Ginzelnummer 10 Pfennige
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Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 355
Donnerstag, den 23. Dezember 1926. 189. Jahrgang
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Der Zuſtizfrevel von Landau.
Deutſche Demarche in Paris. — Einmütige Verurteilung des Landauer Schandurteils in
der deutſchen Oeffentlichkeit. — Oie franzöſiſchen Militärs ſabotieren die Verſtändigung.
Die Probe
auf die Verſtändigungspolitik.
Mit erfreulicher Entſchiedenheit hat die geſamte
deut=
ſche Oeffentlichkeit gegen das Landauer
Schand=
urteil Stellung genommen. Mit erfreulicher Entſchiedenheit
hat die deutſche Reichsregierung über alle
diploma=
tiſchen Bedenken und Gewohnheiten hinweg ſofort die
nöti=
gen Schritte unternommen, um die Folgen dieſes
militäriſchen Gewaltſpruches aufzufangen. Man verſteht das im
Zuſammenhang wohl nur richtig, wenn man eine Notiz des
„Oeuvre” zu Hilfe nimmt, worin behauptet wird, daß General
Guillaumat vor Beginn der Verhandlungen die Vertreter der
Pariſer Preſſe darauf aufmerkſam machen ließ, die
Germers=
heimer Zwiſchenfälle ſeien die notwendige
Folge der Locarnopolitik. Die ganze
Rhein=
armee verabſcheue Locarno und Thoiry. Gerade
bei General Guillaumat muß das einigermaßen überraſchen. Er
war bei dem letzten Kabinett Briands Kriegsminiſter geworden
zu dem Zweck, die neue Rheinlandpolitik einzuleiten und die
Be=
ſatzungsarmee zu vermindern. Er hatte bereits auch alle
Vor=
bereitungen getroffen, als durch das verbohrte Vorgehen
Her=
riots das Kabinett Briand mit General Guillaumat geſtürzt
wurde. Inzwiſchen ſcheint er ſeine Meinung gründlich geändert
zu haben. Damals ſprach er nur davon, daß die Beziehungen
zwiſchen Beſatzungsarmee und Bevölkerung ſchlechter geworden
ſeien, worauf zu ſagen iſt, daß die Schuld hierfür nicht auf ſeiten
der deutſchen Bevölkerung liegt. Nun hat er ſich vollends zu dem
Standpunkt Poincarés bekehrt, und deshalb iſt ganz offenbar,
daß hier der Verſuch gemacht werden ſoll, auf dem
Um=
wege über die franzöſiſche Militärfronde die
Verſtändigungspolitik zwiſchen Deutſchland
und Frankreich zu ſabotieren.
Das Urteil iſt alſo, auch mittelbar ein Schlag ins Geſicht
Briands. Es wird ſich zeigen müſſen, wie ſtark Briand iſt. Die
ihm übermittelte deutſche Auffaſſung, daß die geſamte
Verſtän=
digungspolitik zwiſchen Deutſchland und Frankreich durch
der=
artige Vorfälle wie das Landauer Urteil auf das ſchwerſte
be=
droht wird, gibt ihm eine letzte Gelegenheit, Farbe zu bekennen.
Denn darüber beſteht auch in amtlichen deutſchen Kreiſen volle
Klarheit, daß keine deutſche Regierung — mag ſie ausſehen, wie
ſie will — den für die Verſtändigung erforderlichen guten Willen
auf beiden Seiten, namentlich aber bei den Franzoſen, nicht mehr
vorausſetzen kann, wenn dieſe militäriſchen
Extra=
touren nicht ein für allemal unmöglich gemacht werden. Es iſt
gewiß nur ein reiner Zufall, daß am gleichen Tage, wo die
fran=
zöſiſchen Offiziere in ihrer Art Recht ſprachen, der
Reichsaußen=
miniſter Dr. Streſemann die Abſicht eines
länge=
ren Erholungsurlaubs aufgegeben hat. Sein
Entſchluß iſt durch dieſen Zwiſchenfall allein ſicher nicht
beein=
flußt. Er iſt zum großen Teil veranlaßt wohl auch durch die
innerpolitiſche Lage, die ſeine Abweſenheit über die zweite
Januarhälfte hinaus mit Rückſicht auf die
Koalitionsverhand=
lungen als untunlich erſcheinen läßt. Er iſt aber zum mindeſten
auch durch die Erwägung beeinflußt, daß die ganze
Locarno=
politik wie ein Kartenhaus zuſammenbricht, wenn Herr Briand
jetzt nicht aus ſeiner Reſerve heraustritt und dafür ſorgt, daß
ſeine Abſichten nicht von der militäriſchen Seite her unmöglich
gemacht werden.
Briand darf ſich darauf verlaſſen, daß es in dieſer Frage
kei=
nen Unterſchied der Partei zwiſchen Deutſchnationalen und
Sozialdemokraten gibt. Es iſt ein ungewöhnlicher, aber für die
politiſche Spannung kennzeichnender Schritt, daß der
Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei
Deutſchlands an den Vorſtand der
franzöſi=
ſchen ſozialiſtiſchen Partei ein Telegramm
ge=
richtet hat, worin darauf aufmerkſam gemacht wird, daß das
Landauer Urteil nach ſozialdemokratiſcher Ueberzeugung mit
vol=
lem Recht in ganz Deutſchland tiefe Entrüſtung erzeugt. Es ſei
geeignet, der deutſch=franzöſiſchen Entſpannung
entgegenzuwir=
ken, die von den Regierungen und der Mehrheit beider Völker
erſtrebt werde. Die deutſchen Sozialdemokraten knüpfen daran
die Bitte, bei der franzöſiſchen Regierung vorſtellig zu werden,
um mindeſtens aus Anlaß des Weihnachtsfeſtes die ſofortige
Enthaftung der Verurteilten zu erwirken, unbeſchadet der
not=
wendigen Reviſion des Urteils.
Das Urteil fteht im Widerſpruch zu der durch Locarno
und Thoirh eingeleiteten Befriedungspolitik.
Wie die „Tägliche Rundſchau” über den Eindruck des
Lan=
dauer Urteils in Berliner diplomatiſchen Kreiſen erfährt, ſteht
das Kriegsgerichtsurteil in kraſſem
Wider=
ſpruch zu der durch Loarno und Thoiry
einge=
leiteten Befriedungspolitik, die ſeiner Zeit
ausdrück=
lich durch die Note der Botſchafterkonferenz vom 14. November
1925 feſtgelegt wurde und in der Deutſchland zugeſogt worden
iſt, daß in Zukunft in den Rheinlanden eine ſehr liberale Politik
zur Anwendung gelangen und eine Reviſion der
Rheinland=
ordonnanzen im Geiſte des Vertrauens und der Entſpannung
erfolgen werde.
Sollte das mit dem deutſchen Rechtsempfinden unvereinbare
Landauer Kriegsgerichtsurteil rechtskräftig werden, ſo würde für
das deutſche Volk eine neue Situation entſtehen, deren möglichen
Auswirkungen ſich keine deutſche Regierung entziehen könne.
Man weiſt in Verleuer diplomatiſchen Kreiſen darauf hin, daß es
keiner deutſchen Regierung auf die Dauer möglich ſein werde,
der deutſchen Oeffentlichkeit gegenüber die Theſe von dem guten
Willen der Gegenſeite aufrecht zu erhalten, wenn die gegenwärtig
in den Rheinlanden von den Beſatzungsbehörden getriebene
Sonderpolitik nicht einer gründlichen Reviſion unterzogen würde.
Stimmen aus dem Rheinland: So kann das
nicht weitergehen!
Das Landauer Kriegsgerichtsurteil hat im beſetzten
Rhein=
land einen geradezu niederſchmetternden Eindruck gemacht. Man
glaubt allgemein, das Urteil als Beweis dafür ſehen zu müſſen,
daß die Bevölkerung der Rheinlande immer noch trotz Locarno
und Thoiry der Willkür der Beſatzungsbehörden ausgeſetzt iſt
und daß noch keinerlei Anzeichen dafür beſtehen, daß auch bei
den Beſatzungsbehörden der Geiſt von Locarno endlich
einge=
zogen iſt. In Kreiſen rheiniſcher Politiker wird daher auf das
energiſchſte betont, daß die Dinge, ſo wie ſie zurzeit laufen, nicht
weitergehen können und daß die Verſprechungen der Alliierten
auf Abänderung der Verhältniſſe im beſetzten Gebiet von den
Ausführungsorganen nicht eingehalten werden. Man erwartet
daher auf das beſtimmteſte, daß ſich die Berliner Regierung
end=
lich zu einer energiſchen Politik aufraffen wird und vor einer
Fortſetzung der Beſprechungen über die Rheinlandräumung ſchon
in Verfolg der in Locarno gegebenen Zuſagen auf
Rückwirbun=
gen eine Abänderung der unhaltbaren Zuſtände in der
Be=
ſatzungszone herbeiführt. In dieſem Zuſammenhang wird
Deutſchland beſonders darauf achten müſſen, daß bei den für den
März vorgeſehenen neuen Verhandlungen über die
Rheinlands=
räumung unter keinen Umſtänden eine neue Kontrolle für das
beſetzte Gebiet in Geſtalt von Zivtlkommiſſionen geſchaffen wird,
da das Landauer Kriegsgerichtsurteil bewieſen hat, daß die
Re=
gierungen in den alliierten Hauptſtädten nicht in der Lage ſind,
ihre Ausführungsorgane zu einer verſtändnisvöllen und liberalen
Behandlung der Bevölkerung der beſetzten Gebiete anzuhalten.
Die deutſche Gegenaktion.
Wie wir erfahren, iſt der deutſche Botſchafter v. Hoeſch
angewieſen worden, beim Quai dOrſay wegen des
unerhörten Urteils im Rouzierprozeß
vorſtel=
lig zu werden und zum Ausdruck zu bringen, daß dieſes
Urteil eine ſchwere Schädigung der
Verſtändi=
gungspolitik bedeute.
Der Reichskommiſſar für die beſetzten
Ge=
biete, Freiherr Langwerth von Simmern, hat bei
dem Stellvertreter des franzöſiſchen Oberkommiſſars ſeine
De=
marche wegen des Landauer Urteils unternommen und ſich in
dem gleichen Sinne telegraphiſch an den in Paris weilenden
Präſidenten der Rheinlandkommiſſion Tirard gewandt.
Fort mit der Beſatzung! — Miniſtier Dr. Beſl
an das deutſche Volk.
Der Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Dr. Bell gab
Preſſevertretern gegenüber folgende Erklärung über das
fran=
zöſiſche Kriegsgerichtsurteil in Landau ab: Mit Empörung und
Entrüſtung hat das geſamte deutſche Volk das unerhörte
Fehl=
urteil des franzöſiſchen Kriegsgerichts in Landau vernommen.
Rouzier iſt freigeſprochen. Deutſche Bürger ſind zu ſchweren
Ge=
fängnisſtrafen verurteilt, unter dieſen auch ein Mann, der in
einer Heidelberger Klinik an den Schüſſen von Rouzier ſchwer
krank darniederliegt, und nun in einem, unſerem
Rechtsempfin=
den ins Geſicht ſchlagenden Abweſenheitsverfahren zwei Jahre
Gefängnis erhielt.
Rouzier hat einen deutſchen Bürger getötet und zwei andere
Deutſche durch Schüſſe verletzt, einen in lebensgefährlicher Weiſe.
Jeder, der der Beweisaufnahme vor dem franzöſiſchen Gericht
folgte, ſah die Schuld klar hervortreten. Trotzdem dieſer
Frei=
ſpruch, der der Gerechtigkeit Hohn ſpricht. Dieſe
Verhält=
niſſe ſind einfach untragbar. Wenn das Leben der
Einwohner dem Kriegsgericht ſo leicht wiegt, ſo fühlt ſich die
Bevölkerung in einem Zuſtand, der
Rechtloſig=
keit, der im ſchreiendſten Gegenſatz ſteht zu den Bemühungen,
eine Rechtsordnung des Friedens zwiſchen Deutſchland und
Frankreich zu ſchaffen. Im ganzen Volke können ſolche
unbe=
greiflichen Vorkommniſſe nur als ein Schlag gegen die
Ver=
ſtändigungspolitik wirken. Unſer Mitgefühl wendet ſich den
ſchwergeprüften Volksgenoſſen am Rhein zu. Wir wollen mit
allen Kräften helfen und alles tun, um in dieſem einzelnen Falle
dem Rechte zum Sieg zu verhelfen. Wir wollen aber darüber
hinaus gegen ein Syſtem kämpfen, dem ein ſolches Fehlurteil
ent=
ſprungen iſt. Alle Deutſchen müſſen aus dem Landauer Urteil
die Lehre ziehen, daß wir keine dringendere Aufgabe haben, als
die, unſerem Volke am Rhein die Freiheit und dem deutſchen
Staate die Souveränität in dieſem Gebiete wieder zu erringen.
Dieſen Appell richte ich an das ganze deutſche Volk. So
lange die Befatzung auf deutſchem Boden andauert, iſt immer die
Gefahr für ſolche tiefbedauerlichen Ereigniſſe gegeben, die die
ſchärſſte Bedrohung der Verſtändigungspolitik bedeuten.
Uner=
läßliche Vorausſetzung für die erſprießliche Fortführung dieſer
Verſtändigungspolitik iſt das Bewußtſein einer geſicherten
Recht=
ſprechung. Wir erwarten, daß die berufenen franzöſiſchen
In=
ſtanzen gerade im Landauer Fall alles tun, um das begangene
Unrecht wieder gut zu machen. Die einzige Sicherheit
gegen die Wiederkehr ſolcher, die geſante Politik
bei=
der Länder ſchwer gefährdenden Vorkommniſſe bietet die
alsbal=
dige Beſeitigung der Beſetzung.
Der neue Freund.
II.
Kaiſerreich Rom-Byzanz.
Von unſerem F=Korreſpondenten.
Rom, 21. Dezember.
Weſentlich komplizierter als die innenpolitiſchen Probleme
ſind die Ziele von Muſſolinis Außenpolitik. An ſich iſt eigentlich
ſein Streben nicht beſonders ſchwer zu erkennen, aber das Objekt
ſeiner Außenpolitik iſt derart vielgeſtaltig, daß ſich aus dem
Objekt, nicht aus der Abſicht die vielverſchlungene
Kompliziert=
heit ſeiner Ziele ergibt. Will man in banaler Kürze das
End=
ziel der Außenpolitik Muſſolinis auf eine einfache Formel
brin=
gen, ſo darf man vielleicht ſogen: Muſſolini, deſſen Streben nach
der Wiederherſtellung der Herrſchaft des „alten römiſchen Reichs”
bekannt iſt, will als erſte Etappe das alte oſtrömiſche Reich
wie=
der aufrichten und im Kaiſerreich Byzanz das Oſtreich mit
dem weſtrömiſchen Reich (ohne Gallien und Spanien) vereinen.
Daß mit einer derartigen Vermehrung der Macht auch die
Vor=
herrſchaft im Mittelmeer automatiſch ſich einſtellen würde, iſt
ſelbſtverſtändlich.
Unter den heutigen europäiſchen Verhältniſſen bedeutet der
Kampf um Byzanz den Kampf um den Balkan. Wieder ſteht
Europa vor einer ähnlichen Lage wie unmittelbar vor dem
Welt=
krieg, bloß daß diesmal anzunehmen iſt, daß der Krieg oder die
Kriege auf dem Balkan lokaliſiert bleiben dürften und keiner der
weſteuropäiſchen Staaten zunächſt in dieſe Auseinanderſetzung
hineingezogen wird. Aber auch nur dann, wenn, wie ſehr leicht
möglich, Italien nicht zu ſeinem Ziele der Eroberung von Byzanz
gelangt. Sollten die Pläne Muſſolinis auf dem Balkan jedoch
von einem Erfolg gekrönt werden, und ſollte dabei beſonders
Jugoſlawien ſchwer gefährdet werden, ſo iſt allerdings ſehr wohl
denkbar, daß Frankreich die von ihm in Jugoſlawien inveſtierten
Kapitalien nicht kampflos verlieren will.
Wie ähnlich die Lage mit jenen Zuſtänden auf dem Balkan
iſt, die nach der jungtürkiſchen Revolution im Jahre 1908 ſich
ergab, das zeigt eine augenfällige Parallele: Der Erbe auf dem
Valkan der einſtigen habsburgiſchen Monarchie iſt in vieler
Be=
ziehung das heutige Jugoſlawien. Beſonders durch ſeine
Ab=
ſchließung von der Adria, die der natürliche Seeweg wäre, wird
es immer ſtärker nach Oſten und Südoſten zur Aegäis abgedrängt.
Seine Politik tangiert nach Saloniki. Die beiden Balkankriege
als Vorpoſtengefechte des Weltkrieges entſtanden dadurch, daß
das alte Oeſterreich die lang gehegte Regel des „Ouieta non
movere” auf dem Balkan durchbrach, daß es die Ruhe auf dem
Balkan durch die gänzlich überflüſſige Annexion von Bosnien
und Herzegowina ſtörte. Es iſt bitter dafür geſtraft worden. Der
jüngſte Vertrag Muſſolinis mit Albanien iſt die glatte
Parallel=
erſcheinung zu jener Annexion. Denn auch dieſer Vertrag von
Tirana war überflüſſig, da auch ohne ihn die Macht der Italiener
in Albanien aufrecht zu erhalten war. So wie dieſer Vertrag
aufſchreckend in Belgrad gewirkt hat, wie er als eine Felonie
nach allen Abmachungen zwiſchen Serbien und Italien betrachtet
wurde, ſo hat ſeinerzeit die Annexion von Bosnien und
Herze=
gowina in Konſtantinopel und den anderen Balkanſtaaten die
Ruhe geſtört. Wer jene Zeiten da unten erlebt hat, wird nicht
vergeſſen haben, daß Politiker in dieſem Erdenwinkel das
kom=
mende Chaos nahen ſahen, und dort unten, beſonders am
Gol=
denen Horn, ſaßen die beſten politiſchen Köpfe Europas. Der
alte Marſchall auf ſeiner hohen Burg über dem Bosporus, in
der deutſchen Botſchaft, war einer der erſten, der ſagte: Die
Annerion iſt nicht nur ein Verbrechen, ſie iſt eine Dummheit,
und Oeſterreich wird dieſen Streich ſchwer zahlen müſſen.
Wieder wird die mühſam aufrecht erhaltene Ordnung und
Ruhe im Balkan gewaltſam geſtört, und diesmal iſt das Ziel
deutlicher zu erkennen als zu jener Zeit. Albanien ſoll das
Sprungbrett ſein, wenn Italien zur friedlichen Durchdringung
in den Balkanſtaaten die tatſächliche Herrſchaft ſetzen wird. Die
Schachfiguren ſind geſtellt. Serbien iſt ſtark durch den
Tirana=
vertrag geſchwächt. Mit Rumänien ſind weſentlich feſtere Bande
als bisher angeknüpft worden, die Propaganda Ilaliens in
Bul=
garien hat ſtarke Fortſchritte gemacht, und die letzte Scharte in
Griechenland wird nach und nach wieder wettgemacht. Vor allem
aber ſind die ſtrategiſchen Vorbereitungen weit vorwärts
geſchrit=
ten. Rhodos iſt ein ſtarker und ſehr vorgeſchobener Vorpoſten
gegen den Beſitzer von Byzanz, gegen die Türkei. Auf dem
öſt=
lichen Mittelmeer beherrſcht die italieniſche Flagge die
Schiff=
fahrt, jederzeit bereit, von friedlichem zu kriegeriſchem Gebrauch
umgeſtellt zu werden. Die Gemüter auf dem Balkan ſind
außer=
halb Jugoſlawiens durch Geld und gute Worte vorbereitet für
den Befreier. Und im Norden hütet das freundſchaftlich geſinnte
Ungarn mit italieniſchen Waffen die Grenzen, während der
Schiedsvertrag mit Deutſchland unſere Neutralität betonen ſoll.
Ueber Oeſterreich und die Tſchechei aber braucht ſich Muſſolini
nicht den Kopf zu zerbrechen.
Alle Pläne im öſtlichen Mittelmeer und auf dem Balkan
laſ=
ſen ſich für Italien aber nur verwirklichen, wenn England kein
Veto einlegt, ſondern im Gegenteil dieſe italieniſche Expanſion
durch Wohlwollen und durch — Geld unterſtützt. Denn ohne viel
Geld läßt ſich die Sache nicht durchhalten. Nun iſt aber außer
Italien das alte, weitſchauende Albion die einzigſte Macht in
Europa, die ein Intereſſe an der Trübung der Balkanlage hat.
Ueber alle europäiſchen Probleme hinaus wird England heute
durch die Entwicklung im fernen Oſten geängſtgt. Der
Bolſche=
wismus iſt der Schreck des Engländers, und die Fortſchritte der
bolſchewiſtiſchen Propaganda im fernen Oſten ſind ein
gefähr=
liches Menetekel für Großbritannien und ſeine Weltſtellung.
Des=
halb erſcheini es Herrn Chamberlain und ſeinen Räten
ange=
zeigt, das ruſſiſche Intereſſe mehr wieder nach dem Weſten
ab=
zulenken. Dazu ſoll das Vorgehen Muſſolinis auf dem Balkan
dienen, bei dem die Lage in Rumänien in italienfreundlichem
Sinne beeinflußt wird und die P=troleumſelder Rumäniens ſamt
der beßarabiſchen Frage zur Disknſſion ſtehen können. Eine
Wiederaufrichtung des oſtrömiſchen Reiches würde die Ruſſen
7) Vergl. Nr. 351.
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
Nummer 353
Seite 2
verpflichten, ſich weſentlich energiſcher um die Verhältniſſe am
Schwarzen Meer und der Aegäis zu kümmern und ihre Arbeit in
Oſtaſien lähmen. Deshalb muß Muſſolini ſeine Expanſionspolitik
nach dem Goldenen Horn richten. Dazu wird ihm vermutlich
von London Geld und Geldeswert zur Verfügung geſtellt. Nicht
rein zufällig hat man zu gleicher Zeit in Belgrad Wutanfälle
und in London ſelbſtverſtändliche Beiſtimmung geſehen, als der
Vertrag von Tirana wie eine Bombe platzte. Chamberlain
ſchiebt Muſſolini in ſeinem Spiel gegen Moskau auf einen
ge=
fährlichen Poſten. Wird Muſſolini beſiegt — falls er nicht
vor=
her fällt —, ſo wird England bei der Liquidierung der
muſſo=
liniſchen Erbſchaft ſich einfinden. Siegt aber Muſſolini, ſo iſt,
wie erwähnt, der nächſte Leidtragende Frankreich, deſſen
Balkan=
intereſſen auf das ſchwerſte geſchädigt werden. Man darf
zwei=
feln, ob es deshalb Frankreich bis zu einem Siege Muſſolinis
kommen laſſen wird. Bei einer Auseinanderſetzung zwiſchen
Frankreich und Italien, die Muſſolini augenblicklich noch nicht
ſucht, kann aber wiederum nur England gewinnen. Man ſieht
alſo, daß es ſich auf alle Fälle lohnt, wenn England Subſidien in
das italieniſche Geſchäft auf dem Balkan ſteckt. Für Deutſchland
aber ergibt ſich aus all dieſen Möglich citen die eine Lehre, den
neuen Schiedsvertrag nicht zu einem Bündnisvertrag werden zu
laſſen. Denn nur wer draußen ſteht bei dieſem Kampf um Byzanz
kann gewinnen.
Die politiſche Lage in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 22. Dezember.
Die außenpolitiſche Lage hört nicht auf, die franzöſiſche
Politik zu beſchäftigen. Der bevorſtehende deutſch=italieniſche
Vertrag, über den von halboffizieller Seite ſchon manches
ver=
lautete, iſt immer wieder Gegenſtand von Erwägungen. Italien
mißtraut man und ſeit dem italieniſch=albaniſchen Vertrag zeigt
die franzöſiſche Diplomatie eine beſondere Antipathie gegen
inter=
nationale Verträge. Man nimmt allerdings an, daß der
deutſch=
italieniſche Vertrag eigentlich keine politiſche Fragen regeln wird,
ſondern nur juriſtiſche. Und ſchließlich iſt nach franzöſiſcher
Auf=
faſſung Muſſolini der nehmende Teil in dieſer Angelegenheit, er
ſoll ja nach franzöſiſchen Behauptungen an einem „
Vertrags=
fieber” leiden. All dieſes Hin und Her in der franzöſiſchen Preſſe
über den deutſch=italieniſchen Vertrag iſt nichts anderes, als ein
Ausdruck der Unruhe. Dieſe wird auch noch durch die deutſche
Kriſe erhöht, welche man hier als eine ausſchließlich innenpolitiſch
bedingte Angelegenheit auffaßt. Dennoch ſpricht man ſehr viel
über ſie, und man kennt ſich weder ein noch aus.
Das Verhältnis zu Rußland iſt ſcheinbar wieder kühler
ge=
worden. Die neue Balkanpolitik Tſchitſcherins beunruhigt
Frank=
reich ſehr, und da jetzt Frankreich in der chineſiſchen Frage wieder
einen London ſehr gefälligen Standpunkt einnimmt, zeigt man
ſich ruſſiſcherſeits auch ſehr zurückhaltend. Doch wäre es
grund=
falſch, dieſer Situation eine ollzugroße Bedeutung beimeſſen
zu wollen.
Die Innenpolitik zeigt noch iwmer eine bemerkenswerte
Stille, die Nachwirkung der Votierung des Budgets. Seit
vier=
zig Jahren hat man in Frankreich noch nie ein Budget ſo glatt
erledigt; das iſt eine bemerkenswerte Leiſtung. Die Reaktion
darauf läßt nicht auf ſich warten, und ſchon jetzt beſtehen in
Regie=
rungskreiſen manche Befürchtungen für den Monat Januar.
Die Senatswahlen werden, wenn auch keinen politiſchen, ſo doch
einen ſtarken perſönlichen Wechſel mit ſich bringen. Viele
Depu=
tierten werden jetzt in den Senat gewählt — unter ihnen auch
der Präſident der Kammer Raoul Péret —, und die Folgen
ſolcher perſönlichen Fragen ſind in Frankreich oft ſehr
weit=
gehend. Ueber den Nachfolger Pérets iſt noch nichts
Beſtimm=
tes zu wiſſen.
Die Stabiliſierungsfrage verurſacht jetzt wieder eine ſtärkere
Nerpoſität. Daran iſt das Beiſpiel des belgiſchen Franken ſchuld;
niemand dachte nämlich daran, daß das abſolut ſicher begründete
belgiſche Geld inſofern eine unangenehme Ueberraſchung allen
Freunden ſtabiler Verhältniſſe bereiten kann, daß es unerwartet
über den Nominalwert hinaufſpringt. Von ſolchen peinlichen
Ueberraſchungen näre man auch in Frankreich bei der
Stabili=
ſierung nicht unbedingt verſchont. Niemand weiß ſicher, was
noch geſchehen kann, und das Schweigen Poincarés beunruhigt
ſehr die wirtſchaftlichen Kreiſe.
* Weihnachten in Rom.
Rom, in der Weihnachtswoche 1926.
„Weihnachten in Rom‟ Wenn draußen bei uns im
Norden, im lieben Deutſchland, der Winterwind ungemütlich
durch die Gaſſen pfeift, und der graue Alltag zwiſchen Nebel und
früher Dunkelheit allzu raſch vergeht, in früheren Jahren hat
es der Sage nach allerdings auch helle Wintertage mit Shnee
und Eis gegeben, über denen eine müde, aber doch frohe Sonne
ſchien — dann jammern unſere Freunde daheim in Germanien
nach dem „ſonnigen Süden”, dann leſen wir in ihren Briefen,
wie gut wir „Römer” es hier unten hätten . . . „Weihnachten
in Rom.‟ Diefer Stoßſeufzer iſt eine jener ſentimentalen Noten,
die aus der Seele des nordiſchen Sonnenſuchers klingen, und die
gar leicht als Mißklang zurückſchallen, wenn der Sehnende ein
„Weihnachten in Rom” dann in der Wirklichkeit erleben darf.
Ja, es iſt ſchön und angenehm, wenn über undereiſter Flur,
über immergrünen Eichen und Lorbeerbäumen, über einer auch
im Wintermonde grünen Flur ein heiterer, tiefblauer Himmel
der warmen Sonne freie Bahn für ihre Strahlen zur Erde
ge=
währt. Ja es iſt ſchön und lieblich — wenn es nicht grade
reg=
net und ſtürmt, wenn der feuchte, erſchlaffende, ungaſtlich warme
Scirocco nicht grade die Feſtheude verdirbt und die harmloſeſten
Menſchen zu nervöſen und krakeelenden Mitbürgern macht. Es
war ſehr, ſehr ſchön, als vor Jahren in Rom ein echter ſüdlicher
Winter ſich freundlich einſtellte, aber ſeit der Weltkrieg die
Un=
tugend gehabt hat, allerlei Dinge in Unordnung zu bringen,
ſcheint auch der Winter in Rom ſich barbariſcher zu gebärden,
und die Sonne zu rationieren. Wenn man dieſer Tage im
Wetterbericht las, daß am gleichen Tage nicht nur in Rom,
ſon=
dern auch in Florenz, Venedig, Genua und ſonſt noch wo im
ſon=
nigen Italien dichter Nebel bei nur ein bis zwei Grad über Nuu
und in Mailand fogar bis zwei Grad unter Null herrſchte, dann
brauchte man ſich gar nichts mehr auf den Süden zur
Weihnachts=
zeit einzubilden. Jenſeits des Gotthards war es grade ſo, dort
in Bern oder Zürich war auch Nebel bei zwei bis drei Grad
Kälte oder bei dem ganz üblen unentſchiedenen Nullpunkt. Uind
in Genf haben die großen Staatsmänner es gar nicht ſchlechter
gehabt, als wenn ſie in Rom geweſen wären. Ueber dem Genfer
See ſpar der Nebel genau ſo dicht und die Luft grade ſo kalt
wie in Rom . . . und dann iſt die Ausſicht in Rom und Genf
ganz gleich. Weder der Montblanc noch die Albaner Berge
ver=
tragen den Nebel.
Wer aber dauernd im Süden lebt, den packt grade in ſolchen
vernebelten Stunden im ewigen Rom beſonders die Sehnſucht,
Vom Tage.
Der Reichsminiſter des Auswärtigen wird mit
Rückſicht auf die politiſche Lage die auf ärztliches Anraten
vorgeſehene längere Erholungsreiſe jetzt nicht antreten.
Eine Reiſe nach Oslo in Verbindung mit der Verleihung des
Friedens=
nobelpreiſes iſt für die nächſte Zeit nicht geplant.
Wie wir hören, legt die deutſche Verteidigung im Rouzier=
Prozeß Reviſion gegen das Urteil ein.
Wie wir erfahren, iſt der zur Interalliierten
Kontroll=
kommiſſion gehörende japaniſche Major Oſhima
abberufen worden. Bis zur Auflöſung der Kontrollkommiſſion
wird Japan in dieſer nur noch durch einen Offizier vertreten ſein.
Nach einer Meldung aus Landau erhielten die beiden
deutſchen Verteidiger Drohbriefe aus dem Inneren
Frankreichs, die in Paris zur Poſt gegeben wurden.
Wie in der Prager Preſſe verlautet, wurde General Gajda,
gegen den gegenwärtig noch ein Diſziplinarverfahren ſchwebt, zum
Vorſitzenden des fasciſtiſchen Direktoriums mit den
Rechten eines Diktators gewählt.
Der Präſident der albaniſchen Republik wird im
Januar in Rom einen offiziellen Beſuch abſtatten und
dabei dem italieniſchen König den höchſten albaniſchen Orden überreichen.
Die belgiſche Kammer nahm mit 112 gegen 7 Stimmen
das Einnahmenbudget und mit 125 gegen 4 Stimmen die
pro=
viſoriſchen Kredite an. Ferner billigte die Kammer mit 88
gegen 6 Stimmen das Geſetz, durch das der Armeobeſtand auf
44 000 Mann feſtgeſetzt wird.
Der Londoner Anteil der bulgariſchen
Flücht=
lingsanleihe iſt innerhalb kurzer Zeit überzeichnet worden.
Inder Erſatzwahl im Wahlkreis Smethwick ſiegte
der Arbeiterkandidat Oswald Mosley mit 16077 gegen den
konſervativen mit 9494 und den liberalen Kandidaten mit 2600 Stimmen.
Nach einer Meldung aus Lima wurdo dort ein Anſchlag gegen
den Präſidenten von Peru aufgedeckt.
Die jugoſlawiſche Kriſe.
Unzunowitſch geſcheitert. — Dawidowitſch
beauftragt und erfolglos.
* Belgrad, 22. Dezember. (Priv.=Tel.)
Wie berichtet wird, hat der mit der Regierungsbildung
er=
neut beauftragte bisherige Miniſterpräſident Uzunowitſch dem
König den Auftrag zurückgegeben. Auf Vorſchlag des
Präſi=
denten der Shupſchtina hat der König nunmehr den Führer der
Demokraten, Dawidowitſch, mit der Bildung eines
Koali=
tionskabinetts beauftragt. Das Scheitern Uzunowitſchs
be=
deutet zweifellos eine Verſchärfung der jugoflawiſchen Kriſe,
zumal in Belgrader politiſchen Kreiſen an einen Erfolg
Dawi=
dowitſchs nicht geglaubt wird. Er ſoll auch vor der Aufnahme
der Beſprechungen mit den Parteiführer erklärt haben, daß er
wenig optimiſtiſch an die Arbeit gehe. Die Betrauung gerade
Dawidowitſchs iſt anſcheinend darauf zurückzuführen, daß er es
geweſen iſt, der in erſter Linie den Verſuch Uzunowitſchs zum
Scheitern gebracht hat. Er forderte die Ausſchiffung des
ſerbiſch=
radikalen Innenminiſters Maximowitſch, was Uzunowitſch nicht
zubilligen wollte. Er fand Unterſtützung bei Raditſch, der
neuer=
lich ſeine Angriffe gegen die Radikalen wiederholt hat.
Bekannt=
lich war die Bildung eines großen Koalitionskabinetts geplant,
die damit geſcheitert war. Die Lage iſt ſehr verworren. In
An=
betracht der außenpolitiſchen Ereigniſſe wird zwar eine möglichſt
ſchnelle Beendigung der Kriſe in Belgrader politiſchen Kreiſen
als notwendig angeſehen, die innerpolitiſche Lage ſpricht jedoch
dafür, daß ſie eher eine Verſchärfung erfährt.
*
Der Führer ber ſüdſlawiſchen Demokratziſchen Partei,
Da=
widowitſch, hat den Auftrag zur Kabinettsbildung zurückgegeben,
da die Radikale Partei den Poſten des Miniſterpräſidenten
bean=
ſprucht.
Oefterreichiſch=ſchweizeriſche Wirtſchaftsverhandlungen.
EP. Wien, 22. Dezember.
Der Nationalrat, der gegenwärtig in Dauerſitzungen das
Budget berät, hat heute ſeine Beratungen unterbrochen, um den
Notenwechſel zwiſchen Oeſterreich und der Schweiz über die
Aen=
derung der Zollſätze für Milch und Sahne zu genehmigen und
eine Verlängerung des handelspolitiſchen Ermächtigungsgeſetzes
zu beſchließen. Um wiederholten Beanſtandungen, die die
inter=
alliierte Militärkontrollkommiſſion in verſchiedenen öſterreichiſchen
Erhebungen machte, Rechnung zu trogen, hat die Regierung im
Nationalrat einen Geſetzentwurf zur Durchführung des Artikels
132 des Siaatsvertrages von St. Germain eingebracht, das für
die Vernichtung oder Umgeſtaltung von Maſchinen, Baulichkeiten
und anderen Anlogen, die für die Herſtellung von Kriegsmaterial
in Betracht kommen könnten, eine Friſt feſtſetzt.
wieder einmal richtigen Winterſchnee zu ſehen, wieder einmal
über knirſchenden Schnee durch ſtille Wälder zu tapfen, auch
wieder einmal von jener deutſchen, nordiſchen, herben und rauhen
Winterluft unwohl zu werden, wie ſie ſeine Kindertage gekannt
haben. Der ſentimentale und leichtgläubige „Römer” macht ſich
dann auf, reiſt über die Alpenſcheide nordwärts und muß ſchon
in Zürich oder Bern feſtſtellen, daß der harte nordiſche Winter
doch nicht ſo erfreulich iſt, wie die Erinnerung ihn ſchilderte, und
daß der ſonnige Süden im Winter leichter zu ertragen iſt als der
froſtige, beißende deutſche Dezember. Freilich vom Fenſter des
Eiſenbahnabteils erſcheint das weite Feld unter der
Schnee=
haube, die vereiſten Berge, die kleinen Häuſer mit ihren weißen,
dicken Schneedächern wunderſchön. Man jubelt auf, wenn nach
der dunklen Tunnelöffnung durch den Gotthard in Göſchenen
der volle weiße Winter ins Fenſter ſchaut. Man hat ja ſo lange
nicht mehr weiße weihnachtliche Felder urd Berge geſehen, aber
dann draußen in den Straßen, auf den kalten, winddurchwehten
Wegen . . . nein, der ſonnige Sü den iſt doch bequemer, ſanfter,
erfreulicher, ſelbſt wenn er ſeit Jahren nicht mehr ſo gut gerät
wie früher.
Der Nordländer aber, der aus dieſem Stoßſeufzer nun doch
annehmen könnte, daß die Wintertage in Rom ein Dorado ſind,
verſehe ſich jedenfalls mit Gummiſchuhen und Pelzmantel.
Denn auch an Sonnentagen friert man in Rom, wenn die
Tra=
montana von Norden weht, oder man bekommt ſehr naſſe Füße,
wenn man ohne Gummiſchuhe in eine echte Regenperiode
hinein=
gerät. Wer aber als ſehnender Nordmenſch zur Hoffnung auf
Sonne auch noch die Hoffnung auf ein beſonderes Feſt hegt,
wenn er zur Weihnachtszeit nach Rom fährt, um „Weihnachten
in Rom” zu feiern, der wird vermutlich noch mehr enttäuſcht
werden. Denn die Weihnachtsfeiertage in Rom ſind weniger
feierlich als daheim bei uns. Erſtens gibt es nur einen einzigen
Feſttag, den 25. Dezember. Der ſogenannte zweite Feiertag iſt
hier ſchon ein normaler Arbeitstag, genau ſo wie der Italiener
keinen zweiten Oſter= oder Pfingſtfeſttag kennt. Außerdem aber
fällt auch der „Heilige Abend” in Rom nicht unter die alte ſchöne
Sitte, als eigentliche Feſtſtunden gefeiert zu werden. Nur in
den deutſchen Familien oder jenen italieniſchen Kreiſen, die ſich
mit nordiſchen Gebräuchen vertraut gemacht haben, wird am
Hei=
ligen Abend einbeſchert. In den letzten Jahren vor dem Kriege hatte
der deutſche Weihnachtsbaum langſam ſeinen Einzug auch in Rom
gehalten. Aber in den Wirren des Krieges war er „unnational”
geworden und hatte ſeine grünen Zweige erſt wieder in den
Jahren nach dem Kriege auf den Verkaufsplätzen in Rom zu
zeigen gewagt, bis ihm jetzt unter dem „patriotiſchen”
Fascis=
mus das Leben wieder erſchwert wird. Weihnachten in Italien
* Die neue Gewalt in Litauen.
Der Kernpunkt der litauiſchen Außenpolitik. — Die
polniſchen Regimenter in Wilna alarmbereit?
Die Zuſammenhänge in der unblutigen Revolution in
Kowno ſind immer noch nicht ganz durchſichtig. Es ſcheint aber,
als ob rein innerpolitiſche Momente, namentlich die
Angſt vor der Bolſchewiſierung, eine ſtarke Rolle
ge=
ſpielt haben. Außenpolitiſche Konſequenzen ſind jedenfalls nach
der Auffaſſung amtlicher deutſcher Stellen aus der
Staatsumwäl=
zung vor der Hand nicht zu erwarten. Die neue Regierung gibt
ſich auch Mühe, beruhigend zu wirken. Zu dem Zweck hat der
neue Miniſterpräſident dem Vertreter eines Berliner Blattes
eine Reihe von mehr für das Ausland berechneten Mitteilungen
gemacht. Er hat dabei den Wunſch, nach einem
freund=
ſchaftlichen Einvernehmen zwiſchen Litauen
und Deutſchland an die Spitze geſtellt. Auch in der
Memelfrage iſt eine Einigung auf der Grundlage
gegen=
ſeitiger Verſtändigung angedeutet. Er ſpricht davon, daß das
Memelland fünf Jahre dem litauiſchen Staat underſtellt werden.
ſoll, daß von dieſer Friſt aber erſt zwei Jahre verſtrichen ſind.
Was das bedeuten ſoll, iſt nicht ohne weiteres klar. Vermutlich
will er den Memelländern in größerem Ausmaße ihre
Selbſt=
verwaltung in Ausſicht ſtellen. Ueber Polen hat er ſich wenig
freundlich ausgeſprochen. Den Raub von Wilna können die
Litauer noch nicht vergeſſen. Dagegen legt der Miniſterpräſident
Wert auf gute Beziehungen zu Rußland, mit den anderen
Rand=
ſtaaten nur inſoweit, als ſie nicht in das polniſche Fahrwaſſer
abgleiten. Der ganze Kernpunkt der litauiſchen Außenpolitik.
geht offenbar dahin, daß Litauen nicht mit den Ländern
paktie=
ren will, die ihre Freunde in Warſchau ſuchen. Die Erregung
in Warſchau über dieſe Haltung iſt natürlich ſehr groß. Die
pol=
niſchen Regimenter in Wilna ſollen ſich in Alarmbereitſchaft
be=
finden. Ueber einen Notenwechſel werden beide Teile wohl nicht
hinausgehen.
Nach einer Meldung aus Riga hat das 2. Infanterie=
Regi=
ment und das 1. Feldartillerie=Regiment gegen die neue litauiſche
Regierung rebelliert. Die beiden Regimenter hätten ſich in einem
zwei Kilometer von Kowno gelegenen Fort, das das Preußen=
Fort genannt wird, verſchanzt. Die neue Regierung habe Befehl
gegeben, die beiden aufſtändiſchen Regimenter aus ihren
Stel=
lungen zu vertreiben und ihre Offiziere vor ein Kriegsgericht
zu ſtellen.
Ein Abkommen über deutſch=polniſche
Staats=
angehörigkeitsfragen.
Berlin, 22. Dezember.
Amitlich wird mitgeteilt: Der deutſche Geſandte in Warſchau
hat ein Abkommen mit der polniſchen Regierung unterzeichnet,
das die zwiſchen Deutſchland und Polen beſtehenden Differenzen
in der Staatsangehörigkeits= und Liquidationsfrage durch
Ein=
ſetzung einer gemiſchten Kommiſſion regeln ſoll. Bei dieſer
Ge=
legenheit hat die polniſche Regierung eine Erklärung darüber
abgegeben, daß ſie die Rechte, Güter und Intereſſen ſolcher
Per=
ſonen nicht liquidieren wird, die auf Grund ihrer Geburt die
polniſche Staatsangehörigkeit am 10. Januar 1920 beſeſſen haben.
Die Schlichtungskommiſſion wird vorausſichtlich Anfang Januar
ihre Tätigkeit aufnehwen und auf Grund von Liſten, die im
Auswärtigen Amt zuſammengeſtellt werden, alle dort bekannt
gewordenen Fälle zweifelhafter oder ſtrittiger
Staatsangehörig=
keit durchprüfen.
Außerdem ſoll heute im Auswärtigen Amt in Berlin ein
Ab=
kommen zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regierung
üiber den Austauſch von Akten unterzeichnet werden.
Die türkiſch=engliſchen Beziehungen.
EP. Smyrna, 22. Dezember.
Ueber die zwiſchen Muſtapha Kemal Paſcha und dem neuen
engliſchen Botſchafter Sir George Clarke bei deſſen Antrittsbeſuch
gewechſelten Reden iſt der Oeffentlichkeit gegenüber ein
auffälli=
ges Stillſchweigen gewahrt worden. Sowohl die türkiſche
Regie=
rung wie der Botſchafter haben es abgelehnt, Mitteilungen über
den Inhalt der Reden zu machen. Von gut unterrichteter Seite
wird als Grund dafür angegeben, daß die Ausſprache den
Rah=
men einer offiziellen Begrüßungszeremonie weit überſchritten
hat, und daß ſowohl der Präſident der türkiſchen Republik wie
der Vertreter Großbritanniens ſich in aller Ausführlichkeit über
den geſamten Komplex der aſiatiſchen Fragen und die
Möglich=
keiten unterhalten haben, die engliſch=türkiſchen Beziehungen auf
der Baſis eines engeren Verhältniſſes neu zu regeln.
iſt wie faſt alle großen Feſte hier im Süden eine Feier des guten
und überreichlichen Schmauſes. Wenn man ſieht, was ein
Römermagen am Weihnachtsfeiertag verträgt, dann erſt weiß
man, was „eſſen” bedeutet, und dann begreift man auch die Sitte
der alten Römer, die nicht nur den ſchönen Pfau aſſen, ſondern
auch ſeine Federn benutzten, wenn der Hals gekitzelt werden
mußte, um dem überladenen Magen in ſeiner Not zu helfen.
Der ſehnſüchtige Deutſche, der nach Rom zur
Weihnachts=
feier kommt und nicht nur Feſteſſen erleben möchte, ſondern
„Weihnachtsfeiern”, wird etwas enttäuſcht werden. Denn auch
die kirchlichen Gottesdienſte bieten keine beſonderen, ins Auge
fallenden großen Zeremonien, ſeit das Heilige Jahr ſeine Pforten
wieder geſchloſſen hat. Nur ſehr gute Kirchenmuſik wird der
Fremde finden, nicht aber etwa Weihnachtsmeſſen, die ihn
er=
bauen könnten. Denn die berühmte große Mitternachtsmeſſe in
einigen großen Baſiliken, vor allem in Santa Maria Maggiore,
iſt alles andere wie eine religiöſe Feier. Man glaubt ſich in
einen Jahrmarkt verſetzt, wenn man zur Mitternachtsſtunde in
die weite Halle der Baſilika tritt, wo tauſende und abertauſende
von heiteren Menſchen lärmend ſich ergehen, und das Kirchenſchiff
mehr einem Vergnügungsſchiff als einem Betſaal gleicht. Gar
mancher iſt ſchon erzürnt aus der Kirche geeilt und hat mit
bitte=
rer Wehmut an ſein deutſches Weihnachten gedacht, der hier in
Rom auf ein andächtiges Feſt gehofft hatte, weil Rom die Stadt
der Kirchen und des Papſtes iſt. Für den Südländer iſt dieſe
Mitternachtsmeſſe ein Spaziergang, den man nach der „mageren”
Mahlzeit des Abends, der aus Faſtenſpeiſen beſtehenden Tafel,
unternimmt, um Kräfte für die „fette” Mahlzeit am andern
Mittag zu ſammeln. Weihnachten in Rom kann ſchön ſein, wenn
die Sonne es gut meint, weil die Natur ſich feſtfreudig mitten
im Winter darbietet. Wer aber Erbauung ſucht, der findet ſie
beſſer im Schnee und Eis im Norden, in deutſchen gothiſchen
Domen und unter dem Kerzenbaum.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Gertrud Callam erzielte bei ihrem erſten Auftreten
im Hamburger Stadttheater als Roſine im „Barbier von Sevilla”,
einen ſenſationellen Erfolg. Mit der großen Bravour=Arie im
erſten Akt und mit Adams Variationen löſte die Künſtlerin eine
Begeiſterung aus, wie ſie auf der dortigen Bühne ſelten erlebt
wurde. Die geſamte Hamburger Preſſe lobt die hohe
Stimm=
kultur und Muſikalität der jungen Sängerin, die am 29. d. Mts.
in Dresden im Philharmoniſchen Konzert unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Profeſſor Möricke drei ihrer ſchwierigen
Koloratur=Arien zu Gehör bringen wird.
Nummer 335
Donnerstag, den 23. Otzeiber 1926
SGeite 3
Luther wieder in Deutſchland.
Luthers Reiſe=Eindrücke: Südamerika, ein
Land von ungeheuerer Zukunft.
Bremen, 22. Dezember.
In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch machte an der
Lloyd=Mole in Bremerhaven der Lloyddampfer „Sierra
Ven=
tana” mit dem früheren Reichskanzler Dr. Luther an Bord
nach einer teilweiſe ſehr ſtürmiſchen Ueberfahrt feſt. Dr. Luther
beendete damit die fünfmonatige Reiſe, die ihn durch faſt alle
ſüd=
amerikaniſchen Staaten geführt hat. Zur Begrüßung des
ehe=
maligen Kanzlers, hatten ſich u. a. Geheimrat Stimming vom
Norddeutſchen Lloyd und Geheimrat Cuno von der Hapag
ein=
gefunden. Heute vormittag 10 Uhr iſt Dr. Luther in Bremen
eingetroffen. Aus den Mitteilungen, die Dr. Luther den
Ver=
tretern der Preſſe über ſeine Reiſeeindrücke machte, iſt
hervor=
zuheben: Dr. Luther war in den meiſten Staaten Ehrengaſt der
Regierungen, und nicht nur er, ſondern auch ſeine Reiſebegleiter
hatten den Eindruck, daß man in dem ehemaligen deutſchen
Reichskanzler Deutſchland ſelbſt und das Deutſchtum ehren
wollte. Mit beſonderer Herzlichkeit wurde überall betont, wie
ſehr man drüben den Deutſchen ſchätze und wie groß ſein
An=
ſehen ſei. Der Präſident von Bolivien ſprach in einer öffentlichen
Rede Deutſchland als erſtes Land der Welt in bezug auf Kultur
und Wiſſenſchaft an.
Dr. Luther ſieht in Südamerika ein Land von ungeheuerer
Zukunft, das den Deutſchen große wirtſchaftliche Möglichkeiten
biete. Wenn auch in manchen der ſüdamerikaniſchen Staaten ſich
während des Krieges die einheimiſche Induſtrie mit der Tendenz
zur Selbſtändigkeit ausgebildet habe, und wenn während des
Krieges manche Beziehungen für den deutſchen Export
abgeſchnit=
ten worden ſeien, ſo ſcheint ihm doch das eine ſicher: In
über=
raſchend kurzer Zeit hat der deutſche Export ſeine geſchäftlichen
Verbindungen wieder anknüpfen, können. Die mit größter
Emſigkeit in Angriff genommene Wiederaufbauarbeit zum Abſatz
der deutſchen Fertigfabrikate hat erfolgreich wieder eingeſetzt.
Sie wird in Zukunft gute Fortſchritte machen, wenn Deutſchland
wirklich erſtklaſſige Qualitätsarbeit nach drüben ſchickt.
Dr. Luther hat Verſtändnis dafür gefunden, wenn er betonte,
daß Deutſchland die Agrar= und anderen Rohprodukte ſeiner
überſeeiſchen Freunde gern in ſteigendem Maße aufnehmen
würde, wenn ſeine eigene Konſumptionskraft geſtärkt würde.
Das ſei natürlich nur möglich, wenn ſeine Verflechtung in die
Weltwirtſchaft ſich vollkommen durchführen laſſe. Dr. Luther hat
es überhaupt als ſeine wichtigſte Aufgabe betrachtet, aufklärend
zu wirken, und hat ſich deshalb auch genötigt geſehen, aus ſeiner
anfänglichen Zurückhaltung herauszutreten und die deutſchen
Ueberſeer, aber auch die Einheimiſchen über die wirklichen
Ver=
hältniſſe im deu=ſchen Vaterland aufzuklären. Dies erſchien ihm
gerade für die Deutſchen in Ueberſee um ſo notwendiger, als
ſie, namentlich an der Weſtküſte des Kontinents, nur ſehr ſpärlich
und mit wochenlanger Verſpätung über die Ereigniſſe in
Deutſch=
land Kunde bekommen.
Begrüßung Or. Luthers durch den Bremer Senat.
Heute mittag fand zu Ehren Dr. Luthers eine Begrüßung
durch den Bremer Senat ſtatt, an der auch zahlreiche Vertreter
von Handel und Schiffahrt teilnahmen. Der Präſident des
Sena=
tes begrüßte Dr. Luther. Als Repräſentant und als Vorbild
deutſcher Tüchtigkeit und Kraft ſei Herr Dr. Luther in
Süd=
amerika mit großen Ehren empfangen worden. Die Reiſe des
verehrten Gaſtes werde in Südamerika für Deutſchlands
wirt=
ſchaftliche und politiſche Entwicklung von größter Bedeutung ſein.
Hierauf dankte Dr. Luther für den gaſtlichen Empfang
und führte u. a. aus: In Bremen gilt das alte Wort: Navigare
necesse est, vivere non est necesse! Dieſes Navigare nedesse
est iſt mir ſtärker als je zum Bewußtſein gekommen, und ich
glaube, es geht mit der deutſchen Seefahrt ſelbſt für den ſchlichten
und einfachen Beobachter ſo tatkräftig und wirkungsvoll voran,
daß man die neueſten Entſchlüſſe des Norddeutſchen Lloyd, die
von feſtem Vertrauen in die Zukunft zeugen, völlig in ſich
auf=
zunehmen vermag. Aber die Seefahrt iſt es ja nicht allein, und
hier möchte ich dem alten Bremer Spruch zwar nicht
wider=
ſprechen, ihm aber eine weitere Ausdeutung geben: Zum
Nari=
gare gehört vivere, und zwar das über See. Unſere Seefahrt
wird dadurch getrugen, daß die deutſche Wirtſchaft feſte
Anknüp=
fungspunkte geſucht und gefunden hat. Wenn meine Reiſe einen
allgemeinen Zweck in beſcheidenen Grenzen gehabt hat, ſo mag
es der ſein, daß bei allen Gelegenheiten, die mir auf dieſer Reiſe
geboten waren, ſich die fremden Regierungen, wie auch in
wei=
tem Ausmaße andere Kreiſe der Staaten Südamerikas in
deut=
licher Weiſe zu freundſchaftlichen Beziehungen zu Deutſchland
bekannt haben.
z
Bilder zum Landauer Mordprozeß.
Unterleutnant in der franzöſiſchen Beſatzungsarmee hat einen
Deutſchen getötet und zwei andere ſchwer verwundet. Dafür hat
ihn das franzöſiſche Kriegsgericht in Landau freigeſprochen und
die überlebenden Opfer der Germersheimer Bluttat,
deren Unſchuld erwieſen iſt, wit Freiheitsberaubung
beſtraft.
Die Verteidiger der deutſchen Angeklagten.
Rechtsanwalt Dr. Grimm, Rechtsanwalt Dr. Führ,
Eſſen.
Landau.
Proteft der deutſchen Sozialdemokratie gegen Landau.
Der Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands
hat laut „Vorwärts” heute mittag an den Vorſtand der
fran=
zöſiſchen Sozialiſtiſchen Partei nachſtehendes Telegramm gerichtet:
Das Landauer Kriegsgerichtsurteil erzeugt in ganz Deutſchland
tiefe Entrüſtung, nach unſerer Ueberzeugung mit vollem Recht.
Der Freiſpruch Rouziers und die gleichzeitige Verurteilung der
deutſchen Angeklagten, darunter aktiver Republikaner, ſind
ge=
eignet, der deutſch=franzöſiſchen Entſpannung entgegenzuwirken,
die von den Regierungen und von der Mehrheit beider Völter
erſtrebt wird. Wir erſuchen Euch, unverzüglich bei der
franzö=
ſiſchen Regierung vorſtellig zu werden, um mindeſtens aus Anlaß
des Weihnachtsfeſtes die ſofortige Enthaftung der Verurteilten
zu erwirken unbeſchadet der notwendigen Reviſion des Urteils.
DieAuflöſung derKontrollkommiſſion
Verhandlungen über die Bereinigung der
reſilichen Fragen.
Mit dem Abbau der Militärkontrollkommiſſion iſt jetzt
inſo=
fern ein erſter Schritt gemacht worden, als der Vorſitzende
Gene=
ral Walch zum Kommandierenden General in Limoges ernannt
worden iſt. Man braucht darin keine beſondere Loyalität
Frank=
reichs zu ſehen. Die Gründe liegen hier wo anders. Rein
zu=
fällig waren nämlich die leitenden Perſönlichkeiten der
Kontroll=
kommiſſion ſehr dafür, daß ihre Tätigkeit möglichſt ſchnell ein
Ende fand. Sie haben in dieſem Einne auch in Paris gearbeitet,
aber nur im Intereſſe ihrer eigenen Karriere! Herr Walch wollte
ſpäteſtens am 1. Februar ein Korpskommando haben, und
Gene=
ral Senechal hatte den Ehrgeiz, noch raſch eine Diviſion zu
er=
halten. Viel Zeit ſtand ihm dafür nicht mehr zur Verfügung, da
er an: 1. April die Altersgrenze erreicht und dann außer Dienſt
geht. Dieſe höchſt perſönlichen Gründe — das darf doch wohl
feſtgeſtellt werden — haben bei der ganzen Angelegenheit eine
nicht unbedeutende Rolle geſpielt.
Inzwiſchen ſind denn auch in Paris die
Verhandlun=
gen über die Bereinigung der reſtlichen Fragen
eingeleitet worden. Der deutſche Botſchafter iſt ſchon vor einigen
Tagen bei dem Vorſitzenden der Botſchafterkonferenz geweſen
und hat am Dienstag eine längere Unterredung mit Briand
ge=
habt, wobei über die Möglichkeit eines Ausgleiches
geſprochen wurde. Soweit wir wiſſen, iſt dabei verabredet
wor=
den, daß wegen der Weihnachtstage die Fortſetzung der
Ver=
handlungen erſt anfangs Januar in Paris und Berlin erneut
beginnen ſoll. Vorläufig rechnet man auf beiden Seiten noch mit
der Möglichkeit, daß bis zum 1. Februar die erlöſende Formel
gefunden wird, ſo daß dann der Völkerbundsrat nicht mehr
be=
müht zu werden braucht.
Franzöſiſche Stimmen zum Landauer Arteil.
EP. Paris, 22. Dezember.
Wie die Morgenpreſſe, ſo hüllt ſich auch die
Nachmittags=
preſſe, ſoweit ſie rechts ſteht, d. h. alſo ihre überwiegende
Mehr=
heit, in ein mehr oder weniger undurchdringliches und dafür um
ſo auffälligeres Schweigen über das Landauer
Kriegsgerichts=
urteil. Das „Journal des Débats” bringt nur einen knappen
Sitzungsbericht. Für den „Intranſigeant” exiſtiert die ganze
Affäre überhaupt nicht, und in der „Liberté” begnügt ſich
Bain=
ville damit, an ziemlich verſteckter Stelle, nämlich bei einer
Nandbemerkung über die deutſche Kabinettskriſe, zu behaupten,
daß die deutſchen Nationaliſten den Freiſpruch des Leutnants
Nouzier auszubeuten ſuchten.
Ganz anders iſt dagegen die Stellungnahme der Linkspreſſe.
Der „Paris Soir” bringt eine Auslaſſung von beißender
Fro=
nie. Das Urteil beweiſe, daß ſich in der „Armee” genannten
wunderbaren Einrichtung und der noch wunderbareren
Militär=
juſtiz nichts geändert habe. Was ſei natürlicher, fragt das Blatt,
als daß in ihren Verhandlungen gegen einen franzöſiſchen
Offi=
zier und gegen deutſche Ziviliſten der Offizier freigeſprochen und
die Deutſchen verurteilt würden? — Der „Soir” ſchreibt, das
Landauer Kriegsgericht habe den Sinn des zur Aburteilung
ſtehenden Dramas nicht begriffen. Noch weniger habe es
be=
griffen, welche Folgerungen man aus ſeinem Urteil ziehen werde.
In dieſem Spruch ſeien weder Gerechtigkeit noch politiſches
Ver=
ſtändnis zu ſpüren. — Beide Blätter drücken übereinſtimmend die
Befürchtung aus, daß dieſe Epiſode geeignet ſei, einen
unheil=
vollen Einfluß auf die europäiſche Befriedungspolitik auszuüben,
wobei der „Paris Soir” ſoweit geht, den Mitgliedern des
Kriegs=
gerichts die bewußte Abſicht zur Störung der
Annäherungs=
politik zu unterſchieben.
Zu einer offenen Verteidigung des Landauer Urteils bringt
nur der „Temps” den Mut auf. Das Blatt glaubt eine Parallele
zwiſchen dem Urteil und den von den deutſchen Gerichten ſeiner
Zeit gefällten Freiſprüchen gegen die Kriegsverbrecher ziehen zu
müſſen.
Lord Plumers Nachfolger in Paläſtina.
EP. Jeruſalem, 22. Dezember.
Der Oberkommiſſar von Paläſtina, Lord Plumer, deſſen
zwveijährige Amtszeit im Juli nächſten Jahres abläuft, wird
Paläſtina zu dieſem Zeitpunkt endgültig verlaſſen. Die engliſche
Regierung beabſichtigt, dieſen Poſten wieder einem Zivilbeamten
zu übertragen, da die Aufgaben Englands in Paläſtina in der
nächſten Zeit mehr politiſcher und wirtſchaftlicher als militäriſcher
Natur ſein werden. Als ausſichtsreichſter Kandidat für den
Poſten des paläſtinenſiſchen Oberkommiſſars gilt der jetzige
Gou=
verneur von Cypern und frühere Gouverneur von Jeruſalem
Sir Ronald Storres, deſſen Abſchied von Paläſtina ſich unter
allen Anzeichen ſeiner baldigen Rückkehr vollzogen hat.
4Der Bund.
Die Ausſtellung dieſer Künſtlervereinigung im Münchener
Kunſtverein zeichnet ſich dadurch aus, daß die einheitliche
Ten=
denz ihrer Mitglieder bei dem Beſucher einen harmoniſchen
Ge=
ſamteindruck hinterläßt. Ihren Mittelpunkt findet die Schau in
einer umfangreichen Nachlaßausſtellung von Mayer=Franken, der,
mit Talent reichlich ausgerüſtet, ſich vom Herumexperimentieren
nicht freimachen konnte. Eine beſondere Ueberraſchung bieten
dagegen die Landſchaſten von K. Flügel. In ihrem Lyrismus
an die Art Karl Heiders erinnernd, zeichnen ſie ſich neben
voll=
kommener Technik durch hohen Stimmungsgehalt aus, der den
intimen Reizen der deutſchen Landſchaſt vollauf gerecht wird.
Von weiteren tüchtigen Vertretern des Landſchaftlichen ſeien
noch C. Küſtner, J. Wielmann und C. O. Arendts erwähnt.
Abſeits der großen Heerſtraße wandelt E. Steppes, deſſen Bilder
mit krauſer Phantaſtik erfüllt, in das Gebiet der Romantik
über=
leiten, die hier in W. Röhm und R. Stadelmann ihre berufenen
Vertreter findet. Die gute Tradition der Löfftzſchule wahrt der
auch in Darmſtadt wohlbekannte M. Kern mit ſeinen koloriſtiſch
feinen Anſichten alter Städtchen in Franken und Schwaben.
Mehr das erzählende Moment betonen die Bilder des bekannten
Graphikers K. Schieſtl. Die frühen Interieurſtudien aus alten
Schlöſſern und Klöſtern von K. Löwith machen wieder die große
Periode der Lindenſchmitſchule lebendig, der Zeit, da München als
künſtleriſches Unterrichtszentrum noch europäiſche Geltung hatte.
München.
Dr.,A. G.
Neue Bücher.
* Otto Rung. Der Engel mit den Eſelsohren. Roman. Ueberſetzung
aus dem Däniſchen von Erwin Magens. Verlag von Gebr. Enoch,
Hamburg.
Die Geſchichte eines Findlings, ein ſonderbarer Roman! Ein Kind,
Das in einem verwahrloſten Aſhl unter Lumpen und neugeborenen Hun=
Den gefunden wurde, irrt durch das Leben. Dieſer irrende Eigil, den
hänſelnde Kameraden den Spitznamen „Der Engel mit den Eſelsohren”
gegeben haben, wird zu einem Problem der Erziehung gemacht. Er
ſtrebt nach Licht, aber es bleibt lange dunkel um ihn, das Leben bleibt
ein Traum, weil niemand da iſt, der ſeine heiße Sehnſucht erfüllt.
Schwer und öde liegt die Einſamkeit auf ihn, und was er ſich wünſcht,
Haß eine Frau ſeinen Kopf nehmen möchte, in ihre weißen, weichen. be=
Hutſamen Hände, wie niemand zuvor in der Welt es getan hätte, das
Eann ihm niemand erfüllen. Er flüchtet ſich „wie die Zugvögel in reinere
und lichtere Höhen”, zu Kants „Kritik der reinen Vernunft”, was kaum
verſtändlich und wohl in dem angegebenen Sinne ſymboliſch aufzufaſſen
iſt. Eigil iſt ein ganz beſonderer Ausnahmemenſch, aber es iſt nichts
Fauſtiſches an ihm. Vor der Liebe ſeiner zweiten Pflegemutter flieht
er und ſtürmt in die Welt hinaus. In Kopenhagen hat er ſeine Jugend
verträumt, in der Weltſtadt Paris ſtürzt er ſich in den Strudel des
Lebens. Der Verfaſſer des problematiſchen Buches iſt ein
ausgezeich=
neter Charakter= und Milieuſchilderer, es iſt viel Nührendes in dieſem
fragenden Kindergeſicht, aber einen eigentlichen Abſchluß hat das Buch
A
nicht, er bleibt in ſymboliſches Dunkel gehillt.
* Romane von Hans Poffendorf. Verlag W. Vobach u. Co., G. m. b. H.,
Berlin.
Von Hans Poſſendorf, einem gedanklich ſehr tief ſchürfenden
Romandichter, liegen uns 4 Werke zur Beſprechung vor, die, ſowohl
in=
haltlich durchaus verſchieden, abgeſehen von der allen gleichen
gedank=
lichen Tiefe und intereſſanten pſychologiſchen Beobachtung und logiſchen
Entwicklung bis zum Höhepunkt der Konflikte, eine gemeinſame
Be=
ſprechung rechtfertigen.
Die Kröte‟ — Die drei Baroneſſen Schlag vom Höllenhammer”,
— „Der Tiger vom Merkado” — „Der Kryſtall=Seher von Gill Street”,
ſind Nomane, die ſpannend geſchrieben ſind, und für Menſchen, die ſich
mit den letzten Fragen des Seins, ohne dabei nur philoſophiſch
einge=
ſtellt zu ſein, beſchäftigen, durchweg hochintereſſant. Es ſind meiſtens
Fälle kriminaliſtiſchen Einſchlags, denen der Dichter nachgeht, oder die er
ſelbſt erfindet, die von ihm mit reicher Phantaſie ausgeſchmückt werden,
und auch Menſchen und völkerkundliche Beobachtungen enthalten. Ihn
feſſelt das Pſychologiſche von Verbrechernaturen, ohne daß damit geſagt
ſein ſoll, daß die Romane ausſchließlich darauf eingeſtellt ſind. Er ſucht
auch nachzuweiſen, daß es mehr Dinge zwiſchen Himmel und Erde gibt,
von denen unſere Schulweisheit uns nichts träumen läßt, die aber eine
greifbare, zum mindeſten begreifbare Aufklärung finden, wenn auch
letz=
ten Endes das in komplizierten Naturen Schlummernde ein Nätſel
*9
bleibt.
Die Vogeſen. Veröffentlichung des wiſſenſchaftlichen Inſtituts der Elſaß=
Lothringer im Reich. Mit 40 Bildern in Mezzotinto aufgenommen
von Paul Wolff, beſchrieben von Eduard Grucken. Deutſcher
Kunſt=
verlag, Berlin 1926. In Halbleinen 9 RM.
In Bild und Wort eine Wanderung durch den „Waſichenvalt”,
be=
ginnend im Südeu, endend an ſeinen nördlichen Ausläufern. Zwiſchen
einer kurzen geologiſchen Einleitung und einer knappen Einführung in
die Mundart und Abſtammung ſeiner Bewohner, verbunden mit einer
Würdigung der wirtſchaftlichen Eigenart des Landes als Schlußwort,
erlebt der Leſer im Wechſel von Aus= und Einblick die königliche Majeſtät
ragender Felshäupter und den heimlichen Zauber tief eingebetteter Seen.
Die Bilder der Heidenmauer des Odilienberges, die Burgen der
deut=
ſchen Kaiſer, die Klöſter und Bürgerbauten geben dem Verfaſſer
Ge=
legenheit, uns durch die bunten Geſchicke des Landes, durch ſein geiſtiges
photographiſchen Aufnahmen außerordentlich maleriſch. Der „Donon im
Nebelmeer” mutet wie ein Bild Caſpar Dadid Friedrichs an. Das Buch
erfüllt den Wunſch ſeines Autors, „daß dieſe Bilder dazu helfen mögen,
daß die Sehnſucht nach dem „Waſichenvalt”, der anderthalb
tauſende mit dem Deutſchen Reich verbunden war, nicht erkalte‟.
* Heffen=Kunſt=Kalender 1927, dargebracht vom Verlag N. G. Elwert=
Marburg der alma mater Philippina in Marburg zu ihrer Jubelfeier im
Sommer 1927. Welch eine Fülle verborgener und nicht beachteter
Kunſt=
ſchätze des Heſſenlandes und lebendiger heſſiſcher Gegenwartskunſt hat
doch der im Jahre 1906 von Univerſitäts=Profeſſor Rauch=Gießen
begrün=
dete Heſſenkunſtkalender ans Tageslicht gebracht und gerade durch die
kalendariſche Introduktion auch kunſtpädagogiſche Erziehung geleiſtet,
vielleicht mehr als manches thematiſch begrenzte kunſtgeſchichtliche Buch!
Denn gerade für unſere Heimatkalender, denen der Heſſenkunſt=Kalender
ob der ſtrengen Auswahl ſeiner Mitarbeiter vorbildlich ſein dürfte, gilt
die feine Bemerkung von Hugo von Hofmannsthal in der Vorrede zu
ſeinem „Deutſchen Leſebuch”. „Aber noch ſchöner, wenn jemand in dem
Buch ſelber unmittelbauen Reichtum findet, den wir meinen, darin
wahr=
genommen zu haben. Einen ſolchen Reichtum fanden vor Zeiten viele
alte und junge Menſchen in ihrem Kalender. Dari hatten ſie ihre
Lieblingsſtücke, zu denen ſie wieder und wieder zurückkehrten, und ſie
hätten nicht zu ſagen vermocht, ob es das immer wieder Neue war, das
ſie daran anzog, oder das immer wieder Alte.” Und gerade der
Heſſen=
kunſtkalender 1927 wird diesmal viele alte und junge Menſchen immer
wieder anziehen durch ſeinen außergewöhnlich reichen Bilderſchmuck.
Zwölf farbige Miniaturen von W. Großmann aus dem Leben der
heili=
gen Eliſabeth, die im Jahre 1220 nach Marburg überſiedelte und dort in
wahrhaft chriſtlicher Liebe ihr Hoſpital einrichtete, begleiten das
Kalen=
darinm. In dieſen farbigen Schilderungen paart ſich Dürers
mikrokos=
miſche Naturliebe mit einem ſtillen menſchlichen Empfinden in der
Dar=
ſtellung der Szenen aus der Heiligenlegende, die ſich in ihrer
unakade=
miſchen Lauterkeit ſo kreatürlich einfügen dem zarten Gewächs der von
den Tieren des Waldes belebten Gräſer, Blumen und Sträucher, dem
ornamentalen Spiel zerklüfteter Felſen, burgentragender Höhenzüge.
Man blättert in dem Kalendarium wie in einem Legendenbuch. Nennt’s
unmodern! Wir aber freuen uns herzlich ſolcher ungmerikaniſchen
Bil=
derſprache, weil ſie noch Blut von unſerm Blut iſt. Von den wie immer
auf wiſſenſchaftlicher Höhe ſtehenden reich illuſtrierten Beiträgen dieſes
Kalenders heben wir beſonders hervor: den Aufſatz „Der
Eliſabethen=
brunnen und die Kapelle bei Schräck”, den illuſtrierten Aufſatz „
Roma=
niſche Figurenſchlüſſel” und ganz beſonders die mit 19 prachtvollen
Ab=
büldungen verſehene ſehr wertvolle Abhandlung von K. Rumpf „Alte
Heſſiſche Stickereien”. — Hingewieſen ſei auch noch auf ein anderes
heſſiſches Kalendarium für das Jahr 1927, auf den „Katholiſchen
Kirchen=
kalender der Pfarei Bingen”, da auch ſeine Herausgabe in den Händen
eines wiſſenſcheftlich zuverläſſigen und von ſtärkſter Liebe zur heſſiſchen
Scholle erfüllten Mannes liegt. Dieſer Kalender ſteht bereits im 11.
Jahr=
gang. Mit dem Kalendarium 1927 iſt ein „Hiſtoriſches Jahrbuch”
ver=
bunden, an deſſen Inhalt die heſſiſche Heimatforſchung nicht
vorüber=
gehen kann. Von den reichilluſtrierten Beiträgen heben wir als beſon=
Erbe zu leiten. Druckſatz und Bildwiedergabe ſind „muſtergiltig, die ders wertvoll hervor: den Auszug eines Vortrags, den vor faſt 40 Jahren
Dr. P. Brude unter dem Titel „Die älteſten Spuren des Chriſtentums
in Bingen und ſeiner Umgebung” gehalten hat, den Aufſatz „Das
Cbriſteutum in unſerer Heimat” von Profeſſor Como, dem
Herausgebe=
poetiſche Weihnachtsidylle „Vom Binger
Chor=
s Kal
er,
tid” von W. Geiget.
Seite 4
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
Nummer 355
der Lotterie „Haus der Jugend” darf
unter keinem Gabentiſch fehlen. Hohe
Gewinne. Ziehung uinwider-
FaFlich am 30.Oezember 1926
(T 18925
Familiennachrichten
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen.
Ludwig Heppenheimer
Liesel Heppenheimer
geb. Friedrich
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Weihnachten 1926
Lauteschlägerstr. 22
Darmstadt
Die Trauung findet am i. Weihnachtsfelertag.
nachmittags 4 Uhr, in der Martinskirche statt.
Ihre am 1. Weihnachtsfelertag,
nach=
mittags 31/, Uhr, in der Martinskirche / ſchön, ſehr billig.
ſatſindende Trauung zeigen an Biktoriaſtr. ( 3836sic
Hermann Hillgärtner IIbill. zu verk. Neiſt,
Eliſabethe Geißler
Darmſtadt, Barkhausſtraße 25.
((33556)
Für die Überaus zahlreichen
Segens=
wünſche, Blumenſpenden und Geſchenke
anläßlich unſerer Vermählung danken
herzlichſt
Hermann Nöll
Sefr. des Jugendbundes für E. C.
336e8) Ida Nöll, geb. Schaaf.
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Mein herzensguter Mann, unſer treuer, lieber
Bruder, Onkel und Schwager
Lehrer
Zeinic Beroft
iſt nach kurzem Krankſein im 62. Tebensjahr zu ſeinen
Söhnen heimgegangen.
In tiefem Schmerz:
Kath. Herbfi.
(18961
Darmſtadt, den 22. Dezember 1926.
Die Beerdigung findet Freitag vormittag, ½12 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof, die Trauerfeier in der Friedhofskapelle ſtatt.
Perser-Teppiche
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Heute früh ½8 Uhr verſchieb
nach kurzem Leiden infolge eines
Schlaganfalls mein lieber,
unver=
geßlicher und treubeſorgter Gatte,
unſer Vater, Bruder,
Schwieger=
vater, Großvater, Schwager und
Onkel
Herr
Joh. Jac. Rein
im 77. Lebensjahre. ( 18932
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marggrethe Rein, geb. Fiedler
Familie Joſ. Rein, Spandau
Familie Ang. Dautermaun,
Steinbach
Familie Ludwig Rein, Steinbach
Familie Joh. Rein, Michelſtadt
Familie Dr. Wilh. Rein,
Sonders=
hauſen
Georg Rein Bwe, und Kind,
Michelſtadt.
Michelſtadt, den 21. Dezember 1926.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 23. Dezember 1926,
nach=
mittags 2 Uhr, vom Sterbehauſe,
Frankfurterſtraße aus ſtatt.
Von Kranz= und Blumenſpenden
bittet man abzuſehen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme, die uns von
allen Seiten bei dem Heimgang
unferes lieben Entſchlafenen
zu=
teil wurde, ſagen wir unſeren
innigſien Dank. Beſonders
danken wirHerrn Pfarrer Schäfer
für die troflreichen Worte am
Grabe und dem Vorſtand des
G. d. A. für die
Kranznieder=
legung.
(18927
Familie
Dillmann.
Maſſage
Behandlung beiRheumatismus
Iſchias, Neuralgie,
Bewegungs=
ſtörungen, Korpulenz uſw.
Komme auf Wunſh nach
aus=
wärts, zu ſprechen tgl. v. 1.8 Uhr
Zugelaſſen bei ſämtl. Kaſſen.
Frau Erna Ebert, Darmſtadt
Hügelſtr. 75 (17224a1 Tel. 1117
(gründl. ärztl, anatom. Ausbild.)
Heute kurz vor Beginn der
Weih=
nachtsferien erreichte uns die
ſchmerzliche Kunde, daß unſer
treuer Mitarbeiter
(33571
Herr Lehrer
Heinrich Herbſt
Mitglied des Stadtſchulamtes
und des Lehreransſchufſes
für die Stadt Darmſtadt
na h ganz kurzem Krankſein plötzlich
verſchieden iſt. Den Mitgliedern
der übrigen ſtädtiſchen
Schulgrup=
pen geben wir deswegen auf
dieſem Wege die betrübliche
Nach=
rich", indem wir zugleich wegen
des Zeitpunktes der Beerdigung
auf die Todesanzeige verweiſen.
Darmſtadt, 22. Dezember 1926.
Die Beſſunger Mädchenſchule.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter
Teilnahme an dem uns ſo ſchwer
betroffenen Verluſte unſerer
unver=
geßlichen, teuren Entſchlafenen ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren
herz=
lichſten Dank. Insbeſondere danken
wir dem Herrn Pfarrer Seriba für
die troſtreichen Worte am Grabe
und allen denen, die ihr das letzte
Geleite gaben.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Jac. Alb. Müller.
Darmſtadt, den 22. Dezember 1926.
Lichtenbergſtr. 89.
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das franzöſiſche Kriegsgerichtsurteil im Rouzier=
Prozeß in Landau angetanen Schmach, wird die
Weihnachisfeier
des Vereins der Offiziere des Großherzoglich
Heſſiſchen Leibgarde=Regiments zum Zeichen
der Trauer über dieſe Schande hiermit abgefagt.
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Landau wird die für den 29, ds. Mts.
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geschlossen
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Tandesabteſlung Heſſen Darmſtadt.
Angeſichts des Schandurteils von Landau wird die für
den 27. ds. Mts., vorgeſehene Mitgliederverſammlung mit
daran anſchließender Weihnachtsfeier hierdurch abgefagt.
Der Vorſtand:
Frhr. v. Preuſchen, Generalmaſor a. D.
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Nummer 353
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 23. Dezember.
Weihnachtsverloſung des Kunſivereins.
Von der Landes=Univerſität. Dem 1. Aſſiſtenzarzk an der
Unver=
täts=Augenklinik Dr. Heinrich Kranz wurde die venia legendi für
das Fach der Augenheilkunde bei der Mediziniſchen Fakultät, dem
Aſſiſten=
ten am Inſtitut für experimentelle Pſychologie und experimentelle
Pädo=
gogik Dr. Johann Georg Hartgenbuſch die venia legendl für das
Fach der experimentellen Pſychologie bei der Philoſophiſchen Fakultät
2. Abteilung erteilt. Die Landesuniverſität hat den Senirchef der
Wormſer Zeitung und Buchdruckerei Hermann Cnyrim mit Rückſicht
auf ſeine hervorragenden Verdienſte um die Univerſität zum
Ehren=
ſengtor ernannt.
— Hefſiſches Landestheater. Die nächſten Wiederholungen des
Weih=
nachtsmävchens „Brumm, der Bär”, finden heute nachmittags 5 Uhr,
am zweiten Weihnachtsfeiertag (Sonntag, 26. Dez), vormittags 11 Uhr,
und Montag, 27. Dez., nachmittags 3½ Uhr, zu den bekannten
herab=
geſetzten Preiſen von 50 Pfg. bis 2,50 Mk. ſtatt. Die urſprünglich für
Sonntag, den 25. Dez. (erſten Weihnachtsfeiertag) angeſetzte Aufführung
des Märchens fällt aus.
In neuer Einſtudierung und Inſzenierung kommt am zweiten
Weih=
nachtsfeiertag Humperdincks Märchenoper „Hänſel und Gretel”
zur Aufführung. Der Abend wird dirigiert von Kapellmeiſter Max
Hüsgen, die Inſzenierung leit=t Oscar Fritz Schuh. — Im Anſchluß an
die Oper würd die bekannte und ſeit langen Jahren im Repertoire der
Bühnen ſtehende Pantomime „Die Puppenfee” vorbereitet, deren
muſikaliſche Leitung Fritz Bohne übernommen hat. Die Bühnenleitung
liegt bei Oscar Fritz Schuh, die tänzeriſche Ausgeſtaltung bei Manda
von Kreibig. Das Bühnenbild zu beiden Werken wird unter Leitung
von Lothar Schenck von Trapp aus dem im Landestheater vorhandenen
Dekorationsfundus zuſammengeſtellt.
„Robert und Bertram”, die beliebte und ſeit zehn Jahren
nicht mehr im Spielplan des Landestheaters erſchienene Poſſe, wird
unter der Leitung von Generalintendant Ernſt Legal mit Robert Klupp
und Paul Maletzki in den Titelrollen zur Aufſührung kommen.
— Der Verein der Freunde des Heſſiſchen Landestheaters e. V. hat
in ſeiner letzten Vorſtandsſitzung den Vorſtand neu gewählt und ihn durch
einige jüngere Kräfte erweitert, welche ſich der Aufgabe der Erhaltung
und Verbreiterung des Vereins mit Kingabe annehmen werden.
Außer=
dem hat er ſich einen nach Bedarf zu erweiternden künſtleriſchen Beirat
aus geeigneten Perſönlichkeiten gebildet, mit deſſen Hilfe er ſeinen
Mit=
gliedern im Laufe des Winters einige künſtleriſch wertvolle
Veranſtal=
tungen bieten wird. Als erſte Veranſtaltung wird er am 28. Dozember
dieſes Jahres im Kloinen Haus des Landestheaters einen
Geſellſchafts=
abend für ſeine Mitglieder und eine Anzahl geladener Gäſto veranſtalten,
für welchen die Generalintendanz ein intereſſantes Programm unter
der Bezeichmung „Weihnachten in Muſik und Dihtung” zuſammengeſtellt
hat. Die Solomitglieder des Landestheaters werden an dieſer
Veranſtal=
tung als Ehrengäſte des Vereins teilnehmen. Wir bitten dringend, daß
alle diejenigen, welche ſich für die ſo wichtigen Beſtrebungen des Vereins
intereſſieren und welche an dieſer erſten Veranſtaltung teilzunehmen
wn=
ſchen, ihre Mitgliedſchaft bei unſerer Geſchäftsſtelle, Marktplatz 10,
an=
melden.
Das Stadtmuſeum (Schloßgraben 9) iſt am 2. Weihnachtsfeiertag,
Sonntag, den 26. Dezember, wie gewöhnlich geöffnet von 11—1 Uhr und
2—4 Uhr. Die Räume ſind geheizt. Der Eintritt iſt frei.
— Hefſiſcher Fechtverein Waiſenſchutz, Darmſtadt. Am Montag abend
hatte der Verein zur Weihnachtsbeſcherung der in dieſem Jahre
bedach=
ten Halbwaiſen in den Städtiſchen Saalbau eingeladen. Konnten doch
— dank der Opferfreudigkeit ſeiner Mitglieder, Freunde und Gönner —
im dieſem Jahre 143 Halbwaiſen der Weihnachtstiſch reichlich gedeckt
werden. Die Gaben beſtanden in Stiefeln, Unterwäſche, Anzügen,
Ge=
bäck, Kaffee und Zucher. Ein Teil des Städtiſchen Orch=ſtors und der
Darmſtädter Quartettverein hatten ſich ebenfalls in den Dienſt der
guten Sache geſtellt und mit zur Verſchönerung der Feier beigetragen.
Herr Jugendpfarrer v. d. Au hielt eine zu Herzen gehende Anſprache.
— Kleinkinderſchule der Barmherzigen Schweſtern in Beſſungen.
An den beiden Sonntagen des 12. und 19. d. Mts. veranſtalteten wir
unſere Kinderweihnachtsfeier. Sie nahm einen überaus
ſchönen Verlauf. Wir danken allen denen, die durch zahlreichen Beſuch
und durch ihre Mitwirkung zum Gelingen beigetragen haben. Vor allem
gebührt der Hauskapelle Berg, die mit ihrer Kunſt das Beſte bot und
überdies Klavier und Harmonium freundlichſt zur Verfügung ſtellte,
herzlicher Dank. Ebenſo ſei Fräulein Lehrerin Elly Schmitt und Hermn
Kammermuſike Kehr für ihre gütige Mitwirkung gedankt. Alle den
edlen Wohltätern, die uns in unſerer Wirkſamkeit unterſtützen, wollen
wir bei dieſer Gelegenheit nochmals herzlichſt danken. Wir bitten, uns
auch fernerhin ihr Wohlwollen zu bewahren. Allen ein herzliches „
Ver=
gelt’s Gott!”
— Weihnachtsfeier für heimatloſe junge Männer. Der chriſtliche
Verein junger Männer veranſtaltet am Weihnachtsabend eine kleine
Feierſtunde für alle die jungen Männer, die an dieſem Abend allein
ſtehen. Wenn das wohl auch kein großer Kreis ſein dürfte, ſo wird
vohl doch dieſer oder jener die Möglichkeit auf das herzlichſte begrüßen,
denn wer wäre an dieſem Abend gerne allein? Es iſt doch eben der Tag,
an dem unſere Gedanken zurückeilen zu der Zeit, da wir noch bei Vater
und Mutter Weihnacht feierten, und an dem uns doch immer und
immer wieder die Herzen warm werden. Die Veranſtaltung iſt, wie
wir hören, für jeden jungen Mann offen, und findet in der Zeit von
acht bis zehn Uhr ſtatt. Es wäre zu wünſchen, daß unſere Leſer in ihren
Bekanntenkreiſen auf dieſe Feier aufmerkſam machten, denn man könnte
auf dieſem Wege manchem Einſamen über die Oede und Troſtloſigkeit
eines einſamen Chriſtabends hinweghelfen. — Die Veranſtaltung findet
in den Näumen des Vereins in der Alexanderſtraße Nr. 22 (
Infanterie=
kaſerne) ſtatt und beginnt um 8 Uhr. — Am zweiten Weihachtsfeiertag
findet in denſelben Räumen eine Feier für die Mitglieder und deren
Angehörige ſtatt, die ebenfalls um 8 Uhr beginnt und zu der auch
Gäſte herzlich willkommen ſind.
— Bez. Starkenburg der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft.
Rückblickend auf das Jahr 1926 kann als erfreulicher Erfolg gebucht
werden, daß vom Rettungsdienſt im Woog 33 Ertrinkenden Hilfe
ge=
bracht werden konnte. Unter dieſen 33 befanden ſich 9 ſchwere Fälle, in
denen es zu einem Kampf im Waſſer zwiſchen Retter und Ertrinkenden
gekommen, war, oder in denen der bereits Untergegangene durch
Tauchen wieder heraufgeholt wurde. Wir ſprechen den Rettern, die zum
größten Teil dem ausgebildeten Badeperſonal und dem Rettungsdienſt der=
Schutzpolizei angehören, an dieſer Stelle unſere aufrichtige
Aner=
kennung aus. Sehr erfreulicher Weiſe befinden ſich unter den Rettern
aber auch einige als Rettungsſchwimmer ausgebildete Badegäſte. Es
iſt ſehr zu wünſchen, daß die ſchönen Erfolge dieſes Jahres dazu
führen, daß auch die Kurſe, welche zur Ausbildung neuer Rettungs= 1
ſchwimmer im Jahre 1927 ſtattfinden, ebenſo zahlreich beſucht werden,
wie die des Jahres 1926.
* Neue Beſtimmungen über Nachlöſezuſchlag. Ab 1. Dezember ſind
hinſichtlich der Zahlung des Nachlöſ zuſchlags bei der Reichsbahn
fol=
gende Aenderungen eingetreten: Einen Zuſchlag hat nicht zu zahlen:
a) wer auf einer Anſchlußſtation wegen Verſpätung des benutzten Zugs
oder wegen kurzer Uebergangszeit eine Fahrkarte zur Weiterfahrt nicht
hat löſen können und dies dem Schaffner ſofort unaufgefordert meldet;
b) wer in demſelben Zuge über die Station, bis zu der ſeine Fahrkarte
gilt, hinausfahren will, dort aber keine Zeit zur Löſung einer neuen
Fahrkarte hat, und die Abſicht der Weiterfahrt ſpäteſtens auf der
ur=
ſprünglichen Beſtimmungsſtation dem Schaffner meldet; c) wer in einem Fidelio, Figaro, Oberon, Fledermaus, Macbeth, Goetbe-Hbend.
auf der Beſtimmungsſtation ſeiner Fahpkarte nicht haltenden. Zug über
dieſe hinaus fahrenfahren will und dies dem Schaffner ſpäteſtens auf
der letzten Halt ſtation vor der urſprünglichen Beſtimmungsſtation
mel=
det; 0) wer in eine höhere Fahrklaſſe üübergeht und dies vorher dem
Schaffn.r unaufgefordert meldet; e) wer eine Zuggattung mit höheren
Fahrpreiſen benutzt, und dies ſofort dem Schuffner unaufgefordert an= der Angeſtelltenverſicherung. Die Anträge, die in der Zeit von Anfang
zeigt.
wird ab 1. Januar 1927 täglich im Sonntagsfahrplan, Lorſch ab 6,/42 Uhr, holt werden, wenn die derkürzte Wartezeit von 60 Beitragsmonaten auf
Heppenheim an 6,54 Uhr vormitags, befördert. Die Werktagsfahrt, Grund verſicherungspflichtiger Tätigkeit zurückgelegt war.
Lorſch ab 6,53 Uhr, Heppenheim an 7,05. Uhr vormittags, fällt aus.
An=
ſchluß nach Worms bleibt gewahrt.
und anderen Blättern erſchienenen Falſchmeldungen wird mitgeteilt, daß kehr einzuführen beabſichtigt, erfahren wir, daß beide Einrichtungen im
die einſtimmigen Beſchlüſſe der Hauptverſammlung vom 9. Dezember Poſtſcheckverkehr ſchon ſeit Jahren beſtehen. Um Poſtüberweiſungen
1926 die Lage der „Selbſthilfe” inſoweit gebeſſert haben, daß nicht nur telegraphiſch ausführen zu laſſen, genügt es, auf die roten
Ueberweiſun=
das Jahr 1926 ohne Fehlbetrag abſchließt, ſondern in der Folgezeit auch gen den Vermerk „telegraphiſch” zu ſetzen. Soll das Laſtſchrift=
Poſtſcheck=
die erforderlichen Schadenricklagen geſtellt werden können, die bis jetzt amt den Empfänger unmittelbar benachrichtigen, ſo muß der Vermerk
infolge des hohen Schadenverlaufs keine freiwillige Krankenverſicherung lauten: „Telegraphiſch überweiſen, Empfänger telegraphiſch (ſchriftlich)
aufzuweiſen hat. Die „Selbſthilfe” hat zu dieſem Zweck einen Nachſchuß benachrichtigen”. In ähnlicher Weiſe kann man die Poſtſcheckämter
an=
ausgeſcknieben, der für die treubleibenden Mitglieder keine Mehrbelaſtung weiſen, Schecbeträge telegraphiſch auszahlen zu laſſen, wie auch bei allen
gegenüber den bereits bekanntagebenen Beitragsſätzen bedeutet, den aber Poſtanſtalten Einzahlungen auf Poſtſcheckonten mit telegraphiſch zu
er=
zurückziehen.
Umſtadt im Zuge der Kreisſtraße Groß=Umſtadt—Höchſt i. O. für
den Radfahr=, Fuhrwerks= und Kraftwagenverkehr weiterhin bis zum weiſungen verwandt. Die Ueberweiſungen kann der Poſtſcheckkunde nach
9. Januar 1927 geſperrt. Die Umleitung erfolgt über Lengfeld. Die ſeiner Wahl in Reichsmark oder in der Währung des
Beſtimmungs=
aufgeſtellten Warnungstafeln ſind zu beachten.
Bei der am 21. Dezember 1926 in der Kunſthalle am Rheintor
ſtatt=
gehabten Verloſung entfielen:
1. Gewinn (W. Reitzel, Oelgemälde, „Rotterdamer Hafen”) auf Aktie
Nr. 1493, Kunſtmaler E. Eimer; 2. Gewinn (Hallerſtede, „Stilleben”) auf
Aktie Nr. 377, Kinderarzt Dr. Sachs; 3. Gewinn (Breiwieſer, Aquarell,
„Blumenſtilleben”) auf Aktie Nr. 36, Staatsrat Dr. Wagner; 4. Gewinn
(K. Fries, Zeichnung, „Landſchaft 1”) auf Aktie Nr. 1994, Juſtitiar Kurt
Bauer; 5. Gewinn (P. Theſing, Aquavell, „Stilleben”) auf Aktie Nr. 1637,
Kaufmann Paul Arndt; 6. Gewinn (Bantzer, Steinzeichnung, „Studien=
9 Oewim Seih. o Genramn Cr Sceh Sichedrelfe. DLantdliegfe aif
Aktie Nr. 302. Kaufmann Max Jon. Meher; 10. Gewinn (G. Rihter,
Zeichnung, „Bei Offenbach”) auf Aktie Nr. 1737, Malermeiſter Joſeph
Helene; 11. Gewinn (Wachsmuth, Agurell. „Am Bodenſee”) auf Aktie
Nr. 1511, Zeichenoberlehrer Philipp Dörr; 12. Gewinn (C. Fries,
Zeich=
nung. „Landſchaft II2) auf Aktie Nr. 1426, Kaufmann Georg Nackur;
13. Gewinn (L. Kayſer Radierung, „Stadtmauer 10) auf Aktie Nr. 137,
Chemiker Dipl.=Jng. F. Mohr; 14. Gewinn (B. Panitz, Radierung,
„Kapelle:) auf Aktie Nr. 1533, Regierungsrat Mäiller; 15. Gewinn
(K. Scheld, Lithographie, „Feldweg”) auf Aktie Nr. 127
Studien=
rat Dr. Friedrich; 16. Gewinn (Büchner, Lithographie, „Mühle”) auf
Aktie Nr. 184, Geh. Ober=Regierungsrat Schläger; 17. Gewinn (Büchner,
Lithographie, „Kirche”) auf Aktie Nr. 98. Direktor Ernſt Schenck; 18.
Ge=
winn (E. Gimer, Lithographie, „Volkslied”) auf Aktie Nr. 319,
Dach=
deckermeiſter J. Keller; 19. Gewinn (R. Hölſcher, Radierung, „
Studien=
kopf”) auf Aktie Nr. 1569, Wilhelm Rummel jr. 3 20. Gewinn (L. Kayſer,
Radierung, „Stadtmauer II”) auf Aktie Nr. 152, Dr. Guſtav Müller:
21. Gewinn (Bader, Lithographie, „Kirche in Zwingenberg”) auf Aktie
Nr. 204, Kaufmann Emil Hohmann; 22. Gewinn (Bader, Lithographie,
„Bei Zwingenberg”) auf Aktie Nr. 345, Geh. Hofrat Prof. Dr. Wagner;
23. Gewinn (Vader, Lithographie, „Bei Hähnlein”) auf Aktie Nr. 441,
Stadt Offenbach; 24. Gewinn (Bader, Lithographie, „Ruine”) auf Aktie
Nr. 1880, Kaufwann Max Heß; „25. Gewinn (Bader, Lithographie,
„Ruime‟) auf Aktie Nr. 228, Frau F. Plaut; 26. Gewinn (Vielmetter,
Radierung, „Alte Stadt”) auf Aktie Nr. 41, Prof. Dr. Heuſel.
Die Gewinne können bei dem Hausmeiſter des Kunſtvereins gegen
Vorzeigung der letzten Mitgliedskarte in Empfang genommen werden.
Die nicht bis Ende Januar 1927 abgeholten Gewinne fallen an den
Kunſt=
verein zurüg
Unsere verehrlichen Inserenten und Leser
machen wir darauf aufmerksam, daß die
Geschäftsstelle, Rheinstr. 23
Freitag, den 24. Dezember (Heiligabend)
ab 4Uhr geschlossen bleibt
Anzeigen
die am 1. Weihnachtsfeiertag bestimmt
erscheinen sollen, bitten wir bis
2 Uhr mittags aufzugeben.
Der Verlag.
(18925
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V., Darmſtadt. Alles riſſter
emſig, alle ſind bei der Arbeit, um die diesjährige Weihnachtsfeier
wür=
dig zu geſtalten. In dieſem Jahre iſt der Veranſtaltungsausſchuß von
der altherg=brachten Art abgewichen und bringt am erſten
Weihmachts=
feiartage nachmittags eine Feier für die Kleinſten. Hier
wol=
len Jungen und Mädchen um die Palme des Tages ringen. Es iſt
intereſſant, wie die junga Geſellſchaft ſo beim Lernen iſt, keines will dem
anderen nachſtehen. So muß es ja auch ſein, denn ohne Ehrgeiz wird
nichts Rechtes geboren. Wir ſind deshalb den Turnern Dank ſchuldig,
die ſo erfolgreiche Arbeit bei der Jugend leiſten. Die Jugend bedeutet
alles für uns, deshalb iſt es wünſchenswert, daß jung und alt ſich die
Leiſtungen der Jugend anſehen. Nur durch Kommen der Alten wird
die Jugend angeeifert. Die Jugendfeier findet nachmittags von 3—5½
Uhr im großen Saale ſtatt. — Abends fidet in althergebrachter Weiſe
die eigentliche Weihnachtsfeier ſtatt. Der
Veranſtaltungsaus=
ſchuß hat alles darang=ſetzt, ein würdiges Programm
zuſammenzuſtel=
len, das alle befriedigen kann. Die Feier der „Familienfeier” der
Turn=
gemeinde beginnt pünktlich abends 8 Uhr.
* Weihnachtsſpielplan im Orpheum: Varieté und Film. Die
Neue=
rung, die das Orpheum während der Weihnachtsfeiertage und zwiſchen
den Jahren ſeinen Beſuchern bietet, darf wirklich als äußerſt
abwechs=
lungsreich bezeichnet werden. Dieſe Kombination von Varieté und Film,
die ſich beiſpielsweiſe in Berlin und anderen Großſtädten allgemeiner
Beliebtheit erfreut, dürfte in dem Weihnachtsſpi=lplan des Orpheums
beſonderen Anſpruch auf Intereſſe haben, da ſowohl der Varietéteil
als auch der zur Vorführung gelangende Luſtſpiel=Großfilm „Die
Köni=
gin von Moulin Rouge”, mit Mady Chriſtians, jedes in ſeiner Art als
das Vollendetſte anzuſprechen iſt. Der Varictéteil wird unter andevem
bieten: Lo Ethoff, Vortragskünſtlerin, die uns vor Jahresfriſt in
der Revue „Wien gib acht” mit ihrer Kunſt erfreute. Ferner Max
Peltini, ein bekannter Humoriſt am Varieté. Akrobatik und Komik
ſind beſtens vertreten durch das Trio Mongat und die zwei Lehkons. Ein
überaus wirkungsvoller komiſcher Sketch: „.. wenn der Vater mit
dem Sohne. beſchließt den Varietéteil. — Die hierauf folgende
Nraufführung (für Süddeutſchland) des oben genannten Films
gewähr=
eiſtet den Beſuchern dieſes Spielplans einen genußreichen
Feiertags=
abmd. (Siehe heutige Anzeige.)
Volksbund „Deutſche Kriegsgräberfürſorge‟ e. V.
Beihnachtsgrüße an die fernen Gräber!
Es klingt ſeltſam, am Weihnachtsfeſte, juſt um dieſe Stunden der
Freude, des Jubels, des Entzückens — der Gefallenen des Weltkrieges
zu gedeuken! Inmitten jauchzender Seligkeit, die uns das ſchönſte der
ſchönſten, das deutſche der deutſcheſten Feſte bringt, ein Gedenken an
unſere großen Toten! Und dennoch: Wer gedenkt nicht an dieſem Feſte,
wenn der Glanz des Lichterbaumes hell ſtrahlend das Heim der
Deut=
ſchen durchflutet, jener, die für uns gefallen, damit wir, die wir vom
Kriegsunheil verſchont, das Feſt der Liebe heimatlichſt feiern können?
Wer erſchaut nicht im Geiſte das liebe Antlitz eines der Familie
Ent=
riſſenen? — Und jenen, denen in der Stunde des heiligen Abends das
Gedenken an den lieben Gefallenon größer als der Eigenen, ſei
zuge=
raunt, daß an den fernen Gräbern unſerer gefallenen Brüder, dort wo
keine deutſche Weihnacht iſt, ein lichter Engel ſtille Wacht hält, der
ſehnend durch all die gewaltigen Gräberreihen eilt, und unſeren
Ge=
fallenen „Weihnachtsgrüße des deutſchen Volkes” bringt. Stille Nacht,
heilige Nacht ...."
Schriftſteller Franz F. Geis, in ſeiner Eigenſchaft als Vorſitzender
des Bezirksverbandes Naſſau des Volksbundes Deutſcher
Kriegsgräber=
fürſorge, Frankfurt a. Main, wird zufolge ehrenvoller Einladung, am
heiligen Abend (24. Dezember), abends in der Zeit von 9,15 Uhr bis
9,45 Uhr der Gefallenen gedenken, zu der Rundfunkhörerſchaft ſ rechen,
um des deutſchen Volkes Weihnachtsgrüße an die fernen Gräber zu
überbringen.
* Aufwertungsfragen. Nachdem durch Reichsgerichtsentſchoidung vom
29. Ottober 1926 ausgeſprochen wurde, daß bei Rückwirkungshypotheken
die Verziuſung erſt mit dem Beginn des der Wiedereintragung der
ge=
löſchten Hypothek folgenden Kalendervierteljahres einſetzen ſoll, müſſen
die Gläubiger dringend verlangen, daß alle noch nicht erledigten Fälle
dieſer Art noch im Laufe des Dezember geregelt werden,
damit die Verzinſung ſpäteſtens am 1. Januar 1927 beginnen kann. Der
württembergiſche Sparerbund hat eine bezügliche Eingabe an das
Juſtiz=
miniſterium gerichtet.
* Arbeitszuſchüffe für Blinde. Die Blinden ſind zu einem weſent=
Uere de er aec e e e e enen gi fe
folgend, zu dem Verdienſt der Blinden Arbeitszuſchüſſe gewähren, die
Anerkennung und Anſporn zugleich darſtellen und den Blinden von dem
niederdrückenden Gefühl bewahren, Koſtgänger der allgemeinen Fürſorge
zu ſein. Die Zuſchüſſe werden nach dem Arbeitsberdienſt abgeſtuft und
ſollen den Unterſchied zwiſchen dem Verdienſt der Blinden und den
üblichen Löhnen wenigſtens zu einem Teile decken. Dieſer Erfolg läßt
ſich nach den Erfahrungen der genannten Wohlfahrtsämter ſchon mit
ver=
hältnismäßig geringen Mitteln erreichen.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyb Bremen. 1. Nach
New York ab Bremeu=Bremerhaven: D. Republic (USL.) 2. Dez.,
D. Preſident Harding (USL.) 29. Dez., D. Stuttgart 4. Januar, D.
München 12 Januar, D. Preſident Rooſevelt (USL.) 12. Januar. D.
Columbus 16. Januar, D. Bremen 26. Januar. 2. Nach New York ab
Southampton: D. Ppeſident Harding (USL.) 30. Dez., D. Stuttgart
5. Januar, D. Preſident Rooſevelt (USL.) 13. Januar, D. Columbus
17. Januar. 3. Nach Canada (Halifax) ab Bremen=Bremerhaven: D.
Bremen 26. Jonuar. 4. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk, ab
Bremen=Bremerhaven: D. Weſtfalen 31. Dez., D. Hannover 22. Januar.
5. Nach Braſilien, Argentinien, ab Bremen=Bvemerhaven: D. Köln
8. Januar, D. Sierra Ventana 22. Januar, D. Weſer 5. Februar.
6. Nach Nordbraſilien ab Bremen: D. Anatolia 12 Januar. 7. Nach
Mittelbuaſilien ab Bremen: D. Porta 15. Januar. 8. Nach Cuba, New
Orleans ab Bywen: D. Raimund 1. Januar. 9. Nach Oſtaſien ab
Bremen: D. City of Madrid 25. Dez. D. Anhalt 29. Dez., D. Trie=
1. Januar, D. * X 8. Januar, MS. Havelland 12. Januar. 10. Nacy
Auſtralien ab Bremen: D. Aſphalion 4. Januar, D. Juſtin 15. Januar.
11. Nach Süid=Amerika Weſthüſte ab Bremen: a) durch den
Panama=
kanal: D. Amaſis 24. Dez. D. Kellerwald 4. Januar, D. Murla
15. Januar, b) durch die Magellan=Straße: D. Alrich 4. Januar.
2. Nach Zentral=Amerika und Mexiko ab Hamburg: D. Seſoſtris
15. Januar. 13. Nach Nord=Amerika Weſtküſte ab Hamburg: MS.
Oſiris 8. Januar, MS. Scekonk 22. Januar. 14. Fruchtfahrt Canariſche
Inſeln nach Bremen=Hamburg: wöchentlicher Dienſt. 15. Nach der
Le=
vante ab Bremen: 14tägige Abfahrten. 16. Nach Finnland ab Bremen:
4tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. 17. Nach Reval ab Bremen:
Abfahrten alle 10 Tage. 18. Nach Leningrad ab Bremen: Abfahrten
alle 8—14 Tage. 19. Nach England ab Bremen: 2 bzu. 4 Abfahrten
in der Woche. 20. Nach Afrika ab Bremen: 2) W=ſt=Afrika: D. Immp
28. Dez., D. Wadai 3. Januar, D. Waregga 10. Januar; b) Süd= und
Oſt=Afrika: D. Wangoni 28. Dez., D. Uſſukuma 12. Januar, D.
Tangan=
üka 18. Januar.
Lokale Veranſialtungen.
Oſe bierunter erſcheinenden Notizen ſind an ſchließlich a s Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
in keinem Falle irgendwie als Veſprechung oder Krilk.
Zyklus
Rlassischer
Scllndens
Werke
25. Dezember bis Mitte Februar. Preiſe 14, 22, 30ℳ. Ratenzablung
— Der Bürgergefangberein Beſſungen hält am
26. Dezember (2. Weihnachlsfeiertag) im Orangeriehaus ſeine
Weihnachts=
feier ab. Die Veranſtaltung beginnt pünktlich nachm. um 4 Uhr. Dieſes
Jahr hat ſich der Verein ganz beſonders bemüht, ſeinen Mitgliedern und
Gäſten ein erſtklaſſiſches Programn zu bieten. Die Reichhaltigkeit von
17 Numern, mit dem effektvollen Einakter „Der Schwiegerſohn aus
Mei=
ßen” beweiſt ein gutes Arrangement. Der rührigen Leitung unſeres
Geſchäftsführers iſt es gelungen, Fräulein Erna Monti (Opernſängerin),
früher am Landestheater in Coburg, und Herrn Hans Zeiſing (
Opern=
ſänger), früher am Stadtheater in Luzern, zu gewinnen. Fräulein Erna
Montis eigenes Orcheſter wird die beiden Künſtler bei ihren Darbietungen
effektvoll begleiten. Eine reichhaltige Tombola mit einem 1. Preis,
be=
ſtehend aus einer 4teiligen Korbmöbelgarnitur, und einem 2. Preis,
be=
ſtehend aus einem Regulator, wird allen Beſuchern Gelegenheit geben
Gei einem billigen Eintrittspreis), für weniges Geld bei uiſerer
Ver=
loſung wertvolle Preiſe zu gewinnen. (Siehe Anzeige am Samstag, den
25. Dezember.)
* Orthſches Männerquartett. Alljährlich zu
Weih=
nachten hat es das Orthſche Männerquartett verſtanden, ſine Freunde,
Gönner und Mitglieder auf, einige Stunden aufs beſte zu unterhalten,
So ſoll auch dieſes Jahr nur Gutes geboten werden, wofür der
Chor=
leiter, Herr Muſikdircktor Nobert Herber, beſtens durch
Einſtudie=
rung neuer vier= ſechs= und achtſtimmiger Chöre geſorgt hat.
Weih=
nachtsſpiele, ein Melodram „Der Geigerfriedel” und eine außerordentlich
reich beſchickte Tombola werden noch das ihrige dazu beitragen, echte
Weihnachtsſtimmung aufkommen zu laſſen. (S. Anz.)
* Ein großer Weihnachtsbaum mit über 100 elektriſchen
Lichtern ſteht während der Feiertage im Warteſaal 1. und 2. Klaſſe der
Hauptbahnhof=Reſtauration Darmſtadt.
* Kriegerkameradſchaft „Germania‟ Darmſtadt.
Unſere diesjährige Weihnachtsfei” findet am erſten Feiertag, nachmittags
6 Uhr, im Saale des „Zentralhotels”, Obergaſſe 12, ſtatt, „wozu wir
unſere Mitglieder nebſt Familie, Freunde und Gönner herzlichſt ein=
laden. (Siehe Anzeige.)
Kunſknotizen.
— Friſtablauf für abgelehnte Anträge auf Hinterbliebenenrente in
1923 bis Mitte 1925 abgelehnt ſind, weil die volle Wartezeit von 120 Bei=
Fahrplanänderungen. Triebwagenfahrt 4461 Lorſch—Heppenheim tragsmonaten nicht nachgewieſen war, können bis Ende 1926 wieder=
Telegraphiſche Ueberweiſungen und Auslandsüberweiſungen im
Poſtſcheäkverkehr. Zu der kürzlich gebrachten Nachricht, wonach die Reichs=
— Von der Selbſthilfe. Man ſchreibt uus: Entgegen der in Berliuer bank den telegraphiſchen Giroverkehr und den internationalen
Girover=
alle im Jahre 1926 ausgeſchiedenen und künſtig noh ausſcheidenden Mit= ledigenden Zahlkarten geleiſtet werden können.
Auslandsüber=
glieder ſofort zu zahlen haben, ſofern ſie ihre Austrittserklärung nicht weiſungsverkehr wird von den deutſchen Poſtſcheckämtern zur
Zeit mit den Poſtſcheckeinrichtungen in Danzig, Dänemark, Lettland,
Wegen Kanaliſationsarbeiten iſt die Kaiſerſtraße in Groß= Luxomburg, Niederlande, Oeſterreich, Schweden, Schweiz und Ungarn
interhalten. Für den Verkehr werden die gewöhnlichen roten
Poſtüber=
landes ausſtellen.
Ueber Werte, Künſiler und künſtieriſche Veranſtalzungen, deren im Nachfiebenden Erwäbnung
geſchiebt, behält ſich die Redaltion ibr Urteil vor
— Palaſt=Lichtſpiele. Das welthiſtoriſche Filmwerk
„Carmen”. Wenn man in neuerer Zeit dazu übergegangen iſt,
literariſch wertvolle Romane und Bühnenſtücke für den Film zu
bear=
beiten, ſo kann man dies von volkserzieheriſcher Seite aus nur dankbar
begrüßen. Zu ſolch hochwertiger Film=Umwandlung gehört unſtreitig
„Carmen”. Als eine unſerer ſchönſten Opern hinlänglich bekannt,
und nach der Novelle von Proſper Mérimée bearbeitet, hat die Regie
Jacques Fehders der romantiſchen Handlung eine Geſtaltungskraft
ver=
liehen, die den Zuſchauer bis zum letzten Bild bannt. In Naquel
Neller lebt Carmen in ihrer raſſig temperamentvollen Schönheit.
— Im Uinion=Theater läuft gegenwärtig einer der beſten
nationalen Filme, die ſeit langer Zeit zu ſeheu wen: „Die
ver=
ſuntene Flotte‟. Es erübrigt ſich hier wirklich, viele Worte des
Lobes zu machen. Jeder aufrecht geſinnte Deutſche muß ihn geſehen
haben. Die Handlung des Bildſtreifens führt in die große Zeit des
Krieges zurück. Im Mittelpunkte ſtehen Szenen aus der
Skagerrak=
ſchlacht, die mit erſchütterndem Realismus wiedergegeben ſind
* Reſidenz=Theater. Der Kampf gegen eine gefährliche
Verbrecherbande bildet den Mittelpunkt des ſpannenden neuen Fox=
Films: „Cowboy und Zirkuskind”, in dem Tom Mix die
Haupt=
rolle ſpielt. Der Film läuft im R.=T.
Tageskalender für Donnerstag, den 23. Dezember 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang. 5Uhr, Ende 7 Uhr:
„Brumm, der Bär”. — Kleines Haus, Zuſatzmiete III (5),
Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: „Figaros Hochzeit” —
Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. —
Konzerte: Schloßkaffee;, Perkeo; Span. Bodega; Hotel Schmitzz
Café Rheingold; Weinhaus Weißer Turm.
Seite 6
* Stadiverordnetenberſammlung.
Die Sitzung wird um 6 Uhr 30 Min, vom Herrn Oberbürgermeiſter
eröffnet.
1. Errichtung einer Halle auf dem Exerzierplatz.
(Wir verweiſen auf die in Nr. 352 gebrachte ausführliche Begründung
der Vorlage.)
Der Herr Oberbürgermeiſter gibt eine Erklärung dazu ab,
aus der wir Nachſt hendes hervorheben: Darmſtdt braucht eine große
Halle für Tagungen, Kongreſſe, Ausſtellungen, ſportliche Veranſtaltungen
größten Umfangs. Proviſoriſche Bauten imwer wieder neu zu
errich=
ten, erſcheine unwirtſchaftlich. Bei der Platzfrage komme nur der
Exer=
ziexplatz in Fiage; der Sportplatz werde zur Zeit noch als Flugplatz
benutzt. Die ſehr hohen Koſten vollkommener Drockenlegung der
Beſſun=
ger Wieſen ſeien den Steuerzahlern nicht zuzumuten. Mit ſolcher Halle
könnten die Bedingungen geſchaffen werden, die für einen
Fremdenver=
kehr mit Maſſenveranſtaltungen notwendig ſind. Das Projekt ſei nach
jeder Richtung ausbaufähig. Möglichſte Sparſamkeit bei Ausführung
des Projektes werde zugeſagt.
Stadtv. Dr. Nöllner iſt für das Projekt; Holzkonſtruktion ſei
nach Prof. Walbes Gutachten möglich und billiger. Es möge ein Kredit
von 300 005 Mark bewilligt werden.
Stadtv. Baßler erklärt namens der ſozialdemokratiſchen
Frak=
tion, daß ſie gegen eine Halle auf dem Exerzierplatz ſtimmen werde.
Angeſichts der großen wirtſchaftlichen Not könnten die Gelder beſſar zum
Wohnungsbau verwendet werden. Redner erinnert an den Umbau der
„Traube”, die Herſtellung des Herrngartens, alles Dinge, die große
Mit=
tel verſchlingen würden. Zu einem Zuſchuß aus ſtädtiſchen Mitteln zu
den geplanten Feſten ſeien die Soziaddemokraten bereit. Für Hebung
des hulturellen Verkehrs in der Stadt würden die Sozialdemokraten
gerne Gelder bewilligen. Wir ſeien wirtſchaftlich verarmt, die Feſtſeuche
ſei einzudämmen.
Stadtv. Goſenheimer bejaht namens der Demokraten, daß die
Halle gebaut werden ſolle. Der Bau wirke produktiv, er gebe
Arbeits=
gelegenheit. Man ſolle auch die Erbauung nicht hinausſchieben. Auch
der Arbeiter würde an dieſem Zirkulationsprozeſſe Vorteil haben. Gegen
die Wahl eines anderen Platzes ſprächen die großen Koſten. Eine
Beſchränkung des Kredits hält Redner nicht für glück ich. Sie ſeien
ge=
neigt, dem Antrag der Verwaltung zuzuſtimmen. Mit Zelten könne
man derartige Feſte nicht feiern.
Stadtv. Reibold betont die Notlage, in der man ſich zur Zeit
befinde und die ſchlechte Finanzlage; er pflichtet Baßlers Ausführungen
bei. Mit den geforderten 400 00 Mark ſollten Kleinwohnungen
er=
richtet werden. Die genannden Vereine könnten aus ſich heraus die
Feſte feiern.
Der Herr Oberbürgermeiſter proteſtiert dagegen, daß von
einer prunkhaft ausgeſtalteon Halle geſprochen werde. — Stadtv.
Geiß=
ner verweiſt derauf, daß doch die Vereine ihre Feſte hier halten
wollten. Andere Städte würden ſich bemühen, die Tagungen von hier
wegzuziehen. Weder das Turnfeſt noch die landwirtſchaftliche
Ausſtel=
lung ſeien als Feſte anzuſprechen. Wie die Halle gebaut werden ſolle,
ſei eine Sachverſtändigenfrage. Hier müßten Sachverſtändige
für Akuſtik und Statik gehört werden. Die genaue Summe ſei heute
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
nicht feſtzulegen — Stadtv. Heß erklärt, man ſei in eine Zwangslage
verſetzt. Die Abſtimmung ſei faſt gefühlsmäßig. Wohnungsbauten wären
heute notwendiger, aber die Mieten ſeien ſchwer aufzubringen. Nach
ſchweren Bedenken wollten die Deutſchnationalen bis zu 300000 Mark
bewilligen unter der Bedingung, daß die Arbeiten von hieſigen
Hand=
werkern und hieſigen Arbeitern ausgeführt würden. Der Herr
Ober=
bürgermeiſter ſtimmt dem zuletzt gemachten Antrag zu — Stadtv.
Hütſch beleuchtet die verſchiedenen Phaſen, die die Angelegenheit
durchlaufen habe. Ueber die Finanzuor klage ja gerade die ſtädtiſche
Verwaltung. Der Prinz Emils=Garten ſolle ausgebaut
werden. Die „Traube” werde einmal einen ſehr
ſaueren Wein geben. (Heiterkeit.) Zur Turnerei brauche man
keine großen Feſte. Die beiden Veranſtaltungen würden ja wohl mit
einem Defizit abſchließen. — Stadty. Leuſchner kritiſiert die
ſchwan=
kende Haltung der einzelnen Parteien und auch der Stadtverwaltung in
der Frage. Es ſei nur von ſtädtiſchen Zuſcküiſſen zu einer Halle die
Rede geweſen. Aber, habe man dann geſagt, ſei es vielleicht doch beſſer,
wenn wir eine große Halle bauen. Dann habe es geheißen, die Halle
komme doch weſentlich teurer. Die Turner hätten erklärt, die Halle
müſſe auf dem Exerzierplatz kommen. Auch der Herr
Oberbürger=
meiſter ſei gegen das Profekt geweſen, als er von den Koſten in Höhe
von 400 000 Mk. gehört habe. Das auf Anleihe zu nehmen ſei doch
unmöglich. Die „Traube” werde ein ungeheurer Zuſchußbetrieb ſein.
Die Feſthalle warde jährlich 50 000 Mark an Zinſen und Amortiſation
koſten. In der Nähe von Frankfurt werde Darmſtadt nie ein
Induſtrie=
zentrum werden. Ein Proviſorium ſei für die Sozialdemokraten
wirt=
ſchaftlich nicht tragbar. Eigenartig ſei auch die große Eile, mit der jetzt
das Projekt behandelt werde. Handwerk und Arbeiterſchaft ſeien nicht
auf dieſe Halle angewieſen. Das Wohnungselend müſſe in erſter Linie
beſeitigt werden. Wie denke die Bevölkerung über alle letzthin
beſchloſ=
ſenen Ausgaben? Die Bevölkerung denke anders, als die Mehrheit der
Stadtverordneten. Das Hallenprojekt werde ein Millionenprojekt
wer=
den, und dasſelbe ſoll im Galopptempo beſchloſſen werden. Die
Sozial=
demokraten könnten die Verantwortung nicht übernehmen und würden
die Konſequenzen ziehen. — Der Herr Oberbürgermeiſter
be=
tont, Stadtv. Leuſchner ſei nie ein Gegner des Projekts geweſen; die
Vorarbeiten des Projekts ſcien ſchwerer als die Baufrage ſolbſt. Die
Stadtverwaltung ſei für de Verkauf der „Traube” geweſen die
So=
zialdemokraten ſeien gegen den Verkauf geweſen. Die „Traube” werde
ein muſtergültiges Hotel werden. Den gebrauchten Ausdruck „
Mil=
lionenprofekt” bedauert der Herr Oberbürgermeiſter.
Die Abſtimmung ergibt Annahme des Antrags der
Stadtverwaltung mit Mehrheit. (Stadtv. Haury hat ſich der
Ab=
ſtimmung enthalten.)
2. Endgültige Entſcheidung über die Beihilfe an Beamte.
Am 16. d. M. wurde in der Frage der Gewährung einer einmaligen
Vergütung an die ſtädtiſchen Beamten, Angeſtellten uſw. beſchloſſen,
zu=
nächſt den Beamten der Gruppen 1—6 die Beihilfe nach den Reichsſätzen
zu gewähren Eventuell ſoll auch der Gruppe 7 dieſe Beihilfe alsbald
gezahlt werden, wenn der Finanzausſchuß des Landtags auch dieſe
Gruppe berückſichtigen ſollte. Die Entſcheidung über den Antrag der
Mehrheit des Finanzausſchuſſes, allen Beamten der Gruppen 1—12
die Unterſtützung nach den Reichsſätzen zu gewähren, iſt auf die heute
abzuhaltende Sitzung verſchoben. (Ueber die Landtagsverhandlung val.
Nummer 335
den Bericht in Nr. 354). — Stadtv. Krug erſtattete Bericht. In dem
Beſchluſſe des Landtags liege keine große Beamtenfreundlichkeit. Die
Stadtverordneten ſeien ſouverän in ihrer Entſchließung. Die Beamten.
in Gruppe 6—12 ſollten wie die Reichsbeamten behandelt werden. Der
Mehrheitsbeſchluß des Finanzausſchuſſes ſei geſtern in dieſer Richtung
gefaßt worden.
Stadtv. Leuſchner betont, die Gruppe 12 ſei nicht notleidend,
ins=
beſondere nicht, wenn es ſich um Beihilfen handele. Er ſchlage wi.der
vor, nur bis zu 3900 Mark Grundgehalt zu gehen. Die Arbeiterſchaft
der Stadt ſolle man genau ſo behandeln wie die Beamtenſchaft, hier
müſſe der gleiche Betrag bewilligt werden. Redner ſtellt den bezüglichen
Antrag. Man ſolle keinen Zwieſpalt in die Bevölkerung hineintragen.
— Stadt Goſenheimer betont die Verſchuldung der unteren
Beamtenſchaft, die eine entſprechende Beſoldungsregelung fordern müſſe.
Dieſe Beamtenſchaft beziehe einen Hungergehalt. Redner polemiſiert
lebhaft gegen die Sozialdemokratie. Heſſen und Mecklenburg
ſeien zu keiner Entſcheidung zugunſten der Beamten gekommen. Die
Beamtenſchaft nähere ſich keineswegs der Weltanſchauung der
Sozial=
demokratie. (Der Herr Oberbürgermeiſter bittet in einer
Zwiſchenbe=
merkung, die parlamentariſche Redeordnung einzuhalten.) Die
Sozial=
demokratie möge ſich zu einer poſitiven Entſcheidung durchringen. Die
Frage der Beihilfe an die Arbeiterſchaft ſei in der letzten Sitzung
end=
gültig erledigt worden. — Stadtv. Schneider betont, die
finan=
zielle Beihilfe, die hier gewährt werde, falle nicht ſtark ins Gewicht.
Auch die heſſiſche Regierung gewähre den Arbeitern nicht dasſelbe wie
den Beamten. Miniſter Dr. Fulda habe ſich nicht mit einer
Invaliden=
penſion aus dem Staatsdienſt zurückgezogen. Redner tritt für die
An=
träge der Verwaltung, (Uebernahme der Reichsſätze für die Beamten)
ein. Nach Ausführungen der Stadtv. Geißner, Reibold und des
Bürgermeiſters Delp, welch letzterer die Auszahlung einer Beihilfe an
Kleinrentner mit einem Drittel ihrer Monatsbezüge vor Weihnachtem
nur in Ausſicht ſtellen kann, wenn ſie verwaltungstechniſch möglich iſt,
wird zur Abſtimmung geſchritten. Der Antrag, die Gruppen der
Be=
amten 1—12 in die Regelung mit hinein zu nehmen, wird gegen 19
Stimmen angenommen. Der Antrag Leuſchner wird als gegen die
Satzung des Arbeitgeberverbandes verſtoßend vom Herrn
Oberbürger=
meiſter bezeichnet und aus Rechtsgründen abgelehnt.
Schluß der öffentlichen Sitzung nach 9 Uhr.
* Wichtig für Anleihebeſitzer. Der Reichsfinanzminiſter hat ſich
be=
reit erklärt, ſeine Genehmigung zu einer nachträglichen Anmeldung
in beſonderen Fällen, wie Verhinderung durch Krankheit,
Geſchäftsunkun=
digkeit bei alten Leuten uſw., bis zum 31. Dezember 1926 zu ge
währen. Solche Anmeldungen ſollten alſo unverzüglich
vorgenom=
men werden. Sie ſind zu richten an den Reichskommiſſar für die
Ab=
löſung der Reichsanleihen alten Beſitzes, Berlin. Alte Jakobſtraße 117.
* Halteſtellen=Säulen der Straßenbahn. Anſtelle der
Halteſtellen=
ſtänder werden in Stuttgart Halteſtellen=Säulen aufgeſtellt, die
abends bis zur letzten Straßenbahn beleuchtet ſind und einen Fahrplau
mit den erſten und letzten Fahrgelegenheiten von der betreffenden
Halte=
ſtelle aus erhalten. Die Säule bekommt eine große gelbe Kugel, die
obenfalls beleuchtet ſein wird. Die Ständer, die man in der Dunkelheit
nicht ſehen kann, werden entfernt.
Wieder
eingekroffen:
Kinder-Granmophone
Eisenbahnen alle Preislagen
Dampfmasokinen
Betriebsmodelle
Kinematographen,
Laterna magica
Zauberkasten
Flugzengban
Härklin-Faukasten
Hatader Faukasten
Karfläden
Indianer Ausristung
Fuppenküchen
Puppezwagen
Bäthe Kruse-Fuppen
Hamapuppen
KünstlerBuppen von 0.60 bis 5.00
Zellaloid Babys
Trittroller
Schaukelstuhl 4.50
Turngeräfé von 300 an
Eirdertische
Einderstükle
(18957
AAlLBBnNe
in allen Größen und
Pfeifen
feinsten Oual täten
zu enorm herabgesetzten
Preisen.
(18958
A. Elach Hachf.
26 Elisabethenstraße 26
(gegenüber Restaurant Bender)
Gewinnliſte
zur Ziehung der Lotterie der Künſtlerhilfe 1926, am 21. Dez.
1926 in Darmſtadt.
7 23 39 55 71 87. 103 19 35 51 67 83 99. 215 31 47 63
79 95. 311 27 43 59 75 91. 407 23 39 55 71 87. 503 19
35 51 67 83 99. 615 31 47 63 79 95. 311 27 43 59 75
191. 807 23 39 55 71 87. 903 22 38 54 71 87. 1006 22
156 72 88. 1104 78. 1212 28 44. 1402 52. 1513 29 (14
45 61 77 93. 1609 25 41 57 73 89. 1705 21 37 53 69 85
:801 17 33 49 (15) 65 81 97. 1913 29 45 61 77 93. 2009
25 41 57 73 99. 2115 73. 2277. 2316 32 48 64 80 96
2430 62 78 94. 2510 26 42 58 74 90. 2606 22 38 54 70
86. 2202 18 34 50 66 82 98. 28i4 30 46 62 78 94. 2910
26 42 58 74 90. 3006 22 38 54 70 86. 3102 18 34 50 66
82 98 (16). 3214 30 46 62 78 94. 3310 26 42 58 74 90
3406 22 38 54 70 86. 3502 18 34 50 66 82 98. 3764
304 20 65 81 97. 3913 64 80 96. 4012 28 44 60 76
192 (12). 4108 24 40 56 72 88. 4204 20 40 56 87. 431
(20) 59 75 91. 4507 2339 55 71 87. 4603 19 35 51 67 83
99. 4215 31 47 (8) 63 79. 4453 69 85. 4910. 5902 18
134 50. 5116 32 48 64 80 (11) 96. 5212 28 50 66 82 98.
5314 30 46 62 78 94. 5410 26 42 58 90. 5512 28 63 80
5402 18. 5702 36 64 80 96. 5812 (22/ 28 44 60 76 92
+308 24 40 56 72 88. 6154 70 86. 6252 68 84. 6300
16 32 48 64 80 96. 6412 28 44 66. 6503 58. 6610 26
42 73. 6807 23 39 55 71 87. 6903 19 35 51 67 83 99.
73215 31 47 63 79 95. 7111 27 43 59 75 91. 7207 39 65
7 181 97. 7313 (3) 29 45. 7405 21 37 53 69 85. 7601 17
133 49 65 89. 7305 21 37 53 69 85. 7801 17 33 49 65 81
F7. 7913 29 45 61 77 93. 8009 25 41 57 73 89. 8105
21 37 53 69 85. 8201 17 33 49 65 81 97. 8316 (10)4165 8197
8422 57 73 89. 8505 21 37 53 69 85. 860: 17 33 49
ST61. 8809 25 41 65. 8314 64 80 (4) 96. 9012 28 44
1130 76 92. 9108 24 40 56 72 88. 9204 20 36 52 68 84
9363 79 95. 9411 27 43 59 75 91. 9507 23 39 55 71 87
9603 19 35 (23) 51 (25) 67 83 99. 9715 31 47 63 79 95.
3811 27 43 59 75 91 (1). 9307 23 39 55 71 87 (5). 10003
19 35 51 67 83 99. 10115 31 47 63 79 95. 103 61 77.
19431 (24). 10505 21 37 53 69 85. 10751 67 83 99.
10815 31 47. 10963. 11007 23 39 55 71 87. 11103
19 35 51 67 83 99. 11217 37 55 71 87. 11303 19 35
51 67 83 99. 11426 53 69 85. 11501 57. 11606 22
51 67 (6) 83 99. 11737. 11804 20 36 52 68 87. 11951.
12007. 12306 22 38 54 70 86. 12552 68 84. 12600
16 32 48 64 80 96. 12758 74 90. 12856 72 88. 12904
20 36 52. 13010 26 42. 13159 75. 13210 26 42 58
74 90. 13306 22 38 54 70 86. 13402 18 34. 13507
67. 1360925 41 71. 13715 31 47 63. 13894 20 36 52 68 84.
13900. 14094 20 36 52 68 84. 14100 23 58 74 90. 14206 22
38 54 70 86. 14302 18 34 50 66 82 98 14414 30 46
62 78 94. 14510 26 42 58 74 90. 14606 22 38 54 70
86. 14704 20 40 56 72 88. 14804 20 36 52 68 84
14900 16 62 78 94. 15010 26 42 58 74 90. 15106 2
38 54 70 86 15202 18 34 50 66 82 98. 15314 30 46 62
78 94. 15410 26 42 58 74. 15505 21 37 53 69 85.
15601 17 33 49 65 81 97. 15713 29 45 61 77 93. 15809
25 41 57 73 15931 51 77. 16111 27 47 65 81 97.
16213 29 45 61 77 93. 16309 25 (17) 41 57 73 89.
16405 21 37 (13) 53 69 85. 16511 17 33 49 65 81 97:
16613 29 45 (18) 61 77 93. 16709 25 41 57 73 89.
16805 21 37 53 69 85. 16901 17 33 49 65 81 97. 12013
29 45 61 77 93. 17109 2, 41 57 73 89. 17305 21 37 55
71 87. 17403 19 35 51 67 83 99 17515 (19) 31 47 63 dener Stollen, ff. enzl. Kuchen, div. Tor=
79 95. 17611 27 43 59 92. 17805 21 37 53 69 85. ten, pr. Sier=Anisgebackenes, Butterger
17901 17 (2) 33 49 65 81 97. 18013 29 45 61 77 93.
18109 25 41 57 73 89. 18355 (21) 71 87. 18403 10 35
51. 18503 24 40 56 72 88. 18694 20 36 52 68 84. 18700
16 32 43. 18857. 19092 18 34 50 66 82 98. 19114 30
46 62 78 94. 19210 26 42 58 74 90. 19306 22 38 54 70
86. 19492 18 34 50 66 82 98. 19514 30 46 62 78 (9) 94/
196 0 26 42 58 74 90. 19754 (7) 70 86. 19802 52 68
84. 19900 55 71 87.
Die hinter den Losnummern in Klammer angegebenen
Zahlen ſind die erſten 25 Gewinne.
Zur Ausloſung kamen: 12 Oelgemälde, 1 Paſtel, 9
Aquarelle, 5 Zeichnungen, 96 handſign. Radierungen (darunter
29 Vorzugsdrucke), 808 handſign. Lithographien (darunter
165 Vorzugsdrucke und handkolorierte Blätter), 3 Keramiken,
3 kunſtgewerbl. Buchbinderarbeiten und 2 handgeſchrieb. Bücher
Die Gewinne werden in der Kunſthalle am Rheintor
in Darmſtadt gegen Abgabe der Loſe verabfolgt. Die nach
auswärts gefallenen Gewinne werden von den örtlichen
Loſe=
vertriebsſtellen ausgehändigt: Näheres wird noch bekannt
gegeben.
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LosNr Los
Nr. Los
Nr. Los
Nr. 10 88 489 99 5/ 49 1615 30 56 50 532 39 84 41 24 80 90 81 549 57 95 47 55 109 91 60 551 89 1145 26 5 90 116 45 575 10 52 6‟ 102 159 14 613 120 67 36 83 42 169 106 649 74 81 54 1726 98 181 654 9 1228 40 27 38 190 23 675 92 72 108 39 67 197 93 702 18 97 79 41 77 208 12 747 117 1316 37 42 119 5e 787 31 28 60 75 251 87 795 68 42 52 64 91 280 69 797 22 70 13 88 2 286 31 864 53 74 34 1818 44 289 32 871 75 78 35 100 309 65 896 43 1412 85 37 24 318 17 897 59 28 25 67 66 322 19 902 76 42 61 74 33 350 103 912 116 78 84 86 110 353 118 315 82 150= 27 89 95 388 107 941 46 03 58 91 101 3779 71 943 112 10 94 1913 64 395 944 16 18 21 104 401 86 978 115 3 73 43 404 96 693 29 45 51 46 62 420 55 1069 83 54 53 114 144 2022 15 64 1968 72 464 105 106f: 97 15741111 88 113 467 48 1071 53 80 21 91 20
ind die Be unne innerhalb 4 Wochen nicht
abgeholt, iſt jeder Gewinnanſpruch erloſchen.
Nummer 355
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
Seite 7
Hauptverſammlung des Kunſivereins für Heffen.
Die diesjährige Hauptverſammlung des Kunſtvereins fand am 21.
bs. Mts. in der Kunſthalle am Rheintor ſtatt. Nach einer kurzen
Be=
grüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden, Oberregierungsrat Emmerling,
wurde zunächſt für das Jahr 1925 der Verwaltungsbericht
bekannt=
gegeben, die Nechnungsablage erſtattet und dem Schatzmeiſter Entlaſtung
erteilt. Auch der Voranſchlag für 1937 fand Annahme. Man ſchritt
dann zur Neuwahl des Vorſtandes; es wurden wieder gewählt der
1. Vorſitzende, Oberregierungsrat Emmerling, der ſtellvertretende
Vor=
ſitzende. Geheimrat Profeſſor Dr. Back, Oberrechnungsrat G. Altheim,
Profeſſor Cauer, Kunſtmaler E. Eimer, Graf von Hardenberg, Profeſſor
Albert Hartmann, Muſeumsdirektor Haupt, Profeſſor R. Hoelſcher,
Profeſſor H. R. Kröh, Bürgermeiſter Mueller Fabrikant Ferdinand
Schmidt, Profeſſor Dr. Seriba und Staatsrat Dr. Wagner. Neu
hinzugewählt wurden Bankdirektor Brink. Alsdann wurde beſchloſſen,
die geänderten Satzungen des Vereins neu zu drucken und jchem
Mit=
gliede ein Exemplar derſelben zuzuſtellen. Ebenſo ſoll mit dem
jähr=
lichen Jahresbericht verfahren werden.
Der Vorſitzende teilte dann mit, zahlreiche Vereinsmitglieder hätten
in den letzten Jahren ihr Befremden darüber ausgeſprochen, daß die
früher vor der Kunſthalle befindliche Halteſtelle der elektriſchen
Straßen=
bahn etwa 70 Meter weſtlich verlegt worden ſei. Ein durchſchlagender
Grund hierfür könne wohl nicht vorgebracht werden, denn die Zahl der
Fahrgäſte, die am Rheintor ein= und ausſteigen wollten, überſteige
um ein vielfaches die Zahl derer, die aus der Feldbergſtraße in
Be=
tracht käme. Es wurde deshalb einſtimmig beſchloſſen, die Direktion
der Heag zu erſuchen, die „Halteſtelle am Rheintor” tatſächlich auch
wieder ans Rheintor zurückzuverlegen.
Nach einer weiteren Mitteilung des Vorſitzenden iſt es bei den
aus=
ſtellenden Verbänden oder Künſtlern Uebung geworden, zur Gröffnung
der Ausſtellungen eine nach vielen Hunderten zählende Menge von
Perſonen einzuladen, die dann als eingeladene Gäſte freien Zutritt
hatten. Dieſe Tatſache brachte für den Mitgliederbeſtand des
Kunſt=
vereins ſehr nachteilige Auswirkung. Es erfolgten zahlreiche Austritte
und gelegentlich der Einkaſſierung des Mitgliedsbeitrags wurde ſogar
von ſeitherigen Mitgliedern den Beauftragten eröffnet, man brauche
ja gar nicht mehr Mitglied zu ſein, weil man doch zu jeder
Aus=
ſtellungseröffnung eingeladen werde. Das müſſe aufhören. Es wurde
hiernach beſchloſſen, dieſe Art der Cinladung künftig nicht mehr
zuzu=
laſſen. Die ausſtellenden Künſtler könnten ſelbſtverſtändlich Kunſtfreunde
zur Eröffnung einladen, Nichtmitglieder des Vereins müßten jedoch
auch bei derartigen Ausſtellungseröffnungen das übliche Eintrittsgeld
zahlen, deſſen Erhöhung auf 1 Mark dem Vorſtande anheimgegeben
werde.
Der Vorſitzende wies alsdann darauf hin, daß für die Mitgliedſchaft
zum Kunſtverein eine ſtarke Propaganda eingeleitet werden müſſe. Es
ſei ungemein bedauerlich, daß in Darmſtadt, das ſich doch immer gerne
als Kunſtſtadt bezeichne, nicht einmal ½ Prozent der Einwohnerſchaft
zu den Mitgliedern zähle. Bei dem, was der Kunſtverein biete ſei
es auch unverſtändlich Jedes Mitglied könne für den jährlichen
Beitrag von 10 Mark mit ſeinen ſämtlichen Familienangehörigen die
7—8 Ausſtellungen des Vereins frei beſuchen und nähme außerdem
an der Weihnachtsverloſung teil, bei der etwa auf jedes 15. Mitglied
ein Gewinn falle, und deren Hauptgewinne den Wert von Hunderten
von Mark hätten. Die Hauptverſammlung beſchloß dementſprechend
einſtimmig, die herzliche Bitte um Beitritt an alle die Kunſtfreunde zu
richten, die man eigentlich zu den Mitgliedern des Vereins zählen
müßte.
* Eberſtadt, 22. Dez. Beſcherung. Die diesfährige
Kinder=
beſcherung der kleinen Beſucher der Kleinkindorſchule fand in
ſtimmungs=
voller Weiſe am Sonntag in der hieſigen evangeliſchen Kirche ſtatt.
* Eberſtadt, 22. Dez. Rodelverbot. Bei eventuellem
Schnee=
wetter iſt nach einer neuerlichen Verordnung das Rodeln auf dem Wege
Miſſionsſeminar—Marienhöhe—Halteſtelle Ludwigshöhe unterſagt.
* Pfungſtadt, 22. Dez. Konzert. Der Geſangverein „
Lieder=
kranz” Pfungſtadt hält am 2. Weihnachtsfeiertag im Saalbau Vögler
unter Mitwirkung von Frl. Ellen Kiesling aus Darmſtadt und einer
Abteilung des Städtiſchen Oncheſters Darmſtadt ein Konzert ab. —
Rauchverbot. Die Polizeiverwaltung Pfungſtadt macht darauf
auf=
merkſam, daß das Rauchen in allen landwirtſchaftlichen Betriebsgebäuden
unterſagt iſt.
* Ober=Ramſtadt, 22. Dez. Mit feinem diesfährigen
Jahres=
ball wartet der Turnverein Ober=Ramſtadt (D. T.) ſeinen
Mitglie=
dern und Freunden am 2. Weihnachtsfeiertag im Saale „Zum Löwen”,
auf. Wer den „Turnerball” je beſucht, wird wiſſen, daß es dabei an
beſonderen Ueberraſchungen nie fehlt und ſtellt auch in dieſem Jahre
der Verein ſeinen Beſuchern wieder einige recht frohe Stunden in
Aus=
ſicht.
* Ober=Ramſtadt, 22. Dez. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, abends
8 Uhr, hält, wie alljährlich, der Geſangverein „Sängerluſt” im „
Schützen=
hof” (Beſitzer Georg Schulz) ſeinen Weihnachtsball ab. Zum
erſten Male findet eine Tombola ſtatt, ud ſtehen hier
wertvolle Preiſe zur Verfügung. Die Muſik wird ausgeführt von ehem.
Militärmuſikern der Darmſtädter Beamtenkapelle.
* Groß=Umſtadt, 22. Dez. Kirchliches. In dem
Vormittags=
gottesdienſt am Sonntag wurde der neu ernannte Pfarrer der
refor=
mierten Pfarrei, Herr Pfarrer Thaer, in ſein Amt eingeführt. Zu
dieſem Zwecke waen die Kirchenvorſtände von Groß=Umſtadt und
der=
jenigen der reformierten Filialen Semd, Richen und Klein=Umſtadt
er=
ſchienen. Da ſowohl der Dekan als auch der Superintendent der
Pro=
vinz am Erſcheinen verhindert waren, ſo übernahm Herr Pfarrer
Hart=
mann die Begrüßung und Einführung ſeines Amtsbruders. In einer
tiefangelegten Predigt gelobte Herr Pfarrer Thaer, ſeine Gemeinde
alle=
zeit ein treuer Diener und Helfer zu ſein. Der evangeliſche Kirchenchor
erhöhte die Feier durch den Vortrag eines vierſtimmigen Chors. — In
der ſtattgehabten Verſammlung der Kirchengemeindevertretir wurde die
Beſchaffung einer neuen Glocke im Gewichte von 22 Zentner beſchloſſen,
ſo daß dann unſer neues Geläute die Töne d, e, kis, a umfaßt. Die
neue Glocke ſoll den im Weltkrieg gefallenen Söhnm unſerer Stadt
gewidmet werden. Sie trägt die Inſchrift „Niemand hat größere Liebe,
als daß er ſein Leben läſſet für ſeine Freunde‟. Die zerſpwungene
„Vaterunſerglocke” ſoll umgegoſſen werden.
f. Babenhauſen, 21. Dez. Der hieſige Ortsausſchuß ſir
Volks=
bildung und Jugendpflege veranſtaltete am letzten Sonntag im
Saal=
bau „Deutſcher Hof” wiederum einen muſikaliſchen Abend, der
ſich trotz der nicht gerade geinſtigen Zeit eines recht regen Beſuches
erfreute. Für die Abwicklung des ſehr reichen auserleſenen Programms
hatten ſich Herr Lehrer Müller (Tenor) und Herr Forſtuſſeſſor Dr.
Eidmann am Flügel in aufopfernd dankenswerter Weiſe zur
Ver=
fügung geſtellt. Nach einem kurzen Begrüßungswort des Ausſchußleiters,
Herrn Studienrat UIlmann, entwickelte Herr Müller ein
ſtellen=
weiſe tiefergreifendes Bild aus dem Leben, Wirken und den ſchweren
Schickſalsmüfungen des größten, viel zu früh dahingeſchiedenen
Lieder=
meiſters Franz Schubert, dem der Abend gewidmet war. Ein
ungemein fein empfundenes Vorwort des Herrn Dr. Eidmann beleuchtete
in ſelten gebotener Weiſe die herrlichen Wechſelbeziehungen zwiſchen
Lied und Wort der Schubertſchen Tonmalerei. Noch eingeh.nder
wur=
den die muſikaliſchen Schönheiten mit ihren bis jetzt unerreichten
Aus=
drucksmöglichkeiten von dem Vortragenden vor jedem Liede in
eindring=
lichen Worten und Tongabe der jeweiligen Begleitungsſätze dargeſtellt,
ſo daß ſie auch dm weniger Muſikaliſchen faßbar waren. Es überſteigt
den Nahmen, die nun folgenden 7 Lieder aus der „Winterreiſe” in den
künſtlergleichen Darbietungen einzeln zu beleuchten. Es ſei nur
horvor=
gehoben, mit welcher Hingabe Sänger und Begleiter im Auzdruck des
bitter ſchweren Leides die ſer Liederfolge derart tonſchön wetteiferten,
daß mit dem Ausklange der Totenglocke im „Wegweiſer” die Wirkung
auf die Zuhörerſchaft reſtlos erreicht war. Den Höhepunkt erzielten
die Darbietungen des zweiten Tciles in vier ausgeſuchten Perlen, die
mit der prachtſchillernd.n „Forelle” begimend, bereits bei dem dritten
Liede, dem „Muſenſohn”, den Beifall des Publikums nicht mehr
ſchweigen ließen und zur Wiederholung zwangen. Im „Erlkönig”, dem
Glanzpunkt d:s Abends, gelang Herrn Müller, ſein Beſtes geben, die
dramatiſche Steigerung im markigen Glanze, während Herr Dr.
Eid=
mann in den künſtlerhaften Begleitungen wahre Kabinettsſtücke bot.
Dem brauſenden Applaus der Zuhörerſchaft wurde mit einer Zugabe,
„Der Neugierige” gebührend gedantt. Der ſeltene Kunſtgenuß erfuhr
durch den klangſchönen Flügel der Firma Wilhelm Arnold,
Aſchaffen=
burg, eine weſentliche Steigerung. Der Ortsausſchuß f V. u. J. kann
mit Recht einen vollen Erfolg buchen und ſich des Dankes der
Ein=
wohnerſchaft für ſeine Beſtrebungen zur muſikaliſchen Förderung, vor
allem auch der Jugend, verſichert halten.
— Reichelsheim i. O., 21. Dez. Um Angebote auf die vom
Gemeinde=
rat beſchloſſene Herſtellung einer Schwimmbadeanlage zu erhalten, waren
Intereſſenten eingeladen worden, ihre Preisforderungen einzureichen.
Die eingelaufenen Angebote wichen ſehr beträchtlich voneinander ab, es
ergab ſich zwiſchen der höchſten und niedrigſten Forderung ein
Unter=
ſchied von ca. 10 000 Mk. Am wenigſten forderte ein Unternehmer aus
Hummetroth i. O., der die Arbeit für annähernd 10 000 Mk. übernehmen
will. Auch ein hieſiges Konſortium iſt unter den Bewerbern. Die
Aus=
führung der Arbeit wurde bis jetzt noch nicht vergeben.
Aufhebung von Landwirtſchaftsämter und =Schulen.
Oberklaſſe und Geſamtzahl der Schüler, in Darmſtadt 34, 33, 66: in jahr 1927 wurden in Höhe der vorjährigen Sätze beſchloſſen, ſo daß für
Groß=Gerau 24, 34, 58; in Groß=Umſtadt 25, 18, 43; in Heppenheim
(nach einem Beſchluſſe des erſten Ausſchuſſes des Landtages wird der 1927 wurde nach ſehr intereſſanten und belehrenden Ausführungen des
vorjährige Unterkurſus an dieſer Schule in dieſem Winter als Ober= Amtsvorſtandes, Herrn Forſtrat Petith, angenommen. Ueber die von
kurſus noch durchgeführt); in Grünberg 2, N. 54; in Lauterbach 13, der Verwaltung vorgelegte Abrechnung betr. die Verteilung des Los=
19, 32: in Lich 21, 21. 42; in Nidda R, 0. N (in dieſem Jahre neu
errichtet); in Alzeh 48. 40, 88: in Gau=Algesheim 29, 2. 51; in Mainz
Lehranſtalt für Obſthau und Landwirtſchaft zu Fviedberg 32, 31, 63; ziehen. Die Abrechnung wurde jedoch von der Mehrheit des Gemeinde=
Lehr= und Verſuchsanſtalt für Wein= und Obſtbau (gemeinſame Klaſſe)
m Durchſchnitt 50 Schüler.
ſchaftsämter und die damit verbundenen landwirtſchaftlichen Schulen RM. Der verbleibende Reinerlös von RM. 7918,32 gelangt an 1118
zu Butzbach und Offenbach mit Wirkung vom 1. Oktober 1926
aufge=
hoben. Das Landwirtſchaftsamt und landw. Schule zu Schotten wurde Poſten beſonders hervorgehoben. Die Geſamtausgaben für
Kultur=
am 1. Oktober 1926 nach Nidda verlegt. Am gleichen Tage wurden in koſten=, Holzhauer und Setzerlöhne betragen RM. 35 370,65. Der
Bei=
errichtet.
* Linbenfels, 22. Dez. Schneeſport im Odenwald. Die
Schnedecke beträgt hier heute vormittag 20 Zeutimeter, auf der
Neu=
kircherhöhe ca. 30 Zeutimeter. Der Schnee liegt feſt und iſt für Sport
ſehr geeignet. In den Morgenſtunden iſt ſehr niedrige Tenperatur
ein=
getreten. Es ſchneit gegenwärtig nicht mehr. Die Michfuhrwerke haben
bereits dem Schlitten Platz gemacht. Fuhrwerke und Autos können mur entſprochen. Neben den Anbringungskoſten hat die Firma für den
noch den Hauptweg Bensheim—Lindenfels—Reichelsheim benutzen.
abende für dieſen Winter ſind im vollem Gange. Ein Lichtbildervortrag
„Fürſt Bismarck und ſeine Zeit” machten den Anfang. Herr Lehrer
Aßmus zeichnete an Hand der Bilder ein Lebensbild des erſten deutſchen
Neichskanzlers. Im Auſtrag der hieſigen landwirtſchaftlichen
Genoſſen=
ſchaft ſprach Herr Landwirtſchaftslehrer Dr. Wetzel über „extenſive und
intenſive Bewirtſchaftung” In einer gemeinſamen Sitzung der
Volks=
bildungsausſchüſſe von Ober= und Unter=Moſſau wurde eine Einigung
dahingehend erzielt, daß vor Beginn des kommenden Winters in einer unbekannte Väter erbrachen die Zugangstür zum hieſigen Friedhofe
gemeinſamen Sitzung die geplanten Veranſtaltungen auf gewiſſe
Zeit=
punkte verteilt werden ſollen, um dadurch Reibungen zu vermeiden.
Am 19. Dezember hielt der Geſangverein „Eintracht” zu Unter=Moſſau
einen wohlgelungenen Theaterabend ab. Die Schule hat in dieſem ten Strafe teilhaſt werden,
Winter kein Weihnachtstheater veranſtaltet. Weiterhin ſind noch
ge=
plant, Vorträge über „Schweinemaſt” „Wunder der Schöpfung:
„Jugendwohlfahrt‟ Einführung der Reformation in Heſſen, beſonders ſchenden Sturm eine größere Ausdehnung anzunehmen drohte. Dem
im Odenwald” „ein Schillerabend”, „3. R. 3” und am 6. Februar 1927
plant der Turnverein (D.T.) ſeinen Theaterabend.
an einem 14jährigen Mädchen, angeklagte Elfenbeinſchnitzer Fritz Ganſter
von hier wurde durch Urteil des Amtsgerichts Michelſtadt vom 21. d. M.
zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Monat verurteilt.
* Michelſtadt, 22. Dez. Todesfall. In der Montagnacht ſtarb
im hohen Alter von nahezu 80 Jahren Herr Jakob Rein an den Folgen
eimes Schlaganfalles. Der Verſtorbene ſt einer der Gründer der
be=
kannten Rollbahnwagenfabrik Komrad Rein Söhne in Steinbach.
Zu=
ſammen mit ſeinen Brüdern hat er in ſeinom arbeitsreichen Leben das
Werk aus kleinen Anfängen zu ſeiner jetzigen Höhe geführt. Noch vor
einigen Wochen mußte er dem Verluſt eines ſeiner Söhne beklagen, dem
er jetzt im Tode nachgefolgt iſt. Der Verſtorbene, der ſich allenthalben
großer Beliebtheit erfreute, wird am Donnerstag, den B. Dezember,
zur letzten Ruhe gebracht.
* Gammelsbach i. O., 22. Dez. Vor einigen Tagen wurde hier ein
Motorrad geſtohlen. Es iſt nunmehr gelungen, das Motorrad
in Neu=Iſenburg zu ermitteln und dem Geſchädigten wieder zuzuſtellen.
* Allertshofen (Odenwald), 22. Dez. Goldene Hochzeit. Das
hochbetagte noch rüſtige Ehepaar Peter Rühl und Frau, begehen am
2. Weihnachtsfeiertage das Feſt der „Goldenen Hochzeit”.
* Erbach i. O., 22. Dez. Die Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs=A.=G.
teilt mit, daß an den beiden Weihnachtsfeiertagen ſowie am
Neujahrs=
tag der Kurswagen der OKVA. auf der Strecke Lindenfels verkehrt. —
Die zweite Volksſchulklaſſe hatte die Eltern geſtern abend zu einer
Klaſſenfeier in die neue Schule eingeladen. Die Kleinen brachten
meh=
rere Gedichte und Lieder zum Vortrag und zeigten, was ſie im
verfloſſe=
nen Jahre gelernt hatten. Herr Lehrer Pfeiffer wies in ſeinen
einleiten=
den Worten auf die Bedeutung des Zuſammenarbeitens von Schule und
Elternhaus hin, deſſen Förderung auch dieſer Abend dienen ſollte. Es
iſt ſehr zu begrüßen, daß den Eltern Gelegenheit geboten wird, auch ihre
Kinder einmal in der Schule zu ſehen. Den Schluß bildete ein
Krippen=
ſpiel, das den Anweſenden ſo gut gefiel, daß die kleinen Darſteller es
noch einmal wiederholen mußten. Der reiche Beifall war nicht nur den
Kindern, ſondern auch dem Lehrer, der ſich der ganzen Mühe der
Ein=
übung unterzogen hatte, der ſchönſte Dank.
* Ober=Finkenbach i. D., 22. Dez. Diamantendiebſtahl. In
der hieſigen Diamantenſchleiferei wurden einige Diamanten geſtohlen.
Die Sache wurde der Polizei gemeldet.
— Hirſchhorn, 22. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
21. Dezember 1.00 Meter, am 22. Dezember 1.13 Meter.
* Birkenau, 22. Dez. Eingeſtellte Arbeiten. Infolge des
einſetzenden ungünſtigen Wetters mußten die Arbeiten bei der
Weſchnitz=
regulierung ziemlich eingeſtellt werden. Hätte die günſtige Witterung
nur noch einige Tage angehalten, wären ſämtliche Arbeiten vollendet
worden. Auch die neue Weſchnitzbrücke iſt nun bis auf die
Pflaſter=
arbeiten und die Herſtellung der Fußſteige fertiggeſtellt. Die neue Brücke
macht in ihrem beträchtlichen Umfange einen gewaltigen Eindruck. —
Am Sonntag veranſtalteten die kath. Schweſtern im Gaſthaus „Zum
deutſchen Kaiſer” mit dem Kindern der Kleinkinder= und
Privatmädchen=
ſchule ein Weihnachtsſpiel, das gurt beſucht war und einen recht hübſchen
Verlauf nahm.
* Viernheim, 22. Dez. Pferdetragödie. Zwei Pferde eines
Chriſtbaumhändlers, die im Stalle einer hieſigen Gaſtwirtſchaft
unter=
gebracht waren gerieten in Streit und bearbeiteten ſich gegenſeitig mit
ihren Hufen mit ſolcher Heftigkeit, daß ſie verendeten. Vorgeſtern
wur=
den die Kadaver mach der Kreisabdeckerei verbracht. — Ein Reiſender
aus Worms, der bei einem hieſigen Oelmüller in Dienſt ſtand,
unter=
ſchlug in der letzten Zeit nach und nach 1500 Mark. Er wude vorgeſtern kolonie Willingshauſen im Schwalmgrund niedergelaſſen hat, hat dort
von der Kriminalpolizei verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis
ein=
geliefert.
* Gernsheim, 21. Dez. Gemeinderatsbericht. Die
Aus=
ſprache über die Winterbeihilfe für 1926/37 war ſehr lebhaſt. Das
Er=
gebnis der Beſprechung war, daß die Zentrumsfraktion beantragte, den
Erwerbsloſen, Klein= und Sozialrentnern für die erſte Nate den
Durch=
ſchnittsſatz von RM. 10 zu gewähren, unter der Bedingung jedoch, daß
Goldne Taten
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für Winter 1926.
LINGNER. WERKE
Dresden
Jft
die Bedürftigkeitsfrage gewahrt werden ſolle. Dieſer Antrag fand bei
Stimmenenthaltung der Sozialdemokraten Annahme. Dem Reichsbund
Die Zahl der Schüler in den heſſiſchen landwirtſchaftlichen Schulen der Kinderreichen wurden als diesjährige Weihnachtsgabe NM. 100 aus
im Winterhalbjahr 1996/27 beträgt, jeweils getrennt nach Unterklaſſe, der Gemeindekaſſe bewilligt. — Die Hundeſteuerſätze für das
Kalender=
einen Hund im allgemeinen als Gemeindeabgabe RM. 4 erhoben wer=
30, 2, 52; in Michelſtadt 24, 16. 40; in Reichelsheim i. O. 17 15, den. Für den mehrfachen Hundebeſitz tritt ein Zuſchlag ein. Der vom
32; in Alsfeld 28, 26, 54; in Büdingen 22 16 38: Butzbach 0, B, 23 Forſtamt Gernsheim beantragte Nachtrag zum Waldwirtſchaftsplan für
holzgeldes für 1926 entſpann ſich eine ſehr lebhafte Diskuſſion. Die
ſozialdemokratiſche Fraktion beantragte die diesjährige Losholzgeldbe=
B, 22, 47: in Sprendlingen (Rheinh.) 18, 24, 42; in Worms 39, 39, 78; rechnung abzulehnen und nochmals einer eingehenden Prüfung zu
unter=
rates in der vorliegenden Faſſung genehmigt, ſo daß auf den Kopf eines
60. Die Geſamtzahl der Schüler beträgt 990. Auf eine Schule entfallen Ortsbürgers dieſes Jahr RM. 7 entfallen. Die Einnahmen aus denr
Ortsbürgerwald betragen RM. 69 403.10. gegen das Vorjahr nahezu
In Ausführung eines Landtagsbeſchluſſes wurden die Landwirt= NM. 2000 weniger. Die Geſamtausgaben beziffern ſich auf 61 508, 18
Ortsbürger zur Verteilung. Hinſichtlich der Ausgaben ſeien einzelne
Butzbach, Schotten und Offenbach Landwirtſchaftsamts=Außenſtellen trag zur Forſtverwaltung beziffert ſich auf RM. 9694,75. Als Anteil
an den Verwaltungskoſten laut Amtsblatt des Kreisamts Groß=Gerau
vom 21. September 1922 werden 10 Prozent der Bruttoeinnahmen mit
RM. 6940 in Ausgabe abgeſetzt. Die Friedhofsordnung vom Jahre 1892
nebſt deren Nachträgen war reviſionsbedürftig geworden. Seitens der
Verwaltung wurde ein neuer Entwurf nebſt Gebührentarif vorgelegt,
der einſtimmige Annahme fand. Dem Geſuch der Gernsheimer
Hafen=
betriebsgeſellſchaft um Anbringung einer Lampe im Hafengebiete wurde
Stromverbrauch einen jährlichen Pauſchbetrag zu entrichten. Der Ge=
* Unter=Moſſau, 20. Dez. Die Unterhaltungs= und Volksbildungs= meinderat beſchloß mit einem jährlichen Betrag ab 1. April 1926 den
Beitritt der Gemeinde Gernsheim zum Verein für das Deutſchtum im
Ausland.
Groß=Gerau, 22. Dez. Unfall. Der fünf Jahre alte Knabe
eines Landwirtes in Königſtädten wurde von einem Pferde deraatig
feſt auf ein Händchen getreten, daß dem Jungen in einem Krankenhaus
em Finger amputiert werden mußte.
M. Hahnheim (Rheinh.), 22. Dez. Friedhofsſchändung.
und enwendeten von 5 Friedhofskreuzen die Chriſtuskörper.
Hoffent=
lich gelingt es, die Friedhofsſchänder zu ermitteln, damit ſie ihrer gerech=
M. Neu=Bamberg (Rheinh.), 22. Dez. Auf bisher ungeklärte Urſache
brach im Anweſen des Landwirts Mann Feuer aus, das bei dem
herr=
tatkrätigen Eingreifen der Ortsfeuerwehr mit Unterſtützung der
Frei=
laubersheimer Wehr iſt es zu verdanken, daß es nicht ſoweit gekommen
* Michelſtadt, 22. Dez. Der wegen Sittlichkeitsverbrechen, begangen iſt. Scheune und Stallung des Landwirts Mann wurden eingeäſchert.
M. Armsheim (Rheinh.), 22. Dez. Kleiner
Eiſenbahn=
unfall. Infolge zu früher Weichenſtellung ſprang beim Rangieren
eines Güterzuges der letzte Wagen aus dem Gleiſe und ſtellte ſich quer.
Durch dieſen kleinen Unfall bekamen die Perſonenzüge etwas
Ver=
ſpätung.
M. Nieder=Saulheim, 22. Dez. Kirchenglocken. Die neuen
Glocken der katholiſchen Kirche erhielten am letzten Sonntag ihre Weihe
und werden, nachdem ſie im Laufe dieſer Woche an ihren
Beſtimmungs=
ort gebracht ſind, an Weihnachten zum erſtenmale ihre eherne Stimme
ertönen laſſen.
* Aus Oberheſſen, 22. Dez. Im Schlitzerland ſollen jetzt große
Treibiagden auf Wildſchweine ſtattfinden, denn die
Schnee=
decke iſt jetzt eine geſchloſſene. Die Schwarzkittel haben in den letzten
Wochen an dem jungen Saatenſtand durch Aufwühlen der Aecker
erheb=
lichen Schaden verurſacht. — Der Bär in der Küche. In
Heeg=
heim ſchlich ſich ein Tanzbär, durch den Duft des Mittageſſens
an=
gelockt in die Küche einer Hausfrau. Mit großer Mühe gelang es dem
Bärenführer und mehreren beherzten Männern, das Tier
herauszu=
bringen. — In der Volkshalle zu Gießen ſoll im Juni n. J. eine
Gewerbeausſtellung für Oberheſſen ſtattfinden. Die
Vorb=reitungen ſind im Gange. — Auf dem Hoherodskopf geht
es z. Zt. ſehr lebhaft zu. Täglich bringen die Züge zahlreiche
Winter=
ſportler hier an, die dem Skiſport hier oben huldigen. Die Temperatur
zeigt 2—1 Grad unter Null. Auch heute ſchneite es faſt ununderbrochen.
— Das Kreisamt Schotten wird im Januar in Laubach,
Ulrich=
ſtein und Gedern Amtstage abhalten. — Bei der
Beigeordneten=
wahl in Gedern erhielten, der Landwirt Jean Oberheim 370,
der Landwirt Ph. Hartmann 315 und Landwirt W. Junker 114 Stimmen,
ſo daß Stichwahl zwiſchen den beiden eiſten Kandidaten ſtattfinden muß=
— Die V.H.C.=Jugendherberge in Gedern, die im
Stol=
berg’ſchen Schloſſe untergebracht iſt, hat im laufenden Jahre 374
Ueber=
nachtungen von 356 männlichen und 18 weiblichen Beſuchern
aufzu=
weiſen, gegen 197 Beſucher im Vorjahre. — Ermutigt durch die neuen
Butzbacher Autolinien, die ſehr gut beſetzt ſind, ſind auch in
Bad=Nauheim und Friedberg Beſtrebungen im Gange, Autolinien
zwiſchen den beiden Städten einzurichten. — Im Hüttenberg treten
infolge des gelinden Wetters die Maulwürfe und die
Acker=
ſchnecken in ſo großer Zahl auf, daß ſie auf den Wieſen und an den
jungen Saaten erheblichen Schaden anrichten.
WSV Gießen, 20. Dez. Akademiſches Jubiläum.
Ge=
heimer Medizinalrat Prof. Martin Dr. phil. et med. h. e, kann heute
auf eine 25jährige Tätigkeit als Direktor des veteninär=anatowiſchen
In=
ſtituts der Landesuniverſität Gießen und zugleich auf eine 40jährige
akademiſche Tätigkeit als Gelehrter zurückblicken. Aus dieſem Anlaß
wurden dem Jubilar ſeitens der Univerſitätsbehörden herzliche Ehrungen
zuteil. Zugleich wurde ihm vom Rektor der Univerſität im Auftrage
ein Diplom überreicht, wonach er von der mediziniſchen Fakultät der
Univerſität Zürich zum Ehrendoktor ernannt wurde. Prof. Martin
wurde 1861 in Stuttgart geboren und wirkte zunächſt in München und
ſpäter an der vierärzlichen Hochſchule in Zürich und ſeit 25 Jahren in
Gießen. Durch ſeine Forſchungen auf dem Gebiete der Anatomie,
Hiſto=
logie und Entomologie hat er ſich in weten Gelehrtenkreiſen bekannt
gemacht.
* Alsfeld, 22. Dez. Die Witwe des heſſiſchen Malers Profeſſor
Thielmann, die ſich ſeit dem Tode ihres Gatten in der
Maler=
eine Werkſtätte für Schwälmer Bauernſtickerei ins
Leben gerufen. Sie will dadurch die immer mehr ſchwindende Schwälmer
Volkstracht und die der Vergeſſenheit anheimfallende Sticktechnik der
Schwälmerinnen zu erhalten und neu zu beleben ſuchen. Frau
Thiel=
mann benutzt zu den Entwürfen die meiſt Jahrhunderte alten Muſter
der alten Technik. Es handelt ſich um die Herſtellung von Kleidern,
Tüchern, Miedern, Kragen, und Tüchern für Frauen und Kinder,
ferner um Taſchen, Kiſſen und Läufer. Auch worden Weißzeugſtickereien
von hohem kinſtleriſchen Werte angefertigt. Liebhaber eines guten
Kunſtgewerbes und Liebhaber alter Heitmakunſt werden an den Arbeiten
ihre beſondere Freude haben. Eine Ausſtellug der hergeſtellten Sachen
iſt in Ausſicht genommen.
* Vom Vogelsberg, 21. Dez. Die ſtarken Schneeſtürme der
letzten Tage haben an den elektriſchen Lichtleitungen großen Schaden
an=
gerichtet. Infolge des Schneegewichtes, verbunden mit dem heftigen
Sturm, wurden die Dachſtändor ſchiefgednückt und einzelne Maſte
um=
geriſſen. Die hochgelegenen Orte, z B. Herchenham Hartmannshain
mußten zur Petroleumlampe und Stearinkerze greifen. Auch Autos
blieben im Schnee ſtecken und mußten herausgeſchaufelt und von Pferden
abgeſchleppt werden.
n. Aus dem Lande, 20. Dez. Gewerbliches. Schon jetzt ſchreibt
die Handwerkskammer die Meiſterprüfungen aus, damit die
Vorarbeiten erledigt ſind, wnn die Prüfungen rechtzeitig beginnen
ſollen. Die Anmeldungen ſind ſpäteſtens bis 15. Januar 1927 an die
Heſſ. Handwerkskammer Darmſtadt zu richten unter Zahlung der
Ge=
bühr von 40 Mk. Daraufhin erhält der Gemeldete Quittung und ein
Anmeldeformular, das ausgeſüllt an den für den betreffenden Bezirk
zuſtändigen Vorſitzenden der Meiſterprüfungskommiſſion weiterzugeben
iſt. Die nötigen Unterlagen ſind auf dem Anmeldeformular verzeichnet.
Die Vorſitzenden der Meiſterprüfungskommiſſionen in den verſchiedenen
Provinzen ſind: für Stark.nburg Malermeiſter Kraus. Darmſtadt,
Luiſenſtraße 40; für Oberheſſen: Gewerbeſchulrat Dr. Bünnings, Gießen,
Gewerbeſchule; für Rheinheſſen Schreinermeiſter L. Schöntag 3., Mainz.
Bahnhofſtraße 3. — Auch im Dezember und Januar halten die
ver=
ſchitdenen Handwerkskammer=Nebenſt llen wieder zehlreiche Sprechtage
ab. Die Nebenſtelle Mainz an zwei Orten zu verſchiedenen Zeiten, die
Nebenſtelle Worms an vier Orten, die Nebenſtelle Darmſtadt an neun
Orten — Das Arbeitsminiſterium hat beſtimmt, daß zur Vermeidung
von Arbeitsloſigkeit der Gehilfen in Bäckerei und Konditoreigewerbe in
Betrieben ohne Gehilfen nur 1 Lehrling, in allen anderen Betrieben
nur 2 Lehrlinge gehalten werden dürfen. Für diejenigen Betriebe die
bei Inkrafttreten dieſer Anordnung mehr Lehrlinge beſchäftigen, findet
dieſe Beſtimmung keine Anwendung, bei Neueinſtellungen iſt ſie jedoch
maßgebend.
Seite 8
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
Nummer 355
Mit Hilfe dieſes Apparates, an dem der Franzoſe Edgard=Pierre Tabill 15 Jahre lang
gean=
beitet hat, kann man die Perſon ſehen, mit der man telephoniert. Das franzöſiſche
Poſtmini=
ſterium führt jetzt die Verſuche mit dem neuen Apparat fort, um ihn alsbald einzuführen.
Unſer Bild zeigt den Erfinder mit dem Fernſehapparat.
Die Shannon=Waſſerkraftſtation in Irland,
ein Meiſterwerk deutſcher Technik, das trotz lebhafter Proteſte der engliſchen Induſtrie und
Interpellationen im Parlament von den Siemens=Schuckert=Werken ausgeführt wurde,
Deutſche Technik im Ausland.
Die Elektrifizierung des Iriſchen Freiſtaates.
Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Kollidiebe an der Arbeit. In letzter Zeit haben
ſich, beſonders in den Straßen der Altſtadt, zahlreiche Diebſtähle
er=
eignet, bei denen Waren von Rollfuhrwerken und Stoßkarren geſtohlen
wurden. Die Fuhrwerksbeſitzer uſw. werden deshalb darauf hingewieſen,
beim Abtragen von Waren ihre Fuhrwerke nicht unbeaufſichtigt zu
laſſen. — Warnung vor einem Schwindler. Der wegen
zahlreicher Schwindeleien ſchon vielfach vorbeſtrafte 21 Jahre alte
Kauf=
mann Friedrich Bergmann treibt zur Zeit wieder ſein Unweſen.
Berg=
mann verſpricht jungen Leuten, ihnen einen Führerſchein zu beſorgen
bzw. engagiert ſie als Beifahrer. Dafür läßt er ſich Geldbeträge
aus=
zahlen und verſchwindet dann auf Nichtwiederſehen. — Flüchtige
Effektenſchwindler. Die Berliner Polizei fahndet gegenwärtig
nach dem 33jährigen Effekten= und Börſenmakler Robert Reis aus
Frankfurt a. M. und dem gleichaltrigen angeblichen Börſenvertreter
Kurt Henkel aus Steglitz, die nach Betrug und Unterſchlagung von
Wertpapieren in Höhe von etwa 15 000 Mark geflüchtet ſind.
Starker Schneefall in München.
München. Nachdem bereits am Montag abend ſtarkes
Schnee=
treiben eingeſetzt hatte, das ſich zeitweiſe zu heftigem Schneeſturm
ent=
wickelte, brachte auch der Dienstag in München und Umgebung reichlich
Schneefall. Im Eiſenbahnverkehr traten durch den Schneefall
Ver=
ſpätungen ein.
Vier Jahre ohne Führerſchein.
Berlin. Der „B. Z.” zufolge verurteilte das Kaſſeler
Schöffen=
gericht den 21jährigen Chauffeur Peter M., der vier Jahre lang durch
Deutſchland ohne Führerſchein große Ueberlandautos gelenkt hat, zu
ſechs Monaten Gefängnis.
Hochwaſſer im Kieler Hafen.
Kiel. Infolge des ſtarken Nordoſtſturmes iſt das Waſſer im
Kieler Hafen im Laufe der Nacht zum Mittwoch unaufhörlich geſtiegen.
Nach kurzem Abflauen am Mittwoch morgen iſt wiederum eine
Stei=
gerung eingetreten, ſo daß der Waſſerſtand gegenwärtig 1,58 Meter
über dem normalen Stad beträgt. Einige Quaiſtrecken ſind bereits vom
Waſſer beſpült.
Die Urſache der Zechenexploſion auf de Wedel.
Dortmund. Die Grubenſicherheitskommiſſion beim Oberbergamt
Dortmund beendete die Unterſuchung des ſchweren Unglücks in der Nacht
vom 27. auf 28. November auf der Zeche de Wedel bei Hamm. Wie das
Oberbergamt u. a. mitteilt, hat es ſich bei der Exploſion in der
Haupt=
ſache um ein Schlagwetterunglück gehandelt, bei dem Kohlenſtaub nur in
allernächſter Nähe der Exploſionsſtelle mitgewirkt hat. Die Schlagwetter
ſind an einer Störung aufgetreten, in der ſich das Gebirge eine Stunde
vorher ſtark geſetzt hatte. Der Grabenbrand, an dem die Schlagwetter
ſich entzündeten, muß in der Nähe der erwähnten Störung unbemerkt
im Bergeverſatz entſtanden ſein. Die Exploſion iſt durch die
Geſteins=
ſtanbſicherungen auf ihren Herd beſchränkt worden.
Feuer in einer Fernſprechzentrale.
TU. Duisburg. In der vergangenen Nacht brach in der
Fern=
ſprechzentrale der Vereinigten Stahlwerke Feuer aus, das an den zur
Schalldämpfung mit Stoffen beſpannten Wänden und Decken reiche
Nah=
rung fand. Die Fernſprechanlagen ſind zum größten Teil verbrannt.
Der Schaden beträgt etwa 60 000 Mark.
Der Juwelenraub auf dem Schloß Chantilly.
Paris. Ueber die Feſtnahme der beiden Diebe, die im Schloſſe
von Chantilly in der Nacht vom 12. auf den 13. Oktober Juwelen und
hiſtoriſche Koſtbarkeiten geſtohlen haben, bringt die Abendpreſſe weitere
Aufklärungen. Die beiden Feſtgenommenen ſind der 21 Jahre alte
Chauffeur Emil Suter aus Schirmek und der 29 Jahre alte Leon
Kauffer aus Zabern. Kauffer hatte in dem Hotel, wo er ſeit einiger
Zeit wohnte, einen unverſchloſſenen Koffer ſtehen, in dem ſich u. a. ein
Apfel befand. Kauffer verließ vor einiger Zeit ſein Zimmer, um zu
verreiſen. Während dieſer Zeit nahm das Zimmermädchen den Apfel,
biß hinein, ſtieß aber dabei mit den Zähnen auf etwas Hartes. Das
Mädchen begab ſich mit ſeinem Funde auf das Polizeikommiſſaviat am
Nordbahnhof, das ſeinerſeits die Sicherheitspolizei in Kenntnis ſetzte,
nachdem man feſtgeſtellt hatte, daß der harte Gegenſtand, auf den das
Mädchen gebiſſen hatte, ein Diamant von roſa Farbe war. Kauffer
geriet, von ſeiner Reiſe zurückgekehrt, wegen des Fehlens des koſtbaren
Apfels in große Erregung und geſtand, als die Polizeibeamten, die
unter dem Vorwand, ſeine Papiere zu prüfen, in ſein Zimmer
ge=
kommen waren und ihm den Diebſtahl auf den Kopf zuſagten, dieſen
ein und gab als ſeinen Komplizen Emil Suter an, der ebenfalls in eine
Falle gelockt und am Sonntag mittag verhaftet wurde. Den Diebſtahl
haben die beiden Verhafteten dadurch vorbereitet, daß ſie ſich zunächſt
einen Plan des Schloſſes Chantilly verſchafften. Am 12. Oktober,
abends 8 Uhr, fuhren ſie dann dorthin und ſtiegen mit Hilfe von Leitern,
die ſie auf der Rennbahn Chantilly ſich verſchafften, in das Schloß ein.
Kauffer ſtand Schmiere, während Suter, der mit Gummihandſchuhen
verſehen war, den Diebſtahl ausführte. Als Hehler kommen, da die
beiden Diebe einen Teil der geraubten Gegenſtände und des Goldes,
das die Faſſungen bildete, für 130 000 bzw. für 25 000 Fr. verkauft
hatten, in Frage die Inhaberin eines Goldwarengeſchäftes in der Nähe
des Oſtbahnhofes und ein aus Lodz in Polen zugereiſter
Antiquitäten=
händler, die beide verhaftet wurden. Eine fünfte Verhaftung ſteht
be=
vor, nämlich die der Geliebten des Kauffer, die in Straßburg wohnt,
Die beiden Hehler haben einen Teil der Wertgegenſtände weiter verkauft
doch glaubt die Polizei, daß ein Diamant von 14 Karat an einen noch
nicht entdeckten Käufer abgeſetzt worden iſt. Eine Aufklärung über den
Verbleib der übrigen Koſtbarkeiten haben die beiden Diebe noch nicht
zugegeben. Einen Teil wollen ſie, da er ihnen unverkäuflich erſchien, in
die Seine geworfen haben. An der angegebenen Stelle ſollen nunmehr
Nachforſchungen angeſtellt werden. Die beiden Verhafteten ſind offenbar
Berufsdiebe, da bei ihnen eine Liſte von Schlöſſern vorgefunden wurde,
die ſie anſcheinend auch heimſuchen wollten.
Erdbebenkataſtrophe in Rußland. — 30 Tote.
EP. London. Nach einer Meldung aus Moskau wurde im
Ver=
laufe eines Erdbebens ein Dorf in der Nähe von Taſchkent vollſtändig
vom Waſſer überſchwemmt, wobei etwa 30 Perſonen ertranken.
Prähiſtoriſche Opferfunde bei Frankfurt a. d. Oder.
Opfergrube mit Knochenreſten eines geopferten Rindes.
Die prähiſtoriſche Abteilung des Staatlichen Muſeums für
Völ=
kerkunde in Berlin hat ſüdlich von Frankfurt a. d. Oder ſeltſame
Schachtanlagen aus der Zeit des 8. bis 5. Jahrhunderts vor
Chriſti aufgedeckt, die ganz offenſtchtlich als Opfergruben benutzt
wurden. Die Ausgrabungen, die ganz eigenartige, bisher noch
nirgends beobachtete kultiſche Gebräuche des Oderlandes ans
Tageslicht gebracht haben, werden im Laufe des nächſten Jahres
in größerem Maßſtabe fortgeſetzt.
Anſchlag auf einen elektriſchen Zug in Holland.
Haag. Wie die Blätter berichten, wurde am Montag abend auf
einen nach Haag fahrenden elektriſchen Zug ein Anſchlag verübt. Drei
Männer hatten an einer unüberſichtlichen Stelle ſchwere
Kanalifations=
röhren über die Schienen gelegt. Die Führer des Zuges bemerkten
jedoch das Hindernis, konnten aber nicht mehr breſen, ſo daß der
Zug mit voller Geſchwindigkeit über das Hindernis fuhr.
Glücklicher=
weiſe wurde eine Entgleiſung dadurch verhindert, daß eine Röhre in
der Mitte zerbrach. Die Täter wurden in den Dünen, wo ſie ſich
ver=
ſteckt hielten, verhaftet.
Unterirdiſcher Bankeinbruch.
* Warſchau. Die Hauptkaſſe der Diskontny Bank in Warſchau,
der größten polniſchen Bank, iſt am Montag beraubt worden. In den
Kaſſenraum der Bank iſt von den Dieben eingebrochen worden. Die
Kaſſenſprenger haben ſich einen unterirdiſchen Gang von dem Zentrum
der Stadt gegraben und konnten auf dieſe Weiſe in den Kaſſenraum
ein=
dringen. Sie ſprengten zwei Kaſſen und entwendeten eine Anzahl von
Wertpapieren. Jedoch konnten ſie die Hauptkaſſe, die mehrere 100 000
Dollar barg, nicht öffnen. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.
Eine amerikaniſche Verordnung gegen das Küſſen.
DD. London. Im Staate Ferſeyz (Nordamerika) hat das
Geſund=
heitsamt eine Propaganda angeordnet, um dem Küſſen Einhalt zu tun.
In dieſem Staate hat ſeit einiger Zeit eine ſchwere Erkrankung der
Gaumen um ſich gegriffen, ſo daß Tauſende von Perſonene unter ihr
leiden. Aus dieſem Grunde fordert die dortige Regierung jetzt auf, mit
aller Energie die Krankheit zu bekämpfen und eine Verordnung warnt
die Einwohner von New Jerſey vor den Gefahren, die ſich aus der
be=
liebten Weihnachtsſitte des Küſſens unter dem Miſpelzweig ergeben.
Feuersbrunſt in Bruſſa.
EP Smyrna. Eine große Feuersbrunſt hat in der anatoliſchen
Stadt Bruſſa ein ganzes Viertel von mehr als 200 Häuſern und Läden
faſt vollkommen zerſtört. Der Schaden wird auf über 200 000 engliſche
Pfund geſchätzt.
Gegen Hühneraugen und Hornhaut nur das ſeit 60 Jahren bewährte
Radlauersche Hühneraugenmittel
Kein Pflaſter anwenden! Pflaſter verrutſcht, daher wertlos. Tauſende
Anerkennungen Packung M. 1.— franko. Erhältlich in den größeren
Apotheken und Drogerien.
Nur echt mit der Aufſchrift Radlauers Kronenapotheke, Berlin W. 8.
(UV16813
Nachahmungen weiſe man zurüick.
Wetterbericht.
Wettervorausſage für Freitag, den 24. Dezember 1926,
nach der Wetterlage vom 22. Dezember 1926.
Unſer Gebiet kommt in den Bereich eines Hochdruckgebietes, ſo daß
mit Temperaturfall, verbunden mix zeitweiſem Aufklaren und vorwiegend
trockenem Wetter zu rechnen iſt.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Kraftſport.
Mannſchaftsringen Kraftſportverein Darmſtadt 1910 gegen Sportverein
Werſau 12:2.
Obiger Kampf fand am letzten Sonntag in Werſau ſtatt, und die
Kraftſportvereinler haben damit ihren ſtärkſten Gegner beſiegt. Werſau
verfügt gegenwärtig über eine ausgeglichene, körperliche ſehr ſtarke
Mannſchaft, welche den Darmſtädtern hartnäckigen Widerſtand leiſtete.
Die 1910er haben mit dieſem Kampfe aufs Neue ihre hohe Kampfkraft
bewieſen. Die Mannſchaft, welche für Heß und Holdenreuter mit Erſatz
antreten mußte, hat in allen Klaſſen hervorragendes geleiſtet, und einem
aus derſelben hervorzuheben, wäre eine Benachteiligung der anderen.
Die einzelnen Kämpfe verliefen folgendermaßen: Fliegengewicht:
Borov=
ſki, Darmſtadt, ringt gegen Schwinn, Werſau überlegen und ſiegt in
acht Minuten durch Eindrücken der Brücke. Bantamgewicht: Schwarz,
Darmſtadt, gegen Becker, Werſau; Schwarz war ſtets Angreifer und
ſiegte in 4½ Minuten durch Hamerlok mit Eindrücken der Brücke.
Feder=
gewicht: Lied, Darmſtadt, gegen Speckhardt, Werſau. Erſterer griff
flott an, doch wurde er in 3 Minuten von Speckhardt mit Armzug
über=
raſcht und beſiegt. Leichtgewicht: Siegriſt, Darmſtadt, gegen Daum,
Werſau. Hier ſtand raffinierte Technik gegen Kraft und Technik. Der
Kampf ging über die ganze Zeit, und wurde Siegriſt verdienter
Punkt=
ſieger. Leichtmittelgewicht: Keitel. Darmſtadt, gegen Niebel, Werſau.
Dieſer Kampf zeigte hochintereſſante Momente, und Keitel, welcher
wieder voll auf der Höhe war, ſiegte in 7½ Min. Halbſchwergewicht:
Echerl, Darmſtadt, wurde in 20 Minuten Punktſieger über Bermuth,
Werſau. Schwergewicht: Veith, Darmſtadt, ſiegt in 3. Minuten über
Rodenhäuſer, Werſau. Die Kämpfe, welche vom Kreisſportwart, Herrm
Heckmann, Dieburg, in einwandfreier Weiſe geleitet wurden, verliefen
in einer ſehr ſportlichen, angenehmen Weiſe. Mit dieſem Kampf iſt
zugleich die Entſcheidung um die Gaumeiſterſchaft gefallen, und der
Kraft=
ſportverein Darmſtadt 1910 iſt zum zweiten Male Gaumeiſter im
Mann=
ſchaftsringen. Es ſtehen zwar noch zwei Rückkämpfe, und zwar gegen
Arheilgen und Roßdorf aus, doch können dieſe in keiner Weiſe mehr das
Reſultat ändern Sämtliche bis jetzt ausgetragenen Kämpfe hat die
1910er Mannſchaft gewonnen, das ſind 16 Punkte, und hat ein
Sieg=
punktverhältnis von 104:8 erreicht. Möge dieſes Verhältnis ein
An=
ſporn für die Mannſchaft ſein zu den kommenden Aufſtiegskämpfen, und
wir rufen ihr ein herzliches „Glück auf” zur Liga zu.
Reinfrank=Mannheim konnte im Revanchekampf im Gewichtheben
den öſterreichiſchen Meiſter Haas=Wien mit 955:945 Pfund ſiegreich
bleiben.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 23. Dez. 1.30: von Caſſel: Weihnachtskonzerk.)
O 3.30: Stunde der Jugend. Wanderbilder aus der deutſchen
Hei=
mat, von Fr. Grebenſtein. O 4.30: Hausorch. Puccini (geb. 23.
Dezember 1858). O 5.45: Leſeſtunde: Aus „Die Kultur der
Re=
naiſſance in Italien”, von Burckhardt. O 6.15: von Caſſel: „Zweiſ
Chriſtuslegenden” von Selma Lagerlöf. Die heilige Nacht. — Die
Flucht nach Aegypten. O 6.45: Der Geſellſchaftstanz (ſein
Grund=
weſen, ſeine Entſtehung, ſeine Mu ik, ſeine geſellſcha tliche Bedeutung)”
von Hagemann. O 7.15: Italieniſch. O 8.15: Heiterer Abend.
O 9.15: Streichquartette. Beethoven: Streichquartett op. 95. —
Seiber: Streichquartett. Ausf.: Das Kraus=Lange=Quartett.
An=
ſchließend bis 12.30: Kaffee Sacher: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Fall: Walzer. — Dolarprinzeſſntſie. Blon” Alzeſt bere
Glückstag”. — Baudert: Variationen für Klarinette. — Eilenber
Mühle im Schwarzwald. — Einlagen: Fritz Löffler. — Humperdine
Fant. „Hänſel und Gretel”. — Becce: Souvenir de Capri.
Blättermann: Ballett=Suite. O 6.15: Baſtelfunk. O 6.45:
Aer=
vortrag: Miniſterialrat Dr. von Scheuerlen: Die Lehren der Ir
prophylaxe. S 7.15: Schach. Anſchl. Bekanntgabe der Over
Beſetzung. O 8: Uebertr. von der Staatsoper Berlin: „Madan
Butterfly” Oper von Puccini. Anſchl. Uebertr. von Berlit
Tanzkapelle Ette.
Berlin.
Donnerstag, 23. Dez. 12.30: Viertelſtunde für den Landwi
O 3.30: Dr. Cohn=Wiener: Die Ausſtellung der Berliner Akad
der Künſte. O 4: Stunde mit Büchern. O 4.30: Orch. Kermb=
Blon: Durch Kampf zum Sieg. — Suppe: Ouv. Schöne Galathe
— Leoncavallo: Mattinata. — Godard: Berceuſe. — Rho
Gounodiana, Fant. — Wagner: Träume. Albumblatt. — Eys
Melodien aus Schützenliesl. — Urbach: Muſikaliſche Seifenbla
— Joh. Strauß: Morgenblätter. — Ködel: Fröhliche Weihnacht
Potp. O 7.10: Dr. Siegert: Neue Formen im Welthandel. O 7.4
Inhaltsangabe zu der Uebertr. aus der Staatsoper. O 8: Ueber
aus der Staatsoper. „Madame Butterfly” von Puccini. O 10.*
Tanzorch. Ette.
Königswuſterhauſen. Donnerstag, 23. Dez. 2.30: Pflege v
altem Hausrat, Schmuck und Kunſtgegenſtänden. O 3: Aus de
Weihnachts=Oratorium von Bach. Einf.: Prof. Dr. Werner. G
ſang: Paula Werner=Jenſen, G. Rückert. O 4: Reg.=Rätin Albredk
Führung durch hauswirtſchaftl. und gewerbl. Fachſchulen. O 4.3
Aus dem Zentralinſtitut. O 5: Prof. Dr. Abert: G. Fr. Hände
O 6.30: v. Eyſeren u. Alfieri: Spaniſch für Fortgeſchrittene. O
Dichterſtunde: Dr. Kolbenheyer. Einf.: Dr. Birkenfeld. Re
Dr. Blaß. O 7.30: Prof. Schubert: Beethovens Kammermu
Trios.
Hauptichtitelung Rudof Maupe
Verantwortlich für Polttt und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleron, Reich und
Tusland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Schlußdienſt. Andreas Bauer; für den Juſeratenteil: Willp Kuble:
Druck und Verlag, T C. Willich — ämtlich in Darmſtiadt.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 355
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
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der Städtiſchen Sparkaſſe Darmſtadt
an ihre alten Spareinleger.
Um unſeren zahlreichen früheren Spareinlegern eine
beſon=
dere Weihnachtsfreude zu bereiten, haben wir beſchloſſen, die
Kufwertung der Sparguthaben
nichk bis zum 1. Januar 1932 zurückzuſtellen, ſondern
ſchon jetzt durchzuführen
und zwar in folgender Weiſe:
1. Der Aufwertungsſatz wird auf 20 Prozenk des
Goldmark=
betrages der Sparguthaben feſtgeſetzt.
2. Alle nach dem 14. Juni 1922 vollſtändig zurückbezahlken
Spareinlagen werden in die Aufwertung einbezogen, d. h.
es wird die ſogenannte Rückwirkung eingeführt.
3. Die Aufwertungsbekräge werden ab. 1. Januar 1927 mik
jährlich 3 Prozenk verzinſt.
4. Den Sparern wird eine vorzeitige Abhebung der
Aufwer=
kungsbeträge im Rahmen der verfügbaren Mikkel in
Aus=
ſicht geſtellt.
5. Sollke ſich ſpäter eine weitere Aufwerkung ermöglichen
laſſen, ſo bleibt dieſe ausdrücklich vorbehalten.
Bei der großen Zahl der für die Anfwertung in Betracht kommenden
Sparkaſſen=
bücher (rd. 68 000 Stück) muß die Durchführung der Aufwertung wegen des zu
erwar=
tenden großen Andranges zeitlich entſprechend verteilt werden. Die Aufwertung wird
daher in folgender Reihenfolge vorgenommen:
1. In erſter Linie und mit ſofortiger Wirkung können die Aufwertungsbeträge ganz
oder teilweiſe und ohne Abzug von Zwiſchenzins im Sinne der Heſſiſchen
Ver=
ordnung vom 27. Oktober 1926 an alte, bedürftige und in Not geratene Sparer
ausbezahlt werden. Die Geſuche um vorzeitige Auszahlung ſind ſchriftlich unter
Schilderung der Verhältniſſe und unter Beifügung des betreffenden alten
Spar=
kaſſenbuches einzureichen. Die Erledigung dieſer Geſuche wird beſchleunigt.
Soweit bereits Auszahlungen unter Zugrundelegung eines Satzes von 12½
Pro=
zent erfolgt ſind, findet demnächſt eine entſprechende Nachzahlung ſtatt.
2. Darüber hinaus kann auf beſonderen Antrag — jedoch nur gegen Abzug des
reichsgeſetzlich ſeſtgelegten Zwiſchenzinſes — in beſonders begrundeten Fällen
eine vorzeitige Auszahlung der Aufwertungsbeträge im Rahmen der verfügbaren
Mittel ganz oder teilweiſe erfolgen. Unter den gleichen Vorausſetzungen wird
auch die Gutſchrift der Aufwertungsbeträge auf etwa bereits beſtehende oder neue
Reichsmark=Sparbücher vorgenommen werden.
Die Inhaber der alten Sparkaſſenbücher werden vorausſichtlich ab Mitte Januar
1927 durch beſondere öffentliche Bekanntmachung in beſtimmter Reihenfolge der
Spar=
buchnummern aufgefordert, die alten Bücher zum Zwecke der Eintragung der
Aufwer=
tungsbeträge vorzulegen.
Die Aufwertungsbeträge werden ab 1. Januar 1927 mit 3 Prozent jährlich verzinſt.
Wir bikten unſere Einleger ſchon jetzk dringend, ſich an dieſe
Reihenfolge zu halten, um die Abwickelung der ganzen
Aufwer=
tung nicht unnökig zu erſchweren. In beſonders begründeten
Fällen ſind wir ſelbſtverſtändlich bereik, auch außerhalb dieſer
Reihenfolge Auszahlungen und Gutſchriften vorzunehmen,
ſoweit uns dies kechniſch möglich iſt.
Jede weiter gewünſchte Auskunfk wird von unſerer
Auf=
werkungsſtelle (1. Stock) ſowie von unſerer Einlagen=Abkeilung
(Erdgeſchoß) bereitwilligſt erkeilk.
Darmſtadt, den 17. Dezember 1926.
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
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[ ← ][ ][ → ]Mt 26
Donnerstag, 23. Oezember.
Das Schuldenproblem.
Eine Denkſchrift amerikaniſcher Profeſſoren.
40 Profeſſoren und Dozenten der Columbig=Univerſität
veröffentlich=
ten eine Denkſchrift, in der erklärt wird, die bisher getrofſenen
Schulden=
regelungsabkommen ſeien ungeſund und nährten ein tiefes
Ge=
fühl des Mißtrauens gegen die Vereinigten Staaten. „Wir drängen
nicht”, heißt es in dem Dokument, „auf vollſtändige Annullierung der
Kriegsſchulden, dagegen aber auf nochmalige Erwägung der gauzeu
Zu=
ſammenhänge im Lichte unſerer augenblicklichen Verhältniſſe. Wir
glau=
ben, daß zu dieſem Zweck eine internationale Kouferenz einberufen
wer=
den ſollte, die das geſamte Problem der Schulden und
Neparations=
zahlungen nochmals durhgehen, müßte und deren Aufgabe es wäre,
Vorſchläge für Abänderungen zu machen. Vorbedingung für einen
dauernden Erfolg iſt gegenſeitiges Vertrauen und Verſtehen. Unſere
Kriegsſchuldenregelungen aber haben Mißtrauen verurſacht. Das
inter=
nationale Finanzproblem aus jüngſter Vergangenheit darf nicht zu einer
Bedrohung des größten Gewinnes werden, den die Geſchichte Europas
ſeit Anbeginn zu verzeichnen hat, dadurch, daß ſich Jahrhunderte alte
Feinde der Vernunft beugen.”
Die Kundgebung gebt dann auf die Frage der Kriegskredite näher
ein, die Amerika den Alliierten gewährte. Der Begriff der Zahlungs
fähigkeit wird in der Kundgebung eingehend gebrüſt. Zum Schluß wuird
die Meinung ausgeſprochen, daß niemand überſehen könne, wie ſich
die Zahlungsfähigkeit in 62 Jahren entwickeln werde. Aus dieſem
Grunde müſſe der unfaire und unpraktiſche Grundſatz der
Zahlungs=
fähigkeit aufgegeben werden und das ganze Schuldeu= und
Neparations=
problem von einer iuternationalen Konferenz unter Beteiligung aller
intereſſierten Mächte neu geregelt werden. Dieſe Konferenz müſſe alle
gelblichen Verpflichtungen aus dem Kriege in Erwägung ziehen.
Die Kundgebung ſchließt: Es liegen genug Beweiſe dafür vor, daß
anſer Feſthalten an der Schuldenregelung den Haß Europas auf uns
konzentriert. Schon jetzt werden internationale Truſte gebildet, die auf
den neutralen Märkten mit unſeren Induſtrien konkurieren. Schen
jetzt wird erklärt, daß die Reparationszahlungen, die Deutſchland auf
zwei bis drei Generationen zu feſſeln drohen, notwendig ſind, damit die
Allierten ihre Kriegsſchulden bezahlen können. Eine europäiſche
Koali=
tion gegen Amerika könnte zweifellos für Europa von großem Vorteil
ſei. Glaubt aber jemand, daß ſie auch für Amerika ein Vorteil wäre?
Das Gebot politiſcher Klugheit allein ſollte uns ſchon veranlaſſen, die
Forderungen der Gerechtigkeit zu erfüllen und unſer eigenes
Wirtſchafts=
intereſſe ſollte uns veranlaſſen, mit den Völkern Europas auf einer
in=
ternationalen Schulden= und Reparationskonferenz, die wir hiermit
vor=
ſchlagen, zuſammen zu kommen.
Präſident Coolidge erklärte, wie der Sprecher des Weißen Hauſes
mitteilte, das Memorandum der 40 Profeſſoren zu Gunſten einer
allge=
meinen Rebiſior der Kriegsſchuldenfrage ſei für die gegenwärtige
inter=
nationale Lage ſchädlich.
Frankfurter Effektenbörſe.
Franlant e M. 4. Oas.
Neue Momente traten für die Börſe heute nicht ein. Das Geſchäft
iſt bedeutend ruhiger geworden, da die bevorſtehenden Feiertage wenig
zu neuen Engagements anregen und bereits zu Glattſtellungen
veran=
laßten. Zu Beginn zeigten lediglich die bekannten Spezialwerte am
Banken=, Montau= und Farbenmarkte einiges Intereſſe zu erhöhten
Kurſen, was durch glatto Ueberwindung des geſtrigen Zahltages, ſowie
dem weiter leichten Geldſtand begünſigt wurde, während, bereits die
üblichen Aktienmärkte ſehr vermachläſſigt lagen. Immerhin gewannen
anfangs am Montanmarkte die Rhein=Elbe=Gruppe bis 1½ Prozent.
Mannesmann 2½ Prozent. Am Baukenmarkt ſetzten Commerzhank
bereits 1½ Prozent ſchwöcher ein, während Darmſtädter noch 21/g,
Dis=
konto 2½4, Dresdner 2½4 anzogen. Mitteldeutſche Kredithank auf ihren
geſtrigen Kursſprung leicht abgeſchwächt. Die Farbenaktie, ſetzte um
2 Prozent höher ein. Elektroaktien ruhig, Sieuenswerte underändert,
dagegen Lahmeyer pl. 3i. A. E. G. pl. 11. Petroleumwerte gut
behaup=
tet. Die Metallbankgruppe konnte ihre Befeſtigung fortſetzen, Scheide
pl. 1. Metallbank pl. 1½=
Die Abendbörſe ſtand unter dem Eindruck der ſich mehrenden
günſtig lautenden Wirtſchaftsberichte für das verfloſſene Jahr und der
damit verbundenen geſchäftlichen Ausblicke für das neue Jahr. Da
man im Januar mit einer erneuten Kurshöherbewertung rechnet,
enga=
giert ſich ſchon jetzt ein großer Teil der Berufsſpekulation durch
vor=
zeitige Käufe. Sbeziell in Bankenwerten kommt noch hinzu, daß hier
wohl die Abſchlüſſe beſonders günſtig ausfallen werden, ſo daß dieſe
Werte immer noch im Vordergrund des Geſchäftes bleiben.
Mittel=
deutſche Creditbank 1 3. Commerzbank + 434, Barmerbankverein „ 1.
Baher, Hyp. und Wechſelbank 190 (x 2). Adca + 1½, Dresdner + 94,
Discontogeſ — 14. Auch die übrigen Märkte tendierten feſter. J. G.
Farbeninduſtrie 3, Metallbank und Scheideanſtalt je + 1½. Unter
Montanwerten fielen beſonders Mannesmann mit — 4, daneben Dt.
Erdöl mit —+ 5½ auf. Rütgerswerke + 2. Buderus + ½, A. E. G.
+ 3lg, Zement Heidelbera waren ſehr lebhaft nachgefragt bei 134½
(+ 3/4), da hier einmal Kursangleichungsbeſtrebungen gegenüber den
anderen Zementwerten, und zum anderen günſtig lautende
Dividenden=
hoffnungen (vorausſichtlich 8 Prozent) vorliegen. Von Schiffahrtswerten
Nordd Llohd + 1½. Zuckerwerte zogen um ½ bis 1½ Prozent an.
Zuckerf. Heilbronn — 19. In heimiſchen Renten war die
Umſatz=
tätigkeit ſehr beſcheidener Natur; 5 Prozent Kriegsanleihe unv 0,75,
Schutzgebiete 1505. Von Auslandsrenten zogen II. Baadad um ½ auf
21½ Prozent an. Am Deviſenmarkt hat ſich das engl. Pfund mit 4,85½
Dollar um 1 Dollarcent befeſtigt. Dagegen liegen Paris und Mailand
ſchwächer mit 1224/g bzw. 109½ Lire in der Pfundparität.
Der Anleihemarkt blieb wieder ſtärker vernachläſſigt und wurde im
Veylaufe ſchwächer. Man nannte Kviegsanleihe 750—745, Schutzgebiete
153, Anleiheablöſung 320. Von fremden Renten bröckelten Türken weiter
ab, umifizierte 21½, II. Anatolier 30ſg. Von unnotierten Aktien nannte
man Raſtatter Waggon 26, Ufa 35, Growag 70. Im Börſenverlauf
wurde infolge der herrſchenden Geſchäftsſtille die Tendenz allgemein
ſchwächer, wobei ziemlich große Berliner Abgaben den hieſigen Markt
drücken. Die Favoriten verloren 2—3 Prozeut. So nannte, man im
Verlaufe Farbeninduſtrie 315½ nach 31834, Danatbank 163½ nach 269.
Der Geldmarkt iſt weiter leicht. Tagesgeld 5”—53 Prozent. Am
Debiſenmarkt Paris und Mailand ſchwächer. Die Mark unverändert,
London=Paris 120, gegen Mailand 107, gegen Neiv York 4,85 zug.
Berliner Effektenkörſe.
Berlin, 22. Dezember.
Die vorletzte Börſe vor der mehrtägigen Unterbrechung des
Ver=
kehrs ſtand bereits vollkommen unter dem Eindruck der Feiertage. Die
Umſätze erreichten nur einen ſehr kleinen Umfang, da außer
unbedeuten=
den Poſitionsregulierungen kaum noch die Neigung zu Engagements
be=
ſtand. Die erſten amtlichen Kurſe bröckelten infolge dieſer Stille bis
1 Prozent, dereinzelt auch bis 1,5 Prozent und nur in Spezialwerten
(Berl. Haudelsant, minus 35 Prozeut) ſtärker ab. Das Publikum
be=
teiligte ſich am Effektenverkehr in der Hauptſache gar nicht mehr oder in
ſehr ſpärlichen Grenzen. Die abwartende Stellung der Kuliſſe wurde
noch durch die neuerdings wieder auftretenden Beſorgniſſe über die
Geld=
marktlage in Zuſammenhang mit vereinzelt höheven Forderungen für
Tagesgeld und der herabgeſatzten Privatdiskontierung, durch die
un=
günſtige Entwicklung des deutſchen Außenhandels verſtärkt. Eine
außer=
ordentlich ungünſtige Aufnahme fand auch der Ausgaug des Laudauer
Pruzeſſes, durch den die außenpolitiſche Entſpannung ſtark beeinträchtigt
werden könnte. Während der erſten Börſeuſtunde entwickelte ſich ſodann
einiges Geſchäft in der Mannesmaun=Nöhrengeſellſchaft und in den
Aktien der Deſſauer Gasgeſellſchaft. Auch J.6. Farbenaktien waren nach
314 mit 315 gefragt. An den übrigen Märkten beſtand zu den erſten
Notierungen und etwas darüber ebenfalls Aufnahmeneigung. Doch
hielten ſich die tatſächlichen Abſchlüſſe nach wie vor in einem
engbegrenz=
ten Nahmen. Der heimiſche Rentenmarkt lag bei behaupteten und
ver=
einzelt ſogar freundlichen Kurſen vernachläſſigt. Am Geldmarkt war
der offizielle Satz unverändert. Monatsgeld ſtellte ſich auf 7—8 der
Diskontſatz für Warenwechſel wie bisher auf etwa 5,5 Prozent. Paris
und Mailand abbröckelnd. Im übrigen waren keine bemerkenswerten
Veränderungen in den wichtigſten Valutenkurſen feſtzuſtellen.
Im weiteren Verlauf der Börſe machte ſich eine allgemeine
Luſt=
loſigkeit und Zurückhaltung geltend. Die Kurſe bröckelten, da
Glatt=
ſtellungen vor der Unterbrechung des Börſenverkehrs vorgenommen
wur=
den, auf der ganzen Linie ab. Montanaktien wurden ſpäter 2 Prozeut,
Bankaktien 1—2,5 Prozent, die übrigen Werte bis 1,5 Prozent unter
den Eröffnungskurſen gehandelt. Farbeninduſtrie 315 nach 318. Am
Unnotiertenmarkt verzeichneten Kaliaktien, namentlich Krügershall, Kali=
Induſtrie und Wittekind anſehnliche Preisſteigerungen, durch die ſie ſich
aber nicht behaupten konnten. Die Börſe ſchloß ſtill und abbröckelnd.
Privatdiskont kurze Sicht 4.75 Prozent, lange Sicht 4—5,5 Proz,
An der Nachbörſe hielt die ſchpächere Tendenz an. Die amtlich=n
Schluß=
burſe vermochten ſich nur knapp zu behaupten. Banktaktien ſtellten ſich
noch unter das Schlußniveau. Die Kriegsanleihe ging bis
0737,5 aus dem Markt. Die Abgabeneigung wurde außer den ſchon
an=
gefierten Momenten ſchließlich noch durch die Erhöhung der
Privat=
diskontnotiz um 1. Prozent für kurze Sicht und 025 Prozent für lange
Sichten gefördert.
21 12 Je2. 12.
je1 12. 122 12
Aſchaffb. Zel’ſtoff.
1 0. 5 150. 25 Semoor Zement. 1216.
RA
Augsb.=Rürnb Maſch ” 119.73 (120.5 ſöirſch Kubfer :
(1055 105 75
5öſch Eiſen
Bamag=Mequin.
S” 875) 58.
164.,5 164.
245
153. 1154 5 Hohenlohe Werke
Verl. E. W. Stamm.
2430
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Sponien
Oeviſenmarkt.
21. 12. 2 12. 2i. f. 12 22. Geld 9 Brief! Geid Brief Geld ſ. Brie Geb! 1157.5 Sliss.21 1SI.65 i68.09/4 Wien D.=Oſt.abg. 59.28 959.42 9.28 1.727 7 1.731 1.731 1.735! Prag. —= 12. 433 3lis 489 12.4181 5a.351 55.49 58.34 156.48 Budapeſt 5.979 5.s97 5.872 I105.471 1o5.73 105.42 2lgs.89l. Japan. 2.047 2.05 2.044 I-n8t1god 11r 741 312.02 Rio de Janeiro. 0.495 0.427 0.a3gs 112.0912.37 12,981 3ifs.33 Sofia 2oss 3.045 3.03 110.555li0.sos io.s5 u 1o.59 JFugoſlavien.:. 7.398 7.418 7.40 19.000 19.041 19.S5. 18.71 K unſtantinopel, 2.7) 2.19 2.09s k0.349 20.399 20.34720.39714 Liſſabon. 21.545 21.595 Rei.4gs 4 19554, 4.3055 4.1935/4.2035 Banzig: 2i.45 3 81.85 Si. 48 18.99 8 17.02 18 78 15.82 Athen. 5.34 5.3e 1 5.29 191.19 S1.321 g1. os 8 31.28 Kanada.: 4.192 4.309 4.19 164.24 St.a0 84 07 64.23 Uruguay. 4.28 4.2 4265l 138.—
25.
14.—
88.—
31.—
111 125
148.
170. 25
131.
50.5
66.5
63.*
204.—
2. 12
Brief
59.40
12.458
5.692
2.0a8
0.500
3.o4
7.42
2.105
e1.535
21.ss
5.31
4.a0
4 275
Von der Rhein= und Mainſchiffahrt.
Am Oberrhein iſt der Waſſerſtand in der vergangenen Woche
ziem=
lich zuvückgegangen. Der Necka brachte am 13. Dezember und der
Oberrhein gegen Woch nende etwas Zuwachs. Der Pegel m Mainz
hielt ſich ziemlich auf gleicher Höhe, derjenige von Caub ging von 158
auf 1,52 Meter zurück. Die amtlich zuläſſige Fahrtiefe auf dem Main
wurde von 1,66 auf 1,69 Meter zurückgeſetzt. Die Abladungen mußten
durchweg wieder eingeſchränkt werden, Leichterungen in Mannheim und
im Gebinge waren erforderlich, im hieſigen Bezirk aber noch nicht.
Das Niederrheingeſchäft iſt immer noch ſehr rege. Die Verladungen
von der Nuhr nach dem Oberrhein dürften auch etwus zugenommen
haben. Der Geſamtumſchlag in den Häfen und an den Haupt adeplätzen
des hieſigen Bezirks hielt ſich ungefähr auf der Höhe der Vorwoche,
Etwas ſtärker geworden ſiund die Kohlenanfuhren. Der Verkehr auf dem
kanaliſierten Main iſt bergwärts um 10 000 To., talwärts, um 3000 To.
zurückgegangen.
Die Frachten und Tagesmicten, die im November ſchon faſt auf die
Hälfte der Aufangs Otober gezahlten Höchſtmieten geſunken waren,
gehen weiter zurück. Die Schlepplöhne blieben trotz erſchwerter Fahrt
durch faſt tägliche Nebel und kurze Tage auf ihrer bisherigen niedrigen
Baſis. Die Talſchlepplöhne werden noch mit 50 Prozeat über Tarif
notiert. An Leerraumaugebot und Schletpkraft beſteht kein Mangel.
Mainſchlepplöhne unverändert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Aus der chemiſchen Induſtrie. Wie wir erfahren, ſind der Deutſche
Chlor=Magueſium=Verband und die Deutſche Bromkonvention mit
Wirkung per 31. Dezember aufgelöſt worden und treten demzufolge in
Liquidation. Dafür ſind heute das Deutſche Chlor=Magneſium=Syndikat
und das Deutſche Bromſyndikat neu gegründet worden. Die Dauer
der neuen Syndikate, denen ſämtliche deutſche Herſtellungswerke
ange=
hören, iſt auf zwei Jahre bemeſſen. Das Syndikat regelt den Verkauf
für das In= und Ausland. Zu Geſchäftsführern ſind Generaldirektor
Rein und Direktor Marks ernannt.
Waſſergas=Schweißwerk A.=G., Worms. In der ordentlichen
Haupt=
verſammlung, in der nahezu das geſamte A=K. vertreten war wurde
die Bilanz vom 30. Auguſt 1926 genehmigt. Der geſamte Verluſt
ein=
ſchließlich des Vortrages aus 1924/25 mit 378 939 RM., ſoll auf neue
Nechnung vorgetragen werden. Generaldirektor Dr. Heinrich Bierwes,
der turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidet, wurde einſtimmig
wiedergewählt.
Vürgerbrän Ludwigshafen a. Rh. in Ludwigshafen a. Rh. In der
H.=V. wurden die Regularien einſtümmig genehmigt und Vorſtand und
Aufſichtsrat entlaſtet. Die Aktionäre erhalten nach Abzug der
Ertrags=
ſteuer eine Vergütung von 108 RM. pro Aktie.
Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft A.G., Mannheim. Die
Gefell=
ſchaft hat für den Ausbau, der Mannheimer Vorortbahnen ein
Pro=
gramm aufgeſtellt, das einen Aufwand von 15 Millionen RM. vorſieht.
Zwecks Aufnahme einer Anleihe in Höhe di ſes Betrags wird das A.K.
von 200 000 auf 500 000 RM. erhöht. Sämtliche neuen Aktien
über=
nimmt die Stadt Mannheim, wofür dieſe die ſelbſtſchutdneriſche
Bürg=
ſchaft für die Verzinſung und Tilgung der Anleihe übernimmt.
Um die Aufwertungshypotheken von Sparkaſſen. Von d.
Städti=
ſchen Sparkaſſe Frankfurt a. M., der Frankfurter Sparkaſſe von 1899
und der Naſſauiſchen Sparkaſſe werden Zirkulare verſandt, worin dieſe
Inſtitute mitteilen, daß 1932 eine Fälligkeit der Aufwartungshypo hek
nicht eintritt, wenn die alten Hypothekenſchuldner bereit ſind, die
als=
daun allgewein für Hypotheken der Sparkaſſen maßgebenden Zinſen zu
zahlen. Auf Einzahlung von Tilgungsraten zur Abtragung der
Hypo=
thek vor dem 1. Januar 1932 wollen die genannten Inſtitute verzichten.
Als Vorausſetzung werden weiter günſtige wirtſchaftliche Entwicklung,
Gahaltung des Hauſes in ordnungsmäßigem Zuſtande und rinktliche
Entrichtung der Zinſen genannt. Die Inſtitute ſind zur ſofortigen
Um=
wandlung in eiue feſte neue Hypothek, evtl., unter Erhöhung des
Hyuo=
thekenkapitals, bereit.
Brauerei Henninger, Kempff, Stern A.=G., Frankfurt a. M. Der
A.=R. hat beſchloſſen, der am 25. Januar 1927 ſtattfindenden H. V. die
Ausſchüttung einer Dividende von 10 Prozent auf die Stamm= und von
7 Prozent auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen.
Heſſiſche und Bierbrauerei A.=G. in Kafſel. Die Hauptverſammlung
genehmigte 7 Prozent auf die Stammaktien und 6 Prozent auf die
Vor=
zugsaktien. Das Stimmrecht der 2000 Vorzugsaktien wird, von dem
bisher Zehnfachen auf das Füuffache reduziert. In den Aufſichtsrat neu
hinzugewählt wurde: Direktor Brunner von der Dresdener Bank,
Kaſſel, anſtelle von Direktor Forbeck und Direktor Bachrach von der
Getreide A.=G. in Kaſſel anſtelle von Direktor Loeb.
Die Ziele des franzöſiſchen Automobilſyndikates. Dem Jouruée
Induſtrielle zufolge ſoll das franzöſiſche Automobilſyndikat, über deſſen
Bildung wir bereits berichteten, nach dem Vorbild der General Motors
Corp. aufgezogen werden und den gemeinſamen Einkauf von Rohſtoffen,
den gemeinſamen Verkauf der Fabrikate, ſowie die Standardiſierung der
Produktion zum Ziele haben. Der Urheber des Projektes iſt Herr
Noſen=
gart von der Automobilfirma Peugeot.
Zur Stahltruſt=Aktion. Die Erklärung einer Aktiendividende durch
den Stahltruſt hat unzweifelhaft das Vertrauen der Finanz= und
Ge=
ſchäftskreiſe zur Wirtſchaftslage neuerdings erheblich befeſtigt und die
private Spekulationsluſt friſch angefacht, zumal angenommen wird, daß
andere Konzerne dem Beiſpiel des Stahltruſts folgen dürften und
eben=
falls die Ausſchüttung der hohen Surplusreſerve vornehmen dürften.
Außerdem hat die Wirtſchaftslage durch die eingetretene kältere
Witte=
rung wieder einen kräftigen Impuls erhalten, weil das Feiertagsgeſchäft
dadurch günſtig beeinflußt worden iſt. Die Geldverknappung wird als
eine temporäre Erſcheinug angeſehen.
Darmſtädter u. Rationalbank, Kommanditgeſelſchaft auf Aktien. Darmſtadt. Srankfurteraursbericht von 2. Dezenber 1926.
Siaatpapere
1Deutſche
6½oReichsp.=Sch
b. 1. 10 30 197.25
720 Bayer Staats=
Sch. p. 1 4. 39 97.75
G,% 6. V. Sch.
p. 1 4. 29 96.5
61,%0 Pr St. Sch.
b.1 3. 29
6‟,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
77 Säch) Fr.=Sch.
b. 1 7 2. —197.25
77 Säch. Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30
96.25
Gil. BWürtt. F.Sch
eu
p. 1 7. 29
Dt. Ablöſungs=Anl.
einſchließlich. =
Ausloſungsſcheinen
Vorkriegsanleihen
67 2 Reichsan!
48 D. Reichsan!
47 D. Schutzgb.
68—11 u. 13
47 D. Schutzg v. 14 1
48 Preuß. Konſ.
425 Baden.......
4%Bayern ......
48 Heſſen. ..
4% Bürttemberger
b) Ausländiſche
5½Bos. E.B 1914
57 L.Inp. 1914
49B 1898
4½% „ 1902 ..
4%
68 Bulg Tabat0s
4½% Oſt. Staarst.
b. 1913, Kdb. 191s
7%Oſt. Schatz, 14
%Oſt. Silberr.
Goldr. —
42 „einh.R. kon)
3% Port.,/ Spz ) Un
5%0 Rum am. R.03.
4½3% Gold 18.
48 amkonv.
42 am 05.
475 Türk. (Adm.103
429 Türk. Bagb. I
40.
(Bagb.,) 1I
1911 Zoll.
318
0.75
15.10
15.10
34
25.2
2.os
105),
20
145
23‟
4½%6 Ung. St. 1913
412% St. 1914 23 75
4% Goldr. 26.65
„ St. 10 22.7
Kronr.
Eiſ. Tor.G. 28e1,
Außereuro=
päiſche.
52 Mex am umn.
5% auß 99
42 Gold 94,ſtf.
3% kon) inn.
4½
Frrigat.
2Tamaulivas 1.
Sachweri=
Schuld=
verſchreibungen
Miu
Zinsberech=
nung
10% Berl. H.-Br. G.
102.5
Berl. St.=Gold.
188 Darmſt. St.:G.)
82 D. Hyp.=Bant!
Meining. Goldpf 102
320 Frif.=Hyp.=B.:
Goldpſdbr z02.5
4 % Frki. Pfbr.=Bk.)
Goldpfdbr. 104.75
50 Fri. Pfbr.=Br.)
Goldpfobr. —2.71100
82 Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver
82 Heſſ Odb. Gold.
108 Komm: Elektr.
Mark (Hag, Gold./1
Mannh St.G.
2 Mainz St.=G.
30 Naſſ Sob. Gold /1
32e Pfälzer 6. 9
Goldpfandbr. „1
22 Pforzh. St.=G.!
82Pr.C.=B. Gr. 8
Goſpfandbr.
% R0. Hyp :B. 6.
710 9emh. St. W. 25
10% Rh.=Weſtſiw.=
Er=Bk. Goldpf!
22 Sſtdd.B. Gr=B.
Goldpfandbr. .
Ohne Zins:
berechnung.
59 Bow. Kohl. 23
62Großkr.Mannh.)
Kohl 231 4
6%0 Geſt Brk.=Rog.
5%„ Roggen 231
525 Pr. Kaliw. .
625 Pr. Roggenm.
5 % Sübd. Feſt=B.6
Bortriegs-Gyp.=B.)
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bayr Handelsb.
Baur. Hyp.u.Bechi
Berliner Hyp Bk.
Frrf. dyp.=Bi.
Frki Pfandbr.=B.
Hamb Hyp.=B.
Medlb Hyp. zu. wb
Meining. Hyp.Bt.
Nordd, Gr.=Pr.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bi.
Breuß.Bob. Fr.=B
Pr.Cent.=B.=Fr.=B.
Preuß. Vſbbr.=B1.
Rhein Hyp.=B.
Rh.Wſtf.B.=Cr.=B.
Südd. Bodentr.
102.,75 Bürt. Syp.=Bk.
192.5
102,5
100.75
193s
/133,5
tor.s
1425
5.85
9
21.5
19.2.,
/7
15
15:
12.45
12.3.5
15.7
n=
Staatl. ob. prov.,
garantiert.
Seſſ. L.=oyp.=B.
Landeskr. Caſſel.
Naſſau. Odsb.
Obligationen v
Transportanſt.
425Dux Bdb Emoil
48
„ 93
42 Gliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lub.=B.
abg.
425 Kaſchau=Oderb
„abg.
% Oſt. Nwſtb. 74
(58 Oit. Südb. 194.
2,6% Alte „
2,6% Neue,
50 Oſt.=ung. 13f74
f42Oſt. Staatsb.83
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E...
13%Hſt. 1885
8%Oſt. „ Erg. Retzl
38 Raab Oedbg. 83
gu
95
425 Rup. Silber
4. Rud. Salzig.)
4½% Angt. S.I
4½% Angt., S. II/*
41.% Angt. S. 1111
122 Salon.Monaſt.
1 5% Tehuantepee. 2
7½%0
Hank=Aktien
Mllg. D.-Krebil:. /1 4.5
Bad. Bk. ....../164
Br. f. Brauind. „„,151
12.7
13.10
1208
16.675
15.5
11.85
10.73
8.10
*
9.25
32.25
26
22.75
11.3
*o
26.75
Barmer Banko.
Bay. Hyp.=Bchl. 188
Berl.Handelsgeſ.
Comm.u. Brivatb. 1220
Darmſt.u. Nat =Bk /264
Deutſche Ban
D Ef.u.Bchl.=Bi. 138.5
2 Hyp=Bl. Mein, 152
15I
187.5
D. Bereing=Br.
Disk.=Geſellſch.
Dresdener Bk. ...1
Fronkf. Bi.
Frif. Hyp.=Bl. ..
Friſ. Pfdbr.=Bk. 11
Gotha. Grundr. Bk.
Lur. intern Bank
Metallbank. .
Mitteld Erebitb.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Reichsbank=Ant. !.
Rhein Credithr. . ..1
Rhein=Hyp.=Bk. ..
Südd Disc.Geſ. 11
Oſterr. Ereditanſt.
Wiener Bankverein
176
188,5
127.5
R
170,5
13.5
175
166
1E9r=
139
1171
160
5.725)
Salzwerk Heilbr
Felus Bab. ../1o8
Ver. Laurahütte
Ber Stahlwerke. 145.5
Induſtrie=Akt.
Prauereien
170
Eichbaum(Mannh.).
Henninger
Hereules. Heſſiſche 115
Löwenbr.=Münch. 2.8
Mainz. Aktienbr.
SchöfferhofſBind. 1/280
Schwarz=Storchen 145
Tucher, Nürnberg
Verzer
141
Berawerké=Akt.
Bochum. Bergb. ..
Buderus. — ...:111
Dt. Luxemburg: .. 170
Eſchw. Bergw.. . .
Gelenſirch,Baw. /174
Harp Bergb. ../190
Flſe Bergb. St.
Genußſchein. „1 3
Kali=Aſchersleb. 163.23
Kalt. Salzoetfurt.
Kall. Weſterregln. 1172
Rlöckneriverre.
Mannesm.=Möhr. 193,5
132.5
Mansielver
Oberbedarf ...../125
Stavi=Min.=Ant..I.
Phönir=Bergb. ../129
Rhein=Braunk.
Rhein. Stahlw. . . /194
A. Riebeg Montan)
Rombach, Oütte / 13.8
Rirum. Berlin.
Noler & Oppenh.
Aolerw. (p. Kiener!/110.75
18 %, E. A. G. Bzg.A. 194
5% A. E. G. Vzg.B., / 83.25
A.E. G. Stamm . /158
5Anglo=Cont. Guano!”
Aſchaff. Zellſtoff „150.5
Badenia (Beinh.)
Bad. Naſch. Durl. /110
Bad.lihren, Furtw. 33.25
Bamag=Neguin „/51.3
Boſt Nürnberg . ./149
Rahr, Spiegel.
Beck & Henkel"
Bergmann G. :.
Bing. Merall.
46.25
Brem.=Beſigh=Ol. / 69.5
Bürtenfbr. Erlang.
Fement=Heidelb. /131.75
Sement. Parlſtadt
Cement, Lothr...
ehem. Abert. ....
Chem. Broch. ..180
Ueyem. Milch
103
Daimler=Benz A.G. 88
Dt. Eiſenhanvel. 89
Deutſche Ervöl ./173
D. G.u. Silb. Scheib. /4175
Dingler, Bweibrück.!
76.5
1Dresd. Schnelipr.
Dürrkopp.....
Dürr Ratingen
Lnckerhoff KV.
eiſenw. Kaſſersl.
„Gl. Licht= u. Kraft
E. Lieferung. ..
Eü. Bad. Wolle
Email. U rich ....
Enzinger Werke
Eßlinger. Maſch. ..
Etlinger Spinn..
Faber Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G.
Felten 8 Guillegu.
Feinme h. (Zetter)
Feiſt, Sekt. Frrf.
Franrfurter Gas
Frankfurter Hof
Friſ.=N. Bokzu.B.
Fuh. Waggon St.
Beiling E Cie.
Germanig Linol.. .
Geſſenk. Gußſt. .
Bolbſchmidt, Th. . .
Gotha Waggon...
Grisner, Maſch.. ..
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frrft. 1
Hammerſen
Gaafw. Füſſen ..
Hanſa Llon, Br.
Hartm. & Braun.
Heyligenſtgedt. .
bilpert, Armatur.
hnvrrhs=Aufferm.
Hirſch, Kupfer
boh=Eiel Eſſen 11
Holzmann.
Holzverk. Ind....
6yorom. Breslau.:
Fnag ..........
Funahan” St. . 1
Kammg. uaiſersl.
Karlsruher Mach.
1126
78
47.75
73.35
88.1.
1152
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98.5
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315.25
85
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22
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1117
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33
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1o3.1
43
1Karſtadt. N
Klein Sch. & Becker 95.5
Knorr, Heibronn
Konſerv. Braun
Krauß, Lokom. .
Jahmeyer
Sech Augsburg.
Lederw. Rothe ..
Spi harz.
Lingel Schuhw.
Böhnberg. Mühle
ia0
Nainkraft Höchſ
Nars= 8. Nürnbert
Metallgen, Friſ.
Miag. Mählenb.
Moenus, Stamm
Motoren!. Deutz
n4ch aler aos
Neckarw. Eßlingen
Beters Union
Bfälz. Näh Kahzſer
Bhilipps.
Borzellan Weſſel
Prometh. Frrf. .
Rein. Gebb. E Schal
Rhein.Elektr.
Ryenanig. Nachen
Rütgerswerke.
Shleußner ....
S thneio. E Hanau:
Shnellpr Frank.
Schramm Lackſ. 7..*
Schrift, Steimp. 1121.5
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Beſſel.
Schuhl berz. .
Schulß. Grünlack
Seilind. Bolff.
Siemens Glas
Siemens & Halske
Suod. Immob.
Ehüring, Lieſ.=Geſ.
45 A. Dt. Eiſenbahn ..
Di Giſenb.=Geſ.. El. Hochbahn=Berl. ilz10
169.7. Schantung E.B. ..
Süod. Gilenb.=Geſ. 135
Hapag 132 Norod Llotzd. . . .. 162.75 go I Frrſt. Allg. Perſ. 110 Frankong Rückb. 1.38.5
6o.5 Darmſt. Berte 162 Bahnbedarf. 51.5 Dampft. Rooberg 24 belvet ia Kont. 175 Gebr. Lutz ... 3 193.7. Notor /. Darmit 84.25 Gebr. Roeder
112 188.5 Benuleth & Ellenb.!
8.
75
155
113,
88.75
121.75
5r.5
110.25
129,
703
165.5
gais
/160.5
i.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 355
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
Seite 11
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 22. Dezember. Im Einklang mit
den höheren Auslandsnotierungen konnte ſich die Tendenz am hieſigen
Markt etwas befeſtigen. Das Geſchäft war etwas lebhafter, da der
Feiertagsbedarf doch noch nicht ganz gedeckt war. Weizen und Roggen
konnten um je 25 Pfennig anziehen, ebenſo Weizenmehl. Man notierte:
Weizen 29,25—29,50, Roggen 24,50, Sommergerſte 25—26,50, Hafer inl.
19—19,50, Mais 19,50, Weizenmehl 40,50—41,50, Roggenmehl 35—36,
Weizenkleie 11,50—11,75, Roggenkleie 12.
Berliner Produktenbericht vom 22. Dezember. Die bevorſtehenden
Weihnachtsfeiertage tragen dazu bei, die an und für ſich ſehr geringe
Ge=
ſchäftstätigkeit der Vortage noch weiter einzuſchränken. Das Angebot
in Brotgetreide auf prompte Verladung bleibt vom Inland dauernd
klein, doch iſt auch die Aufnahmeneigung ſehr gering. Im Zeitgeſchäft
war die Tendenz für Weizen luſtlos, die Preiſe bis 1 Mark ſchwächer.
Noagen eröffnete für Dezember=Lieferung 2 Mark feſter, da manche
Deckugsfrage am Markte war, Frühjahrsſichten durchweg 50 Pfennige
höher. In Gerſte und Hafer hat ſich die Geſchäftslage kaum verändert.
Viehmärkte.
— Darmſtädter Schlachtviehmarkt vom 22. Dezember. 98 Kälber,
70—85 Pfg.; 27 Schafe, 35—40 Pfg. Marktverlauf: Kälber flott
ge=
räumt, Schafe ſchle vend geräumt
Frankfurter Viehmarkt vom 22. Dezemher. Der Antrieb des
heu=
tigen Nebenmarktes beſtand aus 1105 Kälbern, 258 Schafen und 161
Schweinen. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 78
bis 83, c) 70—77, d) 60—69. Schafe a) 40—43, b) 34—39, c) 28—33. In
Schweinen unterblieb die Notierung wegen des ſchwachen Auftriebs.
Marktverlauf: Kälber und Schafe werden bei lebhaftem Handel
aus=
verkauft. Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Ochſen= und Rindfleiſch I 95—100, II 85—90, Bullenfleiſch 85—93,
Kuh=
fleiſch I 65—75, II 50—60, IIT 40—50, Kalbfleiſch I 115—125, IT 100
bis 110, Hammelfleiſch 65—75, Schweinefleiſch 90—100. Gefrierfleiſch,
Rindfleiſch, Vorderviertel 52 und Hinterviertel 58.
Berliner Viehmarkt vom 22. Dezember. Angetrieben waren 184
Ochſen, 284 Bullen, 818 Kühe und Färſen, 4160 Kälber, 14 196 Schweine
und 2360 Auslandsſchweine. Preiſe: Ochſen a) —.—, b1) 58—60, c) 50
bis 54, d) 45—48; Bullen a) 56—58, b) 53—55, c) 50—52, d) 46—48;
Kühe a) 48—52, b) 38—44, C) 28—32, d) 20—24; Färſen b) 50—55, c) 45
bis 48; Freſſer 40—45; Kälber b) 82—94, c) 65—80, d) 52—62; Schafe
a2) 56—60, h) 44—50, c) 38—40, d) 32—35; Schweine b) 75—76, c) 75
bis 77, d) 73—75, e) 68—72; Sauen 66—68. Marktverlauf: Bei
Rin=
dern und Kälbern glatt, bei Schafen ziemlich glatt, bei Schweinen ruhig.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 22. Dez. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm heute nach der geſtrigen
Aufwärtsbewe=
gung einen ſchwächeren Verlauf, da der Negierungsbericht baiſſegünſtig
lautete ebenſo wie der Wetterbericht. Auch niedrigere ausländiſche
No=
tierungen und ſchleppende heimiſche Lokonachfrage trugen zur
Abſchwä=
chung bei.
Mais: Der Markt begann in ſchwächerer Haltung auf große
An=
künfte und ſchleppende heiuriſche Lokonachfrage. Später konnte eine
Be=
feſtigung eintreten auf Baiſſedeckungen.
Hafer: Der Markt verlief in abgeſchrächter Haltung bei
Kursrück=
gängen bis ½ C.
Baumwolle: Der Markt begann in feſter Haltung auf ungünſtige
Witterungsberichte, ſtärker hervortretende Exportnachfrage und Käufe
der Lokofirmen.
Kaffee: Höhere ausländiſche Notierungen, das Anziehen der braſil.
Deviſenrate führten eine ſtetigere Haltung herbei. Auch hielten die braſil.
Eigner mit Offerten zurüick. Schließlich aber trat eine Abſchwächung
ein, da die Kommiſſionsfirmen der Aufwärtsbewegung nicht folgten.
Zucker: Der Markt begann in abgeſchwächter Haltung, da die
Raffi=
nerien Kaufreſerve beobachteten. Dann trat eine Befeſtigung ein auf
zurückhaltendes Kubaangebot.
Kakao: Der Markt verkehrte in ziemlich feſter Haltung, da
Deckungs=
käufe vorgenommen wurden, höhere ausländiſche Notierungen eintrafen
und das Ausland als guter Käufer auſtrat.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Wie bereits gemeldet, bleibt am Freitag, den 24. Dezember, die
Wertpapierbörſe zu Frankfurt a. M. für jeden Verkehr geſchloſſen. Am
Freitag, den 31. Dezember, findet die Wertpapierbörſe von 11—1 Uhr
wie an den Samstagen ſtatt. Die Abendbörſe fällt an dieſem Tag aus.
In der Sitzung des Berliner Börſenvorſtandes iſt beſchloſſen
wor=
den, am Freitag, den 24. Dezember den geſamten Börſenverkehr ruhen
zu laſſen. Die Ausſetzung des Börſerverkehrs erſtreckt ſich ſowohl auf
den Effektenmarkt als auch auf den Deviſenhandel und die Metall= und
Produktenbörſe,
Da die Zulaſſungsſtelle die Zulaſſungsgenehmigung für Leipziger
Gummiwarenfabrikaktien zurückgenommen hat, wird die Noriz für dieſes
Papier vom 23. Dezember ab an der Berliner Börſe eingeſtellt.
Wie wir höven, hat die J.G. Farbenindurſtie aus dem Beſitz der
A. E. G. die Grube „Auguſte” bei Bitterfeld erworben, um den
Kohlen=
abban der benachbarten Gruben wwirtſchaftlicher zu geſtalten.
Zwiſchen dem Verband bayeriſcher Kohlengroßhandlungen in
Mün=
chen und dem Kohlenkontor Wehhenmeher u. Co. in Mannheim wurden
Verhandlungen bezüglich des Kohlenbezugs in Bahern geführt, die das
Ergebnis hatten, daß vom Kohlenkontor die beſtehende
Demarkations=
linie nunmehr für den Abſatz der ſchwediſchen Kohle in Bayern
auf=
gehoben wurde.
Zwiſchen den im A. S.B. (Aktionsausſchuß ſeemänniſcher
Berufsver=
bände) zuſammengeſchloſſenen Organiſationen und dem Verband
deut=
ſcher Reeder E.V. iſt nach vorheriger Küindigung der Tarife eine
Eini=
gung zuſtande gekommen. Es iſt ein neuer Tarif abgeſchloſſen worden,
der vom 1. Januar 1927 an auf in Jahr Geltung hat.
Im franzöſiſchen Amtsblatt erſcheint ein Erlaß, durch den der
Mini=
ſterpräſident und Finanzminiſter ermächtigt wird, in Holland für die
Bedürfniſſe der Staatsbahn eine Anleihe in Höhe von 25 Millivnen
holländ. Gulden zu den im Vertrage vom 17. Dezember 1926
feſtgeleg=
ten Bedingungen zu 7 Prozent aufzunehmen.
Die Kleinhandelspreiſe für Benzin und Benzol ſind in London und
in der Provinz um 0,5 Pence per Gallone herabgeſetzt worden.
Der Londoner Anteil der bulgariſchen Flüchtlingsanleihe iſt
inne=
halb kurzer Zeit überzeichnet worden.
Der ungariſche Finanzminiſter hat das urſprünglich auf 240000
Hektoliter feſtgeſetzte und ſpäter um 42 000 Hektoliter erhöhte
Spiritus=
kontingent erneut um 18 000 Hektoliter erhöht, ſodaß es nunmehr 300 000
Hektoliter beträgt.
Die portugieſiſche Regierung hat nunmehr offiziell die
Reichsregie=
rung davon verſtändigt, daß das deutſche Eigentum in Mozambique
fvei=
gegeben werde. Es handelt ſich um Werte von rund einer Million
Pfund Sterling.
Die Roheiſeneinfuhr Amerikas belief ſich in den erſten 10 Monaten
dieſes Jahres auf 413 300 (353 400) To. Deutſhland war in der
Be=
richtszeit mit einer Einfuhr in Höhe von 136 400 To. der bedeutendſte
Roheiſenlieferant Amerikas. Ihm folgte England, Britiſch=Indien,
Hol=
land und Frankreich.
Von der amerikaniſchen Geſellſchaft American—Eyropean Utilities
Corp. ſind zwei Vertreter in Warſchau eingetroffen zwecks
Verhandlun=
gen über Elektrifizierungsarbeiten in Polen,
Das amerikaniſche Metallburean gibt die Weltkupfererzeugung für
November mit 153 400 To. an gegen 142 400 To. im Vormonat und
135 766 To. im Durchſchnitt der letzten ſechs Monate.
Wie aus Johannesburg berichtet wird, haben die Eiſenbahnen der
ſüdafrikaniſchen Union einen Auftrag von 54 Lokomotiven teilweiſe bei
der Firma Krupp in Eſſen und zum großen Teil bei der Hanomag in
Hannover placiert. Das Objekt beziffert ſich auf 15 Millionen Mark.
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Die Verſteigerung findet vorausſichtlich
beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 22. Dez. 1926.
Portner
Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungs=Anzeige.
Dienstag, den 28. ds. Mts.,
vormit=
tags 10 Uhr verſteigere ich im Hauſe Ernſt=
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2 Ladentheken, 2 Hocker, 16 Lagergeſtelle,
1 dreitetli er Schrank mit Spiegel, ein
Dampf eſſel mit 8 He zkölpern,
Beck
Steuerſekretär.
Verſteigerung von
Ziegenböcken.
Dienstag, den 28. ds. Mts.,
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mitiags 11 Uhr, werden in der
Faſel=
hofreite 8 überzählige Ziegenböcke
offentlich verſteigert.
(18956
Griesheim, den 22. Dez. 1926.
Heſſ. Bürgermeiſterei Grlesheim b. 2.
(gez.) Schüler.
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Donnerstag, den 23. Dezember 1926
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UMNU T
. . Die Liebe von Zigennern stammet . . . .! Die romantische und
leidenschattlichste Liebesgeschichte der Welt
Bltt. 8
mit der berähmten spanischen Schönheit und Tänzerin
Raduel Heller
Der Film ist in Spauien, ihrer Heimat aufgenommen. Dort wirkt sich
ihr Temperament am stärksten aus. Ob in den wilden Schluchten der
Berge den Schmuggler, ob im Gasthaus den Soldaten, ob in der Arena
den Torero, alle zwingt sie in ihren Bann. Ihr gewaltiges Spiel der
Leidenschaft wirkt faszinierend auf den Beschauer. Famos der Stierkämpfer!
Die menschenerfüllte Arena beim tragischen Stierkampf.
Ein bewunderungswürdiger Film!
Lustspiel, 2 Akte — Neueste Woch enschau, 18939
Union-Theater
PRESSOIA
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Manner=Qtuarkelt Alibn
Dir: Otto Schrader
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Residenz-Theater
(am Welßen Turm)
Große Zirkus-Vorstellung
mit stemberanbenden Sensationen, Reitern, Clowns,
Dressuren und mit
Tom Mik
in dem neuesten Eilm:
Cowboy u. Zirkuskind
5 Akte! sowle das lustige Belprogramm 6 Akte!
Jugendliche haben Zutritt!
((33558
Anfang 31. Uhr. Abendvoustellung 8 Uhr
Der große deutsche Marine-Film
Uie
DTBcrrrter 4 —
PS 2
stellt sich als Kunstwerk höchster Oualität dar, die
spannende, von starken Gefählsmomenten getragene
Handlung verbindet sich mit technischen
Gipfel-
leistungen und allerersten Darstellern zu einem
Ganzen, für das man sich uneingeschränkt begeistern
muß. — Wir erleben als Ausgangspunkt die stolze
Größe unserer Friedensflottfe und den Geist, der sie
beseelte. — Beherrschend ist der kriegerische Inhalt
des Films, großartig sind die Schlachtszenen, die ein
stärkeres Miterleben schaffen. — Der Film enthält 7
hochaktnelle Akte. — Die Hauptrollen sind nur von
ersten deutschen Künstlern besetzt.
Agnes Esterhaz), Käte Haack,
Mils Asther, Bernhard Goetzke,
Hans Mierendorf
Das übrige Beiprogramm
Jugendliche haben Zutrittl (e33559
rn
AlT
Varieté ORPMK
An beiden
Feiertagen
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extra 2.00 Moscatel (Superior) 200 2. 10
Moscatel (extra) 2 40. 65
Samos (eztra/ 120 Miſtela weiß u. rot ſüß 1.65 1.80 Cherry, Portwein, Madeira uſw. Deſtellungen nach allen Stadtteilen werden frei und prompt ausgeführt Spaniſche Weinhalle Karistraße 58 (186978d
I. Teil:
Slariete-Debuts!
Trio Mongat
Jongleur-Akt
Lo Ethoff
Vortragskünstlerin
(ans der Rerue „Wien gib
acht”)
Max Peltini
Humorist
2 Leytons
komische Akrobaten
nr-Henn der Later
mit dem Sohne!“
Sketch mit Max Peltini,
Harga Graf u. Max
18969) Rorowiex
und zwischen
den Jahren!
II. Teil:
Der dentsche
Lustspiel-
Graß-Film
in 6 Akten
Die Konlgin von
MoütIn N0u88
Uraufführung
für
Süddeutschland
I. und II. Feiertag:
Nachmittags-
Vorstellungen
bei kleinen Eintrittspreisen
0.60 — 2.— Mk.
Ab heute über die Reiertage
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Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Donnerstag, den 23. Dezember 1926
nachmittags 5 Uhr
Außer Miete
Brumm, der Bär
Märchenſpiel in 5 Bildern von Sepp Deutſch
Muik von Alf Neſtmann
In Szene geſetz von Oscar Fritz Schuh
Muſikaliſcher Leiter: Erich Wiede
Bähnenbild: Lothar Schenck von Trapp
1. Bikd: Daheim.
Jiſe Wohlgemuth . . . . Käthe Meißner
Fritz, ihr Sohn
Walter Bluhm
Heini, ihr Neffe
Kaete Foerder
Knecht Ruprecht
HansBaumeiſte
Brumm, der Bär
Hans Ney
2. Bild: Vor dem Märchentor
Heini
Kaete Foerder
rumm.
Hans Ney
Beſſie Hoffart
Das Waldmännlein
Urſula, die Waſſerhexe . M. Vinent
Antiquarius
Paul Maletzki
die drei
Doktorius
Richard Jürgas
Hypochondrius) Alten . Hugo Keßler
3. Bild: Im Sumpfſee der Waſſergexe.
Urſula
M. Vincent
Heini.
Kaele Foerder
Brumm.
Hans Ney
Graf von und zu Salamander,
Hofmarſchall . . . . . Hans Epskamp
Baronin von Krötenbach,
Hofmeiſterin
Marg Carlſen
F. Guttmann
Perle,
Koralle,
Töchter
Hilde Schwara
Zeeroſe,
M. Fleiſchmann
der
Martha John
Alge,
Qualle, Waſſerhexe Alice Tre f
Schlamm,
G. Weißmann
Hofſtaat der Waſſerhexe, Fröſche,
Fiſche, Seeigel, Krebſe, Waſſernixen,
die verzauberten Quaben
4. Bild: Bei Knech: Ruprecht
i.n Märchenſvald.
Heini . . . . . . . . . . Nacte Fverder
Knecht Ruprecht . . . . HansBaumeiſter
Das Waldmännlein .. . Beſſie Hotfart
Fritz . . . . . . . . . . Walter Bluhm
Der geſtiefelte Kater . . Käthe Gothe
Ein Knabe . . . . . . . Heini Krichbaum
Eine große Spielzeugſchachtei
Rotkäpp=
chen. Aſchenbrödel. Schneewittchen und
die 7 Zwerge. Hänſel und Gretel. Hans
im Glück. Der tleine Däumling. Der
Rieſe, Menſchenfreſſer. Frau Holle.
Gold=
marie und Pechmarie. Die Gänſemagd.
Das tapfere Schneiderlein. Die ſieben
Schwaben. Zwerge. Gnomen. Elfen Pilze.
Leuchtkäfer. Tiere. Die erlöſten Knaben,
5. Bild: Wieder Dazeim.
Der Weihnachtsmann . . Robert Klupp
Forſtmeiſter Wohlgemuth Hans Ausfelder
Ilſe, ſeine Frau . . . . . Käthe Meißner
Walter Bluhm
Fritz
Heini
Kaete Foerder
Tänze einſtudiert von Manda von Kreibig,
ausgeführt von den Damen Irene
Schein=
pflug, Dora Böhm. Lene Berdolt und
ſämtlichen Damen des Balletts, ſowie
den Kindern der Ballettſchule.
Splelwart: Willt Krichbaum
Preiſe der Plätze: 0.50, 1.-, 1.50 2.-, 2. 50 Mk,
Pauſe nach dein 3. Bild
Anfang 5 Uhr Ende 7 Uhr
Freitag, 24. Dezember. Keine Vorſtellung
Samstag, 25. Dez (1 Weihnachtsfeiertag)
nachm. 2 Uhr. Brumm, der Bär. Preiſe
0.50, 1, 1.50, 2, 2 50 Mr. Abends 7½ Uhr.
L. 8. Weihnachts=Bhklus klaſſ ſcher Weike
(1. Vorſt.) Fidelio. Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag, 26. Dez. /2. Weihnachtsfeiertag)
vorin. 1: Uhr. Brumm, der Bär. Preiſe
0.50, 1, 1.50. 2, 2.50 Mk. — Abends 7½Uhr.
Sonntags=Fremdenmiete (4. Vorſt.) Neu
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Gretel. Hierauf: Die Puppenfee. Preiſe
1—10 Mk.
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Donnerstag, den 23. Dezember 1926
abends 7 Uhr
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da Ponte. — Muſik von W. A. Mpzart,
Muſikaliſcher Leiter: Joſeph Roſenſtock
In der Inſzenierung von Guſtav Hartung
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Graf Almaviva . . . . . Leo Barczinskt
DieGräfin, ſeineGemahlin Gertrud Gercke
Cherubin, Page desGrafen Marg Albrecht
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Grafen . . . . . . . . Heinrich Hölzlin
Suſanne,
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chen der Gräfin
Taula Kapper
Marzelline, Beſchließerin
im Schloſſe des Grafen Anna Jacobs
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Nummer 333
Geite 13
Die ioie Derzogin.
Roman von E. Klein
24)
(Nachdruck verboten.)
Lord Burnham mußte mit ſanfter Gewalt Grace vom
Schreibtiſch fortſchieben. Abermals wunderte ſich Graham, als
er ſah, mit welch ſchleppenden, unſicheren Schritten ſie den
kurzen Weg bis zur Türe zurücklegte. Schwankte ſie nicht
ſegar? Merkwürdig —! Langſam öffnete ſie die Türe, drehte
ſich nochmals um — — unwillkürlich beugte ſich Graham
vor — — Etwas war in Blick und Haltung der jungen Frau, das
er ſich nicht zu erklären vermochte. War denn der Schrecken über
den Anblick des Vaters wirklich ſo groß?
Lord Burnham ſelbſt ſah nichts. Die Hände auf dem Rücken,
ging er in der Bibliothek auf und ab. Immer tiefer grub die
Sorge ihre Falten zwiſchen ſeinen weißen Augenbrauen.
„Was ſollen wir machen, Graham?” rief er endlich. Wir
müſſen doch irgendetwas tun! Ich kann doch nicht die Polizei
herbeirufen und meine Gäſte der Reihe nach unterſuchen laſſen?”
„Wenn ich mir die Bemerkung geſtatten darf, Mylord,
werden wir wohl nicht darum herumkommen können, einen
Detektiv —
„Einen Detektiv? In mein Haus? Nein, Graham — nein!
Wir wollen zunächſt einmal feſtſtellen, ob irgend jemand das
Haus verlaſſen oder” — —ein plötzlicher Gedanke durchzuckte ſein
Gehirn, „oder ob jemand einen Brief aufgegeben hat. Ich gehe
jetzt ins Frühſtückszimmer, man könnte ſonſt aufmerkſam
wer=
den. Bitte, Graham, eruferen Sie inzwiſchen dieſe beiden
Punkte!”
Als Lord Burnham nach einer halben Stunde zurückkam,
meldete ihm Graham, daß niemand das Haus verlaſſen habe
und daß auch kein Brief aufgegeben worden ſei. Er und Ryther
ſelbſt hätten perſönlich dies feſtgeſtellt. Die geſamte Dienerſchaft
ſei befragt worden, auch die der Gäſte — ſoweit dies möglich
war, ohne beſondere Aufmerkſamkeit zu erregen.
„Herr Graf Las Valdas liegt noch zu Bette,” ſetzte der
Sekretär hinzu, „ſein Chauffeur ſagte mir, er würde noch heute
vormittag in die Stadt zurückfahren, um hier nicht mit ſeiner
Krankheit läſtig zu fallen.”
Donnerstag, den 23. Dezember 1926.
„Dann bin ich mit meier Weisheit zu Ende,” ſtöhnte der
Lord.
Gloria kam mit ihren Pferden zurück. Sie frühſtückte jeden
Tag bereits um ſieben Uhr und fuhr dann ihr Geſpann ſelbſt
zwei Stunden lang durch die weit ausgedehnten Alleen des
Parkes, um ihm die notwendige morgendliche Bewegung zu
geben. Als ſie heute an der Rampe vorfuhr, friſch, lächelnd,
mit roten Wangen und wehendem Haar, ſah ſie Grace am Tore
ſtehen — eine bleiche, zitternde; wahnſinnig erregte Grace.
Mit einem Satz war ſie vom Bock und war bei der
Schweſter.
„Um Gottes willen, was iſt?”
Unbekümmert um die Stallpagen, die den Wagen in Empfang
nahmen, klammerte ſich Grace an Gloria.
„Ich muß dich ſprechen Gloria,” ſtammelte ſie. „Sofort,
Gloria! Es iſt etwas ſchreckliches paſſiert!“
In der Hall erſchienen mehrere Gäſte. Man rüſtete ſich zu
den üblichen Tennis= und Golſpartien. Parteien bildeten ſich,
man lachte, ſchrie, lärmte —
„Komm ſchnell fort! Wir wollen in den Park gehen!” flüſterte
Grace und zog Gloria mit ſich. Sie liefen bis an den Weiher,
der ſich ſtill unter den Jahrhunderte alten Buchen und Eichen
breitete. Tiefer Friede herrſchte hier — weiße und ſchwarze
Schwäne zogen ſtolze Kreiſe auf dem dunklen Waſſer, das am
Rande dicht mit weißen und gelben Seeroſen bedeckt war. Hart
am Ufer ſtand eine alte Steinbank — dort ſank Grace nieder.
Mit beiden Händen bedeckte ſie ihr Geſicht und brach in Weinen
aus. In jenes trockene, tränenloſe Weinen, das nur der größte
Schmerz und das größte Entſetzen erzwingen können.
Lange dauerte es, bis ſie ſich wenigſtens ſoweit beruhigt
hatte, daß ſie halbwegs zuſammenhängend ſprechen konnte.
„Gloria,” ſtöhnte ſie, während noch immer der Kampf des
Schmerzes ihren ſchlanken Körper rüttelte und marterte, „ich bin
eine Verworfene —
„Grace — ich beſchwöre dich — —ſo komm doch zu dir! Was
iſt geſchehen? So ſprich doch endlich!”
Gloria, die ſtarke Gloria begann ſelbſt am ganzen Leibe zu
zittern. Die Angſt vor dem, was ſie hören ſollte, griff ihr ans
Herz —
„Der Vater,” begann Grace, „hat heute morgen entdecht, daß
ihm ein ſehr wichtiges Dokument geſtohlen worden iſt.”
„Ein Dokument? Was für ein Dokument?”
„Mein Gott, ich weiß ſelbſt nicht recht, was. Ich glaube einen
Vertrag — den Vater geſtern mit den Herren beſprochen hat. Es
muß ein ſehr wichtiger Vertrag ſein, denn ſonſt hätte er uns
doch nicht aus dem Hauſe geſchickt, nicht wahr?”
„Unbedingt. Es wird wohl der Vertrag über die
Oelkon=
zeſſionen ſein. Es hat doch darüber ſo viel in den Zeitungen
geſtanden und du ſelbſt haſt doch geſagt, daß dieſer ruſſiſche
Herr ſchon einmal beim Vater war —
„Ja — ja ganz recht. Dieſer Vertrag — das heißt der
Ver=
trag ſelbſt nicht, ſondern nur eine Abſchrift, iſt aus dem Schranke
Papas heute nacht geſtohlen worden —
„Sprich nicht weiter!” ſchrie Gloria. Packte die
zuſammen=
brechende Grace an beiden Schultern und riß ſie zu ſich empor,
„Sprich nicht weiter, ſprich das Entſetzliche nicht aus.”
Grace glitt ihr aus den Händen. Brach auf der Bank
zu=
ſammen. Und ſtammelte tonlos, zerbrochen in wildeſter
Ver=
zweiflung:
„Ich habe das Dokument geſtohlen.”
„Nein!” Weithin über den ſtillen See gellte der entſetzte
Schrei Glorias.
XII.
In Eloria ſtürmten zwei Empfindungen gegeneinander —
das Entſetzen über die Tat und das Mitleid mit der Täterin.
Doch die „tolle Herzogin” war keine von den Frauen, welche ſich
umwerfen laſſen. Sie fühlte — hinter dem Geſtändnis ihrer
Schweſter ſteckte noch ein Geheimnis. Alles mußte ſie wiſſen —!
Sie ließ ſich neben Grace nieder, zog ſie an ſich.
„Du mußt mir alles ſagen, Grace!” ſprach ſie ruhig und
eindringlich. „Wenn du willft, daß ich dir helfen ſoll.”
„Ich kann nicht!” ſtöhnte die unſelige Frau. „Es iſt zu
ſchmachvoll —! Ich — ich —‟
Wieder fuhr die Erregung über ſie. Riß und zerrte an ihr,
erſtickte ihre Stimme — —. Geduldig hielt Gloria ſie, ließ den
neuen Anfall ſich austoben. Ihre Nerven waren ſelbſt am
Reißen, doch ſie dachte an den Vater — an den Vater drinnen
im Hauſe, an die Schweſter neben ihr. Sie mußte ruhig bleiben.
Mußte ſich die Klarheit des Denkens bewahren —
Lange dauerte es, bis Grace ſich überwunden hatte. Ganz
allmählich löſte ſich der Krampf von ihr — müde, mit gebrochener,
noch immer nicht befreiter Stimme hob ſie an:
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