranz. Sprache sucht Stellung
unter T 201 Geschst. (*6418ds

ime Stellen A
Deiblich
Ein Gut bei
uindt wird zum
v evil auch ſp.
ſtax. Fräulein, d
insHaushalt mit=
ſernuß
, als (4202
ESekretärin
Aneb. u. T 220
Me gGeſchäftsſt
ſeite, ſelbſtänd.

geſ. Schriftl
Mete uut T 213
ie Geſchſt. (*643.1
L1. Mpril, evt. früher
Minmädchen
Tuct. Referenz
NSaush. (2 Peri.)
Serſt. ½10-½ 12,
ur (-6441
/Mrwſtraße 20, II.

Bayer=Haach
Werkſtätte moderner
Schneiderkunſt 6437
Ernſt=Ludwigſtr. 5, II.
ſ perf. Arbeiterinnen

Tüchtige (*64361 Solides, fleißig.
Mädchen
ſucht Stelle in Damen= das ſchon in Stellung
ſchneiderei. Angeb. u. war und etw kochen
T 212 an d. Geſchſt kann, ſofort geſ. An=
geb
. u T 226 an d.
Geſchäftsſt. (*6463
F kl.bürgerl,frauenl.
Haushalt wird eine
zuverläſſige Stütze,
die alle Hausarbeiten
auszuführen gewillt
iſt, zum bald Eintritt
T 116 Geſchſt./ 6215id geſ. Angeb u. T 232
an d. Geſchſt. (6470
Ehrliches, fleißiges
Sienfrmasc.
nicht unt. 18 J., geſ
Vorzuſt zwiſchen 1
nnd 7 Uhr (*6447
Saalbauſtraße 73, rt
Mädchen
mit g. Zeuan in gut.
Haus bei hoh. Lohn
z. 15 März geſ Vor=
zuſtell
. v. 10 Uhr ab.
Adreſſe Näh. Geſchſt.
(*6513
Suche:
perf. Herrſraftsköch",
Haushält. fürs Land,
Büfettfrl., Haus= und
Küchenmädchen.
Stellen ſuchen: Haus=
mädchen
, perfekt im
Haushalt. Al einmäd=
chen
, die koch, können,
Stützen, Reſt. , hin,
Servierfräulein.
Minna Dingeldein
Gewerbsm. Stellenbüro,
Eliſabethenſtraße 5, Te=
lerhon
3365 ( 6512
Junges, ehrlich. /6491
Mädchen
tagsüber geſucht.
Soderſtraße 85, II
Manntia
Tcht Stadtvertreter
bei ſo ortigem Antritt
geſucht. Bewerber
wollen Donnerstag
von 24 Uhr nachm.
im Thüringer Hof
vor prechen. (*453
Berſicherungsgeſell=
geſeilſchaft
ucht zum
ſofort Eintritt einen
Kaſſierer
w. Kaution ſtell kann!
u ſich fürNeugeſchäfte
eignet. Ang. u T 242
Geſchäftsſt. (4214

Rtfe
seh
gnt

Derttaaeiid AllarLfrdang

finden ſofort tüchtige (IK64208
redegewandte Herren
von nicht u 24 Jahr. Hohe Verdienſt=
möglichkeit
d hohe, ſofort zahlb. Proviſ
Branchekenntniſſe nicht erforderlich, da
Anleitung durch erf. Herren erfolgt.
Handſchr Bewerb m Lebensl, ſind zu
richten unter K. W. 2 34 an Rudolf
Mosse, Köln.

Lcbe auf durch Sanatogen!
Es glbt neue Kraft. Dr. med. Bodensteln in
Steinach schrelbt:
Sanatogen leistet in der Rekonvaleszenz nach ver-
schiedenen
Krankheiten geradezu Erstaunliches
In punkto Kräftigung des Organismus.*
Ein anderer Arzt, Dr. med. Steiner in Krems sagt
in seinem Urteil über Sanatogen:
Die Patienten blühten förmlich auf.
So ungemein fühlbar und energisch ist die stärkende
und belebende Einwirkung des Sanatogens auf den
geschwächten Organismus bei Erschöpfungszuständen
jeder Art. Sie findet ihre Erklärung durch das Zu-
sammenwirken
der lebenswichtigen Bestandteile des
Sanatogens, Eiweiß reinster, höchstwertiger Nähr-
stoff
und Glycerophosphat, natürliches und ur=
sprüngliches
Baumittel der Nervensubstanz.
Verbesscre auch Du Deine Gesundheit und Kraft,
beginne heute, Sanatogen zu gebrauchen, dann wirst
Du bald neue Gesundheit, Kraft und Lebensfreude
gewinnen.

Vertreter gesucht
gegen hohe Proviſion, der die
Kleinhändlerkundſchaft derKolo=
nialwarenbranche
regelmäßig
beſucht u beſtens eingeführt iſt.
Bevorzugt werden Herren, die
bereits einen bekannten Maſſen=
artikel
vertreten. Fabrikaus=
lieferungslager
wird geſtellt
Angebote u E M. 499 an Rudolf
Moſſe, Mannheim.
(I.4207

WGeſchifteräume

Mehrere gewerblich
Raume
zu jed. Geſchäft ge
eignet, für alsbald zu
vermiet. Näh. Eliſa=
ſethenſtr
. 42 Laden
4223dr!

Möbl. Zimmer

Macnweis
möbl. Zimmer
in der Geſchäftsſtelle
des Hausfrauenbundes
Rheinſtraße 7, 1. St
Sprechſtunden täglid
v. 10½1 Uhr, außer
Samstag. (906a

Fortbildungsſ hulfreier

Riesſtraße 58. In
ruhig. Hauſe u. eben=
ſolch
. Lage, fein mbl.
größeres Ziminer
abzügeb. Elektr. Licht,
Telef, ſch ön. Garten
Auf Wunſch Voll=
penſ
. Sehr angenehm
Heim ( 6387md
Kirchſtr. 12, 1. Etage,
5 ſchön möbl. Zimmer
mit elektr. Licht zu
vermieten. (*6295md

Haufm. Lehrling gesucht
monatliche und Fahrt=Vergütung.
Südd. Putzwollfabrik
ſofort beziehb Hügel=
A.& H. Argenton, Bickenbach(Hessen) ſtr 15, Laden, (37259

Vornehm möbl.
Zimmer

Für unser
kaufmänn. Büro
zu Ostern
Lenlng
mit höherer
Schulbildung
gesucht.
Gehrider Roeder
A.-G (4175md

Hoffmannitr. 5½,II
Möbl. Zimm. m. el.
Licht, ſof. od. ſpät. an
Kaufm od. Beamt. z
vermieten. (*6300md

Negarſtraße 16
Gartenbau, gr. möbl
Wohn= und Schlafz
m. Penſ. z. 1. April
u verm 3936 a

Für einen zeitgemäß.
Maſſenart. (D R.P.
(*6454
tüichtige
Hauſierer
geſu ht. Intereſſent
wollen ſich am Frei=
tag
v. 912 Uhr vor=
mittags
im Goldn.
Anker melden.

Jüngeres

Nähr- und Kräftigungsmittel für Körper
und Nerven.
In Packungen von M. 1,80 an in allen Apotheken u. Drogerien.
Aufklärende Broschüre versenden auf Wunsch
kostenlos und unverbindlich
Bauer2 Cie., Sanatogen-Werke, Berlin SW48

Erfahr. Dreher
geſ für Kleinmaſchi=
nenteile
. Angeb. unt.
T 218 Gſchſt. (*6444

Laufmädchen
nicht Fortbildungsſhulpflichtig
aus guter Familie, ſuchen (4212
Strauß & Mayer

Zum ſofortig. Eintritt
ſuchen wir eine jüngere (6425
flotte Stenotypiſtin
Angeb. unt. T 208 an die Geſchſt.
Telephoniſtin
für die Telephon=Zentrale hieſ. Fabrik ge=
ſucht
Damen an ſolchem Poſten gründl
ausgebildet bevorzugt. Bewerbungen unt
T 153 an die Geſchäftsſtelle. (4127md

Suche allerorts rühr.
Derlttler
bei 20% Proviſion
Kollek ion 505 Mark
Reklame=Papierzigarr.
ſpitze =,Zahnſtocher= und
Paketträgerfabr. Meura
Thür Wald). BIn 4077

Biliale
Leißen
jüng. Herr, ſofort
geſucht. Da Ver=
trau
nspoſ, Ver=
mögens
=Verh in
ausf Bew. angeb.
u. J. V. 6392/T 231
Geſchſt. (1P.4206

Strickwarenſabrik (moderne Artikel auch
ach Maß) ſucht VERTRETER evtl- ab
gebaute Beamte zum Verkauf an Private
ach Muſtern. Herren oder Damen, die
einen größeren Bezirk in dieſem Sinne or
ganiſteren können, bevorzugt. Angeb unt
T 221 an die Geſchäftsſtelle. *6457d3

Vertreter
der bei Bäckereien gu
eingef. iſt, zum Verk
der neueſt. Brötchen=
Drückmaſchine geſucht
Vorzuſt. Donnerstag
von 122 Uhr Wirt=
ſchaft
Zum Schiller=
646
Eck.

Zeitſchriſten=Agentur
für Darmſtadt zu vergeben
(TV4204
Dieſelbe bietet für
HERREN
die mit dem Abonnenten=Werben
u. organiſ vertraut ſind, gute
Existenzmögllchkelt
Ausführl. Angeb unter B 1335 an
Annoneen=Expedition Imke,
Frankfart/M.,Katharinenpforte 2a

Schürzen=Fabrik
ſuchtf. Privatkundſch
süchtige
Heneral-Vertrete
mit Stab
Hohe Proviſion. An=
gebote
unter T 233
Geſchäftsſt (4209

f. Zahntechnik geſucht
Angeb. unter T 210
Geſchäftsſt. (6451

ohnungstau

Wer zieht n. Maing
Geb ten: in Main=
3 bis 6= Zimmer=
wohnung
mit Zu=
behör
, Rheinallee
vd. Mombacher=
ſtraße
. (4221
Geſucht: in Darmſt.
möglichſt 4 bis 5=
Zimmer=Wohng.
Alters Tauſchbüro
Eliſabethenſtr. 34

Magdalenenſtr. 5, I.
Hths möbl. Zimm
ſep! für Herrn od.
berufstätiges Fräul
zu vermiet. (*6238id

Eliſabet jenſtr. 5), p.
Gut möbl. Wohn= u.
Schlafzimm. an ſolid.
Herrn ſofort zu verm
(3933a)

Wittmannſtr. 25, II
3 möbl. Zimmer
m. henben. z. vm.
(*6177id)

Wohnungstausch!
Geboten: in ſehr gut.
Hauſe im Woogs=
viertel
, 1=Zimme=
Wohnung m. Zu=
behör
, el Licht
etc., abgeſchloſſ.
Miete 25./ (4220
Geſucht: 2=Zimmer=
Wohnung.
Alters Tauſchbüro
Eliſabethenſtr 34

Waldſtr. 16, 1, (6477
Wohn- und
Schlafzimmer
m 2Betten u. Küche,
ſofort zu vermieten

Liebigſtr. 8, II.,möbl.
Zim. zu verm /6358
Schwanenſtr. 71,
bei König, vornehm
möb iert. Herren= u.
Schlafzim m elektr.
Licht an beſſeren be=
rufst
. Herrn zu ver=
mieten
.
6113

Stiftſtr. 35, I., gut
möbl. Wohn= u Schlafz=
ſof
. zu verm. *6327

Rheinſtraße 75 gut
mbl Wohn=u Schlaf=
zim
. zu vm / 6429dfs

Liebigſtr. 55, II, ſch.
möbl. B. ſof. an beſſ.
Herrn z. vm / 6439dfs

Karlnr.45,pt ſof möbl.
Zimm z. verm (*6455

Hügelſtraße 2, 1. St.;
hön möbl Wohn= u.
Schlafzimmer m. el,
Licht ſofort zu ver=
mieten
(*6494

Schulſtr 12, I., gr ſhön.
Limm ,möbl oder als
Büroz verm. /*6199

Schuchardſtr 11,II.,mol.
Zimm. z verm /7498

Gutenbergſtr 1, III. ks=,
frd mb Zim.m. Klav.,
el Licht: verm /6487

Gr. Ochſengaſſe 28
kl. einf möbl. Zimm.
zu vermieten (*6509

Grüner Aeg 12,pt.
mbl. Wohn=u Schlaf=
zimmer
für 2 Herren
n vornehmer Lage
zu vermieten (*6511

Rhönring 95 Müller)
möbl Zim. zu verm.
(*6474)

Wohn= u.
Schlafzimmer
evtl. auch als Büro
ver 1. April zu verm.
Waldſtraße 16, I.
*647.ds1

Kiesſtr. 99, I. ſchön
möbl.Zim., el. L, ſof.
zu vermieten. (*6505

Saalbauſtr. 26, II r.;
gut möbl Zim. (el L)
zu vermieten. (*6424

ASiermarkt
4I.Enten, 1Entrich
preisw. zu verk. Näh.
J. Böhmann,
neues Scht ßhaus
F. Otto. (*6515

Friſch von der See:
Kabeljau
ohne Kopf, im ganzen Fiſch
Pfund 24 9

Biete 5 Z=W mBad,
elektr. Licht u. Zub.
in der vord, Frank.
furterſtr. Suche große
3 Z.=W8. m. Zub.
Angeb. u. T 237 an
die Geſchſt. *6472

Feinſte

1 Zimmer

Wenckſtr. 34, p., groß.
eer vollſt. neu her=
gerichtet
. Zimmer zu
vermieten ( 6471

Fettbückinge
friſch geräuchert Pfd. 25 3
(4235
Schade & Füllgrabe
Filialen in alſen Staditeilen

[ ][  ]

Geite 14

Donnerstag, den 10. März 1927

Nummer 6)

Sfz

Wir erleichtern Ihnen den Einkauf von Gardinen jeder Art.
1. Durch unsere Leistungsfähigkeit. 2. Durch unsere Riesen-Auswahl. 3. Durch unsere niederen Preise. 4. Durch unsere übersichtliche Aufmachung

Stores

Madras Garnitur
6.50, 5.50, 495, 3.50, 2.00

Etamine

0.85, 0.75, 0.65, 0.55,

Spannstoffe
1.95, 1.65, 1.35 0.95,

Mulle und Madras
1.95, 1.65, 1.35, 0.00

Bettdecken
9.75, 8,50. 7.95, 6.95, 5.95,

Dekorations-Stoffe
Kunstseiden-Damast . .
. 495, 450, 0.10
Möbelu. Gobelinstoffe
5.95, 5.25, 4.95, 295, HeGuu

Bettvorlagen
450, 3.50, 2.50, 1.95, 1.35, U
Tischdecken
6.50, 5.50, 4.90, 350, 250, HDu
Kaffeedecken
525, 450, 3.75, 2.95, 250, Ide

Läuferstoffe

2.95, 275, 1.95, 1.65, 1.35, 1.10
Linoleum-Teppiche
85, 24.85, 14.00
4187)

Fiſchhalle
Reitinger & Blechſchmidt
Inhaber Fakoß Lautenſchläger
Eliſabethenſtraße 19. Telephon 534.
Friſch aus der See:
Grüne Heringe Pfd. 0.17, 5 Pfd. 0.80
Blütenweißer Stockfiſch . . . . Pfd. 0.50
Kabliau, o. Kopf, 3-4pfünd. . . Pfd. 0.25
Schellfiſch, 2.3pfündig . . . . . Pfd. 0.40
Fsländ. Kabliau, im Ausſchnitt Pfd. 0.45
Nordſee=Seelachs, im Ausſchn. Pfd. 0.40
ſowie alle Nordſee=Feinfiſche in größter
Auswahl.
Rhein=Hecht, Zander, Breſem, Lebende
Karpfen und Schleien.

SonderAngebot ſolange Vorrat!
Aa Mindin. 4.Miſn 9 25/

Meeen Mae
Fiſchkonſerven.

Erſte Darmſtädter Frledfiſhbäckerel, täglich
111 uhr und 57 Uhr im Betrleb.

m Fiſch=Koſtſtube
Butter!

DR4
R 4
NB.: Prompter Stadt= u. Fern=Verſand.

Großer Eier= und
Butter=Abſchlag!

la Sied= und Trink=Eier
40 Stück von 259 an
la Holl. Süßrahmtafelbutter
Marke Hollandſa /, pfund Mk. 1.15
Billigſie Bezugsquelle für Wiederverkäufer
und Großkonſumenten.
Friedrich Ewald
Eliſabethenſtr. 46 (nächſt Saalbauſtr.)
Telephon 1163.
Kfßé

AIAET

verkaufe ich so billig
Donnerstag / Freitag / Samslag
Spanische Blut- und Blonde
OTahgen

10 Stück 0.45
Stück 0.05
Stück 0.10 10 Stück 0.90
10 Stück 1.05
Stück 0.12
10 Stück 1.30
Stück 0.15

Elisabethenstr. 17 Tel. 2941 Luisenplatz1

4188

Bäckerei=

Artikel: Spring=
Auflaufe, Kranz=
formen
, Tüllen,
Spritzſäcke, Garnier=
ſpritzen
, Tortenriuge,
verzinnte. Schnee=
keſſel
empfiehlt in
gr. Ausw, ſehr billig

Ernt Crämer
Ludwigſtr 7 (2902a

Ein Waggon

Bohnenstangen
eingetroffen
(4143md
Darmstädter Holzindustrie
9 Bruchfeld

Werk:
Weiterstädterstraße 80
Teleph.: 244

Stadtlager:
Karlstraße 37
Teleph.: 529

Aber auch für Junggeſellen,
Iſt es in den meiſten Fälten,
Beſſer, ſich noch zu beweiben,
Als, ein Hageſtolz zu bleiben,

Deshalb ſ cht auch OnkelBüffel=Glanz ſich eine Frau, die
inihrerArt zuihmpaßt Er büffelte nämlich auch und zwar
Parkett u. Linolenm. Büffel=Glanz iſt die Spezialbohner=
maſſe
der modernen Hausfrau. Wie ſeinerzeit die Büffel=
Beize etwas ganz Neues in ihrer Art war, ſo ſteht auch
Bäffel=Glanz heute unter den anderen feſten und flüſſigen
Bohnermaſſen unvergleichbar da. Büffel=Glanz beſteht
im Unterſchied vondieſen faſt nur aus allerhärteſten Glanz=
wag
ſen. Infolgedeſſen gibt er ſchon nach wengen leichten
Bürſtenſtrichen einen harten kriſtallklaren Spiegelglanz.
Buffel=Glanz iſt kinderleicht aufzutragen, naßwiſchbar und
hot ein tannenduftartiges Aroma. Infolge ſeiner beſon=
deren
Zuſammenſetzung ſchmiert Büffel=Glanz beim Boh=
nern
mit Elektrobohner nicht wie andere Bohnermaſſen.
Büffel=Glanz iſt daher die Spezialbohnermaiſe für Elektro=
bohner
, Laſſen Sie ſich deshalb ja nichts anderes als eben=
ſogut
oder beſſer aufreden ſondern machen auch Sie einen
Verſuch mit dieſer neuen Spezialbohnermaſſe für Parkett
enp Linvleum!
(II St. 4160

Verlangen Sie bei
Likörbestellung stets

Diese kleine Mühe lohnt sich! Dafür bürgen die
Oualitätserzeugnisse in Likören u. Weinbrand der

Dolfi A. G. für Likör-Fabrikation
KehllRhein.

Generalvertretung oder Al einverkauf für Darmstadt
zu vergeben.
V13778

Geſpielte

zu äußerſt
billigen
Preiſen
und
günſtigen
Zahlungs=
bedingungen

Elifabethenſtr. 28
(25609!

In allen
Preislagen!
von den einfachſten
bis zu den elegan=
teſten
Ausführungen
Fahrräder ſagssa
Nähmaſchinen
Kinderwagen
Angenehme.
Zahlungsweiſe!
Fr. Gütting
10 Schuchardſtraße 10

F1 das beſte. Drog. SeckerNchf.,
Fußbodenbt Ludwigshöhſtr. 1. (B.3742

Gemüſe=
Konſerven

Gemüſe=Erbſen Kilodoſe 0.75

Junge Erbſen

Erbſen, mittelfein

Gemiſchtes Gemüſe

Schnittbohnen

Brechbohnen

Stangenbohnen fadenfr.

Karotten,

geſchnitten"

Junge Karotten

Kohlrabi in Scheiben, 0.9

Spinat

Brechſpargel, fein

Rote Rüben

Konfirmanden-
Anzäge

OE
am biligſtenbei. Ggzeie
P. Daum, Ochſengaſſe Nr. 26,
i. Anker Jnh. Gg. Schmeck, Schneidermeiſt

Drahtgeflechte, Stacheldraht,
Spanndraht,
Pfoſten in Holz und Eiſen
Karl Brückner, Darmſtadt
Holzſtraße /4004g0) Fernſp. 1249.

Stemmer

Eliſabethenffr. 14

Fernſprecher 76

Schreibmaschinen

gebraucht, verschiedene Systeme
von 5O MK- au
ferner fast ständig greilbar
Continental, Adler
Mercedes, Stöwer,Urania
Underwood
usw., gebraucht, zu äußersten Preisen
Zahlungserleichterung auf Wunsch
Sarl Winker
Darmstadt 410a) Rheinstr. 28
Telephon 1438
Hainz, Gr. Bleiche 23.

Dner eMegäing
Telephon 367

Als ganz außergewöhnlich bau
empfehle:
Friſchgefangenen Salm
ähnl. Rheinſalm, i. Ausſchn. Pfo
In meinem Schaufenſter ſind 4
Pracht=Exemplare bis zu 30 Pfd. 0
ausgeſtellt.
Ferner echt. Rheinſalm, LachsF.
Seezungen, Steinbutt ſowie alb
Sorten Feinſiſche

nonn über
Keine
Mand u. R1
tein der Ft

Echte Monnikd. Bratbückiug
Stockfiſch, Seemuſcheln

Levende

Rhein Breſem PflD
45 3 an. Rhein=cnd
Pfd. 1.50, Aale, Shen
Hechte uſw.

munerreicht Quc4
heiß aus dem mob
Ofen. Pfd. nn=

Billige Konſumſiſche
Ia Kabliau ohne Kopf . .Pf/
la Bratſchelfiſch u. Goldbarft
Ia Seelachs im Ausſchnitt Pf.
Pfd. b. 4
la Kablian",
Ia verſchiedene Marinaden,
Do 0.
Näucherwaren, Fiſchkonſerven 110K
weitere, nur erſte Qualitäten, epil
Preiſe. Lieferung frei Hau .W

vie
Airtiſch

Hölner Schwarxhalt

erhalten Sie im folgenden Niechsm
Harl Wagner, Lebensmitlielhandlg., är fktr. / K
Harl Braun, Holon-Maren, Wendelst 4. 1B7
Heinrieh Rodman, Tolonial-Waren, Ive 109
Hefrich-Frer, Feinkosihdlg, 1d.-Ramstäut.1 n9
Bernh. Hein, Lebensmiliel, Pallgsnie A. 101

Wilhelm Mitzt
erei DHRMSTADT Had

ſen
f

Der hat den Nagel auf de
Kopf getroffen, der 9/1
sein Stuukamp-Salz nim i.
denn unsere heutigen Nahrungsmittel, durch eine het
nickelte Technik hergestellt, entbehren vieltach der zolzatd
Ergänzungestoffe, schlechter Allgemeinbefinden, unreine
Nervosität und Stoftwechselstörungen könnten beim 1e4
dieuer Stofie die Folge gein.
STÜVKAMP-SALZ
bildet die zweckmäßige Nahrungsergänzung.
Die tägliche Hleine Dosis morgenr aut nüchternen Mugen V
Sie nur 3 Ptennige. Sie hilft das Blut gezund und leichr

zu erhalten, vorgt für normalen Stoitwnechsel und ve
Ihnen dar Gefühl von Wohlbefinden und Leistungeläk

I Orieinalgläuern zu M.3. u. M.2. in Apothekenn. Dre 37!