Einzelnummer 10 Pfennige
 Bezugspreis: 
Dei wöchentlich 2mallgem Erſcheinen vom 1. Dezember 
bis 31. Dezember 2,18 Reſchsmark und 22 Pfennig 
Abtragegebühr abgeholl 2,25 Reſchsmart, durch die 
Agenturen 2.40 Reichsmarl frei Haus. Poſibezugspreis 
mm Dezember ohne Beſtellgeld monatl. 2. 25 Reichsmark, 
Verantwortlichkeit für Aufahme von Anzeigen an 
beſtimmten Tägen wird gicht übernommen. 
            Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge böberer Gewall 
berechtigt, den Bezieher nicht zu Kürzung des 
Bezugsbreiſes. Beſiellungen und Abbeſtellungen durch 
Fernruf obue Verbindiſchkelt für uns. Poſiſcheckkonio 
Franfſurt a. M. 1304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z veriehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet. 
Nummer 338 
Montag, den 6. Dezember 1926. 
189. Jahrgang
Anzeigenpreis:
 27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg., Rellamezelle (92 mm 
breill 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm breite 
            Rellame=
zelle 300 Reſchsmart. Alle Preiſe im Reichsmark 
ſ4 Dollar — 420 Marl. — Im Falle höherer 
Gewalt wie Krieg, Aufruhr Streit uſw., erliſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konhurs oder gerſchtlicher Beſtrelbung fällt jeder 
Rabatt weg. Banſkonto: Deutſche Bani und 
            Darm=
ſtädter und Nationalbant.
 A 
Ne
 Die Landtagsauflöſung mit 219226 
gegen 262404 Stimmen abgelehnt. 
* Mit nicht ganz 17 000 Stimmen Mehrheit hat ſich die 
            heſſi=
ſche Bebölkerung am geſtrigen Sonntag gegen die Auflöſung des 
Landtages ausgeſprochen. Der Wirtſchafts= und Ordnungsblock 
hat ſein Ziel nicht erreicht. Auf der anderen Seite liegt aber 
ebenfalls keinerlei Anlaß zur Befriedigung vor. Während bei der 
Landtagswahl vom Dezember 1924 die Parteien, die ſür die 
geſtrige Abſtimmung die Nein=Parole ausgegeben hatten, alſo 
die Regierungsparteien, noch 376 725 Stimmen für ſich buchen 
konnten gegenüber 248 407 Stimmen der Oppoſition, haben 
            dies=
mal nur 219 226 für die Regierungsparole geſtimmt gegenüber 
202 464 der Oppoſition. Mit einer Einbuße von 157 000 
            Stim=
men ein ausgeſprochener Pyrrhusſieg alſo, der vielleicht doch 
manchen ſtutzig macht. Insbeſondere dürfte das Zentrum 
            Ver=
anlaſſung nehmen, recht nachdenklich die Wahlreſultate im 
            ein=
zelnen nachzuprüfen; denn es iſt eine Tatſache, daß gerade in den 
Kreiſen, in denen das Zentrum eine beſonders ſtarke 
            Anhänger=
ſchaft hat, die Stmmen der Regierungsparteien in ganz 
            beſon=
ders hohem Maße zurückgegangen ſind. Die Ergebniſſe von 
Mainz, Alzey, Bingen, Worms und auch Dieburg beweiſen klar, 
daß hier die Zentrumsanhänger in großer Zahl der Parteiparole 
nicht gefolgt und der Abſtimmung ferngeblieben ſind, auch wenn 
man einen Teil des Stimmenrückgangs auf die geringe 
            Wahl=
beteiligung überhaupt ſchieben wollte. 
Man kann Wahlergebniſſe verſchieden anſehen. Rein vom 
Parteiſtandpunkt aus und auch vom Standpunkt des 
            Staatspoli=
tikers aus. Man könnte ſich vorſtellen, daß einzelne 
            Parteihäupt=
linge jetzt erleichtert aufatmen, daß das Geſpenſt der Neuwahlen 
zunächſt noch einmal vorübergegangen zu ſein ſcheint; man kann 
ſich aber kaum vorſtellen, daß die verantwortliche Regierung eines 
Landes ſich mit einem Wahlergebnis zufrieden gibt, nach dem ſie 
über 40 Prozent ihrer Stimmen verloren hat. Mehr und mehr 
erweiſt es ſich geradezu als ein Unglück für unſer Land, daß man 
aus der Frage der Landtagsauflöſung eine Parteifrage gemacht 
hat, anſtatt daß man von vornherein bei unſerer ernſten Lage 
Neuwahlen ausgeſchrieben hätte. Oder glaubt man ernſtlich, mit 
noch nicht 17 000 Stimmen Mehrheit unter den gegenwärtigen 
Verhältniſſen regieren zu können? Wir haben von vornherein 
uns für Neuwahlen eingeſetzt, weil wir der Auffaſſung waren, 
daß nur ſie wirklich in der Lage wären, unſere politiſche 
            Atmo=
ſphäre zu reinigen. Mit noch nicht 17 000 Stimmen Mehrheit iſt 
die Auflöſung des Landtages abgelehnt worden, die 
            Gewitter=
ſchwüle iſt nach dieſer Entſcheidung, die keine Entſcheidung iſt, 
            ge=
blieben. Das aber iſt kein Glück für unſer Land. 
M. 
* Die Abſimmung in Darmſiadt 
iſt im allgemeinen ruhig verlaufen. Wohl herrſchte in den 
            Stra=
ßen namentlich während des Nachmittags außerordentlich reger 
Verkehr, der aber, was aus der geringen Wahlbeteiligung zu 
ſchließen iſt, auf den Weihnachtsverkaufsſonntag mehr 
            zurückzu=
führen iſt als auf die Abſtimmung. Die Beteiligung der 
            Stimm=
berechtigten in Darmſtadt war beſchämend gering, nur etwas 
mehr als die Hälfte der Stimmberechtigten haben ſich verpflichtet 
gefühlt, abzuſtimmen. Die Gegner der Landtagsauflöſung haben 
noch in letzter Minute, d. h. am Abſtimmungstage ſelbſt, erhebliche 
Anſtrengungen gemacht, um die Säumigen zum Abſtimmen zu 
bewegen. Ungezählte Plakatträger durchzogen die Straßen. 
            Muſik=
kapellen und Aufzüge drängten ſich durch die ſchau= und kaufluſtige 
Menge. Zu irgendwelchen Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. 
Auch das Reſultat der Abſtimmung, das wir ſchon bald nach 
9 Uhr durch Anſchlag und Aushang in den Cafés und 
            Reſtau=
rationen bekannt geben konnten, wurde mit Ruhe aufgenommen. 
* Der Wahltag in Mainz. 
Der große Tag des Volksentſcheides hatte dem Leben der 
Stadt Mainz am geſtrigen Sonntag ſein beſonderes Gepräge 
gegeben. Der allgemein belebte, ſogenannte „Kupferne Sonntag” 
der Adventszeit war dadurch noch betriebs= und geräuſchvoller 
geworden, und neben weihnachtsfroher Erwartung ſah man auch 
das zu unſerem Leidweſen ſo umfangreich gewordene 
            parteiagita=
toriſche Leben und Treiben, das uns jede Wahlkampagne der 
            letz=
ten Zeit beſchert hat. In den Vormittagsſtunden war die 
            Betei=
ligung der Bevölkerung an der Wahl noch recht gering und dürfte 
etwa 3 Prozent der Wahlberechtigten nicht überſchritten haben. 
Gegen Mittag kam mehr Leben in die Wählerſchaft. Auch hatten 
die Anhänger der bisherigen Koalitionsparteien allerlei in 
            Be=
wegung gebracht und durch Geſtellung von Autos und Wagen 
den Zögernden den Weg zur Urne erleichtert. Nachmittags wurde 
das Gedränge in einigen Straßen der Stadt lebensgefährlich. 
Das Offenhalten der Geſchäfte zu Weihnachtskäufen hatte das 
Seine getan, um auch den letzten Teilnahmsloſen wenigſtens auf 
die Straße zu locken. Zudem hielt ſich trotz des trüben 
            Dezember=
himmels das Wetter brav. Bis gegen Abend hatten dann etwa 
50 Prozent der Wähler — durchſchnittlich — abgeſtimt. Für 
die Geſchäftswelt dürfte der Wahltag eher von Vorteil als von 
Nachteil geweſen ſein, da nebenbei viel gekauft wurde, weil man 
eben ſchon mal unterwegs war. Gegen 7.45 Uhr abends lag das 
endgültige Ergebnis aus Mainz=Stadt und gegen ¼9 Uhr auch 
das Reſultat aus dem Landkreis vor,
Kreiſe
Provinzen
Heſſen G5
8- Stadt Darmſtadt . XI.21. 56 644 39 741 707 1 436 2 220 16 170 3 385 102 18 646 21 093 XII.24
5.XII. 26 62 820
64 718 50 715
34 842 180,/
54 17 462 14 935 7 538 152 1052 196 25 557
15 948 25 158
18 894 Mainz KI.21 71 161 39 487 55,5 16 1531 4 059 12 278 4541 ASGK 267 32 490 6997 XII.24
5. XII.26 71 32,
71 516 52 106
32 487 73,4 199 21 677 7020 13 740 409e 2 646 455 A 50e 42 452
23 7611 8 726 2 9654 Offenbach. XI.21 48 92 31 790 65,0 3 081 14 682 204 4 129 4 342 3 472. 20 8581 10 932 KII.2.
15.XII.26 51 807
54 292 41 730
27 529 180,5 6 44 15 476 3 566 5 66* 4 638 3 808 53 621 155= 24 715
15 586 17 021
11 943 Worms. XI.2, 28 305 21 179 77 7 610 1631 2 871 7 297 ASf 12112/ 9067 XII.2.
5.XII. 26 29 151
31 763 22 516
16 642 77,
53 8 46! 18031 2836 7 086 958 273 13 113
8 552 9 403
2 8080 Gießen XI.21 21 318 13 720 764,0 4 430 1542 „G. 4 340 2 235 6674 7046 XII.2=
5.XII.26 21 955
22 822 16 129
9900 73,0 4 75‟ 1 954 867 4 25! 3 0131 R 11. 4808 7 5851 8 544
5 097 Kreis Darmſtadt. XI.2 88 064 62 638 71 2 560 9. 44 5 007 3 068 19 478 4009 4063 32 509 30 110 XII.2=
5.XII.24 96 760
3100 136 78 720
57 180 82,4
57 2 926 32 161 6 601 3 834 18 13, 9 39 3 674 1 387 56! 42 640
27 860 36 080
29 320 Bensheim". XI.21 39 968 27 615 6941
71,9
* 4 1 215 8 971 1172 7 93 2 932 1361 4004 18 080 9 512 XII.2
15.XII.2( 43 3341
44 403 30 364
31 18928 20981 9434 1572 7680 3 22 1885 3 780 4e 192 18 729
96181 9310 11 635 Dieburg XI.21 37 130 26 8081 72,6 1 408 9020 979 5 731 2 037 728 6 904 15 730 11 077 XII.24
5. XII.26 40 108
40 268 29 726
19 15 27,4 76,11 1 342 9 964 13261 5 937 1712 2 33. 6 421 503 17 323
9984 12 403
9631 Erbach XI.21 28 518 16 758 59,0 ANGf 11891 726 1 927 G 4 291 9017 7741 XlI.2.
5.XII.26 30 102
30 135 20 669
14 543 69,7
46,6 8 175 15251 8941 1 921 1 649 3 780 1 130 69 W. 11 724
6 530 8 945
8 013 Groß=Gerau XI.21 40 156 27 082 67,9 75( 12 333 2 5911 2000 1970 57 5 859 16 924 10 149 XII.2=
5.XII. 26 43 280
45 346 30 7001
20 685 72,9
* 50 2 601 13 800 2 951 2 498 2 5631 784 4957 20 19 287
10 097 11 413
10 588 Heppenheim XI.21 29 621) 18 831 63,81 5 844 1005 Af 1 653 32 1 613 14 898 4 233 XII.2
5.KII.2t 31 394
32 574 21 220
10459 69,2
30 t 5 5201 14141 7895 1 372 841 1852 208 144 14 8941 6 326
6 711 3 748 Offenbach XI.2. 103 565 69 30 167,5 6 470 31 923 3 540 13 434 AAf 4 647 2 949 48 897 20 410 XII.2
5.XII. 26 110 759
116 140 88 856
60 571 521 82,2/ 12 53: 34 874 6002 16 680 7 067 5 276 3 003 836 2 52: 57 614
35 816 31 241
24 755 Gießen XI.2, 60 544 41 202 68,2 87 16 013 2 816 G 5 721 5 082 9914 19 604 21 593 XII.2=
5.XII.26 63 227
64 94 46 381
33 141 1 74,5
52 1 481 16 796 3 76 106 6 204f 5 781 10 266 22. 21 697
14 643 24 684
18 498 Alsfeld". XI. 21 23 069 15 721 68,3 4 153 896 821 1374/ 1342 7007 5 870 9851 XII.2.
5.XII.26 23 847
24 203 15 432
10 8611 65,6
41 144 3 106 820 N 935 1179/ 1473 6 738 520 39 107 5 390/ 10 042
2 980 7781 Büdingen. XI.21 25 516 16 79 66,0 912 KK 1032 A4 1243/ 1 180 6 558 6 904 9 893 XII.24
5.XII.26 27 020
27 462 17 756
11 678 66,8
391 740 541e 1157 1 217 141e 6 763 123 541 84 6 995
3 432 10 761
8 246 Friedberg XI. 21 52 315 38 415 73,9 1031 16 236 1 809 ARt 3 081 2 827 9107 22 369 16 046 XfI.94
5.XII.26 55 646
58 669 43 318
32 318 79,6
N 57 2 100 16 286 3 100 4 808 3 429 2 936 9 092 628 87 16 858 24 2631 19 055
15 460 Lauterbach Xl.21 17 774 12 025 67,7 1 Bad 524 642 1 453 953 5 210 4 392 7 633 XII.24
5. XII. 20 18 844
19 156 12 993
8 158 42 69,8 164 2 975 6411 574 1600 1 287 4 905 37 350 126 4 561) 8 432
1823 6 335 Schotten XI.21 16 9751 11 700 69,01 128 2792 600 682) 76 6 712 34171 8283 XII.24
5.XII.26 17 722
17 832 11 952
8 685 68,11
V 47 8‟ 2 5721 636 34 65‟ 6 807 62 3 351
1 757 8 601
6 928 Main= Xl.21 96 777 56 708 58,9 1 374 21 935 5 379 20 232 Aafe AR 1018 47 546 9162 XlI.9.
5.XII.2/ 98 623
104 776 72 361
46 456 74,6
45 3 11. 28 740 8 464 21 780 4 72: 3 07‟ 1816 Ar 262 59 027
33 491 13 334
12965 Ae XI. 2I 25 264 15 344. 60,91 3 566 2 695 3 376 3 334 383 1945 9 6371 5707 XII.2,
5.XII. 26 26 037
26 745 18 386
11564 /715
4 4 581 3 949 3 856 2 5671 1 286 1 769 213 6 744 12 4221 5 964
4 820 Bingen XI.21 27 305 16 20 59,6 119 3 038 2 551 771= 2091 107 5891 13 3031 2 906 XII.24
5.XII.26 28 311
29 521 19 67
10 472 71,1
341 28: 4 766 3 0411 7 710 1 787 315 1 6421 15 547
6 393) 4 079 4 130 Oppenheim. XI.21 30 154 17 714 158,9 3 811 2 716 5 609 3 234 621 1662 12 136 5 578 XIf.9=
5.XII.26 31 087
31 683 21 352
13 359 69,8
42 119 5 607 3 252 5 643 2710 1 25. 2531 16 14 5571
7 379 6 795
5980 Worms XI.21 57 832 43 056 74,7 1401 14 294 2 639 8 357 14 242 1 192 931 25 290 17 766 XII.24
5.XII.26 60 090
63 630 45 269
33 117 77,0
53 1 212 15 335 3 084 8 237 11 778 207 2 940/ 26 704
17 110 18 565
16 007 Prov. Starkenburg XI.21 367 022 249 039 68, 114847 99 627 15 483 Ag 36 335 12 36 29 683 155 755 93 232 XfI.2.
5.XII.26 395 737
409 008 300 255
J2ot 981 77,5
49,1 124 157 113 92/ 21 391 45 418 36 00 22 162 27 47 rar 427 3 973 182 211
106 616 118 044
95 365 Oberheſſen XI.21 196 193 135 86 69,5 3002 48 128 7 677 6 756 13 554 12 145 44 598 62 561 73 299 XII.241 206 311
5.XII. 26 210 268 147 832
104 741 72,
49,5 4 721 47 15! 10 120 40 14 363 13 551 44 571 1 246 2900 146 66 257
41 493 81 575
63 248 Rh.
heſſen Xl.21 237 332 149 031 63,01 3 000 46 644 15 980 45 288 28 296 3 678 6 145 107 912 41 119 XfI.2=
5.XII.26 244 141
256 355I 177 045
114 968 73,8 4811 59 0291 21 790 47 220 123 567 8 00= 10 698 * 1 293 4151 128 257
71 117 48 788
43 851 XI.2 800 54: 533 930 67,0 20 8491 194 399 39 140 92 689 207 650 XII.2
5.XII.2 846 196
875 625 625 1321
1421 690 75,3/ 33 689
So 220 108 / 53 301 100 384 92 248 407
202 464
* Mehrheitsſozialiſten und Ungbhängige Sozialiſten ſind in dieſer Zahl vereinigt,
[ ← ][ ][ → ]Geite 2
Montag, den 6. Dezember 1926
Nummer 338
 Vom Tage. 
Die Reparationskommiſſion hat in ihrer geſtrigen Sitzung 
das Rücktrittsgeſuch des amerikaniſchen Mitgliedes des 
            Transfer=
ausſchuſſes in Berlin, Joſ. E Sterretts, zum 15. Januar 1927 
            an=
genommen. Die Kommiſſion hat Pierre Ay aus New York, 
der als amerikaniſches Mitglied ſeit zwei Jahren dem Transferausſchuß 
angehört und der Hauptmitarbeiter des Generglagenten für die 
            Repa=
rationszahlungen iſt, zum Nachfolger Sterretts ernannt. 
Die nach Genf abgereiſte italieniſche Delegation für die 
Tagung des Völkerbundsrats ſteht wiederum unter der Leitung des 
Senators Scialoia, der vom Geſandten Marcheſe Medici del 
            Vas=
cello, dem juriſtiſchen Sachverſtändigen Pilotti und zwei Legationsräten 
begleitet iſt. 
Wie Havas aus Rio de Janeiro meldet, ſieht der Geſetzentwurf zur 
Stabiliſierung der braſilianiſchen Währung, den 
die neue Regierung in der Kammer eingebracht hat, die Stabiliſierung 
des im Umlauf befindlichen Papiergeldes auf einer Wertbaſis von 20 
Centigramm Gold ſür den Milreis in Papierwährung vor. 
Zum neuen Gouverneur von Rom wird Muſſolini dem 
Miniſterrat den Fürſten Ludovigo Spada Veralli Potenziani 
            vor=
ſchlagen, der der faseiſtiſchen Partei ſeit 1921 angehört. 
Nach einer Meldung aus Guatemala erhielt bei der 
            Präſi=
dentenwahl, die in vollkommener Ruhe und Orduung verlief, der 
General Chacon eine ſtarke Mehrheit. 
Wupeifu hat in einem Rundſchreiben erklärt, daß er den 
Kampf aufgeben und ſich zurückziehen wolle, und daß er 
nicht mehr in politiſche Fragen einzugreifen beabſichtige. 
Die Militärkonferenz von Tientſin hat Zſchangtſolin zum 
Oberbefehlshaber von 15 Provinzen eingeſetzt. 
Die Sowjetbotſchaft in Tokio gibt bekannt, daß 
            Bot=
ſchafter Kopp, der ſich gegenwärtige in Nußland aufhält, nicht auf 
ſeinen Poſten nach Tokio zurückkehren wird.
 Auffaſſung zum Teil in tendenziöſer Weiſe eine Entſtellung des 
tatſachlichen Sachverhaltes en hält. Die mündlichen 
            Vergand=
lungen zwiſchen der deutſchen Borſchaft in Paris und den 
            Ver=
lungen in Berlin, haben entgegen anders lautenden Meldungen 
Waffenhalbſavrikaten, zu einer Einigung geführt, ſo daß 
            mate=
riell keinerlei Differenzen zwiſchen dem deutſchen und dem 
            alli=
ierten Standpuntt vorliegen dürften. Schwierigteiten ſcheint 
ſchen dem deutſchen und dem alliierten Standpundte zu machen, 
weil ofſenbar von franzöſiſcher Seite erneut der Verſuch gemacht 
protokolls doch noch mit den Kontrollverhandlungen zu 
            verbin=
den, obgleich dieſe rechtlich jeglicher Begründung entbehrt. 
Dafür, daß keinerlei ernſthafte materielle Difſerenzen 
            zwi=
ſchen Deutſchland und den Alliierten beſtehen, ſpricht u. a. auch 
iſt zu erwarten, daß nunmehr dieſe abſchließenden Verhand= Außenminiſter ſich in den Pariſer Verhandlungen auf das von 
lungen mit größter Beſchleunigung zu einer Verifizierung des 
Kontrollverhandlungen in kürzeſter Zeit zur Befriedigung beider 
verſtändlich bei den Kontrollverhandlungen nicht geſprochen wor= Jahres dargelegten grundſätzlichen Standpunkt mit allem 
            Nach=
den, weil die Rheinlandräumung als ſolche in teinerlei 
            Be=
ziehung zur Aufhebung der Kontrolle der J.M. K.K. ſteht. 
Die Verſuche der franzöſiſchen Kreiſe, eine Uebereinſrimmung 
zwiſchen den engliſchen Anſichten und den franzöſiſchen in der 
Kontrollfrage vorzutäuſchen, müſſen demnach gleichfalls als 
            ten=
denziöſer Beeinfluſſungsverſuch angeſehen werden, da England in allen großen europäiſchen Fragen hat ſo an Bedeutung 
            ge=
bekanntlich in ſtritieſter Innehaltung des Verſailler Vertrages 
der Frage der Ausfuhr von Waffenhalbfabrilaten der deuiſchen 
Negierung gewiſſe, aber unſchwer zu überwindende 
            Schwierig=
keiten bereitet. Die deutſche Regierung iſt jedoch offenbar 
            be=
reit, in einem Entgegenkommen an dieſe engliſche Forderung, wie 
das u. a. der Geſetzentwurf über Waffengeräte zeigt, bis an die 
äußerſte Grenze des Möglichen zu gehen, um auch nicht den 
            klein=
ſten Vorwand für die Aufrechterhaltung der Kontrolle beſtehen 
zu laſſen. 
Wie wir hierzu aus Berliner diplomatiſchen Kreiſen 
            erfah=
ren iſt die Andeutung Chamberlains, daß eine Abberufung der 
geeignet, in der Kontrollfrage ein Kompromiß herbeizuführen, 
das allen beteiligten Mächten annehmbar ſein dürfte. Die 
            fran=
züſiſchen Verſuche hingegen, eine Erweiterung der Rechte der 
Inveſtigation über den Verſailler Vertrag hinaus zu erhalten, 
abgelehnt werden, da keinerlei Anlaß beſteht, nach Erfüllung der 
alliierten Wünſche in der Kontrollfrage den Verſailler Vertrag, 
an dem nicht nur England, ſondern auch die anderen Mächte in= über eine Stunde dauerte. Weder Chamberlain noch Streſemann. 
tereſſiert ſind, abzuändern.
 Am Vorabend 
der Genſer Ratstagung. 
Neue Verſchleppungstaktik. — Neue Skepſis. 
* Genf, 5. Dezember. (Priv.=Tel.) 
Den Beratungen der Außenminiſter der führenden 
            europä=
iſchen Staaten kann vom deutſchen Standpunkt aus nicht ohne 
Sorge entgegengeſehen werden. Die Genfer Beſprechungen ſollen 
diesmal den Schlußpunkt in einer Entwicklung bilden, die in 
gründlichen Unterhandlungen zwiſchen Paris, Berlin und 
            Lon=
don vorbereitet worden iſt. Ein Erfolg würde für die Sicherheit 
Frankreichs und Europas mehr bedeuten und wertvoller ſein, als 
je durch Militärkontrolle und Rheinlandbeſetzung erreicht 
            wer=
den kann. Die Hoffnungen aber, die Botſchafterkonferenz werde 
noch vor der Tagung des Völkerbundsrates die Aufhebung der 
Juteralliierten Militärkontrollkommiſſion beſchließen, haben ſich 
als irrig erwieſen. Ueber die Beſprechungen, die in Paris 
            zwi=
ſchen Briand, Poincaré und Chamberlain unter Hinzuziehung 
Vanderveldes und des polniſchen Außenminiſters Zaleſki geführt 
worden ſind, iſt besher nur wenig Authentiſches bekannt 
            gewor=
den. Die Pariſer Preſſe erkkärt jedoch unter Betonung der 
            eng=
liſch=franzöſiſchen Freundſchaft, daß über die Form der 
            zukünf=
tigen Völkerbundskontrolle und die von Deutſchland noch zu 
            er=
füllenden Abrüſtungsmaßnahmen völlige Uebereinſtimmung 
            er=
zielt worden ſei. Eine Aufhebung der Interalliierten 
            Militär=
kontrollkommiſſion vor dem März könne vorläufig nicht in Frage 
kommen. Auch auf eine Kontinuität der zukünftigen 
            Völker=
bundskontrolle in Deutſchland könne unter keinen Umſtänden 
            ver=
zichtet werden. Die Mandate der bereits ernannten Präſidenten 
der Inveſtigationskommiſſion würden vorläufig verlängert 
            wer=
den. Nach der Auffaſſung der franzöſiſchen Blätter dürfte es ſich 
jetzt nur noch darum handeln, eine ſchmackhafte Formel zu finden, 
tretern der Alliierten, ſowie entſprechende mündliche Verhand= die die franzöſiſche Forderung in ein für das deutſche Volk 
            paſſen=
des Gewand kleiden ſoll. In dieſer Richtung nerden ſich 
            dem=
bis auf einen einz gen Punkt, die Frage der Ausſuhr von nach ſcheinbar die Verhandlungen der nächſten Tage in der 
            viel=
geprieſenen Genfer Völkerbundsatmoſphäre vollziehen. 
Deutſchland ſoll ſich alſo wieder einmal fügen und ſich mit 
weiterhin nur noch die formelle Geſtaltung des Ausgleichs zwi= einer weiteren Verlängerung der Militärkontrolle abfinden. 
            For=
mal dürften ſich die Dinge ſo abſpielen, daß die Prüfung des 
Standes der deutſchen Abrüſtung ſowie die Reviſion des 
            berüch=
tigten Inveſtigationsprogramms vom Völkerbundsrat vertagt 
werden ſoll, die Frage der Jutraftſetzung des Inpeſtigations= wird. Dieſe Verſchleppungspolitik wird durch die Taktik der 
            Bot=
ſchafterkouferenz unterſtützt, inſofern, als der Bericht des 
            Gene=
rals Walch über die endgültige Abrüſtung Deutſchlands immer 
noch nicht in Paris eingetroffen iſt. Von deutſcher Seite kann 
angeſichts dieſer Tatſachen der kommenden Entwicklung nur mit 
die Talſache der Reiſe des Generals von Pawels nach Paris. Es Skepſis entgegengeſehen werden. Sollten tatſächlich die allierten 
der franzöſiſchen Preſſe ſkizzierte Programm geeinigt haben, ſo 
tatſächlichen Standpunktes führen und damit den Abſchluß der kann es nur Aufgabe der maßgebenden deutſchen Stellen ſein, 
demgegenüber den bereits in der Note der deutſchen Regierung 
Seiten bringen werden. Ueber die Rheinlandräumung iſt ſelbſt= an den Generalſekretär des Völkerbundes vom Januar dieſes 
druck aufrecht zu erhalten. Es wird immer wieder darauf 
            hinge=
wieſen werden müſſen, daß es mit der Zugehörigkeit 
            Deutſch=
lands zum Völkerbund nicht verträglich iſt, wenn trotz aller 
            Ver=
ſicherung von Gleichberechtigung der Gegenſatz zwiſchen Sieger 
und Beſiegten aufrecht erhalten wird. Der Einfluß Deutſchlands 
wonnen, daß ziveifellos ohne deutſche Mitwirkung an eine 
            Konſo=
ſich für baldigſte Auſhebung der Kontrolle einſetzt, und nur in lidierung der europäiſchen Verhältniſſe nicht wehr gedacht werden 
kann. Wenn dieſer Tatſache von ſeiten der Alliierten nicht 
            Rech=
nung getragen wird, ſo wird die Verantwortung für die künftig= 
Entwicklung der Dinge bei ihnen liegen. 
Das „Spiel” beginnt. 
EP. Genf, 5. Dezember. 
Der inoffizielle Teil der 43. Tagung des Völkerbundsrats, die 
morgen vormittag 11 Uhr eröffnet wird, hat bereits heute 
            be=
gonnen. Die wichtigſten Ereigniſſe des heutigen Tages waren 
J. M.K.K. in ein bis zwei Monaten erfolgen kann, in der Tat am Vormittag Beſuche des belgiſchen Außenminiſters 
            Vander=
velde und des deutſchen Staatsſekretärs Schubert bei 
            Vander=
velde. Am Nachmittag ſtattete der deutſche Außenminiſter Dr. 
Streſemann dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand einen 
            Be=
dürften eine Forderung ſein, die weder Deutſchlaud noch Eng= ſuch ab, der faſt 1½ Stunden dauerte und nach Auskünften, die 
land zugeſtehen kann. Die Fortſetzung franzöſiſcher Verſuche Briand heute abend der Preſſe gab, der Einleitung der 
            Be=
in dieſer Richtung müßte von Deutſchland auf das allerſchärfſte ſprechungen gewidmet war. Streſemann machte dann gegen 
6 Uhr abends auch einen Beſuch bei Chamberlain, der ebenfalls 
gaben über den Inhalt der Unterredung irgendwelche Auskunft.
 *Zur Genfer Tagung. 
Etappen der europäiſchen Verſtändigungspolitik. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 5. Dezember. 
Wie in Paris verlautet, ſoll die Zuſammenkunft in 
Genf ziemlich ſchnell verlaufen; die Vorarbeit der Diplomatie 
war angeblich ſehr gründlich. Den Begegnungen in Paris 
zwiſchen Briand, Chamberlain und Zalefki, dem polniſchen 
Außenminiſter, maß man eine große Bedeutung bei. Es ſoll 
alles vorbereitet ſein, damit in Genf unangenehme 
            Ueber=
raſchungen vermieden werden können. 
In Paris herrſcht aber doch eine gewiſſe Unruhe wegen der 
Genfer Zuſammenkunft. Man wirft der deutſchen Außenpolitik 
eine beſonders intranſigente Haltung vor. Auch die Tatſache, 
daß Chamberlain wieder die Vermittlerrolle ſpielen wird, 
            er=
fährt verſchieden Kommentierungen — auch ungünſtige. Aber 
in ernſten politiſchen Kreiſen will man darin ſchließlich mehr 
eine für die Oeffentlichkeit berechnete Geſte erblicken, damit die 
Politik von Thoiry auch für das engliſche Publikum jeden 
            un=
angenehmen Beigeſchmack verliert. Es wäre jedenfalls ſehr 
günſtig, wenn dieſe Wirkung auch für die engliſche Preſſe gelten 
würde. 
Die Etappe der europäiſchen 
            Verſtändi=
gungspolitik, die jetzt in Geuf abgeſchloſſen werden ſoll, 
war ohne Zweifel die ſchwierigſte. Von der Stimmung, welche 
die Zuſammenkunft in Genf hinterlaſſen wird, hängt 
            außer=
ordentlich viel, wenn nicht alles ab. Die Spannung iſt überall 
gleich groß; man kann es alſo leicht verſtehen, daß man auch in 
Italien die Ereigniſſe mit beſonderer Aufmerkſamkeit 
            kommen=
tiert. Die italieniſche Preſſe hat Frankreich auch im letzten 
Augenblick verblüffen können; ſie hat ſich nämlich ganz 
            entſchie=
den gegen die „Vier=Miniſter=Konferenz” gewendet. Man nahm 
bisher an, daß in erſter Linie Muſſolini dieſe Form der 
            Zu=
ſammenkunft anſtrebe. Aber ſchließlich ſcheint es nicht 
            ausge=
ſchloſſen zu ſein, daß gerade für Italien die Genfer 
            Zuſammen=
kunft keine beſondere Bedeutung haben wird. 
Das Programm der Beſprechungen iſt noch nicht in allen 
ſeinen Teilen bekannt. Es kann auch noch nach der Beendigung 
der Völkerbundstagung zu der Beſprechung neuer Fragen 
kommen. 
Angeblich, ſoll auch das Problem; der Stellungnahme der 
Mächte zu China angeſchnitten werden, und der engliſchen 
Politik ſchreibt man die Abſicht zu, zu verſuchen, alle 
            Differen=
zen, welche in dieſer Hinſicht zwiſchen den intereſſierten 
            Staa=
ten beſtehen, zu überbrücken. Doch es iſt zu bemerken, daß 
            die=
ſes Gericht von ruſſiſcher Seite lanciert wird. 
Die gegenſätzliche Auffaſſung in der 
Kontrollfrage. 
TU. Paris, 5. Dezember. 
Wie hier in franzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen verlautet, iſt 
trotz der letzten in Paris gepflogenen Verhandlungen z.viſchen 
Deutſchland und den Alliierten" der Kontrollfrage der 
            Gegen=
ſatz zwiſchen der deutſchen und — alliierten Auffaſſung im 
            vol=
len Umfange beſtehen geblieben. So wiro behauptet, daß die 
Unterredung zwiſchen Briand und Chamberlain eine in Paris 
am Freitag früh eingetroffene Mitteilung der Reichsregierung 
an die Botſchafterkonferenz und die Stellungnahme der 
            Bot=
ſchafterkonferenz hierzu behandelt habe. Jedoch ſei die 
            Auffaſ=
ſung der Reichsregierung, derzufolge die Frage der Aufh=bung 
der Militärtontrollkommiſſion genügend geklärt ſei, um jetzt in 
Genf die endgültige Abberufung der Militärtontrollkommiſſion 
zu ermöglichen, nicht auf die Zuſtimmung der alliierten 
            Außen=
miniſter geſtoßen. Briand und Chamberlain hätten vielmehr 
der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe gegenüber in ähnlicher 
Weiſe die Ablehnung dieſer deutſchen Auffaſſung ausgeſprochen. 
Briand habe die Aufhebuns der Militärkontrollkommiſſion erſt 
für eine nicht allzu ferne Zukunft in Ausſicht geſtellt, während 
Chamberlain hierfür eine Friſt von ein bis zwei Monaten 
            be=
nannt habe. Aus dieſen Aeußerungen dürfe, ſo wird in 
            fran=
zöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen verſichert, der Schluß gezogen 
werden, daß die Alliierten auf keinen Fall gewillt ſeien, ſich den 
deutſchen Standpunkt zu eigen zu machen. Auf die Differenzen 
in der Auffaſſung der Situation wieſe unter anderem auch die 
Tatſache hin, daß die Mitteilungen, die über die Räumung der 
Rheinlande gemacht tvorden ſeien, nur ſehr allgemein gehalten 
geweſen wären. Beſonders auffällig ſei die Bemerkung 
            Cham=
berlains, daß es immer noch nicht gelungen ſei, einen poſi. iven 
Vorſchlag zur Löſung der Kontrollfrage zu finden, der die 
            ge=
meinſame Zuſtimmung der franzöſiſchen und der 
            Neichsregie=
tung erhalten könne. 
Demgegenüber muß vom deutſchen Standpunkte aus darauf 
hingewieſen werden, daß dieſe in franzöſiſchen Kreiſen verbreitete
 Künſtlerhilfe 1926. 
Nach ſeit Jahren eingeführtem Brauch hat die Künſtlerhilfe 
der neuen heſſiſchen Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt am 
Sonntag vormittag wiederum eine Weihnachtsausſtellung in den 
ſchönen Ausſtellungsräumen des Kunſtvereins (Kunſthalle am 
Rheintor) eröffnet. 
Der kleinen Eröffnungsfeier wohnten zahlreiche Vertreter der 
ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, an der Spitze 
            Staatspräſi=
dent Ulrich, und viele Kunſtfreunde und Förderer bei. Im 
Namen der Künſtlerhilfe hieß Herr Oberregierungsrat 
            Emmer=
ling die Erſchienenen herzlichſt willkommen und wies in ſeiner 
kurzen, aber eindringlichen Anſprache darauf hin, daß es an ſich 
wohl bedauerlich ſei, daß man der Kunſt und den Künſtlern durch 
eine „Künſtler=Hilfe” Förderung vor allem in materieller 
            Be=
ziehung zuteil werden laſſen müſſe, daß die große Not der Zeit 
aber derartige Veranſtaltungen notwendig erſcheinen laſſe. Noch 
immer iſt, es leider ſo, daß die Kunſt nach Brot gehen muß. So 
begreiflich angeſichts der allgemeinen materiellen Not das iſt, ſo 
notwendig iſt es auch, die großen Kulturgüter, die in allen 
            Er=
zeugniſſen der Kunſt und des Kunſtgewerbes geſchaffen werden, 
nicht zu vernachläſſigen. Eine Volk, das ſeine Kunſt aufgibt, das 
für ſeine kulturellen Aufgaben auch in größter Not keine Opfer 
bringt, gibt ſich ſelbſt auf. Der Redner ſtreifte dann weiter die 
bedauerliche Tatſache, daß der Kunſtverein heute nur noch etwa 
400 Mitglieder zähle, was für eine Stadt wie Darmſtadt mit 
            an=
nähernd 100 000 Einwohnern und mit gutem und großem 
            künſt=
leriſchen Ruf geradezu beſchämend ſei, ganz abgeſehen von der 
Tatſache, daß die Mitgliedſchaft zum Kunſtverein nicht einmal 
nennenswerte materielle Opfer erheiſche, ſondern im Gegenteil 
den Mitgliedern noch durch Ausloſungen und freien Eintritt zu 
den Ausſtellungen uſw. erhebliche Vorteile biete. Der 
            Weihnachts=
ausſtellung wünſchte der Redner den erhofften Erfolg im 
            Inter=
eſſe aller ausſtellenden Künſtler, und erklärte die Ausſtellung 
            ſo=
dann für eröffnet. 
Dieſe Weihnachtsausſtellung, die nunmehr bis zum 9. 
            Ja=
nuar bei freiem Eintritt jedermann zugänglich iſt, ſoll das 
            dop=
pelte Ziel verfolgen, einmal den Künſtlern Gelegenheit geben, 
ohne große eigene Opfer ihre Erzeugniſſe verkaufen zu können, 
zum anderen aber, jedermann die Möglichkeit ſchaffen, ein gutes 
Kunſtwerk zu geringem Preiſe zu erſtehen. Es iſt alſo 
            gleich=
zeitig ein wirkſamer Kampf gegen den Schund. Die Ausſtellung 
iſt angeſichts des genannten Zweckes wohl juryfrei, doch iſt 
Gewähr dafür gegeben, daß Unkünſtleriſches auf jeden Fall aus=
 geſchieden bleibt. In der Ausſtellung ſind faſt alle heſſiſchen 
Künſtler, die in der Arbeitsgemeinſchaft zuſanmengeſchloſſen 
ſind, beteiligt. 
Die Ausſtellungsliſte zählt die Namen von 88 Künſtlern in 
der Abteilung Gemälde, von 66 in der Abteilung Graphik und 
Plaſtik und eine große Anzahl Kunſtgewerbler und 
            Kunſtgewerb=
lerinnen auf. Es iſt alſo eine reiche Fülle aus allen Gebieten der 
Kunſt vorhanden. Die Verſchiedenartigkeit der künſtleriſchen 
            Ein=
ſtellung der Ausſteller bietet Gewähr dafür, daß jedem Geſchmack 
Rechnung getragen wird. Wer nicht in der Lage iſt, ſich ein 
            Ge=
mälde, trotz der geringen Verkaufspreiſe, zu erſtehen, findet in 
der großen Auswahl von Kunſtblättern, Graphiken und 
            kunſt=
gewerblichen Dingen auch bei beſcheidenen materiellen 
            Möglich=
keiten gute und geſchmackvolle Dinge, die ſein Heim verſchönen 
können und die zu Geſchenkzwecken beſonders geeignet ſind. 
Kritik an der Ausſtellung zu üben, iſt nicht Zweck dieſer 
            Be=
ſprechung, es würde auch dem Ziel der Ausſtellung 
            zuwider=
laufen. Für gute Beratung iſt durch die Ausſtellungsleitung 
            ge=
ſorgt. Wir können uns mit der Feftſtellung begnügen, daß das 
Niveau dieſer Ausſtellung im ganzen ſehr gut iſt, und daß dieſes 
Geſamtniveau Gewähr dafür bietet, daß kein Käufer 
            benach=
teiligt wird. Der Beſuch der Ausſtellung war geſtern erfreulich 
zahlreich, und es iſt ihr von Herzen zu wünſchen, daß dieſer Be= 
** 
ſuch gleichſtark bleiben möge.
 *Moderne Raum=Einrichtung. 
Der moderne Menſch lebt in geſteigertem Tempo, bewußt und 
nicht genötigt, denn er hat es ſelbſt angeſchlagen! Dieſes Tempo 
beſtimmt mittelbar den Charakter der Wohnung, da ſie einem 
ſtraff angeſpannten Berufsleben in möglichſter Bequemlichkeit, 
Losgelöſtheit und Leichtigkeit die „Entſpannung” ermöglichen 
muß. Daß „Ausruhen” mehr iſt als phyſiſche „Raſt”, iſt ohne 
Zweifel, und es verſteht ſich ebenſo, daß man im Banne einer 
ſtarren „axialen Symmetrie” im Wohnraum, oder zu einem 
„Arrangement” in Beziehung geſetzt, nicht zur eigentlichen „Ruhe‟ 
kommt. 
Es iſt in dieſer Hinſicht auch wünſchenswert, daß der 
            Wohn=
raum weiße Wände hat, denn abgeſehen davon, daß es ihn größer
 *) Aus dem reichilluſtrierten Dezemberheft der führenden, von 
            Hof=
rat Dr. Alexander Koch herausgegebenen Darmſtädter Kunſtzeitſchrift 
„Innendekoration”. (Einzelheft 2,50 Mk.: Jahresband 1926, vornehm 
gebunden 36 Mk. über 500 große Abbildungen und viele anregende 
Textbeiträge.)
 und befreiender macht, paßt ſich ſolche transparente Neutralität 
jeder Stimmung an. Unverrückbarkeit in der Möbel=Anordnung 
iſt aber das Schlimmſte: die Möbel wirken tot und ſtarr. Sie 
ſollen daher ſo leicht als möglich geformt werden: Ueberwindung 
der Materie, die dadurch erſt beſeelt erſcheint. Innerhalb einer 
beſtimmten Idee, die gewiſſermaßen den „Aktions=Radius”, die 
Bewegungs=, beſſer noch die „Weg”=Möglichkeiten der Wohnenden 
klar fixiert hat, müſſen die Möbel auch immer anders ſtehen 
können, als ſie gerade ſtehen, darin beſteht das Geſtalten einer 
„Wohn=Situation”. 
„Garnituren” und ihre zwangvolle Gebundenheit 
            verſchwin=
den von ſelbſt, wenn man im Möbel wieder den in einer neuem 
handwerklichen Vertiefung über das Rein=Zweckliche hinaus zu 
findenden Einzelwert erkennen lernt. Solche leichte und 
            behag=
liche „Mobilia” paſſen immer zuſammen, wenn ſie aus der 
gleichen klaren Formung und ſachlichen Einſtellung heraus 
            ent=
ſtanden ſind. 
Das iſt die weſentliche „Struktur” einer modernen Wohnung. 
Daneben ſind der Phantaſie des Wohnenden zahlloſe 
            Möglich=
keiten gelaſſen, ſelbſt dem Raume jene Wärme zu geben, die das 
„Perſönliche” an ihm ausmacht, ihn um den Bewohner „
            mit=
leben” läßt. Die Tätigkeit des Architekten wird hier im 
            erzieh=
lichen Sinne anregen. Daß die hier in Betracht kommenden 
Dinge, vor allem Teppiche und Matten als Fußbodenbelag, 
Teppiche und Stoffe an der Wand, Vorhänge, Kiſſen der 
            Sitz=
möbel und dergl. die Träger farbiger Akzente darſtellen, iſt 
weſentlich, damit iſt aber geſagt, daß auch ihre Anordnung 
            wie=
der variabel ſein muß. Denn auch Farben können einen ſtarren 
Zwang ausüben, der eine Entſpannung hemmt oder verhindert. 
Das letzte ſchließlich: lebende Pflanzen und Bilder, — auch mit 
dieſen ſoll nicht durch „Arrangements” Architektur getrieben 
            wer=
den, — rundet, weil es faſt reine Privatangelegenheit des 
            Be=
wohners bildet, die Phyſiognomie des modernen Wohnraumes. 
Dieſe Dinge ſo empfinden, d. h. in dieſer Art des Wohnens 
die für uns einzig mögliche zu ſehen, — für uns, die wir in einer 
Zeit leben, die das Gute im Vergangenen pietätvoll zu ſchätzen 
weiß, aber nach überſtandener Gärung nunmehr auch ihre eigenen 
Werte zu erkennen und das Wertvolle herauszuarbeiten beginnt, 
— alſo in einer auf Poſe und Dekoration verzichtenden Wohnung 
wirklich „wohnen” zu wollen, und dies vor allem nicht als 
            Er=
gebnis einer intellektuellen Erwägung anzuſehen, ſondern als 
tatſächliche Selbſtverſtändlichkeit in ſich zu tragen oder zu 
            ent=
decken: das hieße die „neue Wohnung” ſchaffen. 
Alfred Benzel.
Nummer 338
Montag, den 6. Dezember 1926
Seite 3
 Aus der Landeshauptſiadt. 
Darmſtadt, 6. Dezember. 
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde. 
Der 23. Vortragsabend in dieſem Vereinsjahr im Hotel Prinz Karl 
galt dem altbekannten Heimatdichter Adam Karrillon. Herr Georg 
Röder, der Redner des Abends, verſtand es in feiner Weiſe, ſeine Hörer 
auf die Spuren Karrillon zu führen. Er ſchilderte die Jugend des 
Schullehrerſohns von Waldmichelbach. Die Entwicklung unter den 
            Ein=
drücken ſeiner ländlichen Heimat, ſeine Schulzeit in Bensheim und 
Mainz und ſeine Studienzeit. Der phantaſiebegabte Junge fand in dem 
weltfernen Odenwalddorf ſeine erſten und bleibenden Eindrücke, die 
jedenfalls reicher und nachhaltiger als bei Stadtkindern gleichen Alters 
wavon. Hier wurde der Grund zu dem ſpäteren Dichter gelegt. Der 
Odenwald blieb auch ſpäter immer wieder ſeine ureigenſte Heimat und 
allerlei feine Züge aus dem Jugendleben Karrillons, die der Redner 
zum beſten gab, bildeten den Unterton von dem Porträt des 
            Heimat=
ſchriftſtellers. Als Arzt hatte er in Weinheim eine ausgedehnte 
Stadt= und Landpraxis, aber trotzdem lag es ihm nicht, ſein Leben lang 
in dem kleinen Landſtädtchen ſitzen zu bleiben, der Wandertrieb, der ihn 
beſeelte, führte ihn in die Ferne. Hier begann ſich ſchon der 
            Schrift=
ſteller in ihm zu vegen und aus den Tagebuchaufzeichnungen, die er 
auf ſeinen Reiſen gemacht hatte, entſtand ſein erſtes Werk: „Eine 
moderne Kreuzfahrt‟. Dann folgte der bekannte „Michael Hely”, ein 
echtes Heimatbild von dem „Schreinermichel”, mit dieſem Kind ſeiner 
Muſe mußte er allerlei bittere Erfahrungen machen, ehe es ſeinen Weg 
in die Welt antreten konnte. Dann folgte 1906 „Die Mühle von 
            Huſter=
loh”, ebenfalls ein Odenwaldroman, dieſem ließ er den bekannten 
Roman „0 domina mea” folgen, und als Ertrag einer Reiſe, die er als 
Schiffsarzt mit der Wörmannlinie nach Kamerun machte, entſtand das 
Werk: „Im Lande unſerer Urenkel‟. Dieſem ſchloß ſich an „Sechs 
Schwaben und ein halber”. Als weitere Kinder ſeiner Muſe ſeien noch 
genannt: „Am Stammtiſch zum faulen Hobel‟. Die feinen Erzählungen: 
Bauerngeſelſchtes” und der Krankenkaſſenroman „Vilgo Ronjimus”. 
Der Redner gab allerlei gute Proben aus den Werken des Dichters, die 
die Geſtalten Karrillons in das rechte Licht ſetzten. Menſchen von Fleiſch 
und Blut, knorrig und kraus, bisweilen auch philoſophiſch und 
            ge=
dankenſchwer, ſo zogen ſie an dem Auge der Hörer vorüber. Mit dem 
Ausklang, daß Karrillon ein rechter Dichter von Gottes Gnaden ſei, 
der mit natürlichem Humor begabt, ſeine Leſer zum rechten Heimatquell 
zu führen verſteht, ſchloß der mit reichem Beifall aufgenommene 
            Vor=
trag. Im Anſchluß daran gab unſer bekannter Alt=Darmſtädter, Herr 
Louis Geiſt, noih einige Proben urwüchſiger Dichtungen aus dem Alten 
Darmſtadt zum beſten, die den reichen Beifall der Zuhörer fanden. In 
ſeinen Dankesworten wies der Vorſitzende, Herr Bibliothekar Weber, 
noch einmal darauf hin, daß unſere Schriftſteller nicht nur geleſen ſein 
wollen, ſondern vor allem auch ihre Bücher verkaufen möchten, und daß 
jetzt die Weihnachtszeit die beſte Gelegenheit dazu biete. Er verwies 
neben Karrillon und andern auch auf Robert Schneider, H. Rüthlein 
und auf Wilhelm Kaminſky, von dem jetzt noch zum Feſte ein drittes 
Bändchen ſeiner „Spuzze unn Boſſe” herauskommt. Damit werden 
unſere Heimatdichter geehrt und ihnen ein bleibendes Denkmal in den 
Herzen geſetzt. Der nächſte Vortragsabend mit einem Vortrag von 
Herrn Prof. Dr. Eſſelborn über das Thema: „Bilder aus dem 
Darmſtädter Wirtſchaftsleben” findet am 16. Dezember ſtatt. 
— Deutſcher Lehrerverein für Naturkunde. Vorgeſtern ſprach Herr 
Purpus, Oberinſpektor des hieſigen Botaniſchen Gartens, über Mexiko 
und ſeine Pflanzenwelt. Seine kurzen und packenden Worte brachten 
einen guten Ueberblick über die wichtigſten Verhältniſſe des fernen 
Landes. Seine prachtvollen Naturaufnahmen, oft unter den 
            ſchwierig=
ſten Verhältniſſen entſtanden, ſind ein Genuß für jedermann, ſelbſt für 
den, der nicht das geringſte botaniſche Intereſſe hat. Wort und Bild 
gaben in trefflicher Weiſe eine kleine Vorſtellung von der Mühſal, den 
Opfern und Beſchwerden, aber auch von den Freuden eines 
            Natur=
forſchers. Im 1. Teil des Vortrages wurde mr das tropiſche Gebiet 
Mexikos behandelt. Der 2. Teil, über das Hochland und beſonders die 
Kakteen, folgt am Mittwoch, den 12. Januar, 5 Uhr nachmittags, 
            eben=
falls im gleichen Raum.
 *Sportrevue. 
Zur Uraufführug der Darmſtädter Sportrevue „
            Darm=
ſtadr-Budapeſt—Stockholm” hatten ſich im Mathildenhöhſaal 
ſo viele Mitglieder der Handball= und Leichtathletik=Abteilung des Sp.= 
V. 98 mit ihren Angehörigen eingefunden, daß tatſächlich kein Sitzplatz 
für ſpäter kommende Beſucher frei war, ja, es herrſchte zeitweilig ein 
ziemliches Gedrange. Nichtsdeſtoweniger war die Stimmung von 
            An=
fung an vorzüglich und wurde im Verlaufe der Aufführung, wenn 
            über=
haupt noch möglich, immer beſſer. Die Sportrevue klappte, trotzdem uns 
verſichert wurde, daß der Aufführung keine Hauptprobe vorausging, 
ausgezeichnet und löſte wegen ihrer Originalität, wegen des geſunden 
Humors und der anerkennenswerten Darſtellungsweiſe ſämtlicher B=
            tei=
ligten wahre Lachſalven aus. Erhöht wurde die Wirkung weſentlich 
durch die geradezu raffinierte Inſzenierung der einzelnen Bühnenbilder 
durch R. Neſtor Diehl, in deſſen Händen die hünſtleriſche Leitung lag. 
Die Regie hatte H. Schnelle, der als Conferencier mit den üblichen 
unerläßlichen humoriſtiſchen Redewendungen in den Pauſon für 
            wir=
kungsvolle Unterhaltung ſorgte. Die Revue zeigte in neun Bildern die 
höchſt abenteuerliche Reiſe eines leichtſinnigen Sportmannes, meiſterhaft 
dargeſtellt durch N. Neſtor Diehl, von Darmſtadt über Budapeſt nach 
Stockholm. Allgemein iſt zu ſagen, daß die Darſteller ganz vorzüglich 
ſpielten und ihre Rollen beherrſchten; neben der erwähnten Hauptperſon 
iſt beſonders der Reiſebegleiter (Ga. Delp) hervorzuheben. Die übrigen 
Darſteller müiſſen ſich mit einem Geſamtlob begnügen, da wir leider 
die einzelnen Namen nicht erfahre konnten. Beſonders anziehend bzw. 
von durchſchlagender Wirkung waren die Tanzeinlagen, die von 
            Mit=
gliedern des veranſtaltenden Vereins dargeboten wurden. Stürmiſchen 
Beifall erntete Fräulein Dora Böhm vom Heſſiſchen Landestheater, 
die ſämtliche Tänze einſtudiert hatte und mit ihren temperamentvollen 
Solotänzen die begeiſterten Zuſchauer mitriß. Es iſt erfreulich, daß 
beabſichtigt iſt, die Revue zu wiederholen. Die Tänze mußten des 
öfteren wiederholt werden. Die Revue, die trotz des rein 
            humoriſti=
ſchen Grundtones das künſtleriſche Moment nicht aus dem Auge gelaſſen 
hatte, bewies, daß die Mitglieder des Sportvereins nicht nur auf dem 
grünen Raſen, ſondern auch in geſellſchaftlicher Beziehung ihren Mann 
ſtellen. Eine reichhaltige Tombola brachte Manchem ſchöne Gewinne. 
Bei einer Jazzkapelle vergnügte man ſich noch einige Stunden.
 — Führungen im Landesmuſeum. Die nächſte Führung findet 
            Mitt=
woch, den 8. Dezember, pünktlich 3 Uhr nachmittags, im Kupf 
            rſtich=
kabinett ſtatt. Dr. Freund wird über die im Weſtflügel des Kabinetts 
ausgeſtellten Gemälde des Hanauer Malers Reinhold Ewald 
ſprechen. 
— Die Werkſtätte für individnelle Kleidung Stoltz von Eichel bittet 
uns, folgende Berichtigung aufzunehmen: Da ein Verkauf in der Loge 
deren Beſtimmungen widerſpricht, findet dieſer Weihnachtsverkauf 
am Montag, den 6. und Dienstag, den 7. Dez., nur in unſeren eigenen 
Räumen, Steinackerſtraße 1, II ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
 Generalvertretung für Darmſtadt und Umgebung: Wilhelm Deſch, 
Biergroßhandlung, Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſiraße 1 + Fernruf 1410.
 St. Franziskus=Feier. 
Zu einer eindrucksvollen Gedenkfeier hatten ſich die Mitglieder der 
Vereinigung kathol. Akademiker und des Volksvereins für das kathol. 
Deutſchland geſtern mittag in der feſtlich geſchmüückten Turnhalle am 
Woogsplatz ſehr zahlreich verſammelt. Eine ausgewählt gute, 
            künſtle=
riſch zuſammengeſtellte Feſtfolge brachte geſangliche und muſikaliſche 
Darbietungen religiöſen Charakters. Herr Miniſter von Brentano 
wies in einer einleitenden kurzen Anſprache auf die ungeheuere 
            Bedeu=
tung Franz von Aſſiſis hin, der ein Vorbild wahrer Nächſt nliebe 
            ge=
weſen ſei. Dieſer Gedanke ſollte auch im deutſchen Vaterlande 
            herr=
ſchend ſein, damit der endgültige innere Friede hergeſtellt ſei. Zum 
Schluſſe dankte der Redner mit warmen Worten im Namen der 
            feſt=
gebenden Vereine allen Ausführenden für ihre ſelbſtloſe Mitwirkung 
am Gelingen der Feier, insbeſondere dem Herrn Feſtredner, Prälat 
Dr. Münch, der den weiten Weg nach Darmſtadt nicht geſcheut habe, 
um hier über Leben und Wirken des Heiligen zu ſprechen. 
Die vereinigten Kirchenchöre St. Martin und St. Fidelis unter 
Herrn W. Leyerers vorzüglicher Leitung ſangen die Chorgeſänge 
„Mein Gott und mein Alles”. „Gebet des hl. Franziskus” und „Die 
Himmel wühmen‟. Einen ſinnigen Prolog trig Herr Rud. Perard vor. 
Herr Opernſänger Jean Danz=Frankfurt a. M. ſang mit ſeinem 
hervorragenden Bariton einige Lieder, unter denen das „Ave Maria”, 
lebhafteſten Beifall fand. Ebenſo begeiſtert aufgenommen wurden die 
in wundervollem Ernſt mit wohlklingender und vorzüglich 
            durchgebilde=
ter Altſtimme vorgetragenen Lieder der Konzertſängerin Fräulein Poldi 
Heyl=Darmſtadt. Herr Kammermuſiker Wilh. Kehr=Darmſtadt 
            er=
freute die Beſucher mit einigen ſehr ſchönen, techniſch vollendet 
            dar=
gebrachten Klarinettſpielen, und wurde dabei fein und exakt von Frau 
Dr. Schefers am Flügel unterſtützt, die auch liebenswürdigerweiſe 
die Klavierbegleitung der Geſangsvorträge übernommen hatte. Dem 
Höheunkt der Veranſtaltung bildete die Feſtrede des Herrn 
            Generalſekre=
tärs Prälaten Dr. Münch=Köln, der in ſeinen tiefgründigen und 
intereſſanten Ausführungen auf die Gründe zu ſprechen kam, die zur 
Entdeckung des Hl. Franz von Aſſiſi führten. Dieſe Entdeckung mußte 
gerade in der modernen Zeit mit ihren geiſtigen Nöten kommen. Der 
heutige Menſch, der in ſtolzer Selbſtverblendung von der modernen 
            Be=
griffswelt alles erwartet hatte, wurde naturgemäß unſagbar enttäuſcht 
und hatte die innere Sehnſucht, ſich aus der komlizierteſten Verſtrickung 
durch Erfaſſen einer ungeheueren, lebendigen Perſönlichkeit, wie die des 
Franz von Aſſiſi, zu löſen. In ihm iſt die Perſönlichkeit gefunden, die 
fähig war, durch inneres Erleben und ſeine flammende Liebe zu ſeinen 
Mitmenſchen dieſes den modernen Menſchen fehlende Gefühl zu wecken. 
Nicht nur die katholiſche, ſondern die ganze Chriſtenheit verhre Franz 
von Aſſiſi wegen dieſer allumfaſſenden, gottvertrauenden Liebe. Der 
jugendliche, erſt 37jährige Papſt Innocenz III. hat ihn erkannt; ein 
hohes Verdienſt für den damaligen Papſt. Der Redner ſchloß mit dem 
Wunſch, zum Segen der Menſchheit möge der Geiſt des Franz von Afſiſi 
in die Herzen der Menſchen einziehen. Nach dieſer mit großem Beifall 
aufgenommenen Rede folgten muſikaliſche und geſangliche Darbietungen. 
Mit einem machtvollen Chorgeſang wude dieſe ernſt=feierliche religiöſe 
Veranſtaltung geſchloſſen.
 — Heſſiſches Landestheater. Zu der Uraufführung des 
            Weihnachts=
märchens Brumm, der Bär”, die für Samstag, den 11. Dezember, 
angeſetzt iſt, haben die Mieter des Landestheaters morgen. Dienstag, 
den 7., und Mittwoch, den 8. Dezember, eim Vorkaufsrecht zu 
            Vorzugs=
preiſen von 50 Pf. bis 2.50 Mk. Der allgemeine Vorverkauf beginnt 
am Donnerstag, den 9. Dezember. 
Eduard Künneckes „Vetter aus Dingsda”, die zum 
            Reper=
toireſtück der deutſchen Büihnen gewordene Operette, wird für Mitt= 
Dezember im Landestheater vorbereitet. Die von einer luſtigen 
            Hand=
lung unterſtützte, leichtbeſchwingte, von einer harmloſen Heilerkeit 
            be=
lebte und von reizvollen Tanzmelodien durchzogene Muſik, die faſt 
opernhaft anmutet, trägt das Geprüge eines aus ſich ſelbſt ſchöpfenden 
Muſikers von durchaus eigenem Stil. Die Aufführung wird von Heiny. 
kuhn ſzeniſch, von Berthold Sander muſikaliſch geleitet. 
Die nächſte Wiederholung der mit ſtarkem Beifall aufgenommenen 
Aufführung von Franz Schrekers „Gezeichneten” iſt am Mittwoch, den 
7. Dezember.
 Lichtbilder 
Vorfükrungen
 Projektion 
Epidiaskop 
Kino 
für 
Vereine 
Korporationen 
u. Gesellschaften
 C.ach. Reich 
Darmstadt 
emptehlen sich zur kurzt 
Ausführ. a. Spezielarb. d. Färberei, 
Bleicherei, Appretur, Decatur 
Chemischs Reinigung
 gegründet 1905 
Fabriß: 
Na4 
Pallaswiesenstr. 146 Rheinstr. 4 
Tel. 1501 16857a) Tel. 1472
 Secker Nachf. 
2. 0. spuder Pfd. 50 3. Ludwigshöhſt. 1 
(B16.50
 „APLER= 
Schreibmaschinen 
sämtl. Zubehör (17036a 
Reparaturen aller Systeme 
Gebrauchte Maschinen stets auf Lager 
Mäller •Ober 
Rheinstraße 39 Telephon 2498
 übernimmt 
Photo- u. Kinohaus 
Cartharius 
Ludwigsplatz 6 (15056a
 Papier=Eifler, Woogs= 
Briefumſchläge platz 3. 
(16544a 
Rasierklingen 
sollten Sie nicht nachschlei en lassen, denn 
Sie bekommen heute schon (16996a 
10 Stück neue Klingen (Grün) für 45 5 
10 Stück neue Klingen (Gold) für 959 
Parfümerie 
Elisabethenstraße 9 TN.FrenK 
Vorteilhafteste Bezugsquelle für allen 
Rasierbedarf
 Opern= und 
Ferngläſer. 
v. Mk. 15.— an 
Prismengläſer 
v. Mk 85 — an 
            Metallbau=
käſten 
v. Mk. 4.50 an 
Thermometer 
v. 65 an 
Baromeier 
v. Mk. 8.50 an 
Reißzeuge 
v. Mk. 2 — an
 Brillen und 
Zwicker 
in allen 
            Preis=
lagen n. ärztl 
Verordnung 
F. W. 
Pf.rcdorff 
Luiſenplatz 4, 
gegenüber 
d.H=Poſt. 12621a
 Sprechapparate 
all. führende Marken 
Schallplatten 
in gr. Auswahl 
H. Pullmann 
27 Saalbauſtraße 27 
Billige Preiſe — 
            Zah=
lungserleich erung. — 
Repgraturen (171959
 Praktiſche 
Weihnach s- 
Ge chenke 
ſind Uhren aller Art 
Armband= Uhren 
Taſchen=Uhren 
Regulateure u. mod 
Zimmer=Uhren 
Küchen=Uhren und 
Wecher in großer 
Auswahl z. billigen 
Preiſen bei. 
Uhrmacher 
P. Grünfeld 
Gr. Ochſengaſſe 30 
jeben d. Brauerei zum 
Goldnen Anker 
Auch auf Teilzahlg. 
mit kleiner An= u. 
Abzahlung. 
Bitte 
            Ausweispa=
piere mitb ngen
 Auch unsere „Flalpaus Rarität Nr. 200” ist recht 
gut. Sie kostet 4 Pfennig und ist die weitaus 
beste Cigarette dieser Preislage in Deutschland.
HALPAUS-CIGARETTEN-FABRlK G. M. B. H., KGLN U. BRESLAU.
T 15076
 Kennen Sie 
Halpaus-Mocct‟?
 Ja, jetzt kennen Sie unsere „Halpaus Mocca” und Sie haben 
sie bestimmt auch schon geraucht und sich davon überzeugt, daß 
diese Cigarette tatsächlich besonders gut und besondlers preiswert ist. 
Sie werden unsere „Halpaus Mocca” auch in Zukunft gerne 
und mit großem Genul rauchen. Diese Cigarette ist rein, leicht, 
dabei doch aromatisch, infolge dieser Eigenschaften überaus 
            be-
kömmlich. Das ist sehr wichtig für eine Cigarette, die man ständig 
rauchen möchte.
Seite 4
Montag, den 6. Dezember 1926
Nummer 333
 Reichskanzler a. D. Dr. Wirth in Darmſadt. Am Samstag, am 
Borabend der Volksabſtimmung, ſprach der ehemalige Reichskanzler Dr. 
Wirth im Orpheum in einer öffentlichen Verſammlung auf Veranlaſſung 
der heſſiſchen Regievungsparteien. Der Verſammlung wohnten 
            Staats=
präſident Ulrich und Finanzminiſter Henrich bei; nicht alle Stühle in 
den vorderen Reihen waren beſetzt. In der Mitte des Saales nahmen 
Reichsbannerleute Aufſtellung; Dr. Wirth wurde bei ſeinem Erſcheinen 
von den Führern des Reichsbanners nach dem Tiſche des Präſidiums 
            ge=
leitet. Die Kapelle Kümmel bot ſodann einen Muſikvortrag und 
            Land=
tagsabgeordneter Storck eröffnete hierauf die Verſammlung mit einer 
Begrüßung des Dr. Wirth. Unter dem lebhaften Beifall der 
            Verſawm=
lung begann Dr. Wirth ſeine Rede und dankte zunächſt allen 
            Republi=
kanern für ihr Eintreten zugunſten der Republik. Er machte darauf 
aufmerkſam, daß Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann heute durch 
            Darm=
ſtadt fuhr, um nach Genf zu reiſen; dieſer ſei kein entſchiedener 
            Repu=
blikaner, ſondern ein Monarchift auf Urlaub. Er wies ferner darauf 
hin, daß die Volksparteiler in Heſſen mit den Deutſchnationalen 
            zu=
ſammengingen, die die Politik Streſemanns bekämpften. Die 
            Bezeich=
nung Ordnungsblock und Bürgerblock ſeien die ungeeignetſten für 
            Par=
teien, denn man falle damit in eine ſchon vor Jahrzehnten als falſch 
            er=
wieſene Politik zurück. Kein Staatsleben könnte ohne großzügige 
            Oppo=
ſition beſtehen; als er dieſem Gedanken im Reichstag Ausdruck gegeben 
habe, hätte man ihn auf der Rechten erklärt, ſeine Oppoſition würde 
international, aber nicht national ſein. Das Zentrum habe ein ſtarkes 
Ringen gehabt, jedoch habe er die Anſchaung, daß in ihm der Gedanke 
des Bürgerblocks zurückgedrängt ſei. Der Begriff des Beſitzbürgertums 
wäre nun überwunden worden durch den Begriff des Staatsbürgertums. 
Im alten Staat habe man Zentrum und Sozialdemokratie 
            niederge=
halten, jetzt ſei aber das Beſitzbürgertum zurückgedrängt, jeder ſei jetzt 
Staatsburger. Die deutſchen Republikaner hätten den Monarchiſten 
gegenüber zu viel Toleranz geübt. Mit Eilbvief wäre zum Beiſpiel der 
württembergiſche Gefandte von der deutſchnationalen Regierung 
            abbe=
rufen worden, als ſie zur Macht gelangte. So ähnlich werde es in 
Heſſen ſein, wenn die Rechtsparteien zur Regierung kämen. Die Führer 
der Wirtſchaft müßten den Sozialdemokraten, dem Zentrum und den 
Demokraten damnkbar ſein, daß ihr Beſitz erhalten geblieben ſei; darum 
ſei der Kampf gewiſſer Wirtſchaftsgruppen gegen die Weimarer 
            Ver=
faſſung unbereaſtigt. Die Führer der Wirtſchaft hätten ſich bei der 
            Ne=
gierungsbildung ſeinerzeit entzogen. Gerade die Uebergangszeit der 
Finanzpolitik in Reich und Ländern wäre die ſchwerſte Zeit geweſen; 
die Parteien der Weimarer Koalition hätten in dieſer Zeit 
            Hervorragen=
des geleiſtet. Der Redner wies in diefem Zuſammenhang auf 
            Erz=
berger, Rathenau und Ebert hin. Heſſen, Baden, die Pfalz und das 
Rheinland hätten in erſter Linie die Vorteile der Weimarer Koalition 
erfahren. Durch rein wirtſchaftliche Gruppen, wie in Heſſen könne der 
Staak nicht vorangetrieben werden. Wenn das Zentrum ſich in Heſſen 
einem Bürgerblock anſchließe, ſo hätte es dei Recht mehr den 
            Sozial=
demokraten den Klaſſenkampf vorzuwerfen. Jetzt ſei der Augenblick für 
die Weimaver Koalition gekommen, um dem neuen vepublikaniſchen 
Staat auch den Inhalt zu geben. Der Redner polemiſierte dann gegen 
Streſemann und beſprach die franzöſiſche Außenpolitik in ihrem 
            Ver=
hältnis zu Deutſchland. Deutſchland habe bei allen Verhandlungen, 
            zu=
letzt noch in Locarno Opfer gebracht, nunmehr hätten die Mepblikaner 
Frankreich zu erklären, daß genug Opfer gebracht wären. In Amerika 
habe man, nach ſeiner perſönlichen Erfahrung, tieſes Verſtändnis für 
die Politik der remblikaniſchen Parteien in der Nachkriegszeit. Er habe 
in Waſhington einem franzöſiſchen Senator erklärt, daß der Gedanke der 
Franzöſiſchen Sicherheit nichts ſei ohne die deutſche Freihett. Napoleon 
habe in ſeinem polftiſchen Teſtament geſagt, daß ſein Sohn durch 
            Ver=
ham lungen mit anderen Völkern das erreichen werde, was er ſelbſt mit 
Waffen hätte tun müſſen. Die Gewalt der Waffen könnte Europa micht 
retten. Das von Napoleon aufgeworfene Problem beſtehe auch jetzt noch, 
mämlich die Völker Europas in Frieden zu einen. Viele Dichter und 
Denker in Deutſchland hätten ähnliche Gedanken ſchon vor mehr als 
100 Jahren ausgeſprochen. Kant prophezeite ſchon ein Weltfriedensreich 
und einen Völkerbund. Der Redner bemerkte im weiteren Verlauf ſeiner 
Ausführungen, man ſtehe innerpolitiſch vor einer Kriſe im Reich, denn 
im Volke verſchwinde zum Teil das Vertrquen zu den repblikaniſchen 
Einrichtungen. Zu fordern ſei deshalb Demokratiſierung der 
            Verwal=
tung, ein anderer Geiſt in den Univerſitäten, Durchſetzung der Juſtiz, 
des Reichsheeres uſw. mit demokratiſchen Ideen. Im alten Staate 
hätten Reſerveoffiziere, die zur Regierung im Gegenſatz ſtanden, ihren 
Abſchied nehmen müſſen; dieſelben Leute die den jetzigen Staat 
            ver=
neinten, ſuchten aber doch in dieſem Staat Macht zu erlangen. Es ſei 
etwas ſehr ſchnell, wie ſich die Rechtskreiſe zu Republikanern 
            verwandel=
ten. Der Maſſenbewegung des Reichsbanners müſſe jetzt ein politiſcher 
Sinn gegeben werden; durch ſeine Exiſtenz habe es den neuen Staat 
vor Putſchen gerettet; nun gelte es die vewublikaniſchen Parteien unter 
dem Reichsbanner zu einigen. Er wolle mit Löbe und Haas keine 
neue Partei gründen, ſondern die Republikaner ſammeln. Der Kampf 
müſſe gerichtet ſein gegen den Bürgerblock. In dieſem Sinne ſollten 
die Reichsbannerleute wirben. Landtagsabgeordneter Storck dankte dem 
Redner im Namen der Anweſenden, worauf die Verſammlung 
            ge=
ſchloſſen wurde.
 — Die Kriegerkameradſchaft Haſſia teilt uns mit, daß am 28. 
Nobember in Berlin die 6. Reichsvertreterverſammlung ihres 
            Spitzen=
verbandes der Kriegsbeſchädigten und Kriegerhinterbliebenen, des 
            Deut=
ſchen Neichskriegerbundes „Kyffhäuſer”, ſtattfand, an der Vertreter aller 
Landesgruppen des Reiches ſowie eine größere Anzahl von Vertcetern 
der Behörden und des Reichstages teilnahmen. Der 1. Vorſitzende des 
Verbandes, Staatsrat a. D. Dr. Quarck, begrüßte zunächſt die 
            Ver=
treter der Behörden und gedachte des am 9. Oktober ds, J3 
            verſtor=
benen Präſidenten des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” 
Generaloberſten von Heeringen, deſſen Verdienſte um den Verband er 
mit warmherzigen Worten würdigte. Aus dem Geſchäftsbericht, den 
der geſchäftsführende Vorſitzende, Major a. D. Goedicke erſtattete, 
ging hervor, daß die Entwicklung der Organiſation im verfloſſenen 
Jahre außerordentliche Fortſchritte gemacht hat. Die Anzahl der 
            Mit=
glieder der Organiſation, die ihren feſten Rückhalt an den 
            Kriegerver=
bänden hat, beträgt zurzeit rund 400 000. Miniſterialrat Frhr. von 
Gemmingen vom Reichsarbeitsminiſterium hielt hierauf einen ſehr 
intereſſanten und feſſelnden Vortrag über die Entwicklung und den 
            heu=
tigen Stand der Kriegsbeſchädigten= und Kriegerhinterbliebenen=
            Für=
ſorge ſowie über das Schwerbeſchädigtengeſetz. Major Goedicke 
            ent=
wickelte anſchließend das Forderungsprogramm des Verbandes bezgl. 
des Ausbaues der Verſorgungsgeſetze und des Verfahrensgeſetzes. Er 
erörterte beſonders diejenigen Punkte, die der Verbeſſerung dringend 
bedürfen. Geheimrat Kerſchenſteiner vom 
            Neichsarbeitsmini=
ſterium nahm zu den Wüinſchen des Verbandes Stellung. Die Regierung 
ſei nach beſten Kräften beſtrebt, die Belange der Kriegsbeſchädigten und 
„Kriegerhinterbliebenen zu fördern. In der anſchließenden, ſehr 
            ein=
gehenden Diskuſſion, an der ſich auch Herr Reichstagsabgeordneter Loibl 
beteiligte, wurden weitere Forderungen, Siedlungsfragen und andere 
ſoziale Angelegenheiten erörtert. Es wurde nachſtehende Entſchließung 
angenommen: „Nachdem der Reichstag in einer Entſchließung vom 1. 
Juli 1926 anerkannt hat, daß die gegenwärtige Verſorgung der 
            Kriegs=
beſchädigten und =Hinterbliebenen den berechtigten Bedürfniſſen nicht 
entſpricht und die Reichsregierung um Bereitſtellung der notwendigen 
Mittel für eine Verbeſſerung der Verſorgung erſucht hat, erwarten die 
zur 6. Reichsvertreterverſammlung am 28. November 1926 in Berlin 
zuſammengetretenen Vertreter der im Deutſchen Reichskriegerbund 
„Kyffhäuſer” vereinigten Kriegsbeſchädigten, Kriegerhinterbliebenen und 
Altrentner zuverſichtlich, daß die Reichsregierung nunmehr die 
            erforder=
lichen, auf eine ausreichende Bemeſſung der Nenten gerichteten 
            Maß=
nahmen ergreift.” 
Kunſtnotizen. 
Geder Werſe, Künftlier oder fünſfſeriſche Veranſkaltungen, deren im Nachſtehenden Crwähnung 
geſchieht, behält ſich die Redaklion ihr Urteil vor. 
—Refibenz=Theater. „Der Trödler von Amſterdam‟. Das 
alte Lied von der Lochter, die in ihrer Vergnügungsſucht auf die ſchiefe 
Ebene gerät und von einem Zuhälter geheiratet wird. Der verzweifelte 
alte Vater, der verſchmähte ſolide Liebhaber und ſpäter edelmütige 
Retter; der alte Vater wird eines Mordes verdächtigt, während der 
eigentliche Mörder der unangenehme Schwiegerſohn iſt, entwickeln ſich 
Konflikte, die den Zuſchauer in dauernder Spannung halten. Der Film 
iſt im allgemeinen vorzütglich geſpielt, in ſtürmiſchem Tempo bis zum 
Ende. Werner Kraus findet für den alten Vater Töne menſchlichen 
Empfindens, die Tochter Diormira Jacobini gibt das tyviſche 
            leicht=
ſinnige Großſtadtmädel, die den Abgrund nicht ſieht, dem ſie zuſteuert. 
Der zweite Foxfilm: „Der Hochverrat von Panama”, zeigt Vilder 
            aus=
gezeichneter Wirkung und Spannung. Verratene Schiffe, Minen unter 
dem Panamakanal, internationale Spionage. Orkane auf hoher See. 
Für dieſen Film ſtellve die amerikaniſche Regierung die geſamte 
            Kriegs=
flotte zur Verfügung.
 — Palaſt=Lichtſpiele. „Die geſchiebene Frau” Leo Falls 
bekannte Operette, von Jane Beß und Adolf Lantz mit Routine für die 
Leinewand bearbeitet brachte der Aafa einen durchſchlagenden Erfolg, 
der in der Hauptſache auf das Konto der Darſtellung und Regie zu 
ſetzen iſt. Wieder iſt es Mady Chriſtians, die mit ihrer natürlichen 
Anmut, Ausgelaſſenheit und Drolerie einen Film zum ſicheren Siege 
verhilft, der famoſe Viktor Janſon und die erſchüitternd komiſchen 
            Ge=
richtsbeifitzer Wilhelm Bendow und Paul Morgan ſind ihr ebenbürtige 
Partner. Viktor Janſon, der auch Regie führt, wahrt Friſche und 
            Be=
lebtheit des heiteren Eheſpiels, ſchafft ein paar außerordentlich wirkſame 
Außenbilder und gibt in den Szenen des Scheidungsprozeſſes den 
            Be=
weis einer einfallsreichen Spielleitung.
 Meßmersee 
ſeit 80 Jahren bekannt — feinſte Miſchungen 
zu billigſten Preiſen.
 * Die Wohnungsnot in Darmſtadt äußert ſich, wie die Statiſtik 
nachweiſt, in erſter Linie in einer Nachfrage nach Kleinwohnungen, nach 
Ein= und Zweizimmerwohnungen. Um dieſen Wünſchen wenigſtens 
im Rahmen des zurzeit finanziell Möglichen, zu entſprechen, hat die 
Stadt Darmſtadt auf Veranlaſſung von Bürgermeiſter Buxbaum Ecke 
der Barkhausſtraße und der Echardtſtraße ein großes Gebaude 
            errich=
tet, das jetzt ſeiner Vollendung entgegengeht. Die Umgebung mit 
ihren Bretterzäunen ſieht zwar noch nicht ſehr einladend aus, umſo 
ſtattlicher tritt dafür das Gebäude ſelbſt in die Erſcheinung. 
            Bürger=
meiſter Buxbaum hat in den äußeren Bauformen mit Recht den 
            Charak=
ter gewahrt, den die benachbarten Neubauten am Rhönring tragen. 
Auch das neue Haus gereicht, gleich jenen ſtädtiſchen Häuſern dem 
nördlichen Stadtteil zur Zierde. Das unaufdringliche Rot, in dem ſich 
das neu hergeſtellte Gebäude präſentiert, vereint ſich vortrefflich 
mit den künſtleriſch entworfenen und architektoniſch wohldurchdachten 
Bauformen zu einer harmoniſchen Wirkung für den Betrachter. Die 
Front an der Barkhauſtraße iſt etwa 50 Meter lang und die an der 
Eckhardtſtraße etwa 30 Meter. Stärber betont durch Kunſtſtein ſind 
die Eingangspforten, von denen vier nach der Barkhausſtraße und zwei 
nach der Eckhardtſtraße zu liegen. Die vier Stockwerke des Gebäudes, 
das eine Tiefe von rund 10 Metern hat, ſind in vierzig 
            Einzimmer=
wohnungen und acht Zweizimmerwohnungen aufgeteilt. Die 
            Zwei=
zimmerwohnungen haben je eine beſondere Speiſekammer und die 
            Ein=
zimmerwohnungen einen Speiſeſchrank; alle haben je einen 
            Boden=
raum und einen Keller ſowie gemeinſam den Trockenboden und die 
Waſchküche. Für die Errichtung des Hauſes war der leitende Gedanke, 
den Wünſchen, namentlich alleinſtehender älterer Leute zu entſppechen, 
die ihre größere Wohnung zugunſten einer Kleinwohnung aufgeben 
wollen. Durch die freiwerdenden Wohnungen hofft man, daß der 
Wohnungsmarkt in Darmſtadt etwas entlaſtet wird. 
— Darmſtädter Wochenmarktpreife am 4. Dezember 1926. 
            Speiſe=
kartoffeln 6—7, Salatkartoffeln 6, Blumenkohl 25—100, Römiſchkohl 
(Bündel) 10, Roſenkohl 25, Wirſing 6—8, Weißkraut 4—6. Rotkraut 
8—12, Kohlrabi (unterirdiſche) 10, Spinat 2—25, Tomaten 40—80, 
Zwiebeln 8—10, Gelbe Rüben 8—10, Rote Rüben 8—10, Weiße Rüben 
8—10, Schwvarzwurzeln 40—50, Kopfſalat 5—10, Feldſalat 80, Endivien 
5—12, Radieschen 5—10, Rettiche 10, Meerrettich 70. Sellerie 5—40 Pf. 
Eßäpfel 18—30 Fall= und Kochäpfel 10—18, Eßbirnen 10—20, 
            Koch=
birnen 8—12. Nüſſe 60—80, Kaſtanien 9—35, Apfelſinen 10—15, 
            Zitro=
nen 4—10, Bananen 60 Pf. Schveinefleiſch 132—150, Kalbfleiſch 120, 
Rindfleiſch 80—100, Hackfleiſch 80—140, Hausm. Wurſt 80—30, Gefütgel 
190—180 Pf. Süßrahmbutter 220 Landbutter 180—200, Eier 15—18, 
Handkäſe 5—15, Schmierkäſe 1 Pfd. 30—35 Pf.
 Tageskalender für Montag, den 6. Dezember. 
Vandestheater: Großes Haus, abends 7½ Uhr, 3. Sinfonie= 
Konzert des Heſſ. Landestheater=Orcheſters. — Kleines Haus: 
Keine Vorſtellung. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=, 
theater, Palaſt=Lichtſpiele. — Berufskundliche Vorträge: Techn. 
Hochſchule, Hörſaal 326, abends 7.30 Uhr. — Schloß=Café: 
Konzert. — Hotel Schmitz: Unterhaltungsmuſik. — Span, 
Bodega: Konzert. — Weinhaus Weißer Turm: Konzert. 
Café Nheingold: Konzert. — Zentralhotel: Konzert. — 
Theaterſaal Perkeo: Singſpiel und Burleske. — Die 
Chriſtengemeinſchaft: In der Städtiſchen Akademie für 
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, abends 8½ Uhr, öffentlicher Vortrag: 
„Der Prophet Elias und ſeine Chriſtus=Erkenntnis”, Dr. A. 
            Heiden=
reich. — Frankfurt a. M.: Feſthalle, abends 7.30 Uhr, Sarraſanis 
Zirkus=Feſtſpiele.
Briefkaſten.
 M. D. Es liegt in dem geſchilderten Falle keine der Ausnahmem 
vor, in denen das Grunderwerbſteuergeſetz Steuerfreiheit vorſieht. Sie 
müſſen deshalb um Erlaß der Steuer aus Billigkeitsgründen beim 
Finanzamt nachſuchen und im Geſuche den Zweck des Erwerbes und die 
Baufälligkeit des Objektes ausführlich darlegen. Gegen eine ablehnende 
Entſcheidung könnten Sie ſich an das Landesfinanzamt und 
            Neichs=
finanzminiſterium wenden. 
C. H. 1. und 2. wenden Sie ſich am beſten an Rechtsanwalt Jacobi 
in München, der, ſoviel wir wiſſen, in derartigen Schutzverbänden 
tätig iſt. Er wird auch bezüglich der Anleihe und der angefragten 
Schuldnerin die beſte Auskunft zu erteilen vermögen.
Winterkur für
 Nervenkranke 
u. Nervös-Erschöpfte Spezialkuranstalt Hofheim im Taunus 
bei Frankturt am Main. — Prospekte durch: 
(I.7833 
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt.
 Statt beſonderer Anzeige. 
Heute nacht 2 Uhr entſchlief plötzlich und unerwartet meine 
            innigſt=
geliebte Frau, unſere treuſorgende Mutter, Tochter, Schwiegertochter, 
Schweſter, Nichte, Schwägerin und Tante 
(17955 
Frau
 geb. Stautz. 
In tiefem Schmerz im Namen aller Hinterbliebener 
Otto Stöhr. 
Schmalkalden, Darmſtadt, Offenbach, Eberſiadt. 
Hirſchapothele.
 Photo-Apparat 
X12 em, Optik 4,5, 
Komp. mit Zubehör, 
wie neu, abzugeben 
Anfragen u. P225 
Geſchäftsſt. *32017
 
            Raſier=
klingen 
werden, nie neii 
            ge=
ſchliffen 
Stück 10 Pf. 
Gillette 15 Pf.) 
Annahme aller 
Schleifereien 10863a 
Friedrich Tillmann 
Eliſabethenſtr. 21
 Gott dem Allmächtigen hat es 
gefallen, heute Nacht 1 Uhr nach 
urzem ſchweren Leiden meinen 
lieben Mann, unſeren lieben, guten 
Vater, Großdater, Schwiegervater, 
Bruder, Schwager und Onkei 
Herrn 
Heinrich Palmh 
Schuldiener in Ruhe 
im Alter von 73 Jahren zu ſich zu 
rufen 
Die trauernden Hiuterbliebenen: 
Frau Gertrude palmg, geb. Reinhardt 
nebſt Angehörigen. 
roß=Zimmern, Dillenbur;, 
Roßdorf, 5. Dezember 1826. 
Die Beerdigun; finder Dienstay 
den 7. Dezember, nachinittaas 
3 Uhr, ſtatt (17954
 ALLE 
FAMILIEN- 
DRUCKSACHEN 
TGEBURTS- 
VERLOBUNGS- 
VERMAHLUNGS- 
PunD 
TODES-ANZEIGEN 
LIEFERT IN 
dKURZESTER ZEIT 
L. C. WITTICHISCHE 
HOFBUCHDRUCKEREI 
DARMSTADT R-TEINSTR. 23
 Schreibmaschinen, 
A
 Mainz 
Große Bleiche 23 
sSst-
 Darmstadt 
Rheinstrasse 28
 Mannheim 
N 3. 7/8 
reL:22u5s
 in Steuer=, Miet= u. Rechtsſachen 
Gewiſſenh. Vertretung bei 
            Amts=
gerichtstermin Sachgem Anſertig. 
v Eingaben und Ceſuchen Spez 
Diskr. Ermitil u Beobachtungen. 
Inkasso Institut 
Werking & Withelm 
Luiſenſtr. 8 16848a) Tel 3927
mtarsch altsr R3flarkiggeg
 gegen neue." 
wur Eurg pigwanf Väheres durch 
Mulcuto-Werk 
Ea Sfiuresrezugt Solingen.
 Artikel: Spring= 
Auflauf=, Pudding=, 
Kranz formen, Tüllen 
Spritzfäcke, 
            Garnier=
ſpritzen, Kaffeefiller 
Tortenriuge empf in 
gr. Ausw, ſehr billig 
Ernst Crämer 
Ludwigſtr 7 (17661a
 Todes=Anzeige. 
Meine liebe Frau, unſere liebe Schweſier, Schwiegertochter, Schwägerin, 
Tante und Nichte 
(17953 
Guſtel Klump 
geb. Wiener 
wurde uns heute nach kurzer ſchwerer Krankheit genommen. 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Robert Klump
 Hofdekorationsmaler. 
Darmſtadt, den S. Dezember 1926. 
Die Beerdigung ſindet Oſenstag, den T. ds. Mts., nachmittags 2 Uhr, auf dem alten 
Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſiatt.
 Heſſiſcher Landesverein für 
Toten=Einäſcherung. 
Einladung zur 
Mitglieder=Verſammlung. 
Wittwoch, 8. Dezember, 6 Uhr, Kaiſ rſaal 
Tagesordnung: Bericht des Vorſitzenden, 
Kaſſenbericht. Mitteil ungen (17901 
Der Vor’itzende: San.=Rat Dr. Heil.
 Arnold Rode 
Schulftraße 3 (15966a 
Tags- 1. Possis-Bücher, Gästebüche. 
 
Langes Haar nicht modern, 
wenn 
ſtreng individuell 
der Bubikopf behandelt wird. 
In meinem Damenkabinet wird jeder 
            Haar=
ſchnitt zu Geſicht kleidend geſchnitten und 
(17104a 
Damenfrifeur Philibp Gandonl 
Mühlſtraße 7 
Billigſte Preiſe
Nummer 338
Montag, den 6. Dezember 1926
Seite 5
 Zwei ganz große Veranſtaltungen gab es am Samstag 
abend in Darmſtadt. Im Orpheum ſprach im Zeichen des 
            Wahl=
kampfes vor ausverkauftem Haus ein Politiker. Sein Tun galt 
ſicher nicht der Volksgemeinſchaft, dem Streben nach einem alle 
Voltsgenoſſen umfaſſenden Ziel. Hier im Landes heater noch 
viele freie Plätze, aber im allgemeinen das gemeinſame 
            Ziel=
ſtreben, den zahlreich erſchienenen Gaſten, den Anhängern von 
Turnen und Sport und ſeinen Freunden einmal zu zeigen, 
welch gewaltige, von der Oeffentlichkeit kaum bemerkte und 
            be=
achtete Erziehungsarbeit ganz im Stillen von den Vereinen 
            ge=
leiſtet wiro, um auch zu zeigen, wie, auf welchem Wege und zu 
welchem Maß von Kraft, Gewandtheit, Anmut und Schönheit 
der Bewegung und des Körpers man gelangen kann, wie der 
Mut und Wille geſtählt wird, wie der Frohſinn dank des 
            gefun=
den Körpers die Oberhand behält. 
Eingeleitet wurde der Werbeabend durch eine 
            Begrüßungs=
anſprache des Vorſitzenden des Ausſchuſſes für Leibesübungen 
Darmſtadt, Dr. Friedrich. Er führte u. a. aus: 
Ich danke Ihnen recht herzlich im Namen des Ausſchuſſes 
für Leibesübungen für das Intereſſe, das Sie unſerer 
            Veran=
ſtaltung gegenüber durch Ihr Erſcheinen bekunden. Wir werden 
uns erlauben, Ihnen einen kleinen Ausblick zu geben auf die 
Arbeit, die in Turn= und Sportvereinen geleiſtet wird. Es läßt 
ſich natürlich nicht alles in dieſen engen Rahmen des 
            Bühnen=
bildes faſſen. Manches von unſerer Arbeit wird draußen 
            ge=
leiſtet im ureigenſten Element. Sie mögen aber mit der 
            Viel=
ſeitigkeit des Gebotenen doch den Eindruck gewinnen, daß für 
viele hier auch vieles geleiſtet werden kann. Die Jugend ſtürmt 
voller Begeifterung in das Uebungsfeld und ſucht dort die 
            Er=
füllung ihrer Sehnſuchtsträume, mit Mäßigung erarbeitet ſich 
der Erwachſene ſeine Kraft und Stärke, um im Leben beſtehen zu 
können. Aus dem Beruf, aus ſtaubigen Stuben, aus der Fabrik 
und woher der einzelne kommt, eilt er hin zu der Uebungsſtätte 
von Turnen und Sport und erlebt dort Stunden der Erbauung; 
denn Turnen und Sport kräftigt nicht nur den Muskel, es ſtählt 
den Mut, ſchafft Friſche, Geiſtesgegenwart, Erfaſſung des 
            Augen=
blicks, es erzieht den Einzelnen im Rahmen der Geſamtheit, es 
bildet den Einzelnen aus zu höchſter Leiſtungsfähigkeit nach 
            ſei=
nen Anlagen, es erzieht den einzelnen im Mannſchaftskampf zur 
Ordnung, Pünktlichkeit, zu Pflicht= und 
            Verantwortlichkeits=
gefühl. Auf der Uebungsſtätte findet Mann und Frau den 
Kameraden, den Menſchen. Hier wird die Kameradſchaftlichkeit 
geboren, hier findet man Treue und auch das Vertrauen. Die 
Zerriſſenheit, die man im öffentlichen Leben findet, hier wird 
ſie geglättet. Hier merkt man nicht den Unterſchied der Parteien, 
der Konſeſſionen. Es arbeitet alles zuſammen zu einer frohen 
Lebensbejahung, die uns im Leben zu unſerer Arbeit ſtärken 
ſoll. Mögen alle die, die bisher ihr Intereſſe für die 
            Leibes=
übungen nur dadurch bekundeten, daß ſie den Schauſpielen, den 
Wettkämpfen zuſehen, doch den Gedanken in ſich erfaſſen, daß 
dieſes Rüſtzeug gegen Schwäche und Krankheit auch für ihn da 
iſt, daß er ſelbſt ſich ſeiner bedient, damit unſer Turnen und 
Sport ein wahrer Volksſport werde, der zur Volksgeſundheit 
führt. Möge unſere heutige Veranſtaltung ein Teil davon ſein, 
was dieſe Volksgeſundung herbeiführt, damit unſer Volk auch 
erſtarke für ſeine Arbeiten, die es in der Welt zu erledigen hat. 
Reicher Beifall lohnte dieſe Ausführungen. 
Nach der Anſprache des Herrn Dr. Friedrich begann das 
äußerſt reichhaltige Programm, deſſen präziſe und ſchnelle 
            Ab=
wickelung hervorgehoben zu werden verdient, mit einem Tanz= 
und Singſpiel der Jugend der Turngemeinde 1846. 
            Leb=
haft und anregend wurde dieſelbe auch diesmal wieder ihrer 
dankbaren Aufgabe gerecht. Die erſte Jugendmannſchaft des 
Velozipedelubs fuhr alsdann in der bekannten Weiſe 
ſchneidig einen Achter=Jugendreigen. Mit Muſikbegleitung 
            zeig=
ten die Damen der Turngemeinde Beſſungen ein 
            aus=
gezeichnetes Keulenſchwingen, das in ſeiner Geſamtwirkung 
            ge=
fiel und bei den Zuſchauern lebhaften Beifall fand. Der 
            Ver=
ein für Leibesübungen „Rot=Weiß 22” betätigte ſich 
mit ſeinen ſtarken Leuten durch die Vorführung einer 
            Hantel=
übung bis zu 2 Zentner Gewicht. Exakt und ſicher brachten ſie 
in jedem Falle das Gewicht zur Hochſtrecke. Eine Tatſache, bei 
der der zweite Mann ſtets eine vorzügliche Leiſtung zeigte. In 
einem Varieté konnte man es nicht beſſer ſehen, als das was der 
Athletikſportverein 1898 in einer Akrobatengruppe zur 
Vorführung brachte. Bei ernſten Handſtandübungen zweier gut 
miteinander arbeitenden Salonakrobaten geſellte ſich ein 
            amü=
ſanter Clown, die als Trio im ganzen durch die mit Sicherheit 
gebotenen Leiſtungen freudigen Beifall fanden. Fehlerlos und 
in tadelloſer Aufmachung fuhr alsdann die erſte Saalmannſchaſt 
des Darmſtädter Bieycleklub 1883 einen Achter= 
Stab= und Schmuckreigen. Neu und ſchneidig, im Takt der 
Klänge des Hohenfriedberger Marſches, zeigte der 
            Darmſtäd=
ter Fechtklub mit Damen und Herren einen Säbelreigen. 
Dieſe Vorführung war trotz des etwas klein gewählten 
            Bühnen=
raumes eine Muſterleiſtung, die ſicher auch bei anderen 
            Ge=
legenheiten das gleiche dankbare Publikum finden wird. Mit 
der füngſten Sportabteilung, ſeinen Boxern, führte der 
            Sport=
verein 1898 einen Trainingsabend im Boxen vor. In 
            an=
gepaßten Freiübungen, Seilſpringen, mit Medizin=, Mais=, 
            Bir=
nen=Punkt und Doppelendball u. a., zeigten ſie die Anleitung zum 
Erlernen des Loxens in vorbildlicher anſchaulicher Weiſe. 
            Rhyth=
miſche Frejübungen, die in ihrer Anmut unbedingt gefallen 
mußten, zeigten die Damen der Turngeſellſchaft 1875. 
In ſchwimmeriſchen Trockenübungen zeigte alsdann die Turn=
 gemeinde 1846, daß auch dieſer Zweig der Leibesübungen, 
unter einem bewährten Führer, eine eifrige Pflege erführt. War 
der Hinweis bei Beginn der Vorführung wegen Aufmachung 
bezgl. der Kleidung noch nowwendig? Die mit einem vorzüglich 
ausgebildeten Körper antretenden Ringer des 
            Kraftſport=
vereins 1910 zeigten in je einem Feder=, Leicht= und 
            Halb=
ſchwergewicht=Ringen, daß ihre Erfolge nicht bloß die Sache einer 
Eintagsarbeit iſt. Die Uebungsfolge nach der Pauſe eröffnete 
der Polizeiſportverein mit einem Turnen an der 
            ſchwe=
diſchen Gitterleiter und Sproſſenwand. Erweckten ſchon die 
            ge=
ſund ausfehenden und mit einem vorzüglichen Körperbau 
            aus=
gerüſteten Schupoleute die Aufmerkſamkeit; durch ihre gezeigten 
ſchierigen Uebungen boten ſie, jedem Turner und Sportler 
            ins=
beſondere noch einen ſeltenen Genuß. Wenn auch ſchwediſches 
Turnen noch ſehr wenig Eingang bei uns gefunden hat, 
            abge=
ſehen von ganz kleinen Mängeln, die bei der koloſſalen 
            Schwie=
rigkeit mancher der gezeigten Uebungen nie ins Gewicht ſielen, 
bot die Mannſchaft eine Vorführung, die mit zu der beſten 
            ge=
hörte, die am Abend gezeigt wurden. Sie macht der Leitung des 
Polizeiſportvereins alle Ohre. Wieder ausgezeichnet in der 
            Auf=
machung fuhren alsdann die Damen des Bieycleklubs 
1883 einen prachtvollen Damen= und Koſtümreigen. Wie ſicher 
ſie ihrer Sache ſind, bewies, daß ſie trotz eines lleinen 
            Mißge=
ſchicks, ihren Reigen ohne die geringſte Aufregung von Anfang 
bis zu Ende fehlerlos durchfuhren. Die folgenden Freigefechte 
des Fechtklubs boten die von dieſen Fechtern ſtets gezeigten 
vorzüglichen Leiſtungen. Gern geſehen, und in ihrer Aufmachung 
ſtets tadellos wirkend, ſind die Muſterriegen des 
            Athletik=
ſportvereins 1895. Die Zuſammenſtellung und 
            Gleich=
mäßigkeit der Vorführung zeugte auch heute von gutem Geiſt, 
der von jeher in dieſem Verein herrſchte. Wer kennt nicht die 
weit über die Grenzen Darmſtadts hinaus bekannten 
            Saalkunſt=
fahrer des Velozipedklubs. Mit einer Leichtigkeit und 
Sicherheit fahrend, konnten wir heute abend wieder dieſe 
            präch=
tige und ſtets zuverläſſige Mannſchaft bewundern. Reicher 
            Bei=
fall belohnte ihre ausgezeichnete Vorführung. Daß der 
            Darm=
ſtädter Boxklub ebenfalls ein eifriger Förderer der von ihm 
übernommenen Aufgabe iſt, bewieſen beſtens ſeine mit zwei 
Boxerpaaren gezeigten beiden Boxlämpſe. Anſchaulich und 
            ver=
ſtändlich, mitunter hart und ſcharf, zeigten ſie, was Boxen im 
Ernſtfalle heißt. Was die Darmſtädter Turnerſchaft 
am Abend mit ihrer Elite am Reck bot, ſprach für ſich ſelbſt. 
Gipfelleiſtungen im Sinne des Wortes, doch wieder beſcheiden, 
wie es Turnern eigen iſt, war die Vorführung eine Glanzleiſtung, 
wwie ſie ſelten zu ſchauen iſt. Einen würdigen Abſchluß der 
            Vor=
führungen bildeten die von der Turngeſellſchaft 1875 
gezeigten Plaſtiſchen Gruppen in ſechs Bildern. Mit dieſer 
Vorführung hat ſich die Turngeſellſchaft unſtreitig ein beſonderes 
Verdienſt erworben. Die einzelnen Bilder waren äußerſt 
            wir=
kungsvoll und ſinnreich zufammengeſtellt. Sie ließen bei allen 
Anweſenden ein tiefes Gefühl an erlebte große Zeiten 
            aufkom=
men. Tadellos in ſeinem Aufbau, prächtig und doch einfach 
in der Darſtellung, überbot ſich die Turngeſellſchaft damit ſelbſt. 
Gewiß hatte die Veranſtaltung vom ſcharfen kritiſchen 
Standpunkt aus betrachtet, auch ihre Mängel, aber die durch die 
Tat bewieſene Zuſammenarbeit der im Ausſchuß für 
            Leibes=
übungen zuſammengeſchloſſenen Vereine läßt dieſe verblaſſen.
 Sporiverein 98 e. V. — Wiesbadener 
Sportverein 6:1 (4:0). 
Man hätte ein höheres Reſultat erwarten dürfen. Der kleine, 
naſſe Platz hinderte die Darmſtädter an dem gewohnten Spiel. 
Die Verteidigung von Wiesbaden verſtand es außerdem, manchen 
Angriff zu nichte zu machen. Die Wahl ihrer Mittel war 
            aller=
dings nicht immer ganz einwandfrei. Gegen Ende wurde das 
Spiel auf beiden Seiten ziemlich hart, und hätte eigentlich eine 
Herausſtellung auf jeder Seite zur Folge haben müſſen. 
            Außer=
dem überſah der Schiedsrichter ein Tor, das unbedingt für 
            Darm=
ſtadt hätte gegeben werden müſſen. Das Publikum machte dem 
Schiedsrichter ſein Amt ſehr ſchwer, und er vermochte nicht 
            da=
gegen einzuſchreiten. Mit dem Stand von 6:1 verließen die 
Darmſtädter von oben bis unten verdreckt, mit erleichterndem 
Seufzer den Platz. 
Polizei=Sport=Verein Babenhauſen—Polizei=Sport=Verein 
Wiesbaden 7:2 (4:1). 
Zum fälligen Verbandsſpiel trafen ſich Tabellenzweiter und 
Tabellenletzter. B. hat die Punkte ſchon zu Beginn des Spieles 
in der Taſche. Der Gegner dagegen nimmt die Sache ernſt und 
wehrt ſich mit dem Mute der Verzweiflung, um zu retten, was 
zu retten iſt. Dies iſt ihm auch gelungen. Zwei Tore konnte er 
auf ſeine Seite buchen. Warum? Weil B. ein Spiel vorführte, 
das nicht im entfernteſten an das gegen Sportverein 98 
            heran=
reichen konnte. Dem Spielverlauf nach hätte das Spiel ein 
            Un=
entſchieden verdient. Das ſchon immer gerügte Soloſpiel der 
Poliziſten von B. und die Schußunſicherheit des Halblinken haben 
manche ſichere Sachen verſiebt. Spielt die Mannſchaft ſo weiter, 
ſo braucht ſie auf höhere Ehren nicht zu rechnen. 
Der Spielverlauf. Mit dem Anwurf kommt B. ſchon 
in Wiesbadens Tornähe. Die beſten Schüſſe landen an der Latte 
und im Aus. In der 8. Minute kann Schiffer unhaltbar 
            ein=
ſenden. In der 10. und 13. Minute kann Gunkel je einen 
            Roll=
ball anbringen. Von nun an drückt W. die Einheimiſchen ſtändig 
in ihre Hälfte. Bei B. und W. werden nur Soloſpiel einzelner 
Spieler gezeigt. In der 26. Minute kann Schiffer nochmals für 
ſeinen Verein erfolgreich ſein. Nach der Pauſe zeigt ſich eine 
Wandlung. Der in der erſten Hälfte kalt geſtellte Linksaußen 
Engert wird nun etwas beſchäftigt und iſt dies der einzige, der 
Schußfreudigkeit an den Tag legt. W. drückte ſtark auf 
            Baben=
hauſens Tor. Ein 13=Meter=Ball wird von Müller glänzend 
            ge=
halten. W. bleibt bis zum Schluß überlegen, jedoch könuen die 
Cinheimiſchen durch plötzliche Durchbrüche noch 3 mal erfolgreich 
ſein. Bei dem Stande von 7:2 trennt der gerechte Unparteiiſche 
die Mannſchaften.
Neckarau in klarer Führung.
 Das entſcheidende Spiel des Tages zwiſchen dem 
            Spitzen=
reiter und dem V.f.R. Mannheim endete mit 4:2 zu Gunſten der 
Vorſtädter, die ſich wohl damit die Meiſterſchaft geſichert haben 
dürften. Darmſtadt mußte mit 1:4 den 03er in Ludwigshafen die 
Punkte laſſen. Pirmaſens enttäuſchte in Waldhof ſehr, wo es 
mit nicht weniger als 8:2 Toren niedergekantert wurde. Phönix 
Ludwigshafen konnte den FV. Speyer mit 3:1 ſicher in Schach 
halten, während der Mannheimer Namenskollege ſich mit einem 
5:2=Sieg über Sandhofen von dem letzten auf den vorletzten 
Tabellenplatz erhob. Die Tabelle hat folgendes Geſicht:
11 Tore
41:16 Punkte
17 S. V. Mannheim/Waldhof 38:20 14 Phönix Ludwigshafen . . 23:16 14 S. V. Darmſtadt 98 . 32:32 14 V. f. N. Mannheim . . . 1 28.20 12 F. V. Speyer ..." 1. 34:38 10 Ludwigshafen 03 . 11 24:29 10 F. C. Pirmaſens . . 10 21:31 9 Phönix Mannheim . . . 11 22.30 Sp. Vg. Sandhofen. 10 17:38 Sporiverein Darmſiadt 98 — 03 Ludwigs hafen 1:4 (1- 1).
 Wie man aus dem Reſultat ſieht, geht die Serie der 
            Verluſt=
ſpiele bei den Darmſtädtern weiter. Wer denkt da angeſichts der 
korreſpondierenden Reihe der Siege nicht an die Schaukel, mit 
der man den Verlauf des Lebens darzuſtellen ſucht: Rauf und 
runter. So iſt es nun einmal. Wer vermag da wenigſtens ein 
Fünkchen Reſignation von ſich fernzuhalten. 
Heute geſchah es alſo den Darmſtädtern auf dem Platz von 03 
Ludwigshafen. Ein eiſigkalter Wind fegte über das Spielfeld, 
als die beiden Mannſchaften ſich unter der Leitung des Herrn 
Opfermann aus Wiesbaden gegenüberſtellten. Bei Darmſtadt, 
das mit dem Wind ſpielte, klappte es gleich gut, ſo daß man auf 
ein günſtiges Reſultat zu hoſſen begann. Insbeſondere Tacacz 
als Verteidiger leiſtete ſaubere Arbeit, und da auch Reik als 
Mittelläufer den Sturm mit guten Vorlagen verſah, war eine 
Ueberlegenheit der Darmſtädter nicht zu verkennen. Es fiel dann 
„uch ſchon bald ein Tor, das Müllmerſtadt auf Vorlage hin durch 
weiten Schuß erzielte. Darmſtadt konnte weiter drängen, zumal 
in dieſer Spielphafe Ludwigshafen ſich in durchaus unproduktives 
Spiel von Verteilung an Läuferreihe verlor. Von guten 
            Tor=
chancen wurde jedoch nur eine einzige ausgenutzt: Wenner I 
umſpielt die Verteidigung, flankt von der Eckfahne gut vors Tor, 
wo der geſamte Innenſturm ungedeckt ſtand und ſo leicht 
            ein=
drücken konnte. Herr Opfermann konſtruierte jedoch einen 
            Ver=
ſtoß gegen die Abſeitsregel, der ſowohl dem Ludwigshafener 
Publikum als auch den wenigen Darmſtädter Schlachtenbummlern 
ein ewig ungelöſtes Rätſel bleiben wird. War man ſo auf 
Seiten der Darmſtädter ſchon aus dieſem Grunde mit dem 
Schiedsrichter unzufrieden, ſo verſtärkte ſich dies noch, als dieſer 
wiederholt einige gut vorgetragene Darmſtädter Angriffe in 
            aus=
ſichtsreicher Lage wegen unſairem Spiel der Gegenſeite unterband, 
Man wunderte ſich über dieſen Bezirksligaſchiedsrichter, der 
wider den Geiſt und den klaren Wortlaut der Spielregel 
            Ver=
ſtöße ahndete, obwohl dadurch die Gegenpartei klar benachte ligt 
war. Erſt kurz vor Ablauf der 1. Halbzeit kam Ludwigshafen zu 
Torchancen und dann auch zum Ausgleich. Feſer als Halbrechter 
brach von der Mitte durch, umſpielt die Verteidigung und kann 
trotz ſpitzen Winkels knapp neben dem Tor ſtehend einſchieben, da 
Bärenz mit dem Herauslaufen zögerte. 
In der 2. Halbzeit gegen den ſtarken Wind fiel die 
            Darm=
ſtädter Mannſchaft ſtark auseinander. Die Hintermannſchaft 
brachte ihre Bälle entweder gar nicht oder zu ſchwach weg und 
wurde ſchon durch die dadurch bedingte Arbeitsüberhäufung 
            ſicht=
lich nervös. Zuſpiel der Außenläufer und befreiende Schläge 
der Verteidigung blieben aus, ſo daß die Pfälzer nunmehr ſtark 
überlegen wurden. Dieſe zeigten jetzt ein blitzſauberes 
            Kombi=
nationsſpiel und unheimlichen Zug aufs Tor, ſo daß es mit 
Darmſtadt bald geſchehen war. So konnte zuerſt auf Flanke des 
Rechtsaußen der Halbrechte leicht eindrücken. Wenig ſpäter kam 
auch der Halblinke Scherer, der beſte Mann der Pfälzer, zu 
            Tor=
ehren. Alle Anſtrengungen und Umſtellungen nutzten den 
            Darm=
ftädtern nichts; ſie konnten jetzt zwar das Spiel wieder offen 
geſtalten. Kurz vor Schluß rollte dem Darmſtädter Torwächter 
ein nicht allzuſchwerer halbhoher Ball über den Arm ins Tor. 
Damit war das Endreſulrat hergeſtellt. 
V.f.L. Neckarau-V.f.R. Mannheim 4:2 (2:1). 
Ueber 6000 Zuſchauer wohnten dem Kampfe kei, der in 
            ſpie=
leriſcher Hinſichr nicht das hielt, was man ſich von ihm verſprach. 
Beide Mannſchaſten aren ſehr nervös, immerhen fand ſich der 
Meiſter eher im Sturm, doch Neckarau ging überraſchend in der 
10. Minute durch einen Strafſtoß, den Kaiſer einlöpfte, in 
            Füh=
rung. V.f.R. gewinnt aber ſichtlich an Terrain und Bleß kann 
in der 18. Minute das Ausgleichstor erzielen. Die Neckarauer 
Läuferreihe wirft aber ihren Sturm immer wieder nach vorne 
und Zeilfelder kann kurz vor der Pauſe einen Edbaul durch 
exakien Kopfſtoß zum Führungstreſſer verwandeln. Nach dem 
Wiederanſtoß geht Grünauer mit dem Leder durch und erzielt 
ganz unerwartet den Ausgleich. V.f.N. will ſich nun auf das 
Halten des Reſultates beſchränken, welche Taktik ihm zum 
            Ver=
hängnis wird. Neckarau gewinnt in raumgreifendem Spiel mehr 
und mehr an Boden und Zeilfelder ſchießt in der 18. Minute 
den Führungstreffer, dem kurz vor Schluß der Linksaußen den 
vierten Treffer anreiht. 
SV. Mannheim=Waldhof—FC. Pirmaſens 8:2 (3:0). 
Die Pirmaſenſer Mannſchaft enttäuſchte ſehr, allerdings 
hatte ſie das Pech, die Waldhöfer, die durch Samstag (früher 
Feudenheim) als Mittelläufer verſtärkt, in Hochſorm anzutreifen.
Seite 6
Spelſite. — Mamſchaſten. entſorechen. Aemannig Worms hält ſich mit dem 0:0=Ergebnis gegen F. V. Saaubrückengut im vorderen Tabellenfelde. Die Tabelle lautet: Wormatia Worms . . Spiele Tore Punkte 27.11 15 Sp. V. Mainz 05 . . .. 26:22 S. V. Wiesbaden . . . . 28:13 F. V. Saarbrücken . . . * 25:12 Alemannia Worms . . 12
17:16 1. F. C. Jdar . .. . .. 12 22:19 Haſſia Bingen . ...." 12 18:25 12 Boruſſia Neunkirchen . *
11 25:24 11 S. C. Saar=Saarbrücken .
11 17:25 10 Eintracht Trier ..." 12 10:47 Mainbezirk.
 Viktoria 94 Hanau—Hanau 93 
S. C. Rot=Weiß Frankfurt—Viktoria Aſchaffenburg 
V. f L. Neu=Iſenburg—F. S. V. Frankfurt 
Eintracht Frankfurt—Germania Frankfurt 
Offenbacher Kickers—Union Niederrad.
 1:1. 
6:1. 
2:6. 
2:1. 
5:1.
Nach wie vor hält der F. S. V. Frankfurt die Führung mit
 Punkte 
23
 drei Punkten vor der Eintracht. 
Tore 
Spiele 
F. S. V. Frankfurt . . . 
44:12 
Eintracht Frankfurt . . . 
25:13 
Offenbacher Kickers ..." 
23:16 
Rot Weiß Franifurt . . 
25.15 
13 
Germania Frankfurt .. 
13 
20:21 
Hanau 93 
 
19:23 
13 
V f. 2 Neu=Iſenburg. 
20:28 
13 
Union Niederrad . ... 
13 
30.34 
Viktoria Aſchaffenburg . . 
13 
18:41 
13 
Hanau 94 . . . 
931 
Bezirk Württemberg-Baden. 
V. f. R. Heilbronn—S. C. Stuttgart ... 
0:0. 
Union Böckingen—Freiburger F. C. . . .. 
1:4. 
Stuttgarter Kickers—V. f. B. Stuttgart . .... 1:4. 
S. C. Freiburg—Phönix Karlsruhe . . . . . . 3:1. 
Sportfreunde Stuttgart-Karlsruher F. V. . . . 2:5. 
Die große Ueberraſchung des Tages iſt die klare 1:4=
            Nieder=
lage der Stuttgarter Kickers gegen den V. f. B. Stuttgart, der 
mit ſeinem Sieg ein wichtiges Hindernis auf dem Weg zur 
Meiſterſchaſt beſeitigt hat und damit den Kickers aber auch jede 
Hoffnung, noch in den Endkampf eingreifen zu können, raubte. 
Tie übrigen Spiele brachten keine Ueberraſchungen. Die 
            Ergeb=
uiſſe lagen ſämtlich im Bereich des Möglichen.
 Karlsruher F. V. . . 
V. f. B. Stuttgart . . . 
Stuttgarter Kickers". 
S. C. Stuttgart . . 
S. C. Freiburg ..." 
V. f R. Heilbronn .. .. 
Phönix Karlsruhe . . . 
F.C. Freiburg . . . .. 
Union Böckingen .. . . 
Sportfreunde Stuttgart
Montag, den 6. Dezember 1926
Nummer 338
 Das Spiel war unter dieſen Umſtänden recht einſeitig, allein 
der Rechtsaußen Kohl ſchoß nicht weniger als 5 Tore. Bei dem 
Stande von 5:0 wurde die einheimiſche Mannſchaft, ihres 
            Sie=
ges ſicher, etwas leichtſinnig und ſchon hatte Pirmaſens durch 
Babo ein Tor erzielt, doch Waldhof antwortet poſtwendend mit 
dem 6. Tor. Aber Pirmaſens nutzt einen vorzüglich ge retenen 
Strafſtoß von Hergert zum zweiten Tor aus. Der Schluß 
            ge=
hörte dann wieder dem Waldhofſturm, der ſich mit zwei weiteren 
Toren begnügte. 
Phönix Ludwigshafen—FC. Speher 3:1 (1:1). 
Die Spielweiſe der Phönix=Mannſchaft vermag das 
            Publi=
kum nicht zu erwärmen, immerhin für Phönix genügt es, daß 
die Mannſchaft Sonntag für Sonntag die Punkte erringt. Auch 
heute zeigt das Spiel kein beſonderes Niveau, Phönix ſchien in 
der erſten Halbzeit keine rechte Luſt zu haben, ſo daß das 
            Halb=
zeit=Reſultat erklärlich iſt. Nach der Pauſe raffte ſich die 
            Mann=
ſchaft dann zuſammen und konnte mit einem Elfer und ſchönem 
Tor von Burkhardt das Spiel für ſich entſcheiden. 
Phönix Mannheim—SpVg. Sandhofen 5:2 (1:0). 
Trotzdem Mannheim faſt überwiegend mit 10 Mann ſpielen 
mußte, errang es einen verdienten Sieg. Bis zur Pauſe 
            leiſte=
ten die Sandhöfer noch einigermaßen Widerſtand, nach 
            Seiten=
wechſel erhöhte aber Phönix durch einen Elfer auf 2:1 und wenig 
ſpäter auf 3:1. Bei dieſem Stand konnte Sandhofen nochmals 
ein Tor durch Verwandlung eines Eckballes aufholen. Der Reſt 
der Spielzeit gehörte aber dem Phönix, der mit 2 weiteren 
Toren ſich den Sieg ſicherte. 
Verein für Raſenſpiele Darmſtadt-Polizeiſportverein 0:2 (0:0). 
Die Polizei landete bei dem geſtrigen Verbandsſpiel einen 
glücklichen Sieg. Das Reſultat iſt nicht gerade überwältigend und 
entſpricht nicht gan; dem Spielverlauf. Ein Unentſchieden wäre Das Freundſchaftsſpiel Mittel= gegen Südoſtdeutſchland, das in 
            Leib=
hier angebrachter. Die Polizei wartete mit beſonderen Leiſtungen 
nicht auf und hätte ſie nicht was Ausdauer und Körperſtärke 
            an=
belangt, den Raſenſpielern gegenüber ein kleines Plus, wer weiß, 
ob das Reſultat am Ende nicht anders gelautet hätte. Polizei 
in gewohnter Aufſtellung, V. f. R. desgleichen, findet ſich zuerſt 
und zieht gleich mächtig los, ſo der Hintermannſchaft der Polizei 
gehörig einheizend. Doch die totſicherſten Sachen werden hier 
            aus=
gelaſſen oder im Uebereifer verſchoſſen. So geht es unter 
            fort=
währendem Drängen bis zur Halbzeit. Nach derſelben gab die 
Polizei den Ton an, und die V. f. R.=Mannſchaft klappte ſo 
            lang=
ſam zuſammen. In der 18. Minute erzielte die Polizei durch 
einen Eckball, der von der Mitte eingedrückt wurde, ſein 1. Tor. 
Nun war der V. f. R.=Sturm, der am Anfang des Spieles ſo 
glänzend zuſammenſpielte, vollſtändig deprimiert. Lediglich die 
Hintermannſchaft verſuchte, das höhere Reſultat abzuwenden. 
Trotzdem gelang der Polizei durch Flanke von rechts der zw ete 
Treffer. Dieſes Reſultat blieb auch bis zum Schluſſe beſtehen. 
Polizei enttäuſchte in der 1. Halbzeit ſehr, während in der 
zweiten Halbzeit ihr Spiel recht anſprechend war. Der Sturm 
als Ganzes enttäuſchte. Ein gutes Rückgrat iſt die Läuferreihe, 
in der der Mittelläufer beſonders hervorſtach. Eine ballſichere 
Verteidigung und ein guter Torwächter iſt der beſte 
            Mannſchafts=
teil der Polizei. 
Der V. f. R. ſchlug ſich in der erſten Halbzeit ſehr gut. Das 
Zuſpiel im Sturm ließ zu wünſchen übrig, und auch mit der 
Schußkraft war es nicht weit her, ausgenommen der Rechtsaußen, 
der manche ſchöne Sache vors Tor gab, die aber die Innenſtürmer 
jedesmal vermaſſelten. Die Läuferreihe war auch heute in ihrem 
Element und die Verteidigung ſpielte gut und ohne Tagel. Der 
Torwächter war ſehr aufgeregt, und iſt bei beiden Toren nicht 
ganz ſchuldlos. 
Die 2. Mannſchaft des V. f. R. Darmſtadt ſpielte gegen 1. 
Mannſchaft von Pfeil Frankfurt und gewann verdient 3:1. 
Die Juniorenmannſchaft V. f. R. Darmſtadt ſpielte gegen 
die 2. Mannſchaft von Pfeil=Frankfurt und gewann wie ſie 
wollte, Endreſultat 12:0. 
Bezirk Rheinheſſen—Gaar. 
Die Tabellenführung ſcheint eine ſtets wechſelnde 
            Angelegen=
heit zwiſchen Mainz und Wormatia zu ſein. Die Mainzer blieben 
ihrer 4:1 Tradition getreu und — verloren in Idar. Wormatia 
konnte in Neunkirchen nur ein 0:0 erzielen. Wiesbadens 5:1=Sieg 0:3. V.f.B. Bielefeld — V.f.K. Hamm 11:2. Union Herford — 
in Trier iſt als normal zu bezeichnen, ebenſo ſcheint uns das 3:3
Bezirk Bayern.
 Auch am erſten Dezemberſonntag verliefen die Verbandsſpiele 
im Bezirt Bayern ohne größere Ueberraſchungen. Allerdings field United—Weſtbromwich Albion 2:1. — 2. Liga: 
            Brad=
kamen in drei von vier Spielen die ſiegreichen Mannſchaften nur ford City—Nottingham Foreſt 3:1. Chelſeg-Barnsley 4:2. 
München Wacker vor 12 000 Zuſchauern 1:0, obwohl Wacker mehr 
von der Partie hatte. F. C. Fürth unterlag auf eigenem Platze 2:1. Middlisbrough—Blackpool 4:4. Notts County—Fulhau 
gegen den 1. F. C. Bayreuth 0:1, trotzdem Fürth ſo überlegen 4:0. Port Vale—Reading 1:1. Preſton Northend—Mancheſter 
war, daß Bayreuth nur zu einigen Durchbrüchen kam. Von 
großer Bedeurung für die Beſetzung des 2. bzw. 3. Tabellenplatzes 
war das Spiel A. S. V. Nürnberg kontra Bayern München. Ietie 
Die Münchener Rothoſen erſtritten ſich mit Glück einen 2:1=Erfolg 
und damit die Anwartſchaft auf den 2. Platz. — Im letzten Spiel 
des Tages unterlag Schwaben Augsburg den weſentlich beſſeren 
60ern aus München 2:5. 
Spiele 
Tore 
Punkte 
13 
51:12 
1. F.C. Nürnberg ....." 
18 
30.15 
1 
Sp. Vg. Fürth .. . . .." 
Bayern München .. ." 
26:13 
10 
1860 München 
38:22 
36:32 
12 
A. S. V. Nürnberg . . 
 
11 
Wacker München .. 
21:17 
10 
1: 
V. f. R. Fürth . .." 
17:34 
1. F. C. Bayreuth .. 
13 
16:41 
17.39 
13 
F. C. Fürth 
Schwaben Augsburg". 
1743 
11
Fußballergebniſſe.
 Mitteldeutſchland — Südoſtdeutſchland 5:3 (3:0). 
zig vor 6040 Zuſchauern ausgetragen wurde, endete mit einem 5:3=Sieg 
(3:2) der Mitteldeutſchen. Den beſſeren Geſamteindruck mackten die 
Schleſier, die auch zumindeſt ein Unentſchieden verdient gehabt hätten. 
Beim Sieger enttäuſchte Köhler, der am nächſten Sonntag in der 
            Natio=
nal=Elf ſpielen ſoll. 
Brandenburg. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Abteilung 4: Wedding Berlin — Tennis=Boruſſia Berlin 
2:9. Wacker 04 Tegel — Hertha=B.S.C. Berlin 5:2. Preußen 
Berlin — Tasmania Neukölln 4:2. Union 92 Berlin — Minerva 
Berlin 2:3. Meteor Berlin — Vorwärts Berlin 1:3. 
            Abtei=
lung B: Norden=Nordweſt Berlin — 1. F.C. Neukölln 5:0. 
Kickers Schöneberg — Union Potsdam 1:0. Spandauer S. V. — 
S.C. Charlottenburg 3:1. Berliner S.V. 92 — Union 
            Ober=
ſchöneweide 5:0. 
Nordoſtdeutſchland. 
Preußen Stettin — V.f.B. Stettin 5:1. 
Südoſtdeutſchland. 
Vorwärts Breslau — Alemannia Breslau 2:1. 
Weſtdeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Vergiſch=Märkiſcher Bezirk: S. C. 99 Düſſeldorf — B.C. 
            Düſ=
ſeldorf 05 4:1. Ratingen 04 — Solingen 95 1:1. B. V. 04 Düſſel= 
Lorf — Turn Düſſeldorf 1:1. Germania Elberfeld — Eller 04 0:4. 
Schwarz=Weiß Barmen — S.u. S. Elberfeld 1:1. Rheinbezirk: 
Rhenania Köln — V.f.R. Köln 0:4. S. C. Düren 03 — S.C. 99 
Köln 6:2. Sp.Vg. Köln=Sülz — Tura Bonn 2:0. C.f.R. Köln 
— F.V. Lindenthal 5:1. B.C. Köln — Vingſt 05 3:0. Viktoria 
Köln — Jugend Düren 1:3. V.f.B. Aachen — Odenkirchen 07 0:0. 
Eintracht M.=Eladbach — Alemannia Aachen 2:2. S.C. M.=
            Glad=
bach — Boruſſia M.=Gladbach 1:3. Ruhrbezirk: B. V. Alteneſſen 
— Eſſen 99 5:0 Sportfreunde Eſſen — T.u. S. 48 Bochum 1:2. 
Schwarz=Weiß Eſſen — Germania Bochum 4:2. Preußen Bochum 
— Preußen Eſſen 2:2. Schalke 04 — V.f.B.=Alemannia 
            Dort=
mund 4:2. Dortmund 95 — Buer 07 2:1. Erle 08 — Union 
Gelſenkirchen 2:2. Langendreer 04 — Boruſſia Dortmund 3:4. 
Weſtfalenbezirk: F.V. 06 Osnabrück — Boruſſia Rheine 2:2. 
Union Recklinghauſen — Viktoria Recklinghauſen 2:3. Preußen 
Münſter — Münſter 08 1:0. Weſtfalia Scherlebeck — Greven 09 
Weſtfalia Ahlen 2:1. Niederrheinbezirk: Duisburger Sp.V. — 
V.f.v. B. Ruhrort 5:0. Union Krefeld — Preußen Duisburg 5:2. 
S.C. Oſterfeld — Meiderich 06 2:2. S.C. Sterkrade — S.V 
Meiderich 4:2. Sp.V. Homberg — V.f.B. Bottrop 6:0. B.V. 
Beeck — Union Hamborn 1:6. Südweſtfalenbezirk: Hagen 1911 
— Hagen 72 4:2. Jahn Werdohl — Sportfreunde Siegen 1:4. 
V.f.B. Weidenau — Neheim 08 5:1. Hogen 05 — S. V. 
            Pletten=
berg 7:0. Bezirk Heſſen=Hannpver: Heſſen Kaſſel — Hermannia 
Kaſſel 0:2. Kurheſſen Kaſſel — Boruſſia Fulda 2:2, V.f.B. 
            Mar=
burg — V.f.B. Gießen 1:2. Göttingen 05 — Sport Kaſſel 5:1. 
Kaſſel 03 — Sp.Vg. Münden 9:4. Einbeck 05 — Sp.Vg. 
            Göt=
tingen 3:4. 
Norddeutſchland. 
Endſpiel um den N.F.V.=Pokal 
in Hamburg: Hamburger S. V. — Holſtein Kiel 3:1. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Bezirk Hamburg: St. Georg Hamburg — Sperber Hamburg 
6:0. Polizei Hamburg — Viktoria Hamburg 2:3. Concordig 
Hamburg — F.C. Wandsbek 4:2. Altona 93 — F.C. 
            Otten=
ſen 6:1. F.C. Nienſtedten — F.C. Blankeneſe 3:1. F. C. 
            Rothen=
burgsort — Union Altona 1:3. Bezirk Harburg: S.V. Harburg 
— Normannia Harburg 3:1. F.C. Wilſtorf — Viktoria 
            Wilhelms=
burg 0:3. Wilhelmsburger F.V. — S.C. Uelzen 2:1. Bezirk Kiel: 
Raſenſport Kiel — Kilia Kiel 0:7. Eintracht Kiel — Union= 
Teutonia Kiel 0:5. Bezirk Lübeck=Mecklenburg: V.f.L. Schwerin 
— Phönix Lübeck 0:4. Germania Wismar — V.f.R. Lübeck 2:6. 
Bezirk Bremen: A.B.T. S. Bremen — Komet Bremen 2:3. 
            Wil=
helmshaven 06 — Bremer S.V. 2:2. V.f.B. Oldenburg — 
            Wer=
der Bremen 3:4. Stern Bremen — F.C. Woltmershauſen 1:1. 
Bezirk Hannover=Braunſchweig: Hannover 96 — Bornſſia 
            Han=
nover 2:2 Hannoverſcher S.C. — Eintracht Hannover 2:4. 
V.f.B. Peine — Eintracht Braunſchweig 0:5. Leu Braunſchweig 
— V.f.B. Braunſchweig 1:1. 
Mitteldeutſchland. 
Städteſpiel 
in Chemnitz: Chemnitz — Leipzig 5:7 (0:6). 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Gau Oſtſachſen: Ring Dresden — F.V. 06 Dresden 3:0. 
Guts Muts Dresden — Radebeuler S.C. 5:0. Dresdenſia 
            Dres=
den — V.f.B. Dresden 4:1. Sp.Vg. Dresden — S.Geſ. 
            Dres=
den 1:5. Mittelelbgau: Preußen Burg — V.f.L. 
            Neuhaldens=
leben 3:0. V.f. L. Genthin — S.C. 1900 Magdeburg 2:1. S.u. Sp. 
Magdeburg — Preußen Magdeburg 3:0. Germania Magdeburg 
— Kricket=Viktoria Magdeburg 0:2. Gau Weſtſachſen: Meerane 
07 — V.f.B. Glauchau 6:2. Zwickauer S.C. Planitzer S.C. 4:2. 
V.f.L. Zwickau — T.u.B. Werdau 6:1. V.f.L. Schneeberg — 
02 Zwickau 4:5. Ring Croſſen — 06 Crimmitſchau 0:4. Gau 
Oſtthüringen: 1. Sp.V. Jena — S.V. Richthofen Weimar 3:1. 
Vf.B. Apolda — Sp.Vg. Jena 10:0. Wimaria Weimar — S.C. 
Apolda 1:6. V.f.B. Rudolſtadt — S. V. Kahla 3:4. Gau 
            Nord=
thüringen: S.C. Erfurt — Sp.V. Erfurt 4:3. V.f.B. Erfurt — 
B.C. 1918 Erfurt 3:0. Germania Ilmenau — Schwarz=Weiß 
Erfurt 5:3. Sportfreunde Arnſtadt — Sportring Erfurt 2:2. 
Gau Mittelſachſen; Hellgs=Germania Chemnitz — V.f.B. 
            Chem=
nitz 3:1. 
England. 
1. Liga: Arſenal—Bury 1:0. Aſton Villa—Everton 5:3. 
Bolton Wanderers—Blackburn Rovers 5:1. Burnley.hef=
 field Wednesday 1:0. Cardiff City—Leiceſter City 0:1. Derbs 
County—Sunderland 4:2. Leeds United—Tottenham Hotſpurs 
1:1. Liverpvol-Birmingham 2:1. Mancheſter United—
            Hudders=
field Town 0:0. Newcaſtle Uinited—Weſtham United 2:0. 
            Shef=
mit Glück zum Erfolg. So ſchlug der 1. F. C. Nürnberg in Clapton Orient—Grimsby Town 2:4. Hull City—Portsmouth 
City 2:4. Southampton—Swanſea Town 1:1. Southſhields— 
Darlington 1:0. Wolverhampton-Wanderers—Oldham Ath= 
Tſchechoflowakei. 
DFC. Prag—AF9. Prſovice 5:3. Slavia Prag—Viktoria 
Ziskow 8:3. 
Schweiz. 
Meiſterſchaftsſpiele: Blue Stars Zürich—-FC. 
Winterthur 2:4. FC. Aarau—FC. Baſel 0:1. Lauſanne Spoxts— 
Cautonal Neuchatel 4:3. — Pokalſpiele (3. Runde): 
            Nord=
ſtern Baſel—FC. Zürich 5:1. Grashopper Zürich—FC. Töß 
10:0. FC. Chiaſſo—FC. Lugano 1:6. Etoile Carouge—FC. 
Bern 0:3. Young Boys Bern—Etoile Chaux de Fonds 6:3. FC. 
La Tour de Peilz—FC. Solothurn 2:3. 
Italien. 
Geuoa—Juveltus Turin 1:2. Hellas Verona—
            Inter=
nazionale Mailand 1:1. Caſale-Brescia 3:0. Pro Vercelli— 
Napoli 4:1. Alba Rom—Modena 1:2. Milauclub Mailand—— 
Fortitudo Rom 4:0. FC. Bologna—Andrea Doria 0:0. Torino-- 
Sampierdarena 6:1. Livornv-Padua 5:0. 
Holland. 
Abteilung 1. Sparta Rotterdam—Stormvogels 
            Ymu=
iden 0:3. t Gooi Hilverſum—Blauw Wit Amſterdam 2:0. FC. 
Dordrecht—V. U. C. 3:2. RC. Haarlem—Excelſior Rotterdam 
1:4. VV. den Hang—Ajax Amſterdam 1:0. — Abteilung 2. 
De Spartaan Amſterdam—FC. Haarlem 0:3. HBS. den Haage— 
FC. Zaandam 5:1. Feifenord Rotterdam—VOC. Rotterdam 
2:4. ASC. Leiden—GDO. Rotterdam 2:5. VV. Utrecht-ZC. 
Hilverſum 4:0. — Abteilung 3., Enſchedſche Bohs—AC. 
Zwolle 3:1. Heracles Alnale—Viteſſe Arnheim 2:1. Go Ahead 
Deventer—DOTO. 2:1. Wageningen—SC. Enichede 0:5. VV. 
Hengelo—Robur et Velocitas 1:1. — Abteilung 4. 
            Wilhel=
mina den Boſch-Bredania Breda 1:0. Willem II. Tilburg— 
P. S. V. 0:0. NAC. Breda—FC. Roermond 5:3. VV. Maaſtricht 
—N. O. A. D. 0:0. — Abteilung 5. Velocitas Groningen— 
VV. Groningen 6:1. Friſia Leuwaarden—VV. Leuwaarden 2:6. 
Veendam—Friesland 2:2. W. V. V.—G. V. A. V. 3:5. 
Frankreich. 
Freundſchaftsſpiele: Stade Fraucais Paris— 
Racing Club Bruxelles 2:2. FC. Europa Varcelona—Red Star= 
Olymp.=Club Franc. 2:1.- 
Spanien. 
FC. Barcelona—Sp.=Vg. Fürth. 
Jugoſlavien. 
Gradjanſki Agram—Wacker Wien 1:4. 
Süddeutſchland. 
In weiten Teilen Süddeutſchlands fielen die Hockeyſpiele 
am Sonntag der ſchlechten Witterung bzw. der unbeſpielbaren 
Plätze wegen aus. Die Ausbeute war daher ſehr gering. 
1. F.C. Nürnberg — Nürnberg 46 3:0. Frankfurt 1860 — 
Mainz 1817 4:1. Frankfurt 1860 Damen 1b — Frankfurt 80 
Damen 1b 5:0. Höchſter H.C. — Germania=Süd Frankfurt komb. 
1:4. Homburg 05 — T. V. Fechenheim 60 0:0. Offenbacher Kickers 
— T. S. G. Höchſt 1:2. Poſt S.C. Frankfurt Damen — Germania 
Frankfurt Damen 1:1. B. C. Oberrad — Poſt=S.V. Frankfurt 3:1. 
Weſtdeutſchland. 
Schwarz=Weiß Eſſen — Köln=Marienburg 5:0. S. u. S. 
            Biele=
feld — Jahn Minden 4:0. Preußen Münſter — H.C. Rheine 3:0. 
Preußen Duisburg — T.H.C. M.=Gladbach 4:3. Preußen 
            Duis=
burg Damen — T. H.C. M.=Gladbach Domen 4:0. Meidericher 
Sp. V. — Duisbung 99 9:1. 
Norddeutſchland. 
H.C. Uhlenhorſt — H.C. Harveſtehude 2:1. H.C. Uhlenhorſt 
Damen — H.C. Harveſtehude Damen 2:5. Uhlenhorſter Klippers 
— H.C. Hannover 2:1. 
Berlin. 
Berliner S.C. — A.S.V. Dresden 3:1. S.C. Charlottenburg 
Sächſ. H T.C. Dresden abgeſagt. S.C. Charlottenburg — 
T.H.C. 99 Berlin 3:2. S.C. Charlottenburg 2 — Stettiner S.C. 1. 
1:2. Verbandsſpiel: Brandenburg Berlin — Berliner 
HC. 2:1.
 Klubmeiſterſchaften des D. S. C. Jung=Deutſchland. 
Die geſtrige Anstragung der Klubmeiſterſchaften des D.S.C. 
Jung=Deutſchland muß als eine äußerſt gelungene 
            Veranſtal=
tung bezeichnet werden. Der Aufmarſch der Wettkämpfer zeigte 
ſchon, daß der Kiub infolge großzügiger Arbeit über eine 
            zahl=
reiche Mannſchaft verfügen kann, die in ſportlicher Hinſicht 
Gutes leiſtet. Harte Kämpfe um Sieg und Platz ergab faſt jedes 
Rennen, ſodaß die Zuſchauer bis zum Schluß mit Begeiſterung 
den Wettkämpfen ſolgten. Großes Intereſſe ſanden die für 
Darmſtadt neuartigen großen Staffeln, die durch geſchickte 
            Zu=
ſammenſtellung ein äußerſt belebendes Bild zeitigten und große 
Spannung hervorriefen, welche Staffel den Sieg erringen wird 
Aber auch das Schwimmen der Kleinſten, von denen beſonders 
der 6jährige Zimmermann und die ſiebenjährige Gießmann den 
Beifall der Zuſchauer fanden, fand viel Anerkennung. Ein 
Waſſerballſpiel beendete das wohlgelungene Feſt. 
Die Reſultate ſind: 
Schwimmen um die Klubmeiſterſchaft für Herren 100 Meter Bel.: 
1. F. Berges 1:06,5 Min.: 2. K. Ihrig 1:11,8 Min. 
Schwimmen um die Klubmeiſterſchaft für Damen 100 Meter 
Bruſt: 1. J. Hinrichs 1:43,2 Min.; 2. E. Wallhäuſer. 
Klubmeiſterſchaft im Streckentauchen: 1. H. Appfel 50 Meter in 
Rfff.4 
Klubmeiſterſchaft für Damen 100 Meter Seite: 1. C. Cramer 
1:42 Min. 
Klubmeiſterſchaft für Herren 100 Meter Bruſt: 1. G. Mayer 
1:27,8 Min.; 2. W. Kalbfleiſch 1:29 Min. 
Klubmeiſterſchaft im Kunſtſpringen: 1. G. Federlin 31½/ Punkte. 
Klubmeiſterſchaft für Damen 100 Meter Rücken: 1. Hilde Müller 
1:40 Min. 
Klubmeiſterſchaft für Herren 100 Metr Rücken: 1. Friedel 
            Ber=
ges 1:26,6 Min.; 2. W. Karſtanjen 1:28,1 Min. 
Tellertauchen: a) für Herren: 1. H. Vollkeim 13 Teller in 32 Sek.; 
2. H. Appfel 11 Teller in 47 Sek. 
b) für Knaben: 1. R. Haus 11 Teller in 26 Sek. 
c) für Damen: 1. E. Stepp 8 Teller in 29 Sek. 
Klubmeiſterſchaft für Herren 100 Meter Seite: 1. 9. Ihrig 
1:23,1 Min. 
Klubmeiſterſchaft für Damen 100 Meter Bel.: 1. G. Mörſchel 
1:27 Min.; 2. A. Müller 1:33,4 Min. 
Große Staffel in beliebiger Schwimmart: 1. Staffel Gils und 
Staffel Berges in 9:41,2 Min. 
Groß= Bruſtſtaffel 24mal 50 Meter: 1 Staffel Mayer in 
12:24,2 Min. 
Danenſtaffel 4mal 50 Meter Bel.: 1. Alir Müller in 2:58 Min. 
Große Damenbruſtſtaffel: 1. Staffel Mörſchel.
Montag, den 6. Dezember 1926
Geite 2
Mummer 338
 Die Einigung im deutſchen Radſportvollzogen 
Rad=Weltmeiſterſchaften 1927 in Köln und Elberfeld. 
Am Samstag und Sonntag traten in Dortmund der Bund 
Deutſcher Radfahrer, der Verein deutſcher Radrennbahnen und 
der Verein deutſcher Amateurbahnen zu einer gemeinſamen 
Sigung zuſammen, die für die zukünftige Geſtaltung des 
            deut=
ſchen Radſportweſens einen bedeutſamen Verlauf nahm. Das 
Schwergewicht der Sitzungen fiel auf den Sonntag. In dieſer 
Konferen; führte der Sport Ausſchuß=Vorſitzende des B. D. R., 
Eggert=Berlin, den Vorſitz. Nach ſtundenlanger Debatte wurde 
das Aufgehen des V. D. R. in den B. D. R. zur Tatſache. Die 
im Entwurf vorliegenden Satzungen für den neuen V. D. R., der 
ſich in Zukunft aus dem alten V. D. R. und dem V. D. A. 
            zu=
ſammenſetzt, fanden einſtimmige Annahme. Es wurde dann ein 
Schreiben an die Union Cycliſte Internationale aufgeſetzt, in dem 
die Aufnahme des V. D. R. in den B. D. R. gemeldet und 
            mit=
geteilt wird, daß die alleinige Vertretung des deutſchen 
            Nad=
ſports in Zukunft beim B. D. R. liegt. Das Dokument 
            unter=
zeichneten: für den V. D. R. Schumacher=Berlin und Schwarz= 
Dortmund, für den B. D. R. Dr. Totſchek=Stettin und Eggert= 
Berlin. Die konſtituierende Verſammlung des V. D. R. iſt für 
den 9. Januar 1927 nach Berlin einberufen worden; am Tage 
vorher finden in Berlin die Schlußverſammlungen des alten 
V. D. R. und des V. A. A., die natürlich nur einen formellen 
Charakter haben, ſtatt. Das Ergebnis dieſer Beratungen fand 
ſtarken Beifall. Man war froh, daß die Einigung im deutſchen 
Nadſport endgültig geſichert iſt. Die Führung durch den B. D. N. 
läßt für den deurſchen Radſport das Beſte erhoffen, umſomehr, 
als der Sport=Ausſchuß=Vorſitzende Eggert verſicherte, daß die 
Zügel bei allen Wettbeiverbsfragen ſtraff gehalten werden ſollten. 
— In der Sitzung am Tage vorher, die unter dem Vorſitz von 
Schumacher=Berlin ſtand, wurde der Termin für das 18. Berliner 
Sechstagerennen, s im Januar in den Hallen am Kaßſerdamm 
ſtattfinden ſoll, durch den Sportausſchuß des V. D. R. 
            ge=
nehmigt, nachdem einige geforderte Aufklärungen durch den 
            Ver=
anſtalter gegeben worhen waren. Radſporttermine für die 
Kaiſerdamm=Hallen ſind: 18. und 27. Dezember, 2. und 8. Januar. 
Zwiſchendurch ſollen noch einige Amateurradrennen ſtattſinden. 
Das Sechstagerennen ſteigt dann in der Zeit vom 13. bis 19. 
Januar. — Das Breslauer Sechstagerennen findet vom 17. bis 
24. Februar, das Dortmunder vom 4. bis 10. März ſtatt. Im 
Berliner Sportpalaſt finden während der Wintermonate keine 
Radrennen mehr ſtatt. — Eine eingehende Ausſprache fand die 
Frage der Abhaltung der Weltmeiſterſchaften 1927, die bekanntlich 
Deutſchland übertragen worden ſind. Ausrichter der 
            Weltmeiſter=
ſchaften iſt der B. D. R., der in der 1I. C. J. den deutſchen 
            Rad=
ſport vertritt. Dieſer Beſchluß gilt auch für die deutſchen 
            Meiſter=
ſchaften. Im übrigen bleibt es bei dem Beſchluß vom 14. 
            No=
vember, demzufolge Kongreß und Meiſterſchaften in Köln 
            ſtatt=
finden. Falls gewiſſe Vorausſetzungen erfüllt werden, ſollen die 
Stehermeiſterſchaften in Elberfeld abgehalten werden. Elberfeld 
gilt bekanntlich als die ſchnellſte Bahn der Welt und es ſollen 
gerade in dieſer Frage die ſportlichen und wirtſchaftlichen 
            Inter=
eſſen vorangeſtellt werden. — Eine Reihe von Strafanträgen 
gegen verſchiedene Fahrer wurden abgelehnt, bzw. dem 
            Sport=
ausſchuß zur weiteren Behandlung überwieſen.
 Internationales Schachturnier in Meran. 
Im Anſchluß an das Berliner Meiſterturnier begab ſich ein 
Teil der Spieler nach Meran, wo insgeſamt 14 Spieker zum 
Kampf auf den 64 Feldern antraten. Die erſte Runde verlief 
ohne Hängepartien. Grünfeld konnte mit den ſchwarzen 
            Stei=
nen durch gute Behandlung des Endſpiels Kalapſo ſchlagen. 
Der Tſcheche Przeziorka mußte gegen den nachziehenden 
            Schwei=
zer Grob das Feld räumen. In einer ſizilianiſchen Partie kam 
der Belgier Colle gegen den Italiener Roſelli zum Sieg. 
Foſtitſch ſchlug Patay und Canal gewann gegen Alimonda. 
Nemis endeten die Partien Yates gegen Tartakower und 
            Spiel=
mann gegen Sacchoni. 
Deutſcher Schachkongreß 1927. 
Der Deutſche Schachbund wird, ſeinen im nächſten Jahre 
ſtattfindenden 25. Kongreß als Jubiläums=Veranſtaltung 
            be=
ſonders glanzvoll ausgeſtalten, und der Kongreßort 
            Magde=
burg wird der Schauplatz großer internationaler Begegnungen 
uf den 64 Feldern ſein. Neben den üblichen Haupt= und 
Nebenturnieren kommit ein internationales Meiſterturnier zur 
Abhaltung. Hieran werden ſich zwölf Großmeiſter beteiligen, 
u. a. Bogoljuboff, Rubinſtein, Grünfeld, Spielmann, 
            Niem=
zowitſch und von Holzhauſen. Dazu kommt noch ein Aufgaben= 
Turuier für Dreizüger. Die Stadt Magdeburg hat, für die 
Finanzierung der Veranſtaltung eine Subvention von 3000 Mark 
bewilligt.
 Einweihung der Sittekegelbahn. 
Am geſtrigen Sonntagvormittag wurde die im Reſtaurant 
Sitte (Karlſtraße) nach den Vorſchriften des Deutſchen 
            Kegler=
bundes neu erbaute Kegelbahn eingeweiht. Tags zuvor fand 
eine durch Sachverſtändige des Darmftädter Keglerverbandes 
ausgeführte techniſche Abnahme der Bahn ſtatt. In ihrem 
            Aus=
bau macht die neue Kegelbahn ihrem Baumeiſter, Herrn 
            Archi=
tekt Schembs, alle Ehre. Unſtreitig wird ſie allen Freunden des 
Kegelſportes allen Anſprüchen gerecht. Freundlich und heil in 
ihren Räumlichkeiten hat die eigentliche Bahn die 
            vorſchrifts=
mäßige Breite von 1,50 Meter und eine Länge von 19,50 Meter 
von Ende Aufſetzbrett bis Vorderkegeleck. Die Einweihung 
vollzog ſich in einer äußerſt angenehmen Weiſe. Die Vertreter 
der Verbände und Vereine prieſen durch Neden die 
            Notwendig=
keit ſolcher idealer Sportſtätten. Alsdann ſchritt man zur Weihe 
der Bahn. Hieran ſchloß ſich die vom Kegelklub Batzer bis zum 
12. Dezember dauernde Keglerſportwoche an, die ſich bereits am 
geſtrigen Sonntag eines außerordentlich regen Zuſpruchs 
            er=
freuen durfte.
 Die franzöſiſchen Amateure in Berlin geſchlagen. 
In der Berliner Funkhalle kam am Donnerstag abend ein 
            deutſch=
franzöſiſches Amateur=Boxprogramm zur Abwicklung, für das die 
            Ver=
eine des Weſtens und Makabbi verantwortlich zeichneten. Trotzdem 
die Franzoſen mit ihren ſtärkſten Kräften anrückten, während auf 
            deus=
ſcher Seite durchweg nur Leute von mittlerer Klaſſe kämpften, wurden 
die Gäſte doch mit zwei Ausnahmen in allen Kämpfen geſchlagen. Zwei 
Leute aus der franzöſiſchen Mannſchaft mußten wegen 
            Urlaubsſchierig=
keiten zurückbleiben, jedoch war der für ſie geſtellte Erſatz recht gut. Unter 
den zahlreichen Zuſchauern ſah man auch den franzöſiſchen Botſchafter. 
Die Ergebniſſe der einzelnen, ſportlich durchweg auf hoher Stufe 
            ſtehen=
den Kämpfe waren: Fliegengetvicht: Zieglarski=Berlin ſchlägt Chapuin= 
Frankreich nach Punkten; Federgewicht: Werner=Berlin war in zwei von 
drei Runden beſſer, als der Franzoſe Vidal, wunde aber dennoch als 
            be=
ſiegt erklärt. Weltergewicht: Wilſch=Berlin ſchlug Pichon=Frankreich; 
Halbſchwergewicht: Praiß=Berlin bezwingt Gardebois=Frankr. glatt nach 
Punkten. Schwergewicht: Wegener=Berlin ſchlug Thierry=Fr. nach 
            Punk=
ten. — Der Kanrpf im Mittelgewicht verunglückte, da Buchbaum=Berlin 
trotz überlegener Kampfesweiſe in der zweiten Runde wvegen eines 
            Tief=
ſchlages disqunlifiziert werden mußte. 
Hans Breitenſträter ſchlug in Stultgart vor 8000 Zuſchauern 
Belgier Leroy über 10 Runden klar nach Punkten. Der 
            Ausf=
kampf um 
und PF
 * Nieber=Ramſtadt, 4. Dez. Gemeinderatsbericht. Für 
einen von W. Spieß aufzunehmenden Zwiſchenkredit zum Ankauf eines 
Hauſes übernimmt die Gemeinde die Bürgſchaft auf die Dauer eines 
halben Jahres. — In den beiden neuerbauten, inzwiſchen weiter 
            ver=
kauften Gemeindehäuſern in der Schloßgartenſtraße ſind noch 
            verſchie=
dene Nacharbeiten zu machen. Der Gemeindergt bewilligt dies, ohne 
daß die Käufer hierfür ein beſonderes Aufgeld zu zahlen haben. — Die 
Abrechnung des Unternehmers Fleckenſrein und deſſen Erklärung über 
die in letzter Sitzung beanſtandeten Punkte wird zur Kenntnis 
            genom=
men und die Sache damit für erledigt erklärt. — Die Arbeiten zur 
            Er=
richtung eineé erhöhten Fußſteigs in der oberen Bahnhofſtraße werden 
nunmehr endgültig dem Unternehmer Fleckenſtein aus Roßdorf als 
Wenigſtfordernden übertragen, unter der ausdrücklichen Vorausſetzung, 
daß keinerlei Nachforderungen für Erdbewegung gefordert werden. — 
Für die landwirtſchaftliche Winterſchule wird ein einmaliger Beitrag 
von 20 Mark bewilligt. — Zur Vewwendung für gemeinnützige Zwecke 
beſchließt der Gemeinderat die Anſchaffung von 100 Exemplaren der 
Schrift „Vom geſunden und vom kranken Tuberkulöſen‟ Der Antrag 
des Schulvorſrandes auf Vewilligung eines Betrags von 120 Mark 
jährlich als Miete für Benutzung der Turnhalle des Deutſchen 
            Turn=
vereins von ſeiten der Schulfugend wird auf Antrag zurückgeſtellt bis 
zur nächſten Sitzung. — Das Schreiben des Rektors Thöd wegen der 
            an=
geblichen Behauptungen über die Mietfeſtſetzung in den 
            Vehrerdienſt=
wohnungen wird zur Kenntnis genommen. Der Gemeinderat war der 
Anſicht, daß es der Richtigſtellung nicht bedurfte, weil die angeblichen 
Behauptungen innerhalb, der Sitzung gar nicht aufgeſtellt wurden. — 
Der bisherige Schriftwvechſel in der Waſſeranſchlußfrage Picker wird zur 
Kenntnis genommen. Der Gemeinderat hat keinen Anlaß, ſeinen 
            frühe=
ren Beſchluß zu rebidieren und billigt im übrigen die Schritte der 
            Ver=
waltung. — Die Viehzählung hatte für die hieſige Gemeinde 
            fol=
gendes Ergebnis: 95 Pferde, 211 Kühe, 420 Schweine, 389 Ziegen, 118 
Enten, 118 Gänſe, 3573 Hühner. 
2. Aus dem Odenwald, 4. Dez. Der von der Arbeiterſchaft längſt 
erſtrebte Kraftwagenderkehr von Rippenweier bis Weinheim wird ſeitens 
der Reichspoſt am Montag, den 6. ds. Mts.; eröffnet werden. — Zur 
Hebung des Verkehrs zwiſchin Odenwald, Bergſtraße und Rheinebene 
beabſichtigt die Reichspoſt an Sonn= und Feiertagen einen Auto.Ommibus 
üiber Großfachſen, Main=Neckarbahn bis Heddesheim laufen zu laſſen. 
* Lampertheim, 4. Dez. Gemeinderatsbericht. Um 7½ 
Uhr abends eröffnete der Bürgermeiſter die geſtrige Sitzung und machte 
zunächſt die traurige Mitteilung, daß um 5½ Uhr nachmittags 
            Ge=
meindebaumeiſter Mottmann nach längerem ſchweren Leiden 
            geſtor=
ben ſei. Er widmet demſelben warme Worte für die während 20 Jahren 
geleiſtete Dienſte. — Es wird ſodann beſchloſſen, ſämtliche Punkte der 
Tagesordnung in öffentlicher Sitzung zu behandeln. Ehe in die 
            Be=
ratung eingetreten wurde, bringt Gemeinderat Kärcher eine Beſchwerde 
darüber dor, daß nachmittags ein Landwirt bei Feldarbeiten von in der 
Nähe beſchäftigten Erwerbsloſen in ungebührlicher Weiſe beſchimpft 
wurde, und bittet die Bürgermeiſterei, die nötigen Erhebungen 
            anzu=
ſtellen. Die Hanhlung wird allgemein mißbilligt und die Bürgermeiſterei 
geſtellter Bitte entſprechend beauftragt. — Da das Gemeinderatsmitglied 
Gollnick zurückgetreten iſt und auch deſſen Nachfolgerin Frau Marie 
Reiling auf den Sitz im Gemeinderat verzichtet hat, tritt Adam Gabler 
an die Stelle, deſſen Verpflichtung erfolgt. — Sodann befaßt man ſich 
mit dem mit der Stadt Worms abſchließenden Vertrag wegen Abgabe 
von Waſſer und deren Rohrleitung vom Waſſerwerk im Büirſtädter 
Wald für die hieſige Waſſerleitung und der Vergebung der Bauarbeiten 
der letzteren. Der ſeitens der Stadtverwaltung Worms vorgelegte 
            Ver=
trag umfaßt 13 Paragraphen. Derſelbe iſt ſowohl vom Kulturbauamt 
Darmſtadt als auch vom Kreisamt Bensheim geprüft worden und dem 
Gemeinderat zur Annahme empfohlen, ſo daß man demſelben die 
            Zu=
ſtimmung erteilt. Nach demſelben hätte die Gemeinde bei einer 
            jähr=
lichen Waſſerentnahme von 70 000 Kubikmeter einen Preis von 11 Pfg. 
pro Kubikmeter, bei weiteren 50 000 Kubikmetern von 10 Pfg., weiteren 
50 000 Kubikmetern von 9 Pfg. und über 170 000 Kubikmeter von 8 Pfg. 
zu zahlen. Der Vertrag ſieht eine zehnfährige Dauer vor, kann jedoch 
mit ½jähriger Kündigung von beiden Teilen gelöſt werden. — Für die 
Erbauung der Waſſerleitung haben 12 Unternehmer Offerten eingereicht. 
Dieſelben differieren zwiſchen niederſten und höchſten um 96 305 RMM. 
Nach längerer Beratung wird der Firma Paul Nießen in Höhr bei 
Koblenz die Ausführung zum Preiſe von 318373 RM, übertragen. 
Derſelben wird zur Auflage gemacht, daß ſie für die Arbeiten drei Jahre 
Garantie zu leiſten hat, keine Nachforderungen ſtellen darf, nach den 
ſtagtlichen Vorſchriften 150 Erwerbsloſe beſchäftigt werden müſſen und 
5 Prozenk der Bauſumme als Kaution auf drei Jahre zu deponieren 
ſind. Der Gemeinde werden aus der Erwerbsloſenfürſorge ein Zuſchuß 
von 43 740 RM. gewährt, außerdem ſteht ihr ein 4prozentiges Darlehen 
von 131 220 RM. zur Verfügung, welches in 15 Jahren zurückzuzahlen 
iſt. Mit dem Ban der Waſſerleitung wird nun bereits am 13. Dezember 
begonden. Die Gemeinde ſtellt zur Beaufſichtigung der Arbeiten für die 
Bauzeit einen Fachmann an. Bis zur nächſten Sitzung wird die 
            Bürger=
meiſterei ein Ortsſtatut über die Waſſerentnahme ausarbeiten und dem 
Gemeinderat vorlegen. — Bezüglich des Platzes für die zu erbauenden 
Wohnbarachen einigt man ſich auf die verlängerte Rheinſtraße. Eine 
Baracke wird nun ſofort erſtellt, während eine zweite ſpäter folgen ſoll. 
— Zur Anlage einer Hühnerfarm wwird dem Peter Schneibel 3. das 
            nach=
geſuchte Gelände auf der Heide pachtweiſe überlaſſen. — Der Betrag 
einer Sandfuhre (Zweiſpänner) wird mit 70 Pfg., Einſpänner, mit 50 
Pfg. und Kuhfuhre mit 30 Pfg. feſtgeſetzt. Den Feldſchützen wird die 
Ueberwachung der Sandabfuhr erneut zur Aufgabe gemacht. 
a. Lorſch, 4. Drz. Beſchäftigung. Am nächſten Montag 
            be=
ginnt im Domanialwald die Holzhauerei, wodurch eine große Anzahl 
Erwerbsloſer lohnende Winterarbeit findet. — Vom 1. Dezember ab ſind 
für die hieſigen Anſchlußteilnehmer die Fernſprechſtundem auch auf 
die Narhtzeit ausgedehnt worden. 
* Offenbach, 4. Dez. Die hieſige Ortsgruppe des Rentnerbundes 
nahm geſtern in einer gut beſuchſten Verſammlung Stellung zu dem 
Entwurfe eines Nentnerfürſorgegeſetzes. In ſeinem einleitenden 
            Vor=
trage kam Bürgermeiſter Porth guch auf die „Kipper= und Wipperzeit” 
des dreißigjährigen Krieges zu ſprechen, in der auch eine 
            Verſchlech=
terung des Geldes eintrat. Eine Entſchließung, die eine beſſere 
            Ver=
forgung des Rentnerſtandes fordert, wurde einſtimmig angenommen. 
In der Beſprechung des Vortrages trat beſonders eine Rednerin für 
die Beteiligung am Volksentſcheid am morgigen Sonntag ein, und zuuar 
ſollten alle mit „Ja” ſtümmen. Keine Frau dürrfe zu Hauſe bleiben, 
denn nachdem die Frauen endlich das Wahlrecht hätten, ſollten ſie auch 
jedesmal davon Gebrauch machen. Die Verſammlung erklärte ſich mit 
einer zweiten Entſchließung, die ſich für die Auflöſung des Landtages 
ausſpricht, ebenfalls einverſtanden. 
4. Oppenheim, 3. Dez. Wandergewerbeſcheine ſind. 
            be=
kanntlich nur für 1 Jahr gültig, weshalb ſeitens der Behörde die 
            Per=
ſonon, die den Gewerbebetrieb im nächſten Jahre fortſetzen oder 
            begin=
teir wollen, erſuikt werden, ihre Anträge auf Erteilung der 
Wandergelverbeſcheine ſchon jetzt einzureichen. Auc ſind die Geſuche 
um Ausſtellung von Gewerbe=Legitimatonskarten 
            da=
mit dieſe mit Beginn des neuen Jahres im Beſitze der Intereſſenten 
ſind, gleichzeitig vorzulegen. 
— Asbach, 1. Dez. Am 12. Dezember findet im Saalbau Nuths 
eine Aßendunterhaltung mit gurgewähltem und reichhaltigem Programm 
ſtatt. Da Leitung und Nollen in guten Händen ſind, verſpricht man ſich 
von dem Abend ſehr viel. 
M. Eichloch (Rheinh.). 4. Dez. Noch gut weggekommen. 
Mancher Autounfall iſt dadurch entſtanden, daß Wagenführer die Kurve 
zu kurz nahmen. Auf der Straße zliſchen Eichloch und Wörrſtadt konnte 
dieſer Tage der Führer eines Lieferwagens erfahren, welche Folgen es 
haben kann, wenn man die Kurden zu kurz nimmt, wobei er aber noch 
viel Glück hatte. Er nahm auf der ſogen, Talhohle mit ſeinem 
            Liefer=
wagen die Kurve zu kurz und rannte eine Böſchugn hinab. 
            Gleicklicher=
weiſe hatte das Auto ſechs Inſaſſen, die alle halfen, es wieder auf die 
Straße zu ſchaffen: jedoch mußten ſie feſtſtellen, daß der Kühler 
            ein=
gedrückt war. Nach vorgenommener Reparatur am Kühler ging die 
Fahrt weiter. 
M. Oppenheim a. Rh., 4. Dez. Jagdergebniſſe. Bei der 
Treibjagd in der Nohrlach erlegte Dr. Winter von hier zwei Füchſe, 
In der Gemarkung Biebelnheim, die 2400 Morgen umfaßt, wurden 
3090 Haſen abgeſchoſſen, in der Gemarkung Spiesheim waren es 170. — 
Der 18jährige Landarbeiter Schindel von hier erlegte mit einem Spaten 
ein Wildſchwein im Gewicht von 144 Pfund. Er verſetzte dem 
Tier mit dem Spaten einen Schlag, worauf dieſes ihn angriff. Der 
Vater des jungen Mannes kam auf deſſen Hilferuf herbei, und mit 
vereinten Kräften gelang es, die Sau zu erladigen. 
A. Dexheim, 4. Dez. Zuſammenſtoß. In den Abendſtunden 
ereignete ſich auf der Straße Dexheim-Köngernheim ein Motorrad= 
Unfall. Em Naturheil=Praktikant, fuhr mit ſeinem Motorrad in ein 
Fuhrwerk. Der Schwerverletzte wurde hierher verbracht, wo ihm die 
erſte Hilfe zuteil wurde. 
M. Bingen a. Rh., 4. Dez. Tragiſcher Unglücksfall mit 
Todesfolge. Der Ajährige verheiratete Müller Franz Horn au3 
tiederolm, der in der Wieſenmühle bei Niederolm beſchäftigt iſt, wurde 
ci einer Arkeit im Maſchinenraum vom Schwungrad eines Motors 
r Stelle getstet,
 *Dgs Ruhegehalt des Privatbeamten. 
(Nachdruck verboten). 
Wir teilen im Nachſtehenden eine für Privatbeamte 
            wich=
tige Entſcheidung des Reichsgerichts mit: 
Mehrere Beamte der Bayeriſchen Verſicherungsbank A.=G. in 
            Mün=
chen haben dem Reichsgericht eine Klage über die Bemeſſung ihrer 
Nuhegebaltsbezüge vorgetragen. Die Bank hat einen Teil ihrer 
            Be=
amten zum 1. Januar 1925 penſioniert. Sie bemißt das vereinbarte 
Ruhegehalt nach dem Dezembergehalt vom Jahre 1924, während ſie für 
den Januar 1325 noch die vollen Aktivitätsbezüge zubilligte. Das 
            tarif=
mäßige Gehalt im Januar 1925 iſt höher als das Dezembergehalt vom 
Jahre 1924, erreicht aber noch nicht das Friedensgehalt. Die Kläger 
verlangen in der Hauptſache die Bemeſſung ihrer Penſionsbezüge nach; 
dem Friedensgehalt, oder — aktenmäßig ausgedrückt — den vereinbartent 
Teil ihres penſionsfähigen Gehalts vom Oktober 1918 unter voller 
            Auf=
wertung auf Reichsmark. 
Landgericht München verurteilte die Beklagte, an Kläger den 
vereinbarten Teil (40/50, 33/50, 32/50) des Tarifgehalts vom Januar 
1925 ab als Ruhegehalt zu zahlen. Dagegen hat Oberlandesgericht 
München das Gehalt vom Dezember 1924 für die Bemeſſung des 
            Nuhe=
gehalts zugrunde gelegt. Auf Reviſion der Kläger hat Reichsgericht 
das oberlandesgerichtliche Urteil aufgehoben und die Sachen an einen 
anderen Senat des Oberlandesgerichts zurückverwieſen. 
Gründe: „Die Beklagte meint, „letztes Gehalt” im Sinne der 
            Pen=
ſionsvereinbarung ſei das Gehalt vom Dezember 1924. Mehr alz den 
ihren Dienſtfahren entſprechenden Bruchteil davon könnten die Kläger 
nach den maßgeblichen Penſionsbeſtimmungen von 1905/1912 niccht 
            ver=
langen. Es war jedoch zu prüfen, ob die erwähnten Beſtimmungen, 
die dem Beamten ein unabänderlich gleichbleibendes Ruhegehalt au 
der Grundlage des zuletzt bezogenen Ruhegehalts zubilligen, den 
            tief=
greifenden Aenderungen gerecht werden, die unvorherſehbar in den 
            Ver=
hältniſſen eingetreten ſind, die der urſprünglichen Bemeſſung des 
            Ruhe=
gehalts zu Grunde gelegt wurden. Verſorgungsrenten, Rubegehalte und 
Hinterbliebenenbezüge ſind ihrem Weſen nach dazu beſtimmt, dem 
            Emp=
fänger die Mittel zum ſtandesgemäßen Unterhalt ganz oder teilweife zu 
beſchaffen. Dieſe Bezüge können deshalb nicht auf einen ſtets 
            gleich=
bleibenden Geldbetrag feſtgelegt werden. Die Feſtlegung auf einen 
Bruchteil des letzten Gehalts war nur ſolange erträglich, als erhebliche 
Schwankungen in der Lebensführung und dem Gehalt nicht eintraten. 
Dieſe Verhältniſſe haben ſich ſeit dem Kriege grundlegend geändert. 
            Ge=
haltserhöhungen im Januar und Februar 1925 können ihren Grund 
            da=
rin haben, daß eine allmähliche Beſſerung der allgemeinen 
            Wirtſchafts=
lage einen allmählichen Abbau der Einſchränkungen in der 
            Lebens=
haltung geſtattete. Wären dieſe Verhältniſſe vorausſehbar geweſen, 
ſo iſt fraglich, ob die Parteien in den Jahren 1905 und 1912 an einem 
für die ganze Dauer des Ruheſtands und der Witwenſchaft 
            gleich=
bleibenden Betrage von Ruhegehalt und Witwengeld feſrgehalten 
            hät=
ten. Die Entſcheidung des Oberlandesgerichts war deshalb aufzuheben, 
damit der Maßſtab ermittelt wird, nach dem ſich die Veränderungen in 
den Ruhegehaltsbezügen, zu richten haben. Dagegen ſind die Betüge 
aus der Angeſtelltenverſicherung auf das Ruhegehalt anzurechnen. (Aus 
den „Reichsgerichtsbriefen”.)
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 6. Dez. 3.30: Stunde der Jugend. Märchengeſchichten. 
Der Spiegel der Zwerge. — Der Stärkſte. O 4.30: Hausorcheſter, 
Blasmuſik. O 5.45: Leſeſtunde: Die Marquiſe von O.‟ Von H. 
von Kleiſt. O 6.15: Tanzprobleme der Gegenwart” von Dr. 
Laven. O 6.45: Die Verbrauchsſteuer (mit beſonderer 
            Berückſichti=
ung der gegenwärtigen Verbrauchsbeſteuerung in Deutſchland)”, von 
Dr. Neumark. O 7.15: Engliſch. O 7.45: Engliſche Literatur. 
O 8: Literariſches Preisausſchreiben. O 8.15: Gaſiſpiel Sander= 
Graef: „Der Vetter aus Dingsda.” Von Künnecke. Anſchl.: Neiite 
Schallplatten.
 Montag, 6. Dez. 4.15: Konzert. Blaukenburg: Mein Regiment. 
— Aſcher: Walzer „Der Lockvogel”. — Adam: Duv. „Der Brauer 
von Preſton”. — Popper: Romanze für Cello=Solo. — Weßel: 
Gnomenparade. — Ei 
K. Zoers. — Saint Saens: Fant. aus 
Samſon und Dalila”, — Albeniz: Capricho Catalani. — Bernards: 
Potp. O 6.15: Max Schilling: Quer durch den Harz. O 6.45: 
Kuſtos Fiſcher: Fluß und See, eine Quelle des Lebens. O 7.15: 
Dr. Legband: Das Theaterpublikum. O 8: Philharm. Orch. 
            Stutt=
gart. Scheherazade, Sinf. Suite von Rimsky=Korſſakow. Anſchl.: 
Arbeiter=Dichtung”. Mitw.: Martha Arendt, H. Conzelmann, G. 
Ott, E. Stockinger, Funkorch. Beethoven: Ouv. „Prometheus”, 
Lerſch: An die Arbeiter. — Lerſch: Aus „Menſch im Eiſen‟ — 
Trunk: Den Andern; An mein Weib. — Emma Döltz: Wir ruſen 
Euch; Der Frauen Antwort. — Krille: Arbeiterliebe; Geſang der 
Jungen: An die Jugend und weitere 9 Darbietungen. 
Verlin. 
Montag, 6. Dez. 3.30: Frauenfragen und Frauenſorgen (Hedw. 
Hirſchbach: Junggeſellinnenheime). O 4: Zwei Novellen von Peter 
Roſegger, gel. von Eliſabeth Neumann. O 4.30: Kapelle Gebrüder 
Steiner. O 7.05: Prof. Seligmann: Kampf den Mücken. O 7.25: 
Menſch und Arbeit, 3. Bortr.: Treppauf=treppab=über Land! 
            Ge=
danken eines Briefträgers (Redner: Poſtſchaffner Siebert). O 7.50: 
Prof. Kohlrauſch: Modernes Strafrecht. O 8.15: R. Kaſtner: Einf. 
zu dem Orcheſter=Konzert. O 8.30: 200 Jahre Orcheſtermuſik. 
„Schubert—Spohr” Soliſt: Konzertm, van den Berg (Violine), 
O 10.30: Tan==Orcheſter Ette. 
Königswuſterhauſen. Montag, 6. Dez. 2.30: Fr. Elli Heeſe: 
Hauswirtſchaftliche Beratungsſtellen in Siadt und Land. O 3: Dr. 
Hofſtaetter, Dresden: Ländliche und ſtädt. Siedlung als geichichtliche 
Zeugen. O 3.30: Derſelbe:: Volksbräuche, Spiele u. Volkslieder als 
Kulturgeſchichtl. Denkmäler. O 4: B. K. Graef: Die Kunſt des 
Sprechens. O 4.30: Dr. Klopfer: Erziehungsberatung. O 5: Prof. 
Ranke, Königsberg: Die Wandlung der Triſtanſage. O 6: 
            Ritter=
gutsbeſitzer Reinhardt: Landwirtſchaftl. Verſuchsringe. O 6.30: Dr. 
Ing. Hamburger: Die Kunſt des Verkau ens. O 7: Stud.=Rat 
Friebel, Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 7.30: Vorir 
Legationsrat Dr. Soehring: Völkerbund u. internationale 
            wiſſen=
ſchaftl. Beziehungen. O 8: Uebertragung aus Hamburg.
 Hauptſchrifttellung: Nudolf Maupe 
Veraniwortllch für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiileton, Reis un 
Ausland und Heſſiſche Jiachrichten: Max Gätre 
jr Epost: Dr. Eugen Buhlitant 
für deu Schlußlienſt: Andicas Bauer; füür ten Inſerafenteil: V:4/y Gunle; 
Druck und Verlas: 2. C. Wi//lch — imlicr in Tiarmſladt.
 O 
WFäct 161 8 Seifzn
 K 
Ali 
Dor
 Verlangen Sie 
von der 
Geschäftsstelle 
Deutsches Druck- und Derlagshaus 
(Rackebeil-Ronzern) Berlin SW68 
Sindenstraße 26
Probehefte koftenlos
 Ausstattungs-Artlke 
LOlb- 
Soll- U. Tüchenwasche
 auch Meterware, kaufen Sie bei fachmännischer Beratung 
immer worteilhaft im Spezialgeschäft 
17911
 Zielefelder Leinen- und Wäschehaus 
Darmstadt, 17 Wilhelminenstr. 17 
Schaufenster beachten!
Union- Theater
Rosidenz-Theater
bietet ab heute ein hervorragendes Doppelprogramm
Der Film der großen Sensationen!
 Ber Hochgerrat von 
Banama
 mit 
Carlo Aldinf 
sowie das übrige Beiprogramm
Anfe
Autang 5½, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr
 Ein packendes Drama aus der Welt der internationalen 
Spionage, geschildert in 6 Akten. (e32027 
Der Trödler von Amsterdam 
Nach dem gleichn Roman von Dr. Sehirokanner. 
Hauptdarsteller: Diomira Jacobini, Werner Kraus, 
Alf Blütecher. — Die neueste Wochenschau. 
Anfang 3½ Uhr. 
Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
 Weihnachts=Ausſtellung 
Stoffe — Kunſthewerbe — Spielſachen 
— Kleider aus eigener Werkſtätte 
Verkauf Steinackerſtraße 1 
am 6. u. 7. Dezember 1926 
Sonntag und Montag nachmittag 
Dienstag den ganzen Tag von 9—7 Uhr 
31882s0) Stoltz von Eichel
 Im Kaffeekränzchen 
(bei Schulzens) 
Fr. Müller: Liebſte Frau Schulze, Ihre 
            Bö=
den ſehen bei dem Spiegelglanz 
recht feſttagsmäßig aus; mit 
was haben Sie die geſtrichen? 
Fr. Schulze: Meine Liebe, die habe ich mit 
Krautol geſtrichen? ( 3200= 
Fr. Müller: Wo haben Sie das gekauft? 
Fr Schulze: Im Farbenhaus Krauth 
Eſchollbrückerſtraße 3.
 Mehrere 
geſpielte (16921= 
Pianos 
preiswert zu 
            ver=
kaufen 
TIanier-Arnold 
Eliſabethenſtr. 28.
 Spielſachen 
ſtaunend billig 
Puppenwagen 
Schaukelpferde 
Möbel=Vertrieb 
Rob. Heerwagen 
Gr. ochſeng 10 *31884ego
 Koſtritzer 
Bchwarzbier
  
Rohes Ei und Zucker 
mit Köſtriyzer Schwarzbier gut verquirlt 
iſt bei Erſchöpfungszuſtänden ein 
            aus=
gezeichnetes Stärkungsmittel. Dieſe 
            Zu=
ſammenſtellung ergibt einen herzhaften 
Trunk, der beſonders von Fiauen und 
ſchwächlichen Kindern gern getrunken 
und gut vertragen wird. 
Das echte Köſtritzer Schwarzbier iſt erhältlich bei 
            Flaſchen=
bierhandlung Gg. Herth, Darmſtadt, Stiftſtraße 89, 
            Fern=
ſprecher 1244, und in allen durch Plakate kenntlichen Geſchäften. 
T BIn 14721
Jantt
 1 Mark 
in Apotheken 
u. Drogerien
 lie Ihr in harter Pflichterfüllung Tag für Tag die 
            ge-
fährliche Stickluft und den Staub Eurer Arbeitsstätte 
einatmen müßt, bedenket: daß die Gesundheit Euer 
einziges Kapital ist!
Sorget fur ZuerWlohl.
 indem Ihr während der Arbeit ständig einige WBERI- 
Tabletten im Munde habt! Das sei Euer Schutzinitiel.
 WBERT-Tabletten stillen den Durst, halten Kehle und 
Mund dauernd frisch, verderben weder die Zähne noch 
den Magen, und bewahren Euch vor Ansteckungen. 
Eine Schachtel WYBERT enthält über 400 Tabletten, 
TV 18020
Seite 8
Montag, den 6. Dezember 1926
Nummer 338
 Palast-Lichtspiele 
Eln schöner Erkolg! 
DIEUbuäfkinn 
1ANu 
7 Akte nach der beliebten Operette 
Hauptdarsteller: 
Mady Ehriskians, Walter Rilla, Marcella 
Aibanl, Bruno Kastner, Vikkor Janson, 
Paul Morgan, Wilh. Bendow u. a. m. 
Die Bekreiung aus dem Serail 
2 lustige Akte mit Monty Banks- (17873
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus 
Montag, den 6. Dezember 1926 
abends 7½ Uhr 
3. Sinfonie=Konzert 
des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſter3 
Leitung: Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock 
Soliſt: Arthur Schnabel (Klavier) 
Vortragsfolge: 
1. Nobert S humann: Ouvertüre zur Oper 
„Genovev:‟, Opus 81 
2. Johannes Brahms: Konzert für Klavier 
mit Orcheſterbegleitung, B-dur, Op. 43 
Allegro non troppo 
Allegro appassionato 
Andante 
Allegro grazioso 
— 10 Minuten Pauſe — 
8, Claude Debuſſy: „Iberia” Suite für 
Orcheſter Par les rues et par les chemins 
Les parfums de la nuit — Le matin 
dun jour de j8te 
Ende 9½ Uhr 
Anfang 7½ Uhr 
Preiſe: 1—7 Mk. (Sperrſitz 5 Mk)
 im Fachgeſchäft, g. Krauth 
Eſchollbrückerſtraße 3 18860,
Farben
 Benz4 Gomp. Darmstadt 
Grafenſtraße 20/22 —
 empfehlen als paſſende Geſchenke 
Kinder=Fahrräder 
von Mk. 20.— an, 
neue9 men=u. Herrenräder 
von Mk 75.— an, 
M. S. U. und Görickeräder 
die neueſten Mobelle, 
Gritzner=Nähmaſchinen 
mit allen Neuerungen. 
Teilzahlung geſtattet. 
Ferner i. groß. Auswahl: Fahrradbeleucht 
Taſchenlampen Bereifungeu uſw. (17949 a
 Paßbilder 
in einer Stunde 1440 
billig und gut. 
Thiele Nachf. 
nur Bleichſtr.9. Tel. 1912. 
Küche 
naturlackiert 
gebr. Stühle 
zu verkauf. (*319690sg 
Heinheimerſtraße 9.
 K 
Schlag= u. Gehlverk. 
30 Mk., Zarm. elektr. 
Lüſter, 10 Mk., zu 
verk. Näheres Geſchſt. 
(*31913)
 Papageikäfig, 
groß, vernickelt, gut 
erhalt., auch für kl. 
Aeffchen paſſend, zu 
verkaufen. 
            Bismauck=
ſtr. 20, 1. St. (:31909
 M43ig1 
Bevor Sie ſich entſchließen, an einem
 teilzunehmen, verlang. Sie unſeren Proſpekt 
Wir verſenden denſelben gratis u. portofrei 
Fachſchule 
für moderne Zuſchneidekunſt 
Darmſtadt, Bleichſtraße 40 (14428a
 Sie ſinden in meiner Konditorei 
größte Auswahl 
beſte Dnalitäten 
feinſte Ausführung 
in Torten 
Dessert-Stücken 
Teegebäck 
Täglich frische Kreppel 
Beſtellungen für Feſtlichkeiten werden 
beſtens ausgeführt (16357a 
Ui 
Im Mitzg 
dt, Hügelſtraße 19
nit und ohne Druck
liefert billigſt
Jakob Skurnik
Bleihſtraße 48
Telen5. 1791. (17872 Kaufe
getragene Kleider
ſowie Voden=und
Kellerkram
A. BLUM Kluge
Hausfrauen
kaufen
Ia Kern=Geifen
Seifenpulver
alle Waſchmittel zu
den billigſten Tages=
preiſen nur bei.
Seifen=Lehner
Waldſtraße 11.
Wiederverk. höchſte
Rabatte (16115a Lauteſchlägerſtr. 12.
Poſtkarte gen. / 31980
Kaufe
Sufenfehr
9. Blum
Lauteſchlägerſtr 12
uu
Vor
Weihnachten!
Gebrauche Maſſen v.
getr. Herrenanzüigen, Ke Hoſen, Schuhen und
zahle die höchſten
Preiſe, (*31590d0i
W. Schatz, Schloßg. 23.
Telephon 1924. Neſtaurant
Perkeo
vorzüigl. Küche aus=
wahlreiche Mittag=
und Abendkarte
(17485a) Verkäufeß Küche
rachtvolles Modell,
bill. z. vert. Zahlungs=
erleichter. Möbelhaus
L. Menger
Bleichſtr. 17. 115769a
Gut erhalt —
weißemaill. (17835go
Küchenherd 1.40X0,80, mit Gas= ofen preiswert abzu=
geben Bleichſtraße 7.
Faſt. Dampfmaſch.
m. Anh. u. Geige bill.
zu verk. Schuchard=
ſtr. 16 III (*31859
Groß. Zeichentiſch
Laubſägemaſchine bill.
zu. verk. Roßdörfer= ſtr. 11 III r. (*81947