Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſkrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 69
Donnerstag, den 10. März 1927. 190. Jahrgang
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Die chineſiſchen Machthaber.
MAusſprache über die Rheinlandräumung.
franzöſiſchen Einflüſſe in der Saarfrage.
eberlain unterſtützt die franzöſiſchen
For=
derungen nach einem Bahnſchutz.
i deutſche Delegation hat jetzt die Parole ausgegeben,
ein Sachen der Rheinlandräumung in Genf
de entſcheidenden Schritte unternehmen werde.
Mund ſchon feſt, ehe die Beratungen begannen, wenn auch
Yhk noch die leiſe Möglichkeit vorhanden war, daß doch noch
Hor ſtoß gemacht werden könne. Nach der erſten Unterredung
er Streſemann und Briand hat ſich herausgeſtellt, daß da=
Zaleſfi bei Streſemann.
* Genf, 9. März. (Priv.=Tel.)
Der deutſche Außenminiſter empfing heute den polniſchen
Außenminiſter Zaleſki und hatte mit ihm eine Unterredung, in
der insbeſondere die wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen
Deutſchland und Polen Gegenſtand der Beſprechungen waren.
Die Unterredung, die kurz nach 5 Uhr begann, dauerte über
eine Stunde und wurde, da Zaleſki Deutſch nicht verſteht, in
engliſcher Sprache geführt. Der deutſche Geſandte in Warſchau,
Ulrich Rauſcher, war während eines Teiles der Unterredung
zugegen. Das Ergebnis iſt, wie aus dem Communiqué
her=
vorgeht, ein der Erwartung entſprechendes und grundſätzlich
nicht unbefriedigendes. Ergebniſſe im Sinne einer materiellen
Verſtändigung über die ſchwebenden Fragen ſelbſt ſind jedoch
mit Rückſicht auf die kurze zur Verfügung ſtehende Zeitſpanne
und die Notwendigkeit, noch mehr Fachreferenten zu eventuellen
Verhandlungen hinzuzuziehen, in Genf ſelbſt wohl nicht zu
er=
warten. Da Zaleſki an dem heutigen Diner, das Reichsminiſter
Dr. Streſemann als Ratspräſident ſeinen Kollegen gibt,
teil=
nimmt, ſo darf angenommen werden, daß die heute erfolgte
per=
ſönliche Fühlungnahme bei dieſer Gelegenheit fortgeſetzt wird.
Kurz nach Zaleſki, der übrigens vor ſeinem Beſuch
bei Dr. Streſemann eine Unterredung mit
Chamberlain hatte, ſtattete Briand dem
Reichsaußen=
miniſter den bereits angekündigten Beſuch ab."
buicht zu denken iſt. Herr Briand verſchanzt ſich dahinter,
bihwach ſeine Stellung im Augenblick ſei, daß er es alſo gar
Mnogen könne, bei dieſen innerpolitiſchen Gründen ein Zu=
Mdris zu machen. Unter dieſen Umſtänden hat Dr.
Streſe=
ſich darauf zurückgezogen, daß er zunächſt die Erledigung
efllichen Punkte aus dem Entwaffnungskompromiß, alſo die
Aitzung der öſtlichen Unterſtände, abwarten müſſe und ſich
Ahlte, dann erneut auf den Artikel 431 des Verſailler
Ver=
s zurückzugreifen, um ſo der franzöſiſchen Politik keinen
E4d zu einem formellen Einſpruch zu geben. Daß dieſe
Hin=
chiebung für die deutſche Politik unbequem war, daß ſie
nach den großen an Thoiry geknüpften Hoffnungen eine ſtarke
ſüſchung in ſich birgt, darüber braucht kein Wort verloren
ſeiben. Auch ſonſt ſcheinen die Ausſichten in Genf nicht
ſon=
h=günſtig zu ſein. Die Saarfrage entwickelt ſich
ᛋ1 im Sinne der deutſchen Anſprüche. Von un=
Seite war der Wunſch ausgeſprochen worden, daß aus der
Mten ungskommiſſion der Belgier Lambert, der in ſeiner gan=
Mörnſtellung Ueberfranzoſe iſt, verſchwinde und durch einen
ſtis Neutralen erſetzt werde. Belgien hat ſich damit
einver=
er erklärt. Dagegen haben die Franzoſen auch das abge=
. Sie wiſſen, was ſie an dem Belgier haben, und
behaup=
eurn, daß es alter Brauch ſei, bei derartigem Perſonenwechſel
ic mirzfriſtig vorzugehen, ſondern eine gewiſſe Anſtandsfriſt
Meiten freiwilligen Abgang zu laſſen. Sie wollen deshalb
MTelgier wiederwählen laſſen, und ſich höchſtens zu der
Zu=
i verſtehen, daß er in einigen Monaten, ſpäteſtens nach einem
te” zurücktritt. Da Chamberlain aus anderen Gründen
Name der Provinz
Bevölkerung 1913
Mandſchurei . . .
22 Millionen Einwohner
Chihli .... . . 34
Honan . . . 31
Chekiang . . . . ..
Hupeh...
Schantung
30
50
Szechwan.
Wie man ſieht, handelt es ſich alſo um kleine Könige, und
die mächtigen Tuchuns beherrſchen die ſchwächeren
Nachbar=
provinzen. Wie ſich aus dem zum Dauerzuſtande gewordenen
Bürgerkriege erklärt, der in mancher Hinſicht an den
Dreißig=
jährigen Krieg erinnert, ergab ſich für einzelne energiſche
Per=
ſönlichkeiten niedrigen Standes die Gelegenheit, bis zu den
höch=
ſten Stellen im Staate emporzukommen. Da ſehen wir zunächſt:
Chang Tſo=lin (Tſchangtſolin). Er war in ſeiner
Jugend ein Räuber in der Mandſchurei und als ſolcher
Befehls=
haber irregulärer Verbände der Japaner gegen die Ruſſen in
der Mandſchurei. Dann wurde er Offizier der chineſiſchen
Regie=
rung, die ihm ſeine Vergangenheit großzügig vergab. Chang
Tſo=lin iſt ein rückſichtsloſer, energiſcher, aber leichtſinniger und
brutaler Führer ſeiner Mandſchuren. Er iſt die
Hauptperſönlich=
keit in den drei Bürgerkriegen der Vergangenheit. Wie noch in
der Erinnerung ſein dürfte, beſiegte er die Regierung in Peking
im Jahre 1922 mit Unterſtützung Wu Pei=fus und Feng
Yü=
hſiangs, die ihn aber in letzter Minute im Stiche ließen. Chang
Tſo=lin mußte zurück nach der Mandſchurei. Seine Armee
meu=
terte. Er verbündete ſich aufs neue mit Wu Pei=fu und vertrieb
den dort ſich als Herrn Chinas aufſpielenden Feng Yü=hſiang,
der ſth nach Rußland flüchtete. Chang Tſo=lin iſt unbeſchränkter
Herrſcher der Mandſchurei und auch heute noch gleichſam König
im größten Teil Nordchinas. Sein Verbündeter Wu Pei=fu
iſt im übrigen von den Kantoneſen bei Hankau geſchlagen
wor=
den. Chang Tſo=lin iſt zweifellos der begabteſte und befähigſte
Widerpart der Kantoneſen.
Sein Gegenſpieler im Süden, iſt der ſogenannte Admiral
Chiang Kai=ſhek, der ſchon in früher Jugend ein Mitglied
der Kuomintang, d. h. der republikaniſchen oder revolutionären
Partei wurde. Seine politiſche Karriere beginnt im Jahre 1924,
wo er Befehlshaber der Kadettenſchule in Whampoa wurde. Dort
bildete er, unterſtützt von ruſſiſchen Rotgardiſten, Offiziere und
Unteroffiziere für die nationale Armee aus, beſiegte im Felde
die Gegner Sun Yat=ſens und wurde dann Führer der
natio=
naliſtiſchen Regierung. Er führte mit großem Erfolge den
Feld=
zug gegen die Nordregierung. Er ſchlug, wie ſchon geſagt, Wu
Pei=fu, eroberte Hankqu und hat dieſer Tage den Verteidiger
Schanghais, Sun Chuän=fang, geſchlagen, ohne jedoch bis jetzt an
die Stadt ſelbſt herangekommen zu ſein. Ob er aber ſelbſt die
Perſönlichkeit iſt, die er zu ſein ſcheint, iſt nach Meinung vieler,
die ihn perſönlich kennen gelernt haben, fraglich.
Sein Ratgeber iſt General Gallents hinter dem man
einen in ruſſiſche Gefangenſchaft geratenen öſterreichiſchen
Generalſtabsoffizier vermutet.
Sein Außenminiſter Eugen Chén, deſſen chineſiſcher
Name Chen Yujen lautet, iſt ein in Trinidad in Weſtindien im
Jahre 1878 geborener Chineſe, der bis 1912 ein erfolgreicher
An=
walt in London war, dann nach China zurückkehrte, in den
Regie=
rungsdienſt eintrat und ſeit 1919 Herausgeber der „Peking
Ga=
zette” und dann ihr Eigentümer war. Die „Peking Gazette” iſt
eine in engliſcher Sprache herausgegebene Regierungszeitung.
Er wurde 1917 ins Gefängnis geworfen, wurde dann vom
chine=
ſiſchen Staatspräſidenten amneſtiert und ging nach Süden, wo er
ſich dem revolutionären Führer Sun Yat=ſen anſchloß. 1919
nahm er als Vertreter der Kanton=Regierung an den Pariſer
Friedensverhandlungen teil. 1925 war er Herausgeber der „
Min=
pao” oder Volkszeitung, wurde dann von Soldaten Chang
Tſo=
lins gewaltſam entführt und nach Tientſin gebracht, wo er um
ein Haar erſchoſſen worden wäre. Sein Leben rettete nur der
Einzug der revolutionären Truppen in Tientſin. Seit April 1926
iſt er Außenminiſter der Kanton=Regierung.
SunChuan=fang, der eben vor Schanghai eine
Nieder=
lage erlitten hat, iſt in Schantung geboren, 42 Jahre alt und
Berufsſoldat. Er war im Jahre 1923 Generalinſpektor der
ſüd=
lichen Zentralprovinzen und unterwarf im Jahre 1924 im
Auf=
trage der Regierung in Peking die Provinz Chekiang. Dann
ver=
bündete er ſich mit den Gegnern der Zentralregierung und
er=
oberte Kiangſu; aber als er dann als unbeſchränkter Herrſcher
der genannten Prorinzen ſich weigerte, der Kantonregierung
Gefolgſchaft zu leiſten, die ihm die von ihm ebenfalls beherrſchte
Nach der Unterredung wurde ein Communiqué ausgegeben,
das lautet:
„Der Reichsaußenminiſter empfing heute in Genf den
pol=
niſchen Außenminiſter Zaleſki und hatte mit ihm eine
Unter=
redung, in der insbeſondere die wirtſchaftlichen
Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen Gegenſtand
der Beſprechung waren. Auf Grund dieſer Unterredung
wer=
den die beiden Außenminiſter ihren Kabinetten
Vorſchläge unterbreiten, von denen ſie eine
Behebung der gegenwärtigen Schwierigkeiten
erhoffen”.
Gute Verſtändigungsausſichten?
Ueber das Ergebnis der einſtündigen Beſprechung des
deut=
ſchen und des polniſchen Außenminiſters erfahren wir von gut
unterrichteter Seite, daß die Unterredung in der Tat, wie das
offizielle Communiqus ſagt, den wirtſchaftlichen Beziehungen
Deutſchlands und Polens gegolten hat. Es iſt auch ein poſitives
Ergebnis in der Unterredung erzielt worden, das aber noch der
Beſtätigung durch die Regierungen in Berlin und Warſchau
be=
darf. Das Reſultat läßt ſich etwa folgendermaßen
zuſammen=
faſſen: Die Verhandlungen über das
Niederlaſ=
ſungsrecht werden im Zuſammenhang mit den grundſätzlichen
Verhandlungen über die Handelsverträge auf diplomatiſchem
Wege wieder aufgenommen. Die beiden Kommiſſionen, die
bis=
her mit dieſen Arbeiten beſchäftigt waren, kommen auf deutſcher
und polniſcher Seite in Fortfall. Sobald über die
Nieder=
laſſungsfragen, in denen von polniſcher Seite
entgegenkommende Zuſicherungen gemacht
worden ſein ſollen, eine Einigung erzielt iſt und ſobald über die
wirtſchaftspolitiſchen Grundfragen des
Han=
delsbertrages eine Verſtändigung erreicht iſt, werden die
Spezialverhandlungen wieder aufgenommen werden,
wahrſchein=
lich aber von anders zuſammengeſetzten und anders geleiteten
Kommiſſionen als bisher.
Briand verhandelt mit Streſemann
über die Saarfrage.
Der Beſuch, den Briand heute abend gegen 6½ Uhr
dem deutſchen Außenminiſter machte, hatte die Beſprechung der
Saarfrage zum Gegenſtand. Inwieweit Briand den
deut=
ſchen Wünſchen dabei entgegengekommen iſt, darüber iſt zur
Stunde noch nichts bekannt, doch äußerte ſich Briand franzöſiſchen
Journaliſten gegenüber ſehr optimiſtiſch. Er ſtellte die
Eini=
gung in der Saarfrage aur als eine Frage von
Stunden hin und fügte hinzu: „Uebrigens iſt das Ganze ja
nur eine kleine Angelegenheit und man wird ſich ſchon
verſtändigen.”
Die Sommeriagung des Rats in Berlin.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Von Paris aus wird neuerdings das Gerücht in die Welt
geſetzt, daß der Völkerbundsrat ſeine Juni=Tagung in Berlin
abzuhalten beabſichtige, und zwar unter dem Vorſitz
Chamber=
lains. Das wird wahrſcheinlich richtig ſein, iſt aber keine
Neuig=
keit mehr. Urſprünglich war ja bereits in Ausſicht genommen
worden, ſchon im Januar nach Berlin zu kommen, obwohl der
Rat grundſätzlich beſchloſſen hat, außerhalb Genfs nicht mehr zu
tagen. Das Ganze war aber gedacht als eine beſondere
Ehrung Deutſchlands wegen ſeines Eintrittes
in den Bund. Als die Frühjahrstagung nach Genf verlegt
wurde, ſtand ſchon mit ziemlicher Sicherheit feſt, daß dafür die
Juni=Tagung in Berlin ſtattfinden ſollte, wobei dann auch nach
der alphabetiſchen Reihenfolge England den Vorſitz zu führen
hätte.
franzöſiſche Politik unterſtützt, wird vermutlich
ſeſchloſſen werden. Auch die franzöſiſche Forderung
ſh einem Bahnſchutz wird ſich in irgend einer Form
ſetzen. Das einzige, was man uns anbietet, iſt die Zahl
r Truppen möglichſt gering zu halten. Man will ſie auch
ſth eigene Uniformierung aus der unmittelbaren
Befehls=
ſſel Frankreichs ausſcheiden. Selbſt der „Vorwärts” muß
ſehn, daß das eine ſehr unbefriedigende Löſung iſt.
iſt deutſch=polniſche Problem. — Englands
Rolle in Genf.
Bie wir bereits meldeten, iſt der deutſche Geſandte in War=
Ie Rauſcher, am Dienstag in Genf eingetroffen, ſo daß nun=
M. die Aufnahme der direkten Verhandlungen zwiſchen Dr.
eiemann und Zaleſki in Ausſicht genommen werden konnte.
eie perſönlichen Fühlungnahme zwiſchen den Außenminiſtern
ſut chlands und Polens iſt beſonders erhöhtes Intereſſe
bei=
ſeinen. Wie verlautet beabſichtigt Streſemann, in dieſer
Be=
ſey ung nur auf das Gebiet der Handelsvertragsfragen und
D
ngen zu treffen. Denn es erweiſt ſich ja von ſelbſt, daß
eberſchleſiſche Schulfrage als neue Rechtsfrage vor das
Eim des Nates gehört. In dieſer erſten Beſprechung wird
o übrigens auch zu erweiſen haben, was an den Gerüchten
FWes iſt, wonach die Engländer angeblich den
en gegenüber Deutſchland den Rücken zu
Ien verſuchen. Jedenfalls wurde auch heute wieder
beutſch=polniſche Problem als dasjenige bezeichnet, das in
den erſten Platz einnimmt.
Bedingungen für die Danziger Sanierungsanleihe.
Das Finanzkomitee des Völkerbundes hat in ſeiner geſtrigen
m=Sitzung einen Kompromißvorſchlag in den Danzig=polni=
Zollverhandlungen ausgearbeitet. Der Völkerbundsrat
2 ſich vorausſichtlich am Donnerstag mit der Danziger
Sanie=
eSauleihe befaſſen. Die Empfehlung des Völkerbundes für
Ainleihe kann nur erfolgen, wenn zwiſchen Danzig und Polen
DA in der Frage des Zoll= als auch des Tabalmonopolabkom=
S eine Einigung erzielt, der Beamtenabbau in Danzig durch=
Hrt und ein Uebereinkommen zwiſchen Botſchafterkonferenz
Sanziger Senat über die Reparationsverpflichtungen Dan=
* erfolgt iſt. In unterrichteten Kreiſen erwartet man, daß eine
tAuns zuſtande kommt und der Kompromißvorſchlag des
uzkomitees die Zuſtimmung der beiden beteiligten Parteien
er. Vorausſichtlich wird dann der Völkerbundsrat einen
2 Dander einſetzen, der die Durchführung der für die Empfeh=
Seite 2
Donnerstag, den 10. März 1927
Nummer /
Provinz Fukien abnehmen wollte, mußte er Hilfe vom Norden
annehmen. Er ſelbſt erlitt eine Niederlage, und ſein
wahrſchein=
licher Nachfolger iſt der jetzt öfters genannte Generalgouverneur
von Schantung, Chang Chung=chang.
Chang Chung=chang iſt ebenfalls ein ehemaliger
Bri=
gant und ein alter Freund Chang Tſo=lins, in deſſen Auftrage
er im Jahre 1925 Schanghai eroberte. Sun Chuan=fang warf ihn
damals heraus. Somit iſt ſeine gegenwärtige Beauftragung mit
der Verteidigung Schanghais als Nachfolger Sun Chuan=fangs
nicht ohne Pikanterie. Seine etwas wilden Schantung=
Leute ſind in Schanghai nicht gerade populär.
Feng Yu=hſiang, der ſogenannte „Chriſtengeneral”,
begann ſeine militäriſche Laufbahn in Tibet, das damals noch
unter chineſiſcher Herrſchaft ſtand, unter einem als grauſam
be=
kannten Generalgouverneur. Feng Yu=hſiang führt den Abfall
Tibets auf engliſche Intrigen zurück, und daher ſtammt ſeine
Hin=
neigung zu Rußland. Dann war er in Shenſi und der Provinz
Honan, wo er auf amerikaniſche Miſſionare dadurch Eindruck
machte, daß er ſeinen Truppen das Singen von geiſtlichen
Chorälen beibrachte, woher ſein Name „Chriſtengeneral”
ſtammt. Angeblich ſoll er auch ſelbſt ein Chriſt ſein. Nach Peking
kam er im Jahre 1922. Hier trug er entſcheidend zur Niederlage
Chang Tſo=lins bei, erhielt 1923 ein militäriſches Kommando an
der mandſchuriſchen Grenze, verriet jedoch 1924 Wu Pei=fu und
Chang Tſo=lin, beſetzte Peking, warf den Präſidenten der
Repu=
blik ins Gefängnis, verbannte den Mandſchu=Kaiſer und bildete
eine proviſoriſche Regierung. Im Winter 1925 wandte ſich das
Glück gegen ihn. Er gab ſeine Stellung auf und flüchtete nach
Moskau, wo er ſich angeblich mit dem bolſchewiſtiſchen Syſtem
vertraut gemacht hat. Heute ſteht er wieder in Nordweſt=China
als Führer einer bisher noch nicht handelnd aufgetretenen Armee.
Es iſt im übrigen nicht ohne Intereſſe, daß auch von ihm
be=
hauptet wird, er ſei ein ehemaliger Oeſterreicher oder
Deutſcher.
Ueberblickt man die ebengenannte Liſte chineſiſcher
Macht=
haber, dann iſt in die Augen ſpringend, daß es ſich bei der
Mehr=
zahl und vor allen Dingen bei den markanteſten Perſönlichkeiten
nicht um Chineſen im eigentlichen Sinne handelt. Die
Mandſchu=
rei ſowohl wie der Süden ſind chineſiſche Kolonialgebiete. Das
Chineſentum als ſolches verhält ſich demzufolge völlig paſſiv und
iſt in dieſen Kämpfen nur Objekt, ſoweit es bei den Südchineſen
nicht ſchon zum Bewußtſein ſeiner eigenen Rechte gelangt iſt.
Daher ſpielt denn auch bei dieſen Kämpfen häufig das Geld eine
viel größere Rolle als die Munition. Wichtiger aber als Geld
und Munition zuſammengenommen iſt die Propaganda, die
Kanton ſo vorzüglich in ſeinen Dienſt zu ſtellen verſtanden hat,
daß es alle feindlichen Fronten ſtets ſchon vor dem Angriff
zermürbte.
Eine Erklärung Chamberlains vor dem Rat.
Eine Verkehrskonferenz im Auguſi.
* Genf, 9. März. (Priv.=Tel.)
Zu Beginn der heutigen öffentlichen Ratsſitzung verlas der
engliſche Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain eine
Er=
klärung, die auf die britiſche Reichskonferenz vom vergangenen
Herbſt Bezug nimmt und den Wunſch ausſprach, daß aus
konſti=
tutionellen Gründen den Regierungen des britiſchen Imperiums
die Annahme von Verträgen, die unter den Auſpizien des
Völ=
kerbundes zuſtandekommen, durch eine Aenderung der Form
die=
ſer Vertragsinſtrumente erleichtert werden könnte, indem die
Verträge anſtatt der neuen Form der Verträge zwiſchen
Staa=
ten wie ſie zum erſten Male für den Vertrag von Verſailles
ange=
wandt wurden wieder die früher übliche Form von Verträgen
zwiſchen Staatsoberhäuptern erhalten. Die Erklärungen
wur=
den vom Völkerbundsrat zur Kennmis genommen.
Im weiteren Verlauf der öffentlichen Ratsſitzung wurde ein
Bericht Chamberlains über die Ergebniſſe eines im Jahre 1925
eingeſetzten Sonderausſchuſſes zum Studium der Ausdehnung
des internationalen Frauen= und Kinderhandels angenommen.
Ein weiterer Beſchluß des Rates ſetzt das Datum der in
Genf abzuhaltenden dritten Internationalen Verkehrskonferenz
auf den 23. Auguſt dieſes Jahres an. Schließlich wurde ein
Bericht über die Rechtslage bezüglich der ausſtehenden
Mit=
gliedsbeiträge entgegengenommen der zu dem Ergebnis kommt,
daß ein qutomatiſcher Ausſchluß aus dem Völkerbund wegen
Nichtzahlung von Beiträgen nicht eintreten kann. Es müſſe
vielmehr die abſichtliche Verletzung der Paktverpflichtungen
dar=
getan ſein.
In der anſchließenden nicht öffentlichen Sitzung wurde auf
Vorſchlag Scialojas beſchloſſen, den Vorſitz bei der für Juli nach
Genf einberufenen Konferenz zur Gründung einer
internationa=
len Kataſtrophenhilfe einem Deutſchen zu übertragen, deſſen
Er=
nennung dem Ratspräſidenten, Reichsminiſter Dr. Streſemann,
überlaſſen bleibt. Außerdem wurde der eubaniſche Geſandte
in Berlin, Aguero y Bethancvurt, zum Präſidenten der dritten
Internationalen Verkehrskonferenz ernannt.
Vom Tage.
Vor dem Reichshaushaltsausſchuß forderte
Reichsfinanz=
miniſter Dr. Köhler die Neueinſtellung von 2000
Be=
amten zur Bewältigung der Arbeit in der Reichsfinanzverwaltung.
Die griechiſche Regierung hat ihrem Beauftragten in
London neuerlich Anweiſungen übermittelt, in denen ſie jedwede
Finanzkontrolle bei der Gewährung engliſcher
Kredite ausdrücklich verweigert.
Die franzöſiſch=ſpaniſche Tangerkonferenz hielt
geſtern in Paris eine Sitzung ab, in der das ſpaniſche Memorandum
und die franzöſiſche Antwort beraten wurde. Die ſpaniſche Rückantwort
iſt bisher nicht übergoben worden.
Der ehemalige engliſche Hauptmann W. Sanders
wuvde geſtern in Paris wegen Luftfahrtſpionage zu zwei Jahren
Gefängnis und 1000 Fr. Geldſtrafe verurteilt, trotzdem er erklärte,
nur kommerzielle Informationen geſucht zu haben.
Die Waſhingtoner Regierung beabſichtigt, Frankreich und
Italien zur Entſendung eines Beobachters zur
Drei=
mächteabrüſtungskonferenz einzuladen, um den beiden
Ländern klarzumachen, daß ihre Gründe für die Ablehnung des Coolidge=
Memorandums nicht ſtichhaltig ſeien.
Der amerikaniſche Oberſt Thomas Miller, der das
Eigentum feindlicher Staatsangehöriger zu
ver=
walten hatte, wurde wegen Unterſchlagung zu 18 Monaten
Gefängnis und 500 Dollar Geldſtrafe verurteilt.
Das Handelsproviſorium
mit Frankreich.
Der gegenwärtige Stand der Verhandlungen.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett hat am Mittwoch eine längere Sitzung
abgehalten, worin der aus Paris zurückgekehrte
Miniſterialdirek=
tor Dr. Poſſe über den gegenwärtigen Stand der
Handelsvertragsverhandlungen mit
Frank=
reich insbeſondere über die letzten Beſprechungen berichtete.
Herr Poſſe hat als Ergebnis mitgebracht eine Reihe von
Richt=
linien, die auch protokollariſch feſtgelegt worden ſind und die
weſentlichen Grundlagen für den neuen Handelsvertrag
ent=
halten. Die Sachlage iſt ja bekanntlich die, daß der proviſoriſche
Vertrag bis zum Mai verlängert iſt, daß aber die Franzoſen
ſich das Recht vorbehalten haben, ihn am 21. März auf den
1. April zu kündigen. Was die Franzoſen verlangen, iſt eine
Meiſtbegünſtigung in der Weineinfuhr. Ein ſolches Zugeſtändnis
hat ihnen aber Deutſchland bisher nicht machen wollen, weil das
einer der ſtärkſten Trümpfe für den endgültigen Handelsvertrag
iſt. Es ſcheint nun, als ob auf ſeiten der deutſchen Delegation
Geneigtheit beſteht, die Meiſtbegünſtigung für Wein entſprechend
dem Handelsvertrag mit Italien den Franzoſen zuzubilligen,
wenn mit beiderſeitiger Zuſtimmung feſtgeftellt iſt, daß bis zu
einem beſtimmten Termin der endgültige Handelsvertrag in
Kraft tritt.
Arbeitszeitnotgeſetz, Auf= und Finanzausgke
Von unſerer Berliner Redaktion,
Der Reichstag hat am Mittwoch ſeine Beratungen
aufgenommen und ſieht ſich gleich einer Fülle von ſchny
Problemen gegenüber. De Frattionen haben jedenfan;
Hände voll zu tun, um die verſchiedenen Beſprechungen iin
ſchüſſen und Unterausſchüſſen beſetzen zu können, gleichzeit,
auch ihren Vertretern die erforderlichen Inſtruktionen zu
So hat der interfrationelle Ausſchuß über das Arbeit
notgeſetz am Mittwoch nicht weniger als dreimal
während ebenfalls über allgemeine innenpolitiſche Frages
wertung, und über den Finanzausgleich geſprochen wurde=
dieſen Umſtänden hatte das Plenum eigentlich mehr nin
rative Bedeutung. Die Beratung des Etals des
Neichss=
miniſteriums wurde fortgeſetzt, und da iſt den Parteien G
heit gegeben, ihr gutes Herz zur Löſung der ſozialen Frro
bekunden. Damit war auch der Rahmen gegeben für
handlung des ſchwierigen Problems der Arbeitszeit 1
Notgeſetzes. In der Pauſe ſind die Regierungsparteien
ſin=
nicht nähergetommen und der Verſuch einer
Verſtändig=
geſcheitert. Man erwartete, daß vielleicht die Parteien die
wertungsgeſetzes beraten will, daß gleichzeitig aber
Der deutſche Weinbau zu den Verhandlungen
mit Frankreich.
Mainz, 9. März.
In der weinbautreibenden Bevölkerung hat ſich die
Befürch=
tung verſtärkt, daß der Wein doch noch nachträglich in das
augen=
blicklich geltende vorläufige Handelsproviſorium mit Frankreich
einbezogen werden ſoll. Die Berufsopganiſationen des Weinbaus
und Weinhandels haben deshalb beſchloſſen, nochmals in letzter
Stunde an die zuſtändigen Stellen in Berlin heranzutreten, um
ſie auf die für den deutſchen Weinbau unerträgliche Situation
hinzuweiſen, wenn jetzt tatſächlich den Forderungen der
franzö=
ſiſchen Weinintereſſenten nachgegeben und ſchon vor dem
Zu=
ſtandekommen eines endgültigen Handelsvertrages der
franzö=
ſiſchen Weineinfuhr die vertraglichen Erleichterungen geboten
würden. Sachliche Erwägungen und taktiſche Gründe machen es,
ſo wird aus Weinbaukreiſen erklärt, unbedingt nowvendig, daß
wir Frankreich die Meiſtbegünſtigung auf dem Gebiete der
Wein=
einfuhr erſt im Rahmen des endgültigen Handelsvertrages
zu=
geſtehen. Der deutſche Weinbau könne, ſo wird weiter erklärt,
mit Recht verlangen, daß ſeine Intereſſen bei den deutſch=
franzö=
ſiſchen Handelsvertragsverhandlungen nicht lediglich zum
Aus=
gleichsobjekt abgeſtempelt würden. Angeſichts der Mißernten der
letzten Jahre, insbeſondere der außerordentlich ſchlechten Ernte
des Jahres 1926, ſei es Pflicht der Regierung, wenigſtens in
zoll=
politiſcher Hinſicht, den deutſchen Weinbau ſo weit als möglich
zu fördern. Wie uns hierzu von Berliner unterrichteter Stelle
mitgeteilt wird, iſt mit Miniſterialdirektor Poſſe auch der
Sach=
referent für Weinfragen nach Berlin zurückgekehrt, um dem
Kabi=
nett über die franzöſiſchen Forderungen hinſichtlich der
Weinein=
fuhr Bericht zu erſtatten.
Neichsinnenminiſterium der neue Antrag der Aufwer :
meinſchaften auf Durchführung eines Vollsbegehrens Buln
ſcheidung ſteht. Die Regierung hat nun den Verſuch
eine Vereinbarung zwiſchen den Regierungsparteien Me
führen, damit von Anfang an in den Verhandlungen Qcu
ſchuſſes eine feſte Mehrheit vorhanden iſt. Das iſt vorlän/
nicht gelungen, wird auch bei den auseinanderſtrebender
eſſen nicht ganz leicht ſein. Einverſtändnis herrſcht ardl
Seiten darüber, daß an den Grundlagen der Aufwertrufi
gerüttelt werden darf. Ebenſo beſteht aber auch Einveutm
darüber, daß in der Auſwertungsgeſetzgebung mancherleäüellt
geſchehen iſt und daß der ehrliche Verſuch gemacht werdentum
muß, im Nahmen des Möglichen Unbilligkeiten und HäitAw
ſich gerade auf ſozialem Gebiet gezeigt haben, auszumerzeiſhw
ihnen unter der Agitation der Sozialdemokraten die M:
weglaufen. Sie verlangen deshalb nach wie vor eine Bei
der Ueberſtunden, eine Konzeſſion, die die Deutſche und
nationale Volkspartei ihnen nicht machen wollen. Um
verhindern, daß ihnen von außen her in die Verhandlunzu
eingefunkt wird, haben ſich die Fraktionen über den Stem
die Entwicklung der Verhandlungen ſtrengſtes Stillſchwes
geſichert und bisher auch gehalten.
Das gleiche Abkommen iſt über die einleitenden Verkhh
gen über die Aufwertung getroffen. Hier liegen di
ſo, daß der Aufwertungsausſchuß des Reichstays am Do
tag die etwa 30 vorliegenden Anträge zur Abänderung 79
rigkeiten beſeitigen würden. Tatſächlich iſt hier das (z
eingetreten, weil die Chriſtlichen Gewerkſchaften befürch
den Umfang dieſer Abänderung gehen vorläufig die M-ngh/!
noch ſtark auseinander und es ſcheint nicht, als ob die hn
dieſer Fragen vor den Oſterferien erzielt werden kann.
In einem gewiſſen Zuſammenhang ſteht ſchließlich derhuf4
die Frage des Finanzausgleiches. Darüber: an
Mittwoch abend eine Beſprechung beim Reichsfinanzminkückau
geſunden. Aufwertung, Hauszinsſteuer und Realſteuernb
nicht jedes ein Ding für ſich, ſondern ſie greifen in der au
geſetzgebung wie Glieder einer Kette ineinander. Es kämf
dielleicht gut geweſen, wenn man dieſen ganzen Kompleu he
lich zuſammengefaßt und geregelt hätte. Dazu iſt aber HeiM
Augenblick vielleicht ſchon verpaßt. Jedenfalls muß Zeim
Sonderregelung auf die gegenſeitige Verflechtung Rün)
nommen werden. Das gilt vornehmlich für die Verwenu
neuen Mittel aus der Hauszinsſteuer, gilt ebenſo auch)
von Reichswegen beabſichtigte Senkung der „Realſteuenn aſ
letzten Endes wohl auch für den Finanzausgleich im allgy muine
Der Reichsfinanzminiſter möchte das gegenwärtig laufe EPin
viſorium als ſolches wenigſtens um zwei Jahre verlängitmſie
er darauf hinweiſt, daß die nötigen Unterlagen für die fſt
lung eines endgültigen Finanzausgleiches noch nicht wig
daß außerdem vor dieſer Friſt ſich die Geſtaltung der
Naim=
tionslaſt kaum überſehen läßt, während aus dem Reich=ſtih
aus der Wunſch geltend gemacht worden iſt, möglichſt rn/
einem endgültigen Finanzausgleich zu kommen und desic dhg
Proviſorium nur um ein Jahr zu verlängern, damitt Fuſtre
Reichstag und Reichsregierung unter Druck geſetzt wer”emſſo
bis zum 1. Juli des nächſten Jahres den Finanzausg4
ſtande zu bringen. Hier hinein ſpielen auch noch die ſchrigt
Fragen der Einſprüche der Länder. Der Unſiſſt
Finanzminiſter iſt bereits in Berlin eingetroffen, um ndſer
Reichsfinanzminiſter zu verhandeln, ſo daß es alſo auch rietſer
Frage nicht ganz einfach ſein wird, die auseinanderfuch)oer
Meinungen unter einen Hut zu bringen.
*Salomo,
Oratorium von Georg Friedrich Händel.
Zur Aufführung durch den Muſikverein.
Von Friedrich Noack.
Jgnaz von Seyfried überlieferte uns den Ausſpruch
Beet=
hovens: „Händel iſt der unerreichte Meiſter aller Meiſter! Geht
hin und lernt, mit wenigen Mitteln ſo große Wirkungen
hervor=
zubringen.‟ Dies Wort des großen Meiſters gilt vor allem den
Händelſchen Oratorien, die von einer Bröße geiſtiger und
for=
meller Geſtaltung ſind, die immer wieder zur Bewunderung
hin=
reißt und ſie zu den ganz großen Werken der muſikaliſchen
Lite=
ratur aller europäiſchen Völker zählen läßt. Es iſt darum ohne
Zweifel eine Niete des Darmſtädter Muſiklebens, daß ſeit langer
Zeit dieſe Werke faſt nicht oder nur in wenig vollkommener Form
aufgeführt wurden, und gerade auf dieſem Gebiet macht ſich das
Fehlen eines wirklichen Konzertſaales mit Orgel, ohne die ein
Händelſches Oratorium nicht vollkommen wirken kann, beſonders
ſchmerzlich fühlbar. Um ſo mehr iſt es darum zu begrüßen, wenn
der Muſikverein im Landestheater, wo eine Orgel, wenn auch
keine für ſolche Zwecke ganz ausreichende, vorhanden ift, uns die
Bekanntſchaft mit einem der früher nur ganz ſelten aufgeführten
Oratorien Händels, mit dem im Frühjahr 1749 entſtandenen
„Salomo”, vermittelt. Gerade die Aufführung dieſes Werkes in
der etwas kürzenden Einrichtung von Karl Straube war im
ver=
gangenen Jahr der ſtärkſte Eindruck des großen Händelfeſtes in
Leipzig.
Während vielen anderen Werken Händels eine reich bewegte
Handlung voll großer Ereigniſſe, die Darſtellung von
Völker=
ſchickſalen ein beſonderes Intereſſe verleiht, fehlt einer anderen
Gruppe die äußere Dramatik, aber der Meiſter monumentaler
Kunſt verſteht es auch hier, durch die Größe ſeines Geiſtes zu
feſſeln und zu begeiſtern. Auch im „Salomo” tritt die Handlung
ſtark zurück. Der erſte Akt enthält die feierliche Einweihung des
Tempels und eine Liebesidylle zwiſchen Salomo und der Köni=
gin, der Tochter des ägyptiſchen Pharao, der zweite bringt die
dramatiſche Schilderung der bekannten Gerichtsſzene, des
ſalo=
moniſchen Urteils, in der Art der Geſtaltung ſtark an die Art der
älteren bibliſchen Hiſtorien etwa eines Heinrich Schütz erinnernd,
und der dritte hat zum Gegenſtand den Beſuch der Königin von
Saba, der zu Ehren ein großes Chorkonzert veranſtaltet wird,
das ähnlich kantatenhaft angelegt iſt wie das weltliche Oratorium
„Alexanderfeſt”
Wer dieſe Dichtung lieſt, ohne die Muſik zu kennen, wird
zur Ueberzeugung gelangen, daß das ganze Werk des Aufbaues
ermangeln müſſe und daß vor allem der letzte Akt, dem jede
Handlung fehlt, gegen die beiden anderen abfallen müſſe. Gerade
das Gegenteil iſt der Fall. Händels Meiſterſchaft im Aufbau
feiert gerade bei dieſem für jeden anderen Komponiſten denkbar
ungünftigen Text Triumphe. Gerade da, wo ein Chor den
anderen ablöſt, erſt eine Bewillkommnung der Königin, dann
ein kriegeriſches, kampfmutiges Stück, hierauf nach kurzem Solo
ein trübes Lied von troſtlos weinender Liebe, weiter ein Chor,
der die Ruhe des Liebesglückes ſchildert, und endlich ein
acht=
ſtimmiges Lob= und Danklied von den Ausmaßen des Halleluja
im Meſſias, gerade da ſchöpft Händel aus ſeinem tiefſten Innern
und geſtaltet in einer Größe die jeden Zuhörer zur Begeiſterung
mitreißt.
Die reichſte Aufgabe fällt dem Chor zu, der im erſten und
letzten Akt Träger der Hauptſzenen iſt. In wenigen Werken hat
Händel derart glanz= und wirkungsvoll für den Chor geſchrieben.
Die von ihm ſonſt im allgemeinen gepflegte Vierſtimmigkeit gibt
er bis auf wenige Ausnahmen auf, und fünfſtimmige Chorſätze
wechſeln mit achtſtimmigen Doppelchören, in denen das
Konzer=
tieren der beiden Gruppen von ähnlichem Reiz iſt, wie der Stil
der herrlichen Concerti grossi des Meiſters. Feſtesfreude und
liturgiſche Weihe miſchen ſich in der erſten Szene, ein
wunder=
voll zartes Idyll iſt der Chor, der die Liebesſzene des erſten
Aktes abſchließt, und der am Anfang des zweiten Aktes ſtehende
Huldigungschor „Vom Altare weht empor Dankes Weihrauch zu
den Höhn” gehört zu den mächtigſten, inſpirierteſten Sätzen, die
wir überhaupt von Händel beſitzen.
Auch die Sologeſänge treten an Bedeutung nicht zurück, eine
Reihe herrlicher Arien zieren das Werk, und auch der
Enſemble=
geſang tritt ſtärker hervor als in den meiſten Händelſchen
Ora=
torien. Jeder Akt enthält ein Duett, und in der Gerichtsſzene
vereinigt ſich Salomo mit den beiden Frauen ſogar zu einem
Terzett, das alle drei Perſonen vorzüglich charakteriſiert, dabei
aber in einem Stil gehalten iſt, der innige Verwandtſchaft mit
den herrlichen Kammerduetten des Meiſters verrät. Bei der
großen Sorgfalt, mit der ſich Joſeph Roſenſtock ſtets der
Inſtru=
mentalwerke Händels angenommen hat und mit der er dem Stil
jeder Zeit gerecht zu werden ſucht, wird wohl die hieſige
Auffüh=
rung des „Salomo” Gelegenheit bieten, den Geiſt Händels
un=
verfälſcht zu verſpüren und eines ſeiner bedeutendſten Werke in
muſtergültiger Aufführung kennen zu lernen.
Das Kirchenjahr,
ein Bühnenſpiel für evangeliſche Geme ſſe
von Frau Dekan Emma Lehn zu Offenbach.
Die Zahl der Bühnenwerke, in denen evangeliſches Ecet
leben zur künſtleriſchen Darſtellung und Verklärung ge i
nicht groß. Außer den Luther= und Guſtav=Adolf=Feſtſ in
an guten Bühnenwerken dieſer Art wenig vorhanden. Tnd
beſteht in den evangeliſchen Gemeinden unſerer Zeit eziſmſtes
Bedürfnis, auch religiöſes Leben auf der Bühne dargſſt ſ 30
ſehen. Dieſem Bedürfnis kommt Frau Dekan Lehn m—mem!
Bühnenſpiel „Das Kirchenjahr” entgegen. Die Verfaf/1 ſh0r
damit den evangeliſchen Gemeinden ein Werk geſchenkt 19
e=
eignet iſt, den religiös gerichteten Gliedern eine Lebſolle
Stunde zu bereiten. Das Werk, das bereits in Heide- ſcil
großem Erfolg zur Darſtellung gelangte, ſoll demnächſ—hl in
unſerer Stadt aufgeführt werden. Der Frauenverein Be0
tal=
tinsgemeinde iſt zurzeit eifrig an der Arbeit, dieſes Zieeie
zuſtudieren. Allerdings iſt die Aufführung mit Schwi Eeiſien
verbunden. Wenn man bedenkt, daß bei der Darſtellugehäche
120 Perſonen beteiligt ſind, ſo kann man ermeſſen, w. it Melne
ſumme von Arbeit zu bewältigen iſt. Herr Rech ſ2h.
Enders hat die Spielleitung übernommen. Sein Na-yſele‟
Gewähr für gutes Gelingen. Die Aufführung ſoll am ſpaacd,
den 3. April, in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfin. r oe
plant ſind eine Aufführung am Nachmittag hauptſäc) I.
Auswärtige und eine Abendvorſtellung für Einheimiſ- 4
Inhalt des Werkes ſei kurz angedeutet: Das Kirchenjah Lo
geſtellt als eine königliche Frauengeſtalt, vor deren Au Aoe
großen chriſtlichen Feſte, die einzelnen Sonntage von —w.
Botſchaftern und Trabanten begleitet vorüberziehen. Schhne
Worte und entſprechende Gewänder weiſen auf deren Büſmlue
hin. Eingeſtreute Reigen, Einzelgeſänge und Chöre be.”.
einzelnen Bilder. Auch Luther und Calvin treten auf. Iſſce
ſich das Werk als eine Art Weiheſpiel dar, in dem ſ ſ=hc.
Muſik und Farbe ſinnvoll vereinigen zum Lobpreis eranu0"
Glaubens. Wir wünſchen dem Werke eine freundliche A.. R0ſ
Profeſſor Daniel Berthelot geſtorbe 2e
Profeſſor der mediziniſchen Fakultät der Univerſitä.
Daniel Berthelot, iſt geſtorben. Er war der Bruder des Rill
ſekretärs am Quai dOrſay Philipp Berthelot und der ſee
Sohn des berühmten Chemikers Marcel Berthelot.
dmimer 69
Donnerstag, den 10. März 1927
Geite 3
atiraſſiſche Front.— Oſt=Locarno!
„Die engliſche Offenſive
gegen Rußland.”
is und die Ratifizierung des Abkommens
über Beſſarabien durch Italien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 9. März.
Zer erſte Vorſtoß Chamberlains gegen
land” ſagte man hier, als die Nachricht über die bevor=
Anerkennung des beſſarabiſchen Vertrages durch Italien
In der Tat kam dieſe Nachricht etwas überraſchend,
uls ob zwiſchen Rom und Bukareſt nicht ſchon öfter
vielver=
geide Verhandlungen über die Ratifizierung geführt wor=
„wären. Aber trotz aller Freundſchaftsbezeugungen für
huuien konnte ſich bisher Muſſolini zu einem entſcheidenden
istt nicht entſchließen. In letzter Minute hat ſich nun die
mſſche Politik, offenbar unter engliſchem Einfluß, ſchweren
as für die Ratifizierung entſcheiden müſſen. Dadurch iſt
ökerrechtliche Situation Beſſarabiens vollkommen geklärt.
hr, als wirklich ſchwer daran zu zweifeln iſt, daß es ſich hier
ſgire engliſche Inſzenierung handelt. London wollte damit
at auch auf die innerpolitiſche Situation in Rumänien
hrien, welche ſchon ziemlich konfus zu werden ſchien.
cer auch an allen anderen Punkten der Genfer
Verhand=
hen will man hier die Auswirkung der „engliſchen
ſenſive gegen Rußland” feſtſtellen. Die weitherzige
hepolitik Englands, deren Anfang ſchon die Rom= und
Fau=Reiſe Churchills darſtellte, ſoll auch auf einige der
Rand=
ſen in erhöhtem Maße ausgebreitet werden. Die City hat
ſüereits ein paarmal in dieſer Richtung ziemlich großzügig
ſezi, jetzt erwartet man aber noch mehr.
Es iſt intereſſant, daß in Paris Nachrichten auftauchten, die
einem ſchädlichen Einfluß Englands auf die deutſch=polniſchen
pandlungen erzählten. Gleichzeitig wird hier der engliſchen
ſü auch ein für die ſchnelle Regelung der Saarfrage — welche
ſitzeris unter ſehr günſtigen Auſpizien ſteht — ungünſtiges
va ten nachgeſagt. Ueberhaupt betrachte man die engliſche
sti in Genf mit ziemlich kritiſchen Augen, wenn auch im
ſichnde genommen neutral.
Ia der Beurteilung der chineſiſchen Ereigniſſe iſt inſofern
MWendung eingetreten, als die Kantoner Regierung jetzt
ſer weniger mit Moskau identifiziert wird. Die
Streitig=
ſin der Kantoneſen werden mit großem Intereſſe kommen=
Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß ſie eine
fühl=
ü Verminderung des ruſſiſchen Einfluſſes in China nach ſich
ben werden. Das tröſtet aber die Gemüter noch lange nicht
m die Tatſache hinweg, daß der Völkerbund ſich nicht mit
ſſte beſchäftigen wird. Der chineſiſche Delegierte Chou, der
üher einiger Sympathie erfreute, hat in dieſer Beziehung
rewiſſe Enttäuſchung verurſacht. Aber ſchließlich war die
e Lage nicht danach, daß von einer Regelung der chineſiſchen
iſhze durch den Völkerbund — eine Lieblingsidee Frankreichs —
uch die Rede hätte ſein können.
Eine Muſſolininote an Moskau.
* Rom, 9. März. (Priv.=Tel.)
Vie gemeldet wird, wird in einer amtlichen Erklärung der
ſch uß, den Pariſer Vertrag zu ratifizieren, bekannt gegeben.
is zeitig verſichern die offiziöſen römiſchen Blätter, daß die
Mi zierung des Vertrages keine Aenderung der
Po=
il gegenüber Rußland bedeute. Gleichzeitig wird
Muuf higewieſen, daß Italien durch dieſen Schritt keineswegs
die beweiſen wollen, daß die italieniſche Außenpolitik nunmehr
der engliſchen konform gehe.
Ueber die Vorgeſchichte dieſes bedeutungsvollen
Miniſter=
wwird mitgeteilt, daß in den letzten Tagen wiederholt Be=
Uſſteaungen zwiſchen Muſſolini und dem rumäniſchen Geſandten
Kttefunden haben. Muſſolini habe nach dem Beſchluß des
ſtnſſterrats ein ſehr herzlich gehaltenes Telegramm an
Ave=
eu geſandt, das dieſer ſofort erwidert habe. Später habe
teſolini den ruſſiſchen Botſchafter Kamenew telephoniſch zu
gebeten und ihm eine Note an die Moskauer Regierung
Wr eicht, in der es gleichfalls heißen ſoll, daß dieſer Schritt
ſilten unfreundlichen Akt gegenüber Moskau darſtelle, und daß
tüturens Außenpolitik auch weiterhin keiner Aenderung unter=
*Heinrich Tüpke.
ZZur Ausſtellung ſeiner Bilder in „Blumen und Kunſt”.
Der Landſchaftsmaler hat nicht die Aufgabe, die Natur ſo
3mnalen, wie ſie photographiſch getreu daliegt, ſondern nach
iiſſſen des Typiſchen in einer Landſchaft dieſes Beſondere im
. darzuſtellen und durch die perſönliche Sprache ſeiner
Kunſt=
eſſie etwas Eigenes dem Beſchauer zu ſagen. Die mit jeder
iſtunde wechſelnde Beleuchtung in einer Landſchaft verändert
ywie ſeeliſche Stimmungen und kann für dieſe ſymboliſch wir=
(‟ Einen beſonderen Reiz erhalten Landſchaftsbilder, wenn
i0 ſoiten ſich das Weſen eines uns fremden fernen Landes
wider=
ienkelt. Dann tritt zu dem äſthetiſchen Genuß noch das
Beleh=
hnhe, und dieſes Gemeinſame verleiht ſolchen Bildern einen be=
13 ſn eren Reiz.
IAnläßlich des 50. Geburtstages des in Deutſchland viel
be=
ten und auch im Auslande geſchätzten Orientmalers Hein=
NM: Tüpke, iſt in „Blumen und Kunſt” (Inhaber E.
Schulen=
uB) eine Ausſtellung einiger ſeiner Werke veranſtaltet. Der
Schleſien beheimatete Künſtler wird hiermit in Darmſtadt
erſtenmal gezeigt. Bilder aus Tripolis, aus der Hauptſtadt
deren Umgebung zeigen uns das ungemein farbige Bild in
Straßen und der Landſchaft, die in einer Helligkeit liegen, die
hierzulande ganz fremd iſt.
Obwohl Tüpke ſelbſt ſich Maler des Wüſtenſandes nennt, ſind
e Bilder doch ein Rauſch von Farben. Mit glücklichem Blick
daher auch nur einfache Motive gewählt; die Nüchternheit der
Unmhäuſer, die öde Sandlandſchaft mit einzelnen Palmen, die
9 müde und läſſig darin wiegen. Aber dieſe Motive läßt Tüpke
Jarben erllingen, daß es eine wahre Luſt iſt. In einem ſol=
2 Lande iſt das Sonnenlicht eben alles, und daraus zieht
wie ſeine Farben; er läßt ſie klingen nach ganz eigenen Noten,
ie in dieſer leuchtend=frohen Sprache vermittelt er uns afrika=
Wihen Boden, Land, Leben und Leute.
un dem Bilde „Hütten unter Palmen” flimmert die Atmo=
Wäre von Sonnenlicht und Hitze, die herniederbrennt und vom
enden ausſtrahlt. Beſonders treten hervor „Straße mit
Pal=
en.” „Häuſer am Meer”, „vor den Toren einer Oaſenſtadt”
der „Kamelreiter im Sandſturm”.
Neben Heinrich Tüpke hat deſſen Gattin, Helene Tüpke=
T ande, mehrere Bilder ausgeſtellt. Dieſe Künſtlerin bringt
NeA ſelben Motive aus Tripolis und zeigt gleichfalls große
Be=
ie ſchrrſchung in der Behandlung des Farbigen. Ihr „Teppich=
FMar” hat viel laute Fanben, wirkt wie ein Orientteppich. Am
zogen werden ſolle. Kamenew ſoll die Note ſehr kühl
entgegen=
genommen haben, ohne auch nur die geringſte Aeußerung dazu
zu tun.
Die Ratifizierung des Beſſarabien=Abkommens wird im
übrigen in der italieniſchen Preſſe als ein konſequenter Akt der
Außenpolitik Muſſolinis bezeichnet. Es wird darauf hingewieſen,
daß in Italien ſchon längſt die beſten Beziehungen zu der
latei=
niſchen Schweſternation beſtanden hätten, und daß Muſſolini
ſchon im vergangenen Jahre in dem rumäniſch=italieniſchen
Freundſchaftsvertrag verſprochen habe, das Pariſer Abkommen
zu ratifizieren. Die Ratifizierung ſei alſo letzten Endes ein Akt
der Loyalität gegenüber Rumänien. Es iſt aber bemerkenswert,
daß es im „Giornale d’Italia” gleichzeitig heißt, daß Rumänien
geeignet ſei, dem an den Balkan vordringenden (Bolſchewismus
ein Bollwerk entgegenzuſetzen.
England und der beſſarabiſche Vertrag.
EP. London, 9. März.
Die Ratifizierung des beſſarabiſchen Vertrages von 1920
durch Italien findet in der engliſchen Preſſe lebhaften Beifall.
Sie wird als ein Ereignis von erheblicher Bedeutung unter den
jetzigen Verhältniſſen angeſehen, da ſie nunmehr, wie der
diplo=
matiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” ſagt, Rumänien
die Möglichkeit gebe, Rußland im Falle eines Einmarſches in
ſinskau wird dieſe Neuigkeit peinliches Aufſehen erregen, um Beſſarabien als Angreifer durch den Völkerbund bezeichnen zu
laſſen. Das fasciſtiſche Italien habe anerkannt, daß die
Be=
drohungen Rußlands eine gemeinſame Gefahr für Weſteuropa
bil=
deten. Das ſei ein weiterer Beweis für die italieniſche
Freund=
ſchaft und Solidarität mit Groß=Britannien, wie er ſchon in
Schanghai zum Ausdruck gekommen ſei.
Das Beſſarabien=Abkommen noch nichtin Kraft
Berlin, 9. März.
Wie in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen auf Grund der
Beſtimmungen des Beſſarabienabkommens feſtgeſtellt worden iſt,
trifft die allgemein verbreitete Auffaſſung nicht zu, daß das
Beſſarabienabkommen bereits in Kraft tritt nach Unterzeichnung
durch drei Vertragsmächte. Das Abkommen ſieht die
Inkraft=
ſetzung erſt nach Unterzeichnung durch ſämtliche Vertragspartner
vor. Da Japan dieſes Abkommen bisher nicht unterzeichnet hat,
tritt es auch noch nicht in Wirkſamkeit. Erſt wenn die
Unter=
zeichnung durch Japan erfolgt und die Niederlegung ſämtlicher
Ratffikationsurkunden in Paris vollzogen iſt, werden die
Beſtim=
mungen des Abkommens erſt wirkſam.
Ruſſiſch=japaniſche Spannung wegen Beſſarabien.
TU. Niga, 9. März.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjetregierung
bei der japaniſchen Regierung wegen ihrer Stellungnahme zur
beſſarabiſchen Frage angefragt. Die japaniſche Regierung
ant=
wortete, daß ſie dieſe Frage noch nicht beſprochen habe und
vor=
läufig eine Ratifizierung des internationalen Beſſarabien=
Ab=
kommens nicht beabſichtige. Dieſe Antwort hat die
Sowjet=
regierung nicht zufriedengeſtellt und man ſpricht in Moskau
des=
wegen von einer ruſſiſch=japaniſchen Spannung. Bei der
ſchwa=
chen Stellung der jetzigen japaniſchen Regierung, die nach dem
Rücktritt des Außenminiſters durch die Rücktrittsabſichten des
Miniſterpräſidenten ſelbſt als erſchüttert gilt, dürfte ſich die
Spannung zwiſchen Moskau und Tokio noch verſchlechtern.
„Gefahren für den Völkerbund.”
EP. Genf, 9. März.
Ein Artikel des „Journal de Geneve” macht heute abend auf
die „Gefahren für den Völkerbund” aufmerkſam, die ſich aus
Verträgen ergeben könnten, die Rußland im Begriff ſei, mit den
Randſtaaten abzuſchließen. Der Leitartikler des genannten
Battes, William Martin, findet auch die Verträge Rußlands
mit Deutſchland und mit Litauen beunruhigend. Aber dieſe
ſeien wenigſtens dem Buchſtaben nach nicht unvereinbar mit dem
Völkerbundspakt. Dagegen ſei Lettland im Begriff, einen
Ver=
trag mit Rußland abzuſchließen, in dem es ſich nicht nur
ver=
pflichtet, niemals an einer Koalition gegen Rußland
teilzu=
nehmen, ſondern ſich darüber hinaus zur Neutralität in jedem
Konflikt verpflichtet, in den Rußland verwickelt werden könnte.
In einem Protokoll zu dem Vertrag ſoll außerdem geſagt
wer=
den, nicht etwa wie in dem Vertrag zwiſchen Deutſchland und
Litauen, daß der Vertrag dem Völkerbundspakt nicht
entgegen=
ſtehe, ſondern umgekehrt, daß der Völkerbundspakt dem neuen
Vertrag nicht entgegengeſtellt werden kann.
ſchönſten iſt ihr „Stadtbild mit Schafherde”; unter einem
glut=
heißen Himmel ſchimmern aus zartem Roſa der Ferne die
Häuſer. Mehrere Aquarelle von Frau Tüpke ſind mehr als
Studien zu betrachten, es ſind artig wiedergegebene momentane
—vis.
Eindrücke.
* Der Sternenmantel Kaiſer Heinrichs II.
Wer je einmal in Bamberg durch das Brückentor des
Rat=
hauſes hindurchgeſchritten iſt, der wird ſich des deutlichen
Ge=
fühles erinnern, daß hier die Gaſſen, die Häuſer ſich mit dem
Burgberg, an deſſen Fuß ſie liegen, zu einem wehrhaften Maſſiv
zuſammenſchließen.
Wer die Geſchichte dieſes Stückes deutſcher Erde, wer die
Miſſions= und Pionierarbeit dieſer ehemals gegen die
Slaven=
ſtämme vorgetriebenen Gründung kennt, der verſteht, daß eine
ſolche Aufgabe der Siedlung an der Regnitz dieſen
unvergäng=
lichen Charakter hat aufprägen müſſen. Im Herzen dieſes in
Stein gebildeten Heerhaufens ragt wie ein Führer auf freier
Höhe, unnahbar und gebieteriſch, der graue kaiſerliche Dom.
Ruhig, faſt ſchmucklos, nur von ſeiner Würde beſtimmt und von
ſeiner Aufgabe. Deun mußte nicht hier das altdeutſche
Kaiſer=
tum ſein Antlitz über den erſten Lebenskämpfen des Reiches
er=
heben? In dieſem Dome hat ſich das Reich wie in einer
ſtei=
nernen Truhe ein Kleid aufbewahrt, ein Symbol von ſo
uner=
hörtem mythiſchen Gewicht, daß ſelbſt der Heilige unter den
deutſchen Kaiſern, Heinrich II., es nur einmal, an ſeinem
Krönungstage, zu tragen wagte: den Sternenmantel! Wort voll
magiſchen Klanges! Ein Mantel, der das Weltall iſt! Ehedem
aus tiefblauer Seide, die jetzt durch purpurvioletten
Seiden=
damaſt mit dem bekannten Granatapfelmuſter erſetzt iſt, iſt der
Mantel in erhabener Goldſtickerei überdeckt mit den Bildern des
Tierkreiſes, den außerhalb ſeiner liegenden Sternbildern und
den beiden Halbteilen des Himmels, die durch die Wendekreiſe
des Krebſes und des Steinbocks beſtimmt werden. Dazwiſchen
ſtehen apokalyptiſche Weſen. Dieſe Bilder gruppieren ſich zu
Füßen und an den Seiten der Bilder Chriſti, der Mutter Gottes
und des Johannes des Täufers, d. h. des Himmelskönigs, der
Himmelskönigin und ihres Heroldes. Alle Bilder haben
Medail=
lonform, und eine Beiſchrift deutet ihren Sinn. Wenn wir es
heute noch verſtünden, ein Zeichen kräftig und wirkſam als das,
was es ſein ſoll, zu erleben, ſo könnten wir die ganze Myſtik
wiedererwecken, die von den Zeiten ſumeriſcher und akkadiſcher
Prieſterkönige her in dieſen Sternenmantel eingewebt iſt; alle
Erfahrungen würden in uns lebendig, die zu den Symbolen des
Deutſchland zwiſchen Oſt und Weſt.
Keine Aenderung der deutſchen Außenpolitik.
* Berlin, 9. März. (Priv.=Tel.)
Die ſenſationell wirkende Ratifizierung des Beſſarabien=
Abkommens durch Italien hat neuerlich Gerüchte über
angeb=
liche Pläne des engliſchen Außenminiſters Chamberlain, die auf
die Schaffung eines Oſt=Locarno hinauslaufen ſollen und die
bereits noch vor Eröffnung der Genfer Ratstagung insbeſondere
von der franzöſiſchen Preſſe weidlich kommentiert worden ſind,
aufleben laſſen. Uebereinſtimmend wird aus Genf berichtet, daß
die Tatſache der Ratifizierung dieſes Abkommens in Genfer
Kreiſen ungeheures Aufſehen erregt hat und daß ſie vielerorts
in der Richtung einer Stärkung der antiruſſiſchen Front
ge=
deutet wird. Es werden in dieſem Zuſammenhang
Chamber=
lain weitgehende Pläne zugeſchrieben, die auch die deutſche
Außen=
politik, zunächſt ſoweit die deutſch=polniſchen Beziehungen in
Frage kommen, mit in ihre Rechnung einbeziehen. Dr.
Streſe=
mann hat in Genf Gelegenheit genommen, dieſe Gerüchte,
die natürlich von der deutſchen und ruſſiſchen kommuniſtiſchen
Preſſe in ſenſationeller Aufmachung und ungeheuer aufgebauſcht
wiedergegeben werden, ſcharf zu dementieren. Damit
hat der deutſche Außenminiſter erneut zu erkennen gegeben, daß
für Deutſchland eine Aenderung ſeiner
Außen=
politik, die nach wie vor eine einſeitige Option für den Oſten
oder für den Weſten ablehnt, nicht in Frage kommt.
So ſehr auch die deutſchen außenpolitiſchen Richtlinien in
dieſer Frage feſtliegen, ſo ſind die Gerüchte über eine
planmäßige Organiſierung einer
antiruſſi=
ſchen Front, zu der ein Oſt=Locarno ein weiterer Schritt
bedeuten ſoll, doch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Die
Ratifizierung des Beſſarabien=Abkommens
wird eben gerade aus dieſem Grunde von der geſamten
inter=
nationalen Oeffentlichkeit in erſter Linie als ein Erfolg
der engliſchen Außenpolitik angeſehen. Dieſe
Rati=
fizierung iſt eine Tatſache, die für ſich ſpricht und die ſich nicht
wegleugnen läßt. Wenn die deutſche Diplomatie erkennen läßt,
daß ſie allen dahingehenden Verſuchen entgegentreten wird, ſo
muß ſie jedoch auch auf der Hut ſein. Die Engländer ſind,
wie die „Börſen=Zeitung” ſagt, jetzt bemüht, die
Bereini=
gung der Oſtdifferenzen etappenweiſe
herbeizu=
führen, vielleicht zunächſt die wirtſchaftlichen und dann die
poli=
tiſchen. Die Aufgabe für die deutſche
Außenpoli=
tik ſei ungeheuer ſchwer, zumal, wie das Blatt
wei=
terhin ausführt, die Mächte=Konſtellation in Genf
für uns ungünſtig ſei. Die deutſche
Außen=
politik müſſe zu fordern verſtehen und die Nerven
be=
halten. Auch die „Kreuz=Zeitung” ſpricht von dem
gefähr=
lichen Spiel, das uns faſt unmerklich unſere Bewegungsfreiheit
im Oſten beſchneiden könne.
Erneutes engliſches Dementi.
EP. London, 9. März.
Im Anſchluß an das geſtrige Interview Chamberlains in
Genf erklärte der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily
Tele=
graph” ermächtigt zu ſein, die Behauptungen, wonach
Eng=
land ein Bündnis mit Deutſchland mit
ruſſen=
feindlicher Tendenz ſuche, mit demſelben Nachdruck
zu dementieren, wie das bereits mit den Gerüchten
über die engliſch=polniſchen Beziehungen der
Fall geweſen ſei.
Die Koſten der engliſchen China=Expedition.
Im Unterhaus kam am Dienstag ein Kreditbegehren in
Höhe von 950 000 Pfund für die engliſche Expedition nach China
zur Behandlung. Die Arbeiterpartei ſchlug zum Zeichen des
Tadels eine Herabſetzung des Kredits um 100 Pfund vor. Der
Abgeordnete Kenworthy fragte, weshalb England ein ſo
zahl=
reiches Expeditionskorps nach Schanghai entſandt habe, während
Japan und Amerika ſich mit einigen hundert Mann begnügten.
Der Abgeordnete möchte auch wiſſen, ob die engliſche
Regie=
rung der Stadt Schanghai eine Anleihe gewähren wolle. Dieſe
letztere Frage wurde vom Kriegsminiſter Evans nicht
beant=
wortet, dagegen erklärte er, daß die militäriſchen Ratgeber in
China die Lage in dieſem Lande genügend kennten, und daß ſie
die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen nicht als
über=
trieben bezeichnet hätten. Man müſſe auch immer bedenken, daß
der engliſche Export nach China 50 000 Arbeitern Brot verſchaffe,
und daß, wenn dieſer Markt verloren ginge, die Zahl der
Arbeitsloſen um die gleiche Zahl erhöht würde. England ſei
noch immer bereit, mit China zu unterhandeln. Die letzten
Er=
eigniſſe hätten bewieſen, daß die bisher in dieſem Lande
be=
folgte Politik gut geweſen ſei. Der Zuſatzantrag der
Arbeiter=
partei wurde daraufhin mit 303 gegen 124 Stimmen abgelehnt.
Tierkreiſes und der Sternbilder geführt hatten. Wir wüßten
nicht nur mehr mit dem Verſtande, daß die im Mantel
einge=
ſtickten Wendekreiſe des Krebſes und des Steinbocks die
Herr=
ſchaft über die Erde, die Sternſymbole die Macht über den
Himmel dem Träger des Gewands verliehen wie zu Zeiten der
mythiſchen ſieben Könige Roms und der Imperatoren, ſo auch
damals, als im Jahre 1014 der Kaiſer Heinrich in dieſem Mantel
vor dem Papſtkniete und die Kaiſerkrone empfing. All dieſenheiligen
Zauber können wir nicht mehr als wirkendes Geheimnis erleben.
Der Mantel iſt für uns nur noch eine „descriptio toeius orbis”,
wie es in der Widmung an den Kaiſer auf dem Mantel heißt,
eine „Beſchreibung der ganzen Welt”. Aber dem Erlebnis
einer Bildergruppe können wir unſer Herz auch heute nicht
verſchließen, nämlich der chriſtlichen. Und es war vielleicht ſogar
eine letztmögliche Heiligung dieſes Urſymbols des Weltalls, als
Kaiſer Heinrich den Mantel nach der Krönung dem
Himmels=
könig wieder zurückgab. Zu heilig waren ihm dieſe Bilder der
Macht über das All, als daß er, der Sterbliche, den Weltenmantel
als ein ihm zukommendes Kleid hätte tragen dürfen. Nicht er
war der Herr des Alls, wie die Imperatoren ſeit Julius Caeſar
beanſpruchten, nicht er „dirus Augustus” wie ſeit Diokletian
(284—304) die Kaiſer von Byzanz es durchgeſetzt hatten.
„Superne usve sit gratum hoc Cesaris donum” — „Dem
höchſten Weſen ſei dieſes Geſchenk des Kaiſers dargebracht”. Mitz
dieſen unter dem Chriſtusbild aufgeſtickten Stiftungsworten an
Gott bewies Heinrich, daß er die Herrſchaft als Lehen von dem
Herrn der Welt annehme, nicht als Recht.
Angeſichts dieſer demütigen Haltung des Kaiſers verſchwinder
faſt völlig alle Zeitbedingtheit, die von dem Mantel zu erzählen
weiß, daß er aus der Werkſtatt eines Griechen in Apulien ſtammt,
daß er von dem Herzog von Apulien, Iſmahel von Bari (geſt.
1020 in Bamberg) in Auftrag gegeben worden und dem Kaiſer
als eine captatio benevolentiae und Empfehlung zum Geſchenk
gemacht worden war.
Für die Weltgeſchichte bedeutet dieſe Schenkung des Kaiſers
an den Dom von Bamberg die Kodifizierung der Idee der
alt=
deutſcher Kaiſerepoche, des Reiches: der Kaiſer iſt der
Stellver=
treter Chriſti und Schützer der Welt im Auftrage des
Himmels=
königs. Die Weltherrſchaft iſt wieder als göttliches Erbe
emp=
funden, wie ehedem in den mythiſchen Zeiten der ſieben
römi=
ſchen Könige. Hatten die oſtrömiſchen Kaiſer ſich in dem Mantel
zu Göttern ſelbſt gemacht, ſo legten die deutſchen Kaiſer nur als
Erben und als Lehensträger des höchſten Weſens den Welten=
Dr. R. Schäfer.
mantel um.
Nummer 69
Donnerstag, den 10. März 1927
(MeiRe BeitenZ
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Dankſagung.
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Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meine liebe Frau
Die glückliche Geburt eines Töchterchens
zeigen hocherfreut an
Salinendirektor Dr. Erich Siebert
und Frau (ugenie, geb. Sperlich.
Tüneburg, den 9. März 1927.
(6467
Klavien
Arnollt
Ellſabethenſtra)
(2061al
(Riga)
ſage ich auch im Namen meiner Kinder herzlichen
Dank.
In tiefem Schmerz:
Frau Pfarrer Heinemann Wwe.
Darmſtadt, den 10. März 1927.
Moſerſtr. 1.
(*6434
DarnesRinten
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Magdalenenſtr. 26.
geb. Colonius
nach langem, ſchwerem Leiden
5. d8. Mts. im 73. Lebensjahre
heimzurufen.
In tiefer Trauer:
G. Feick
Rechnungsrat i. R.
Darmſtadt, den 9. März 1927.
Die Beiſetzung fand nach dem
Wunſche der Entſchlafenen in der
Stille ſtatt. (6483
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Anmeldungen ſind zu richten am:
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Schmerzerfüllt mache ich die traurige Mitteilung, daß es Gott
dem Allmächtigen gefallen hat, meinen innigſigeliebten Mann, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Neuhelten in:
Kakteenschalen
Kakteentöpfe
Guſtav Thumm
Für die vielen wohltuenden
Beweiſe warmer Anteilnahme
an dem uns betroffenen ſchweren
Verluſt ſagen wir hiermit
aller=
herzlichſien Dank.
Frau Clara Deutſch
und Kinder.
nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, im
blühenden Alter von 29 Jahren in die Ewigkeit abzurufen.
In tiefer Trauer:
Darmſtadt, Erbacherſtr. 121, den 9. März 1927.
Hilda-Haushaltungsschule
(Frauenſchule)
Darmſtadt, den 8. März 1927. Aldes bad. Frauenvereins vom Roten Kreuz
Für Töchter der gebildeten Stände.
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billig zu verkaufen. und Proſpekt durch die Präſidentin (14205
Im Geiſenſee Nr 11. Fran Profeſſor Heilig, Glümerſtraße 11.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 11. März, nachmittags 2 Uhr,
auf dem alten Friedhof, Nieder=Ramſtädterſtraße ſiatt. (*6480
(*6462
Hochſtraße 47.
Nachruf.
Nach langem, ſchwerem Leiden verſchied heute Nacht
unſer langjähriger Expedient
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat
es gefallen, meinen
innigſtge=
liebten Mann, der treubeſorgte
Vater ſeines Kindes, unſer lieber
Sohn, Bruder, Schwager und
Onkel
Herrn
Zu haben in allen Apotheke
und Drogerien. ((V. 2651
Krankenkasse
für alle Berufe
gegr. 1869.
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färbt in unübertroffener Ausfübu
im 30. Lebensjahre. 14 Jahre hat derſelbe in treuer
Pflichterfüllung bei uns gewirkt. Wir bedauern aufrichtig
ſein ſo trühes Hinſcheiden und werden ihm allezeit ein
ehrendes Andenken bewahren.
(*6482
Jeder ſichert ſich neben ſeiner Krankenkaſſe noch ein
wöchentliches Krankengeld von Mk. 17.40 bei
Zahlung von Mk. 1.00 pro Wocne.
Arzt und Apotheke monatlich Mk. 2.50, für die
volle Familie monatlich Mk. 4.00.
(*6416
Man verlange ſofort Proſpelt.
Damen und Herren als Mitarbeiter geſucht bei
hohem Verdienſt. Wendelln dötzinger,
Darmstadt, Holzhof-Allee 25.
Schornſteinfeger
im 40. Lebensjahr infolge eines
Unglücksfalles in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Frau Margaretha Bogl
geb. Heitzenröther
nebſt Kind.
Darmſtadt, den 9. März 1927.
Waldſtraße 7.
(4232
Die Beerdigung findet Samstag,
den 12. März, nachmittags 3 Uhr
von der Kapelle des aldfriedhofs
aus ſtatt.
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Gebrüder Adler, G. m. b. H.
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Nachruf.
Unſer lieber Kollege
Herr Suſtad Thumm
Uhr Vortel
iſt heute Nacht von ſeinem langen heimtückiſchen Leiden
durch einen ſanften Tod erlöſt worden. In langjähriger
gemeinſamer Tätigkeit, haben wir denſelben als einen
treuen Mitarbeiter kennen gelernt, deſſen allzufrühes
Hinſcheiden wir aufrichtig bedauern. Wir werden ihm
ſiets ein ehrendes Andenken bewahren.
Das Perſonal
der Firma Gebrüder Adler, G. m. b. H.
Darmſtadt, den 9. März 1927. (*6481
ist es, wenn Sie bei Bederf 4
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Dankſagung.
Dank — innigſten Dank! Allen,
die meinem ſo jäh aus dem Leben
ge=
riſſenen herzensguten Gatten, unſeren
über alles geliebten Sohn, Bruder
und Anverwandten
Heinrich König
Eiſenbahnanwärter
dieletzte Ehre erwieſen und ſeinen Sarg
mit Blumen und Kränzen ſchmückten.
Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Koch fürdie zu Herzen gehendenWorte,
ſeinem Sportskollegen Herrn
Eiſen=
berger für den ehrenden Nachruf und
Niederlegen des Kranzes im Auftrag
des Fußballklubs Chattia, dem
Ge=
ſangverein Eintracht für den
erheben=
den Geſang und Kranzniederlegung,
außerdem dem Eiſenbahnverein
Wolfs=
kehlen für die Unterſtützung und
Kranz=
niederlegung, ſeinen Vorgeſetzten und
Kollegen vom Bahnhof Kranichſtein,
ſeinen Altersgenoſſen u.=Genoſſinnen,
dem Fechtverein Waiſenſchutz für
Niederlegen von Kränzen.
Dem ſo früh aus dem Leben
Ge=
ſchiedenen bitten wir ein gutes
An=
denken bewahren zu wollen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Thekla König Wwe.
Familie Johann König
und Verwandte.
Wolfskehlen, den 7. März 1927. (4
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Dankſagung.
Für die wohliuende Teilnahme an dem
Ableben unſeres lieben Vaters
Leon Beuer
danken wir herzlich.
Dr. Leon Beuer
Franz Beuer
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Ludwig Beuer.
Darmſtadt und Köln, den 8 März 1927.
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BElOtte E
nmer 69
Donnerstag, den 10. März 1927
SGeite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 10. März.
Eine neuartige Verkehrskarte von Deutſchland. Das
edter Tagblatt — Heſſiſche Neueſte Nachrichten hat für
iFer und Geſchäftsfreunde eine Verkehrskarte von
Deutſch=
worben, deren Darſtellung völlig neuartig iſt. Es iſt eine
warte im Maßſtab 1:1500 000, Größe 84X110 Zentimeter.
icht von Paris bis Warſchau, von Kopenhagen bis weit
ie ſüdlichen Grenzen des Deutſchen Reiches. Der
Ent=
anmt von Profeſſor Dr. Hermann Haak im Verlag Juſtus
Gotha. Die Karte gibt ein überſichtliches, vollſtändiges
s geſamten deutſchen Eiſenbahnnetzes und der
mittel=
ichen Eiſenbahnſtrecken. Die Verkehrslinien ſelbſt ſind
wt=, Mittel= und Nebenbahnen deutlich gegliedert.
Ver=
äniſch wichtige Plätze, wie Eiſenbahn=Direktionen, Knoten=
Mund Umſteigeplätze ſind beſonders hervorgehoben. Die
hatz onen auch von Zweigbahnen und Nebenlinien ſind
auf=
wen. Die Anfangspunkte der Fluß=Schiffahrt und alle
eni Kanäle ſind deutlich eingezeichnet. Das Flußnetz tritt
Blaudruck hervor. Aus den Hafenorten ſtrahlen rote
ahrtslinien mit Angabe von Ziel und Reiſedauer aus. Die
ſetgrenzen ſind in grüner Farbe aufgedruckt, alte und neue
er dabei beſonders hervorgehoben. Die Art der
Darſtel=
üre eine kartographiſch genaue Wiedergabe in prachtvoller,
Guäßiger Aufmachung ermöglicht, hat nicht ihresgleichen.
ſtweder mit den unüberſichtlichen Kursbuchkarten zu
ver=
u, noch mit jenen geographiſchen Speziakkarten, die durch
ui kroſkopiſche Strichführung den praktiſchen Gebrauch in
hit und Leben hindern. Bei dieſer neuen Verbehrslarte
s kein mühſeliges Suchen mehr. „Finden und Leſen
den erſten Blick” iſt ihr charakteriſtiſches
trnal. Es gibt keine beſſere Beſtätigung des Werles und
Guerkennung, die dieſe Karte in kürzeſter Zeit ſich errungen
huß die Tatſache, daß bedeutende Firmen der Induſtrie und
ſſardels dieſe Karte erworben haben, daß weiterhin zahlreiche
tten, wie z. B. die Deutſche Reichspoſt, umfangreiche
Be=
ten aufgegeben haben. Durch das Darmſtädter Tagblatt
Dei koſtet dieſe Karte nur 1,30 Mk. (Ladenpreis 3,50 Mk.)
Müungen nehmen unſere Botenfrauen und Agenturen ſowie
eſchäftsſtelle, Darmſtadt, Rheinſtraße 23, entgegen.
Einannt wurden: Am 17. Februar 1227: der Kanzleigehilfe bei
öifſiſchen Amtsgericht in Ober=Ingelheim Heinrich Röſch zum
iſen mit Wirkung vom 1. Februar 1927; am 21. Februar 1927:
Sſorgungsanwärter Peter Maul zum Amtsgehilfen bei, dem
riricht Fürth mit Wirkung vom 1. März d8. Js.; am 22. Februar
er Kanzleigehilfe bei dem Landgericn Mainz
Verſorgungs=
kür Heinrich Lukas zum Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Febr.
— und der Kanzleigehilfe bei dem Amtsanwalt in Michelſtadt
hruingsanwärter Friadrich Noſtadt zum Kanzliſten mit Wirkung
Februar d. J.: am 2. März 1927: der Lehrer Franz Trunk
Volksſchule zu Lörzweiler, Kreis Oppenheim, zum hauptamtlichen
id ungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Bodenheim, Kr.
leim, vom Tage des Dienſtantritts ab; der Schulamtsanwärter
3Tick aus Mainz zum Lehrer an der Volksſchule zu Alzeh; die
ſo=iſchen Gewerb=lehrer: Joſef Abt zu Darmſtadt zum
Gewerbe=
an der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt;
Conradi zu Offenbach a. M. zum Gewerbelehrer an der
ge=
üsen Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt; Hermann Jeckel
üd ingen zum Gewverbelehrer an der gewerblichen Abteilung der
kivungsſchule daſelbſt; Karl Itzerott zu Offenbach a. M. zum
rielehrer an der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule
: Karl Walter aus Nidda, Kreis Büdingen, zum Gewerbe=
Fan der gewerblichen Abteilung der Fortbildungsſchule daſelbſt;
In viſoriſche Diplomhandelslehrer Emil Kinsberger zu Mainz
2iplomhandelslehrer an der kaufmänniſchen Abteilung der
Fort=
husſchule daſelbſt; die proviſoriſche Handarbeitslehrerin. Anna
mp an der Volksſchule zu Mainz zur kechniſchen Lehrerin an
Mäidchenfortbildungsſchule daſelbſt; die Schulamtsanwärterin Ella
urna Friedhof aus Bingen zur hauptamtlichen
Fortbildungs=
arerin an der Mädchenfortbildungsſchule zu Bingen vom Tage
Senſtantritts ab.
Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung der Stadtverord=
=Berſammlung am 10. März 1927. 17a. Wahl von zuei Mitgliedern
er Ausſchuß zur Begutachtung von Zulaſſungsgeſuchen von Milch=
Ilen (Berichterſtatter Stadtv. Haury), 17b. Vermehrung der Sitze
e Bandevutation (Berichterſtatter Stadto. Aßmuth). 17e.
Ergän=
ſes Beſchwerdeausſchuſſes des Bezirksfürſorge=Verbandes (
Bericht=
ſter Stadtv. Aßmuth). Die Punkte 1/11 und II/d werden abgeſetzt.
— Heſſiſches Land=sthrater. Für Samstag, den 12. März, wwird im
ir Haus Kfinneckes „Vetter aus Dingsda” als Vorſtellung
nräßigten Preiſen (1—4 Mark) außer Miete wiederholt. Der
Vor=
u zu dieſer Aufführung hat bereits begonnen.
Aus Anlaß des Gedenktages für die Gefallenen iſt für Sonntag,
1. März, im Großen Haus eine Aufführung von Wagners „
Wal=
k” im Kleinen Haus eine ſolche von Raynals „Grabmal des
ſbekannten Soldaten” vorgeſehen.
Fh2. 75. Geburtstag. Der bekannte Chemiker, emerit. ord. Profeſſor
p Bonner Univerſität, Geh. Regierungsrat Dr. phil., Dr. jur.
Arll Richard Anſchütz in Darmſtadt vollendet am 10. März das
9 bensjahr. Prof. Anſchütz iſt ein geborener Darmſtädter. Er
ſrth ce ncke ſich dem Studium der Naturwiſſenſchaften, beſonders der
Voſme in Darmſtadt, Heidelberg und Tübingen, war mehrere Jahre
Mſtrat Auguſt Kekules in Bonn und habilitierte ſich 1878 in der
Kuer philoſophiſchen Fakultät für das Fach der Chemie. Dort erhielt
btter die Ernennung zum a. o. Profeſſor und Oſtern 1898 das
ſügriat der Chemie, fowie der Direktion des chemiſchen Inſtituts
achfolger des Geh. Rats Th. Curtius. 1921 trat Geheimrat An=
5 in den Ruheſtand. Im Studienjahre 1915/16 bekleidete Prof.
aitz das Rektoramt der Rheiniſchen Friedrich=Wilhelms Univerſirät.
Goldene Hochzeit. Die Eheleute Schreiner Gg. Schmidt und
Hau Margarethe, geb. Ewald, Heidelbergerſtraße 126, begehen am
März das Feſt der Goldenen Hochzeit.
ihre Goldene Hochzeit feiern die Eheleute Johannes Müller,
Mädermeiſter, und Frau, geb. Roth, Liebfrauenſtraße 44.
— Ausſtellung von Gobelins. Wir wachen darauf aufmerkſam, daß
ganz kurze Zeit die Firma Alters Möbel= und
Kunſt=
derbehaus, Eliſabethenſtraße 34, einige wertvolle ſelten ſchöne
Ewlare antiker Gobelins aus dem 16. bis 18. Jahrhundert ver=
Dener Manufakturen, wie Außuſſon. Lille Arras ausgeſtellt hat,
Für Liebhaber alter Handſtickkunſt ſicher von beſonderem Intereſſe
in derartige Kunſtwerke nur ſelten gezeigt werden können.
*Orpheum.
Es war einmal in Heidelberg ..."
Nach langer, einjähriger Pauſe ſind Marga Peter und Guſt.
Bertram, von ihrer auch in Darnſtadt recht ſtattlichen
Anhänger=
ſchar herzlichſt begrüßt, wieder einmal im Orpheum eingezogen und
haben einen neuen Schlager mitgebracht: „Es war einmal in
Heidel=
berg”, ein Singſpiel von Lenz und Liebe in einem Vorſpiel und vier
Bildern von Thilo Schmidt. Die Fabel des Stückes, das ſich ſtark
an „Alt=Heidelberg” anlehnt und die höfiſchbürgerlichen Motive des
romantiſch=ſentimentalen Schauſpiels ins Volkshümliche abwandelt, iſt
kurz folgende: Zwei junge Leute, beide ſchon in der Heimat an zwei
Freundinnen gebunden, kommen, ihrer Studien halber, von einem alten
Faktotum begleitet, nach Heidelberg und verleben dort eine ſchöne,
ſor=
genloſe Zeik. Der eine von ihnen verliebt ſich in eine filia hospitalis,
als deren Vater ſich das alte Faktotum ſich im Laufe der Ereigniſſe
herausſtellt. Drohender wirtſchaftlicher Zuſammenbruch des väterlichen
Hauſes zwingen ihn zur Rückkehr in die Heimat, wo er die ungeliebte
reiche Erbin heiraten muß. Ein tragiſcher Unglücksfall befreit ihn nach
geraumer Zeit aus den drückenden Feſſeln einer ungüicklichen Ehe, und
das letzte Bild vereint in Heidelberg noch einmal Alle in ſchönſter
Har=
monie, denn auch ſein Freund darf das Mädel, das er liebt, heimführen.
Das anſpruchsloſe, aus der richtigen geſunden Miſchung von Rührung
und Humor zuſammengeſetzte Stück arbeitet mit ins Volle treffenden
Akt=Schlüſſen und die eingeſtreuten luſtigen Couplets und wehmütigen
Srudentenlieder ſorgen für die richtige Stimmung auf und vor der
Bühne. Ganz köſtlich iſt die Parodie, die im vierten Bild Herr Bertram
auf das nicht tot zu kriegende. „Ich hab mein Herz in Heidelberg
ver=
loren!” ſang. Von den Szenenbildern iſt dasjenige, das die Heidelber=
Billige
94
ger Bude mit Ausblick auf den Neckar, Stadt und Schloß Heidelberg
zeigt, beſonders gelungen. Das ganze Spiel wird natürlich getragen
von den beiden Bombenrollen: Guſtav Bertram, diesmal nicht
als eleganter Schwerenöter und Herzensbrecher, ſondern als altes,
treues Faktotum, das immer „Im Bilde” iſt, under dem Heer der
Fremd=
wörter die ſchaurigſten Verheerungen anrichtet und jedesmal, wenn die
Rührung übermächtig zu werden droht, den nötigen luſtigen Einſchlag
bringt und die rauh=vergnügliche Gegenwart wieder herſtellt. Das
wirk=
lich unvergleichliche Minenſpiel des Unverwüſtlichen brachte die
Lach=
muskeln in zchtige Bewegung. Die weibliche Hauptrolle, das liebe,
natürliche Mädel vom Neckarſtrand, ſpielt Marga Peter. Mal tollt
ſie drollig, keck, ungeſtüm über die Bühne, dann iſt ſie das arme, kleine,
verzweifelte Mädel, in deſſen letzten Herzenswinkel die Hoffnung auf
ein glückliches Ende ein Plätzchen gefunden hat. Die anderen
Mit=
wirkenden fügten ſich gut in das Geſamtbild ein. Otto Eckhard,
ein wurdiger Vater und Induſtrieller, Walter Geyer, der junge
Stu=
dent mit idealiſtiſchem Einſchlag auf allen Gebieten, der nach harten
Schickſalen ſein Ziel erreicht; Otto Becker, ſein Vetter und Freund,
der wenn auch durchgefallene, doch flotte und raſch zugreifende
Stu=
dioſus, dem die niedliche Margarete Dainer die Hand zum
Ehe=
bunde reicht. Eva Hanno, iſt eine feſche reiche Erbin, Thea
Schmeidler als Heidelberger Mutter weiß ſich in ſympathiſcher
Weiſe ein ſpätes Glück zu ſichern. Einige gute Studententypen beleben
die Heidelberger Bilder. Die muſikaliſche Illuſtration führt mit Luſt
und Liebe Herr Kurt Schwarzloſe.
Das Stück, das ſich u. a. in Leipzig und Berlin ſeit langem auf
dem Spieldlan hält und den ewigen Einerlei=Typ der Revuen mit und
ohne „Nacktkultur” abzulöſen hilft, wird auch hier in Darmſtadt ſicher
H. W. W.
noch viele volle Häuſer erzielen.
— A=beitsjubiläum. Am 11. März kann der Spengler und
In=
ſtallateur Paul Förſter, wohnhaft in Griesheim b. D., auf eine
25jährige Tätigkeit bei Herrn Wilhelm Eberhardt, Bauſpenglerei und
Inſtallationsgeſchäfte, dahier, zurückblicken. Zu dieſem Ehrentage wurden
ihm ſeitens ſeines Meiſters, ſeiner Werkſtattkollegen und durch
Ueber=
reichung eines Diploms der Handwerkskämmer Ehrungen zuteil.
— Jubiläum. Herr Wilhelm Aßmuth, Beſſungerſtraße 81,
konnte am geſtrigen Tage auf eine 45jährige Dienſtzeit bei der Firma
E. Merck zurückblicken. Aus dieſem Anlaß ging ihm vom Herrn
Reichs=
präſidenten ein Glückwunſchſchreiben zu.
* Haupiverſammlung des Heſſiſchen
Digkonievereins.
Der Heſſiſche Diakonieverein hielt am Mittwoch im Gebäude de
Landesckirchentags ſeine Hauptverſammlung ab. Das Ziel dieſes Ve.
eins ſeit ſeiner Gründung durch den Pfarrer Johannes Guyot im Jahre
1906 iſt, die Ausübung der Diakonie durch Frauen in der evangeliſche:
Kirche zu fördern und die berufliche weibliche Diakonie zu einem
ur=
entbehrlichen Amt der Gemeinde auszugeſtalten. Dieſes Ziel ſucht de
Verein zu erreichen durch Ausbildeung, Anſtellung und Sicherſtellung
von Schweſtern für Gemeinden und Krankenhäuſer.
Der Vorſitzende, Pfarrer Lic. Waas, eröffnete die ſtark beſucht
Verſammlung und begrüßte die anweſenden Vertreter der Behörden,
Krankenanſtalten und die ſonſtigen Gäſte. Der Mangel an Ler!
ſchweſtern, ſo führte er dann aus, der früher beſtanden habe, ſei jet
behoben; es mache ſich ſogar ein ſtarker Andrang zu dieſem Beruf gel
tend, ſo daß eine Auswahl unter den Bewerberinnen getroffen werde.
könne. Dagegen beſtehe immer noch ein Mangel an Schweſtern, de
wohl in wenigen Jahren aufhören werde. Die Gemeindepflegeſchu!
des Vereins ſei wieder eröffnet worden, und zuar mit einem neuen, e.
weiterten Lehrplan; das Ziel ſei die Schaffung einer ovangeliſchen Wohl
fahrtsſchule, die hoffentlich in nicht zu ferner Zeit eröffnet werder
könne.
Hierauf wurden geſchäftliche Angelegenheiten erledigt, die Pfarze;
Guyot der Verſammlung unterbreitcte. Die Rechnungsablage wurd
gonehmigt und der Voranſchlag erläutert. Beſonders eingehend wurd
im Zuſammenhang hiermit die Errſchtung eines Gebäudes für di
Wohlfahrtsſchule beſprochen, namentlich auich die Frage der Aufbringun,
der Geldmittel. Dem Jahresbericht, der dann erſtattet wurde, iſt zu
entnehmen, daß ſich der Verein im letzten Jahre gut entwickelt hat. Der
Bericht erwähnt u. a. den Nutzen des jetzt beſtehenden Heimathauſes
vegen des Schweſtermangels hätten noch manche Aufgaben zurück
geſtellt werden müſſen. Beſonders wichtige Ereigniſſe wären die
Wiedereröffnung der Gemeindepflegeſchule und die Unterbringung vor
Bewerberinnen für den Schweſternberuf als Haustöchter im Heimatharis
damit ſie dort ſchon eine geeignete Vorbildung erhalten. Der Berichk
enthielt auch eine zahlenmäßige Auſſtellung über die Tätigkeit der
Schweſtern in den Krankenhäuſern, in der Armenpflege, den
Kleinkinder=
ſchuilen uſw. Voranſchlag und Jahresbericht wurden genehmigt.
Ba cich er Siu bernrich i der Gudrnf umn Sch raie
beruf, denn in Worms käme erſt auf 7000 Evangeliſche eine
Kranken=
ſchweſter; notwendig ſei auch, daß der Diakonieverein an Mitgliedern
zunehme. Handarbeitslehrerinnen, die Schweſtern ſeien, müßten
ge=
wonnen werden. Pfarrer Wagner=Darmſtadt machte darauf
aufmerk=
ſam, daß bei dem Andrang zum Schweſternberuf ſpäter Schwveſtern ein
Arbeitsfeld in der Krüppelfürſorge finden werden; ein Krüppelheim
werde in Gießen errichtet.
Im Anſchluß an die Hauplverſammlung fand eine öffentliche
Ver=
ſammlung ſtatt, in der Konſiſtorialrat Dr. Erich Foerſter, Pfarrer und
Profeſſor in Franffurt, über das Thema „Ideale oder Gottes Gebote?‟
ſprach. Der Reduer ſtellte die Frage: Sollen wir auf Erden ein
Lebens=
ideal verwirklichen, oder ſollen wir gehorſam das uns Auferlegte tragen?
Sollen wir uns einem Willen unterwerfen, der unſeren Wünſchen
ent=
gegen iſt, oder müſſen wir bereit ſein, zu opfern? Dem deutſchen
Prote=
ſtanten braucht nicht gelehrt zu werden, daß Glauben Tun iſt und Opfern
bedeutet. Der Glaube ſchafft nicht müde, ſondern tätige Menſchen. Alle
Ideale entſpringen aus der Wurzel menſchlicher Bedürfniſſe; es werden
aus den Bedürfniſſen Gedanken, Pläne und ſchließlich Idaele. Dieſe
auf dem Wege der Oppoſition erfolgen; es ſind dies die kritiſchen Ideale.
ſie können jedoch auch in der Zukunft liegen, wobei ſie dann meiſt aus
einer techniſch angeregten Phantaſie geſchöpft ſind und darum auc)
tech=
niſche Ideale genanut werden. Die dritte Art der Idealbildung kann
auf dem Wege der Oppoſition erfolgen; es ſind die kritiſchen Ideale.
Allen Idcalen liegt der Glaube an die Verwandelbarkeit der Erde und
der Natur zugrunde, daß dadurch der Glücksdrang des Menſchen
be=
fnedigt werden könne, ſowie der Glaube an ein unbegrenztes
Vei=
mögen, alle Schlvierigkeiten zu überwinden. In den Vereinigten Staaten
iſt der Glaube an die Entfaltungsmöglichkeiten für jcden Monſchen
geradezu ſelbſtverſtändlich geworden. Aber wir ſind ein „Volk ohne
Raum”, dadurch entſteht eine Fülle von Problemen. Eines der
drin=
gendſten Bedürfniſſe bei uns iſt das nach einer Wohnung; es erſeckt
ſchließlich ein Ideal nach einer Wohnungskultur, deſſen Verwirklichung
ſehr ſchwer iſt. Man kann daher von den dringendſten Aufgaben
aus=
gehen; man kann z. B. eine Mietskaſerne bauen, damit iſt eher
ge=
holfen als mit dem Streben nach der idealen Wohnungstultur des Eigen=
der donr der Aeßen in des Dui dehr unzweiſhäft ſi s Lets Aife
der gegenwärtigen Not zu helfen. Auch iſt es nicht gewiſt, ob unſere
Ideale Gott gefallen. Chriſtus hat kein Ideal für einen Chriſten
auf=
geſtellt, ſondern er hat den Menſchen die Augen geöffnet für die Not der
Mitmenſchen, und ſie aufgefordert, zu helfen. Die Welt iſt durchaus
nicht ſo eingerichtet, daß ſie dem Monſchen die Erflillung ſeines
Lebens=
ideals bringt; Ideale verlieren überdies manchmal mit der Zeit ihren
Wert, und die Erfüllung eines Ideals würde zum Aufſtellen eines
Gegenideals führen. Wir Menſchen der Gegenwart müſſen gerade der
gegenwärtigen Not dienen. Gott wird uns jeden Tag neue Aufgaben
ſtellen; wir müſſen nur auf den Ruf Gottes hören, nicht unſeren
ver=
meitlichen Idealen folgen.
Der Vorſitzende ſprach dem Redner in anerkennenden Worten den
Dank der Verſammlung für ſeinen gehaltvollen Vortrag aus.
— Volkshochſchule. In ſeinem dritten Beethoben=Vortrag
am 13. März, vormittags 11.15 Uhr, im Feſtſaal des Realgymnaſiums,
wird Herr Studienrat Henk die Frauengeſtalten behandeln, die des
Komponiſten Lebensweg gekreuzt haben. Es werden unter anderem die
neueſten Ergebniſſe der Forſchung auf dieſem Gebiete zugrundegclegt,
die der Vortragende erſtmalig in Form bisher unveröffentlichter Briefe
des Brunswik’ſchen Kreiſes an Beethoben demnächſt in der Zeitſcheift
für Muſik” veröffentlichen wird. Daß die Frage nach der „Unſterblichen
Geliebten” Beethovens einer eingehenden Erörterung unterzogen wird,
bedarf kaum der Erwähnung. Dem Vortrag geht eine
Schallplatten=
vorführung der 7. Sinfonie voraus. Die Firma Chr. Arnold, Ernſt=
Ludwigſtraße, ſtellt in liebenswürdigerweiſe Apparat und Platten zur
Verſigung. Auf den Vrrtrag folgen zunächſt drei von Konzertſängerin
Fräulein Paula Löſch geſungene Beethovenlieder, und zwar „Bitten”
„Wonne der Wehmut” und „Ich liebe dich‟. Die Begleitung der Lieder
hat Herr Walter Engelter übernommen. Den Schluß bildet die
Wieder=
gabe der Sonate in C=Moll für Klavier und Violine Opus 30 Nr. 2 durch
Frau Aenne Henk und Herrn Kleinberg. Außerdem machen wir
unſere Mitglieder aufmerkſam auf den öffentlichen Vortrag von Prof.
Dr. Hermann Beckh, Stuttgart, am Mittwoch, den 9. März, abends
8½4 Uhr, im Saal der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße, „Wagner — Nietzſche und Chriſtus” mit muſikaliſchen
Erläuterun=
gen am Flügel. (Freiwillige Unkoſtenbeiträge.)
* Volksbank. Die ordentliche Generalverſammlung findet
am 23. März ſtatt.
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9
2
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Donnerstag, den 10 März 1927
Nummer 62
Jahrestagung des Vereins für das Deutſchium
im Ausland (Landesverband Heſſen).
In Frankfurt a. M. tagte am 6. März die zweite
Jahresverſamm=
lung des Landesverbandes Heſſen des Vereins für das Deutſchtum im
Ausland, unter der bewährten Leitung des ſtellvertretenden 1.
Vor=
ſitzenden Dr. Röhm. Durch den außerordentlich guten Befuch — es
waren faſt ſämtliche Gruppen vertreten — nahm die Tagung einen
an=
regenden und belebten Verlauf.
Dr. Cſaki, Hermanſtadt, der bekannte und auch bei uns geſchätzte
Leiter des Kulturamtes der Deutſchen in Großrumänien, ſprach
ein=
leitend über „Betreuungsfragen, beſonders in der Bukowina”, die neben
der Dobrudſcha Betveuungsgebiet des Landesverbandes iſt. Auf die
bedrückte Lage unſerer Volksgenoſſen in Südtirol lenkte dann Frau Dr.
Kempf, Frankfurt, die Aufmerkſamkeit und bat die deutſche
Oeffent=
liichkeit, dieſes Gebiet nicht aus den Augen zu verlieren.
Den Geſchäftsbericht erſtattete das geſchäftsführende
Vorſtands=
mitglied Dr. Diemer, Darmſtadt; es zeigt ſich daraus, eine wie kräftige
und glänzende Entwicklung die Orgamſation des Vereins genommen
hat. Der Landesverband Heſſen zählt gegenwärtig 30 Ortsgruppen, 45
Schulgruppen an höheren Schulen, etwa 30 Bezirkslehrervereine und 40
korporative Mitglieder. Der Kaſſenbericht verzeichnete eine
Geſamt=
einnahme von 20 00 RM. Dieſe Summe beabſichtigt man im laufenden
Geſchäftsjahr auf das Doppelte zu erhöhen. Dazu bedarf der Verein
einer ſtarken Verbreiterung ſeiner Grundlage, die durch eine
Werbe=
woche geſchaffen werden ſoll.
Dr. Bell, Kaſſel, berichtete deshalb über den Verlauf der von ihm
geleiteten Werbewoche in Heſſen Naſſau und Dr. Spohr, Berlin, faßte
die in Deutſchland überhaupt durch Werbewochen geſammelten
Erfah=
rungen in kurzen Ratſchlägen zuſammen.
Die Vorſtandswahl ergab eine durch die Vergrößerung des
Landes=
verbandes bedingte ſtarke Vermehrung von ſeither 8 auf jetzt 20
Mit=
glieber. An die Spitze des Landesverbandes tritt der in weiteſten
Kreiſen als Vorkämpfer der Deutſchtumsarbeit bekannte Staatsrat
Block als erſter Vorſitzender.
Die Abhaltung einer Werbewoche iſt bereits von der Negierung
genehmigt und die Vorbereitungen haben begonnen. Ein Ehrenausſchuß
iſt gebildet worden, der Vertreter ſämtlicher Parteien, Bekenntniſſe
und Verufszweige umfaßt und an deſſen Spitze der Herr Staatspräſident
als Ehrenförderer der rein kulturellen Ziele des Veveins ſteht. Daß
auf dem Wege zu dieſen kulturellen Zielen des Vereins von allen
Seiten fördernde und vorwärtstreibende Arbeit geleiſtet wird, kam auf
der Tagung deutlich zum Ausdruck; der Verein will, ohne den Stolz
auf eine große Vergangenheit beiſeite zu legen und unter Achtung der
Symbole dieſer großen Vergangenheit ein lebendiges Glied in der
deutſchen Republik ſein, das ſich ſeiner Pflichten dieſem neuen Staat
gegenüber gerade bei der Führung der Jugend bewußt iſt.
— Ausſtellung von Schülerzeichnungen. Im Zeichenſaal der
Morne=
wegſchule ſind dieſe Woche die Zeichnungen der Schulklaſſen aus dem
bald zu Ende gehenden Schuljahre ausgeſtellt und können in den Vor=
100 Nachmittagsſtunden beſichtigt werden. Die Ausſtellung bietet
außer=
dentlich viel des Schönen und Künſtleriſchen und zeugt von den
großen Fortſchritten auf dem Gebiete des Zeichenunterrichts Gezeickmet
wird nur, was der Schüler, ſei es daheim oder draußen in der Natur,
wirklich ſieht und deſſen bildliche Darſtellung ihm nicht nur Freude
macht, ſondern ihn auch zum genaueren Beobachten und ſcharfen
Er=
faſſen der Form und der Farbe veranlaßt. Es iſt intereſſant zu
beobach=
ten, wie ſich in letzterer Beziehung Fortſchritte in jedem Schuljahre
zeigen. Neu dürfte ſein, daß auch im Zeichenunterricht der
Morneweg=
ſchule unſere urſprüngliche Schrift — und Bild und Schrift gehören
ja zufammen — zum Gegenſtand der Uebung gemacht wird, und nicht
minder, wie die bildliche Darſtellung einen künſtleriſchen Ausdruck findet.
So zeigt die Ausſtellung in ihrer Geſamheit, und beſonders auch in
ihren landſchaftlichen Skizzen, die völlig ſelbſtändige Arbeiten ſind,
wohl das Vollkommenſte, was auf dieſem Gebiet in der Volksſchule
erreicht werden kann und nur möglich iſt, wenn der Unterricht in der
Hand eines Lehrers liegt, der ein Meiſter in ſeinem Fache iſt. Ein
Beſuch der Ausſtellung kann nur empfohlen werden.
* Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags.
Die heutigen Verhandlungen des Finanzausſchuſſes des Heſſiſchen
Landtages, die bei Kap. 4 (Weinbaudomänen) des Staatsvoranſchlages
wieder aufgenommen wurden, brachten zunächſt Abſtimmungen. Ein
Antrag Dr. Leuchtgens—Glaſer, der inzwiſchen abgeändert worden iſt,
aber an der Forderung feſthält, daß 50 000 Mark an die
Hauptſtaats=
kaſſe abzuliefern ſind, wurde mit 7 gegen 7 Stimmen abgelehnt (
Stim=
mengleichheit bedeutet Ablehnung). Ein Antrag Angermeier, die
ſach=
lichen Ausgaben um 50 Prozent zu kürzen, wurde ebenfalls abgelehnt.
Das gleiche Schickſal hatte ein Antrag Blank, eine Bemerkung von
finanzieller Tragweite in dieſem Kapitel des Voranſchlages zu ſtreichen.
Dagegen wurde ein Antrag angenommen, deffen Tendenz dahin geht,
daß in den ſtaatlichen Weingnitern Ueberſchüſſe erzielt werden ſollen.
Das Kapitel felbſt wurde gegen drei Stimmen angenommen. Bei
Kapitel 5 (Braunkohlenwerke Ludwigshoffnung, Wölfersheim und
Weckesheim und Kraftwerk Wölfersheim) machte, auf die Anfrage
Dingeldey—Haury hin, ein Regierungsvertreter längere Ausführungen
über den Stand der Werke und der gegenwärtigen Verhandlungen mit
der Stadt Frankfurt über den gemeinſamen Betrieb eines
Schwelkraft=
werk=8. In der Abſtimmung wurde ein Antrag Angermeier, die Löhne
um 15 Prozent zu erhöhen, abgelehnt, ebenſo zwei Anträge Dr.
Leucht=
gens 50 000 und 250 000 Mark an die Hauptſtaatskaſſe abzuliefern. Das
Kapitel 5 wurde gegen 2 Stimmen angenommen. Fortſetzung der
Ver=
handlungen am Donnerstag.
— Muſikverein. Ueber Martha HeiuemannKnörzer, die in
Hän=
dels Salomo die beiden Königinnen ſingen wird, berichten die Blätter
des Rheinlands, in welchem die Künſtlerin eine bedeutende
Konzert=
praxis hat, folgendes: . Der kultivierte Sopran Martha Heinemanns
überſtrahlte die anderen Mitwirkenden (Jud. Makkabäus) Die
So=
praniſtin überraſchte mit einem Stimmjuwel, das die vorgetragenen
Volksweiſen durch innige ſeeliſche Färbung zu Erlebniſſen ſeltener Art
geſtaltete. (Bochumer Anzeiger.) Frau M. H. hat ſich gleich die
Be=
geiſterung ihrer Hörer errungen. Ihr Sopran iſt glänzend und von
dramatiſcher Kraft. (Märk. Volksblatt.) Die Leiſtungen von Frau
M. H. verdienen uneingeſchränktes Lob. Groß, glockenrein, warm und
edel iſt die Stimme. (Lippſtädter Zeitung.) Noch viele derartige
Ur=
teile ließen ſich über die Künſtlerin, bekanntlich eine geborene
Darm=
ſtädterin, anſtigen.
— Klein= und Sozialreutner und Reichsbund der Kriegsbeſchädigten.
Zu dem am Donnerstag, den 17. März, nachmittags 5 Uhr und abends
8 Uhr, im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindenden
8. Akademie=Konzert, zum Gedächtnis Ludwig van Beethovens,
erhalten obige Organifationen gegen Vorzeigen des Ausweiſes Karten
zu 50 Pf. im Sekretariat der Städtiſchen Akademie, Eliſabethenſtr. 36.
Polizeibericht. Ende Februar dieſes Jahres wurde einem hieſigen
Arzte während eines Krankenbeſuches aus ſeinem Auto eine braunlederne
Koffertaſche mit einer größeren Anzahl Ampullen Injektionsmitteln,
Injektionsſpritze, Papieren uſw. enttvendet. Vorgeſtern wurde ſdie
Taſche mit Inhalt beim Ablaſſen des Woogs auf dem Grunde liegend
vorgefunden. Der Täter, der ſicherlich Geld und andere Wertſachen in
der Taſche vermutete, hat dieſe, als er ſich in ſeiner Vermutung
ge=
täuſcht ſah, aus Aerger in den Woog geworfen. Es iſt nicht
aus=
geſchloſſen, daß der gleiche Täter in Frage kommt, der demſelben Arzt
vor etwa 1½ Jahren ebenfalls aus dem Auto eine Handtaſche
ent=
wendete und dabei einige Hundert Mark in barem Geld darin vorfand.
— Weiter wurden in dem abgelaſſenen Woog 15 Stahlhelme gefunden,
eiber deren Herkunft bis jetzt noch nichts bekannt iſt. — Aus einem
Hauſe im Herdweg wurden nachſtehend aufgeführte Damenkleider
ent=
wvendet: Ein Crepe=dechine=Kleid, weiß mit ſchwarzen Blumen, Größe
Nr. 46, ein buntkariertes Crepe=de=chine=Kleid ein Crepe=de=chine=Kleid,
grün und rot kariert, Größe 46, und zwei Voilkleider, Größe 44, davon
das eine grün und weißkariert und das andere weiß mit blquer Stickerei.
Aus dem gleichen Hauſe wurde auch ein Damenfahrrad, Marke „
Excel=
ſior” entwendet. — Der Zimmermann Ludwig Narrſtrand wurde wegen
Paßvergehens feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
„Für die Veröffeniſichungen unter dieſer Uſeberſchrift Übernimmt die Redaltion keinerteli3
antwortung; für ſie bieibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umra
der Einſender verantwortſich.) — Einfendungen, die nicht verwendet werden, fönnem
zurückge andt. die Ablehrung nicht begründet werde
Die Ausgeſtaltung der Schwimmbahn im Woog.
In der heutigen Stadtverordnetenſitzung ſteht dieſe Frage
Beratung an. Wir möchten an dieſer Stelle nochmals darauf hinunn
daß man bei Beurteilung dieſer Frage nur von dem Gedankenn
gehen ſollte, daß dieſe moderne Ausgeſtaltung notwendig iſt. Der häy
Zuſtand der Brücke genügt keineswegs den Anforderungen mmehre
es iſt z. B. ganz ausgeſchloſſeu, daß man größere turneriſche oder
lickee Ereigniſſe nach hier bekommt, wenn man nicht auch einen 10 20
Sprungturm baut. Selbſt wenn man ſeine Berechtigung nicht ſch
weiteres einzufehen geneigt iſt, ſollte man erwägen, daß in ganz D2u
land keine moderne Schwimmbahn mehr ohne ihn gebaut wird.
man nun ſchon eimmal den Woog neuzeitlich ausgeſtalten will,
allerdings mehr als ein Grund zutreffend iſt, dann ſoll man e. richtig machen und kein Stückwerk liefern, was niemand
Hoffen wir, daß ſich die Stadtverwaltung und die Stadtväter nion
bekechtigten Wümſchen aller Schwimmvereine Darmſtadts verſch.M
werden.
Kunſinotizen.
Geber Werſe, Künſſier oder künffleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Ertmt
geſchieht, behält ſich die Redaktlon ihr Urteil vor
— Der erblindete Flötenvfrtuoſe Konzertmeiſter Rudolf Thi5z
bekannter Darmſrädter gibt in der Otto=Berndt=Halle, Alexander
am 24. März 1927, abends 8 Uhr ein Konzert unter gütiges
wirkung von Fräulein Grete Penſe Opernſängerin vom Hex
Landestheater (Alt) und Frau Morgenſterm Lorſch, Konzerrſängeum
Frankfurt a. M. und Herr Heiß, Pianiſt, Darmſtadt, am
Konzertflügel Steinway u. Sons, Hamburg—New York. Alleinv.
Karl Arnold.
Lokele Veranſtaltungen.
Die dierunter erſchelnenden Natizen ſind ansſchſießlich als Hinwelſſe auf Anzelgen zu brend
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Zentral=Hotel. Die beliebte Kapelle Schoeller un7d
kini, früher Sport=Café, ſpielt jatzt täglich im Zentral=Hotel, OEhr
Tageskalender für Donnerstag, den 10. März 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, C 14, abends 7
Ende 10 Uhr: „Cardillac”. — Kleines Haus: Keine Vorſtell:
Orpheum, abends 8 Uhr: „Es war einmal in Heidelber;
Bund Königin Luiſe, abends 8 Uhr, bei Sitte: Ged=
— Mozartſaal abends 8 Uhr: 5. Schallplatten=(
Dreſſorſt=
zert. — Gartenbauverein, abends 8 Uhr, im Fürſſi
Monatsverſammlung. — Konzerte uſw.: Schloßkaffee,
Maxim, Reſt. Hottes, Haferkaſten, Zentralhotel, Café Rheinpo
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſtt
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Donnerstag, den 10. März 1927
Seite 7
Aus Heffen.
griesheim, 9. März. Regenwaſſer und Grundwaſſer haben den
tungsgraben für die Waſſerleitung vom Beginn der Obendorfor=
Bos zum Rathaus in der Nacht zum Sonntag derart unterwühlt,
Ee Graben, trotzdem er in ſeiner ganzen Länge oben abgeſprießt
rar geſtürzt iſt. Um noch größeren Schaden zu verhüten, mußte
am Sonntag den ganzen Tag über daſelbſt gearbeitet werden,
„aſtürze zu verhüten und die eingedrungenen Waſſermaſſen
aus=
oint. Die Strecke von der Schulgaſſe bis zur Schnafgaſſe iſt wohl
werigſte bei der ganzen Arbeit. Hier ſcheint früher eine große
Flſche geweſen zu ſein, wie aus dem Grundaushub hervorgeht.
oſe auszufüllen, hat man alles mögliche hineingeworfen, neben
zoillen auch Tierleichen, denn vor dem Hauſe Nr. 9 des Herrn
icenberger grub man 3 noch gut erhaltene Pferdeköpfe und
wei=
ſchrärts große Mengen Tierknochen aus. Dieſer Ortsteil iſt, wie
Eüxemein annimmt, der älteſte hier, denn das dort ſtehende frü=
Eiger=Kellerſche Haus iſt, ſoviel uns bekannt, in der zweiten Hälfte
Jahrhunderts erbaut, und eines derjenigen, welche die Stürme
uſichrigen Kmeges überdauert haben. Was unſere Alworderen
mft hat, gerade an dioſer ſumpfigen Stelle ihre Wohnbauten zu
ür iſt nicht recht erklärlich.
ſsHerſtabt, 7. März. Die Eberſtädter Kirchweihe findet
terr Jahre erſt am 14. und 15. Auguſt und die Nachkirchweihe am
ſarſt ſtatt. Das Erntedankfeſt wird in Eberſtadt am 30. Okrober
ſllen werden. Die Eberſtädter Kirchweihe liegt dieſes Jahr
außer=
iEy ſpät.
Sverſtadt, 5. März. Bannerweihe. Die hieſige Ortsgruppe
regsbeſchädigten begeht im Juli dieſes Jahres anläßlich ihres
yar gen Stiftungsfeſtes die Weihe eines Banners.
gfungſtadt, 9. März. Turnen und Wandern. Die letzte
houang des Turnvereins Pfungſtadt führte eine wanderluſtige Teil=
Fejahl die Bergſtraße entlang nach Malchen bis zum Endziel, dem
ſehr Schloß.
gahn bei Pfungſtadt, 9. März. Familienabend. Unter
özrſitz von Georg Pfeifer hielt der hieſige Krieger= und
Militär=
einen gut gelungenen Familienabend ab. Der Männergeſang=
„Sängerluſt” verſchönte den Abend durch das Vortragen meh=
Geder. Hauptmann a. D. Moſer hielt einen Lichtbildervortrag
ſuie Schlacht bei Verdun.
HFraiſa, 9. März. Der Spar= und Kohlenbezugsverein
ze hielt bei Gaſtwirt Seibert ſeine Hauptverſammlung ab. Der
ſir tzende, Herr Hetzdt, begrüßte die erſchienenen Mitglieder.
Be=
hogr zur Tagesordnung überging, teilte der Vorſitzende mit, daß
ßeren im abgelaufenen Geſchäftsjahr den Tod dreier Mitglieder
hergen hatte, nämlich die Herren Halmel, Wegt und Kropp. Die
hürden ehrten die Toten durch Erheben von den Sitzen. Alsdann
in die Tagesordnung eingetreten. Der Vorſitzende erſtattete den
Misbericht, dem u. a. zu entnehmen war, daß der Verein in dem
huufenen Jahre eine rührige Tätigkeit entwickelt hatte. Des wei=
Fhrt der Verein im abgelaufenen Jahre eine Sterbekaſſeabteilung
ſieien gerufen und damit eine in unſerer Gemeinde ſeither fehlende
ſchluung geſchaffen, die den Mitgliedern nur zum Vorteil gereichen
W Die Abteilung zählt nahezu 300 Mitglieder, die es ſich als eine
Fplicht anrechnen, ihren Hinterbliebenen in der wirtſchaftlich größ=
Har eine willkommene Beihilfe zu ſichern. Aus dem vom Rechmer
ſteten Bericht geht hervor, daß die Spareinlagen, die zum großen
ßweder zur Beſchaffung von Brennmaterial Verwendung fanden,
Rtter 6000 Mark betragen. Dem Rechner, Herrn Wilhelm Scheerer,
e für ſeine unermüdliche Tätigkeit und ſeine muſterhafte
Buchfüh=
uwlles Lob zuerkannt. Da der Vorſtand gemäß 8 9 der Satzungen
bei vorletzten Generalverſammlung auf die Dauer von 3 Jahren
eill wurde, war diesmal eine Wahl nicht erforderlich. Nur mußte
min durch Todesfall ausgeſchiedenes Vorſtandsmitglied eine
Erſatz=
pwrgenommen werden, in der Herr Franz Rau zum
Vorſtandsmit=
gewählt wurde. Anſchließend wies der 1. Vorſitzende nochmals
Ff hin, daß die Mitglieder ihren Geſamtbedarf an Kohlen und
tis für das Jahr 1927 möglichſt umgehend beim Rechner oder
Er=
beſtellen möchten, damit die Belieferung, die, wie im Vorjahre,
An Monaten Mai, Juni und September erfolgen ſoll, keine
Ver=
ſug erleidet. Nachdem noch die Frage der Anſchaffung einer
Koh=
ta erörtert und zuletzt dem Vorſtand zur Entſcheidung überlaſſen
y war, ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Wunſche
u weiteres erſprießliches Arbeiten im neuen Jahre.
Groß=Zimmern, 9. März. Sonntag, den 13. März, hält der
toxein 1883 im Kaiſerſaal einen großen Theaterabend ab. Zur
ſtihrung gelangt: „Jung muß man ſein, wenn man lieben will‟. Die
in Tiegen in berufenen Händen nud den Beſuchern ſtehen äußerſt
ge=
eice Stunden bevor.
. Babenhauſen, 7. März. Der evangeliſche Kirchenchor
tti am Sonntag abend auf vielſeitigen Wunſch im Saalbau „Deut=
Gof” das beim letzten Familienabend geſpielte Theaterſtück von
Mrrold und E. Bach nochmals zur Aufführung. Der Saal war
eram dicht beſetzt. Nach einem gut vorgetragenen Chorliede wurde
4ublibum durch das überaus flotte Zuſammenſpiel aller Mit=
Meusen auf das Angenehmſte unterhalten und in heiterſte Stimmung
— Reicher, lang anhaltender Beifall folgte nach jedem Akt.
Ein=
tug wurde der Wunſch laut, daß ſich der Verein mit ſeinen
be=
um ſchauſpieleriſchen Kräften noch öfters in den Dienſt der heiteren
urmuſik ſtellen möge. — Das Original Kaſperl=Theater Hilde=
I—d gaſtiert ſeit geſtern hier zur größten Freude der Kinder.
Groß=Umſtadt, 8. März. Miffion. In dem
Vormittags=
ts jenſte am Sonntag predigte Herr Miſſionar Keller in der
hieſi=
etadtkirche. Derſelbe ſteht ſeit dem Jahre 180 in dem Dienſte
Aaſeler Miſſion. Den größten Teil ſeiner Wirkſamkeit verbrachte
n Kamerun. Seiner Predigt lag der Text zugrunde: „Heere und
tark ſchaffen es nicht, ſondern allein der Geiſt, ſpricht der Herr,
r=Gott‟. Am Abend desſelben Tages hielt der Miſſionar noch
äußerſt intereſſanten Vortrag über das Miſſionsgebiet in
ſterun, der urch wohlgelungene Lichtbilder illuſtriert wurde.
— Seckmauern, 8 März. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten
Känterbliebenen hielt eine Mitgliederverſammlung ab, in der Kame=
Bmus über Verſorgung und Fürſorge einen lehrreichen Vortrag
Die Diskuſſion bewies wie nötig, die Aufklärungsarbeit in dem
ſtenen Odenwald iſt. Die ſehr ſtark beſuchte Verſammlung konnte
rach 12 Uhr geſchloſſen werden. Anſchließend fanden in Haingen
Breitenbrunn ebenfalls Verſammlungen ſtatt.
Kirchbrombach, 8. März. Am 24. Februar fand im Gaſthaus
: Traube” eine außerordentliche Generalverſammlung der Freiw.
ervehr ſtatt. Der erſte Brandmeiſter und Vorſitzende der Wehr
e Verſammlung wiſſen, es ſei geplant, im Sommer 1927 ein Feſt
Auernehmen. Man beſchloß in dieſem Sinne. Das Feſt wurde auf
Wu., 19., und 20. Juni gelegt. Mit ihm wird eine Bannerweihe ver=
9 Krr. Die nötigen Ausſchüſſe wurden eingeteilt. Der geſchäftsfüh=
Re Ausſchuß hielt bereits eine Sitzung ab. Es iſt zu begrüßen, daß
lutſerem Ort eine ſo tätige Wehr ſich gebildet hat. Kaum drei
Al beſtehend, hat ſie in dieſer kurzen Zeit ſich mit Uniformen und
ſüiesem verſorgt.
Sandbach, 9. März. Unfall. Der in den hieſigen Veith=Werken
AFtigte Gummiarbeiter Georg Karg wurde in der Fabrik durch
Kiömende heiße Dämpfe im Geſicht ſchwer verbrannt, ſo daß er
N4S Auto ſofort nach Neuſtadt zum zuſtändigen Arzt gebracht werden
(hs. Vortrag. Herr Pfarrer Freſenius aus Eſſenheim wird
ſäichſten Freitag, den 11. ds. Mts. in der hieſigen „Sonne” einen
Nayag über „Kriegsbeſchädigte Krieg und Frieden” halten. Der
eS wird von der hieſigen Ortsgruppe der Kriegsbeſchädigten und
urrbliebenen veranſtaltet, doch hat jedermann Zutritt.
König i. O., 9. März. Das altbekannte Café Graßmück, früher
e in der Bahnhofſtraße, hat der Konditor Heinrich Schwöbel über=
Ummen und wird dasſelbe am Sonntag, den 16. d. M., eröffnen.
Höchſt i. O, 9. März. Elternabend. Die hieſige
Fort=
bildungsſchle veranſtaltete ihren erſten Elternabend im Gaſthaus „Zur
Burg Breuberg‟. Der Zweck des Abends ſollte vor allem ſein, den
Eltern, Lehr= und Dienſtherren zu zeigenwelch großen Nutzen die
Fort=
bildungsſchule nicht nur für die Schüiler, ſondern auch für die
Arbeit=
geber bilden. Die Anſprachen der Herven Rektor Weidmann und
Fort=
bildungsſchullehrer Mathes brachten dies in überzeugenden Worten zum
Ausdruck. Das Programm des Abends war recht reichhaltig, Schüler= und Schiler taten ihr Beſtes in Theateraufführungen, Gedicſten,
Geſängen und Reigen, was die Zuhörer mit großem Intereſſe und
reichem Beifall lohnten. Die Orcheſtervereinigung Höchſt, unter Leitung
des Muſiklehrers Herrn Jöſt, hatte ſich m uneigennütziger Weiſe für den
Abend zur Verfügung geſtellt. Der erſte Elternabend der
Fortbildungs=
ſchule hat ſich, wie der Beſuch zeigte, gut eingeführt und dürfte zu
wei=
teren Veranſtaltungen Anregung geben. — Volkstrauertag.
Kommenden Sonntag ſoll hier der Volkstrauertag wieder gemeinſam
und würdig begangen werden. Bei günſtiger Witterung beſteht die
Feier in einem Feſtgottesdienſt am Denkmal mit anſchließender
Kranz=
niederlegung. Bei ungünſtiger Witterung findet zunächſt eine
Kranz=
niederlegung am Denkmal und anſchließend ein Gedächtnisgottesdienſt
in der Kirche ſtatt.
* Erbach i. D., 8. März. Kreisobſtbauverein. Im
über=
füllten Saale des Gaſthauſes „Zum Odenwald” in Kirch=Brombach fand
die Hauptverſammlung des Kreisobſtbauvereins für den Kreis Erbach
ſtatt. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Kreisdirektor von Werner,
eröffnete die Verſamlung unter üblicher Begrüßung der ſehr
zahl=
reich erſchienenen Mitglieder, worauf auch Herr Bürgermeiſter
Meiſin=
ger=Kirch=Brombach als Ortsoberhaupt und Vorſitzender der dortigen
vor kurzem wieder neugegründeten Ortsgruppe des
Kreisobſtbauver=
eins, den Gäſten einen herzlichen Willkommengruß entbot und dabei dem
Wuſch Ausdruck gab, daß der Kreisobſtbauverein nach Ueberwindung
der Kriegs= und Nachkriegswirkungen ſich doch recht bald wieder gleicher
Blüte erfreuen möge, wie dies vor dem Kriege der Fall war. Aus dem
anſchließend von dem Herrn Vorſitzenden erſtatteten Jahresbericht
konnte mit Freude feſtgeſtellt werden, daß es in dem Verein wieder
Beſuch der Verfammlung widerſpiegelte. Die vorliegenden Berichte
einer größeren Anzahl Ortsgruppen über ihre Tätigkeit im verfloſſenen
Jahr, die zur Kenntnis der Verſammlung gebracht wurden, und denen
ſich noch mündliche Berichte anweſender Ortsgruppenvertreter
anſchloſ=
ſen, gaben ein recht erfreuliches Bild über das Vereinsleben in dieſen
Ortsgruppen, das noch ruhenden Ortsgruppen oder ſolchen Orten, in
denen eine ſolche überhaupt noch nicht beſteht, zur Nacheiferung nur
beſtens empfohlen werden kann. Aus dem von dem Rechner und
Schriftführer des Vereins, Geſchäftsführer Weißmantel=Erbach,
erſtat=
teten Rechenſchaftsbericht konnte entnommen werden, daß der Verein
mit einer Einlage bei der Bezirksſparkaſſe Erbach begonnen hat, das
durch die Inflation verloren gegangene anjehnliche Vereinsvermögen
wieder nen zu gründen. Die von den Herren Lehrer Falter=Erbach
und Schloßverwalter Giebenhan=Fürſtenau vorgeprüfte Rechnung für
das Jahr 1926 hatte zu Beanſtandungen keinen Anlaß gegeben. Dem
Rechner wurde Entlaſtung erteilt. Auf Vorſchlag aus der
Verſamm=
lung wurden die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder wieder gewählt.
Für den infolge Tod abgegangenen Herrn Altbürgermeiſter Bär=
Stein=
buch, dem der Herr Vorſitzende warme Worte des Gedenkens widmete,
wurde Herr Rechner Keßler=Steinbuch, für den infolge Wegzugs
aus=
geſchiedenen Herrn Hofgarteninſpektor Jäck=Erbach Herr Rentamtmann
bach, der von einer Wiederwahl abzuſehen bat, deſſen Sohn, Herr
Peter Ripper gewählt. Außerdem wurden dem Vorſtand noch die
Herren, Rechner Helm=Gammelsbach, Lautenſchläger=Vielbrunn,
Sulz=
bach=Steinbach und Lehrer Zink=Momart hinzugewählt. Nunmehr hielt
trag über „Die Tätigkeit der örtlichen Obſtbauvereine‟. In der regen
Ausſprache, an der ſich die Herren Landwirtſchaftsrat Kunkel=
Michel=
ſtadt, Landwirt Peter Bär=Langen=Brombach, Straßenwärter
Huf=
bauer=Reichelsheim und Kreisbaumwärter Dietrich=Beerfelden u. a.
be=
ſonders beteiligt hatten, wurden die Sortenfrage, die Behandlung von
Froſtſchäden, das Umpfropfen von Obſtbäumen im Zuſammenhang mit hin. Beſveis ſei das pädagogiſche Juſtitut in Mainz, in welcher Stadt
wärtern in die Erörterung mit hineinbezogen. Zum Schluß fand noch
die übliche Gratisverloſung von für den Obſt= und Gartenbau
nütz=
beſitzer Werner=Reichelsheim i. O., und Landwirtſchaftsrat Kunkel=
Meer=Mainz, von denen letztere eine größere Anzahl Proben ihrer
Prä=
parate zur Verfügung geſtellt hatten, recht bereichert war.
d. Beerfelden, 9. März. Der von dem
Landwirtſchaftskammeraus=
ſchuß für die Provinz Starkenburg in der hieſigen Ortsgruppe des
Anfang, und zwar unter der Leitung von Herrn Kreisobſtbauinſpektor
Behne=Darmſtadt. Aus der Umgebung und von hier hatten ſich
zahl=
reiche Teilnehmer eingefunden, mit denen der Kursleiter von 9—12 Uhr kenntnisſchulen beſuchen, die auf ſie keine Rüchſicht zu nehmen brauchten.
theoretiſche Belehrungen und Beſprechungen in Form von Vortrag und
gegenſeitigem Gedankenaustauſch abhielt. Nachmittags iſt der
Unter=
richt im Freien, jetzt wird gezeigt und ausgeführt, was morgens
be=
ſprochen wurde. Dieſem mehrtägigen Anfang folgt im ſpäteren Frühjahr
und im Herbſt eine entſppchende Fortſetzung. Es iſt ſehr zu begrüßen,
ſprechenden Art durchgeführt werden.
n. Vom füdlichen Odenwald, 9. März. Der milde Winter iſt dem
Korn vielfach ſchlecht bekommen, denn es ſteht ziemlich dünn; damit iſt
natürlich noch nicht geſagt, daß die kommende Kornernte ſchlecht ſein
wird; an Stroh vielleicht wohl, dagegen kann der Körnerertrag doch
entſprechend ſein. Außer der mangelnden ſchützenden Schneedecke wird
die Schuld an dem Stand der Saat auch darauf zurückgeführt, daß in
hieſiger Gegend das Korn gewöhnlich nicht gebeizt wird, das Beizen
bleibt in der Regel auf Weizen beſchränkt. Wo gebeiztes Saatgut
ver=
wendet wurde, drückt ſich das gegenwärtig in dem beſſeren Stand der
Saaten ganz augenſcheinlich aus; vielleicht führt dieſe Erfahrung dahin,
daß der Behandlung des Saatguts in Zukunft noch mehr
Aufmerkſam=
keit zugewendet wird
* Viernheim, 9. März. Unglücksfall. Das 5jährige Söhnchen,
einziges Kind der Eheleute Philipp Martin erkletterte geſtern mittag eilte zu Hilfe, und ſo gelang es, ein Großfeuer zu verhüten. Spielende
in der elterlichen Hofreite einen Pfuhlwagen und fiel dabei derart
unglücklich auf den Zementboden, daß es nach Dreiviertelſtunden
an Gehirnblutung verſtarb. — Von einem Schlaganfall wurde vorgeſtern ſtraßen auf die Provinz iſt für den Obſtbau von großer, ja
einſchnei=
im Mannheim der hieſige Einwohner Georg Wunder betroffen, als er
die Kleinbahn zur Rückfahrt nach Viernheim beſteigen wollte. 2
Eiſen=
bahnbeamte, die den Vorfall beobachteten und ſich des Verunglückten
annahmen, ſtellten feſt, daß Wunder bereits eine Leiche war. Das betr.
Geleiſe wurde geſperrt und die Leiche nach Erledigung der geſetzlichen
Vorſchriften freigegeben.
* Klein=Gerau, 9. März. Bürgermeiſterwahl. Aus der
hier ſtattgefundenen Bürgermeiſterwahl ging von drei Kandidaten der
meiſter hervor. Sein kommuniſtiſcher Gegenkandidat Hermann
Leh=
mann erhielt 131 Stimmen und Landwirt Auguſt Gärtner 76 Stimmen.
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650=Jahrfeier der Kreisſtadt Alzes.
Weit und breit zeigt ſich ſchon heute ein reges Intereſſe für das
vom 3.—5. Juli d. J. von der Stadt Alzey geplante 650. Jubiläum.
Unter dem Vorſitze des tatkräftigen Bürgermeiſters Dr. Hill und der
künſtleriſchen Leitung des Stadtbaumeiſters Morneweg, haben ſich
ſämt=
liche Vereine und Innungen vereinigt, um alle Vorbereitungen zu einer
der alten Volker= und Nibelungenſtadt würdigen Feier zu treffen. Die
Stadtverwaltung hat in der letzten Zeit ein rieſiges Gelände, idhlliſch
am Abhange des Wartberges gelegen, erworben, woſelbſt jetzt hunderte
von Händen tätig ſind, den Feſtplatz herzurichten. Dieſer wird
zu=
gleich auch den ſporttreibenden Vereinen, ſowie dem rheinheſſiſchen
Reiterverein Gelegenheit zu allerlei Wettkämpfen und Spielen bieten.
Er iſt auch groß genug, um Fliegerlandungen und Aufflüge zu
ermög=
lichen, die ſicherlich von der Beſatzungsbehörde genehmigt werden. —
Der Feſtzug hat zum Motiv: Sage und Geſchichte der Stadt Alzey.
Das Nibelungenlied mit dem Helden Volker, die Römer, von denen in
der letzten Zeit noch gut erhaltene Kaſtelle bier gefunden wurden, die
Germanen, die Truchſeſſe und Pfalzgrafen, die Zünfte, Streiter des
30jährigen Krieges, die alten Innungen und auch die neuen Gewerbe
mit ihren Erzeugniſſen werden vorüberziehen und die idylliſchen Straßen
der alten Stadt beleben. Auf dem Feſtplatze werden dann große
Reiter=
turniere hieſiger und auswärtiger Vereine, ſowie moderne Sportkämpfe
ausgetragen, für abends ſind große Feuerwerke und Beleuchtungen der
Stadt, des Schloſſes und des Wartturmes vorgeſehen.
nk. Büttelborn, 8. März. Die Generalverſammlung der bieſigen
Spar= und Darlelmskaſſe e. G. m. b. H., fand am 6. März auf dem
Rathaus ſtatt. Vor Beginn der Tagesordnung gedachte der Direktor
der Kaſſe, Herr Lehrer Wendel, der großen Verdienſte des Rechners,
Herrn Landwirt Martin Raiß 4., der nunmehr ein halbes Jahrhundert
die Geſchäfte der Kaſſe führt. Er gab einen kurzen Nückblick über die
Entwicklung der Genoſſenſchaft, hob beſonders auch die Kriſen und
Notzeiten hervor und betonte, daß in erſter Linie die ſtets geordnete
vorangeht, wie ſich dies ja auch in dem überaus zahlreichen und gewiſſenhafte Geſchäftsführung des Rechners mit dazu beigetragem
habe, daß trotz der Stürme der letzten Jahre die Kaſſe heute wieder
geachtet und geehrt in der Gemeinde daſteht. In Anerkennung der
treuen ſelbſtloſen Hingabe des Jubilars für ſeine Genoſſenſchaft
über=
reichte ihm der Direktor im Namen der Kaſſe eine werwolle Plakette.
Herr Rechner Raiß dankte mit bewegten Worten für die ihm zuteil
ge=
wordene Chrung. Der Geſchäftsbericht der Kaſſe zeigt einen
Kaſſen=
umſatz von über einer halben Million Mark. Der Beſtand an
Spar=
geldern iſt wieder auf zirka 50 000 Mark angewachſen. Auch die
Schul=
ſparabteilung hat für Sparmarken zu je 20 Pfennig etwa 5000 Mark
zu dieſen Spargeldern beigetragen. Aus dem Reingewinn von 809 Mark
werden den Mitgliedern auf die eingezahlten Geſchäftsanteile 10
Pro=
zent Dividende gutgeſchrieben.
* Groß=Geran, 9. März. Kreistagung des
Sängerbun=
des. Am vergangenen Sonntag fand hier in Anweſenheit des
Vor=
ſitzenden des heſſiſchen Sängerbundes, Oberregierungsrat Dr.
Sie=
gert. Darmſtadt, die diesjährige Jahresverſammlung des
Kreisver=
bandes Groß=Gerau im heſſiſchen Sängerbund ſtatt. Kreisvorſitzender
Will, Biſchofsheim, leitete die Verſammlung, zu der auch Beigeordneter
Göbel im Namen der Stadt Groß=Gerau und Kreisdirektor Dr. Merck
für den Kreis Groß=Gerau erſchienen waren. Der Hauptpunkt der
Tagesordnung war die Frage der Organiſation der im Ried und in der
Steinert daſelbſt und für Gerrn Bürgermeiſter Ripper=Langen=Brome Mainſpitze beſtehenden Geſangvereine. Der ſeitherige Vorſtand wurde
um mehrere Mitglieder erweitert.
Offenbach, 9 März. Im Gemeindeſaal der Luthergemeinde ſprach
vorgeſtern Profeſſor Keller von der Aufbauſchule zu Friedberg über
„Simultan= oder Bekenntnisſchule‟. Der Redner ging davon aus, daß
Herr Obſtbauinſpektor Behne=Darmſtadt einen äußerſt intereſſanten Vor= in Heſſen ſeit Jahrzehnten die Gemeinſchaftsſchule beſtehe eine
Aus=
nahme auch in Baden und Naſſau, von der man ſich im Norden und
Oſten Deutſchlands keine rechte Vorſtellug machen könne. Für den
Chriſten ſei aber zweifellos die Bekenntnisſchule das Ideal, wenn die
Schule vorzugsſveiſe Erziehungsſchule ſein ſolle. In Heſſen arbeite man
gegenwärtig von gewiſſer Seite unverkennbar auf die Bekenntnisſchule
der Bodenbearbeitung und die Notwendigkeit der Ausbildung von Baum= bereits auch eine katholiſche theologiſche Fakultät beſtehe. Frankfurt
ſolle im Gegenſatz dazu nicht die gemeinſame Bildungsanſtalt für
Volks=
ſchnllehrer haben. Eine Bekenntnisſchule in Heſſen könne wohl jede
lichen Gegenſtänden ſtatt, die durch Spenden der Herren Baumſchulen= Vorſicht und Rüickſicht im Unterricht abſtreifen, bringe aber auch die
weltliche Gemeinſchaftsſchule, die die chriſtlicken Grundſätze völlig ver=
Michelſtadt ſowie der Firmen J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft neine. Die beſtehende chriſtliche Gemeinſchaftsſchule in Heſſen werde
Mannheim, Otto Hinsberg=Nackenheim und Chemiſche Fabrik Ludwig damit zerſplittert und zerſchlagen. In Sachſen beſäßen 10
Weltan=
ſchauungen die Rechte eines eingetragenen Vereins und könnten alſo
Minderheitsſchulen errichten. Die Gefahr der Entſtehung einklaffiger
Schulen ſei weniger hoch anzuſchlagen, denn ſie leiſteten im
Unter=
richt faſt durchweg vorzügliches. Die Geldfrage werde in den Städten
Kreisobſtbauvereins veranſtaltete Obſtbaukurſus nahm heute ſeinen keine Rolle ſpielen, da die Schulhäuſer, die Lehr= und Lernmittel nur
anders zu verteilen ſeien. Die Gſtav=Adolfsſchulen aber gingen dann
zweifellos ein, und ihre evangeliſchen Kinder müßten katholiſche Be=
Auffallend ſei, daß die Lehrerſchaft in Bayern und Sachſen, wo die
Bekenntnisſchulen beſtänden für die Gemeinſchaftsſchule ſchwärmten.
Die reine Bekenntnisſchule ſcheitere in Heſſen ſicher daran, daß
beſon=
ders die evangeliſche Lehrerſchaft ſie innerlich ablehne. „Man habe dann
eine Bekenntnisſchuile ohne die nötigen Lehrer. Träten aber katholiſche
daß derartige Kurſe nun in dieſer praktiſchen und viel Erfolg ver= Bekenntnisſchulen ins Leben, wüßte auch der Proteſtantismus
ſolch=
fordern, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Hoffentlich bleibe
aber dieſer letzte Schritt der evangeliſchen Kirche erſpart. Man ſolle
den Gegnern des heſſiſchen Simultanſchulweſens das Wort eindringlich
zurufen: „Verdirb es nicht, es iſt ein Segen daran!”
a. Nierſtein, 8. März. Fernſprechdienſt. Vom 15. d. M.
ab findet beim hieſigen Poſtamt ununterbrochener Fernſprechdienſt ſtatt.
— In der Bahnhofſtraße zu Dexheim ſoll eine oberirdiſche
Telegraphen=
leitung hergeſtellt werden.
a. Oppenheim, 9. März. Metzger=Zwangsinnung. Die
Metzger=Zwangsinnung des Kreiſes hat ihre Auflöſung beſchloſſen,
wo=
durch ſie mit Schluß des Vorjahres geſchloſſen wurde.
* Butzbach, 8. März. Im nahen Grüningen vernichtete ein
Schadenfeuer das Anweſen des Landwirts Chriſtian Fah 4. nebſt
wert=
vollen landwirtſchaftlichen Maſchinen. Die Feuerwehr aus Holzheim
Kinder ſollen das Feuer angezündet haben.
* Aus Oberheffen, 8. März. Die Uebernahme der bisherigen
Kreis=
dender Bedeutung. Denn mit den Straßen gehen auch die wertvollen
Obſtbaumanlagen an den Kreisſtraßen in den Beſitz der Provinz über.
Der Provinz ſtehen dadurch ohne irgendeine Entſchädigung die
jähr=
lich ſteigenden Erträge dieſer 4ſtanlagen zur Verfügung, die ganz
beſonders in den Kreiſen Gießen, Friedberg, Büdingen und im
Schlitzer=
land von großem Werte ſind. Der Provinzialausſchuß hat nun
be=
ſchloſſen, vorläufig keinen Obſtbaubeamten anzuſtellen, ſo daß für
wei=
tere Pflege und Ausbau der Obſtpflanzungen Gefahr beſteht, zum
frühere Polizeidiener Jakob Lipp 6. mit 273 Stimmen als Bürger= Schaden der Volkswirtſchaft und der Provinz. Dieſe Pflanzungen
bil=
deten bisher nicht nur bedeutende Einnahmequellen für die Kreiskaſſen,
ſondern ſie wirkten auf den geſamten Obſtbau der Provinz vorbildlich.
Und gerade im Intereſſe der Volkswirtſchaft gilt es, die
außerordent=
liche ſtarke Obſteinfuhr aus dem Ausland durch rationellen Obſtbau,
wie ihn die Kreisbehörden ſeither betrieben, auch weiter zu bekämpfen,
Dazu kommt die Frage über die bei den Kreiſen ſeither angeſtellten
Kreisobſtbauinſpektoven. Die ganze Tätigkeit der Obſtbauvereine wird
damit empfindlich berührt. Der Landesverband der heſſiſchen Obſt=
und Gartenbauvereine hat ſich im Intereſſe des heſſiſchen Obſtbaues der
Sache warm angenommen. Einzelne Kreisvereine ſind ſchon ſelbſtändig
vorgegangen und haben eigene Kreisobſtbautechniker angeſtellt, z. B.
Lauterbach. Den Kreisvereinen gehen die als Baumwärter ausgebildeten
Straßenwärter verloven, die von der Provinz übernommen werden. In
Starkenburg und Rheinheſſen liegen die Verhältniſſe
ähnlich.
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Seite 8
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Anerkennung eines
Frankfur=
ker Gelehrten. Der n. b. außerordentliche
Profeſſor an unſerer Univerſität Dr. Otto Maull
hatte im Jahre 1923 eine große Forſchungsreiſe in
Braſilien unternommen. Nunmehr iſt, wie der
deut=
ſche Geſandte in Rio de Janeiro mitteilt, von dem
8. Braſilianiſchen Geographiekongreß in Viktoria ein
Beſchluß gefaßt worden, nach dem Prof. Maull der
Dank ausgeſprochen wird für die Art, in der der
Gelehrte ſeine glänzende Forſchungsreiſe auf
geo=
graphiſchem Gebiet in Braſilien durchgeführt hat.
Die Veröffentlichungen des Forſchungsergebniſſes
haben, ſo ſagt der Beſchluß des Kongreſſes, die ganze
wiſſenſchaftliche Welt auf die Zukunftsmöglichkeiten
Braſiliens in weitſchauender Weiſe hingewieſen. —
Tötlicher Autounfall. Dienstag mittag,
kurz nach 12 Uhr, wurde in der Mainzer Landſtraße
der Kaufmann Hans Zöller, der mit ſeinem
Motor=
rad nach Griesheim fahren wollte, von einem
Laſt=
auto, das gerade aus der dortigen Niederlaſſung
der Opelwerke herausfahren wollte, aus bisher noch
unbekannter Urſache überfahren und mußte mit
ſchweren Verletzungen ins Städtiſche Krankenhaus
eingeliefert werden. Kurz nach ſeiner Einlieferung
verſtarb er jedoch. — Der diebiſche
Marok=
kaner. Monſieur Manſour genießt als
deſertier=
ter Marokkaner die Gaſtfreundſchaft der Deutſchen;
aber er beträgt ſich hier ebenſo ſchlecht, wie unter der
Fuchtel des franzöſiſchen Militarismus. Er hatte in
Niederurſel eine Stelle gefunden und beſtahl einen
Arbeitskameraden um Kleidungsſtücke. Aber er
wollte nicht der Dieb geweſen ſein. Unter den
auf=
marſchierenden Zeugen befindet ſich ein anderer
Schwarzer aus Tuneſien, der den Angeklagten
be=
laſtet. Der Dieb kam mit zwei Monaten Gefängnis
relativ billig davon, da man ſeine bei den Franzoſen
erhaltenen Vorſtrafen nicht in Betracht ziehen konnte.
Amerikareiſe deutſcher Architekten und
Ingenieure 1927.
Die vom Norddeutſchen Lloyd in Bremen für den
Sommer 1927 geplante Studienreiſe deutſcher
Archi=
tekten und Ingenieure begegnet in den genannten
Berufskreiſen einem großen Intereſſe. Namhafte
Perſönlichkeiten, wie der Ehrenpräſident des
Ver=
bands deutſcher Architekten, Herr Geheimrat Schmick,
und Herr Prof. Dr. Schachemeier, Inhaber des
Vehrſtuhles für Brückenbau an der Techn. Hochſchule
in München, werden an der Reiſe teilnehmen, die am
9. Auguſt 1927 mit dem Norddeutſchen Lloyddampfer
„München” angetreten wird. Beſucht werden in der
Zeit vom 19. Auguſt bis zum 6. September die
Städte New York, Philadelphia, Waſhington,
Pitts=
burg, Chicago, Detroit (Ford=Werke), Buffalo, die
Niagarafälle und Boſton. Für die deutſchen
Studien=
reiſenden iſt es wichtig, zu wiſſen, daß ſich das
ameri=
kaniſche „Inſtitut of Architects” bereitwilligſt in den
Dienſt der Sache geſtellt hat und den deutſchen
Reiſe=
teilnehmern alle von ihnen erwünſchten Auskünfte
über Spezialfragen auf beruflichem Gebiet erteilen
wird. Die Reiſe trägt einen durchaus
wiſſenſchaft=
lichen Charakter; in Anbetracht deſſen ſind die Koſten,
die nicht nur die Ueberfahrten, ſondern auch
ſämt=
liche Nebenausgaben einſchließen, niedrig gehalten.
Alle näheren Auskünfte erteilen der Norddeutſche
Lloyd oder ſeine Vertretungen. (Mitgeteilt vom
Lloyd=Reiſebüro, Rheinſtraße 17.)
Der Oberſchleſien=Film „Land unterm Kreuz”
verboten.
* Berlin. Die Filmprüfſtelle Berlin hat in
ihrer Sitzung vom Montag den Oberſchleſien=Film
der Deulig „Land unterm Kreuz” (Manuſkript und
Regie von Dr. Ullrich Kayſer) verboten. Der Film
war beſtimmt, am 2. März, zum Jahrestag der
Oberſchleſien=Abſtimmung, aufgeführt zu werden. Er
gibt eine Schilderung des Abſtimmungskampfes und
ſchildert dabei auch die polniſchen Terrormaßnahmen,
die in jenen Tagen in vollſter Blüte ſtanden. Es
ſcheint jedoch, daß die deutſche Außenpolitik die
Her=
ausgabe des Films, zumal in dem gegenwärtigen
Augenblick, als unerwünſcht empfindet, um ſo mehr,
als bereits der Film „Brennende Grenze” zu einem
Proteſt der polniſchen Regierung geführt hatte. Dieſe
außenpolitiſchen Gründe ſcheinen auch für die
Ent=
ſcheidung der Filmprüfſtelle Berlin maßgebend
ge=
weſen zu ſein. Der Vorſitzende der Kammer,
Negie=
rungsrat Götz, hat gegen den Mehrheitsbeſchluß der
Kammer Beſchwerde eingelegt, ſo daß ſich nunmehr
die Oberprüſtelle mit der Angelegenheit zu befaſſen
haben wird.
Der Strafantrag im Jürgensprozeß.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlung des
Jürgensprozeſſes begründete Oberſtaatsanwalt
Jor=
dan ſeinen Strafantrag. Er wies zunächſt die
Be=
hauptung der Angeklagten zurück, daß der Prozeß
auf politiſche Hetze zurückzuführen ſei. Es handele
ſich vielmehr lediglich um zwei Meineide, die in
einem Zivilprozeß geſchworen ſein ſollen, und um
zwei Verſicherungsbetrugsfälle, die auf einem
finan=
ziellen Zuſammenbruch beruhten.
VDZ. Berlin. Im Jürgensprozeß ſtellte der
Oberſtaatsanwalt nach faſt dreiſtündiger Anklagerede
folgende Anträge: Gegen Frau Jürgens wegen
Meineids 5 Monate Gefängnis, wegen Betrugs
4 Monate 2 Wochen Gefängnis, wegen
Verſicherungs=
betrugs 8 Monate Gefängnis, zuſammengezogen zu
insgeſamt 1 Jahr Gefängnis, die durch die
Unter=
ſuchungshaft als verbüßt zu erachten ſind. Der
Haft=
befehl iſt aufzuheben. Gegen den Angeklagten
Jür=
gens wegen Meineids 2 Jahre Zuchthaus, wegen
Verſicherungsbetrugs 16 Monate Gefängnis, wegen
falſcher Anſchuldigung 3 Monate Gefängnis, wegen
verſuchten Betrugs gegenüber dem Oberreichsanwalt
8 Monate Gefängnis; die einzelnen Strafen ſollen
in 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus zuſammengezogen
werden, von dem ein Jahr durch die
Unterſuchungs=
haft verbüßt ſein ſoll. Ferner beantragte er bei
Jürgens Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte für
5 Jahre und auf Eidesunfähigkeit zu erkennen.
Dachſtuhlbrand in Charlottenburg.
Vorgeſtern abend wurden die Charlottenburger
Feuerwehren nach dem Hauſe Roſcherſtraße, Ecke
Sybelſtraße, gerufen, wo der Dachſtuhl des
Vorder=
haufes in Brand geraten war. Das Feuer war erſt
ziemlich ſpät bemerkt worden und hatte beim
Ein=
treffen der Wehren bereils eine ſo große Ausdehnung
erlangt, daß der nach der Roſcherſtraße zu gelegene
Teil des Dachſtuhles ein einziges Flammenmeer
bil=
dete. Das Feuer wird auf Brandſtiftung
zurückgeführt.
Kannsane 4
Tokio
TottoF7 88 Jakohans
Donnerstag, den 10 März 1927
Nummer 67)
Coolidges Glückwunſchtelegramm an Hindenburg.
Anläßlich der Eröffnung des neuen deutſchen Kabels.
Zur
Erdbeben=
kataſtrophe in Japa
17 nives me greut plenzre fo foke adruntage
af ihe urrasion af ihe opening af üirert rable
cammunirstian between ihe Unites Ststes and
Germeny to zend Uvur Exrellenry my rordisl
greetings and to ergress ihe hope that ihis
sddi-
tional means af rammunicstiun wiil pronote
mutusl understanding and gondwill between the
two
Der Originaltext des Glückwunſchtelegramms an Reichspräſident von Hindenburg auf dem ſeit
kurzem verwendeten künſtleriſchen Telegramm=Formular.
Das Telegramm hat in deutſcher Sprache folgenden Wortlaut: „Es gereicht mir zum Vergnügen,
aus Anlaß der Inbetriebnahme der unmittelbaren Kabelverbindung zwiſchen den Vereinigten
Staaten und Deutſchland Euer Exzellenz meine aufrichtigſten Glückwünſche zu ſenden und die
Hoffnung auszudrücken, daß dieſe neue Telegraphenverbindung die gegenſeitige Verſtändigung
und das gute Einvernehmen zwiſchen unſeren beiden Ländern fördern wird. Alvin Coolidge.”
Zur Deutſchen Theater=Ausſtellung Magdeburg 1927.
Oben: Das Forum der Magdeburger Theater=Ausſtellung auf der von zwei Elbarmen umſpülten
Rote=Horn=Inſel. Der Platz iſt mit der gewaltigen Doppelhalle der Ausſtellung von Architekt
Profeſſor Albinmüller, Darmſtadt, zu einer eindrucksvollen künſtleriſchen Einheit
zuſammen=
gefaßt worden.
Unten: Das Freilichttheater der Ausſtellung, aus einem alten Fort entſtanden. Es faßt rund
5000 Zuhörer und zählt zu den ſchönſten Freilichtbühnen Deutſchlands.
Die ihrer Vollendung entgegengehende Magdeburger Theater=Ausſtellung wird eine
hochinter=
eſſante Schau von der Entwicklung der deutſchen Bühne bieten.
Die Aruguah=Flieger gefunden.
Larre Borges.
Karte der Goldküſte mit Cap Juby.
Kapitän Jbarra.
Die uruguayiſchen Flieger auf dem Wege nach
Kap Juby.
Madrid. Nach einem in Madrid erhaltenen
Radiotelegramm hat der Bruch einer Oelröhre den
Unfall des uruguayiſchen Waſſerflugzeuges
verur=
ſacht. Das Flugzeug ging auf hoher See nieder, die
Beſatzung erreichte ſchwimmend das Ufer. Die Flieger
ſollen nächſtens am Kap Juby eintreffen, von dort
aus werden ſie auf ſpaniſchen Flugzeugen oder auf
dem Kanonenboot „Bonifax” nach Spanien kommen.
Nach einem Funkſpruch aus Las Palmas machen
es die Meeresverhältniſſe den Schiffen unmöglich, an
die Küſte von Kap Juby heranzufahren, wodurch die
Schritte zur Auslöſung der uruguagiſchen Flieger
verzögert werden. General Jordana erklärte es für
unrichtig, daß die Stämme, in deren Hände die
Flieger gefallen ſind, friedlich ſeien; ſie ſeien im
Gegenteil kriegeriſch und ſtänden beſtändig im Kampf
miteinander. Sehr wahrſcheinlich habe ſich jetzt ihre
Gegnerſchaft infolge des Wunſches verſchärft, ſich
die=
ſer Gefangenen zu bemächtigen, um für ſie Löſegeld
zu erhalten.
Am Grabe Zeppelins.
Berlin. Anläßlich des zehnjährigen
Todes=
tages des Grafen Zeppelin fand, nach einer
Blätter=
meldung aus Stuttgart, an dem Grabe des großen
Deutſchen eine Gedenkfeier ſtatt. Die
Stadtver=
waltung ließ einen Kranz niederlegen, ebenſo der
Württembergiſche Luftfahrtverband, der eine
Abord=
nung entſandt hatte. Ueber dem Grabe kreiſende
Flieger ehrten den Toten durch Abwerfen von
Kranz=
ſpenden.
Sühne für Denkmalsſchändung.
Das „B. T.” meldet aus Bochum: Vor dem
Erweiterten Schöffengericht fand die Verhandlung
gegen zwei ehemalige Mitglieder rechtsradikaler
Organiſationen ſtatt, die das Ebert—Rathenau—
Erz=
berger=Denkmal auf dem Hohenſtein bei Witten an
der Ruhr mit roter Farbe beſchmiert hatten. Die
Angeklagten erzielten zwei bzw. einen Monat
Ge=
fängnis.
Drei Arbeiter tödlich verunglückt.
Dresden. Nach einer Meldung aus
Klipp=
hauſen wurden bei der Ausführung von Gasarbeiten
in den Elektrizitätswerken Gröba drei Arbeiter
durch ausſtrömende Gaſe ſchwer betäubt. Sofort
angeſtellte Wiederbelebungsverſuche blieben erfolglos.
Beim Kaninchengraben getötet.
Bei Lüben in Schleſien verſuchte ein junger
Mann in einer Sandgrube ein wildes Kaninchen
aus ſeinem Bau auszugraben. Er wurde dabei von
nachſtürzenden Sandmaſſen verſchüttet und iſt
er=
ſtickt.
Goldfunde in der Wüſte von Nevada.
Weepah. In der Wüſte von Nevada, im
Weſten der Vereinigten Staaten, wurden Goldfunde
gemacht, die Hunderte von Goldſuchern veranlaßten,
in Wagen und Autos an die Fundſtelle zu eilen.
Tokio. Wie gemeldet wird, iſt die Hälffi
5000 Bewohner von Minehama enweder ,
oder verletzt worden. Die Stadt ſei durch
Fes=
gut wie zerſtört. Hunderte von Einwohne-,
Mijazu ſuchten ſich in Booten aufs
Mo=
retten. Andere flüchteten aufs offene Land.,
Flugzeug habe zwiſchen 20 und 30 verwüſtete
feſtgeſtellt.
Nach einer neueren Meldung aus Kyoto böſ
es ſich nicht, daß das Erdbeben allein in Mirn=
1000 und in den Nachbardörfern 4000 Opfer gezi
hat. Die Zahl der Opfer in Mineyama und H.u
grenzenden Dörfern beläuft ſich insgeſamt au=
Das Miniſterium des Innern gibt bekanz:
infolge des Erdbebens im Tangobezirk 1699 P.i
getötet wurden. 3529 Häuſer ſind eingeſtürrt
3426 durch Feuer zerſtört worden.
Mär
Karte vom Erdbebengebiet in Japa=
Nach Blättermeldungen aus der heims
Provinz Tango haben Frauen und Kinde
gelitten, obgleich Truppen, Polizei und Ju g
einigungen hervorragende Dienſte leiſteten.
Leiden zu lindern. Die Bemühungen, Vorri
beizuſchaffen, werden durch die Unterbrechan
Eiſenbahnverkehrs behindert. Auch ſind
einig=
mobile und Wagen und ein paar Flugzeuge ſ
Hilfswerk verfügbar. Zeitungsberichterſtatte=,
von Flugzeugen aus ganze Gruppen ra=
Ruinen erblickt, die früher Dörfer waren.
richten, daß ſie viele Leichen herumliegen ſahe-im
Prieſter die letzte Weihe gaben. Aerzte und Au
ſchweſtern begleiten die Hilfskolonnen. Die wrich
lichen Verluſte ſind, wie man glaubt, nicht gr.
FN=
wenige Fabriken und andere Induſtrieanlagenſc
Schaden gelitten. In Kobe und Oſakand
Verluſte an Menſchenleben und Verletzungen Lm
verurſacht, daß die Menſchen von einer Pu/
griffen wurden und aus den Fenſtern ſprim,
Aus Tokio wird gemeldet, daß durch 3u
beben beſonders die Seideninduſtrie einen n
lichen Schaden erlitten hat, indem ſämtlicke pi
nereien, die die ſog. Tango=Chirimen=Seid
zieren, zerſtört worden ſind. Dieſe Spezialt?
pans erzielte bis jetzt eine jährliche Ausf I0
mehreren Millionen Yen. — Die Regierurg
geſtern über die erſten Maßnahmen.
Der Korreſpondent der „Britiſh Unite
meldet aus Tokio, daß die
Zahl der bisher bekannt gewordenen Ly
des Erdbebens in Südjapan ſich wie folgt zu mef
ſetzt: Oſaka: 40 Tote, 77 Verletzte, Mineyamend/
Tote und 600 Verletzte, Tiwatamy: 50 Tote V
letzte, Uſchika=Wamura: 33 Tote und 31 Setz
Yamadamura: 60 Tote. Eine große Zahl vruotze
und Verletzten in den Städten Totori und ü
hama ſeien noch nicht genau ermittelt. In hanzl
ſeien 900 Häuſer eingeſtürzt oder in Brand Attel
Am Dienstag ſeien keine Erdſtöße mehr zwun
worden. Mehr als 10 000 Menſcheilre
bdachlos. Einige Regimenter Soldater,
und Krankenperſonal ſeien in die vom ErdE=
troffenen Gebiete entſandt worden. Mehrerer
die ſchon bon dem früheren Erdbeben betroff?“
gen waren, ſind neuerdings vollſtändig
worden.
Folgenſchwere Alkoholvergiftungen.
Warſchau. In einem Dorfe in Oid
kam es neuerlich zu einer Maſſenvergiftu 0ume
den Genuß von ungereinigtem Spiritus. Ci au
ungefähr 50 Köpfen beſtehende Hochzeitsg ſſche
erkrankte an ſchweren Vergiftungserſcheng
Zehn Perſonen ſind inzwiſchen geſte
Zwei Kaufleute, die den Branntwein verka
ten, wurden verhaftet.
Eiſenbahnunglück.
Bukareſt. Ein von Buzeu kommenS!
ſtieß auf dem Bahnhof von Cirvina mit eie
Güterzug zuſammen. Mehrere Wa
ewnur=
den zertrümmert. Fünf Perſonen wure
tötet und zahlreiche verletzt. Außerdem
bedeutſamer Sachſchaden zu verzeichnen. D
glück iſt darauf zurückzuführen, daß infolg
Nebels die Signale nicht zu erkennen warn
Tödlicher Bauunfall.
Salzburg. Bei den Uferſchutzbaute
Salzach kippte eine mit zehn Perſonen beſetzel
um, wobei zwei Arbeiter ertrank eißen
Perſonen wurden verletzt; die übrigen korn
rettet werden.
Ein Hetzfilm gegen Deutſchland
* NewYork. In San Franzisco gel. ge ſein
antideutſcher Hetzfilm zur Aufführung mit FTritel
„Men of purpose‟. Eine der geſchmackloſeſte n ſermen
zeigt Chriſtus am Kreuz neben einer zer bebnen
Kirche. Davor liegt eine große deutſche Grcn, Imi
er Aufſchrift „Gott mit uns” Chriſtus Jedeleſe
Inſchrift, blickt einen Augenblick kopfſchütt e. Zum
Himmel, bis er dann den Kopf ſinken lE3 2De*
deutſche Generalkonſul in San Franzisco Eroſcon
telegraphiſch bei dem deutſchen Botſchafter Sisgihn
roteſtiert.
Strandung des Dampfers „Deutſchl.0.
EP. New York. Der PaſſagieZydfer
„Deutſchland” der Hamburg—Amerika=Linie kwurz
vor der Einfahrt in den Hafen von New Zyaſit
Strand gelaufen. Er konnte inde Eine
Stunde ſpäter mit Hilfe von SchleppdampfenEeder
flott gemacht werden. Der Dampfer hatte —Eſc
ſagiere an Bord.
[ ← ][ ][ → ]ter 69
ſchreibung!
Neubau eines
Finanzamts=
ſdes in Dieburg ſollen die
z= und Stuckarbeiten
ver=
dein
nbingungsunterlagen werden,
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Selbſt=
von der unterzeichneten Dienſt=/
giben, woſelbſt auch die Zeich=/:
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N.: 2 St. 2,33 fm, IV. Kl. 2 St.
Mo Va Kl. 7 St. 4,27 fm, Vb Kl.
2,60 fm; Lärchen III. Kl. 1 St.
9. IN. Kl. 3 St. 3,37 fm, V. Kl.
WO96 fm; Kiefer V. Kl. 1 St.
Aktiva
Grundfiücke.
Gebäude.
Bilanz per 31. Dezember 1926
Paſſiva
Beſtand am 1. 1. 1926 RM. 318 000.—
44 400.—
Abgang ..
Beſiand am 1. 1. 1926 RM. 550 250.—
65 000.—
Zugang.
RM. 615 250.—
RM. 29 250.—
Abſchreibung 5%0
88 000.— RM 117250.—
Abgang
Fabrikeinrichtungen • Beſtand am 1. 1. 1926 RM. 256 000.—
17 086.—
Zugang .
Abſchreibung 15%
Abgang
RM. 40 637.23
32443,77
RM. 273 086.—
73 086. —
Transportanlagen Beſſand am 1. 1. 1926 RM. 37 600.—
RM. 5400.—
Abſchreibung 15%
1 500.—
6 900.—
Abgang
Mobilien.
....... ..
Modelle
Kaſſe und Bankguthaben . . . . . . . . . . . . .."
Oebitoren
Waren.
„.....
Beieiligungen .. ... . . . . . . ..
... . . . . . . . . . . . RM. 41850.—
Abale.
1800000 273 600 Borzugs=Aktienkapital .. 5000 Rücklage .
penſionsfonds 120000 Saldo 1. 1. 1926 . . RM. 20 000.— 498 000 Gutſchrift an Zinſen. 1000.— RM. 24000.— Abgang für bezahlte
Penſionen. A. 20.— 1879 Kreditoren ...." 526 402 s 200 000 Dwvidende, nicht erhoben. ..." 896 40 Gewinn Vortrag aus 1925 RM. 64686,75 Gewinn 1926 „ 250 173.67 314860 30 700 Abale RM. 11850.— 133 466 20 939 896 64 643 373 66 50 000 2769 038 50 2 769 038 5
Soll
Gewinn= und Verluſtrechnung per 31. Dezember 1926
Haben
ſau-gen: Fichten I. Kl. 37 St
y. II. Kl. 7 St. 0,13 fm; Tannen
We8 St. 2,16 fm, II. Kl. 4 St.
Zupich-
Mrrd gebeten, vorſtehende Holz=
Fale vorher einzuſehen. Nähere
PMerteilt Herr Förſter Reinhard
Pkau dau.
(4200
Nemheim, den 8. März 1927.
„M Bürgermeiſter: Böhm.
Fanntmachung.
Gielzverſteigerung vom 7. März
ll genehmigt. Ueberweiſungs.
WPR Fahrtag Mittwoch, den 16. März
WAcc Zuſammenkunft vormittags
APan Forſthaus Schlichter. Ab=
EN dreiwöchigen Barzahlfriſt 29
Mlen.
(4226
Halden, den 8. März 1927.
Ghes Forſtamt Mörfelden.
Abſchreibungen . . . . . . . . . . .
. Vortrag aus 1925 RM. 64686.75
Gewinn .
250 173.67
1029 124 121
15 287
A6. 3ß0 9
23
*2 Rohgewinn .. W
1419271 86 1419 271 186 141927166
Auf Grund eingehender Prüfung vorſiehender Bilanz und Gewinn=
und Verluſirechnung vom 31. Dezbr. 1926 beſtätige ich deren
Ueberein=
ſtimmung mit den ordnungsgemäß geführten Büchern der Geſellſchaft.
Paul Bollinger.
Darmſtadt, 17. Februar 1927.
Die am 7. 3. ſiattgehabte ordentliche Generalverſammlung unſerer
Geiellſchaft hat die vom Vorſiand und Aufſichtsrat vorgeſchlagene
Bilanz mit Gewinn= und Verluſirechnung für das Jahr 1926
geneh=
migt. Danach wird der für das 8. Geſchäfts ahr nach Abzug der
ſämt=
lichen Unkoſſen und der ordentlichen Abſchreibungen verbleibende Rein=
RM. 250 173 67
gewinn von . .
zuzüglich Vortrag aus 1925 „ 64 686.75 wie folgt verteilt:
... . . . RM. 60000.—
Geſetzliche Rücklage
2‟ Dividende von RM. 5000.— Vorzugsakiien . „ 350.—
4Dividende von RM. 1800000.— Siammaktien 72000.—
5‟, Ueberdividende von RM. 1 800 000.-Stammaktien „ 108 000.—
28 121.
Penſionsfonds .. . . . . . . .. . ...
„ 46 389.421
Vortrag für neue Rechnung . . .
Von den ſatzungsgemäß aus dem Autfſichtsrat ausſcheidenden
Mit=
gliedern wurde Herr Karl Roeder wiedergewählt. Herr Vikto
Kuckut iſt aus dem Aufſichtsrat ausgeſch eden. Neu hinzugewählt
wurde Herr Hans Bochow, Direltor der Deutſchen Banr, Filiale
Darmſtadt. Für den am 27. November 1926 verſtorbenen Herrn
Dr. von Heyden wurde Herr Fabrikant EmilSchenck zum
Vor=
ſitzenden des Aufſichtsrats, und zum ſtellvertreienden Vorſitzenden
des Autſichtsrats Herr Banidirekior Hans Bochow gewählt.
Die au die Stammaltien enttallende Dividende von 10½, kann
alsbald gegen Einlieferung der Gewinnanteilſcheine bei der Deutſchen
Bank, Filiale Darmſiadt, der Deutſchen Bank, Filiale Franrfurt, der
Württ. Vereinsbank, Filiale der Deutſchen Bank in Stuttgart, ſowie
der Geſellſchaftskaſſe erhoben werden.
Darmſiadt, den 8. März 1927.
Gebrüder Roeder A.-G.
Phil. Roeder.
(4195
Am Freitag, den 11. März 1927,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale Hügelſtr. 27
nach=
ſtehende Gegenſtände öffentlich
zwangs=
weiſe gegen Barzahlung:
(4217
60 Spazierſtöcke, 60 Schirme, 1
Bücher=
ſchrank, 1 Diplomatſchreibtiſch, 1Sofa,
1 großer Kaſſenſchrank, 2 Seſſel, ein
1 Vertiko, 4 Warenſchränke, 1 neue
Nähmaſchine, 2 Puppenwagen, eine
Schreibmaſchine „Adler” 1
Grammo=
phon, trichterlos, 1 Klubſofa, 2
Klub=
ſeſſel, 1 Ladenkaſſe, 1
Diplomatſchreib=
tiſch, 1 Perſerteppich, 1 gebrauchten
Opel=Lieferwagen, 1
Diplomat=
ſchreibtiſch, 1 Chaiſelongue.
Die Verſteigerung findet vorausſichtlich
beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 10. März 1927.
Portner
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 11. März 1927,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich
Aliceſtraße 5, zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung:
29 Koſten
halbfertige Reißzeugfabrikate
Verſteigerung beſtimmt.
Darmſtadt, den 10. März 1927. (4233
Weinheimer
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 11. März 1927,
vormitt. 10 Uhr, verſteigere ich in
meinem Verſteigerungslok.
Bleich=
ſtraße 40 gepfändete Gegenſtände
aller Art zwangsweiſe gegen
Bar=
zahlung, insbeſondere:
1 Schreibtiſch, 1 Trumeauxſpiegel, 1
Bücherſchrank, 4 Conſoltiſche (Mahag.)
zwei Nähtiſche (nußbaum), zwei
Kom=
mode (nußbaum), 2. Hängelampen,
1 Standuhr, 1 Klubſofa, 2
Waren=
ſchränke, 1 Korbgarnitur, 8teil., 1
Kom=
mode mit Spiegel, 1 Muſikautomat
mit Platten, einen Motor, eine
Schneid=
bank, 1 Würfelmaſchine, 1 Sack Kork=
(4237
ſtopfen.
Darmſtadt, den 9. März 1927.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darm ſtadt
Geite 10
Donnerstag, den 10. März 1927
Nummer
Spoth Shlet and Tarnen.
Sportverein Darnſtadt 98 — Spielvereinigung Fürth.
Die dritte Wiederholung des Endſpiels um die Meiſterſchaft des
Süddeutſchen Verbandes in der gleichen Vereinsbeſetzung drängt
natur=
notwendig die Frage in den Vordergrund, welche Entwicklung gerade
die Endſpielkandidaten ſeit ihrer erſten Begegnung im Jahre 1925
durchgemacht haben. Es wäre ia als eine Stagnation der ganzen
Hand=
ballbewegung aufzufaſſen, wenn die beiden unbeſtritten beſten.
füddeut=
ſchen Vereine in ihrem Können ſeit dieſer Zeit nicht vorwärts
gekom=
men wären, und wenn ſie trotz dieſes Umſtandes ihre Spitzenſtellung
mit Erfolg hätten verteidigen können. Tatſächlich iſt aber für jeden,
der gerade die ſpieleriſche Entwicklung unſerer Darmſtädter
Meiſter=
mannſchaft die Jahre hindurch kritiſch verfolgt hat, deutlich zu
beob=
achten, daß die Spielweiſe und das ſpieleriſche Können ſich verfeinert
hat. Es gilt das allerdings weniger von dem Spielſyſtem, das ſich ſchon
damals klar herauskriſtalliſiert hatte: Mit jenen weiten Vorlagen aus
der Verteidigung und Läuferreihe heraus, mit fenem blitzſchnellen
Flankenwechſel und mit den Steilvorlagen der Halbſtürmer an die
Flügel, bzw. an den Mittelſtürmer brachten ebenſo wie heute noch ſchon
vor drei Jahren die Darmſtädter die größte Verwirrung in die noch ſo
aufmerkfame Hintermannſchaft des Gegners. Wenn alſo auch das
Grund=
geheimnis des Erfolges die ganzen Jahre hindurch das gleiche geblieben
iſt, ſo hat ſich trotzdem eine grundlegende Aenderung inſofern vollzogen,
als das ſpieleriſche Können des Einzelnen, alſo die Einzeltechnik, ſich
bedeutend gehoben hat. Nicht allein, daß heute die gerade im erſten
Endſpiel in hohem Maße ſtörenden, häufigen Regelverſtöße durch
un=
gewollte Fußabwehr und durch Abſeitsſtellung faſt reſtlos weggefallen
find und dadurch der ungehemmte Fluß der ſpieleriſchen Bewegung, des
Spielaufbaues mehr denn fe gewährleiſtet iſt, auch die „Kunſt” im
Spiel hat ſich ſtark verbeſſert. Während damals die Schußfähigkeit
eines Jans noch faſt ganz vereinzelt daſtand und höchſtens durch den
damals noch im Sturm ſpielenden Reuter vertreten wurde, beſitzen die
Darmſtädter heute in Hennemann und Fiedler noch zwei derartig gute
Torſchützen, daß kaum zu ſagen iſt, wer von den dreien den Vorzug
verdient. Dieſelbe Entwicklung wie in der Schußfähigkeit, iſt in der
Fangtechmik zu verzeichnen. Wohl verfügten auch ſchon im erſten Jahre
der Meiſterſchaft die Spieler über ein ſehr ſolides Fangvermögen, ohne
jedoch dieſe wohl wichtigſte Spielhandlung in der Art zu beherrſchen,
wie es uns zurzeit, z. B. von Allwohn oder Werner demonſtriert wird.
Faſt überflüſſig erſcheint es, in dieſem Zuſammenhang daran zu
erin=
nern, daß gerade in den letzten Spielen deutlich zu beobachten war, wie
die Fähigkeit, den Gegner zu täuſchen, ihn zu einer nachteiligen
Be=
wegung zu verleiten, gerade durch die Lehre, die die Berliner in ihrem
hieſigen Spiele in dieſer Beziehung erteilt haben, ſich neuerdings
aus=
bildet (Delp, Reuter). Daraus, daß die ganzen Jahre hindurch die
Spielvereinigung Fürth den Darmſtädtern der gleich ſtarke Rivale
ge=
blieben iſt, iſt zu erſehen, daß die Fürther eine ähnliche Entwicklung
durchgemacht haben müſſen, wie die Darmſtädter. Gerade darin liegt der
Reiz der Endſpiele unter dieſen beiden ewigen Ridalen, zu erkennen, wie
ſich nun bei der ſchärfſten Probe, die das beiderſeitige Können zu
be=
ſtehen hat, dieſe reifere und beſſere Technik im Geſamtſpiel auswirkt.
Wie werden ſie ſpielen? Betrachten wir zuerſt die
Mannſchaftsauf=
ſtellung der Gäſte des nächſten Sonntags. Fürth tritt mit folgenden
Leuten auf den Plan:
Eckert
Roſen Hauſchild
Hertlein Gebhardt Gellinger
Rotter Gußner Knoll Jäckle Prediger.
Man ſieht, die Fürther haben ihre Mannſchaft gegenüber dem
Vor=
jahr kaum geändert. Neu iſt nur Gebhardt als Mittelläufer, deſſen
Aufſtellung eine weſentliche Verſtärkung bedeuten ſoll. Durch deſſen
Einſtellung konute Roſen, der ſeither beſte Spieler der Fürther
Hinter=
mannſthaft, in die Verteidigung zurückgezogen werden. Die ſtärkſte
Waffe der Fürther bleibt jedoch nach wie vor der Innenſturm, deſſen
kurze, jedoch äußerſt ſchnelle Kombination ſchwer zu unterbinden iſt, da
alle drei Stürmer, insbeſondere aber der frühere Fußballtorwächter
Gußner, ſcharf und placiert ſchießen können, wird es ſich für die
Läuferreihe der Darmſtädter empfehlen, die Deckung des Innenſturms
keine Minute zu vernachläſſigen.
Die Aufſtellung der Darmſtädter bedarf wohl keines Kommentars.
Die Farben des Sportvereins 98 vertreten:
Trautwein
Schnell Reuter
Delp Götz Galm
Fiedler Werner Allwohn Hennemann Juns
Bemerkt ſei noch, daß der Vorverkauf eröffnet iſt; bevorzugte
Ein=
trittspreiſe für Mitglieder ſind nur im Vorverkauf und gegen
Vorzei=
gung der Mitgliedskarten erhältlich.
Die Handball=Meiſterſchaft in den OSB.=Verbänden.
Endkämpfe in allen Landesverbänden.
Der 6. März brachte in allen Landesverbänden der Deutſchen
Sportbehörde Endſpiele um die Handball=Meiſterſchaft. Es wird nur
noch wenige Wochen dauern, bis daß die Landesmeiſter und Anwärter
auf die deutſche Meiſterſchaft feſtſtehen.
In Süddeutſchland trug man das letzte Gruppenſpiel aus.
V.f. R. Mannheim ſicherte ſich durch einen 3:0=Sieg über den V.f.R.
Kaiſerslautern den zweiten Tabellenplatz der Weſtgruppe. Am 13. März
ſteigt nun in Darmſtadt das erſte Entſcheidungsſpiel zwiſchen den
bei=
den Gruppenmeiſtern, Sv.Vg. Fürth und S.V. 98 Darmſtadt. Der
zweite Gang iſt für den 20. März nach Fürth anberaumt. In dieſen
beiden Spielen ſoll alſo die Frage nach dem neuen ſüddeutſchen
Mei=
ſter beantwortet werden.
Weſtdeutſchland, das die Endſpiele in einer Nunde nach
Punktwertung austrägt, ſieht noch immer den Pol. S.V. Remſcheid
un=
geſchlagen in Front. Die Reihenfolge der ſieben Bezirksmeiſter iſt nach
den Kämpfen des 6. März wiefolgt: 1. Pol. S.V. Remſcheid 8:0 Puinkte.
2. Sp. Vg. Oberhauſen 5:1 P., 3. Pol. S.V. Dortmund 5:1 P., 4. Pol. S.V.
Köln 3:5 P., 5. Pol. S.V. Kurheſſen Kaſſel 3:5 P., 6. V.f.B. Bielefeld
0:6 P., 7. S. C. Hagen 05 0:6 Punkte.
In Norddeutſchland kam die erſte Vorrunde zur
Durch=
führung. Erwartungsgemäß blieben Pol. S.V. Hamburg, Nordmark
Flensburg und Pol. S.V. Hannover ſiegreich. Von dieſen drei
Mann=
ſchaften dürfte Flensburg die geringſten Ausſichten haben, in den
End=
kampf zu kommen. Hamburgs Polizei gilt wieder wie im vorigen Jahre
als Meiſterſchaft sanwärter.
Die Berliner Oberliga hat in der Abteilung B bereits in
Brandenburg=Berlin einen Teilnehmer für das Endſpiel ermittelt. In
der Abteilung A beendeten S.V. Siemens und der deutſche
Handball=
meiſter Pol. S.V. Berlin die Verbandsſpiele mit gleicher Punktzahl. Das
erſte Entſcheidungsſpiel wurde am Sonntag von den Poliziſten vor
4000 Zuſchauern mit 7:3 (4:1) Treffen gewonnen. Der deuitſche Meiſter
braucht alſo im zweiten Gang nur unentſchieden zu ſpielen, um
Abtei=
lungsmeiſter zu ſein.
Mitteldeutſchland hat die erſte Zwiſchenrunde auf der
Tagesordnung. Aus den drei Spielen gingen Dresdenſia Dresden, der
Titelverteidiger Pol. S.V. Halle und Pol. S.V. Erfurt als Sieger
her=
vor. Die zweite Zwiſchennnde bringt am 13. März Pol. S.V. Halle
mit Pol. S.V. Erfurt und Dresdenſia Dresden mit Pol. S.V. Plauen
zuſammen. Außerdem iſt noch das Spiel Fortung Leipzig gegen
Pol. S. V. Chemnitz aus der erſten Zwiſchenrunde nachzuholen. — Die
Endſpiele der Damen werden am 13. März mit der erſten Zwiſchenrunde
fortgeſetzt.
Im Valtenverband qualizifierte ſich der Pol. S.V. Danzig
durch einen nach Spielverlängerung mit 2:1 Treffern gegen Pol. S.V.
Elbing erzielten Sieg für das Endſpiel gegen den Pommermeiſter
Greif Stettin.
Tv. Nauheim—Tgde. Beſſungen 3:3 (1:2).
Zu einem Freundſchaftsſpiel trafen ſich die beiden erſten
Mannſchaf=
ten obiger Vereine in Nauheim. Man war auf den Ausgang geſpannt,
da es mehr oder weniger ein Gradmeſſer für die zurzeit beſtehende
Spielſtärke ſein ſollte. Nauheim beſitzt eine flinke und gut durchgebildete
Mannſchaft, aus der die beiden Halbſtürmer hervorzuheben wären. Aber
auch Beſſungen hat ſich ſehr zu ſeinem Vorteil verändert. Die Elf gab
alles aus ſich heraus, hatte auch, ganz obfektiv geurteilt, in beiden
Halb=
zeiten etwas mehr vom Spiel. Der Mannſchaft fehlt es noch am Syſtem
und hauptſächlich an der Schnelligkeit, erſt dann dürfte dieſelbe richtig
zur Entfaltung kommen. Beides iſt für die in nächſter Zeit
bevorſtehen=
den Spiele unbedingt nötig, um weiter günſtige Reſultate zu erzielen.
jreber das Spiel ſelbſt wäre zu erwähnen, daß es, wenn auch hart, ſtets
im Rahmen eines Freundſchaftsſpieles blieb.
Nach dem Spiel der erſten trafen ſich die zweiten Mannſchaften
Hier reichte es zu einem Siege für Beſſungen in Höhe von 3:1. Ein
Achtungserfolg, der der erſt ſeit kurzer Zeit ſpielenden zweiten Mann=
ſchaft Beſſungens das beſte Zeugnis ausſtellt. Auch die beiden erſten
Fauſtballmannſchaften trugen ein Trainingsſpiel aus, das ſehr flott
durchgeführt wurde. Es hat ſeinen Zweck erfüllt, hervortretende
Män=
gel und Schwächen wurden erkannt. Es bedarf noch angeſtrengter Arbeit,
wenn die Beſſunger die Stärke wieder erreichen wollen, die ſie früher
hatten.
Seeheim 1.—Gerusheim 1. 4:0 (Halbzeit 2:0).
A=Klaſſe Gan Ried.
Das letzte Verbandsſpiel der A=Klaſſe im Gau Ried konnten die
Seeheimer wieder komplett und wie das erſte mit entſprechendem Erfolg
beſtehen. Die Mannſchaft war dem Gegner in allen Linien überlegen
und das Reſultat iſt verhältnismäßig niedrig ausgefallen, da Gernsheim
durch verſtärkte Verteidigung einer höhere Niederlage verhindern wollte.
Die Tabelle ergibt nunmehr folgendes Bild:
bei je 14 Spielen:
14 Punkte
24 Punkte Hemsbach
Heppenheim
Gernsheim .
V. f. L. Lampertheim 19
„ 8
Seeheim
07 Bensheim
Groß Rohrheim . 2 „
17
Hofheim
Heppenheim konnte ſich mit großem Vorſprung die Meiſterſchaft
Meiſter im Gau Bergſtraße mit
feſtſteht, mit dieſem zur Kreisliga auf. Möglicherweiſe wird die
not=
endig werdende Auffüllung der oberen Klaſſen auch die
Tabellen=
zweiten zu Aufſtiegsſpielen heranziehen. Die Tabellenletzten dürften
jedenfalls durch die Aenderungen vom Abſtieg verſchont bleiben.
Frühjahrs=Wett= und Werbe=Schießen der Privilegierten
Schützengeſell=
ſchaft in Darmſtadt.
Der erſte Tag zu dem großen Frühjahrs=Wett= und Werbe=Schießen
der priv. Schützengeſellſchaft wurde mit einem Frühſchoppen im
Kon=
kordiaſaal in Darmſtadt eingeleitet, der den bei den Schützen üblichen
gemüitlichen Verlauf nahm. Anſchließend an die mit Humor gewürzte
ſchwungvolle Begrüßungsrede des Oberſchüttzenmeiſters Diefenbach ſchloß
ſich ein gemeinſchaftliches Lied, deſſen Text von Herrn Hanauer eigens
als Begrüßungs= und Feſthymne der Schützengeſellſchaft gewidmet iſt.
Die kernige, treudeutſche Geſinnung, die aus den Verſen ſpricht, fand
be=
geiſterten Wiederhall in den ebenſo empfindenden Schützenherzen. — Im
weiteren Verlauf hielt Herr Oberleutnant a. D. Röder einen
hochintereſ=
ſanten Vortrag über das von ihm konſtruierte Schießkino. Bekanntlich
iſt dieſer Apparat auf der Polizei=Ausſtellung und der „Grünen Woche‟
in Berlin vorgeführt worden und hat dort größtes Intereſſe aller, die
Schießkunſt pflegenden Kreiſe des In= und Auslandes in gleichem Maße
wachgerufen. Dieſes Schieß=Kino iſt das beſte und neuzeitlichſte
Ziel=
ſcheiben=Schießkontroll=Inſtrument, das gegenwärtig exiſtiert. An Stelle
der üblichen beweglichen Scheibe, ſogen. laufendes Wild, tritt bei dem
Schießkino das bewegliche Lichtbild des Wildes in freier Wildbahn. Iſt
durch dieſes, die Wirklichkeit vortäuſchende, Kinobild der Schütze ſchon
ganz begeiſtert, ſo überraſcht es ihn, mit welcher abſoluten Sicherheit der
auf das Ziel geſetzte Schuß faſt augenblicklich feſtgeſtellt werden kann,
und iſt dies am beſten geeignet, die Zielſicherheit zu fördern und auf die
Geiſtesgegenwart, Ruhe und Entſchlußkraft in erzieheriſcher Weiſe
einzu=
wirken. Mehr wollen wir von dem Apparat nicht verraten, kommt und
ſeht ſelbſt.
Es iſt jedermann geſtattet, dies bewegliche Bild zu beſchießen. Von
welch großer Bedeutung dieſe Erfindung für das geſamte Schießweſen
iſt, dafür ſpricht das große Intereſſe, das auf den Ausſtellungen in
Ber=
lin dieſer Sache entgegengebracht wurde.
Es wird an dieſer Stelle nochmals betont, daß das Schießkino am
20. d. M., ab nachmittags 2 Uhr, im Konkordiaſaal in Praxis
vorge=
führt wird.
Nachmittags 2 Uhr begann pünktlich das Schießen, das von
aus=
wärts gut beſucht war. Das erſtmalig hier veranſtaltete
Konkurrenz=
ſchießen fand bei vollbeſetzten Stunden ſtatt und mußte wiederholt werden.
In tadelloſer Ordnung verlief nun das weitere Preisſchießen auf die
verſchiedenen Scheiben. Die Reſultate waren recht gut. Kurz nach ſechs
Uhr wurde das Schießen abgebrochen. Die Schützen blieben rit ihren
Gäſten gemütlich zuſammen und trennten ſich z. T. in recht ſpäter
Abend=
ſtunde mit einem fröhlichen „Heil” zum nächſten Schießtag, der am 13.
d. M., ab nachmittags 2 Uhr, im Konkordiaſaal ſtattfindet.
Die Verteilung der Preiſe erfolgt nach Beendigung des
Geſamt=
ſchießen, alſo nach dem 27. März 1927. Es wird nochmals wiederholt:
2. Schießtag 13. März 1927; 3. Schießtag 20. März 1927; 4. Schießtag
27. März 1927.
Klubwettkampf „Jung=Deutſchland‟ Darmſtadt—Göppingen 04.
Zur Berichtigung der an dieſer Stelle gebrachten Veröffentlichung,
daß am 13. März d. J., ein Klubzweikampf zwiſchen obigen Vereinen
ſtattfinde, machen wir darauf aufmerkſam, daß die Nachricht auf einem
Irrtum beruht. Es ſchweben zwar Verhandlungen, jedoch wird der
Klubwettkampf erſt im Laufe des Sommers abgehalten.
Tennis.
Deutſche Hallen=Tennismeiſterſchaften. Die erſten Spiele.
Die deutſchen Hallentennismeiſterſchaften nahmen am Montag in der
Bremer Tennishalle ihren Anfang. Die Teilnahme des Publikums
war am erſten Tage noch ſehr gering, zumal die auswärtigen Spieler
noch nicht eingetroffen ſind und die erſten Ergebniſſe noch ohne
beſon=
dere Bedeutung waren. Die Reſultate des erſten Tages: Herren=
Einzel: D. Meher—Stephanus ohne Spiel. Klatte—Lane ohne Spiel.
A. Vürmann—Delius 6:1 7:5. Lürmann-Klatte ohne Spiel. Spieß—
Ohlmann 6:0 6:1. — Damen=Einzel: Frl Buß—Frl. Runken
6:2 6:0. Frau Stephanus—Frau Franke ohne Spiel. — Herren=
Doppel, Spieß=Lürmann-—Mencke=Lindemann 6:4 6:3. — Gemiſchtes
Doppel wurde noch nicht geſpielt.
Deutſche Hallentennis=Meiſterſchaften. — Der 2. Tag.
Von namhaften auswärtigen Spielern waren am Dienstag ſchon
Rahe, Kupſch, Hannemann, Miſhu, Frau v. Reznicek und Frau Neppach
im Wettbewerb, die übrigen Teilnehmer traten erſt am Mittwoch in
Aktion. Die Ergebniſſe des 2. Tages waren:
Herreneinzel: Miſhu-Kuhlemamn 6:1, 6:0. Kupſch—Stucken 6:3.
8:6. Hannemann—Hinke ohne Spiel. Krasna—Schnieder 6:2, 6:4.
Kuhlenkampf—D. Meher 6:0, 6:4. Rahe-Bienemann ohne Spiel.
Wollenſchläger—Mr Z. ohne Spiel. Rahe-Becker 6:0, 6:0.*
Dameneinzel: Frl. Roſt—Frau Klatte ohne Spiel. Frau Hoeſch—
Frau Schnieder 6:1, 6:2. Frau v. Reznicek—Frau Molſen 6:2, 6:0.
Fmu Kahlmann—Frau Albrecht 3:6, 10:8, 7:5 Frau Bohlmann—
Frau v. Heintze ohne Spiel. Frl. Fuß—Frau Kuhlmann 6:2, 6:2. Frau
Neppach—Frau Fürſt 6:2, 6:1.
Herrendoppel: Hannemann/Kupſch—Junge=Poppel/Becker 6:1, 5:4.
Internationales Großmeiſterturnier in New York. — Vidmar ſchlägt
Niemzowitſch.
Die erledigten Hängepartien verſchafften Capablanca wieder eine
klare Führung, da Niemzowitſch von Prof. Vidmar in einer ſcharfen
Angriffspartie geſchlagen wurde. Spielmann lieferte eine neue
Remis=
partie gegen Marſhall, die Partien Aljechin-Niemzowitſch und
Capa=
blanca—Marſhall mußten erneut abgebrochen werden. Aljechims Sieg
gegen Niemzowitſch ſollte kaum in Frage ſtehen. Der Stand: 1.
Capa=
blanca 7 (+ H), 2. Niemzowitſch 6½ (+ H),, 3. Prof. Vidmar 5,
4. Spielmann 4, 5. Marſhall 3½ (+ H).
Die erſten Meldungen für Roſſitten.
Für den vom 2. bis 17. Mai bei Roſſitten ſtattfindenden Segelflug=
Wettbewerb ſind ſchon einige beachtliche Meldungen abgegeben worden.
So kommt der Darmſtädter Rekovdmann Max Kegel mit zwei
Ma=
ſchinen, desgleichen der oſtpreußiſche Oberlehrer Ferdinand Schulz. Der
Flugz ugbau Kaſſel iſt mit einem Land=, einem Waſſer und einem
Spe=
zialflugzeug vertreten, und ſchließlich wird noch die Akademiſche
Flieger=
gruppe der Hochſchule Darmſtadt mit der Maſchine „Margarethe‟
am Start erſcheinen. Außerdem ſtellen die Darmſtädter noch zwei
wei=
tere Maſchinen in Ausſicht.
Ausſchuß für Leibesübungen Darmf
Auf die Tagesordnung der heutigen Ausſchußſitzung iſt
Bericht über die Vorbereitung der Darmſtädter Groß=Stafff
Beratung über einen Städtekampf Darmſtadt—Frankfurt geſoe
Der Plan dieſes Städtekampfes geht von hieſigen Sportit
und es iſt auch bereits ſeine Förderung und Unterſtützung=
Stadt in Ausſicht geſtellt. An den Wettkämpfen ſelbſt folleg
Linie die großen Volksſportarten beteiligt werden. Die e
Darmſtadts können darin vorzügliche Vertreter ſtellen, die de
Geſchäftliches.
Rheuma und Gicht ſind eine Qual für denn
hafteten. Ueberhaupt alle Erkältungsſchmerzen wie Gliederr
weh (Iſchias) und Hexenſchuß ſind höchſt ſchmerzhaft und
In allen dieſen Fällen raten wir Ihnen, ſich in Ihrer Dr:
Apotheke eine Flaſche Reichel’s Electricum zu kaufen. Dieſe
Einreibung iſt ein echtes Naturprodukt von ſofortiger,
und ſchmerzſtillender Wirkung. Electricum hat die Heilkuog=
Fichtennadelſproſſen und wirkt gleichſam elektriſierend auf dSe
Körperteile. Fragen Sie in Ihrer Drogerie oder Apotheke on
Sie an Otto Reichel, Berlin 80 Eüſenbahrvſt
Regit
Für das leibliche Wohlergehen der ganzen 75
ſich die Hausfrau verantwortlich, und wenn es ihr oft nichtä
mit dem Gelde auszukommen, ſo wird doch jede
Abwechſlung=
zettel freudig begrüßt werden. Ein Oetker=Pudding zum B,
ſtets allſeitige Zuſtimmung finden, weil er nahrhaft, wohlſchhr
ſehr preiswert iſt. Ein Päckchen iſt für 3 bis 6 Perſonen
ſo daß leicht an anderer Stelle geſpart werden kann.
ſchönheitspflege.
Die moderne Schönheitspflege iſt hauptſächlich deshalb ſ.
weil ſie ſich von wertloſen und giftigen Geheimmitteln frei.
und auf der natürlichen Grundlage der Körperpflege ihr Shffu
das erſt durch die Forſchungen des vergangenen Jahrhundar,
eigentlich möglich wurde. Die Neuzeit lehrt, daß die Unte
Hauttätigkeit mit geeigneten Mitteln nötig iſt. Hierzu
gehr=
eine milde Seife, wie ſie in der Aok=Kräuterſahnenſeife vorl
auch eine regelmäßige leichte Frottage mit der altbewährten 29
Mandelkleie. Die Anwendung ſchafft roſige, geſunde und
Haut, ohne Miteſſer und Pickel.
andere 1
Der Expo
ßerordentlid
ehen, de
ach ei
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlott WfIn dr Enſc
ſturz vorzubet
24. Tag der 5. Klafſe. In der Vormittags=Zieh
nds Karte
8. März fielen: 2 Gewinne zu 25 000 Mk. auf Nr. 50 6565
zu 10000 Mk. auf Nr. 44 399; 2 Gewinne zu 5000 Mk. au.
16 Gewinne zu 3000 Mk. auf Nr. 100 212, 104 199, 129-
208 890, 238 300, 259 024, 339 479; 10 Gewinne zu 2N
Nr. 18 112, 68 624, 177 460, 193 932, 319 113; 30
Gewinne=
auf Nr. 26 410, 41701, 42650, 44 152, 121 993, 138 5
234 124, 237 255, 240 090, 255 529, 270 248, 307 990, 316 31
ferner wurden gezogen 78 Gewinne zu 500 Mark und 174
300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung fielen-”
zu 5000 Mk. auf Nr. 65 670, 94 677; 4 Gewinne zu 30
Nr. 109 21, 219 531; 16 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 45
119 400, 257 735, 301 486, 307 149, 314 298, 319 729; 32
1000 Mk. auf Nr. 3635, 24 002, 96 610, 114 865, 115
126 895, 143 167, 154 730, 178 061, 203 062, 228 181, 248
330 954, 336 115; ferner wurden gezogen 84 Gewinne zu
und 190 Gewinne zu 300 Mark. — Im Gewinnrab
ben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu je=
6 Gewinne zu je 10 000 Mk., 10 Gewinne zu je 5000 Mk., 1
zu je 3000 Mk., 50 Gewinne zu je 2000 Mk., 100 Gey
1000 Mk., 352 Gewinne zu je 500 Mk., 772 Gewinne zu
(Ohne Gewähr.)
44 daß die
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 10. März. 1.30: von Kaſſel: Konzert
Stunde der Jugend. Fr. Voigt: „Erlebniſſe von Deutſchen!
lande”. Kinder vom 13. Jahre ab. O 4.30: Leoncaval
„Boheme‟. — Briſe de mer. — Penſee d'automne. —
Bajazzi” — Arie aus „Zaza‟: „Zaza, kleine Zigeu
Fant. „Zaza‟. Mitw.: Rich. Breitenfeld (Bariton). O.
ſtunde: „Die Kultur der Renaiſſance in Italien”. O
Kaſſel: Prof. Luthmer: „Aufgaben der öffentlichen Ku
O 6.45: von Kaſſel: „Die Stunde der Frau‟ O 7:
O 8: Aus der Stuttgarter Liederhalle: Sinfonie=Ker,
Rimsky=Korſakow: Scheherezade, ſinf. Suite. — Gounod
a. „Margarethe‟ — Puccini: Arie 7. „Tosca‟ — 2N
Arie a. „Halka”. — Wagner: Grals=Erzählung. —
Marſch aus „Orangenprinz”. — Lißzt: Mephiſto=Walzen
Jan Kiepura (Tenor). Anſchl.: bis 12.30: Cafe Sache Ea
efun
itten
ige des eng
üll des zur Ze
imentulen Prod
verkaufen wol
ulpreis war feſt
nroße Mengen
lage der Metal
ſufenweiſen E
ng mehrerer
we am Petro
8 umerik
Siuttgart.
E8 gab eine
Donnerstag, 10. März. 1.10: Konzert. O 3.50: San
Frauenſtunde. O 4.15: Tanzorcheſter Ziegler. Einl.: KtM
Hans Hanus. O 6.15: Dramaturgiſche Funkſtunde ( Suſt
O 6.45: Aerztevortrag: Ausſatz (Lepra) einſt und jetzt-
Dr. Stuart: Alpiner Schneelauf. O 8: 1. Oeffentlich
sko=
des Südd. Rundfunks im Feſtſaal der Liederhalle. Leit. a
Kurtz. Soliſt: Jan Kiepura (Tenor). Rimsky=Korſſaku
herezade, ſinfon. Suite op. 35. — Gounod: Carn
Margarethe (Fauſt). — Puccini: Arie des Cavaradoſſi a=”
— Moniuszko: Arie aus der Oper Halka. — Wagn rGy
Erzählung. — Prokokieff: Marſch Die Liebe zu den drei
— Liſzt: Der Tanz in der Dorfſchenke Mephiſto=Hm
Lenaus Fauſt. — Anſchl.: Funkſtille.
Wiriſe
Berlin.
Donnerstag, 10. März. 12.30: Viertelſtunde für der
Rainer Maria Rilke zum Gedächtnis. (Lucie Mannhü
O 5: Konzert. Beethoven: Andante favort F=dur. Fazo
(James Simon, Klavier). — Schumann: Romanzen 9
(Fritz Siegismund, Oboe). — Beethoven: Zwölf. Varia zm
den ruſſiſchen Tanz aus dem Ballett Das Waldmädch a9
Nr. 2. G=dur, op. 51 (Simon). O 6.15: R. Thun:
matograph als Wertzeug der Technik. O 6.40: Dr. jur.
Notwehr, Selbſthilfe, Notſtand und ähnliche Rechtsbegriff
Spaniſch. O 7.30: Dr. Singer: Die muſikaliſche BlM
Arbeiters. O 8: Uebertr. aus der Liederhalle, Stuttga
Orch., Stuttgart. Soliſt: Jan Kiepura (Tenor). Rimsip
Scheherazade, ſinf. Suite, op. 35. — Gounod: Ca,
Margarethe. — Puccini: Arie des Cavaradoſſi aus
Monuuszko: Arie aus Halka. — Wagner: Grals=Ency
Lr
Hoffmann.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 10. März. 2.30: Rfhp,
über Suppen. O 4: Fr. Reg.=Rat Dr. Gaebel: Ueberbk zdeſt
amerikaniſchen Frauenberuſe. O 4.30: Ober=Schulrat Hikr?
über die Peſtalozzi=Feiern. O 5: Redakteur Müller=Jab!?
deutſcher Staatsmänner und Gelehrter: „Juſtus Moeſer
Prof. Werner: Oswald von Wolkenſtein „der letzte M.70ſle
O 8: Uebertr. aus Stuttgart.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Freitag, den 11. März
(Nach der Wetterlage vom 9. März 1927.)
Wechſelnd bewölkt, etwas kühler und vielfach trie
Heſſiſche WetteeZſt zſtell
Hauptichriftleitung Rude Maupe
Beranworlich für Polit und Wirtſchaſt: Rudolf Maupe;, ſar Feuzte, hn.
Ausland und Heſſche Nachrichten. Mar Streeſe; für Sport: Dr. Elg ſch*
für den Kandel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreg‟."
Inſeraienteil. Willz Kubie: Druck und Verlag C. C. Wlltich — ſäm 1ESwe.
Für unverlangte Mannitripte wird Garantie der Rückſeadung n.ich! Lce
Die heutige Nummer hat 1. Seitem
[ ← ][ ][ → ]Nummer 69
latte
Sddatadas2
Donnerstag, den 10. März
anzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, den 8. März.
civ beurteilt hat ſich die franzöſiſche Wirtſchaftslage in den
ochen wenig verändert. Die Klage über Abſatzmangel beſteht
ſichn Kreiſen des Handels noch immer, auch die Arbeitsloſigkeit
etwas erhöht. Im großen und ganzen iſt aber der Anfang
ſchileren Lage und eine allgemeine Befeſtigung zu konſtaticren.
öpolitik der Regierung geht dahin, eine möglichſt große
Geld=
herbeizuſühren. Das Geld iſt auch im Laufe der letzten
bedeutend billiger geworden, was die Lage der Induſtrie und
hodels erleichtert. Einen großen Vorteil bieten für die
Unter=
enn, die in Holland und Kanada — letzten Endes in den Ver=
Staaten — placierten, billigen und vorteilhaften Anleihen. Die
ſudelsbilanz, welche einen ſtarken Ueberſchuß des Exports über
ſport zeigt, hatte eine gewiſſe Ueberraſchung hervorgerufen, da
Eich viel über den Rückgang des Exports geklagt wurde. Eine
re Erklärung für dieſe Tatſache findet man darin, daß
Frank=
der letzten Zeit nur außerordentlich wenig Rohſtoffe gekauft
e Vorräte an Rohſtoffen werden aber bald erſchöpft ſein, ſo daß
ſiater Import einſetzen muß. Damit werden naürrlich auch
ent=
e Preisſteigerungen zuſammengehen. Die Hinausſchiebung der
am Stabiliſierung und die Gerüchte über innenpolitiſche
Schwie=
ſe haben in manchen Kreiſen der Wirtſcha
ſichtenbörſe eine erhebliche Verſtimmung ausgelöſt. Damit iſt auch
ſerz der franzöſiſchen und das Steigen der ausländiſchen Werte
heren. — Das kann auch eine gewiſſe Erſchütterung des
Ver=
rum Franken bedeuten.
Lage der Schwerinduſtrie wird verſchiedenartig beurteilt.
o viele Unternehmungen über alle Erwartung große Gewinne
klagen andere über Abſatzmangel und verſchiedene andere
Rigkeiten. Der Export iſt tatſächlich zunückgegangen, aber er war
Nuleng außerordentlich hoch. Auch die ſtufenweiſe Herabſetzung der
ſurd ſich nicht vermeiden laſſen. Das Stahlkartell hat ſich jetzt
ſm Plan der Einſchränkung der Produktion befaßt, um damit
Breisſturz vorzubeugen. Die franzöſiſchen Produzenten haben
ſt Beſtehen des Kartells einen Gewinn von 1½ Millionen Dollar;
Falſo zu verſtehen, daß man hier ſehr beſorgt um das Fortbeſtehen
ſſtills war. Nach einer neueren Statiſtik ſoll die Geſamtproduk=
Kartells nur etwa ein Fünftel der Weltproduktion ausmachen.
franzöſiſchen Schwerinduſtriewerte lagen, von wenigen
Aus=
abgeſehen ſchwach. Die Mehrzahl von ihnen iſt zur Zeit
briet. Der Metallmarkt hat nach einer Periode der Deprimierung,
im Januar ihven Höhenpunkt erreicht hat, einen leiſen
Auf=
efahren. Die Preiſe ſind, das Zinn ausgenommen, noch immer
drig. Insbeſondere gilt dies auch für das Kupfer, auf das ſich
Aufmerkſamkeit der ganzen Metallſpekulation zu richten ſcheint.
hifferſyndikat hat gerade das Gegenteil ſeiner Beſtrebungen er=
und ſtatt der Stabiliſierung der Preiſe fortwährende
Schwan=
hrvorgerufen. Dieſe Preisſchwankungen werden zwar weiter
ſin, die allgemeine Tendenz iſt aber nach Hauſſe orientiert. Man
het zwar, daß noch große Vorräte vorhanden ſind, doch iſt der
uich der Elektrizitätsinduſtrie in England und Frankreich
einer=
z angewachſen, andererſeits iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß
ekaniſche Kupferproduktion eingeſchränkt wird. Der Preis des
niterlag ebenfalls großen Schwankungen. Die Produktion in den
iaen Minen iſt kürzlich ſtark zurückgegangen. Man hält es für
bemlich, daß die Preiſe ſtändig ſteigen werden, falls nicht ein
ſf gefunden wird, oder neue Minen entdeckt werden. Das Blei
en letzten Tagen um zehn Schilling per Tonne teurer geworden.
Breiserhöhung war übrigens vorauszuſehen, denn die Preiſe
Miufolge des engliſchen Streiks ungewöhnlich ſchlecht. Der über=
Auft
e Teil des zur Zeit angebotenen Bleis ſtammt aus den Kolonien,
Mkmtinentulen Produzenten auf beſſere Preiſe warten und
über=
richt verkaufen wollen.
e Zinkpreis war feſt. Die engliſche Galvaniſierungsinduſtrie hat
en große Mengen gekauft. Anderſeits fühlt aber der Markt die
ite Lage der Metallurgiſchen= und der Bauinduſtrie ſehr ſchwver.
er ſtufenweiſen Entwertung des Bleis und des Silbers wird
sleutung mehrerer Minen wahrſcheinlich eingeſtellt.
Lage am Petroleummarkt iſt günſtig. Die Preiſe ſind feſt,
des amerikaniſchen Rohöls weiſen geringe Schwankungen auf.
ßerannten angloſächſiſchen Werte waren ſämtlich ſtark geſucht,
de rumäniſchen. Bei den letzteren war auch ausſchlaggebend,
e rumäniſche Regierung ihre Petroleumpolitik vollſtändig
ge=
at. Die Produktion iſt in den letzten Monaten ſtark ge=
rſtarke Abſatz an Kunſtdüinger in Europa wie auch in den
Kolo=
u den Aufſchwung der Kali= und Phosphatunternehmungen ſehr
H. Es gab eine ſtürmiſche Hauſſe in allen Kali= und Phos=
Arien. Die franzöſiſche Kaliproduktion war 1926 um 26 Proz.
us im Vorjahre. — Der Kautſchukmarkt lag unſicher, die Preiſe
ſich raſch und die Tendenz ſt uneinheitlich. Mit dem Vorjahre
her ſind die Preiſe ſehr niedrig. Eine erhebliche Hauſſe hält man
ur den Sommer wahrſcheinlich. Ueber weitere Einſchränkungen des
4rufden engliſchen Kolonien liegen, noch keine zuverläſſige Zahlen
ois Kautſchutwerte lagen feſt,, man muß aber berückſichtigen, daß
vu einen relativen Tiefſtand erreicht haben, beſonders die
indo=
an Werte ſind geſucht.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Millionen ſechsprozentige Kommunalgoldanleihe. Die Preuß.
ernk (Seehandlung) und die Deutſche Girozentrale der Deutſchen
(malbank Berlin legen ab 10. März einen weiteren Teilbetrag
Borozentigen Deutſchen Kommunalgoldanleihe von 1927 in Höhe
Millionen RM. zum freihändigen Verkauf aus. Der
Verkaufs=
auf 9½ Prozent zuzüglich Stückzinſen ab 1. Januar 1927 unter
der Kapitalertragsſteuer feſtgeſetzt. Aufträge nehmen ſämtliche
e Girozentralen und die deutſchen Sparkaſſen fowie die dem
Fiuand angeſchloſſenen Landesbanken und Sparkaſſen entgegen.
Freiterung von Reichsbahn=Ausnahmetarifen. Mit Gültigkeit
iFebruar iſt in den Ausnahmetarif 142 für Braunkohle, Benzin
e andſtation Biendorf aufgenommen worden. Im
Ausnahme=
ffür Eiſen und Stahl uſw. zur Ausfuhr nach Ueberſee ſind als
Sation Oppur, Rheinbach und Stockſtadt (Rhein) nachzutragen.
7 Stationen Quedlinburg, Reichsburg und Weſt ſind laut „In=
Kurer” Stationsfrachtſätze nach den deutſchen Seehafenſtationen
worden. In den Ausnahmetarif 352 für Metallwaren ſind die
ckationen Oppur und in den Ausnahmetarif 130 für Eiſenbahn=
S zur Ausfuhr nach außerdeutſchen Ländern die Verſandſtatio=
Mnu und Schmiedfeld (Kreis Breslau) aufgenommen worden. Mit
u ab 3. März wurde ferner im Ausnahmetarif 130 die Ziffer 1
Mwenverzeichniſſes durch Aufnahme von Triebwagen erweitert.
Au neue Lohnabkommen für die Frankfurter Metallinduſtrie. Am
S fanden die Verhandlungen über die Lohnforderungen des
m Metallarbeiterverbandes und des Chriſtlichen
Metallarbeiter=
s gegen den Verband der Metallinduſtriellen ſtatt. Nach ver=
Eimigungsverſuchen fällte eine Schlichterkammer unter Vorſitz
Bwerberat Schilling in Hanau folgenden Schiedsſpruch: 1. Der
m erhöht ſich in der Spitze bei den gelernten Arbeitern von
18 Pfg. Die übrigen Sätze erhöhen ſich im Verhältnis der bis=
Staffel, ſo daß in der Spitze der angelernte Arbeiter 70 Pfg.,
Sarbeiter 62 Pfg. und die Arbeiterin 44 Pfg. nunmehr erhalten.
Elkordbaſis erhöht ſich von 70 auf 75 Pfg. und die Akkorde
be=
ſich auf dieſer neuen Baſis nach der bisherigen Regelung. —
Silfsarbeiter, die in Lohn arbeiten und keine Zulage bekommen,
nach einer Beſchäftigungsdauer von vier Wochen im Betriebe
iwndere Zulage von drei Pfg. Dieſe beſondere Zulage erhalten
9. Lohnhilfsarbeiter, die bereits eine Zulage bis zu 9 Pfg.
be=
bei einer Zulage von 10 Pfg. ermäßigt ſich die Sonderzulage auf
bei einer ſolchen von 11 Pfg. auf 1 Pfg. und kommt bei
Zu=
von 12 Pfg. und darüber ganz in Wegfall — 4 Der Antrag auf
Se e rng der Staffel wird abgelehnt. — 5. Dieſe Regelung gilt vom
De3 1927 ab und kann mit Monatsfriſt jeweils zum Monatsende,
Pi zun 31. März 1928 gekündigt werden. — 6. Erklärungsfriſt
Lymnahme oder Ablehnung bis Donnerstag, den 17. März 1927. —
Der Vereinbarung der Parteien wurden die Löhne für
Lehr=
i. erſten und zweiten Lehrjahr rm 1 Pfg, im dritten Lehrjahr
M Pig, und im vierten um 3 Pfg. erhöht,
Brauerei Armbruſter A.=G., Offenbach. Die Brauerei vorm.
Arm=
bruſter u. Co. A.=G. ſchließt mit einem Reingewinn von 33434 (8894)
NM. ab, der dem Kapitalentwertungskonto überwieſen wird.
Ab=
geſchrieben wurden N 277 (20 849) RM.
Großkraftwerk Mannheim A.G. in Mannheim. Für den 7.
Halb=
jahreszinsſchein der 6proz. Kohlenwertanleihe werden für die Zeit
vom 1. September 1926 bis 28. Februar 1927 0,52 RM. je abzüglich der
Kapitalertragsſteuer gezahlt. Auf den Halbjahreszinsſchein der auf
RM. lautenden Stücke gelangen 3 Prozent des Umſtellungsbetrages
abzüglich der Kapitalertragsſteuer zur Auszahlung.
Heidelberger Volksbank G. m. b. H. in Heidelberg. Das Inſtitut
verteilt für 1926 aus einem Reingewinn von 93 225 RM. 10 Prozent
Dividende. Die Bilanzſumme ſtieg um 4 auf 5,8 Mill. RM., die
Spar=
ginlagen von 135 auf 3,18, die Konvokorrentkreditoren um 025 auf
1,83 Mill. RM. Die Liquidität iſt als günſtig zu bezeichnen.
Erſte Badiſche Teigwarenfabrik Wilh. Henſel G. m. b. H., in
Wein=
heim. In der G.V. wurde die Umſtellung des Kapitals von 420 000
RM. auf 210 000 RM. einſtimmig genehmigt. Die Geſchäftslage ſei
günſtig.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. März.
Die an der geſtrigen Abendbörſe vorgenommenen überſtürzten
Dek=
kungen wurden heute nicht fortgeſetzt, was eine allgemeine Enttäuſchung
brachte. Vorbörslich hielten ſich die Kurſe zwar noch einigermaßen,
aber zu Beginn des Börſengeſchäftes ſelbſt überwogen wieder die
Ab=
gaben, wobei die Nähe des Medio eine entſcheidende Rolle ſpielte.
Ueber=
haupt ſind es hauptſächlich die Sorgen um die zukünftige Geſtaltung
des Geldmarktes, die gegenwärtig den Markt ſo ungünſtig beeinfluſſen,
denn es iſt doch unverkennbar, daß das Beſtreben beſteht, die
Report=
gelder etwas einzuſchränken. Im übrigen iſt man auf den Ausgang der
heute abend ſtattfindenden Beſprechungen führender Bankiers wegen der
Kaſſendispoſitionen zum Ultimo ſehr geſpannt. Gegenüber den letzten
Notierungen der Abendbörſe lagen die Banken bis 1 Prozent ſchwächer,
nur Dresdener Bank etwas gefragt und weitere 2 Prozent gebeſſert.
Die Schiffahrtswerte verloren trotz der günſtigen Bilanzen 1 bis 2
Prozent und die Montanwerte bis zu 3 Prozent. Unregelmäßig war
die Tendenz für Elektrowerte. Von dieſen gaben AEG. und Licht und
Kraft 1 bis 2 Prozent nach, dagegen waren Lahmeyer und Siemens u.
Halske weiter gefragt. Von den Chemiewerten waren J.G. Farben
bei Eröffnung 2 Prozent niedriger, Scheideanſtalt behauptet, aber
Holz=
verkohlung faſt 3 Prozent höher in Erwartung, daß in dieſem Jahre
wieder eine Dividende bezahlt werde. Renten weiter ohne Geſchäft,
Türken aber etwas erholt. Im weiteren Verlaufe wurde die Tendenz
recht ſchwankend, und innerhalb einer Spanne von 2 Prozent pendelten
die Kurſe ſtändig hin und her. Nur Elektrowerte konnten ſich ſpäter
allgemein unter der Führung von Siemens und Halske (plus weitere
4 Prozent) befeſtigen. Der Schluß war ſehr ſtill. Ablöſungsſchuldanleihe
ſpäter erholt auf Deckungen. Tägliches Geld 4 Prozent.
Die Abendbörſe war ſehr freundlich gehalten, auch waren
die Umſätze ewas lebhafter. Rückdeckungen und Meinungskäufe von
mancher Bankſeite begünſtigten die Kursentwicklung. Auch will man
wieder in Montanwerten rheiniſche Käufe beobachtet haben. Von
Ein=
heitswerten waren auf die Wiederaufnahme der Dibidendenzahlung
Philipps=A.=G. und Sinalco 5 bis 6 Prozent höher gefragt. Auch
deutſche Anleihen wieder ½ Prozent höher, fremde Renten bleiben faſt
geſchäftslos. Im übrigen nannte man Harpener 220, Mansfelder
149,75, Rheinbraun 290, Mannesmann 212,75, Bochumer 185,
Rhein=
ſtahl 2235,75, Beramann 184 Lahmeher 168 Schuckert 183 Siemens
u. Halske 268, AEG. 163, Dresdener 182. Diskonto 182, Danat 272,
Commerzbank. 208, Deutſche 189, Metallbank 158, Zellſtoff Waldhof
266,5, Hapag 152. Deutſche Erdöl 192, Farbeninduſtrie 2B8,
Scheide=
anſtalt 233,5, Metallgeſellſchaft 189, Goldſchmidt 1494/=,
Holzver=
kohlung 93. — Im Abenddeviſenverkehr nannte man
Lon=
don-Paris 124.06, Mailand 109.5, Holland 12.12½, Madrid 98.34
Zürich 25.2134, Oslo 18.69. New York 4.8525. Pfunde gegen Mark
20.46½. Dollar gegen Mark 4.2165.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 9. März.
Hinſichtlich der den Angelpunkt der Tendenzgeſtaltung bildenden
Geldmarktlage herrſchte heute an der Börſe eine beruhigtere
Auffaſ=
ſung, als an den Vortagen vor. Da Tagesgeld zu ermäßigten Sätzen
von 4,5—6,5 Prozent und auch darunter ſtark angeboten war und auch
vom Auslande vorteilhafte Geldofferten vorgelegen haben ſollen, nimmt
die Börſe an, daß die Medioliquidation ohne die befürchteten
Schwie=
rigkeiten hinſichtlich der Geldverſorgung vorübergehen wird. Monats= und den ſchleppenden Verlauf der Kaſſamärkte. Dann trat eine
Be=
geld blieb aber bei Sätzen von 6,5—8,5 Prozent unverändert knapp.
Die Spekulation wandte ihre Aufmerkſamkeit mehr den
Wirtſchafts=
vorgängen zu und ließ in dieſem Zuſammenhang die Berichte von dem
günſtigen Verlauf der Leipziger Meſſe, der Beſſerung der
Arbeits=
marktlage und auch die beſchloſſene Kapitalserhöhung der Hapag ſtär= Kaufluſt der ausländiſchen Spinner. Dann trat eine Abſchwächung ein
ker auf ſich wirken. Daher konnten ſich die Kurserholungen auf allen
Gebieten fortſetzen, wenn auch die Anfangskurſe nicht dem hohen Stand
der Frankfurter Abendbörſe und dem vorbörslichen Freiverkehr
ent=
ſprachen. Durchſchnittlich betrugen ſie 2—3 Prozent, vereinzelt auch für
führende Kali= und Elektrizitätswerte 4 und 5 Prozent. Mit ſtärkeren
Beſſerungen von 6—7 Prozent ſind zu erwähnen Ilſe, Stolberger Zink, niedrigere ausländiſche Notierungen und Hedgesverkäufe. Dann trat
Siemens u. Halske, Spritwerke, Loewe und Vereinigte Glanzſtoff, welch
letztere ſpäter in raſchen Sprüngen 26 Prozent ſtiegen, Loewe erhöhten
ſich zeitweiſe um über 10 Prozent. Bei Schiffahrtsaktien gingen die
Beſſerungen über 4 Prozent nicht hinaus. Von Bankaktien ſtiegen
Kommerz= und Privatbank. Mitteldeutſche Kreditbank bis 6 Prozent
und für Dresdner Bank herrſchte bei 3 Prozent höherem Kurſe gute
Kaufluſt auf günſtige Abſchlußerwartungen. Im allgemeinen war aber
hauptſächlich den Kampf der um die Herrſchaft ringenden Hauſſe= und
Baiſſe=Partei wider. Es erfolgten daher vielfach Schwankungen, aber
die feſtere Grundſtimmung konnte ſich bei weiteren Kurserholungen für
Spezialwerte wie Siemens u. Halske, Geſ. f. Elektr. und Bemberg
un=
ter anderen immer wieder durchſetzen. Der Rentenmarkt war bei
allge=
mein wenig verändertem Kursſtand wie bisher ſtill. Anleihe=Ablöſungs= ſchaftlichen Verhältniſſe eingehend erörtert, wobei ſich völlige
Ueber=
ſchuld des Neubeſitzes konnte ſich etwas erholen. Der Privatdiskont einſtimmung in den Auffaſſungen ergab. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt.
wurde für kurze Sicht um /s auf 55ſg Prozent ermäßigt, für lange Sicht
blieb er mit 4,5 Prozent umveränsert.
Aſchaffb. Zellſtoff..
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin..
Berl. E.W. Stamm.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle.
Deutſch.=Atlant. Te
Teutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel..
Deutſche Erdöl. ..
Deutſche Petroleum.
Dt. Kaliwerfe.
Donnersmarckhüte.
Dynamit Nobel. ...
Elektr. Lieferung. . ..
F. 0. Farben ...
R. Friſter. .......
Gaggenau Vorz.. . . .
Gelſenk Gußſtahl. ..
8. f. elenr. Untern..
Halle Maſchinen. .
Han.Maſch.Egeſt. .
Hanſa Tampfſchf..
174.— Gemoor Zement. . . k3125 3.
234.5 135.125 137.— Hirſch Kupfer . ſi1e. 116.— 63. 62.5 Höſch Eiſen 192.— 198.— 222.— 224.75 Hohenlohe Werke. 23.— 29.375 100.25 102.— Kahla Vorzellan. 123.— 129.— 271. 232.— Lindes Eismaſch. 190. 192.— 134. 75 137. Lingel Schuh. 89.875 92.— 180.— 19o.— Linke u. Hofmann.:. 85.5 87.25 120. 122.— 18. Loewe u. Co.... .). 325.— 335.— 118.625 1ss. E. Lorenz 14o.— 146.5 12.625 13.— Niederlauſitzer Kohle 215.— 215.5 187.25 188.— Nordd. Gummi. .. 85.— 85.— Orenſtein. ....... 128.125 129.— 154.— 157— Nathgeber Baggon 115.* 109.875 132.— 135. Rombacher Hütten. 12 375 13.25 141.5 144.75 Roſitzer Zucker. . .. 95.5 100.— 194 121 197.75 Rütgerswerke .. 128.25 129.5 291 25 293.— 1 Sachſenwerk. 129.— 130.875 105.— 108.— Sächſ. Gußſtahl ....!. 18o.— 185.— 52.— 52.5 Siemens Glas. 188— 180.— 20.— T Ber. Lauſitzer Glas 152.125 152.5 241.25 248.5 Volkſtedter Vorzell. 65.— 65.— 250. 193.25 Beſtf.E. Langendreer 53.— 55.25 125.5 127.5 Bittener Gußſtahl. 59.— 59.— 215.— Banderer=Werke.. . !. A. 230.—
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R
Buenos=Aires
Trüſſel=Antw
Cslo
Kopenhagen
Stocholm
Eelingſors
Italien
London.
Nen=York.
Paris".
Eckneiz
Exanien".
9. 3.
Geld Brie
59.28 59.42
12.465/12.505
73.521 73.70
2.068 2.072
0.4975/3.4995
3.044
7.40
2.118
21.57
3.054
7.42
2.128
2i.625
gi. 521 81.72
5.35/ 5.37
4-202/ 1.212
4235 4.245
Die Kleiderinduftrie und der Manufak ur=Großhandel
in Heſſen und Rheinheſſen.
Die Schwierigkeiten, die in den erſten Jahren der Beſatzung der
Induſtrie im Verkehr mit dem unbeſetzten Deutſchland bereitet worden
waren, hatten manches Unternehmen zur Abwanderung veranlaßt, was
jetzt durch großzügige Induſtriewerbung wieder wettgemacht werden ſoll.
Anerkennenswert iſt, was die altanſäſſige Induſtrie und der
Groß=
handel während dieſer ſchwierigen Jahre geleiſtet haben. Mit
Genug=
tuung können es ſich heute, was die hier in Betracht gezogenen Textil=
Wirtſchaftszweige anbelangt, ſagen, daß die Früchte zäher Arbeit mit
der jetzt auch im beſetzten Gebiet ſich durchringenden Beſſerung zu reifen
beginnen. Beſonders erfreulich liegen die Dinge in der heſſiſchen
Tex=
til=Metropole für die alteingeſeſſene Herren=Kleider=Induſtrie.
Mainz, das ſich im Gegenſatz zu anderen textilen Induſtriezentven
des rhein=mainiſchen Städtekranzes vorwiegend dem mittleren und
beſ=
ſeren Genre widmet, iſt in ſeinen ſämtlichen Herrenkleiderfabriken ſehr
gut beſchäftigt. Es hat ſich nicht nur lebhafte Geſchäftsbeziehungen zu
dem als Abſatzmarkt hervorragend in Frage kommenden rheiniſch=
weſt=
fäliſchen Induſtriegebiet, ſondern hat ſich auch den Auslandsmarkt in
beträchtlichem Umfang erobert. In erſter Linie ſind es Kammgarn=
Artikel, die namentlich, auch in den neueſten Orders, ſehr viel in
zwei=
reihigen Modellen begehrt werden. Mit verurſacht wird dieſe günſtige
Konjunktur nicht zuletzt auch durch das Anziehen der Baumwoll= und
Wollpreiſe, welche Erſcheinung auch im Frankfurter Großhandel eine
rege Belebung des Geſchäftes gebracht hat. Eine in dieſem
Zuſammen=
hang beſonders erfreuliche Tatſache, die die Rückkehr zu normalen
Ver=
hältniſſen auch im Kleinhandel dokumentiert, iſt, daß man ſich in den
Einkäuferkreiſen immer wieder daran gewöhnt, zur regelrechten
Vor=
disponierung für den Saiſonbedarf zurückzukehren.
Hat ſich ſo die im Mainzer Fabrikanten=Verband zuſammen
ge=
ſchloſſene Kleiderinduſtrie wieder zu einem Achtung gebietenden Faktor
auf dem weſtdeutſchen Textilmarkt emporgerungen, ſo kann auch von
dem Mainzer Manufakturwaren=Großhandel günſtiges berichtet
wer=
den. Zwar iſt zahlenmäßig jetzt der Platz Mainz wieder auf die
alt=
eingeſeſſenen Firmen beſchränkt, doch ſind dieſe wieder erfolgreich auf den
badiſchheſſiſchen Markt am Werk. In Verbraucherkreiſen dieſes
Be=
zirkes vermißt man nur in Mainz als notwendige Ergänzung die
tex=
tilen Zuſatzgroßhandelsfirmen, deren Fehlen den Einkäufern
notgedrun=
gen auf Frankfurt hinweiſt.
Es iſt der parlamentariſchen Vertretung des beſetzten Heſſens und
Rheinheſſens gelungen, die Aufmerkſamkeit des Neiches auf die durch
die Beſatzung geſchaffenen wirtſchaftlichen Nöte hinzulenken. Kommt noch
von dieſer Seite die nötige Hilfe zur Beſſerung der Dinge auch in den
anderen Induſtriezweigen, ſo dürfte mit dem Schwinden der durch die
Beſatzung geſchafſenen Verkehrshemmungen auch die Beſtrebungen der
Stadt Mainz zur Heranziehung von Induſtrien aller Art von Erfolg
gekrönt ſein, beſonders da ihnen in bezug auf Steuern, Abgaben und
die Hergabe von Gelände möglichſtes Entgegenkommen gezeigt
werden ſoll.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 9. März. Weizen und Roggen
waren heute im Anſchluß an Amerika und auf teilweiſe billigere
Aus=
landsofferten ſchwächer. Im Terminmarkt gab Roggen erheblicher nach.
namentlich für den Märztermin auf Andienungen von Weſternroggen,
der hier nicht beliebt iſt. Auch Juli war erheblich ſchwächer auf
Ab=
gaben der Getreidehandelsgeſellſchaft. Der Abſatz in Weizen= und
Noggenmehl iſt nach wie vor ſchleppend. In Hafer zeigte ſich heute
ver=
mehrtes Angebot. Gerſte bleibt ſtill.
Frankfurter Produktenbericht vom 9. März. Der Produktenmarkt
war weiter ziemlich ſtill, die Tendenz aber gut behauptet. Die Preiſe
blieben unverändert. Weizen 29,25. Roggen 2, Sommergerſte 25—26,50,
Hafer, inl. 21,75—22,50, Mais 1825—1836, Weizenmehl 40,25—40,75,
Roggenmehl 37,50—37,75, Weizenkleie 14—14,25, Roggenkleie 14,25—14,50.
Frankfurter Häuteauktion am 9. März. Die nächſte Auktion für das
Frankfurter und Anſchlußplätze=Gefälle iſt auf den 22. März feſtgeſetzt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 9. März. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf
nied=
rigere ausländiſche Kabel und günſtige Wetterberichte. Später konnte
eine Befeſtigung eintreten auf Kaufluſt der amerikaniſchen Mühlen.
Mais: Der Markt begann abgeſchwächt auf günſtige Wetterberichte
feſtigung ein auf gebeſſerte heimiſche Lokonachfrage und kleinere
An=
künfte. Die Termine gewannen bis 1 C.
Hafer: Der Markt verlief ruhig bei ſtetiger Haltung.
Baumwolle: Im Eröffnungsverkehr war die Haltung feſt auf die
auf den amtlichen Wochenwetterbericht und die Abgaben der Wallſtreet.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſchwächeren Verlauf auf ermäßigte
ausländiſche Notierungen, Kaufreſerven des hieſigen Handels und
grö=
ßeres braſilianiſches Angebot.
Zucker: Der heutige Markt begann in abgeſchwächter Haltung auf
eine Befeſtigung ein auf umfangreiche Engagements der Wallſtreet.
Kakao: Bei Beginn war die Haltung ſtetig auf beſſere Kaufluſt der
Fabriken. Dann trat eine Abſchwächung ein auf Verkäufe des lokalen
Handels.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Anderweitigen Nachrichten, daß die noch ausſtehende erſte
Ver=
das Geſchäft nicht beſonders umfangreich, und die Umſätze ſpiegelten loſung der Nummern 30 001 bis 60 000 der Reichlsanleihe=
Ausloſungs=
rechte noch im März ſtattfinden werde, dürfte nicht zutreffen. Dieſe
Verloſung wird vorausſichtlich nicht vor AuguſtSeptember
zuſtande=
kommen.
In der geſtern abgehaltenen Beſprechung der der Stempelvereinigung
angehörenden Banken wurde die Lage des Geldmarktes wie der wirt=
Die Stadt Lörrach hat die vom Bürgerausſchuß genehmigte 2 Mill.
RM.=Anleihe bei der Badiſchen Giro=Zentrale in Mannheim
ab=
geſchloſſen. Der Emiſſionskurs beträgt 85 Prozent.
Die A.=R.=Sitzung der Dyckerhoff u. Widmann A.=G. hat beſchloſſen,
das Kapital der Geſellſchaft im Verhältnis von 5:2 zuſamnenzulegen
und um 4 Millionen wieder zu erhöhen. Die G.V. wird für den
21. April eimbernfen.
Zu der erneuten Verlängerung der auf Grund des Zollgeſetzes vom
17. 8 1925 in Verbindung mit den Abmachungen aus dem
deutſch=
ſchwediſchen Handelsvertrag geltenden beſonderen Zollſätze für
landwirt=
ſchaftliche Erzeugniſſe wird offiziell mitgeteilt, die erneute Verlängerung
ſolle durch Verordnung in Kraft treten.
Der Präſident der Weſtminſter Bank, Walter Leaf, iſt geſtern im Alter
von 75 Jahren geſtorben.
Die o. H.=V. der ſchweizeriſchen Nationalbank, auf der 17 Kantone,
21 Kantonalbanken und 99 Privataktionäre vertreten waren, genehmigte
nach der Wahl des Bankrates und der Reviſionskommiſſion den
Ab=
ſchluß für 1926.
Staatsſekretär Mellon hat beſchloſſen, in dieſem Jahre für drei
Milliarden Dollar während des Krieges ausgegebene Liberty=Bonds
zu=
rückzukaufen, wodurch dem Staat eine jährliche Zinſenerſparnis von B
Millionen Dollar erwächſt. Die Bonds wären normalerweiſe erſt 1942
rückzahlbar.
Börſenſchätzungen zufolge dürfte der Auftragsbeſtand des
Stahl=
truſtes im Februar eine Abnahme von 350 000 Tonnen erfahren haben.
Die erſte Internationale Konferenz der Getreideſachverſtändigen iſt
für den 25. April nach Rom einberufen worden. Die einzelnen Staaten
werden beſondere Sachverſtändige zu dieſer Konferenz entſenden, die
ſich mit allen Fragen des Getreidebaues und des Getreidehandels
be=
ſchäftigen wird.
Die Notierung für Pennſylvania Rohöl wurde um weitere 10 Cents
auf 3,.15 Dollar per Faß ermäßigt gegen bisher 3,25 Dollar. Die
Notie=
rung für Rohöl, Marke Somerſet, wurde heute weiter um 15 Cents
herabgeſetzt.
Das kanadiſche Finanzminiſterium dementiert die in letzter Zeit
mehrmals aufgetauchten Genüchte, wonach Kanada ein Goldausfuhr=
Verbot demmächſt erlaſſen wird.
Seite 12
Donnerstag, den 10. März 1927
Nummer:
Frundfürter Kurboelicht Wüür d. Mulzf
Staatspapiere
a) Deutſche
D. Reichsanl. Ablöſ=
Schuld einſchl.
Ausloſ.=Sch. 1. Teil 320
11 Teil 322
D Reichsanl. Ablöſ=
Schuld ohne
Aus=
lofungsſcheine
24
6‟½. Reichsp. Sch.
p. 1. 10. 30 ..! 99
7% Bayer. Staats=
Sch. p. 1. 4. 29/100
8‟/.% H. V. Sch.
p. 1. 4. 29
99.7
6‟/=% Pr. St.=Sch.
p. 1. 3. 29
6‟/,%o Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30 ..
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 29/100.1
7% Sächſ. Freiſtaat
Schatz. p. 1. 7. 30/100.2
6½% Württ. Freiſt.
Schatz. p. 1. 3. 29
b) Ausländiſche
5% Bos.E.B 1914/ 46.25
5% . L. Inv. 1914
4½½ „1898 ... 6.25
4½% 1902 ...
4%
5% Bulg. Tabalo2
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913. Kdb.1918
4½%Oſt. Schatz. 14
4½% Oſt. Silberr.
4% „ Goldr. . .
4½ „einh. R. (kon)
8% Port, (Spz.) IIII
5% Rum.am. R. 03.
4½ Gold. 13 ..
4½ „ am.konv.
„ am. 05..
Fürk. (Adm.)03/
(Bagd.) I
(Bagd.)II
( Türk. unif. 1903
1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
4½% „St. 1914
4½ „ Goldr. . .
4½ „ St. 10 .
40
Kronr.
3% „ Eiſ.Tor..
Außereuro=
päiſche
5% Mex.am.in abg
5% „äuß. 99
40 „ Gold04ſtf.,
3½ „ konſ. inn.
4½% Irrigat.,
5½ Tamaulipas I
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
10%Berl. H.=Bk. G
8
6% Berl. St.=Gold
8‟ Darmſt. St.=G.)
8½ D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
8% Frk.=Hhp.=B.,
Goldpfdbr. ..
7% Frtf. H.=B. Gld.
8%0 Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.
7% Pfbr. Bk.=Gld. /1
5% Frkf. Pfdbr.=Bk.
Goldpfdbr.
8% H.Lds.=Bk. Gld.
7%
10% R. Elektr. Mark
(Hagen) Goldobl.
8% K. Landesbank
Darmſt. Reihe 1
„ Reihe II
7%M.=Krft. Höchſt
14.1
26‟,
20.
25.8
23
108
105
104.5
101.5
101.5
96.25
Mannh. St.G.
8‟ Naſſ. Ldb. Gold
8% Nbg. St.=Gldal.
8% Bfälz. Hyp.=Bk.
Gold=Pfdbr. . ..!"
80 Pforzh. St.-G.)
8% Pr. Centr.=Bd.=
Cr.=Bk. Gldpfbr.
7%0
8% Pr. Centr.=St.-Goldpfbr.
70
8% Rh. Hhp.=Ban)
Gold=Pfdbr. . .. 1
7½½Rh. St.=W.25
10% Rh.=Weſtf.=B.
Cr.=Pk. Goldpf.
8% Süßb. B. Cr.=B.
Goldpfdbr.
I.
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. mit Option/110.25
7% V. Stahlw.
Düſ=
ſeldorfHyp.=Gld.. ohne Option
8% Voigt &Häffner
Goldobl... .. . .. 1
8% Württba. Hyp.=
Bank Goldpfbr. 1
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl 23
6%Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſ. Brk.=Rg. 23
5% „Roggen 231
50 Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb...
102
104.5
100
100.5
101.75
105
R5
Bahr. Hyp.u. Wechſ
Berliner Hhp.=Bk.
Frkf. Hyp.=Bk
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hyp.=Bk.
Mecklb. Hyp. =u. Wb.
Meining. Hyp. Bk.
Nordd. Gr.=Cr.=Bl.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B.=Cr.=B.
Preuß. Pfdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Rh. Wſtf.=B.=Cr.=B
Südd. Bobenkr.
Württ. Hyp.=Bk..
Staatl. od. prov.
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B.
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb.
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
426
5‟ O. Sb. /Lb.) ſtfr.
2,6% Alte „.
2,6% Neue„
5% Oſt.=Ung. 73/74
2 Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. . 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. . 1885
3%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
3%6
97
3%
4% Rud. Silber ..
4 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.I
4½% Anat. S. III
4½% Anat. S. III
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec.
4½%
1571.
16
16.4
13.2
14.25
13.9
141/,
13
A
16.25
11.8
11.4
8.25
13
32.5
26.5
25.5
12.5
291
277".
25
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit..
Bad. Bk. .. . . . . . 170
Bk. f. Brauind.
Barmer Bankv. . . 178
Bay. Hyp.=Wch
Berl. Handelsgeſ. 266
Comm. u. Privatb. 200
Darmſt. u. Nat.=Bf. 269‟
187.5
Deutſche Bank
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 162
D. Hyp.=Bk. Mein.
D. Vereins=Bk. .. 122
178
Disk.=Geſellſch
Dresdener Bt. . . . 179.5
142
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk.. . . . 207.5
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundtr. Bk. 245
Lux Intern Bank
1156.75
Metallbank.
1225
Mitteld. Credi
Pfälz. Hyp.=Bk.
Pr. Bd.=Creditbank 165.5
Hyp.=Akt.=Bank 176
Reichsbank=Ant. . . 186
Rhein. Creditbl. . .
Rhein=Hyp.=Bk. . .
Südd. B.=Creditbk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Bochum. Bergb. .
Buderus. . . . . . . . . 117
Dt. Luxemburg . . .
Eſchw. Bergw.. . .
Gelſenkirch. Bgw. . 1183.25
Harp. Bergb..."
Flſe Bergb. St. . . 334
Genußſchein 159.75
Kali=Aſchersleb. . .
Kali. Salzdetfurt. 1265
Kali. Weſterregln. 1207.5
Klöcknerwerke ..
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
51
212
170
.7r
6.75
183
206
213.25
147
Oberbedarf
Otavi=Min.=Ant
Phönix=Bergb. . . . 132.75
Rhein. Braunk. . . . 1286
Rhein. Stahlw.. . .1224
A. Riebeck Montan 167
12.9
Rombach Hütte
175
Salzwerk. Heilb
Tellus Bgb..
128
Ver. Laurahütte . . 95
Ver. Stahlwerfe . . 144.75
Induſtrie=Akt.
Braucreien
Eichbaum (Mannh.)
Henninger .
Hereules Heſſiſche 1150
Löwenbr.=München 318
Mainz. Aktienbr. . 252
Schöfferhof(Bind,)/341
Schwarz Storchen= 177
Tucher, Nürnberg
178
Werger
Akkum. Berlin. /169
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleyer)/128.5
6%A. E. G. Vzg. A. 94
5%A. E. G. Vzg. B.. 86
A. E. G. Stamm . . . 161
Anglo=Cont. Guano
Bad. Maſch. Durl. /132
Bad. Uhren, Furtw./ 35
Bamag=Meguin ..! 62
Baſt Nürnberg .. . 193
Bayr. Spiegel
91
Beck & Henkel".
Bergmann El. . . . . 184
46
Bing. Metall.
Brem.=Beſigh=Ol. / 73
Bürſtenfbr. Erlang.
Cement=Heidelb. . . /163
Cement. Karlſtadt 1179
Cement, Lothr.. .
Chem. Albert. . . . . /170
Chem. Brockh. . . . /102
Chem. Milch.
Daimler=Benz A. 6., 116.75
Dt. Eiſenhandel
Deutſche Erdöl .. . /190
D. G u. Silb. Scheid. 230.5
Dinaler. Zweibrück.
Dresd. Schnellpr. 1156
Dürkopp
Dürr. Rattingen
Dyckerhoff & W. / 55
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft 1190.5
El. Lieferung
Elſ. Bad Wolle ../ 54.5
60
Email. Ulrich .
Enzinger Werke
95
Eßlinger. Maſch. . 80.5
Ettlinger Spinn. 1230
Faber Bleiſtift ... 131
Faber & Schleicher 128.25
Fahr. Pirmaſens 42.5
Farbenind. J. G. 1299
Felten & Guilleau. 169
Feinmech. (Jetter)
Feiſt. Sekt
Frankfurter Gas..
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok.u. W.
Geiling E Cie.
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt
Goldſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon ..
Gritzner. Maſch.. .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle, Frkft.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa=Lloyd. Br..
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ..."
Hoch=Tief Eſſen.
Holzmann . . . . . . .
Holzverk. Ind.. . .
Hydrom. Breslau".
Inag
110
175
115
98
89.5
285
149½),
m
183
163
116.5
110.25
179
Bf
82
Junghans St.
Kammg. Kaiſersl. 1201
Karlsruher Maſch. 48.1
Karſtadt. R.
1175
Klein Sch. & Becker/132
Knorr, Heilbronn 1187
Konſerv. Braun
Krw. Alt=Württbg. /119.5
Krauß Lokom.
Lahmeher .. . . .."
Lech. Augsburg . .. /133
Lederw Rothe.
36
Spicharz. 25
Linge Schuhw.
Löhnberg. Mühle 60
Ludwigsh. Walzm. /130
Lüdenſcheid Metall
Lux Induſtrie 41.75
Mainkraft Höchſt 130.2:
Mars=W. Nürnberg /138
Metallgeſ. Frkf 1189
Miag Mühlenb. 1162
Moenus, Stamm / 73
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ./ 67.5
Münch. Lichtſpielk. 1106
Reckar). Fahrz. . 1127
Neckarw. Eßlingen
Beters Union . . . 123
Pfälz. Näh Kahyſer/ 63.5
Philipps..
69
Porzellan Weſſel 72
tein. Gebb.&Schal/130
Rhein. Elektr.
Rhenania,Kunheim
Rütgerswerke . . 128.5
Schneid. & Hanau.
Schnellpr. Frank. 1113
Schramm Lackf. 103
Schrift, Stemp. . 136
Schuckett. Elektr. 187.5
Schuhf. Weſſel
72.5
Schuhf. Herz
Schultz, Grünlack
Seilind Wolff . . .! 85
Siemens Glas..
Siemens & Halsfe 1267
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Thür. eleftr Liefft
uhren Furtwäng”:
Unterfr. Kr.=El.
Beithwerke
Ver. ſ. Chem.Inu
Ver. d. Olfbr. Maun
Ver Faßſ Caſſe2
Gummi. Bln.=Frm.
Pinſel=Nürnbergg
Ultramarin
Zellſtoff Berl.
Bogtl Maſch.
Voigt & Haeffner
Volthom. Eeil
Wanß. & Frehta
Wegelin Rußfbru
Zellſt. Aſchaffenn
Zellſt. Waldhof
Zuckerf. Rheinge.4
Transport= nrin
Berſicherungs=Ku
Dt. Reichsb.=Voc,/
A. Dt. Eiſenbah-,
A. Lokalb. u. Kra‟
Dt. Eiſenb.=Geſſ
Schantung E.98
Südd. Eiſenb.=
Hapag
Nordd. Lloyzd.
Frrft. Allg. Vem
Frankona Rückta
Darmſt Verze
Bahnbedar/
Dampfk. Rodboet
Helvetia Konſ.
Gebr. Lutz
Motorf. Darmfi
Gebr. Roeder
Venuleth & ElUln,
Union-Theaten
Otto Gebühr i
Bataillen Sporck
EG
„pie Sporck’schen lägen
nach dem Roman von Richard Skowronnek in 6 Akten
Das lustige Beiprogramm.
(*6507
Anfang 3½ Uhr,
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Residenz-Theater
Rudelf Valentine *
in seinem besten Film:
Der weiße Reiter von Colorado‟
Sensations-Roman in 5 Akten
(*650S
Jugendliche haben Zutritt.
Anfang 3½ Uhr.
Heſſiſches Landesthrt
C 14 Großes Haus
Donnerstag, den 10. Mär/
abends 7½ Uhr
„Cardillac‟
Oper in 3 Akten (4 Bildern) vor 75
Lion. — Muſik von Paul Hinden.
ſikaliſcher Leiter: Joſeph Roßey
In Szene geſetzt von Ernſt.½,
Bühnenbild: Lothar Schenck vokt
Perſonen:
Der Goldſchmied Cardillac, Johc5ll
Dte Tochter.
. .Margazeülk:
Der Offtzier .
..Gotthel fir
Der Goldhändler
Heinrick 130
Der Kavalier
Joſef Ace!
Die Dame .
. . Paula eoen
Palast-Lichtspiele
Meisterleistung deutscher Darstellungskunst!
Edda Croy und Harry Liedtke
mit Hans Junkermann, Adele
Sandrock, Eugen Burg,
Paul Heidemann, Hedw. P. Winterstein.
Im Beiprogramm:
Menschenschmuggel
7 Akte voller Sensationen
(4180dg
Aufgenommen unter Mitwirkung der amerik.-mexikanisch. Grenzpolizei
Weiß-Wein-Woche
8 Ausnahmetage
Zum Ausschank gelangen aus ersten Weingütern: Pfälzer-,
Rhein-, Badische- und Bordeaux-Weine.
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— Straßenverkauf findet nicht statt —
Im Bier-Restaurant:
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3/10 Ltr. Wiener Doppelkrone, 20 Pfg., 3 10 Ltr. Kulmbacher
Reichelbräu, 30 Pfg. (ärztl. empfohlen), Pilsner Urguell
Bekannt erstkl. Küche — Mittagessen von 1 Mk. an
Mufttverern
Dienstag, den 15. März, abends 7½ Uhr,
im Großen Haus
Gorbib
Oratorium von Händel
Erſtaufführung für Darmſtadt
Leitung: Jo eph Roſenſtock• Soliſien:
Martha Heinemann=Knörzer. Anny
Mundſchenk, Hermann Scheh
Hauptprobe am 14. März, abends 7½ Uhr
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Der Führer der Prévöté Leo Brni?
Der König. Kavaliere und Aem
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Die Handlung ſpielt im 17. Suan
in Paris.
Chöre: Berthold San)e ät
Spielwart: Fritz Wil.e
Preiſe der Plätze: 1 bis L/T.
Eintritt der Mieter in den Zufhrmn
nur gegen Vorzeigung der MietEitziku
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Anfang 7½ Uhr Esuc
Freitag, 11. März. H8 (Bühneilolbt
Die Zauberflöte. Anfang 7½ 1 PPI
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Samstag, 12. März, nachm. 3 11 850
tags=Fremdenmiete (8. Vorſt haceb
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Sonntag, 13. März. K 10 (Bühneifkssbu
Die Walküre. Anf 6 Uhr. Preſe101m.I,k,57.
Kleines Haus
Donnerstag, 10. März Keine Alelllm
Freitag, 11 März. Gymnaſtix=cherw
Loheland. Anf. 8 Uhr. Preiſe 07.40/9
Samstag, 12. März Keine Vrllunng
Sonntag, 13. März, vormitta ?! *
Gefallenen=Gedenkfeier. Kendiſidl
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mmer 69
Donnerstag, den 10. März 1927
Seite 13
ſtietzt fuhren ſie zuſammen.
ſein Vater ...
der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verbote.)
otz nahm Dinas Kopf zwiſchen ſeine Hände; bebend preßte
, Beſicht auf das ihre. Das Glück dieſer Sekunde raſte
rbeln durch das Blut. Ströme rauſchten auf, das
Sin=
e Welt, der helle Klang des Lebens, der Siegesruf der
nauſten über die beiden hin; hüllten ſie ein in zärtliche
ße Klänge. In dieſem Augenblick waren ſie allein auf
„hi, er und ſie, und es gab nichts als das eine ſchluchzende
weln: Ich hab' dich lieb.
lehnte bleichen Geſichts, mit geſchloſſenen Augen, in
ſei=
men; unter ſeinen Küſſen ging ein ſeliges Lächeln über
ige. Sie wandte ein weig den Kopf. Fritz folgte ihrem
ei Schritte von ihnen ſtanden Jonny und Donata. Und ob=
Aritz mit allerhand wichtigen und angenehmen Dingen
be=
ſiwar, konnte es ihm nicht entgehen, daß auch Jonny und
ſich küßten.
ina!”
Stimme war aus nächſter Nähe gekommen. Die beiden
Mädchen haſteten den Stufen zu, die nach oben führten.
wymal ſah ſich Dina um. Ein Zuruf kam flüſternd durch
ſuum, dann waren ſie verſchwunden.
Zas hat ſie nur geſagt?” grübelte Fritz verzweifelt.
,8 klang wie „Präfekt:. Aber das kann es unmöglich
ge=
ſein."
atürlich nicht”, ſagte Fritz. „Es klang dir ſo, weil dir
ſort im Kopf herumgeht. Weshalb ſollte ſie „Präfekt” ge=
„aben?"
enahmen ihre Mäntel und gingen den gleichen Weg: über
en Smyrnateppich, über die gleichen meſſingbeſchienten
immer zärtlich und andächtig bemüht, die Fußtapfen
ſuifen, die noch friſch waren vom ſanften Druck von zwei
zierlichen Lackſchuhen. Das heißt, in Wahrheit waren
ine Fußtapfen da. Weder friſche noch ſonſt welche. Aber
ſchon die Verliebten: ſie ſehen Dinge, die gar nicht da
Felch ein Glück,” ſagte Jonny, „daß alles ſo gekommen
ären wir nicht auf der Präfektur geweſen und gerade um
wiſſe Stunde entlaſſen worden, dann hätten wir dieſen
den 10. Min
Paul Hindey
Foſept Aue
von Ern)
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WII. (*6464
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Wo an die Ge=
Hele. 648
Heimt
Lamigeon nicht getroffen. Hätten wir ihn nicht getroffen, ſo
wären wir nicht in die Poſada in der Calle de Junqueras
ge=
gangen. Nein, dann wären wir längſt in unſeren Zimmern.
Und dann wäre uns das nicht geſchehen.”
„Ja,” ſagte Fritz. „Es war ein Zufall, den wir nicht genug
preiſen können.”
„Ein bißchen gehofft habe ich ja darauf,” bekannte Jonny,
du magſt es glauben oder nicht: ich habe darauf gehofft.”
„und ich?” Fritz faßte in die Taſche und zog den
Zimmer=
ſchlüſſel. „Glaubſt du, ich hätte nicht daran gedacht, Jonny? Von
dem Moment an, da wir dem Aten auf der Rambla begegnet
ſind, habe ich überhauppt an wichts anderes gedacht. An nichts
anderes, hörſt du? Der Marquis iſt hier: alſo muß auch ſie in
Barcelona ſein!“
„Warum haſt du wichts davon geſagt?”
Fritz blieb ſtehen und ſteckte den Schlüſſel ins Schloß. „Das
will ich dir ſagen: wenn man vorher über ſeine Hoffnungen
ſpricht, dann wird nichts. Gute Nacht. Und träume von deiner
Donata.”
Blutrote Roſen rankten ſich durch die Zweige der dunklen
Zypreſſen, die den Park ſäumten. Wildwuchernd kletterten ſie
empor an den glatten Stämmen der Dattelpalmen. Ueber die
Orangenbäume ergoſſen ſie ſich in ſtürzenden Wirbeln wie rote
und weiße Kasladen ſchäumenden Waſſers. Lafrance, Maréchal=
Niel, Teeroſen ſäumen den See, und hundert Nachtigallen
ſchluch=
zen aus dem Dunkel. Alle Wege, alle Alleen ſind flankiert von
leuchtenden Blumen; die Bosketts ſchimmern blütenprangend in
die bläuliche Nacht. Die Mauern dort in der Ferne, mauriſch,
finſter, mit vergitterten Fenſtern, ſind überzogen von Duft und
Farbe — weiße Madonnenſtatuen flimmern im Mondlicht. Auch
ſie ſind eingehüllt in duftendes Grün, in lebendige Farben.
Da=
zwiſchen ſtrahlen tcſend Lampions: rot und grün und weiß.
Sie ſind nicht hell genug, um das geheimnisvolle Dunkel des
un=
ergründlichen Parks zu durchdringen — nur in den heißen Augen
der Frauen glühen tiefe Reflexe auf.
Zwanzig, dreißig junge Damen: die Creme von Barcelona.
Wie leuchtende Perlenſchnüre ſpannen ſich Flammenketten
über die Anlagen. Sie laufen einem Zentrum zu, kreuzen ſich
wie Brückenbogen. Hier, an dieſer Stelle, umter einem Baldachin,
leuchten die ſpaniſchen Farben auf: Gelb=Rot=Gelb=Rot=Gelb.
Hier herrſcht der zienliche, von Pferden gezogene Wogen: auf
die=
ſen Kieswegen, die die Peripherie des Parks bezeichnen, flirtet
der Korſo. Die Pferde, andaluſiſche Hengſte, ziehen trippelnd,
nit dem ſtolzen Wiegen, das ſelbſt den Tieren dieſes Landes
eigen iſt, ihre ſchöne Laſt. Glöckchen klingen in den Riemen,
bunte Seidenbüſchel in den Landesfarben blitzen im Widerſchein
des Lichts. Mantillen umſchließen graziöſe Geſtalten. Und
Kämme, Kämme: gelbe, grüne, rote, ſchwarze, weiße Kämme!
Das Bild wechſelt. Die Mantillen werden ausgetauſcht —
weiße Spitzenmäntel tauchen aus dem Dunkel ans Licht. Wohin
man blickt, ſchimmert es ſchneeig auf.
Der Präfekt ging mit Fritz und Jonny durch die Reihen der
Gäſte. Vorſtellungen — Verbeugungen, Händedrücke oder
koket=
tes Spiel dunkler und blitzender Augen. Namen von
ungewohn=
ter Länge, Namen, die man nicht verſtand.
„Wiſſen Sie, warum dieſer ganze Korſo hier ſo aufgeregt
zirkuliert?“
„Hoffentlich nicht meinetwegen,” dachte Fritz.
„Der König kommt.”
„Der König?”
„Und er hat ausdrücklich gewünſcht, Sie kennen zu lernen.
Das Haus Vandergult hat mir vor kurzem einen großen Dienſt
erwieſen, ſagt er. Sie werden ja wiſſen, was der König damit
meint.”
„Natürlich”, ſagte Fritz.
„Er möchte ſich perſönlich bei Ihnen bedanken. Wenn es
Ihnen alſo gefällig iſt, führe ich Sie ins Haus. Mein
Bibliothek=
zimmer iſt — wie ſagen Sie in Amerka — coſy. Bitte glauben
Sie nicht, daß ich von meinen eigenen Angelegenheiten in dieſer
anmaßenden Weiſe ſpreche. Ein Engländer hat dieſes Urteil
ab=
gegeben.”
Das Zimmer war wirklich coſy. Es verriet einen Geſchmack,
der weit über den Horizont eines Beamten hinausging. Dieſer
Präfekt war in der Welt herumgekommen, das merkte man aus
jeder Einzelheit.
„Hier haben Sie übrigens den Korſo aus erſter Hand.”
Die drei traten ans Fenſter. Farbenſprühend liefen
wech=
ſelnde Lichter über die flanierenden Gruppen; reizvoll rieſelte
gelbes, rotes, grünes Licht durch die dunklen Bäume auf dieſen
Reigen der Grazie nieder.
(Fortſetzung folgt.)
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