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Nummer 358 
Montag, den 27. Dezember 1926. 189. Jahrgang
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ſtädter und Natzoralbant.
 DieBegnadigung der Landauer 
Verurteilten. 
Das Oekret unterzeichnet. 
EP. Paris, 26. Dezember. 
Auf Grund des Vorſchlages des Oberlommandierenden der 
Rheinarmee, General Guilaumat, hat Kriegsmin ſter Painlevés 
dem Praſi enten der Republit einen Bericht vorgelegt, in dem 
er die Begnadigung der in Landau verurteilten Deutſchen im 
Intereſſe der Beruhigung der Oeffentlichkeit vorſchlug. Nach 
Prüfung dieſes Berichtes hat Präſident Doumergue 
am Vormittag des 25. Dezember ein Dekret 
            unterzeich=
net, in dem den Verurteilten die vom Landauer 
Kriegsgericht verhängten Strafen erlaſſen 
werden. Dieſer Straferlaß bezieht ſich gleichfalls auf die in 
Abweſenheit Verurteilten. 
* Der franzöſiſche Miniſterrat hat ſich nun doch dazu 
            ent=
ſchließen müſſen, die inhaftierten Deutſchen in Landau 
            freizu=
laſſen und gleichzeitig die Begnadigung aller ſechs Verurteilten 
auszuſprechen. Zweifellos hat in erſter Linie die einhellige 
Entrüſtung, mit der das Landauer Urteil in ganz Deutſchland 
aufgenommen worden iſt, zu dieſem Entſchluß der franzöſiſchen 
Regierung beigetragen. Kaum jemals in den letzten Jahren 
war die deutſche Oeffentlichkeit in der Beurteilung eines 
            poli=
tiſchen Ereignises von ſo einmütiger Auffaſſung, wie dies bei 
dem Urteil des franzöſiſchen Kriegsgerichts in Landau der Fall 
geweſen iſt, kaum jemals hat die deutſche Diplomatie in einer 
Kundgebung des ganzen deutſchen Volkes eine ſo wertvolle 
Handhabe beſeſſen, um mit entſchiedener Feſtigkeit in Paris 
vorſtellig zu werden und Wiedergutmachung für das ſchreiende 
Unrecht von Landau zu fordern. Es muß allerdings auch 
            aner=
kannt werden, daß der Druck der linksrepublikaniſchen Kreiſe in 
Frankreich ſelbſt in Richtung auf Beilegung der infolge des 
            Ur=
teils zwiſchen Deutſchland und Frankreich entſtandenen 
            Span=
nung faſt ebenſo ſtark geweſen iſt und gleichfalls dazu beigetragen 
hat, den Tendenzen, die für einen Ausgleich in Frankreich 
            ein=
träfen, zu einem Siege zu verhelfen. Die Tatſache, daß ſelbſt 
der Oberkommandierende der Rheinlandtruppen, Guillaumat. 
ſich bei Painlevé für eine Begnadigung der Verurteilten 
            ein=
geſetzt hat, braucht noch nicht unbedingt in der Richtung 
            ge=
deutet zu werden, daß auch die franzöſiſchen Militärs das in 
Landau begangene Unrecht eingeſehen haben. Vielmehr iſt 
            die=
ſem UImſtand eine rein formale Bedeutung beizulegen, da 
Guillaumat in ſeiner Eigenſchaft als Kommandeur der 
            Be=
fatzungs==uppen gleichzeitig Vorſitzender der 
            Militärgerichts=
behörde iſt, der natürlich bei einem Ereignis wie dem 
            Begua=
bigungsakt nicht umgangen werden konnte. 
Die Begnadinung der verurteilten Deutſchen iſt als ein 
Zeichen des franzöſiſchen Einlenkens zu werten, das von 
            deut=
ſcher Seite voll anerkannt werden muß. Es iſt ja in 
            Deutſch=
land als eine beſondere Ungerechtigkeit die Tatſache empfunden 
worden, daß der Mörder Rouzier freigeſprochen wurde, 
            wäh=
rend ſeine überlebenden Opfer verurteilt worden ſind. Mit 
der Begnadigung und der Haftentlaſſung iſt wenigſtens ein 
Teil des Landauer Unrechts wieder gut gemacht worden. 
            Aller=
dings fehlt noch jetzt der zweite Schritt: Ein nochmaliges Ver= gewiſſe Reſtpunkte des Entraffnungsprogramms, nämlich 
fahren gegen Rouzier. Der Geiſt, der aus dem Landauer 
            Ur=
teil ſpricht, iſt mit der Begnadigung der Deutſchen noch nicht 
wieder beſeitigt worden. Solange ſolche „Nitter der 
            Reit=
peitſche” wie Rouzier im beſetzten Gebiet auf die deutſche 
            Be=
völkerung losgelaſſen ſind, ſolange beſteht auch die Gefahr 
            wei=
terer Zwiſchenfälle. Und dieſe kann nur durch die Räumung der Botſchafterkonferenz und Herrn von Hoeſch endgültig 
beſeitigt werden. 
Die Aufnahme in Paris. 
Die Nachricht von der Freilaſſung der in Landau verurteilten 
Deutſchen, die zugleich mit der Unterzeichnung des 
            Begnadigungs=
dekretes durch den Präfidenten Doumergue am erſten 
            Weih=
nachtsfeiertage bekannt wurde, iſt allgemein mit größter 
            Mäßi=
gung aufgenommen worden. Selbſt nationaliſtiſche Blätter 
            er=
kennen an, daß dieſe Maßnahme unter Berückſichtigung aller 
Umſtände geboten geweſen ſei, wenn ſie auch über den dazu 
            ge=
wählten Zeitpunkt verſchiedener Meinung ſind. 
So erklärt der „Figaro”, wenn man nur eine einzige Woche 
gewartet und die Verurteilten zum 1. Januar begnadigt haben 
würde, hätte jedermann dieſen Gnadenakt gebilligt. So aber 
werde man ihn vielleicht als ein Nachgeben vor dem deutſchen erzielt wvorden. 
Druck auslegen. 
Akt des Präſidenten aus. 
Miniſterrat, ſo ſchreibt der „Quotidien” hätten ſich ſelbſt geehrt, 
indem ſie das Urteil zerſtörten, das unter dem Deckmantel des 
Rechts einen Gewaltſtreich darſtellte. Die Landauer Affüre ſei einer Auflöſung von Verbänden Abſtand genommen und das 
zum Beſten der Intereſſen Frankreichs, Deutſchlands und des Vertrauen ausgeſprochen, daß, wenn ſich etwa in Zukunft die 
europäiſchen Friedens beendet worden, und Frankreich ſei ſtolz getroffenen Maßnahmen nicht als ausreichend erweiſen ſollten, 
darauf, daß Deutſchland ſein Gerechtigkeits= und Rechtsempfin= die deutſche Regierung ſelbſt das Nötige veranlaſſen wird. 
den anerkenne und die Verſtändigungspolitik fortſetzen werde, 
wie die Nation es wünſche. 
Aehnlich urteilt das „Oeuvre‟. Die franzöſiſch=deutſche 
            An=
näherung und die Locarno=Thoiry=Politik ſeien für den Frieden 
Europas zu notwendig, als daß ein ſo elender Zwiſchenfall alles 
vernichten könnte. Daß man dies auf beiden Seiten geſpürt 
habe, ſei um ſo beſſer. 
Willen Frankreichs, jedes Hindernis gegen die Entwicklung der niſche Regierung feſt, daß ſie den in der deutſchen Nole vom 
Verſtindigungspolitik aus dem Wege zu räumen. 
Das. Journal des Dékass” iſt zwar mit der Begnadigung 
an ſich, nicht aber mit dem dazu gewählten Zeitpunkt einver= Geufer Aklomyens für die deutſch=poln’ſchen B=ziehungen 
            be=
ſtanden. Am beſten hätte man die Begnadigung noch am gleichen 
abzubrechen. Nachdem dieſe Gelegenheit aber verpaßt worden heiten Polens. Die polniſche Note verweiſt hierbei auf Artikel 72 
ſei, hätte man der Affäre ihren normalen Verlauf laſſen und 
das Urteil des Reviſionsgerichts abwarten ſollen,
 Vom Tage. 
Mehrere britiſche Induſtrielle haben beim engliſchen 
Luftverkehrsminiſterium gegen die von der Airſhip Guaranty nach 
Deutſchland vergebenen Beſtellung von Gaszellen Schuldigen ſucht und die Verantwortung auf beſtimmte Perſön= 
England beſchaffen können. 
Note wird darauf hingewieſen, daß das in Paris abgeſchloſſene 
            deutſch=
franzöſiſche Abkommenüber die Regelung der 
            Vorkriegs=
ſchulden die Freigabe des unter Sequ=ſter ſtehenden deutſchen 
            Be=
deutſchen Beſitz in Marokko, ein Teil des deutſchm Beſitzes in Togo, 
die Bergbaukonzeſſionen in Elſaß=Lothringen und dem Beſitz der deutſchen war, die Monarchie mit der geſamten Verantwortung für die 
Lebensverſicherungsgeſellſchaften. 
Wie der „New York Herald” meldet, läuft an der New Yorker Börſe 
das Gerücht um, daß Poincaré die Abſicht habe, den Franken 
auf etwa 4 Cent zu ſtabiliſieren. Des Eingreifen der 
            fran=
zöſiſchen Regierung auf dem Kursmarkt werde als eine Warnung an die 
Spekulanten und als ein Anzeichen dafür erachtet, daß Frankreich eine 
weitere Aufwer ung des Franken zurzeit nicht wümſche. 
Die in Paris geführten Verhandlungen haben zur 
            Beſeiti=
gung der zwiſchen Spanien und Frankreich beſtehenden lauet gekommen. Ja, er hat ſogar geglaubt, die Möglichkeit 
Meinungsverſchiedenheiten über die Verzollung gewiſſer Warengaltungen 
geſtihrt, die ſonſt eine teilweiſe Lähmung der franzöſiſchen Ausfuhr 
zur Folge gehabt hätten. 
In Puerto Cabezas haben die Kreuzer „Denver” und 
„Clev. land” zum Schutz des Lebens und Eigentums der dort lebenden 
Amerikaner Schutztruppan gelandet. Puerto Cabezas iſt 
das Hauptquartier der Libe alen Partei, die ſich im Aufſtand gegen die 
Regierung Diaz befindet. 
Zwei mit Dolchen bewaffnete Männer verſuchten, den 
            kon=
ſervativen Präſidenten von Nicarugug, Diaz zu ermorden, als. 
er aus ſ inem Automobil ſtieg. Sie verwundeten j doch nur den 
            da=
zwiſchenſpringenden Wagenführer, während dar Präſident underletzt 
blieb. Die Angreifer entkamen unerkannt. 
Der Schnellzug Miami=Chicago fuhr bei Rockmart in 
Georgia auf einen aus Jackſonville kommend n Zug. Es werden 20 
Tote und 50 Verletzte gemeld.t. 
In einer Note erklärt Präſident Coolidge der 
            Geſetzent=
wurfüber den Bau von zehn 10 000 Tonnen=Kreuzern 
bilde kein=swegs einen Anreiz für ein Wettrüſten. Wenn die 
Mächte geneigt ſcien, den Vorſchlag der Ver inigten Staaten auf 
            Gin=
berufung einer Abrüſtungskonferenz günſtig aufzunehmen, werde er ſich 
danüber freuen, weil durch eine weitere Abrüſtung, ob ſie nun in Genf 
oder in Waſhinaton beſchloſſen werde, die Steuerlaſten der ganzen Welt 
vermindert würden und die eunopäiſche Wirtſchaftslage früher ſtabiliſiert 
werden könne.
 Deutſche Verhandlungen 
mit der Botſchafterkonferenz.
 Die Polizeifrage geregelt. 
w. Paris, 26. Dezember. 
Die Verhandlungen, die Botſchafter von Hoeſch und 
            Ge=
heimrat Forſter in letzter Zeit mit der Botſchafterkonferenz über 
Polizeifragen, vorübergehende Einſtellung in die Reichswehr und 
Sportverbände, geführt hatten, haben zu folgendem Ergebnis 
geführt: 
Die Polizeifrage iſt durch einen Notenwechſel zwiſchen 
geregelt worden. Die deutſchen Polizeikräfte ſind damit auf 
insgeſamt 140 000 Mann feſtgeſetzt, davon 105 000 Mann 
            ſtaat=
liche Polizei und 35 000 Mann Kommunalpolizei. Dabei hatte 
aber die Botſchafterkonferenz ausdrücklich anerkannt, daß gewiſſe 
EP. Paris, 26. Dezember. polizeiliche Hilfskräfte, die in der Note von Boulogne noch in 
die Zahl der eigentlichen Polizeikräfte eingerechnet worden waren, 
nicht als ſolche anzuſehen ſind und daher zu der Zahl von 140000 
hinzukommen. Dazu iſt zu bemerken, daß die Note von 
            Bou=
logne die Zahl dieſer Hilfskräfte auf 15 000 bemeſſen hatte. Es 
ergibt ſich alſo eine Vermehrung der zugelaſſenen eigentlichen 
Polizeikräfte um 5000. Auch die Frage der Anrechnung der 
Polizei der Hanſeſtädte bei der Verteilung der ſtaatlichen und 
Kkommunalpolizei iſt in einer den deutſchen Belangen Rechnung 
tragenden Weiſe gelöſt. 
Ferner iſt hinſichtlich der vorübergehenden Einſtellung in 
die Reichswehr und der Verbardsfrage eine völlige Einigung 
Der Austauſch der im Entwurf bereits vorliegenden Noten 
Die Linkspreſſe ſpricht rückhaltlos ihre Anerkennung für den wird vorausſichtlich in der erſten Januarwoche ſtattfinden. In 
beiden Fragen hat ſich die Botſchafterkonferenz von den ihr von 
General Guillaumat, Kriegsminiſter Painlevé und der ganze der deutſchen Regierung mitgeteilten Maßnahmen, die ſich im 
Nahmen des allgemeinen deutſchen Rechtes halten, befriedigt 
            er=
klärt. Insbeſondere hat ſie von der früher geſtellten Forderung 
Eine neue polniſche Note. 
Berlin, 25. Dezember. 
Die polniſche Geſandtſchaft in Berlin hai dem Auswärtigen 
Amt in der Frage der Erklärung der Regierungsparteien des 
Reichstages zu den Gemeindewahlen in Polniſch=Oberſchleſien 
Dem „Temps” iſt der Gnadenakt ein neuer Beweis für den eine weitere Note zugehen laſſen. In dieſer Note ſtellt die pol= 
2. Dezember zum Ausdruck gebrachten Standpunkt durchaus teilt. 
das in bezug auf Oberſchleſien die genaue Innehaltung des 
ſtimmend ſei. Die Erklärung der deutſchen Regierungsparteien 
Tage mit dem Urteil verkündet, um jeder Agitation die Spitze bedeute aber eine unzuläfſige Einmiſchung in die 
            Angelegen=
des Genfer Abkommens, der die Zuſtändigleit des Völkerbundes 
für die in dem Genſer Abkommen angeregten Fragen feſtſtellt.
 Schatten der Vergangenheit. 
Wenn ein Volk bei dem Verluſt eines Krieges nach den 
für das im Bau begriffene Luftſchiff Proteſt erhoben. Die Ge= lichkeiten zu konzentrieren trachtet, ſo iſt das eine ganz natürliche 
ſellſchaft habe ſich die Gasz llen ebenſo vorteilhaft und ebenſo gut in Nealtion nicht allein auf die enttäuſchten Siegeserwartungen, 
ſondern auch auf den Druck, der aus den politiſchen und finan= 
In eimer vom franzöſiſchen Außenminiſterium herausgegebenen ziellen Kriegsentſchädigungen ſich ableitet. Es war deshalb auch 
beinahe ſelbſtverſtändlich, daß die Nationalverſammlung in 
Weimar 1919 einen Unterſuchungsausſchuß einſetzte, der ſich 
offiziell mit der Entſtehung, dem Verlauf und dem Ausgang des 
ſitz,s vorſehe, ſoweit er nicht liquidiert worden iſt, ausgenomnmen den Weltkrieges beſchäftigen ſollte, deſſen unſichtbare Tendenz indeſſen 
Kataſtrcphe zu belaſten. Dieſer Zweck iſt ſehr bald aufgegeben 
worden. Der Unterſuchungsausſchuß gliederte ſeine Aufgaben 
wieder an vier Unterausſchüſſe. Der zweite ſollte die 
            Friedens=
möglichkeiten während des Krieges nachprüfen und begann mit 
einer groß aufgezogenen Vernehmung ſämtlicher leitender 
            Staats=
männer und Militärs. Er erlebte aber dabei ſeinerſeits einen böſen 
Hereinfall, da ſich nicht das Geringſte für verpaßte 
            Friedensmög=
lchkeiten nachweiſen ließ. Er iſt deshalb auch zu einem non 
aufrichtiger Friedensbereitſchaft bei den Eegnern verneinen zu 
müſſen. Jetzt iſt der vierte Uinterausſchuß auf das gleiche Thema 
zurückgekommen, deſſen Studienkreis an ſich auf die Unterſuchung 
der Urſache des deutſchen Zuſammenbruchs beſchränkt war. 
Der Ausgangspunkt iſt ein Gutachten, das der Abgeordnete 
der Wirtſchaftspartei, Profeſſor Bredt, über die Tätigkeit des 
Reichstages im Weltkriege veröffentlicht hat. In dieſem 
            Gut=
achten glaubt Profeſſor Bredt nachweiſen zu können, daß der 
Reichstag, und zumal der in der Aera Michaelis eingeſetzte 
Siebenerausſchuß, von der Negierung bewußt hintergangen 
            wor=
den iſt bei der Friedensanregung des Papſtes im Jahre 1917. 
Um die Zuſammenhänge feſtzuhalten: Bethmann=Hollweg war 
geſtürzt, am 19. Juli hatte der Reichstag die viel angeſeindete 
Friedensreſolution angenommen, am 1. Auguſt ſandte der Papſt 
eine „Mahnung” an die Oberhäupter aller kriegführenden Völker, 
die am 30. Auguſt von Wilſon in ſehr ſchroffer Form 
            beant=
wortet wurde. Am 19. September hatte der Reichskanzler 
Michgel’s eine ſehr vorſichtige Antwort gegeben und dazu noch 
wenige Tage ſpäter einen Privatbrief an den päpſtlichen Nuntius 
Pacelli gerichtet, deſſen Inhalt ſo geſtaltet war, daß nach 
            Aeuße=
rungen Pacellis, dem das Konzept vorher vorgelegen hatte, damit 
dem päpſtlichen Friedensſchritt jede Ausſicht auf Erfolg 
            ge=
nommen war. Die Note ſelbſt hatte dem Siebenerausſchuß des 
Reichstages vorgelegen, der nachfolgende Brief nicht. Proſeſſor 
Bredt hat daraus geſchloſſen, daß das vertrauensvolle Hand=n= 
Hand=arbeiten zwiſchen Regierung und Neichstag geſehlt habe 
und daß hier eine ſchwere Schuld der Regierung vorläge; weniger 
wohlwollende Kritiker haben daraus die Folgerung abgeleitet, 
daß der Kanzler und ſein Außenminiſter von Kühlmann dieſen 
Friedensſchritt des Papſtes ſabotiert und damt die Ausſicht, 
rechtzeitig zum Frieden zu kommen, zerſtört hätten. Aus 
            katho=
liſchen Kreiſen iſt ſogar der Vorwurf erhoben worden, daß Herr 
Michaelis, der ja führend in der erangeliſchen Bewegung tätig 
iſt, ebenſo wie der Kaiſer dieſe Haltung nur deswegen 
            einge=
nommen hätte, weil ſie der katholiſchen Kurie das Verdienſt an 
dem Zuſtandekommen des Friedens nicht gönnten. 
Soweit der Tatbeſtand. Der Ausſchuß hat Herrn Michaelis 
und Herrn v. Kühlmann eingehend vernommen. Herr Michaelis 
hat dabei keine ſonderlich glückliche Rolle geſpielt, er hatte auf 
ſeine Ausſage vor der Oeffentlichkeit ſelbſt großes Gewicht gelegt, 
um ſich zu rechtſertigen, mußte ſich aber nachher bei jeder 
            Ge=
legenheit auf Herrn v. Kühlmann berufen. Den Nachweis, daß er 
den Aufgaben ſeiner Stellung damals nicht gewachſen geweſen iſt, 
hätte er hier nicht noch erneut zu erbringen brauchen. Um ſo 
ſchärfer hat ſich dagegen Herr v. Kühlmann ſeiner Haut gewehrt, 
und die ganze Legendenbildung, die ſich um den päpſtlichen 
Friedensſchritt zu bilden begann, gründlich zerſchlagen. Reſtloſe 
Aufklärung über die ganzen Zuſammenhänge vermochte er 
            aller=
dings nicht zu geben. Die Dplomatie hält ſeit Jahrhunderten 
an ihren Traditionen feſt, und danach gilt es als unzuläſſig, 
Akten ohne ausdrückliche Zuſtimmung der Gegenſeite zu 
            veröffent=
lichen. Eine ſolche Zuſtimmung lag von der Kurie nicht vor, ſie 
liegt aber auch von einem anderen Staat nicht vor, der dabei 
noch eine ſehr viel größere Rolle geſpielt hat: und das iſt 
Spanien. Der ſpaniſche Gefandte zeigte faſt gleichzeitig mit dem 
Papſt einen Weg, um mit England in Verbindung und ſo an den 
grünen Tiſch zu kommen. Die deutſche Regierung zog dieſe 
Möglichkeit vor, weil ſie ſie für ausſichtsreicher hielt, auch für 
ausſichtsreicher halten mußte, da durch die Note Wilſons 
            tat=
ſächlich der Papſt ſchon ausgeſchaltet war. Und wir wiſſen heute, 
nach der Veröffentlichung der engliſchen Dokumente, daß auch 
England in mehr als unhöflicher Form dem Papſt einen Korb 
gegeben hat. Wenn alſo die deutſche Antwort auch weſentlich. 
anders ausgefallen wäre, an dem Ergebnis hätte das nichts 
geändert. Das aber wußten wir damals noch nicht. Trotzdem 
hat die deutſche Regierung in ihrer Taktik doch wohl Necht 
            ge=
habt. Der Streit ging um Belgien. Die Gegenſeite wollte uns 
auf den bedingungsloſen Verzicht feſtlegen, während die deutſche 
Diplomatie Belgien als Fauſtpfand behalten und als Trumpf 
ſür die Friedensverhandlungen in Reſerve haben wollte. Sie 
ſagte ſich mit gutem Grunde, daß, wenn erſt einmal unſer 
            Ver=
zicht auf Belgien ausgeſprochen war, wir dann dafür keine 
Kompenſationen mehr zu erwarten hätten. Tatſächlich ſteht aber 
feſt, daß der Reichskanzler wie auch der Außenminiſter Belgien 
herausgeben wollten und auch den Kaiſer im Kronrat dafür 
            ge=
wonnen haben. Die Oberſte Heeresleitung iſt nur bedingt dafür 
zu haben geweſen, weil ſie wirtſchaftliche Vorbehalte machte. Das 
war ſchließlich ihre Pflicht, und ihr daraus einen Vorwurf zu 
machen, iſt mehr als eigenartig. Derartige 
            Meinungsverſchieden=
heiten zwiſchen Militär und Diplomatie hat es immer gegeben. 
Wenn die Diplomatie nicht, wie in den Zeiten Bismarcks ſtark 
genug war, ſich durchzuſetzen, dann kann dafür doch das Militär 
nicht. Und alle Anzeichen ſprechen dafür, daß auch die Oberſte 
Heeresleitung den Preis der bedingungsloſen Herausgabe 
            Bel=
giens gezahlt hätte, wenn dadurch der Friede zuſtande 
            gekom=
men wäre. An dieſer Vorausſetzung aber hat es eben 
            voll=
kommen geſehlt. Und das hat mit erfreulicher Deutlichkeit Herr 
v. Kühlmann feſtgenagelt. Er hat aktenmäßig nachgewieſen, daß 
nicht Belgien, ſondern damals bereits Elſaß=Lothringen das
Seite 2
 eigentliche Objekt geweſen wäre, er hat den unentwegten 
            Frie=
densfreunden zugerufen: „Gehen Sie doch einmal von der 
Fix on, daß auf der anderen Seite eine Friedensgeneigtheit 
            vor=
handen geweſen wäre, ab. Sie hätten zu Fuß nach Canoſſa 
gehen können und Poincaré hätte ihnen doch genau ſo einen 
Frieden aufgebrummt, wie den von Verſailles.” Herr v. 
            Kühl=
mann iſt alles andere eher als ein Nationaliſt, er war immer der 
Vertrauensmann der Parteien der Linken, er hat ja auch 
            zu=
gegeben, daß er Herrn Scheidemann eingehender unterrichtet 
hätte, als die übrigen Parteien. Wenn alſo gerade er dieſe 
            Feſt=
ſtellung trifft, dann iſt das ein wertvolles Zeugnis. Denn letzten 
Endes haben alle dieſe Ausſprachen doch nur den Zweck, daß wir 
innerlich zum Frieden kommen und das Wühlen in der 
            Ver=
gangenheit aufgeben. Gewiß iſt es ſehr leicht, von rückwärts 
            ge=
ſehen, Kritik zu üben, die ganze Politik aber iſt doch zu beurteilen 
aus der damaligen Zeit heraus. Und wenn 1917 eine Regierung 
ſich bereit erklärt hätte, Elſaß=Louhringen aufzugeben, nur um 
zum Frieden zu kommen — ſie wäre durch einen 
            Entrüſtungs=
ſturm hinweggefegt worden.
 Das engliſche China=Memorandum. 
w. London, 26. Dezember. 
Das Foreign Office veröffentlicht heute den Wortlaut des 
Memorandums, das der britiſche Geſchäftsträger in Peking den 
Vertretern der Signatarmächte des Waſhingtoner Vertrages 
überreicht hat. 
Die britiſche Regierung ſchlägt vor, daß die Mächte eine 
Erklärung erlaſſen, in der die Bereitſchaft ausgeſprochen wird, 
in Verhandlungen über eine Reviſion der Verträge und über 
alle anderen ſchwebenden Fragen einzutreten, ſobald China ſelbſt 
eine verhandlungsfähige Regierung gebildet haben wird. 
Weiter wird vorgeſchlagen, daß die Mächte keinen Zweifel 
darüber laſſen ſollen, daß ſie den berechtigten Beſtrebungen 
Chinas ſoweit als möglich entgegenkommen wollen. Der 
            Ge=
danke, daß die Entwicklung Chinas nur unter fremder 
            Vormund=
ſchaft geſichert werden könne, müſſe aufgegeben werden. Es 
müſſe die Bereitſchaft ausgeſprochen werden, das Recht Chinas 
auf Tarifautonomie anzuerkennen, und jedes Beſtreben, China 
wider ſeinen Willen eine ausländiſche Kontrolle aufzuzwingen, 
müſſe ausdrücklich von der Hand gewieſen werden. Die britiſche 
Regierung hoffe ernſtlich, daß die Mächte ſich die erwähnten 
Grundſätze zu eigen machten. Gewiſſe Reformen bezüglich der 
Exterritorialität könnten ohne großen Aufſchub durchgeführt 
            wer=
den; jedoch ſollten die Mächte ſich ſofort mit der bedingungsloſen 
Billigung der auf der Waſhingtoner Konferenz in Ausſicht 
            ge=
nommenen Zollerhöhungen einverſtanden erklären. 
Zur Lage in Litauen. 
EP. Kowno, 26. Dezember. 
Die Erklärung des Miniſterpräſidenten Woldemaras über 
die baltiſche Politik, in der er eine ſolche als romantiſch 
            hin=
ſtellt, hat in den Kreiſen der litauiſchen Regierung Unwillen 
erregt. Beſonders Präſident Smetona ſoll mit dieſer Erklärung 
nicht einverſtanden ſein. Es hat den Anſchein, als ſei es der 
neuen Regierung nicht gelungen, einen Kompromiß mit der 
bisherigen Regierungsmehrheit zu erzielen. — Wenn bis zur 
Stunde noch keine Entſcheidung vorliegt, ſo iſt doch damit zu 
rechnen, daß der Seim aufgelöſt werden wird. Was die Pläne 
der neuen Regierung betrifft, ſo iſt doch damit zu rechnen, daß 
vor allem die die kirchliche Macht betreffenden Geſetze, die die 
alte Regierung und der Seim erlaſſen hatten, wieder 
            ſuspen=
diert werden. 
Die Eiſenbahner an den Reichsarbeitsminiſter. 
Die Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner E.V. hat an den 
            Reichs=
arbeitsminiſter eine Eingabe gerichtet. Die Eingabe geht von einem 
Beſchluß des 3. Kongreſſes des Internationalen Bundes chriſtlicher 
Eiſenbahner= und Straßmbahnergewerkſchaften aus, in welchem 
            gefor=
dert wird, daß die Eiſenbahnen auf Grund des Waſhingtoner 
            Abkom=
mens den in den einzelnen Ländern zu erlaſſenden Arbeitsſchutzgeſetzen 
unterſtellt werden. Die Forderungen der Gewerkſchaft deutſcher 
            Eiſen=
bahner, die natürlich den beſond’ren Verhältniſſen bei der Drutſchen 
Reichsbahn Rechnung tragen müiſſen, gipfeln in folgenden drei Punkten: 
1. Unterſtellung ſämtlicher Reichsbahnarbeiter unter die 
            Arbeitszeit=
regelung durch den Lohntarifvertrag; 
2. die Feſtlegung des 8ſtündigen Arbeitstages als Grundlage für die 
Arbeitszeitregelung im geſamten Reichsbahngebiet; 
3. die Feſtlegung einer Beſchränkung der Höchſſtdauer der einzelnen 
Dienſtſckichten in leichten Dienſtſchichten bis zu 12 Stunden mit 
entſprechender Verringerung der Höchkſtdauer der Dienſtſchicht mit 
der zunehmenden Schwierigkeit der Dienſte bis herab auf 8 
            Dienſt=
ſtunden.
 * Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Sonntag, den 26. Dezember. 
Hänſel und Gretel. 
Märchenſpiel von Adelheid Wette, Muſik von E. Humperdinck. 
Die Puppenfee. 
Ballett von J. Haßreiter und F. Gaul, Muſik von J. Bayer. 
Zwei liebe Bekannte aus früheren Zeiten. Beide bei einem 
breiten Publikum beliebt; jedes in ſeiner Art wertvoll. Ein 
ſeltenes Zuſammentreffen, nur dadurch erklärlich, weil ſie echtes 
Theater ſind. Als Humperdincks erſtes Märchenſpiel nach lange 
vergeblichen Verſuchen, eine Bühne zur Aufführung zu finden, 
im Jahre 1893 über die Bretter von Weimar ging, war der ſchon 
40jährige Wagnerianer mit einem Schlage ein berühmter und 
ein reicher Mann. Der Erfolg wurde dem guten Textbuch ſeiner 
Schweſter Adelheid Wette verdankt, und ſeiner natürlich 
            quellen=
den, kindlich emt fundenen, meiſterhaft geſchriebenen Muſik. 
Glückliche Zeitumſtände vergrößerten den Erfolg. Die Brutalität 
des Verismo, der „einaktigen Dolchoper”, hatte abgewirtſchaftet, 
die von Triſtan= und Parſifal=Anklängen lebende Epigonen=Oper 
genug gelangweilt. Das Geſetz des Gegenſatzes verlangte größte 
Einfachheit des Werkes und Naivität des Schöpfers. Hier war 
es erfüllt. Es bedingt auch heute noch die Freude, mit der wir 
es genießen. 
Unſere Aufführung war ausgezeichnet. Sie ſtand unter der 
ſicheren muſikaliſchen Leitung Max Hüsgens, der mit ihr als 
„junger Mann” unter Hofrat de Haan ſchon ſein Geſellenſtück 
machte. Die Zeitmaße freilich ſchienen mir häufig zu eilig; 
            Vor=
ſpiel, Zwiſchenſpiel, Pantomime überhaſtet. Es ging damit ein 
Stück Poeſie verloren, und viele Textworte wurden 
            unverſtänd=
lich. O. F. Schuh führte geſchickte Regie — manches klappte 
noch nicht ganz —, und Schenck von Trapp hatte das 
Bühnenbild feſſelnd geſtaltet. Unſere beſten Kräfte waren für 
die Rollen eingeſetzt. Kann man ſich ein reizenderes Paar 
denken, wie Hedwig Werle und Margarete Albrecht als 
Hänſel und Gretel? Welche Friſche und Singfreudigkeit, welche 
echte Märchenpoeſie waltete in ihren Geſtalten! Zart und 
            kind=
lich Sand= und Tau=Männchen der Annelis Roerig und Sitta 
Müller. Grotesk die köſtliche Knuſperhere unſerer vielſeitigen 
Anna Jakobs. Kräftig, mit einem Einſchlag von Derbheit 
das Elternpaar Martha Liebel und Imre Aldori. 
Die „Puppenfee” iſt noch älter als „Hänſel und Gretel”. Sie 
iſt vielleicht das einzige der vielen Ballette von Haßreiter und 
Gaul, das heute noch lebt oder vielmehr wieder auflebt. Trotz
Montag, den 27. Dezember 1926
 Aus der Landeshaupiſtadt. 
Darmſtadt, 27. Dezember. 
— Heſſiſches Landestheater. Es wird noch oimal beſonders darauf 
aufmerkſam gemacht, daß die heute abend im Kleinen Haus ſtattffindende 
Aufführung von Künneckes Operette „Der Vetter aus Dingsda” 
der Zuſatzmiete I zugeteilt iſt. 
— Landestheater. Zriſchen den Jahren finden im Landestheater 
folgende Vorſtellungen ſtatt: im Großen Haus am Montag, den 
N. Dezember, nachmittags 3½ Uhr, eine Wiederholung des 
            Weih=
nachtsmärchens, abends 7½ Uhr als Volksvorſtellung zu 
            Ein=
heitspreiſen von 50 Pfg. bis 3 Mk. Schönthans Schwank „Der Naub 
der Sabinerinnen”; am Mittwoch, den 29. Dezember, wird 
Shakeſpeares Tragödie „Macbeth” gegeben. Zu Silveſter wird 
unter Leitung von Generalintendant Ernſt Legal die bekannte und 
längſt im Schauſpielrepertoire aller deutſchen Theater ſtehende Poſſe 
„Nobert und Bertram”, die ſeit 1915 nicht mehr im Spielplan 
des Landestheaters erſchien, neu einſtudiert. Der Neujahrstag bringt 
eine Aufführung von Richard Wagners „Meiſterſingern”, am 
Sonntag, den 2. Januar, gelangt nachmittags 2 Uhr das 
            Weihnachts=
märchen und abends 7½ Uhr als Volksvorſtellung zu Einheitspreiſen 
(1—4 Mk.) die Operette „Wiener Blut” zur Aufführung. — Im 
Kleinen Haus finden am Montag, den 27. Dezember (für Zuſatzmicte I. 
und Donnerstag, den 30. Dezember (für Zuſatzmiete III), 
            Wiederholun=
gen der mit außerordentlichem Beifall aufgenommenen Operette „Der 
Vetter aus Dingsda” ſtatt, während am Mittwoch Boieldieus 
„Weiße Dame” und am Neujahrstag in der Darſtellung durch die 
Heſſiſche Spielgemeinſchaft Georg Büchners E geplagter 
            Fami=
lievadder” gegeben wird. Als 2. Vorſtellung des Weihnachtszyklus 
klaſſiſcher Werke kommt dann am Sonntag, den 2. Jan., der Goethe= 
Abend (Geſchwiſter=Mitſchuldigen) zur Aufführung. 
— Verein der Freunde des Heſſiſchen Landesth aters. Das 
            Pro=
gramm, welches die Genexalintendanz für die geſellſchaftliche 
            Veranſtal=
tung am 28. Dezember feſtgeſtellt hat, iſt von hervorragend künſtleriſcher 
Bedeutung. Der erſte Teil bringt die Weihnachtslegende von Ludwig 
Thoma unter Mitwirkung der bedeutendſten Kräfte unſeres Land 
            s=
theatens. Der zweite Teil bringt neben Rezitationen von Frau Gothe 
und Herrn Klupp Madrigale, Lieder und Duette, die alle in die 
            Weih=
nachtsſtimmung ſich einfügen. Die Ausführung liegt in den Händen 
unſerer bewährteſten Künſtler. Wir keirfen wohl annehmen, daß dieſes 
Programm allſeitiges Intereſſe findet, und bitten wiederholt, ſich wegen 
etwa gewünſchter Einladungen zu dieſem Geſellſchaftsabend ſich an unſere 
Geſchäftsſtelle, Marktplatz 10, zu wenden. Die Veranſtaltung muß aus 
räumlichen Grüden nunmehr doch anſtatt im Kleinen Haus in dem 
Großen Haus ſtattfinden. Für den geſellſchaftlichen Teil während der 
Pauſe ſtehen ſämtliche Fohers des Großen Hauſes zur Verfüigung. 
* Befreiung von Kraftfahrzeugſteuer bei Abmeldung des 
            Kraft=
fahrzeuges während der Gültigkeitsdauer der Steuerkarte. Eine 
            Ver=
ordnung iſt am 15. d. M. in Kraft getreten und auf alle Fälle 
            anzu=
wenden, in denen die Abmeldung bei der Zulaſſungsbehörde oder die 
Anzeige und Rückgabe der Steuerkarte an das Finanzamt nach dem 
14. Dezember 1926 erfolgt iſt. Iſt für ein zugelaſſenes Fahrzeug eine 
Steuerkarte auf 1 Jahr oder 6 Monate ausgeſtellt und iſt es während 
der Gültigkeitsdauer der Steuerkarte bei der Behörde abgemeldet 
worden, ſo iſt auf Antrag gegen Rückgabe der Karte ſtir den Reſt der 
Gültigkeitsdauer folgender Steuerbetrag zu erſtatten oder, ſoweit noch 
ticht gezahlt, zu erlaſſen: I. bei Steuerkarten auf 1 Jahr, wenn das 
Fahrzeug bei der Behörde abgemeldet wurde: im 1.—2. Monat der 
Gültigkeitsdauer 75 Proz., im 3.—4. Monat 57,5 Proz., im 5.—6. Monat 
40 Proz. im 7.—8. Monat 27,5 Proz., im 9.—10. Monat 15 Proz. der 
für die Steuerkarte zu zahlenden Steuer; II. bei Steuerkarten auf ſechs 
Monate; wenn das Fahrzeng abgemeldet wurde: im 1.—2. Monat der 
Gültigkeitsdauer 58 Proz., im 3.—4. Monat 29 Proz. der zu zahlenden 
Steuer (§ 1). Soll ein Kraftfahrzeug, für das eine Zulaſſung 
nicht erforderlich iſt, nicht bis zum Ablauf der Eültigkeitsdauer 
der Karte zum Befahren öffentlicher Wege (Plätze) benutzt werden und 
wird dies dem Finanzamt unter Rückgabe der Steuerkarts angezeigt, ſo 
finden die Vorſchriften des § 1 Anwendung wit der Maßgabe, daß 
anſtelle des Zeitpunktes der Abmeldung bei der Zulaſſungsbehörde der 
Zeitpunkt tritt, an dem die Anzeige und Steuerkarte beim Finanzamt 
eingegangen ſind. Im Falle der Umſchreibung der Steuerkarte gelten 
bei Berechnung des zu erſtattenden oder zu erlaſſenden Betrages die 
ausgeſtellten Steuerkarten als einheitliche Steuerkarte, Beträge unter 
5 Mark werden nicht erſtattet. Zur Geltendmachuing des Erſtattungs= 
(Erlaß=)anſprucks iſt der berechtigt, auf deſſen Namen die Steuerkarte 
lautet. Der Antrag iſt bis zum Ablauf der Gültigkeitsdauer der Karte 
beim Finanzamt zu ſtellen.
Bei Aagenleiden
 das 
Eu e 
altbewährte 
ärztlich empfohlen-überallerhältlich 
Rein aue Malz und Oopfen, ohne Zucberzuſatz 
Allle inige Herſtellevin: A. G. Hacberbräu Münehen- 
Generalvertretung für Darmſtadt und Umgebung: Wilhelm Deſch, 
Biergroßhandlung, Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſiraße 1 + Fernruf 1410.
 der im Grunde ſehr ſchwachen Kapellmeiſtermuſik Joſeph Bayers. 
Es gibt heute wahrlich beſſere Muſiker, es gibt kühnere 
            Ent=
würfe, originellere Szenen. Aber weniger Theaterpraktiker; 
kaum einen, der eine Muſik ſchreiben kann, aus der ein Ballett 
zu machen iſt. Das iſt es, was jene verſtanden, und deshalb 
die Auferſtehung. 
Freilich kommt uns die „Puppenfee” heute anders als vor 
40 Jahren. Unſere Manda von Kreibig, immer voll eigener 
Ideen für kräftige Geſtaltung und reizvolle Einzelheiten, hat ihr 
ein ganz neues Ausſehen gegeben. Dabei iſt die Durchführung 
eines jeden Balletts bei uns keine leichte Aufgabe. Man 
            ver=
gißt, daß gegen etwa zwanzig Damen des Balletts und zehn 
Eleven früher jetzt nur mehr die Hälfte zur Verfügung ſtehen. 
Der Erſatz muß vom Schauſpiel, der Oper, dem Chor entnommen 
werden. Dazu heute die vielen Kinder. Es iſt erſtaunlich, was 
mit ſolchem Material fertig gebracht wurde: ein Lob für 
            Mei=
ſterin und Schüler zugleich. 
Auch dieſe Aufführung war vorzüglich, für die Regiſſeur 
O. F. Schuh und Kapellmeiſter F. Bohne gewandte Leiter 
waren. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtanden die mechaniſchen 
Figuren. Was waren das alles für drollige Puppen! 
            Seelen=
los und doch eine jede von ſo einmaliger Perſönlichkeit für die 
paar Minuten ihrer Verlebendigung. Das Weſentliche mit 
            fabel=
hafter Sicherheit erfaßt und zum grotesk wirkenden Ausdruck 
gebracht: das Pata=Mawa=Baby, Hans Guck=in=die=Luft, der 
Struwwelpeter, Max und Moritz — und wie ſie alle heißen, 
            treff=
lich dargeſtellt von den Damen J. Scheinpflug (Puppenfee), 
Grete Kumpf. Dora Böhm, Lene Berdolt, Annette und 
Willi Reis, Dora Sauerwein, Martha Schulz, Anna 
Kraft und in zwiefacher Verwandlung Manda von Kreibig 
ſelbſt. Aber auch allen Beſitzern und Beſuchern des 
            Spielwaren=
ladens, 14 an der Zahl, und den netten, ſtrahlenden Kindern ſei 
ein herzliches Geſamtlob gezollt. 
Mit dieſen zwei Stücken hat Generalintendant Legal wieder 
einen äußerſt glücklichen Griff getan, der ihm von Vielen gedankt 
wird und noch oft ein volles Haus bringen möchte. v.H. 
B. Luſtiges aus der Kuliſſenwelt. Einige hübſche 
            Theater=
anekdoten werden von Alice Serffert in „Reklams Univerſum” 
zuſammengeſtellt: Karl Schönherr ſpielt zum Schrecken der 
Schauſpielern gern ein bißchen Regiſſeur. So gab er einmal 
einem Anfänger genaue Ratſchläge über die Auffaſſung ſeiner 
Nolle. Willi Thaller, der dabei ſtand, bat den Dichter um ein 
paar Worte im Vertrauen: „Herr von Schönherr,” ſagte er, „dem 
dürfen Sie nichts vormachen. Der iſt Anfänger, der macht’s 
nach. — Matkowſki trat gern in Wiener Vorſtadttheatern 
als Gaſt auf. Nun hatte er einmal vor' einer Aufführung in
Nummer 358
 Weihnachten beim Roten Kreuz. Der Heſſiſche Landesverein vom 
Roten Kreuz hat, wie alljährlich, ſo auch auf Weihnachten 1926 eine 
Beſcherung für 414 Invaliden und Veteranen von 1870/71 ſowie für 
Hinterbliebene von ſolchen in allen Krciſen des Volksſtaates Heſſen 
            ver=
anſtaltct. Allen dieſon Bekürftigen wurde eine Geldſpende zuteil. Für 
die in Darmſtadt wohnenden Invaliden und Veteranen aus den 
Kriegen 1870/71, 1866, und 64 wurde vom Landesverein in Verbindung 
mit dem Zweigverein Darmſtadt am Dienstag nachmittag eine beſondere. 
Weihnachtsfeier im Muſikvereinsſaal abgehalten. Es nahmen etwa 100 
Perſonen daran teil, außerdem noch eine Anzahl geladener Gäſte. Im 
Saale ſtand, ein prächtiger Chriſtbaum, und davor waren die 
            Gaben=
tiſche aufgeſtellt. Herr Landgerichtsrat Stimmel hieß die Erſchienenen, 
insbeſondere die Invaliden und Altveteranen, die von 
            Sanitätsmann=
ſchaften des Roten Kreuzes in den Saal geleitet waren, im Namen des 
Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz und ſeines Zweigvereins 
Darmſtadt herzlich willkommen. Er führte dann in ſeiner Anſprache. 
u. a. aus: Viel iſt es nicht, was wir Ihnen beſcheren, aber ſeien Sie 
überzeugt, es kommt von Herzen. Das Wertvollſte iſt eine kleine G.
            Id=
ſpende, welche für Sie, wie alljährlich, der Herr Miniſter des Innern 
aus Staatsmitteln zur Verfügung geſtellt hat, für die ich ihm hier in 
Ihrem und unſerem Namen herzlichen Dank ausſprechen darf. Leider 
war er wegen der Ihnen bekannten Gründe gezwungen, ſeine Spende 
gegen das Vorjahr abzufirzen. Das H ſſiſche Rote Kreuz hat jedoch noch 
ein Scherflein dazugelegt, ſo daß die Kürzung den Einzelnen nicht ſo 
fühlbar werden wird. Der Zweiaverein hat nun noch zwei Dinge 
            bei=
gefügt, die Ihnen am heiligen Abend die Feier verſchönen ſollen. Ein 
herzhaftes Stück guten deutſchen Labkuchens und eine Flaſche Wein. Sie 
enthält einen von den guten Tropfen, die da drüben an den Hängen 
unſeres Rheinſtromes reifen. Der Redner erinnerte hierauf die 
            Vete=
ranen an die Sommertage des Jahres 1870, als ſie über den Rhein 
zogen, um den Strom zu ſchützen, wie ſie dann einige Monate ſpäter 
in Schnee und Eis. in Sturm und Kanonendonner vor Paris Weih=, 
nachten gefeiert haben. Weiter erinnerte der Rednm an den Jubel, als 
hald darauf das Deutſche Reich erſtand und der Krieg zu Ende ging. 
Wir müßten wieder werden, wie damals, ein einig Volk von Brüdern. 
Das Note Kreuz, das Männer und Frauen zuſammenfaßt, um die Not 
des Näckſten zu lindern, ohne Anſehen der Perſon, der Partei und der 
Neligion, wolle die einzelnen Volksgenoſſen einander näher bringen 
durch die Sprache der Menſchenliebe, die von Herzen komme und zu 
Herzen gehe. Das deutſche Rote Kreuz wolle mithelfen an dem Ziel, 
das unſer aller Lebenswerk bedeuten müſſe, an der Wiederaufrichtung 
unſeres lieben deutſchen Vaterlandes. Frau B rha Behre=Hacker ſprach 
ſodann ſehr ſtimmungs= und eindrucksvoll tiefempfundene 
            Weihnach’s=
dichtungen von Karl Ernſt Knodt, dem bekanntm heſſiſchen Dichter. Die 
Feier war umrahmt von Geſangsvorträgen eines Elektrolgs, das die 
Firma Karl Jäger (Georgenſtraße) in dank nswerter Weiſe zur 
            Ver=
fügung geſtellt hatte. Die Choräle „Stille Nacht, heilige Nacht” und 
„O du fröhliche, o du ſelige Meihnachtszeit” in einer auß rorden lich 
vollkommenen und tonſchönen Wiedergabe, wie ſie vom Berliner 
            Dom=
chor geſungen wurden, waren von ſtarker Wirkung. Die Vert älung der 
Gaben unter dem Weihnachtshaum nahmen zum Schluß der Feier 
Hilfsſchweſtern des Aliccboſpitals vor. Der Baum erſtrahlte in dem 
Glanze zahlreicher elektriſcher Lichter, die von der Firma Sallway zur 
Verfügung geſtellt waren. Am 22. Dez mber erhielt noch eine Anzahl 
Schwerkriegsbeſchädigter je ein Nahrungsmittelpaket und eine Flaſche 
Wein auf der Geſchäftsſtelle des Roten Kreuzes. 
— Der Neugeiſtkreis Darmſtadt veranſtaltet heute abend, gemeinſam 
mit dem Bund deutſcher Wanderer, in der Landesbaugewerbeſchule 
(N=ckarſtraße 3) einen Weiheabend. Der frühere Leiter des B.d.W., 
der bekannte Hamburger Sänger Karl Barkmann, wurd= d ffir 
            ge=
wonnen. Seine vornehm geſchuilte Stimme, verbunden wit einem 
            er=
leſenen Programm, deſſen erſter Teil Lieder von Joh. S=b. Bach, Max 
Reger, Rob. Schumann und Hugo Wolf umfaßt, während der zweite 
Teil einem Modernen. „Armin Knab”, gewidmet iſt, wird Intercſſe auch 
über den Kreis der Veranſtalter hinaus wecken. — Von Armin Knab 
werden Vertonungen von Wunderhorn=Liedern, ſowie von Gebichten 
von Stefan Gcorge und Alfred Mombert geſungen. Die Beglei ung 
am Flügel hat Herr Hermann Heiß frcundlichſt übernommen. Der 
            Neu=
geiſtkreis, deſſen Aufgabe die Pflege einer vertieften a iſtigen 
            Lebens=
anſchauung iſt, ſchließt in ſeine Veranſtaltungen auch edele Muſik ein, 
will er doch jedem den Weg aus müder Reſianation und aus Rauſch zu 
wahrer Freude und Erhebung zu einem frohen und kapferen Leben 
zeigen. (Näheres ſiehe Anzeige.) 
* Ortsſatzung über die Erhebung einer Vergnügungsſteuer. In 
Nr. 351 bom 19. ds. Mts. macht die Stadtverwaltung bekannt, daß did 
miniſteriell genehmigte Ortsſatzung vom 15. bis einſchkießlich 21. ds. 
Mts. im Stadthauſe, Zimmer Nr. 15, während der Dienſtſtunden zur 
allgemeinen Einſicht offen liege. Die Bekanntmachung ſelbſt iſt vom 
18. ds. Mts. datiert. Wir wiederholen angeſichts der Bedeutung der 
Steuer für zahlreiche Vereine der Stadt den Wunſch, die 
            Stadtverwal=
tung möge nach dem Vorgange von Stuttgart die neue Steuerordnung 
im Druck vervielfältigen laſſen, um ſolche den Intereſſenten gegen 
            an=
gemeſſenes Entgelt abzugeben. 
Kunſinotizen. 
Ueber Werte, Künfiler oder künftleriſche V. ranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnue 
geſchiebt behält ſich die Redaktion ihr (rteil vor. 
— Palaſt=Lichtſpiele: „Carmen‟. Ein Film, dem es 
gelungen iſt, die Novelle von Proſper Mérimée in höchſter künſtleriſcher 
Vollendung wiederzugeben. Raquell Meller iſt als Carmen von 
            unſag=
bar natürlicher Grazie, unükertreffend an Scharm der Bewegungen 
und Ausdruck des Spiels. Eine Carmen, wie ſie menſchlich wahrer und 
ſchöner undenkbar iſt. Ein Thema, das zur Verfimung reizt, das 
            mit=
ten in die Rowantik Spaniens mit ſeinen herrlichen Landſchaften, ſeinen 
maleriſchen Frauen und abenteuerlichen Männergeſtalten füührt. Ein 
grandioſer Stierkampf belebt die letzten Szenen des Films, der zu den 
beſten zählt, die in letzter Zeit vorgeführt worden ſind.
 Grinzing dem Heurigen zu fleißig zugeſprochen, ſo daß die 
            Vor=
ſtellung abgebrochen werden mußte. Nach dem Fallen des 
            Vor=
hanges herrſcht Entrüſtung und Toben im Saal. Da erſcheint 
der große Schauſpieler bor dem Vorhang und hält folgende 
Rede: „Wenn ein Matkowſki in Grinzing ſpielt, muß er 
            ent=
weder verrückt oder beſoffen ſein. Ich habe das letztere 
            vorge=
zogen.” — Adele Sandrock wendet ſich einmal an ihre 
            Kolle=
gin Ilka Grüning und bittet ſie mit ſanfter Stimme um einen 
Rat: „Sagen Sie mir bloß, wie ſchminkt man ſich alt?” Ilia 
Grüning erwidert ebenſo ſanft: „Nur den Puder leicht 
            ab=
wiſchen, Frau Sandrock!” 
C. K. Wenn Wilde ſtreiken. Das Streikfieber hat ſich 
            all=
mählich auf alle Teile des Erdballes ausgebreitet, und auch die 
wilden Stämme machen von dieſer Waffe Gebrauch, wobei ſie 
freilich die unvernünftigſten Gründe vorbringen. Einige 
            Bei=
ſpiele dafür erzählt der Forſchungsreiſende Jack Mc. Laren, der 
ſich lange Zeit in wilden Gegenden aufgehalten hat. „Als ich an 
der Küſte von Neuguinea vor einiger Zeit nach Perlen fiſchte,” 
ſchreibt er, „da erklärte mir eines Tages die Schar von Papuas, 
die mir dabei zur Hand ging, das Eſſen wäre ſchlecht und ſie 
müßten mich verlaſſen. Eine Prüfung der Nahrung zeigte, daß 
alles in Ordnung war, aber die Eingeborenen blieben ſtandhaft, 
und da ich die Arbeit nicht allein ausführen konnte, mußte ich 
das Geſchäft aufgeben. Später erfuhr ich, daß der wahre Grund 
für ihren Streik ein großes Stammesfeſt geweſen war, bei dem 
ſie mitſchmauſen und mittanzen wollten. Am Kap York im 
fernſten Norden Auſtraliens, wo ich als einziger Weißer 8 Jahre 
lang eine Kokosnuß=Plantage unterhielt, kamen die 
            Einge=
borenen, die in meinem Dienſt ſtanden, eines Tages mit Keulen 
und Speeren bewaffnet und erklärten mir, ſie wären die wahren 
Beſitzer des Landes und ſie würden nicht mehr länger für mich 
arbeiten, wenn ich ſie nicht bezahlte. Meine Mitteilung, daß 
ich das Land von der Queensland=Regierung gekauft habe, machte 
nicht den geringſten Eindruck auf ſie. Einige Zeit ſah die Sache 
bedrohlich aus, aber dann fragte ich ſie nach ihren Forderungen; 
ſie verlangten von mir 2 Pfund Tabak, und als ich ihnen den 
gegeben hatte, war alles wieder in Ordnung. Ein Händler auf 
der Salomo=Inſel fand eines Morgens, daß die Eingeborenen 
ausblieben, die gewöhnlich kamen, um Kopra und Kokosnüſſe 
gegen Handſpiegel, Glasperlen, bunte Stoffe und ähnliche ſchöne 
Dinge umzutauſchen. Seine Nachforſchungen ergaben, daß einer 
der Eingeborenen, der auf einer Miſſion geweſen und ein wenig 
leſen gelernt hatte, zufällig in den Beſitz eines Warenkataloges 
eines Londoner Geſchäfts gekommen war, in dem die begehrten 
Sachen zu ſehr billigen Preiſen angezeigt waren. Er hatte die 
anderen darüber aufgeklärt, daß der Händler zu viel verdiente, 
und nun wollten ſie ihm nichts mehr verkaufen, bis er ſie davon 
überzeugt hatte, daß ſein Verdienſt garnicht ſo groß ſei.
Nummer 358
Montag, den 27. Dezember 1925
Seite 3
 Dezemberſitzung der familiengeſchichtlichen 
Vereinigung. 
Der Vorſitzende leitete ſeinen Vortrag über familiengeſchicht 
liche Ouellen ein mit den Worten Ludwig Fincks, der 
            neben=
bei ein eifriger Familienforſcher iſt: „Man kann ſich kaum vorſtellen, 
wie mühevoll die Stammesforſchung vor wenigen Jahren noch war, 
ohne Anleitung. Es gibt wohl kein Fach der Wiſſenſchaften, in dem 
der Einzelne ſo von ſich aus, ohne Vorbilder und Erfahrungen, als 
Selbſtforſcher ſich in ſeinen Stoff einſchaffen mußte.” Als Quellen: 
Als beſtes Hilfsmittel, wie man ſich anſtellen muß bei der 
            Herbei=
ſchaffung und Vearbeitung des familiengeſchichtlichen Stoffes kann das 
bereits in 3. Auflage erſchienene Taſchenbuch für 
            Familien=
geſchichtsforſchung von Dr. Fr. Wecken empfohlen werden. 
Die Quellen zerfallen 1. Die Kirchenbücher, am raſcheſten kommt man 
vorwärts mit dem Kopulationsregiſter, dann kommen die Tauf= und 
Sterberegiſter, und endlich Konfirmations= und Pönitenziarien= (Büßer= 
Liſte. In neurer Zeit ſind Regiſter über alle Eintragungen angefertigt 
worden, aber noch nicht überall durchgeführt, muſtergültig iſt dies von 
dm verſt. Profeſſor Weckerling für Worms erreicht und zwar 
gemeinſam für Katholiken und Proteſtanten; von kleineren Orten ſei 
Reinheim von dem verſt. Pfarrer Hein erwähnt, der auch 
Familienſtammliſten anlegte. Dann kommen noch die Kirchenchronik, 
Rechnungen, Protokolle, Salbüicher u. a. in Betracht. Eine 
            Inventari=
ſation aller heſſiſchen Beſtände, auch des Oberkirchenamts iſt von 
            Archiv=
rat Dr. Herrmann herausgegeben worden. Ferner kommen noch in 
Frage Leichenpredigten, Kirchenſtuhlverzeichniſſe u. a. 2. 
            Gemeinde=
archive. Man ſehe zuerſt deren Regiſtraturplan durch. Hier liefern 
pſt reichen Stoff insbeſondere Rechnungen, z. B. Bürgergeld= mit 
            aller=
lei Angaben, Zinſen, Handwerkerbezahlung, Gerichtsbücher mit 
            frei=
willigen Gerichtsbarkeitsakten, Teſtamente, Geburtsbriefe, 
            Hypotheken=
beſtellung, Prozeſſe, Bürgeraufnahme uſw. 3. Privatarchive, 
            ins=
beſondere der Standesherren und des Adels. Hier ſeien außer 
            Rech=
nungen, Lehnsbriefe über Huben, Beamtenbeſtallungen, Prozeßakten z. 
B. vor dem Reichskammergericht Einzelurkunden u. a. genannt. 4. 
Staatsarchive. Es handelt ſich beſonders um das heſſiſche Archiv 
zu Darmſtadt, über das Archivrat Du. Herrmann bereits früher einen 
Vortrag hielt und das Marburger Staatsarchiv (über das man 
ſich bei Derſch Oberheſſiſche Heimatgeſchichte 1925 unterrichten kann), 
hier ſeien auch noch die Siegel und Wappen erwähnt. 5. Literatur, 
hier ſei nochmals auf die Sammlungen von Leichenpredigten u. a. 
            hin=
gewieſen. 6. Univerſitätsmatrikel, die Gießener iſt nur 
teilweiſe gedruckt. 7. Gerichtsbehörden=Akten z. B. bei 
Kreisämtern. Zum Schluß teilte der Vortragende noch die Zuſchrift 
eines ſachverſtändigen „Aſtrologen” Schnell mit (er wohnt hier 
in Gr. Bachgaſſe 23), der ſich zur Aufſtellung von Horoſkopen u. a. 
empfichlt. Die Aſtrologie iſt ja wieder ganz neu aufgekommen. Bei der 
nun folgenden Diskuſſion teilte Archivrat Dr. Herrmann den Fall mit, 
daß es ihm nur durch einen Trauring möglich war, den Tag der Trauung 
eines Vorfahren des Oberbaudirektors Moller feſtzuſtellen, während 
alle anderen Quellen verſagten. 
Zum Schluß legte der Vorſitzende noch eine Menge neuer Literatur 
auf, wovon nur 2 hier erwähnt ſeien. Zuerſt die in Maſchinenſchrift 
vorliegende Familiengeſchichte von dem bekannten in Gießen geborenen 
Dichter und Vollsſchriftſteller („Der Freund in der Not”) J. B. 
Schuppius (1610—1661) und dann die ſeit voriges Jahr erſcheinenden 
„Pirmaſenſer Geſchichtsblätter, die einen Aufſatz über den 
Feldprobſt. Ludwigs IX, Johannes Venator von Karl Eſſelborn und 
ſehr lehrreiche Mitteilungen von L. Kampfmann über Schweizer 
Einwanderungen, enthalten. 
Die Hauptberſammlung findet in der Januarſitzung ſtatt und nicht, 
wie irrtümlich angekündigt war, in der Dezemberſitzung. K. Noack.
 Die Küche des Hausfrauenbundes in der Heidelberger Straße 
(Artilleriefaſerne) iſt am Dienstag, den 28. Dezember, wieder 
geöffnet. Eine längere Schließung, wie in früheren Jahren, iſt 
wegen Inanſpruchnahme der Küche durch Erwevbsloſe die 
            Erwerbs=
loſen haben jetzt freie Wahl — unmöglich. Die Notiz im „Darmſtädter 
Tagblatt” bom 24. Dezember, wegen längerer Schließung, iſt irrtümkich 
aufgegeben worden. 
* Darmſtädter Wochenmarktpreiſe vom 24. Dezember 1926 (pro Pfd. 
bzw. Stück in Pfg.). Erdkohlraben 8, gelbe Rüben 8, rote Rüben 8 
bis 10, weiße Rüben 8—10, Schwarzwurzeln 10—45, Spinat 25—30, 
Rotkraut 12—15, Weißkraut 6—8, Wirſing 6—8, Grünkohl 15, Roſenkohi 
30, Zwiebeln 10—12, Knoblauch 80, Tomaten 120, Kaſtanien 25—35, 
Feldſalat, Lattig 100 —120, Blumenkohl. ausländ. 50—150, Rettich 5—10, 
Sellerie 10—40, Lauch 5—10, Meerrettich 70, Spätkartoffeln 6—7, 
            Tafel=
äpfel 20—35, Wirtſchauftsäpfel 15—20, Tafelbirnen 12—20, 
            Wirtſchafts=
birnen 8—12, Nüſſe 70—80, Apfelſinen 8—15, Zitronen 4—10, 
            Süßrahm=
butter 220, Landbutter 200, Wcichkäſe 35—40, Handkäſe 6—15, Eier 
friſche 17—20, Kabeljan, Isländer, Ausſchnitt 47, Gänſe 140—160, 
            Hüh=
ner 150—160, Tauben 70—80, Haſen, ganz 120, Rindfleiſch, friſch 30 bis 
110, Kalbfleiſch 120, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 132—150, 
            Dörr=
fleiſch 180, Schinken 220, Wurſt 80—140, Schmalz, ausgelaſſen 130.
 Tageskalender für Montag, den 27. Dezember 1926. 
Jandestheater, Großes Haus, nachm. 3½ Uhr, Ende gegen 
5½ Uhr: „Brumm, der Bär”; abends 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, 
Volksvorſtellung: „Der Raub der Sabinerinnen”. — Kleines 
Haus, Zuſatzmiete I (7), Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr: 
„Der Vetter aus Dingsda” — Kinovorſtellungen: Union=, 
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Orpheum abends 8 Uhr: 
Varieté und Film. — Konzerte: Schloßkaffee; Hotel Schmitz; 
Span. Bodega; Café Rheingold; Perkeo. — Tanz; Weinhaus 
Weißer Turm: Tannusburg. — Frankfurt a. M., Feſthalle, 
abends 7.30 Uhr: Zirkus Sarraſanis Feſtſpiele. 
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 28. Dezember 1926. 
Ernſt=Ludwig=Straße 12, Möbel uſw., vorm. 10 Uhr. 
Griesheim b. Darmſtadt, vorm. 11 Uhr, in der Faſelhofreite 
Verſteigerung von Ziegenböcken.
 Aus Heſſen. 
* Pfungſtadt, 23. Dez. Turnhallenbau. Der hieſige 
            Turn=
verein iſt bereits mit den Vorbereitungen der Errichtung ſeiner 
            Turn=
halle beſchäftigt. Befanntlich hat er vom Truppenübungsplatz von 
Griesheim eine Fliegerhalle angckauft. Die Eiſenkonſtruktion der Halle 
iſt bereits nach hier gebracht worden. Die Platzfrage iſt jedoch noch nicht 
endgültig geklärt. — Todesfall. Ludwig Größmann 15., ein alter 
Pfungſtädter Muſiker, iſt im Alter von 71 Jahren geſtorben. 
* Ober=Ramſtadt, 23. Dez. Bei der letzten 
            Gemeinderats=
ſitzung ſtand zum 1. Punkt der Tagesordnung ein Geſuch des 
            Rad=
fahrerbereins 1893 Ober=Ramſtadt um Ueb rlaſſung des 
            Gemeindeſport=
platzes am Buchwald als Feſtplatz für das am 25., 26. und 27. Juni 
1327 ſtattfindende Gaufeſt. Dem Antrage wird unter den am 23. 4. 1925 
beſchloſſenen allgemeinen Bedingungen ſtattgegeben. — Nachdem die 
Materialien fir die Drainage in Fl. 13,33 und 36 beſchafft, hat der 
            Ge=
meinderat mir ” Stimmen die öffentliche Ausſchreibung dieſer Arbeiten 
b=ſchloſſen. Zwei Stimmzettel wurden dabei unbeſchrieben abgegeben 
und fünf Mitglieder enlhielten ſich der Stimme. — Ein Geſuch der 
            Niko=
laus Kraft Witwe um Ermäfigung von Pachtgeld oder Aufhebung des 
Pachtverhältniſſes bezügliches eines Gemeindegrundſtückes am Steike 
wird der Konſequenz halber abgeleynt. Dagegen hat der Gemeinderat 
gegen eine Uinteiverpachtung des Grundſtückes im Rahmen der 
            Ver=
ſteigerungsbedingungen, nichts einzuwenden. — Mit der Errichtung einer 
„Motalin”=Zapſſtelle vor dem Anweſen Phil. Jakoby 2., Darmſtädter 
Straße 62, ſeitens der Deutſchen Gaſolin=A.=G. erklärt ſich der 
            Ge=
meinderat einverſtanden, wenn die Anlage an der öſtlichen Seite (nach 
dem Simmermacherſchen Anweſen zu) und ganz dicht beim Wohnhaus 
errichtet nird. Die Geſellſchaft hat alsdann eine jährliche 
            Anerkennungs=
gebühr von 10 Mk. an die G meindekaſſe zu zahlen. Für die bereits 
beſtehende Zapfſrelle des Otto Jakoby wird eine jährliche 
            Anerkennungs=
gellihr von 10 Mk. feſtgeſetzt. — Architeft Herdt ſucht um Errichtung 
einer Straßenlampe an der Nieder=Ramſtädter Straße nach. Der Antrag 
verfällt aus konſequenten Gründen der Ablehnung. — Ein Antrag des 
Wilhelm Meckes um Herabſetzung ſeiner Miete und Herrichtung ſeiner 
Wohnung im Hauſe Darmſtädter Straße 29 ſird abgelehnt. — Für die 
Bedackung eines Holzſchuppens des Wilhelm Rühl, Friedhofſtraße 11, 
übernimmt auf Antrag die Gemeinde die Koſten der Daclpappe. 
Georg Ackermam 15., Darmſtädter Straße 29, ſucht um Herſtellung 
ſeiner Küche nach. Die Baukommiſſion wird beauftragt, die 
            Norwendig=
keit hierfür zu prüifen. Gegebenenfalls ſollen im nächſtjährigen 
            Vor=
anſchlage Mittel dafür vorgeſehen werden. — Die Gemeindebeamten 
und =Bedienſteten haben beantragt, ihnen die ſeit 1. April d. J. 
            rück=
ſtändige Wohnungsgelderhöhung (Monatsseträge von durchſchnittlich 
100 bis 1.50 Mk.) und eine ſog. Weihnachtsbeihilfe zu bewilligen. Der 
erſtere Antrag wird genehmigt, der zweite mit 9 gegen 7 Stimmen 
            ab=
gelehnt. 
* Michelſtadt, 23. Dez. Von den Odenwald=Eilzügen. In den letzten 
Tagen konnte man beobach=en, daß ſich die Odenwald=Eilzüge Stuttgart— 
Da mſtadt bzw. Frankfurt über Erbach und Michelſtadt und umgekehrt 
einer ſteigenden Beliebtheit erfreuen. Nur wäre es wünſch nswert, wenn 
die Reichsbahndirettion ſür größere Pünktlichkeit ſorgen würde. Der 
Abendzug hat oft ſehr unangenehme Verſpätungen. Der Munſch, 
            bald=
möglichſt ein Gegenpaar zu erhalten, wind im Frühjahr 1927 erneut 
            auf=
leben. Hoffentlich kommt dieſes Mal die Reichsbehndirektion den 
            be=
rechtigten Wünſchen der Odenwald=Bevölkerung nach. — 
            Holzhaue=
rei. Die Holzhauerei d.s Winters 1926/27 ſteht kurz vor ihrem 
            Ab=
ſchiuß. Es ſind rund 50 Holzhauer aus den Reihen der Erwerbsloſen 
entnommen worden, die zum Teil ſchon in früheren Jahren infolge von 
Erwerbsloſigkeit als Holzhauer tätig waren. Die Arbeit iſt ſehr raſch 
vonſtatten gegangen. 
* Groß=Bieberau, 23. Dez. Die hieſige Bezirksſparkaſſe hat ihre 
Mitgliederverſammlung abgehalten. Außer den Vertrerern der 
            Ge=
meinden war n hierzu noch erſchienen: Regierungsrat Dr. Walter als 
Vertreter des Kreisamts Dieburg, Regi rungsrat Dr. Stamm als 
Vertreter des Kreisamtes Darmſtadt, Juſtizrat Dr. Reh als Vertreter 
des Heſſiſchen Sparkaſſen= und Giroverbandes und Dir. Seip als 
            Ver=
treter der Heſſiſchen Girozentrale in Darmſtadt. Aus dem vom Leiter 
der Kaſſe erſtatteten Geſchäf sbericht ging hervor, daß die Spareinlagen 
ſich in 1925 um 153,15 Prozent und die Zahl der Einleger ſich um 107,47 
Prozent vermehrt haben. Das Durchſchnittsguthaben auf einem 
            Einlage=
konto betrug in 1825 348,84 RM. gegen 285 88 Rm. in 1924 und 1786,83 
Mk: in 1913. Auf den Kopf der B=völkerung des Sparkaſſenbezirks 
            be=
rechnet beträgt das Gnthaben auf einem Einlagekonto Ende 1925 25.18 
RM. gegen 9,95 RM. Ende 1924 und 450,16 Ende 1913. Der Bericht 
erwähnt, daß der Sparſinn beſonders wiedar in die jüngere Generation 
getragen werden müſſe. Es gäbe kein anderes Mitt=l um zum 
            Wohl=
ſtand zu gelangen, als Sparen. Selbſt in dem reichen Land Amerika 
würde ſchon in den kleinſten Beträgen in der Schle geſpart. Im 
            Schul=
jahr 1925 hätten in Amerika in 1063 Schlen mit 3,85 Millionen 
Schülirn Schulſparkaſſen beſtanden. An dieſen Schulſparkaſſen hätten 
ſich 2,87 Millionen Schüler beteiligt und in dem Schuljahr 1924/25 
16,96 Millionen eingezahlt. Der Stand der Einlagen hätte an dieſen 
Schulſparkaſſen Ende Juni 1925 25,91 Millionen betragen. Die 
            Be=
zirksſparkaſſe Groß=Bieberau habe an einzelnen Schulen Schulſparkaſſen 
errichtet. Auch habe ſie den Sparmarkenverkehr eingeführr. Auf dieſe 
Art könne ſchon in Beträgen von 10 Pf., 50 Pf. und 1 Mark geſpart 
werden. Um der Bevölkerung das Sparen zu erleichtern, ſind in 
            Bran=
dau, Frankiſch=Crumbach, Roßdorf ud Traiſa Zahlſtellen errichtet. Auch 
an der Kaſſe ſelbſt können an jedem Werktage von 8—12 Uhr vormittags 
und 2—5 Uhr nachmittags Einzahlungen gemacht wenden. 
— Groß=Umſtadt, 21. Dez. Die Filmvorführung des 
            Landwirt=
ſchaftsamtes am Sonntag, den 19. ds. Ms., brachte uns den beliebten 
Film „Warum die Düngung mit Fiſchen verſagte‟. Das 
Amerika vor 300 Jahren mit den noch auf voller Höhe ſtehenden 
            In=
dianerſtämmen zieht an unſerem Auge vorüber; dieſe fanden, daß durch 
die Düngung mit Fiſchen der Mais großartig gedieh, die weißen 
            Pflan=
zer lernten von ihnen, mußten aber, da dieſe Düngungsart auf die Dauer 
wegen des Mangels an Kali verſagte, Haus und Hof verlaſſen und eine 
andere Siedlung aufſuchen. — Der neue Ziegenzuchtfilm zeigte in 
            an=
ſchaulicher Weiſe die Entwicklung der Ziegenzucht in Heſſen und im 
Harz. Viele bekannte und verdiente Perſönlichkeiten traten in 
            leben=
digem Bild vor die Augen der Zuſchauer. Auch die Anwendung der 
Clektrizität in der Landwirtſchaft wurde in mehreren kleinen, ſehr 
            unter=
haltenden Filmen vorgeführt, wovon beſonders „Der elektriſche 
            Schwie=
gerſohn” gefiel. Auch die beiden hübſchen Minimax=Filme fanden 
            gro=
ßen Beifall. Man kam zur Ueberzeugung, daß „Minimax” der beſte 
Feuerſchutz iſt und in keinem Gehöfte fehlen ſollte. Die Vorführung der
 Maſchinen im Elektrohof des Landwirtſchaftsamtes war von etwa 60 
Landwirten beſucht und erregte ſehr lebhaftes Intereſſe. Die durch das 
Landwirtſchaftsamt vorgenommene Prüfung über Leiſtung und 
            Strom=
verbrauch ergab für die Praxis wichtige Anhaltspunkte. Der bewegliche 
Kleinmotor von 3 PS leiſtete die ganze Arbeit an allen Maſchinen bis 
zur Dreſchmaſchine, die eine Dreſchleiſtung je nach Fruchtart von 6 bis 8 
Zentner je Stunde ergab, bei einem Stromverbrauch von 2 Kwh. Der 
Vorteil liegt aber weiter für den Landwirt, wie Herr Direktor Haug 
            er=
klärte, darin, daß er unabhängig wird und jederzeit zu dreſchen in der 
Lage iſt. Die Dreſchmaſchine koſtet 1087 Mk. Wir können auf alle 
Einzelheiten hier nicht eingehen, nehmen aber an, daß das 
            Landwirt=
ſchaftsamt noch weitere Vorführungen folgen laſſen wird, damit 
            jeder=
mann Gelegenheit zur Teilnahme hat. 
s Beerfelden, 23. Dez. Die Kriegsbeſchädigten und =Hinterbliebenen 
des Kyfſhäuſerbundes hielten am Sonntag abend in der Turnhalle eine 
ſchöne kameradſchaftliche Weihnachts=Famili nfeier ab. Die Kapelle 
Schäfer ſtellte ſich unentgeltlich zur Verfügung und leitete die Feier 
durch einen Eingangsmarſch ein, dann begtüißte Herr Raunzahner im 
Namen der Ortsgruppe die Erſchienenen, worauf Thearerſtücke der 
Kinder und Muſikſtücke weiter Unterhaltung boten. Herr Pfarr—r Gri. 
            ß=
mer hielt dann eine tiefdurchdachte Weihnachtspredigt über dieſes Fſt, 
als das des Lichtes und dankte allen, die zum Gelingen bitrugen, Herrn 
Lehrer Bopp für Einübung der Kinderaufführungen, Frau K. Ihrig 
aus New York ſeir reichen B.itrag zur Beſcherung; ſo verlief die 
            Ver=
anſtaltung zur allgemeinen Befriedigung und Freude. 
— Ziingenberg a. 5. Bergſtr., 23. Dez. Der Verband der evang. 
weiblichen Jugend in Heſſen veranſtaltet in der Zeit vom 17. bis 22. 
Januar in ſeinem Erholungsheim Orbishöhe bei Zwingenberg (
            Berg=
ſtraße) eine Pfarrfrauen=Freizeit. Leiter der Freizeit: 
Landesjugendpfarrer Lic. v. d. Au=Darmſtadt und Frau Pfarrer Glock= 
Mainz. Die Tage ſellen in Wirklichkeit Freizeittage der Entſpannung 
und Erfriſchung für unſere Pfarrfrauen werden. Der Tagungsplan iſt 
nicht überladen, die Einteilung etwa folgende: 9 Uhr Frühſtück, ½10 
Uhr kurze Andacht, 10½ bis 12 Uhr bibliſche Beſprechung, 12 bis 4 Uhr 
Mittageſſen und Mittagsruhe, 4 Uhr Kaffee, ½5—6 Uhr Vorträge 
über folgende Themen: 1. Die Pfarrfrau und ihr Mann. 2. Die 
Pfaurfrau und ihr Haus. 3. Die Pfarrfrau und ihre Gemeinde. 4. 
Die Pfarrfrau und ihr Gott. Abends gemütliches Beiſammenſein 
(Lichtbilder aus der Arbeit der evang, weibl. Jugend. Muſikaliſche 
Unterhaltung uſw.). Die Koſten für die Freizeittage einſchl. Unterkunft 
mit Verpflegung und Tagungsgcbühr beträgt 20 Mark. Bettwäſche, 
Waſchtiſchwäſche und Schuhputzzeug ſind mitzubringn. Zentralheizung 
ſorgt für warme Zimmer und waxmes Waſſer. Anmeldungen möglichſt 
bald, ſpäteſtens bis 8. Januar, an Auguſte Ecker, Zwingenberg an der 
Bergſtraße, Orbishöhe. 
* Heppenheim a. d. B., 23. Dez. Stadtratsſitzung. Da 
ſich herausgeſtellt hat, daß nicht ſämtliche Pflaſterſteine auf der 
            Darm=
ſhidter Straße zum Umpflaſtern auf der vielbefahrenen Straße geeignet 
ſind, wird beſchloſſen, die noch vorhandenen Pflaſterſteine zu 
            verwen=
den und die übrigen Steine neu anzuſchaffen, wofür auch die Ausgaben 
bewilligt werden. Darauf wurde beſchloſſen, im Jahre 1927 dieſelbe 
Hundeſtener wie im Jahxe 1926 zu erheben, alſo fur den erſten Hund 
12 Mark, für den zweiten 24 Mark uſw. Nun folgte eine Beratung 
über die Benennung der neuen Verbindungsſtraße zwiſchen Lehrſtraße 
und Lindenſtraße. Man beſchloß, die Straße Jahnſtraße zu nennen. 
Nun ſoll auch das in der Stadt durch Kabellegung frei werdende 
            elet=
triſche Leitungsmaterial dazu benutzt werden, um eine elektriſche Leitung 
nach Klein=Heppenheim zu legen. Das Geſuch des Eduard Bräuers, 
welcher die Wirtſchaft „Zur Harmonie” gepachtet hat, um Konzeſſion 
wird genehmigt, da es ſich um eine altbeſtehende Wirtſchaft handelt. Als 
letzter Punkt der öffentlichen Sitzung wurde dann über ein Geſuch des 
Geflügel= und Kaninchenzuchtvereins beraten, welcher die Stadt um 
Genehmigung eines Ehrenpreiſes hat. Es wurden 20 Mark bewilligt, 
wie dies auch im vergangenen Jahre der Fall war. — Poſt. Wie die 
Stadtverwaltung mitteilt, wird das Poſtamt auf diesbeezügliche 
            Vor=
ſtellung in entgegenkoyrmender Weiſe den Paketſchalter anſtatt um 
5 Uhr erſt um 5½ Uhr ſchließen. Die Einlieferung eiliger Pakete iſt 
gegen Entrichtung einer Gebühr von 20 Pfennig auch nach dieſem 
            Zeit=
punkt noch möglich. — Weihnachtsfeier. Der 
            Männergeſang=
verein „Sängerbund” veranſtaltet am 1. Weihnachtsfeiertag eine 
            Weih=
nachtsfeier, bei welcher zwei Theaterſtücke, Tenor=Solo, Lichtbilder, 
Kinderreigen und Männerchöre zur Darbietung kommen. — Auf der 
Weihnachtsausſtellung der Künſtlerhilfe 1926 in Darmſtadt wurden u. a. 
auch zwei Zeichnungen „Heppenheim” und „Sachſenhauſen” unſerer 
einheimiſchen Kiinſtlerin V. Lamberger verkauft. — 
            Hochbehälter=
anlage. Durch den großen Waſſerverbrauch ſah ſich die Stadt 
            Hep=
penheim veranlaßt, einen Hochbehälter auf dem Maiberg anzulegen, 
welcher auch nötig iſt, um die Druckverhältniſſe des Waſſers für die 
Feuerwehrſpritzen zu ſteigern. Die Unkoſten, welche mit der Erbauung 
verknüpft ſind, werden durch die Stadt in Höhe von zwei Drittel und 
durch den Staat in Höhe von ein Drittel gedeckt. Der Behälter, 
            wel=
cher bereits hergeſtellt iſt, wird nun noch mit einem Reſervoir im 
            Er=
bacher Tal verbunden. Da der Behälter etwa 150 Meter höher liegt 
als das Reſervoir, ſoll der Behälter mittels 120 Millimeter ſtarker 
Druckröhren geſpeiſt werden. — Verkauf von Holetreppen. 
Die beim Abbruch des alten Bergfrieds erübrigten Holztreppen ſollen 
freihändig verkauft werden. Dieſelben eignen ſich vorzugsweiſe für 
Kellertreppen in Neubguten. Auskunft wird erteilt durch Heſſiſches 
Hochbauamt Bensheim. 
— Vilbel, 22. Dez. Anläßlich der Hundertjahrfeier des Vilbeler 
Marktes ſollte damals ein großangelegtes hiſtoriſches Feſtſpiel, von 
Herm Martini dahier verfaßt, aufgeführt werden, kam aber nicht zur 
Durchführung. Dieſes Feſtſpiel wurde nun doch durch das 
            Zuſammen=
wirken m.hrer Vereine im Saale „Zum Pfau” bei ſtarkem Andrang der 
Bevölkerung aufgeführt. Die muſikaliſche Leitung hatte Dr. Kraft, die 
ſzeniſche der Verfaſſer Martini. Mehr denn hundert Perſonen wirkten 
mit und in buntem Farbenglanz unter wechſelnden Geſängen und 
volkstümlichen Tänzen rauſchten Bilder aus Vilbels Vergangenheit, aus 
der Götterwelt, aus dem Zuſammenprall zwwiſchen Römern und 
            Ger=
manen, aus Kaiſer Konrads Zeit vorüber, und endeten mit der 
            Hin=
richtung des Nitters Berchtram von Vilbel; ein wildbewegtes, 
            farben=
glitzerndes Bild, deſſen Schöpfung einen ungeheueren Aufwand von 
Zeit und Mühe koſtete. Die Aufführungen waren von weit über 1000 
Menſchen beſucht. 
Groß=Gerau, 23. Dez. Wieſenpolizeiverordnung. 
Füir den geſamten Kreis Groß=Gerau iſt eine neue 
            Wieſenpolizeivcrord=
nung in Kraft getreten, die ſich mit den Funktionen des 
            Wieſenvor=
ſtandes, mit dem Wieſenſchluß und der Beerntung der Wieſen, mit dem 
Reinigen der Wieſen und mit den Be= und Entwäſſerungsanlagen uſw. 
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 Gott dem Allmächtigen hat 
es gefallen, unſeren lieben, 
guten Sohn und Bruder
 nach kurzer, ſchwerer 
            Krank=
heit im Alter von nahezu 
18 Jahren in die Ewigkeit 
abzurufen. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Schreinermeiſter Karl Brück 
und Familie. 
Habitzheim, 25. Dez. 1926. 
Die Beerdigung findet 
            Diens=
tag nachmittag 2 Uhr ſtatt. 
19
 Georg Seip 
Glaſermeiſter. 
In tiefer Trauer im Namen aller Angehörigen: 
Helene Seip, geb. Henkel. 
Darmſtadt, Soderſtr. 102, den 25. Dezember 1926. 
Die Beerdigung ſindet Dienstag, den 28. Dezember, nachmittags um 
2‟, Uhr, vom Portale des Friedhofs an der Nied.=Ramſtädterſtr. ſiatt.
 Todes=Anzeige. 
Allen Freunden und Bekannten hierwit 
die traurige Mitteilung, daß mein lieber, 
            un=
vergeßlicher Sohn, unſer guter Bruder 
Willi Seibert
 im Alter von 15 Jahren plötzlich und unerwartet 
(19094 
von uns geſchieden iſt. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Anna Krept u. Kinder 
Arheilger Straße 53, pt. 
Die Beerdigung findet Dienstag, den 28. ds. Mts., 
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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Montag, den 27. Dezember 1926
Seite 3
 Der Entſcheidungskampf um die Meiſterſchaft im 
            Rhein=
bezirk wird wohl erſt bei dem Rückſpiel zwiſchen Phönix= 
Ludwigshafen und V. f. L. Neckarau ausgetragen werden, da 
die Ludwigshafener ſich mit dem V. f. R. Mannheim mit 1:1 
in die Punkte teilten. Immerhin hat Neckarau, nach 
            Verluſt=
punkten gerechnet, zwei Punkte Vorſprung und dabei ein Spiel 
weniger als Phönix. Pirmaſens iſt auf eigenem Gelände kaum 
zu ſchlagen, das haben ſchon andere Vereine erfahren, als der 
S.=V. Darmſtadt, der mit einer 1:5=Packung abziehen mußte. 
Der F.=V. Speyer vermochte ſich gegen den Tabellenletzten 
Sandhofen nicht durchzuſetzen, mit 3:0 Toren behielten die 
Sandhofer überraſchend die Oberhand. Aber einen 2:0=Sieg des 
Phönix=Mannheim über 03 Ludwigshafen hätte wohl niemand 
erwartet, zumal Ludwigshafen in letzter Zeit ſtark aufgekommen 
war und recht ſpielſtarken Mannſchaften Punkte abgeknüpft 
hatte. Die Tabelle zeigt nunmehr folgende Gruppierung:
 V. f. L., Neckarau 
Phönix, Ludwigshafen 
V. f. R., Mannheim 
S.=V. Mannh.=Waldhof 
S.=V. Darmſtadt 
03 Ludwigshafen 
F.=C. Pirmaſens 
F.=V. Speyer 
Phönix, Mannheim 
Sp.=Vg. Sandhofen
Sportverein 98 — F. C. Pirmaſens 1:5 (1:4)
 Die Darmſtädter Elf trat mit Wicklaus; Girmſcheid, Rajik; 
Kratz, Takaſch, Bärenz; Wenner 1., Müllmerſtadt, Geher, 
            Ja=
cobi, Wenner 2. an und war in der erſten Spielhälfte durch den 
harten Boden etwas im Nachteil. Pirmaſens legt gleich vom 
Anſtoß an mächtig los und überrumpelt die Gäſte. Schon in 
der 5. Minute kann Brödel eine Flanke Babos einköpfen. Der 
ſelbe Spieler erhöht mit Kopfſtoß auf Flanke des Linksaußen 
die Torzahl auf 2. Müllmerſtadt nimmt eine Vorlage auf, lenkt 
ſchön an Wenner 1. weiter, der zum einzigen Tor der Heſfen 
einſchießt. Im Gegenangriff erzielen die Einheimiſchen durch 
ihren Mittelſtürmer ein weiteres Tor, während Herget einen 
Elfmeter nicht verwandeln kann. Babo kann einen Alleingang 
erfolgreich abſchließen. Halbzeit 4:1. Nach der Pauſe iſt das 
Spiel ziemlich ausgelichen, doch ſind die Einheimiſchen 
            glück=
licher und können ein fünftes Tor erzielen. 
Phönix, Ludwigshafen — V.f. R. Mannheim 1:1 (1:0). 
Fünftauſend Zuſchauer ſahen ein erbittertes Ringen, das 
wäit dem Reſultat des Vorſpiels unentſchieden 1:1 endete. 
            Wäh=
rend V. f. R. in der alten, ſtärkſten Auſſtellung antrat, mußte 
Phönix für Weber 2 Erſatz einſtellen. Der hartgefrorene, etwas 
glatte Boden beeinträchtigte die Leiſtungen beider Mannſchaften. 
Die gute V.f.R.=Hintermannſchaft ließ zunächſt den 
            Phönix=
ſturm gar nicht zu Wort kommen, als aber nach 10 Minuten 
Phönix bei einem überraſchenden Vorſtoß zum Führungstor 
kam, wendete ſich das Blatt. (Weber 1 war der Torſchütze.) Die 
V.f. R.=Hintermannſchaft wurde jetzt etwas nervös, und die 
immer mehr aufkommenden Stürmer des Gegners ſchufen vor 
dem V.f.R.=Tor brenzliche Situationen. Nur mit Glück 
            über=
ſtand V.f.R. dieſen längeren Anſturm des Gegners. Beſonders 
ausgezeichnet hielt ſich dabei der Torwart Betſch. In der letzten 
Viertelſtunde der erſten Halbzeit war der Kampf wieder 
            ausge=
glichen. Nach der Pauſe war es lange Zeit fraglich, ob V. f. R. 
aufholen würde, denn die Mannheimer ſpielten auch jetzt noch 
ſehr zerfahren. Erſt nach einem Nachlaſſen der Phönix=
            Außen=
läufer und Verteidiger kam V. f. R. ſtärker zur Geltung. Lange 
Zeit wollte jedoch nichts glücken. Verſchiedene gute Torchancen 
blieben ungenützt. In der 30. Minute konnte dann endlich 
Fleiſchmann den Ausgleich erzwingen. Die letzte Viertelſtunde 
brachte noch einen harten, aufregenden Endkampf, der jedoch an 
dem Ergebnis nichts mehr änderte. Das Reſultat entſpricht dem 
Spielverlauf und den Leiſtungen. 
Sp.=Vg. Sandhofen — F.=V. Speyer 3:0 (1:0). 
Sandhofen zeigt in letzter Zeit eine merlliche 
            Formver=
beſſerung und konnte heute die Speyerer verdient ſchlagen. Bei 
ſtändiger leichter Ueberlegenheit ſchoß Schenkel in der 27. Min. 
das erſte Tor. Nach der Pauſe verhalf ein Eigentor der Gäſte 
zu einem weiteren Erfolg, und Schenkel erhöhte das Skore in der 
88. Minute durch Verwandlung eines Eckballes auf 3:0 Tore.
 Phönix, Mannheim — 03 Ludwigshafen 2:0 (1:0). 
Die Ueberraſchung des Tages war die ſtark verjüngte 
Phönix=Mannſchaft, deren Verteidigung heute beſonders zu 
            ge=
fallen wußte. Back erzielte in der 25. Minute den erſten Treffer. 
Nach der Pauſe zeigte der Phönix=Sturm ſeine Einzel= und 
Geſamtleiſtungen und konnte bei weiterer ſtändiger 
            Ueberlegen=
heit durch Beckerle den zweiten Treffer erzielen, womit der Sieg 
über die heute ſchwachen 03er geſichert war. 
Germania 03 Pfungſtadt-Ballſpielklub 05 Pforzheim 4:4 (1:3) 
Das Spiel der Pforzheimer Gäſte in Pfungſtadt machte 
uns mit einer ſehr ſympathiſchen, fair ſpielenden Fußballelf 
            be=
kannt und bot auf der anderen Seite eine intereſſante 
            Ver=
gleichsmöglichkeit mit der Spielſtärke anderer Kreiſe. Man kann 
nach dem Spiel Jagen, daß unſere Odenwaldkreisliga einen 
Vergleich mit dieſen nicht zu ſcheuen braucht, tvobei aber — die 
Ausnahmen beſtätigen nur die Regel — vielleicht einzelne 
Spitzenmannſchaften auszuſchalten ſind; der Durchſchnitt dürfte 
aber überall derſelbe ſein. Bei beiden Parteien fehlten je zwei 
Mann; Pfungſtadt hatte Hillgärtner 1. und Polſter erſetzt, den 
Gäſten fehlten Mittelläufer und ein Verteidiger. So waren 
die Chancen etwa gleich. Die Gäſte waren in ihrem Spiel 
            ein=
heitlicher, die Mannſchaft ausgeglichener, ohne große „Kanonen” 
Bei Pfungſtadt ragten beſtimmte Mannſchaftsteile hervor. 
während andere wieder ausfielen. Das Reſultat iſt einesteils 
Verdienſt des ſchußfrendigen Pfungſtädter Sturmes, auf der
 anderen Seite aber auch im ſchlechten Spiel der einheimiſchen 
Hinterleute zu ſuchen. Nur normales Spiel der Pfungſtädter 
Verteidigung hätte den Gäſten höchſtens zwei Erfolge gebracht, 
da deren Sturm wenig ſchußkräftig war. Als Ganzes 
            ent=
ſpricht aber das Reſultat dem Verlauf des ausgeglichenen 
Treffens. 
Pfungſtadt kommt bereits nach 5 Minuten zum 
            Führungs=
tor, doch gleichen die Gäſte bald durch Elfmeter wegen ſcharfen 
Spiels aus. Durch aufgeregtes, nervöſes Spiel der beiden 
Pfungſtädter Verteidiger kommen die Gäſte noch bis zur Pauſe 
mit 2 Toren in Führung. Halbzeit 3:1 für Pforzheim. Nach 
Halbzeit erzwingt Pfungſtadt durch ſchöne Schüſſe den 
            Aus=
gleich, muß aber bald wieder Pforzheim nach Fehlern der 
            Ver=
teidigung die Führung überlaſſen. Erſt ein Handelfmeter, 
            ver=
urſacht durch einen Strafſtoß, brachte den Einheimiſchen wieder 
den Ausgleich. 
Vei Pfungſtadt konnte nur der Sturm, linker Läufer und 
Torwart befriedigen. Die Erfatzleute in der Läuferreihe gaben 
ſich Mühe; die Verteidiger zu aufgeregt und kreiſchfüchtig. — 
Die Gäſte ſpielten einheitlich zufriedenſtellend. — Der 
            Schieds=
richter blieb korrekt, ohne aber fehlerfrei zu ſein, doch machten 
ihm die Gegner ſein Amt leicht.
Bezirk Rheinbeſſen/Saar.
 Die Weihnachtsfeiertage brachten nur einen Punktekampf 
der allerdings für die Führung in der Tabelle ſehr wichtig war. 
Der F. S.V. Mainz 05, der im Vorſpiel in Bingen ſich mit 1:4 
Toren beugen mußte, empfing heute den „Punkteräuber” des 
Bezirks. Den heute komplett ſpielenden Mainzern gelang die 
Revanche mit 3:1 Toren, wenn auch nicht in ſo ausgiebiger 
Weiſe, wie ſie ſich manche Vereinsfanatiker gedacht hatten. 
Immerhin genügen die beiden Punkte für Mainz, um die 
            Ta=
bellenführung zu übernehmen, wie das aus folgender 
            Aufſtel=
lung hervorgeht: 
F. S. V. Mainz G 15 Spiele, 35:25 Tore, 20:10 Punkte
F. S. V. Mainz 05 ſchlägt Haſſia Bingen 3:1 (0:0).
 Ueber 6500 Zuſchauer waren gekommen, um die Bingener 
Heſſen, die in letzter Zeit ſo viel von ſich reden gemacht haben, 
an der Arbeit zu ſehen. Die Maſſen waren keineswegs 
            ent=
täuſcht, denn beſonders in der erſten Halbzeit zeigten die 
            Binge=
ner ein ſehr gutes Spiel, mit dem ſie die Mainzer durchaus im 
Schach halten konnten. Beſonders die Hintermannſchaft der 
Güſte ragte aus dem Mannſchaftsganzen hervor, und ihrem 
            in=
telligenten und taktiſch richtigen Spiel, war es zu verdanken, 
daß die Einheimiſchen vor der Pauſe zu keinem Erfolg kommen 
konnten. Nach der Pauſe brachte dann ein Eclball, der vom 
Bingener Torhüter ſelbſt eingedrückt wurde, den Mainzern leicht 
die Führung. Zwei Minuten danach war es Liponer, der mit 
feinem Kopfſtoß das zweite Tor erzielte. Aber die Gäſte gaben 
ſich damit noch nicht geſchlagen, in forſchen Flügelangriffen 
kamen ſie immer wieder vor das Mainzer Tor, wo es in der 
12. Minute dem Bingener Halblinken gelang, durch Abfaſſen 
einer Flanke ein Tor aufzuholen. Der Kampf wurde nun ſehr 
hart und nahm manchmal recht unſchöne Formen an. Die vielen 
Strafſtöße, die der Schiedsrichter Lauer=Blonkſtadt beiderſeits 
verhängen mußte, ſührten zu keinem Erfolg. Erſt gegen Schluß 
ſtellte der Mainzer Halbrechte Zimmermann durch placierten 
Schuß das Reſultat auf 3:1 Toren. Bei Mainz konnte diesmal 
beſonders Heſſer als Mittelläufer gefallen.
Mainbezirk.
 Im Mainbezirk ſind für die Spitzenreiter FS.V. Frankfurt 
und Eintracht Frankfurt die Würfel gefallen. Der Kampf der 
beiden Rivalen endete mit einem Mißklang. Eintracht mußte 
ſich durch ein Ableitstor mit 1:0 geſchlagen bekennen. Damit 
ſind ihre Hoffnungen auf die Meiſterſchaft dieſes Jahres zu 
Grabe getragen, während der Sportverein die Würde — zum 
fünften Male hintereinander — in der Taſche hat. Hanau 93 
und V.f.L. Neu=Iſenburg haben ſich durch ihre 1:2=Siege über 
Aſchaffenburg bzw. 0:1 über Germania Frankfurt auf den 5. 
und 6. Platz der Tabelle vorgeſchoben, während die Germanen 
auf den 7. Platz zurückgefallen ſind. Die Offenbacher Kickers 
vermochten durch ein 1:0 gegen Rot=Weiß Frankfurt mit dieſen 
wieder punktgleich zu werden. Union Niederrad hat ſich durch 
einen klaren 1:3=Sieg über Hanau 94 aus der Abſtiegszone 
entfernt.
 F.S V. Frankſurt 
Eintracht Frankfurt 
Rot=Weiß Frankfurt 
Offenbacher Kickers 
Hanau 93 
V.f. L. Neu=Iſenburg 
Germania 94 Frankfurt 
Union Niederrad 
Viktoria Aſchaffenburg 
Hanau 94
 Bezirk Würtiemberg,/Baden. 
Im Bezirk Württemberg/Baden herrſchte bis auf den 
            Ver=
bandskampf Sportfreunde Stuttgart gegen S.C. Freiburg, den 
die Freiburger mit dem unerhörten Reſuliat von 1:11 Toren 
gewannen, Weihnachtsruhe. Das Refultat blieb ohne jeden 
Einfluß auf die Tahelle. 
Bezirk Bagern.
 Eigentliche Ueberraſchungen brachten die Verbandsſpiele im 
Bezirk Bayern nicht. Allerdings kam die Höhe der Niederlage, 
die der A.S. V. Nürnberg mit 1:5 Treffern gegen die Sp=Bg. 
Fürth erlitt, etwas unerwartet. Auch der glatte 2:0=Sieg von 
Wacker über 1869 München iſt bemerkenswert. Der 1. F.=C.
 Nürnberg zeigte im Spiele gegen F.=C. Bahreuth ziemlich 
mäßige Stürmerleiſtungen, konnte aber immerhin mit 3:0 
            Tref=
fern gewinnen. V.f.R. Fürth hielt die Augsburger Schwaben 
mit einem 1:0 nieder und Bayern=München holte ſich im Spiel 
gegen F.=C. Fürth den erwarteten 2:0=Sieg.
 1. F.=C. Nürnberg 
Sp.=Vg. Fürth". 
Bayern, München 
München 1860 
Wacker, München". 
A. S. V. Nürnberg 
V. f. N. Fürth. 
1. F.=C. Bayreuth 
Schwaben, Augsburg 
F.=C. Fürth
15 Spiele 54:14 Tore 27: 3 Punkte
15 36:17 22: 14 29:14 19: 9 15 39:25 18:12 13 26:19 14:12 4 42:39 14:14 22:38 11:17 17:46 7:23 25:52 6:22 18:44 6:24Süddeutſchland.
 Geſellſchaftsſpiele. 
Stuttgarter Kickers—Sport Egyefült Budapeſt 15:1. 
            Karls=
rüher F. V.—Sport Egyeſült Budapeſt 1:1. S. V. Wiesbaden— 
Cricketer F. C. Wien 0:1. 1. F. C. Pforzheim—Cricketer F. C. 
Wien 3:0. Saar 05 Saarbrücken—Geimania Frankfurt 2: 3. 
F. C. Freiburg—F. C. Mülhauſen 5:2. 
Brandenburg. 
Verbandsſpiel. 
Norden=Nordweſt Berlin--Polizei S. V. Berlin 3 
Geſellſchaftsſpiele. 
Pol. S. V. Berlin-Hertha/B. E. C. Berlin 4:3. Kickers 
Schöneberg—Tennis Boruſſia Berlin 1:1. Minerva Berlin— 
Viktoria Berlin 1:4. Tasmania Neukölln—1. F. C. Neukölln 3:0. 
Weißenſee 1900—Union 92 Berlin 1:2. Spandauer S. V.— 
Spandauer B. C. 3:0. Wacker 04 Tegel-Liberta Berlin 3:2. 
Union Potsdam—Südſtern Berlin 3:6. Kreis Oſten—Kreis 
Weſten 1:2. Kreis Süden—Kreis Norden 5:6. 
Südoſtdeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
S. C. 08 Breslau—Alemannia Breslau 4:1. F. V. 05 
            Bres=
lau-Hertha Breslau 5:1. Viktoria Forſt—Sportfreunde 
            Bres=
lau (Geſellſchaftsſpiel) 1:3. 
Nordoſtdeutſchland. 
Geſellſchaftsſpiele. 
Stettiner S. C—Warta Pgſen 1:5. V. f. B. Stettin—Warta 
Poſen 3:3. 
Weſtdeutſchland. 
Berg.=Märk. Bezirk. Turu Düſſeldorf—Fortung Düſſeldorf 
3:1. S. C. 99 Düſſeldorf—Swaluwen Holland 2:1. Turu 
            Düſſel=
dorf—Red Boys Differdingen 3:1. V. f. L. Benra.h—B. C. 05 
Düſſeldorf 2:4. Solingen=Gräfrath—Schwarz=Weiß Barmen 2:0. 
Rheinbezirk. Kölner S. C. 99/Kölner B. C. komb.—Swaluwen 
Holland 1:3. Sp. V. Rheydt—S. C. M.=Gladbach 0:0. V. f. R. 
Köln—C. f. R. Köln 2:1. Kölner B. C.—S. C. Odenkirchen 07 
3:3. Sp. Vg. Köln=Sülz 07—Boruſſia M.=Gladbach 4:1. Bonner 
F. V.—Tura Bonr 7:2. V. f. B. Aachen—Star Paris 3:1. S. C. 
M.=Gladbach—Schwarz=Weiß Eſſen 2:2. Boruſſia M.=Gladbach— 
V. V. Venlo Holland 1:2. Niederrheinbezirk. Duisburger Sp. V. 
—F. V. 08 Duisburg 2:2. Union Hamborn—Sp. V. 07 
            Ham=
born 1:2. Homberger Sp. V.—Graſſchafter S. V. Mörs 3:3. 
Raſenſport Mülheim—Sp. Vg. Meiderich 06 0:1. Sp. Vg. 
            Meide=
rich 06—Meidericher Sp. V. 2:2. Ruhrbezirk. Sportfreunde 
Eſſen—Preußen Eſſen 1:1. Tus Bochum—B. V. Alteneſſen 0:3. 
Union Gelſenkirchen—Sp. Vg. Langendreer 04 1:0. F. C. Schalke 
04—B. V. Buer 07 4:1. Schwarz=Weiß Eſſen—Sp. Vg. 
            Ober=
hauſen=Styrum 2:1. Heſſen=Hann. Bezirk. S. C. 03 Kaſſel— 
Tura Kaſſel 4:1. Göttingen 05—Kurheſſen Kaſſel 1:1. Sport 
Kaſſel—Sp. V. Kaſſel 4:0. 
Norddeutſchland. 
Bezirk Hamburg. F. C. Altona 93—Viktoria Hamburg 4:1. 
F. C. Rothenburgsort—Wacker Hamburg 3:0. Hamburger S. V. 
—St. Georg 1816 Hamburg 5:0. Union Altona—Hertha/B.S.C. 
Berlin 2:3. F. C. Eimsbüttel —Komet Hamburg 2:1. Bezirk 
Hamburg. Wilhelmsburger F. V.—F. C. Eimsbüttel 4:3. S. C. 
Uelzen—Teutonia. Hamburg 4:2. Bezirk Lübeck=Mecklenburg. 
Phönix Lübeck—Union/Teutonia Kiel 4:0. F. C. Roſtock 95— 
V. f. R. Roſtock 3:3. Bezirk Bremen. A. B. T. E. V. Bremen— 
Werder Bremen 1:6. Bezirk Hannover=Braunſchweig. Werder 
Hannover—Eintracht Hannover 2:3. Arminia Hannover—Sport 
Rot=Weiß Hannover 2:2. Eintracht Braunſchweig — 
            Han=
nover 96 1: 1. 
Mitteldeutſchland. 
Gau Oſtſachſen. Guts Muts Dresden—Halle 96 3:0. 
            Dres=
dener S. C.—Chemnitzer B. C. 4:0. Gau Nordweſtſachſen. V. f. 
B. Leipzig—Wacker Leipzig 5:1. Fortuna Leipzig—Olympia/ 
Germania Leipzig 4:3. Arminia Leipzig—Sportfreunde Leipzig 
2:4. Mittelelbgan. Viktoria 96 Magdeburg—Viktoria Stend al 
2:5. Fortuna Magdeburg-Preußen Magdeburg 3:2. S. C. 1900 
Naadeburg—S. S. Magdeburg 1:2. Gau Weſtſachſen. Zwickauer 
F. C.—Ring Croſſen 4:3. Zwickauer S. C.—Merane 07 3:4, 
V. f. B. Glauchau—V. f. L. Schneeberg 4:3. Sp. Vg. Crimmitſchau 
—Planitzer S. C. 1:4. 
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Baſtidienne Bordeaux—Phönix Karlsruhe 2:2. R. C. 
            Straß=
durg—F. V. Saarbrücken 1:2. Stade Francais Paris—
            Simme=
ring Wien 1:2. Club Francais Paris—Amateurmannſchaft Prag 
4:4. Olympique Ma ſeille—Simmering Wien 3:3. C. A. S. G. 
Paris—Red Star/Olympique Paris 1:1. F. C. 06 Straßburg— 
S. C. Stuttgart 0:3. 
Portugal. 
Stadt Liſſabon—Hungaria Budapeſt 1:1.
 Seite 6. 
Montag, den 27. Dezember 1926 
Nummer 358 
England. 
K Le 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Turnen. 
(Für die Veröffenilichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Nedaltion keinerlei Ver=
 1. Liga. Aſton Villa—Sheffield United 4:0. Blackburn— 
Robers-Huddersfield Town 4:2 Bolton Wanderers—Derby 
County 3:1. Burnley-Liverpool 4:0. Burh—Sheffield 
            Wed=
nesday 2:0. Erertcn—Sunderland 5:4. Leiceſter City—
            Weſt=
bromwich Albion 5:0. Newcaſtle United—Cardiff City 5:0. 
Tottenham Hotſpur—Mancheſter United 11:1. Weſtham United 
—Birmingham 1:0. 2. Liga. Chelſea—Hull City 1:0. Clapton 
Orient-Portrale 1:2. Darlington-Barnsley 3:3. Grimsby 
Town—Blackpool 2:1. Maucheſter City Middlesbrough 3:5. Notts 21. Jahrgange ruhig den Zahlen das Wort geben können. 
County—Southampton 9:1. Oldham Athletic—Swanſea Town 
5:2. Portsmouth—Nottingham Foreſt 0:0. Reading—Fulham 2:0. 
South Shields—Preſton Northend 1:1. Wolverhampton 
            Wan=
derers—Bradford City 7:2. 
Schottland. 
Aberdeen—Cowdenbeath 0:0. Airdrieonians—Clyde 1:1. 
            Cel=
tic-Kilmarnock 4:0. Dundee United—Raugers 2:0. Dunferm= gaben. Der Abſchnitt über die Beſtandserhebunn gibt ein Bild guter 
well—Queens Park 2:1. Partick Thiſtle——Falkirk 0:1. St. 
            John=
ſtone—Hibernians 0:0. St. Mirren—Hamilton Academicals 0:1. ebenſoviel Gauturnwarten. Der 47 deutſchen Großſtädte über 100000 
Holland. 
Breda—N. A. C. Breda 1:0. 
Oeſterreich. 
Neiſterſchaftsſpiele. 
Floridsdorfer A. C.—Heitha Wien 5:3. Wacker. Wien— 
Wiener A. C. 4:1. Vienna Wien—Slovan Wien 2:5. Sportklub 
Wien—Rudolfshügel 5:2. 
Schweiz. 
Geſellſchaftsſpiele. 
F. C. Lugand—F. C. Baſel 6:0. Städteſpiel Bern-Zürich 2:1. konnten von den Düſſeldorfer Meiſterſchaften nur 38 der beſten Turner 
F. C. Grenchen—F. C. Chaux de fonds 3:2, 
Tſchechoſlowakei. 
Sparta Prag—Deutſcher F. C. Prag 6:5. Viktoria Zisfow— 
A. F. K. Prſovice 7:4. 
Handball. 
Sportverein Wiesbaden—Pol. Sp. Babenhauſen 1:2. 
Mit einigen Minuten Verſpätung ſtellen ſich die beiden 
— Babenhauſen muß mit zwei Erſatzleuten für Baumann und 
Schupp autreten. Die Mannſchaft zeigte ſich heute wieder von 
einer angenehmen Seite. Otto als Erſatz für Baumann paßte 
ſich der Mannſchaft vorzüglich an. Müller im Tor und ſeine 
beiden Vorderleute dürfen unbedingt als die beſte Verteidigung 
angeſprochen werden. — Sp.V. W. ſtellte ſeine beſten Kräfte. 
Hier iſt ebenfalls die Verteidigung das Bollwerk. Die 
            Kur=
ſtädter ſtellen ſich im weſentlichen nur auf Verteidigungsſpiel ein neter, den Inhalt der 16 angenommenen und 10 abgelehnten Anträge 
— Der Spielverlauf: B. hat Anſtoß und zieht ſofort 
das Spiel in des Gegners Tornähe. Nach geſchickter 
            Kombina=
tion kann Gunkel ſchon in den erſten Minuten für ſeine 
            Mann=
lichkeit Babenhauſens vor dem Platz. Der neue Schlacken= 
Spielfeld. Mehrere Spieler müſſen infolge Verletzung, durch Turnern über alle Zweige und Formen der Leibesübungen, deren 
den Platz verurſacht, auf Minuten das Feld verlaſſen. In der 
23. Minute kann der Halblinke von W. den Ausgleich 
            herbei=
führen. Kurz vor Schluß der erſten Hälfte kann Gunkel 
            noch=
mals durch Verwendung einer guten Vorlage von Kohl erfolg= Sammelarbeit der 24 Jahrbuchmänner, denen nichts entgangen iſt, was 
reich ſein. Pauſe 1:2. — Mit Beginn der zweiten Hälfte wird 
das Spiel einige Minuten offen gehalten. B. druckt nun ſtän= einzelnen Turner und beſonders der Turneiführer iſt es nun, dieſes 
dig; ſelbſt die Verteidigung beteiligte ſich aktiv im Sturm, ohne 
jedoch eine Aenderung des Reſultats herbeizuführen. W., das gemein zu verbreiten und als Werbemittel ſür die Turnſache überall 
in ſeiner Verteidigungsſeite ſehr hart wird, kann nur noch durc0 
vereinzelte Durchbrüche gefährden. — Mit dem Stande von 1:2 ſich ſeiner bedienen, in jeder Verſammlung, auf jedem Gautag ſollte 
trennte der Schiedsrichter, der äußerſt korrekt amtierte, die Mann= es ausliegen und empfohlen werden. Denn hier ſteht keine Hahl im 
ſchaften. 
 Deutſcher Automobiltalender 1922. 
Die Oberſte Nationale Sportkommiſſion veröffentlicht jetzt 
den von ihr genehmigten Ternunkalender der im nachſten Jayre 
in Deutſchhlano zum Austrag tommenden autoſportlichen 
            Ver=
anſtaltungen. Insgeſamt ſind deren 59 vorgeſehen, alſo 
            erheb=
lich weniger als im Vorjahre, und da von dieſen Wetibewverben 
auch noch der eine oder andere abgeſagt werden dürfte, tommt 
man endlich dem Ziel näher, das von der Ueberfüule von 
            Ver=
anſtallungen abrüat und den Auloſport in Deutſchland auf eine 
geſunde Baſis ſtellt. Von den Konkurrenzen heben ſich ſieben 
beſonders av. Es ſind dies vom Gau IV des A.D.A.C. 
            veran=
ſtälteten Cröffnungsrennen auf dem der Vollenduag 
            entgegen=
gehenden Nürburg=Ring am 11. und 12. Juni, die von den 
            Ktar=
tellelubs gemeinſam veranſtaltete Tourenron urrenz vom 23. bis 
80. Juli, der Große Preis von Deutſchland für Spor.wagen auf 
dem Nürburg=Ring am 17. Juli, dem ſich eine 
            Tourempagen=
prüfung vom 18. bis 19. Juli ebenda durch die drei Verbande 
K.v.D., Kartellllubs und A.D.A.C. anſchließt, ferner die 
            Frei=
burger Rekordtage des A.D.A.C. vom 6. bis 7. Auguſt, die 
Reichsfahrt des A. D. A.C. vom 2. bis 27. Auguſt, die zum Teil 
eine Alpenfahrt, ſein wird, ſowie das Solitude=Rennen des 
A. D. A. C. am 11. September. Natürich fehlen auch nicht die 
            alt=
bekannten Bergprüfungen, wie Herkules=Bergrennen, 
            Hainberg=
rennen, Gabelbachrennen, Krähbergrennen. Im einzelnen hat 
der Kalender folgendes Ausſehen: Februar: 19. bis 20. 
            Win=
terfahrt Garmiſch-Partenkirchen. — April: 3. 
            Zweikilometer=
rennen Rendsburg. — Mai: 1. Fichlenhain-Bahnrennen. 8. 
Nordbayeriſche Zuverläſſigkeitsfahrt, Hainbergrennen, Rund 
ums Saargebiet. 13. bis 15. Hann.=Weſtf. Autowettbewerb in 
Pyrmont, 14. bis 15. Quer durch Mecklenburg, 15. Kilometer= 
Flachrennen Saarbrücken, Bremen-Hannover-Bremen. Durch 
den Schwarzwald. — 22. Herkulesbergrennen. 22. bis 26. 
            Wies=
badener Auowettbewerb (Hohe Wurzel, Rund um den 
            Nero=
berg). 26. Dreiecksrennen Speher. 28. bis 30. Weſtdeutſche 
Dauer=Gebirgsprüfungsfahrt. 29. Hohenſtein=Bergrennen. 
Juni: 2. bis 5. Zoppoter Automobilturnier. 3. bis 5. 
            Sachſen=
fahrt. 5. Weſtfalen=Lippefahrt. 11. bis 12. Eröffnungsrennen 
auf dem Nürburg=Ring. 12. Greifswalder Automobilturnier. 
17. bis 19. Krefelder Autowettbewerb. 19. Bergrüfungsfahrt 
Würzau. 23. bis 30. Kartellfahrt. — Juli: 1. bis 8. Oſtfahrt 
nach Riga und Reval. 3. Fichtelbergprüfung, 
            Zuverläſſigkeits=
prüfung des Gau VII des A.D.A.C. 5. bis 9 Baden=Badener 
Autoturnier. 10. Gabelbachrennen, Zuverläſſigkeitsfahrt des 
Gau XV. A. D. A.C., Fichtenhain=Bahnrennen. 17. Großer Preis 
von Deutſchland für Sportwagen. 18. bis 19. Prüfung für 
            Tou=
renwagen. 30. bis 31. Braunſchweiger Automobilwettbewerb. 
31. Jubiläumswettbewerb Koblenz. — Auguſt: 5. bis 7. 
            Auto=
mobilturnier Bad=Karzburg. 6. bis 7. Freiburger Nekordtage. 
10. bis 15. Frankfurt=Homburger Automobilſportwoche. 14. Durch 
Schleſiens Berge. 20. bis 22. Winterberg=Bergrennen. 21 
            Ober=
joch=Bergrennen. 21. Durch die Cadiner Berge. 23. bis 27. 
Reichs= und Alpenfahrt. — September: 4. Sazbergrennen, 
Krähbergrenuen, Rennen um den Rhein.=Weſtf. Induſtrie Preis, 
Fichterhain=Bahnrennen. Hochwaldrennen des Gau IK A. D.A.C. 
11. Solitude=Rennen. Naumburger Bergprüfung. 15. bis 18. 
Automobilwet bewerb Bad=Neuenahr. 18. Buickower 
            Dreiecks=
rennen, Ruſelbergrennen. 25. Quer durch Holſtein, Mansfelder 
Gebirgsfahrt, Feldbergrennen, Herbſtprüfungsfahrt Gau VIII5 
A. D.AC. — Oktober: 2. Harzfahrt. 16. Vergprüfungsfahrt 
bei Villa Hügei (Eſſen).
 Zahlen vom neuen Jahrbuch. 
Im Leben der Gegenwart ſpielt die Zahl eine große Rolle. Zahlen 
reden, Zahlen beweiſen und überzeugen, beſonders dort, wo man weiß, 
daß Form und Art der Darſtellung das Gerippe der Ziffern mit Fleiſch 
und Haut bekleiden, daß ſie es mit dem Blutſtrom des Turnerlebens 
und dem Odem des alten Turnergeiſtes erfüllen. Dos alles aber haben 
wir in 20 Jahrgängen des Jahrbuches ſo oft erfahren, daß wir beim 
Auf 225 Seiten bringt das Jahrbuch für 1927 nicht weniger als 96 
kleine ud große Aufſätze, Tabeilen, Zuſammenſtellungen, Ueberſichten 
von genau 2 Dutzend Hauptmitarbeitern und einem Schock 
            Hilfsar=
beitern aus 4 Erdteilen und 16 Ländern. Die Merktafel erinnert an 19 
wichtige Tage des kommenden, die „Weltgeſchichte” an 46, die „
            Turn=
geſchichte” an 81 Ereigniſſe des vergangenen Jahres. Ueber die D.T. 
ſelbſt erhalten wir 28, über ihre 18 Kreife zuſammen 252 
            Zahlenan=
line Athletie—Greenock Morton 1:1. Hearts=Dundee 0:0. Mother= Ordnung und geſchickter Arbeitsteilung und bringt die Anſchriften von 
60 Ausſchußmitgliedern, 270 Kreisturnräten, 279 Gauvertretern und 
Einwohner und die 28 Turnerſtädte, d. h. Mittalſtädte (20000 bis 
100 000 E.) mit mehr als 2000 Turnvereinsangehörigen werden eingehend 
Abt. 4 Eindhoven—Wilhelmina den Boſch 2:1. Bredania behadelt. Wenn es uns mit Trauer erfüllt, daß 51 altbekannte tüchtige 
Turner dahingegangen ſind, ſo tröſtet uns die Liſte von 58 tätigen 
Turnern die 1926 das Alter von 70, 80 und ſogar 90 Jahren erreichten, 
von 93 Männern, die jetzt 50 Jahre Turner ſind und 40, die ihr 25. 
Vorturnfubiläum heuer feierten. 11 alte Turner erhielten die 
            Ehrenur=
kunde. Sandkaulen berichtet über 40 Volksturnen, 33 Städtewettkämpfe 
verſchiedener Art, zählt die Namen von 665 Meiſtern und Kreismeiſtern 
auf und nennt mit Nawen, Zeit und Ort 470 Beſtleiſtungen deutſcher 
Turner. Während der Bericht über die Kölner Kampfſpiele die 
            aus=
ſiihrliche Liſte von 260 Zwölfkämpfen und 200 Turne innen bringt, 
und Turnerinnen aufgeführt werden. Zum Vergleich dienen wie beim 
Schwimmen die zahlreichen anerkannten Leiſtungen deutſcher und 
            aus=
ländiſcher Sportleute. 
In ausführlicher Darſtellung berichtet Dr. Thiemer über die 9 
großen Kreisturnen des vergangenen Jahres, in einer Tabelle von 190 
Zahlen der Frauenturnwart Th. Broderſen über die Mitarbeit der 
Frauen, durch größere, ſehr eingehende Tabellen von 450 Zahlen der 
rührige Spielwart Braungardt züber 18 659 Spielmannſchaften, die mit 
rund 150 000 Turnern und Turnerinnen Fauſt=, Schlag=, Hand=. Fuß=, 
Schleuder= und Stockball geübt haben, der Schvimmwart Braun über 
Mannſchaften dem Unparteiiſchen, Herrn Fränkel=Frankfurt. 1,5 Millionen Schwimmbeſuche in 2269 Turnvereinen, über 70 Höchſt= 
und B=ſtleiſtungen, allen voran 13 Lebensrettungen durch 
            Turnerſchwim=
mer. Im Fechten iſt die D.T. mit 330 Fechtriegen und 6288 
            Turner=
fechtern dem Sportfechten bereits an Zahl überlegen. 
Erfreulich iſt es auch, daß im vergangenen Jahre 11 große Spiel= 
und Freiturnplätze und 33 Turnhallen geweiht wurden und 9 Turnkreiſe 
geräumige Wander= oder Jugendheime weihten, begannen oder planten. 
Vom Turntage n mt das Jahrbuch die Namen ſämtlicher 380 Abgeord= 
und der 8 Punkte der Richtlinien für die Arbeitsgemeinſchaft mit dem 
Reichsausſchuß. 
Die Arbeit des Deutſchen Turnlehrervereins und ſeiner 16 
            Landes=
ſchaft erfolgreich ſein. Mit dem Anſtoß merkt man die Aengſt= vereine wird veranſchaulicht durch Anführung von 100 Vorträgen, 
            Be=
ſchlüſſen und Eingaben, ſchließlich hat Dr. med. Licint 248 Schriften und 
belag machte dieſen Platz zu einem direkt lebeusgefährlichen Aufſätze von Medizinern, Dr. Gaſch 223 desgl. von Turnlehrern und 
phyſiologiſche Begründung, Geſchichte und ſtaatliche Bedeutung 
            zu=
ſammengeſtellt. 
Unſere kurze ziffernmäßige Darſtellung zeigt deutlich die fleißige 
für das detuſche Turnen Bedeutung hat. Aufgabe der Vereine, der 
Buch, um das uns andere Verbände und das Ausland beneiden, 
            all=
einzuführen. Schulen, Behörden, Ausſchüſſe für Leibesübungen müſſen 
Wege, die Büchern oft hinderlich iſt, die Preisziffer. Das 
            inhalt=
reiche, durch 42 große Bilder geſchnüickte und 240 Seiten umfaſſende 
Buch koſtet nur 1,50 Mark. Zu beziehen durch den Wilhelm 
            Lim=
pert=Verlag, Dresden=A. 1, oder durch jede Buchhandlung. 
Winterſport. 
Taunus=Meiſterſchaften im Rodeln. 
Auf dem Feldberg ſollte am Sonntag die Taunus=
            Rodel=
meiſterſchaft ausgetragen werden; da jedoch ſehr viel Neuſchnee 
gefallen war, konnte die Bahn in der kurzen Zeit nicht mehr 
in Ordnung gebracht werden. Dagegen kam auf der 
            Roden=
hangbahn das Rodelrennen um den „Silbernen Schild von 
Reiffenberg” zur Durchführung. Sieger blieb hier E. Adam= 
Cronberg vor W. Müller=Cronberg. 
Die deutſchen Ski=Meiſterſchaften. 
Für die deutſchen Ski=Meiſterſchaften vom 11. bis 11. 
Februar 1927, mit Verſchiebetermin vom 18. bis 21. Februar, 
in Garmiſch=Partenkirchen iſt jetzt das genaue Programm wie 
folgt bekaunt geworden: Freitag, 11. Februar: Langlauf um 
die deutiche und Kampfſpielmeiſterſchaft — Samstag, 12. 
Februar: Deutſch=Oeſterreichiſche Staffelmeiſterſchaft in 
            Verbin=
dung mit der Heeresſtaffel und dem Damenlauf um die 
            Kampf=
ſpielmeiſterſchaft. — Sonntag, 13. Februar, vormittags: 
            Kampf=
ſpielmeiſterſchaft im Sprunglauf auf der Olympiaſchanze; 
            nach=
mittags: Deutſche Meiſterſchaft im Sprunglauf auf der 
            Kochel=
bergſchanze. Anſchließend Siegerverkündung. — Montag. 
14. Februar: Militär=Patrouillenlauf des Reichsheeres.
 Neben der Olympiade 1928 in Amſterdam ſollen nach 
einer vorliegenden Anregung beſondere Weltmeiſterſchaften abgehalten 
werden und zwar für die Wettbewverbe, die nicht im Programm der 
Olympiade aufgenommen ſind. 
In Zürich ſoll am 10. und 11. Januar eine internationale 
            Kon=
ferenz der Verbände des mitteleuropäiſchen Blocks ſtattfinden, die zu dem 
ablehnenden Beſchluß der Fifa bezüglich des Europa Pokals Stellung 
nimmt. 
Hein Dougörgen und W. Funke treffen ſich am 7. 
            Ja=
nuar im Verliner Sportpalaſt im Ausſcheidungskampf um die deutſche 
Mittelgewichtsmeiſterſchaft. 
Eine große Automobil=Rennbahn, die erſte in 
            Süd=
amerika, wird in Buenos=Aires errichtet. Die Baukoſten belaufen ſich 
auf rund eine Million Peſos. 
Unter dem Namen „Hamburger Segeltlub” haben 
ſich die beiden Hamburger Vereine, Hamburger Yachtklub und 
            Ham=
burger Segelverein, zu einem gemeinſamen Klub zuſammengeſchliſſen. 
Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Montag, den 27. Dezember 1926. 
(Nach der Wetterlage vom 25. Dezember 1926.) 
Noch weiteres Anhalten des vorwiegend trockenen, kalten, teils 
wolkigen Wetters, bei ſtärkerem Nachtfroſt. 
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
 Haupiichtiftte tung Rudo f Maupe 
Verantwortlich für. Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feullleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Strerſe; ſür Sport: Dr. Eugen Buhlmann: 
für den Schlußdſenſt: Andread Bauer; für den Inſeratenteil: Willy Kuble: 
Druck und Verlaa C. C. Witi ch — äuilich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
 aniwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſſegefetzes in vollem Umfange 
der Einſender verantwortiſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden. können nicht 
zurückge andt. die Ablehnung nicht besrindet werden 
Nachdem die Wege des Herrngartens in Ordnung ſind, werden die 
zuſtändigen Stellen auch wieder für die Inſtandſetzung anderer Straßen 
Zeit haben. Auf jeden Fall, würden es die Anwohner, der äußeren 
Noßdörferſtraße begrüßen, wenn die ſchon lange in Ausſicht geſtellte 
Herrichtung des Fußſteiges auf der Nordſeite der Straße durchgeführt 
und die wiederholten Bitten endlich gehört würden.
 Die Dieburgerſtraße iſt ſeit einiger Zeit hergeſtellt und dieſelbe dem 
Verkehr mit Autos uſw. wieder freigegeben. Warum werden die 
            Ver=
botsſchilder für Autos und Motorräder an der Gichtmauer, Ecke 
            Diebur=
gerſträße und Ende Alfred=Meſſelweg, durch das Tiefbauamt nicht wieder 
angebracht? Das Verbot beſteht noch. — An verſchiedenen Ruhebänken 
entlang der Gichtmauer ſind von Bubenhänden die Sitzbretter abgeriſſen. 
Nur verkommene Menſchen können ſich ſo betätigen.
 Baumfällungen im Faſaneriewald. 
Längs des Weges an der Faſaneriemauer liegen in langer Reihe 
die Leichen prächtiger Baumrieſen. Sie ſtanden zuſammen mit ihren 
ſchon in Scheitern gehäuften Genoſſen auf der Höhe, wo man ſie 
            ſeiner=
zeit beim Abtrieb verſtändnisvoll in einzelnen großen Gruppen ſtehen 
ließ, die das ſchöne Landſchaftsbild krönten. Nicht überſtändige Bäume, 
lauter kerngeſund.s, f ſtes Holz. Soll am Ende auch die letzte Gruppe 
auf höckſter Höhe fallen? Kann man nicht genug Holz in entlegenern 
dichten Beſtänden ſchlagen? Das Mehr an Abfuhrkoſten iſt, doch wohl 
die ethiſche Seite wvert! Ein ſo undergleickliches Waldſtück dicht bei der 
Stadt, ein Kleinod Darmſtadts, heiſcht Schonung. 
Dem Verkehrsverein und Heimatſchutz zur gefälligen Beachtung!
 Briefkaſien. 
Jeder Anfrage iſt die letzte Be ugsquittung beizufügen. Anenyme Anfragen werden 
niſchi begntworiet. 
N. Die Anfrage iſt zu allgemein gehalten, um darauf eine 
            erſchöp=
fende Anwwort erteilen zu könn.n. Sie müſſen den Fall mit allen 
            Ein=
zelheiten (ohne Namensrennung) mitteilen. Bis dies geſchehen iſt, legen 
wir die Anfrage zurück. 
G. 17. Ja, eine ſtädtiſch=, im Alten Bahuhof (Mieteinigungsamt). 
H. H. Wir ſind der Anſicht, daß durch die Vernehmung des 
            Ver=
bretens eine Klärung der Sacklage erfolgen wird. Weſentlich wird es 
darauf ankommen, ob derſelbe Inkaſſob.fugnis hatte. Gut würde es 
übrigens für die Folge ſein, wenn Mängel einer Ware dem Liefernnten 
ſelbſt gegenüber gerügt werden. 
M. S. Da der Hof Ihr Eigentum iſt, können Sie nauirlich dem 
Mieter zur Entfernung zwingen, wenn nötig, mit gerichtlicher Hilfe. 
Odenwald. Das Darlehen war ja zu einem ganz beſtimmten Zwecke 
gewährt und unterliegt deshalb, da es keine Vermögensanlage für den 
Geldgeber darſtellte, der Aufwertung nach Treu und Glauben. Die 
Höhe hängt von den beiderſeitigen wirtſchäftlichen Verhältniſſen ab. Zur 
Zeit der Hingabe war das Geld nach den Meßzahlen d.3 
            Aufwertungs=
geſetzes 388 Goldmark. Die zurückgezahlte Summe repräſentiert dem 
gegenüber ja doch nur einen verſchwindenden Betrag. Wenn 
der Geldgeber einen angemeſſenen Vorſchlag und Sie einen 
            Gegen=
vorſchlag machen, iſt gütliche Einigung ja vi. leicht möglich. 
Schwarzküufchen. Manuſkript liegt zum Abholen bereit. Kein 
Bedauf. 
A. S. Laſſen Sie ſich auf dem zuſtändigen Pol deirevier den genauen 
Wortlaut der Polizeiverordnung mitt ilen. Der Reviervorſtand wird 
ja gewünſchte Auskunft geben. Handeln Sie nach dieſer 
            Polizeiverord=
nung, dann wird auch weiter nichts erfolgen können. 
J. K. in B. Nach der auch von uns beſprochenen Entſcheidung des 
5. Zivilſenats des Reichsgerichts vom 29. Oktober 1926 beſagt, daß, 
wenn der Gläubiger die Zahlung des entwerteten Hypothekenbetrages 
in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis zum 14. Februar 1924 angenommen 
hat und die Hypothek in der Folge gelöſcht wurde, die Verzinſung erſt 
zit dem Beginn des auf die Wiedereintragung der Hypothek folgenden 
Kalendervierteljahres beginnt und zwar gilt dies ſowohl für das 
            ding=
liche Necht wie für die perſönliche Forderung. 
G. G. „Kunſt und Antiquariat” Verlag München, Arusſtraße 6.,
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 27. Dez. 3.30: Stunde der Jugend. Löns: Der 
Alte vom Berge. Für Kinder vom 10. Jahre ab. 6 4.30: 
            Haus=
orcheſter. Die Oper der Woche. Humperdinck: „Hänſel und Gretel”. 
Fant. — Wagner: Aus Lohengrin. — Beethoven: Fidelio, Fant. 
— Heuberger: Opernball, Ouv. — Wagner: Aus Tannhäuſer. 
O 5.45: Leſeſtunde. Aus „Der Hungerkünſtler” von Franz Kafka. 
O 6.15, Albert Ballin und die Entwicklung der Hapag 2. O 6.45= 
Dr. Leonhard: Die Mobiliſierung der Aufwertungshypotheken. 
O 715: Engliſch. O 7.45: Engliſche Literatur, 8. 8: A. d. 
Zoologiſchen Garten; Weihnachtskonzert. 
Stutigart. 
Montag, 27. Dez. 4.15: Konzert. O 6.15: Antworten der 
Programm=L.itung. O 6.30: Grimm’s Märchen in engl. Sprache. 
O 6.45: Dr. Stuart: Württemb. und bad. Schneelau gebiete. 
O 7.15: Baſtelſunk. O 8: Sinfonie=Konzert. Berlioz: Duv. 
Benvenuto Cellini. — Beethoven: 2. Sinfonie. — Anſchl.: Arbeiter= 
Dichtung. Mitw.: Eiſe Rüthel, F. Wiſten und H. E Gredinger, 
A. Haagen, E. Stocinger, Funkorcheſter. Beethoven: Oup. Egmiont. 
— Einleitende Worte. — Dichtungen von Whitman. — Bralms: 
Der Schmied. — Bungert: Der Sandmann u. weitere 11 
            Dar=
bietungen. O 11: Letzte Nachrichten. 
Berlin. 
Montag, 27. Dez. 11: Kapelle Gebr. Steiner. 11 Darbiet. 
O 3.30: Dr. Martha Bode: Was die Hausfrau vom 
            Verſicherungs=
weſen und den Sozialabgaben wiſſen muß. S 4: Mar Ehrlich: Eine 
luſtige halbe Stunde. O 4.30: Ette=Kammer=Orch Friedemann: 
Für Deutſchlands Ehre. — Roſſini: Ouv. Diebiſche Elſter. — 
d’Albert: Fant. Tiefland. — Waldteufel: Mein Traum. — 
            Gaſtal=
don: „Verbotener Geſang, Lied. — Deutzer: Si vous Pavez 
compris. — Conradi: Offenbachiaſa, Potp. — Grieg: Ich liebe 
dich. Erotik. — Jeſſel: Eine luſtige Schlittenpartie. — Lincke: 
Verſchmähte Liebe. — Elgar: Liebesgruß. — Stolz: Komm” in den 
Park von Sansſouci. — Offenbach: Intermezo und Barcarole aus 
Hoffmanns Erzählungen. O 7.05: Einführung zum Sendeſpiel 
au 28. Dez. O 7.30: Dr. Tichauer: Der Völkerbund und die 
internationale Rechtſprechung und Schlichtung. O 8: Dr. Kuhn: 
Bildende Künſtler (Michelangelot, O 8.30: Vortrag (Reden und 
Thema werden bekanntgegeben). O 9: Blasorch. Woitſchach. 
            Blan=
kenburg: Empor zum Licht. — Roſſini: Ouv. Tancred. — Blon: 
Melita. — Lumbye: Traumbilder, Fant. — Händel: Marſch aus 
Herakles. — Jeſſel: Parade der Zinnſoldaten. — Kockert: Mein 
Stern — Burns: Indiſche Liebesſerenade. — Woitſchach: In Reih‟ 
und Glied. O 10.30: Tanzorch. Ette. 
Stettin. 8.30: Quempas! 6 Darbietungen von Knaben 
der Arndt=Mittelſchule. O 9.20: Madrigal=Chor. Schröder (1587): 
Weihnachtsfreude. — Freundt (1591): Sehr groß= Ding” hat Gott 
an uns getan. Freu' dich, Zion. — Das Chriſtkind zieht zu 
Schiff ein (1608) (Stettiner Madrigal=Chor). — A. d. 14.—16. 
Jahrh.: Joſef, lieber Joſef mein. Ein alt” Chriſtmettenliedlein. 
Das uralte. Dies eſt laetitiae‟, Chriſtblume. (Helene Schroeder= 
Falkenberg, Sopran). — Corelli (1633): Sonate für Violine und 
Klavier E=moll. — Scheidt (1624): Hymnus de Nativitate Chriſti. 
— Laßt uns das Kindlein wiegen (1629). — Des Kindleins 
Wiegenlied (1697). — Maria auf dem Berge (Oberſchleſ. Volksweiſe, 
1841). — Die Hirten an der Krippe (fränk. Volksweiſe 1835). — 
Eia, ſo ſeht den Roſenſtrauch (Madrigal=Chor), 
Königswuſterhauſen. Montag, den 27. Dez. 2.39: Fr. Feeſe: 
Die Hausfrau am Sylveſterabend. O 4: B. K. Graef: Die Kunſt 
des Sprechens. O 4.30: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. O. 5: 
Stud.=Rat Müller, Pirna: Die Steigerung der Gedächtnisleiſtungen 
f. Schule, Beruf und Leben. O 6: Reichsm. Dr. Haslinde: 
            Land=
wirtſchaft u. Volksernährung zur Jahreswende. O 6.30: Stud.=Rat 
Friebel, Leito: Mann: Engliſch f. Anfänger. O Dr. ing. Hamburger: 
Die Kunſt des Verkaufens. O 7.30: Vortr. Legationsrat Dr. 
Soehring: Völkerbund und internationale wiſenſchaftl. Beziehungen. 
O 8: Dr. Mersmann: Entwicklungsſtrömungen in der 
            gegenwärti=
gen Oper.
Union-Theater
Seite 7
Nummer 358
Montag, den 22. Dezember 1926
Residenz- Theater
 Letzter Tag! 
Tom Mik
 6 Akte 
6 Akte 
(19064 
in dem neuesten Fox-Film: 
Cowboy und Zirkuskind
„Inznnalilche Daben Z itritt
DMaInstize Beinsorramm.
 Palast-Lichtspiele 
Täglich das Kolossal-Filmwerk 
AA 
MM Tet 
.. . . Die Liebe von Zigennern stammet . . . .! Die remantische 
und leidenschaltlichste Liebesgeschichte der Welt 
8 Akte nach der Movelle von Merimée 
mit der berühmten spanischen Schönheit und Tänzerin 
Raduel Hellen
Lustsplel, 2 Akte — Neueste Woch enschau,
 m 20 Han. Drog Secher 
Heſſiſches Landestheater. Mürnbg. Lebluchei Nachf „Ludwigshöhſt.!
 Großes Haus 
Montag, den 27. Dezember 1926 
nachmittags 3", Uhr 
Außer Miete 
Brumm, der Bär 
Märchen von Sep Deutſch 
—. Muſik von Alf Neſtmann 
preiſe der Plätze: 0 50: 1. 1 50, 2, 2 50 Mk. 
Abends 7½ Uhr 
Außer Miete 
Volksvorſiellung zu ermäßigten Preiſen 
Der Raub der Habinerinnen 
Schwank in 4 Akten von 
Franz und Paul von Schönthan 
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh 
Perſonen: 
Martin Gollwitz, Profeſſor K. Weſtermann 
Friederike, deſſen Frau. Marg Carlſen 
Paula, deren Tochter . . Kaete Foerder 
Dr. Neu neiſter 
.. Robert Klupp 
Mar ann=, ſeine Frau . . Ilſe Lahn 
Karl Gro ... 
Hans Epskamp 
Emil Groß, genannt Sterneck, 
deſſen Söhn; 
Walter Bluhm 
EmannelStrieſe, 
            Thcater=
direltor". 
Paul Maletzki 
Ro a. D enſtmädchen bei 
Gollwitz. 
Käthe Gothe 
Auguſte. Dienſtmädchen 
bei Neumeiſter. 
Hilde Schwara 
Meiiner, Schu diener . Nichard Jürgas 
Ort der Handlung: Eine kleine 
deutſche Stadt. Zeit: 1880 
Spielwart: Willi Krichbaum 
Preiſe der Plätze: 0.50, 1, 2, 3 Mk. 
Nach dem 2. Aite findet eine längere 
Pauſe ſtatt 
Ende 10 Uhr 
Anfang 7½ Uhr 
Mittwoch, 29 Dezember F 5. Maebeth. 
Anfang 7½ Ur Freiſe 0.70—7 Mk. 
Donnerstag, 30. Dez. Keine Vorſtellung 
Kleines Haus 
Montag, den 27. Dezember 1926 
abends 7½ Uhr 
Zuſazmiete I, 7. 
Der Vetter aus Dingsda 
Operette in 3 Akten von Hermann Haller 
und Rideamus, nach einem Luſtſpiel von 
Kemrner=Hochſtädter 
Muſik von Eduard Künni cke 
Muſikaliſcher Leiter: Berthold —ander 
In Szene geſetzt von Heinrich Kuhn 
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp 
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig 
Perſonen: 
Julii de Weert . . . . . Paula Kapper 
Hannchen, ihre Freundin S. Müller=Wiſchin 
Joſef Kuhbrot, ihr Onkel. Heinrich Kuhn 
Wilhelmine, genannt 
Wimpel, ſeine Fra: . . Martha Liebel 
Egon von Wuldenhagen . Eugen Vogt 
Ein Freider . 
Guſtav Deharde 
Ein zweiter Fremder . . Karl Ebert 
Karl, Diener 
Hans Neyz 
Hans, Diener . . . . . . Rudolf Strzeletz 
Ort der Handlung: Schloß de Weert 
Spielwart: Fritz Wilde 
Preiſe der Plätze: 1.20 bis 7.20 Mk. 
Eintritt der „.ieter in dei Zuſchauerraum 
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig 
Pauſe nich dem 1. und 2. Akt 
Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr 
Denstag, 28. Dezember. Keine Vorſtellung 
Mittwoh, 29. Dezenber. Zuſatzmiete II 8. 
Die weize Dame. Anfang 7½ Uhr 
Preiſe 1—6 Mk. 
Donnerstag, 30. Dezember Zuſatzmiete 
III 6. Der Better von Dingsda. Anfang 
7½ Uhr Preiſe 1.20—7.20 Mk. 
zimtausch altor Raslerklingen 
gegen neue. 
Msnaoynsll. äheres dureh 
ev. Singsrun, Auleuto,Wierk 
Solingen. 171831
(13 183:9)
ORPHEUM
 Heute Montag, den 27. Dezember 
und folgende Tage, 8 Uhr 
Der lustige 
Weihnachts-Spielplan 
Bunte Bühne e 
Eine Serie erstkl. 
artist. Kunstkräfte!
 Karten: de Waal, Rheinstraße 12, 
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büro, Ernst- Lndwigsplatz, Telephon- 
Bestellungen Nr. 389. 
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Preise wle bekannt!
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und 
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 für Blusen und Kleider ist für die gapua Stadt eine Behsatlen 
wegen den tief ermäßisten Breisen
Beginn Montag früh 1/9 Uhr!
Umtausch nicht gestattet
 darunter befinden sich: 
Sport-u. Hemdenfanelle, Waschkun, tseide 
Croisé, Kleider-Velour. Karos, 
            Haus-
kleiderstoffe und Baumwollwaren
Serie I
 1.95 
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 jeder Meter 
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 darunter befinden sich: 
Reinwollene Popeline und Schotten, 
Palloverstoffe, Woll- und 
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stoffe, Baumwollwaten, Waschsamte
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 darunker befinden sich: 
130 cm breite reinwollene Mantelstoffe, 
Popeline, Karos, Kunst- und reine 
Jeidenstoffe, Baumwollwaren, Waschsamte
Serie III
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per Atr.
 Regulärer Wert 
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 leder Meter 
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 darunker befinden sich: 
130 cm breite Gabardine, 130 cm breite 
Mantel-Stoffe, doppelbreite reinwollene 
Popeline. Karos u. Streifen, Seidenstoffe
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140 cm breite Velour de laine, 130 cm 
breite Kostüm-Gabardine, 140 cm breite 
Rips-Kleider- und Seidenstoffe
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 Begnlärer Wert 9,50 
sonst bls 
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2ig U sgunc augo Joluog ungvuogg-gunzulbteg 
gun sgune augo Helvog zeipzueuugeguns./6leg 
Zuhaben in allen beiſeren Lebensmittelge chäften.
 Arnold Rode 
Schu.straße 3 119035som 
Neufa hursltarten 
Bebauungsplan. 
Der gemäß Verfügung des Heirn 
Miniſters des Innern vom 10. ds. Mts. 
feſtgeſtellte Bebauungsplan über 
Aenderung der Fluchtl nie für die 
Miolikeſtraße liegt gemäß Art. 7 der 
Allgem. Bauordnung bei dem Städt. 
Hochbauamt zur Einſicht offen. 
Darmſtadt, den 23. Dez 1926. (st19081 
der Oberbürgermeiſter. 
Nutz= u. Brennholz= 
Verſteigerung. 
Dienstag, den 28. Dezember 1926, 
vormittags 10 Uhr anfangend, 
            wer=
den aus dem Pfengſtädter Stadtwald, 
Diſtr. kt Klingsackertanne, am Sandbach 
entlang, an Ort und Stelle 
            nachverzeich=
nete Holzſortimente öffentlich verſteigert: 
a) Nutzholz: 
7 Stück Akazien=Stämme, zuſ. 3,44 fm, 
23 „ Kieſern=Stämme von 25—56 cm 
Durchmeſſer und 2 m lang, 
zuſ, 7,77 tm, 
6 rm Ulme Rundſcheit, 1 m lang. 
b) Brennholz: 
Scheiter: 4 rm Eiche, 5 rm Ulme, 35,5 
rm Akazie, 12rm Erle, 44,5 rm Kiefer: 
Knüppel: 2 rm Eiche, 5 rm Ulme, 18 
Im Akazie, 18 rm Erle, 7 rm Kiefer; 
Knüppelreiſig: 6 rm Ulme, 13 rm 
Akazie, 6 rm Kiefer; 
Wellen: 380 Stück Kiefernwellen; 
Stöcke: 2 rm Eiche, 3 rm Ulme, 18rm 
Akazie, 4 rm Erle, 22,6 rm Kiefer. 
Zuſammenkunft an der Sandbach= 
Chauſſeebrücke — Kreisſtraße Pfungſtadt— 
Griesheim. 
Gegen Bürgſchaftsleiſtung kann 
            Zah=
lungsfriſt bis 1. November 1927 gewährt 
(19053so 
werden 
Pfungſtadt, den 23. Dez 1926. 
Heſſ. Bürgermeiſterei Pfungſtadt. 
Schwinn.
 Mittwoch, den 29. Dezember 
1926, vormittags 10 Uhr, werden in 
Hoxhohl auf Glund 
            Vermieterpfand=
rechts und zwangsweiſe öffentlich 
            meiſt=
bietend gegen Barzahlung verſteigert: 
4 große eiſerne Webſtühle, 1 
            Scher=
maſchine. 1 Dezimalwage, 53 Ballen 
Schlauchkops=Schußgarn, eine große 
Partie Scheuertuch in Rollen und zu= 
(18974fo 
geſchnitten. 
Zuſammenkunft am Ortsausgang nach 
Brandau. 
Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. 
Reinheim, den 22. Dez 1926. 
Mattuſchka 
Gerichtsvollzieher. 
Verſteigerungs=Anzeige. 
Dienstag, den 28. ds. Mts., 
            vormit=
tags 10 Uhr, verſteigere ich im Hauſe Ernſt= 
Ludwigſtraße 12 zwangswe ſe gegen Bar= 
(*33502do 
zahlung: 
1 Wandſchrank (antik Barock), 1 
            Glas=
ſchrank, desgl. 1 Bücherſchrank (
            Bieder=
meier), 2 Schr ibtiſche, 2 Stühle, 1 
            Steh=
pult, 1 Katalogſchrank, 1 Wandſchrank, 
1 Schreibmaſchine m. Tiſch (Marke Adler), 
4 Wandgeſtelle, 1 Kaſſen chran , 3 Etühie 
Bacock), 1. Schrankwand mit Spie el, 
1 Verkaufstiſch, 1 Reuiſtrierkaſſe m. Ziſch, 
2 Ladentheken, 2 Hocker, 16 Lagergeſtel e, 
1 dreiteili er Schrank mit Spiegel, ein 
Dampf eſſel mit s He zkö.pern. 
Beck 
Steuerſekretär.
 Sie benachteiligen sich selbst, wenn Sie es dennoch tun -—ohne 
vorher unsere Fahrzeuge gesehen, geprüft, gefahren zu haben! 
Wir geben Ihnen mit unserem neuen, in Preiswürdigkeit unerreichten
 dem vorbehaltlos anerkannten Elou der großen Berliner 
Automobil-Ausstellung 1926, ein Auto von bisher 
            un-
erreichten Fahrteigenschaften: höchstes Anzugsmoment, 
rapide Beschleunigung, vollkommene Geräuschlosigkeit, 
geschmeidigste Federung und vollendete Elastizität. 
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sehen mit allen Vervollkommnungen neuzeitlicher 
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nik: hydraulische, durch einen Griff mühelos nachstellbare Vierradbremse 
-durch einen einzigen Pedaldruck sämtliche Gelenke und Gehänge 
restlos erfassende Zentraldruckschmierung-Oelsieb 
und gesonderte Oelfilter-Luftfilteraggregat -
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tentierte flatterfreie und spielend leichte Lenkung 
Stoßdämpfer und Stoßfänger.
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Rheinstraße 39