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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
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Nummer 314 
189. Jahrgang 
Freitag, den 12. November 1926.
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breiſl 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reſchpfg. 
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr Streit uſw erliſcht 
jede Verpſiſchtung auf Erfüllung der 
            Anzelgen=
aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlſcher Beſtreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Banſionto‟ Deutſche Bank und Darme 
ſtädter und Naiſonalbank.
Ziegermgsgatieien und Sonademonmien
 Ungariſche Politik. 
Keine Perſonalunion mit Rumänien.
 Die Zwiſchenlöſung. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Einen ganzen Tag voll von Beſprechungen, Beratungen, 
            Konfe=
renzen und Fraktionsſitzungen hat es den Reichstag noch 
            ge=
koſtet, bis er über die kleine Kriſe der letzten Tage hinwegkam 
und wieder ohne Angſt in die nächſte Zukunft blicken kann. Die 
Plenarſitzung, die ſich dazwiſchen ſchob, war kurz und 
            verhältnis=
mäßig inhaltslos. Sie dauerte wenig mehr als zwei Stunden. 
Profeſſor Bredt von der Wirtſchaftlichen Vereinigung und Herr 
Kube von den Völkiſchen ſchloſſen die erſte Rednergarnitur, der 
Sozialdemokrat Schmidt eröffnete ſofort die zweite Garnitr. 
Umſo intereſſanter war es in der Wandelhalle und der 
            umliegen=
den Gegend, in Fraktionsſälen und Miniſterzimmern. Daß alles 
gut gehen würde, konnte man bereits, einem Artikel des 
            Vor=
wärts” entnehmen, der zum Rückzug blies und deutlich die 
Verſtändigungsbereitſchaft der 
            Sozialdemo=
kratie zu erkennen gab. 
Der Vorſitzende des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes, der 
            Zen=
trumsabgeordnete Eſſer, hat es dann am Donnerstag auch 
            ziem=
lich leicht gehabt mit den Sozialdemokraten zu einem 
            Ueberein=
kommen zu gelangen, das ſich zunächſt nur auf den eigentlichen 
Streitpunkt bezieht, über den die Kriſe auszubrechen drohte: 
das iſt die von der Regierung eingebrachte Vorlage über die 
Kriſenfürſorge der Ausgeſteuerten. Hier liegen die Dinge ſo, daß 
bisher die Fürſorge für die Erwerbsloſen nach 52 Wochen 
            auf=
hörte und dieſe ſogenannten Ausgeſteuerten dann der Gemeinde 
anheimfielen. Da man allgemein mit dem Inkrafttreten des 
            Ar=
beitsloſengeſetzes am 1. April 1927 rechnet, handelt es ſich nur 
darum, bis dorthin eine Regelung zu treffen. Die Kommuniſten 
wollten die Beſchräntung der Unterſtützungsdauer für die 
            Er=
werbsloſen einfach fallen laſſen, während die Regierung an dieſe 
Stelle eine beſondere Kriſenfürſorge ſetzen wollte. Praktiſch 
kommt das für die Erwerbsloſen ziemlich auf dasſelbe hinaus. 
Die Sozialdemokraten haben ſich deshalb davon überzeugt, daß 
es für ſie gar keinen beſonderen Wert hat, daß ſie den 
            kommu=
niſtiſchen Antrag unterſtützen. Sie haben daher die Zuſage 
            ge=
geben, daß ſie der Regierungsvorlage zuſtimmen wollen, für die 
damit eine Mehrheit geſichert iſt. Dem Geſetz wird rückwirkende 
Kraft gegeben, ſo daß es für alle Ausgeſteuerten gilt. Darüber 
hinaus ſoll noch ein Härteparagraph eingefügt werden zugunſten 
der Arbeiter der Induſtrien, die von der Arbeitsloſigkeit 
            be=
ſonders betroffen ſind. Das Geſetz ſoll bereits am Freitag auf 
der Tagesordnung ſtehen und wird, da die Zuſtimmung der 
Sozialdemokraten ſicher iſt, glatt über die Bühne gehen können. 
Damit iſt aber nur ein Anfang gemacht. Daneben beſteht 
noch die Schwierigkeit, daß die Sozialdemokraten die Sätze für die 
Erwerbsloſen erhöhen wollen und darin auch noch die 
            Zuſtim=
mung der übrigen Oppoſitionsparteien gefunden haben. Wie hier 
ein Ausgleich gefunden werden ſoll, ſteht noch nicht feſt, er wird 
aber gefunden werden. Denn der Reichskanzler hat mit den 
Sozialdemokraten über die Grundlage der weiteren Taknik ſich 
ausgeſprochen und er hat dabei die Zuſage gegeben, daß er in 
entſcheidenden Fragen ſich vor der Beratung im Reichstag mit 
den Fraktionen des Reichstags in Verbindung ſetzen will. Das 
kann ſo verſtanden werden, daß die Regierung jeweils — ehe ſie 
Vorlagen von entſcheidender Bedeutung einbringt — ſich eine 
Mehrheit ſichern und dabei in erſter Linie an die 
            Sozialdemo=
kraten denken wird. Die demokratiſche Preſſe ſpricht von einer 
neuen „Stillen Koalition”, die wohl der Verſuch zur Einleitung 
der Großen Koalition ſein ſollte. Die Sozialdemokraten behalten 
damit alle Rechte einer Oppoſitionspartei, ſichern ſich aber 
            hinten=
herum einen ſehr ſtarken Einfluß auf die Regierung, den ſie nicht 
nur zur ſachlichen Geſtaltung der Geſetze, ſondern auch zur 
            Durch=
ſetzung von Perſonalwünſchen ausnützen können. Alles in allem 
eine Zwiſchenlöſung, die über eine kurze Strecke weiterhilft, auf 
die Dauer aber wohl kaum funktionieren kann. Auf der anderen 
Seite beſteht zu offiziellen Koalitionsverhandlungen nach wie vor 
bei allen Regierungsparteien keine große Neigung, weil man 
            all=
gemein von deren Ausſichtsloſigkeit überzeugt iſt. Herr Marx iſt 
aber ſo beſcheiden, daß er ſchon zufrieden iſt, wenn er über den 
toten Punkt hinwegkommt. Er hofft, daß die Schwierigkeiten in 
den nächſten Wochen, nach der einen oder anderen Seite hin, 
            über=
wunden werden können. 
Einigung mit den Sozialdemokraten. 
In den heutigen Verhandlungen über die 
            Evwerbsloſenfür=
ſorge zwiſchen dem Vorſitzenden des ſozialpolitiſchen Ausſchuſſes 
und den ſozialdemokratiſchen Vertretern iſt eine dahin gehende 
Einigung durch Entgegenkommen den ſozialdemokratiſchen 
            For=
derungen gegenüber erzielt worden, daß im weſentlichen 
            be=
ſtimmt wird, daß die Kriſenfürſorge, die nach der 
            Erwerbsloſen=
fürſorge von 52 Wochen eintreten ſoll, auch denjenigen 
            Erwerbs=
loſen gewährt werden ſoll, die in der Zeit vom 1. April 1926 bis 
zum Inkrafttreten des jetzigen Geſetzes mit Ablauf der 
            geſetz=
lichen Unterſtützungsdauer aus der Erwerbsloſenfürſorge 
            aus=
geſchieden ſind. Ferner ſollen auch ſolche nach dem 1. April 1926 
ausgeſteuerte Erwerbsloſe, die ſeitdem nicht laufend von der 
öffentlichen Fürſorge unterſtützt ſind, auf Antrag in die 
            Kriſen=
fürſorge aufgenommen werden. Ferner iſt den 
            Sozialdemokra=
ten eine Zuſage gemacht worden, daß ein Härteparagraph in 
das Geſetz aufgenommen werden ſoll zu Gunſten von Arbeitern 
in Juduſtrien, die von der Erwerbsloſigkeit beſonders betroffen 
ſind. Einen dahingehenden Antrag würden die bürgerlichen 
Parteien unterſtützen. Es handelt ſich dabei namentlich um 
            Ar=
beiter der ausſterbenden Induſtrien, wie die Edelſteininduſtrie 
u. a. In den Verhandlungen des Reichslanzlers mit den 
            ſozial=
demokratiſchen Führern ſoll, wie wir hören, eine Verſtändigung 
dahin erzielt worden ſein, daß ſchon vor entſcheidenden 
            Beſchlüſ=
ſen die ſozialdemokratiſchen Vertreter zu den interfraktionellen 
Beſprechungen gewiſſe Regierungsparteien hinzugezogen werden 
ſollen. Dies würde im gewiſſen Sinne eine Art 
            Arbeitsgemein=
ſchaft von Fall zu Fall ſein.
 Reichstags=Sitzungsbericht. 
Im Reichstag wurde am Donnerstag die innerpolitiſche Ausſprache 
anläßlich des Nachtragsetats feſtgeſetzt und zwar kamen mehr die 
            Ver=
treter der kleineren Parteien zu Wort. Abgeordneter Dr. Bredt 
(Wirtſch. Vgg.) wandte ſich zunächſt gegen den Plan des Ankaufs des 
Berliner Kaiſerhofs durch die Reichsregierung, in welchem die 
            Wirt=
ſchaftspartei gewiſſermaßen einen ſymboliſchen Akt der von ihr 
            be=
kämpften Tendenz ſehe, nämlich der Erweiterung des Behördenapparates 
auf Koſten der freien Wirtſchaft. Der Redner kritiſierte dann 
            ausführ=
lich die Steuermaßnahmen der Negierung und wandte ſich namentlich 
gegen die Begriffsbeſtimmung des Einkommens bei den 
            Gewerbetreiben=
den und den Grundbeſitzern, welche zu ſchweren ſteuerlichen Härten und 
Ungerechtigkeiten führe. Er verlangte eine gründliche Reviſion des 
            Ver=
anlagungsweſens und bekannte ſich als ſchärfſten Gegner der 
            ſtaats=
ſozialiſtiſchen Gedanken, welche der Reichsfinanzminiſter Reinhold 
            ge=
äußert habe. Es komme in erſter Linie darauf an, die freie Wirtſchaft 
zu beleben. 
Seeckts Schatten im Reichstag. 
Für die Deutſchvölkiſche Freiheitspartei ſprach der 
Abgeordneter Kube, der zum Fall Seeckt bemerkte, daß die Völkiſchen 
nicht den gevingſten Anlaß hätten, ſich des Herrn von Seeckt anzunehmen, 
der 1923 die völkiſche Bewegung genau ſo rückſichtslos verboten habe 
wie Severing. Dr. Geßler ſei aber in keiner Weiſe berufen, ſich als Hüter 
der Staatsautorität aufzuſpielen, denn er ſei ein Mitglied jener Partei, 
die im alten Staat immer die Staatsautorität untergraben habe. Der 
Redner polemiſierte dann ausführlich gegen die Sozialdemokraten, 
namentlich gegen den Abgeordneten Scheidemann, lehnte die 
            angekün=
digte Pahlreform ab und beantragte ſchließlich die Aufhebung des 
            Rede=
verbotes gegen Adolf Hitler. 
Auf der Sozialdemokrat Schmidt, ehemaliger 
            Reichs=
wirtfchaftsminiſter, kam noch einmal auf die Seeckt=Angelegenheit zu 
ſprechen. Der Reichswehrminiſter habe durch viele Handlungen und 
Unterlaſſungen die Kritik der Sozialdemokraten herausgefordert, aber er 
habe wenigſtens durch die Verabſchiedung von Seeckts gezeigt, daß die 
Staatsautorität ſich auch gegen Militärgewalt durchſetze. In der 
            deutſch=
nationalen Preſſe ſei von Seeckt im allgemeinen nicht günſtig kritiſiert 
worden. Die Fememorde, die jetzt von den Deutſchnationalen 
            abge=
ſchüttelt werden, ſeien erwachſen auf dem Boden, der durch die wüſte 
Agitation der Deutſchnationalen vorbereitet worden ſei. Deu Redner 
ging dann noch zum Nachtragsetat über und begrüßte beſonders die 
            Maß=
nahmen zur Belebung der Bautätigkeit, wobei er allerdings die größten 
Bedenken ausſprach, ob. das Syſtem der Subventionierung einzelner 
Induſtvien und Wirtſchaftsgruppen auf die Dauer fortgeſetzt werden 
könnte. Abd Abgeordneter Schmidt in ſeinen weiteren Ausführungen die 
Völkiſchen als Gemeinheitspartei bezeichnete, wurde er zur Ordnung 
gerufen. 
Dann wurde die Weiterberatung auf Freitag nachmittag 3 Uhr 
vertagt. 
Hilfsmaßnahmen für die 
weſtlichen Grenzgebiete. 
Das Bauprogramm für 1927. 
Berlin, 11. November. 
Der Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete nahm heute 
einen Zentrumsantrag an, wonach die für den 30. November 
            ver=
fügte Auflöſung der Zweigſtelle Düſſeldorf des 
            Reichsentſchädi=
gungsamtes weiter hinausgeſchoben, die Angelegenheit erneut 
            ge=
prüft und vor der endgültigen Entſcheidung Vertreter der 
            Ar=
beitsgemeinſchaft für das Rheinland und Weſtfalen und des 
Bundes der Auslandsdeutſchen gehört werden ſollen. Annahme 
fanden dann die Vorſchläge des Unterausſchuſſes über 
            Hilfsmaß=
nahmen für die weſtlichen Grenzgebiete. Danach ſollen auch jene 
ſog. Saargänger unterſtützt werden, die in der Regel 15 Morgen 
ertragfähigen Grundbeſitzes ihr Eigen nennen. Arbeitnehmer, die 
rechtsrheiniſch wohnen und am 1. Mai 1926 
            Frankenlohn=
empfänger waren, werden in die Betreuung einbezogen. 
            Ar=
beitnehmer ſollen dann von der Unterſtützung ausgeſchloſſen ſein, 
wenn ſich das monatliche Geſamteinkommen der Haushaltung mit 
einem Kind auf 140 Mark beläuft. Durch Verhandlungen mit 
der Saaregierung ſoll ein Ausgleich der ſozialen Verſicherung des 
Saargebietes an die des Reiches baldigſt herbeigeführt werden. 
Bezüglich der deutſchen Arbeiter in Luxemburg und Belgien ſtellte 
Reichsminiſter Dr. Bell beſondere Verhandlungen mit dem 
            Ar=
beitsminiſter in Ausſicht. 
Weiter wurde ein Antrag angenommen, der Schutz für die 
Landwirtſchaft fordert, die in zahlreichen Fällen durch militäriſche 
Uebungen der Beſatzungstruppen gefährdet worden iſt. Ein 
            an=
derer Antrag verlangt von der Regierung einen Bericht, aus dem 
ſich der gegenwärtige Stand der durch das Reichskabinett in 
Ausſicht geſtellten Hilfsaktion für den Mittelſtand ergibt. 
            Ein=
ſtimmige Annahme fand ein Antrag, wonach die durch den 
            Ruhr=
kampf beſonders ſchwer geſchädigte Induſtrie baldigſt entſchädigt 
werden und die noch unerledigten Anſprüche der pfälziſchen 
            Tabak=
induſtrie aus dem Härtefonds baldigſt erledigt werden ſollen. 
Reichsminiſter Dr. Bell teilte hierauf das Bauprogramm 
für das Jahr 1927 mit. Im Jahre 1926 ſind 1225 Baudarlehen 
zu je 12000 RM. gegeben worden. Hiernach bleiben noch 
2346 Wohnungen zu erſetzen. Hierüber ſind in den Etat 1927 
            ein=
zuſtellen 1500 Baudarlehen zu je 12000 RM., ſo daß 846 
            Woh=
nungen noch zu erſetzen ſein würden. Tatſächlich wird ſich dieſe 
Zahl aber durch erfolgte und zu erwartende Freigaben um einige 
Hundert vermindern. Bis jetzt ſind etwa 425 Wohnungen 
            frei=
gegeben worden, die aber zweifellos zu einem erheblichen Teile 
bereits erſetzt waren. Die vorhandenen 888 Holzhauswohnungen 
ſollen nur zu einem Drittel angerechnet werden, womit die 
            Ge=
meinden zweifellos einverſtanden ſind. Der Reichsfinanzminiſter 
wird die 1500 Baudarlehen ſo zeitig bereitſtellen,, daß ſie im 
27 in der Hand der Gemeinden ſind. Die für 
            Woh=
nungsbaudarlehen im Jahre 1926 bereitgeſtellten und für das 
Jahr 1927 angeforderten Mittel von insgeſamt 33,6 Millionen 
NM. ſind auch ein nicht unerheblicher Beitrag zur 
            Arbeitsbe=
as beſetzte Gebiet. 
5 beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit dem Kult 
fond. Reichsminiſter Dr. Bell machte dazu längere Ausführungen, 
in denen er mitteilte, daß eine Erhöhung des Fonds um eine 
Million im Nachtragsetat beantragt ſei.
 Von unſerem D=Korreſpondenten. 
Budapeſt, 11. November. 
Seit Wochen befaßt ſich das ungariſche Parlament mit der 
Schaffung beziehungsweiſe Wiedereinſetzung des Oberhauſes. 
Der Tatſache haftet nichts Außergewöhnliches an. Es handelt 
ſich dabei nicht, wie im Auslande irrtümlich angenommen wurde, 
um eine Verfaſſungsreform. Die ungariſche Verfaſſung ſchreibt 
das Zweikammerſyſtem vor, die Zweite Kammer, das 
            Magnaten=
haus, konnte aber ſeit 1918 nicht mehr zuſammentreten. Die 
            Ver=
hältniſſe haben ſich auch ſeit der Zerſtückelung Oeſterreich=Ungarns 
durch die Friedensverträge, ſo ſehr verändert, daß das alte 
Magnatenhaus in ſeiner urſprünglichen Form nicht beibehalten 
werden konnte. Die Oberhaus=Reformvorlage der Regierung 
— ſie ſieht eine hauptſächlich aus Ständevertretern und 
            Ariſto=
kraten zuſammengeſetzte Zweite Kammer war — bedeutet keine 
Reform der inneren Politik und keine praktiſche Veränderung im 
den Machtverhältniſſen, wohl aber gab ſie Gelegenheit dazu, die 
Königsfrage wieder aufzuverfen. 
Ein oppoſitioneller Abgeordneter hat die Frage der 
            unga=
riſch=rumäniſchen Perſonalunion vorgebracht. Die ſeit langem 
hierüber umgehenden Gerüchte haben in einigen 
            phantaſiebegab=
ten Köpfen den Glauben entſtehen laſſen, daß eine 
            Neuorientie=
rung in der Außenpolitik der Nachfolgeſtaaten bevorſteht. Es iſt 
verſtändlich, daß man in Budapeſt dieſe Frage klären wollte, 
            ob=
zwar, dies ſei gleich hinzugefügt, niemand in Ungarn ſelbſt an 
die Möglichkeit der Perſonalunion geglaubt hat, und die Gerüchte 
in der ausländiſchen Preſſe wurden von einem Teil der 
            Oppo=
ſition lediglich aus taktiſchen Gründen ausgeſchlachtet. 
Die Geſtaltung der politiſchen Lage im Donaubecken und eine 
merkwürdige Anhäufung von an ſich unbedeutenden Umſtänden 
ſchienen im Auslande, beſonders in gewiſſen Londoner Kreiſen, 
einige Augenblicke tatſächlich die Idee einer Perſonalunion 
            zwi=
ſchen Ungarn und Rumänien aufkommen zu laſſen. Und in die 
Weltpreſſe haben dieſe Ideen aufſallend ſchnell Eingang gefunden. 
Den erſten Anſtoß zu ſolchen Folgerungen gab die Tatſache, 
daß der frühere ungariſche Außenminiſter Graf Banffy ſeine 
ungariſche Staatsbürgerſchaft mit der rumäniſchen vertauſcht hat 
und nach Siebenbürgen, wo er übrigens Beſitzungen hat, 
            über=
ſiedelte. Er wurde bei dem Bukareſter Hof demonſtrativ gut 
empfangen. Und die rumäniſche Politik zeigt ſich, ſeitdem 
            Ava=
rescu am Ruder iſt, Ungarn freundlicher. Das alles hatte ſeine 
Urſachen aber nur darin, daß zwiſchen den Nationalitäten in 
Siebenbürgen, in erſter Linie zwiſchen den Siebenbürger 
            Magy=
aren und der rumäniſchen Regierung, eine politiſche Annäherung 
zuſtande kam. 
Die rumäniſche Dynaſtie ſucht — wahrſcheinlich deshalb, weil 
ſie auf ſehr unſicheren Füßen ſteht — krampfhaft und überall nach 
Stützen. Das iſt in dem ungeſunden Aufbau Rumäniens und in 
den noch heikleren Verhältniſſen der Dynaſtie begründet. Bei 
den Nationalitäten hofft man bei etwaigen Unruhen in 
            Alt=
rumänien leicht eine Stütze zu finden. Die rumäniſche 
            Außen=
politik hegt ähnliche Sorgen. Zwiſchen das feindliche Rußland, 
Ungarn und das letzten Endes ſtets ſlawiſch orientierte 
            Jugo=
ſlawien eingekeilt, iſt Rumänien in ſtarkem Maße auf auswärtige 
Unterſtützung angewieſen. Weder Frankreich, welches an 
            Rumä=
nien ziemlich platoniſch intereſſiert iſt, noch Italien, das mit 
Rußland um keinen Preis es verderben möchte, kann dieſe in 
genügendem Maße gewähren. Die Perſonalunion mit Ungarn 
wäre ein großer Schritt nach der Stabiliſierung der 
            außenpoli=
tiſchen Stellung Rumäniens. Und endlich würde ſie angeblich von 
den Nationalitäten gerne geſehen. 
Trotz dieſer einſchmeichelnden Argumente — in der 
            franzöſi=
ſchen und engliſchen Preſſe wurden noch viele andere erwähnt — 
fehlt aber dieſem Plan jede politiſche Realität. Graf Bethlen hat 
dies im ungariſchen Parlament mit größtmöglicher Schärfe und 
Deutlichkeit ausgeſprochen, und dadurch die Rätſelrater in der 
ungariſchen Königsfrage um eine Kombination ärmer gemacht. 
Was wird mit der ungariſchen Königsfrage? Die 
            Wieder=
einſetzung des Oberhauſes wird den verfaſſungsmäßigen Aufbau 
des ungariſchen Staates wieder um einen Schritt vorwärts 
            füh=
ren. Der letzte Schritt fehlt noch — der König. Trotz des 
            ſtill=
ſchweigenden Uebereinkommens zwiſchen allen Parteien, die 
Königsfrage, ſolange Ungarn unter einem außenpolitiſchen Druck 
ſteht und innerlich nicht vollkommen konſolidiert iſt, 
            auszuſchal=
ten, verſucht die Oppoſition doch, bei jeder Gelegenheit dieſe 
Frage aufzuwerfen. Ihr liegt herzlich wenig an dem König 
— innerlich fühlt ſie ſich ja zum großen Teile republikaniſch — 
aber bei der Aufrollung der Königsfrage könnte ſie zu einer 
            akti=
ven Rolle in der Politik des Landes kommen. Weder von 
            Neu=
wahlen noch von den parlamentariſchen Redeſchlachten iſt etwas 
zu erhoffen. Und beſonders die Linke hält alles für beſſer, als die 
gegenwärtige Lage. Graf Bethlen und ſeine Regierung machen 
aber keine Miene, dieſe Frage jetzt in die Tagespolitik 
            hinein=
zuziehen. 
Die ungariſche Königsfrage wird noch lange offen bleiben 
oder aber von einem Tag auf den anderen unerwartet gelöſt, 
keineswegs wird ſie aber ein Objekt der Tagespolitik oder gar 
die Wahlparole einer Partei werden. Die Geſchichte des Landes 
zeigt klar, wie verhängnisvoll ein Parteikampf um die 
            Königs=
frage enden müßte. 
Es hieße die fortgeſetzten Verhandlungen zwiſchen Belgrad, 
Bukareſt und Budapeſt überſchätzen, wenn man annehmen ſollte, 
daß ſie eine entſcheidende Neuorientierung nach ſich ziehen 
            könn=
ten. Es handelt ſich vielmehr um kleine politiſche Vorteile, und 
die Eiferſüchteleien zwiſchen Belgrad und Bukareſt bewirken nur, 
daß der im Grunde unentſchiedenen ungariſchen Außenpolitik ſo 
phantaſtiſche Abſichten zugemutet werden.
Seite 2
Freitag, den 12. November 1926
Nummer 314
 * Oas ſoziale Geſicht des neuen 
Rußland. 
Vou unſerem (=Korreſpondenten. 
London, 9. November. 
Wenn man die Vorgänge in Rußlands innerer und äußerer 
Politik verſtehen will, muß man verſuchen zu erfaſſen, wie das 
heutige Rußland im Vergleich zu dem nach der Revolution 
            aus=
ſieht. Ungleich den neuerlichen Umwälzungen in anderen 
            Län=
dern, die perſönliche Diktatoren nach oben brachten, war die 
            ruſ=
ſiſche Revolution nicht nur eine politiſche, ſondern vor allem eine 
ſoziale, und dadurch war von vornherein eine andere Baſis 
            ge=
geben. Es iſt richtig, daß die Sowjetregierung ebenfalls lediglich 
in einer Diktatorſchaft, in der der kommuniſtiſchen Partei, 
            wur=
zelt. „Aber während der neun Jahre des Beſtehens ſind immer 
giößere Klaſſen der Bevölkerung zu der Erkenntnis gekommen, 
daß ihr individuelles Schickſal mit der Erhaltung der neuen 
            Ord=
nung verbunden iſt.” So ſchreibt ein Moskauer Korreſpondent, 
und ſeine Ausführungen dürften mancher vorurteilsvollen 
            Auf=
foſfung widerſprechen. „Eine ganze Klaſſe von neuen politiſchen 
und wirtſchaftlichen Adminiſtratoren, darunter viele aus den 
arbeitenden Klaſſen, haben die Fabrikbeſitzer und Beamten 
            er=
ſetzt. Auf jeder Univerſität iſt ein neuer Studententyp erſtanden, 
der von dem früheren in allen ſeinen Neigungen und 
            Gewohn=
heiten radikal verſchieden iſt, körperlichen Uebungen ergeben, 
            ab=
hold allen leeren Hirngeſpinſten und Spekulationen, lediglich auf 
Erreichung praktiſcher Ziele gerichtet. Nur der kleinere Teil der 
Studentenſchaft kaun ſich aus der zuſammengeſchmolzenen Klaſſe 
der Gebildeten rekrutieren, die überwiegende Mehrheit ſtammt 
aus den Volksmaſſen. So ſteht es auch mit der Armee. Während 
der Bürgerkriege beſaß ſie nur eine unzureichende Zahl von 
            ge=
ſchulten Offizieren zuverläſſiger Geſinnung. Politiſche 
            Kommiſ=
ſare ſpionierten daher in jeder Truppe nach „gefährlichen” 
            Ge=
ſinnungen umher. Heutzutage liefern die Offizierſchulen der 
Sowjets alljährlich Tauſende von jungen Offizieren. Die meiſten 
ſind Kommuniſten, ſo gut wie alle ſind dem Regime lohal ergeben, 
das ihnen ihre Stellung gab und ihr Avancement ſichert. Die 
politiſchen Kommiſſare bekümmern ſich nur noch um die 
            Inſtruk=
tionsklaſſen der Soldaten. Die Offiziere brauchen nicht mehr 
            be=
wacht zu werden. 
Derartige Beiſpiele könnte man in Maſſe anführen, um zu 
zeigen, daß es jetzt in Rußland eine feſt etablierte ſoziale 
            Ord=
nung gibt, an deren Erhaltung wachſende Mengen ein direktes 
perſönliches Intereſſe nehmen. An der Spitze dieſer ſozialen 
            Oro=
nung ſteht die Kommuniſtenpartei mit 1,150 Millionen 
            Mitglie=
dern und Kandidaten auf Probezeit, während die jüngere 
            kom=
muniſtiſche Organiſation, die „Liga der kommuniſtiſchen Jugend”, 
bereits über 2 Millionen Mitglieder zählt. Wie aber jede ſoziaſe 
Ordnung ſtarke mäßigende und ſtabiliſierende Tendenzen 
            ent=
wickelt, ſo bildet auch das Sowjet=Regime keine Ausnahme. 
Dieſe Tendenzen finden mitunter in beſtimmten Dekreten und 
Beſtimmungen ihren Ausdruck, mitunter auch nur in einem 
            Wech=
ſel der Stimmung oder der Haltung. In dieſer Beziehung war 
die in dieſem Herbſt zur Geltung gelangte Aenderung der 
            Be=
ſtimmungen für die Zulaſſung von Studenten zu den 
            Univerſi=
täten charakteriftiſch. Früher ſpielten politiſche und Klaſſen=
            Erwä=
gungen bei der Auswahl der Studenten eine große Rolle. Für 
freie und Wettbewerbsprüfungen ſtanden nur wenige Stellen 
offen. Die Mehrheit der Studenten rekrutierte ſich aus den 
            ſpe=
ziellen, für Arbeiter und Bauern beſtimmten höheren Schulen, 
oder ſie wurden auf Empfehlungen der Kommuniſtenpartei oder 
der Gewerkſchaftsorganiſationen angenommen. Vom akademiſchen 
Standpunkt aus war das Ergebnis ein ziemlicher Mißerfolg. 
Die beſten Redner zeigten ſich nicht immer als die beſten 
            Studen=
ten der Chemie oder Medizin. Die ernſten Folgen, die ſich 
            bar=
aus ergaben, daß die Univerſitäten eine Schar von halbgebackenen 
und ſchlecht vorbereiteten Spezialiſten entließen, bewogen die 
Unterrichtsbehörden, eine radikale Aenderung des 
            Zulaſſungs=
ſyſtems vorzunehmen, die darin beſtand, intellektuelle Fähigkeit 
über kommuniſtiſches Glaubensbekenntnis und proletariſche 
            Ab=
ſtammung zu ſtellen. Ein Drittel der Plätze iſt noch für die 
bezeichneten hohen Schulen reſerviert, aber man verlangt jetzt 
von ihren Schülern eine Abgangsprüfung. Im allgemeinen 
herrſcht jetzt das Syſtem, die Zulaſſung zu den Univerſitäten von 
Wettbewerbsprüfungen abhängig zu machen. 
Ein anderes Feld, auf dem ſich die Normen ſtändig ändern, 
iſt das der Geſchlechtsverwandtſchaften. Im Lichte praktiſcher 
            Er=
fahrung hat ſich die Anſicht, daß die Familie eine abzuſchaffende 
Bourgeois=Inſtitution iſt, erheblich geändert. Heutzutage ſind die 
ſozialen Schäden des freien Lebens durch die Vernachläſſigung 
heimloſer Kinder grell beleuchtet worden. Die älteren 
            Kommu=
niſten predigen den jüngeren Mäßigung. Uebermäßige ſexuelle 
Ausſchweifungen ſeien ein Symptom von Bourgeois=Dekadenz. 
Wirtſchaftlichkeit und Sparſamkeit kommen wieder auf. Die 
Moskauer Straßen ſind mit Maueranſchlägen bedeckt, die 
            auf=
fordern. Rentier durch Ankauf von Bonds von Staatslotterie=
 Vom Tage. 
Die Räumung der Stadt Andernach durch die 
            Fran=
zoſen, die vor etwa acht Tagen eingeleitet worden iſt, iſt nunmehr 
            voll=
ſtändig durchgeführt. Die Stadt iſt vom Dezember 1918 bis zum 
November 1926 beſetzt geweſen. 
Die amerikaniſche Regierung beabſichtigt, das 
            öſter=
reichiſche Sequeſtergut nächſtens zurückzugeben. Der 
Wert dieſes Gutes beträgt 10 Millionen Doll. 
Der dem Marſchall Pilſudſki ergebene Flügel des 
            polni=
politiſchen Organiſation, der Partei der nationalen Arbeit, 
zuſammenzuſchließen. 
Das Plenum des Zentral=Exekutivkomitees der Sowjetunion 
hat den am 26. September in Moskau unterzeichneten 
            Neutrali=
tätsvertrag zwiſchen Rußland und Litauen 
            rati=
fiziert. 
Nach einer Meldung aus Athen ſind 13 Sowjet=
            Kriegs=
ſchiffe, die im September aus der Oſtſee mit der Beſtimmung nach 
Odeſſa abfuhren, im Kanal von Korinth angekommen. 
In Völkerbimdskreiſen verlautet, daß Mexiko beabſichtige 
in den Völkerbund aufgenommen zu werden. 
            Dies=
bezügliche Schritte dürften demnächſt von ſeiten des mexikaniſchen 
            Ge=
ſandten in Bern erfolgen. 
Muſſolini empfing den früheren Abgeordneten Umberto 
Bianchi und den Ingenieur Flettner, die Erfinder des 
Rotors. Der Miniſter ſprach ihnen ſeine Befriedigung über ihre 
Einigung aus und verſprach, das Rotorſchiff ,Barbara” bei 
ſeiner nächſten Reiſe nach Italien zu beſuchen. 
Die franzöſiſchſpaniſche Konferenz über Tanger, 
die am 20. November in Paris eröffnet werden ſollte, iſt auf 
            An=
fang Dezember verſchoben worden. 
Die ſpaniſche Regierung hat eine Verordnung erlaſſen, 
daß jegliche Kohlenausfuhr, unbeſchadet früherer Verträge, 
bis auf weiteres verboten wird. 
Garibaldi fühlt ſich augenblicklich ſeines Lebens nicht 
ſicher nachdem er, wie man erfährt, bereits Dutzende von 
Drohbriefen der Antifaseiſten erhalten hat. 
Am Samstag wird die Botſchafterkonferenz 
            zuſammen=
treten. Gegenſtand der Beratung wird die deutſche 
            Ent=
waffnung und die Zurückziehung der 
            Kontrollkommiſ=
ſion ſein. 
Kanada hat jetzt ſeinen augenblicklich an der britiſchen 
            Reichs=
konferenz teilnehmenden Vertreter Maſſoy zum Geſandten in 
Waſhington ernannt. 
Die Delegiertenverſammlung der engliſchen 
            Bergarbeiter=
gewerkſchaft het der Exekutive die Vollmachten erteilt, 
auf der Grundlage von Bezirksabkommen mit der Negierung zu 
verhandeln.
 Anleihen zu werden. Ein Film warb für eine Sparbank. Es 
ſteht nicht mehr im Einklang mit kommuniſtiſcher Politik, einen 
Bauern zu verfolgen, der durch ſeinen Fleiß ein beſcheidenes 
            Ein=
kommen erworben hat. Techniſche Direktoren, Spezialiſten, 
Experte, die in der Induſtrie gebraucht werden, werden jetzt miu 
mehr Rückſicht behandelt. Sie erhalten nicht nur höhere 
            Gehäl=
ter, es iſt auch bei ſcharfer Strafe verboten, an ihrer Arbeit zu 
nörgeln oder ſich in ſie zu miſchen. Eine Gruppe von Technikern 
in Leningrad verlangte und erhielt kürzlich die Zurückziehung 
eines Films, in dem ein techniſcher Direktor, als ein herzloſer 
Ausbeuter ſeiner Arbeiter dargeſtellt wurde. Kurz, Rußland 
            er=
weckt den Eindruck, als ob es ſich an geregelte Arbeit macht.” 
Ruſſiſch=türkiſche Beſprechungen. 
Konſtantinopel, 11. November. 
Amtlich wird jetzt die bisher geheim gehaltene Abreiſe des 
türkiſchen Außenminiſters Ruſchdi Bey an Bord des Kreuzers 
„Hamidieh” nach Odeſſa zur Zufammenkunft mit dem ruſſiſchen 
Außenminiſter Tſchitſcherin beſtätigt. In Begleitung des 
            tür=
kiſchen Außenminiſters befinden ſich der türkiſche Botſchafter in 
Teheran und der perſiſche Delegierte Timurtas. Die 
            Zuſammen=
kunft in Odeſſa erfolgt, um die ſeit Wochen ſchwebenden 
            Ver=
handlungen über einen Sicherheitspakt zwiſchen Rußland, der 
Türkei, Perſien und Afghaniſtan zum Abſchluß zu bringen. 
            Ge=
lingt das, ſo wird der ruſſiſchen Außenpolitik ein neuer großer 
Erfolg zuteil. 
Aus Moskau verlautet: Die Reiſe Tſchitſcherins nach Odeſſa, 
wo er morgen mit dem türkiſchen Außenminiſter Tewfik Ruchdy 
Bey eine Beſprechung haben wird, bezweckt weder den Abſchluß 
eines Vertrages, noch die Verwirklichumg es Planes eines 
            aſig=
tiſchen Völkerbundes, ſondern die Feſtlegung gewiſſer 
            Richt=
linien in den Beziehungen zu England und dem Völkerbund. 
Die Initiative zu der Unterredung iſt von der Türkei 
            ausge=
gangen, deren gegenwärtige iſolierte Lage gegenüber den 
            euro=
päiſchen Mächten von Ser Sowjetregierung ebenſo benützt 
            wer=
den dürfte, wie im September des Vorjahres bei Abſchluß des 
Pariſer Vertrages. Für die Verhandlungen von Odeſſa ſind 
zwei Tage in Ausſicht genommen.
 * Die Militärkontrolle. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Die Auseinanderſetzungen über die reſtlichen ſogenannten 
Entwaffnungsfragen machen anſcheinend raſche Fortſchritte. 
Nach der aufgeregten Sprache verſchiedener Pariſer Blätter zu 
urteilen, von denen man weiß, daß ſie zu militäriſchen Kreiſen 
gute Beziehungen unterhalten, ſcheinen die 
            Kontrollverhandlun=
ſchen Großgrundbeſitzes beginnt ſich zu einer neuen breiten gen keineswegs für uns ungünſtig zu ſtehen, jedenfalls nicht in 
dm Sinne, als ob die Anſichten ſich noch ſchroff gegenüber 
            ſtän=
den. In der Frage des Oberbefehls der Reichswehr iſt alles in 
Ordnung, da ſich die Gegenſeite mit der bei uns getroffenen 
Regelung einverſtanden erklärt hat. Die anderen 
            Angelegen=
heiten dürften binnen kurzem auch in den mündlichen 
            Verhand=
lungen zur beiderſeitigen Zufriedenheit aus der Welt geſchafft 
werden, ſo daß alſo um die Jahreswende die Dinge ſoweit 
            ge=
diehen ſein dürften, daß die Kontrollkommiſſion ihre Aufgabe als 
erſüllt anſieht und Deutſchland verläßt. Man darf allerdings 
nicht überſehen, daß der Völkerbund das ſogenannte 
            Inveſti=
gationsprotokoll angenommen hat, deſſen Zweck darin beſteht, die 
Militärkontrolle in einer anderen Form zu verlängern. Dagegen 
kämpft die Reichsregierung bereits mit allen diplomatiſchen 
            Mit=
teln an, muß auch dagegen ankämpfen, da es ein unhaltbarer 
Zuſtand iſt, nach den Locarno=Verträgen und nach unſerer 
            Auf=
nahme ſogar in den Rat ſich auch weiterhin dieſer 
            entwürdigen=
den und demütigenden Kontrolle unterwerfen zu müſſen. Der 
Völkerbundsrat hat das Protokoll noch nicht in Kraft geſetzt, ſo 
daß alſo anzunehmen iſt, es werde gelingen, dieſen Stein des 
Anſtoßes zu beſeitigen. 
Kommen Briand und Chamberlain nach Genf? 
In der ausländiſchen Preſſe war gemeldet worden, daß es 
zweifelhaft erſcheint, ob Briand und Chamberlain an der 
            bevor=
ſtehenden Dezembertagung des Völkerbundsrates in Genf 
            teil=
nehmen werden, weil angeblich diesmal keinerlei wichtige Fragen 
zur Verhandlung ſtänden. So ſtehe u. a. auch die Frage der 
            Ab=
rretung der Militärkontrolle an den Völkerbund nicht auf der 
Tagesordnung für die Dezembertagung des Völkerbundsrates. 
An Berliner zuſtändiger Stelle ſind bisher keinerlei Anzeichen 
bekannt geworden, die darauf ſchließen laſſen, daß Briand und 
Chamberlain diesmal nicht nach Eenf gehen werden. Wenn die 
Frage der Beendigung der Militärkontrolle noch nicht auf der 
Tagesordnung des Rates ſteht, beſant das nicht, daß ſie nicht 
dennoch zur Beratung kommen wird. Im übrigen iſt es unrichtig, 
wenn in der Preſſe von einer Uebertragung der Militärkontrolle 
an den Völkerbund geſprochen wird. Mit dem Abſchaffen der 
Militärkontrollkommiſſion wird auch die Militärkontrolle als 
ſolche zu Ende ſein. An ihre Stelle kann dann ein 
            Inveſtigations=
verfahren treten, d. h., eine Unterſuchung der deutſchen Rüſtungen 
von Fall zu Fall. Eine ſolche Inveſtigation iſt aber nicht 
            gleich=
bekeutend mit einer ſtändigen Militärkontrolle. 
Das Arteil im fünften Landsberger Femeprozeß 
Landsberg, 11. November. 
Gegen ½4 Uhr verkündete der Vorſitzende nach langer 
            Be=
ratung folgendes Urteil im letzten Landsberger Fememordprozeß: 
Der Angeklagte Klapproth wird wegen Körperverletzung zu einer 
Gefängnisſtrafe von einem Jahr verurteilt, die Angeklagten 
Schulz und Hayn werden auf Koſten der Staatskaſſe 
            freige=
ſprochen. 
In der Begründung führte den Vorſitzende aus: Die Ereigniſſe in 
der letzten Schwvurgerichtsperiode ſind in dieſen vier Fememordprozeſſen 
an uns vorübergegangen. Für das Gericht beſtand die große 
            Schtuierig=
keit darin, die Ereigniſſe der Vergangenheit aus einer Atmoſphäre 
herauszuheben, in die ſie durch gewiſſe Beeinfluſſungsverſuche 
            hinein=
geraten war. Der Vorſitzende wandte ſich in dieſem Zuſammenhang 
auch gegen einzelne derartige Beeinfluſſungsverſuche, wie ſie in einzelnen 
Blättern in dieſen Tagen in dieſem oder jenem Sinne hervorgetreten 
ſeien. Es gelte, den Sachverhalt aus dieſer Atmoſphäre herauszuheben 
trotz aller Anträge, die mar faſt als Beweisermittelungsanträge 
            auf=
faſſen mußte. In der Oeffentlichkeit habe man teilweiſe die Dinge ſo 
dargeſtellt, daß Klapproth der oberſte Fememörder und Oberleutnaut 
Schulz der Femehäuptling war. Dann heißt es in der Begründung 
weiter: Wir haben eine Anzahl Zeugen zu dieſem Thema vernommen. 
Der eine von dieſen Zeugen erklärte, daß er noch vor einer Stunde das 
Aktenmaterial beſeſſen habe, das er nicht kannte, und daß er dieſes 
Material dann verſchenkt hat. Der andere, ein Sohn aus guter Familie, 
mußte alles zurücknehmen, was er vorher gegen Schulz behauptet hatte. 
Aufgabe des Gerichtes war es nun, den wahren Kern freizulegen. Was 
iſt vorgefallen? Ein Feldwebel namens Gädecke hat um ſchnöden 
            Ge=
winns willen ihm anvertraute Munition an die verſchoben, die ſeiner 
Anſicht nach ſeine Feinde waren, und ev hat die verraten, denen er 
Treue gelobt hatte. Ein verächtlicher Menſihl Was Wunder, daß in 
Klapproth, der viel für die Arbeitskommandos und für das Vaterland 
getan hat, die Empörung über dieſen Menſchen emporſtieg und daß er 
bei der erſten Gelegenheit den Verräter niederſchlug, gleichzeitig, was 
daraus wurde!
 *In letzter Stunde. 
Bemerkungen zu dem Kampf um Schund und Schmutz. 
Von Dr. Guſtav Manz, Berlin.
 In den letzten Wochen iſt um den vielgenannten 
            Geſetz=
eittwurf, der jetzt nach den Beſchlüſſen zweiter Leſung vom 
            Bil=
dungsausſchuß verabſchiedet iſt, um dem Reichstag zur Beratung 
und Beſchlußfaſſung vorgelegt zu werden, ein heftiger Kampf 
entbrannt. Alle möglichen Gruppen, Vereine und Organiſationen 
haben ſich in Proteſtverſammlungen und Entſchließungen 
            ge=
äußert. Sie erklären durch den Geſetzentwurf die geiſtige Freiheit 
und das künſtleriſche Schaffen für bedroht und hoffen es dadurch 
ſo weit zu bringen, daß der ganze Geſetzenwurf zu Fall kommt. 
Die Angelegenheit iſt für den ruhigen Beobachter auf einem 
Punkt angelangt, an welchem man ſich nicht mehr auf dem 
            ruhi=
gen Boden beſonnener Ueberlegung befindet. Parteileidenſchaft 
und berufliche Intereſſenpolitik haben es meines Erachtens in 
Deutſchland wieder einmal dahin gebracht, daß eine allgemeine 
kultürelle Frage zum Spielball parteipolitiſcher 
            Abſtim=
mungstechnik gemacht zu werden droht. Wer für das Geſetz iſt, 
iſt ein „engſtirniger Mucker”, wer gegen das Geſetz iſt, „kämpft 
für die Freiheit”. 
Wir wollen doch demgegenüber einmal aus dem Gewölk der 
Leidenſchaft und aus dem Nebel vorgefaßter Meinungen auf den 
kühlen und klaren Boden der Wirklichkeit treten.
 Die Verfaſſung des Deutſchen Reiches beſagt in Artikel 118 
Abſatz 2: „Eine Zenſur findet nicht ſtatt, doch .. 
ſind zur Bekämpfung der Schund= und 
            Schmutz=
literatur geſetzliche Maßnahmen zuläſſig.” 
            Wei=
ter: Am 12. Mai 1920 faßte die Deutſche Nationalverſammlung 
einſtimmig folgende Entſchließung: „Die Reichsregierung zu 
erſuchen, die Ausarbeitung eines Geſetzentwurfes 
zur Bekämpfung der Schund= und 
            Schmutzlitera=
turzubeſchleunigen.” Am 6. Auguſt 1925 iſt dieſer 
            Geſetz=
entwurf dem Reichstag vorgelegt und dann dem 
            Bildungs=
ausſchuß zur Durcharbeitung übergeben worden. Nun liegt er 
nach den Beſchlüſſen zweiter Leſung vor, und die Welt der 
Intellektuellen”, der Künſtler, Schriftſteller und Buchhändler 
uſw. ſtürzt ſich auf ihn, wie auf einen unerträglichen Wechſelbalg.
 Nun gehöre ich ſelbſt, und mit mir viele andere, welche dieſe 
ganze Frage nicht von irgend einem parteipolitiſchen 
            Geſichts=
punkte auſehen, ſondern vom Standpunkte des normal 
            empfin=
denden Menſchen, der die heranwachſende Jugend vor einer 
morgliſchen Verſeuchung bewahren möchte, durchaus nicht zu den
 Lobrednern des Geſetzentwurfes, wie er augenblicklich vorliegt. 
Er hat unleugbar noch einige geſetztechniſche Schönheitsfehler, 
die in weiterer Durchberatung wegzubringen wären. Denn uns 
allen muß daran liegen, daß ein ſolcher Geſetzentwurf keine 
            Kaut=
ſchukparagraphen enthält, deren Anwendung auch auf Gebiete 
ausgedehnt werden könnte, die mit der vorliegenden 
            geſetz=
geberiſchen Aufgabe nichts zu tun haben! 
Namentlich wenden ſich die Gegner des Geſetzes gegen das 
Fehlen einer Begriffsbeſtimmung von Schmutz und Schund. Nun 
hatte man in einem früheren Referentenentwurf (wie ich einem 
Aufſatz der Berichterſtatterin des Bildungsausſchuſſes, Frau Dr. 
E. Matz, entnehme) folgende Begriffsbeſtimmung vorgeſehen: 
„Für Maſſenverbreitung beſtimmte Schriften, ohne künſtleriſchen 
oder wiſſenſchaftlichen Wert, die nach Form und Inhalt 
            ver=
rohend und entſittlichend wirken, oder von denen eine 
ſchädliche Einwirkung auf die ſittliche, geiſtige 
oder geſundheitliche Entwicklung oder eine 
            Ueber=
reizung der Phantaſie der Jugendlichen zu 
            be=
ſongen iſt.” Nachdem dieſe Begriffsbeſtimmung aber fallen 
            ge=
laſſen wurde, wird ſich aus der Praxis heraus aller Vorausſicht 
nach eine ähnlich gehaltene Umgrenzung ohne weiteres feſtſtellen 
laſſen. Daß dabei — unbeſchadet der durchaus zweckmäßigen 
Zuſammenſetzung der Prüfungsausſchüſſe aus den in Betracht 
kommenden Kulturkreiſen der Kunſt und Literatur, des Buch= 
und Kunſthandels, der Jugendwohlfahrt und 
            Jugendorgani=
ſationen, der Lehrerſchaft und Volksbildungsorgane — im 
            Ernſt=
falle nicht ſinn= und zwecklos vorgegangen werden kann, dafür 
ſorgen die vorſichtigen Beſtimmungen des neuen Paragraphen 1. 
welche zum Beiſpiel die politiſchen Tageszeitungen ausſchließen 
und ausdrücklich erklären: „Eine Schrift kann wegen ihrer 
            poli=
tiſchen, ſozialen, religiöſen, ethiſchen oder 
            welt=
anſchaulichen Tendenz als ſolcher nicht auf die Liſte geſetzt 
werden.‟ Damit iſt meines Erachtens allen denen, die eine falſche 
Anwendung befürchten, ſchon ein Entgegenkommen bewieſen und 
eine Einräumung gemacht, mit der man zufrieden ſein ſollte. 
Die Beurteiler des Entwurfes gliedern ſich in dieſem 
            Augen=
blick in zwei Gruppen. Die einen ſagen, weil der Geſetzentwurf 
Gefahren birgt, muß er fallen. Die anderen erklären dagegen, 
obwohl der Geſetzentwurf in einzelnen Punkten Bedenken 
            er=
regt, muß er durchgebracht werden. 
Ich perſönlich ſtehe auf der Seite der letzteren, denn ich 
            be=
trachte, im Sinne jenes einſtimmigen Beſchluſſes der 
            National=
verſammlung, dieſen Entwurf als ein Notſtandsgeſetz, als 
die unbedingt notwendige Handhabe der Staatsgewalt, um eine 
Reinigung von Schlamm und Unrat zu erzwingen, die, wie alle 
derartigen Beſtrebungen, auf dem allgemeinen Wege der 
            Er=
ziehung und des guten Vorbildes allein nicht erreicht werden
 kann. Jahraus, jahrein betreiben die uns allen wohlbekannten 
Schundverleger (die auch nicht das mindeſte zu tuin haben mit 
unſerem anſtändigen kulturellen Buchhandel) einen ſeeliſchen 
Maſſenmord durch die Verbreitung von Millionen 
von Schmutzheften. Man ſollte eigentlich annehmen, daß 
gerade der gute deutſche Buchhandel ſo einſichtig wäre, um aug 
geſichts der ſeeliſchen Not, um die es ſich da handelt, eine 
            ſonder=
geſetzliche Beſtimmung gutzuheißen. Denn wenn von gewiſſen 
Entwurfgegnern erklärt wird, das Strafgeſetzbuch reiche ſchon 
aus, um die vorhandenen Uebelſtände zu bekämpfen, ſo iſt dies 
eine Behauptung, die auch nicht im mindeſten der Wirklichkeit 
entſpricht. Ja, die eigentliche ſogenannte „pornographiſche 
            Lite=
ratur” wird durch die Paragraphen 184 und 184a des 
            Strafgeſetz=
buches mit Strafe bedroht, alſo bis zu einem gewiſſen Grade 
            er=
faßt, aber beileibe nicht die Dutzende und Aberdutzende von 
Schundheftreihen, die ſich wie ein widerlicher Schleim über die 
junge Saat unſeres Volkes hinwegziehen. 
Man mache ſich doch nicht lächerlich durch das ebenſo billige 
wie geſchmackloſe Vergnügen, Stellen aus der Bibel oder aus 
unſeren Klaſſikern anzuführen, die unter die Paragraphen 
des angeſtrebten Geſetzes fallen müſſen! Wir alle wiſſen ganz 
geuau, worum es ſich handelt. Wir wiſſen auch, daß den 
            Erwach=
ſenen, ſoweit ſie dazu Luſt und Bedürfnis haben, kein Menſch 
verbietet, den Schund zu leſen, nach dem ſie gelüſtet. Das iſt 
            Ge=
ſchmacksſache! Aber dieſe Freizügigkeit des Geſchmackes können 
und dürfen wir aus erziehlichen, geſundheitlichen 
und kulturellen Gründen der herauwachſenden Jugend 
nicht zugeſtehen! Darum wird jeder der ſich nicht künſtlich blind. 
macht, neben den Mängeln die Vorzüge und Notwendigkeiten des 
Geſetzentwurfes nicht überſehen.
 * Das Ende der „Nackt=Revuen”. Erick Charell, der 
            geſchmack=
volle Regiſſeur der Revuen im Berliner Großen Schauſpielhaus, 
hat vor Eröffnung ſeiner Winterſpielzeit eine Suudienreife nach 
New York, London und Paris unternommen, um die dortigen 
Revuen zu ſtudieren. Sein überraſchendes Ergebnis iſt nach 
einem Bericht der „Comoedia”, daß das Ende der „Nackt= 
Revuen” herangekommen iſt. „Das Nackte iſt ans den Varietés 
und den Revuen verſchwunden”, ſagte er. „Ueberall, wo ich 
            ge=
weſen bin, konnte ich feſtſtellen, daß die Zuſchauer der 
            Vor=
führung wenig bekleideter Frauen gegenüber gleichgültig 
blieben. In der ganzen Welt werden die Statiſtinnen in der 
kommenden Saiſon viel reichlicher bekleidet ſein, aber es iſt zu 
befürchten, daß die Revueſchreiber ihnen mehr Texte zu ſagen 
geben werden und daß dieſer Text unanſtändiger iſt als das 
Nackte.”
 Nummer 314 
Amerika am 11. November. 
Eine Rede Coolidges am Waffenſtillſitandstag. 
w. Kanſas=City, 11. November. 
Bei der Einweihung eines Denkmals zur Erinnerung an 
den Weltkrieg hielt Präſident Coolidge eine Rede, in der er 
            er=
klärte, das Denkmal iſt nicht errichtet worden, um die 
            Erinne=
rung an den Krieg und den Sieg wach zu halten, ſondern zur 
Erinnerung an die Wirkungen des ſiegreichen Krieges, die in den 
Worten Frieden und Freiheit enihalten ſind. Der 11. 
November wird in jedem Jahr Veranlaſſung geben, die 
            Erin=
nerung aufzufriſchen und die Ideale zu erneuern. Wenn er auch 
nicht die Beendigung des Krieges bedeutet, denn 
das Ende iſt noch nicht da, wohl bedeutet er doch das 
            Auf=
hören des bewaffneten Konflikts. Es kommt uns 
weniger darauf an, zu unterſuchen, wie dieſer Krieg angefangen 
hat. Seine Blutarbeit iſt getan. Durch Anklagen und 
Gegenanklagen kann nichts gewonnen 
            wer=
den. Wir begnügen uns damit, die Welt zu beſſerem 
            Sich=
verſtehen und zur Freundſchaft zurückzuführen. Wir können 
            ſo=
gar den Andern die Erörterung überlaſſen darüber, wer den 
Krieg gewonnen hat, uns genügt, daß die Seite, auf der wir 
            ge=
kämpft haben, ſiegreich war. Aber wir, ſollten nie vergeſſen, 
daß wir unſere Rechte behauptet und unſere Ideale aufrecht 
            er=
halten haben. 
Die amerikaniſche Regierung, die der Politik des 
dauernden Friedens zugetan iſt und die, wie in der 
            Vergangen=
heit, auch künftig in dieſer Richtung alle angemeſſenen 
            Be=
mühungen unternehmen wird, iſt aus dem gleichen Grunde auch 
für eine Politik der angemeſſenen nationalen 
            Ver=
teidigung. Alles in allem gibt es auf der Welt keine 
            beſ=
ſere Flotte als unſere. Wenn unſere Armee nicht 
ſo ſtark iſt, wie die einiger anderer Völker, ſo wird ſie doch von 
keiner zahlenmäßig ebenſo ſtarken übertroffen. 
Wenn ich von unſerer nationalen Verteidigung unter Bezug 
auf andere Länder ſprach, ſo geſchah das nur zur Gewinnung 
eines Maßſtabes und nicht zum Zwecke des Vergleiches; denn 
die amerikaniſche Regierung hält daran feſt, daß eine Politik 
des Wettrüſtens vermieden werden muß. Wir wollen für 
einen angemeſſenen Schutz für uns ſorgen, aber wir wollen nicht 
mit einem anderen Land bei der Aufrechterhaltung von Land= 
und Seeſtreitkräften in Wettbewerb treten. Ein ſolches 
            Vor=
gehen gibt ſtets zu Argwohn und Mißtrauen Anlaß. 
Im weiteren Verlauf ſeiner Rede erklärte Coolidge, in 
            un=
ſerem Wohlſtand und in unſeren finanziellen Hilfsquellen 
            er=
blicken wir nicht nur unſeren eigenen Vorteil, ſondern auch 
einen wachſenden Vorteil für die anderen, die unſere Hilfe 
brauchen. Die Tatſache, daß unſere Stellung feſt iſt, unſer 
Finanzweſen ſtabil iſt und unſer Handel ausgedehnt, hat die 
Wirtſchaft der ganzen Welt gefeſtigt und geſtützt. 
            Diejeni=
gen, die Kredit brauchen, ſollen ſich nicht 
            be=
klagen, ſondern eher darüber freuen, wenn es 
eine Bank gibt, die ihren Bedürfniſſen 
            ent=
gegen kommen kann. Wir haben unſere iſolierte 
            un=
abhängige Stellung beibehalten und ſind daher beſſer 
            vorbe=
reitet, um denjenigen, die unſere Hilfe brauchen, auf andere Art 
zu dienen. Wir haben unſeren Rat und unſere Hilfe nicht 
            auf=
zudrängen, ſondern nur auf Wunſch zu gewähren geſucht. Unſer 
Einfluß iſt nichts deſtoweniger wertvoll, denn wir beſtanden 
            dar=
auf, daß er nicht von einem Land gegen das andere ausgenutzt 
wurde, ſondern im uneigennützigen Dienſt an die Allgemeinheit 
verwendet wurde. 
Bezüglich des Weltſchiedsgerichtshofes erklärte 
Coolidge, es könne zwar keine endgültige Entſcheidung von den 
Ve einigten Staaten getroffen werden, ehe ſich die beteiligtey 
Staaten endgültig zu den amerikaniſchen Vorbehalten geäußert 
hätten, aber er wolle jetzt ſchon ſagen, daß er nicht beabſichtige, 
dem Senat keine Aenderung ſeiner Stellungnahme vorzuſchlagen. 
Coolidge führte ſchließlich noch aus; es wird oft behauptet, 
daß wir vom Weltkriege Nutzen hatten. Wir hatten 
keinen Nutzen davon, ſondern haben gemeinſam mit den 
beteiligten Ländern verloren. Einzelne Perſonen haben 
            Ge=
winne erzielt, aber die Nation hat Verluſte erlitten. Der Krieg 
hat uns Schulden und ſonſtige Laſten hinterlaſſen, ganz 
            abge=
ſehen von den Verpflichtungen gegenüber den Kriegsteilnehmern. 
Nicht nur wegen der ungeheuren Verluſte, die wir und die übrige 
Welt erlitten haben, wünſchen wir den Frieden, ſondern auch 
weil unſer Blick mehr auf die Künſte des Friedens als auf die des 
Krieges gerichtet iſt und weil wir glauben, daß die Menſchheit nur 
im Frieden endgültig ihre größten geiſtigen Kräfte entwickeln 
kann. Wenn wir den Frieden erhalten wollen, müſſen wir 
            ge=
mäß den Geboten eines beſonderen Lebens leben. Wir müſſen 
den Geiſt nationalen Argwohns, Mißtrauens und Haſſes gegen 
andere Nationen ablehnen. Die alte Welt hat ſich Generationen 
hindurch dieſen Luxus geleiſtet. Die Folgen ſind vernichtend 
            ge=
weſen. Uns, die wir in glücklicheren Umſtänden leben, kommt es
 Geſellſchaft für das Süddeutſche Theater 
Gründung der Ortsgruppe Darmſtadt. 
Man ſchreibt uns: 
Die in dieſem Frühjahr in München ins Leben getretene 
Geſellſchaft für das Süddeutſche Theater hat auch in Darmſtadt 
eine Pflegeſtätte ihrer Beſtrebungen gefunden, die am 
            Sams=
tag, den 13. November, 4.30 Uhr, nachmittags, 
im Kleinen Haus des Landestheaters ihre 
            offi=
zielle Beſtätigung durch Konſtituierung einer Ortsgruppe 
            Darm=
ſtadt erfahren wird. 
Die Geſellſchaft, die auf Anregung von 
            Univerſitätsprofeſ=
ſor Dr. Kutſcher, München, gegründet wurde und in den wenigen 
Monaten unter reger Anteilnahme aller Länder der ſüddeutſchen 
Sprachgebiete eine überraſchend ſchnelle Ausdehnung genommen 
hat, bezweckt den Zuſammenſchluß der Freunde des 
            Süddeut=
ſchen Theaters zu einer Gemeinſchaft, die ſeine ſyſtematiſche 
            Er=
forſchung betreibt und ſeiner Würdigung und Förderung dient. 
Die vielhundertjährige Theaterkultur der ſüddeutſchen 
            Sprach=
gebiete ſowie die heute ungebrochen lebendige, außergewöhnliche 
mimiſche Veranlagung der ſüddeutſchen Stämme zwingen in 
einer Zeit, in der das deutſche Theater, um ſeine ideelle und 
materielle Exiſtenz ringt, wieder das Augenmerk auf die 
            Volks=
kunſt zu richten, um damit wieder zu den primitivſten, aber 
ſicherſten Quellen des Theaters zu gelangen. Die zweifelloſe 
Trennung von Publikum und Bühne, die durch die in den 
            Zeit=
verhältniſſe begründete und notwendige Lurt vour Lart=
            Rich=
tung der Kunſt des letzten Jahrzehntes entſtanden iſt, wird nur 
dadurch wieder behoben werden können, wenn das Theater zu 
den ſeit Jahrhunderten im Volk ſelbſt liegenden Quellen 
            theatra=
liſcher Elemente, zum Volkstheater ſelbſt, zurückfindet. Das 
ſtammlich, volks= und raſſemäßig baſierte Theater, das ſeiner 
typiſchen blutbedingten Eigenarten wegen das Urſprünglichſte 
und damit Unſterbliche iſt, iſt der natürlichſte Ausgangspunkr 
einer Verſtändigung. Denn dieſes Theater iſt das Theater des 
Volkes, in ihm ſieht es ſich ſelbſt und verſteht ſich ſelbſt. 
Die Intereſſengebiete erſtrecken ſich im weſentlichen auf 
Bayern, Baden, Alemannen. Heſſen, Franken, Oeſterreich mit 
Tirol, Steie mark und Kärnten. Miteinzubeziehen ſind die 
            Aus=
wirkungen, auf die öſtlich und weſtlich angrenzenden 
            deutſch=
ſprechenden Nachbarländer, wodurch die Beſtrebungen der 
            Ge=
ſellſchaft nach Frankreich, der Schweiz, Italien, der 
            Tſchechoſlo=
wakei, Ungain und Rumänien übergreifen. 
Das Arbeitsprogramm umfaßt hauptſälich die ſyſtematiſche 
Erforſchung des Volkstheaters mit ſeinen drei Hauptrichtungen,
 Freitag, den 12. November 1926 
nicht zu, diejenigen zu richten, die weniger begünſtigt ſind, an ihrer 
Stelle hätten wir vielleicht ſchlimmeres getan. Aber es iſt unſere 
Pflicht, durch ihr Beiſpiel zu lernen und unſere eigene Lage voll Berſchiedene Auffaſſung uber Shdlrh 
auszunutzen. Wir ſollten die Prüfungen, Schwierigkeiten, Leiden 
und Opfer der Menſchen unſerer Schweſternationen zu würdigen 
wiſſen und ihnen jederzeit unſere Geduld und unſer Mitleid 
ſchenken und ihnen helfen, wieder zu geſunden Verhältniſſen zu 
gelangen. Ich möchte die Gewißheit beſitzen, daß die Abſichten 
und Handlungen der amerikaniſchen Regierung die richtigen ſind 
und bin bereit, den anderen die volle Verantwortung für die 
Folgen ihres eigenen Verhaltens zu überlaſſen. 
Zur Eröffnung 
der franzöſiſchen Kammer. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 11. November. 
Nach einer langen Pauſe von drei Monaten wird die 
            fran=
zöſiſche Kammer endlich wieder eröffnet. Man findet es, wenn 
parlamentariſche Leben verhältnismäßig ſo ſpät einſetzt. 
Das Programm der Regierung iſt in ſeinen großen Zügen 
ſchon bekannt. Zuerſt das Budget; wenigſtens die Ausgabeſeite 
Waſhingtoner Schuldenabkommens, ſowie das Wahlreformgeſetz 
kommt wahrſcheinlich erſt im Januar an die Reihe. Die 
            Regie=
rung iſt entſchloſſen, energiſch auf raſche und glatte Erledigung 
der Vorlagen zu dringen. Sie fühlt ſich nämlich ziemlich ſtark. 
In den politiſchen Kreiſen iſt man der Meinung, daß bei 
keinem anderen Punkte eine gefährliche Oppoſition zu erwarten 
ſei. Seitens der Radikalen denkt nur eine Gruppe — die Léon 
Meyers, welche etwa 20 Abgsordnete umfaßt — an eine ſchärfere 
Oppoſition. Aber auch dieſe nimmt man nicht allzu ernſt. Im 
übrigen kann die Regierung wahrſcheinlich auf die Unterſtützung 
des größten Teils der Radikalen rechnen. Die Rechte ſteht, von 
druck konnte man wenigſtens auf der Tagung der Alliance repu= da zwei Sachen miteinander in Verbindung gebracht, die direkt 
blicaine in Straßburg gewinnen. Die Sozialiſten ſind angeblich 
entſchloſſen, den Verlauf der „expérience Poincaré” abzuwarten. 
Das alles ſoll nicht ſo gedeutet werden, daß kleinere 
            Ueber=
raſchungen während der Kammerſeſſion ausgeſchloſſen ſind. Auch 
iſt vielleicht die Regierung nicht ſo abſolut ſicher in ihrer Sache, 
wie es betont wird. Aber ſie ſteht ziemlich ſolid und es ſind alle 
Urſachen vorhanden, um eine ruhige Tagung zu erwarten. 
Leben in Frankreich ſeine Vehemenz und Intenſität kaum zurück= halten werde. Auf unſer dringendes Zureden ſchloß man ſich in 
gewinnen. Das Experiment Herriots im Juli zeigte zur 
            Ge=
nüge, wie gefährlich unter den gegenwärtigen Verhältniſſen kühne 
Wendungen ſich auswirken können. 
Die Parteien wünſchen auch keine Aenderung. Der Kammer 
ziemlich ſchlecht gehen, dafür ſind aber die zu löſenden Aufgaben wird hier gern anerkannt. Eine kleine Reihe von Punkten iſt 
ſo unangenehmer Natur, mit ſo wenig Volkstümlichkeit verbun= jedoch zu den verſprochenen Zeitpunkten immer noch nicht erledigt 
ſonders peinlich, es kommt darin nämlich die Erſparungspolitik 
der Regierung voll zur Geltung. Dabei will Poincaré „
            Verbeſſe=
ſtrativen Reformen — alſo eigentlich bei Detailſachen — werden hat ſie Deutſchland noch nicht erledigt? Es hat doch nach ſeiner 
kleine Palaſtrevolutionen bei einzelnen Gruppen nicht zu ver= 
Regierung — und das entſpricht ſehr gut der herrſchenden Auf= 
 
 
Der neue franzöſiſche Zolltarif. 
* Berlin, 11. November. (Priv.=Tel.) 
Frankreich hat jetzt ſeinen neuen Zolltarif fertiggeſtellt, der 
etwa 1700 Poſitionen mit weitgehender Unterteilung umfaßt. In grüßen, wenn Deutſchland durch Einlöſung ſeiner letzten 
            Ver=
dem kommenden Monat ſoll dieſer Tarif von der Kammer 
            an=
unter Dach und Fach zu bringen, dann dürften im Januar die 
deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen ihren Anfang 
nehmen, diesmal aber mit der ſicheren Ausſicht auf ein poſitives iſt die ganze Frage der Kontrollübertragung mit einem Male in 
Ergebnis, da jetzt auch auf franzöſiſcher Seite eine 
            Verhand=
lungsbaſis geſchaffen iſt. Bisher konnte der beiderſeitige Waren= die Arme trotz unſeres aufrichtigen guten Willens gebunden. 
austauſch nur durch proviſoriſche Abmachungen geregelt werden, 
die ſich auch nur auf beſtimmte Erzeugniſſe, wie 
            landwirtſchaft=
allem, was bis jetzt bekannt geworden iſt, trägt aber der neue 
franzöſiſche Zolltarif Hochſchutzzolſcharakter, ſo daß es nicht leicht 
 
ſein wird, einen Handelsvertrag abzuſchließen.
 Seite 3 
und Kontrolle in London und Paris. 
Von unſerem (D=Korreſpondenten. 
London, 11. November. 
Ein Freund, der mit beſtorientierten Kreiſen in naher 
            Füh=
lung ſteht, äußerte mir gegenüber, er legte der Reiſe des 
            Mon=
ſieur Hesnard von der franzöſiſchen Botſchaft in Berlin nach 
Paris in keiner Weiſe eine beſondere Bedeutung zu, wie das in 
verſchiedenen franzöſiſchen und anderen Blättern zum Ausdruck 
gebracht worden ſei. Es ſei ſehr möglich, daß der franzöſiſche 
Diplomat von Herrn Dr. Streſ mann mit einer Mitteilung an 
Briand beauftragt worden ſei. Er ſei ja ſchon öfter als 
            Ver=
trauensbote zwiſchen Berlin und Paris und umgekehrt hin und 
her gereiſt, aber man könne ihm darum doch in keiner Weiſe eine 
bedeutungsvolle Rolle, etwa gar die eines Vermittlers, 
            zuerken=
nen. Wenn Herr Dr. Streſemann in dieſer letzteren Richtung etwas 
wirklich Wichtiges nach Paris mitzuteilen habe, werde er ſicher 
man jetzt auf die Ferienzeit zurückblickt, für ganz gut, daß das den deutſchen Botſchafter in Pauis zur Darlegung benutzen. 
Monſieur Hesnard werde wohl noch häufiger die Reiſe machen, 
aber es ſei ganz verkehrt, ſich jedesmal aufzuregen, weil vielleicht 
wieder einmal etwas bezüglich präliminarer Einzelheiten zu 
            be=
ſtellen ſei. „Ich ſehe überhaupt keinen Grund, ſich über die 
            natur=
ſoll bis Ende Dezember erledigt werden. Die Ratifizierung des gemäße langſame Entwicklung einer mit ſo vielen 
            Schwierig=
keiten verknüpften Materie, wie die in Thoiry allgemein ins Auge 
gefaßte, irgendwie peſſimiſtiſchen Stimmungen ſich hinzugeben, 
Wenn der didlomatiſche Korreſpondent des „Daily 
            Tele=
graph” es jetzt für nötig findet, darauf hinzuweiſen, das möge 
ganz richtig ſein, aber die jetzigen Auslaſſungen in Deutſchland 
ſtänden in ſeltſamem Gegenſatz zu den Jubelhymnen, mit denen 
„ſofortige Rückwirkungen” von Thoiry in den erſten Tagen nach 
dem berühmten Frühſtück angekündigt worden ſeien, ſo iſt das eine 
irreführende Gegenüberſtellung. Gerade auch von deutſcher Seite 
iſt von Beginn vor zu weit gehenden und voreiligen 
            Erwartun=
gen gewarnt worden. Abſolut falſch iſt es jedoch, wenn er im 
Anſchluß daran auf die Frage der Zurückziehung der 
            interalli=
den Extremiſten abgeſehen, ſicher hinter Poincaré. Dieſen Ein= ierten Kontrollkommiſſion kommt. Nach hieſiger Anſicht werden 
gar nichts miteinander zu tun haben. Wie ſteht denn die Sache? 
Vor Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund trat bekanntlich 
die Frage in den Vordergrund, ob denn Deutſchland alle ſeine 
Abrüſtungsverpflichtungen erfüllt habe. Unſere militäriſchen 
Sachverſtändigen erachteten die praktiſche Bedeutung der 
            Nicht=
erfüllung verſchiedener Punkte für auch nicht annähernd ſo 
            wich=
tig, als wie ſie in Paris und Verſailles beurteilt wurden. Wir 
Bis zur Stabiliſierung des Frauken wird das innenpolitiſche hatten von vornherein das feſte Vertrauen, daß Deutſchland ſein 
Verſprechen, die noch ausſtehenden Punkte erledigen zu wollen, 
Frankreich ſchließlich dieſer Auffaſſung an, und es wurde 
            be=
ſchloſſen, die Bedingung der Erfüllung aller Punkte vor dem 
Eintritt fallen zu laſſen und Deutſchland gewiſſermaßen Decharge 
zu erteilen. Deutſchland hat in der Zwiſchenzeit viel Mühe 
            dar=
wird es unter der ſtraffen Führung der jetzigen Regierung zwar auf verwendet, die Liſte der Verfehlungen abzuarbeiten. Das 
den, daß man ſie herzensgerne der Koalitionsregierung überläßt, worden, und das hat uns, offen geſtanden, Frankreich und ande= 
Die Behandlung der Ausgabenſeite des Budgets für 1927 iſt be= ren gegenüber in ſtarke Verlegenheit gebracht. Nicht, daß die 
noch unerledigten Punkte nach Anſicht unſerer ſachverſtändigen 
Berater irgendwie wirklich von praktiſcher Bedeutung wären. 
rungsanträge” erbarmungslos zurückweiſen. Bei gewiſſen admini= Im Gegenteil. Aber wenn es nur Kleinigkeiten ſind, warum 
eigenen Bemeſſung der Termine Zeit genug gehabt. Für uns iſt 
meiden ſein. Aber man hofft ſie ſehr leicht zu entwaffnen, da dieſe es außerordentlich unangenehm („annoying”), daß es ſein Konto 
noch nicht beglichen hat. Die Folge davon iſt, daß die 
            deutſch=
faſſung — ſich auf unleugbare ſachliche Erfolge berufen kann. feindlichen Kreiſe in Frankreich immer wieder das Mittel in der 
Hand haben, auf dieſe Verfehlung ſchürend hinzuweiſen und uns 
indirekt den Vorwurf zu machen, wir hätten uns doch für die 
Einlöſung ſeiner Zuſage ſeitens Deutſchlands eingeſetzt, und wie 
ſtehe es nun jetzt? Wir würden es daher, auch mit Rückſicht auf 
die Stimmung gewiſſer Kreiſe im eigenen Lande, aufrichtig 
            be=
pflichtungen den anderen eine für uns ſo unangenehme 
            Hand=
genommen werden. Gelingt es, bis Weihnachten dieſes Geſetz habe nehmen würde. Es würde uns unſere weitere Verwendung 
für Deutſchland mit einem Schlage erleichtern. Wenn die 
            Grund=
lage und der Vorwand für die Gereiztheiten in Fortfall kommen, 
freiem Fahrwaſſer. Wenn das aber nicht ſtattfindet, bleiben uns 
Ich betone noch einmal, daß uns die Nichtregelung der 
            weni=
gen unerledigten Punkte nicht als ſolche von irgendwie praktiſcher 
liche Produkte oder Eiſen= und Stahlwaren erſtreckten. Nach Bedeutung erſcheint, ſondern als die tatſächliche Urſache, daß 
Frankreich und andere Deutſchfeinde immer wieder eine Waffe in 
der Hand haben.” — Wir glaubten, dieſe Betrachtung aus einem 
anderen Geſichtswinkel nicht unterſchlagen zu dürfen.
Meiſterbariton Joſef Schwarz geſtorben.
 Joſef Schwarz, 
der hervorragende Bariton, deſſen Rigoletto all denen, die ihn 
in dieſer Rolle gehört haben, unvergeßlich bleiben wird, iſt am 
Mittwoch früh nach einer am Tage vorher vollzogenen 
            Nieren=
operation im Alter von 45 Jahren in Berlin geſtorben. Er war 
n Riga geboren, kam an die Wiener Volksoper, dann zur Wiener 
Hofoper und von dort nach Berlin. In den letzten Jahren teilte 
er ſeine Tätigkeit zwiſchen Deutſchland und Amerika.
 dem bibliſch=religiöſen Spiel, dem hiſtoriſchen Koſtümſtück und 
der Gegenwarts= und Alltagshandlung, außerdem den beiden 
anderen Formen des Volkstheaters, der Vereinsbühne in Markt 
und Stadt, ſowie der Liebhaberwanderbühne. Weiterhin iſt von 
Intereſſe das Theater, der Zünfte, Schulen, Klöſter, 
            Univer=
ſitäten und politiſchen Vereinigungen, unter beſonderer Berück=
 ſichtigung des Spielortes, ob geſchloſſener Raum, eigenes 
Theatergebäude, improviſierte Bühne, oder Natur= und 
            Frei=
lichtbühne. Gegenſtand der Forſchung iſt weiterhin das 
            berufs=
mäßige Theater der Geſellſchaft, der geiſtlichen und weltlichen 
Höfe, das Gemeinſchaftstheater nach der Mitte des 18. 
            Jahrhun=
derts (Nationaltheater, Städt. Theater, Staatstheater, 
            Privat=
theater und Wanderbühne). Einbegriffen ſind fernerhin das 
Marionettentheater und die Schattenſpiele und endlich ſind von 
beſonderem Intereſſe die mimiſchen Betätigungen, die mit dem 
Theater verwandt ſind und zum Teil mit ihm in urſächlicher 
Beziehung ſtehen, beſonders Volks= und Nationaltanz, ſowie alle 
Volksbräuche, wie Maskenſpiele, Umzüge, Kinderfeſte, Gebräuche 
bei Geburt, Hochzeit, Tod uſw.
 Die Geſellſchaft legt ihre Forſchungen nieder in einer 
            Vier=
teljahrszeitſchrift „Das Süddeutſche Theater” und jährlich 
            min=
deſtens einer größeren Monographie. Beides geht den 
            Mitglie=
dern koſtenlos zu. Die Geſellſchaft ſetzt ſich weiterhin ein für 
wertvolle Stücke oder charakteriſtiſche Darſtellungen. Sie 
            unter=
nimmt jährlich mehrere Exkurſionen zu Stätten alter 
            Theater=
kultur, zu bemerkenswerten Aufführungen des Berufs= und 
Volkstheaters und ermöglicht perſönliche Fühlungnahme der 
Ortsgruppen untereinander. Die Tätigkeit der Geſellſchaft ſtützt 
ſich auf die einzelnen Kultusminiſterien, auf die örtlichen 
Theater und ihre Leitungen, auf Vereine von verwandtem 
            In=
tereſſe, auf örtliche Theatervereinigungen, ſodann aber auch auf 
die Mitarbeit der Geiſtlichkeit und Lehrerſchaft. Sie hat ihre 
Haupthilfe in Arbeitszentren, die bis jetzt in München, Wien, 
Budapeſt, Graz, Klagenfurt, Innsbruck, Salzburg, Stuttgart 
beſtehen und in wachſender Ausdehnung in einer großen Reihe 
ſüddeutſcher Städte im Entſtehen begriffen ſind.
 Von Anfang an hat Heſſen den Beſtrebungen der 
            Geſell=
haft die wärmſte Anteilnahme gezeigt. Der Herr. 
            Staats=
äſident Ulrich ſowie der Herr Miniſter des Innern und 
r Juſtiz von Brentano, der Herr Finanzminiſter Henrich 
nd der Herr Generalintendant Legal haben bereits dem 
            Ehren=
usſchuß zur Gründung der Geſellſchaft angehört. Darüber 
inaus haben der Vorſtand der Heſſiſchen Hochſchulbibliothek, 
rivatdozent Dr. Liſt, ſowie der Geſamtgeſchäftsführer der 
reien Geſellſchaft für Theaterwiſſenſchaften, Herr Franz Harres, 
h in aufopfernder Weiſe für die Beſtrebungen der Geſellſchaft 
ſugeſetzt. In der am Samstag ſtattfindenden 
            Gründungsver=
immlung, zu der alle Freunde und Intereſſenten eingeladen 
ind, wird Profeſſor Dr. Kutſcher, München, in einem 
            eingehen=
en Vortrage die Ziele der Geſellſchaft erörtern und Herr 
            Gene=
lintendant Legal über die beſonderen Aufgaben der Heſſiſchen 
G.0.D. 
rbeitsgruppe ſprechen.
Seite 4
Freitag, den 12. November 1926
Nummer 314
 Else Ackermann 
Rafael Scher 
Lehrer 
(*29763 
VERLOBTE
 Holzhausen 
b. Langenschwalbach
 Rossdorf 
b. Darmstadt
  
Ihre am Mittwoch, den 10. Nov. 
1926 ſiattgefundene Trauung 
beehren ſich anzuzeigen 
 
Paul Wick 
und Frau, geb. Bauer 
Darmſtadt, Pankratiusſtr. 30. 
 
(*29793)
 Bei arbeitsvollem Leben begehen die 
Eheleute Beter Meſſer und Frau, geb 
Müller, Waldſtraße 34, am Sonntag, 
den 14. November das Feſt der 
Silbernen Hochzeit. /16593 
Glückauf zur Goldenen!
 /Krauthobel 
Kraut= u. Fleiſchſtänd. 
Waſchbütten u. Zuber 
Waſchmaſchinen 
Buttermaſchinen 
Wäſcheſeile 
Wäſchepfoſten 
Wäſcheſtützen 
Wäſchekörbe 
rund und viereckig 
Wäſcheböcke n. Klamm 
Obſigeſtelle 
Obſtkörbe 
Kartoffelgeſtelle 
Karl Brückner 
Darmſtadt Holzſtr 
Fernſpr. 1249 229828 
Suche Bekanntſchaft 
eines einfach. ſoliden 
Eiſenbahners od. 
            Poſt=
angeſtellten, a. 
            Hand=
werkers mit ſicherer 
Berufstätigk. zwecks 
ſpäterer Heirat. 
Ang. unt. C 159 an 
die Geſchſt. (*29771 
Schöne, 
lere Kiſten 
zu verk. Brand, 
            Lager=
hausſtr. 4. 29803
 Nachruf. 
Nach kurzem aber ſchwerem Krankenlager iſt unſere 
Angeſtellte 
Fräulein Kätha Born 
am 9. November verſchieden. 
Während der ſechsjährigen Tätigkeit war ſie uns 
eine hervorragende Stütze und liebe Kollegin, 
Ihr Andenken werden wir ſtets in Ehren halten. 
J. Oppenheimer & Söhne 
und das Perſonal. 
Fränkiſch=Crumbgch. 
(16514
 Todes=Anzeige. 
Heute früh iſi mein lieber Mann, unſer 
guter Vater 
Forſtmeiſter i. R. 
Otto Koch 
ſanft entſchlafen. 
(*29855 
In tiefer Trauer: 
Eugenie Koch, geb. Staehelg 
Berta Lindenmeher, geb. Koch 
Elfriede Braun, geb. Koch 
Otto Koch 
Helene Hubing, geb. Koch 
Dr. med. Otto Lindenmeher 
Reichsbahn=Oberrat Ernſt Braun 
Karl Hubing 
und 3 Enkel. 
Darmſtadt, Frankfurt a. M., Kaſſel, Ewa=Oahu (Hawa)), 
Charlottenburg. 
Blumenſpenden und Beſuche dankend abgelehnt. 
Beerdigung: Samstag 3 Uhr Alter Friedhof.
 Todes=Anzeige. 
Statt beſonderer Anzeige. 
Verwandten, Freunden und Bekannten die 
            trau=
rige Mitteilung, daß meine liebe Frau, unſere gute 
Mutter, Schweſter und Schwägerin 
Frau Eliſabethe Müller 
geb. Göbel 
am 10. November mit großer Geduld ertragenem Leiden 
ſanft entſchlafen iſt. 
In tiefer Trauer: 
Georg Müller 
Heinrich und Hermann Müller 
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, Hochſchulſtraße 2.
(16553
 Die Beerdigung findet Samstag, den 13. November, 
nachmittags 4 Uhr, in Arheilgen, Darmſtädterſtr. 87 
aus ſtatt.
 NEU 
GEls 
Heute abend 
8 Uhr 
Sandstr. 10 
Aussprache 
Vortrag Schwindt: 
„Eutwicklung der 
Hesos) Gottesiden‟ 
Eintritt frei 
Gäste willkommen
 R 
werd. modern 
            ange=
fertigt Langgafſe 18, 
Laden, Ecke Landgraf= 
Georgſtr. 19820
Dankſagung.
 Todes=Anzeige. 
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die 
ſchmerzliche Mitteilung, daß geſtern abend mein 
lieber Gatte, unſer guter Bruder, Schwager und Onkel 
Martin Walter 
Schmiedemeiſter 
nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem 
Leiden im 61. Lebensjahr fanft entſchlafen iſt. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Marie Walter Ww., geb. Koch. 
Michelſtadt, Darmſtadt Pfaffen=Beerfurt, Fränk.= 
Crumbach und Wauſa u. S. A., 12. Nov. 1926. 
Die Beerdigung findet Samstag nachm. 1½ Uhr ſtatt. 
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Nummer 314
Seite 5
Aus der Landeshauptſiadt.
 Darmſtadt, 12. November. 
— Heſſiſches Landestheater. Als Volksvorſtellung zu ermäßigten 
Preiſen gelangt am Sonntag, den 14. November, nachmittags 3.30 Uhr, 
im Großen Hauſe Verdis „Rigoletto” mit den Damen Buchheim, 
Liebel, Müller=Wiſchin, Penſe und den Herren: Ringling, Jörn, 
            Hölz=
lin, Kuhn, Strzeletz in den tragenden Partien zur Aufführung. 
            Muſi=
kaliſche Leitung: Kapellmeiſter Paul Gerhard Scholz. 
Die am gleichen Abend ſtattfindende erſte Aufführung der 
            Neu=
inſzenierung von Goethes „Iphigenie” iſt in den weſentlichen 
            Nol=
len wie folgt beſetzt: Iphigenie: Maria Fein, Oreſt: Joachim Büttner, 
Pylades: Willy Mayenrnecht, Thogs: Haus Baumeiſter, Arkas: Kurt 
Weſtermann. Das Werk wird von Jacob Geis inſzeniert, das 
            Bühnen=
bild entwirft Lothar Schenck von Trapp. Die Aufführung iſt der 
Sonntagsfremdenmiete zugeteilt und beginnt um halb 8 Uhr. 
Heute Freitag wird im Kleinen Haus das „Perſiſche 
            Bal=
lett” von Egon Welleß in Verbindung mit Mozarts „Apollo und 
Hyazinth” und Strawinstys Ballett „Pulcinella” in der 
            Be=
ſetzung der Erſtaufführung zum erſten Male wiederholt. 
Morgen Samstag, nachmittags 3.30 Uhr, wird im Großen Hauſe 
für die Samstags=Fremdenmiete Mozarts „Don Giovanni” 
            ge=
geben; doch ſtehen noch gute Plätze aller Platzkategorien für den Verkauf 
zur Verſügung. Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß 
die Aufführung mit Rückſicht auf die auswärtigen Beſucher, die nach 
Schluß der Vorſtellung ihre Anſchlußzüge erreichen müſſen, 
            pünkt=
lich um 3.30 Uhr beginnen muß. Außerdem wird verſucht werden, 
durch möglichſte Abkürzung der Verwandlungen Zeit einzuſparen, ſodaß 
die Vorſtellung gegen halb 7 Uhr ihr Ende finden wird. 
— Geſellſchaft für das Süddeutſche Theater. Als Mitglied des 
            ſeiner=
zeit für Heſſen ernannten Ehrenausſchuſſes, dem außerdem der Herr 
Staatspräſident ſowie die Miniſter Herr von Brentano und Herr 
            Hen=
rich angehören, hat der Generalintendant Herr Ernſt Legal zugleich mit 
ſeinen vorbereitenden Mitarbeitern Herrn Bibliotheksvorſtand und 
Privatdozent Dr. Friedrich Liſt und Herrn Franz Harres zu einer 
Gründungsverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt der „Geſellſchaft 
für das Süddeutſche Theater und ſeine Auswirkungen” eingeladen. Sie 
wird am Samstag, den 13. November, pünktlich 4.30 Uhr, im Kleinen 
Haus des Landestheaters durch Herrn Prof. Dr. Artur Kutſcher= 
München, den bekannten Literarhiſtoriker und Theaterwiſſenſchaftler, 
eröffnet werden und einen in die Zwecke der Geſellſchaft einführenden 
Vortrag dieſes Gelehrten bringen. Im Anſchluß daran wird der 
Generalintendant über die beſonderen Aufgaben der Darmſtidter bzw. 
heſſiſchen Zweigorganiſation ſprechen. Der Zutritt zu dieſer 
            Veran=
ſtaltung iſt frei; es ergeht hiermit an alle intereſſierten Kreiſe die 
öffentliche Einladung zum Beſuche.
 — Volkshochſchule. Am Sonntag vormittag findet im Kleinen Haus 
des Heſſiſchen Landestheaters eine Morgenfeier, ſtatt und am 
Sonntag nachmittag wird im Großen Haus „Rigoletto”, gegeben. 
Unſere Mitglieder erhalten hierzu ermäßigte Karten in unſerer 
            Ge=
ſchäftsſtelle. 
* Der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband hielt geſtern 
abend im Weißen Saale des Reſtaurant Chriſt (Grafenſtraße) eine 
            Ver=
ſammlung ab, auf der Gauvorſteher H. Auberach=Frankfurt a. M. 
einen Vortrag über das Thema hielt: Rationaliſierung und 
            Kaufmanns=
gehilfen. Der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe Engel beguüßte 
die zahlreich Erſchienenen,wies darauf hin, daß der Verein allen 
            Mit=
gliedern ein Berater und Helfer ſein wolle. Er ſprach den Wunſch aus, 
daß alle Veranſtaltungen des Vereins, insbeſondere die Lehrgänge, gut 
beſucht werden möchten; namentlich wäre notwendig, daß ſtellungsloſe 
Handlungsgehilfen die Lehrkurſe beſuchten. Der Redner des Abends, 
Gauvorſteher H. Auerbach, ergriff ſodann das Wort zu ſeinem 
Vortrag. Der Redner führte zu ſeinem Thema u. a. aus: Das Wort 
Nationaliſierung beherrſcht heute die ganze Oeffentlichkeit; 
            rationaliſie=
ren heißt eigentlich vernunftgemäß geſtalten. Aus dem Ruf nach 
            Ratio=
naliſierung könne man den Schluß ziehen, daß früher das 
            Wirtſchafts=
leben nicht immer ſehr rational war. Die Rationaliſierung laſſe ſich 
zerlegen in die Einzelbetriebe, die Zuſammenlegung verſchiedener 
            Be=
triebe unter einer einheitlichen Leitung und ſchließlich die 
            Rationaliſie=
rung der Arbeitskraft, die aus den erſtgenannten Formen hervorgeht. 
Der Nedner betrachtete zunächſt die Nationaliſierung des Einzelbetriebs 
und ging dabei von den Betriebsvergrößerungen der Inflationszeit aus. 
Es wurden größere Produktionsſtätten geſchaffen, als die Kaufkraft 
war. Mit der Feſtigung der Mark erkannte man, daß die 
            Erzeugungs=
koſten größer waren, als die des Auslandes; daraufhin verlangten die 
Unternehmer einen Abbau der Gehälter und Löhne, ſowie einen Abbau 
der ſozialen Laſten. Wir haben dagegen Kampf geführt, und zwar mit 
Erfolg. Es zeigte ſich, daß nicht Gehaltshürzungen, ſondern 
            Nationaliſie=
ung der Betriebe der deutſchen Wirtſchaft helfen kann. Nach dieſer 
            An=
ſchauung verfährt man in Amerika, wie dies das Buch von Henry Ford 
erweiſt, mit ſtarkem Erfolg. Die Nationaliſierungsbeſtrebungen ſind 
in den letzten zwei Jahren bei uns ebenfalls in Geltung gekommen; als 
Beiſpiel hierfür ſchilderte der Redner, wie ein rationaliſierter Betrieb 
ausſieht. Die Rationaliſierung ſührt zunächſt zu einer Steigerung der 
Arbeitsloſigkeit. In dem erwähnten Betrieb war auch die 
            Rationali=
ſierung des Bureaudienſtes durchgeführt, und zwar war Akkordarbeit 
eingeführt. Gegen dieſes Verfahren nahm er Stellung, weil es eine 
völlige Verkennung des kaufmänniſchen Berufes iſt. Das amerikaniſche 
Syſtem der Rationaliſierung ſei uns nicht in allem empfehlenswert zur 
Nachahmung. Nicht Maſſenwaren, wie in Amerika, dürfen wir liefern, 
ſondern Qualitätswaren; mit dieſen können wir wieder den Weltmarkt 
erobern. Die Zuſammenfaſſung (Konzentration) der Betriebe zeigte als 
typiſches Beiſpiel das Auftreten von Hugo Stinnes. Dieſe vertikale 
Wirtſchaftskonzentration iſt aber bald wieder zuſammengebrochen. Heute 
iſt die horizontale Konzentration, die Zuſammenfaſſung gleichartiger 
Betriebe, an der Tagesordnung, um zu rationaliſieren und um die 
Preiſe zu erhöhen. Als der Stahltruſt gegründet wurde, kündigte man 
10 000 Angeſtellten. Die Kündigungen wurden auf Veranlaſſung des 
Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes zumickgenommen, aber. 
auf die Dauer werden Verringerungen der Angeſtellten nicht zu 
            veu=
meiden ſein. Der Farbentruſt hat eine große Umſchichtung der 
            Ange=
ſtellten gebracht; es iſt aber auch mit umfangreichen Entlaſſungen zu 
rechnen. In den letzten Jahren ſind über 200 000 Bankbeamte entlaſſen 
worden, 10 000 darunter aus Gründen der Rationaliſierung. Im 
            Ueber=
fluß ſind Buchungsmaſchinen aufgeſtellt. Wie bei den Banken iſt jetzt 
überall ein Ueberſtundenunweſen in der Wirtſchaft zu beobachten. 
            Da=
gegen müſſe vorgegangen werden. Der Großhandel werde durch 
            In=
duſtrie und Kleinhandel ſtark bedrängt, durch Gründung von Verkaufs= 
und Einkaufsſtellen. Zum Teil iſt der Großhandel ſelbſt an dieſer 
Entwicklung ſchuld. Auch im Kleinhandel, haben ſich ähnliche 
            Um=
wandlungen vollzogen. Die Möglichkeit, ſich ſelbſtändig zu machen, 
werde immer ſchwerer für die Handlungsgehilfen. Der Redner vertrat 
in ſeinen weiteren Ausſüihrungen die Zuſammenfaſſung der Spargelder 
der Arbeitnehmerſchaft. Wenn alle Mitglieder ſich der Einrichtungen 
des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes bedienten, ſo hätte 
der Verband in wenigen Jahren die Kapitalsmacht einer Großbank in 
der Hand. Die Gefahr, die ſich aus der Nationaliſierung für die 
            Kauf=
mannsgehilfen ergibt, iſt eine Ausbildung von Spezialiſten; die 
            viel=
ſeitig ausgebildeten Handlungsgehilfen werden immer mehr 
            zurückge=
drängt. Die Gegenmittel ſind Selbſthilfemaßnahmen und Staatshilfe, 
die zu fordern iſt. Die Selbſthilfe beſteht in einer verſtärkten 
            Berufs=
bildung; dieſe wäre weit wichtiger, als die heutige übertriebene 
            Sport=
betätigung mit Rekorden. Die Rationaliſierung, wenn ſie in geſunder 
Weiſe durchgeführt wird, ſei zu fördern; d. h., wenn ſie nicht zur 
            Preis=
erhöhung und nicht zur Senkung der Gehälter und Löhne führt. Die 
Nationaliſierung iſt eine Folge der Reparationslaſten. Nus eine 
            Be=
rufsgemeinſchaft kann Einfluß gewinnen, damit nicht die 
            Kaufmanns=
gehilfen einſeitig die Neparationslaſten und die Rationaliſierung zu 
tragen haben; der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband wirkt in 
dieſem Sinne. — Der Vortrag wurde ſehr beifällig aufgenommen.
 — Oberheſſiſcher Abend. Wie ſchon öfter erwähnt, wird am 
            Sams=
tag abend Herr Gg. Heß=Leihgeſtern mit ſeiner echten oberheſſiſchen 
Spieltruppe von 24 Buben und Mädchen hier zum erſtenmal erſcheinen 
und im zweiten Teil des Programms Szenen vom Dorfbrunnen und 
aus der Spinnſtube vorführen, die durch die ſchönen alten Trachten und 
die Aeußerungen urwüchſigen Volkshumors Farbe und Leben erhalten. 
Der Verfaſſer, Herr Gg. Heß ſelbſt, wird dabei auftreten und mit ſeinen 
heimatfrohen Vorträgen dem Wetterauer Bauernſtand neue Freunde 
            zu=
führen. Die echte, treue Liebe zu ſeinem Heſſenlande ſpricht ſowohl aus 
ſeinen Dichtungen wie aus den Vorführungen, zu denen er ſeine jungen 
Landsleute vereinigt hat. Möchte auch, der hieſige Abend dazu beitragen, 
daß des Dichters Herzenswunſch ſich erfülle: Hand in Haud, Stadt und 
Land! (Siehe Anzeige.) 
— Turnhalle Woogsplatz. Das bekannte Illuſions= und Hof=
            Zauber=
theater „Vandredi”, welches bereits in faſt ſämtlichen Städten 
Deutſchlands mit großem Erfolg gaſtierte, trifft morgen hier ein und 
wird vom 13. bis 17. November in der Turnhalle am Woogsplatz ſeine 
geheimnisvollen Vorſtellungen veranſtalten. Außerdem 
gaſtieren, das amerikaniſche Jlluſioniſtenpaar Willy und Fanny 
Fregtag, Oskar Strauch als Schnellmaler und Clown Ofſi als 
ülkbüſtenmodelleur und mehr. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Freitag, den 12. November 1926
 * Der Stiſportfilm „Die Spur burchs weiße Land”, der geſtern 
abend erſtmalig in der Otto Berndt=Halle vorgeführt wurde, begegnete 
regem Intereſſe, ein Beweis dafür, daß der Winterſport immer mehr 
an Freunden und Anhängern gewinnt und unter den verſchiedenen 
Sportarten des Winters gerade der Skiſport bevorzugt wird. Der 
Film, der von der Süddeutſchen Heimatfilm=A. G. München unter 
            Mit=
wirkung der Bayeriſchen Landespolizei gedreht wurde, diente in erſter 
Linie der Belehrung, nicht nur des Laien im Skiſport, ſondern auch 
des bereits, in die Geheimniſſe dieſes idealen Sports Eingeweihten. 
In fünf Teilen werden unter Leitung des Skiſportlehrers Moſer 
im Bilde die unerſchöpflichen Möglichkeiten des Skilaufes gezeigt. 
            An=
gefangen von den einfachſten Anfängerüibungen bis zu den ſchwierigſten 
und komplizierteſten Läufen und Sprüngen ſehen wir den Skiläufer bei 
Betätigung des Sportes. Dieſer Film, der ohne jegliche 
            Effekt=
haſcherei zuſammengeſtellt iſt, wirkt doch gerade durch ſeine 
            natür=
liche Einfachheit, und beſonders durch die grandioſen Naturaufnahmen ung eines Kriegerehrendenkmals. Heſſ. Jagdklub zur Hubertusfeier. Der 
im hohen Grade werbend. Für jeden Zuſchauer iſt es ein Genuß, die 
Skiläufer in der winterlich ſchönen Landſchaft über ſteile Hänge und tiefe 
Schluchten, durch verſchneite Wälder und über kahle Berghöhen 
            dahin=
fahren zu ſehen. Es gibt wohl niemanden, dem nicht auch beim Anblick 
dieſer herrlichen Naturſchönheiten im Winter die Luſt ankäme 
            hinauf=
zuziehen und teilzunehmen an den einzigartigen Freuden, die dieſer 
Sport bietet. Unvergeßlich bleiben die Erlebniſſe nicht nur ſür die 
            Teil=
nehmer an dieſen Skifahrten, ſondern auch für diejenigen, die dieſe 
            Er=
lebniſſe nur im Bilde durchkoſten dürfen. Da ſehen wir auf ausgezeichnet 
ſcharfen Reproduktionen die majeſtätiſchen Schneeberge in ihrer 
            über=
wältigenden Ruhe; plötzlich verdunkelt ſich der Himmel, ſchwarzgraue 
Wolkenmaſſen ballen ſich zuſammen und ein Schmeeſturm ohnegleichen 
bricht aus, der den Skifahrern die Rückkehr zu ihrer Hütte äußerſt 
            er=
ſchwert. Aber lachenden Geſichtes arbeiten ſie ſich durch die hemmenden 
Elemente, um am nächſten Morgen bei helleuchtendem Sonnenſchein 
frohen Mutss von neuem ihrem geliebten Sport zu huldigen. So wird 
dieſer Lehrfilm ſeine werbende Kraft kaum verfehlen. Sein Beſuch iſt 
jedermann zu empfehlen. Der Film wird nochmals heute abend 8 Uhr 
in der Otto Berndt=Halle abgerollt.
Miere6
darf es in der Herbſiſaiſon nicht geben. Es hilft nichts,
 über ſchlechte Zeiten zu jammern, die Waren müſſen 
verkauft werden. Deshalb friſch angeboten und eine 
Reihe Anzeigen für das „Darmſtädter Tagblatt” beſtellt, 
dann werden ſich Kaufluſtige einfinden und es gibt dann 
Leere Lager — volle Kaſſen 
(16437
 — Turngemeinde Darmſtadt 1846. Wir laden hiermit unſere 
            Mit=
glieder zu der am Sonntag, den 14. d. M., ſtattfindenden Wanderung 
herzlichſt ein. Dieſelbe führt durch den Park nach dem Kranichſteiner 
Schloß, dann an der ehemaligen Grube Prinz von Heſſen vorbei an 
die Darmbachquelle, und bis um 3 Uhr werden wir in Traiſa 
            ein=
treffen. Dortſelbſt gedenken wir bei Gaſtwirt Heß „Zur Starkenburg” 
noch einige gemütliche Stunden zu verbringen. Abmarſch pünktlich um 
199 Uhr an der Brücke in der Dieburger Straße (Rathenau=Anlage), 
Der Wanderausſchuß bittet um zahlreiche Beteiligung. 
— 85. Geburtstag. Frau Margarete Hepting Wwe. geb. 
Hohmann, Kahlertſtraße 10, feiert am 14. November im Kreiſe ihrer 
Kinder, Enkel und Urenkel ihren 85. Geburtstag. 
— Die neue 24=Stundenzeit! Da die 24=Stundenzeit in Kürze auch 
in Darmſtadt eingeführt wird, hat die Fa. Gg. Karp, Ludwigſtraße, 
ihre bekannte Straßenuhr beveits mit einem 24=Stundenblatt verſehen 
laſſen, und zwar derart: Die Zeiten von nachts 1 Uhr bis mittags 12 
Uhr ſind nunmehr in Strichen im äußeren Kreis des Zifferblattes 
            an=
gezeigt, die Stunden von 1 Uhr mittags bis 12 Uhr nachts dagegen in 
roten Zahlen 13—24 im inneren Kreiſe des Zifferblattes. Die ganze 
Anordnung iſt möglichſt einfach gehalten und dürfte zur Orientierung 
des Publikums über die neue 24=Stundenzeit ſehr dienlich ſein. Es ſei 
noch bemertt, daß in hieſigen Fachgeſchäften die Umänderung des 
            bis=
herigen Zifferblattes jederzeit vorgenommen werden kann. 
Polizeibericht. Durch das unvorſchriftsmäßige Fahren eines mit 
Langholz beladenen Fuhrwerks ereignete ſich auf der Straße Darmſtadt= 
Meſſel in der Nähe des Forſthauſes Einfiedel ein Zuſammenſtoß 
zwiſchen dem Langholzwagen und einem Kraftlieferwagen. Der 
            Liefer=
wagen fuhr, ſcharf die rechte Seite der Straße einhaltend, Richtung 
Darmſtadt, während das Holzfuhrwerk auf der linken Seite Richtung 
Meſſel fuhr. Kurz vor dem Kraftwagen verſuchte der Leiter des 
            Fuhr=
werks, nach rechts auszubiegen. Dies gelang ihm aber nicht mehr 
            voll=
ſtändig; das Sattelpferd wurde von dem Kotflügel des Autos erfaßt 
und durch einen übergeladenen Holzſtamm wurde die Windſchutzſcheibe 
des Kraftwagens zertrümmert. Der Beifahrer des Lieferwagens wurde 
durch Glasſplitter und das Pferd durch das Anfahren verletzt. Der 
Sachſchaden iſt bedeutend. — Rohlinge zertrümmerten bereits zum 
vierten Male in kurzen Zwiſchenräumen nachts Fenſterſcheiben und 
Glasglocken an den Kandelabern des Realgymnaſiums, ohne daß es 
            bis=
her gelang, der Täter habhaft zu werden. Es handelt ſich zweifellos 
um ein und dieſelben Täter, die in irgend einer Art mit dem 
            Realgym=
naſium in Verbindung zu bringen ſind, da die Sachbeſchädigungen 
immer an der gleichen Anſtalt ausgeführt ſind, während an den beiden 
gegemüberliegenden Schulen bis jetzt keinerlei Beſchädigung feſtgeſtellt 
wurde. Sachdienliche Mitteilungen, die für die Täterermittelung von 
Bedeutung ſind, erbittet die Kriminalpolizei, Zimmer 4. — Zwei junge 
Burſchen wurde wegen Freiheitsberaubung feſtgenommen. Im 
Laufe der Verhandlungen ſtellte ſich heraus, daß einer der Veiden am 
Sonntag, 7. November, in Arheilgen während der Kirchweihe im 
            Gaſt=
haus „Zum Löwen” einen getragenen Gummimantel entwendet hatte. 
Da der Eigentümer bis jetzt nicht feſtgeſtellt werden konnte wird 
            der=
ſelbe gebeten, bei der Kriminalpolizei, Zimmer 10, vorzuſprechen. — 
In einem Klaſſenzimmer der Mornewegſchule wurden aus einem 
verſchloſſenen Schrank durch Oeffnen mit falſchem Schlüſſel 17 Mark 
entwvendet. Eine 13jährige Schülerin konnte als Täterin ermittelt 
            wer=
den — Aus einer Werkſtätte wurden durch Einbruch nachfolgend 
aufgeführte Werkzeuge geſtohlen: 1 kleiner Niethammer, 1 Metallſäge, 
1 Lötkolben, 1 Blechſchere, 1 Flachzange, 1 Brennerzange, 1 Rundzange, 
1 großer Kaliber (40 Zentimeter lang), 1 Hobel, 1 Handbohrmaſchine, 
1 Schneidkluppe und eine halbe Stange Zinn. 
Aus den Parteien. 
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir 
erinnern nochmals, daß die Zuſammenkunft der Frauen auf Samstag, 
den 20. November, verſchoben iſt. Näheres wird noch bekanntgegeben.
 täglich frisch gebrannt 
in anerkannt vorzüglicher Oualität 
M. W. Prassel 
Schulstr. 10 (14115a) Telephon 71
 Verkehrsverein. 
Die geſtern gut beſuchte Vorſtandsſitzung des 
            Verkehrsver=
eins erledigte ein reichhaltiges Programm. Das verſtorbene langjährige 
Vorſtandsmitglied Herrn Ernſt Niemann ehrte die Hauptverſammlung 
durch Erheben, und widmete der Vorſitzende dem eifrigen Mitarbeiter 
herzliche Worte. Der Vorſitzende begrüßte Herrn Hotel Gabler als 
            Ver=
treter des Vereins der Hotels, Reſtaurants und verwandte Betriebe. 
Herrn Profeſſor Knipping gratulierte der Vorſitzende zur Wahl als 
Rektor der Hochſchule. Der Verein iſt dafür eingetreten, daß Sonntags 
einige Friſeurgeſchäfte geöffnet werden. Der Verein erhielt Einladungen 
zu Verſammlungen und Tagungen: „Heſſiſcher Heimatſchutz, Preſſe= 
Sportfeſt, Friedel Berges=Feier, Kreisturnfeſt, Verein für Raſenſpiele, 
Jubiläum der Realſchulen, Beſichtigung der Lorcher Inſel, zur Erbau= 
Verein hat den verſchiedenen Geſchäftsinhabern und deren Architekten 
ſeine Anerkennung über die Hereſtellung und Verbeſſerung ihrer 
            Ge=
ſchäftslokale ausgeſprochen. — Wegen der vielen Klagen über die hohen 
Fahrpreiſe der Heag hat ſich der Verein an die Direktion gewandt, die 
in eingehendem Bericht nachweiſt, daß dieſe Klagen nicht zutreffen und 
daß der Darmſtädter Straßenbahntarif im Vergleich zu anderen Städten 
außerordentlich niedrig iſt. Daß ſich der Frankfurter Tarif günſtiger 
ſtelle, komme von der außerordentlichen Platzausnützung und zum Teil 
wegen der außerordentlichen Steuerermäßigung, die die dortige 
            Straßen=
bahn genießt. Die Direktion weiſt nach, daß die von ihr getroffene 
            Ein=
richtung der ſogen. Sammelfahrſcheine für die am häufigſten gefahrenen 
Tarifſtrecken ſogar 2 Pfg. billiger iſt wie in Frankfurt, und es iſt ſehr 
bedauerlich, daß dieſe Sammelfahrſcheine ſo wenig vom hieſigen 
            Publi=
kum benützt werden. Es wurde auch darüber geklagt, daß die Fahrt 
vom Bahnhof nach dem Schloß zu teuer wäre, und darf nicht 
            ver=
geſſen werden, daß die Fahrt über das Schloß hinaus auch nicht mehr 
koſtet. Auf die verſchiedenen Klagen, daß im Hauptbahnhof das 
            Publi=
kum zu lange an den Schaltern ſtehen müſſe, erwidert der Vorſitzende, 
daß dies nicht nötig ſei, wenn die Darmſtädter ſich angewöhnen 
            wür=
den, ihre Fahrkarten und Bahnſteigkarten auf dem Verkehrsbureau zu 
gleichen amtlichen Preiſen zu löſen. Bekonntlich können 
die Fahrkarten ſchon tagszuvor gelöſt werden. Ueber den hohen 
            Auto=
mobiltarif und über die Nichteinhaltung desſelben wurden Klagen laut. 
Wegen Verunreinigung der Straßen ſoll angeſtrebt werden, daß hiev 
wie in anderen Städten die Polizei die bekannten Neuerungen 
            ein=
führe. — Die Nachricht wegen Verlegung der Eiſenbahnwerkſtätten hat 
ſich nicht bewahrheitet. — Das vom Verkehrsverein gegründete Komitee 
für Blumen= und Pflanzenſchmuck hat in dieſem Jahre wieder ſeine 
Prämierung abgehalten, und wurde dieſe ſchöne Beſtrebung wieder 
kräftig unterſtüitzt. Sehr erfreulich war, daß die Ludwigſtraße wieder 
einheitlich, wenn auch nicht ſo ſchön wie im Vorjahre, ſchmückte und 
            da=
durch das Straßenbild in hervorragender Weiſe verſchönerte. Ganz 
beſonders wurde der Stadtverwaltung für die tatträftige Unterſtützung 
durch Stiftung ihrer Preiſe gedankt. Die Bewohner der Ludwigſtraße 
wollen einen großen Betrag der Stadtverwaltung zur Verfügung 
            ſtel=
len, wenn die Straße aſphaltiert würde. Der Verkehrsverein unterſtützt 
dieſes Vorhaben und hofft auf Verwirklichung. Der Vorſitzende berichtet 
über die Schritte, die der Verkehrsverein wegen zwei unwahren und 
die hieſigen Verhältniſſe entſtellenden Artikel in der „Voſſiſchen” und 
„Frankfurter Zeitung” unternommen hat. Wegen der Hotelkontrolle 
der Polizei ſollen energiſche Schritte getan werden. Wegen des 
            Nicht=
ereſcheinens des Darmſtädter Adreßbuchs ſind energiſche Klagen geführt 
worden, und es iſt zu hoffen, daß wir bald ein gutes, brauchbares 
Adreßbuch bekommen. — Wegen Errichtung einer Autoſtraße von 
            Ham=
burg nach Genua hat eine Sitzung in Frankfurt ſtattgefunden, in der 
außer dem Miniſterium, der Provinzialdirektion, die Stadtverwaltung, 
die Handelskammer und der Verkehrsverein vertreten waren. — Herr 
Regierungsrat Dr. Roeſener machte Mitteilung über wichtige 
            Verhand=
lungen betreffs Fahrplanverbeſſerungen von Darmſtadt und Umgebung 
mit maßgebenden auswärtigen Stellen. Wenn nicht alle Zeichen 
            trü=
gen, können im Sommerfahrplan 1927 im Schnellzugsverkehr für 
            Darm=
ſtadt wichtige Verbeſſerungen erwartet werden. Mitteilungen hierüber 
erfolgen ſeinerzeit. Der Vorſitzende dankte dem Referenten, deſſen 
            un=
ermüdliche ausſichtsvolle Tätigkeit nicht nur in Darmſtadt und im 
            Heſſi=
ſchen Verkehrsverband das ganze Land viel verdankt. — Fürr das im 
Frühjahr vom Verkehrsverein angeregte Niebergall=Denkmal ſoll 
            ge=
worben werden, und wurde der Vorſchlag, an Niebergalls Geburtstag 
einen Sammeltag mit entſprechenden Vorführungen abzuhalten, freudig 
angenommen. Herr Robert Schneider berichtet über ſeine Erfolge und 
hofft man, daß wir bald zu dieſem für unſere Stadt ſo ſympathiſchen 
Denkmal kommen. — Das von Herrn Profeſſor Albinmüller aufgeſtellte 
Projekt für den Alten Palaisgarten ſoll kräftig unterſtützt werden. — 
Der Verkehrsverein gibt einen neuen Faltblattführer mit vielen 
            Illu=
ſtrationen und kurzem Text heraus; es ſollen 2000 Exemplare gedruckt 
werden. Ueber den Zuſtand der öffentlichen Uhven und namentlich über 
die Uhr an der kathol. Kirche wurde ſehr geklagt, und will der Verein 
ſich wiederholt für die Verbeſſerung dieſer Zuſtände einſetzen. — Die 
Hauptverſammlung ſoll nächſten Monat ſtattfinden. In der ſehr 
            an=
geregt verlaufenen Verſammlung wurden noch viele Anregungen 
            ge=
geben, und iſt es ſehr intereſſant, zu erfahren, daß der hieſige 
            Verkehrs=
verein jetzt der ſtärkſte in Deutſchland iſt. 
Kunſtnotizen. 
Ceber Werſe, Künſtiſer oder künſtleriſche Veranftaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung 
geſchieht, behält ſich die Redakion ihr Urteil vor. 
— Palaſt=Lichtſpiele. (Der Veilchenfreſſer.) Auch 
der zweite Film des Deutſchen Lichtſpielſyndikats ſegelt under der Flagge 
Zelnik=Liedtke=Verebes. Die weibliche Hauptrolle trägt diesmal ſtatt 
Lya Mara Frau Dagover. Es iſt wieder eine jener liebenswürdig=
            lebens=
warmen, teils heiteren, teils rührend wehmütigen Geſchichten aus dem 
öſterreichiſchen Offiziersleben (nach einem Luſtſpiel von Guſtav Moſer), 
voll fröhlicher, echſter Lebensfreude, wie ſie ſchon in dem Film „An der 
ſchönen blauen Donau” zu ſtürmiſcher Begeiſterung hinriß. Harry 
Liedtke erfreut auch hier wieder, wie im erſten D. L. S.=Film, durch ein 
Spiel von ſeltener Ausdrucksfähigkeit. Lil Dagover bringt durch einen 
burzgeſchnittenen Bubenkopf in ihre reife frauliche Anmut einen fremden 
Ton. Doch ihr vollendetes Spiel läßt dieſe Aeußerlichkeit vergeſſen. In 
der Rolle der enttäuſchten und racheſinnenden Geliebten zeichnet die 
Harry=Piel=Partnerin Dary Holm ein gut durchgeführtes Charakterbild. 
Auch Ernſt Verebes Theodor Loos, ferner Evi Eva, Maria Paudler und 
Hans Behrendt haben ſtarken Anteil am Geſamterfolg. Friedrich 
Zelniks Regie ſorgt für angenehm flüſſige Abwicklung des Ganzen und, 
wo es nötig iſt, für Tempo. 
— Ninion=Theater. (Fauſt=Verfilmung.) Bei der 
Beſetzung der Rollen war der Gedanke leitend, daß der Fauſtſtoff durch 
Goethes Drama ein innerliches Eigentum der ganzen Welt geworden ſei, 
und daß es ſich deshalb empfehle, für hervorragende Rollen auch 
            Dar=
ſteller aus dem Ausland heranzuziehen. Ein intereſſantes Experiment 
das ebenſo ſtarke wie eigenartige Wirkungen ergeben hat. Den Fauſt 
ſpielt Göſta Ekmann, der bewährte ſchwediſche Filmdarſteller, der 
            Me=
phiſto wurde eine Glanzrolle von Emil Jannings, dem bedeutendſten 
Filmſchauſpieler Deutſchlands, der Geſtalt des Gretchens gab Camilla 
Horn, ein von Murnau entdecktes, blutjunges Talent, ihr ergreifendes 
Spiel und die Anmut ihrer Erſcheinung, die berühmte, in Deutſchland 
ſehr bekannte franzöſiſche Vortragskünſtlerin Avette Guilbert ſtellte die 
Charakterfigur der Marthe Schwerdtlein dar, und ſelbſt die Nebenrollen 
ſind mit ſo ausgezeichneten Künſtlern beſetzt wie Frieda Richard, Hanna 
Ralph und Wilhelm Dieterle. 
Lokale Veranſtaltungen. 
— Heute abend 8 Uhr ſpricht im Neugeiſtkreis, Sandſtr. 10, 
Herr A. M. Schwindt über „Die Entwickelung der Gottesidee” Vorher 
iſt Ausſprache über Kaſſenverhältniſſe und Programm der nächſten 
            Ver=
anſtaltungen. Jedes Mitglied iſt dringend eingeladen. Auch Gäſte ſind 
herzlich willkommen. Eintritt frei. (S. Anz.)
 Tageskalender für Freitag, den 12. November 1926. 
Landestheater Großes Haus., Anfang 7½ Uhr, Ende 10 
Uhr, G 4 (Volksbühne): „Mann iſt Mann”. — Kleines Haus, 
Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr, Zuſatzmiete V (5): „Perſiſches Ballett”, 
Avollo und Hyanzinth” „Pulcinella” — Orpheum, abds. 8 Uhr: 
„Das Champagner=Girl” — Schloß=Café: Konzert. — Café
 ſat. „Ddte Hhutſſas Falal Fefe 79
            Pfi=
ſtube Taunusburg: Tanz. — Treubund 
            Deutſchor=
den, abends 8½ Uhr, im Bürgerhof: Kommende=Abend. — 
            Heſ=
ſen=Flieger=Verein e. V., abends 8½ Uhr, im Fürſtenſaal: 
Mitgliederverſammlung. — Sandſtraße 10, abends 8 Uhr: 
Neu=Geiſt. — Baugewerkſchule, Neckarſtraße 3: Ludwig Finckh 
Vorleſung aus eigenen Werken. Volksbühne, Einladung zur 
Vorführung im Großen Haus: „Mann iſt Mann”. — Turnhalle, 
abends 8 Uhr, Aufklärungsvortrag: „Unſer Sieg über die Richsbank. 
Otto Berndt=Halle, abends 8 Uhr, ein Film von 
            Berg=
ſchönheit und Winterſonne: „Die Spur durchs weiße Land‟. — 
Mozartſaal, abends 8 Uhr: Elettromophon=Konzert. — 
            Kino=
vorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Freitag, den 12. November 1926
Nummer 314
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
— Wixhauſen, 10. Nov. Rotes Kreuz. Am Sonntag, den 
14. November, nachmittags ½3 Uhr, findet an der Dreſchhalle eine 
große Uebung ſtatt, der folgende Idee zugrunde liegt: Auf der Straße 
nach Gräfenhauſen ſtößt ein vollbeſetztes Perſonenauto (Fußballſpieler) 
mit einem Laſtauto zuſammen. Das Perſonenauto geht vollſtändig in 
Trümmer. Alle Inſaſſen werden verletzt. Die Kolonne Wixhauſen, 
verſtärkt durch die Kolonnen Arheilgen, Buchſchlag, Egelsbach und 
Langen, leiſtet die erſte Hilfe. Vorüberfahrende Fahrzeuge werden 
zum Abtransport der Verletzten angehalten und beſchlagnahmt. 
            Nach=
dem die Verletzten geborgen und verbunden, werden ſie auf die 
            in=
zwiſchen hergerichteten Fahrzeuge verladen und zum Bahnhof 
            ab=
transportiert. Daſelkſt findet das Herrichten von Eiſenbahnwagen 
ſtatt, worauf ein Verladen zum Abtransport nach dem Krankenhauſe 
ſtattfindet. Hierauf Kritik. Dann geſelliges Beiſammenſein im 
Uebungslokal (Jakob Huck). Abends 8 Uhr Lichtbildervortrag über 
„Tätigkeit des Roten Kreuzes im Frieden” (Hauptmann a. D. 
Lotheißen), ſowie Theateraufführung. Am Mittwoch, den 17. 
            Novem=
ber, abends 8 Uhr, beginnt der Unterrichtskurſus. 
* Griesheim, 11. Nov. 1000 Sänger in Griesheim! 
            Sonn=
tag, 14. November feiert die hieſige Sängervereinigung „Germania” 
das Feſt ihres 45jährigen Beſtehens, verbunden mit einem Liedertag. 
Hierzu haben nicht weniger wie 18 Geſangvereine ihr Erſcheinen 
            zu=
geſagt, und wenn man bedenkt, daß die größte Anzahl davon auf hoher 
Stufe ihres Könnens ſtehen, ſo kann heute ſchon geſagt werden, daß 
jeder Sangesfreund auf ſeine Koſten kommen wird. Weiter wird noch 
die hieſige Orcheſter=Vereinigung mit einem 15 Mann ſtarken Orcheſter 
mitwirken, ſo daß auch ſpeziell Muſikfreunden Rechnung getragen iſt. 
Der Liedertag findet in der Reſtquration „Zum Kaiſerſaal” ſtatt. 
* Eberſtadt, 11. Nov. Aus dem Schuldienſt. Als Vertreter 
für eine erkrankte Lehverin iſt Lehrer Reuter von Heppenheim hierher 
verſetzt worden. 
* Pfungſtadt, 11. Nov. Beerdigung. Schloſſermeiſter Ludwig 
Schaffner I. iſt unter großer Beteiligung begraben worden. Der 
            Turn=
verein, der Krieger= und Militärverein, die Vereinigten Schloſſer, 
Spengler und Inſtallateure, die Handwerkervereinigung und die 
            Schul=
kameraden gaben ihm das letzte Geleit. Die Grabrede hielt Pfarrer 
Zinn. — Schilfrohrverſteigerung. Bei der Veyſteigerung 
des Schilfrohres aus der gemeinheitlichen Torfgrube wurden 13 589 Rm. 
erlöſt. Im Vorjahre wurden nur annähernd 1100 Mk. erzielt. Der 
Erlös für einen Morgen betrug im Durchſchnitt dieſes Jahr 85 Mk. 
Der erzielte Betrag iſt um rund 4000 Mk. höher als der Taxationspreis. 
— Traiſa, 11. Nov. Nächſten Samstag, den 13. ds. Mts., findet 
im Saale des Gaſtwirts Scheerer, das Dekorierungsfeſt des Oden 
            vald=
klubs, Ortsgruppe Traiſa, ſtatt, verbunden mit dem fünften 
            Stiftungs=
feſt der Ortsgruppe. Die Veranſtaltung verſpricht ſehr unterhaltend zu 
werden. Neben einem flott geſpielten Theaterſtück, ausgeführt von nur 
beſten Kräften, wirkt ein bekannter Darmſtädter erſtklaſſiger Humoriſt 
mit. Außerdem gibt es ſonſt noch ſehr intereſſante Ueberraſchungen. 
Omnibusverkehr die ganze Nacht. 
* Ober=Ramſtadt, 10. Nov. Kommenden Sonntag wird, wie 
            all=
jährlich, in der hieſigen Kirche das Erntedankfeſt gefeiert. 
            Poſaunen=
chor und Kirchengeſangverein wirken dabei mit. — Der von der hier 
neugegründeten Sanitätskolonne vom Noten Kreuz für letzten Sonntag 
angeſagte Vortrag des Herrn Hauptmann a. D. Lotheißen über 
            Sani=
tätsweſen und Freiw, Krankenpflege mußte wegen Verhinderung des 
Referenten verſchoben werden auf nächſten Sonntag, den 14. November, 
nachmittags 3½ Uhr. (Gaſthaus Diehl.) 
— Ober=Ramſtadt, 10. Nov. Das Doppelquartett Concordia hält 
ſeinen diesjährigen Theaterabend am Sonntag, den 14. November d. J. 
abends im Saalbau Eliſenbad (K. Suppes) ab. Zur Aufführung 
            ge=
langt der Schwank „Der geplatzte Strohwitwer”. 
— Roßdorf, 11. Nov. Die Spielabteilung des hieſigen 
            Turn=
vereins hatte zur Aufführung des Mayer=Förſterſchen Schauſpiels 
„Alt=Heidelberg” eingeladen, und was die ſehr zahlreich erſchienenen 
Beſucher zu ſehen bekamen, war für eine Laienbühne muſterhaft. Wir 
wollen uns damit begnügen, feſtzuſtellen, daß alle Spieler ihr Beſtes 
gaben. Das Haus kargte nicht mit Beifall und vielerſeits wurde eine 
nochmalige Aufführung gewünſcht. Die Abteilung hat ſich entſchloſſen, 
am kommenden Sonntag, den 14. d. M., abends, im Darmſtädter Hof 
die Aufführung zu wiederholen. 
r. Babenhauſen, 11. Nov. An den Folgen einer ſchweren 
            Leber=
erkrankung iſt der Polizeidiener Georg Felſenheimer geſtern im Alter 
von 63 Jahren geſtorben. Der Vorſtorbene, der bis vor einigen Wochen 
ſeinen Dienſt gewiſſenhaft und treu verſah, wurde am 7. November 
1894 vom Gemeinderat zum Polizeidiener beſtimmt, war 32 Jahre im 
Dienſte der Gemeinde tätig und verſah V7 Jahre lang die Geſchäfte 
eines Ortsgerichtsdieners. Durch ſeinen Tod iſt nun auch die zweite 
Polizeidienerſtelle in Babenhauſen frei geworden, die erſte harrt ſeit 
dem 1. Oktober d. J. auf Beſetzung. — Am Samstag abend hält im 
Saalbau „Deutſcher Hof”, Herr Muſikprofeſſor Kundigraber=
            Aſchaffen=
burg im Auftrage des Vereins für das Deutſchtum im Ausland einen 
Lichtbildervortrag über Steiermark. — Der Turnverein 1891 
            veran=
ſtaltet am Sonntag abend im gleichen Saale einen Theaterabend. Zur 
Aufführung gelangt „Bauer und Bellmann”, ein Odenwälder 
            Volks=
ſchauſpiel unſeres Heimatſchriftſtellers Hans Holzamer. 
r. Dieburg, 8. Nov. Den Reigen der dieswinterlichen 
Konzerte eröffnete im „Mainzer Hof” der Geſangverein 
Sängerluſt” der im muſikaliſchen Loben der Stadt eine 
            ange=
ſehene Stellung einnimmt und deſſen Veranſtaltungen einen guten Ruf 
haben. Der Vereinschor unter der zielbewußten Leitung Muſikdirektors 
A. Simmermacher= Darmſtadt iſt ein Inſtrument, das unter der 
Hand des kundigen Dirigenten den feinſten Regungen und 
            Empfindun=
gen zu folgen verſteht, ein Klangkörper von mächtigem Umfang 
            einer=
ſeits, von zartem Wohllaut andererſeits; tonſchön und ſicher kamen die 
Chöre von Hegar, Werth, Baumann, Neuert, André, Kahl, Schumann, 
Othegraven und dem Vereinsdirigenten Simmermacher zum Vortrag 
und fanden verdienten Beifall. Die jüngere Schweſter des Chors, die 
Vereinskapelle, unter der energiſchen Leitung Herrn Holzapfels, 
            er=
öffvete und beſchloß den Abend mit chren tonkräftigen Märſchen und 
füllte die Pauſen zwiſchen den Geſangsvorträgen mit Opernmelodien 
aus. Auch ihr wurde lebhafter Beifall geſpendet. — Am Sonntag, 
7. November, folgte das große Wohltätigkeitskonzert zum 
Beſten der Freiwilligen, Sanitätskolonne vom Roten 
Kreuz zu Dieburg; beide Säle des „Mainzer Hofs” waren mit Gäſten 
aus allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung gefüllt, die dem edlen Zweck 
des Vereins ihr Scherflein ſpenden wollten, dafüir aber einige Stunden 
der Unterhaltung und des Kunſtgenuſſes als Gegengabe empfngen. Die 
Begrüßungsanſprache des Herrn Grohe dankte mit ſchlichten Worten 
den Erſchienenen und erbat auch fürderhin die Sympathie der 
            Bevölke=
rung für die Tätigkeit der Sanitätskolonne. In poetiſcher Form ſprach 
der Prolog des Herrn Abraham Loeb von der Bedeutung des Roten 
Kreuzes. Herr Schulrat Gunderloch, der nach 26jähriger 
            Anweſen=
heit in Dieburg, wo er ein Viertoljahrhundert nicht nur im Schuldienſt 
gewirkt hat, ſondern wie ſelten ein Mann im Dienſte der Allgemeinheit 
für das öffentliche Wohl gearbeitet hat, in kurzem die hieſige Stadt 
            ver=
laſſen wird, um ſeinen Ruheſtand in Darmſtadt zu verleben, hielt eine 
warm empfundene Anſprache, in der er der 1909 erfolgten Gründung 
der hieſigen Kolonne, ihrer Tätigkeit vor, in und nach dem Kriege 
            ge=
dachte, und der im Dienſte des Vaterlandes gefallenen treuen 
            Sani=
täter nicht vergaß. Er gab am Schluſſe ſeiner Ausführungen die Namen 
der Mitglieder der Kolonne bekannt, die von der Zentralleitung des 
Roten Kreuzes Auszeichnungen für treue 15jährige bzw. 9jährige Tätig=
 keit erhalten haben. Für die muſikaliſche Unterhaltung der Erſchienenen 
war reichlich geſorgt. Die Sängerluſt=Kapelle unter Leitung des 
Hermn Holzapfels brachte die Duvertüre zu Mozants Entführung” 
und eine Fantaſie aus Wagners „Lohengrin” u. a. exakt zu Gehör. 
Das Quartett des Männergeſangvereins unter ſeinem 
            Diri=
genten, Herrn Lehrer Keller, ſang ſich mit ſeinen Liedern, die klangſchön 
und friſch herauskamen, im die Herzen der Hörer. Als Soliſten erfreuten 
Frau Apotheker Bombach und Fräulein Hedwig Gunderloch — 
unter Klavierbegleitung Fräulein Geigers=Darmſtadt — mit ihrer 
            ge=
reiſten Kunſt durch den Vortrag von Liedern von Cornelius, Cherubini 
und Franz. Der junge Sänger Konrad Fröhner bewies wieder 
            er=
freuliche Fortſchritte in ſeiner, ſchönen Kunſt, und in einem Koſtüm= 
Terzett traten drei junge Damen auf. Die Kolonne, zeigt in einem 
lebenden Bild ihre praktiſche Arbeit. Alle Darbietungen fanden 
            wohl=
verdienten Beifall und alle Mitwirkenden mögen mit dieſer Anerkennung 
ihrer Hingabe für die gute Sache einen ſchönen Dank für ihre 
            Selbſt=
loſigkeit mitgenommen haben. Die Veranſtaltung trug ſicherlich wieder 
dazu bei, das Band zwiſchen dem Roten Kreuz und der großen Maſſe 
unſeres Volkes enger zu ſchlingen. 
* Reinheim, 11. Nov. Am Sonntag, den 14. November, abends 
8 Uhr, hält der Turnverein Reinheim e. V. (D. T.) im Saale des 
            Gaſt=
hauſes zum Schwanen ſein diesjähriges Schau= und Werbeturnen ab. 
Es werden hierbei ſämtliche Abteilungen zeigen, was dieſe im Laufe 
eines Jahres gelernt haben. 
* Michelſtadt, 11. Nov. Evangeliſcher Jugendverein. Am 
kommenden Sonntag, den 14. d8. Mts., veranſtaltet der evang. 
            Jugend=
verein in „Schmerkers Garten” einen Familienabend, deſſen 
            Haupt=
punkt die Aufführung des dreiaktigen Volksſtückes „Der Schmied von 
Ruhla” von Martin Pfeifer bildet. — Der hieſige Geflügelzuchtverein 
hatte ſich an der am Samstag und Sonntag in Frankfurt ſtattg=
            fun=
denen Junggeflügelſchau beteiligt und konnte mehrere Preiſe 
nach Hauſe bringen. So erhielt Herr Georg Hoffarth einen 
            Ehren=
preis für Brieftauben, Herr Alfred Muth einen ſolchen ſüir ſchwarze 
Italiener und Herr Auguſt Schneider einen Ehrenpreis für 
            Blaſſe=
tauben. Außerdem konnten mehrere Qualitätsauszeichnungen mit 
„ſehr gut” und „gut” erzielt verden. — Turnverein. Einen 
            Werbe=
abend veranſtaltet am Sonntag, den 14. November, der hieſige 
            Turn=
verein (D. T.) und der ihm angeſchloſſene Tennisklub. Dabei werden 
Frefübungen, Geſangsreigen und Volkstänze der Jugend und Körper= 
Gymnaſtik gezeigt werden. 
rs. Fürth, 10. Nov. Poſtaliſches. Zur Freude aller 
            Orts=
einwohner und namentlich der Geſchäftswelt beginnt der 
            Schalter=
dienſt jetzt um 8 Uhr vormittags und nachmittags um 2 Uhr. Mit 
deſſen Einführung wird einem langgehegten Wunſche nachgegeben. 
Könnten nicht auch die Dorfbeſtellungen verbeſſert werden? — 
            Kreis=
ſtraßenverbeſſerung. Die Kreisbauverwaltung läßt wieder 
einmal zurzeit die großen Löcher in den Kreisſtraßen mit Schotter 
eindechen. Die Erfahrung aber hat gelehrt, daß eine ſo gehandhabte 
Eindeckung zwecklos iſt und nur einen unnötigen Koſtenaufwand 
            dar=
ſtellt. Bei dem Fuhrwerks= und Automobilverkehr werden nämlich die 
Steine alsbald wieder aus ihrer angewieſenen Lage geſchleudert, die 
alsdann auf der ganzen Landſtraße berumfliegend nur eine maleriſche 
Umrahmung der vorherigen Löcher und ein Hindernis für die Paſſanten 
bilden. 
* Fürth, 10. Nov. Zurücknahme eines Dekrets. Herr 
Kaplan Zimmermann erhielt Dekret nach Ruhlkirchen. Auf beſonderen 
Wunſch des von ihm gegründeten „Jungmänner=Vereins” wurde die 
Verſetzung des Herrn Kaplans von der kirchlichen Behörde in Mainz 
wieder zurückgenommen. 
* Birkenau, 11. Nov. Steuerbeſprechtag. Am Mittwoch, 
den 17. ds. Mts., wird das Finanzamt Fürth auf dem hieſigen 
            Rat=
hauſe einen Steuerbeſprechtag abhalten. Reflektanten haben dies vorher 
bei der Bürgermeiſterei anzumelden. 
* Aus dem Weſchnitztal, 11. Nov. Ein läſtiger Bettler. 
Schon während des Sommers und auch jetzt treibt ein Bettler im oberen 
Weſchnitztale ſein Unweſen. Er beläſtigt Frauen und Mädchen in 
            un=
verſchämter Weiſe, dringt in die Häuſer ein, um zu betteln und fragt 
immer, ob die Frau oder die Tochter allein zu Hauſe ſei. Kürzlich griff 
er ſogar ein Schulmädchen an und bedrohte es; Arbeiter ſtörten den 
Wüſtling an ſeinem weiteren Vorhaben. Kann die Polizei dieſen 
            Un=
hold nicht unſchädlich machen? 
Hirſchhorn, 11. Nov. Waſſerſtand des Neckars. Am 10. 
Nobember: 1,04 Meter; am 11. November: 1,06 Meter. 
w. Hirſchhorn, 11. Nov. Stiftung durch einen 
            ameri=
kaniſchen Offizier. Dieſer Tage wurde der Inhaber des Hotels 
„Zum Naturaliſten”, Herr K. Schäfer hier, durch eine Stiftung eines 
amerikaniſchen Offiziers überraſcht. Durch Vermittlung des deutſchen 
Konſulates in New York ſchickte Herr M. A. Reaſoner, Lieutenant= 
Colonel Medieinal Corps u. S „Army, das Bild des amerikaniſchen 
Humoriſten Mare Twain, mit deſſen eigenhändiger Unterſchrift. 
Das Bild ſollte im Mar=Twain=Zimmer des „Naturaliſten” 
            aufge=
hängt werden. Aus Mare=Twains Schriften wußte der Stiſter von 
deſſen Aufenthalt in Hirſchhorn, als Kommandeur in Coblenz reiſte 
er im Jahre 1920 hierher, um die Stätte zuz beſuchen, von der ſein 
Landsmamn ſo anziehend geplaudert hatte. Bei dieſer Gelegenheit 
            ver=
ſprach Herr Neaſoner, ein gutes Bild in das bewußte Zimmer zu 
ſtiften, und dieſem Verſprechen iſt er jetzt nachgekommen. — Wie der 
Naturaliſt” zu einem Mare=Twain=Zimmer kam?. Darüber plandert 
Mare=Twain in ſeinen Neiſeerzählungen „A Tramp Abroad” auf Seite 
137 bis 144. Im Jahre 1876, in einer ſtürmiſchen Nacht, hatte der 
Humoriſt von Eberbach aus hierher eine mit Lebensgefahr verbundene 
Floßfahrt gemacht und dann mit einem Begleiter im „Naturaliſten” 
Quartier bezogen. Die Nacht brachte noch weitere Abentener. Der 
Begleiter ſah in einem auf einem Wandbrette ſtehenden ausgeſtopften 
Wildkater ein Geſpenſt und konnte nicht ſchlafen: das Mondlicht ſpiegelte 
ſich nämlich in den Glasaugen des Ungetüms. Da beförderte der 
            Humo=
riſt das Schrecknis vor die Türe und fand dann mit ſeinem Genoſſen 
die nötige Ruhe. In dem genannten Buche ſchildert Marc=Twain auch 
das hieſige Städtchen, die damaligen Wirtsleute Langbein, genannt 
Naturaliſt (davon der Name des Hauſes) und machte ſo Hirſchhorn 
in der ganzen Welt belannt. Daß dem ſo iſt, beweiſen die zahlreichen 
den Beſuchern ſind auch zu nennen der Prinz of Wales und Prinz von ihm ſelber geſpielten Loſe den Hauptgewinn im Betrage von 1900 
Nangſit von Siam. — Das betreffende Zimmer erhielt dann den Namen Mark, ebenſo auch die Prämien, ſodaß er alſo ſelber der Hauptlachende 
Mare=Twain Zimmer und iſt jetzt mit dem geſtiſteten Bild geſchmückt. bei dieſer Lotterie iſt. 
Dieſes iſt eine Photoaraphie und trägt die eigenhändige Unterſchrift 
des Gumoriſten, eine Widmung des Spenders, Herrn Colonel Neaſoner, Montag abend ein von der „Vereinigung ehemaliger Auguſtinerſchüler” 
ſowie eine Widmung der liefernden Firma Brotters in Neiv York. — 
horns von dem Vorhandenſein eines Mar==Twain=Zimmers Kenntnis auch in dieſem Winter eine Reihe von Vorträgen veranſtalten; der 
hatten? 
November: 0,53 Meter.
 Programm des Landwirtſchaftsfunfs der 
„Deutſchen Welle” für die 2. Novemberhälfte. 
In Fortſetzung der Vortragsreihe zur Unterrichtung und 
            Beleh=
rung des Landwirtes über aktuelle Fragen ſeines Betriebes werden in 
der zweiten Hälfte des November Montags und Donnerstags von 6 bis 
630 Uhr vom Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle folgende 
            Vor=
träge über die Welle 1300 (Königswuſterhaufen) über ganz Deutſchland 
geſendet, die mit einfachen Apparaten gehört werden können. 
Montag, den 15. November: Herr von Lochow=Petkus über „Praktiſche 
Erfahrungen in der Rindviehzucht; 
Donnerstag, den 18. November: Herr Negierungsrat Speher=Stade, 
Leiter der Zweigſtelle der Biologiſchen Neichsanſtalt für Land= 
und Forſtwirtſchaft über: „Winterbehandlung der Obſtbäume”; 
Montag, den 22. November: Herr Gartenbaudirektor Grobben über: 
„Förderung des heimiſchen Frühgemüſebaues”: 
Donnerstag, den 25. November: Herr Geh. Regierungspat Prof. Dr. 
Fiſcher über: „Ueberwintevung der Landmaſchinen”; 
Montag, den 29. November: Herr Hauptritterſchaftsdirektor Dr. von 
Wintersfeld über: „Landwirtſchaftliche Kreditfragen”; 
Donnerstag, den 2. Dezember: Herr Prof. Schiemenz über: „Die 
            Be=
deutung der Fiſcherei für die Landwirtſchaft”.
 * Heppenheim (Bergſtraße), 8. Nov. Barromäusverein — 
Kath. Volksbibliothek. Am Sonntag wurde unſere 
            Volksbib=
liothek neu eröffnet. Gerne hätte man früher den Ausleihebetrieb 
            auf=
genommen. Aber die Neuordnung und Umgeſtaltung der Bibliothek 
nach neuerem Muſter nahm zu viel Zeit in Anſpruch. Dazu ſollte den 
Leſern ſofort neue Lektüre zur Verfügung geſtellt werden. Es iſt zu 
dieſem Zwecke die Einſtellung von etwa 20 neuen Büchern gelungen, 
ſodaß die Bibliothek einen anſehnlichen Bücherſchatz darſtellt. Es paßte 
ſchön, daß gerade auch am Feſt des großen hl. Karl Barromäus, welches 
in der vergangenen Woche gefeiert wurde, die Bibliothek eröffnet wurde. 
Er hat als wahrer Reformator die rieſige Bedeutung des geſchri=benen 
Wortes erkannt und betont. Als er darum vor mehr denn 80 Jahren 
Männer wie der im Kulturkampf benihmte Reichensperger, Fr.iherr 
von Leo und der ſpätere Bekennerbiſchof Martin ſich zuſammentaten 
und einen Verein zur Verbreitung guter Bücher gründeten, wußte man 
für den aufſtrebenden Verein keinen beſſeren Prtron als Karl 
            Barro=
mäus. Daß man aber mit der Gründung des Barromäusvereins eine 
Zeitforderung erkannte, ſollte die Zukunft beweiſen. Denm als die 
Leſewut die Maſſen ergriff, als eine wahre Schmutzflut ſchlechter Bücher 
über das Volk ſich ergoß, als durch das geſchriebene Wort Glaube und 
Sitten in vielen Stellen untergraben wurden, da war der auflebende 
Barromäusverein ein ſchützender Damm gegen dieſe verderbenbringende 
Flut. 
a. Lorſch, 11. Nov. Heute vollendet der älteſte Mitbürger unſerer 
Gemeinde, Herr Chriſtoph Brunnengräber II. ſeinen 90. 
            Ge=
burtstag. — Zur Kirchweihe am nächſten Sonntag hat unſer Ort 
elektriſches Licht. Das Ortsnetz wird am Freitag in Strom geſetzt. — 
Geſperrt vom 10. d8. Mts. ab auf ungefähr vier Wochen iſt wegen 
            Aus=
führung von Kleinpflaſterarbeiten die Kreisſtraße von Bensheim nach 
Heppenheim. Der Umweg iſt über Lorſch zu nehmen. 
* Gernsheim, 9. Nov. Zur Feier der 70jährigen Wiederkehr des 
Stiftungsfeſtes veranſtaltete der Geſangverein Liederkranz im 
            Vereins=
lokal „Zum Darmſtädter Hof” ein Feſtkonzert, dem ein künſtleriſches 
Programm zugrunde gelegt war. Mit dem Sängergruß „In Freud und 
Leid zum Lied bereit” wurde der Abend eingeleitet. In kurzen Worten 
der Begrüßung hieß der Präſident, Herr Philipp Medikus, die 
            Anweſen=
den herzlich willkommen. Die von dem Vereinschor vorgetragenen Chöre 
gaben Zeugnis von dem Können des Vereins. Als beſonders 
            lobens=
wert ſind die Leiſtungen des Streichquartetts in der Beſetzung der 
            Her=
ven Treffert=Gernsheim, Baum, Moosbrucker=Groß=Rohrheim und 
Metzler=Worms anzuſprechen. Reichen Beifall erntete die Sängerin 
Fräulein Menger=Groß=Rohrheim. Als Künſtler auf dem Klavier und 
der Violine zeigten ſich in den einzelnen Solis die Herren Baum und 
Moosbrucker. Zum Schluß gab der Präſident noch einen kurzen 
            Ueber=
blick über die Geſchichte des Vereins, und daran anſchließend fand die 
Ehrung zahlreicher Jubilare durch Ueberreichung von Diplomen ſtatt. 
Ein Feſtball um 8 Uhr abends gab dem Ganzen einen würdigen 
            Ab=
ſchluß. — Der mit Sand beladene Kahn „Gertrud” der Firma 
            Dampf=
baggerei Rink u. Co., Worms, gehörig, wurde infolge hohen 
            Wellen=
ganges eines zu Berg fahrenden Raddampfers verſenkt. Die 
            Schiffs=
mannſchaft konnte nur noch mit Mühe und Not mittels eines 
            Rettungs=
nachens das Land ereichen.
Rheinheſſen.
 M. Appenheim, 11. Nov, Eingruchsdiebſtahl. Bei dem 
Landwirt Hch. Groſſardt ſind Diebe durch ein offenſtehendes Fenſter, 
als G. ſich mit ſeinen Angehörigen im Stalle bei der Viehfütterung 
befand in ein Zimmer eingedrungen, und erbrachen Kleiderſchrauk und 
Tiſchſchblade. Geſtohlen wurde eine ſilberne Halskette und Bargeld. 
Sicher glaubten die Diebe mehr zu holen, da G. vor kurzem eine größere 
Erbſchaft gemacht hat. 
M. Sprendlingen, 11.Nov. Froſtnachtſpannerbekämpfung. 
In dieſem Jahre wird in der hieſigen Gemarkung die Bekämpfung des 
Froſtnachtſpanners wieder allgemein vorgenommen werden und zwar 
durch Anlegung von Fanggürteln. Nach Beſchluß des Gemeinderats 
übernimmt die Gemeinde die Anſchaffungskoſten. 
M. Bingen, 11. Nov. Unglücklich geſtürzt. Ein hieſiger 
Einwohner iſt in der Dunkelheit vor dem Gebäude der Realſchule ſo 
unglücklich gefallen, daß er erhebliche Verletzungen erlitt.
Oberbeſſen.
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 WSN. Nidda, 11. Nov. Launen des Glücks. Beſonderes 
Glück hatte der hieſige Turnverein, der zur Finanzierung ſeines Turn= 
Beſuche aus aller Welt: aus Amerika England, Japan, China, unter hallenbaues eine Lotterie veranſtaltet hatte. Der Verein gewann auf die 
b. Friedberg, 10. Nov. In der Aula der Auguſtinerſchule fand am 
veranſtalteter Vortragsabend ſtatt, der ſehr gut beſucht war und all= 
Ob auch die Bewohner der näheren und weiteren Umgebung Hirſch= gemeinen Beifall fand. Wie in den Vorjahren wird dieſe Vereinigung 
erſte brachte uns einen ſehr beifällig aufgenommenen von Herrn Lehrer 
Gernsheim, 11. Nov. Wäſſerſtand des Rheins. Am 11. Heinrich Bitſch über „Moderne Bühnenkunſt”. In eindrucksvoller und 
lebendiger Weiſe zeigte der Redner an vielen Beiſpielen, welcher Mittel 
heute der Regiſſeur bedarf, um den Stimmungsgehalt eines Werkes 
voll zu erſchöpfen und die Zuſchauer in die innere Struktur eines Werkes 
einzuführen. Der Abend wurde durch Vorträge von Dichtungen H. v. 
Hofmannsthals, R. Marie Rilke und unſeres heimiſchen Dichters Albert 
H. Rauſch durch Herrn ſtud. Steinbach in ſtimmungsvoller Weiſe 
            ein=
geleitet. 
* Gießen, 10. Nov. Zu Ehren des ſcheidenden und des neuen Leiters 
des Landwirtſchaftlichen Inſtituts fand mit 
            Semeſter=
beginn eine kleine Feier der ſtudierenden Jugend, der Profeſſoren und 
Afſiſtenten ſtatt. Der Leiter des Tierzuchtinſtituts, Prof, Dr. Kraemer, 
gedachte der Verdienſte des langjährigen Leiters, Prof. Dr. Giſevius, 
der in den wohlverdienten Ruheſtand getreten iſt. Der neue Direktor, 
Prof. Seſſous, gab ſeiner Hoffnung auf eine ſegensreiche Entwickelung 
des Inſtituts Ausdruck, das nun bald durch die bisherigen Räume des 
phyſiologiſchen Inſtituts eine bedeutende räumliche Erweiterung 
            er=
fahren wird.
Nummer 314
Freitag, den 12. November 1926
Seite 7
(16576
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Bei dem unterzeichneten Zollamte 
werden am 20. November 1926, 
            vor=
mittags 10 Uhr, 
ca. 100 kg. holländiſcher Kakao 
von guter Beſchaffenheit öffentlich 
gegen Barzahlung meiſtbietend verſteigert. 
Darmſtadt, den 11. Nov. 1926. (16537 
Zollamt Darmſtadt Bhf.
 Am Samstag, den 13. November 
1926, vormittags 10 Uhr, verſteigere 
ich zwangsweiſe meiſtbietend gegen 
            Bar=
zahlung: 
(16573 
1 Excenterpreſſe, 1. Langfallmaſchine, 
1 Abbiegebank, 1 Bohrmaſchine, eine 
Lochſtanze und andere Maſchinen, 
            ver=
ſchiedene Werkzeuge und Armaturen; 
ferner 1 Schreibpult, 1 Schreibmaſchine 
(Marke Adler). 
Treffpunkt der Steigliebhaber am 
            Ein=
gang der Artillerie=Kaſerne, 
            Heidelber=
gerſtraße 47, um 7,10 Uhr. 
Darmſtadt, den 11. Nov. 1926. 
Glaſer 
Gerichtsvollzieher.
 Ofenlegung der Stimmliſten 
fur die Boltsabſtimmung. 
Die Stimmliſten für die am 5. 
            De=
zember Ifd. Js. ſtattfindende 
            Volksab=
ſtimmung liegen von Sonntag, den 
14. bis einſchließlich Sonntag, den 
21. November 1926 in der Turnhalle 
am Kapellplatz zur allgemeinen Einſicht 
offen, und zwar: 
am Sonntag, den 14. November von 
9—1 Uhr, 
vom Montag, den 15. bis Samstag, 
den 20. November von 9—5‟= Uhr 
und Sonntag, den 21. November von 
9—1 Uhr. 
Innerhalb dieſes Zeitraumes können 
Einwendungen gegen die Richtigkeit und 
/Vollſtändigkeit der Stimmliſten 
            ſchrift=
lich oder mündlich zu Protokoll erhoben 
werden. 
Berechtigt zur Erhebung von 
            Ein=
wendungen ſind alle Perſonen 
            männ=
lichen und weiblichen Geſchlechts, die am 
Tage der Abſtimmung das 20. 
            Lebens=
jahr zurückgelegt haben, und zwar 
            be=
züglich aller Eintragungen in die 
            Stimm=
liſten. 
Wer die Eintragung eines 
            Stimm=
berechtigten verlangt, muß für dieſen die 
für die Stimmberechtigung erforderlichen 
Nachweiſe erbringen. Werden dieſe 
            Nach=
weiſe bis, zum Ablauf der 
            Einſpruchs=
friſt nicht oder nicht vollſtändig 
            vorge=
legt, ſo bleibt die Anmeldung 
            unberück=
ſichtigt. 
(st16506 
Darmſtadt, den 8. Nov. 1926. 
Der Oberbürgermeiſter. 
J. V.: Mueller. 
Bekanntmachung. 
In den Räumen der Stadtkaſſe liegen 
deren Handbücher für das 
            Rechnungs=
jahr 1924 von Montag, dem 15. 
            No=
vember ds. Js. ab, während der Friſt 
von einer Woche zur Einſicht offen, da 
mit Genehmigung des Herrn Miniſters 
des Innern für das genannte Jahr 
            Rech=
nung nicht zu ſtellen iſt. Während der 
Offenlegungsfriſt kann jeder Beteiligte 
von den Handbüchern Einſicht nehmen 
und ſchriftliche Bemerkungen dazu 
            ein=
reichen. 
(st16505 
Darmſtadt, den 8. Nov. 1926. 
Der Oberbürgermeiſter. 
Bauarbeiten. 
Die Erd=, Maurer= und 
            Stampfbeton=
arbeiten bei Errichtung eines 
            Alters=
heims auf dem Gelände des 
            Pfründner=
hauſes und eines Wohngebäudes am 
Woog, Ecke Landgraf=Georg= und 
            Win=
gertsbergſtraße follen vergeben werden. 
Die Bedingungen liegen bei dem 
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30, 
Zimmer Nr. 9, offen. 
Angebote ſind bis Samstag, den 
20. November 1926, vorm. 10 Uhr, 
einzureichen. 
(st16580 
Darmſtadt, den 10. Nov. 1926. 
Städt. Hochbauamt. 
Dergebung dan Dalarbeiten 
Für den Um= und Erweiterungsbau 
des Erholungsheims zur Poſt in 
            Jugen=
heim a. d. B. ſollen die Grab=, Beton= 
und Maurerarbeiten, Grobſchloſſer=,
            Stein=
hauer=, Zimmer=, Spengler= und 
            Dach=
deckerarbeiten vergeben werden. 
Die Bedingungen liegen von Freitag, 
den 12. November ab, bei dem 
            unter=
zeichneten Architekten offen und werden 
Angebotsformulare, ſoweit Vorrat, 
            ge=
gen Erſtattung der Selbſtkoſten 
            abge=
geben. 
Die Angebote ſind verſchloſſen mit 
der entſprechenden Aufſchrift verſehen bis 
Freitag, den 19. November, 
            vor=
mittags 11 Uhr, bei dem 
            unterzeich=
neten Architekten einzureichen, woſelbſt 
die Angebote im Beiſein der Bewerber 
geöffnet werden. 
(16516 
Darmſtadt, den 11. Nov. 1926. 
P. Müller, Architekt B. D. A. 
Mathildenſtr. 15, Telephon 54.
 Die Zwangsverſteigerung des Reſtes 
des Aluminiumgeſchirres ſowie ein 
Schreibtiſch, 1 Schreibtiſchſeſſel, ein 
Schreibmaſchinentiſch, 1 Bürotiſch 
und 2 Stühle findet am Samstag, 
den 13. November 1926, vormittags 
9 Uhr, Schützenſtr. 17 ſtatt. (17592 
Darmſtadt, den 11. Nov. 1926. 
Jungermann 
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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10 Pfund 1,20 Mark 
empf. Johs. Walther, 
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Eberſtadt, 
            Fern=
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Alexanderſtr. 4, I
 Enfdsrungs-Mſch Wrenſe Erok 
in Taben 
sollte jeder gebrauchen, um lästige, 
überfüssige u. häßliche Haaré 
im Gesicht und am Körper zu 
            ent-
fernen (Auch überflüssige Haare 
bei Bubikopf.) Auf ästhetisch 
            em-
pfindsame Menschen wirken solch 
überflüssige Haare abstoßend und 
manche oit unbegreiflicbe Ab- 
Nachher 
Vorher 
neigung ist darauf zurückzuführen. 
„Exex” ist eine neue Errungenschaft, solort 
gebrauchsfertig und entfernt in 1—2 Minuten 
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 Die erſie Herbſitagung des Deutſchen 
China=Inſtitutes in Frankfurt a. M. 
(Schluß.) 
Wie Prof. Pelliot (Paris) mit gründlichfter 
            Wiſſenſchaft=
lichkeit in das chineſiſche Drama, Prof. Dr. Schi=Hu (Univerſität 
Peking) in die chineſiſche Erzählungskunſt einführten, ſo daß 
man auch einmal einen Blick tun konnte hinter die Kuliſſen 
            chine=
ſiſcher Forſchung, ſo behandelte Prof. R. Wilhelm die ja den 
meiſten durch Ueberſetzung bekannte chineſiſche Lyrik. Die 
            Aus=
führungen dieſes letzten Vortrages gaben Grundlegendes, indem 
R. Wilhelm auf die Wechſelwirkung von Volkslied und 
            Kunſt=
lied einging. Wie die Gerätekunſt der Bronzen, ſo geht auch das 
Volkslied in China zurück in die älteſten Zeiten. In einem 
merkwürdigen Rhythmus von Volkslied und Kunſtlied trieb die 
chineſiſche Lyrik immer wieder neue Blüten hervor. Weiſe 
            Herr=
ſcher haben ſchon im frühen Altertum die hohe Bedeutung dieſer 
Volkslieder, dieſer Volkslyrik erkannt und durch ihre Hofmuſiker 
ſammeln laſſen. Denn ſolche einſt geſungene Volksdichtung, die 
nicht gemacht wird, ſondern die organiſch hervorquillt aus der 
Volksgemeinſchaft, die frei iſt von jeder berechneten 
            Beſchö=
nigung, gab ja ein Spiegelbild von dem im Volk herrſchenden 
ſittlichen Zuſtand, von ſeinen Wünſchen und Leiden. „Der Weiſe 
achtet auf dieſe Stimme ſeines Volkes, die im Lied ertönt.” So 
ſommelte auch Konfuzius nicht aus äſthetiſchen, ſondern aus ganz 
tiefen ſittlichen Lebensgründen dieſe Volkslieder in dem 
            kano=
niſchen Buch der Lieder, dem Shi=king. Aber auf der anderen 
Seite zeigte dieſe Volksdichtung auch einen Weg, durch Dichtung 
Wahrheit zu ſchaffen, indem man Lieder dichtete von oben nach 
unten, Lieder, die im Einklang waren mit den uralten 
            Volks=
liedern. So wurden dieſe Volkslieder langſam gewandelt zu 
einer höheren Form. Die Volkslieder wurden ſo gleichſam in 
die Beleuchtung des Bewußtſeins erhoben und geläutert. Mit 
dem Dichter Kjüh=Yüan (geb. 332 v. Chr.) trat nun aber eine 
dichteriſche Perſönlichkeit auf, die keine patriarchaliſchen 
Volkslieder mehr dichtete, ſondern die ihr ſchweres Los, den 
Kampf des Ehrenmannes gegen Verleumdung und 
            Boshaftig=
keit ihrer Umgebung, beſingt: 
„Von Kummer und von Gram verzehrt, bin ich entmutigt. 
Steh’ einſam da, erſchöpft von dieſer Zeit Bedrängnis.” 
Kjüh=Yüan hat die chineſiſche Dichtung bereichert um ein 
neues ſeeliſches Erleben, die Schwermut. Nachdem dieſer 
            lau=
terſte Menſch und Dichter, der nicht mehr in dieſer verderbten 
Welt zu leben vermochte, freiwillig ſeinen Tod in den Fluten 
des Mih=ho gefunden hatte, tauchte er wieder auf, ewig lebend 
in der Seele des chineſiſchen Volkes. — Wilde Kämpfe waren dann 
der Befeſtigung der Herrſchaft der Han=Dynaſtie (202 vor bis 220 
nach Chr.) vorangegangen. Neu mußte die chineſiſche Kultur 
            auf=
gebaut werden. Wieder ſammelt man die alten Volkslieder, 
ahmt nach, aber es entſtehen auch neue namenloſe Volkslieder, 
voll von unſagbarer Trauer, ſchlicht und einfach. Neue 
            Erleb=
niſſe bringen in der Tſin=Dynaſtie (256—313) eine 
            Volks=
dichtung voll von Skepſis an allem, was beſteht. Es war die 
Zeit des in China eindringenden Buddhismus. Die 
            ſchwer=
mütigen Lieder, der Hanzeit werden dann in der Dangzeit 
(618—906), der höchſten Blütezeit. chineſiſcher Kultur, wieder 
aufgenommen und durch individuelle Dichterperſönlichkeiten (Li= 
Dai=poh, Tu Fu) in unvergleichlichen Vierzeilern zur letzten 
künſtleriſchen Form verfeinert. Dieſe Vierzeiler ſind wirklich 
Dichtung, Verdichtung des Gefühls auf kleinſtem Raum, ſo 
daß dieſe Vierzeiler der Tangzeit zu den Juwelen der 
            Welt=
literatur gehören. 
„Die Marmorſtufen weiß vom Taue leuchten, 
Die Nacht iſt ſpät, das Kleid beginnt zu ſeuchten. — 
Mit dem kriſtallnen Vorhang ſchließt ſie nun ihr Zimmer, 
Da ſieht der Herbſtmond ſie im Perlenſchimmer.” 
Wir ſehen ſo, wie von den Dichtern der Tangzeit ſo viele 
unbeholfene Volkslieder der Hanzeit mit einer ans Wunderbare 
grenzenden Sparſamkeit der dichteriſchen Form vergeiſtigt 
            wer=
den. Wber ſolch ätheriſche Dichtung war nur möglich an einem 
Schnittpunkt der Kunſt, war nur möglich in einem Zeitalter der 
Dang, der höchſten Blütezeit chineſiſcher Kultur. Eine 
            Steige=
rung darüber hinaus war undenkbar. Und ſo iſt denn auch
 Freitag, den 12. November 1926 
ſpäter und bis auf heute dieſe Vierzeilerform der Tang=Lyrik 
zu einem bloßen Spiel geworden. Nach der glänzenden 
            Dang=
zeit, deren Herrlichkeit in einem Meer von Elend verſank, trat 
wieder das Volkslied auf den Plan, in dem nun das Dumpfe, 
das Schwere der Zeit herrſcht. 
So zeigt ſich in der chineſiſchen Dichtung die forwährende 
Erneuerung aus den Tiefen des Unbewußten, ein ſtändiges 
Wechſeln von Volkslied und Kunſtlied. Für dieſe grundlegende 
Beobachtung von Prof. Wilhelm könnte man auch Parallelen 
in unſerer noch viel zu wenig erforſchten und beachteten 
            deut=
ſchen Volkskunſt finden. 
Zum Schluß ſeines Vortrages ſtellte R. Wilhelm noch die 
Fvage nach dem Gemeinſamen, das alle chineſiſche Dichtung und 
Kultur trennt vom abendländiſchen Geiſt. Charakteriſtiſch für 
den chineſiſchen Menſchen und ſeine Kultur iſt die Ausbildung 
nicht des Individuums, ſondern beſtimmter Typen, wie ja auch 
der chineſiſche Kaiſer „mehr als ein Prinzip, denn als Perſon 
erſcheint”. Im typiſchen Menſchen iſt alles geordnet, hängt alles 
in ſich zuſammen. Der Typus des guten Menſchen weiß immer, 
wie man ſich in jeder Lage des Lebens zu verhalten hat. So 
gibt es auch für den chineſiſchen Menſchen keine Tragik in 
            un=
ſerem abendländiſchen Sinn. Wenn ich nur recht handle, ſo iſt 
das Schickſal von geringer Bedeutung. „Ich liebe das Leben 
und ich liebe die Gerechtigkeit. Wenn ich nicht beides haben 
kann, ſo laſſe ich das Leben und halte mich an die 
            Gerechtig=
keit.‟ Das iſt chineſiſche Weisheit. Und ſolche Weisheit läßt 
keine Tragik zu; denn ſie gründet auf einer klaren 
            Unterſchei=
dung einer Stufenfolge der Werte. Der Chineſe erlebt ſo im 
Typiſchen. Und ſo geſtaltet er auch in der Lyrik imer wieder 
typiſche Erlebniſſe wie in Baukunſt und Malerei. Dieſes typiſche 
Erleben gibt Form und Halt und Gemeinſchaft, aber es hat 
auch ſeine Begrenzung. Und jenſeits der Grenze eines ſolchen 
typiſchen Erlebens beglückt uns Europäer die ganze Fülle und 
Mannigfalltigkeit unſerer abendländiſchen und im beſonderen 
unſerer deutſchen Dichtung und Kunſt, die immer und immer 
wieder im Einzelerlebnis und im Einzelding den göttlichen 
Funken glimmen ſieht. Jedes Blatt von Dürers Griffelkunſt 
iſt eine „individuelle Urkunde‟. Die drei Kupferſtichblätter 
„Ritter, Tod und Teufel”, „Der hl. Hieronymus im Gehäus”, 
und „Die Melancholie” ſie ſpiegeln die verſchiedenartigſten 
Seelenzuſtände Dürevs wider, wie ſie niemals ein chineſiſcher 
Künſtler in ſolcher künſtleriſch gmeiſterten individuellen 
Einzeldarſtellung hätte mit ſeinem Pinſel niederſchreiben können; 
ſie zeigen gegenüber der im Typiſchen begrenzten 
            Darſtellungs=
weiſe der chineſiſchen Kunſt den unendlichen Reichtum unſerer 
deutſchen Artung, einen Reichtum, der einſt auch Tiefe war und 
heute — Gott ſei’s geklagt — nur Oberfläche noch iſt. 
Welche Art des Verhaltens zur Umelt iſt nun die höhere? 
Wir unterſchreiben die Antwort, die zum Schluſſe Prof. 
            Wil=
helm noch gegeben. Danaus, daß wir der einen Art angehören, 
folgt noch nicht, daß die andere Art höher oder geringer ſei. Es 
folgt daraus nur, daß wir ein möglicher Ausdruck des 
            Menſch=
heitsgedankens ſind. Aber es wäre vevgeblich, unſere Art zu 
verlaſſen, uns in eine andere Art einzuleben, die nicht unſerem 
eigentlichen Weſen entſpricht. Wohl aber können wir unſere 
Art bereichern durch das, was wir im Oſten an Weisheit und 
künſtleriſcher Geſtaltung des Lebens ſehen, wie es auch auf der 
anderen Seite möglich iſt, daß dort vieles von unſerer Art 
            orga=
niſch angeglichen werden kann. So wird auch auf dieſem Weg 
der Forſcharng, die nicht in der bloßen Anhäufung von 
            Wiſſens=
ſtoff ſtecken bleibt, ein Beitrag gegeben zu der Erkenntnis, daß 
wir die Unterſchiede in der menſchlichen Kultur wohl 
            anerken=
nen, daß wir die Eigenarten klar erkennen und ſo ihrer wahren 
Vertiefung dienen, daß wir aber trotz dieſer niemals 
            auszu=
löſchenden Ausprägung der Verſchiedenheiten öſtlicher und 
            weſt=
licher Kulturen auch das gemeinſame Blut nicht vergeſſen, das 
in uns Menſchen rinnt, daß alle echte Kunſt über bloße 
            äſthe=
tiſche Formung hinaus im Dienſte weltanſchaulicher 
            Geiſtes=
mächte ſtehen maß, daß alle echte Kunſt von ewiger Gültigkeit 
iſt und uns ſo auch fremde Kunſt die hohen Geſetze ſchöpferiſchen 
Geſtaltens entſchleiert. 
Gieichzeitig mit dieſen Darbietungen im Hörſaal der Sjädel= 
Galerie veranſtaltete das China=Inſtitut auch eine Ausſtellung 
chineſiſcher Baukunſt in den Sälen des Frankfurter Kunſtvereins. 
In ſyſtematiſcher Anordnung zeigte hier Herr Regierungsrat 
Boerſchmann, der zuverläſſigſte Kenner chineſiſcher Baukunſt, ſein
 Nummer 314 
ſo reiches Material von photographiſchen Aufnahmen, Plänen, 
Handzeichnungen, das er in mühevoller jahrelanger 
            Forſchungs=
arbeit aus faſt allen Provinzen Chinas zuſammengetragen hat. 
Beſonders anſchaulich waren die mit beigegebenen chineſiſchen 
Pläne und die ſo friſchen farbigen Entwürfe. So ließ zum 
            Bei=
ſpiel der große in Vogelperſpektive gezeichnete Plan der 
            Kaiſer=
gräber bei Peking mit aller nur wünſchenswerten Anſchaulichkeit 
die am Eingang dieſes Berichtes berührten Grundprinzipien 
einer ſozuſagen univerſiſtiſchen Baukunſt in China erkennen. 
Zwiſchen dieſe Ausſtellung waren von einer mit Recht ſtreng 
auswählenden Jury erſtklaſſige Originalſchöpfungen chineſiſcher 
Kunſt verteilt, darunter einige ikonographiſch bis jetzt 
            unbe=
kannte Stücke aus der Han=, Wei= und Dangzeit, die uns wieder 
einmal unſere auf einen noch ſo kleinen Denkmälerkreis 
            be=
ſchränkte Kenntnis ſchmerzlich fühlen ließen. Die frühe chineſiſche 
Kunſt dürfte uns noch manche Ueberraſchungen bereiten. So 
brachte die Herbſttagung des „Deutſchen China=Inſtituts in 
            Frank=
furt a. M.” denen, die willens waren, die großen 
            Zuſammen=
hänge aller Darbietungen anzuerkennen, reichen Gewinn. 
Dr. E. Zeh. 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Freitag, 12. Nov. 3.30: Stunde der Jugend: Führung ins 
Berufsleben durch das Städt. Berufsamt. „Der 
            Hauswirtſchafts=
lehrling”, Vortrag von Berufsberaterin Ernſt (für Kinder vom 
12. Jahre ab). O 4.30: Hausfrauennachmittag. Weinen und Lachen 
des Kindes”, Vortrag Dr. Martha Türk. O 5.45: Leſeſtunde: Aus 
den Briefen der Lieſelotte von der Pfalz. O 6.15: „
            Rettungs=
fahrten und Heldentaten” Vortrag von Herrn Frankl. O 6.45: 
Stenographie. O 7.15: Italieniſch. O 7.45: Zwanzig Minuten 
            Um=
ſchau über die Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. Sprecher: 
Ing. Randewig. O 8.05: „Geſellſchaft” Schauſpiel in drei Akten 
von Galsworthy. Perſ. Charles Winſor, Gutsherr: R. Taube; Lady 
Adela, ſeine Frau. Ferd. de Levis, ein junger neuer Reicher: Dr. 
Fleſch; Hauptmann Dancy: L. Biberti; „Mabel, ſeine Frau: 
Martha Schanzer; Marg. Orme, Dame der Geſellſchaft: Kundry 
Siewert; General Canynge: M. Pfeil; Major Colford: K. Böhme; 
Lord Erth, Pair des brit. Reiches: A. Bauer; Auguſtus Borring; 
Twisden, Senjorchef der Advokatenfirma Twisden und Graviter: 
Ben Spanier u. a. 
Stuttgart. 
Freitag, 12. Nov. 4.15: Konzert. 7 Darbietungen. O. 6.15: 
Die Erſchließung der Alpen (geſpr. v. K. Böhringer). O 6.45: 
Bruno Haizmann: Das Problem der Form in der Gebrauchs=, 
Tendenz= und reinen Graphik. O 7.15: Bekanntgabe der Beſetzung. 
O 7.30: Uebertr. v. d. Staatsoper Berlin: „Tosca” Muſikdrama 
von Puccini. 
Berlin. 
Freitag, 12. Nov. 4: Margarete Caemmerer: Ordnung und 
Pedanterie. O 4.30: Mutter und Kind. Anderſen: Die Geſchichte 
einer Mutter. — Mutterliebe. — Freiligrath: Aus dem ſchleſiſchen 
Gebirge. — Hebbel: Die Ballade vom Heideknaben. — Berta Lask: 
Vater, warum. Sonne. Die Nähmaſchine. Mutter. Mitw.: Ernſt 
Friedrich. O. 5: Ette=Kammer=Orch. O 6.20: Goldſchmidt: 
            Gegen=
reformation und Barock. O 6.45: Geh. Regierungsrat Schmitt: 
Die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika. O 7.30: 
Uebertr. a. d. Staatsoper: „Tosca”. Muſikdrama von Puccini. 
Floria Tosca, berühmte Sängerin; Mario Cavaradoſſi, Maler; 
Baron Scarpia, Chef der Polizei; Ceſare Angelotti; der Meßner; 
Spoletta, Agent der Polizei. O 10.30: Kapelle Kermbach. 
Königswuſterhauſen. Freitag, 12. Nov. 12: B. K. Graef: 
Sprechtechnik für Schüler. O 2.30: Dr. Olga Stieglitz: Allgem. 
Bildung. Begriff und Bedeutung. O 3: C. M. Alfieri u. G. v. 
Eyſeren: Spaniſch. O 3.30: Fabrifdirektor Seifer: Berufskunde: 
Feinmechanik und Optik. O 4.30: Mitteilungen aus den mit dem 
Zentralinſtitut verbundenen Stellen. O 5: Ob.=Medizinalrat Dr. 
Slawyk: Die phyikaliſche Erforſchung des Mikrokosmos. O 5.30: 
Dr. Arthur Dix: Die britiſche Weltmacht und ihre Auflockerung. 
O 6: Reg.=Präſ. Dr. Junghann: Ziel und Leiſtung des 
            Völker=
bundes. O 6.30: Dr. Zeitlin: Mode und Wirtſchaft. O 7: Dr. 
Ritſcher: Lyriker der Romantik im Liede.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſcmtlich in Darmſtadt.
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wirkendt 
1V 2213
Nummer 314
Freitag,den 12. November 1926
Seite 9
 Reich und Ausland. 
Die deutſche Auswanderungsbewegung 
in Zahlen. 
Ein richtiges Bild des Standes der überſeeiſchen 
            Aus=
wanderung eines Landes, erhält man nur dann, wenn wann 
i inen größeren Zeitraum als Vergleichsmaßſtab nimmt. Den 
Werlauf der deutſchen überſeeiſchen Auswanderungsbewegung 
weiſen am beſten die Halbjahreszuſammenſtellungen des 
            Stati=
tiſchen Reichsamtes nach. Nach dem letzten 
            Halbjahres=
ſa usweis umfaſſend die Monate Januar bis einſchließlich 
Juni des Jahres 1926, haben insgeſamt 34231 Auswanderer 
ſas deutſche Reichsgebiet verlaſſen. Gegen das Vorjahr (32 748) 
wedeutet dieſe Zahl eine Zunahme der Auswanderer um 1483, 
wegenüber dem Jahre 1924 (30 388) eine Zunahme um 3843. 
Die Höchſtziffer des Jahres 1923 mit 40 872 iſt hiernach 
            erfreu=
icherweiſe nicht wieder erreicht worden; es iſt aber doch ſeit 1924 
rvieder ein langſames Anſchwellen der Auswanderungsziffern 
isu beobachten. Auf die einzelnen Monate des erſten Halbjahres 
U926 verteilt, ergibt ſich allerdings eine abſchwellende Bewegung. 
Es wanderten nämlich aus:
im Juni . . . . 3492.
 Der Kongreß der Polarforſcher. 
B. S. Im großen Feſtſaal des Preußiſchen Landtags begann die erſte 
ordentliche Verſammlung der Internationalen Studiengeſellſchaft zur 
Erforſchung der Arktis mit dem Luftſchiff E. V., die unter dem Vorſitz 
von Fridtjof Nanſen vom 10. bis 12. November in Berlin ſtattfindet. 
Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man neben prominenten 
Vertretern der Wiſſenſchaft und des Luftſchiffbaues den 
            Reichsinnen=
miniſter Külz, den Chef der Marineleitung, Admiral Zenker, 
            Ober=
bürgermeiſter Böß ſowie andere bedeutende Perſönlichkeiten des 
            öffent=
lichen Lebens. Fridtjof Nanſen, der das Präſidium führte, eröffnete 
die Tagung und begrüßte die Vertreter der Reichs= und Staatsbehörden, 
denen er für ihr Erſcheinen und ihr Intereſſe am Kongreß dankte. Dem 
Präſidenten des Preußiſchen Landtages ſtattete er dann ſeinen Dank ab 
für die Ueberlaſſung des Feſtraumes und Oberbürgermeiſter Böß für die 
Gaſtfreundſchaft in Berlin. Nach dieſer kurzen Eröffnung ergriff 
namens der Reichsregierung und der Preußiſchen Staatsregierung 
            Reichs=
innenminiſter Dr. Külz das Wort, um die Tagung zu begrüßen und 
ihr den beſten Erfolg für ihre Arbeit zu wünſchen. Der 
            Reichs=
innenminiſter wies dann darauf hin, daß durch die reſtloſe Arbeit 
und den Forſchergeiſt aller Nationen es gelungen ſei, den Wunſch des 
Altertums zu erfüllen, und immer weiter vorzudringen in der 
            Er=
forſchung der Erde bis an die Stelle der Polargegend, die zuerſt Einhalt 
geboten habe. Aber auch hier werde die Grenze immer weiter 
            zurück=
geſchoben und die Finſternis durch die Fackel der menſchlichen Erkenntnis 
durchleuchtet. Der Gedanke, den Nordpol zu erforſchen, war durch 
            lang=
jährige wiſſenſchaftliche Erfahrung und die bedeutende Technik des 
            Luft=
ſchiffbaues, die ſich in Deutſchland in dem Namen Zeppelin” verkörpert, 
unverſtützt. Die Reichsregierung und die Preußiſche Staatsregierung 
begrüßten die Tagung zu dem großen Gedanken, zu dem großen Plane, 
dem im Intereſſe Deutſchlands und der Menſchheit der vollſte Erfolg 
            ge=
wünſcht werde.
 Die Kurve ſteigt alſo in den Monaten März, April und Mai 
Weträchtlich an, fällt aber im Juni ſtark ab auf ungefähr die 
Hälfte der Maiziffer. Im Juli 1926 ſteigt die Kurve mit 3761 
rum einige Hundert, im Auguſt 1926 mit 4466 ebenfalls nicht un= 
Tbeträchtlich gegenüber dem Vormonat an, wobei in dieſen bei= 
Dden Monaten die über Andwerpen Ausgewanderten nicht 
            berück=
ſichtigt ſind. Das Bild der deutſchen überſeeiſchen Auswanderung 
iſt alſo ein ſehr unregelmäßiges und ſchwankendes. 
Um einen Ueberblick über die Berufsverhältniſſe 
der Ausgewanderten zu gewinnen, müſſen von den 34 231 
            nach=
gewieſenen deutſchen Auswanderern zunächſt 1719 Perſonen, die 
gar keine Angaben über ihren Beruf gemacht haben, und 3497 
Perſonen, die entweder keinen Beruf hatten oder ihn nicht näher 
bezeichneten, ausgeſchieden werden. Es verbleiben alſo zur 
            Be=
rückſichtigung 29 015 Auswanderer. Hiervon waren 21 285 (73,4 
v. H.) haupiberuflich Erwerbstätige und 7730 (26,6 v. H.) 
            An=
gehörige von Auswanderern. Die Zahl der mitgenommenen 
Angehörigen fällt alſo nicht ſehr ins Gewicht, ausgenommen bei 
der Landwirtſchaft, wo auf insgeſamt 6607 Auswanderer allein 
2634 Angehörige entfallen. 
Nimmt man die Zahl der erwerbstätigen 
            Aus=
wanderer (Selbſtändige, Unſelbſtändige und Angehörige) in 
den drei großen Berufskategorien Landwirtſchaft, Induſtrie und 
Handel zuſammen, ſo ergibt ſich, daß die Induſtrie aller 
            Bran=
chen immer noch die meiſten Auswanderer mit 11 692 Menſchen 
ſtellt, dann folgt gleich die Landwirtſchaſt mit 6607 Köpfen, und 
dann erſt Handel und Verkehr mit 5658 Köpfen. Dieſe Zahlen 
laſſen einen Schluß auf die Geſchäftslage der Hauptgewerbe in 
Deutſchland zu. Von den einzelnen Induſtrien ſtellen die 
            mei=
ſten Auswanderer: die Eiſen= und Metallinduſtrie (4831), die 
Nahrungs= und Genußmittelinduſtrie (1159), das 
            Bekleidungs=
gewerbe (1065) und das Baugewerbe (1694), während 
            beiſpiels=
weiſe die chemiſche Induſtrie im erſten Halbjahr 1926 nur 143 
Auswanderer geſtellt hat. 
Scheidet man die Angehörigen ganz aus und 
            be=
ſchränkt ſich auf die ſelbſt= und unſelbſtändigen Erwerbstätigen, 
dann zeigt ſich folgendes Bild: auf die Land= und 
            Forſtwirt=
ſchaſt entfallen 3973 (18,7 v. H.). auf Bergbau, Induſtrie und 
Baugewerbe 8261 (38,8 v. H), auf Handel und Verkehr 4431 
(20,8 v. H.). auf Verwaltung, Heer und freie Berufe 668 (3.1 
v. H.), auf Geſundheitsweſen und Wohlfahrtspflege 318 (1,5 v. 
H.), auf häusliche Dienſte und Lohnarbeit wechſelnder Art 3634 
(17,1 v. H.). Bei dieſer Aufſtellung ſtehen alſo die Hauptgewerbe 
in der Reihenfolge Induſtrie, Handel und Landwirtſchaft. Einen 
relativ hohen Prozentfatz der Auswanderer ſtellen auch die 
Hausangeſtellten. Unter den einzelnen Induſtriegruppen ſtellt 
nach wie vor die Gruppe Eiſen= und Metallinduſtrie, 
            Elektro=
technik und Feinmechanik das größte Kontingent mit 3467 
            er=
werbstätigen Auswanderern, dann folgen das Baugewerbe mit 
1205 (14,6 v. H.), das Bekleidungsgewerbe mit 830 (10,0 v. H.) 
und zuletzt der Bergbau mit 353 (4,3 v. H.). 
Sarraſani auch literariſch erfolgreich. 
Wir hatten vor einigen Wochen von einem ſchmucken Buchhefte 
Sarraſanis geſprochen, das unter dem Titel „Mit Sarraſani nach 
            Süd=
amerika” in die Welt ging. Binnen ganz kurzer Zeit ſind 60 000 
            Exem=
plare dieſer intereſſanten Veröffentlichung zum Vertrieb gekommen, ſo 
daß ſich Hans Stoſch=Sarraſani entſchloß, die Serie fortzuſetzen. Das 
zweite Heft iſt nun unter gleichem Titel „Mit Sarraſani nach 
            Süd=
amerika”, aber mit völlig neuem Umſchlage, mit neuen Bildern und neuen 
Artikeln erſchienen und gleichfalls zum billigen Preiſe von 50 Pfg. durch 
den Sarraſani=Verlag in Dresden=N. zu beziehen. Das Büchlein 
            ent=
hält über 80 Aufnahmen, die niemals in Deutſchland veröffentlicht 
            wur=
den, und Beiträge von Ernſt Köhler=Hauſen, von dem bekannten 
            ar=
tiſtiſchen Schriftſteller H. A. Kober, von Geheimen Regierungsrat 
Illgner, von Hans Schneider und Karl Arthur Vollrath. Es wird den 
gleichen Siegeszug antreten wie Heft 1 dieſer originellen Zirkus= und 
Südamerikaferie. Alſo Erfolg, nicht nur als Zirkusunternehmer, 
            ſon=
dern auch als Buchverleger! 
Weitere Einzelheiten zu dem Diebſtahl diplomatiſcher Dokumente 
in Magdeburg. 
IU. Magdeburg. Die Nachforſchungen nach den in 
            Magde=
burg geraubten Staatsverträgen des argentiniſchen Militärattachés 
Anibal Imbert zieht weitere Kreiſe. Ein großer kriminalpolizeilicher 
Apparat iſt in Bewegung geſetzt worden, um Licht in dieſe etwas dunkle 
Geſchichte zu bringen. Die Nachforſchungen wurden bisher dadurch 
            er=
ſchwert, daß Oberleutnant Anibal Imbert, der der argentiniſchen 
            Ge=
ſandtſchaft in Brüſſel attachiert iſt, nur gebrochen deutſch ſprach und 
keinen Dolmetſcher zur Verfügung hatte, ſowie ferner dadurch, daß der 
von ihm im Kraftwagen mitgenommene Begleiter, ein Bierbrauergeſelle, 
bereits am Freitag früh mit unbekanntem Ziel weitergewandert iſt. 
Ein Auto mit 28 Kindern in voller Fahrt gegen eine Mauer. 
TU. London. In Lanarkſhire fuhr ein großes Perſonenauto, 
in dem ſich 28 Kinder des dortigen Krüppelheimes befanden, infolge 
Verſagens der Bremſe gegen eine Mauer. Der Anprall war ſo ſtark, 
daß der ganze Kraftwagen umſtürzte und einen großen Teil der Kinder 
unter ſich begrub. Einige der Kinder wurden ſchwer verletzt, die übrigen 
kamen mit leichteren Verwundungen davon.
Aulge
 Frithjof Nanſen, 
der Präſident der Tagung der Polarforſcher in Berlin. 
(Originalzeichnung von Friedmann mit Namenszug des Forſchers.) 
Sodann begrüßte Oberbürgermeiſter Böß den Kongreß 
und betonte, daß Berlin dankbar ſei, daß die Tagung in ſeinen Mauern 
ſtattfinde und daß dort ein Problem gelöſt werden ſolle, an dem alle 
Völker in gleicher Weiſe beteiligt ſeien. 
Für dem am Erſcheinen verhinderten Rektor der Univerſität ergriff 
dann Profeſſor Penck das Wort. Er führte aus daß die Berliner 
Univerſität mit den Ideen des Kongreſſes auf das Engſte verknüpft ſei 
und ihm einen vollen Erfolg wünſche. Den gleichen Wunſch äußerte auch 
ein Vertreter der Techniſchen Hochſchule Charlottenburg. 
Hierauf folgte ein Vortrag von Profeſſor Kohlſchütter=Berlin 
über die Entſtehung der Internationalen Studien= 
Geſellſchaft und deren bisherige Tätigkeit. 
Sodann ſprach der Präſident der Geſellſchaft, 
Profeſſor Fridtjof Nanſen, 
von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, über die wiſſenſchaftliche Notwendigkeit 
der arktiſchen Forſchung und die Unzulänglichkeit der bisher benutzten 
Forſchungsmittel. Der Forſcher ging in ſeinem Vortrag davon aus, 
daß die Unterſuchung der polaren Gegenden notwendig ſei, um die 
            Er=
ſcheinungen, ſo z. B. die Wärmeverhaltniſſe in anderen Gegenden der 
Erde richtig erfaſſen zu können. Unter den zahlreichen in der Arktis 
zu löſenden Problemen ſei das geographiſch wichtigſte die Verteilung der 
großen Maſſen von Land und Meer. Zu löſen ſei die Frage, welche 
Ausdehnung das ſeinerzeit von der Fram=Expedition im hohen Norden 
entdeckte Tiefmeer habe. Neben dieſen Forſchungsaufgaben, die Nanſen 
als die elementarſten bezeichnete, ſeien zu betonen, die meteorologiſchen, 
die bceanographiſchen, die geodätiſchen, die geophyſiſchen und die 
            bio=
logiſchen Probleme, von denen in ſpäteren Vorträgen die Rede ſein 
wird. Zur Löſung ſolcher Fragen habe die Neuzeit dem Flugzeug und 
Luftſchiff neue Forſchungsmittel geſchenkt. Bei der Schwierigkeit der 
Landungsverhältniſſe im Außengebiet habe allerdings das Flugzeug noch 
nicht die Stufe der Vervollkommnung erreicht, die es ſchon gegenwärtig 
für die Polarforſchung brauchbar erſcheinen ließ. Dagegen habe das 
lenkbare Luftſchiff bereits in ſeinem heutigen Entwicklungsſtadium große 
Vorzüge für die Unterſuchung der arktiſchen Gebiete. Vor allem könne 
es durch ſeine Tragfähigkeit notwendige Mannſchaften und eine 
            reich=
liche Ausrüſtung mitnehmen. Sein Aktionsradius umfaßt augenblicklich 
ſchon die geſamten unbekannten Gebiete. Endlich könne es für die 
            er=
forderlichen Unterſuchungen gut landen, mit Ausnahme vielleicht da, 
wo nicht offenes Waſſer genug vorhanden ſei, um ſich durch neuen 
            Waſſer=
ballaſt richtig halten zu können. Es bleibe aber zu hoffen, daß ſich auch 
hierfür eine Löſung finden werde. (Starber Beifall.) 
Hauptmann a. D. Walter Bruns, der Begründer der 
            Inter=
nationalen Studien=Geſellſchaft, ſprach hierauf über die praktiſchen Wege 
für den Einſatz von Luftſchiffen großen Typs zur wiſſenſchaftlichen 
            Er=
forſchung der Polargegenden. Drei zurzeit ſchwebende 
            Luftſchiffverkehrs=
projekte, deren Durchführung die nahe Zukunft bringen werde, gäben der 
Studien=Geſellſchaft die Möglichkeit, ſich für wiſſenſchaftliche Zwecke ein 
Großluftſchiff mit Beſatzung zu leihen. Es ſeien dies: 1. Das engliſche 
Luftſchiff=Verkehrsprojekt von London nach Auſtralien, nach Kapſtadt 
und nach Kanada. 2. Das ſpaniſch=nordamerikaniſche Projekt des 
            Luft=
ſchiffbaues Zeppelin von Sevilla nach Buenos=Aires und 3. das von 
Bruns ſelbſt ausgearbeitete Projekt von London bzw. Paris über Ber=
 cdte Sodener 
Vch.s Pastillen gegen 
Husten, Heiserkeit, Verschleimung
 praktiſchen Ergebniſſe einer Polarforſchung durchaus zu verantworten 
ſeien. 
Geheimrat Schütte ſprach dann noch namens der wiſſenſchaftlichen 
Geſellſchaft für Luftfahrt Fridtjof Nanſen ſeine beſten Wünſche für die 
Durchführung und das Gelingen des Planes aus. Unter lebhaftem 
            Bei=
fall der Verſammlung überreichte Geheimrat Schüttte als Ausoruck ſeines 
perſönlichen Dankes Fridtjof Nanſen ein Werk über den Luftſchiffbau 
Deutſchlands. Profeſſor Nanſen dankte für dieſe Gabe und ſchloß ſodann 
die Vormittagsſitzung. Im Anſchluß daran fand in den Räumen des 
Preußiſchen Landtages ein gemeinſames Frühſtück ſtatt. 
Die Tagung ſetzte ihre Beratungen mit einer Reihe 
            fachwiſſenſchaft=
licher Vorträge fort. Als erſter ſprach SirNapier Shaw=London 
über den Einfluß der Arktis auf die Witterungsvorgänge der nördlihen 
Halbkugel. Profeſſor Samoilowitſch=Leningrad hielt einen 
            Vor=
trag über die geologiſchen und biologiſchen Aufgaben der Arktis. Als 
letzter Vortrag erfolgte ein Referat des Kapitäns Boykow über die 
acrogeodätiſchen Vermeſſungsmethoden und ihre Bedeutung für die 
geographiſche Forſchung. 
Die Hochzeitsfeierlichkeiten in Brüſſel. 
* Brüſſel. Die Feierlichkeiten anläßlich der Vermählung des 
belgiſchen Kronprinzen mit der Prinzeſſin Aſtrid von Schweden haben 
am Mittwoch die ganze Stadt auf die Beine gebracht. Eine dichte 
            Men=
ſchenmenge hatte ſich längs des Weges, den der Zug zurücklegen mußte, 
eingefunden. Die Stadt war feſtlich geſchmückt, die Giebel prangten in 
den ſchwediſchen und belgiſchen Farben, bunte Decken hingen aus den 
Fenſtern. Jede Fenſterniſche bis unter die Dächer war von Schauluſtigen 
beſetzt. Vor der Kirche St. Gudule bildete ein Departement 
            Mavine=
ſoldaten Spalier. Die Kirche ſelbſt war in ihrem Innern prächtig 
            ge=
ſchmückt. Unter dem Klang der Glocken trafen die fürſtlichen Gäſte ei: 
im erſten Auto der däniſche König und die Großherzogin von 
            Luxem=
burg, im zweiten die Königin von Dänemark, der Kronprinz von 
            Nor=
wegen, Prinzeſſin Marie Joſé und Prinz Axel von Dänemark, im dritten 
Auto Prinz Heinrich von England, der den König von England bei den 
Feierlichkeiten vertrat, Prinzeſſin Ingrid, Prinz Eugen, Prinzeſſin 
Reneé von Bourbon. Zum Schluß traf der Kronprinz Leopold mit 
ſeinen Eltern und Prinzeſſin Aſtrid mit ihren Eltern ein. Erzbiſchof 
von Roey hielt eine Anſprache an das junge Paar. Unter den Klän en 
der ſchwediſchen und der belgiſchen Nationalhymne fand dann die 
            feier=
liche Trauung ſtatt. 
Ein Nieſenmeteor als Geſchenk. 
* Rom. In der Nähe von Rom ging Dienstag nacht ein ſelten 
großer Meteor nieder. Der Meteor, der tief in die Erde gedrungen iſt, 
wird jetzt ausgegraben und dem Papſt als Schmuck für die vatikawiſchen 
Gärten überlaſſen werden. 
Zug= und Autozuſammenſtoß. 
TU. London. Wie aus Houſton in Texas gemeldet wird, ſtieß ein 
Eiſenbahnzug mit einem Auto zuſammen, wobei 9 Perſonen ums Leben 
gekommen und 25 ſchwer verletzt worden ſind. 
Ein entſetzliches Unglück bei Waſhington. 
TU. New York. In La Plata bei Waſhington vernichtete ein 
Sturm das Schulhaus. Aus den Trümmern wurden 15 Kinderleichen 
geborgen. Weitere verwundete Kinder liegen in Waſhingtoner 
            Hoſpitä=
lern. Der Sturm drückte die Schule wie ein Kartenhaus zuſammen. 
Entſetzliche Szenen ſpielten ſich ab, als bekannt wurde, daß die Schule 
vernichtet ſei. Das Unglück paſſierte, als die Lehrerin gerade die 
            Kin=
der entlaſſen wollte.
 Geſchäftliches. 
Unſerer heutigen Stadtauflage liegt ein Proſpekt über Waldflora 
Kräuterkuren des Reformhauſes „Ariſta”, Anton Braunwarth 
Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtraße 3, bei, worauf wir unſere Leſer auf= 
(16570 
merkſam machen.
 Reift defterent! 
HAsfefren 
MAchent Merin!
 TAKV beseitigt den Haarflaum, was 
der Rasierapparat nicht fertig bringt. 
Unsere großen Künstlerinnen: Erika Gläßner, Meria Orska, Trude 
Hesteberg, Tilla Durieux, Spinelly, Pearl Withe ete. wundern sich, daß 
man bei der Wode des Bubikoptes sich noch des unbequemen 
            Raster-
messers bedient, welches Pickel verursacht und die Härchen um so 
schneller und härter hervorrutt oder der schlecht riechenden und 
            um-
ständlichen Depilatoires. 
Sie alle sagen: TAKF entfernt in 5 Minuten überall alle Härchen 
und Haarflsum Diese porfümierte Creme kommt gebrauchsfertig aus 
der Tube und entſernt das Haar bis zur Wurzel: Es wächst sehr 
            lang-
sam nach und verschwindet allmählich ganz. TAKF ist sehr sparsam 
im Gebrauch, man entnimmt der Tube nur das notwendige Ouantum. 
TAKF macht die Haut weiß und zart und reizt sie nicht im Mindesten. 
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Kalckreuthstr 4, Steinplatz 65 55. 
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Niederlage für Frankfurt a. M. und Umgobung: 
Karl Meyer, Frankfurt a. M. 
Telefon Hansa 48665 
Oederweg 120 
Wetterbericht. 
Wettervorausſage für Samstag, den 13. November 1926 
nach der Wetterlage vom 11. November 1926. 
Meiſt wolkig, Tempergturen allmählich fallend, meiſt trocken. 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle. 
Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde. 
Hauptſynagoge ( Friedri hſtraße). 
Freitag, den 12 Nov. Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 45 Min. 
Samstag, den 13. Avv. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. 
            Schrift=
erklärung. — Sabbatausgang 5 Uhr 35 Min. 
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 15 Min, — 
Abends 6 lUhr 00 Min. 
Gebetszeiten in der Eynagoge der iſrgel. Religionsgeſellſ haft. 
Samstag, den 13. Nov. Vorabend 4 Uhr 20 Min. — Morgens 8 Uhr: 
— Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 35 Min. 
ochengottesdienſt: „orgens 6 Uhr 45 Min. — Abends 4 Uh5 
30 Min.
Seite 10
Freitag, den 12. November 1926
Nummer 314
 Sport, Spie 
Fußball. 
Sportverein Darmſiadt 98 
gegen Sporiverein Mannheim=Waldhof. 
Die Kämpfe um die Meiſterſchaft in den einzelnen Bezirken 
            be=
ginnen nunmehr in das entſcheidende Stadium zu treten. Noch iſt in 
keinem der 5 Bezirke des ſüddeutſchen Verbandes entſchieden, wem die 
Würde des Meiſters endgültig zufallen wird. Während aber in manchen 
Bezirken, z. B. in Bayern, ſchon eine gewiſſe Vermutung beſteht, wer 
nach Beendigung der Spiele ſich als Beſter der Beſten die 
            Teilnahme=
berechtigung bei den Endſpielen um die ſüddeutſche Meiſterſchaft 
            errun=
gen haben wird, iſt in unſerem Rheinbezirk in dieſer Beziehung noch 
gar nichts geklärt. Der Abſtand des derzeitigen Tabellenführers, der 
nach Gewinnpunkten gerechnet der Sportverein 98 iſt, von dem Fünften 
der Tabelle iſt ſo minimal, daß die Ergebniſſe eines Spieltages 
            gewal=
tige Aenderungen hervorzubringen imſtande ſind. Die Tatſache, daß 
von den fünf führenden Vereinen Neckarau 3, Waldhof und Darmſtadt 
4 und V. f. R. und Phönix Ludwigshafen je 6 Verluſtpunkte haben, 
ſpricht für ſich. 
Kein Wunder, daß gerade bei dieſer Geſtaltung der Tabelle jeder 
Kampf unter den führenden Vereinen erhöhtes Intereſſe beanſprucht. 
Nicht allein deswegen, weil gerade der Ausgang dieſer Treffen auf die 
Meiſterſchaftsvergebung von höchſter Wichtigkeit iſt, ſondern auch 
            des=
halb, weil ein weiterer Umſtand die an dieſen Spielen Beteiligten dazu 
anſpornt, auf jeden Fall auf einen Punktgewinn bedacht zu ſein. Zum 
erſten Male wird nämlich nach den Beſchlüſſen des Würzburger 
            Ver=
bandstages in dieſem Jahre eine Runde ſämtlicher Tabellenzweiten der 
5 Bezirksligen ausgetragen; dem Sieger dieſer Runde iſt die 
            Möglich=
keit gegeben, ſich mit der ſiegreichen Geſtaltung des Spieles mit dem 
Drittplacierten aus der Runde um die ſüddeutſche Meiſterſchaft die 
Teilnahmeberechtigung bei den Spielen um die deutſche Meiſterſchaft 
zu erwerben. 
So iſt es ſelbſtverſtändlich, daß bei dem Spiel des nächſten Sonntags 
auf dem Darmſtädter Stadion bei den Gegnern höchſte 
            Energieentfal=
tung und damit die Grundvorausſetzung für einen wirklich raſſigen 
Punktekampf erwartet werden darf. Waldhof, das lange Zeit 
            unge=
ſchlagen die Tabelle anführte, wird zweifellos bedacht ſein, die 
            Ein=
buße, die durch die beiden Niederlagen gegen Neckarau und Phönix 
Ludwigshafen erlitten wurde, wieder wettzumachen. Daß die 
            Wald=
höfer das techniſche Können dazu haben, beſtätigen gerade die 
            Spiel=
beri ſte über die beiden Verluſtſpiele, die einſtimmig dem Waldhof= 
Sturm das höchſte Lob ſpenden. Um ſo intereſſanter wird es ſein, den 
Darmſtädter Sturm, der in letzter Zeit ſo außerordentlich erfolgreich 
war, in Parallele ſetzen zu können mit dem Angriffsquintett des 
Gegners. — Wir werden auf Einzelheiten zurückkommen. 
FC. Eintracht Darmſtadt—Pol.=Sportv. Darmſtadt. 
Als nächſten Gegner empfängt Eintracht am Sonntag den Polizei= 
Sportverein Darmſtadt. Die Leiſtungen dieſer Mannſchaft ſind ſo 
            be=
kannt, daß man ſich eine nähere Betrachtung erſpaven kann. Die 
            bis=
her von ihr erzielten und noch zu erwartenden Reſultate laſſen den 
            dies=
jährigen Gaumeiſter mit Beſtimmtheit vorausſagen. Eintracht dagegen 
hat noch ſchwer zu kämpfen, um ſich möglichſt weit vom entgegengeſetzten 
Ende der Tabelle zu halten. — Das Spiel beginnt um 10.30 vorm. 
FC. „1907‟ Bensheime. V.—FC. „Starkenburgia” Heppenheim 2:2 (1:1) 
Ein Meiſterſchaftskampf zweier gleichwertiger Gegner, wie ihn die 
Bensheimer Fußballgemeinde noch ſelten geſehen hat. Bereits acht 
Tage bildete doch dieſes Treffen ſo ziemlich das Tagesgeſpräch, was ja 
die beſte Reklame heutzutage iſt. Man brauchte ſich denn auch nicht zu 
wundern, wenn bei Spielbeginn ſo zirka 1200 Sportbegeiſterte das 
Spielfeld umſäumten. Bemerkenswert iſt, daß die Heppenheimer in 
Maſſen erſchienen waren und ihrer Mannſchaft hierdurch ein ſtarkes 
Nückgrat verſchafften. Den Bensheimern zur Nachahmung empfohlen! 
Das Spiel war äußerſt ſpannend und fair. Bensheim konnte dem bis 
jetzt noch Unbeſiegten den erſten Punkt abknöpfen. Heppenheims Elf iſt 
gut, beſonders flink. Bei Bensheim fielen die beiden Außenſtürmer im 
Vergleich zu den vorhergehenden Spielen merklich ab, beſonders in der 
zweiten Spielhälfte. Die Innenſtürmer dagegen waren gut, nur etwas 
zu zaghaft. Der beſtbeſetzte Teil war die Läuferreihe die Verteidigung 
war im Spiel gegen Lampertheim bedeutend beſſer. Der Torhüter war 
wieder der Turm der Schlacht. Das ſonntägliche Spiel hat ohne 
Zweifel dem Fußballſport wieder neue Anhänger zugeführt und 
            beſon=
ders der gaſtgebende Verein wird weiter bemüht ſein, bei den nächſten 
Spielen mit dem gleichen Sport aufzuwarten.
und Tarnen.
 Handball. 
Deutſche Turnerſchaft. Main Rhein=Gau. 
M.=Klaſſe: Griesheim—Aſchaffenburg wird den ſicheren und 
            viel=
leicht auch zahlenmäßig hohen Sieg des Platzbeſitzers herausbringen. 
Anders bei Sprendlingen—Pfungſtadt. Man kann hier ganz gut mit 
einem Siege der Pfungſtädter rechnen. Doch hat Sprendlingen bis jetzt 
nur auswärts geſpielt und wir ſind der Anſicht, daß es in Sprendlingen 
noch manche Ueberraſchung geben wird, auf die ſich auch Pfungſtadt 
            ein=
ſtellen muß. Von größtem Intereſſe iſt die Begegnung Eberſtadt—
            Lan=
gen. Das Vorſpiel brachte kein klares Kräfteverhältnis, weil es 
            früh=
zeitig bei 1:1 abgebrochen und für Eberſtadt als verloren erklärt wurde. 
Nun hat Langen durch einen Verluſtpunkt bei 5 Spielen ſein Können 
gezeigt; aber auch Eberſtadt erzielte in ſeinen beiden letzten Treffen 
            Un=
entſchieden in Nauheim und Pſungſtadt, und hat jetzt den Vorteil des 
eigenen Platzes, wofür Langen ſeinen Frion im Tor hat. Es wird ein 
recht ſpannendes Spiel geben, deſſen Ausgang offen iſt. 
A=Klaſſe: Beſſungen—Neu=Iſenburg wird einen harten Kampf 
geben, weil auf der einen Seite Beſſungen Punkte braucht, und 
            an=
dererſeits Neu Iſenburg bisher ungeſchlagen auf die Meiſterſchaft 
            zu=
ſteuert. Langen-Bickenbach dürfte den Sieg der Gäſte bringen, wenn 
Langen kein beſſeres Spiel als im Vortreffen zeigt. Egelsbach—
            See=
heim wird den Platzinhaber als Sieger ſehen. Das bedeutendſte Spiel 
im Nied heißt Worfelden—Wolfskehlen, denn hier geht es um die 
            Füh=
rung für Wolfskehlen. Das Vorſpiel brachte den knappen Sieg des 
Platzbeſitzers und es liegt im Bereiche der Möglichkeit, daß Worfelden 
diesmal den Spieß umdreht. Tgde. Darmſtadt—Walldorf bleibt 
            des=
halb fraglich, weil die Tgde, nur Ausſicht auf ein annehmbares 
            Reſul=
tat hat, wenn ihre Elf vollzählig iſt und das iſt eben die Frage. Taſ. 
Griesheim hat gegen Groß=Gerau wenig Siegesmöglichkeit. 
FC. „Union” 1913. 
Für den kommenden Sonntag ſtehen wieder zwei Mannſchaften in 
den Verbandsſpielen, auf dem Sportplatze an der Heidelbergerſtraße. 
Die erſte Mannſchaft empfängt um 11 Uhr die gleiche vom ASC. 
            Darm=
ſtadt und die Jugend um 10 Uhr Sportvereins 2. Jugend. Was das 
erſte Treffen betrifft, ſo ſtoßen hier zwei Gegner aufeinander, die ſich 
ſchon manchen harten Kampf geliefert haben, und auch am Sonntag 
            lie=
fern werden. Ich gebe der Platzmannſchaft die beſſeren Ausſichten auf 
Grund deſſen, weil ſie in den letzten Wochen erheblich an Spielſtärke 
zugenommen hat. Auch das Jugendtreffen wird ſeine Anziehungskraft 
nicht verfehlen, denn beide Mannſchaften kämpfen um den dritten Platz 
der Tabelle. Am Sonntag konnten die Unioniſten Sportvereins dritte 
Jugend mit 7:1 guf den Weg ſchicken und hoffen, auch am kommenden 
Sonntag ein ehrenvolles Reſultat zu erreichen. 
Pol.=Sportverein Darmſtadt-Pol.=Sportverein Wiesbaden (Liga.) 
Kommenden Sonntag nachmittag 3 Uhr treffen ſich obige 
            Mann=
ſthaften auf dem Schupo=Sportplatz zum fälligen Verbandsſpiel. — Das 
Vorſpiel in Wiesbaden konnten die Kurſtädter Poliziſten in den leßzten 
Minuten für ſich entſcheiden. Darmſtadt hat alſo am kommenden 
            Sonn=
tag eine Scharte auszuwetzen und zu beweiſen, wer von beiden 
            Mann=
ſchaften die ſpielſtärkere iſt. Im Vorſpiel unterlag die hieſige 
            Polizei=
elf, einmal dadurch, daß verſchiedene Leute im Laufe „Nund um die 
Frankfurter Anlagen”, ſich vormittags verausgabt hatten und das Tempo 
uachmittags beim Spiel nicht durchhalten konnten. Zweitens mußte für 
die linke Sturmſeite ganz junger Erſatz eingeſtellt werden, und zuletzt 
der kurze Platz in der Kaiſerſtraße, auf dem ſich die hieſige Polizeielf 
nicht zurechtfinden konnte. 
Zu dem Spiel am Sonntag kann die Elf immer noch nicht komplett 
antreten. Infolge Erkrankungen und Unglücksfall muß für den 
            Halb=
linken, Rechtsaußen, ſowie die Verteidigung Erſatz eingeſtellt werden. 
— Wiesbaden erſcheint in ſtärkſter Aufſtellung; durch Zuzug von 
            Spie=
lern aus Berlin hat die Elf eine weſentliche Verſtärkung erhalten.
 Der deutſche Fußballmeiſter, Sp.Vg. Fürth, wird nach ſeiner 
            Rück=
kehr von Barcelona, wo er am 5. und 8. Dezember ſpielt, am 12. 
            Dezem=
ber in Genf ein Spiel gegen den ſchweizeriſchen Meiſter Servette 
            aus=
tragen. 
Tennis=Weltmeiſter Nené Lacoſte beabſichtigt, ſich im nächſten Jahr 
für ein Jahr in Amerika anzuſiedeln. 
Ein deutſch=franzöſiſcher Boxkampfabend findet am 16. November 
in Paris ſtatt. Deutſcherſeits ſind u. a. Hein Domgörgen und 
            Röſe=
mann vorgeſehen. 
Harry Perfſon wurde in Amerika wegen unfairen Boxens gegen 
Bud Gorman auf unbeſtimmte Zeit disqualifiziert.
 Der Sport des Sonntags. 
Fußball. 
Abgeſehen vom Bezirk Württemberg=Baden, der am 
Sonntag keine Verbandsſpiele angeſetzt hat, treten faſt alle anderen 
            Be=
zirke am 14. November in die 2. Serie des Meiſterſchaftskampfes ein, 
Im Bezirk Bahern finden allerdings nur zwei Spiele ſtatt: 
Wacker München ſpielt gegen FC. Fürth und ASV. Nürnberg gegen 
Schwaben Augsburg. In beiden Fällen ſind die gaſtgebenden, alſo 
            erſt=
genannten Vereine unbedingt in Front zu erwarten. — Mit einer 
vollen Rnude wartet der Rheinbezirk auf. Das bedeutſamſte 
Treffen iſt unſtreitig das zwiſchen dem gegenwärtig führenden SV. 98 
Darmſtadt und dem von der Führung verdrängten SV. Waldhof. Die 
Darmſtädter haben auf eigenem Gelände die beſten Ausſichten, ihre 
führende Poſition mit Erfolg zu verteidigen. FC. Speyer hat dagegen 
auch auf eigenem Platze wenig Ausſicht, ſich gegen V.f.L. Neckarau, der 
doch eine der beſten Mannſchaften des Bezirkes ſtellt, zu behaupten. 
Ein Gleiches iſt vom Spiel Sp.Vg. Sandhofen gegen V.f.N. Mannheim 
zu ſagen; der Bezirksmeiſter wird hier wohl wieder zu zwei Punkten 
kommen. Ungewiß iſt der Ausgang der Spiele Ludwigshafen 03 gegen 
FC. Pirmaſens und Phönix Mannheim gegen Phönix Ludwigshafen. — 
Fünf Spiele gibt es auch im Mainbezirk. FC. Hanau 93 wird 
auf eigenem Platz für die Frankfurter Eintracht, die ja zuſammen mit 
dem FSV. Frankfurt die Tabelle anführt, ein ſchwerer Gegner ſein; 
der Spielausgang iſt durchaus offen zu halten und das um ſo mehr, als 
Eintracht ohne Pfeiffer und Dietrich ſpieien muß, während Hanau Karl 
wieder eingeſtellt hat. Einen ungewiſſen Gang haben auch die 
            Offen=
bacher Kickers vor ſich, die in Neut=Iſenburg zu Gaſt ſind. In den drei 
weiteren Spielen: FSV.—Viktoria 94: Hanau, Germania Frankfurt— 
Viktoria Aſchaffenburg und Rot=Weiß Frankfurt gegen Union 
            Nieder=
rad haben jeweils die Platzbeſitzer, die um etwas beſſeren Chancen. 
In den drei Spielen des Bezirkes Rheinheſſen=Saar haben 
dagegen jeweils die Gäſte die günſtigeren Gewinnausſichten. Es ſpielen: 
Saar 05 Saarbrücken-FV. Saarbrücken; Alemannia Worms—SV. 
Wiesbaden: „Haſſia Bingen-FSV. 05 Mainz. Eine Ueberraſchung 
könnte es nur in Worms geben. 
In den übrigen Landesverbänden werden ebenfalls die 
            Meiſter=
ſchaftsſpiele fortgeſetzt. Daneben gibt es in Eſſen mit dem Spiel 
            Weſt=
deutſchland—Oſtholland noch eine größere Veranſtaltung von 
Allgemeinintereſſe. Die Weſtdeutſchen haben zwar auch diesmal keine 
Idealmannſchaft zuſammengebracht, dürften aber immerhin noch ſtark 
genug ſein, um die Oſtholländer zu ſchlagen. 
Im Auslands=Fußball verdient das Länderſpiel Ungarn gegen 
Schweden in Budapeſt Erwähmung. 
Handball. 
Die LSB.=Handballer haben diesmal mit den Vorrundenſpielen um 
den D.S.B.=Pokal ein Ereignis von hervorragender Bedeutung. Es 
finden zwei Spiele ſtatt: Süd= gegen Weſtdeutſchland und Berlin gegen 
Baltenverband. Das Treffen Süd= gegen Weſtdeutſchland 
kommt nicht, wie zuerſt vorgeſehen war, in Darmſtadt, ſondern in 
Hagen zum Austrag. Süddeutſchland hat ſeine Vertretung wiederum 
der bewährten Mannſchaft des SV. Darmſtadt 98, ergänzt durch einige 
gute Kräfte der Sp.Vg. Fürth, anvertraut. Beſtimmt ſind: Trautwein 
(Darmſtadt); Kadel und Reuter (Darmſtadt); Gebhardt (Fürth), Götz 
und Allwohn (Darmſtadt); Fiedler, Werner. Jans. Hennemann 
(Darmſtadt), Knoll (Fürth). Erſatz: Gellinger (Fürth). 
            Weſtdeutſch=
land, das dieſes Jahr bereits zweimal in Privatſpielen gegen 
            Süd=
deutſchland unterlag, hat für dieſe Begegnung Läuferreihe und Sturm 
dutch Poliziſten aus Köln und Düſſeldorf verſtärkt. Seine Mannſchaft 
iſt: Orth (Hagen 72); Solbach (Barmen), Frohn (Turu Düſſeldorf); 
Lindgens (Mülheim 06), Göttgen (Union Hagen), Kruſe (Pol.=S.V. 
Köln); Pöthmann und Tucht (SW. Barmen), Wackernagel (Pol.=S.V. 
Düſſeldorf), Stielau und Hendrix (Pol.=S.V. Köln). — Falls die 
            Für=
ther Spieler ſich dem Darmſtädter Syſtem anzupaſſen vermögen, iſt auch 
diesmal ein ſüddeutſcher Sieg zu erwarten. In dieſem Falle käme die 
Zwviſchenrunde am 13. Februar in Darmſtadt, vorausſichtlich gegen 
Mitteldentſchland zum Austrag. 
Schwimmen. 
Die Schwvimmer haben diesmal nur ein Ereignis von einiger 
            Be=
deutung auf der Tagesordnung, das Jubiläumsſchwimmfeſt des 
            Eſſe=
uer SV. 06, an dem eine Reihe der beſten weſtdeutſchen Schwimmer 
teilnehmen. 
Pferdeſport. 
Die Galoppſaiſon geht zu Ende; am Sonntag findet in 
            Deutſch=
land nur ein Rennen und zwar in Dortmund ſtatt. Frankreich hat 
Rennen in Auteuil. — Der bekannte deutſche Vierjährige Weißdorn 
beſtreitet am Samstag in Liverpool das Rennen um den 
            Groß=
venor=Cup.
SalgddRitablell ladbe
 Falmin,, da ving Cocos-Hasdfelk mund mun hengoskellb vcn: 
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ſprechen v. 10—4 Uhr 
(2984) 
Ehrliches fleißiges 
Mädchen 
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15. 11. geſ. Vorzuſt. 
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Nummer 314
Freitag, 12. November
jan
 * Rückgang der Arbeitsloſigkeit. 
Während vor etlichen Monaten jede Woche das Ausſcheiden einer 
necht beträchtlichen Anzahl von Arbeitsloſen aus der Fürſorge feſtgeſtellt 
herden konnte, iſt ſeit einigen Wochen ein langſamer Rückgang der 
9=beitstoſigkeit „ verzeichnen. In recht mäßigem Tempo erfolgt die 
=iedereinſtellung, was gerade nicht dafür ſpricht, daß ſich die Lage 
janſerer Wirtſchaft auffallend gebeſſert hat. Die Induſtrie iſt gegen 
früher gewiß ſtärter beſchäftigt, aber doch nicht ſo, daß ſie aus dem 
irmer noch großen Arbeitsloſenheer jede Woche Hunderttauſende her= 
(misziehen könnte. Erfrculich iſt es aber dennoch, daß im vergangenen 
Ronat wenigſtens 85 000 unterzubringen waren Ein Umſtand darf 
lber nicht überſehen werden: die fetzt eingetretene Beſſerung unſerer 
Wirtſchaftslage, wie ſie ſich in der Abnahme der Erwerbsloſigkeit 
            aus=
rrückt, hängt einzig und allein mit dem engliſchen Bergarbeiterſtreik 
            zu=
mmen. Iſt der Ausſtand zu Ende — der namentlich dem Bergbau 
(äne gute Arbeitsperiode gegeben hat — dann wird ſich auch in unſerer 
„Virtſchaft manches wieder wenden. Gerade dieſes Problem ſollte 
            Ver=
nlaſſung genug ſein, das Erwerbsloſenprogramm nicht von der Seite 
er Arbeitsbeſchaffung durch Gebung von Staatsmitteln in 
            Notſtands=
rrbeiten zu löſen verſuchen, ſondern dadurch, daß der Wirtſchaft 
            mög=
fichſt die Erleichterungen gegeben werden, die nötig ſind, um ſie in die 
Lage zu verſetzen, ihre Produktionsunkoſten ſtark zu ſenken und dadurch 
mit ihren Waren auf dem Weltmarkt konkurrieren zu können. 
Nach den neueſten Feſtſtellungen hat der Rückgang der 
            Haupt=
anterſtützungsempfänger in der Erwerbsloſenfürſorge auch in der 
veiten Oktoberhälfte angehalten. In der Zeit vom 15. Oktober bis 
. November iſt die Zahl der männlichen 
            Hauptunterſtützungsempfän=
ner von 1085 000 auf 1069 000 zurückgegangen, die der weiblichen von 
254 000 auf 240 000, die Geſamtzahl von 1 339 000 auf 1309 000. Der 
Geſamtrückgang beträgt alſo rund 30 000 oder 2,3 Prozent. Die Zahl 
wer Zuſchlagsempfänger (unterſtützungsberechtigte Familienangehörige 
Wollerwerbsloſer) hat ſich im gleichen Zeitraum von 1 360 000 auf 
H 353 000 vermindert. Während des ganzen Monats Oktober iſt die 
Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger um rund 85000, d. h. um 6,1 
SProzent zurückgegangen. 
Stand der Hackfruchternte und der Winter= 
Hagten im Deutſchen Reich Anfang November. 
Der Verlauf der Oktoberwitterung war durch die anfangs 
            herr=
ſchende Trockenheit und die hierauf folgende ſtarke Näſſe dem 
            Einbrin=
gen der noch auf den Feldern befindlichen Hackfrüchte und der 
            Herbſt=
beſtellung im allgemeinen wenig günſtig. 
Die Erträge der Kartoffelernte entſprechen nach den meiſten 
Berichten nicht überall den Erwartungen und bleiben vielfach ziemlich 
beträchtlich hinter den vorjährigen Ergebniſſen zurück. Faſt allgemein 
wird über ſtarke Fäule und geringe Haltbarkeit der Knollen geklagt. 
Zucker= und Runkelrüben ſind im Wachstum etwas 
            zurückge=
blieben und ergeben ebenfalls häufig nicht die Mengenerträge wie im 
Vorjahre. 
Die Ausſagt des Wintergetreides Lat ſich infolge des 
wvenig güinſtigen Witterungsverlaufes im Oktober faſt allenthalben 
            ver=
zögert. Soweit die aufgelaufenen Saaten bereits eine Begutachtung 
zulaſſen, lautet dieſe im allgemeinen nicht ungünſtig. Beim Roggen 
zeigen ſich hin und wieder lückenhafte Beſtände und dünnes Wachstum. 
deren Urſache fedoch weniger auf die Witterung als auf die 
            Verwen=
dung ungebeizten Saatgutes zurückgeführt wird. 
Die Viehweiden haben im allgemeinen noch einen reichlichen 
Wuchs; doch machten Näſſe und Kälte ihrer Nutzung faſt allgemein ein 
vorzeitiges Ende. In vielen Gegenden mußte der Weidengang bereits 
Mitte Oktober abgebrochen werden. 
Von tieriſchen Schädlingen werden hauptſächlich noch Mäuſe 
            ge=
nannt, die durch maſſenhaftes Auftreten bedeutenden Schaden anrichten. 
Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 — gut, 3 — mittel, 
4 — gering, ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende 
            Begutach=
tung des Wintergetreides; Winterweizen 28 (im November 
1925: 2,6); Winterſpelz 3,0 (2,4); Winterroggen 2,9 (2,7); Wintergerſte 
2,6 (2,5). 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Die autliche Großhandelsindexziffer vom 10. November. Die auf 
den Stichtag des 10. November berechnete Großhandelsindexziffer des 
Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem 3. November um 1,1 v. H. 
auf 133,0 geſtiegen. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe 
bei geſtiegenen Getreidepreiſen um 1,6 v. H. auf 138,5 und die 
            Induſtrie=
ſtoffe leicht auf 122,8 angezogen. 
Rheiniſche Hoch= und Tiefbau A.G., Mannheim. Der 
            Geſchäfts=
bericht der Rheiniſchen Hoch= und Tiefbau A.G. weiſt für das 
            Ge=
ſchäftsjahr 1925/26 einen Reingewinn von 89 872 RM. aus, aus dem 
eine Dibidende von 10 Prozent auf die Stamm= und von 8 Prozent 
auf die Vorzugsaktien verteilt werden ſoll, während 12 472 RM. auf 
neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. Der Geſchäftsgang wird in 
Anbetracht der gegenwärtigen Lage im Baugewerbe günſtig beurteilt. 
Peters Union A.G., Frankfurt a. M. Der Aufſichtsrat der 
            Geſell=
ſchaft beſchloß, der im Laufe des Monats Dezember einzuberufenden 
ordentlichen Generalverſammlung für das am 30. Dezember zu Ende 
gegangene Geſchäftsjahr nach reichlichen Abſchreibungen die Verteilung 
einer Dividende von 8 Prozent wie im Vorjahre vorzuſchlagen. Die 
Geſellſchaft hat, wie der W. T. B.=Handelsdienſt erfährt, unter Mitwirkung 
des Bankhauſes Andreä u. Co., Wieshaden, mit einer holländiſchen 
Gruppe eine hypothekariſch ſichergeſtellte 7prozentige, innerhalb 30 
            Jah=
ren zu amortiſierende Obligationsanleihe im Betrage von h. fl. 2 400 000 
abgeſchloſſen, die im Laufe dieſes Monats in Holland zum Kurſe von 
93 Prozent zur Zeichmung aufgelegt wird. Ferner ſoll, wie wir hören, 
der Generalverſammlung die Erhöhung des derzeit MM. 6 160 000 
            be=
tragenden Aktienkapitals um RM. 3 000 000 vorgeſchlagen werden. Im 
Zuſammenhang ausländiſcher Freunde ſollen letztere eie Vertretung 
im Aufſichſtsrat erhalten. 
Kautſchuk=Gefellfchaft m. b. H., Frankfurt a. M. Unter dieſem 
Namen wurde hier ein Unternehmen gegründet, deſſen Gegenſtand der 
Großhandel mit Rohkautſchuk in jeglicher Form ſowie mit allen 
            Mate=
rialien, die der Kautſchukgewinnung und =Verarbeitung dienen, iſt. Die 
neugegründete Geſellſchaft ſteht der Metallbank und Metallurgiſchen 
Geſellſchaft nahe. 
Verein deutſcher Handelsmüller. In der heutigen 
            Generalverſamm=
lung des Vereins Deutſcher Handelsmüller unter dem Vorſitz von 
            Ge=
heimrat Schoenherr wurde eine Entſchließung augenommen, in der 
ein „Vertragszoll” für Mehl von mindeſtens 12,50 Mark per 100 Kg. 
verlangt wird und gleichzeitig die Inkrafttretung eines angemeſſenen 
autonomen Mehlzollſatzes ab 1. Januar 1927. In einer weiteren 
            Ent=
ſchließung wird gefordert, daß für diefenige Gerſte, welche zu Graupen 
verarbeitet wird, nur der niedrigſte Zollſatz in Frage kommen dürfe. 
Bei den Verhandlungen wurde u. a. darauf hingewieſen, daß die 
            deut=
ſchen Mühlen 1925 durch die ausländiſche Konkurrenz 60 Prozent des 
Auszugmehl=Abſatzes eingebüßt hätten. 
Konkursverfahren. Ueber das Vermögen der Landwirtſchaftlichen 
Lagerhaus=A.G. Geroldshauſen in Geroldshauſen (Unterfranken) iſt 
das Konkursverfahren eröffnet worden. 
Sachſenwerk Licht und Kraft A.G. Im Proſpekt über die 
            Börſen=
einführung der neuen Aktien der Sachſenwerk Licht und Kraft A.G. 
wird über die Geſchäftslage mitgeteilt: Das anfangs lebhafte Geſchäft 
iſt von einer ruhigen Entwicklung abgelöſt worden. Auch die 
            Anſpan=
nung der Geldverhältniſſe hat ſich gemülderk. In der Fabrikation und 
in der Verwaltung ſind neuerlich weitere Vereinfachungen und 
            Spar=
maßnahmen durchgeführt worden, deren Auswirkungen ſelbſt bei 
            ver=
ringertem Umſatz ein befriedigendes Ergebnis für das laufende 
            Ge=
ſchäftsjahr erwarten laſſen, falls nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe 
eintreten. 
Vergwerksgeſellſchaft Georg von Gieſches Erben. Breslau. 
            Gegen=
über einer kürzlich verbreiteten Meldung, daß die Geſellſchaft 
            beabſich=
tige, in der Nähe von Berlin oder Breslau eine Zinkhütte und ein 
Zinkwalzwerk zu errichten, um darin die Erze ihrer auf deutſiher Seite 
bei Beuthen gelegenen Blei=Scharleharbe zu verhütten, wird von 
            unter=
richteter Seite mitgeteilt, daß die Verwaltung dieſer Nachricht völlig 
fernſtehe. Angaben über die diesbezüglich ſchwebenden Pläne können 
zwar zurzeit noch nicht gemacht werden, doch könne erklärt werden, daß 
Lie Mitteilung in der oben erwähnten Form nicht zutrefſend ſei.
 Frankfurter Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 11. November. 
Wenn auch der J. G.=Markt heute wieder das Hauptintereſſe in 
            An=
ſpruch nahm, ſo konnten ſich die übrigen Marktgebiete doch mehr von 
der Bewegung auf dem J.G.=Gebiete unabhängig machen. Banken, 
Schiffahrtswerte, Elektrowerte und beſonders auch die Montanpapiere 
konnten ihre an ſich gute Verfaſſung durch Kursbeſſerungen bis zu 
4 Prozent unter Beweis ſtellen. Gut gebeſſert waren namentlich 
            Danat=
bank. Deutſche Bank, Norddeutſcher Lloyd, Gelſenkirchen. Rheinſtahl 
und Siemens u. Halske. Die Stimmung war nicht mehr ſo nervös. 
J.G.=Farbeninduſtrie eröffneten 4 Prozent unter der Notiz der 
            geſtri=
gen Abendbörſe, konnten ſich zunächſt aber dann um 2 Prozent erholen. 
Das Bezugsrecht wurde mit 31 gehandelt. Das Geſchäft in JG.=
            Far=
beninduſtrie blieb weiter lebheft bei ſchwankender Tendenz. Auf den 
Rentenmärkten blieb die Umſatztätigkeit gering und die Stimmung 
            un=
verändert. Türken behaupteten ſich gut. Im Freiverkehr war die 
Tendenz ſehr ſtill. Benz 95, Brown Boveri 162, Growag 70, Ufa 37. 
Später wurde das Geſchäft auf allen Märkten ſtark eingeſchränkt. Nur 
einige Sonderbewegungen in Danatbank und Deutſche Erdöl brachten 
für dieſe Papiere weitere Kursgewinne. J.G.=Farbeninduſtrie konnten 
ſich auf Deckungen bis auf 352 erholen, da die für heute erwarteten 
Abgaben der Provinz in J.G.=Werten ausblieben. Dann aber wurde 
die Tendenz für Farbeninduſtrie erneut ſchwächer. In der zweiten 
Börſenſtunde entwickelte ſich auf dem Kriegsanleihemarkte wieder 
            leb=
hafteres Geſchäft bei anziehenden Kurſen, dagegen blieben die übrigen 
in= und ausländiſchen Renten vernachläſſigt. Tägliches Geld 3½ Proz., 
London—Paris 150,25. 
An der Abendbörſe wurden die Rückkäufe in erheblichem Maße 
fortgeſetzt, ſodaß ſich auf allen Gebieten zum Teil beträchtliche weitere 
Kursbeſſerungen einſtellten. Auch ſeitens des Publikums lagen ſogar 
neue Aufträge vor, die allerdings meiſt noch zu niedrig limitiert waren 
und ſo nicht ausgeführt werden konnten. Stark geſucht waren 
            Danat=
bank, weil man ſich Anregung aus der morgigen Halbjahrsſitzung 
            ver=
ſpricht. Auch die anderen Banken bis 2 Prozent höher. Montanwerte 
weiter gut erholt, insbeſondere Mannesmann und Rheinſtahl. 
            Schiff=
fahrtswerte ereichten die höheren Berliner Nachbörſenkurſe. 
            Elektro=
werte zeitweiſe ſtärker verlangt, doch ſchloß Berlin auf dieſem Gebiet 
höher. Rheiniſche Braunkohle gewannen gegen den Mittagskurs 
            an=
fangs 6 Prozent. Renten folgten der Aufwärtsbewegung, namentlich 
Kriegsanleihen hatten lebhaftes Geſchäft. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 11. November. 
Die Baiſſebewegung nahm bei Beginn der heutigen Börſe nicht in 
der geſtrigen Schärfe ihren Fortgang. Die Spekulation ſchritt vielmehr 
zu kleinen Deckungen, die zunächſt das Kursnivequ leicht beſſerten oder 
wenigſtens weitere Rückgänge aufhielten. Trotzdem lagerte über den 
Aktienmärkten eine Spannung, die ſich in einer von allen Seiten 
            aus=
geübten größten Zurückhaltung bemerkbar machte. Die Geſamttendenz 
war in der erſten Stunde einheitlich. Soweit keine Deckungskäufe 
            vor=
lagen, gaben die Papiere des Großverkehrs weiter nach. Die 
            Verſtim=
mung ging heute vom Farbenmaukt aus, wo ein ſtarkes Angebot alter 
Aktien an den Markt gelangte, das angeblich aus intereſſierten Kreiſen 
ſtammen ſoll, die ſich eine Ausübung des Bezugsrechtes ſichern wollten. 
Daneben trugen aber die innerpolitiſche Situation und der erwartete 
Antrag auf Erhöhung der Börſenumſatzſteuer zu der vollkommenen 
            Be=
feitigung jeglicher ſpekulativer Unternehmungsluſt bei. Die flüſſige 
Veranlagung des offenen Geldmarktes konnte hieran nichts ändern. Bei 
der ſtockenden Geſchäftstätigkeit an den Aktienmärkten war für 
            Tages=
geld kaum Nachfrage vorhanden. Der Satz ſtellte ſich auf 3,5—5,5. 
Monatsgeld wurde mit 5.75—6,75 angeboten. Am Deviſenmarkt konnte 
die Reichsmark gegenüber dem Dollar eine Beſſerung auf 4,2110 
            er=
zielen. Das Pfund erholte ſich mäßig auf 4,8470 gegen New York, 
Paris lag gegen London mit 150½), freundlicher, Mailand dagegen mit 
117 abgeſchwächt. 
Im weiteren Verlauf der Börſe führte die ſchon erwähnte 
            Beruhi=
gung zu kleinen Rückkäufen. Die Abſchwächung kam damit zum 
            Still=
ſtand, an ihre Stelle traten einheitlich 2—3 Prozent Beſſerungen. In 
einzelnen Papieren wirkte ſich die Rückkaufsneigung noch ſtärker aus, ſo 
zogen Schultheiß insgeſamt um über 10 Prozent und Darmſtädter Bank= 
Aktien um 6 Prozent an. Trotzdem waren aber die Umſätze im großen 
und ganzen noch minimal und die Unſicherheit nicht ganz behoben. Die 
Vefürchtungen über Einſchränkung der Neportsgelder erwieſen ſich als 
unbegründet, die Banken gewähren vielmehr zu Prolongationsſätzen 
            aus=
reichende Mittel gegen Vergütung von etwa 7—7,25 Prozent. — 
            Privat=
diskont kurze Sicht 4,75 Prozent, lange Sicht 4/, Prozent. An der 
Nachbörſe wurden, die höchſten Tageskurſe noch überſchritten. Man 
hörte faſt nur Geldkurſe.
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 125 2.131 2.135/ 2.145 
1.22 5.207 
4.18 4.1951 4.181 4.19
grief
 5.912 
2.071 
0.561 
3.049 
7.737 
21.516 
B1.62 
5.25 
8.211
Produktenberichte.
 Mannheimer Produktenmarkt vom 11. Nov. Auch heute verlief der 
Markt wieder in ruhiger, aber ſtetiger Haltung. Man nannte gegen 
halb 1 Uhr: Weizen inländ. 30,50—30,75, desgl. ausländ. 32,25—34, 
Noggen inländ. 25,50—26,75, Hafer inländ. 19,75—20,50, desgl. ausländ. 
20—24, Braugerſte 26,50—26,75, Futtergerſte 21—22, Mais 20,25—20,75, 
Weizenmehl 42,50—43, Roggenmehl 35—37, Brotmehl 32,50—33, 
            Wei=
zenkleie 11,50—11,75, Biertreber 17—17,50. 
Frankfurter Produktenmarkt vom 11. Nov. Bei kleinem Geſchäft 
war die Tendenz am hieſigen Markt weiter feſt. Weizen und Roggen 
waren um je 25 Pfg. teurer. Es notierten: Weizen 30—30,25, Roggen 
24,75—25, Sommergerſte 24—26,50, Hafer inländ. 20—20,25, Mais 19,75 
bis 20,00, Weizenmehl 42,25—43, Roggenmehl 35,50—36,50, Weizenkleie 
11,25, Roggenklcie 11,25. 
Berliner Produktenbericht vom 11. November. Der 
            Produkten=
handel behält auch heute wiederum eine unveränderte ſchvache Tendenz 
bei. Das mattere Ausland gab wohl wenig den Ausſchlag, vielmehr 
ſind die vorſichtige Unternehmungsluſt und das ſehr ſchleehte 
            Mehlge=
ſehäft im Augenblick wohl die einzigen tendenzbildenden Momente. 
Cffektives Brotgetreide lag bei Eröffnung im Preiſe etwa 50 Pfn. 
unter letztem Stand, während im Lieferungshandel ſogar Nückgänge 
ſir Weizen bis 1,5 Mk., für Roggen bis 2 Mk. herauskam. Sonſtige 
Futtermittel folgen der Allgemeintendenz.
 England und das europäiſche 
Stahlkartell. 
Der „Evening Standard” fügt der Meldung ſeines City=
            Korreſpon=
denten, daß gegenwärtig Verhandlungen zwiſchen führenden 
            Mitglie=
dern des kontinentalen Stahltruſts und engliſchen Induſtriellen 
            ſtatt=
finden, noch folgendes hinzu: Während die Frage, ob England dem 
            kon=
tinentalen Stahltruſt beitreten werde, im Augenblick noch vollkommen 
offen ſei, ſtehe auf der anderen Seite heute mit ziemlicher Sicherheit 
feſt, daß Verſchmelzungen zwiſchen einigen der führenden engliſchen 
Eiſen= und Stahlfirmen in nicht allzu ferner Zukunft zu erwarten 
ſeien. Zwiſchen mehreren Firmen würden zur Zeit 
            Fuſionsmöglich=
keiten erörtert, und mit der Ankündigung der Bildung eines 
            bedeuten=
den Truſts auf der gleichen Grundlage wie bei dem chemiſchen Truſt ſei 
in kurzem zu rechnen. 
Was die Beteiligung Englands an dem kontinentalen Stahltruſt 
betreffe, ſo ſei es verfrüht, irgend etwas Poſitives zu ſagen, obwohl 
bekannt iſt, daß mehrere der bedeutendſten Perſönlichk iten der engliſchen 
Induſtrie eine ſolche Einflußnahme begünſtigten. Man ſei in dieſen 
Kreiſen der Anſicht, daß das Stahlkartell durch die Verminderung der 
Nachfrage nach Eiſen und Stahl ſeit dem Kriege und die darauf 
            ein=
ſetzende Preisreduzierung eine Notwendigkeit geworden ſei. Die bei 
den meiſten engliſchen Stahlfirmen vorherrſchende Meinung ſei, daß die 
von den europäiſchen Zollmauern geſchützten Staaten alles 
            Wahrſchein=
lichkeit nach in Kürze einen entſchloſſenen Angriff auf die engliſchen 
Stahlmärkte unternehmen würden und daß die engliſche Induſtrie ſchon 
aus dieſem Grunde gezwungen wäre, ſich enger zuſammenzuſchließen, 
wenn ſie nicht den Boden unter ihren Füßen verlieren wolle. Der 
große Nachteil, der ſich für England durch ſeine Stellung außerhalb des 
Stahlkartells ergebe, iſt nach Anſicht des Gewährsmannes des Evening 
Standard der, daß England keinerlei Informationen erhalten könne 
über die Art und Weiſe, in der die Mitglieder des kontinentalen Eiſen= 
und Stahlkartells die Märkte zu erobern beabſichtigen. Ob England ſich 
entſcheide, gegen die europäiſchen Produzenten den Kampf aufzunehmen 
oder nicht, ein Zuſammenſchluß der Induſtrie ſei auf alle Fälle von, 
Wichtigkeit. 
Als Alternative für die Frage des Anſchluſſes an das europäiſche 
Stahlkartell ſei ferner ein Arrangement mit den Vereinigten Staaten 
erörterk worden. Eine ſolche Vereinbarung würde den britiſchen Eiſen= 
und Stahlfirmen wahrſcheinlich neues Kapital für den Ausbau ihrer 
Werke auf Grund der modernen techniſchen Errungenſchaften aus 
Amerika zuführen, als Gegenleiſtung, für die Unterbringung des 
            ameri=
kaniſchen Exportüberſchuſſes an Eiſen und Stahl. Denn Amerika 
            expor=
tiere gegenwärtig nur ſünf Prozent ſeiner geſamten Produktion, alſo 
beträchtlich weniger als vor dem Kriege. Auf engliſcher Seite würde 
man in einem ſolchen Abkommen kein großes Riſiko ſehen. Man glaube 
ſogar, daß der inländiſche awerikaniſche Markt noch aufnahmefähiger 
geſtaltet werden kann und daß Amerika es vorziehen würde, ſeinen 
eigenen Markt ſtärker auszubauen, bevor es den europäiſchen Märkten 
größere Aufmerkſamkeit widmet.
Viehmärkte.
 Darmſtädter Viehmarkt vom 11. Nov. Aufgetrieben waren 12 Ochſen, 
135 Kälber und 25 Schafe. Die Preiſe betrugen pro Pfund für Ochſen 
50—56 Pfg., für Kälber 54—69 Pfg. und für Schafe 35—40 Pfg. Der 
Marktverlauf war ſchleppend und es verblieb Ueberſtand. 
Mannheimer Viehmarkt vom 11. November. Dem heutigen 
            Klein=
viehmarkt waren zugefahren: 96 Kälber, 89 Schafe, 28 Schweine (alter 
Beſtand 23) und 624 Ferkel und Läufer. Preiſe: Kälber b) 70—75; 
c) 66—70; d) 60—66; e) 50—56; Schweine a) 81—82; b) 82—83; c) 81 
bis 82; d) 79—80; e) 78—79; 5) 76—77; Ferkel und Läufer 13—44 Mk. 
pro Stück. — Marktverlauf: Mit Kälbern puhig, langſam geräumt; 
mit Schweinen ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern lebhaft. 
Frankfurter Viehmarkt vom 11. Nov. Der Auftrieb des heutigen 
Nebenmarktes beſtand aus 72 Rindern, 947 Kälbern, 1318 Schafen und 
434 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der 
vergangenen Woche waren 240 Kälber und 185 Schafe mehr 
            angetrie=
ben, dagegen ſtanden 100 Schweine weniger zum Verkaufs Bezahlt 
wurden pro Zentner Lebendgewicht: Kälber 72—77, 62—71, 50—60; 
Schafe 37—41, 30—36, 24—22; Schweine von über 3 Zentnern 
            Lebend=
getvicht 80—83, von 240—300 Pfd. 80—83, von 200—240 Pfd. 81—83, 
von 160 bis 200 Pfd. 79—82 und von 120—160 Pfd. 78—80. 
            Markt=
verlauf: In Kälbern langſames, in Schafen reges, ſpäter abflauendes 
Geſchäft und ausverkauft. In Schweinen ruhiger Handel und geräumt. 
Die Fleiſchgroßhandelspreiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Ochſen= und 
Nindfleiſch I 90—95, II 85—90, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch I 60—70. 
II 50—60, III 35—45, Kalbfleiſch II 95—102, Hammelfleiſch 65—75, 
Schweinefleiſch 95—105, Gefrierfleiſch Rindfleiſch Vorderviertel 52, 
            Hin=
terviertel 58. 
Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Wie verlautet, haben die deutſch=franzöſiſche Kaliwerke jetzt temporäre 
Novemberpreiſe für November= und Dezember=Lieferungen feſtgeſetzt. 
Entgegen den bisherigen Nachrichten ſiber die internationalen 
            Kar=
tellierungsbeſtrebungen für Walzdraht erfahren wir von ausländiſcher 
Stelle, daß die franzöſiſche Walzdrahtinduſtrie das Haupthindernis für 
einen internationalen Zuſammenſchluß bilde. 
Wie wir hören, ſollen auf Veranlaſſung der belgiſchen Zinkinduſtrie 
die Verhandlungen zur Bildung eines internationalen Zinkſyndikats in 
der nächſten Zeit wieder aufgenommen werden. 
Der Wert der Einfuhr nach England, belief ſich im Oktober auf 
111 013 703 Pfund Sterling; eine Zunahme von 2 178079 Pfund 
            gegen=
über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Wert der Ausfuhr 
erreichte 53 176 663 Pfund Sterling; 13 95 323 Pfund weniger als im 
Oktober des Vorjahres. 
Die teilweiſe Sperre der polniſchen Grenze für die Kohlenausfuhr 
bleibt auch für dieſe Woche in Kraft, und zwar je drei Tage für die 
            ſüd=
liche und nördliche Grenze. Außerdem ſollen die ganze Woche über die 
deutſchen Häfen gemieden werden. Am Sonntag wird die Kohle nur 
für den Inlandsmarkt verladen werden. 
Bei der Textilinduſtrie in Lodz ſind perſiſche Aufträge in Höhe von 
zwei Millionen Reichsmark eingelaufen. Man plant im übrigen die 
Einrichtung von Konſignationslagern in Charbin, Tientſin und in 
Hongkong. 
In Reval wird die Ankunft einer lettiſchen Delegation unter 
            Füh=
rung des Außenminiſters Ulmanis Ende dieſer Woche erwartet. Sie 
ſoll die lettiſche Antwort auf die eſtländiſchen Vorſchläge über die 
            Zoll=
union überbringen. 
Die zwiſchen der Tſchechoflowakei und Sowjetrußland getroffenen 
Abmachungen umfaſſen die Lieferung von 86 000 Zentner Rohpetroleum, 
die in den Raffinerien der Soc. Fanto und der Apollo=Geſellſchaft 
            ver=
arbeitet werden ſollen. 
Wie in Budapeſter Finanzkreiſen verlautet, beabſichtigt die Leitung 
der Ungariſchen Nationalbank, in der nächſten Sitzung des Generalrats 
eine weitere Ermäßigung der Vankrate vorzunehmen. Die Bankrate 
hurfte von 6 auf 5½ Prozent, vielleicht ſogar auf 5 Prozent ermäßigt 
werden. 
Ab 1. Januar 1927 ſoll an der Budap ſter Waren= wie 
            Effekten=
börſe die Kursnotierung auf Pengö=Baſis erfolgen. 
Nunmehr werden in Rumänien die Zölle auf Baſis des Kurſes des 
engliſchen Pfundes erhoben werden, und zwar wird das Pfund gleich 
850 Lci umgerechnet. Die Zollgebühren brauchen, wie bisher, nicht mehr 
in Gold oder hochwertigen Valuten erlegt, ſondern können auch zum 
oben genannten Kurſe in rumäniſcher Valuta bezahlt werden. 
Durch Dekret hat die griechiſche Regierung die Einfuhrzölle für Woll= 
und Baumwollgarne zur Teppichfabrikation mit Wirkung vom 1. 
            No=
vember aufgehoben. 
Der Stahltruſt veröffentlicht die Ziffern über den Auftragsbeſtand 
per 31. Oktober und gab dieſen mit 3 686 000 To, an, was gegenüber 
dem Vormonat eine weitere Zunahme um 9000 To. bedeutet.
Nummer 314
Freitag, den 12. November 1926
Geite 12
 WWaftauf Arrien, Barmfradt. Granfärter Karoveriche voin Lr. Moodr. Les0. 
Suraftadter u. Mart
 Staatspapiere 
Deutſche 
6‟.%Reichsp.=Sch. 
p. 1. 10. 30 ... 
7% Baher. Staats= 
Sch. p. 1. 4. 29 
Gl,% H- V.= Sch. 
p. 1. 4. 29 
El.% Pr. St.=Sch. 
p. 1. 3. 29 
6l,70 Pr. St.=Sch. 
p. 1. 10. 30 
720 Sächſ. Fr.=Sch. 
v 1. 7. 39 
720 Sächſ. Fr.=Sch. 
p. 1. 7. 30 
6‟,%Württ. F. Sch. 
p. 1. 3. 29 
Borkriegsanleihen 
6% D Reichsanl. 
4% D. Reichsanl 
D. Schutzgb. v. 
08—11 u. 13.... 
4% D. Schutzg. v. 14 
4% Preuß. Konſ. 
4% Baden.... .. 
4½Bayern ...." 
4½ Heſſen. 
4% Württemberger 
b) Ausländiſche 
5% Bos. E. B. 1914 
5¾. L.Inv. 1914 
16 1898 
4½% 1902. 
4½ „... 
5% Bulg. Tabal0‟ 
4½% Oſ. Staatsr. 
v. 1913, Kdb. 1918 
4½%Oſt. Schatz. 14 
4½%Oſt. Silberr.. 
4% Goldr. ..
 Ru 
97.5
0.815
 16.2 
16.2 
0.,5 
0.75 
0.75 
0.75 
0.70
 39.5 
38 
8il. 
7
 37.n5 
24.75 
6.85
 „einh. R.(kon) 
3% Port./(Spz. II 
5% Rum.am. R.08. 
4½½ Gold. 13.. 
4% „ am.konv.. 
4½ „ am. 05... 
4%Türk. Abm.)03 
4%0 Türk. Bagb. I 
(Bagb.)II 
42 
4% „ 1911 Boll. 
4½% Ung. St. 1913 
4½% „ St. 1914 
4% „ Goldr. 
4% „ St. 10 
4% „ Kronr. 
3% „ Eiſ. Tor.G.
 
            Außereuro=
päiſche 
5% Mex.am. inn. 
5% „ äuß 99 .. 
4% Gold 04,ſtf. 
3% „ konſ. inn... 
4½% „ Irrigat. 
5% Tamaulipas I. 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
10% Berl. H.=Bk. G. 
Plo „ 
6% Berl. St.=Gold. 
8% Darmſt. St.=G. 
8% D. Hyp.=Bank 
Meining., Goldpf. 
8% Frtf.=Hyp.=B.= 
Goldpfdbr. . . 
8% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr.. . . . . ! 
5% Frkf. Pfbr.=Bk. 
Goldpfdbr. . . . . . 
8% Komm. Lbb. D. 
Goldſchuldver..
 27 
13
 27 
23.75 
17.95
23
 25.75 
22.5
30.5
 106 
100 
84.5
 100 
100.5 
100 
81.25
 8% Heſſ. Lob. Gold.) 
10% Komm=Elektr. 
Mark (Hag.) Gold. 
880 Mannh. St.=G 
886 Mainz St.=G. 
88 Naſſ. Lob. Gold, 
820 Pfälzer H. B. 
Goldpfandbr. . .. 
8% Pforzh. St.=G. 
8% Pr. C.=B.=Cr.=B. 
Goſopfandbr.. 
8% Rh. Hyp.=B. G. 
71/.%Rh. St.=W. 25/ 
10% Rh.=Weſtf.B.= 
Cr.=Bk. Goldpf.) 
8½ 
82 Südd. B.=Cr.=B. 
Goldpfandbr. .. 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
5% Bdw. Kohl. 23 
6% Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 
6% Heſſ. Brk.=Rog. 
23 
5% „Roggen . . 23 
5% Pr. Kaliw. .. 
5% Pr. Roggenw. 
5 % Südd. Feſt=B. G 
Borkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe 
Bay. Vereinsb. . . 
Bayr. Handelsb. .. 
Bayr. Hyp. u. Wechſ 
Berliner Hyp. =Bk. 
Frlf. Hyp.=Bk. . .. 
Frkf. Pfandbr.=B). 
Hamb. Hyp.=Bl. 
Mecklb. Hyp.=u. Wb. 
Meining. Hyp.Bk. 
Nordd. Gr.=Cr.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bk. .. 
Preuß. Bod.=Cr.=B 
Pr. Cent.=B. Cr.=B. 
Preuß. Pfdbr.=Bk.
 102.5 
96.5 
102 
98 
95 
101 
100.5 
135
 100 
12.4 
14.2 
8 
8.75
 17 
14.3 
15 
1.4 
11.35 
12, 
14.7 
11 
12.25
 Rhein. Hyp.=B. 
Rh.=Wſtf. B.=Cr.=B. 
Südd. Bodenkr. . . 
Bürtt. Hhp.=Bk. 
Staatl. od. prov. 
garantiert 
Heſſ. L.=Hyp.=B. 
Landeskr. Caſſel". 
Naſſau. Ldsb. 
Obligationen v. 
Transportanſt. 
4½Dux. Bdb Em.91 
„ 93 
42 Eliſ.=Bahn ſtfr. 
4½ Galiz. Carl= 
Lud.=B. 
abg. 
42 Kaſchau=Oderb. 
abg. 
770 Oſt. Nwſtb. 741 
5% Oſt. Südb. 12) 
2,6% Alte „ 
2,6% Neue„ 
5% Oſt.=Ung. 73/74 
2 Oſt. Staatsb. 83 
3%Oſt. „ 1.b.8.E. 
3%Oſt. „ 9. E. 
3% Oſt. „ 1885 
3%Oſt. „ Erg. Netz 
3% Raab Oedbg. 83 
g1 
971 
12 Rud. Silber .. 
Rud. Salzig.) 
4½% Anat., S.I 
4½%Anat, S. I 
4½%0 Anat., S. IIII 
3% Salon. Monaſt. 
5% Tehuantepee. 
..! 
4½% 
Bank=Aktien 
Allg. D.=Kredit: . . 
Bad. Bk. .... . .. . !. 
Bk. f. Brauind. . . . 1
 11.75 
13.8
 11.6 
10.75 
7.55
 161 
7.75 
8.75
 7.5 
14.3 
14.3
 13.5 
20½
 201, 
34 
27.5 
26 
10.20 
7.5 
31.25 
30.5 
26.75 
 
27.75
 146 
160 
165.5
 Barmer Bant. 
Bah. Hyp.=Wchſ. 
Berl. Handelsgeſ. 
Eomm. u. Privatb. 
Darmſt. u. Nat.=Bk. 
Deutſche Ban:.. 
D. Eff.u. Wchſ.=Bk. 
D. Hyp.=Bk. Mein 
D. Vereins=Bk. . 
Disk.=Geſellſch. ... 
Dresdener Bk. ... 
Frankf. Bk. . 
Frkf. Hyp.=Bk... . . 
Frrf. Pfdbr.=Bk... 
Gotha. Grundkr. Bk. 
Lux. Intern. Ban:! 
Metallbank. .. 
Mitteld. Creditb. 
Pfälz. Hyp.=Bk. ..!. 
Reichsbank=Ant. .. 
Rhein. Creditbk. . . . 
Rhein=Hyp.=Bk. 
Südd. Disc.=Geſ. 
Oſterr. Crebitanſt. 
Wiener Banwerein 
Bergwerks=Akt. 
Bochum.Bergb. .. 
Buderus.. . 
Dt. Luxemburg . .. 
Eſchw. Bergw... . . 169 
Gelſenkirch. Bgw. 
Harp. Bergb.... .. 
Ilſe Bergb. St.... 
„Genußſchein. 
Kalli=Aſchersleb. 
Kalt. Salzdetfurt.. 
Kali. Weſterregln. /160 
Klöcknerwerke .. 
Mannesm.=Röhr. /185 
Mansfelder .. 
Oberbedarf ....../101.25 
Obſchleſ. Eiſ. Caro) 
Otavi=Min.=Ant.. 
Phönix=Bergb. ... 
Rhein. Braunk. .. 
Rhein. Stahlw.. . . /194.25 
A. Riebeck Montan
 Ne 
262 
189 
25 
183.25 
139 
136 
113 
173 
162 
145 
43
 171.5 
153 
149 
163.5 
146 
150.5 
156 
8.30 
5.6.
 167.25 
114.25 
167.5 
171.75 
187.5 
Ra4 
1a8 
150.5 
134 
39.25 
133 
245 
173
 Rombach. Hütte 
Salzwerk Heilbr. 
Tellus Bgb.. ... .. 
Ver. Laurahütte. 
Ver. Stahlwerke..
 132.5 
100 
76.25 
147
 Induſtrie=Akt. 
Brauereien 
Eichbaum(Mannh.) 
154 
Henninger ..... 
Hercules. Heiſiſchel110 
Löwenbr.=Münch. 1260 
Mainz. Aktienbr. . 
Schöfferhof(Bind. 1/275 
Schwarz=Storchen 1146 
Tucher, Nürnberg 1156 
... ./135 
Verger ..
 Arrum. Berlin. 
Adler & Oppenh... 
Aolerw. Gv. Rleher) 
6BE. A. G. Vzg. A. 
50 A. E. G. Bzg. B., 
A. E. G. Stamm. 
Anglo=Cont. Guano 
Aſchaff. Zellſtoff .. 
Badenia (Weinh.) 
Bad. Maſch. Durl. 
Bad. Uhren, Furtm 
Bamag=Neguin”. 
Baſt Nürnberg ...!. 
Bahr. Spiegel". 
Beck & Henkel .. 
Bergmann El.... 
Bing. Metall.. . 
Brem.=Beſigh=Ol.. 
Bürſtenfbr. Erlang 
Eement=Heidelb. 
Cement, Karlſtadt 
Eement, Lothr... 
Shem. Albert . . . . . 
Chem. Brockh. 
Chem. Milch ...." 
Daimler Motoren 
Dt. Eiſenhandel.... 
Deutſche Erdöl .." 
D. G. u. Silb. Scheid 
Dingler, Zweibrück.
 107.25 
88.25 
78 
164.5 
137 
äs 
35 
54 
135 
63.25 
76.5 
159.25 
51.25 
64 
123 
144.25 
153 
78.25 
96 
100.5 
89.75 
185.5 
180.25
 Ket Kee 
Dürrkopp .. . . . . .. 
Dürr. Ratingen .. 
Lnckerhoff E B. 
Eiſenw. Kaiſersl... 
El Licht= u. Kraft 
El. Lieferung .. 
Elſ. Bad. Wolle 
Email. Ulrich ... 
Enzinger Werke.. 
Eßlinger. Maſch. .. 
Ettlinger Spinn.. 
Faber Bleiſtift ... 
Faber & Schleicher 
Fahr, Pirmaſens. 
Farbenind. J. G. 
Felten E Guilleau. 
Feinmech. (Fetter) 
Feiſt, Sekt. Frkf.. . 
Frankfurter Gas 
Frankfurter Hof 
Frkf.=N. Pok. u. W. 
Fuh: Waggon St 
Beiling E Cie. ... 
Germania Linol.. 
Gelſenk. Gußſt. .. 
Goldſchmidt, Th... 
Gotha Waggon .. 
Gritzner, Maſch.. . 
Grün & Bilfinger .!. 
Hafenmähle Frkft. 
Hammerſen ....." 
Hanfw. Füſſen ... 
Hanſa= Lloyo, Br. 
Hartm. & Braun. 
Heyligenſtaedt . . . . 
Hilpert, Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch, Kupfer ... 
Hoch=Tief Eſſen 
Holzmann 
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Hydrom. Breslau", 
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Kammg. Taiſersl. 
Karlsruher Mach.
 126 
154.75 
56.25 
53 
64 
210 
91.5 
47 
353 
85 
116 
82 
u.80 
85 
19.5.25 
140.10 
23 
125 
30.25
86
 122 
35
 127.5 
97 
152.25 
65 
52 
112.4 
138 
45
 Karſtadt, R...../160 
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154 
123 
99 
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1100.25 
210 
1097 
86. 25 
110.55 
138.5 
111.5 
1111
 105.75 
10.5 
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Untenſiehende Nummern haben einen Gewinn. Die Gewinne ſind 
bis ſpäteſtens 1. Dezember 1926 abzuholen. Nach dieſem Termin 
ſind die Loſe verfallen und werden keine Gewinne mehr verabfolgt.
516
 261 580 
277 581 
280 583 
281 586
 S 
657 940 
661 942 
670 943 
671 945 
672 955 
679 956 
680 959 
686 960 
698 963 
702 966 
705 991 
707 993 
708 999 
713 1001 
715 1012
 nzo 1041 
733 1042 
734 .1043 
737 1044 
738 1046 
744 1047 
745 1048 
749 1049 
751 1052 
755 1054 
756 1057 
762 1070 
763 1084 
769 1086 
775 1089 
778 1096 
781 1099 
782 1104 
784 1109 
786 1110 
787 1112 
809 1119 
811 1121 
812 1122 
818 1130 
819 1147 
820 1149 
826 1156 
829 1173 
834 1192 
841 1223 
842 1227 
845 1228 
849 1229 
853 1230 
855 1240 
859 1241 
860 1244 
862 1253 
864 1254 
866 1257 
867 1264 
872 1271 
873 1277 
890 1283 
892 1284 
896 1300 
901 1303 
910 1305 
914 1317 
917 1322 
921 1325 
930 1326 
938 1327
 W 
2088 
2090 
2100 
2106 
2119 
2128 
2136 
2140 
2141 
2149 
2154 
2156 
2157 
2165 
2167 
2170 
2175 
2183 
2188 
2195 
2201 
2202 
2203 
2207 
2215 
2223 
2224 
2234 
2236 
2237 
2239 
2243 
2245 
2250 
2251 
2255 
2266 
2267 
2269 
2271 
2273 
2277 
2283 
2285 
2306 
2308 
2316 
2321 
2327 
2334 
2335 
2338 
2341 
2343 
2344 
2354 
2367 
2368 
2369 
2381 
2382 
2391 
2392 
2399 
2400 
2421 
2425 
2434 
2440 
2443 
2447
 2450 
2451 
2463 
2465 
2467 
2472 
2475 
2478 
2487 
2488 
2505 
2508 
2512 
2514 
2517 
2525 
2526 
2535 
2540 
2541 
2543 
2550 
2555 
2558 
2562 
2578 
2583 
2584 
2590 
2592 
2593 
2600 
2611 
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2615 
2617 
2618 
2621 
2622 
2625 
2631 
2634 
2636 
2641 
2650 
2652 
2661 
2662 
2665 
2668 
2670 
2672 
2673 
2678 
2679 
2680 
2706 
2713 
2720 
2725 
2727 
2728 
2729 
2730 
2732 
2734 
2735 
2738 
2743 
2744 
2746 
2755
 Rt 
2757 
2758 
2763 
2764 
2765 
2777 
2786 
2790 
2791 
2793 
2797 
2803 
2822 
2845 
2848 
2868 
2873 
2874 
2877 
2879 
2885 
2881 
2895 
2901 
2905 
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2922 
2930 
2932 
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2946 
2954 
2958 
2968 
2980 
2989 
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2995 
2999 
3004 
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3050 
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3131 
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3160 
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3165
 w 
3171 
3175 
3193 
3199 
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3274 
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3293 
3295 
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3306 
3311 
3312 
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3323 
3350 
3352 
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3361 
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3384 
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3387 
3393 
3394 
3396 
3397 
3399 
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3440 
3453 
3454 
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3476 
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3501 
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3513
  
3520 
3527 
3530 
3540 
3553 
3569 
3570 
3585 
3586 
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3596 
3599 
3602 
3603 
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3630 
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3653 
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3696 
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3712 
3717 
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3744 
3755 
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3789 
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3806 
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3824 
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3832 
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3856 4 
3861 
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3868 
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Seite 14
Freitag, den 12. November 1926
Nummer 314
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Verein Freundinnen junger Mädchen 
am Samstag, 13. November, 8 Uhr, im Saalbau 
I. Teil: 
1. Singende Kinder 7 2. Ringelreihn / 3. Schwälmer Tanz. 
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II. Teil: Hüttenberger Volksleben. 
Heitere Trachtenſzenen am Dorfbrunnen und in der 
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Eindrücke, die das Lichtspiel 
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mitteln kann . . 
(Dentsche Allg. Zeitung). 
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Wir bitten nach Möglichkeit die 
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mittags-Vorstellungen zu besuchen. 
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Von Freitag ab gibts Kerwe-Sau, 
Der Samstag holt die Kerw dann ein 
Mit Bratwurst, Wellfleisch, Bier u. Wein 
Ob ledig oder auch verheiert: 
Am Sonntag wird die Kerw gefeiert; 
So wird am Montag sie begraben. 
111 Und sind die Zeiten noch soherb: 
Wir jeiern unser Mar ins-Kerb! 
iV (Am Sonntag, 14 November)
Soldaten
 Dienstag, 16. November, abends ½8 Uhr 
Mozart-Saal, Schulstraße 8 
Klavier-Vortragsabend 
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Theophil. Lauck 
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Freitag, den 12. November 1926 
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Muſik von Egon Wellesz 
Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Scholz 
Szeniſche Leitung: Oscar Fritz Schuh 
Choreographie: Manda von Kreibig 
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Der Schah Zade . . . . Werner Scharff 
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Aenne Reiß 
Die alte Fatimeh 
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Apollo und Hyazinth 
Oper in einem Akt von Mozart 
Ueberſetzung von Giſela Schwarze=Scholz 
und Hans Clemens Schott 
Bühnenbearbeitung u. muſikaliſche Leitung: 
Paul Gerhard Scholz 
In Szene geſetzt von Oscar Fritz Schuh 
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Apollo . . . . . . . . . Grete Penſe 
Oebalus, König von 
Lacedämon . . . . . Rudolf Strzeletz 
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Balletpantomime von Jgor Strawinsky 
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Muſikaliſcher Leiter: Paul Gerhard Scholz 
Handlung und ſzeniſche Leitung: 
Oscar Fritz S huh. 
Choreographie: Manda von Kreibig 
Perſonen: 
Pulcinella . . . . . . . . J. Scheinpflug 
Scaramuccio, ſein Diener Lene Berdolt 
Dottore 
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..." 
Diener..." 
Wera Korſchan 
... . . . . . . Marta Schulz 
Die imBallett vorkommenden altitalieniſchen 
Lieder (Text überſetzt von L. Barc insky) 
werden geſungen von Margarete Albrecht, 
Rudolf Strzeletz, Oscar Grauert 
Spielwart: Fritz Wilde 
Bühnenbilder und Koſtüme nach Entwürfen 
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Preiſe der Plätze: 1 bis 6 Mk. 
Eintritt der Mieter in den Zuſchauerraum 
nur gegen Vorzeigung der Mietkarte zuläſſig 
Pauſe nach „Apollo und Hyazinth‟. 
Anfang 7½ Uhr Ende nach 10 Uhr
Nummer 314
Freitag, den 12. November 1926
Seite 15
 Sus toige Tundel 
Roman von Guido Kreutzer. 
:16 
(Nachdruck verboten) 
Er gab ſich keinen verhängnisvollen Illuſionen hin: Wohl 
fügte ſie ſich ihm, weil ſie gehorchen mußte und weil er ſie 
ſcharf an der Kandare hielt. Aber ſie war ſeine Todfeindin und 
würde triumphierend aufjauchzen, wenn ſein Fuß eines Tages 
ſtrauchelte. Doch eben dieſen Tag erlebte ſie nicht. Denn er 
            ge=
wann ſein Spiel. Er mußte es gewinnen, weil er die Karten 
richtig gemiſchr hatte. 
Allerdings — der Zwiſchenfall geſtern abend komplizierte die 
Situation. Flüchtig für Sekunden war ihn das fatale Gefühl 
angekommen, als glitſche der Boden unter ſeinen Füßen fort. 
Aber das war vorüber. Jetzt ſtand er wieder feſt und ſicher. 
Und ſo verſetzte er aus klarem leidenſchaftsloſen Ueberlegen 
heraus: 
„Alles in allem doch eine tolle Geſchichte! Nicht mal aus 
dem Affekt geborener Totſchlags=, ſondern glatter Mordverſuch, 
auf den unweigerlich Zuchthaus ſtände, wenn er der 
            Staatsan=
waltſchaft oder Kriminalpolizei bekannt würde.” 
„Die Kriminalpolizei weiß davon.” 
Um ein Haar wäre er aus ſeinem Seſſel hochgeſchnellt — ſo 
unerwartet traf ihn das. Er wiederholte atemlos: 
„Die — Kriminalpolizei — weiß — bereits — davon?” 
„Ja; der Kriminalinſpektor Barnekow rief mich gegen 
            Mit=
ternacht deswegen an.” 
„Weswegen?” 
„Um zu erfahren, ob ſich dieſer Vorfall tatſächlich ein paar 
Stunden vorher ereignet habe.” 
„Wer hatte ihn denn darüber unterrichtet?
 „Eine Selbſtbezichtigung. Der Legionsrat von Reeg und 
der Kriminalinſpektor Barnekow ſind perſönlich gut bekannt und 
trafen ſich geſtern abend zufällig. Und da hat . 
— da hat der Reeg ſich dem Inſpektor gegenüber ſelbſt 
dieſes Mordverſuches bezichtigt?” 
„Er führte ihn auch noch in der Nacht an Ort und Stelle, 
wo er auf mich geſchoſſen hatte. Doch der Inſpektor fand dort 
natürlich nichts und rief mich deshalb an, um den wahren 
            Sach=
verhalt zu erfahren." 
„Was haſt du ihm denn geſagt?” 
„An dieſer ganzen Selbſtbezichtigung ſei kein wahres Wort.” 
„Und das glaubte er ſo ohne weiteres?” 
„Er glaubte es umſo eher, als ich ihm auch einen 
            pſycholo=
giſch verſtändlichen Grund gab.” 
„Welchen Grund??” 
„Es war eine unvermittelte Eingebung, der ich aber ſofort 
folgte. Ich erklärte ihm: Seit vorgeſtern nachmittag, alſo bereits 
vierundzwanzig Stunden vor dem angeblichen Mordverſuch, ſei 
meine Verlobung gelöſt. Möglicherweiſe habe dieſer Umſtand 
Herrn von Reeg ſeeliſch ſo tief getroffen, daß er ſich ſelbſt einer 
Tat beſchuldigte, die er nie begaugen habe.” 
„Impoſante Geiſtesgegenwart von dir. Ob du damit in 
meinem Sinne handelteſt, iſt allerdings eine andere Frage. Aber 
laſſen wir es vorläufig. Nur dies muß ich noch wiſſen: Weshalb 
haſt du denn deine Verlobung für gelöſt erklärt?” 
„Ich habe ſie nicht nur für gelöſt erklärt, ſondern ich betrachte 
ſie auch als gelöſt. Ich muß das ja tun. Ich darf mich doch 
nicht länger als die Braut eines Mannes anſehen, der 
Ihre Stimme zerſplitterte. Der dunkel dämmernde Glanz 
ihrer Augen erloſch unter feuchten Schleiern. Sie war am Ende 
ihrer Kraft. 
Auch ihr Gegenüber verſank jetzt in Schweigen 
Das Orcheſter ſpielte Puccini. Die kuppleriſch ſüße Muſik 
des ſinnlichſten aller modernen großen Tonſetzer überflutete die
 elegante Welt dieſes Hotel=Dachgartens mit Kaskaden verhalten 
ſchwüler Erotik. Unter dem fraiſefarbenen Licht der kleinen 
Tiſchlampen phosphoreſzierten die Augen der Frauen 
            verhei=
ßungsvoller, perlte ihr Lachen betörender, lockte das Spiel ihrer 
Hände verwirtender, wurden die ſonoren Männerſtimmen 
            wer=
bender und begehrlicher. In glühenderem Purpur und violett 
flammten von der Brüſtung her die Blütenketten. Aufreizender 
und zärtlicher wehte vom Tiergarten und Zoo der Duft blühender 
Linden und Syringen herüber. Und in ſchweigender 
            Unendlich=
keit ſpannte ſich ein opaliſierendes Firmament über dieſer Nacht 
des Frühlings und Verlangens”. 
Der Doktor Trawonn hatte ſich eine neue Zigarette 
            ange=
zündet. Er rauchte langſam, trank zwiſchendurch ſeinen Mokka 
in vorſichtig kle nen Schlückchen. 
Kühl, ruhig und unbeirrbar gingen ſeine Gedanken. 
Durch dieſen Piolenſchuß geſtern abend hatten ſich wohl die 
Proſpekte verſchoben und die Konturen verzerrt — doch das Ziel 
blieb unverrückbar. Wann er es erreichte, war nur eine Frage 
der Zeit und der Zähigkeit. 
Darüber gab es keinen Zweifel: dieſe Frau, die ihm hier — 
bleich und in ihren Schmerz verloren — gegenüberſaß, die würde 
ihn haſſen bis in ihre Todesſtunde hinein. Weil ihr Herz 
und jeder ihrer Gedanken noch immer ihrem bisherigen 
            Ver=
lobten gehörte. 
Wenn man James Trawonn hieß und eine Exiſtenz zwiſchen 
Bondoir und Zuchthaus führte, dann war man — ſchon aus 
Gründen beruflicher Routine — Pſychologe und Frauenkenner. 
Deshalb reichte ſeine Phantaſie auch vollauf, um ſich keiner 
            Illu=
ſion darüber hinzugeben, welches Schickſal ſeiner in dem Moment 
wartete, tZo es einer Lonny Lars gelänge, ihre Hände frei zu 
bekommen und gegen ihn zum Schlage zu erheben. Doch die 
bekam ſie nicht frei, die blieben ihr gefeſſelt; und er hielt die 
Kette, die ſie umſchloß, mit eiſerner Fauſt. 
Fortſetzung folgt.)
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Seite 16
Freitag, den 12. November 1926
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