Einzelnummer 10 Pfennige
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
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Nummer 29 
Samstag, den 29. Januar 1927. 190. Jahrgang
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Konturs oder gerſchlicher Beltreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankonto‟ Deutſche Bank und Darm= 
Kädter und Natonalbank.
Das neue Kabinett Marx—Hergt.
Der Endkampf.
 Nun iſt nach mehr als ſechswöchiger Dauer die 
            Kabinetts=
kiſe glücklich überwunden. Es fehlt nur noch die offizielle 
            Be=
ſöätigung der neuen Miniſter durch den Herrn Reichspraſidenten. 
Bis es ſoweit kam, hat es auch am letzten Tag noch ſchwere 
4ämpfe zwiſchen den Parteien gegeben. Die Deutſche 
Boltspartei hielt ihren Anſpruch auf drei Miniſterien aufrecht, 
während die Deutſchnationalen vier verlangten und ſich das 
18entrum formell mit drei begnügen wollte, praktiſch aber die 
Dinge ſo zu drehen wußte, daß es auch über vier Stimmen im 
Kabinett verfügt. Das Zentrum legte nämlich von Anfang an 
amtſchiedenen Wert darauf, daß ihm die Verwaltung des 
            Mini=
breriums der beſetzten Gebiete blieb. Einen eigenen Miniſter für 
d ieſes Miniſterium gibt es nämlich nicht. Es wrd im Nebenamt 
hrerwaltet und vom Staatsſekretär geleitet, der innerhalb des 
Mabinetts ſelbſtändig ſtimmt, aber nach den Inſtruktionen ſeines 
Miniſters. Wenn alſo der Kanzler jetzt die Leitung des 
            Mini=
tkeriums übernimmt, hat das Zentrum auf dieſe Weiſe eine 
Stimme gewonnen. Die Deutſche Voltspartei hat den Vorſchlag 
esemacht, das Miniſterium vorübergehend zu beſetzen oder einen 
Miniſter ohne Portefeuille zu ſchaffen, der das Miniſterium 
            ver=
wwaltet. Das Zentrum hat dieſen Vorſchlag abgelehnt mit der 
Begründung, daß es unzweckmäßig wäre, dieſes Miniſterium 
weiter auszubauen, wo unſere ganze Politik darauf gerichtet iſt, 
&s möglichſt raſch überflüſſig zu machen. Der eigentliche Grund 
ſiiegt, aber darin, daß das Zentrum auf dieſe Stimme, die ihm 
no nebenbei zufällt, nicht verzichten und das Miniſterium nicht 
arus der Hand geben will, weil damit ſehr ſtarke 
            Beeinfluſſungs=
möglichkeiten innerhalb des beſetzten Gebietes verbunden ſind. 
EEs war alſo tatſächlich ein Miniſterium zu wenig, um alle 
MPünſche der Parteien befriedigen zu können. 
Da das Reichspoſtminiſterium der 
            Bayeri=
ſchen Volkspartei vorbehalten blieb und auch das 
Meichswehrminiſterium ausſchied, weil Herr Geßler bleibt, 
— obwohl er ſich dadurch mit ſeiner Partei endgültig überwirft, 
arntſpricht er mit dieſem Opfer einem Wunſche des Herrn 
            Reichs=
ſoräſidenten — blieb alſo die Frage, wie muan zehn angemeldete 
elnſprüche auf neun Miniſterien verteilen ſollte. Der 
            Reichskanz=
her hatte den Deutſchnationalen vier Sitze zugeſprochen und das 
entrum hatte vorher ſeinen vierten in Sicherheit gebracht, indem 
=s außer Herrn Marx und Herrn Brauns auch noch das 
            Juſtiz=
miniſterium beanſpruchte, für das es den badiſchen 
            Staatspräſi=
wenten Dr. Köhler in Reſerve hielt. Die Deutſchnationalen 
            foch=
gen ſcheinbar nach zwei Seiten, indem ſie vom Zentrum das 
            Fi=
manzminiſterium beanſpruchten und gleichzeitig von der 
            Deut=
chen Voltspartei das Vertehrsminiſterium, das 
            Ernährungs=
nniniſterium aber freigeben wollten. Das war indes nur ein 
Scheinmanöver, um ſich dann mit dem Zentrum zu verſtändigen. 
Der Deutſchen Voltspartei blieb zuletzt nur der Verzicht auf das 
Werkehrsminiſterium übrig. Die Volkspartei hat ſich mit aller 
ſEnergie dagegen gewehrt, hat in zwei Fraktionsſitzungen ſehr 
gentſchieden ihren Anſpruch aufrecht erhalten. Sie hat auch die 
Wermittelung des Herrn Reichspräſidenten angerufen, der aber 
ſoie Pariei ſchließlich bat, den ſtaatspolitiſchen Belangen 
            nachzu=
ggeben und nicht durch Verlängerung des Widerſtandes die 
            muh=
am erzielte Einigung zu gefährden und die Kriſe ins Endloſe 
rzu ziehen. Dieſem Appell glaubte die Deutſche Voltspartei, die 
mm Samstag morgen noch einmal zuſammentritt, ſich nich 
            wider=
etzen zu dürfen. 
Inzwiſchen iſt denn auch die Frage mit welchen Perſonen 
ſoie einzelnen Miniſterien beſetzt werden ſollten, bereinigt 
            wor=
ſoen — anders als man urſprünglich glauben durfte. Die 
            Deutſch=
mationalen haben tatſächlich die Demokratie auf die Spitze 
            ge=
nrieben und innerhalb ihrer Fraktion mit Stimmzetteln über die 
=inzelnen Kandodaten abgeſtimmt. Das Ergebnis iſt alles andere 
ſals begrüßenswert. Nach dem Austritt aus der Regierung im 
wergangenen Jahre, nach allem, was inzwiſchen geſpielt hat, 
mnußten die Deutſchnationalen darauf halten, daß ſie ihre beſten 
Kräfte ins Kabinett entſandten. Alle, darunter auch Lindeiner= 
Wildau, ihr ſtärtſtes politiſches Talent, ſind auf der Strecke ge= 
Glieben. Die alte Garde hat geſiegt. So iſt Herr Hergt 
wieder auf der Bildfläche aufgetaucht, der nach 
ſoer Art wie er ſeine Fraktion in die Dawesgeſetz=Abſtimmung 
ſineinführte, eigentlich erledigt ſein mußte; ſo kommt Herr 
Schiele ins Ernährungsminiſterium, der als Innenminiſter 
ſzwar nicht gerade verſagt hat, aber jetzt in einem ſcharfen Kampf 
nnit der Landwirtſchaft liegt und von dieſer Seite, die ihn 
            eigent=
ſſich unterſtützen ſollte, den ſtärlſten Widerſtand zu erwarten hat; 
no kommt Herr Koch nur, weil er Gewertſchaftsſekretär iſt, an 
ſoie Spitze des Verkehrsminiſtriums, wo ein Organiſator großen 
Stils und ein Volkswirtſchaftler mit Weitblick am Platze wäre; 
ſo komat ſchließlich Herr Graef in die Juſtiz, von dem man 
gauch nicht viel mehr weiß, als daß er ein guter Amtsrichter 
            ge=
apeſen iſt, außerdem iſt er beim Zentrum ſtark völkiſcher 
            Neigun=
igen verdächrig und hat ſich dadurch mißliebig gemacht, daß er als 
Wizepräſident den Antrittsbeſuch des Reichstagspräſidiums beim 
gerſten Reichspräſidenten Ebert nicht mitmachte. Das Zentrum 
ſat denn auch gegen ſeine Ernennung Einſpruch erhoben, den 
os aber zurückzog, als jetzt die Deutſchnationalen gegen den neuen 
ſFinanzminiſter Dr. Köhler Einſpruch einlegten. 
Die Rechte hat der Linken, Sozialdemokraten und 
            Demokra=
bten, eine etaws ſpöttiſche Kritik leicht gemacht. Sie nehmen da= 
Wbei gerade die Deutſchnationalen aufs Korn, denen man 
            nach=
ſagte, daß ſie mit ihren jetzigen Männern heine neue Aera 
            ein=
leiten werden. Man könnte auch dem Kabinett Marx—Hergt 
kein günſtiges Horoſkop ſtellen, wenn nicht die Angſt vor einer 
meuen Kriſe ſich ſtark genug auswirkte, um auf abſehbare Zeit 
äiede Miniſterſtürzerei unmöglich zu machen. Wer Sinn für 
            poli=
ftiſche Zuſpitzungen hat, kann ſogar gewiſſe Schlußfolgerungen 
ſGaraus ziehen, daß in dieſem Kabinett der Nationalen Einigung 
ſder ſchärfſte Gegner der Friderieusmarke, der Badenſer Köhler, 
ein wichtiges Reſſort inne hat, während der Schöpfer der Marke, 
ſder bisherige Poſtminiſter Stingl, ausſchied, obwohl dieſer 
            Rück=
ritt lediglich auf ſeine erſchütterte Geſundheit zurückzuführen iſt.
 Die neuen Männer. 
Herren Külz und Reinhold. Der intereſſanteſte 
            un=
ter den neuen Miniſtern iſt zweifellos der neue 
Finanzminiſter Dr. Köhler, den das Zentrum ſtellt. Angeſtellten einen Unterſchied in der Durchführung ſeines 
Werkſchreibers geboren. Er trat, nachdem er die Volksſchule und 
ſpäter die Realſchule in Karlsruhe abſolviert hatte, in den 
            mitt=
leren Finanzdienſt ein, um ſpäter zur Steuer überzutreten. Bei 
Ausbruch des Krieges war er Zollreviſor, wurde zur deutſchen 
Finanzverwaltung nach Belgien berufen und leitete die Zoll= 
und Steuerverwaltung zunächſt in Namur, dann in 
            Weſtflan=
dern und ſchließlich in Brügge. Dem Badiſchen Landtag hat er
 Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler 
ſeit 1913 angehört und galt dort als finanzpolitiſcher 
            Sachver=
ſtändiger. Nach der Revolution war er zunächſt Leiter der 
Preſſeſtelle, wurde dann bald Staatsrat und im September 1920, 
als Herr Wirth die Reichsfinanzen übernahm, badiſcher 
            Finanz=
miniſter. Dieſes Amt hat er in allen aufeinander folgenden 
            Re=
gierungen beibehalten, von Anfang 1923 bis November 1926, 
und wieder ſeit November 1926 bekleidet er nebenbei das Amt 
des badiſchen Staatspräſidenten. 
Von den vier Deutſchnationalen ſind zwei alte Bekannte. 
Der neue Ernährungsminiſter Schiele war von den 
Deutſchnationalen vorgeſchickt, als ſie in das erſte Kabinett 
Luther eintraten. Er übernahm damals das Miniſterium des 
Innern, ſchied aber dann im Anſchluß an die Locarnokriſe aus. 
Er iſt von Haus aus Rittergutspächter und Fabrikant bei 
Rathenow. 1870 in Groß=Schwarzloſen geboren, beſuchte er das 
Gymnaſium in Stendal und wandte ſich dann der 
            Landwirt=
ſchaft zu. 1914 wurde er von den Konſervativen in den 
            Reichs=
tag gewählt, trat aber erſt in der Nationalverſammlung hervor.
 Juſtizminiſter Graef. 
Der Juſtizminiſter Graef iſt aus dem 
            Juriſten=
dienſt hervorgegangen. Er iſt 1873 in Eiſenbach geboren, ſtudierte 
in Jena, Leipzig und Marburg, war 1894 Referendar, 1897 
Gerichtsaſſeſſor, 1900 Amtsrichter in Geyſar. Dem alten 
            Reichs=
tag gehörte er von 1907—1912 an. Er wurde 1920 von den 
Deutſchnationalen wieder hereingezogen, die ihn 1924 auch als 
Vizepräſident in das Reichstagspräſidium entſandt haben. 
Der deutſchnationale Innenminiſter und 
Vizekanzler Hergt iſt etwas älter. Er iſt 1869 in 
            Naum=
burg geboren, hat die Juriſtenlaufbahn durchgemacht, war 
            zu=
nächſt Amtsrichter, dann Regierungsrat und 1904 ins Preußiſche 
Finanzminiſterium berufen worden, von wo er 1915 als 
            Regie=
rungsprändent nach Liegnitz ging. Im Auguſt 1917 übernahm 
er die preußiſchen Finanzen, die er bis zum Umſturz behielt. 
Er war einer der Gründer der Deutſchnationalen Volkspartei, 
die er zunächſt in der Preußiſchen Landesverſammlung und 
ſpäter im Reichstag vertrat. Seine Führerrolle fand ein Ende, 
als ſeine Fraktion bei der Dawes=Abſtimmung auseinander fiel. 
Aus der eigenen Partei heraus wurde ihm der Vorwurf gemacht, 
daß er nicht verſtanden hätte, die Fraktion zuſammenzuhalten. 
Er trat deshalb zurück und übergab die Leitung Dr. Winkler, 
an deſſen Stelle ſpäter Graf Weſtarp trat.
 Das Arbeitsgerichtsgeſetz. 
Von 
Rechtsanwalt Dr. von Karger, Berlin. 
Das am 23. Dezember zur Annahme gelangte 
            Arbeitsgerichts=
geſetz räumt mit der Rechtſprechung der Gewerbe= und Kauf= 
Aus dem Kabinett Marx ſcheiden aus die mannsgerichte ſowie der Innungsſchiedsgerichte auf. Der 
            bis=
herige Rechtszuſtand war in der Tat kein übermäßig 
            befriedigen=
der, denn es machte für den Arbeiter und für den kaufmänniſchen 
Er iſt am 29. September 1878 in Karlsruhe als Sohn eines Rechtsanſpruches, ob an dem Ort, an dem er tätig war, ein 
Gewerbe= oder Kaufmannsgericht errichtet war oder nicht. Dieſer 
Unterſchied konnte in einzelnen Fällen recht weitgehende 
            Folge=
rungen haben, denn dort, wo ein Gewerbe= und 
            Kaufmanns=
gericht nicht errichtet, das ordentliche Gericht alſo zuſtändig war, 
betrug die Berufungsgrenze nur 50 RM., während ſie gegenüber 
den Gewerbe= und Kaufmannsgerichts=Urteilen mit 300 RM. 
            feſt=
geſetzt war. Auch die Ausſchließung weiter Arbeitnehmerkreiſe, 
wie der geſamten landwirtſchaftlichen Arbeitnehmerſchaft und 
der nichtkaufmänniſchen Angeſtellten u. a. von den Vorteilen der 
Arbeitsgerichtsbarkeit war in der Sache nicht begründet. So 
ſehr nun vom grundſätzlichen Standpunkt aus der Erlaß des 
neuen Geſetzes zu begrüßen iſt, ſo ſehr gibt es in ſeinen 
            Einzel=
heiten zu Beanſtandungen Veranlaſſung. Die 
            Arbeitsgerichts=
behörden ſind in drei Inſtanzen, in die Arbeitsgerichte, in die 
Landesarbeitsgerichte und das Reichsarbeitsgericht, gegliedert. 
Während die Landesarbeitsgerichte den Landgerichten und das 
Reichsarbeitsgericht dem Reichsgericht angegliedert werden, 
ſollen die Arbeitsgerichte als ſelbſtändige Behörden errichtet 
werden. Ich glaube perſönlich nicht, daß dieſe Selbſtändigkeit, 
die der von allen Einlichtigen erhobenen Forderung ihrer 
            An=
gliederung an die Amtsgerichte zuwiderläuft, praktiſch große 
            Be=
deutung hat. Um ſo bedauerlicher iſt aber die Abſplitterung 
dieſes Teiles der Gerichtsbarkeit vond den ordentlichen Gerichten, 
für die ſachlich keine Veranlaſſung beſtand und die nur dazu 
führen kann, daß in unſere Rechtſprechung eine unerwünſchte 
Zerſplitterung hineingetragen wird. Gerade die 
            Arbeitnehmer=
kreiſe ſind es, die über die Weltfremdheit der Richter klagen; 
dieſe Weltfremdheit wird ſicherlich nicht behoben, wenn ein ſo 
wichtiger Teil unſeres Rechtsweſens, wie es das Arbeitsrecht iſt, 
in der unterſten Inſtanz verſelbſtändigt wird. 
Die Arbeitsgerichte ſind in ſämtlichen Inſtanzen mit einem 
Vorſitzenden und je einem Arbeitgeber= und Arbeitnehmerbeiſitzer 
beſetzt; bei dem Reichsarbeitsgericht treten außerdem noch zwei 
Berufsrichter als Beiſitzer hinzu. In den beſonders wichtigen 
Tarifſtreitigkeiten werden die Arbeitsgerichte und 
            Landesarbeits=
gerichte neben dem Vorſitzenden mit je zwei Arbeitgeber= und 
Arbeitnehmerbeiſitzern beſetzt. 
Die Zuſtändigkeit der Arbeitsgerichte iſt außerordentlich weit 
gezogen; die bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten zwiſchen 
            Tarifver=
tragsparteien oder zwiſchen dieſen und Dritten aus 
            Tarifver=
trägen oder über das Beſtehen oder Nichtbeſtehen von 
            Tarif=
verträgen, ſowie aus unerlaubten Handlungen, ſofern es ſich 
um Maßnahmen zu Zwecken des Arbeitskampfes oder um 
            Fra=
gen der Vereinigungsfreiheit handelt, ſtehen an erſter Stelle. 
Weiter gehören zur Zuſtändigkeit alle bürgerlichen 
            Rechts=
ſtreitigkeiten zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus dem 
Arbeits= oder Lehrverhältnis. Außerdem ſind noch eine große 
Reihe von Streitigkeiten, die ſich aus den einzelnen 
            Beſtimmun=
gen des Betriebsrätegeſetzes ergeben, dem Arbeitsgericht zur 
Erledigung überwieſen. So wenig gegen dieſe weitgezogene 
ſachliche Zuſtändigkeit einzuwenden iſt, ſo ſehr müſſen Bedenken 
dagegen erhoben werden, daß die Streitigkeiten ſämtlicher 
Arbeitnehmer vor die Arbeitsgerichte gehören. 
Der Wert der arbeitsgerichtlichen Rechtſprechung beruht in 
der Hinzuziehung der Arbeitgeber= und Arbeitnehmerbeiſitzer, 
die die Praxis des täglichen Lebens beſſer kennen, als es beim 
Verufsrichter der Fall iſt, und die deshalb eine den Bedürfniſſen 
des täglichen Lebens gerechter werdende Rechtſprechung 
            gewähr=
leiſten. Dieſer Vorteil iſt aber nur dann gegeben, wenn der 
Arbeitnehmerbeiſitzer auch dem Berufe und der Lebensſtellung 
des am Prozeß beteiligten Arbeitnehmers einigermaßen 
            ent=
ſpricht. Es iſt deshalb auch vorgeſehen, daß für Arbeiter und 
Angeſtellte beſondere Kammern, eingerichtet werden, und daß 
außerdem noch — ſoweit ein Bedürfnis vorhanden iſt — für 
beſtimmte Berufe und Gewerbe Sonderkammern zu bilden ſind. 
Zu befürchten iſt nur, daß gewiſſe Arbeitnehmerkreiſe, die nicht 
viel zu prozeſſieren pflegen, hierdurch zu kurz kommen werden, 
da die geringe Zahl ihrer Prozeſſe die Bildung einer 
            Sonder=
kammer nicht zuläßt und es deshalb lediglich vom Zufall 
            ab=
hängen wird, ob für ihren Prozeß die Kammer ſachgemäß beſetzt 
iſt. Es ſind dies die Prozeſſe der höheren Angeſtellten, die 
relativ ſelten zu ſein pflegen, dafür aber dann eine um ſo 
            grund=
legendere Bedeutung haben. Dieſe Prozeſſe hätte man lieber den 
ordentlichen Gerichten belaſſen ſollen; nur ein geringer Troſt 
iſt es, daß Angeſtellte mit einem Gehalt von über 6000 RM. 
berechtigt ſind, an Stelle der Zuſtändigkeit des Arbeitsgerichtes 
die eines Schiedsgerichtes mit ihrem Arbeitgeber zu vereinbaren. 
Eine der wichtigſten Fragen, nämlich die der 
            Prozeßvertre=
tung, iſt noch ungünſtiger geregelt worden, als zu befürchten 
war. Anwälte ſowie andere Perſonen, die das Verhandeln vor 
Gericht geſchäftsmäßig betreiben, bleiben in der unterſten 
            In=
ſtanz grundſätzlich ausgeſchloſſen; ebenſo bedenklich wie die hierin 
liegende Nichtachtung eines Berufsſtandes iſt die einſeitige 
            Be=
günſtigung der organiſierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die 
ſich durch ihre Organifationen vertreten laſſen können, während 
der nichtorganiſierte Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf ſeine 
eigene Unzulänglichkeit angewieſen bleibt. Völlig unberückſichtigt 
iſt die Tatſache geblieben, daß Prozeſſe nicht immer am Wohnſitz 
der beteiligten Partei geführt werden und daß dieſe jetzt vor 
einem Rätſel ſteht, wie ſie ſich in dem auswärts geführten Prozeß 
vertreten laſſen ſoll, wenn ſie nicht organiſiert iſt, oder ihre 
Organiſation an dem betreffenden Ort keinen Vertreter 
unterhält. 
Beſondere Beſtimmungen ſuchen eine mögliche 
            Beſchleuni=
gung des Verfahrens herbeizuführen; ſo ſehr man ſich hiermit 
einverſtanden erklären kann, ſo ſcheint mir die Beſchränkung der 
Berufungs= und Reviſionsfriſt auf je 14 Tage als etwas reichlich
Seite 2
Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
 knapp bemeſſen. Nimmt man der betreffenden Partei die 
            Mög=
lichkeit, eine angemeſſene Zeit zu überlegen, ob ein Rechtsmittel 
eingelegt werden ſoll, dann werden leicht übereilte Berufungen 
und Reviſionen herauskommen, es wird aſo ſtatt einer 
            Beſchleu=
nigung des Verfahrens eine Verzögerung in der Erledigung des 
Nechtsſtreites eintreten. Daß die Berufungsgrenze auf 300 RM. 
feſtgeſetzt worden iſt, war zu erwarten. Tatſächlich iſt dieſer 
            Be=
trag viel zu hoch, da derartige Sumen für viele Arbeitgeber 
eine recht erhebliche Rolle ſpielen. Aus derartigen 
            Geſetzes=
beſtimmungen muß man den Eindruck gewinnen, daß das 
            Reichs=
arbeitsminiſterium tatſächlich nur großinduſtrielle 
            Unternehmun=
gen oder Großbanken als Arbeitgeber kennt und nicht weiß, daß 
unendlich viel Arbeitgeber ſelbſt in den beſcheidenſten 
            Verhält=
niſſen leben und ſehr mit derartigen Summen rechnen müſſen. 
Die Koſtenvorſchüſſe, die die ſonſtige Prozeßführung ſo ſehr 
behinderten, fallen im Arbeitsgerichtsverfahren fort. Außerdem 
ſind die Gerichtskoſten ſehr erheblich ermäßigt. 
Es iſt ſicherlich nur zu begrüßen, daß der Staat auf dieſe 
Weiſe es den Arbeitnehmern erleichtert, ihr Recht durchzuſetzen, 
wie ja eine koſtenloſe Rechtspflege überhaupt der Idealzuſtand 
wäre. Man fragt ſich nur, ob die zuſtändigen Stellen nicht 
wiſſen, daß die an der Arbeitsgerichtsbarkeit intereſſierten Kreiſe 
auch ſonſt als Gläubiger und Schuldner an der ordentlichen 
Gerichtsbarkeit intereſſiert ſind und auch in ihren anderen 
            Strei=
tigkeiten genau das gleiche Intereſſe an Billigkeit und 
            Beſchleu=
nigung haben. Ein Arbeiter, der friſtlos entlaſſen iſt und für 
einige wenige Tage ſeinen Lohn einklagt, hat an dem Austrag 
dieſes Rechtsſtreites ſicherlich nicht das gleiche Intereſſe wie ein 
anderer, der in einem dunklen Hausflur zu Fall gekommen iſt 
und wochenlang krank gelegen hat. Der Anſpruch des erſteren 
wird vom Geſetz nach der Koſtenſeite wie auch hinſichtlich der 
Beſchleunigung bevorzugt behandelt, während der letztere — 
            ſo=
fern er nicht im Armenrecht klagt — erſt einmal den 
            Gerichts=
koſtenvorſchuß aufbringen muß und alsdann auf den 
            langwie=
rigen Weg der ordentlichen Gerichtsbarkeit angewieſen iſt. 
Die Arbeitsgerichtsbehörden werden — ſofern der 
            Reichs=
arbeitsminiſter und der Reichsminiſter der Juſtiz keinen anderen 
Zeitpunkt beſtimmen — am 1. Juli 1927 ihre Tätigkeit 
            auf=
nehmen; alsdann gehen alle vor Sondengerichten (Gewerbe= und 
Kaufmannsgerichten) ſchwebenden Rechtsſtreitigkeiten auf die 
neuen Arbeitsgerichte über. Für Rechtsſtreitigkeiten, die in 
dieſem Zeitpunkt bei den ordentlichen Gerichten anhängig ſind, 
bleibt die Zuſtändigkeit der letzteren bis zur rechtskräftigen 
            Ent=
ſcheidung gewahrt. 
Wie ſich die einzelnen Beſtimmungen des neuen Geſetzes in 
der Praxis bewähren werden, bleibt abzuwarten; gerade bei 
einem Prozeßgeſetz iſt es außerordentlich ſchwierig, hier zu 
prophezeien, denn es hängt ganz vom Richter ab, wie er es 
            ver=
ſteht, den Willen des Geſetzgebers auf ein beſonders ſachgemäßes 
und beſchleunigtes Verfahren in die Tat umzuſetzen. Die 
            Rege=
lung, die die wichtigſten Fragen (Verſelbſtändigung der 
            Arbeits=
gerichte und Ausſchließung der Anwälte) gefunden haben, nötigt 
jedoch zu dem Urteil, daß das neue Geſetz in die Reihe der 
            uner=
freulichen Erſcheinungen moderner Geſetzgebung gehört.
 Drummond über den Völkerbund und Italien. 
Rom, 28. Januar, 
Der Generalſekretär des Völkerbundes ſagte in einem 
            Inter=
view mit dem Vertreter des Blattes „Popolo d’Italia” u. a.: 
Während meines Aufenthaltes hier habe ich mit Vergnügen 
            feſt=
geſtellt, daß man jetzt in Italien die Bedeutung des 
            Völker=
bundes als einer Organiſierung des internationalen Lebens 
            an=
erkennt. Ich glaube, daß die Abneigung gewiſſer — und nicht 
nur italieniſcher — Kreiſe gegen den Völkerbund zum größten 
Teil auf die Unkenntnis dieſer Einrichtung zurückzuführen iſt, 
Der Völkerbund miſcht ſich nicht in die innere Politik der 
            ein=
zelnen Länder ein. Er iſt einzig und allein ein Verband von 
Staaten, die ein Abkommen zu einem gemeinſamen Zweck 
            ge=
troffen haben. Sollte er verſuchen, ein Ueberſtaat zu werden, ſo 
wäre ſein Schickſal beſiegelt; er würde dadurch Selbſtmord 
            be=
gehen. Es iſt auch falſch, daß Patriotismus und Diſziplin den 
Grundſätzen des Völkerbundes nicht entſprächen. Gewiß gibt 
der Völkerbund ſeinen Mitgliedern Anregungen über 
            verſchie=
dene Fragen der internationalen Politik, wie zum Beiſpiel in 
der letzten Tagung der Verſammlung, wo die Hoffnung 
            ausge=
ſprochen wurde, daß die Mitglieder ſich bemühen würden, 
            Schieds=
gerichtsverträge untereinander abzuſchließen. Drummond ſchloß, 
indem er auf den Anteil Italiens an den Arbeiten des 
            Völker=
bundes hinwies und Muſſolini für die wohlwollenden Gefühle 
dankte, die er für das Völkerbundsſekretariat bekundet hat.
 Vom Tage. 
Der Herr Reichspräſident gab geſtern abend zu Ehren 
des diplomatiſchen Korps ein Eſſen, an dem auch der 
Kanzler und der Außenminiſter teilnahmen. 
In Finanzkreiſen verlautet, daß Polen ſich beſtrebe, 
            dem=
nächſt in New York eine Anleihe von 100 Millionen 
Dollar aufzunehmen. 
Ein höherer Beamter der Preſſeabteilung der 
ſowjetruſiſchen Geſandtſchaft in Warſchau, Heinrich 
            Us=
manſki, iſt wegen Beteiligung an Spionagegegen Polen 
verhaftet worden. 
Das jugoſlawiſche Kabinett Uzunowiſch iſt geſtern 
zurückgetreten. König Ferdinand wird heute die Verhandlungen 
zur Regierungsbildung einleiten. Man rechnet mit einer längeren Dauer 
der Kriſe. 
Der Südtiroler Rechtsanwalt Dr. Noldin iſt zu fünf 
Jahren Zwangsaufenthalt verurteilt worden. 
Muſſolini hat ſeinen Kabinettschef Marquiſe 
            Pae=
lucci di Calboli Barche zum Vizeſekretär beim Völker 
bund ernannt. 
Nach amtlichen Angaben haben die Zeichnungen auf die 
neue italieniſche Inlandsanleihe 3 Milliarden 
Lire erreicht. 
Der ſpaniſche Botſchafter in Paris hat Briand 
einen Beſuch abgeſtattet. 
Die Unterhandlungen über Tanger zwiſchen Frankreich 
und Spanien werden am 8. Februar eröffnet werden. Nachher werden 
ſich auch England und Italien an den Verhandlungen beteiligen. 
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat die Richtigkeit der Tatſache 
zugegeben, daß Friedensverhandlungen zwiſchen Diaz 
und Sacaſa im Gange ſind, die von Konteradmiral Latimer und dem 
amerikaniſchen Geſandten für Nicaragua, Eberhardt, gefördert werden. 
Der Rücktritt des Genexalmafors Mae Brien vom 
Poſten des Chefs des kanadiſchen Genexalſtabs erklärt 
ſich, wie jetzt bekannt wird, damit, daß er ſeine Dienſte dem Kriegsamt 
für die chineſiſchen Expeditionsſtreitkräfte zur Verfügung geſtellt hat,
 Der Brief Geßlers und das Antwortſchreiben Kochs. 
Berlin, 28. Januar. 
Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat an den Vorſitzenden der 
Deutſchen Demokratiſchen Partei, Reichsminiſter a. D. Koch, 
das nachſtehende Schreiben gerichtet: „Sehr verehrter Herr Koch! 
Die politiſche Entwickelung, die zur Bildung eines neuen 
            Ka=
binetts geführt hat, ſtellt mich vor die Wahl, entweder mich 
dem Rufe des Herrn Reichskanzlers zu verſagen, oder in 
            Kon=
flikt mit den Grundſätzen der Parteidiſziplin zu geraten, die 
ich ftets hochgehalten habe. Aus dieſer Zwangslage, glaube ich, 
gibt es nur einen Ausweg, Sie zu bitten, meinen Austritt aus 
der Deutſchen Demokratiſchen Partei zu bewilligen. Ich habe 
Ihnen mündlich die Gründe auseinandergeſetzt, die mich im 
gegenwärtigen Zeitpunkt zwingen, dieſe Entſcheidung zu treffen, 
und ich glaube, Sie überzeugt zu haben, daß ſie rein ſachlich und 
in der Lage meines Reſſorts begründet liege, nicht aber in 
grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten mit der 
            Partei=
eitung oder gar mit Ihnen. Ich habe Ihnen auch dargelegt, 
wie ſchmerzlich mir dieſe Trennung von politiſchen Freunden 
iſt, mit denen mich eine mehr als 25jährige Arbeit im Kampfe 
für eine freiheitliche Ausgeſtaltung unſeres Vaterlandes 
            ver=
indet. Ich darf mit dieſen Ausführungen noch meinen 
            per=
ſönlichen Dank verbinden für die freundſchaſtliche Geſinnung, 
die Sie mir in ſchwerer Zeit ſtets erwieſen haben, und Sie um 
deren Erhaltung bitten. Mit der Verſicherung der 
            vorzüglich=
ſten Hochachtung verbleibe ich Ihr ergebenſter (gez.) Dr. Geßler.”
 Die Eintgung. 
Marx beim Reichspräſidenten. 
Berlin, 28. Januar. 
Amtlich wird gemeldet: Die Verhandlungen über 
die Regierungsbildung wurden heute abend 
beendet. Reichskanzler Dr. Marx erſtattete im Anſchluß an 
die Sitzung dem Herrn Reichspräſidenten abſchließenden Bericht. 
Da die endgültige Beſchlußfaſſung ſämtlicher beteiligter 
            Frak=
tionen noch nicht erfolgt iſt, wird die Veröffentlichung der Liſte 
der Mitglieder des neuen Reichskabinetts erſt im Laufe des 
morgigen Tages erfolgen. 
Das neue Reichskabinett. — Geßler bleibt im Kabinet. 
Kurz nach 6 Uhr iſt in der gemeinſamen Beſprechung zwiſchen 
den Vertretern der für die neue Regierung in Frage 
            kommen=
den Parteien (Deutſchnationale, Zentrum, Deutſche und 
            Baye=
riſche Volkspartei) die vollſtändige Einigung zuſtande 
gekommen, nachdem die Deutſche Volkspartei ſich entſchloſſen 
hatte, auf das Reichsverkehrsminiſterium zugunſten der 
            Deutſch=
nationalen zu verzichten. Es erhielten nunmehr die 
            Deutſch=
nationalen: Inneres, Juſtiz, Landwirtſchaft und Verkehr; 
das Zentrum: Kanzleramt (verbunden mit dem 
            Rheinmini=
ſterium), Arbeit und Finanzen; die Deutſche 
            Volkspar=
tei: Aeußeres und Wirtſchaft; die Bayeriſche 
            Volks=
partei: Poſt. — Dr. Geßler als Reichswehrminiſter bleibt. 
Die vorläufige Liſte ſieht demnach folgendermaßen aus: 
Kanzler und beſetztes Gebiet: Dr. Marx (Zentrum); 
Aeußeres: Dr. Streſemann (D.V.P.); 
Inneres und Vizekanzler; Hergt (Dnatl.); 
Finanzen: Dr. Köhler=Baden (Zentrum); 
Wirtſchaft: Dr. Curtius (D.V.P.); 
Arbeit: Dr. Brauns (Zentr.); 
Juſtiz: Graef=Thüringen (Dnatl.); 
Landwirtſchaft: Schiele (Dnatl.); 
Verkehr: Dr. Koch=Elberfeld (Dnatl.); 
Poſt: Schätzl (B. Vp.); 
Reichswehr: Dr. Geßler. 
Dr. Geßler aus der Oemokratiſchen Partei ausgetreten. 
Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren, hat 
            Reichs=
wehrminiſter Dr. Geßler heute in einem Schreiben an 
den Parteivorſitzenden Koch ſeinen Austritt aus der 
Demokratiſchen Partei erklärt. 
Der Abſchluß der Regierungsbildung. 
Die interfraktionelle Beſprechung der Regierungsparteien 
kam gegen ½8 Uhr abends zum Abſchluß der Regierungsbildung. 
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei wird Samstag 
            vor=
mittag 10 Uhr zuſammentreten, um noch formell zu der 
            Zu=
ſammenſetzung des Kabinetts Stellung zu nehmen. 
            Infolge=
deſſen wird die offizielle Bekanntgabe der Mitglieder des neuen 
Kabinetts erſt am Samstag mittag erfolgen. Die 
            Deutſchnatio=
nalen traten am Abend noch zu einer kurzen Sitzung zuſammen, 
um noch das Ergebnis der interfraktionellen Beſprechung 
            ent=
gegenzunehmen. Der Reichskanzler Dr. Marx wird ſich erſt am 
Sonntag vormittag zum Reichspräſidenten begeben, um ihm 
offiziell über das Ergebnis ſeiner Verhandlungen zur 
            Regie=
rungsbildung Bericht zu erſtatten.
 Der Reichstagsabgeordnete Koch hat daraufhin an den 
Reichswehrminiſter Dr. Geßler folgendes Antwortſchreiben 
            ge=
richtet: „Sehr verehrter Herr Geßler! Mit ſchmerzlichem 
            Be=
dauern nehme ich von Ihrem Entſchluß, aus der Partei 
            auszu=
treten, Kenntnis. Ich würdige die Gründe, die Sie bei der 
            Ent=
ſcheidung zwiſchen Amtspflicht und Parteipflicht zur der 
            Ent=
ſchließung des Austritts geführt haben. Ich gedenke in dieſer 
Stunde der ſchweren Arbeit am Wiederaufbau unſeres 
            Vater=
landes, die Sie vereint mit uns in den erſten Jahren nach der 
Revolution geleiſtet haben." Ich denke auch an die Zeit, wo wir 
während des Kapp=Putſches für Vaterland und Republik in 
            ge=
meinſamer Abwehr geſtanden haben. Unſere politiſchen Wege 
ſind nachher nicht immer diefelben geweſen. Aber an Ihrer 
vaterländiſchen und republikaniſchen Geſinnung habe ich niemals 
gezweifelt. Die freundſchaftliche Geſinnung, die, wie viele 
            un=
ſerer Freunde auch mich mit Ihnen verbindet, wird durch nichts 
erſchüttert werden. Mit der Verſicherung vorzüglichſter 
            Hoch=
achtung verbleibe ich Ihr ergebenſter (gez.) Koch, Mitglied des 
Reichstages.”
 Ein neuer Terrorakt in Güdtirol. 
Wien, 28. Januar. 
Aus Innsbruck wird heute die Nachricht von der ſchweren 
Verurteilung des deutſch=ſüdtiroler 
            Rechts=
anwalts Noldin übermittelt. Dr. Noldin wurde zu 
fünf Jahren Zwangsaufenthalt verurteilt. Das 
iſt die höchſtzuläſſige Strafe auf Grund des Geſetzes über die 
Sicherheit des Staates. Die Verurteilung iſt nach den bisher 
vorliegenden Nachrichten in geheimem Verfahren in Trient 
            er=
folgt. Noldin konnte weder in die Anklageſchrift Einblick 
            er=
halten, noch in das Rechtsverfahren eingreifen. Dieſe Nachricht 
klingt ſo unglaublich, daß man zunächſt geneigt iſt, ihre 
            Richtig=
keit in Frage zu ſtellen. Jedenfalls müßte man es in höchſtem 
Maße bedauern, wenn die eben erfolgte Anbahnung 
            freund=
licherer Verhältniſſe zwiſchen Deutſchland und Italien durch 
derartige neue Terrorakte in Südtirol wieder ernſtlich 
in Frage geſtellt werden würde.
 Friedrich Wilhelm Zachariä. 
Zu ſeinem 150. Todestage am 30. Januar. 
Der Name des Dichters Friedrich Wilhelm Zachariä iſt m 
der für die Literaturgeſchichte bedeutungsvollen Epoche der erſte 
Hälfte des 18. Jahrhunderts vor Leſſing und Goethe verbunden 
der ſich an die Namen Gottſched. Gellert, Klopſtock, Gleim uſn 
knüpft. In dieſem Sinne iſt ſeine Lebensgeſchichte zugleich ei 
Beitrag zu jener Periode der deutſchen Literatur. Zachari: 
wurde am 1. Mai 1726 zu Frankenhauſen geboren, ſtudierte ſei= 
1743 in Leipzig die Rechte, beſchäftigte ſich aber mehr mit ſchöne= 
Literatur und veröffentlichte bereits 1744 ſein komiſches Epo 
„Der Renommiſt”, das vor allem ſeinen Namen auf die Nach 
welt gebracht hat. In Leipzig hatte zu jener Zeit Johann 
Joachim Schwabe, ein Anhänger Gottſcheds, eine Monatsſchri 
„Beluſtigungen des Verſtandes und Witzes” gegründet, zu derer 
Mitarbeitern u. a. Gellert, Nabener, J. E. Schlegel, Hagedorn 
Chr. von Kleiſt uſw. gehörten und die die Abſicht hatte, allerhand 
kleine Schriften zur Weltweisheit, Beredſamkeit und Dichtkunſt 
zu ſammeln. In dieſer Mrnatsſchrift veröffentlichte Zachari 
von Januar bis Juni 1744 ſein „komiſches Heldengedicht”, be 
titelt „Der Renommiſt”. Mehrere der begabteſten Mitarbeite 
dieſer Monatsſchrift ſagten ſich dann von dieſem Unternehme 
los und vereinigten ſich zur Herausgabe eines Blattes unte 
dem Titel „Bremer Beiträge”, die in einen Gegenſatz zu Gott 
ſched traten. Sie wollten „die Liebe zu den Werken der Dicht 
lünſt und Beredſamkeit allgemeiner machen und ihre Leſer dabe 
bergnugen”. Beſonders wollten ſie ſich bemühen, durch ihre 
Blätter „dem Frauenzimmer zu gefallen und nützlich zu ſein”. 
Streitſchriften waren ausgeſchloſſen, weil es ſchon genug „kriege 
riſche Gegenden” gäbe. Die poetiſchen und proſaiſchen Stucke 
die darin erſchienen, u. a. waren es die erſten Geſänge von Klop 
ſtocks „Meſſias”, erregten das größte Aufſehen und trugen zu 
Verbreitung der Bildung und Veredelung des Geſchmackes ſeh 
weſentlich bei. Zachariä ſchloß ſich dieſem Bunde an und 
            ver=
öffentlichte in den „Beiträgen” noch mehrere komiſche Epopöen 
wie „Verwandlungen”. „Das Schnupftuch” „Der Phaeton” uſw 
die aber hinter ſeinem Erſtlingswerk zurückblieben. Die Mitglie
 der des Bundes blieben auch nach ihrer Trennung in Freun! 
ſchaft miteinander verbunden. Mehrere von ihnen haben ihre 
Jugendfreundſchaft poetiſche Denhmäler geſetzt, das bedeutend 
und ſchönſte Klopſtock in ſeiner Ode „Wingolf”, in der auch d 
einzelnen Mitglieder des Leipziger Kreiſes charakteriſiert werde 
Nachdem Zachariä Leinzig verlaſſen hatte, ſtudierte er ſe 
1747 weiter in Göttingen und wurde im nächſten Jahre an d 
von Herzog Karl im Jahre 1745 gegründete Carolinum in Brau 
ſchweig als Hofneiſter berufen, wurde 1761 Profeſſor der Did
Friedrich Wilhelm Zachariä.
 kunſt und ſpäter zum Kanonikus ernannt. Auch wurde ihm die 
Leitung der Waiſenbuchhandlung übertragen, für die er literariſch 
und geſchäftlich eifrig tätig war. Mit Gottſched geriet er in eine 
heftige literariſche Fchde, die zu einer Beſchwerde Gottſcheds bei 
der braunſchweigiſchen Regierung führte, die aber erfolglos blieb. 
In Braunſchweig fanden ſich zu jener Zeit mehrere Mitglieder 
des Leipziger Dichterbundes (der „Beiträger”), die mit anderen 
talentvollen Männern dorthin berufen wurden, wieder zuſammen, 
und Braunſchweig wurde mit dem nahegelegenen Wolfenbüttel 
ſeit der Mitte der Vierziger mehrere Jahrzehnte ein Mittelpunkt 
des geiſtigen Lebens. Zachariä vermählte ſich noch als 47jähriger 
mit der 37jährigen Tochter eines Wirtes, ſtarb aber ſchon nach 
vier Jahren am 30. Januar 1777. 
Zachariä hat ſich dichteriſch noch vielfach betätigt, auf dem 
Gebiete der Lyrik, des komiſchen Epos, der Fabeldichtung, als 
Verfaſſer zweier beſchreibender Dichtungen in Hexametern „Die 
Tageszeiten” und „Die vier Stufen des weiblichen Alters” nach 
homſons Vorbild, und auch als Ueberſetzer, u. a. des „
            Verlore=
nen Paradieſes” von Milton. Auch gab er eine „Sammlung 
            aus=
erleſener Stücke der beſten deutſchen Dichter von Martin Opitz an 
bis zu der gegenwärtigen Zeit” heraus. Mit ſeinem Erſtlings=
 werk, dem komiſchen Studentenepos „Der Renommiſt”, hatte er 
aber ſchon den Gipfel ſeines dichteriſchen Könnens erreicht. Er 
hat damit der deutſchen Dichtung ein neues Gebiet, das komiſche 
Cpos, erobert, das bald zahlreiche Nachahmer fand. Er ſchildert 
darin die Schickſale eines ſtudentiſchen Raufboldes aus Jena, 
der nach dem verfeinerten Leipzig kommt, und den Gegenſatz 
            zwi=
ſchen dem alten, rohen, raufluſtigen Jenenſer Burſchen und dem 
modernen galanten Leipziger Stutzerſtudenten. Der Hauptporzug 
dieſes „kömiſchen Heldengedichtes” liegt in der Schilderung des 
damaligen Studentenlebens und des wirklichen Lebens 
            über=
haupt, womit er ein neues Gebiet betrat. Durch die Wahl des 
feierlichen gereimten Alexandriners, der im Gegenſatz zu dem 
            be=
handelten Stoff ſteht, wird die komiſche Wirkung erhöht. Goethe 
urteilte über den „Renommiſt‟: Er wird immer ein ſchätzbares 
Dokument bleiben, woraus die damalige Lebens= und Sinnegart 
anſchaulich hervortritt, wie überhaupt ſeine Gedichte jedem 
            will=
kommen ſein müſſen, der ſich einen Begriff von dem zwar 
            ſchwa=
chen, aber wegen ſeiner Unſchuld und Kindlichkeit liebenswürdigen 
Zuſtande des damaligen geſelligen Lebens und Weſens machen 
will. (Der „Renommiſt” iſt in der Reclamſchen 
            Univerſalbiblio=
thek erſchienen.) 
Ueber das Verhältnis Goethes zu Zachariä wäre noch einiges 
zu ſagen. Der junge Goethe verehrte Zachariä und ſang mit 
            Kär=
chen Schönkopf ſeine Lieder, Oſtern 1767 kam Zachariä auf einige 
Wochen zu Beſuch nach Leipzig und war während dieſer Zeit= 
Goethes Tiſchgenoſſe bei Schönkopf. Goethe erzühlt darüber in 
„Dichtung und Wahrheit”: „Zachgriä ließ ſich’s einige Wochen 
bei uns gefallen und ſpeiſte, durch ſeinen Bruder eingeleitet, mit 
uns an Einem Tiſche. Wir ſchätzten es, wie billig, für eine Ehre, 
wechſelsweiſe durch ein paar außerordentliche Gerichte, 
            reich=
licheren Nachtiſch und ausgeſuchtere Weine unſerem Gaſt zu 
            wil=
fahren, der, als ein großer, wohlgeſtalteter, behaglicher Mann, 
ſeine Neigung zu einer guten Tafel nicht verhehlte.” Nach ſeiner 
Abreiſe dichtete Goethe die überſchwengliche Ode an Zachariä, die 
in ſeinen geſammelten Werken aufgenommen, aber weniger 
            be=
deutend iſt, als vielmehr Zeugnis ablegt von ſeiner großen 
            Vel=
ehrung für Zachariä. Nachdem er beklagt hat, daß er die Freude 
mit ſich fortgenommen und Pardruß und Langeweile 
            zurug=
gelaſſen hat, wünſcht er ſich zu „Apollos Liebling” hin: 
„O leih mir, Sehn der Maja, deiner Ferſe Schwingen, 
Die du ſonſt Sterblichen geliehn; 
Sie reißen mich aus dieſem Elend, bringen 
Mich nach der Ocker hin. 
.. Von ihm dann unzertrennlich wärmt den jungen Buſen 
Der Glanz, der glorreich ihn umgibt. 
Er liebet mich; dann lieben mich die Muſen, 
Weil mich ihr Liebling liebt.” 
Dr. W.
Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Geite 3
Die Lage im Fernen Oſten.
 Am Englands Mulonen in Ching. 
Kransportſchiff auf Transportſchiff geht in See.— 
            Ver=
chiedene Beurteilung der britiſchen China=Expedition. 
Von unſerem (O=Korreſpondenten. 
London, 28. Januar. 
Der Höchſtkommandierende von Alderſhot, Sir Philip 
            Chet=
wide, hat in einer Anſprache an die Offiziere eines nach China 
eſtimmten Bataillons folgende bemerkenswerten Worte ge= 
Prochen: „Sie gehen hinaus zur Erfüllung einer nicht 
            ange=
mehmen Aufgabe. In China beſteht zurzeit kein Kriegszuſtand, 
and er wird auch nicht entſtehen, wenn wir es verhindern 
uönnen. Sie ziehen aus, um britiſches Leben und britiſches 
Sigentum zu ſchützen. Es wird vielleicht ſchwer für Sie ſein, bei 
Erfüllung dieſer Aufgabe Ihr Temperament im Zaum zu halten 
and die Ruhe zu bewahren. Eine Menge Leute werden 
            ver=
richen, Sie dazu zu verleiten, Ihre Ruhe zu verlieren und einen 
Kriegsakt zu begehen. Ich verlaſſe mich aber darauf, daß Sie 
—Is britiſche Soldaten ihre Ruhe lächelnd bewahren werden.” 
Es iſt ſchwer, die allgemeine Lage mit ihren Fährlichkeiten 
rreffender zu kennzeichnen, als es in dieſer kurzen militäriſchen 
Unſprache geſchah. Die begeiſterten Abſchiedskundgebungen in 
ſoen Einſchiffungshäfen ſetzen den Punkt unter die Rede. Wo 
leibt nun die wiederholte Zuſicherung der Moskauer Freunde 
un die Südregierung, daß die öffentliche Meinung in England 
niemals die Entſendung eines einzigen Truppentransports 
            ge=
ſtatten werde? Freilich hat es nicht an Vorſtellungen der ver= 
Finigten Arbeiterausſchüſſe bei Sir Auſten gefehlt und auch nicht 
in Sympathietelegrammen an Tſchen, aber Sir Auſten hat 
            ſei=
merſeits nicht verfehlt, in einem Schreiben an die National=
            Exe=
tutive der Arbeiterpartei den Regierungsbeſchluß ganz 
            unzwei=
weutig feſtzulegen. Und Transportſchiff auf 
            Trans=
ſoortſchiff geht in See. Die Zuſicherung der Moskauer 
weruhte alſo auf einem dicken Irrtum, und das wird das 
            Zu=
rauen der gemäßigten Nationaliſten gerade nicht weiter erhöhen. 
Die Südregierung kann eben keineswegs nach dem Hankauer 
Beiſpiel die Fremden aus allen Konzeſſionen nacheinander 
            hin=
musbluffen. Es ſcheint jetzt, daß Kellogg Recht gehabt hat, als 
ger erklärte, daß bolſchewiſtiſche Intriguen in Mexiko geſchürt 
ſgaben. Die Aufmerkſamkeit der Staaten ſollte eben von China 
mabgelenkt werden, um eine Cooperation mit Groß=Britannien zu 
werhindern. Der „diplomatiſche Korreſpondent” des „Daily 
Telegraph” ſchreibt: „Moskau hatte gehofft, die beiden großen „
            im=
ſGerialiſtiſchen und kapitaliſtiſchen Mächte” nacheinander aus China 
ſGinauswerfen zu können: Großbritannien zuerſt und Amerika 
päter. Dies würde Sowjet=Rußland nur gegenüber Japan 
            zu=
welaſſen haben, mit dem man unter dieſen Umſtänden zu einem 
Beſchäft zu kommen gedachte, und gegenüber den europäiſchen 
MMächten mit nur beſchränkten Intereſſen. Weder die Sowjets, 
unioch die Kantoneſen waren geneigt, ſich um dieſe zu viel zu 
            be=
uinruhigen. Aber Belgien und Holland ſollten beide wegen ihrer 
Ublehnung einer diplomatiſchen Anerkennung Moskaus durch die 
Unterdrückung ihrer Privilegien und Intereſſen in China 
            be=
ſtraft werden. Daher die Kündigung des chineſiſch=belgiſchen 
Wertrages und die ſchlechte Behandlung holländiſcher 
            Staats=
ſangehöriger. 
Was Frankreichs Haltung anlangt, ſo läßt ſie ſich vielleicht 
ſoadurch erklären, daß es geneigt war, dem Beiſpiel Japans zu 
Tolgen, das die britiſche Expedition mißbilligt. Frankreich zeigt 
ſa ſeit einem Monat die Neigung, ſeine Politik im Fernen Oſten 
nnit derjenigen Japans zu verknüpfen. Paris kann jedoch 
ſoer Tatſache nicht uneingedenk ſein, daß ſeine 
Sicherheit gegen einen neuen Angriff ſeitens 
Deutſchlands Großbritannien und Italien, 
und, nicht Japan, als Mitgarantierende hat. 
Solche Entente am Rhein, würde ihr Beſtehen auch in Schanghai 
worausſetzen.” (Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir annehmen, 
ſaß dieſem „ſanften” Erinnern des Schlußſatzes 
            belang=
wolle Kreiſe nicht fernſtehen. D. Red.) 
In britiſchen Flottenkreiſen iſt man einigermaßen über den 
Wedankengang Japans erſtaunt, das erſt vor wenigen Tagen 
ſſeine Ablehnung einer Entſendung von Streitkräften nach 
SSchanghai damit begründet hat, daß man vor einer wirklichen 
BBedrohung bezüglicher Küſtenplätze an eine ſolche Expedition 
micht zu denken brauche, weil japaniſche Schiffe ja nur zwei bis 
ſcrei Tage Dampfzeit brauchten. Es wird darauf hingewieſen, 
ſaß man gerade darum die Kriegsſchiffe und Transporte ſchon
 jetzt entſenden müſſe, denn dieſe brauchten nicht nur mehrere 
Wochen Fahrzeit, ſondern ſie könnten auch nach ihrer Ankunft 
nach ſo langer Fahrt einer Reparaturreviſion bedürfen, bevor 
ſie eine Aktion aufnehmen könnten. 
Was auf dem Spiel ſieht. 
Eine Volkszählung im Himmliſchen Reiche hat bisher noch 
nicht ſtattgefunden, wohl aber ſind 1925 die in den Vertragshäfen 
lebenden Fremden gezählt worden, und dieſe Zählung hat eine 
Kopfzahl von 336 841 Perſonen ergeben. Die Zahl der Handels= 
und Induſtriefirmen betrug 7743. Im Einzelnen wurden 
            feſt=
geſtellt: Japan 218351 Perſonen, 4708 Firmen; Rußland 
79 785 Perſonen, 932 Firmen; Britannien 15 247 Perſonen, 718 
Firmen; Amerika 9844 Perſonen, 482 Firmen; Frankreich 
2576 Perſonen, 176 Firmen; Italien 783 Perſonen, 46 Firmen. 
Wieviel Geld in China angelegt iſt, kann nicht ſicher angegeben 
werden. Ein Expert ſchätzte es auf nahezu 1000 Millionen Pfund. 
Das britiſche Kapital wird, ausſchließlich Hongkong, auf über 
200 Millionen veranſchlagt, in Schanghai auf 63 Millionen. Die 
britiſche Bevölkerung beträgt in Schanghai 7000, die japaniſche 
13 000, die amerikaniſche 2000, die ruſſiſche 3000. 
Englands Repräſentant in China.
 Vizeadmiral Reginald Tyrwhitt, 
Befehlshaber der in den chineſiſchen Gewäſſern ſtationierenden 
engliſchen Flotte. 
Englands Bemühungen um Unterſtützung 
der Mächte. 
London, 28. Januar. 
Aus Peking wird gemeldet, daß der britiſche Geſandte den 
diplomatiſchen Vertretern der Vereinigten Staaten, Frankreichs, 
Italiens und Japans ein Memorandum überreicht hat, worin 
er auf die Möglichkeit einer baldigen fremdenfeindlichen 
            Be=
wegung in Schanghai hinweiſt und die Aufſtellung eines 
            ge=
meinſamen Planes für die Verteidigung der ausländiſchen 
            Nie=
derlaſſungen unter Heranziehung der verſammelten 
            Marine=
truppen der einzelnen Staaten vorſchlägt. Die Geſandten 
haben ihre Regierungen telegraphiſch um Anweiſung erſucht. 
Der kantoneſiſche Außenminiſter Tſchen erklärte laut „Daily 
Telegraph”, Großbritannien beabſichtige, in Schanghai eine 
Atmoſphäre zu ſchaffen, die zu einer Kriegserklärung 
            Groß=
britanniens gegen die revolutionären Heere führe. England 
müſſe daher die Verantwortung für irgendwelche bedauerliche 
Zwiſchenſälle künftighin übernehmen.
Briands Antwort.
 EP. Paris, 28. Januar. 
Der Abgeordnete Desjardins hat an Außenminiſter Briand 
brieflich eine Reihe von Fragen geſtellt, die ſich auf die 
            Ab=
rüſtung Deutſchlands, die Räumung der 
            Rhein=
lande und die Stellungnahme der 
            Botſchafter=
konferenz, der Kontrollkommiſſion und des 
Militärkomitees zur Aufhebung der 
            Militär=
kontrolle in Deutſchland bezogen. Briand antwortete 
darauf im „Journal Officiel”: 
1. daß die franzöſiſche Regierung eine 
            Ant=
wort auf die Frage hinſichtlich der Abrüſtung 
nicht geben könne, da die Abrüſtungsverpflichtungen 
nicht allein zwiſchen Deutſchland und Frankreich, ſondern 
            zwi=
ſchen Deutſchland und ſämtlichen alliierten Mächten zur 
            Diskuſ=
ſion ſtänden, und daß ferner nichts darauf hindeute, daß die 
gegenwärtig zwiſchen den Mächten und Deutſchland im Gange 
befindlichen Verhandlungen nicht rechtzeitig zu einer 
            Verſtän=
digung in allen ſtrittigen Punkten führen würden; 
2. daß zwiſchen einer früheren ſchriftlichen Antwort des 
Außenminiſters und den am 15. Dezember 1926 von 
            Chamber=
lain im engliſchen Unterhaus abgegebenen Erklärungen kein 
Widerſpruch beſtehe. Chamberlains Mitteilung, daß bereits ein 
Meinungsaustauſch zwiſchen den verſchiedenen Mächten 
            ſtatt=
gefunden habe, hätte ſich nicht, auf die Genfer Beſprechungen, 
ſondern allgemein auf das Räumungsproblem bezogen. Er habe 
noch Meldungen der Preſſe hinzugefügt, daß eine Räumung 
der Rheinlande vor dem im Verſailler Vertrag 
vorgeſehenen Terminnur auf Grund eines 
            zwi=
ſchen den Beſatzungsmächten und Deutſchland 
abgeſchloſſenen Uebereinkommens erfolgen 
könne, zu dem die deutſche Regierung beitragen 
müſſe, und daß, umeine Löſung zu finden, Zeit 
und die Zuſammenarbeit aller intereſſierten 
Regierungen erforderlich ſei. 
Im übrigen könne der franzöſiſche Außenminiſter nur die 
am 1. Januar 1927 erteilte ſchriftliche Antwort wiederholen: 
Es iſt nicht nur keine Verpflichtung hinſichtlich der 
Räumung des Rheinlandes im Laufe der jüngſten 
Genfer Beſprechungen übernommen worden, ſondern die 
Frage iſt überhaupt nicht erörtert worden. Ueber 
die Mitteilungen der interalliierlen Organismen, deren Rolle 
ſich darauf beſchränkt hat, den von ihnen vertretenen 
            Regierun=
gen Auskünfte über den Stand der deutſchen Abrüſtung zu geben, 
könne eine Antwort auf eine ſchriftliche Anfrage nicht erteilt 
werden. 
Hinſichtlich der Mitteilungen des Oberſten Kriegsrates ſtehe 
dem Außenminiſterium die Erteilung von Auskünften nicht zu. 
Die Debatte über die franzöſiſche Außenpolitik. 
EP. Paris, 28. Januar. 
In einer Underredung zwiſchen dem Außenmimiſter Briand 
und dem Vorſitzenden der außenpolitiſchen Senatskommiſſion, 
Lucien Hubert, wurde vereinbart, daß Briand am 
            Don=
nerstag nächſter Woche vor der Kommiſſion 
            er=
ſcheinen wird, um auf die an ihn gerichteten Fragen zu 
            antwor=
ten. In dieſer Kommiſſionsſitzung wird der Tag der 
            öffent=
lichen Debatte im Senatsplenum über die 
Außenpolitik der Regierung feſtgelegt werden. Wie wir 
dazu aus untervichteten Kreiſen hören, iſt dafür bereits 
der 11. oder 12. Februar vereinbart worden. 
Tangerverhandlungen im Februgr. 
Paris, 28. Januar. 
Der ſpaniſche Botſchafter in Paris, Quinones de 
Leon, hatte geſtern eine Unterredung mit dem 
            franzöſi=
ſchen Außenminiſter Briand. Man einigte ſich dahin, 
die Beſprechungen über die Tangerfrage am 
7. Februar in Paris wieder aufzunehmen. Der 
ſpaniſche Botſchafter iſt vor einigen Tagen aus Madrid 
            zurück=
gekehrt, wo er wiederholt Beratungen mit dem König von 
Spanien, General Primo de Rivera und dem ſpaniſchen 
            Außen=
miniſter Yanguas über die Tangerangelegenheit hatte.
 * Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Freitag, den 28. Januar. 
Haus Herzenstod. 
Komödie von Bernard Shaw. 
Eine „zornige Komödie”, nennt Bernard Shaw „Haus 
Gerzenstod”. Sie iſt nicht allzu zornig. Sie wurde vor dem 
Kriege begonnen, während des Krieges vollendet, jedoch in den 
Jahren des Krieges von der Bühne zurückgehalten. 
„HausHerzenstod” ſoll das verfeinerte, müßige Europa 
Sor dem Kriege darſtellen. Es ſpielt an einem Septembertag 
1914 in einem Landhaus bei London. Symboliſch wie der Name, 
ſträgt auch die Einrichtung des Hauſes ſymboliſch die Form des 
Hchterteiles eines Schiffes. Kommandant iſt der alte Kapitän 
Shotover, der, unberührt von den Launen der Zeit, verſchrullt 
uind doch der einzige Verſtändige, nach dem ſiebenten Grade der 
Wollkommenheit ſtrebt. Um ihn ſammeln ſich ſeine Töchter, 
SSchwiegerſöhne, Gäſte. Sie verbringen ihre Zeit mit Flirten, 
Eſſen, Trinken, Jagen, Intriguieren. Ein öder Materialismus 
ſherrſcht. Die Herzen ſind tot, Verſtand und Sinnenluſt regieren. 
Nur der alte Kapitän hat ſich die Fähigkeit zum Träumen 
uuind zur Liebe erhalten. Ein junges Mädchen, das als Gaſt 
ſſſchwärmeriſch und unverdorben in das Haus kommt, macht alle 
SStufen der Enttäuſchung und Entgötterung der Welt durch. Als 
nauch ihr Herz ſterben will, erkennt ſie in dem Kapitän den Ein= 
Bigen, der noch eines Gefühles fähig iſt; ſie ſchenkt ihm als 
ährem geiſtigen Gatten und zweiten Vater ihr gebrochenes Herz 
ind ihre geſunde Secle. 
„Haus Herzenstod” gehört zu Shaws ſchwächeren Werken. 
NEs hat wenig dramatiſchen Charakter. Wenn auch im zweiten 
HAufzug ein Einbrecher den Fluß der Reden ſtört und am Schluß 
gein „Zeppelin” einige Bomben abwirft, ſo verläuft die 
            Hand=
llung doch im weſentlichen in weitgeſponnenen Erörterungen auf 
gebener Fläche. Was Shaw redet, hat ſelbſtverſtändlich ſtets 
Hand und Fuß. Aber ſeine Entgötterungen, ſeine Angriffe gegen 
Unwahrheit und Heuchelei ſind in beſſeren Werken ſchon ſo oft 
vorgetragen worden, daß „Haus Herzenstod” nichts Neues mehr 
bietet. Den erſten Aufzug hörte man mit Intereſſe und 
            Ver=
gnügen an. Im zweiten flaute die Teilnahme ab, und dem 
Schlußakt, der nur einen ſchwachen Aufguß des Vorangegangenen 
bringt, konnten auch die Bomben des „Zeppelin” kein Leben 
mehr einhauchen. Manche Striche, manche Zuſammenziehungen 
hätten dem Werk zum Vorteil gedient. 
Ueberdies: das „müßige Europa” von 1914 liegt mehr 
als 13 Jahre hinter uns. Der Umſturz aller Verhältniſſe hat die
 bürgerliche Geſellſchaft, gegen die Shaw ſich richtet, ihrer 
            Grund=
lagen beraubt; ſie beſteht — zum mindeſten in Deutſchland 
— nicht mehr. Andere Objekte ſind es, gegen die der Satiriker 
ſeine Pfeile richten ſollte; die Neureichen, die Barmat und 
Kutiſker und die vielen, die ihre Geſinnung mit äußeren 
            Vor=
teilen ſich bezahlen laſſen: ſie alle, in denen die Korruption des 
heutigen Lebens ſich verkörpert, könnten einem deutſchen Shaw 
zum Gegenſtand einer Komödie dienen. Vielleicht ſchreibt Hanns 
Johſt einmal die Satire unſerer Zeit? 
Jakob Geis geſtaltete die Regie ſo bewegt und ſo farbig 
als möglich. Wenn er auch dem Texte Shaws allzu viel Reſpekt 
bezeugte, ſo gab er doch verſtändigerweiſe den Geſtalten Shaws 
keinen ſymboliſchen Charakter, ſondern ſtattete ſie mit kräftigem 
Eigenleben aus. Viele Gruppen waren ſchön und lebendig 
            ge=
ſtellt. Aus dem glitzernden Wechſelſpiel des Dialogs ergab ſich 
— namentlich im erſten Aufzug — manche amüſante Situation. 
Ausgezeichnet waren die gemeinſam mit Lothar Schenck von 
Trapp geſchaffenen Bühnenbilder. Die ſpieleriſchen Farben 
des Schiffsraumes ſpiegelten das müßige, unnütze Treiben der 
flirtenden Geſellſchaft wieder. Das wollüſtige Lager im Garten 
in der warmen Herbſtnacht gab den wirkungsvollen Gegenſatz 
zu dem Ernſt und der Gefahr der Bomben des Luftſchiffes. 
Den Darſtellern bietet die Komödie dankbare Rollen. Max 
Nemetz ſchloß den Kapitän von 88 Jahren zu einer prächtigen 
Geſtalt zuſammen: verſchrullt, in ſich verſchloſſen, unbewegt in 
ſeinen Abſichten und doch als der Einzige von einem 
            verborge=
nen, warmen Gefühl beſeelt. 
Den Klub der mächtig flirtenden Zuſchauer des Lebens 
führte Beſſie Hoffart ſcharmant an: kokettierend nach allen 
Seiten, bald fauchende Katze, bald girrende Taube, unnütz, 
            ge=
wiſſenlos und — wie Shaw es vorſchreibt — ſchön anzuſehen 
und ſehr gut angezogen. Als gleichgeſtimmte Schweſter ſtand 
ihr Maria Fein mit wirkungsvollen Nuancen zur Seite. 
Den Schwerenöter im Pyjama ſpielte Robert Klupp 
            ele=
gant, leicht und beweglich; nur hätte er dem in geſchwindelten 
Abenteuern lebenden Viveur einen noch phantaſtiſcheren Umriß 
geben können. Einen ſchüchternen, noch unerfahrenen Liebhaber 
ſtattete Ernſt Rottluff mit einigen recht feinen Zügen aus. 
Käthe Foerder als das junge, unverdorbene Mädchen, 
das letztlich die Bundesgenoſſin und Freundin des Kapitäns 
wird, war ſtark in den Gefühlsmomenten, hatte dagegen in der 
Diskuſſion allzu viel Berliner Schärfe. Amüſant waren Paul 
Maletzki, ein angeblicher Induſtriekapitän, und Hans 
            Eps=
kamp, der Einbrecher, der ſich erwiſchen und von den 
            Be=
ſtohlenen noch dafür bezahlen läßt, daß er ihnen die 
            Unannehm=
lichkeiten der Gerichtsverhandlung erſpart; ein echt Shawſcher 
Gedanke! 
Z.
 Kleines Haus. — Freitag, den 28. Januar. 
Die Entführung aus dem Serail. 
Singſpiel von G. Stephanie, Muſik von W. A. Mozart. 
Die Aufführung dieſes Meiſterwerks im Kleinen Haus iſt 
ſeit Jahren vorbiltlich. Die Neubeſetzung zweier Rollen, die 
heute eintrat, konnte am Geſamteindruck nichts Weſentliches 
ändern. Johanna Buchheim gehört die Conſtanze zu. Es iſt 
keine reine Koloratur=Rolle, ſondern zählt ebenſo zum 
            jugend=
lich=dramatiſchen Fach. Die Künſtlerin iſt hierzu vielſeitig genug 
beanlagt, wie ſie es des öfteren bewieſen hat. Sie beherrſcht 
den Mozartſtil gut, iſt dem Ziergeſang in hohem Grade 
            ge=
wachſen und hat jene vornehme, ſympathiſche Art der Auffaſſung, 
die ihr ſo gut ſteht. Das Format entſpricht noch nicht ganz. 
Zudem bedarf gerade die Conſtance ein hohes Maß 
            perſön=
licher Farbe und ſtarke Herausgabe ſeeliſcher Bewegung. Hier 
ſcheinen ſich noch Hemmungen ſtörend entgegenzuſtellen. Werden 
ſie einmal überwunden, dann wäre eine Leiſtung zu erwarten, 
die die heutige ſehr anerkennenswerte noch übertreffen könnte. 
Das Blondchen hat Paula Kapper lange nicht bei uns 
            ge=
ſungen. Ihrem Weſen liegt die Rolle gut, ihrer Stimme aber 
wohl zu hoch, weshalb viele Töne flackerten. Aber wie ſie das 
reizende Perſönchen geſtaltete, war ſo friſch und ſicher hingeſetzt, 
daß es eine Freude war. Die Beſetzung der anderen Perſonen 
iſt bekannt und bewährt. Der Osmin Heinrich Kuhns iſt eine 
Meiſterleiſtung, ebei ſo wie der temperamentvolle Pedrillo Eugen 
Vogts. Edel urd klangſchön der Belmonte Joſeph 
            Poer=
ners, ſtilvoll der Baſſa Johannes Biſchoffs. — Die Chöre 
klappten, und das Orcheſter ſpielte unter Max Hüsgens 
            Lei=
tung fein. 
v. H. 
Die Beethoven=Zentenarfeier. Nach einem jetzt 
            ver=
öffentlichten Programm über die Wiener Beethoven=
            Zen=
tenarfeier werden die Veranſtaltungen den Charakter einer großen 
muſikaliſchen Kundgebung von bedeutendem Ausmaß tragen. Die 
            Feier=
lichkeiten erſtrecken ſich auf die Zeit vom 26. bis 31. März und ſind 
            ver=
bunden mit einem in der Univerſität gleichzeitig ſtattfindenden 
            Inter=
nationalen muſikhiſtoriſchen Kongreß. Die Veranſtaltung geht aus vom 
Bund Oeſterreich und der Stadt Wien und ſteht unter dem Ehrenſchutz 
des Bundespräſidenten Hainiſch. In dem Programm ſind u. a. 
            vor=
geſehen: Feſtvorſtellungen in der Staatsoper mit einer Galavorſtellung 
des „Fidelio”, zwei Kammermuſikabende, ein hiſtoriſcher Opernabend 
und die „Miſſa ſolemnis”. Feſtdirigenten ſind Franz Schalk und Felis 
Weingartner, und in den Feſtvorſtellungen wirken u. a. Mitglieder der 
Staatsoper und das Roſé=Quartett, ſowie Mikglieder des Burgtheaters 
mit. — Es wird darauf hingewieſen, daß Anfragen und Beſtellungen für 
den Zutritt zu den Veranſtaltungen an das Bundesminiſterium 
            GBeet=
hovenzeier) i Wien zu richten ſind.
Seite 4
Samstag, den 29. Januar 1927
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ſetzt Sonntag, den 30. Januar 
1927, nachmittags 2½ Uhr, in 
der Martinskirche ſtatt. 
Käthe Heiligenthal 
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infolge einesHerzichla sverſchteden, 
In tiefer Trauer: 
Henriette Haas 
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Darmſtadt, den 28. Januar 1927. 
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Die Beerdi ung findet Sonntag, 
den 30. d Mts, vorinittags 11 Uhr, 
vom Portal des Friephofs der 
Dirael Reitgtonsgemeinde aus ſtatt 
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Für alle Beweiſe der Liebe und 
Teilnahme bei dem Heimgange 
unſeres nun in Gott ruhenden 
Gatten, Vaters und Großvaters 
ſagen wir aufrichtigen Dank. 
            Be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer 
Kleberger für die Tröſtungen aus 
Gottes Wort und Herrn 
            Stadt=
miſſionar Semmel für die 
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leitung in der Sterbeſtunde. 
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Nummer 29
 Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 29. Januar. 
12Der Prinz=Emil=Garten ſoll in den Beſitz 
der Stadt übergehen. 
Sicherem Vernehmen nach beabſichtigt der Großherzog von 
aäſen, den Prinz=Emil=Garten an die Stadt Darmſtadt zu 
            ver=
zrfen. Der Kaufpreis wird auf 500 000 Mk. angegeben. 
Die Stadt beabſichtigt, an der Heidelberger Straße einen 
fentlichen Park anzulegen. Das ganze Gelände ſoll 
urch zwei Straßen durchſchnitten werden. Soweit es für den 
fgentlichen Park nicht in Frage kommt, ſoll das Gelände mit 
Ulen bebaut werden. 
Die Verhandlungen ſollen vor dem Abſchluß ſtehen.
 * Dem Herrn Staatspräſidenten Ulrich wurden geſtern aus 
lu=laß ſeines 74. Geburtstages zahlreiche Glückwünſche 
usgeſprochen und Blumenſpenden überreicht. U. a. ſprachen 
Ue ſönlich im Staatspräſidium vor die Herren Miniſter 
            Ver=
ncker der Stadt urd von Behörden, Abordnungen der Partei, 
es Reichsbanners uſw. 
— Heſſiſches Landestheater. Da die Grippeerkrankungen im 
            Per=
mal noch immer im Steigen begriffen ſind, mußte auch für heute 
            nach=
yrtag 3 Uhr eine Vorſtellungsänderung vorgenommen 
n—den. Anſtelle von „Rheingold” wird Webers „Obgron” als fünfte 
z—rſtellung der Samstagsfremdenmiete gegeben. 
In dem am Montag, den 31. Januar, abends 8 Uhr, im Großen 
zamus ſtattfindenden erſten Volkskonzert, deſſen Programm von 
zoch zu Händel und Haydn führen ſoll, wird anſtelle der angekündigten 
ianorarie Ama Baumeiſter=Facobs die Arie für Alt „Et 
aultarit spiritus meus” aus dem ſinfoniſchen Werk „Magnificat” von 
Boch ſingen. 
Der bedeutende Kulturfilm der Ufa „Das Paradies Europas” 
ard noch in täglich zwei Vorführungen am Montag, den 31. Januar, 
as Dienstag, den 1. Februar, abends 6 und 8 Uhr, in einer 
            voll=
ſarndig neuen Kopie zur Vorführung gelangen. 
Am Somtag, den 30. Januar, nachmittags 2½ und 4½ Uhr iſt 
eir Kindern wicderum eine reizvolle Gelegenheit geboten, zwei 
            Märchen=
imne „Rübezahls Hochzeit” und „Haſe und Swinegel”, 
u ſehen. Die Preiſe betragen für ſie nur 35 und 50 Pf., alle 
            Erwachſe=
ſtar erhalten Karten zu Preiſen von 70 und 1 Mk. 
* Der Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland” der 
ſelsanntlich am heutigen Tage im Städtiſchen Saalbau die Feier 
emes 15jährigen Beſtehens begeht, bietet diesmal ſeinen Gäſten 
un d Mitgliedern eine ganz beſondere Freude mit der 
            Auffüh=
uung des aus ſeinen Reihen entſtandenen heiteren Sprech=, 
            Sing=
un d Tanzſpiels unter und über Waſſer, betitelt: „Vom Woog 
m Woog‟. Die aufs ſorgfältigſte vorbereitete Aufführung 
farmittelt nicht nur die Bekanntſchaft mit bedeutenden 
            Waſſer=
ſüttern, ſie wird auch auf ganz beſondere Art die edle 
            Schwimm=
uſt verherrlichen helfen und für Auge und Ohr viel 
            Erfreu=
ſices bieten. Die in ſich geſchloſſene Handlung des Stückes, die 
auff einen humorvollen, frohen Ton geſtimmt iſt, wird durch 20 
güfällige Melodien ausgiebig muſikaliſch untermalt. Das 40 
Gieine ſtarke „Ballett” des D. S. C. „J.=D.” wird in ſeinen 
immutigen, licht= und farbenfreudigen Koſtümen für jeden 
            Be=
chauer eine Augenweide ſein. — Mit Rückſicht darauf, daß die 
infführung eine Zeit von 2½ Stunden benötigt und um den 
Beginn des Feſtballes nicht weiter hinauszuſchieben, iſt es 
            er=
oi=derlich, die Aufführung pünktlich um8 Uhr beginnen 
laſſen. Da dem Stück eine geſchloſſene Handlung verliehen 
iſt es ratſam, ſich pünktlich um 8 Uhr im Saalbau 
            einzu=
ſürden, um nicht den Zuſammenhang zu verlieren. Um eine 
el bungsloſe Unterbringung und Platzordnung zu gewährleiſten, 
wäre es ſehr erwünſcht, die Eintrittskarten bereits in den 
            Vor=
vemkaufsſtellen zu löſen. Karten ſind erhältlich bei der Firma 
Gonzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, und Firma L. B. Müller, 
Aapierhandlung, Schulſtraße 14. 
— Reichsbund der Kinderreichen, Landesverband Heſſen. Bei der 
Lundeskonferenz, die in Bensheim a. d. B. ſtattfand, erſtattete zunächſt 
Arrof. Dr. Heuſſel aus Darmſtadt Bericht über den Verlauf der 
            Reichs=
hundestagung in Braunſchweig. In Uebereinſtimmung mit dieſer machte 
ſich hierauf die Landesverſammlung folgende Entſchließung zu eigen: 
Wir weiſen auf die unzureichende Entlohnung der kinderreichen 
Fiamilien hin und fordern deshalb zur Ausführung des Artikels 119 
dur Reichsverfaſſung, die geſetzliche Schaffung von Erziehungsbeihilfen 
fürr die geſamte Bevölkerung. Bis zu dieſem Zeitpunkte darf ein Abbau 
derr Kinderbeihilfen ſür die Beamten nicht ſtattfinden, vielmehr muß ein 
Ausbau dieſer Beihilfen zu einer den Erziehungskoſten einigermaßen 
aurgepaßten Höhe vorgenommen werden. Dementſprechend müſſen für die 
Lohnempfänger die nur noch vereinzelt gezahlten und völlig 
            ungenügen=
dum Sozialzulagen in ſtaatliche Kinderbeihilfen für alle umgewandelt 
merden.” 
— Allgemeiner evangeliſcher Miſſionsverein. Der Vortrag von D. 
Shchiller findet nicht am Samstag, ſondern am Sonntag, den 30. 1., 
asends 8 Uhr, im Gemeind haus in der Kiesſtraße ſtatt. 
— Orpheum. Zu dem morgigen „Luſtigen Faſchingsabend” 
hent Herr Obermuſikmeiſter Hauske ein neues abwechſlungsreiches 
Awnzertprogramm zuſammengeſtellt, das wiederum in großer 
            Orcheſter=
bsſetzung zum Vortrag kommt. Zu anſchließenden Tanz werden zwei 
Y.azzkapellen ſpielen. (Siehe Anzeige.)
Samstag, den 29. Januar 1927
 Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters 
Großes Haus. 
Sonntag, 30. Jan. Sonntags=Fremdenmiete 6. Vorſtellung. 
            An=
fang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Macbeth”, Trauerſpiel 
von Shakeſpeare. Preiſe: 1 bis 10 M. 
Montag, 31. Jan. Anfang 8 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Erſtes 
Volkskonzert des Heſſiſchen 
            Landestheater=
orcheſters. Leitung: Generalmuſikdirektor Roſenſtock, 
Soliſt: Gotthelf Piſtor. Werke von Bach, Händel, Haydn. 
Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2 M., für drei Volkskonzerte 1.50, 2.70, 
4, 5.20 M. 
Dienstag, 1. Febr. A 11, Schülermiete rot 6. Anfang 7 Uhr, 
Ende 10½ Uhr: „Die Zauberflöte‟, Oper von Mozart. 
Preiſe: 1 bis 10 M. 
Mittwoch, 2. Febr. B 12. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zum 
erſten Male wiederholt: „Haus Herzenstod”, eine 
zornige Komödie von Shaw. Preiſe: 1 bis 10 M. 
Donnerstag, 3. Febr. K 7 (Bühnen=Volksbund), Schülermiete 
weiß 6. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr: „Hänſel und 
Gretel” Oper von Engelb. Humperdinck. Hierauf: „Die 
Puppenfee‟”, Pantomime von Joſ. Bayer. Preiſe: 1 bis 
10 Mark. 
Freitag, 4. Febr. F 6 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7½ 
Uhr, Ende gegen 10½ Uhr: „Robert und Bertram”. 
Poſſe von Guſtav Raeder. Preiſe: 1 bis 10 M. 
Samstag, 5. Febr. E 12. Weihnachtszyklus klaſſiſcher Werke 
5. Vorſtellung. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „Die 
Fledermaus” Operette von J. Strauß. Preiſe: 1 bis 
10 Mark. 
Sonntag, 6. Febr. C 12. Anfang 5½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr: 
„Der Ring des Nibelungen‟. Erſter Tag: „Die 
Walküre”, Oper von R. Wagner. Preiſe: 1.20 bis 12 M. 
Kleines Haus. 
Sonntag, 30. Jan. Nachm. 2½ und 4½ Uhr: Märchenfilm: 
„Rübezahls Hochzeit” und „Haſe und 
            Swin=
egel”, Preiſe: 70 Pf. und 1 M., Kinder 35 und 50 Pf. 
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Außer Miete, Vorſtellung 
zu ermäßigten Preiſen: Der Vetter aus Dingsda”, 
Operette von Künnecke. Preiſe: 1 bis 4 M. 
Montag, 31. Jan. Anfang 6 und 8 Uhr: „Das Paradies 
Europas‟. Ein Film vom Schweizer Volk und ſeinen 
Bergen. Preiſe: 0.70, 1, 1.50, 2 M. 
Dienstag, 1. Febr. Film „Das Paradies Europas”. 
Anfangszeiten und Preiſe wie am Montag. 
Mittwoch, 2. Febr. Anfang 8 Uhr: Fünfter (letzter) 
            Beet=
hoven=Abend des Drumm=Quartetts. Preiſe: 
1, 2 und 3 M. 
Donnerstag, 3. Febr. Zuſatzwiete III (8). Anfang 7½ Uhr, 
Ende 10 Uhr: „Geld”, Komödie von Bernard Brentano. 
Preiſe: 1 bis 6 M. 
Freitag, 4. Febr. Keine Vorſtellung. 
Samstag, 5. Febr. Außer Miete, Volksvorſtellung. Anfang 
8 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Egeplagder 
            Familie=
vadder”, Lokalpoſſe von Gg. Büchner. Dargeſtellt durch 
die Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2 M. 
Sonntag, 6. Febr. Vorm. 11½ Uhr: Sechſte Morgenfeier. 
Robert Schumann: Spaniſche Liebeslieder. (Marg. Albrecht, 
Anna Baumeiſter=Jacobs, Rud. Strzeletz, Carl Ebert, Erich 
Riede.) Preiſe: 50 und 80 Pf. 
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Außer Miete, 
            Volksvorſtel=
lung zu ermäßigten Preiſen: „Der Raub der 
            Sabi=
nerinnen”. Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2 M.
 — Auf dem Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz, ſind die 
            Eintritts=
karten zu 5 Mark für die am Freitag, den 28. Januar, ſowie Sonntag, 
den 30. Januar, ſtattfindende Damenſitzung in der Stadthalle „
            Narr=
halla” in Mainz, veranſtaltet vom Mainzer Karnevalverein, zu haben. 
— Das private Senden bleibt verboten. Das Reichsgericht hat die 
Rechtsgültigkeit der Funkverordnung vom 8. April 1924 beſtätigt, die 
jedes private drahtloſe Senden verbietet. Angeklagt war ein Ingenieur 
aus Hannover, der vom Landgericht Hannover wegen unerlaubten 
            Sen=
dens mit 60 Mk. Geldſtrafe beſtraft worden iſt. Das Reichsgericht hat 
die gegen dieſes Urteil gerichtete Reviſion des Angeklagten verworfen.
Seite 5
 * Die Januarſitzung des hiſioriſchen Vereins. 
Vortrag von Privatdozent Dr. Blaß über das Stadtbild von 
Darmſtadt in ſeiner Entwicklung. 
Vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft führte der Vortragende, 
            Privat=
dozent Dr. Blaß, über die baugeſchichtliche Entwicklung unſerer Stadt 
etwa folgendes aus: 
Während die Nachbarſtädte Mainz, Worms und Frankfurt a. M. 
im Mittelalter ſchon eine hohe Blüte erreicht hatten und eine 
            hervor=
ragende Rolle in Geſchichte, Kultur und Handel ſpielten, war Darmſtadt 
bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts ein kleines Dorf in der Beſſunger 
Zent unter den Grafen von Katzenelnbogen. Letztere erhielten 1330 für 
Darmſtadt von Kaiſer Ludwig dem Baier Stadt=, Markt= und 
            Feſtungs=
rechte, ihr Wappalitier war ein Leopard, der noch an der Stadttirche zu 
ſhen iſt. Sie bauten ſich ein Schloß, umgaben die Stadt mit Mauern, 
von denen noch Reſte vorhanden ſind. Mit dem Ausſterben der 
            Katzeneln=
bogener 1479 und dem Anfall der Obergrafſchaft an Heſſen hörte Darmſtadt 
etwa ein Jahrhundert lang auf eine Reſidenz zu ſein, und erſt nach dem 
Tode Philipps des Großmütigen 1567 wurde es die Hauptſtadt ſeines 
Sohnes Georg I. Er ſchuf den Marktplatz vor dem neuerbauten Schloß, 
ſüdlich vom neuen Rathaus in deutſcher Nengiſſance begrenzt, und fügtenoch 
einen neuen Straßenzug, die Alte Vorſtadt, die Magdalenenſtraße, 
hinzu. Unter ihm entſtanden die erſten Anlagen des Herrngartens und 
der Woog, der die Schloßmühle, Meierei den Marſtall und den 
            Schloß=
graben mit reinem Waſſer verſorgen ſollte. Unter ſeinen Nachfolgern, 
Ludwig V. (1596—1626) und Georg II. (1526—61) wurde die Alte 
            Vor=
ſtadt ausgebaut, der Birngarten (Alexanderſtraße), im Weſten das 
            Reit=
haus, das ſpätere Opernhaus, jetzige Kleine Haus. Der 30jährige Krieg 
und die Peſt warfen Darmſtadt ſehr zurück. Die Bevölkerung ſank auf 
ein Zehntel herab. Ernſt Ludwig (1678—173-) ſuchte ſeiner fürſtlichen 
Macht durch großartige Bauten Ausdruck zu geben. 1695 wurde die 
neue Vorſtadt, die obere Rheinſtraße uſw. angefangen. Durch den 
genialen Baukünſtler Remy de la Foſſe ließ er nach dem 
            Schloß=
brande 1715 das Schloß umbauen, doch wurden aus Geldmangel nur die 
Süd= und Weſtſeite vollendet, ein Modell des ganzen Schloſſes iſt im 
Landesmuſeum zu ſehen. Ein prächtiger Bau iſt das 
            Orangerie=
haus in dem damals von Darſtadt noch ganz getrennten Beſſungen. 
Unter Ludwig VIII. (1738—1768) und Ludwig IX. (1768—1790), wurden 
das neue Waiſenhaus (Gymnaſium) 1748 und das Exerzierhaus, 
das dem jetzigen Landesmuſeum weichen mußte, erbaut. Der Landgraf 
Ludwig X., der ſpätere erſte Großherzog (1790—1930) ſchuf das neue 
Darmſtadt. Durch ſeinen Oberbaudirektor, dem klaſſiziſtiſchen G. 
Moller, entſtand das ganze Viertel weſtlich von der Luiſenſtraße 
und ſüdlich der Rheinſtraße. Von Moller ſind u. a. gebaut bzw. 
            um=
gebaut das Landtagsgebäude, die Freimauererloge in der Sandſtraße, die 
Vereinigte Geſellſchaft, das Thegter, die Katholiſche Kirche und viele 
Bürgerhäuſer. Die klaſſiziſtiſche Periode, die bis etwa 1830 reicht, und 
dem nuen Darmſtadt ſein eigentliches Gepräge gibt, wird dann bei der 
dann einſetzenden bedeutenden Ausdehnung Darmſtadts, in dem einzelne 
romantiſche Inſeln aus weiten Gortenanlagen hervorragen. Neue 
Häuſerblocks wachſen ganz unkünſtleriſch zuſammen und wirken höchſt 
unbefriedigend, trotz einzelner architektoniſcher Muſterleiſtungen, im 
            all=
gemeinen bis zum Anfang dieſes Jahrhunderts. 
An dieſe allgemeine Ueberſicht ſchloſſen ſich nun Erläuterungen im 
einzelnen anknüpfend an die vorgezeigten prächtigen Lichtbilder, die hier 
natürlich ohne die Bilder nur unvollkommen wiedergegeben werden 
können. Auf einem Stadtplan zeigte er die mittelalterliche Altſtadt mit 
ihren ganz unvegelmäßigen Gaſſen, ihren Toren und Mauern. Die 
Häuſer, die meiſt mit dem Giebel nach der Straße ſtehen, ſind 
            Fach=
werkbauten. Von der Dillichſchen Anſicht von 1591 und der von 
Meißner 1625, wo auf beiden noch der urſprüngliche ſpitze Turm 
der Stadtkirche zu ſehen iſt, während auf der folgenden von Merian 
1629, die ſchon den vierechigen, nach niederländiſchen Vorbildern 
            er=
bauten Kirchturm aufweiſt. Dann folgt die Rodingh’ſche Anſicht des 
Schloſſes (1676) vom Marktplatze aus. Nach der unregelmäßigen fnüheren 
mittelalterlichen Bauweiſe iſt die Anlage der Magdalenenſtraße und des 
Birngartens mit dem Ballonplatz, auf dem eine Kirche geplant war, die 
künſtleriſche Raumerfaſſung, eine Annäherung an die italieniſch=antike 
Auffaſſung. Eine Fortſetzung der Schloßgaſſe (Rheinſtraße) nach Weſten 
war ein Kanal geplant, der die Stadt mit dem Rhein verbinden ſollte. 
Dann folgt ein Bebaungsplan von Pelzinger, 1770, der neben dem 
Luiſenplatz noch andere Plätze weſtlich davon vorſah. Dann kommt der 
Plan Hills d. Jüngeren mit dem Prinz Chriſtiansbau (ſpäter 
von Moller zum Landtagsgebäude umgebaut), dann Mittermaier 
mit ſeinem Alten Palais und dem Marſtall. Jetzt kommt der großzügige 
Moller’ſche Bebauungsplan, des ganzen Komplexes zwiſchen Rhein== 
Neckar= und Eliſabethenſtraße. Er wollte auch dans ganze nordweſte 
alte Schloß entfernen und einen impoſanten, monumentalen, 
            terraſſier=
ten Platz ſüdlich des neuen Theaters ſchaffen, das jedoch nur Projekt 
blieb. Moller hat ſich auch durch viele künſtleriſche Büürgerhäuſer in 
der Rhein= und Neckarſtraße u. a. große Verdienſte erworben. Wir 
können hier leider nicht näher auf die geiſtvollen kritiſchen Ausführungen. 
des Redners über die weiteren, meiſt planloſe bauliche Entwicklung 
Darmſtadts nach 1830 bis Ende des Jahrhunderts, eingehen, zumal, da 
der Vortrag mit den Bildern demnächſt im Druck herauskommt, als 
beſonderes Bändchen des von Prof. Behn herausgegebenen Werks über 
Starkenbura. Die zahlreiche Zuhörerſchaft folgte geſpannt den trefflichen 
fachmänniſchen Darlegungen des Vortragenden und ſpendete ihm 
            leb=
haften Beifall. Der Vorſitzende dantte ihm noch im Namen des Vereins= 
Hierauf machte noch Oberſchulrat Ritſert auf den neuen Verein 
Alt=Darmſtadt, der eine viel verſprechende Tätigkeit entfalte, 
            auf=
merkſam und legte ſeine Ziele dar. 
K. Noack.
 — Amerika=Vortrag. Am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr, hält 
im Heim des Chriſtl. Vereins junger Männer, Alexanderſtraße 22, Herr 
Sekretär Gedat wiederum einen Lichtbildervortrag, und 
zwar über das Thema: „Im Zeichen des Dollars. Erlebtes aus dem 
Land der unbegrenzten Möglichkeiten.‟ Der Eintritt koſtet 25 Pf. 
Karten ſind noch an der Kaſſe zu haben. 
—Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vormittags 
um 11 Uhr und 11.30 Uhr ſtatt. Samstags geſchloſſen.
 vollends großſtädtiſch umgeſtellt zum allerhöchſten Grad der Leiſiungsfähigkeit in Stoff=Einkauf, Verarbeitung und Verkauf, 
können bei gleich guter Qualität und Verarbeitung unſere Verkaufspreiſe in Deutſchland nicht unterboten werden.
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(1993
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Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
 raſſe Shtelabend der Damſfädter Sheſchar 
am 25. Januar 1927. 
Am letzten Dienstag zeigte die neugegründete Darmſtädter 
            Spiel=
ſchar zum erſtenmal der Oeffentlichkeit ihr Können, und es war ein 
            wirk=
liches Können, das uns hier entgegentrat, Spontan entſtanden aus 
Kreiſen der Darmſtädter Jugendbewegung, treibt ſie eine durchaus 
            ge=
ſunde Spielfreude. Es iſt nicht Freude am Theater, es iſt nicht der 
            Ver=
ſuch, in kleinem Kreiſe dilettantiſch nachzuahmen, was unſere ererbte 
Bühne mit ganz andeven Mitteln dapſtellen kann, ſondern es iſt die 
Luſt, zu ſpielen um des Spieles willen, ſchlicht und ſtreng, ernſt und mit 
aller Sekbſtzucht und Selbſtkritik. Wir kannten das lange nicht in 
Deutſchland. Wir waren nur Publikum der Bühne, aber kein Volk, 
aus dem ſelbſt Spiele erwuchſen wie die alte Zeiten gekannt hatten. 
Heute wacht mum in unſerem Volk wieder ſolche Spielfreude auf. Im 
Darmſtädter Leben zeugte zuerſt davon die Darmſtädter 
            Spielgemein=
ſchaft. Nu tritt ihr, auf ganz anderem Boden erwachſend, die 
            Daru=
ſtädter Spielſchar zur Seite, ihrem anderem Boden entſprechend auch 
mit anderem Charakter, ein Glied der Laienſpielbewegung, die überall 
heute in der Jugend lebendig iſt. Ich weiß, es beſteht hier die Gefahr 
des Dilettantentums im ſchlimmen Sinne, da man bewußt die Leitung 
und Unterſtützung durch Fachleute des Theaters ablehnt, aber es beſteht 
auch die Möglichkeit, wenn ernſter Wille ſich durchſetzt, ſelbſtändig 
            Eigen=
artiges, Schlichtes, Echtes, Unliterariſches zu leiſten, und durch ſolch 
neue Spielfreude und ernſten Willen zur dramatiſchen Geſtaltung 
            un=
ſerer Jugend und damit unſerem Volk zu einem neuen lebendigen 
            Ver=
hältnis zu Spiel und Drama zu verhelfen, das auch unſerer Bühne 
            zu=
gute kommen muß. Vovausſetzung dazu iſt allerdings, daß in dieſen 
Spielſcharen mit unerbittlicher Selbſtkritik und ſtetem Ernſt gearbeitet 
wird. 
Das aber gilt von uſerer Darmſtädter Spielſchar, wie der erſte 
von Margarethe Cordes: der Marr, einige Volkstänze und Hanns Frey. 
ein Luſtſpiel in 5 Akten von Otto Ludwig. „Der Narr” zeigte, wie ernſt 
paßte.) Das Beſte des Abends aber war „Hanns Freyz”, eine 
            vorzüg=
liche Leiſtung, an der jeder wohl ſeine herzliche Freude hatte, und zwar 
gilt das nicht nur geſagt mit dem bei Laienaufführungen ſonſt üblichen 
wohlwollenden Maßſtab, ſondern es wurde dies Luſtſpiel allen 
            Anfor=
derungen vollauf gerecht, die man nur an ein ſolches ſtellen kann. Ein 
liebes, an die Romantik erinnerndes Luſtſpiel, in dem Otto Ludwig ſein Straßenbilder von Rio zeigten, daß dort die Mittelmeerkultur, wie 
            vor=
ganzes dramatiſches Können, daneben aber eine Fülle von Humor und 
Witz zeigt, wurde es geſpielt in allen Rollen, ſo wie man es ſich nur 
wünſchen kann, in flottem ſicherem Zuſammenſpiel, einen guten Spiel= 
und wir wünſchen ihr von Herzen eine fruchtbare Weiterentwicklung und 
aber der Jugendſchar ſelbſt völlige Freiheit und Selbſtändigkeit. 
Adolf Wags.
 — Abgabe von Spargelpflanzen. Dem Landwirtſchaftskammer=
            Aus=
ſchuß ſtehen ſeitens bewährter Spargelzüchter in der Umgegend von 
Darmſtadt eine größere Menge gut bewurzelter und vollkommen 
            ge=
ſunder Spargelpflanzen zur Verfügung. Der Preis beträgt je 1000 Stück 
für „Ruhm von Braunſchweig” W— 24 Mk und für „Schneekopf” 30 Mk. 
Anfragen ſind zu richten an den LandwirtſchaftskammerAusſchuß im 
Darmſtadt, Rheinſtraße 62. 
— Hefſiſcher Schützenbund. Am Sonntag, den 6. Februar, findet 
im Saal Perkeo. Darmſtadt, Alexanderſtr., eine Verſammlung heſſiſcher 
Sportſchützenvereine zwecks Gründung eines „Vereinigten heſſiſchem 
Schitzenbundes” ſtatt. Dieſe neu auszubauende Vereinigung ſtellt ſich 
zur Aufgabe, alle Schießſportarten und heſſiſche Vereine 
            zuſammen=
zufaſſen, bei vollkommener Entpolitiſierung dieſes Sportes und 
            Aus=
gleichen der beſtehenden Gegenſätze. Es ſollen die verſchiedenartigſten 
partikulariſtiſchen Richtungen kleiner Gruppen zu einem Ganzen 
            zu=
ſammengeſchloſſen werden. Daher ergeht an die heſſiſchen Vereine der 
Nuf zum Zuſammenſchluß. Die weitere Aufgabe b=ſteht in der 
            Förde=
rug des Sports und würdigen Vertvetung unſeres Landes innerhalb 
der Schießſportbewegung, im Lande durch ſportliche Kämpfe Verein 
gegen Verein, außerhalb der Grenzen durch unſere beſten Sportkräfte. 
Neue Winterſport=Sonderzüge. Am Sonntag, den 30. Januar, läßt 
die Reichsbahndirektion Frankfurt folgende Sonderzüge nach den 
            Win=
terſportgebieten verkehren: 1. Frankfurt—Königſtein: 
            Frank=
furt=Haupt ab 6.40 Uhr vorm., Höchſt an 6.55 Uhr vorm., Königſtein 
an 7.40 Uhr vorm. Rückfahrt: Königſtein ab 500 Uhr nachm. Höchſt 
ab 5.49 Uhr, Frankfurt=Haupt an 603 nachm. Dieſe Züge ſind für 
alle Sonntage an denen Winterſport betrieben werden kann, 
vorgeſehen, und wird der Verkehr in Zukunft am Freitag jeder Woche 
bekanntgegeben. — 2. Frankfurt—Cronberg: Frankfurt= 
Haupt ab 6.48 Uhr, Frankfurt=Weſt ab 655 Uhr, Rödelheim ab 702, 
Cronberg an 7.30 Uhr vorm. — 3. Gießen—Nidda—
            Schot=
ten: Gießen ab 6.45 Uhr Schotten an 8.30 Uhr vorm. Für die 
Rückfahrt ſtehen fahrplanmäßige Verbindungen hinreichend zur 
            Ver=
fügung. Im Falle dieſe Züge zur Beförderung nicht ausreichen ſollten, 
ſind von der Reichsbahndirektion genügend Vorkehrungen für die 
            Rück=
beförderung der Ausflügler getroffen. Den Ausflüglern muß jedoch 
            an=
empfohlen werden, ſich den Anordnungen des Bahnperſonals auf den 
Stationen zu ſügen, bzw. die erhaltenen Auskünfte auch zu beachten. 
Am letzten Sonntag waren z. B. einzelne Hauptzüge überbeſetzt, 
            wäh=
rend die einige Minuten nachher abgehenden Nachtzüge zum Teil nur 
halb beſetzt waren und noch viele Perſonen hätten faſſen können. Auf 
den Endpunkten drängten aber die Ausflügler zu den zuerſt 
            abfahren=
den Zügen und hörten nicht auf die deutlichen Bekanntgaben des 
            Per=
fonals, daß ſofort hinterher in gleicher Richtung ein zweiter Zug 
abgehe.
 Städtiſches Jugendheim Darmſtadt. Nachdem das ſtädtiſche 
Jugendheim, Landgraf Philipp=Anlage 7, fertiggeſtellt und auch bereits 
in Benutzung genommen worden iſt, hat der Herr Oberbürgermeiſter 
die Vorſtände der in Darmſtadt wirkunden freien Organiſationen der 
Jugendbewegung und Jugendpflege auf Freitag, den 4. Februar, 
richtung zu zeigen und mit ihnen die Grundſätze zu erörtern, nach denen 
die Sitzungs= und Verſammlungsräume des Heims den Organiſationen, mann in der Zeit vom 1. Oktober 19B bis 1. Auguſt 1924 die 
            Lohn=
mietweiſe zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Soweit 
            Einzelorgani=
ſationen in der Arbeitsgemeinſchaft der Darmſtädter Jugendverbände 
zuſammengeſchloſſen ſind, haben ſie eine unmittelbare Einladung nicht Bezüge, die der lungenkranke Sohn erhalten hat, im anderen Falle um 
erhalten. Die Einladung erging an den Vorſtand der 
            Arbeitsgemein=
ſchaft. Alle anderen Organiſationen, ſoweit ſie alſo der 
            Arbeits=
gemeinſhaft nicht angeſchloſſen, aber dem Jugendamt bekannt ſind, er= ſchüſſe auf die Tantiemen. Der Kaufmann hat gerichtliche Entſcheidung 
hielten unmittelbar Einladung. Sollte es noch Organiſationen der 
Jugendbewegung und Jugendpflege in Darmſtadt geben, die weder der ſprochen. 
Arbeitsgemeinſchaft angehören, noch durch ihren Vorſitzenden eine Ein= 
Termin zu erſcheinen. Es iſt aber notwendig, daß ſie noch vorher, 
ſpäteſtens bis zum 2. Februar in Zimmer 49 des Wohlfahrts= und 
Jugendamtes ihre Anſchrift bekauntgeben und ihre Satzung einreichen. 
Es iſt dringend notwendig, daß alle Organiſationen der Jugendbewegung, 
der Jugendpflege und der Jugendſirſorge beim ſtädtiſchen Wohlfahrts= 
und Jugendamt ihre Anſchrift ſowie die Namen ihrer Vorſitzenden 
            be=
kanntgeben und auch ihre Satzungen einreichen, ſonſt kann dem Amt 
zu gemeinſamen Beſprechungen unberückſichtigt bleiben. Die öffentliche 
Jugendhilfe kann nur mit ſolchen Organiſationen zuſammenarbeiten, 
die ihr auch bekannt ſind. Etwaige Veränderungen in den Anſchriften, 
fahrts= und Jugendamt bekanntgegeben werden. 
* Verein für das Deutſchtum im Ausland. Die Akademiſche Orts= 
Spielabend bewies. Das Programm enthielt ein ſchlichtes, ernſtes Spiel gruppe des Vereins für das Deutſchtum im Ausland veranſtaltete am 
Donnerstag einen Vortragsabend in der Techniſchen Hochſchule, dem 
eine Zuhörerſchaft von mehreren hundert Teilnehmern beiwohnte. Auch 
man ſich mühte, in ſtrengem Spiel und mit bewußter Pflege des Büh= die Männerortsgruppe und dia Frauenortsgruppe waren dunch 
            Vor=
nenbildes große Wirkungen zu erzielen. (Leider ſtörte dabei eine un= ſtandsmitglieder vertreten. Herr Profeſſor Dr. Maull=Frankfurt hielt 
geſchickte Beleuchtung, die auch zu der Strenge des erſtrebten Stils nicht einen Lichtbildervortrag über eine Reiſe in Mitt lbraſilien. Es handelte 
ſich um eine Forſchungsreiſe, die der Vortragende im Jahre 1923 
            unter=
nommen hatte: ſie begann von Rio de Janeiro aus und führte u. a. 
nach Eſpirit Santo, Minas Gerges, Gohaz und Puerto Juarez. Das 
Land wurde auf dieſe Weiſe mehrfach durchquert und dabei wurden für 
europäiſche Begriffe ganz ungeheuere Entfernungen zurückgelegt. 
wiegend in Braſilien, heimiſch iſt. Sehr feſſelnd wußte der Redner von 
der deutſchen Siedlung Petropolis zu erzählen, die in 800 Meter Höhe, 
nahe bei der Landeshauptſtadt liegt. An der Gründung dieſer Kolonie Staatsanwaltſchaft betont, daß ſie auch die den Angeklagten 
            entlaſten=
leiter erkennen laſſend. Die Spielſchar hat mit dieſem Spiel gezeigt, waren Heſſen ſtark beteiligt; es gibt deshalb dort Stadtviertel, die 
daß wir ernſte Arbeit und gute Leiſtungen von ihr zu erwarten haben. Darmſtädter Tal, Wormſer Tal und Binger Tal heißen. Eingehende 
Darſtellungen und zahlveiche Lichtbilder galten dem deutſchen Siedlungs= 
Entfaltung. Der Bühnenvolksbund gab in dankenswerter Weiſe, der weſen, namentlich auch in den Urwaldgebieten. Die Reiſe führte die Tantiemen nicht vorzuliegen. In der hier in Betracht kommendm Zeit 
Spielſchar die fingnzielle Möglichkeit, dieſe Spiele zu zeigen, ließ dabei Zuhörerſchaft in ſteter Abwechſlung, bald über hohe Berge, die oftmals habe eine allgemeine Verwirrung auf wirtſchaftlichem Gebiet geherrſcht, 
Alpencharakter zeigten, kald über ebene Steppen, dann von armſeligen 
Indianeranſiedlungen zu größeren modernen Stadtanlagen, wie etwa, dem Angeklagten keine Nede ſein; eine beſondere ſteuerrechtliche Fahn 
Sao Paulo, dem nicht die Deutſchen, ſondern die Italiener das Gepräge läſſigkeit gäbe es nicht. Jedenfalls müſſe dem Angeklagten 8 358 RAbgb. 
geben, aber das Deutſchtum auch ſtark vertreten iſt. Die Anerkennung 
für die außerordentlich feſſelnden Schilderungen von Land und Leuten Verwerfung der Berufung. Der Verteidiger ſchließt ſich dieſem 
            An=
fand ihren Ausdruck in lebhaften Beifalskundgebungen für den Redner, trage an. 
— Wohltätigkeitskonzert. Am Freitag, den 4. Februar, abends 
8 Uhr, findet im Gemeindehaus. Kiesſtraße 17, unter freundlicher 
            Mit=
wirkung des Schnurrbuſch=Quartetts, des Frl. Grete Penſe vom Heſſ. manns ſei kein Angeſtellter geweſen; „hier liege ſchon obiettiv kemne 
Landestheater und des Herrn Karl Dietrich (Klavier) ein Konzert zum Steuerpflicht vor. — Die Vorſchüiſſe auf Tantiemen ſeien lohnſteuer= 
Beſten der Nothilfe der Lukasgemeinde ſtatt. Ein Steinway=Flügel wird pflichtig geweſen, eine Steuerverkürzung habe vorgelegen. Von einem 
hierzu von der Firma Karl Arnold bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Verſchulden des Angeklagten — Vorſatz oder Fahrläſſigkeit — könne keine 
Eintrittspreis 1 Mark. Kartenverkauf bei Muſikalienhandlung Schutter, Rede ſein. Der Irrtum ſei entſchuldbar geweſen. 
Eliſabethenſtraße. Papierbandlung Heckmann, Mühlſtraße, und im 
            Ge=
meindehaus Kiesſtraße. (Siehe Anzeige.) 
— Damenturnverein 1893. Die Uebungsſtunden der Damen Abteilung 
beginnen Dienstag, den 1. Februar, in der Turnhalle der 
            Eleonoren=
ſchule (Wendelſtadtſtraße). Anmeldungen während der Turnſtunden: 
Dienstag und Freitag von 7—8 Uhr. 
30. Januar, ſoll unſere Gemeinde zu einem Gemeindeabend im Ge= gen ſtehen den Beſuchern einige füdele Stunden bevor. (Siehe Anzeige) 
meindehaus verſammelt werden. Wie vielen bekannt, weilt in dieſer 
Woche Herr Alphons Schultes in unſeorer Mitte, der zu denl Der Verein „ehemaliger heſſcher Leibdragoner” hat uns zu ſeinem 
Jugendvereinigungen und zur Evang. Jugendgemeinſchaft Darmſtadts am nächſten Sonntag, den 30. Januar, abends, im Reſtauront 
Gefahr des Katholizismus‟. Da hier ein Menſch auftritt, der einerſeits dieſer Einladung Folge zu leiſten. Gleichzeitig machen wir unſere 
            Mit=
große Sachlichkeit verbürgt, andererſeits nur aus perſönlicher 
            Erfah=
rung ſpricht, dürfte der Beſuch des Gemeindeabends jedem Evangeliſchen lokal ſtattfindenden Leibgardiſtenabend aufmerkſam und bitten um recht 
durch einige Darbietungen den Abend verſchönern helfen.
 Iur Samitin nin Kiaassin 
12 Misliennn Mark 
billiges Baugeld zu nur 52/0 Zins 
wurden von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde 
            Luftkur=
ort Wüſtenvot in knapp 1½ Jahren an über 700 Bauſparer zum Bau 
von Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten vergeben. Wer nach 
einem Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige 
            Dar=
lehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen zwecklos. Die 
Gemeinſchaft der Freunde iſt die erſte, älteſte, größte 
            erfolg=
reichſte, leiſtungsfähigſte und ſicherſte Bauſparkaſſe Deutſchlands. 
1681
 Kleine Straffammer. 
1. Wegen Zuwiderhandlung gegen das Einkommenſteuergeſetz 
            ſonch=
das Betriebsſteuergeſetz hat ſich ein hieſiger Kaufmann zu verantworten. 
nachmittags 5 Uhr, in das Heim eingeladen, um ihnen die neue Ein= Das Finanzamt Darmſtadt=Stadt hat am 21. Auguſt 1934 einen 
            Straß=
beſcheid über 1000 Mark gegen ihn erlaſſen, weil der 
            Kauf=
ſteuer für Angeſtellte und die Betriebsſteuer nicht vollſtändig bzw. 
            über=
haupt nicht entrichtet habe. In dem einen Falle handelt es ſich um 
Angeſtellte, die im feſten Gehaltsverhältniſſe mit Tantiemcbezug ſtanden: 
wegen fortſchreitender Geldentwertung verlangten dieſe Angeſtellten 
            Vor=
beantragt. Das Amtsgericht I hat ihn am 1. November 1926 freige 
Das Gericht hat im Falle des Sohnes erwogen, daß dieſer nur 
ladung erhalten haben, dann ſind ſie hierdurch eingeladen, an dem vonübergehend im Geſchäfte tätig geweſen ſei, angeſichts ſeines ſchweren 
Lungenleidens wurde ſeine Tätigkeit mehr als pſychiſches Heilmittel an, 
geſehen; der Sehn werde deshalb nicht als Angeklagter angeſehen und die 
Lohnſteuerpflicht verneint, weil der Sohn die Beträge in Erfüllung der 
moraliſchen Alimentationspflicht erhalten habe. Der Kaufmann lietz 
die dem Sohn gegebenen Geldbeträge unter ſeinen eigenen Entnahmen 
in den Geſchäftsbüchern buchen. 
Das Gericht erſter Inſtanz erachtet auch die Vorſchüſſe auf 
            Tam=
ſpäter kein Vorwurf daraus gemacht werden, daß ſie bei Einladungen tiemen lohnſteuerpflichtig. Der Kaufmann ſelbſt hat ſich um die Lohn, 
ſteuerahführung nicht gekümmert; eine ſeit Jahren mit der Berechnung 
der Lohnſteuer beſchäftigte und mit ihr vertraute Angeſtellte habe 
            pünkt=
lich die lohnſteuerlichen Angelegenheiten wahrgenommen und ſei darin 
dem Vorſitz und dergleichen, müßten ebenfalls regelmäßig dem Wohl= von einem Prokuriſten überwacht worden. Für einen Vorſatz ſei danach 
kein Beweis erbracht, aber nach den vorderen Ausführugen liege auch 
keine Fahrläſſigkeit vor. — Gegen das amtsgerichtliche Urteil hat die 
als Nebenklägerin zugelaſſene Finanzbehörde und die Staatsanwaltſchaſt 
Berufung eingelegt. 
Der Gerichtsvorſitzende erachtet, alle Behörden hätten unter die 
            Vor=
gänge aus der Inflationszeit einen Strich gemacht; er wolle dem 
            Finanz=
amt nahelegen, auch ſeinerſeits in gleicher Weiſe zu verfahren; im 
Grunde handele es ſich um eine Bagatelle. Die Beweisaufnahme 
erſter Inſtanz wird wiederholt. Der Gerichtsvorſitzende 
betont, daß nicht jeder Steuerpflichtige gehalten ſei, Verfügungen des 
Reichsfinanzminiſters, die im „Neichsſteuerblatt” enthalten ſeien, zu 
kennen; dies um ſo wemiger, wenn die Erlaſſe aus einer ſpäteren Zeit 
ſtammten, obwohl ſie Steuerereigniſſe früherer Zeit im Auge haben. 
Ein Ausſchreiben des Einzelhaudels verwies die Kaufleute damals 
            dar=
auf, daß die Mitglieder bei Abſchlagszahlungen auf Lohn= und 
            Tantieme=
zahlung eine ſpätere ſteuerliche Berechnung vorbehalten ſollten. — Die 
den Momente zu beobachten ſich für verpflichtet halte; auch für ſie 
            gelt=
der Grundſatz: in dubio pro reo‟. Es liege bezüglich des Falles des 
Sohnes ein non liquet vor. Auch ein ſolches ſcheine aber bezüglich der 
und dies gerade in kaufmänniſchen Kreiſen. Von Fahrläſſigkeit könne bei 
zuſtatten kommen. Die Ausführungen gipfeln in dem Antrage auf 
Das Urteil weiſt die Berufungen des Finanzamts 
und der Staatsanwaltſchaft zurück. Der Sohn des Kauf= 
Lokale Veranſialtungen. 
Die Hermnter urſcheinenden Nolzen ſind ansſchlieklich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritlk. 
* Im Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtraße) findet heute 
Samstag, abends 8 Uhr, karnevaliſtiſches Kappen=Konzert mit Tanz, 
— Petrusgemeinde. Gemeindeabend. Am Sonntag, den morgen Sonntag, abends 8 Uhr, Familienkonzert ſtatt. An beiden Ta= 
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt. 
mit großem Erfolg ſprach. Er wird einen Vortrag halten über: „Die Perkeo” ſtattfindenden Ball eingeladen. Wir bitten unſere Kameraden, 
glieder auf den am Donnerstag, den 3. Februar, abends, im 
            Vereing=
zu empfehlen ſein. Der Kirchenchor der Petrusgemeinde wird u. a. zahlreichen Beſuch. Es wird an dieſem Abend unter anderem eingehend 
über das zu errichtende Denkmal geſprochen werden. 
— Am Samstag, den 5. Februar, veranſtaltet der Bahern: 
Verein abends 8.11 Uhr im Konkordiaſaal ſeinen Maskenball, worauf 
wir heute ſchon hinweiſen. Siehe auch Anzeige. 
Tageskalender für Samstag, den 29. Januar 1927. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 5. Vorſt. d. Samstag= 
Fremdenmiete nachm. 3 Uhr. Ende 6 Uhr: „Oberon.” — Kleines 
Haus. Zuſatzmiete UI (10), Anfang 7½ Uhr. Ende nach 10 Uhr: 
Geld.” —Neugeiſt, abends 8 Uhr, Landesbauſchule= Vortrag 
Pfr. Gimmi. — Odenwaldklub „Frankonia”, abends 
7.11 Uhr, Mathildenhöhſaal: Maskenball. — Konzerte: 
            Schloß=
kaffe, Verkeo, Reichskrone, Weinhaus Weißer Turm, Café Rheingold, 
Hotel Schmitz, Frankfurter Hof. Cafe Egenrieder, Haferkaſten. — 
Maskenball: Orangeriehaus. — Tanz; Taunusburg. 
            Wein=
haus Weißer Turm, Café Rheingold. — Kappenabend: 
            Reichs=
hof. Heſſiſches Haus, Reichskrone, Güterbahnhof=Reſtaurant. 
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſti.
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 59 
he 
19 
1490, 10
 SGeAsd 
BaröbA
 Nummer 29 
Samstag, den 29. Januar 1927 
Seite 7
PARASTABT
 Heißwaren 
Bett-Wäsche
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80 cm breit, bewährte Qualitäten 
0.38, 0.28 
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fädigen Qualitäten . . 0.68, 0.48, 
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80 cm breit, gute weiche 
            Quali-
täten 
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80 cm breik, für elegante 
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80 cm breit, starkfädige Ware 
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80 cm breit, gute weiche 
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80 cm breit, besonders 
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Bett-Tuch-Biber 
gute Qualitäten, 140/150 cm breit 
1.58, 1.28, 
Halbleinen 
80 cm breit, bewährte Qualitäten 
1.60, 1.35, 
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180 cm breit, kräftige Ware". 
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150 cm breit, gute 
            Gebrauchs-
ware . 
. 1.60, 1.25, 
Halbleinen 
150 cm br., gt. kräft. Ware 2.25,1.80 
Bett-Damast 
130 cm breit, verschied. hübsche 
Streifen 
.. 1.58, 1.35. 
Blumen-Damast 
130 cm breit, verschied. hübsche 
Muster 
. 1.25, 1.65, 
Bett-D amast 
160 cm br., sch Bandstr. 2.50,1.85 
Blumen-Damast 
16 cm breit, gute 
            seiden-
glänzende Gualit., 2.75, 2.25, 
Mako-Damast 
Ia Qual., 130 cm breit,hübsch. Must. 
Bett-Damast 
130 cm breit, mit 
            indanthren-
farbigen Streifen, 2.75, 2.25, I 
L 1H0 Hweiß, 80 cm breit 
für Bettwäsche . . . . 0.78, 0.68,
 1.09 
I0 
1.00 
.40 
.49
 Kissen-Bezüge 
aus gutem Cretonne, ausgebogt 
U.0u 
Kissen-Bezüge 
aus gutem Cretonne, gestickt 
I.50 
Kissen-Bezüge 
aus gutem Cretonne mit Wohlsaum-Gar- 
L.Gu 
nierung 
Kissen-Bezüge 
aus gutem Cretonne, besonders hübsche Aus- 
9d 
tührung mit Mohlsaum 
Kissen-Bezüge 
aus gutem Cretonne mit hübschem KlSppel- 
1.0e 
Einsatz 
Kissen-Bezüge 
aus gutem Cretonne, mit schönem Stickerel- 
1,0 
Einsatz 
Kissen-Bezüge 
aus gutem Cretonne, mit besonders schön aus- 
.. 
getührtem Stickereſ-Einsatz . . . . 
Kissen-Bezüge 
mit Stickerel-Einsatz u. Fältchen garniert B.00 
Parade-Kissen 
aus gutem Cretonne, mit Klöppel-Einsatz 
9.10 
und Spitze 
Parade-Kissen 
aus besonders gutem Cretonne mit Klöppel- 
Spltze und Einsatz, vlerseltig garnlert. 9e10 
Parade-Kissen 
aus la Cretonne mit Stickerei-Einsatz und 
4.0 
Spitze . . 
Kolter-Tücher 
aus gutem Cretonne, ausgebogt . 
1.0 
Kolter-Tücher 
aus gutem Linon, ausgebogt . 
Bettücher 
O.e 
aus gutem Haustuch, 140X220 cm . 
Kolter-Tücher 
aus prima Cretonne, mit hübscher 
            Hohl-
saum-Garnlerung 
Kolter-Tücher 
aus besonders gutem Gretonne, mit reicher 
B 
Hohlsaum-Garnitur . 
Kolter-Tücher 
aus 1a Cretonne, mit hübschem Stickerel- H.wrur 
Einsatz und Fältchen . 
Parade-Kissen 
aus la Cretonne, in besonders eleganter 
            Stik=
u 
kerei-Ausführung, vierseitig garniert".
Tamenwäsche
 Jumper-Untertaille 
mit Hohlsaum garnlert . . . . .
Jumper-Untertaille
 ans gutem Cretonne mit Valenclene-Einsafz 
umd Spitzen.
 umper-Untertaille 
iin Cretonne m. Klöppel. Einsatz u. Spltze 
Pamen-Hemden 
Trägerform mit Hohlsaum verarbeltet". 
D amen-Hemden
 ans gutem Cretonne, Trägerform mit 
            Stik-
haerei verarbeitet
 Hemden 
ahs gutem Cretonne, Achselschluß, solide
Austührung
 Damen-Hemden 
lait Valencienne-Einsatz, und Splkze 
frich garnert
 Beinkleid 
Schlupfform mit Hohlsaum 
BSeinklei d
us gutem Cretonne
mlt hübscher Spllze
 Hemdhos. Windelform 
n.it hübscher Klöppel-Spitze". 
Hemdhos. Windelform 
besonders gute Oualität, mit schöner Klöp- 
Nel-Spitze garniert 
Reform-Röcke 
m.it Klöppel-Einsatz u. Spitze verarbeitet 
Reform-Röcke
 hesonders gute Qualität mit breiter Stik 
Herel verarbeizet
Damen-Nachthemden
 auus gutem Cretonne, mit hübschem Klöppel 
Eſinsatz und Spitze
Damen-Nachthemden
 auus gut. Cretonne, mit hübscher Stickerel 
garniert.
Damen-Nachthemden
 auus Ia Cretonne mit Kragen und Feiner 
Rickerel
 Garnituren 
aus gutem Cretonne, mit Kföppel-Spitze 
md Hohlsaum garnlert, zweiteilig
 Garnituren 
ais besonders feinfädiger Ware, mit Valen- 
(lene-Einsatz und Spitze verarbeitet, Tag. 
hemd und Beinkleid zus. .
Seite 8
 Aas Heſfen. 
Starkenburg. 
* Arheilgen, V. Jan Meiſterſchaftsfeier. Wie aus dem 
ſportlichen Teile dieſes Blattes zu entnehmen war, errang am 
            ver=
floſſenen Sonntag unſere Sportvereinigung den „Odenwaldkreismeiſter 
1927‟. Aus dieſem Anlaß wird nun dieſen Samstag im Saale „Zum 
goldenen Löwen” eine Feier mit anſchließendem Ball veranſtaltet werden. 
Das Feſt wird umrahmt von Konzert=, Geſangs= und Tanzdarbietungen. 
Die hierfür gewonnenen Kräfte ſind hier alle hinreichend bekannt. Vor 
allem das Darmſtädter ſtädtiſche Orcheſter wird durch ſeine Tanzweiſen 
älterer und moderner Meiſter für die Tanzluſtigen aufſpielen. Auch eine 
Darmſtädter Sängerin, Frl. Aßmut, wird durch ihre geſanglichen 
            Dar=
bietungen das Feſt verſchönern, während die Tänzerin, Fräul. Schwindt= 
Frankfurt dem Kunſttanze Rechnung tragen wird. Das reichhaltige 
Programm wind jedermann etwas bieten und werden ein paar 
            genuß=
reiche Stunden gewährleiſtet. — Wie wir vernehmen, wird die hieſige 
Schokoladenfabrik Albert Weicker in eine Branntweinbrennerei 
            umge=
wandelt werden. — Zur Kontrolle, ob die im Oktober bekanntgegebene 
Verfügung betreffend Bekämpfung der Schnakenplage in allen 
            Haus=
haltungen zur Durchführungen gebracht wurde wird im Laufe der 
nächſten Woche durch Beauftragte der Bürgermeiſterei eine Nachprüfung 
ſtattfinden. Etwaige ſäumige Hausbeſitzer werden zur Anzeige gebracht 
und findet ein Ausräuchern bzw. Abflammen auf deren Koſten ſtatt. 
— Dieſen Sonntag, nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthauſe „Zur Sonne‟ 
die Schlußprüfung des Winterkurſus der freiwilligen Sanitätskolonne 
vom Roten Kreuz ſtatt. 
* Eberſtadt, 98. Jan. Todesfall. Kaufmann Ludwig Büttel I. 
iſt im Alter von 70 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene, der lange Jahre 
bei der Fabrik C. G. Clebe tätig war, erfreute ſich allgemeiner 
            Beliebt=
heit. Büttel war noch bis zuletzt Mitglied, des evangeliſchen 
            Kirchen=
vorſtandes. — Straßenſperre. Die Wieſenſtraße iſt wegen 
            Her=
ſtellungsarbeiten bis auf weiteres für den Durchgangsverkehr und 
            Fuhr=
werlsverkehr geſperrt. — Vergnügungsſteuer an Faſtnacht. 
Die Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß für karnevaliſtiſche 
            Veran=
ſtaltungen die mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern 
            gelten=
den Beſtimmungen über die Vergnügungsſteuer auch in dieſem Jahre 
Geltung haken. Für karnevaliſtiſche Veranſtaltungen ſind danach die 
doppelten Sätze der ſonſtigen Vergnügungsſteuerbeträge zu entrichten. — 
Hauptverſammlung. Die Freie Turnerſchaft hält am Samstag 
abend im Vereinslokal „Zur Harmonie” ihre diesjährige 
            Jahreshaupt=
verſammlung ab. — Arbeitsvergebung. Die Arbeiten (Erd=, 
Maurer=, Weißbinder=, Schreiger=, Inſtallationsarbeiten uſw.) zur 
            Er=
richtung eines Wohnhausneubaues in der Siedlung „Am 
            Lämmches=
berg” werden von der Gemeinde auf dem Wege der öffentlichen 
            Sub=
miſſion vergeben. Alle Angebote ſind bis zum 3. Februar bei der 
            Bür=
germeiſterei einzureichen. 
* Ober=Ramſtadt, 28. Jan. Am morgigen Samstag, den 29. Januar, 
findet im Saake des „Löwen” der Militärvereins=Familienabend, der 
gemeinſam mit dem 11her und Artillerieverein dunchgeführt wird, ſtatt. 
* Sbev Ramſtadt, 28. Jan. Bei der heute hier abgehaltenen 
            Nutz=
holzberſteigerung wurden im Durchſchnitt gezahlt für: Buchen Stämme 
Kl. 1 48 Mark; Kl. 2 45 Mk.; Kl. 3 45 Mk.: Kl. 4 38 Mk.; Eichen Kl. 3 
59 Mk.; Kl. 4 60 Mk.: Kiefern Kl. 3 55 Mk.; Fichten 5a 30 Mk. und 
Fichten=Stämme Kl. 5b 29 Mk. pro Feſtmeter. — Die diesjährige 
            Jahres=
ſchlußverſammlung des Turnvereins E. V. Ober=Ramſtadt findet am 
Sonntag, den 30. Januar, nachmittags 4 Uhr, im Gaſthaus „Zum 
weißen Schwanen” (Ph. Keller, Bahnhofſtraße) ſtatt. — Am gleichen 
Tage veranſtaltet der Verein für Bewegungsſpiele Ober=Ramſtadt einen 
Maskenhall im „Schützenhof” (Schulz.) 
r. Babenhauſen, 28. Jan. Am Montag nachmittag fand im 
            Gaſt=
hauſe „Zum Abler” die diesjährige ordentliche Feuerwehr=Abgeordneten= 
Verſammlung des Kreiſes Dieburg ſtatt. Sie war ſehr gut aus allen 
Teilen des Kreiſes beſucht, mit der hieſigen Wehr mochte die 
            Verſamm=
lung über 100 Teilnehmer zählen. Herr Kreisfeuerwehr=Inſpektor 
Rödler=Dieburg eröffnete die Tagung mit einer herzlichen 
            Begrüßungs=
anſprache. Als Vertreter des Kreisamts war. Herr Regierungsrat 
Walter anweſend, der Worte der Anerkennung und Befriedigung über 
den guten Zuſtand der Feuerwehr des Kreiſes fand. Die Tagesordnung 
nahm den gewohnten Verlauf. Die Jahresrechnung wurde von den 
Kommandanten Lengfelds und Groß=Bieberaus geprüſt und für richtig 
befunden. Der Varbandsbeitrag wird auf 30 Pfg., dazu 5 Pfg. für den 
Landesverband feſtgeſetzt. Zum Vorſitzenden des Verbandsausſchuſſes 
wird einſtimmig Inſpektor Rödler=Dieburg wiedergewählt. Zum 
            Stell=
vertreter des 1. Vorſitzenden wird Kamerad Hofmann=Schaafheim und 
zu Beiſitzern Kaffenberger und Siebert=Groß=Umſtadt neu dazu gewählt. 
Die ſeitherigen Schriftführer und Rechner Glaeßer und Petermann= 
Dieburg ſollen ihr Amt weiterführen. Es wird beſchloſſen, den nächſten 
Kreisfeuerwehrtag am 11. und 12. Juni ds. Js. in Kleeſtadt abzuhalten. 
Anträge auf Verleihung von Ehrenzeichen für Bjährige Dienſtzeit 
müſſen baldigſt eingereicht werden. Es werden nur dann die 
            Ehren=
zeichen verliehen, wenn der Betreffende nnunterbrochen der Freiwilligen 
Feuerwehr angehörte. Weiter wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Bei 
Feſtſetzung der Uebungspläne iſt auch Bedacht darauf zu nehmen, daß 
eine oder 2 Uebungen am Sonntag nachmittag, oder gegen Abend 
            ſtatt=
finden. Bei Maul= und Klauenſeuche keine Uebungen in einem Hofe 
abzuhalten, in dem dieſe ausgebrochen iſt. Bei Brandfällen außerhalb 
ſoll im Spritzenturm eine Tafel mit 22 Blechnummern aufgehängt 
werden. Die nach auswärts ſich begebenden Feuerwehrleute ſollen je 
1 Nummer wegnehmen, ſodaß nach dem Abrücken von 22 Mann die 
Nachfolgenden erſehen, daß nicht mehr gebraucht werden und keinen 
Anſpruch auf Vergütung mehr haben. Bei Bränden in Staatswäldern 
iſt die Behörde, falls ſie die Feuerwehren zur Hilfeleiſtung ruft 
            ver=
pflichtet, den Lohnausfall zu vergüten. Eine rege Ausſprache entſpinnt 
ſich über die finanzielle Seite der Kranzniederlegung. Es wird 
            be=
ſtimmt, daß bei zukünftigen Sterbefällen der Verband 10 Mark für 
Kranzniederlegung gutheißt. Nach Beendigung des geſchäftlichen Teils 
berbrachten die Feuerwehr=Abgeordneten noch einige gemütliche 
            Stun=
den. Die Stimmung wurde weſentlich erhöht durch die Mitwirkung 
der hieſigen Feuerwehrkapelle. Nur zu raſch ſchlug die Stunde des 
            Ab=
ſchieds, und die Dankesworte, die der 2. Vorſitzende Hofmann dem 
hieſigen rührigen Kommandanten Heinlein und ſeiner Wehr ſpendete, 
waren ſicher allen Scheidenden aus dem Herzen geſprochen. 
Michelſtadt i. Odw., 28. Jan. Die Inbetriebnahme des neuen 
Selbſtanſchluß= und Fernamts erfolgt am 29. Januar, nach 5 Uhr 
            nach=
mittags 
* Bobſtadt, 27. Jan. Die kaum 1500 Seelen zählende katholiſche 
Gemeinde Bobſtadt baut ſich aus eigenen Mitteln eine Kirche. Viele 
fleißige Hände rühren ſich, um das Werk vollenden zu helfen. In 
            un=
eigenmütziger Weiſe fahnen die Beſitzer von Fuhrwerken den 
            erforder=
lichen Kies herbei. Wieder andere ſind mit den Ausgrabearbeiten 
            be=
ſchäftigt. Man iſt beſtrebt, das Kirchlein im Laufe des Jahres noch 
unter Dach zu bringen.
 Samstag, den 29. Januar 1927 
Steigende Spareinlagen bei den ländlichen 
Kredicgenoſenſchafen. 
Die Jahresabſchlüſſe der Spar= und Darlehnskaſſen, Vorſchuß= und 
Kreditvereine und Volksbanken des landwirtſchaftlichen 
            Genoſſenſchafts=
verbandes Darmſtadt zum 31. Dezember 199 haben gegenüber der 
            letz=
ten Erhebmg vom 1. Oktober 1996 ein weiteres ſtarkes Anſteigen der 
geſamten Einlagen ergeben. Während am 1. 10. die geſamten Einlagen 
den Betrag von 22 Millionen erreichen, iſt dieſe an ſich ſchon anſehnliche 
Summe bis zum 31. Dezember auf B Millionen geſtiegen. Hierzu 
            kom=
men noch die eingezahlten Geſchäftsguthaben, die ſich auf annähernd 2,8 
Millionen belaufen, ſo daß das geſamte im eigenen Geſchäftsbezirk 
            auf=
gebrachte Betriebskapital weit über 30 Millionen beträgt, zweifellos ein 
Zeichen für die wechſelnde Spartätigkeit aber auch ein Beweis für das 
große Vertrauen und die große wirtſchaftliche Bedeutung, welche die 
ländlichen Kreditgenoſſenſchaften beſitzen.
 — Hirſchhorn. B. Jan. Waſſerſtand des Neckars am 
2. Januar 1.10 Meterz am B. Jamuar 1,06 Meter. 
* Gernsheim (Heſſ.), 28. Jan. Bei der am 24. Januar im hieſigen 
Stadthaus abgehaltenen Brennholzverſteigerung für Walderzeugniſſe aus 
hieſigem Gemeindewald wurden folgende Durchſchnittspreiſe pro 
            Naum=
meter erzielt: Eiche Scheiter 13,50 RM.; Hainbuche Knüppel 15.— RM. 
Eiche Knüppel 9,80 RM.; Birke Knüppel 11.40 RM.; Aſpe Knüppel 
7.50 RM.; Linde Knüppel 5,80 RM.; Kiefer Knüppel 14— RM.; 
Eiche Knüppelreiſig 220 RM.; Birke Knüppelreiſig 3,45 RM. und Linde 
Knüppelreiſig 1.75 RM. — Die Zahl der Erwerbsloſen in hieſiger 
Gemeinde beziffert ſich auf nahezu 200 Perſonen. 
* Jägersburg, B. Jan. Holzverſteigerung. Die letzte 
Holzverſteigerung ergab bei ſtarkem Beſuch der näheren und weiteren 
Umgebung ziemlich annehmbare Preiſe. Zwei Meter Buchen=Scheitholz 
kamen durchſchmittlich auf 35—40 Mark. Die mächſte Verſteigerung findet 
am Dienstag den 1. Februar, ab 10 Uhr vormittags, ſtatt. Auch hier 
iſt wieder mit einem ſehr ſtarken Beſuch allerorts zu rechnen. 
* Groß=Gerau, B. Jan. Eine Forderung Nauheims. 
Die Bürgermeiſterei Nauheim hat in einer Eingabe an das 
            Finanz=
miniſterium und den Heſſiſchen Landtag die Gleichſtellung des Obſtbaues 
mit dem Weinbau in ſteuerlicher Hinſicht verlangt. Dazu iſt zu 
            bemer=
ken, daß die Gemeinde Naubeim im Kreiſe Groß=Gerau einen ſehr 
            gro=
ßen Obſtbaumbeſtand hat. Die vor dem Kriege für den Nauheimer 
Obſtbau vorhandenen Abſatzmärkte in Norddeutſchland ſind durch den 
Ruhrkrieg verloren gegangen. Das vergangene Jahr brachte infolge 
der Spätfröſte, die alle guten Anſätze vernichteten, eine ſehr große 
            Miß=
ernte. Infolgedeſſen ſind die Obſtzüchter in Nauheim nicht in der Lage, 
die großen ſteuerlichen Belaſtungen zu ertragen und fordern 
            Gleich=
ſtellung mit dem Weinbau. Der Gemeinderat und der Obſt= und 
            Gar=
tenbauverein Nauheim haben ſich der Eingabe angeſchloſſen. 
* Hofheim, B. Jan. Verſteigerung. Am Mittwoch, den 2. 
Februar d. J., mittags um 12 Uhr, wird auf dem hieſigen Rathaus ein 
zur Zucht untauglich gewordener, gut genährter Faſel öffentlich 
            meiſt=
bietend verſteigert. Intereſſenten iſt Gelegenheit geboten, ein prächtiges 
Exemplar zu erwerben. 
Rheinheſſen. 
a. Nierſtein, 28. Jan. Chauſſee Lörzweiler—Nierſtein. 
Die Gemeinde Lörzweiler hat durch ihren Bürgermeiſter, Herrn 
            Allen=
dorf an das Gemeinderatskollegium von Nierſtein den Antrag geſtellt, 
den die Gemeinden verbindenden Feldweg gemeinſam in eine Chauſſe 
            um=
zubauen. Da ſeitens des hieſigen Gemeindevorſtandes dem Projekte 
zugeſtimmt wurde, werden bereits mit dem Kreisamt Oppenheim und 
den beteiligten Bürgermeiſtereien die vorbereitenden Verhandlungen 
            ge=
führt. Der zu beſchäftigenden Erwerbsloſen wegen wäre es ſehr zu 
            be=
grüßen, wemn mit dem Straßenbau bald begonnen werden könnte. 
m. Alzeh, 26. Jan. Im Zeichen des Fortſchritts. In den 
hieſigen Kreiſen der Telephonteilnehmer wurde es ſtets als Nachteil 
            emp=
funden, daß in unſerer Stadt noch kein Nacht=Telephon=Verkehr 
            einge=
richtet wurde. Nun iſt eime Liſte unter den Alzeyer 
            Fernſprechteilneh=
mern im Umlauf, die zur Einzeichnung auffordert, da mn einſieht, daß 
dieſer Nacht=Telephon=Verkehr eine unbedingte Notwendigkeit iſt. 3. B 
was es bisher nicht möglich, einen Arzt, die Polizei oder die Fauerwehr 
durch den Fernſprecher zu rufen, alles mußte durch Boten geſchehen. 
Zur Erreichung des Zieles ſind die Unterſchriften von mindeſtens einem 
Drittel ſämtlicher Fernſprechteilnehmer notwendig, und es iſt zu hoffen, 
daß die Sache hald zuſtande kommt. 
M. Wörrſtadt (Rheinh.), 27. Jan. Grundſtückspreiſe. Hier 
brachten mehrere Beſitzer verſchiedene Aecker und Weinberge zur 
            Ver=
ſteigerung. Es wurden dabei Preiſe bezahlt, die als gut zu bezeichnen 
ſind. Aus dem Nachlaß von Philipp Chriſt 5 wurden folgende Preiſe 
erlöſt: 102 Klafter Weinberg in der Lage „Elzenborn” 934 Mark, 104 
Kl. 5jähriges Rod Lage „Elzenborn” 860 Mark: Karl Herf verſteigerte: 
544 Kl. Tal‟ R10 Mark, 239 Kl. Baumfeld „Spitalmühle” 1565 Mark, 
225 Kl. Acker „Mainzerweg” 1515 Mark, 201 Kl. „Leihgewann” 1506 
Mark zurück, 539 Kl. Acker im „Winkelpfad” 2400 Mark zurück; Reging 
Weis verſteigerte 71 Kl. Weinberg 240 Mark. 
* Gau=Algesheim, B. Jan. Verſchiedenes. Der durch das 
Landwirtſchaftsamt Gau=Algesheim abgehaltene Vortrags=Kurſus erfährt 
noch eine Erweiterung, und zwar durch Behandlung eines obſtbaulichen 
Themas. Am Domnnerstag, den 3. Februar d8. J8. wird außer den 
bereits angekündigten Rednern noch ſprechen: von 4½ Uhr bis 5 ½ Uhr 
nachmittags, Landwirtſchaftsrat Stutzmann aus Spehyer über Zeitfragen 
aus dem Gebiete des Obſtbaues. — Die freiw. Feuerwehr Gau=Algesheim 
veranſtaltet am kommenden Samstag abend in der Gaſtwirtſchaft von 
            Hein=
rich Kaiſer Wwe. ihren diesjährigen Familiengbend. — Auch der Männer= 
Geſangverein Gau=Algesheim ladet ſeine inaktiven Mitglieder nebſt ihren 
Angehörigen ſowie Freunde und Gönner zu ſeinem am Sonntag, den 
30, d8. Mts., abends 7½ Uhr in der Turnhalle ſtattfindenden 
            Familien=
abend ein. Durch ein reickhaltiges Prgramm werden die Beſucher auf 
ihre Koſten kommen. 
a. Bechtolsheim. 28. Jan. Durch das hieſige Standesamt gelangten 
im Jahre 1926 2 Geburten, 19 Sterbefälle und 18 Eheſchließungen zur 
Eintragung. Unſere Gemeinde hat 1200 Einwohner. 
* Worms P. Jan. Franziskusjubiläum. Im Wormſer 
Dome wurde der 700. Todestag des heiligen Franziskus von Aſſiſſi mit 
großem kinchlichem Gepränge gefeiert; auch ſämtliche hieſigen katholiſchen 
Vereine mit ihren Fahnen beteiligten ſich daran. Der Kapuzinerpater 
Kilian aus Ehrenbreitſtein hielt die Feſtpredigt, daran ſchloß ſich eine 
große Prozeſſion und feienliches Te Deum unter dem Geläute aller 
            Dom=
glocken. — Beraubung eines Jungen. Als vorgeſtern abend 
gegen 6 Uhr ein 12jähriger Junge von der Violinſtunde nach Hauſe ging, 
kam in der Paulusſtraße ein etwa Ajähriger Memſch, der eine 
            Sport=
mitze trug, zu ihm und bat ihn, in einem in der Nähe befindlichen Laden 
etwas einzukaufen und an dieſelbe Stelle zu bringen, wo er warten 
wolle. Der gutgläubige Junge gab ihm ſolange ſeine Violine zum 
            Hal=
ten, merkte aber, als er aus dem Laden zurückkehrte, daß der Gauner
 Nummer 29 
mitſamt der Violine, auf die er es offenbar abgeſehen hatte, verſchvm 
den war. Die Geige hat einen Wert von 60 Mark. Von dem Dieh 
fehlt natürlich jede Spur, aber der Vorfall ſollte eine Warnung ſen. 
niemals Unbekannten Wertgegenſtände anzuvertrauen, beſonders Kinde 
müßten darüber von ihren Eltern aufgeklärt werden, da dieſe umſan 
beren Elemente es doch meiſt auf ſolche abgeſehen haben. — Milch, 
kontrolle. Bei den in den letzten Tagen unerwartet vorgenome 
nen Reviſionen wurden wieder einmal in drei Fällen Milch beanſtundet 
die durch Waſſerzuſatz bis zu 17 Prozent gefälſcht war. Es handelt ſiö 
um Milch aus drei Ställen m Dorn=Dürkheim. Anzeige gegen die 
Schuldigen iſt erſtatet und ſie werden ſich demnächſt ror Gericht zu ver 
antworten haben. — Diebſtähle. In der letzten Nacht wurde aus 
einem Eiſenbahnwaggon der Hafenbahn von Unbekannten ein Zentyer 
Gerſte geſtohlen. — In derſelben Nacht wurde aus dem aufgebrocheng 
Keller des Hauſes Pfauenpforte 3 ein Damenfahrrad geſtohlen. Auß 
hier fehlt jede Spur des Täters. — Geſtern abend gegen 17 Uhr wurden 
aus einem offenen Geſchäftsauto, das an der Ecke der Speherer 
Straße—Gerbergaſſe ſtand, während der Beſitzer — ein Geſchäftsreiſmn, 
der — in einem dort befimdlichen Laden vorſprach, zwei Rindleden 
Muſterkoffer geſtohlen. Darin befand ſich eine Kollektion von je 12 ein 
zelnen Rindlederarbeitsſchuhen und Hausſchuhen. Der Wert der ge 
ſtohlenen Ware war mit 20 Mark beziffert, der Täter iſt ubekamnt 
doch dürſte er an ſeinem Raube wenig Freude haben, denn was ſoll er 
mit 24 rechten Schuhen anfangen, zu dem ihm die die linken Schuhe 
fohlen? — Geſtern war ſeit mehreren Wochen zum erſten Male ain Ta 
zu verzeichnen, an dem ſich kein Verkehrsunfall ereignete. Dafür weh 
den ſicher heute deſto mehr folgen, wenn nicht dieſer unfallfreie Toag 
auf die geſtrige verſtärkte Tätigkeit der Verkehrspolizei zurückzuführen 
iſt. Es war auch nachgerade höchſte Zeit geworden, daß in dieſer 
            B=
ziehung hier etwas geſchah. — Kunſtgewerbliche Arbeit. 7 
einem Schaufenſter der Hardtgaſſe iſt ſeit geſtern eine Abendmahlsdech 
ausgeſtellt, die der evangeliſchen Kirche Worms=Hochheim von einem 
Gemeindemitglied geſtiftet wurde. Die Decke, in feinſter Richelieu=Arbeit 
hergeſtellt, erforderte eimen Zeitraum von 11 Monaten bis zur Voll 
endung. Schon daraus iſt zu etnehmen, daß es ſich um ein Meiſteu 
werk kunſtgewerblicher Arbeit handelt. Das wertvolle Stück wird dahen 
auch viel beſtaunt und bewundert. 
Oberheſſen. 
* Gießen, 28. Jan. Durch eine Baugenoſſenſchaft de 
evangeliſchen Pfarrer Heſſens will Pfarrer Döll aus Wirberg bei Grün 
berg die Wohnungsnot für Pfarrewwitwen und penſionierte 
            Geiſtlich=
löſen. Die Frage erſcheint dem Pfarrerſtand ſo wichtig, daß dem 
Pfarrer Döll ein Vortrag über das Thema für die 
            Landeshauptven=
ſammlung der Geiſtlichen in Frankfurt übertvagen wurde, die dem Plm 
nähertveten wird. Nach dem Enwurf ſoll eine Baugenoſſenſchaft innn 
halb des Pfarrervereins gegründet werden, das Bauprogramm ſieht zu 
nächſt für ſechs Jahre den Bau von 12 Wohnungen vor. Als Ort fiu 
die Errichtung der Wohnungen iſt Gießen in Ausſicht genommen. 9z 
Nuheſtandsverſetzungen und Todesfällen drängt das Intereſſe des lich 
lichen Lebens auf baldigſte Neubeſetzung der Stellen. Da Wohnungen 
für Ruheſtändler und Witwen kaum zu finden ſind, die Landeskirche m 
Finanznot leidet und der Staat keine Unterſtützung gewährt, ſo wollen 
die Geiſtlichen zur Selbſthilfe greifen. 
* Gießen, B. Jan. Das Wohnungsbauprogramm fü 
1977 wurde einſtimmig beſchloſſen. Die 332000 Mark aus der Sonden 
gebäudeſteuer ſollen zur Henſtellumg von 150 Wohnungen benutzt werden. 
Erwa 100 Wohnungen werden von privaten und Baugenoſſenſchaften 
            en=
baut werden. Dazu ſollen Baudarlehen zu 3 Prozent und 1 Prozn 
Tilgung ausgegeben werden. Etwa 50 Wohnungen wird die Stadt eu 
ſtellen. Die Aufnahme einer Anleihe von 1500 000 Mark wird 
            geneh=
migt. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft den Ausbau der 
            Vollz=
halle. Dem Volkshallenverein wurde ein Darlehen von 75 000 Mark ge 
währt. Mit dieſer Summe ſollen der Bodenbelag, eine Heizungsanlage 
und der Innenverputz hergeſtellt werden. Man entſchied ſich für eing 
elektriſche Heizungsanlage. 
Aus Oberheſſen, V. Jan. Die Grippe in den Schulen 
Die Kreisſchulbehörden mußten an verſchiedenen Orten die Schulen ſchlie 
ßen, da mehr als die Hälſte, oft ſogar über drei Viertel der Zöglinge 
fehlen. So wurden u. a. behördlich geſchloſſen: Aufbauſchule, frühen 
Seminar, zu Friedberg, die Volksſchulen zu Steinfurth, Sichenhauſen, 
Volkartshain, Lardenbach und Weickartshain. In vielen anderen Ge 
meinden beſonders, im Vogelsberg und Wetterau, iſt die Erkrankung4 
ziffer der Schulkinder ſehr hoch, ſo daß weitere Schulſchließungen zu 
erwarten ſind — Bad=Nauheim. Noch 200 Erwerbsloſe werden 
hier gezählt, trotzdem zahlreiche Arbeiter bei der Kanaliſation und iu 
Walde beſchäftigt ſind. Man hofft, die meiſten Erwerbsloſen bei der 1. 
Kürze beginnenden Erbauung der neuen Kläranlage unterbringen zu 
können. — Wieſeck. In großen Schrechen gerieten die Inſaſſen des 
Verkehrsautos Gießen=Altenbuſeck, als mitten auf dem Wege nach 
            Alten=
buſeck im Auto Feuer durch den Vergaſer entſtand. Sämtliche Paſſe 
giere konnten ſich retten. Dem Fahrer gelang es, den Brand zu löſchen, 
das Auto wurde ſpäter abgeſchleppt. — Steinfurth. Das ſtarke 
Auftreten von Grippe und Kinderkrankheiten veranlaßten das 
            Kreis=
ſchulamt Friedberg in Steinfurth die Schule zu ſchließen. — Lollar, 
Die älteſte Vereinsfahne Heſſens beſitzt der hieſige Kriegerverein „
            Lud=
wig zur Treue‟. Sie ſtammt aus dem Jahre 1742, iſt alſo faſt 20 
Jahr alt. Der Verein ſelbſt beſteht über 80 Jahre und iſt der älteſte 
Kriegerverein des Heſſenlandes. — Wetterfeld. Pfarver Skriba, 
der faſt 30 Jahre in unſerem Dorfe wirkte, iſt im Alter von 63 Jahrn 
im Hoſpital zu Laubach geſtorben. Er hat vorher in dem Vogelsberg 
10 Jahre gewirkt und zwar in Nieder=Moos. Hier hat er ſich ſeinere 
zeit um die Hebung der Viehzucht, beſonders der Ziegenzucht, ſehr 
            der=
dient gemacht. Er iſt als Pfarrersſohn in Sprendlingen in Starken 
bung geboren, ſtudierte im Erlangen und Leipzig und abſolvierte das 
Predigerſeminar, Friedberg 1888. — Butzbach. Die Sparkaſſe 
            Grim=
del löſte ſich mit 140 Mitgliedern auf und trat geſchloſſen zur 
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bank Butzbach und Umgegend über. —
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Seite 10
[ ← ][ ][ → ]Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Seite 11
 Reich undAusland 
Frankfurter Chronik. 
WSN. Die Stadt Frankfurt ehrt 
ihre deutſchen Meiſterinnen. Die in den 
letzten Monaten auf dem Stadiongelände errichtete 
große Uebungshalle wurde Donnerstag abend in 
WSegenwart von Vertretern des Magiſtrats, der 
SStadtverordnetenverſammlung, des Reichsausſchuſſes 
äir Leibesübungen und der Preſſe offiziell ihrer 
            Be=
ä immung übergeben. Stadtrat Dr. Schmude benützte 
Habei die Gelegenheit, um Frau Dr. Friedleben, 
zIrl. Toni Wehermann und Frl. Reuter, die im ver= 
Hangenen Jahre im Tennis, bzw. im Diskuswerfen 
weutſche Meiſterſchaften errungen hatten, mit einer 
Anſprache zu ehren. Namens der Stadt Frankfurt 
Überreichte Dr. Schmude den drei Meiſterinnen eine 
won Prof. Ciſſarz ausgeführte künſtleriſche Adreſſe 
pebſt Blumenſträußen. Der Erbauer der Halle, 
(Stadtbaurat Schaumann, machte darauf ſtatiſtiſche 
Angaben, aus denen hervorging, daß die Halle den 
mäerfachen Raum einer Turnhalle einnimmt. Der 
26oden der 50 Meter langen und 25 Meter breiten 
alle iſt mit Korklinoleum belegt. In der Mitte 
            be=
mndet ſich ein Tennisplatz. Rings um die Halle zieht 
ſach eine Galerie, die aber nicht für Zuſchauerzwecke, 
ſondern als Laufbahn (ähnlich wie bei den amerika= 
„riſchen Turnhallen) benutzt wird. Eine 
            begrüßens=
oerte Neuerung iſt, daß die Halle auch den 
            Erwerbs=
loſen zur Verfügung geſtellt wird, und zwar werden 
am drei Tagen in der Woche je 600 Erwerbsloſe 
            un=
ter Beaufſichtigung von Sport= und Turnlehrern, 
4äe aus den Erwerbsloſen ſelbſt herausgebildet ſind, 
ſaarin Uebungen vornehmen. — Der Raubmord 
inn der Kaiſerſtraße. Zu dem Raubmord an 
em Juwelier Grebenau wird noch mitgeteilt, daß 
däe bei dem Juwelier geraubten Geldſcheine wahr= 
Eheinlich Blutſpuren aufweiſen, auf die die 
            Auf=
unerkſamkeit des Publikums zu richten wäre, um evtl. 
die Herkunft der Scheine feſtzuſtellen. Des weiteren 
mnd zweckdienliche Anzeigen über Perſonen, die unter 
beſonders auffallenden Umſtänden ſeit der Tat ver= 
Ehwunden ſind, bei der Kriminalpolizei erwünſcht. 
Verhängnisvoller Selbſtmord. 
Forſt (Amt Bruchſal). In der Nacht zum 
            Don=
werstag hat der in der Maſchinenfabrik Bruchſal be= 
Fhäftigte Karl Stolzenberger, anſcheinend im Zuſtand 
weiſtiger Umnachtung, im Bette liegend einen Schuß 
u uf ſich abgefeuert. Die Kugel ging ihm durch den 
K2opf und traf ſeine neben ihm ſchlafende Frau 
un den Hinterkopf. Stolzenberger iſt ſeinen 
,Berletzungen erlegen. Der Zuſtand ſeiner Frau iſt 
zicht lebensgefährlich. 
Großfeuer. 
Adelsheim. Im Anweſen des 
            Mühlen=
beſitzers Wenderlein in Neuſtetten brach nachts gegen 
Uhr Feuer aus, das ſich mit rieſiger Schnelligkeit 
ausdehnte. Wohnhaus, Scheune, Mühle und Stallung 
wurden ein Raub der Flammen. Man vermutet 
18randſtiftung. 
/Schwerer Einbruch in ein Goldwarengeſchäft. 
WSN. Herborn. In der Nacht wurde in einem 
hiieſigen Goldwarengeſchäft ein ſchwerer 
            Einbruchs=
hriebſtahl verübt, wobei den Dieben eine große Menge 
GBoldwaren, Uhren uſw. im Werte von mehreren 
            tau=
ſuend Mark in die Hände fielen. Nach polizeilicher 
Mitteilung ſollen zwei beſſer gekleidete Männer im 
Alter von 35—45 Jahren als Täter in Betracht 
hmmen, die einen Koffer aus imprägniertem Gewebe 
rait ſich führten. Die Polizei erſucht um Nachricht 
über den Verbleib der beiden Perſonen. 
Zwölf Millionen beſchlagnahmt. 
TU. Berlin. In der großen 
            Spritſchieber=
efffäre der Gebrüder Schwartz und der ihrem 
            Kon=
vern angehörenden anderen Kölner Firmen, geht die 
„nterſuchung ununterbrochen weiter. Eine Reihe von 
Alngeſtellten dieſer Firma wurde in der letzten Zeit 
un Haft genommen. Auf Grund ihrer Bekundungen 
*t es den Behörden jetzt gelungen, Vermögensteile 
deer Gebrüder Schwartz, die ſich noch in Deutſchland 
befanden und nicht rechtzeitig verſchoben werden 
honnten, in Höhe von zwölf Millionen zu 
            beſchlag=
wahmen. Es wurde ferner feſtgeſtellt, daß ſich Peter 
und Joſeph Schwartz in Rotterdam befinden, 
            wäh=
nend ihr ehemaliger Generaldirektor Burkhardt, der 
am den Schiebungen den größten Anteil hat, 
            gleich=
ftalls in Brüſſel wohnt. Die deutſchen Behörden 
            wer=
ien ſich nun an die belgiſchen und holländiſchen 
            Ge=
nächte wenden und die Feſtnahme und Auslieferung 
wer Spritſchieber verlangen. Im Zuſammenhang mit 
drieſer Unterſuchung tauchte der Verdacht auf, daß an 
wen Manipulationen auch noch weitere rheiniſche 
            Fir=
unen beteiligt ſein könnten. 
Sport häft geſund. — 50 Jahre Turner.
 60 Jahre Oynamo=Maſchine. 
Die Spenderin elektriſcher Kraft.
 Moderne, von Dampfturbinen getriebene. Dynamo=Maſchinen in der Turbinenhalle der Berliner 
Hoch= und Untergrundbahn. 
Oben links: Modell der erſten Dynamo=Maſchine. Rechts im Kreis: Werner Siemens, der 
geniale Erfinder des Stromerzeugers. 
Vor 60 Jahren, im Januar 1867, ſtellte Werner Siemens die erſte Dynamo=Maſchine fertig. Der 
von ihm konſtruierte und in der Folgezeit weit entwickelte elektriſche Stromerzeuger bot für die 
Entwicklung unſerer Technik, unſeres geſamten Lebens eine völlig neue Grundlage. Faſt jeden 
Tag bereichert uns die Technik mit neuen Möglichkeiten, den elektriſchen Strom dem Menſchen 
dienſtbar zu machen. Die Verwendungsformen der Elektrizität ſind faſt unerſchöpflich. Aber 
mit der enormen Steigerung des Verbrauchs an elektriſcher Kraft hielt die Entwicklung der 
Dynamo=Maſchine Schritt. Wir verfügen heute über Dynamos, von denen eine einzige ein 
ganzes Land mit Strom verſorgen kann. 
Auf Schneeſchuhen von Moskau nach Kopenhagen.
 Vier junge ruſſiſche Skiläufer kamen dieſer Tage in Kopenhagen an. Sie hatten die Strecke 
Moskau-Leningrad—Helſingfors—Abo—Stockholm—Oslo-Kopenhagen auf Schneeſchuhen 
            zurück=
gelegt und faſt jeden Tag 80 bis 90 Kilometer gelaufen. — Unſer Bild zeigt die ruſſiſchen 
Skiläufer nach ihrer Ankunſt in der däniſchen Hauptſtadt.
 Neue Verhaftungen von Kokainhändlern. 
TU. Berlin. Wie die Abendblätter melden, 
ſind in Berlin am Mittwoch wiederum zwei Banden 
von Kokainhändlern verhaftet worden. Eine 
            vier=
köpfige Bande wurde auf friſcher Tat in einem Lokal 
in der Tauentzienſtraße ertappt. Man fand in dem 
Keller eines der Verhafteten eine Aluminiumflaſche 
mit 50 Gramm Kokain. Zwei weitere 
            Rauſchgift=
händler wurden beim Straßenhandel mit Kokain 
            feſt=
genommen. Auch bei ihnen wurden erhebliche Mengen 
des Giftes gefunden. 
Ein Racheakt. 
Berlin. Ein Reiſender, der in der vergangenen 
Nacht wegen ungebührlichen Verhaltens aus einem 
Lokal im Zentrum Berlins hinausgewieſen worden 
war, gab von der Straße vier Revolverſchüſſe 
durch das Schaufenſter in das Lokal ab. Eine 
Kugel traf einen Kutſcher in den Unterleib und 
            ver=
letzte ihn ſchwer. Der Täter wurde feſtgenommen. 
Die Aktenbeſeitigungen in Werder. 
C. Berlin. Zu den Aktenbeſeitigungen in 
            Wer=
der berichtet der „Vorwärts”, daß ein großer Teil 
der Akten jetzt bei Bauern und Obſtzüchtern 
            wieder=
gefunden worden ſind, denen die Aufwertungsakten 
von bisher noch nicht ermittelten Perſonen des 
            Amts=
gerichts Werder ausgehändigt worden ſind. 
Der Senior der Abtei Maria Laach geſtorben. 
WSN. Maria Laach. Der Senior der Abtei 
Maria Laach, Prof. Karl Matthes, iſt im 78. 
            Lebens=
jahre geſtorben. Matthes, der am 21. März d. J 
ſein 50jähriges Profeſſoren=Jubiläum hätte feiern 
können, war langjähriger Leiter der Gutsverwaltung 
der Abtei. 
Schwerer Grubenunfall. 
Marl. Im Grubenbetrieb der Zeche Braſſert 
wurden beim Umbau einer Abbaumaſchine mehrere 
Stempel umgeſtoßen, ſo daß eine ſechs Meter lange 
Strecke zu Bruch ging. Von den hereinbrechenden 
Geſteinsmaſſen wurde ein Hauer erſchlagen. 
Ein anderer Hauer wurde lebensgefährlich und ein 
weiterer leichter verletzt.
 Unglücksfall auf dem Bahnhof. 
Schwerin. Als Mittwoch früh der Zug nach 
Kleinen ſich in Fahrt geſetzt hatte, ſprang eine 
Frau, die noch mitfahren wollte, auf das 
            Tritt=
brett des letzten Güterwagens und 
            verun=
glückte dabei tödlich. 
Unfall eines deutſchen Fliegers. 
Kopenhagen. Donnerstag nachmittag ſtürzte 
ein Flugzeug, das der deutſche Flieger Landmann 
führte, in den Sund. Der Flieger wurde gerettet. 
Er war bei vollem Bewußtſein, klagte aber über 
ſtarke Schmerzen im Rücken. 
Ein engliſcher Dampfer verſchollen. 
London. Es wird befürchtet, daß der letzten 
Donnerstag mit einer Ladung Kohle von Blyth 
            ab=
gegangene 360=Tonnen=Dampfer „Enniskillen” mit 
ſeiner zehnköpfigen Beſatzung im letzten Sturm 
            un=
tergegangen iſt. 
Exploſion im Hafen von New Orleans. 
Paris. Nach einer Meldung der „Chicago 
            Tri=
bune” aus New Orleans wurden infolge einer 
            Keſ=
ſelexploſion auf einem im dortigen Hafen 
            lie=
genden Tankdampfer drei Mann der Beſatzung 
getötet und ſechs andere ſchwer verletzt. 
* Tödlicher Fliegerabſturz. 
Auf dem Militärflugplatz in Eger in Böhmen 
ereignete ſich, wie uns gemeldet wird, am Montag 
nachmittag ein ſchwerer Unfall. Der 28jährige 
            Ober=
leutnant Karl Mannhalter aus Brünn in Mähren 
war mit einem Eindecker=Apparat zu einem 
            Uebungs=
flug aufgeſtiegen und befand ſich in großer Höhe 
über dem Orte Oberſchön, als das Flugzeug infolge 
eines Motordefekts ins Gleiten kam. Es gelang 
Mannhalter nicht, wieder über den Apparat die 
            Ge=
walt zu bekommen. Das Flugzeug überſchlug ſich 
mehrmals und ſtürzte dann faſt ſenkrecht 
zu Boden. Unter den Trümmern wurde 
            Mann=
halter als entſetzlich verſtümmelte Leiche 
            aufgefun=
den. Der Verunglückte war verheirgtet und Vater 
eines fünfjährigen Kindes.
 Stadtturnwart a. D. Guſtav Koſſag, 
EEhrenvorſitzender der Berliner Turnerſchaft, der dieſer 
2Tage ſeinen 70. Geburtstag und ſeine 50jährige 
            Zuge=
ſörigkeit zur Deutſchen Turnerſchaft feiern konnte. 
her iſt eigentlich ſchon länger als ein halbes 
            Jahrhun=
hert Turner, denn er trat bereits mit 14 Jahren in 
tuie Jugendabteilung der Berliuer Turnerſchaft ein, 
toch die 6 Jahre als Jugendturner zählt er nicht mit.
 Staatsgefährliches in der Tſchechoflowakei. 
b. Bei einem Schützenfeſt, das im Auguſt 1926 in 
Kratzau bei Reichenberg in Böhmen abgehalten 
wurde, waren zwar mehrere ſchwarz=rot=gelbe, 
            weiß=
blaue und andere Fahnen ausgehängt worden, aber 
nur eine Fahne mit den Farben des 
            tſchechoflowa=
kiſchen Staates. Dazu wurde, wie die Polizei 
            feſt=
ſtellte, aus einer — man denke! — ſchwarz=rot=gelb 
angeſtrichenen Kanone geſchoſſen, und außerdem 
konnte eruiert werden, daß die Feſtgäſte ihr Bier aus 
Gläſern tranken, die mit den Buchſtaben k. k. verziert 
waren. Dieſes Vorgehen fand nunmehr, wie uns 
            be=
richtet wird, durch die Verurteilung des Obmannes 
des feiernden Vereines zu einer Geldſtrafe von 
            hun=
dert Kronen, bzw. zu ſieben Tagen Arreſt, ſeine 
Sühne.. 
Stipendium für deutſche Studenten an 
            ameri=
kaniſchen Hochſchulen. 
Waſhington. An der Univerſity of 
            Cali=
fornia in Berkeley und an der Leland Stanford 
Junior Univerſity in Palo Alto iſt je ein Stipendium 
von 1500 Dollar gegründet worden, das zu Gunſten 
deutſcher Studenten Verwendung finden ſoll. Das 
Stipendium, das an beiden Univerſitäten für die 
Dauer von drei Jahren in Ausſicht genommen iſt, ſoll 
in jedem der drei Jahre einem beſonders fähigen 
deutſchen Studenten zufallen. 
Einſturz eines großen Lagerhauſes. 
New York. Im New Yorker Geſchäftsviertel 
iſt ein ſiebzehnſtöckiges Lagerhaus, das in Brand 
            ge=
raten war, zuſammengeſtürzt, wobei zehn 
            Feuer=
wehrleute unter den Trümmern verſchüttet 
wurden. Es gelang, ſieben Verſchüttete zu retten. 
Exploſionsunglück in Cardiff. 
Cardiff. Bei einer Exploſion in einer 
            Metall=
fabrik wurden drei Perſonen getötet und 
ſechs verwundet. 
Schiffszuſammenſtoß. 
Hobro. Mittwoch nachmittag rammte der 
deutſche Schoner „Käthe Jürgenſen” bei Hadſund 
ein Fiſcherboot. Ein Fiſcher ertrank. 
Raubmord in einem New Yorker Hotel. 
In das Büro eines New Yorker Hotels drangen 
nachts zwei Banditen ein und erſchoſſen den 
            an=
weſenden Hotelbeſitzer, erbeuteten aber nur einen 
geringen Geldbetrag. Eine im Hotel wohnende 
Schauſpielerin ſprang vor Schreck aus dem Fenſter 
des zweiten Stockwerks und war auf der Stelle tot. 
Zwei weitere Bewohner des Hotels, die gegen die 
Banditen ankämpfen wollten, erhielten tödliche 
            Ver=
letzungen. 
Der Hund als Lebensretter. 
EP. Der „Daiky Mail” wird aus Paris folgende 
Geſchichte berichtet: Eine Mutter ließ während eines 
kurzen Ausganges ihrerſeits ihr Kind in der Wiege 
ſchlafend zurück, vor der der treue Hund der Familie, 
wie gewöhnlich, ſeinen Platz einnahm. Als ſie 
            zurück=
kehrte, fand ſie zu ihrem unbeſchreiblichen Schrecken 
weder Kind, noch Hund im Zimmer vor. In 
            Todes=
angſt ſuchte ſie das Haus ab, als ſie die beiden 
            Ge=
ſuchten nirgends entdecken konnte, lief ſie in den 
            Gar=
ten. Sobald ſie dieſen erreicht hatte, ſprang ihr der 
Hund entgegen, bellte und rannte wieder zu ſeiner 
Hütte zurück, die geängſtigte Mutter damit 
            auffor=
dernd, ihm zu folgen. Wie groß war ihr Erſtaunen, 
als ſie dort ihr Kind ruhig ſchlafend vorfand. Ein 
Nachbar, der hinzukam, berichtete ihr, daß er das 
Kind den Gartenweg habe entlangkriechen ſehen, dem 
Fluſſe zu, der am Ende des Gartens vorbeifließt. 
            So=
bald der Hund ſah, daß das Kind in Gefahr ſchwebte, 
ſprang er auf und umkreiſte es bellend, ſodaß es 
            um=
kehrte, worauf er es geſchickt auf ſeine Hütte 
            zudiri=
gierte, es zuweilen ſanft mit dem Kopf ſtoßend. Als 
es in der Hütte angelangt war, ſetzte er ſich als 
            Wacht=
poſten davor. 
Auktion der von Gould hinterlaſſenen 
            Liegen=
ſchaften. 
EP. In dem Tanzſaal des Hotels Commodore 
fand die größte Auktion ſtatt, die New York bisher 
            er=
lebt hat. Es wurden die ſämtlichen Grundſtücke zur 
Verſteigerung gebracht, die der am 5. Januar 1926 
verſtorbene Charles A. Gould hinterlaſſen hat. Zwölf 
an der Zahl, brachten ſie die ſtattliche Summe von 
6 714 000 Dollar, ungefähr eine Million Dollar mehr, 
als Charles A. Gould ſeinerzeit für ſie bezahlt hatte. 
In den zwei Stunden, die die Auktion gedauert hat, 
vereinnahmte der Auktionator pro Minute zirka 300 
Dollar. Das neue Aeolian=Gebäude, das von Mrs. 
Celia Gould Mine, einer Tochter des Verſtorbenen, 
erworben wurde, brachte 3 Millionen Dollar. Mr. 
Gould hat 20 000 Dollar teſtamentariſch für die 
Pflege ſeiner Hunde und Pferde beſtimmt. Sein 
            ge=
ſamter Nachlaß wird auf ungefähr 10 Millionen 
            Dol=
lar geſchätzt. 
50. Geburtstag des Dichters 
Carl Friedrich Wiegand.
 Carl Friedrich Wiegand. 
Am 29. Januar begeht der in Zürich lebende bekannte 
deutſche Dichter Carl Friedrich Wiegand ſeinen 
50. Geburtstag. Mit ſeinen „Niederländiſchen 
            Bal=
laden” gehört Wiegand zu den hervorragendſten 
Balladendichtern der Gegenwart. Auch ſeine 
            drama=
tiſchen Werke, die im In= und Ausland häufig 
            auf=
geführt werden, erfreuen ſich großer Anerkennung, ſo 
vor allem „Die Winternacht”, ein prachtvolles Gemälde 
heſſiſchen Dorflebens.
Seite 12
Samstag, den 29. Januar 1927
Shott, Ohnr and Tarnen.
 * Fußball im Odenwaldkreis. 
Nach der Meiſterſchaftsentſcheidung. — Nachhutkämpfe. 
Wie bereits in der Montagsausgabe durch Sonderbericht gemeldet 
wurde, iſt die Entſcheidung in der Odenwaldkreisliga gefallen. 
            Sport=
vereinigung 04 Arheilgen wurde durch einen 3:1=Sieg über Germania 03 
Pfungſtadt endgültig Kreismeiſter, während Pfungſtadt — da 
            mittler=
weile die Entſcheidung über das am 7. November abgebrochene Spiel 
Pfungſtadt—Münſter zugunſten Pfungſtadts gefallen iſt ſich den 
2. Platz ſicherte. Man darf dem Sieger den Erfolg redlich gönnen. Die 
Mannſchaft hat die Meiſterſchaft verdient und dieſelbe iſt letzten Endes 
nur Belohnung für langjährige ausgezeichnete Arbeit im Dienſte des 
Sportes, die gerade die Sportvgg, 04 Arheilgen für ſich mehr als alle 
anderen Vereine der Odenwaldtreisliga in Anſpruch nehmen kann. — 
Im zweiten Spiel ſchlug der Sportverein Münſter die Olympia 
            Lam=
vertheim mit 3:1; diesmal aber nicht ſo ſicher, wie man es ſonſt in 
Münſter gewöhnt iſt. — Viktoria Griesheim unterlag in Bürſtadt gegen 
den V. f. R. mit 4:1, bleibt alſo nach wie vor am Tabellenende hängen.
Die Tabelle ſelbſt zeigt nunmehr folgendes Bild:
Sp. geſv. un. vl. Tore Pkt. Sportvgg. 04 Arheilgen 16 18:2 24 Germania 08 Pfungſtadt 16 44:25 20 Sportverein Münſter 16 38:23 19 V. f. R. Bürſtadt . 15 34:34 17 Olympia Lampertheim . . . 15 34:32 16 Union Darmſtadt . .* 14 40:37 12 Olympia Lorſch ..... 14 23:42 11 Fußballverein Biblis . ." 12 15:43 Viktoria Griesheim . .. 14 2 9 22:39
 Der kommende Sonntag 
iſt in ſeinem Programm weniger reichhaltig, als es ſeine Vorgänger 
waren. In der Kreisliga ſtoßen nur Fußballverein Biblis—V. f. N. 
Bürſtadt und Viktoria Griesheim—Olympia Lorſch aufeinander. 
            Bür=
ſtadt gewann im Vorſpiel mit 5:1 und ſollte auch diesmal den Kampf 
für ſich entſcheiden, zumal das Treffen abermals auf Bürſtädter Gelände 
ausgetragen wird, da der Platz des FV. Biblis immer noch geſperrt 
iſt. (Man darf wohl hier ebenfalls bald auf das Urteil warten, läuft 
doch die Angelegenheit bereits ſeit dem 5. Dezember. Solche 
            Verzöge=
uungen ſind geeignet, einen Verein total zu ruinieren.) — Griesheim hat 
Ausſicht, gegen ſeine Lorſcher Gäſte zu gewinnen (Vorſpiel 2:1 für 
Lorſch). Da kaum mehr als ein Verein in der Kreisliga abſteigen dürfte, 
wäre es für die Einheimiſchen an der Zeit, ſich noch die fehlenden Punkte 
zu ſichern. 
In der A=Klaſſe liegt der Schwerpunkt am Sonntag im Gau 
Bergſtraße. Es ſpielen hier: V. f. R. Darmſtadt—Sportverein 
Groß=Gerau, Haſſia Dieburg—Eintracht Darmſtadt. Sportverein 
            Darm=
ſtadt Reſerve—Spielvgg. Pfungſtadt, Polizeiſportverein Darmſtadt—F.V. 
Michelſtadt und Germania Gberſtadt—Boruſſia Dornheim. Die 
            Eber=
ſtädter Germanen durften am Sonntag erſtmals wieder eingreifen. Die 
Lage im Gau iſt die alte: die Polizei führt vor V. f. R. und Eberſtadt. — 
Im Gau Ried hat ſich die Lage für den Favoriten Heppenheim ſehr 
bedenklich geſtaltet, wie der am Donnerstag über dieſen Gau gebrachte 
Spezialartikel zeigt. Am Sonntag meſſen ſich hier: Alemannia Groß= 
Rohrheim—Fußballverein Hofheim und Fußballverein Hemsbach-
            Kon=
kordig Gernsheim. 
Die B=Klaſſe hat folgende Spiele vorgeſehen: Gau 
            Berg=
ſtraße: F.V. Michelſtadt IſI.—V. f. R. Beerfelden, Sportv. Höchſt— 
Sportv, Lengfeld, F.C. Groß=Umſtadt—Sportv. König, S.V. 
            Weiter=
ſtadt—Chattia Wolfskehlen. Germania Leeheim—Svortv. Geinsheim. 
Im Riedgau ſpielen: Olympia Biebesheim—F V. Hüttenfeld. V. f. R. 
Bürſtadt II.—Germania Auerbach, F.V. Zwingenberg—Olympia 
            Lam=
pertheim II., Olympia Lorſch II.—Vorwärts Bobſtadt. 
V. f. R. Darmſtadt — Sp.=V. Groß=Gerau. 
Obigen Gegner empfängt am kommenden Sonntag, nachmittags 
2.30 Uhr, die V.f.R.=Mannſchaft zu ihrem zweiten Verbandsſpiel der 
Rückrunde. Sportverein Groß=Gerau hat ſich als Neuling in der 
4=Klaſſe der Spielſaiſon 1925—1926 ſehr gut eingeführt und ſpielt in 
den diesjährigen Verbandsſpielen keine ſchlechte Rolle. In der Tabelle 
nimmt Spv. Groß=Gerau die dritte Stelle ein. Die Mannſchaft, 
            zu=
ſammengeſetzt aus lauter kräftigen Geſtalten, verſteht es, mit einem 
geradezu bewundernswerten Geiſt ſich zu ſchlagen. V. f. R. tritt in der 
ulten Aufſtellung an, mit Ausnahme von Eckel und Finger, welche 
            erſt=
mals wieder als Rechtsaußen und Linksaußen antreten. Wenn die 
Raſenſpieler komplett antreten, ſo iſt ein ſchöner und fairer Kampf zu 
erwarten, bei dem jeder Zuſchauer auf ſeine Koſten kommen ſoll. Die 
zweite Mannſchaft muß in Groß=Gerau antreten. Diesmal wieder in 
kompletter Aufſtellung, wird ſie ihren erſten Verluſtpunkten keine 
            wei=
teren hinzufügen wollen. — Der Abend vereinigt die Mitglieder und 
Freunde des V. f. R. im Mathildenhöhſaal zu ihrem diesjährigen 
            Mas=
kenball, ſo auch in geſellſchaftlicher Beziehung ihren Anhängern 
            Rech=
nung tragend. 
Fußballverein 1911 Michelſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt. 
Am Sonntag, den 30. Januar 1927 ſtehen ſich obige Mannſchaften 
im Verbandsrückſpiel gegenüber. Im Vorſpiel konnte der 
            Polizeiſport=
verein in Michelſtadt einen hohen Sieg landen. Diesmal werden wohl 
die Michelſtädter ihren ganzen Ehrgeiz dareinſetzen, ein günſtiges 
            Er=
gebnis zu erzielen, um ſo mehr, als es für ſie höchſte Zeit iſt, Punkte 
zu ſammeln; denn ſonſt dürfte der Abſtieg zur B=Klaſſe unvermeidlich 
ſein. Das Spiel beginnt um 3 Uhr nachmittags, auf dem Sportplatz 
des Heſſiſchen Polizeiſportvereins (ehem. Exerzierplatz). 
Ringen. 
Einer Einladung Folge leiſtend war am vergangenen Sonntag die 
Mingermannſchaft des Heſſiſchen Polizeiſportvereins dem Spiel= und 
Sportverein „Siegfried” in Saarbrücken entgegengetreten. Die 
            Saar=
brückener Mannſchaft verfügt über hervorragende Kräfte, denen die 
junge Polizeimannſchaft an Kampferfahrung nachſtand. Sie mußte ſich 
deshalb 20:8 geſchlagen geben. Am gleichen Tage noch abſolvierte die 
Mannſchaft des Heſſiſchen Polizeiſportvereins einen Ringkampf in 
            Lau=
terecken (Pfalz) gegen den dortigen Athletik=Sportverein 1924, Trotz der 
ermüdenden Eiſenbahnfahrt und des angeſtrengten Kampfes am 
            Vor=
mittag in Saarbrücken unterlagen hier die Polizeiſportler nur ganz 
knapp mit 11:13 Punkten. In beiden Städten fand die 
            Polizeimann=
ſchaft eine überaus gaſtfreundliche Aufnahme und gewann durch ihre 
überaus faire Kampfweiſe die reſtloſe Sympathie aller Zuſchauer,
 Ausſchuß für Leibesübungen Darmſiadt. 
Der Ausſchuß für Leibesübungen Darmſtadt hielt, am dergangenen 
Donnerstag im Reſtgurant Kaiſerſaal ſeine erſte Vertreterderſammlung 
im neuen Jahre ab, die von den beteiligten Vereinen recht gut beſucht 
zuar. Dem Aufnahmegeſuch des Darmſtädter Reitervereins in den 
            Aus=
ſchuß wurde ſtattgegeben. Beim Bericht über den Verlauf des Turn= 
und Sporterbeabends im November 1926 im Landestheater wurde 
einesteils der gute Verlauf hervorgehoben, andernteils aber der ſchlechte 
Beſuch desſelben ganz beſonders zur Sprache gebracht. Nicht überall 
hätten die dem Ausſchuß angeſchloſſenen Vereine ſich reſtlos für die Sache 
eingeſetzt. Eine Lücke, die bei den weiteren Veranſtaltungen unbedingt 
vermieden werden müſſe, wenn nicht die Vereine ſchließlich zur Deckung 
eines etwa entſtandenen Defizits für die Folge herangezogen ſein 
            woll=
ten. Die Durchführung eines Groß=Staffellaufes am 
            Deut=
ſchen Städte=Staffeltag am Sonntag, den 22. Mai 1927, wurde in den 
vom Ausſchuß vorgetragenen Grundzügen für gutgeheißen. Die 
            Feſt=
legung der Strecke, Einteilung in Klaſſen und die Maßnahmen, um die 
in Ausſicht genommene Durchführung auch bei der zu erwartenden 
Maſſenbeteiligung ſicherzuſtellen, fand die Zuſtimmung der 
            Vereinsver=
treter. Allgemeine Klage wurde geführt, daß die den Vereinen 
            ſtädtiſcher=
ſeits für „ihre Uebungsabende überlaſſenen Schulturnhallen 
während der Schulferien nicht benutzbar ſeien. Der Ausſchuß behielt ſich 
zur Aßſtellung dieſes Mißſtandes weitere Schritte an maßgebender 
Stelle vor. Ueber die Zuſammenſetzung des Heſſiſchen 
            Landes=
beirates in Turn= und Sportangelegenheiten entſpann ſich eine 
            in=
tereſſante Ausſprache, wie auch die bisherige Verteilung der vom Staat 
zur Ausführung von Lehrkurſen zur Verfügung geſtellten Mitteln nicht 
riſtlos Befriedigung gefunden hätten. Ganz beſondere Klagen wurden 
über die eigenartige Wegnahme der von den Vereinen bisher mit 
erheblichen Mitteln ausgebauten Spiel= und Sportplätze auf 
dem kleinen Ererzierplatz geführt. Ohne jeden rechtlichen 
Grund verfüge man kurzerhand über die dem Ausſchuß von der Forſt 
behörde überlaſſenen Plätze, ohne auch nur im geringſten für Erſatz 
            be=
ſorgt zu ſein. Mit Worten des Dankes für die rege Anteilnahme an den 
zur Verhandlung geſtandenen Punkten ſchloß der Vorſitzende die 
            an=
regend verlaufene Verſammlung. 
Handball. 
V. f. R. Mannheim — Sp.=V. Darmſtadt 1898. 
Bei dem am morgigen Sonntagnachmittag im Stadion am 
            Böl=
lenfalltor zwiſchen der erſten Handballmannſchaft des Vereins für 
            Raſen=
ſpiele Mannheim (Badiſcher Meiſter) und der erſten Mannſchaft des 
Sportvereins Darmſtadt (Frankfurter Landesverbandsmeiſter) 
            ſtattfin=
denden Zwiſchenrundentreffen um die Süddeutſche 
            Handball=
meiſterſchaft ſteht allen Anhängern des Raſenſportes in 
            Darm=
ſtadt ein Großkampftag bevor. Nach den nach hier gelangten 
            Mittei=
lungen treten die Mannheimer in derjenigen Aufſtellung an, mit der 
ſie ihre bisherigen Spiele im eigenen Bezirk erfolgreich durchführen 
konnten. Die Mannſchaft Weiß, Diehl, Treff, Höff, Schönberger, 
            Wey=
rig, Hügel, Morgen, Kehl, Ehrbrecht und Lenz wird beſtvebt ſein, ihre 
bisherigen Erfolge auch über den ſüddeutſchen Meiſter von 1926 hinaus 
fortzuſetzen. Daß unter dieſen Umſtänden die Darmſtädter Mannſchaft 
in der Aufſtellung Trautwein, Reuter, Schnell, Delp, Götz, Galm, 
Fiedler, Werner, Jans, Henemann, Engelhardt keinen leichten Stand 
haben wird, iſt ſelbſtverſtändlich. Man hofft aber, daß ſie ſich nach dem 
nicht gerade beſonderen Spiele vom vergangenen Sonntag zu einer 
beſſeren Leiſtung aufraffen wird. Wünſchen wir dem Spiel einen 
            ein=
wandfreien Verlauf und eine rege Anteilnahme der ſportliebenden 
Darmſtädter Bevöllerung. 
Deutſche Turnerſchaft; Main=Rheingau. 
Langen—Pfungſtadt, der letzte Kampf der Spielreihe. Er wird den 
zweiten Platz entſcheiden. Für Langen reicht ſchon ein Unentſchieden. 
Treten die Gegner vollzählig an, ſo iſt mit einem gleichwertigen Spiel 
zu rechnen. Es wäre zu hoffen, daß beide Manſchaften ſich voll entfalten 
und ein großes Spiel vorführen, als würdigen Abſchluß des Spieljahres. 
— Um die Gruppierung für den Herbſt feſtzuſtellen, werden noch 
            ver=
ſchiedene Ausſcheidungsſpiele nötig ſein und erſt rechnt, wenn die geplante 
Verbandsſonderklaſſe zur Wirklichkeit wird. Ueber ihren Wert kann 
man für die augenblicklichen Verhältniſſe geteilter Meinung ſein. In 
ein paar Jahren wird ſie Notwendigkeit ſein, und deshalb, ſollte man 
ſie gleich einführen, allein ſchon ihrer Werbekraft wegen. 
Winterſport. 
Verbandsſtaffellauf der Mitteldeutſchen Skivereine. 
Am Sonntag, den 30. Januar, morgens 9 Uhr, wird im Tamus 
der Staffellauf des Verbandes Mitteldeutſcher Skivereine ausgetragen. 
Die Strecke läuft in Schleifen um den Feldberg und beträgt 40 
            Kilo=
meter. Jede Staffel wird von fünf Läufern beſtritten. Die Siegerſtaffel 
erhält den Wanderpreis, einen Silberſchild, in Ebenholz gerahmt, der 
dieſes Jahr vom Skiklub Taunus zu verteidigen iſt. In den 
            ver=
gangenen Jahren waren es faſt ausſchließlich Staffeln aus den 
            Frank=
furter Skivereinen, die um den Preis ſtritten. Dieſes Jahr iſt die 
            Be=
teiligung eine größere, denn auch von auswärts ſind bereits 
            beachtens=
werte Staffeln gemeldet. Die erſten Staffeln erhalten für ihre Läufer 
beſondere kleine Plaketten als Anerkennung. Die beſte Frankfurter 
Staffel erhält den Wanderpreis vom Taunus, der ebenfalls vom Skiklub 
Taunus beſtritten werden muß. 
Amtlicher Winterſportbericht. 
WSN. Frankfurt a. M., 28. Jan. Taunus (Kleiner 
            Feld=
berg): Nebel, 2 Grad Kälte 43. Zentimeter Schnee, etwas verharſcht, 
Ski und Rodel gut. — Falkenſtein: Keine Sportmöglichkeiten. — 
Speſſart (Rohrbrunn): Bewölkt, 3 Grad Kälte, 9 Zentimeter 
Schnee, etwas verharſcht, Ski und Rodel gut. — Rhön (Waſſerkuppe); 
Nebel, 2 Grad Kalte, 43 Zentimeter Schnee, etwas verweht, Ski und 
Rodel gut. — Vogelsberg (Hoherodskopf): Nebel, 6 Grad Kälte, 
48 Zentimeter Schnee etwas verharſcht, Ski und Rodel gut. — 
            Her=
chenhainer Höhe: Nebel, 2 Grad Kälte, 43 Zentimeter Schnee, etwas 
verharſcht, Ski und Rodel gut. — Thüringerwald, 
            Schwarz=
wald und Alpen melden ausgezeichnete Sportverhältniſſe bei 
70 Zentimeter Pulverſchnee und etwa 10 Grad Kälte. — Die 
            Tempera=
turen werden auch im Gebirge langſam weiter anſteigen und in den 
Höhen unter 800 Meter tagsüber vielfach den Gefrierpunkt leicht 
            über=
ſteigen. Nennenswerte Niederſchläge ſind vorläufig nicht wahrſcheinlich
 Im Kampf um die Europameiſterſchaft im Eishockey gab es die 
folgenden weiteren Reſultate: Ungarn-Belgien 0:6, Belgien—
            Tſchecho=
ſlowakei 2:0. 
Die Vereinigung beutſcher Radſportverbände, hält am Sonntag in 
Mainz ſeine ordentlich. Hauptverſammlung ab,
 M. 30. Dayber fehlen bisher geſetzliche Beſtimmungen, auch das 
Aufwertungsgeſetz ſchweigt über dieſe Frage. Jedenfalls beſteht zur Zeit 
keine Möglichkeit, die Schuld b=izutreißen. Wir werden in der Beilage 
„Recht und Wirtſchaft” demnächkſt auf dieſe wichtige Frage noch 
            zurück=
kommen. 
X. 2., hier. Sie müſſen mitteilen, ob der Verein ein eingetragener 
Verein iſt oder nich: und wie die Satzung lautet,
 Die „Excelſior”=Lebensverſicherungs=Aktiengefellſchaft in Berlin, 
welche von der „Gedevag” Gemeinnützige Deu ſche Verſicherungs=Att.= 
Gef., Berlin, und der „Stuttgart-Lübeck”, Lebensverſicherungs=Akt.= 
Geſ., Stuttgart, gegründet worden iſt, füllt im Verſicherungsweſen eine 
weſentliche Lücke aus, indem ſie durch Einführung zweier neuzeitlicher 
Tarife der immer noch herrſchenden wirtſchaftlichen Notlage vieler 
            Rech=
nung trägt. Die Excelſior”=Lebensverſicherungs=Aktiengeſellſchaft 
            er=
möglicht es jedem Mittelſtändler, jedem Kleingewerbetreibenden und auch 
faſt jedem Arbeiter, durch eine niedrige Einheitsprämie eine überaus 
günſtige Lebensverſicherung abzuſchließen, welche unbedingt notwendig 
iſt, um ſeine Angehörigen vor Not und Elend zu ſchützen. Die „Record= 
Verſicherung” iſt dazu der beſte Weg, indem gerade in den erſten fünf 
Jahren, welche wohl mit Recht als die wirtſchaftlich ſchwerſten 
            anzu=
ſprechen ſind, bis zu einer ſechsfachen Quote die Verſicherungsſumme 
zur Auszahlung gelangt. — Die „Kinderverſicherung” ſetzt die Eltern 
durch Rücklegung eines monatlichen kleinen Betrages in die Lage, ihren 
Kindern eine ausreichende Summe zur Beſtreitung der Koſten des 
            Stu=
diums, Aufnahme einer Praxis uſw. uſw. für die Ausſteuer zur 
            Ver=
fügung zu ſtellen. Die Lebensverſicherung, in Verbindung mit der 
            Kran=
enverſicherung bietet für Erwachſene und Kinder die Gewähr eines 
wirtſchaftlichen Schutzes bei Krankheit und Tod. Intereſſenten erhalten 
vereitwilligſt Auskunft durch die Generalagentur der „Excelſior”=
            Lebens=
verſicherungs=Aktiengeſellſchaft in Darmſtadt, Schulſtraße 12 
Georg Raab. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Samstag, 29. Januar. 3.30: Stunde der Jugend. O 4.30: 
Hausorch, Verdi. Quv. „Sizilianiſche Veſper”. — Arie „Siinone 
Zoccanegra”. — Faut. „Ernani” — Soio a. d. „Requiem”. 
Suv. „Giopanna d’Arco” — Arie „Machsth”, — Fant. „Falſtaff”. 
Mitw.: Emil
 „Die Struftur des Völkerbundes”. O 8.15: Mozart=Kowert. 
            Sin=
nie in D=Dur. — Meſſe Nr. 14 in C=Dur (Krönungsmeſſe‟) 
usf. Wally Kierſamer (Sopran), v. Rauchhaupt (Alt) J. Hattemer 
enor), O. Eb=lmann (Baß). Der Geiniſchte Chor „Allerheiligen” 
9.15: von Kaſſel: Kaſſeler Sinfonie=Orch. Schumann: „
            Mär=
ubilder” — Bagrinoffsky; „Aus ruſſiſchen Märchen” — Dvorak: 
der Waſſermann”. Anſchl. bis 12.39; aus Kafſee Sacher: Tanzm. 
Stuttgart. 
Samstag, 29. Januar. 3: s(Gretie von Strümpfelbach erzählt 
O 4: Aus beliebten Opern. Mitw.: Maria Fiechtl, Hans Eugen 
Gredinger, Funkorch. d’Albert: Fant. „Tiefland” — Lied der Nuri. 
— d’Albert: Wolfserzählung des Pedro aus „Tiefland‟. — 
d’Albert: Fant. „Die toten Augen”. — d’Albert: Amor und Pſyche 
aus „Die toten Augen” — Puccini: Fant. „Tosca‟, — Puccini: 
Wie ſich die Bilder gleichen, Arie aus „Tosca‟. — Verdi: Fant. 
„Aida‟. — Verdi: Holde Aida. — Verdi: Ballettmuſik aus 
„Aida‟. — Roiſini: Oup. „Barbier von Sevilla”. — Roſſini: Arie 
„Der Barbier von Sevilla”. O 5.15: Dram. Funkſtunde: (Oper). 
O 6.45: Heinz Neuberger: Anekdoten und ihre Quellen, O 7.15: 
Oberreg.=Rat Dr. Kümmerlen: Schwäbiſche und alemanniſche 
            Fami=
liennamen. O 8: Kammermuſikvereinigung des Philharm. Orch, 
Händel, Sonate. — Schumann: Märchenbilder op. 113. Anſchl.; 
Hörſpiel „Eltern” Schauſpiel von Paul Enderling. O 10.30= 
Uebertr. von Berlin; Tanz=Mu ik. 
Berlin. 
Sonnabend, 29. Jan. 12.30: Virrtelſtunde für den Landwirt, 
O 4: Dr. Fuchs: Merkwürdiges aus=Abeſſinien. O 4.30: Eite= 
Kammer=Orch. Souſa: Heil dem Freiheitsgeiſt. — Zeller: 
            Gruben=
lichter, Walzer aus Oberſteiger. — Lincke: Ouv. Im Reiche des 
Indra. — Grieg=Erinnerungen. — Hildach: Der Spielmann. — 
Lehar: Potp. Luſtige Witwe. — Jeſſel: Und Colombine tanzt. 
— Fiorito: Sometime. — Robrecht: Kuckucks=Foxtrot. O 6.30: 
Dr. Caro: Neuzeitliche Geſichtspunkte bei der Behandlung von 
Knochenbrüchen. O 7.05: Schriftſteller Friedrich: Wert und Unwert 
des Dilettantismus. O 7.30: P. Wölbling: Die neuen 
            Arbeits=
gerichte. O 7.55: Prof. Dr. Reichenbach: Von Kopernikus bis 
Einſtein. O 8.30: Einakter=Abend. Mitw.: Roſe Lichtenſtein, Walter 
Fried, Manfred Fürſt, Alfred Braun, Otto Kronburger, Funkkapelle, 
Mühlenau: Wiener Volksmuſik. — Lecoca: Ouv. Der kleine 
Herzog. — Becce: Reue d'amour. — „Fünf Uhr dreißig” Einakter 
von Erik Ernſt Schwabach, Volpatti: Reverie. — Humohies: 
In Hong=Kong=Street. — Morris: Niana, Foxtrot. — Dnuamit” 
Einakter von William Kahn. — Braſe: Expreſſionen, Tango. — 
Bendix: Tanz der Derwiſche. — Bizet: Farandole aus „
            VAr=
leſienne‟. O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach). 
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 29. Januar. 3.30: Poſtrat 
Behrendt, Frl. Moelke: Eſperanto. O 4.30: Das Neueſte aus der 
pädag, Zeitſchriftenliteratur. O 5: Prf. Laſſar: Das Syſtem der 
engliſchen Verwaltung. O 5.30: Dr. Roeſeler: Die Rolle der 
Arbeit erſchaft im modernen Staat. O. 6: Präſident Hammer: 
Normung im Verkehrsweſen. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Leftor 
Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 7: Dr. Hoenig; Indikarion 
für Narkofen in der zahnärztl. Praxis. O 7.30: Dr. Mahrholz: Die 
deutſche Litera ur im 19 Jahrhundert
 Wetterbericht 
Wettervorherſage für Sonntag, den 30. Januar 1927. 
(Nach der Wetterlage vom 28. Januar 1927.) 
Weiteres Anhalten des wolkigen, auch zeitweiſe bedeckten Wetters, 
Heſſ. Wetterdienſtſtelle. 
verbunden mit leichten Niederſchlägen.
 paupiſchriftleliung • Nudo/ Maup= 
Verantworilich für Politte und Wirtſchaft: Rudalf Maupe; für Feuilleion, Reick und 
Nusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
für den Schlußdienſt. Andrea= Bauer; für den Iuſeratenteil: Willp Kuble: 
Druck und Verlag: 4. C. Wittich — ämtlich in Darmſtadt. 
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Täglich Dankſchreiben.
probe führt zu dauernd.
Bezug BACKLOEL
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Frankenthaler Puder=Zucker
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 Residenz-Theater 
(am Weißen Turm)
 Als Ehrendenkmal für die Helden der 
Weltgeschichte soll der Film:
 dem deutschen Volke gewidmet sein. 
Aufgenommen und unter persönl. Mitwirkung 
der Offiziere und Mannschaften 
„der Emden‟ 
U. a.: 
I. Offiz. der Emden Kapitänlentnant Hellm. 
v. Mücke, Korrettenkapitän R. Wetthoeft. 
Oberleutnant Dietrich Benzter, 
            Ober-
maschinistenmaat Erfurth, Obermatrose 
Werner Bednors. 
Der Besuch und die Nachfrage ist sehr stark. 
es wird gebeten wegen Andrang des Abends die 
Nachmittags-Vortührungen zu besuchen. 
Jugendliche haben Zutritt! (*2464 
Anfang 3½ Uhr ununterbrochen. 
Letzte Abendvorführung 8 Uhr.
Samstag, den 29. Januar 1927
Seite 13
 Heute Samstag 
1. Kappen-Abend 
In der Weinklanse T ANZ
 Morgen Sonntag, ab 4 Uhr nachmittags 
Honzert / Rheinischer Ahend
In der Weinklause TANZ
(1952
Nummer 29
 Palast-Lichtspiele 
Gaishrrnsdtef
Die 2. Woche! Der Welt gewaltigstes Filmwerk:
dr T MeTA
Anfang 300, 530, 800 Uhr
Die Tugendprinzessin?
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Best. zur Reichskrond ſtraße 5 
Motto: Bei uns wärds ſchee! 
eeute, Samstag, den 29, Januar 1927 
I. orveialeliocbder Japeuabend 
in den originell dekorierten Räumen. 
eumor! Anfang 7” Uhr! Stimmung! 
Im Saal: 
2426 
Mappenabend mit Tanzkrännchen 
Es ladet frenndl. ein: 97. Käst.
 Heute Samstag 
HelSuppe 
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HAEUTEI Samstag abend HrurE! 
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und Honzert 
lade freundlichſt ein L. HEINRIGH 
Jeden Sonntag abend 8 Uhr: 
Unrennatrunds-Musik! 
73 
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Samstag 
Großes Schlachtfeſt! 
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Kappenabend! 
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Heute Samstag, den 29. Januar 1927, abends 8 Uhr (*2309 
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Morgen Sonntag, den 30. Januar 1927, abends 8 Uhr Familien-Konzert
  
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Künstler-Konzert.
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus 
Samstag, den 29. Januar 1927 
nachmittags 3 uhr 
Samstags=Fremdenmiete (5. Vorſtellung) 
Infolge Erkrankungen im Perſonal 
ſtatt der angekündigten Borſtellung 
„Das Rheingold‟ 
Oberon 
Eine romantiſche Oper von C. M. v. Weber 
Nach dem gleichnamigen Gedicht von 
Chr. M. Wielands 
Bühnen=Einrichtung von Guſtav Mahler 
Muſikaliſ her Leiter: Max Hüsgen 
InSzenegeſetztv Hans=Esdras Mutzenbecher 
Büh enbild und Koſtüme: 
Lothar Schenck von Trapp 
Perſonen: 
Oberon, Köntg der Elfen . Rudolf Strzeletz 
Harun al Raſchid, Kalif 
von Bagdad . . . . . Oscar Grauert 
Rezia, ſeine Tochter . . . Gertrud Gercke 
Fatime, deren Vertraute. Paula Kapper 
Ein Kaiſer der Vorzeit. Oskar Grauert 
Der Ritter Hüon von 
Bordeaux .. . . . . . Joſef Pverner 
Scherasmin, ſein Knappe, Leo Barezinski 
Titanta, Oberons 
Gemahlin . . . 
M. Fleiſchmann
 —Mie 
e 
Drol d 
... Hilde Schwara 
Erſtes Meermädchen . Sitta Müller Wiſchin 
BweitesMeermädchen . . Joh. Buchheim 
Babekan, perſiſcher Prinz Oscar Grauert 
Almanſor,Emirvon Tunis Heinrich Kuhn 
Roſchana ſeineGemahlin. Ilſe Lahn 
Abdallah, ein Seeräuber. Hans Neh 
preiswert zu ver= in Gartenhüter . . . . . Adolf Klotz 
Elfen, Nymphen und Meermädchen, das 
Gefolge des Kalifen und das Gefolge Rezias, 
Sklaven, Tänzerinnen, Fanitſcharenmuſiter, 
Wachen, Seeräuber, das Gefolge eines 
Kaiſers der Vorzeit. 
Ort der Handlung: Franken, Bagdad 
und Tunts 
Chöre: Berthold Sander 
Spielwart: Fritz Wilde 
Preiſe der Plätze: 0.70 bis 7.— Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum 
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſig 
Zwei Pauſen werden durch das Fallen 
Ohne Anzahlung! des eiſernen Vorhanges augezeigt 
Anfang 3 Uhr 
Ende 0 Uhr 
10 Schuchardſtr. 10 Sonntag, 30. Januar. Sonntags=
            Fremden=
miete (6. Vorſt., Maebeth. Anfang 7 Uhr. 
Montag, 31. Januar. Erſtes Volkskonzert. 
Soliſtin: Anna Baumeiſter=Jacobs 
            An=
fang 8 Uhr. Preiſe 0.50, 1, 150, 2 Mk. 
Dienstag, 1. Februar. A 11. Schülermiete 
rot 6. Die Zauberflöte. Anſang 7 Uhr. 
Preiſe 1—10 Mk. 
Kleines Haus 
Ochſenfilet, geſpickt Samstag, den 29. Januar 1927 
abends 7½ Uhr 
Zuſatzmiete VI, 10 
Geld 
Komödie in 5 Aufzügen /7 Bildern) 
von Bernard v. Brentano. 
In Szene geſetzt von Edgar Klitſch 
Bühnenbild: Arthur Pohl 
Perſonen: 
Hetmann, Chef eines großen 
deutſchen Handelshauſes HansBaumeiſter 
Ulrich, Leiter einer 
            Aus=
lands=Abteilung . . . . Rudolf Wittgen 
Gertrud, ſeine Frau . . . Maria Fein 
Lola, thre Schweſter . . . Beſſte Hoffart 
Folt, Muſiker . . . . . . JoachimBüttner 
Hermann . . . . . . . Otto Wenke. 
Fohn Foreſter, Kaufmann Hugo Keßler 
Keffner, Direitor der Firma, 
unter Ulrich . . . . . . Robert Klupp 
Lorm, ein Grubenbeſitzer. Max Nemetz 
Schmitt . . . . . . . . KurtWeſtermann 
Ein Diener .. . . . . . Walter Bluhm. 
Ein Angeſtellter . . . . . Werner Scharff 
Eine Sekretärin . . . . . Hilde Schwara 
Die Handlung ſpielt in einer großen Stadt 
jenſeits der deutſchen Grenze 
Spielwart: Adolf Schmidt 
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum 
Choreographie: Manda von Kreibig Inurgegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig 
Pauſe nach dem 5. Bild 
Anfang 7½ Uhr Ende 10 Uhr 
Sonntag, 30 Jan., nachm. 2½ u. 4½ Uhr. 
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Rübezahls Hochzeit. Preiſe 0.70 und 
1 Mk. Kinder 35 und 50 Pfg. — Abends 
7½ Uhr. Volksvorſtellung zu ermäßigten 
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Montag, 31. Januar und Dienstag, 1 Febr. 
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Ein Film vom Schweizer Volk und ſeien 
Bergen. Anfang 6 und 8 Uhr. Preiſe 
0.70, 1, 1.50, 2 Mk.
Der droße Memgdle Magtendnnt
iſt am 5. Februar 1927 in der Turnhalle am Woogsplatz
[ ← ][ ][ → ]Nummer 29
Samstag, den 29. Januar
 Der Binnenſchiffahrtsverkehr auf dem Rhein. 
In Ludwigshafen am Rhein betrug im Dezember 1926 der 
            An=
kunftsverkehr zu Berg 256 395 To., zu Tal 8 239 To., der Abgangsverbehr 
zu Berg 11 487 To., zu Tal 94 517 To. In Speher betrug der 
            Ankunfts=
verkehr zu Berg 1829 To., zu Tal 1412 To., der Abgangsverkehr zu 
Berg, 0, zu Tal 767 To. Auf den Rhein entfällt auch der Hauptanteil 
des geſamten Ankunfts= und Abgangsverkehrs aller bayeriſchen Flüſſe. 
Davon hält wieder Ludwigshafen die Spitze mit einem Ankunftsverkehr 
zu Berg von 256 395 To., darunter verwiegend Steinkohlen und Koks 
(150 569 To.), Braunkohlen und Briketts (39 021 To.), Schwefelkies (17 937 
To.), Getreide (10 047 To.), Zucker (9203 To.), Erde, Sand und 
            Bau=
materialien (8650 To.), Schwefelſäure (5315), Mineralöle (4921), Eiſen 
und Eiſenfabrikate (2417) und Zement (2367 To.), 
Zu Tal kamen 8230 To. an, davon vorwiegend Sand und Kies, 
nämlich 7747 To. Der Abgangsverkehr zu Berg in Ludwigshafen 
            be=
zifferte ſich auf 11 487 To., davon 5432 To. Steinkohlen und Koks, 4233 
To. Düngematerial aller Art und 1058 To. Getreide. Zu Tal bezifferte 
er ſich auf 94 617 To., davon hauptſächlich 57 435 To. Düngemittel aller 
Art, 12 326 To. Chemikalien 8151 To. Schwefelkiesabbrände, 2131 To. 
Erze und 1317 To. Oel. In Speyer kamen zu Berg 1567 To. Steinkohlen 
und Koks und 256 To. Erde und Sand, zu Tal 1332 To. Sand und Kies 
und 80 To. Steine an. Im Abgang zu Tal waren ferner 767 To. 
hölzeruc Eiſenbahnſchwellen zu verzeichnen. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., B. Januar. 
Die ſtarke Aufwärtsbewegung in Mannesmannaktien hat heute eine 
jähe Unterbrechung erfahren. Da angeſichts der großen Inteveſſenkäufe 
die Gefahr einer Ueberfremdung bei dieſem Unternehmen beſtand, hat 
die Verwaltung etwas unerwartet eine Kapitalserhöhung beſchloſſen, ſo 
daß heute die Käufe nicht mehr fortgeſetzt wurden und ein empfindlicher 
Kursrückgang eintrat. Dadurch wurde der ganze Markt mehr oder 
weniger beeinflußt, um ſo mehr, als auch die ſchwache Haltung der J. G. 
Farbeninduſtrie verſtimmte. Man erfuhr, daß heute viele 
            Prämien=
geſchäfte per Ende Januar abgewickelt wurden, wodurch ſich die ſchwache 
Haltung erklären ließ. Mannesmann verloren zum erſten Kurs 6 
            Pro=
zent, die übrigen Montanwerte bis 2 Prozent. J. G. Farben eröffneten 
2 Prozent niedriger. Elektroaktien größtenteils unverändert bei etwas 
Machfrage nach Bergmann. Feſt blieben aber Deutſche Erdöl, die 
            in=
folge erſter Käufe weitere 1½ Prozent anzogen. Banken blieben weiter 
geſucht. Sie eröffneten zwar nicht ganz behauptet, konnten aber im 
Verlaufe neue Höchſtkurſe erreichen. Außerordentlich feſt waren aber die 
Aktien der Hypothekenbanken mit Bayer. Hyp. und Wechſelbank an der 
Spitze, die auf die Kapitalserhöhung und das günſtige Bezugsrecht 10 
Prozent gewannen. Deutſche Anleihen blieben vernachläſſigt und 
            ſchwä=
cher. Von ausländiſchen Renten zeichneten ſich aber Mazedonier und 
Eiſenbahnbosnier durch große Feſtigkeit aus. Namentlich das Ausland 
intereſſierte ſich ſehr für dieſe beiden Papiere. 
Im weiteren Verlaufe brachten die Mannesmannaktien eine neue 
Ueberraſchung, indem ſie plötzlich ihren ganzen heutigen Kursverluſt 
            wie=
der aufholen konnten. Es ſetzte eine neue ſtarke Nachfrage ein, aus der 
hervorzugehen ſcheint, daß die Maßnahmen der Verwaltung hinſichtlich 
der Kapitalserhöhung etwas zu ſpät kommt, und ſich die Intereſſenten 
ſtark genug fühlen, um den Kampf mit der derzeitigen Verwaltung 
            auf=
zunehmen. Bei Abfaſſung dieſes Berichtes war der Kurs 251 Geld, als 
7 Prozent über der Eröffnung. Die übrigen Aktien wurden von dieſer 
Sonderbewegung aber kaum berührt. Schiffahrts= und Chemiewerte 
bröckelten im Gegenteil weiter ab. Tägliches Geld 4 Prozent. 
Die Abendbörſe verkehrte während des amtlichen Verkehrs 
durch die fortdquernden Abgaben in Farbenaktien zunächſt noch erheblich 
ſchwächer; der Rückgang des Farbenkurſes ſei eine Folge von 
            Ueber=
engagements in Prämien per U. Januar, die nunmehr glatt geſtellt 
würden. Nach einer anderen Verſion ſoll auch die Abſicht der Direktion 
der Farbongeſellſchaft, keine Dividendenerhöhung vorzunehmen, auf den 
Kurs drücken, ſchließlich vermuten noch Börſenkreiſe Verkäufe von 
            Vor=
ratsaktien durch die zum Farbentruſt gehörende Länderbank. Der erſte 
Kurs war 324 (— 1), dann aber zeigte ſich eine Erholung bis 326 G. 
Die größten Verluſte hatten Montanwerte, obwohl hier die 
            Intereſſen=
käufe dortdauern, mithin dürften es hauptſächlich Glattſtellungen der 
Spekulation ſein. Durchſchnittlich betrugen die Rückgänge 2—3 Prozent. 
Rhein, Braunkohle ſogar 290 (— 5) ſpäter aber 230,50 G. Auch die Dt. 
Erdöl 200,50 (— 3½) nachbörslich aber größere rheiniſche Käufe 202 G. 
Bei Banken hielten ſich die Verluſte zwiſchen 1½ und 2½ Proz., 
            Danat=
bank 286 (— 5). Elektro= und Zellſtoffwerte gingen um 1½ bis 2 Proz. 
zurück. Im Gegenſatz zur ſchwachen Tendenz der Terminpapiere, waren 
ſeiddeutſche Zuckerwerte wieſderum um 5 Prozent geſteigert bei nur 
            teil=
weiſer Befriedigung der Nachfrage. Auch Bank für Brauinduſtrie 248 
(+ 2), Frankfurter Pfandbriefbank 230 (+ 8 und rationiert), Frft. 
Hypothekenbank 250 (+ 8), 5 Prozent Kriegsanleihe 0,8725 nachbörslich 
aber 0,877 G. Das Abenddeviſengeſchäft war ſehr ruhig, London gegen 
Kabelauszahlung New York 4,85½e Dollar, Paris 123 Fr., Mailand 
113 Lire. Von Deviſen gegen Mark Dollars 4,22 Mk., Pfund 20,47½ Mk. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 28. Januar. 
Der Hauſſefturm hat ſich heute etwas gelegt. Die Neigung zu 
            Ge=
winnmitnahmen fand aus verſchiedenen Gründen eine Verſtärkung, ſo 
daß namentlich die in letzter Zeit ſcharf geſtiegenen Papiere 
            Kurs=
rückgänge erlitten. Die Aktien von Mannesmann, Hanſa Dampf und 
Hamburg=Süd ſetzten 5—7 Prozent niedriger ein, da die 
            Kapitalstrans=
aktionen in der bekanntgegebenen Form nicht den Erwartungen der 
Börſe entſprachen, insbeſondere durch Verſtärkung der 
            Verwaltungs=
poſitionen ein Nachlaſſen der Intereſſenkäufe in dieſen Werten befürchtet
 wird. Auch die Nachricht von der vorausſichtlich ausfallenden 
            Phönix=
dividende und die Dividendenerklärung der AEG ſtellten eine 
            Ent=
täuſchung dar. Bei abbröckelnden Kurſen neigten die bisher im 
            Mittel=
punkt ſtehenden Werte zu Börſenbeginn allgemein zur Schwäche. 
            Aller=
dings vermochten daſür verſchiedene andere Aktiengebiete das Intereſſe 
der Spekulation auf ſich zu lenken und kräftige Steigerungen 
            durchzu=
ſetzen. So wurde der Markt der Metallaktien auf 
            Zuſammenſchluß=
gerüchte beachtet. Die Aktien bayeriſcher Banken gingen auf die 
            Ab=
ſchlußmitteilung und der Kapitalerhöhung der Bayer. Hypotheken= und 
Wechſelbank ſprunghaft bis 10 Prozent in die Höhe. Maſchinenfabriken 
wurden auf günſtige Beſchäftigungsnachrichten gekauft. Ver. Glanzſtoff 
holten einen Teil ihres geſtrigen Nachbörſenverluſtes wieder auf. Baſalt= 
Deſſauer Gas, Deutſche Erdöl,, Leonhard Tietz, von Montanaktien 
Laurahütte, Rheiniſche Braunkohlen, Ilſe Bergbau und Buderus lagen 
unverändert feſt. Da die Lage des Geldmarktes trotz des Einſetzens der 
Ultimoanſprüche bisher keine auch nur leichte Verknappung zeigt, wurde 
die Grundſtimmung ſchon gegen Ende der erſten Stunde wieder 
            freund=
licher. Ein Teil der zunächſt gedrückten Werte konnte ſich erholen. 
Andere Papiere wurden zu feſten Kurſen lebhaft umgeſetzt. Am 
            Geld=
markt zogen die Sätze bei einem erhöhten Geldbedarf an. Doch nur in 
geringem Umfange. Tagesgeld ſtellte ſich auf 4 bis 5,5, Monatsgeld 
auf 5,5 bis 7,5 und Geld auf einige Tage über dem Ultimo auf 5,5 bis 
7 Prozent. Für Reportgelder nannte man einen Satz von 6,75 bis 7,25. 
Warenwechſel mit Großbankgiro ca. 4,5. Im Deviſenverkehr zog der 
Kurs der ſpaniſchen Währung gegen New York auf 19,25 an. Auch 
Oslo mit 18,85 geſteigert. London=Paris abbröckelnd. 12305. Die 
übrigen Valuten notierten auf der geſtrigen Baſis. 
Der weitere Börſenverlauf brachte mehrfache Schwankungen Im 
ganzen konnte ſich das Kursniveau aber behaupten. Von Einzelheiten 
erregte die Kursſteigerung der Aktien des Rheiniſch=Weſtfäliſchen 
            Eleb=
trizitätswerkes um 10 Prozent Aufmerkſamkeit. Mannesmann=Aktien 
gingen nach 244 ſpäter mit 248 bis 251 um, da die Aufkäufe von 
            inte=
reſſierter Seite weitergehen. Farbenaktien ſchwach (325), Bankaktien 
belebt und höher, namentlich Deutſche Bank. Privatdiskont kurze Sicht 
4 Prozent, lange Sicht 4 Prozent. Die Nachbörſe war luſtlos und 
ſchwächer. Die höchſten Tageskurſe konnten ſich allgemein nicht 
            aufrecht=
erhalten. Einiges Geſchäft bei abbröckelnden Preiſen fand im 
            Spät=
verkehr noch in Montan= und Bankaktien, ſowie in Elektrowerten ſtatt. 
J.=G. Farbeninduſtrie ſchwach (322,5), Kriegsanleihe rückgängig 0,867,5. 
Im einzelne nannte man an der Nachbörſe u. a. AEG. 174,5, Siemens 
213, Schuckert 176,75, Rheinſtahl 221, Harpener 208, Phönix 145,75, 
Gelſenkirchen 196, Vereinigte Stahlwerke 159, Mannesmann 245, Rhein. 
Braunkohlen 293, Deutſche Erdöl 202, Deutſche Bank 195, Bank 
            elek=
triſcher Werte 208,5 feſt, Baher, Hypotheken= und Wechſelbank 252, 
            Ham=
burg=Süd 233,5, Hapag 172, Nordd. Lloyd 159.
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Hanſa Dampfſchf.. .
240.— 28 1.
241.75 142.5 142.75 Hirſch Kupfer ... 123.5 123 5 61.5 63.5 Höſch Eiſen... 205. 210.— 199.5 207.5 Hohenlohe Werke. 32.125 32 8 110.— 1109.75 Kahla Porzellan". 133 25 134.75 205.— 217 75 Lindes Eismaſch. 203.75 205.— 130.— 136.— Lingel Schuh. . . . 89.87. 90.— 190.— 191.875 Linke u. Hofmann . . 96 — 97.— 133.25 131.— 9. Loewe u. Co.. 330.— 328. — 127.— 1275 C. Lorenz 159 875 160.— 14.5 15.— Niederlauſitzer Kohle 204.5 1208.— 199.— 205.75 Nordd. Gummi. . . Orenſtein. . . . . . . . . 144.— 144.5 143.5 143.85 Rathgeber Waggon 114.— 116.— 142.— 1143.5 MRombacher Hütten.. 13.5 13.625 162.25 161. Roſitzer Zucker. . .. 108.— 109.87. 183.5 183.25 Rütgerswerke .. . . . 146.5 146.— 331.— 324.— Sachſenwerk . . . 137.— 144.25 115.75 112.— Sächſ. Gußſtahl 179 — 177.— 63.— 62.— Siemens Glas. 177.— 177.5 18. 25 18.— Ver. Lauſitzer Glas 156.75 158.75 234.25 234.75 Volkſtedter Porzell.. 66.5 69.25 210. 210.— Weſtf. E. Langendreer 65.5 65.5 141.75 142.— Wittener Gußſtahl. 64.25 65.— 248.— 239. — Wanderer=Werke. 255.— 261.—
Oeviſenmarkt.
 Cslo 
Die Deutſche Reichspoſt im Dezember. Dem Dezemberbericht des 
Reichspoſtminiſteriums zufolge iſt der Fernſprechverkehr mit Polen durch 
die Inbetriebnahme der Verbindung Berlin—Bromberg erweitert worden. 
Ferner iſt eine Funkverbindung Berlin-Liſſabon dem öffentlichen 
            Ver=
kehr übergeben worden. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer weiſt einen 
Zuwachs von 3 Prozent von 1337000 auf 137600 Hörern auf. Im 
Perſonalweſen ergibt ſich eine geringe Erhöhung des Perſonals. Die 
Zahl der Vertreter für Erkankte und Beurlaubte hat ſich ſtark verringert. 
Die Einnahmen weiſen eine Erhöhung von 142,2 Millionen auf 154,7 
Millionen und die Ausgaben ebenfalls eine Erhöhung von 137 Mill. 
auf 160,7 Millionen Mark auf. Die Erhöhung der Einnahmen iſt auf 
den ſtärkeren Verkehr um die Weihnachts= und Neujahrszeit, die der 
Ausgaben auf die Auszahlung der Beihilfe an Beamte und Arbeiter 
zurückzuführen.
 Börſe und Geldmarkt. 
Der gute Stern, der jetzt ſchon ſeit etwa Jahresfriſt über der Börſe 
ſteht, hat dieſe auch in der letzten Woche nicht verlaſſen. Wenn man von 
dem Geſichtspunkt der Rendite aus die jetzt erzielten Kurſe der 
            führen=
den Terminwerte betrachtet, ſo wird man ohne Frage ſtarke 
            Uebertrei=
bungen feſtſtellen. In dieſer Hinſicht ſchießt alſo die Börſenhauſſe 
            viel=
fach über das Ziel hinaus. Wenn trotzdem die Kurſe täglich neue 
            Steige=
rungen erfahren, ſo müſſen doch wohl andere Gründe für die 
            umfang=
reichen Kaufaufträge der außerhalb der Börſe ſtehenden Kreiſe 
            vorlie=
gen. Ganz klar ſind dieſe Urſachen bisher nicht erſichtlich. Es iſt nicht 
ohne weiteres zu erkennen, aus welchem Anlaß die Anſchaffungen von 
Induſtrieaktien in einem derartigen Ausmaß anhalten, daß die 
            Börſen=
indexziffern der Banken und anderer Statiſtiken den bisher höchſten 
Stand faſt wöchentlich von neuem überſchreiten. Eine teilweiſe 
            Erklä=
rung findet man vielleicht, wenn man verſucht, den Ausgangspunkt der 
Kursſteigerungen feſtzuſtellen. Dieſer liegt, von einzelnen feſten 
            Pa=
pieren anderer Gebiete abgeſehen, ſeit einiger Zeit am 
            Montanaktien=
markt. Erſt war es der engliſche Bergarbeiterſtreik, der das Intereſſe 
für Kohlen= und Eiſenwerte aufleben ließ, jetzt ſind es die großzügigen 
Projekte, die man an der Ruhr in Angriff nimmt, um auch in der 
            Zu=
kunft, wenn die heutige Konjunktur nachlaſſen ſollte, geſicherte 
            Abſatzver=
hältniſſe zu ſchaffen. Wenn der Bergbau dabei geblieben wäre, ſich mit 
der Förderung und dem Verkauf der Kohle (Hart= und Weichkohle) zu 
begnügen, ſo würde man ſeine Ausſichten zum mindeſten ſehr 
            abwar=
tend beurteilen können. In richtiger Erkenntnis der Problemſtellung 
richtet man ſich aber glücklicherweiſe im deutſchen Bergbau nicht auf ein 
laissex aller ein, ſondern geht daran, die Kohle in eigener Regie zu 
            be=
arbeiten und deren Edelprodukte abzuſetzen. In dieſer Linie ſind 
            haupt=
ſächlich die Beſtrebungen zu einer ausgedehnten Ferngasverſorgung und 
Betriebsſtoffproduktion, ferner einer Miſchdüngererzeugung 
            hervorzu=
heben. Die Ausſichten, die für den Bergbau auf weite Sicht bisher nicht 
beſonders günſtig waren, bieten ſich damit in einem ganz anderen Lichte. 
Mit einem Schlage tauchen wieder günſtige Perſpektiven auf. Man 
kann ſogar feſtſtellen, daß der fetzt vom deutſchen Bergbau beſchrittene 
Weg bisher einzigartig in der Welt daſteht. Gleichzeitig mit dieſen 
grundlegenden Aenderungen in der Beurteilung der Situation der 
Kohlenwirtſchaft vollziehen ſich noch weitere Neuerungen innerhalb der 
deutſchen Volkswirtſchaft. Die Konzentrationsbewegung erſcheint noch 
nicht als abgeſchloſſen. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß das 
            lau=
fende Jahr noch wichtige Ereigniſſe dieſer Art bringen werde. 
            Jeden=
falls beſtätigen ſich die Vermutungen, daß die anhaltenden 
            Kursſteige=
rungen verſchiedener Papiere auf Aufkäufe von intereſſierten Seiten 
zurückzuführen ſind, denen ſchon beſtimmte Pläne und Abſichten zugrunde 
liegen. Nur ſo läßt ſich beiſpielsweiſe die Entwicklung der 
            Mannes=
mann=Aktien, einiger Schiffahrtsaktien erklären. Auch bei der Deutſchen 
Erdöl A.=G. erwartet man mit Beſtimmtheit beſondere Transaktionen, 
über die bereits verhandelt werde. Wenn in dieſe, für eine Aktienhauſſe 
nicht ungünſtige Situation nun noch die großen Aufträge der 
            Reichs=
eiſenbahn auf Lokomotiven und Waggons, zuverſichtliche 
            Abſchlußerwar=
tungen bei den September= und Dezember=Bilanzen, ſowie ein Anhalten 
der Geldflüſſigkeit eintreten, ſo kommt man auf einen Teil der 
            Beweg=
gründe, die eine ſo zahlreiche Mitläuferſchaft den Aktienmärkten 
            zufüh=
ven. Es kann aber nicht oft genug davor gewarnt werden, den Bogen 
zu überſpannen. Dieſe Gefahr liegt in den ſogenannten ſchweren 
            Wer=
ten teilweiſe vor. Der Kurs der Vereinigten Glanzſtoffabriken=Aktien, 
der ſich im Augenblick auf 550 Prozent ſtellt, entſpricht nicht der 
            letzt=
jährigen Dividendenverteilung. Ob die internationalen Abmachungen 
in der Kunſtſeideninduſtrie eine ſolche Bewertung rechtfertigen, läßt ſich 
für den Außenſtehenden nicht leicht beurteilen. 
Wiriſchaftliche Rundſchau. 
Die neue Deutſche Reichsanleihe. Nunmehr werden Einzelheiten 
über die neue 5proz. Reichsanleihe bekannt. Sie wird mit Zinsſcheien 
per 1. Februar und 1. Auguſt ausgeſtattet ſein und iſt eingeteilt in 
Stücke auf 100, 200, 500, 1000, 5000, 10 000 und 20 000 RM. Die 
            Til=
gung erfolgt ab Auguſt 1934 nur durch Ausloſung. Eine verſtärkte oder 
Geſamtkündigung zu 100 Prozent iſt ab 1. Februar 1937 möglich. Die 
Anleihe wird amtliche Börſennotiz genießen und evtl. ſofort in den 
Terminhandel eingeführt. 
Die Erwerbsloſigkeit in der erſten Januarhälfte 1927. Die Zahl.. 
der männlichen Hauptunterſtützungsempfänger iſt in der Zeit vom 1. 
            bis=
zum 15. Januar 1927 von 1 472000 auf 1 551 000, die der weiblichen vom 
N75 000 auf 283 000 geſtiegen. Die Geſamtzunahme beträgt rund 5 Pro== 
241 7.43 7.41 7.43 zent. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger iſt von 1 966 000 auf 2070000 
geſtiegen. In der zweiten Dezemberhälfte hatte die Zahl der 
            Haupt=
unterſtützungsempfänger um 278 000 oder rund 19 Prozent zugenommen. 
5.471 5.39 5.z7/ 5.39 Die Verſchlechterung des Arbeitsmarktes hat alſo in ihrem 
            Ausmaße=
nachgelafſen. In einzelnen Teilen Deutſchlands iſt die 
            Erwerbsloſen=
zahl überhaupt nicht geſtiegen, im Rheinland und Weſtfalen ſogar un 
eiwige Tauſend zurückgegangen. 
Generalverſammlung der Leux=Werke A.G. für Schiff= und Bootbaru 
zu Frankfurt a. M. In der geſtrigen G.V. der Leux=Werke A. G. füm 
Schiff= und Bootbau in Frankfurt a. M. waren von dem 50 000 RM. 
betragenden A.K. 384 000 RM. vertreten. Der Vorſitzende ſchilderte die 
ungünſtige Lage des Unternehmens, die in der Hauptſache hervorgerufem 
ſei durch den Mangel an Betriebskapital und die unzulänglichen Mög; 
lichkeiten, ſolches neu aufzubringen, nachdem einmal Zahlungsſchwierig 
keiten eingetreten ſeien. In Konſequenz der eingetretenen 
            Zahlungs=
ſchwierigkeiten ſeien neue Forderungen erhoben worden, welche bishen 
einwandfreie Betriebswerte, beſonders Grundſtücke, der Geſellſchaft im 
ſo erheblichem Maße herabminderten, daß ein Verluſt von weit mehr 
als der Hälfte des A.K. entſtanden ſei. Demzufolge ſchloß ſich die G.V 
einſtimmig dem Vorſchlage des A. R. an, die Geſellſchaft aufzulöſen und 
zu liquidieren.
2. dräntfärter Karsderice Bonr s0. Dünunr Loct
 148papiere 
deutiche 
eichsp. Sch. 
her. 
            Staats=
p. 1. 4. 29 101.25 
H. B.= Sch. 
4. 29 
Pr. St.=Sch. 
3. 29 
Pr. St.=Sch. 
10. 30 
chſ. Fr.=Sch. 
7 29 .../101.25 
chſ. Fr.=Sch. 
7. 30 .../101.2. 
Vürtt. F. Sch. 
29 99.75
 1½ %Oſt. Siüberr. 
149. Goldr 
42 „einh. R. (kon)
Kac
10. 30 ...199.5 3% Port./Spz) III
 Dt. Ablöſungs=Anl. 
einſchließlich 1374.5 
Ausloſungsſcheinen 
Vorkriegsanleihen 
5% D Reichsant. 0.a87. 
4% D. Reichsan! 
4% D. Schutzgb. v. 
08—11 u. 13. . 17.15 
4% D. Schutzg. v. 14/ 17.1., 
4½ Preuß. Konf. 
4% Baden.... ... 
4BBayern ...... 
½ Heſſen..." 
0.90 
4% Württemberger! 
b) Ausländ iſche 
5% Bos. E.B 1914/ 46), 
5%. 9.Inv. 1914 
4½% „1898 ... 
4½F 1902 .../ 6.4 
4% 
5% Bulg. Tabalos/
 RB Oſ. Staarkr. 
v. 19:3, Kdb. 1918 
2 Qſt. Schatz. 141
4.55
 5 % Rum. am. R.03. 
4½½.Gold. 13. 
4% „ am.konv.. 
4% „ am. 05.. 
42 Türk. (Adm.103 
4% Türk. Bagd. I 
4% 
(Bagd.)III 
4% „ 1911 Boll./ 17:6 
4½% Ung. St. 1913/ 4 
4½% .St. 1914 
420 
Goldr. * 
4½% „ St. 10 
4% „ Kronr. 
3% „ Eiſ. Tor. G. 
Außereuro. 
päiſche 
5% Mex.am.inn. 
% äuß 99 
42 Gold 04.Rf. 
3% — konf. inn. .. 
4½% „Irrigat. 
5% Tamaulivas I. 
Bachwert=
            Schuld=
verſchreibungen: 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10% Berl. 6.-Bk. G. 
3% „ „ „ 
6% Berl. St.=Gold. 
8% Darmſt. St..G 
8% D. Hyp.=Bank 
Meining., Goldpf. 
3% Frtf.=Hyp.=B.. 
Golbnidbr. .. 
3% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr... . . . 
5% Frli. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. . . . . !
 13.25 
24 
10.5
23.5
 1C8 
103.5
103.5
 8% Komm. Lbb. D 
Goldſchuldver 
8%6 Heſſ. Ldb. Golb. 
10% Komm=Elektr. 
Mark (Hag.) Gold. 
8½ Mannh. St.=G 
8½ Mainz St.=G. 
8% Naſſ. Ldb. Gold. 
3% Pfälzer H. B. 
Goldpfandbr. . .. 
8½ Pforzh. St.=G. 
8% Pr. C..B.=Cr.B. 
Goſdpfandbr., 
80 Rh.Hyp.=B. G. 
71,%Rh. St.=W. 25 
10% Rh.=Weſtf. B.= 
Cr.=Bk. Goldpf. 
88 
3½ Südd. B.=Cr.=B. 
Goldpfandbr. . . . 
Ohne Bins: 
berechnung 
5% Bdw. Kohl. 2‟ 
6% Großfr. Mannh. 
Kohl. 23 
6% Heſt. Brk.=Rog. 
23 
5% „Roggen .. 23 
50 Pr. Kaliw. .. 
5% Pr. Roggenw. 
5 % Südd. Feſt=B. G 
Borkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bay . Vereinsb. 
Bahr. Handelsb... 
Bahr. Hyp. u. Wechſ 
Berliner Hyp. Bk. 
Frtf. Hyp.=Bk. 
Frkf. Pfandbr.=B 
Hamb. Hyp.=B.. 
Mecklb Hhp.=u. Wb. 
Meining. Hyp.B1. 
Nordd Gr.=Cr.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=B... 
Preuß. Boo.=Cr.=B. 
Pr. Cent.=B. r.=B.
105.5
 05 
100.75 
102.75 
108
 107 
103
10.
9.4
 21.95 
17 
1735 
14.3 
14.56 
18.65 
14.5 
1:.K25l
 Preuß. Vſdbr.=Bk. 
Rhein. Hyp.=B.... 
Rh..=Wſtf. B.=Cr.=B. 
Südd. Bodenkr. . 
Württ. Hhp.=Bk. 
Staatl. od. prov. 
garanti rt 
Heſſ. L.=Hyp.=B.. 
Landeskr. Caſſel .. 
Naſſau Ldsb. . . 
Obligationen b. 
Transportanſt. 
4½Dux. Bdb Em.91 
4½ 
„ 98 
42 Eliſ.=Bahn ſtfr. 
4% Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
4% 
abg. 
4½ Kaſchau=Oderb. 
„ abg. 
420 
5%0 Oſt. Nwſtb. 74 
5% Oſt. Südb. (2). 
2,6% Alte „ 
2,6% Neue 
5% Oſt.=Ung. 73/74 
4¾ Oſt. Staatsb. 83 
3%Oſt. „ 1.b.8.E. 
8%Oſt. „ 9. E. 
8%Oſt. „ 1885 
18%Oſt. „ Erg. Netz 
3% Raab Oedbg. 83 
91 
3% „ 
20 „ 
97 
4½ Rud. Silber 
4 Rud. Salzig.) 
4½%Anat., S.I 
4½% Anat., S. II 
4½% Anat., S. III, 
3% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepec. . 
4½½ 
Gank=Aktien 
Allg. D.=Kredi/:.. 
Bad. Bk. ..... . . . . 
Bk. f. Brauind. . .
 15.7 
14.5
9.3
 14.5 
14.5
14.5
 33 
26.5 
10.6 
7.21
28.5
180
 Barmer Bonko. . 
Bay. Hyp.=Wchſ. .) 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm.u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Ban: 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bf. Mein. 
D. Vereins=Bk. .. 
Dist.=Geſellſch. 
Dresdener Bk. ... 
Frankf. Bk. 
Frkf. Hyp.=Bk.. 
Frrf. Pfdbr.=Bk. 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lux. Intern. Bank 
Metallbank. 
Mitteld. Creditb. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Reichsbanf=Ant. 
Rhein. Creditbk. . . . 
Rhein=Hyp.=Bk. .. 
Südd. Disc.=Geſ. 
Oſterr. Creditanſt. 
Wiener Bantverein 
Bergwerkö=Akt. 
Bochum.Bergb. .. 
Buderus. . . . . . . . 
Dt. Luxemburg. 
Eſchw. Bergw.. . . 
Gelſenkirch. Bgw. 
Harp. Bergb.... . . 
Ilſe Bergb. St... 
„ Genußſchein. 
Kali=Aſchersleb. I. 
Kali. Salzdetfurt. 
Kali. Weſterregln. 
Klöcknerwerke ... 
Mannesm.=Röhr. 1248 
Mansfelder ....." 
Oberbedarf ....." 
Otavi=Min.=Ant.. 
Phönir=Bergb. .. . 14* 
Rhein. Braunk. . . . 12.6.75 
Rhein. Stahlw.. . . 
A. Riebeck Montan 
Rombach. Hütte „
 179.9 
191 
184 
154.25 
250.5 
173 
10.3z 
7.15
 140.2* 
195
 213 
171 
180 
2a: 
192.5 
1: 4.75 
129 
44 
225
 Wene Hie 
Tellus Bgb.. ... .. 
Ver. Laurahütte.. 
Ber. Stahlwerke.. 
Induſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.) 
Henninger. 
... 
Hercules. Heſſiſche 
Löwenbr.=Münch. 
Mainz. Aktienbr. 
Schöfferhof(Bind.) 
Schwarz=Storchen 
Tucher, Nürnberg 
Verger ......... 
Afkum. Berlin. . . 
Adler & Oppenh.. 
Adlerw. (v. Kleher! 
6%E. A. G. Vzg. A. 
50 A. E. G. Vzg. B. 
A. E. G. Stamm .. . 
Anglo=Cont. Guano 
Aſchaff. Zellſtoff 
Badenia (Weinh.) 
Bad. Maſch. Durl. 
Bad. Uhren, Furtw. 
Bamag=Meguin 
Baſt Nürnberg ...!" 
Bahr. Spiegel .. 
Beck & Henkel .. 
Bergmann El.. 
Bing. Metall.. . . . . 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Bürſtenfbr Erlang. 
Sement=Heidelb. . 
Cement, Karlſtadt 
Cement, Lothr.. . . 
Chem. Albert . . . . . 
Chem. Brockh. ...! 
Chem. Milch..." 
Daimler=Benz A. G. 
Dt. Eiſenhandel. . .! 
Deutſche Erdöl .. 
D. G.u. Silb. Scheid. /261.* 
Dingler, Bweibrück.!
 122 
104 
160
 185 
190 
147 
304 
339 
125 
192 
176 
179 
1257, 
101- 
94.5 
176.7: 
130
 134 
35.5 
66.5 
180 
75.25 
100 
189 
53 
 
162.5 
178
 108.7. 
98 
103.5 
124.5 
2 4
 Met Ke 
Dürrkopp.. . . . . . . 
Dürr. Ratingen .. 
Lyckerhoff & B. .. 
Eiſenw. Kaiſersl. 
El. Licht= u. Kraft 
Ei. Lieferung 
Eli. Bad. Wolle. 
Email. u rich .. 
Enzinger Werke 
Eßlinger. Maſch. . . 
Ettlinger Spinn... 
Faber Bleiſtift 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens. 
Farbenind. J. G. 
Felten & Guilleau. 
Feinmech. (Jetter) 
Feiſt, Sekt. Frkf. 
Frankfurter Gas 
Frankfurter Hof.. 
Frkf.=M. Pok. u. W. 
Fuch Waggon St. 
Geiling & Cie. 
Germania Linol.. . 
Gelſenl. Gußſt. 
Goldſchmidt, Th. 
Gotha Waggon 
Gritzner, Maſch 
Grün & Bilfinger 
Hafenmühle Frkft.) 
Hammerſen .. 
Hanfw. Füſſen ... 
Hanſa, Lloyd, Br. 
Hartm. & Braun .. 
Heyligenſtaedt. . . . 
Hilpert. Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch, Kupfer ...." 
Hoch=Tiei Eſſen 
Holzmann .. . . ." 
Holzverk. Ind... . . 
Hydrom. Breslau. 
Fnag ..." 
Junghan St.. .. 
Kammg. 4aiſersl. 
Karlsruher Mach. „
 149.5 
62 
50.5 
547, 
64.5 
200 
187 
60 
90.5
 120.5 
172 
113.75 
109 
0.56 
103 
250.7. 
157.9
 124 
136.5 
178.75 
29.25 
63 
831, 
128 
175 
50
172.5
 Karſtadt, R.= 
Klein Sch. & Becker 
Knorr, Heilbronn 173.5 
Konſerv. Braun ../ 80 
Krauß, Lokom. .. 
Lahmeher .. . . . . /166.75 
Lech. Augsburg . . . 142.5 
Lederw. Rothe .. 
Spicharz.. 32 
Lingel Schuhw.. 
Löhnberg. Mühle /62 
Ludwigsh. Walzm. /134.75 
Lüdenſcheid Metall/130 
Lux, Induſtrie 
Mainkraft Höchſt 139 
Mars-W. Nürnberg 145 
Metallgeſ. Frtf. 2u9.75 
Miag. Mühlenb. (163. 
Moenus, Stamm 6.25 
Motoren). Deutz. 
Motorenf. Oberurſ./ 71.25 
Münch. Lichtſpielk. 
Neckarſ. Fahrz. 
Nedarw. Eßlingen 
Beiers UInion 
127.5 
Pfälz. Näh Kahſerl 6s 
Philipps.. 
62 
Porzellan Weſſel 
Prometh. Frkf. . . . 
Rein. Gebb. & Schal/14g 
Rhein. Elektr. 
174.9 
Rheuania, Aachen/ 71 
Rütgerswerke . 
147.9 
Säleußner ... . ." 
Schneid. & Hanau. / 73 
Schnellpr. Frank. /107.75 
Schramm Lackf. /108.75 
Schrift, Stemp.. 
1 5 
Schuckert, Eleftr. /179.75 
Schuhf. Weſſel .../ 80.5 
Schuhf Herz .... 78.25 
Schulz, Grünlack / 62.5 
Seilind. Wolff .../ 94 
Siemens Glas ... 
Siemens & Halsfe 214.7. 
Südd. Immob. .. 
Thüring, Lief.-Geſ./114.75
 39 
133.9
 Dnee 
Beithwerke 
Ver. f. Chem. Ind 
Ver.d. Olfbr. Mann 
Ver. Faßf. Caſſel. 
Gummi. Bln.=Frkf. 
Vinſel=Nürnberg. 
Ultramarin ...." 
Zellſtof/ Berl. .. 
Vogtl. Maſch. .... 
Voig :& Haeffner. 
Volthom Seil .. 
Bahß, & Frey au. 
Wege lin Rußfbr. 
Zellſt. Waldhof .. 
Zuckerſ. Waghäuſel 
Zuckerf, Franienth. 
Zuckerf Heilbronn 
Zucker Offſtein 
Zuckerf Rheingau 
Zuckerf. Stuttgar:. 
Transpori und 
Beriicherungt-Aft. 
A. Dt. Eiſenbahn 
Dt Eiſenb.=Geſ. 
El. Hochbahn=Ber!. 
Schantung E. B. .. 
Südd. Eiſenb.=Geſ. 
Hapag ......... 
Nordd Lloyd.. . ..
 Frkft. Allg. Per;. 
Frankona Rückv.
 Darmſt. Berte 
Bahnbedarf .. 
Dampft Rodberg 
Helvet ia Kon .... 
Gebr. Lutz ....... 
Motor .Darmſt 
Gebr. Roeder ....! 
Benulety & Ellenb.
 99 
124.75 
172.75 
146 
156 
73 
19) 
139 
268 
160 
130 
160 
207
 178.5 
129
 170 
174.55 
160-
158.—5
 E2.5 
*0.S 
77.5 
150.5
Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Geite 17
 Krebite an Extorteure. Die vort der Reichsregierung im Bufamman= 
—en mit Vertretern von Berufsverbänden und der Reichs=
            Kredit=
esellſchaft A.=G., Berlin, aufgeſtellten allgemeinen Grundſätze über die 
L)oandlung von Krediten an deutſche Exporteure, ſind unter dem 
..Januar in einem Rundſchreiben der Reichs=Kredit=Geſellſchaft A.G. 
m. Handelskammern, dem Reichsverband des Deutſchen Ein= und 
            Aus=
chandels, dem Verband Deutſcher Exporteure, dem Zentralverband 
8‟ Deutſchen Großhandels zugängig gemacht worden. Anträge können 
4h Vermittlung dieſer Berufsverbände an die Reichs=Kredit=
            Geſell=
t A.=G., die die bankmäßige Hingabe und Ueberwachung der Kredite 
mrnommen hat, zur Vorlage vor den zur Entſcheidung über die 
            An=
zune eingeſetzten Ausſchuß gerichtet werden. Diejenigen Exporteure aus 
ni Vorkriegszeit, die Berufsverbänden zurzeit nicht angehören, können 
aunittelbar mit der Reichs=Kredit=Geſellſchaft A.=G. in Verbinvung 
ſesen. Anträge niſſen bis zum 1. März 1927 bei der Reichs=
            Kredit=
eizllſchaft A.=G. eingereicht ſein. 
Fuſionsverhandlungen Roggenrentenbank-Preußiſche 
            Pfandbrief=
mr. Zu den bereits ſeit einiger Zeit aufgetretenen Gerüchten über ein 
urammengehen dieſer beiden Inſtitute wird gemeldet, daß 
            dahin=
heende Verhandlungen ſeit längerem geführt werden. Da beide 
            Geſell=
ften das gleiche Arbeitsgebiet haben, liegt eine Fuſion nahe. Es 
Unen jedoch erſt die beiden Abſchlüſſe abgewartet werden. Von der 
famdbriefbank dürfte er Mitte Februar zu erwarten ſein. Die 
            Vertei=
ni einer einheitlichen Dividende von 10 Prozent wird nicht in 
            Ab=
de— geſtellt. 
Hofbräuhaus Hanau vorm. G. Ph. Nicolay A.G in Hanau. Die 
abgehaltene o. G.V., in der 4 Aktionäre ein Aktienkapital von 
7200 RM. vertraten, genehmigte debattelos den bekannten Abſchluß 
10 (i. V. 9) Prozent Dividende. Das turnusgemäß ausſcheidende 
WFſichtsratsmitglied Herr von Geßler wurde einſtimmig wiedergewählt. 
Vereinigten Kapſelfabriken Nackenheim-Bayerbach Nachfolger. A. G. 
Mackenheim. In der G.V. wurden der beſchloſſene Abſchluß für 
25/26 mit 10 Prozent Dividende, ſowie die übrigen Regularien 
            ge=
ehrigt. 
Gproz. Mannheimer Stadtanleihe. Die 6proz. Mamnheimer 
            Stadt=
tkeihe im Betrage von 10 Mill. RM. iſt einem hieſigen 
            Banken=
m ortim unter Führung der Rheiniſchen Kreditbank zugeſprochen 
virden. Die Anleihe ſoll Anfang nächſſter Woche freihändig zum 
            Ver=
ur gelangen. Der Emiſſionskurs beträgt 96½ Prozent. Die Tilgung 
Eftolgt mit 1½ Prozent erſparten Zinſen ab 1. Auguſt 1928. Vor 
132 iſt eine Geſamtkündigung ausgeſchloſſen. Die Zulaſſung zu den 
ſyefen Mannheim, Frankfurt a. M., Berlin ſoll beantragt werden. 
Eine Millionen=Anleihe der Stadt Pforzheim. Der Stadtrat 
            er=
icht in einer Vorlage an den Bürgerausſchuß um die Ermächtigung, 
angeeigneter Zeit für die werbenden Betriebe der Stadt (
            Elektrizitäts=
ſei=k, Straßenbahn, Schlachthof uſw.) auf dem Inlandsmarkte eine An 
lib e bis zur Höhe von 6 Millionen Reichsmark aufnehmen zu dürfen. 
fi Verzinſung ſoll den Satz von 6—6½ Prozent nicht überſteigen, die 
Inggung jährlich mit 1½ Prozent zuzüglich der durch die fortſchreitende 
ſüghung erſparten Zinſen innerhalb 28—30 Jahren erfolgen.
Produktenberichte.
 Mainzer Produktenbericht vom 28. Januar. Weizen nicht notiert, 
Roggen 25.50—26, Braugerſte 24.50—26,50 (Ausſtichware höher bewertet), 
Futtergerſte 19—21, Hafer 19,50—22, Weizenmehl 40,50—41, Roggenmehl 
37,50—38. Weizenkleie fein 13,25—13,75, grob 14,50—15. Roggenkleie 
15,50, Malzkeime 18. Biertreber 16,50—17, Kleeheu 10,50—11, 
            Wieſen=
heu 8,50—9. Maſchinenſtroh 3,50, Drabtpreßſtrob 4,50—5, weiße Bohnen 
24.—, Haferflocken 40,50, Graupen Baſis V 36.—. Tendenz: behauptet. 
Frankfurter Produktenbericht vom 28. Januar. Zum Wochenſchluß 
verkehrte der Markt in ſehr ruhiger Haltung. Die Peiſe blieben 
            un=
verändert. Weizen 29,75—30, Roggen 26,50—27, Sommergerſte 26—27,50, 
Hafer inl. 21.,25—22. Mais 18,75—19, Weizenmehl 40,35—40,75, 
            Roggen=
mehl 38—38,50, Weizenkleie 13,25—13,50, Noggenkleie 13.25—13,50. 
Berliner Produktenbericht vom 28. Januar. Im Gegenſatz zu den 
matteren Depeſchen von Nord=Amerika meldete Plata befeſtigt, ſo daß 
dem entſprechend im hieſigen Geſchäft ein Rückgang am Weizenmarkt 
nicht eintrat. Da weiter das Angebot auch im Inlande faſt ganz fehlte, 
fand die Marktlage für März Lieferung eine Befeſtigung um eine halbe 
Markt, im übrigen eröffncten die Termine zu geſtrigem Schluß. In 
Roggen lommt nach den letzttägigen Steigerungen etwas mehr Angebot 
heraus, doch ſind die Forderungen nur ſchwer nachgiebig. Die ohnehin 
nicht allzugroße Kauffreudigkeit ließ heute merklich nach, ſo daß nur 
vordere Monate leicht ſich ſteigern konnten, dagegen ſonſt Einbußen bis 
1½ Mk. durchdrangen. Gerſte anhaltend ſtill. Hafer bei größerer 
            Be=
darfsfrage ſeitens des Konſums feſt. Mehl hat etwas regeres Geſchäft in 
Weizenmehl. Hilfsfutterſtoffe behaupten ſich auf dem Niveau des 
Wochenanfangs. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 28. Jan. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Nach abgeſchwächtem Beginn trat eine Befeſtigung ein, da 
erhöhte Auslandsnotierungen eintrafen, die Exportnachfrage beſſer war 
und ſpckulative Käufe erfolgten. Die Termine zeigen leichte 
            Auf=
beſſerungen. 
Mais: Ungünſtige Witterungsberichte riefen zunächſt eine Befeſtigung 
hervor. Dann trat eine Abſchwächung ein auf ſchleppende Lokonachfrage. 
Im Schlußverkehr nahmen die Liquidationen zu. Die Termine zeigen 
Nückgänge bis ½ C. und darüber. 
Baumwolle: Die feſte Haltung des heutigen Marktes war bedingt 
durch ciinſtige Berichte vom Baumwollwarenmarkt, ſchlechte 
            Pflück=
wetterberichte und preisſteigernde Berichte über die Anbaufläche 
Kaffee: Der Markt verlief in ziemlich ſtetiger Haltung, da höhere 
ausländiſche Kabel vorlagen und auf zurückhaltendes braſil, Angebot 
Deckungskäufe erfolgten. 
Zucker: Der heutige Markt nahm einen ziemlich ſchwachen Verlauf 
auf Meldungen über günſtiges Wetter in Kuba, Kaufreſerve der 
            Naf=
finerien und auf ermäßigte europäiſche Kabel.
 Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Die Stadt Kaſſel hat von der Girozentrale in Berlin einen 
            lang=
friſtigen Kredit in Höhe von 6 Mill. RM. erhalten, der von den 
            ſtädti=
ſchen Körperſchaften Kaſſels bereits genehmigt wurde. Die Anleihe iſt 
6prozentig und wird zu einem Auszahlungskurs von 93,50 Prozent 
begeben. Die Tilgung ſoll mit 1 Prozent vor ſich gehen. 
In einer Enquete der Vertreter der verſchiedenen 
            landwirtſchaft=
lichen Organiſctionen Oeſtereichs, die von der Regierung einberufen 
worden war, wurde von der Mahrheit der Teilnehwer die Kündigung 
der Handelsverträge verlangt, um durch eine Erhöhung der Agrarzölle 
die landwirtſchaftlichen Produkte beſſer zu ſchützen. 
Im Jahe 1926 betrug die Ausfuhr Belgiens B 163 314 Tonnen 
gegenüber 21 072 134 Tonnen im Jahre 1935. Die Einfuhr nach Belgien 
ſtellte ſich 1926 auf 84 376843 Tonnen gegen 32951305 Tonnen im 
Jahre 1925. 
Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, hat die dämiſche Regierung 
2 Mill. Kronen, die von den größten däniſchen 
            Verſicherungsgeſell=
ſchaften gegeben werden, zur Errichtung einer beſonderen 
            nordſchleswig=
ſchen Abteilung der Hypothekenbank des Königsreiches zur Verſtigung 
geſtellt. 
Die engliſche Zahlungsbilanz weiſt nach einer Veröffentlichug des 
Board of Trade für das Jahr 1926 ein ſchätzungsweiſes Dofizit von 
12 Mill. Lſtrl. auf, während die Zahlungsbilanz 1925 mit 64 Mill. Oſtrl. 
und 1924 ſogar noch mit 86 Oſtrl. aktiv war. 
Aus zuverläſſigen Angaben über Finnlands Außenhandel während 
des Jahres 1926 geht hervor, daß das Schlußreſultat für das Jahr einen 
Importüberſchuß von 26,3 Mill. Fm. aufwies, während das Jahr 1925 
einen Exportüberſchuß von 54 Mill. Fm. hatte. 
In einer Konferenz von Regierungsvertretern und Vertretern der 
polniſchen Spiritusproduzenten wurde der Schaffung einer 
            Organi=
ſation für den Export von Spiritus nach dem Ausland zugeſtimmt. Man 
hofft dadurch eine bedeutende Zunahme der Spiritusausfuhr zu erreichen. 
Wie verlautet, ſind zwiſchen den ungariſchen Petrolqumraffinerien 
und =Importeuren neuerdings Verbandlungen wegen Schaffung eines 
gemeinſamen Verkaufsbüros eingeleitet worden. Die Verhandlungen 
dürften demnächſt zum Abſchluß gebracht wenden. 
Das Defizit der italieniſchen Handelsbilanz hat ſich im Jahre 1926 
um rund eine Milliarde gegerälber dem Einfuhrüberſchuß von 1925 
vermindert. 
Das Amtsblatt veröffentlicht die Meldung aus Rom, daß die 
            Lik=
torenanleihe, wenn man die Kautionen ſämtlicher Gewerbetreibender in 
Betracht ziche, ungefähr 3 Milliarden ergeben hat. 
Die Guaranty Company, eine Untergeſellſchaft der Guaranty Truſt 
Co., übernahm zehn Millionen Dollar ſiebenprozentige Bonds der 
italienſchen Monte Catini Co.
nich
 lusden Antsverkündigungen des Freisamts 
an=mſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 ſchwar =weißſeid. 
            Hals=
u5 mit Qu iſten 1 Kapuze von einen 
imahang kleines rotes Kinderſchuhchen 
WVagenleine. 1 Bloxk Han tuchmuſter 
Paar dunkelgriin vollene 
            Kinderhand=
hlate. 1 Rodelſ hlitten. 2 verſchieden 
eune Schrankſchlüſſel. 1 kleines braune 
ſeh.chenmäpphen 1 Bund Schlüſſel. — 
ſwrelaufen: 1 unger ſhwarzer Schifer 
ulad 1 Rehpinſcher. 1 
            braunweißgeflek=
ei; Jagdhund. 
Sonntagédienſt und Nachtdienſt in 
eix Apotheken Darmſtadts: Es verſehen 
eil- Sonntagsdienſt und in der Woche von 
Jan bis einſchließlich 5. Febr den 
tchehtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt, 
3uBmarckſtraße 9 die Einhorn=Apotheke, 
inchſtraße 10½
 Abhandengekommene 
Sparkaſſenbücher. 
Die vermißten Sparkaſſenbücher: 
K. 21870, lautend auf Klier, Georg, 
45078, 
Schulz, Eliſabeth. 
Weller,Chriſtina 
k. 48485, 
Muth, Eliſabeih. 
11- 135943, 
vurrden nach § 24 der Satzung für 
            kraft=
oS erklärt, wenn ſie nicht innerhalb 
isei Monaten bei uns vorgelegt 
(st1968 
vurr den. 
Darmſtadt, den 25. Jan. 1927. 
1Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
 Bekanntmachung. 
Die auf der „Ludwigehöhe” am 
Januar 1927 abgehaltene 
            Holzver=
teſtigerung Nr. 5 iſt genehmigt. Die 
I. fuhrſcheine können vom 5. Februar 
9e7 ab bei den zuſtändigen 
            Finanz=
gſſſen, bezw Untererhebſtellen, eingelöſt 
vurrden. Ueberweiſungstag: 6. Februar 
He7. 
(1979 
Darmſtadt, den 28. Januar 1927. 
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
 (Brennholz.) 
Montag, 31. ds. Mts., von 
            vor=
nitttags 9 Uhr ab, werden in der 
Eu.rnhalle am Woagsplatz, hier, aus 
Oſfſtrikt Saufang 13 der ſtädt. 
            För=
errei Heiligkreuz verſteigert: 
SScheiter, rm: 25 Buche, 68 Birke 
ſRnüppel, rm: 114 Buche, 59 Eiche, 
1206 Birke, 48 Linde. 
(st1726 
Darmſtadt, den 25. Jan. 1927. 
Städt. Güterverwaltung.
 Für den Um= und Erweiterungsbar 
ſet: Erholungsheims zur Poſt in Jugen 
eimn a. d. B. ſollen die Glaſer=, 
            Schrei=
lei=, Weißbinder=, Schloſſer, Steinputz= 
Inrrazzo=, Eſtrich= und Plattenarbeiten 
onSie die Rolladenlieferung und 
            elektri=
che Licht=Anlage vergeben werden. 
Die Bedingungen liegen von Montag, 
ſax 31. Januar 1927 ab, bei dem 
            unter=
eiſtchneten Architekten offen und werden 
Im gebotsformulare, ſoweit Vorrat, 
            ge=
ſn Erſtattung der Selbſtkoſten abge 
ehoen. 
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit 
da: entſprechenden Aufſchrift bis 
            Mon=
aſg, den 7. Februar 1927, 
            vormit=
ags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten 
lidchitekten einzureichen, woſelbſt die 
            An=
groote im Beiſein der Bewerber geöffnet 
vurden. 
(198 
Darmſtadt, den 28. Jan. 1927. 
P. Müller, Architekt, B.D.A. 
4Darmſtadt, Mathildenſtr. 15, Tel. 54.
 Die Aufbauſchule für 
Mädchen in Darmſiadt 
führt als ſtaatliche höhere Schule 
ihre Schülerinnen wie das Gymnaſium, 
Realgymnaſium, die Oberrealſchule und 
Studienanſtalt zur Reifeprüfung. 
            Auf=
genommen werden in die Uniertertia 
Mädchen, die das 7., bezw. 8. Schuljahr 
zurückgelegt und ein gutes 
            Abgangs=
zeugnis haben. Anmeldungen bis 
zum 15. April, Aufnahmeprüfung 
am 25. April. Alles Nähere durch die 
Direktion (Lagerhausſtraße 7). (1932 
Darmſtadt, den 25. Jan 1927. 
Die Direktion der Aufbauſchule 
für Mädchen. 
Pfaff.
 Hamstag, den 5. Februar 1927, 
vorm. 9 Uhr, wird in Darm tadt (
            Wirt=
ſchaft Heiliges Kreuz) aus Diſtrikt Vl. 
Lichtſchlag 22, nachſtehendes Holz 
            ver=
ſteigert: 
Nutzſcheiter, rm: 4 Eiche I. (geſp.), 59 
Hainbuche II. (rund); 
Scheiter, rm: 486 Buche, 18 Hainbuche 
31 Birke, 27 Eiche: 
Knüppel, rm: 191 Buche, 35 Hainbuche 
16 Birke, 6 Eiche: 
Reiſig, Wellen: 3180 Buche; 
Stöcke, rm: 263 Buche, 4 Hainbuche, 
2 Birke, 79 Eiche. 
Es wird gebeten, das Holz vor de 
Verſteigerung einzuſehen. Blau 
            unter=
ſtri hene Nummern kommen nicht zum 
Ausgebot. Auskunft durch Herrn Förſter 
Vang (Meſſeler Falltorhaus). 
Darmſtadt, den 27. Jan. 1927. (1944 
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
 Donnerstag den 3. Febr. 1927, 
vormittags 10 Uhr beginnend 
follen aus dem Eberſtädter 
            Gemeinde=
wald, Forſtort Klingsackertanne, die 
            nach=
verzeichneten Holzſortimente öffentlich 
meiſtbietend an Ort und Stelle ver 
ſteigert werden:
 Zuſammenkunft der Steigerer auf de 
Chauſſee Eberſtadt-Darmſtadt an der 
halte „Waldfriede‟. — Nähere Auskunft 
erteilt. Herr Förſter Kirſchner 
            Eber=
tadt, Müllerſtraße 11. — Gegen 
            Bürg=
ſchafts=Errichtung wird, zinsloſe 
            Stun=
dung des Steigbetrages bis 11. Nov. 
1927 gewährt. Es wird beſonders 
            be=
merkt, daß das Holz in nächſter Nähe 
der Darmſtädterſtraße lagert und ſich 
hierunter ſehr ſchönes Schnittholz befindet. 
Eberſtadt, den 27. Jan. 1927. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt. 
Schäfer. 
(1936si
 AllgemeineOrtskrankenkaſſe 
Darmſtadt 
Blumenthalſtr. 
Unſeren Mitgliedern nochmals zur 
Kenntnis: 
Die Dienſtſtunden für den öffentlichen 
Verkehr ſind täglich von 1/,8—½,1 Uhr 
Einzahlungen können jedoch Samstags 
mit Rückſicht darauf, daß an dieſem Tage 
die Auszahlung des Krankengeldes erfolgt. 
nicht vorgenommen werden. 
Der Vorſtand: 
Knoblauch, 
I. Vorſitzender 
1964)
 ALLE 
FAMILIEN- 
DRUCKSACHEN 
RGEBURTS- 
VERLOBUNGS- 
            VERMAHLUNGS-
unv 
TODES-ANZEIGEN 
LIEFERT IN 
KURZESTER ZEIT 
L.. C. WITTICH SCHE 
HOFBUCHDRUCKEREI 
DARMSTADT /RHEINSTR. 23
 Bekanntmachung. 
lleber das Vermögen des Kaufmanns 
Philipp Rauck, zugleich als Inhabeis 
der Firma Rauck, Wäſchefabrik in 
            Darm=
ſtadt, Elſabethenſtraße 66, iſt heute, an 
27. Januar 1927, vormittags 10 Uhr 40 
Minuten das Konkursverfahren eröffnet 
worden. Der Rechtsanwalt Dr. Klein 
in Darmſtadt iſt zum Konkursverwalter 
rnannt. Offener Arreſt mit Anzeigefriſt 
und Forderungsanmeldefriſt ſind bis zum 
21. Februar 1927 beſtimmt. Erſte 
            Gläu=
bigerverſammlung auf den gleichen Tag, 
vormittags 9 Uhr, vor dem 
            unterzeich=
neten Gerichte, Zimmer 202, und 
            allge=
meiner Prüfungstermin auf Montag, 
den 21. März 1927, vormitt. 9 Uhr, 
daſelbſt. 
Darmſtadt, den 27. Jan. 1927. 
Heſſiſches Amtsgericht I. (1971
1608
Jnanntttin
 Erſte Stammholz= 
Verſteigerung. 
Dienstag, den 1. Februar 1927, 
vormittags 9/, Uhr anfangend, 
werden aus dem Pfungſtädter Stadtwald, 
Distrikt Klingsackertanne, Abteilung 72, 
aus 130 jährigem Beſtand (Kahlabtrieb) 
nachverzeichnete Holzſortimente öffentlich 
verſteigert: 
Kiefern Stämme 9 St. II. Kl. — 10,91Fm. 
„ 51 „ III. „ —37,94 
26 „ IV. „ — 1372, 
Die Abfuhr iſt recht günſtig. 
Zuſammenkunft an der 
            Chauſſee=
brücke Pfungſtadt—Griesheim. Gegen 
gute Bürgſchaft kann Zahlungsfriſt bis 
Martini 1927 gewährt werden. 
Pſungſtadt, den 26. Januar 1927. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt. 
1992 
Schwinn.
 Der Lebensnerv jedes 
erfolgreichen Handels! 
Absatz ist das große Problem des modernen Geschäftes. 
Schneller und wirtschaftlicher Transport ist die einzige 
Lösung. Und so nehmen die Verkäufe der CnrworEr. 
Lastwagen mehr und mehr zu. Denn Cnrwrorrr macht 
sich in den Jahren seines allzeit bereiten und 
            zuver=
lässigen Dienstes wieder und wieder bezahlt. Billig in 
der Anschaffung, billig im Betrieb . . . . . . . . . lassen 
Sie uns Ihnen vor Augen führen die Vorzüge des 
OTAPOPA1 
LASTWAGENS 
AUTORISIERTER VERTRETER 
Donges & Wiest, Darmstadt 
Grafenstraße 43 Telephon 2496. 
GENERAL MO TORS G. M. B. H.
 Samstag, den 5. Februar 1927, 
nachmittags 2 Uhr, werden bei 
            Gaſt=
wirt Friedrich Tritſch in Pfaffen= 
Beerfurth die 
(1619o8 
Jagden 
Loſe Nr. 1 und Nr. 2 der Gemeinde 
Pfaffen=Beerfurth auf weitere 6 Jahre 
öffentlich verpachtet. 
Bemerkt wird, daß die Jagd Los 
Nr 1 waldreich, der Wildſtand ein guter 
und auch Auerwild vorhanden iſt. Das 
Jagdrevier iſt in einer halben Stunde 
von der Bahnſtation Kirch= und Pfaffen= 
Beerfurth zu erreichen und grenzt an 
den bekannten Luftkurort Vier Stöck an 
Pfaffen=Beerfurth, 18. Jan. 1927. 
geſſ. Bürgermeiſterei Pfaffen=Beerfurth. 
Dingeldein.
 Große Berſteigerung 
von: 
zirka 30 Stück gebrauchte Waſchtiſche mit und ohne Marmor 
diverſe Schreibtiſche 
diverſe Bodenteppiche 
Aufſatzſchräntchen für Nachttiſche, 
polierte Kommoden und Pfeilerſchränkchen 
25 „ Sofas und Ruhebetten, zum Teil mit 
            Roß=
haarpolſterung, 
eine Partie Polſterſeſſel und =Stühle, 
ein alter Küchenſchrank, 
zirka 30 Betten mit Rooſt, Strohſack. oder Seegrasmatratze 
ſowie diverſe eiſerne und hölzerne Kinderbettſtelleu mit 
und ohne Matratze, 
diverſe polierte Tiſche ſowie zirka 30 zum Teil mit Roßhaar 
gepolſterte Kaſtenrooſte, 
ein Billard, 1 Braeck für ein= oder zwei=Spänner, eine neue 
Kreisſäge f. el. Betr. mit Transmiſſionswelle u. =Lager, 
ferner diverſe Spiegel, Gardinen, Tiſchdecken und 
            Fenſter=
galecien mit Behang, 
findet am Mittwoch, den 9. Februar, 1927, 
vorm. pünktlich um /10 Uhr beginnend ſtatt. 
Beſichtigung der Gegenſtände an demſelb. Tage v. vorm.:/,9 Uhr ab. 
Verwaltung des Erholungsheims „Zur Poſt” 
1554a 
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Seite 18
Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
 Gottesdienſtliche Anzeigen. 
Evangeliſche Gemeinden. 
4. Sonntag nach Epiphanias (30. Januar 1927). 
In allen Kirchen Kollekte für den Landesverein der „Freundinnen 
junger Mädchen”. 
Stadtkirche. Samstag, 29. Januar, abends 8½ Uhr: Andacht. — 
Sonntag, 30. Januar, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 
Vogel. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß. 
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. 
Stadtkapelle. Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarver 
Kleberger. — Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des 
heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. — Vormittags 11½ Uhr: 
            Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. 
Pfarrer Wagner. 
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: 
Vorm. 9½ Uhr: Beichte. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit 
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger. 
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 30. Jan., abends 8 Uhr: 
Allgemeiner Evangeliſch=Proteſtantiſcher Miſſionsverein, Miſſions=
            Ver=
ſammlung: Miſſionspfarrer D. Schiller, Japan. — Jugendvereinigung 
der Stadtgemeinde. — Montag, 31. Jan., abends 8 Uhr: Jugendbund 
der Markusgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 
1. Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. — Mittwoch, 
2. Februar, abends 6 Uhr: Bibelſtunde: Miſſion und Volk”, Pfarrer 
Heß. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. 
—Jugendbund der Markusgemeinde. — Donnerstag, 3. Februar, abds. 
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Jugendbund der 
Lukasgemeinde: Singkreis. — Mütterabend der Stadtgemeinde. — 
            Frei=
tag, 4. Februar, abends 8 Uhr: Lukasgemeinde: Wohltätigkeitskonzert 
für die Gemeindenothilfe. Mitwirkende: Schnurrbuſch=Quartett, 
            Opern=
ſängerin Frl. Werlé, Pianiſt Karl Dietrich. Eintritt 1 Mark. 
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9, 
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der 
            Kleinkinder=
ſchule der Martinsgemeinde). 
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17. Sprechſtunden 
vormittags von 8—12 Uhr. Fernſprecher 2379. 
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Januar: Pfarrer 
Zimmermann; vom 1. Februar ab: Pfarrer Heß. 
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarvaſſiſtent 
Scriba. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer 
Beringer. — Der Nachmittagsgottesdienſt fällt wegen der Familienfeier 
des Frauenvereins aus. — Mittwoch 2. Februar, abends 8 Uhr im 
Martinsſtift: Bibelſtunde über Ruth. Pfarraſſiſtent Scriba. 
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, 30. Januar, nachm. 
3 Uhr: Familienfeier des Frauenvereins in der Turnhalle am 
            Woogs=
platz. — Montag, 31. Jan., abends 8 Uhr im Gemeindehaus: 
            Mädchen=
vereinigung Weſt. Abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung 
Oſt. Abends 6 Uhr (Mauerſtraße 5): Jungſchar. — Dienstag, 1. Febr., 
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr 
im Martinsſtift: Kirchenchor. — Donnerstag, 3. Februar, abends 8 Uhr, 
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr im 
            Mar=
tinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. — Freitag, 4. Februar, abends 8 Uhr, 
im Gemeindehaus: Jugendvereinigung, ältere Abteilung. Abends 
8 Uhr im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt. Abends 8 Uhr im 
            Mar=
tinsſtift: Mütvevabend Oſt. Abends 8 Uhr (Mauerſtraße 5): 
            Poſau=
nenchor. 
Johanneskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 
Marx. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch, 
2. Februar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer 
Marx. 
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller Andacht 
geöffnet. 
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). 
            Vormit=
tags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vormittags 
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag, 1. Februar, abends 8 Uhr: 
Bibelſtunde. 
Beffſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr: 
            Haupt=
gottesdienſt. Dr. Avemarie. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. 
Dr. Avemarie. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß=
 gerber, Traiſa. Abends 8 Uhr: Gemeindeabend. Vortrag von Alfons 
Schultes: „Die Gefahr des Katholizismus”. — Montag, abends 8½ Uhr: 
Evangeliſche Jugendbünde der Petrusgemeinde. Vortrag und 
            Aus=
ſprache über „Evangeliſche und katholiſche Jugendbewegung‟. — 
            Diens=
tag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: 5. 
            Bibel=
ſtunde über die Bergpredigt. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: 
            Monats=
verſammlung der Evangeliſchen Männervereinigung. Vortrag von 
Alfons Schultes: „Das Kloſterleben”. Abends 8 Uhr: Mütterabend. 
Pauluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 
            Superinten=
dent D. Schiller aus Japan. (Kollekte, für die Miſſion.) Vormittags 
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. Abends 8 Uhr: 
            Ver=
einsabend der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr: 
            Ver=
einsabend des Jugendbundes. — Dienstag, abends 8½ Uhr: 
            Kirchen=
chor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung des Jugendbundes. 
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Müttevabend. — Freitag, abends 8 Uhr: 
Bibelbeſprechung der Jugendvereinigung. — Samstag, abends 8 Uhr: 
Turnen. 
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer 
Waldeck. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangeliſcher 
Sonntagsverein. Nachmittags 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — 
            Donners=
tag, 3. Februgr, abends 8 Uhr: Betſtunde. 
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vormittags 9 Uhr: 
            Ge=
betsſtunde. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 3½ Uhr: 
Bibelſtunde. Prediger Semmel. Thema: „Ein Hilferuf in Todesnot”. 
Matth. 8, 2. — Montag, nachmittags 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. — 
Dienstag, nachmittags 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8½ Uhr: 
Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Kinderbund für 
Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. 
Prediger Semmel. — Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde 
und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen. — Samstag, 
abends 8 Uhr: Poſaunenchor. 
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachmittags 
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; wachmittags 434 Uhr: 
Bibelbeſprechſtunde für Mädchen. — Montag, abends 8½ Uhr: 
            Ge=
ſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Jugendbundſtunde. 
            Reiſe=
ſekretär Nöll. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge 
Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge 
            Män=
ner. — Freitag abends 8½ Uhr: Mädchenkreis. — Abends 8 Uhr: 
Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule. 
Chriftlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, 
            In=
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, 30. Januar, nachmittags 5½ Uhr: 
Jung C. „Der Clown.” Begegnung mit ſeltſamen Menſchen. Sekr. 
Gedat. Abends 8 Uhr: Oeffentlicher Lichtbildervortrag: Im Zeichen 
des Dollars‟. Erlebtes aus der Welt der unbegrenzten Möglichkeiten. 
Sekr. Gedat. — Montag, abends 8½ Uhr: Jung=C. Bibelſtunde. Sekr. 
Gedat. — Mittwoch, nachmittags 2 Uhr: Jungſchar: 
            Handfertigkeits=
arbeiten. 4½ Uhr: Sport und Turnen, abends 8½ Uhr: 
            Bibelbe=
ſprechſtunde im Jungmännerkreis. (Phil. 4, 8—9.) Dr. Avemarie. — 
Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimſtunden. — Freitag, abends 8 Uhr: 
Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Obervealſchule. — Samstag, 
            nach=
mittags 4 Uhr: Jungſcharſtunden. 
Möttlinger Freundeskreis. Montag, 31. Januar, abends 8½ Uhr, 
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde. Lehrer Spamer, 
            Brauns=
hardt. 
Chriftlicher Jugendverein, jetzt Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie). 
Sonntag, 30. Januar, vormittags 9 Uhr: Morgenwache. Abends 
18 Uhr: Generalverſammlung. Leitung: R. Wehrauch. — Montag, 
abends 8 Uhr: Turnen (Turnhalle Soderſtraße). Mütterabend. 
Dienstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, nachmittags 5 Uhr: 
Jungſcharſtunden. Abends 8 Uhr: Familienbibelſtunde. — 
            Donners=
tag, abends 8 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr: 
            Un=
terhaltungsabend. Poſaunenſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr: 
            Po=
ſaunenſtunde. 
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vormittags 10 Uhr, 
Hauptgottesdienſt, 11 Uhr Chriſtenlehre; abends 8 Uhr Bibelſtunde. — 
Montag abend Frauenverein. Dienstag abend Kirchengeſangverein und 
Evangel. Arbeiter= und Handwerkerverein. Mittwoch abend 
            Jugend=
bund Wartburg. Donnerstag abend Jungmädchenverein. 
Schloßkapelle Kranichſtein. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. 
            Pfarr=
aſſiſtent Wißmüller.
 Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 30. Januar, 
            vor=
mittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul. 11½ Uhr: 
            Kinder=
gottesdienſt. 5 Uhr: Bibelſtunde. Pfaraſſiſtent Wolf. — Montag. 
abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, abends 8 Uhr: 
Frauenverein. Mittwoch und Freitag, abends 8 Uhr: 
            Mädchenvereini=
gung. 
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. 
Pfarraſſiſtent Wolf. 
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 30. Januar, vormittagss 
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — 
Montag: E. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: Bibelſtunde. — Don 
nerstag: E. J. G. Jungenabend. 
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 30. 
            Januar-
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag: Jugendvereinigung 
— Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. — Don., 
nerstag: Frauenverein. 
Katholiſcher Gottesdienſt. 
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn: und Feiertagen. 
Nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenhein 
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an: 
            Gelegenhen=
zur heiligen Beichte. Vormittags 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der 
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. 9½ Uhr: Hoc 
amt und Predigt. Vorher Austeilung der heiligen Kommunion. Nach 
mittags 2 Uhr: Chriſtenlehre. 2½ Uhr: Andacht. 
Werktagsmeſſe 1½ Stunde vor Schulbeginn. 
Martinskapelle (Herdweg) An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr, 
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in de 
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. 
Während der Schulzeit Dienstags und Freitags 1½ Stunde vo. 
Schulbeginn heilige Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion i. 
der heiligen Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit. 
Sonſtige Gemeinſchaften 
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 30. Januar, vormittag 
10½ Uhr: Menſchenweihe=Handlung mit Predigt. — Freitag, 4. F 
bruar, abends 8½ Uhr: Oeffentlicher Vortrag: „Die Seelengeſchichr 
des Petrus nach dem Matthäus=Evangelium”. Dr. Alfred Heidenreich 
Frankfurt a. M. — Samstag, 5. Februar, abends 8½ Uhr: Oeffen, 
licher Vortrag: „Der religiöſe Beruf der Frau”, Gertrud Spörri=Stuc 
gart. Vorſtehende Veanſtaltungen ſind in der Städtiſchen Akademie f5. 
Tonkunſt Eliſabethenſtraße. 
Einführungsabend (Thema: „Die Konfirmation”) Montag, bei 
31. Januar, abends 8½ Uhr. Näheres über dieſe Abende bei den 
            Vo=
trägen. 
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtraße 18). Sonntag, 30. Januc. 
vormittags 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 4½ Uhr: 
            Ve=
kündigung des Wortes Gottes. — Mittwoch, 2. Februar, aber3 
8½ Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, 4. Februar, abends 8½ Uhr: 
            Bib=
ſtunde. Jedermann iſt herzlichſt eingeladen. 
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonnta, 
vormittags ½10 Uhr: Andacht. Nachmittags ½4 Uhr: Jugendbux. 
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Freitags abends 8½ Uhr: 
            Bihi=
ſtunde. Wir laden hierzu jedermann herzlich ein. 
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44). Sonntag v.
            u=
mittag 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 US: 
Gottesdienſt. Montag bis Freitag, abends 8½ Uhr: Evangeliſatir, 
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Prediger Sauer. 
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 
Sonntag, 30. Januar, vormittags 10 Uhr: Schriftbetrachtung. 11 US. 
Sonntagsſchule. Nachmittags 5 Uhr: Bibliſcher Vortrag mit 
            Aber/=
mahlsfeier. Abends 8½ Uhr: Jugendverſammlung. — Donnersts), 
3. Februar, abends 8½ Uhr: Erklärung des Epheſerbriefes. Dau 
ladet ein: Prediger Conrad. 
Methodiſtengemeinde (Alexandraweg 8),. Künſtlerkolonie. Sonntc, 
30. Januar, nachmittags 3½ Uhr: Gottesdienſt. Jedermann iſt hey 
eingeladen.
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(TV.294
Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Seite 19
 Der Ritt in die Sonne. 
Roman von Pgul Roſenhayn. 
(Nachdruck verboten.) 
Erſtes Kapitel. 
Auf einer Bank im Tiergarten ſaßen drei junge Männer,
 Regen troff nieder; Autos haſteten jenſeits der kahlen Bäume 
oorüber. 
Die drei ſaßen unbeweglich. Es war in der Nähe der 
            Rouſ=
beau=Inſel: zwiſchen dem Neuen See und 
Häuſern um die 
RBegend der Hitzigſtraße. 
Die drei hatten manches Gemeinſame. Keiner von ihnen 
            be=
aß einen Schirm, keiner einen Paletot. Ihre Kragen waren 
            de=
elt und ihre Schuhe zerriſſen.
 „Mit dem Adreſſenſchreiben iſt es auch nichts,” ſagte der 
eine. „Denn ſeht mal, ma braucht dazu eine warme Stube. 
Oder auch, das kommt ja vor, man kann die Arbeit bei 
            jeman=
dem im Bureau machen. Das iſt alles ganz ſchön. Aber ſeid ihr 
mal irgendwo geweſen, wo Adreſſenſchreiberei zu vergeben war?” 
Der zweite wintte mit der Hand, an der der Reſt eines 
            fabel=
haften Handſchuhs prunkte. „Ob ich da war! Einmal? 
            Hundert=
mal. Schlange geſtanden. Als ich oben war, war die Arbeit 
            ver=
geben.” 
„Ich bin ein Hamburger Fahrensmann,” ſagte der dritte, 
„Aber jetzt, um dieſe Zeit — die meiſten Kaſten liegen im Dock, 
Vor ſechs Wochen habe ich abgemunſtert.” 
„Abgemuſtert,” verbeſſerte ihn der Adreſſenſchreiber. 
„Heute werde ich mal ſehen, ob ich in der „Palme” 
            unter=
komme.” 
„Geben Sie dieſen Verſuch von vornherein auf,” ſagte der 
erſte mit einem halben Blick auf ſeinen Nachbar. Er zog einen 
kleinen Spiegel, der keinen Rand beſaß, aus der Taſche, und 
            in=
dem er aufmertſam hineinblickte, verſuchte er unter Zuhilfenahme 
von etwas Spucke ſeinem Kragen den trügeriſchen Glanz der 
Sauberleit zu verleihen. „Es iſt überfüllt im Afyl für 
            Obdach=
loſe, jede Nacht überfüllt. Und wenn Sie ſchon wirklich 
            hinein=
kommen, was haben Sie dann? Man plündert Sie vollends 
aus.” 
„Gut,” ſagte der dritte. „Gut. Es iſt ja ſchließlich egal. 
Nicht wahr? Ein bißchen früher oder ein bißchen ſpäter, das 
macht wenig Unterſchied.‟ Er warf einen Blick in die Runde 
und ſagte mit tiefer Stimme, ſo, als ob er einen wich igen 
            Ent=
ſchluß gefaßt hätte: 
„Dann werde ich heute abend einen Spaziergang nach dem 
Landwehrlanal machen, von dem ich wohl nicht mehr 
            zurückkeh=
ren werde.” 
Der zweite nickte. „Das iſt eine gute Idee. Wenn Sie 
            er=
laurben, komme ich mit.” Und indem er ſich ſeinem Nebenmann 
zuwandte, fragte er leiſe: 
„Und du?” 
Dieſer hob eben eine verroſtete Muſterklammer vom Boden 
auf. „Welch ein ausgezeichneter Kragenknopf!” 
„Und du? Oder, nichts für ungut: und Sie? Wollen Sie 
dieſes gottverdammte Leben weiterführen?” 
Der Gefragte ließ den Kragenlnopf mit einer hülfloſen 
            Ge=
bärde fallen. „Ich hab’ ein Mädel ..." 
„So ſo. Ein Mädel!” miſchte ſich der dritte ins Geſpräch.
 Er kniff die Augen zuſammen wie ein geſtrenger Examinator. 
„Schickt ſie dir Wurſts Geld? Brot?” 
„Nein” 
„Alſo worauf warteſt dn?‟ 
„Man hofft,” ſagte jener leiſe. „Ich bin doch noch ſo jung .. ." 
„Du ſiehſt am reduzierteſten von uns allen aus. Glauve mir, 
mein Junge, ich tenne das: wenn erſt mal die Schale zum Teufel 
iſt, dann iſt es aus. Jeder Schutzmann fühlt ſich berechtigt, dir 
einen Tritt zu geben. Alſo mach keine Geſchichten — in acht 
Tagen biſt du doch ſo weit. Das geb’ ich dir ſchriftlich. Wozu 
die lange Quälerei? Je ſchneller daran, je ſchneller davon. Ich 
hab noch ein paar Groſchen. Wir beſaufen uns, Und dann . . . 
„Ja.” 
„Sieh mal, dort drüben, wo die Sonne untergeht! Siehſt du 
die lange Baumreihe?” 
„Ja.” 
„Dort iſt die Nuhe, mein Junge. Dort drüben, ſchau mal 
            ge=
nau hin, dort iſt der Kanal.” 
Uind ermunternd ſagte der zweite: „Warum ſoll man noch 
länger warten? Ein paar Minuten Angſt und Würgen. Na ja, 
das geht auch vorüber. Und dann — dann iſt es aus mit dem 
verfluchten Clend. Bedenk' wal, was das heißt: keinen Hunger 
mehr! Du brauchſt nicht die Nächte in Regen und Kälte auf ner 
Bank zu ſchlaſen. Was ſag’ ich, zu ſchlafen — zu zittern. Keine 
Sorge mehr um morgen. Niemand, der uns hetzt. Keiner, der 
ſich ſo ein armſeliges Vergnügen daraus macht, dir zu 
            antwor=
ten: für Sie habe ich keine Arbeit. Alſo komm, hörſt du?” 
Die drei ſtanden auf. 
„Ich heiße Fritz Jacobſen,” ſogte der erſte. 
Wie über einen guten Witz lachten die beiden anderen. 
Der zweite nannte ſeinen Namen: „Jonny Reimers.” 
Und auch der dritte ſtellte ſich vor: „Hans Hieronimy.” 
            Wo=
bei man ihm anſah, daß er die Notwendigkeit eines ſolchen 
            Zere=
moniells durchaus nicht einſah. 
„Man will doch wiſſen,” ſagte Jacobſen, „mit wem man 
zuſammen beerdigt wird.” 
Die drei gingen durch die aufgeweichten Wege, in denen 
Laub des Sommers gelb und modernd lag. Der Regen hatte 
ein wenig nachgelaſſen, aber die Luft war erfüllt von grauer 
Feuchtigreit, die, halb Dunſt, halb Vebel, alle Dinge in ihre 
beklemmende Farbe hüllte. 
„Wie Bußtag,” ſagte Reimers.
(Fortſetzung folgt.)
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