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Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927. 190. Jahrgang
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Konturs oder gerſchlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto‟ Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Natonalbank.
Das neue Kabinett Marx—Hergt.
Der Endkampf.
Nun iſt nach mehr als ſechswöchiger Dauer die
Kabinetts=
kiſe glücklich überwunden. Es fehlt nur noch die offizielle
Be=
ſöätigung der neuen Miniſter durch den Herrn Reichspraſidenten.
Bis es ſoweit kam, hat es auch am letzten Tag noch ſchwere
4ämpfe zwiſchen den Parteien gegeben. Die Deutſche
Boltspartei hielt ihren Anſpruch auf drei Miniſterien aufrecht,
während die Deutſchnationalen vier verlangten und ſich das
18entrum formell mit drei begnügen wollte, praktiſch aber die
Dinge ſo zu drehen wußte, daß es auch über vier Stimmen im
Kabinett verfügt. Das Zentrum legte nämlich von Anfang an
amtſchiedenen Wert darauf, daß ihm die Verwaltung des
Mini=
breriums der beſetzten Gebiete blieb. Einen eigenen Miniſter für
d ieſes Miniſterium gibt es nämlich nicht. Es wrd im Nebenamt
hrerwaltet und vom Staatsſekretär geleitet, der innerhalb des
Mabinetts ſelbſtändig ſtimmt, aber nach den Inſtruktionen ſeines
Miniſters. Wenn alſo der Kanzler jetzt die Leitung des
Mini=
tkeriums übernimmt, hat das Zentrum auf dieſe Weiſe eine
Stimme gewonnen. Die Deutſche Voltspartei hat den Vorſchlag
esemacht, das Miniſterium vorübergehend zu beſetzen oder einen
Miniſter ohne Portefeuille zu ſchaffen, der das Miniſterium
ver=
wwaltet. Das Zentrum hat dieſen Vorſchlag abgelehnt mit der
Begründung, daß es unzweckmäßig wäre, dieſes Miniſterium
weiter auszubauen, wo unſere ganze Politik darauf gerichtet iſt,
&s möglichſt raſch überflüſſig zu machen. Der eigentliche Grund
ſiiegt, aber darin, daß das Zentrum auf dieſe Stimme, die ihm
no nebenbei zufällt, nicht verzichten und das Miniſterium nicht
arus der Hand geben will, weil damit ſehr ſtarke
Beeinfluſſungs=
möglichkeiten innerhalb des beſetzten Gebietes verbunden ſind.
EEs war alſo tatſächlich ein Miniſterium zu wenig, um alle
MPünſche der Parteien befriedigen zu können.
Da das Reichspoſtminiſterium der
Bayeri=
ſchen Volkspartei vorbehalten blieb und auch das
Meichswehrminiſterium ausſchied, weil Herr Geßler bleibt,
— obwohl er ſich dadurch mit ſeiner Partei endgültig überwirft,
arntſpricht er mit dieſem Opfer einem Wunſche des Herrn
Reichs=
ſoräſidenten — blieb alſo die Frage, wie muan zehn angemeldete
elnſprüche auf neun Miniſterien verteilen ſollte. Der
Reichskanz=
her hatte den Deutſchnationalen vier Sitze zugeſprochen und das
entrum hatte vorher ſeinen vierten in Sicherheit gebracht, indem
=s außer Herrn Marx und Herrn Brauns auch noch das
Juſtiz=
miniſterium beanſpruchte, für das es den badiſchen
Staatspräſi=
wenten Dr. Köhler in Reſerve hielt. Die Deutſchnationalen
foch=
gen ſcheinbar nach zwei Seiten, indem ſie vom Zentrum das
Fi=
manzminiſterium beanſpruchten und gleichzeitig von der
Deut=
chen Voltspartei das Vertehrsminiſterium, das
Ernährungs=
nniniſterium aber freigeben wollten. Das war indes nur ein
Scheinmanöver, um ſich dann mit dem Zentrum zu verſtändigen.
Der Deutſchen Voltspartei blieb zuletzt nur der Verzicht auf das
Werkehrsminiſterium übrig. Die Volkspartei hat ſich mit aller
ſEnergie dagegen gewehrt, hat in zwei Fraktionsſitzungen ſehr
gentſchieden ihren Anſpruch aufrecht erhalten. Sie hat auch die
Wermittelung des Herrn Reichspräſidenten angerufen, der aber
ſoie Pariei ſchließlich bat, den ſtaatspolitiſchen Belangen
nachzu=
ggeben und nicht durch Verlängerung des Widerſtandes die
muh=
am erzielte Einigung zu gefährden und die Kriſe ins Endloſe
rzu ziehen. Dieſem Appell glaubte die Deutſche Voltspartei, die
mm Samstag morgen noch einmal zuſammentritt, ſich nich
wider=
etzen zu dürfen.
Inzwiſchen iſt denn auch die Frage mit welchen Perſonen
ſoie einzelnen Miniſterien beſetzt werden ſollten, bereinigt
wor=
ſoen — anders als man urſprünglich glauben durfte. Die
Deutſch=
mationalen haben tatſächlich die Demokratie auf die Spitze
ge=
nrieben und innerhalb ihrer Fraktion mit Stimmzetteln über die
=inzelnen Kandodaten abgeſtimmt. Das Ergebnis iſt alles andere
ſals begrüßenswert. Nach dem Austritt aus der Regierung im
wergangenen Jahre, nach allem, was inzwiſchen geſpielt hat,
mnußten die Deutſchnationalen darauf halten, daß ſie ihre beſten
Kräfte ins Kabinett entſandten. Alle, darunter auch Lindeiner=
Wildau, ihr ſtärtſtes politiſches Talent, ſind auf der Strecke ge=
Glieben. Die alte Garde hat geſiegt. So iſt Herr Hergt
wieder auf der Bildfläche aufgetaucht, der nach
ſoer Art wie er ſeine Fraktion in die Dawesgeſetz=Abſtimmung
ſineinführte, eigentlich erledigt ſein mußte; ſo kommt Herr
Schiele ins Ernährungsminiſterium, der als Innenminiſter
ſzwar nicht gerade verſagt hat, aber jetzt in einem ſcharfen Kampf
nnit der Landwirtſchaft liegt und von dieſer Seite, die ihn
eigent=
ſſich unterſtützen ſollte, den ſtärlſten Widerſtand zu erwarten hat;
no kommt Herr Koch nur, weil er Gewertſchaftsſekretär iſt, an
ſoie Spitze des Verkehrsminiſtriums, wo ein Organiſator großen
Stils und ein Volkswirtſchaftler mit Weitblick am Platze wäre;
ſo komat ſchließlich Herr Graef in die Juſtiz, von dem man
gauch nicht viel mehr weiß, als daß er ein guter Amtsrichter
ge=
apeſen iſt, außerdem iſt er beim Zentrum ſtark völkiſcher
Neigun=
igen verdächrig und hat ſich dadurch mißliebig gemacht, daß er als
Wizepräſident den Antrittsbeſuch des Reichstagspräſidiums beim
gerſten Reichspräſidenten Ebert nicht mitmachte. Das Zentrum
ſat denn auch gegen ſeine Ernennung Einſpruch erhoben, den
os aber zurückzog, als jetzt die Deutſchnationalen gegen den neuen
ſFinanzminiſter Dr. Köhler Einſpruch einlegten.
Die Rechte hat der Linken, Sozialdemokraten und
Demokra=
bten, eine etaws ſpöttiſche Kritik leicht gemacht. Sie nehmen da=
Wbei gerade die Deutſchnationalen aufs Korn, denen man
nach=
ſagte, daß ſie mit ihren jetzigen Männern heine neue Aera
ein=
leiten werden. Man könnte auch dem Kabinett Marx—Hergt
kein günſtiges Horoſkop ſtellen, wenn nicht die Angſt vor einer
meuen Kriſe ſich ſtark genug auswirkte, um auf abſehbare Zeit
äiede Miniſterſtürzerei unmöglich zu machen. Wer Sinn für
poli=
ftiſche Zuſpitzungen hat, kann ſogar gewiſſe Schlußfolgerungen
ſGaraus ziehen, daß in dieſem Kabinett der Nationalen Einigung
ſder ſchärfſte Gegner der Friderieusmarke, der Badenſer Köhler,
ein wichtiges Reſſort inne hat, während der Schöpfer der Marke,
ſder bisherige Poſtminiſter Stingl, ausſchied, obwohl dieſer
Rück=
ritt lediglich auf ſeine erſchütterte Geſundheit zurückzuführen iſt.
Die neuen Männer.
Herren Külz und Reinhold. Der intereſſanteſte
un=
ter den neuen Miniſtern iſt zweifellos der neue
Finanzminiſter Dr. Köhler, den das Zentrum ſtellt. Angeſtellten einen Unterſchied in der Durchführung ſeines
Werkſchreibers geboren. Er trat, nachdem er die Volksſchule und
ſpäter die Realſchule in Karlsruhe abſolviert hatte, in den
mitt=
leren Finanzdienſt ein, um ſpäter zur Steuer überzutreten. Bei
Ausbruch des Krieges war er Zollreviſor, wurde zur deutſchen
Finanzverwaltung nach Belgien berufen und leitete die Zoll=
und Steuerverwaltung zunächſt in Namur, dann in
Weſtflan=
dern und ſchließlich in Brügge. Dem Badiſchen Landtag hat er
Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler
ſeit 1913 angehört und galt dort als finanzpolitiſcher
Sachver=
ſtändiger. Nach der Revolution war er zunächſt Leiter der
Preſſeſtelle, wurde dann bald Staatsrat und im September 1920,
als Herr Wirth die Reichsfinanzen übernahm, badiſcher
Finanz=
miniſter. Dieſes Amt hat er in allen aufeinander folgenden
Re=
gierungen beibehalten, von Anfang 1923 bis November 1926,
und wieder ſeit November 1926 bekleidet er nebenbei das Amt
des badiſchen Staatspräſidenten.
Von den vier Deutſchnationalen ſind zwei alte Bekannte.
Der neue Ernährungsminiſter Schiele war von den
Deutſchnationalen vorgeſchickt, als ſie in das erſte Kabinett
Luther eintraten. Er übernahm damals das Miniſterium des
Innern, ſchied aber dann im Anſchluß an die Locarnokriſe aus.
Er iſt von Haus aus Rittergutspächter und Fabrikant bei
Rathenow. 1870 in Groß=Schwarzloſen geboren, beſuchte er das
Gymnaſium in Stendal und wandte ſich dann der
Landwirt=
ſchaft zu. 1914 wurde er von den Konſervativen in den
Reichs=
tag gewählt, trat aber erſt in der Nationalverſammlung hervor.
Juſtizminiſter Graef.
Der Juſtizminiſter Graef iſt aus dem
Juriſten=
dienſt hervorgegangen. Er iſt 1873 in Eiſenbach geboren, ſtudierte
in Jena, Leipzig und Marburg, war 1894 Referendar, 1897
Gerichtsaſſeſſor, 1900 Amtsrichter in Geyſar. Dem alten
Reichs=
tag gehörte er von 1907—1912 an. Er wurde 1920 von den
Deutſchnationalen wieder hereingezogen, die ihn 1924 auch als
Vizepräſident in das Reichstagspräſidium entſandt haben.
Der deutſchnationale Innenminiſter und
Vizekanzler Hergt iſt etwas älter. Er iſt 1869 in
Naum=
burg geboren, hat die Juriſtenlaufbahn durchgemacht, war
zu=
nächſt Amtsrichter, dann Regierungsrat und 1904 ins Preußiſche
Finanzminiſterium berufen worden, von wo er 1915 als
Regie=
rungsprändent nach Liegnitz ging. Im Auguſt 1917 übernahm
er die preußiſchen Finanzen, die er bis zum Umſturz behielt.
Er war einer der Gründer der Deutſchnationalen Volkspartei,
die er zunächſt in der Preußiſchen Landesverſammlung und
ſpäter im Reichstag vertrat. Seine Führerrolle fand ein Ende,
als ſeine Fraktion bei der Dawes=Abſtimmung auseinander fiel.
Aus der eigenen Partei heraus wurde ihm der Vorwurf gemacht,
daß er nicht verſtanden hätte, die Fraktion zuſammenzuhalten.
Er trat deshalb zurück und übergab die Leitung Dr. Winkler,
an deſſen Stelle ſpäter Graf Weſtarp trat.
Das Arbeitsgerichtsgeſetz.
Von
Rechtsanwalt Dr. von Karger, Berlin.
Das am 23. Dezember zur Annahme gelangte
Arbeitsgerichts=
geſetz räumt mit der Rechtſprechung der Gewerbe= und Kauf=
Aus dem Kabinett Marx ſcheiden aus die mannsgerichte ſowie der Innungsſchiedsgerichte auf. Der
bis=
herige Rechtszuſtand war in der Tat kein übermäßig
befriedigen=
der, denn es machte für den Arbeiter und für den kaufmänniſchen
Er iſt am 29. September 1878 in Karlsruhe als Sohn eines Rechtsanſpruches, ob an dem Ort, an dem er tätig war, ein
Gewerbe= oder Kaufmannsgericht errichtet war oder nicht. Dieſer
Unterſchied konnte in einzelnen Fällen recht weitgehende
Folge=
rungen haben, denn dort, wo ein Gewerbe= und
Kaufmanns=
gericht nicht errichtet, das ordentliche Gericht alſo zuſtändig war,
betrug die Berufungsgrenze nur 50 RM., während ſie gegenüber
den Gewerbe= und Kaufmannsgerichts=Urteilen mit 300 RM.
feſt=
geſetzt war. Auch die Ausſchließung weiter Arbeitnehmerkreiſe,
wie der geſamten landwirtſchaftlichen Arbeitnehmerſchaft und
der nichtkaufmänniſchen Angeſtellten u. a. von den Vorteilen der
Arbeitsgerichtsbarkeit war in der Sache nicht begründet. So
ſehr nun vom grundſätzlichen Standpunkt aus der Erlaß des
neuen Geſetzes zu begrüßen iſt, ſo ſehr gibt es in ſeinen
Einzel=
heiten zu Beanſtandungen Veranlaſſung. Die
Arbeitsgerichts=
behörden ſind in drei Inſtanzen, in die Arbeitsgerichte, in die
Landesarbeitsgerichte und das Reichsarbeitsgericht, gegliedert.
Während die Landesarbeitsgerichte den Landgerichten und das
Reichsarbeitsgericht dem Reichsgericht angegliedert werden,
ſollen die Arbeitsgerichte als ſelbſtändige Behörden errichtet
werden. Ich glaube perſönlich nicht, daß dieſe Selbſtändigkeit,
die der von allen Einlichtigen erhobenen Forderung ihrer
An=
gliederung an die Amtsgerichte zuwiderläuft, praktiſch große
Be=
deutung hat. Um ſo bedauerlicher iſt aber die Abſplitterung
dieſes Teiles der Gerichtsbarkeit vond den ordentlichen Gerichten,
für die ſachlich keine Veranlaſſung beſtand und die nur dazu
führen kann, daß in unſere Rechtſprechung eine unerwünſchte
Zerſplitterung hineingetragen wird. Gerade die
Arbeitnehmer=
kreiſe ſind es, die über die Weltfremdheit der Richter klagen;
dieſe Weltfremdheit wird ſicherlich nicht behoben, wenn ein ſo
wichtiger Teil unſeres Rechtsweſens, wie es das Arbeitsrecht iſt,
in der unterſten Inſtanz verſelbſtändigt wird.
Die Arbeitsgerichte ſind in ſämtlichen Inſtanzen mit einem
Vorſitzenden und je einem Arbeitgeber= und Arbeitnehmerbeiſitzer
beſetzt; bei dem Reichsarbeitsgericht treten außerdem noch zwei
Berufsrichter als Beiſitzer hinzu. In den beſonders wichtigen
Tarifſtreitigkeiten werden die Arbeitsgerichte und
Landesarbeits=
gerichte neben dem Vorſitzenden mit je zwei Arbeitgeber= und
Arbeitnehmerbeiſitzern beſetzt.
Die Zuſtändigkeit der Arbeitsgerichte iſt außerordentlich weit
gezogen; die bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten zwiſchen
Tarifver=
tragsparteien oder zwiſchen dieſen und Dritten aus
Tarifver=
trägen oder über das Beſtehen oder Nichtbeſtehen von
Tarif=
verträgen, ſowie aus unerlaubten Handlungen, ſofern es ſich
um Maßnahmen zu Zwecken des Arbeitskampfes oder um
Fra=
gen der Vereinigungsfreiheit handelt, ſtehen an erſter Stelle.
Weiter gehören zur Zuſtändigkeit alle bürgerlichen
Rechts=
ſtreitigkeiten zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer aus dem
Arbeits= oder Lehrverhältnis. Außerdem ſind noch eine große
Reihe von Streitigkeiten, die ſich aus den einzelnen
Beſtimmun=
gen des Betriebsrätegeſetzes ergeben, dem Arbeitsgericht zur
Erledigung überwieſen. So wenig gegen dieſe weitgezogene
ſachliche Zuſtändigkeit einzuwenden iſt, ſo ſehr müſſen Bedenken
dagegen erhoben werden, daß die Streitigkeiten ſämtlicher
Arbeitnehmer vor die Arbeitsgerichte gehören.
Der Wert der arbeitsgerichtlichen Rechtſprechung beruht in
der Hinzuziehung der Arbeitgeber= und Arbeitnehmerbeiſitzer,
die die Praxis des täglichen Lebens beſſer kennen, als es beim
Verufsrichter der Fall iſt, und die deshalb eine den Bedürfniſſen
des täglichen Lebens gerechter werdende Rechtſprechung
gewähr=
leiſten. Dieſer Vorteil iſt aber nur dann gegeben, wenn der
Arbeitnehmerbeiſitzer auch dem Berufe und der Lebensſtellung
des am Prozeß beteiligten Arbeitnehmers einigermaßen
ent=
ſpricht. Es iſt deshalb auch vorgeſehen, daß für Arbeiter und
Angeſtellte beſondere Kammern, eingerichtet werden, und daß
außerdem noch — ſoweit ein Bedürfnis vorhanden iſt — für
beſtimmte Berufe und Gewerbe Sonderkammern zu bilden ſind.
Zu befürchten iſt nur, daß gewiſſe Arbeitnehmerkreiſe, die nicht
viel zu prozeſſieren pflegen, hierdurch zu kurz kommen werden,
da die geringe Zahl ihrer Prozeſſe die Bildung einer
Sonder=
kammer nicht zuläßt und es deshalb lediglich vom Zufall
ab=
hängen wird, ob für ihren Prozeß die Kammer ſachgemäß beſetzt
iſt. Es ſind dies die Prozeſſe der höheren Angeſtellten, die
relativ ſelten zu ſein pflegen, dafür aber dann eine um ſo
grund=
legendere Bedeutung haben. Dieſe Prozeſſe hätte man lieber den
ordentlichen Gerichten belaſſen ſollen; nur ein geringer Troſt
iſt es, daß Angeſtellte mit einem Gehalt von über 6000 RM.
berechtigt ſind, an Stelle der Zuſtändigkeit des Arbeitsgerichtes
die eines Schiedsgerichtes mit ihrem Arbeitgeber zu vereinbaren.
Eine der wichtigſten Fragen, nämlich die der
Prozeßvertre=
tung, iſt noch ungünſtiger geregelt worden, als zu befürchten
war. Anwälte ſowie andere Perſonen, die das Verhandeln vor
Gericht geſchäftsmäßig betreiben, bleiben in der unterſten
In=
ſtanz grundſätzlich ausgeſchloſſen; ebenſo bedenklich wie die hierin
liegende Nichtachtung eines Berufsſtandes iſt die einſeitige
Be=
günſtigung der organiſierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer, die
ſich durch ihre Organifationen vertreten laſſen können, während
der nichtorganiſierte Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf ſeine
eigene Unzulänglichkeit angewieſen bleibt. Völlig unberückſichtigt
iſt die Tatſache geblieben, daß Prozeſſe nicht immer am Wohnſitz
der beteiligten Partei geführt werden und daß dieſe jetzt vor
einem Rätſel ſteht, wie ſie ſich in dem auswärts geführten Prozeß
vertreten laſſen ſoll, wenn ſie nicht organiſiert iſt, oder ihre
Organiſation an dem betreffenden Ort keinen Vertreter
unterhält.
Beſondere Beſtimmungen ſuchen eine mögliche
Beſchleuni=
gung des Verfahrens herbeizuführen; ſo ſehr man ſich hiermit
einverſtanden erklären kann, ſo ſcheint mir die Beſchränkung der
Berufungs= und Reviſionsfriſt auf je 14 Tage als etwas reichlich
Seite 2
Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
knapp bemeſſen. Nimmt man der betreffenden Partei die
Mög=
lichkeit, eine angemeſſene Zeit zu überlegen, ob ein Rechtsmittel
eingelegt werden ſoll, dann werden leicht übereilte Berufungen
und Reviſionen herauskommen, es wird aſo ſtatt einer
Beſchleu=
nigung des Verfahrens eine Verzögerung in der Erledigung des
Nechtsſtreites eintreten. Daß die Berufungsgrenze auf 300 RM.
feſtgeſetzt worden iſt, war zu erwarten. Tatſächlich iſt dieſer
Be=
trag viel zu hoch, da derartige Sumen für viele Arbeitgeber
eine recht erhebliche Rolle ſpielen. Aus derartigen
Geſetzes=
beſtimmungen muß man den Eindruck gewinnen, daß das
Reichs=
arbeitsminiſterium tatſächlich nur großinduſtrielle
Unternehmun=
gen oder Großbanken als Arbeitgeber kennt und nicht weiß, daß
unendlich viel Arbeitgeber ſelbſt in den beſcheidenſten
Verhält=
niſſen leben und ſehr mit derartigen Summen rechnen müſſen.
Die Koſtenvorſchüſſe, die die ſonſtige Prozeßführung ſo ſehr
behinderten, fallen im Arbeitsgerichtsverfahren fort. Außerdem
ſind die Gerichtskoſten ſehr erheblich ermäßigt.
Es iſt ſicherlich nur zu begrüßen, daß der Staat auf dieſe
Weiſe es den Arbeitnehmern erleichtert, ihr Recht durchzuſetzen,
wie ja eine koſtenloſe Rechtspflege überhaupt der Idealzuſtand
wäre. Man fragt ſich nur, ob die zuſtändigen Stellen nicht
wiſſen, daß die an der Arbeitsgerichtsbarkeit intereſſierten Kreiſe
auch ſonſt als Gläubiger und Schuldner an der ordentlichen
Gerichtsbarkeit intereſſiert ſind und auch in ihren anderen
Strei=
tigkeiten genau das gleiche Intereſſe an Billigkeit und
Beſchleu=
nigung haben. Ein Arbeiter, der friſtlos entlaſſen iſt und für
einige wenige Tage ſeinen Lohn einklagt, hat an dem Austrag
dieſes Rechtsſtreites ſicherlich nicht das gleiche Intereſſe wie ein
anderer, der in einem dunklen Hausflur zu Fall gekommen iſt
und wochenlang krank gelegen hat. Der Anſpruch des erſteren
wird vom Geſetz nach der Koſtenſeite wie auch hinſichtlich der
Beſchleunigung bevorzugt behandelt, während der letztere —
ſo=
fern er nicht im Armenrecht klagt — erſt einmal den
Gerichts=
koſtenvorſchuß aufbringen muß und alsdann auf den
langwie=
rigen Weg der ordentlichen Gerichtsbarkeit angewieſen iſt.
Die Arbeitsgerichtsbehörden werden — ſofern der
Reichs=
arbeitsminiſter und der Reichsminiſter der Juſtiz keinen anderen
Zeitpunkt beſtimmen — am 1. Juli 1927 ihre Tätigkeit
auf=
nehmen; alsdann gehen alle vor Sondengerichten (Gewerbe= und
Kaufmannsgerichten) ſchwebenden Rechtsſtreitigkeiten auf die
neuen Arbeitsgerichte über. Für Rechtsſtreitigkeiten, die in
dieſem Zeitpunkt bei den ordentlichen Gerichten anhängig ſind,
bleibt die Zuſtändigkeit der letzteren bis zur rechtskräftigen
Ent=
ſcheidung gewahrt.
Wie ſich die einzelnen Beſtimmungen des neuen Geſetzes in
der Praxis bewähren werden, bleibt abzuwarten; gerade bei
einem Prozeßgeſetz iſt es außerordentlich ſchwierig, hier zu
prophezeien, denn es hängt ganz vom Richter ab, wie er es
ver=
ſteht, den Willen des Geſetzgebers auf ein beſonders ſachgemäßes
und beſchleunigtes Verfahren in die Tat umzuſetzen. Die
Rege=
lung, die die wichtigſten Fragen (Verſelbſtändigung der
Arbeits=
gerichte und Ausſchließung der Anwälte) gefunden haben, nötigt
jedoch zu dem Urteil, daß das neue Geſetz in die Reihe der
uner=
freulichen Erſcheinungen moderner Geſetzgebung gehört.
Drummond über den Völkerbund und Italien.
Rom, 28. Januar,
Der Generalſekretär des Völkerbundes ſagte in einem
Inter=
view mit dem Vertreter des Blattes „Popolo d’Italia” u. a.:
Während meines Aufenthaltes hier habe ich mit Vergnügen
feſt=
geſtellt, daß man jetzt in Italien die Bedeutung des
Völker=
bundes als einer Organiſierung des internationalen Lebens
an=
erkennt. Ich glaube, daß die Abneigung gewiſſer — und nicht
nur italieniſcher — Kreiſe gegen den Völkerbund zum größten
Teil auf die Unkenntnis dieſer Einrichtung zurückzuführen iſt,
Der Völkerbund miſcht ſich nicht in die innere Politik der
ein=
zelnen Länder ein. Er iſt einzig und allein ein Verband von
Staaten, die ein Abkommen zu einem gemeinſamen Zweck
ge=
troffen haben. Sollte er verſuchen, ein Ueberſtaat zu werden, ſo
wäre ſein Schickſal beſiegelt; er würde dadurch Selbſtmord
be=
gehen. Es iſt auch falſch, daß Patriotismus und Diſziplin den
Grundſätzen des Völkerbundes nicht entſprächen. Gewiß gibt
der Völkerbund ſeinen Mitgliedern Anregungen über
verſchie=
dene Fragen der internationalen Politik, wie zum Beiſpiel in
der letzten Tagung der Verſammlung, wo die Hoffnung
ausge=
ſprochen wurde, daß die Mitglieder ſich bemühen würden,
Schieds=
gerichtsverträge untereinander abzuſchließen. Drummond ſchloß,
indem er auf den Anteil Italiens an den Arbeiten des
Völker=
bundes hinwies und Muſſolini für die wohlwollenden Gefühle
dankte, die er für das Völkerbundsſekretariat bekundet hat.
Vom Tage.
Der Herr Reichspräſident gab geſtern abend zu Ehren
des diplomatiſchen Korps ein Eſſen, an dem auch der
Kanzler und der Außenminiſter teilnahmen.
In Finanzkreiſen verlautet, daß Polen ſich beſtrebe,
dem=
nächſt in New York eine Anleihe von 100 Millionen
Dollar aufzunehmen.
Ein höherer Beamter der Preſſeabteilung der
ſowjetruſiſchen Geſandtſchaft in Warſchau, Heinrich
Us=
manſki, iſt wegen Beteiligung an Spionagegegen Polen
verhaftet worden.
Das jugoſlawiſche Kabinett Uzunowiſch iſt geſtern
zurückgetreten. König Ferdinand wird heute die Verhandlungen
zur Regierungsbildung einleiten. Man rechnet mit einer längeren Dauer
der Kriſe.
Der Südtiroler Rechtsanwalt Dr. Noldin iſt zu fünf
Jahren Zwangsaufenthalt verurteilt worden.
Muſſolini hat ſeinen Kabinettschef Marquiſe
Pae=
lucci di Calboli Barche zum Vizeſekretär beim Völker
bund ernannt.
Nach amtlichen Angaben haben die Zeichnungen auf die
neue italieniſche Inlandsanleihe 3 Milliarden
Lire erreicht.
Der ſpaniſche Botſchafter in Paris hat Briand
einen Beſuch abgeſtattet.
Die Unterhandlungen über Tanger zwiſchen Frankreich
und Spanien werden am 8. Februar eröffnet werden. Nachher werden
ſich auch England und Italien an den Verhandlungen beteiligen.
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat die Richtigkeit der Tatſache
zugegeben, daß Friedensverhandlungen zwiſchen Diaz
und Sacaſa im Gange ſind, die von Konteradmiral Latimer und dem
amerikaniſchen Geſandten für Nicaragua, Eberhardt, gefördert werden.
Der Rücktritt des Genexalmafors Mae Brien vom
Poſten des Chefs des kanadiſchen Genexalſtabs erklärt
ſich, wie jetzt bekannt wird, damit, daß er ſeine Dienſte dem Kriegsamt
für die chineſiſchen Expeditionsſtreitkräfte zur Verfügung geſtellt hat,
Der Brief Geßlers und das Antwortſchreiben Kochs.
Berlin, 28. Januar.
Reichswehrminiſter Dr. Geßler hat an den Vorſitzenden der
Deutſchen Demokratiſchen Partei, Reichsminiſter a. D. Koch,
das nachſtehende Schreiben gerichtet: „Sehr verehrter Herr Koch!
Die politiſche Entwickelung, die zur Bildung eines neuen
Ka=
binetts geführt hat, ſtellt mich vor die Wahl, entweder mich
dem Rufe des Herrn Reichskanzlers zu verſagen, oder in
Kon=
flikt mit den Grundſätzen der Parteidiſziplin zu geraten, die
ich ftets hochgehalten habe. Aus dieſer Zwangslage, glaube ich,
gibt es nur einen Ausweg, Sie zu bitten, meinen Austritt aus
der Deutſchen Demokratiſchen Partei zu bewilligen. Ich habe
Ihnen mündlich die Gründe auseinandergeſetzt, die mich im
gegenwärtigen Zeitpunkt zwingen, dieſe Entſcheidung zu treffen,
und ich glaube, Sie überzeugt zu haben, daß ſie rein ſachlich und
in der Lage meines Reſſorts begründet liege, nicht aber in
grundſätzlichen Meinungsverſchiedenheiten mit der
Partei=
eitung oder gar mit Ihnen. Ich habe Ihnen auch dargelegt,
wie ſchmerzlich mir dieſe Trennung von politiſchen Freunden
iſt, mit denen mich eine mehr als 25jährige Arbeit im Kampfe
für eine freiheitliche Ausgeſtaltung unſeres Vaterlandes
ver=
indet. Ich darf mit dieſen Ausführungen noch meinen
per=
ſönlichen Dank verbinden für die freundſchaſtliche Geſinnung,
die Sie mir in ſchwerer Zeit ſtets erwieſen haben, und Sie um
deren Erhaltung bitten. Mit der Verſicherung der
vorzüglich=
ſten Hochachtung verbleibe ich Ihr ergebenſter (gez.) Dr. Geßler.”
Die Eintgung.
Marx beim Reichspräſidenten.
Berlin, 28. Januar.
Amtlich wird gemeldet: Die Verhandlungen über
die Regierungsbildung wurden heute abend
beendet. Reichskanzler Dr. Marx erſtattete im Anſchluß an
die Sitzung dem Herrn Reichspräſidenten abſchließenden Bericht.
Da die endgültige Beſchlußfaſſung ſämtlicher beteiligter
Frak=
tionen noch nicht erfolgt iſt, wird die Veröffentlichung der Liſte
der Mitglieder des neuen Reichskabinetts erſt im Laufe des
morgigen Tages erfolgen.
Das neue Reichskabinett. — Geßler bleibt im Kabinet.
Kurz nach 6 Uhr iſt in der gemeinſamen Beſprechung zwiſchen
den Vertretern der für die neue Regierung in Frage
kommen=
den Parteien (Deutſchnationale, Zentrum, Deutſche und
Baye=
riſche Volkspartei) die vollſtändige Einigung zuſtande
gekommen, nachdem die Deutſche Volkspartei ſich entſchloſſen
hatte, auf das Reichsverkehrsminiſterium zugunſten der
Deutſch=
nationalen zu verzichten. Es erhielten nunmehr die
Deutſch=
nationalen: Inneres, Juſtiz, Landwirtſchaft und Verkehr;
das Zentrum: Kanzleramt (verbunden mit dem
Rheinmini=
ſterium), Arbeit und Finanzen; die Deutſche
Volkspar=
tei: Aeußeres und Wirtſchaft; die Bayeriſche
Volks=
partei: Poſt. — Dr. Geßler als Reichswehrminiſter bleibt.
Die vorläufige Liſte ſieht demnach folgendermaßen aus:
Kanzler und beſetztes Gebiet: Dr. Marx (Zentrum);
Aeußeres: Dr. Streſemann (D.V.P.);
Inneres und Vizekanzler; Hergt (Dnatl.);
Finanzen: Dr. Köhler=Baden (Zentrum);
Wirtſchaft: Dr. Curtius (D.V.P.);
Arbeit: Dr. Brauns (Zentr.);
Juſtiz: Graef=Thüringen (Dnatl.);
Landwirtſchaft: Schiele (Dnatl.);
Verkehr: Dr. Koch=Elberfeld (Dnatl.);
Poſt: Schätzl (B. Vp.);
Reichswehr: Dr. Geßler.
Dr. Geßler aus der Oemokratiſchen Partei ausgetreten.
Wie wir aus parlamentariſchen Kreiſen erfahren, hat
Reichs=
wehrminiſter Dr. Geßler heute in einem Schreiben an
den Parteivorſitzenden Koch ſeinen Austritt aus der
Demokratiſchen Partei erklärt.
Der Abſchluß der Regierungsbildung.
Die interfraktionelle Beſprechung der Regierungsparteien
kam gegen ½8 Uhr abends zum Abſchluß der Regierungsbildung.
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei wird Samstag
vor=
mittag 10 Uhr zuſammentreten, um noch formell zu der
Zu=
ſammenſetzung des Kabinetts Stellung zu nehmen.
Infolge=
deſſen wird die offizielle Bekanntgabe der Mitglieder des neuen
Kabinetts erſt am Samstag mittag erfolgen. Die
Deutſchnatio=
nalen traten am Abend noch zu einer kurzen Sitzung zuſammen,
um noch das Ergebnis der interfraktionellen Beſprechung
ent=
gegenzunehmen. Der Reichskanzler Dr. Marx wird ſich erſt am
Sonntag vormittag zum Reichspräſidenten begeben, um ihm
offiziell über das Ergebnis ſeiner Verhandlungen zur
Regie=
rungsbildung Bericht zu erſtatten.
Der Reichstagsabgeordnete Koch hat daraufhin an den
Reichswehrminiſter Dr. Geßler folgendes Antwortſchreiben
ge=
richtet: „Sehr verehrter Herr Geßler! Mit ſchmerzlichem
Be=
dauern nehme ich von Ihrem Entſchluß, aus der Partei
auszu=
treten, Kenntnis. Ich würdige die Gründe, die Sie bei der
Ent=
ſcheidung zwiſchen Amtspflicht und Parteipflicht zur der
Ent=
ſchließung des Austritts geführt haben. Ich gedenke in dieſer
Stunde der ſchweren Arbeit am Wiederaufbau unſeres
Vater=
landes, die Sie vereint mit uns in den erſten Jahren nach der
Revolution geleiſtet haben." Ich denke auch an die Zeit, wo wir
während des Kapp=Putſches für Vaterland und Republik in
ge=
meinſamer Abwehr geſtanden haben. Unſere politiſchen Wege
ſind nachher nicht immer diefelben geweſen. Aber an Ihrer
vaterländiſchen und republikaniſchen Geſinnung habe ich niemals
gezweifelt. Die freundſchaftliche Geſinnung, die, wie viele
un=
ſerer Freunde auch mich mit Ihnen verbindet, wird durch nichts
erſchüttert werden. Mit der Verſicherung vorzüglichſter
Hoch=
achtung verbleibe ich Ihr ergebenſter (gez.) Koch, Mitglied des
Reichstages.”
Ein neuer Terrorakt in Güdtirol.
Wien, 28. Januar.
Aus Innsbruck wird heute die Nachricht von der ſchweren
Verurteilung des deutſch=ſüdtiroler
Rechts=
anwalts Noldin übermittelt. Dr. Noldin wurde zu
fünf Jahren Zwangsaufenthalt verurteilt. Das
iſt die höchſtzuläſſige Strafe auf Grund des Geſetzes über die
Sicherheit des Staates. Die Verurteilung iſt nach den bisher
vorliegenden Nachrichten in geheimem Verfahren in Trient
er=
folgt. Noldin konnte weder in die Anklageſchrift Einblick
er=
halten, noch in das Rechtsverfahren eingreifen. Dieſe Nachricht
klingt ſo unglaublich, daß man zunächſt geneigt iſt, ihre
Richtig=
keit in Frage zu ſtellen. Jedenfalls müßte man es in höchſtem
Maße bedauern, wenn die eben erfolgte Anbahnung
freund=
licherer Verhältniſſe zwiſchen Deutſchland und Italien durch
derartige neue Terrorakte in Südtirol wieder ernſtlich
in Frage geſtellt werden würde.
Friedrich Wilhelm Zachariä.
Zu ſeinem 150. Todestage am 30. Januar.
Der Name des Dichters Friedrich Wilhelm Zachariä iſt m
der für die Literaturgeſchichte bedeutungsvollen Epoche der erſte
Hälfte des 18. Jahrhunderts vor Leſſing und Goethe verbunden
der ſich an die Namen Gottſched. Gellert, Klopſtock, Gleim uſn
knüpft. In dieſem Sinne iſt ſeine Lebensgeſchichte zugleich ei
Beitrag zu jener Periode der deutſchen Literatur. Zachari:
wurde am 1. Mai 1726 zu Frankenhauſen geboren, ſtudierte ſei=
1743 in Leipzig die Rechte, beſchäftigte ſich aber mehr mit ſchöne=
Literatur und veröffentlichte bereits 1744 ſein komiſches Epo
„Der Renommiſt”, das vor allem ſeinen Namen auf die Nach
welt gebracht hat. In Leipzig hatte zu jener Zeit Johann
Joachim Schwabe, ein Anhänger Gottſcheds, eine Monatsſchri
„Beluſtigungen des Verſtandes und Witzes” gegründet, zu derer
Mitarbeitern u. a. Gellert, Nabener, J. E. Schlegel, Hagedorn
Chr. von Kleiſt uſw. gehörten und die die Abſicht hatte, allerhand
kleine Schriften zur Weltweisheit, Beredſamkeit und Dichtkunſt
zu ſammeln. In dieſer Mrnatsſchrift veröffentlichte Zachari
von Januar bis Juni 1744 ſein „komiſches Heldengedicht”, be
titelt „Der Renommiſt”. Mehrere der begabteſten Mitarbeite
dieſer Monatsſchrift ſagten ſich dann von dieſem Unternehme
los und vereinigten ſich zur Herausgabe eines Blattes unte
dem Titel „Bremer Beiträge”, die in einen Gegenſatz zu Gott
ſched traten. Sie wollten „die Liebe zu den Werken der Dicht
lünſt und Beredſamkeit allgemeiner machen und ihre Leſer dabe
bergnugen”. Beſonders wollten ſie ſich bemühen, durch ihre
Blätter „dem Frauenzimmer zu gefallen und nützlich zu ſein”.
Streitſchriften waren ausgeſchloſſen, weil es ſchon genug „kriege
riſche Gegenden” gäbe. Die poetiſchen und proſaiſchen Stucke
die darin erſchienen, u. a. waren es die erſten Geſänge von Klop
ſtocks „Meſſias”, erregten das größte Aufſehen und trugen zu
Verbreitung der Bildung und Veredelung des Geſchmackes ſeh
weſentlich bei. Zachariä ſchloß ſich dieſem Bunde an und
ver=
öffentlichte in den „Beiträgen” noch mehrere komiſche Epopöen
wie „Verwandlungen”. „Das Schnupftuch” „Der Phaeton” uſw
die aber hinter ſeinem Erſtlingswerk zurückblieben. Die Mitglie
der des Bundes blieben auch nach ihrer Trennung in Freun!
ſchaft miteinander verbunden. Mehrere von ihnen haben ihre
Jugendfreundſchaft poetiſche Denhmäler geſetzt, das bedeutend
und ſchönſte Klopſtock in ſeiner Ode „Wingolf”, in der auch d
einzelnen Mitglieder des Leipziger Kreiſes charakteriſiert werde
Nachdem Zachariä Leinzig verlaſſen hatte, ſtudierte er ſe
1747 weiter in Göttingen und wurde im nächſten Jahre an d
von Herzog Karl im Jahre 1745 gegründete Carolinum in Brau
ſchweig als Hofneiſter berufen, wurde 1761 Profeſſor der Did
Friedrich Wilhelm Zachariä.
kunſt und ſpäter zum Kanonikus ernannt. Auch wurde ihm die
Leitung der Waiſenbuchhandlung übertragen, für die er literariſch
und geſchäftlich eifrig tätig war. Mit Gottſched geriet er in eine
heftige literariſche Fchde, die zu einer Beſchwerde Gottſcheds bei
der braunſchweigiſchen Regierung führte, die aber erfolglos blieb.
In Braunſchweig fanden ſich zu jener Zeit mehrere Mitglieder
des Leipziger Dichterbundes (der „Beiträger”), die mit anderen
talentvollen Männern dorthin berufen wurden, wieder zuſammen,
und Braunſchweig wurde mit dem nahegelegenen Wolfenbüttel
ſeit der Mitte der Vierziger mehrere Jahrzehnte ein Mittelpunkt
des geiſtigen Lebens. Zachariä vermählte ſich noch als 47jähriger
mit der 37jährigen Tochter eines Wirtes, ſtarb aber ſchon nach
vier Jahren am 30. Januar 1777.
Zachariä hat ſich dichteriſch noch vielfach betätigt, auf dem
Gebiete der Lyrik, des komiſchen Epos, der Fabeldichtung, als
Verfaſſer zweier beſchreibender Dichtungen in Hexametern „Die
Tageszeiten” und „Die vier Stufen des weiblichen Alters” nach
homſons Vorbild, und auch als Ueberſetzer, u. a. des „
Verlore=
nen Paradieſes” von Milton. Auch gab er eine „Sammlung
aus=
erleſener Stücke der beſten deutſchen Dichter von Martin Opitz an
bis zu der gegenwärtigen Zeit” heraus. Mit ſeinem Erſtlings=
werk, dem komiſchen Studentenepos „Der Renommiſt”, hatte er
aber ſchon den Gipfel ſeines dichteriſchen Könnens erreicht. Er
hat damit der deutſchen Dichtung ein neues Gebiet, das komiſche
Cpos, erobert, das bald zahlreiche Nachahmer fand. Er ſchildert
darin die Schickſale eines ſtudentiſchen Raufboldes aus Jena,
der nach dem verfeinerten Leipzig kommt, und den Gegenſatz
zwi=
ſchen dem alten, rohen, raufluſtigen Jenenſer Burſchen und dem
modernen galanten Leipziger Stutzerſtudenten. Der Hauptporzug
dieſes „kömiſchen Heldengedichtes” liegt in der Schilderung des
damaligen Studentenlebens und des wirklichen Lebens
über=
haupt, womit er ein neues Gebiet betrat. Durch die Wahl des
feierlichen gereimten Alexandriners, der im Gegenſatz zu dem
be=
handelten Stoff ſteht, wird die komiſche Wirkung erhöht. Goethe
urteilte über den „Renommiſt‟: Er wird immer ein ſchätzbares
Dokument bleiben, woraus die damalige Lebens= und Sinnegart
anſchaulich hervortritt, wie überhaupt ſeine Gedichte jedem
will=
kommen ſein müſſen, der ſich einen Begriff von dem zwar
ſchwa=
chen, aber wegen ſeiner Unſchuld und Kindlichkeit liebenswürdigen
Zuſtande des damaligen geſelligen Lebens und Weſens machen
will. (Der „Renommiſt” iſt in der Reclamſchen
Univerſalbiblio=
thek erſchienen.)
Ueber das Verhältnis Goethes zu Zachariä wäre noch einiges
zu ſagen. Der junge Goethe verehrte Zachariä und ſang mit
Kär=
chen Schönkopf ſeine Lieder, Oſtern 1767 kam Zachariä auf einige
Wochen zu Beſuch nach Leipzig und war während dieſer Zeit=
Goethes Tiſchgenoſſe bei Schönkopf. Goethe erzühlt darüber in
„Dichtung und Wahrheit”: „Zachgriä ließ ſich’s einige Wochen
bei uns gefallen und ſpeiſte, durch ſeinen Bruder eingeleitet, mit
uns an Einem Tiſche. Wir ſchätzten es, wie billig, für eine Ehre,
wechſelsweiſe durch ein paar außerordentliche Gerichte,
reich=
licheren Nachtiſch und ausgeſuchtere Weine unſerem Gaſt zu
wil=
fahren, der, als ein großer, wohlgeſtalteter, behaglicher Mann,
ſeine Neigung zu einer guten Tafel nicht verhehlte.” Nach ſeiner
Abreiſe dichtete Goethe die überſchwengliche Ode an Zachariä, die
in ſeinen geſammelten Werken aufgenommen, aber weniger
be=
deutend iſt, als vielmehr Zeugnis ablegt von ſeiner großen
Vel=
ehrung für Zachariä. Nachdem er beklagt hat, daß er die Freude
mit ſich fortgenommen und Pardruß und Langeweile
zurug=
gelaſſen hat, wünſcht er ſich zu „Apollos Liebling” hin:
„O leih mir, Sehn der Maja, deiner Ferſe Schwingen,
Die du ſonſt Sterblichen geliehn;
Sie reißen mich aus dieſem Elend, bringen
Mich nach der Ocker hin.
.. Von ihm dann unzertrennlich wärmt den jungen Buſen
Der Glanz, der glorreich ihn umgibt.
Er liebet mich; dann lieben mich die Muſen,
Weil mich ihr Liebling liebt.”
Dr. W.
Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Geite 3
Die Lage im Fernen Oſten.
Am Englands Mulonen in Ching.
Kransportſchiff auf Transportſchiff geht in See.—
Ver=
chiedene Beurteilung der britiſchen China=Expedition.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 28. Januar.
Der Höchſtkommandierende von Alderſhot, Sir Philip
Chet=
wide, hat in einer Anſprache an die Offiziere eines nach China
eſtimmten Bataillons folgende bemerkenswerten Worte ge=
Prochen: „Sie gehen hinaus zur Erfüllung einer nicht
ange=
mehmen Aufgabe. In China beſteht zurzeit kein Kriegszuſtand,
and er wird auch nicht entſtehen, wenn wir es verhindern
uönnen. Sie ziehen aus, um britiſches Leben und britiſches
Sigentum zu ſchützen. Es wird vielleicht ſchwer für Sie ſein, bei
Erfüllung dieſer Aufgabe Ihr Temperament im Zaum zu halten
and die Ruhe zu bewahren. Eine Menge Leute werden
ver=
richen, Sie dazu zu verleiten, Ihre Ruhe zu verlieren und einen
Kriegsakt zu begehen. Ich verlaſſe mich aber darauf, daß Sie
—Is britiſche Soldaten ihre Ruhe lächelnd bewahren werden.”
Es iſt ſchwer, die allgemeine Lage mit ihren Fährlichkeiten
rreffender zu kennzeichnen, als es in dieſer kurzen militäriſchen
Unſprache geſchah. Die begeiſterten Abſchiedskundgebungen in
ſoen Einſchiffungshäfen ſetzen den Punkt unter die Rede. Wo
leibt nun die wiederholte Zuſicherung der Moskauer Freunde
un die Südregierung, daß die öffentliche Meinung in England
niemals die Entſendung eines einzigen Truppentransports
ge=
ſtatten werde? Freilich hat es nicht an Vorſtellungen der ver=
Finigten Arbeiterausſchüſſe bei Sir Auſten gefehlt und auch nicht
in Sympathietelegrammen an Tſchen, aber Sir Auſten hat
ſei=
merſeits nicht verfehlt, in einem Schreiben an die National=
Exe=
tutive der Arbeiterpartei den Regierungsbeſchluß ganz
unzwei=
weutig feſtzulegen. Und Transportſchiff auf
Trans=
ſoortſchiff geht in See. Die Zuſicherung der Moskauer
weruhte alſo auf einem dicken Irrtum, und das wird das
Zu=
rauen der gemäßigten Nationaliſten gerade nicht weiter erhöhen.
Die Südregierung kann eben keineswegs nach dem Hankauer
Beiſpiel die Fremden aus allen Konzeſſionen nacheinander
hin=
musbluffen. Es ſcheint jetzt, daß Kellogg Recht gehabt hat, als
ger erklärte, daß bolſchewiſtiſche Intriguen in Mexiko geſchürt
ſgaben. Die Aufmerkſamkeit der Staaten ſollte eben von China
mabgelenkt werden, um eine Cooperation mit Groß=Britannien zu
werhindern. Der „diplomatiſche Korreſpondent” des „Daily
Telegraph” ſchreibt: „Moskau hatte gehofft, die beiden großen „
im=
ſGerialiſtiſchen und kapitaliſtiſchen Mächte” nacheinander aus China
ſGinauswerfen zu können: Großbritannien zuerſt und Amerika
päter. Dies würde Sowjet=Rußland nur gegenüber Japan
zu=
welaſſen haben, mit dem man unter dieſen Umſtänden zu einem
Beſchäft zu kommen gedachte, und gegenüber den europäiſchen
MMächten mit nur beſchränkten Intereſſen. Weder die Sowjets,
unioch die Kantoneſen waren geneigt, ſich um dieſe zu viel zu
be=
uinruhigen. Aber Belgien und Holland ſollten beide wegen ihrer
Ublehnung einer diplomatiſchen Anerkennung Moskaus durch die
Unterdrückung ihrer Privilegien und Intereſſen in China
be=
ſtraft werden. Daher die Kündigung des chineſiſch=belgiſchen
Wertrages und die ſchlechte Behandlung holländiſcher
Staats=
ſangehöriger.
Was Frankreichs Haltung anlangt, ſo läßt ſie ſich vielleicht
ſoadurch erklären, daß es geneigt war, dem Beiſpiel Japans zu
Tolgen, das die britiſche Expedition mißbilligt. Frankreich zeigt
ſa ſeit einem Monat die Neigung, ſeine Politik im Fernen Oſten
nnit derjenigen Japans zu verknüpfen. Paris kann jedoch
ſoer Tatſache nicht uneingedenk ſein, daß ſeine
Sicherheit gegen einen neuen Angriff ſeitens
Deutſchlands Großbritannien und Italien,
und, nicht Japan, als Mitgarantierende hat.
Solche Entente am Rhein, würde ihr Beſtehen auch in Schanghai
worausſetzen.” (Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir annehmen,
ſaß dieſem „ſanften” Erinnern des Schlußſatzes
belang=
wolle Kreiſe nicht fernſtehen. D. Red.)
In britiſchen Flottenkreiſen iſt man einigermaßen über den
Wedankengang Japans erſtaunt, das erſt vor wenigen Tagen
ſſeine Ablehnung einer Entſendung von Streitkräften nach
SSchanghai damit begründet hat, daß man vor einer wirklichen
BBedrohung bezüglicher Küſtenplätze an eine ſolche Expedition
micht zu denken brauche, weil japaniſche Schiffe ja nur zwei bis
ſcrei Tage Dampfzeit brauchten. Es wird darauf hingewieſen,
ſaß man gerade darum die Kriegsſchiffe und Transporte ſchon
jetzt entſenden müſſe, denn dieſe brauchten nicht nur mehrere
Wochen Fahrzeit, ſondern ſie könnten auch nach ihrer Ankunft
nach ſo langer Fahrt einer Reparaturreviſion bedürfen, bevor
ſie eine Aktion aufnehmen könnten.
Was auf dem Spiel ſieht.
Eine Volkszählung im Himmliſchen Reiche hat bisher noch
nicht ſtattgefunden, wohl aber ſind 1925 die in den Vertragshäfen
lebenden Fremden gezählt worden, und dieſe Zählung hat eine
Kopfzahl von 336 841 Perſonen ergeben. Die Zahl der Handels=
und Induſtriefirmen betrug 7743. Im Einzelnen wurden
feſt=
geſtellt: Japan 218351 Perſonen, 4708 Firmen; Rußland
79 785 Perſonen, 932 Firmen; Britannien 15 247 Perſonen, 718
Firmen; Amerika 9844 Perſonen, 482 Firmen; Frankreich
2576 Perſonen, 176 Firmen; Italien 783 Perſonen, 46 Firmen.
Wieviel Geld in China angelegt iſt, kann nicht ſicher angegeben
werden. Ein Expert ſchätzte es auf nahezu 1000 Millionen Pfund.
Das britiſche Kapital wird, ausſchließlich Hongkong, auf über
200 Millionen veranſchlagt, in Schanghai auf 63 Millionen. Die
britiſche Bevölkerung beträgt in Schanghai 7000, die japaniſche
13 000, die amerikaniſche 2000, die ruſſiſche 3000.
Englands Repräſentant in China.
Vizeadmiral Reginald Tyrwhitt,
Befehlshaber der in den chineſiſchen Gewäſſern ſtationierenden
engliſchen Flotte.
Englands Bemühungen um Unterſtützung
der Mächte.
London, 28. Januar.
Aus Peking wird gemeldet, daß der britiſche Geſandte den
diplomatiſchen Vertretern der Vereinigten Staaten, Frankreichs,
Italiens und Japans ein Memorandum überreicht hat, worin
er auf die Möglichkeit einer baldigen fremdenfeindlichen
Be=
wegung in Schanghai hinweiſt und die Aufſtellung eines
ge=
meinſamen Planes für die Verteidigung der ausländiſchen
Nie=
derlaſſungen unter Heranziehung der verſammelten
Marine=
truppen der einzelnen Staaten vorſchlägt. Die Geſandten
haben ihre Regierungen telegraphiſch um Anweiſung erſucht.
Der kantoneſiſche Außenminiſter Tſchen erklärte laut „Daily
Telegraph”, Großbritannien beabſichtige, in Schanghai eine
Atmoſphäre zu ſchaffen, die zu einer Kriegserklärung
Groß=
britanniens gegen die revolutionären Heere führe. England
müſſe daher die Verantwortung für irgendwelche bedauerliche
Zwiſchenſälle künftighin übernehmen.
Briands Antwort.
EP. Paris, 28. Januar.
Der Abgeordnete Desjardins hat an Außenminiſter Briand
brieflich eine Reihe von Fragen geſtellt, die ſich auf die
Ab=
rüſtung Deutſchlands, die Räumung der
Rhein=
lande und die Stellungnahme der
Botſchafter=
konferenz, der Kontrollkommiſſion und des
Militärkomitees zur Aufhebung der
Militär=
kontrolle in Deutſchland bezogen. Briand antwortete
darauf im „Journal Officiel”:
1. daß die franzöſiſche Regierung eine
Ant=
wort auf die Frage hinſichtlich der Abrüſtung
nicht geben könne, da die Abrüſtungsverpflichtungen
nicht allein zwiſchen Deutſchland und Frankreich, ſondern
zwi=
ſchen Deutſchland und ſämtlichen alliierten Mächten zur
Diskuſ=
ſion ſtänden, und daß ferner nichts darauf hindeute, daß die
gegenwärtig zwiſchen den Mächten und Deutſchland im Gange
befindlichen Verhandlungen nicht rechtzeitig zu einer
Verſtän=
digung in allen ſtrittigen Punkten führen würden;
2. daß zwiſchen einer früheren ſchriftlichen Antwort des
Außenminiſters und den am 15. Dezember 1926 von
Chamber=
lain im engliſchen Unterhaus abgegebenen Erklärungen kein
Widerſpruch beſtehe. Chamberlains Mitteilung, daß bereits ein
Meinungsaustauſch zwiſchen den verſchiedenen Mächten
ſtatt=
gefunden habe, hätte ſich nicht, auf die Genfer Beſprechungen,
ſondern allgemein auf das Räumungsproblem bezogen. Er habe
noch Meldungen der Preſſe hinzugefügt, daß eine Räumung
der Rheinlande vor dem im Verſailler Vertrag
vorgeſehenen Terminnur auf Grund eines
zwi=
ſchen den Beſatzungsmächten und Deutſchland
abgeſchloſſenen Uebereinkommens erfolgen
könne, zu dem die deutſche Regierung beitragen
müſſe, und daß, umeine Löſung zu finden, Zeit
und die Zuſammenarbeit aller intereſſierten
Regierungen erforderlich ſei.
Im übrigen könne der franzöſiſche Außenminiſter nur die
am 1. Januar 1927 erteilte ſchriftliche Antwort wiederholen:
Es iſt nicht nur keine Verpflichtung hinſichtlich der
Räumung des Rheinlandes im Laufe der jüngſten
Genfer Beſprechungen übernommen worden, ſondern die
Frage iſt überhaupt nicht erörtert worden. Ueber
die Mitteilungen der interalliierlen Organismen, deren Rolle
ſich darauf beſchränkt hat, den von ihnen vertretenen
Regierun=
gen Auskünfte über den Stand der deutſchen Abrüſtung zu geben,
könne eine Antwort auf eine ſchriftliche Anfrage nicht erteilt
werden.
Hinſichtlich der Mitteilungen des Oberſten Kriegsrates ſtehe
dem Außenminiſterium die Erteilung von Auskünften nicht zu.
Die Debatte über die franzöſiſche Außenpolitik.
EP. Paris, 28. Januar.
In einer Underredung zwiſchen dem Außenmimiſter Briand
und dem Vorſitzenden der außenpolitiſchen Senatskommiſſion,
Lucien Hubert, wurde vereinbart, daß Briand am
Don=
nerstag nächſter Woche vor der Kommiſſion
er=
ſcheinen wird, um auf die an ihn gerichteten Fragen zu
antwor=
ten. In dieſer Kommiſſionsſitzung wird der Tag der
öffent=
lichen Debatte im Senatsplenum über die
Außenpolitik der Regierung feſtgelegt werden. Wie wir
dazu aus untervichteten Kreiſen hören, iſt dafür bereits
der 11. oder 12. Februar vereinbart worden.
Tangerverhandlungen im Februgr.
Paris, 28. Januar.
Der ſpaniſche Botſchafter in Paris, Quinones de
Leon, hatte geſtern eine Unterredung mit dem
franzöſi=
ſchen Außenminiſter Briand. Man einigte ſich dahin,
die Beſprechungen über die Tangerfrage am
7. Februar in Paris wieder aufzunehmen. Der
ſpaniſche Botſchafter iſt vor einigen Tagen aus Madrid
zurück=
gekehrt, wo er wiederholt Beratungen mit dem König von
Spanien, General Primo de Rivera und dem ſpaniſchen
Außen=
miniſter Yanguas über die Tangerangelegenheit hatte.
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 28. Januar.
Haus Herzenstod.
Komödie von Bernard Shaw.
Eine „zornige Komödie”, nennt Bernard Shaw „Haus
Gerzenstod”. Sie iſt nicht allzu zornig. Sie wurde vor dem
Kriege begonnen, während des Krieges vollendet, jedoch in den
Jahren des Krieges von der Bühne zurückgehalten.
„HausHerzenstod” ſoll das verfeinerte, müßige Europa
Sor dem Kriege darſtellen. Es ſpielt an einem Septembertag
1914 in einem Landhaus bei London. Symboliſch wie der Name,
ſträgt auch die Einrichtung des Hauſes ſymboliſch die Form des
Hchterteiles eines Schiffes. Kommandant iſt der alte Kapitän
Shotover, der, unberührt von den Launen der Zeit, verſchrullt
uind doch der einzige Verſtändige, nach dem ſiebenten Grade der
Wollkommenheit ſtrebt. Um ihn ſammeln ſich ſeine Töchter,
SSchwiegerſöhne, Gäſte. Sie verbringen ihre Zeit mit Flirten,
Eſſen, Trinken, Jagen, Intriguieren. Ein öder Materialismus
ſherrſcht. Die Herzen ſind tot, Verſtand und Sinnenluſt regieren.
Nur der alte Kapitän hat ſich die Fähigkeit zum Träumen
uuind zur Liebe erhalten. Ein junges Mädchen, das als Gaſt
ſſſchwärmeriſch und unverdorben in das Haus kommt, macht alle
SStufen der Enttäuſchung und Entgötterung der Welt durch. Als
nauch ihr Herz ſterben will, erkennt ſie in dem Kapitän den Ein=
Bigen, der noch eines Gefühles fähig iſt; ſie ſchenkt ihm als
ährem geiſtigen Gatten und zweiten Vater ihr gebrochenes Herz
ind ihre geſunde Secle.
„Haus Herzenstod” gehört zu Shaws ſchwächeren Werken.
NEs hat wenig dramatiſchen Charakter. Wenn auch im zweiten
HAufzug ein Einbrecher den Fluß der Reden ſtört und am Schluß
gein „Zeppelin” einige Bomben abwirft, ſo verläuft die
Hand=
llung doch im weſentlichen in weitgeſponnenen Erörterungen auf
gebener Fläche. Was Shaw redet, hat ſelbſtverſtändlich ſtets
Hand und Fuß. Aber ſeine Entgötterungen, ſeine Angriffe gegen
Unwahrheit und Heuchelei ſind in beſſeren Werken ſchon ſo oft
vorgetragen worden, daß „Haus Herzenstod” nichts Neues mehr
bietet. Den erſten Aufzug hörte man mit Intereſſe und
Ver=
gnügen an. Im zweiten flaute die Teilnahme ab, und dem
Schlußakt, der nur einen ſchwachen Aufguß des Vorangegangenen
bringt, konnten auch die Bomben des „Zeppelin” kein Leben
mehr einhauchen. Manche Striche, manche Zuſammenziehungen
hätten dem Werk zum Vorteil gedient.
Ueberdies: das „müßige Europa” von 1914 liegt mehr
als 13 Jahre hinter uns. Der Umſturz aller Verhältniſſe hat die
bürgerliche Geſellſchaft, gegen die Shaw ſich richtet, ihrer
Grund=
lagen beraubt; ſie beſteht — zum mindeſten in Deutſchland
— nicht mehr. Andere Objekte ſind es, gegen die der Satiriker
ſeine Pfeile richten ſollte; die Neureichen, die Barmat und
Kutiſker und die vielen, die ihre Geſinnung mit äußeren
Vor=
teilen ſich bezahlen laſſen: ſie alle, in denen die Korruption des
heutigen Lebens ſich verkörpert, könnten einem deutſchen Shaw
zum Gegenſtand einer Komödie dienen. Vielleicht ſchreibt Hanns
Johſt einmal die Satire unſerer Zeit?
Jakob Geis geſtaltete die Regie ſo bewegt und ſo farbig
als möglich. Wenn er auch dem Texte Shaws allzu viel Reſpekt
bezeugte, ſo gab er doch verſtändigerweiſe den Geſtalten Shaws
keinen ſymboliſchen Charakter, ſondern ſtattete ſie mit kräftigem
Eigenleben aus. Viele Gruppen waren ſchön und lebendig
ge=
ſtellt. Aus dem glitzernden Wechſelſpiel des Dialogs ergab ſich
— namentlich im erſten Aufzug — manche amüſante Situation.
Ausgezeichnet waren die gemeinſam mit Lothar Schenck von
Trapp geſchaffenen Bühnenbilder. Die ſpieleriſchen Farben
des Schiffsraumes ſpiegelten das müßige, unnütze Treiben der
flirtenden Geſellſchaft wieder. Das wollüſtige Lager im Garten
in der warmen Herbſtnacht gab den wirkungsvollen Gegenſatz
zu dem Ernſt und der Gefahr der Bomben des Luftſchiffes.
Den Darſtellern bietet die Komödie dankbare Rollen. Max
Nemetz ſchloß den Kapitän von 88 Jahren zu einer prächtigen
Geſtalt zuſammen: verſchrullt, in ſich verſchloſſen, unbewegt in
ſeinen Abſichten und doch als der Einzige von einem
verborge=
nen, warmen Gefühl beſeelt.
Den Klub der mächtig flirtenden Zuſchauer des Lebens
führte Beſſie Hoffart ſcharmant an: kokettierend nach allen
Seiten, bald fauchende Katze, bald girrende Taube, unnütz,
ge=
wiſſenlos und — wie Shaw es vorſchreibt — ſchön anzuſehen
und ſehr gut angezogen. Als gleichgeſtimmte Schweſter ſtand
ihr Maria Fein mit wirkungsvollen Nuancen zur Seite.
Den Schwerenöter im Pyjama ſpielte Robert Klupp
ele=
gant, leicht und beweglich; nur hätte er dem in geſchwindelten
Abenteuern lebenden Viveur einen noch phantaſtiſcheren Umriß
geben können. Einen ſchüchternen, noch unerfahrenen Liebhaber
ſtattete Ernſt Rottluff mit einigen recht feinen Zügen aus.
Käthe Foerder als das junge, unverdorbene Mädchen,
das letztlich die Bundesgenoſſin und Freundin des Kapitäns
wird, war ſtark in den Gefühlsmomenten, hatte dagegen in der
Diskuſſion allzu viel Berliner Schärfe. Amüſant waren Paul
Maletzki, ein angeblicher Induſtriekapitän, und Hans
Eps=
kamp, der Einbrecher, der ſich erwiſchen und von den
Be=
ſtohlenen noch dafür bezahlen läßt, daß er ihnen die
Unannehm=
lichkeiten der Gerichtsverhandlung erſpart; ein echt Shawſcher
Gedanke!
Z.
Kleines Haus. — Freitag, den 28. Januar.
Die Entführung aus dem Serail.
Singſpiel von G. Stephanie, Muſik von W. A. Mozart.
Die Aufführung dieſes Meiſterwerks im Kleinen Haus iſt
ſeit Jahren vorbiltlich. Die Neubeſetzung zweier Rollen, die
heute eintrat, konnte am Geſamteindruck nichts Weſentliches
ändern. Johanna Buchheim gehört die Conſtanze zu. Es iſt
keine reine Koloratur=Rolle, ſondern zählt ebenſo zum
jugend=
lich=dramatiſchen Fach. Die Künſtlerin iſt hierzu vielſeitig genug
beanlagt, wie ſie es des öfteren bewieſen hat. Sie beherrſcht
den Mozartſtil gut, iſt dem Ziergeſang in hohem Grade
ge=
wachſen und hat jene vornehme, ſympathiſche Art der Auffaſſung,
die ihr ſo gut ſteht. Das Format entſpricht noch nicht ganz.
Zudem bedarf gerade die Conſtance ein hohes Maß
perſön=
licher Farbe und ſtarke Herausgabe ſeeliſcher Bewegung. Hier
ſcheinen ſich noch Hemmungen ſtörend entgegenzuſtellen. Werden
ſie einmal überwunden, dann wäre eine Leiſtung zu erwarten,
die die heutige ſehr anerkennenswerte noch übertreffen könnte.
Das Blondchen hat Paula Kapper lange nicht bei uns
ge=
ſungen. Ihrem Weſen liegt die Rolle gut, ihrer Stimme aber
wohl zu hoch, weshalb viele Töne flackerten. Aber wie ſie das
reizende Perſönchen geſtaltete, war ſo friſch und ſicher hingeſetzt,
daß es eine Freude war. Die Beſetzung der anderen Perſonen
iſt bekannt und bewährt. Der Osmin Heinrich Kuhns iſt eine
Meiſterleiſtung, ebei ſo wie der temperamentvolle Pedrillo Eugen
Vogts. Edel urd klangſchön der Belmonte Joſeph
Poer=
ners, ſtilvoll der Baſſa Johannes Biſchoffs. — Die Chöre
klappten, und das Orcheſter ſpielte unter Max Hüsgens
Lei=
tung fein.
v. H.
Die Beethoven=Zentenarfeier. Nach einem jetzt
ver=
öffentlichten Programm über die Wiener Beethoven=
Zen=
tenarfeier werden die Veranſtaltungen den Charakter einer großen
muſikaliſchen Kundgebung von bedeutendem Ausmaß tragen. Die
Feier=
lichkeiten erſtrecken ſich auf die Zeit vom 26. bis 31. März und ſind
ver=
bunden mit einem in der Univerſität gleichzeitig ſtattfindenden
Inter=
nationalen muſikhiſtoriſchen Kongreß. Die Veranſtaltung geht aus vom
Bund Oeſterreich und der Stadt Wien und ſteht unter dem Ehrenſchutz
des Bundespräſidenten Hainiſch. In dem Programm ſind u. a.
vor=
geſehen: Feſtvorſtellungen in der Staatsoper mit einer Galavorſtellung
des „Fidelio”, zwei Kammermuſikabende, ein hiſtoriſcher Opernabend
und die „Miſſa ſolemnis”. Feſtdirigenten ſind Franz Schalk und Felis
Weingartner, und in den Feſtvorſtellungen wirken u. a. Mitglieder der
Staatsoper und das Roſé=Quartett, ſowie Mikglieder des Burgtheaters
mit. — Es wird darauf hingewieſen, daß Anfragen und Beſtellungen für
den Zutritt zu den Veranſtaltungen an das Bundesminiſterium
GBeet=
hovenzeier) i Wien zu richten ſind.
Seite 4
Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
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Unſere kirchliche Trauung findet
ſetzt Sonntag, den 30. Januar
1927, nachmittags 2½ Uhr, in
der Martinskirche ſtatt.
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mein guter treubeſorgter Vater
Herr
Siegmund Haas
iſt nach kurzen Le den geſtern nacht
infolge einesHerzichla sverſchteden,
In tiefer Trauer:
Henriette Haas
Alex Haas.
Darmſtadt, den 28. Januar 1927.
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Kl. Ochſengaſſe 5.
Die Beerdi ung findet Sonntag,
den 30. d Mts, vorinittags 11 Uhr,
vom Portal des Friephofs der
Dirael Reitgtonsgemeinde aus ſtatt
Blumenſpenden u Beileidsbeſuche
dankend verbeten
Statt Karten.
Für alle Beweiſe der Liebe und
Teilnahme bei dem Heimgange
unſeres nun in Gott ruhenden
Gatten, Vaters und Großvaters
ſagen wir aufrichtigen Dank.
Be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer
Kleberger für die Tröſtungen aus
Gottes Wort und Herrn
Stadt=
miſſionar Semmel für die
Gebets=
leitung in der Sterbeſtunde.
Frau Chriſtine Pabſt Wwe.,
geb. Maleton
Emma Eckart, geb. Pabſi
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Darmſtadt, 28. Januar 1927. C2448
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Nummer 29
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 29. Januar.
12Der Prinz=Emil=Garten ſoll in den Beſitz
der Stadt übergehen.
Sicherem Vernehmen nach beabſichtigt der Großherzog von
aäſen, den Prinz=Emil=Garten an die Stadt Darmſtadt zu
ver=
zrfen. Der Kaufpreis wird auf 500 000 Mk. angegeben.
Die Stadt beabſichtigt, an der Heidelberger Straße einen
fentlichen Park anzulegen. Das ganze Gelände ſoll
urch zwei Straßen durchſchnitten werden. Soweit es für den
fgentlichen Park nicht in Frage kommt, ſoll das Gelände mit
Ulen bebaut werden.
Die Verhandlungen ſollen vor dem Abſchluß ſtehen.
* Dem Herrn Staatspräſidenten Ulrich wurden geſtern aus
lu=laß ſeines 74. Geburtstages zahlreiche Glückwünſche
usgeſprochen und Blumenſpenden überreicht. U. a. ſprachen
Ue ſönlich im Staatspräſidium vor die Herren Miniſter
Ver=
ncker der Stadt urd von Behörden, Abordnungen der Partei,
es Reichsbanners uſw.
— Heſſiſches Landestheater. Da die Grippeerkrankungen im
Per=
mal noch immer im Steigen begriffen ſind, mußte auch für heute
nach=
yrtag 3 Uhr eine Vorſtellungsänderung vorgenommen
n—den. Anſtelle von „Rheingold” wird Webers „Obgron” als fünfte
z—rſtellung der Samstagsfremdenmiete gegeben.
In dem am Montag, den 31. Januar, abends 8 Uhr, im Großen
zamus ſtattfindenden erſten Volkskonzert, deſſen Programm von
zoch zu Händel und Haydn führen ſoll, wird anſtelle der angekündigten
ianorarie Ama Baumeiſter=Facobs die Arie für Alt „Et
aultarit spiritus meus” aus dem ſinfoniſchen Werk „Magnificat” von
Boch ſingen.
Der bedeutende Kulturfilm der Ufa „Das Paradies Europas”
ard noch in täglich zwei Vorführungen am Montag, den 31. Januar,
as Dienstag, den 1. Februar, abends 6 und 8 Uhr, in einer
voll=
ſarndig neuen Kopie zur Vorführung gelangen.
Am Somtag, den 30. Januar, nachmittags 2½ und 4½ Uhr iſt
eir Kindern wicderum eine reizvolle Gelegenheit geboten, zwei
Märchen=
imne „Rübezahls Hochzeit” und „Haſe und Swinegel”,
u ſehen. Die Preiſe betragen für ſie nur 35 und 50 Pf., alle
Erwachſe=
ſtar erhalten Karten zu Preiſen von 70 und 1 Mk.
* Der Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland” der
ſelsanntlich am heutigen Tage im Städtiſchen Saalbau die Feier
emes 15jährigen Beſtehens begeht, bietet diesmal ſeinen Gäſten
un d Mitgliedern eine ganz beſondere Freude mit der
Auffüh=
uung des aus ſeinen Reihen entſtandenen heiteren Sprech=,
Sing=
un d Tanzſpiels unter und über Waſſer, betitelt: „Vom Woog
m Woog‟. Die aufs ſorgfältigſte vorbereitete Aufführung
farmittelt nicht nur die Bekanntſchaft mit bedeutenden
Waſſer=
ſüttern, ſie wird auch auf ganz beſondere Art die edle
Schwimm=
uſt verherrlichen helfen und für Auge und Ohr viel
Erfreu=
ſices bieten. Die in ſich geſchloſſene Handlung des Stückes, die
auff einen humorvollen, frohen Ton geſtimmt iſt, wird durch 20
güfällige Melodien ausgiebig muſikaliſch untermalt. Das 40
Gieine ſtarke „Ballett” des D. S. C. „J.=D.” wird in ſeinen
immutigen, licht= und farbenfreudigen Koſtümen für jeden
Be=
chauer eine Augenweide ſein. — Mit Rückſicht darauf, daß die
infführung eine Zeit von 2½ Stunden benötigt und um den
Beginn des Feſtballes nicht weiter hinauszuſchieben, iſt es
er=
oi=derlich, die Aufführung pünktlich um8 Uhr beginnen
laſſen. Da dem Stück eine geſchloſſene Handlung verliehen
iſt es ratſam, ſich pünktlich um 8 Uhr im Saalbau
einzu=
ſürden, um nicht den Zuſammenhang zu verlieren. Um eine
el bungsloſe Unterbringung und Platzordnung zu gewährleiſten,
wäre es ſehr erwünſcht, die Eintrittskarten bereits in den
Vor=
vemkaufsſtellen zu löſen. Karten ſind erhältlich bei der Firma
Gonzert=Arnold, Wilhelminenſtraße 9, und Firma L. B. Müller,
Aapierhandlung, Schulſtraße 14.
— Reichsbund der Kinderreichen, Landesverband Heſſen. Bei der
Lundeskonferenz, die in Bensheim a. d. B. ſtattfand, erſtattete zunächſt
Arrof. Dr. Heuſſel aus Darmſtadt Bericht über den Verlauf der
Reichs=
hundestagung in Braunſchweig. In Uebereinſtimmung mit dieſer machte
ſich hierauf die Landesverſammlung folgende Entſchließung zu eigen:
Wir weiſen auf die unzureichende Entlohnung der kinderreichen
Fiamilien hin und fordern deshalb zur Ausführung des Artikels 119
dur Reichsverfaſſung, die geſetzliche Schaffung von Erziehungsbeihilfen
fürr die geſamte Bevölkerung. Bis zu dieſem Zeitpunkte darf ein Abbau
derr Kinderbeihilfen ſür die Beamten nicht ſtattfinden, vielmehr muß ein
Ausbau dieſer Beihilfen zu einer den Erziehungskoſten einigermaßen
aurgepaßten Höhe vorgenommen werden. Dementſprechend müſſen für die
Lohnempfänger die nur noch vereinzelt gezahlten und völlig
ungenügen=
dum Sozialzulagen in ſtaatliche Kinderbeihilfen für alle umgewandelt
merden.”
— Allgemeiner evangeliſcher Miſſionsverein. Der Vortrag von D.
Shchiller findet nicht am Samstag, ſondern am Sonntag, den 30. 1.,
asends 8 Uhr, im Gemeind haus in der Kiesſtraße ſtatt.
— Orpheum. Zu dem morgigen „Luſtigen Faſchingsabend”
hent Herr Obermuſikmeiſter Hauske ein neues abwechſlungsreiches
Awnzertprogramm zuſammengeſtellt, das wiederum in großer
Orcheſter=
bsſetzung zum Vortrag kommt. Zu anſchließenden Tanz werden zwei
Y.azzkapellen ſpielen. (Siehe Anzeige.)
Samstag, den 29. Januar 1927
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, 30. Jan. Sonntags=Fremdenmiete 6. Vorſtellung.
An=
fang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Macbeth”, Trauerſpiel
von Shakeſpeare. Preiſe: 1 bis 10 M.
Montag, 31. Jan. Anfang 8 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Erſtes
Volkskonzert des Heſſiſchen
Landestheater=
orcheſters. Leitung: Generalmuſikdirektor Roſenſtock,
Soliſt: Gotthelf Piſtor. Werke von Bach, Händel, Haydn.
Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2 M., für drei Volkskonzerte 1.50, 2.70,
4, 5.20 M.
Dienstag, 1. Febr. A 11, Schülermiete rot 6. Anfang 7 Uhr,
Ende 10½ Uhr: „Die Zauberflöte‟, Oper von Mozart.
Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, 2. Febr. B 12. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Zum
erſten Male wiederholt: „Haus Herzenstod”, eine
zornige Komödie von Shaw. Preiſe: 1 bis 10 M.
Donnerstag, 3. Febr. K 7 (Bühnen=Volksbund), Schülermiete
weiß 6. Anfang 7½ Uhr, Ende 10½ Uhr: „Hänſel und
Gretel” Oper von Engelb. Humperdinck. Hierauf: „Die
Puppenfee‟”, Pantomime von Joſ. Bayer. Preiſe: 1 bis
10 Mark.
Freitag, 4. Febr. F 6 (Darmſtädter Volksbühne). Anfang 7½
Uhr, Ende gegen 10½ Uhr: „Robert und Bertram”.
Poſſe von Guſtav Raeder. Preiſe: 1 bis 10 M.
Samstag, 5. Febr. E 12. Weihnachtszyklus klaſſiſcher Werke
5. Vorſtellung. Anfang 7 Uhr, Ende 10½ Uhr: „Die
Fledermaus” Operette von J. Strauß. Preiſe: 1 bis
10 Mark.
Sonntag, 6. Febr. C 12. Anfang 5½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
„Der Ring des Nibelungen‟. Erſter Tag: „Die
Walküre”, Oper von R. Wagner. Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Kleines Haus.
Sonntag, 30. Jan. Nachm. 2½ und 4½ Uhr: Märchenfilm:
„Rübezahls Hochzeit” und „Haſe und
Swin=
egel”, Preiſe: 70 Pf. und 1 M., Kinder 35 und 50 Pf.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Außer Miete, Vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen: Der Vetter aus Dingsda”,
Operette von Künnecke. Preiſe: 1 bis 4 M.
Montag, 31. Jan. Anfang 6 und 8 Uhr: „Das Paradies
Europas‟. Ein Film vom Schweizer Volk und ſeinen
Bergen. Preiſe: 0.70, 1, 1.50, 2 M.
Dienstag, 1. Febr. Film „Das Paradies Europas”.
Anfangszeiten und Preiſe wie am Montag.
Mittwoch, 2. Febr. Anfang 8 Uhr: Fünfter (letzter)
Beet=
hoven=Abend des Drumm=Quartetts. Preiſe:
1, 2 und 3 M.
Donnerstag, 3. Febr. Zuſatzwiete III (8). Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: „Geld”, Komödie von Bernard Brentano.
Preiſe: 1 bis 6 M.
Freitag, 4. Febr. Keine Vorſtellung.
Samstag, 5. Febr. Außer Miete, Volksvorſtellung. Anfang
8 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: „Egeplagder
Familie=
vadder”, Lokalpoſſe von Gg. Büchner. Dargeſtellt durch
die Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2 M.
Sonntag, 6. Febr. Vorm. 11½ Uhr: Sechſte Morgenfeier.
Robert Schumann: Spaniſche Liebeslieder. (Marg. Albrecht,
Anna Baumeiſter=Jacobs, Rud. Strzeletz, Carl Ebert, Erich
Riede.) Preiſe: 50 und 80 Pf.
— Abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Außer Miete,
Volksvorſtel=
lung zu ermäßigten Preiſen: „Der Raub der
Sabi=
nerinnen”. Preiſe: 0.50, 1, 1.50, 2 M.
— Auf dem Verkehrsbüro, Ernſt=Ludwigsplatz, ſind die
Eintritts=
karten zu 5 Mark für die am Freitag, den 28. Januar, ſowie Sonntag,
den 30. Januar, ſtattfindende Damenſitzung in der Stadthalle „
Narr=
halla” in Mainz, veranſtaltet vom Mainzer Karnevalverein, zu haben.
— Das private Senden bleibt verboten. Das Reichsgericht hat die
Rechtsgültigkeit der Funkverordnung vom 8. April 1924 beſtätigt, die
jedes private drahtloſe Senden verbietet. Angeklagt war ein Ingenieur
aus Hannover, der vom Landgericht Hannover wegen unerlaubten
Sen=
dens mit 60 Mk. Geldſtrafe beſtraft worden iſt. Das Reichsgericht hat
die gegen dieſes Urteil gerichtete Reviſion des Angeklagten verworfen.
Seite 5
* Die Januarſitzung des hiſioriſchen Vereins.
Vortrag von Privatdozent Dr. Blaß über das Stadtbild von
Darmſtadt in ſeiner Entwicklung.
Vor einer zahlreichen Zuhörerſchaft führte der Vortragende,
Privat=
dozent Dr. Blaß, über die baugeſchichtliche Entwicklung unſerer Stadt
etwa folgendes aus:
Während die Nachbarſtädte Mainz, Worms und Frankfurt a. M.
im Mittelalter ſchon eine hohe Blüte erreicht hatten und eine
hervor=
ragende Rolle in Geſchichte, Kultur und Handel ſpielten, war Darmſtadt
bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts ein kleines Dorf in der Beſſunger
Zent unter den Grafen von Katzenelnbogen. Letztere erhielten 1330 für
Darmſtadt von Kaiſer Ludwig dem Baier Stadt=, Markt= und
Feſtungs=
rechte, ihr Wappalitier war ein Leopard, der noch an der Stadttirche zu
ſhen iſt. Sie bauten ſich ein Schloß, umgaben die Stadt mit Mauern,
von denen noch Reſte vorhanden ſind. Mit dem Ausſterben der
Katzeneln=
bogener 1479 und dem Anfall der Obergrafſchaft an Heſſen hörte Darmſtadt
etwa ein Jahrhundert lang auf eine Reſidenz zu ſein, und erſt nach dem
Tode Philipps des Großmütigen 1567 wurde es die Hauptſtadt ſeines
Sohnes Georg I. Er ſchuf den Marktplatz vor dem neuerbauten Schloß,
ſüdlich vom neuen Rathaus in deutſcher Nengiſſance begrenzt, und fügtenoch
einen neuen Straßenzug, die Alte Vorſtadt, die Magdalenenſtraße,
hinzu. Unter ihm entſtanden die erſten Anlagen des Herrngartens und
der Woog, der die Schloßmühle, Meierei den Marſtall und den
Schloß=
graben mit reinem Waſſer verſorgen ſollte. Unter ſeinen Nachfolgern,
Ludwig V. (1596—1626) und Georg II. (1526—61) wurde die Alte
Vor=
ſtadt ausgebaut, der Birngarten (Alexanderſtraße), im Weſten das
Reit=
haus, das ſpätere Opernhaus, jetzige Kleine Haus. Der 30jährige Krieg
und die Peſt warfen Darmſtadt ſehr zurück. Die Bevölkerung ſank auf
ein Zehntel herab. Ernſt Ludwig (1678—173-) ſuchte ſeiner fürſtlichen
Macht durch großartige Bauten Ausdruck zu geben. 1695 wurde die
neue Vorſtadt, die obere Rheinſtraße uſw. angefangen. Durch den
genialen Baukünſtler Remy de la Foſſe ließ er nach dem
Schloß=
brande 1715 das Schloß umbauen, doch wurden aus Geldmangel nur die
Süd= und Weſtſeite vollendet, ein Modell des ganzen Schloſſes iſt im
Landesmuſeum zu ſehen. Ein prächtiger Bau iſt das
Orangerie=
haus in dem damals von Darſtadt noch ganz getrennten Beſſungen.
Unter Ludwig VIII. (1738—1768) und Ludwig IX. (1768—1790), wurden
das neue Waiſenhaus (Gymnaſium) 1748 und das Exerzierhaus,
das dem jetzigen Landesmuſeum weichen mußte, erbaut. Der Landgraf
Ludwig X., der ſpätere erſte Großherzog (1790—1930) ſchuf das neue
Darmſtadt. Durch ſeinen Oberbaudirektor, dem klaſſiziſtiſchen G.
Moller, entſtand das ganze Viertel weſtlich von der Luiſenſtraße
und ſüdlich der Rheinſtraße. Von Moller ſind u. a. gebaut bzw.
um=
gebaut das Landtagsgebäude, die Freimauererloge in der Sandſtraße, die
Vereinigte Geſellſchaft, das Thegter, die Katholiſche Kirche und viele
Bürgerhäuſer. Die klaſſiziſtiſche Periode, die bis etwa 1830 reicht, und
dem nuen Darmſtadt ſein eigentliches Gepräge gibt, wird dann bei der
dann einſetzenden bedeutenden Ausdehnung Darmſtadts, in dem einzelne
romantiſche Inſeln aus weiten Gortenanlagen hervorragen. Neue
Häuſerblocks wachſen ganz unkünſtleriſch zuſammen und wirken höchſt
unbefriedigend, trotz einzelner architektoniſcher Muſterleiſtungen, im
all=
gemeinen bis zum Anfang dieſes Jahrhunderts.
An dieſe allgemeine Ueberſicht ſchloſſen ſich nun Erläuterungen im
einzelnen anknüpfend an die vorgezeigten prächtigen Lichtbilder, die hier
natürlich ohne die Bilder nur unvollkommen wiedergegeben werden
können. Auf einem Stadtplan zeigte er die mittelalterliche Altſtadt mit
ihren ganz unvegelmäßigen Gaſſen, ihren Toren und Mauern. Die
Häuſer, die meiſt mit dem Giebel nach der Straße ſtehen, ſind
Fach=
werkbauten. Von der Dillichſchen Anſicht von 1591 und der von
Meißner 1625, wo auf beiden noch der urſprüngliche ſpitze Turm
der Stadtkirche zu ſehen iſt, während auf der folgenden von Merian
1629, die ſchon den vierechigen, nach niederländiſchen Vorbildern
er=
bauten Kirchturm aufweiſt. Dann folgt die Rodingh’ſche Anſicht des
Schloſſes (1676) vom Marktplatze aus. Nach der unregelmäßigen fnüheren
mittelalterlichen Bauweiſe iſt die Anlage der Magdalenenſtraße und des
Birngartens mit dem Ballonplatz, auf dem eine Kirche geplant war, die
künſtleriſche Raumerfaſſung, eine Annäherung an die italieniſch=antike
Auffaſſung. Eine Fortſetzung der Schloßgaſſe (Rheinſtraße) nach Weſten
war ein Kanal geplant, der die Stadt mit dem Rhein verbinden ſollte.
Dann folgt ein Bebaungsplan von Pelzinger, 1770, der neben dem
Luiſenplatz noch andere Plätze weſtlich davon vorſah. Dann kommt der
Plan Hills d. Jüngeren mit dem Prinz Chriſtiansbau (ſpäter
von Moller zum Landtagsgebäude umgebaut), dann Mittermaier
mit ſeinem Alten Palais und dem Marſtall. Jetzt kommt der großzügige
Moller’ſche Bebauungsplan, des ganzen Komplexes zwiſchen Rhein==
Neckar= und Eliſabethenſtraße. Er wollte auch dans ganze nordweſte
alte Schloß entfernen und einen impoſanten, monumentalen,
terraſſier=
ten Platz ſüdlich des neuen Theaters ſchaffen, das jedoch nur Projekt
blieb. Moller hat ſich auch durch viele künſtleriſche Büürgerhäuſer in
der Rhein= und Neckarſtraße u. a. große Verdienſte erworben. Wir
können hier leider nicht näher auf die geiſtvollen kritiſchen Ausführungen.
des Redners über die weiteren, meiſt planloſe bauliche Entwicklung
Darmſtadts nach 1830 bis Ende des Jahrhunderts, eingehen, zumal, da
der Vortrag mit den Bildern demnächſt im Druck herauskommt, als
beſonderes Bändchen des von Prof. Behn herausgegebenen Werks über
Starkenbura. Die zahlreiche Zuhörerſchaft folgte geſpannt den trefflichen
fachmänniſchen Darlegungen des Vortragenden und ſpendete ihm
leb=
haften Beifall. Der Vorſitzende dantte ihm noch im Namen des Vereins=
Hierauf machte noch Oberſchulrat Ritſert auf den neuen Verein
Alt=Darmſtadt, der eine viel verſprechende Tätigkeit entfalte,
auf=
merkſam und legte ſeine Ziele dar.
K. Noack.
— Amerika=Vortrag. Am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr, hält
im Heim des Chriſtl. Vereins junger Männer, Alexanderſtraße 22, Herr
Sekretär Gedat wiederum einen Lichtbildervortrag, und
zwar über das Thema: „Im Zeichen des Dollars. Erlebtes aus dem
Land der unbegrenzten Möglichkeiten.‟ Der Eintritt koſtet 25 Pf.
Karten ſind noch an der Kaſſe zu haben.
—Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen nur vormittags
um 11 Uhr und 11.30 Uhr ſtatt. Samstags geſchloſſen.
vollends großſtädtiſch umgeſtellt zum allerhöchſten Grad der Leiſiungsfähigkeit in Stoff=Einkauf, Verarbeitung und Verkauf,
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(1993
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
raſſe Shtelabend der Damſfädter Sheſchar
am 25. Januar 1927.
Am letzten Dienstag zeigte die neugegründete Darmſtädter
Spiel=
ſchar zum erſtenmal der Oeffentlichkeit ihr Können, und es war ein
wirk=
liches Können, das uns hier entgegentrat, Spontan entſtanden aus
Kreiſen der Darmſtädter Jugendbewegung, treibt ſie eine durchaus
ge=
ſunde Spielfreude. Es iſt nicht Freude am Theater, es iſt nicht der
Ver=
ſuch, in kleinem Kreiſe dilettantiſch nachzuahmen, was unſere ererbte
Bühne mit ganz andeven Mitteln dapſtellen kann, ſondern es iſt die
Luſt, zu ſpielen um des Spieles willen, ſchlicht und ſtreng, ernſt und mit
aller Sekbſtzucht und Selbſtkritik. Wir kannten das lange nicht in
Deutſchland. Wir waren nur Publikum der Bühne, aber kein Volk,
aus dem ſelbſt Spiele erwuchſen wie die alte Zeiten gekannt hatten.
Heute wacht mum in unſerem Volk wieder ſolche Spielfreude auf. Im
Darmſtädter Leben zeugte zuerſt davon die Darmſtädter
Spielgemein=
ſchaft. Nu tritt ihr, auf ganz anderem Boden erwachſend, die
Daru=
ſtädter Spielſchar zur Seite, ihrem anderem Boden entſprechend auch
mit anderem Charakter, ein Glied der Laienſpielbewegung, die überall
heute in der Jugend lebendig iſt. Ich weiß, es beſteht hier die Gefahr
des Dilettantentums im ſchlimmen Sinne, da man bewußt die Leitung
und Unterſtützung durch Fachleute des Theaters ablehnt, aber es beſteht
auch die Möglichkeit, wenn ernſter Wille ſich durchſetzt, ſelbſtändig
Eigen=
artiges, Schlichtes, Echtes, Unliterariſches zu leiſten, und durch ſolch
neue Spielfreude und ernſten Willen zur dramatiſchen Geſtaltung
un=
ſerer Jugend und damit unſerem Volk zu einem neuen lebendigen
Ver=
hältnis zu Spiel und Drama zu verhelfen, das auch unſerer Bühne
zu=
gute kommen muß. Vovausſetzung dazu iſt allerdings, daß in dieſen
Spielſcharen mit unerbittlicher Selbſtkritik und ſtetem Ernſt gearbeitet
wird.
Das aber gilt von uſerer Darmſtädter Spielſchar, wie der erſte
von Margarethe Cordes: der Marr, einige Volkstänze und Hanns Frey.
ein Luſtſpiel in 5 Akten von Otto Ludwig. „Der Narr” zeigte, wie ernſt
paßte.) Das Beſte des Abends aber war „Hanns Freyz”, eine
vorzüg=
liche Leiſtung, an der jeder wohl ſeine herzliche Freude hatte, und zwar
gilt das nicht nur geſagt mit dem bei Laienaufführungen ſonſt üblichen
wohlwollenden Maßſtab, ſondern es wurde dies Luſtſpiel allen
Anfor=
derungen vollauf gerecht, die man nur an ein ſolches ſtellen kann. Ein
liebes, an die Romantik erinnerndes Luſtſpiel, in dem Otto Ludwig ſein Straßenbilder von Rio zeigten, daß dort die Mittelmeerkultur, wie
vor=
ganzes dramatiſches Können, daneben aber eine Fülle von Humor und
Witz zeigt, wurde es geſpielt in allen Rollen, ſo wie man es ſich nur
wünſchen kann, in flottem ſicherem Zuſammenſpiel, einen guten Spiel=
und wir wünſchen ihr von Herzen eine fruchtbare Weiterentwicklung und
aber der Jugendſchar ſelbſt völlige Freiheit und Selbſtändigkeit.
Adolf Wags.
— Abgabe von Spargelpflanzen. Dem Landwirtſchaftskammer=
Aus=
ſchuß ſtehen ſeitens bewährter Spargelzüchter in der Umgegend von
Darmſtadt eine größere Menge gut bewurzelter und vollkommen
ge=
ſunder Spargelpflanzen zur Verfügung. Der Preis beträgt je 1000 Stück
für „Ruhm von Braunſchweig” W— 24 Mk und für „Schneekopf” 30 Mk.
Anfragen ſind zu richten an den LandwirtſchaftskammerAusſchuß im
Darmſtadt, Rheinſtraße 62.
— Hefſiſcher Schützenbund. Am Sonntag, den 6. Februar, findet
im Saal Perkeo. Darmſtadt, Alexanderſtr., eine Verſammlung heſſiſcher
Sportſchützenvereine zwecks Gründung eines „Vereinigten heſſiſchem
Schitzenbundes” ſtatt. Dieſe neu auszubauende Vereinigung ſtellt ſich
zur Aufgabe, alle Schießſportarten und heſſiſche Vereine
zuſammen=
zufaſſen, bei vollkommener Entpolitiſierung dieſes Sportes und
Aus=
gleichen der beſtehenden Gegenſätze. Es ſollen die verſchiedenartigſten
partikulariſtiſchen Richtungen kleiner Gruppen zu einem Ganzen
zu=
ſammengeſchloſſen werden. Daher ergeht an die heſſiſchen Vereine der
Nuf zum Zuſammenſchluß. Die weitere Aufgabe b=ſteht in der
Förde=
rug des Sports und würdigen Vertvetung unſeres Landes innerhalb
der Schießſportbewegung, im Lande durch ſportliche Kämpfe Verein
gegen Verein, außerhalb der Grenzen durch unſere beſten Sportkräfte.
Neue Winterſport=Sonderzüge. Am Sonntag, den 30. Januar, läßt
die Reichsbahndirektion Frankfurt folgende Sonderzüge nach den
Win=
terſportgebieten verkehren: 1. Frankfurt—Königſtein:
Frank=
furt=Haupt ab 6.40 Uhr vorm., Höchſt an 6.55 Uhr vorm., Königſtein
an 7.40 Uhr vorm. Rückfahrt: Königſtein ab 500 Uhr nachm. Höchſt
ab 5.49 Uhr, Frankfurt=Haupt an 603 nachm. Dieſe Züge ſind für
alle Sonntage an denen Winterſport betrieben werden kann,
vorgeſehen, und wird der Verkehr in Zukunft am Freitag jeder Woche
bekanntgegeben. — 2. Frankfurt—Cronberg: Frankfurt=
Haupt ab 6.48 Uhr, Frankfurt=Weſt ab 655 Uhr, Rödelheim ab 702,
Cronberg an 7.30 Uhr vorm. — 3. Gießen—Nidda—
Schot=
ten: Gießen ab 6.45 Uhr Schotten an 8.30 Uhr vorm. Für die
Rückfahrt ſtehen fahrplanmäßige Verbindungen hinreichend zur
Ver=
fügung. Im Falle dieſe Züge zur Beförderung nicht ausreichen ſollten,
ſind von der Reichsbahndirektion genügend Vorkehrungen für die
Rück=
beförderung der Ausflügler getroffen. Den Ausflüglern muß jedoch
an=
empfohlen werden, ſich den Anordnungen des Bahnperſonals auf den
Stationen zu ſügen, bzw. die erhaltenen Auskünfte auch zu beachten.
Am letzten Sonntag waren z. B. einzelne Hauptzüge überbeſetzt,
wäh=
rend die einige Minuten nachher abgehenden Nachtzüge zum Teil nur
halb beſetzt waren und noch viele Perſonen hätten faſſen können. Auf
den Endpunkten drängten aber die Ausflügler zu den zuerſt
abfahren=
den Zügen und hörten nicht auf die deutlichen Bekanntgaben des
Per=
fonals, daß ſofort hinterher in gleicher Richtung ein zweiter Zug
abgehe.
Städtiſches Jugendheim Darmſtadt. Nachdem das ſtädtiſche
Jugendheim, Landgraf Philipp=Anlage 7, fertiggeſtellt und auch bereits
in Benutzung genommen worden iſt, hat der Herr Oberbürgermeiſter
die Vorſtände der in Darmſtadt wirkunden freien Organiſationen der
Jugendbewegung und Jugendpflege auf Freitag, den 4. Februar,
richtung zu zeigen und mit ihnen die Grundſätze zu erörtern, nach denen
die Sitzungs= und Verſammlungsräume des Heims den Organiſationen, mann in der Zeit vom 1. Oktober 19B bis 1. Auguſt 1924 die
Lohn=
mietweiſe zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Soweit
Einzelorgani=
ſationen in der Arbeitsgemeinſchaft der Darmſtädter Jugendverbände
zuſammengeſchloſſen ſind, haben ſie eine unmittelbare Einladung nicht Bezüge, die der lungenkranke Sohn erhalten hat, im anderen Falle um
erhalten. Die Einladung erging an den Vorſtand der
Arbeitsgemein=
ſchaft. Alle anderen Organiſationen, ſoweit ſie alſo der
Arbeits=
gemeinſhaft nicht angeſchloſſen, aber dem Jugendamt bekannt ſind, er= ſchüſſe auf die Tantiemen. Der Kaufmann hat gerichtliche Entſcheidung
hielten unmittelbar Einladung. Sollte es noch Organiſationen der
Jugendbewegung und Jugendpflege in Darmſtadt geben, die weder der ſprochen.
Arbeitsgemeinſchaft angehören, noch durch ihren Vorſitzenden eine Ein=
Termin zu erſcheinen. Es iſt aber notwendig, daß ſie noch vorher,
ſpäteſtens bis zum 2. Februar in Zimmer 49 des Wohlfahrts= und
Jugendamtes ihre Anſchrift bekauntgeben und ihre Satzung einreichen.
Es iſt dringend notwendig, daß alle Organiſationen der Jugendbewegung,
der Jugendpflege und der Jugendſirſorge beim ſtädtiſchen Wohlfahrts=
und Jugendamt ihre Anſchrift ſowie die Namen ihrer Vorſitzenden
be=
kanntgeben und auch ihre Satzungen einreichen, ſonſt kann dem Amt
zu gemeinſamen Beſprechungen unberückſichtigt bleiben. Die öffentliche
Jugendhilfe kann nur mit ſolchen Organiſationen zuſammenarbeiten,
die ihr auch bekannt ſind. Etwaige Veränderungen in den Anſchriften,
fahrts= und Jugendamt bekanntgegeben werden.
* Verein für das Deutſchtum im Ausland. Die Akademiſche Orts=
Spielabend bewies. Das Programm enthielt ein ſchlichtes, ernſtes Spiel gruppe des Vereins für das Deutſchtum im Ausland veranſtaltete am
Donnerstag einen Vortragsabend in der Techniſchen Hochſchule, dem
eine Zuhörerſchaft von mehreren hundert Teilnehmern beiwohnte. Auch
man ſich mühte, in ſtrengem Spiel und mit bewußter Pflege des Büh= die Männerortsgruppe und dia Frauenortsgruppe waren dunch
Vor=
nenbildes große Wirkungen zu erzielen. (Leider ſtörte dabei eine un= ſtandsmitglieder vertreten. Herr Profeſſor Dr. Maull=Frankfurt hielt
geſchickte Beleuchtung, die auch zu der Strenge des erſtrebten Stils nicht einen Lichtbildervortrag über eine Reiſe in Mitt lbraſilien. Es handelte
ſich um eine Forſchungsreiſe, die der Vortragende im Jahre 1923
unter=
nommen hatte: ſie begann von Rio de Janeiro aus und führte u. a.
nach Eſpirit Santo, Minas Gerges, Gohaz und Puerto Juarez. Das
Land wurde auf dieſe Weiſe mehrfach durchquert und dabei wurden für
europäiſche Begriffe ganz ungeheuere Entfernungen zurückgelegt.
wiegend in Braſilien, heimiſch iſt. Sehr feſſelnd wußte der Redner von
der deutſchen Siedlung Petropolis zu erzählen, die in 800 Meter Höhe,
nahe bei der Landeshauptſtadt liegt. An der Gründung dieſer Kolonie Staatsanwaltſchaft betont, daß ſie auch die den Angeklagten
entlaſten=
leiter erkennen laſſend. Die Spielſchar hat mit dieſem Spiel gezeigt, waren Heſſen ſtark beteiligt; es gibt deshalb dort Stadtviertel, die
daß wir ernſte Arbeit und gute Leiſtungen von ihr zu erwarten haben. Darmſtädter Tal, Wormſer Tal und Binger Tal heißen. Eingehende
Darſtellungen und zahlveiche Lichtbilder galten dem deutſchen Siedlungs=
Entfaltung. Der Bühnenvolksbund gab in dankenswerter Weiſe, der weſen, namentlich auch in den Urwaldgebieten. Die Reiſe führte die Tantiemen nicht vorzuliegen. In der hier in Betracht kommendm Zeit
Spielſchar die fingnzielle Möglichkeit, dieſe Spiele zu zeigen, ließ dabei Zuhörerſchaft in ſteter Abwechſlung, bald über hohe Berge, die oftmals habe eine allgemeine Verwirrung auf wirtſchaftlichem Gebiet geherrſcht,
Alpencharakter zeigten, kald über ebene Steppen, dann von armſeligen
Indianeranſiedlungen zu größeren modernen Stadtanlagen, wie etwa, dem Angeklagten keine Nede ſein; eine beſondere ſteuerrechtliche Fahn
Sao Paulo, dem nicht die Deutſchen, ſondern die Italiener das Gepräge läſſigkeit gäbe es nicht. Jedenfalls müſſe dem Angeklagten 8 358 RAbgb.
geben, aber das Deutſchtum auch ſtark vertreten iſt. Die Anerkennung
für die außerordentlich feſſelnden Schilderungen von Land und Leuten Verwerfung der Berufung. Der Verteidiger ſchließt ſich dieſem
An=
fand ihren Ausdruck in lebhaften Beifalskundgebungen für den Redner, trage an.
— Wohltätigkeitskonzert. Am Freitag, den 4. Februar, abends
8 Uhr, findet im Gemeindehaus. Kiesſtraße 17, unter freundlicher
Mit=
wirkung des Schnurrbuſch=Quartetts, des Frl. Grete Penſe vom Heſſ. manns ſei kein Angeſtellter geweſen; „hier liege ſchon obiettiv kemne
Landestheater und des Herrn Karl Dietrich (Klavier) ein Konzert zum Steuerpflicht vor. — Die Vorſchüiſſe auf Tantiemen ſeien lohnſteuer=
Beſten der Nothilfe der Lukasgemeinde ſtatt. Ein Steinway=Flügel wird pflichtig geweſen, eine Steuerverkürzung habe vorgelegen. Von einem
hierzu von der Firma Karl Arnold bereitwilligſt zur Verfügung geſtellt. Verſchulden des Angeklagten — Vorſatz oder Fahrläſſigkeit — könne keine
Eintrittspreis 1 Mark. Kartenverkauf bei Muſikalienhandlung Schutter, Rede ſein. Der Irrtum ſei entſchuldbar geweſen.
Eliſabethenſtraße. Papierbandlung Heckmann, Mühlſtraße, und im
Ge=
meindehaus Kiesſtraße. (Siehe Anzeige.)
— Damenturnverein 1893. Die Uebungsſtunden der Damen Abteilung
beginnen Dienstag, den 1. Februar, in der Turnhalle der
Eleonoren=
ſchule (Wendelſtadtſtraße). Anmeldungen während der Turnſtunden:
Dienstag und Freitag von 7—8 Uhr.
30. Januar, ſoll unſere Gemeinde zu einem Gemeindeabend im Ge= gen ſtehen den Beſuchern einige füdele Stunden bevor. (Siehe Anzeige)
meindehaus verſammelt werden. Wie vielen bekannt, weilt in dieſer
Woche Herr Alphons Schultes in unſeorer Mitte, der zu denl Der Verein „ehemaliger heſſcher Leibdragoner” hat uns zu ſeinem
Jugendvereinigungen und zur Evang. Jugendgemeinſchaft Darmſtadts am nächſten Sonntag, den 30. Januar, abends, im Reſtauront
Gefahr des Katholizismus‟. Da hier ein Menſch auftritt, der einerſeits dieſer Einladung Folge zu leiſten. Gleichzeitig machen wir unſere
Mit=
große Sachlichkeit verbürgt, andererſeits nur aus perſönlicher
Erfah=
rung ſpricht, dürfte der Beſuch des Gemeindeabends jedem Evangeliſchen lokal ſtattfindenden Leibgardiſtenabend aufmerkſam und bitten um recht
durch einige Darbietungen den Abend verſchönern helfen.
Iur Samitin nin Kiaassin
12 Misliennn Mark
billiges Baugeld zu nur 52/0 Zins
wurden von der Bauſparkaſſe der Gemeinſchaft der Freunde
Luftkur=
ort Wüſtenvot in knapp 1½ Jahren an über 700 Bauſparer zum Bau
von Eigenheimen und gemeinnützigen Bauten vergeben. Wer nach
einem Eigenheim ſtrebt, verlange alle Unterlagen. Sofortige
Dar=
lehen werden nicht gegeben. Diesbezügliche Anfragen zwecklos. Die
Gemeinſchaft der Freunde iſt die erſte, älteſte, größte
erfolg=
reichſte, leiſtungsfähigſte und ſicherſte Bauſparkaſſe Deutſchlands.
1681
Kleine Straffammer.
1. Wegen Zuwiderhandlung gegen das Einkommenſteuergeſetz
ſonch=
das Betriebsſteuergeſetz hat ſich ein hieſiger Kaufmann zu verantworten.
nachmittags 5 Uhr, in das Heim eingeladen, um ihnen die neue Ein= Das Finanzamt Darmſtadt=Stadt hat am 21. Auguſt 1934 einen
Straß=
beſcheid über 1000 Mark gegen ihn erlaſſen, weil der
Kauf=
ſteuer für Angeſtellte und die Betriebsſteuer nicht vollſtändig bzw.
über=
haupt nicht entrichtet habe. In dem einen Falle handelt es ſich um
Angeſtellte, die im feſten Gehaltsverhältniſſe mit Tantiemcbezug ſtanden:
wegen fortſchreitender Geldentwertung verlangten dieſe Angeſtellten
Vor=
beantragt. Das Amtsgericht I hat ihn am 1. November 1926 freige
Das Gericht hat im Falle des Sohnes erwogen, daß dieſer nur
ladung erhalten haben, dann ſind ſie hierdurch eingeladen, an dem vonübergehend im Geſchäfte tätig geweſen ſei, angeſichts ſeines ſchweren
Lungenleidens wurde ſeine Tätigkeit mehr als pſychiſches Heilmittel an,
geſehen; der Sehn werde deshalb nicht als Angeklagter angeſehen und die
Lohnſteuerpflicht verneint, weil der Sohn die Beträge in Erfüllung der
moraliſchen Alimentationspflicht erhalten habe. Der Kaufmann lietz
die dem Sohn gegebenen Geldbeträge unter ſeinen eigenen Entnahmen
in den Geſchäftsbüchern buchen.
Das Gericht erſter Inſtanz erachtet auch die Vorſchüſſe auf
Tam=
ſpäter kein Vorwurf daraus gemacht werden, daß ſie bei Einladungen tiemen lohnſteuerpflichtig. Der Kaufmann ſelbſt hat ſich um die Lohn,
ſteuerahführung nicht gekümmert; eine ſeit Jahren mit der Berechnung
der Lohnſteuer beſchäftigte und mit ihr vertraute Angeſtellte habe
pünkt=
lich die lohnſteuerlichen Angelegenheiten wahrgenommen und ſei darin
dem Vorſitz und dergleichen, müßten ebenfalls regelmäßig dem Wohl= von einem Prokuriſten überwacht worden. Für einen Vorſatz ſei danach
kein Beweis erbracht, aber nach den vorderen Ausführugen liege auch
keine Fahrläſſigkeit vor. — Gegen das amtsgerichtliche Urteil hat die
als Nebenklägerin zugelaſſene Finanzbehörde und die Staatsanwaltſchaſt
Berufung eingelegt.
Der Gerichtsvorſitzende erachtet, alle Behörden hätten unter die
Vor=
gänge aus der Inflationszeit einen Strich gemacht; er wolle dem
Finanz=
amt nahelegen, auch ſeinerſeits in gleicher Weiſe zu verfahren; im
Grunde handele es ſich um eine Bagatelle. Die Beweisaufnahme
erſter Inſtanz wird wiederholt. Der Gerichtsvorſitzende
betont, daß nicht jeder Steuerpflichtige gehalten ſei, Verfügungen des
Reichsfinanzminiſters, die im „Neichsſteuerblatt” enthalten ſeien, zu
kennen; dies um ſo wemiger, wenn die Erlaſſe aus einer ſpäteren Zeit
ſtammten, obwohl ſie Steuerereigniſſe früherer Zeit im Auge haben.
Ein Ausſchreiben des Einzelhaudels verwies die Kaufleute damals
dar=
auf, daß die Mitglieder bei Abſchlagszahlungen auf Lohn= und
Tantieme=
zahlung eine ſpätere ſteuerliche Berechnung vorbehalten ſollten. — Die
den Momente zu beobachten ſich für verpflichtet halte; auch für ſie
gelt=
der Grundſatz: in dubio pro reo‟. Es liege bezüglich des Falles des
Sohnes ein non liquet vor. Auch ein ſolches ſcheine aber bezüglich der
und dies gerade in kaufmänniſchen Kreiſen. Von Fahrläſſigkeit könne bei
zuſtatten kommen. Die Ausführungen gipfeln in dem Antrage auf
Das Urteil weiſt die Berufungen des Finanzamts
und der Staatsanwaltſchaft zurück. Der Sohn des Kauf=
Lokale Veranſialtungen.
Die Hermnter urſcheinenden Nolzen ſind ansſchlieklich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritlk.
* Im Hotel Prinz Heinrich (Bleichſtraße) findet heute
Samstag, abends 8 Uhr, karnevaliſtiſches Kappen=Konzert mit Tanz,
— Petrusgemeinde. Gemeindeabend. Am Sonntag, den morgen Sonntag, abends 8 Uhr, Familienkonzert ſtatt. An beiden Ta=
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt.
mit großem Erfolg ſprach. Er wird einen Vortrag halten über: „Die Perkeo” ſtattfindenden Ball eingeladen. Wir bitten unſere Kameraden,
glieder auf den am Donnerstag, den 3. Februar, abends, im
Vereing=
zu empfehlen ſein. Der Kirchenchor der Petrusgemeinde wird u. a. zahlreichen Beſuch. Es wird an dieſem Abend unter anderem eingehend
über das zu errichtende Denkmal geſprochen werden.
— Am Samstag, den 5. Februar, veranſtaltet der Bahern:
Verein abends 8.11 Uhr im Konkordiaſaal ſeinen Maskenball, worauf
wir heute ſchon hinweiſen. Siehe auch Anzeige.
Tageskalender für Samstag, den 29. Januar 1927.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 5. Vorſt. d. Samstag=
Fremdenmiete nachm. 3 Uhr. Ende 6 Uhr: „Oberon.” — Kleines
Haus. Zuſatzmiete UI (10), Anfang 7½ Uhr. Ende nach 10 Uhr:
Geld.” —Neugeiſt, abends 8 Uhr, Landesbauſchule= Vortrag
Pfr. Gimmi. — Odenwaldklub „Frankonia”, abends
7.11 Uhr, Mathildenhöhſaal: Maskenball. — Konzerte:
Schloß=
kaffe, Verkeo, Reichskrone, Weinhaus Weißer Turm, Café Rheingold,
Hotel Schmitz, Frankfurter Hof. Cafe Egenrieder, Haferkaſten. —
Maskenball: Orangeriehaus. — Tanz; Taunusburg.
Wein=
haus Weißer Turm, Café Rheingold. — Kappenabend:
Reichs=
hof. Heſſiſches Haus, Reichskrone, Güterbahnhof=Reſtaurant.
Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſti.
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59
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BaröbA
Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Seite 7
PARASTABT
Heißwaren
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80 cm breit, bewährte Qualitäten
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1.60, 1.35,
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180 cm breit, kräftige Ware".
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150 cm breit, gute
Gebrauchs-
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. 1.60, 1.25,
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150 cm br., gt. kräft. Ware 2.25,1.80
Bett-Damast
130 cm breit, verschied. hübsche
Streifen
.. 1.58, 1.35.
Blumen-Damast
130 cm breit, verschied. hübsche
Muster
. 1.25, 1.65,
Bett-D amast
160 cm br., sch Bandstr. 2.50,1.85
Blumen-Damast
16 cm breit, gute
seiden-
glänzende Gualit., 2.75, 2.25,
Mako-Damast
Ia Qual., 130 cm breit,hübsch. Must.
Bett-Damast
130 cm breit, mit
indanthren-
farbigen Streifen, 2.75, 2.25, I
L 1H0 Hweiß, 80 cm breit
für Bettwäsche . . . . 0.78, 0.68,
1.09
I0
1.00
.40
.49
Kissen-Bezüge
aus gutem Cretonne, ausgebogt
U.0u
Kissen-Bezüge
aus gutem Cretonne, gestickt
I.50
Kissen-Bezüge
aus gutem Cretonne mit Wohlsaum-Gar-
L.Gu
nierung
Kissen-Bezüge
aus gutem Cretonne, besonders hübsche Aus-
9d
tührung mit Mohlsaum
Kissen-Bezüge
aus gutem Cretonne mit hübschem KlSppel-
1.0e
Einsatz
Kissen-Bezüge
aus gutem Cretonne, mit schönem Stickerel-
1,0
Einsatz
Kissen-Bezüge
aus gutem Cretonne, mit besonders schön aus-
..
getührtem Stickereſ-Einsatz . . . .
Kissen-Bezüge
mit Stickerel-Einsatz u. Fältchen garniert B.00
Parade-Kissen
aus gutem Cretonne, mit Klöppel-Einsatz
9.10
und Spitze
Parade-Kissen
aus besonders gutem Cretonne mit Klöppel-
Spltze und Einsatz, vlerseltig garnlert. 9e10
Parade-Kissen
aus la Cretonne mit Stickerei-Einsatz und
4.0
Spitze . .
Kolter-Tücher
aus gutem Cretonne, ausgebogt .
1.0
Kolter-Tücher
aus gutem Linon, ausgebogt .
Bettücher
O.e
aus gutem Haustuch, 140X220 cm .
Kolter-Tücher
aus prima Cretonne, mit hübscher
Hohl-
saum-Garnlerung
Kolter-Tücher
aus besonders gutem Gretonne, mit reicher
B
Hohlsaum-Garnitur .
Kolter-Tücher
aus 1a Cretonne, mit hübschem Stickerel- H.wrur
Einsatz und Fältchen .
Parade-Kissen
aus la Cretonne, in besonders eleganter
Stik=
u
kerei-Ausführung, vierseitig garniert".
Tamenwäsche
Jumper-Untertaille
mit Hohlsaum garnlert . . . . .
Jumper-Untertaille
ans gutem Cretonne mit Valenclene-Einsafz
umd Spitzen.
umper-Untertaille
iin Cretonne m. Klöppel. Einsatz u. Spltze
Pamen-Hemden
Trägerform mit Hohlsaum verarbeltet".
D amen-Hemden
ans gutem Cretonne, Trägerform mit
Stik-
haerei verarbeitet
Hemden
ahs gutem Cretonne, Achselschluß, solide
Austührung
Damen-Hemden
lait Valencienne-Einsatz, und Splkze
frich garnert
Beinkleid
Schlupfform mit Hohlsaum
BSeinklei d
us gutem Cretonne
mlt hübscher Spllze
Hemdhos. Windelform
n.it hübscher Klöppel-Spitze".
Hemdhos. Windelform
besonders gute Oualität, mit schöner Klöp-
Nel-Spitze garniert
Reform-Röcke
m.it Klöppel-Einsatz u. Spitze verarbeitet
Reform-Röcke
hesonders gute Qualität mit breiter Stik
Herel verarbeizet
Damen-Nachthemden
auus gutem Cretonne, mit hübschem Klöppel
Eſinsatz und Spitze
Damen-Nachthemden
auus gut. Cretonne, mit hübscher Stickerel
garniert.
Damen-Nachthemden
auus Ia Cretonne mit Kragen und Feiner
Rickerel
Garnituren
aus gutem Cretonne, mit Kföppel-Spitze
md Hohlsaum garnlert, zweiteilig
Garnituren
ais besonders feinfädiger Ware, mit Valen-
(lene-Einsatz und Spitze verarbeitet, Tag.
hemd und Beinkleid zus. .
Seite 8
Aas Heſfen.
Starkenburg.
* Arheilgen, V. Jan Meiſterſchaftsfeier. Wie aus dem
ſportlichen Teile dieſes Blattes zu entnehmen war, errang am
ver=
floſſenen Sonntag unſere Sportvereinigung den „Odenwaldkreismeiſter
1927‟. Aus dieſem Anlaß wird nun dieſen Samstag im Saale „Zum
goldenen Löwen” eine Feier mit anſchließendem Ball veranſtaltet werden.
Das Feſt wird umrahmt von Konzert=, Geſangs= und Tanzdarbietungen.
Die hierfür gewonnenen Kräfte ſind hier alle hinreichend bekannt. Vor
allem das Darmſtädter ſtädtiſche Orcheſter wird durch ſeine Tanzweiſen
älterer und moderner Meiſter für die Tanzluſtigen aufſpielen. Auch eine
Darmſtädter Sängerin, Frl. Aßmut, wird durch ihre geſanglichen
Dar=
bietungen das Feſt verſchönern, während die Tänzerin, Fräul. Schwindt=
Frankfurt dem Kunſttanze Rechnung tragen wird. Das reichhaltige
Programm wind jedermann etwas bieten und werden ein paar
genuß=
reiche Stunden gewährleiſtet. — Wie wir vernehmen, wird die hieſige
Schokoladenfabrik Albert Weicker in eine Branntweinbrennerei
umge=
wandelt werden. — Zur Kontrolle, ob die im Oktober bekanntgegebene
Verfügung betreffend Bekämpfung der Schnakenplage in allen
Haus=
haltungen zur Durchführungen gebracht wurde wird im Laufe der
nächſten Woche durch Beauftragte der Bürgermeiſterei eine Nachprüfung
ſtattfinden. Etwaige ſäumige Hausbeſitzer werden zur Anzeige gebracht
und findet ein Ausräuchern bzw. Abflammen auf deren Koſten ſtatt.
— Dieſen Sonntag, nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthauſe „Zur Sonne‟
die Schlußprüfung des Winterkurſus der freiwilligen Sanitätskolonne
vom Roten Kreuz ſtatt.
* Eberſtadt, 98. Jan. Todesfall. Kaufmann Ludwig Büttel I.
iſt im Alter von 70 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene, der lange Jahre
bei der Fabrik C. G. Clebe tätig war, erfreute ſich allgemeiner
Beliebt=
heit. Büttel war noch bis zuletzt Mitglied, des evangeliſchen
Kirchen=
vorſtandes. — Straßenſperre. Die Wieſenſtraße iſt wegen
Her=
ſtellungsarbeiten bis auf weiteres für den Durchgangsverkehr und
Fuhr=
werlsverkehr geſperrt. — Vergnügungsſteuer an Faſtnacht.
Die Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß für karnevaliſtiſche
Veran=
ſtaltungen die mit Genehmigung des Miniſteriums des Innern
gelten=
den Beſtimmungen über die Vergnügungsſteuer auch in dieſem Jahre
Geltung haken. Für karnevaliſtiſche Veranſtaltungen ſind danach die
doppelten Sätze der ſonſtigen Vergnügungsſteuerbeträge zu entrichten. —
Hauptverſammlung. Die Freie Turnerſchaft hält am Samstag
abend im Vereinslokal „Zur Harmonie” ihre diesjährige
Jahreshaupt=
verſammlung ab. — Arbeitsvergebung. Die Arbeiten (Erd=,
Maurer=, Weißbinder=, Schreiger=, Inſtallationsarbeiten uſw.) zur
Er=
richtung eines Wohnhausneubaues in der Siedlung „Am
Lämmches=
berg” werden von der Gemeinde auf dem Wege der öffentlichen
Sub=
miſſion vergeben. Alle Angebote ſind bis zum 3. Februar bei der
Bür=
germeiſterei einzureichen.
* Ober=Ramſtadt, 28. Jan. Am morgigen Samstag, den 29. Januar,
findet im Saake des „Löwen” der Militärvereins=Familienabend, der
gemeinſam mit dem 11her und Artillerieverein dunchgeführt wird, ſtatt.
* Sbev Ramſtadt, 28. Jan. Bei der heute hier abgehaltenen
Nutz=
holzberſteigerung wurden im Durchſchnitt gezahlt für: Buchen Stämme
Kl. 1 48 Mark; Kl. 2 45 Mk.; Kl. 3 45 Mk.: Kl. 4 38 Mk.; Eichen Kl. 3
59 Mk.; Kl. 4 60 Mk.: Kiefern Kl. 3 55 Mk.; Fichten 5a 30 Mk. und
Fichten=Stämme Kl. 5b 29 Mk. pro Feſtmeter. — Die diesjährige
Jahres=
ſchlußverſammlung des Turnvereins E. V. Ober=Ramſtadt findet am
Sonntag, den 30. Januar, nachmittags 4 Uhr, im Gaſthaus „Zum
weißen Schwanen” (Ph. Keller, Bahnhofſtraße) ſtatt. — Am gleichen
Tage veranſtaltet der Verein für Bewegungsſpiele Ober=Ramſtadt einen
Maskenhall im „Schützenhof” (Schulz.)
r. Babenhauſen, 28. Jan. Am Montag nachmittag fand im
Gaſt=
hauſe „Zum Abler” die diesjährige ordentliche Feuerwehr=Abgeordneten=
Verſammlung des Kreiſes Dieburg ſtatt. Sie war ſehr gut aus allen
Teilen des Kreiſes beſucht, mit der hieſigen Wehr mochte die
Verſamm=
lung über 100 Teilnehmer zählen. Herr Kreisfeuerwehr=Inſpektor
Rödler=Dieburg eröffnete die Tagung mit einer herzlichen
Begrüßungs=
anſprache. Als Vertreter des Kreisamts war. Herr Regierungsrat
Walter anweſend, der Worte der Anerkennung und Befriedigung über
den guten Zuſtand der Feuerwehr des Kreiſes fand. Die Tagesordnung
nahm den gewohnten Verlauf. Die Jahresrechnung wurde von den
Kommandanten Lengfelds und Groß=Bieberaus geprüſt und für richtig
befunden. Der Varbandsbeitrag wird auf 30 Pfg., dazu 5 Pfg. für den
Landesverband feſtgeſetzt. Zum Vorſitzenden des Verbandsausſchuſſes
wird einſtimmig Inſpektor Rödler=Dieburg wiedergewählt. Zum
Stell=
vertreter des 1. Vorſitzenden wird Kamerad Hofmann=Schaafheim und
zu Beiſitzern Kaffenberger und Siebert=Groß=Umſtadt neu dazu gewählt.
Die ſeitherigen Schriftführer und Rechner Glaeßer und Petermann=
Dieburg ſollen ihr Amt weiterführen. Es wird beſchloſſen, den nächſten
Kreisfeuerwehrtag am 11. und 12. Juni ds. Js. in Kleeſtadt abzuhalten.
Anträge auf Verleihung von Ehrenzeichen für Bjährige Dienſtzeit
müſſen baldigſt eingereicht werden. Es werden nur dann die
Ehren=
zeichen verliehen, wenn der Betreffende nnunterbrochen der Freiwilligen
Feuerwehr angehörte. Weiter wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Bei
Feſtſetzung der Uebungspläne iſt auch Bedacht darauf zu nehmen, daß
eine oder 2 Uebungen am Sonntag nachmittag, oder gegen Abend
ſtatt=
finden. Bei Maul= und Klauenſeuche keine Uebungen in einem Hofe
abzuhalten, in dem dieſe ausgebrochen iſt. Bei Brandfällen außerhalb
ſoll im Spritzenturm eine Tafel mit 22 Blechnummern aufgehängt
werden. Die nach auswärts ſich begebenden Feuerwehrleute ſollen je
1 Nummer wegnehmen, ſodaß nach dem Abrücken von 22 Mann die
Nachfolgenden erſehen, daß nicht mehr gebraucht werden und keinen
Anſpruch auf Vergütung mehr haben. Bei Bränden in Staatswäldern
iſt die Behörde, falls ſie die Feuerwehren zur Hilfeleiſtung ruft
ver=
pflichtet, den Lohnausfall zu vergüten. Eine rege Ausſprache entſpinnt
ſich über die finanzielle Seite der Kranzniederlegung. Es wird
be=
ſtimmt, daß bei zukünftigen Sterbefällen der Verband 10 Mark für
Kranzniederlegung gutheißt. Nach Beendigung des geſchäftlichen Teils
berbrachten die Feuerwehr=Abgeordneten noch einige gemütliche
Stun=
den. Die Stimmung wurde weſentlich erhöht durch die Mitwirkung
der hieſigen Feuerwehrkapelle. Nur zu raſch ſchlug die Stunde des
Ab=
ſchieds, und die Dankesworte, die der 2. Vorſitzende Hofmann dem
hieſigen rührigen Kommandanten Heinlein und ſeiner Wehr ſpendete,
waren ſicher allen Scheidenden aus dem Herzen geſprochen.
Michelſtadt i. Odw., 28. Jan. Die Inbetriebnahme des neuen
Selbſtanſchluß= und Fernamts erfolgt am 29. Januar, nach 5 Uhr
nach=
mittags
* Bobſtadt, 27. Jan. Die kaum 1500 Seelen zählende katholiſche
Gemeinde Bobſtadt baut ſich aus eigenen Mitteln eine Kirche. Viele
fleißige Hände rühren ſich, um das Werk vollenden zu helfen. In
un=
eigenmütziger Weiſe fahnen die Beſitzer von Fuhrwerken den
erforder=
lichen Kies herbei. Wieder andere ſind mit den Ausgrabearbeiten
be=
ſchäftigt. Man iſt beſtrebt, das Kirchlein im Laufe des Jahres noch
unter Dach zu bringen.
Samstag, den 29. Januar 1927
Steigende Spareinlagen bei den ländlichen
Kredicgenoſenſchafen.
Die Jahresabſchlüſſe der Spar= und Darlehnskaſſen, Vorſchuß= und
Kreditvereine und Volksbanken des landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchafts=
verbandes Darmſtadt zum 31. Dezember 199 haben gegenüber der
letz=
ten Erhebmg vom 1. Oktober 1996 ein weiteres ſtarkes Anſteigen der
geſamten Einlagen ergeben. Während am 1. 10. die geſamten Einlagen
den Betrag von 22 Millionen erreichen, iſt dieſe an ſich ſchon anſehnliche
Summe bis zum 31. Dezember auf B Millionen geſtiegen. Hierzu
kom=
men noch die eingezahlten Geſchäftsguthaben, die ſich auf annähernd 2,8
Millionen belaufen, ſo daß das geſamte im eigenen Geſchäftsbezirk
auf=
gebrachte Betriebskapital weit über 30 Millionen beträgt, zweifellos ein
Zeichen für die wechſelnde Spartätigkeit aber auch ein Beweis für das
große Vertrauen und die große wirtſchaftliche Bedeutung, welche die
ländlichen Kreditgenoſſenſchaften beſitzen.
— Hirſchhorn. B. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
2. Januar 1.10 Meterz am B. Jamuar 1,06 Meter.
* Gernsheim (Heſſ.), 28. Jan. Bei der am 24. Januar im hieſigen
Stadthaus abgehaltenen Brennholzverſteigerung für Walderzeugniſſe aus
hieſigem Gemeindewald wurden folgende Durchſchnittspreiſe pro
Naum=
meter erzielt: Eiche Scheiter 13,50 RM.; Hainbuche Knüppel 15.— RM.
Eiche Knüppel 9,80 RM.; Birke Knüppel 11.40 RM.; Aſpe Knüppel
7.50 RM.; Linde Knüppel 5,80 RM.; Kiefer Knüppel 14— RM.;
Eiche Knüppelreiſig 220 RM.; Birke Knüppelreiſig 3,45 RM. und Linde
Knüppelreiſig 1.75 RM. — Die Zahl der Erwerbsloſen in hieſiger
Gemeinde beziffert ſich auf nahezu 200 Perſonen.
* Jägersburg, B. Jan. Holzverſteigerung. Die letzte
Holzverſteigerung ergab bei ſtarkem Beſuch der näheren und weiteren
Umgebung ziemlich annehmbare Preiſe. Zwei Meter Buchen=Scheitholz
kamen durchſchmittlich auf 35—40 Mark. Die mächſte Verſteigerung findet
am Dienstag den 1. Februar, ab 10 Uhr vormittags, ſtatt. Auch hier
iſt wieder mit einem ſehr ſtarken Beſuch allerorts zu rechnen.
* Groß=Gerau, B. Jan. Eine Forderung Nauheims.
Die Bürgermeiſterei Nauheim hat in einer Eingabe an das
Finanz=
miniſterium und den Heſſiſchen Landtag die Gleichſtellung des Obſtbaues
mit dem Weinbau in ſteuerlicher Hinſicht verlangt. Dazu iſt zu
bemer=
ken, daß die Gemeinde Naubeim im Kreiſe Groß=Gerau einen ſehr
gro=
ßen Obſtbaumbeſtand hat. Die vor dem Kriege für den Nauheimer
Obſtbau vorhandenen Abſatzmärkte in Norddeutſchland ſind durch den
Ruhrkrieg verloren gegangen. Das vergangene Jahr brachte infolge
der Spätfröſte, die alle guten Anſätze vernichteten, eine ſehr große
Miß=
ernte. Infolgedeſſen ſind die Obſtzüchter in Nauheim nicht in der Lage,
die großen ſteuerlichen Belaſtungen zu ertragen und fordern
Gleich=
ſtellung mit dem Weinbau. Der Gemeinderat und der Obſt= und
Gar=
tenbauverein Nauheim haben ſich der Eingabe angeſchloſſen.
* Hofheim, B. Jan. Verſteigerung. Am Mittwoch, den 2.
Februar d. J., mittags um 12 Uhr, wird auf dem hieſigen Rathaus ein
zur Zucht untauglich gewordener, gut genährter Faſel öffentlich
meiſt=
bietend verſteigert. Intereſſenten iſt Gelegenheit geboten, ein prächtiges
Exemplar zu erwerben.
Rheinheſſen.
a. Nierſtein, 28. Jan. Chauſſee Lörzweiler—Nierſtein.
Die Gemeinde Lörzweiler hat durch ihren Bürgermeiſter, Herrn
Allen=
dorf an das Gemeinderatskollegium von Nierſtein den Antrag geſtellt,
den die Gemeinden verbindenden Feldweg gemeinſam in eine Chauſſe
um=
zubauen. Da ſeitens des hieſigen Gemeindevorſtandes dem Projekte
zugeſtimmt wurde, werden bereits mit dem Kreisamt Oppenheim und
den beteiligten Bürgermeiſtereien die vorbereitenden Verhandlungen
ge=
führt. Der zu beſchäftigenden Erwerbsloſen wegen wäre es ſehr zu
be=
grüßen, wemn mit dem Straßenbau bald begonnen werden könnte.
m. Alzeh, 26. Jan. Im Zeichen des Fortſchritts. In den
hieſigen Kreiſen der Telephonteilnehmer wurde es ſtets als Nachteil
emp=
funden, daß in unſerer Stadt noch kein Nacht=Telephon=Verkehr
einge=
richtet wurde. Nun iſt eime Liſte unter den Alzeyer
Fernſprechteilneh=
mern im Umlauf, die zur Einzeichnung auffordert, da mn einſieht, daß
dieſer Nacht=Telephon=Verkehr eine unbedingte Notwendigkeit iſt. 3. B
was es bisher nicht möglich, einen Arzt, die Polizei oder die Fauerwehr
durch den Fernſprecher zu rufen, alles mußte durch Boten geſchehen.
Zur Erreichung des Zieles ſind die Unterſchriften von mindeſtens einem
Drittel ſämtlicher Fernſprechteilnehmer notwendig, und es iſt zu hoffen,
daß die Sache hald zuſtande kommt.
M. Wörrſtadt (Rheinh.), 27. Jan. Grundſtückspreiſe. Hier
brachten mehrere Beſitzer verſchiedene Aecker und Weinberge zur
Ver=
ſteigerung. Es wurden dabei Preiſe bezahlt, die als gut zu bezeichnen
ſind. Aus dem Nachlaß von Philipp Chriſt 5 wurden folgende Preiſe
erlöſt: 102 Klafter Weinberg in der Lage „Elzenborn” 934 Mark, 104
Kl. 5jähriges Rod Lage „Elzenborn” 860 Mark: Karl Herf verſteigerte:
544 Kl. Tal‟ R10 Mark, 239 Kl. Baumfeld „Spitalmühle” 1565 Mark,
225 Kl. Acker „Mainzerweg” 1515 Mark, 201 Kl. „Leihgewann” 1506
Mark zurück, 539 Kl. Acker im „Winkelpfad” 2400 Mark zurück; Reging
Weis verſteigerte 71 Kl. Weinberg 240 Mark.
* Gau=Algesheim, B. Jan. Verſchiedenes. Der durch das
Landwirtſchaftsamt Gau=Algesheim abgehaltene Vortrags=Kurſus erfährt
noch eine Erweiterung, und zwar durch Behandlung eines obſtbaulichen
Themas. Am Domnnerstag, den 3. Februar d8. J8. wird außer den
bereits angekündigten Rednern noch ſprechen: von 4½ Uhr bis 5 ½ Uhr
nachmittags, Landwirtſchaftsrat Stutzmann aus Spehyer über Zeitfragen
aus dem Gebiete des Obſtbaues. — Die freiw. Feuerwehr Gau=Algesheim
veranſtaltet am kommenden Samstag abend in der Gaſtwirtſchaft von
Hein=
rich Kaiſer Wwe. ihren diesjährigen Familiengbend. — Auch der Männer=
Geſangverein Gau=Algesheim ladet ſeine inaktiven Mitglieder nebſt ihren
Angehörigen ſowie Freunde und Gönner zu ſeinem am Sonntag, den
30, d8. Mts., abends 7½ Uhr in der Turnhalle ſtattfindenden
Familien=
abend ein. Durch ein reickhaltiges Prgramm werden die Beſucher auf
ihre Koſten kommen.
a. Bechtolsheim. 28. Jan. Durch das hieſige Standesamt gelangten
im Jahre 1926 2 Geburten, 19 Sterbefälle und 18 Eheſchließungen zur
Eintragung. Unſere Gemeinde hat 1200 Einwohner.
* Worms P. Jan. Franziskusjubiläum. Im Wormſer
Dome wurde der 700. Todestag des heiligen Franziskus von Aſſiſſi mit
großem kinchlichem Gepränge gefeiert; auch ſämtliche hieſigen katholiſchen
Vereine mit ihren Fahnen beteiligten ſich daran. Der Kapuzinerpater
Kilian aus Ehrenbreitſtein hielt die Feſtpredigt, daran ſchloß ſich eine
große Prozeſſion und feienliches Te Deum unter dem Geläute aller
Dom=
glocken. — Beraubung eines Jungen. Als vorgeſtern abend
gegen 6 Uhr ein 12jähriger Junge von der Violinſtunde nach Hauſe ging,
kam in der Paulusſtraße ein etwa Ajähriger Memſch, der eine
Sport=
mitze trug, zu ihm und bat ihn, in einem in der Nähe befindlichen Laden
etwas einzukaufen und an dieſelbe Stelle zu bringen, wo er warten
wolle. Der gutgläubige Junge gab ihm ſolange ſeine Violine zum
Hal=
ten, merkte aber, als er aus dem Laden zurückkehrte, daß der Gauner
Nummer 29
mitſamt der Violine, auf die er es offenbar abgeſehen hatte, verſchvm
den war. Die Geige hat einen Wert von 60 Mark. Von dem Dieh
fehlt natürlich jede Spur, aber der Vorfall ſollte eine Warnung ſen.
niemals Unbekannten Wertgegenſtände anzuvertrauen, beſonders Kinde
müßten darüber von ihren Eltern aufgeklärt werden, da dieſe umſan
beren Elemente es doch meiſt auf ſolche abgeſehen haben. — Milch,
kontrolle. Bei den in den letzten Tagen unerwartet vorgenome
nen Reviſionen wurden wieder einmal in drei Fällen Milch beanſtundet
die durch Waſſerzuſatz bis zu 17 Prozent gefälſcht war. Es handelt ſiö
um Milch aus drei Ställen m Dorn=Dürkheim. Anzeige gegen die
Schuldigen iſt erſtatet und ſie werden ſich demnächſt ror Gericht zu ver
antworten haben. — Diebſtähle. In der letzten Nacht wurde aus
einem Eiſenbahnwaggon der Hafenbahn von Unbekannten ein Zentyer
Gerſte geſtohlen. — In derſelben Nacht wurde aus dem aufgebrocheng
Keller des Hauſes Pfauenpforte 3 ein Damenfahrrad geſtohlen. Auß
hier fehlt jede Spur des Täters. — Geſtern abend gegen 17 Uhr wurden
aus einem offenen Geſchäftsauto, das an der Ecke der Speherer
Straße—Gerbergaſſe ſtand, während der Beſitzer — ein Geſchäftsreiſmn,
der — in einem dort befimdlichen Laden vorſprach, zwei Rindleden
Muſterkoffer geſtohlen. Darin befand ſich eine Kollektion von je 12 ein
zelnen Rindlederarbeitsſchuhen und Hausſchuhen. Der Wert der ge
ſtohlenen Ware war mit 20 Mark beziffert, der Täter iſt ubekamnt
doch dürſte er an ſeinem Raube wenig Freude haben, denn was ſoll er
mit 24 rechten Schuhen anfangen, zu dem ihm die die linken Schuhe
fohlen? — Geſtern war ſeit mehreren Wochen zum erſten Male ain Ta
zu verzeichnen, an dem ſich kein Verkehrsunfall ereignete. Dafür weh
den ſicher heute deſto mehr folgen, wenn nicht dieſer unfallfreie Toag
auf die geſtrige verſtärkte Tätigkeit der Verkehrspolizei zurückzuführen
iſt. Es war auch nachgerade höchſte Zeit geworden, daß in dieſer
B=
ziehung hier etwas geſchah. — Kunſtgewerbliche Arbeit. 7
einem Schaufenſter der Hardtgaſſe iſt ſeit geſtern eine Abendmahlsdech
ausgeſtellt, die der evangeliſchen Kirche Worms=Hochheim von einem
Gemeindemitglied geſtiftet wurde. Die Decke, in feinſter Richelieu=Arbeit
hergeſtellt, erforderte eimen Zeitraum von 11 Monaten bis zur Voll
endung. Schon daraus iſt zu etnehmen, daß es ſich um ein Meiſteu
werk kunſtgewerblicher Arbeit handelt. Das wertvolle Stück wird dahen
auch viel beſtaunt und bewundert.
Oberheſſen.
* Gießen, 28. Jan. Durch eine Baugenoſſenſchaft de
evangeliſchen Pfarrer Heſſens will Pfarrer Döll aus Wirberg bei Grün
berg die Wohnungsnot für Pfarrewwitwen und penſionierte
Geiſtlich=
löſen. Die Frage erſcheint dem Pfarrerſtand ſo wichtig, daß dem
Pfarrer Döll ein Vortrag über das Thema für die
Landeshauptven=
ſammlung der Geiſtlichen in Frankfurt übertvagen wurde, die dem Plm
nähertveten wird. Nach dem Enwurf ſoll eine Baugenoſſenſchaft innn
halb des Pfarrervereins gegründet werden, das Bauprogramm ſieht zu
nächſt für ſechs Jahre den Bau von 12 Wohnungen vor. Als Ort fiu
die Errichtung der Wohnungen iſt Gießen in Ausſicht genommen. 9z
Nuheſtandsverſetzungen und Todesfällen drängt das Intereſſe des lich
lichen Lebens auf baldigſte Neubeſetzung der Stellen. Da Wohnungen
für Ruheſtändler und Witwen kaum zu finden ſind, die Landeskirche m
Finanznot leidet und der Staat keine Unterſtützung gewährt, ſo wollen
die Geiſtlichen zur Selbſthilfe greifen.
* Gießen, B. Jan. Das Wohnungsbauprogramm fü
1977 wurde einſtimmig beſchloſſen. Die 332000 Mark aus der Sonden
gebäudeſteuer ſollen zur Henſtellumg von 150 Wohnungen benutzt werden.
Erwa 100 Wohnungen werden von privaten und Baugenoſſenſchaften
en=
baut werden. Dazu ſollen Baudarlehen zu 3 Prozent und 1 Prozn
Tilgung ausgegeben werden. Etwa 50 Wohnungen wird die Stadt eu
ſtellen. Die Aufnahme einer Anleihe von 1500 000 Mark wird
geneh=
migt. Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft den Ausbau der
Vollz=
halle. Dem Volkshallenverein wurde ein Darlehen von 75 000 Mark ge
währt. Mit dieſer Summe ſollen der Bodenbelag, eine Heizungsanlage
und der Innenverputz hergeſtellt werden. Man entſchied ſich für eing
elektriſche Heizungsanlage.
Aus Oberheſſen, V. Jan. Die Grippe in den Schulen
Die Kreisſchulbehörden mußten an verſchiedenen Orten die Schulen ſchlie
ßen, da mehr als die Hälſte, oft ſogar über drei Viertel der Zöglinge
fehlen. So wurden u. a. behördlich geſchloſſen: Aufbauſchule, frühen
Seminar, zu Friedberg, die Volksſchulen zu Steinfurth, Sichenhauſen,
Volkartshain, Lardenbach und Weickartshain. In vielen anderen Ge
meinden beſonders, im Vogelsberg und Wetterau, iſt die Erkrankung4
ziffer der Schulkinder ſehr hoch, ſo daß weitere Schulſchließungen zu
erwarten ſind — Bad=Nauheim. Noch 200 Erwerbsloſe werden
hier gezählt, trotzdem zahlreiche Arbeiter bei der Kanaliſation und iu
Walde beſchäftigt ſind. Man hofft, die meiſten Erwerbsloſen bei der 1.
Kürze beginnenden Erbauung der neuen Kläranlage unterbringen zu
können. — Wieſeck. In großen Schrechen gerieten die Inſaſſen des
Verkehrsautos Gießen=Altenbuſeck, als mitten auf dem Wege nach
Alten=
buſeck im Auto Feuer durch den Vergaſer entſtand. Sämtliche Paſſe
giere konnten ſich retten. Dem Fahrer gelang es, den Brand zu löſchen,
das Auto wurde ſpäter abgeſchleppt. — Steinfurth. Das ſtarke
Auftreten von Grippe und Kinderkrankheiten veranlaßten das
Kreis=
ſchulamt Friedberg in Steinfurth die Schule zu ſchließen. — Lollar,
Die älteſte Vereinsfahne Heſſens beſitzt der hieſige Kriegerverein „
Lud=
wig zur Treue‟. Sie ſtammt aus dem Jahre 1742, iſt alſo faſt 20
Jahr alt. Der Verein ſelbſt beſteht über 80 Jahre und iſt der älteſte
Kriegerverein des Heſſenlandes. — Wetterfeld. Pfarver Skriba,
der faſt 30 Jahre in unſerem Dorfe wirkte, iſt im Alter von 63 Jahrn
im Hoſpital zu Laubach geſtorben. Er hat vorher in dem Vogelsberg
10 Jahre gewirkt und zwar in Nieder=Moos. Hier hat er ſich ſeinere
zeit um die Hebung der Viehzucht, beſonders der Ziegenzucht, ſehr
der=
dient gemacht. Er iſt als Pfarrersſohn in Sprendlingen in Starken
bung geboren, ſtudierte im Erlangen und Leipzig und abſolvierte das
Predigerſeminar, Friedberg 1888. — Butzbach. Die Sparkaſſe
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del löſte ſich mit 140 Mitgliedern auf und trat geſchloſſen zur
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haus Ebernard
Neue Mainzer Strasse 22
Ecke Friesenstr=
289
Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
Beginn:
Samstag, 29. Januan
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Seite 10
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Samstag, den 29. Januar 1927
Seite 11
Reich undAusland
Frankfurter Chronik.
WSN. Die Stadt Frankfurt ehrt
ihre deutſchen Meiſterinnen. Die in den
letzten Monaten auf dem Stadiongelände errichtete
große Uebungshalle wurde Donnerstag abend in
WSegenwart von Vertretern des Magiſtrats, der
SStadtverordnetenverſammlung, des Reichsausſchuſſes
äir Leibesübungen und der Preſſe offiziell ihrer
Be=
ä immung übergeben. Stadtrat Dr. Schmude benützte
Habei die Gelegenheit, um Frau Dr. Friedleben,
zIrl. Toni Wehermann und Frl. Reuter, die im ver=
Hangenen Jahre im Tennis, bzw. im Diskuswerfen
weutſche Meiſterſchaften errungen hatten, mit einer
Anſprache zu ehren. Namens der Stadt Frankfurt
Überreichte Dr. Schmude den drei Meiſterinnen eine
won Prof. Ciſſarz ausgeführte künſtleriſche Adreſſe
pebſt Blumenſträußen. Der Erbauer der Halle,
(Stadtbaurat Schaumann, machte darauf ſtatiſtiſche
Angaben, aus denen hervorging, daß die Halle den
mäerfachen Raum einer Turnhalle einnimmt. Der
26oden der 50 Meter langen und 25 Meter breiten
alle iſt mit Korklinoleum belegt. In der Mitte
be=
mndet ſich ein Tennisplatz. Rings um die Halle zieht
ſach eine Galerie, die aber nicht für Zuſchauerzwecke,
ſondern als Laufbahn (ähnlich wie bei den amerika=
„riſchen Turnhallen) benutzt wird. Eine
begrüßens=
oerte Neuerung iſt, daß die Halle auch den
Erwerbs=
loſen zur Verfügung geſtellt wird, und zwar werden
am drei Tagen in der Woche je 600 Erwerbsloſe
un=
ter Beaufſichtigung von Sport= und Turnlehrern,
4äe aus den Erwerbsloſen ſelbſt herausgebildet ſind,
ſaarin Uebungen vornehmen. — Der Raubmord
inn der Kaiſerſtraße. Zu dem Raubmord an
em Juwelier Grebenau wird noch mitgeteilt, daß
däe bei dem Juwelier geraubten Geldſcheine wahr=
Eheinlich Blutſpuren aufweiſen, auf die die
Auf=
unerkſamkeit des Publikums zu richten wäre, um evtl.
die Herkunft der Scheine feſtzuſtellen. Des weiteren
mnd zweckdienliche Anzeigen über Perſonen, die unter
beſonders auffallenden Umſtänden ſeit der Tat ver=
Ehwunden ſind, bei der Kriminalpolizei erwünſcht.
Verhängnisvoller Selbſtmord.
Forſt (Amt Bruchſal). In der Nacht zum
Don=
werstag hat der in der Maſchinenfabrik Bruchſal be=
Fhäftigte Karl Stolzenberger, anſcheinend im Zuſtand
weiſtiger Umnachtung, im Bette liegend einen Schuß
u uf ſich abgefeuert. Die Kugel ging ihm durch den
K2opf und traf ſeine neben ihm ſchlafende Frau
un den Hinterkopf. Stolzenberger iſt ſeinen
,Berletzungen erlegen. Der Zuſtand ſeiner Frau iſt
zicht lebensgefährlich.
Großfeuer.
Adelsheim. Im Anweſen des
Mühlen=
beſitzers Wenderlein in Neuſtetten brach nachts gegen
Uhr Feuer aus, das ſich mit rieſiger Schnelligkeit
ausdehnte. Wohnhaus, Scheune, Mühle und Stallung
wurden ein Raub der Flammen. Man vermutet
18randſtiftung.
/Schwerer Einbruch in ein Goldwarengeſchäft.
WSN. Herborn. In der Nacht wurde in einem
hiieſigen Goldwarengeſchäft ein ſchwerer
Einbruchs=
hriebſtahl verübt, wobei den Dieben eine große Menge
GBoldwaren, Uhren uſw. im Werte von mehreren
tau=
ſuend Mark in die Hände fielen. Nach polizeilicher
Mitteilung ſollen zwei beſſer gekleidete Männer im
Alter von 35—45 Jahren als Täter in Betracht
hmmen, die einen Koffer aus imprägniertem Gewebe
rait ſich führten. Die Polizei erſucht um Nachricht
über den Verbleib der beiden Perſonen.
Zwölf Millionen beſchlagnahmt.
TU. Berlin. In der großen
Spritſchieber=
efffäre der Gebrüder Schwartz und der ihrem
Kon=
vern angehörenden anderen Kölner Firmen, geht die
„nterſuchung ununterbrochen weiter. Eine Reihe von
Alngeſtellten dieſer Firma wurde in der letzten Zeit
un Haft genommen. Auf Grund ihrer Bekundungen
*t es den Behörden jetzt gelungen, Vermögensteile
deer Gebrüder Schwartz, die ſich noch in Deutſchland
befanden und nicht rechtzeitig verſchoben werden
honnten, in Höhe von zwölf Millionen zu
beſchlag=
wahmen. Es wurde ferner feſtgeſtellt, daß ſich Peter
und Joſeph Schwartz in Rotterdam befinden,
wäh=
nend ihr ehemaliger Generaldirektor Burkhardt, der
am den Schiebungen den größten Anteil hat,
gleich=
ftalls in Brüſſel wohnt. Die deutſchen Behörden
wer=
ien ſich nun an die belgiſchen und holländiſchen
Ge=
nächte wenden und die Feſtnahme und Auslieferung
wer Spritſchieber verlangen. Im Zuſammenhang mit
drieſer Unterſuchung tauchte der Verdacht auf, daß an
wen Manipulationen auch noch weitere rheiniſche
Fir=
unen beteiligt ſein könnten.
Sport häft geſund. — 50 Jahre Turner.
60 Jahre Oynamo=Maſchine.
Die Spenderin elektriſcher Kraft.
Moderne, von Dampfturbinen getriebene. Dynamo=Maſchinen in der Turbinenhalle der Berliner
Hoch= und Untergrundbahn.
Oben links: Modell der erſten Dynamo=Maſchine. Rechts im Kreis: Werner Siemens, der
geniale Erfinder des Stromerzeugers.
Vor 60 Jahren, im Januar 1867, ſtellte Werner Siemens die erſte Dynamo=Maſchine fertig. Der
von ihm konſtruierte und in der Folgezeit weit entwickelte elektriſche Stromerzeuger bot für die
Entwicklung unſerer Technik, unſeres geſamten Lebens eine völlig neue Grundlage. Faſt jeden
Tag bereichert uns die Technik mit neuen Möglichkeiten, den elektriſchen Strom dem Menſchen
dienſtbar zu machen. Die Verwendungsformen der Elektrizität ſind faſt unerſchöpflich. Aber
mit der enormen Steigerung des Verbrauchs an elektriſcher Kraft hielt die Entwicklung der
Dynamo=Maſchine Schritt. Wir verfügen heute über Dynamos, von denen eine einzige ein
ganzes Land mit Strom verſorgen kann.
Auf Schneeſchuhen von Moskau nach Kopenhagen.
Vier junge ruſſiſche Skiläufer kamen dieſer Tage in Kopenhagen an. Sie hatten die Strecke
Moskau-Leningrad—Helſingfors—Abo—Stockholm—Oslo-Kopenhagen auf Schneeſchuhen
zurück=
gelegt und faſt jeden Tag 80 bis 90 Kilometer gelaufen. — Unſer Bild zeigt die ruſſiſchen
Skiläufer nach ihrer Ankunſt in der däniſchen Hauptſtadt.
Neue Verhaftungen von Kokainhändlern.
TU. Berlin. Wie die Abendblätter melden,
ſind in Berlin am Mittwoch wiederum zwei Banden
von Kokainhändlern verhaftet worden. Eine
vier=
köpfige Bande wurde auf friſcher Tat in einem Lokal
in der Tauentzienſtraße ertappt. Man fand in dem
Keller eines der Verhafteten eine Aluminiumflaſche
mit 50 Gramm Kokain. Zwei weitere
Rauſchgift=
händler wurden beim Straßenhandel mit Kokain
feſt=
genommen. Auch bei ihnen wurden erhebliche Mengen
des Giftes gefunden.
Ein Racheakt.
Berlin. Ein Reiſender, der in der vergangenen
Nacht wegen ungebührlichen Verhaltens aus einem
Lokal im Zentrum Berlins hinausgewieſen worden
war, gab von der Straße vier Revolverſchüſſe
durch das Schaufenſter in das Lokal ab. Eine
Kugel traf einen Kutſcher in den Unterleib und
ver=
letzte ihn ſchwer. Der Täter wurde feſtgenommen.
Die Aktenbeſeitigungen in Werder.
C. Berlin. Zu den Aktenbeſeitigungen in
Wer=
der berichtet der „Vorwärts”, daß ein großer Teil
der Akten jetzt bei Bauern und Obſtzüchtern
wieder=
gefunden worden ſind, denen die Aufwertungsakten
von bisher noch nicht ermittelten Perſonen des
Amts=
gerichts Werder ausgehändigt worden ſind.
Der Senior der Abtei Maria Laach geſtorben.
WSN. Maria Laach. Der Senior der Abtei
Maria Laach, Prof. Karl Matthes, iſt im 78.
Lebens=
jahre geſtorben. Matthes, der am 21. März d. J
ſein 50jähriges Profeſſoren=Jubiläum hätte feiern
können, war langjähriger Leiter der Gutsverwaltung
der Abtei.
Schwerer Grubenunfall.
Marl. Im Grubenbetrieb der Zeche Braſſert
wurden beim Umbau einer Abbaumaſchine mehrere
Stempel umgeſtoßen, ſo daß eine ſechs Meter lange
Strecke zu Bruch ging. Von den hereinbrechenden
Geſteinsmaſſen wurde ein Hauer erſchlagen.
Ein anderer Hauer wurde lebensgefährlich und ein
weiterer leichter verletzt.
Unglücksfall auf dem Bahnhof.
Schwerin. Als Mittwoch früh der Zug nach
Kleinen ſich in Fahrt geſetzt hatte, ſprang eine
Frau, die noch mitfahren wollte, auf das
Tritt=
brett des letzten Güterwagens und
verun=
glückte dabei tödlich.
Unfall eines deutſchen Fliegers.
Kopenhagen. Donnerstag nachmittag ſtürzte
ein Flugzeug, das der deutſche Flieger Landmann
führte, in den Sund. Der Flieger wurde gerettet.
Er war bei vollem Bewußtſein, klagte aber über
ſtarke Schmerzen im Rücken.
Ein engliſcher Dampfer verſchollen.
London. Es wird befürchtet, daß der letzten
Donnerstag mit einer Ladung Kohle von Blyth
ab=
gegangene 360=Tonnen=Dampfer „Enniskillen” mit
ſeiner zehnköpfigen Beſatzung im letzten Sturm
un=
tergegangen iſt.
Exploſion im Hafen von New Orleans.
Paris. Nach einer Meldung der „Chicago
Tri=
bune” aus New Orleans wurden infolge einer
Keſ=
ſelexploſion auf einem im dortigen Hafen
lie=
genden Tankdampfer drei Mann der Beſatzung
getötet und ſechs andere ſchwer verletzt.
* Tödlicher Fliegerabſturz.
Auf dem Militärflugplatz in Eger in Böhmen
ereignete ſich, wie uns gemeldet wird, am Montag
nachmittag ein ſchwerer Unfall. Der 28jährige
Ober=
leutnant Karl Mannhalter aus Brünn in Mähren
war mit einem Eindecker=Apparat zu einem
Uebungs=
flug aufgeſtiegen und befand ſich in großer Höhe
über dem Orte Oberſchön, als das Flugzeug infolge
eines Motordefekts ins Gleiten kam. Es gelang
Mannhalter nicht, wieder über den Apparat die
Ge=
walt zu bekommen. Das Flugzeug überſchlug ſich
mehrmals und ſtürzte dann faſt ſenkrecht
zu Boden. Unter den Trümmern wurde
Mann=
halter als entſetzlich verſtümmelte Leiche
aufgefun=
den. Der Verunglückte war verheirgtet und Vater
eines fünfjährigen Kindes.
Stadtturnwart a. D. Guſtav Koſſag,
EEhrenvorſitzender der Berliner Turnerſchaft, der dieſer
2Tage ſeinen 70. Geburtstag und ſeine 50jährige
Zuge=
ſörigkeit zur Deutſchen Turnerſchaft feiern konnte.
her iſt eigentlich ſchon länger als ein halbes
Jahrhun=
hert Turner, denn er trat bereits mit 14 Jahren in
tuie Jugendabteilung der Berliuer Turnerſchaft ein,
toch die 6 Jahre als Jugendturner zählt er nicht mit.
Staatsgefährliches in der Tſchechoflowakei.
b. Bei einem Schützenfeſt, das im Auguſt 1926 in
Kratzau bei Reichenberg in Böhmen abgehalten
wurde, waren zwar mehrere ſchwarz=rot=gelbe,
weiß=
blaue und andere Fahnen ausgehängt worden, aber
nur eine Fahne mit den Farben des
tſchechoflowa=
kiſchen Staates. Dazu wurde, wie die Polizei
feſt=
ſtellte, aus einer — man denke! — ſchwarz=rot=gelb
angeſtrichenen Kanone geſchoſſen, und außerdem
konnte eruiert werden, daß die Feſtgäſte ihr Bier aus
Gläſern tranken, die mit den Buchſtaben k. k. verziert
waren. Dieſes Vorgehen fand nunmehr, wie uns
be=
richtet wird, durch die Verurteilung des Obmannes
des feiernden Vereines zu einer Geldſtrafe von
hun=
dert Kronen, bzw. zu ſieben Tagen Arreſt, ſeine
Sühne..
Stipendium für deutſche Studenten an
ameri=
kaniſchen Hochſchulen.
Waſhington. An der Univerſity of
Cali=
fornia in Berkeley und an der Leland Stanford
Junior Univerſity in Palo Alto iſt je ein Stipendium
von 1500 Dollar gegründet worden, das zu Gunſten
deutſcher Studenten Verwendung finden ſoll. Das
Stipendium, das an beiden Univerſitäten für die
Dauer von drei Jahren in Ausſicht genommen iſt, ſoll
in jedem der drei Jahre einem beſonders fähigen
deutſchen Studenten zufallen.
Einſturz eines großen Lagerhauſes.
New York. Im New Yorker Geſchäftsviertel
iſt ein ſiebzehnſtöckiges Lagerhaus, das in Brand
ge=
raten war, zuſammengeſtürzt, wobei zehn
Feuer=
wehrleute unter den Trümmern verſchüttet
wurden. Es gelang, ſieben Verſchüttete zu retten.
Exploſionsunglück in Cardiff.
Cardiff. Bei einer Exploſion in einer
Metall=
fabrik wurden drei Perſonen getötet und
ſechs verwundet.
Schiffszuſammenſtoß.
Hobro. Mittwoch nachmittag rammte der
deutſche Schoner „Käthe Jürgenſen” bei Hadſund
ein Fiſcherboot. Ein Fiſcher ertrank.
Raubmord in einem New Yorker Hotel.
In das Büro eines New Yorker Hotels drangen
nachts zwei Banditen ein und erſchoſſen den
an=
weſenden Hotelbeſitzer, erbeuteten aber nur einen
geringen Geldbetrag. Eine im Hotel wohnende
Schauſpielerin ſprang vor Schreck aus dem Fenſter
des zweiten Stockwerks und war auf der Stelle tot.
Zwei weitere Bewohner des Hotels, die gegen die
Banditen ankämpfen wollten, erhielten tödliche
Ver=
letzungen.
Der Hund als Lebensretter.
EP. Der „Daiky Mail” wird aus Paris folgende
Geſchichte berichtet: Eine Mutter ließ während eines
kurzen Ausganges ihrerſeits ihr Kind in der Wiege
ſchlafend zurück, vor der der treue Hund der Familie,
wie gewöhnlich, ſeinen Platz einnahm. Als ſie
zurück=
kehrte, fand ſie zu ihrem unbeſchreiblichen Schrecken
weder Kind, noch Hund im Zimmer vor. In
Todes=
angſt ſuchte ſie das Haus ab, als ſie die beiden
Ge=
ſuchten nirgends entdecken konnte, lief ſie in den
Gar=
ten. Sobald ſie dieſen erreicht hatte, ſprang ihr der
Hund entgegen, bellte und rannte wieder zu ſeiner
Hütte zurück, die geängſtigte Mutter damit
auffor=
dernd, ihm zu folgen. Wie groß war ihr Erſtaunen,
als ſie dort ihr Kind ruhig ſchlafend vorfand. Ein
Nachbar, der hinzukam, berichtete ihr, daß er das
Kind den Gartenweg habe entlangkriechen ſehen, dem
Fluſſe zu, der am Ende des Gartens vorbeifließt.
So=
bald der Hund ſah, daß das Kind in Gefahr ſchwebte,
ſprang er auf und umkreiſte es bellend, ſodaß es
um=
kehrte, worauf er es geſchickt auf ſeine Hütte
zudiri=
gierte, es zuweilen ſanft mit dem Kopf ſtoßend. Als
es in der Hütte angelangt war, ſetzte er ſich als
Wacht=
poſten davor.
Auktion der von Gould hinterlaſſenen
Liegen=
ſchaften.
EP. In dem Tanzſaal des Hotels Commodore
fand die größte Auktion ſtatt, die New York bisher
er=
lebt hat. Es wurden die ſämtlichen Grundſtücke zur
Verſteigerung gebracht, die der am 5. Januar 1926
verſtorbene Charles A. Gould hinterlaſſen hat. Zwölf
an der Zahl, brachten ſie die ſtattliche Summe von
6 714 000 Dollar, ungefähr eine Million Dollar mehr,
als Charles A. Gould ſeinerzeit für ſie bezahlt hatte.
In den zwei Stunden, die die Auktion gedauert hat,
vereinnahmte der Auktionator pro Minute zirka 300
Dollar. Das neue Aeolian=Gebäude, das von Mrs.
Celia Gould Mine, einer Tochter des Verſtorbenen,
erworben wurde, brachte 3 Millionen Dollar. Mr.
Gould hat 20 000 Dollar teſtamentariſch für die
Pflege ſeiner Hunde und Pferde beſtimmt. Sein
ge=
ſamter Nachlaß wird auf ungefähr 10 Millionen
Dol=
lar geſchätzt.
50. Geburtstag des Dichters
Carl Friedrich Wiegand.
Carl Friedrich Wiegand.
Am 29. Januar begeht der in Zürich lebende bekannte
deutſche Dichter Carl Friedrich Wiegand ſeinen
50. Geburtstag. Mit ſeinen „Niederländiſchen
Bal=
laden” gehört Wiegand zu den hervorragendſten
Balladendichtern der Gegenwart. Auch ſeine
drama=
tiſchen Werke, die im In= und Ausland häufig
auf=
geführt werden, erfreuen ſich großer Anerkennung, ſo
vor allem „Die Winternacht”, ein prachtvolles Gemälde
heſſiſchen Dorflebens.
Seite 12
Samstag, den 29. Januar 1927
Shott, Ohnr and Tarnen.
* Fußball im Odenwaldkreis.
Nach der Meiſterſchaftsentſcheidung. — Nachhutkämpfe.
Wie bereits in der Montagsausgabe durch Sonderbericht gemeldet
wurde, iſt die Entſcheidung in der Odenwaldkreisliga gefallen.
Sport=
vereinigung 04 Arheilgen wurde durch einen 3:1=Sieg über Germania 03
Pfungſtadt endgültig Kreismeiſter, während Pfungſtadt — da
mittler=
weile die Entſcheidung über das am 7. November abgebrochene Spiel
Pfungſtadt—Münſter zugunſten Pfungſtadts gefallen iſt ſich den
2. Platz ſicherte. Man darf dem Sieger den Erfolg redlich gönnen. Die
Mannſchaft hat die Meiſterſchaft verdient und dieſelbe iſt letzten Endes
nur Belohnung für langjährige ausgezeichnete Arbeit im Dienſte des
Sportes, die gerade die Sportvgg, 04 Arheilgen für ſich mehr als alle
anderen Vereine der Odenwaldtreisliga in Anſpruch nehmen kann. —
Im zweiten Spiel ſchlug der Sportverein Münſter die Olympia
Lam=
vertheim mit 3:1; diesmal aber nicht ſo ſicher, wie man es ſonſt in
Münſter gewöhnt iſt. — Viktoria Griesheim unterlag in Bürſtadt gegen
den V. f. R. mit 4:1, bleibt alſo nach wie vor am Tabellenende hängen.
Die Tabelle ſelbſt zeigt nunmehr folgendes Bild:
Sp. geſv. un. vl. Tore Pkt. Sportvgg. 04 Arheilgen 16 18:2 24 Germania 08 Pfungſtadt 16 44:25 20 Sportverein Münſter 16 38:23 19 V. f. R. Bürſtadt . 15 34:34 17 Olympia Lampertheim . . . 15 34:32 16 Union Darmſtadt . .* 14 40:37 12 Olympia Lorſch ..... 14 23:42 11 Fußballverein Biblis . ." 12 15:43 Viktoria Griesheim . .. 14 2 9 22:39
Der kommende Sonntag
iſt in ſeinem Programm weniger reichhaltig, als es ſeine Vorgänger
waren. In der Kreisliga ſtoßen nur Fußballverein Biblis—V. f. N.
Bürſtadt und Viktoria Griesheim—Olympia Lorſch aufeinander.
Bür=
ſtadt gewann im Vorſpiel mit 5:1 und ſollte auch diesmal den Kampf
für ſich entſcheiden, zumal das Treffen abermals auf Bürſtädter Gelände
ausgetragen wird, da der Platz des FV. Biblis immer noch geſperrt
iſt. (Man darf wohl hier ebenfalls bald auf das Urteil warten, läuft
doch die Angelegenheit bereits ſeit dem 5. Dezember. Solche
Verzöge=
uungen ſind geeignet, einen Verein total zu ruinieren.) — Griesheim hat
Ausſicht, gegen ſeine Lorſcher Gäſte zu gewinnen (Vorſpiel 2:1 für
Lorſch). Da kaum mehr als ein Verein in der Kreisliga abſteigen dürfte,
wäre es für die Einheimiſchen an der Zeit, ſich noch die fehlenden Punkte
zu ſichern.
In der A=Klaſſe liegt der Schwerpunkt am Sonntag im Gau
Bergſtraße. Es ſpielen hier: V. f. R. Darmſtadt—Sportverein
Groß=Gerau, Haſſia Dieburg—Eintracht Darmſtadt. Sportverein
Darm=
ſtadt Reſerve—Spielvgg. Pfungſtadt, Polizeiſportverein Darmſtadt—F.V.
Michelſtadt und Germania Gberſtadt—Boruſſia Dornheim. Die
Eber=
ſtädter Germanen durften am Sonntag erſtmals wieder eingreifen. Die
Lage im Gau iſt die alte: die Polizei führt vor V. f. R. und Eberſtadt. —
Im Gau Ried hat ſich die Lage für den Favoriten Heppenheim ſehr
bedenklich geſtaltet, wie der am Donnerstag über dieſen Gau gebrachte
Spezialartikel zeigt. Am Sonntag meſſen ſich hier: Alemannia Groß=
Rohrheim—Fußballverein Hofheim und Fußballverein Hemsbach-
Kon=
kordig Gernsheim.
Die B=Klaſſe hat folgende Spiele vorgeſehen: Gau
Berg=
ſtraße: F.V. Michelſtadt IſI.—V. f. R. Beerfelden, Sportv. Höchſt—
Sportv, Lengfeld, F.C. Groß=Umſtadt—Sportv. König, S.V.
Weiter=
ſtadt—Chattia Wolfskehlen. Germania Leeheim—Svortv. Geinsheim.
Im Riedgau ſpielen: Olympia Biebesheim—F V. Hüttenfeld. V. f. R.
Bürſtadt II.—Germania Auerbach, F.V. Zwingenberg—Olympia
Lam=
pertheim II., Olympia Lorſch II.—Vorwärts Bobſtadt.
V. f. R. Darmſtadt — Sp.=V. Groß=Gerau.
Obigen Gegner empfängt am kommenden Sonntag, nachmittags
2.30 Uhr, die V.f.R.=Mannſchaft zu ihrem zweiten Verbandsſpiel der
Rückrunde. Sportverein Groß=Gerau hat ſich als Neuling in der
4=Klaſſe der Spielſaiſon 1925—1926 ſehr gut eingeführt und ſpielt in
den diesjährigen Verbandsſpielen keine ſchlechte Rolle. In der Tabelle
nimmt Spv. Groß=Gerau die dritte Stelle ein. Die Mannſchaft,
zu=
ſammengeſetzt aus lauter kräftigen Geſtalten, verſteht es, mit einem
geradezu bewundernswerten Geiſt ſich zu ſchlagen. V. f. R. tritt in der
ulten Aufſtellung an, mit Ausnahme von Eckel und Finger, welche
erſt=
mals wieder als Rechtsaußen und Linksaußen antreten. Wenn die
Raſenſpieler komplett antreten, ſo iſt ein ſchöner und fairer Kampf zu
erwarten, bei dem jeder Zuſchauer auf ſeine Koſten kommen ſoll. Die
zweite Mannſchaft muß in Groß=Gerau antreten. Diesmal wieder in
kompletter Aufſtellung, wird ſie ihren erſten Verluſtpunkten keine
wei=
teren hinzufügen wollen. — Der Abend vereinigt die Mitglieder und
Freunde des V. f. R. im Mathildenhöhſaal zu ihrem diesjährigen
Mas=
kenball, ſo auch in geſellſchaftlicher Beziehung ihren Anhängern
Rech=
nung tragend.
Fußballverein 1911 Michelſtadt — Polizeiſportverein Darmſtadt.
Am Sonntag, den 30. Januar 1927 ſtehen ſich obige Mannſchaften
im Verbandsrückſpiel gegenüber. Im Vorſpiel konnte der
Polizeiſport=
verein in Michelſtadt einen hohen Sieg landen. Diesmal werden wohl
die Michelſtädter ihren ganzen Ehrgeiz dareinſetzen, ein günſtiges
Er=
gebnis zu erzielen, um ſo mehr, als es für ſie höchſte Zeit iſt, Punkte
zu ſammeln; denn ſonſt dürfte der Abſtieg zur B=Klaſſe unvermeidlich
ſein. Das Spiel beginnt um 3 Uhr nachmittags, auf dem Sportplatz
des Heſſiſchen Polizeiſportvereins (ehem. Exerzierplatz).
Ringen.
Einer Einladung Folge leiſtend war am vergangenen Sonntag die
Mingermannſchaft des Heſſiſchen Polizeiſportvereins dem Spiel= und
Sportverein „Siegfried” in Saarbrücken entgegengetreten. Die
Saar=
brückener Mannſchaft verfügt über hervorragende Kräfte, denen die
junge Polizeimannſchaft an Kampferfahrung nachſtand. Sie mußte ſich
deshalb 20:8 geſchlagen geben. Am gleichen Tage noch abſolvierte die
Mannſchaft des Heſſiſchen Polizeiſportvereins einen Ringkampf in
Lau=
terecken (Pfalz) gegen den dortigen Athletik=Sportverein 1924, Trotz der
ermüdenden Eiſenbahnfahrt und des angeſtrengten Kampfes am
Vor=
mittag in Saarbrücken unterlagen hier die Polizeiſportler nur ganz
knapp mit 11:13 Punkten. In beiden Städten fand die
Polizeimann=
ſchaft eine überaus gaſtfreundliche Aufnahme und gewann durch ihre
überaus faire Kampfweiſe die reſtloſe Sympathie aller Zuſchauer,
Ausſchuß für Leibesübungen Darmſiadt.
Der Ausſchuß für Leibesübungen Darmſtadt hielt, am dergangenen
Donnerstag im Reſtgurant Kaiſerſaal ſeine erſte Vertreterderſammlung
im neuen Jahre ab, die von den beteiligten Vereinen recht gut beſucht
zuar. Dem Aufnahmegeſuch des Darmſtädter Reitervereins in den
Aus=
ſchuß wurde ſtattgegeben. Beim Bericht über den Verlauf des Turn=
und Sporterbeabends im November 1926 im Landestheater wurde
einesteils der gute Verlauf hervorgehoben, andernteils aber der ſchlechte
Beſuch desſelben ganz beſonders zur Sprache gebracht. Nicht überall
hätten die dem Ausſchuß angeſchloſſenen Vereine ſich reſtlos für die Sache
eingeſetzt. Eine Lücke, die bei den weiteren Veranſtaltungen unbedingt
vermieden werden müſſe, wenn nicht die Vereine ſchließlich zur Deckung
eines etwa entſtandenen Defizits für die Folge herangezogen ſein
woll=
ten. Die Durchführung eines Groß=Staffellaufes am
Deut=
ſchen Städte=Staffeltag am Sonntag, den 22. Mai 1927, wurde in den
vom Ausſchuß vorgetragenen Grundzügen für gutgeheißen. Die
Feſt=
legung der Strecke, Einteilung in Klaſſen und die Maßnahmen, um die
in Ausſicht genommene Durchführung auch bei der zu erwartenden
Maſſenbeteiligung ſicherzuſtellen, fand die Zuſtimmung der
Vereinsver=
treter. Allgemeine Klage wurde geführt, daß die den Vereinen
ſtädtiſcher=
ſeits für „ihre Uebungsabende überlaſſenen Schulturnhallen
während der Schulferien nicht benutzbar ſeien. Der Ausſchuß behielt ſich
zur Aßſtellung dieſes Mißſtandes weitere Schritte an maßgebender
Stelle vor. Ueber die Zuſammenſetzung des Heſſiſchen
Landes=
beirates in Turn= und Sportangelegenheiten entſpann ſich eine
in=
tereſſante Ausſprache, wie auch die bisherige Verteilung der vom Staat
zur Ausführung von Lehrkurſen zur Verfügung geſtellten Mitteln nicht
riſtlos Befriedigung gefunden hätten. Ganz beſondere Klagen wurden
über die eigenartige Wegnahme der von den Vereinen bisher mit
erheblichen Mitteln ausgebauten Spiel= und Sportplätze auf
dem kleinen Ererzierplatz geführt. Ohne jeden rechtlichen
Grund verfüge man kurzerhand über die dem Ausſchuß von der Forſt
behörde überlaſſenen Plätze, ohne auch nur im geringſten für Erſatz
be=
ſorgt zu ſein. Mit Worten des Dankes für die rege Anteilnahme an den
zur Verhandlung geſtandenen Punkten ſchloß der Vorſitzende die
an=
regend verlaufene Verſammlung.
Handball.
V. f. R. Mannheim — Sp.=V. Darmſtadt 1898.
Bei dem am morgigen Sonntagnachmittag im Stadion am
Böl=
lenfalltor zwiſchen der erſten Handballmannſchaft des Vereins für
Raſen=
ſpiele Mannheim (Badiſcher Meiſter) und der erſten Mannſchaft des
Sportvereins Darmſtadt (Frankfurter Landesverbandsmeiſter)
ſtattfin=
denden Zwiſchenrundentreffen um die Süddeutſche
Handball=
meiſterſchaft ſteht allen Anhängern des Raſenſportes in
Darm=
ſtadt ein Großkampftag bevor. Nach den nach hier gelangten
Mittei=
lungen treten die Mannheimer in derjenigen Aufſtellung an, mit der
ſie ihre bisherigen Spiele im eigenen Bezirk erfolgreich durchführen
konnten. Die Mannſchaft Weiß, Diehl, Treff, Höff, Schönberger,
Wey=
rig, Hügel, Morgen, Kehl, Ehrbrecht und Lenz wird beſtvebt ſein, ihre
bisherigen Erfolge auch über den ſüddeutſchen Meiſter von 1926 hinaus
fortzuſetzen. Daß unter dieſen Umſtänden die Darmſtädter Mannſchaft
in der Aufſtellung Trautwein, Reuter, Schnell, Delp, Götz, Galm,
Fiedler, Werner, Jans, Henemann, Engelhardt keinen leichten Stand
haben wird, iſt ſelbſtverſtändlich. Man hofft aber, daß ſie ſich nach dem
nicht gerade beſonderen Spiele vom vergangenen Sonntag zu einer
beſſeren Leiſtung aufraffen wird. Wünſchen wir dem Spiel einen
ein=
wandfreien Verlauf und eine rege Anteilnahme der ſportliebenden
Darmſtädter Bevöllerung.
Deutſche Turnerſchaft; Main=Rheingau.
Langen—Pfungſtadt, der letzte Kampf der Spielreihe. Er wird den
zweiten Platz entſcheiden. Für Langen reicht ſchon ein Unentſchieden.
Treten die Gegner vollzählig an, ſo iſt mit einem gleichwertigen Spiel
zu rechnen. Es wäre zu hoffen, daß beide Manſchaften ſich voll entfalten
und ein großes Spiel vorführen, als würdigen Abſchluß des Spieljahres.
— Um die Gruppierung für den Herbſt feſtzuſtellen, werden noch
ver=
ſchiedene Ausſcheidungsſpiele nötig ſein und erſt rechnt, wenn die geplante
Verbandsſonderklaſſe zur Wirklichkeit wird. Ueber ihren Wert kann
man für die augenblicklichen Verhältniſſe geteilter Meinung ſein. In
ein paar Jahren wird ſie Notwendigkeit ſein, und deshalb, ſollte man
ſie gleich einführen, allein ſchon ihrer Werbekraft wegen.
Winterſport.
Verbandsſtaffellauf der Mitteldeutſchen Skivereine.
Am Sonntag, den 30. Januar, morgens 9 Uhr, wird im Tamus
der Staffellauf des Verbandes Mitteldeutſcher Skivereine ausgetragen.
Die Strecke läuft in Schleifen um den Feldberg und beträgt 40
Kilo=
meter. Jede Staffel wird von fünf Läufern beſtritten. Die Siegerſtaffel
erhält den Wanderpreis, einen Silberſchild, in Ebenholz gerahmt, der
dieſes Jahr vom Skiklub Taunus zu verteidigen iſt. In den
ver=
gangenen Jahren waren es faſt ausſchließlich Staffeln aus den
Frank=
furter Skivereinen, die um den Preis ſtritten. Dieſes Jahr iſt die
Be=
teiligung eine größere, denn auch von auswärts ſind bereits
beachtens=
werte Staffeln gemeldet. Die erſten Staffeln erhalten für ihre Läufer
beſondere kleine Plaketten als Anerkennung. Die beſte Frankfurter
Staffel erhält den Wanderpreis vom Taunus, der ebenfalls vom Skiklub
Taunus beſtritten werden muß.
Amtlicher Winterſportbericht.
WSN. Frankfurt a. M., 28. Jan. Taunus (Kleiner
Feld=
berg): Nebel, 2 Grad Kälte 43. Zentimeter Schnee, etwas verharſcht,
Ski und Rodel gut. — Falkenſtein: Keine Sportmöglichkeiten. —
Speſſart (Rohrbrunn): Bewölkt, 3 Grad Kälte, 9 Zentimeter
Schnee, etwas verharſcht, Ski und Rodel gut. — Rhön (Waſſerkuppe);
Nebel, 2 Grad Kalte, 43 Zentimeter Schnee, etwas verweht, Ski und
Rodel gut. — Vogelsberg (Hoherodskopf): Nebel, 6 Grad Kälte,
48 Zentimeter Schnee etwas verharſcht, Ski und Rodel gut. —
Her=
chenhainer Höhe: Nebel, 2 Grad Kälte, 43 Zentimeter Schnee, etwas
verharſcht, Ski und Rodel gut. — Thüringerwald,
Schwarz=
wald und Alpen melden ausgezeichnete Sportverhältniſſe bei
70 Zentimeter Pulverſchnee und etwa 10 Grad Kälte. — Die
Tempera=
turen werden auch im Gebirge langſam weiter anſteigen und in den
Höhen unter 800 Meter tagsüber vielfach den Gefrierpunkt leicht
über=
ſteigen. Nennenswerte Niederſchläge ſind vorläufig nicht wahrſcheinlich
Im Kampf um die Europameiſterſchaft im Eishockey gab es die
folgenden weiteren Reſultate: Ungarn-Belgien 0:6, Belgien—
Tſchecho=
ſlowakei 2:0.
Die Vereinigung beutſcher Radſportverbände, hält am Sonntag in
Mainz ſeine ordentlich. Hauptverſammlung ab,
M. 30. Dayber fehlen bisher geſetzliche Beſtimmungen, auch das
Aufwertungsgeſetz ſchweigt über dieſe Frage. Jedenfalls beſteht zur Zeit
keine Möglichkeit, die Schuld b=izutreißen. Wir werden in der Beilage
„Recht und Wirtſchaft” demnächkſt auf dieſe wichtige Frage noch
zurück=
kommen.
X. 2., hier. Sie müſſen mitteilen, ob der Verein ein eingetragener
Verein iſt oder nich: und wie die Satzung lautet,
Die „Excelſior”=Lebensverſicherungs=Aktiengefellſchaft in Berlin,
welche von der „Gedevag” Gemeinnützige Deu ſche Verſicherungs=Att.=
Gef., Berlin, und der „Stuttgart-Lübeck”, Lebensverſicherungs=Akt.=
Geſ., Stuttgart, gegründet worden iſt, füllt im Verſicherungsweſen eine
weſentliche Lücke aus, indem ſie durch Einführung zweier neuzeitlicher
Tarife der immer noch herrſchenden wirtſchaftlichen Notlage vieler
Rech=
nung trägt. Die Excelſior”=Lebensverſicherungs=Aktiengeſellſchaft
er=
möglicht es jedem Mittelſtändler, jedem Kleingewerbetreibenden und auch
faſt jedem Arbeiter, durch eine niedrige Einheitsprämie eine überaus
günſtige Lebensverſicherung abzuſchließen, welche unbedingt notwendig
iſt, um ſeine Angehörigen vor Not und Elend zu ſchützen. Die „Record=
Verſicherung” iſt dazu der beſte Weg, indem gerade in den erſten fünf
Jahren, welche wohl mit Recht als die wirtſchaftlich ſchwerſten
anzu=
ſprechen ſind, bis zu einer ſechsfachen Quote die Verſicherungsſumme
zur Auszahlung gelangt. — Die „Kinderverſicherung” ſetzt die Eltern
durch Rücklegung eines monatlichen kleinen Betrages in die Lage, ihren
Kindern eine ausreichende Summe zur Beſtreitung der Koſten des
Stu=
diums, Aufnahme einer Praxis uſw. uſw. für die Ausſteuer zur
Ver=
fügung zu ſtellen. Die Lebensverſicherung, in Verbindung mit der
Kran=
enverſicherung bietet für Erwachſene und Kinder die Gewähr eines
wirtſchaftlichen Schutzes bei Krankheit und Tod. Intereſſenten erhalten
vereitwilligſt Auskunft durch die Generalagentur der „Excelſior”=
Lebens=
verſicherungs=Aktiengeſellſchaft in Darmſtadt, Schulſtraße 12
Georg Raab.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 29. Januar. 3.30: Stunde der Jugend. O 4.30:
Hausorch, Verdi. Quv. „Sizilianiſche Veſper”. — Arie „Siinone
Zoccanegra”. — Faut. „Ernani” — Soio a. d. „Requiem”.
Suv. „Giopanna d’Arco” — Arie „Machsth”, — Fant. „Falſtaff”.
Mitw.: Emil
„Die Struftur des Völkerbundes”. O 8.15: Mozart=Kowert.
Sin=
nie in D=Dur. — Meſſe Nr. 14 in C=Dur (Krönungsmeſſe‟)
usf. Wally Kierſamer (Sopran), v. Rauchhaupt (Alt) J. Hattemer
enor), O. Eb=lmann (Baß). Der Geiniſchte Chor „Allerheiligen”
9.15: von Kaſſel: Kaſſeler Sinfonie=Orch. Schumann: „
Mär=
ubilder” — Bagrinoffsky; „Aus ruſſiſchen Märchen” — Dvorak:
der Waſſermann”. Anſchl. bis 12.39; aus Kafſee Sacher: Tanzm.
Stuttgart.
Samstag, 29. Januar. 3: s(Gretie von Strümpfelbach erzählt
O 4: Aus beliebten Opern. Mitw.: Maria Fiechtl, Hans Eugen
Gredinger, Funkorch. d’Albert: Fant. „Tiefland” — Lied der Nuri.
— d’Albert: Wolfserzählung des Pedro aus „Tiefland‟. —
d’Albert: Fant. „Die toten Augen”. — d’Albert: Amor und Pſyche
aus „Die toten Augen” — Puccini: Fant. „Tosca‟, — Puccini:
Wie ſich die Bilder gleichen, Arie aus „Tosca‟. — Verdi: Fant.
„Aida‟. — Verdi: Holde Aida. — Verdi: Ballettmuſik aus
„Aida‟. — Roiſini: Oup. „Barbier von Sevilla”. — Roſſini: Arie
„Der Barbier von Sevilla”. O 5.15: Dram. Funkſtunde: (Oper).
O 6.45: Heinz Neuberger: Anekdoten und ihre Quellen, O 7.15:
Oberreg.=Rat Dr. Kümmerlen: Schwäbiſche und alemanniſche
Fami=
liennamen. O 8: Kammermuſikvereinigung des Philharm. Orch,
Händel, Sonate. — Schumann: Märchenbilder op. 113. Anſchl.;
Hörſpiel „Eltern” Schauſpiel von Paul Enderling. O 10.30=
Uebertr. von Berlin; Tanz=Mu ik.
Berlin.
Sonnabend, 29. Jan. 12.30: Virrtelſtunde für den Landwirt,
O 4: Dr. Fuchs: Merkwürdiges aus=Abeſſinien. O 4.30: Eite=
Kammer=Orch. Souſa: Heil dem Freiheitsgeiſt. — Zeller:
Gruben=
lichter, Walzer aus Oberſteiger. — Lincke: Ouv. Im Reiche des
Indra. — Grieg=Erinnerungen. — Hildach: Der Spielmann. —
Lehar: Potp. Luſtige Witwe. — Jeſſel: Und Colombine tanzt.
— Fiorito: Sometime. — Robrecht: Kuckucks=Foxtrot. O 6.30:
Dr. Caro: Neuzeitliche Geſichtspunkte bei der Behandlung von
Knochenbrüchen. O 7.05: Schriftſteller Friedrich: Wert und Unwert
des Dilettantismus. O 7.30: P. Wölbling: Die neuen
Arbeits=
gerichte. O 7.55: Prof. Dr. Reichenbach: Von Kopernikus bis
Einſtein. O 8.30: Einakter=Abend. Mitw.: Roſe Lichtenſtein, Walter
Fried, Manfred Fürſt, Alfred Braun, Otto Kronburger, Funkkapelle,
Mühlenau: Wiener Volksmuſik. — Lecoca: Ouv. Der kleine
Herzog. — Becce: Reue d'amour. — „Fünf Uhr dreißig” Einakter
von Erik Ernſt Schwabach, Volpatti: Reverie. — Humohies:
In Hong=Kong=Street. — Morris: Niana, Foxtrot. — Dnuamit”
Einakter von William Kahn. — Braſe: Expreſſionen, Tango. —
Bendix: Tanz der Derwiſche. — Bizet: Farandole aus „
VAr=
leſienne‟. O 10.30: Tanzmuſik (Kapelle Kermbach).
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 29. Januar. 3.30: Poſtrat
Behrendt, Frl. Moelke: Eſperanto. O 4.30: Das Neueſte aus der
pädag, Zeitſchriftenliteratur. O 5: Prf. Laſſar: Das Syſtem der
engliſchen Verwaltung. O 5.30: Dr. Roeſeler: Die Rolle der
Arbeit erſchaft im modernen Staat. O. 6: Präſident Hammer:
Normung im Verkehrsweſen. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Leftor
Mann: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 7: Dr. Hoenig; Indikarion
für Narkofen in der zahnärztl. Praxis. O 7.30: Dr. Mahrholz: Die
deutſche Litera ur im 19 Jahrhundert
Wetterbericht
Wettervorherſage für Sonntag, den 30. Januar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 28. Januar 1927.)
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Nachmittags-Vortührungen zu besuchen.
Jugendliche haben Zutritt! (*2464
Anfang 3½ Uhr ununterbrochen.
Letzte Abendvorführung 8 Uhr.
Samstag, den 29. Januar 1927
Seite 13
Heute Samstag
1. Kappen-Abend
In der Weinklanse T ANZ
Morgen Sonntag, ab 4 Uhr nachmittags
Honzert / Rheinischer Ahend
In der Weinklause TANZ
(1952
Nummer 29
Palast-Lichtspiele
Gaishrrnsdtef
Die 2. Woche! Der Welt gewaltigstes Filmwerk:
dr T MeTA
Anfang 300, 530, 800 Uhr
Die Tugendprinzessin?
„ie
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eeute, Samstag, den 29, Januar 1927
I. orveialeliocbder Japeuabend
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HelSuppe
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Moigen Sonntag
AONLLR!
(Kapelle Saarland) 2420
O
„Taunusburg‟
Samstag und Sonntag
Harhebanste Haende
mit Tanz.
11972sg
Morgen Sonntag, 30. Januar:2
Lustiger Faschings-Abend
Die Tugendprinzessin?
Harneualistiscbem Konzert u. Tang
Veranstaltet vom Stadt-Orchester
(1991
Damen Mk. 1.00 Eintrittspreise: Herren Mk. 1.50
Telephon-Bestellungen Nr. 385
Hotel „Prinz Heinrich”
Bleichstraße
Heute Samstag, den 29. Januar 1927, abends 8 Uhr (*2309
Karuevalistisches Aappen-Konzert mit Tanz
Morgen Sonntag, den 30. Januar 1927, abends 8 Uhr Familien-Konzert
geſpielte (398a
Pianos
kaufen
Klavier-Arnold
Eliſabethenſtr. 28.I
Noch zu
Winterpreiſen
Fahrräder 1947a
Nähmaſchinen
Kinderwagen.
Fr. Gütting
Die Tugendprinzessin?
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Schuls Felſenkeller
Dieburgerſiraße 85
Heute Samstag und Sonntag
Schlachtfeft
(2227‟
ff. Spezialbier
Aanfga66
Die Tugendprinzessin?
RRRR
Schul
Brauerei
8.
Schloßgaſſe 25
Telephon 1816
Heute Samstag
Metzelſuppe
2280
Im Ausſchank ff. Spezialbier
Asesestseseseteseses
Die Tugendprinzessin?
Im Haferkastenl Preiſe 1—10 Mk.
T elephou 3026
Eigene Schlächterei
Erſtklaſſiges Speiſe=Reſtaurant
Jeden Samstag und Sonntag
Bah. Leberknödel mit Kraut 60 Pf.
Rippchen mit Kraut M. 1.—
Mittagstiſch Sonntag, den 30. Januar
Mk. 0.85
Suppem.Marknöschen
Geſ. Kalbsbruſt.
Erbſen, Karetten
Kartoffeln
2438)
Mk. 1.50
Suppe m Mar klöschen
Schnitzel mit Spargel
Kartoffeln.
Deſſert
Mk. 1.20
Suppe m. Markklösch.
Kartoffeln.
Gemüſe ober Salat
Deſſert
Mk 2.00
Suppe m. Markklösch.
Ochſenfleiſch m. Beil.
Schnitzelmit Spargel
Kartoffeln — Deſſert
Künstler-Konzert.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Samstag, den 29. Januar 1927
nachmittags 3 uhr
Samstags=Fremdenmiete (5. Vorſtellung)
Infolge Erkrankungen im Perſonal
ſtatt der angekündigten Borſtellung
„Das Rheingold‟
Oberon
Eine romantiſche Oper von C. M. v. Weber
Nach dem gleichnamigen Gedicht von
Chr. M. Wielands
Bühnen=Einrichtung von Guſtav Mahler
Muſikaliſ her Leiter: Max Hüsgen
InSzenegeſetztv Hans=Esdras Mutzenbecher
Büh enbild und Koſtüme:
Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Oberon, Köntg der Elfen . Rudolf Strzeletz
Harun al Raſchid, Kalif
von Bagdad . . . . . Oscar Grauert
Rezia, ſeine Tochter . . . Gertrud Gercke
Fatime, deren Vertraute. Paula Kapper
Ein Kaiſer der Vorzeit. Oskar Grauert
Der Ritter Hüon von
Bordeaux .. . . . . . Joſef Pverner
Scherasmin, ſein Knappe, Leo Barezinski
Titanta, Oberons
Gemahlin . . .
M. Fleiſchmann
—Mie
e
Drol d
... Hilde Schwara
Erſtes Meermädchen . Sitta Müller Wiſchin
BweitesMeermädchen . . Joh. Buchheim
Babekan, perſiſcher Prinz Oscar Grauert
Almanſor,Emirvon Tunis Heinrich Kuhn
Roſchana ſeineGemahlin. Ilſe Lahn
Abdallah, ein Seeräuber. Hans Neh
preiswert zu ver= in Gartenhüter . . . . . Adolf Klotz
Elfen, Nymphen und Meermädchen, das
Gefolge des Kalifen und das Gefolge Rezias,
Sklaven, Tänzerinnen, Fanitſcharenmuſiter,
Wachen, Seeräuber, das Gefolge eines
Kaiſers der Vorzeit.
Ort der Handlung: Franken, Bagdad
und Tunts
Chöre: Berthold Sander
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 0.70 bis 7.— Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung derMietkarte zuläſſig
Zwei Pauſen werden durch das Fallen
Ohne Anzahlung! des eiſernen Vorhanges augezeigt
Anfang 3 Uhr
Ende 0 Uhr
10 Schuchardſtr. 10 Sonntag, 30. Januar. Sonntags=
Fremden=
miete (6. Vorſt., Maebeth. Anfang 7 Uhr.
Montag, 31. Januar. Erſtes Volkskonzert.
Soliſtin: Anna Baumeiſter=Jacobs
An=
fang 8 Uhr. Preiſe 0.50, 1, 150, 2 Mk.
Dienstag, 1. Februar. A 11. Schülermiete
rot 6. Die Zauberflöte. Anſang 7 Uhr.
Preiſe 1—10 Mk.
Kleines Haus
Ochſenfilet, geſpickt Samstag, den 29. Januar 1927
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete VI, 10
Geld
Komödie in 5 Aufzügen /7 Bildern)
von Bernard v. Brentano.
In Szene geſetzt von Edgar Klitſch
Bühnenbild: Arthur Pohl
Perſonen:
Hetmann, Chef eines großen
deutſchen Handelshauſes HansBaumeiſter
Ulrich, Leiter einer
Aus=
lands=Abteilung . . . . Rudolf Wittgen
Gertrud, ſeine Frau . . . Maria Fein
Lola, thre Schweſter . . . Beſſte Hoffart
Folt, Muſiker . . . . . . JoachimBüttner
Hermann . . . . . . . Otto Wenke.
Fohn Foreſter, Kaufmann Hugo Keßler
Keffner, Direitor der Firma,
unter Ulrich . . . . . . Robert Klupp
Lorm, ein Grubenbeſitzer. Max Nemetz
Schmitt . . . . . . . . KurtWeſtermann
Ein Diener .. . . . . . Walter Bluhm.
Ein Angeſtellter . . . . . Werner Scharff
Eine Sekretärin . . . . . Hilde Schwara
Die Handlung ſpielt in einer großen Stadt
jenſeits der deutſchen Grenze
Spielwart: Adolf Schmidt
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
Choreographie: Manda von Kreibig Inurgegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 5. Bild
Anfang 7½ Uhr Ende 10 Uhr
Sonntag, 30 Jan., nachm. 2½ u. 4½ Uhr.
Märchenfilme: Haſe und Swinegel —
Rübezahls Hochzeit. Preiſe 0.70 und
1 Mk. Kinder 35 und 50 Pfg. — Abends
7½ Uhr. Volksvorſtellung zu ermäßigten
Preiſen Der Vetter aus Lingsda. Preiſe
1—4 Mr.
Montag, 31. Januar und Dienstag, 1 Febr.
Filmvorführung: Das Paradies Europas.
Ein Film vom Schweizer Volk und ſeien
Bergen. Anfang 6 und 8 Uhr. Preiſe
0.70, 1, 1.50, 2 Mk.
Der droße Memgdle Magtendnnt
iſt am 5. Februar 1927 in der Turnhalle am Woogsplatz
[ ← ][ ][ → ]Nummer 29
Samstag, den 29. Januar
Der Binnenſchiffahrtsverkehr auf dem Rhein.
In Ludwigshafen am Rhein betrug im Dezember 1926 der
An=
kunftsverkehr zu Berg 256 395 To., zu Tal 8 239 To., der Abgangsverbehr
zu Berg 11 487 To., zu Tal 94 517 To. In Speher betrug der
Ankunfts=
verkehr zu Berg 1829 To., zu Tal 1412 To., der Abgangsverkehr zu
Berg, 0, zu Tal 767 To. Auf den Rhein entfällt auch der Hauptanteil
des geſamten Ankunfts= und Abgangsverkehrs aller bayeriſchen Flüſſe.
Davon hält wieder Ludwigshafen die Spitze mit einem Ankunftsverkehr
zu Berg von 256 395 To., darunter verwiegend Steinkohlen und Koks
(150 569 To.), Braunkohlen und Briketts (39 021 To.), Schwefelkies (17 937
To.), Getreide (10 047 To.), Zucker (9203 To.), Erde, Sand und
Bau=
materialien (8650 To.), Schwefelſäure (5315), Mineralöle (4921), Eiſen
und Eiſenfabrikate (2417) und Zement (2367 To.),
Zu Tal kamen 8230 To. an, davon vorwiegend Sand und Kies,
nämlich 7747 To. Der Abgangsverkehr zu Berg in Ludwigshafen
be=
zifferte ſich auf 11 487 To., davon 5432 To. Steinkohlen und Koks, 4233
To. Düngematerial aller Art und 1058 To. Getreide. Zu Tal bezifferte
er ſich auf 94 617 To., davon hauptſächlich 57 435 To. Düngemittel aller
Art, 12 326 To. Chemikalien 8151 To. Schwefelkiesabbrände, 2131 To.
Erze und 1317 To. Oel. In Speyer kamen zu Berg 1567 To. Steinkohlen
und Koks und 256 To. Erde und Sand, zu Tal 1332 To. Sand und Kies
und 80 To. Steine an. Im Abgang zu Tal waren ferner 767 To.
hölzeruc Eiſenbahnſchwellen zu verzeichnen.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., B. Januar.
Die ſtarke Aufwärtsbewegung in Mannesmannaktien hat heute eine
jähe Unterbrechung erfahren. Da angeſichts der großen Inteveſſenkäufe
die Gefahr einer Ueberfremdung bei dieſem Unternehmen beſtand, hat
die Verwaltung etwas unerwartet eine Kapitalserhöhung beſchloſſen, ſo
daß heute die Käufe nicht mehr fortgeſetzt wurden und ein empfindlicher
Kursrückgang eintrat. Dadurch wurde der ganze Markt mehr oder
weniger beeinflußt, um ſo mehr, als auch die ſchwache Haltung der J. G.
Farbeninduſtrie verſtimmte. Man erfuhr, daß heute viele
Prämien=
geſchäfte per Ende Januar abgewickelt wurden, wodurch ſich die ſchwache
Haltung erklären ließ. Mannesmann verloren zum erſten Kurs 6
Pro=
zent, die übrigen Montanwerte bis 2 Prozent. J. G. Farben eröffneten
2 Prozent niedriger. Elektroaktien größtenteils unverändert bei etwas
Machfrage nach Bergmann. Feſt blieben aber Deutſche Erdöl, die
in=
folge erſter Käufe weitere 1½ Prozent anzogen. Banken blieben weiter
geſucht. Sie eröffneten zwar nicht ganz behauptet, konnten aber im
Verlaufe neue Höchſtkurſe erreichen. Außerordentlich feſt waren aber die
Aktien der Hypothekenbanken mit Bayer. Hyp. und Wechſelbank an der
Spitze, die auf die Kapitalserhöhung und das günſtige Bezugsrecht 10
Prozent gewannen. Deutſche Anleihen blieben vernachläſſigt und
ſchwä=
cher. Von ausländiſchen Renten zeichneten ſich aber Mazedonier und
Eiſenbahnbosnier durch große Feſtigkeit aus. Namentlich das Ausland
intereſſierte ſich ſehr für dieſe beiden Papiere.
Im weiteren Verlaufe brachten die Mannesmannaktien eine neue
Ueberraſchung, indem ſie plötzlich ihren ganzen heutigen Kursverluſt
wie=
der aufholen konnten. Es ſetzte eine neue ſtarke Nachfrage ein, aus der
hervorzugehen ſcheint, daß die Maßnahmen der Verwaltung hinſichtlich
der Kapitalserhöhung etwas zu ſpät kommt, und ſich die Intereſſenten
ſtark genug fühlen, um den Kampf mit der derzeitigen Verwaltung
auf=
zunehmen. Bei Abfaſſung dieſes Berichtes war der Kurs 251 Geld, als
7 Prozent über der Eröffnung. Die übrigen Aktien wurden von dieſer
Sonderbewegung aber kaum berührt. Schiffahrts= und Chemiewerte
bröckelten im Gegenteil weiter ab. Tägliches Geld 4 Prozent.
Die Abendbörſe verkehrte während des amtlichen Verkehrs
durch die fortdquernden Abgaben in Farbenaktien zunächſt noch erheblich
ſchwächer; der Rückgang des Farbenkurſes ſei eine Folge von
Ueber=
engagements in Prämien per U. Januar, die nunmehr glatt geſtellt
würden. Nach einer anderen Verſion ſoll auch die Abſicht der Direktion
der Farbongeſellſchaft, keine Dividendenerhöhung vorzunehmen, auf den
Kurs drücken, ſchließlich vermuten noch Börſenkreiſe Verkäufe von
Vor=
ratsaktien durch die zum Farbentruſt gehörende Länderbank. Der erſte
Kurs war 324 (— 1), dann aber zeigte ſich eine Erholung bis 326 G.
Die größten Verluſte hatten Montanwerte, obwohl hier die
Intereſſen=
käufe dortdauern, mithin dürften es hauptſächlich Glattſtellungen der
Spekulation ſein. Durchſchnittlich betrugen die Rückgänge 2—3 Prozent.
Rhein, Braunkohle ſogar 290 (— 5) ſpäter aber 230,50 G. Auch die Dt.
Erdöl 200,50 (— 3½) nachbörslich aber größere rheiniſche Käufe 202 G.
Bei Banken hielten ſich die Verluſte zwiſchen 1½ und 2½ Proz.,
Danat=
bank 286 (— 5). Elektro= und Zellſtoffwerte gingen um 1½ bis 2 Proz.
zurück. Im Gegenſatz zur ſchwachen Tendenz der Terminpapiere, waren
ſeiddeutſche Zuckerwerte wieſderum um 5 Prozent geſteigert bei nur
teil=
weiſer Befriedigung der Nachfrage. Auch Bank für Brauinduſtrie 248
(+ 2), Frankfurter Pfandbriefbank 230 (+ 8 und rationiert), Frft.
Hypothekenbank 250 (+ 8), 5 Prozent Kriegsanleihe 0,8725 nachbörslich
aber 0,877 G. Das Abenddeviſengeſchäft war ſehr ruhig, London gegen
Kabelauszahlung New York 4,85½e Dollar, Paris 123 Fr., Mailand
113 Lire. Von Deviſen gegen Mark Dollars 4,22 Mk., Pfund 20,47½ Mk.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 28. Januar.
Der Hauſſefturm hat ſich heute etwas gelegt. Die Neigung zu
Ge=
winnmitnahmen fand aus verſchiedenen Gründen eine Verſtärkung, ſo
daß namentlich die in letzter Zeit ſcharf geſtiegenen Papiere
Kurs=
rückgänge erlitten. Die Aktien von Mannesmann, Hanſa Dampf und
Hamburg=Süd ſetzten 5—7 Prozent niedriger ein, da die
Kapitalstrans=
aktionen in der bekanntgegebenen Form nicht den Erwartungen der
Börſe entſprachen, insbeſondere durch Verſtärkung der
Verwaltungs=
poſitionen ein Nachlaſſen der Intereſſenkäufe in dieſen Werten befürchtet
wird. Auch die Nachricht von der vorausſichtlich ausfallenden
Phönix=
dividende und die Dividendenerklärung der AEG ſtellten eine
Ent=
täuſchung dar. Bei abbröckelnden Kurſen neigten die bisher im
Mittel=
punkt ſtehenden Werte zu Börſenbeginn allgemein zur Schwäche.
Aller=
dings vermochten daſür verſchiedene andere Aktiengebiete das Intereſſe
der Spekulation auf ſich zu lenken und kräftige Steigerungen
durchzu=
ſetzen. So wurde der Markt der Metallaktien auf
Zuſammenſchluß=
gerüchte beachtet. Die Aktien bayeriſcher Banken gingen auf die
Ab=
ſchlußmitteilung und der Kapitalerhöhung der Bayer. Hypotheken= und
Wechſelbank ſprunghaft bis 10 Prozent in die Höhe. Maſchinenfabriken
wurden auf günſtige Beſchäftigungsnachrichten gekauft. Ver. Glanzſtoff
holten einen Teil ihres geſtrigen Nachbörſenverluſtes wieder auf. Baſalt=
Deſſauer Gas, Deutſche Erdöl,, Leonhard Tietz, von Montanaktien
Laurahütte, Rheiniſche Braunkohlen, Ilſe Bergbau und Buderus lagen
unverändert feſt. Da die Lage des Geldmarktes trotz des Einſetzens der
Ultimoanſprüche bisher keine auch nur leichte Verknappung zeigt, wurde
die Grundſtimmung ſchon gegen Ende der erſten Stunde wieder
freund=
licher. Ein Teil der zunächſt gedrückten Werte konnte ſich erholen.
Andere Papiere wurden zu feſten Kurſen lebhaft umgeſetzt. Am
Geld=
markt zogen die Sätze bei einem erhöhten Geldbedarf an. Doch nur in
geringem Umfange. Tagesgeld ſtellte ſich auf 4 bis 5,5, Monatsgeld
auf 5,5 bis 7,5 und Geld auf einige Tage über dem Ultimo auf 5,5 bis
7 Prozent. Für Reportgelder nannte man einen Satz von 6,75 bis 7,25.
Warenwechſel mit Großbankgiro ca. 4,5. Im Deviſenverkehr zog der
Kurs der ſpaniſchen Währung gegen New York auf 19,25 an. Auch
Oslo mit 18,85 geſteigert. London=Paris abbröckelnd. 12305. Die
übrigen Valuten notierten auf der geſtrigen Baſis.
Der weitere Börſenverlauf brachte mehrfache Schwankungen Im
ganzen konnte ſich das Kursniveau aber behaupten. Von Einzelheiten
erregte die Kursſteigerung der Aktien des Rheiniſch=Weſtfäliſchen
Eleb=
trizitätswerkes um 10 Prozent Aufmerkſamkeit. Mannesmann=Aktien
gingen nach 244 ſpäter mit 248 bis 251 um, da die Aufkäufe von
inte=
reſſierter Seite weitergehen. Farbenaktien ſchwach (325), Bankaktien
belebt und höher, namentlich Deutſche Bank. Privatdiskont kurze Sicht
4 Prozent, lange Sicht 4 Prozent. Die Nachbörſe war luſtlos und
ſchwächer. Die höchſten Tageskurſe konnten ſich allgemein nicht
aufrecht=
erhalten. Einiges Geſchäft bei abbröckelnden Preiſen fand im
Spät=
verkehr noch in Montan= und Bankaktien, ſowie in Elektrowerten ſtatt.
J.=G. Farbeninduſtrie ſchwach (322,5), Kriegsanleihe rückgängig 0,867,5.
Im einzelne nannte man an der Nachbörſe u. a. AEG. 174,5, Siemens
213, Schuckert 176,75, Rheinſtahl 221, Harpener 208, Phönix 145,75,
Gelſenkirchen 196, Vereinigte Stahlwerke 159, Mannesmann 245, Rhein.
Braunkohlen 293, Deutſche Erdöl 202, Deutſche Bank 195, Bank
elek=
triſcher Werte 208,5 feſt, Baher, Hypotheken= und Wechſelbank 252,
Ham=
burg=Süd 233,5, Hapag 172, Nordd. Lloyd 159.
Aſchaffb. Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin ..
Berl. E. W. Stamm.
Berlin. KarlsruheInd
Braunkohl.=Briketts.
Bremer Vulkan ..
Bremer Wolle..
Teutſch.=Atlant. Tel.
Deutſche Maſchinen.
Deutſch.=Nied. Tel...
Teutſche Erdöl ...."
Deutſche Petroleum.
Ilt. Kaliwerke. .. . ..
Donnersmarckhüte . .
Tynamit Nobel. . . . .
Rektr. L eferung. . . .
G. G. Farben ......"
D. Friſter.
Taggenau Vorz.. .
Eelſenk Gußſtahl.. .
G. f. elerrr. Untern..
Halle Maſchinen.
Han. Maſch. Egeſt..
Hanſa Dampfſchf.. .
240.— 28 1.
241.75 142.5 142.75 Hirſch Kupfer ... 123.5 123 5 61.5 63.5 Höſch Eiſen... 205. 210.— 199.5 207.5 Hohenlohe Werke. 32.125 32 8 110.— 1109.75 Kahla Porzellan". 133 25 134.75 205.— 217 75 Lindes Eismaſch. 203.75 205.— 130.— 136.— Lingel Schuh. . . . 89.87. 90.— 190.— 191.875 Linke u. Hofmann . . 96 — 97.— 133.25 131.— 9. Loewe u. Co.. 330.— 328. — 127.— 1275 C. Lorenz 159 875 160.— 14.5 15.— Niederlauſitzer Kohle 204.5 1208.— 199.— 205.75 Nordd. Gummi. . . Orenſtein. . . . . . . . . 144.— 144.5 143.5 143.85 Rathgeber Waggon 114.— 116.— 142.— 1143.5 MRombacher Hütten.. 13.5 13.625 162.25 161. Roſitzer Zucker. . .. 108.— 109.87. 183.5 183.25 Rütgerswerke .. . . . 146.5 146.— 331.— 324.— Sachſenwerk . . . 137.— 144.25 115.75 112.— Sächſ. Gußſtahl 179 — 177.— 63.— 62.— Siemens Glas. 177.— 177.5 18. 25 18.— Ver. Lauſitzer Glas 156.75 158.75 234.25 234.75 Volkſtedter Porzell.. 66.5 69.25 210. 210.— Weſtf. E. Langendreer 65.5 65.5 141.75 142.— Wittener Gußſtahl. 64.25 65.— 248.— 239. — Wanderer=Werke. 255.— 261.—
Oeviſenmarkt.
Cslo
Die Deutſche Reichspoſt im Dezember. Dem Dezemberbericht des
Reichspoſtminiſteriums zufolge iſt der Fernſprechverkehr mit Polen durch
die Inbetriebnahme der Verbindung Berlin—Bromberg erweitert worden.
Ferner iſt eine Funkverbindung Berlin-Liſſabon dem öffentlichen
Ver=
kehr übergeben worden. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer weiſt einen
Zuwachs von 3 Prozent von 1337000 auf 137600 Hörern auf. Im
Perſonalweſen ergibt ſich eine geringe Erhöhung des Perſonals. Die
Zahl der Vertreter für Erkankte und Beurlaubte hat ſich ſtark verringert.
Die Einnahmen weiſen eine Erhöhung von 142,2 Millionen auf 154,7
Millionen und die Ausgaben ebenfalls eine Erhöhung von 137 Mill.
auf 160,7 Millionen Mark auf. Die Erhöhung der Einnahmen iſt auf
den ſtärkeren Verkehr um die Weihnachts= und Neujahrszeit, die der
Ausgaben auf die Auszahlung der Beihilfe an Beamte und Arbeiter
zurückzuführen.
Börſe und Geldmarkt.
Der gute Stern, der jetzt ſchon ſeit etwa Jahresfriſt über der Börſe
ſteht, hat dieſe auch in der letzten Woche nicht verlaſſen. Wenn man von
dem Geſichtspunkt der Rendite aus die jetzt erzielten Kurſe der
führen=
den Terminwerte betrachtet, ſo wird man ohne Frage ſtarke
Uebertrei=
bungen feſtſtellen. In dieſer Hinſicht ſchießt alſo die Börſenhauſſe
viel=
fach über das Ziel hinaus. Wenn trotzdem die Kurſe täglich neue
Steige=
rungen erfahren, ſo müſſen doch wohl andere Gründe für die
umfang=
reichen Kaufaufträge der außerhalb der Börſe ſtehenden Kreiſe
vorlie=
gen. Ganz klar ſind dieſe Urſachen bisher nicht erſichtlich. Es iſt nicht
ohne weiteres zu erkennen, aus welchem Anlaß die Anſchaffungen von
Induſtrieaktien in einem derartigen Ausmaß anhalten, daß die
Börſen=
indexziffern der Banken und anderer Statiſtiken den bisher höchſten
Stand faſt wöchentlich von neuem überſchreiten. Eine teilweiſe
Erklä=
rung findet man vielleicht, wenn man verſucht, den Ausgangspunkt der
Kursſteigerungen feſtzuſtellen. Dieſer liegt, von einzelnen feſten
Pa=
pieren anderer Gebiete abgeſehen, ſeit einiger Zeit am
Montanaktien=
markt. Erſt war es der engliſche Bergarbeiterſtreik, der das Intereſſe
für Kohlen= und Eiſenwerte aufleben ließ, jetzt ſind es die großzügigen
Projekte, die man an der Ruhr in Angriff nimmt, um auch in der
Zu=
kunft, wenn die heutige Konjunktur nachlaſſen ſollte, geſicherte
Abſatzver=
hältniſſe zu ſchaffen. Wenn der Bergbau dabei geblieben wäre, ſich mit
der Förderung und dem Verkauf der Kohle (Hart= und Weichkohle) zu
begnügen, ſo würde man ſeine Ausſichten zum mindeſten ſehr
abwar=
tend beurteilen können. In richtiger Erkenntnis der Problemſtellung
richtet man ſich aber glücklicherweiſe im deutſchen Bergbau nicht auf ein
laissex aller ein, ſondern geht daran, die Kohle in eigener Regie zu
be=
arbeiten und deren Edelprodukte abzuſetzen. In dieſer Linie ſind
haupt=
ſächlich die Beſtrebungen zu einer ausgedehnten Ferngasverſorgung und
Betriebsſtoffproduktion, ferner einer Miſchdüngererzeugung
hervorzu=
heben. Die Ausſichten, die für den Bergbau auf weite Sicht bisher nicht
beſonders günſtig waren, bieten ſich damit in einem ganz anderen Lichte.
Mit einem Schlage tauchen wieder günſtige Perſpektiven auf. Man
kann ſogar feſtſtellen, daß der fetzt vom deutſchen Bergbau beſchrittene
Weg bisher einzigartig in der Welt daſteht. Gleichzeitig mit dieſen
grundlegenden Aenderungen in der Beurteilung der Situation der
Kohlenwirtſchaft vollziehen ſich noch weitere Neuerungen innerhalb der
deutſchen Volkswirtſchaft. Die Konzentrationsbewegung erſcheint noch
nicht als abgeſchloſſen. Es beſteht Grund zu der Annahme, daß das
lau=
fende Jahr noch wichtige Ereigniſſe dieſer Art bringen werde.
Jeden=
falls beſtätigen ſich die Vermutungen, daß die anhaltenden
Kursſteige=
rungen verſchiedener Papiere auf Aufkäufe von intereſſierten Seiten
zurückzuführen ſind, denen ſchon beſtimmte Pläne und Abſichten zugrunde
liegen. Nur ſo läßt ſich beiſpielsweiſe die Entwicklung der
Mannes=
mann=Aktien, einiger Schiffahrtsaktien erklären. Auch bei der Deutſchen
Erdöl A.=G. erwartet man mit Beſtimmtheit beſondere Transaktionen,
über die bereits verhandelt werde. Wenn in dieſe, für eine Aktienhauſſe
nicht ungünſtige Situation nun noch die großen Aufträge der
Reichs=
eiſenbahn auf Lokomotiven und Waggons, zuverſichtliche
Abſchlußerwar=
tungen bei den September= und Dezember=Bilanzen, ſowie ein Anhalten
der Geldflüſſigkeit eintreten, ſo kommt man auf einen Teil der
Beweg=
gründe, die eine ſo zahlreiche Mitläuferſchaft den Aktienmärkten
zufüh=
ven. Es kann aber nicht oft genug davor gewarnt werden, den Bogen
zu überſpannen. Dieſe Gefahr liegt in den ſogenannten ſchweren
Wer=
ten teilweiſe vor. Der Kurs der Vereinigten Glanzſtoffabriken=Aktien,
der ſich im Augenblick auf 550 Prozent ſtellt, entſpricht nicht der
letzt=
jährigen Dividendenverteilung. Ob die internationalen Abmachungen
in der Kunſtſeideninduſtrie eine ſolche Bewertung rechtfertigen, läßt ſich
für den Außenſtehenden nicht leicht beurteilen.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Die neue Deutſche Reichsanleihe. Nunmehr werden Einzelheiten
über die neue 5proz. Reichsanleihe bekannt. Sie wird mit Zinsſcheien
per 1. Februar und 1. Auguſt ausgeſtattet ſein und iſt eingeteilt in
Stücke auf 100, 200, 500, 1000, 5000, 10 000 und 20 000 RM. Die
Til=
gung erfolgt ab Auguſt 1934 nur durch Ausloſung. Eine verſtärkte oder
Geſamtkündigung zu 100 Prozent iſt ab 1. Februar 1937 möglich. Die
Anleihe wird amtliche Börſennotiz genießen und evtl. ſofort in den
Terminhandel eingeführt.
Die Erwerbsloſigkeit in der erſten Januarhälfte 1927. Die Zahl..
der männlichen Hauptunterſtützungsempfänger iſt in der Zeit vom 1.
bis=
zum 15. Januar 1927 von 1 472000 auf 1 551 000, die der weiblichen vom
N75 000 auf 283 000 geſtiegen. Die Geſamtzunahme beträgt rund 5 Pro==
241 7.43 7.41 7.43 zent. Die Zahl der Zuſchlagsempfänger iſt von 1 966 000 auf 2070000
geſtiegen. In der zweiten Dezemberhälfte hatte die Zahl der
Haupt=
unterſtützungsempfänger um 278 000 oder rund 19 Prozent zugenommen.
5.471 5.39 5.z7/ 5.39 Die Verſchlechterung des Arbeitsmarktes hat alſo in ihrem
Ausmaße=
nachgelafſen. In einzelnen Teilen Deutſchlands iſt die
Erwerbsloſen=
zahl überhaupt nicht geſtiegen, im Rheinland und Weſtfalen ſogar un
eiwige Tauſend zurückgegangen.
Generalverſammlung der Leux=Werke A.G. für Schiff= und Bootbaru
zu Frankfurt a. M. In der geſtrigen G.V. der Leux=Werke A. G. füm
Schiff= und Bootbau in Frankfurt a. M. waren von dem 50 000 RM.
betragenden A.K. 384 000 RM. vertreten. Der Vorſitzende ſchilderte die
ungünſtige Lage des Unternehmens, die in der Hauptſache hervorgerufem
ſei durch den Mangel an Betriebskapital und die unzulänglichen Mög;
lichkeiten, ſolches neu aufzubringen, nachdem einmal Zahlungsſchwierig
keiten eingetreten ſeien. In Konſequenz der eingetretenen
Zahlungs=
ſchwierigkeiten ſeien neue Forderungen erhoben worden, welche bishen
einwandfreie Betriebswerte, beſonders Grundſtücke, der Geſellſchaft im
ſo erheblichem Maße herabminderten, daß ein Verluſt von weit mehr
als der Hälfte des A.K. entſtanden ſei. Demzufolge ſchloß ſich die G.V
einſtimmig dem Vorſchlage des A. R. an, die Geſellſchaft aufzulöſen und
zu liquidieren.
2. dräntfärter Karsderice Bonr s0. Dünunr Loct
148papiere
deutiche
eichsp. Sch.
her.
Staats=
p. 1. 4. 29 101.25
H. B.= Sch.
4. 29
Pr. St.=Sch.
3. 29
Pr. St.=Sch.
10. 30
chſ. Fr.=Sch.
7 29 .../101.25
chſ. Fr.=Sch.
7. 30 .../101.2.
Vürtt. F. Sch.
29 99.75
1½ %Oſt. Siüberr.
149. Goldr
42 „einh. R. (kon)
Kac
10. 30 ...199.5 3% Port./Spz) III
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich 1374.5
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsant. 0.a87.
4% D. Reichsan!
4% D. Schutzgb. v.
08—11 u. 13. . 17.15
4% D. Schutzg. v. 14/ 17.1.,
4½ Preuß. Konf.
4% Baden.... ...
4BBayern ......
½ Heſſen..."
0.90
4% Württemberger!
b) Ausländ iſche
5% Bos. E.B 1914/ 46),
5%. 9.Inv. 1914
4½% „1898 ...
4½F 1902 .../ 6.4
4%
5% Bulg. Tabalos/
RB Oſ. Staarkr.
v. 19:3, Kdb. 1918
2 Qſt. Schatz. 141
4.55
5 % Rum. am. R.03.
4½½.Gold. 13.
4% „ am.konv..
4% „ am. 05..
42 Türk. (Adm.103
4% Türk. Bagd. I
4%
(Bagd.)III
4% „ 1911 Boll./ 17:6
4½% Ung. St. 1913/ 4
4½% .St. 1914
420
Goldr. *
4½% „ St. 10
4% „ Kronr.
3% „ Eiſ. Tor. G.
Außereuro.
päiſche
5% Mex.am.inn.
% äuß 99
42 Gold 04.Rf.
3% — konf. inn. ..
4½% „Irrigat.
5% Tamaulivas I.
Bachwert=
Schuld=
verſchreibungen:
Mit
Zinsberech=
nung
10% Berl. 6.-Bk. G.
3% „ „ „
6% Berl. St.=Gold.
8% Darmſt. St..G
8% D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
3% Frtf.=Hyp.=B..
Golbnidbr. ..
3% Frkf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr... . . .
5% Frli. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . . . . !
13.25
24
10.5
23.5
1C8
103.5
103.5
8% Komm. Lbb. D
Goldſchuldver
8%6 Heſſ. Ldb. Golb.
10% Komm=Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
8½ Mannh. St.=G
8½ Mainz St.=G.
8% Naſſ. Ldb. Gold.
3% Pfälzer H. B.
Goldpfandbr. . ..
8½ Pforzh. St.=G.
8% Pr. C..B.=Cr.B.
Goſdpfandbr.,
80 Rh.Hyp.=B. G.
71,%Rh. St.=W. 25
10% Rh.=Weſtf. B.=
Cr.=Bk. Goldpf.
88
3½ Südd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Ohne Bins:
berechnung
5% Bdw. Kohl. 2‟
6% Großfr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſt. Brk.=Rog.
23
5% „Roggen .. 23
50 Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay . Vereinsb.
Bahr. Handelsb...
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp. Bk.
Frtf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B
Hamb. Hyp.=B..
Mecklb Hhp.=u. Wb.
Meining. Hyp.B1.
Nordd Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=B...
Preuß. Boo.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. r.=B.
105.5
05
100.75
102.75
108
107
103
10.
9.4
21.95
17
1735
14.3
14.56
18.65
14.5
1:.K25l
Preuß. Vſdbr.=Bk.
Rhein. Hyp.=B....
Rh..=Wſtf. B.=Cr.=B.
Südd. Bodenkr. .
Württ. Hhp.=Bk.
Staatl. od. prov.
garanti rt
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau Ldsb. . .
Obligationen b.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
4½
„ 98
42 Eliſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
4%
abg.
4½ Kaſchau=Oderb.
„ abg.
420
5%0 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (2).
2,6% Alte „
2,6% Neue
5% Oſt.=Ung. 73/74
4¾ Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8.E.
8%Oſt. „ 9. E.
8%Oſt. „ 1885
18%Oſt. „ Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
91
3% „
20 „
97
4½ Rud. Silber
4 Rud. Salzig.)
4½%Anat., S.I
4½% Anat., S. II
4½% Anat., S. III,
3% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepec. .
4½½
Gank=Aktien
Allg. D.=Kredi/:..
Bad. Bk. ..... . . . .
Bk. f. Brauind. . .
15.7
14.5
9.3
14.5
14.5
14.5
33
26.5
10.6
7.21
28.5
180
Barmer Bonko. .
Bay. Hyp.=Wchſ. .)
Berl. Handelsgeſ.
Comm.u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Ban:
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bf. Mein.
D. Vereins=Bk. ..
Dist.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk.
Frkf. Hyp.=Bk..
Frrf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux. Intern. Bank
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbanf=Ant.
Rhein. Creditbk. . . .
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bantverein
Bergwerkö=Akt.
Bochum.Bergb. ..
Buderus. . . . . . . .
Dt. Luxemburg.
Eſchw. Bergw.. . .
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.... . .
Ilſe Bergb. St...
„ Genußſchein.
Kali=Aſchersleb. I.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ...
Mannesm.=Röhr. 1248
Mansfelder ....."
Oberbedarf ....."
Otavi=Min.=Ant..
Phönir=Bergb. .. . 14*
Rhein. Braunk. . . . 12.6.75
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan
Rombach. Hütte „
179.9
191
184
154.25
250.5
173
10.3z
7.15
140.2*
195
213
171
180
2a:
192.5
1: 4.75
129
44
225
Wene Hie
Tellus Bgb.. ... ..
Ver. Laurahütte..
Ber. Stahlwerke..
Induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger.
...
Hercules. Heſſiſche
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.)
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Verger .........
Afkum. Berlin. . .
Adler & Oppenh..
Adlerw. (v. Kleher!
6%E. A. G. Vzg. A.
50 A. E. G. Vzg. B.
A. E. G. Stamm .. .
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw.
Bamag=Meguin
Baſt Nürnberg ...!"
Bahr. Spiegel ..
Beck & Henkel ..
Bergmann El..
Bing. Metall.. . . . .
Brem.=Beſigh=Ol.
Bürſtenfbr Erlang.
Sement=Heidelb. .
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr.. . .
Chem. Albert . . . . .
Chem. Brockh. ...!
Chem. Milch..."
Daimler=Benz A. G.
Dt. Eiſenhandel. . .!
Deutſche Erdöl ..
D. G.u. Silb. Scheid. /261.*
Dingler, Bweibrück.!
122
104
160
185
190
147
304
339
125
192
176
179
1257,
101-
94.5
176.7:
130
134
35.5
66.5
180
75.25
100
189
53
162.5
178
108.7.
98
103.5
124.5
2 4
Met Ke
Dürrkopp.. . . . . . .
Dürr. Ratingen ..
Lyckerhoff & B. ..
Eiſenw. Kaiſersl.
El. Licht= u. Kraft
Ei. Lieferung
Eli. Bad. Wolle.
Email. u rich ..
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. . .
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof..
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuch Waggon St.
Geiling & Cie.
Germania Linol.. .
Gelſenl. Gußſt.
Goldſchmidt, Th.
Gotha Waggon
Gritzner, Maſch
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.)
Hammerſen ..
Hanfw. Füſſen ...
Hanſa, Lloyd, Br.
Hartm. & Braun ..
Heyligenſtaedt. . . .
Hilpert. Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...."
Hoch=Tiei Eſſen
Holzmann .. . . ."
Holzverk. Ind... . .
Hydrom. Breslau.
Fnag ..."
Junghan St.. ..
Kammg. 4aiſersl.
Karlsruher Mach. „
149.5
62
50.5
547,
64.5
200
187
60
90.5
120.5
172
113.75
109
0.56
103
250.7.
157.9
124
136.5
178.75
29.25
63
831,
128
175
50
172.5
Karſtadt, R.=
Klein Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn 173.5
Konſerv. Braun ../ 80
Krauß, Lokom. ..
Lahmeher .. . . . . /166.75
Lech. Augsburg . . . 142.5
Lederw. Rothe ..
Spicharz.. 32
Lingel Schuhw..
Löhnberg. Mühle /62
Ludwigsh. Walzm. /134.75
Lüdenſcheid Metall/130
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt 139
Mars-W. Nürnberg 145
Metallgeſ. Frtf. 2u9.75
Miag. Mühlenb. (163.
Moenus, Stamm 6.25
Motoren). Deutz.
Motorenf. Oberurſ./ 71.25
Münch. Lichtſpielk.
Neckarſ. Fahrz.
Nedarw. Eßlingen
Beiers UInion
127.5
Pfälz. Näh Kahſerl 6s
Philipps..
62
Porzellan Weſſel
Prometh. Frkf. . . .
Rein. Gebb. & Schal/14g
Rhein. Elektr.
174.9
Rheuania, Aachen/ 71
Rütgerswerke .
147.9
Säleußner ... . ."
Schneid. & Hanau. / 73
Schnellpr. Frank. /107.75
Schramm Lackf. /108.75
Schrift, Stemp..
1 5
Schuckert, Eleftr. /179.75
Schuhf. Weſſel .../ 80.5
Schuhf Herz .... 78.25
Schulz, Grünlack / 62.5
Seilind. Wolff .../ 94
Siemens Glas ...
Siemens & Halsfe 214.7.
Südd. Immob. ..
Thüring, Lief.-Geſ./114.75
39
133.9
Dnee
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind
Ver.d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Vinſel=Nürnberg.
Ultramarin ...."
Zellſtof/ Berl. ..
Vogtl. Maſch. ....
Voig :& Haeffner.
Volthom Seil ..
Bahß, & Frey au.
Wege lin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ..
Zuckerſ. Waghäuſel
Zuckerf, Franienth.
Zuckerf Heilbronn
Zucker Offſtein
Zuckerf Rheingau
Zuckerf. Stuttgar:.
Transpori und
Beriicherungt-Aft.
A. Dt. Eiſenbahn
Dt Eiſenb.=Geſ.
El. Hochbahn=Ber!.
Schantung E. B. ..
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag .........
Nordd Lloyd.. . ..
Frkft. Allg. Per;.
Frankona Rückv.
Darmſt. Berte
Bahnbedarf ..
Dampft Rodberg
Helvet ia Kon ....
Gebr. Lutz .......
Motor .Darmſt
Gebr. Roeder ....!
Benulety & Ellenb.
99
124.75
172.75
146
156
73
19)
139
268
160
130
160
207
178.5
129
170
174.55
160-
158.—5
E2.5
*0.S
77.5
150.5
Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Geite 17
Krebite an Extorteure. Die vort der Reichsregierung im Bufamman=
—en mit Vertretern von Berufsverbänden und der Reichs=
Kredit=
esellſchaft A.=G., Berlin, aufgeſtellten allgemeinen Grundſätze über die
L)oandlung von Krediten an deutſche Exporteure, ſind unter dem
..Januar in einem Rundſchreiben der Reichs=Kredit=Geſellſchaft A.G.
m. Handelskammern, dem Reichsverband des Deutſchen Ein= und
Aus=
chandels, dem Verband Deutſcher Exporteure, dem Zentralverband
8‟ Deutſchen Großhandels zugängig gemacht worden. Anträge können
4h Vermittlung dieſer Berufsverbände an die Reichs=Kredit=
Geſell=
t A.=G., die die bankmäßige Hingabe und Ueberwachung der Kredite
mrnommen hat, zur Vorlage vor den zur Entſcheidung über die
An=
zune eingeſetzten Ausſchuß gerichtet werden. Diejenigen Exporteure aus
ni Vorkriegszeit, die Berufsverbänden zurzeit nicht angehören, können
aunittelbar mit der Reichs=Kredit=Geſellſchaft A.=G. in Verbinvung
ſesen. Anträge niſſen bis zum 1. März 1927 bei der Reichs=
Kredit=
eizllſchaft A.=G. eingereicht ſein.
Fuſionsverhandlungen Roggenrentenbank-Preußiſche
Pfandbrief=
mr. Zu den bereits ſeit einiger Zeit aufgetretenen Gerüchten über ein
urammengehen dieſer beiden Inſtitute wird gemeldet, daß
dahin=
heende Verhandlungen ſeit längerem geführt werden. Da beide
Geſell=
ften das gleiche Arbeitsgebiet haben, liegt eine Fuſion nahe. Es
Unen jedoch erſt die beiden Abſchlüſſe abgewartet werden. Von der
famdbriefbank dürfte er Mitte Februar zu erwarten ſein. Die
Vertei=
ni einer einheitlichen Dividende von 10 Prozent wird nicht in
Ab=
de— geſtellt.
Hofbräuhaus Hanau vorm. G. Ph. Nicolay A.G in Hanau. Die
abgehaltene o. G.V., in der 4 Aktionäre ein Aktienkapital von
7200 RM. vertraten, genehmigte debattelos den bekannten Abſchluß
10 (i. V. 9) Prozent Dividende. Das turnusgemäß ausſcheidende
WFſichtsratsmitglied Herr von Geßler wurde einſtimmig wiedergewählt.
Vereinigten Kapſelfabriken Nackenheim-Bayerbach Nachfolger. A. G.
Mackenheim. In der G.V. wurden der beſchloſſene Abſchluß für
25/26 mit 10 Prozent Dividende, ſowie die übrigen Regularien
ge=
ehrigt.
Gproz. Mannheimer Stadtanleihe. Die 6proz. Mamnheimer
Stadt=
tkeihe im Betrage von 10 Mill. RM. iſt einem hieſigen
Banken=
m ortim unter Führung der Rheiniſchen Kreditbank zugeſprochen
virden. Die Anleihe ſoll Anfang nächſſter Woche freihändig zum
Ver=
ur gelangen. Der Emiſſionskurs beträgt 96½ Prozent. Die Tilgung
Eftolgt mit 1½ Prozent erſparten Zinſen ab 1. Auguſt 1928. Vor
132 iſt eine Geſamtkündigung ausgeſchloſſen. Die Zulaſſung zu den
ſyefen Mannheim, Frankfurt a. M., Berlin ſoll beantragt werden.
Eine Millionen=Anleihe der Stadt Pforzheim. Der Stadtrat
er=
icht in einer Vorlage an den Bürgerausſchuß um die Ermächtigung,
angeeigneter Zeit für die werbenden Betriebe der Stadt (
Elektrizitäts=
ſei=k, Straßenbahn, Schlachthof uſw.) auf dem Inlandsmarkte eine An
lib e bis zur Höhe von 6 Millionen Reichsmark aufnehmen zu dürfen.
fi Verzinſung ſoll den Satz von 6—6½ Prozent nicht überſteigen, die
Inggung jährlich mit 1½ Prozent zuzüglich der durch die fortſchreitende
ſüghung erſparten Zinſen innerhalb 28—30 Jahren erfolgen.
Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 28. Januar. Weizen nicht notiert,
Roggen 25.50—26, Braugerſte 24.50—26,50 (Ausſtichware höher bewertet),
Futtergerſte 19—21, Hafer 19,50—22, Weizenmehl 40,50—41, Roggenmehl
37,50—38. Weizenkleie fein 13,25—13,75, grob 14,50—15. Roggenkleie
15,50, Malzkeime 18. Biertreber 16,50—17, Kleeheu 10,50—11,
Wieſen=
heu 8,50—9. Maſchinenſtroh 3,50, Drabtpreßſtrob 4,50—5, weiße Bohnen
24.—, Haferflocken 40,50, Graupen Baſis V 36.—. Tendenz: behauptet.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. Januar. Zum Wochenſchluß
verkehrte der Markt in ſehr ruhiger Haltung. Die Peiſe blieben
un=
verändert. Weizen 29,75—30, Roggen 26,50—27, Sommergerſte 26—27,50,
Hafer inl. 21.,25—22. Mais 18,75—19, Weizenmehl 40,35—40,75,
Roggen=
mehl 38—38,50, Weizenkleie 13,25—13,50, Noggenkleie 13.25—13,50.
Berliner Produktenbericht vom 28. Januar. Im Gegenſatz zu den
matteren Depeſchen von Nord=Amerika meldete Plata befeſtigt, ſo daß
dem entſprechend im hieſigen Geſchäft ein Rückgang am Weizenmarkt
nicht eintrat. Da weiter das Angebot auch im Inlande faſt ganz fehlte,
fand die Marktlage für März Lieferung eine Befeſtigung um eine halbe
Markt, im übrigen eröffncten die Termine zu geſtrigem Schluß. In
Roggen lommt nach den letzttägigen Steigerungen etwas mehr Angebot
heraus, doch ſind die Forderungen nur ſchwer nachgiebig. Die ohnehin
nicht allzugroße Kauffreudigkeit ließ heute merklich nach, ſo daß nur
vordere Monate leicht ſich ſteigern konnten, dagegen ſonſt Einbußen bis
1½ Mk. durchdrangen. Gerſte anhaltend ſtill. Hafer bei größerer
Be=
darfsfrage ſeitens des Konſums feſt. Mehl hat etwas regeres Geſchäft in
Weizenmehl. Hilfsfutterſtoffe behaupten ſich auf dem Niveau des
Wochenanfangs.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 28. Jan. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach abgeſchwächtem Beginn trat eine Befeſtigung ein, da
erhöhte Auslandsnotierungen eintrafen, die Exportnachfrage beſſer war
und ſpckulative Käufe erfolgten. Die Termine zeigen leichte
Auf=
beſſerungen.
Mais: Ungünſtige Witterungsberichte riefen zunächſt eine Befeſtigung
hervor. Dann trat eine Abſchwächung ein auf ſchleppende Lokonachfrage.
Im Schlußverkehr nahmen die Liquidationen zu. Die Termine zeigen
Nückgänge bis ½ C. und darüber.
Baumwolle: Die feſte Haltung des heutigen Marktes war bedingt
durch ciinſtige Berichte vom Baumwollwarenmarkt, ſchlechte
Pflück=
wetterberichte und preisſteigernde Berichte über die Anbaufläche
Kaffee: Der Markt verlief in ziemlich ſtetiger Haltung, da höhere
ausländiſche Kabel vorlagen und auf zurückhaltendes braſil, Angebot
Deckungskäufe erfolgten.
Zucker: Der heutige Markt nahm einen ziemlich ſchwachen Verlauf
auf Meldungen über günſtiges Wetter in Kuba, Kaufreſerve der
Naf=
finerien und auf ermäßigte europäiſche Kabel.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Stadt Kaſſel hat von der Girozentrale in Berlin einen
lang=
friſtigen Kredit in Höhe von 6 Mill. RM. erhalten, der von den
ſtädti=
ſchen Körperſchaften Kaſſels bereits genehmigt wurde. Die Anleihe iſt
6prozentig und wird zu einem Auszahlungskurs von 93,50 Prozent
begeben. Die Tilgung ſoll mit 1 Prozent vor ſich gehen.
In einer Enquete der Vertreter der verſchiedenen
landwirtſchaft=
lichen Organiſctionen Oeſtereichs, die von der Regierung einberufen
worden war, wurde von der Mahrheit der Teilnehwer die Kündigung
der Handelsverträge verlangt, um durch eine Erhöhung der Agrarzölle
die landwirtſchaftlichen Produkte beſſer zu ſchützen.
Im Jahe 1926 betrug die Ausfuhr Belgiens B 163 314 Tonnen
gegenüber 21 072 134 Tonnen im Jahre 1935. Die Einfuhr nach Belgien
ſtellte ſich 1926 auf 84 376843 Tonnen gegen 32951305 Tonnen im
Jahre 1925.
Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, hat die dämiſche Regierung
2 Mill. Kronen, die von den größten däniſchen
Verſicherungsgeſell=
ſchaften gegeben werden, zur Errichtung einer beſonderen
nordſchleswig=
ſchen Abteilung der Hypothekenbank des Königsreiches zur Verſtigung
geſtellt.
Die engliſche Zahlungsbilanz weiſt nach einer Veröffentlichug des
Board of Trade für das Jahr 1926 ein ſchätzungsweiſes Dofizit von
12 Mill. Lſtrl. auf, während die Zahlungsbilanz 1925 mit 64 Mill. Oſtrl.
und 1924 ſogar noch mit 86 Oſtrl. aktiv war.
Aus zuverläſſigen Angaben über Finnlands Außenhandel während
des Jahres 1926 geht hervor, daß das Schlußreſultat für das Jahr einen
Importüberſchuß von 26,3 Mill. Fm. aufwies, während das Jahr 1925
einen Exportüberſchuß von 54 Mill. Fm. hatte.
In einer Konferenz von Regierungsvertretern und Vertretern der
polniſchen Spiritusproduzenten wurde der Schaffung einer
Organi=
ſation für den Export von Spiritus nach dem Ausland zugeſtimmt. Man
hofft dadurch eine bedeutende Zunahme der Spiritusausfuhr zu erreichen.
Wie verlautet, ſind zwiſchen den ungariſchen Petrolqumraffinerien
und =Importeuren neuerdings Verbandlungen wegen Schaffung eines
gemeinſamen Verkaufsbüros eingeleitet worden. Die Verhandlungen
dürften demnächſt zum Abſchluß gebracht wenden.
Das Defizit der italieniſchen Handelsbilanz hat ſich im Jahre 1926
um rund eine Milliarde gegerälber dem Einfuhrüberſchuß von 1925
vermindert.
Das Amtsblatt veröffentlicht die Meldung aus Rom, daß die
Lik=
torenanleihe, wenn man die Kautionen ſämtlicher Gewerbetreibender in
Betracht ziche, ungefähr 3 Milliarden ergeben hat.
Die Guaranty Company, eine Untergeſellſchaft der Guaranty Truſt
Co., übernahm zehn Millionen Dollar ſiebenprozentige Bonds der
italienſchen Monte Catini Co.
nich
lusden Antsverkündigungen des Freisamts
an=mſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſchwar =weißſeid.
Hals=
u5 mit Qu iſten 1 Kapuze von einen
imahang kleines rotes Kinderſchuhchen
WVagenleine. 1 Bloxk Han tuchmuſter
Paar dunkelgriin vollene
Kinderhand=
hlate. 1 Rodelſ hlitten. 2 verſchieden
eune Schrankſchlüſſel. 1 kleines braune
ſeh.chenmäpphen 1 Bund Schlüſſel. —
ſwrelaufen: 1 unger ſhwarzer Schifer
ulad 1 Rehpinſcher. 1
braunweißgeflek=
ei; Jagdhund.
Sonntagédienſt und Nachtdienſt in
eix Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
eil- Sonntagsdienſt und in der Woche von
Jan bis einſchließlich 5. Febr den
tchehtdienſt die Apotheke am Juſtizpalaſt,
3uBmarckſtraße 9 die Einhorn=Apotheke,
inchſtraße 10½
Abhandengekommene
Sparkaſſenbücher.
Die vermißten Sparkaſſenbücher:
K. 21870, lautend auf Klier, Georg,
45078,
Schulz, Eliſabeth.
Weller,Chriſtina
k. 48485,
Muth, Eliſabeih.
11- 135943,
vurrden nach § 24 der Satzung für
kraft=
oS erklärt, wenn ſie nicht innerhalb
isei Monaten bei uns vorgelegt
(st1968
vurr den.
Darmſtadt, den 25. Jan. 1927.
1Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Die auf der „Ludwigehöhe” am
Januar 1927 abgehaltene
Holzver=
teſtigerung Nr. 5 iſt genehmigt. Die
I. fuhrſcheine können vom 5. Februar
9e7 ab bei den zuſtändigen
Finanz=
gſſſen, bezw Untererhebſtellen, eingelöſt
vurrden. Ueberweiſungstag: 6. Februar
He7.
(1979
Darmſtadt, den 28. Januar 1927.
Heſſ. Forſtamt Darmſtadt.
(Brennholz.)
Montag, 31. ds. Mts., von
vor=
nitttags 9 Uhr ab, werden in der
Eu.rnhalle am Woagsplatz, hier, aus
Oſfſtrikt Saufang 13 der ſtädt.
För=
errei Heiligkreuz verſteigert:
SScheiter, rm: 25 Buche, 68 Birke
ſRnüppel, rm: 114 Buche, 59 Eiche,
1206 Birke, 48 Linde.
(st1726
Darmſtadt, den 25. Jan. 1927.
Städt. Güterverwaltung.
Für den Um= und Erweiterungsbar
ſet: Erholungsheims zur Poſt in Jugen
eimn a. d. B. ſollen die Glaſer=,
Schrei=
lei=, Weißbinder=, Schloſſer, Steinputz=
Inrrazzo=, Eſtrich= und Plattenarbeiten
onSie die Rolladenlieferung und
elektri=
che Licht=Anlage vergeben werden.
Die Bedingungen liegen von Montag,
ſax 31. Januar 1927 ab, bei dem
unter=
eiſtchneten Architekten offen und werden
Im gebotsformulare, ſoweit Vorrat,
ge=
ſn Erſtattung der Selbſtkoſten abge
ehoen.
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit
da: entſprechenden Aufſchrift bis
Mon=
aſg, den 7. Februar 1927,
vormit=
ags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten
lidchitekten einzureichen, woſelbſt die
An=
groote im Beiſein der Bewerber geöffnet
vurden.
(198
Darmſtadt, den 28. Jan. 1927.
P. Müller, Architekt, B.D.A.
4Darmſtadt, Mathildenſtr. 15, Tel. 54.
Die Aufbauſchule für
Mädchen in Darmſiadt
führt als ſtaatliche höhere Schule
ihre Schülerinnen wie das Gymnaſium,
Realgymnaſium, die Oberrealſchule und
Studienanſtalt zur Reifeprüfung.
Auf=
genommen werden in die Uniertertia
Mädchen, die das 7., bezw. 8. Schuljahr
zurückgelegt und ein gutes
Abgangs=
zeugnis haben. Anmeldungen bis
zum 15. April, Aufnahmeprüfung
am 25. April. Alles Nähere durch die
Direktion (Lagerhausſtraße 7). (1932
Darmſtadt, den 25. Jan 1927.
Die Direktion der Aufbauſchule
für Mädchen.
Pfaff.
Hamstag, den 5. Februar 1927,
vorm. 9 Uhr, wird in Darm tadt (
Wirt=
ſchaft Heiliges Kreuz) aus Diſtrikt Vl.
Lichtſchlag 22, nachſtehendes Holz
ver=
ſteigert:
Nutzſcheiter, rm: 4 Eiche I. (geſp.), 59
Hainbuche II. (rund);
Scheiter, rm: 486 Buche, 18 Hainbuche
31 Birke, 27 Eiche:
Knüppel, rm: 191 Buche, 35 Hainbuche
16 Birke, 6 Eiche:
Reiſig, Wellen: 3180 Buche;
Stöcke, rm: 263 Buche, 4 Hainbuche,
2 Birke, 79 Eiche.
Es wird gebeten, das Holz vor de
Verſteigerung einzuſehen. Blau
unter=
ſtri hene Nummern kommen nicht zum
Ausgebot. Auskunft durch Herrn Förſter
Vang (Meſſeler Falltorhaus).
Darmſtadt, den 27. Jan. 1927. (1944
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Donnerstag den 3. Febr. 1927,
vormittags 10 Uhr beginnend
follen aus dem Eberſtädter
Gemeinde=
wald, Forſtort Klingsackertanne, die
nach=
verzeichneten Holzſortimente öffentlich
meiſtbietend an Ort und Stelle ver
ſteigert werden:
Zuſammenkunft der Steigerer auf de
Chauſſee Eberſtadt-Darmſtadt an der
halte „Waldfriede‟. — Nähere Auskunft
erteilt. Herr Förſter Kirſchner
Eber=
tadt, Müllerſtraße 11. — Gegen
Bürg=
ſchafts=Errichtung wird, zinsloſe
Stun=
dung des Steigbetrages bis 11. Nov.
1927 gewährt. Es wird beſonders
be=
merkt, daß das Holz in nächſter Nähe
der Darmſtädterſtraße lagert und ſich
hierunter ſehr ſchönes Schnittholz befindet.
Eberſtadt, den 27. Jan. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.
(1936si
AllgemeineOrtskrankenkaſſe
Darmſtadt
Blumenthalſtr.
Unſeren Mitgliedern nochmals zur
Kenntnis:
Die Dienſtſtunden für den öffentlichen
Verkehr ſind täglich von 1/,8—½,1 Uhr
Einzahlungen können jedoch Samstags
mit Rückſicht darauf, daß an dieſem Tage
die Auszahlung des Krankengeldes erfolgt.
nicht vorgenommen werden.
Der Vorſtand:
Knoblauch,
I. Vorſitzender
1964)
ALLE
FAMILIEN-
DRUCKSACHEN
RGEBURTS-
VERLOBUNGS-
VERMAHLUNGS-
unv
TODES-ANZEIGEN
LIEFERT IN
KURZESTER ZEIT
L.. C. WITTICH SCHE
HOFBUCHDRUCKEREI
DARMSTADT /RHEINSTR. 23
Bekanntmachung.
lleber das Vermögen des Kaufmanns
Philipp Rauck, zugleich als Inhabeis
der Firma Rauck, Wäſchefabrik in
Darm=
ſtadt, Elſabethenſtraße 66, iſt heute, an
27. Januar 1927, vormittags 10 Uhr 40
Minuten das Konkursverfahren eröffnet
worden. Der Rechtsanwalt Dr. Klein
in Darmſtadt iſt zum Konkursverwalter
rnannt. Offener Arreſt mit Anzeigefriſt
und Forderungsanmeldefriſt ſind bis zum
21. Februar 1927 beſtimmt. Erſte
Gläu=
bigerverſammlung auf den gleichen Tag,
vormittags 9 Uhr, vor dem
unterzeich=
neten Gerichte, Zimmer 202, und
allge=
meiner Prüfungstermin auf Montag,
den 21. März 1927, vormitt. 9 Uhr,
daſelbſt.
Darmſtadt, den 27. Jan. 1927.
Heſſiſches Amtsgericht I. (1971
1608
Jnanntttin
Erſte Stammholz=
Verſteigerung.
Dienstag, den 1. Februar 1927,
vormittags 9/, Uhr anfangend,
werden aus dem Pfungſtädter Stadtwald,
Distrikt Klingsackertanne, Abteilung 72,
aus 130 jährigem Beſtand (Kahlabtrieb)
nachverzeichnete Holzſortimente öffentlich
verſteigert:
Kiefern Stämme 9 St. II. Kl. — 10,91Fm.
„ 51 „ III. „ —37,94
26 „ IV. „ — 1372,
Die Abfuhr iſt recht günſtig.
Zuſammenkunft an der
Chauſſee=
brücke Pfungſtadt—Griesheim. Gegen
gute Bürgſchaft kann Zahlungsfriſt bis
Martini 1927 gewährt werden.
Pſungſtadt, den 26. Januar 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
1992
Schwinn.
Der Lebensnerv jedes
erfolgreichen Handels!
Absatz ist das große Problem des modernen Geschäftes.
Schneller und wirtschaftlicher Transport ist die einzige
Lösung. Und so nehmen die Verkäufe der CnrworEr.
Lastwagen mehr und mehr zu. Denn Cnrwrorrr macht
sich in den Jahren seines allzeit bereiten und
zuver=
lässigen Dienstes wieder und wieder bezahlt. Billig in
der Anschaffung, billig im Betrieb . . . . . . . . . lassen
Sie uns Ihnen vor Augen führen die Vorzüge des
OTAPOPA1
LASTWAGENS
AUTORISIERTER VERTRETER
Donges & Wiest, Darmstadt
Grafenstraße 43 Telephon 2496.
GENERAL MO TORS G. M. B. H.
Samstag, den 5. Februar 1927,
nachmittags 2 Uhr, werden bei
Gaſt=
wirt Friedrich Tritſch in Pfaffen=
Beerfurth die
(1619o8
Jagden
Loſe Nr. 1 und Nr. 2 der Gemeinde
Pfaffen=Beerfurth auf weitere 6 Jahre
öffentlich verpachtet.
Bemerkt wird, daß die Jagd Los
Nr 1 waldreich, der Wildſtand ein guter
und auch Auerwild vorhanden iſt. Das
Jagdrevier iſt in einer halben Stunde
von der Bahnſtation Kirch= und Pfaffen=
Beerfurth zu erreichen und grenzt an
den bekannten Luftkurort Vier Stöck an
Pfaffen=Beerfurth, 18. Jan. 1927.
geſſ. Bürgermeiſterei Pfaffen=Beerfurth.
Dingeldein.
Große Berſteigerung
von:
zirka 30 Stück gebrauchte Waſchtiſche mit und ohne Marmor
diverſe Schreibtiſche
diverſe Bodenteppiche
Aufſatzſchräntchen für Nachttiſche,
polierte Kommoden und Pfeilerſchränkchen
25 „ Sofas und Ruhebetten, zum Teil mit
Roß=
haarpolſterung,
eine Partie Polſterſeſſel und =Stühle,
ein alter Küchenſchrank,
zirka 30 Betten mit Rooſt, Strohſack. oder Seegrasmatratze
ſowie diverſe eiſerne und hölzerne Kinderbettſtelleu mit
und ohne Matratze,
diverſe polierte Tiſche ſowie zirka 30 zum Teil mit Roßhaar
gepolſterte Kaſtenrooſte,
ein Billard, 1 Braeck für ein= oder zwei=Spänner, eine neue
Kreisſäge f. el. Betr. mit Transmiſſionswelle u. =Lager,
ferner diverſe Spiegel, Gardinen, Tiſchdecken und
Fenſter=
galecien mit Behang,
findet am Mittwoch, den 9. Februar, 1927,
vorm. pünktlich um /10 Uhr beginnend ſtatt.
Beſichtigung der Gegenſtände an demſelb. Tage v. vorm.:/,9 Uhr ab.
Verwaltung des Erholungsheims „Zur Poſt”
1554a
Jugenheim a. d. B.
Brubn.
Brillanten
Gold
Silber
Gegenſtände
perſer=Teppiche
kauft
Kurtz-Wuli
Pädagogſtr. 2.
B4a)
Wnge
etrumple angefert.
u angeſtrickt
Grafen=
ſtr 27, Vh I.,I (1626a
ſofort
Piano Mk 4.50
Flügel Mr. 5.50
durch (400a
erſtklaſſigen
Konzertſtimmer
Klarier-Arnold
Eliſabethenſtr. 28
Tel 2457, 975
Seite 18
Samstag, den 29. Januar 1927
Nummer 29
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
4. Sonntag nach Epiphanias (30. Januar 1927).
In allen Kirchen Kollekte für den Landesverein der „Freundinnen
junger Mädchen”.
Stadtkirche. Samstag, 29. Januar, abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, 30. Januar, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. — Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stadtkapelle. Vormittags 8½ Uhr: Morgenandacht. Pfarver
Kleberger. — Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. — Vormittags 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte:
Vorm. 9½ Uhr: Beichte. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 30. Jan., abends 8 Uhr:
Allgemeiner Evangeliſch=Proteſtantiſcher Miſſionsverein, Miſſions=
Ver=
ſammlung: Miſſionspfarrer D. Schiller, Japan. — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde. — Montag, 31. Jan., abends 8 Uhr: Jugendbund
der Markusgemeinde. — Jugendbund der Lukasgemeinde. — Dienstag,
1. Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. — Mittwoch,
2. Februar, abends 6 Uhr: Bibelſtunde: Miſſion und Volk”, Pfarrer
Heß. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
—Jugendbund der Markusgemeinde. — Donnerstag, 3. Februar, abds.
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Jugendbund der
Lukasgemeinde: Singkreis. — Mütterabend der Stadtgemeinde. —
Frei=
tag, 4. Februar, abends 8 Uhr: Lukasgemeinde: Wohltätigkeitskonzert
für die Gemeindenothilfe. Mitwirkende: Schnurrbuſch=Quartett,
Opern=
ſängerin Frl. Werlé, Pianiſt Karl Dietrich. Eintritt 1 Mark.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kleinkinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus. Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 8—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Januar: Pfarrer
Zimmermann; vom 1. Februar ab: Pfarrer Heß.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarvaſſiſtent
Scriba. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk. Pfarrer
Beringer. — Der Nachmittagsgottesdienſt fällt wegen der Familienfeier
des Frauenvereins aus. — Mittwoch 2. Februar, abends 8 Uhr im
Martinsſtift: Bibelſtunde über Ruth. Pfarraſſiſtent Scriba.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, 30. Januar, nachm.
3 Uhr: Familienfeier des Frauenvereins in der Turnhalle am
Woogs=
platz. — Montag, 31. Jan., abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Mädchen=
vereinigung Weſt. Abends 8 Uhr im Martinsſtift: Mädchenvereinigung
Oſt. Abends 6 Uhr (Mauerſtraße 5): Jungſchar. — Dienstag, 1. Febr.,
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. Abends 8 Uhr
im Martinsſtift: Kirchenchor. — Donnerstag, 3. Februar, abends 8 Uhr,
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Abends 8 Uhr im
Mar=
tinsſtift: Mädchenvereinigung Oſt. — Freitag, 4. Februar, abends 8 Uhr,
im Gemeindehaus: Jugendvereinigung, ältere Abteilung. Abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt. Abends 8 Uhr im
Mar=
tinsſtift: Mütvevabend Oſt. Abends 8 Uhr (Mauerſtraße 5):
Poſau=
nenchor.
Johanneskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. — Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Mittwoch,
2. Februar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer
Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7½—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie).
Vormit=
tags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vormittags
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Dienstag, 1. Februar, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde.
Beffſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Dr. Avemarie. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Dr. Avemarie. Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß=
gerber, Traiſa. Abends 8 Uhr: Gemeindeabend. Vortrag von Alfons
Schultes: „Die Gefahr des Katholizismus”. — Montag, abends 8½ Uhr:
Evangeliſche Jugendbünde der Petrusgemeinde. Vortrag und
Aus=
ſprache über „Evangeliſche und katholiſche Jugendbewegung‟. —
Diens=
tag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: 5.
Bibel=
ſtunde über die Bergpredigt. — Donnerstag, abends 8½ Uhr:
Monats=
verſammlung der Evangeliſchen Männervereinigung. Vortrag von
Alfons Schultes: „Das Kloſterleben”. Abends 8 Uhr: Mütterabend.
Pauluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Superinten=
dent D. Schiller aus Japan. (Kollekte, für die Miſſion.) Vormittags
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. Abends 8 Uhr:
Ver=
einsabend der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr:
Ver=
einsabend des Jugendbundes. — Dienstag, abends 8½ Uhr:
Kirchen=
chor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung des Jugendbundes.
— Donnerstag, abends 8 Uhr: Müttevabend. — Freitag, abends 8 Uhr:
Bibelbeſprechung der Jugendvereinigung. — Samstag, abends 8 Uhr:
Turnen.
Stiftskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Waldeck. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. — Evangeliſcher
Sonntagsverein. Nachmittags 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. —
Donners=
tag, 3. Februgr, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vormittags 9 Uhr:
Ge=
betsſtunde. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Semmel. Thema: „Ein Hilferuf in Todesnot”.
Matth. 8, 2. — Montag, nachmittags 4 Uhr: Frauenarbeitsſtunde. —
Dienstag, nachmittags 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8½ Uhr:
Kriegerdankbund. — Mittwoch, nachmittags 4 Uhr: Kinderbund für
Knaben und Mädchen. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Prediger Semmel. — Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde
und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule Beſſungen. — Samstag,
abends 8 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachmittags
2½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Männer; wachmittags 434 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Mädchen. — Montag, abends 8½ Uhr:
Ge=
ſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8½ Uhr: Jugendbundſtunde.
Reiſe=
ſekretär Nöll. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge
Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Män=
ner. — Freitag abends 8½ Uhr: Mädchenkreis. — Abends 8 Uhr:
Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule.
Chriftlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, 30. Januar, nachmittags 5½ Uhr:
Jung C. „Der Clown.” Begegnung mit ſeltſamen Menſchen. Sekr.
Gedat. Abends 8 Uhr: Oeffentlicher Lichtbildervortrag: Im Zeichen
des Dollars‟. Erlebtes aus der Welt der unbegrenzten Möglichkeiten.
Sekr. Gedat. — Montag, abends 8½ Uhr: Jung=C. Bibelſtunde. Sekr.
Gedat. — Mittwoch, nachmittags 2 Uhr: Jungſchar:
Handfertigkeits=
arbeiten. 4½ Uhr: Sport und Turnen, abends 8½ Uhr:
Bibelbe=
ſprechſtunde im Jungmännerkreis. (Phil. 4, 8—9.) Dr. Avemarie. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimſtunden. — Freitag, abends 8 Uhr:
Turnen in der Turnhalle der Ludwigs=Obervealſchule. — Samstag,
nach=
mittags 4 Uhr: Jungſcharſtunden.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, 31. Januar, abends 8½ Uhr,
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde. Lehrer Spamer,
Brauns=
hardt.
Chriftlicher Jugendverein, jetzt Alexandraweg 8 (Künſtlerkolonie).
Sonntag, 30. Januar, vormittags 9 Uhr: Morgenwache. Abends
18 Uhr: Generalverſammlung. Leitung: R. Wehrauch. — Montag,
abends 8 Uhr: Turnen (Turnhalle Soderſtraße). Mütterabend.
Dienstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde. — Mittwoch, nachmittags 5 Uhr:
Jungſcharſtunden. Abends 8 Uhr: Familienbibelſtunde. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Jugendbibelſtunde. — Freitag, abends 8 Uhr:
Un=
terhaltungsabend. Poſaunenſtunde. — Samstag, abends 8 Uhr:
Po=
ſaunenſtunde.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vormittags 10 Uhr,
Hauptgottesdienſt, 11 Uhr Chriſtenlehre; abends 8 Uhr Bibelſtunde. —
Montag abend Frauenverein. Dienstag abend Kirchengeſangverein und
Evangel. Arbeiter= und Handwerkerverein. Mittwoch abend
Jugend=
bund Wartburg. Donnerstag abend Jungmädchenverein.
Schloßkapelle Kranichſtein. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Wißmüller.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 30. Januar,
vor=
mittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Paul. 11½ Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. 5 Uhr: Bibelſtunde. Pfaraſſiſtent Wolf. — Montag.
abends 8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Frauenverein. Mittwoch und Freitag, abends 8 Uhr:
Mädchenvereini=
gung.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Wolf.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 30. Januar, vormittagss
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. —
Montag: E. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: Bibelſtunde. — Don
nerstag: E. J. G. Jungenabend.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 30.
Januar-
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag: Jugendvereinigung
— Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein. — Don.,
nerstag: Frauenverein.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn: und Feiertagen.
Nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenhein
An Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an:
Gelegenhen=
zur heiligen Beichte. Vormittags 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und in der
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion. 9½ Uhr: Hoc
amt und Predigt. Vorher Austeilung der heiligen Kommunion. Nach
mittags 2 Uhr: Chriſtenlehre. 2½ Uhr: Andacht.
Werktagsmeſſe 1½ Stunde vor Schulbeginn.
Martinskapelle (Herdweg) An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr,
heilige Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in de
heiligen Meſſe Austeilung der heiligen Kommunion.
Während der Schulzeit Dienstags und Freitags 1½ Stunde vo.
Schulbeginn heilige Meſſe mit Austeilung der heiligen Kommunion i.
der heiligen Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit.
Sonſtige Gemeinſchaften
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 30. Januar, vormittag
10½ Uhr: Menſchenweihe=Handlung mit Predigt. — Freitag, 4. F
bruar, abends 8½ Uhr: Oeffentlicher Vortrag: „Die Seelengeſchichr
des Petrus nach dem Matthäus=Evangelium”. Dr. Alfred Heidenreich
Frankfurt a. M. — Samstag, 5. Februar, abends 8½ Uhr: Oeffen,
licher Vortrag: „Der religiöſe Beruf der Frau”, Gertrud Spörri=Stuc
gart. Vorſtehende Veanſtaltungen ſind in der Städtiſchen Akademie f5.
Tonkunſt Eliſabethenſtraße.
Einführungsabend (Thema: „Die Konfirmation”) Montag, bei
31. Januar, abends 8½ Uhr. Näheres über dieſe Abende bei den
Vo=
trägen.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtraße 18). Sonntag, 30. Januc.
vormittags 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags 4½ Uhr:
Ve=
kündigung des Wortes Gottes. — Mittwoch, 2. Februar, aber3
8½ Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, 4. Februar, abends 8½ Uhr:
Bib=
ſtunde. Jedermann iſt herzlichſt eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonnta,
vormittags ½10 Uhr: Andacht. Nachmittags ½4 Uhr: Jugendbux.
Abends 8½ Uhr: Evangeliſation. — Freitags abends 8½ Uhr:
Bihi=
ſtunde. Wir laden hierzu jedermann herzlich ein.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44). Sonntag v.
u=
mittag 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 US:
Gottesdienſt. Montag bis Freitag, abends 8½ Uhr: Evangeliſatir,
Jedermann iſt freundlichſt eingeladen. Prediger Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße
Sonntag, 30. Januar, vormittags 10 Uhr: Schriftbetrachtung. 11 US.
Sonntagsſchule. Nachmittags 5 Uhr: Bibliſcher Vortrag mit
Aber/=
mahlsfeier. Abends 8½ Uhr: Jugendverſammlung. — Donnersts),
3. Februar, abends 8½ Uhr: Erklärung des Epheſerbriefes. Dau
ladet ein: Prediger Conrad.
Methodiſtengemeinde (Alexandraweg 8),. Künſtlerkolonie. Sonntc,
30. Januar, nachmittags 3½ Uhr: Gottesdienſt. Jedermann iſt hey
eingeladen.
Praktische
Artikel
Praktische
Artikel
für haben
gemeinsam die
Von Samstag, den 29. Januar bis
Samstag, den 5. Februar
1 Stck, schöne Rasiergarnitur 959
5 „ la Reruseife
959
Ia Fensterleder
95₰
1 „
1 Stck. Schrubber
1 Glanzbürste
„ Putztuch oder 1 Auftragbürste!95₰
„ Waschbürste)
1 Schuhcreme
10 Stck. Haushaltkerzen .. . . 959
Fleider- u. Haarbürste 95 ₰
„ Haarbürste u. Kamm. 95g
5 Rollen Gloseitpapier
959
1 Boden- u. Handbesen
958
2 Hleiderbügel mit Hosensp.. . 95 9
12 Fleiderbügel.
959
2 Knabenbücher
95
3 Gesellschaftsspiele
959
1 Zahnbürste mit Ständer .. . 954
1 Kokosmatte
959
1 echte Chinamatte.
959
1 Thermosfasche.
959
1 FeldKlappstahl.
959
1 Eink.-Heiz im Etui.
95 9
1 Parfüm-Zerstäuber.
959
1 Brief-Ablegekorb.
959
1 eleg. Besuchstasche.
959
1 eleg. Brieftasche
959
1 Paar gute Hosenträger 953
Beachten Sie die Ausstellung
am Schillerplatz! (858
DAeereksr
Lebensversicherungs-
Hktiengesellschaft
gegründet, die sich in erster Linie der
Einheits-Versicherung (Rekord- und
Kinder-Versicherung) widmen wird.
Die Genehmigung durch das
Reichs-
aufsichtsamt ist erfolgt; der
Geschäfts-
betrieb ist mit Beginn dieses Jahres
aufgenommen.
Lebens-Versicherungs-
„Stuttgart-Lübeck H.,6. in Stuttgart
Gemeinnützige Deutsche (Kranken-)
„GCdeVAg Versicherungs-Aktiengesellschaft, Berlin
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Nummer 29
Samstag, den 29. Januar 1927
Seite 19
Der Ritt in die Sonne.
Roman von Pgul Roſenhayn.
(Nachdruck verboten.)
Erſtes Kapitel.
Auf einer Bank im Tiergarten ſaßen drei junge Männer,
Regen troff nieder; Autos haſteten jenſeits der kahlen Bäume
oorüber.
Die drei ſaßen unbeweglich. Es war in der Nähe der
Rouſ=
beau=Inſel: zwiſchen dem Neuen See und
Häuſern um die
RBegend der Hitzigſtraße.
Die drei hatten manches Gemeinſame. Keiner von ihnen
be=
aß einen Schirm, keiner einen Paletot. Ihre Kragen waren
de=
elt und ihre Schuhe zerriſſen.
„Mit dem Adreſſenſchreiben iſt es auch nichts,” ſagte der
eine. „Denn ſeht mal, ma braucht dazu eine warme Stube.
Oder auch, das kommt ja vor, man kann die Arbeit bei
jeman=
dem im Bureau machen. Das iſt alles ganz ſchön. Aber ſeid ihr
mal irgendwo geweſen, wo Adreſſenſchreiberei zu vergeben war?”
Der zweite wintte mit der Hand, an der der Reſt eines
fabel=
haften Handſchuhs prunkte. „Ob ich da war! Einmal?
Hundert=
mal. Schlange geſtanden. Als ich oben war, war die Arbeit
ver=
geben.”
„Ich bin ein Hamburger Fahrensmann,” ſagte der dritte,
„Aber jetzt, um dieſe Zeit — die meiſten Kaſten liegen im Dock,
Vor ſechs Wochen habe ich abgemunſtert.”
„Abgemuſtert,” verbeſſerte ihn der Adreſſenſchreiber.
„Heute werde ich mal ſehen, ob ich in der „Palme”
unter=
komme.”
„Geben Sie dieſen Verſuch von vornherein auf,” ſagte der
erſte mit einem halben Blick auf ſeinen Nachbar. Er zog einen
kleinen Spiegel, der keinen Rand beſaß, aus der Taſche, und
in=
dem er aufmertſam hineinblickte, verſuchte er unter Zuhilfenahme
von etwas Spucke ſeinem Kragen den trügeriſchen Glanz der
Sauberleit zu verleihen. „Es iſt überfüllt im Afyl für
Obdach=
loſe, jede Nacht überfüllt. Und wenn Sie ſchon wirklich
hinein=
kommen, was haben Sie dann? Man plündert Sie vollends
aus.”
„Gut,” ſagte der dritte. „Gut. Es iſt ja ſchließlich egal.
Nicht wahr? Ein bißchen früher oder ein bißchen ſpäter, das
macht wenig Unterſchied.‟ Er warf einen Blick in die Runde
und ſagte mit tiefer Stimme, ſo, als ob er einen wich igen
Ent=
ſchluß gefaßt hätte:
„Dann werde ich heute abend einen Spaziergang nach dem
Landwehrlanal machen, von dem ich wohl nicht mehr
zurückkeh=
ren werde.”
Der zweite nickte. „Das iſt eine gute Idee. Wenn Sie
er=
laurben, komme ich mit.” Und indem er ſich ſeinem Nebenmann
zuwandte, fragte er leiſe:
„Und du?”
Dieſer hob eben eine verroſtete Muſterklammer vom Boden
auf. „Welch ein ausgezeichneter Kragenknopf!”
„Und du? Oder, nichts für ungut: und Sie? Wollen Sie
dieſes gottverdammte Leben weiterführen?”
Der Gefragte ließ den Kragenlnopf mit einer hülfloſen
Ge=
bärde fallen. „Ich hab’ ein Mädel ..."
„So ſo. Ein Mädel!” miſchte ſich der dritte ins Geſpräch.
Er kniff die Augen zuſammen wie ein geſtrenger Examinator.
„Schickt ſie dir Wurſts Geld? Brot?”
„Nein”
„Alſo worauf warteſt dn?‟
„Man hofft,” ſagte jener leiſe. „Ich bin doch noch ſo jung .. ."
„Du ſiehſt am reduzierteſten von uns allen aus. Glauve mir,
mein Junge, ich tenne das: wenn erſt mal die Schale zum Teufel
iſt, dann iſt es aus. Jeder Schutzmann fühlt ſich berechtigt, dir
einen Tritt zu geben. Alſo mach keine Geſchichten — in acht
Tagen biſt du doch ſo weit. Das geb’ ich dir ſchriftlich. Wozu
die lange Quälerei? Je ſchneller daran, je ſchneller davon. Ich
hab noch ein paar Groſchen. Wir beſaufen uns, Und dann . . .
„Ja.”
„Sieh mal, dort drüben, wo die Sonne untergeht! Siehſt du
die lange Baumreihe?”
„Ja.”
„Dort iſt die Nuhe, mein Junge. Dort drüben, ſchau mal
ge=
nau hin, dort iſt der Kanal.”
Uind ermunternd ſagte der zweite: „Warum ſoll man noch
länger warten? Ein paar Minuten Angſt und Würgen. Na ja,
das geht auch vorüber. Und dann — dann iſt es aus mit dem
verfluchten Clend. Bedenk' wal, was das heißt: keinen Hunger
mehr! Du brauchſt nicht die Nächte in Regen und Kälte auf ner
Bank zu ſchlaſen. Was ſag’ ich, zu ſchlafen — zu zittern. Keine
Sorge mehr um morgen. Niemand, der uns hetzt. Keiner, der
ſich ſo ein armſeliges Vergnügen daraus macht, dir zu
antwor=
ten: für Sie habe ich keine Arbeit. Alſo komm, hörſt du?”
Die drei ſtanden auf.
„Ich heiße Fritz Jacobſen,” ſogte der erſte.
Wie über einen guten Witz lachten die beiden anderen.
Der zweite nannte ſeinen Namen: „Jonny Reimers.”
Und auch der dritte ſtellte ſich vor: „Hans Hieronimy.”
Wo=
bei man ihm anſah, daß er die Notwendigkeit eines ſolchen
Zere=
moniells durchaus nicht einſah.
„Man will doch wiſſen,” ſagte Jacobſen, „mit wem man
zuſammen beerdigt wird.”
Die drei gingen durch die aufgeweichten Wege, in denen
Laub des Sommers gelb und modernd lag. Der Regen hatte
ein wenig nachgelaſſen, aber die Luft war erfüllt von grauer
Feuchtigreit, die, halb Dunſt, halb Vebel, alle Dinge in ihre
beklemmende Farbe hüllte.
„Wie Bußtag,” ſagte Reimers.
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