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ſädter und Natonabant.
ſetzung. Man ſollte doch, wenn man die einzelnen Punkte
durch=
ſieht, ſich ſagen, daß gegenüber der vollſtändigen Abrüſtung
Deutſchlands ſolche Belangloſigkeiten nicht dazu dienen dürfen,
das Syſtem der Militärkontrolle Jahr und Tag über den
Zeit=
punkt, bis zu dem es vielleicht berechtigt war, fortzuſetzen. Wenn
man jedenfalls den politiſchen Zweck im Auge behält, den die
Entente mit der Abrüſtung und ihrer Kontrolle verfolgt, dann
müßten gerade die Politiker — und das ſollen doch die
Außen=
miniſter ſein — ſehr raſch über den Reſt ſich einig werden.
* Poincaré und die Kontrolle.
Der Reichsregierung iſt bei dem Aktenſtudium über
die Militärkontrolle ein ſehr ſchöner Fund geglückt:
ſie hat einen Brief ausgegraben, den Herr Poincaré am 28. April
1919 an Clémenceau geſchrieben hat. Darin macht er Bedenken
geltend gegen einzelne Beſtimmungen des Verſailler Vertrages
und ſchreibt zur Begründung ſeiner Bedenken „Deutſchland, ſo
ſagt man, ſoll gehalten ſein, auf dem linken Rheinufer und in
einer Zone von 50 Kilometern öſtlich des Rheines weder
Trup=
pen noch Feſtungen zu unterhalten; aber der Vertrag ſieht
keine dauernde Kontrolle der Truppenzahl
und der Rüſtungen vor, weder auf dem linken
Rheinufer, noch im übrigen Deutſchland.” —
Derſelbe Poincaré, der das geſchrieben hat, kann unmöglich
heute als Miniſterpräſident die gegenteilige Auffaſſung
vertre=
ten und behaupten, daß nun doch das Recht einer dauernden
Kontrolle gegeben ſei. Vielleicht iſt es auf dieſe Erkenntnis
zu=
rückzuführen, wenn die franzöſiſche Politik ſich neuerdings
ge=
dreht hat und offiziell den Gedanben einer dauernden Kontrolle
fallen läßt. Es ſcheint deshalb, als wenn neuerdings die
Fran=
zoſen ſich von einem Inveſtigationsprotokoll zurückziehen und ſich
damit zufrieden geben wollen, wenn ein Inveſtigationsplan
ver=
einbart wird, der auf der Grundlage gelegentlicher Unterſuchung
des Völkerbundes beim Eingang von Beſchwerden aufgebaut iſt
und das Verfahren in ſolchen Fällen regeln will — allerdings
immer noch nicht mit der Abſicht, für die entmilitariſierte Zone
eine beſtimmte Regelmäßigkeit der Kontrolle zu erreichen. Das
iſt aber etwas, worauf ſich die deutſche Regierung — geſtützt auf
die Autorität Poincarés — nicht einlaſſen kann,
zuſehen, wie durch Pevanrerie die toſtdner Heir zur Oufdetinend
arbeit mit ihm verlören geht. Oder iſt es etwa nicht Pedanterie
allein? Ich ſage Ihnen, gentlemen, wenn ich — und eine ganze
Zahl mit mir — den Beweis dafür hätte, ſo würde ich doch noch
einmal erwägen müſſen, ob ſich denn die Partnerſchaft mit den
Nachbarn vom Buſineß=Standpunkt aus lohnt. Ich mache meine
Transaktionen nicht gern mit Leuten, die Hintergedanken haben,
mit denen ich nicht übereinſtimme. Das muß einmal ganz
deut=
lich geſagt werden.”
In zuſtändigen Kreiſen fühlt man ſich noch mehr durch die
Erwägung belaſtet, daß man nachgerade ſich dringlich mit dem
neuen Kontrollſyſtem befaſſen muß, das an die Stelle der
Kon=
trollkommiſſion treten ſoll, damit keine Lücke in der
Ueber=
wachung eintritt. Die „Times” weiſt darauf hin, daß der Rat
ſchon im September 1924 einen Plan entworfen habe ſür die
Onganiſierung eines Unterſuchungsausſchuſſes, der nach dem
Artikel 213 des Vertrages Erhebungen über deutſche Rüſtungen
anzuſtellen haben würde, wenn immer dieſe dem Rat notwendig
erſcheinen ſollten. Der Plan iſt jedoch damals gar nicht zur
Ratifizierung gelangt, ſondern vorher ad geta gelegt worden.
Das Blatt meint, man könne ja dieſen Plan proviſoriſch in Kraft
ſetzen, bis man einen allen annehmbarer erſcheinenden entworfen
habe. Aber die Dinge liegen jetzt nicht mehr ſo, wie im
Sep=
tember 1924. Heute iſt Deutſchland ſelber Mitglied des Rates,
und ohne ſeine Zuſtimmung kann eine ſolche Organiſation,
welcher Art ſie auch ſein möge, nicht angenommen werden. Und
Deutſchland wird ſich nach hieſiger Anſicht ſchwerlich einem
Syſtem zuneigen, das etwa noch eine ſtärkere Quelle von
Gereizt=
heiten bilden würde, als das alte. Man hält es in dieſer
Be=
zichung auch nicht für angängig, daß die neue Kommiſſion, wie
Frankreich wünſcht, ihren Sitz im Rheinland erhält. Man ſagt,
der Wortlaut des Artikels 213, „jede Unterſuchung, welche der
Rat für nötig halten mag”, ſchließe es ſchon in ſich, daß nicht
mehr von einer ſteten Ueberwachung, ſondern nur von einzelnen,
ſpeziell vom Rat anzuordnenden Unterſuchungen die Rede ſein
könne.
en wir in Deutſchland eine latente
erfreulicher Zuſtand, an den wir uns
it haben. Die Gründe für dieſe
ſtän=
der Hand. Unſere unſeligen
Parteiver=
ienſetzung unſerer Parlamente ergeben
auf die ſich eine Regierung mit
Sicher=
ſe ja eigentlich die Vorausſetzung jeder
ug iſt. Die Verſuche, die wir bisher
gemacht haben, ſind kläglich geſcheitert,
ir eine ziffernmäßige Mehrheit
geſchaf=
aber bei der erſten Gelegenheit, wo es
8 ſo brüchig erwies, daß wirklich
prak=
t ihr nicht geleiſtet werden konnte. Es
daß der erſte Verſuch der ſogenannten
e Zuſammenfaſſung der Mittelparteien
„ zu einer Zeit unternommen werden
) hohe Anforderungen an die Einſicht
iger unſerer Politik ſtellte. Auf der
gerade die Zeit der größten Not im
wegen dazu führen müſſen, daß alle
erantwortungsgefühl jegliche Bedenken
tiſcher Art zurückſtellten. Die
Sozial=
rſagt, reſtlos verſagt, und mit Rückſicht
twortung den anderen überlaſſen. Es
ſe, ja, es war tatſächlich nur die
Konſe=
en Syſtems, wenn man daraufhin nach
1924 den Verſuch unternahm, durch die
g nach rechts dieſe auf eine feſte
Mehr=
je wir ſeinerzeit für den Verſuch der
eten ſind, haben wir uns dann ſpäter
Regierung nach rechts eingeſetzt, weil
weitere Möglichkeit ſahen, zu geſunden
iſchen Verhältniſſen zu kommen. Die
in das erſte Kabinett Luther ein, aber
ng. Trotzdem weite und einflußreiche
len Partei ſelbſt ſich der Erkenntnis
daß die von Dr. Streſemann
inaugu=
ſch=franzöſiſchen Ausgleichs zum
min=
gen Verhältniſſen eine Norwendigkeit
dlungen über den Pakt von Locarno
g zur Sache, daß die gemäßigten
ſchnationalen Partei heute ſchon längſt
i ſchweren taktiſchen und außen=
Deutſchnationale Partei damals
be=
g wie die Sozialdemokratiſche Partei
ſich die Deutſchnationale Partei dem
jehen können, und ſo wie die Dinge
in der Tat keine Ausſicht, daß das in
werden könnte. So wie die
Sozial=
ruck der kommuniſtiſchen Propaganda,
en unter dem Druck derjenigen Kreiſe,
niniſter einmal treffend ſagte, täglich
e tägliche Illuſion gib uns heute.
man lernen, und die Erfahrung hat
It, daß eine in den Hauptfragen einige
terhin noch beſſer iſt als eine
Regie=
mmengeleimte Mehrheit im Parlament
iit äußerſter Skepſis die jetzigen Ver=
„Große Koalition” zu ſchaffen. Daß
(ammenarbeit von Arbeitgebern und
Löſung unſerer ſozialen Probleme von
ſchon oft genug ausgeſprochen und erörtert
ch, daß die praktiſche Mitarbeit der
ſozial=
eiterſchaft am Staat ein außerordentlich
erſtre=
iſt. Mit um ſo ſchwererem Herzen muß es
da=
en werden, daß für die Erreichung dieſes Zieles
4 noch nicht gekommen ſcheint, da die Führer der
ozialdemokratie auch heute noch nicht gelernt haben,
das Wohl der Allgemeinheit, das Wohl des Staates unter allen
Umſtänden über das Wohl der Partei zu ſtellen. Das Mitglied
einer Regierung darf ſich auch im parlamentariſch regierten
Staat nicht als Beauftragter einer Partei fühlen. Die
einſchnei=
denden Maßnahmen, welche unſere ſchwere ſoziale Kriſis alsbald
erfordert, können nur durchgeführt werden, wenn von allen
Seiten Opfer gebracht werden. Wenn man aber befürchten muß,
daß eine neue Regierung der Großen Koalition ſchon nach
kür=
zeſter Friſt auseinanderbricht, wenn nicht unſere ganze
Legis=
lative und Exekutive lahmgelegt werden ſoll, dann iſt es beſſer,
daß man einen ſolchen ausſichtsloſen Verſuch nicht erſt
unter=
nimmt, da ein abermaliger Rückſchlag uns wiederum um Jahre
unſerer Entwicklung zurückwerfen würde.
Aber auch noch aus anderen Gründen würde eine
Erweite=
rung der Reichsregierung nach links gegenwärtig recht
unzweck=
mäßig erſcheinen. Und dieſe Gründe liegen auf dem Gebiet der
Außenpolitik. Das mag merkwürdig erſcheinen, nachdem gerade
die Sozialdemokratie die Außenpolitik Dr. Streſemanns bisher
weitgehendſt unterſtützt hat, die Außenpolitik, die darauf
hinaus=
lief, einen deutſch=franzöſiſchen Ausgleich auf breiteſter
Grund=
lage zu ſchaffen. Daß dieſe Politik richtig war und richtig iſt,
haben wir an dieſer Stelle oft genug erörtert. Es kann keinem
Zweifel unterliegen, daß eine grundſätzliche Bereinigung des
deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes für beide Länder und für ganz
Europa unendlich ſegensreich werden müßte. Daß Dr.
Streſe=
mann dieſen Verſuch trotz aller entgegenſtehenden Bedenken
ge=
ſchickt und entſchloſſen unternommen hat, bleibt ſein hiſtoriſches
Verdienſt. Ganz gleich, ob dieſer Verſuch jetzt oder ſpäter gelingt
oder mißlingt, die Geſchichte wird ihn vermerken als eine
poli=
tiſche Tat großen Stils. Herr Dr. Streſemann tritt mit einem
gewiſſen Optimismus an ſeine Aufgaben heran, der zum
Ge=
lingen notwendig iſt, aber er iſt niemals Illuſionspolitiker
ge=
weſen. Mit geſchäftsmäßiger Nüchternheit hat man den Verſuch
der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung uternommen, die
Illu=
ſionen haben andere gehabt, und es war nicht gerade zu unſerem
Vorteil, daß ein Teil unſerer öffentlichen Meinung, ein Teil
der deutſchen Preſſe, in ſolchen Illuſionen zeitweilig geſchwelgt
hat. Daß der Weg, den unſere außenpolitiſche Führung mit
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ſetzung. Man ſollte doch, wenn man die einzelnen Punkte
durch=
ſieht, ſich ſagen, daß gegenüber der vollſtändigen Abrüſtung
Deutſchlands ſolche Belangloſigkeiten nicht dazu dienen dürfen,
das Syſtem der Militärkontrolle Jahr und Tag über den
Zeit=
punkt, bis zu dem es vielleicht berechtigt war, fortzuſetzen. Wenn
man jedenfalls den politiſchen Zweck im Auge behält, den die
Entente mit der Abrüſtung und ihrer Kontrolle verfolgt, dann
müßten gerade die Politiker — und das ſollen doch die
Außen=
miniſter ſein — ſehr raſch über den Reſt ſich einig werden.
* Poincaré und die Kontrolle.
Der Reichsregierung iſt bei dem Aktenſtudium über
die Militärkontrolle ein ſehr ſchöner Fund geglückt:
ſie hat einen Brief ausgegraben, den Herr Poincaré am 28. April
1919 an Clemenceau geſchrieben hat. Darin macht er Bedenken
geltend gegen einzelne Beſtimmungen des Verſailler Vertrages
und ſchreibt zur Begründung ſeiner Bedenken „Deutſchland, ſo
ſagt man, ſoll gehalten ſein, auf dem linken Rheinufer und in
einer Zone von 50 Kilometern öſtlich des Rheines weder
Trup=
pen noch Feſtungen zu unterhalten; aber der Vertrag ſieht
keine dauernde Kontrolle der Truppenzahl
und der Rüſtungen vor, weder auf dem linken
Rheinufer, noch im übrigen Deutſchland.” —
Derſelbe Poincaré, der das geſchrieben hat, kann unmöglich
heute als Miniſterpräſident die gegenteilige Auffaſſung
vertre=
ten und behaupten, daß nun doch das Recht einer dauernden
Kontrolle gegeben ſei. Vielleicht iſt es auf dieſe Erkenntnis
zu=
rückzuführen, wenn die franzöſiſche Politik ſich neuerdings
ge=
dreht hat und offiziell den Gedanben einer dauernden Kontrolle
fallen läßt. Es ſcheint deshalb, als wenn neuerdings die
Fran=
zoſen ſich von einem Inveſtigationsprotokoll zurückziehen und ſich
damit zufrieden geben wollen, wenn ein Inveſtigationsplan
ver=
einbart wird, der auf der Grundlage gelegentlicher Unterſuchung
des Völkerbundes beim Eingang von Beſchwerden aufgebaut iſt
und das Verfahren in ſolchen Fällen regeln will — allerdings
immer noch nicht mit der Abſicht, für die entmilitariſierte Zone
eine beſtimmte Regelmäßigkeit der Kontrolle zu erreichen. Das
iſt aber etwas, worauf ſich die deutſche Regierung — geſtützt auf
die Autorität Poincares — nicht einlaſſen kann,
ader Nicht Shue Beutfchtäne. nd kant iibäffei zir
arbeit mit ihm verlören geht. Oder iſt es etwa nicht Pedanterie
allein? Ich ſage Ihnen, gentlemen, wenn ich — und eine ganze
mit denen ich nicht übereinſtimme. Das muß einmal ganz
deut=
lich geſagt werden.”
neuen Kontrollſyſtem befaſſen muß, das an die Stelle der Kon= unſerer Entwicklung zurückwerfen würde,
trollkommiſſion treten ſoll, damit keine Lücke in der
Ueber=
wachung eintritt. Die „Times” weiſt darauf hin, daß der Rat
Artikel 213 des Vertrages Erhebungen über deutſche Rüſtungen
ſetzen, bis man einen allen annehmbarer erſcheinenden entworfen
habe. Aber die Dinge liegen jatzt nicht mehr ſo, wie im
Sep=
tember 1924. Heute iſt Deutſchland ſelber Mitglied des Rates,
welcher Art ſie auch ſein möge, nicht angenommen werden. Und
Deutſchland wird ſich nach hieſiger Anſicht ſchwerlich einem
Syſtem zuneigen, das etwa noch eine ſtärkere Quelle von
Gereizt=
heiten bilden würde, als das alte. Man hält es in dieſer Be=
Frankreich wünſcht, ihren Sitz im Rheinland erhält. Man ſagt,
der Wortlaut des Artikels 213, „jede Unterſuchung, welche der
Rat für nötig halten mag”, ſchließe es ſchon in ſich, daß nicht
mehr von einer ſteten Ueberwachung, ſondern nur von einzelnen,
ſpeziell vom Rat anzuordnenden Unterſuchungen die Rede ſein
könne,
en wir in Deutſchland eine latente
erfreulicher Zuſtand, an den wir uns
it haben. Die Gründe für dieſe
ſtän=
er Hand. Unſere unſeligen
Parteiver=
ienſetzung unſerer Parlamente ergeben
auf die ſich eine Regierung mit
Sicher=
ſe ja eigentlich die Vorausſetzung jeder
mg iſt. Die Verſuche, die wir bisher
gemacht haben, ſind kläglich geſcheitert,
ir eine ziffernmäßige Mehrheit
geſchaf=
aber bei der erſten Gelegenheit, wo es
3 ſo brüchig erwies, daß wirklich
prak=
t ihr nicht geleiſtet werden konnte. Es
daß der erſte Verſuch der ſogenannten
e Zuſammenfaſſung der Mittelparteien
zu einer Zeit unternommen werden
) hohe Anforderungen an die Einſicht
iger unſerer Politik ſtellte. Auf der
gerade die Zeit der größten Not im
wegen dazu führen müſſen, daß alle
ſerantwortungsgefühl jegliche Bedenken
tiſcher Art zurückſtellten. Die
Sozial=
rſagt, reſtlos verſagt, und mit Rückſicht
twortung den anderen überlaſſen. Es
ſe, ja, es war tatſächlich nur die
Konſe=
en Syſtems, wenn man daraufhin nach
924 den Verſuch unternahm durch die
g nach rechts dieſe auf eine feſte
Mehr=
je wir ſeinerzeit für den Verſuch der
eten ſind, haben wir uns dann ſpäter
Regierung nach rechts eingeſetzt, weil
weitere Möglichkeit ſahen, zu geſunden
iſchen Verhältniſſen zu kommen. Die
in das erſte Kabinett Luther ein, aber
ng. Trotzdem weite und einflußreiche
len Partei ſelbſt ſich der Erkenntnis
daß die von Dr. Streſemann
inaugu=
ſch=franzöſiſchen Ausgleichs zum
min=
gen Verhältniſſen eine Norwendigkeit
dlungen über den Pakt von Locarno
g zur Sache, daß die gemäßigten
ſchnationalen Partei heute ſchon längſt
i ſchweren taktiſchen und außen=
Deutſchnationale Partei damals
be=
g wie die Sozialdemokratiſche Partei
ſich die Deutſchnationale Partei dem
jehen können, und ſo wie die Dinge
in der Tat keine Ausſicht, daß das in
werden könnte. So wie die
Sozial=
ruck der kommuniſtiſchen Propaganda,
en unter dem Druck derjenigen Kreiſe,
niniſter einmal treffend ſagte, täglich
e tägliche Illuſion gib uns heute.
man lernen, und die Erfahrung hat
it, daß eine in den Hauptfragen einige
ierhin noch beſſer iſt als eine
Regie=
mmengeleimte Mehrheit im Parlament
tit äußerſter Skepſis die jetzigen Ver=
„Große Koglition” zu ſchaffen. Daß
(ammenarbeit von Arbeitgebern und
Löſung unſerer ſozialen Probleme von
ſchon oft genug ausgeſprochen und erörtert
uch, daß die praktiſche Mitarbeit der
ſozial=
eeiterſchaft am Staat ein außerordentlich
erſtre=
iſt. Mit um ſo ſchwererem Herzen muß es
da=
gen werden, daß für die Erreichung dieſes Zieles
t noch nicht gekommen ſcheint, da die Führer der
zuſehen, wie durch Pedanterie die koſtbare Zeit zur Zuſammen= deutſchen Sozialdemokratie auch heute noch nicht gelernt haben,
das Wohl der Allgemeinheit, das Wohl des Staates unter allen
Umſtänden über das Wohl der Partei zu ſtellen. Das Mitglied
einer Regierung darf ſich auch im parlamentariſch regierten
Zahl mit mir — den Beweis dafür hätte, ſo würde ich doch noch Staat nicht als Beauftragter einer Partei fühlen. Die
einſchnei=
einmal erwägen müſſen, ob ſich denn die Partnerſchaft mit den denden Maßnahmen, welche unſere ſchwere ſoziale Kriſis alsbald
Nachbarn vom Buſineß=Standpunkt aus lohnt. Ich mache meine erfordert, können nur durchgeführt werden, wenn von allen
Transaktionen nicht gern mit Leuten, die Hintergedanken haben, Seiten Opfer gebracht werden. Wenn man aber befürchten muß,
daß eine neue Regierung der Großen Koalition ſchon nach
kür=
zeſter Friſt auseinanderbricht, wenn nicht unſere ganze Legis=
In zuſtändigen Kreiſen fühlt man ſich noch mehr durch die lative und Exekutive lahmgelegt werden ſoll, dann iſt es beſſer,
Erwägung belaſtet, daß man nachgerade ſich dringlich mit dem daß man einen ſolchen ausſichtsloſen Verſuch nicht erſt
unter=
nimmt, da ein abermaliger Rückſchlag uns wiederum um Jahre
Aber auch noch aus anderen Gründen würde eine
Erweite=
rung der Reichsregierung nach links gegenwärtig recht
unzweck=
ſchon im September 1924 einen Plan entworfen habe ſür die mäßig erſcheinen. Und dieſe Gründe liegen auf dem Gebiet der
Organiſierung eines Unterſuchungsausſchuſſes, der nach dem Außenpolitik. Das mag merkwürdig erſcheinen, nachdem gerade
die Sozialdemokratie die Außenpolitik Dr. Streſemanns bisher
anzuſtellen haben würde, wenn immer dieſe dem Rat notwendig weitgehendſt unterſtützt hat, die Außenpolitik, die darauf
hinaus=
erſcheinen ſollten. Der Plan iſt jedoch damals gar nicht zur lief, einen deutſch=franzöſiſchen Ausgleich auf breiteſter
Grund=
lage zu ſchaffen. Daß dieſe Politik richtig war und richtig iſt,
Ratifizierung gelangt, ſondern vorher ad geta gelegt worden, haben wir an dieſer Stelle oft genug erörtert. Es kann keinem
Das Blatt meint, man könne ja dieſen Plan proviſoriſch in Kraft. Zweifel unterliegen, daß eine grundſätzliche Bereimigung des
deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes für beide Länder und für ganz
Europa unendlich ſegensreich werden müßte. Daß Dr.
Streſe=
mann dieſen Verſuch trotz aller entgegenſtehenden Bedenken ge=
und ohne ſeine Zuſtimmung kann eine ſolche Organiſation, ſchickt und entſchloſſen unternommen hat, bleibt ſein hiſtoriſches
Verdienſt. Ganz gleich, ob dieſer Verſuch jetzt oder ſpäter gelingt
oder mißlingt, die Geſchichte wird ihn vermerken als eine
poli=
tiſche Tat großen Stils. Herr Dr. Streſemann tritt mit einem
gewiſſen Optimismus an ſeine Aufgaben heran, der zum
Ge=
zichung auch nicht für angängig, daß die neue Kommiſſion, wie lingen notwendig iſt, aber er iſt niemals Illuſionspolitiker
ge=
weſen. Mit geſchäftsmäßiger Nüchternheit hat man den Verſuch
der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung unternommen, die
Illu=
ſionen haben andere gehabt, und es war nicht gerade zu unſerem
Vorteil, daß ein Teil unſerer öffentlichen Meinung, ein Teil
der deutſchen Preſſe, in ſolchen Illuſionen zeitweilig geſchwelgt
hat. Daß der Weg, den unſere außenpolitiſche Führung mit
MOZART-VE
Mittwoch, den 1. Dezember 1926
8 Uhr, in dem Festsaal am W
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unter Leitung des Kapellmeisters
Rehbock und unter Mitwir
Kammersängerin
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Nummer 323
Sonntag, den 21. November 1926. 189. Jahrgang
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Streſemann beim Reichspräſidenten.
Por der außenpolitiſchen Ausſprache.
Die ſchikanöſe Militärkontrolle.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die kommende Woche wird im Zeichen der
auswärtigen Politik ſtehen. Am Montag tagt der
Auswärtige Ausſchuß. Vom Dienstag an will der Reichstag
eine große Ausſprache über die Außenpolitik im
Anſchluß an eine Rede des Reichsaußenminiſters vornehmen.
An Beratungsſtoff für einen Ausflug in die Weltpolitik fehlt es
gewiß nicht. Wie die Dinge aber liegen, wird das Intereſſe ſich
in der Hauptſache auf die Militärkontrolle und ihre
Er=
ſetzung durch die Inveſtigation des Völkerbundes gruppieren.
Der Reichsaußenminiſter hat am Samstag dem
Reichspräſiden=
ten Vortrag gehälten, und man wird annehmen dürfen, daß er
auch dabei in erſter Linie dieſe Fragen behandelt hat, die den
Auswärtigen Ausſchuß am Montag beſchäftigen werden. Dabei
iſt formell zweierlei zu unterſcheiden: auf der einen Seite unſere
Verhandlungen mit den Staaten der Botſchafterkonferenz über
die Beſeitigung der Militärkontrolle, auf der anderen Seite die
Vorbereitungen, für das Kontrollrecht des Völkerbunds, die
offiziell über Genf laufen.
Der Völkerbundsrat hat am 30. September 1924 einen
Inveſtigationsplan aufgeſtellt, der — ſoweit Deutſchland in
Frage kommt — auf dem Artikel 213 des Verſailler Vertrags
beruht. Er hat außerdem am 19. März 1925 noch
Ausführungs=
beſtimmungen angenommen, die in ihren Einzelheiten noch ſehr
viel weiter gehen. Beide Schriftſtücke ſind der deutſchen
Regie=
rung zugeleitet worden, die darauf geantwortet hat, daß ſie
die Rechte des Völkerbunds aus Artikel 213 ſelbſtverſtändlich
anerkenne, daß ſie aber nicht ihre Hand bieten kann zu einer
Organiſation, die irgendwie über die Beſtimmungen des
Ver=
ſailler Vertrages hinausgeht, und daß ſie außerdem nicht, wie
das vornehmlich in den Ausführungsbeſtimmungen vorgeſehen
iſt, den Mitgliedern der Kontrollkommiſſion Rechte zugeſtehen
kaun, die tief in das bürgerliche Leben eingreifen. Die deutſche
Negierung hat aber gleichzeitig die Erwartung ausgeſprochen,
daß es möglich ſein würde, ſich über dieſe Einzelheiten ſehr
raſch zu verſtändigen. Das ſoll nun jedenfalls in der
Dezember=
tagung des Rates verſucht werden.
Aeußerlich unabhängig davon gehen unſere Bemühungen
um die Beſeitigung der Militärkontrolle. Die Einwendungen,
die von der Botſchafterkonferenz immer noch erhoben werden,
ſind ſo kleinlicher Art, daß, wenn auf der Gegenſeite wirklich der
gute Wille vorhanden wäre, ſie in wenigen Tagen ausgeräumt
ſein könnten. Ob die ſtrittigen 8000 Mann Polizei, die nun
ſeit Jahren eine große Rolle ſpielen, der ſtaatlichen oder
kom=
munalen Polizei zugerechnet werden ſollen, iſt doch wirklich nicht
ſo welterſchütternd. Daß die Deutſche Reichswehr nicht einmal
das Recht haben ſoll, ſich auf die Bekämpfung von Tanks und
ähnlichen Waffen einzuſtellen, begreift, gerade wenn der
Defen=
ſivcharatter der Reichswehr anerkannt werden ſoll, kein
vernünf=
tiger Menſch. Daß unter dem Verbot der Ausfuhr von Kriegs= Lehrmaterial zu vergleichen und daraufhin zu prüfen, ob es nicht
material uns auch die Ausfuhr von Keſſeln und Maſchinen
verboten werden ſoll, die unter Umſtänden einmal für
militä=
riſche Zwecke verwendet werden können, mag vom Standpunkt
der Handelskonkurrenz begreiflich ſein, mit der Abrüſtung hat
das aber doch ſo gut wie gar nichts zu tun. Wie belanglos iſt
weiter die Frage, wieweit die ehemals miitäriſchen Gebäude
heute ſchon veräußert oder zu zivilen Zwecken benutzt ſind! Wie mer”). Ich bin ſtolz darauf, einer zu ſein. Und auch der Jüngſte
geringfügig iſt ſchließlich der Streit, ob die Ergänzungsarbeiten von uns kennt den Spruch: „Time is money”. Was nutzt uns
an der Feſtung Königsberg in den Rahmen der uns
zugeſtan=
denen Verteidigungsſyſteme unſerer öſtlichen Grenze hinein= der ganze Locarno=Fdealismus, wenn wir nicht zum Buſineß
paſſen!
Nur an ſolchen Kleinigkeiten hängt die ganze
Auseinander=
ſetzung. Man ſollte doch, wenn man die einzelnen Punkte
durch=
ſieht, ſich ſagen, daß gegenüber der vollſtändigen Abrüſtung
Deutſchlands ſolche Belangloſigkeiten nicht dazu dienen dürfen,
das Syſtem der Militärkontrolle Jahr und Tag über den
Zeit=
punkt, bis zu dem es vielleicht berechtigt war, fortzuſetzen. Wenn
man jedenfalls den politiſchen Zweck im Auge behält, den die
Entente mit der Abrüſtung und ihrer Kontrolle verfolgt, dann
müßten gerade die Politiker — und das ſollen doch die
Außen=
miniſter ſein — ſehr raſch über den Reſt ſich einig werden.
* Poincaré und die Kontrolle.
Der Reichsregierung iſt bei dem Aktenſtudium über
die Militärkontrolle ein ſehr ſchöner Fund geglückt:
ſie hat einen Brief ausgegraben, den Herr Poincaré am 28. April
1919 an Clémenceau geſchrieben hat. Darin macht er Bedenken wachung eintritt. Die „Times” weiſt darauf hin, daß der Rat
geltend gegen einzelne Beſtimmungen des Verſailler Vertrages
und ſchreibt zur Begründung ſeiner Bedenken „Deutſchland, ſo
ſagt man, ſoll gehalten ſein, auf dem linken Rheinufer und in
einer Zone von 50 Kilometern öſtlich des Rheines weder
Trup=
pen noch Feſtungen zu unterhalten; aber der Vertrag ſieht
und der Rüſtungen vor, weder auf dem linken
Rheinufer, noch im übrigen Deutſchland.”
heute als Miniſterpräſident die gegenteilige Auffaſſung
vertre=
ten und behaupten, daß nun doch das Recht einer dauernden
Kontrolle gegeben ſei. Vielleicht iſt es auf dieſe Erkenntnis zu= tember 1924. Heute iſt Deutſchland ſelber Mitglied des Rates,
rückzuführen, wenn die franzöſiſche Politik ſich neuerdings
ge=
dreht hat und offiziell den Gedanben einer dauernden Kontrolle
fallen läßt. Es ſcheint deshalb, als wenn neuerdings die
Fran=
zoſen ſich von einem Inveſtigationsprotokoll zurückziehen und ſich
damit zufrieden geben wollen, wenn ein Inveſtigationsplan ver= heiten bilden würde, als das alte. Man hält es in dieſer
Be=
einbart wird, der auf der Grundlage gelegentlicher Unterſuchung
des Völkerbundes beim Eingang von Beſchwerden aufgebaut iſt
und das Verfahren in ſolchen Fällen regeln will — allerdings der Wortlaut des Artikels 213, „jede Unterſuchung, welche der
immer noch nicht mit der Abſicht, für die entmilitariſierte Zone
eine beſtimmte Regelmäßigkeit der Kontrolle zu erreichen. Das
iſt aber etwas, worauf ſich die deutſche Regierung — geſtützt auf
die Autorität Poincarés — nicht einlaſſen kann,
*Deutſchlands Abrüſtung und der
Uebergang zur Pölkerbundskontrolle.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 20. November.
Es iſt kürzlich ſchon darauf hingewiefen worden, daß man
hier in maßgebenden Kreiſen nichts unangenehmer empfindet, als
daß Frankreich und deutſchfeindliche Kreiſe, vor allem aber
Frank=
reich, ſich immer wieder an den Buchſtaben klammern und auf
deutſche Verfehlungen hinweiſen, welche eine Freiſprechung
Deutſchlands in dieſer Beziehung verhindern. Lord Crewe gibt
ſich in Paris die möglichſte Mühe, gut zuzureden, damit die
Politik der Nörgelei aufhört. Wir hatten Gelegenheit, einen
Führer der Regierungspartei im Hauſe in einer privaten
Geſell=
ſchaft über die unerquickliche Lage ſich äußern zu hören,
wohlver=
ſtanden, nachdem ſich die Herren im Rauchzimmer um den Kamin
verſammelt hatten. Er hatte den Auslaſſungen der Anderen
eine ganze Weile ſtumm und mit unveränderten Zügen zugehört,
und ich würde ihn für teilnahmslos gehalten haben, wenn er
nicht, wie ſein Oberführer es auch ſtets als Anzeichen ſtarker
Gedankenarbeit tut, immer ſtärkere Wolken gegen die Decke
ge=
ſandt hätte. In einer erſten Unterhaltungspauſe gab er noch
einmal Volldampf, dann nahm er die geliebte Pfeife aus dem
Munde, legte ſich mit einer energiſchen Bewegung in ſeinen tiefen
Klubſeſſel zurück und ſagte: „Es iſt zweifelsohne alles ſehr
inter=
eſſant, was Sie geſagt haben, aber es komt nicht auf den
Hauptpunkt. Ich bin immer gern nach Paris gefahren, aber
diesmal bin ich doch froh, mit den dortigen „Geſprächen” nichts
zu tun zu haben. (Früher iſt das bei ihm einmal ſehr ſtark der
Fall geweſen.) Ich habe alles Mitleid mit Cxewe. Er ſteckt in
einem verteufelten Loch. Was iſt denn eigentlich los? Ich bin
ganz ſür Locarno, aber ich habe ſtets meine großen Bedenken
in Betreff der Rennfähigkeit („racing power”) des Völkerbundes
gehabt. Bisher hat er keine größere Geſchwindigkeit gezeigt wie
eine Dampfwalze („steam-roller”), und augenblicklich geht er,
ganz wie eine ſolche mitunter, nur auf derſelben Stelle ein wenig
vorwärts, ein wenig rückwärts. Haben wir Frankreich eine
Ga=
rantie gegeben oder nicht? Kann Deutſchland in kurzer Friſt
eine Armee zum Angriff mobiliſieren, die auch nur der
franzö=
ſiſchen Armee allein gewachſen wäre, geſchweige denn auch noch
unſerer Garantie=Armee? Sind denn unſere militäriſchen
Sach=
verſtändigen inkompetenter wie die franzöſiſchen? Und nun
vollends der Nonſens der Erregung über das deutſche
Inſtruk=
tionsbuch. Kann man den Deutſchen ein ſolches Buch
übel=
nehmen? Hat man ſchon einmal daran gedacht, das franzöſiſche
beweiſt, daß in Frankreich der Angriffsgeiſt gegen Deutſchland
ebenfalls gepflegt wird? Und wozu führen alle dieſe Nörgeleien?
Da muß der General Walch wieder Touren fahren. Da kommt
ein Deutſcher nach Paris. Da geht Zeit verloren, viel nicht
wie=
der einzubringende Zeit. Man nennt uns „Shopbeeper” („
Krä=
kommen, zur praktiſchen Durchführung des Idealismus? Das
können wir aber nicht ohne Deutſchland. Und nun müſſen wir
zuſehen, wie durch Pedanterie die koſtbare Zeit zur
Zuſammen=
arbeit mit ihm verlören geht. Oder iſt es etwa nicht Pedanterie
allein? Ich ſage Ihnen, gentlemen, wenn ich — und eine ganze
Zahl mit mir — den Beweis dafür hätte, ſo würde ich doch noch
einmal erwägen müſſen, ob ſich denn die Partnerſchaft mit den
Nachbarn vom Buſineß=Standpunkt aus lohnt. Ich mache meine
Transaktionen nicht gern mit Leuten, die Hintergedanken haben,
mit denen ich nicht übereinſtimme. Das muß einmal ganz
deut=
lich geſagt werden.”
In zuſtändigen Kreiſen fühlt man ſich noch mehr durch die
Erwägung belaſtet, daß man nachgerade ſich dringlich mit dem
neuen Kontrollſyſtem befaſſen muß, das an die Stelle der
Kon=
trollkommiſſion treten ſoll, damit keine Lücke in der
Ueber=
ſchon im September 1924 einen Plan entworfen habe für die
Organiſierung eines Unterſuchungsausſchuſſes, der nach dem
Artikel 213 des Vertrages Erhebungen über deutſche Rüſtungen
anzuſtellen haben würde, wenn immer dieſe dem Rat notwendig
keine dauernde Kontrolle der Truppenzahl erſcheinen ſollten. Der Plan iſt jedoch damals gar nicht zur
Ratifizierung gelangt, ſondern vorher ad geta gelegt worden.
Das Blatt meint, man könne ja dieſen Plan proviſoriſch in Kraft
Derſelbe Poincaré, der das geſchrieben hat, kann unmöglich ſetzen, bis man einen allen annehmbarer erſcheinenden entworfen
habe. Aber die Dinge liegen jetzt nicht mehr ſo, wie im Sep=
und ohne ſeine Zuſtimmung kann eine ſolche Organiſation,
welcher Art ſie auch ſein möge, nicht angenommen werden. Und
Deutſchland wird ſich nach hieſiger Anſicht ſchwerlich einem
Syſtem zuneigen, das etwa noch eine ſtärkere Quelle von
Gereizt=
zichung auch nicht für angängig, daß die neue Kommiſſion, wie
Frankreich wünſcht, ihren Sitz im Rheinland erhält. Man ſagt,
Rat für nötig halten mag”, ſchließe es ſchon in ſich, daß nicht
mehr von einer ſteten Ueberwachung, ſondern nur von einzelnen,
ſpeziell vom Rat anzuordnenden Unterſuchungen die Rede ſein
könne,
Die Woche.
Wieder einmal haben wir in Deutſchland eine latente
Regierungskriſis; ein unerfreulicher Zuſtand, an den wir uns
ja aber faſt ſchon gewöhnt haben. Die Gründe für dieſe
ſtän=
digen Kriſen liegen auf der Hand. Unſere unſeligen
Parteiver=
hältniſſe und die Zufammenſetzung unſerer Parlamente ergeben
keine homogene Mehrheit, auf die ſich eine Regierung mit
Sicher=
heit ſtützen könnte, und die ja eigentlich die Vorausſetzung jeder
parlamentariſchen Regierung iſt. Die Verſuche, die wir bisher
mit Mehrheitsregierungen gemacht haben, ſind kläglich geſcheitert,
geſcheitert daran, daß zwar eine ziffernmäßige Mehrheit
geſchaf=
fen wurde, die ſich dann aber bei der erſten Gelegenheit, wo es
wirklich darauf ankam, als ſo brüchig erwies, daß wirklich
prak=
tiſche politiſche Arbeit mit ihr nicht geleiſtet werden konnte. Es
mag zugegeben werden, daß der erſte Verſuch der ſogenannten
großen Koglition, d. h. die Zuſammenfaſſung der Mittelparteien
und der Sozialdemokratie, zu einer Zeit unternommen werden
mußte, die außerordentlich hohe Anforderungen an die Einſicht
der verantwortlichen Träger unſerer Politik ſtellte. Auf der
anderen Seite aber hätte gerade die Zeit der größten. Not im
Winter 23/24 von Rechts wegen dazu führen müſſen, daß alle
Politiker von wirklichem Verantwortungsgefühl jegliche Bedenken
doktrinärer und parteitaktiſcher Art zurückſtellten. Die
Sozial=
demokratie hat damals verſagt, reſtlos verſagt, und mit Rückſicht
auf die Straße die Verantwortung den anderen überlaſſen. Es
lag in der Natur der Dinge, ja, es war tatſächlich nur die
Konſe=
quenz des parlamentariſchen Syſtems, wenn man daraufhin nach
den Wahlen des Jahres 1924 den Verſuch unternahm, durch die
Erweiterung der Regierung nach rechts dieſe auf eine feſte
Mehr=
heit zu ſtellen. Ebenſo wie wir ſeinerzeit für den Verſuch der
Großen Koalition eingetreten ſind, haben wir uns dann ſpäter
für die Erweiterung der Regierung nach rechts eingeſetzt, weil
wir in dieſem Verſuch eine weitere Möglichkeit ſahen, zu geſunden
und ſtabilen parlamentariſchen Verhältniſſen zu kommen. Die
Deutſchnationalen traten in das erſte Kabinett Luther ein, aber
auch dieſer Verſuch mißlang. Trotzdem weite und einflußreiche
Kreiſe der Deutſchnationalen Partei ſelbſt ſich der Erkenntnis
nicht verſchließen konnten, daß die von Dr. Streſemann
inaugu=
rierte Politik eines deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs zum
min=
deſten unter den damaligen Verhältniſſen eine Notwendigkeit
war, führten die Verhandlungen über den Pakt von Locarno
zum Bruch. Es tut wenig zur Sache, daß die gemäßigten
Kreiſe innerhalb der Deutſchnationalen Partei heute ſchon längſt
eingeſehen haben, welchen ſchweren taktiſchen und
außen=
politiſchen Fehler die Deutſchnationale Partei damals
be=
gangen hat. Ebenſowenig wie die Sozialdemokratiſche Partei
im Frühwinter 1923, hat ſich die Deutſchnationale Partei dem
Druck von unten her entziehen können, und ſo wie die Dinge
nun einmal liegen, beſteht in der Tat keine Ausſicht, daß das in
Zukunft irgendwie anders werden könnte. So wie die
Sozial=
demokraten, unter dem Druck der kommuniſtiſchen Propaganda,
ſtehen die Deutſchnationalen unter dem Druck derjenigen Kreiſe,
die, wie der Reichsaußenminiſter einmal treffend ſagte, täglich
zum Himmel beten: Unſere tägliche Illuſion gib uns heute.
Aus Erfahrungen ſoll man lernen, und die Erfahrung hat
uns die bittere Lehre erteilt, daß eine in den Hauptfragen einige
Minderheitsregierung immerhin noch beſſer iſt als eine
Regie=
rung, die ſich auf eine zuſammengeleimte Mehrheit im Parlament
ſtützt. Man ſollte daher mit äußerſter Skepſis die jetzigen
Ver=
ſuche verfolgen, eine neue „Große Koalition” zu ſchaffen. Daß
praktiſche politiſche Zuſammenarbeit von Arbeitgebern und
Arbeitnehmern für die Löſung unſerer ſozialen Probleme von
Segen ſein müßte, iſt ſchon oft genug ausgeſprochen und erörtert
worden. Ebenſo auch, daß die praktiſche Mitarbeit der
ſozial=
demokratiſchen Arbeiterſchaft am Staat ein außerordentlich
erſtre=
benswertes Ziel iſt. Mit um ſo ſchwererem Herzen muß es
da=
her ausgeſprochen werden, daß für die Erreichung dieſes Zieles
heute die Zeit noch nicht gekommen ſcheint, da die Führer der
deutſchen Sozialdemokratie auch heute noch nicht gelernt haben,
das Wohl der Allgemeinheit, das Wohl des Staates unter allen
Umſtänden über das Wohl der Partei zu ſtellen. Das Mitglied
einer Regierung darf ſich auch im parlamentariſch regierten
Staat nicht als Beauftragter einer Partei fühlen. Die
einſchnei=
denden Maßnahmen, welche unſere ſchwere ſoziale Kriſis alsbald
erfordert, können nur durchgeführt werden, wenn von allen
Seiten Opfer gebracht werden. Wenn man aber befürchten muß,
daß eine neue Regierung der Großen Koalition ſchon nach
kür=
zeſter Friſt auseinanderbricht, wenn nicht unſere ganze
Legis=
lative und Exekutive lahmgelegt werden ſoll, dann iſt es beſſer,
daß man einen ſolchen ausſichtsloſen Verſuch nicht erſt
unter=
nimmt, da ein abermaliger Rückſchlag uns wiederum um Jahre
unſerer Entwicklung zurückwerfen würde.
Aber auch noch aus anderen Gründen würde eine
Erweite=
rung der Reichsregierung nach links gegenwärtig recht
unzweck=
mäßig erſcheinen. Und dieſe Gründe liegen auf dem Gebiet der
Außenpolitik. Das mag merkwürdig erſcheinen, nachdem gerade
die Sozialdemokratie die Außenpolitik Dr. Streſemanns bisher
weitgehendſt unterſtützt hat, die Außenpolitik, die darauf
hinaus=
lief, einen deutſch=franzöſiſchen Ausgleich auf breiteſter
Grund=
lage zu ſchaffen. Daß dieſe Politik richtig war und richtig iſt,
haben wir an dieſer Stelle oft genug erörtert. Es kann keinem
Zweifel unterliegen, daß eine grundſätzliche Bereimigung des
deutſch=franzöſiſchen Verhältniſſes für beide Länder und für ganz
Europa unendlich ſegensreich werden müßte. Daß Dr.
Streſe=
mann dieſen Verſuch trotz aller entgegenſtehenden Bedenken
ge=
ſchickt und entſchloſſen unternommen hat, bleibt ſein hiſtoriſches
Verdienſt. Ganz gleich, ob dieſer Verſuch jetzt oder ſpäter gelingt
oder mißlingt, die Geſchichte wird ihn vermerken als eine
poli=
tiſche Tat großen Stils. Herr Dr. Streſemann tritt mit einem
gewiſfen Optimismus an ſeine Aufgaben heran, der zum
Ge=
lingen notwendig iſt, aber er iſt niemals Illuſionspolitiker
ge=
weſen. Mit geſchäftsmäßiger Nüchternheit hat man den Verſuch
der deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung uternommen, die
Illu=
ſionen haben andere gehabt, und es war nicht gerade zu unſerem
Vorteil, daß ein Teil unſerer öffentlichen Meinung, ein Teil
der deutſchen Preſſe, in ſolchen Illuſionen zeitweilig geſchwelgt
hat. Daß der Weg, den unſere außenpolitiſche Führung mit
Seite 2
Sonntag, den 21. November 1926
Nummer 323
Locarno, Genf und Thoiry eingeſchlagen hat, eine
Notwendig=
keit war, unterliegt keinem Zweifel, ebenſowenig aber kann es
auch zweifelhaft ſein, daß andere Wege gegangen werden müſſen,
wenn es ſich erweiſt, daß der Weg der deutſch=franzöſiſchen
Ver=
ſtändigung nicht zum Ziel führt. Gewiß, gerade wenn man
nicht Illuſionen nachjagt, und wenn man die gewaltigen
Schwie=
rigkeiten einer deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung nüchtern
er=
wogen, mußte man von vornherein mit Mißerfolgen und
Rück=
ſchlägen rechnen. Verfehlt auch wäre es, wenn man nach den
Ereigniſſen der letzten Wochen, insbeſondere auch nach den
neuer=
lichen Schwierigkeiten, die franzöſiſcherſeits in der
Entwaffnungs=
frage und der Räumungsfrage gemacht werden, alsbald die
Flinte ins Korn werfen wollte. Auf der anderen Seite aber
wäre es ebenſo verfehlt, wenn man die Kräfte, die an der
Seine gegen die Politik von Genf und Thoiry arbeiten, falſch
einſchätzen würde.
Mehr und mehr zeigt ſich auch dem politiſchen Laien, wie
weitverzweigt das Problem einer wirklichen deutſch=franzöſiſchen
Verſtändigung iſt, und die vernichtende Niederlage, welche die
Polen bei den oberſchleſiſchen Wahlen erlitten haben, zeigt mit
aller Deutlichkeit, daß unſere Einſtellung zu den Oſtfragen eine
ganz andere ſein muß, als die zu den Weſtfragen. Im Oſten
gilt es, die völligen Unmöglichkeiten des Verſailler Diktats einer
gründlichen Reviſion zu unterziehen, und gerade daran, wie man
ſich dazu am Quai dOrſay einſtellt, wird man Rückſchlüſſe auf
die Möglichkeiten einer deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung ziehen
können und müſſen. Es iſt daher wohl kaum zuviel geſagt, wenn
man feſtſtellt, daß gerade im Zuſammenhang mit der
Entwick=
lung der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen die Oſtprobleme für
uns erneut an Bedeutung gewinnen, die Oſtprobleme, die — im
engſten Zuſammenhang mit der ruſſiſchen Politik ſtehend — auch
England auf das höchſte intereſſieren.
In Odeſſa hat Herr Tſchitſcherin mit den Türken einen
Ver=
trag abgeſchloſſen. Anbahnung eines panaſiatiſchen
Zuſammen=
ſchluſſes? Eine ſolche Annahme würde doch wohl über das Ziel
hinausſchießen. Immerhin aber iſt es verſtändlich, wenn man
in London dieſe Dinge ſorgfältig verfolgt, ebenſo wie auch die
Reiſe, die jetzt den ruſſiſchen Außenminiſter durch Deutſchland
nach Frankreich führen ſoll. Es ſind große Aufgaben, die unſerer
außenpolitiſchen Führung geſtellt ſind, Aufgaben, die nur gelöſt
werden können, wenn die Kreiſe, die hinter unſerer Regierung
ſtehen, ſich lediglich leiten laſſen von der nüchternen Erwägung
aller Möglichkeiten, nicht aber von Parteidoktrinen.
M.
Nach den oberſchlefiſchen Wahlen.
Die Stärke der deutſchen Minderheit. — Der
über=
wiegend deutſche Charakter des Induſkriegebietes.
Beuthen, 20. November.
Ueber das Ergebnis der Gemeindewahlen in Polniſch=
Ober=
ſchleſien ſind von polniſcher und von deutſcher Seite
wider=
ſprechende Nachrichten verbreitet worden. Das vorläufige
Ge=
ſamtergebnis ſtellt ſich folgendermaßen dar: Unbeſtritten iſt
der deutſche Sieg im geſamten Induſtriegebiet. In Kattowitz=
Stadt beträgt die deutſche Mehrheit 25 313 gegen 16 090
pol=
niſche Stimmen, in Königshütte 21 247 gegen 8744, in
Bismarck=
hütte 6660 gegen 4348, in Laurahütte 9932 gegen 5485, in
Chorkow 3172 gegen 1321. Im Landkreis Kattowitz ſtehen
42 717 deutſche 38243 polniſchen Stimmen gegenüber, im Kreis
Schwientochlowitz 41 493 deutſche 35 238 polniſchen. Polniſche
Mehrheiten ſind auf dem platten Lande der Kreiſe Rybnik und
Pleß zuſtandegekommen. Allerdings iſt hier zu beachten, daß
polniſcher Terror nicht nur, wie im ganzen Abſtimungsgebiet,
die deutſche Wahlagitation aufs äußerſte erſchwerte, ſondern
ſogar in vielen Orten die Aufſtellung deutſcher Liſten umöglich
machte. Der amtliche Wahlzwang iſt hier infolgedeſſen nur den
polniſchen Wählern zugute gekommen. In den ländlichen Kreiſen
Pleß und Rybnik ſtehen nach polniſchen Quellen 90 000 polniſche
Stimmen 31000 deutſchen gegenüber. Selbſt dieſes
Stimmver=
hältnis bedeutet einen Rückgang der polniſchen Mehrheit dieſer
Gebiete bei der Volksabſtimmung von 1921. Alles in allem
kann das Geſamtergebnis der Abſtimmung, das in der polni: en
Preſſe Beſtürzung hervorgerufen hat, und das Korfanty ein
Volksgericht nennt, nur als großer deutſcher Erfolg bezeichnet
werden. Es hat in überraſchender Weiſe die Stärke der
deut=
ſchen Minderheit und den nach wie vor überwiegend deutſchen
Charakter des Induſtriegebiets bewieſen. Dieſes Ergebnis iſt
doppelt hoch zu veranſchlagen, wenn man bedenkt, daß bei der
Volksabſtimmug im Jahre 1921 noch die Auswärtigen
mit=
ſtimmen durften, daß ſeither eine ſtarke Verdrängung des
deutſchen Elements ſtattgefunden hat, und daß die jetzigen
Ge=
meindewahlen unter einem ſtarken polniſchen Terror geſtanden
haben.
*Oen Gefallenen.
Von Pfarraſſiſtent Dr. Wendel.
Als eine große Leidgemeinde ſammeln wir uns heute an der
Stätte des Todes. Viele Laſten ruhen auf den Schultern unſerer
Volksgenoſſen. Quälender Kampf und zehrende Sorge wollen
ihre Seelen bannen und beengen. Aber heute muß alles
Kurz=
zeitgebundene und Einzelperſönliche zurücktreten vor dem großen
gemeinſamen Leid. Wir gedenken der gefallenen Brüder.
Weit ſpannt die Seele ihre Flügel aus; ſie umfaßt all die
Stätten, da unſerer Teuren ſterbliche Hülle ſchläft. In Länder
und Fernen eilt klagend die deutſche Volksſeele, wie die Mutter,
die weinend und klagend ihre Kindlein ſucht. Wer kennt all die
vielen tanſend Stätten, nah und weit, in Wald und Feld, in
Schnee und Eis, auf dem Grunde des Meeres, da deutſche Brüder
ruhen!
Wenn auch des Alltags laſtendes Getriebe die Wunden
ver=
decken will: Noch haben ſie ſich nicht geſchloſſen. Wir haben
unſeres Volkes gefallene Söhne nicht vergeſſen und können ſie
nicht vergeſſen. Draußen ſcheint Friede zu ſein, vielleicht gar
Freude. Aber all das geheime Klagen iſt nicht verſtummt. Aus
den Herzen, aus den Häuſern, dem Volk und den Völkern bricht
es an ſolchen Tagen wieder fragend hervor. Was überall da iſt,
tritt an ſolchen Tagen nur groß und öffentlich in Erſcheinung.
All die ſchmerzlichen Stunden des Harrens und Bangens, der
Todeskunde der Unſeren, treten heute wieder vor unſer Auge.
Leid, Liebe, Dank, Ehrung und Hoffnung verlangen nach
Aus=
druck und Kundgabe.
„Wir gingen hin und weinten und trugen edlen Samen.”
So eint und verbindet uns das Gedenken an die gefallenen
Helden. Aber bleibt uns nur Klagen und Weinen? Vermag unſer
umflortes Auge nicht weitaus zu blicken? Ja, wie überwinden
wir Klogen und Weinen, wer löſt uns das Rätſel des Sterbens
von Millionen deutſcher und fremder Heim= und Frontkämpfer?
Wie beantworten wir das wehe Fragen und werten gemeinſam
das Todesleid des Krieges für Haus, für Volk und Menſchheit?
Bleiben wir nur auf das engbegrenzt Sichtbare beſchränkt,
dann muß ein gräßlich Wort ins Ohr uns gellen: „umſonſt‟ Das
Hoffen derer, die ſelber ſich der Tränenſaat Ernte errechneten,
iſt zuſchanden geworden. Iſt unſer Blick gebannt auf das, was
oberflächenhaft zu ſchauen war und iſt, dann können wir nur von
Fehlſchlag und Unglück, oder von der Auswirkung blind tobenden
*) Gedächtnisrede gelegentlich der Feier auf dem Friedhof
in Darmſtadt.
Vom Tage.
In einem Streit zwiſchen Bahern und dem Reich
über die eventuelle Anrufung ein,s Schiedsgerichtes durch Beamte
ſtellte der Staatsgerichtshof ein Urteil auf, das dem
Reich Unrecht gibt und die Anrufung eines ſolchen Schiedsgerichts
ausdnücklich als geſtattet bezeichnet.
Der Austauſch von offiziellen und gelehrten
Publikatio=
nen zwiſchen Deutſchland und Frankreich, wie er vor
dem Kriege beſtand, wird mit Genehmigung der beiden Regierungen
wieder aufgenommen werden.
Infolge der Franken=Hauſſe iſt in verſchiedenen
franzö=
ſiſchen Induſtrien bereits Arbeitsloſigkeit
ein=
getreten. Eine große Automobil=Fabrik von Paris hat 1800 Arbeiter
entlaſſen, eine andere, die täglich 200 Automobile herſtellt, hat während
der letzten Woche nur zwei Automobile verkauft. Ein großer Teil der
ausländiſchen Touriſten iſt abgereiſt.
Die belgiſche Regierung hat die Stürke der Armee für das
Jahr 1977 auf 50 000 Mann feſtgeſetzt. Die Stärke für 1926 betrug
44 800 Mann.
Der Korreſpondent des „Petit Journal” in London glaubt zu
wiſſen, daß Chamberlain eine Konferenz mit Briand
und Muſfolini anläßlich der nächſten Völkerbundsſeſſion i Gen
angeregt habe.
In der Schweizer Armee, die bis jetzt noch keme
Gas=
masken beſaß, wird vorausſichtlich im der nächſten Zeit ein Modell
eingeführt werden, das gegen alle bekannten Kampfgaſe Schuitz
bieten und 14 Stunden gebrauchsfähig bleiben foll.
Venizelos wird mit dem britiſchen Schatzamt die letzten
Som=
mer unterbochenen Verhandlungen über die Fundierung
der griechiſchen Kriegsſchulden an Großbritannien
wieder aufnehmen.
In Bukareſt iſt eine Verſchwörung aufgedeckt
worden, die den ehemaligen Kronprinzen Karol mit Gewalt nach
Ru=
mänien und auf den Thron buingen wollte. Zahlreiche Perſonen
wur=
den verhaftet.
nale Eiſenbahnkonferenz, an der Deutſchland, Polen
und Rußland, Schweden, Nonwegen und Dänemark teilnehmen. Es
werden die Verkehrsfragen zwiſchen Oſteuropa, Deutſchland und
Skan=
dinavien erörtert.
Das chileniſche Miniſterium iſt gebildet worden.
Miniſter des Aeußern iſt Alejandro Lira. Der Kriegsminiſter und
der Marineminiſter des zurückgetretenen Miniſteriums haben dieſelben
Portefeuilles wieder übernommen.
Die Abreiſe Tſchitſcherins nach dem Auslande
dürfte nach den letzten Meldungen aus Moskau nun noch um einige
Tage verſchoben werden.
Eine Zählung der Wohnungen und
Pohnungsſuchenden.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Die Reichsregierung will im kommnenden Jahre eine
allge=
meine Zählung der Wohnungen vornehmen und
gleich=
zeidig auch feſtſtellen, wieviel Perſonen noch Anſpruch auf eine
Wohnung erheben. Ein entſprechender Geſetzentwurf liegt
be=
reits beim Reichsnat vor. Die Zählung, deren Stichtag der
Reichsarbeitswiniſter noch feſtſetzen ſoll und zu der das Reich
600 000 Mark beiſteuert, erſtreckt ſich auch atf die Größe und
Be=
ſchaffenheit der Wohnung, ferner über die Art ihrer Belegung
und über Zuſamenſetzung der Wohnumgsinſaſſen. Es ſollen
Unterlagen über Wohnungen gewonnen werden, die von
mehre=
ren Familien benutzt werden. Die Zahl der bei den
Wohnungs=
ämtern eingetragenen Wohnungsſuchenden iſt im Laurfe der
Jahre unrichtig gewonden, auch in den einzelnen Gemeinden nicht
wehr ohne weiteres vergleichbar. Viele noch eingezeichnete
Per=
ſonen erheben keinen Anſpruch auf eine Wohnung mehr. Die
nach den Verzeichniſſen der Wohnungsämter ſich evgebende Zahl
der Wohnungsſuchenden iſt, wie die Nachprüfungen einzelner
Städte ergaben, vielfach bei weitem zu hoch und kann daher beine
geeignete Grundlage für die Beurteilung der Wohnungsnot und
für die Entſcheidung über die Neubqutätigkeit und für die
Auf=
ſtellung eines Baprogvamms für das Reich bilden.
Zu der Frage des Baues von neuen Wohnungen ſtellte der
Geſamtvorſtand des Reichsſtädtebundes folgende Forderungen
auf: Aufſtellung eines Reichswohnung sbauprogvamms auf
min=
deſtens fünf Jahre und Sicherung ſeiner Fimanzierung für etwa
250 000 Wohnungen im Jahr im Werte von zwei bis zweieinhalb
Milliavden Mark. Dabei Beteiliguung des Eigenkapitals in
Höhe von 5 bis 10 Prozent des Bauwwertes. Gegen eine mäßige
Erhöhung der geſetzlichen Miete und der Hauszinsſteuer am
1. April 1927 werden Bedenken nicht erhoben, ſalls den
Gemein=
den aus der erhöhten Hauszinsſteuer ausreichende Mittel zur
Deckung von Gehalts= und Lohnerhöhungen gewährleiſtet
werden.
Geſchickes reden. Wenn das Leben nur ein ſtändig wütender
Kampf ums Daſein iſt, wenn Waffen, Menſchenwacht und
Men=
ſchenliſt die Welt regieren, dann gilt es, planvoll rüſtend in
dieſem Kräfteſpiel erneut ſich durchzuſetzen. Dann müßte aus
dem Sterben der Millionen rächende Begeiſterung zu neuem
Kämpfen und Morden, zu neuem Leid gewonnen werden. Aber
nimmermehr kann dieſe Wertung uns Leidenstragkraft ſchenken.
Dumpf laſtend bleiben uns die Rätſel und Fragen, wenn nur
die Körperwirklichkeit Antwort bieten ſoll. Troft, Kraft und
Segen kann dieſe Welt nicht ſpenden. Wir gewinnen ſie einzig
aus unſerer Glaubenswirklichkeit.
Sie verheißt uns heilige Freudenernte aus jeder
Tränen=
ſaat, auch der des furchtbar=grauſigen Weltkrieges. Den Gott
läßt der Glaube uns ſchauen, der die Geſchicke der Völker in
ſeinen Händen hält, vor deſſen Allmacht und Größe tauſend
Jahre ſind wie ein Tag. „Er ſitzt im Regimente und führet alles
wohl.” Seines Heilsplans Auswirkung iſt alles Weltgeſchehen.
Auch das Leid iſt ſeine Schickung. Selbſt über dem Sterben der
Helden ſchauen wir gläubig des Weltenvaters gütig Antlitz. In
gewaltiger Sprache hat er mit den Völkern geredet, aber ſein
Wollen führt ſie vorwärts und empor, gerade durch nächtliches
Dunkel zu hellerem Licht. Kühner Glaubenstrotz, genährt aus
der Kraft der reinſten Gottesoffenbarung, ſchaut im Tode den
Eingang zum eigenen Leben, im Sterben für die Brüder
leben=
ſchaffende Tat. Ja, „der Tod iſt verſchlungen in den Sieg”
Alles deſſen heiligſte Gewähr iſt die Geſtalt des
todüberwin=
denden, todverklärenden Heilandes, der, erwartet im Sehnen der
Völker, erſcheinend in geſchichtlicher Wirklichkeit ſein Erdenleben
hingab, um Ewigkeitsleben zu fördern, der als der Lebendige
auch unſeren Zeiten erlöſender Bote iſt. Nein, unſerer Gefallenen
Opfer iſt nicht umſonſt gebracht. „Der Geiſt ſpricht, daß ſie ruhen
von ihrer Arbeit, denn ihre Werke folgen ihnen nach.”
Darum laßt uns nicht ſtumm bleiben, auf das Reden des
Allmächtigen. Die Sprache des Krieges verlangt eine Antwort.
Nur im Glaubenden vermag Gott ſeine Segensabſicht zu
ver=
wirklichen. So ſeid Mitarbeiter und Mitkämpfer eures Gottes!
Darum glaubet, ihr, deren Wunden heute wieder ſtärker
bluten! Ihr, die ihr weinet um Gatten, Vater, Sohn und
Bru=
der: vernehmt die Botſchaft: der Ewige nimmt nicht, nur um zu
mahmen. Nicht umſonſt brachtet ihr das Liebſte auf den Altar.
Das Band des Glaubens wird euch wiederverbinden mit denen,
die ihr verloren wähnt. Im Lichtreich verklärt findet ihr die
Euren. So ringt um Segen, dann findet ihr Kraft zu rechter
Liebe. Verklärte Liebe zu euren Gefallenen gewinnt ihr dann,
bertiefte Liebe zu euren Lebenden, die euch anvertraut ſind,
inni=
ger wird euer Kreis, weil er gedeiht und geheiligt iſt durch die
Der Senat genehmigt die Ein ührung der Todesſtrafe.
EP. Rom, 20. November.
Der Senat hat heute nach kurzer Debatte in geheimer
Ab=
ſtimmng mit 183 gegen 49 Stimmen das Ausnahmegeſetz zur
Einführung der Todesſtrafe und Verteidigung des Staates
ge=
nehmigt.
Unmittelbar vor der Abſtimmung hatte auch Muſſolini das
Wort ergriffen und u. a. erklätt: Der Urſprung dieſes Geſetzes
iſt nicht bei den Attentaten zu ſuchen, die mich vollſtändig
gleich=
gültig laſſen. Was immer vorkommen wird, bleibe ich auf
meinem Poſten, weil das die mir beſtimmte Miſſion iſt. Doch
laſſen dieſe Epiſoden das Volk nicht ſo gleichgültig wie mich.
Auf jeden dieſer Vorfälle folgen Tage der Störung im Leben der
Nation und eines tiefen geiſtigen Unbehagens. Es iſt das Volk,
das durch beſtimmte Kundgebungen außerordentliche Maßnahmen
gefordert hat. Ich füge bei, daß das Ausnahmegericht aus von
mir ausgewählten und abſolut unverdächtigen Perſonen
zu=
ſammengeſetzt wird. Dieſes Gericht wird nicht rächen, ſondern
ſtrenge Juſtiz üben. (Lebhafter Beifall.)
In der Debatte haben ſich auch einige Stimmen
gegen die Einführung der Todesſtrafe und
beſon=
ders gegen das außerordentliche Militärgericht erhoben. Senator
Tamaſſia erkannte die Notwendigkeit an, daß der Staat und die
Regierung ſich verteidigen und Waffen zu ihrem Schutz ſuchen.
Er glaube jedoch nicht, daß die Todesſtrafe eine wirkſame Waffe
zum Schutze des Staates ſei. Cbenſowenig biete die Bildung
von Ausnahmegerichten eine zuverläſſige Gewähr. Er kritiſierte
Am 30. November beginnt in Warſchau eine internatio= die vom Ausnahmegeſetz vorgeſehenen Strafen, für die
Ange=
hörigen gewiſſer vom Staat aufgelöſter Vereinigungen.
Muſſo=
lini habe in ſeiner Rede in Bologna ſelbſt erklärt, daß der
Wiſſenſchaft von Gott Grenzen gezogen ſeien. Senator Tamaſſia
habe mehr Vertrauen in die Waffe der geiſtigen und moraliſchen
Verteidigeng. (Einige Senatoren klatſchten zuſtimmend Beifall.)
Für das Ausnahmegeſetz ſprach ſich beſonders Senator Pais
und der Katholik Criſpoldi aus, der erklärte, die Todesſtrafe
werde von der Entrüſtung des ganzen Volkes über die Attentate
verlangt, die begangen würden, um einen Umſturz und die
Be=
freiung der politiſchen Gefangenen herbeizuführen. Die
Todes=
ſtrafe ſei das wirkſamſte Abſchreckungsmittel
und ſuche in Zukunft Lynchjuſtiz und Vergeltungsmaßregeln zu
verhindern. Der zweite Teil des Geſetzes über geringere
poli=
tiſche Vergehen ſei vielleicht der gefährlichſte, jedoch hoffe er auf
eine gerechte Anwendung durch Muſſolini, der dafür perſönlich
verantwortlich ſei. Beſonders bei der Auswahl der Richter müſſe
man ſehr vorſichtig ſein und dürfe nie von revolutionären
Ge=
richten ſprechen, die in der Geſchichte nur die Vergewaltigung der
Schwachen durch die Stärkeren darſtellten. Man müſſe den Weg
der Gerechtigkeit wandeln und beſonnen vongehen. „Sie, Herr
Muſſolini, ſind der Geſchützte der Vorſehung, welche lehrt, den
Weg der Gerechtigkeit zu beſchreiten. Wer die Verwegenheit hat,
Sie davon abzubringen, möchte Sie dem Schutze der Söttlichen
Vorſehung entziehen.” (Beifall.)
Juſtizminiſter Rocco begründete dann das Geſetz eingehend
mit ſeinen ſchon durch den früheren Bericht bekannten Theſen
und trat einigen Einwendungen ſowie namentlich der
Behaup=
tung entgegen, daß dieſe Maßnahmen einem Zuſtand der
Unge=
wißheit und Schwäche des Regimes entſpringen, das noch nie ſo
feſt geweſen ſei wie jetzt. — Der Senat wurde dann auf den
7. Dezember vertagt.
Das Reichsarbeitsminiſterium für
Einſchrän=
kung der Ueberſiundenarbeit.
Das Reichsarbeitsminiſterium hat in dieſen Tagen in einem
Rundſchreiben an die Landesregierungen erneut auf die
Not=
twendigkeit hingewieſen, wegen der großen Arbeitsloſigkeit die
Ueberſtundenarbeit nach Möglichkeit einzuſchränken. Dies gilt
einmal für die mit dem Arbeitsbeſchaffungsprogramm der
Reichsvegierung zuſammenhängenden Arbeiten, die Regie=
Arbei=
ten und alle ſonſtigen Vergebungen von Arbeiten durch
öffent=
liche Stellem. Wichtiger aber iſt, daß die Landesregierungen
ge=
beten werden, auch allgemein die Geiverbe= und
Bergaufſichts=
beamten anzuweiſen, bei der Bewilligung von
Arbeitszeitver=
längerungen mit äußerſter Vorſicht vorzugehen und dabei die
gegenwärtig ungünſtige Lage des Arbeitsmarktes mit zu
berück=
ſichtigen.
Gegenwart eures teuren Toten. Stärker fühlt ihr eure
Verant=
wortung gegeneinander. Treuer werdet ihr euch dienen.
So muß ſich heilige Segenskraft ergießen auf die gläubigen
Familien der Gefallenen. „Ich lebe, und ihr ſollt auch leben.”
Sein Tod ſchafft Leben: Glaube und Liebe, erwachſend auf
ſei=
nem Boden.
Leidtragendes Haus, laß dein Leid geſegnet werden!
Aber auch du, wehwundes deutſches Volk, vernimm die
Stimme deines Gottes. Beuge dich ſeiner herben Schickung.
Horch und merke auf das Ziel, zu dem er dich führen will durch
Not und Leid. Fühlſt du nicht die zerbrechende Macht, die über
dir ſteht und zum Aufſchauen zwingt? Willſt du immer noch
rüſtend und planend pochen auf dein Eigenkönnen? Laß das
Leid dir Prüfſtein werden. „Im ganzen Lande, Tag für Tag,
ſchmiedet Gottes Hammerſchlag.” Muß er noch weiter ſchmieden
und ſchlagen?
Laß aus dem gemeinſamen Leid dir ſegnende Kräfte des
Glaubens fließen. Nur auf dieſen Glaubensgrund wird die Liebe
wachſen. Wenn wir ein glaubendes Volk wären, hätte die Not
des Krieges und der Nachzeit uns ſchon zuſammengeſchweißt.
Glieder eines Volkes vermögen ſich dann als Glieder eines Leibes
zu fühlen, wenn ſie eine glaubende Seele haben. Aber
zer=
reißende und zerklüftende Mächte ſind am Werk. Bannt dieſe
dunkeln Mächte! Ob auch durch Jahrhunderte Schranken
beſtan=
den, Gott iſt nicht ein Gott der Toten, ſondern der Lebendigen.
Immer neue, tiefere Gewiſſensforderungen ſtellt er uns. Immer
deutlicher und näher wird er uns. Möchte uns endlich innige
Volksgemeinſchaft erwachſen! Nicht rauſchende
Vaterlandsbegei=
ſterung ſoll es ſein, ſondern ſtilles ſich Eingliedern, ſtilles Dienen,
Helfen und Tragen. O, laſſet Frieden werden in euern Reihen.
Ueber den Toten reicht liebend euch die Bruderhände! Wie
dür=
ſten wir nach Frieden unter uns! Sollte zu dieſem heiligen Ziel
das Sterben des Krieges nicht Wegweiſer ſein? Stände und
Schichten unſeres Volkes, nicht durch ſelbſtherrliches Kämpfen
kommt ihr euch näher, nein, auf dem Boden demütigen Glaubens
erwächft die Liebe.
Leidtragendes Volk, laß dein Leid geſegnet werden!
Aber weiter geht unſer Blick in dieſer Stunde, hinweg über
die Grenzen deutſcher Lande. Auch die Völker in Weſt und Oſt,
in Süd und Nord, die als Freunde uns zur Seite, als Feinde
uns entgegenſtanden, trauern um ihre treuen Söhne. Nicht uns
allein traf furchtbares Leid. Es geht ein Klagen und Weinen
durch die Menſchheit.
Ihr leidtragenden Völker, erkennet den, der auch über den
Gewaltigen waltet. Er iſt es, der den Kriegen ſteuert in aller
1u
ſe über
nach
das
Nummer 323
Die Wirtſchaftskonferenz.
Der Bericht an den Völkerbundsrat. —
Be=
rückſichtigung landwirtſchaftlicherFragen.— Die
Zuſammenſetzung der Konferenz.
* Genf, 20. November. (Priv.=Tel.)
Die zweite Tagung der vorbereitenden Wirtſchaftskommiſſion
hat nunmehr ihren Abſchluß gefunden. Der von der Kommiſſion
ausgearbeitete Bericht an den Völkerbundsrat mit den
Vorſchlä=
gen für das Arbeitsprogramm der Weltwirtſchaftskonferenz wird
nunmehr auf der Dezembertagung des Rates, und zwar
bekanut=
lich von dem deutſchen Vertreter als dem Berichterſtatter für
Wirtſchaftsfragen, im Rate vorgetragen werden. Man darf
an=
nehmen, daß die Vorſchläge der Wirtſchaftskommiſſion ohne
we=
ſentliche Aenderungen vom Rate angenommen werden, da ja bei
den Vora=beiten Vertreter ſämtlicher Ratsmitglieder beteiligt
waren. Die Einberufung der
Weltwirtſchafts=
konferenz erfolgt ſodann durch den Völkerbundsrat auf
den 4. Mai nächſten Jahres.
Der jetzt vorliegende abgeſchloſſene Bericht an den Rat
ent=
hält zunächſt eine Art Prägmbel, einleitende Bemerkungen
allge=
meiner Art über die Arbeiten der Weltwirtſchaftskonferenz,
ſo=
denn entſprechend der der Kommiſſion geſtellten Aufgabe die
be=
reits bekannt gegebenen Vorſchläge für die Tagesordnung ſowie
die Zuſammenſetzung und den Zeitpunkt des Zuſammentritts der
Weltwirtſchaftskonferenz. Wie nicht anders zu erwarten war,
ſtellt die Tagesordnung für die Weltwirtſchaftskonferenz, die von
der Frage der Handelsfreiheit und der internationalen
indu=
ſtriellen Organiſation beherrſcht wird, ein Kompromiß zwiſchen
den verſchiedenen Wünſchen und Tendenzen der einzelnen Länder
dar. Sie zeigt, daß die Vorſchläge der einzelnen Kommiſſionen
mit nicht unweſentlichen Modifikationen in die Tagesordnung
übernommen worden ſind. Zunächſt kann feſtgeſtellt werden,
daß den Wünſchen der Arbeitnehmergruppe nur
in beſchränktem Umfange Rechnung getragen
werde.
Dem Programm fehlt die geforderte Schaffung einer
Wirt=
ſchaftszentrale beim Völkerbund, die als öffentliche Einrichtung
die Weltwirtſchaftskonferenz überleben und eine Art
Kontroll=
organ für die Maßnahmen der Regierungen auf wirtſchaftlichem
Gebiete darſtellen ſollte. Die Schaffung eines derartigen Organs
dürſte vor allem mit Rückſicht auf Amerika, deſſen Mitarbeit bei
jeder internationalen wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit nicht
ent=
behrt werden kann, unterblieben ſein, da Amerika ja nicht
Mit=
glied des Völkerbundes iſt und daher die amerikaniſche Mitarbeit
an einem derartigen Organ nicht möglich geweſen wäre. Auch
die Aus= und Einwanderungsfragen, deren Be= iſt die Forderung des allgemeinen Teiles des Berichtes, daß auf
handlung die Arbeitergruppe forderte, ind aus den Vorſchlägen
der Unterkommiſſionen nicht in die Tagesordnung
übernommen worden. Wie bekannt, macht ſich in dieſer
Frage der energiſche Widerſtand der engliſchen Dominions ſowie
auch Italiens geltend, die eine internationale Diskuſſion der
Auswanderungsfrage, aus erſichtlichen Gründen nicht zulaſſen geſetzte Meinung in dem Protokoll feſtgeſtellt. Dieſer
Verhand=
wollen. Die Bevölkerungsprobleme, die leicht in das
rein politiſche hinüberſpielen, gehören zweifellos zu
den ſchwierigſten Themen der großen Kolonial= außerordentlich bewährt. Welche Bedeutung nun die künftige
mächte. Der allgemeine Teil des Berichtes der
Wirtſchafts=
kommiſſion an den Rat enthält hierüber lediglich den kurzen
Hin=
weis, daß die Bevölkerungsfrage im Zuſammenhang mit den Die Konferenz wird jedenfalls die Möglichkeit des Einblicks und
Fragen der Induſtrie, Landwirtſchaft und des Handels erörtert
werden würde.
der Währungder Länder, die als beſonderer
Programm=
nicht in die Tagesordnung aufgenommen
wor=
den. Hierin iſt zweifellos ein Sieg der franzöſiſchen Delegierten
zu erblicken, die es ſchon auf der erſten Tagung der
Wirtſchafts=
kommiſſion grundſätzlich abgelehnt hatten, dieſe Frage zum
Gegenſtand der Beratungen vor ein internationales Forum zu
bringen. Der einleitende allgemeine Teil des Berichtes enthält
einige vorſichtige Bemerkungen, daß die finanziellen Fragen
dies=
mal nicht das Hauptthema der Konferenz wie auf der Brüſſeler die außerordentliche Bedeutung der Zuſammenarbeit, der bal=
Konferenz ſein würden. Auch die Frage der öffentlichen Schul= tiſchen Staaten hingewieſen wind. In dieſer Erklärung heißt es
den, die noch auf dem Programm der Finanzkommiſſion an u. a.: „Wir wollen die politiſche und wirtſchaftliche
Zuſammen=
erſter Stelle ſtand, iſt auf die Tagesordnung nicht geſetzt worden, arbeit der baltiſchen Staaten, zu einem Bunde, der baltiſchen
Sehr zu begrüßen iſt, daß die landwirtſchaftlichen Fragen, über
die eine Verſtändigung nur ſehr mühſom zu erlangen war, weit= könnte man ſo verſtehen, als ob er gegen die Intereſſen
Lett=
gehende Berückſichtigung auch auf der Tagesordnung der
Welt=
lungen, insbeſondere die Frage der Stärkung der Kaufkraft der
landwirtſchaftlichen Kreiſe, ſowie die Zuſammenarbeit zwiſchen baltiſchen Staaten ins Leben zu rufen anſieht.‟ Die Parteien,
Produzenten und Konſumenten als beſonderen Programmpunkt
auf die Tagesordnung zu ſetzen. Es kann jedenfalls feſtgeſtellt, während die Oppoſition nur 24 Stimmen hat.
Sonntag, den 21. November 1926
Für den Volksentſcheid.
Vom Heſſiſchen Wirtſchafts= und Ordnungsblock wird uns
geſchrieben:
Frankfurter Zeitung gegen Henrich!
Die „Frankfurter Zeitung” ſchrieb in der Nr. 822 vom
4. November 1926:
„Warum, wenn die Not ſo groß iſt und fremder Zuſchuß
nicht entbehrt werden kann, beeilt man ſich nicht mehr mit der
Herſtellung der Ordnung im eigenen Hauſe? Alſo zunächſt
ein=
mal Verwaltungsvereinfachung im eigenen Bereich.”
Das ſind die Forderungen des Heſſiſchen
Wirt=
ſchafts=und Ordnungsblocks, für die der jetzige
Land=
tag nie Verſtändnis hatte.
Oeshalb, Wähler und Wählerinnen, ſtimmt am
5. Dezember mit „Ja” und ſchickt den Landtag heim!
werden, daß alle Fragen, die für Deutſchland von
Bedeutung und Intereſſe ſind, auf der
Tages=
ordnung erſcheinen.
Die Frage der Zuſammenſetzung der
Velt=
wirtſchaftskonferenz bietet verhältnismäßig wenig
Schwierigkeiten. Nach der Einladung, die an alle
Mitglieds=
ſtaaten des Völkerbundes, ſowie die bedeutendſten
Wirtſchafts=
kreiſe ergehen ſoll, rechuet man mit einer Beteiligung von ca. 50
Staaten. Zweifellos beſteht der Wunſch, daß außer Amerika
auch Sowjetrußland au der Konferenz teilnehmen werde. Mit
Rüclſicht hierauf erſcheint es nicht ausgeſchloſſen, daß als
Kon=
ferenzort nicht Genf, ſondern eine andere europäiſche Stadt
ge=
wählt wird, da gegenwärtig die dirlomatiſchen Beziehungen
zwi=
ſchen der Schweiz und Sowjetrußland eine Einreiſe von
Sowjet=
delegierten nach Genf zum mindeſten ſchwierig machen würde.
Die von der Arbeitnehmergruppe gewünſchte Erhöhung der Zahl
der Delegierten eines jeden Landes von fünf auf ſieben konnte
keine Berückſichtigung finden, da ſonſt dieſe juternationale
Kon=
ferenz ein zu umfangreiches, kaum mehr arbeitsfähiges Gremium
darſtellen würde. Aus dieſem Grunde ſollen die
Sachverſtän=
digen der Konferenz weder das Recht der Rede noch der
Ab=
ſtimmung haben.
Ueber den Zeitpunkt des Zuſammentritts am
4. Mai nächſten Jahres hat man ſich gleichfalls ſofort einigen
können, da hierbei lediglich die Wünſche des Internationalen
Arbeitsamtes zu berückſichtigen waren, deſſen internationale
Arbeitskonferenz am 27. Mai in Genf beginnt. Von Intereſſe
der Wirtſchaftskonferenz in allen ſachlichen Fragen keine
Mehr=
heits= oder Minderheitsbeſchlüſſe geſaßt werden ſollen. Die
üblichen Abſtimmungen ſollen nur für geſchäftsordnungsmäßige
Fragen geſtattet ſein. In allen anderen Fragen wird lediglich
im Falle, daß eine Einigkeit nicht zu erzielen iſt, die
entgegen=
lungsmodus hat ſich bereits in den Verhandlungen der
verſchie=
denen Kommiſſionen der Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz
Weltwirtſchaftskonferenz haben wird, bleibt abzuwarten. Ihr
Wert dürfte in erſter Linie wohl nur informatoriſcher Art ſein.
der Erörterung über die Wirtſchaftslage zahlreicher Länder und
die Lage, der großen Wirtſchaſtsgruppen und wirtſchaftlichen
Wie vorauszuſehen war, iſt auch die Stabiliſierung/ Zweige ermöglichen. Ob auch praktiſche Reſultate erzielt werden
können, ſcheint nach den bisherigen Erfahrungen, die man mit
punkt noch in den Vorſchlägen der Finanzkommiſſion vorkamen, internationalen Konferenzen gemacht hat, recht zweifelhaft zu beſtimmt:
internationalen Konferenzen gemacht hat, recht zweifelhaft zu ſein.
Der Bund der baltiſchen Staaten.
EP. Kowno, 20. November.
Die Regierungspardeien haben in Sachen des litauiſch=
ſow=
jetruſſiſchen Vertrages eine Erllärung veröffentlicht, in der auf
Staaten autsgeſtalten. Den mit Mosbau abgeſchloſſenen Vertrag Monat.
lands, Eſtlands und Finnlands geſchloſſen worden wäre. Wir
wirtſchaftskonferenz gefunden haben. Dem Drängen der deut= erklären, daß die jetzige Regierung als eine ihrer wichtigſten Auf= eingeſtellt werden.
ſchen landwirtſchaftlichen Sachverſtändigen iſt es nunmehr ge= gaben die Uebereinſtimmung zwiſchen Rigg, Reval, Helſingfors
und Kowno energiſch weiter zu enwickeln und einen Bund der
die hinter dieſer Erllärung ſtehen, verfügen über 45 Stimmen,
Seite 3
Die Zukunft der britiſchen
Dominions.
Neuregelung der Beziehungen zwiſchen
Eng=
land und den Dominions. — Keine Kolonien
mehr, ſondern verbündete Länder.
EP. London, 20. November.
Die Reichskonferenz hat geſtern eine neue Sitzung
abgehal=
ten und, wie verlautet, den Bericht des Komitees für die
Neu=
regelung der Beziehungen zwiſchen England und den
Domi=
nions gutgeheißen. Dieſer ſoll vollſtändig neue Vorſchläge für
die Zukunft der Dominions enthalten. Danach würden die
Dominions als aſſoziierte Länder mit gleichen
Rechten unter der Souveränität des Königs von England
be=
handelt werden. Die engliſchen Generalgvuverneure in
den Dominions würden lediglich als perfönliche
Ver=
treter, des Königs von England gelten. Die Dominions
dürfen ſomit direkt mit der Londoner Negierung verhandeln
und wären nicht mehr verpflichtet, dies durch die Vermittlung
des Generalgouverneurs zu tun. Jedes Dominion hätte das
Recht, mit den ausländiſchen Mächten
Handels=
verträge abzuſchließen, aber unter der Bedingung,
daß dadurch die Rechte des Mutterlandes und der anderen
Dominions nicht verletzt würden. Die Dominions erkennen
außerdem die Verautwortlichkeit, die England auf
Grund des Vertrages von Locarno für die Dominions
übernommen hat, an. Es wird aber beſtimmt, daß in Zukunft
England nicht mehr berechtigt iſt, Verträge folcher Art zu
unter=
zeichnen, ohne zuvor die Dominions befragt zu haben.
Der heute nachmittag ausgegebene Bericht des Ausſchuſſes
der britiſche Reichskonferenz für die Beziehungen zwiſchen den
Reichsteilen beſchäftigt ſich auch mit Locarno. Dieſer Abſchnitt
lautet: „Die Reichskonferenz war glücklich, gerade zu einer Zeit
zuſammenzukommen, nachdem die Ratifizierungen des
Locarno=
vertrages über gegenſeitige Garantie anläßlich des Eintritts
Deutſchlands in den Völkerbund ausgetauſcht waren. Es war
daher möglich, die Ergebniſſe, die die Locarno=Politik bereits
er=
zielt hat, ins Auge zu faſſen und bis zu einem gewiſſen Maße
die weiteren Ergebniſſe vorauszuſagen, die man zu ſichern hofft.
Dieſe wurden erläutert und erörtert. Es zeigte ſich dann, daß
vom Standpunkt aller Dominions und Indiens vollſtändige
Billigung der Art und Weiſe beſtand, in der die Verhandlungen
geführt und zu einem ſo erfolgreichen Abſchluß gebracht worden
waren. Unſere ſchließliche und einſtimmige Konkluſion war, der
Konferenz die Annahme folgender Entſchließung
anzuempfeh=
len. Die Konferenz hat mit Befriedigung die Erklärungen des
Staatsſekretärs des Aeußern, betreffend die Anſtrengungen
ge=
hört, die gemacht worden ſind, um den Frieden in Europa zu
ſichern, und die in den Verträgen von Locarno gegipfelt haben,
und beglüchwünſcht die Regierung Sr. Majeſtät in
Großbritan=
nien zu ihrem Anteil an dieſem erfolgreichen Beitrag zur
Förde=
rung des Friedens der Welt.”
Die Verhandlungsbedingungen der engliſchen
Be garbeiter.
EP. London, 20. November.
Der Vollzugsausſchuß der Grubenföderation hat heute ſeine
Grundſätze ausgearbeite:, von denen die lolalen Verbände ſich
in den Verhandlungen leiten laſſen ſollen. Dieſe Grundſätze
ſind heute nachmittjag von der Delegiertenkonferenz der
Berg=
arbeiter einſtimmig gutgeheißen worden. Es wird folgendes
1. Für die Löhne billdet im allgemeinen das nationale
Abkomaen von 1924 die Grundlage.
2. Von dem Reingewinn, muß für die
Stundenlohn=
arbeiter windeſtens ein Betrag von 87 Prozent reſewiert werden.
3. Im keinem Fall darf der Lohn der
Stundenlohn=
arbeiter mehr als 20 Prozent weniger betnagen als vor dem
Streik.
4. Die im Tagelohn bezahlten Arbeiter dürfen nicht
weniger verdienen als vor dem Streik.
5. Die Kündigungsfriſten, der Abkommen betragen
ſowohl für die Arbeiter, als auch für die Arbeitgeber einen
6. Alle Arbeiter, die am 30. April 1926, d. h. vor dem
Streik in den Gruben beſchäftigt waren, müſſen wieder
Wie man ſieht, enthalten dieſe Grundſätze nichts über die
Arbeitszeit. Demnach ſcheint ſowohl der Vollzugsausſchuß als
die Delegiertenkonferenz einer Erhöhung der Arbeitszeit
zuzu=
ſtimmen. Die Hauptſache ſcheint für ſie zu ſein, daß keine
Lohn=
herabſetzung eintritt.
Welt. Zerbrecht eure Machtgefühle. Auch die Völker ſind nur
Werkzeuge in des Allmächtigen Hand. Den Schwachen ſei dieſer
Glaube tröſtende Kraft, den Starkſcheinenden warnende
Mah=
nung. Das Blut der Helden ſchreit zum Himmel. Soll die
Tränenſaat keine Freudenernte werden? Laſſet das furchtbare
Kriegsleid Markſtein zu dem verheißenen Ziel werden: „Wir
warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde.”
Nur auf dieſem Glaubensgrund wird der Leidesſegen auch
in der Liebe ſich auswirken. Nur der Glaubensgeiſt ſchlägt die
Brücken der Liebe von Volk zu Volk. Stückwerk bleiben alle
welt=
lichen Abmachungen ohne ſeine tragende Kraft. Aber als
Glau=
bende werden die Völker einer großen Familie gleich. Das eine
Volk lerne die Nöte des anderen kennen. Gemeinſames Leiden
eine die Staaten. Weint nicht auch in fremden Landen die
Mut=
ter um ihr Kind? Trauern nicht alle, die Teil hatten an dem
grauſigen Weltkrieg?
O möchten die leidgeprüften, glaubensgereiften Völker
end=
lich beginnen, ihre Schwerter zu Pflugſcharen und ihre Spieße
zu Sicheln zu machen. Nicht ſollen Unterſchiede gewaltſam
ver=
wiſcht werden. Jedes Volk ſei dankbar für ſeine gottgewollte
Eigenart. Aber es ſchätze auch die Gaben des anderen. Denn
auch die ſind Geſchenke des Höchſten. Sünde iſt’s, ſein eignes
Volk über alle anderen ſtellen zu wollen! Aber wie die Glieder
einer Familie, wie die Stände eines Volkes ihre verſchiedenen
Aufgaben haben und doch ſich verbunden wiſſen, ſo ſei es unter
den Völkern. Ob es Jahrtauſende hindurch Kriege gab, der ewige
Gott wandelt die Zeiten wie ein Gewand. Auch die Völker
ſchrei=
ten fort, wie der Menſch in reifendem Leben. Immer tiefer muß
Gottes Reich auch in die Lebeusgebiete der Völker ſich ſenken.
Nichts bleibe abſeits vom klärenden Licht! Schon Iſraels große
Glaubensboten wußten von der Güte und Treue, die einander
begegnen ſollen, von Gerechtigkeit und Frieden. „Der
Gerechtig=
keit Frucht wird Friede ſein, ewige Stille und Sicherheit.” Was
dieſe Frommen ahnend kündeten, der Weltenheiland verhieß es:
Liebe und Friede den Glaubenden!
Schauen wir nicht die erſten Anzeichen des ſich lichtenden
Wetterhimmels? Fromme, weltweite Jugend reicht, ſich die
Hände. Zum erſten Mal haben ſich die chriſtlichen Kirchen der
Erde zuſammengeſchloſſen. Auf Glaubensboden reichen Deutſche
ſelbſt mit Nachbarn des Weſtens ſich die Hand. Chriſtliche
Ein=
heit verbindet Angehörige beider Länder. „Alles iſt möglich dem,
der da glaubet.”
Wohl ſind die Anfänge klein. Aber das Samenkörnlein muß
zu mächtigem Baum ſich entfalten. Glaubensblick iſt Weitblick.
Gewiß iſt es gerade für Geſchlagene ſchwer, zuerſt die Hand zu
reichen. Aber erkennen wir nicht des Ewigen Willen, der gerade
uus beſondere Aufgaben in der Welt zuweiſt? Wohl wiſſen wir,
daß die Machtvölker in Waffen ſtarren und die Jugend zum Krieg
erziehen. Aber dennoch ſoll es gelingen!
Leidtragende Menſchheit, laß dein Leid geſegnet werden!
4 Und ſo geht’s fort...."
(Eine Weimarer Friedhof=Erinnerung)
Wenn der Herbſtwind mit läſſiger Hand das letzte
todes=
müde Laub von den Zweigen ſtreift, das dennoch in ſeiner
leuchtenden Faubenpracht, in den wiegenden, ſchwingenden
Be=
wegungen ſeines Hinab= und Vorwärtsgleitens über
ſonnen=
beſchienene Pfade noch einmal ſorgloſes Sommerglück
wider=
ſpiegelt; wenn in dem lichtverkärten Sterben der Natur die
troſtvolle Gewißheit eines neuen Lenzes aufleuchtet — dann
taucht aus dem Dunkel der Erinnerung jene Stunde auf dem
Weimarer Friedhof empor, die die äußerſten Pole alles Seins,
das Vergehen und ein neues Werden, auf das engſte
zuſammen=
gerückt vor mir hatte erſcheinen laſſen.
In der Fürſtengruft war es, an erinnerungsgeweihter,
hei=
liger Stätte. Weiches Halbdunkel, eine von tauſend lautloſen
Stimmen und Klängen erfüllte Stille breiteten ſich, die Grenzen
des Heute und des Geſtern verwiſchend, traumhaft ringsum.
Da zerreißt grelles Licht, lauter Worte ſcharfer Klang jäh die
ſchwebenden Brücken, die ſich hinübergeſpannt hatten in eine
verſunkene Welt; unſer Führer leuchtet hell und hart umher in
dem Raume und ſpricht dazu nach Führerweiſe gleichgültig,
eintönig oft hergeſagte Worte. Was er an der Stätte geredet,
die das bewahrte, was vergänglich an jenem Unvergänglichen
geweſen — ich weiß es nicht. Ungehört glitt es am Ohr
vor=
über. Doch dann wies er nach der Tiefe des Raumes, und, wie
in geſchäftiger Eile ein aufgetragenes Penſum zu Ende
brin=
gend, kam es von ſeinen Greiſenlippen: „Hier ruht noch ein
Prinz von Sachſen=Weimar — eine Fünſtin hier — ein
Kinder=
grab iſt dort — und ſo gehts fort.”
Und ſo geht’s fort. Noch klang das Wort mir troſtlos
nach, als ich, aus dem Dunkel der Gruft in den ſtrahlenden Tag
hinausgeſchritten, zwiſchen den Reihen der Gräber wandelte.
Schienen ſie nicht alle das gleiche zu künden in ihrer langen,
endloſen Kette? Namenloſe und ſolche, deren Namen uns heute
unbekannt geworden, nennen oder verſchweigen wahllos lesbare
oder verwiſchte Inſchriften neben anderen, die, ihr Licht von
einem hellen Licht entlehnend, wir heute noch wie Vertraute
grüßen. Hier ſchlummert der getreue Eckermann, hier Riemer,
die Bewahrer der Goethe=Worte, hier die einſtigen Sterne am
Weimarer Bühnenhimmel, Wolff und Genaſt, nicht allzu weit
von Herders Gattin Caroline, und dort ſie, die in
entſcheiden=
den Jahren des Werdens und Reifens Goethes die Nächſte
geweſen, „bewundert viel und viel geſcholten”: Charlotte von
Stein. Und wieder Gräber Unbekannter, Namenloſer und
ſo geht’s fort. Auch die letzten des Goethe=Stammes, deren
Leben die ſchwere Laſt des Epigonentums niedergedrückt hatte,
die müden, todesſehnſüchtigen Enkel, ruhen neben Ottilie, der
raſtlos Unruhvollen, in dem gleichen Boden, der des Ahnherrn
Gruft umſchließt. Stumm beredte Zeugen jener unerbittlichen
Vergänglichkeit, der alle irdiſchen Geſchlechter wahllos verfallen
ſind, mögen ſie auch aus ihrer Mitte einen Halbgott gebären.
Wie ein Bote unabwendbaren Schickſals, alles menſchliche
Stre=
ben und Ringen verhöhnend, ſchien mir jetzt der Greis, der jene
Worte geſprochen.
Da tönte plötzlich ein helles Lachen und zwitſchernde
Kinder=
ſtimmen an mein Ohr, mich zurückverſetzend in eine
gegenwarts=
frohe Wirklichkeit: ſorglos, unbekümmert um den Ernſt des
Ortes, den goldenen Spätherbſttag wie ein unerwartetes,
köſt=
liches Geſchenk genießend, ſpielte eine jubelnde Kinderſchar unter
den entlaubten Bäumen. In ihrer Mitte aber ging, mild
lächelnd, das jüngſte Kind auf dem Arm, mein Führer aus der
Fürſtengruft. Nicht mehr, als Künder einer vernichtenden
Schickſalsmacht, als eim gütiger Ahn im Enkelgreis ſtand er vor
mir. Und wieder klang es in mir nach, doch nicht mehr
hoff=
nungslos, zermalmend wie zuvor, nein, verſöhnend, mild, das
ernſte Wort: Und ſo geht’s fort.
H. E.
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A25
Seite 4
Sonntag, den 21. November 1926
Fami iennachrichten
Die Geburt unſres zweiten Töchterchens
zeigen wir hiermit voll Freude und
Dank=
barkeit an
Or. Avemarie und Frau
Emilie, geb. Heß.
Darmſtadt, den 19. November 1926.
Martinsſtraße 62.
(17077
Fritz Hildsberg
und Frau Erna, geb. Voss
geben hierdurch ihre Vermählung bekannt.
Dresden-A., 20 November 1926.
Altenzellerstrasse 42.
(*30598
Todes=Anzeige.
Nach Gottes heiligem Willen iſt geſtern abend
un=
erwartet mein lieber Gatte, unſer herzensguter Vater,
Schwiegervater, Bruder und Schwager
Herr
(dugro Otieper
Eiſenbahn=Oberſekretär i. R.
im ſiebzigſten Lebensjahr heimgegangen. ( 30642
Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie Eduard Stiebel.
Darmſtadt, den 20. November 1926.
Moosbergſtraße 35.
Die Beerdigung findet Montag, den 22. November,
nach=
mittags 2 Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute verſchied nach kurzem ſchweren Leiden
meine innigſtgeliebte Tochter, unſere unvergeßliche
Schweſter, Enkelin, Nichte, Couſine und teure Braut
Sohanna Jaumgarier
im blühenden Alter von 19 Jahren,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Baumgärtner Wwe., geb. Lehr
nebſt Kinder und
Karl Dörrſchuck, Bräutigam.
Darmſtadt, den 20. November 1926.
(280698
Feldbergſtr. 103.
Die Beerdigung findet Montag, den 22. November 1996,
nachmittags ½4 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dieſe Nacht entſchlief nach langem, qualvollem
Leiden, unſere liebe Schweſter, Schwägerin
und Tante, meine liebe, treue Freundin
Male Sneun
geb. Wüſt
Darmſtadt, den 20. November 1926
Stlftſtraße 19
Mathilde Beck, geb. Wüſt
Auguſte Knoblauch, geb. Wüſt
Alma Streuli=Thomann
Verena Streuli=Bärlocher
Marie Guggenbühl (17078
Feuerbeſtattung: Montag, 22. November, 3 Uhr
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen inntgſtgeliebten
Mann, unſe en unvergeßlichen
Sohn und Bruder
Kart 2. Fl.
im ſchönſten Alter von 30 Jahren in
ein beſſeres Jenſeits abzurufen.
In tiefer Trauer:
Fran Gretchen Pullmann,
ge. Götz, nebſt 3 Kindern
Karl G. Pullmann, Gaſtwirt
Jean Pullmann
Julin; Elma
Otto Doffmann
Eva Pullmann
Die Beerdigung findet Montag,
22 November, nachm. 4 Uhr, auf
dem Waldfriedhof ſtatt. (*39725
Heute entſchlief ſanft unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter und Urgroßmutter
geb. Eitensperger
im 93ſien Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Jung und Frau Luiſe
geb. Noack.
Darmſtadt, den 20. November 1926.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag, den 23. November,
nachmittags 2:/, Uhr, von der Friedhofskapelle, Nieder=
Ramſtädterſtraße, aus.
Trauerbeſuche werden dankend abgelehnt. (17079
Todeg=Anzeige.
Meine liebe Frau, unſere
treu=
ſorgende Mutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
hat heute früh im kaum
vollende=
ten 61 Lebersjahr ihre Augen für
immer geſchloſſen.
Für die Hinterbliebenen:
Georg Heldmann
Lagerhausſtr. 26.
Die Beerdigung findet Montag,
den 22. Nooember 1926, nachm.
3 Uhr, auf dem Waldfriedhof, das
Seelenamt Dienstag 7½ Uhr
vor=
mittags ſtatt 17075
Dienstag, den 23. November feiern die
Eheleute Rudolf Schmidt und
Ge=
mahlin das Feſt der Zilberuen
Hoch=
zeit, gleicherzeit grüßen als Verlobte
Lisbeth Göbel
Rudi Schmidt
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Sonntag, der 21. November 1926
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 21. November.
— Ernannt wurden mit Wirkung vom 16. November 1926 bei der
Buchhaltung des Landeskirchenamts: 1. Rechnungsrat Wilhelm
Heber=
mehl zum Rechnungsdirektor, 2. Verwaltungsoberſekretär Friedrich
Lautenſchläger zum Verwaltungsinſpektor. Verſetzt wurde vom
gleichen Tage ab der ſeitherige zweite Beamte der Landeskirchenkaſſe,
Kaſſeninſpektor Karl Koch, in der Buchhaltung des Landeskirchenamts
unter Ernennung zum Rechnungsrat.
— Ernannt wurde am 6. November 1926 der
Gefängnisoberwacht=
meiſter bei dem Amtsgerichtsgefängnis i Butzbach Heinrich
Goß=
mann zum Strafanſtaltsoberwachtmeiſter bei der Zellenſtrafanſtalt in
Butzbach.
— Verſetzung in den Ruheſtand. Am 12. November 1926 wurde
der Juſtizwachtmeiſter bei dem Amtsgericht Bad=Nauheim Reinhard
Lehmann auf Nachſuchen in den Ruheſtand verſetzt.
— Auf Nachſuchen aus dem heſſiſchen Staatsdienſt entlaſſen wurde
am 9. November 1926 Staatsanwalt Dr. Curt Schmidt in
Darm=
ſtadt mit Wirkung vom 1. Januar 1927.
LU. Von der Landesuniverſität Gießen. Prof. Dr. fur. Wilhelm
Groh hat den an ihn ergangenen Ruf an die Univerſität
Heidel=
berg zum 1. April 1927 angenommen. — Dr. M. Weſthues,
Privat=
dozent für Veterinärchirurgie an unſerer Landesuniverſität iſt Ende
Oktober durch Vermittlung der International Education Board nach
Amerika abgereiſt, um dort ſür die Dauer eines Jahres an der Cornell
Univerſity, Ithaca. N. Y., tätig zu ſein.
— Kunſtausſtellung. Am Samstag, den 20. November, wurde im
den Ausſtellungsräumen der Fiuma „Fratſchner” Gardinen Raumkunſt
G. m. b. H., Wilhelminenſtraße 31, eine Ausſtellung von Gemälden
der Darmſtädter Maler Elſa Pfiſter=Kaufmann und Jul.
Kaufmann eröffnet. Die Ausſtellung wird bis 1. Januar 1927 zu
ſehen ſein.
— Im Schloßmuſeum finden täglich nur vormittags Führungen
um 11 und 11½ Uhr ſtatt. Samstag geſchloſſen.
— Heſſiſches Landestheater. Das heute abend im Großen Haus
ſtattfindende Orcheſterkonzert bringt außer der 1. Sinfonie von
Brahms noch die 5. Sinfonie von Beethoven, die bereits im Rahmen
des erſten diesjährigen Sinfoniekonzertes am N. September geſpielt
wurde, und deren Wiedergabe begeiſterte Zuſtimmung gefunden hat.
Die Preſſe ſchrieb damals: „Es war eine großartige Leiſtung, die die
Ausnahmeſtellung der 5. Sinfonie, ihre Bedeutung als Vorläuferin der
Neunten, als formelles Vorbild für die Geſtaltung des Ganzen bei
Bruckner und anderen neueren Meiſtern, ihre unübertroffene
Geſchloſſen=
heit hervorragend verdeutlichte‟ (Darmſtädter Tagblatt); „Es wurde
mit einem Feuer, einer Hingabe muſiziert, daß die an ſich ſchon
mer=
hörte Wirkung des letzten Satzes ſich faſt ekſtatiſch ſteigerte. Dabei dieſe
Sorgfalt und Plaſtik in der Themengeſtaltung, dieſe faſt Schubertſche
Süße in den Streichern dieſer prachtvolle Rhythmus!” (Darmſtädter
Zeitung). Das Konzert beginnt um 8 Uhr.
In der Oper „Die Gezeichneten”, die das Landestheater für
kommenden Samstag vorbereitet, kann man den Gipfel des bisherigen
bühnenkompoſitoriſchen Schaffens Franz Schreckers erblicken. Und nicht
das allein: bei der Uraufführung in Frankfurt a. M. im Frühjahr
des Jahres 1918 wurde das Werk als das Stärkſte und Schöpferiſchſte
bezeichnet, das ſeit Jahren der Opernbühne gegeben wurde. Schreker
iſt, und das mit Berechtigung, im deutſchen Muſikleben als die erſte
Richard Wagner ähnliche Begabung anerkannt worden, denn er iſt der
einzige wirkliche Muſikdramatiker größten Stils nach ihm, wie er eine
fraglos geniale Natur.
— Ehrung eines Feuerwehrveteranen. In würdiger Weiſe wurde
am Samstag abend der Feuerwehrveteran Chriſtian Bucher (
Moos=
bergſtraße 74) dunch die Freiwillige Feuerwehr und insbeſondeve durch
den 5. Zug derſelben geehrt. Gegen 18 Uhr bewegte ſich am Abend,
nachdem ſchon am Vormittag der erſte Kommandant der Freiw.
Feuer=
wehr, Vogel, und einige Brandmeiſter dem Jubilar zu ſeinem 80.
Ge=
burtstag die Glüchwünſche des geſamten Feuerwehrkorps, dargebrecht
hatten, ein Fackelzug nach dem Hauſe Moosbergſtraße 74. In
uneigen=
nütziger Weiſe hatten ſih der Beamtenmuſikverein, die Spielleute des
Korps und der Geſangverein Einigkeit Beſſungen zur Verfügung
ge=
ſtellt, um die Feier zu verſchönen. Nach Muſik= und Geſangsvorträgen
hielt der Brandmeiſter des 5. Zuges der Freitwvilligen Feuerwehr, Herr
Emil Eckert, eine Anſprache, in der er etwa ausführte: Der greiſe
Jubilar Chriſtian Bucher kann heute ſeinen 80. Geburtstag begehen.
Als Zwanzigjähriger kam er nach Beſſungen und war bei dem
Turn=
verein alsbald Vorturner. Dann wurde er zu den Fahnon gerufen
und machte den Krieg 1870/71 mit, aus dem er wieder glücklich
zurück=
kehrte. Er machte ſich dann in Beſſungen anſäſſig, war auch wieder im
Turnverein mit einer der erſten, die die Turnerſeuerwehr gründeten
im Jahre 1869, bei der er bis zur Eingemeindung Beſſungens im Jahre
1888 Führer war. Er wurde dann bei der Freiwvilligen Feuerwehr
Brandweiſter des 5. Zuges, welches Amt er bis zum Jahre 1924 aus= Flöte und Violine von J. S. Bach — ergriff der Vorſitzende, Lehrer
übte, um dann ſeines Alters wegen zurückzutreten. Mit welcher Hin= Germann, das Wort zu eimer kurzen Begrüßung der Erſchienenen,
gabe ſich der Jubilar der Feuerwehr widmete, iſt weithm bekannt, und
noch heute nimmt er regen Anteil am Wohl und Wehe der Wehr nach und unterſtützt durch zahlreiche, von der Berlimer Geſchäftsſtelle des
dem Wahlſpruch: „Gott zur Ehr, dem nüchſten zur Wehr, alle für einen, Volksbundes für Kriegergräberfürſorge hergeſtellte Lichtbilder die
an=
einer für alle‟. Die Ehrenzeichen der Feuerwehr zur 10jährigen, dächtig Lauſchenden im Geiſte hinaus an die Ruheſtätten unſerer lieben
15jährigen, zur 20=, 25= und 40jährigen Mitgliedſchaft zieren die Bruſt
des Jubilars. War er doch während 35 Jahren Führer und während bundes die Gräber unſerer fürs Vaterland gefallenen, in fremder Erde
57 Jahren Mitglied der Feuerwehr. Bei ſeinem Rücktritt wurde er ruhenden, teuren Toten in ewer deutſchem Volksempfinden
entſprechen=
zum Ehrenbrandmeiſter ernannt Wir wünſchen ihm einen ſchönen
und geſegneten Lebensſbend. Ein Eßkorb von anſehnlicher Größe,
teilweiſe von Beſſunger Geſchäftsleuten geſtiftet, wurde dem Jubilar
überreicht. Dann ſprach namens des Kreisamtes Herr Kreis= zuſammenſtehen. In dieſer Mahnung gipfelten die Ausführungen des
feuerwehrinſpektor Schnell dem Jubilar die herzlichſten Glückwünſche Redners, die von den Anweſenden dankbar aufgenommen wurden. Das
aus. — Der Jubilar, der ſich noch guter Rüſtigkeit erfreut, war am meiſterhaft geſpielte Andante und Allegro aus dem Trio C=Moll von
Fenſter in Feuerwehruniform erſchienen und nahm die ihm dargebotene Telemann beſchloß den Abend, der dem Volksbund für Kriegsgräber=
Ovation freudig entgegen. Für ihn ſprach ſein Schwiegerſohn dem fürſorge erfreulicherweiſe manchen neuen Freund gewonnen. — Es ſei
Dank aus. — Mit muſikaliſchen und geſanglichen Darbietungen nahm auch an dieſer Stelle nicht unterlaſſen, der Firma Karl Arnold u. Sohn,
die Feier ihr Ende. Die Einwohnerſchaft Beſſungens hatte ſich zu der Ecke Mühl= und Erbacherſtraße dafür zu danken, daß ſie
freundlicher=
vorher nicht bekannt gegebenen Ovation ſehr zahlreich eingefunden. II.
— Liedertafel=Konzert am 29. ds. Mts., abends im Großen Haus
des Heſſiſchen Landestheaters. Wie zu erwarten war, intereſſiert
die=
ſes Konzert lebhaft. Die Vortragsfolge zerfällt in zwei Teile. Der
erſte Teil iſt den beiden deutſchen Großmeiſtern g. M. v. Weber (Hun= Handlung” ſprechen. Auf die heutige Anzeige wird verwieſen.
dertjähriger Todestag am 5. 6. ds. Js.) und Robert Schumann (7
cjäh=
riger Todestag am 29. 12. d8. J8.) gewidmet. Im zweiten Teil kom= nen Darmſtadt der Kriegerkameradſchaft Haſſia hielt im Saale Böttingers
Strauß, Günther Raphael, Fr. Hegar und Erwin Lendvei, Beſonders Eidenmiller, Bezirksvorſteher, eröffnete die Verſammlung und begrüßte
zu erwähnen wären die beiden Balladen, das Glück von Edenhall, für alle anweſenden Kameraden. Er ſchildert die große Aufgabe unſerer
Männerchor, Tenor und Baritonſolo mit Klavierbegleitung, ein
nach=
gelaſſenes Werk von Robert Schumann, und Schlafwandel, hinterbliebenenfrage. Es ſind ſämtliche Militär= und Kriegervereine zu
g cappella, von Friedrich Hegar. Näheres Anzeige.
Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft wird Hermann Kriegshinterbliebenen. Herr Hamerad Rett, Schwerkriegsbeſch., Hoch=
Heſſe, der ausgezeichnete Erzähler, der ſeinen Landſitz am Luganer See ſtraße 10, einſtimmig gewählt, und aus jedem Verein 1
Kriegsbeſchädig=
mr ſelten verläßt, nach Darmſtadt kommen und am Montag, den ter und eine Kriegerswitwe herausgezogen, welche den Vorſtand bilden.
29. November, 7½ Uhr, im Mathildenhöhſaale eimen Vortragsabend Der Landesvorſitzende, Herr Lehrer Ihrig, ſowie Herr, O.=9. a. D.
geben. Es wird für die zahlloſen Verehrer des beliebten Dichters eine Krömmelbein und Herr Gerichtsvertveter Ritter, hielten Vorträge,
beſondere Freude ſein, einen perſönlichen Eindruck von ſeinem Weſen Um 412 Uhr ſchloß Obmann Rett die Verſammlung mit dem Wunſche,
und ſeinem Werk zu bekommen. Der Kartenvorverkauf wird am Mon; die treue Kameradſchaftsliebe weiter zu pflegen, ſo wie es ſtets bei
tag bei Buchhandlunn Bergſträßer eröffnet.
— Verein Freundinnen junger Mädchen. Nach dem Abſchluß der
Arbeiten, die dem „Oberheſſiſchen Ab=end” zu folgen hatten,
drängt es den Vereinsvorſtand, all denen aufs herzlichſte zu danken, die
entweder durch aufgewandte Mühe odar durch freundlich geſpendete
Gaben unſerer Veranſtaltung zu ſo ſchönem Gelingen verhalfen.
So=
wohl die Damen Feith und Walther, die ihren Schülerinnen die
hüb=
ſchen Tänze und Geſänge einſtudiert hatten, wie all den jungen
Mäd=
chen ſelbſt, die ſich auf oder vor der Bühne der guten Sache zur
Becr=
fügung ſtellten, gebührt warme Anerkennung. Alle Beteiligten, auch
die lieben Gäſte aus Oberheſſen, wirkten in uneigennützigſter Weiſe
mit. Aufrichtiger Dank noch beſonders den gütigen Spendern, die das Büfett
ſo wundervoll mit materiellen Genüſſen ausgeſtattet haben.
(abends 8 Uhr) findet ſtatt: Verkehrsbüro 9—12 Uhr, Kiosk von 10 Uhr Vermögensſtener heraus. In weiten Kreiſen beſteht über den Inhalt
vormittags bis 6 Uhr nachmittags, ſowie Kaſſe Orpheum ab 3 Uhr. und die Tragweite dieſer Beſcheide Unklarheit, was um ſo begreiflicher
Nachmittags iſt keine Vorſtellung. (Siehe Anzeige.)
Einführung eines Ausnahmetarifes für Wein (ausgenommen ſichtlich der Bewertungs= und Verfahrensvorſchriften weſentliche Aende=
Schaumwein). Mit Gültigkeit vom 22. November tritt ein Ausnahme= rungen gegen ſeither gebracht haben. Von vielen Veamögensbeſitzern
tarif für Wein, auch Apfel= Birnen= Kirſch= und Beerenwein (aus= wird die Bedeutung der Einheitswertbeſcheide für alle Wertſteuern
genommn Schaumwein) mit weſentlich ermäßigten Frach=ſätzen in nicht erkannt, namentlich, wenn eine Heranziehung zur Reichs=
Kraft. Die Veröffentlichung dieſes Tarifes erfolgt in den nächſten vermögensſteuer nicht ſtattgefunden hat. Um ihren Mitgliedern eine
Tagen.
Herausgabe eires Verzeichniſſes der Poſtanſtalten in Jugo= veranſtalten die Induſtrie= und Handelskammer
Darm=
ſlawien. Die Oberpoſtdirektion Dresden hat im Auftrage des Reichs= ſtadt der Ortsgewerbeverein und die
Handwerker=
poſtminiſteriums ein Verzeichnis der Poſtanſtalten in Jugoſlawien vereinigung, ſowie der Hausbeſitzerverein einen Auf=
(Königreich der Serben, Kroaten und Slovenen) herausgegebn. Das klärungsvortrag durch Herrn Regierungsrat Kadel. Be=
Ortsverzeichnis enthält in Abe=Folge ſämtliche Poſtanſtalten von Jugo= wertungs= und Vermögensſteuerreferent am Landesfinanzamt
Darm=
ſlawien mit ihren jetzigen und früheren Benennungen, ſowie die Namen ſtadt. Der Vortrag findet am Donnerstag, den 25. d8 Mts., abends
der Poſtanſtalten im Küſtenland und in Dalmatien, die vom ehemaligen 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Auf die Anzeige in heutiger
Oeſterreich=Ungarn an Italien abgetreten worden ſind.
Neue Wohlfahrtsmarken der Reichspoſt.
Zugunſten der Deutſchen Nothilfe werden vom
1. Dezember an durch alle Poſtämter und die Organe der
Deutſchen Nothilfe im ganzen Reiche Wohlffahrtsmarken zu 5, 10, 25
und 50 Pf. zum doppelten Nennwert verkauſt werden. Außerdem ſind
Markenheftchen mit 8 Marken zu 5 Pf. und 6 Marken zu 10 Pf. im
grünen Umſchlägen erhältlich. Der Verkauf durch die Poſt dauert bis
15. Februar, der Vertrieb durch die Nothilfe bis 20. April 1927. Die
Marken können mit ihrem einfachen Nennwerte zum Freimachen von
Poſtfendungen nach dem Inland und dem Ausland benutzt werden.
Ihre Gültigkeit zum Freimachen hört mit dem 30. Juni 1927 auf. Die
Marken ſind im Muſter der vorjährigen Marken in mehreren Farben
gedrckt und tragen außer dem Reichsadler die Wappen der Länder
Württemberg, Baden, Thüringen und Heſſen. Die Reſtbeſtände der
Wohlfahrtsmarken der Ausgaben 1924 und 1925 ſind vernichtet worden.
KLEIN-AOBEL
(Rauchtische, Näh- und Serviertische, Lack-Ziertische)
POLSTER-MGBEL
(in Leder, Gobelin, Velour, Rohrgeflechtmöbe!)
EINZEL-AGBEL
(Vitrinen, Kommoden, Kredenzen)
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(in poliert, eiche, Fabrikate der Uhrgehäuse-Abteilung
der Ludw.-Alter-A.-G.)
Besichtigen Sie bitte unsere ab heute neu eingerichtete
Schaufenster-Ausstellung.
(17041
ALTERS
MOBEL- u. KUNSTGEWERBEHAUS
G. M. B. H.
ELISABETHENSTR. 34
ZIMMERSTR. 2—4
— Oeffentlicher Lichtbildervortrag des Volksbundes für
Kriegs=
gräberfürſorge. Es waren zwei Feierſtunden im wahrſten Sinne des
Wortes, die der hieſige Volksbund für Kriegsgräberfürſorge die erleben
ließ, die am Freitag zu ſeinem Lichtbildervortragsabend erſchienen
waren. Nach einer außerordentlich ſtimmungsvollen muſikaliſchen
Ein=
leitung — eine Künſtlergruppe, beſtehend aus den Herren Frey,
Nieber=
gall, Tuchocki und Wilk ſpielte das Adagio aus dem Konzert für Klavier,
Sodann führte Landesjugendpfarrer Lie. v. d. Au in beredter Weiſe
Gefallenen. Er zeigte insbeſondere, wie dank der Fürſorge des
Volks=
der Weiſe immer mehr hergeſtellt werden müſſen und auch werden.
Das ganze Volk ſoll in der Fürſorge für uſeve Kriegsgräber und in
der Ehrung derjenigen, die doch ihr Leben für uns alle gaben, einig
weiſe das für den Abend benötigte Klavier zur Verfütgung ſtellte.
— Die Chriſtengemeinſchaft. In der Städtiſchen Akademie für
Tonkunſt, Eliſabethenſtraße, wird am Montag, 22. November, abends
8½. Uhr, Martha Heimeran=Frankfurt a. M. über „Die Totenweihe=
— Die Ortsgruppe der Kriegsbeſchädigten und
Kriegshinterbliebe=
men Zeitgenoſſen zu Wort, und zwar: Arnold Mendolsſohn Richard Brauerei ihre Verſammlung ab. Kamerad Obertelegraphenbauführear
Kriegerkameradſchaft Haſſia in der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
einer großen Ortsgruppe zuſammengeſchloſſen. Als Obmann dieſer
— Hermann Heſſe in Darmſtadt! Auf Einladung der Freien, Ortsgruppe wurde der langjährige Führer der Kriegsbeſhädigten und
der Haſſia Sitte iſt.
Kaufen Sie keine
Sprechmaschlne bevor Sie
nicht Ultraphon gehört haben
Alleinvertrett
Heinrich Arnold
Mühelminesntraße 9
17061
— Einheitsb=wertung und Vermögensveranlagung. Zurzeit geben
— Orpheum. Der Kartenverkauf für die heutige Vorſtellung die Finanzämter Beſcheide über die Einheitswertfeſtſetzung und die
iſt, als ſie die Auswirkung von Geſetzen darſtellen, die namentlich hin=
Orientierungsmöglichkeit von maßgebender Bedeutung zu verſhaffen,
Nummer wird verwieſen.
*Bernard Show als Dramatifer
der bürgerlichen Geſellſchaft.
Geſtern abend hielt der bekannte Berliner Literarhiſtoriker Julius
Bab in der Bücherſtube Alfred Bodenheimer einen Vortrag über das
Thema: „Bernard Shau als Dramatiker der bürgerlichen Gefellſchaft”.
Der Redner entwarf in einem etwa zweiſtündigen Vortrag ein ſehr
feſſelndes Bild des gegenwärtig im Vordergrunde des literariſchen
In=
tereſſes ſtehenden Philoſophen, Politikers und Dichters. Es kam ihm
dabei weniger darauf an. biographiſches Material zu bieten, als die
Zuhörerſchaft, die übrigens ſehr zahlreich erſchienen war, in die
Geiſtes=
welt Shaws einzuführen. Shaw, ſo führte der Reduer aus, iſt
gegen=
wärtig der bekannteſte literariſche Name; es bedurfte dazu nicht der
Nachhilfen ſeines 70. Geburtstages und der Verleihung des
Nobel=
preiſes. Für die Echtheit ſeines Ruhmas ſprechen die vielen Anckdoten
von und über Shaw, die meiſtens nicht wahr ſind, aber ſie beweiſen die
wahre Popularität Shaws, weil ſeine Perſon anfängt, mhtiſch zu
werden. Er gilt als witzig, iſt der Liebling aller nihiliſtiſchen Geiſter,
er gefällt auch dom ſoliden Bürger wegen ſeiner Späße. Seine Scherze
ſind aber wie eine Mauſefalle; es ſchlägt aus ihnen ein furchtbarer Ernſt.
Nie iſt Shaw ernſter, als wenn das Publikum ſich über ihn totlacht.
Man nennt Shaw gewöhnlich einen engliſchen Dichter, er iſt jedoch
woder ein Engländer, noch ein Dichter. Er iſt Ire, Kelte; und wenn
er auch Raſſetheorien ablehnt, ſo iſt doch das Keltiſche in ihm lebendig.
Renommage, Leidenſchaftli=hkeit, geiſtige Bewveglichkeit, Melancholie und
Religioſität, die das Weſen des Keltentums ausmachen, ſind auch die
Grundzüge ſeines Charakters. Wie der Ire, iſt er auch Träumer und
Spötter. Shaw iſt aber nicht bloß Jre, ſonſt hätte er nicht die
Welt=
geltung erlangt. Er iſt nicht, wie die meiſten Kelten, Katholik, ſondern
Proteſtant, und in ihm iſt die aktive Kraft proteſtantiſcher Sektierer
lebendig. Shaw wird nicht müde, zu betonen, daß er Proteſtant iſt.
Wie jeder Ire, kann ſich Shaw über den Engländer totlachen. Er findet
aber an dem Engländer eine Kraft, etwas zu verwirklichen, und das
imponiert ihm. Er möchte, daß ſich engliſche Tatkraft mit der kriſchen
Ideenwelt verbindet; das iſt das Motto von Shows Schaffen. Shauv
iſt Sozialiſt. Er war, bevor er ſeim erſtes Stück ſchrieb, bereits ein
be=
kannter Politiker. Er iſt aber kei Sozialiſt nach kontinentaler
An=
ſchauung; er iſt kein Klaſſenkämpfer und kein Materialiſt, ſondern das
religiöſe Moment ſteht bei ihm, wie in dem Fabierklub, dem er
ange=
hört, im Vordergrund. Er will die Dunchſetzung des politiſchen Lebens
mit ſozialem Gefühl. In Macdonalds Miniſterium ſaßen Shaws
Freunde. Shaw war Journaliſt, Kunſtkritiker, und iſt ſchließlich
Dra=
matiker geworden. In ſeinen Stücken iſt ſeine Kritik nie gegen deren
Perſonen, ſondern gegen das Parkett gerichtet. Das Weſen des Witzes
in ſeinen Dramen iſt, daß er mit Unerſchrockenheit die Wahrheit ſagt.
Er iſt eigentlich nur ein Menſch, der konſequenter iſt als alle anderen.
In ſeinen weiteren Ausführungen gab der Redner eine Analyſe
ver=
ſchiedener dramatiſcher Schöpfungen Shaws (Haus des Herrn
Sarto=
rius, Frau Warrens Gewerbe, Helden, Candida, Cäſar, Major
Bar=
bara und Heilige Johanna). Die Anweſenden folgten geſpannt den
Ausführungen des Vortragenden und ſpendeten ihm lebhaften Beifall,
— Deutſcher und Oeſterr. Alpenverein. Die Sektion Darmſtadt
hielt am 19. Nov. in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſium ihre
gut beſuchte Monatsverſammlung ab. Als Redner ſprach Herr
Ober=
ſtudiendivektor Kiſſinger über ſeine diesjährigen Woderungen,
die ihn in das Algäu und Vorarlberg führten. Leider waren die
Sommerferien durch dauernden Regen geſtört, ſo daß keine größeren
Touven möglich waven. Dafür brachte aber der Oktober noch einige
ſchöne Tage. Mit viel Liebe und Humor erzählte der Redner von
Land und Leuten, von den Schönheiten der Berge und Täler von
Sitten und Gebräuchen der Emwohner. Die Reiſe ging von
Obers=
dorf über Wacht duuchs Walſertal in den Bregenzer Wald, dann über
den Arlberg nach Landeck und nach einem Abſtecher ins Oetztal nach
Innsbruck. Von hier ging es über Zell am See nach dem Hinterſee
und Königsſee ins Salzkammergut. Ein großer Teil der Strecke
wurde zu Fuß zurückgelegt, und wenn auch keine Gipfel erſtiegen
wurden, ſo war die Wanderung doch Genuß und lehrreich für alle
Zu=
hörer. Zum Schluſſe zeigte der Redner noch eine Anzahl Lichtbilder,
die das Geſagte veranſchaulichten.
— Einführung eines Hinterbliebenen=Geldes beim Deutſchen
Banb=
beamten=Verein. Die neueſte Nummer der Bankbeamten=Zeitung, die
im übrigen auch über die letzten Tarifverhandlungen ausſührlich
be=
richtet, gibt Kenntnis von einem Beſchluß der leitenden Körperſchaften
des Deutſchen Bankbeamten=Vereins, nach welchem ab 1. Januar 1977
ein Hinterbliebenengeld eingeführt wird. Das Hinterbliebenen=Geld
beträgt nach 3 ordentlichen Mitgliedsjahren 200 RM., nach 5 Jahren
300 RM., nach 10 Jahren 500 RM., nach 15 Jahren 600 RM., nach
20 Jahren 700 RM., nach 25 Jahren 800 RM., nach 30 Jahren 1000
RM. Die bisher in der Organiſation verbrachten ordentlichen
Mit=
gliedsjahre werden in vollem Umfange angerechnet. Das im Deutſchen
Bankbeamten=Verein nunmehr eingeführte Hinterbliebenen=Goeld ſtellt
die Höchſtſätze dar, die von einer Angeſtelltenorganiſation bisher
ein=
geführt worden ſind. Es wird zweifellos von den Mitgliedern des
Deutſchen Bankbeamten=Vereins begrüßt werden, und der Organiſation
ſicherlich neue Anhänger zuführen, zumal der Geſamtbeitrag im
Deut=
ſchen Bankbeamten=Verein nur eine ganz geringe Steigerung erfahren
hat und auch jetzt noch als ein recht mäßiger anzuſehen iſt.
Abgelegte Schuhe, Kleider und Wäſche befinden ſich heute in
jedem Haushalt. Sie ſtehen und liegen herum und könnten doch bei
der beginnden kalten und naſſen Jahreszeit gute Verwendung finden
für die durch die Ungunſt der Wirtſchaftslage auf der Straße
liegen=
den Volksgenoſſen, die gezwungen ſind, von Ort zu Ort wandernd,
ſich Arbeit zu ſuchen. Das Los dieſer Bedauernswerten, die oft ohne
Heimat und Unterkommen ſind, wird durch Gewährung von Verpflegung
und Obdach in Herbergen und Aſylen zu mildern verſucht. Ihnen
fehlt aber meiſt warme Unterkleidung, Schuhe, Hoſen, Weſten, Röcke,
Mäntel uſw. Die Hausbettelbekämpfungsſtelle im Städtiſchen
Wohl=
fahrtsamt iſt gerne bereit, getragene Kleidungs= und Wäſcheſtücke
ab=
holen zu laſſen. Die Geber helfen mit ihrer Gabe die Unſitte des
Bettelns bekämpfen. Es geyüigt Poſtkarte oder Telephonruf (Stadtamt:
Hausbettelbekämpfungsſtelle). Auch ehemalige Militärmäntel. Hoſen
und Röcke eignen ſich vorzüglich für dieſen Zweck und werden mit
Dank angenommen.
Kunſinotizen.
Ueber Werſe, Künſſſer oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht behält ſich die Redakion ihr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Der Kurier des Zaren”.
Das Herz des Zuſchauers erhält, was es braucht . .. wie ein
rauſchen=
des Feuerwerk ſtrahlen die Ereigniſſe über die Köpfe der Zuſchauer.
Das Herz fühlt mit dieſem blendend ausſehenden Gardeoffizier Michael
Strogoff (Jwan Moszukin), der mit zuſammengepreßten Zähnen alles
auf ſich nimmt, um ſeine Pflicht zu erfüllen. Von dem Augenblick an,
als er ſchlank, mit lchmalem Kopf und ehernem Antlitz vor ſeinem
Kaiſer ſteht, hat er die Anteilnahme des Publikums. Und wie er ſich
eines jungen Mädchens annimmt, ſie beſchützt, wie beide in Gefahren
hineinkommen, wie er, der eben noch einen Bären abgeſtochen hat, den
Schlag eines verräteriſchen Offiziers ungeſühnt hinnimmt, wie er, den
Tod verachtend, ſeine Mutter vor den Schlägen der Tartaren ſchützt:
das läßt das Herz höher ſchlagen. Es iſt eine Glanzleiſtung Mosjukins,
der immer menſchlich bleibt und nie in eine ausdrucksloſe Heldennoſe
ſich verliert. — Sturmflut auf Helgoland. Die einſt viel
umſtrittene Inſel, die auch jahrzehntelang in der deutſchen und
eng=
liſchen Außenpolitik als Flotten=Stützpunkt eine gewichtige Rolle ſpielte,
iſt heute ein ſterbendes Eiland. Jeder Sturm reißt neue Stücke
des Landes entzwei und bald wird das gierige Meer die kleine Inſel
ganz verſchlungen haben. Die Sturmflut des Herbſtes brachte vor allem
über den Nordſtrand und die Weſtmole Helgolands, worüber der
Son=
derberichterſtatter in der Deulig=Woche 43 in trefflichen Bildern
berichtet. — Sehr bunt und farbig iſt diesmal der Wochenbericht:
Volks=
feſt in Wien, Wiederaufbau in Florida, Hindenburg im
Braun=
ſchwveig, Tunnehs Empfang im New York, indiſche Gaukler und ameri.
kaniſche Senſations=Künſtler — Aktualitäten aus allen Ländern!
— Reſidenz=Theater. „Der Ritt in die Sonne‟. Der
er=
lgreiche Regiſſeur des „Quo vadis”=Films und anderer bedeutender
filmwerke hat den Roman von Paul Roſenhayn. Der Ritt imn die
ſonne”, der im „Frankfurter General=Anzeiger” ſtand, verfilmt. Nicht
nmer gelingt die Verfilmung eines Romans. Jacoby hat es
ver=
unden die Spannung und Zugbraft des Romanmanuſkriptes noch zu
vertreffen. Die Meinung über die Qualität des Films iſt einſtimmig
dem Urteil zuſammenzufaſſen: „Eine ausgezeichnete ſpannende
ublikumsarbeit, die in ihrer Geſchloſſenheit die Güte des Romans
weitem übertrifft. Die Rollen ſind ausgezeichnet beſetzt (
Mieren=
ff. Heidemann. Hugo Werner=Kahle, Elga Brink, Elene Lunda,
ul Morgan, Pavanelli, Albert Paulig). Im Beiprogramm läuft
te Zwei=Akt=Groteske mit Monty Banks in der Hauptrolle, betitelt:
Lokale Veranſtaltungen.
— Verein ehem. 6ler Artilleriſten. Treffpunkt zum
Gefallenengottesdienſt am Sonntag, den 21. November, 7.30 Uhr
vor=
mittags an Halteſtelle Schulſtraße.
Seite 6
*Von der Offenbacher
Kunſt=
gewerbeſchule.
Am Donnerstag wurden unter ſtarker Teilnahme des
Schul=
vorſtandes und der führenden Fabrikanten der
Lederwaren=
induſtrie die neueingerichteten Offenbacher Modellwerkſtätten für
feine Lederwaren, Buchbinderei und Handvergoldung, für die
der Wiener Philipp Häusler als künſtleriſcher Führer gewonnen
wurde, eröffnet. Hugo Eberhardt begrüßte die Erſchienenen
und ſprach insbeſondere der Stadtverwaltung und Herrn
Ober=
bürgermeiſter Granzin, deſſen weitſchauendes Intereſſe der
Offen=
bacher Kunſtgewerbeſchule in ſo außerordentlichem Maße zuteil
werde, den herzlichſten Dank aus. Vor allem auch galt ſeine
Begrüßung dem Vorſitzenden der Lederwarenvereinigung Dr.
Cratz, Syndikus der Induſtrie= und Handelskammer. In
län=
geren Darlegungen gab er ein Programm der neuen Inſtitution
und ſtellte feſt, daß auch die neue Abteilung ihren Ehrgeiz darein
ſetze, vor allem der Praxis zu dienen; ſie wolle, wie das an der
Offenbacher Kunſtgewerbeſchule Tradition geworden ſei, nicht
eine weltfremde Schule, ſondern ein mit der Praxis eng
ver=
wachſenes Stück heimiſcher Wirtſchaft ſein. Sie habe ſich, wie
auch auf anderen Gebieten, ſo auch auf dem Gebiet der
Leder=
waren, den beſten Mann geſichert. Beſonders anerkannt wurde
das Verdienſt des Oberbürgermeiſters um die Förderung der
von der Induſtrie lebhaft begrüßten Modellwerkſtätte.
Die Offenbacher Kunſtgewerbeſchule erfuhr im neuen Semeſter
einen außerordentlichen Schülerzuwachs; gegenüber der Endziffer
des letzten Winter=Semeſters wuchs die Zahl der Tagesſchüler
von 170 auf 233. Dazu kommen 102 Spätnachmittagskurſiſten
und 52 Dreihalbtagesſchüler, zuſammen 387 Schüler der
Kunſt=
gewerbeſchule. Die gleichfalls unter Leitung Hugo Eberhardts
ſtehende Offenbacher Baugewerkſchule zeigt eine ähnlich ſtarke
Vermehrung des Beſuchs.
Vortrag von Prof. Eberhardt im Gewerbemuſeum
über „Das Lederund ſeine künſtleriſcheVerarbeitung”.
Wer da glaubte, daß ein Thema über das Leder auch „ledern”
ſein müſſe, wurde durch den Vortrag von Prof. Eberhardt gerade
vym Gegenteil überzeugt. Der Vortragende führte mit ſeinen
Ausführungen gleich mitten hinein in die künſtleriſche Technologie
der Lederverarbeitung und hatte damit alle Hörer ſofort
gewon=
nen. Man ſah dank der plaſtiſchen Anſchaulichkeit des Vortrages
die in klaren Lichtbildern gezeigten Lederarbeiten wie in der
Werkſtatt entſtehen, und man war erſtaunt über die Fülle der
künſtleriſchen Verarbeitungsmöglichkeiten. Welch ein weites Feld
der Forſchung und einer aktiven künſtleriſchen und technologiſchen
Auregung liegt da noch unbeackert vor uns! Um ſo ſtärker der
Eindruck, von dem erſten Kenner der Lederverarbeitung, Prof.
Eberhardt, in dieſes wohl den meiſten unbekannte Gebiet
einge=
führt zu werden! In der Einleitung wies der Vortragende hin auf
die Analogien der Verarbeitung des Leders und des Metalls.
Ein äußerſt lehrreicher und von der äſthetiſch=technologiſchen
For=
ſchung, die bis jetzt wohl noch an keiner Hochſchule feſten Fuß
ge=
faßt hat, noch keineswegs ausgewerteter Fall äſthetiſcher
Grenz=
annäherung verſchiedener Werkſtoffe auf Grund gleicher
material=
gerechter, künſtleriſcher Verarbeitung. So geſtattet das Leder im
gekochten Zuſtand, ihm jede Form zu geben wie dem Metall. Und
im erſtarrten Zuſtand weiſt das Leder wieder auf dieſelben
Tech=
niken hin, die wir vom Metall her kennen: Treiben, Punzieren,
Tauſchieren, Gravieren, Aetzen uſw. So zeigen denn oft alte
Lederarbeiten recht viel Aehnlichkeit mit alten Broncen.
Aeſthe=
tiſche Grenzannäherung hat das Leder in beſonderer Verarbei=
Sonntag, den 21. November 1926
tung auch mit dem Lack gemein, wie uns chineſiſche Lack= und
Lederarbeiten lehren. Die alten Ledertechniken ſind meiſt aus
unſeren Werkſtätten verſchwunden, während ſie bei primitiven
Völkern, Afrikanern, Malaien, Judianern, noch im Schwunge
ſind. Der Vortragende ging dann auf alle Techniken der
künſt=
leriſchen Lederveraubeitung ein und eröffnete die ſtattliche Reihe
der Lichtbilder mit dem Lederkoſtüm einer Hererofrau, einem
Mantel aus einer Tierhaut mit Eiſenzierat. Und nun reihte ſich
Technik an Technik in ganz ſyſtematiſcher Entwicklung. Wohl
früheſte Technik iſt das Ausſchneiden. Beiſpiele: ein Seſſel aus
dem Grab Tut=auch=Amons, belegt mit ausgeſchnittenem Leder
auf unterlegter Goldhaut, älteſtes europäiſches Beiſpiel der
Bonifatius=Codex in Fulda (8. Jahrhundert) mit
ausgeſchnitte=
nem Sternchenmuſter aus dunkelbraunem Leder über ebenfalls
vergoldetem Ledergrund. Dieſe Ausſchneidetechnik zu feinſtem
Leder=Filigran entwickelt auf perſiſchen Bucheinbänden.
Ver=
wandt das Aufnähen von ausgeſchnittenen Lederornamenten auf
einen Grund, beſorders in Spanien geübt. Auch in China, das
die ausgeſchnittenem Ornamente mit Rotlack überzog, wieder
ein lehrreiches Beiſpiel, wie Techniken ſozuſagen ethnologiſch
ab=
gewandelt werden. Allgemein bekannt iſt die Verzierung des
Leders mit Blind=Stempeln. Ein Stück vom Jahr 1442 (!) weiſt
mit ſeiner Buchſtabe für Buchſtabe geſtempelten Inſchrift ſchon
auf die Erfindung der Buchdruckerkunſt hin. Durch nachträgliche
Vergoldung und Verſilberung, beſonders auf Meßgewändern,
kann ſich ſolche Stempelung zu höchſter Pracht entfalten. Der
Lederſchnitt, eine im Mittelalter viel geübte Technik, tritt zuerſt
als reine Ritztechnik auf an einem zweiten Bonifatius=Codex in
Fulda und in ſchon reliefartiger Wirkung auf einem Buchdeckel
im Stonyhurſt=College (wohl 7. oder 8. Jahrh.). Zum
relief=
artig aus dem zurückgeſchlagenen und oft gefärbten Grund
emporgehobenen Lederſchnitt kommt dann noch Treibarbeit. Statt
des Treib=Peches wie beim Metall benützt man zum Treiben des
gekochten Leders (enuir bouilli) Lederringe als Unterlage, in
die das Ornament hineingetrieben wird. Auf ſpaniſche Abarten
des Lederſchnittes, der beſonders in den Kolonien im 17. und
18. Jahrhundert zu ſtiliſtiſch äußerſt intereſſanten und künſtleriſch
höchſt wirkungsvollen Arbeiten, reich vertreten im Offenbacher
Leder=Muſeum, geführt hat, wie auf beſondere techniſche
Raffi=
nements kann in einem Bericht leider nicht eingegangen werden.
Selten geübt iſt die Formung von Leder über einem Tonmodell.
Beiſpiele: ein Tanzkopf aus Afrika, frieſiſche ſog. Dämpfer=köpfe
und als hervorragendſtes monumentales Stück dieſer Technik
eine ſpätgotiſche Pieta aus Leder aus Dieburg, auf die zuerſt
Prof. Dr. Feigel hinwies. Techniſch ein Paradeftück der wohl
auf gleiche Weiſe über einem Tonmodell von dem Hofbuchbinder
Ludwigs XI. für den Dauphin als Spielzeug hergeſtellte
Ele=
fant im Offenbacher Ledermuſeum. Die vornehmſte Ledertechnik
iſt wohl die heiße Vergoldung mit Stempeln; Meiſter darin die
Orientalen, die Venetianer, der Hofbuchbinder Jakob Krauſe, die
Franzoſen (Grolier=Bände). Die Geſchichte dieſer Stempel=
Vergoldung iſt zugleich auch eine Geſchichte der
Handelsbeziehun=
gen zwiſchen Morgen= und Abendland. Techniken des Beſtickens
von Leder mit Gold= und Silberfäden und Perlen, des Beſtiftens
mit Zinn=Nägeln, des Benagelns, Flechtens und Webens wurden
im Lichtbilde gezeigt. Kommt zu allen Techniken noch letzten
Endes hinzu die köſtliche Bemalung mit Laſuren. Das
Schluß=
bild eine gotiſche Bügeltaſche, die man beim erſten Hinſehen für
modern hätte halten können. Ihre Form wurde auch vor kurzer
Nummer 323
Zeit erſt von irgend jemand wieder ausgegraben und in Mode
gebracht. Aber die Zweckform dieſer Bügeltaſche mit Legfalten,
die ſich beim Füllen der Taſch= ausweiteten, wurde von ihren
modernen Nachahmern gar nicht verſtanden, ſondern nur
deko=
rativ verwertet. Wieder ein Beiſpiel dafür, daß in unſerer
indu=
ſtriellen Produktion trotz aller Techniſierung immer noch die
rein kalkulative Modeform über die ſinnvolle Zweckform
herrſcht. — Der Vortrag hatte für die Hörer noch ſeinen
beſon=
deren Wert dadurch, daß man nahezu alle Techniken zurzeit im
Darmſtädter Gewerbemuſeum in einer Leihausſtellung des
Offenbacher Ledermuſeums ſtudieren kann. Dieſes Offenbacher
Ledermuſeum, in zehnjähriger unentwegter Sammlertätigkeit von
Prof. Eberhardt rein aus dem Nichts geſchaffen, kann ſich heute
rühmen, das reichhaltigſte Spezialmuſeum dieſer Art zu ſein. ex.
* Provinzialausſchuß.
1. Klage des Ludwig Klaußner zu Offenbach=Bürgel gegen den
Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom 17. September 1926 wegen
Nicht=
erteilung eines Wandergewerbeſcheines. Das Kreisamt hat mangelz
der vorliegenden Vovausſetzungen das Geſuch abgelehnt. Der
Geſuch=
ſteller iſt ſchon 4 Jahre arbeitslos, ein ärztliches Atteſt beſtätigt, daß
er an Nervenſchwäche in hohem Maße leidet, daß der Arzt einen
Be=
rufswechfel für nötig hält, der Klaußner es ermöglicht, ſich viel im
Freien aufzuhalten. Das Urteil weiſt die Klage ab.
2. Geſuch des Auguſt Spelberg zu Offenbach um Erteilung der
Erlaubnis zum Betriebe einer Kaffeewirtſchaft ohne Alkobolausſchand
im Hauſe Domſtraße 11. Spelberg will ein volkstümliches Café
er=
richten, damit die Offenbacher nicht ſo viel nach Frankfurt gehen. Der
Wirteverein beſtreitet das Vorliegen eines Bedürfniſſes, Geſuchſteller
betreibe im gegenüberliegenden Hauſe eimen Tabak= und Zigarrenhandel
und beſitze Kleinhandelserlaubnis für Brannwein. Solcher
Winkel=
ausſchank werde ſich bald im Café feſtzuſetzen verſuchen. Das
greis=
amt ſteht auf ablehnendem Standpunkt. Deſſen Vertreter ſtellt in der
Verhandlung richtig, daß Spelberg Kleinhandelserlaubnis für
Bramt=
hein nicht beſitze. Sein diesbezügliches Geſuch hat der
Provinziglaus=
ſchuß abgelehnt. Caféwirtſchaften ſeien in Offenbach zur Genüge. Dag
Geſuch wird abgelehnt.
3. Geſuch des Johannes Kreis zu Offenbach u Ertellma ders
Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Brunntweinausſchan!
im Hauſe Bismarckſtraße 59. Die Wirtſchaft wird zurzeit von Auguſt
Spiegel geführt und beſteht ſeit dem Jahre 1893. Die Rechtsdeputation
der Stadtverordneten bejaht das Bedürfnis, der Wirteverem erhebt
keine Eiwwendungen. Trotzdem haben Polizeiamt und Kreisamt
Be=
denken, aus in der Perſon des Geſuchſtellers liegenden Gründen das
Geſuch zu befürworten. Kreis war früher in Heuſenſtamm als
Porte=
feuillearbeiter tätig, er hat auch zwei Jahre in Offenbach eme Wirtſchuft
geführt. — Das Geſuch wird abgelehnt.
4. Berufung der Gemeinde Raibreitenbach gegen das Urteil bes
Kreisausſchuſſes des Kreiſes Erbach vom V. Mai 1926 wegen
Klein=
ventnerfürſorge für Friedrich Köhler I. Erſchienen waren:
Bürger=
meiſter Fleck und Gemeinderat Wißmann von Raibreitenbach. Der
Be=
ſchwerdeausſchuß hat dem Kobler ab 1. Auguſt 1925 einen
Fürſorge=
beitrag von 18 Mk. monatlich zugebilligt, da er vom Leibgeding nach
dem Uebergabevertvag allein nicht leben könne. Der Gemeinderat
ſträubt ſich gegen die Fürſorge. Der Kreisausſchuß hat, da die Gemeinde
nicht gütlich zahlte, die Geweinde zur Zahlung der ! Mark verurteilt.
Die Gemeinde ficht auf Grund Gemeinderatsbeſchluſſes das Urteil an.
Köbler und Ehefrau ſind 70 und 72 Jahre alt. Der Ehemann iſt
bett=
lägerig krank. Die Gemeinde hat mündliche Verhandlung beantragt,
ſie will keine Rechtsmittelbelehrung erhalten haben. Der
Provinzial=
ausſchuß hatte die Berufung, weil verſpätet eingelegt, ohne mündliche
Verhandlung verworfen. Der Beſchluß des Beſchwerdeausſchuſſes iſt
endgültig und unanfechtbar. Deshalb ſteht der Gemeinde kein
Rechts=
behelf mehr dagegen zu. Der Bürgermeiſter erklärt, die Gemeinde ſei
die viertärmſte im Kreiſe Erbach und köme ſolche finanziellen Laſtem
nicht tragen. Ein Sparkaſſenbuch mit 2000 Mark, eingelegt von
Köbler in den Jahren 1918—1920, iſt entwertet. Deshalb wurde Köblev
als Kleinrentner behandelt. — Das Urteil verwirft die
Be=
rufung der Gemeinde.
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Sonntag, den 21. November 1926
Nummer 323
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Eberſtadt, 19. Nob. Kein Beſitzwechſel. Die Gerüchte
über einen Verkauf des Gaſthauſes „Zur Eiſenbahn” entſprechen nicht
den Tatſachen.
* Pfungſtadt, 20. Nov. In der Gemeinderatsſitzung am
Donnerstag, den 18. November, berichtete Herr Büirgermeiſter Schwinn
zunächſt über die Sandbachregulierung. In 2—3 Wochen wird die Arbeit
beendet ſein. Von einer vom Kulturbauamt vorgeſchlagenen
Herab=
ſetzung der beſchäftigten Arbeiterzahl wird Abſtand genommen. Für
die bevorſtehende Wahl zur Auflöſung des Heſſiſchen Landtages werden
als Abſtimmungsvorſtand beſtimmt 1. Bezirk: Herr Lehrer Schäfer,
Stellvertreter Herr Hch. Ade. 2. Bezirk: Gemeinderat Wenz,
Stellver=
treter Gemeinderat Böttiger, 3. Bezirk: Gemeinderat Frank,
Stell=
vertreter Gemeinderat Roth. Die Hundeſteuer für 1927 wird in
der=
ſelben Höhe erhoben wie 1926. Ein allgemeinar Nachlaß bei der
Ge=
meindeſonderſteuer ſoll nicht eintreten, die hierzu geſtellten Anträge
ſollen von Fall zu Fall erledigt werden. Zur Behebung der
Wohnungs=
not wurde beſihloſſen, Barackenbauten auf dem Zinsgut zu errichten.
In zwei Baublöcken ſollen enthalten ſein je 4 Wohnungen mit 2
Zimmern und 1 Küche und 4 Wohnungen mit 3 Zimmern und 1 Küche
unterkellert. Der Preis einer Wohnung ſoll auf 2800 Mark zu ſtehen
kommen. Der Antrag des kommuniſtiſchen G. meinderats Huxhorn
auf Geſtellung von Holz= und Schwein ſtällen wird abgelehnt. Der
Antrag des Gg. Sinner um Kreditgewährung in Höhe von 15 bis 1800
Mark zwecks Errichtung einer Notwohnung (Eiſenbahnwagen) wird
genehmigt. Die Beſetzung einer Schutzmannſtelle wird vertagt. Es
wird eine nochmalige Verhandlung im Finanzausſchuß beſchioſſen. Der
Antrag des Beamtenkartells über Regelung der Anſtellungsverhaltniſſe
der Gemeind beamten wird nochmals dem Finanzausſchuß üüberwieſen
Die Vergnügungsſteuer ſoll in der ſeitherigen Höhe erhoben werden.
Ein weiterer Antrag des Herrn Huxhorn auf Erhöhung des ortsübl.
Tagelohns von 70 auf 85 Pfg. wird abgelehnt. Den am Monzenloch
beſchäftigten Arbeitern wird widriger Verhältniſſe wegen nachträglich
ein Stundenlohn von 80 Pfg. bewilligt. Der Kleinkinderſchule wird
wie alljährlich ein Kredit zur Durchführung der Weihnachtsfeier
be=
willigt. Ein diesbezüglicher Antrag des kommun. Gemeinderats
Hux=
horn für die fr igeiſtige Vereinigung wird abgelehnt. Mit Recht
be=
tonte Herr Bürgermeiſter Schwinn, daß in der Kleinkinderſchule ohne
Unterſchied der Lebensanſchauung beſchenkt wird. Darob große
Ent=
rüiſtung des kommun. Vertreters mit Schlagwörtern wie
Verdummungs=
anſtalt, Pfaffenwirtſchaft, was allerſeits ſtarken Widerſpruch hervorrief.
Die Ausbeſſerungsarbeiten im Elektrizitätswerk warden Herrn L. Becker
als Wenigſtnehmenden übertragen. Der Antrag des Friſeurs Gunkel
zur Herſtellung des Fußſteiges wird genehmigt, desgl. die Aufſtellung
einer Benzinpumpe vor dem Hauſe des Konditors Einſiedel gegen
Ent=
richtung einer jährlichen Anerkennungsgebühr von 50.— Mark. Die
Feldchauſſeen ſollen mit Schotter inſtand geſetzt werden. Die
Feld=
bergſtraße ſoll mit Randſteinen verſehen und gewalzt werden. Dem
Weißbinder Polſter wird ein Rechnungsreſtbetrag wegen ungenügender
Arbeit nicht ausbezahlt. Hierauf wurde in die nichtöffentliche Sitzung
eingetreten.
* Pfungſtadt, 20. Nov. Feſtgenommen. Hier wurde von der
Polizei ein fremder Mann feſtgenommen, der ein in Darmſtadt am
Stadthaus geſtohlenes Fahrrad bei verſchiedenen Leuten zu veräußern
ſuchte. Die Unterſuchung ergab, daß es ſich um einen in Mülheim
geborenen ſtellenloſen Kaufmann handelt, der als Fahrradmarder
be=
rüchtigt iſt. — Schützengeſellſchaft. Die Schießabende der
Schüitzengeſellſchaft 1910 finden auf der neuen Schießbahn des Gaſthauſes
„Zur Linde” jeden Freitag ſtatt.
* Nieder=Ramſtadt, 19. Nov. Auch in unſerer Gemeinde haben ſich
alle im Jahre 1876 Gebovenen zuſammengeſchloſſen, um gemeinſam
ihren 50. Geburtstag zu feiern. Als Termin iſt Samstag, der 18.
Dezember I. Js., feſtgelegt. Die Feier findet ſtatt im „Darmſtädter
Hof” bei Knapp. Alle auswärtigen Altersgenoſſen ſind zu der
Veran=
ſtaltung eingeladen, damit auch ihnen Gelegenheit gegeben iſt, das Feſt
in der lieben Heimat unter vertrauten Kameraden zu feiern. Zu der
am Montag, den 22. ds. Mts., abends 8 Uhr, im „Darmſtädter Hof”
ſtattfindenden Beſprechung ſind alle Intereſſenten freundlichſt eingeladen.
* Groß=Umſtadt, 2. Nov. Treibjagd. In der letzten Woche
wurden in der hieſigen Gemarkung zwei Treibjagden abgehalten. Bei
der erſten wurden 58 Haſen und ein Fuchs erlegt. Bei der zweiten
kamen 130 Haſen zur Strecke. — Die ſeit ¼ Jahr hier herrſchende
Maul= und Klauenſeuche iſt nunmehr erloſchen und die von dem
Kreis=
amt Dieburg angeordneten Sperrmaßnahmen ſind aufgehoben worden.
* Michelſtadt, 20. Nov. Vergnügungsſteuer. Der
Gemeinde=
rat beſchloß, die ſeitherige Vergnügungsſteuerordnung aufzuheben und
ſich den Reichsvorſchriften anzuſchließen. Damit iſt eine weſentliche
Hevabſetzung der Vergnügungsſteuer verbunden. — Beſetzungeiner
Schulſtelle. In ſeiner letzten Sitzung beſchäftigte ſich der
Gemeinde=
rat mit dem Vorſchlage der Beſetzung einer Schulſtelle. Es handelte ſich
insbeſondere um zwei Bewerberinnen, die beide ſehr lange Zeit ſchon
in Michelſtadt tätig ſind. Die Abſtimmung ergab, daß 6 Stimmen für
Fräulein Pauli und 12 Stimmen für Fräulein Nuths waren. Zur
Ergänzung der dritten Liſte wurde danach an zweiter und dritter Stelle
Fraulein Pauli und Fräulein Gärtner genannt. —
Wafſerver=
ſorgung. In der Bevölkerung wurden in der letzten Zeit lebhafte
Klagen bezüglich der Waſſerverſorgung laut. Zum Teil war die Stärke
des Zufluſſes ſehr unterſchiedlich, zum Teil blieb das Waſſer in
ein=
zelnen Stadtbezirken ſtundenweiſe überhaupt aus. Die Urſache iſt ein
Defekt in dem Reſervoir an der Deckelquelle, wodurch der größte Teil
des Waſſers in der Erde verſchwindet. Der Schaden kann nicht ſofort
behoben werden, und es ſoll die Reſervequelle im Gaswerk herangezogen
werden. Es iſt feſtgeſtellt, daß diefe Quelle ſtark genug iſt, um den
gan=
zen Waſſerbedarf der Stadt zu decken. Der Gemeinderat beſchloß, eine
neue Pumpe mit Motor zu beſchaffen, um die Waſſerkalamität zu
be=
heben.
* Erbach i. O., 20. Nov. Der morgige Totenſonntag lenkt
die Aufmerkſamkeit aller derer, die einen Verwandten, Freund oder
Bekannten aus dem Kriege in fvemder Erde ruhen wiſſen, auf den
Volksbund deutſcher Kriegsgräberfürſorge. Der Volksbund ſchmückt am
Totenſonntag die Kriegergräber im Ausland, Einzelgräber nur auf
Antrag der Angehörigen. Die Sammelgräber und Gräber der
un=
bekannt Beerdigten, werden gleichfalls durch den Bund würdig
aus=
geſtaltet. Die Spenden aus den Gemeinden des Kreiſes Erbach ſind für
dieſen Zweck teilweiſe recht zahlreich. Beſondere Feiern von ſeiten des
Volksbundes finden am Totenſonntag nicht ſtatt; ſie ſind vielmehr für
den Volkstrauertag im Februar mit allen Religionsgemeinſchaften
ge=
meinſam geplant. Der Volksbund deutſcher Kriegsgräberfürſorge hat
in faſt allen Gemeinden des Kreiſes Erbach Vertrauensmänner. Schul=
Einder und Lehrer unterſtützen die Arbeit des Bundes. Die
Bezirks=
gruppe Erbach zählt bereits 800 Mitglieder, viele andere geben kleinere
Spenden. Die Bezirksgruppe hat in zahlreichen Fällen ſchon Auskunft
über Einzelgräber vermittelt ſowie Kranzniederlegungen und
Beſchaf=
fungen von Bildern einzelner Gräber übernommen. In König iſt eine
neue größere Ortsgruppe des Bundes (Vorſitzender Major a. D. Beck).
Im Bezirk Reichelsheim hat Herr Pfgurer Klingelhöfer mit viel Erfolg /
gearbeitet. Die Hauptaufgabe des Volksbundes iſt, die großen
Sammel=
friedhöfe, deren Weiterbeſtehen geſichert iſt, würdig auszugeſtalten.
Wird dies erreicht, dann ruht auch der unbekannte Soldat in würdiger
Weiſe in fremder Erde. Ihr aber Alle, die Ihr mit dem Leben aus
dem Kriege davon gekommen ſeid, oder die Euch unſere Krieger vor
cen Greueln des Krieges bewahrt haben, denkt an unſere Gräber in
Feindesland und helft dem Volksbund ſie des Opfers würdig
auszuge=
ſtalten, das ſeid Ihr den Gefallenen ſchuldig.
Erbach i. O., 20. Nov. Am Sonntag läuft wieder ein Wagen der
Odenwald=Kraftwagen=Verkehrs A.=G. zum Gottesdienſt nach Erbach.
Der Wagen fährt in Ebersberg morgens 9¾ Uhr ab und in Schönnen
9.50 Uhr. — Der Bezirks=Konſumverein für den Kreis Erbach lädt
ſeine Mitglieder zu Sonntag, den 28. d. Mts., nachmittags 2 Uhr, zur
ordentlichen Generalverſammlung in das Hotel Schützenhof ein. Auf
der Tagesordnung ſtehen wie üblich die Berichte des Vorſtandes, des
Aufſichtsrates und des Genoſſenſchaftsrates, die Genehmigung der
Vilanz, Entlaſtung des Vorſtandes und Aufſichtsrates ſowie
Beſchluß=
faſſung über die Erübrigung, außerdem Anträge, die drei Tage vor der
Generalverſammlung eingereicht ſein müſſen.
Aus dem Gerſprenztal, 19. Nov. Veränderte
Autover=
bindung. Die vor ungefähr zwei Jahren zwiſchen Fränkiſch=
Crumbach—Reichelsheim-Fürth durch die Reichspoſt eingerichtete
Auto=
hinie wurde nicht in dem erwarteten Maße benutzt, ſo daß die betei=
ligten Gemeinden zur Leiſtung von nicht unerheblichen
Garantie=
beträgen herangezogen werden müſſen. Namentlich rentiert die Strecke
zwiſchen Fränkiſch=Crumbach und Reichelsheim ſehr ſchlecht, während
der Verkehr zwiſchen letzterem Ort und Fürth zur Aufrechterhaltung
der Linie genügt. Deshalb ſoll vom 1. Dezember ab das Poſtauto nur
zwiſchen dieſen beiden Orten verkehren. Die Gemeinde Reichelsheim
hat ſich zur Erſtellung der erforderlichen Autohalle bereit erklärt. Auch
wird beabſichtigt, dieſes Poſtauto zwiſchen Reichelsheim und Lindenfels
fahren zu laſſen.
A Reichelsheim i. O., 19. Nov. Am Sonntag, nachmittags 1 Uhr,
wird von der Gemeinde Reichelsheim zu Ehren ihrer im Weltkrieg
Ge=
fallenen am Reichenberg errichtete Denkmal eingeweiht. An dieſer
Feier werden die Militär= und Kriegervereine der benachbarten Orte
ſowie ein Vertreter des Kreisamts Erbach und des Erbachſchen
Grafen=
hauſes teilnehmen.
N Groß=Gumpen, 20. Nov. Beidwerk oder Mordwerk?
Kürzlich brachte das „Tagblatt” einen ſtimmungsvollen Artikel über die
Hubertusfeier im Heſſiſchen Jagdklub. In dem Vorwort weiſt der
Verfaſſer mit Recht auf das große Gemeinſame: „Die Liebe des
Weid=
manns zur Natur, Wald, Wieſe und Feld und zu den Geſchöpfen, die
ſie beleben”, hin. Es iſt erfreulich, daß weite Jägerkreiſe dieſes Ideal
noch haben. Um ſo mehr derdient das Treiben gelviſſer „Jäger”
öffent=
lich an den Pranger geſtellt zu werden. Man ſchreibt uns aus
Jäger=
kreiſen vom Odenwald: War da neulich in dem Dörfchen Groß=Gumpen,
dem Jagdgebiet der Herren Gebrüder Bangert aus Mainz bzw. Nieder=
Oimr großes Treibmorden. Alles wird niedergeknallt, ſo lautete die
blutrünſtige Parole des Tages; kein Alter, kein Geſchlecht, fand Gnade
vor den Schrotſdritzen der wütenden Jäger! 1 Roter, 21
Krauthäs=
chen, 1 Gabelböckchen, 2 Echmalrehe, 1 Geiß mit ihren beiden Kitzchen,
bildeten die Strecke des „Jagdtages‟. Damit wav die Mordluſt dieſer
Jäger noch nicht geſtillt. Ein armer Hühnerhund, der das Unglück
hatte, in ſeinem braunen Kleide don weitem einem Schmaltier zu
ähneln, hauchte ebenfalls unter dem mörderiſchen Schrothagel ſein
junges Leben aus. Das nennen die Herren Weidwerk! Was helfen
nun alle Bemühungen wirtlicher Jäger was alle Beſtrebungen der
Hege=Ninge, um unſeren Wäldern den Wildreichtum zu erhalten, wenn
von der anderen Seite erbarmungslos alles niedergeknallt wird.
Hof=
fentlich findet der Heſſiſche Jagdklub auf Grund vorſtehender
Schilde=
rung Gelegenheit, der Angelegenheit nachzugehen. Horrido!!!
Die Auftzertung der Hypothekenbank=Pfandbrieſe
iſt im Gange. Wir vermitteln die Aufwertung und bitten, die
Pfandbriefe bei uns oder unſeren Zahlſtellen in Brandau,
Ernſt=
hofen, Fränkiſch=Crumbach, Roßdorf und Traiſa einzureichen,
Unſere Kaſſe iſt an jed m Werktag von 8—12 und
2—5 Uhr (Samstags von 8—12 Uhr) geöffnet. (17012
Bezirks=Sparkaſſe Groß=Bieberau
N Lindenfels, 20. Nob. Theaterſpiele. Der Ausſchuß für
die hieſige Jugendherberge, genannt „Schneckehaiſl” beſchloß u. a. am
Sonntag, den 28. November, im Saale des Hotels „Odenwald”
Theater=
ſpiele aufführen zu laſſen, deren Reinertrag zum Beſten des Verbandes
für deutſche Jugendherbergen beſtimmt iſt. Die benachbarte Ortsgruppe
Heppenheim wird folgendes aufführen: „Der Fremde” von Friedrich
Lienhard, „Der Roßdieb zu Fünſing” „Das Kälberbrüten” beides von
Hans Sachs; dazu kommt eine Reihe von Lichtbildern von frohen
Fahr=
ten. Im Intereſſe der Sache werden hiermit auch die Ortsgruppen des
Odemwaldklubs gebeten, eine Wanderung auf dieſen Tag für nach
Lin=
denfels im Wanderplan einzuſchalten, damit die jungen Ortsgruppen
ge=
ſtützt und geſtärkt werden. Die Benutzung unſerer Jugendherberge wird
hiermit ebenſo allen Wanderern warm emefohlen. — Seltenheit.
Zugeflogen iſt hier einem Landwirt eine Schmepfe und ein
Rohrbleß=
huhn. Erſtere hat den Weg zur Freiheit nach kurzer Erholung wieder
angetreten. — Aus dem Gemeinderat. Für dieſen Winter
hat die Gemeindeverwaltung für genügend Notſtandsarbeit geſorgt, ſo
daß es nächſtens kaum noch Arbeitsloſe hier geben wird. — Die
Bei=
geordnetenwahl wurde nunmehr auf den 12. Dezember feſtgeſetzt, da das
Miniſterium den urſprünglich angenommenen 5. Dezember, dem Tage
des Volksentſcheides, abgelehnt hat. — Die Arbeiten zur Quellenfaſſung
werden fortgeſetzt, da noch eine weitere ſtarke Quelle in unmittelbarer
Nähe mitgefaßt werden ſoll. — Zählung. Nach dem neueſten Orts=
und Gemeindeverzeichnis vom Volksſtaat Heſſen hat Lindenfels 1428
Einwohner. Das Amtsgericht befindet ſich in Fürth, das Kreisamt in
Bensheim. Nach dem beigedruckten C befindet ſich unſer Städtchen in
der Ortsklaſſe C des Reichsortsklaſſenſyſtems.
* Heppenheim a. d. B., 20. Nov. Sonderbarer Unfall.
Der in der Autogarage Fetſch beſchäftigte Lehrling W. Keppler wollte,
da die nördliche Stadteinfahrt nach Heppenheim geſperrt iſt, einem
unbekannten Autolenker den richtigen Umgehungsweg zeigen. Der
Junge beſtieg das Auto, ſprang aber plötzlich in der Nähe der
Dreſch=
halle bei ſehr raſchem Tempo aus dem Auto heraus. Er fiel dabei
ſo unglücklich gegen einen Kilometerſtein, daß er ſich ſchwere
Kopfver=
letzungen zuzog und im bewußtloſen Zuſtande in das ſtädtiſche
Kranken=
haus verbracht werden mußte, wo er nun in ſehr bedenklichem Zuſtande
immer noch verweilt. Was den Lehrling zu dem Sprung veranlaßt hat,
iſt unbekannt. — 1876er. Etwa 160 Teilnehmer hatten ſich zur Feien
des 50. Lebensjahres im „Hotel Halber Mond” zuſammengefunden. Die
Feſtrede hielt Herr Amtsgerichtsrat Sckül=Offeybach. Außerdem ſprach
noch Herr Prälat Miſchler, welcher als Feſtgaſt ebenfalls anweſend war.
— Verſteigerung. Am Dienstag, den 23. November nachmittags
2 Uhr, verſteigert die Stadt Hepppenheim im Saalbau Kärchner
ver=
ſchiedene Brennholzſortimente aus den Foſtorten Steinſchloß, Abreilung
1, 2. 3 und 4, ſowie Scheuenberghang Abteilung 1. Auskunft erteilt
Herr Förſter Stein, Kirſchhauſen. — Holzhauerei. Arbeiter, welche
ſich an der diesjährigen Holzhauerei im Stadtwald beteiligen wollen,
ſollen ſich bis 1. Dezember im Rathaus, Zimmer 6, melden. Sollten
ſich nicht genügend Arbeiter von Heppenheim melden, ſo werden
aus=
wärtige Hilfsträfte zugezogen.
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 19. Nov. Geſellenbriefe.
Im katholiſchen Vereinshauſe fand die Ueberreichung der Geſellenbriefe
an ausgelernte Junggeſellen des Kreiſes ſtatt. Herr Schreinermeiſter
Giegerich begrüßte zunächſt die Herren Vertreter der Stadt, des
Kreis=
ſchulamtes und der Handwerkskammer, ſowie die Herren
Prüfungs=
meiſter, Geſellenbeiſitzer, Lehrmeiſter und Eltern. Nachdem darauf Herr
Bürgermeiſter Schiffers und der Syndikus der Handwerkskammer, Herr
Dr. Lindemann=Darmſtadt, geſprochen hatten, verteilte der
Prüfungs=
ausſchuß die Geſellenbriefe nebſt Wanderbuch an alle Junggeſellen.
Geſellenbriefe wurden überreicht an 6 Schreiner, 6 Maurer, 4 Schloſſer,
5 Maſchienſchloſſer, 3 Spongler und Inſtallateure, 3 Elektro=
Inſtalla=
teure, 2. Tüncher, 3 Buchdrucker, 1 Schriftſetzer, 1 Zimmermann, 15
Schneider und 13 Schuhmacher. Zum Schluſſe ſprach Herr Inſpektor
Apfel noch einige ermahnende Worte an die Junggeſellen. —
Streu=
laubverſteigerungen. Die bis jetzt im Weſchnitztal abgehaltenen
Streulaubverſteigerungen erzielten gegen das Vorjahr nur geringe
Preiſe, wahrſchoinlich, weil in dieſem Jahre die Strohernte gut
aus=
fiel, und das Stroh deshalb billig iſt.
* Von der Bergſtraße, 19. Nov. Naturſeltenheiten. In
der Gemarkung Weinheim ſah man geſtern bei ſchönem
Herbſtſonnen=
ſchein Schmetterlinge flattern; auf den Feldern ſieht man blühenden
roten Mohn ſowie blühende Rapsſtengel, in den Gärten blühen noch
die Roſen. Im Garten des Landwirts Val. Gräber in Laudenbach
ſteht zur Zeit ein Birnbaum in voller Blüte. — Schwerer Unfall.
In einer Teigwarenfabrik in Weinheim geriet der 28 Jahre alte,
ver=
heiratete Arbeiter Lorbächer mit einer Hand in die Teigknetmaſchine
und wurde ihm der linke Arm noch vollſtändig in die Maſchine
hineinge=
zogen, dabei mehrmals gebrochen und ſchließlich herausgeriſſen. Der
Bedauernswerte wurde ins Krankenhaus verbracht. Nach überſtandener
Krankheit war Lorbächer am Unglückstage wieder zum erſten Male auf
der Arbeitsſtätte.
Sicht,
Rheuma,
Ischias,
Srippe,
Kerven= und
Ropfſchmerzen,
Erkältungskrankheiten.
Togal ſtillt die Schmerzen und ſcheidet die Harnſäure aus. Keine ſchädlſchen
Neben=
wirkungen. — Fragen Sie Ihren Arzt! — In allen Aporheuen erhältlich.
12.,6 Lith 0.45 Chinin 74.3 Acid. acet. sal. ad 100 Am
* Hirſchhorn, 20. Nov. Waſſerſtand des Neckars. Am
19. November: 0,82 Meter; am 20. November: 0,84 Meter.
* Viernheim, 19. Nov. Vom Tabakbau. Bekanntlich ging die
Rentabilität des Tabakbaues in den letzten Jahren hier derart zurück,
daß an ſeine vollſtändige Aufgabe und den Uebergang zur Spargelkultur
gedacht wurde. Die als Gegenſtoß gegen dieſen Niedergang erfolgte
Gründung eines Tabatbauvereins und die ſtrengſte Durchführung der
von dieſem herausgegebenen Anbauvo=ſchriften nebſt Sort nänd rung
erwicſen ſich nunmehr als ein großer Erfolg. Dieſer Tage fand die
amtliche Verwiegung und der Verkauf des Tabaks ſtatt. Während im
vorigen Jahre 28 bis 30 Mark für den Jentner bezahlt wurden, konnten
in dieſem Jahre 70 bis 75 Mark und für Sandblatt ſogar 110—115 Mk.
pro Zentner erzielt werden. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß
lediglich der einmütige Zuſammenſchluß der Tabakbauern und die ſtrenge
Durchführung der von dem Verein im Eimvernehmen mit
Tabakſachver=
ſtändigen vorgeſchriebenen Anbaugrundſätze den erfreulichen Erfolg für
die gewiß ſirtſchaftlich in Not befindlichen Landwirte gebrecht hat.
* Geunsheim, 20. Nov. Seinen 84. Geburtstag feierte
dieſer Tage der Landwirt Johannes Eng af 3. Herr Engraf, welcher
der älteſte Bürger hieſiger Gemeinde iſt, erfreut ſich beſter Geſundheit
und Rüſtigkeit. — Bei der Waldjagd in den Bogen 1 und 2 wurden
ins=
geſamt 37 Haſen und 2 Füchſe erlegt. — Durch die Ueberhandnahme
des Laſt= und Kraftwagenverkehrs leidet die Eleonorenſtraße ſehr. Aus
dicſem Erunde wurde die Bürgermeiſterei von der
Gemeindeverwal=
tung beauftragt, einen Entwurf zum Erlaß einer Polizeiverordnung
auszuarbeiten. — Dank dem Entgegenkommen der hieſigen
Gemeinde=
bertretung iſt es den Verwaltungsbeamten der Bürgermeiſterei möglich
gemacht, die zurzeit in Darmſtadt von der Verwalrungsakademie
Frank=
furt ſtattfindenden Beamtenhochſchulkurſe zu beſuchen.
* Gernsheim, 20. Nov. Waſſerſtand des Rheins: Am
20. November: — 12.
* Biblis, 20. Nov. Gemeinderatsſitzung. In der letzten
Gemeinderatsſitzung übernahm die Gemeinde für einige Bauluſtige die
Bürgſchaft für Zwiſchenkredite von der Heſſ. Landesbank für in dieſem
Jahre begonnenen Kleimwohnungsbguten. Darlehensgeſuche wurden
zum Teil abgelehnt oder auch zurückgeſtellt, weil ſie gegen früher zum
finanziellen Schutze der Gemeinde gefaßten Beſchlüſſe gingen. Einem
Geſuch um Kleinrente konnte nicht ſtattgegeben werden, weil die
geſetz=
lichen Vorausſetzungen nicht vorhanden waren. Das Geſuch wurde an
die Armenkommiſſion verwieſen. Die Verſteigerung der Korbweiden
wurde wegen des geringen Gebotes nicht genehmigt. Die
Verſteige=
rung wird nochmals ſtattfinden. Auf Geſuch der Bewohner der
ver=
längerten Lindenſtraße wurde beſchloſſen, die Straßenlampe in der Mitte
der Rhceinſtraße billigkeitshalber an das weſtliche Ende der Straße zu
verlegen. Zwecks unnötigen Stromperbrauchs ſoll der Lichtregulator
auf dem Rathaus, der ſchon längere Zeit defekt iſt, repariert werden.
* Groß=Gerau, 29. Nov. Todesfall. Der Veteran von 1866
und 1870, Jakob Gonzoreck, iſt im hohen Alter von 84 Jahren
ge=
ſtorben.
* Offenbach, 20. Nov. In den Zeiten der Bauſtoffnot, etwa im
Jahre 1922, wurde hier eine ſtädtiſche Schlackenſteinfabrik
eingerichtet. Nachdem der Bauſtoffmangel behoben iſt von den
ſtädti=
ſchen Werken auch nur wenige Schlacken abfallen, ſo daß ſich die
Ver=
arbeitung nicht mehr lohnt, wird der Betrieb der
Schlackenſtein=
fabrik eingeſtellt. — Die Kinder der Erwerbsloſen und
Ausgeſteuerten erhalten auch in dieſem Jahre eie
Weihnachts=
gabe von der Stadt. Nach der Kinderzahl abgeſtuft, erhalten die
ein=
zelnen Familien 10 bis 25 Mark, wodurch die Stadt eine Ausgabe von
20000 Mark hat. Als Aufenthaltsräume für die Erwerbsloſen und
Ausgeſteuerten beſchafft die Stadt drei Eiſenbahnwagen mit zuſammen
60 Quadratmeter Fläche für 8000 Mark. Da dieſe Wärmeräume im
vergangenen Jahre zu ſehr mißbraucht wurden, lehnt es die Stadt ab,
dieſes Jahr wieder ſtädtiſche Turnhallen für dieſen Zweck zur
Ver=
fügung zu ſtellen. — Vom Mannſchaftsbeſtande der
Berufsfeuer=
wehr werden vier Leute zur Bedienung zweier Sanitätswagen und
ein Mann zur Steuerung des Kraftwagens der Verwaltung verwendet.
Dadurch wurde die Wehr ſo geſchwächt, daß, einſchließlich zweier Leute als
Störungsſucher, ſieben Feuerwehrleute neu eingeſtellt werden müſſen.
Die Wehr kann nun jederzeit ſofort mit einem Löſch= und einem
Ret=
tungswagen ausrücken. Die Koſten betragen rund 20 000 Mark. Die
aus 80 Mann beſtehende Freiwillige Feuerwehr wird nach
Durch=
führung der Neueinſtellungen zweifellos immer mehr in den
Hinter=
grund treten, wenn ihr auch zugeſichert wurde, daß ſie von der
Be=
kämpfung eines Feuers nicht ausgeſchaltet werden ſoll.
Rheinheſſen.
* Biſchofsheim, 20. Nov. Kircheneinweihung. Am
Sonn=
tag wird das neu erſtellte katholiſche Gottsshaus eingeweiht werden.
Die Feierlichkeiten beginnen um 8 Uhr morgens. Während der Weihe
durch den Herrn Biſchof Dr. Maria Hugo findet in der Notkirche das
letzte Hochamt ſtatt. Gegen 11 Uhr iſt dann in der neuen Kirche das
erſte Hochamt mit anſchließendem Te deum. Nachmittags 3 Uhr wird
das Allerheiligſte in feierlicher Weiſe nach ſeinem neuen Orte
über=
getragen, woran ſich um 5 Uhr ein vom katholiſchen Kirchenchor
„St. Bonifaz”=Mainz veranſtaltetes Paleſtrina=Konzert anſchließt. Die
neue Kirche in modernem Bauſtil ſtellt em großes Schmuckſtück unſerer
Gemeinde dar und iſt nicht zuletzt ein Werk des umſichtigen
Ortsgeiſt=
lichen, Pfarrers Lindenſchmit.
a. Nierſtein, 20. Nov. Fliegerunglück. Am Mittwoch mußte
imfolge des dichten Nebels ein franzöſiſcher Militärflieger eine
Notlan=
dung vornehmen, wobei er in der Nähe des Kammerhofes in ein
Wei=
dengebliſch geriet. Während das Flugzeug zertrümmert wurde, kam der
Flieger mit leichten Verletzungen davon, die aber immerhin ſeine
Ver=
bringung in das Krankenhaus notwendig machten.
Oberheſſen.
b. Friedberg, 20. Nov. Die 30jährige Jubiläums=
Ge=
flügelausſtellung, verbunden mit einer Kreisausſtellung der
Landwirtſchaftskammer, wurde Freitag nachmittag 2 Uhr in der
Reit=
halle der Bergkaſeine eröffnet. Zu dieſer Feier hatten ſich Vertreter
der Behörden, der Landwirtſchaftskammer, der Stadt uſw. verſammelt.
Der Vorſitzende des hieſigen Vereins begrüßte in ſeiner Anſppache die
Erſchienenen, dann ſprachen im Namen des Kreisamts Regierungsrat
Dr. Grein, im Namen der Stadt Stadtv. Koch, im Namen der
Land=
wirtſchaftskammer Oekonomierat Breidenbach Dorheim, im Namen des
Heſſiſchen Geflügelzuchtvereins der Vorſitzende, Beigeordneter Veith=
Reichelsheim. Die Ausſtellung iſt ſehr reich beſchickt, über 1000
Exem=
plare der verſchiedenen Geflügelarten, wie Tauben, Hühner, Enten,
Gänſe, ſind in allen Spielarten vertreten. Die Prämiierungskommifſion
hat bereits ihres Amtes gewaltet. Der hohe wirtſchaftliche Wert der
Geflügelzucht, der in den verſchiedenen Anſprachen zum Ausdruck kam,
läßt ſich am beſten durch die eine Tatſache feſtſtellem, daß im
vergange=
nen Jahre für 250 Millionen Mark Eier in Deutſchland eingeführt
wurden. Man kann daraus erſehen, von welchem Werte es für das
deutſche Volksvermögen ſein würde, wenn wir uns möglichſt vom
Aus=
lande unabhängig machen könnten.
* Gießen, 20. Nov. Eine für Geſchäftsleute ſehr
wich=
tige Strafſache wurde geſtern am Schöffengericht verhandelt. Der
Metzgermeiſter L. von Gießen erhielt einen Stvafbefehl über 20 Mk.
wegen Uebertretung einer Polizeiverordnung aus dem Jahre 1910.
Auf ſeinen Einſpruch wurde er geſtern von Strafe und Koſten
freige=
ſprochen. L. hatte am 1. Juni ds. Js. von außerhalb geſchlachtetes
Vieh eingeführt und konnte dies, da um 5 Uhr das Schlachthaus
ge=
ſchloſſen war, erſt am 2. morgens nach dem Schlachthaus bringen. Wegen
Zeitmangel konnte er die Gebühren für die Nachunterſuchung erſt am
dritten Tag bezahlen. Das konnte nicht als ſtrafbare Uebertretung
er=
kannt werden und ſo erfolgte Freiſpruch.
* Rendel, 19. Nov. Bubenhande brachen hier nachts dem
ſieſigen Landwirt Jean Schwind ſämtliche Zementgartenpfoſten, die
er erſt friſch geſetzt hatte, über der Erde ab. Durch Polizenhunde gelang
es, den Tätern auf die Spur zu kommen, ſo daß ſie hoffentlich ihre
ver=
diente Strafe erhalten. — In dem benachbarten Ober=Erlenbach
feierte der Landwirt Georg Wörner und ſeine Ehefrau geb. Jäger
im Alter von 79 bzw. 74 Jahren das ſeltene Feſt der Goldenen
Hochzeit.
* Grünberg, 19. Nob. Die hieſige landwirtſchaftliche Winterſchuſe,
die zum erſten Male in ihrem eigenen Gebäude, das die Stadt nur für
dieſen Zweck käuflich erworben hat, abgehalten wird, wird in dieſem
Winterhalbfahr von 51 Schülern beſucht, und zwar nehmen an der
Oberklaſſe 25 und an der Unterklaſſe 26 Schüler teil. Die gute
Bahn=
verbindung ermöglicht es, daß auch Schüler von weit her teilnehmen
können, denn nicht weniger wie 25 Orte kommen an dem Schmlbeſuche
in Betracht.
Kennen Sie
alpaus Mocca‟?
Professor Kurt Nempin
Anverbindliche
chtigung erbeten!
Nummer 323
Sonntag, den 21. November 1926
Satt.
Das ewige Wunder
Roman von Guido Kreutzer.
24)
(Nachdruck Zerboten)
Und abermals die ſchneidend herriſche Junkerſtimme des
Legationsrates:
„Flinte runter! Hände hoch!”
Doch noch hatte er nicht ausgeſprochen, als der Andere mit
jachem Sprung hinter einer Zwillingsbuche verſchwand. Die
deckte ihn völlig. Und nun ſchob ſich — quälend langſam —
die gerippte Laufſchiene ſeines Gewehres Zentimeter um
Zen=
timeter matt leuchtend am Stamm hoch.
Malte von Reeg wußte: die Partie war ungleich. Er ſtand
hier in klarer Sicht; denn der Vollmond ſchwamm jetzt wie eine
Scheibe am wolkenloſen Himmel und überflutete den Birſchſteig
mit ſtrömend gleißendem Schimmer. Allerdings — wenn er die
paar Schritte geſchafft hätte bis zu der Klafter friſch
geſchla=
genen Holzes dort drüben . . . Bloß — er ſchaffte ſie
nimmer=
mehr! Aber auch ſo fürchtete er ſich nicht. Am Ende Angſt
haben vor, ſolchem Lumpen da drüben, was?! Auf ſeinem
eigenen Grund und Boden Angſt haben? Alſo — pfui Deuwel,
Majeſtät!
Nur den Drilling hatte er an die Wange geriſſen. Und
be=
kam Korn und Kimme zuſammen. Und befahl zum dritten
Male:
„Menſch — ſeien Sie nicht wahnſinnig, ſich hier mit blanker
Waffe zu widerſetzen! Nehmen Sie ....
Da ſplitterten ihm die Worte auf den Lippen.
Denn zwiſchen dem Geſtämm der Zwillingsbuche war
plötz=
lich Feuer und Rauch und Knall. In der linken Bruſtſeite,
handbreit oberhalb des Herzens, ſpürte er einen ungeheuren
Schlag, wie von einer Zyklopenfauſt. Ließ das Gewehr fallen.
Tat taumelig, gleichſam trunken, ein paar ſchlackernde Schritte.
Brach jäh — als hätte ihm jemand brutal in die Kniegelenke
geſchlagen — nach rückwärts zuſammen".
Und während ein gigantiſch ſchwarzer Schatten vor ſeinen
Augen das Mondlicht verſchluckte, hatte er die lächerlich
unmög=
liche Erkenntnis:
„Eben ſchrie doch hier irgendwo eine Frauenſtimme auf?!
Und was kommt denn dort für ein weiter lederner Automantel
bauſchig über die Lichtung geflattert? Das kann doch natürlich
nur Lonny ..."
Aber da preßte ihm ſchon die Raubtierpranke irgendeines
formloſen Urweltungeheuers, das rieſenhaft wie ein
feuer=
ſpeiender Berg vor ihm aufwuchs, die Kehle zuſammen.
Wehren wollte er ſich noch dagegen.
Und rang vergebens nach Atem.
Und erſtickte . .
MII.
Erſt, ſeitdem der Kraftwagen Küſtrin verlaſſen hatte und
auf einer zwiſchen Ebereſchenbäume und reifende
Roggen=
breiten gebetteten Chauſſee dahin donnerte — eigentlich erſt da
kam Hedda Yellin ſo recht zu Bewußtſein, welche Verwegenheit
ſie beging, Malte von Reeg jetzt aus ſeiner freiwilligen
Zurück=
gezogenheit und ſelbſtgewählten Einſamkeit aufzuſchrecken.
Natürlich — jeder andere ihrer Bekannten, ſoweit er zu den
Habitues des Tuskulum=Theaters' oder des eleganten
Ber=
liner Lebens gehörte, wäre von ihrem improviſierten Beſuch
entzückt und enthuſiasmiert geweſen und hätte mit
unverfrore=
nem Optimismus ſofort die verwegenſten Hoffnungen daran
geknüpft.
Aber Malte von Reeg? gerade Malte von Reeg?
„Ich bin total verrückt geweſen!” — dachte die kleine Diva
mutlos und freute ſich gar nicht, mehr, wie bisher, über das
Lärmen der Stare in den Chauſſeebäumen und das
philoſo=
phiſch gravitätiſche Stelzen der Störche auf den Warthewieſen.
Wenn er ſie nun überhaupt nicht einpfing? Oder dielleicht
tat er es doch und behandelte ſie dann mit kühl impertinenter
Höflichkeit oder — Herrgott! — oder mißverſtand das
Ver=
langen, das ſie ſo ſpontan zu ihm getrieben? Eigentlich gab
es nur lauter Wahrſcheinlichkeiten dafür, daß dieſer exzentriſche
Beſuch mit einem kataſtrophalen Fiasko endete. Wo es ſich
doch um keinen vertrottelten Dandy und Pflaſtertreter mit
halb=
blindem Monokelauge, ſondern um — na, eben um Malte von
Reeg handelte, dem man unter Umſtänden und ohne Weiteres
zutrauen konnte, daß er einem bei ſeiner unheimlichen
Beherr=
ſchung geſellſchaftlicher Formen eine demütigende Niederlage
beibrachte, gegen die man nicht mal aufzutrumpfen vermochte.
So verzagt und hilflos fühlte ſich das verwöhnte kleine
Perſönchen, daß ſie dem Chauffeur am liebſten befohlen hätte,
auf der Stelle umzukehren. Doch nur ein paar Sekunden lang
— dann wurde dieſer momentane Impuls abermals verdrängt
von dem Strudel widerſpruchsvoller Empfindungen, die ſie ſeit
den letzten Tagen bedrängten und die immer wieder
zuſammen=
floſſen zu einem einzigen elementaren Gefühl:
Ihrer Liebe zu Malte von Reeg, von der ſie all die Jahre
nichts geahnt hatte — bis ſie in ihr aufſchlug wie eine giſchtende
Feuerſäule; bis ſie ſich in ihr verfing und verſtrickte wie in
einem unzerreißbaren Netz. Als ſie dann an jenem Abend im
Bühnen= und Filmklub mit ſchmerzhaft jäher Hellſichtigkeit das
Dfirsichzarten Teint gibt
beseitigt sofork
Sprödigkeik und Röte 2
Schachteln zu 20,30, 60 u. 120 Pfg.
Weſen dieſer Liebe erkannte — da war ſie ihr auch ſchon
ver=
fallen in blindem, geradezu beſeſſenen Fanatismus. Und dieſe
Monomanie ihres Herzens beherrſchte von Stund an ihr ganzes
Fühlen und Denken, beſtimmte, ihr Tun und Laſſen und
be=
dingte jede ihrer Handlungen und jeden ihrer Schritte — bis zu
dem entſcheidendſten von allen, den ſie jetzt wagte.
Hundertmal ſeit Berlin hatte ſie ſich zureht zu legen
ver=
ſucht, wie ſie ihren Beſuch begründen und was ſie Malte von
Reeg fagen ſollte, wenn ſie ihm gegenüberſtand und er ſie nach
korrekt höflicher Begrüßung ſragend anſchaute. Doch ſie bekam
es nicht zuſammen. Immer wieder glitten ihr die Gedanken
ab in golden weſenloſe Träumereien, die wie zerſtäubende
Son=
nennebel waren.
Mit aufſäſſigem Trotz wie ein Backfiſch ſchüttelte ſie ein
paarmal den Bubenkopf, daß die eine Locke, die ſich unter der
ledernen Autokappe hervorgeſtohlen" hatte, ihr in die lichte
Stirn fiel.
Ach was! Vielleicht erzählte ſie ihm etwas von einem
Zufall oder einem Beſuch bei ländlichen Verwandten, der ſie
in dieſe Gegend geführt. Auch eine Panne war diskutabel, die
den Wagen kurz vor dem Gut betroffen hatte. Oder man
er=
fand eine geplante Wohltätigkeitsveranſtaltung, deren
Ehren=
komitee in Bildung begriffen ſei und zu dem man auch ihn
unbedingt hinzuziehen wolle.
Vielleicht aber fiel ihr auch gar nichts von alledem ein;
ſon=
dern im entſcheidenden Moment bekam ſie es einfach nicht fertig,
ihn anzulügen; und wurde rot und ſtotterte und machte eine
lächerliche Figur. Und dann"
Was dann ſein würde, ließ ſich nicht vorausſehen. Das
fand ſich auch ſchon. Nur nicht vorher ſich den Kopf zergrübeln,
wo ja nachher alles wahrſcheinlich doch ganz anders kam!
Hauptſache — ſie ſtand ihm erſt mal gegenüber; und ſah,
daß er lebte und nicht mehr an den Wahnſinn dachte, mit dem
er ſich neulich auf der Weinterraſſe des Lunaparks in halber
Trunkenheit herumgequält hatte. Natürlich in halber
Trunken=
heit! Denn hätte er damals die Wahrheit geſprochen, dann
würde er ja längſt als Mörder verhaftet ſein oder nachträglich
ſich ſelbſt erſchoſſen haben. Für dieſe ebenſo logiſche wie
zwangsläufige Schlußſolgerung hatte Hedda Yellin ſich
wäh=
rend der Fahrt hierher entſchieden; und klammerte ſich um ſo
hartnäckiger an ſie, als irgendwie auf dem Grunde ihrer Seele
immer noch ein letzter Reſt von Argwohn und Mißtrauen blieb,
der ſich nicht verſcheuchen ließ.
Aber wie auch die Zuſammenhänge lagen — jedenfalls
handelte ſie jetzt, wie ſie handeln mußte! Mochte die
Oefſent=
lichkeit, wenn ſie es erfuhr, mochte ſelbſt Malte von Reeg ſie
ex=
zentriſch, kaprizios, primadonnenhaft impulſiv oder gar
ge=
ſchmacklos nennen — das änderte nichts daran. Sie flüchtete
ja vor der ſüßen Not ihres erwachten Herzens, nur zu dem
Manne, der doch Schuld an ſolcher Not trug. Und ſie erlag
dieſem wirren Rauſch um ſo willenloſer, als Malte von Reeg
der erſte Mann war, der dies überſättigte, verwöhnte
flatter=
hafte Herz in Feſſeln geſchlagen.
(Fortſetzung folgt.)
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nur Handarbeit: „ (* 0628
Herren=Sohlen und Fleck 3.80
Damen=Hohlen und Fleck 3.—
Unsere „Halpaus Mocca” muß überall zu haben
sein, wo man gute und wohlfeile Cigaretten verkauft,
Wir haben diesen Ehrgeiz, weil wir wissen, daß unsere
Erzeugnisse nicht nur besonders gut, sondern auch
be-
sonders preiswert sind.
Es ist unseren Bemühungen bis jetzt gelungen, in
unserer „Halpaus Rarität Nr. 200‟ eine Cigarette zu
liefern, von der man ohne Uebertreibung sagen kann,
daß sie die beste 4-Pfg.-Cigarette Deutschlands ist.
Dasselbe wollen wir auch in der S-Pfg.-Preislage
erreichen. leder Raucher soll auf Grund eigenen Urteils
dahin kommen, dall er anerkennt:
„Halpaus Mocca” ist tatsächlich besonders gut und
hesonders preiswert.
Haben Sie unsere „Halpaus Mocca” schon geraucht?
HALPAUS-CGARETTEN-FABRlK G. M. B. H., KOLN U. BRESLAU.
078
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Sonntag, den 21. November 1926
Nummer 323
in unserer Abteilung
Ben
Crepe-Broché
einfarbig gemustert
100
für das neue Tanzkleid ..
D a m a s s
hübsche Blumenmuster
gute Onalitäten . ..
T apon-Seide
gute Oualität
H.00
in 20 verschiedenen Farben.
Crepe Marocaine
100 cm breit, besonders gute Onalität, in 20
verschiedenen Farben . . .
E o 1 1 e n n e
reine Seide mit Wolle, doppeltbreit, in vielen
dunklen und hellen Farben ..
.
Matelasse-Marocaine
100 cm breit
0.00
in aparten Modefarben .
Armüre-Fagonne
doppeltbreit, für das moderne Kleid, in vielen
neuen Farben.
Bedruckt. Crepe Marocaine
noue Huster
doppeltbreit, gute Oualität
Crepe de Chine
doppeltbreit, solide Onalität, in dnnklen und
hellen Farben.
Florid a
reine Seide, besonders geeignet für elegante
Wäsche, in 18 versch. Farben, 80 cm breit . .
Kleider-Tattet
für das neue Stilkleid, in schwarz, vielen hellen
4.00
und dunklen Farben, 85 cm breit ..
Seiden-Mousseline
in den neuen Blumenmustern, entzückendes
Ballkleid, doppeltbreit.
Crepe-Hindu
doppeltbreit, das neue, teine Gewebe, für
aparte Kleider .. ..
Crepe de Chine
doppeltbreit, besond, schönfießende Ware, in
20 verschied. neuen hellen u. dunklen Farben
Seiden-Veloutine
reine Seide mit Wolle, doppeltbreit, in 20
ver-
schiedenen Farben . ..
Crepe de Chine-Karos
Ia Qualität, in aparten Farbstellungen,
dop-
peltbreit.
Blumen-Crepe de Chine
neue Muster
0
doppeltbreit, Ia Onalität
Crepe de Chine
Ia Oualität, 100 cm breit, hochelegante Ware,
in großer Farbenanswahl .
1.00
Crepe de Chine-Matelasse
doppeltbreit, für elegante Gesellschaftskleider
in aparten Farben .. . . . . . . .
Kleider-Samt
gute Köperware
70 cm breit, schwarz .
Kleider-Samt
gute Köperware, 70 cm breit, in schwarz und
vielen Modefarben
Klei=der- Samt
Ia Hengers’sche Köperware, 70 cm breit, in
schwarz, sowie hellen und dunklen Modetarben
Kleider-Samt
Ia Lindener Köperware, 70 cm br., in schwarz
und vielen neuen Farben ..
Kleider-Samt
Ia Richter’sche Köperware, schwarz
90 cm breit 8.50 . . . . . . . 80 cm breit
Kleider-Samt
Ia Köperware, in aparten Modefarben, 80 cm
0.00
breit.
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130 cm breit . .
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a. d. Havel 81.
Gegenwartsfragen für Frau und Heim /Darmſtädter Cagblatt / Heſſtſche Neueſte Nachrichren
Nummer 42
21. November 1926
Licht im Todesdunkel
Von Pfarrer Lawin=Juditten.
Auf dem weltberühmten Pariſer Friedhof Pere Lachaiſe iſt
ein bemerkenswertes Grabmal des früh verſtorbenen Dichters
Rodenbach. In einer nach oben hin offenen ſteinernen
Grab=
kammer iſt ein Jüngling eingeſchloſſen. Ueber ſeinem Haupte
ſchwebt eine Grabplatte, die jeden Augenblick herabfallen kann,
um dann undurchdringliches Dunkel um den Toten zu breiten.
Doch des Toten Arm ſtemmt ſich gegen den Grabdeckel, um ſein
Herabfallen zu verhindern. Ihm graut vor dem Dunkel, er will
auch im Tode Licht ſchauen, weil dann vielleicht dem
Allbe=
zwinger der Menſchen die Macht und der Schrecken genommen ſei.
Menſchen lieben ja nicht das Dunkel. Wenn des Sommers
Sonne lacht und alles, das Zimmer und den Garten, den See
und den Wald ins helle Licht ſtellt, wenn ſelbſt die Nächte
ſilbernſchimmernd leuchten, dann leben die Menſchen auf, lachen
und jubeln ausgelaſſen. Aber wenn des Herbſtes düſtere
Schwer=
mut ſich aufs Antlitz der Natur gelegt hat, wenn die kahlen
Felder und entlaubten Bäume in novemberlicher Beleuchtung
nur ſchwarze Schatten werfen, wenn’s eigentlich nie Tag wird
und nur der Dämmerung Grau auf dem Lande laſtet, dann
ver=
ſtummt der Menſchen Singen, dann werden ſie ernſt und
ängſt=
lich. Denn Dunkelheit erinnert ans Sterben und den Tod, das
Licht aber ans Leben. Drum wollen ſie Licht ſehen.
Der Tod löſcht Licht und Leben. Das macht ihn ſo funhtbar.
Wohl iſt er als Naturgeſetz erkannt: „Mitten wir im Leben
ſind vom Tod umfangen!” Aber niemand erkennt von Herzen
dies Geſetz an ob des Dunkels, das der Tod über das Leben
ver=
hängt. Gerade am Totenſonntag wird dieſe Auflehnung wach.
Nicht nur, weil wir noch immer um den lieben Menſchen,
viel=
leicht um unſeres Lebens Inhalt weinen müſſen, den des
Senſen=
mannes knöcherne Hand ins Dunkel hinabzog; nicht nur weil der
Tod Hoffnungen und Pläne der einſt Lebenden und jetzt Toten
zerſtörte, frühzeitig Stüchwerk ſchuf, wo das Leben Vollendung
und Reife zu wirken begann, und mit alledem Nacht ausbreitete,
wo ſonnenheller Tag zu werden ſchien. Darum befonders die
Auflehnung und heiße Angſt, weil gerade angeſichts der vielen
Gräber draußen und daheim banges Rätſelraten unſerer Seele
aufgezwungen wird, was dieſes Erdenlebens Ende ſei — ewige
Vernichtung oder ewige Vergeltung. Kein Wunder, daß in allen
den Leichtſinnigen und den Ernſtbeſinnlichen, den Lebenden und
den Sterbenden nur eine Angſt zittert und eine Sehnſucht brennt,
das Dunkel des Todes erleuchtet zu ſehen!
Ohne Zweiſel mag für manchen der düſtene Schrecken des
Todes gemildert werden, da man trotz der leiblichen
Vernich=
tung auch nach dem Tode Leben oder den Toten ſpürt. Kein
Volk, kein Menſch, der ohne die Toten leben könnte!. Oſt denken
wir, was die jetzt Toten einſt gedacht haben, oft führen die
Lebenden nur zu Ende, was die Toten einſt angefangen haben.
Deren Geiſt leitet unſer Tun, ihre Worte begeiſtern ſpäteſte
Ge=
ſchlechter, ihre Taten ſpornen als Vorbild immer aufs neue die
Nachfahren an. Der Sohn ſchöpft neue Schaffenskraft am Grabe
bes Vaters, der Enkel fühlt Verpſlichtung vom Urahn her.
Wenn unſer Volk trotz ſchwerſter feindlicher Bedrückung den
Weg zum Wiederaufbau fand, halfen wohl unſichtbar und doch
tatkräftig vergangene Geſchlechter mit. Solche Gedanken an
Gräbern gewinnen, mag unſer Leben wohl tatenfroh
durch=
wärmen und leichtfroh beſonnen, kann aber niemals unſer
Ster=
ben angſtfrei vor dem Dunkel des Todes geſtalten, und unſere
Sehnſucht nach Licht in ſeiner Finſternis ſtillen.
So müſſen wir Menſchen hoffnungslos an den Gräbern
ſtehen und könnten höchſtens wie griechiſche Weiſe mit ſtoiſcher
Ruhe der Fahrt durch den Styx entgegenſehen, friedlos, freudlos,
weil lichtlos, wenn nicht Jeſus Licht und Gewißheit in das
düſtere Rätſel des Todes gebracht hätte. Zwar ſagt auch er über
das, was nach dem Tode unſerer wartet, uns nicht ſoviel, wie
wir gerne wiſſen möchten; aber doch ſoviel, wie wir brauchen,
um trotz Not und Tod, trotz Schatten und Schrecken helles Licht,
die ewige Liebe unſeres Gottes leuchten zu ſehen; dieſe Liebe, die
den Gekreuzigten auferſtehen ließ und die auch uns und unſere
Toten aus Tod zum Leben, aus Vernichtung zur Auferſtehung
und zur Ewigkeit ruft.
Totenſonntag will darum mit dem Auferſtandenen gefeiert
werden. Auch dann brechen alte längſt vernarbte Wunden auf,
auch dann weint die Liebe ſchmerzerfüllt an den Gräbern, auch
dann bleibt ein Stück Zagen und viel Fragen. Aber man ſieht
angeſichts des Strebens in Natur und Menſchenwelt doch nicht
* Das Geſtade der Vergeſſenheit
Von Kara Röder von Diersburg.
Hoch ragt ihr Felſen aus Meerestiefen,
Die Spitzen getaucht in der Sonne Glut,
Umſpült von des Meeres glitzernder Flut.
Kein Ton weit und breit.
Geſtaden der Vergeſſenheit.
Gebeine, vergraben in weißem Sand,
Die Schädel, gebleicht von der Sonne Glut,
Umſpült von des Meeres glitzernder Flutt.
Vorbei Freud und Leid.
Geſtaden der Vergeſſenheit.
Der einſame Menſch in dem kleinen Kahn hat ſinnend die
Augen in die Ferne gerichtet. Wird er es finden, das Geſtade
der Vergeſſenheit?. Nuhe, ewige Ruhe herrſcht dort — kein Ton
ſtört die Stille. Die Spitzen in leuchtende Glut getaucht, ragen
die mächtigen Felſen empor. —
Langſam gleitet der Kahn über die tiefe, unergründliche
Meeresfläche. Bald leuchtet der Himmel in ſtrahlendem Blau,
bald drohen dunkle Wolken. Brauſend fährt der Sturm über
das Meer, hoch die Wellen aufpeitſchend, daß ſie faſt über dem
Kahn zuſammenſchlagen. Der einſame Menſch ſieht nicht nach
dem Blau des Himmels, achtet nicht auf Sturm und Wellen.
Gedankenverloren ſtützt er den Kopf in die Hand. — Hinter ihm
verſinkt das Land — was liegt daran — die Häuſer. Das Haus,
in dem er als Kind geweilt — der große Park, deſſen Bäume
ſeinen Spielen Schatten geſpendet, unter denen er die erſten
Schrittchen machte. Der Garten mit den dunkelroten Roſen, mit
der Bank unter dem Jasminſtrauch, deſſen Blüten ſo ſüß
dufte=
ten. — Was liegt daran?
nur Blätter fallen in des Jahres Kreiſe, es ſprechen die Gräber
nicht nur von jener tieſſtes Menſchenleid umfaſſenden Klage
„Geweſen”, ſondern von jenem Zukunft Licht und Ewigkeit
ver=
heißenden „Werke”, das ein Paulus triumphierend begrüßt:
Der Tod iſt verſchlungen in den Sieg.
Tod, wo iſt dein Stachels
Hölle, wo iſt dein Sieg?
Gott aber ſei Dank, der uns den Sieg gegeben hat
Durch unſeren Herren Jeſum Chriſtum.
Ein vieltauſendjähriger Rieſenfriedhof
(Zum Totenfeſt.)
Von Dr. Julius Paſig.
Totenſtille, Grabesruh’ ſind die Attribute des dem
Anden=
ken der Heimgegangenen gewidmeten Totenfeſtes draußen in der
Natur, deren Schaffenskraft für dieſes Jahr aufgehört hat. Da
ſchweifen unwillkürlich meine Gedanken weit, weit fort, hinüber
nach dem fernen Pharaonenlande Aegypten. Dort erſtreckt ſich
ſüdweſtlich von Kairo, jenſeits des Nils, etwa 35 Kilometer
lang, von Nord nach Süd, am Wüſtenrande das gewaltige
Totenfeld von Sakkära, das den Friedhof einer
Millionen=
ſtadt darſtell, von der allerdings nur ipärliche, kaum als ſolche
erkennbare Ueberreſte vorhanden ſind. Nach gewöhnlicher
An=
nahme war dieſe Stadt Memphis, die Metropole des
altägyp=
tiſchen Reichs, von Menes, dem erſten Könige des Nillandes,
um etwa 4500 b. Chr. gegründet. Die Gründe, warum die alten
Aegypter gerade die nachbarliche Wüſte zur Ruheſtätte ihrer
Toten erwählten, ſind mancherlei Art. Einmal mögen es rein
praktiſche, materielle Erwägungen geweſen ſein, die das an ſich
ſchon ſehr beichränkte und darum doppelt wertvolle Fruchtland
für derartige Zwecke gar nicht in Frage kommen ließen. Sodann
aber war der religiöſe Glauben des Volkes, ſoſern er die
Fort=
dauer der Verſtorbenen betraf, von entſcheidendem Einfluß auf
die Wahl der Oertlichkeit. Iſt nämlich an ſich ſchon die
Wüſten=
einſamkeit in ihrer bleichen, ſtarren Ruhe, die ein Bild des
Todes iſt, von beſonderer Einwirkung auf Gemüt und
Phan=
taſie, ſo mußte gerade dem ägyptiſchen Volke, deſſen Glaube eine
möglichſte Konſervierung der Toten zur Vorausſetzung hatte,
die Wüſte als der geeignete Ort erſcheinen, der dies erfüllte.
Das Totenfeld von Sakkära iſt unſtreitig dasjenige
Aegyp=
tens, das für die Wiſſenſchaft bisher die wertvollſten Ergebniſſe
geliefert hat. Es trifft hier wirklich zu: wo. die Geſchichte
ſchweigt, da öffnen die Gräber ihren ſtummen Mund und
erzäh=
len von vergangenen Jahrtauſenden, daß es dem Ohr wie
Wun=
dermärchen klingt. Die Anzahl der hier entdeckten und zum
größten Teil gehobenen Kunſtſchätze iſt ſtaunenswert und ihre
Bedeutung für die Wiſſenſchaft eine geradezu, fundamentale.
Treu hat der Wüſtenſand die ihm anvertrauten Schätze gehütet,
bis kunſtverſtändige Hand den Bann löſte. Um aber in Zukunft
ſolche Gegenſtände, deren Fortnahme untunlich erſchien, vor
frivolen Eingriffen zu ſchützen, hat man ſie wiederum mit dem
bergenden Wüſtenſand bedeckt. Ein Teil, und zwar derjenige
der Sehenswürdigkeiten, der das allgemeinſte Intereſſe
bean=
ſprucht, ſteht jedoch jederzeit dem Beſucher offen.
Weiter, immer iveiter gleitet ſein Ke
Hiütter ihm verſinken die Wälder, die Felder, die blumigen
gen Somniertagen ſchritt. Was
Wieſen, durch die er an ſon
liegt daran? — Weiter, imner weiter gleitet ſein Kahn. —
Ganz beſonders intereſſant ſind die Grabmäler der alten
Aegypter, die eigentlich Totenhäuſer genannt werden ſollten,
denn ſie bildeten einen Komdler von drei zu verſchiedenen
Zwecken beſtimmten Räumlichkeiten. Zuerſt gelangen wir in den
Vorraum, der das Ausſehen einer abgeſtumpften Pyramide
hatte. Er diente weſentlich dem Ahnenkultus und kann geradezu
als Kapelle bezeichnet werden. Der Verſtorbene Forſcher und
Direktor des ägyptiſchen Muſeums in Fairo Mariette gab ihm
den arabiſchen Namen Maſtaba, der noch heute im Volke
ge=
bräuchlich iſt für die didanähnlichen Ruhebänke aus Palmenholz
vor den ägyptiſchen Häuſern. Es iſr dies jener Raum, der wegen
ſeiner vielfach vorzüglich erhaltenen Bildhauerarbeiten die
höchſte Aufmerkſamkeit auch des Laien erweckt. Von hier
ge=
langte man in einen unterirdiſchen Mittelraum. Dieſer ſtellte
die Verbindung mit der letzten Abteilung her, der eigentlichen
Grabkammer, in welcher der Sarkophag mit dem Toten beigeſetzt
wurde.
Dieſes aus drei Abieilungen beſtehende Grabmal iſt das
netwige Haus”, von dem die alten Inſchriften reden. Als
Auf=
enthalt der Seele, die nach altägyptiſcher Auſchauung, getrennt
vom Körper, ein weſenloſes Daſein führte, galt die Maſtaba.
Dieſe war daher in einer Weiſe ausgeſtattet, daß ſie,
entſpre=
chend der altägyptiſchen Vorſtellung von der Art der Fortdauer
nach dem Tode, den Anſprüchen an ein ſolches Heim voll und
ganz genügte. Zu dieſem Zwecke waren die Wände übertuncht,
bald mit Stuck, bald mit heißer Milch überzogen. Auf dieſer
weißen Fläche entſtanden jene bildlichen Darſtellungen, die meiſt
noch heute wohl erhalten ſind. Was den Inhalt dieſer Bilder
betrifft, ſo gerät der Laie bei ihrem erſten Anblick in höchſtes
Er=
ſtaunen. Neben häufig wiederkehrenden landwirtſchaftichen
Szenen begegnen uns hier Darſtellungen von Jagden und
Gaſt=
mählern, die ſcheinbar in keiner Beziehung zu dem ernſten Orte
ſtehen, an dem ſie ſich befinden. Die Erklärung dieſer
merkwür=
digen Tatfache liegt darin, daß dieſe Abbildungen, von denen
ſich die Seele umgeben ſah, für dieſe keineswegs nur die
Bedeu=
tung eines künſtleriſch ſchönen, unterhaltenden Zimmerſchmuckes
hatten, ſondern vielmehr für den Toten Leben und Wirklichkeit
erhielten und weſentlich zur Ausgeſtaltung des jenſeitigen
Lebens, entſprechend den Gewohnheiten und Bedürfniſſen des
irdiſchen Daſeins, beitrugen. So ſah ſich der Tote, indem er
von den bezeichneten Abbildungen in ſeinem Gemache umgeben
war, auf der Jagd. beim Fiſchfang, bei allerlei ländlichen
Ver=
richtungen, beim Gelage mit Weib und gind und Freunden
uſw. Je reicher der Wandſchmuck war, deſto vollendeter war der
Glückszuſtand, in dem der Tote im Jenſeits ſich befand.
Als Beiſpiel ſeien die beiden Kalkſteinplatten angeführt, die
dem Grabmale der Sibu aus der Zeit um 3000 b. Chr.
entſtam=
men. Auf der einen iſt der Tote abgebildet, der auf einem
Trag=
ſeſſel getragen wird, wie er die von den Sklaven
herbeigebrach=
ten Opfergaben entgegennimmt; ſeine Familie begleitet ihn,
und die Schreiber ſtellen ein Verzeichnis der Opfergegenſtände
auf. Darunter ſchaffen Prieſter und Handwerker die Statuen
des Verſtorbenen herbei, die im Grabmale aufgeſtellt werden
ſollen. Weiter unten ſind die Schlächter mit dem Töten der
Ninder beſchäftigt, die für das Totenmahl beſtimmt ſind. Ganz
unten ſind die mit allerlei Hausrat beladenen Boote dargeſtellt,
die ſich nach dem Grabmal begeben, um dieſes mit dem nötigen
Mobiliar auszuſtatten. Zuletzt nimmt Sibu, das Vieh in
Empfang, das man herbeibringt. Die andere Platte zeigt Sibu
beim Gaſtmahle. Vor ihm ſtehen aufgetragen Fleiſch, Gänſe,
Früchte, Blumen, Näucherwerk, und darüber iſt die Speiſekarte
des in der Tat lukulliſchen Mahles zu ſehen. Es war eben
nicht möglich, all die kulinariſchen Genüſſe, die des
Verſtorbe=
nen warteten, im Bilde darzuſtellen, und ſo trat das auch bei
uns übliche Menü an deſſen Stelle, verheißungsvoll auf das,
was noch kommen ſollte, hinweiſend. Als Getränke ſind
ver=
zeichnet gewöhnliches und parfümiertes Waſer, verſchiedene
Sorten Rot= und Weißwein, Bier in diverſen Bräus — denn
das Bier war bereits den alten Aegyptern bekannt — ſowie
Liköre, deren Zuſammenſetzung wir nicht kennen. An Speiſen
ſind genannt ein Viertel vom Rind, desgleichen von der Gazelle,
Lendenbraten, Koteletten, Leber, Bruſt, Gänſe. Enten, Haar=
und Federwild. Als Deſſert ſind namhaft gemacht Brot, Kuchen,
Mehlſpeiſen und als Früchte Datteln, Feigen, Granatäpfel und
Mandeln. Ohne Zweifel ein reiches und höchſt lukulliſches
Mahl!
Bei Betrachtung dieſer bildlichen Darſtellungen machen wir
noch die Entdeckung, daß die alten Aegypter Tiermaler erſten
Ranges waren. Da iſt z. B. ein 29 Zentimeter hohes und 1,74
Meter breites Mauerſtück, das höchſt wahrſcheinlich einem
Grab=
mal aus der Zeit um 3750 v. Chr. angehört. Den trägen Gang
der Gänſe, die wellenförmigen Bewegungen ihres Halſes, die
ſelbſtbewußte Haltung des Kopfes und die Buntfarbigkeit des
Gefieders wäre kein moderner Meiſter mit mehr
Naturwahr=
heit und Lebensfriſche wiederzugeben, fähig als jener
unbe=
kannte Künſtler aus der älteſten Pharaonenzeit.
Bmmmmmmnnnnnnngn
ihm verſinken auch die Tiere, die er geliebt. Sein ſchönes Pferd
mit dem langen Schweif, mit den klugen Augen — auf deſſen
Nücken er über die weite Steppe jagte. Der große Hund, der ihn
auf ſeinen einſamen Gängen begleitete. Das kleine Kätzchen, das
ſich ſo zärtlich an ihn ſchmiegte, wenn er einſam, in Schmerz
verſunken, ſaß. Sie allein waren treu.
Hinter ihm verſinken die Menſchen, die ſeinen Lebensweg
gekreuzt. Was waren ſie ihm?, was war er ihnen? — Er konnte
ſie nicht verſtehen und ſie ihn nicht. Einſam war er ſeinen Weg
gegangen. Nun verſinlt alles; was liegt daran?
Weiter, immer weiter gleitet ſein Kahn. —
Er ſieht nicht zurück — ſeine Seele hat nicht gefunden, was
ſie ſuchte. Weiter, immer weiter gleitet der Kahn. —
Immer einſamer wird es um ihn. — Da tauchen ſie auf,
die mächtigen Felſen, denen ſein Kahn zuſteuert. Die Spitzen
glühen, von der untergehenden Sonne beleuchtet. Weißer Sand
zu Füßen der Felſen — halb vergraben darin Gebeine —
Toten=
ſchädel, von der Sonne gebleicht. Wie lange mögen ſie da liegen?
—Vergeſſene Geſtade der Vergeſſenheit. Hinter der dunkeln
Wolkenwand liegt das ganze vergangene Leben. — Einen kurzen
Augenblick, und der Sturm wird losbrechen — der Kahn an dem
Felſen zerſchellen; was liegt daran? — Er wendet ſich nicht
mehr um.
Einen Moment tauchen vor ſeinem Innern ein paar Augen
auf, die mit ſo viel Liebe in die ſeinen geblickt; er hört eine
Stimme. — Iſt ihm nicht, als ſollte er den Kahn halten? Nein,
nein, nicht denken — nicht zurück — vorbei — vergeſſen. —
Eine kurze Spanne Zeit, und dort in dem Sande liegen ein paar
Gebeine mehr. Abſeits von den anderen wird ein gebleichter
Schädel ruhen — — einſan im Tode wie im Leben. Aber die
Seele wird ſich emporſchwingen, dem Lichte entgegen. Wird ſie
dort finden, was ſie hier vergebens ſuchte?
„Alſo däß is emol vernimfdich!” ſeecht die Woch morjens
beim Kaffeedrinke mei Zwangsmiedern, wie ſe in de Zeidung de
bollidiſche Daal ſtudiert hott: „Alſo däß is emol verninmfdich!“
— ſeecht ſe im Bruſtton der Iwwerzeichung, ſoweit mer bei däre
mit gudem Gewiſſe vun=eme „Bruſt’ton ſchwätze kann.
Ich hab grad de Roman geläſe und hab mich deshalb an
däre ihr Bemärkung net weiders geſtoße, dann wann die ihr
ſpitz=
finnich Nas in de bollidiſche Daal ſteckt un dhut dodrinn äbbes
for „vernimfdich” erkleern, do kann mer ſich ungefehr en Begriſf
nrache, um was for=en Unſinn es ſich widder mol hannele muß
— No, un weil ich däßhalb net es geringſte was gepiepſt hab uff
ihr Bemärkung, do hott=ſe mich iwwer’s Blatt ewäck e Zeitlang
mit ihre Stielaage fickſiert u dann ſeecht ſe ſchaff: „Odder
val=
lricht net?!“
„Bidde,” hab ich gemiedsrühich zu=er geſagt, „bidde, wann
Se ſich mit mir unnerhalte wolle, dann ſage Se erſt, um was
ſich’s dreht un was Sie ſo aſch for vernimfdich halte: de
Volks=
endſcheid, de Finanzausgleich, die Kolleratzionsverhandlunge, des
heſſiſche Sparprogramm odder was ſunſt — däß kann ich doch
net riche”, ſagt ich, hab=ich geſagt.
Quatſch! ſeecht ſe, hier ſteht dick un fätt: „Geſetz fier
gääche Schund un Schmutz”, un es dhet ihr ſcheine, ſeecht
ſe, daß ſe endlich emol in Berlin uff e vernimfdich Idee kumme
weern, indem ſe ſcheint’s uffm Geſetzeswähk endlich dem Schund
un em Dräck an die Krage wollte.
Ich hab nadierlich gleich gemärkt, daß die widdermol bloß
die Iwwerſchrift geläſe hott, die Schlagzeil. Nemlich die lieſt im
bollidiſche Daal grundſätzlich bloß, was fättgedruckt driwwer
ſteht. Däre zulieb braichte ſich alſo unſer geſchätzte un verehrliche
Herrn Bolledicker gor ſo kaa groß Arweit zu mache, indem ſe
maane, ſie mißte zum allgemeine Beſte alle Dag was Neies
ſchwätze; meine Zwangsmiedern geniechts, wann alle Dag was
annerſter fätt owwedriwwer ſteht, ’s Klaagedruckte kann
woche=
lang es ſälwe bleiwe, däß märkt die gor net . . ..
So hott ſe aach in dem Fall bloß die Iwwerſchrift geläſe,
wvo ſich’s um däß Geſetz for gääche de Schund un Schmutz gedreht
hott. Un weil mich’s emol indräſſiert hott, was die ſich
eichent=
lich in ihrm beſchrenkte Volksgenoſſeverſtand dodrunner vorſtellt,
hab ich ſe ruhich weiderklawattſche loſſe. No, un wie ich mer’s
gedenkt hab, ſo war’s dann aach. Nemlich ſie hott gemaant, daß
mer geſetzmeeßich dem Schund emol ennerſchich uff de Leib ricke
dhet, den wo mer äwe widder in die Hend geſtobbt kreecht, un der
vvo aam diräckt an die beſte Friedenszeite erinnern deht. — So
hett ſe ſich kerzlich ächte Seidebaddiſt=Daſchedicher kaaft, mit
Hohl=
ſaum un ſo, pickfei, ’s ganze Dutzend for fimfunneunzich Fennich
— aamol ineigebutzt, un ſchun hett mer ſei blank Nas in de
Hand gehatt. Odder die ſeiderne Florſtrimb, Marke „
Panzer=
hemd”, ’s Paar, for achtundreißich Fennich — aamol a, un de
Owend dhet kaa Katz kaa Maus mehr drinn finne. Odder die
ächt=ameriganiſche, ſtrohgeflochtene Wildlädderſulljee mit
Schlange=
hauteiſatz, ’s Paar for Dreimackfimfunſibbzich — aamool mit im
Näje, un ſchun dhet mer näwer de Abſätz herlaafe. Vun dene
Fimfunneunzichfennich=Pullohwer gor net zu redde, die wo ſich
nooch drei Dag ziehe dhete wie Moſſe, un nooch acht Dag
aus=
ſähe dhete wie en bebadickte Butzlumbe. — Wie geſagt, ſeecht ſe,
der Schund weer, was die Kwalidät abelange dhet, widder äff=äff
Friedenswar; beſſer weer mer frieher aach net ſchlechter
be=
dient worrn, ſeecht ſe. Un do ſollt mer emol geſetzmeeßich
de=
gääche vorgeh, ſeecht ſe. — Aweſo aach wie gääche den Schmutz
uff de Stroß un ſo. Dann do derft ſich die Stroßereinichung in
ihrm Langmut die greeßtmeechlichſt Mieh gäwwe, 8 gebt immer
widder ſo Dräckwiwwel, die wo alles druffſchmeiße dhete, un in
annern Städt, ſeecht ſe, gebt’s äxdra Aſtandsſchutzleit in Zifill,
die dhete uffbaſſe, un wer’s doch dhet, der dhet uff=em Blatz mit
zwaa Mack geknaſt wärrn, ohne Gnad un Barmhärzichkeit; awwer
in Darmſtadt, ſeecht ſe, gebt’s däß net, obgleich mer do ganz ſchee
wenichſtens widdermol e broduckdief Erwärbslofefierſorch, wo aach
was ei breecht. Awwer hier weer jo nix zu mache, ſeecht ſe, indem
die Stadtverwaldung dem Bollezeiditäckter net vorgreife därfe
dirft, un de Bollezeidiräckter mißt ſich an däß halte, was vun
Owwe kemt, awwer’s Minneſterium for’s Innerliche, däß wo in
dem Fall des zuſtendiche vun unſere Minneſteriume weer, däß hett
ſich vorerſt bloß widder mit de Faßnacht befaßt, un daß kaa
Kunn=
fäddi uff die Gaß geſchmiſſe därft wärrn un ſo, un unſere
Stadt=
verwaldung kennt’s däßhalb aach egal ſei, ob mer was uff die Gaß
ſchmeiße derft odder net, indem ſie, die Stadtverwaldung, im
Ernſtfall ja doch nix devo hett, wann’s aaner doch dhet, ſundern
däß dhet, nooch liewer Gewohnheit, ſchließlich aach widder de
Staat eiſtecke, der Allmei, wo de Gemeinde nix gunne dhet;
awwer wann ſie was zu ſage hett, ſie, mei Zwangsmiedern, dann
kennt Stadt un Staat ja hallpadd mache, wann ſe ſich aanich
weern, awwer die weern ſich ja in Geldſache nie aanich, ſeecht ſe.
un däßhalb weer’s gut, daß mer in Berlin ſich widder mol uff ſei
Flichte beſunne hett un wollt e Reichsgeſetz erausbringe for
gääche de Schund un Schmutz.
Liewesche — hab ich jetzt zu=er geſagt — Liewesche, Sie
hawwe zwar ſälte Rächt, awwer dißmol hawwe Se Unrächt.
Nemlich bei dem Geſetz for gääche de Schund un Schmutz, do
hannelt ſich’s net um den rein körberliche, ſundern um den rein
geiſtmeeßiſche Schund un Schmutz, ſozuſage um de
kinſtleriſch=
lidderadiſche Schund un Dräck, un do wollt ſich de Reichsdag die
nechſt Woch mit befaſſe. Awwer die Baddeibonze, hab iche=er
er=
kleert, die Baddeibonze in Berlin, die weern ſich noch net
driw=
wer aanich, ob’s iwwerhaubt noch en Wert hett, dem deitſche
Volk ſowas wie e ſtaatsa wäldlich Kuhfernande vorzuſetze, odder
ob’s net ſchun zu ſpet weer. Meiner Maanung nooch, hab ich
ge=
ſagt, weer’s for=e Beſſerung nie zu ſpet, bloß wer ich im
Zwei=
ſel, ob de Reichsdag dodefor es neediche Verſtendnis uffbringe
dhet, un ich hett, dorch allerhand Beiſpiele gewitzicht, die
begrin=
dete Hoffnung, hab ich geſagt, daß nix Gudes bei dem moraliſche
Kuhhannel erauskemt. Meiner Vermudung nooch, hab ich
ge=
ſagt, dhete ſe nooch liewem Brauch do jedenfalls de Gaul widder
mol am Schwanz uffſchärrn. Im Jipwriche, hab ich geſagt, die
„Dichter=Akademie” in Berlin
Was? — ſeecht dodruff mei Zwangsmiedern. „Dichter=
Aka=
demie? Was ſoll ich mer dann dodrunner vorſtelle?
Ja, hab ich geſagt, was mer ſich dodrunner vorſtelle ſoll,
däß is mer for’s Erſte gach noch e Reedſel. Un mir ſcheint, hab
ich geſagt, daß ſich die Herrn Dichter do ſelbſt noch net im Klare
driwwer ſin. Sie hawwe ſich duſchur an de Kebb, un alle
Aage=
blick mackiert e annerer die beleidicht Läwwerworſcht. —
Jeden=
falls ſchwant mir ſowas, hab ich geſagt, als wann mer die nechſt
Woch im Reichsdag, wann ſich die Härrſchafte iwwer Kunſt „un
ſo” unnerhalte, do ſchvant mir, als wann’s do zu allerhand
Eiſebahlunglicker kennt. Baſſe Se owacht, hab ich zu meiner
Zwangsmiedern geſagt, was do des Volk der Dichter un Denker
widder zu heern krickt .. .!
Iwirichens, fagt ich, unſer Intendant, der Legal, der hett
die vorich Woch bei de Grindung vun de Sieddeitſche
Theatergemeinſchaft, däre wvo jeder beidräte mißt, dem
ſoo’s wärklich ernſt weer um Kunſt un Theater, alſo der Legal,
ſagt ich, heit bei ſeim Vordrag iwwer’s Thcater des ſcheene Wort
vun de „ſeeliche Annalfabeede” geprägt. Un ich wollt zwar kaan
Verglich ziehe, ſagt ich, awwer wann ich do ſo an unſern
hoch=
wohllöbliche Reichsdag denke dhet, do kemte aam allerhand
Ge=
danke. — No un gottlob, die Gedanke ſveern jo aach in de
Räbu=
blick noch zollfrei . . .
Was awwer unſern hoffnungsvolle Noochwux bedräffe dhet,
ſagt ich, wann mer den mit „Parregrafe” vorm Schund un
Schmutz bewahrn will, dann is es gefehlt. — Un im Iwwriche,
ſagt ich, Geſetze hammer in Deitſchland jetzt grad genug, mer ſoll
nu endlich emol lerne, domit umzugeh, ſagt ich.
No, un däre Maanung war mei Zwangsmiedern aach, un
däß will bei däre ſchun viel haaße . . ."
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Was awwer debei erauskimmt,
wann mer ſich behördlicherſeiz mit de „Kunſt” bemengſelt, däß
hott uns die letzt Stadtratsſitzung widder mol gezeigt. Wo mer
ganz näwebei aach widdermol die alt Erfahrung mache konnt,
daß die harmloſeſte Dagesordnunge, hinne am Schwanz, dorch
e klaa Wfrag, ſich zu de lebhafteſte Sitzunge auswaxe kenne. —
Alſo un dißmol hott ſich’s um „Kunſt=A’ſichte” gedreht un mer
is uff de Kunſtſchoggelgail eglich uffenanner. Wodebei unſer
derzeidicher Kunſtdezernend mit ſeine forſche Alliern klibb un klar
erkleert hott: er dhet mit ſeim Urdaal iwwer de Wert odder
Un=
wert pun=eme Bild net zurickhalte, er dhet ſei Maanung ſage,
un wem’s net baſſe dhet, „der ſollt ſich en Stäcke dezu ſtecke!"
Barawo — grad ſo mach ich’s aach! Ob’s nun e Bild is odder
ſunſt was, ganz egal, „mir zwaa” ſage unſer Magnung, un wem’s
net baßt . . . Hoffentlich baßts im immer . . .
Freilich, die Stadträt wolle kimfdichhie aach als was
mitzu=
redde hawwe, wann widder Bilder kaaft wärrn. Es ſoll e „
Kunft=
kommiſſion” in die Welt geſetzt wärrn. Was wärd do widder
for=en Miſchmaſch zuſammekumme . .
Iwwrichens: Kunſtdezärnend ſei in=ere Kunſtſtadt, däß is e
Kunſt. — Nemlich wie ich mer hab ſage loſſe, ſollt der
Sitzungs=
ſaal vun unſerm Radhaus „ausgemalt” wärrn. Schee un gut,
dofor ſin mer e Kunſtſtadt. — Da awwer des Radhaus unner
Denkmalsſchutz ſteht, hott gach die Denkmalsſchutzkommiſſion mit
eneizuredde. — Un was dhut mer? — Ausgerächent die
Kunſt=
ſtadt Darmſtadt dhut en — Frankforter Moler mit’m Entworf
bedraue. — Krickt mer do net die Krenck?! — —’s Scheenſte is,
der Entworf hott kaa Billichung gefunne. Wer=en awwer bezehlt,
däß was ich allerdings net. — Neierdings is mer aach vun de
Bemalung” widder abkumme; es ſoll „Stuck” enei . . . Jetzt
dhet mich’s allerdings emol indräſſiern, ob valleicht aach em
Frankforter „den Ton” agäwwe hott, wie de Saalbau innwennich
„ausgemolt, ſoll wärrn. Dem Muſter nooch zu urdaale, macht
mir’s de Eidruck, als weer der Aſtrich eweil for die Faßnacht
geminzt. — No, es wärd ſich weiße, hott ſäller Weißbinner
ge=
ſagt. — Und nur die Ruhe kann es machen! Däß ſeecht ſich aach
die Uhr uff de katholiſch Kärch, die leßt ſich net im geringſte in
Drabb bringe. Wah’ſcheints is=ere die Fädder geblatzt, ſie ſteht
jedenfalls ſchun bald e Johr uff drei Minude iwwer Zwelf; odder
drei Minude iwwer Vierunzwanzich, wie mer will, awwer ſie
„ſteht” Un es is nor gut, daß ſe niemand, im Wähk ſteht un
dhut aach kaam die Guck verſpärrn, wie die Perſiluhr in de
Rheinſtroß . ."
No, wann’s uff mich akemt, ich dhet jo ſage, ich wollt die
Räbberadurkoſte äwenfalls vermiddelſt vun=ere Sammlung
uff=
dreiwe. Awwer ich hab vorerſt noch mein Laſt mitm Niewergall=
Denkmalfong — Wann ich däß Gäld beiſamme hab, dann recht
gärn, ſchun wääche unſerm Aſähe als Kunſtſtadt. Allerdings, es
wärd noch e Weilche dauern, ſolang muß mer ſich noch gedulde.
Drotzdem: Laafts aach net, ſo drebbelts doch! — So ſin mer
die Woch zugange: Kegelklub Rotkraut: 5 Mack, Raſierklinge:
2 Mack, Sammlung bei de letzte Tur vum Alweverein, Säckzion
Starkenborch: (2. Rate) 30 Mack. Danke ſchee!
Die Mode von heute
Der unterſchiedliche Herbſthut. Trug bisher
die elegante Frau ihre verſchiedenen Herbſthüte ganz nach
Wunſch und Laune zu den verſchiedenen Gelegenheiten, ſo hat
für dieſen Herbſt Frau Mode beſtimmte Forderungen geſtellt,
die eine Frau von Geſchmack erfüllen muß, wenn ſie nicht als
unmoderne Frau gelten will. So ſchreibt ſie für den Vormittag
als Laufhut, den ſchlichten, einfachen Filzhut vor. Am
Nach=
mittag aber iſt er vervönt und muß durch den ſchlichten
Samt=
hut erſetzt werden. Der Abend dagegen verlangt den mehr
oder weniger reich ausgeſtatteten Seiden=, Brokat= oder
Seiden=
tüllhut mit Reiher= Goldfaſan=, Paradiesvogel= oder
Strauß=
geſteck. Hauptmodefarben des Vormittagshutes ſind: Grau,
Blau, Erdbeerrot, Marine, Weiß und Schtvarz. Modefarben
des Nachmittays: Grün, Blau, Lila, Silbergrau und alle
röt=
lichen Töne. Am Abend ſind ſchwarze Hüte vorherrſchend,
höch=
ſtens hier und da durch ſchmale lebhaft farbige Vorſtöße belebt.
Die wieder moderne Seidentreſſe. Sie muß
doch als Garnitur ihre beſonderen Vorzüge beſitzen, daß Frau
Mode ſo bald ſchon auf ſie zurückiam. Schon kann man Capes,
Jäclchen, Jaketts wollene Jumper und Koſtümröcke mit ihr
reich geſchmückt ſehen und wird im Spätherbſt wahrſcheinlich
reichſte Verwendung dieſes gefälligen Garniturmaterials
kon=
ſtatieren können. Sehr originell wirken am Vormittagskleide
für kühle Tage, drei= oder viereckige Flechtmotive von ein= oder
zweifarbigen Treſſen, die vereinzelt noch durch Zierſtriche in
ſchwarzer oder weißer Seide, Gold= oder Silberfäden und
Glas=
oder Metallperlenſchmuck noch beſonders belebt werden. Ein
neuter Faltenrock mit breiten Quetſchfalten zeigte rings um den
Rand 3—5 Treſſenbeſätze und über dieſen, auf jeder Falte, je eines
der obigen Motive. Der dazu gehörige Jumper war mit je
dreimaligem Treſſenbeſatz in handbreiten Abſtänden am
Leib=
chenrande und den Aermeln beſetzt, zwiſchen denen die gleichen,
nur ſtark verkleinerten Motive in Abſtänden aufgeſetzt waren.
Der Schalkragen war nur einmal mit Treſſe beſetzt und die
langen ſchmalen Enden des einmal gebundenen Schals, mit je
einem Miniaturmotiv geſchmückt.
E. M.
Praktiſche Winke
„Es zieht!”. Ja, es zieht in ſo mancher Wohnung, trotz
Fenſtermänteln, Portieren und Fenſterkiſſen. In der Nähe der
Fenſter, die man des kargen Lichtes wegen gerade jetzt
bevor=
zugt, wenn man irgend eine der unumgänglichen Flick=, Stopf=
und Stickarbeiten ausführen will, iſt es „nicht auszuhalten”;
es iſt rein zum „Verzweifeln” wie ſo manche junge und alte
Hausfrau klagt, ohne an Abhilfe zu denken. Und wie leicht
dieſe geſchaffen werden könnte, wiſſen leider nur wenige von
ihnen. Die fertigen Verdichtungsſtränge ſind ihnen zu teuer und
bedingen, namentlich bei großer Fenſterzahl, tatſächlich eine
beachtliche Ausgabe, und mit ſelbſtgefertigten Streifen hat man
noch keinen Verſuch gemacht. Dabei ſind ſie faſt mühelos und
ebenſo leicht anzubringen. Gute, dichte, weiche Watte wird
da=
zu in fingerbreite Streifen geſchnitten. Die Fenſterfalze entlang
wird mit feinem Pinſel Dextrin ganz ſchmal aufgeſtrichen, die
Streifen darauf geklebt, mit einem Falzbein oder Küchenmeſſer
feſtgedrückt und nun die Fenſter geſchloſſen. Nach etwa zehn
Minuten ſitzen die Streifen feſt. Mit kleiner Schere ſchneidet
man nun alle überhängenden Faſern ab, und der faſt luftdichte
Fenſterabſchluß iſt hergeſtellt. Wo die Lücken ſchmäler ſind, da
genügt auch die Hälfte der Watteſtreifen; nach längerem
Schlie=
ßen der Fenſter ſind ſie wie Kitt ſo dicht und feſt, ſowie kaum
ſichtbar, und doch halten ſie den heimlichen „Zug” von ihm fern,
ſodaß man ohne Furcht vor Geſundheitsſchädigung den „
Fenſter=
platz” benutzen kann.
E. I.
Schuhe waſſerdicht zu machen. Ein
ausgezeich=
netes Mittel dafür iſt eine Miſchung von einem Teil Rizinusöl
und einem Teil Fiſchtran, die man gleichmäßig auf das
Ober=
leder und die Sohlenränder aufträgt. Zuvor muß man jedoch
das Leder durch Abreiben mit terpentingetränktem Leinenlappen
von Wichſe und Schuhcreme befreien.
H.
Prüft von Zeit zu Zeit eure „
Winterkonſer=
ven‟! Dieſe Forderung iſt namentlich dieſes Jahr beſonders
angebracht, da durch die allenthalben herrſchenden Regentage und
=wochen, das Obſt wie das Gemüſe außerordentlich „waſſerhaltig”
iſt und demzufolge ſich auch nicht ſo gut hält, wie in anderen
normalen Jahren. Um ſich vor Verluſt durch verderbende
Kon=
ſerven zu bewahren, ſollte man dieſe daher von Woche zu Woche
einer Kontrolle unterziehen, und jedes „verdächtige” Glas ſofort
entfernen. Sind ſie nur „leicht angegangen” ſo kann man ſie
durch Aufkochen und ſchnellſten Verbrauch retten. Eignet es ſich
nicht mehr zu Kompott, ſo kann man den Inhalt zu Suppen,
Fruchtflammeris uſw. verwenden oder mit Zuckerzuſatz
Marme=
lade davon kochen.
V. A.
Farbige Herren=Trikotunterwäſche auf „Neu” zu reinigen.
Die von der Mode bevorzugte farbige Unterwäſche für Herren
behauptet nach wie vor ihre Stellung, die ihnen von ſeiten der
ebenfalls der Farbenfreudigkeit fröhnenden „Männlichkeit” vor
der farbloſen Wäſche eingeräumt wird.
Der Beſitz mehrerer farbiger Garnituren: Beinkleid und
Unterziehjäckchen, macht dem „ſtärkeren” Geſchlecht aber nur dann
Freude, wenn ſie in urſprünglicher Farbenfriſche, nach dem
üb=
lichen Waſchprozeß erſteht und nicht Spuren unachtſamer
Be=
handlung aufweiſt.
Um dieſe farbige Trikotwäſche ſachgemäß zu waſchen,
muß das Waſchwaſſer in der richtigen Weiſe zubereitet, alſo auf
1 Eimer kaltes Waſſer 1—2 Eßlöffel Perſil, zuvor kalt verquirlt,
beides zuſammen erhitzt werden. Ferner nehme man ſtets nur
eine Garnitur einer beſtimmten Farbe (alſo nicht
ver=
ſchiedene Farben) auf einmal in das Waffer, um das
Jueinander=
laufen entgegengeſetzter Farben zu verhüten. Auf gleiche Weiſe
verfahre man mit dem heißen Spülen in klarem Waſſer. Nach
dem Trocknen werden Beinkleider und Unterjäckchen mit nicht
zu heißem Eiſen „geglättet”.
Der zeitgemäße Haushalt
Die Jugend „Meiſter Lampes” ſicher zu
er=
kennen! Wenn die Hausfrauen in der jetzigen „Saiſon” ab
und zu einmal einen Haſen erſtehen, kann es namentlich noch
jungen, unerfahrenen paſſieren, daß ſie dank ihrer Unwiſſenheit
hinſichtlich der Merkmale zwiſchen alten und jungen Haſen einen
„Methuſalem” unter den Langohren wählen. Um ſich vor einem
„alten Haſen” zu ſchützen, der trotz reichlichem Speck einen zähen.
Braten ergibt, ſei ein kleiner Kniff verraten, den jede Hausfrau
anwenden ſollte. Wenn ſie beim Einreißen der „Löffel” (Ohren)
auf Widerſtand ſtößt, ſo hat ſie einen mehrjährigen Haſen
vor ſich, laſſen ſie ſich jedoch leicht einreißen, ſo iſt es
ein junges Tier.
V.
Haſenpfeffer. Das ſauber gewaſchene Hafenklein wird
mit Wurzelwerk, Eſſig, Salz, Pfeffer, Zwiebeln, Gewürzkörnern,
einem Lorbeerblatt und einem Stück Zitronenſchale mit etwas
Waſſer weichgekocht. Dann von zwei Eßlöffeln Mehl und etwas
Butter eine braune Mehlſchwitze bereitet, dieſe mit der Brühe
ſämig gekocht und mit etwas Zucker abgeſchmeckt. Dann läßt
man das Fleiſch noch kurze Zeit darin ziehen.
Haſenragout. Der in Stücke geſchnittene Haſe wird
geſpickt, in Mehl gewendet und in Butter halbweich geſchmort.
Dann gibt man feingeſchnittene Zwiebel, etwas Zitronenſchale,
Gewürz, Pfeffer, Salz und eine kleingeſchnittene Salzgurke
da=
zu, läßt weichſchmoren, ſchmeckt mit Salatſoße und Zucker ab
und gibt die mit etwas Kartoffelmehl verdickte Soße über das
Fleiſch.
Vorzügliches Gewürzpulver. Im Mörſer
wer=
den 5 Muskatnuß, Nelken. Neugewürz, weißer Pfeffer, 2 große
Kümmel, Lorbeerblätter, ebenſoviel getrocknetes Baſilikum,
Estragon, Salbei, Thymian, Paprika, Pilze und 1 Prife Ingwer
ganz fein zerſtoßen und miteinander gemiſcht. Das Pulver dann
in kleine Fläſchchen gefüllt und an Suppen, Soßen und Ragouts
als ſehr wohlſchmeckende Würze verwendet.
Paprikakartoffeln. Man bereitet eine dicke Soße
aus einer hellgelben Mehlſchwitze, Fleiſchbrühe, einer gedünſteten
Zwiebel, Salz und einem geſtrichenen Teelöffel (auf ein Liter
gerechnet) Appels Roſenpaprika. Läßt ſie ſämig kochen, gibt
fein=
ſcheibig geſchnittene Salatkartoffeln, ſowie 2—3 Eßlöffel
fein=
gewiegten, gekochten Schinken dazu und reicht das Gericht nach
kurzem Dämpfen mit Sellerie= oder Krautſalat zu Tiſch.
Speiſen=Zettel.
Sonntag: Rumfordſuppe, Rotkraut mit Haſenkeulchen.
Apfelmus. — Montag: Blumenkohl, in der Form gebacken,
mit holländiſcher Soße. — Dienstag: Schwarzwurzeln mit
Butterſoße und Bratkartoffeln. — Mittwoch: Grünkohl mit
gekochtem Schwarzfleiſch. — Donnerstag: Arme Ritter
mit geſchmorten Birnen. — Freitag: In Butter gedämpfter
Schellfiſch mit Kartoffelſalat. Grießſpeiſe. — Samstag:
Makkaroni mit Tomatenſoße und geriebenem Schweizerkäſe.
Nummer 323
Sonntag, den 21. November 1926
Seite 13
Der Fauſtturin im Kloſterbezirk
von Maulbronn.
(Siehe Abbildung in der „Gegenwart”.)
Der Fauſtturm des heute noch mauerumgürteten Kloſters
Maulbronn, dieſer wehrhaften deutſchen Gottesburg, ja
Gottes=
ſtadt, liegt ganz verſteckt an der SO=Ecke des Kloſterbezirkes in
einem richtigen Zaubergarten. Durch ganz überwachſene
Lauben=
gange, durch eine faſt tropiſch wuchernde Wildnis führt der
ſchat=
tige Weg zu dem von alten Bäumen rings umſtellten Gemäuer,
in deſſen trauliches Turmſtübchen die Zweige geradezu
hinein=
wachſen. Auf den phantaſtiſch veranlagten Juſtinus Kerner, der
als Oberamtmannsbub im Kloſter Maulbronn einen Teil ſeiner
Kinderjahre verlebte, muß dieſer einſtige Wehrturm wie das
ganze Kloſter mit ſeinen verlaſſenen rieſigen Hallen,
Kreuz=
gangen, geheimnisvollen Treppen, in geſpenſtiſchen Schatten
liegenden Gewölben eine gar geheimnisvolle Anziehungskraft
ausgeübt haben. Und er widmet auch in dem bunteſten allen
Bilderbücher ohne Bilder, in ſeinen hinterlaſſenen
Jugenderinne=
rungen, die er nennt „Das Bilderbuch aus meiner Knabenzeit”,
dem Fauſtturm einen beſonderen Abſchnitt mit der Ueberſchrift
„Doktor Fauſt und ſein Freund Prälat Entenfuß”, in dem uns
der Geiſtergläubige von Weinsberg wiſſen läßt: „Der Abt
Johannes Entenfuß war ein beſonderer Freund Fauſts und
räumte ihm bei Beſuchen dieſen Turm zur Wohnung ein; das
war im Jahr 1516. Entenfuß und Fauſt waren in dem nahen
Städtchen Knittlingen geboren uſw. . . " Uebte nun Dr.
Fau=
ſtus, „der weitbeſchreyte Zauberer und Schwartzkünſtler”,
wirk=
lich ſeine Teufelskunſt auch in einem Kloſter aus? Ließ er
wirk=
lich einmal im Refektorium dem Herzog von Württemberg rohe
Rüben auftragen, die der fürſtliche Gaſt des Kloſters, geblendet
von dem Hexenkünſtler, als die koſtbarſten Aepfel verſpeiſte?
Hartnäckig hat ſich die Erinnerung an den Aufenthalt Fauſts im
Kloſter Maulbronn erhalten. Daß nun Fauſt wirklich Gaſtrollen
ſeiner ſchwarzen Magie in Maulbronn gegeben hat, bezeugt ein
noch erhaltenes Verzeichnis der Aebte. Da heißt es von dem
Abt Entenfuß (1512—18): „Iſt Dr. Fauſten deß Zauberers
Col=
lega geweſen, welcher dieſen Abt zu Maulbronn beſucht.”
Was ſuchte Fauſt im Kloſter Maulbronn? Abt Entenfuß
war ein gar bauluſtiger Herr. Und wenn auch ein Abt des 15.
Jahrhunderts von dem Reichtum ſeines Maulbronner Kloſters
rühmte: „Unſere Weinfäſſer ſind größer als die Wohnungen der
ägyptiſchen Mönche und unſere Fruchtſpeicher geräumiger als
ihre Klöſter”, ſo war Bauen ſchon immer eine koſtſpielige Sache.
Abt Entenfuß hatte ſich ſehr in Schulden geſtürzt. Er brauchte
Geld, Gold. Und wer glaubte in jener Zeit nicht, daß die
Alchi=
miſten, die Schwarzkünſtler, ſolches in ihren Retorten und
ge=
heimen Laboratorien zu machen verſtänden! Was lag da wohl
näher, als daß ſich Abt Entenfuß ſeinen „weitberümpten”
Lands=
mann von Karklingen kommen ließ, der ſich ſelbſt nannte den
„Quellbrunnen der Nekromanten, einen Aſtrologen, den Zweiten
der Magier, einen Chiromanten, Aeromanten, Pyromanten, den
Zweiten der ſchwarzen Kunſt” Und Abt Entenfuß und der
Zauberer Fauſt mögen wohl zuſammengepaßt haben. Man kann
ſich eines wiſſenſchaftlich gewiß nicht zu analyſierenden Gefühls
kaum erwehren, daß dieſer Abt Entenfuß wohl ſelbſt eine recht
„romantiſch” veranlagte Nakur geweſen ſein muß, wenn man
ſein ſeltſames redendes Wappen, einen Entenfuß, der den
Abts=
ſtab hält, an einer ebenſo wunderlichen Holzſäule im einſtigen
Erdgeſchoßſaal des Herrenhauſes entdeckt. Und die Perſon
dieſes Abtes umflüſtert ja auch die Sage. Aus den Pyrenäen
ſoll ſein Geſchlecht ſtammen, von einem verfehmten, in den
Ber=
gen zurückgebliebenen germaniſchen Stamm, deſſen Angehörige
als erniedrigendes Erkennungszeichen jenen Vogelfuß auf ihren
Kleidern hätten tragen müſſen. Wie dem auch ſei, Fauſt war
ſicher im Kloſter Maulbronn. Ob er aber im Fauſtturm, deſſen
Obergeſchoß mit dem Stübchenidyll und der welſchen Haube erſt
im Jahre 1604 aufgebaut wurde, ſeine Alchimiſtenküche
einge=
richtet hatte — im Kloſter ſelbſt wurde ein Raum, die jetzige
Seminarküche, Fauſtküche genannt, ein düſter=unheimliches Gelaß
neben der Bibliothek das Fauſtloch — mag dahingeſtellt bleiben.
Eines aber iſt ganz ſicher, daß Dr. Fauſtus dem Abt Entenfuß
nicht aus ſeinen Nöten geholfen, daß er ihm vielmehr noch ein
ſchweres Stück Geld obendrein gekoſtet haben wird. Denn was
Philipp Begardi, der Phyſikus und Leibarzt der Stadt Worms,
in ſeinem Index sanitatis vom Jahre 1539 u. a. auch über
un=
ſeren Fauſt und über die von ihm betrogenen Opfer ausſagte,
„er iſt vor etlichen jaren vaſt durch alle Landſchafft,
Fürſten=
thumb u. Königreich gezogen, ſeinen namen jedermann ſelbs
bekant gemacht, vun ſeine groſſe Kunſt., ſich höchlich berümpt.
Hat auch ſelbs bekannt daß er ſey ond heyß Fauſtus, damit
ſich geſchrieben Philoſophum Philoſophorum uſw. Wie vil aber
mir geklagt haben, daß ſie von im ſeind betrogen worden, deren
iſt eyn große zal geweſen . . . Doch hat er ſich im geld nemen
oder empfahen net geſaumpt, vun nachmals auch im abzugk er
hat, wi ich beracht, vil mit den ferßen geſegnet. Aber was ſol
man nun dazu thun, hin iſt hin” — das wird Abt Entenfuß auch
in Maulbronn erfahren haben.
Daß man in jenem Zeitalter der eben erſt erwachenden
Naturwiſſenſchaften alle dieſe Gaukler ernſt nahm, wie ſie ſich
wohl ſelbſt ernſt nahmen, darf uns nicht wunder nehmen.
Eben=
ſo wie dieſer durchbrechende heiße Drang, den geheimen Kräften
und Mächten der Natur nachzuſpüren, den kriſtallklaren Geiſt
eines Kopernikus zur Begründung der wiſſenſchaftlichen
Aſtro=
nomie führt, ebenſo war aber auch der vom Orient noch genährte
Glaube lebendig, durch Beſchwörung die unſichtbaren Geiſter der
Natur ſich dienſtbar machen zu können. Und es lag in der Tat
ein fauſtiſcher Drang in ſolchem Glauben, dem ja die Zukunft
gehörte und der ſich zu jener Zeit nur untauglicher Mittel und
Spekulationen bediente. So ſehen wir auch einen Reuchlin,
einen Paracelſus, einen Agrippa von Rettesheim und mit ihnen
einen ganzen Schwarm lauterer und unlauterer Elemente
kabba=
liſtiſchen und magiſchen Künſten ergeben. Selbſt ein Fiſchart,
ja auch ein Luther glaubten an die Möglichkeit ſolcher Zauberei.
Und ſo wurde denn auch Fauſt immer wieder von neuem in
Dienſt genommen, wenn er irgendwo mit ſeiner Zauberkunſt am
Ende war und ſich aus dem Staub machen mußte. Einige Jahre
nach ſeinem Maulbronner Gaſtſpiel ſehen wir ihn im Dienſte
des Fürſtbiſchofs Georg III. von Bamberg. Wieder einige Jahre
ſpäter ſoll er ſich in Leipzig, dann in Wittenberg und Baſel
herumgetrieben haben. Ja, im Jahre 1528 ſtand er ſogan im
Dienſt des franzöſiſchen Königs Franz I., wie wir einem Brief
des gleichfalls am franzöſiſchen Hof ſich aufhaltenden Agrippa
von Nettesheim entnehmen dürfen. Und doch durchſchauten
manche ſeiner Zeitgenoſſen das Treiben dieſes fraglos höchſt
be=
gabten Vagabunden, ſo Melanchthon, ſein in Bretten, nicht weit
von Knittlingen geborener Landsmann, der ihn eines Tages
wegen ſeines zügelloſen Lebenswandels hart zur Rede ſtellte.
Da ſoll Fauſt Melauchthon geantwortet haben, wie wir in einem
Bericht „Von gemeinen Gaukelbuben” in dem Buche „Chriftlich
Bedenken und erinnerung von Zauberey 1585” von Aug.
Lerch=
eimer, einem Schüler Melanchthons, leſen können: „Herr
Phi=
lipp, ir fahret mich allemal mit rauhen worten an, ich wills
einmal machen, wenn jr zu tiſche gehet, daß alle häfen in der
kuchen zum ſchoinſtein hinaußfliegen, daß ir mit ewern geſten
nicht zu eſſen werden haben.‟ Darauf antwvortet ihm Herr
Philippus: „Daß ſoltu wol laſſen, ich ſchieße dir in deine Kunſt”
Und eben dieſer Lercheimer erklärt von Fauſt, über den bereits
im Jahre 1587 das Fauſtbuch „Hiſtoria von D. Johann Fauſten,
dem weitbeſchreyten Zauberer und Schwartzkünſtler”, in der
Offi=
zin „Joh. Spies=Frankfurt a. M.” erſchienen war: „hatte weder
Hauß noch Hof zu Wittenberg oder anderswo, war nirgent
da=
heim, lebete wie ein lotterbub, war ein ſchmarotzer, fraß, ſauff
vud ernehrte ſich von ſeiner gauckeley”. Im Jahre 1539 ſcheint
Fauſt in oder bei dem Städtchen Staufen im Breisgau übel
ge=
endet zu haben. So leſen wir in der Zimmeriſchen Chronik:
„Daß aber die pratik ſolcher kunſt nit allain gottlos, ſondern
zum höchſten ſorgelich, das iſt unleugenbar, denn ſich das in der
erfarnus beweiſt, und wiſſen, wie es dem weitberümpten
ſchwarz=
künſtler, dem Fauſte, ergangen. Derſelbig iſt nach vilen
wunder=
barlichen ſachen, die er bei ſeinem leben geiebt, letztlich in
der Herrſchaft Staufen im Preisgew in großem alter vom böſen
ez.
gaiſt umbgebracht worden”.
Geſchäftliches.
Ein hoher Gaſt. Auf ſeinem hohen Galawagen fuhr in den
letzten Tagen der Froſchkönig durch die Straßen unſerer Stadt, um
unſere Hausfrauen daran zu erinnern, daß die bekannte Schuhereme
Erdal an dem roten Froſch zu erkennen iſt. Die bekannte
Märchen=
geſtalt wurde von unſerer Schuljugend begrüßt. Aber auch bei den
Straßenpaſſanten fand der geſchmackvoll ausgeführte Wagen allgemeinen
Beifall.
Die Schweizeriſche Lebensverſicherungs= und
Rentenanſtalt in Zürich gegründet 1857 iſt die größte
Gegenſeitigkeitsanſtalt auf dem europäiſchen Kontinent und kann mit
ihren Garantiemitteln von 275 Millionen Schweizer Franken
gegen=
wärtig wohl als das beſtfundierteſte Unternehmen der Branche gelten.
Die Anſtalt überweiſt den geſamten Jahresüberſchuß, der im
ver=
gangenen Jahr 9,85 Millionen Schweizer Franken betragen hat, reſtlos
ihren Mitgliedern und bietet daher die Lebensverſicherung
außerordent=
lich billig und zum Selbſtkoſtenpreis.
TMch. /17607.
Aus dem ſüdbadiſchen Schwarzwald. Inmitten
prächtiger Tannenwaldungen liegt in einer Höhe von 1120 Metern über
dem Meere das Hotel „Notſchrei” Waldungen mit hundert= bis
hun=
dertfünfzigjährigen Tannen umgeben das Waldhotel, das Touriſten und
Erholungsbedürftigen einen unvergleichlich ſchönen Aufenthalt bietet.
Von Freiburg aus iſt „Notſchrei” per Poſtauto zu erreichen. Der Weg
führt bei einer Steigung von 290 bis 1120 Metern durch herrliche
Gegenden, an wildromantiſchen Schluchten und Sturzbächen vorbei.
Vom „Waldhotel” aus ſind bequeme Wanderungen nach dem
Schau=
insland, dem Feldberg, Belchen uſw. möglich. Zehn Minuten vom
Hotel Ausſicht auf die Schweizer Alpen. Für den herannahenden
Winterſport gibt es kaum eine beſſere Lage. Ausgedehntes Skigelände
in nächſter Nähe des Hotels trägt dem verwöhnteſten Sportler
Rech=
nung. Skikurſe werden durch geübte Skilehrer erteilt. Außerdem
fin=
den eine Anzahl ſportliche Veranſtaltungen während der Winterſaiſon
ſtatt. Daher auf nach „Notſchrei!”
In den Schaufenſtern der Firma Joſeph Trier
Möbelfabrik und Teppichhaus, Wilhelminenſtraße 25, iſt ein ſeltener
alter Teheranteppich in Größe 7,20 X 5,20 Meter ausgeſtellt. Dieſes
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arbeit, die auch eine beſondere Sehenswürdigkeit darſtellen.
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in Darmſtadt, Kaulsſtraße 39, laufenden Zeitſchriften=Abonnements an
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Nr. 85. 1. Es wird weſentlich eine Beweisfrage ſein, ob in den
geſchilderten Handlungen der Dame und der damit in Zuſammenhang
ſtehenden Kenntlichmachung eine unter Lebenden vollzogene
Schenkung, die nach dem Tode wirkſam werden ſoll, gefunden wird.
Jedenfalls kann man eine ſolche darin finden; den Beweis
mangeln=
der Geſchäftsfähigkeit hätte die Gegenſeite zu führen. Hier wird der
Arzt mitzuſprechen haben. Wir halten die Anſprüiche keineswegs für
ausſichtslos. Auch iſt eine beſondere Entlohnung für die Nachtpflege
durchaus vertretbar.
K. B., hier. Warum ein ſo heftiger Streitfall? Verloren ſind
90 Mark in bar und die Selbſtkoſten des Hutes.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 21. Nov. 8.30: Morgenfeier. O 11: Uebertr. dee
Eröffnungsfeierlichkeiten der neuen Beſprechungsräume in Mannheim,
Freiburg und Karlsruhe. O 12: Hausorch. Beethoven: Adagio
a. d. vierten Sinf. — Locatelli: Trauerſinf. — Brahms: Viex
Geſänge. — Be=thoven: Cavatine a. d. Streichquartett op. 130.
Händel: Totenmarſch a. „Saul”. Mitw.: Hildegard v. Buttlar
(Alt). O 1: Elternſtunde. „Die Entwicklung des Gefühlslebens im
Kinde” von Dr. Fürſtenheim. O 4: Stunde der Jugend. Sprecherin:
Lieſel Simon. O 5: Kleiſts Gedächtnisveranſtaltung. Gluck: Arie
a. Orpheus” — Vortrag. — Gluck: Trio onate in B=dur. —
Ausf.: Ida Haas (Sopran), Univ.=Lektor Roedemeyer (Vortrag),
A. Meinel. A. Schneider (Violine), W. Scheulen (Cello), Dr.
Merten (Klavier). O 6: Rhein=Mainiſcher Verband für
Volks=
bildung. O 7: „Deutſchlands ferne Gräber” von Franz F. Geis.
O 7.30: Literarhiſtoriſcher Vortrag von Dr. Bab=Berlin. O 8.30:
Totenſonntagskonzert. A. d. „Ofſenbarung Johannis”. — Bach:
Ich habe genug” Solokantate. „Schlage doch, gewünſchte Stunde‟
Solokantate. — Mozart: A. d. Requiem. — Ausf.: Eliſabeth
Friedrich (Sopran), Betty Mergler (Alt), beide vom Frankf.
Opernhaus, K. Jaroſchek (Tenor), E. Fiſcher (Baß), H. Kner (Rez.).
Stuttgart.
Sonntag 21. Nov. Sonderveranſtaltung zur Eröffnung des
Groß=Senders in Stuttgart, des Senders in Freiburg i. Br. und
der Rundfunk=Beſprechungsſtellen in Karlsruhe, Freiburg und
Mann=
heim. O 11.15: Wagner: Meiſterſinger=Vorſpiel. — Fanfaren==
Zeichen. — Anſprachen u. a. m. O 11.30: Morgenfeier. Mitw.:
Elſe Domberger (Sopran), Ad. Harlacher (Tenor) H. Benning
(Oboe), A. Haagen (Flügel). Haydn: Arie aus Die Schöpfung.
— Schubert: Die Allmacht. — Marcello: Konzert C=moll. —
Roſſini: Arie aus „Stabat mater” — Wolf: Gebet. —
Mendels=
ſohn: Arie aus Paulus. — Mahler: Ich bin der Welt abhanden
gekommen. O 2: Konzert. O 3: Paul Enderling lieſt aus eigenen
Werken. O 3.30: Uebertr, von Berlin: Funkheinzelmann. O 4:
Philharm. Orcheſter. Beethoven: Ouv. Coriolan. — Bruckner:
Achte Sinfonie. — Anſchl.: „Jedermann‟ Das Spiel vom Sterben
des reichen Mannes, erneuert von Hugo von Hoffmannsthal. Perſ.:
Gott der Herr, Tod, Teufel, Spielan ager, Jedermann, Jedermanns
Mutter, Jedermanns guter Geſell, Hausvogt, der Koch, der arme
Nachbar, ein Schuldknecht, des Schuldknechts Weib, Buhlſchaft,
Knecht, dicker Vetter, dünner Vetter, Vorſänger etliche junge
Fräulein, etliche von Jedermanns Tiſchgeſellſchaft, Mammon,
Jeder=
manns gute Werke, Glaube. O 8: Kammer=Konzert. Mitw.: Philh.
Orch., Roſy Prins (Alt) Kammerſänger Neudörffer=Opitz, W.
Holtz (Baß), Maria Thereſia Deimann, Elſe Rüthel, C. Elwenſpoek,
Th. Brandt, K. Remay, Fr. Wilhelm, Fr. Kirchberger CCello), A.
Haagen (Flügel). Händel: Ouv. Samſon. — Goethe: Prolog
im Himmel aus Fauſt. — Brahms: Vier ernſte Geſänge. —
Lo=
catelli: Trauerſinfonie. — Mörike: Joſephine, der junge Dichter, am
Rheinfall. — Dvorak: Drei Bibliſche Lieder. — Buxtehude: Aus
den Abendmuſiken u. weitere 10 Darbietungen.
Berlin.
Sonntag, 21. Nov. 9: Morgenfeier. Mitw.: Martin Philipps,
Chor der Bismarck=Realſchule, Berlin, Johannes Schulzke, Margar.
Schlicht, Pfarrer Pſeiffer, Kurt Hähnke, Erich Lax. O 11.30:
Konzert. Mitw.: Julius Berger, Ben Genſ=l. O 1.10: Die Sonate.
Einl. Worte: Prof. Weißmann. Hans Pfitzner: Sonate fis=moll.
— Emil Bohnke: Sonate Es=moll. (Max Baldner, Georg Szell),
O 3: Herbert Roſen: Die Herſtellung der Briefmarke. O 3.30:
Funkheinzelmann. O 4.30: Kammermu ik. Dem Gedenken Beethovens
(1770—1827). Mitw.: Margarethe Herrmann, Gabriele Wietrowetz,
Hermann Hopf. O 7.15: Prof. Jumpertz: Die Kirchhöfe der
Großen Toten in Berlin. O 8: „Der Einſiedler” Kantate von
Max Reger, Gedicht von Joſeph Freiherr von Eichendorff. Bariton:
Cornelis Bronsgeeſt. Fünfſtimmiger Chor: Oratorien=Verein.. Ein
deutſches Requiem” nach Worten der Heiligen Schrift von Joh.
Brahms, op. 45. Sopran: Magda Lüdtke=Schmidt; „Bariton:
Cornelis Bronsgeeſt. Oratorien=Verein.
Stettin. 9: Morgenfeier. Totenfeſt. Mitw.:
Schloßkirchen=
chor, Paſtor Langkutſch, Hugo Ehrbar. Bach: Präludium. —
Blummer: Selig ſind die Toten. — Ladwig: Der 99. Pſalm. —
Berger: Wenn unſer Herz der Liebe denkt. — Anſprache des Gen.=
Superintendenten D. Kalmus. — Ahle=Bach: Es iſt genug. —
Meyer: Wie wird es ſein. — Bach: Komm, ſüßer Tod. Liebſten
Herr Jeſu! Wo bleibſt du ſo lange? — Jeruſalem, du hochgebaute
Stadt. Choral. — Flügel: Gottlieb Labes.
Königswuſterhauſen. Sonntag, 21. Nov. 9: Morgenfeier.
O 11.30: Ernſtes Konzert. O 1.10: „Die Sonate.” O 4.30: Ernſtes
Konzert (Kammermuſik).
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Montag, den 22. November 1926.
(Nach der Wetterlage vom 22. November 1926.)
Kühler bis zu leichtem Nachtfroſt, meiſt trocken, Frühnebel, ſpäter
aufklarend.
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung:Rudoll Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Wiliy Kuble;
Druck und Verlag C. C. Wittich — jcmtilich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag den 21. November 1926
Nummer 323
Seite 14
Zum Bau des Neckarkanals.
Verbindungsweg von der Nordſee zum Schwarzen Meer.
Der Reichspräſident in Oresden.
Zur Einweihung der neuen Infanterieſchule.
Die Doppelſchleuſe Ladenburg bei Mannheim im Bau. Ausführung: Dyckerhoff & Widmann
A.=G., Biebrich a. Rh.
Abſchreiten der Front der Fahnenjunker auf dem Hofe der Infanterieſchule durch den
Reichs=
präſidenten v. Hindenburg (1), Reichswehrminiſter Dr. Geßler (2), Major v. Hindenburg (3),
Generalmajor v. Amsberg, Leiter der Infanterieſchule (4) und General v. Heye, Chef der
Heeresleitung (5).
Reich und Ausland.
Frankfurter Chronik.
WSN. Allerlei Unfälle. Am Domerstag abend gegen
6 Uhr wurde der Arbeiter Kaſpar Röller an der Ecke Schwedlerſtraße—
Hanauer Landſtraße beim Ueberſchreiten der Straße von einem Auto
überfahren und ſo erheblich verletzt, daß er durch die Rettungswache
nach dem Hoſpital verbracht werden mußte. — Geſtern mittag 1 Uhr
wurde an der Kreuzung Friedensſtraße—Weißfrauenſtraße der Arbeiter
Fritz Schoppach von einem Auto überfahren und erheblich verletzt.
Feuergefecht im Grunewald.
Berlin. Polizeibeamte hatten ſich im Walde zwiſchen Eichkamp
Halenſee und Chaplottenburg, wo Einbrecher einen Teil ihrer
Diebes=
beute vergraben hatten, auf die Lauer gelegt, um die Rückbehr der
Ginbrecher abzuwarten. Als es dunkel geworden war, tauchten zwei
Männer auf, die 15 Schüſſe auf die Beamten abgaben, die ſämtlich
fehlgingen. Die Beamten erwiderten das Feuer. Die Verbrecher
flüch=
teten und entkamen.
Bettelbetrieb mit Filialen.
* Berlin. Zu den geſuchteſten Bettelpoſten in Beuin gehören
die an den Untergrundbahnzugängen auf dem Potsdamer Platz und
auf dem Wittenbergplatz deren jede durchſchnittlich 15 Mark
Tages=
loſung haben. Beide Poſten hatte ein 43jähriger Berufsbettler
„Fritz Noack” eines Tages frei gefunden, raſch „beſchlagnahmt”
und mit zwei Helfern beſetzt, die ſich mit ihm in den „Dienſt” teilten.
Zufällig wurden beide Poſten in burzen Zwiſchenräumen von der
Polizei wegen Bettelns angehalten und beſtraft. Dabei fiel es auf,
daß beide ſich mit Papieren auf den Namen Fritz Noack
aus=
wieſen. Weiter ſtellte die Polizei feſt, daß ein dritter Fritz
Noack wegen Bettelns vierzehn Tage Gefängnis verbüßte. Es ergab
ſich, daß dieſer in Wirklichkeit ein Hans Flohr iſt. Der zweite Noack
wurde als der richtige feſtgeſtellt. Der erſte hatte unterdeſſen ſeine acht
Tage verbüßt und war verſchwunden. Aber auch der dritte „Fritz
Noack” kehrte nicht auf ſeinen Poſten zurück, ohne Zweifel, weil er
von dem Stand der Angelegenheit „Wind” bekommen hatde. So muß
die Berliner Polizei alſo nun drei „Noacks” ſuchen, ohne zu wiſſen,
wer eigentlich der Dritte von ihnen iſt.
Verlängerte Polizeiſtunde für Theatervorſtellungen.
Berlin. Der Polizeipräſident von Berlin hat durch Verovdnung
vom 10. November die Polizeiſtunde für Theatervorſtellungen,
Licht=
ſpiele, Sport= und ähnliche Veranſtaltungen auf 1 Uhr morgens
ver=
längert. Ausnahmsweiſe können nach der Verordnung derartige
Dar=
bietungen auch über 1 Uhr hinaus zugelaſſen werden.
Verluſtreiche Ausſtellung.
e. Berlin. Die große Ausſtellung in Philadelphia ſchließt, wie
die „B. 3.” meldet, in dieſem Jahre mit einem Verluſt von rund
zwanzig Millionen Mark ab.
Aufdeckung eines Spritſchmuggels in Elberfeld.
Eſſen. Der Elberfelder Eiſenbahnkrimialpolizei iſt es
ge=
lungen, einen Spritſchmuggel aufzudecken und fünf daran beteiligte
Per=
ſonen beim Abtransport des Sprits in Eſſen feſtzunehmen. An der
Spitze der Schmugglergeſellſchaft ſtand der berüchtigte Spritſchieber
Heinrich Schwarz, der ſich zurzeit in Holland aufhält und bereits
von mehreren deutſchen Staatsanwaltſchaften wegen Spritſchmuggels
geſucht wird. Der beſchlagnahmte Sprit ſtammte aus Holland und war
über London nach Antwerpen geleitet worden. Von dort wurde er
nach Deutſchland geleitet. Auf den Zollſtationen war dafür geſorgt
worden, daß die Zollpapiere verſchwanden und die Ladung mit neuer
Deklavierung verſehen wurde. Der Schmugglergeſellſchaft wurde zum
Verhängnis, daß ſie verſucht hatte, in Vohwinkel einen Zugabfertiger
zu beſtechen, der ſich ihr gegenüber jedoch ablehnend verhalten hatte.
Wäre der erſte Verſuch geglückt, ſollte, wie feſtgeſtellt werden konnte,
jede Woche eine Waggonladung durchgeſchmuggelt werden. Von den
fünf verhafteten Perſonen ſind zwei, ein angeblicher Ingenieur und ein
Erwerbsloſer, aus Elberfeld, ein Spediteur aus Barmen, der vierte iſt
eine als Schieber bekannte Perſönlichkeit aus Frankfurt, der fünfte
ſtammt aus dem Harz. Die Verhafteten wurden von Eſſen nach
Elber=
feld gebracht und dem Unterſuchungsrichter vorgeführt.
Eine Falſchmünzerbande verhaftet.
fm. Singen (am Hohentwiel). Die Gendarmerie nahm eine
fünfköpfige Falſchmünzerbande feſt, die in größerem Umfange Zwei=
und Dreimarkſtücke fabrizierte und in den Verkehr brachte. Die im
Gang befindlichen Unterſuchungen dürften zu weiteren Verhaftungen
führen.
Großer Waldbrand ſüdlich vom Semmering.
Wien. Auf den Hängen des Stuhleck ſüdlich vom Semmering
fingen Donnerstag nachmittag beim Abbrennen einer Waldrodung die
angrenzenden Waldſtücke durch Funkenflug Feuer. Infolge des
herr=
ſchenden Windes griff der Brand auf die ausgedehnten ſtaatlichen
Forſten über. Den Feuerwehren aus den umliegenden Ortſchaften und
den mit der Eiſenbahn herbeigeholten Militärabteilungen gelang es
nur durch angeſtrengte Arbeit während der ganzen Nacht und am
fol=
genden Vormittag den ausgedehnten Waldbrand einigermaßen
einzu=
dämmen, doch war er, wie das „Neue Wiener Abendblatt”, meldet.
heute mittag noch nicht ganz gelöſcht. Große Beſtände ſind
einge=
äſchert. Der Schaden läßt ſich noch gar nicht abſchätzen. Bei den
um=
fangreichen Löſcharbeiten leiſtete eine mitten in der Nacht ins Tal
gelegte Feldtelephonleitung gute Dienſte.
Unterſchlagungen des Grafen Berchtold.
EP. Budapeſt. Graf Arthur Berchtold, der Sohn des Grafen
Berchtold, der bei Ausbruch des Weltkriegs öſterreichiſch=ungariſcher
Miniſter des Aeußern war, hatte ſich am Freitag vor dem Budapeſter
Strafrichter unter der Anklage der Veruntreuung zu veranworten. Er
iſt beſchuldigt, insgeſamt den Betrag von 200 Millionen Kronen
verun=
treut zu haben. — Graf Berchtold hatte nach ſeiner Entlaſſung aus
dem Heer im Jahre 1922 insgeſamt ein Vermögen von nur 20 Millionen
Kronen, womit er ein Bankgeſchäft gründete. Seine
Geſchäftsunter=
nehmungen gingen jedoch fehl und er vergriff ſich an Geldern ſeiner
Klienten. Namentlich der Gräfin Hatharina Crouy=Chanel hat er
einen Betrag von 182 Millionen Kronen unterſchlagen. Das Gericht
überwies nach dem Verhör des Angeklagten die Akten an den
Straf=
gerichtshof, da es ſich um das Verbvechen des Betrugs handelt.
Eine Deutſche bei Neapel verunglückt.
Neapel. In der Nacht zum Samstag wurde die Stadt Neapel
und ihre Umgebung von einem heftigen Gewitter heimgeſucht. In
der Nähe von Poſilippo brach das Seil der
Drahtſeil=
bahn, die den Ort Marechiaro mit der kleinen Inſel La Gafola
ver=
bindet. Eine Deutſche, Fräulein. Helene Kumby, die ſich in der
Kabine der Drahtſeilbahn befand, ſtürzte ins ſtürmiſche Meer.
Alle zur Rettung unternommenen Verſuche blieben vergeblich. Fräulein
Kumby wohnte auf der Inſel La Cajolg bei einem Dr. Guzenbach und
befand ſich im Augenblick des Unfalls auf dem Heimweg. Dr.
Guzen=
bach wird ebenfalls vermißt.
Schießunglück.
Paris. Wie Havas aus Hyeres meldet, ſind drei Geſchoſſe
die der vor Hyeres liegende franzöſiſche Panzerkreuzer „Marleillgiſe‟
bei einem Uebungsſchießen abgab, infolge falſchen Zielens in ein
Kinderhoſpital auf der Inſel Giens eingeſchlagen. Sie
durchſchlugen zwei Stockwerke und blieben in der Kellermauer ſtecken.
Der Sachſchaden iſt beträchtlich; Perſonen ſind nicht zu Schaden
ge=
kommen.
Unwetter.
Paris. In der Nacht zum Samstag wütete in Südfrankreich
ein heftiger Sturm, der zum Teil beträchtlichen Schaden
an=
richtete. So wird aus Marſeille berichtet, daß bei Giotat eine
Flug=
zeughalle ſowie Werften und Magazine beſchädigt wurden. In einer
anderen Gegend ſchlug der Blitz in einen Pinienwald und ſteckte ihn
in Brand. Verſchiedentlich ſind Häuſer eingeſtürzt, bzw. Dächer vom
Sturm weggeriſſen worden. In den franzöſiſchen Voralpen iſt der
Blitz in ein Poſtbüro eingeſchlagen, wobei ſämtliche Apparate
beſchä=
digt wurden. Menſchenleben ſind bei dem Unwetter fedoch nicht zu
be=
klagen. Endlich iſt noch zu erwähnen, daß i Caſablanca ebenfalls
ein heftiger Sturm wütete, der im Hafen größeren Schaden anrichtete
ind durch den die Straße, die zum Bahnhof von Caſablanca führt,
unterſpült worden iſt, ſo daß der Verkehr auf ihr unmöglich iſt.
Eine Anzahl Gebäude in der Nähe des Bahnhofs wurde zerſtört. In
Fedhala iſt infolge einer plötzlichen Sturmflut ein Teil eines
Petroleummagazins eingeſtürzt, wobei eine Anzahl Arbeiter verletzt
wurde.
Bagdad. Ein Kraftwagen mit ſieben chriſtlichen Flüchtlingen
wurde in einem ſeichten Gebirgsbach durch infolge Regens mit unglaub=
licher Schnelligkeit ſteigende Waſſermaſſen fortgeriſſen. Die Inſaſſen
fanden den Tod.
55 Perſonen ertrunken.
Madras. Einem Telegramm aus Radjamahendry zufolge ſind
von einer aus 70 Perſonen beſtehenden Hochzeitgeſellſchaft
55 Perſonen im Godavarifluß infolge Kenterns eines Dampfbootes
ertrunken.
Ein früherer Miniſter ſtellt aus.
EP. Der Präſident der franzöſiſchen Republik hat die Ausſtellung
von 150 Gemälden von Mr. Etienne Clémentel, jetzigem Senator für
Puy de Döme, in Paris eröffnet. Der Ertrag wird dem Hoſpital in
Riom, an deſſen Spitze Mme. Clementel ſteht, zufließen. Die Qualität
ſeiner Gemälde geht weit über Amateuarbeiten hinaus. Einige ſeiner
beſten Bilder befinden ſich in den Muſeen von Marilhac, Thiers und
Clermont=Ferrand. Hätte ihn nicht ſeine beſorgte Mutter davon
abge=
halten, ſo würde ſich Clémentel ohne Zweifel der dornenvollen
Lauf=
bahn eines Künſtlers zugewandt haben. Als gehorſamer Sohn entſagte
er ihr und wurde Notar, um dieſe Laufbahn ſchließlich mit der Politik
zu vertauſchen. Er legte jedoch niemals den Pinſel ganz beiſeite, und
Claude Monet, einer ſeiner beſten Freunde, wie es auch Rodin war,
ſagte einmal zu ihm: „Und wenn du zehnmal ruiniert und geſchlagen
biſt, du wirſt niemals Hungers ſterben.‟ Das Merkwürdige iſt, daß
Clémentel hintereinander die Miniſterien der Kolonien, der
Landwirt=
ſchaft der Arbeit des Handels, der Handelsmarine, niemals jedoch das
Miniſterium der ſchönen Künſte gehabt hat.
Milchrationierung in den Pariſer Cafés.
EP. Die Milchlieferung an die Cafés in Paris wird nunmehr, wie
angekündigt, rationiert. Man mußte zu dieſer Maßnahme ſchreiten,
weil die Quantität der hieſigen Milchlieferungen gegenüber dem
täg=
lichen Bedarf der Bevölkerung außerordentlich zurückbleibt. Vorgeſtern
wurde feſtgeſtellt, daß an dieſem Tage 50 000 Liter weniger Milch in
die Stadt geliefert wurden, als an demſelben Tage im vorigen Jahre.
Die betreffende Kommiſſion entſchied, daß die kleineren Cafés ihre
bis=
herige Ration weiter erhalten ſollten, damit die Arbeiter ihren täglichen
morgendlichen „Café=créme” weiter erhalten können.
Deutſche Abende in Liverpool und Mancheſter.
D.4. I. Im Oktober ſind die deutſchen Abende, die während
des Wintars in Liverpool und Manch ſter abgehalten werden, wieder
aufgenommen worden. In Liverpool, wo der deutſche Kreis
vor=
nehmlich aus Schweineſchlächtern beſteht, die einſt aus Württemberg
ausgewandert ſind, hielt Pfarrer Richtmann einen
Lichtbildervor=
trag über die Schönheiten der deutſchen Hcinmt. Es wurden dann
Gedichte rizitiert und deutſche Lieder geſungen. Der Beſuch war gut,
etwa 60 Herren waren an dem Abend verſammelt. In Mancheſter,
wo der deutſche Kreis vornehmlich aus Kaufleuten der Wollinduſtrie
beſteht, wurde auf dem Deutſchen Abend durch Pfarrer Richtmann ein
Vortrag über Rudolf Presber gehalten, an den ſich Rezitationen
an=
ſchloſſen. Die Teilwehmerzahl betrug 70. Der Beifall war allgemein,
ſo daß beſchloſſen wurde, im nächſten Monat wieder einen Deutſchen
Abend, dem ein Vortrag über die deutſche Kunſt zugrunde liegen ſoll,
abzuhalten.
Schweres Eiſenbahnunglück in England.
Neun Perſonen getötet.
TU. Vondon. Der Expreßzug York-Briſtol fuhr am
Donners=
tag an einer Schienenkreuzung auf den letzten Wagen eines aus
ent=
gegengeſetzter Richtung kommenden Güterzuges. Der letzte Wagen des
Güterzuges entgleiſte und riß einen Signalmaſt um, der die Dächer von
zwei Wagen des Expreßzuges abſchlug. Neun Reiſende ſind getötet
und zwei ſchwer verletzt worden.
Das Ende eines Leckerbifſens.
(5) Vondon. Für alle Gourmets und Feinſchmecker der Welt
kommt eine betrübliche Kunde aus China. China iſt das Ausfuhrland
der berühmten eßbaren Schwalbenneſter, die auf den Speiſekarten
der großen Welthotels und auf den exkluſiven Diners der Großen dieſer
Welt eine anziehende Rolle ſpielen. Dieſe Schwalbenneſter, die mit
irgend einer Burgundertunke genoſſen eine der größten Gaumenfreuden
der Menſchheit ſein ſollen, ſind in der letzten Zeit gefährdet. Eine
neue Spinnenart, die der Wiſſenſchaft bisher völlig unbekannt
ge=
weſen iſt, hat ſich ihrer bemächtigt, häkelt ihre zarten Gewebe um die
Neſter und teilt ihnen außerdem einen abſtoßenden, widerlichen
Ge=
ſchmack mit. Der muß allerdings ſchon etwas mehr als „Hautgout” ſein,
da die Chineſen doch bekanntlich z. B. nach rettungslos verfaulten
Eiern geradezu leckrig ſind wie Kinder auf Torte. Man hat bereits
alles mögliche verſucht, wan hat Chemiker und Inſektenforſcher zu
Rate gezogen, vergebens, der abſcheuliche Geſchmack bleibt beſtehen.
Arme Chineſen! Arme Leckerzungen der ſogenannten Kulturländer!
Weshalb aber auch, fragt man ſich, verſpeiſen dieſe dummen Schwalben
nichr einfach dieſe abſcheulichen Spinnen, wie es doch ihre verdammte
Pflicht und Schuuldigkeit wäre?
Hundewolle.
EP. In Paris wurden Verſuche angeſtellt, um zu ſehen, ob ſich
Hundehaare nicht ebenſogut verwerten ließen, wie das Fell der Schafe,
und man hat zur nicht geringen Ueberraſchung gefunden, daß das Fell
unſerer getreuen Freunde und Wächter eine beſſere Qualität von Wolle
ergibt, als das unſerer bisherigen geduldigen vierbeinigen Lieferanden.
Ein Hund mittlerer Größe kann bis zu vier Pfund Wolle jährlich
lie=
fern. Die Spanniels, Polarhunde, chineſiſchen und Schäferhunde
er=
achtet man als die geeignetſten. Infolge des Rückganges der
franzö=
ſiſchen Schafzucht, iſt Frankreich zurzeit genötigt, eine große Menge
an Wolle zu importieren. Sollte der treue Vierbeiner etwa ein Retter
des Franken werden? —
Der belohnte Lebensretter.
EP. Aus Toronto meldet wan: An Bord der „Titawic”, die
be=
kanntlich am 14. April 1912 mit 2358 Paſſagieren im Transatlantiſchen
Ozean unterging, befand ſich unter der Mannſchaft ein Matroſe namens
John Janes, der ein kleines Mädchen, Phyllis Ayrs, rettete und es
einige Wochen ſpäter ſeiner Großmutter in London ablieferte. Vater
und Mutter des Kindes waren bei der Kataſtrophe umgekommen. Er
erhielt von der glücklichen Großmutter eine ſtattliche Belohnung. Nach
Beendigung des Krieges, den er auch mitgemacht hatte, beſuchte Mr.
Janes Mrs. Ayrs die noch immer voll der größten Dankbarkeit, ihm
ein Geſchenk von 500 Pfund machte. Dank dieſer Summe war es Mr.
Janes möglich, ſich i Canada niederzulaſſen, und er dachte mit
dank=
barem Herzen ſeiner Wohltäterin, als er zu ſeiner nicht geringen
Uebervaſchung dieſer Tage erfuhr, daß Mrs. Ayrs, die vor kurzem
ge=
ſtorben iſt, ihm ein Legat von 1000 000 Pfund vermacht und ihn zum
Vormund der kleinen Phyllis, die unterdeſſen 15 Jahre zählt,
er=
nannt hat.
Ein neuer Rekord.
Rekordziffern der Automobilunfälle in Amerika.
Chicago. Im Oktober haben 2600 Perſonen in den
Ver=
einigten Staaten durch Automobilunfälle ihr Leben
ein=
gebüßt. Die Zahl ſtellt eine Rekordziffer dar.
Das Räuberunweſen in China.
Hankau. Der japaniſche Dampfer „Sonkiang Maru” wurde am
Donnerstag vor Tſchitſchiawan bei Hankau von Piraten
über=
fallen. Da von dem Flußdampfer aus auf den Dampfer geſchoſſen
wurde, glaubte der Kapitän, es handle ſich um reguläres Militär, das
das Schff unterſuchen wollte. Der Dampfer warf Anker; eine Truppe
miformierter Männer kam an Bord und verlangte die Zahlung von
15 000 Dollar. Den Angreifern wurde geantwortet, daß ſich kein Geld
an Bord befände. Daraufhin plünderten ſie das Schiff und erbeuteten
13 000 Dollar und mehrere Wertgegenſtände. Sie nahmen den Kapitän
gefangen und verlangten für ihn 10 000 Dollar Löſegeld. Es wird
erwartet, daß ein japaniſches Kanonenboot nach dem Ort des
Zwiſchen=
falls abdampft.
GenlkANS
Af
[ ← ][ ][ → ]Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball.
Verein für Raſenſpiele, Darmſtadt, e. V.
Am heutigen Sonntag fährt der V. f. R. Darmſtadt wiederum nach
Michelſtadt, um ſein vorigen Sonntag ausgefallenes Spiel
nach=
zuholen. Die V.f.R.=Mannſchaft, welche durch Eintritt neuer Spieler,
welche jetzt ſpielberechtigt ſind, verſtärkt iſt, tritt in der nun endgültigen
Aufſtellung an, in der ſie auch ihre weiteren ſchweren Spiele beſtreiten
wird, und zwar:
Friedmann,
Baumann,
Arnold,
Tiedemann,
Trumpfheller,
Günther.
Fiſcher, Vogelmann,
Müller, Möſer. Werkmann.
Die Mitglieder werden gebeten, ſich recht zahlreich am Oſtbahnhof
einzufinden, um die Mannſchaft, die um 11 Uhr abfährt, zu begleiten.
Der Bundestag des D.F.B.
Der Deutſche Fußballbund hält am 28. November in Kaſſel oder
Eiſenach ſeinen diesjährigen Bundestag ab. Die Tagesordnung wurde
wie folgt feſtgeſetzt: 1. Feſtſtellung der Anweſenheitsliſte. — 2.
Ent=
gegennahme der Berichte der Bundesorgane. — 3. Entlaſtung der
Bundesorgane. — 4. Neuwahlen. — 5. Genehmigung des
Haushalts=
plans. — 6. Ortswahl für den Bundestag 1927. — 7.
Satzungsände=
wungen. — 8. Vorträge. a) Sportärztliche Beratung und Unterſuchung
(Referent Med.=Rat Dr. Wagner=Danzig, Correferent Bankdirektor
Kloſe=Krefeld); b) Der Fußballſport in den Schulen des Auslandes
(Referent G. P. Blaſchke, Correferent Min. Rat Holſt=Düſſeldorf). Der=
Schwerpunkt der Tagung liegt in der beabſichtigten Satzungsänderung,
die lediglich auf die Klärung des Amateur= bzw. Profeſſionalbegriffs
abgeſtimmt iſt. Man wird vor allem verſuchen, die Satzungen den
Be=
ſtimmungen der Fifa anzupaſſen und jede Möglichkeit der Annäherung
an den Berufsſport zu unterbinden. Bei der derzeitigen Einſtellung
der verſchiedenen Landesverbände iſt anzunehmen, daß die in Frage
kommenden Satzungsänderungen angenommen werden. Neu als § 61a
wird folgender Paſſus vorgeſchlagen: Berufsſpielern kann der
Bun=
desvorſtand auf Antrag des zuſtändigen Landesverbandes nach Ablauf
einer Wartefriſt von 2 Jahren die Amateureigenſchaft zuerkennen.
Die zweijährige Wartezeit beginnt mit der Stellung des Antrages
ſeitens des Landesverbandes beim Bundesvorſtand. „Der bisherige
§ 62d ſoll noch folgenden Zuſatz erhalten: Spieler dürfen mit ihrem
Namen oder ihren Fähigkeiten weder Reklame treiben noch zulaſſen,
daß damit Reklame getrieben wird. Sie dürfen vor allem
Handels=
firmen nicht erlauben, mit ihren Photographien Reklame zu treiben.
Ausfall der Spiele in Baden.
Da im Freiſtaat Baden am Sonntag behördlicher Feiertag iſt und
das Fußballſpiel offiziell verboten iſt, werden die im Bezirk
Würt=
temberg=Baden angeſetzten Spiele Freiburger SC.—SC. Stuttgart und
Phönix Karlsruhe—Freiburger F.C. ausfallen. Die beiden übrigen
Spiele, die auf württembergiſchem Boden ſtattfinden, werden davon nicht
berührt.
Schaufe Beſtimmungen zum Schutze der Schiedsrichter.
Ginige bedauerliche Vorfälle der letzten Zeit, bei denen
Schieds=
richter nach dem Spiel von Zuſchauern beläſtigt und teilweiſe ſogar
tätlich angegriffen wurden, haben den Bergiſch=Märkiſchen
Bezirks=
ausſchuß im Weſtdeutſchen Spielverband zu ſtrengen Beſtimmungen
veranlaßt. Danach haben alle Vereine der erſten und zweiten
Bezirks=
klaſſe auf ihren Plätzen an deutlich ſichtbaren Stellen Tafeln mit dem
Inhalt anzubringen, daß Beläſtigungen von Schiedsrichtern und Spielern
zu unterbleiben haben, andernfalls ſofortige Platzſperre verhängt würde.
Die vorgeſchriebene Zahl der Platzordner iſt auf 10 zu erhöhen, die
ihre Anweiſungen vom Schiedsrichter erhalten und auch von dieſem
überwacht werden. In allen Fällen haben beide Mannſchaften den
Unparteiiſchen vom Platz zu begleiten. In Zukunft ſollen auch
Spiel=
führer und die Vereinsvorſtandsmitglieder mit zur Verantwortung
ge=
zogen werden. — Dieſe Maßnahmen ſind zweifellos zur Beſſerung der
Verhältniſſe geeignet. Daß ſie überhaupt notwendig ſind, iſt eine mehr
als betrübliche Erſcheinung im deutſchen Sport. Jedenfalls haben auch
die anderen Landesverbände alle Urſache dem Beiſpiel der
Weſt=
deutſchen zu folgen, denn dieſe Fälle von Angriffen und Beläſtigungen
der Spielleiter ſind leider nicht vereinzelt.
Darmſiädter Sportkalender.
2.30 Uhr: Sportverein Darmſtadt 1898 — V. f. L. Neckarau
(Stadion.)
Handbalt.
Kanu=Geſellſchaft, Neckarau — Kanu=Club, Darmſtadt.
Das Handballſpiel der Kanuleute findet nicht um 3 Uhr, wie
geſtern geſchrieben, ſondern vormittags um 11 Uhr, auf dem Platz des
V. f. L. „Rot=Weiß” ſtatt.
Schach.
Das internationale Berliner Schachturnier. — Die 3. Runde.
Die dritte Runde, die am Freitag geſpielt wurde, brachte in den
4 Morgenſtunden erſt 2 Entſcheidungen. Ahues hatte gegen Grünfeld
mit dem Damenbauern eröffnet und ſtand ziemlich ausgeglichen. Als
er aber dann eine Figur einſtellte, mußte er gleich die Waffen ſtrecken.
Grünfeld führt ſomit zunächſt mit 2½ Punkten aus 3 Partien. —
Johner hatte zeitweilig einen ſchweren Stand gegen Spielmann. Der
Letztere wußte ſeinen Vorteil aber nicht auszunutzen und ſo einigte
man ſich ſchließlich auf Remis. Von Holzhauſen führte die weißen
Steine gegen Sämiſch, der die Partie zu komplizieren verſuchte, aber
zum Abtauſch gezwungen wurde. Das Endſpiel dürfte nach der
Ab=
bruchsſtellung woyl Remis ergeben. Colle hielt ſich gegen Rubinſtein
erſt ſehr gut, dieſer verſchaffte ſich dann aber eine ausgeglichene
Poſition und dürfte vielleicht im Endſpiel noch knapp gewinnen.
Bogolfuboff hatte bei Abbruch gegen Liſt einen Punkt mehr und auch
ſeine Stellung verſpricht einen Gewinn der Partie.
Motorſport.
Der „Nürburg=Ring” — Mittelpunkt des internationalen
Motorſportes.
In den letzten Tagen ſind in Berlin, nach eingehenden
Vorbe=
ſprechungen, durch den Automobil=Club von Deutſchland (A.v.D.), den
Allgemeinen deutſchen Automobil=Club (A. D.A. C.) und die Deutſche
Motorradſportgemeinſchaft (D.M. S.) die Entſcheidung über den
Aus=
tragungsort der nächſtjährigen großen Internationalen Rennen gefallen.
In übereinſtimmender Weiſe haben ſich ſämtliche maßgebende
Ver=
bände entſchloſſen, die größten internationalen Vevanſtaltungen auf
der größten Renn= und Prüfungsſtraße der Welt, dem „Nürburg=Ring”
bei Adenau in der Gifel, zum Austrag zu bringen. Am 3. Juli wird
laut Beſchluß der Deutſchen Motorvadſportgemeinſchaft (D.M. S.) der
Große Preis von Europa für Motorräder, welcher durch die
Föderation 1927 als größtes internationales Motorradrennen
Deutſch=
land übertragen worden iſt, auf dem „Nürburg=Ring” zum Austrag
kommen. Am 17. Juli wird der Automobil=Club von Deutſchland den
Großen Preis von Deutſchland für Sportwagen auf dem
Nürburg=Ring zur Durchführung bringen, dem am 19. Juli
voraus=
ſichtlich der Große Preis für Tourenwagen bei gemeinſchaftlicher
Orga=
niſation durch den A.v.D. und den A. D.A.C. folgen wird. Die
Er=
öffnungsfeierlichkeiten ſind für den 7. Juni vorgeſehen, im Anſchluß
daran, am 8. und 9. Juni, das „Eifelrennen” des A. D.A. C. Da
das Eifelvennen als „offene” Veranſtaltung, als internationales Rennen
zum Austrag kommen ſoll, ſind Verhandlungen eingeleitet, den Preis
der Nationen mit Bargeldpreiſen von 120000 Mark an dieſem
Tage zur Durchführung zu bringen. Sollte ein unerwartet ſtrenger
Winter die Fertigſtellung der Arbeiten am Nürburg=Ring verzögern,
ſo wird man die Eröffnungsfeierlichkeiten mit dem Großen Preis von
Europa verbinden, da bis zum 3. Juli 1927 die Renn= und Prüfungs=
Straße, ſowie ſämtliche Nebenanlagen unter alben Umſtänden
fertig=
geſtellt ſein werden.
Deutſchlands beſie Tennisſpieler.
Die neue Rangliſte.
Der Deutſche Tennisbund pflegt alljährlich im Spätherbſt eine
Nangliſte ſeiner beſten Spieler und Spielerinnen herauszugeben, die
über das Stärkeverhältnis in der erſten deutſchen Tennisklaſſe
inter=
eſſante Aufſchlüſſe gibt. Die Rangliſtenkommiſſion des Bundes, die ſeit
Jahren aus den Herren Dr. Fuchs, Grauhan, Dr. Schomburgk, Dr.
Simon und Weiß beſteht, hat ſoeben die Liſte für 1926 veröffentlicht.
An ihrer Spitze ſteht bei den Herren wiederum Altmeiſter O.
Froitzheim, der ſich nun ſchon ſeit Jahren auf dieſer einſamen Höhe
hält und den man auch heute noch als den beſten deutſchen Tenmisſpieler
anſprechen muß. Bei ſeiner Einſetzung an die Spitze der Liſte gaben
ſeine Kampfſpielſiege in Köln und ſein Erfolg über Landmann den
ent=
ſcheidenden Ausſchlag. Ihm folgen in der Liſte Dr. Landmann,
deſſen Sieg über die Amerikaner Vincents und Richards Aufſehen
erreg=
ten, H. Moldenhauer und der Kölner H. Hannemann, die
auch in der vorjährigen Liſte dieſe Reihenfolge einnahmen.
Eine erfreuliche, ja ſenſationelle Ueberraſchung bieten die
Süddeut=
ſchen, bei denen wiederum die Mannheimer Cracks Dr. Buß, St.
Oppenheimer und Klopfer durch ihre außerordentlichen
Sai=
ſonerfolge an hervorragender Stelle der Liſte ſtehen. Dr. Buß, wohl
der beſte Süddeutſche, iſt bis zum 6. Platz vorgedrungen, nachdem im
letzten Jahre er noch an 12. Stelle genannt worden war. Der junge
talentierte Pforzheimer Wetzel hat ſich mit einem großen Sprung
als Zwölfter der Spitzengruppe bedenklich genähert.
Bei den Damen nimmt Deuſchlands Tenniskönigin Fr.
Fried=
leben den erſten Platz ein, den ſie im Vorjahre mit ihrer Rivalin
Frau Neppach, der diesjährigen Zweiten, teilen mußte. Frau
Fried=
leben bleibt die beſte deutſche Spielerin, jedoch wird ihr in der jungen
Kölnerin Frl. C. Außem eine ſehr gefährliche Gegnerin erſtehen. Frl.
Außem iſt die dritte Stelle der Rangliſte vorbehalten geblieben,
wäh=
rend Frl. Weihermann, die vorjährige Dritte, ſich auf den vierten
Platz einrangiert hat. Ihre Schweſter, Frau (Anna) Hemp, hat ſich
ſehr verbeſſert und den 7. Platz eingenommen.
Die Rangliſte des Deutſchen Tennisbundes zeigt folgendes Ausſehen:
Herren.
1. O. Froitzheim, Wiesbaden; 2. Dr. H. Landmann, Berlin: 3. H.
Moldenhauer, Berlin; 4. W. Hannemann, Köln; 5. C. Bergmann,
Dresden; 6. Dr. Ph. Buß, Mannheim; 7. F. W. Rahe, Roſtock; 8. Dr.
H. Kleinſchroth, Berlin; 9. G. Demaſius, Berlin; 10. D. Prenm, Ber=
Iin; 11. Dr. W. Deſſart, Hamburg: 12. K. Wetzel, Pforzheim: 13. H.
Schomburgk, Leipzig; 14. L. Klopfer, Mannheim; 15. F. Goſewiſch,
Frankfurt a. M.; 16. St. Oppenheimer, Mannheim; 17. M. Zander,
Berlin; 18. L. Lorenz, Berlin: 19. Dr. H. Rau. Berlin; 20. Fr. Frenz,
Hamburg; 21. W. Stapenhorſt, Berlin; 22. F. A. Lane, Hannover;
23. W. Bräuer, Breslau; 24. A. Lüdke, Köln; 25. E. Nourney, Köln;
26. A. Tomilin, Berlin; 27. H. Groos, Köln; 28. Dr. Maly, Berlin;
29. Statz, Köln; 30. L. Heine, Leipzig; G. Siedhoff, München.
Damen.
1. Frau J. Friedleben, Frankfurt a. M.; 2. Frau N. Neppach,
Ber=
lin; 3. Frl. C. Außem, Köln; 4. Frl. T. Weihermann, Frankfurt a. M.;
5. Freifrau v. Rezniscek, Berlin; 6. Frau N. Stephanus, Hannoper;
7. Frau A. Hemp, Frankfurt a. M.; 8. Frl. J. Kallmeyer, Berlin;
9. Frau D. Uhl, Berlin; 10. Frau N. Mieth, Berlin; 11. Frl. E.
Hoff=
mann, Hamburg; 12. Frl. L. Holzapfel, Berlin; 13. Frl. R. Kohnert,
Berlin; 14. Frl. H. Weihe, Freiburg i. B.; 15. Frau F. Jacobiny,
Kre=
feld; Frau L. Ledig, Leipzig; Frau E. F. de Lacroix, Berlin.
Nicht klaſſifiziert wegen nicht ausreichender Vergleichsmöglichkeiten.
Herren: Dr. B. Fuchs, Karlsruhe; H. Heydenreich, Berlin; O.
Kreuzer, Beulin; Dr. C. Kupſch, Berlin; O. v. Müller, Ludwigsdorf;
G. Rahn, Berlin; R. C. Spies, Bremen.
Damen: Frau G. Hagelin, Dresden; Frau G. Lemke, Königsberg
i. Pr.; Frl. v. Mincwitz, Breslau; Frau T. Schomburgk, Leipzig; Frau
Gräfin v. d. Schulenburg, Berlin; Frau Dr. H. Stitzel, Berlin.
Schwimmen.
Heinrichs Rekorde anerkannt.
Die von dem Leipziger Herbert Heinrich kürzlich in Magdeburg
aufgeſtellſten deutſchen Höchſtleiſtungen über 300 Meter Freiſtil in
3:53,2 Minuten und 500 Meter Freiſtil 6:50,4 Minuten wurden
vom Deutſchen Schwimmverband offiziell anerkannt.
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Nummer 323
Sonntag, 21. November
Die cheniſche Umwandlung von
Ciſen im elagr.
Die Farbenindufkrie dementiert das Patent — die
Laboxgtoriumsperſuche nicht in Abrede geſtellt.
* Berlin, 20. Nov. (Priv.=Tel.)
Die Direktion der J. G. Farbeninduſtrie teilt mit: Die von
verſchiedenen Zeitungen und an den Börſen verbreitete
ſenſatio=
nelle Nachricht von einer Erfindung der J. G. Farbeninduſtrie
auf dem C=biete der Stahlerzeugung entſpricht in keiner Weiſe
den Tatſachen.
Das „Acht=Uihr=Abendblatt” ſchreibt zu der chemiſchen
Um=
wwandlung von Eiſen in Stahl auf Grund verläßlicher
Infor=
mationen: „Es iſt begründeter Anlaß zu der Vermutung
vor=
handen, daß die in die Oeffenulichkeit geddrungenen Mitteilungen
über die chemiſche Eiſenumwandlung in Srahl der
Leitung der J. G. Farbeninduſtrie im Augenblick ſehr
uner=
wünſchr geweſen ſind. Nach unſerer Kenntnis der Dinge ſind
in den Laboratorien der J. G. Farbeninduſtrie tatſächlich ſchon
ſeit langem Experimente im Gange, ein bahnbrechendes
Ver=
fahren zur Umwanblung von Eiſen auf chemiſchem Wege zu
er=
zielen. Es iſt durchaus wahrſcheinlich, daß dieſe Bemühungen
noch nicht Patentreife erlangt haben, jedoch dürften ſchon die
bis=
herigen Verſuche die Möglichkeit eines ſolchen Verfahrens
er=
geben haben. Es iſt alſo, wenn mam die Gegenerklärung der
J. G. Farbeninduſtrie prüft, zutreffend, daß noch kein poſitiver
Abſchluß der Laboratoriumsarbeiten vonliegt. Dagegen kann
kein Zweifel darüber herrſchen, daß die J. G. Farbeninduſtrie
auf dem beſten Wege iſt, eine neue Methode der Stahlerzeugung
der Welt zu präſentieren.
Auch von der Leitung der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik
iſt uns auf Anfrage ebenfalls erklärt worden, daß ein Antrag
auf Erteilung eines Patentes für die Erzeuguung eines beſonders
hochſwertigen Svahles durch Einleitung eines
Kriſtalliſations=
prozeſſes der Moleküle auf chemiſchem Weg noch nicht bei den
zuſtändigen Stellen geſtellt worden ſei. Es gpuude uns
gegen=
über aber nichſt in Abrede geſtellt, daß in den Laboratorien
be=
ſtimmte Verſuche mit chemiſcher Beeinfluſſung des Eiſens
ge=
macht worden ſind und auch weiter gemacht wevdem. Das letzte
Patent der B.A.S.F. bezieht ſich auf die Gewinmng eines
be=
ſonders reinen Eiſens als Nebenerzeugnis bei der
Zinkherſtel=
lung. Die wirtſchaftliche Bedeutung dieſer Errungenſchaft iſt
gegenwärtig noch nicht allzu beträchtlich.
Reichsbankausweis vom 15. November.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. November iſt die
ge=
ſamte Kapitalanlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten
um 62,7 Mill. auf 1387,4 Mill. RM. zurückgegangen, und zwar haben
die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 67,1 Mill. auf 1280 Mill. RM.
abgenommen, während die Lombardbeſtände um 4,4 Mill. auf 15,2 Mill.
Reichsmark angewachſen und die Anlage in Effekten mit 91,3 RM.
un=
venändert geblieben ſind.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen ſind insgeſamt 235,5
Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat der
Umlauf an Reichsbanknoten um 175,1 Mill. auf 3009,7 MNill. RM.
abge=
nommen, und der an Rentenbankſcheinen um 60,4 Mill. auf 1198,7
Mill. RM. Die Beſtände der Reichsbank an ſolchen Scheinen haben
ſich dementſprechend auf 280,7 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder
ſind mit 829,6 Mill. RM. ausgewieſen, haben alſo um 147,8 Mill. RM.
zugenommen.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen
zei=
gen eine Verringerung um 45,2 Mill. RMM. auf 2104,4 Mill. RM.; im
einzelnen ſind die Goldbeſtände um 17,7 Mill. auf 1754,7 Mill. RM.
weiter angewachſen, dagegen haben die Beſtände an deckungsfähigen
Deviſen eine Ermäßigung um 62,9 Mill. auf 349,7 Mill. RM. erfahren.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 54,5
Pro=
zent in der Vorwoche auf 58,3 Prozent, die durch Gold und
deckungs=
fähige Deviſen von 67,5 auf 69,9 Prozent.
Produktenberichte.
Berliner Produktenbericht vom 20. November. Die leichte
Er=
hokung, die ſich geſtern am Berliner Produktengeſchäft durchſetzen
konnte, ging heute unter dem Einfluß des matteren Auslandes wieder
verloren, um ſo eher, als auch die Forderungen etwas ermäßigt waren
und das Inland mit größerem Material herauskam. Im Terminhandel
ſetzten ſich für Weizen Abſchläge bis zu 2 Mark durch, da einmal das
Mehlgeſchäft ſtockte und andererſeits auch der Export wenig Nutzen
läßt. Auch Roggen matt und bis 1½ Mark nachgiebig, doch bietet die
Zunickhaltung der Landwirte in den Anfuhren eine Stütze. Gerſte iſt
unverändert ſchwach. Auch Hafer bei überwiegendem Angebot und
geringer Unternehmungsluſt nicht ganz behauptet. Für ſonſtige
Futter=
ſtoffe hält die Nachfrage nach Kleie an, doch ſind höhere Vortagspreiſe
auch hier nicht zu erzielen.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 20. November.
Die Aktienmärkte konnten am Wochenſchluß eine kräftige Erholung
durchſetzen, angeregt durch die aus dem Wirtſchaftsleben vorliegenden
günſtigen Mitteilungen, die die während der letzten Tage ſtark
ver=
minderte Kaufneigung wieder förderten. Beſondere Beachtung fanden
die günſtigen Förderergebniſſe des deutſchen Vergbaues im Oktober und
die neuerliche Mitteilung in der Ho. des Köln=Neueſſener
Bergwverks=
vereins, daß der gute Kohlenabſatz auch bei einer baldigen Beendigung
des engliſchen Streikes weiter anhalten dürfte, zumal er zum Teil au
die beſſere Beſchäftigung der Eiſeninduſtrie zurückzuſühren ſei. Die
weiter aufſteigende Richtung des Güterverkehrs auf der Reichsbahn
ſtellt die wirtſchaftliche Entwicklung gleichfalls in ein günſtiges Licht.
Hierzu kamen noch günſtige Dividendenerklärungen, die Fortſchritte
in den Gewinnergebniſſen der Unternehmungen erkennen ließen. Die
Geldſpekulation ſah ſich, da aus allen dieſen Mitteilungen eine
freund=
lichere Stimmung aufkam, zu Deckungskäufen veranlaßt, die ein
be=
deutendes Stützungsmoment für das Kursniveau darſtellte. Außerdem
trat auch das Publikum mit Käufen hervor, die ſich hauptſächlich auf
Spezialwerte erſtreckte. So wurden J.=G. Farbeninduſtrie in
Er=
wartung der Mitteilungen über die Amerikaderhandlungen, Oſtwerke
und Schultheiß, Mannesmann auf die Nachrichten von dem günſtigen
Geſchäftsgang der Geſellſchaft, Klöckner auf zuverſichtliche Ausführungen
in der heutigen HV. alle Kohlenaktien und die meiſten Eiſenwerte die
Aktien der Papier= und Zellſtoffinduſtrie, Deſſauer Gasaktien auf die
angeblich beſtehende Ausſicht der Freigabe des bedeutenden Warſchauer
Beſitzes, Metallbankaktien, Augsburg=Nürnberger auf die
Abſchluß=
mitteilungen, Freigabe= und Entſchädigungswerte, die Aktien der
Danatbank in größeren Beträgen aus dem Markt genommen. Das
Intereſſe für Schuckertaktien hielt ebenfalls an, wobei man auf den
an=
geblichen Plan einer engeren Zuſammenfaſſung der Geſellſchaften des
Siemenskonzerns nach Auflöſung der Rhein=Elbe=Union hinweiſt, durch
den die Geſellſchaft infolge ihrer guten Erträgniſſe künftig eine
Beſſe=
rung erfahren dürfte. Am Geldmarkt zog der Satz ſür Tagesgeld mit
3½—5 Prozent leicht an, doch blieb das reichliche Angebot nach wie vor
beſtehen. Am Deviſenmarkt nahm die Hauſſe des franzöſiſchen Franken,
deſſen ſich die internationale Spckulation bemächtigt hat, einen
ſen=
ſationellen Fortgang. Das Pfund gab bis auf 130 Fr. nach. Der
Dollar lag international feſt. Privatdiskont kurze Sicht 47/8, lnge
Sicht 4½ Prozent. An der Nachbörſe konnten ſich die höchſten
Tages=
kurſe nicht behaupten, als die ſtarke Paſſivität des deutſchen
Außen=
handels im Oktober bekannt wurre. J.=G. Farben, die bis 343
herauf=
gegangen waren, gaben wieder bis 339½ nach. Von den übrigen
Papieren nannte man nach Schluß der Börſe u. a. Harpener 191,
Phönix 134½, Rheinſtahl 212, Schuckert 166½ Siemens 2031 AEG.
165½, Rheiniſche Braunkohlen 249, Ilſe 272, Oſtwerke 255, Schultheiß
298, Orenſtein 134½, Hapag 177, Norddeutſcher Lloyd 171½, Hanſa
255, Danat=Bank 261½, Kriegsanleihe 0,790, Schutzgebietsanleihe 175/8,
Metallbankaktien auf günſtige Bezugsrechtshoffnungen bei der geplanten
Kapitalserhöhung 1855 feſt. Im weiteren Verlauf der Börſe blieb das
Geſchäft auf Spezialwerte beſchränkt, die jedoch neue ſtarke
Kurs=
befeſtigungen erzielten. In der Mitte der zweiten Stunde notierten Ilſe
Bergbau insgeſamt 10 Prozent, Oſtwerke 9 Prozent, Schultheiß 13
Pro=
zent. Hanſa auf weitere Fuſionsgerüchte 9 Prozent und Metallbank
10½ Prozent höher. Von Kolonialwerten wurden Kaoka auf 120
herauf=
geſetzt. Am Unnotierten=Markt traten für Filmwerte, namentlich
Nationale Film auf cünſtige Dividenden Meldungen und Terra=Film
gute Meinungen hervor. Die Frankenhauſſe kam mit der
anfäng=
lichen Bewegung noch nicht zum Stillſtand.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bamag=Meguin.
Berl E. W. Vorzug.
Berlin. Karlsruhe Ind / 104.87
Braunkohlen=Brikettis/ 155.25
Bremer Bulkan. .
Bremer Wolle
Teutſch.=Atlant. Tel.
Teutſche Maſchinen
Deutſch.=Nieb. Tel.
Teutſche Erdöl .....!
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwerke
Tonnersmarckhütte.
Tynamit Nobel....
Clektr. Lieferung. . .
J. G. Farben ....."
R. Friſter ........"
Eaggenau Vorz. . ..
Eelſenk. Gußſtahl ..
G. f. elektr. Untern.
Salle Maſchinen ..
Kan. Maſch. Egeſt. .
Hanſa Dampſchf.
Hemoor Zement
Hirſch Kupfer.
Höſch Eiſen
Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan
Lindes Eismaſch.
Lingel Schuh ..
Linke u. Hofmann
L. Loeve u. Co..
C. Loren;
Nol. Kohle.
Nordd. Gummi.
Orenſtein .. . . . . . ."
Rathgeber Waggon
Rombacher Hütten
Roſitzer Zucker ....
Rütgerswerke ....."
Sachſenwerk ...."
Sächſ. Gußſtahl. .
Siemens Glas..."
Ver. Lauſitzer Glas..
Volkſtedter Porzell.
Weſtf. E. Langendreer
Wittener Gußſtahl".
Wanderer=Werke. . . .
Deviſenmarkt.
Amſterdam=N
Buenos=Aires
Brüfſel=Antw.
Cslo .......
Kopenhagen.
tockholm..
Selſingfors ...!
Italien ....."
London..
Ner=York. . .. !
Paris... .....
Schweiz ..
Spanien".
19. 11.
Gelo /Brief
153.15 153.5
1.710 1-714
103.1110s.33
112.23112.5
19.582f3.512
17.73 17-70
20.39/2u.74.
5. 2y7 k. 211
16.93 15.02
81.03 B1.2
6393 61.14
23. 11.
Geld /Prief
153.19 153.81/ Wien D..Oſt. abe
1-7093 1.713 Prag ...
53.53 53.61 53.51 (53.85 Zudapeſt.
131.77 133.03 Fapan.
H1euij3s 112.09 112.37 kio de Janeir
112.25 112.511 Sofia
10.533 1½.62 1Zugoſlavien.
77.63 17.371 Ponſtartinopt
29.602 20.454/ Liſſabon
4.207 4.12/ Danzig
15.33 15.83/Athen .
81.10 81.301 eanada .
63.72 63.831dru,
20. 11.
19. 11.
Geld BrieflGeld / Brie
5).33/ 53.501 59.37 53.73
2.7 41z.E53/2.751 12.191
5.392/ 5-912 5.631 5-31
2.353/ 2.959 2.035 2.669
0.52/ 0.521 0.521 0.523
3.931
1.772
2.72
1.435
81.51
21A
4 1751
3.94// 3.035 3.943
1.142 7.422 7.772
1.13 1 2.:2 2.13
21.513121.515 21.525
31-711 81.55 81-75
5-20 5-261 5.22 5-27
22N 2 1.222
4.10 f.175 1 185
6
Die Tugr des veuiſthen vergouues
M Munm Muder 1920.
Im Monat Ortober 1926 wurden im Ruhrgebiet insgeſamt in
26 Arbeitstagen 10 485 369 Tonnen Kohlen gefördert (bei achtſtäindiger
Schichtzeit einſchl. Ein= und Ausfahrt) gegen 9990 285 Tonnen in 26
Arbeits agen im September 1926, 9 160 791 Tonnen in 27 Arbeitstagen
im Oktober 1925, 6945 901 Tonnen in 27 Arbeitstagen im Oktober 1919
(ſiebenſtündige Schichtzeit) und 9895 090 Tonnen in 27 Arbeitstagen im
Oktober 1913 (8½=ſtündige Schichtzeit). Arbeitstäglich betrug die
Kohlen=
förderung im Oktober 1926 403 283 Tonnen, im September 1926 384 242
Tonnen, Oktober 1925 339 289 Tonnen, Okkober 1919 257 256 Tonnen,
Oktober 1913 366 485 Tonnen. Die Kokserzeugung des Ruhrebietes
ſtellte ſich im Oktober 1926 auf 2001 116 Tonnen, im September 1926
auf 1843 402 Tonnen, im Oktober 1925 auf 1800 425 Tonnen, im Okt.
1919 1618091 Tonnen, im Oktober 1913 auf 2039 491 Tonnen. Die
tägliche Kokserzeugung betrug im Oktober 1926 64 554 Tonnen, im
Sep=
tember 1926 61 447 Tonnen, im Oktober 1925 58 078 Tonnen im Oktober
1919 52 196 Tonnen, im Oktober 1913 65 790 Tonnen. Die
Brikett=
herſtellung belief ſich im Oktober 1926 auf 315 636 Tonnen, im
Septem=
ber 1926 auf 314 210 Tonnen, im Oktober 1925 auf 304 702 Tonnen, im
Oktober 1919 auf 269 556 Tonnen, im Oktober 1913 auf 426 832 Tonnen.
Arbeitstäglich wurden hergeſtellt an Brittes im Oktober 1926 12 140
Tonnen, im September 1926 12085 Tonnen, im Oktober 1925 1285
Tonnen, im Oktober 1919 984 Tonnen, im Oktober 1913 15 809 Tonnen.
Die Gefamtzahl der beſchäftigten Arbeiter betrug Ende Oktober 1926
400 891, gegen 393 511 Ende September 1926 und 366 382 Ende Juni
1926. Im Oktober 1926 ſind 7380 Bergarbeiter, ſeit Ende Mai 1926
(Beginn des engliſchen Bergarbeiterſtreiks) 35 657. Bergarbeiter neu
ein=
geſtellt worden.
Im Okrober betrug im Aachener Steinkohlenbezirk die
Förderung 419 004 Tonnen, arbeitstäglich 16 116 Tomen. Davon
ent=
fielen auf die alten Werke 267 585 Tonnen gegen 264 095 Tonnen im
Durchſchnitt des Jahres 1913, die Friedensförderung wurde alſo
erſt=
malig, und zwar um 1 Prozent überſchritten.
Die Förderung in Weſt=Oberſchleſien hat im Oktober 1928
bei 26 Arbeitstagen insgeſamt 1603 990 Tonnen oder arbeitstäglich
61 692 Tonnen erreicht und damit die Höchſtleiſtung vom vergangenen
Winter die 60 783 Tonnen betrug, nicht unerheblich überſchritten.
Gegenüber dem Vormonat, der bei ebenfalls 26 Arbeitstagen mit
ins=
geſamt 1 523—279 Tonnen oder arbeitstäglich 58 592 Tonnen abſchloß,
beträgt die Zunahme rund 5,3 Prozent je Arbeitstag. Du
Geſamt=
abſatz betrug im Oktober 1 533 919 Tonnen gegen 1 471 738 Tonnen im
Vormonat. Auf das Inland entfielen davon 1 461 460 Tonnen (1 335 711)
und auf das Ausland 72 459 Tonnen (136 027). Für die Ausfuhr kamen
nur die bisherigen Abnehmer in den öſterreichiſchen Nachfolgeſtaaten in
Frage. Es handelt ſich hier um ein natüürliches Abſatzgebiet Deutſch=
Oberſchleſiens, das aus wirtſchaftlichem Intereſſe nicht aufgegeben
werden kann. Die Abſatzhauſſe am Kohlenmarkt hielt im
Berichts=
monat für ſämtliche Kohlenſorten unvermindert an. Von einer
Hoch=
konjunktur, zu der auch eine günſtige Geſtaltung der Preiſe gehört,
kann jedoch für Oberſchleſien keine Rede ſein, da im weſentlichen (95
Prozent des Abſatzes) nur inländiſche Verbraucher beliefert wurden.
Trotzdem konnten doch nicht alle Aufträge prompt erledigt werden.
Zum Teil iſt dies darauf zurückzuführen, daß an einigen Tugen die
Wagengeſtellung den Anforderungen nicht ganz gemigte.
Die Förderung im niederſchleſiſchen
Steinkohlen=
bezirk ſtieg von 491 286 Tonnen im Oktober 1925 bzw. 477 848 Tonnen
im Oktober 1913 auf 509 341 Tonnen im Oktober 1926. Arbeitstäglich
wurden im Oktober 1926 19 590 Tonnen gefördert gegen 18 196 Tonnen
im Oktober bzw. 17 698 Tonwen im Oktober 1913.
Die Förderung im ſächſiſchen Steinkohlenbergbau
betrug im Monat Oktober 1926 377 800 Tonnen (arbeitstäglich 14 530
Tonnen) und ſtieg gegenüber dem Vormonat mit 340 817 Tonnen
(arbeitstäglich 13 108 Tonnen) um 11 Prozent. Der Abſatz war
zu=
friedenſtellend. Die Haldenbeſtände in Kohle ſind faſt vollſtändig
ge=
räumt, lediglich in Koks ſind noch Vorräte vorhanden, die aber gegen
den Vormonat ſich auch vermindert haben. Die Wagenſtellung war
vor=
übergehend unzureichend.
Im Erzbergbau iſt bei den Siegerländer Gruben die Zahl
der neueingeſtellten Bergarbeiter auf über 4000 Mann geſtiegen.
In=
folgedeſſen hat auch die Eiſenſteinförderung eine weitere Steigerung
erfahren. Die vom Reich und Staat den Gruben gewährte Beihilfe
wirkt ſich in außerordentlich günſtiger Weiſe aus. Dabei überſtiegen die
Beträge für ſonſt zu zahlende jetzt erſparte Arbeitsloſenunterſüützung,
höhere Steuern und Sozialabgaben uſw. den Betrag der Staatshilfe
bedeutend.
Im Lahn=Dillgebiet einſchl. Oberheſſen hat ſich
während des Monats Oktober eine gewiſſe Belebung auf dem Erzmarkt
des Lahn=Dillgebietes und Oberheſſens bemerkbar gemacht. Offenbar
ſtand dies im Zuſammenhang mit dar erheblichen Erhöhung der
Waſſer=
frachten, die den hieſigen Erzen den Wettbewerb mit hochwertigen
Aus=
landserzen etwas erleicherte. Andererſeits bewirkte das plötzliche
Hin=
aufſchnellen der Rheinfrachten auch für die Talfahrt eine Stockung des
onſt ab Oberlahnſtein auf dem Waſſerwege abgehenden Verſandes.
Durch Uebergang eines Teiles dieſer Verſandmengen auf den
Eiſen=
bahnweg konnte ein vollkommener Ausgleich nicht erzielt werden.
Vom ſüddeutſchen Tabalmarkt. Nachdem die Schneidetabake zum
größten Teil verkauft ſind, iſt es im Einkauf ruhiger geworden. Die
Empfangnahme der gekauften Tabake findet jetzt ſtatt, die Käufer ſind
mit dem Ausfall der Tabake zufrieden.. Auch in der Fermentation
ent=
wickeln ſich Sandblätter und Tabake zufriedenſtellend. In neuem
Sand=
blatt haben Abſchlüſſe bereits ſtattgefunden, doch ſcheiterten größere
Ver=
käufe an zu hohen Preiſen. Rippen unverändert.
Dürmſenvr. Brandarter Kirsoetichrosnae. Kabbr. 20ad.
Otaatspapiere
z Deutſche
el,2Reichsp.=Sch.
p. 1. 10. 80
72 Baher Staats=
Sch. p. 1. 4. 29
VI.% b. V.: Sch.
v. 1. 4. 29
Cl.% Pr St.=Sch.
p. 1 3. 29
6‟,% Pr. St.=Sch.
p. 1. 10. 30
72 Sächſ. Fr.=Sch.
p. 1 7 2
7½6 Säch). Fr.=Sch.
p. 1. 7. 30
G . 26Württ. F. Sch.
p. 1. 2 29
Vorkriegsanleihen
5% D Reichsanl.
4% D. Reichsanl
4% D. Schutzgb. v.
08 —11 u. 13.
4% D. Schutzg. v. 14
42 Preuß. Konſ.
4½ Baden..
4½Bayern ....."
6 Heſſen
4% Württemberger
b) Ausländiſche
5% Bos. E. B. 1914
5% L.Inv. 1914
„ 1898
4½% „ 1909 ...
4%
5% Bulg. Taba102l
4½% Oſt. Staaisr.
v. 1913, Kdb. 1918
4½% Oſt. Schatz. 14
4½%Oſt. Silberr..
AL. „ Goldr. .
0.800
18.75
4.4
41
85
37
5.7
27.5
3% Port. /Spz. II
5% Rum am. R.03.
4½% Gold. 13.
„ am. konv.
„ am. 05.
4% Türk. (Abm.)03
40 Türk. Bagd. I
(Bagd.) II
„ 1911 8oll.
4½%6 Ung. St. 191‟
4½% St. 1914
„ Goldr..
„ St. 10
Kronr.
„ Eiſ. Tor. G
Außereuro.
päiſche
5% Mex.am.inn.
%o „ äuß 89
„ Gold 04,ſtf.
3% „ lonſ. inn.
4½% „Irrigat.
25 Tamaulivas I
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsverech=
nung
10% Berl. 6.-B1. G.
5 Berl. St.= Gold.
8½ Darmſt. St. G.
8½ D. Hyp.=Bank
Meining., Goldpf.
3% Frtf.=Hyp.=B=
Goldpfdbr. „
3%0 Frkſ. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr.. . . .
5% Frrf. Pfbr.=Bk.
Goldpfdbr..
8% Komm. Ldb. D.
Goldſchuldver. . .
16.25
19
25
171,
23.75
24.5
26.7.
3.525
28
29½½,
353I,
84.8
100.5
100
82
8½ beſſ. Ldb Gold.,
10% Komm Elektr.
Mark (Hag.) Gold.
30 Mannh. St.=G.
80 Main; St.=G.
8½ Naſſ. Ldb. Gold.
8%0 Pfälzer H. V
Goldpfandbr.
80 Pforzh. St.=G. 9—.5
82 Pr.C., B.=Cr.=B
Goſdpfandbr. ..
D Ru.Hhp =B. G.
7.%Rh. St.=W. 25/145
10% Rh.=Weſtf. B.-
Cr.=Bk. Goldpf.
32 Südd. B.=Cr.=B.
Goldpfandbr. . . .
Ohne
Zins=
berechnung
5% Bdw. Kohl. 23
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
5%0 „Roggen „21
5% Pr. Kaliw.
5% Pr. Roggenw.
5% Südd. Feſt=B. G
Borkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bay Vereinsb.
Bahr Handelsb.
Baur. Hyp. u. Wechſ
Berliner Hyp Br.
Frrf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=B.
Hamb Hyp.=B..
Mecklb Hyp.=u. Wb.
Meining. Hyp.B:
Nordd Gr.-r.=Bk
Pfälz.Hyp.=Bt..
Preuß. Bod.=Cr..B
Pr. Cent.=B. Tr.B
Preuß. Pfdbr.=B
192.5
96.5
100
101
10
100.5
100
12.7
8.4
5.7
2.08
9.75
17.50
14
14.4
19.3
11.40
1135
12.20
12.15
„Rhein. Hyp.=B.
Rh.=Wſtf. B.=Cr..B.
Südd. Bodenkr.
Württ. Hyp.=Bk.
Staatl. od. prov
garanti rt
Heſſ. L.=Hyp=B..
Landeskr. Caſſel
Naſſau Ldsb
Obligattonen v.
Transportanſt.
4½Dux. Bdb Em.91
4½0
„ 9‟
4% Eliſ.=Bahn ſtfr.
42 Galiz. Carl=
Lud.=B
abe
42 Kaſchau=Oderb.
„ abg
0 Oſt. Nwſtb. 74
5% Oſt. Südb. (O).
2.60 Alte
2,6% Neue
5%0 Oſt.=Ung. 13/74
4½ Oſt. Staatsb. 83
3%Oſt. „ 1.b.8. E.
3% Oſt. „ 9. E.
3%Oſt. . 1885
1 3%Oſt. „ Erg. Netz
3 Naab Oedbg. 8
4%6 Rud. Silber
4 Rud. Salzig.
4½% Anat. S.1
4½%0 Anat., S. II
4½% Anit., S. III
8% Sulon. Monaſt
5% Tehuantepec.
4½%
Zank=Aktien
Allg. D.=Kredit:.
Bad. Bk. ....."
Bk. f. Brauind.
Kaa
11.9
4.25
11.35
11
7.55
20.6
10U
8.7
12
10/.
19
16.5
35.75
32
2910
11.9
8.6
35.5
35
30.7.
27.5
Barmer Banko.
Bay Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat=Bk. /2 0
Deutſche Ban:
D. Eff. u. Wchſ.=Bk.
D. Hyp.=Bk. Mein.”
D. Vereins=Bk.
Dist.=Geſellſch. . ..
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bf.
Frri. Hyp.=Bk.
Fref. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Lux Intern Bank
Metallbank
Mitteld. Creditb.
Pfülz, Hypt=Bk. 153
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbr. ...
Rhein=Hyp.=Bf. ..
Süod. Disc.=Geſ. .
Oſterr. Creditanſt.
Wiener Bankverein
Zergwerks=Akt.
Bochum Bergb. ..
Buderus......"
Dt. Luxemburg ...
Eſchw. Bergw.. . . . 1172.5
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb.. .. . . /189
Ilie Bergb. St.. 1271
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Nali. Salzdetfurt. 1173.5
Kali. WBeſterregln
Klöcknerwerke.
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
Oberbedarf ......"
Obſchteſ. Eif. (Caro)
Otavf=Min. Ant..
Phönir=Bergb. ...
Ryein. Brannk.
Rhein. Stahlw.. . .
A. Riebeck Montan!;
45.5
92.5
1184
137
38.
112.5
17-.-
183.25
124
147.73
14)
193.9
54.5
181
137
151.75
16)
8.25
5.6-
169.5
113.5
159.5
171
155
147
155
181
134.5
110
42
133.1
212.75
84
Nombach. Hütte 13.75
Salzwerk Heilbr.
Tellus Bgb.. ...
Ver. Laurahittte /83
Ver Stahlwerke.
induſtrie=Akt.
Brauereien
Eichbaum(Mannh.
Henninger ...
159.75
Hercules. Heſſiſche 112
Löwenbr.=Münch.
Nainz. Aktienbr. .
S höfferhof(Bind. //283
S hwarz=Storchen 1145
Tucher. Nürnberg
Ver jer
/137
Nikum. Berlin.
Aoler & Oppenh..
Adierw. (v. Kieher)/113
6%E. A. G. Vzg. A. . 83.5
5 % A. E. (. Bzo. B.. 83
A. E. G. Stamm .. . 165
Anglo=Sont. GHuano
Aſchaff. Zellſtoff ..1147.5
Zadenia (Weinh.)
Bad. Ma/ 1. Durl. /120
Bad. Uhren, Furtw./ 3 .6
Bamag= ſeguin . . 53.5
Baſt Nürnberg .. 1133
Bayr. Spiegel
Beck & Henkel
Bergmann El. . . . 164
Bing. Metall.
Brem.=Beſi
Bür tenfo
Senent=pe
Tement. Karlſtadt 11.50
Tement, Lothr.
hem. Albert. . . . . 150
Cyem. Brockh.
1182
Tyem. Milch
97.5
Daimler
113
Dt. Eiſe
83
Deutſhe Erdöl ... 185
D. G. u. Silb. Scheid./ 183
Dingler, Bweibrück.)
58
52.1
Dresd. Shnelipr.
Dürrkopp .. . ..
Dürr. Ratingen
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.
El Licht= u. Kraft
El. Lieferung
..
Eli. Bad. Wolle
Enail. Urich
Enfinger W
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85
81
0.55
85
195
141.7,
22
123
1.32.5
102
72
42.75
70
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15
a0
60
125
Venuletg E Ellenl
[ ← ][ ][ → ]Nammer 523
Sonntag, den 21. November 1926
Geite 17
Palve Handelgonanz im 2ltovel.
266 Millionen Einfuhrüberſchuß.
Die reine Wareneinfuhr im Oktober zeigt gegenüber dem
Vor=
monat eine Zunahme um 167 Millionen Reichsmark. Die Einfuhr an
Lebensmitteln und Getränken weiſt eine Zunahme um 78 Mill. RM.
auf. Die Einfuhr an Rohſtofefn und halbfertigen Waren iſt um
46 Mill. RM., die Einfuhr an Fertigwaren um 41 Mill. RM.
ge=
ſtiegen. Die Ausfuhr zeigt gegenüber dem Vormonat ebenfalls eine
Belebung. Auch hier erſtreckt ſich die Zunahme auf alle Gruppen; es
zeigen eine Steigerung: Lebensmittel und Getränke um 14 Mill. RMM.,
Rohſtoffe und halbfertige Waren um 8 Mill. RM. und Fertigwaren
um 20 Mill. RM.
Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Die Einfuhr an
Vebensmitteln und Getränken weiſt gegenüber dem
Vor=
monat eine Zunahme um 78,4 Mill. RM. auf. Daran ſind beteiligt:
Reis (mit 19,8 Mill. RM.), Gerſte (14,4
Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren
zeigt eine Zunahme um 46,2 Mill. RM. Daran ſind die Textilrohſtoffe
mit 23,5 Mill. RM. (Baumwolle mit 23,3 Mill. RM.) beteiligt. Eine
beträchtliche Steigerung iſt ferner bei Hopfen (um 14,8 Mill. RM.)
feſt=
zuſtellen. Zunahme zeigt außerdem die Einfuhr an Mineralölen,
Kalb=
follen, Zinn und Rohtabak, während die Einfuhr an Oelfrüchten (um
10,9 Mill. RM.) und Fellen zu Pelzwerk eine Abnahme aufweiſt.
Die Einfuhr an Fertigwaren zeigt eine Steigerung um 40,9
Mill. RM. Davon entfallen 24,8 Mill. RM. auf Waſſerfahrzeuge und
11,3 Mill. RM. auf Textilfertigwaren (hauptſächlich Garne).
Bei der Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken
iſt gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 14,5 Mill. RM.
feſtzu=
ſtellen. Daran ſind hauptſächlich beteiligt Roggen (mit 4,3. Mill. RM.),
Hafer, Weizen und Mehl.
Die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren
zeigt eine Zunahme um 8,4 Mill. RM. Die Steinkohlenausfuhr iſt
wie=
der unbedeutend (um 2,8 Mill. RM.) geſtiegen.
Die Ausfuhr an Fertigwaren weiſt eine Zunahme um
20,1 Mill. RM. auf. Daran ſind die Walzwerberzeugniſſe und
Eiſen=
waren mit 10,6 Mill. RM. beteiligt. Zunahme weiſen ferner auf
elektrotechniſche Erzeugniſſe, „ſonſtige” chemiſche und pharmazeutiſche
Erzeugniſſe, Leder, Farben und Lacke, Papier und Papierwaren. Die
Textilfertigwaren und Maſchinen zeigen dagegen einen Rückgang, erſtere
um 4,4 Mill. MM., letztore um 3,9 Mill. RMM.
Die Einfuhr an Gold und Silber iſt gegenüber dem
Vor=
monat um weitere 50,9 Mill. RM. auf 157,9 Mill. RM. geſtiegen; die
Ausfuhr zeigt dagegen eine leichte Abnahme.
Sächſiſche Gußſtahlwerke Döhlen A.=G. Die o. H.=V. genehmigte
den Abſchluß. Aus dem Reingewinn von 406 803 RM. dderden nach
Zuweiſung von 5 Prozent an den Reſervefonds 386 463 RM. auf neue
Rechnung vorgetragen. Seit Abfaſſung des letzten Geſchäftsberichts iſt
nach Mitteilung der Verwaltung eine Belebung des Marktes eingetreten,
deſſen Geſtaltung, wenn micht alle Anzeichen trügen, zu den beſten
Hoff=
nungen berechtigt.
Vom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Am Getreidemarkt ſteht der Erwartung eines weiteren
Preisrück=
ganges als Folge der von der kanadiſchen Regierung erhöhten
Ernte=
ſchätzung und der erhöhten, Schätzung der argentiniſchen und
auſtrali=
ſchen Ernte und endlich einer Abſchwächung des Weltfrachtenmarktes
nach Wiederaufnahme der Arbeit in den engliſchen Kohlenbergwerken
die Meinung gegenüber, daß ſich angeſichts der überall geleerten
Kohlen=
lager die Beendigung des engliſchen Ausſtandes am Frachtenmarkt nicht
vor Januar auswirken wird und daß die Einfuhrländer in den letzten
Wochen mit Käufen ſo ſtark zurückgehalten haben, daß ihre zu
erwar=
tende erhöhte Nachfrage in ihrer Wirkung die preisſenkenden Momente
aufwiegen wird. Der Handel iſt jedoch vorſichtig geworden und hält
angeſichts der nicht zu verkennenden Abgabewilligkeit der Ueberſeeländer
mit Käufen zurück. Da auch in inländiſchem Weizen ſtärkeres Angebot
auftrat, gingen die Forderungen für Auslandsweizen von
vorwöchent=
lichen RM. 32,25—34 auf RM. 32—33,50 die 100 Kg. waggonfrei
Mann=
heim zurück. Für Inlandsweizen werden unverändert RM. 30,50—30,75
gefordert, die ſüddeutſchen Mühlen nahmen Käufe jedoch nur auf der
Grundlage von RM. 30 vor. Auch Roggen lag ſchwächer mit RM. 25,25
bis 25,50, gegen vorwöchentliche RM. 25,50—26,50. Hafer, worin nur
kleine Umſätze erfolgten, mußte im Preis gleichfalls um RM. 0.25—0,50
nachgeben, wogegen Auslandshafer allerdings unverändert blieb.
Brau=
geuſte hatte nur kleinen Markt; die Forderungen wurden um 0,50—0,75
RM. auf RM. 26—29,25 ermäßigt. Im Eegenſatz hierzu konnte
Futter=
gerſte um eine halbe Mark anziehen. Mais litt unter ſtarkem
Ueber=
ſeeangebot, das von höherer Schätzung des Statiſtiſchen Büros in den
Vereinigten Staaten und von der Tatſache ausgeht, daß ſich am 1. I. M.
noch 181 (i. V. 60,95) Millionen Buſhels aus der alten Ernte in den
Händen der Farmer befanden. In den letzten Tagen kam der
Preis=
rückgang zum Stillſtand, da ſich auf der von RMM. 20,25—20,75 auf
RM. 19,75—20 ermäßigten Preisgrundlage Käufer einſtellten.
Am Mehlmarkt verhielten ſich die Käufer abwartend und die
füddeutſchen Mühlen entſchloſſen ſich zu einer Herabſetzung der Preiſe
für Weizenmshl, Spezial 0, pro 100 Ka. 42,50—43 auf RM. 41,75 bis
42. für Weizenbrotmehl von RM. 32.50—33 auf RM. 31,75—32, und
für Roggenmehl von RM. 35—37,50 auf RM. 34,75—37. —
Futter=
mittel hatten dagegen recht gur behaupteten Markt, weil die
Nach=
frage der Landwirtſchaft aus den früher erwähnten Gründen anhielt.
Verlangt werden für die 100 Kg. Nachmehl, je nach Qualität, RM. 23
bis 25, Weizenfuttermehl RM. 14,50—15 25; Roagenfuttermehl, worin
es an Angebot fehlt, RM. 15,50—16; Kleie RM. 11,25—12:
Gerſten=
ſchrot RM. 24 50; Maisſchrot wit Sack prompt RM. 21.75: Dezember=
Januar=Lieferung RM. 21.,25; Malzkeime RM. 15—16; Biertreber RM.
16,75—17,25; Rapskuchen RM. 16—16,75 und Seſamkuchen RM. 22—23.
Am Rauhfuttermarkt blieben die bisherigen Preiſe behauptet.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 20. November. (Priv.=Tel.)
Weizen: Nach ſchwächerem Beginn auf günſtige argentiniſche
Be=
richte trat eine Befeſtigung, da ſich jetzt die ausländiſche Nachfrage ſtärker
hervorwagte. Die Termine ſchließen etwas über geſtern.
Hafer: Bei ziemlich ſtetiger Tendenz zeigten die Schlußtermine nur
unweſentliche Veränderungen.
Mais: Anfangs lag der Markt ſtetig auf kleine Ankünfte und
kleinere Farmbewegung. Dann trat eine Abſchwächung ein auf die
Schwäche des Kaſſamarktes und güinſtige Witterungsmeldungen. Die
Termine ſchließen etwas unter geſtern.
Baumwolle: Günſtigere ausländiſche Ernteberichte und niedrigere
Kabelmeldungen hatten einen ſchwachen Anfang zur Folge Später
machten ſich Käufe der Wallſtreetkreiſe bemerkbar und Glattſtellungen
zum Wochenende. Die Termine ſchließen nur mit unweſentlichen
Ver=
änderungen.
Kaffee: Höhere ausländiſche Notierungen hatten einen ſtetigen
Beginn zur Folge. Dann trat eine Abſchwächung ein auf den weiteren
Rückgang der braſil. Deviſe. Die Termine mußten 12 Pkt. nachgeben.
Zucker: Auch heute hielt die Hauſſe am Zuckermarkt an, da große
Käufe des Handels vorgenommen wurden, andererſeits Kuba mit
Ab=
gaben zurückhielt. Die ſpekulativen Käufe nahmen dann einen großen
Umfang an. Die höchſten Tagesnotierungen ſchwächten ſich gegen
Schluß ab, da jetzt gewiſſe Sicherungen erfolgten. Die Termine zeigen
noch Aufbeſſerungen von 7—8 Pkt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg. Der auf den 15. Dezember
einberuſenen Generalverſammlung wird erſtmals wieder die
Vertei=
lung von 5 Prozent Dividende auf 20 Millionen Aktienkapital
vorge=
ſchlagen. Der Reingewinn der Geſellſchaft hat ſich infolge Beſſerung
der Geſchäftslage von 811 011 Mk. im Vorjahre auf 1 081 972 Mk. erhöht.
Rheiniſche Eiſengießerei= und Maſchinenfabrik A.=G., Mannheim.
Die Geſellſchaft, deren Aktienmaforität ſich in Händen der Rheiniſchen
Elektrizitäts=Aktiengeſellſchaft, Mannheim, befindet, hat das
Geſchäfts=
jahr 1925 mit einem Verluſt abgeſchloſſen, der eine außerordentliche
Sanierungsmaßnahme notwendig macht. Das insgeſamt 2 040 000 RM.
betragende A.=K, ſoll im Verhältnis von 5:1 auf 408 000 RM.
herab=
geſetzt werden. Im Anſchluß hieran wird eine Kapitalerhöhung von
408000 RM. um bis 1604000 RM. vorgenommen werden. (D. H.=V.
am 13. Dezember.)
A. G. für Hüttenbetrieb, Duisburg=Meiderich. Das Undernehmen
(A.K. 4,4 Mill. RM.), das zum Konzern der Vereinigte Stahlwerke
A. G., Düſſeldorf gehört, bleibt für das abgelaufene Geſchäftsjahr
divi=
dendenlos. Der nach 300 000 RM. Abſchreibungen verbleibende
Rein=
gewinn von 261 943 RM. wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Neue ruſſiſch=deutſche Naphtha=Abſchlüfſe. Zwiſchen der „Derunafta”
und dem ruſſiſchen Naphthaſyndikat ſind Abſchlüſſe für Lieferung von
Erdöl nach Deutſchland zuſtandegekommen. Durch dieſe Abſchlüſſe iſt
nunmehr die Möglichkeit von Zuſammenſtößen der ruſſiſchen und der
deutſchen Intereſſen auf dem Erdölmarkt abgeſchwächt.
Mannesmann=Mulag, Motoren= und Laſtwagen=A.G., Nachen. Nach
gerichtlicher Beſtätigung des Zwangsvergleichs iſt das
Geſchäftsaufſichts=
verfahren über die Geſellſchaft wieder aufgehoben worden.
Citroen in Köln. Wie wir erfahren, hat die bekannte franzöſiſche
Automobilfirma Citroen in Köln eine große Fabrik käuflich erworben,
um hier, ähnlich wie Ford in Berlin, die für Deutſchland beſtimmten
Kraftwagen herzuſtellen. Die Inbetriebnahme des Werkes ſoll in Kürze
erfolgen.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Bernhard Menges in Darmſtadt,
Eichbergſtraße 27, im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 21. Dezember 1926, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, Zimmer Nr. 219 verſteigert
werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. Dezember 1925 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(157704
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 18. Oktober 1926.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk IN, Band IX, Blatt 496
Betrag de
O.=Nr. Flur Nr. Kulturart n. Gewann qm Schätzung
1. TV 201 Grasgarten Kaſino=
800 G.M.
(
ſtraße
2. IV 202 Hofreite Nr. 28 daſelbſt 191 14200 G.M.
Bekanntmachung.
Die von der Stadtverordneten=
Ver=
ſammlung am 30. September d8. Js
gutgeheißenen Entwürfe einer
Orts=
bauſatzung und einer
Baupolizei=
ordnung für die Stadt Darmſtadt
liegen gemäß miniſterieller Anordnung
vom 22. ds. Mts. bis 7. k. Mts. im
Zimmer 49 des Stadthauſes zur Ein=
(st17047
ſicht offen.
Darmſtadt, den 19. Nov. 1926.
Der Oberbürgermeiſter.
Weihnachtsmeſſe 1926.
Die diesjährige Weihnachtsmeſſe
und der Ehriſtbaummarkt findet vom 11.
bis 24. Dezember auf dem Meßplatz
am Hallenſchwimmbad ſtatt. Plätze für
die Budenmeſſe werden nur an hieſige
Einwohner vergeben. Anmeldungen
hierfür nimmt der ſtädt. Marktmeiſter
während der Dienſtſtunden entgegen. —
Bewerber um
Chriſtbaumverkaufs=
plätze wollen ſich am Montag, den
29. ds. Mts., vorm. von 10 Uhr ab,
in Zimmer 26 des Stadthauſes, Rhein=
(st16836
ſtraße 16/18, melden.
Eiſenbetonrippendecken.
Die Eiſenbetonrippendecken bei der
Errichtung von Wohnhausneubauten am
Rhönring und Speſſartring, Gruppe VI
und Xl ſollen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30
Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind. bis Mittwoch, den
1. Dezember 1926, vorm. 10 Uhr,
(st17048
einzureichen.
Darmſtadt, den 19. Nov. 1926.
Städtiſches Hochbauamt.
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Bekanntmachung.
Die Aufwertung der Sparguthaben erfolgt an und für
ſich, ohne daß es eines Antrags des Gläubigers (Einlegers)
bedarf.
Dagegen iſt der Anſpruch auf Aufwertung
bin=
nen einer am 31. Januar 1927 ablaufenden
Aus=
ſchlußfriſt anzumelden:
1. wenn die Aufwertung bereits ausgezahlter Guthaben
deshalb verlangt wird, weil ſich der Gläubiger bei
der Annahme der Leiſtung (Zahlung) ſeine Rechte
vor=
behalten hat, oder
2. wenn ein Guthaben von einer Sparkaſſe auf eine
an=
dere Sparkaſſe überwieſen worden iſt und der
Gläu=
biger die Berückſichtigung mit dem Goldmarkbetrag
zur Zeit des Erwerbs der Forderung gegen die erſte
Sparkaſſe verlangt.
Die Friſt iſt eine Ausſchlußfriſt, ſodaß bei ihrer
Ver=
ſäumung der Anſpruch auf Aufwertung erloſchen iſt.
Die Anmeldung hat bei der Sparkaſſe zu erfolgen, bei
der das Guthaben geführt wird oder zuletzt geführt wurde.
Wir fordern daher unſere Einleger, falls ſie einen der
unter 1 und 2 erwähnten Anſprüche geltend machen wollen,
auf, dieſe bis ſpäteſtens 31. Januar 1927 bei uns anzumelden.
Groß=Bieberau, den 18. Nov. 1926.
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Bezirk=Sparkaſſe Bezirks=Sparkaſſe
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ſomit fingiert ſind, mithin keine Beſtätigung des
Auftrages meinerſeits gegeben wird, bitte ich die
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findet am Dienstag, den 21. Dezember 1926,
nachmittags 5 Uhr, in der Kunſihalle am Rheintor
ſtatt. Ich beehre mich hierdurch, die Mitglieder
des Kunſivereins hierzu ergebenſt einzuladen.
Tagesordnung:
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2. Vorlage und Abhör der Jahresrechyung
3. Feſiſetzung des Voranſchlags für 4927
4. Ergänzung des Vorſiandes
5. Verſchiedenes.
Anträge für die Hauptverſammlung ſind nach
8 13 der Satzungen ſpäteſtens 14 Tage vorher
dem Unterzeichneten ſchriftlich mitzuteilen.
Darmſtadt, den 20. November 1926.
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Porträge: Grafenſtraße 24
im Vortragsſaal
Sonntag, den 21 November, abds. 8 Uhr
Wunder für alle Erdenbewohner
Redner: G. Knecht, Wiesbaden
Dienstag, den 23. November, abds. 8 Uhr
Warumiſt der Veltuntergang unvermeiblich?
Redner: E Gügel, München
Freier Eintritt für jedermann! (*30504
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus
Sonntag, den 21. November 1926
abends 8 Uhr
Außer Miete
Sinfonie=Konzert
des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters
Leitung: Generalinuſikdirektor Joſeph Roſenſtoch
Vortragsfolge:
1. Johannes Brahms:
Sinfonie Nr. 1, c-moll, Werk 68
Un poco sostenuto — Allegro
Andante sostenuto
Un poco allegretto e grazioso
Adagio Allegro
2. L. van Beethoven:
Sinfonie Nr. 5, c-moll, op. 67
Allegro con brio
Andante con moto
Allegro. — Allegro
Anfang 8 Uhr Ende gegen 10 Uhr
Preiſe der Plätze: 1, 2, 3 Mk.
Kleines Haus
Sonntag, den 21. November 1926
abends 7½ Uhr
C5 (Für diefenigen C=Mieter,
die Zuſatzmiete III haben)
Schülermiete weiß 3
Iphigenie auf Tauris
Schauſpiel in 5 Akten von Goethe
In Szene geſetzt von Jacob Geis
Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp
Perſonen:
Jphigenie".
. . Marie Fein
Thoas, König der Taurier HansBaumeiſter
Oreſt
. . Joachim Büttner
Pylades
. . W. Mayenknecht
Arkas . . . . . . . . . K. Weſtermann
Schauplatz: Hain vor Dianens Tempel
Spielwart: Willi Krichbaum
Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk.
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig
Nach dem 3. Akt findet eine längere
Pauſe ſtatt
Anfang 7½ Uhr Ende gegen 10 Uhr
unter Mr. 3698 andas
Telefonnetz angeſchloſſen
Kemnitzer, Nied.=Namſtädterſtraße 15
enſchneiderei
(*30636
Pfo. 0.70. Secher Nachf.,
KandiS, IchDArZ. eudwigshöhſtr.1 B. 16748