Darmstädter Tagblatt 1926


27. Dezember 1926

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Einzelnummer 10 Mfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 358
Montag, den 27. Dezember 1926. 189. Jahrgang

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ſtädter und Natzoralbant.

DieBegnadigung der Landauer
Verurteilten.
Das Oekret unterzeichnet.
EP. Paris, 26. Dezember.
Auf Grund des Vorſchlages des Oberlommandierenden der
Rheinarmee, General Guilaumat, hat Kriegsmin ſter Painlevés
dem Praſi enten der Republit einen Bericht vorgelegt, in dem
er die Begnadigung der in Landau verurteilten Deutſchen im
Intereſſe der Beruhigung der Oeffentlichkeit vorſchlug. Nach
Prüfung dieſes Berichtes hat Präſident Doumergue
am Vormittag des 25. Dezember ein Dekret unterzeich=
net
, in dem den Verurteilten die vom Landauer
Kriegsgericht verhängten Strafen erlaſſen
werden. Dieſer Straferlaß bezieht ſich gleichfalls auf die in
Abweſenheit Verurteilten.
* Der franzöſiſche Miniſterrat hat ſich nun doch dazu ent=
ſchließen
müſſen, die inhaftierten Deutſchen in Landau freizu=
laſſen
und gleichzeitig die Begnadigung aller ſechs Verurteilten
auszuſprechen. Zweifellos hat in erſter Linie die einhellige
Entrüſtung, mit der das Landauer Urteil in ganz Deutſchland
aufgenommen worden iſt, zu dieſem Entſchluß der franzöſiſchen
Regierung beigetragen. Kaum jemals in den letzten Jahren
war die deutſche Oeffentlichkeit in der Beurteilung eines poli=
tiſchen
Ereignises von ſo einmütiger Auffaſſung, wie dies bei
dem Urteil des franzöſiſchen Kriegsgerichts in Landau der Fall
geweſen iſt, kaum jemals hat die deutſche Diplomatie in einer
Kundgebung des ganzen deutſchen Volkes eine ſo wertvolle
Handhabe beſeſſen, um mit entſchiedener Feſtigkeit in Paris
vorſtellig zu werden und Wiedergutmachung für das ſchreiende
Unrecht von Landau zu fordern. Es muß allerdings auch aner=
kannt
werden, daß der Druck der linksrepublikaniſchen Kreiſe in
Frankreich ſelbſt in Richtung auf Beilegung der infolge des Ur=
teils
zwiſchen Deutſchland und Frankreich entſtandenen Span=
nung
faſt ebenſo ſtark geweſen iſt und gleichfalls dazu beigetragen
hat, den Tendenzen, die für einen Ausgleich in Frankreich ein=
träfen
, zu einem Siege zu verhelfen. Die Tatſache, daß ſelbſt
der Oberkommandierende der Rheinlandtruppen, Guillaumat.
ſich bei Painlevé für eine Begnadigung der Verurteilten ein=
geſetzt
hat, braucht noch nicht unbedingt in der Richtung ge=
deutet
zu werden, daß auch die franzöſiſchen Militärs das in
Landau begangene Unrecht eingeſehen haben. Vielmehr iſt die=
ſem
UImſtand eine rein formale Bedeutung beizulegen, da
Guillaumat in ſeiner Eigenſchaft als Kommandeur der Be=
fatzungs
==uppen gleichzeitig Vorſitzender der Militärgerichts=
behörde
iſt, der natürlich bei einem Ereignis wie dem Begua=
bigungsakt
nicht umgangen werden konnte.
Die Begnadinung der verurteilten Deutſchen iſt als ein
Zeichen des franzöſiſchen Einlenkens zu werten, das von deut=
ſcher
Seite voll anerkannt werden muß. Es iſt ja in Deutſch=
land
als eine beſondere Ungerechtigkeit die Tatſache empfunden
worden, daß der Mörder Rouzier freigeſprochen wurde, wäh=
rend
ſeine überlebenden Opfer verurteilt worden ſind. Mit
der Begnadigung und der Haftentlaſſung iſt wenigſtens ein
Teil des Landauer Unrechts wieder gut gemacht worden. Aller=
dings
fehlt noch jetzt der zweite Schritt: Ein nochmaliges Ver= gewiſſe Reſtpunkte des Entraffnungsprogramms, nämlich
fahren gegen Rouzier. Der Geiſt, der aus dem Landauer Ur=
teil
ſpricht, iſt mit der Begnadigung der Deutſchen noch nicht
wieder beſeitigt worden. Solange ſolche Nitter der Reit=
peitſche
wie Rouzier im beſetzten Gebiet auf die deutſche Be=
völkerung
losgelaſſen ſind, ſolange beſteht auch die Gefahr wei=
terer
Zwiſchenfälle. Und dieſe kann nur durch die Räumung der Botſchafterkonferenz und Herrn von Hoeſch endgültig
beſeitigt werden.
Die Aufnahme in Paris.
Die Nachricht von der Freilaſſung der in Landau verurteilten
Deutſchen, die zugleich mit der Unterzeichnung des Begnadigungs=
dekretes
durch den Präfidenten Doumergue am erſten Weih=
nachtsfeiertage
bekannt wurde, iſt allgemein mit größter Mäßi=
gung
aufgenommen worden. Selbſt nationaliſtiſche Blätter er=
kennen
an, daß dieſe Maßnahme unter Berückſichtigung aller
Umſtände geboten geweſen ſei, wenn ſie auch über den dazu ge=
wählten
Zeitpunkt verſchiedener Meinung ſind.
So erklärt der Figaro, wenn man nur eine einzige Woche
gewartet und die Verurteilten zum 1. Januar begnadigt haben
würde, hätte jedermann dieſen Gnadenakt gebilligt. So aber
werde man ihn vielleicht als ein Nachgeben vor dem deutſchen erzielt wvorden.
Druck auslegen.
Akt des Präſidenten aus.
Miniſterrat, ſo ſchreibt der Quotidien hätten ſich ſelbſt geehrt,
indem ſie das Urteil zerſtörten, das unter dem Deckmantel des
Rechts einen Gewaltſtreich darſtellte. Die Landauer Affüre ſei einer Auflöſung von Verbänden Abſtand genommen und das
zum Beſten der Intereſſen Frankreichs, Deutſchlands und des Vertrauen ausgeſprochen, daß, wenn ſich etwa in Zukunft die
europäiſchen Friedens beendet worden, und Frankreich ſei ſtolz getroffenen Maßnahmen nicht als ausreichend erweiſen ſollten,
darauf, daß Deutſchland ſein Gerechtigkeits= und Rechtsempfin= die deutſche Regierung ſelbſt das Nötige veranlaſſen wird.
den anerkenne und die Verſtändigungspolitik fortſetzen werde,
wie die Nation es wünſche.
Aehnlich urteilt das Oeuvre‟. Die franzöſiſch=deutſche An=
näherung
und die Locarno=Thoiry=Politik ſeien für den Frieden
Europas zu notwendig, als daß ein ſo elender Zwiſchenfall alles
vernichten könnte. Daß man dies auf beiden Seiten geſpürt
habe, ſei um ſo beſſer.
Willen Frankreichs, jedes Hindernis gegen die Entwicklung der niſche Regierung feſt, daß ſie den in der deutſchen Nole vom
Verſtindigungspolitik aus dem Wege zu räumen.
Das. Journal des Dékass iſt zwar mit der Begnadigung
an ſich, nicht aber mit dem dazu gewählten Zeitpunkt einver= Geufer Aklomyens für die deutſch=poln’ſchen B=ziehungen be=
ſtanden
. Am beſten hätte man die Begnadigung noch am gleichen
abzubrechen. Nachdem dieſe Gelegenheit aber verpaßt worden heiten Polens. Die polniſche Note verweiſt hierbei auf Artikel 72
ſei, hätte man der Affäre ihren normalen Verlauf laſſen und
das Urteil des Reviſionsgerichts abwarten ſollen,

Vom Tage.
Mehrere britiſche Induſtrielle haben beim engliſchen
Luftverkehrsminiſterium gegen die von der Airſhip Guaranty nach
Deutſchland vergebenen Beſtellung von Gaszellen Schuldigen ſucht und die Verantwortung auf beſtimmte Perſön=
England beſchaffen können.
Note wird darauf hingewieſen, daß das in Paris abgeſchloſſene deutſch=
franzöſiſche
Abkommenüber die Regelung der Vorkriegs=
ſchulden
die Freigabe des unter Sequ=ſter ſtehenden deutſchen Be=
deutſchen
Beſitz in Marokko, ein Teil des deutſchm Beſitzes in Togo,
die Bergbaukonzeſſionen in Elſaß=Lothringen und dem Beſitz der deutſchen war, die Monarchie mit der geſamten Verantwortung für die
Lebensverſicherungsgeſellſchaften.
Wie der New York Herald meldet, läuft an der New Yorker Börſe
das Gerücht um, daß Poincaré die Abſicht habe, den Franken
auf etwa 4 Cent zu ſtabiliſieren. Des Eingreifen der fran=
zöſiſchen
Regierung auf dem Kursmarkt werde als eine Warnung an die
Spekulanten und als ein Anzeichen dafür erachtet, daß Frankreich eine
weitere Aufwer ung des Franken zurzeit nicht wümſche.
Die in Paris geführten Verhandlungen haben zur Beſeiti=
gung
der zwiſchen Spanien und Frankreich beſtehenden lauet gekommen. Ja, er hat ſogar geglaubt, die Möglichkeit
Meinungsverſchiedenheiten über die Verzollung gewiſſer Warengaltungen
geſtihrt, die ſonſt eine teilweiſe Lähmung der franzöſiſchen Ausfuhr
zur Folge gehabt hätten.
In Puerto Cabezas haben die Kreuzer Denver und
Clev. land zum Schutz des Lebens und Eigentums der dort lebenden
Amerikaner Schutztruppan gelandet. Puerto Cabezas iſt
das Hauptquartier der Libe alen Partei, die ſich im Aufſtand gegen die
Regierung Diaz befindet.
Zwei mit Dolchen bewaffnete Männer verſuchten, den kon=
ſervativen
Präſidenten von Nicarugug, Diaz zu ermorden, als.
er aus ſ inem Automobil ſtieg. Sie verwundeten j doch nur den da=
zwiſchenſpringenden
Wagenführer, während dar Präſident underletzt
blieb. Die Angreifer entkamen unerkannt.
Der Schnellzug Miami=Chicago fuhr bei Rockmart in
Georgia auf einen aus Jackſonville kommend n Zug. Es werden 20
Tote und 50 Verletzte gemeld.t.
In einer Note erklärt Präſident Coolidge der Geſetzent=
wurfüber
den Bau von zehn 10 000 Tonnen=Kreuzern
bilde kein=swegs einen Anreiz für ein Wettrüſten. Wenn die
Mächte geneigt ſcien, den Vorſchlag der Ver inigten Staaten auf Gin=
berufung
einer Abrüſtungskonferenz günſtig aufzunehmen, werde er ſich
danüber freuen, weil durch eine weitere Abrüſtung, ob ſie nun in Genf
oder in Waſhinaton beſchloſſen werde, die Steuerlaſten der ganzen Welt
vermindert würden und die eunopäiſche Wirtſchaftslage früher ſtabiliſiert
werden könne.

Deutſche Verhandlungen
mit der Botſchafterkonferenz.

Die Polizeifrage geregelt.
w. Paris, 26. Dezember.
Die Verhandlungen, die Botſchafter von Hoeſch und Ge=
heimrat
Forſter in letzter Zeit mit der Botſchafterkonferenz über
Polizeifragen, vorübergehende Einſtellung in die Reichswehr und
Sportverbände, geführt hatten, haben zu folgendem Ergebnis
geführt:
Die Polizeifrage iſt durch einen Notenwechſel zwiſchen
geregelt worden. Die deutſchen Polizeikräfte ſind damit auf
insgeſamt 140 000 Mann feſtgeſetzt, davon 105 000 Mann ſtaat=
liche
Polizei und 35 000 Mann Kommunalpolizei. Dabei hatte
aber die Botſchafterkonferenz ausdrücklich anerkannt, daß gewiſſe
EP. Paris, 26. Dezember. polizeiliche Hilfskräfte, die in der Note von Boulogne noch in
die Zahl der eigentlichen Polizeikräfte eingerechnet worden waren,
nicht als ſolche anzuſehen ſind und daher zu der Zahl von 140000
hinzukommen. Dazu iſt zu bemerken, daß die Note von Bou=
logne
die Zahl dieſer Hilfskräfte auf 15 000 bemeſſen hatte. Es
ergibt ſich alſo eine Vermehrung der zugelaſſenen eigentlichen
Polizeikräfte um 5000. Auch die Frage der Anrechnung der
Polizei der Hanſeſtädte bei der Verteilung der ſtaatlichen und
Kkommunalpolizei iſt in einer den deutſchen Belangen Rechnung
tragenden Weiſe gelöſt.
Ferner iſt hinſichtlich der vorübergehenden Einſtellung in
die Reichswehr und der Verbardsfrage eine völlige Einigung
Der Austauſch der im Entwurf bereits vorliegenden Noten
Die Linkspreſſe ſpricht rückhaltlos ihre Anerkennung für den wird vorausſichtlich in der erſten Januarwoche ſtattfinden. In
beiden Fragen hat ſich die Botſchafterkonferenz von den ihr von
General Guillaumat, Kriegsminiſter Painlevé und der ganze der deutſchen Regierung mitgeteilten Maßnahmen, die ſich im
Nahmen des allgemeinen deutſchen Rechtes halten, befriedigt er=
klärt
. Insbeſondere hat ſie von der früher geſtellten Forderung
Eine neue polniſche Note.
Berlin, 25. Dezember.
Die polniſche Geſandtſchaft in Berlin hai dem Auswärtigen
Amt in der Frage der Erklärung der Regierungsparteien des
Reichstages zu den Gemeindewahlen in Polniſch=Oberſchleſien
Dem Temps iſt der Gnadenakt ein neuer Beweis für den eine weitere Note zugehen laſſen. In dieſer Note ſtellt die pol=
2. Dezember zum Ausdruck gebrachten Standpunkt durchaus teilt.
das in bezug auf Oberſchleſien die genaue Innehaltung des
ſtimmend ſei. Die Erklärung der deutſchen Regierungsparteien
Tage mit dem Urteil verkündet, um jeder Agitation die Spitze bedeute aber eine unzuläfſige Einmiſchung in die Angelegen=
des
Genfer Abkommens, der die Zuſtändigleit des Völkerbundes
für die in dem Genſer Abkommen angeregten Fragen feſtſtellt.

Schatten der Vergangenheit.
Wenn ein Volk bei dem Verluſt eines Krieges nach den
für das im Bau begriffene Luftſchiff Proteſt erhoben. Die Ge= lichkeiten zu konzentrieren trachtet, ſo iſt das eine ganz natürliche
ſellſchaft habe ſich die Gasz llen ebenſo vorteilhaft und ebenſo gut in Nealtion nicht allein auf die enttäuſchten Siegeserwartungen,
ſondern auch auf den Druck, der aus den politiſchen und finan=
In eimer vom franzöſiſchen Außenminiſterium herausgegebenen ziellen Kriegsentſchädigungen ſich ableitet. Es war deshalb auch
beinahe ſelbſtverſtändlich, daß die Nationalverſammlung in
Weimar 1919 einen Unterſuchungsausſchuß einſetzte, der ſich
offiziell mit der Entſtehung, dem Verlauf und dem Ausgang des
ſitz,s vorſehe, ſoweit er nicht liquidiert worden iſt, ausgenomnmen den Weltkrieges beſchäftigen ſollte, deſſen unſichtbare Tendenz indeſſen
Kataſtrcphe zu belaſten. Dieſer Zweck iſt ſehr bald aufgegeben
worden. Der Unterſuchungsausſchuß gliederte ſeine Aufgaben
wieder an vier Unterausſchüſſe. Der zweite ſollte die Friedens=
möglichkeiten
während des Krieges nachprüfen und begann mit
einer groß aufgezogenen Vernehmung ſämtlicher leitender Staats=
männer
und Militärs. Er erlebte aber dabei ſeinerſeits einen böſen
Hereinfall, da ſich nicht das Geringſte für verpaßte Friedensmög=
lchkeiten
nachweiſen ließ. Er iſt deshalb auch zu einem non
aufrichtiger Friedensbereitſchaft bei den Eegnern verneinen zu
müſſen. Jetzt iſt der vierte Uinterausſchuß auf das gleiche Thema
zurückgekommen, deſſen Studienkreis an ſich auf die Unterſuchung
der Urſache des deutſchen Zuſammenbruchs beſchränkt war.
Der Ausgangspunkt iſt ein Gutachten, das der Abgeordnete
der Wirtſchaftspartei, Profeſſor Bredt, über die Tätigkeit des
Reichstages im Weltkriege veröffentlicht hat. In dieſem Gut=
achten
glaubt Profeſſor Bredt nachweiſen zu können, daß der
Reichstag, und zumal der in der Aera Michaelis eingeſetzte
Siebenerausſchuß, von der Negierung bewußt hintergangen wor=
den
iſt bei der Friedensanregung des Papſtes im Jahre 1917.
Um die Zuſammenhänge feſtzuhalten: Bethmann=Hollweg war
geſtürzt, am 19. Juli hatte der Reichstag die viel angeſeindete
Friedensreſolution angenommen, am 1. Auguſt ſandte der Papſt
eine Mahnung an die Oberhäupter aller kriegführenden Völker,
die am 30. Auguſt von Wilſon in ſehr ſchroffer Form beant=
wortet
wurde. Am 19. September hatte der Reichskanzler
Michgel’s eine ſehr vorſichtige Antwort gegeben und dazu noch
wenige Tage ſpäter einen Privatbrief an den päpſtlichen Nuntius
Pacelli gerichtet, deſſen Inhalt ſo geſtaltet war, daß nach Aeuße=
rungen
Pacellis, dem das Konzept vorher vorgelegen hatte, damit
dem päpſtlichen Friedensſchritt jede Ausſicht auf Erfolg ge=
nommen
war. Die Note ſelbſt hatte dem Siebenerausſchuß des
Reichstages vorgelegen, der nachfolgende Brief nicht. Proſeſſor
Bredt hat daraus geſchloſſen, daß das vertrauensvolle Hand=n=
Hand=arbeiten zwiſchen Regierung und Neichstag geſehlt habe
und daß hier eine ſchwere Schuld der Regierung vorläge; weniger
wohlwollende Kritiker haben daraus die Folgerung abgeleitet,
daß der Kanzler und ſein Außenminiſter von Kühlmann dieſen
Friedensſchritt des Papſtes ſabotiert und damt die Ausſicht,
rechtzeitig zum Frieden zu kommen, zerſtört hätten. Aus katho=
liſchen
Kreiſen iſt ſogar der Vorwurf erhoben worden, daß Herr
Michaelis, der ja führend in der erangeliſchen Bewegung tätig
iſt, ebenſo wie der Kaiſer dieſe Haltung nur deswegen einge=
nommen
hätte, weil ſie der katholiſchen Kurie das Verdienſt an
dem Zuſtandekommen des Friedens nicht gönnten.
Soweit der Tatbeſtand. Der Ausſchuß hat Herrn Michaelis
und Herrn v. Kühlmann eingehend vernommen. Herr Michaelis
hat dabei keine ſonderlich glückliche Rolle geſpielt, er hatte auf
ſeine Ausſage vor der Oeffentlichkeit ſelbſt großes Gewicht gelegt,
um ſich zu rechtſertigen, mußte ſich aber nachher bei jeder Ge=
legenheit
auf Herrn v. Kühlmann berufen. Den Nachweis, daß er
den Aufgaben ſeiner Stellung damals nicht gewachſen geweſen iſt,
hätte er hier nicht noch erneut zu erbringen brauchen. Um ſo
ſchärfer hat ſich dagegen Herr v. Kühlmann ſeiner Haut gewehrt,
und die ganze Legendenbildung, die ſich um den päpſtlichen
Friedensſchritt zu bilden begann, gründlich zerſchlagen. Reſtloſe
Aufklärung über die ganzen Zuſammenhänge vermochte er aller=
dings
nicht zu geben. Die Dplomatie hält ſeit Jahrhunderten
an ihren Traditionen feſt, und danach gilt es als unzuläſſig,
Akten ohne ausdrückliche Zuſtimmung der Gegenſeite zu veröffent=
lichen
. Eine ſolche Zuſtimmung lag von der Kurie nicht vor, ſie
liegt aber auch von einem anderen Staat nicht vor, der dabei
noch eine ſehr viel größere Rolle geſpielt hat: und das iſt
Spanien. Der ſpaniſche Gefandte zeigte faſt gleichzeitig mit dem
Papſt einen Weg, um mit England in Verbindung und ſo an den
grünen Tiſch zu kommen. Die deutſche Regierung zog dieſe
Möglichkeit vor, weil ſie ſie für ausſichtsreicher hielt, auch für
ausſichtsreicher halten mußte, da durch die Note Wilſons tat=
ſächlich
der Papſt ſchon ausgeſchaltet war. Und wir wiſſen heute,
nach der Veröffentlichung der engliſchen Dokumente, daß auch
England in mehr als unhöflicher Form dem Papſt einen Korb
gegeben hat. Wenn alſo die deutſche Antwort auch weſentlich.
anders ausgefallen wäre, an dem Ergebnis hätte das nichts
geändert. Das aber wußten wir damals noch nicht. Trotzdem
hat die deutſche Regierung in ihrer Taktik doch wohl Necht ge=
habt
. Der Streit ging um Belgien. Die Gegenſeite wollte uns
auf den bedingungsloſen Verzicht feſtlegen, während die deutſche
Diplomatie Belgien als Fauſtpfand behalten und als Trumpf
ſür die Friedensverhandlungen in Reſerve haben wollte. Sie
ſagte ſich mit gutem Grunde, daß, wenn erſt einmal unſer Ver=
zicht
auf Belgien ausgeſprochen war, wir dann dafür keine
Kompenſationen mehr zu erwarten hätten. Tatſächlich ſteht aber
feſt, daß der Reichskanzler wie auch der Außenminiſter Belgien
herausgeben wollten und auch den Kaiſer im Kronrat dafür ge=
wonnen
haben. Die Oberſte Heeresleitung iſt nur bedingt dafür
zu haben geweſen, weil ſie wirtſchaftliche Vorbehalte machte. Das
war ſchließlich ihre Pflicht, und ihr daraus einen Vorwurf zu
machen, iſt mehr als eigenartig. Derartige Meinungsverſchieden=
heiten
zwiſchen Militär und Diplomatie hat es immer gegeben.
Wenn die Diplomatie nicht, wie in den Zeiten Bismarcks ſtark
genug war, ſich durchzuſetzen, dann kann dafür doch das Militär
nicht. Und alle Anzeichen ſprechen dafür, daß auch die Oberſte
Heeresleitung den Preis der bedingungsloſen Herausgabe Bel=
giens
gezahlt hätte, wenn dadurch der Friede zuſtande gekom=
men
wäre. An dieſer Vorausſetzung aber hat es eben voll=
kommen
geſehlt. Und das hat mit erfreulicher Deutlichkeit Herr
v. Kühlmann feſtgenagelt. Er hat aktenmäßig nachgewieſen, daß
nicht Belgien, ſondern damals bereits Elſaß=Lothringen das

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Seite 2

eigentliche Objekt geweſen wäre, er hat den unentwegten Frie=
densfreunden
zugerufen: Gehen Sie doch einmal von der
Fix on, daß auf der anderen Seite eine Friedensgeneigtheit vor=
handen
geweſen wäre, ab. Sie hätten zu Fuß nach Canoſſa
gehen können und Poincaré hätte ihnen doch genau ſo einen
Frieden aufgebrummt, wie den von Verſailles. Herr v. Kühl=
mann
iſt alles andere eher als ein Nationaliſt, er war immer der
Vertrauensmann der Parteien der Linken, er hat ja auch zu=
gegeben
, daß er Herrn Scheidemann eingehender unterrichtet
hätte, als die übrigen Parteien. Wenn alſo gerade er dieſe Feſt=
ſtellung
trifft, dann iſt das ein wertvolles Zeugnis. Denn letzten
Endes haben alle dieſe Ausſprachen doch nur den Zweck, daß wir
innerlich zum Frieden kommen und das Wühlen in der Ver=
gangenheit
aufgeben. Gewiß iſt es ſehr leicht, von rückwärts ge=
ſehen
, Kritik zu üben, die ganze Politik aber iſt doch zu beurteilen
aus der damaligen Zeit heraus. Und wenn 1917 eine Regierung
ſich bereit erklärt hätte, Elſaß=Louhringen aufzugeben, nur um
zum Frieden zu kommen ſie wäre durch einen Entrüſtungs=
ſturm
hinweggefegt worden.

Das engliſche China=Memorandum.
w. London, 26. Dezember.
Das Foreign Office veröffentlicht heute den Wortlaut des
Memorandums, das der britiſche Geſchäftsträger in Peking den
Vertretern der Signatarmächte des Waſhingtoner Vertrages
überreicht hat.
Die britiſche Regierung ſchlägt vor, daß die Mächte eine
Erklärung erlaſſen, in der die Bereitſchaft ausgeſprochen wird,
in Verhandlungen über eine Reviſion der Verträge und über
alle anderen ſchwebenden Fragen einzutreten, ſobald China ſelbſt
eine verhandlungsfähige Regierung gebildet haben wird.
Weiter wird vorgeſchlagen, daß die Mächte keinen Zweifel
darüber laſſen ſollen, daß ſie den berechtigten Beſtrebungen
Chinas ſoweit als möglich entgegenkommen wollen. Der Ge=
danke
, daß die Entwicklung Chinas nur unter fremder Vormund=
ſchaft
geſichert werden könne, müſſe aufgegeben werden. Es
müſſe die Bereitſchaft ausgeſprochen werden, das Recht Chinas
auf Tarifautonomie anzuerkennen, und jedes Beſtreben, China
wider ſeinen Willen eine ausländiſche Kontrolle aufzuzwingen,
müſſe ausdrücklich von der Hand gewieſen werden. Die britiſche
Regierung hoffe ernſtlich, daß die Mächte ſich die erwähnten
Grundſätze zu eigen machten. Gewiſſe Reformen bezüglich der
Exterritorialität könnten ohne großen Aufſchub durchgeführt wer=
den
; jedoch ſollten die Mächte ſich ſofort mit der bedingungsloſen
Billigung der auf der Waſhingtoner Konferenz in Ausſicht ge=
nommenen
Zollerhöhungen einverſtanden erklären.
Zur Lage in Litauen.
EP. Kowno, 26. Dezember.
Die Erklärung des Miniſterpräſidenten Woldemaras über
die baltiſche Politik, in der er eine ſolche als romantiſch hin=
ſtellt
, hat in den Kreiſen der litauiſchen Regierung Unwillen
erregt. Beſonders Präſident Smetona ſoll mit dieſer Erklärung
nicht einverſtanden ſein. Es hat den Anſchein, als ſei es der
neuen Regierung nicht gelungen, einen Kompromiß mit der
bisherigen Regierungsmehrheit zu erzielen. Wenn bis zur
Stunde noch keine Entſcheidung vorliegt, ſo iſt doch damit zu
rechnen, daß der Seim aufgelöſt werden wird. Was die Pläne
der neuen Regierung betrifft, ſo iſt doch damit zu rechnen, daß
vor allem die die kirchliche Macht betreffenden Geſetze, die die
alte Regierung und der Seim erlaſſen hatten, wieder ſuspen=
diert
werden.
Die Eiſenbahner an den Reichsarbeitsminiſter.
Die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner E.V. hat an den Reichs=
arbeitsminiſter
eine Eingabe gerichtet. Die Eingabe geht von einem
Beſchluß des 3. Kongreſſes des Internationalen Bundes chriſtlicher
Eiſenbahner= und Straßmbahnergewerkſchaften aus, in welchem gefor=
dert
wird, daß die Eiſenbahnen auf Grund des Waſhingtoner Abkom=
mens
den in den einzelnen Ländern zu erlaſſenden Arbeitsſchutzgeſetzen
unterſtellt werden. Die Forderungen der Gewerkſchaft deutſcher Eiſen=
bahner
, die natürlich den beſond’ren Verhältniſſen bei der Drutſchen
Reichsbahn Rechnung tragen müiſſen, gipfeln in folgenden drei Punkten:
1. Unterſtellung ſämtlicher Reichsbahnarbeiter unter die Arbeitszeit=
regelung
durch den Lohntarifvertrag;
2. die Feſtlegung des 8ſtündigen Arbeitstages als Grundlage für die
Arbeitszeitregelung im geſamten Reichsbahngebiet;
3. die Feſtlegung einer Beſchränkung der Höchſſtdauer der einzelnen
Dienſtſckichten in leichten Dienſtſchichten bis zu 12 Stunden mit
entſprechender Verringerung der Höchkſtdauer der Dienſtſchicht mit
der zunehmenden Schwierigkeit der Dienſte bis herab auf 8 Dienſt=
ſtunden
.

* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. Sonntag, den 26. Dezember.
Hänſel und Gretel.
Märchenſpiel von Adelheid Wette, Muſik von E. Humperdinck.
Die Puppenfee.
Ballett von J. Haßreiter und F. Gaul, Muſik von J. Bayer.
Zwei liebe Bekannte aus früheren Zeiten. Beide bei einem
breiten Publikum beliebt; jedes in ſeiner Art wertvoll. Ein
ſeltenes Zuſammentreffen, nur dadurch erklärlich, weil ſie echtes
Theater ſind. Als Humperdincks erſtes Märchenſpiel nach lange
vergeblichen Verſuchen, eine Bühne zur Aufführung zu finden,
im Jahre 1893 über die Bretter von Weimar ging, war der ſchon
40jährige Wagnerianer mit einem Schlage ein berühmter und
ein reicher Mann. Der Erfolg wurde dem guten Textbuch ſeiner
Schweſter Adelheid Wette verdankt, und ſeiner natürlich quellen=
den
, kindlich emt fundenen, meiſterhaft geſchriebenen Muſik.
Glückliche Zeitumſtände vergrößerten den Erfolg. Die Brutalität
des Verismo, der einaktigen Dolchoper, hatte abgewirtſchaftet,
die von Triſtan= und Parſifal=Anklängen lebende Epigonen=Oper
genug gelangweilt. Das Geſetz des Gegenſatzes verlangte größte
Einfachheit des Werkes und Naivität des Schöpfers. Hier war
es erfüllt. Es bedingt auch heute noch die Freude, mit der wir
es genießen.
Unſere Aufführung war ausgezeichnet. Sie ſtand unter der
ſicheren muſikaliſchen Leitung Max Hüsgens, der mit ihr als
junger Mann unter Hofrat de Haan ſchon ſein Geſellenſtück
machte. Die Zeitmaße freilich ſchienen mir häufig zu eilig; Vor=
ſpiel
, Zwiſchenſpiel, Pantomime überhaſtet. Es ging damit ein
Stück Poeſie verloren, und viele Textworte wurden unverſtänd=
lich
. O. F. Schuh führte geſchickte Regie manches klappte
noch nicht ganz , und Schenck von Trapp hatte das
Bühnenbild feſſelnd geſtaltet. Unſere beſten Kräfte waren für
die Rollen eingeſetzt. Kann man ſich ein reizenderes Paar
denken, wie Hedwig Werle und Margarete Albrecht als
Hänſel und Gretel? Welche Friſche und Singfreudigkeit, welche
echte Märchenpoeſie waltete in ihren Geſtalten! Zart und kind=
lich
Sand= und Tau=Männchen der Annelis Roerig und Sitta
Müller. Grotesk die köſtliche Knuſperhere unſerer vielſeitigen
Anna Jakobs. Kräftig, mit einem Einſchlag von Derbheit
das Elternpaar Martha Liebel und Imre Aldori.
Die Puppenfee iſt noch älter als Hänſel und Gretel. Sie
iſt vielleicht das einzige der vielen Ballette von Haßreiter und
Gaul, das heute noch lebt oder vielmehr wieder auflebt. Trotz

Montag, den 27. Dezember 1926

Aus der Landeshaupiſtadt.
Darmſtadt, 27. Dezember.
Heſſiſches Landestheater. Es wird noch oimal beſonders darauf
aufmerkſam gemacht, daß die heute abend im Kleinen Haus ſtattffindende
Aufführung von Künneckes Operette Der Vetter aus Dingsda
der Zuſatzmiete I zugeteilt iſt.
Landestheater. Zriſchen den Jahren finden im Landestheater
folgende Vorſtellungen ſtatt: im Großen Haus am Montag, den
N. Dezember, nachmittags 3½ Uhr, eine Wiederholung des Weih=
nachtsmärchens
, abends 7½ Uhr als Volksvorſtellung zu Ein=
heitspreiſen
von 50 Pfg. bis 3 Mk. Schönthans Schwank Der Naub
der Sabinerinnen; am Mittwoch, den 29. Dezember, wird
Shakeſpeares Tragödie Macbeth gegeben. Zu Silveſter wird
unter Leitung von Generalintendant Ernſt Legal die bekannte und
längſt im Schauſpielrepertoire aller deutſchen Theater ſtehende Poſſe
Nobert und Bertram, die ſeit 1915 nicht mehr im Spielplan
des Landestheaters erſchien, neu einſtudiert. Der Neujahrstag bringt
eine Aufführung von Richard Wagners Meiſterſingern, am
Sonntag, den 2. Januar, gelangt nachmittags 2 Uhr das Weihnachts=
märchen
und abends 7½ Uhr als Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen
(14 Mk.) die Operette Wiener Blut zur Aufführung. Im
Kleinen Haus finden am Montag, den 27. Dezember (für Zuſatzmicte I.
und Donnerstag, den 30. Dezember (für Zuſatzmiete III), Wiederholun=
gen
der mit außerordentlichem Beifall aufgenommenen Operette Der
Vetter aus Dingsda ſtatt, während am Mittwoch Boieldieus
Weiße Dame und am Neujahrstag in der Darſtellung durch die
Heſſiſche Spielgemeinſchaft Georg Büchners E geplagter Fami=
lievadder
gegeben wird. Als 2. Vorſtellung des Weihnachtszyklus
klaſſiſcher Werke kommt dann am Sonntag, den 2. Jan., der Goethe=
Abend (Geſchwiſter=Mitſchuldigen) zur Aufführung.
Verein der Freunde des Heſſiſchen Landesth aters. Das Pro=
gramm
, welches die Genexalintendanz für die geſellſchaftliche Veranſtal=
tung
am 28. Dezember feſtgeſtellt hat, iſt von hervorragend künſtleriſcher
Bedeutung. Der erſte Teil bringt die Weihnachtslegende von Ludwig
Thoma unter Mitwirkung der bedeutendſten Kräfte unſeres Land s=
theatens
. Der zweite Teil bringt neben Rezitationen von Frau Gothe
und Herrn Klupp Madrigale, Lieder und Duette, die alle in die Weih=
nachtsſtimmung
ſich einfügen. Die Ausführung liegt in den Händen
unſerer bewährteſten Künſtler. Wir keirfen wohl annehmen, daß dieſes
Programm allſeitiges Intereſſe findet, und bitten wiederholt, ſich wegen
etwa gewünſchter Einladungen zu dieſem Geſellſchaftsabend ſich an unſere
Geſchäftsſtelle, Marktplatz 10, zu wenden. Die Veranſtaltung muß aus
räumlichen Grüden nunmehr doch anſtatt im Kleinen Haus in dem
Großen Haus ſtattfinden. Für den geſellſchaftlichen Teil während der
Pauſe ſtehen ſämtliche Fohers des Großen Hauſes zur Verfüigung.
* Befreiung von Kraftfahrzeugſteuer bei Abmeldung des Kraft=
fahrzeuges
während der Gültigkeitsdauer der Steuerkarte. Eine Ver=
ordnung
iſt am 15. d. M. in Kraft getreten und auf alle Fälle anzu=
wenden
, in denen die Abmeldung bei der Zulaſſungsbehörde oder die
Anzeige und Rückgabe der Steuerkarte an das Finanzamt nach dem
14. Dezember 1926 erfolgt iſt. Iſt für ein zugelaſſenes Fahrzeug eine
Steuerkarte auf 1 Jahr oder 6 Monate ausgeſtellt und iſt es während
der Gültigkeitsdauer der Steuerkarte bei der Behörde abgemeldet
worden, ſo iſt auf Antrag gegen Rückgabe der Karte ſtir den Reſt der
Gültigkeitsdauer folgender Steuerbetrag zu erſtatten oder, ſoweit noch
ticht gezahlt, zu erlaſſen: I. bei Steuerkarten auf 1 Jahr, wenn das
Fahrzeug bei der Behörde abgemeldet wurde: im 1.2. Monat der
Gültigkeitsdauer 75 Proz., im 3.4. Monat 57,5 Proz., im 5.6. Monat
40 Proz. im 7.8. Monat 27,5 Proz., im 9.10. Monat 15 Proz. der
für die Steuerkarte zu zahlenden Steuer; II. bei Steuerkarten auf ſechs
Monate; wenn das Fahrzeng abgemeldet wurde: im 1.2. Monat der
Gültigkeitsdauer 58 Proz., im 3.4. Monat 29 Proz. der zu zahlenden
Steuer (§ 1). Soll ein Kraftfahrzeug, für das eine Zulaſſung
nicht erforderlich iſt, nicht bis zum Ablauf der Eültigkeitsdauer
der Karte zum Befahren öffentlicher Wege (Plätze) benutzt werden und
wird dies dem Finanzamt unter Rückgabe der Steuerkarts angezeigt, ſo
finden die Vorſchriften des § 1 Anwendung wit der Maßgabe, daß
anſtelle des Zeitpunktes der Abmeldung bei der Zulaſſungsbehörde der
Zeitpunkt tritt, an dem die Anzeige und Steuerkarte beim Finanzamt
eingegangen ſind. Im Falle der Umſchreibung der Steuerkarte gelten
bei Berechnung des zu erſtattenden oder zu erlaſſenden Betrages die
ausgeſtellten Steuerkarten als einheitliche Steuerkarte, Beträge unter
5 Mark werden nicht erſtattet. Zur Geltendmachuing des Erſtattungs=
(Erlaß=)anſprucks iſt der berechtigt, auf deſſen Namen die Steuerkarte
lautet. Der Antrag iſt bis zum Ablauf der Gültigkeitsdauer der Karte
beim Finanzamt zu ſtellen.

Bei Aagenleiden

das
Eu e
altbewährte
ärztlich empfohlen-überallerhältlich
Rein aue Malz und Oopfen, ohne Zucberzuſatz
Allle inige Herſtellevin: A. G. Hacberbräu Münehen-
Generalvertretung für Darmſtadt und Umgebung: Wilhelm Deſch,
Biergroßhandlung, Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſiraße 1 + Fernruf 1410.

der im Grunde ſehr ſchwachen Kapellmeiſtermuſik Joſeph Bayers.
Es gibt heute wahrlich beſſere Muſiker, es gibt kühnere Ent=
würfe
, originellere Szenen. Aber weniger Theaterpraktiker;
kaum einen, der eine Muſik ſchreiben kann, aus der ein Ballett
zu machen iſt. Das iſt es, was jene verſtanden, und deshalb
die Auferſtehung.
Freilich kommt uns die Puppenfee heute anders als vor
40 Jahren. Unſere Manda von Kreibig, immer voll eigener
Ideen für kräftige Geſtaltung und reizvolle Einzelheiten, hat ihr
ein ganz neues Ausſehen gegeben. Dabei iſt die Durchführung
eines jeden Balletts bei uns keine leichte Aufgabe. Man ver=
gißt
, daß gegen etwa zwanzig Damen des Balletts und zehn
Eleven früher jetzt nur mehr die Hälfte zur Verfügung ſtehen.
Der Erſatz muß vom Schauſpiel, der Oper, dem Chor entnommen
werden. Dazu heute die vielen Kinder. Es iſt erſtaunlich, was
mit ſolchem Material fertig gebracht wurde: ein Lob für Mei=
ſterin
und Schüler zugleich.
Auch dieſe Aufführung war vorzüglich, für die Regiſſeur
O. F. Schuh und Kapellmeiſter F. Bohne gewandte Leiter
waren. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden die mechaniſchen
Figuren. Was waren das alles für drollige Puppen! Seelen=
los
und doch eine jede von ſo einmaliger Perſönlichkeit für die
paar Minuten ihrer Verlebendigung. Das Weſentliche mit fabel=
hafter
Sicherheit erfaßt und zum grotesk wirkenden Ausdruck
gebracht: das Pata=Mawa=Baby, Hans Guck=in=die=Luft, der
Struwwelpeter, Max und Moritz und wie ſie alle heißen, treff=
lich
dargeſtellt von den Damen J. Scheinpflug (Puppenfee),
Grete Kumpf. Dora Böhm, Lene Berdolt, Annette und
Willi Reis, Dora Sauerwein, Martha Schulz, Anna
Kraft und in zwiefacher Verwandlung Manda von Kreibig
ſelbſt. Aber auch allen Beſitzern und Beſuchern des Spielwaren=
ladens
, 14 an der Zahl, und den netten, ſtrahlenden Kindern ſei
ein herzliches Geſamtlob gezollt.
Mit dieſen zwei Stücken hat Generalintendant Legal wieder
einen äußerſt glücklichen Griff getan, der ihm von Vielen gedankt
wird und noch oft ein volles Haus bringen möchte. v.H.
B. Luſtiges aus der Kuliſſenwelt. Einige hübſche Theater=
anekdoten
werden von Alice Serffert in Reklams Univerſum
zuſammengeſtellt: Karl Schönherr ſpielt zum Schrecken der
Schauſpielern gern ein bißchen Regiſſeur. So gab er einmal
einem Anfänger genaue Ratſchläge über die Auffaſſung ſeiner
Nolle. Willi Thaller, der dabei ſtand, bat den Dichter um ein
paar Worte im Vertrauen: Herr von Schönherr, ſagte er, dem
dürfen Sie nichts vormachen. Der iſt Anfänger, der macht’s
nach. Matkowſki trat gern in Wiener Vorſtadttheatern
als Gaſt auf. Nun hatte er einmal vor' einer Aufführung in

Nummer 358

Weihnachten beim Roten Kreuz. Der Heſſiſche Landesverein vom
Roten Kreuz hat, wie alljährlich, ſo auch auf Weihnachten 1926 eine
Beſcherung für 414 Invaliden und Veteranen von 1870/71 ſowie für
Hinterbliebene von ſolchen in allen Krciſen des Volksſtaates Heſſen ver=
anſtaltct
. Allen dieſon Bekürftigen wurde eine Geldſpende zuteil. Für
die in Darmſtadt wohnenden Invaliden und Veteranen aus den
Kriegen 1870/71, 1866, und 64 wurde vom Landesverein in Verbindung
mit dem Zweigverein Darmſtadt am Dienstag nachmittag eine beſondere.
Weihnachtsfeier im Muſikvereinsſaal abgehalten. Es nahmen etwa 100
Perſonen daran teil, außerdem noch eine Anzahl geladener Gäſte. Im
Saale ſtand, ein prächtiger Chriſtbaum, und davor waren die Gaben=
tiſche
aufgeſtellt. Herr Landgerichtsrat Stimmel hieß die Erſchienenen,
insbeſondere die Invaliden und Altveteranen, die von Sanitätsmann=
ſchaften
des Roten Kreuzes in den Saal geleitet waren, im Namen des
Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz und ſeines Zweigvereins
Darmſtadt herzlich willkommen. Er führte dann in ſeiner Anſprache.
u. a. aus: Viel iſt es nicht, was wir Ihnen beſcheren, aber ſeien Sie
überzeugt, es kommt von Herzen. Das Wertvollſte iſt eine kleine G. Id=
ſpende
, welche für Sie, wie alljährlich, der Herr Miniſter des Innern
aus Staatsmitteln zur Verfügung geſtellt hat, für die ich ihm hier in
Ihrem und unſerem Namen herzlichen Dank ausſprechen darf. Leider
war er wegen der Ihnen bekannten Gründe gezwungen, ſeine Spende
gegen das Vorjahr abzufirzen. Das H ſſiſche Rote Kreuz hat jedoch noch
ein Scherflein dazugelegt, ſo daß die Kürzung den Einzelnen nicht ſo
fühlbar werden wird. Der Zweiaverein hat nun noch zwei Dinge bei=
gefügt
, die Ihnen am heiligen Abend die Feier verſchönen ſollen. Ein
herzhaftes Stück guten deutſchen Labkuchens und eine Flaſche Wein. Sie
enthält einen von den guten Tropfen, die da drüben an den Hängen
unſeres Rheinſtromes reifen. Der Redner erinnerte hierauf die Vete=
ranen
an die Sommertage des Jahres 1870, als ſie über den Rhein
zogen, um den Strom zu ſchützen, wie ſie dann einige Monate ſpäter
in Schnee und Eis. in Sturm und Kanonendonner vor Paris Weih=,
nachten gefeiert haben. Weiter erinnerte der Rednm an den Jubel, als
hald darauf das Deutſche Reich erſtand und der Krieg zu Ende ging.
Wir müßten wieder werden, wie damals, ein einig Volk von Brüdern.
Das Note Kreuz, das Männer und Frauen zuſammenfaßt, um die Not
des Näckſten zu lindern, ohne Anſehen der Perſon, der Partei und der
Neligion, wolle die einzelnen Volksgenoſſen einander näher bringen
durch die Sprache der Menſchenliebe, die von Herzen komme und zu
Herzen gehe. Das deutſche Rote Kreuz wolle mithelfen an dem Ziel,
das unſer aller Lebenswerk bedeuten müſſe, an der Wiederaufrichtung
unſeres lieben deutſchen Vaterlandes. Frau B rha Behre=Hacker ſprach
ſodann ſehr ſtimmungs= und eindrucksvoll tiefempfundene Weihnach’s=
dichtungen
von Karl Ernſt Knodt, dem bekanntm heſſiſchen Dichter. Die
Feier war umrahmt von Geſangsvorträgen eines Elektrolgs, das die
Firma Karl Jäger (Georgenſtraße) in dank nswerter Weiſe zur Ver=
fügung
geſtellt hatte. Die Choräle Stille Nacht, heilige Nacht und
O du fröhliche, o du ſelige Meihnachtszeit in einer auß rorden lich
vollkommenen und tonſchönen Wiedergabe, wie ſie vom Berliner Dom=
chor
geſungen wurden, waren von ſtarker Wirkung. Die Vert älung der
Gaben unter dem Weihnachtshaum nahmen zum Schluß der Feier
Hilfsſchweſtern des Aliccboſpitals vor. Der Baum erſtrahlte in dem
Glanze zahlreicher elektriſcher Lichter, die von der Firma Sallway zur
Verfügung geſtellt waren. Am 22. Dez mber erhielt noch eine Anzahl
Schwerkriegsbeſchädigter je ein Nahrungsmittelpaket und eine Flaſche
Wein auf der Geſchäftsſtelle des Roten Kreuzes.
Der Neugeiſtkreis Darmſtadt veranſtaltet heute abend, gemeinſam
mit dem Bund deutſcher Wanderer, in der Landesbaugewerbeſchule
(N=ckarſtraße 3) einen Weiheabend. Der frühere Leiter des B.d.W.,
der bekannte Hamburger Sänger Karl Barkmann, wurd= d ffir ge=
wonnen
. Seine vornehm geſchuilte Stimme, verbunden wit einem er=
leſenen
Programm, deſſen erſter Teil Lieder von Joh. S=b. Bach, Max
Reger, Rob. Schumann und Hugo Wolf umfaßt, während der zweite
Teil einem Modernen. Armin Knab, gewidmet iſt, wird Intercſſe auch
über den Kreis der Veranſtalter hinaus wecken. Von Armin Knab
werden Vertonungen von Wunderhorn=Liedern, ſowie von Gebichten
von Stefan Gcorge und Alfred Mombert geſungen. Die Beglei ung
am Flügel hat Herr Hermann Heiß frcundlichſt übernommen. Der Neu=
geiſtkreis
, deſſen Aufgabe die Pflege einer vertieften a iſtigen Lebens=
anſchauung
iſt, ſchließt in ſeine Veranſtaltungen auch edele Muſik ein,
will er doch jedem den Weg aus müder Reſianation und aus Rauſch zu
wahrer Freude und Erhebung zu einem frohen und kapferen Leben
zeigen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Ortsſatzung über die Erhebung einer Vergnügungsſteuer. In
Nr. 351 bom 19. ds. Mts. macht die Stadtverwaltung bekannt, daß did
miniſteriell genehmigte Ortsſatzung vom 15. bis einſchkießlich 21. ds.
Mts. im Stadthauſe, Zimmer Nr. 15, während der Dienſtſtunden zur
allgemeinen Einſicht offen liege. Die Bekanntmachung ſelbſt iſt vom
18. ds. Mts. datiert. Wir wiederholen angeſichts der Bedeutung der
Steuer für zahlreiche Vereine der Stadt den Wunſch, die Stadtverwal=
tung
möge nach dem Vorgange von Stuttgart die neue Steuerordnung
im Druck vervielfältigen laſſen, um ſolche den Intereſſenten gegen an=
gemeſſenes
Entgelt abzugeben.
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künfiler oder künftleriſche V. ranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnue
geſchiebt behält ſich die Redaktion ihr (rteil vor.
Palaſt=Lichtſpiele: Carmen‟. Ein Film, dem es
gelungen iſt, die Novelle von Proſper Mérimée in höchſter künſtleriſcher
Vollendung wiederzugeben. Raquell Meller iſt als Carmen von unſag=
bar
natürlicher Grazie, unükertreffend an Scharm der Bewegungen
und Ausdruck des Spiels. Eine Carmen, wie ſie menſchlich wahrer und
ſchöner undenkbar iſt. Ein Thema, das zur Verfimung reizt, das mit=
ten
in die Rowantik Spaniens mit ſeinen herrlichen Landſchaften, ſeinen
maleriſchen Frauen und abenteuerlichen Männergeſtalten füührt. Ein
grandioſer Stierkampf belebt die letzten Szenen des Films, der zu den
beſten zählt, die in letzter Zeit vorgeführt worden ſind.

Grinzing dem Heurigen zu fleißig zugeſprochen, ſo daß die Vor=
ſtellung
abgebrochen werden mußte. Nach dem Fallen des Vor=
hanges
herrſcht Entrüſtung und Toben im Saal. Da erſcheint
der große Schauſpieler bor dem Vorhang und hält folgende
Rede: Wenn ein Matkowſki in Grinzing ſpielt, muß er ent=
weder
verrückt oder beſoffen ſein. Ich habe das letztere vorge=
zogen
. Adele Sandrock wendet ſich einmal an ihre Kolle=
gin
Ilka Grüning und bittet ſie mit ſanfter Stimme um einen
Rat: Sagen Sie mir bloß, wie ſchminkt man ſich alt? Ilia
Grüning erwidert ebenſo ſanft: Nur den Puder leicht ab=
wiſchen
, Frau Sandrock!
C. K. Wenn Wilde ſtreiken. Das Streikfieber hat ſich all=
mählich
auf alle Teile des Erdballes ausgebreitet, und auch die
wilden Stämme machen von dieſer Waffe Gebrauch, wobei ſie
freilich die unvernünftigſten Gründe vorbringen. Einige Bei=
ſpiele
dafür erzählt der Forſchungsreiſende Jack Mc. Laren, der
ſich lange Zeit in wilden Gegenden aufgehalten hat. Als ich an
der Küſte von Neuguinea vor einiger Zeit nach Perlen fiſchte,
ſchreibt er, da erklärte mir eines Tages die Schar von Papuas,
die mir dabei zur Hand ging, das Eſſen wäre ſchlecht und ſie
müßten mich verlaſſen. Eine Prüfung der Nahrung zeigte, daß
alles in Ordnung war, aber die Eingeborenen blieben ſtandhaft,
und da ich die Arbeit nicht allein ausführen konnte, mußte ich
das Geſchäft aufgeben. Später erfuhr ich, daß der wahre Grund
für ihren Streik ein großes Stammesfeſt geweſen war, bei dem
ſie mitſchmauſen und mittanzen wollten. Am Kap York im
fernſten Norden Auſtraliens, wo ich als einziger Weißer 8 Jahre
lang eine Kokosnuß=Plantage unterhielt, kamen die Einge=
borenen
, die in meinem Dienſt ſtanden, eines Tages mit Keulen
und Speeren bewaffnet und erklärten mir, ſie wären die wahren
Beſitzer des Landes und ſie würden nicht mehr länger für mich
arbeiten, wenn ich ſie nicht bezahlte. Meine Mitteilung, daß
ich das Land von der Queensland=Regierung gekauft habe, machte
nicht den geringſten Eindruck auf ſie. Einige Zeit ſah die Sache
bedrohlich aus, aber dann fragte ich ſie nach ihren Forderungen;
ſie verlangten von mir 2 Pfund Tabak, und als ich ihnen den
gegeben hatte, war alles wieder in Ordnung. Ein Händler auf
der Salomo=Inſel fand eines Morgens, daß die Eingeborenen
ausblieben, die gewöhnlich kamen, um Kopra und Kokosnüſſe
gegen Handſpiegel, Glasperlen, bunte Stoffe und ähnliche ſchöne
Dinge umzutauſchen. Seine Nachforſchungen ergaben, daß einer
der Eingeborenen, der auf einer Miſſion geweſen und ein wenig
leſen gelernt hatte, zufällig in den Beſitz eines Warenkataloges
eines Londoner Geſchäfts gekommen war, in dem die begehrten
Sachen zu ſehr billigen Preiſen angezeigt waren. Er hatte die
anderen darüber aufgeklärt, daß der Händler zu viel verdiente,
und nun wollten ſie ihm nichts mehr verkaufen, bis er ſie davon
überzeugt hatte, daß ſein Verdienſt garnicht ſo groß ſei.

[ ][  ][ ]

Nummer 358

Montag, den 27. Dezember 1925

Seite 3

Dezemberſitzung der familiengeſchichtlichen
Vereinigung.
Der Vorſitzende leitete ſeinen Vortrag über familiengeſchicht
liche Ouellen ein mit den Worten Ludwig Fincks, der neben=
bei
ein eifriger Familienforſcher iſt: Man kann ſich kaum vorſtellen,
wie mühevoll die Stammesforſchung vor wenigen Jahren noch war,
ohne Anleitung. Es gibt wohl kein Fach der Wiſſenſchaften, in dem
der Einzelne ſo von ſich aus, ohne Vorbilder und Erfahrungen, als
Selbſtforſcher ſich in ſeinen Stoff einſchaffen mußte. Als Quellen:
Als beſtes Hilfsmittel, wie man ſich anſtellen muß bei der Herbei=
ſchaffung
und Vearbeitung des familiengeſchichtlichen Stoffes kann das
bereits in 3. Auflage erſchienene Taſchenbuch für Familien=
geſchichtsforſchung
von Dr. Fr. Wecken empfohlen werden.
Die Quellen zerfallen 1. Die Kirchenbücher, am raſcheſten kommt man
vorwärts mit dem Kopulationsregiſter, dann kommen die Tauf= und
Sterberegiſter, und endlich Konfirmations= und Pönitenziarien= (Büßer=
Liſte. In neurer Zeit ſind Regiſter über alle Eintragungen angefertigt
worden, aber noch nicht überall durchgeführt, muſtergültig iſt dies von
dm verſt. Profeſſor Weckerling für Worms erreicht und zwar
gemeinſam für Katholiken und Proteſtanten; von kleineren Orten ſei
Reinheim von dem verſt. Pfarrer Hein erwähnt, der auch
Familienſtammliſten anlegte. Dann kommen noch die Kirchenchronik,
Rechnungen, Protokolle, Salbüicher u. a. in Betracht. Eine Inventari=
ſation
aller heſſiſchen Beſtände, auch des Oberkirchenamts iſt von Archiv=
rat
Dr. Herrmann herausgegeben worden. Ferner kommen noch in
Frage Leichenpredigten, Kirchenſtuhlverzeichniſſe u. a. 2. Gemeinde=
archive
. Man ſehe zuerſt deren Regiſtraturplan durch. Hier liefern
pſt reichen Stoff insbeſondere Rechnungen, z. B. Bürgergeld= mit aller=
lei
Angaben, Zinſen, Handwerkerbezahlung, Gerichtsbücher mit frei=
willigen
Gerichtsbarkeitsakten, Teſtamente, Geburtsbriefe, Hypotheken=
beſtellung
, Prozeſſe, Bürgeraufnahme uſw. 3. Privatarchive, ins=
beſondere
der Standesherren und des Adels. Hier ſeien außer Rech=
nungen
, Lehnsbriefe über Huben, Beamtenbeſtallungen, Prozeßakten z.
B. vor dem Reichskammergericht Einzelurkunden u. a. genannt. 4.
Staatsarchive. Es handelt ſich beſonders um das heſſiſche Archiv
zu Darmſtadt, über das Archivrat Du. Herrmann bereits früher einen
Vortrag hielt und das Marburger Staatsarchiv (über das man
ſich bei Derſch Oberheſſiſche Heimatgeſchichte 1925 unterrichten kann),
hier ſeien auch noch die Siegel und Wappen erwähnt. 5. Literatur,
hier ſei nochmals auf die Sammlungen von Leichenpredigten u. a. hin=
gewieſen
. 6. Univerſitätsmatrikel, die Gießener iſt nur
teilweiſe gedruckt. 7. Gerichtsbehörden=Akten z. B. bei
Kreisämtern. Zum Schluß teilte der Vortragende noch die Zuſchrift
eines ſachverſtändigen Aſtrologen Schnell mit (er wohnt hier
in Gr. Bachgaſſe 23), der ſich zur Aufſtellung von Horoſkopen u. a.
empfichlt. Die Aſtrologie iſt ja wieder ganz neu aufgekommen. Bei der
nun folgenden Diskuſſion teilte Archivrat Dr. Herrmann den Fall mit,
daß es ihm nur durch einen Trauring möglich war, den Tag der Trauung
eines Vorfahren des Oberbaudirektors Moller feſtzuſtellen, während
alle anderen Quellen verſagten.
Zum Schluß legte der Vorſitzende noch eine Menge neuer Literatur
auf, wovon nur 2 hier erwähnt ſeien. Zuerſt die in Maſchinenſchrift
vorliegende Familiengeſchichte von dem bekannten in Gießen geborenen
Dichter und Vollsſchriftſteller (Der Freund in der Not) J. B.
Schuppius (16101661) und dann die ſeit voriges Jahr erſcheinenden
Pirmaſenſer Geſchichtsblätter, die einen Aufſatz über den
Feldprobſt. Ludwigs IX, Johannes Venator von Karl Eſſelborn und
ſehr lehrreiche Mitteilungen von L. Kampfmann über Schweizer
Einwanderungen, enthalten.
Die Hauptberſammlung findet in der Januarſitzung ſtatt und nicht,
wie irrtümlich angekündigt war, in der Dezemberſitzung. K. Noack.

Die Küche des Hausfrauenbundes in der Heidelberger Straße
(Artilleriefaſerne) iſt am Dienstag, den 28. Dezember, wieder
geöffnet. Eine längere Schließung, wie in früheren Jahren, iſt
wegen Inanſpruchnahme der Küche durch Erwevbsloſe die Erwerbs=
loſen
haben jetzt freie Wahl unmöglich. Die Notiz im Darmſtädter
Tagblatt bom 24. Dezember, wegen längerer Schließung, iſt irrtümkich
aufgegeben worden.
* Darmſtädter Wochenmarktpreiſe vom 24. Dezember 1926 (pro Pfd.
bzw. Stück in Pfg.). Erdkohlraben 8, gelbe Rüben 8, rote Rüben 8
bis 10, weiße Rüben 810, Schwarzwurzeln 1045, Spinat 2530,
Rotkraut 1215, Weißkraut 68, Wirſing 68, Grünkohl 15, Roſenkohi
30, Zwiebeln 1012, Knoblauch 80, Tomaten 120, Kaſtanien 2535,
Feldſalat, Lattig 100 120, Blumenkohl. ausländ. 50150, Rettich 510,
Sellerie 1040, Lauch 510, Meerrettich 70, Spätkartoffeln 67, Tafel=
äpfel
2035, Wirtſchauftsäpfel 1520, Tafelbirnen 1220, Wirtſchafts=
birnen
812, Nüſſe 7080, Apfelſinen 815, Zitronen 410, Süßrahm=
butter
220, Landbutter 200, Wcichkäſe 3540, Handkäſe 615, Eier
friſche 1720, Kabeljan, Isländer, Ausſchnitt 47, Gänſe 140160, Hüh=
ner
150160, Tauben 7080, Haſen, ganz 120, Rindfleiſch, friſch 30 bis
110, Kalbfleiſch 120, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 132150, Dörr=
fleiſch
180, Schinken 220, Wurſt 80140, Schmalz, ausgelaſſen 130.

Tageskalender für Montag, den 27. Dezember 1926.
Jandestheater, Großes Haus, nachm. 3½ Uhr, Ende gegen
5½ Uhr: Brumm, der Bär; abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr,
Volksvorſtellung: Der Raub der Sabinerinnen. Kleines
Haus, Zuſatzmiete I (7), Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr:
Der Vetter aus Dingsda Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. Orpheum abends 8 Uhr:
Varieté und Film. Konzerte: Schloßkaffee; Hotel Schmitz;
Span. Bodega; Café Rheingold; Perkeo. Tanz; Weinhaus
Weißer Turm: Tannusburg. Frankfurt a. M., Feſthalle,
abends 7.30 Uhr: Zirkus Sarraſanis Feſtſpiele.
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 28. Dezember 1926.
Ernſt=Ludwig=Straße 12, Möbel uſw., vorm. 10 Uhr.
Griesheim b. Darmſtadt, vorm. 11 Uhr, in der Faſelhofreite
Verſteigerung von Ziegenböcken.

Aus Heſſen.
* Pfungſtadt, 23. Dez. Turnhallenbau. Der hieſige Turn=
verein
iſt bereits mit den Vorbereitungen der Errichtung ſeiner Turn=
halle
beſchäftigt. Befanntlich hat er vom Truppenübungsplatz von
Griesheim eine Fliegerhalle angckauft. Die Eiſenkonſtruktion der Halle
iſt bereits nach hier gebracht worden. Die Platzfrage iſt jedoch noch nicht
endgültig geklärt. Todesfall. Ludwig Größmann 15., ein alter
Pfungſtädter Muſiker, iſt im Alter von 71 Jahren geſtorben.
* Ober=Ramſtadt, 23. Dez. Bei der letzten Gemeinderats=
ſitzung
ſtand zum 1. Punkt der Tagesordnung ein Geſuch des Rad=
fahrerbereins
1893 Ober=Ramſtadt um Ueb rlaſſung des Gemeindeſport=
platzes
am Buchwald als Feſtplatz für das am 25., 26. und 27. Juni
1327 ſtattfindende Gaufeſt. Dem Antrage wird unter den am 23. 4. 1925
beſchloſſenen allgemeinen Bedingungen ſtattgegeben. Nachdem die
Materialien fir die Drainage in Fl. 13,33 und 36 beſchafft, hat der Ge=
meinderat
mir Stimmen die öffentliche Ausſchreibung dieſer Arbeiten
b=ſchloſſen. Zwei Stimmzettel wurden dabei unbeſchrieben abgegeben
und fünf Mitglieder enlhielten ſich der Stimme. Ein Geſuch der Niko=
laus
Kraft Witwe um Ermäfigung von Pachtgeld oder Aufhebung des
Pachtverhältniſſes bezügliches eines Gemeindegrundſtückes am Steike
wird der Konſequenz halber abgeleynt. Dagegen hat der Gemeinderat
gegen eine Uinteiverpachtung des Grundſtückes im Rahmen der Ver=
ſteigerungsbedingungen
, nichts einzuwenden. Mit der Errichtung einer
Motalin=Zapſſtelle vor dem Anweſen Phil. Jakoby 2., Darmſtädter
Straße 62, ſeitens der Deutſchen Gaſolin=A.=G. erklärt ſich der Ge=
meinderat
einverſtanden, wenn die Anlage an der öſtlichen Seite (nach
dem Simmermacherſchen Anweſen zu) und ganz dicht beim Wohnhaus
errichtet nird. Die Geſellſchaft hat alsdann eine jährliche Anerkennungs=
gebühr
von 10 Mk. an die G meindekaſſe zu zahlen. Für die bereits
beſtehende Zapfſrelle des Otto Jakoby wird eine jährliche Anerkennungs=
gellihr
von 10 Mk. feſtgeſetzt. Architeft Herdt ſucht um Errichtung
einer Straßenlampe an der Nieder=Ramſtädter Straße nach. Der Antrag
verfällt aus konſequenten Gründen der Ablehnung. Ein Antrag des
Wilhelm Meckes um Herabſetzung ſeiner Miete und Herrichtung ſeiner
Wohnung im Hauſe Darmſtädter Straße 29 ſird abgelehnt. Für die
Bedackung eines Holzſchuppens des Wilhelm Rühl, Friedhofſtraße 11,
übernimmt auf Antrag die Gemeinde die Koſten der Daclpappe.
Georg Ackermam 15., Darmſtädter Straße 29, ſucht um Herſtellung
ſeiner Küche nach. Die Baukommiſſion wird beauftragt, die Norwendig=
keit
hierfür zu prüifen. Gegebenenfalls ſollen im nächſtjährigen Vor=
anſchlage
Mittel dafür vorgeſehen werden. Die Gemeindebeamten
und =Bedienſteten haben beantragt, ihnen die ſeit 1. April d. J. rück=
ſtändige
Wohnungsgelderhöhung (Monatsseträge von durchſchnittlich
100 bis 1.50 Mk.) und eine ſog. Weihnachtsbeihilfe zu bewilligen. Der
erſtere Antrag wird genehmigt, der zweite mit 9 gegen 7 Stimmen ab=
gelehnt
.
* Michelſtadt, 23. Dez. Von den Odenwald=Eilzügen. In den letzten
Tagen konnte man beobach=en, daß ſich die Odenwald=Eilzüge Stuttgart
Da mſtadt bzw. Frankfurt über Erbach und Michelſtadt und umgekehrt
einer ſteigenden Beliebtheit erfreuen. Nur wäre es wünſch nswert, wenn
die Reichsbahndirettion ſür größere Pünktlichkeit ſorgen würde. Der
Abendzug hat oft ſehr unangenehme Verſpätungen. Der Munſch, bald=
möglichſt
ein Gegenpaar zu erhalten, wind im Frühjahr 1927 erneut auf=
leben
. Hoffentlich kommt dieſes Mal die Reichsbehndirektion den be=
rechtigten
Wünſchen der Odenwald=Bevölkerung nach. Holzhaue=
rei
. Die Holzhauerei d.s Winters 1926/27 ſteht kurz vor ihrem Ab=
ſchiuß
. Es ſind rund 50 Holzhauer aus den Reihen der Erwerbsloſen
entnommen worden, die zum Teil ſchon in früheren Jahren infolge von
Erwerbsloſigkeit als Holzhauer tätig waren. Die Arbeit iſt ſehr raſch
vonſtatten gegangen.
* Groß=Bieberau, 23. Dez. Die hieſige Bezirksſparkaſſe hat ihre
Mitgliederverſammlung abgehalten. Außer den Vertrerern der Ge=
meinden
war n hierzu noch erſchienen: Regierungsrat Dr. Walter als
Vertreter des Kreisamts Dieburg, Regi rungsrat Dr. Stamm als
Vertreter des Kreisamtes Darmſtadt, Juſtizrat Dr. Reh als Vertreter
des Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes und Dir. Seip als Ver=
treter
der Heſſiſchen Girozentrale in Darmſtadt. Aus dem vom Leiter
der Kaſſe erſtatteten Geſchäf sbericht ging hervor, daß die Spareinlagen
ſich in 1925 um 153,15 Prozent und die Zahl der Einleger ſich um 107,47
Prozent vermehrt haben. Das Durchſchnittsguthaben auf einem Einlage=
konto
betrug in 1825 348,84 RM. gegen 285 88 Rm. in 1924 und 1786,83
Mk: in 1913. Auf den Kopf der B=völkerung des Sparkaſſenbezirks be=
rechnet
beträgt das Gnthaben auf einem Einlagekonto Ende 1925 25.18
RM. gegen 9,95 RM. Ende 1924 und 450,16 Ende 1913. Der Bericht
erwähnt, daß der Sparſinn beſonders wiedar in die jüngere Generation
getragen werden müſſe. Es gäbe kein anderes Mitt=l um zum Wohl=
ſtand
zu gelangen, als Sparen. Selbſt in dem reichen Land Amerika
würde ſchon in den kleinſten Beträgen in der Schle geſpart. Im Schul=
jahr
1925 hätten in Amerika in 1063 Schlen mit 3,85 Millionen
Schülirn Schulſparkaſſen beſtanden. An dieſen Schulſparkaſſen hätten
ſich 2,87 Millionen Schüler beteiligt und in dem Schuljahr 1924/25
16,96 Millionen eingezahlt. Der Stand der Einlagen hätte an dieſen
Schulſparkaſſen Ende Juni 1925 25,91 Millionen betragen. Die Be=
zirksſparkaſſe
Groß=Bieberau habe an einzelnen Schulen Schulſparkaſſen
errichtet. Auch habe ſie den Sparmarkenverkehr eingeführr. Auf dieſe
Art könne ſchon in Beträgen von 10 Pf., 50 Pf. und 1 Mark geſpart
werden. Um der Bevölkerung das Sparen zu erleichtern, ſind in Bran=
dau
, Frankiſch=Crumbach, Roßdorf ud Traiſa Zahlſtellen errichtet. Auch
an der Kaſſe ſelbſt können an jedem Werktage von 812 Uhr vormittags
und 25 Uhr nachmittags Einzahlungen gemacht wenden.
Groß=Umſtadt, 21. Dez. Die Filmvorführung des Landwirt=
ſchaftsamtes
am Sonntag, den 19. ds. Ms., brachte uns den beliebten
Film Warum die Düngung mit Fiſchen verſagte‟. Das
Amerika vor 300 Jahren mit den noch auf voller Höhe ſtehenden In=
dianerſtämmen
zieht an unſerem Auge vorüber; dieſe fanden, daß durch
die Düngung mit Fiſchen der Mais großartig gedieh, die weißen Pflan=
zer
lernten von ihnen, mußten aber, da dieſe Düngungsart auf die Dauer
wegen des Mangels an Kali verſagte, Haus und Hof verlaſſen und eine
andere Siedlung aufſuchen. Der neue Ziegenzuchtfilm zeigte in an=
ſchaulicher
Weiſe die Entwicklung der Ziegenzucht in Heſſen und im
Harz. Viele bekannte und verdiente Perſönlichkeiten traten in leben=
digem
Bild vor die Augen der Zuſchauer. Auch die Anwendung der
Clektrizität in der Landwirtſchaft wurde in mehreren kleinen, ſehr unter=
haltenden
Filmen vorgeführt, wovon beſonders Der elektriſche Schwie=
gerſohn
gefiel. Auch die beiden hübſchen Minimax=Filme fanden gro=
ßen
Beifall. Man kam zur Ueberzeugung, daß Minimax der beſte
Feuerſchutz iſt und in keinem Gehöfte fehlen ſollte. Die Vorführung der

Maſchinen im Elektrohof des Landwirtſchaftsamtes war von etwa 60
Landwirten beſucht und erregte ſehr lebhaftes Intereſſe. Die durch das
Landwirtſchaftsamt vorgenommene Prüfung über Leiſtung und Strom=
verbrauch
ergab für die Praxis wichtige Anhaltspunkte. Der bewegliche
Kleinmotor von 3 PS leiſtete die ganze Arbeit an allen Maſchinen bis
zur Dreſchmaſchine, die eine Dreſchleiſtung je nach Fruchtart von 6 bis 8
Zentner je Stunde ergab, bei einem Stromverbrauch von 2 Kwh. Der
Vorteil liegt aber weiter für den Landwirt, wie Herr Direktor Haug er=
klärte
, darin, daß er unabhängig wird und jederzeit zu dreſchen in der
Lage iſt. Die Dreſchmaſchine koſtet 1087 Mk. Wir können auf alle
Einzelheiten hier nicht eingehen, nehmen aber an, daß das Landwirt=
ſchaftsamt
noch weitere Vorführungen folgen laſſen wird, damit jeder=
mann
Gelegenheit zur Teilnahme hat.
s Beerfelden, 23. Dez. Die Kriegsbeſchädigten und =Hinterbliebenen
des Kyfſhäuſerbundes hielten am Sonntag abend in der Turnhalle eine
ſchöne kameradſchaftliche Weihnachts=Famili nfeier ab. Die Kapelle
Schäfer ſtellte ſich unentgeltlich zur Verfügung und leitete die Feier
durch einen Eingangsmarſch ein, dann begtüißte Herr Raunzahner im
Namen der Ortsgruppe die Erſchienenen, worauf Thearerſtücke der
Kinder und Muſikſtücke weiter Unterhaltung boten. Herr Pfarrr Gri. ß=
mer
hielt dann eine tiefdurchdachte Weihnachtspredigt über dieſes Fſt,
als das des Lichtes und dankte allen, die zum Gelingen bitrugen, Herrn
Lehrer Bopp für Einübung der Kinderaufführungen, Frau K. Ihrig
aus New York ſeir reichen B.itrag zur Beſcherung; ſo verlief die Ver=
anſtaltung
zur allgemeinen Befriedigung und Freude.
Ziingenberg a. 5. Bergſtr., 23. Dez. Der Verband der evang.
weiblichen Jugend in Heſſen veranſtaltet in der Zeit vom 17. bis 22.
Januar in ſeinem Erholungsheim Orbishöhe bei Zwingenberg ( Berg=
ſtraße
) eine Pfarrfrauen=Freizeit. Leiter der Freizeit:
Landesjugendpfarrer Lic. v. d. Au=Darmſtadt und Frau Pfarrer Glock=
Mainz. Die Tage ſellen in Wirklichkeit Freizeittage der Entſpannung
und Erfriſchung für unſere Pfarrfrauen werden. Der Tagungsplan iſt
nicht überladen, die Einteilung etwa folgende: 9 Uhr Frühſtück, ½10
Uhr kurze Andacht, 10½ bis 12 Uhr bibliſche Beſprechung, 12 bis 4 Uhr
Mittageſſen und Mittagsruhe, 4 Uhr Kaffee, ½56 Uhr Vorträge
über folgende Themen: 1. Die Pfarrfrau und ihr Mann. 2. Die
Pfaurfrau und ihr Haus. 3. Die Pfarrfrau und ihre Gemeinde. 4.
Die Pfarrfrau und ihr Gott. Abends gemütliches Beiſammenſein
(Lichtbilder aus der Arbeit der evang, weibl. Jugend. Muſikaliſche
Unterhaltung uſw.). Die Koſten für die Freizeittage einſchl. Unterkunft
mit Verpflegung und Tagungsgcbühr beträgt 20 Mark. Bettwäſche,
Waſchtiſchwäſche und Schuhputzzeug ſind mitzubringn. Zentralheizung
ſorgt für warme Zimmer und waxmes Waſſer. Anmeldungen möglichſt
bald, ſpäteſtens bis 8. Januar, an Auguſte Ecker, Zwingenberg an der
Bergſtraße, Orbishöhe.
* Heppenheim a. d. B., 23. Dez. Stadtratsſitzung. Da
ſich herausgeſtellt hat, daß nicht ſämtliche Pflaſterſteine auf der Darm=
ſhidter
Straße zum Umpflaſtern auf der vielbefahrenen Straße geeignet
ſind, wird beſchloſſen, die noch vorhandenen Pflaſterſteine zu verwen=
den
und die übrigen Steine neu anzuſchaffen, wofür auch die Ausgaben
bewilligt werden. Darauf wurde beſchloſſen, im Jahre 1927 dieſelbe
Hundeſtener wie im Jahxe 1926 zu erheben, alſo fur den erſten Hund
12 Mark, für den zweiten 24 Mark uſw. Nun folgte eine Beratung
über die Benennung der neuen Verbindungsſtraße zwiſchen Lehrſtraße
und Lindenſtraße. Man beſchloß, die Straße Jahnſtraße zu nennen.
Nun ſoll auch das in der Stadt durch Kabellegung frei werdende elet=
triſche
Leitungsmaterial dazu benutzt werden, um eine elektriſche Leitung
nach Klein=Heppenheim zu legen. Das Geſuch des Eduard Bräuers,
welcher die Wirtſchaft Zur Harmonie gepachtet hat, um Konzeſſion
wird genehmigt, da es ſich um eine altbeſtehende Wirtſchaft handelt. Als
letzter Punkt der öffentlichen Sitzung wurde dann über ein Geſuch des
Geflügel= und Kaninchenzuchtvereins beraten, welcher die Stadt um
Genehmigung eines Ehrenpreiſes hat. Es wurden 20 Mark bewilligt,
wie dies auch im vergangenen Jahre der Fall war. Poſt. Wie die
Stadtverwaltung mitteilt, wird das Poſtamt auf diesbeezügliche Vor=
ſtellung
in entgegenkoyrmender Weiſe den Paketſchalter anſtatt um
5 Uhr erſt um 5½ Uhr ſchließen. Die Einlieferung eiliger Pakete iſt
gegen Entrichtung einer Gebühr von 20 Pfennig auch nach dieſem Zeit=
punkt
noch möglich. Weihnachtsfeier. Der Männergeſang=
verein
Sängerbund veranſtaltet am 1. Weihnachtsfeiertag eine Weih=
nachtsfeier
, bei welcher zwei Theaterſtücke, Tenor=Solo, Lichtbilder,
Kinderreigen und Männerchöre zur Darbietung kommen. Auf der
Weihnachtsausſtellung der Künſtlerhilfe 1926 in Darmſtadt wurden u. a.
auch zwei Zeichnungen Heppenheim und Sachſenhauſen unſerer
einheimiſchen Kiinſtlerin V. Lamberger verkauft. Hochbehälter=
anlage
. Durch den großen Waſſerverbrauch ſah ſich die Stadt Hep=
penheim
veranlaßt, einen Hochbehälter auf dem Maiberg anzulegen,
welcher auch nötig iſt, um die Druckverhältniſſe des Waſſers für die
Feuerwehrſpritzen zu ſteigern. Die Unkoſten, welche mit der Erbauung
verknüpft ſind, werden durch die Stadt in Höhe von zwei Drittel und
durch den Staat in Höhe von ein Drittel gedeckt. Der Behälter, wel=
cher
bereits hergeſtellt iſt, wird nun noch mit einem Reſervoir im Er=
bacher
Tal verbunden. Da der Behälter etwa 150 Meter höher liegt
als das Reſervoir, ſoll der Behälter mittels 120 Millimeter ſtarker
Druckröhren geſpeiſt werden. Verkauf von Holetreppen.
Die beim Abbruch des alten Bergfrieds erübrigten Holztreppen ſollen
freihändig verkauft werden. Dieſelben eignen ſich vorzugsweiſe für
Kellertreppen in Neubguten. Auskunft wird erteilt durch Heſſiſches
Hochbauamt Bensheim.
Vilbel, 22. Dez. Anläßlich der Hundertjahrfeier des Vilbeler
Marktes ſollte damals ein großangelegtes hiſtoriſches Feſtſpiel, von
Herm Martini dahier verfaßt, aufgeführt werden, kam aber nicht zur
Durchführung. Dieſes Feſtſpiel wurde nun doch durch das Zuſammen=
wirken
m.hrer Vereine im Saale Zum Pfau bei ſtarkem Andrang der
Bevölkerung aufgeführt. Die muſikaliſche Leitung hatte Dr. Kraft, die
ſzeniſche der Verfaſſer Martini. Mehr denn hundert Perſonen wirkten
mit und in buntem Farbenglanz unter wechſelnden Geſängen und
volkstümlichen Tänzen rauſchten Bilder aus Vilbels Vergangenheit, aus
der Götterwelt, aus dem Zuſammenprall zwwiſchen Römern und Ger=
manen
, aus Kaiſer Konrads Zeit vorüber, und endeten mit der Hin=
richtung
des Nitters Berchtram von Vilbel; ein wildbewegtes, farben=
glitzerndes
Bild, deſſen Schöpfung einen ungeheueren Aufwand von
Zeit und Mühe koſtete. Die Aufführungen waren von weit über 1000
Menſchen beſucht.
Groß=Gerau, 23. Dez. Wieſenpolizeiverordnung.
Füir den geſamten Kreis Groß=Gerau iſt eine neue Wieſenpolizeivcrord=
nung
in Kraft getreten, die ſich mit den Funktionen des Wieſenvor=
ſtandes
, mit dem Wieſenſchluß und der Beerntung der Wieſen, mit dem
Reinigen der Wieſen und mit den Be= und Entwäſſerungsanlagen uſw.
befaßt.

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Darmſtadt, Soderſtr. 102, den 25. Dezember 1926.
Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 28. Dezember, nachmittags um
2, Uhr, vom Portale des Friedhofs an der Nied.=Ramſtädterſtr. ſiatt.

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Nummzer 358

Montag, den 27. Dezember 1926

Seite 3

Der Entſcheidungskampf um die Meiſterſchaft im Rhein=
bezirk
wird wohl erſt bei dem Rückſpiel zwiſchen Phönix=
Ludwigshafen und V. f. L. Neckarau ausgetragen werden, da
die Ludwigshafener ſich mit dem V. f. R. Mannheim mit 1:1
in die Punkte teilten. Immerhin hat Neckarau, nach Verluſt=
punkten
gerechnet, zwei Punkte Vorſprung und dabei ein Spiel
weniger als Phönix. Pirmaſens iſt auf eigenem Gelände kaum
zu ſchlagen, das haben ſchon andere Vereine erfahren, als der
S.=V. Darmſtadt, der mit einer 1:5=Packung abziehen mußte.
Der F.=V. Speyer vermochte ſich gegen den Tabellenletzten
Sandhofen nicht durchzuſetzen, mit 3:0 Toren behielten die
Sandhofer überraſchend die Oberhand. Aber einen 2:0=Sieg des
Phönix=Mannheim über 03 Ludwigshafen hätte wohl niemand
erwartet, zumal Ludwigshafen in letzter Zeit ſtark aufgekommen
war und recht ſpielſtarken Mannſchaften Punkte abgeknüpft
hatte. Die Tabelle zeigt nunmehr folgende Gruppierung:

V. f. L., Neckarau
Phönix, Ludwigshafen
V. f. R., Mannheim
S.=V. Mannh.=Waldhof
S.=V. Darmſtadt
03 Ludwigshafen
F.=C. Pirmaſens
F.=V. Speyer
Phönix, Mannheim
Sp.=Vg. Sandhofen

13 Spiele 45:20 Tore 19: 7 Punkte 14 31:20 19: 9 14 41:25 17:11 13 49:26 16:10 15 38:45 16:14 14 31:25 14:14 13 36:38 13:13 14 39:53 10:14 15 26:42 8:20 13 23:45 6:20

Sportverein 98 F. C. Pirmaſens 1:5 (1:4)

Die Darmſtädter Elf trat mit Wicklaus; Girmſcheid, Rajik;
Kratz, Takaſch, Bärenz; Wenner 1., Müllmerſtadt, Geher, Ja=
cobi
, Wenner 2. an und war in der erſten Spielhälfte durch den
harten Boden etwas im Nachteil. Pirmaſens legt gleich vom
Anſtoß an mächtig los und überrumpelt die Gäſte. Schon in
der 5. Minute kann Brödel eine Flanke Babos einköpfen. Der
ſelbe Spieler erhöht mit Kopfſtoß auf Flanke des Linksaußen
die Torzahl auf 2. Müllmerſtadt nimmt eine Vorlage auf, lenkt
ſchön an Wenner 1. weiter, der zum einzigen Tor der Heſfen
einſchießt. Im Gegenangriff erzielen die Einheimiſchen durch
ihren Mittelſtürmer ein weiteres Tor, während Herget einen
Elfmeter nicht verwandeln kann. Babo kann einen Alleingang
erfolgreich abſchließen. Halbzeit 4:1. Nach der Pauſe iſt das
Spiel ziemlich ausgelichen, doch ſind die Einheimiſchen glück=
licher
und können ein fünftes Tor erzielen.
Phönix, Ludwigshafen V.f. R. Mannheim 1:1 (1:0).
Fünftauſend Zuſchauer ſahen ein erbittertes Ringen, das
wäit dem Reſultat des Vorſpiels unentſchieden 1:1 endete. Wäh=
rend
V. f. R. in der alten, ſtärkſten Auſſtellung antrat, mußte
Phönix für Weber 2 Erſatz einſtellen. Der hartgefrorene, etwas
glatte Boden beeinträchtigte die Leiſtungen beider Mannſchaften.
Die gute V.f.R.=Hintermannſchaft ließ zunächſt den Phönix=
ſturm
gar nicht zu Wort kommen, als aber nach 10 Minuten
Phönix bei einem überraſchenden Vorſtoß zum Führungstor
kam, wendete ſich das Blatt. (Weber 1 war der Torſchütze.) Die
V.f. R.=Hintermannſchaft wurde jetzt etwas nervös, und die
immer mehr aufkommenden Stürmer des Gegners ſchufen vor
dem V.f.R.=Tor brenzliche Situationen. Nur mit Glück über=
ſtand
V.f.R. dieſen längeren Anſturm des Gegners. Beſonders
ausgezeichnet hielt ſich dabei der Torwart Betſch. In der letzten
Viertelſtunde der erſten Halbzeit war der Kampf wieder ausge=
glichen
. Nach der Pauſe war es lange Zeit fraglich, ob V. f. R.
aufholen würde, denn die Mannheimer ſpielten auch jetzt noch
ſehr zerfahren. Erſt nach einem Nachlaſſen der Phönix= Außen=
läufer
und Verteidiger kam V. f. R. ſtärker zur Geltung. Lange
Zeit wollte jedoch nichts glücken. Verſchiedene gute Torchancen
blieben ungenützt. In der 30. Minute konnte dann endlich
Fleiſchmann den Ausgleich erzwingen. Die letzte Viertelſtunde
brachte noch einen harten, aufregenden Endkampf, der jedoch an
dem Ergebnis nichts mehr änderte. Das Reſultat entſpricht dem
Spielverlauf und den Leiſtungen.
Sp.=Vg. Sandhofen F.=V. Speyer 3:0 (1:0).
Sandhofen zeigt in letzter Zeit eine merlliche Formver=
beſſerung
und konnte heute die Speyerer verdient ſchlagen. Bei
ſtändiger leichter Ueberlegenheit ſchoß Schenkel in der 27. Min.
das erſte Tor. Nach der Pauſe verhalf ein Eigentor der Gäſte
zu einem weiteren Erfolg, und Schenkel erhöhte das Skore in der
88. Minute durch Verwandlung eines Eckballes auf 3:0 Tore.

Phönix, Mannheim 03 Ludwigshafen 2:0 (1:0).
Die Ueberraſchung des Tages war die ſtark verjüngte
Phönix=Mannſchaft, deren Verteidigung heute beſonders zu ge=
fallen
wußte. Back erzielte in der 25. Minute den erſten Treffer.
Nach der Pauſe zeigte der Phönix=Sturm ſeine Einzel= und
Geſamtleiſtungen und konnte bei weiterer ſtändiger Ueberlegen=
heit
durch Beckerle den zweiten Treffer erzielen, womit der Sieg
über die heute ſchwachen 03er geſichert war.
Germania 03 Pfungſtadt-Ballſpielklub 05 Pforzheim 4:4 (1:3)
Das Spiel der Pforzheimer Gäſte in Pfungſtadt machte
uns mit einer ſehr ſympathiſchen, fair ſpielenden Fußballelf be=
kannt
und bot auf der anderen Seite eine intereſſante Ver=
gleichsmöglichkeit
mit der Spielſtärke anderer Kreiſe. Man kann
nach dem Spiel Jagen, daß unſere Odenwaldkreisliga einen
Vergleich mit dieſen nicht zu ſcheuen braucht, tvobei aber die
Ausnahmen beſtätigen nur die Regel vielleicht einzelne
Spitzenmannſchaften auszuſchalten ſind; der Durchſchnitt dürfte
aber überall derſelbe ſein. Bei beiden Parteien fehlten je zwei
Mann; Pfungſtadt hatte Hillgärtner 1. und Polſter erſetzt, den
Gäſten fehlten Mittelläufer und ein Verteidiger. So waren
die Chancen etwa gleich. Die Gäſte waren in ihrem Spiel ein=
heitlicher
, die Mannſchaft ausgeglichener, ohne große Kanonen
Bei Pfungſtadt ragten beſtimmte Mannſchaftsteile hervor.
während andere wieder ausfielen. Das Reſultat iſt einesteils
Verdienſt des ſchußfrendigen Pfungſtädter Sturmes, auf der

anderen Seite aber auch im ſchlechten Spiel der einheimiſchen
Hinterleute zu ſuchen. Nur normales Spiel der Pfungſtädter
Verteidigung hätte den Gäſten höchſtens zwei Erfolge gebracht,
da deren Sturm wenig ſchußkräftig war. Als Ganzes ent=
ſpricht
aber das Reſultat dem Verlauf des ausgeglichenen
Treffens.
Pfungſtadt kommt bereits nach 5 Minuten zum Führungs=
tor
, doch gleichen die Gäſte bald durch Elfmeter wegen ſcharfen
Spiels aus. Durch aufgeregtes, nervöſes Spiel der beiden
Pfungſtädter Verteidiger kommen die Gäſte noch bis zur Pauſe
mit 2 Toren in Führung. Halbzeit 3:1 für Pforzheim. Nach
Halbzeit erzwingt Pfungſtadt durch ſchöne Schüſſe den Aus=
gleich
, muß aber bald wieder Pforzheim nach Fehlern der Ver=
teidigung
die Führung überlaſſen. Erſt ein Handelfmeter, ver=
urſacht
durch einen Strafſtoß, brachte den Einheimiſchen wieder
den Ausgleich.
Vei Pfungſtadt konnte nur der Sturm, linker Läufer und
Torwart befriedigen. Die Erfatzleute in der Läuferreihe gaben
ſich Mühe; die Verteidiger zu aufgeregt und kreiſchfüchtig.
Die Gäſte ſpielten einheitlich zufriedenſtellend. Der Schieds=
richter
blieb korrekt, ohne aber fehlerfrei zu ſein, doch machten
ihm die Gegner ſein Amt leicht.

Bezirk Rheinbeſſen/Saar.

Die Weihnachtsfeiertage brachten nur einen Punktekampf
der allerdings für die Führung in der Tabelle ſehr wichtig war.
Der F. S.V. Mainz 05, der im Vorſpiel in Bingen ſich mit 1:4
Toren beugen mußte, empfing heute den Punkteräuber des
Bezirks. Den heute komplett ſpielenden Mainzern gelang die
Revanche mit 3:1 Toren, wenn auch nicht in ſo ausgiebiger
Weiſe, wie ſie ſich manche Vereinsfanatiker gedacht hatten.
Immerhin genügen die beiden Punkte für Mainz, um die Ta=
bellenführung
zu übernehmen, wie das aus folgender Aufſtel=
lung
hervorgeht:
F. S. V. Mainz G 15 Spiele, 35:25 Tore, 20:10 Punkte

Wormatia Worms 13 32:14 18:8 S. V. Wiesbaden 13 28:13 15:11 F. V. Saarbrücken 13 26:13 15:11

F. S. V. Mainz 05 ſchlägt Haſſia Bingen 3:1 (0:0).

Ueber 6500 Zuſchauer waren gekommen, um die Bingener
Heſſen, die in letzter Zeit ſo viel von ſich reden gemacht haben,
an der Arbeit zu ſehen. Die Maſſen waren keineswegs ent=
täuſcht
, denn beſonders in der erſten Halbzeit zeigten die Binge=
ner
ein ſehr gutes Spiel, mit dem ſie die Mainzer durchaus im
Schach halten konnten. Beſonders die Hintermannſchaft der
Güſte ragte aus dem Mannſchaftsganzen hervor, und ihrem in=
telligenten
und taktiſch richtigen Spiel, war es zu verdanken,
daß die Einheimiſchen vor der Pauſe zu keinem Erfolg kommen
konnten. Nach der Pauſe brachte dann ein Eclball, der vom
Bingener Torhüter ſelbſt eingedrückt wurde, den Mainzern leicht
die Führung. Zwei Minuten danach war es Liponer, der mit
feinem Kopfſtoß das zweite Tor erzielte. Aber die Gäſte gaben
ſich damit noch nicht geſchlagen, in forſchen Flügelangriffen
kamen ſie immer wieder vor das Mainzer Tor, wo es in der
12. Minute dem Bingener Halblinken gelang, durch Abfaſſen
einer Flanke ein Tor aufzuholen. Der Kampf wurde nun ſehr
hart und nahm manchmal recht unſchöne Formen an. Die vielen
Strafſtöße, die der Schiedsrichter Lauer=Blonkſtadt beiderſeits
verhängen mußte, ſührten zu keinem Erfolg. Erſt gegen Schluß
ſtellte der Mainzer Halbrechte Zimmermann durch placierten
Schuß das Reſultat auf 3:1 Toren. Bei Mainz konnte diesmal
beſonders Heſſer als Mittelläufer gefallen.

Mainbezirk.

Im Mainbezirk ſind für die Spitzenreiter FS.V. Frankfurt
und Eintracht Frankfurt die Würfel gefallen. Der Kampf der
beiden Rivalen endete mit einem Mißklang. Eintracht mußte
ſich durch ein Ableitstor mit 1:0 geſchlagen bekennen. Damit
ſind ihre Hoffnungen auf die Meiſterſchaft dieſes Jahres zu
Grabe getragen, während der Sportverein die Würde zum
fünften Male hintereinander in der Taſche hat. Hanau 93
und V.f.L. Neu=Iſenburg haben ſich durch ihre 1:2=Siege über
Aſchaffenburg bzw. 0:1 über Germania Frankfurt auf den 5.
und 6. Platz der Tabelle vorgeſchoben, während die Germanen
auf den 7. Platz zurückgefallen ſind. Die Offenbacher Kickers
vermochten durch ein 1:0 gegen Rot=Weiß Frankfurt mit dieſen
wieder punktgleich zu werden. Union Niederrad hat ſich durch
einen klaren 1:3=Sieg über Hanau 94 aus der Abſtiegszone
entfernt.

F.S V. Frankſurt
Eintracht Frankfurt
Rot=Weiß Frankfurt
Offenbacher Kickers
Hanau 93
V.f. L. Neu=Iſenburg
Germania 94 Frankfurt
Union Niederrad
Viktoria Aſchaffenburg
Hanau 94

16 Spiele 53:14 Tore 28:4 Punkte 16 36:17 24:8 16 27:17 19:13 16 27:22 19:13 16 24:27 15:17 16 23:30 14:18 16 23:29 13:19 42:42 12:20 16 25:51 9:23 16 11:43 25

Bezirk Würtiemberg,/Baden.
Im Bezirk Württemberg/Baden herrſchte bis auf den Ver=
bandskampf
Sportfreunde Stuttgart gegen S.C. Freiburg, den
die Freiburger mit dem unerhörten Reſuliat von 1:11 Toren
gewannen, Weihnachtsruhe. Das Refultat blieb ohne jeden
Einfluß auf die Tahelle.
Bezirk Bagern.

Eigentliche Ueberraſchungen brachten die Verbandsſpiele im
Bezirk Bayern nicht. Allerdings kam die Höhe der Niederlage,
die der A.S. V. Nürnberg mit 1:5 Treffern gegen die Sp=Bg.
Fürth erlitt, etwas unerwartet. Auch der glatte 2:0=Sieg von
Wacker über 1869 München iſt bemerkenswert. Der 1. F.=C.

Nürnberg zeigte im Spiele gegen F.=C. Bahreuth ziemlich
mäßige Stürmerleiſtungen, konnte aber immerhin mit 3:0 Tref=
fern
gewinnen. V.f.R. Fürth hielt die Augsburger Schwaben
mit einem 1:0 nieder und Bayern=München holte ſich im Spiel
gegen F.=C. Fürth den erwarteten 2:0=Sieg.

1. F.=C. Nürnberg
Sp.=Vg. Fürth".
Bayern, München
München 1860
Wacker, München".
A. S. V. Nürnberg
V. f. N. Fürth.
1. F.=C. Bayreuth
Schwaben, Augsburg
F.=C. Fürth

15 Spiele 54:14 Tore 27: 3 Punkte

15 36:17 22: 14 29:14 19: 9 15 39:25 18:12 13 26:19 14:12 4 42:39 14:14 22:38 11:17 17:46 7:23 25:52 6:22 18:44 6:24

Süddeutſchland.

Geſellſchaftsſpiele.
Stuttgarter KickersSport Egyefült Budapeſt 15:1. Karls=
rüher
F. V.Sport Egyeſült Budapeſt 1:1. S. V. Wiesbaden
Cricketer F. C. Wien 0:1. 1. F. C. PforzheimCricketer F. C.
Wien 3:0. Saar 05 SaarbrückenGeimania Frankfurt 2: 3.
F. C. FreiburgF. C. Mülhauſen 5:2.
Brandenburg.
Verbandsſpiel.
Norden=Nordweſt Berlin--Polizei S. V. Berlin 3
Geſellſchaftsſpiele.
Pol. S. V. Berlin-Hertha/B. E. C. Berlin 4:3. Kickers
SchönebergTennis Boruſſia Berlin 1:1. Minerva Berlin
Viktoria Berlin 1:4. Tasmania Neukölln1. F. C. Neukölln 3:0.
Weißenſee 1900Union 92 Berlin 1:2. Spandauer S. V.
Spandauer B. C. 3:0. Wacker 04 Tegel-Liberta Berlin 3:2.
Union PotsdamSüdſtern Berlin 3:6. Kreis OſtenKreis
Weſten 1:2. Kreis SüdenKreis Norden 5:6.
Südoſtdeutſchland.
Meiſterſchaftsſpiele.
S. C. 08 BreslauAlemannia Breslau 4:1. F. V. 05 Bres=
lau
-Hertha Breslau 5:1. Viktoria ForſtSportfreunde Bres=
lau
(Geſellſchaftsſpiel) 1:3.
Nordoſtdeutſchland.
Geſellſchaftsſpiele.
Stettiner S. CWarta Pgſen 1:5. V. f. B. StettinWarta
Poſen 3:3.
Weſtdeutſchland.
Berg.=Märk. Bezirk. Turu DüſſeldorfFortung Düſſeldorf
3:1. S. C. 99 DüſſeldorfSwaluwen Holland 2:1. Turu Düſſel=
dorf
Red Boys Differdingen 3:1. V. f. L. Benra.hB. C. 05
Düſſeldorf 2:4. Solingen=GräfrathSchwarz=Weiß Barmen 2:0.
Rheinbezirk. Kölner S. C. 99/Kölner B. C. komb.Swaluwen
Holland 1:3. Sp. V. RheydtS. C. M.=Gladbach 0:0. V. f. R.
KölnC. f. R. Köln 2:1. Kölner B. C.S. C. Odenkirchen 07
3:3. Sp. Vg. Köln=Sülz 07Boruſſia M.=Gladbach 4:1. Bonner
F. V.Tura Bonr 7:2. V. f. B. AachenStar Paris 3:1. S. C.
M.=GladbachSchwarz=Weiß Eſſen 2:2. Boruſſia M.=Gladbach
V. V. Venlo Holland 1:2. Niederrheinbezirk. Duisburger Sp. V.
F. V. 08 Duisburg 2:2. Union HambornSp. V. 07 Ham=
born
1:2. Homberger Sp. V.Graſſchafter S. V. Mörs 3:3.
Raſenſport MülheimSp. Vg. Meiderich 06 0:1. Sp. Vg. Meide=
rich
06Meidericher Sp. V. 2:2. Ruhrbezirk. Sportfreunde
EſſenPreußen Eſſen 1:1. Tus BochumB. V. Alteneſſen 0:3.
Union GelſenkirchenSp. Vg. Langendreer 04 1:0. F. C. Schalke
04B. V. Buer 07 4:1. Schwarz=Weiß EſſenSp. Vg. Ober=
hauſen
=Styrum 2:1. Heſſen=Hann. Bezirk. S. C. 03 Kaſſel
Tura Kaſſel 4:1. Göttingen 05Kurheſſen Kaſſel 1:1. Sport
KaſſelSp. V. Kaſſel 4:0.
Norddeutſchland.
Bezirk Hamburg. F. C. Altona 93Viktoria Hamburg 4:1.
F. C. RothenburgsortWacker Hamburg 3:0. Hamburger S. V.
St. Georg 1816 Hamburg 5:0. Union AltonaHertha/B.S.C.
Berlin 2:3. F. C. Eimsbüttel Komet Hamburg 2:1. Bezirk
Hamburg. Wilhelmsburger F. V.F. C. Eimsbüttel 4:3. S. C.
UelzenTeutonia. Hamburg 4:2. Bezirk Lübeck=Mecklenburg.
Phönix LübeckUnion/Teutonia Kiel 4:0. F. C. Roſtock 95
V. f. R. Roſtock 3:3. Bezirk Bremen. A. B. T. E. V. Bremen
Werder Bremen 1:6. Bezirk Hannover=Braunſchweig. Werder
HannoverEintracht Hannover 2:3. Arminia HannoverSport
Rot=Weiß Hannover 2:2. Eintracht Braunſchweig Han=
nover
96 1: 1.
Mitteldeutſchland.
Gau Oſtſachſen. Guts Muts DresdenHalle 96 3:0. Dres=
dener
S. C.Chemnitzer B. C. 4:0. Gau Nordweſtſachſen. V. f.
B. LeipzigWacker Leipzig 5:1. Fortuna LeipzigOlympia/
Germania Leipzig 4:3. Arminia LeipzigSportfreunde Leipzig
2:4. Mittelelbgan. Viktoria 96 MagdeburgViktoria Stend al
2:5. Fortuna Magdeburg-Preußen Magdeburg 3:2. S. C. 1900
NaadeburgS. S. Magdeburg 1:2. Gau Weſtſachſen. Zwickauer
F. C.Ring Croſſen 4:3. Zwickauer S. C.Merane 07 3:4,
V. f. B. GlauchauV. f. L. Schneeberg 4:3. Sp. Vg. Crimmitſchau
Planitzer S. C. 1:4.
Frankreich.
Geſellſchaftsſpiele.
Baſtidienne BordeauxPhönix Karlsruhe 2:2. R. C. Straß=
durg
F. V. Saarbrücken 1:2. Stade Francais Paris Simme=
ring
Wien 1:2. Club Francais ParisAmateurmannſchaft Prag
4:4. Olympique Ma ſeilleSimmering Wien 3:3. C. A. S. G.
ParisRed Star/Olympique Paris 1:1. F. C. 06 Straßburg
S. C. Stuttgart 0:3.
Portugal.
Stadt LiſſabonHungaria Budapeſt 1:1.

[ ][  ][ ]

Seite 6.
Montag, den 27. Dezember 1926
Nummer 358
England.
K Le
Meiſterſchaftsſpiele.
Turnen.
(Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedaltion keinerlei Ver=

1. Liga. Aſton VillaSheffield United 4:0. Blackburn
Robers-Huddersfield Town 4:2 Bolton WanderersDerby
County 3:1. Burnley-Liverpool 4:0. BurhSheffield Wed=
nesday
2:0. ErertcnSunderland 5:4. Leiceſter City Weſt=
bromwich
Albion 5:0. Newcaſtle UnitedCardiff City 5:0.
Tottenham HotſpurMancheſter United 11:1. Weſtham United
Birmingham 1:0. 2. Liga. ChelſeaHull City 1:0. Clapton
Orient-Portrale 1:2. Darlington-Barnsley 3:3. Grimsby
TownBlackpool 2:1. Maucheſter City Middlesbrough 3:5. Notts 21. Jahrgange ruhig den Zahlen das Wort geben können.
CountySouthampton 9:1. Oldham AthleticSwanſea Town
5:2. PortsmouthNottingham Foreſt 0:0. ReadingFulham 2:0.
South ShieldsPreſton Northend 1:1. Wolverhampton Wan=
derers
Bradford City 7:2.
Schottland.
AberdeenCowdenbeath 0:0. AirdrieoniansClyde 1:1. Cel=
tic
-Kilmarnock 4:0. Dundee UnitedRaugers 2:0. Dunferm= gaben. Der Abſchnitt über die Beſtandserhebunn gibt ein Bild guter
wellQueens Park 2:1. Partick ThiſtleFalkirk 0:1. St. John=
ſtone
Hibernians 0:0. St. MirrenHamilton Academicals 0:1. ebenſoviel Gauturnwarten. Der 47 deutſchen Großſtädte über 100000
Holland.
BredaN. A. C. Breda 1:0.
Oeſterreich.
Neiſterſchaftsſpiele.
Floridsdorfer A. C.Heitha Wien 5:3. Wacker. Wien
Wiener A. C. 4:1. Vienna WienSlovan Wien 2:5. Sportklub
WienRudolfshügel 5:2.
Schweiz.
Geſellſchaftsſpiele.
F. C. LugandF. C. Baſel 6:0. Städteſpiel Bern-Zürich 2:1. konnten von den Düſſeldorfer Meiſterſchaften nur 38 der beſten Turner
F. C. GrenchenF. C. Chaux de fonds 3:2,
Tſchechoſlowakei.
Sparta PragDeutſcher F. C. Prag 6:5. Viktoria Zisfow
A. F. K. Prſovice 7:4.
Handball.
Sportverein WiesbadenPol. Sp. Babenhauſen 1:2.
Mit einigen Minuten Verſpätung ſtellen ſich die beiden
Babenhauſen muß mit zwei Erſatzleuten für Baumann und
Schupp autreten. Die Mannſchaft zeigte ſich heute wieder von
einer angenehmen Seite. Otto als Erſatz für Baumann paßte
ſich der Mannſchaft vorzüglich an. Müller im Tor und ſeine
beiden Vorderleute dürfen unbedingt als die beſte Verteidigung
angeſprochen werden. Sp.V. W. ſtellte ſeine beſten Kräfte.
Hier iſt ebenfalls die Verteidigung das Bollwerk. Die Kur=
ſtädter
ſtellen ſich im weſentlichen nur auf Verteidigungsſpiel ein neter, den Inhalt der 16 angenommenen und 10 abgelehnten Anträge
Der Spielverlauf: B. hat Anſtoß und zieht ſofort
das Spiel in des Gegners Tornähe. Nach geſchickter Kombina=
tion
kann Gunkel ſchon in den erſten Minuten für ſeine Mann=
lichkeit
Babenhauſens vor dem Platz. Der neue Schlacken=
Spielfeld. Mehrere Spieler müſſen infolge Verletzung, durch Turnern über alle Zweige und Formen der Leibesübungen, deren
den Platz verurſacht, auf Minuten das Feld verlaſſen. In der
23. Minute kann der Halblinke von W. den Ausgleich herbei=
führen
. Kurz vor Schluß der erſten Hälfte kann Gunkel noch=
mals
durch Verwendung einer guten Vorlage von Kohl erfolg= Sammelarbeit der 24 Jahrbuchmänner, denen nichts entgangen iſt, was
reich ſein. Pauſe 1:2. Mit Beginn der zweiten Hälfte wird
das Spiel einige Minuten offen gehalten. B. druckt nun ſtän= einzelnen Turner und beſonders der Turneiführer iſt es nun, dieſes
dig; ſelbſt die Verteidigung beteiligte ſich aktiv im Sturm, ohne
jedoch eine Aenderung des Reſultats herbeizuführen. W., das gemein zu verbreiten und als Werbemittel ſür die Turnſache überall
in ſeiner Verteidigungsſeite ſehr hart wird, kann nur noch durc0
vereinzelte Durchbrüche gefährden. Mit dem Stande von 1:2 ſich ſeiner bedienen, in jeder Verſammlung, auf jedem Gautag ſollte
trennte der Schiedsrichter, der äußerſt korrekt amtierte, die Mann= es ausliegen und empfohlen werden. Denn hier ſteht keine Hahl im
ſchaften.

Deutſcher Automobiltalender 1922.
Die Oberſte Nationale Sportkommiſſion veröffentlicht jetzt
den von ihr genehmigten Ternunkalender der im nachſten Jayre
in Deutſchhlano zum Austrag tommenden autoſportlichen Ver=
anſtaltungen
. Insgeſamt ſind deren 59 vorgeſehen, alſo erheb=
lich
weniger als im Vorjahre, und da von dieſen Wetibewverben
auch noch der eine oder andere abgeſagt werden dürfte, tommt
man endlich dem Ziel näher, das von der Ueberfüule von Ver=
anſtallungen
abrüat und den Auloſport in Deutſchland auf eine
geſunde Baſis ſtellt. Von den Konkurrenzen heben ſich ſieben
beſonders av. Es ſind dies vom Gau IV des A.D.A.C. veran=
ſtälteten
Cröffnungsrennen auf dem der Vollenduag entgegen=
gehenden
Nürburg=Ring am 11. und 12. Juni, die von den Ktar=
tellelubs
gemeinſam veranſtaltete Tourenron urrenz vom 23. bis
80. Juli, der Große Preis von Deutſchland für Spor.wagen auf
dem Nürburg=Ring am 17. Juli, dem ſich eine Tourempagen=
prüfung
vom 18. bis 19. Juli ebenda durch die drei Verbande
K.v.D., Kartellllubs und A.D.A.C. anſchließt, ferner die Frei=
burger
Rekordtage des A.D.A.C. vom 6. bis 7. Auguſt, die
Reichsfahrt des A. D. A.C. vom 2. bis 27. Auguſt, die zum Teil
eine Alpenfahrt, ſein wird, ſowie das Solitude=Rennen des
A. D. A. C. am 11. September. Natürich fehlen auch nicht die alt=
bekannten
Bergprüfungen, wie Herkules=Bergrennen, Hainberg=
rennen
, Gabelbachrennen, Krähbergrennen. Im einzelnen hat
der Kalender folgendes Ausſehen: Februar: 19. bis 20. Win=
terfahrt
Garmiſch-Partenkirchen. April: 3. Zweikilometer=
rennen
Rendsburg. Mai: 1. Fichlenhain-Bahnrennen. 8.
Nordbayeriſche Zuverläſſigkeitsfahrt, Hainbergrennen, Rund
ums Saargebiet. 13. bis 15. Hann.=Weſtf. Autowettbewerb in
Pyrmont, 14. bis 15. Quer durch Mecklenburg, 15. Kilometer=
Flachrennen Saarbrücken, Bremen-Hannover-Bremen. Durch
den Schwarzwald. 22. Herkulesbergrennen. 22. bis 26. Wies=
badener
Auowettbewerb (Hohe Wurzel, Rund um den Nero=
berg
). 26. Dreiecksrennen Speher. 28. bis 30. Weſtdeutſche
Dauer=Gebirgsprüfungsfahrt. 29. Hohenſtein=Bergrennen.
Juni: 2. bis 5. Zoppoter Automobilturnier. 3. bis 5. Sachſen=
fahrt
. 5. Weſtfalen=Lippefahrt. 11. bis 12. Eröffnungsrennen
auf dem Nürburg=Ring. 12. Greifswalder Automobilturnier.
17. bis 19. Krefelder Autowettbewerb. 19. Bergrüfungsfahrt
Würzau. 23. bis 30. Kartellfahrt. Juli: 1. bis 8. Oſtfahrt
nach Riga und Reval. 3. Fichtelbergprüfung, Zuverläſſigkeits=
prüfung
des Gau VII des A.D.A.C. 5. bis 9 Baden=Badener
Autoturnier. 10. Gabelbachrennen, Zuverläſſigkeitsfahrt des
Gau XV. A. D. A.C., Fichtenhain=Bahnrennen. 17. Großer Preis
von Deutſchland für Sportwagen. 18. bis 19. Prüfung für Tou=
renwagen
. 30. bis 31. Braunſchweiger Automobilwettbewerb.
31. Jubiläumswettbewerb Koblenz. Auguſt: 5. bis 7. Auto=
mobilturnier
Bad=Karzburg. 6. bis 7. Freiburger Nekordtage.
10. bis 15. Frankfurt=Homburger Automobilſportwoche. 14. Durch
Schleſiens Berge. 20. bis 22. Winterberg=Bergrennen. 21 Ober=
joch
=Bergrennen. 21. Durch die Cadiner Berge. 23. bis 27.
Reichs= und Alpenfahrt. September: 4. Sazbergrennen,
Krähbergrenuen, Rennen um den Rhein.=Weſtf. Induſtrie Preis,
Fichterhain=Bahnrennen. Hochwaldrennen des Gau IK A. D.A.C.
11. Solitude=Rennen. Naumburger Bergprüfung. 15. bis 18.
Automobilwet bewerb Bad=Neuenahr. 18. Buickower Dreiecks=
rennen
, Ruſelbergrennen. 25. Quer durch Holſtein, Mansfelder
Gebirgsfahrt, Feldbergrennen, Herbſtprüfungsfahrt Gau VIII5
A. D.AC. Oktober: 2. Harzfahrt. 16. Vergprüfungsfahrt
bei Villa Hügei (Eſſen).

Zahlen vom neuen Jahrbuch.
Im Leben der Gegenwart ſpielt die Zahl eine große Rolle. Zahlen
reden, Zahlen beweiſen und überzeugen, beſonders dort, wo man weiß,
daß Form und Art der Darſtellung das Gerippe der Ziffern mit Fleiſch
und Haut bekleiden, daß ſie es mit dem Blutſtrom des Turnerlebens
und dem Odem des alten Turnergeiſtes erfüllen. Dos alles aber haben
wir in 20 Jahrgängen des Jahrbuches ſo oft erfahren, daß wir beim
Auf 225 Seiten bringt das Jahrbuch für 1927 nicht weniger als 96
kleine ud große Aufſätze, Tabeilen, Zuſammenſtellungen, Ueberſichten
von genau 2 Dutzend Hauptmitarbeitern und einem Schock Hilfsar=
beitern
aus 4 Erdteilen und 16 Ländern. Die Merktafel erinnert an 19
wichtige Tage des kommenden, die Weltgeſchichte an 46, die Turn=
geſchichte
an 81 Ereigniſſe des vergangenen Jahres. Ueber die D.T.
ſelbſt erhalten wir 28, über ihre 18 Kreife zuſammen 252 Zahlenan=
line
AthletieGreenock Morton 1:1. Hearts=Dundee 0:0. Mother= Ordnung und geſchickter Arbeitsteilung und bringt die Anſchriften von
60 Ausſchußmitgliedern, 270 Kreisturnräten, 279 Gauvertretern und
Einwohner und die 28 Turnerſtädte, d. h. Mittalſtädte (20000 bis
100 000 E.) mit mehr als 2000 Turnvereinsangehörigen werden eingehend
Abt. 4 EindhovenWilhelmina den Boſch 2:1. Bredania behadelt. Wenn es uns mit Trauer erfüllt, daß 51 altbekannte tüchtige
Turner dahingegangen ſind, ſo tröſtet uns die Liſte von 58 tätigen
Turnern die 1926 das Alter von 70, 80 und ſogar 90 Jahren erreichten,
von 93 Männern, die jetzt 50 Jahre Turner ſind und 40, die ihr 25.
Vorturnfubiläum heuer feierten. 11 alte Turner erhielten die Ehrenur=
kunde
. Sandkaulen berichtet über 40 Volksturnen, 33 Städtewettkämpfe
verſchiedener Art, zählt die Namen von 665 Meiſtern und Kreismeiſtern
auf und nennt mit Nawen, Zeit und Ort 470 Beſtleiſtungen deutſcher
Turner. Während der Bericht über die Kölner Kampfſpiele die aus=
ſiihrliche
Liſte von 260 Zwölfkämpfen und 200 Turne innen bringt,
und Turnerinnen aufgeführt werden. Zum Vergleich dienen wie beim
Schwimmen die zahlreichen anerkannten Leiſtungen deutſcher und aus=
ländiſcher
Sportleute.
In ausführlicher Darſtellung berichtet Dr. Thiemer über die 9
großen Kreisturnen des vergangenen Jahres, in einer Tabelle von 190
Zahlen der Frauenturnwart Th. Broderſen über die Mitarbeit der
Frauen, durch größere, ſehr eingehende Tabellen von 450 Zahlen der
rührige Spielwart Braungardt züber 18 659 Spielmannſchaften, die mit
rund 150 000 Turnern und Turnerinnen Fauſt=, Schlag=, Hand=. Fuß=,
Schleuder= und Stockball geübt haben, der Schvimmwart Braun über
Mannſchaften dem Unparteiiſchen, Herrn Fränkel=Frankfurt. 1,5 Millionen Schwimmbeſuche in 2269 Turnvereinen, über 70 Höchſt=
und B=ſtleiſtungen, allen voran 13 Lebensrettungen durch Turnerſchwim=
mer
. Im Fechten iſt die D.T. mit 330 Fechtriegen und 6288 Turner=
fechtern
dem Sportfechten bereits an Zahl überlegen.
Erfreulich iſt es auch, daß im vergangenen Jahre 11 große Spiel=
und Freiturnplätze und 33 Turnhallen geweiht wurden und 9 Turnkreiſe
geräumige Wander= oder Jugendheime weihten, begannen oder planten.
Vom Turntage n mt das Jahrbuch die Namen ſämtlicher 380 Abgeord=
und der 8 Punkte der Richtlinien für die Arbeitsgemeinſchaft mit dem
Reichsausſchuß.
Die Arbeit des Deutſchen Turnlehrervereins und ſeiner 16 Landes=
ſchaft
erfolgreich ſein. Mit dem Anſtoß merkt man die Aengſt= vereine wird veranſchaulicht durch Anführung von 100 Vorträgen, Be=
ſchlüſſen
und Eingaben, ſchließlich hat Dr. med. Licint 248 Schriften und
belag machte dieſen Platz zu einem direkt lebeusgefährlichen Aufſätze von Medizinern, Dr. Gaſch 223 desgl. von Turnlehrern und
phyſiologiſche Begründung, Geſchichte und ſtaatliche Bedeutung zu=
ſammengeſtellt
.
Unſere kurze ziffernmäßige Darſtellung zeigt deutlich die fleißige
für das detuſche Turnen Bedeutung hat. Aufgabe der Vereine, der
Buch, um das uns andere Verbände und das Ausland beneiden, all=
einzuführen
. Schulen, Behörden, Ausſchüſſe für Leibesübungen müſſen
Wege, die Büchern oft hinderlich iſt, die Preisziffer. Das inhalt=
reiche
, durch 42 große Bilder geſchnüickte und 240 Seiten umfaſſende
Buch koſtet nur 1,50 Mark. Zu beziehen durch den Wilhelm Lim=
pert
=Verlag, Dresden=A. 1, oder durch jede Buchhandlung.
Winterſport.
Taunus=Meiſterſchaften im Rodeln.
Auf dem Feldberg ſollte am Sonntag die Taunus= Rodel=
meiſterſchaft
ausgetragen werden; da jedoch ſehr viel Neuſchnee
gefallen war, konnte die Bahn in der kurzen Zeit nicht mehr
in Ordnung gebracht werden. Dagegen kam auf der Roden=
hangbahn
das Rodelrennen um den Silbernen Schild von
Reiffenberg zur Durchführung. Sieger blieb hier E. Adam=
Cronberg vor W. Müller=Cronberg.
Die deutſchen Ski=Meiſterſchaften.
Für die deutſchen Ski=Meiſterſchaften vom 11. bis 11.
Februar 1927, mit Verſchiebetermin vom 18. bis 21. Februar,
in Garmiſch=Partenkirchen iſt jetzt das genaue Programm wie
folgt bekaunt geworden: Freitag, 11. Februar: Langlauf um
die deutiche und Kampfſpielmeiſterſchaft Samstag, 12.
Februar: Deutſch=Oeſterreichiſche Staffelmeiſterſchaft in Verbin=
dung
mit der Heeresſtaffel und dem Damenlauf um die Kampf=
ſpielmeiſterſchaft
. Sonntag, 13. Februar, vormittags: Kampf=
ſpielmeiſterſchaft
im Sprunglauf auf der Olympiaſchanze; nach=
mittags
: Deutſche Meiſterſchaft im Sprunglauf auf der Kochel=
bergſchanze
. Anſchließend Siegerverkündung. Montag.
14. Februar: Militär=Patrouillenlauf des Reichsheeres.

Neben der Olympiade 1928 in Amſterdam ſollen nach
einer vorliegenden Anregung beſondere Weltmeiſterſchaften abgehalten
werden und zwar für die Wettbewverbe, die nicht im Programm der
Olympiade aufgenommen ſind.
In Zürich ſoll am 10. und 11. Januar eine internationale Kon=
ferenz
der Verbände des mitteleuropäiſchen Blocks ſtattfinden, die zu dem
ablehnenden Beſchluß der Fifa bezüglich des Europa Pokals Stellung
nimmt.
Hein Dougörgen und W. Funke treffen ſich am 7. Ja=
nuar
im Verliner Sportpalaſt im Ausſcheidungskampf um die deutſche
Mittelgewichtsmeiſterſchaft.
Eine große Automobil=Rennbahn, die erſte in Süd=
amerika
, wird in Buenos=Aires errichtet. Die Baukoſten belaufen ſich
auf rund eine Million Peſos.
Unter dem Namen Hamburger Segeltlub haben
ſich die beiden Hamburger Vereine, Hamburger Yachtklub und Ham=
burger
Segelverein, zu einem gemeinſamen Klub zuſammengeſchliſſen.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Montag, den 27. Dezember 1926.
(Nach der Wetterlage vom 25. Dezember 1926.)
Noch weiteres Anhalten des vorwiegend trockenen, kalten, teils
wolkigen Wetters, bei ſtärkerem Nachtfroſt.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.

Haupiichtiftte tung Rudo f Maupe
Verantwortlich für. Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Strerſe; ſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann:
für den Schlußdſenſt: Andread Bauer; für den Inſeratenteil: Willy Kuble:
Druck und Verlaa C. C. Witi ch äuilich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 8 Seiten.

aniwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegefetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortiſch.) Einſendungen, die nicht verwendet werden. können nicht
zurückge andt. die Ablehnung nicht besrindet werden
Nachdem die Wege des Herrngartens in Ordnung ſind, werden die
zuſtändigen Stellen auch wieder für die Inſtandſetzung anderer Straßen
Zeit haben. Auf jeden Fall, würden es die Anwohner, der äußeren
Noßdörferſtraße begrüßen, wenn die ſchon lange in Ausſicht geſtellte
Herrichtung des Fußſteiges auf der Nordſeite der Straße durchgeführt
und die wiederholten Bitten endlich gehört würden.

Die Dieburgerſtraße iſt ſeit einiger Zeit hergeſtellt und dieſelbe dem
Verkehr mit Autos uſw. wieder freigegeben. Warum werden die Ver=
botsſchilder
für Autos und Motorräder an der Gichtmauer, Ecke Diebur=
gerſträße
und Ende Alfred=Meſſelweg, durch das Tiefbauamt nicht wieder
angebracht? Das Verbot beſteht noch. An verſchiedenen Ruhebänken
entlang der Gichtmauer ſind von Bubenhänden die Sitzbretter abgeriſſen.
Nur verkommene Menſchen können ſich ſo betätigen.

Baumfällungen im Faſaneriewald.
Längs des Weges an der Faſaneriemauer liegen in langer Reihe
die Leichen prächtiger Baumrieſen. Sie ſtanden zuſammen mit ihren
ſchon in Scheitern gehäuften Genoſſen auf der Höhe, wo man ſie ſeiner=
zeit
beim Abtrieb verſtändnisvoll in einzelnen großen Gruppen ſtehen
ließ, die das ſchöne Landſchaftsbild krönten. Nicht überſtändige Bäume,
lauter kerngeſund.s, f ſtes Holz. Soll am Ende auch die letzte Gruppe
auf höckſter Höhe fallen? Kann man nicht genug Holz in entlegenern
dichten Beſtänden ſchlagen? Das Mehr an Abfuhrkoſten iſt, doch wohl
die ethiſche Seite wvert! Ein ſo undergleickliches Waldſtück dicht bei der
Stadt, ein Kleinod Darmſtadts, heiſcht Schonung.
Dem Verkehrsverein und Heimatſchutz zur gefälligen Beachtung!

Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Be ugsquittung beizufügen. Anenyme Anfragen werden
niſchi begntworiet.
N. Die Anfrage iſt zu allgemein gehalten, um darauf eine erſchöp=
fende
Anwwort erteilen zu könn.n. Sie müſſen den Fall mit allen Ein=
zelheiten
(ohne Namensrennung) mitteilen. Bis dies geſchehen iſt, legen
wir die Anfrage zurück.
G. 17. Ja, eine ſtädtiſch=, im Alten Bahuhof (Mieteinigungsamt).
H. H. Wir ſind der Anſicht, daß durch die Vernehmung des Ver=
bretens
eine Klärung der Sacklage erfolgen wird. Weſentlich wird es
darauf ankommen, ob derſelbe Inkaſſob.fugnis hatte. Gut würde es
übrigens für die Folge ſein, wenn Mängel einer Ware dem Liefernnten
ſelbſt gegenüber gerügt werden.
M. S. Da der Hof Ihr Eigentum iſt, können Sie nauirlich dem
Mieter zur Entfernung zwingen, wenn nötig, mit gerichtlicher Hilfe.
Odenwald. Das Darlehen war ja zu einem ganz beſtimmten Zwecke
gewährt und unterliegt deshalb, da es keine Vermögensanlage für den
Geldgeber darſtellte, der Aufwertung nach Treu und Glauben. Die
Höhe hängt von den beiderſeitigen wirtſchäftlichen Verhältniſſen ab. Zur
Zeit der Hingabe war das Geld nach den Meßzahlen d.3 Aufwertungs=
geſetzes
388 Goldmark. Die zurückgezahlte Summe repräſentiert dem
gegenüber ja doch nur einen verſchwindenden Betrag. Wenn
der Geldgeber einen angemeſſenen Vorſchlag und Sie einen Gegen=
vorſchlag
machen, iſt gütliche Einigung ja vi. leicht möglich.
Schwarzküufchen. Manuſkript liegt zum Abholen bereit. Kein
Bedauf.
A. S. Laſſen Sie ſich auf dem zuſtändigen Pol deirevier den genauen
Wortlaut der Polizeiverordnung mitt ilen. Der Reviervorſtand wird
ja gewünſchte Auskunft geben. Handeln Sie nach dieſer Polizeiverord=
nung
, dann wird auch weiter nichts erfolgen können.
J. K. in B. Nach der auch von uns beſprochenen Entſcheidung des
5. Zivilſenats des Reichsgerichts vom 29. Oktober 1926 beſagt, daß,
wenn der Gläubiger die Zahlung des entwerteten Hypothekenbetrages
in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis zum 14. Februar 1924 angenommen
hat und die Hypothek in der Folge gelöſcht wurde, die Verzinſung erſt
zit dem Beginn des auf die Wiedereintragung der Hypothek folgenden
Kalendervierteljahres beginnt und zwar gilt dies ſowohl für das ding=
liche
Necht wie für die perſönliche Forderung.
G. G. Kunſt und Antiquariat Verlag München, Arusſtraße 6.,

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Montag, 27. Dez. 3.30: Stunde der Jugend. Löns: Der
Alte vom Berge. Für Kinder vom 10. Jahre ab. 6 4.30: Haus=
orcheſter
. Die Oper der Woche. Humperdinck: Hänſel und Gretel.
Fant. Wagner: Aus Lohengrin. Beethoven: Fidelio, Fant.
Heuberger: Opernball, Ouv. Wagner: Aus Tannhäuſer.
O 5.45: Leſeſtunde. Aus Der Hungerkünſtler von Franz Kafka.
O 6.15, Albert Ballin und die Entwicklung der Hapag 2. O 6.45=
Dr. Leonhard: Die Mobiliſierung der Aufwertungshypotheken.
O 715: Engliſch. O 7.45: Engliſche Literatur, 8. 8: A. d.
Zoologiſchen Garten; Weihnachtskonzert.
Stutigart.
Montag, 27. Dez. 4.15: Konzert. O 6.15: Antworten der
Programm=L.itung. O 6.30: Grimm’s Märchen in engl. Sprache.
O 6.45: Dr. Stuart: Württemb. und bad. Schneelau gebiete.
O 7.15: Baſtelſunk. O 8: Sinfonie=Konzert. Berlioz: Duv.
Benvenuto Cellini. Beethoven: 2. Sinfonie. Anſchl.: Arbeiter=
Dichtung. Mitw.: Eiſe Rüthel, F. Wiſten und H. E Gredinger,
A. Haagen, E. Stocinger, Funkorcheſter. Beethoven: Oup. Egmiont.
Einleitende Worte. Dichtungen von Whitman. Bralms:
Der Schmied. Bungert: Der Sandmann u. weitere 11 Dar=
bietungen
. O 11: Letzte Nachrichten.
Berlin.
Montag, 27. Dez. 11: Kapelle Gebr. Steiner. 11 Darbiet.
O 3.30: Dr. Martha Bode: Was die Hausfrau vom Verſicherungs=
weſen
und den Sozialabgaben wiſſen muß. S 4: Mar Ehrlich: Eine
luſtige halbe Stunde. O 4.30: Ette=Kammer=Orch Friedemann:
Für Deutſchlands Ehre. Roſſini: Ouv. Diebiſche Elſter.
d’Albert: Fant. Tiefland. Waldteufel: Mein Traum. Gaſtal=
don
: Verbotener Geſang, Lied. Deutzer: Si vous Pavez
compris. Conradi: Offenbachiaſa, Potp. Grieg: Ich liebe
dich. Erotik. Jeſſel: Eine luſtige Schlittenpartie. Lincke:
Verſchmähte Liebe. Elgar: Liebesgruß. Stolz: Komm in den
Park von Sansſouci. Offenbach: Intermezo und Barcarole aus
Hoffmanns Erzählungen. O 7.05: Einführung zum Sendeſpiel
au 28. Dez. O 7.30: Dr. Tichauer: Der Völkerbund und die
internationale Rechtſprechung und Schlichtung. O 8: Dr. Kuhn:
Bildende Künſtler (Michelangelot, O 8.30: Vortrag (Reden und
Thema werden bekanntgegeben). O 9: Blasorch. Woitſchach. Blan=
kenburg
: Empor zum Licht. Roſſini: Ouv. Tancred. Blon:
Melita. Lumbye: Traumbilder, Fant. Händel: Marſch aus
Herakles. Jeſſel: Parade der Zinnſoldaten. Kockert: Mein
Stern Burns: Indiſche Liebesſerenade. Woitſchach: In Reih‟
und Glied. O 10.30: Tanzorch. Ette.
Stettin. 8.30: Quempas! 6 Darbietungen von Knaben
der Arndt=Mittelſchule. O 9.20: Madrigal=Chor. Schröder (1587):
Weihnachtsfreude. Freundt (1591): Sehr groß= Ding hat Gott
an uns getan. Freu' dich, Zion. Das Chriſtkind zieht zu
Schiff ein (1608) (Stettiner Madrigal=Chor). A. d. 14.16.
Jahrh.: Joſef, lieber Joſef mein. Ein alt Chriſtmettenliedlein.
Das uralte. Dies eſt laetitiae‟, Chriſtblume. (Helene Schroeder=
Falkenberg, Sopran). Corelli (1633): Sonate für Violine und
Klavier E=moll. Scheidt (1624): Hymnus de Nativitate Chriſti.
Laßt uns das Kindlein wiegen (1629). Des Kindleins
Wiegenlied (1697). Maria auf dem Berge (Oberſchleſ. Volksweiſe,
1841). Die Hirten an der Krippe (fränk. Volksweiſe 1835).
Eia, ſo ſeht den Roſenſtrauch (Madrigal=Chor),
Königswuſterhauſen. Montag, den 27. Dez. 2.39: Fr. Feeſe:
Die Hausfrau am Sylveſterabend. O 4: B. K. Graef: Die Kunſt
des Sprechens. O 4.30: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. O. 5:
Stud.=Rat Müller, Pirna: Die Steigerung der Gedächtnisleiſtungen
f. Schule, Beruf und Leben. O 6: Reichsm. Dr. Haslinde: Land=
wirtſchaft
u. Volksernährung zur Jahreswende. O 6.30: Stud.=Rat
Friebel, Leito: Mann: Engliſch f. Anfänger. O Dr. ing. Hamburger:
Die Kunſt des Verkaufens. O 7.30: Vortr. Legationsrat Dr.
Soehring: Völkerbund und internationale wiſenſchaftl. Beziehungen.
O 8: Dr. Mersmann: Entwicklungsſtrömungen in der gegenwärti=
gen
Oper.

[ ][  ][ ]

Union-Theater

Seite 7

Nummer 358

Montag, den 22. Dezember 1926

Residenz- Theater

Letzter Tag!
Tom Mik

6 Akte
6 Akte
(19064
in dem neuesten Fox-Film:
Cowboy und Zirkuskind

Inznnalilche Daben Z itritt

DMaInstize Beinsorramm.

Palast-Lichtspiele
Täglich das Kolossal-Filmwerk
AA
MM Tet
.. . . Die Liebe von Zigennern stammet . . . .! Die remantische
und leidenschaltlichste Liebesgeschichte der Welt
8 Akte nach der Movelle von Merimée
mit der berühmten spanischen Schönheit und Tänzerin
Raduel Hellen

Lustsplel, 2 Akte Neueste Woch enschau,

m 20 Han. Drog Secher
Heſſiſches Landestheater. Mürnbg. Lebluchei Nachf Ludwigshöhſt.!

Großes Haus
Montag, den 27. Dezember 1926
nachmittags 3", Uhr
Außer Miete
Brumm, der Bär
Märchen von Sep Deutſch
. Muſik von Alf Neſtmann
preiſe der Plätze: 0 50: 1. 1 50, 2, 2 50 Mk.
Abends 7½ Uhr
Außer Miete
Volksvorſiellung zu ermäßigten Preiſen
Der Raub der Habinerinnen
Schwank in 4 Akten von
Franz und Paul von Schönthan
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh
Perſonen:
Martin Gollwitz, Profeſſor K. Weſtermann
Friederike, deſſen Frau. Marg Carlſen
Paula, deren Tochter . . Kaete Foerder
Dr. Neu neiſter
.. Robert Klupp
Mar ann=, ſeine Frau . . Ilſe Lahn
Karl Gro ...
Hans Epskamp
Emil Groß, genannt Sterneck,
deſſen Söhn;
Walter Bluhm
EmannelStrieſe, Thcater=
direltor"
.
Paul Maletzki
Ro a. D enſtmädchen bei
Gollwitz.
Käthe Gothe
Auguſte. Dienſtmädchen
bei Neumeiſter.
Hilde Schwara
Meiiner, Schu diener . Nichard Jürgas
Ort der Handlung: Eine kleine
deutſche Stadt. Zeit: 1880
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze: 0.50, 1, 2, 3 Mk.
Nach dem 2. Aite findet eine längere
Pauſe ſtatt
Ende 10 Uhr
Anfang 7½ Uhr
Mittwoch, 29 Dezember F 5. Maebeth.
Anfang 7½ Ur Freiſe 0.707 Mk.
Donnerstag, 30. Dez. Keine Vorſtellung
Kleines Haus
Montag, den 27. Dezember 1926
abends 7½ Uhr
Zuſazmiete I, 7.
Der Vetter aus Dingsda
Operette in 3 Akten von Hermann Haller
und Rideamus, nach einem Luſtſpiel von
Kemrner=Hochſtädter
Muſik von Eduard Künni cke
Muſikaliſcher Leiter: Berthold ander
In Szene geſetzt von Heinrich Kuhn
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig
Perſonen:
Julii de Weert . . . . . Paula Kapper
Hannchen, ihre Freundin S. Müller=Wiſchin
Joſef Kuhbrot, ihr Onkel. Heinrich Kuhn
Wilhelmine, genannt
Wimpel, ſeine Fra: . . Martha Liebel
Egon von Wuldenhagen . Eugen Vogt
Ein Freider .
Guſtav Deharde
Ein zweiter Fremder . . Karl Ebert
Karl, Diener
Hans Neyz
Hans, Diener . . . . . . Rudolf Strzeletz
Ort der Handlung: Schloß de Weert
Spielwart: Fritz Wilde
Preiſe der Plätze: 1.20 bis 7.20 Mk.
Eintritt der .ieter in dei Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Pauſe nich dem 1. und 2. Akt
Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr
Denstag, 28. Dezember. Keine Vorſtellung
Mittwoh, 29. Dezenber. Zuſatzmiete II 8.
Die weize Dame. Anfang 7½ Uhr
Preiſe 16 Mk.
Donnerstag, 30. Dezember Zuſatzmiete
III 6. Der Better von Dingsda. Anfang
7½ Uhr Preiſe 1.207.20 Mk.
zimtausch altor Raslerklingen
gegen neue.
Msnaoynsll. äheres dureh
ev. Singsrun, Auleuto,Wierk
Solingen. 171831

(13 183:9)

ORPHEUM

Heute Montag, den 27. Dezember
und folgende Tage, 8 Uhr
Der lustige
Weihnachts-Spielplan
Bunte Bühne e
Eine Serie erstkl.
artist. Kunstkräfte!

Karten: de Waal, Rheinstraße 12, Verkehrs-
büro
, Ernst- Lndwigsplatz, Telephon-
Bestellungen Nr. 389.
(19077

Preise wle bekannt!

A.Ph. Beuthner

Zilder und Mal=
bücher

Goldtallfeder
halter

Gesellschafts-
und
Beschaftigungs-
Spiele

19086om

Ernst-Ludwigsplatz 2

in Steuer=, Miet= u. Rechtsſachen
Gewiſſenh. Bertretung bei Amts=
gerichtstermin
Sachgem Anſerttg
v Eingaben und Ceſuchen Spez
Diskr. Ermittl u. Beobachtungen
Inkasso Institut
Herking & Wiihelm
Luiſenſtr. 8 (16848a) Tel. 3927

Kaf

aus ſtaten und
Hiaun zu latten urt zu uns zu kammen!

SSAodatu

Uaser
allmonatlicher
Verkanf in

für Blusen und Kleider ist für die gapua Stadt eine Behsatlen
wegen den tief ermäßisten Breisen

Beginn Montag früh 1/9 Uhr!

Umtausch nicht gestattet

darunter befinden sich:
Sport-u. Hemdenfanelle, Waschkun, tseide
Croisé, Kleider-Velour. Karos, Haus-
kleiderstoffe
und Baumwollwaren

Serie I

1.95
per Mtr.

Begulärer Wert
sonst bls

St

jeder Meter
Jetzt

Serie II

darunter befinden sich:
Reinwollene Popeline und Schotten,
Palloverstoffe, Woll- und Seiden-
stoffe
, Baumwollwaten, Waschsamte

Regulärer Wert
2.95
sonst bis
per Atr.

Aa

jeder Meter
Jetzt

darunker befinden sich:
130 cm breite reinwollene Mantelstoffe,
Popeline, Karos, Kunst- und reine
Jeidenstoffe, Baumwollwaren, Waschsamte

Serie III

A.3
per Atr.

Regulärer Wert
sonst bls

HaAB

leder Meter
Jetzt

darunker befinden sich:
130 cm breite Gabardine, 130 cm breite
Mantel-Stoffe, doppelbreite reinwollene
Popeline. Karos u. Streifen, Seidenstoffe

Regnlärer Wert
5.90
sonst bis

K

jeder Heter
je zt

ver Atr.

darunter befinden sich:
140 cm breite Velour de laine, 130 cm
breite Kostüm-Gabardine, 140 cm breite
Rips-Kleider- und Seidenstoffe

Serie V

Begnlärer Wert 9,50
sonst bls
per Atr.

2.

jeder Heter
Jetzt

Bas iſt Hergfreund:
Slspautiplulsg gog zzuvic
17851a)
2ig U sgunc augo Joluog ungvuogg-gunzulbteg
gun sgune augo Helvog zeipzueuugeguns./6leg
Zuhaben in allen beiſeren Lebensmittelge chäften.

Arnold Rode
Schu.straße 3 119035som
Neufa hursltarten
Bebauungsplan.
Der gemäß Verfügung des Heirn
Miniſters des Innern vom 10. ds. Mts.
feſtgeſtellte Bebauungsplan über
Aenderung der Fluchtl nie für die
Miolikeſtraße liegt gemäß Art. 7 der
Allgem. Bauordnung bei dem Städt.
Hochbauamt zur Einſicht offen.
Darmſtadt, den 23. Dez 1926. (st19081
der Oberbürgermeiſter.
Nutz= u. Brennholz=
Verſteigerung.
Dienstag, den 28. Dezember 1926,
vormittags 10 Uhr anfangend, wer=
den
aus dem Pfengſtädter Stadtwald,
Diſtr. kt Klingsackertanne, am Sandbach
entlang, an Ort und Stelle nachverzeich=
nete
Holzſortimente öffentlich verſteigert:
a) Nutzholz:
7 Stück Akazien=Stämme, zuſ. 3,44 fm,
23 Kieſern=Stämme von 2556 cm
Durchmeſſer und 2 m lang,
zuſ, 7,77 tm,
6 rm Ulme Rundſcheit, 1 m lang.
b) Brennholz:
Scheiter: 4 rm Eiche, 5 rm Ulme, 35,5
rm Akazie, 12rm Erle, 44,5 rm Kiefer:
Knüppel: 2 rm Eiche, 5 rm Ulme, 18
Im Akazie, 18 rm Erle, 7 rm Kiefer;
Knüppelreiſig: 6 rm Ulme, 13 rm
Akazie, 6 rm Kiefer;
Wellen: 380 Stück Kiefernwellen;
Stöcke: 2 rm Eiche, 3 rm Ulme, 18rm
Akazie, 4 rm Erle, 22,6 rm Kiefer.
Zuſammenkunft an der Sandbach=
Chauſſeebrücke Kreisſtraße Pfungſtadt
Griesheim.
Gegen Bürgſchaftsleiſtung kann Zah=
lungsfriſt
bis 1. November 1927 gewährt
(19053so
werden
Pfungſtadt, den 23. Dez 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt.
Schwinn.

Mittwoch, den 29. Dezember
1926, vormittags 10 Uhr, werden in
Hoxhohl auf Glund Vermieterpfand=
rechts
und zwangsweiſe öffentlich meiſt=
bietend
gegen Barzahlung verſteigert:
4 große eiſerne Webſtühle, 1 Scher=
maſchine
. 1 Dezimalwage, 53 Ballen
Schlauchkops=Schußgarn, eine große
Partie Scheuertuch in Rollen und zu=
(18974fo
geſchnitten.
Zuſammenkunft am Ortsausgang nach
Brandau.
Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Reinheim, den 22. Dez 1926.
Mattuſchka
Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag, den 28. ds. Mts., vormit=
tags
10 Uhr, verſteigere ich im Hauſe Ernſt=
Ludwigſtraße 12 zwangswe ſe gegen Bar=
(*33502do
zahlung:
1 Wandſchrank (antik Barock), 1 Glas=
ſchrank
, desgl. 1 Bücherſchrank ( Bieder=
meier
), 2 Schr ibtiſche, 2 Stühle, 1 Steh=
pult
, 1 Katalogſchrank, 1 Wandſchrank,
1 Schreibmaſchine m. Tiſch (Marke Adler),
4 Wandgeſtelle, 1 Kaſſen chran , 3 Etühie
Bacock), 1. Schrankwand mit Spie el,
1 Verkaufstiſch, 1 Reuiſtrierkaſſe m. Ziſch,
2 Ladentheken, 2 Hocker, 16 Lagergeſtel e,
1 dreiteili er Schrank mit Spiegel, ein
Dampf eſſel mit s He zkö.pern.
Beck
Steuerſekretär.

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dem vorbehaltlos anerkannten Elou der großen Berliner
Automobil-Ausstellung 1926, ein Auto von bisher un-
erreichten
Fahrteigenschaften: höchstes Anzugsmoment,
rapide Beschleunigung, vollkommene Geräuschlosigkeit,
geschmeidigste Federung und vollendete Elastizität. Ver-
sehen
mit allen Vervollkommnungen neuzeitlicher Tech-
nik
: hydraulische, durch einen Griff mühelos nachstellbare Vierradbremse
-durch einen einzigen Pedaldruck sämtliche Gelenke und Gehänge
restlos erfassende Zentraldruckschmierung-Oelsieb
und gesonderte Oelfilter-Luftfilteraggregat - neupa-
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Rheinstraße 39