Darmstädter Tagblatt 1927


28. Januar 1927

[  ][ ]

Nummer 27

Die tolle Herzogin.
Roman von E. Klein.
f53)
(Nachdruck verboten.)
James Wood fuhr fort: Da ich aus dem Verlaufe der
nterredung ihr Ende vorausſah, hielt ich meinen Browning
ſoarat. Als die Sekunde da war, ſchoß ich. Sie ſahen mich nicht,
Frau Herzogin aber er ſah mich Er ſah meinen Brow=
ming
und er ſah mein Geſicht
Gloria fuhr auf.
Daher dieſer furchtbare Blick l Oh jetzt ver=
Ftehe ich.
James Wood nickte. Wurde ernſt.
Er glaubte, mit Ihnen ſpielen zu können. Und da ſah er
Hinter Ihuen den Tod! War für ihn eine unangenehme
eberraſchung. Ich habe ſehr genau gezielt ! Doch
rwozu ſich in Erinnerungen verlieren! Sie werden fragen, Sir
Walter, warum ich der Frau Herzogin jetzt nicht ſofort das
Papier übergab. Ich hätte ihr viel Kummer und Herzensangſt
paren können. Gewiß ! Leider konnte ich es nicht! Ich
Hatte die Abſicht, ſofort vorzutreten und mich der Herzogin zur
Werfügung zu ſtellen ich wähle abſichtilch dieſen Ausdruck
aber in derſelben Minute wurden mir die Ereigniſſe gleichſam
mus der Hand genommen. Lord Reville platzte herein, hinter
Uhm der Schutzmann. Meine Situation wurde kritiſch. Ich mußte
Die beiden ſchleunigſt los werden. Gab alſo dem Auge des Ge=
etzes
eins über den Schädel, worauf Seine Lordſchaft mit einer
Beſchwindigkeit ausriß, die meine helle Bewunderung hervor=
gief
. Ich nahm nun Las Valdas die Schlüſſel aus der Taſche,
wurchſuchte alle Fächer, ſteckte den Schlüſſel wieder zurück, verließ
Das Haus, ging an eine Kinokaſſe, kaufte mir ein Billet ich
mnußte doch ein Alibi haben und begab mich in meine Garage,
uvo ich mich in dem Bewußtſein, ein gottgefälliges Werk voll=
Wracht zu haben, zur wohlverdienten Ruhe begab.
Haben Sie in den Laden des Portugieſen etwas von Be=
weutung
gefunden?
Private Korreſpondenzen, die für unſeren Fall nicht weiter
ſvon Intereſſe ſind. Aber ich bin noch nicht ganz zu Ende, Sir
Walter. Am andern Morgen ſchickte ich meinen getreuen Ibra=
ſhim
mit dem Dokument nach Oſtende, wohin ich nachkommen
Gwollte, ſobald ich die Neugierde der Behörde geſtillt hatte. Leider
mmachte mir am nächſten Abend ein Sandſack einen Strich durch
die Rechnung. Anſtatt nach Oſtende kam ich ins Hopſital, und
Ibrahim, der allein nicht weiter wußte, telegraphierte hände=

Donnerstag, den 22. Januar 1927

ringend um Madame Léonie, die von da ab mit gewohnter
Ueberlegenheit die Leitung der Angelegenheit übernahm. Sie
brachte mich aus dem Hoſpital heraus und hierher. Sie über=
wachte
Sie an Bord, Sir Walter, und ſie war es, die der Frau
Herzogin die Botſchaft auf der Zigarette ſandte.
Sir Walter wiegte in ſtiller Billigung den Kopf.
em meine Anerkennung! Saßen Sie im Saale, gnädige
Frau?
Selbſtverſtändlich.
Aber ich habe Sie nicht bemerkt.
Das iſt kein Zeichen für Ihren guten Geſchmack, Sir Wal=
ter
. Herr Wood würde mich ſofort bemerkt haben.
Nachdem ſie dieſen Giftpfeil auf Sir Walter, nein auf
Gloria abgeſchoſſen, begann ſie mit großer Hingebung eine glo=
cierte
Maroni zu knabbern.
Ich gebe ohne weiteres zu, ſogte Sir Walter, daß Herr
Wood mir bedeutend überlegen iſt. Die Frau Herzogin wird ſich
erinnern, was ich ihr noch an Bord des Schiffes ſagte. Nur
eines erſcheint mir als ein Fehler, Herr Wood! Warum ſchoſſen
Sie warum ließen Sie nicht die Herzogin von Sainsbury
ſchießen? Das wäre doch für Sie viel bequemer geweſen?
Hm erſtens wußte ich, daß die Herzogin ihn nicht tref=
fen
würde und zweitens Sir Walter und James
Wood richtete ſich langſam auf, ſah Gloria an, dann ihn
wäre es Ihnen lieber geweſen, die Herzogin von Sainsbury
als Mörderin zu verhaften?
Verdammt, ſchrie Sir Walter. Von dieſer Seite habe
ich die Angelegenheit noch gar nicht betrachtet. Das wird der
Grund ſein, mit dem ich meinem nach Gebühr bewunderten
Onkel auf den Leib rücken werde. Und er wird ihn billigen, denn
er weiß ebenſo wie ich zu ſchätzen, was das heißt: ein Gentle=
man
. Herr James Wood, ich bitte um die Ehre, Ihre Hand
ſchütteln zu dürfen.
Gott, wie rührend! flötete Madame Léonie und verdrehte
ſpützbübiſch die Augen. Und wo bleibe ich, Sir Walter?
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Seite 13

Sie, gnädige Frau? Sir Walter nahm eine ſchnelle Ge=
neralinſpektion
ihrer bezaubernden kleinen Perſon vor. Sie
erlaube ich mir zu einem fachmänniſchen Beſuche des Spielſaales
einzuladen und bitte Sie, dort mit mir dieſe hier begonnene
Champagnerorgie fortzuſetzen. Scotland Yard erweiſt ſich ein=
mal
nobel und zahlt.
Die Damen waren ſofort bereit. Sir Walter warf ſich zum
Ritter Léonies auf und half ihr in die Mantilla. James Wood
legte Gloria den Hermelinmantel um, langſam, bedächtig, jedes
Zehntel dieſer Sekunde auskoſtend. Die beiden andern engagier=
ten
ſich Hals über Kopf in eine formidable Wortſchlacht und
ſahen nichts, hörten nichts.
James Wood ſtand hinter Gloria, und wie er ihr das weiche,
ſeidengefütterte Fell über die Schultern legte, zog er ſie leiſe an
ſich heran. Und ſie, die Stolze, Hochfahrende, ließ ſich ziehen,
bis ſie ganz an ſeiner Bruſt lag. An ihrem Haar den Hauch
ſeines Mundes ſpürte. Mit dieſer einen Bewegung gab ſie ſich
ihm zu eigen.
Ich liebe dich, Gloria Sainsbury, flüſterte er. Und ich
werde dich lieben bis an mein Lebensende.
XXIX.
Sie waren noch nicht recht im Spielſaal, als Sir Walter
ſchon bei einem Banko vierzig Louis losgeworden war.
Unglück im Spiel , ſagte er und rollte bedeutſame
Blicke auf Madame Léonie.
Ich bin nicht für eisgraue Sprichwörter, gab dieſe kühl
zurück. Bei mir muß der Mann ſpielen und gewinnen. (est
comme ga, Sir Walter. Wenn Sie ſo weitermachen, ſehe ich
ſchon kommen, daß die International Ageney die Spielſchulden
von Scotland Yard bezahlen muß. Und den Champagner
obendrein.
Wie wäre es, wenn wir in Kompagnie gingen? ſchlug Sir
Walter vor.
James Wood lachte.
Was iſt da zu lachen? knurrte Sir Walter und ließ das
Monokel funkeln.
Madame Léonie iſt eine geſchworene Feindin des
Hazards. Sie geht nur auf totſicher.
Stimmt. Und Madame Léonie äugte ihn mit ſeltſamem
Blick an. Aber mitunter irre auch ich mich und verliere,
Kommen Sie, Sir Walter! Und ſie ſchleifte ihn kopfüber hinein
in das Gedränge um den Roulettetiſch.
(Schluß folgt.)

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0.93

17.5
19.5

0.93
0.92

6.25

34.5

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475 Goldr. 28
4% einh. R. (kon)/ 25),
3 % Port. /Spz) I
5% Rum.am. R.03. 125
4½% Golb. 13. . 22.75
4% am.konv.. 9.6
4% am. 05. . . / 10.3
4%Türk. (Adm.)08!
4% Türk. Bagd. I
4% (Bagb.)I/ 23,5
4% 1911 Boll. 17.75
4½% Ung. St. 1918
4½% St. 1914
4% Goldr. . . 28.4
4% St. 10 l24
Kronr.
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4%
3% Eiſ. Tor.G.

Außereuro:
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5% Mex.am. inn.
5% äuß 99
4% Gold 04,ſtf.
3% konſ. inn.
4½% Frrigat.
5% Tamaulipas I.
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

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6% Berl. St.=Gold
8% Darmſt. St.-G
8% D. Hyp.=Banl
Meining., Goldpf.
3% Frlf.=Hyp.=B.
Goldpfdbr. . .
5% Frlf. Pfbr.=Bk.
Goldpſdbr.. . . .
5% Frif. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr... . . .

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103.5
102
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101.5
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8% Komm. Lbb. D.,
Goldſchuldver.
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10% Komm= Elektr.
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8½ Mannh. St.=G.
80 Mainz St.=G.
Naſſ. Ldb. Gold.
2 Pfälzer H. B
Goldpfandbr. . ..
80 Pforzh. St.=G.
8% Pr. C., B.=Cr.=B.)
Goſdpfandbr.. .
8% R..Hhp.=B. 0
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10% Rh.=Weſtf. B.,
Cr.=Bk., Goldpf.
82 Südd. B.Cr.=B.
Goldpfandbr. . . . 1.
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Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
23
5% Roggen .. 231
5% Pr. Kaliw. ..
5% Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Borkriegs-Hyp..-B.
Pfandbriefe
Bay . Vereinsb.
Bayr. Handelsb...
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Berliner Hyp Bk.
Frrf. Hyp.=Bk.
Frif. Pfandbr.=B.
Hamb. Hyp.=B..
Mecklb Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.Bf.
Nordd Gr.=Cr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bf...
Preuß. Bod.=Cr.=B.
Pr. Cent.=B. r.=B.

103
105
100.75
102.25
104
104
153
107
105

15.3

9.4
2.485

21.775
17
17.25
17 42
4.1
20.3
14.2
18.15

Preuß. Vidbr.=Bk. / 15.2
Rhein. Hyp.=B.. . ./ 15.4
Rh.=Wſtf. B.-Cr.=B./ 14.05
Südd. Bodenkr. . / 18.1
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Naſſau Ldsb. . . ./ 9.1
Obltgationen p.
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4%Dux. Bdb Em.91
93/ 9.3
4½ Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
abg.
4½ Kaſchau=Sderb.
4%o
abg.
50 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (2)./ 13.6
14.5
2,6% Alte
2,6% Neue,
14.25
58 Sſt.=Ung. 73/74
42 Oſt. Staatsb.83 15
3%Oſt. 1.b.8.E.
8%Oſt. 9. E.
8%Oſt. . 1885
8%Oſt. Erg. Netz
82 Raab Oedbg. 83/ 32.75
3%
81
971 26.5
425 Rud. Silber /10.8!
4 Rud. Salzig.)/ 7.45
4½% Anat., S.1 33
4½% Anat., S. III 32½
4½% Anat., S. III)
5% Salon. Monaſt.
5% Tehuantepee..
4½%
Hank=Aktien
Allg. D.=Kredit:. . 180
Bad. Bk. .. . . . . . . 180

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276.5
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164.5
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172.5
183.5
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10.1
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191
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185
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242.75
1.1.5
42.1
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123
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68
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145
49
333
174
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112.73
0.53.
18.7
151.5
130
1.0
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80
164
33
132.5

13375
145
11 6.5
73.5
71.5
131.9
123
63.75
63

140
130.5
63. 25
144
133
173
z.

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131.5.
95.75
118.5
172
15.
148
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189
139.5
262.5
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155

57

41:25
Ka

[ ][  ][ ]

Seite 2

Freitag, den 28. Januar 1927

Nummer 23

Die Beſchränkung der
Einwanderung nach Amerika.
Deutſch=amerikaniſche Maſſenproteſte. Die Bevor=
zugung
der Engländer. Die Entſcheidung bei Coolidge.
* New York, 27. Jan. (Priv.=Tel.)
Die Herabſetzung der deutſchen Einwanderungs=Jahresquote
von 55227 auf 23 428 hat bei den Deutſch=Amerikanern große
Maſſenkundgebungen hervorgerufen, in denen ſchärffter Einſpruch
gegen dieſe ganz unberechtigte Maßnahme erhoben wird. In den
deutſchen Zeitungen der Vereinigten Staaten wird die deutſche
Bevölkerung immer wieder dringend ermahnt, Einzel= und
Maſſenproteſte gegen die Beſchränkung der deutſchen Einwande=
rung
zu erheben. Empfohlen wird auch, daß ſich die Deutſchen
vor allem an den Kongreß und an die Einwanderungsausſchüſſe
beider Häuſer mit ſchriftlichen Einſprüchen wenden. Es wird
betont, daß, je mehr Proteſtſchreiben beim Kongreß einlaufen,
deſto mehr Ausſicht beſteht, die durch die Herabſetzung der Ein=
wanderungsquote
begangene Ungerechtigkeit zu beſeitigen. Auch
ſollen Proteſtſchreiben an die Bundesſenatoren geſchickt werden.
Die deutſchen Blätter weiſen darauf hin, daß jetzt die Gelegen=
heit
für alle deutſchen Vereine in den Vereinigten Staaten ge=
kommen
iſt, ihre Exiſtenzberechtigung zu beweiſen. Der Kongreß
ſoll bewegt werden, die Quotenbeſtimmungen zu widerrufen.
Das Parlament bleibt nur bis zum 3. März zuſammen, der Kon=
greß
müßte alſo bis zu dieſem Tage die Quote widerrufen haben,
wenn nicht die Gefahr beſtehen ſoll, daß der Präſident die herab=
geſetzte
Quote für den 1. Juli d. J. in Kraft ſetzt. In Regie=
rungskreiſen
wird verſichert, daß Präſident Coolidge die neue
Einwanderungsquote wahrſcheinlich nicht in Kraft ſetzen wird,
In deutſchen Kreiſen iſt man jedoch dieſer Verſicherung gegen=
über
ſehr mißtrauiſch und ſieht in ihr nur ein Manöver, um die
deutſchen Proteſtkundgebungen abzuſchwächen und die Deutſchen
in Sicherheit zu wiegen. Die Führer der deutſchen Proteſt=
bewegung
ſind aber der richtigen Anſicht, daß, ſelbſt wenn Prä=
ſident
Coolidge in dieſem Jahre die neue Quotenverordnung
infolge der Proteſte nicht in Kraft ſetzen ſollte, er dies im näch=
ſten
Jahre tun könnte. Auch ſein Nachfolger wäre in der Lage,
der neuen Einwanderungsverordnung jederzeit Rechtskraft zu
verleihen. Ueber den deutſchen Einwanderern
ſchwebt daher dauernd die Gefahr der Einwan=
derungsbeſchränkung
, ſolange nicht die betreffenden Be=
ſtimmungen
des Geſetzes vom Kongreß geändert werden. Man
rechnet in deutſchen Kreiſen damit, daß man die Verordnung in
Kraft ſetzen wird, ſobald ſich der deutſche Entrüſtungsſturm ge=
legt
hat.
Wber nicht nur die Deutſchen haben gegen die neue Ein=
wanderungsquote
Einſpruch erhoben, ſondern auch zahlreiche
Kommunalverwaltungen haben auf die Gefahren hingewieſen,
die durch die unerträglich ſtarke Herabſetzung der deutſchen Ein=
wanderungsquote
eintreten können. Auch in ſachlich ur=
teilenden
amerikaniſchen Kreiſen iſt man der
Anſicht, daß die Herabſetzung der deutſchen
Quote durch nichts gerechtfertigt iſt, denn es gibt
keine einwandfreien Statiſtiken, aus denen ſich der nationale
Urſprung der gegenwärtigen amerikaniſchen Bevölkerung erſehen
läßt. Bei der Annahme des Einwanderungsgeſetzes von 1924,
das die Berechnung der Einwanderungsquoten auf Grund der
Abſtammng anordnete, richtete ſich der Kongreß nach einer
Statiſtik, die in einem von der Regierung herausgegebenen
Werke enthalten iſt. Nach dieſer Aufſtellung gliederte ſich die
Bevölkerung der Vereinigten Staaten im Jahre 1790 der Ab=
ſtammrng
nach in folgende Gruppen: Engliſch 83,5 Prozent,
ſchottiſch 6,7 Prozent, deutſch 5,6 Prozent, holländiſch 2 Prozent,
iriſch 1,6 Prozent, franzöſiſch 0,5 Prozent. Genau ſo benach=
teiligt
wie die Deutſchen ſind nach der neuen Einwanderungs=
quote
auch die Irländer, die in einem Proteſtſchreiben an den
Kongreß auf anderes ſtatiſtiſches Material anerkannter amerika=
niſcher
Wiſſenſchaftler hinweiſen, nach dem die iriſche Bevölke=
rung
der Vereinigten Staaten 1790 bedeutend größer geweſen
ſein muß, als es die Regierungsſtatiſtik zugeben will. Die iriſchen
Onganiſationen weiſen nach, daß die Regierungsſtatiſtik abſolut
unzuverläſſig ſei. Die angeführten Beweiſe erſcheinen durchaus
ſtichhaltig. Natürlich ſind in der Regierungsſtatiſtik auch die
deutſchen Einwanderer völlig unzureichend erfaßt. Deutſche und
Irländer mußten ihre Namen vielfach angliſieren und wurden
dann als Engländer gezählt.
Selbſt die amerikaniſchen Beamten, die die neuen Einwande=
rungsquoten
ausarbeiten mußten, ſtellen in ihrem Bericht an
den Präſidenten feſt, daß das Material, auf das ſie ſich bei ihrer
Berechnung verlaſſen mußten, nicht ganz befriedigend geweſen
ſei. In einem Schreiben der iriſchen Vereinigung an den Kon=
greß
wird eine Erklärung des Steuerdirektors der Vereinigten
Staaten wiedergegeben, in der es heißt: Es ſind keine Ziffern

Vom Tage.

In Berlm begamen die zweite deutſchetſchechiſche Kon=
ferengüber
die Regelung des Grenzſtatuts im Huld=
ſchiner
Ländchen. Bekanntlich ſind bereits Verhandlungen im
Mat nach dieſer Richtung hin geführt worden.
Die Sitzung des Reichsparteiau sſchnſſes des Zen=
trums
, die urſprünglich für den 6. Februar vorgeſehen war, iſt auf
Sonntag, den 13. Februar, verlegt worden.
In Warſchau fiden deutſch=polniſche Verhandlungen
über neue Erleichterungen im Korridorverkehr ſtatt.
Die Sowjetregierung ſondierte in Sofia wegen Er=
richtung
einer Handelsvertretung, hat jedoch von Bul=
garien
noch keine zuſtimmende Antwort erhalten. Noch immer herrſcht
in Bulgarien die begründete Furcht, daß eine ſolche Handelsvertretung
auch der Mittelpunkt einer bolſchewiſtiſchen Propaganda ſein wird.
Die zurzeit in Athen ſtattfindenden Verhandlungen betreffs
Abſchluß eines Handelsvertrages zwiſchen Bulga=
rien
und Griechenland gehen ſchnell und ohne Schwierigkeiten
vor ſich und dürften zu baldigem Ende führen. Hierauf werden Ver=
handlungen
für eine Rechtskonvention zwiſchen den beiden Stagten en
öffnet werden.
Anläßlich eines neuen umfangreichen Diplomatenſchubs in
Ftalien wird u. a. der Leiter des Generalkonſuls von Genf, Graf
Senni, zum bevollmächtigten Geſandten in Oslo ernannt,
Graf Barbaro aus dem Miniſterium des Aeußern wird Ge=
ſandter
im Haag und der Madrider Botſchaftsrat Graf Viola
Geſandter in Kopenhagen.
Der Generalſekretär des Völkerbundes Sir Erik
Drummond, iſt in Rom eingetroffen Er hatte am Mittwoch eine
längere Unterredung mit Muſſolini über die Erſetzung des Vizegeneral=
ſekretärs
Attolico im Völkerbund nach deſſen Ernennung zum Botſchafter
in Rio de Janeiro.
Zum neuen Unter=Generalſekretär des Völker=
bundes
anſtelle des zum Botſchafter in Braſilien ernannten Comman=
datore
Attolico hat Muſſolini Sir Erie Drummond, ſeinen
eigenen Kabinettschef im Miniſterium des Aeußern, Paolucci
di Calboli, vorgeſchlagen.
Kamenew, der anſtelle Kergentzews zum bevollmächtigten Ver=
treter
der II. S. S. R. in Italien ernannt wouden iſt. iſt nach
Nom abgereiſt.
Das Direktionskomitee der Natlonalrepublika=
niſchen
Liga, als deren Präſident vor einigen Tagen Mille=
rand
zurückgetreten iſt, hat geſtern zu ſeinem Nachfolger
den früheren Kriegsminiſter Maginot ernannt.
Der polniſche Geſandte in London, Skirmunt,
oll nach dem Przglad Wieczorny abberufen und durch den ehe
maligen öſterreichiſchen Botſchafter in Waſhington Grafen Tar=
nowſki
, erſetzt werden.
Die britiſche Admiralität teilt mit, daß das Flugzeng=
mutterſchiff
Argus das 20 Flugzeuge mit ſich führt und mit
ſechs Vierzoll=Kanonen ausgerüſtet iſt, den Befehl erhalten hat, ſich zur
Abfahrt nach China bereit zu halten.
Vord Ceeil trat in eier Rede dafür em, die Schwierkg=
keiten
in China dem Völkerbund zu unterbreiten.
Zahlreiche Anzeichen laſſen vermuten, daß Tſchang Tſo lin
nach dem chineſiſchen Neujahr das Amt des Präſidenten der
Republik übernehmen wird.

vorhanden, die die nationale Abſtammung der Bevölkerung der
Vereinigten Staaten nachweiſen würden. Die Irländer und
ebenſo die Deutſchen verlangen nun, daß der Präſident den Be=
richt
, der ihm von den Beamten des Einwanderungsamts er=
ſtattet
wurde, als unzuverläſſig zurückweiſe und die neuen
Quoten nicht in Kraft ſetze.
Durch die neuen Quoten wird die zuläſſige Geſamteinwande=
rung
aus Europa auf 153 000 Einwanderer jährlich beſchränkt.
Die deutſche und die ſkandinaviſche Einwanderung wird ſtark
herabgeſetzt, die engliſche aber von 34 000 auf 73 000 erhöht. Be=
zeichnend
iſt, daß die bisherige Einwanderung von England
kaum aufgebracht wurde und daß man auch nicht damit rechnet,
daß die neue jährliche Quote von 73 000 auch nur annähernd
aufgebraucht wird. Nach dem amtlichen Bericht kamen im Monat
November 1926 nur 982 Engländer nach den Vereinigten Staa=
ten
, dagegen aber 5348 Deutſche und 2664 Irländer. Nach dieſen
Ziffern würde die engliſche Einwanderung im Jahre die Zahl
von 10 000 nur wenig überſteigen. Eine unverbrauchte eng=
liſche
Einwanderung von etwa 60 000 im Jahre würde für die
Vereinigten Staaten eine verringerte Einwanderung von 73000
Köpfen aus Europa bedeuten. Damit würde aber durch die
neuen Quoten die europäiſche Einwanderung auf nahezu die
Hälfte beſchränkt werden. Die daraus entſtehenden wirtſchaft=
lichen
Nachteile würden ſich in den Vereinigten Staaten bald
bemerkbar machen.
Hoffentlich gelingt es den energiſchen Proteftkundgebungen
der Deutſch=Amerikaner, die Beſchränkung der deutſchen Ein=
wanderungsquote
noch rechtzeitig zu verhindern.

Englands Uneinigkeit in der
Chinapolitik.
Ein China=Manifeft der engliſchen Arbeiterpartei.
London, 27. Januar,
Die Labourparty hat beſchloſſen, einen Vorſtoß in der chine=
ſiſchen
Frage zu unternehmen. Der Vorſtand der Arbeiterfrak=
tion
im Unterhaus und der Generalrat der Gewerkſchaften ent=
ſandten
eine Abordnung an Chamberlain, die dem Miniſter die
tiefe Beunruhigung der Arbeiterbevölkerung über die militä=
riſchen
Maßnahmen übermitteln und ihn um Aufklärung über
gewiſſe Aktionen bitten ſollte. Die Antwort Chamberlains war
nicht befriedigend. Darauf traten die Mitglieder der genannten
Körperſchaften zu einer neuen Sitzung zuſammen und beſchloſſen
eine Reſolution, die unmittelbar nach Abſchluß der Sitzung auf
telegraphiſchem Wege an den Außenminiſter der Kantonregie=
rung
übermittelt wurde. In dieſer Entſchließung drücken die
Arbeiterpartei und die Gewerkſchaften ihr Bedauern über die
gegen die Kantonregierung gerichteten militäriſchen Demonſtra=
tionen
aus, da ſie geeignet ſind, Panik und den Geiſt des An=
griffs
auf beiden Seiten zu entfeſſeln. Die Arbeiterbewegung
Großbritanniens fordere daher geduldige und anſtändige Fort=
ſetzung
der Verhandlungen mit dem Endzweck der Abſchaffung
der beftehenden Verträge, die keineswegs mit Gewalt aufrecht=
erhalten
werden dürften. Es wird zum Schluß betont, daß die
Führer der britiſchen Arbeiterbewegung alles tun werden, um
eine Beilegung der chineſiſch=britiſchen Schwierigkeiten herbei=
zuführen
.
Das Foreign Office hat in Beantwortung des
Manifeſtes der Arbeiterpartei über China ein
Communigus veröffentlicht, in dem erklärt wird, daß
die Truppenſendungen nach China lediglich den Zweck hätten,
die engliſchen Intereſſen in China zu ſchützen. Die engliſche
Regierung ſei bereit, den Chineſen große Konzeſſionen zu machen,
wenn dieſe die Verhandlungen in einem freundſchaftlichen Geiſt
führen würden. Die Verhandlungen würden aber dadurch er=
ſchwert
, daß China in zwei Lager getrennt ſei.
Japans Sonderſiellung in China. Ein
neuer japaniſch=chineſicher Vertrag.
Tokio, 27. Januan
Die japaniſche Regterung hat den Zeitungen und Nachrich= Weiſung gegeben, keinerlei Mitteilungen zu ver=
öffentlichen
, wonach Japan mit den militäriſchen Schritten der;
awderen Mächte übereinſtimme. Es wird davauf hingewieſen.,
daß die Beziehungen zwiſchen Japan und China ſich dauernd
verbeſſerten. Ferner wird quthentiſch bedannt gegeben, daß Japanu
es wicht nur abgelehnt hat, an den Vorſchlägen von kriegsähn=
lichem
Geiſte Englands gegen China teilzunehmen, ſondern daß=
Japan dirert ſeine Ablehnung ausgeſprochen habe. Man glaubtzt
in eingeweihten Kreiſen zu wiſſen, daß die japaniſche Regierung=
entſchloſſen
ſei, einen neuen Vertrag mit China auf dem Fuße=
der
Gleichberechtigung und unter Zugeſtändnis der gegenſei=
tigen
Meiſtbegümſtigung abzuſchließen. Dieſer Vertrag würde=
die
Anerkennung der chineſiſchen Tarife und, unter gewiſſen
Vorbehalten, der chineſiſchen Zollautonomie einſchließen. Ferner
würde grundſätzlich die Abſchaffung der Exterritorialität zuge=
ſtanden
. Bis zum Abſchluß eines interwationalen Abkommens
würden die chineſiſchen Schiffe ermächtigt, in japaniſchen Ge=
wäſſern
Handel zu treiben.
Amerikas Chinapolitik.
w. Wafhington, 27. Januar,
De lang erwartete Erklärung des Staatsſekretärs Kellogg
iber die Politik der Vereinigten Staaten gegenüber China wurde=
geſtern
abend hier veröffentlicht. Sie beſagt, daß die amerika=
niſche
Regierung bereit ſei, über neue Verträge mit China zu
verhandeln, wobei ſie nötigenfalls unabhängig von anderem
Mächten auftreten werde, daß ſie aber beſtehende Verträge nicht
aufheben könne, bevor ein neuer Vertrag unterzeichnet und rati=
fiziert
worden iſt. Die Erklärung betont weiter die ameri=
kaniſchen
Sympathien mit Chinas nationa=
liſtiſchem
Erwachen ferner volle Neutralität im
chineſiſchen Bürgerkrieg. Die einzige Frage ſei, min
wem die Vereinigten Staaten verhandeln ſollen. Weiter heißt eS
in der Note noch, die Waſhingtoner Regierung
wünſche unverzüglich die Anempfehlung der Pekinger Regie=
rung
für Exterrftorialität wirkſam zu machen und mit Chinc
über einen neuen Vertrag über den Abbau den
exterritorialen Rechte zu verhandeln, ſobals
China bereit ſei, amerikaniſchen Bürgern und ihren Rechten und
Intereſſen geſetzlichen und gerichtlichen Schutz zu gewähren. Die=
Vereinigten Staaten hätten niemals eine imperialiſtiſche Hol=
tung
gegenüber China bekundet.

Heſſiſche Theater=Sorgen.
Wenn auch die Erhaltung des Heſſiſchen Landes=
theaters
außer Zweifel ſtehen dürfte, ſo ſind doch die Wege zu
dieſem Ziel noch recht ungeklärt. Die Beratungen, die in den
letzten Tagen ſtattgefunden haben, ſind noch zu keinem befrie=
digenden
Abſchluß gekommen.
Der Voranſchlag des Finanzminiſters ſieht eine Ausgabe
von 1974000 Mark und eine Einnahme von 978 000 Mark vor.
Es ergibt ſich hieraus ein Fehlbetrag von 996 000 Mark. Unter
der Vorausſetzung, daß die Stadt Darmſtadt ihren Anteil an
dem Fehlbetrag, wie vorgeſehen, von 40 auf 45 Prozent erhöht,
hätte der Staat 547 800 Mark und die Stadt 448 000 Mark zu
tragen.
Der Finansausſchuß des Landtages hat nun einen
merkwürdigen Beſchluß gefaßt: er hat ausdrücklich davon abge=
ſehen
, die Höhe des geſamten Fehlbetrages feſtzuſetzen, dagegen
verlangt, daß die Ausgaben für das künſtleriſche Per=
onal
um 50 000 Mark herabgeſetzt werden. Der Beſchluß kann
nur als das Ergebnis eines Kompromiſſes, als der Zuſammen=
ſchluß
der verſchiedenſten Anſichten und Abſichten betrachtet wer=
den
; er trägt bei objektiver Betrachtung die Schwächen der
meiſten Kompromiſſe in ſich.
Staat und Stadt haben letzten Endes ein finanzielles In=
tereſſe
daran, wie hoch der geſamte Fehlbetrag ſich ſtellt. Fur
beide iſt es finanziell ganz gleichgültig, aus welchen einzelnen
Poſten der Fehlbetrag ſich ergibt. Was hülfe es dem Staat und
der Stadt, wenn an den Soliſten 50 000 Mark geſpart, an Mate=
rialien
oder ſonſtigen Ausgaben aber die gleiche Summe mehr
aufgewandt würde?
Ueberdies muß für die Frage, an welchen Poſten Abſtriche
gemacht werden können, in erſter Linie das Urteil der Theater=
Zeitung, die die Verantwortung für das künſtleriſche An=
ſehen
des Theaters trägt, maßgebend ſein. Gerade die Frage
der Gagen der Soliſten und die Auswahl und Anſtellung der
Soliſten iſt ein ſo ſchwieriges Gebiet, daß es nur dem Urteil
der Sachverſtändigen unterliegen kann.
Die Beratungen, die wegen Ausführung des Beſchluſſes des
Finanzausſchuſſes in der letzten Zeit ſtattgefunden haben, ſcheinen
ſich recht ſchwierig geſtaltet zu haben. Es beſteht die Gefahr, daß
ſich hieraus eine perſönliche Kriſe in der Leitung des
Theaters entwickelt, und dies wäre auf das lebhafteſte zu be=
dauern
.

Das Landestheater hat unter Leitung von Ernſt Legal
in der jetzigen Spielzeit, ſowohl in Oper wie Schauſpiel, einen
überaus abwechſelungsvollen und vielſeitigen Spielplan gebracht.
Es hat namentlich dem früher geäußerten Wunſche der parlamen=
tariſchen
Führer nach Aufführung der Klaſſiker umfangreich
Rechnung getragen. In allen Kreiſen hat ſich Ernſt Legal auch
perſönlich warme Sympathie erworben. Ein Intendantenwechſel
mit ſeinen unvermeidlichen Begleiterſcheinungen wäre für das
Theater nach jeder Hinſicht von ſchwerem Nachteil.
Eine ſolche Kriſe ſollte unter allen Umſtänden vermieden
werden. Wenn ſich bei ſachverſtändiger Prüfung im einzelnen
die Unmöglichkeit ergibt, an dem künſtleriſchen Perſonal die Er=
ſparniſſe
in der vollen gewünſchten Höhe zu machen, dann ſollte
man ſich hierauf nicht kaprizieren, ſondern allein darauf das Ge=
wicht
legen, daß der Geſamt=Fehlbetrag in erträglicher Höhe
bleibt. Hieran allein hat der Steuerzahler ein Intereſſe. Daß
hierbei die Grenzen nicht allzu eng gezogen werden dürfen, liegt
auf der Hand. Das Heſſiſche Landestheater hat für Heſſen eine
Kulturaufgabe zu erfüllen. Wie den Schulen und der
Univerſität müſſen ihm die hierzu erforderlichen Mittel zur Ver=
fügung
geſtellt werden. Ein Staat, der die Pflege der Kultur
aufgibt, verneint ſich ſelbſt!
Wir geben die Hoffnung nicht auf, daß auch die Theater=
Frage in Heſſen bei allſeitigem gutem Willen einer baldigen und
befriedigenden Löſung entgegengeführt werden möge!

Kuban=Koſaken=Chor.
Nach den Koſahen vom Don, nun die Kuban=Koſaken. Aus
den Reihen der Weißen Armee Denikins ſtammend, anfänglich,
wie ihre Brüder aus der Steppe, die Don=Koſaken, in Kirchen
des Balkans ſingend, ziehen dieſe Kinder einer elementaren, erd=
haften
Kunſt nun durch die Lande und zwingen uns unter den
Eindruck ihrer einzigen Kunſtgeſtaltung, unter den Bann ihrer,
uns eigenartig fremden, Weſensart. Prachtvoll das Material der
tiefen Bäſſe (bis in die Subkontra=Oktave!), klanglich
verblüffend, die im Forte flachen, bis zu hauchartigem, zar=
teſtem
Falſett anſteigenden Tenöre. Dazu die von den Don=
koſaken
her bekannte und uns doch immer wieder verblüffende
Kunſt der inſtrumentalen Chorwirkung, die dieſe dreißig Künſt=
ter
in faſt raffinierter dynamiſcher Abſchattierung vom hauch=
zarten
Pianiſſimo zum machtvoll packenden Forte führt. Das
Durchklingen von Naturlauten und Vogelſtimmen, von Glocken=

und Streicherklang läßt faſt vergeſſen, daß nicht ein wundervolll
abgeſtufter Orcheſterkörper vor uns ſteht, ſondern ein Chor vor?
Männern, deren Kehlen eine Fülle von reinen, diſziplinierten
dabei nie gekünſtelt wirkenden Tönen entſpringt, die ſich zu einen
muſikaliſchen Moſaik von grandioſer Tonfärbung und bildhafter!
Wirkung zuſammenſetzen. Dirigent der ſchwarzen Schar iſ
Semſon Jgnatieff, an deſſen bis in die Fingerſpitzer)
muſikaliſchen Händen alle Augen hängen, der mit den kleinſtel
Bewegungen, rein an unſitchbaren Fäden ſeine menſchlicher!
Inſtrumente lenkt. In drei Teilen brachten die Gäſte aus den
fernen Südoſten erſt geiſtliche Lieder, dann Kunſtgeſänge unb
ſchließlich Volkstümliches. Der Beifall ſteigerte ſich von Lied zu
Lied, und manche Zugabe, wie das Lied vom roten Saraſam
wurden freudig geboten. S. Jgnatieff, der im Weltkriege ru)
ſiſcher Militär=Kapellmeiſter war und auch als Komponiſt von
Liedern und Chören bekannt iſt, wurde lebhaft gefeiert. Schade
daß die tragenden, vorzüglichen Soloſtimmen nicht genann=
waren
. Glänzend auch die fabelhafte, nie unſichere Parlando=
flüſſigkeit
bei den Volksliedern. In den rauſchenden, nicht enden-
wollenden
Beifall mag ſich auch ein wenig Wehmut gem ich
haben im Gedanken an die Sänger, die, aus der Heimat ver=
bannt
, ihre Sehnſucht in fremde Länder tragen müſſen. H.W./*

Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Eine Ausſtellung abſtrakter Malerei in Mann
heim. Am 30. Januar eröffnet die ſtädtiſche Kunſthalle zu Maunhein.
eine neue Ausſtellung unter dem Titel Wege und Richtungen
abſtrakter Malerei in Europa In zuſammenfaſſendel
Gruppen ſowie in verſchiedenen Sonderabteilungen für einzelne Kunſe
ler wird die Entwicklung der gegenſtandsloſen Malerei vom franze
ſiſchen Kubismus bis zum Konſtruktivismus anſchaulich gemacht, wohe
cinige Maler wie: Baumeiſter, Kandinsky, Klee, Liſſitzky, Moholy=Na9=
Schlemmer u. a. in geſonderten Kollektionen vorgeführt werden. Ei
illuſtrierter Katalog wird erſcheinen.

Bühnenchronik.
Ein Beethoven=Drama. Friedrich Lichtneker
junge Wiener Dramatiker, deſſen mit dem Preis der Julius=Meiſt=
Dichterſriftung ausgezeichnete Bayeriſche Königstragödic von Dir ſic
Arthur Hellmer zur Uraufführung am Neucn Theater in Frankſue
am Main erworben, hat ſoeben ein B ekhoven=Drama vollendet, das i
Chronos Verlag (Bühnenvertrieb der Deutſchen Verlagsanſtalt), SMt
gart erſcheinen wird.

[ ][  ][ ]

Seite 3
Die Vertretertagung
des Deutſchen Bauernbundes.

Das Ende der deutſch=
chweizeriſchen
Hilfskommiſſion
Imgetrübte freundnachbarliche Beziehungen
zwiſchen beiden Ländern.
EP. Bern, 27. Januar.
Die im Jahre 1920 gegründete deutſch=ſchweizeriſche Hilfs=
m
miſſion hat mit Ende des abgelaufenen Jahres ihre Tätig=
ſur
eingeſtellt. Aus dieſem Anlaß veranſtaltete der deutſche Ge=
Dte, Miniſter Dr. Müller, am 26. Januar einen Empfang für
. Bundespräſidenten, die Mitglieder des Bundesrates, die
cſtände der durch das Hilfswerk beſonders beanſpruchten
(uidesbehörden und einige Vertreter der großen ſchweizeriſchen
ſiFsverbände. Im Auftrage des Reichspräſidenten v. Hinden=
jugg
brachte der Geſandte deſſen tiefſten und herzlichſten Dank
ynidie Schweiz und ſeine Gefühle der Sympathie für
ſass Schweizer Volk und das Schweizer Land zum
Uusdruck, welche Kundgebung auch zugleich als Meinungsaus=
ſuck
des geſamten deutſchen Volkes gelten dürfe. Der deutſche
be andte ſchloß ſeine Rede mit folgenden Worten: Beſſer als
UFarte iſt die Tat, und ſie ſoll von uns aus beſtehen in der wei=
ran
ſorgfältigen und verſtändnisvollen
Peflege unſerer freundnachbarlichen Beziehungen,
ſder wohlwollenden Beachtung der Intereſſen Ihres Landes
i Sachlichkeit, Hingabe und mit aller Liebe, die einem Lande
u. der hohen moraliſchen, kulturellen und politiſchen Bedeutung
Schweiz rechtmäßig gebührt, und ich darf mit Genugtuung
meine bewährten Mitarbeiter in der Geſandtſchaft und in
Konſulaten, ſowie für mich feſtſtellen, wo und wann immer,
es bei der Reichsregierung, ſei es bei den Regierungen der
änder, wir als Anwälte dieſer Geſinnung auftreten, ſtets haben
ü: volles und freudiges Verſtändnis gefunden. So mögen denn
Bürhlfahrt und Glück Ihres Landes blühen, das durch die er=
anenen
und lieblichen Schauſtücke ſeiner Landſchaft, durch die
one Sinnesart der in der Eidgenoſſenſchaft verbündeten Völker
hon von altersher geehrt und gerühmt wurde in der Runde
Unrr kultivierten Nationen. Als Andenken wird dem Bundes=
rſtſidenten
, den Mitgliedern des Bundesrates, ihren Abteilungs=
oſ
ſtänden und den Vertretern der führenden Hilfsverbände ein
on Profeſſor Max Pechſtein entworfenes Glasgemälde mit der
fniſchrift: Reichspräſident v. Hindenburg den Freunden in der
tnt überreicht. Briefliche und telegraphiſche Kund=
ſtelbungen
waren eingegangen vom bayeriſchen Miniſterpräſi=
eiaten
und den Staatspräſidenten von Württemberg,
jaden und Heſſen. In ſeiner Antwort auf die Anſprache
ei: deutſchen Geſandten dankte Bundespräſident Motta für das
lndenken an die Freundſchaft in ſchwerer Not und führte aus:
Duas Schweizer Volk in ſeiner Geſamtheit ohne jeden Unter=
hzed
hat es immer als eine gnädige Fügung der Vorſehung be=
ſrchchtet
, heil und unverſehrt den gewaltigen Weltbrand überſtan=
ein
zu haben. Aus dieſer Ueberzeugung heraus war es ihm im
Streit der Waffen und Geſinnungen ein ſchönes Vorrecht, das
Lort des griechiſchen Dichters beherzigen zu dürfen, der Anti=
ſorie
bekennen läßt: Nicht um zu haſſen, um zu lieben bin ich
a.. Während des Krieges hatte
die Schweizer Hilfe für die Opfer des Krieges
nühr offiziellen oder wenigſtens offiziöſen Charakter. Nach dem
Eniege iſt dieſe Hilfe vorzüglich als Wille und Tat der Privat=
nitiative
hervorgetreten. Hatten die Behörden während des
kuieges der ſchweizeriſchen Neutralität ihre Richtung und ihren
Snnn zu geben verſucht, ſo haben die Einzelnen, allein oder in
Oyganiſationen vereinigt, nach dem Kriege es verſtanden, der
ſiü=utralität ihres Landes ihre Tätigkeit und humanen Sinn zu
vahren. Das deutſche und das ſchweizeriſche Volk leben ſeit
tcenklichen Zeiten in ungetrübter Freundſchaft nebeneinander.
Du=utſchland hat den Schweizern ſtets gaſtliche Aufnahme bereitet;
eine Hochſchulen waren von unſeren Akademikern bevölkert. So
manchem unſerer Künſtler und Schriftſteller hat Deutſchland die
Uege zu Anſehen und Ruhm geebnet. So fand die Schweiz
gusenüber Deutſchland in mehr als einer Hinſicht eine offen=
hundige
Dankesſchuld und war es ihr nun möglich, dem endlich
durch die Tat Ausdruck zu geben, ſo würde ſie ſich doppelt gefreut
hlben, wäre der Anlaß hierzu nicht für Deutſchland eine ſchwere
Hy=imſuchung geweſen. Nun brechen aber wieder hellere Zeiten an.

Die Wiederaufrichtung Deutſchlands iſt eine Grund=
bedingung
der Wiederaufrichtung von ganz Europa.
Wir kennen den Fleiß und den Ordnungs= und Arbeitsſinn, wir
kennen die heroiſche Aufopferungsfähigkeit des deutſchen Volkes.
Es iſt uns eine Genugtuung, daß zwiſchen den ehemaligen Krieg=
führenden
der Geiſt der Verſöhnung und der Solidarität wieder
eingeſührt iſt. Ich entbiete dem Reichspräſidenten v. Hinden=
burg
, dieſer gewaltigen weltgeſchichtlichen Geſtalt, die dereinſt
wie ein Held der alten deutſchen Sage im Bewußtſein der deut=
ſchen
Nation fortleben wird, den Ausdruck unſerer Verehrung.
Seine Worte, deren Interpret Sie, Herr Miniſter, geweſen ſind,
ſind uns ein beſonders teures Pfand der dauernden guten Be=
ziehungen
zwiſchen den beiden Völkern. Ich verſichere die Herren
Präſidenten von Bayern, Baden, Württemberg und Heſſen un=
ſerer
Gefühle wahrer Hochſchätzung und freundnachbarlicher Ge=
ſinnung
! Bundespräſident Motta ſchloß mit dem Wunſch für
Frieden, Glück und Wohlergehen des deutſchen Volkes.
An dieſe deutſch=ſchweizeriſche Kundgebung knüpft die
Züricher Poſt folgenden Kommentar: Dieſe herzlichen und
politiſch bedeutungsvollen Worte, die bei dieſem Empfang in
Bern geſprochen worden ſind, werden ihr gutes Echo in der
Schweiz und in Deutſchland haben. Der deutſche Geſandte in
Bern, Miniſter Dr. Müller, der ſein Land in Bern mit feinem
Takt und tiefem Erfaſſen ſchweizeriſcher Weſensart vertritt, hat
ſeine Sympathie für unſer Land mit herzlicher Wärme zum Aus=
druck
gebracht. Die Art, wie Miniſter Dr. Müller die deutſche
Vertretung in Bern ſeit Jahren leitet, iſt Beweis, daß dieſe
Empfindung keine diplomatiſche Kuliſſe iſt, ſondern ſeinem
inneren Weſen entſpricht. Wir freuen uns des herzlichen Grußes,
den Reichspräſident v. Hindenburg an die Schweiz richtet. Wir
freuen uns über die von vollendetem Takt getragene und von
vorbehaltloſer Wärme durchſtrahlte Antwort, die Bundesrat
Motta gegeben hat. In den Beziehungen zwiſchen der Schweiz
und Deutſchland beſteht ungetrübte Herzlichkeit. Es ſind keine
Wolken, die hier den erfreulichen Ausblick verdüſtern könnten.
Der Empfang in Bern hat zwanglos die Gelegenheit geboten,
dieſe bedeutungsvolle Tatſache ſichtbar zum Ausdruck zu
bringen."

Forderungen der deuiſchen Bauernſchaft.
Berlin, 27. Januar.
Unter Beteiligung von Vertretern aus allen deutſchen Gauen
fand heute die Vertretertagung des Deutſchen
Bauernbundes, der etwa 140000 Mitglieder zählt, ſtatt.
Unter den Ehrengäſten befanden ſich zahlreiche Vertreter der
Regierung und verwandter Berufsgemeinſchaften, ferner Abge=
ordnete
der Deutſchen Volkspartei, der Deutſchnationalen Par=
tei
, der Demokraten, des Bayeriſchen Bauernbundes und der
Wirtſchaftlichen Vereinigung. Nach einer Begrüßungsanſprache
des Vorſtandsmitgliedes, Reichstagsabg. Landwirt Weſtermann
(D. V. P.) und nach Erſtattung des Jahresberichts erfolgte eine
lebhafte Ausſprache, die zur Annahme einer Entſchließung
führte. In dieſer wurde zur Handelspolitik die Forde=
rung
erhoben, die landwirtſchaftliche Produktion im Inland zu
fördern und damit neues Kapital und Arbeit zu ſchaffen. Bei
den Handelsverträgen müßten die Intereſſen der bäuerlichen
Landwirtſchaft mit allem Nachdruck vertreten werden. Weiter=
hin
erblickt die Vertretertagung in der Erhaltung und Er=
nährung
des deutſchen Bauernſtandes in den dünn
beſiedelten Provinzen, vor allem an der Oſtgrenze, eine ſtaats=
politiſche
Aufgabe von größter nationaler Bedeutung, und hält
die baldige Gründung einer ſtaatlichen Renien=
bank
zur Finanzierung der Siedlungsarbeit
für unbedingt notwendig. Im Zuſammenhang hiermit wird
eine Neuregelung des Pachtrechtes derlangt. In der
Entſchließung wird ferner Berückſichtigung der bäuer=
lichen
Landwirtſchaft bei der Ernennung von
Sachverſtändigen für die einſchlägigen Fragen in den Kör=
perſchaften
gefordert. Zur Kreditfrage wird unter Hinweis
auf die ſtarke Verſchuldung der Landwirtſchaſt eine geeignete
Kreditpolitik ſeitens der Regierungen angeſtrebt. Zur Steuer=
frage
ſchließlich wird eine weitere Herabſetzung der Geſamt=
ſteuerlaſt
und Durchführung der Verwaltungsreform mit dem
Ziele einer erheblichen Verbilligung der geſamten Verwaltung
und Regulierung der Einkommenbeſteuerung für notwendig er=
achtet
.

Der Friedenspalaſt im Haag.
Vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof im Haag wird jetzt ein Prozeß
zwiſchen dem Deutſchen Reich und der Reparationskommiſſion verhandelt, deſſen
Objekt neun Milliarden Goldmark beträgt. Dieſer Rieſenbetrag ſtellt die Ent=
ſchädigungsſumme
dar, die Deutſchland an die Liquidationsgeſchädigten zu ent=
richten
hat, und der Prozeß geht nun darum, ob dieſer Betrag in die Annuitäten
des Dawes=Planes einbegriffen ſein ſoll.

Um neun Milliarden.
Deutſchland und dieRepkovor dem Haager
Schiedsgericht. Die deutſche Theſe im
Haag. Derfalſche Standpunkt der Repko.
* Amſterdam, 27. Jan. (Priv.=Tel.)
Die öffentlichen Verhandlungen des Aus=
legungsausſchuſſes
des Haager Schiedsgerichts=
hofs
ſind geſtern zu Ende gegangen. Der Aus=
ſchuß
hat ſeine Sitzungen bis zur Verkündung
des Urteils, die wahrſcheinlich erſt in der näch=
ſten
Woche erfolgen wird, vertagt. In der
letzten Sitzung iſt eine günſtige Wendung für
Deutſchland eingetreten, nachdem das Auftreten
des deutſchen Profeſſors Kauffmann bereits in
den letzten Tagen bewieſen hat, daß Deutſchland
in Kauffmann einen guten Sachwalter ſeiner
Intereſſen im Haag hat. Es mußte nicht nur
der zweite, ſondern ſpäter auch der erſte Ver=
treter
der Reparationskommiſſion anerkennen,
daß ihre Ausführungen auf falſchen Voraus=
ſetzungen
beruht haben. In einem ſehr weſent=
lichen
Punkt, und zwar in der Anrechnung der
Effekten der ehemaligen deutſchen Beſitzer auf
die Dawes=Jahreszahlungen, konnte der deut=
ſche
Vertreter es lebhaft begrüßen, daß die
Vertreter der Reparationskommiſſion ſich ſelbſt
zugunſten Deutſchlands berichtigt haben. Die
deutſche Theſe hat damit an Feld gewonnen.

* Holzapfels Panideal in Amerika.
Eune öffentliche Kundgebung Romain Rollands, Thomas Manns,
Ha=rmann Bahrs, Heinrich Federers und anderer über das
Panideal.
Führende amerikaniſche Zeitungen bringen die Nachricht, daß
udch in den U. S. A. das Panideal, die bahnbrechende Schöp=
ſung
Rudolf Maria Holzapfels, außerordentliches Aufſehen
enregt und begeiſterte Aufnahme gefunden hat.
Eine Reihe amerikaniſcher Univerſitäten, Columbia, Chicago,
Northweſtern, Cornell u. a. haben kürzlich einen der berufenſten
fiuenner der Forſchungen Holzapfels, Dr. Hans Zbinden aus
Biern, zu Vorträgen über Holzapfels Werk eingeladen, die, wie
wa.r den Blätternachrichten entnehmen, großem Intereſſe be=
geggnet
ſind. Die Großzügigkeit der Konzeption des Panideals
nitht weniger als die heroiſche Größe der Perſönlichkeit Holz=
alffels
haben wie ein mächtiger Weckruf gewirkt. Im Kampfe
gegen die fortſchreitende Mechaniſierung und Nivellierung der
mnierikaniſchen Kultur, fühlen die einſichtigen Kreiſe in Holz=
affels
Werk und in den neuen Zielen des panidealiſtiſchen Ge=
wſ
.ſſens eine mächtige Stütze und ein einigendes Ziel. Die Er=
kenintnis
, daß eine neue geiſtige Kultur nur aus einem tieferen
En.ndringen in die innerſten Triebkräfte und Wurzeln der menſch=
liachen
Seele hervorgehen kann, bricht ſich auch in Amerika immer
mehr Bahn, beſchleunigt durch die Auswüchſe einer mechaniſti=
ſchren
Lebensauffaſſung, die in Pſychologie, Erziehung, Literatur
uind Wirtſchaft immer verhängnisvollere Wirkungen zeitigt. So
ſcheint es, als ob in dieſem Prozeß tiefer innerer Wandlung und
Selbſtbeſinnung, der in Amerika angehoben hat und der keinem
emnſten Beobachter entgeht, dem Panideal eine weſentliche, auf=
bmruende
Rolle zu ſpielen beſtimmt ſein wird.
Mit Spannung ſehen daher die intereſſierten Kreiſe der eng=
liöſchen
Ausgabe des Werkes entgegen, welche der große Verlag
Aillfred A. Knopf in New York, der auch Spenglers Buch un=
länngſt
herausgab, übernommen hat.
Zu gleicher Zeit hat in Amerika eine öffentliche Kundgebung
einnen mächtigen Widerhall gefunden, in welchem führende euro=
püäiſche
Geiſter, darunter Romain Rolland. Thomas Mann,
Arthur Schnitzler, Hermann Bahr, Heinrich Federer
und andere auf die grundlegende Bedeutung der Schöpfungen
Holzapfels für die geiſtigen Probleme unſerer Kultur hinweiſen.
Eas heißt in dieſer Kundgebung, die die führenden amerikaniſchen

Blätter mit ausführlichen Mitteilungen über Holzapfels Leben
und Schaffen veröffentlichen, unter anderem:
.. . Nach der Ueberzeugung der Unterzeichneten und nach
dem begeiſterten Urteil führender geiſtiger Kreiſe Europas iſt
Holzapfel nicht allein eine Forſcherperſönlichkeit von der aller=
größten
Bedeutung für die wiſſenſchaftliche Arbeit, ſondern wir
haben in ſeinem Schaffen und in dem unaufhaltſam wachſenden
Einfluß ſeiner Ziele und Gedanken eine der machtvollſten Boll=
werke
gegen das geiſtige und ſoziale Chaos, das allenthalben
das Leben der Völker bedroht. Seine Forſchungsergebniſſe . . .
ſind von entſcheidender Tragweite auch für die praktiſche Löſung
der wichtigſten Fragen unſeres erzieheriſchen, moraliſchen und
künſtleriſchen Lebens. Durch ſeine umfaſſenden Ziele, durch den
poſitiven Idealismus ſeines Geiſtes, durch das Zeigen ganz
neuer praktiſcher Wege erſcheint Holzapfels Schaffen wie kaum
ein zweites berufen, das Verſtändnis zwiſchen den Völkern zu
fördern und eine feſte Grundlage für eine fruchtbare Zuſammen=
arbeit
der Nationen zu bilden. Die Weiterführung und Vollen=
dung
einer ſolchen Lebensarbeit, iſt daher nicht nur für die
Wiſſenſchaft, ſondern auch für den geſamten ſozialen und gei=
ſtigen
Fortſchritt von unerſetzlichem Wert . . . Die Unterzeichneten
ſehen in Holzapfel einen der größten führenden Geiſter
unſerer Zeit.
Dieſer Aufruf, der außer von den obengenannten auch von
führenden Amerikanern unterzeichnet iſt, hat auf die amerika=
niſche
Welt tiefen Eindruck gemacht.
Dem Vernehmen nach hat Holzapfel ein neues, umfaſſendes
Werk, die Frucht vieljähriger Arbeit, nahezu vollendet, ſo daß
der erſte Band bereits in dieſem Winter erſcheinen wird. Da
in dieſem Werk das religiöſe Problem, in einem vollſtändig
neuen Lichte behandelt, eine Klärung von fundamentaler Be=
deutung
erfahren ſoll, ſo ſieht man ſeinem Erſcheinen mit begreif=
licher
Spannung und Erwartung entgegen.
(Aus Nr. 558 des Bund.)

=Anekdoten von Albert Niemann.
Zu unſerem Aufſatz unter dieſer Ueberſchrift in Nr. 13 er=
halten
wir von Fräulein Marie Scholz folgende Zuſchrift:
Wagner ſchreibt in Mein Leben (Band 2, S. 673): Bald
kam auch der junge, ſeiner großen Begabung wegen mir ſo ſehr
gerühmte Tenoriſt Niemann mit ſeiner Braut, der bedeutenden
Schauſpielerin Seebach, an, und machte namentlich durch ſeine

faſt übermenſchliche Geſtalt auf mich den Eindruck, als ſei er mir
zum Siegfried beſtimmt. Das war Niemanns erſter und ein=
ziger
Beſuch bei Wagner in Zürich im Juli 1858. Vom Tann=
häuſer
ſcheint keine Rede geweſen zu ſein. Die erſte Tann=
häuſer
=Aufführung in Paris fand unter Niemanns Mitwirkung
am 13. März 1861 ſtatt. Ihr folgte am 18. März die zweite und
bald darauf noch eine dritte Aufführung. Dann zog Wagner die
Oper zurück. (Siehe wie oben, Seite 704745.) Mein
Vater *) ſchreibt in ſeinem Buch Verklungene Weiſen über ſein
Verhältnis zu den Theaterkünſtlern beim Antritt ſeiner Hof=
kapellmeiſterſtelle
in Hannover im Jahre 1859: das war
der Boden, den ich. gerade 24 Jahre alt, betrat. Ein ſo junger
Mann hatte den dort eingeſeſſenen, ſamt und ſonders älteren
darſtellenden Künſtlern gegenüber eine ſehr ſchwierige Stellung;
allein ich kam mit Sängern und Orcheſter bald auf den beften
Fuß. Selbſt Niemann behandelte mich in der erſten Zeit mit
Auszeichnung, nahm mich mit zur Jagd und lud mich zum Pol=
terabend
, der ſeiner Hochzeit, mit Marie Seebach vorherging,
ein. Ueber den Vorgang ſelbſt, bei welchem Niemann ihm
tatſächlich vor oder nach einer Probe den Hut vom Kopfe ſchlug,
ſchreibt Vater ebendaſelbſt (Seite 149): daß dem Grafen
Platon (Jutendant) der Einfluß Niemanns bei Hofe fatal war,
iſt wohl begreiflich; ihm gegenüber ſchwand ſeine Autorität völ=
lig
dahin, darum ließ er nun andere auf ihn los, und mein
Dienſteifer wie meine Unerfahrenheit kamen ihm gelegen. Nie=
mann
verſäumte die Proben, wann es ihm beliebte; der Inten=
dant
hetzte, ich ſolle mir das nicht bieten laſſen, und ſo entſtand
zwiſchen dem berühmten Sänger und mir eine Spannung, die
ſich in einem Zuſammenſtoß im königlichen Hoftheater entlud,
welcher ex offieis beſtraft werden mußte. Ich gebe dem Könige
das Zeugnis, daß er dem Rechtsſpruch gegen ſeinen Liebling
vollen Lauf ließ; er hatte mir Genugtuung zugeſagt und hielt ſein
Wort. Graf Platen wollte mich fallen laſſen; aber Joachim und
Kaulbach gaben dem Könige zu veiſtehen, daß ſie mit mir Han=
nover
verlaſſen würden, wenn man mein Recht beugte. Nach=
dem
Niemann dierzehn Tage im Gefängnis geſeſſen hatte, be=
antragte
ich ſelbſt beim Könige ſeine Begnadigung, und der Reſt
ſeiner Strafzeit wurde ihm erlaſſen. Ich habe den Konflikt mit
Niemann imer bedauert; ich bewunderte den genialen Dar=
ſteller
und mußte es anerkennen, wie er ſich mit ganzer Seele in
ſeine Aufgaben verſenkte; ich war Zeuge davon, wie er in den
Proben zu Mehuls Joſeph und zu Wagners Rienzi tief
ergriffen zu Tränen gerührt war.
Marie Scholz.
*) Bernhard Scholz.

[ ][  ][ ]

waltie
swah
Unseren
währten
jAIIAtZT

In ledem Jahr bildet
diese beliebte
Veranstaltung
ein Ereignis
von jedermann mit Ungeduld
erwartet. In wochenlangen
Vorbereitungen sind manche
Uberraschungen gereift.
Wir wissen
Besonderes
wird erwartet,
doch mehr noch
werden wir bieten.

beginnen wir

Seite 4

Freitag, den 28. Januar 1927

Muſſolinis letztes Interview.
Das Fundament der Fasciſtenregierung. Muſſolini
dementiert Italiens Angriffs=Tendenzen. Italiens
Expanfionsbeftrebungen.
Von unſerem (=Korrefpondenten.
London, 27. Januar.
Aſhmead Bartlett erzählt, er habe eine lange Unterredung
mit dem Diktator Italiens gehört, aber der Duce habe erklärt,
er werde keine weiteren Unterredungen über delikate politiſche
Fragen gewähren, weil die Preſſe gewiſſer Länder ſeine Aeuße=
rungen
verdrehe, und daß es daher beſſer ſei, zu ſchweigen, als
internationale Zwiſchenfälle hervorzurufen. Aſhmead Bartlett
kann aber doch ein letztes (2) Interview veröffentlichen. Muſſo=
lini
wandte ſich zunächſt gegen die irrige Anſicht, die zweifellos
auch in England vertreten fei, daß der Fascismus nur eine
vorübergehende Phaſe in der Geſchichte Italiens bedeute. Sie
können nicht verſtehen, daß der Fascismus ſolche Wurzeln in
Italien geſchlagen hat, daß mein Werk weiter geführt werden
würde, auch wenn ich morgen ermordert werden ſollte. Die
Ideale des Fascismus ſind ſo feſt in die Herzen der Italiener
gepflanzt, daß keine Beſorgnis vor einem plötzlichen Regierungs=
wechſel
oder einem Hinwenden zum Bolſchewismus beſteht. Das
Fundament der Fasciſtenregierung iſt das neue
Miniſterium der Korporationen. Es iſt der erſte
Verſuch wirtſchaftliche Fragen auf nationaler
Grundlage in den vereinigten Intereſſen der Arbeitgeber,
Arbeitnehmer und des Staates, d. h. des ganzen Volkes, zu
löſen. Die Regierung kann bei induſtriellen Streitigkeiten
nicht länger beiſeite ſtehen. Jede induſtrielle Frage muß aus=
ſchließlich
nach ihrer beſonderen Eigenart unter Berückſichtigung
der koordinierten Intereſſen anderer Induſtrien und des allge=
meinen
Publikums beurteilt werden. Alle Induſtrien Italiens
ſind in 22 große Syndikate geteilt, die ſämtlich in dem unter dem
Miniſter der Korporationen ſtehenden Nationalen Rat der
Korpora tionen vertreten ſein werden. Der Miniſter iſt
ſeinerſeits mir als dem Chef der Regierung verantwortlich.
Ueber 20 Millionen ſind Mitglieder der Syndikate, und ſie wer=
den
die Vertreter, in den Nationalrat wählen. Das alte
Parlament wird verſchwinden. Der König wird alle
Mitglieder des Senats ernennen. Der König ernennt auch den
Premierminiſter, der allein der Krone verant=
wortlich
iſt. Die Mitglieder ſind ihrerſeits mir als dem
Premierminiſter verantwortlich. Der Fascismus ruht daher auf
der breiten Grundlage des freien Willens von 20 Millionen ita=
lieniſcher
Arbeiter, weil ſie einſehen, daß er zu ihrem Nutzen
dient und allein Italien zu einer großen, mächtigen Nation
machen kann.
Muſſolini machte hier eine Pauſe und fuhr dam fort: Wenn
ich morgen ermordet werde, ſo wird mein Werk weiter gehen.
Die Toten reden mitunter machtvoller zu den Lebenden, als dieſe
es vermögen. Ich würde das Symbol des Fascismus
bleiben, der die Einheit des Volkes bedeutet, eine ſo
machtvolle moraliſche Kraft, daß keine Oppoſition es wagen
würde, ihr Haupt zu erheben, ſelbſt nachdem ich dahingegangen
bin. Es exiſtiert keine organiſierte Oppoſition gegen mich oder
den Fascismus. Es ſind da noch nicht 2000 Perſonen, verbitterte,
von ihren Anhängern verlaſſene Führer, und nicht 100 von ihnen

ſind meine perſönlichen Gegner. Sie wiſſen, was ich getan
habe, und andererſeits, daß ich ſie vor der Gewalttätigkeit ört=
licher
fanatiſcher Fasciſten gerettet habe." Ich habe mein Aeußer=
ſtes
getan, die Ordnung aufrecht zu erhalten, und ſeitdem ich
Miniſter des Innern bin, waren nirgendwo Ausbrüche zu ver=
zeichnen
. Auf den Hinweis von Afhmead Bartlett, daß man
ſtändig vor den Angriffstendenzen Italiens und der enormen
Präſenzſtärke der Armee gewarnt werde, erwiderte Muſſolini;
Das iſt alles ein Teil der ausländiſchen Propaganda gegen
mich. Italiens große Armee! Er lachte. Sie befteht aus
149000 Mann in Italien und den Kolonien. Bei 42 Millionen
Bewohnern! An Fasciſten haben wir etwa eine Million einge=
tragen
, aber wir ſind im Begriff, noch nicht Wünſchenswerte
auszuſondern. Wir könnten 20 Millionen haben, aber wir lehnen
weitere Anmeldungen ab. Die Miliz, die zum Teil ausgebildet
iſt und diſzipliniert, zählt 265 000 Köpfe. Aber nur 10 000 be=
finden
ſich ſtändig im Dienſt, um nach den Kaſernen, den Waffen,
der Ausrüſtung uſw. zu ſehen. Die Miliz wird niemals außer
zu Zeiten großer Not zu einer allgemeinen Mobiliſierung auf=
gerufen
, aber ſie ſoll nur die Ordnung im Innern aufrecht er=
halten
. Für den Dienſt auf auswärtigen Kriegsſchauplätzen iſt
ſie abſolut nicht ausgebildet oder ausgerüſtet oder organiſiert.
Eine jede wegen unſerer militäriſchen Rüſtungen argwöhniſche
Macht ſollte ſich klar ſein, daß wir nur 149 000 Soldaten zum
Angriff oder zur Verteidigung der Grenzen haben. In Kriegs=
zeiten
würden die Fasciſten natürlich zuerſt einberufen und auf
die regulären Cadres verteilt werden. Andererſeits ſind die ge=
ſamten
bei den Syndikaten eingeſchriebenen 20 Millionen Arbeiter
Mitglieder fasciſtiſcher Korporationen und daher nominell
Fasciſten.
Das Italien von 1870 zählte 26 Millionen, heute ſind es 42,
für die Raum gefunden werden muß. Italien kann ſich nicht
nach Weſten ausdehnen, denn in jenem Teil von Afrika iſt kein
freier Raum geblieben. Kann man uns tadeln, daß wir nach
dem Orient blicken? Und ſelbſt im Orient iſt es ſchwer, nicht=
beſetzte
Gebiete zu finden. Ich halte es für ein abſolutes
Unrecht, danach zu trachten, Kolonien und
Dependenzien anderen Ländern fortzunehmen,
die die ganze Pionierarbeit getan, ihr Blut
vergoſſen und ihre Gelder aufgewendet haben.
Wenn ſie ſich nicht freiwillig entſchließen, die Gebiete abzutreten
oder zu tauſchen, muß ihnen die Ausbeute auf immer gehören.
Ich ſchließe jeden Verſuch von ſeiten Italiens aus, mit Gewalt
Länder zu beſetzen, die geſetzmäßiges Eigentum anderer Nationen
ſind. Wo auch immer andererſeits in der Welt Gebiete exiſtieren,
die keiner Großmacht gehören, ſei es am Nord= oder am Südpol,
im Herzen Afrikas oder in Aſien, muß das italieniſche Volk ein
Recht auf ſeinen Anteil an ihnen haben. Italien muß ſich
ausdehnen. Es muß eimen Auslaß für ſeine
ſtetswachſende Bevölkerunghaben, und keine Macht
hat ein Recht, ſich unſeren legitimen Anſtrengungen zur Erlan=
gung
von paſſenden Territorien für unſer Volk in den Weg zu
ſtellen. So weit Muſſolini ſelber.
Alhmead Bartlett ſchreibt nun aber noch über ſeine eigenen
Eindrücke, und es beſteht die ſtarke Wahrſcheinlichkeit, daß dieſe
Ausführungen den Anſichten des Duge nicht widerſprechen. Wir
geben den Inhalt des Schlußteils wieder: . . . . Man muß die
Bedeutung des neuen Schiedsgerichtsvertrags
mit Deutſchland nicht überſehen. Muſſolini erklärt, es ſei
keine verborgene Bedeutung oder Verſtändigung hinter ihm zu
finden. Auf den erſten Blick ſcheint allerdings wenig in ihm zu
ſein, für das nicht bereits die Maſchinerie des Völkerbundes für

Nummer 28

die friedliche Beilegung von internationalen Streitigkeiten ſorgt.
Aber vielleicht iſt da mehr vorhanden, als was in die Augen
fällt. Zurzeit hat Italien keine deutſche Grenze, aber wenn der
Anſchluß zuſtande komen ſollte, wird Deutſchland auf der
anderen Seite der neuen Brenner=Grenze ſtehen, und die Be=
ziehungen
zwiſchen beiden Ländern werden eine viel größere
Wichtigkeit erlangen. Muſſolini erklärte mir, Italien würde
niemals einer Modifizierung oder Aenderung jener Grenze zu=
ſtimmen
. Sie ſei für Italien ebenſo unverletzlich als der Felſen
von Gibraltar für England, und Italien würde eher kämpfen
als nur einen Yard der Grenzen des Vertrages von St. Germain
aufgeben. Der Vertrag mag aber auch eine andere Bedeutung
haben. Italien und Deutſchland befinden ſich beide in verzwei=
felter
Notlage, was Folonien angeht. Sie mögen infolgedeſſen
vereint in naher Zukunft die ganze Frage der Kolonien und
Mandate vor den Völkerbund bringen. Ich glaube, ſie werden
zur Erreichung dieſes Zweckes, als feſte Alliierte zuſammen=
arbeiten
. Muſſolini hat ſeine Prinzipien und ſeine Politik be=
züglich
dieſer Frage klar dargelegt, nämlich, daß jede Nation ein
Recht hat, das zu behalten, was ſie gewonnen hat, daß er aber,
wenn neue Länder verfügbar werden, darauf beſtehen wird,
ſeinen Anteil für das italieniſche Volk zu erlangen. Wenn der
Duce durch friedliche Mittel auf dem Wege einer allgemeinen
Neuregelung unter den Auſpizien des Völkerbundes erlangen
kann, was er wünſcht, ſo wird er niemals einen Krieg anfangen,
Der Druck der öffentlichen Meinung, mag aber
für ihn zu ſtark werden, wenn Italiens Trachten
nach einer Expanſion im Auslande durch das
Eingeſchloſſenbleiben in ſeinen überfüllten
Gebieten zunichte wird.
Rußland proteſtiert in Nom gegen die
Annektion Beßarabiens durch Rumänien.
EP. Moskau, 27. Januar.
Die Sowjetblätter veröffentlichen heute eine Note, die der
ehemalige Botſchafter in Rom anläßlich des italieniſch= rumä=
niſchen
Freundſchaftsvertrages Anfangs Oktober dem Miniſter=
präſidenten
Muſſolini überreicht hat. Die Sowjetregierung er=
neuert
in dieſer Note ihren Standpunkt in der beßarabiſchen
Frage und proteſtiert abermals gegen die Annektion Beßarabienz
durch Numänien. Die beßarabiſche Frage dürfe nicht in die Be=
ziehungen
zwiſchen Rumänien und Italien hineingezogen wer=
den
, ſo daß die Sowjetregierung den Briefwechſel Muſſolinis mit
Averescu als einen wenig freundlichen Akt anſehen müſſe, der
mit den freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern
nicht in Einklang ſtehe.
Die Verbindungsſtellen beenden ihre Tätigkeit.
Am 31. Januar hört die Tätigkeit der Interalliierten Mili=
tär
=Kontrollkommiſſion auf. Damit iſt auch die Aufgabe der mit
ihr zuſammenarbeitenden deutſchen Verbindungsſtellen beendet.
Sie hatten als Vertreter der deutſchen Regierung den Verkehr
zwiſchen der deutſchen Bevölkerung, den vielen deutſchen In=
duſtriewerken
der ehemaligen Rüſtungsinduſtrie und der Kon=
trollkommiſſion
zu vermitteln. Dieſe ſchwierige und großen
Takt erfordernde Aufgabe iſt von den Leitern der Verbindungs=
ſtellen
acht Jahre lang mit Erfolg durchgeführt worden.

Besichtlgen Sle schon heute
abend unsere sehenswerfen
Dekoratlonen.

Darmstadt

Beslchtigen Sie schon heute
abend unsere sehenswerten
Dekorationen.
1856

[ ][  ][ ]

Nummer 28

Freitag, den 28. Januar 1927

Seite 3

cht in die

Geheimerat Profeſſor Otto Berndt
feiert am 29. Januar ſeinen 70. Geburtstag. Er feiert dieſen
Tag, da andere längſt ausruhen von arbeitsreichem Leben, in
beneidenswerter geiſtiger und körperlicher Friſche. Mit ihm
feiert eine unendlich große Zahl derzeitiger und ehemaliger Stu=
dierender
der Darmſtädter Hochſchule, deren populärſten und be=
liebteſten
Lehrer einer Profeſſor Berndt iſt.
Herr Geheimerat Berndt begann ſeine Laufbahn im preußi=
ſchen
Eiſenbahndienſt. Geboren am 29. 1. 1857 zu Neu=Ruppin,
ſtudierte er an der Techniſchen Hochſchule zu Charlottenburg und
legte dort im Jahre 1881 das Examen als Regierungsbauführer
ab. Er trat ſodann in den Eiſenbahndienſt ein und arbeitete auf
dem maſchinentechniſchen Büro der Eiſenbahndirektion Bromberg
als Konſtrukteur für Lokomotivbau. 1884 legte er das Examen
als Regierungsbaumeiſter ab, um nachher wieder in die gleiche
Tätigkeit zurückzukehren. Später wurde er Vorſteher der Loko=
motivwerkſtatt
in Halberſtadt und arbeitete in den Jahren 1887
bis 1892 auf dem maſchinentechniſchen Büro der Eiſenbahndirek=
tion
Magdeburg als Vorſteher der Abteilung für Lokomotivbau
und für Werkſtätten und maſchinelle Anlagen. Im Jahre 1892
berief ihn die Techniſche Hochſchule Darmſtadt als ordentlichen
Profeſſor für Maſchinenbau. Die Lehrgebiete, die er hauptſäch=
lich
betrieb, waren Eiſenbahnmaſchinenbau, Materialprüfung und
Feſtigkeit und ſpäter Verbrennungskraftmaſchinen. Mit dem
Bau der Materialprüfungsanſtalt der Techniſchen Hochſchule
wurde Herr Berndt zu deren Vorſtand ernannt und hat lange
Jahre hindurch dieſe Anſtalt mit großem Erfolg geleitet, wobei
er insbeſondere auch auf dem Gebiet der Prüfung der Bau=
materialien
(Zement, Beton uſw.) eine umfaſſende Tätigkeit ent=
wickelte
. Ferner wurde unter feiner Leitung das Laboratorium
für Verbrennungskraftmaſchinen eingerichtet.
Herr Berndt entfaltete im Laufe der Jahre eine ſehr rege
Tätigkeit als Dozent und war daneben in außerordentlichem
Maße in den verſchiedenſten wiſſenſchaftlichen Körperſchaften
tätig. Die Hochſchule wählte ihn verſchiedene Male zum Rektor
und an die Spitze der Ausſchüſſe, die auch mit der Weiterentwick=
lung
der Hochſchule befaßt wurden.
Als erſter Vorſitzender der Geſellſchaft der Freunde der Hoch=
ſchule
hat er ſeit der Begründung im Jahre 1918 ſich große Ver=
dienfte
um den weiteren Ausbau der Hochſchule erworben. Nach=
einander
wurden unter ſeiner tatkräftigen Mitwirkung die neuen
Inſtitute für Gerbereichemie, für Zelluloſechemie und für Hoch=
ſpannungstechnik
ohne Staatsbeihilfe errichtet und der Hochſchule
übergeben. Dieſe Tätigkeit fand ihre Krönung durch den Umbau
der alten Exerzierhalle zu einer Turn= und Feſthalle der Hoch=
ſchule
nach den Entwürſen von Profeſſor Roth. Dieſer Bau
wurde im weſentlichen durch die aufopferungsvolle Tätigkeit des
Herrn Berndt trotz großer finanzieller Schwierigkeiten durch=
geführt
und damit die Hochſchule um eine Einrichtung bereichert,
die einem dringenden Bedürfnis entſprach.
In dem deutſchen Verein für Materialprüfungen in der
Technik, in den Fachausſchüſſen der Notgemeinſchaft und der
Helmholtz=Geſellſchaft, ſowie insbeſondere im V. D. J. war Herr
Berndt ſtändig tätig bis in die letzten Jahre hinein, wie er=
wähnt
, in erſtaunlicher Friſche und Lebendigkeit.
Profeſſor Berndt iſt eine Perſönlichkeit, die in den weiteſten
Kreiſen der ehemaligen Schüler der Hochſchule und der Indu=
ſtrie
bekannt und geſchätzt iſt und deren Anerkennung ſich durch
eine ungewöhnliche Teilnahme der weiteſten Kreiſe an dem
Jubiläum kund gibt.
Heſſiſches Landestheater. Zu der Beſetzung der heute abend im
Großen Haus in der Inſzenierung von Jacob Geis zur erſten Auf=
führung
gelangenden Komödie von Bernard Shaw HausHerzens=
tod
iſt noch nachzutragen, daß die Rolle des Randall Utterword nicht
von Joachim Büttner, ſondern von Ernſt Nottluff geſpielt wird. Die
Rolle der Amme iſt mit Margarete Carlſen beſetzt.
Am Sonntag, den 30. Januar, wird im Kleinen Haus die außen=
ordentlich
erfolgreiche Operette Der Vatter aus Dingsda‟
von Eduard Künneche in der Premierenbeſetzung außer Miete als Volls=
vorſtellung
zu ermäßigten Preiſen (14 Mk.) gegeben.
Nachmittags 2½ und 4½ Uhr gelangen zwei reizende Märchen=
filme
Rübezahls Hochzeit und Haſe und Swinegel
zur Vorführug bei Preiſen von 70 Pf. und 1 Mk. Kinder haben auf
die Plätze eine Ermäßigung um die Hälfte.
Volkshochſchule. Der Kurſus von Fräulein Krämer Prak=
tiſche
und künſtleriſche Handarbeiten fällt aus. Kurſus=
karten
können m der Geſchäftsſtelle zurückgegeben werden. Am
Sonntag, den 30. Januar, vormittags 11½ Uhr, findet im Feſtſaal
des Nealgymmaſums der zweite Beethoven=Vortrag des
Herrn Studienaſſeſſors Henk ſtatt, der als Morgenfeier die Ro=
manze
in G=Dur für Violine, Opus 40 bzw. das Klaviertrio Opus 1
Nr. 1 bringen wird. Eintritt für Mitglieder 50 Pf. und für Nicht=
mitgliader
1 Mk. i der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17. und am
Sagleingang.
Miſſionsabend des Allgemeinen evong, proteſtant. Miffions=
vereins
. Auf den Vortrag am Samstag, den 30. Januar, abends um
8 Uhr, im Gemeindehaus Kiesſtraße, den Superintendent Miſſionar
D. Schiller aus Kyoto über Meine Lebensarbeit an der
Seele des japaniſchen Volkes halten wird, ſei nochmal
beſonders aufmerkſam gemacht. Da Schiller nach 3ljähriger Miſſions=
tätigkeit
in Japan hier in Darmſtadt ſpricht, wird der Abend ein be=
beſonders
feſtliches Gepräge haben. Der Schmuck von Saal und Bühne
wird us die Eigenart des japaniſchen Landes vor Augen fühnen, und
eine Schar junger Damen in japaniſchen Koſtümen (Schülerinnen von
Frau Oberbergrat Chelius) bringt Lieder zur Laute, darunter das be=
rühmte
Kirſchbaumlied, zu Gehör Teekarten zu 50 und 1 Mk. bei
der Buchhandlung Waitz und an der Abendkaſſe.
Orpheum. Im Orpheum findet kommenden Sonntag, den
30. Januar, wieberum ein luſtiger Faſchingsabend mit großem karneva=
liſtiſchen
Konzert (vom Städt, Orcheſter veranſtaltet) und anſchließenden
Tanz ſtatt. Die Eintrittspreiſe (einſchließlich Tanz) ſind für Herren auf
1.50 Mk. für Damen auf 1 Mk. feſtgeſetzt.
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla, Motto: Mir freie uns!
Dieſe drei Worte ſollen für Darmſtadt die Deviſe abgeben für die dies=
jährigen
glanzvollen Karnevalveranſtaltungen der Darmſtädter Karneval=
geſellſchaft
Narrhalla. Warum und weshalb wir uns freie, das iſt
das Rätſel, deſſen Löſung erſt die am 13. Februar d. J. im Städtiſchen
Saalbau ſtattfindende Damen= und Herrenſitzung allen mit Recht Neu=
gierigen
bringen wird. Die beſten Redner und Dichter Darmſtadts
werden miteinander ihre Geiſteskräfte meſſen und in erſtklaſſigen Vor=
trägen
und Liedern wird bewieſen werden, daß der Darmſtädter Karne=
val
in ſeinen Darbietungen dem Meenzer in keiner Weiſe nachſteht.
Die Karnevalgeſellſchaft Narrhalla, die ſeit Jahrzehnten eine treue
Hüterin der Tradition iſt, ſie wird nichts unverſucht laſſen, um die
Sitzung am 13. Februar 1927 zu einem glanzvollen, einzigartigen Er=
lebnis
zu geſtalten, und ſie wird dafür ſorgen, daß das gewählte Motto:
Mir freie uns ſeine Wirkung im wahrſten Sinne des Wortes auf
alle B=
* alisüben wird. (Siehe Anzeige.)

Aus der Landeshauptſiadt.
Aerophyſikaliſche Hochflüge über Darmſtadt.
Darmſiadt, 28. Januar.

Wißſenſchaftlicher Flugbetrieb trotz vorläufiger
Einſiellung des Luftverkehrs.
Faſt 30 Grad Kälte in 5000 Meter Höhe.
Es iſt das Schickſal eines jeden Flugplatzes, daß für ihn nach
ſommerlichem Hochbetrieb eine Zeit der Winterruhe kommt, die jedoch
ſchon in dieſem Jahre für die meiſten deutſchen Lufthäfen nicht in
einer vollſtändigen Einſtellung des Lufwerkehrs beſtand, ſondern nur in
einer gewiſſen notwendigen Einſchränkung der Verkehrsflüge. Es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Zuſtand nur vorübergehend iſt und nach
Ablauf der lalten Jahreszeit einem lebhaften Luftverkehr, abermals
Naum gibt. Aber ſo arg einſam, wie es in dieſer Zwiſchenzeit ſcheint,
iſt es auf unſerem Flugplatz nicht. Neben ein paar kleineren Sport=
flugzeugen
ſteht in der Flugzeughalle eine Maſchine, die zu ganz
beſondeven Zwechen dort untergebracht iſt. Es iſt ein Junkers=
Flugzeug der Bauart 4 20. vollstümlich oft auch Kurierflug=
zeug
genannt, eine ſchnelle, ſteigfähige Ganzmetallmaſchine, die der aus
dem Deutſchen Rundflug und von der Rhön her bekannte Pilot Fuchs
führt; mit Platz für einen Piloten und einen bis zwei Beobachter. Die=
ſes
Flugzeug übernimmt zurzeit über Darmſtadt und der näheren
Umgebung gerophyſikaliſche Hochflüge, über die Näheres zu
erfahren allgemeines Intereſſe vorliegen dürfte, zumal damit Darm=
ſtadt
zu einer bedeutenden Pflegeſtätte des modernſten
Zweiges der Meteorologie, der jungen Wiſſenſchaft
vom Flugwetter wurde und ähnliche meteorologiſche Flugzeug=
aufſtiege
augenblicklich nur in Staaken bei Berlin und an der
Deutſchen Seewarte in Hamburg unternommen werden.
Der Luftverkehr in jeglicher Form, ſei es über längere oder kürzene
Flugſtrechen, über Flachland, Gebirge oder See zu jeder Tages= oder
Nachtzeit, ſtellt ſchon ſeit einiger Zeit an die Wiſſenſchaft vom Wetter,
ſoweit ſie die augenblicklichen Erſcheinungen in der Geſamtheit der
Atmoſphäre zuſammenfaſſend behandelt, ſo ſtarke Anforderungen, daß es
notwendig war, einen eigenen Zweig der Meteorologie zu ſchaffen, die
geronautiſche Meteorologie oder die Wiſſenſchaft vom
Flugwetter, deren Anfäuge allerdings bereits weit zurückliegen.
Schon ſeit einigen Jahren, ergab ſich die Notwendigkeit, daß ein Teil der
Meteorologen aus denWetterdienſtſtellen und verwandten wiſſenſchaftlichen
Inſtituten auf die Flugplätze überſiedelte und dort mitten unter Flug=
zeugen
und Flugzeugführern in den ihnen neu angewieſenen Arbeits=
ſtätten
den Flugwetterwarten, ein an Sorgen und Mühen, aber
auch an Erfolgen reiches Leben zu führen begannen. Gs wurde ihre
Aufgabe, die Piloten der dort landenden und ſtartenden Verkehrs=
maſchinen
über die jeweilige Wetterlage unter Berückſichtigung fliegeri=
ſcher
Geſichtspunkte zu unterrichten, ſie vor zu erwartenden atmoſphäri=
ſchen
Störungen, ſoweit ſie den Flug gefährden könnten, zu warnen,
d. h. vom Start abzuraten, oder geeignete Umwege zu empfehlen.
Um nun den Flugmeteorologen neben dieſer praktiſchen Tätig=
keit
Gelegenheit zu geben, um ihre wiſſenſchaftliche Weiterbil=
dung
beſorgt zu ſein, wurde in der winterlichen Jahreszeit 1926/27 an
der hieſigen Techniſchen Hochſchule ein Kurſus für Flug=
meteorologie
eingerichtet, deſſen Leitung in Händen von Prof.
Dr. Georgii, dem Inhaber der jetzt neu geſchaffenen außerordent=
lichen
Profefſor für Flugmeteorologie, liegt. Von faſt
einem Dutzend Flugplätzen des Deutſchen Reiches ſind Flugmeteorologen
zuſammengekommen um in gemeinfamer Arbeit, zum Teil mit der
Darmſtädter Fliegergruppe theoretiſch und praktiſch die
neueſten Forſchungen auf ihrem Fachgebiet zu behandeln.
Was jedoch dieſe Arbeit der deutſchen Flugmeteorologen, die zurzeit
hier geleiſtet wird, beſonderz wertvoll macht, das iſt die Ausfüh=
rung
wiſſenſchaftlicher Hochflüge.
Heute, wo die Erforſchung der oberen Schichten der
Atmoſphäre durch bemannte Luftfahrzeuge im Unterſchied von
Höhenaufſtiegen unbemannter Regiſtrierballone und Drachen wieder
im Aufleben begriffen iſt, wird hier in Darmſtadt eine Periode
der gerologiſchen Forſchung fortgeſetzt die i Deutſch=
land
mit den Berliner wiſſenſchaftlichen Baklon=
fahrten
, von Aßmann ud Berſon im Jahre 1831 begann.
Dieſe Ballonfahrten wurden bis zum Jahre 1883 unternommen und er=
gaben
ein großes Beobachtungsmaterial, beſonders von Temperatur,

Feuchtigkeit ud Luftdruck in größeren Höhen. Mit der Entwicklung des
Flugzeuges, beſonders in den Kriegsjahren, war in faſt allen Ländern
die Möglichkeit gegeben, wiſſenſchaftliche Flugzeugauf=
ſtiege
zu veranſtalten. Bemerlenswert ſind die ſchon im Jabre 1915
begonnenen regelmäßigen Flugzeugaufſtiege des Königl. Niederländi=
ſchen
Meteorologiſchen Inſtituts in Holland, der große Meteor
Flight der Engländer, während in Deutſchland beſonders
Prof. Dr. A. Wiegand ud ſein auf einem wiſſenſchaftlichen Fluge
abgeſtürzte Schüler Wienecke mit einem Flugzeug der Univerſi=
tät
Halle gerophyſikaliſche Hochflüge uternahm, deren Erfahrung
z. B. in der Bebandlung und Anbringung der Meßinſtrumente am
Flugzeug grundlegend wurden.
Der Vorteil gegenüber Höhenflügen der vorerwähnten ubemann=
ten
Regiſtrierballone und Drachen liegt in den die Aufzeichnungen der
Meßinſtrumente ergänzenden Augenbeobachtungen und den möglichen
photographiſchen Aufnahmen, die der mitfliegende Meteorologe im Ver=
laufe
des Fluges vornehmen lann. Sein Hauptaugenmerk wird er da=
bei
auf die Art, Höhe und Ausbreitung der Wollen richten, auf deren
Struktur, Bildung und Auflöſung, ferner auf die Bewegungen der
Luft, die Lufttrübungen und Temperaturunterſchiede. Die perſönliche
Beobachtung dieſer einzelnen meteorologiſchen Elemente gibt ihm ein
reiches Material, das ihn in Stand ſetzt, in Verbidung mit der aus
den Meldungen der Geſamtheit europäiſcher Wetterſtationen gewonne=
nen
Wetterkarte die Wetterlage eingehender als bisher zu erfaſſen und
ſeine diagnoſtiſchen ſowie prognoſtiſchen Schlüſſe daraus zu ziehen. Es
dürfte daher auch bald von der maßgebenden Stelle gefordert werden,
daß auf jedem Flugplatze von Bedeutung ein Sonderflugzeug
ſtationiert wird es gibt in Deutſchland einige Kleinflugzeugkonſtruk=
tionen
, die den Anforderungen eines meteorologiſchen Höhenflugzeuges
wohl gewachſen ſind , das den Flugplatzmeteorologen für einen täg=
lichen
gerophyſikaliſchen Höhenflug zur Verfügung ſteht.
Die Darmſtädter Höhenflüge gehen nu ſo vor ſich, daß
man ſich bei den Aufſttegen, die Verttkalſchnitte durch die
Atmoſphäre ergeben ſollen, nicht allzuweit vom Flugplatz emtfernt.
Eine Entſernung von 25 Kilometern kann man als äußerſte Grenze noch
zulaſſen. Wir flogen auf einem der letzten Flüge, der bei mius 23,5
Grad Celſius bis über die 5000 Meter=Grenze hinausführte, regelmäßige
Schleifen zwiſchen Darmſtadt ud Frankfurt. Am Ende des
eigentlichen Höhenfluges, wenn die Maſchine nach dem Gleitflug wieder
bodennahe Schichten erreicht hat, iſt es nowendig, noch einige Zeit im
geringer Höhe, etwa 500600 Meter hoch, zu fliegen, um den regiſtrie=
venden
Inſtrumenten Zeit zu laſſen, einen eindeutigen Abſchluß der
Regiſtrierkurven aufzuzeichnen. Im Gelände muß der Beobachter genau
Beſcheid wiſſen, damit die Orientierung nach dem Start und nach jeder
Kurve ſo ſchnell als möglich erledigt werden bann umd ebenſo ſchnell
der Bleiſtiſt imſtande iſt, um an Ort und Stelle Aufzeichnumgen zu
machen.
Iſt der Höhenflug zu Ende, dann wird der Meteorograph
vom Flugzeug abgenommen Dieſes Regiſtrierinſtruent beſteht aus
einigen luftleeren Aneroiddoſen, die auf den Druckunterſchied in
den einzelnen Höhen reagteven, aus eiem Bimetall= Thermo=
meter
oder Bourdonrohr, zur Temperaturmeſſung, ud aug
einem Haarhygrometer zur Feſtſtellung der Feuchtigket. Dieſe
Inſtrumente ſind durch zierliche Hebelwerke mit Schweibfedern verbun=
den
, die durch eine Kurve auf einer mit einem Uhrwerk angetriebenen
Trommel alle Aenderungen der Wetterelemente aufzeichnen. Dieſe
Kurven werden mm ſofort nach der Landung ausgewertet, um ihre
Ergebmiſſe noch am gleichen Tage praktiſch verwerten zu können, indem
ſie verſchlüſſelt auf telegraphiſchem Wege an die Zentrale des
Deutſchen Höhenwetterdienſtes im Lindenberg (Kreis
Beeskotv) weitergeleitet werden, von wo aus dieſe Ergebniſſe aus den
oberen Schichten der Atmoſphäre kurze Zeit darauf allen Flugwet=
terwarten
durch Funkſpruch bekannt gegeben werden.
Der neue Antrieb, den die Flugmeteorologie hier in Darmſtadt
auf die geſchilderte, modernſte Art bekam, iſt ein abermals erfreulicher
Schritt in der Sicherung des Lufwerkehrs. Wemn ſo wie hier Flug=
meteorologie
, Piloten und Flugzeugkonſtrukteure
in gemeinſamer Arbeit am Werke ſind, wird ſich der deutſche Luftver=
kchr
in einer geſunden, zuwverläſſigen Baſis mit wachſendem Erfolg fort=
entwickeln
.
Dr. Lothar Heberer.

* Die Pfinaſtferienorbnung. Es wird ms zu der Nottz in Nr. B
geſchrieben: Die Regelung der Pfingſtferien, die nur den Samstag vor
den Feiertagen bedingungsweiſe freigibt, iſt micht beſonders glücklich.
Vor allem dreht es ſich doch nicht nur, was die Aenderung berückſich=
tigen
will, in dieſen Tagen um Vertreterverſammlungen und Tagungen
der Jugendverbände. Es erhalten auf dieſe Weiſe auch nur die aller=
wenigſten
Schüler, jedenfalls nur in den größten Städten, den Pfingſt=
ſamstag
frei, der vor etwa 20 Jahren im ganzem Lande umterrichtsfrei
war. Die Mütter unſerer Volksſchülerinnen können ihre heranwach=
ſenden
Mädchen in dem Tagen vor dem Feſte auch ſehr gut für mancher=
lei
Handreichungen gebrauchen. Warum macht man vor Pfingſten nicht
für immer und im ganzen Lande frei, wie das an Oſtern und Weih=
nachten
üblich iſte. An Pfingſten werden alſo auch künftig, wie an jedem
anderen Samstag, manche Volksſchulen erſt um ein Uhr ſchließen. Das
iſt ein Schluß, der der Würde des Feſtes, auch gar nicht gerecht wird.
Dabei zeigt doch gerade das letzte Weihnachtsfeſt, wie man die Pfingſt=
ferien
einwandfrei legen ſollte. An Weihnachten ſchloß der Unterricht
am Mittwoch vor den Feiertagen und wurde an einem Donnerstag nach
dem Feſte fortgeſetzt. Sollte denn eine ähnliche Regelung zu Pfingſten
nicht möglich ſein?. Dadunch wäre dem ganzen Uebelſtande gründlich
abgeholfen. Wer mit ſeinen Kindern verreiſen will, was ja hin und
wieder noch vorkommen ſoll, käme dann nicht in den Trubel des eigent=
lichen
Pfingſtverkehrs. Der Höhepmkt der Ferien, das Pfingſtfeſt, wäre
dann auch m ganz glücklicher Weiſe in die zweite Hälfte der Freizeit
geſchoben, was nur zu empfehlen wäre. Nirgends und niemals liegt
auch ſonſt der Höhepunkt, die Spannung, im Anfange. Die Pfingſt=
ferien
müſſen alſo eine Beſchneidung der Weihnachtsferien fällt dann
auch weg am Donnerstag vor Pfingſten beginnen und am Mittwoch
nach dem Feſte endigen. Das wäre die ideale Regelung. Das Landes=
amt
für das Bildungsweſen müßte dieſe Löſung wenigſtens einmal
probeweiſe und für einige Jahre zulaſſen.
* Kunſthalle am Rheintor. Am Sonntag, den 30. Januar, 11.30
Uhr vormittags, wird in den Näumen des Kunſtveveins eine Kollektiv=
ausſtellung
der Maler: Profeſſor Johann Hammann München Karl
Scheld= Dermſtadt und Hans Vielmetter= Darmſtadt eröffnet.
Profeſſor J. Hammann bringt eine Reihe ſeiner Hochgebirgs=Graphiken,
die in ihrer Folge einen Ueberblick über die Entwicklung ſeines Schaffens
geben. Karl Scheld iſt in der Hauptſache mit Oelgemälden von Reiter=
bildniſſen
und Pferden vertveten. Hans Vielmetter zeigt einen Teil
ſeiner Oel= und Aquarelſtudien 1926. Es wird intereſſant ſein, von den
Künſtlern, deren Arbeiten durch Ausſtellungen der Freien Vereinigung
Darmſtädter Künſtler bekannt ſind, eine größere Folge von Werken und
Studien nebeneinander zu ſehen. Der Kunſtverein gibt bekannt, daß
laut Beſchluß der Generalverſammlung 1926 zur Eröffnung nur Mit=
glieder
des Kunſtvereins freien Butritt haben.
WSN. Die Hegezeit für Wildenten. Der Miniſter des Innern ver=
öffentlicht
ſoeben eine Verordnung, in der mitgeteilt wird, daß die Hege=
zeit
für Wildenten in dieſem Jahre erſt mit dem 1. März beginnt.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 29. Januar, vormittags 9½4 Uhr:
Klagen gegen die Getränkeſteuer in Offenbach a. M.
Verurteilter Landesverräter. Der Strafſenat des hieſigen Oberlan=
desgerichts
verurteilte den Schmeidermeiſter Neinhard aus Freien=
diez
wegen Landesverrats zu ſünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren
Ehrverluſt. Die Verhandlung fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
ſtatt.

Eine intereſſante Abſtimmung. Unter dieſer Spitzmarke berichtet
die Deutſche Handelsſchul=Warte i Nr. 2 folgendes: Die Schillerſchule
(Lyz. II) in Hannover ſtand vor der Ernennung eines neuen Direktors=
Es wurde in Erwägung gezogen, eine Divektorin zu ernennen. Um ein
Bild über die Sttmmung in Elternkreiſen zu erhalten und mit Rückſicht
darauf, daß bei Elternverſammlungen leider zahlreiche Eltern nicht er=
ſcheinen
, wurde durch den Vorſitzenden des Elternbeirates ſchriftlich an
die Eltern die Frage gerichtet, ob ſie für weibliche oder männliche
Leitung ſeien. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug 686, abgeſtimmt
haben 353 Elternpaane bzw. Erziehungsberechtigte, 8 Abſtimmungen
waren unbeſtimmt, drei Elternpaare waren verſchiedener Mein ug, fünf
ſprachen ſich für weibliche Leitung aus, hingegen war die überwältigende
Mehrheit, nämlich 337, für wännliche Leitung.
Polizeibericht. In der Otto=Berndt=Halle wurde am B. Januar
abends ein größerer Diebſtahl ausgeführt. Während einer ſportlichen
Uebungsſtunde hatten die Teilnehmer ihre Kleider in der Kleiderablage,
die nach dem Hofe zu nicht verſchloſſen und ubewacht war, abgelegt.
Der bis jetzt ubekannte Täter hat ſich vom Hofe aus unbemerkt ein=
geſchlichen
und die nachfolgend näher bezeichneten Gegenſtände und etwa
170 Mk. Bargeld entwendet: eine zweireihige zigarrenbraune Pelzjacke
mit großen Seitentaſchen, Quetſchfalte mit Spange, eine goldene Herren=
uhr
mit Doppeldeckel, gerieftes Muſter mit Gravur F. W., eine goldene
Herrenuhr mit weißem Biffernblatt und einem Deckel, ein goldener
Ehering mit Gravur, Gretel 7. 3. 19. 6. 7. 19. ein Ning aus ge=
hämmertem
Gold mit Saphir und zwei Brillanten mit Gravur 31. 8. 04,
ein Verlobungsring mit Gravur E. J. B. 7. 26, eine goldene Panzer=
uhrkette
, doppelreihig und ſchmal und ein ſilbernes Bleiſtift mit
Gravur Paul, Sachdienliche Mitteilungen, die zur Täterermittlung
beitragen, werden von der Krimmal=Abteilung, Zimmer 4, entgegen=
genommen
. Aus der Vorhalle des Stadtkrankenhauſes wurde ein
Damenfahrrad, Marke Frankold und aus dem Hofe der Hauptpoſt ein
Herrenfahrrad, Marke Opel entwendet. Feſtgenommen wurde der
Schloſſer Georg Hermani aus Rüdesheim, der dort in Schulen Ein=
bruchsdiebſtähle
ausgeführt hat. Herwani ſteht auch im Verdacht, im
Wiesbaden einen Einbruch verübt zu haben. Er wird dem Amtsgericht
zugeführt. Weiter wurden feſtgenommen: Handlungsgehilfe Albert
Kohoudek wegen Paßvergehens, und auf Grund von auswärtigen Aus=
ſchreiben
Landwirt Karl Wittich, Maurer Bruno Prelle und Vertreter
Walter Kunze. Sämtliche feſtgenommenen Perſonen wurden dem Amts=
gericht
zugeführt.
Aus den Parteien.
Deutſche Volkspartei Darmſtadt. Die Partekfreunde
treffen ſich heute abend um 8 Uhr bei Sitte, im Gelben Saal, zum
Politiſchen Abend.

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[ ][  ][ ]

Seite 6

Freitag, den 28. Januar 1927

Rummer 23

Ein Bürgermeiſier unter der Anklage
von Amtsdelitten, Betrug, Unterſchlagung und Untreue.
Dem Bürgermeiſter und Ortsgerichtsvorſteher Volk in Stock=
heim
, zu Dorf Erbach geboren, werden eine ganze Reihe ſtrafbarer
Handlungen zur Laſt gelegt, die in den Jahren 19241926 begangen
ſein ſollen:
1. ſoll er als Beamter ihm amtlich anvertraute und zugängliche Ur=
kunden
vorſätzlich teilweiſe vernichtet d. h. beſchädigt haben, indem er
ein Blatt des Protokollbuches der Geweinde, das Teile der Protokolle
vom 29 Juli 1924 und 15. Auguſt 1924 enthielt, herausriß und vernich=
tete
. Weiter ſoll er eine derartige Urkunde vorſätzlich verfälſcht haben,
indem er bei Wiederherſtellung des Blattes bezüglich des Protokolls vom
29. Juli 1924 die Unterſchrift von fünf Gemeinderäten ſelbſt anfertigte
und bezüglich des Protokolls vom 15. Auguſt 1924 die laut Beſchluß zur
Darlehensaufnahme genehmigte Summe von 25 000 Mk. in 35 000 Mk.
abänderte, und die Handlung begangen haben, um ſich einen rechtswidri=
gen
Vermögensvorteil zu verſchaffen.
2. ſoll er das Vermögen der Gemeinde dadurch um ungefähr 17000
Mark befchädigt haben, daß er durch Vorſpiegelung der falſchen Tatſache,
durch einen Gemeinderatsbeſchluß vom 15. Auguſt 1924 ſei eine Dar=
lehensaufnahme
von 42000 Mark bewilligt worden, während nur 25 000
Mark bewilligt waren, und durch Vorlage entſprechender falſcher Be=
ſcheinigungen
in den Beamten der Kommunalen Landesbank in Darm=
ſtadt
einen Irrtum erregte, ſodaß das Geld ihm anſtandslos zur Ver=
fügung
geſtellt wurde:
3. als Beamter Gelder, die er in amtlicher Eigenſchaft empfangen
und in Gewahrſam hatte, unterſchlagen zu haben, und zwar a) 142 Mk.
82 Pfg., erhalten für verkauftes Gemeindeholz, b) 138 Mk. 80 Pfg.,
erhalten als Reſtzahlung für einen verkauften Gemeindebullen;
4, ſoll er a) Sachen, die ihm anvertraut waren mehrere 1000 M.,
der Joh. Gg. Herrmann Ziegelei G.m.b.H. in Stockheim gehörig, deren
Geſchäftsführer er war, b) 500 M. ihm zur Einlöſung eines am 12. 11.
1924 fälligen Wechſels vom Beigeordneten Haußner übergeben, c) als
Prokuriſt der Firma Herrmann einen Teil des den Arbeitern derſelben
abgezogenen Krankengeldes ſür ſich verwendet haben; durch die Hand=
lung
unter 4a) auch als Bevollmächtigter über Vermögensſtücke ſeines
Auftraggebers abſichtlich zu deſſen Nachteil verfügt haben;
5, ſoll er, in der Abſicht, ſich rechtswidrige Vermögensvorteile zu
verſchaffen, das Vermögen anderer dadurch geſchädigt haben, daß er
durch Vorſpiegelung falſcher oder Entſtollung und Unterdrückung wahrer
Tatſachen in dieſen einen Irrtum erregt und unterhalten haben, und
zwar: a) das Vermögen des Ph. Schmidt in Erbach um 400 Mark durch
die Vorſpiegelung, er ſei zur Ausſtellung von Wechſeln für die Firma
Herrmann G.m.b.H. allein zeichnungsberechtigt und ihn ſo zur Annahme
mehrerer die Firma Herrmann nicht verpflichtender Wechſel veranlaßt
haben; b) das Vermögen der Ortsbürger Gg. Reubold, Gg. Brunner und
Ludwig Herrmann von Stockheim um je 2000 Mk. durch Vorſpiegelung
der falſchen Tatſachen, es ſei kein oder nicht genügend Geld von der
Kommunalen Landesbank gekommen, um die beantragten Darlehen aus=
zuzahlen
, und ſpäter, das Geld komme ſofort, man ſolle nur erſt Quit=
tung
geben, und unter Verſchweigung der wahren Tatſache, daß das
Geld längſt da war, und er es für ſich verwendet hatte, ſodaß ſie ihre
Anſprüche auf ſofertige Auszahlung des Geldes nicht geltend gemacht
und vor Zahlung Quittung geleiſtet hätten; c) das Vermögen des Land=
wirts
Gg. Brunner in Stockheim dadurch um weitere 1200 Mk., daß er
durch Unterdrückung der wahren Tatſache, daß er weder in der Lage
noch gewillt ſei, ſeine Akzepte einzulöſen, ihn zum Austauſch von gleich=
lautenden
Akzepten veranlaßt habe; ) das Vermögen des Samen=
händlers
Gg. Hamburger und des Gaſtwirts Neubold um 600 Mark,
daß er dieſe durch die Vorſpiegelung der falſchen Tatſache, er benötige
für die Bezirksſparkaſſe in Erbach eine Büirgſchaftsurkunde über 600 M.,
das Geld brauche er zur Tilgung einer Hypothek eines ihm gehörigen
Hauſes, innerhalb 14 Tagen werde er das Geld zurückzahlen, und glei=
ches
und ähnliches und durch Vorſpiegelung an Reubald, Hamburger
habe bereits unterſchrieben, ſowie durch Vorſpiegelung an Hamburger,
Reubald habe dies ſchon getan, zu gemeinſamer Ausſtellung einer Bürg=
ſchaftsurkunde
veranlaßt habe.
Nach Mitteilung des Vorſitzenden des Bezirksſchöffengerichts, Land=
gerichtsdirektors
Dr. Heß, ſind zur Verhandlung der umfangreichen
Sache zwei Tage in Ausſicht genommen; die Weiterverhandlung iſt für
nächſten Montag, den 31. Januar, in Ausſicht genommen.

Als Sachverſtändiger iſt Bücherreviſor Joſef Gerber in Frankfurt
a. M. zur Stelle. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Mickel,
die Verteidigung führt Rechtsanwalt Sturmfels hier. Der Ange=
klagte
iſt ſeit 7. Mai 1926 in Unterſuchungshaft. Volk iſt ſeit 1923
Birgermeiſter, nachdem er vorher (ſeit 192) Gemeinderechner geweſen
war; früher war er als Kaufmann in der Tuchfabrik Arzt in Michel=
ſtadt
tätig.
Zu Beginn der Vernehmug legt Volk der Vorſitzende nahe, er müge
im eigenſten Inteveſſe erwägen, ob und inwiewit er ein Geſtändnis ab=
legen
wolle. Anſätze zu einem ſolchen ſeien wohl i einem Briefe zu
finden, den Angeklagter vor Weihnachten an ſeine Frau gerichtet habe.
Volk betrieb früher ein Elfenbeingeſchäft, die Brüder find Elfenbein=
ſchnitzer
; die G.m.b.H Herrmann wuvde im Januar 1925 begründet.
Schwarzverkäufe, die ihm hier zur Laſt gelegt werden, leugnet Volk;
er habe immer nur gemeinſam mit den übrigen Geſchäftsführern gehan=
delt
. Anzufiigen iſt, daß die Gemeinde Stockheim zur Herſtellung einer
Waſſerleitung Geld benötigte. Bezügliche Geldaufnahmen waren bei der
Sparkaſſe Erbach und bei der Kommunalen Landesbank in Ausſicht ge=
nommen
; bei letzterer wurden auch Gelder für einzelne Gemeindeange=
hörige
nachgeſucht und von der Bank auch an Bürgermeiſter Volk aus=
gezahlt
. Während die Unterſuchung durch das Kreisamt Erbach ſchwebte,
tat Volk Schritte wegen eines Auslandspaſſes, die er damit motivierte,
es ſei ihm eine Stelle in Argentinien angeboten. Wie er in der Ver=
handlung
jetzt erklärt, habe er damals auch eine ſichere Stellung in Rio
de Janeiro in Ausſicht gehabt. Als Bürgermeiſter bezog Volk monat=
lich
57 Mark; eigenes Vermögen beſaß er nicht, wohl aber verfügt ſein
Vater über Grundbeſitz. Volk beſtreitet, üiber ſeine Verhältniſſe gelebt
zu haben. Das Auto habe er beim Hausverkauf in Darmſtadt in Zah=
lung
bekommen und wieder weiterverkauft. Eine Reiſe nach Köln habe
r im Intereſſe der Gemeinde wegen der Waſſerleitung unternommen.
Geſchäftlich habe er Verluſte gehabt; auch den Steuerdruck habe er ſehr
gefühlt. Der Angeklagte läßt durch ſeinen Verteidiger erklären, daß er
richt von der ſozialdemokratiſchen Partei als Bürgermeiſterkandidat auf=
geſtellt
worden ſei, dieſer Partei habe er nur früher eimal ganz kurze
Zeit angehört Zeuge Hamburger war nach Volk Gemeinderechner,
ſchied aber auf eigenen Wunſch aus dieſem Amte aus nachdem die Dif=
ferenzen
in der Gemeinde zutage getreten waren. Bezeichnend iſt die
Ausſage des Zeugen Hamburger, daß er vom Bürgermeiſter keine
Quittungen als Belege fütr die gemachten Auszahlungen erhalten habe,
Ein Zeuge bekundet, daß man behördlicherſeits den Zuſtänden hätte
früher Einhalt tun ſollen. Der Gemeinderechner habe ſich von Volk die
ihm zuſtehenden Befugniſſe aus der Hand nehmen laſſen, auch der
Privatſchreiber Volks, Holſchuh aus Günterfürſt) habe viel zu ſelbſtändig
handeln dürfen.
Zeuge Rechnungsrat Würtemberger beſtätigt, daß einzelne Gemeinde=
räte
in der Sitzung vom 15. Oktober 1925 auf dem Standpunkt ſtanden,
es ſeien nur 25000 Mk. (und nicht 32000 Mk.) genehmigt worden,
während andere ſich in Schweigen gehüilkt hätten. Rechnungsrat Würtem=
berger
war in der Gemeinderatsſitzung im Auftrage des Kreisamtes
erſchienen. In dieſer Sitzung wurde nachrräglich die Verteilung der
Helder, die der Bürgermeiſter von ſich aus vorgenommen hatte, ge=
nehmigt
. Der Zeuge erklärt, daß die Dienſtführung des Bürgermeiſters
im allgemeinen nicht zu beanſtanden geweſen ſei.
Hier wird abgebrochen; Fortſetzung: Montag, den 31. Januan.

Bezirksſchöffengericht. Joſef Genthner von Nauheim bei
Groß=Gerau ſteht under der Anklage des ſchweren Diebſtahls. Am B.
November 1926 befand er ſich mit noch anderen in Egelsbach, wo zu=
ſammen
13 Mann von halb 5 Uhr nachmittags an Bier tranden. In
kurzer Zeit gingen Stiefel Bier am Tiſch herum; vertilgt wurden ſo
45 Stiefel, von denen jeder 2,5 Liter etwa hielt. Dann fuhr die
Trinkergeſellſchaft nach Groß=Gerau, wo Ankunft um 6 Uhr; dort wurde
weiter gezecht bis gegen 2 Uhr früh. Der Angeklagte fand ſich dam
etwas ernüchtert etwas vor 5 Uhr früh im Bureau der Firma Lämmer=
mann
wieder und zümdete ſich eine Zigarette an. Da merkte er, daß er
die Taſchen voll Werkzeugen hatte, die der Firma Lämmermann gehörten.
Als der Maſchiniſt Lämmermann gegen 345 Uhr in die Fabrik kam, ſah
er im Kontor Licht, was ihm verdächtig vorkam. Der im Kontor Be=
findliche
zündete ſich gerade eine Zigarette an. Genthner will finmlos
betrunken geweſen ſein. Jedenfalls ſcheit richtig zu ſein, daß er, feſt=
enommen
, öfter rief: Was bin ich ſo voll! Zeuge Otto Lämmen=
mann
wurde von ſeiner Mutter geweckt mit dem Bemerken, es ſei ein
Einbrecher im Hauſe. Nach den geſtohlenen Sachen zu ſchließen, mußte

Genihner an betrmnken geweſen ſein. Angeklagter hatte früher einmat
bei der Firma Lämmermann als Schloſſer (Hilfsarbeiter) gearbeitet.
Der in Erbenheim geborene Angeklagte befindet ſich ſeit 29. November
1926 in Unterſuchungshaft. Genthner wrß im ganzen Hauſe nächtlicher.
weile herumgegangen ſein, denn er hatte Werkzeuge aus der 2. Etage
an ſich genommen, ebenſo den Kaſſenſchrankſchlüſſel, der in einem ver=
ſchloſſenen
Behältnis lag. Als Genthner dem Schutzmann Steinbach.
der ſich auf einem Patrouillengang befand, in der Mainzer Straß=
übergeben
wurde, war er nicht mehr betrunken. Zeuge Wirt Adolf
Haber in Groß=Gerau bekundet, daß bei ihm zur Feier des Egelsbacher
Fußballſpiels noch einige Stiefel Bier dann Glas Bier und Likör
getrunken wurden. Der Staatsanwalt hält es ſür den ſpringenden
Punkt, ob Genthner bei dem Diebſtahl noch zurechnungsfähig geweſen
ſei. Die Art der Ausführung des Diebſtahls und die Auswahl der ge=
ſtohlenen
Sachen laſſe darauf ſchließen, daß Angeklagter bei Ausführung
des Diebſtahls nicht Herr ſeiner Sinne geweſen. Zweifel ſeien berech=
tigt
, ob Angeklagter nicht ſinnlos betrunken geweſen ſci, weshalb man=
gels
Beweiſes Freiſprechung eintreten möge. Das nach kurzer Beratung
verkündete Urteil lautet freiſprechend.

Lokale Veranſtaltungen.

Die Hermnter erſchelnender Nollgen find ansſchllietllch als Hinwelfe auf Ameigen m betrechtn
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritit.
Wir erinnern an den Coué=Vortrag, den morgen abend
Herr Pfarver Walter Gimmi, Zürich, in der Landesbauſchule, Neckar=
ſtraße
3, hält. Da die Vorträge des Neugeiſtkreiſes ſich ſteigender Be=
liebtheit
erfreuen, empfiehlt es ſich, pünktlich zu erſcheinen. Bei der
großen Bedeutung, die Coués Lehre im Rahmen der ganzen geiſtigen
Erziehungsarbeit zukommt, iſt eine genaue Darſtellung dieſer Lehr=
und ihrer Anwendungsmöglichkeit durch einen ſo berufenen Radner, wie
Herrn Pfarrer Gimmi, Lehrer am Zentral=Coué=Inſtitut in Zürich, ein
Ereignis. (Siehe Anzeige.)
Maskenball im Orangeriegarten. Der uter dieſer
Deviſe angekündigte Maskenball des Bürgergeſangvereins Beſſungen
findet erſt am Samstag, den 5. Februar, ſtatt. Der Kartenverkauf hat
bereits begonnen. Näheres ſiehe die in der nächſten Woche erſcheinenden
Anzeige und Plakate.
Im Café Rheingold, Alexanderſtraße 5, findek am Sams=
tag
, den 29. Januar, der zweite karnevaliſtiſche Kappenabend ſtatt, wobei
beſonders auf die von Künſtlerhand gefertigte Ausſtattung der Lokali=
täten
hingewieſen wird. Füir Humor und Stimmung iſt beſtens geſorgt.

Tageskalender für Freitag, den 28. Januar 1927.
Heff. Landestheater Großes Haus, D 12, Anf. 7½ Uhr, End=
10 Uhr: Haus Herzenstod. Kleines Haus, Zuſatzmiete V (10),
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Die Entführung aus dem Serail
Frauenverein der Schloßgemeinde, abends 8 Uhr,
im Konfirm.=Saal (Schloß): Mitgliederverſammlung. Städt.
Akademie für Tonkunſt, abends 8½ Uhr: Oeffentlicher
Vortrag Heimeran. Konzerte: Schloßkaffee, Perkeo, Reichs=
krone
, Weinhaus Weißer Turm, Café Rheingold. Tanz: Tau=
nusburg
, Weinhaus Weißer Turm, Café Rheingold. Kappen=
abend
: Café Haſſia. Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Gottesdienft der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedri hſtraße).
Freitag, den 28. Jan. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 15 Min.
Samstag, den 29. Jan. Morgengotteédienſt 8 Uhr 45 Min.
Jugendgottesdienſt und Predigt 3 Uhr 30 Min. Sabbatausgang
8 Uhr 05 Min.
GGottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 80 Min.
Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Shnagoge der iſrael. Neligionsgeſellſchaft.
Samstag, den 29. Jan. Vorabend 4 Uhr 45 Min. Morgens
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 6 Uhr 05 Min.
Wochengottesdtenſt: Morgens 7 Uhr 00 Min. Abends 4 Uhr
45 Min.
Rauſch Chaudeſch Ador Riſchoum Mittwoch und Don=
nerstag
.

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beginnt morgen Samstag früh 1/,9 Uhr
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9. Rehfeld.

TESEKO HETEAKONN

AE

Statt Karten.

Ihre am Samstag, den 29. Januar 1927,
nachmittags 2 Uhr, in der Martinskirche
ſtattfindenden Trauung beehren ſich
anzuzeigen
(*2318
Irmgard Erb
Gottlob Weidmann
Darmſtadt
Angersbach i. H.

Pankratlusſtr. 68

Dankſagung.
Allen, die uns beim Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen durch
ihre Beweiſe herzlicher Teilnahme
wohlgetan haben, ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren innigſten Dank.
insbeſondere noch Herrn Pfarraſſi=
ſtent
Wißmüller.
(22334
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Wilhelmine Zung.
Arheilgen, den 27. Januar 1927

Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten die Mitteilung,
daß heute am 27 Januar meine inntgſtgeliebte Frau,
die treubeſorgte Mutter ihrer Kinder und Enkelkinder,
und Schweſter
Marie Simon, geb. Appelshäufer
im Alter von nahezu 64 Jahren nach langem, mit
großer Geduld ertragenem Leiden in ein beſſeres Jen=
ſeits
abgerufen wurde.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Simon, Zugführer i. R.
Darmſtadt, Bingen, Holzheim (Kr Gießen),
den 27. Januar 1927:
(2329
Die Beerdigung findet am Samstag vormittag ½12 Uhr
auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße
ſtatt.

Ich geſtatte mir, mein
Inſtitut für private Kranken=
und Wochenpflege
in empfehlende Erin erung zu bringen.
Helene Peters
Heinrichſtr. 64 (*2276) Telephon 696

Für die herzl. Anteilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben Entſchlafenen,
ſowie für die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Beringer ſagen innigſien Dank
Familie Becher
Familie Walter,
Darmſtadt, den 27. Januar 1927.

Heute morgen nahm der Herr über Leben
und Tod unſere innigſigeliebte Mutter,
Schweſier und Schwägerin
Frau Eliſabeth Boſe
geb. Knecht
zu ſich in die ewigen Hütten des Friedens.
Die trauernd hinterbliebenen Kinder.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 29. Januar,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.
(22327

Muſikverein.
Wir bitten die Mitglieder unſeres
Herrenchors, ſich an der am Freitag,
den 28. Januar 1927, nachm. 3 Uhr, auf
dem alten Friedhofe ſtattfindenden
Beerdigung unſeres lar gjährigen
Mitgliedes, des
Dentiſten
Herrn Karl Fr. Lips
möglichſi zahlreich zu beteiligen.
Der Vorſtand.

Sr.Bruchr
von der Re ſe zurück
11717mig!

Als Eigen
abzugeben
Für ein Kind liebes,
ettes Mädch 3Mon
alt, guter Herkunft,
werd liebev. Eltern
geſ. Näh. b. Sauerwein.
Arheilgerſt 83, I. (2265

IIies haf ſeine Teit.
Brief z. ſpät. Bitte
Antw. u. M. D. 4
poſtlagernd. (*225(


ne Ninde
ngenel
Higend

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Vertreter: M. Kaufmann
Darmstadt, Alicestraße 20

riſch einge=
Zebertram troffen
Lebertran-Emalsion
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Dr. med. I. Schuchardt
Facharzt für nervöse und seelische
Erkrankungen
hat seine Tätigkeit wieder
aufgenommen.
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im Oeſicht. Dies bezeugt Herr P. M. Lachmann in
Kooplin, indem er ſchreibt: Weil Ihre Herda=
Seife meiner Tochter die naſſen Flechten binnen
14 Tagen gebeilt und jetzt eine ganz klare Hauf
vorbanden iſt, ſage ich, ſowie meine Frau, den
beſten Dank. Meiner Scweſter, welche im Oeſſcht
rote Flecken hatte, auch auf der Naſe, ſind die
Flecken vergangen. Per Siück M. 68. D%l
verſtärkt M. 1. Zur Nachbebandlung iſt Gerba=
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[ ][  ][ ]

Nummer 28

Freitag, den 28. Januar 1927

Seite 7

Ein Posten

Tragerform, solide Stoffe.
Ein Posten
Träger

(Windmühlen-Muster)
Wandkonsole mit Becher 0.95
1Waschbecken, 30 cm, oral 0.95
1Durchschlag . . . . . . . 0.95
1Küchenschüssel,rund,groß 0.95
Kochtopf, 16 cm. . . . . 0.9:
Milchtopf mit Ausguß. . 0.95
1Kaffee-Kanne . .
0.95
Kehrschaufel . .
. 0.95
Fenster-Elmer . . .
1.75
Wasser-Eimer, 28cm . . 1.95
Salz-od Mehlmetzom Deck. 0.95
Wasserschöpfer, oral . 0.95
Kasserole mit Stiel . . . 0.90
Klosettbürstenhalter . . 1.95

Damen-Hemden form,
mit breiter Stickerei
Ein Posten
Aanan
Damen-Hemden schlus
d. Trägerform, la Stoffe
Ein Posten

1Satz Glas-Schüsseln groß, 5 St. i. Satz, Satz 1.45
Bierbecher mit Goldrand . . . . . Stück 0.18
6 Stück 0.95
Tee-Gläser Mattrand
Stück 0.10
Likör-Becher ..
Butterdosen mit Deckel
0.50 0.35
Käse-Glocke mit Teller
0.95
Kompot-Schale mit 6 Kompottellern . . 0.95
12 Kompot-Teller . . . . . rusammen 0.95
1 Wasserflasche mit Glas, groß . . . . 0.48
... . 0.95
Glas-Aufsatz . . .
Blumen-Vase, gepreßt
.. . 0.50

Croise-Hemden
Achselschluß, solide Oual. 1. 10
Ein Posten
Ur0
Nachtjacken
mit Umleg-Kragen u.Feston 4.00
Ein Posten

Beinkleider

Kretonne mit Hohlsaum
Ein Posten

Eine Ladung rein

Ein Posten

Suppenschüssel, 22cm . 0.95
Toilette-Eimerm. Deckel 1.95
Nachttopf, 22 cm . . . . 0.95
1 Spülwanne, rund, groß . 1.95
Waschüssel, 32cm, m. Seifn. 0.98
1 Fenster-Eimer m. Anfschr. 1.10
1 Löffelblech, 30cm . . . . 2.25
Salatseiher
1.75
Milchtopf mit Ausguß. . 0.58
Waschbecken, oral,m. Seifn. 1.15

Hemandseh mit Kloppel=
spitzen
und Einsatz . 2.95,
Ein Posten

Fleischtöpfe, 18 cm
Schmortöpfe, 16 cm, mit Deckel".
Fleischtöpfe, 14 om .
Kasserolen mit Stiel.
Durchschläge mit Stiel
Umelette - Pfannen mit Stiel, 22 cm
Essenträger, 10 cm
Stielsiebe, 16 om
Kaffee-Filter .."
Luddingformen, Fisch oder Melone.
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Damen-Nachthemden
mit breiter Stickerei, 3.50,R.0U
Ein Posten
mit
Pringeß- Räche Stickere
und Klöppeleinsatz 2.95, B400
Ein Posten
Herren-Nachihemden
kraft. Qual., waschechteBes. B.GU
Ein Posten
Herren-Oberhemden
Piaué-Eins, Klapp-Mansch. 0400
Ein Posten
Herren-Oberhemden
Ia Percal, gefütt. Faltenbrust 4000
Ein Posten
Kissen-Benlge
H0
voll groß . . .
Ein Posten
Hissen-Bezuge
Ia Stoffe, mit Hohlsaum, 4.00
Ein Posten
Hissen-Beauge 1a Qual,
mit Hohlsaum und bestickt 4.00
Ein Posten
Gläsertücher
rot-weiß mit Aufhänger u.00
Zalist-Taschentüche
mit Hohlsaum ½ Dutz. v. 40
Bafist-Taschentücher
ausgebogt u. bestickt, Stück u.40
Herren-Taschentücher

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Ekamine 150 cm breit, Ueter 0.6S

Milchtopf mit Ausgnß, 13cm 0.95
Mudelpfanne, 18 cm . . . 0.85
Fleischtopf, 16cm. . . . 0.9*
Kaffee-Kanne.
0.98
Kehrschaufel
0.95
Kasserole mit Ausguß . 0.85
Fleischtopf,20cm, m. Deck. 1.80

Waschgarnituren, mod. Zeichn., 5 teilig 3.95
Waschgarnituren mit Goldrand, bteilig 5.95
Tonnengarnituren, 16teilig, mod. Form 5.90
Speise-Service, 23teilig, neue Dessins . . 9.75
Fleischplatten, oral . . . . . 0.60, 0.38 0.28
Schülsseln, rund, groß, mit Rand . .0.65 0.48
Terrinnen, oral, mit Deckel, weis . . . . 0.95
Gelee-Kumpen mit farbigem Rand .0.20 0.15
Satz-Schüsseln, weiß, 6 Stück i. Satz, Satz 0.95
Nachttöpfe, weis
.. 0.65
Gewürztönnchen mit Schrit, Satz 6 8t. 1.35
Gemüsetonnen mit Schrift, groß, Stück 0.25
Ein Posten
Zink-Eimer, schner verzinkt, 28 cm . . . 0.95
Ein Posten
Wärmflaschen mit Schranbverschlug . . 1.65

25 Briefkarten und 25 ge-
fütterte
Umschläge .. . .
1Kagette, 25 Bg. Leinenpapier
und 25 gefütterte Umschläge
1Kaseite, 50 Bg. Leinenpapier
und50 gefütterteUmschläge
1Block 50 Bg. Leinenpapier
50 Briefumschläge ..
100 Stück Briefumschläge
weiß
500 Stück Papierserrietten
weil
100 Stück Papierserrietten
farbig gezackt
3 Rollen à 50 Btatt Butter-
brot
-Papier . . . . . . . . .
10 Rollen Klosettpapier ..

Ia Linon, mit oder ohne
Rand . . .0.20

Darrnistadt

[ ][  ][ ]

Seite 8

Nummer 28

Starkenburg.
* Eberſtadt, 26. Jan. Holzverſteigerung. Die erſte Holz=
berſteigerung
aus dem Gemeindewald, Forſtamt Klingsackertanne, findet
am Freitag dieſer Woche ſtatt. Es kommt ſowohl Nutzholz als auch
Brennholz zur Verſteigerung. Hauptverſammlung. Der
Einheitsverband der Eiſenbahner Deutſchlands, Zahlſtelle Eberſtadt,
hält am Sonntag nachmittag im Gaſthaus Zur Eiſenbahn ſeine dies=
jährige
Generalderſammlung ab. Im Laufe der Generalverſammlung
hält Herr Schmidt aus Reinheim einen Vortrag über die Sozialver=
ſicherung
unter beſonderer Berückſichtigung der Verhältniſſe der Eiſen=
bahner
. Hauptverſammlung. Der Geſangverein Froh=
ſinn
hielt bei zahlrcichem Beſuch in ſeinem Vereinslokal (Bergſträßer
Hof) ſeine Hauptverſammlung ab. Das abgelaufene Geſchäftsjahr be=
wies
, daß der Verein in jeder Beziehung mit ihm voll und ganz zu=
frieden
ſein kann. Unter anderem wurde beſchloſſen, in dieſem Sommer
eine größere Rheinfahrt zu unternehmen.
* Eberſtadt, 26. Jan. Arbeitsmarkt. Auf dem hieſigen Ar=
beitsmarkt
iſt erneut eine Verſchlechterung eingetreten. Die Erwerbs=
loſenziffer
beträgt gegenwärtig rund 500. In den Gemeindewaldungen
ſind ungefähr 50 Perſonen mit dem Holzmachen beſchäftigt.
* Pfungſtadt, 27. Jan. Hauptverſammlung. Die dies=
fährige
Generalverſammlung des Geſangvereins Männerquartett
nahm einen guten Verlauf. Der ſeitherige Vorſtand wurde durch Zu=
ruf
wiedergowählt. Die Kaſſenverhältniſſe können als günſtig bezeich=
net
werden. Die Sängervereinigung Pfungſtadt hält im Vereins=
lokal
Herbert ihre diesjährige Hauptverſammlung am kommenden Sams=
tag
abend ab.
* Pfungſtadt, N. Jan. Baugenoſſenſchaft. Die dieſer
Tage ſtattgefundene Beſprechung zahlreicher Intereſſenten über eine
Baugenoſſenſchaft hat zu dem Ergebnis geführt, daß nach eingehender
Beratung der Satzungen die Genoſſenſchaft unter Mitwirkung von Bau=
handwerkern
und Architekten ins Leben gerufen wurde. Dem Vorſtand
gehören Architekt Krug, Johann Unger und Peter Seeger 3. an. Der
Aufſichtsrat ſetzt ſich aus dem Architekten Großmann ſowie Heinrich
Grund, Heinrich Hofmann und Ludwig Crößmann 26. zuſammen.
* Ober=Ramſtadt, 7. Jan. Wintervergnügen der Mili=
tärvereine
. Auf das am Samstag, den 29. Januar, im Saale Zum
Löwen ſtattfindende Wintervergnügen der vereinigten hieſigen Militär=
bereine
(Militärverein, Vereinigung ehewaliger 115er und Artillerie=
verein
) ſei auch an diefer Stelle nochmals hingewieſen. Die Jung=
mannſchaft
des Deutſchordens hat u. a. ihre Mitwirkung zugeſagt, auch
andere Darbietungen aller Art werden für beſte Unterhaltung ſorgen.
Wie die Bürgermeiſterei bekannt gibt, liegen die Liſten der Beſitzer
von Pferden und Rindvieh, die zu den Entſchädigugen für Viehver=
luſte
im Jahre 1926 Beiträge zu leiſten haben, von heute ab eine
Woche lang zur Einſicht offen. Während dieſer Zeit können Eimwen=
dungen
gegen die Eintragungen in den Liſten erhoben werden.
Groß=Zimmern, 27. Jan. Zu der Artikelſerie über die Ein=
richtung
zweier Selbſtanſchlußämter in Michelſtadt und Erbach (Odw.)
wird mitgeteilt, daß die Teilnehmer Groß=Zimmerns dieſe Wohltat be=
reits
2 Jahre genießen.
r. Babenhauſen, 27. Jan. Der Poſtanwärder Leonhard Blüm=
ker
von hier wurde zum Poſtaſſiſtenten ernannt. Eine außer=
ordentliche
Mitgliederverſammlung hält der Geflügelzucht=
verein
kommenden Freitag ab, wobei die Feſtlegung der Ausſtellungs=
beſtimmungen
erfolgen ſoll. Seine diesjährige ordentliche Gene=
walverſammlung
hat der Veteranen= und Militärverein Baben=
hauſen
=Harreshauſen am Sonntag wachmittag im kleinen Saal des Gaſt=
hauſes
Deutſcher Hof
* Groß=Umſtadt, B. Jan. Wohltätig keitskonzert. Das
Programm für das am 6. Februar im Saale des Gaſthauſes zum
Weißen Roß ſtattfindende Wohltätigkeitskonzert, deſſen Ertrag dem
zu errichtenden Krüppelheim in Gießen zugute kommen ſoll, liegt nun=
mehr
vor. In dem Konzerte wirken mit: Frau Studienrat Hilsdorf
(Sopran), Frau Selma Eidmann (Klavier), Herr Studienrat Dr.
Stiefenhofer (Tenor), ein Kammermuſik=Quartett beſtehend aus den
Herren Fiſcher (1. Violine), Kullmann (2. Violine) Haug (Viola),
Stefan (Cello) und die Geſangvereine Liederkranz und Männergeſang=
verein
. Die Vortragsfolge enthält 10 Nummern. Die Namen Mozart,
Beethoven, Brahms, Hegar, Schubert, Leoncavallo, Silcher u. a. ver=
bürgen
dem Beſucher ſchon im Voraus einen hohen Kunſtgenuß. Dabei
ſiwd die Eintrittspreiſe ſo niedrig gehalten, daß es auch dem Minder=
Gemittelten ermöglicht iſt, das Konzert zu beſuchen und damit ein
Werk chriſtlicher Nächſtenliebe zu unterſtützen. Neben Frau Studienrat
Hilsdorf ,die ja als Künſtlerin in unſerer Stadt genügſam bekannt iſt,
wirkt Herr Studienrat Dr. Stiefenhofer aus Darmſtadt als Soliſt mit.
Derſelbe iſt als Oratorien= und Konzertſänger nicht nur in unſerem
engeren Vaterlande ſſondern auch im Auslande, woſelbſt er ſein hervor=
ragendes
Talent in den Dienſt des Deutſchtums geſtellt hat, als be=
gnodeter
Künſtler mit großem Erfolg aufgetreten.
* Vielbrunn, 27. Jan. Unfälle. Der Kriegsbeſchädigte Konrad
Doſch von hier, der infolge Beinſchuſſes ein bleibendes Andenken an
den Krieg hat, verunglückte bei der Holzhauerei und mußte mit einem
gebrochenen Bein in das Kranbenhaus in Amorbach eingeliefert werden.
Maurer Philipp Neff wurde beim Holzfällen von einer ſtürzenden Buche
getrofſen; mit ſchweren inneren und äußeren Verletzungen wurde er in
das Städtiſche Krankenhaus nach Darmſtadt verbracht.
König i. Odw., 27. Jan. Man ſchreibt uns: Mancher würde
an Weihnachten ſehr gerne ſeinen Angehörigen eine Freude bereiten,
wenn er das nötige Geld dazu hätte. Dies kann er erreichen, indem er
im Laufe des Jahres je nach ſeinen Kräften ſich wöchentlich eine kleine
Summe zurückleg.t Aus dieſem Gedanken heraus hat ſich bei Gaſtwirt
Karl Koch 3., Gaſthaus Zum Noß ein Weihnachts=Sparverein ge=
bildet
, der ſchon eine ſtattliche Mitgliederzahl aufzuweiſen hat, ein Be=
weis
dafür, welcher Beliebtheit ſich eine derartige Einrichtung auch
auf dem Lande erfreut. Es iſt ein ſchöner Gedanke, der ſich ſchon an
anderen Orten als ſehr ſegensreich erwieſen hat und der darin gipfelt,
für die kommenden Weihnachten Gelder anzuſammeln, um Feſtesfreude
bereiten zu können. Auch in wirtſchaftlicher Hinſicht iſt dieſe Einrich=
tung
zu begrüßen. Es wäre wünſchenswert, wenn außer den Stamm=
gäſten
auch andere Kreiſe unſerer Gemeinde ſich an der Weihnachts=
Sparkaſſe beteiligen würden.
* Michekſtadt, 27. Jan. Der über die Grenzen unſeres Städtchens
Gekannte und beliebte Herr Franz Löb und ſeiner Gattin Anna Mar=
garete
, geb. Weber, iſt es vergönnt, am Freitag das ſeltene Feſt der
Goldenen Hochzeit zu feiern. Der Vollziehungsbeamte am hieſigen
Finanzamt. Steueraſſiſtent Bartſch, wurde zum Steuerſekretär ernannt.
Gemäß einer Mitteilung der Bürgermeiſterei findet die Auszahlung
der zweiten Nate der Winterbeihilfe an Erwerbsloſe, Klein= und Sozial=
rentner
als auch an ausgeſteuerte Erwerbsloſe am Freitag, den 28. d3.
Mts., auf der Stadtkaſſe ſtatt. Es kommen als Empfänger diefenigen
Perſonen in Frage, welche bei Zahlung der erſten Rate Berückſichtigung
gefunden haben. Die Erhebung der Beträge muß durch den Unter=
ſtützungsempfänger
perſönlich erfolgen. Die Freiw. Feuerwehr wird
am Samstag, den 29 d3. Mts., in ihrem Vereinslokal Gaſthaus Grüner
Baum ihre diesfährige Jahreshauptverſammlung abhalten und erjucht
alle Mitglieder um Teilnahme. Eine reichhaltige Tagesordnung, wie
Begrüßung im neuen Jahre, Dekorierung von Jubilaven," durch das
Heſſ. Kreisamt Erbach, Aenderung der Statuten (§ 9 der Statuten und
§ 5 der Löſchordnung), Jahresbericht, Uebungsbericht. Rechnungsablage
und Bericht der Rechmungsprüfer, Neuwahl des Vorſtandes uſw.; läßt
die Wichtigkeit des Erſcheinens erkennen, weshalb der Vorſtand auch
mit der Wahrnehmung der Sitzung durch alle Mitglieder rechnet.
* Erbach, 27. Jan. Die Generalverſammlung der Be=
Zirisgruppe Erbach des Deutſchen Volksbundes für Kriegsgräberfür=
ſorge
, die geſtern im Sitzungsſaale des hieſigen Kreisamtes ſtattfand,
wurde durch den 1. Vorſitzenden, Herrn Schulrat Gerbig, eröffnet, der
die Anweſenden inſonderheit Herrn Kreisdirektor von Werner, be=
Rrußte und daran anſchließend einen Ueberblick über die Tätigkeit des
Volksbundes gab. Der Volksbund hat es ſich zur Aufgabe geſetzt, De
deutſchen Kriegsgräber in Feindesland in einen würdigen Zuſtand zu
verſetzen und zu erhalten. In Frankreich ſind bis jetzt die ſeitherigen
2900 Sammelfriedhöfe zu 300 großen Friedhöfen zuſammengelegt wor=
den
. Es muß anerkannt werden, daß die Franzoſen dieſen Ruheſtätten
unſerer gefallenen Helden die nötige Rückſicht angedeihen laſſen, doch
fehlt dem Franzoſen die Liebe und Sorgfalt, mit der wir die Gräber
unſerer Lieben ſchmücken und hegen. Hier ſoll der Volksbund helfend
eingreifen. Er will die Arbeit unferer Behörden ergänzen und aus=
bauen
. Daher hat auch der Volksbund Patenſchaften angeregt. Viele
Gemeinden, Verbände. Regimenter uſw, ſind ſchon dieſer Anregung
nachgekommen und haben die Pflege einzelner Friedhöfe übernommen.
Es muß auch das Ziel der hieſigen Bezirksgruppe ſei, mit der Zeit
einen ſolchen Friedhof in eigene Pflegſchaft zu übernehmen. Eine
weitere Aufgabe des Volksbundes iſt die Auskunft über Einzelgräber.
Leider iſt dies oft ſehr ſchwierig, da der größte Teil unſerer gefallenen
Helden in Sammelgräbern ruht. Dieſe Auskünfte nehmen meiſt län=
gere
Zeit in Anſpruch, da die Anfragen durch viele Inſtanzen gehen.
Am Totenſonntag Allerſeelen und am Volkstrauertag wurden, die
Kriegsgräber durch den Volksbund mit Kränzen geſchmückt. Leider war
bisher dem Volksbund noch nicht möglich, zu erreichen, daß der

Freitag, den 23. Januar 1927
Volkstrauertag geſetzlich feſtgelegt wird. Er wird auch in dieſem Jahre
am Sonntag, den 13. März 1927 (Reminiſzere), gefeiert werden. Der
Umfang der Bezirksgruppe Erbach des Volksbundes und das Verſtändnis
für ſeine Aufgaben hat Dank der Uneigennützigkeit der Lehrerſchaft in
allen Orten des Kreiſes, von den Schulkindern wirkfam unterſtützt, im
letzten Jahre bedeutend zugenommen. Der Mitgliederſtand der Be=
zirksgruppe
iſt ohne Reichelsheim bereits über 800 Mitglieder. Nicht
weſentlich haben zu dieſem ſchönen Erfolg auch die eindrucksvollen
Feiern dazu beigetragen, die an faſt allen Orten des Kreiſes am Volks=
trauertag
in der Schule, am Kriegerdenkmal oder abends ſtattfanden.
Sie wurden durch Lichtbildervorträge wirkſam ergänzt. Herr Schulrat
Gerbig ſchloß mit der Hoffnung, daß auch im laufenden Jahre die
Tätigkeit der Bezirksgruppe ebenſo erſprießlich ſein möge. Nachdem dem
Rechner auf Grund ſeiner Nechnungsabloge nach Püfung derſelben
Entlaſtung erteilt worden war, wurde das Arbeitsprogramm für das
Geſchäftsfahr 1927 und die Abhaltung des diesjährigen Volkstrauer=
tages
beſprochen, die gemeinſam mit Krieger= und Geſangvereinen ge=
plant
iſt. Möge durch die erweiterte Tätigkeit der Bezirksgruppe auch
in unſerem Kreiſe das Andenken an unſere gefallenen Helden nicht er=
löſchen
.
* Brandan i. Odw., 27. Jan. Die Maul= und Klauenſeuche iſt hier
wieder erloſchen. Die Sperrmaßnahmen ſind aufgehoben. Vier Monate
war unſer Dorf geſperrt. Geſtern feierte Landwirt Georg Diehl in
voller geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 93. Geburtstag.
* Lindenfels, 27. Jan. In den heutigen Morgenſtunden trat leichter
Neuſchnee ein, doch beträgt die Schmneedecke nur 1 Zentimeter. Während
in der Nacht eine Temperatur von 2 Grad unter Null zu verzeichnen
war, ſank das Thermometer um 8 Uhr vormittags auf 5 Grad. Die
Straßen ſind zum größten Teil vereiſt.
* Birkenau, 27. Jan. Erholungsurlaub. Fräulein Leh=
rerin
Bundſchuh mußte ſich wegen geſchwächter Geſundheit einen mehr=
monatlichen
Urlaub nehmen und befindet ſich gegenwärtig bei ihren
Eltern in Darmſtadt. Zur Nachfolgerin wurde Amtsanwärterin Fräu=
lein
Hoch aus Egelsbach bei Darmſtadt ernannt und hat ihren Dienſt
bereits angetreten.
* Hirſchhorn, 2. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
26. Januar: 1,14 Meter; am 27. Januar 1,10 Meter.
* Auerbach, 27. Jan. 80. Geburtstag. Heute begeht Frau
L. Schweickert Wtw. in der oberen Bachgaſſe, früher Wirtſchaft Zum
Schwanen ihren 80. Geburtstag. Frau Schweickert iſt rüſtig und bei
voller Gefundheit und verſieht ihrem Haushalt.
* Von der Bergſtraße, N. Jan. Lebensmüde. Ein junges
Mädchen aus Hemsbach hatte die Abſicht, ſich aurf die Schienen zu legen
und ſich vom Zuge überfahren zu laſſen. Zwei Männer, die in der
Nähe beſchäftigt waren, ſuchten das Mädchen von ihrem Vorhaben
abzubringen, was ihnen auch gelang. Wie es ſcheint, hat das lebens=
müde
Mädchen in geiſtiger Erregung gehandelt. Sturz. Die
ledige 26 Jahre alte Eva Rehberger aus Doſſenheim ſtürzte am Wein=
heimer
Hauptbahnhof von ihrem Fahrrad und zog ſich ſo ſchwere innere
Verletzungen zu, daß ſie in bewußtloſem Zuſtand mittels Sanitäts=
auto
in das Krankenhaus verbracht werden mußte. Der Zuſtand ſoll
bedenklich ſein. Autounfall. Vorgeſtern kam in der Müll=
heimerſtraße
in Weinheim ein Perſonenkraftwagen infolge des Schnees
ins Nutſchen und wurde derart auf die Seite geſchleudert, daß das
linke Hinterrad vom Gehwegſtein total zertrümmert wurde. Perſonen
kamen nicht zu Schaden. Zinsermäßigung. Die Bezirks=
ſparkaſſe
Weinheim macht durch Anſchlag bekannt, daß vom 1. März
ab ihre Zinsſätze für Einlagen von 7 auf 6 Prozent und für Darlehen
von 9 auf 8 Prozent ermäßigt wenden. Letzteres wird wohl von
Kapitalſuchenden mit Freuden begrüßt werden.
* Heppenheim a. b. B., 2. Jan. Stadtratsſitzung. Zu=
nächſt
wurde über die Verbeſſerung der Platzverhältniſſe vor dem Poſt=
amt
verhandelt, wofür ſchon ein Plan des Stadtbauamtes vorliegt.
Nach dieſem ſoll vor dem Poſtamt ein erhöhter Fußſteig hergeſtellt wer=
den
, welcher mit Bäumen bepflanzt werden ſoll. Der Antrag wird bis
zur Herſtellung des Kleinpflaſters in der Lorſcher Straße, was wahr=
ſcheinlich
noch in dieſem Jahre erfolgt, zurückgeſtellt. Sodann folgt die
Genehmigung der Verlegung der Gas= und Waſſerleitung i der zu er=
öffnenden
Kleinen Feldſtraße bis zu dem Bauplatz des Adam Guthier.
Darauf wurde der Ausbau der vorderen verlängerden Lehrſtraße und
der Jahmſtraße genehmigt. Als Punkt 4 ſtand auf der Tagesordnung:
Vorausſichtliches Rechmngsergebnis für das Jahr 1926 Zunächſt er=
gaben
ſich im Voranſchlag Mehrausgaben in der Höhe von 36 319,80
Mark, welche genehmigt werden. Bemerkt muß werden, daß in dieſem
Betrage für Notſtands= und Pflichtsarbeiten 19 627 Mark enthalten ſind,
welche durch Anleihe gedeckt werden müſſen. 6500 Mark waren von den
reſtlichen 17 000 Mark nicht im Voranſchlag vorgeſehen, ſo daß von einer
größeren Kreditüberſchreitung nicht geſprochen werden darf. In der
nichtöffentlichen Sitzung, weſche ſich anſchloß, wunde u. a. die Auszah
lung der Winterbeihilfe an die Notſdandsarbeiter im Rahmen der Richt=
linien
des Kreiſes genehmigt. Im Prinzip wurde auch der Ankauf des
Sportplatzes F.C. Starkenburgia genehmigt. Vom Finanzausſchuß
werden die finanziellen Punkte und die näheren Verkaufsbedingungen
noch näher feſtgeſetzt. Außerdem wurde ein Sportaus chuß gebildet,
welchem die Herren Stadtverordneten Schmneider, Giegrich, Berghöfer
und Koob angehören. Der Herr Bürgermeiſter brachte auch zur Kennt=
nis
, daß das Kreisbauamt Heppenheim zum Abbau in Ausſicht genom=
men
ſei. Die Verſammlung erhob gegen dieſen Abbau ſchärfſten Pro=
teſt
, da ſie überzeugt iſt, daß dadurch beine Verminderung der Koſten
des ſtaatlichen und kommunalen Buweſens herbeigeführt werden. Vom
wirtſchaftlichen ſowie auch vom baupolizeilichen Standpunkt aus wurden
die ſchwerſten Bedenben laut.
* Ang dem Kreiſe Heppenheim, M. Ja. Auswärtige Amts=
tage
des Kreisamts. Die nächſten auswärtigen Amtstage des
Kreisamts finden am Freitag, den 4. Februar, vormittags um 10.30 Uhr,
im Rathaus zu Neckarſteinach und am ſelben Tage, nachmittags um
2 Uhr, im Rathaus zu Hirſchhorn ſtatt. Generalverſamm=
lung
des Kreisobſtbauvereins. Die diesjährige General=
verſammlung
des Kreisobſtbauvereins findet am 13. Februar im Gaſt=
haus
Zum Löwen in Viernheim ſtatt. Die verſchiedenen Ortsgrupp=n
mögen hier ihre Wünſche bezüglich der Abhaltung von Vorträgen uſw.
äußern. Auf der Tagesordnung ſteht ſodann: Rechenſchaftsbericht des
Vorſitzenden, Rechnungsablage, Beratung des Voranſchlags für 1927,
Feſtſetzung des Mitgliederbeitrags, Bezug der Zeitſchrift, Bezug von
Torfmull, die Verſorgung der Gemeinde Viernheim mit Spätobſt, Vor=
trag
des Herrn Kreisobſtbauinſpektors Martin Ladenburg über= Die
Anzucht der Tabakspflanzen Anträge und Mitteilungen, Filmvorfüh=
rung
, 3 Akden Pilzliche und tieriſche Schädlinge im Obſtbau (mit
Erläuterungen). Zum Schluß findet eine Verloſung ſtatt. Da der
Lichtbildervortrag ſehr viel Neues bringt, iſt die Teilnahme von Fort=
bildungsſchülern
ſehr erwünſcht. Holzverſteigerung. Am
kommenden Donnerstag werden aus dem Gemeindewald Weiher in der
Wirtſchaft von Philipp Schmitt, Weiher, Nutzhölzer und Brenn=
holz
verſteigert. An Nutzholz werden Eichenſtämme, Birkenſtämme,
Kiefernſtämme und Fichtenderbſtangen verſteigert. Am ſelben Tage hält
auch die Gemeinde Bonsweiher, in der Wirtſchaft von Georg Beiſel,
Bonsweiher, eine öffentliche Verſteigerung ab. An Nutzholz kommen
zum Angebot: Stämme in Eiche, Kirſchhaum, Fichte und Lärche. An
Derbſtangen Fichte und Lärche, desgleichen an Reisſtangen Fichte und
Lärche. An Brennholz kommt zum Angebot: Eichenſcheitholz, Erlen=
ſcheitholz
, Buchenknüppelholz ſowie auch eine Anzahl Wellen.
* Biblis, 24. Jan. Vereinsfeierlichkeiten. Am Sonn=
tag
fand im Gaſthaus zum Rheiniſchen Hof Preisſchießen, veranſtaltet
vom Schützenverein St. Hubertus, ſtatt. Aus dem Preisſchießen, das leb=
hafte
Beteiligung aufzwweiſen hatte, gingen folgende Schützen als Preis=
träger
hervor: 1. Preis Heinrich Friedrich, 35 Ringe; 2. Preis L.
Seibert, 32; 3. Preis Franz Münch, 32; 4. Preis Adam Hebling, 31;
5. Preis Anton Schweizer, 31; 6. Preis Peter Kiſſel, 31; 7. Preis Joh.
Keil, 30; 8. Preis Richard Fränkel, 30: 9. Preis Anton Götz, 29: 10.
Preis Hans Lenhart, B; 11. Preis Eduard Miſchler, 28: 12. Preis
Nikolaus Wachtel, 27: 13. Preis Heinrich Pie, 26 Ringe. Das Preis=
ſchießen
, wie überhaupt das Vereinsfeſt, nahm einen ſehr guten Ver=
lauf
. Am Abend trafen ſich die Mitglieder ſowie Vereinsfreunde und
Gönner zu gemütlichem Beiſammenſein im Vereinslokal. Wer einen
gemütlichen Abend verbringen will, kann dies am kommenden Sonntag,
an dem nämlich der erſte diesfährige Preis=Maskenball, veranſtaltet
vom Schützenverein St. Hubertus ſtattfindet. Der erſte Gewinn
bei der Verloſung entfiel auf die Nummer 124. Der glückliche Ge=
winner
iſt der Schreiner Georg Hebling.

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* Viernheim, 25. Jan. Sandesamtliches. Im Jahre 1938
erblickten in unſerer Gemeinde 281 Erdenpilger das Licht der Welt.
während nur 114 Todesfälle zu verzeichnen ſind. Hiernach haben wir
einen bedeutenden Geburtenüberſchuß. Unter den Geborenen befinden
ſich 11 Totgeburten. Vor dem Standesamt ſchloſſen 114 Paare den Bund
fürs Leben. Bemerkenswert iſt, daß hiernach genau ſo viel Ehen ge=
ſchloſſen
wurden, als Todesſälle vorkamen.
* Lampertheim, 25. Jan. Seitens des Gemeinderats wurden kürzlich
die Mittel für die Anlage von Fußſteigen in der Wormſerſtraße be=
willigt
. Die Bürgermeiſterei ſchreibt jetzt die Lieferung von 403
laufenden Randſteinen aus Odenwaldgranit oder Stampf=
beton
mit Baſaltvorſatz, ſowie den Aufbruch und die Wiederher=
ſtellung
desvorhandenen Goſſenpflaſters öffentlich aus.
Vordrucke ſür Angebote ſind auf dem Nathaus vormittags erhältlich
und erfolgt die Submiſſionsöffnung Samstag, 29. d. Mts., vormittags
11 Uhr. In den Jahren 1925 und 1926 erſtattete die hieſige gemein=
nützige
Baugenoſſenſchaft 6 Wohnhäuſer, für die ihr aber
nur ein ſtaatliches Darlehen von 1500 Mark pro Haus gewährt wurde.
Dieſe Summe iſt aber ſehr unzulänglich, und beſchloß der Vorſtand.
dieſes Jahr nur 2 doppelſtöckige Häuſer mit je zweimal 3. Zimmer und
Küche zu erbauen. Sollten der Genoſſenſchaft höhere ſtaatliche Darlehen
als bisher bewilligt werden, ſo gedenkt man weitere Häuſer in Angriff
zu nehmen. Hoffentlich hat der Staat ein Intereſſe an der Beſeitigung
der Wohnungsnot.
* Hofheim, 27 In. Nächſten Samstag, den 29. d. M., abends, ver=
anſtaltet
der Adlerklub Gemütlichkeit im Saale zum Schwarzen
Adler (Inh. Wendel Scherer) ſeinen diesjährigen Preismaskenball.
Die zehn ſchönſten und originellſten Masken werden mit wertvollen
Preiſen bedacht. Am gleichen Tage hält auch der Brieftaubenverein
im Soale zum Weißen Löwen (Inh. Jakob Lameli Ww.) ſeinen Mas=
kenball
ab. Die Zahl der Erwerbsloſen hat gegenwärtig die 100 über=
ſchritten
. Man hofft beim Eintreten der warmen Witterung mit einen
Abmahme, da im Frühjahr eine rege Bautätigkeit beginnt.
* Crumſtadt, 27. Jan. Mit dem Herrn Geh. Rat Joſephſon ſchickte
uns die Wichern=Vereinigung Hamburg einen vortrefflichen Evangeliſten,
der es verſteht, ſeine Zuhörer zu feſſeln und wirklich ihre innerſten
Fragen zu beantworten. Glücklich will doch jeder werden wahrhaft
glücklich aber iſt nur der, der wie der Kämmerer aus dem Mohrenland
unter der Anleitung eines Philippus ſeinen Heiland gefunden hat. Dazu
muß ſich der Menſch bekehren, das verlangt ſchon die heilige Schrift,
bald mit dieſen, bald mit jenen Worten. Er muß einmal zu ſich ſelbſt
kommen, er muß umkehren und muß heimkehren aus der Gottesflucht
und der Ichſucht des natürlichen Menſchen hin zu ſeinem Gott und
Vater. Dieſen Dienſt kann dem Menſchen ein Spruch leiſten, auch ein
anderer Menſch oder was ihm ſonſt, von Gott geſchickt, begegnet. Wer
ſein gottentfremdetes Weſen erkannt hat, wird froh und glücklich ſein,
daß er ſich zu Gott bekehren darf. Der dritte Abend ſammelte uns
zur Beantwortung der Frage: Was haben wir an der Bibel?. Sie iſt
uns das Zeugnis des lebendigen Gottes, das uns zu Jeſus Chriſtus hin=
führen
ſoll und uns in ihm die Seligkeit ſchenken will. Sie lehrt uns,
richtet uns auf, nimmt uns unter Gottes Zucht. Jedem Stand, jedem
Beruf, jedem Alter, jedem Geſchlecht, in allen Lebenslagen und Ver=
hältniſſen
kann ſie allein helfen.
WSN. Groß=Gerau, 27. Jan. Der kürzlich zum Bürgermeiſter der
Stadt Groß=Gerau gewählte, zurzeit im Verwaltungsdienſt der Stadt
Frankfurt tätige bisherige erſte Vorſitzende des Reichsverbandes der
Ausgewieſenen Dr. Lüdeche wird, wie wir erfahren, am 1. Februar ſein
neues Amt antreten.
* Groß=Gerau, 27. Jan. Wertzuwachsſteuer Die vom
Kreisausſchuß mit Genehmigung des Kreistages beſchloſſene Kreis=
ſatzung
über die Erhebung einer Wertzuwachsſteuer in den ſelbſtändigen
Gemarkungen des Kreiſes Groß=Gerau iſt vom Innenminiſterium ge=
nehmigt
worden.
* Offenbach, 27. Jan. Den hieſigen Techniſchen Lehranſtalten iſt
ſeit Jahren eine Lehrwerkſtätte für feine Lederwaren angegliedert. An
ſie iſt vor einigen Monaten Regierungsrat Häusler aus Wien berufen
worden, der kürzlich von der heſſiſchen Regierung den Profeſſortitel
erhielt. Die Stadt erwartet von ſeiner Tätigkeit eine Veredelung
der feinen Lederwaren, ſo daß ſie ſich das Abſatzgebiet, das ſie ſeit Be=
ginn
des Krieges verloren haben, wieder erobern können. Um auch
dieſe Veredelung bei Gürtlerwaren uſw. durchführen zu können, ge=
denkt
man noch einen Silberſchmied zu gewinnen, der mit Häusler in
Wien zuſammenarbeitete. Die Anregungen, bei den Techniſchen Lehr=
anſtalten
Vorkehrungen zur Eroberung des verloren gegangenen Mark=
tes
durch Veredelung der Lederwaren zu treffen, gehen von der hie=
ſigen
Induſtrie= und Handelskammer aus, die ſich überhaupt die Sache
ſehr angelegen ſein läßt.
* Rüſſelsheim, 27. Jan. Mit einem Koſtenaufwand von Mark
270 000 ſoll als Ergänzung zum Bau der Straßenbrücke bei Rüſſelsheim
über den Main die Kreisſtraße KönigſtädtenRüſſelsheim erbaut wer=
den
. Durch Gemeinderatsbeſchluß iſt die hieſige Gemeinde bereit, ein
Achtel der auf die Gemarkung Rüſſelsheim entfallenden Baukoſten zu
übernehmen. Den Facharbeitern bei der Riedentwäſſerung wird zur
Zeit ein Stundenlohn von 75 Pfg. ohne Waſſerzulage bezahlt.
* Königſtädten, 2. Jan Vom Gemeinderat wurde beſchloſſen, zum
Straßenbau KönigſtädtenRüſſelsheim die koſtenfreie Stellung des Ge=
ländes
und das verlangte Achtel der erhöhten Geſamtbaukoſten von
110000 Mark zu übernehmen, wenn der Straßenbau noch in dieſem
Jahre in Angriff genommen wird. Um die alten Rechte bezüglich der
Bauholzrente wieder zu verlangen, ſoll, bevor der Klageweg beſchritten
wird, eine Deputation bei dem zuſtändigen Miniſterium in Darmſtadt
vorſtellig und Herr Prälat Dr. D. Diehl, eine Autorität in alten Rechts=
ſachen
, um ſeine Anſicht gehört werden.
Rheinheſſen.
z. Oppenheim, 27. Jan. Seitens der Obſt= und Weinbauſchule wird
im Einvernehmen mit dem Obſt= und Gartenbauverein am 1. und 2.
Februar 1927 im Gaſthaus Zum Löwen in Wörrſtadt ein Vor=
tragskurſus
veranſtaltet. Am erſten Tage ſprechen Herr Weinbautech=
niker
Maul über Techniſche Maßnahmen zur Förderung des Wein=
baues
, und Herr Obſtbauinſpektor Hetzden über Sortenbeſchränkung
im Obſtbau und großzügige Umpfropfungsaxbeit Am zweiten Tag
wird ſprechen Herr Afſeſſor Buxbaum über Fehler und Krankheiten der
Weine; Maßnahmen zu deren Behebung, und Herr Landwirtſchaftsrat
Wenzel über Bodenbearbeitung und Düngung der Weinberge‟. Die
Vorträge werden durch Lichtbilder ergänzt und dauern ungefähr fe eine
Stunde. Ehrengaben für Hausangeſtellte. Solchen
Hausangeſtellten, die länger als 20 Jahre bei derſelben in Heſſen woh=
nenden
Familie ununterbrochen treu gedient haben, kann vom Heſſ. Roten
Kreuz eine Ehrengabe verliehen werden. Die Anträge ſind durch die
Dienſtherrſchaft bei der Bürgermeiſterei zu ſtellen. Die Enten=
iagd
im Volksſtaat Heſſen iſt durch das Miniſterium des Innern bis
28. Februar verlängert worden. Der Beſitzer der Riedmühle zu
Nierſtein hat infolge einer plötzlich aufgetretenen Krankheit den
Verluſt eines wertvollen Pferdes zu beklagen.
* Oppenheim, 27. Jan. Den Beſchwerden über die Höhe der Nach=
eichgebehren
wurde ſeitens des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft
ſtattgegeben und die Gebühren, nach einer Bekanntmachung, für Nach=
eichuingen
ohne Stempelung mit Wirkung vom 1. ds Mts. auf die
Hälfte der Neueichgebühren herabgeſetzt.
a. Nackenheim, 27. Jan. Beraubt wurde am 24. ds. Mts., nach=
mittags
, in dem Hohlweg zwiſchen hier und Lörzweiler ein 15jähriger
Junge. Zwei Handwerksburſchen nahmen ihm ein Paket ab, das
Wäſche und Kleidungsſtücke enthielt und flüchteten damit querfeldein
in der Richtung nach Nierſtein.
M. Bingen, 27. Jan. Römerfund. In der Nähe der alten
Römerſtraße bei Ockenheim hat der Landwirt Friedrich Müller aus
Ockenheim eine römiſche Geldmünze gefunden, der das Bildnis des
Kaiſers Diocletian aufgeprägt iſt. Bürgermeiſter= Ver=
ſammlung
. Auf Burg Klopp fand eine Verſammlung der Bür=
germeiſter
des Kreiſes Bingen ſtatt, in der wichtige Fragen der Erwerbs=
loſenfürſorge
beſprochen wurden. Landtagsabgeordneter Engelmann,
der Geſchäftsführer des Arbeitsnachweisamtes hielt ein Referat über die
Erwerbsloſenfürſorge. Es erfolgt ferner eine Durchſprache des neuen
Arbeitsloſenverſicherungsgeſetz, das den geſetzgebenden Körperſchaften
gegenwärtig im Entwurf vorliegt. Es wurde u. a. auch die Vorauls=
ſeßungen
beſprochen, unter denen die Gemeinden Pflichtarbeit für ihre
Erwerbsloſen einführen können. Als Pflichtarbeit ſollen grundſätzlich
nur ſolche Arbeiten gemeinnützigen Charakters vorgeſchrieben werden,
die ſich zur Durchführung als Notſtandsarbeiten nicht eignen. Nach einer
anregenden Ausſprache ſchloß Kreisdirektor Schön=Bingen die Ver=
ſammlung
.
Oberheſſen.
d. Friedberg, 27. Jan. Da über die Hälfte der Schüler (im gan=
zen
65) der hieſigen Heſſiſchen Aufbauſchule an Grippe erkrankt ſind,
muſte die Schule für vorläufig 8 Tage geſchloſſen werden.
WSN. Bad Nquheim, 27. Jan. Neues Kurhaus in Bad=
Nauheim. Das Hotel Imperial, nahe am Bahnhof, iſt vom Lane
desverband hefſiſcher Krankenkaſſen erworben worden. Der Kaufpreie
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Kurgebrauch nach hier entfandten Patienten der Krankenkaſſen wird
nunmehr Aufnahme im eigenen Kurhaus gewährt.

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Freitag, den 28. Januar 1927

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Dam en-Hem den gason mit Hollganm. 0.60

m. el. Klöppelsp. od. Stick.
teils Achsel-, teils Träger-
Damen-Hemden tesen f1f 18g. 0.90
solide Ware, mit Hohl-
Damen-Beinkleider aum
0.88

feintädige Ware, m. Hohl-
saum
.

P aus gut. Renf., bestickt
Damen-Beinkleider o4. brete Stickerei, 188, 1.45
) solide Onalität, mit eleg.
Damen-Hemandsen Stiekeret od. Klspelp. 1,78

aus Cret. od. Croisé, m.
Damen-Machtjacken Gnlesetrasen - lgß, 1.68

Tposten
Stickereien
aus besten Madapolam, mit
Glanzgarn bestickt
schmale, mittlere, breite
Schweizer-Stickereien
Meter
Serie I II III W
5s 92 192 292
BettaWäsche
Hissen-Berüge
aus gutem Cretonne, teils glatt,
ag 0.76
teils gebogt
Hissen Bendge
m leston Boß, jails bestickt 18, 1.06
Tolerlcher
aus kräft. Cretonne, m. festoniert.
Bosel g4.50
Beltücher
2.50
aus krät. gem. Haustuch.
Beit Beuuge
130lic0 br, pimt Crztans 9.00
Tisch-Wäsche
Servielten
neich, Demast, mit bunter Hante, 1.00
Rischtücher
130160, Raibl, Jaogurdn, 19. 2.90

Jegeieche gestetean, rail
mit farbigem Rand

Tegeielle
130/160, mit 6 Serrietten, m
setinen karden: .790 1.00
Taleltücher
100 28, Hableinen, Jaegurchn, 1.00

Heißwaren
Gerstenkorn, mit weiß-roter und
Handtachstofle arbiser Kante a5g 03g, 0.19
Halbleinen, Gerstenkorn od. Drell,
Handtuchstofte reis.
a75, agb. 0.59
Halbleinen, 50 om, Jaegnard,
Handtuchstoffe r. Fsbrkat, neic
ags, 0.86

80 cm breit, vollweiß, solide Ona-
Hemdentuch uts.
0.27
80 cm, Cretonne und Renforcé,
Hemdentuch vorsteliehe Gaaltsten 0.50
80om, starke u. feinfd., ausgewasch.
Hemdentach drsl. für beste loi-n. Betntsche 0.,88
80 cm, mit Glanz, für feinste
Rein Mad00 Leibrtsche ... 0ag, 084, 0.66
vollweiß, gute gerauhte Onali-
des
0.45
Crolsé finette te
80cm, kräftige u. feinfäd., schwere,
Crolse finelte gerastte Oaalt 1,0.98
ganz schwere Ware, vollweiß
FockPiane
0.78
140 om, ohne Apretur, körnige
Beltuch-Hesser Nar=
0.88
140/6 cm. für solide Btrapasier-
HaLSIIch Betäche 10.95
150 cm, beste Onalitit, Rasen-
a
2. 1.95
HaISIIch beiche
150 m, erprobte und bewährte
19, 1.36
Halhleinen Fr
150 om breit, mollige, gerauhte
Beiluchhiher Galtzt.
... . 19, 0.66
130 cm br., mit hübschen Bavd-
BeitDamast areiten
125, 0.96
190 cm, gute Gebrauchsware, in
Bum.-Damast genen Desir . ... 1g, 1.25
190 cm, Halb-, teils Rein-Hacoo,
Mac60-Damdst Blawenmuter 29, 2,5, 2.50
160 om, mit hübschen Band-
Beit-Dam dst streiten .. ...r1, 1.45
160 cm breit, in nur hübschen
Blum.-Damast Besims:
2B, 1.75

[ ][  ][ ]

Nummer 28

Geite 11

RReich und Ausland.
S0. Geburtstag des bekannten
Verlegers Dr. Ahn.

Kommerzienrat Dr. Albert Ahn,
fraſitzender des Vereins rheiniſcher Zeitungsverleger
uo Mitglied des Zentralvorſtandes des Vereins der
ei tſchen Zeitungsverleger, feiert heute ſeinen
Geburtstag. Kommerzienrat Dr. Ahn iſt In=
aleer
eines über 100 Jahre alten wiſſenſchaftlichen Ver=
apes
in Bonn und Verleger des Kölner Tageblatts.
Frankfurter Chronik.
WSN. Tod eines bekannten Frank=
urter
Arztes. Nach 32jährigem ärztlichen Wir=
er
, in Frankfurt a. M. ſtarb am Mittwoch der weit
ührer die Grenzen Frankfurts hinaus bekannte Sani=
ſässrat
Dr. Hanau. Er war erſter Vorſitzender des
lemztlichen Vereins und hat ſich um die ſtädtiſche Ge=
uindheitspflege
große Verdienſt erworben.
Verhängnisvolle Freudenſchüſſe.

Wegen Sprengſtoffverbrechens verurteilt.
fm. Karlsruhe. Das Schöffengericht verhan=
ſeite
zwei Fälle ſchweren Sprengſtoffverbrechens. Die
ſet den 21jährigen Taglöhner Johann Merkel und
Eower Hürſt aus Weißenbach brachten in der Neu=
gursnacht
in Weißenbach und Geisbach mehrere,
ſin em Ingenieur entwendete Sprengpatronen zur
tladung, was zur Folge hatte, daß zahlreiche Fen=
tef
=ſcheiben in der Umgebung in Trümmer gingen.
Oreſe wenigen Augenblicke leichtſinnigen und gefähr=
iogen
Vergnügens ahndete das Gericht, indem es den
niten Angeklagten wegen Sprengſtoffverbrechens in
Tureinheit mit Diebſtahl zu einem Jahr einem Monat
Güfängnis, den zweiten zu einem Jahr Gefängnis
eururteilte, unter Anrechnung von drei Wochen der
rüittenen Unterſuchungshaft. Folgenſchwerer war
ſe= außerdem noch verhandelte Fall eines Spreng=
teffffverbrechens
, deſſen ſich der 28 Jahre alte Wilhelm
Grörig aus Ettlingenweier im Herbſt vorigen Jahres
chmildig machte. Der Brauch des Herbſtſchießens hatte
ha verleitet, in der Nähe eines Rebgartens in Ge=
faiwart
junger Mädchen eine Sprengpatrone zur
Ey ploſion zu bringen.: Drei der Mädchen wurden ver=
elt
, das eine verlor das linke Auge. Dem Ange=
IIy gten ſelbſt wurden drei Finger abgeriſſen. Das
Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis.

Paul Hackbuſch wieder in Haft.

Der Kaufmann Hackbuſch, der auf dem Neuköllner
Fimanzamt ſeinen Sohn erſchoſſen hatte, wurde auf
Anordnung der Staatsanwaltſchaft wieder dem Poli=
fen
gewahrſam zugeführt. Er ſoll der Obduktion der
Lnfiche ſeines Kindes beiwohnen. Nach Beendigung der
Oloduktion werden die Unterſuchungsrichter und die
So aatsanwaltſchaft darüber beraten, ob nunmehr
gien Hackbuſch Haftbefehl zu erlaſſen iſt, ob er auf
fmsien Fuß geſetzt oder als gemeingefährlicher Geiſtes=
kmanker
einer geſchloſſenen Irrenanſtalt zugeführt
wrden ſoll.

Zum Tode
des Sprengſiofferfinders Turpin.

Frangvis Turpin.
Imm Alter von 78 Jahren ſtarb, wie gemeldet, in der
Nähe von Paris der franzöſiſche Chemiker Francois
Turpin, der vor vierzig Jahren den Sprengſtoff
Mkelinit erfand. Turpin iſt ein merkwürdiges Erfin=
dr
rlos zuteil geworden, das ſeinerzeit die Oeffentlich=
teuät
vieler Länder beſchäftigte. Das Melinit iſt von
Frankreich angekauft worden, aber Turpin konnte
udcht in Ruhe ſeinen Studien leben. Er wurde unter
einiem Vorwand angeklagt und zu ſchweren Strafen
verurteilt. Die Hintergründe dieſes Prozeſſes ſind
noch heute nicht klar; man hat ihn nach zweijähriger
ßyaft entlaſſen, aber nicht rehabilitiert. Seitdem
kämpfte er um die Ehre ſeines Namens

Freitag, den 28 Januar 1927
Ein Film der Nächſtenliebe.

Szenenbild aus dem Film Menſch unter Menſchen.
Aus Anlaß des 125. Geburtstages Viktor Hugos am 26. Februar iſt des Dichters weltberühmter
Roman Les Miserables, ein Werk voll Menſchlichkeit und Nächſtenliebe, unter dem Titel Menſch
unter Menſchen verfilmt worden.

Der Bau des neuen Großluftſchiffes.
Friedrichshafen. Auf der Friedrichshafener
Zeppelinwerft ſteht jetzt der Probeteil des neuen
Zeppelin=Kreuzers L. Z. 127 vor ſeiner Vollendung.
In einigen Tagen werden an dieſer Konſtruktion die
notwendigen Verſuche, wie Druckproben, Unter=
bringung
der Trag= und Brenngaszellen uſw, be=
ginnen
, die für den Bau des ganzen Schiffskörpers
unerläßlich ſind. Im Februar ſoll dann auf Grund
der bei dieſen Verſuchen gemachten Erfahrungen an
die Montage des Schiffes ſelbſt herangegangen wer=
den
, das bekanntlich 105 000 Kubikmeter Faſſungs=
vermögen
haben wird. Der Bau wird nach den bis=
herigen
Dispoſitionen ſich über das ganze Jahr 1927
erſtrecken, ſo daß mit der Fertiggſtellung des
L. Z. 127 für Anfang 1928 gerechnet wird. Neben
der erſtmaligen Verwendung von Brenngas, deſſen
Maſſenherſtellung allerdings eine noch nicht geklärte
Frage iſt, wird das Schiff in navigatoriſcher und
funktechniſcher Hinſicht wichtige Neuerungen auf=
weiſen
. Zur Zeit werden Verſuche mit verbeſſerten
Inſtrumenten für die Geſtirnmeſſungen und für die
Peilungen angeſtellt. Die Probefahrten, die im Jahre
1928 beginnen dürften, ſollen, wie ſchon jetzt feſtſteht,
außerordentlich ausgedehnt werden und ſich nicht nur
auf den europäiſchen Kontinent beſchränken. Man
beabſichtigt zunächſt, eine Verſuchsüberquerung des
Atlantiſchen Ozeans und möglicherweiſe auch noch
eine Verwendung dieſes Luftſchiffes für die Zwecke
der Nordpolforſchung vor der Einſtellung des Kreu=
zers
in den Südamerika=Dienſt. Beſonderer Wert
wird auf die Innenausſtattung des Ozean=Luftſchiffes
gelegt werden, um nach dem Beiſpiel der großen
Ueberſeeſchiffe den Paſſagieren während der etwa
viertägigen Luftreiſe ein Höchſtmaß von Komfort und
Bequemlichkeit zu bieten. Abgeſehen von dem Ein=
bau
von zwanzig zweibettigen Glaskabinen, die min=
deſtens
ſo geräumig und wohnlich wie die eines
Luxuszuges ſein werden, wird die vordere große
Gondel als Tageswohnraum für die Paſſagiere einen
Speiſeſaal erhalten, der zirka vierzig Perſonen Platz
bieten ſoll. Der ganze Raum wird in Holz getäfelt
und mit breiten Fenſtern verſehen ſein.
Gefälſchte Schweizer Banknoten.
Freiburg. Vor einigen Tagen waren in
Donaueſchingen und Baſel Perſonen unter dem Ver=
dacht
verhaftet worden, Schweizer Banknoten her=
geſtellt
und in Verkehr gebracht zu haben. Die
Schweizeriſche Depeſchenagentur erklärt hierzu, daß
auf dem Bahnhof Villingen zwei Koffer abgegeben
worden ſeien, die am 15. Januar geöffnet wurden und
in denen ſich Werkzeuge und Materialien zur Her=
ſtellung
von Banknoten befanden. Es befand ſich dabei
eine photographiſche Platte mit dem Bild der Schwei=
zer
Fünfzig=Frankennoten. Gleichfalls aufgefundene
Papiere gaben Anlaß zu der Verhaftung des 22jähr.
Franz Mutter in Donaueſchingen und des 28jähr.
Fritz Bühler in Baſel. Mutter hat nunmehr geſtan=
den
, mit ſeinem Komplizen 110 falſche Noten unter
Mithilfe eines in Donaueſchingen gleichfalls verhaf=
teten
Auguſt Simon, der wegen Falſchmünzerei be=
reits
mehrmals vorbeſtraft iſt, hergeſtellt zu haben.
Die Noten hat Bühler zum Teil in Zürich, St.
Gallen und Baſel abgeſetzt. Der Reſt wurde in
Baſel gefunden. Das gerichtliche Verfahren findet in
Donaueſchingen ſtatt.
Domela wieder in Gotha.
Harry Domela, der falſche Hohenzollernprinz, iſt
wieder in Gotha gelandet, diesmal aber im Gerichts=
gefängnis
abgeſtiegen‟. Die Verhandlung gegen ihn
wird, ſicherem Vernehmen nach, etwa Ende Januar
ſtattfinden. Wegen des umfangreichen Prozeßſtoffes
wird mit einer Verhandlungsdauer von zwei bis drei
Tagen gerechnet.
Ein Güterzug entgleiſt.
Dresden. Auf der Eiſenbahnlinie Königs=
walde
Annaberg, Oberer Bahnhof, entgleiſten am
Mittwoch vormittag von dem Nahgüterzug Nr. 9660
der Packwagen und ſechs Güterwagen infolge Schie=
nenbruches
. Verletzt wurde niemand. Der Sachſchaden
iſt gering.
Schmuggler=Prozeß in Hamburg.
In Hamburg begann ein umfangreicher Prozeß
gegen ein Konſortium von 32 Schmugglern und Frei=
hafendieben
. Die Angeklagten, hauptſächlich Barkaſ=
ſenführer
und Fuhrleute ſtahlen wertvolle Metalle
aber auch Schmalz, Büchſenfeiſch und Wein, ſowie
Koffer von Auswanderern. Der Prozeß dürfte zwei
Wochen andauern,

Mittelholzer meldet ſich wieder.
Der Afrikaflieger Mittelholzer hat an die B. Z.
ein Telegramm geſandt, in dem er mitteilt, daß die
Flugteilnehmer nach einem an Strapazen reichen
Ausflug nach Jinja zurückgekehrt ſind. Da René
Gouzy an Malaria erkrankt ſei, werde er an dem
Weiterflug wahrſcheinlich nicht teilnehmen können.
Mittelholzer teilt noch mit, daß das Benzintransport=
ſchiff
auf dem Tanganjikaſee geſunken ſei und er
deshalb anders disponieren müſſe.
Liebestragödie.
Paſewalk. Der Oberreiter Saaß, vom Reiter=
Regiment 6, gab auf ſeine Braut in der Wohnung
ihrer Mutter einen Schuß ab. Dann brachte er ſich
einen Schuß in den Mund bei. Auch er wurde er=
heblich
verletzt. Der Grund zu der Tat ſoll ſein, daß
die Braut das Verlöbnis löſen wollte.
Der Segeberger Brandſtifter=Prozeß.
Segeberg. Der dritte Verhandlungstag gegen
die Brandſtifter, die in Leezen und Umgebung zahl=
reiche
Gebäude eingeäſchert hatten, brachte eine Lokal=
beſichtigung
der einzelnen Brandſtätten. In mehreren
Autos begab ſich der Gerichtshof nach Groß=Niendorf,
wohin auch die Angeklagten vorgeladen waren. An
den einzelnen Tatorten mußten die Angeklagten
genau die Vorgänge wiederholen, die ſich bei der Aus=
führung
der Verbrechen abſpielten. Nach dem Beſuch
der Brandſtellen wurden in der Gaſtwirtſchaft in
Leezen 15 Zeugen vernommen, worauf ſich das
Schwurgericht wieder nach Segeberg begab. Dort
wird die Verhandlung morgen mit der Vernehmung
weiterer Zeugen fortgeſetzt.
Gegen unſittliche Tänze.
Wien. Im Wiener Diözeſanblatt wird eine
Verordnung der Konferenz der öſterreichiſchen Biſchöfe
veröffentlicht, wodurch allen Katholiken moderne
Tänze exotiſchen Urſprungs, die ausſchließlich den
Zweck haben, die Sinnlichkeit zu erregen und dieſen
Zweck offenkundig in der Haltung der Tänzer, in
der Kleidung der Tänzerinnen, in den einzelnen
Tanzfiguren und in einer die Sinnlichkeit aufpeit=
ſchenden
Negermuſik oder in dem Tanz rhythmiſch
begleitenden Liedertexten bekunden, unterſagt werden.
Erneute Zuſammenſtöße im Wiener Gemeinderat
Wien. Im Gemeinderat kam es am Mittwoch
wieder zu heftigen Zuſammenſtößen zwiſchen Sozial=
demokraten
und Chriſtlichſozialen, die ſich durch eine
Aeußerung des Referenten, Stadtrat Riſter, beleidigt
fühlten. Pultdeckelkonzert und Pfeifen begleitete die
Tumulte, in deren Verlauf es wiederholt zu Tät=
lichkeiten
zu kommen drohte. Es gelang ſchließlich
dem Bürgermeiſter, die Ruhe wieder herzuſtellen.
Aushebung einer Falſchmünzerwerkſtätte
bei Wien.
Wien. In Florisdorf bei Wien wurde von der
Polizei eine Falſchmünzerwerkſtätte ausgehoben. Die
Faiſchmünzer, die drei Brüder Weiſt, wurden ver=
haftet
. Die Verhafteten geſtanden, auch in Berlin
Falſchmünzerei getrieben und falſche Dreimarkſtücke
hergeſtellt zu haben.
Vier Tote der Schlagwetterkataſtrophe
bei Lüttich.
Von den ſieben bei der kürzlich gemeldeten Schlag=
wetterkataſtrophe
in einem Kohlenbergwerk bei Lüt=
tich
ſchwer verletzten Arbeitern ſind, wie dem B. T."
aus Brüſſel gemeldet wird, vier jetzt ihren Ver=
letzungen
erlegen.
Zugzuſammenſtoß.
EP. Mailand. Im Bahnhof von Parma ſind
am Mittwoch abend die Züge von Spezia und Mai=
land
aufeinander gefahren. Infolge des dichten
Nebels hatte das Maſchinenperſonal des Zuges von
Spezia das geſchloſſene Signal überfahren, ſo daß
der Zug in die letzten Wagen des Mailänder Zuges
hineinfuhr. Die Lokomotive und zwei Perſonenwagen
kippten um. Die Reiſenden konnten ſich aber mit
leichten Verletzungen aus den Fenſtern retten. Der
Lokomotivführer des Zuges von Spezia mußte ins
Spital verbracht werden. Der Sachſchaden iſt be=
trächtlich
.
In Seenot.
EP. Mailand. Der ſpaniſche Dampfer Ro=
doſto
iſt auf der Fahrt von Cagliari nach Genua
mit einer Salzladung bei der Inſel Molara an der
ſardiniſchen Küſte geſtrandet. Die Mannſchaft
konnte gerettet werden, während das Schiff als
verloren betrachtet wird.

Ein Pionier des deutſchen Flugweſens.

Vorſtandsmitglied der Deutſchen Lufthanſa, der einen
führenden Anteil an dem Aufbau des geſamten deut=
ſchen
Luftverkehrsnetzes hatte, beging am 26. Januar
ſeinen 50. Geburtstag. Direktor Wronſky ſteht ſeit
dem Jahre 1919 in der Verwaltung der deutſchen
zivilen Luftfahrt.
Bomben=Attentat.
EP. Mailand. Die Blätter melden aus Bue=
nos
Aires: In die Wohnung des Generalprä=
fekten
des Hafens, Konteradmirals Hermelo,
wurde eine Bombe geworfen. Sie explo=
dierte
, richtete aber nur großen Sachſchaden an. Die
Familie des Admirals befand ſich in entlegeneren
Räumen und blieb unverſehrt. Der Anſchlag wird
auf einen Racheakt zurückgeführt.
Doppel=Selbſtmord durch Rauſchgift.
Paris. Die Havasagentur berichtet von einem
Doppelſelbſtmord in Roeſchwoog im Elſaß. Dort
ſeien der Notar Steck und ein gewiſſer Paul Hocquel
ſterbend aufgefunden worden und während ihrer
Ueberführung ins Krankenhaus verſtorben. Aus der
Unterſuchung habe ſich ergeben, daß der Tod auf den
Genuß eines Rauſchgiftes zurückzuführen ſei. Die
Angelegenheit hat ein beſonderes Intereſſe, denn ein
Elſäſſer namens Hocquel war während der Separa=
tiſtenbewegung
im Rheinland Beauftragter des Comité
de la Rive Gauche. Hocquel war überall tätig, und
iſt deshalb auch in Konflikt mit dem franzöſiſchen De=
legierten
in Koblenz, Tirard, geraten, der ihm eine
Zeitlang den Aufenthalt im beſetzten Gebiet verboten
hatte.
Meuterei in einer franzöſiſchen Strafkolonie.
Paris. Nach einer Havasmeldung wurden bei
einer Meuterei eingeborener Strafgefangener in
einer Strafkolonie in Indochina zwei europäiſche
Aufſeher getötet. Mehreren Gefangenen ge=
lang
es, zu flüchten.
Kampf mit einem Haifiſch.
EP. Aus Sidney kommt die Meldung von einem
Kampf zwiſchen einem Schwimmer und einem großen
Haifiſch, an deſſen Folgen der von dem Fiſch ange=
griffene
Schwimmer, Mervyn Allum, trotz der wage=
mutigen
Hilfe eines 18jährigen jungen Helden,
Stanley Gibbs, geſtorben iſt. Allum nahm ſein ge=
wöhnliches
Morgenbad in der Bucht von Sidney, als
er ſich plötzlich von einem Rieſenhaifiſch angegriffen
ſah. Gibbs, der ſich an Bord eines kleinen Dampfers
in der Nähe befand, zögerte keinen Augenblick, ihm
zu Hilfe zu eilen. Seinen Rock auszuziehen und auf
den Rüchen des Ungeheuers zu ſpringen, war für ihn
das Werk einer Minute. Mit der einen Hand ſich an
der Rückenfloſſe des Fiſches feſtklammernd, bearbeitete
er mit der anderen energiſch den Kopf des Untiers,
während er mit den Ferſen den Flanken des Fiſches
eine tüchtige Lektion erteilte. Der augenſcheinlich
überraſchte Hai ließ auch wirklich ſein Opfer los, das
von dem kühnen Retter auf den Dampfer gebracht
wurde, wo es jedoch an den ihm beigebrachten Wun=
den
verſchied.

Das neue Wappen der Türkei.

Der preisgekrönte Entwurf des neuen türkiſchen
Wappens.
Der Entwurf zeigt auf einem roten Schild den weißen
Halbmond mit dem Stern, darunter den aus alter
türkiſcher Legende bekannten Wolf, der auf einer
Lanze ſchreitet. Der Schild iſt links von einer Aehren=
garbe
, rechts von einem Eichenblattgeflecht umrahmt,
die Spitze des Schildes ruht auf einer Plakette mit
der Inſchrift Türkiſche Republik, während aus der
oberen Kante des Schildes eine Fackel auflodert, ein
Symbol des Vertrauens des türkiſchen Volkes in
ſeine Zukunft!

[ ][  ][ ]

Seite 12

Freitag, den 28 Januar 1927

Nummer 28

Wintergäſte.
Von Waldvogel.
Alljährlich, wenn die Herbſtſtürme durch unſere Wälder brau=
ſen
und das dürre Laub umherwirbeln, wenn alles Leben drau=
ßen
erſtirbt, ſehen wir öfters Scharen großer Vögel in keil=
förmiger
Ordnung hoch in den Lüften ziehen und hören ihr lau=
tes
Gak=Gak! Wildgänſe ſind es, die, von Norden kommend, in
unſerer Gegend ihre Winterquartiere beziehen. Zu uns kommt
faſt ausſchließlich die Saatgans (Auser segetum), während die
etwas größere Graugans (A. einereus) ſich ſelten bei uns ein=
ſtellt
. Die letztere, deren eigentliche Heimat Skandinavien iſt,
niſtet auch in den ſumpfigen Gegenden Norddeutſchlands. Plätze,
die ihr vor allem überſichtliche und ſchwer zugängige Niſtſtätte::
bieten, um Gelege und Junge vor Menſchen und Raubzeug zu
ſchützen und ſich ſelbſt vor Ueberrumpelungen zu ſichern, wie die
mit breiten Schilfgürteln umgebenen Seen und Sümpfe, werben
als Brutplätze bevorzugt. In der Brutperiode nämlich und auch,
wenn die Jungen noch nicht flügge ſind, befinden ſich die alten
Gänſe in der Mauſer, verlieren ihre Schwungfedern und ſind
deshalb im Fliegen ſehr behindert. Im September und Oktober
verlaſſen ſie die nördlichen Länder und ziehen ſüdlich, um dann
beim Schwinden des Winters wieder nordwärts zu ziehen,
Mancher Schuß wird bei dieſen Wanderungen vergeblich auf die
ſtreichenden Wintergäſte verfeuert, beſonders in den Gegenden,
wo die Ganz als ſeltener Zugvogel vorkommt; denn gewöhnlich
ziehen die Gänſe in ſolcher Höhe, daß die Schrotſchüſſe wirkungs=
los
ſind. Auch macht der ſtarke Federpanzer auf Bauch und Bruſt
ein Durchſchlagen der Schrote auch auf eine geringe Entfernung
unmöglich. Bei Tage liegen die Wildgänſe auf den Saatfeldern,
denn die zarte Winterſaat hauptſächlich Korn bildet ihre
liebſte Aeſung. Sobald die Dämmerung kommt, erhebt ſich die
Schar und zieht ſchnatternd und ſchreiend nach dem Waſſer; eben=
ſo
ziehen ſie bei grauendem Tag wieder vom Waſſer nach ihren
Aeſungsplätzen im Felde.
Dieſe Gewohnheit des Wanderns nach dem Waſſer und wie=
der
nach dem Felde macht ſich der Jäger zunutze, um einige dieſer
ſcheuen Vögel zu eibeuten. Nachdem er ſich vergewiſſert hat, welche
Zugſtraßen die Gänſe allabendlich nach dem Waſſer und morgens
wieder nach dem Felde einhalten, ſtellt er ſich in guter Deckung
ſo auf, daß die Schar ihren Weg über ihn nimmt. Trotzdem wird
der Jäger viele Abende oder Morgen den Weg vergebens machen,
da bei normalem Wetter die Gänſe meiſtens zu hoch kommen.
Stürmiſche, regneriſche Tage und Schneegeſtöber ſind für den
Jäger am günſtigſten, ebenſo recht nebelige, weil dann die Gänſe
viel tiefer ſtreichen und in Schußnähe kommen. Hat man einen
ſolchen Abend erwiſcht und die ſchnatternde Schar zieht brauſen=
den
Flügelſchlags über uns hinweg, dann heißt es, ſich nicht über=
eilen
, denn, wie bereits geſagt, bleibt ein Schuß, von vorn ab=
gegeben
, faſt ausſichtlos, da die Schrote den ſtarken Federpanzer
an Bruſt und Bauch nicht zu durchſchlagen vermögen. Man muß
die Gänſe erſt vorüber laſſen und beſchießt ſie entweder von der
Seite oder von hinten. Groß iſt dann die Freude, wenn endlich
die aufgewandte Mühe belohnt wird und ein oder zwei dieſer
ſcheuen Vögel mit hartem Schlag ins Waſſer oder aufs
Land fallen.
Wenn auch das Fleiſch meiſt nicht ſo zart und gut iſt wie das
ihrer zahmen Gefährtin, ſo liefert die Wildgans, richtig behan=
delt
und zubereitet, einen gar nicht zu verachtenden Braten.
Gar manchesmal bin ich ſchon mit lieben Jagdgenoſſen an
Winternachmittagen hinausgewandert, um am Waſſer die Gänſe
zu erwarten. Die meiſten Gänge waren erfolglos; aber wenn
dann einmal die ſchreiende Schar ſchußmäßig über uns hinweg=
rauſchte
und auf unſere Schüſſe die eine oder andere dieſer
Wintergäſte klatſchend ins Waſſer ſchlug und der brave Hund ſie
aus den kalten Fluten holte, da war alle umſonſt aufgewandte
Mühe wieder vergeſſen. Ein ſolcher von Erfolg gekrönter Abend
iſt mir noch in lebhafter Erinnerung, wenn er auch ſchon lange
zurückliegt,
Ich weilte in den Weihnachtsferien mit Frau und Kind am
Rhein und ging mit einem lieben Freund faſt täglich in deſſen
ſchönes und gepflegtes Revier. Schon manch grünhalſiger Erpel
(männliche Stockente) war meine Beute geworden, nur mit den
Wildgänſen wollte es nicht klappen. So waren wir wieder einmal
nachmittags den mit dürrem Schilf und Weidengeſtrüpp umrän=
derten
Rheinarm hinunter gewandelt, hatten auch in einer ſtillen
Bucht etliche Stockenten überraſcht und erlegt und erfreuten uns
an den Tauchkünſten einiger Gänrſeſäger (Mergus merganser),
die ſich in ihrem prächtigen Winterkleide auf dem ruhigen Waſſer
tummelten. Das Leben und Treiben dieſes großen und hübſchen
Vogels iſt äußerſt intereſſant. Das Männchen hat glänzend
ſchwarzgrünen Kopf und Hals mit haubenartig verlängerten
Kopf= und Nackenfedern; der Oberrücken iſt ſchwarz. Unterrücken,
Bürzel und Schwanz ſind aſchgrau, während die Flügeldeckfedern
und der Spiegel weiß ſind. Unterhals und Unterſeite haben ein
wunderſchönes lachsfarbiges Rot, welches leider nach dem Tode
des Vogels verblaßt. Nur im Winter kommen dieſe Säger, auch
der kleine und der mittlere, wenn auch letzterer ſeltener, als Gäſte
zu uns und verlaſſen unſere Flüſſe im Frühjahr wieder, um im
nördlichen Deutſchland zu brüten. Große Strecken tauchen dieſe
Vögel unter Waſſer, und bei dieſer Gelegenheit gelingt es manch=
mal
, den einen oder anderen zu erlegen. Gewöhnlich ſind acht bis
12 dieſer Tauchkünſtler beiſammen, und immer ſind einige davon
unter Waſſer. Wir pürſchten uns im Schutze des Dammes
heran und liefen raſch bis ans Waſſer. Während die auf dem
Waſſer befindlichen Säger ſofort abſtrichen, kamen die gerade
tauchenden erſt ſpäter an die Oberfläche und wurden dann beim
Abſtreichen unſere Beute. Genießbar ſind dieſe Vögel nicht,
darum ſchoſſen wir nur einige, um ſie ausbalgen zu laſſen. Auch
der kleine Zwergtaucher (Colymbus nigricans Scop.), der ja
überall häufig zu beobachten iſt und fortwährend taucht, gewiſſer=
maßen
ins Waſſer ſchlüpft, erfreute durch ſein munteres Spiel
unſer Auge. So war der Abend gekommen. Dunkle Wolken jagte
der ſich auf einmal erhebende Wind heran, und bald ſchüttelte
Frau Holle ihr Bett und ein ſtarkes Schneegeſtöber ſetzte ein.
Schnell ſuchten wir unſere Stände am Waſſer auf und harrten
voller Hoffnung der Gänſe. Immer dämmeriger wurde es, und
endlich tönte das ſehnſüchtig erwartete Gak=Gak an unſer Ohr.
Dicht drückten wir uns an den Deckung gewährenden Weiden=
buſch
und ſpähten mit ſchußfertigem Gewehr in das immer ſtärker
werdende Schneegeſtöber. Da zeigten ſich plötzlich große dunkle
Punkte, und rauſchend und ſchreiend zog ein ſtarker Flug Gänſe
in Schußnähe über uns hin. Wir ließen ſie vorüber und beſchoſſen
ſie dann erſt von der Seite und von hinten.
Rlatſchend hörten wir einige der großen Vögel ins Waſſer
ſchlagen, dann war der Spuk vorbei. Unaufgefordert ſtürzte ſich

der gute Marko des Freundes in die kalte Flut und brachte uns
nach und nach vier Gänſe ans Ufer. Hocherfreut pilgerten wir
nach Hauſe, und die Freude am endlichen Erfolg ließ uns den
faſt ſtündigen Heimweg gar nicht lang werden.
Noch heute jage ich mit dem Freunde, und gar mancher
genußreiche Gang an ſtillen Wintertagen und im ſonnigen Früh=
ling
, wenn unſere lieben befiederten Freunde wieder zu uns
zurückgekehrt ſind und unter heißem Liebeswerben und frohem
Geſang ihre Neſter bauen, erfreut uns, und wenn auch das Haar
ergraut iſt, die Lüſt am Weidwerk und die Freude am Beobachten
Geſchöpfe iſt geblieben.
der Natur un.
Wer i 2er reichſie Mann der Weit?

Der reichſte Mann der Welt lebt natürlich in Amerika und dürfte
nach Anſicht der wohlinformierten amerikaniſchen Steuerbehörde
ein Vermögen von über einer Milliarde Dollars ſein eigen
nennen. Wer dieſen ſtolzen Titel führen darf, ſteht aber noch
nicht feſt, denn die Statiſtiker der Vereinigten Staaten ſind mit
ihren Berechnungen noch nicht fertig geworden. In Frage
kommen nur vier Männer: Andrew Millon (1), Henry Ford (2),
Georg Baker (3) und John Rockefeller (4).

Rund=Funk=Programme,
Frankfurt.
Freſteg, 28. Januar, 1: Neue Schallplatten. O 3.30: Stunde
der Jug end. Dire tor Menne: Malermeiſter und Meiſtermaler,
(Für Kinder vom 12. Jahre ab.) O 4.30; Hausfrauen=Nachmittag.
Ing. Knoblich: Hausbrandfragen O 5.45: Dr. Heinemann:
Wilhelm Dilthen O 6.15: H. Hempel: Die Angeſtellten=
bewegung
O 6.45: Stenographie. O 7.45: Ing. Randewig:
Ferngasverſorgung und Fernheizung. Die Koslow=Expedition.
iog Millimeter garantiert, O 8.15: Maria Magdalene. Ein
bürgerliches Trquerſpiel von Hebbel. Anſchl.: aus Kaffee Sacher:
Tanzmuſik.
Stuttgart.
Freitag, 28. Januar. 3.50: Aus dem Reiche der Frau. O 4.15:
Konzert. Döring: Iris=Marſch. Heinecke: Valſe romantique.
Dvorak: Humoreske. Bruch; Vorſpiel Lorelen Neßler:
Behüt dich Gott. Einlagen in den Pauſen: Alice Corona
Blank. Urbach: Godard=Zyklus, Fant. Delibes: Paſſe=pied.
Bizet: Roma=Suite. O 6.15: Dr. Müller: Neu Thomismus II.
O 6.45: Dr. Legband: Das Problem des Schauſpielers, O 7.15:
Martin Lang: Die Frühgeſtorbenen der deutſchen Dichtung: Otto
Braun. O 8: Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, Käte
Mann, Reſi Langer a. G., Th. Brandt, H. Hanus, C.=Struve,
Funkorch. Auber: Ouv. Der Feenſee‟ Alle Tage Sonntag.
Wernau: Friedel das alt= Liedel. Mannaſſe: Ich möcht ein
Weiberl. Humoriſtiſches (Brandt). Der Marzipanſoldat.
Bela Laſzky: Die alte Uhr. Chanſons. Holl: Die Hochzeit
der Winde, Walzer. Schlager, Engelberger: Des is a Wein.
Löwe: Canzonetta. Kollo: Duett aus Olln Polly. Chan=
ſons
. Wittig: Der Zeiſig. Der geſtrichene Othello. Parodie,
Roſen: Roſe mouſſe. Schlager. Bittner: Die kleine
Pagode. Benatzky: Im Paradeisgartl. Nelſon: Komm laß
uns nach Haus geh’n. Siede: Leuchtkäfers Stelldichein. O 9.50:
Funkſtille für Fernempfang.
Berlin.
Freitag, 28. Jan. 3.30: Ola Alſen: Die Sprache der
Blume i. O 4: Dr. Schulz: Die Kunſt des Sehens. O 4.30: Der
Sohn, Szene von Thekla Lingen. O 5: Konzert. Plüggemann:
Ave Maria. Sommer; Odyſſeus. Weingartner: Liebesfeier.
(Carl Strätz, Tenor.) Mahler: Ich ging mit Luſt durch einen
grünen Wald. Scheiden und meiden. Buſoni: Altdeutſches
Tanzlied. Unter den Linden. (Dora Bernſtein=Börner, Sopran).
Weber; Konzertſtück für Klarinette und Klavier, Franz: Auf
dem Meere. Für Muſik. Tanzlied. (Strätz). Schubert: Der
Hirt auf dem Felſen. O 6.10: Gartendirektor Leſſer: Die Weſens=
elemente
des Gartens. O 6.35: Prof. Herzog: Neues von der
Kunſtſeide. O 7.05: Dr. Bolle: Der Beamte als Treuhänder
der Allgemeinintereſſen. O 7.30: Dr. Fromer: Spinozas Welt=
anſchauung
. G 8: Sendeſpiel Die Poſtmeiſterin. Operette von
Jeſſel. Handlung ſpielt im Jahr 1806 in und vor dem Poſthofe
und auf der Landſtraße im Heſſiſchen. O 10.30: Tanzimuſik
(Kapelle Kermbach).
Königswuſterhauſen. Freitag, 28. Januar. 12: B. K. Graeſ:
Sprechtechnik für Schüler. O 3: Med.=Rat Dr. Seiffert: Ge=
ſundheit
und Ehewahl. O 3.30: Prof. Amſel u. Oberſchull. Weſter=
mann
: Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene. O 4: Prof. Dr. Strei=
cher
: Deuiſche Mutterſprache. O 4.30: Aus dem Zentralinſtitut.
O 5: Prof. Dr. von Schulze=Gävernitz: Die Vereinigten Staaten
von Nordamerika. O 5.30: Prof. Dr. Rothacker: Geſchichte u. Ge=
ſchichtsſchreibung
. O 6.30: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann: Engl.
für Anſänger. O. 7: Oekon.=Rat Seiſer; Ernährungsgewohnheiten und
Ernärrungsgrundlagen in der Welt. O 7.30: Wiſſenſchaftl. Vortrag
für Aerzte O 8.30: Uebertr. aus Hamburg.

Ein Schickſalsjahr für die deutſtiie Miſſion.
Von P. Joh. Müller=Berlin.
Trotz der ſchweren wirtſchaftlichen Lage iſt die deutſche Miſſion im
vergangenen Jahr wieder ein gut Stück vorwärts gekommen.
Gewiß ſteht ſie ziffernmäßig, was die Zahl ihrer Miſſionare wie auch
vieder auf der Höhe der 7

gegennehmen können. Dazu kommen die Preisſteigerungen, die ſich auf
allen Mciſſionsfeldern wie in der Heimat ſehr unangenehm fühlbar
machen.
So iſt und bleibt die Lage der deutſchen Miſſionen wirtſchaft=
lich
noch ſehr ernſt, aber dem ſteht gegenüber die eine große Tat=
ſache
, daß in bezug auf die Miſſionsfelder der Beſtand der
deutſchen Miſſion faſt vollſtändig gerettet iſt. Mit ganz geringen Aus=
nahmen
ſtehen die alten Gebiete den deutſchen Arbeitern wieder offen
Daß Ruanda, das alte Oſtafrikagebiet der Betheler Mifſion, das in
lelgiſche Hände gekommen iſt, von den deutſchen Miſſionaren noch nicht
einmal wieder beſucht werden darf, iſt ein ganz vereinzelter Fall; ſelbſt
in den franzöſiſch gewordenen Teil von Kamerun konnten die Baſeler
Miſſionare unter dem Schutz der Pariſer Miſſion wieder einziehen. In
Südafrika war die Arbeit der deutſchen Miſſionen nie unterbrochen, nun
ſind auch alle anderen Gebiete in Südweſt, Weſt= und Oſtafrika
(mit Ausnahme von Ruanda) wieder in den alten Händen. In den
britiſchen Gebieten muß freiliſtch, ſtets erſt eine ausdrückliche Einreiſe=
erlaubnis
nachgeſucht werden. Auch in Neu=Guinea, wo die auſtraliſche
Regierung bislang die Türen noch verſchloſſen hielt, ſind neueſtens
deutſche Miſſionsarbeiter wieder zugelaſſen, wenn auch vielleicht aus
wirtſchaftlichen Gründen dieſe Erlaubnis von den beteiligten deutſchen
Geſellſchaften (Rheiniſche und Neudettelsauer Miſſion) noch nicht voll
ausgenützt werden kann. In China ſind die alten deutſchen Miſ=
ſionen
bekanntlich unbehelligt geblieben; in den heute im Mittelpunſt
der nationaſchineſiſehen Bewegung ſtehenden Provinzen ſind hauptſächlich
ſechs deutſche Geſellſchaften tätig: Barmen Baſel, Berlin, Breklum.
Liebenzell und Allianz=China=Miſſion. Auch das eine Zeitlang ver=
ſchloſſene
Hongkong iſt deutſcher Arbeit wieder zugänglich. Ebenſo wird
in Niederländiſch=Indien in alter Weiſe weitergearbeitet. In In=
dien
ſtellen ſich nur noch der Hermannsburger Miſſion Schwierigkeiten
entgegen, ſonſt ſind alle anderen deutſchen Geſellſchaften auf ihr alte
Arbeitsfeld zurückgekehrt.
Insgeſamt ſtehen ſchon wieder zirka 900 deutſche Miſſiong
arbeiter und arbeiterinnen der über 30 deutſchen Miſſionsgeſellſchaſ
ten auf rund 500 Stationen an der Arbeit
Die innere Lage auf den deutſchen Miſſionsfeldern iſt dadurch
gekennzeichnet, daß in allen Ländern unter der Nachwirkung des Welt=
krieges
die nationalen und die Raſſenfragen außerordentlich
ſcharf in den Vordergrund drängen Faſt durchweg ſehen ſich die Miſ=
ſionare
heute völlig anderen Verhältniſſen gegenüber als vor dem Kriege,
Die Eingeborenen wollen mündig ſein, obwohl ſie es in vielen Stücken
noch nicht ſein können. Die Schulfrage tritt unter den Geſichtspunkt des
Nationalismus. Die Frage der Gemeindeleitung, die unaufhaltſame
Entwicklung zu Eingeborenen=Volkskirchen, die ſtarke chriſtenfeindliche
Bewegung, die zum großen Teil von Moskau direkt und indirekt ge=
nährt
wird, bringt Schwierigkeiten innerer und äußerer Art, die im
neuen Jahr nicht abnehmen werden, ſondern innerlich, auch durch eigene
Umſtellung der Miſſionare und der Miſſionsleitungen, überwunden wer=
den
müſſen. Denn gerade dieſe in raſchem Fluß beſindliche Entwicklung
bietet auf der anderen Seite immer neue Gelegenheit zur Bewährung,
immer neue Möglichkeiten, das Weſen des wahren Chriſtentums heraus=
zuarbeiten
, die ganze Arbeit auf eine höhere Baſis zu heben. Das gibt
der Arbeit des Jahres 1927 ihre beſondere Richtung und ihr beſonderes
Schwergewicht. Es wird in dieſem Schickſalsjahre zu beweiſen ſein,
daß die deutſche Miſſion es gelernt hat, den Wandel der Zeiten zu ver=
ſtehen
und für die große Sache fruchtbar zu machen.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anonymen Afragen werden
nicht beantwortet.
K. W. Uneheliche Kinder, die ſich bei der Mutter befinden, unter=
ſtehen
grundſätzlich der Aufſicht des Jugendamtes (§ 24 Abſ. 1 des
Jugendwohlfahr.sgeſetzes vom 9. Juli 1922.) Sie ſollen aber von der
Beaufſichtigung widerrruflich befreit werden, wenn das Wohl des Kin= geſichert iſt. Nach § 1707 Satz 2 BGB, ſteht der unehelichen Mutter
die (tatſächliche) Sorge für die Perſon des Kindes in gleichem Umfanges
zu wie der ehelichen Mutter. Daraus folgt, daß die uneheliche Muttern
das Recht und die Pflicht hat, das Kind zu erziehen, zu beaufſichtigenn
und ſeinen Aufenthalt zu beſtimmen. Sie iſt insbeſondere berechtigt.
das Kind bei ſich in Pflege und Erziehung zu haben, wenn nicht der
Ausnahmefall des § 1666 BGB. vorliegt. Die Mutter des Kindes
wird gut daran tun, ſich an das Vormundſchaftsgericht zu wenden.
Wildſchaden Art 1 des heſſiſchen Geſetzes betr. den Erſatz des
Wildſchadens in der Faſſung vom 28. Juli 1899 beſtimmt: Wird durck-
Wild ein Grundſtück beſchädigt, an dem der Eigentümer das Jagdrecht,
nicht ausüben kann, weil es ihm nicht zuſteht oder weil ihm deſſen Aus= durch das Geſetz entzogen iſt, ſo muß dem Verletzten der Schadem
auf Verlangen auch dann erſetzt werden, wenn das Wild nicht zu dem
im § 835 BGB. genannten Gattungen gehört. Unter dieſe Wildartenn
gehören in Heſſen auch Haſen und Kannichen. Aber das eigene Ver=
ſchulden
des Verletzten kann die Schadenshaftung aufheben z. B. wice
Conradi, das heſſiſche Jaadrecht S. 101, 9o ausführt, wenn der Verletzta‟
(Grundeigentümer) Schutzvorrichtungen, die er ohne erhebliche Mühae
und Koſten hätte treffen können, unterlaſſen hat. Hiernach werden Eis
ermeſſen können, was im Fragefalle Ihrerſeits zu geſchehen hat.
P. P. 5000 Mark waren am 22 Februar 1920 243 Goldmark:
150 000 Mark am 1. Januar 1923 74 Goldmark 10 Pfg.; 400 000 Mar:7
im 10. April 1923 80 Goldmark 80 Pfg.: 500 000 Mark am 5. Juli 1922
12 Goldmark 15 Pfg.
L. H. Wenn in einer Geweinde die Maul= und Klauenſeuche amt-
lich
bereits feſtacſtellt iſt, ſind weitere Aushuiche nur bei der Ortsvoli-
zeibehörde
anzumelden. Eine amtliche Feſtſtellung iſt in ſolchen Fällen,
weder erforderlich noch vorgeſchrieben.
Geſchäftliches.
Jedem Exemplar unſerer heutigen Landauflage liegt eine Samenz
beilage der bekannten Samenfirma Theophil Ziegler in Er
furt bei. Die Firma Theophil Ziegler hat von den auch in dieſem
Jahr wieder aus allen Gegenden Deutſchlands bei ihr eingegangenem
unzähligen Anerkennungsſchreiben nur 300 drucken laſſen und uns dieſ
Liſte, welche von torzüglichem Samen zeugt, zugeſchickt.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Samstag, den 29. Januar 1927.
(Nach der Wetterlage vom 27. Januar 1927.)
Leichter Nachtfroſt, ſpäter Temperaturanſtieg, vorwiegend bedean
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
keine ſtärkeren Niederſchläge.

Haupiſchtittellung Rudo / Maupe‟
Verantwortlich für Politit und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleton, Reick guck
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmenls
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Willp Kublei
Oruck und Verlag C. C. Wiitich ämtlich in Darmſtadt.
Für unperlangte Mannſtripte wird Garantie der Rückſendung n ich übernommen.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten

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Union-Theater

Die 2. Woche verlängert!

Der Karnevals=Ausſchuß.

Nummer 28

Freitag, den 28. Januar 1927

Seite 13

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Mur noch kurze Zeit der große deutsche Marine-Film:
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Anfang 3½, 6 und 8 Uhr.

unter persönlicher Mitwirkung bekannter Emden-Offiziere und Mannschaften.
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Jugendliche haben Zutritt.

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Mario=Jazz=Truo mit Kapellmſtr. K. W eſp.

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Zur Reichskrone
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Privaiſtunden jederzeit!

GBartenbauverein Darmſtad=
Baupt=Verſammlung
Zonnerstag, den 10. Febr., abds. 8½ Uhr,
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im Kaiſerſaal.
Yagesordnung: Jahresbericht, Rech=
nungsabltge
, Erſatzwahl d. Vor tandes,
Lichtbildervortrag: Bi der aus der
Dresdener Gartenbau=Ausſtellung,
Schul= und Kleingärt n, ein Au flug
ins Elbſandſteingebirge, Freiverloſung.
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Schloß.-Café-Ensemble‟‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Freitag, 28. Januar 1927, abends 8½/, Uhr
Opern u. Operetten
Mittwoch, 2. Februar, (Beginn 4 Uhr)
Großes Nachm.-Konzert
Abends 8 Uhr: Gesellschafts-Abend
Freitag, 4. Februar, abends 8/, Uhr
Großes Sonder-Konzert
unter Mtwirkung von Herrn Franz Sauer, ehem.
Mitglied des Stadttheaters Heidelberg.

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Motto: Mir mache als ſo weiter!
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Kartenverkaut: Mittwoch, den 2., Freitag, den 4. Februar,
abds. von 8 10 Uhr im Veſtibül des Turnhauſes, Sonntag,
den 6. Februar, von 1012 Uhr vorm., Karten für Mit=
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Freitag, den 28. Januar 1927
abends 7½ Uhr
Zumerſten Male:
Haus Herzenstod
Komödie in 3 Aufzüſen von Bernard Shaw
In Szene geſetzt von Jacob Geis
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Kapitän Shotover . . . . Max Nemetz
Lady Ariadne
ſeine. Beſſie Hoffart
Utterword
Heſtoue Hushabhze/ Lochter Maria Fein
Hector Gushabye,Heſiones
Gatte . . . . . . . . Robert Klupp
Randall Utterword,
Ariadnes Schwager . . Ernſt Rottluff
K. Weſtermann
Mazzint Dunn
Kaete Foerder
Ellie, ſeine Tochter
Paul Maletzki
Mangan . .
Hans Epskamp
Ein Einbrecher
Guieß, Amme . . . . . Marg Carlſen
Ort der Handlung; Ein Landhaus
in der Nähe von London
Spielwart: Willt Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1 bis 10 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſen nach dem 1. und 2. Aufzuge
Anfang 7½ Uhr Ende 10½ Uhr
Samstag, 29. Januar. Samstag= Fremden=
miete
(5. Vorſt.) Das Rheingold. Anfang
3 Uhr. Preiſe 0.707 Mk.
Sonntag, 30. Januar. Sonntags= Fremden=
miete
(6. Vorſt. Maebeth. Anfang 7 Uhr.
Preiſe 110 Mk.
Montag, 81 Januar Erſtes Volkskonzert.
Soliſt: Gotthelf Piſtor. Anfang 8 Uhr,
Preiſe 0.50, 1, 1 50, 2 Mk.
Kleines Haus
Freitag, den 28. Januar 1927
abends 7½ Uhr
Zuſatzmiete V, 10. Schülermiete weiß 5
Die Entführung aus dem Herail
Oper in 8 Akten von Bretzner
Muſik von 23. A. Mozart
Muſikaliſcher Leiter: Max Hüsgen
In der Inſzenterung von Joſ. Schlembach
Spielleiter: Fritz Oscar Schuh
Perſonen:
Selim, Baſſa,
. . Joh. Biſchoff
Conſtanze . .
. . . Joh. Buchheim
Blonde, deren Bofe . . . Paula Kapper
Belmonte da Loſtados Joſef Poerner
Pedrillo, deſſen Diener und Aufſeher über
die Gärten des Baſſa . Eugen Vogt
Oswin, Palaſtaufſeher des
Heinrich Kuhn
Baſſa ...
Anführer der Wache /• Adolf Klotz
.. Wilh. Wegerich
Klaas, ein Schiffer
.. Ludwig Wenzel
Sin ſtummer Negerſklave Frdr. Jachtmann
Frauen aus dem Serail des Baſſa,
Janitſcharen, Wachen, Sklaven u. Sklavinnen
Der Schauplatz iſt auf dem Landgut
des Baſſa
Chbre: Berthold Sander
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mr.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nach dem 2. Akt
Anfang 7½ Uhr
Ende 10 Uhr
Samstag, 29 Januar, Zuſatzmiete VI, 10.
Geld. Anfang 7½ Uhr. Preiſe 16 Mk.
Sonntag, 30 Jan., nachm. 2½ u. 4½ Uhr,
Märchenfilme: Haſe und Swinegel
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1 Mik. Kinder 35 und 50 Pfg. Abends
7½ Uhr. Volksvorſtellung zu ermäßigten
Preiſen. Der Vetter aus Dingéda. Preiſe
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Montag, 81. Januar Film: Das Paradies
Europas. Anfang 6 und 8 Uhr. Preiſe
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[ ][  ][ ]

Das neue Gewerbeſieuergeſetz
in Wuritemverg.
In Nr. 328 vom 26. Nov. 1926 teilten wir den Entwurf des
neuen Geſetzes mit, heute geben wir das verabſchiedete Geſetz in
den weſentlichen Grundzügen wieder:
In 3. Leſung hat der württembergiſche Landtag am 17. Dez.
1926 das Gewerbeſteuergeſetz (GStG.) mit 40 Stimmen der Bür=
gerpartei
, des Bauernbundes und des Zentrums gegen 31 Stim=
men
der anderen Parteien innamentlicher Abſtimmung
angenommen.
Aus dem Inhalte des Geſetzentwurfes (Begründung in
Druckſachen=Beilage 390 vom 1. Nov. 1926) ſei Nachſtehendes
bemerkt:
Der Kernpunkt des Entwurfs beſteht in der Neufaſſung der
Art. 26 bis 34 des Grund=, Gebäude= und Gewerbeſteuergeſetzes
(GGG.) vom 22. Auguſt 1922, d. h. der Vorſchriften über die
Veranlagung zur Gewerbeſteuer. Nach Art. 28 GGG. bildet den
Maßſtab für die Beſteuerung der gewerbliche Reinertrag. Als
gewerblicher Reinertrag gilt das zur Einkommen= oder Körper=
ſchaftsſteuer
veranlagte oder zu veranlagende ſteuerbare Ein=
kommen
aus Gewerbebetrieb. Hierbei dürfen die in § 13. Abſ. 1
Nr. 1 ae und in § 59a des EinkStG. aufgeführten Werbungs=
koſten
und Rücklagen in gleichem Umfang abgezogen werden wie
bei der Einkommen= und Körperſchaftsſteuer. Heute, ſo ſagt
die Begründung des Entwurfs des neuen Geſetzes S. 429, wo
die deutſche Wirtſchaft eben erſt ein Jahrzehnt umfaſſende Er=
ſchütterungen
hinter ſich hat, die ſich an Schwere kaum mit irgend
einem Ereignis der früheren Wirtſchaftsgeſchichte vergleichen
laſſen, fehlt es an objektiven Maßſtäben, die auch nur einiger=
maßen
ſichere Schlüſſe auf die dauernde Ertragsfähigkeit eines
Betriebes zulaſſen würden. Sind doch die Erſchütterungen der
letzten Vergangenheit noch keineswegs überwunden, vielmehr erſt
richtig in der Auswirkung begriffen.
Iſt hiernach eine grundſätzliche Umſtellung der Gewerbe=
ſteuer
im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht angängig, ſo wird an
der Benutzung der Einkommensveranlagung für
die Ertragsbeſteuerung feſtzuhalten ſein. Dabei müſſen alle Mög=
lichkeiten
ausgenutzt werden, die eino Annäherung dieſes Syſtems
an das Endziel der Erfaſſung der dauernden Ertragsfähigkeit
geſtattet. Eine ſolche Möglichkeit bietet die Erſetzung des ein=
jährigen
Einkomens als Veranlagungsgrundlage durch einen
dreijährigen Durchſchnitt. Es wird daher in Art. 28
vorgeſchlagen, der Gewerbebeſteuerung künftig nicht mehr, wie im
GGG. von 1922 beſtimmt, den aus dem gewerblichen Reinertrag
eines Veranlagungsjahres (Steuerabſchnitts) berechneten
ſteuerbaren Gewerbeertrag zugrunde zu legen, ſondern den Durch=
ſchnitt
der für die drei vorangegangenen Steuerabſchnitte zur
Einkommen= oder Körperſchaftsſteuer herangezogenen und durch
Ausſcheidung des perſönlichen Arbeitsver=
dienſtes
(Art. 29) und gegebenenfalls nach der Höhe des Be=
triebskapitals
(Art. 30) berichtigten gewerblichen Reinerträge.
Nach der Befeſtigung der Währung und der Neuordnung der
Reichsſteuergeſetzgebung kann damit gerechnet werden, daß der
Einkommen= und Körperſchaftsſteuerveranlagung 1925 eine Reihe
auf derſelben geſetzlichen Grundlage aufgebauter Veranlagungen
für ſpätere Steuerabſchnitte folgen werden. Es erſcheint deshalb
durchaus möglich, die von beachtenswerter Seite ſchon im Jahre
1922 geforderte Gewerbebeſteuerung nach dem dreijährigen Durch=
ſchnitt
nunmehr einzuführen. Ihre Vorteile, die Gleichmäßigkeit
in den Veranlagungsergebniſſen der einzelnen Jahre und die
Verminderung allzu großer Schwankungen ſind ſowohl für den
Steuergläubiger (Staat und Gemeinde), als auch für den Steuer=
ſchuldner
(Gewerbetreibender) äußerſt wertvoll. Auch entſpricht
die Beſteuerung nach dem Durchſchnittsertrag eher dem engen
Zuſammenhang der Gewerbeſteuer mit der Grundſteuer, da bei
dieſer der ſteuerbare Grundertrag den mittleren, nachhaltig
erzielbaren Reinertrag des Grund und Bodens dar=
ſtellen
ſoll.
Eine Gewerbeſteuerveranlagung nach dem dreijährigen
Durchſchnitt wird, erſtmals für das Rechnungsjahr
1928 möglich ſein.
Für die Uebergangszeit d. h. für die Rechnungs=
jahre
1926 und 1927, iſt deshalb eine andere Regelung notwendig.
Es wird vorgeſchlagen (Art. 28 Abſ. 3), die Gewerbeſteuer für
das Rechnungsjahr 1927 nach dem zweijährigen Durchſchnitt,
d. h. nach den Ergebniſſen der Einkommen= und Körperſchafts=
ſteuerveranlagung
für die 1925 und 1926 endigenden Steuer=
abſchnitte
, die Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1926 nach
den Ergebniſſen der Einkommen= und Körperſchaftsſteuerveran=
lagung
für die 1925 endigenden Steuerabſchnitte zu veranlagen.
1. Nach Art. 29 des GStG.=Entwurfs iſt der gewerbliche Rein=
ertrag
bei Unternehmern, die der Einkommen=
ſteuer
unterliegen, durch Ausſcheidung des per=
ſönlichen
Arbeitsverdienſtes zu berichtigen. Auszu=
ſcheiden
ſind:
90 v. H. der erſten 500 M. des gewerblichen Reinertrages,
85 folgenden 500
500
80
500
75
500
70
500
65
1000
60
55
1000
50
1000
W,
2000
30
2000
D., vom Reſt des gewerblichen Reintrags.
Die demokratiſchen Partei in Schwaben hat gerade dagegen an=
gekämpft
, daß das Abzugsrecht in Art. 29 auf den Geſchäfts=
inhaber
beſchränkt ſei. Weiter wurde von gewerblicher Seite Ein=
ſpruch
dagegen erhoben, daß man das Jahr 1925, ſozuſagen das
letzte Inflationsjahr, zur Grundlage für das Jahr 1926 min
ſeiner zum Teil kataſtrophal ſchlechten Konjunktur mache, es er=
gebe
ſich ſo für 1926 eine Gewerbeſteuer, die vielfach ſchlecht=
hin
untragbar ſei. Offen wurde hervorgehoben, daß die
Folge ſolcher Steuerpolitik die Abwanderung wichtiger
Betriebe nach Baden ſein werde.
In der entſcheidenden 3. Leſung des Entwurfs wurden noch
einige wichtige Aenderungen mit den Stimmen der Regierungs=
parteien
angenommen:
In Art. 29 als Abſätze 3 und 4 einzufügen:
3. Wird ein Gewerbe von mehreren im Betriebe vollbeſchäf=
tigten
Unternehmern gemeinſchaftlich betrieben, ſo erhöht ſich der
auszuſcheidende perſönliche Arbeitsverdienſt für den zweiten voll=
beſchäftigten
Mitunternehmer um 40 v. H., für jeden weiteren
um 20 v. H. des nach Abſ. 1 Satz 2 berechneten Betrags, höchſtens
*) Vgl. Nr. 48 vom 18. Februar 1933.

aber um 10000 M. für den erſten und um 5000 M. für jeden
weiteren Mitunternehmer.
4. Beſteht bei Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften
auf Aktien oder G. m. b. H. Grund zu der Annahme, daß Vor=
ſtandsmitglieder
, Geſchäftsführer, Direktoren oder ſonſt in
leitender Stellung befindliche Perſonen für ihre der Geſellſchaft
geleiſteten Dienſte unangemeſſen hohe Bezüge erhalten
haben, ſo wird feſtgeſtellt: a) die Summe der am Gewinn der
Geſellſchaft abgerechneten Bezüge dieſer Perſonen für ihre der
Geſellſchaft geleiſteten Dienſte; b) der Betrag, der nach Abſ. 1
bis 3 als perſönlicher Arbeitsverdienſt ausgeſchieden wäre, wenn
die Geſellſchaft der Einkommenſteuer unterliegen und ihrem ge=
werblichen
Reinertrag (Art. 28) die Summe der nach Buchſtabe a
feſtgeſtellten Bezüge zugerechnet würde. Als Mitunterneh=
mer
im Sinne des Abſ. 3 gelten hierbei alle Perſonen, deren
Bezüge nach Buchſtabe a berückſichtigt ſind. Ueberſteigt die
Summe der nach Buchſtaben a feſtgeſtellten Bezüge den nach
Buchſtaben b berechneten perſönlichen Arbeitsverdienſt, ſo iſt der
Mehrbetrag dem gewerblichen Reinertrag der Geſellſchaft zuzu=
rechnen
.
Art. 30 lautet im Entwurf (Veranlagung nach dem Betriebs=
kapital
) in den erſten drei Abſätzen wie folgt:
1. Bleibt der gewerbliche Reinertrag hinter 6 v. H. des ge=
werblichen
Betriebskapitals zurück, ſo iſt er auf dieſen Betrag
zu erhöhen.
2. Als Betriebskapital gilt das Betriebsvermögen, wie es
nach dem Reichsbewertungsgeſetz auf dem letzt=
vorangegangenen
Feſtſtellungszeitpunkt feſtgeſtellt worden
iſt oder feſtzuſtellen geweſen wäre.
3. Am Betriebsvermögen iſt der Betrag abzuziehen, mit dem
die dem Betrieb dienenden, nach dieſem Geſetz fteuerpflichtigen
Grundſtücke, Gebäude und Gebäudeteile für die Berechnung des
Betriebsvermögens bewertet worden ſind.
In 3. Leſung wurde der Antrag angenommen, in Art. 30
Abſ. 1 ſtatt 6 v. H. zu ſetzen 5. v. H.*
Zu Art. 3 des Entwurfs wurde in 3. Leſung nachſtehende
Faſſung angenommen:
1. Für das Rechnungsjahr 1926 wird der ſteuerbare Gewerbe=
ertrag
wie folgt gekürzt: Wenn er bis zu 3000 M. beträgt,
um 25 v. H., wenn er mehr als 3000 M. beträgt, um 20 v. H.
Art. 3 des Enwurfs lautet: Die aus dieſem Geſetze ſich er=
gebenden
Nachzahlungen an Gewerbeſteuer für das Rechnungs=
jahr
1926 ſind binnen zwei Monaten nach Bekanntgabe der
Steuerſchuld zu entrichten.
In der 2. Leſung fragte der Abg. Roth (Dem), woher die
Firmen das Geld nehmen ſollten, um die ungeheuren Nachzah=
lungen
zu leiſten, bei zweimonatlicher Friſt. Das ſei unmöglich.
Man müßte dazu Bankſchulden aufnehmen. Es müßten min=
deſtens
ſechs Monate gewährt werden. Roth wollte die
Nachzahlungen für die Monate April bis Oktober 1926 uner=
hoben
laſſen, der Reſt ſollte in angemeſſenen Teilzahlungen
binnen ſechs Monaten nach Bekanntgabe der Steuerſchuld
entrichtet werden dürfen.
In der 3. Leſung wurde Art. 3, wie folgt gefaßt, angenom=
men
: Die aus dieſem Geſetz ſich ergebenden Nachzahlungen
an Gewerberſteuer ſamt Gemeindeumlage für das Rech=
nungsjahr
1926 ſind in vier gleichen Teilbeträgen zu entrichten,
wovon der erſte einen Monat nach Bekanntgabe der Steuerſchuld,
die übrigen je einen weiteren Monat ſpäter fällig werden.
Schließlich ſei noch auf die Frage der Erfüllung (Ort) der
Steuerpflicht eingegangen. Hier iſt in Art. 26 G. St. G. beſtimmt:
1. Die Steuerpflicht eines ſtehenden Gewerbes iſt in dem
Steuerdiſtrikt zu erfüllen, in dem das Gewerbe betrieben wird.
2. Wird ein ſtehendes Gewerbe an mehreren Betriebsſtätten
im Sinne des Finanzausgleichs geſetzes betrieben, ſo
iſt der Betrieb einheitlich zu veranlagen und der ſteuerbare Ge=
werbeertrag
nach näherer Beſtimmung des Finanzminiſteriums
auf die einzelnen Betriebsſtätten zu verteilen. Der auf eine Be=
triebsſtätte
außerhalb Württembergs entfallende Anteil bleibt
außer Anſatz. Gegen die Verteilung auf die württembergiſchen
Betriebsſtätten ſteht dem Unternehmen und den beteiligten
Gemeinden der Einſpruch an das Finanzamt, gegen die Ein=
ſpruchsentſcheidung
des Finanzamtes die Beſchwerde an das
Landesfinanzamt zu; das Landesfincamt entſcheidet end=
gütig
.
3. Die Steuerpflicht eines Gewerbebetriebs im Um=
herziehen
iſt in dem Steuerdiſtrikt zu erfüllen, in dem der
Unternehmer ſeinen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt oder
eine Betriebſtätte hat. Wird ein ſolcher Gewerbebe=
trieb
ſowohl in= als außerhalb Württembergs betrieben, ſo iſt
er einheitlich zu veranlagen und der ſteuerbare Gewerbeertrag
nach demi Verhältnis der in= und außerhalb Württembergs erziel=
ten
Roheinnahmen zu teilen; der auf den Betrieb außerhalb
Württembergs entfallende Anteil bleibt außer Anſatz.
Es erſchien gerechtfertigt, auch den beteiligten Gemeinden
ein Rechtsmittel einzuräumen, da auch ihre finanziellen Inter=
eſſen
hierbei weſentlich berührt werden. Die Faſſung verweiſt
auf § 11 des Finanzausgleichsgeſetzes m der Faſſung vom
27. April 1926. Wegen des Begriffs Betriebsſtätte ſei auf 811
und die Erläuterungen dazu im Kommentar von Reichsfinanzrat
Dr. F. W. Koch (München, C. H. Beck’ſche Verlagsbuchhandlung,
1926) Bezug genommen. Danach erſchienen auch als Betriebs=
ſtätten
z. B. Verkaufsautomaten. Das Sächſiſche Oberverwal=
tungsgericht
hat auch Transformatoren und die Fernleitungen
elektriſcher Ueberlandzentralen als Betriebsſtätten anerkannt.
Wir haben dieſe ausführlichen Darlegungen gemacht, da es
im Int reſie auch unſerer Leſer gel gen ſein muß, die Neurgel
der Gewerbeſteuer in einem benachbarten Staate kennen zu lernen
*Weit zurückliegende Gefängnisſtrafen können nicht
uneingeſchränkt einen Entlaſſungsgrund abgeben.
Dem Kläger war, im Jahre 1913 der Alleinverkauf der
Motorwagen und Chaſſis der Beklagten für einen beſtimmten
Teil Deutſchlands übertragen worden. Den ſpäter verlängerten
Vertrag kündigte Beklagte am 30. November 1923 friſtlos, weil
ſie jetzt erſt erfahren habe, daß Kläger 1901 und 1910 wegen Be=
trugs
, Untreue, Urkundenfälſchung mit zuſammen 8 Jahren Ge=
fängnis
beſtraft worden ſei. Das Reichsgericht hat der
Feſtſtellungsklage, daß die ausgeſprochene Kündigung unwink=
ſam
ſei, inſoweit ſtattgegeben, als es unter Aufhebung des ober=
landesgerichtlichen
Urteils die Sache zurückverwies.
Die letzte Strafe war mit 3. September 1912 verbüßt, auf
Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte nicht erkannt. Die Kün=
digung
iſt erfolgt, nachdem mehr als 11 Jahre verfloſſen waren.
Das Vertragsverhältnis kann durch die früheren Vorkommniſſe
nicht mehr beeinflußt werden. Kläger hat befriedigend für Be=
klagte
gearbeitet, ſich auch bei den Kunden ein gutes Anſehen
erworben. Auf weiteres Bekanntwerden der früheren Strafen iſt
nicht mehr zu rechnen, da nach dem Reichsgeſetz über beſchränkte
Auskünfte aus dem Strafregiſter vom 9. April 1920 Auskünfte
über mehr als 10 Jahre zurückliegende Strafen nur ganz be=
ſchränkt
erteilt werden dürfen. (Nachdruck verboten.)

Die Zuſtandigteit fur ven Ertaß von
Peſitz= und Bertetzrsfeuern iin
Zutgkeiiswege.
Nach § 108 RAO. ſteht die Entſcheidung auf Anträge auf Er=
laß
von Steuern im Billigkeitswege grndſätzlich dem Reichs=
finanzminiſterium
zu. Nur ſoweit es ſich um kleinere Beträge
handelt, ſind die Landesfinanzämter oder Finanzämter ermäch=
tigt
, über derartige Geſuche ſelbſtändig zu entſcheiden. In einem
Erlaß vom 13. Oktober 1926 hat der Reichsfinanzminiſter die
bisherige Zuſtändigkeit neu geregelt und erweitert. Es wird in
dem Erlaß folgendes angeordnet:
Mit Rückſicht darauf, daß die Anträge auf Erlaß von Steuern
ſich dauernd mehren, und eine Vereinfachung des Verfahrens zur
Erſparung von Arbeitskräften dringend erforderlich iſt, will ich
den Wünſchen der Landesfinanzämter nach Erweiterung der Zu=
ſtändigkeit
entgegenkommen. Ich ſetze dabei voraus, daß eine
jahrelange Praxis den nachgeordneten Behörden erkennbar ge=
macht
hoben wird, nach welchen Geſichtspunkten Erlaßanträge
zu entſcheiden ſind. Insbeſondere weiſe ich noch einmal auf die
oft von mir betonten Grundſätze, nämlich die Behand=
lung
der Anträge mit wirtſchaftlichem Ver=
ſtändnis
und das Erfordernis der Gleichmäßigkeit hin. Bei
dem Erlaß von Steuerrückſtänden aus der Inflations= und
Uebergangszeit iſt die Anlegung eines beſonders wohlwollenden
Maßſtabes angebracht, da dieſe Steuern vielfach auf äußeren
Maßſtäben beruhen, die der wahren Leiſtungsfähigkeit der
Steuerpflichtigen nicht immer entſprachen und nach der Rück=
kehr
zu geordneten Wirtſchaftsverhältniſſen ſich häufig viel härer
auswirken, als dies ſeinerzeit beabſichtigt war. Es ſind deshalb
die Erlaßanträge bei dieſen Steuern auch beſonders zahlreich ge=
weſen
. Dadurch, daß die Steuern vom Einkommen und Ver=
mögen
nunmehr wieder veranlagt werden, wird, der
Leiſtungsfähigkeit des einzelnen Steuerpflich=
tigen
ſchon innerhalb der Veranlagung Rech=
nunggetragen
, ſo daß mit einem allmählichen Rüchgang der
Erlaßanträge gerechnet werden kann und der § 108 der Abgabe=
ordnung
wieder mehr die Ausnahme bilden, alſo die Bedeutung
erlangen wird, die ihm an ſich zukommt.
Demgemäß gilt nach demobigen Erlaß für die Zukunft hin=
ſichulich
der Zuſtändigkeitsfrage von Erlaßantrögen im Billig=
keitswege
folgendes:
I. Steuern vom Einkoyrmen und Vermögen.
1. Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer, Vermögensſteuer,
a) Die Finanzämter ſind zuſtändig, wenn der Gegenſtand
des Antrages für die einzelne Steuevart keinen höheren
Wert als 200 Mark hat.
b) Die Präſidenten der Landesfinanzämter ſind, zuſtändig,
wenn der Gegenſtand des Antrages für die einzelne
Steuerart mehr als 200 Mark aber nicht mehr alz 1000
Mark wert iſt.
2. Brotverſorgungsabgabe, Rhein=Ruhrabgabe, Arbeitgeber=
abgabe
und Landabgabe.
Es gilt das gleiche wie zu 1.
3. Aufbringungslaſten und Rentenbankzinſen.
Auch hier gilt das gleiche wie zu 1, jedoch mit der Maßgabe,
daß der Jahresbetrag maßgebend iſt, und daß für die Aufbrin=
gungslaſten
nicht Erlaß, ſondern nur Stundung in Frage kommt.
II. Erbſchaftsſteuer.
1. Die Finanzämter ſind zuſtändig, wenn der Gegenſtand des
Antrages keinen höheren Wert als 100 Mark hat.
2. Die Präſidenten der Landesfinanzämter ſind zuſtändig,
wenn der Gegenſtand des Antrages mehr als 100 Mark, aber
nicht mehr als 500 Mark wert iſt.
III. Umſatzſteuer.
1. Die Finanzämter ſind zuſtändig, wenn der Wert des
Gegenſtandes keinen höheren Wert als 100 Mark hat.
2. Die Präſidenten der Landesfinanzämter ſind zuſtändig,
wenn der Gegenſtand des Antrages mehr als 100 Mark, aber
nicht mehr als 300 Mark wert iſt.
IV. Kapitalverkehrsſteuer, Wechſelſteuer, Obligationsſteuer,
Grunderwerbsſteuer.
1. Die Finanzämter ſind zuſtändig, wenn der Gegenſtand des
Antrages für die einzelne Steuerart keinen höheren Wert als
300 Mark hat.
2. Die Präſidenten der Landesfinanzämter ſind zuſtändich
wem der Gegenſtand des Antrages für die einzelne Steueran
mehr als 500 Mark, aber nicht mehr als 2000 Mark wert iſt.
Die Sonderdelegation bei der Grundevwerbsſteuer für den
Erwerb von Erſatzgrundſtücken durch aus den abgetretenen Ge=
bieten
Verdrängte gemäß Runderlaß vom 1. Juni 1926 bleibt
unberührt.
V Geldſtrafen, Ordnungsſtrafen, Erſatzſtrafen, Koſten des
Strafverfahrens, auf die durch Strafbeſcheid oder ein Unter=
werfungsverfahren
erkannt worden iſt, und Erzwingungs=
ſtrafen
.
Die Präſidenten der Landesfinanzämter ſind zuſtändig, wenn
der Gegenſtand des Antrages keinen höheren Wert als 100
Mark hat.
Die vorſtehenden Beſtimmungen gelten entſprechend für
Steuerzuſchläge im Sinne des 8 171 RAO., Zinſen und Koſten.
Für die Feſtſtellung, wie hoch der Wert des Antrages iſt, iſt im
einzelnen maßgebend:
a) Wenn ſich der Antrag auf Steuern und Steuerzuſchläge
erſtreckt, der Wert des Geſamtbetrages, der aus dei
Steuern und Steuerzuſchlägen errechnet wird.
b) Wenn ſich der Antrag auf Steuern (Steuerzuſchläge) und
Zinſen erſtreckt, der Wert der Steuern (Steuerzuſchläge)
) Wenn der Erlaß einer Geldſtrafe und der Koſten des
Strafverfahrens begehrt wird, der Wert der Geldſtrafe,
Zur Ablehnung von Erlaßanträgen, ſind die Präſidenten dei
Landesfinanzämter ohne Rückſicht auf den Wert des Anträges
und ohne Rückſicht auf die Höhe der Strafe zuſtändig. Dr.2=
*Beleuchtung von Fuhrwerken.
In der Stadt Stuttgart hat das Polizeipräſ!
dium jüngſt Nachſtehendes angeordnet: Während der Dunkel=
heit
und bei ſtarkem Nebel müſſen Fuhrwerke mindeſtens eine
hellbrennende Laterne führen, die am vorderen Leit
des Fuhrwerls an der linken Seite ſo angebracht ſein muß, dab
der Lichtſchein von entgegenkommenden und überholenden Fayl‟=
zeugen
leicht bemerkt werden kann. Langholzfuhrwert'
und Fuhrwerke, deren Ladung mehr als einen Me‟
ter nach hinten überſteht, haben am hinteren Ende eile
zweite hellbrennende Laterne zu führen, die ſo ce
gebracht ſein muß, daß der Lichtſchein von hinten leicht 2e
ſehen iſt.

[ ][  ][ ]

Nummer 28

Freitag, den 28. Januar 41927

Seite 15

Sport, Spiel und Turnen.

Oer Sport des Sonntags.

Aubball.
J den ſüddeutſchen Bezirlen ſtehen die letzten Meiſterſchaftsſpiele
auf dem Programm; nur einige wenige Nachzügler werden nach dem
30. Januar noch zu erledigen ſein. Die fünf Bezirksmeiſter wurden be=
geits
ermittelt, und in den verbleibenden Spielen gilt es nur noch, die
reſtlichen Zweiten und Abſtiegskandidaten zu ermitteln. Beſonders
dringlich iſt die Ermittelung der fehlenden Zweiten, denn ſchon am
6. Februar ſollen doch die Endkämpfe um die Süddeutſche Mciſterſchaft
und die Runde der Zweiten beginnen. So bringt denn der kommende
Sonntag noch eine Reihe intereſſanter und bedeutungsvoller Treffen.
Im Bezirk Bayern dient das Spiel Bayern=München gegen
1. FC. Nürmberg zur Feſtſtellung eines Zweiten. Beim Spiel Schwa=
ben
Augsburg gegen 1. F.C. Bayreuth geht es um den Verbleib in der
Bezirksliga. Im Kheinbezirk iſt der Zweite noch zu ermitteln.
Meiſter und Abſteigende ſind V. f. L. Neckarau bzw. Sp. Vg. Sandhofen
und Phönix=Mannheim. Für den zweiten Platz kommen noch Phönix=
Ludwigshafen und V. f. R. Mannheim in Frage. Schlägt am Sonntag
der V. f. N. Mannheim die Sp.Vg. Sandhofen, was mit ziemlicher
Sicherheit anzunehmen iſt, dann haben V. f. R. Mannheim und Lud=
wigshafen
gleiche Pumktzahl, und ein Entſcheidungsſpiel iſt nowwendig.
Neben dem Spiel V. f. R. Mannheim gegen Sandhofen kommen, am
Sonntag noch die Spiele F.C. Pirmaſens gegen Ludwigshafen 03 und
S.V. Waldhof gegen V. f. L. Neckarau zum Austrag. Nach Lage der
Dinge haben dieſe Treffen eine beſondere Bedeutung nicht mehr.
Der Rheinheſſen/Saar=Bezirk hat noch den Zweiten und
einen Abſteigenden zu ermitteln, nachdem F. S.V. Mainz 05 bereits
Meiſter wurde und das Schickfal der EintrachtTrier beſiegelt iſt. Von
größter Bedeutung für die Beſetzung der zweiten Tabellenſtelle iſt am
Sonntag das Spiel F.V. Saarbrücken gegen S. V. Wiesbaden. Gewinnt
der F.V. Soarbrücken, ſo nimmt er an der Runde der Zweiten teil;
ſpielt er unentſchieden, während gleichzeitig Wormatia=Worms die Ein=
tracht
Trier ſchlägt (was übrigens ziemlich ſicher iſt), dann iſt ein Ent=
ſcheidungsſpiel
zwiſchen Saarbrücken und Wormatia notwendig. Ver=
lieren
die Saarländer aber gar, dann bürfte die große Chance verpaßt
ſem. Haſſia=Vingen und VoruſſiaNeunkirchen ſind noch nicht vollkom=
men
aus der Abſtiegsgefahr heraus; beide können noch einen Punkt ge=
brauchen
und werden dementſprechend bemüht ſein.
Intereſſant iſt auch das Programm der Freundſchaftsſpiele.
F. S.V. Frankfurt trifft auf den Karlsruher F.V. und die Frankfurter
Emtracht hat die Sp.Vg. Fürth zum Gegner. Es treffen alſo hier vier
Mannſchaften zuſammen, die am Endkampf um die Süddeutſche Meiſter=
ſchaft
teilnehmen.
Das Ausland dat als demerbenswertſtes Trefſen das Länden=
Diel Schweie gegen Italien in Genf auf der Tagesordmmg.

Hanbball.
Am Sonndag beginmen auch die Endſpiele um die füd=
Gentſche Handball=Meiſterſchaft. Bekanntlich werden
dieſe Endſpiele zwiſchen den ſechs Verbandsmeiſtern in zwei Gruppen
ausgetragen. In der Ortsgruppe ſpielt die Vp.Vg. Fürth gegen den
württembergtſchen Meiſter Stuttgarter S. C., während in der Weſtgruppe
der badiſche Meiſter, V. f. R. Mannheim, den Meiſter des Frankfurter
Verbandes, S.V. 98 Darmſtadt, zu Gaſt hat. Die Favoritem Fürth und
Darmſtadt dürften in Front bleiben.

Ruabv.
Die vor kurzem erſt gegrindete Rugby=Abteilug der Deutſchen
Hochſchule für Letbesübungen, Charlottenburg, iſt am Sonntag Gaſt des
Heidelberger Nuderklubs.
Leichtatbletik.
Für das Königsberger Hallen=Sportfeſt haben eine
Reihe bekannter Leichtathleten aus dem Reich, darunter auch Dr. Peltzer,
bre Meldung abgegeben.
Winterſport.
Vorgeſehen ſind für Sonntag die folgendem Veranſtaltungen: Deutſche
Ski=Hochſchulmeiſterſchaft auf dem Feldberg (Schwarzwald); Deutſche
Rodelmeiſterſchaften in Schierke; Sächſiſche Skimeiſterſchaft in Greiſing=

Altenberg; Schleſiſche Skimeiſterſchaft i Krummbübel: Schwelzeriſche
Skimeiſterſchaften mit deutſcher Beteiligung; Norwegiſche Eislaufmei=
ſterſchaften
m Sandofiord; Eislaufwettbewerbe in Titiſee; Schleſiſche
Bob=Woche m Schreiberhau mit 2er Bob=Meiſterſchaft.
Kabſport.
Nachdem am vergangenen Sonntag auf allen deutſchen Bahnen Nuhe
herrſchte, treten diesmal wieder drei Winterbahnen mit einem umfang=
reichen
Programm an die Tagesordnung. Die Dortmunder Weſt=
falenhalle
veranſtaltet ein 100 Km.=Mannſchaftsfahren mit erſt=
klaſſiger
in= und ausländiſcher Beſetzung. Nicht minder ſchlecht iſt das
3=Stunden=Mannſchaftsfahren in der Breslauer Jahrhunderthalle. Ob
die Halle Münſterland in Münſter i. W. ihre für den 30. Januar
angekündigten Berufsfahrerrennen tatſächlich zur Durchführung bringt,
iſt noch fraglich. In Brüſſel wird zwiſchen Linart. E. Aerts, H. Wyns=
dau
und Leiour die belgiſche Steber= Wintermeiſter=
ſchaft
entſchieden.
Boxſport.
Am Sonntag ſelbſt gibt es im Reich keine Boxſportveranſtaltungen
von Belang. Dagegen finden am Montag im Frankfurter Schu=
manntbeater
Kämpfe ſtatt, die immerbin ſchon einiges Intereſſe
beanſpruchen können. Franz Diener, der erfolgreiche Amerikafahrer,
trifft auf den Belgier Leroy, und tritt damit zum erſten Male in
Deutſchland wieder in einen Ring. Teddy Sandwina, eine unſerer
größten Schwergewichtshoffnungen, der in den letzten Wochen auf eng=
liſchem
Boden einige glänzende Erfolge erſtritt, iſt mit dem vorzüglichen
Halbſchwergewichtler Kompa=Stein gepaart. Auch die übrigen drei
Rahmenkämpfe ſind ganz vorzüglich beſetzt.
Handball.
Mot=Weitz 92 DarmſtadtSporterein Mannheim=Waldhof.
(Handballmannſchaften.)
Rot=WBeiß 22 empfängt am kommenden Sonntag, um 9 Uhr nach=
mitags
, die Ligamannſchaft des Sportvereins Mannheim=Waldhof auf
ſeinem Platze an der Rheinallee. Den fatren Gäſten aus Waldhof geht
dort ſportlich, wie jedem bekannt, ei guuter Ruf voraus. Sie wurden
in den Verbandsſpielen ganz knapp Zweiter hinter V.f.R. Mannheim
in unſerem Nachbarbezirk, dem Badiſchen Landesverband für Leicht=
athletik
. Die Einheimiſchen werden ſich ſehr anſtrengen müſſen, um
ehrenvoll gegen die Gäſte zu beſtehen, obwohl ſie zu dieſem Spiele i
Neuaufſtellung antreten, die bodingt wurde, um eine größere Durch=
ſchlagskraft
im Sturm zu erzielen. Man wird wohl ſehr mtereſſiert
ſein, wie die Mannſchaft des Not=Weiß 22 die Generalprobe am Sonn=
tag
beſtehen wird, denn die Verbandsſpiele im A. D.T. ſtehen doch jetzt
vor der Tür, und mit ihnen die Meiſterſchaft des Bundes. Rot=Weiß
22 tritt an mit: Breuer; Eiſinger, Förſter; Bauer, Fiſcher, Rebhau;
Schömwolf, Hörr, Bärthel, Mihel, Roth. Erſatzmam: Krichhaum.
Schiedsrichter: Polizei=Oberleutnant Beyer vom Polizei=Sportverem
Darmſtadt. Vor dem Spiel der Aktiven treffen ſiuh die Jugendmann=
ſchaften
beider Vereine in einem Privatſpiel.
Handball=Ligamannſchaft Sportverein Mannheim=Waldhof
in Darmſtadt.
Am komenden Sonntag gaſtiert die bekannte Ligamannſchaft des
Sportvereins Waldhof bei Rot=Weiß auf dem Sportplatz an der
Rheinallee. Ausführlicher Bericht folgt noch an dieſer Stelle.
Fußball.
Der Mitteleuropſiſche Fnßball=Pokal beſchloſſen.
Bei einer Verſammlung in Wien beſchloſſen die Delegierten der
Fußballverbände von Oeſterreich, Ungarn, Jugoſlawien und der Tſchacho=
ſlowalei
endgültig, den Mitteleuropäiſchen Fußhall=Pokal auszuſpielen.
Für den Pokalkampf ſtellt jede der beteiligten Nationen zwei Mann=
ſchaften
. Die Spiele finden ſtatt am 21. und 28. Auguſt, 3. und 18.
September, 2. und 9. Oktober.

Turnen.
aus dem MainRhein=Turngau D. T.
Am kommenden Sonntag, den 30. Januar, vormittags 9 Uhr, ſann=
melt
der Gauoberturnwart des MainRhein=Turngaues, Hofferberth,
Darmſtadt, die Bezirksoberwrnwarte und ſonſtigen Fachwarte des
turneriſchen Gebietes im Turnhauſe der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875,
Dieburger Straße 26, um die notwendigen Vorarbeiten und Vorbe=
reitungen
zum diesjährigen Gauturnfeſt zu beginnen. Zunächſt ſollen
die Uebungen an den einzelnen Geräde beſtimmt und die volkstüm=
lichen
Uebungen feſtgelegt werden. Das Gauturnfeſt des MainRhein=
Turngaues, welches zum erſtenmal als Gau Männer= und Fräuen=
turnen
durchführt, wurde von der Darmſtädter Turnerſchaft über=
nommen
und ſoll gleichſam als Turnvorſchau zum 33. Mittelrheiniſchen
Kreisturnfeſt gelten. Als Feſttag wurde der 24. Juli (Vorſonntag des
Kreisturnfeſtes) beſtimmt, und das Kreisturnfeſtgelände auf dem Eper=
zierplatz
wird Gewähr bieten, das Feſt einwandfrei durchzuführen. Mis=
dem
Gauturnfeſt wird gleichzeitig die Vorfeier zum Kreisturnfeſt ver=
bunden
ſein, und iſt mit dieſem ein beſonderer Auftakt für die Kreis=
feſttage
gegeben. Am Nachmittag (2 Uhr) findet in obengenanntem
Turnhauſe die Zuſammenkunft des Gauturnausſchuſſes mit den Unter=
ausſchüſſen
der Gauleitung ſämtliche Fachgebiete, deren Mitglieder
70 ſind ſtatt. Die Tagung der Fachwarte wird ſich zunächſt mit der
Ausgeſtaltung des Gaufeſtes zu befaſſen haben und über die geplanten
Vorführungen des Gaues bei dem Kreisturnfeſt zu beraten habem.
Gleichzeitig werden die anderen Gauveranſtaltungen der Turner,
Schwimmer, Sportler uſw. feſtzuſetzen ſein.
Turnverein Erfelden 1899, e. V.
Am Samstag abend hielt der hieſige Turnverein ſeine Jahresber=
ſammlung
im Bereinslokal Zum deutſchen Haus ab. Der erſte Vor=
ſitzende
, Wenner, begrüßte die Anweſenden und dankte für deren zahl=
reiches
Erſcheinen. Die Zahl der anweſenden Mitglieder betrug 91=
Man gedachte zuerſt der Verſtorbenen und ganz beſonders des Kreis=
vertreters
des Mittelrheinkreiſes, Herrn Schulrat Schmuck. Nach dem
gemeinſamen Geſang des Bundesliedes ſchritt man zur Tagesordnung.
Schriftwart Schäfer erſtattete den Jahresbericht. Dem Bericht des Ober=
turnwarts
Maul, der über die im Laufe des Jahres gemachten Fort=
ſchritte
des Vereins in turneriſcher Beziehung uns aufklärte, konnte man
entnehmen, daß die Leitung in guten Händen lag. Im Laufe des Jahres
wurden 58 Siege errungen, die ſich verteilen wie folgt: Turner 28 Siege,
Schwimmer 24 Siege, Spieler 5 Siege und ferner einen Sieg für eing
Veveinsviege. Schwimmwart Roth verlas hierauf ſeinen Bericht. Unter
ſeiner Leitung hat ſich die Schwimmriege gut entwickelt und konnte im
abgelaufenen Jahre 24 Siege auf Gau und Bezirksfeſten erringen. Das
5. Gauſchwimmfeſt des MainRhein=Gaues der D. T., welches am
7. und 8. Auguſt 1926 dahier abgehalten wurde, verlief glänzend. Die
erſt einige Zeit vorher im Altrhein errichtete Badeanſtalt diente als
Start der Hundertmeterbahn, ein von der Firma Glock u. Reinhardt
zur Verfügung geſtelltes Schiff als Start der Fünfzigmeterbahn. Trotz
des nicht ſehr günſtigen Wetters war der Beſuch ſehr befriedigend.
Spielwart Reinhardt berichtete, daß die erſte Mannſchaft ſich aus den
C=Klaſſe i die B=Klaſſe emporgearbeitet habe und dort den zweitem
Platz einnahm. Auch die zweite Mannſchaft zeigte trotz ihrer vielen
Umſtellungen am Schluß der Spielrunde ein Vorwärtsſtreben. Der
Vorſtand des Vereins wurde durch Zuruf einſtimmig wiedergewählt, ein
äußeres Zeigen der Einigkeit. Es wurde noch über das Kreisturn=
feſt
1927 und über die Gründung einer Reiſekaſſe für den Beſuch deg
Deutſchen Turnfeſtes in Köln 1928 geſprochen. Nach einem gemein=
ſamen
Geſang ſchloß der Vorſitzende die ſchön verlaufene Verſammlung
mit einem kräftigen GutHeil und dem Wunſch daß auch im neuen
Jahre der Turnverein Erfelden weiter blühe und gedeihe, zum Wohld
unſeres Volkes und der Deutſchen Turnerſchaft.

Bei der Enropameiſterſchaft im Eishockeh ſtn
DeutſchlandUngarn 6:0 (3:0) und Oeſterreich-Polen 3:1 (2:0).
Dr. Vandmann beteiligt fich im Februar/Män an den mter
nationalen Tennis=Turnieren an der Riviera.
Im Tennis=Städtekampf Köln-Kopenhagen führte
Köln am zweiten Tage mit 10:4 Punkten. Hannemann=Köln erzielte im
Kampfe gegen den bekannten Dänen Axel Peterſen einen bemerkens=
werten
10:4=Sieg.

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.. . . . Pfund 0.28

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[ ][  ][ ]

Freitag, den 28. Januar

Wirtſchaft des Auslandes.
Frankreichs Kohlenbezüge aus Deutſchland im Jahre 1926. Während
der erſten elf Monate des vergangenen Jahres wurden nach Frankreich
6887000 Tonnen Kohle gegenüber 5038000 Tonnen im gleichen Zeit=
raum
des Jahres 1925 aus Deutſchland eingeführt. Die Ginfuhr
von Koks belief ſich auf 4 056 000 Tonnen gegenüber 3 825 000 Tonnen
und die Einfuhr von Briketts auf 472600 Tonnen gegenüber 356000
Tonnen. Durch den Einfuhrüberſchuß an deutſcher Kohle gegenüber
dem Jahre 1925 konnte Frankreich teilweiſe den Importausfall an eng=
liſcher
Kohle decken, die Eimnfuhr engliſcher Kohle verringerte ſich gegen=
über
1925 in den erſten elf Monaten des letzten Jahres von 9 823000
Tonnen auf 4 089 000 Tonnen.
Der neue Handelsvertrag zwiſchen Frankreich und Ungarn. Der
revidierte franzöſiſch=ungariſche Handelsvertrag wird bekannt. Er ent=
hält
zahlreiche Zugeſtändniſſe für die Einfuhr franzöſiſcher Waren nach
Ungarn beſonders für Seide, Toiletteartikel, Autos und Autobeſtand=
teile
. Der neue Vertrag, den das Ende Januar zuſammentretende
Parlament als erſten Gegenſtand verhandeln und ratifizieren ſoll, ſieht
bei empfindlicher Verſchiebung der Verhältniſſe nach ſechs Monaten vom
Inkrafttreten ab die Möglichkeit eines Reviſionsbegehrens auch ohne
Rückſicht auf das Zuſtandekommen eines neuen franzöſiſchen Zoll=
tarifs
vor.
Rückzahlung der engliſchen Morgananleihe. Der Gouwerneur der
Bank von England, Sir Montagu Norman, hat nach ſeiner Ankunft in
New York erklärt, daß die Bank von England nicht daran denke, den
Kredit von 300 Millionen Dollar, den ſie für die Stabilifierung des
Pfundkurſes von der Federal Neſervebank und der Bank Morgan im
Mai 1925 erhalten haben, zu erneuern, ſondern daß ſie beabſichtige, ihn
zurückzuzahlen.
1926 ein Rekordjahr für die engliſche Elektroinbuſtrie. Trotz der
ſchweren Kriſis, unter der die engliſche Wirtſchaft im Jahre 1926 zu
leiden hatte, konnte die Elektroinduſtrie ſowohl im Inlands= wie im
Auslandsabſatz ein Rekordgeſchäft verzeichnen. Alle Produktionszweige
mit Ausnahme der Induſtriemotorabteilung haben voll gearbeitet,
und Tauſende von neuen Angeſtellten fuchten der ſtark geſtiegenen Nach=
frage
zu entſprechen. Durch den Bau neuer Großkraftſtationen, die im
Rahmen des am 1. Januar in Kraft getretenen Elektrizitätsgeſetzes in
London, Coventry, Briſtol, Oldham, Birmingham und Kearsley er=
richtet
werden, ſtiegen die Aufträge des Jahres 1926 gegenüber dem Vor=
jahre
um 24 Prozent und lagen nur 6 Prozent unter dem Jahre 1920.
Im Exportgeſchäft lagen die Aufträge 22 Prozent über dem Vorjahrs=
ſtand
. Die im ſchärfſten Wettbewerb gegen Deutſchland, Amerika und
die Schweiz erhaltenen Beſtellungen ſtellten ſich auf über 20 Millionen
Oſtrl. Im ganzen wurden Wert in Höhe von 18 194 000 Lſtrl. aus=
geführt
.
Amerikaniſche Zinkerzeugung. Nach dem amerikaniſchen Metall=
bureau
betrug die Zinkerzeugung in den Vererinigten Staaten im De=
zember
56 84 Tonnen gegen 55 062 Tonnon im November und 53 794
Tonnen im Dezember des Vorjahres. Der Verſand zeigt eine weitere
ſtarke Abnahme auf 49 478 Tonnen gegen 56 490 Tonnen im November
und 51 421 Tonnen im Dezember des Vorjahres. Infolgedeſſen nahmen
die Vorräte per Ende Deßember auf 21 811 Tonnen zu gegen 14 405
Tonnen im November und 9295 Tonnen im Dezember 1925.
Entb=ckung neuer Kohlenfelder in Portugieſiſch=Weſtafrika. In
Portugieſiſch=Weſtafrika ſind etwa 87 Kilometer landeinwärts von Ben=
guala
abbauwürdige Kohlenfelder erſchloſſen worden. Sie liegen etwa
40 Klm. von der Bahn entfernt, die nach dem Kongo führen wird. Die
Mächtigkeit und Ausdehnung der Flöze iſt noch nicht erforſcht, doch wird
mit dem Ausbau von zwei Schächten bereits im Januar nächſten Jahrs
durch eine amerikaniſche Geſellſchaft begonnen werden. Es wird voverſt
mit einer monatlichen Erzeugung von 3040 000 To. gerechnet, die ſpä=
ter
geſteigert werden ſoll. Die Kohle ſoll vornehmlich für Bunkerzwecke
in den weſtafrikaniſchen Küſtenplätzen Verwendung finden.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 27. Januar.
Auf neue Publikumsaufträge und zahlreiche Kauforders aus dem
Rheinlande eröffnete die Börſe weiter in feſter Haltung. Die Intereſſen=
käufe
aus dem Rheinlande bieden der Börſe die Hauptſtütze, daneben auch
die Nachrichten aus New York, daß man dort bewiht iſt, ein Geſetz
durchzubringen, das den Handel deutſcher Wertpapiere an der New
Yorker Börſe geſtatten ſoll. Die ſchon in den letzten Tagen ſtark her=
vorgetretenen
Papiere wurden auch heute wieder bovorzugt, namentlich
Mannesmann, Deutſche Erdöl, Phönix und Rhein. Braunkohle, alſo in
der Hauptſache Werte, die in irgend einem Zuſammenhang mit der Fern=
gasverſorgung
ſtehen. Mannesmann gewannen 4 Prozent, Deutſche
Erdöl 2½ Prozent, Phönix 2 Prozent und Rhein. Braunkohle 6 Proz.
Banken waren dagegen größtenteils etwas nachgebend. Schiffahrtswerte
bis 2 Prozent erhöht auf die Unterſtützung beim Bau neuer Schiffe. Am
lebhafteſten war das Geſchäft für Montanwerte, die außer den bereits
genannten bis 2 Prozent ſtiegen, Kaliwerte ſogar plus 3 Prozent.
Chemiewerte traten etwas in den Hintergrund und wieſen nur Kurs=
beſſerungen
von 12 Prozent auf, das gleiche gilt auch für Elektro=
aktien
, von denen nur Licht und Kraft mit einer dreiprozentigen Auf=
beſſerung
hervortraten. Deutſche Anleihen waren im Einklang mit der
feſten Haltung auf dem Effektenmarkte etwas feſter, die Ausländer aber
nur gut behauptet. Später wurde die Tendenz allgemein ſchwächer, teil=
weiſe
auf Gewinnſicherungen. J.=G. Farbeninduſtrie verloren ſchließlich
über 4 Prozent, auch Mannesmann gingen 3 Prozent zurück. Nur Erdöl
bli=ben weiter geſucht. Die Vörſe ſchloß für die variablen Werte ſehr
unſicher und wieder ſchwächer. Auf dem Einheitsmarkte waren beſonders
die Kurſe der Hypothekenbanken ſehr feſt. Deutſche Anleihen gingen
im weiteren Verlauf wieder auf den geſtrigen Abendkurs zurück, auch
die Ausländer waren ſchwächer, in erſter Linie die Anatolier. Tägliches
Gelb 3 Prozent.

Die Abendbörſe verkehrte unter Schwankungen lebhaft, die
Tendenz, beſonders zum Schluſſe, war ausgeſprochen feſt. Beſondere Ge=
winne
erzielten Montanaktien, Rhein. Braunkohle 300 (+ 6), Dt. Erdöl
203,75 (+ 234), Gelſenkirchen auf größere Berliner Orders 199 bei G.
(+134) Sehr feſt lagen auch Kiöchnerwerke auf rhein. Käufe 196
(+ 8,5), dann aber nur noch 198, Phönix 151 (+ 3,10). Am Banken=
markt
holten die zurückgebliebenen D.=Banben kräftig nach: Deutſche
Bank 198,25 (++ 434), Diskontogeſ. 188/, (+3/), Dresdner 186,50
(+ 3½) und Barmer Bankverein 187 ( 4¾). Bei Elektro= und Schiff=
fahrtswerten
betrugen die Steigerungen bis zu 4 Prozent, Chemiewerte
blieben vernachläfſigt und nur leicht erholt. Anleihen waren geſchäfst=
los
; 5proz. Kriegsanleihe 0,90. Im Abenddeviſenverkehr hielt ſich das
Ueſancegeſchäft in beſcheidenem Umfange; London gegen Kabelauszah=
lung
New York 4,8505 Dollars, Paris 122,90 Franes Madrid 29 40
Peſeten. Von Deviſen gegen Mark, Dollars 4,22 RM., Pfd. 20,47 RM.
Die Reportſätze haben ſich etwas ermäßigt und zwar für London-Paris
auf einen Monat mit 50 Cts., auf drei Monate mit insgeſamt 1,60 Fres.
Berliner Effekienbörſe.
Berlin, Z. Januan.
Die Hauſſe der Spezialwerte nahm an der heutigen Börſe in einer
auffallenden Kaufkraft ihren Fortgang. Die führenden Papiere des
Montanaktienmarktes, ferner Elektroaktien, Deutſche Erdöl, Oſtwerke,
Deſſauer Gas und einige andere Werte wurden bei ſprungweiſe ſteigen=
den
Kurſen in größeren Beträgen umgeſetzt. Die Intereſſenkäufe in
Mannesmann und die anhaltenden Käufe in Hamburg=Süd und Hanſa,
ferner die großen Projekte der Kohleninduſtrie, eine optimiſtiſche Be=
urteilung
der Wirtſchaftslage, unvermindert große Flüiſſigkeit des offe=
nen
Galdmarktes und die neuen Aufträge der Deutſchen Reichsbahn
gaben dem Verkehr an den Aktienmärkten einen kräftigen Aufſchwung.
Die Verkäufer der letzten Tage nahmen Rückkäufe vor, da man aus der
Ultimoliquidation Ueberraſchungen kaum befürchtet. Die Reſſortgelder
ausleihenden Banken erklärten, daß eine Verſorgung mit Geldmitteln
bei der Prolongation zu erwarten ſei. Kriegsanleihe ca. 0.910. All=
gemeines
Aufſehen ertegte die feſte Haltung des Dollarkurſes im inter=
uationalen
Deviſenverkehr. Das engliſche Pfund gab gegenüber dem
Dollar auf 4,8502 nach. Paris ſchwächer 122,90, Madrid befeſtigt 29,58.
Im weiteren Verlauf der Börſe nahmen die Steigerungen in den
favoriſierten Papieren, deren Zahl ſich noch erweiterte, zunächſt von
neuem an. In der zweiten Stunde waren ſchließlich an ſämtlichen
Aktienmärkten für die Spitzenpapiere Kurserhöhungen bis 8 Prozent
und mehr zu verzeichnen. Auch Vereinigte Glanzſtoff traten wieder her=
vor
und wurden 31 Prozent höher bezahlt. Bemberg plus 10. Auf der
ſtark erhöhten Baſis ſtanden ſodann die Notierungen infolge teilweiſer
Gewinnmitnahmen, doch blieb die Grundtendenz feſt. Privatdiskont
kurze und lange Sicht 4 Prozent. An der Nachbörſe fanden in Montan=
aktien
bedeutende Umſätze ſtatt, und zwar nicht nur in den weſtlichen
Werten. Laurahütte überſchritten mit 101 ihren höchſten amtlichen Kurs,
nachdem ſie mit 93,5 begonnen hatten. Rheiniſche Braunkohlen lagen
mit 296 über dem Schlußkurs. Phönix 150,25, Gelſenkirchen 199 Ver=
einigte
Stahlwerke 161, Harpener 215, Mann=smann 249,25 Elektro=
werte
lebhaft. Schuckert 183,5, Siemens 217, AEG 177,5, J.=G. Farben=
induſtrie
ruhiger 334. Unter Banken notierten Deutſche Bank 196,25
bis 197 Teſt, wobei bedeutende Aktienbeträge die Beſitzer wechſelten.
Danatbank bis 230,75 geſucht. Diskonto 187,5 Deutſche Erdöl hauſſierend
294 in Erwartung einer neuen Transaktion. Sehr ſchwach hörte man
nachbörslich Hamburg=Süd mit 240, etwa 6 Prozent unter der Schluß=
notiz
umgehend. Hanſa 246, gehalten. Nordd. Lloyd 161, Hapag 175,25,
Kriegsanleihe 0,8950,900.
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Hanſa Tampfſchf.. . . 1 240. 1248. WWanderer=Werke
250.
255.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Auenos=Aires.
Prüſſel=Antw.
Tslo
Kopenhagen
Stccholm
Kelſingfors.
Italien ..
ſondon ..
Ner=York. . .
Paris
Echneiz
evanien

Seld Brief
A168.39/168.8

8.62
1o7.67
12.24
1 12.45
10.595
18-10
20.43:
1.-214 14.224
16.66 16.70
81.13
68.94

1.7391 1.743
58. 76
107.s3
12.5
112.731
10.635
18.14
81.335
69.12

27. 1.
Gelb Brief
68.45/168.87
1.7381 1.701
58.62 68.78
07.98 108.26
172 31112.5
12.470 12.75
1a.60 10.64
18.18 19.21
20.48920. 442120.494

4.215

4. 225

81.10
69 34

6 60 16.68

81.30
69.521

Wien D.=Ofk. abg
Prag.
Budapeſt/ Beng!
Japan.
Rio de Janeiro
Sofia
Jugoſlavien.
Konſtantinopel
Liſſabor
Panzig
Athen
Kanade
Uruguay

Geld
59.46
12.476
73.7
2.057
0.49:
3.045
7.41
2.13

Brie
59.60
12 516
73.89
2.061
2.485
3.055
7.43
2.14

21 565 21.615
B1.44 81.64
5.47 5-49
L20d 4.214
4.245/ 4.255

2. 1.
Brie/ Geld
59.46 59.60
2.476/12.516
13.7/ 73.88
2.0571 2.081
0.498/ 0.498
3.0451 3.055
1.41 7.43
2.142/ 2.152
21.555/21.605
81.331 81.53
5.47/ 5.49
4.206/ 4.216
4.245/ 4.255

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Weltmarktpreiſe der Deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft. Der aus
Vertretern der Deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft und der Eiſenverbraucher
beſtehende Ausſchuß hat folgende Weltmarktpreiſe ermittelt, die für den
Monat Februar gelten ſollen: Rahblöcke 85, Vorblöcke 90, Knüppel 98,
Platinen 102, Formeiſen 102. Stabeiſen 102, Bandeiſen 120, Walzdraht
120, Grobbleche 127, Mittelbleche 140. Feinbleche 1 mm und ſtärker 147,50
und Feinbleche unter 1 mm 157,50 Rm.
Der Spareinlagenbeſtand bei den preußiſchen Sparkaſſen im Dezem=
ber
1926. Ende Dezember ſtellten ſich die Spareinlagen bei den ge=
ſamten
preußiſchen Sparkaſſen auf 2018,9 Mill. RM. Der Dezember
brachte unter Berückſichtigung der Einzahlungen und Rückzahlungen
einen Geſamtzuwachs von 98,2 Mill. RM. (Einzahlungen: 275,6 Mill.
Reichsmark, Rückzahlungen: 182,4 Mill. RM.). Der Beſtand an Giro=
und Scheckeinlagen ſtellte ſich am 31. Dezember 1926 auf 765,1 Mill. RM.
(Einzahlungen: 1956,7 Mill. RM., Rückzahlungen: 1950,7 Mill. RM.).
Kapitalerhöbung der Mannesmann=Röhrenwerke. Die Mannes=
mann
=Röhrenwerke rufen für den 3. Februar eine Aufſichtsratsſitzung
ein, auf der die Erhöhung des A.K. um 4,8 Millionen Reichsmark zum
Erſatz von früher zu Angliederungszwvecken verwamdten Stücken, ſowie
die Ausgabe von 30 Mill. RM. 7proz., zunächſt mit 25 Prozent einzu=
zahlender
Vorzugsaktien, die von einem Konſortim unter Führung der
Deutſchen Bank übernommen werden, beſchloſſen werden ſoll. Die Vor=
zugsaktien
können je nach Beſtimmung der Verwaltung ganz oder teil=
weiſe
einbezahlt werden. Vollbezahlte Vorzugsaktien können in Aktien
umgewandelt werden, die dann nach den von der Verwaltung feſtzu=
ſetzenden
Bedingungen den Aktionären zum Bezuge anzubieten ſind. Dig
G.V. findet am 22. Februar ſtatt.
Um den Urlaub der Metallarbeiter in Heſſen und Heffen=Nafſan. In
Frankfurt a M. tagte im Dezember der Schlichtungsausſchuß, der üben
die Urlaubsfrage zu entſcheiden hatte. Die Sprecher der beiden Metall=
arbeiterorganiſationen
waren Herr Weſp vom Chriſtlichen und Hern
Bernhard vom Deutſchen Metallarbeiterverband. Damals wurde
keine Einigung erzielt. Nun fanden dieſer Tage neuerlich Verhand=
lungen
über die beantragte Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches
m Frankfurt a. M. ſtatt. Als Vertreter des Reichsarbeitsminiſteriums
wurden die beiden Schlichter für Heſſen und Heſſen=Naſſau, Herr Ober=
regierungsrat
Dr. Bernheim, Darmſtadt, und Herr Gewerberat
Schilling, Hanau, beſtellt. Die Vertreter haben nun folgende End=
ſcheidung
getroffen: Der Schiedsſpruch bleibt nach wie vor beſtehen,
nur muß im Falle einer Kümndigung der Arbeitszeit eine Aindigungs=
friſt
von 4 Wochen eingehalten werden. Die Kündigung der Arbeitszeit
kann erſtmalig am 30. März 1927 auf den 30. April 1927 erfolgen. Mit
dieſer Entſcheidung wurde den Metallarbeitern ihr alter Urlaub ſichen=
geſtellt
.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandosgerichtsbezirk Darmſtadt.
Mainz: Reſtaurateur Theodor Schulz. Af. 15. 1., GlV. u. Prft. 24. 1.
Beerfelden: Volksbank Falken=Geſäß, G. m. b. H. Af. 31. 1., Wt. u.
GWV. 25. 1., Prft. 15. 2. Bingen a. Rhein: Kfm. Ludwig Graber.
Schlußverteilung erfolgt. Darmſtadt: Valentin Heß. KVerf. aufge=
hoben
. Offenbach a. Main: Niikolaus Kopp. KVerf. aufgehoben.
Fa. Guſtav Kaiſer, G. m. b. H. KVerf. aufgehoben. Kfm. Guſtav
Kaiſer. KVerf. aufgehoben. Worms: Kfm. Joſef Jaffé. KVerf. auf=
gehoben
. Fa. Union Werk Keſten. GAufſ. aufgehoben.
Metallbank und Metallurgiſche Geſellſchaft A. G., Frankfurt a. M.
Nachdem das Bezugsrecht auf die jungen Metallbank=Aktien abgegangen
iſt, wird die Geſellſchaft für den Reſt der zum Umtauſch gelangenden
Aktien der Süddeutſchen Metallinduſtrie A.G. in Nürnberg, die be=
kanntlich
mit der Metallbank fuſioniert wurde, neben jeder Metallbank=
Aktie noch einen Barbetnag von 20,34 RM. vergüten.
Miag Mühlenbau= und Induſtrie=A.=G. in Frankfurt a. M. Gs
ſoll für die Aktien des Unternehmens die Zulaſſung zum Terminverkehr
an der Berliner Börſe geſtellt werden. Der Antrag auf Zulaſſung vam
Terminhandel an der Frankfurter Börſe iſt von den zuſtändigen Börſen=
organen
bereits genehmigt und bedarf nur noch der Zuſtimmung des
Reichsrats. Nach deren Erteilung dürfte der entſprechende Antrag auch
für Berlin geſtellt werden. Der Geſchäftsgang bei der Miag wird uns
von waßgebender Seite als zufriedenſtellend bezeichnet.
Die neue ſiebenprozentige Anleihe der Mainkraftwerke A.=G., Höchf.
Auf Antrag der Dresdener Bank, der Darmſtädter und Nationalbank
der Deutſchen Bank, der Bankfirma Grunelius u. Co. und der Gebrüder
Sulzbach in Francfurt a. M. iſt die neue 8 Millionen RM.=Anleihe der
Mainkraftwerke A.=G., Höchſt a. M., zum Handel und zur Notierung
an der Frankfurter Börſe zugelaſſen worden. Die Anleihe iſt auf 2867,38
Kilogramm Feingold geſtellt, wird mit ſieben Prozent verzinſt und iſt
zum Nennwert bis 1961 rückzahlbar, ſowie hypothekariſch ſichergeſtellt.
Die verſtärkte Ausloſung oder Geſamtkündigung ab 1. Oktober 1927 iſt
bei den Anleihekonditionen ebenfalls ausbedungen. Zweck der neuen
Anleihe iſt die Ablöſung des zur teilweiſen Finanzierung umfangreicher
Neuanlagen im Jahre 1925 von den Mainkraftwerken bei naheſtehenden
Geſellſchaften aufgenommene Darlehen von rund 2,6 Mill., ſowie die
Finanzierung der Vollendung von Neuanlagen. Zur Sicherheit für die
Fünktliche vertragsmäßige Verzinſung und Rückzahlung hat die Main=
kraftwerke
A.=G. in Höchſt a. M. auf ihre Kraftwerke in Höchſt a. M.,
Niederlahnſtein und Oberlahnſtein auf den Namen der Dresdener Bank
in Frankfurt a M. als Treuhänderin eine erſtſtellige Sicherungshypothel
von 8 Mill. GM. nebſt 7 Prozent Zinſen beſtellt. Die Hypothek erſtreckt
ſich auf alle woſentliche Beſtandteile oder Zubehör der belaſteten Grund=
ſtücke
zu betrachtenden Gegenſtände. Ueber den Geſchäftsgang wird in
dem Proſpekt mitgeteilt, daß im abgelaufenen Jahre 1926 der Strom=
abſatz
während der erſten ſechs Monate weſentlich geringer geweſen ſei
als im Vorjahre. Später fei eine Beſſerung eingetreten. Die Geſell=
ſchaft
beſchäftigt zurzeit 183 Angeſtellte und 391 Arbeiter.

Hen, Darmftadt. drantfärter Karsdericht voiter. Banadt Lost.

aatspapiere
Deutſche
Reichsp.=Sch.
1. 10. 30 ...199.5
jayer. Staats=).
Ap 1. 4. 29101
6 H. V.=Sch.)
1. 4. 29
6 Pr. St.=Sch.)
1. 3. 29
Pr. St.=Sch.
1. 10. 30
Sächſ. Fr.=Sch.
1. 7 39 .hoz
Sächt Fr.=Sch.).
1 7. 30
1101

zWürri. B. Sch
1 7 29

B RON. Silberr.
42 Goldr.
4% ainh. R. (kon)
3 % Port./Spz) III
5%0 Num. am. R.08.
4½% Gold. 13.
4% am.konv.
2 am. 05.
42 Fürk. Adm.)03
4% Türk. Bagd. I
4% (Bagb.) I
4% 1911 Boll.

99.75

Dt. Wlölungs=Anl.
einfchſießlich 1372
Ausloſungsſcheinen

Vorkriegsanleihen
6% D Neichsanl
4% D. Reichsan!
12 D. Schußzgb. v
6911 n. 13.
A Schung. v. 14
2 Preuß. Konſ.
Baden. ....
4%Vchern ......
4½ Heſſen
4% Württemberger
b) Ausländ iſche
5% Bos.E.B 1914
5% L.-3m. 1914
4½% 1898
4½% 1002

5% Bulg. Tabal0t
4 ½% O0. Staawbr.
g. 1514 Kpb. 1918
kxoüshat 14

0.907

17.25
17.25

0.90
44
6.25
34.75
4.9

6.25

12.75
22.9
10

27.25
23.05
17",

49% Ung. St. 191s
4½% St. 1914
4% Goldr...
9 St. 10
4½ Kronr. ..
% Eiſ. Tor.G.)
Außereuro=
pälſche

5% Mex.am. im.
5% äuß 99
4% Gold ,Ff.
3% konſ. inn. .
4½% Frrigat.
5% Tamaulivas I.
Sachwert= Schuld-
verſchreibungrn

Mit Binsberech=
nung

10% Berl. 6.-Bt. G.
W
6%o Berl. St.-Gold
8½ Darmſt St.:G
8% D. Oyp.=Bant
Metning- Goidpf.
* Friſ.-Onp.=B.=
Goldpfdör
%o Frfi. Pfbr=Bk.
Golopſddr.
5 % Frrſ. Pfbr.,Bk.
Goldpfdbs... .. .193.5

28.2*
3.025

1c9
103.5
102
105.5
101.5
104.5

1 2% Komm. Ldb. 2.,
Goldſchuldver
8%6 Heſſ. Ldb. Gold.
10% Komm= Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
82 Mannh. St.=G.
826 Mainz St.=G.
8% Naſſ. Ldb. Gold
3% Pfälzer H. B=
Goldpfandbr.
8% Pforzh. St.=G
8% Pr. C.. B.=Cr.=B
Goſdpfandbr.
820 Rh.Hyp.=B. G.
71½.%GRh. St.=W. 25)
10% Rh.=Weſtſ. B.=
Cr.=Bk., Goldpf.
8%
BSüd6. B. Tr.=B.
Goldpfandbr. . ..!.
Ohne Bins:
berechnung
5% Bdw. Kohl. 23
6% Großfr. Mannh.
Kohl. 23
6 % Heſſ. Brk.=Rog.
231
5% Roggen 23
5% Pr. Kaliw. ..
5 Pr. Roggenw.
5 % Südd. Feſt=B. G
Vortrtege-oyp.=8.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Buyr. Handelsb..
Banr. Hyp. u. Wer
Bertiner Oyp Bi.
Frrf. Hyp.=Bk.
Frtl Pfandbr.=B
Hamb. Hyp.=B.
Medb öyp.-u. Bb.
Meining. Gnp. Bi.
Nordd Gr. Tr.Bk.
Pfäl. Huz.-B1..
Preuß. Bod. Kr.=B
Pr. Vent.=B. Fr.B.

105
103

102.25
104
101
1:4

105

15.3

9.4
2.48

23.75
22
17.-
17.9
17.8
10.5
14.25

18.4
1e.5

Breuf., Pſdbr.=Bl.
Rhein. Hyp.=B..
Rh..=Wſtf. B.-Cr.=B.
Südd. Bodenkr. . .
Württ Oyp.=Bk.
Staatl. od. prov.
104.75 garantiert
Heff. 2.=Hyp=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Ldsb.
Obligattonen v.
Tranzportanſt.
4¾Dux. Bdb Em.91
98
42
42 Giſ.=Bahn ſtfr.
4% Galiz. Carl.
Lud.=B.
abg.
4%
4½ Laſchau=Oderb.
abg.
4½
5% Oſt. Nwſtb. 74
16% Oſt. Südb. (L).
2.6% Alte .
2,6% Neue,
5% Oſt.=Ung. 73/74
4%Oſt. Staatsb. 83
13%Oſt. 1.b.8.E.
18%Oſt. 9. E.
8%Sſt. 1885
8%Oſt. Erg. Netz
3% Raab Oedbg. 83
13½
91
32
97
42 Rud. Silber
4 Rud. Salzlg.
4 ½% Anat., S.1
4½% Anat., S. 11
4½% Anat. S. 1II!
5% Salon. Monaſt.
5% Tehuantevee..
7½2
Hank=Aktien
Allg. D.= Kredi=
jad
. Sk. ..
ur. f. Bragind. .-.1

158.
14.35
18.3

13.65
9.1

9.3
n.71

4.5
14.5

32.5

28.5
10.5

180
180

Barmer Bankb.
Bay. Oyp.=Wch).
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=B1
Deutſche Ban
D. Eff.u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bl. Mein.
D. Vereins=Br.
Dist.=Geſellſch. ..
Dresdener Bk.
Frankf. Bk.
Frff. Hyp.=Bk.. ..
Frrſ. Pfdbr.=Bk..
Gotha. Grundtr. Bk.
Lux. mtern. Bantl
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbanf=Ant. .
Rhein. Creditbk. ..
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ.
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Banderein
Jergwerks=Alt.
Bochum Bergb. .
Buderus..... ....
Dt. Luxemburg .. .
Eſchw. Bergw.....
Gelſenkirch. Bgw. .
Harp. Bergb...
Flie Bergb. St..
Genußſchein.
Kalt=Aſchersieb.
Kall. Salzdetſurt.
Kalt. Weſterregln. ſ.
Klöcknerwerte.
Mannesm.=Nöhr.
Mansfelder".
Overbedarf ......
Otavi=Mein.=Ant..
Phönix=Bergb. . . . 1147.2
Rhein. Braunk. . .I
Rhein. Stahlw.. . .f.
A. Riebea Montan!;
Rombach, Hütte .1

139.9
195
190
Aff

172
480
8a4
182.
185.5
250
1.4.75
125
44
2-4
26.5
91.5
12.75

Ealzwerk geilhr
Tellus Bgb..
Ver. Laurabütte
Ver Stahlwerke.
Induſtrie=Akt.
Frauereien
Eichbaum(Mannh.)
Henninger
Hereules, Hefſiſche);
Löwenbr.=Münch.
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bind.
Schwarz=Storchen
Tucher, Nürnberg
Verger .

Aikum. Berlin.
Adler & Oppenh...
Adlerw. (v. Kleher)
16%E. A. G. Vzg. A. 1
5% A. E. G. Vzo. B.
A. E. G. Stamm. ./;
Anglo=Cont. Guano
Aſchaff. Zellſtoff..
Zudenia (Wßeinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin..
Baſt Nürnberg
Buhr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El.
Bing. Metall..
Brem.=Beſigh=Ol.
Büruenfbr Erlang.
Sement=Heidelb. . . 152.5
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr.. .
Shem. Albert.. . . .
Chem. Brockh.
Chem. Milch.
Daimler=Benz A. G. 10z
Dt. Eiſenhandel .
Deutſche Erdöl.
D. G. u. Silb. Scheid. /263
Dingler, Zweibrück.!

161.5
122.2:
160.75

180
190
1 1
292
230
177.5
193
176

124.72
161.
9 .25
77
130.75

37.
66.75
77.25
98.2-
188
54
89..
178
197
167
98
1172

Me K
Dürrkopp...
Oürr. Ratingen
Lyckerhoff & B.
Eiſenw. Kaiſersl.
E Licht= u. Kraft
El. Lieferung ....
Eli. Bad. Wolle
Email. u rich .. ..
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn...
Faber Bleiſtift ..
Faber &. Schleicher
Fahr. Pirmaſens
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinme h. Jetter)
Feiſt, Sekt. Frkf.
Frankfurter Gas
Frankfurter Hof...
Frkf.-M. Pok. u. W.
Fuch Waggon St.
Geiling & Cie.
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. .
Goldſchmidt, Th. .
Gotha Waggon..
Gritzner, Maſch... .
Grün & Bilſinger.
Hafenmühle Frkft
Hammerſen ..
Hanfw Füſſen ...
Hanſa Lloyp, Br.
Hartm. & Braun..
Heyligenſtaebt...
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer ...!
Hoch=Tiei Eſſen ..
Holzmann .
Holzverk. Ind.....
Hydrom. Brestau
Inag ..
..
Jun an Ei. .
Kammg. Taiſersl.
Karisruher Mach. .

149 1Karſtadt, R.
Rlein Sch. & Becker 1121
gnorr, Heilbronn 173.5
Konſerv. Braun 80
54
64.5 Krauß, Lokom.
202 2ahmeyer ...
168.5
185.75 Lech Augsburg. . 1143.5
Lederw. Rothe . ..! 38.75
68
Spicharz.
Lingel Schuhw.
92
Löhnberg. Mühle 61
Ludwigsh Walzm. /135
Lüdenſcheid Metal//128
135
115.5 Lux, Induſtrie
49
Raintraft Höchſt 140
331.5 Rurs-B Nürnberg/14.
Metallgeſ. Frkf. 209
121.5 Miag. Mühlenb. 161
Moenus, Stamm 78
172.5 Notoren: Deutz
113.75 Motorenſ. Oberurf./ 71.2:
106 Nunh. Lichtſpielk.
05- Neckar). Fahrz. . 1133.5
104
Neckarw. Eilingen
250 Beters Union ... /130
Pfälz. Näh Rayſer/ 66
258
Philipps..
Porzellan Weſſel
130 Prometh. Frrf. .. . 45
1 73.5 Rein. Gebb. & Schal/142
11.1 IRhein.Elettr.
180
140 Rhenaniu, Aachen 67.25
139.5 Rutgerswerke .. . 146.7.
S hleußner ... . . .
139
Schneid. E Hanau:
au.5 Schnellpr Frank 1108.25
73.25 Schramm Lackf. 1108.75
Schrift, Stemp. 1 8
25 Schuckert, Eleftr. .1178.7,
Shuhf. Weſſel . 85
136
181.5 Schuhf Herz ....! 80
100 Schulz Grünlack / 62
63 Seilind. Wolff
93
835, Siemens Glas .. /173
128. Siemens & Halste /216.2
178 Südd. Immob.
51 1rhüring, Lief.=Geſ.1114.251

Ain
Veithwerke
Ver ſ. Chem. Ind
Ver. d. Sifbr. Mann
Ver Faßf. Caſſe:.
Gummi. Bln.=Frki
Pinſel=Nürnberg
Ultramarin . . . ."
Zellſtoff Berl. ..."
Vogtl. Maſch. ..
Voig !& Haeffner
Volthom Seil".
Bunß. & Frey a
Wege lin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof ...!
Zucker. Waghäuſe
Zuckerf, Frankenth
Zuckerf. Heilbronn
Zucker. Offſtein
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgar:

Cransport und
Zeriicherungs-Aft.

A. Di. Eiſenbahn l1co
Dt Eiſenb.=Geſ
123
Ei Hochbahn=Ber I.
Schantung E. B. . 14
Südd. Eiſenb.=Gei. /170
Hapag
174.5
Norod Blotzb.
161

81.5
135
1 1.25
97.6
106
119.75
173

151
71.25
91
186
1. 4
124
124

Frift. Allg. Ver;
Frankona Rück

Darmſt. Berte
Bahnbedarf
Dampft Rodberg
Helvet ia Kon:. ..
Gebr. Lutz....."
Notor . Darmft
Gebr. Roeder ..
Benulety & Ellenb.

158
185

N2
145

[ ][  ][ ]

Iurt C A

ſieß

Nummer 28
Stotz G. m. b. H. der Browp Boverie u. Co., A=G., Mannheim.
d3 Stammkapital der Stotz G. m. b. H., Abt. der Brown, Boverie
Co., A.=G., Mannheim, iſt nach einem Beſchluß der Geſellſchafts=
ſammlung
vom 9. 12. 1926 um 450 00 RM. auf 1300 00 RM. erhöht
no der Geſellſchaftsvertrag entſprechend geändert worden. Mit dieſen, eine
6chforderung der Brown, Boverio u. Co., A.=G., Mannheim=Käfertal,
g-ſtellenden 450 000 RM. iſt die Stammenlage der Brown. Boverie
Co., A.=G., der Stotz G. m. b. H., gedeckt.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 27. Januar. Nach Bekamntwerden
nachgiebigen Anfangspreiſe Liverpools entwickelte ſich die Tendenz
j. Brotgetreide im Gegenſatz zum Vormittagsverkehr nicht mehr weiter
gkh oben. Die Unternehmungsluſt wurde ſehr zurückhaltend. Im Ter=
nirahandel
eröffnete der März= und Juliweizen unverändert. Mai eine
Nark niedriger. Roggen wird aus der Provinz zu hoch gefordert, um
rückſichtigung zu finden. Lieferung eröffnete per März und Juli leicht
ſtigt, im übrigen etwas niedriger. Für Gerſte hat ſich die Tendenz
vrrig verändert. Hafer um etwa 1,5 Mark feſter. Mehl behält regel=
m
ßiges Geſchäft, doch ſind die Käufer gegemiber den verhältmismäßig
ſopen Preiſen vorſichtiger. Von Futtcrartikeln erhält ſich die Feſtig=
ir
für Kleie. Im übrigen gehen die Umſätze über den laufenden Be=
a
f kaum hinaus.
Frankfurter Produktenmarkt vom 27. Januar. Auch heute blieb
ſte Stimmung am hieſigen Markt durchaus feſt, wenn ſich auch das Ge=
chäft
in ſehr ruhigen Bahnen bewegte. Futtermittel und Mais waren
5 bis 50 Pf. höher, da das Angebot der ziemlich ſtarken Nachfrage nicht
erügte. Weizen 29,7530, Roggen 28,5027, Sommergerſte 2627,50,
deFer inl. 21,2522, Mais 18,7519, Weizenmehl 40,2540,75, Roggen=
nchl
3838,50, Weizenkleie 13,2513,50, Roggenkleie 13.2513,50.
Mannheimer Produktenbericht vom 57. Januar. Weizen inl. B,75
ſis 30, ausl. 30,7532/. Roggen inl. B,75Z7, ausl. 7.50R,75,
hfer inl. 20,5021,50, Braugerſte 230,50, Futtergerſte 21,5022,
(Mais 1919,50, Weizenmehl 4040,50, Brotmehl 28,5030,50, Roggen=
mhhl
3739, Weizenkleie 1313,50.
Die 66. Südweſtdeutſche Z=tral=Häute=Auktion in Mainz ſand
ekern unter dem Vorſitz des Obermeiſters der Mainzer Metzger=Innung,
dan Stadtverordneten Schwöbel, ſtatt. Zum Ausgebot gelangten
vgeſamt 7885 Großviehhäute 8417 Kalb= und Freſſerfelle und 1212
5 mmelfelle. Die Auktion erfreute ſich eines ſtarken Beſuchs bei an=
ugs lebhaftem Geſchäft. Die Kaufluſt verhielt ſich bei Kalbfellen beſſer
I- bei Großviehhäuten. Bei Letzterem mußten die Angebote mahrfach
urückgezogen werden, da die Preiſe zu niedrig ausfielen. Kalbfelle und
mderhäute haben zum Teil größere Erhöhungen erfahren und teil=
ofiſe
die letzten Preiſe gehalten. Ochſenhäute haben im ganzen nach=
reſaſſen
. Leichte Häute gaben 56 Pf. nach. In ſchweven Häuten war
ſi Preisgeſtaltung unterſchiedlich. Allmählich wurden die Gebote ſchlep=
mid
, ſo daß zweite Aufgebote erfolgen mußten. Die Preisnachläſſe
n Kuhhäuten betrugen bis zu 10 Prozent. Im einzelnen wurden
ongende Preiſe für Klaſſe 1 erzielt: Kalbfelle o. K. bis 9 Pfd. 151157,
Scußkalbfelle o. K. alle Gewichte 90,25, m. K. 82,50, Freſſerfelle o. K.
P Pf. Leichte Häute o. K. (2029 Pfd.) 90,25, Rinderhäute o. K. 3049
P7d. 92,2595,25 Ochſenhäute o. K. 3049 Pfd. 69 Pf., 5059 Pfd.
890 Pf., 6079 Pfd. 8290, 80 und mehr Pfd. 8090 Pf. Kuhhäute
. K. 3049 Pfd. 6877 Pf., Bullenhäute o. K. 3049 Pfd. 72 Pf.
ſtunderhäute m. K. 3049 Pfd. 81,2585,50, Ochſenhäute m. K. 3049

Freitag, den 28. Januar 1927
Pfd 70,S, Kuhhäute m. K. 9049 Pfd. 6365,75, Bullenhäut m. K.
3049 Pfd. 66,75, Weidhäute o. K. alle Gewichte 66,7571, m. K. 60,75
Pf., Schußhäute o. K. 58,25, m. K. 54,25 Pf. Schaffelle vollwollig 58
bis 61 Pf., Schaffelle halbgewollt: 55, blöß: zurückgezogen, wollig Schuß:
28 Pf.
Viehmärkte.
Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 27. Januar. Angetrieben waren
7 Ochſen, 3 Kühe, 111 Kälber, 11 Schafe. Bezahlt wurde für Ochſen
5256, für Kühe 5256, für Kälber 6075, für Schafe 3540, Markt=
verlauf
: Ochſen und Kühe Ueberſtand, Kälber und Schafe ſchleppend
geräumt. Ueber die Kälber wurde wegen Seuchenverdachts Sperre
verhängt.
Frankfurter Viehmarkt vom 27. Januar. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 80 Rindern, 988 Kälbern, 550 Schafen und
432 Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 7277, c) 6271, d) 5261. Schafe a) 4448, b) 3743, c) 3236.
Schweine von über 3 Zentnern Lebendgewicht 6669, von 240 bis 300
Pfund 6669, von 200 bis 240 Pfund 6769, von 160 bis 200 Pfund 67
bis 69, von 120 bis 160 Pfd. 6468. Marktverlauf: Schleppend, aus=
verkauft
. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Ochſen. und Rindfleiſch 1. Qual. 8892, 2. Qual. 8088, Bullenfleiſch
8590, Kuhfleiſch 1. Qual. 6575, 2. Qual. 5060, 3. Qual. 4050,
Kalbfleiſch 2. Qual. 90100, Hammelfleiſch 8088 Schaffleiſch 6075,
Schweinefleiſch 8590. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel 52 und
Hinterviertel 56.
Mannheimer Virhmarkt vom 27. Januar. Dem heutigen Kleinvieh=
markt
waren zugefahren 49 Schafe, 113 Kälber, 133 Schweine und 996
Ferkel und Läufer. Bezahlt wurde für Schafe 3246, Kälber 7880,
7074, 6066, Schweine 7172, 7273, 7071, 6768 Mk. für je 50
Kilo Lebendgewicht Ferkel und Läufer 1945 Mk. pro Shick. Markt=
verlauf
: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig,
Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, R7. Jan. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Eröffnug geſtaltete ſich ſchwächer auf günſtige Be=
richte
aus Argentinien und die abgeflaute Exportnachfvage. Dann trat
eine Befeſtigung ein auf Deckungskäufe. Die Termine zeigen noch Ein=
bußen
bis zu ¼ C.
Mais: Anfangs lag der Markt ſchwächer auf ſchleppende Lokonach=
frage
und günſtige Witderungsberichte. Dann trat eine Befeſtigung
ein auf gebeſſerte Exportnachfvage. Die Termine gaben ½ C. nach.
Hafer: Bei ſtillem Geſchäft verlief der Markt abgeſchwächt.
Baumwolle: Die Abſchwächung machte zunächſt weitere Fortſchritte,
da die Lokofirmen Verbäufe vornahmen und niedrigere Liverpooler
Habel eintrafen. Dam wurde die Haltung ſtetig auf Käufe der
Wallſtreet.
Kaffee: Der Markt nahm einen ſtetigen Verlauf auf höhere Rio=
Notierungen und europäiſche Käufe.
Zucker: Anfangs ſetzte ſich die Aufwärtsbewegung fort auf zurück=
haltendes
kubaniſches Angebot. Dann trat ein Umſchwung ein, beſon=
ders
waren nahe Termine angeboten. Dann kamen große Abſchlüſſe
gegen Termin zuſtande, während die Raffinerien Kaufreſerve bewahrten.
Kakao: Der heutige Markt verlief in ſchwächerer Haltung auf nied=
rigere
ausländiſche Notierungen, Kaufreſerve der Fabriben und große
Liefernotizen gegen Termin.

Geite 17

Kleitte Wiriſchaftsnachrichten.
Vorſtand, Ausſdurß und Sonderausſchüiſſe des Zentralvereins der
Deutſchen Loderinduftrie e. V. traten dieſer Tage in Berlin zuſammen,
um über die wichtigſten Tagesfragen Beſchluß zu faſſen. Im Mittel=
punkt
der Tagung ſtamden diesmal die internarionalen Probleme.
Der Verwaltrngsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft hat im
ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, ſich an der neuen fünfprozentigen
Reichsanleihe mit ihren Reſerven zu beteiligen. Man rechnet mit einer
Beteiligung von 50 Möllionen RM. ſeitens der Reichsbahngeſellſchaft.
Seinen 75. Geburtstag beging geſtern der Senjorchef der bekannten
Chileſalpeter=Importfirme Gebrüder Schröder u. Co., Rudolph Freiherr
von Schrider.
Für die am Montag b ginnende Zeichnung der deutſchen 45 Mill.=
Tranche, der ſechsprozentieen Kruppanleihe, ſind bei dem Banken=
konſortium
bereits Voranmzidungen in ſolcher Höhe eingegangen, daß
man in beteiligten Kreiſen znit einer vielfachen Ueberzeichmung rechnet.
Die Stadt Altona hat den Bau einer Elektrizitätszentrale im Werte
von 15 Mill. RM. an die Allgemeine Elektrizitäts=Geſellſchaft in Berlin
vergeben.
Die Induſtrie=Bau=A.=G. i Berli hat von der J. G. Farben=
induſtrie
A.=G. den Auftrag zum Bau eings neuen Silos von 60 000
Kubikmeter Inhalt erhalten.
Der Ausweis der Oeſterreißſiſchen Nationalbank vom B. Januar
weiſt einen Rekordtiefſtand des Aßchſelportefeuilles von 58 Mill. S. auf.
Wegen der geringen Inanſprucknkahme von Krediten bei der National=
bank
rechnet man mit einer weiteren Herabſetzung des Diskontſatzes.
Auch in London wird nunmehr bekanntgegeben, daß die Kunſtſeide=
firma
Courtaulds, die Deutſchen Bereinigten Glanzſtoff=Fabriken und
die Snia Viscoſa ein Abkommen abgeſchloſſen haben, das die wirtſchaft=
liche
und techniſche Zuſammenarbeit zum Ziele hat.
Führende tſchechiſche Stahlwerke zeigen das Beſtreben, i der mittel=
europäiſchen
Edelſtahlinduſtrie ein eungeres Zuſammenarbeiten, evtl.
in Form eines Kartells herbeizuführen.
Eine Regierungsverordnung wird Gimnen barzem die Herabſetzung
des Einfuhrzolles auf Futtermais fitr die Tſchechoſlowakei von 18 auf
6 tſchechiſche Kronen dekretieren. Dieſe Ermäßigung bedeutet em Zu=
geſtändnis
an Ungarn.
Die Linea Sueco Mexico eröffnet im Februar einen Dampſerdienſt
zwiſchen Gothenburg (Schweden) und Vergeruz (Mexiko),
Die hieſige Equitable Truſt Co. erhielt den Zuſchlag auf eine fünſ=
prozenrige
Anleihe der Provinz Neu Südwalles in Auſtralien.
Wie verlautet, beſtätigt jetzt das amtliche amerikaniſche Büro zur
Konſolidierung von Bergwerksprodukten, daß in Neumexiko Kalilager
erbohrt worden ſeien.
Aus Toronto wird von der Times gemeldet, daß zwiſchen Kanada
und Cuba über einen Handelsvertrag verhandelt worden iſt, welcher eine
gegenſeitige Vorzugsbehandlung vorſieht. Einze/heiten ſeien noch nicht
bekannt.
Die Zahlen für den braſilianiſchen Außenhandel in den erſten neun
Monaten 1926 ergeben einen Ueberſchuß der Exportziffern um 46 855 000
Dollar gegen einen durchſchnittlichen Ueberſchuß von 55 692000 Dollar
gegenüber demſelben Zeitraum der letzten fünf Jahre.

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Was ſollen bloß die Teute denken! Mit Ihrem offenen Briefe an
Frau Giſa=Schröder zwingen Sie mich zu einer EErklärung. Nur Bekannte
meines Hauſes kommen zu meinem 5=Uhr=Tee. Ihre Tochter Muſchi und
Herr ſtud. pharm. Gerd Otto Paulchen Giſa=Schröder ſind gute Bekannte
meines Hauſes. 18 Jahre verkehrt Ihre Familie bei mir, 16 Jahre die
Familie Giſa=Schröder. Aus Ihrem Briefe an Frau Giſa=Schröder könnte
herausgeleſen werden, daß ich dem Zuſammentreffen des jungen Paares
Vorſchub leiſte. Und dagegen muß ich mich ſehr verwahren.
Sie mögen von dem allerbeſten Willen bei Veröffentlichung Ihres
Briefes beſeelt geweſen ſein. Das will ich nicht in Abrede ſiellen. Ihre
Angaben laſſen aber jene Vollſtändigkeit vermiſſen, auf die bei einem
offenen Briete Anſpruch erhoben werden kann. Das ſowohl in Bezug auf
die rein familiären Angelegenheiten als auch hinſichtlich der Angaben über
Zuckooh=Creme.
Ich ſage es, wie es iſi. Der Neid muß es Ihnen laſſen, Sie ſind
um etliche Jahre jünger als ich. Sie freuen ſich, durch die Pfiege mit
Zuckooh=Creme der Sorge um die Falten= und Runzelbildung Ihrer Haut
entbunden zu ſein, die Gewißheit zu haben, durch eine ſachgemäße Haut=
ernährung
Geſicht, Hals, Arme und Hände in jugendlicher Spannkraft, in
friſchem, blütenduftigen Ausſehen zu erhalten. Wiſſen Sie aber, daß ſich
die Füße eines Tages melden? Früher oder ſpäter. Das ganze Gewicht
des Körpers laſiet auf den, zumeiſt in engem Schuhwerk eingezwengten
Füßen. Gerade die Füße müſſen von Jugend auf mehr gepfiegt werden
wie jeder andere Körperteil. Sie haben ſo häufig meinen elaſiiſchen Gang
bewundert, den ich mir trotz meiner Jahre erhalten habe. Ja, meine Liebe,
ich habe es begriffen, was es heißt, für Hautatmung und Hauternährung
Sorge zu tragen und habe meine Füße wie die anderen Körperteile nach
dem Fußbade mit Zuckooh=Creme=Seife ſetzt nehme ich allerdings der
Billigkeit wegen die Zuckooh=Sahnenſeife, 95 gr. ſchwer, duftig, prachtvoll
ſchäumend, ausgiebig, für nur 35 Pf. ſorgfältig mit der fetthaltigen
Zuckooh=Creme behandelt. Ich nehme immer eine große Tube für 90 Pf.,
weil man damit beſſer abſchneidet, aber man kann ja auch kleinere Tuben
für 65, 43 und 30 Pf. bekommen. Sie ſollten es verſuchen. Maſſieren Sie
dabei Ihre Füße von den Zehenſpitzen beginnend nach den Ferſen zu und
weiter über die Fußangeln hinauf. Es iſi eine Wohltat.
Und nun bringen Sie mich nicht mehr in die Zeitung Wenn Sie
mich wieder beſuchen, können Sie ſich für den guten Rat in Bezug auf die
Fußpfiege bedanken.
Ihre ſehr ergebene
Frau Guſſi=Meier.

TV.1804

[ ][  ][ ]

Seite 18

Freitag, den 28. Januar 1927

Nummer 28

Die ione Berzoglii.

54)

Roman von E. Klein

(achdruck verboten.)

James Wood führte Gloria an einen der Tiſche vor dem
Büfett, und dort mitten im Lärmen, Haften des Spielſaales er=
zählte
er ihr ſein Leben unausgeſchmückt, ruhig
Der Krieg die Heimat in Böhlnen verloren Ge=
fangenſchaft
in Sibirien Offizier bei Koltſchak Flucht nach
Tientſin. Dann von einer Station zur anderen die oſtaſiatiſche
Küſte hinunter bis Singapore. Spielhäuſer, ſchlimmeres oft .
Meſſerſtiche Revolverſchüſſe wilde Romantik, blutige
Realiſtik. Vermögen gewonnen Vermögen verloren. Letzte
Station Alexandrien. Das letzte Pfund
Sehen Sie, Frau Herzogin ſo iſt es wenn mich der
Neger nicht hinaufgelaſſen hätte".
Sie antwortete nicht.
Keine beſondere Geſchichte, die Geſchichte ſo vieler, die im
Krieg die Illuſion ihres Lebens, ihrer Erziehung, ihres Glau=
bens
verloren haben. Mancher hat ſich hinübergerettet auf den
feſten Boden bürgerlicher Exiſtenz. Wohl dem, der’s konnte. Ich
war immer ein Spieler. Bin ein Spieler und werde trotz
aller guten Vorſätze ein Spieler bleiben.
Kommen Sie! ſprach ſie leiſe. Es iſt hier ſo heiß
Draußen war das Meer . Schwarz, verlaſſen lag die
Digue nur das Meer war da, das ewige, unvergängliche, er=
habene
Woge an Woge rollte heran, brauſte zurück
Draußen am verſchwimmenden Horizont glänzten drei, vier
Leuchttürme wie aus einer anderen Welt . Ueber
ihnen Stern an Stern
Vor ihnen das Meer
Sie lehnte ſich an das Gitter und blickte mit verſchleiertem
Blick weit hinaus
Und was wollen Sie jetzt beginnen? fragte ſie.
Da fragen Sie mich zu viel. Vielleicht bleibe ich mit Ma=
dame
Léonie zuſammen
Ein ſchneller Atemzug hob Glorias Bruſt . Ihre Lip=
pen
preßten ſich zuſammen . Er lachte.
Aber aber! Sie gibt mir Arbeit, gibt wir Verdienſt!
Ich bin ein Angeſtellter ihrer Agentur . Sehen Sie, Frau
Herzogin, als ich den Vertrag Ihres Herrn Vaters in die Hände
bekam, dachte ich einen Momnt daran: Da wäre etwas für mich.
Wie machte es ſich, wenn ich als Belohnung mir eine ſchöne, an=
ſtändige
Stelle ausbedingen würde? So einen Poſten draußen
Mit viel Arbeit, biel Freiheit ! Aber dann habe ich’s
aufgegeben ich bin verdorben ſo fünf Jahre die
aſiatiſche Küſte herunter ich bin ein Vagabund gewor=
den

Gloria Sainsbury wandte ſich zu ihm hin. Sah ihm voll
ins Geſicht
Ich glaube, es iſt ganz richtig, daß Sie ſich eine Frau als
Chef ausſuchen. Aber Madame Léonie iſt nicht diejenige, die
Sie brauchen. Ich wüßte Ihnen einen anderen Chef Sie
lächelte lächelte
Gloria ſtammelte James Wood. Gloria, führe mich
nicht in Verſuchung! Mit mir, Gloria das iſt das iſt
Nennt man mich nicht die tolle Herzogin? Alſo Ver=
ſtehen
Sie etwas von Pferdezucht?
Hab’ ſelber einmal ein Geſtüt gehabt, ein berühmtes Ge=
ſtüt
. Seine Augen leuchteten, als er das ſagte.
Ausgezeichnet. Verſtehen Sie etwas von Kindererziehung?
Allcachtiger ! Ich,

Ich habe dort droben bei mir einen wilden, unbändigen
Buben
Gloria
der einen Vater braucht!
Und ausgerechnet ich der
Ausgerechnet du, James Wood! Du würdeſt meinen Buben
lehren, ein Mann zu werden, zu dem die Frau, die ihn liebt, auf=
blicken
kann, ſtolz und vertrauend. Ich liebe dich, James Wood!

Das Meer rauschte den Schlußakkord
Sie legte ihm die Hand auf den Mund.
Das Meer rauſchte den Schlußakkord zu dieſer Unterhaltung.
Am nächſten Morgen auf der Loggia der Villa Diane,
Digue 28.
Madame Léonie und James Wood ſaßen beim Frühſtück.
Madame ſehr ſchlecht gelaunt, James Wood rückſichtslos ver=
gnügt
und zufrieden.
Es iſt unerhört, predigte Madame Léonie, dieſe koftbaren
Dokumente umſonſt fortzugeben. Mindeſtens zehntauſend Pfund
hätte ich aus dem Geſchäft gezogen. Sie laſſen ſich als Mörder
verfolgen, laſſen ſich beinahe ſelbſt ermorden und dann le
beau geste! Das iſt kein Großmut, mein Lieber, das iſt Dumm=
heit
!
James Wood lachte ſein altes unwiderftehliches Lachen.
Suchte ſich die ſchönſte der Roſen, die auf dem Tiſche ſtanden, aus
und ſteckte ſie ins Knopfloch.
Mir gegenüber waren Sie ſehr geſchäftstüchtig, ſchalt ſie
weiter. Haben ſich ſogar einen Vorſchuß auf die Koſten aus=
zahlen
laſſen. Da haben Sie mir imponiert doch ſo etwas
! Unerhört unerhört!
Einen Moment, Madame Léonie! Ich habe Ihren Zorn
vorausgeſehen und habe mich dagegen gewappnet. Hier

Er legte ihr ſechs mehr oder minder dicke Brieſpakete hin
Blaue, roſenrote, violette Briefe ſchwachen, leiſe melancho=
liſchen
Duft ausſtrömend, ſchwachen, vergeſſenen Duft wie die
Liebe, die ſie einſt ſchrieb.
Das iſt die Beute, die ich in Las Valdas Laden fand, das
ſind die Privatkorreſpondenzen, die mit unſerem Falle nichts
zu tun haben. Ich überlaſſe ſie ohne jedes Entgelt dem Hauſe
Sperazzi und Kompagnie! Unter einer Bedingung!
Madame Léonie beroch zunächſt die Papiere. Rümpfte nicht
ohne Billigung das Näschen. Oeffnete die Päckchen der Reihe
nach. Prüfte die Namen
Gräfin Eva Szent Javaſſy geht. Alter Reichtum
Adrienne, die Tänzerin na, höchſt dubios La
Valera, die Spanierin, die hat Geld! Ja ja ich bin
zufrieden, James Wood! Und die Bedingung?
Abwickelung des Geſchäftes nach dem Prinzip: Hilf deiner
Nächſten wie dir ſelbſt! Weiß Gott, die armen Frauen werden
unter dieſen Erinnerungen genug haben bluten müſſen! Alſo.
Madame Léonie! Keine Daumenſchrauben! Nur ſo viel, daß
Sie die Angſt bezahlt bekommen, die ſie um mich im Hoſpital
ausgeſtanden haben!
Angſt ich? Um wen ? Hm aber man wird ſehen,
was man tun kann! Weder ich noch Sperazzi ſind Barbaren 1
Und Sie Sie wollen wörklich keine Beteiligung? Keine
Sorge Sie wiſſen, Diskretion iſt das oberſte Geſchäftsprinzip
des von mir geleiteten Hauſes
Nein, wirklich, Madame Léonie ich habe genug. Die
zweitauſend Pfund von Ihnen, die viertauſend für die Aegyp=
terin
das reicht. Und wenn Sie den Vorſchuß nicht ab=
ziehen
wollten
Was heißt das? Keine deplazierten Witze, bitte?
Sie äugte ihn ſcharf an.
Ich ſehe, mit Ihnen iſt wirklich nicht zu arbeiten. Sie
haben noch viel zu ataviſtiſche Sentiments in Ihrem ſonſt nicht
gerade vernagelten Kopfe. Sentiments, mein Lieber, kann man
nicht in Prozente umrechnen. Wenn ich nicht eine ſo unverzeih=
liche
Schwäche für Sie hätte, James Wood ich müßte Sie
momentan entlaſſen.
Madame Léonie tun Sie das! Dann brauche ich Sie
nicht darum zu bitten!
Sie wurde in der Mimtte ernft, ganz ernſt. Sie ſah ihn an
lange eindringlich.
Alſo das? Sie wollen heiraten?
Ja, Léonie! Kleine, liebe Freundin, wollen Sie mir nicht
Glück wünſchen?
Sie erhob ſich, ging auf ihn zu, blieb vor ihm ſo dicht ſtehen,
daß ihre Knie die ſeinigen berührten. So ſtand ſie und funkelte
ihn an.
Ja, ich wünſche Ihnen Glück, James Wood! Heiraten Sie,
ſetzen Sie ſich an den häuslichen Herd, legen Sie ſich einen
Schmetbauch und ein Doppelkinn zu! Kehren Sie wieder ruhig
heim zu der ſogenannten braben bürgerlichen Geſellſchaft! James
Wood Sie ſind die größte Enttäuſchung meines Lebens!

Nach einem Monat wurde geheiratet. In der Kapelle in
Burnham Caſtle. Ganz intim, nur die Familie. Sir Walter
der einzige Fremde er war der Trauzeuge.
Und als der Bräutigam ſeinen Namen in das Hochzeitsbuch
ſetzte, ſchrieb er mit großen, klaten Buchſtaben:
Herbert Rüdiger, Markgraf von Solt=Rothenberg,
K. u. K. Kämmerer
Rittmeiſter im ehemaligen Oeſterreichiſch=Ungariſchen
k. u. k. Drogoner=Regimet Prinz Eugen von Savoyen.
Ende!

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ſind bis ſpäteſtens Donnerstag,
den 3. Februar 1927, nachm. 3 Uhr,
bei der Bürgermeiſterei Eberſtadt ein=
zureichen
.
(1894
Eberſtadt, den 26. Jan. 1927.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt.
Schäfer.

Nutz=u. Stammholz=
Verſteigerung.
Dienstag, ben 1. Februar, vor=
mittags
10 Uhr anfangend, werden
n dem Weiterſtädter Gemeindewald,
Diſtrikt Täubcheshöhle,
70 rm Kiefern=Rundſcheit, 2 m lang,
89 im =Schnitt= und Bauholz
(1893
meiſtbietend verſteigert.
Die Zuſammenkunft, iſt an der Grä=
fenhäuſer
Chauſſee am Merckſchen Waſſer=
werk
.
Weiterſtadt, den 26. Jan. 1927.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Meinhardt.

In das Handelsregiſter, Abteilung 4,
iſt am 31. Dezember 1926 bezügl. der
Firma Peter Schenkel Witwe in
Klein=Umſtadt und am 25. Januar 1927
bezügl. Firma Georg Vonderheidt
in Lengfeld eingetragen worden: Die
(1868
Firma iſt erloſchen.
Groß=Umſtadt, den 25. Jan. 1927.
Heſſ. Amtsgericht.

Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerungen vom 24.
und 25. Januar 1927 ſind genehmigt.
Ueberweiſungs= und erſter Fahrtag mit
Zuſammenkunft vormittags 9 Uhr am
Forſthaus Wieſental Mittwoch, den 2. Fe=
bruar
1927.
Ablauf der dreiwöchigen Zahlfriſt
Mittwoch, den 16. Februar 1927. (1913
Mörfelden, den 25 Jan. 1927.
Heſſiſches Forſtamt Mörfelden.