Darmstädter Tagblatt 1927


11. Februar 1927

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Ginzelnummer 10 Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 42
Freitag, den 11. Februar 1927.
190. Jahrgang

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ſede Verpſichtung aut Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſan. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Betreibung fällt ſedes
Rabat weg. Banſtonto. Deuiſche Banl und Darm=
ſtädteu
und Nationalbant.

Vor der Erklärung des Kanzlers.

Neue Entwicklungen
in der Rentnerfürſorge.

Ein kommuniſiſches Mißtrauens=
botum
gegen Keudell.
Birth und das Zentrum.Wirth wird gerügt.Eine
interfraktionelle Ausſprache.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Im Anſchluß an die Donnerstagsſitzung des Reichstages
faiden noch zahlreiche Fraktionsſitzungen ſtatt, die ſich aber
hruptſächlich mit laufenden Angelegenheiten beſchäftigten. Nicht
u intereſſant war die Beſprechung der Zentrums=
aktion
, die ſich mit dem Verhalten Dr. Wirths bei der Ab=
timmmung
über das Vertrauensvotum für die neue Regierung
ſe aßte. Dr Wirth ſelbſt nahm an dieſer Sitzung nicht teil. Man
ar: einmütig zu der Auffaſſung, daß das Verhalten Dr. Wirths
ü bedauern ſei. Ein über die Beſprechung ausgegebenes Kom=
mi
niqué hat folgenden Wortlaut: Unter Hinweis auf 8 8 der
tichtlinien für die politiſche und parlamentariſche Arbeit hat der
Ferſtand der Zentrumsfraktion des Reichstages bedauert, daß
derr Dr. Wirth ſich bei der Abſtimmung vom 5. Februar von
ei Fraktion getrennt und mit Nein geſtimmt hat. Die Zen=
turnsfraktion
hat dieſem Beſchluß des Vorſtandes, der ihr vor=
eisgt
wurde, ihre Zuſtimmung erteilt.
Für die Freitagsſitzung des Reichstages iſt der kommu=
ütiſche
Mißtrauensantrag gegen den Innen=
niſter
von Keudell und die entſprechende kommuni=
ſche
Interpellation auf die Tagesordnung geſetzt worden. Die
inge werden wahrſcheinlich nun ſo laufen, daß der Kanzler,
: die Prüfung der Akten abgeſchloſſen hat, vor dem Eintritt in
ſe Tagesordnung eine Erklärung abgeben wird, die ſo gehalten
Haß der Reichsinnenminiſter nicht zurückzutreten braucht. Wie=
beit
, der Kanzler mit ſeiner weiteren Abſicht, dann ſofort an die
bſimmung über das Mißtrauensvotum heranzugehen, bei den
pboſitionsparteien durchgedrungen iſt, wird erſt die Freitags=
zung
zeigen. Er hat am Donnerstag nicht nur mit den Demo=
aen
, ſondern auch den Sozialdemokraten verhandelt, um ſie zu
ſegen, auf eine weitere Ausſprache zu verzichten. Vielleicht
eiven ſie das tun; möglicher Weiſe werden ſich aber auch 30
btsordnete der Linken finden, die in der Geſchäftsordnungs=
hatte
eine ſofortige Beſprechung durchdrücken werden. Ent=
ſdelt
ſich die Situation dann nach dieſer Richtung, dann wer=
n
die Regierungsparteien der Oppoſition das Feld überlaſſen
7d ſich an der vermutlich nur kurzen Debatte nicht beteiligen.
w Anſchluß daran wird dann die Abſtimmung über das kom=
unk
ſtiſche Mißtrausvotum vorgenommen werden, das vermut=
dmit
etwa der gleichen Stimmenzahl abgelehnt werden wird,
* das Vertrauensvotum angenommen wurde. Eine inter=
ikh
onelle Ausſprache, die ebenfalls am Donnerstag noch ſtatt=
7) und ſtreng vertraulich war, nahm von dem Inhalt der
milererklärung Kenntnis. Die Demokraten treten am Frei=
normittag
noch einmal zu einer Fraktionsſitzung zuſammen,
ſich über ihre Haltung ſchlüſſig zu werden.

Wirths Nein
* Berlin, 10. Februar. (Priv.=Tel.)
herr Dr. Wirth hat jetzt zur Rechtfertigung ſeiner Haltung
der Abſtimmung über das Vertrauensvotum einen Artikel
Afientlicht, in dem er feſtſtellt, daß es für ihn als Republi=
hr
unmöglich war, dieſer Regierung ſein Vertrauen auszu=
hen
und durch ſein Votum Nichtrepublikanern verantwor=
Gswolle Poſten zu verſchaffen. Am Sonntag wird nun der
9h parteiausſchuß über ihn zu Gericht ſitzen. Was dabei her=
Aommen dürfte, deutet der Abg. Joos in einem Artikel in
12,WVeſtdeutſchen Arbeiterzeitung an. Man wird ihm aus=
Einderſetzen, daß man ſeine Haltung durchaus verſtehe, daß
29 die letzten Wochen ihn körperlich und ſeeliſch ſo ſtark mitge=
ſomen
hätten, daß es für ihn beſſer wäre, wenn er ſich für
eree Zeit zurückziehen werde. Wahrſcheinlich wird Dr. Wirth
Iyat einer derartigen Löſung abfinden; denn ſonſt würde ſein
n Joos nicht bereits jetzt die Zentrumswählerſchaft auf
9MEnticklung leiſe vorbereiten.
Streſemanns Urlaub.
* Berlin, 20. Februar. (Priv.=Tel.)
m Dr. Streſemanns Urlaub hat ſich bereits eine ganze
* von Legenden gebildet. Allgemein wird vermutet, daß
deswegen ſich in der Nähe der italieniſch=franzöſiſchen
3 niedergelaſſen habe, um mit Briand oder Muſſolini zu=
Menzutreffen. Wie wir zu wiſſen glauben, hat Dr. Streſe=
A Bunächſt nur das eine Bedürfnis, ſich einmal von den
* Nen gungen der hinter ihm liegenden arbeitsreichen und auf=
*Augen Monate zu erholen und ſich mit der Politik ſo gut wie
ADict zu befaſſen. Daß er ſich von Zeit zu Zeit aus Berlin
bAlſe nem Vertreter Schubert oder durch den Pariſer Bot=
ADer über den Gang der neu eingeleiteten Verhandlungen mit
GAſr ich informieren läßt, kann wohl als ſicher angenommen
Agen, vor allem deswegen, weil er die Abſicht hat, direkt aus
ſel En Urlaub zur Ratstagung nach Genf zu fahren. Möglicher=
wird
ſich dann auch zeigen, ob es nötig iſt, unmittelbar
2 em Beginn der Tagung mit Briand eine kurze Zuſammen=
k
-/0 zm vereinbaren, was allerdings vollſtändig von der Ende
Flla= herrſchenden politiſchen Lage abhängig ſein wird.

Die Spannung mit Polen.
Ein letzter Verſuch.
Die Reichsregierung hat noch einen letzten Verſuch ge=
macht
, Polen dazu zubewegen, die Ausweiſungs=
politik
einzuſtellen und die bereits erfolgten
Ausweiſungen einzuſtellen. Von dem Ergebnis dieſer
Bemühungen will ſie ihre weitere Haltung abhängig machen.
An Freitag wird wahrſcheinlich eine Kabinettsſitzung ſtattfinden,
die ſich mit den deutſch=polniſchen Verhandlungen beſchäftigen
ſoll. Man nimmt an, daß das Kabinett beſchließen wird, weitere
Verhandlungen als zwecklos einzuſtellen, falls bis dahin nicht
von Polen die gewünſchten Erklärungen vorliegen.
Zur deutſch=polniſchen Verhandlungskriſe.

Gefandter Rauſcher,
Deutſchlands Vertreter in Warſchau, der in einem Memoran=
dum
an die polniſche Regierung auf die Folgen aufmerkſam
machte, die angeſichts des merkwürdigen Verhaltens polniſcher
Verwaltungsſtellen Deutſchen gegenüber für die ſchwebenden
Handelsvertragsverhandlungen ſich ergeben müſſen. Er wies
darauf hin, daß, ſolange polniſche Amtsſtellen aus politiſcher
Tendenz die deutſchen Unternehmungen in Polen durch Aus=
weiſung
von Reichsdeutſchen zu ſchwächen verſuchen, Handels=
vertragsverhandlungen
keinen Sinn hätten.
Deutſche Entſchädigungsklage gegen Polen.
Berlin, 10. Februar.
Wie aus dem Haag gemeldet wird, iſt beim ſtändigen inter=
nationalen
Gerichtshof eine neue Klage der deut=
ſchen
Regierung gegen die polniſche Regierung
eingegangen. Dieſe Klage beruht auf der Entſcheidung des in=
ternationalen
Gerichtshofes vom 25. Mai 1926 in der Ange=
legenheit
der Stickſtoffwerke von Chorzow. Die
deutſche Regierung erſucht in ihrer neuen Klageſchrift den inter=
nationalen
Gerichtshof, eine Entſcheidung zu erlaſſen, daß die
polniſche Regierung den betrofſenen deutſchen Unternehmungen
(den Aktiengeſellſchaften Oberſchleſiſche Stickſtoffwerke und Baye=
riſche
Stickſtoffwerke) Schadenerſatzleiſtungen bezahlen ſoll, deren
Geſamtbetrag etwa 75 Millionen Goldmark betragen müſſe.
Die polniſchen Rechtfertigungsverſuche.
Berlin, 10. Februar.
Die polniſche Regierung bemüht ſich, durch eine amtliche
Auslaſſung die Schuld an der deutſch=polniſchen Verhandlungs=
kriſe
von ſich abzuwälzen. Gegenüber den verſchiedenen polniſchen
Aeußerungen betont man in Berliner diplomatiſchen Kreiſen,
daß es ſelbſtverſtändlich deplaziert geweſen päre, die letzte vor=
geſehene
Sitzung unter den gegenwärtigen Umſtänden abzu=
halten
. Es trifft zu, daß Ende vorigen Jahres in den Verhand=
lungen
eine gewiſſe Annäherung erfolgt war. Dagegen hat
Polen bis heute noch nicht auf den Grundſatz verzichtet, mit
Deutſchland zu treffende Vereinbarungen durch die innerpol=
niſche
Geſetzgebung zu ändern. Ein Abbruch der Verhandlungen
würde für die deutſche Wirtſchaft keinen Präzedenzfall gegenüber
dem beſtehenden Zuſtand ſchaffen, da bekanntlich zwiſchen beiden
Ländern immer noch der Wirtſchaftskrieg beſteht. Man betont
ferner, daß man ſich in Deutſchland über das, was evtl, in den
Verhandlungen hätte erreicht werden können, keine Illuſionen
machen dürfe. Die protektioniſtiſche polniſche Handelspolitik iſt
beſonders in letzter Zeit darauf aus geweſen, die deutſche Waren=
einfuhr
nach Polen mit allen Mitteln zu verhindern.
Im übrigen wird darauf hingewieſen, daß Verhandlungen
über die polniſche Ausweiſungspraxis im Zuſammenhang mit
den Niederlaſſungsverhandlungen ſchon ſeit Wochen gepflogen
werden, und daß die Intentionen, denen die deutſche Demarche
vom vorigen Samstag gefolgt ſind, noch von dem alten Kabinett
Marx ſtammen.

Von
Direktorin Dr. Matz, M. d. R.
Die Rentnerfragen ſind in den letzten Monaten wieder mehr
in den Vordergrund des politiſchen Intereſſes gerückt. Dazu hat
einmal die ſtarke Propaganda beigetragen, die von den Rentner=
kreiſen
ſelbſt unter Führung des Deutſchen Rentnerbundes aus=
ging
, ſodann auch die in immer weiteren Volkskreiſen ſich durch=
ſetzende
Erkenntnis von der Verpflichtung der Schaffenden,
Arbeitenden gegenüber dieſem Kreiſe von Menſchen, die ohne
ihre Schuld aus dem Erwerbsleben ausgeſchloſſen ſind. Es iſt
auf die Dauer untragbar, daß für die Erwerbsloſen die wenn
auch nötigen Millionenbeträge ſtets bereitgeſtellt werden, daß
aber die Rentner nur äußerſt mangelhaft und unter demütigen=
den
Formen Berückſichtigung finden. Dementſprechend erſtrebt
der Deutſche Rentnerbund ein Nentnerverſorgungs=
geſetz
.
Verſchiedenartige Entwicklungen in der Rentnerfürſorge, die
ſich im Laufe des letzten Jahres herausgeſtellt haben, geben wert=
volles
Material für die weitere Geſtaltung der Frage. Das
Reichsarbeitsminiſterium, das nach der Verordnung über
die Fürſorgepflicht mit dem Uebergang der Fürſorge an
die Länder und Gemeinden bis zu einem gewiſſen Grade als
letzte Inſtanz ausgeſchaltet iſt, hat ſich in letzter Zeit um die
Feſtlegung grundſätzlicher Begriffe der Fürſorge bemüht und in
dankenswerter Weiſe in einer Denkſchrift ſeine eigenen Er=
laſſe
und außerdem in größerem Zuſammenhange der für alle
Hilfsbedürftigen geltenden Richtſätze auch die Kleinrentner=
richtſätze
aus allen Bezirksfürſorgeverbänden Deutſchlands
zuſammengeſtellt. Dieſe Richtſätze ſtellen im allgemeinen die
Grundlage dar, auf der ſich die Rentenbemeſſung im Einzelfall
unter Berückſichtigung der individuellen Verhältniſſe aufbaut.
Das Bild, das ſich in den Richtſätzen herausſtellt, iſt ſo unein=
heitlich
und die Richtſätze ſo willkürlich und ohne erſichtlichen
Zuſammenhang mit den Lebens= und Teuerungsverhältniſſen
der betreffenden Stadt bzw. des ländlichen Kreiſes, daß dieſe
Zuſamnzenſtellung den beſten Beweis für die Notwendigkeit einer
reichsgeſetzlichen einheitlichen Regelung in der ganzen Frage
bildet, ſelbſtverſtändlich mit entſprechender Staffelung unter An=
lehnung
an die örtlichen Verhältniſſe. Warum beträgt z. B. der
Richtſatz für die Einzelperſon in Berlin 42 M., in München 42 M.,
in Düſſeldorf 48 M., in Neuß 45 M., in Frankfurt a. M. 40 M.,
in Wiesbaden 48 M., in Hamburg 48 M., in Kaſſel 40 M., in
Bielefeld 40 M., in Wilhelmshaven 60 M., in Osnabrück 45 M.,
in Hannover 50 M., in Stettin 41 M., in Königsberg 32 M.,
in Zwickau 50 M, in Meißen 51 M., in Chemnitz 47 M., in
Aſchaffenburg 45 M., in Fürth 42 M., in Darmſtadt 54 M.?
Irgendeine Beziehung auch zur Ortsklaſſe der betreffenden Stadt
iſt nicht zu erkennen. Sind ſchon die Richtſätze mancher Städte
zum Leben durchaus unzureichend, ſo noch viel mehr in ländlichen
Gemeinden, wo neben einigen günſtigen Beiſpielen, wie das Amt
Budjadingen in Oldenburg mit 45 M., Beträge von 25, 20,
18.50, 15 M. als monatlicher Richtſatz vorkommen, obwohl
oder vielleicht gerade weil die Zahl der dort lebenden Klein=
rentner
ſo gering iſt. Vereinzelt fällt weiter auf, beſonders in
Landgemeinden, daß die Richtſätze von Frauen als Einzelper=
ſonen
um 4, 6, 8 M. geringer ſind als die Sätze für Männer.
Ganz ohne erſichtlichen Grund ergeben ſich, und zwar immer
nur in einzelnen Bezirksfürſorgeverbänden, außerordentlich
ſtarke Unterſchiede in der Abſtufung der Sätze für einzelſtehende
Perſonen und kinderloſe Ehepaare. Der Richtſatz für Ehepaare
beträgt meiſt das eineinhalbfache der Einzelperſon, z. B. Chemnitz
47:70 M., gehen gelegentlich darüber hinaus, z. B. Herford
45: 72.50 M., oder Altona 40.50:69.50 M., ſehr oft aber erheb=
lich
darunter, ſo daß für die Ehefrau nur ein Drittel, ein Viertel,
ja ein Fünftel des Richtſatzes der Einzelperſon gewährt wird.
Dieſe Ungleichmäßigkeiten werden zweifellos auch von den Län=
dern
ſelbſt empfunden. So haben ſich Thüringen und Mecklen=
burg
für ein Rentnerverſorgungsgeſetz ausgeſprochen, während
im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtags ein volksparteilicher
Antuag Annahme fand, durch den die Staatsregierung erſucht
wird, auf das Reich dahin einzuwirken, daß den Kleinrentnern
ein rechtlicher Anſpruch auf eine dauernde ausreichende Rente
gewährt wird.
Eine derartige Regelung erweiſt ſich um ſo nötiger, als von
den Vorzugsrenten nach dem Geſetz über die Ablöſung der
öffentlichen Anleihen nur etwa ein Drittel auf Rentner fallen.
Die Reichsſchuldenverwaltung hat auf fortgeſetztes Drängen des
Reichstages in letzter Zeit zahlreiche Vorzugsrentenverfahren zum
Abſchluß gebracht, ſo daß nach dem letzten Stande von 650 000
Anträgen 526 000 entſchieden waren. Von dieſen war in 458000
Fällen die Rente zuerkannt und iſt in 434 000 Fällen bereits aus=
gezahlt
. Der Durchſchnittsſatz der jährlichen Vorzugsrente be=
trägt
119 M., alſo einen verhältnismäßig geringen Betrag. Eine
ſchwere Enttäuſchung für die Rentner bildet die Durchführung
des 884 des Hypothekenaufwertungsgeſetzes und § 26 des Anleihe=
ablöſungsgeſetzes
über Freilaſſung des Betrages von 270 M.
Während einige Bezirksausſchüſſe in Liegnitz, Wiesbaden und
Hannover den Rentnern günſtige Entſcheidungen getroffen haben,
wird in anderen Fällen der Betrag auf die erhöhte Kleinreutner=
unterſtützung
gemäß § 33a der Reichsgrundſätze bzw. 8 6 der
geänderten Verordnung über die Fürſorgepflicht in Anrechnung
gebracht. Ueber dieſe für die Rentner außerordentlich bedeutſame
Frage wird in anderem Zuſammenhange noch zu handeln ſein.
Manche Fürſorgeverbände haben die Rentner gezwungen,
einen Antrag auf Gewährung der erhöhten Vor=
zugsrente
(Verzinſung der Kriegsanleihe mit 3 v. H. ſtatt
2 v. H. unter Hergabe der Papiere) zu ſtellen. Ein Erlaß des
Reichsarbeitsminiſters vom 23. November erklärt ein derartiges
Verfahren für unberechtigt.
Eine Reihe von Wohlfahrtsämtern zahlen die Rente durch
die Poſt aus, eine würdige Form der Rentenauszahlung. Die

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weitere Verbreitung dieſer Form iſt im Intereſſe der Rentner
dringend zu wünſchen.
Erhebliche Klagen werben, und zwar gerade neuerdings, laut
wegen verſpäteter Zahlung der am 1. des Monats zuſtehenden
Rentenbeträge aus der Fürſorge, die in manchen Wohlfahrts=
ämtern
mit erheblicher Verzögerung, in einem Falle erſt am
11. des Monats, zur Zahlung kamen.
Die betrachteten Momente in ihrer Geſamtheit dürften den
Beweis daſür geben, daß die Rentnerfürſorge in ihrer heutigen
Form auch um der Zwieſpältigkeit in ihrer Durchführung willen
nicht mehr tragbar ift.
Warſchaus Politik in Rom.
* Warſchau, 10. Februar. (Priv.=Tel.)
Die polniſche Prefſe geht jetzt auf die Aeußerungen des neuen
polniſchen Geſandten in Nom, Knoll, ein, der einem Inter=
viewer
geſagt hatte, die Kleine Entente habe für Polen keinen
beſonderen Wert. Polen habe gegen Ungarn keine Feindſchaft,
eher ſei das Gegenteil der Fall. Zu dieſer Erklärung nimmt die
Rzeczpospolita in einem Aufſatz Stellung, in dem ſie auf die
allgemeine Balkanpolitik eingeht und ſagt, die Balkanpolitik
Deutſchlands und Italiens ſei offenbar. Deutſchland ſpekuliere
auf den Anſchluß Oeſterreichs und die Erneuerung des Ein=
fluſſes
auf den Balkan, während Italien Südſlawien ſchwächen
wolle. Der Berührungspunkt der Politik der beiden Staaten
ſeien die Beſtrebungen auf Zerſchlagung der Kleinen Entente.
In dieſem Zuſammenhang könne Polen den Angriffen gegen die
Kleine Entente nur ablehnend gegenüberſtehen, denn es ſei ganz
klar, daß die Kleine Entente die beſte Garantie für die Stabili=
ſierung
Mitteleuropas ſei. Die polniſche Diplomatie müſſe da=
her
bei der Zurückweiſung der Angriffe auf die Kleine Entente
mitarbeiten.
Die Kämpfe um den Prinzen Carol von Rumänſen.
(DLondon, 10. Febr. (Priv.=Tel.)
Der bekannte Korreſpondent des Daily Chronicle‟. Georg
Renwick, berichtet aus Budapeſt, er habe eine Reihe von aus=
nahmsweiſe
gut informierten Perſönlichkeiten geſprochen und
von ihnen erfahren, daß die Frage einer Rückkehr des Prinzen
nicht nur die brennende Frage des Angenblicks ſei, ſondern daß
ſie auch zu einem ſcharfen politiſchen Kampf führe, der ſich immer
weiter ausdehnen werde. Der König ſei abſolut gegen ſeines
Sohnes Rückkehr. Sein früherer Erzieher, der Profeſſor Jorga,
habe ein Wiederſehen des Prinzen mit ſeinem Sohne vorbereitet.
Das Geſetz vom 4. Januar gegen die Wiederkehr des Prinzen
ſei durch ein Abkommen zwiſchen General Avereseu und Bra=
tianu
geſtützt worden. Averescu habe ſich aber jetzt von Bratianu
getrennt. Die nationaliſtiſche Bauernpartei und die Armee ſei
für den Prinzen. Auch die Oppoſition beginne ſich ihr zuzu=
neigen
. Averescu wolle die große Macht der beiden Brüder
Bratianu brechen, welche die Nationalbank und andere Finanz=
intereſſen
, 72 Prozent der Papierinduſtrie, die ganze Salzpro=
duktion
und das geſamte Getreidegeſchäft beherrſchten. Averescu
wolle durch Agrarreformen das Getreidemonopol brechen. Er
bringe ſeine Leute in wichtige Stellungen der Bahnverwaltung
und haben den größten Feind der Brüder, General Rascanu,
zum Generalgouverneur von Beſſarabien und der Bukowina er=
nannt
. Mit der einſetzenden Hilfe der Oppoſotion werde eine
ſtarke Koglition für den Prinzen und gegen Bratianu geſchaffen
werden.
Die Tagesordnung zur Ratstagung.
EP. Genf, 9. Februar.
Die Tagesordnung der 54. Tagung des Völkerbundsrates, die
am 7. März beginnt, wird heute vom Generalſekretariat bekannt=
gegeben
. Die Tagesordnung umfaßt insgeſamt 29 Punkte, dar=
unter
die Neuernennung der Regierungskommiſſion des Saar=
gebietes
und die Frage der Zurückziehung der fronzöſiſchen
Truppen aus dem Saargebiet, die unter der Form der Siche=
rung
der Verkehrsfreiheit im Saargebiet als 13. Punkt auf der
Tagesordnung ſteht, ſowie die finanzielle Lage der
Stadt Danzig und die Regelung des Transports von
Kriegsmaterial in Danzig. Ferner ſteht auf der Tagesordnung
die Einberufung der Konferen; für die Kontrolle der Pri=
batinduſtrie
für Waffen= und Kriegsmaterial,
die Frage der deutſchen Minderheitsſchulen in
Oberſchleſien, der Bericht des Sachverſtändigenkomitees für
Preſſefragen, eine Mitteilung über die Liſten der deutſchen
Zivil=Luftfahrt gemäß dem Abkommen der Botſchafter=
konferenz
mit der deutſchen Regierung vom Mai 1926 und eine
Mitteilung des engliſchen Delegierten über die Form der Ver=
träge
, die in Zukunft unter den Auſpizien des Völkerbundes ab=
geſchloſſen
werden ſollen, ſowie die üblichen Berichte über die
Arbeiten der verſchiedenen ſtändigen Völkerbundsorgane. Man
nimmt hier an, daß diesmal das deutſche Ratsmitglied, Außen=
miniſter
Dr. Streſemann, den Vorſitz der Ratstagung
führen wird.

Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. Donnerstag, den 10. Februar.
2 Kamniermuſik=Abend des Schnurrbuſch=Quartetts
F. N. Ein gutbeſuchter wertvoller Kammerminſik=Abend iſt
in der heutigen Zeit ein wirklicher Troſt für den, der um den
Fortbeſtand der geiſtigen Höhe deutſcher Kunſt zuweilen recht
forgenvoll in die Zukunft blickt. Ein ſolcher Abend war das
zweite Konzert von P. Schnurrbuſch und ſeinen Getreuen,
zu benen ſich ein junger ſympathiſcher Pianiſt Hans Beltz aus
Leipzig geſellte. Er iſt ein vorzüglicher Könner, beſcheiden,
natürlich und gediegen in ſeiner Kunſt wie in ſeinem Auftreten,
und jedes der drei ſo ganz verſchiedenen Werke fand in ihm
einen Ausdeuter des Klavierparts, der hinſichtlich techniſcher An=
forderungen
, in der künſtleriſchen Hingabe und in der ſtiliſtiſchen
Erfaſſung keinen Wunſch unbefriedigt ließ. So kam es, daß der
Pianiſt und die hieſigen Künſtler gegenſeitig in eine ſo pracht=
volle
Spannung und Begeiſterung brachten, daß dieſe ſich raſch
auf die Zuhörer übertrug und von Werk zu Werk den begeiſterter.
Beifall wachſen ließ.
Mit dem herrlichen C=Moll=Klavierquartett von Mozart be=
gaun
der Abend, alle Sätze aufs feinſte ausgearbeitet und in
lebensvoller Beſeelung vorgetragen. Eine Sonate in D=Dur für
Pioline und Klavier von dem jungen polniſchen Komponiſten
Paul Kletzti folgte. Sie verrät außer einer bedeutenden natür=
lichen
Veraulagung trefflichſte Schulung durch deutſche Muſik,
hält bei aller Modernität der aufs ſicherſte gehandhabten Mittel
doch ſo an geſundem Formen= und Zuſammenfaſſungsſinn feſt,
daß ſie unſch ver aufzufaſſen iſt. Rhythmiſche und melodiſche
Kraft beherrſcht die Außenſätze, allein der an zweiter Stelle
ſtehende langſame Satz iſt etas ſehr ausführlich geraten, am
gelungenſten und originellſten mutet jedoch der ſcherzoartige dritte
an. Die Wiedergabe des Werkes durch Schnurrbuſch und Beltz
zar voll Temperament und Hingabe, das Zuſanrmenſpiel beider
Künſtler hervorragend. Zum Schluß erklaug das herrliche A=Dur=
Klatzierquintett von Anton Dvorak, eines der

licherweiſe nicht nach dem langſ
gebungen ſpontan äußerten.

Freitag, den 11. Februar 1927

Vom Tage.
An amtlicher deutſcher Stelle werden alle politiſchen Reiſe=
pläne
Dr. Streſemanns dementiert.
Zwiſchen der franzöſiſchen und der deutſchen Regie=
rung
finden Verhandlungen über eine dreimonakige
Verlängerung des Handelsproviſoriums ſtatt.
Die Koſten für das Projekt der Befeſtigungs=
anlagen
an der deutſch=franzöſiſchen Grenze, die bis
1930 fertiggeſtellt ſein ſollen, ſollen ſich auf viele Milliarden Franken
belaufen.
Das amerikaniſche Mitglied des Generalrates
der Reichsbank Garrah hatte erklärt, daß er aus dem
Generalrat ausſcheiden wird.
Im Wilnaer Gebiet iſt eine neue große Spionage=
Organiſation zu Gunſten Rußlands aufgedeckt worden.
Der Austauſch der Ratifikationsurkunden zum
polniſch=rumäniſchen Garantiepakt, der bereits vor zwei
Wochen erfolgen ſollte, wurde wegen eines Skreitfalles zwiſchen beiden
Ländern abermals verſchoben.
Der Vertrag für die neue engliſche Marinekommiſſion
in Griechenland iſt unterzeichnet worden und hat den Zweck, die
Reorganiſierung der griechiſchen Marineſchulen und die Ausbildung der
dortigen Luftſireitkräfte zu fördern.
Die erſteoffizielle Sitzungder Tangerkonferenz,
in der die ſpaniſchen Delegierten ihre Vorſchläge in ſchriftlicher Form
überreichen werden, wird nächſten Montag ſtattfinden.
Der franzöſiſche Senat ratifizierte geſtern mit 272:1
Stimme das Waſhingtoner Abkommen über die 48=
Stundenwoche. Es wird erſt in Kraft treten, wenn die üübrigen
Signatarſtaaten das Abkommen ebenfalls in Kraft ſetzen.
Die amerikaniſche Schuldenfundierungskommiſ=
ſion
, die zum Abſchluß von Abkommen mit den auswärtigen Staaten
über deren Kriegsſchulden eingeſetzt worden war, iſt aufgelöſt worden.
Das amerikaniſche Staatsdepartement teilt mit,
daß im Falle einer Verſchärfung der Lage in Portu=
gal
Kriegsſchiffe nach dieſem Lande geſandt werden.
Das chileniſche Kabinett iſt zurückgetreten. Die
neue Regierung wird durch den Kriegsminiſter Oberſt Fbanez gebildet
werden.
Die Verhandlungen zwiſchen dem kantoneſiſchen Außen=
miniſter
Tſchen und dem engliſchen diplomatiſchen Vertreter
OMalley machen, der Times zufolge, zufriedenſtellende
Fortſchritte.
Die Vereinigung der chineſiſchen Steuerzahler
in Schanghai hat dagegen proteſtiert, daß nur drei Chineſen in
dem internationalen Verwaltungsrat vertreten ſein ſollen und verlangt,
daß mindeſtens die Hälfte aller Stellen mit Chineſen beſetzt werden.

Generaldixektor Albert Vögler 30 Jahre alt.

Dr. h. c. Albert Vögler,
Leiter der Vereinigten Stahlwerke A.=G., einer der befähigteſten
Führer der deutſchen Schwerinduſtrie, beging ſoeben ſeinen 50.
Geburtstag. Er iſt im Ruhrgebiet zu Hauſe und hat ſeine füh=
rende
Stellung im deutſchen Wirtſchaftsleben in zäheſter Arbeit
ſelbſt erobert. Aenßere Ehrungen ſind ihm in großer Zahl zuteil
geworden. Er iſt dreifacher Ehrendoktor und ſteht an der Spitze
vieler Organiſationen der Technik und der Wirtſchaft,
*Erſter Vortragsabend der Opernſchule
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt.
Mit der heutigen Vorführung trat die neue Opernſchule zum
erſten Male im kleinen Akademieſaal vor einen Kreis geladener
Gäſte. Vorzügliche Kräfte ſind als Lehrer beſtellt worden: für
die Geſangsklaſſen: Prof. Beines, Poldy Heyl, Müller=Söllner;
für die Enſembleklaſſen: Hofrat Ottenheimer; für den drama=
tiſchen
Unterricht: Opernſänger Heinrich Kuhn. Der Oberleiter
der Schule, Muſikdirektor Schmirt, richtete an die zahlreich Er=
ſchienenen
einige Einführungsworte, in denen er u. a. ausführte:
Die Opernſchule wurde am 1. Oktober 1926 mit 9 Studierenden
gegründet, heute ſind es bereits 23 Damen und Herren; 15 da=
von
ſind aus Darmſtadt, 8 von auswärts. Die Lehrfächer der
Opernſchule ſind: Solo=Geſang, Studium der Opernpartien,
Enſemblegeſang, Deklamation und dramatiſcher Unterricht, Kla=
vierſpiel
, Gehörübungen, rhythmiſche Gymnaſtik. Damit ſind
natürlich noch nicht alle Wünſche in dieſer Richtung erfüllt; hof=
fentlich
ſind wir dazu in nicht allzu ferner Zeit in der Lage. Um
aber auch denjenigen die Vorteile der Opernſchule zu ermöglichen,
die bei Geſangslehrkräften ſtudieren, die nicht Mitglieder des
Lehrerkollegiums der Städtiſchen Akademie ſind, wurde eine Ab=
teilung
für Hoſpitanten ohne Hauptfach Geſang angegliedert.
Die Studierenden dieſer Abteilung genießen dieſelben Rechte,
wie die Vollſchüler, wenn ſie mindeſtens vier Fächer des Lehr=
plans
belegen. Ich freue mich, feſtſtellen zu können, daß bereits
einige Geſangslehrer von dieſer Einrichtung Gebrauch machen.
Es werden nur Studierende aufgenommen, die bei einem
ſtrengen Probeſingen das für die Bühnenlaufbahn notwendige
Stimmenmaterial aufweiſen und durch ihre körperliche Erſchei=
nung
für dieſen Beruf geeignet erſcheinen. In vielen Fällen
wird die Aufnahme von einer Probezeit abhängig gemacht.
Bei der Beurteilung der Leiſtungen bitten wir zu beachten,
daß der Bildungsgang ſelbſtredend auf lange Sicht hinaus ge=
dacht
iſt. Aufgabe des heutigen Abends iſt es, Ihnen zu zeigen,
wie und mit welchem Ernſte gearbeitet wird. Wir legen Wert
möglichen konnten, ohne einen Pfennig Zuſchuß von ſeiten der
Stadt zu beanſpruchen. Ich will aber nicht zu erwähnen ver=
ſäumen
, daß dies nur durch das große Intereſſe und das Wohlwol=
len
einer Reihe von Behörden und Perſönlichkeiten unſerer Stadt

Veriragsloſer Zuſiand oder Verlängerung?
Ein deutſches Angebot.

Die deutſche Reichsregierung hat der franzöſiſchen=
Regierung den Vorſchlag unterbreitet, das bisher be=
ſtehende
deutſch=franzöſiſche Handelsproviſo=
rium
um weitere drei Monate zu verlängern.
Die franzöſiſche Regierung hat dieſes Angebot zunächſt nicht an=
genommen
, vielmehr den Wunſch ausgeſprochen, das Proviſo=
rium
nur für einen Zeitrqum von ſechs Wochen zu verlängern.
Bekanntlich ſchweben zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſeit
über zwei Jahren Verhandlungen über den Abſchluß eines voll=
gültigen
Handelsvertrages, ohne daß es bisher gelungen iſt, die-
ſen
Vertrag zuſtande zu bringen. Die Gründe hierfür liegen
einesteils in den unſtabilen Verhältniſſen der franzöſiſchen Wäh=
rung
, andernteils in der Tatſache, daß Frankreich bis heute noch
keinen feſten Zolltarif beſitzt, auf Grund deſſen man ſich über eim
endgültiges Vertragsverhältnis verſtändigen könnte. Um die
deutſch=franzöſiſchen Handelsbeziehungen nicht ganz unfruchtbar
zu geſtalten, hat die deurſche Regierung, wie man ſich erinnerm
wird, im vergangenen Jahre ein dreimonatiges Handelsproviſo=
rium
, das ſogenannte Frühgemüſeabkommen und dann im
Auguſt ein ſechsmonatiges Proviſorium abgeſchloſſen, das den
ausgeſprochenen Zweck hatte, Zeit zu gewinnen für die weiter=
gehenden
Verhandlungen über den endgültigen Zollvertrag. Aber
auch dieſe letzten ſechs Monate haben noch nicht die Möglichtein
des Abſchluſſes eines ſolchen vollgültigen Vertrages gezeitigt.
Die franzöſiſche Regierung hat ihren neuen Zolltarif, der angeb=
lich
zwar völlig fertiggeſtellt ſein ſoll, noch immer nicht der Kam=
mer
vorgelegt.
Die deutſche Regierung ſtand daher vor der Frage, ob ſie
nach Ablauf des am 21. Februar zu Ende gehenden ſechsmonati=
gen
Proviſoriums einen vertragsloſen Zuſtand eintreten laſſen,
oder das Proviſorium verlängern ſollte. Die deutſche Regierung
hält das Einireten eines vertragsloſen Zuſtan=
des
nicht für zweckmäßig, wenn auch das diesjährige Pro=
viſorium
nur einen ganz geringen Ausſchnitt aus den deutſch=
franzöſiſchen
Handelsintereſſen, die durch den künftigen Handels=
vertrag
geregelt werden ſollen, berügſichtigt hat. Die deutſche
Regierung hat daher der franzöſiſchen Regierung angeboten, das
Proviſorium um drei Monate zu verlängern. Drei Monats
dürften die mindeſte Zeitſpanne ſein, innerhalb der man zu
einer Klärung über den Hauptvertrag kommen könnte.
Dieſer Standpunkt der deutſchen Regierung iſt durchaus ver=
ſtändlich
, liegt auf deutſcher Seite ja durchaus kein Intereſſe vor,
in eine Periode mehrmaliger Verlängerung der Proviſoriem
hineinzuſchlittern und damit auf ſeiten der Verhandlungsgegnen
möglicher Weiſe die Auffaffung zu ſtärken, daß Deutſchland ſich
mit einer derartigen Regelung begnügen würde. Je mehu
man proviſoriſche Löſungen verlangt, deſtw
mehr nimmt man ſich die Möglichkeit, auf dem
baldigen Abſchluß der Hauptverhandlungem
einen Druck auszuüben.
Bei ihrer Weigerung, das deutſche Angebot anzunehmen.
hat ſich die franzöſiſche Regierung wie wir von gut unterrichteten
Seite erfahren, auf den Standpunit geſtellt, daß eine Verlänge=
rung
des Proviſoriums entſprechend dem deutſchen Wunſche fün
Frankreich nur in Frage kommen könnte, wenn in dieſes Provi=
ſorium
auch der Wein mit aufgenommen würde. Die deurſcher
Unterhändler konnten auf dieſen franzöſiſchen Wunſch ſchon des-
halb
nicht eingehen, weil man ſich durch eine proviſoriſche Nege=
lung
der Weinzollfrage eines ſehr ſtarken und gewichtigen Druck=
mittels
für die immer noch ſchwebenden Verhandlungen über dem
Hauptvertrag begeben würde. Man wird ſich erinnern, daß ge=
rade
die Weinfrage in den bisherigen Verhandlungen eine außer=
ordentlich
große Rolle geſpielt hat. Die Lage iſt alſo noch)
einigermaßen ungeklärt. Bisher hat die franzöſiſche Negierung
noch nicht mitgeteilt, wie ſie ſich eine weitere Regelung der gan=
zen
Angelegenheit nach Ablauf des Proviſoriums dentt. Es be=
ſteht
allerdings begründete Ausſicht, daß ſich die deutſchen und
franzöſiſchen Unterhändler noch vor Ablauf des Proviſoriums
einigen werden. Sollte das nicht der Fall ſein, ſo würde damitz
auch nicht ſehr viel verloren ſein. Auf keinen Fall würde man
dann aber von einer Kriſis oder einem Abbruch der ganzen Ver=
handlungen
ſprechen können. Es würde dann zwar anſtelle des
Proviforiums der völlig vertragsloſe Zuſtand eintreten, der
aber, was feſtgeſtellt zu werden verdient, im weſentlichen füm
mehr als 85 Prozent der für den endgültigen Handelsvertrag im
Frage kommenden Poſitionen ſchon immer beſtanden hat, da dac
Proviſorium bisher nur wenig mehr als ein Achtel der Geſamt-
materie umfaßte. Man wird deshalb von deutſcher Seite dia
weitere Entwicklung der Angelegenheit in aller Ruhe abwarten
können.

möglich war. Es iſt mir eine Ehrenpflicht, die Namen heutel
hier bekanntzugeben: das Heſſiſche Miniſterium des Innern,
das Heſſiſche Landesamt für das Bildungsweſen, der Herr Ober=
bürgermeiſter der Stadt Darmſtadt, der Vorſitzende des Verens
der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters, Herr Fabrikand
Dr. Büchner, ferner Frau Baronin von Heyl, Freiherr und Freis
frau von Heyl vom Rennhof bei Hemsbach, Frau Geh.=Rat Dr-
Willi Merck, Herr Generalkonſul Mayer. Ihnen allen ſpreche ich!
hiermit den verbindlichſten und herzlichſten Dank der Leitung aus.
Der Verlauf des erſten Vortragsabends gab der begründetenh
Hoffnung Raum, daß die Stiftungen und Stipendien Früchie?
tragen werden. Ich habe mich bereits in meinem Rückblick auſſ.
die Opernſpielzeit 1924/25 für die Gründung einer Opernſchulen
eingeſetzt. Ich freue mich daher doppelt, daß ſie zuſtande kamn!
feſt ſteht und Zukunft zu haben ſcheint.
Der heutige Abend war zweifellos ein Erfolg, zum Teul=
ſogar
ein überraſchend ſchöner. Es waren hohe Aufgaben, died
gewagt wurden. Aber das iſt recht ſo. Nur hohe Ziele rufen
Kräfte wach. Das reichhaltige Programm enthielt Stücke auss
der Zauberflöte, Figaros Hochzeit, Troubadour, Frele
ſchütz, Walküre, Carmen für Solo, Duett, Terzett, Quake
tett, Quintett, die abwechſelnd von Hilde Menges und Herrſ.
Ottenheimer vortrefflich begleitet wurden. Ich kann alle vielena
Namen nicht nennen, und will nicht jedes Einzelne kritiſierel.
Nirgends war eine Niete, überall ſchon Leiſtungen, die ſiche
hören laſſen können. Es zeigte ſich durchweg ein gutes, geeice
netes Material; das ſchönſte wohl bei den Damen Kaufmanus

und Koch und bei den Herren Herrmann und Meyer; das vorge.
ſchrittenſte Können wohl bei Grete Nies, Marie Koch unde
Joſeph Herrmann.
Das Beſte aber, was über Künſtler=Nachwuchs, mit Dei‟
zuſammen zu ſein mir immer beſondere Freude macht, geſohtn
warden kann, iſt in dieſer Opernſchule vorhanden: ein friſcher,
ernſter und ſehr einheitlicher Geiſt, der alle mit Begeiſterüls
beſeelt, der zur Folge hat, daß jeder ſich ganz hergibt, in ſeine.
Rolle mit jugendlichem Feuer aufgeht, keinerlei Befangenhe‟
aufkommen läßt und das Seeliſche zum Schwingen bringt. Boſ.
darauf, zu betonen, daß wir die Gründung der Opernſchule er= fentlich fügen ſich ſpäteren Abenden auch ſzeniſche Vorführuyge.
ein, ſo daß alles konzertmäßige allmählich verſchwindet und 90c
die Früchte des dramatiſchen Unterrichts ſichtbar werdell=
Die Opernſchule hat ihre Berechtigung erwieſen und N.4
v.H.
wert, ausgebaut zu werden.

[ ][  ][ ]

Nummer 42

Freitag, den 11. Februar 1927

Seite 3

Japaniſche Urteile über China
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 10. Februar.
In hieſigen japaniſchen Kreiſen neigt man zu der Anſicht,
waß man die Entwickelungen in China und die verſchiedenen
Bekundungen der fremden Regierungen einſtweilen ruhig mit
anſehen kann. Man verſteht in Europa immer noch zu wenig
Die oſtaſiatiſche Eigenart, ſagte ein japaniſcher Politiker, der
ſelber die verſchiedenen europäiſchen Nationen durch längeres
Weilen in ihren Hauptſtädten und Ländern kennen gelernt hat.
Man hat nicht erfaßt, daß in China der nationale Gedanke
ſchon ſeit langer Zeit wieder erwacht iſt, und zwar gerade in
natürlicher Reaktion gegen das Penetrieren der Fremden in das
Inland, gegen ihre Erlangung von Privilegien und Konzeſſionen
aller Art. Heimgekehrte, im Auslande aufgeklärte Leute ſind es
grrade, die den Unterſchied der Stellung von Fremden in euro=
näiſchen
Ländern mit derjenigen der Europäer in China erfaßt
baben und ihre Landsleute darüber aufklären, daß man auch
ies jenſeits der Meere lernen und zum Beiſpiel nehmen muß.
Som Mob rede ich nicht, der Mob läuft mit, wenn er nicht
je Oberhand gewinnt und aufgehetzt in falſche Bahn ſtürmt.
Denn an ſich iſt die Bewegung nicht von Fremdenhaß diktiert.
Man könnte ſagen, im Gegenteil. Die aufgeklärten Chineſen,
GHre reichen Kaufleute, Bankiers uſw. ſind ſich vollkommen dar=
über
klar, daß die Anweſenheit der Fremden den eigenen Handel
und Wandel zu neuer Blüte gebracht hat. Wenn ſie nur nicht
wie Dornen im Fleiſch feſtſitzen wollten und immer mehr in das
binterland hineinwuchernd und konkurrierend zur direkten Ge=
jrhr
würden. Es ſoll kein Fremdkörper mehr im Lande beſtehen
wer gar gedeihen.
Die ganze Entwicklung würde in Japan genau ſo verlaufen,
wenn wir uns nicht rechtzeitig auf unſere nationale Kraft be=
ſrnnen
hätten. Darum verſtehen wir auch die Chineſen in Nord
urid Süd, und wir begehen nicht den Fehler, einen Aufgereizten
noch mehr zu reizen. Eine großartige Hilfsexpedition in China
h neinzuführen, wenn auch nur in Vertragshäfen, und dieſe
Araßnahme feierlich anzukündigen, begeiſterte Abſchiedskund=
abungen
zu veranſtalten, war ein großer Fehler. Glaubt man,
heſige Chineſen hätten nicht entſprechende Beſchreibungen nach
dr Heimat gekabelt und geſchrieben? Es war doch ſelbſtver=
ſtändlich
. Und von den hieſigen Chineſen hat ſicher ein großer
Zeil nicht zwiſchen den verſchieden geſtimmten Artikeln und
ſeden unterſcheiden können. Die Entſendung der Schutzexpe=
diEion
mußte ihnen nach den Kundgebungen der Extremen als
eine Armada erſcheinen und als nichts anderes. Ich maße mir
als Gaſt im Lande ſicher nicht an, ein Urteil fällen oder einen
ſint geben zu wollen. Ich kann nur den privaten Gedanken
nicht abweiſen, daß die Transporte ſchon viel früher hätten be=
innen
, viel allmählicher, ganz ohne Aufſehen hätten erfolgen
mäſſen, daß das gegebene Ziel nicht Schanghai oder ein anderer
hieieſiſcher Hafen ſein durfte, ſondern Singapore oder höchſtens
bengkong. Wir haben darum den Vorſchlägen, uns an einer
Schutzaktion oder viel beſſer geſagt Schutzdemonſtra=
ion
zu beteiligen, nicht zuſtimmen können. Wir haben jetzt
inen Kreuzer entſandt, der gar nicht als Demonſtration auf=
eſaßt
werden kann, und dieſer Kreuzer wird keinen Mann, den
ran Bord hat, ohne ausdrücklichen Befehl an Land ſetzen. Wir
aßen uns aber andererſeits ſo ſchnelle Transportdampfer ge=
chert
, daß ſie von Nagiſaka nach Schanghai nur ſehr wenig
br 24 Stunden zu laufen haben. Wir beſitzen in Nordchina
ire Konzeſſionen oder Settlements. In den drei mandſchut=
ſchen
Provinzen iſt alles ruhig. Es iſt Erfindung, wenn be=
ſaret
wird, daß ſich an den nordchineſiſchen Grenzen ſtarke
tſiſche Truppenmaſſen ſammeln. Es iſt aber auch völlige Er=
ndung
, daß wir einen neuen politiſchen Vertrag mit den Bol=
herviki
abgeſchloſſen haben ſollen. Unſere einzigen
ytereſſen werden immer nur die Japans ſein.
ch möchte übrigens beiläufig darauf hinweiſen, daß der Gelbe
luß oder der Hwang Ho in keiner Weiſe die Bedeutung des
arg Tſe hat. Sein Unterlauf iſt ſchon von etwa Tſchengtſchau
alſo wo der frühere alte Stromlauf abzweigt, flach und kaum
dr Schiffahrt geeignet. Sie kennen vielleicht das alte Sprich=
oit
: Der Norden Chinas bewegt ſich auf Pferden, der Süden
uſ=Booten."
ſir Nachfolger Aglens lehnt den Poſten des General=
inſpekteurs
der chineſiſchen Seezölle ab.
Peking, 10. Februar.
Der zum Nachfolger Aglens als Generalinſpekteur der chine=
ſchen
Seezölle ernannte bisherige Chefſekretär der Seezollver=
zrung
, Edwards, lehnte es ab, den Poſten zu übernehmen, da
unmöglich ſei, den Zollzuſchlag von 2½ Prozent zu erheben,
ſil die japaniſche Regierung, deren Einverſtändnis erforderlich
gegen dieſe Maßnahme iſt.

Das China=Memorandum Englands
an den Völkerbund.
EP. Genf, 10. Februar.
Der Generalſekretär des Völkerbundes hat heute vormittag
das bereits in Ausſicht geſtellte Memorandum Sir Auſten Cham=
berlains
zur Informierung der Mitglieder des Völkerbundes
über die britiſche Politik in China erhalten. Aus dem Memo=
randum
geht hervor, daß die engliſche Regierung vorläufig keine
Intervention des Völkerbundes in China wünſcht. Die eng=
liſche
Regierung hat es aber jedenfalls für gut gehalten, dem
Völkerbund dieſe Mitteilung zu machen, um ſeinen Mitgliedern
eine komplette Darſtellung der Politik der Regierung Seiner
Majeſtät in China zu geben und ihnen vor Augen zu führen,
wie vollſtändig die Politik der engliſchen Regierung in China in
abſoluter Uebereinſtimmung ſowohl mit dem Buchſtaben wie mit
dem Geiſte des Völkerbundspaktes iſt. Die Regierung Seiner
Majeſtät bedauert ſehr, daß ſie den Weg nicht ſieht, auf dem der
Völkerbund in dieſem Augenblick bei der Regelung der Schwie=
rigkeiten
in China mitwirken könnte. Aber wenn ſich eine Ge=
legenheit
bieten ſollte, an die guten Dienſte des Völkerbundes zu
appellieren, ſo wird die Regierung Seiner Majeſtät ſie gerne er=
greifen
."
Das engliſche Memorandum ſoll morgen vollinhaltlich ver=
öffentlicht
werden. Es umfaßt, wie man hört, etwa 20 Schreib=
maſchinenſeiten
.
Flucht des Exkaiſers von China.

Pu Yi,
der jetzt 21jährige Exkaiſer von China, hat ſich unter dem Druck
der immer ſtärker werdenden chineſiſchen Unruhen auf japaniſchen
Boden geflüchtet. Pu Yi iſt im Alter von drei Jahren Herrſcher
Chinas geworden. Als im Jahre 1912 die chineſiſche Republik
ausgerufen wurde, iſt dem abgeſetzten Kaiſer der Palaſt von
Tien Tſin als Aufenthaltsort überwieſen worden. Von dort hat
er ſich jetzt in Begleitung ſeines Erziehers Kang=Hju=Wei nach
Dalmij geflüchtet. Dalmif (japaniſch Dairen) iſt der Endpunkt
der ſibiriſchen Bahn am Gelben Meer und ſteht jetzt unter
japaniſcher Herrſchaft.
Die Chinapolitik der franzöſiſchen Regierung.
EP. Paris, 10. Februar.
Im Verlaufe der heutigen Kammerſitzung interpellierte der
kommuniſtiſche Abgeordnete Cachin den Außenminiſter über die
Chinapolitik der Regierung.
Briand erklärte, daß gegenwärtig nicht der
geeignete Augenblick ſei, die Chinafrage zu er=
örtern
. Frankreich werde in dieſem Konflikt, der China
in zwei Hälften teile, ſtrengſte Neutralität und eine
abwartende Haltung einnehmen. Die franzöſiſche
Regierung ſei bereit, in weiteſtgehendem Maße die chineſiſche
Unabhängigkeit zu begünſtigen. Das Regime der Kon=
zeſſionen
könne nicht ewig dauern. Wenn die chine=
ſiſchen
Behörden ihre Pflicht täten und Menſchenleben achteten,
ſo beſtände für Frankreich kein Grund zu einer Intervention,
die es durchaus nicht wünſche. Die franzöſiſche Regie=
rung
ſei durchaus nicht geneigt, in China mili=
täriſche
Operationen zu führen, jedoch habe ſie die
Pflicht, über die Sicherheit ihrer Staatsange=

hörigen und deren Beſitz zu wachen. Frankreich ſet
bereit, ſobald in China eine ſtabile Regierung ſich gebildet habe,
mit ihr über die Probleme zu verhandeln, die ſchon auf der
Waſhingtoner Konferenz erörtert worden ſeien. Eine Voraus=
ſetzung
dafür ſei allerdings die Reorganiſation des Gerichts=
weſens
und der Polizei. Briand ſchloß mit dem Ausdruck der
Hoffnung, daß auch anderswo nicht die Abſicht beſtehe, ſich in die
inneren Angelegnheiten Chinas einzumiſchen. Dieſe Bemerkung
fand auf allen Bänken des Hauſes großen Beifall.
Coolidge für Herabſetzung der Rüſtungen zur See.
EP. Waſhington, 10. Februar.
Präſidnt Coolidge hat heute einen wichtigen Schritt in der
Abrüſtungsfrage getan, indem er eine Botſchaft an den Kongreß
richtete, in der er erklärt, daß der Augenblick gekommen ſei, einen
aufrichtigen Verſuch zu einer weiteren Einſchränkung der Rüſtun=
gen
zur See zu unternehmen. Es ſei ſeine Abſicht, durch die
amerikaniſchen Botſchaſter bei den in Frage kommenden Mächten
ein Memorandum überreichen zu laſſen, worin ſeine Anſichten
zu dieſer Frage niedergelegt ſeien. Coolidge iſt der Meinung,
daß die von ihm vorgeſchlagene neue Abrüſtungskonferenz Ende
März in Genf ſtattfinden könne. Sie ſoll über die Beſchränkung
der ſämtlichen Kriegsſchiffsbauten ohne Ausnahme beraten, alſo
nicht nur über die Beſchränkung der im Waſhingtoner Abkommen
behandelten Kategorien. Er würde vorſchlagen, den Prozentſatz
5:5:3 für England, die Vereinigten Staaten und Japan bei=
zubehalten
. Frankreich und Italien ſollte es überlaſſen bleiben,
in den Verhandlungen Vorſchläge für ihren Prozentſatz zu
machen.
Die Anklage gegen die griechiſchen Oiktatoren.
EP. Athen, 10. Februar.
Der von der griechiſchen Regierung eingeſetzte Oberſte Unter=
ſuchungsausſchuß
, der ſich mit den Verletzungen der griechiſchen
Verfaſſung durch den Exdiktator Pangalos zu befaſſen haute, hat
ſeine Arbeiten abgeſchloſſen. Auf Grund des Berich es des
Generalſtaatsanwaltes des Griechiſchen Appelationsgerichtshofs
formulierte der Oberſte Unterſuchungsausſchuß ſeine Beſchlüſſe
folgendermaßen: Die Diktatur, die ſich zur Verwirtlichung ihrer
Ziele gewaliſam der damaligen Situation in Griechenland be=
diente
, ſah ſich nicht veranlaßt, ihre Regierungsmitglieder zur
Reſpektierung der Verſaſſung vom Jahre 1911 zu verpflichten.
Demgemäß muß jede Handlung, die gegen die ausdrücklichen Be=
ſtimmungen
der Verfaſſung und die in Geltung befindlichen Ge=
ſetze
verſtößt, als Straftat bewertet werden. Was die Beſchlag=
nahme
, reſpektive die Einſtellung von Zeitungen und die Be=
ſchränkung
von Zeitungen und die Beſchräntung der Preſſefrei=
heit
betrifft, ſo ſind diesbezüglich die verfügenden Miniſter zur
Verantwortung zu ziehen. In dieſem vorliegenden Falle ſind
folglich Pangalos und Cerulis unter Anklage zu ſtellen, die
unter Uimgehung der verfaſſungsmäßigen Inſtanzen direkt den
Armeekorps zur Durchführung diesbezügliche verfaſſungswidrige
Befehle erteilten.
Aus dieſen Motiven heraus beſchließt der Oberſte Unter=
ſuchungsausſchuß
folgendes: Pangalos, Rendis, Cunduros, Pa=
nayoropulos
, Tſirimolos, Cofinas, Bubulis, Tavularis, Stamu=
lis
, Nanuildis und Hadjikiriakos werden unter Anklage geſtellt,
weil ſie das Dekret betreffend Auflöſung der Nationalverſamm=
lung
und das Dekret betreffend Verhängung des allgemeinen
Belagerungszuſtandes über Griechenland unterzeichneten. Pan=
galos
und Cerulis werden unter Anklage geſtellt, weil ſie Be=
fehle
erteilten, die entgegen dem Art. 16 der Verfaſſung ( Frei=
heit
der Preſſe) liefen. Betreffend des Vertrages, der ſeitens
der Diktatur mit der engliſchen Geſellſchaft Power and Trac=
tion
betreffend Uebernahme des geſamten Aihener Verkehrs=
weſens
durch die Engländer abgeſchloſſen wurde, und der im
ſchroffſten Gegenſatze zu den Beſtimmungen der Verfaſſung ſteht,
ſind die geweſenen Miniſter Tavularis und Cofinas zu ver=
folgen
.
Neue deutſch=tſchechiſche Handelsvertrags=
verhandlungen
.
Prag, 10. Februar.
Wie uns aus Prag gemeldet wird, trifft dieſer Tage daſelbſt
die Delegation der Vertreter der deutſchen Regierung zu wei=
teren
Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen der Tſchecho=
ſlowakei
und Deutſchland ein. Die Verhandlungen werden für
Deutſchland vom Chef der Delegation, Geheimrat Windel, Min.=
Rat Seidel für das Finanzminiſterium, Oberregierungsrat Mu=
lert
für das Wirtſchaftsminiſterium und Regierungsrat Engel
für das Ackerbauminiſterium, ſowie von Attachee des Außenmini=
ſteriums
Dertenbach geführt. Außerdem ſind Vertreter Preußens,
Bayerns, Württembergs, ſowie der Handelsattachee der Prager
deutſchen Geſandtſchaft Fiſchl anweſend. Bei den Verhandlungen
wird es ſich hauptſächlich um die nachträglich angemeldeten tari=
fariſchen
Wünſche, ſowie um den Text des Rahmenvertrages
handeln.

*Konzert Hilde Rohloff.
Im Saale des Muſivereins gab am Donnerstag abend
kil lein Hilde Rohloff, Weißenfels a. d. S., ein Konzert,
Neri Vortragsfolge Lieder von Schubert, Schumann, Beet=
den
und Brahms enthielt. Die junge Künſtlerin, die ſich zum
her Male in Darmſtadt hören ließ, verfügt über einen in
Mittellage ſehr tragfähigen, in den hohen Regiſtern leicht
nas rauh und angeſtrengt klingenden Sopran. Vielleicht ſtörten
G die noch fremden Saalverhältniſſe. Am beſten gefielen die
ſchen Partien, denen die Sängerin eine zarte, eindringliche
ſarvingtheit zu verleihen wußte. Am Flügel begleitete an=
uiegſam
ihr Lehrer, der Geſangspädagoge und Kapellmeiſter
palwingk, ein Schüler noch von Nikiſch, der auch ſeine
tm, Frau A. Spalwingk, diskret am Flügel führte.
hu. A. Spalwingk, früher Bühnenſängerin, auch von ihrem
hum ausgebildet, intereſſierte durch eine eigenartige Auf=
lurg
der von ihr gebotenen, techniſch vollendeten Proben ita=
wſcher
Muſik. Mit Heimweh und Mainacht von Brahms
Bte Fräulein Rohloff am tiefſten zu ergreifen. Gelegentlich
eſwen Uebergängen in der Tongebung ſtanden Stellen in=
Wirkung und warm pulſierender Auffaſſung gegenüber.
trotz Faſtnachtszeit und anderem zahlreich erſchienene
Eum kargte nicht mit herzlichen Beifallsbezeugungen, die
drei Künſtler auszeichneten.
Slraufführung im Düſſeldorfer Schauſpielhaus.
Man hätte Die ſchön= Schlafende des Pirandello
*smann und Geſinnungsgenoſſen Roſſo di San Se=
dto
ruhig weiter im gedruckten Schlaf belaſſen ſollen. Denn
eme Dirne, die ſeeliſch ſchläft, als werdende Mutter aus
Im Trancezuſtand erwacht und ihren erſten Verführer, einen
* D, als Vater bezichtigt, von ihm unter dem Zwang einer
Kan=te geheiratet und zur Madonna wird, die ihrem Kinde
iggenes Leben opfert, das mutet in keiner Weiſe als buntes
* Stauer, wohl als raffinierte und kinohaft parfümierte
* iermache an. Der Vorwurf iſt dazu ſo undramatiſch und
bmſtigſien Falle als Legende zu gebrauchen. Wie denn auch
* Alkt durch eine Erzählerin noch angekündigt wird. Doch
Legende fehlt dazu wieder die ungeſuchte Naivität. Die

Aufführung unter Salka Steuermanns Leitung ließ es an
Eindringlichkeit nicht fehlen. Die ſuggeſtiven Bühnenbilder Ed
Sturms und das konzentrierte Spiel von Eleonore Men=
delsſohn
(Schlafende) und Emmy Frank (Erbtante) mühten
ſich um eine vertane Sache.
*Münchener Faſching.
Der Münchener Karneval lebt und gedeiht trotz Arbeits=
loſigkeit
, Teuerung uſw. Manche glauben, daß die Börſenhauſſe,
zunehmender Fremdenverkehr infolge der guten Winterſaiſon
im Gebirge oder die Belebung in Handel und Induſtrie die
nötigen Gelder herbeiſchaffe. Jedenfalls ſind die Eintrittspreiſe
für die bekannten großen Feſte, wie froher Noah Gaukler
uſw. ſehr hoch geworden und verlangen von Mann und Weib die
ſtattliche Summe von 10 Mark. Die veranſtaltenden Künſtler,
früher zufrieden die Koſten zu decken und wetteifernd in der Ori=
ginalität
der Ausſtattung, ſind jetzt zu reinen Unternehmern
herabgeſunken und froh, das Manko an verkauften Kunſtwerken
für einen Teil des Jahres auf dieſe Weiſe zu decken. Dabei
ſtricht der Erfolg für ſie. Zum Beiſpiel die Gaukler haben
ihre zwei Bälle im Löwenbräukeller, der übrigens zirka 2500
Perſonen faßt, ſchon tagelang vorher ausverkauft. Als ſchöne
Geſte veranſtalten ſie ein drittes Karnevalsfeſt, deſſen Reinerlös
dem Künſtlerunterſtützungsverein zufließt. Beſonderen Unmut
erregt es unter Akedemikern und jungen Künſtlern, daß die
Kategoriekarten von ihren eigenen Kollegen geſtrichen wurden
und damit der Beſuch dieſer Bälle für viele unmöglich gemacht
iſt. Ein anderes, mehr heiteres Vorkommnis ereignete ſich mit
dem Narrenſchiff‟ Dieſe Veranſtaltung verdankten wir ſeither
zwölf Künſtlern, von denen einer kürzlich die Gruppe verließ,
aber den Titel Narrenſchiff für ſich geſetzlich ſicherte. Infolge=
deſſen
müſſen die übrigen, jetzt wieder auf Zwölf ergänzt, unter
neuer Flagge ſegeln. Neben dieſen Unternehmungen exiſtieren
erfreulicherweiſe immer noch kleinere, nur Einheimiſchen ver=
traute
Feſte, die, den großen mindeſtens gleichwertig, erheblich
billiger ſind, wie zum Beiſpiel die Bälle der Juryfreien in
ihrem Ausſtellungslokal. Hier gibt es keine Kellner, ſondern nur
ein Büfett ohne Weinzwang mit erſchwinglichen Preiſen, dafür
eine luſtige Künſtlerkapelle, geſchmaavolle und originelle Masken
und vor allem die nötige Stimmung. Aehnlich und mit mehr
literariſchem Einſchlag die Nachtwandlerfeſte im Saale der

Buchhandlung Steinicke. Die früher berühmten Bal parés
haben dagegen ſehr von ihrem Nimbus eingebüßt und ſind mehr
als Fremdenvorſtellungen aufzufaſſen. Es bleibe dahingeſtellt,
ob die ſtrengen Koſtümvorſchriften oder die hohen Preiſe für
Konſommationen daran ſchuld ſind. Im übrigen gibt es auch
im Faſching zwei Kategorien von Herren. Die jüngeren, tanz=
freudig
, hüten ſich ängſtlich, ihre Damen zum Wein einzuladen,
während die älteren Herren, meiſtens der modernen Tänze un=
kundig
, mehr durch freigebige Bewirtung, mitunter auch etwas
zudringliche Liebenswürdigkeit zu wirken ſuchen. Zum Schluß
gebe ich das Geheiminis preis, wie man hier einen Faſchings=
abend
billig zubringen kann. Vor allem verſchaffe man ſich auf
Umwegen ermäßigte Kategoriekarten. Dann läßt man ſich zu
Hauſe ein Maskenkoſtüm (Türken und Inder ſind ſehr beliebt) aus
billigen Stoffen für die ganze Saiſon herſtellen, um die teueren
Maskenzeichen zu ſparen. Drittens beſtelle man ſich für den Abend
ſeine Freundin Thea, Mizzi uſw., und zwar nach dem Nacht=
eſſen
und kläre ſie darüber auf, daß der Karneval zum Tanzen,
aber nicht für die Völlerei veranſtaltet iſt. Auf dem Balle ſelbſt
beſtelle man die billigſte Flaſche Wein, den teueren Sorten meiſt
ebenbürtig und im Effekte gleich, um für die Nacht von 8 bis
4 Uhr zwei Sitzgelegenheiten zu haben. Allerdings ſind die be=
rühmten
Weißwürſte ab 1 Uhr nicht zu umgehen, können aber
auch durch mitgebrachte belegte Brote, die im Vorraum zu ver=
zehren
ſind, erſetzt werden. Zum Schluſſe nehme man ja kein
Auto, da der Heimweg zu Fuß nach dem ſtarken Verbrauch von
Staub und ſchlechter Luft viel zuträglicher iſt. Damit lade ich
meine Darmſtädter Freunde ein, nach München zu kommen, denn
noch ſtehen uns die großen Feſte der Neuen Sezeſſion, Ratis=
wara
und viele andere mehr bevor, und ſich von der Lebens=
freude
dieſer ewig jungen Stadt zu überzeugen.
Auguſt Goldſchmitt.

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Eine Million Franken für die Krebs=
forſchung
. Der Pariſer Bankier Roſenthal hat dem Paſteur=
inſtitut
eine Million Franken übergeben, die für die Krebs=
forſchung
verwandt werden ſollen. In dem Komitce, das zu
dieſem Zwecke gebildet worden iſt, befinden ſich u. a. die be=
kannte
Nadiumforſcherin Frau Curie und der Direktor des
Paſteurinſtituts, Dr. Roux.

[ ][  ][ ]

FDamen-Strämple
schwarz u. bunt, Doppel-
spitze
und Ferse.
DDamen-Strümpfe
Haccofor, Doppelsohle
und Hochferse
Herren-Socken
moderne Farben

Obeshemden
veneste Muster, mit
Kragen
Herren -Flanell-
Hemden, m 2 Krag.
u. Klappmanschetten .
TTosentxäger,
Oaalität, beste
arbeitung . 1.50, 1.25,

Damen-Hemden
Trägerform, solide
Stoffe

Einaatz-Hemden
prima Rips-Einsatz

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5 Stück im Satz
Satz

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tief oder Hach

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Seite 4

Freitag, den 11 Februar 1927

Nummer 41

Todes=Anzeige.
Siatt jeder beſonderen Anzeige.
Mein lieber Mann, unſer guter Vater, Großvater,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel

Heſſiſches Landestheater Darmſtadt.

Nachruf!

Dankſagung.
(Statt Karten.)

Abermals hat das Heſſiſche Landestheater
einen lieben Mitarbeiter zu Grabe getragen.

Herr Kammermuſiker

Hei Katl Stäuoiger

Auguſt Voß

Apotheker
iſi heute morgen von ſeinem langen, ſchweren Leiden
durch einen ſanften Tod erlöſt worden.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Soſie Ant. Staudinger, geb. Fülberih.
Darmſtadt, den 10. Februar 1927.
(*3740

Die Einäſcherung findet Samstag nachmittag 3 Uhr auf dem Wald=
triedhof
ſiatt.

iſt im Alter von noch nicht 37 Jahren einem
ſchweren Leiden erlegen. In dem ſo früh Dahin=
geſchiedenen
, der unſerem Orcheſter ſeit 1. Jan.
1919 angehörte, betrauern wir einen ausge=
zeichneten
Künſtler und pflichttreuen Menſchen,
der ſtets mit vorbildlicher Hingabe ſeiner Kunſt
diente und mit dem vollen Einſatz ſeiner Fähig=
keiten
zu vielen ſchönen Taten unſeres Orche=
ſters
ſein reiches Maß beitrug.
Wir werden ihm ein dankbares Andenken
(2704
bewahren.
Die General=Direktion
des Heſſiſchen Landestheaters.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und Kranzſpenden bei dem Heimgange meiner
lieben Frau und treubeſorgten Mutter ſagen wir
auf dieſem Wege unſeren innigſten Dank. Be=
ſonders
danken wir Herrn Pfarrer Beringer für
ſeine troſtreichen Worte.

Stadt=Bauinſpektor Chr. Sames
und Kinder.
(N O 2676

Geſtern abend entſchlief ſanft
nach langem Leiden mein lieber
Mann, unſer treuſorgender Vater
und Großvater

Herr
Jacob Wendel
Schuhmachermeiſter

im Alter von 82 Jahren. ((3750
In tiefer Trauer:
Frau Eva Wendel
und Kinder.

Reichelsheim i. ddw., 9. Febr. 1927.

Die Beerdigung findet Samstag
uachmittag 2 Uhr in Reichelsheim
ſtatt

Dankſagung.
Statt Karten.

Für die zahlreichen Beweiſe inniger
Teilnahme bei dem Heimgang unſe=
rer
unvergeßlichen

Emmi

ſagen wir herzlichen Dank. (*3740
Für die Hinterbliebenen:
Hermann Müller
Steueramtmann.

Darmſtadt, den 10. Februar 1927.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Heim=
gang
unſeres lieben Kindes ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren
innigſien Dank.
((3735
Karl Klotzſch und Frau.

Darmſtadt, den 10. Febr. 1927.

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Dankſagung.

Todes=Anzeige.

Heute verſchied nach kurzem,
ſchwerem Leiden unſere liebe Tante
und Couſine

Fräulein
Eliſabeth Heß
im Alter von 74 Jahren. (3721
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Familien Heß und Diehl.
Mainz, Darmſtadt, Offenbach a. M.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſern
lieben Vater, Großvater, Urgroßvater, Schwieger=
vater
und Bruder

Herzlichen Dank allen Den=
jenigen
, die uns während der
Krankheit und bei dem Heim=
gange
unſeres lieben, unvergeß.
lichen Vaters in ſo reichem Maße
ihre aufopfernde Pfiege und
herzliche Teilnahme erwieſen,
ſowie mit ſo reichen Blumen=
ſpenden
beehrten.
(*3783

erin Soun Suhnner

Privatier
im faſt vollendeten 79. Lebensjahr zu ſich in die
Ewigkeit zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 9. Februar 1927.
(*3702

Die Beerdigung findet am Freitag
den 11. d Mts, nachm. 2½ Uhr,
auf dem alten Friedhof an der No.=
Ramſtädterſtraße ſtatt.

Die Beerdigung findet am Samstag, den 12. Feb=
ruar
1927, vormittags 11 Uhr, auf dem Friedhof an
der Nieder=Namſtädterſtraße ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

Geſchwiſter Galloy.
Darmſtadt, den 10. Febr. 1927.

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Darmſtadt

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Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe, gute Frau, unſere herzensgute, treuſorgende
Mutter, Schw egermutter und Großmutter

Sperlaltät:

Brillen und
Zwicker nach
ärztlicher
Vorschritt

4

(2052a

Geſtern verſchied, unſer lieber
Kamerad und langjähriges Mitglie

Marie Scherr, geb. Halkenhäußer

Adolf Dörr

Garnlſonverwaltungsbirektar ſ. R.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 11. 98. Mts nachm. ½3 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Wir bitten um zahlreiche Be=
teiligung
.
Der Vorſtand.
2637

im 79. Lebensjahr durch einen ſanften Tod zu erlöſen.
In tiefer Trauer:
Kamilie Reinhold Scherr
Fam lie Joſeph Schandua.
Darmſtadt, Woogsplatz 6, den 9. Febr 1927. ( 3710
Die Beerdigung findet Samstag, den 19. ds Mts.
12 Uhr auf dem Friedhof an der Nd.=Ramſtädterſtraße
ſtatt

E.H.
Versdorft

im Oeſicht. Dies dezeugt Herr P. M. Lachmann ir
Kodplin, indem er ſchreidt: Weil Ihre Herba=
Seiſe meiner Tochter die naſſen Flechten binnerz
14 Tagen gebeilt und jetzt eine ganz klare Hauz
dorbanden iſt, ſage ich, ſowie meine Frau, dern
beſten Dank. Meiner Schweſter, welche im Oeſichz
rote Fiecken batte, auch auf der Naſe, ſind die
Flecken vergangen. Ver Stück M. .65. 300lg
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Dankſagung.

Für die zahlreichen Beweiſe herzlichſter Anteil=
nahme
bei dem Hinſcheiden meiner lieben Frau ſpreche
ich meinen innigſten, tiefempfundenen Dank aus.
Insbeſondere danke ich auch für die reichen Kranz=
ſpenden
und Herrn Paſtor Rückert für die troſtreichen
Worte bei der Totenfeier.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
A. Hirth, Geh. Poſtrat.

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[ ][  ][ ]

Nummer 42

Freitag, den 11. Februar 1927

Seite 5

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 11. F bruar.
Ernannt wurden am 4. Februar 1927 der Lehrer Georg
Schmidt an der Volksſchule zu Hainſtadt, Kreis Erbach, zum haupt=
amtlichen
Fortbildungsſchullehrer an den Fortbildungsſchulen des Be=
zirks
Neuſtadt, Kreis Erbach, der Lehrer Adam Pfeiffer an der
Volksſchule zu Bürſtadt, Kreis Bensheim, zum hauptamtlichen Fort=
bildungsſchullehrer
an der Fortbildungsſchule zu Hofheim im Kreiſe
Beusheim und Umgegend, der hauptamtliche Fortbildungsſchullehrer
Heinrich Klein zu Seligenſtadt, Kreis Offenbach, zum hauptamtlichen
Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Babenhauſen
und Umgegend, ſämtlich vom Tage des Dienſtantritts ab. Am
31. Januar 1927 wurde der Kommunalforſtwart, Karl Becker zu
Oppenrod in den Staatsdienſt übernommen und zum Förſter der För=
ſterei
Steinbach, Forſtamt Schiffenberg, ernannt.
Hefſiſches Landestheater. Als Volksvorſtellung zu beſonders
ermäßigten Preiſen (14 Mark) wird morgen im Großen Haus die be=
liebte
und erfolgreiche Operette Der Vetter aus Dingsda,
die bei allen ſeitherigen Wiederholungen ein nahezu ausverkauftes
Haus hatte, in der Premierenbeſetzung mit den Damen Kapper, Müller=
Wiſchin, Liebel und den Herren Deharde, Kuhn, Vogt, Ebert, Ney und
Strzeletz gegeben.
Für Sonntag, den 13. Februar, iſt im Großen Haus aus Anlaß
des Todestages Richard Wagners eine Aufführung ſeiner Oper Tri=
ſtan
und Iſolde mit Gotthelf Piſtor und Charlotte Maſſenburg
in den tragenden Partien, unter der muſikaliſchen Leitung von Joſeph
Noſenſtock vorgeſehen.
Im Kleinen Haus laufen am gleichen Tage nachmittags 3 und 5
Uhr, bei Preiſen von 70 Pfg. und 1 Mk. (Kinder 35 und 50 Pfg.), die
beiden Märchenfilme Rumpelſtilzchen und Haſe und
Swinegel.
Oeffentlicher Vortrag. Dr. Alfred Heidenreich=Frankfurt
am Main, wird Freitag, 11. Februar, abends 8½ Uhr, in der Städti=
ſchen
Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, über Die Seelen=
geſchichte
des Petrus nach dem Matthäus Evangelium ſprechen. Wäh=
rend
der letzte Vortrag das Thema von der weltgeſchichtlichen Seite her
beleuchtete, wird an dem heutigen Abend die Seelengeſchichte des
Petrus in Gegenüberſtellung zum Weſen des Apoſtels Johannes dar=
geſtellt
werden.
Engliſche Vorträge. Der Lektor des Engliſchen an der Univerſi=
tät
Heidelberg, Herr C. C. Barber, B. A., ſprach am Mittwoch im
überſällten Feſtſaal der Ludwigs=Oberrealſchule über den modern=
engliſchen
Romanſchriftſteller Galsworthy. Der Vortragende ver=
ſtand
es, Leben und Werke Galsworthys in äußerſt feſſelnder Weiſe zu
befprechen und Beziehungen zu anderen Schriftſtellern aufzuweiſen.
Am Mittwoch, den 16. Februar, wird Herr Barber über Wells
ſprechen.
V. d. Decken=Vorträge. Der letzte der Vorträge des Ober=
Serwvaltungsgerichtsrats v. d. Decken, Dresden, findet heute abend um
S Uhr im Heim des C. V. J. M., Alexanderſtraße 22, ſtatt. Thema:
Glaube‟. Der Zutritt iſt für jedermann frei.
Bethelfilm. Die in hieſiger Stadt noch nicht gezeigten neuen
Teile des Bodelſchwingh Films gelangen am kommenden Montag zur
Vorſtihrung im Saale der Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Am Nachmittag
Eind zwei Veranſtaltungen für die Schuljugend, um 4 und 5½ Uhr,
Eintritt 25 Pf.; am Abend um 8 Uhr für Erwachſene, Eintritt 50 Pf.
Siehe Anzeige.)
* Die Sonderausſtellung von Teinacher Orient Teppichen in den
Schaufenſtern und Ausſtellungsräumen des Möbelhauſes Joſeph Trier
Silhelminenſtraße), findet lebhafteſte Beachtung. In dem dritten gro=
ſeen
Schaufenſter iſt ein großer, in Betrieb befindlicher Knüpfſtuhl auf=
eſtellt
, an dem zwei Schwarzwälderinnen in Originaltracht mit ge=
chickten
Fingern echte Orientteppiche knüpfen. Zwar kann die mühevolle
rbeit nur langſam vor ſich gehen, denn ein Quadratmeter eines ferti=
ten
Teppichs bedarf bis zu 200 000 Knoten, aber das fertige Werk krönt
ſie aufgewandte Mühe. Zahlreiche prachtvolle, ſchwere Teppiche in
tSturechten, geſchmackvollen Farben, alles orientaliſche Muſter und ge=
au
nach orientaliſcher Arbeitsmethode verfertigt, kann der Beſucher der
intereſſanten Ausſtellung in den beiden erſten Schaufenſtern bewundern.
4 le die hier ausgeſtellten Kunſtwerke ſind auf die gleiche Art entſtanden.
ie wurden in monatelanger Arbeit handgeknüpft eine Arbeit, die
üsdermann dann ganz zu würdigen weiß, wenn er ſich die Tätigkeit am
9müpfſtuhl angeſehen hat. Dieſe Arbeit hat ſich als eine neue deutſche
4rientteppich=Induſtrie bereits in Deutſchland, und zwar als Schwarz=
nEilder
Spezialität, eingebürgert. Hunderte arbeitſamer Schwarzwälder
b ſchäftigen ſich mit dieſer Teppichknüpferei und werden mit großer Ge=
nEſſenhaftigkeit
dieſe orientaliſchen Stücke von größter Haltbarkeit aus=
hren
. Teinach als Hauptplatz der neuen Induſtrie, daneben andere
Srhwarzwaldorte, wie Buhlbach, Ergenzingen uſw., werden durch ſie
ol ne Zweifel große Bedeutung erhalten. Intereſſenten, die ſich über
deſe neue deutſche Teppicharbeit genauer unterrichten wollen, wird dieſe
i den Ausſtellungsräumen ſelbſt bereitwilligſt gezeigt, wobei man ſich
von der Schönheit der in allen Arten vorhandenen fertigen Erzeugniſſe
ſperzeugen kann.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Ueber 130 Wandergeſellen
3 Odenwaldklubs folgten diesmal bewährten Führern in den Taunus.
(ſte Männertritte hallen, es ſtampft der Nagelſchuh, der Wanderſtock
ſtößt auf, ein kräftiger Tabaksrauch zieht ſeine Fahnen. Es ſchneit;
hcht bedeckt eine Schneaſchicht den Bahnhof. Die Vevwaltung hat in
Umkenswerter Weiſe beſondere Wagen dem Odenwaldklub zur Ver=
ſigung
geſtellt. Ebenſo tut es die Leitung in Frankfurt. Ein gewal=
icter
Menſchenſtrom füllt den Zug nach Cronberg. Ein nicht enden=
wllender
Strom ſteigt im Schneetreiben den Bergen zu. Prachtvolle
AAlder zeigt der Park, bereitet der Taunuswald, den die fröhliche Menge
m Rodelſchlitten und Schneſchuhen im derben Gewand, aber etliche auch
der in Stöckelſchuhen und Florſtrümpfen durchſtreifen. Der Führer
uſierer Gruppe, der erfahrene Gg. Böcher, bahnt mit Umſicht den Weg
die ſtets anwachſende Schneemaſfe, durch die es langſam hinauf
uri Altkönig führt. Die große Schar ſchweigt in dieſer Wunderwelt
Gachtvolle Gemälde hate der Neuſchnee geſchaffen. Bis zur Spitze waren
hochragenden Tannen in Weiß gekleidet. Die weitausholenden Aeſte
dollten faſt brechen unter ihrer Laſt. Eines fehlte, die Sonne. Der
ſeSel hinderte den Fernblick. Drunten im Fuchstanz herrſchte fröhliches
*iben. Die Rodler raſteten im Freien, dann ſauſten ſie wieder zu
Droben verteilte ſich die Schar in die dicht beſetzten Häuſer zu kur=
Raſt. Draußen ging das Treiben der Schneeſchuhfahrer nach allen
eſten in die Weite. Leider derhinderte der Nebel uns Zuſchauern den
Duen Ueberblick. Aber wir ſahen doch genug von dieſen Winterfreuden.
iches gefällt uns, manches nicht. Es genügt nicht, daß die Frau zum
terſport die Männerkleidung trägt, ſie muß dabei auch etwas
Anmut beachſten. Nicht jede Frau kleidet der Anzug des Mannes.
ſahen Bilder, die das Auge verletzten. Wüßte die in ſolcher Auf=
ſrung
erſcheinende Frau, wie wenig ſchön ſie erſcheint, ſie hätte gewiß
hffür ihr Frauengewand entſchieden. Wohl ſoll der Sportanzug
a chbar ſein, aber er darf auch ſchön ſein. Vom Feldberg übernahm
nd Robert Klump die Führung. Noch nahezu drei Stunden zogen
rim Schnee dahin. Der Dank für die wohlvorbereitete Winterwande=
A wurde bei dem gemeinſamen Eſſen drunten in der gut gewärmten
e bei der Saalburg ausgeſprochen. Um 6 Uhr fuhren wir heim.
Tag war reich an Wanderfreuden.
Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. Darmſtadt (Wanderabteilung)
NDern, heißt es am kommenden Sonntag, den 13. Februar. Die
(12.) Wanderung des Wanderjahres 1926/27 führt in das beſetzte
ſbet und gilt haup ſächlich dem herrlichen Groß=Gerauer Park. Ein

ſerem ält ſten Turn= und Wanderbruder Fritz Wald die Führung
ommen. Die Abfahrt erfolgt 930 Uhr vormittags vom Haupt=
wof
und ſind Fahrkarten 4. Klaſſe Groß=Gerau urd zurück zum

von 1 Mk. zu löſen. Von Groß=Gerau führt der Weg durch den
nach MönckbruchMühleGroß=Gerau. Das Endziel wird nach
indigem Marſch erreicht. Es wird beſonders auf den Perſonal=
meis
hingewieſen, denn jedermann muß ſich im beſetzten Gebi t aus=
können
, deshalb nicht vergeſſen. Ruckſackverpflegung iſt vor=
Ym. Die Rückfahrt erfolgt frühzeitig.
Geflügelzuchtverein Darmſtadt. Die Hauptverſammlung
wieſer Tage in dem Rürſtenſaal der Reſtauration Chriſt ſtatt. Die
M ingsablage, ſowie der Nachweis über das bedeutende Material=
een
des Vereins gab zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Dem
rr und dn Sachverwaltern wurde Entlaſtung erteilt. Da der
Hand in ſeiner ſeitherigen Zuſammenſetzung als Uebergangsvor=
Aanfolge des Zuſammenſchluſſes der beiden früheren Vereine nicht
hrn bleiben konnte, ſchieden verſchiedene Mitglieder aus dem Vor=
aus
. Eine entſprechende Satzungsänderung wurde vorher be=
hn
. Die Neuwahl hatte folgendes Ergebnis: Die Herren Hein
Lwgel als 1. bzw. 2. Vorſitzender; ferner gehören für 1927 dem Vor=
e
an die He

*Stiftungsfeſi der Gaſiwirte=Innung.
Zur Feier ihres 44. Stifungsfeſtes hatten ſich die Mitglieder der
Gaſtwirteinnung Heſſens und eine große Zahl von Gäſten und Freun=
den
in dem feſtlich geſchmückten Saalbau eingefunden. Unter den vielen
Ehrengäſten bemerkte man u. a. als Vertreter der Stadt Bürgermeiſter
Delp, der Handwerkskammer Direktor Schüßler und Eyndikus Dr.
Lindemann, ferner Staatskommiſſar Schlichter Dr. Bernheim
Herrn Stemmer vom Verkehrsverein und Abg. Haurh. Feſtes=
ſtimmung
herrſchte in dem prächtig geſchmückten Park von Valencia,
die Liedertafel hatte der Gaſtwirteinnung ihre herrliche Dekoration
freundlichſt überlaſſen , als die Muſikkapelle ihre ſchneidigen Weiſen
ertönen ließ. Es war für den Abend ein Programm vorgeſehen, das
die Erwartungen aller aufs höchſte ſpannte und deſſen Ausführung dieſe
Erwartungen noch übertraf. Die Aufgabe, den Angehörigen der Gaſt=
wirteinnung
, die ſonſt nur ihren Gäſten Feſte zu bereiten haben, beſon
ders vergnügte Stunden zu bereiten, war dank der Aufopferung des
Feſtausſchuſſes, der unter Leitung des Herrn Mund ſtand, glän=
zend
gelöſt.
Der Vorſitzende der Innung, Herr Stadtv. Gaſtwirt Schnauber
hielt eine herzliche Willkommemanſprache, in der er alle Kollegen und
Kolleginnen, die Ehrengäſte, alle den Gaſtwirten naheſtehenden Freunde,
die Vertreter der Behörden und wirtſchaftlichen Vereinigungen beſon=
ders
begrüßte, für die zahlreichen Spenden zur Tombolg und für die
aktive Mitwirkung an dem Feſt dankte, und mit warmen Worten recht
frohe und vergnügte Stunden wünſchte. Seine tiefen Wünſche für die
Gaſtwirteinnung faßte der Redner am Schluſſe ſeiner Anſprache in
einem begeiſtert aufgenommenen dreifachen Hoch auf die Innung, das
deutſche Gaſtwirtsgewerbe, und das deutſche Vaterland zuſammen. Die
Verſammlung ſang ſtehend die erſte Strophe des Deutſchlandliedes. An=
ſchließend
nahm der Vorſitzende die Ehrung verdienſtvoller Mitglieder
und Angeſtellter vor. Eine künſtleriſche Urkunde und die ſilberne Nadel
wurde den Herren J. Trautmann, Ad. Braun, Aug. Englert,
P. Fuchs, J. Geßner und Fr. Miſchlich mit warmen
Glückwunſchworten überreicht und den Jubilaren aus ſilbernem Pokal
der Ehrentrunk kredenzt. Ein dreifaches Hoch auf die Geehrten wurde
kräftig ausgebracht. Nach Beendigung dieſes feierlichen Aktes über=
mittelte
Bürgermeiſter Delp im Namen der Stadt der Innung und
den Jubilaren ſeine Glückwünſche. Er betonte, daß es auch fernerhin
das Beſtreben der Stadwerwaltung ſei, in ſteter enger Fühlungnahme
mit der Gaſtwirte=Innung zum Wohle unſerer Vaterſtadt zu bleiben.
Sollten auch nicht alle Wünſche im vergangenen Jahre reſtlos in Er=
füllung
gegangen ſein, ſo dürfe die Innung doch verſichert fein, daß
die Stadtverwaltung ſtets beſtrebt ſei, die Belange der Innung weit=
gehendſt
zu vertreten und zu fördern. Im Intereſſe jedes Einzelnen,
der Familie und der Stadt Darmſtadt möge als Frucht gemeinſamer
Zuſammenarbeit dem Gaſtwirtsgewerbe eine gute Zukunft und beſſere
Zeiten erblühen. Herr Direktor Schüßler von der Heſſiſchen Hand=
werkskammer
ſprach der Innung herzlichſte Glückwünſche aus. Wer an
der Spitze eines großen Verbandes ſtehe, wiſſe, welch ungeheure Arbeit
von jedem Einzelnen zu leiſten ſei, der wiſſe aber auch, daß Einigkeit
alles vermag. Daher mögen die Gaſtwirte in ſteter Einigkeit zum
Wohle ihres Gewerbes feſt zuſammenzuhalten. Der Vertreter des Gaſt=
wirtevereins
Offenbach, Herr Jaskowſki übermittelte die herz=
lichſten
Glückwünſche und hielt eine wohlberechtigte, oft humorvoll ge=
halteme
Lobrede auf die Gaſtwirtsfrau. Sein Hoch galt ihr im beſon=
deren
und der deutſchen Frau im allgemeinen. Herr Stemmer
unterſtrich in ſeiner Anſprache das innige Zuſammenarbeiten der Gaſt=
wirte
=Innung mit dem Verkehrsverein, das auch in Zukunft ſo bleiben
möge zum Wohle unſerer Vaterſtadt.
Dann begann die Bunte Bühne, die von dem friſch=frohen, humor=
ſprühenden
Conferencier, Herrn Guſtav Nothe=Carey vom Ope=
rettentheater
Frankfurt, eröffnet wurde. Seine künſtleriſchen Hilfs=
kräfte
waren durchweg Klaſſe‟. Nachdem im Augenblick durch da
Talent des Herrn Anſagers gleichſam Kurzkontakt zwiſchen Bühne
und Parkett hergeſtellt war, wurde die Stimmung mit jeder Programm=
nummer
gehobener. Man wird wohl das Unikum Frau Nuſchi
Wiesner vom Frankfurter Operettentheater nicht ſo ſchnell vergeſſen
können, ihre humorvollen Schlager riefen wahre Lachſalven hervor
Erſtklaſſige Kunſt waren die temperamentvollen Tanzdarbietungen der
beiden Tänzerinnen Verra Donalieſa und Sonja Bragowa
in ihren originellen und aparten Koſtümen. Lebhaften Anklang fanden
die Geſangsdarbietungen des Herrn Heinz Heberer und der Fräu=
lein
Elſe Henſchel. Ein feinſinnniger Begleiter am Flügel war Herr
Albert Miſchel. Allen Darbietungen wurde rauſchender Beifall
geſpendet, ſo daß ſich die Künſtler zu zahlreichen Zugaben verſtehen
mußten.
Noch ganz erfüllt von dem Erlebten, wurde den glücklichen Ge=
winnern
der wunderbaren Tombolagewinne neue große Freude bereitet
Unter den von allen befreundeten Seiten in übergroßer Zahl geſtifteten
wertvollen Gewinnen befanden ſich wieder, wie im vorigen Jahre, von
der Darmſtädter Herdfabrik und Emaillierwerke und von der Firma
Röder geſtiftete Gasherde, ferner Delikateſſen in jeder Form, Kondi=
toreiwaren
, Backwaren, Wein, Liköre und GebrauchZartikel jeder Art.
Ein Feſtball hielt die Teilnehmer noch viele vergnügte Stunden zu=
ſammen
. Auch dieſes Jahr war das Stiftungsfeſt der Gaſtwirte=Innung
ein Ereignis der Winterſaiſon, das allen Teilnehmern unvergeßlich
bleibt

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Oeffentliche Peſtalozzifeier. Auf die vom Darmſtädter Lehrer=
verein
am Samstag, den 19. Februar, 7.20 Uhr, im Kleinen Haus des
Heſſiſchen Landestheaters veranſtaltete Peſtalozzifeier wird hingewieſen,
(Siehe heutige Anzeige.)
Stadtbüicherei. Wegen zahlreicher Erkrankungen des Perſonals
muß die Ausleihe der Stadtbüicherei am Freitag und Samstag dieſer
Woche geſchloſſen bleiben. Am Montag kann der Betrieb vorausſichtlich
wieder aufgenommen werden. Die in dieſen Tagen ablaufende Leih=
friſt
von Büchern wird entſprechend verlängert. Der Leſeſaal bleibe
auch während dieſer Tage geöffnet.
Oberrealſchule und höhere Landwirtſchaftsſchule Groß=Umſtadt
höhere Bürger= (Mädchen=) Schule Groß Umſtadt. Wir machen noch=
mals
auf die Samstag, den 12. ds. Mts., ablaufende Anmelde=
friſt
zur Aufnahme in die obigen Schulen aufmerkſam. Wir verweiſen
nochmals auf die in der Montagsnummer gebrachte Anzeige.
Winterſport=Sonderzug mit Fahrpreisermäßigung. Mehrfachen
Wünſihen von Winterſportlern entſprechend hat die Reichsbahndirektion
Mainz zu dem Winterſport=Sonderzuge am 13. Februar 1927
nach München auch Sonderrückfahrkarten von Mainz und Darm=
ſtadt
nach Ulm aufgelegt. Der ermäßigte Preis dieſer Fahrkarten
beträgt von Mainz nach Ulm und zurück 20,20 RM., von Darmſtadt
nach Ulm und zurück 17,80 RM. Die Weiterfahrt von Ulm nach den
Winterſportplätzen Oberſtaufon oder Oberſtdorf oder Pfronten=Steinach
oder Grieſen uſw. erfolgt mit fahrplanmäßigen Zügen des gewöhn=
lichen
Verkehrs zum normalen Fahrpreis. Die Nückfahrt von Ulm
nach Darmſtadt und Mainz kann innerhalb eines Zeitraumes von zwei
Monaten ausgeführt werden. Die Fahrkarten nach Ulm ſind bei den
Fahrkartenausgabeſtellen Mainz und Darmſtadt direkt oder durch Ver=
mittelung
der übrigen Fahrkartenausgabeſtellen erhältlich.
Voranmeldungen und Vorauszahlungen auf die Umſatzſteuer.
Da die Umrechnungsſätze für die nichtnotierten ausländiſchen Zahlungs=
mittel
aus techniſchen Gründen nicht vor Mitte des Monats feſtgeſetzt
werden können, werden ebenſo wie im Dezember 1926 und Januar 1927
auch im Februar und März 1927 allgemein Zuſchläge nach § 170 Abf. 2
der Reicksabgabenordnung und Verzugszinſen nicht erhoben, wenn die
Voranmeldungen und Vorauszahlungen auf die Umſatzſteuer bis ein=
ſchließlich
15. Februar und 15. März 1927 beim Finanzamt ( Finanz=
kaſſe
) eingehen.

Karnevalgeſellſchaft Narhalla. Motto: Mir freie uns‟ Die
große Damen= und Herrenſitzung der Karnevalgeſellſchaft Narrhalla
am nächſten Samstag verſpricht, wie dies nicht anders zu erwarten
war, eine karnevaliſtiſche Delikateſſe zu werden. Die reichhaltige Ta=
gesordnung
der Sitzung, umrahmt von künſtleriſchen Darbietungen,
wird durch die Büttenredner und Liederdichter eine Behandlung erfah=
ren
, die auf die Lachmuskeln der Sitzungsteilnehmer ihren Zweck nicht
verfehlen wird. Stimmung vom erſten bis zum letzten Moment wird
die Parole ſein, und in aufſteigender Linie werden ſich die Darbietungen
bewegen, die auf dem Gebiete des Humors und der Satire das Beſte
darſtellen werden, was der Darmſtädter Karneval zu biete vermag.
Punkt 6,11 Uhr nimmt die Sitzung ihren Anfang. In ununterbrochener
Reihenfolge, Schlag auf Schlag, wickelt ſich das Sitzungsprogramut ab,
ſo daß die ſichere Gewähr geboten iſt, daß auch die Tanzluſtigen recht=
zeitig
auf ihre Rechnung kommen. Die Kapelle unter der Leitung des
Herrn Muſikmeiſters Weber ſtellt das Städtiſche Orcheſter. Es emp=
fiehlt
ſich dringend, Karten im Vorverkauf zu löſen, damit ein Andrana,
wie dies im Vorjahre der Fall war, an der Abendkaſſe vermieden wird.
Die numerierten Karten ſind bis auf wenige Logenplätze bereits
vergriffen. Einer Vermehrung der numerierten Plätze, wie dies von
bielen Seiten angeregt wurde, kann leider nicht nachgekommen werden, da
die Narrhalla den Standpunkt vertritt, daß auch die Inhaber nicht=
numerierter
Plätze Anſpruch auf einen guten Platz zu erheben be=
rechtigt
ſind. Um das Anſammeln der Beſucher vor den verſchloſſenen
Saalbautüren in dieſem Jahre zu vermeiden, iſt für eine frühzeitige
Saalöffnung Sorge getragen. Das Belegen von Plätzen für noch nicht
anweſende Perſonen iſt unſtatthaft. Frühes Erſcheinen ſei deshalb den=
jenigen
angeraten, die keine reſervierten Plätze haben.
Orpheum. Heute, Freitag, und morgen, Samstag, finden
die beiden letzten Aufführungen der erfolgreichen Revuc=
Opcrette Die Tugendprinzeſſin ſtatt. Das Märchen
Rotkäppchen und der Wolf wird wegen feines außergewöhn=
lichen
Erfolges Sonntag, 13. Februar, nachmittags 3½ Uhr, wieder=
holt
. (Siehe Anzeige.)
WSN. Neue Beitritte zur Hafraba. Zu dem kürzlich gegründeten
Verein zur Vorbereitung einer Automobilſtraße HamburgFrankfurt
Baſel (Hafraba) ſino in letzter Zeit weitere bemerkenswerte Beitritte
erfolgt. Außer anderen größeren Städten iſt auch die Stadt Mainz an=
geſichts
der Tatſache, daß die Intereſſen der Provinz Rheinheſſen von
dem Profekt in außerordentlicher Weiſe dadurch beeinflußt werden, daß
Mainz als Brückenkopf für die von dort einmündenden Straßen in
Betracht kommt als Mitglied beigetreten, während ſich vom Auslande
u. a. der Große Italieniſche Automobilklub in Rom und der Automobil=
klub
in Genf dem Verein angeſchloſſen haben.
* Bezirksſchöffengericht. Straftaten in den Jahren 1925/26 führen
den früheren Schreibgehilfen eines Untererhebers vor Gericht. Er war
Mitglied eines Turnvereins, und da reichte das Geld nicht. Den Mo=
na
slohn mit noch nicht voll 60 Mark will er den Eltern (der Vater iſt
Güterbodenarbeiter bei der Eiſenbahn) abgegeb.n haben. Der Ange=
klagte
hat Steuerquittungen mit dem Namen des Erhebers verſehen
und ſie den Steuerpflichtigen ausgehändigt. Die Unterſchrift war täu=
ſchend
ähnlich, auf Papier zunächſt durchgepauſt und mit Tinter über=
fahren
, bis ſie herzuſtellen ohne dieſe Hilfsmittel gelang. Des weiteren
hat der Angeklagte in einer großen Reihe von Fällen Gelder, die ihm
zur Steuerzahlung anvertraut waren, ſich rechtswidrig zugeeignet und
mit gefälſchter Unkunde darüber quittiert. Schließlich ſoll er auch
Steuerquittungen beiſeite geſchafft haben, indem er richtige Quittungen
vernichtete. Die Summe der unterſchlagenen Beträge erreicht nah zu
1000 Mark; das Geld wurde in dem Verein verjubelt. Der Angeklagte,
der zur Zeit eines Teiles der Straftaten das 18. Lebensjahr noch nicht
vollendet hatte, befindet ſich ſeit 1. Dezember 1926 in Unterſuchu igs=
haft
. Der Präſident des Landesfinanzamts verneint eine Beamten=
qualität
des Angeklagten aus allgemeinen Erwägungen und im Hinblick
auf § 10 Reichsabgabenordnung. Der Staatsanwalt beantragt in dem
Punkt 3 der Anklage die Freiſprechung, im übrigen unter Hinweis auf
die Raffiniertheit des Vorgehens und den groben Vertrauensbruch eine
Geſamtgefängnisſtrafe von ſieben Monaten unter Anrechnung der Un=
terſuchungshaft
. Der Verteidiger weiſt darauf hin, daß Angeklagter erſt
am 26. April 1926 das 18. Lebensjahr vollendet hatte. Das Urteil er=
kennt
unter Freiſprechung im übrigen auf ſechs Monate Gefäng=
nis
unter Anrechnung von neun Wochen der Unterſuchungshaft. Der
Haftbefehl wird aufgehoben.
Kunſtnotizen.
(eber Werſe, Künftler oder künftleriſche V. ranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Grwähnung
geſchleßt behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor
Palaſt=Lichtſpiele. Das Mädel auf der Schaukel‟. Die
Tag spriſſe ſchreibt u. a.: Der Montag: Bei der Uraufführung rief
der Beifall die anweſenden Hauptdarſteller oft an die Rampe.
Berliner Morgenzeitung: Das Publikum amüſierte ſich und klatſchte
vegeiſtert Beifall. Die Fachwreſſe urteilt wie folgt: Kinematograph:
.. . am Schluſſe wurde ſtark applaudiert. Oſſi, Liedtke, Lanning
mußten ſich oft dem Publikum zeigen. Oſſi und Liedtkes Leiſtungen
werden dem Film überall zu einem Publikumserfolg verhelfen.
Reichsfilmblatt: ... von einer Wirkung, wie man ſolche leider
ſelten im Film ſieht. Vielfacher Beifall auf offener Szene. Der Film
wird in jedem Theater dieſelben dankbaren und beifallsfreudigen Zu=
ſchauer
finden, wie er ſie in der Premiere angetroffen hat . . . ein gutes
und ſicheres Geſchäft.
Union=Theater. Der dumme Auguſt. Kein Geringerer
als Reinhold Schünzel verkörpert die Titelrolle dieſes Films, der uns
in die unerhört ſpannende, von Tragik und hinreißendem Humor um=
ſchw
bte Welt des Zirkus führt. Schünzel übertrifft ſich in dieſem Film
ſelbſt. In einer atemraubenden Handlung entwickelt ſich vor unſeren
Augen in der Manege ein Schickſal, an deſſen glühender Geſtaltung die
ſiegie Georg Jacobys und das hinreißende Spiel Claire Rommers und
Elga Brinks neben Victor Janſon, Siegfried Arno, Paul Weſtermeher
und Anton Pointer gleich großen Anteil haben. Das Mädchen ohne
Heimat führt uns die Gefahren vor Augen, denen ein junges, plötz=
lich
in die Großſtadt verſchlagenes Mädchen ausgeſetzt iſt. Das Schickſal
der jungen Eve Bennet, die als Waiſe in die Großſtadt kommt, um hier
den Boden für eine Exiſtenz zu ſuchen, eröffnet die Abgründe, aus denen
ſich gierige Hände recken, um das unſchuldige Mädchen zu ſich herabzu=
ziehen
. Ein zweifelhaftes Penſionat nimmt die Gehetzte, da ihr letztes
Gut geſtohlen wurde, auf, und von hier nimmt eine Reihe von Ver=
folgungen
ihren Ausgang. Jenny Haſſelquiſt, die große ſchwediſche
Darſtellerin, verkörpert die Hauptfigur des unter der Regie von Con=
ſtantin
J. David gedrehten Films.
Lokale Veranſialtungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ansſchlieſilich aus Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der Deutſche Oſtbund E. V., Ortsgruppe Darmſtadt,
hält am Samstag, den 12. d. Mts., im Fürſtenſaal, Grafenſtraße,
ſeine Februarverſammlung ab. Es ſoll u. a. Beſchluß über einen dem=
nächſt
zu veranſtaltenden Oſtdeutſchen Abend gefaßt werden. Freunde
des deutſchen Oſtens ſind herzlich willkommen. (S. Anzeige.)
Deutſchorden. Der Peſtalozzi=Abend, Freitag
den 11 Februar, gleicht dem monatlichen Kommende=Abend
unter Mitwirkung der Ordenskapelle.

Aus den Parteien.

Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei:
Es wird nochmals an die monatliche Zuſammenkunft der
Mitglieder, Samstag, den 12. Februar, nachmittags 4 Uhr,
auf dem Heiligen Kreuz erinnert und um zahlreiche Be=
teiligung
gebeten.

täglich frisch gebrannt
anerkannt vorzüglicher Oualität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (362a) Telephon 71

Tageskalender für Freitag, den 11. Februar 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: Wilhelm Tell. Kleines Haus: Keine Vorſtellung.
Orpheum, abends 8 Uhr: Die Tugendvrinzeſſin. Kla=
vierabend
Willy Renner, abends 8 Uhr, Loge Sandſtr. 10.
Treubund Deutſchorden abends 8.15 Uhr, im Bür=
gerhof
: Vortrag Peſtalozzi, der Deutſche. Städt. Akademie
für Tonkunſt, abends 81 Uhr: Vortrag Dr. Heidenreich
Konzerte uſw.: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Perkeo, Maxim,
Café Rheingold, Taunusburg, Weinhaus Weißer Turm. Kino=
vorſtellungen
: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Bottesdient der iſraelitiſ hen teliyion;ge einde.
Sauptſynagoge / riedri Aſtrae).
Freitag, den 11 Febr Vorabendgott=sdient 5 Uhr 30 Min.
Samstaa, den 12. Febr. orgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Schrifterklärung. Sabbarausgang 6 Uhr 25 Min.
notresdien;t an den ochentagen: Norgens 7 Uhr 30 Min,
bend 6 hr 15 in
Gebetszeiten in der Synagoge der iſrgel. Teligionszeſellſ haft.
Samstag, den 12. Febr Vorabend 5 Uhr 05 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uihr. Sabbatausgang 6 Uhr 25 Min
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. Abends 5 Uhr,

[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 11. Februar 1927

Nummer 42

Aus Heſſen.
Die Umlegung von Bauland in der
Gemarkung Ebetſtadt.
H. Die Gemeindevertretung wird ſich in Kürze mit der wichtigen
Frage befaſſen, Bauland durch Zuſammenlegung und Neuaufteilung
on Grundſtücken und Gewinnung von geeigneten Baugrundſtücken zu
*ſchließen. Da die Erweiterung und Entwickelung Eberſtadts natur=
emäß
der nahegelegenen Landeshauptſtadt zuſtrebt, iſt als Umlegungs=
ebiet
das Gelände in Ausſicht genommen, das im Norden etwa von der
Linie Waldfriede, im Weſten gegen die Neckarbahn vom Waldrande, ſüd=
ich
von der Siedlung Lämmchesberg bzw. Ortsausgang Richtung Darm=
tadt
und öſtlich von einer Paralelle, die etwa 500 Meter aſtwärts der
Ulten Darmſtädter Straße (Alter Weg) liegt, begrenzt wird.
Für das Umlegungsverfahren gelten die Vorſchriften des Geſetzes
über die Umlegung von Bauland vom 6. November 1920 (Heſſ. Reg.=Bl.
Nr. 28). Dieſes Geſetz gilt an ſich nur in Gemeinden von über 10 000
Einwohnern mit Städteordnung. In anderen Gemeinden kann es fedoch
auf deren Antrag durch Verordnung für anwendbar erklärt werden.
Für die Gemeide Eberſtadt iſt die Anwendung des Geſetzes durch eine
bereits im Jahre 1924 erlaſſene Verordnung gegeben. (Vgl. Verordnung
vom 4. 4. 1924, Hſſ. Reg.=Bl. Nr. 14 vom 25. 4. 1924.)
Es dürfte im allgemeinen, beſonders aber im Intereſſe der in dem
Umlegungsgebiet belegenen Grundſtückseigentümer liegen, im Rahmen
einer kurzen Abhandlung über die Vorſchriften des Geſetzes unterrichtet
zu werden.
Vorausſetzung der Umlegung.
Der Baulandumlegung muß ein genehmigter Bebauungsplan oder
ein von dem Miniſterium der Finanzen, Abteilung für Bauweſen, vor=
läufig
begutachteten Entwurf eines Bebauungsplans zugrunde liegen.
(Ein Bebauungsplan für das in Ausſicht genommene Umlegungsgebiet
dürſte wohl vorliegen; der Plan wird aber teilweiſe nicht mehr zutreffen
bzw. überholt ſein und mithin einer Berichtigung und Ergänzung be=
dürfen
.)
Das Umlegungsverfahren wird eingeleitet durch Antrag der Ge=
meinde
oder von mehr als einem Fünſtel der beteiligten Grundeigen=
tümer
, die mehr als ein Drittel der Fläche des Umlegungsgebiets
beſitzen.
Umlegungsarundſätze.
Alle von der Umlegung ergriffenen Grundſtücke werden in einer
Maſſe vereinigt. Aus der Maſſe wird zunächſt das Land ausgeſchieden,
das nach dem Bebauungsplan für die künftigen Straßen beſtimmt iſt,
und der Gemeinde überwieſen, die hierdurch für ſolche ihr gehörigen
Wege, die entbehrlich ſind oder in die neuen Straßen fallen, abgefunden
wird. Sein Flächeninhalt wird ſämtlichen an der Maſſe beteiligten
Eigentümern nach dem Verhältnis des Flächenihalts der Maſſe zu dem
Flächeninhalt ihrer in die Maſſe eingeworſenen Grundſtücke abgezogen.
Soweit dieſes Land nicht ſofort zu Straßenzwecken verwendet wird,
wverden auf ihm zunächſt die nötigen Wirtſchaftswege hergeſtellt und das
üibrige Land bis zur Herſtellung der Straßen den einzelnen Eigen=
tirmern
gegen einen an die Gemeinde zu zahlenden Pachtzins überlaſſen.
Die Reſtmaſſe wird in bebauungsfähige Grundſtücke aufgeteilt und nach
den im Geſetz genau umſchriebenen Grundſätzen auf die Grundeigen=
tümer
verteilt. Das für künftige Straßen erforderliche Land geht un=
entgeltlich
in das Eigentum der Gemeinde über, ſoweit es 35 v. H. der
von den Eigentümern in die Maſſe eingeworfenen Grundſtücke nicht
überſteigt. Soweit Beteiligte einen Rechtsberluſt oder Nach=
teil
erleiden, der nicht in anderer Weiſe bei der Zuteilung ausgegli=
chen
iſt, wird von der Maſſe (Gemeinde) Erſatz in Geld geleiſtet. An=
dererſeits
wird ſolchen Beteiligten, die durch eine beſondere Zuteilung
von Grundeigentum oder in anderer Weiſe einen Vorteil erlangt
haben, der nicht in anderer Weiſe ausgeglichen iſt, die Zahlung einer
entſprechenden Geldentſchädigung an die Maſſe (Gemeinde) auferlegt.
Während der Dauer des Umlegungsverfahrens kann die Errichtung
von baulichen Anlagen jeder Art in dem Umlegungsgebiet baupolizeilich
unterſagt oder an Bedingungen geknüpft werden.
Das im Geſetz ausführlich beſchriebene langwierige Umlegungsver=
fahren
wird weſentlich vereinfacht, wenn alle beteiligten Grundeigen=
tümer
vor dem Bürgermeiſter oder dem Umlegungsausſchuß über die
nach den Grundſätzen des Umlegungsgefetzes entſprechende Umlegung
und Aufteilung des Umlegungsgebietes ſich einigen (Freiwillige Um=
legung
). Die Gemeinde Griesheim hat eine freiwillige Um=
legung
von Bauland nach dem Kriege mit beſtem Erfolg durch=
geführt
. Das Gelände, welches inzwiſchen teilweiſe bebaut wurde,
iſt durch Mitglieder unſerer Gemeindevertretung am letzten Montag
beſichtigt worden. Vermeſſungsrat Burk und Geometer Metzger
gaben an Hand von Plänen hierbei intereſſante Erläuterungen. Gries=
heim
hat es im weſentlichen dieſer Baulandumlegung zu verdonken, daß
ſie heute nur noch 40 Wohnungsſuchende aufzuweiſen hat. Die durch=
weg
langen und ſchmalen Grundſtücke von früher ſind in ſchöne Bau=
grundſtücke
aufgeteilt, die ſich ſehr bequem bewirtſchaften laſſen. Die
Nachfrage nach Baugelände, in dem umgelegten Gebiet iſt andauernd
ſehr rege.
Aus Gründen der Vereinfgchung des Umlegungsverfahrens und im
Intereſſe einer baldigen Löſung der für unſere Gemeinde hochbedeut=
ſamen
Frage wäre es dringend zu wünſchen, wenn ſich die hier im
Umlegungsgebiet belegenen Grundſtückseigentümer ebenfalls zu einer
freiwilligen Umlegung bereit finden würden. Die Notwendigkeit und
Zweckmäßigkeit, Bauland zu erſchließen, wird wohl niemand verkennen.
Sie dient nicht nur dem Wohle der Allgemeinheit, ſondern liegt auch
ſehr im Intereſſe der Grundeigentümer ſelbſt, da durch die Umlegung
der Wert ihrer Grundſtücke nicht unweſentlich erhöht wird. Es ſei nur
daran erinnert, daß der in regelrechte Bauplätze aufgeteilte Grund und
Boden ſich leichter abſetzen läßt, als dies ſo der Fall iſt, ganz abgeſehen
von den entſtehenden, oft recht erheblichen Vermeſſungs= und Ueber=
ſchreibungskoſten
, die durch die Umlegung völlig erſpart werden. Es
ſteht auch hier zweifellos zu erwarten, daß nach der Umlegung die Nach=
frage
nach Bauplätzen ſtark vermehrt ſein wird, weil dem Käufer die
Wege für einen ſofortigen Geſchäftsabſchluß und ein ſofortiges Bebauen
des Grundſtücks geebnet ſind. Auch würde der verſchiedentlich beanſtan=
deten
wilden Bebauung, die unſerem Orte nicht zum Vorteil gereicht,
durch die Umlegung ein Riegel vorgeſchoben werden. Gerade im Hin=
blick
hierauf erſcheint es dringend geboten, daß die Gemeindevertretung
ſich alsbald eingehend mit der Angelegenheit beſchäftigt. Die Umlegung
würde zweifellos einen geſunden Fortſchritt für die Gemeinde bedeuten.

* Arbeilgen, 10. Febr. Beerdigung. Die Beiſetzung des ſo
raſch dahingeſchiedenen Turnwarts, Herrn Valentin Kurz, fand unter
faſt vollzähliger Beteiligung aller Mitglieder des Turnvereins auf dem
hieſigen Friedhofe ſtatt. Ueberaus zahlreich waren die Nachrufe und
Kranzſpenden, die dem Verblichenen gewidmet wurden. Sein Name wird
für ewige Zeiten im hieſigen Turnverein genannt werden. Nächſten
Mittwoch ſind bei der hieſigen Schulleitung die Kinder, die bis zum
30. September ds. Js. das ſeciſte Lebensjahr vollenden, aber nicht hier
geboren ſind, zwecks Aufnahme in die Schule für Oſtern anzumelden.
Dabei iſt eine amtliche Geburtsurkunde vorzulegen.
* Pfungſtadt, 10. Febr. Die Ortsgruppe Pfungſtadt des Odenwald=
klubs
feierte im Gaſthaus zum Lamm ihr Dekorierungsfeſt. Der Wald,
der treue Freund der Wanderer, hatte in verſchwenderiſcher Fülle ſeine
Grüße geſandt und den Saal feſtlich ſchmücken helfen. Schon zu Beginn
des Feſtes fühlte man, daß raſtloſe Hände am Werk geweſen ſind, um
ein Familienfeſt zu feiern. Hier ſah man Ideale in die Tat umgeſetzt;
hier herrſchte reine Begeiſterung für das, was der Odenwaldklub will
und was er leiſtet. Einzelne der verdienſtvollen Klubmitglieder heraus=
zugreifen
, hieße andere zurückzuſetzen und alle gaben doch ihr Beſtes.
Das Klampforcheſter, die beiden Geſangsabteilungen, die Mitwirkenden
der Einzelaufführungen und der Theateraufführung ernteten reichen

Dank für ihre muſtergültigen Darbietungen. Opferfreudigkeit und Ge=
meinſchaftsſinn
machten es möglich, der Ortsgruppe einen Tiſch und ein
großes Banner zu geben. Der Hauptausſchuß des Odenwaldklubs hatte
ſein Mitglicd, Herrn Verwaltungsinſpektor Schött aus Darmſtadt, ge=
ſandt
, der auch die Dekorierung der 38 Wanderer vornahm, die zum
Teil zum erſten, zum zweiten und zum dritten Mal ausgezeichnet wur=
den
. Als nach dem anſchließenden Tanz die Feier ihr Ende fand, ſchieden
alle in dem Bewußtſein, ein wundervolles, harmoniſch ausgeklungenes
Feſt erlebt zu haben.
* Traiſa, 10. Febr. Generalverſammlung des ebang. Franen=
vereins
. Geſtern abend hielt der evangeliſche Frauenverein im
Saale zum Heſſiſchen Hof (Ph. Walter) ſeine Generalverſammlung un=
ter
zahlreicher Beteiligung unter der Leitung des Herrn Pfarrer Weiß=
gerber
ab. Aus dem Jahresbericht geht hevor, daß der Verein im ab=
gelauſenen
Jahre für das Allgemeinwohl ſegensreich gewirkt hat und
ganz beſonders in Krankheitsfällen. Die im Auftrage des Vereins hier
ſtationierte Schweſter Marie hat den Kranken viele Wohltaten erwieſen.
Die Einnahmen von über 2000 Mark dienten zur Anſchaffung von Heil=
apparaten
und ſonſtigen Heilmitteln, ſowie zur Unterhaltung der
Schweſterſtation Außerdem ſind zirka 400 Mark Ueberſchuß zu verzeich=
nen
. An den Rechenſchaftsbericht ſchloß ſich die Vorſtandswahl an, die
den ſeitherigen Vorſtand mit geringen Aenderungen wieder beſtehen ließ.
Die Verſammlung fand ihr beſonderes Gepräge in einem gleichzeitigen
Kaffeekränzchen, wofür Frau Walter beſtens geſorgt hatte. In den
ſpäten Abendſtunden fand die Tagung ihr Ende. Odenwald=
Klub. Nächſten Sonntag, den 13. Februar, veranſtaltet die Ortsgruppe
Traiſa des Odenwaldklubs ihre erſte Wanderung unter Führung der
Herren Gg. Spieß und W. Wolf. Die Wanderung führt über den
Lindenberg, Papiermühle, Kohlberg, Breiten Stein nach Nieder= Ram=
ſtadt
, woſelbſt die Einkehr bei Mitglied Knapp erfolgt. Da dieſe Wan=
derung
bei dem gegenwärtigen herrlichen Wetter eine genußreiche ſein
wird, iſt mit einer zahlreichen Beteiligung zu rechnen. Die Zuſammen=
kunft
iſt am Bahnübergang Fornoff, um 11½ Uhr. Friſchauf zum
fröhlichen Wandern! Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom
Dienstag auf Mittwoch wurde bei dem Maurer Karl v. d. Heyden da=
hier
eingebrochen und 7 Hühner und 1 Hahn geſtohlen. Der am folgen=
den
Morgen herbeigeholte Polizeihund konnte nur die Spur bis in den
nahegelegenen Wald aufnehmen.
* Ernſthofen, 10. Febr. Am nächſten Sonntag, den 13. Februar,
veranſtaltet der Geſangverein Ernſthofen=Herchenrode im Gafthauſe von
Ludwig Roßmann einen Theaterabend. Zur Aufführung gelangen
Glockentürmers Töchterlein, ein Singſpiel in 3 Aufzügen und ein
Einakter Der Bauer im falſchen Bett‟. Da der Verein durch ſeine all=
jährlichen
Aufführungen beſtens bei dem Publikum bekannt iſt, dürfte
es ſich empfehlen, kommenden Sonntag dieſe Darbietungen nicht zu
verſäumen.
Michelſtadt, 10. Febr. Die Schützengeſellſchaft Michelſtadt=Erbach
hält am Freitag im Fürſtenauer Hof ihre Jahreshauptverſammlung ab
und erwartet, daß ſich die Mitglieder hierzu zahlreich einfinden. Eine
äußerſt wichtige Tagesordnung macht das Erſcheinen jedes Einzelnen
dringend notwendig und ſind auch die Teilnehmer beim Zimmerſtutzen=
ſchießen
, ſoweit ſie noch nicht Mitglieder der Schützengeſellſchaft ſind, ein=
geladen
. Unterhaltungsabend. Der Stenographenkranz
Gabelsberger hat ſeine Mitglieder, ſowie Freunde und Gönner des
Vereins zu einer Kappenſitzung eingeladen, die am Sonntag, den 13.
ds. Mts., im Hotel Altdeutſcher Hof ſtattfindet. Für Unterhaltung
der Gäſte iſt beſtens Sorge getragen. Maskenball. Der Tennis=
klub
veranſtaltet am Samstag in den Räumen des Hotels Friedrich ſei=
nen
diesjährigen Maskenball, wozu die Vorbereitungen zurzeit noch im
vollen Gange ſind. Eine künſtleriſch ausgeführte Dekoration der Räume,
ſowie ſtimmungsvolle Muſik werden ihre Wirkung auf den Beſucher nicht
verfehlen.
* Michelſtadt, 10. Febr. Vereinigung für Kunſt und
Wifſenſchaft. Am Freitag, den 11. d. M., wird Herr Pfarrer
Bérger aus König, in der Vereinigung einen Vortrag halten, deſſen
Thema Natur und Gott lautet. Den Beſuchern der Veranſtaltungen
iſt bekannt, daß Herr Pfarrer Berger im vergangenen Jahre in der
Vereinigung äußerſt feſſelnd über Bibliſche Erzählungskunſt ſprach und
ungewöhnlichen Beifall fand. Es iſt daher zu begrüßen, daß der geiſt=
volle
Redner wiederum für einen Vortrag gewonnen werden konnte.
n. Hetzbach i. O., 10. Febr. Wildſchweine. Schon einige
Zeit hält ſich in hieſiger Gemarkung und in der Umgebung ein Rudel
Wildſchweine auf, etwa 1316 Stück. Dieſelben richten großen Schaden
an, darum wurden in letzter Zeit des öfteren ſogenannte Polizeijagden
abgehalten. Dieſer Tage gelang es nun gelegentlich eines Treibiagens,
drei Stück zur Strecke zu bringen.
Etzen=Geſäß, 10. Febr. Dank den Bemühungen des erſt ſeit kur=
zem
nach hier verſetzten Herrn Lehrers Hane hat ſich unter ſeiner Lei=
tung
hier wieder ein Geſangverein gebildet. Der neue Verein
zählt bereits über zwanzig aktive Mitglieder, zu denen noch eine Reihe
von inaktiven kommen,
* Erbach, 10. Febr. Das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern hier
am Samstag, den 12. d. M., die Eheleute Joh. Berny. Schott und Frau
Kath. Eliſabeth, geb. Zörgiebel, und Ludwig Leu und Frau Marga=
rethe
, geb. Bohlender.
Reichenbach, 9. Febr. Muſikaliſche Abendfeier, in
Reichenbach. Ein muſikaliſcher Genuß beſonderer Art wurde unſerer
Gemeinde zuteil. Herr Hans Bender (Worms), ein Schüler des be=
kannten
Konzertmeiſters am Landestheater O. Drumm, veranſtaltete im
Saal zur Traube mit ſeinem eigenen Schüler, Herrn A. Rettig= Elms=
haufen
, einen Muſikabend, in welchem er ſich uns von Neuem als Meiſter
ſeines Inſtrumentes einführte, und auch in ſeinem Schüler Rettig einen
beachtenswert talentierten Jünger ſeiner Kunſt mitbrachte. Wir hörten
zuerſt ein Duett von L. Spohr (op. 3), dann drei Soloſtücke für Violine:
Gavotte und Sarabande von Bach und ein Rezitativ von Kreisler, die
Herr Bender mit tiefem Empfinden, ungemein ſauber und rein und mit
virtuoſer Technik vortrug. Darnach wieder ein Duett von Bériot
(op. 57.) Reicher, wohlverdienter Beifall wurde den beiden Herren
von den dankbaren Zuhörern geſpendet, worauf ſie uns am Schluß noch
ein kleines Duett von Bériot zugaben. Ein zweiter Abend wird im
März ſtattfinden.
Hirſchhorn, 10. Febr. Waſſerſtand des Neckars. Am 9.
Februar: 1,06 Meter; am 10. Februar: 0,99 Meter,
* Seeheim, 10. Febr. Wie alljährlich, findet am kommenden Sams=
tag
, 12. Febr., der große Maskenball des Fußball=Sportvereins
in den Sälen des Hotels Hufnagel ſtatt. Umfangreiche Vorbereitungen
des Vereins laſſen die Veranſtaltung zu einem beſonderen Ereignis
werden, das derartige frühere Feſte an der Bergſtraße in den Schatten
ſtellen wird. Eine Jazzband=Kapelle und die Prämierung von zwölf
Masken werden auch verwöhnten Anſprichen gerecht werden. Mit Rück=
ſicht
auf die zahlreichen auswärtigen Beſucher iſt für Automobilverkehr
nach allen Richtungen Vorſorge getroffen.
Cp. Bensheim, 10. Febr. Der Neubau der Reichsbank=
nebenſtelle
hierſelbſt iſt nunmehr erfreulicherweiſe ſoweit fort=
geſchritten
, daß mit der Ueberſiedelung der Bank in den Neubau gegen
Ende März ds. Js. gerechnet werden kann. Die Hoffnung, daß ein
architektoniſch ſchönes und würdiges Amtsgebäude an dem für ein Amt
ſo geeigneten und ſchönen Platz gegenüber dem Amtsgericht erſtehen
werde, hat ſich in vollem Umfange erfüllt. Die im März frei werdenden
bisherigen Räume der Bank in dem hiſtoriſchen Gebäude des Roden=
ſteiner
Hofes ſind für die vor einigen Monaten eingerichtete Rechnungs=
ſtelle
der Bezirksſparkaſſe, die z. Zt. in den Räumen der früheren
Brauerei Diefenbach untergebracht iſt, vorgeſehen. Die Erwartungen,
die an den Umſatz, den Einlagebeſtand der Bensheimer Kaſſenſtelle ge=
knüpft
wurden, ſind durch die Wirklichkeit ſchon im erſten Vierteljahr
weit übertroffen worden, ein Beweis, welches Bedürfnis in Bensheim
für eine eigene Kaſſe beſtand. Verſetzt wurden der Gendarmerie=
Wachtmeiſter Rauth als Stationsführer nach Bürſtadt und der Gen=
darmerie
=Wachtmeiſter Reifenberger von Beerfelden nach Bensheim.

E. Auerhack. 10. Febr. Wie alljährlich hält am Samstag, den 12.
Februar, die privilegierte Schützengeſellſchaft Auerbach, gegr. 1570, einen
Maskenball in den Räumen des Hotel Weigold ab. Die Ver=
anſtaltungen
der Schützengeſellſchaft ſind als urgemütlich in weiteſten
Kreiſen der Bergſtraße bekannt. Feenhafte Dekorationen, Lauben und
Niſchen geben dem Ganzen einen eigenartigen Reiz und überbieten
alles bis jetzt dageweſene. An Stimmung fehlt es bei den Schützen nie,
* Jägersburg. 10. Febr. Auf Grund des Altersgeſetzes wurde der
lange Jahre hier ſtationiert geweſene Förſter Ahl vor einiger Zeit
penſioniert. Er iſt jetzt nach Groß=Rohrheim übergeſiedelt. Herr Ahl
hat es während ſeiner langjährigen Dienſtzeit treuer Pflichterfüllung
verſtanden, ſich die Gunſt aller ſeiner Vorgeſetzten und nicht zuletzt die
des mit ihm verkehrenden Publikums zu erwerben. Sein Nachfolger,
Herr Förſter Lauber von Elbenrod bei Alsfeld in Oberheſſen, iſt im die
frühere Wohnung des Herrn Abl eingezogen.
* Gernsheim, 8. Febr. Generalverſammlung. Im Ne=
benfälchen
des Gaſthauſes von Georg Robert Huber Witwe tagte am
Samstag abend die Generalverſammlung des Stenographenvereins Ga=
belsberger
. Leider ließ der Beſuch derſelben ſehr zu wünſchen übrig.
Der 1. Vorſitzende, Herr Profeſſor Dörr (der am letzten Sonntag vor=
mittag
infolge eines Gehirnſchlages plötzlich und unerwartet verſtorben
iſt), eröffnete die Verſammlung und hieß die Erſchienenen herzlich will=
kommen
. Den Geſchäftsbericht erſtattete Fräulein Roſina Lichtel, daran
anſchließend wurde der Kaſſenbericht zur Kenntnis der Verſammlung
gebracht. Die Vorſtandswahl ergab Wiederwahl des Herrn Profeſſors
Dörr und Fräulein Chriſtina Knecht. An Stelle des zurückgetretenen
Vorſtandsmitgliedes Herrn Johann Michael Bikonie wurde Herr Auguſt
Wendeberg gewählt. Unter Punkt Verſchiedenes wurden noch einige
interne Vereinsangelegenheiten beſprochen und erledigt. Fami=
lienabend
. Der Familienabend des katholiſchen Kirchenchors
Cäcilia am vergangenen Sonntag abend im Saalbau Haas erfreute ſich
eines ſehr guten Beſuches. Ein wirklich künſtleriſches Programm bot
den Anweſenden einige gemütliche Stunden der Unterhaltung. Der
Vereinschor mter der Leitung feines Dirigenten, Herrn Lehrer Tref=
fert
, trug ſehr hübſche Chöre vor, wie: Wenn die Kirchenglocken läu=
ten
von Richard Wagner, Heimliche Liebe und Schwefelhölzlen ( Volks=
lied
), ferner Aus weiten Fernen kehrt ich wieder von Sonnet. Die
Klaviertrios und Solos fanden lebhaften Beifall. Fräulein B. Münz
aus Frankfurt a. M. bot als Sopraniſtin etwas Hervorragendes. Die
Theaterſtückchen Wenn jemand eine Reiſe tut von Th. Heinz und Das
große Los von Max Bernhard verfehlten ihre Wirkung nicht. Die
Mitwirkenden waren bei der Sache und verſtanden es, die Beſucher köſt=
lich
zu unterhalten. Zum Schluſſe fand noch eine Tombolaverloſung ſtatt,
der anſehnliche Gewinne zur Verfügung ſtanden. Für die Vereinschronik
bildet der diesjährige Familienabend des Kirchenchors Cäcilia eine
Perle. Eines überwältigenden Beſuches erfreute ſich der Maskenball
des Kegelklubs Alle Neun im Darmſtädter Hof. Als weitere Glieder
in der Kette der Maskenbälle folgen dieſe Woche der Turnverein e. V.
im Saalbau Haas und der Arbeiter=Radfahrerverein Solidaritär im
Gaſthaus Zum Roſengarten von Valt. Efſelbach.
Gernsheim, 9. Febr. Kommenden Sonntag, abends 8,11 Uhr,
findet im Gaſthaus Zum Rheiniſchen Hof (Beſitzer Nikolaus Roth)
ein großer Kappenabend ſtatt. Die Marsbewohner unter der Direktion
des Erznarren und Fleiſchrats Primapeter werden das Hauptkontingent
ſtellen. Hervorragende Narren haben bereits ihre Anweſenheit zu=
geſagt
.
Gernsheim, 10. Febr. Waſſerſtand des Rheins. Am 10.
Februar: 62 Zentimeter.
nk. Rüſſelsheim, 10. Febr. Unfälle. In den Opelwerken ver=
unglückten
geſtern drei Arbeiter und trugen erhebliche Handverletzungen
davon. Aerztliche Hilfe mußte ſofort in Anſpruch genommen werden.
r. Raunheim, 8. Febr. Dieſer Tage hatte eine Frau ihren Gatten
verlaſſen. Als ſie jetzt ihr nötiges Inventar holen wollte, mußte ſie,
um nicht in Unannehmlichkeiten zu geraten, die Flucht vor ihrem Ehe=
gatten
ergreifen und die Polizei in Anſpruch nehmen.
nk. Trebur, 10. Febr. Werkmeiſter Jakob Hauf von hier konnte
heute auf ſeine 25jährige Tätigkeit in den Opelwerken zurückblichen.
Unſer Rodgau=Turnverein beginnt jetzt mit einem Turnhallenbau.
nk. Büttelborn, 10. Febr. Freitag, den 11. Februar, abends 8 Uhr,
findet im Rathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesordnung
ſtatt: 1. Feſtſetzung der Holzverſteigerung nebſt Bedingungen; 2. An=
ſchaffung
einer neuen Brückenwage; 3. Ernennung eines neuen Wiege=
meiſters
; 4. Abrechnung des Chauſſeebaues Büttelborn=Griesheim mit
dem Unternehmer; 5. verſchiedene Geſuche; 6. Verhalten der Nacht=
wächter
beim letzten Brande.
r. Kelſterbach, 9. Febr. Ein junger Arbeiter, der in der Kunſt=
ſeidenfabrik
beſchäftigt war, kam mit einem ſeiner Vorgeſetzten in einen
Wortwechſel. Aus Furcht, er würde nun um ſeine Arbeit kommen,
beſtieg er einen Hochſpannungsmaſt, kam mit der 220 000 Volt Stark=
ſtromleitung
in Berührung und ſtürzte tödlich ab. Auf der Straße
ſtürzte ein Kind und fiel ſo unglücklich auf Einen ſpitzen Stein, daß
es ſich eine große Wunde am Kopfe zuzog. Ein Mitglied der Sama=
riter
=Kolonne legte ihm einen Verband an und brachte es zu ſeinen
Eltern.
* Offenbach, 9. Febr. Auf der Straßenbahn ſollen ſpäteſtens bis
1. März Teilſtreckenpreiſe eingeführt werden, während eben noch nach
Kilometern gerechnet wird. Frankfurt iſt mit der Neuerung vorange=
gangen
, ſodaß Offenbach notgedrungen folgen muß, da es in Gemein=
ſchaftsverkehr
mit Frankfurt ſteht. Der Mindeſtfahrpreis von 15 Pfg.
ſoll beſtehen bleiben, da die Straßenbahnverwaltung glaubt, ſonſt nicht
auf ihre Rechnung kommen zu können. Andererſeits wird von den
Befürwortern des 10=Pfennigmindeſtespreiſes ins Feld geführt, dieſer
Mindeſtpreis werde den Verkehr ſo heben, daß der Ausfall durch Herab=
ſetzung
um 5 Pfennig voll aufgewogen werde. Zuzugeben iſt, daß man
auf Fahrſcheinheftchen eben manche Strecken billiger als in der Vor=
kriegszeit
fährt. Das Schmerzenskind der Straßenbahn iſt beſonders
die kurze Strecke Landesgrenze (bei Oberrad) Kaiſerſtraße. Dort;
verlaſſen die Offenbacher, die von Frankfurt zurückkehren geradezu7
fluchtartig die Wagen. Es wird dies darauf zurückgeführt, daß man
dieſe Strecke nicht mehr für 10 Pfg. fahren kann, wie dies früher der
Fall war. Von der Strecke HauptbahnhofGoetheſtraße, Zubringer=
linie
der Hauptſtrecke 16, iſt man beſonders von dem nördlichen Stück1
ab Frankfurterſtr befriedigt. Die Benutzung der Südhälfte wird ſicherſt?
beſſern, wenn die Unterführungen der hochgelegten Bebraer Bahn:
ſämtlich dem Verkehr übergeben ſind.
* Gießen, 9. Febr. Feuer brach in der Sonnenſtraße im Lager=
raum
des Sattlermeiſters Erb aus. Die Städtiſche Feuerwehr war
raſch zur Stelle, ſodaß ein Umſichgreifen des Feuers verhindert werden 1
konnte. Indes iſt der Schaden an Material beträchtlich,

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wie ſie ſeither geliefert wurden, iſt in weiten Kreiſen be=
kannt
. Trotzdem iſtes gelungen, einen großen Fortſchritt
zu erzielen, indem in Zukunft alieDreſſola=Apparate
mit einem neuen, von dem Komponiſten Heinz Dreſſeler=
fundenen
Phonoplaſt (Dr. R. P. a.) verſehen werden.
Dieſe ſinnreiche, tonveredelnde Konſtrultion läßt ſedem
Inſtrument einen abſoluten Toncharakter, ſodaß die Muſi.
niemals hohl oder holzig ausklingen kann. Obertöne, Nadel=

fratzen, Klirren oder Rauſchen, wie dies viele Apparate
beim zarten Spiel autweiſen, iſt faſt bis zur Unhörbarkeit
beſeitigt. Die Wiedergabe iſt in Bezug auf ihre künſt=
leriſche
Feinheit ſo herrlich und zu Gemüte gehend, daß
man den Eindruck hat, dem ausführenden Künſtler gegen=
über
zu ſtehen und ſeine Technik beobach en zu können. Ja,
das Mechaniſche der Wiedergabe iſt derart ausgeſchaltet,
daß man glaupt, ein Konzert unmittelbar beizuwohnen.
Beitere beachtenswerte Vorzüge der Dreffola=Apparate:
1. Dſe kulante Bedienung, die es ſedem Muſikfreund er=
möglicht
, auch bei geringer Anzahlung bis zu 12 Mo=
naten
Ziel einen erſitlaſſigen Apparat anzuſchaffen.
2. Dreſſola=Patent, das gewaliſames Abreißen der Feder
verhütet.
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mit vierfach verſtärkter Achſe (ganz neu).

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5. Seit Jahren bewährter, einwandfrei funktionierende
Selbſtabſieller.
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gegen Witte ung und Stoß geſchützte Schalldoſe.
2. Beſondere Vorrichtung, die den Nadeldruck auf die
Platten auf ein Minimum reduziert und eine erhöhte
Plattenſchonung gewährleiſiet.
8. Bei eleltriſchen Apparaten abſolut zuverläſſig, nicht
ſchwankend: Motore (beſte Reſerenzen) mit aufleuch=
tender
Glühbirte beim Spiel.
9. Garantieſtempel auf ſedem Apparat.
10. Viele Emp ehlungen, Dank chreicn u. Anerkennungen.
Alte vorhandene Apparate können mit Phonoplaſi=
verſehen
und ſo in hochkünſfleriſche Inſirumente veiwan=
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Donnerstag, abends 8 Uhr, im Mozarilad"n
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freien Eintritt ſtatt.
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ein Präſent.
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Nummer 4!

Freitag, den 11. Februar 1927

Seite 7

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Seite 8

Freitag, den 11. Februar 1927

Nummer 4

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läuft am Montag, den 14. Febr., um 4, 5½ und 8 Uhr
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Stadtmission, Mühlstraße 24

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Der größte Lustspiel-Schlager

der Saison mit

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Heute

abends 8 Uhr
und m orgen die

Da

2 letzten 21
Aufführungen:
Die (2681

af dke Schaubel.

Operetten-Rerne in 3 Akten
Sonntag, 13. Febr.

Geſpielte

Ein lustiges Spiel von lieben, netten Mädels
in 6 Akten
Ferner wirken mit:
Lotte Loring, Henry Bender,
Albert Paulig, Fritz Steldl

nachmittags ½4 Uhr

Rotkäppchen

und der Holt

HooL, der Teufelsreiter

Märchen mit Gesang und
Tanz in 6 Bildein
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Karten: Verkehrebüro

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mit Hoot Gibson in der Hauptroile.

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Ellſabethenſtr. 28
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Das große Doppelprogramm!
Der dumme August des
Zirkus Romanelli

Zirkus-Roman in 6 Akten. Hanptdarsteller: Claire
Rommer, Trude Hesterberg, Victor Janson,
Reinhold Schünzel, Flitz Gieiner

Das Mädchen ohne Heimat
Sittenroman in 6 Akten mit Jenny Hasselgvlst.
Die neueste Wochenschau
(*3766
Antang 3½ Uhr.

Residenz-Theater

un uuanmr

Rhein-

H.2ch10h-Cdfe .2

Rhein-
Schloß.Café-Enzemble‟
Leitung: Kapellmeister Cnrt Fischer

Freitag, den 11. Februar 1927, abends 8½/, Uhr
arobes Bonder-Kontert

Dentlcher Oſthurd
Ortsgr. Darmſtadt
Samstag, 12 d.Mts.,
abends 8½ Uhr,
Verſammlung
im Fürſtenſaal‟
Brafenſtraße (e3716
Gäſte berzl willkomm.
Der Vorſtand.

Aus dem Programm:

Dthello Verdi. Rosamunde Schubert, Wotans

Ber Kauplmunn
von Köpeniek

6 lustige Akte
( 3765
Hauptdarsteller: Hermann Plch a

FAbschicd und Feuerzauber Wagyer.
Rogenkaralier-Suite Strauß
Sonntags von 111 Uhr Früh-Kenzert
znnannnnannnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn

Heſſiſcher Odenwald=Verein
Darmſtadt / Gegr. 1903
(*3333

Samstag, den 12. Februar, abends 7 Uhr 41

Großer Maskenball
in ſämt ichen Räumen des Perkeo, Alexanderſtraße.
Hierzu ladet unſere Landsleute, Freunde und Gönner
des Vereins herzlich ein Das närriſche Komitee.
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Riedel, Nd., Ramſtädterſtr. 52, Bäckerei Stor /Ad. Berg),
Alexanderſtr 19, Bigarrengeſch. Kadel, Lautenſchlägerſtr.
(an der Hochſchule) und Metzger Trumpfheller. Alexan=
derſtraße
21. Mitglieder=Maskenkarten nur beim 1.
Vorſitzenden, Gg. Rieſinger, Mauerſtraße 6.

Die heutige Herren=
probe
fällt aus.
Montag, den 14.:
Geſamtprobe.

Stuart Wehhs: Das Geheimnis einer Stunde

Detektiv-Roman in 6 Akten. Stuart Webbz . . . Ernst Reicher
Anfang 3½ Uhr

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Schlachtfest

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im Saale d. Herrn Hlch. Baumann II stattiind
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Samstag, den 12. Februar 1927
Großer Maskenball
in der Ludwigshalle. Anfang 8 Min.
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Der Vorſtand.

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Perſonen:
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in Schwyz und Uri Robert Klup.
Werner, Freiherr von At=
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Ulrich von Rudenz, ſein
Neffe.
Otto Panmn=/
Wern. Stauffacher
2 Max Nemez
Konrad Hunn
2 Eduard Göbe=
Itel Redig
Hugo Keßler
Hans aufd. Mauer
( Werner Schaf

KurtWeſtermer=
Rudolf Witta!
Ernſt Lecal
Hugo Keßler
Otro Wenke
Edgar Kltiſch=
Joachim Bütti=
Paul Maletzkn
Werner Scha
Waltr Bluhr

Walther Fürſt
Wilhelm Teli
Röſſelmann, Pfarrer
Kuoni, der Hirt
Wernt, der Jäger
Ruodi, der Fiſcher
Arnold vomMelchthal)
Konrad Baumgartenl S Hans Epsfamu
Struth v Winkelried’ss Otto Wenke
Meier von Sarnen
Klaus von der Flühe
Burkhard am Bühel) Richard Jüraw
Seppt, Hirtenknabe" .
Jenni, Fiſcherknabe . . . W. Mayenknad
Gertrud, Stauffachers
G. Weißman
Gattin
Hedwig, Tells Gattin,
.. Käthe Meißme
Fürſts Tochter.
Bertha von Bruneck, eine
M. Vineent
reiche Erbin.
Beſſie Hoffarz
Armgard,
Marg. Carlſe:;
Mechthild,
Bäuerinnen Martha Joen:
Elsbeth,
Käthe Gothe
Hildegard,
Kähe Foerde/
Walther,
ilhelm, / Tells Knaben Emil Geis
Ernſt Rottluf
Frieshardt,
Leutholo, / Söldner
Hans Ney
Rudolf der Harras,
Geßlers Stallmeiſter . . Otto Wenke
Hugo Keßler
Stüßi, der Flurſchütz
Han8 Au=feldet
Fronvogt
Eduard Göbé
Meiſter Steinmetz
Werner Scha8.
Ein Geſelle
Kurt Schüpbe
Ein alter Mann
Landenbergiſcher Reiter G. Baumgar 7!

Geßleiiche und Landenbergiſche Reitk=
Landleute, Männer und Weiber aus I9
Waldſtätten.
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 0.50, 1.00, 1.50, 2.00 20
Pauſe nach dem 9. Bild (Apſelſchußl
Anfang 7½ Uhr Ende gegen 10 UP

Samstag, 12. Februar Vorksvorſtellungs!
ermäß, Preiſen. Der Better ans Dingss‟

Anfang 7½ Uhr Preiſe 1, 2. 8, 4.-
Sonntag, 13. Februar. 13 Triſtan zi
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Kleines Haus
Freitag, 11. Februar. Keine Vorſtellunns
Samstag, 12. Febr. Samstags=Fremda)
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8 Uhr. Preiſe 0.804.80 Mk.
So ntag, 13. Feb uar Zuſakzmiete 19!
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Nd.=Rauſtädterſtr. 27

Wer baut und ie 24
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Ztr.

di

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Nummer 41

Freitag,,den 11. Februar 1927

Fürſtenſaal, Graſenſtraße Nr. 18,
Dienstag, d. 15 Februar, abends 8 Uhr
VORTRAO m. viel. Anſchauungstafeln
von Dtto Brömme, Frankfurt a. M.
Von verbildeter
STIMME
zur St mmlultur.
Aus dem Inhalt: Irrige Auffaſſung
über Geſang und Stimmbildung, der
umfaſſende Lehrweg für Sprache und
Geſang. Vollendete Stimmbildung. Re=
ſonanztonlehte
. Einregiſter. Müheloſe
Höhe, klingendes Piano, Stimmerhalt.
Sinneseinſtellungen zur Stimmentwick=
lung
. Der Veranſchaulichte Ton ab=
ſolut
neu und eine weſentliche Berei=
cherun
der Stimmbildung als Grund=
lage
des Geſanges aus dem Vortrag auf
dem internationalen Kongreß für
Stimm= u. Sprachheiltunde, Wien 1926)
Rezitationen- Fragebeantwortung
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Eilhelminenſtr. 9, Telefon 2560 2680

Seite 9

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Kaffee
(heute friſch gebr.)
½Pfd. 1.80,2.10, 2.30
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Kaffee Haag friſch.
J. Schellhaas
Karlſtr 50. 2629

Die neueſten
Maskenkoſtüme
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waſchen erhalten Sie dieſelbe ſauber gewaſchen zurück.
des Appar te3 iſt o gering, daß jede Frau
de iielben anſchaffen kann.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Freitag, den 11. Februar 1927

Nummer 42

Opoth, Spier und Tarnen.

Briefkaſien.
J. 8. B. Es genügt die Anſchrift: An den Herrn Reichspräff=
denten
im Berlin.

Fußball.
Die Ereigniſſe auf den Fußballfeldern finden jetzt, da ſie in das
Stadium der Endkämpfe treten, ein ſtetig wachſendes Intereſſe. Als
erſter von den ſieben Landesverbänden des Deutſchen Fußball=Bundes
hat der ſüddeutſche Verband den Endkampf um die Verbandsmeiſter=
ſchaſt
aufgenommen.
Die Runde der Meiſter wird am 13. Februar mit den nach=
ſtehenden
drei intereſſanten Spielen fortgeſetzt:
1. F. C. Nürnberg1. Mainzer F. S.V. 05 in Nürnberg,
V.f.L. NeckarauSp.Vg. Fürth in Mannheim=Neckarau,
F. S. V. Frankfurt a. M.V.f.B. Stuttgart in Frankfurt.
Das Spiel in Nürnberg iſt in ſeinem wahrſcheinlichen Aus=
gang
am eheſten zu beurteilen. Die Nürnberger werden auf eigenem
Platze mit den Mainzern nicht viel Federleſens machen, obwohl die
Rheinheſſen gewiß einen tapferen Widerſtand erwarten laſſen. Aber
es beſtehen zwiſchen Technik, Taktik und Kampferfahrung der beiden
Mannſchaften) ſo große Unterſchiede, daß ein anderer Ausgang des
Kampfes als/ein Sieg der Nürnberger eine große Senſation ſein würde.
Auch das Treffen in Mannheim müßte normalerweiſe mit
einem glatten Sieg der Fürther Kleeblätter enden. Doch iſt hier ſchon
eher mit einer Ueberraſchung zu rechnen. Die Form der Fürther iſt,
ſo gut ſie auch ſein mag, doch immer noch gewiſſen Schpankungen unter=
worfen
. Sind ſie nicht ganz gut disponiert, ſo kann ihnen der unbe=
rechenbare
V.f.L. Neckarau leicht einen Streich ſpielen. Auch ein
großes Fragezeichen iſt hinter den Kampf in Frankfurt zu
ſetzen. Beide Mannſchaften, F. S.V. Frankfurt und V.f.B. Stuttgart.
wurden am Sonntag geſchlagen. Die beſte Figur machte aber noch der
Stuttgarter Verein, der gegen den Club nur nach tapferer Gegenwehr
unterlag. Frankfurt aber wurde vernichtend geſchlagen, ohne beſon=
dere
Leiſtungen gezeigt zu haben.
Die Runde der Zweiten bringt am Sonntag zwei Spiele:
F.V. SaarbrückenV.f.R. Mannheim in Saarbrücken,
München 1860Eintracht Frankfurt.
Die bedeutendere Begegnung iſt die in München. Die 60er müſſen
als eine der ausſihtsreichſten Mannſchaften dieſer Runde gewertet
werden.
Verhältnismäßig ſchmal wird die Ausbeute an Privatſpielen
ſein.
Im Ausland ſtehen, u. a. die Länderſpiele WalesEngland
und Frankreich B-Luxemburg auf der Tagesordnung.

Meiſterſchaften des Kreiſes VI der Deutſchen
Studentenſchaft.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
1. Tag der 5. Klaſſe B. Preuß.=Südd. (254. Preuß.) Kl.=Lotterie Auß

Wie wir ſoeben erfahren, ſind die Meiſterſchaften des Kreiſes 6 der
Deutſchen Studentenſchaft nach Darmſtadt verlegt worden. Es handelt
ſich dabei um eine ſportliche Veranſtaltung allererſten Ranges, bei der
ſich die folgenden Hochſchulen beteiligen werden: Darmſtadt, Frankfurt
am Main, Freiburg, Gießen, Hohenheim, Karlsruhe, Mannheim. Mar=
burg
, Stuttgart Tübingen. Die Zahl der gemeldeten Wettkämpfer be=
trägt
jetzt ſchon 150. Ausgetragen werden die Meiſterſchaften in Wald=
lauf
, Fechten, Boxen, Schießen, Schwimmen und Turnen.

Ein hundertjähriger Turner.
Am 11. Februar feiert der Turner Peter Schupp, Mitbegründer
des Turnvereins Montaubaur (Weſterwald) von 1846, jetzt wohnhaft
in Baumbach, Weſterwald, ſeinen hundertſten Geburtstag. Er dürfte
damit das älteſte Mitglied der Deutſchen Turnerſchaft ſein. An ſeinem
Geburtstage ſind verſchiedene turneriſche Ehrungen für ihn geplant.
Der Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft ſandte ihm zu ſeinem Ehren=
tage
das nachſtehende Glüickwunſchſchreiben:

zu 5000 Mark auf die Nummer 215845, 8 Gewinne zu 3000 Mark auf
die Nummern 24175 191792 253222 265527 12 Gewinne zu 2000 Mark auß
die Nummern 67753 146667 152822 165619 180925 310766, 32 Gewinne
zu 1000 Mark auf die Nummern 17610 23492 56000 75091 78275 85473
96850 102387 131877 186566 190942 287121 287784 313260 341564 346625,
66 Gewinne zu 500 Mark, 220 Gewinne zu 300 Mark.
In der Nachmittagsziehung fielen 4 Gewinne zu 5000
Mark auf die Nummern 262223 28649, 4 Gewinne zu 3000 Mark auf
die Nummern 59256 196145, 12 Gewinne zu 2000 Mark auf die Num=
mern
11553 51361 97928 178805 179493 345766, 24 Gewinne zu 1000 Marx
auf die Nummern 14406 31609 40060 52231 147099 168502 197355 211830
240105 276901 293354 359117, 56 Gewinne zu 500 Mark, 172 Gewinne zu
300 Mark. Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark
2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 zu je 300 000 Mark, 2 zu je 200 000
Mark, 2 zu je 100 000 Mark, 4 zu je 75 000 Mark. 6 zu je 50 000 Mark
12 zu je 25 000 Mark. 70 zu je 10 000 Mark, 144 zu je 5000 Mark, 385
zu je 3000 Mark, 676 zu je 2000 Mark, 1344 zu je 1000 Mark, 3878 zu
je 500 Mark, 9738 zu je 300 Mark

Hochverehrter Turnbruder Peter Schupp!
Ich erfahre durch Ihren Gau, daß es Ihnen vergönnt iſt, am heu=
tigen
Tage Ihren hundertſten Geburtstag zu begehen. Der
Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft bittet, zu dieſem ſeltenen Tage
Ihnen im Namen der geſamten Deutſchen Turnerſchaft die herzlich=
ſten
Glückwünſche ausſprechen zu dürfen. Er dankt Ihnen bei dieſer
G legenheit für die Treue, die Sie ſeit mehr denn achtzig Jahren der
Turnſache und der Deutſchen Turnerſchaft bewieſen haben, und wünſcht
von Herzen, daß Ihnen auch fernerhin Geſundhet beſchieden ſein
möge, auf daß Sie an der weiteren Entwicklung des von Ihnen be=
gründeten
Vereins und der geſamten Turnerei noch lange Freude
haben.
Mit herzlichem Gut Heil!

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.

Freitag. 11. Februar. 1: Neue Schallplatten. O 3.30: Stunde
der Jugend. In Rauch und Dampf (Formerei und Gießerei),
Vortrag Dir. Menne (für Kinder vom 12. Jahre ab). O 4.30:
Hausfrauen=Nachmittag. Hai das Kind recht? von Dr. Bappert,
O 5.45: Leſeſtunde (Briefliteratur): Aus Goethes Briefwechſel mit
einem Kinde‟ O 6.15: Nietzſches Idee vom Ring der Ewigkeit
von Pfarrer Taesler. O. 7: Italieniſch. O 7.30: Stenographie.
O 8: Die Feſtſtellung der Vaterſchaft. Vorſicht mit Kinofilm.
Der Wolſſ=Heide=Farben ilm. Ing. Randewig O 8.20: Film=
Wochenſchau O 8.30: Kammermuſif=Konzert. Ausf.: Jane Freund
Nauen=Mannheim (Alt); das Roth= Quartett Paris.

Der Vorſtand der Deutſchen Turnerſchaft.
(gez.) Berger.

Stuttgart.

Handball.
Die Deutſche Sportbehörde trägt am Sonntag die Zwiſchen=
runde
um den Handball=Pokal aus. Es ſpielen:
In Darmſtadt: Süddeutſchland-Berlin.
In Halle: Mitteldeutſchland-Norddeutſchland.
Von ſtärkſter Bedeutung iſt das Spiel in Darmſtadt, da es die
Mannſchaften der beiden ſpielſtärkſten Landesverbände zuſammenbringt.
Süid ſtützt ſich in erſter Linie auf die guten Kräfte ſeines Verbands=
meiſters
S.V. 98 Darmſtadt und wird dabei kaum ſchlecht fahren. Das
GHerippe der Berliner Elf wird von den Spielern des Deutſchen Hand=
ballmeiſters
PolizeiS.V. Berlin gebildet. Man ſieht alſo, daß auf bei=
den
Seiten mit den beſten Kräften gekämpft wird, und daß es wirklich
ſchwer iſt, für dieſes Spiel eine Vorausſage zu treffen. Das Spiel
in Halle dürfte einen klaren Sieg der Norddeutſchen ergeben.
Der Kampf um die ſuddeutſche Handballmeiſter=
ſchaft
wird mit den folgenden Spielen fortgeſetzt:
Oſtgruppe: S.V. München 1880Sp.Vg. Fürth.
Weſtgruppe: V.f.R. KaiſerslauternVf. R. Mannheim.
In der Oſtgruppe wird höchſtwahrſcheinlich bereits die Entſcheidung
fallen. Spielt Fürth nur unentſchieden, dann iſt ihm die Meiſterſchaft
ſeiner Gruppe ſicher. Unentſchieden aber werden die Fürther zumindeſt
ſpielen. Das Spiel in der Weſtgruppe hat keine beſondere Bedeu=
tung
, da die beiden Mannſchaften für den Titel doch nicht in Frage
kommen. Mannheim dürfte ſich mit einem Sieg über Kaiſerslautern
den zweiten Platz hinter Darmſtadt 98 ſichern.
Hallenſport.
In der Sporthalle des Frankfurter Stadions findet ein Hallen=
ſportfeſt
der Frankfurter Univerſität ſtatt, das recht gut beſetzt iſt.
Boxſport.
Die Dortmunder Weſtfalenhalle veranſtaltet ſchon wieder einmal
erſtklaſſige Berufs=Boxkämpfe. In deren Mittelpunkt ſteht die Ve=
gegnung
Franz Diener-Vanderveer.
Schwimmen.
Die Deutſche Turnerſchaft verſammelt ihre beſten Schwimmer beim
Jahn=Schwimmen in Hallen. Innerhalb des Deutſchen
Schlvimmverbandes gibt es nur einige Klubkämpfe, die aber inter=
eſſanten
Sport verſprechen. Sport Halberſtadt und Hellas Magdeburg
treffen ſich in Halberſtadt, A.B.T.S.V. Bremen und Waſſerfreunde
Hannover in Bremen.
Winterſport.
Die Elite der deutſchen Skiſpringer weilt in dieſen Tagen in
Garmiſch=Partenkirchen zum Kampfe= um die Deutſchen Ski=
Meiſterſchaften. Die Europa=Meiſterſchaften im
Eisſchnellaufen finden in Stockholm, die Europa= Meiſter=
ſchaften
im Bobſleigh in St. Moritz ſtatt. Günſtige Wit=
terung
vorausgeſetzt, ſollen in Friedrichsrode die Bohrennen um den
Wanderpreis des Deutſchen Bobverbandes ſtattfinden.
Tagungen.
Der Deutſche Motorradfahrer=Verband verſammelt ſeine Delegier=
ten
in Leipzig; die Tagung dürfte ziemlich lebhaft werden, da die
Tagesordnung einige recht intereſſante Punkte aufweiſt.

Techn.

Fußball.
Hochſchule KarlsruheTechn. Hochſchule Darmſtadt 1:8 (1:1).

Am Mittwoch den 9. Februar, fuhr die hieſige Hochſchulmannſchaft
nach Karlsruhe, um gegen die Vertretung der dortigen Hochſchule ein
Freundſchaftsſpiel auszutragen. Die Darmſtädter konnten das Spiel
nach ſehr hartem Kampf, der auf beiden Seiten des öfteren die erlaubten
Grenzen überſchritt, mit 3:1 für ſich entſcheiden.
Während des Spieles zeigten ſich die Heſſen dank der vorzüglichen
Arbeit der Läuferreihe leicht überlegen und konnten nach 25 Minuten in
Führung gehen. Ein Elfmeter verſchaffte dann den Karlsruhern den
Ausgleich und das Ehrentor. Nach Halbzeit wurde das Spiel immer
ſchärfer, und nur die größere Entſchloſſenheit des Darmſtädter Sturmes
verſchaffte der hieſigen Mannſchaft durch den Mittelſtürmer den Sieg.
Bei den Einheimiſchen war die Verteidigung der beſte Teil, und
beſonders der Torhüter (Fantopulos vom K.F.V.) zeigte ſehr ſchöne
Paraden. Die Läuferreihe ſpielte ſehr ſchön zuſammen, nur der Sturm
war vor dem Tore unfähig, ſo daß es ihm nicht gelang, außer dem
Elfmeter ein reguläres Tor zu erzielen. Bei Darmſtadt war wie oben
erwähnt, der beſte Teil der Mannſchaft die Läuferreihe; vor allem der
linke Läufer Strepp arbeitete ſehr gut. Die ſchlagſichere Verteidigung
unterſtützte den bewährten Torhüter richtig. Dem Sturm mangelte es
ſehr an Verſtändnis, ſonſt hätte noch manches Tor fallen müſſen. Sehr
unzufrieden waren beide Mannſchaften mit dem Schiedsrichter, der dem
harten Spiele in keiner Weiſe gewachſen war, und ſich mit ſeinen Ent=
ſcheidungen
ſehr oft widerſprach.
Das Spiel hat klar gezeigt, daß die hieſige Mannſchaft in den
Kreisſpielen noch ein gutes Wort mitgeredet hätte, wenn ſie nicht ihr
Spiel durch maßloſes Pech verloren hätte.

Freitag. 11. Febr. 3.50: Aus dem Reiche der Frau. O 4.15:
Konzert. O 6.15: Prof. Verweyen: Treue. O. 6.45: Uebertr.
von Karlsruhe: Dramaturgiſche Funkſtunde. O 7.15: K. F. Lam=
brecht
: Ein Tag bei den Eskimos. O 8: Uebertr. aus Freiburg:
Mit dem Feuer ſpielen, Tragikomödie in einem Akt von Strind=
berg
. Per).: Der Vater: E Hart; die Mutter: Lotte Molter; der
Sohn: Ad. Holtz; die Frau des Sohnes: Inge Konradi; der
Freund: J. Stauder; die Ku ine: Cläre Wilke. Anſchl.: Freiburger
Mandolinen und Guitarrenverein. Anſchl.: Funkſtille.

Berlin.

Freitag, 11. Febr. 3.30: Adele Schreiber: Bertha von
Suttner. O 4: Frieda Karſtädt: Faſching und Masken einſt und
jetzt. O 4.30: Schumann: Carneval, op. 9 (Luba Judfowska,
Flügel). O. 5: Kammermuſik. Beethoven: Streichquartett op. 18,
Nr. 2. G=dur. Streichquartett op. 95, F=moll. (Havemann=Quartett.)
O 6.30: Dr. Bollmann: Sportſchau des Monats. O 7.05: Prof.
Colſon: La politeſſe francaiſe (in franzöliſcher Sprache). O 7.30:
Prof. Dr. Preuß: Soziale Probleme der Völkerkunde. O 8: Einleit.
zum Sendeſpiel Flachsmann als Erzieher. O 8.30: Flachsmann
als Erzieher, Komödie von Otto Ernſt. Hauptperſ.: Prof. Prell,
Regierungsſchulrat: Alb. Steinrück; Jürgen Hinrich Flachsmann,
Oberlehrer: Alb. Florath; Giſa Holm, Lehrerin: Lucie Mannheim;
Jan Flemming: Alfred Braun; Negendank, Schuldiener: Carl
Wallauer. O 10.30: Tanzmuſik (Gaden).
Königswuſterhauſen. Freitag, 11. Februar. 12: B. K. Graef:
Sprechtechnik für Schüler. O 3: Geh. San.=Rat Prof. Dr. Für=
bringer
: Das Tabakrauchen. O 3.30: Prof. Dr. Amſel u. Oberſchull.

9I

FC. Starkenburgia HeppenheimFC. 07 Benshefm.

ſchen. O. 5: Prof. Dr. Günther, Freiburg: Deutſche Heimatlehre.
O 6: Dr. Ing. Feldhaus: Aus der Geſchichte d. Technik. O 6.30:

Die Verbandsſpiele gehen ihrem Ende entgegen, und noch immer
iſt unſer Meiſter nicht ganz feſtgeſtellt. FC. Starkenburgia Heppenheim,
der mit vier Punkten Vorſprung die Tabelle anführt, iſt nach wie vor
der erſte Anwärter auf die große Ehre Meiſter des Gaues Ried ge=
nannt
zu werden. Der kommende Sonntag wird wohl endgültig dar=
über
entſcheiden. Gelingt es Heppenheim, dem FC. 07 Bensheim auch
nur einen Punkt zu entreißen, ſo iſt die Meiſterſchaft geklärt. Und das
ſollte den glücklich kämpfenden Starkenburgianern nicht ſchwer fallen.
Der eigene Platz, das begeiſterte Publikum und der Punktvorſprung
ſind drei bedeutende Momente, welche letzten Endes der Mannſchaft den
nötigen Rückhalt geben und das Spiel zu ihren Gunſten entſcheiden
ſollte. Das Vorſpiel in Bensheim endete 2:2. Der FC. 07 Bensheim,
der mit vier Punkten und zwei Spielen im Rückſtande iſt, hat alſo wenig
Chancen, noch mit Heppenheim punktgleich zu werden. Zwar werden
die zahlreichen Sportbegeiſterten von Bensheim durch frenetiſchen Bei=
fall
ihre Mannſchaft anfeuern und begeiſtern, doch wird es wohl kaum
zu einem Siege langen.
Möge ein ſchöner Kampf, unter einem tüchtigen Schiedsrichter, das
Spiel entſcheiden und der A=Klaſſe Gau Ried einen würdigen Meiſter
bringen!

Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engl. f. Fortgeſchrittene. O 6.55:
Präſident Dr. Kleiner: Die Entwicklung der deutſchen Sparkaſſen.
5 7.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte. O 8.30: Uebertr. aus
Hainhurg

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 12. Februar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 10. Februar 1927.)
Vorwiegend wolkig, etwas wilder und durchweg trocken.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung Rudor/ Mauve
Verantwortlich für Politil und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reick undl
Ausland und Heſſiſche Nachrichten Mar Siceeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmang-
für
den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt Andreae Bauer, für denn
Inſeratenteil. Willy Kuhle. Druck und Verlag C. C. Wiltich ſämilich in Darmſtadinl
Für unverlangte Mannſkripte wird Garantte der Rückſendung n ich übernommen

Die heutige Nummer hat 16 Geiten

[ ][  ][ ]

Geite 11

Rummer 41

Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
wSV. Der Zivilſtand der Stadt
ſSrankfurt a. M. Das Statiſtiſche Amt iſt nun=
mehr
wieder in der Lage, die Hauptergebniſſe ſeiner
Beobachtungen über die natürliche Bevölkerungs=
wegung
, die auf Grund der ſtandesamtlichen Mel=
zugen
, teilweiſe mter Mitwirkung des Stadtgeſund=
itsamts
, bearbeitet werden, im Druck herauszu=
ben. Im 13. Heft der Beiträge zur Statiſtik der
Stadt Frankfurt a. M. iſt die Veröffentlichung der
Jmahlen aus dem Jahre 1920 bis einſchließlich 1925
achgeholt. Die Bevölkerung iſt von 462500 im
gahre 1920 auf 473 000 im Jahre 1925 geſtiegen, nach=
em
in der Zwiſchenzeit höhere Zahlen bis zu
r2000 notiert waren. Auf 1000 Einwohner kommen
Frankfurt im Jahre 1926 8,4 Eheſchließungen,
n.9 Geburten, 10,9 Sterbefälle. Der Ueberſchuß der
gsborenen über die Geſtorbenen beläuft ſich auf 3,0
Tauſend der Bevölkerung. Die Eheſchließungs=
Fer iſt gegen rund 7,8 in Reich und Staat in der
Spadt Frankfurt etwas größer, die Geburtenziffer
jngt unter der Reichsziffer von 21,3 und der Staats=
iFer
von 21,5, in welchen Zahlen ſich auch die Ver=
zilltniſſe
auf dem Land, ſowie in Mittel= und Klein=
tibten
ausdrücken. Die Sterbefälle liegen um 1,6
aer der Reichs= und Staatsziffer. Hinſichtlich des
G=burtenüberſchuſſes iſt in Reich und Staat mit 9,0
Filllen auf 1000 der Bevölkerung zu rechnen. Die
Rechl der Eheſchließungen iſt mit annähernd 4000 noch
icht ſo groß, wie im Jahre 1920, in welchem mit
Ac zu rechnen war. Auffallend iſt der ſteigende
Unnell der verwitweten und geſchiedenen Perſonen an
er Zahl der Eheſchließenden, welcher ſich bei den
NEnnern ſeit der Wende des Jahrhunderts von 10
u 18 Prozent, bei Frauen von 7 auf 13 Prozent ge=
oden
hat. Das Durchſchnittsalter der eheſchließenden
ſänner bewegt ſich im Laufe der letzten Jahre um
ine Zahl von rund 32 und bei den Frauen um eine
e von rund B, ſo daß der durchſchnittliche
iersunterſchied im Heiratsalter ſich auf rund vier
ſare beziffert. Bel den Geborenen zeigt die Bahl
Knabengeburten im Verhältnis zur Geſamtzahl
Geborenen eine Zunahme. Bei den Sterbefällen
ſiſen die letzten fünf Jahre gleichzeitig mit dem
üiegang der Geburten auch einen Rückgang der
derbefälle von Kindern im erſten Lebensjahre.
ſürk fälliger Dieb. Gerade war Lorenz Lot=
nach
einer dreljährigen Zuchthausſtrafe entlaſſen,
der ſchon wieder verführt wurde. Ein Bekannter
n ihm befand ſich angeblich in großer Not, und da
rimz anſcheinend für Einbrüche leicht zu gewinnen
wurde man bald handelseinig. Eine Metallſäge
unde gekauft, die vergitterten Fenſter einer Leder=
hikung
mittels der Säge geöffnet, und mit ver=
etiei
Kräften hatte man bald mehr als man tragen
ture herausgeſchafft. Nachdem Lorcz und ſem
zmsan gefaßt wurden, zeigten ſie Reue, die bis zur
Rhandlung vor dem Schöffengericht anhielt. Das
Gicht erkannte die Reue an und billigte beiden
ndirnde Umſtände zu. Lotter wurde wegen ſchweren
Abſahls zu einem Jahr Gefängnis, ſein Helfer zu
IAimaten Gefängnis verurteilt. Ein teurer
6 6. Ein hieſiger Kaufmann wollte abends in der
Aeſtraße ein vor einem Hauſe ſtehendes Motor=
deſſen
Führer auf einige Zeit weggegangen
m, beſteigen und damit wegfahren. Er geriet da=
Marrf den Bürgerſteig und fuhr gegen einen Roll=
ſo
ſtark an, daß die große Erkerſcheibe eines
Beugeſchäftes zertrümert wurde. Der Schaden be=
ut
zngefähr 300 bis 400 Mark. Für 20 000
91r Pelze geſtohlen. In der Nacht zum.
M. wurde in ein hieſiges Pelzwarengeſchäft ein=
ſtochen
und fertige Pelze im Werte von zirka
100 Mark geſtohlen. Die Täter ſind vom Keller
der mit dem Laden in Verbindung ſteht, ein=
Murgen. Vor Ankauf wird gewarnt. Wie aus
gemeldet wird, wurde in der Sitzung des
tyausſchuſſes des Preußiſchen Landtags die Poſi=
pes
Unterrichtsetats, die die Einrichtung der
tllanen Akademie in Frankfurt a. M. vorſieht,
einer kleinen Mehrheit abgelehnt.
Gifttod eines zweijährigen Kindes.
Marburg. In der hieſigen Kinderklinik iſt
ſneijähriges Kind aus Ockershauſen (Kr. Mar=
A, das in einem unbewachten Augenblick ver=
ſeten
Weizen gegeſſen hatte, geſtorben.
Der Senſenmann beim Winterſport.
Narburg. In die hieſige Chirurgiſche Klinik
ANe ein Frl. Henke aus dem Kreiſe Brilon ein=
AEen, das beim Winterſport in Winterberg ge=
gſlerne
Wagendeichſel gefahren war. Die
1ABDame iſt inzwiſchen an den erlittenen ſchweren
HA Verletzungen geſtorben.
ſeuer Weltflug de Pinedos.

de Pinedo,

Irte italieniſche Flieger, der in Seſto Calende
Im e)r=See zu einem neuen Weltflug aufgeſtiegen
iſt. (h7 7 lugzeug iſt auf den Namen Santo Maria,
getoe wach dem Schiff, das Columbus auf ſeiner
Ent tnusfahrt getragen hat; de Pinedo will den
Auwechnn Ozean überqueren und dann die ſüd=
crmerikaniſchen
Anden überfliegen.

Freitag, den 11 Februar 1927
Der Revolutionskampf in Portugal.

Der Propagandawagen im Zuge.
In Paris iſt eine landwirtſchaftliche Ausſtellung in einem Eiſenbahnzuge eingerichtet worden.
Sie beſucht ſelbſt die entlegenſten Ortſchaften, um die Landwirte von den neueſten Errungen=
ſchaften
auf dem Gebiete der Landwirtſchaft zu unterrichten. Der Landwirt braucht ſich jetzt
alſo nicht mehr aus der größten Arbeit heraus auf die landwirtſchaftlichen Ausſtellungen der
Großſtädte zu begeben, die Ausſtellung kommt zu ihm gefahren.

Das umſtrittene Liſſabon.
Unſer Bild zeigt einen der ſchönſten Plätze der portugieſiſchen Hauptſtadt, die Praca do Rocio,
mit dem Nationaltheater und dem Denkmal Pedros IV., im Hintergrund einen Teil der auf
Anhöhen erbauten Stadt.

Eine fahrende landwirtſchaftliche Ausſtellung.

Die Zukunft des Frankfurter Palmengartens.
WSN. Frankfurt a. M. Am Mittwoch ſollte
die Generalverſammlung der Palmengartengeſell=
ſchaft
die Verdoppelung des Aktienkapitals von
160 000 auf 320 000 RM. beſchließen und die Jah=
resrechnung
für 1926 genehmigen. Da die Verhand=
lungen
der Verwaltung mit der Stadt Frankfurt, die
die neuen Aktien übernehmen wird, noch nicht abge=
ſchloſſen
ſind, mußte der Punkt Kapitalserhöhung zu=
rückgeſtellt
werden, weshalb die Generalverſammlung
vertagt wurde und erſt in einem Monat abgehalten
werden ſoll. Statt deſſen fand eine Beſprechung der
Aktionäre und der Verwaltung ſtatt über die Zukunft
des Gartens. Nach dem Geſchäftsbericht litt der Be=
trieb
im verfloſſenen Jahr unter der ungünſtigen
Witterung und vor allem noch unter den unerfreu=
lichen
allgemeinen wirtſchaftlichen Verhältniſſen, wes=
halb
bei der Gewinn= und Verluſtrechnung in erſter
Linie der Rückgang der Einnahmen aus den Tages=
und Dauerkarten zu bemerken iſt. Die ſonſtigen Ein=
nahmen
ſind gegenüber dem Vorjahre ziemlich unver=
andert
geblieben. Im gärtneriſchen Betrieb iſt. vor
allem die Vollendung der Roſen= und Staudenanlage
zu erwähnen. Eine Hebung des Beſuches und die
Wiedererlangung der alten Weltgeltung iſt aber nur
möglich, wenn die gärtneriſchen Anlagen einer gründ=
lichen
Aenderung unterzogen werden und ebenſo die
gänzlich veralteten und unzulänglichen Verhältniſſe
des Geſellſchaftshauſes durch Umbau beſeitigt werden.
Dieſer Ueberzeugung der Verwaltung und aller Pal=
nengartenfreunde
hat ſich auch die Stadt Frankfurt
angeſchloſſen. Die für dieſe Neuerungen erforder=
lichen
Mittel will nun die Stadt zur Verfügung
ſtellen, in der Weiſe, daß ſie die neuen 60 000 RM.
Aktien übernimmt und darüber hinaus Kredite zur
Verfügung ſtellt. In der Beſprechung wurde betont,
haß die Stadt Frankfurt ſchon immer den maß=
gebendſten
Einfluß auf die Palmengartengeſellſchaft
ausüke dadurch, daß ihr Dreiviertel des Grund und
Bodens vom Garten gehören, den ſie der Geſellſchaft
unentgeltlich zur Verfügung ſtellt. Die Stadt wird
auch die zur Hebung des Gartens notwendigen Mit=
tel
von 500 (00 bis 750 000 Mark verſchaffen, wofür
ihr verſtärkſen Einfluß im Aufſichtsrat eingeräumt
werden ſoll. Verſchiedene Aktionäre befürchteten des=
halb
, daß der ſtädtiſche Einfluß eine weitere freie
Entfaltung des Gartens verhindern könne, ebenſo
warde der Abneigung Ausdruck gegeben, den Umbau
des Geſellſchaftshauſes der Stadt zu übertragen. Ein
Wettbeſderb der Architekten Frankfurts ſei vorzu=
ziehen
, worauf der Vorſitzende erwiderte, daß aus
die Ve= alrugg dieſen Gedanken ſchon gehegt habe.
Auf alle Fälle weike darau, Wert gelegt werden, daß
kein neuer ſchwerer Bau errichtet werde, für den die
Koſten auch zu hock ſeien, ſondern der Umbau ſolle
der Eigenart des Gartens angepaßt ſein. Ferner ſei
man ſicher, daß rrotz der Erweiterung des ſtädti hen
Einfluſſes die Wenerentwicklung des Gartens teinea
Schader erleide. Jedenfalls ooffe die Verwaltu.ig,
durch die geplan n Neuerungen eine Hebung des
Gartens herbeifüyren zu können.

Laſtauto und Eiſenbahn.
Heidelberg. Mittwoch früh 7.20 Uhr iſt in
Eppelheim das Laſtauto der Baufirma Jacob Mül=
ler
am Uebergang der Bahnſtrecke Speyer Heidel=
berg
von einem Perſonenzug aus Schwetzingen über=
fahren
und zertrümmert worden. Das Auto
ging in Flammen auf. Von den drei Inſaſſen kam
einer mit dem Schrecken davon. Der Chauffeur er=
litt
ſchwere Arm= und Kopfverletzungen. Der dritte
iſt ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen
gezweifelt wird. Weiter wurden acht Reiſende des
Zuges leſchter durch Fuß=, Bein= oder Arm=
quetſchungen
verletzt. Sämtliche Verletzte wurden
mit Perſonenkraftwagen alsbald zur Behandlung in
die hieſige Klinik gebracht. Der Materialſchaden iſt
unbedeutend.
Schwetzingen. Zu dem Unglück zwiſchen
Plankſtadt und Eppelheim werden noch folgende
Einzelheiten bekannt: Der Bauunternehmer Jakob
Müller in Eppelheim beſitzt auf dem Felde zwiſchen
Eppelheim und Plankſtadt eine Kiesgrube. Aus
dieſer Grube wurde auch heute früh eine Ladung
Kies geholt. Außerdem war auch Zement auf dem
Auto verladen. Der Uebergang des Feldweges über
den Bahnkörper iſt nicht durch Schranken geſchützt,
weil dieſer Weg nur wenig für Fuhrwerke benutt
wird. Das Laſtauto fuhr den Perſonenzug Nr. 1033
an, der morgens 7.25 Uhr in Schwetzingen abfährt.
Durch die Wucht des Zuſammenpralles wurde das
Auto über die niedrige Böſchung des Bahnkörpers
geſchleudert. Im Getriebe entſtand durch das aus=
laufende
Benzin ein Brand, der den Wagen faſt voll=
ſtändig
zerſtörte. Der Chauffeur Hübner wurde nur
leicht verletzt. Dagegen wurde der Schwiegerſohn
des Bauunternehmers Müller, Stephan, von den
Sandmaſſen verſchüttet, wobei er lebensgefährliche
Verletzungen erlitt. Im Eiſenbahnzuge ſtießen die
Lokomotive und der erſte beſetzte Perſonenwagen
4. Klaſſe ſo hart zuſammen, daß faſt ſämtliche Fen=
ſterſcheiben
zertrümmert wurden. Durch Glasſplitter
wurden acht Reiſende verletzt. Hilfe war bald zur
Stelle. Die Leichtverletzten konnten nach Anlegung
von Notverbänden bald entlaſſen werden. Man hofft,
daß es der Kunſt der Aerzte gelingen wird, auch den
ſchwerverletzten Stephan am Leben zu erhalten. Die
amtliche Unterſuchung iſt eingeleitet.
Im Kampf mit Schmugglern.
Metz. Dienstag abend überraſchten Gendarmen
beim Eingang des Dorfes Chicourt Tabak=
ſchmuggler
, die in einem Auto aus dem Saar=
gebiet
kamen. Die Schmuggler gaben ohne weiteres
Feuer auf die Gendarmen. Dieſe erwiderten das
Feuer. Dabei wurden die beiden Gendarmen
ſchwer verwundet und mußten die Verfolgung
der Schmuggler aufgeben. Dieſe verſchwanden in der
Dunkelheit im Automobil. Man vermutet, daß auch
die Schmuggler verwundet wurden, denn aus
mehreren Dörfern der Umgegend wurde gemeldet.
daß man in der Nacht ein Auto paſſieren ſah deſſen
Inſaſſen Schmerzensrufe ausſtießen. Die beiden Gen=
darmen
ſind lebensgefährlich verletzt.

Auszeichnungen
für Wiſſenſchaft und Sport.

Die höchſten Auszeichnungen für wiſſenſchaftliche
und ſportliche Leiſtungen.
Oben: die Adlerplakette des Deutſchen Reichs=
ausſchuſſes
für Leibesübung, die für hervorragende
ſportliche Leiſtungen verliehen wird.
Unten: das Adlerſchild, die höchſte Auszeichnung
des Reichsm äſidenten für Wiſſenſchaftler und Künſtler.

Die Sturmkataſtrophe im Schwarzen Meer.
Mailand. Der Corriere della Sera meldet
aus Bukareſt: Der Sturm dauert auf dem Schwarzen
Meer mit unverminderter Heftigkeit fort. Letzte Nacht
wurde die Lage des Dampfers Imparatul Trajan,
der auf die Dünen geworfen wurde, äußerſt gefähr=
lich
. Durch verſchiedene Lecks drang das Waſſer
n den Kielraum und ſteigerte den Schrecken der
zweihundert Paſſagiere, die ſeit zwei Tagen von der
Sturmflut auf dem Schiff hin= und hergeworfen
wurden. Der zur Rettung der Paſſagiere entſandte
Dampfer Duroſtor war in der Nacht ebenfalls
an der Seite des Trajan geſtrandet. Dieſem
wurde daher der Dampfer Prinzeſſin Ma=
ria
zur Hilfe geſchickt, der beim Rettungsverſuch
gleichfalls vom Sturm auf eine Sandbank
geworfen wurde, ſich aber wieder flottmachen und
endlich die Paſſagiere des Trajan
retten konnte. Unter dieſen befanden ſich der
franzöſiſche Militärattaché in Konſtantinopel und der
Direktor der Fordwerke. Verzweifelt iſt die Lage des
Frachtſchiffes Bräila, das bei der Strandung
vollſtändig zertrümmert wurde und faſt ganz
unter Waſſer liegt. Die Mannſchaft konnte von
einem rumäniſchen Kanonenboote gerettet wer=
den
. Der norwegiſche Dampfer Siverre iſt
lochmals geſtrandet.

Großfeuer auf der Brooklyner Marinewerft.
New York Von einem Rieſenfeuer
wurde die amerikaniſche Marinewerft in Brooklyn
heimgeſucht. Die Löſcharbeiten wurden von dem Ad=
mirul
Plunkett perſönlich geleitet. Sämtliche verfüg=
baren
Marinetruppen wurden zur Unterſtützung der
Feuerwehr herangezogen. Mehrere Kriegsſchiffe be=
teiligten
ſich von der Seeſeite an der Löſchung, uuter
anderem auch das Schulſchiff Pueblo, das ſedoch
bald die Anker lichten mußte, um ſich ſelbſt in Sicher=
heit
zu bringen. Exploſionen haben ſich glückticher=
weiſe
nicht ereignet. Erſt nach ſtundenlanger, an=
ſtrengender
Arbeit konnte das Feuer auf den Herd
beſchränkt werden. Der Schaden wird auf
1½ Millionen Dollar geſchätzt

Eine vielbegehrte Prinzeſſin.

von Italien, um deren Hand ſich drei P.;zen, Mit=
glieder
ehemals regierender Häuſer, bewerben. Die
Freier ſind Prinz Wilhelm von Hohenzollern, der
älteſte Sohn des früheren deutſchen Kronprinzen,
Prinz Albrecht von Wittelsbach, der älteſte Sohn
des früheren bayeriſchen Kronprinzen, und Erzherzog
Albrecht von Habsburg, der Sohn des Feldmar=
ſchalls
Erzherzog Friedrich. Die beſten Ausſichten
in dem Wettbewerb um die ſchöne Prinzeſſin ſoll
Erzherzog Albrecht haben, da er als ernſter Anwärter
auf den ungariſchen Königsthron gilt und außerdem
ein Katholik iſt. Angeblich erwartet Muſſolini von
dieſem Bunde eine Verſtärkung des italieniſchen
Einfluſſes in Ungarn.

[ ][  ][ ]

Nummer 42

Freitag, den 11. Februar

DarmftädterCagblatte

Verſchiebungen im Welihandel.
Die Fortſchritte Amerikas und die Rückentwickelung Europas im
Außenhandel der Welt gehen aus einer Veröffentlichung des Index
der Ncw York Truſt Company klar hervor. Der Geſamtaußenhandel
der Welt iſt von 37,9 Milliarden Dollar im Jahre 1913 auf 39,6 Mil=
liarden
Dollar 1925 geſtiegen, ein Zuwachs von 5 Prozent, in Vor=
kriegswerten
gemeſſen. Weſentliche Verſchiebungen ſind jedoch im
Außenhandel der verſchiedenen Länder eingetreten. Der Anteil
Deutſchlands Frankreichs und Englands iſt geringer als
vor dem Kriege. Die Vereinigten Staaten, Kanada, Auſtralien, Kuba,
Dänemark und Mexiko, ſowie die orientaliſchen Länder haben dagegen
ihren Anteil erhöhen können.
Die größte Ausfuhrſteigerung zeigen Japan, Kanada und Däne=
mark
. Das letztere iſt überhaupt das einzige europäiſche Land, das
ſeit 1913 ſeine Ausfuhr verdoppelt hat, wobei aber ins Gewicht fällt,
daß über 81 Prozent der Ausfuhr Dänemarks aus Nahrungsmitteln
beſtehen, gegenüber 75 Prozent Fertigwaren in Deutſchland und 80
Prozent aus der Schweiz. In den Vereinigten Staaten iſt das Ver=
hältnis
gleichmäßiger und günſtiger, nämlich 24 Prozent Nahrungs=
mittel
, 45 Prozent Rohſtoffe und 21 Prozent Fertigwaren. Wie der
Index hierzu noh ausführt, iſt die europäiſche Einfuhr auf 94 Prozent
und die Ausfuhr auf 85 Prozent von 1913 zurückgegangen. Im Jahre
1913 lieferte Europa noch 55 Prozent der Weltausfuhr und im Jahre
1925 weniger als 45 Prozent. Der Anteil Amerikas ſtieg jedoch von
138 Prozent im Jahre 1913 auf 20,6 Prozent im Jahre 1925.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Februar.
Zu Beginn des heutigen Börſengeſchäfts lagen überhaupt mur Ver=
kaufsorders
vor, ſo daß ſich die Tendonz recht ſchwach geſtaltete. Die
Spekulation ſetzte in noch verſtärktem Maße ihre Gewinnſicherungen
nach der langen Periode ſtändiger Kursſteigerungen fort und ließ ſich
in dieſem Vorhaben auch nicht von dem ſehr günſtigen Ergebnis der Ab=
ſchlüſſe
im Siemens=Konzern beeinfluſſen. Necbembei verlautet auch,
daß auch die Banken unter den Abgebern ſeien, da die von den Banken
übernommenen Beträge der neuen Deutſchen Anleihe nur ſohr ſchwver
weiter verkauft werden könnten. Bei der allgemeinen Luſtloſigkeit konnte
das angebotene Material; nur mit bedeutenden Kursabſchwächungen
untergebracht werden. Bis zur erſten Notiz verloren die Chemiewerte
bis zu 4 Prozent, die Montanwerte bis zu 5 Prozent, die Kaliaktien
7 Prozent, und ſelbſt für Elektroaktien gab es mehrprozentige Kurs=
abſchwächungen
. Nur Siemens u. Halske auf den guton Abſchluß plus
4 Prozent. Beſſer hielten ſich die Banken. Deutſche und ausländiſche
Renten ſchloſſen ſich der Abwärtsbewegung an. Im weiteren Verlaufe
machte die Abſchwächung zunächſt noch Fortſchritte. Gegen die erſten
Kurſe wurden weitere Kursrückgänge für faſt alle Marktgebiete von
2 bis 3 Prozent feſtgeſtellt. Namentlich Oberbedarf gingen ſpäter ſtark
zurück und lagen ſchließlich 7 Prozent unter dem geſtrigen Abendbörſen=
kurs
. Erſt jetzt ſtellte ſich zu den niedrigſten Kurſen etwas Deckungs=
begehr
der Tagesſpekulation ein, wodurch die Briefkurſe ſich in Geld=
kurſe
umwandeln konnten. Es hatte aber nicht den Anſchein, als ob
die leichte Erholung weitere Fortſchritte machen könnte. Tägliches Geld
3½ Prozent.
An der Abendbörſe konnte ſich, ausgehend von der feſteren
Haltung für Siemens u. Halske, aus den bekannten Gründen die Ten=
denz
allgemein etwas befeſtigen, ohne daß aber die etwas gebeſſerten
Nachbörſenkurſe weſentlich überſchritten worden wären. Siemens ge=
wannen
weitere 2 Prozent, Bergmann 3 Prozent. Auch Barmer Bank=
verein
waren 2 Prozent höher infolge der Vergrößerung der Erhöhung
des Aktienkapitals und der damit zuſammenhängenden Umwandlung des
Bezugsrechtes von 3:1 auf 2:1. Eine Ausnahme machte Scheideanſtalt
die von ihrer heutigen ſtarken Einbuße von 13 Prozent heute abend
7 Prozent einholen konnte. Alle Montanwerte gewannen ein Prozent,
einzelne Banken 1 bis 2 Prozent. Renten ohne Umſatz. Das Geſchäft mark (100 Kronen) 112,38, Danzig (100 Gulden) 81,58, England (1 Pfd.
war ſehr klein und ſchleppend, der Schluß ſelbſt wieder unſicher.
5prozentige Anleihe 0,885 Barmer Bankverein 197,75, Commerzbank 222, Franc) 16,69, Griechenland (100 Drachmen) 5,41, Holland (100 Gulden)
Danatbank 236,50, Deutſche Bank 252/, Diskontogeſellſchaft 194 Dres=
dener
Bank 190, Metallbank 171,50, Mitteld. Kreditbank 198, Buderus
130,75, Gelſenkirchen 192, Harpener 229,50, Kali Aſchersleben 197,75,
Mannesmann 252,50, Mansfeld 156, Phönix 137, Rhein Braunkohlen
313, Rheinſtahl 223, Stahlverein 152, Adlerwerke 131, AEG. 173, J.=G.
Farben 319,50, Bergmann 189, Zement Heidelberg 171,50, Daimler
106.50 Erdöl 205 Scheideanſtalt 253 Dyckerhoff 632/, Licht u. Kraft
121, Pokorny 111,75, Goldſchmidt 158, 75, Holzverkohlung 88, Metallgeſ.
203, Miag 171, Siemens u. Halske 230, Zellſt. Waldhof 266.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 10. Februar.
die berufsmäßige Spckulation größere Blankoabgaben vor, während das
trächtlichen Kursverluſten der Mittwochbörſe ſtellten ſich nachher neuie
Abſchwächungen ein. Bei vielen Werten 58 Prozent. Im Durchſchitt ſitzenden Direktor Dr. Guſtav Piſtor, Leipzig, gewählt. Der A.=R. hat
ging das Kursniveau um zwei bis drei Prozent zurück. Nach Feſtſetzung
der erſten Kurſe gingen die Abſchwächungen noch weiter, und erſt nach
Eintritt in die zweite Stunde erholte ſich die Tendenz auf Deckungs=
käufe
der Baiſſeſpckulation hin. Die Situation am Geldmarkt war
durchaus nicht ungünſtig, etwa im Hinblick auf die matte Verfaſſung
der Aktienmärkte. Tagesgeld wurde zum erſten Mal nach dem Ultimo
in großen Beträgen angeboten, ſo daß die Sätze mit 45½ Prozent an=
gegeben
wurden und die Lage als ſehr leicht bezeichnet wird. Teilweiſe
ſtellten ſich die Forderungen noch darüber. Monatsgeld 5½ bis 6½, Vorjahr) aus 926 744 RM. Ueberſchuß vor.

Warenwechſel Großbankgiro ca. 4½. Am Deviſenmarkt ging Belga in=
folge
der Diskontermäßigung leicht zurick. London=Brüſſel 34,89, Paris
126,55, Spanien feſt 2,94. Der Dollar lag gegen die RM. unverändert,
gegen das engliſche Pfund mit 4,8510 aber im Rückgange.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Stimmung gedrückt. Die
Provinz realiſierte nach der zunächſt beobachteten Zurückhaltung erheb=
liche
Aktienpoſten, ſo daß die Kurſe auf der ganzen Linie noch um 23
Prozent nachgaben. Auch Siemens büßten ihren Gewinn wieder ein.
Zum Schluß der Börſe fanden die üblichen Deckungskäufe ſtatt, die mit
kleinen Erholungen gegenüber den tiefſten Tageskurſen verbunden
waren. Trotzdem ſchloß die Börſe noch mit anſehnlichen Tagesverluſten.
Das Geſchäft vollzog ſich während der ganzen Börſe äußerſt luſtlos.
Privatdiskont kurze Sicht 41/e, lange Sicht 4/. An der Nachbörſe ſtell=
ten
ſich Aückkäufe und Deckungskäufe ein, ſo daß die Kurſe um 12
Prozent für einzelne Montan= und Elektroatkien auch um 3 Prozent
anziehen konnten. Größeres Geſchäft war in Oſtwerke mit 324,5 nach
311,5 und in Schultheiß mit 355 nach 346. Die Nachbörſe zeigte ſomit
ein freundlicheres Geſamtbild. Man nannte gegen 2,30 Uhr u. a.:
Rheiniſche Braunkohlen 313, Ilſe 327. Rheinſtahl 322,5, Harpener 329,5,
Vereinigte Stahlwerke 150,5, Gelſenkirchen 192, Phönix 138. Köln=
Neueſſen 223,5, Mannesmann B2,5, Oberkols 147,5 Siemens 2B825,
AGG. 173,5, Bergmann 1885, Farbeninduſtrie 319. Bemberg 370, Ver=
einigte
Glanzſtoff 550, Danatbank 295, Barmec Bankverein 197,B,
Nordd. Lloyd 153,5, Hapag 166,5, Kriegsanleihe 0,882,5.

Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Verl. E.W. Stamm.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts
Kremer Pulkan.
Bremer Wolle...
Teutſch=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen.
Teutſch.=Nied. Tel.
Teutſche Erdöl ..
Teutſche Petroleum.
Ilt. Ka iwerke.
Tonnersmarckhüte.
Tynamit Nobel.
Reltr. 2 eferung.
G. 8. Farben.
2. Friſter.
Taggenau Vorz.
Ceſſenk Gußſtahl.
G. f. elentr. Untern.
Salle Maſchinen.
Kan. Maſch.Egeſt..
Ean ſa Lampfſchf.

Amſterdam=R.
Zuenos=Aires.
Bruſſel=Antw
Tslo
Aopenhagen
Stodholm
Felſingſors
Italien ..."
London ...
Nen=York...
Paris ....
Eckneiz
eponien

9. 2. 110 2
183.25 Hemoor Zement. . . 213.5 10 2.
243.5 143. 44.75 Girſch Kupfer 124 125. 7½.75 70.5 ööſch Eiſen... 215. 203.25 240. 230. Hohenlohe Werke 31. 29.25 111.5 108.5 Kahla Borzellan. 143.25 35 226 218. Lindes Eismaſch. 203.25 205. 151. 155. Lingel Schuh. . 91.5 89.75 188. 182.5 Linke u. Hofmann: 97. 94 75 125. 125.625 8. Loewe u. Co... 325. 1311. 1335 127.5 V. Lorenz 153.5 50 875 14 875 3. Niedeclauſitzer Kohl 223. 1220.25 211. 214 5 Nordd. Gummi. 92.5 90. Erenſtein. 149.5 142.625 1.5.12; 151. Rathgeber Baggon 1:9.- 115. 1s0. 144. Rombacher Hütten. 13.25 13.625 160.5 158.25 Roſitzer Zucker. 120 8751119.875 192,5 188. Ritgerswerke .. 145.5 141. 325.125 317. Sachſen verk ... 133.875 133. 112. 111. Sächſ. Gußſtahl. 172.23 170.5 58.5 58. Siemens Glas.. .. 195. 1188 18.25 18 25 Ber. Lauſitzer Glas. 1515 159.75 229. 220. Volkſtevter Porzell. n0. 68.25 210. 215. Beſtf. E. Langendreer 53. 133. 137. Bittener Gußſtahl. 80.5 65. 242. 233.5 Banderer=Werke. . 259. 12/4.625

Deviſenmarkt.

3. 2. 10 g. 2. gebd Brief Geld Brief Geld Brie 168.57 188.99 188.63/163.05 Wien D.=Oſt.abg. 53.35 59.49 1.748 3 1.-752 1.750/ 1.754 Prag.. 12.373 2.5is 5s.60 58.74 68.60 58.74 Budapeſt/ Bengöl 73.67 73.35 os. 3 voc-Sl ios.41 108.69 Japan. 2.056 2.060 172.31 112.5ol 17232 112.60 Rio de Janeiro. 0.427 7 2.4s9 i12.32 112.70/1 1 12.4 i2 72 Sofia.. 3 047 3.057 10.598 10.631 o-Soa1 10.632 Jugoſlavien.. 7.327 7.477 17.98 1 12.02 18. 205/16.235 Konſtantinopel 2.137 2.147 20.439 20.4911 20. 443/ 20.495 Liſſabon..... ſei sosla 21.555 14. 2145/4.2245 4214 14.224 Tanzig ......" 21.11 81.31 16.56 16.60 16 55 16.59 Athen ......... 5.49 5.51 R1.os 81.23 B g1.08 8i.23 Kanada., . .... 4.307 4.217 70.34 70.49 70.59 70.7: Uruguav. ... . 4225 1.235

1o. 2.
Geld Briel
59.37 59.54
12.478 12.518

73.650
2.052
0.497
3.047
7.397
2.145
21.445/4
si. 721
4-207

73.37
2.059
0.480
3.057
F.417
2.155
21.495
81.32
5.491 5.50
4.315
4.225/ 4.22

Umſatzfteuerumrechnungsſätze für 1927. Die Umſatzſteuerumrechnungs=
ſätze
auf Reichsmark für den Monat Januar 1927 werden wie folgt
feſtgeſetzt: Belgien (100 Belga) 58,62, Bulgarien (110 Lewa) 3,05, Däne=
Sterling) 20,46, Finnland (100 finniſche Mark) 10,61, Frankreich (100
168,58, Italien (100 Lire) 18,31, Jugoſlawien (100 Dinar) 7,42, Non=
wegen
(100 Kronen) 107,78, DeutſchOeſterreich (100 Schilling) 59,43,
Portugal (100 Escudo) 21,57, Rumänien (100 Lei Noten) 2,24, Schweden
(100 Kronen) 112,55, Schweiz (100 Frane) 81,24, Spanien (100 Peſeta)
67,54, Tſchechoflowakei (100 Kronen) 12,48, Türkei (1 türkiſches Pfund)
2.13, Ungarn (100 Pcngö) 73,72, Argentinien (100 Papierpeſo) 173,97,
Braſilien (100 Milreis) 49,R7, Canada (1 Kan.=Dollar) 4,21, Uruguay
(1 Goldpeſo) 4,25, Vereinigte Staaten von Amerika (1 Dollar) 4,22,
Japan (100 Yen) W5,66, und Aegypten (1 ägyptiſches Pfund) 20,97 RM.
Die Feſtſetzung der Umrechnungsſätze für die nicht an der Berliner
Börſe notierten ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt ſpäteſtens in der
Mitte dieſes Monats.
Ans dem Intereſſenbereich der J.=G. Farbeninduſtrie. In der An=
Die Börſe begann ſehr ſchwvach. An den Terminaktienmärkten nahm fang dieſer Woche auf der Grube Auguſte bei Bitterfeld abgehaltenen
Aufſichtsratsſitzung hat ſich der in der H.=V. neugewählte A.=R. kon=
Publikum eine ſtarke Zurückhaltung an den Tag legte. Nach den be= ſtituiert. Zum Vorſitzenden des A.=R. wurde BergwerksDirektor Diplom=
Bergwerks=Ingenieur Dr. Otto Scharf=Halle, zum ſtellvertretenden Vor=
ferner
zu Mitgliedern des Vorſtandes die Herren Direktor Ludwig
Lennartz und Direktor Diplom Ingeniuer Otto Simon, beide in Halle,
beſtellt. Die Verwaltungsgeſchäfte der Gruhe Auguſte werden fernothin
bei der Bergwerksverwaltung der J.=G. Farbeninduſtrie A.=G., Halle,
geſührt.
Sächſiſche Bodenkreditanſtalt. Die Verwaltung der Sächſiſchen
Bodenkreditanſtalt, ſchlägt der am 5. März ſtattfindenden General=
verſammlung
die Verteilung einer Dividende von 12 Prozent (wie im

Wiriſchaftliche Rundſchau.
Rückgang der Erwerbsloſen in der zweiten Januarhälfte. Die Zahr
der Hauptunterſtützungsempfänger in der Erwerbsloſenfütſorge in der
zweiten Januarhälfte zeigte im Geſamtergebnis einen Rückgang un
rund 12000 gleich 07 Prozent. Die Zahl der männlichen Hauptunter
ſtüungsempfänger iſt zwar von 1 555 000 auf 1 558 000 geſtiegen, die
Zahl der weiblichen Hauptunterſtützungsempfänger dagegen von 283000
auf 268 000 zurückgegangen. Die Geſamtzahl hat ſich von 1838 000 au
1826 000 verringert. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger und unter
ſtüitzungsberechtigten Familienangehörigen iſt von 2 078 000 auf 2089 60
geſtiegen.
Gründung des Leipziger Kaſſenvereins. Unter Beteiligung feſ
ſämtlicher Leipziger Banken und Bankiers erfolgte am 8. Februar 7
den Räumen der Allgemeinen Deutſchen Kreditanſtalt, in deren Hända
auch zum größten Teil die Vorarbeiten lagen, die Gründung der Lep
ziger Kaſſenverein A.G. Zweck dieſer Geſellſchaft, deren A.K. au
500 000 RM. bemeſſen wird, iſt das Abrechnungs= und Inkaſſogeſchät
insbeſondere die Pflege des Effekten=, Giro= und Geld=Giro= Verkeb=
unter
Banken und Bankiers. Vorſitzender dos erſten A.R. iſt Konfu
J. Weißel von der Allgemeinen Deutſchen Kredit=Anſtalt. Mit den
Leipziger Kaſſenverein erhält das Leipziger Bankgewerbe eine Ein
richtung, die eine weſentliche Erleichterung des Effektenverkehrs unte
Banken und Bankiers mit ſich bringen und zu einer Belebung der Ge
ſchäſte an der Leipziger Börſe beitragen wird.
Wayß u. Freutag A.G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft hat mun
mehr zur Entſchädigung für nicht ausgeführte Kanaliſationsarbeitel
von der Stadt Stambul eine Entſchädigung in Höhe von rund 450 00
Reichsmark erhalten. Weitere Kanaliſationsarbeiten hat die Wayß
Freytag A. G. daraufhin wieder aufgenommen.
Verein für chemiſche Induſtrie A.G., Frankfurt a. M. Aus
bekannten Kapitalserhöhung bleiben 0,5 Mill. RM. zur Verwendrn
der Geſellſchaft zurück, während die erſten 2 Mill. RM. den alt
Aktionären angeboten werden. Für die reſtliche eine halbe Mill iu
Reichsmark iſt eine Option gegeben, die dem Verein für chemiſche 20
duſtrie gegenüber der Norit noch offen ſteht.
Süddeutſche Bodenkreditbank München. Durch Entſcheid der Au
ſichtsbehörde iſt das Inſtitut von der im Aufwertungsgeſetz vorgeſchue
benen Sonderleiſtung zur Teilungsmaſſe der Pfandbriefe befreit wordy
Die Stromverſorgung Bayerns durch das Achenſeewerk. Der zu
ſchen dem Bayernwerk und den Tiroler Waſſerkraftwerken geſchloſſa
Vertrag zur Lieferung von jährlich 80 Millionen Kilowattſtunden eu
dem Achenſeewerk an das Bayernwerk gelangte nunmehr zur Ausf!
rung. Die Tiroler Waſſerkraftwerke A.G. hat bereits zwei Leitungt
von je zirka 35 Kilometer Länge mit einer Spannung von 110 000 B0
in Auftrag gegeben; die erſte Leitung verläuft von Jenbach nach In., die zweite von Innsbruck zur bayeriſchen Grenze nach Scharr
Gleichzeitig haben auf bayeriſcher Seite die Vorarbeiten für die Fer
ſtellung der Leitung von Scharnitz nach Kochel in einer Länge von 45)
Kilometer zwecks Anſchluſſes an das Walchenſeewerk begonnen. Zi
Lieferungen ſollen in Kürze vergeben werden. Die Inbetriebnahme
neuen Kraftverbindung iſt für den 1. Oktober 1927 vorgeſehen.
Siemens u. Halske A. G. Der Geſchäftsgewinn der Siemens u. Han0l
A.G. für das laufende Jahr beträgt 16 120 428 M. gegen 9 381 470
im Vorjahre. Nach Abſchreibungen für Gebäude in Höhe von 771 1
Mark verbleibt ein Reingewinn von 15 348 513 RM.. Es wird eine Di
dende von 10 Prozent gegen 6=Prozent im Vorjahre vorgeſchlagen in
ner eine Sonderrücklage von 2,5 MMillionen M. zu bewilligen, für Will
fahrtszwecke 1 Million M. zunickzuellen und 2 450 000 M. auf mu
Rechnung vorzutragen. Der Geſchäftsgewinn der Siemens=Schuck./
Werke beträgt 13 365 296 M. gegen 10 043 403 M. im Vorjahre. 2
Neingewinn beträgt 12 175 701 M. gegen 8 954 765 M. im Vorjahre.
Geſellſchafter ſollen 8½, Prozent gegen 6 Prozent im Vorjahr erhalt=
Der Sonderrücklage ſollen 3 Millionen gegen 2 Millionen im Vorfi0
überwieſn werden, für Wohlfahrtszwecke 1 Millionen gegen 0,75 Vill
im Vorjahr zurückgeſtellt und 525 701 M. auf neue Rechnung vorget=
gen
werden.
Verhandlungen in der Bekleidungsinduſtrie. Zwiſchen der deutſch
Tuchkonvention und dem Zentralverbande der Herren= und Knabenk=
derfabrikanten
Deutſchlands iſt vereinbart worden, über die beſtehen i
Meinungsverſchiedenheiten, über die Aünſche der Abnehmerſchaft u.9
auf die Erweiterung der Bedingungen der Tuchkonvention erneut A
verhandeln. Deshalb ſind die von den Parteien ergriffenen Maßnahrr)
zurückgezogen worden.
Der Londoner Goldpreis gemäß § 2 der Verordnung zur Dum)
führung des Geſetzes über wertbeſtändige Hypotheken vom 29. Fi
1923 beträgt ab 8. Februar 1927 für eine Unze Feingold 84 sh 10½9
für ein Gramm Feingold demnach 32,7536 d.
Die italieniſche Ausfuhr von Wollgeweben. Während die italienän
Einfuhk von Wollgeweben vor dem Kriege das Dreifache der Ausf f1
uismachte (1913: 46 Millionen Lire gegen 13 Millionen Lire) ſt3
gegenwärtig der Export den doppelten Wert der Einfuhr dar,
Jahre 1925 hat Italien für 480 Millionen Lire exportiert und 241 Ai0
Millionen Lire importiert. Die Ausfuhr hat ſich beſonders für
mittleren und feinen Artikel entwickelt. Die Märkte ſind nicht die geil
chen geblieben. Vor dem Kriege, nahmen die Vereinigten Staar
34 Prozent des italieniſchen Exportes auf, heute kaufen, die oſten=
päiſchen
Staaten 40 Prozent.
Vor neuen Schwierigkeiten in der amerikaniſchen Kohleninduſt*
Trotz einer Rekordproduktion von über 568 Millionen Tonnen Kohle !
Jahre 1926 iſt die Grundlage der amerikaniſchen Kohleninduſtrie nu
zufriedenſt=llend. Aus New York wird berichtet, die grundlegenuch
Schwierigkeiten ſeien noch lange nicht behoben. Infolge des britſcn
Streiks ſtiegen zwar die Ausfuhrzahlen ganz erheblich, doch werde
icheres Sinken in der allernächſten Zukunft erwartet. Die Ausfuhr,
normalerweiſe nur 3 Prozent der Produktion ausmache, habe auch
einer Verdoppelung der Preiſe im November geführt.

Staatspapiere
a) Deutſche
6 ½%Reichsp..Sch. / C9.5
p. 1. 10 30.
720 Bayer Staats= 101
Sch. p. 1 4. 29
3 ,%o H. V., Sch. /1c0.5
p. 1 4. 29
6 %0 Pr St.=Sch.
p. 1 3 29 101
6.%0 Pr. St.=Sch
p. 1. 10. 30 101
720 Sächſ Fr.=Sch.
z01
p. 1. 7 21
720 Säch). Fr.=Sch.
p. 1 7. 30 101
6,%Württ. F. Sch
p. 1. 7 29 104.5

½%Oſt. Silberr.
Goldr
42 einh. R. (kon)

T6K

3% Port./Spz ) UI

Dt. Ablöſungs=Anl.)
einſchließlich 355
Ausloſungsſcheinen

Vorkriegsan eihen
5% D Reichsant 0.88
42 D Reichsan!
42 D. Schutzgb.
0811 u. 13 15.4
4% D Schutzg v.14/ 25.4
4% Preuß. Konſ.
48 Buoen.
42Bayern
426 deſſen
4%0 Württemberger/ 0.86
b) Ausländ iiche
6% Bos. E.B 19141
5% L.Inp 1914
44% 1898
4½% 1902
5.75
4%
5% Bulg Tabe102/ 35.5
4 ½%0 Oſ. Staarst.
v. 1913. Rdb. 1918/ 4.65
4½7 Oſt. Schatz. 141

520 Num am. R.03
4½% Golb 13. 23.2
4½ am.konv.
42 am 05
4%5Türk. Adm.103
425 Türk. Bagd. I
(Bagd.)II
1911 Zoll.
4 ½% Ung. St 1913
4½% Si 19141
49.
Goldr.
St 10
Kronr.
Eiſ. Tor.6.
Außereuro
päiſche.
5% Mex.am.in
5% äuß 99
42
Gold 04,ſtf.
kon) inn.
Irrigat
Camaulivas
Lachwert= Echuld=
verſchreibungen

Mut Binsberech=
nung

10% Berl. 6.-B1 G./108
ſ
62o Berl St.=Gold.
2o Darmſt St.:6 1
s0 D. Hlp.=Bant
Merning.. Goldpf.11
12 Frif.-Byp.:9
Goldpfdor
%h Frii. Pfbr.=9
Goldpſddr. 1
5% Frli. Pfbr.=Bk.
Poldpfdbr.. . . . . 9

9.85
1.

25.7
28

3.025

l103.

Komm. 20b D.,
Goldſchuldver
826 Heſſ Ldb. Gold
102 Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold
825 Mannh St.G.
82 Mainz St.=G.
8% Naſſ. Lbb. Gold
20 Pſälzer H. B.
Goldpfandbr.
8%0 Pforzh. St.=G.
820 Pr. C.. B.=Cr.=B
Godpfandbr.
% R/,Hyp. =B. G
WI,GRh. St.=W. 21
(02o Rh.=Weſtſ. B.=
(r.=Bk. Goldpf.
2 Südd. B Cr.=B.
Goldpfandbr. 11
Ohne Zins:
berechnung
5% Bdw. Rohl 231
6 % Großkr. Mannh.
Kohl. 23
5% Heſt. Brk.=Rog.
5% Roggen 23
5% Pr. Raliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt-B. G
Zortriegs=pyp..B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bahr Handelsb.
Baur. önp. u. WBechi
Berliner Hyp. Bi.
Frrf. byp.=Bi.
Frki Pfandbr.=3
Hamb Gyp.=B.
Mecktb Hyp.=u. u8b 10
Meining. byp.B1.
Nordd Gr.=Cr.=Bk.
Pfalz.dnp.=B!
Preuſ. Bob. Pr.=B
Pr Cent.=B. Kr.=B.

1 3.
102.5

105
102

105

103
106

101
150

104

217.
17
16.5
17.05
13.85
13.9
17.5

Preuß. Vfdbr.=Bl.
Rhein Hyp.=B.
Rh.Wſtf.B. Cr.=B.
Südd. Bodenkr.
Bürtt Hyp.=Bk.
Staatl. ob. prov.
garantieri
Heſſ. B.-Hyp.=B.
Landestr. Caſſel
Naſſau 2dsb
Obligattonen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
93!
420
42 Eliſ.=Bahn ſtfr
425 Galiz. Carl-
Lud.=B.
450
abg.
1420 Kaſ hau=Sderb.
/42
abg.
76% Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſüt. Südb (L).I.
2.6%0 Alte
2,6%0 Neue,
5%0 Oſt.=Ung. 13/74
42 Oſt. Staatsb.83
3%Oſt. L.b.8.E
3% Oſt. 9. E
3%Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Netz 2
f8½ Raab Oedbg. 83
320
zu/*
971 2
(3-0
ſ4% Rud Silber
f4 Rud. Salzig.)
4½%0 Anat. S.1
(4½%0 Anat., S. 11
41.% Angt. S. 117/ 27
13% Salön.Monaſt.
52%0 Tehuantepee.
Jank=Rktien
1. D.=Fred‟. 1
Bad Bk.
..118
Bk. f. Brauind.

14.8
15.0s
13.*25
17.4

15 25
15.2.
14

Barmer Banib.
Bah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bt
Deutſche Ban
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
2 Hyp.=Bk. Mein
9. Vereins=Bk.
Disf.=Geſellſch.
Dresdener Br.
Franff. Bt.
Frf. Hyn.=Bk.ſ.
Friſ. Pfdbr.=Bk..
Gotha. Grundkr. Bk.
Lur. inrern. Bank
Metallbank.
Mittelo. Crebitb.
Pfälz. Hyp.=Bk. ſ.
Reichsbank=Unt.
Rhein.Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bi.
Südd. Dise.=Gei.
Oſterr. Creoitanſt.
Wiener Bankverein
V ergwerls-Akt
Bochum. Bergb.
Buderus
Di. Lugemburg.
Eſchw. Bergw... 1
Gelienlirch. Bgw.
Harp. Bergb.. .. 2
JFlie Bergb. St.
Genußſchein 1
Kall=Aſchersleb.
Fali. Salzderfurt.
kalt. Beſterregln
Rldcnerwerte .. 189
Mannesm.=Röhr. 122/.5
Mansſelder .... /453
Oberbedarf .....
Ltavi=MNin.=Ant.
Phöntr=Bergb.
Nhein. Braunk.
Rhein. Stahlw..
3. Niebec Montan/184.5
Rombach. Hütte.

194
a8
283
3e1
293
204.35
174
1183
134
193
189
154.5
221
210

1220

1185

41.7
13..25
20
13.25

Salzwert Heilbr
Telus Bgb.
122
Ber. Laurahütte 166
Ber. Stahlwerke. 1149.5
Induſtrie=Akt.
Srauereien
Eihbaum(Mannh.)
Genninger
bereules, Heſſiſche 132
Löwenbr.=Münch /340
Nainz. Aktienbr.
Shöfferhoff Bind. //3532
Shwarz=Storchen
Tucher. Nürnberg
Zerger
Akkum. Berlin.
ADler & Oppenh.
Aolerw. iv. Riener)/130 z
6 %E. A. G. V5g.A. 104
5 % N.E. 3. Vj0.B 94
N. E. 3. Stamn.
174 2.
Anglo=Cont. Guano/ 43.3
Ai haff. Zellſtoff
Zugenia (Beinh.)
Bas. Nal h. Durt. 133
Bao. Uhren, Furtwv./ 37
Bamag= Teguia 12.5
Bat Kürnverg 1201
Buhr. Spiegel
83.75
Bec & bentel
11.0
Berymann E.
113
Bing. Metall.
52.2-
Brein.=Beligh
85
Bür enfor Erle
2enent=beide
173.5
Senent. Farlitadt /185
Jenen!, Lothr.
Them. Albert.
1473
Chem. Brockh.
Cyem. Nilh
Daumler=Benz A. G. 108
Dt. Eiſenhandel 111-.
deutſche Eroöl .. 12.4
9. i6. u. Silb. S heid./24..5
Dingler, Zweibrück.

(Dresd. S hnellpr.
Dürrkopp.
Dürr. Ratingen. ..
Lnckerhoff & V.
Eiſenw. Kaiſersl.
E. Liht= u. Kraft
Ei. Lieferun)
Eli. Bad. Bolle
Enail. 11. rih ...."
Erfinger Werke
Ezlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn.
F:der Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher
Fayr. Virmaſens
Farbenino, 7. 6
Felten e Guillean.
Fein ne h. (Fetter)
Feit, Seit Frrf.
Frankfurter Gas
Frunkfurter Hof
Frkf.- N. Bok.u. B.
Fuh Baggon St.
Zeiling E Cie.
Germanig Linol.
GBelient. GBu ßſt.
Goloſichmivt, Th.
ityu Baggon
Bcizter, Maſ h.. 1
Bcün e Bilfinger 11
d ifennühle Frtft. 1
Dunmerſen
Dunf v. Füſſen ...
Hanſa Lloy), Br.
Durt.m. & Braun.
Heyligenſtaedt.
Hülgert. Armatur.
Otnort hs-Au ferm.
Hirſch. Lupfer
11
5h-Lie Eiſen
Holzmann
H. wveri. Ind.. ..
d vordn. Bres au
fua)
Fin uan St.
2uum). aiſerst. 11
Kur/sruyer Nah.

131.7.
8.4
49.35
61.5
6 ).25
188

Karſtadt, R.
Klein Sth. & Becker 123
Knorr. Heilbronn 130
Ronſerv. Braun
Krauß. Lokom.
Lahmeyer
Zeh Augsburg.
Zederw Rothe . /39
Spi hurt.
Lingel Schuhv.
Löhnberg. Mühle 60
2uowigsy Walzn. /135
2üdeni heio Netal!
Lur Induſtrie.
Rainkraft hnt 137.7.
Nirs= 3 Nürnverg/133
Netullgel. Frkf. 1201.5
Nia ). Nühlenb. 53
Noenus. Skami 71
RMtoren! Deuz
KMtorenſ. Oberurt. 72
Nur ). 2i hripielk.
132
Te kur) Fayrz.
Neckarw. Ezlingen
Beters Union
133.5
Siuz. Näg Payſerl 57
2lipps..
6 5.5
Borjellan Weiſel 73
Fromety Frrf.
kein. Bebb. 4 S hal/135.25
4yeit.Elettr.
173
ſtjenanky, lad
14
Kurgers verte
142
s Meazuer ....."
5 Nueio. + Hanau / 74
5 Utellpr Frank 1117
S hrunn Lackf 17
S hrift, Steng. 1145
Shufkett, Eleftr 183
Shuyf- Beuiell 78
Shuy verz ..
75
Shulz GBrünlack / 66
Seilino. Bolfi 31
Siemens Glas
Sie nens E balste 723
Su0d. Jumob 152
Thürin g. Lief.-Geſ. /125

Uhren Furtwäng!
Beithwerke
Ver. i. Chem. Ind. 1141.=
Ver. d. Oifor. Mann
Ver. Faſf. Caſſe . 11022
Gumm. Bin.=Frit 100-1
Piniel.=Nürnberg
Ultramarin ....
Zellſtof/ Berl. ....
Vogtl. Maſch.
Voig /E Haefiner 14170.0
Volthom Seil".
Bunßz. & Frey 9
Bege lin Rußfbr.
Zellſt Waldhof ...11022
Zucker . Waghäuſell1 6S
Zuckerſ. Franfenth 1266
Zuckerf, Heilbronn 14.68
zucker Offſtein
Zuckert Rheingau
Zuckeri. Stu ttgar

ransporie und
Zerlicherungs-Alt.
1. Di. Eiſenbuhn
Di Eiſenb.=Gei
Ei Gochbuhn=Ber
Schantung E.B.
Südo Ei ſenb=Gei.

30..
82.
7500
156 5
203.e1
1368

1o9e
1288

1.48

Friſt. Alig Ver 1174.73
213U
Frunkong Rückv
Darmſt. Ber!
Zuaynoedar
Dampft Rooberg 12
Jelver a Kont.
Zevr. Luß
Noror Darm
K8.
zedr. Roeder
Senulet) & Ellend.!

[ ][  ][ ]

Nummer 42

Freitag, den 11. Februar 1927

Seite 13

Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 10. Februar. Weizen ml. 30,
musl. 305032,50, Noggen inl. N.3577,50. ausl. 27,5028, Hafer inl.
pi32. Braugerſte 2630, Futtergerſte 21,2522,25, Mais 19, Weizen=
mehl
4040,25, Weizenbrotmehl 3030,25, Roggenmehl 3739, Weizen=
Ueie 13,50, Treber 16,751725. Tendenz: ruhig.
Frankfurter Produktenmarkt vom 10. Februar. Der Produkten=
arkt verlief heute ſehr ruhig. Bei weiter freundlicher Tendenz blieben
ie Preiſe unverändert. Weizen 2,502,75, Noggen R. R93.
Sommergerſte B27/,50, Hafer inl. 21,5022,25, Mais 18.5018,75,
Seizenmehl 40,2540,75, Noggenmehl 382538,75, Weizenkleie 13,50
i7s 13,75, Roggenkleie 13,7514.
Berliner Produktenbericht vom 10. Februar. Das Mehlgeſchäft iſt
Agemein wieder äußerſt ſchwierig geworden, ſo daß die Kaufneigung
ter Mühlen für prompten Weizen und Roggen auf ein Minimum herab=
rsdrückt
wird. Hinzu kommt am Berliner Platz das ſchwächere Aus=
lrnd
und die niedrigeren Cifforderungen. Die Feſtigkeit des geſtrigen
Tages ging ſchon in den Abendſtunden teilweiſe verloren und entwickelte
ioh heute zu weiterer Schwäche. Auch im Lieferungsgeſchäft hat ſich die
isſtrige Kauf= und Deckungsfrage heute gleichfalls zurückgezogen. Weizen
turde 2 Mark, Roggen 23 Mark ſchwächer. Gerſte hat großes An=
ibot
findet aber nur zu ſcharf gedrückten Preiſen Unterkunſt. Aehn=
WIch iſt die Lage für Hafer, der ſelbſt zu niedrigen Angeboten nur wenig
isfragt wird. Kleie und ſonſtige Hilfsfutterſtoffe ohne Belebung.
im. Pforzheimer Edelmetallnotierungen vom 10. Februar. Edel=
pctalle
notierten folgende Großhandelspreiſe: Barrengold das Gramm
7795 RM. Geld), 2815 RM. (Brief); Platin, handelsübliche Ware,
Flörs Gramm 13.B5 NM. (Geld), 13.90 RM. (Brief); Feinſilber das Kilo=
gramm
81 RM. Geld), 8884,50 MM. (Brieß). Dendenz: ruhig.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 10 Februar. Aufgetrieben waren:
u Ochſen, 100 Kälber, 5 Schafe. Der Marktverlauf für Ochſen war
Ulſipleppend, Ucberſtand, für Kälber und Schafe lebhaft, geräumt. Preiſe
UNär Ochſen 5256, für Kälber 6075, für Schafe 3540 Pf. pro Pfd.
Mannheimer Viehmarkt vom 15. Fehruar. Dem heutigen Klein=
zehmarkt
waren zugefahren 21 Schafe, 185 Kälber, 59 Schveine und
a5 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 7678, 7275,
370, 6066, Schafe 3246, Schweine 6768, 6869, 6566, 6465
Aark für je 50 Kg. Lebendgewicht, für Ferkel bis 4 Wochen 1725,

über 4 Wochen 2634, Läufer 810 Mark per Stück. Marktverlauf:
Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen mittelmäßig.
ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
Frankfurter Biehmarkt vom 10. Februar. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 85 Nindern. 1061 Kälbern, 423 Schafen und
528 Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 7075, 6) 6269, df 5461. Schafe 2) 5053, b) 4249, 6) 3441.
Schweine von über 3 Zentner Lebendgewicht 7173, von 240300 Pfd.
7173, von 20240 Pfd. 7173, von 16020 Pfd. 7173, von 120
bis 160 Pfb. 7072. Marktverlauf: Kälber und Schweine wurden bei
anfangs lebhaftem ſpäter abflauenden, Schafe bei lebhaftem Handel
ausverkauft. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Ochſen= und Rindfleiſch 1. Qual. 95100. 2. Qual. 8530. Bullenfleiſch
8592, Kuhfleiſch 1. Qual. 7080, 2. Qual. 6070, 3. Qual 4050,
Kalbfleiſch 2. Qual. 90100, Hammelfleiſch 8590, Schaffleiſch 6575,
Schveinefleiſch 9098. Gefrierfleiſch, Nindfleiſch, Vorderviertel 52 ud
Hinterviertel 56.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 10. Febr. (Priv.=Tel.)
Weizen: Zunächſt machte die Abwärtsbewegung weitere Fortſchritte
auf niedrigere Kabel. Dann konnte eine kräftige Erholung eintreten
auf Deckungskäufe. Der Schluß war wieder abgeſchwächt. Die Ter=
mine
zeigen noch Gewinne bis 0,75 C.
Mais: Nach ſchwachem Beginn trat eine Befeſtigung ein auf Mel=
dungen
von zu großer Kälte aus den Maisgebieten und größere Loko=
nachfrage
für das Inland. Die Termine ſchließen 0,5 C. höher,
Hafer: Bei ſtetigem Marktverlauf zogen die Termine 0,5 C. an,
Baumwolle: Günſtige, die Pflanztätigkeit fördernde Witterungs=
berichte
und private Schätzungen der Anbaufläche riefen einen ſchwachen
Markt hervor. Auch erfolgten Liquidationen.
Kaffee: Höhere ausländiſche Notierungen und weitere Zurückhal=
tung
aus Braſilien hatten eimen ſteten Beginn zur Folge. Später
trat eine Abſchwächung ein auf den ungenügenden amerikaniſchen
Konſum.
Zucker: Der Markt eröffnete ſchwach auf Kaufreſerve der Raffine=
rien
und günſtige kubaniſche Wetterberichte. Im Schlußverkehr trat eine
Erholung ein auf höhere ausländiſche Kabel.
Kakao: Höhere ausländiſche Notierungen, feſte Lokopreiſe und
Käufe des heimiſchen Handels führten einen feſten Verlauf herbei. Im
Schlußverkehr konnte das höhere Niveau ſich nicht behaupten, da das
Ausland jetzt Verkäufe vornahm.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der in der Gehaltsſtreitfrage zwiſchen Zechenverband und An=
geſtelltenvewbände
am 24. Januar gefällte Schiedsſpruch der Schlichter=
kammer
iſt vom Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt worden.
Wie wir erfahren, hat der deutſche Botſchafter im Waſhington gegen
die Verordnung der Veveinigten Staaten, wonach auf deutſches Noh=
eiſen
ein Antidumpingzoll gelegt werden ſoll, generell Einſpruch er=
hoben
.
Aus Wien wird gemeldet, daß die öſterreichiſche Regierung be=
abſichtigt
, eine 6½prozentige Konſolidattonsanleihe im Betrage von 60
bis 80 Mill. Schilling unter part aufzunehmen, deren Zweck iſt, die an
die Zentralbank der Sparkaſſen gegebenen Kredite zu fundieren.
Mit einem Kapital von 20 Mill. Fr. iſt in Genf eine franzöſiſch=
ſchweizeriſche
Elektrizitäts Geſellſchaft gegründet worden, die ſich mit
finanziellen Transaktionen in der Schweiz und andeven Ländern, auf
induſtriellem und Handelsgebiet befaſſen wird.
Im Sinne des füngſt abgeſchloſſenen Zementkartells in Polen er=
halten
die führenden polniſchen Zementfabriken entſprechende Quoten
der Produktion zugeteilt.
Die Einnahmen aus den polniſchen Staatsmonopolen betrugen für
Januar 1927 158 760 000 Bloty gegen 111 Mill. Bloty im Januar 1926.
Die Sowjetregierung hat einer New Yorker Meldung zufolge bei
der Ford=Motor=Cy 3500 Fordſon=Tractoren beſtellt. Seit 1921 ſind
bereits von der Ford=Geſellſchaft B000 Tractoren nach Rußland ge=
liefert
worden.
New Yorker Meldungen zufolge ſind erneut Genichte im Umlauf,
die von einer bevorſtehenden großen Fuſion in der amerikaniſchen Auto=
mobil
=Induſtrie wiſſen wollen. In Frage kommen die Firmen Dodge
Broſ. Packard Cy., Naſh Motors und Mack Trucks. Außerdem könnten
ſich noch evtl. anſchließen die Chandler Motor Cy., Moon Motors, Jor=
dan
Motors und andere kleinere Unternehmungen.
Laut Brtdſtreet betrug im Januar in einer Reihe amerikaniſcher
Großſtädte der Wert der ausgegebenen Neubauerlaubniſſe 196 Mülionen
Dollar gegenüber 228 Millionen Dollar zur gleichen Zeit des Vorjahres,
Die Standard Oil Co. of New York erhöhte den Preis für Gafolin
um 1 Cent ver Gallone.
Die ſüdafrikaniſche Union führte im Januar 1927 Waren im Werte
von 5929000 Lſtr. ein und exportierte Waren im Werte von
7007 000 Lſtr. Im Export waren 4 037 00 Lſtr. einheimiſches Gold ent=
halten
.

Kupferarbeiten.
Das Eindecken der unteren Dach=
chen
an dem Verwaltungsgebäude des
sädtiſchen Gaswerks mit Kupfer ſoll
diegeben werden. Die Vergebungsunter=
aren
liegen in den üblichen Dienſtſtun=
ler
auf Zimmer 22 unſeres Dienſtge=
ſAudes
, Frankfurterſtr. 69, zur Einſicht
ſſen. Die Angebote ſind bis Donners=
ap
, den 17. ds. Mts., vormittags
0 Uhr, hierher einzureichen. (st2635
Darmſtadt, den 9. Febr. 1927.
direktion der ſtädtiſchen Betriebe.

Arbeitsvergebung.
Ffür den Neubau der Kinderheilſtätte
Winterkaſten, Poſt Lindenfels, Eiſen=
timſtation
Reichelsheim und Fürth i.
d nw., wird die Glaſerarbeit, beſtehend
Liefern und Einſetzen von 260 am
eiſter, vergeben.
Bedingungen und Angebotsvordrucke
ſgen während der üblichen Dienſtſtun=
Imn in dem Amtszimmer des Unterzeich=
ſtien
zur Einſicht offen, wo auch die
nierlagen für die Vergebung gegen Er=
K der Selbſtkoſten zu erhalten ſind.
Alngebete ſind bis zum 18. Februar
ET ebendaſelbſt mit der Aufſchrift
alſtätte Winterkaſten verſehen, ein=
(2645k1
niichen.
Buſchlaisfriſt 14 Tage.
Bensheim, am 5. Febr. 1927.
Der Regierungsbaurat.
Kefſel.

Bekanntmachung.
2ie Anfuhr des Straßenunterhaltungs=
da
ters für die Straßen im Kreiſe Er=
14 i. Odw. für das Nj. 1927 ſollen in
entlichem Wettbewarb vergeben wer=
tu
Angebotsvordrucke und Bedingun=
h
liegen auf dem Amtszimmer des
trzeichneten zur Einſicht offen und
d erſtere, ſoweit der Vorrat reicht,
ſt. zum Selbſtkoſtenpreis erhältlich.
Lie Angebote ſind verſchloſſen, por’o=
mit
entſprechender Aufſchrift ver=
bi
- bis Dienstag, den 22. Februar,
iemittags 10, Uhr, auf dem Amts
tu er des Unterzeichneten einzureichen.
ſieſe in Gegenwart etwa erſchienener
ſtr geöffnet wird.
(2646td
Zuſchlagsfriſt 3 Wochen.
G-bach i. Odw., den 9. Febr. 1927.
derr Regierungsbaurat bei der
FeEsverwaltung Erbach i. Odw.
J. V.: Rumpf.

Es werden im Gemeindewald zu
Schvafheim (Heſſen)öffentlich meiſtbietend
verſteigert:
(2660
I. Am Dienstag, den 22. Fe=
bruar
1927, vorm. 10 Uhr anfan=
gend
, in Abteil. Xſl, Diſtrikt Schwarz=
*
waſſer:
1. 17,37 fm. Kiefernſtammholz I. Kl
(6 Stück);
2. 105,97 fm Kiefernſtammholz II. Kl.
(63 Stück);
3. 244,23 fm Kiefernſtammholz III. Kl.
(256 Stück);
4. 11,42 fm Kiefernſtammholz IV. Kl.
(18 Stück).
Die Zuſammenkunft iſt am Stock=
ſtädterweg
an der Hühnerfarm.
II. Am Donnerstag, den 24. Fe=
bruar
1927, vorm. 10 Uhr anfan=
gend
, im Liſtrict Wachholder und ab=
geſchnittene
Eiche:
1. 2.78 fm Fichtenſtammholz II. Kl.
(2 Stück);
2 28,11 fm Fichtenſtammholz III. Kl.
(23 Stück);
3. 41,68 km Fichtenſtammholz IV. Kl.
(44 Stück);
4. 162 tm Fichtenſtammholz V. Klaſſe
(515 Stück);
5. 1,09 tm Buchenſtammholz (1 St.);
6. 2.36 tm Eichenſtammholz (1 St.);
7. 0,73 fm Lärchenſtammholz (2 St);
8. 0.19 tm Lärchenderbſtang. (2 St.);
9. 20,88 tm Fichtenderbſtang. (214 St.).
Die Zuſammenkunft iſt am Zimmer=
platz
.
Nummernverzeichniſſe werden von
Förſter Trautmann dahier, ſofern!n
dieſe mindeſtens 5 Tage vor der Ver=
ſteigerung
angefordert werden, ausge=
fertigt
.
Schaafheim, den 8. Febr. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Schaafheim.

Mittwoch, den 16. Februar 1927,
vorm. 9 Uhr, wird in Arheilgen
(Wirtſchaft von Gg. Erzgräber II.) aus
Diſtrikt III, Mähleck 2, Krauſe Buche 3
und 8, Langes Teil 9, Rautenbuſch 10,
115, 16 und 17, Kuhlache 11, 13 und 14,
und Diſtrikt IV, Rauher Wald 4, nach=
ſtehendes
Holz verſteigert:
Stämme, fm: Kiefer 4,48 III. Kl.
7,42 IV. Kl., 4.96 V. Kl., Lärchen 1,52
IV. Kl., 2,00 V. Kl.: Derbſtangen: 10
Stück Eiche: Nutzſcheiter, rm: Eiche 13
I. (geſp.) 3,8 II. (geſp.), 9,6 II. (rund),
42 Hainbuche II. (rund), 1,6 Linde II.
rund), 4,8 Kiefer II. (1.,75 lang); Nutz=
knüppel
, rm: 1 Hainbuche.
Scheiter, rm: 192 Buche, 4 Hain=
buche
, 482 Eiche, 2 Birke, 1. Elsbeere,
0,8 Erle, 35 Kiefer; Knüppel, rm: 146
Buche, 27 Hainbuche, 369 Eiche, 27 Birke,
107 Kiefer; Knüppelreiſig, rm: 7Buche,
31 Eiche, 15 Kiefer; Reiſig, Wellen:
3400 Buche, 90 Birke; Stöcke, rm: 31
Buche, 47 Eiche, 10 Kieſer.
Es wird gebeten, das Holz vor der
Verſteigerung einzuſehen. Blau unter=
ſtrichene
Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Auskunft durch Herrn Förſter mittags 1 Uhr, werden im Gaſthauſe
Bayerer (Forſthaus Krauſe Buche).
Darmſtadt, den 9. Febr. 1927. (2697 Umſtadt aus den Diſtriſten Wächters=
r

Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.

ATELA
*
2 or
V
*

We
Hes et
Hei
N Se
Bateg
Haus ete
für nur
griche

ende Wßeeiteh.
2 W We

Ab 15. Februar 1927 ſindet in Ober=
Ramſtadt erweiterter Fernſprech=
dienſt
ſtatt: a) Werktags von 7 Uhr
vorm. bis 12 Uhr nachts; b) Sonntags
von 8 Uhr vorm. bis 1 Uhr nachm. (2644
Ober=Ramſtadt, den 9. Febr. 1927.
Poſtamt.

HfE
gt. Hauſe zu kaufen
geſ. Ang. u 0. 219
an die Geſchſt (:3780

100 Mk.
geſ. f.4Mon, prima
Sicherh Angeb. unt.
O. 208 Geſchſt. (:3738

Dienstag, den 15. Februar Ifd.
Js., nachmittags um 1 Uhr anfan=
gend
, werden in hieſigem Gemeinde=
wald
, Diſtrikten Mark, Schulzewald und
(2693
Riedelberg verſteigert:
76 Eichen=Stämme 64,68 fm
706
9 Buchen=
20 Kiefern=
1139
15 Eſchen=
3.17
21 Lärchen=
4,18
Die Zuſammenkunft iſt in der Mark
bei Nr. 1.
Kleeſtadt, den 10. Febr. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Kleeſtadt.
Krebs.

Söhterheim
an der Bergſtr. ſucht
feingebildete. Dame
mit etw. Kapital als
Teilhaberin.
Zuſchr. u O. 100 an
die Geſhſt 250Bidt!

Teilhaber
mt 58000 Mk. für
gewinnbr ngendes.
zukunftr. Unterneh=
men
ſofort geſucht
Angeb unt. O. 191
an die Geſchſt 2z69s

Holzverſteigerung.
Mittwoch, den 16. ds. Mts., nach=
Zur goldenen Krone zu. Groß=
bach
und Gall’ſcher Wald öffentlich
meiſtbietend gegen Zahlungsfriſt ver=
ſteigert
:
Stämme: 2 Stück Fichten mit 0,64 fm
im Gall’ſchen Wald;
Reisſtangen: 200 Stück Fichten, meiſt g
Bohnenſtangen, daſelbſt;
Scheiter, rm: 70 Buchen, 3 Eichen;
Knüppel, rm: 14 Buchen, 1 Eiche, 48
*
Kiefer;
Wellen, Stück: 2205 Buchen hievon
1100 Stammwellen , 200 Eichen, 75
Birken, 700 Kiefern meiſt Stamm=
wellen
;
Stöcke, rm: 30 Buchen, 2 Eichen, 24,5
Kiefern.
Anmerkung: Die mit 0 (Null) be= l=
zeichneten
Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Nähere Auskunft erteilt Forſt=
wariſtellvertreter
Leonh. Wenzel zu
Raibach, Poſt Groß=Umſtadt. (2631
Birkenau i. O., den 8. Febr. 1927.

Freiherrlich Wambolt’ſches Rentamt.
Saleck.

H. Mypocheken
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G Ebert, Darmſtadt, Hügelſtr. 75, Tel 1117

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[ ][  ][ ]

Seite 14

Der Ritt in die Sonne.
Roman von Paul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
12)
Fritz ſchüttelte traurig den Kopf. Du beſitzt die Logik einer
Waſchfrau, Jonny. Ich habe abgelehnt das bedeutet für
Herrn Higgins, daß Vandergult abgelehnt hat. Denn da er mich
für Vandergult hielt, ſo kommt es doch, begreifſt du das nicht?,
auf die Auffaſſung an, die Higgins nach Lage der Dinge
haben mußte. Dieſe Auffaſſung war, daran kannſt du im Ernſt
nicht rütteln: Vandergult will nicht. Habe ich recht oder nicht?
Du haſt recht, aber ich wiederhole: er hielt dich für Vander=
gult
.
Um ſo beſſer. Oder vielmehr: um ſo ſchlimmer. Gleichwohl
packte er mich auf die Lokomotive und fuhr mit mir im Triumph
nach Brighton. Wenn das keine abſichtliche Täuſchung geweſen
iſt mit dem ausgeſprochenen Zweck, ſich einen rechtswidrigen Ver=
mögensvorteil
zu verſchaffen, dann weiß ich nicht.
Er hat aber doch kein Wort geſprochen.
Das iſt ganz nebenſächlich. Wie ſagt man? Ganz unerheb=
lich
. Er hat durch die Fahrt mit Vandergult ....
Jonny wollte ihn unterbrechen.
Halt den Schnabel ... durch die Fahrt mit Vandergult
oder doch zum mindeſten mit einem Manne, den alle Welt für
Vandergult hielt, ſowohl er ſelbſt, als auch die Eiſenbahngeſell=
ſchaft
, den Eindruck erwecken wollen, Vandergult wünſche dies
Terrain zu kaufen. Er hat dadurch die Eiſenbahngeſellſchaft an=
feuern
wollen; er hat ſie alſo zu einem Kauf, zu einer Zahlung
bewegen wollen, die nicht zuſtande gekommen wäre, wenn die
Geſellſchaft nicht eben der Meinung geweſen wäre, Vandergult
reflektiert auf das Gelände, wir müſſen ihm zuvorkommen. Haſt
du mich verſtanden?
Allerdings, ſagte Jonny, indem er verdrießlich hinüber=
ging
und den Daily Telegraph vom Haken nahm.
Wenn das kein rechtswidriger Vermögensvorteil iſt, den
ſich Herr Higgins verſchafft hat, dann gibt es überhaupt keinen.
Nun, ſteht mein Steckbrief orin?
Der Teufel ſoll ſich auskennen in dieſen Rieſenzeitungen.
Hier ſteht warte mal hier ſteht etwas mit der Ueberſchrift:
London=Brigthon and South Eoaſt Railway und, weiß Gott,
hier ſteht auch Cornelius Vandergult. Na ja, da haben wir’s.
Und hier ſteht auch: Colonel Higgins.
Laß mal ſehen. Fritz überflog die Zeilen und lachte plötz=
lich
herzlich auf. Alſo, ſiehſt du wohl: Mr. Higgins hat richtig
kalkuliert. Er hat ſein Gelände an die Eiſenbahn für 600 000
Pfund verkauft. Der Coup iſt ihm alſo geglückt, und alle Teile
ſind zufrieden.

Freitag, den 11. Februat 1927

Was ſteht denn da über dich? Dein Name wird doch ge=
nannt
? Dein Name mein Gott, jetzt betrachte ich dich ſelbſt
ſchon als Vandergult.
Hier ſteht: Der bekannte amerikaniſche Finanzier Cornelius
Vandergult wollte ſeine Hände auf das Terrain legen. Aber die
London=Brigthon=Eiſenbahngeſellſchaft iſt ihm zuvorgekommen.
Soweit ſind wir denn doch noch nicht gekommen, daß ausländiſche
Kapitaliſten ſich zwiſchen zwei engliſche Geſchäftsleute ſchalten
können, um ſich wucheriſch zu bereichern! Mr. Vandergult mußte
mit langer Naſe abziehen, denn Colonel Higgins iſt ein viel zu
guter Patriot; er hat dem Angebot der Heimatlichen Geſellſchaft
den Vorzug gegeben, obwohl es niedriger war als das des
Amerikaners. Ja, ja, Mr. Vandergult: es gibt noch Dinge auf
der Welt, die höher im Kurſe ſtehen als das Geldverdienen!
Nun mußte auch Jonny Reimers lachen. Glauben die
eigentlich, was ſie da ſchreiben?"
Ach wo. Kein Menſch glaubt es. Die Zeitung nicht und
die Eiſenbahngeſellſchaft nicht, und am allerwenigſten Mr. Hig=
gins
. Aber alle freuen ſich. Die Zeitung kann Vandergult eins
auswiſchen. Aus Rache dafür, daß Vandergult ihren Zeitungs=
konzern
nicht angekauft hat, obwohl man ihn ihm zweimal an=
geboten
hat. Die Eiſenbahngeſellſchaft freut ſich, daß ſie das
Terrain, und zwar immer noch billig, gekriegt hat. Und endlich
freut ſich Colonel Higgings, daß er 600 000 Pfund in der Taſche

hat.
Und viertes freut ſich der ſogenannte Cornelius Vandergult,
daß er 75 000 Pfund verdient hat.
Stimmt Jonny. Ich ſehe, du kannſt den Blick nicht von
ihr wenden. Von der kleinen Dactylo dort drüben.
Oder ſie nicht von mir."
Sei nicht eitel. Wenn du alſo willſt, ſo gable ſie dir auf.
Wir fahren in irgend ein Revuetheater.
Wenn du meinſt . . ." Aber ich kann kein Wort mit ihr

reden.
Das wird ihr am meiſten Vergnügen machen. Ueberall in
der Welt imponiert es, wenn einer die Landesſprache nicht

verſteht.
Wirklich? Ich dachte, das ginge bloß uns Deutſchen ſo.
Laß dir nichts erzählen; das behaupten bloß gewiſſe Zei=
tungen
in Deutſchland, die damit hetzen wollen. Der Barbier, der
mich vorhin im Hotel raſiert hat, verſicherte mir voll Stolz, er ſei
eigentlich gar kein Franzoſe, er ſei ein Kelte. Und das Zimmer=
mädchen
ſagte freudeſtrahlend, ihre Mutter ſei eine Engländerin;
man ſähe ihr doch hoffentlich an, daß ſie keine Pariſerin ſei?
Wie ſoll ich denn mit ihr anfangen?"
Bring’ ihr den Petit Pariſien hinüber und zeige ihr die
Stellenangebote. Vielleicht ſucht ſie etwas; dann freut ſie ſich.
Oder ſie ſucht nichts; dann freut ſie ſich erſt recht: über den Irr=
tum
. Darauf deuteſt du hier auf dieſe Seite, wo die Theater=

Nummer 4b

anzeigen ſtehen; warte mal, hier iſt das Inſerat des Theat
Marigny. Hier haſt du einen Bleiſtift. Damit machſt du ein
Fragezeichen neben das Wort Marigny. Wenn ſie das nich
verſteht, kannſt du getroſt wieder an deinen Platz zurückkehren
denn dann will ſie nicht.
Jonny ſtand entſchloſſen auf, um ſich ſofort darauf ebenſ
entſchloſſen wieder hinzuſetzen. Nein, es geht nicht.
Was geht nicht? Warum geht es nicht?
Wenn ſie hört, daß ich ein Deutſcher bin, wird ſie
Eins mußt du noch lernen, Jonny: Menſchenkenntnis.
Was iſt da zu kennen?
Sie hat herübergeſehen. Drei=, viermal.
Siebenmal! belehrte ihn Jonny.
Um ſo beſſer. Sie hat alſo genau geſehen, daß wir de
Daily Telegraph geleſen haben.
Du, das iſt.
Jetzt rede ich. Was liegt näher, als daß ſie uns für Eng
länder halten wird?"
Wenn ſie nun aber Engliſch kann?
Haſt du ſchon mal einen Franzoſen geſehen, der Engliſt
kann? Und nun gar eine Franzöſin? Da kannſt du ruhig ſein.
Wenn du meinſt ..
Zögernd ſtand Jonny auf. Er tat es mit ſo ausgeſprochenen
Erfolg, daß das ganze Lokal zu ihm hinüberſah.
Enttäuſcht und völlig verwirrt, machte er Miene, ſich aber
mals ſchleunigſt niederzuſetzen. Er hätte es ſicher getan, wen
ihm nicht Fritz einen fürchterlichen Blick zugeworfen hätte. S
ſteckte er die Hände in die Hoſentaſchen, ſchlenderte mit geradez
herausfordernder Unabſichtlichkeit unter dem geſpannten Inter
eſſe ſämtlicher Gäſte durchs Kaffeehaus und verſchwand in de
Herrentoilette.
Die junge Dactylo dort drüben blickte verdutzt zu Fritz hin
über, und in ihr friſches, ſchönes Geſichtchen trat ein beluſtigte
Lächeln. Er gab es zurück und zwinkerte ihr tröſtend zu, mit der
Kopf nach jener Tür deutend, hinter der Jonny Reimers ſoebe
verſchwunden war: Einmal muß er doch wiederkommen!
Und er kam. Er kam friſch gebürſtet, das Jackett tadelllo
korrekt zugeknöpft, das Geſicht erſtrahlend in roſiger Friſche. E
hatte ſich alſo da drinnen gewaſchen.
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*Vertrauen für Keudell.
Keller. Die Mitteilungen der rechtmäßigen Regierung ſeien niemals zu

Die Mißtrauensanträge abgelehnt.
Von unſerer Berliner Redaktion.

Der Reichstag hatte am Fr
ſrnen großen Tag. Die Triby
Sitzungsſaal war beinahe all
*egierungsbänke nur einige Li
re ſie nur feſtzuſtellen iſt, wei
irdnung ſtehen, die im allgen
tFlegen, als der meiſt trockene
im die Hauptſache vorwegzung
4erlauf, der ſeit Tagen ſchon
krnzler Dr. Marx wies
ut iniſter von Keudell /
räck. Das Zentrum nahm
genugtuung Kenntnis und die
ſarhen Mißtrauens gegen Herrn
e den Platz verlaſſen.
Die Ausſprache ſelbſt, die ſiſ
nn der Begründung der komt
ſen Abg. Torgler eingeleitet, di
ari, ſachlich zu bleiben, ſonden
u halten, und gegen die Reah
ſeten zu wettern. Dann folgte
it geren ruh gen Ausführungen
ſürer Unterſuchungen zur Keny
iſezu ſtaunen, welche Fülle Ml
oi Keudell zuſammengetragen
ſerner mit ihm beſchäftigt habl
iuer Schritte überwacht, alles
iten, was ſich auch nur annäl
ef. Nun, der Kanzler hat di
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ing mächen müſſen, daß v
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nuiverſetzen vermochte, der, a)
nmittelbarer Nähe der poln
um mit ſeinen vorgeſetztel
ten, gleichzeitig aber ſeinen
ſgerkrieges zu bewahren. Ru
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yen. Keudell ſchickte damals
Uvertretenden Landrat, Finken
Der Oder, um ſich Anweiſun
ueten, den Anordnungen 9
une zu leiſten. Auch das V
iminer Putſches rückt nach den
nnderes Licht, ebenſo auch
lnmpia, die ſich jetzt als der
entpuppt. Schließlich verſ
Ludell über die ihm ſichtlich un
Anſchuldigungen von dem Ke
Erklärung dem Plenum geg
Ueberzeugung habe, in Hert
4u den zu haben.
Ein paar Sätze Kendells, da
ſtinuensvolle Zuſammenarbe:t
iem auſerlegte Amtspflicht,
urgen, erfüllen werde, gab de
r. Herrn Guérard vorzuſchicke)
S. Februar gemachten Vo
er erſte Akt erledigt. Es
fin auf, mit Herrn Landsbert
Spitze, der über das kürzlich
antragene nicht hinauskam.
uEraten entſchloſſen, mit
ſay, gegen Herrn von Keudell
1AAlleichzeitig dem Kanzler ause andctouf-pe./ Daß tate
Beu durch ſeine Erklärungen nicht zerſtreut worden ſeien, wenn an der Ehrlichkeit ſeines Willens gezweifelt würde. Perſönlich

v. Keudell erreicht haben, habe er dieſe Mitteilungen weiterverbreitet, verfolgt man in Paris die chineſiſchen Ereigniſſe ſo aufmerkſam,
und alle früheren Erlaſſe der Kappregierung ausdrücklich aufgehoben.
Es ſei richtig, daß der damalige Landrat v. Kendell den Vertrauensmann

R Son Richthofen beſorgte das dann in ſehr ausführlicher
94 ſo daß man ſchließlich nach 4 Uhr die Ausſprache ſchließen
1Mjur Abſtimmung gehen konnte. Der demokratiſche Antrag
9Müuterſt über die Bühne. Er ſah 217 Stimmen gegen ſich und
IIAte nur 161 ſür ſich vereinigen. Herr Dr. Wirth befand ſich
9Abesmal wieder bei der Oppoſition. Mit faſt dem=
E Stimmverhältnis wurden in der gemeinſamen Abſtimmung
2Pummuniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Anträge abgelehnt,
m MeIB gegen 163 Stimmen. Damit war auch dieſer Fall er=
1, Dder aber wohl noch nicht als begraben anzuſehen iſt, da
225h die Oppoſitionsparteien nicht nehmen laſſen werden, bei
DMeeratungen über den Etat des Reichsinnenminiſteriums
Ewenimal mit den jetzt abgewieſenen Beſchuldigungen aufzu=
mln
.
Reichstag behandelte dann noch die Geſetzesvorlage
WEde Reichswohnungszählung, zu der noch verſchiedene Ein=
25 Anſche der Parteien vorlagen, die aber fachlich nicht über die
9u ßbeſchlüſſe hinausgehen. Nach Ablehnung der Anträge
Sas Geſetz in zweiter und dritter Lefung angenommen.
(an bertagte ſich das Haus auf Mittwoch.
Keudells Rechtfertigung durch Marx
i*skanzler Marx erklärte zum Fall Keudell, daß er die Unter=
es
Falles v. Keudell mit großer Objektivität durchgeführt habe.
Dem Herrn v. Keudell gemachten Vorwürfe einer
Beteiligung am Kapp=Putſch
ebeii habe, die Be=
7o habe Herr v. Keudell, wvie er ſel
gungen des militäriſchen Oberbefehlshabers für die Kavpres
eindleF reitet. Das ſei aber auf ausdrückliche Anweiſung ſeines damal=
BeR uweſetzten geſchehen, des Stellvertreters des damals von ſeinem

der Negierungserklärung gegeben. Ich würde es für falſch anſehen,
kann ich auf Grund meiner ganzen Vergangenheit die Gewähr bieten,
daß die Geſamttätigkeit der neuen Reichsregierung ſich auf dem Boden
der Verfaſſung und unſerer Staatsform bewegen wird. Gerade nach
einer Beſprechung, die ich in den letzten Tagen mit Herrn v. Keudell ge=
habt
habe, habe ich die Ueberzeugung gewonnen, daß ich in meiner
Tätigkeit in der Perſon des Miniſters v. Keudell einen treuen Helfer
gefunden habe.
Die Rede löſte lebhaften Beifall auf der Rechten und beim Zen=
trum
aus. Als auch Teile der Tribünenbeſucher durch Händeklatſchen
in den Beifall einſtimmten, machte Präſident Loebe darauf aufmerkſam,
daß Beifallsbezeugungen auf den Tribünen unzuläſſig ſeien, und drohte
im Wiederholungsfalle mit Näumung der Tribünen.
Eine Erklärung v. Keudells.
Zu einer kurzen Erklärung nahm nun Reichsinnenminiſter v. Keu=
dell
das Wort, um dem Reichskanzler für ſeine Ausführungen zu dan=
ken
. Nach den Worten von Dr. Marx ſtehe er nicht an, zu erwidern,
es ſei für ihn eine Selbſtverſtändlichkeit, daß er zu ſeinem Eide ſtehe
und die ihm auferlegte befondere Pflicht, für den Schutz der Verfaſſung
zu ſorgen, erfüllen werde. Der Herr Reichskanzler habe vertrauens=
voll
an ſeine Mitarbeit appelliert. Was in ſeinen (Keudells) Kräften
ſtehe, werde er tun, um ein wahrhaft vertrauensvolles. Zuſammenarbei=
ten
zu getzährleiſten.
Ebenfalls auf eine kurze Erklärung beſchränkte ſich der Zentrums=
abgeordnste
v. Gugrard. Nach den Feſtſtellungen des Reichskanzlers
und der eben abgegebenen Erklärung des Reichsinnenminiſters ſeien,
ſo führte er aus, die Vorausſetzungen erfüllt, die das Zentrum an ſein
Vertrauensvotum vom 5. Februar geknüpft habe. Dieſes Vertrauens=
totum
erſtrecke ſich daher auf das ganze Reichskabinett. Das Zentrum
warde die gegen den Reichsinnenminiſter vorgelegten Miſtrauensanträge
ablehnen. Die Kommuniſten begleiteten auch die beiden Erklärungen
des Herin v. Keudell und des Herrn v. Gurard mit Lärm und höhni=
ſchen
Zurufen, dagegen ſpeudeten die Regierungsparteien, namentlich
nach der Rede v. Guérards, ſtarken Beifall.

*Frankreich und England in China.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Februar.
Es iſt unzweifelhaft, daß die franzöſiſche Politik in China
Händen des Herrn v. Keudell gelangt. Sobald die erſten Nachrichten einen Teil der Welt und jedenfalls einen Teil der franzoſiſchen
über die Rückkehr der rechtmäßigen Regierung am 18. März 1920 Herrn / Oeffentlichkeit einigermaßen überraſcht hat. Erſt ſeit kurzem
denn lange Zeit ſtand es für den Durchſchnittsfranzoſen feſt, daß
wie es auch kommen möge, in China mit Eng=
teinſame
Sache machen werde. Erſt bei
andum Lampſons, welches von Frankreich mit einiger
kgewieſen wurde, iſt man ernſtlich auf die chineſiſchen
aufmerkſam geworden. Nun ſtand auf einmal feſt,
inzöſiſche Diplomatie in China einen anderen Weg
wollte als die engliſche, vielleicht weil man die eng=
k
hier nicht für richtig hielt oder aber, über dieſe
wurde allerdings damals hier noch weniger ge=
til
man hinſichtlich Chinas andere Engagements für
hielt.
hat die engliſche Politik in China verſchiedene Ent=
dien
durchgemacht, ohne daß es ihr bisher gelungen
jemeinſame Plattform mit Frankreich zu finden. Es
daß dies zum Teil in der Verſchiedenheit der Inter=
den
Mächte begründet liegt. Der franzöſiſche Stand=
hn
Briand mehrfach dargelegt hat, beruht auf einer
eitgehenden Wahrung des status quo unter ſtrikter
jeden Eingriffes in die inneren Angelegenheiten
it anderen Worten möchte Frankreich am liebſten an
einer vorläufig imaginären ſtarken chine=
jentralregierung
feſthalten, was ja durchaus
dert, daß man offiziös dem tatſächlichen Sachverhalt
ägt, und dies iſt um ſo wichtiger für Frankreich, als
chen Intereſſen in China ziemlich weit verzweigt,
nsbeſondere in der Aktionsſphäre der Kantoneſen
ind.
Ut daher hier mit Befriedigung feſt, daß es bisher
gelungen iſt, offiziös ein gutes Verhältnis zur
rung aufrecht zu erhalten. Das bedeute jedoch keines=
tan
ſich mit der rnſſiſchen Politik iden=
n
möchte. Man iſt hier im Gegenteil der Anſicht,
ſiſchen Einflüſſe keineswegs eine ausſchlaggebende
nationalen Bewegung Südchinas ſpielen, und Frank=
ſogar
ein völliges Beiſeiteſchieben des ruſſiſchen Ein=
hina
ſehr gern ſehen, da die kommuniſtiſche Propa=
unzöſiſchen
Kolonialpolitik überall erhebliche Schwie=
cht
. Jedenfalls hat man ſich am Quai d’Orſay ſtets
Verhältnis zur chineſiſchen Nationalbewegung irgend=
en
, ſchon mit Rückſicht auf Indochina, denn dieſe
am beſten proſperierende aller franzöſiſchen Kolo=
naturgemäß
auf eine zu energiſche Politik in China
hiehm reagieren. Frankreich iſt alſo beſtrebt, ſich
nicht mit England identifizieren zu
nn deſſen moraliſche Stellung iſt dort ſo ungünſtig,
dem Zuſammengehen mit ihm wahrſcheinlich kaum
lie franzöſiſche Kolonialpolitik erwachſen könnte. Man
an Paris recht befriedigt, daß ſich der Haß der chine=
naliſten
nur gegen England und nicht auch gegen
europäiſchen Mächte richtet.
eits iſt es für die franzöſiſche Diplomatie natürlich
Aufgabe, ſich bei dem Zuſammenprallen der eng=
ſidchineſiſch
=ruſſiſchen Intereſſen in China ganz bei=
n
. In den Pariſer politiſchen Kreiſen verfolgt man
itwicklung der Dinge mit einiger Unruhe, da man
Ine Grund befürchtet, daß die engliſche Politik, be=
die
Ereigniſſe in China eine dramatiſche Wendung
en, Mittel und Wege finden könnte, um ſich die
Frankreichs in dieſem Falle irgendwie zu ſichern.
die franzöſiſche Politik in China ſcheinbar nicht
wenn man ſich auch über das Verhältnis zu den
(Drahtziehern des chineſiſchen Bürger=
ündlich
ausſchweigt. Einen intereſſanten Hinweis
iehung gibt eine Bemerkung der Weſtminſter Ga=
ankreich
offen vorwirft, daß es ſich in China nur
q=undſchaft Japans bemühe, während es ſich über
das Bündnis mit England vollkommen hinwegſetze. In der Tat
iſt ja das franzöſiſch=japaniſche Verhältnis zurzeit vorzüglich, was
ſich nicht nur in lauten Freundſchaftsmanifeſtationen, ſondern
auch in ſehr praktiſchem Einvernehmen in mancher Beziehung
auswirkt. In London ſieht man das natürlich nicht ſehr gern,
nachdem England unter dem amerikaniſchen Druck auf das japa=
niſche
Bündnis verzichten mußte. Man könnte vielleicht ſo die
erſten leichten Anzeichen einer neuen Mächtegruppierung um
China feſtſtellen, was ſich natürlich alles noch im Anfangs=
ſtadium
der Entwicklung befindet. Während alſo die engliſche
Politik im Hinblick auf China mit Frankreich nicht allzu günſtige
Erfahrungen macht, iſt ihr in Italien ein neuer Bun=
desgenoſſe
erwachſen. Man hält es jedenfalls hier in Paris
für eine ausgemachte Sache, daß Muſſolini ſich gegebenenfalls
in China rückſichtslos an die Seite Englands ſtellen werde. Da=
von
aber wiederum iſt man in Paris nicht allzu ſehr entzückt,
wenn man auch mit einiger Jronie, die italieniſche Kolonial=
politik
gloſſiert, die, obwohl Italien von allen in Frage kom=
menden
Mächten den geringſten Kolonialbeſitz hat, am radikalſten
gegen den Orient Sturm läuft und ſo den Haß der Be=
troffenen
, der ſonſt natürlich in erſter Linie England treffen
würde, ganz auf ſich zu konzentrieren weiß. Eine Verſchärfung
der Lage in China iſt der franzöſiſchen Politik ſehr wenig er=
wünſcht
. Abgeſehen von allen anderen unmittelbaren Konſe=
quenzen
, würde eine ſolche Entwicklung wahrſcheinlich den Ab=
bruch
der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen London und
Moskau nach ſich ziehen und Frankreich dazu zwingen, klare
Stellung zu nehmen. Wenn aber auch nicht der geringſte Zweifel
darüber beſtehen kann, wie eine ſolche klare Stellungnahme aus=
ſallen
würde, ſo darf man doch nicht vergeſſen, daß die franziſiſche
Außenpolitik z. B. in Rußland bei aller Verſtimmung doch
nichtden Erbfeinderblickt, wie das die engliſche Politik

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Freitag, den 11. Februar 1927

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Rehbraten
Junge Wetterauer
Maſt=Gänſe
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Gansbraten im Ausſchnitt
Nund Mk. 1.70

Olfarbanstrich maschinell aufgetragen.

Die Olfarbschicht braucht heute nicht
mehr von Hand mit Pinsel auf die
Wand gestrichen zu werden. Der Ol-
anstrich
von heute ist viel einfacher,
schöner und haltbarer. Die Maschine
walzt die Olfarbe zuerst auf eine per-
gamentartige
Masse, viel regelmässiger
und besser deckend als Menschenhände
es vermögen. So entsteht ein Wand-
kleid
. Es heisst Sfitbrz und kommt
in dieser Fomm auf den Markt. Es
wird von jedem Maler oder Tapezierer
ohne besondere Vorkenntnisse in ein-
zelnen
Bahnen auf die Wand gebracht.
Ein mittelgrosser Raum wird an einem
Tage fix und fertig geklebt und ist am
nächsten wieder bezugsbereit. Salubra
saugt sich intensiv an das Mauerwerk
an, hält den unvermeidlichen Bewe-
gungen
eines jeden Verputzes elastisch
stand und bekommt nicht die tausend
kleinen Risse und Sprünge, wie die
von Hand gestrichenen Wände. Slubnä
widersteht deshalb auch länger den
Waschungen mit Bürste und Seifen-
wasser
und den Desinfektionen als
gewöhnlicher Olanstrich. Waschen Sie

Salubra A G., Gre

dieses Muster selbst. Die Werke ga-
rantieren
Ihnen schriftlich die Lichtecht-
heit
und Waschbarkeit für fünf Jahre.
Für welchen Anstrich erhalten Sie eine
gleiche Gewähr? Ohne wesentliche
Nehrkosten walzt die Maschine auch
drei, vier oder mehr Farben auf, an-
statt
nur einer. / Salttörz kann also
gemustert werden. Und diese Muster
sollten Sie schen! Wer hätte
geglaubt, dass so mannigfache Wir-
kungen
mit Olfarben möglich sind,
wie sie die Salubra-Muster aufweisen?
Muster in blütenzarten, dann wieder
in sammettiefen oder in reichschim-
mernden
Tönen, aber alle übergossen
von einem weichen, edlen Schmelz,
gegen den jeder Handanstrich speckig
glänzend wirkt. Ein Raum von Hand
gestrichen in der Art der meisten
Sarftaöre-Muster würde Tausende kosten.
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