Einzelnummer 10 Pfennige
 Bezugspreis: 
wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Septbr. 
30. Sepibr. 2,18 Reichsmart und 22 Pfent 
stragegebühr, abgeholt 225 Reichemart, durch die 
genturen 2.40 Reichsmark frei Haus. Poſtibezugspreie 
Septbr. ohne Beſiellgeld monatlich 2 25 Reichemark, 
raniwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen a. 
eſtimmten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicte=
ſcheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewa 
rechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung de 
zugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch 
rnruf obue Verbindlichkeſt für uns. Poſſcheckonio 
Franffurt a. M. 4304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet. 
Nummer 268 
Montag, den 22. September 1926. 189. Jahrgang
 Anzeigenpreis: 
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspig. 
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg., Reklamezeile (92 mm 
breitt 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichpfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg., 92 mm brelte 
            Rellame=
e in Reichsmark 
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Pre 
Im Falle höherer 
Dollar — 420 Mard). 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireit uſw erliſcht 
jede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt jede 
Rabatt weg. Bankonio: Deuiſche Bant und Darm 
ädter und Nationalbank.
 N 
md 8 
MH1 
Rat 4 
ſth 
Herea zu 
Steddl En 
maen 
eain desl 
on Moiterik 
en, 2.t:. 
Hamde,”
 fMl " 
eſuch R:4 
R4
MN
 NE= 
Ei4 
neN
 Dr. Külz über Deutſchlands Außen= 
und Innenpolitik. 
Dresden, 26. September. 
Auf dem Landesparteitag der Deutſchen Demokratiſchen 
artei Sachſens hielt Reichsminiſter des Innern Dr. Külz 
eute eine Rede, in der er ſich zunächſt ausführlich über 
die außenpolitiſche Lage 
erbreitete. Die Art der Aufnahme Deutſchlands in den 
            Völker=
eind ſei ein ſchlagender Beweis von der Nichtigkeit der 
            Außen=
olitik, die durch Verſtändigung mit den Feinden von geſtern 
en Weg zur Freiheit zu gewinnen ſuchte. Ohne eine ſolche Poli= 
E ſtänden wir auch heute noch dicht bei Verſailles und nicht in 
Tenf. Mit der Wiedereinreihung Deutſchlands in die 
            Mächte=
anſtellation der Welt und mit der Anerkennung der Deutſchen 
kepublik als Großmacht ſei zunächſt einmal ein ungeheuerer 
roraliſcher Erfolg erreicht, deſſen Bedeutung auch nicht zuletzt 
arin liege, daß die Behauptung von der Alleinſchuld 
            Deutſch=
ands am Kriege nicht durch Deklarationen und Deklamationen, 
ondern durch die Wucht der neuen hiſtoriſchen Tatſachen end= 
Liltig in die Ve ſenkung verſchwunden ſei, in die als trübe 
            Er=
rnerungen an kriegspſychologiſche Verirrungen hoffentlich recht 
ald noch andere Ueberbleibſel des „Geiſtes von Verſailles” mit 
erſchwinden würden. Der moraliſche Erfolg müſſe 
            ſelbſtverſtänd=
ch von realpolitiſchen Auswirkungen gekrönt werden. Bisher 
nid wir in der Hauptſache die Gebenden und die den guten 
            Wil=
en zu dauerndem Frieden und zu europäiſcher Neuordnung 
            Be=
landenden geweſen. Deutſchland hat jetzt einen ſtarken Anſpruch 
Lif Gegenleiſtung. 
Mit der vom Völkerbund garantierten Hoheitsſtellung ſeiner 
Pitgliedsſtaaten vertragen ſich die Funktionen der 
            interalli=
erten Kontrollkommiſſion ebenſo wenig, wie die 
            fer=
rere Beſetzung deutſchen Landes mit der 
            Unverletzlich=
eit des Gebietes der Völkerbundsſtaaten. 
Ausgleich und Verſtändigung würden unvollkommen ſein, 
wenn nicht auch an der Saar politiſch und wirtſchaftlich 
            nor=
riale Zuſtände erreicht werden können, und wenn Deutſchland 
richt bei der erſten ſich bietenden Gelegenheit in den Kreis der 
Mächte zugelaſſen würde, die an der kolonialen 
            Erſchlie=
ung der Welt beteiligt ſind. 
Die außenpolitiſche Rehabilitierung Deutſchlands wird auch 
ie Wiedereinordnung Deutſchlands in den 
            Or=
ranismus der Weltwirtſchaft vorteilhaft beeinfluſſen. 
uf dem Gebiete der Handelsverträge und der 
            Wirtſchaftsabkom=
zien ſind nicht unweſentliche Fortſchritte zu verzeichnen, wennſchon 
Diele Abmachungen zum Teil proviſoriſchen Charakter tragen. Die 
Erkenntnis iſt auf dem Marſch, daß Deutſchland nicht nur 
            poli=
iſch, ſondern auch wirtſchaftlich in einem geordneten 
            europä=
ſchen Wirtſchaftsleben nicht zu entbehren iſt. Die 
            inner=
wirtſchaftliche Entwicklung bereitet nach wie 
vor ernſte Sorgen. Anzeichen der Beſſerung ſind 
Sorhanden, aber noch bedingt die Unterhaltung unſeres Erwerbs= 
Toſenheeres einen Aufwand von 100 Millionen Mark monatlich. 
Die Regierung wird demgegenüber ihre Politik der Ankurbelung 
Der Wirtſchaft und des Arbeitsmarktes mit Entſchloſſenheit fort= 
Buſetzen haben. In der Richtung dieſer Politik liegen die vom 
Reichsfinanzminiſter betriebenen Steuererleichterungen, liegen 
Die Maßnahmen zur Erleichterung des Güterexportes und das 
große Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung, die 
Verdoppelung der Fonds für produktive Erwerbsloſenfürſorge. 
Es iſt zu hoffen, daß bei planmäßiger und durch keine bureau= 
Xratiſchen Hemmungen beſchwerter Fortſetzung dieſer Politik 
eine immer ſtärker ſich geltend machende Aufſaugung von Er= 
Sverbsloſen durch die Wirtſchaft erreicht werden wird. Als 
            näch=
ſtes großes Problem der ſtaatswirtſchaftlichen und 
            privatwirt=
ſchaftlichen Entwicklung ſteht der endgültige Finanzausgleich 
Zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden bevor, daß heißt der 
Erſatz des in einer Zeit unüberſichtlicher, ſich oft jäh 
            überſtür=
gender Konjunktur unorganiſch gewordenen Steuerſyſtems durch 
ein organiſches, ein rieſenhaftes Problem, das eine Fülle von 
Teilproblemen in ſich ſchließt und hoffentlich nicht nur im 
            Reichs=
finanzminiſterium, ſondern an allen beteiligten Stellen, 
            beſon=
iders auch in den Parlamenten ſeine Meiſter finden wird. 
Die innerpolitiſche Entwicklung 
zeigte eine erfreuliche ſtaatliche Konſolidierung. Die 
            Reichs=
regierung wird fortfahren, die innere Fühlung des deutſchen 
Volkes mit dem Staate zu feſtigen. Wer ſich in den Dienſt dieſes 
Gedankens ſtellt, iſt uns willkommen, gleichviel von welcher Seite 
er kommt. Das Ziel: Sammlung aller, die poſitive 
Arbeit am Staat und auf der Grundlage des 
heutigen Staates leiſten wollen, „ehrliche 
            Gemein=
ſchaftsarbeit aller Parteien am Gegenwartsſtaat”. Mit Freuden 
iſt dabei zu begrüßen, daß, wie die Rede Silverbergs und ihre 
Aufnahme zeigt, ſich auch in den Kreiſen des Unternehmertums 
die Erkenntnis immer mehr durchſetzt, daß eine befriedigende 
innerpolitiſche Situation nur erreicht werden kann, wenn die in 
der Sozialdemokratie zufammengeſchloſſenen breiten Maſſen der 
arbeitenden Bevölkerung nicht in die Negation gedrängt, ſondern 
in verantwortlicher Staatsbejahung erhalten werden. Der in 
Sachſen unternommene Verſuch, bei den bevorſtehenden 
            Land=
tagswahlen die Tendenz eines Ausſchluſſes der Sozialdemokratie 
von der ſtaatlichen Verantwortung als Kampfparole zu 
            eta=
blieren, würde ein pſychologiſcher Fehlgriff geweſen ſein. 
Die politiſche Geſamtlage zeigt eine außenpolitiſche 
            Ent=
ſpannung, die praktiſche Auswirkungen größeren Umfanges 
erhoffen läßt, wirtſchaftlich eine langſam einſetzende Beſſerung 
der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die planmäßige und nachhaltige 
Förderung erheiſcht, und innerpolitiſch eine zunehmende 
            Fun=
dierung der ſtaatlichen Verhältniſſe, die um ſo ſtärker werden 
wird, je ſtärker auch die Fundierung der parteipolitiſchen 
            Kon=
ſtellationen ſein wird und je mehr ſich an allen Stellen, in den 
Parlamenten, in der Preſſe, in den Parteien die Erkenntnis 
durchſetzt, daß es weniger auf kritiſche, das Gegenſätzliche 
            heraus=
arbeitende Einſtellung ankommt, als auf ein Höchſtmaß von 
poſitiver und praktiſcher Arbeit im Intereſſe 
unſerer politiſchen, wirtſchaftlichen, ſozialen 
und kulturellen Entwicklung.
Vom Tage.
 Die noch in Genf weilenden Mitglieder der deutſchen 
            Dele=
gation verlaſſen Genf am Montag vormittag und werden 
am Dienstag vormittag in Berlin eintreffen. 
Wie der ſpaniſche Dampfer, Caboplata”, funkt, iſt er im 
dichten Nebel 10 Meilen ſüdöſtlich von Gibraltar mit dem 
            Linien=
ſchiff „Roma” zuſammengeſtoßen. 
Wie aus Kobe gemeldet wird, hat eine Epidemie der 
            Schlaf=
krankheit im Bezirk von Hyogo bisher 83 Menſchenleben 
gefordert. Einige iſolierte Fälle werden auch aus Oſaka und 
Kioto gemeldet. 
Die ſüdbraſilianiſche Provinz Sao Paulo iſt von einem 
Di 
Orkan heimgeſucht worden. 
je Stadt Itaube wurde 
            voll=
ſtändig zerſtört. Bisher wurden 200 Tote geborgen. 
Ve
Zeiſchen Deutſchland und
 Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 25. Sept. 
Die Frage der deutſch=franzöſiſchen Annäherung, einmal 
aufgeworfen, wird ſolange nicht mehr von der Oberfläche 
            ver=
ſchwinden, bis eben etwas Definitives in dieſem oder jenei 
Sinne geſchieht. Die Gemüter ſind hier viel aufgregter, als ſich 
dies auf Grund der bloßen Tatſachen erklären ließe Es 
            han=
delt ſich um Dinge von prinzivieller Wichtigkeit, und die 
            poli=
tiſch Denkenden wollen ſich mit dem Sinn, der hinter den 
            Tat=
ſachen ſich verbirgt, auseinanderſetzen, wobei — das ſei 
            dahin=
geſtellt — es möglich iſt, daß man ſich über Luftſchlöſſer ſtreitet. 
Während des ſo wichtigen Miniſterrates wird über die 
innenpolitiſche Lage manches nach und nach klar. In der Frage 
der Wahlreform ſollen angeblich ernſte Schwierigkeiten 
            vorhan=
den ſein, da gewiſſe Mitglieder des Kabinetts und in erſter 
Linie Leuis Marin, der ſich als der Mann der Zukunft fühlt, 
entſchieden gegen die Wahlreform ſind. Anderſeits möchte 
Poincaré die Wahlreform — wie verlautet — gerne bewilligeri, 
wenn ſich dann die Radikalen in anderen Fragen, die von der 
Kammer entſchieden werden ſollen, entſprechend zugänglicher 
zeigen würden. In Wirklichkeit bleibt aber die Lage des 
            Kabi=
netts weiter unklar, da man nicht vergeſſen darf, daß ſehr weite 
Kreife, die an einem Sturz des Kabinetts intereſſiert ſind, ſich 
bemühen, die Lage ſyſtematiſch ſo ſchlecht als eben nur möglich 
darzuſtellen. Soviel aber ſcheint doch zu ſtimmen, daß Poincaré 
nicht der einzige, ja vielleicht auch nicht der wichtigſte 
            Wider=
ſacher Briands im Kabinett iſt. Die Namen Barthous, 
            Tar=
dieus, ja ſogar Bokanowſkis werden in der Beziehung viel 
            ge=
nannt. Wenn die Kammerferien zu lange gedauert haben, iſt 
die Situation immer unklar. Und deshalb iſt gegen ſolche 
            In=
formationen mehr als je Vorſicht geraten. 
Wie nach Thoiry der Miniſterrat, ſo wird jetzt von 
            links=
orientierten Kreiſen die Sonntagsrede Poincarés in Bar=le=Duc 
befürchtet. Die Aeußerungen Streſemanns in Genf haben in 
den hieſigen nationaliſtiſchen Kreiſen Aufregung verurſacht, und 
nun befürchtet die Linke, daß Poincaré in ſeiner Rede die gute 
Wirkung von Thoiry vernichten wird. Es iſt aber leicht 
            mög=
lich, daß ihre Befürchtungen übertrieben ſind. 
In Finanzkreiſen äußert man ſich im Widerſpruch zur 
            In=
duſtrie über den Wert der Briandſchen Aktion vielfach ſkeptiſch. 
Die Finanzblätter hören nicht auf, zu betonen, daß ohne 
            angel=
ſüchſiſche Hilfe in der Stabiliſierungsfrage nicht das geringſte 
            ge=
macht werden kann. Seit den Aeußerungen Mellons, über die 
Frage der interalliierten Schulden urteilt man noch 
            peſſimiſti=
ſcher als früher. 
Es iſt charakteriſtifch, daß man ſofort, wenn die Frage der 
Annäherung an Deutſchland angeſchnitten wird, über die 
            Bezie=
hungen zu England und Amerika zu ſprechen anfängt. Sogar die 
beabſichtigte Zuſammenkunft zwiſchen Chamberlain und 
            Muſſo=
lini wurde in ſehr verſchiedenem Sinne ausgelegt. Doch es iſt 
möglich, daß dieſe Beurteilung der Fragen in einer etwas 
            ver=
alteten oder wenigſtens augenblicklich nicht volkstümlichen 
            Auf=
faſſung der Außenpolitik wurzelt. 
Eine Rede Poincarés. 
EP. Paris, 26. September. 
Miniſterpräſident Poincaré hat heute bei einem Bankett 
gelegentlich des Kongreſſes der Kriegsverletzten eine Rede 
            gehal=
ten, die eine merkwürdige Miſchung des aus ſeinen, früheren 
Reden bekannten Tones mit dem neuerdings wehenden Geiſte 
der Verſöhnung darſtellt, und der im Hinblick auf die 
            Bemühun=
gen, eine Annäherung zwiſchen Frankreich und Deutſchland 
            her=
beizuführen, eine gewiſſe Bedeutung zukommen dürfte. Poincaré 
erklärte unter anderem, zu den Bankett=Teilnehmern gewandt: 
„Sie kennen die Schrecken des Krieges zu gut, um nicht eifrige 
Diener des Friedens zu ſein. Der Friede wird aber für Sie 
            nie=
mals ein Grund ſein, um auf Ihren Ruhm und die Rechte, die 
Sie verteidigt haben, zu verzichten. In der Stunde, in der die 
Mittelmächte eine Kataſtrophe ohnegleichen über die Welt 
            ent=
feſſelten, iſt es Ihnen nicht in den Sinn gekommen, für dieſen 
Angriff alle Deutſchen ehne Unterſchied verantwortlich zu machen. 
Sie haben weiterhin nicht allen Offizieren und Soldaten des 
feindlichen Heeres die in unſeren beſetzten Dörfern begangenen 
Barbareien zur Laſt gelegt. Sie können jedoch weder vergeſſen, 
daß uns der Krieg erklärt worden iſt, noch daß er auf unſeren 
Boden durch Vergewaltigung eines neutralen Landes getragen 
wurde und daß er mit unerbittlicher Grauſamkeit auf Befehl des 
kaiſerlichen Generalſtabs geführt worden iſt. O, meine Freunde, 
wenn das Deutſchland von heute offen gewiſſe Prozeduren des 
Deutſchlands von geſtern desapouiren würde, wie leicht würde es 
Ihnen dann, die Augen von Ihren Narben wegzuwenden und 
dem Urheber Ihrer Wunden die Hand zu reichen! Es iſt 
            jeden=
falls nicht Ihre noch Frankreichs Sache, die Vergangenheit zu 
widerrufen. Sie ſtreben nur nach der Ruhe Europas. Sie 
            ver=
langen nur die Stabilität unſerer Grenzen, die Unabhängigkeit 
unſerer diplomatiſchen Aktion und die Sicherheit Ihrer 
            fried=
lichen Arbeit.”
 Eine Unterredung 
mit Dr. Eduard Beneſch. 
Von 
George Popoff. 
Genf, im September. 
Da, nach dem Völkerbundseintritt Deutſchlands, die 
            Hal=
tung der Oſt= und Zentral=europäiſchen Mächte zum 
            Geſamt=
komplex der Friedensprobleme nun mehr und mehr an 
            Bedeu=
tung gewinnen dürfte, habe ich mich an den Außenminiſter der 
Tſchechoſlowakei, Dr. Ed. Beneſch, mit einigen, auf die 
            gegen=
wärtige europäiſche Lage bezügliche Fragen gewandt, die Dr. 
Beneſch die Liebenswürdigkeit hatte, in einer längeren 
            Unter=
redung recht ausführlich zu beandworten. Dr. Beneſch, der 
            zur=
zeit das Amt des Vorſitzenden des Völkerbundsrates ausübt, 
hat ſich in ſeinen Anſichten ſtets durch ein großes Maß von 
            Nüch=
ternheit ausgezeichnet, und ſeine Ausſührungen dürften in 
            die=
ſem Augenblick, da ein Teil der Weltmeinung die Lage 
            allzu=
roſig, der andere wieder etwas zu zurüchhaltend beurteilt, nicht 
unintereſſant ſein. 
Ohne hier eine ſelbſt flüchtige Charakteriſtik dieſes Mannes, 
der, zuſammen mit Maſaryk, die tſchechoſlowakiſche Republik 
            ge=
ſchaffen hat, geben zu wollen, ſei lediglich daran erinnert, daß 
Dr. Beneſch vor laum 15 Jahren noch als unſcheinbarer 
            Mili=
tärſchullehrer ſeine Laufbahn begann, bereits 8 Jahre ſpäter an 
der Spitze des wichtigſten Amtes der Tſchechoſlowakei ſtand und 
heute als einer der fähigſten und geſchickteſten Staatsmänner 
Europas gilt. 
Im berühmten Hotel „Beau=Rivage”, wo vor über 30 
            Jah=
ren die unglückliche Kaiſerin von Oeſterreich aus dem Leben 
ſchied, wvo im letzten März die wichtigen Beſprechungen zwiſchem 
Chamberlain, Briand und Luther ſtattgefunden hatten und wo 
ſich jetzt meiſtens das abzuſpielen pflegt, was man in Genf die 
„Vorgänge hinter den Kuliſſen” nennt, hat Dr. Beneſch ſeine 
„Völkerbund=Zelte” aufgeſchlagen und empfing mich in ſeinem 
eleganten Salon an einem dieſer letzten Septembertage, 
            mor=
gens um 9 Uhr, in aller Frühe. 
Unſer in ruſſiſcher Sprache geführtes Geſpräch begann 
            na=
turgemäß mit dem Völkerbundseintritt Deutſchlands und ich 
fragte Dr. Beneſch, welche Bedeutung für die Stabiliſierung des 
europäiſchen Friedens er dieſem Ereignis beimeſſe? Dr. Beneſch 
betonte ſofort, daß der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund 
ein von der ganzen Welt zu begrüßendes, höchſt=bedeutſames 
Ereignis wäre, das hoffentlich das Werk einer völligen 
            Befrie=
dung Europas nicht unweſentlich fördern werde. Doch zeigte ſich 
gleich im nächſten Augenblick auch ſein kühles, politiſches 
            Natu=
rell, indem er, wie es Sir Auſten Chamberlain bereits am 
hiſtoriſchen 10. September getan hatte, vor übertriebenen 
            Er=
wartungen warnte, dabei etwa folgendes ausführend: 
„Wie bei Regelung der Beziehung der einzelnen Menſchen 
und der Völker zueinander, ſo ſollte man auch in dieſer Frage nicht 
allzu haſtig vorgehen. Andernfalls liefe man Gefahr, hie und da 
die Friedensgegner mißtrauiſch zu machen, ſie unnützerweiſe zu 
mobiliſieren und hätte alsbald mit unliebſamen Rückſchlägen zu 
rechnen. Es iſt ſchon viel, wenn man den Weg der 
            internatio=
nalen Verſtändigung, des Hinwegräumens der Kriegsübel und 
einer wahren Friedenspolitik beſchritten hat und auf dieſem Weg 
langſam, aber beharrlich vorwärts ſchreitet. Dann wird man 
eines Tages in Europa einen Zuſtand geſchaffen haben, den 
man den „wahren Frieden” wird nennen können. Vorausgeſetzt, 
daß inzwiſchen auch die Lage in Oſteuropa ſich mehr abgeklärt 
haben wird, als es heute der Fall iſt.. . ." 
Ich bemerkte hierauf, daß man in letzter Zeit das Wort von 
einem „öſtlichen Locarno” in die politiſchen Debatten geworfen 
hätte, bekannte aber unumwunden, daß ich mir hierunter keinen 
realen Begriff vorſtellen könne und bat den Herrn Tſchechiſchen 
Außenminiſter ſich hierüber, wenn ihm möglich, näher zu äußern. 
Dr. Beneſch lachte und ſagte: „Daß Sie ſich unter dem Wort 
„öſtliches Locarno”, nichts Politiſch=Greifbares vorſtellen 
            kön=
nen, wundert mich nicht. Auch iſt ſtelle mir hierunter noch nichts 
Reales vor. „Oeſtliches Locarno” iſt heute nichts, als eine 
            Re=
densart. Im Falle „Deutſchland und die Weſtmächte” lagen die 
Dinge ganz anders, in gewiſſer Hinſicht einfacher, als ſie für die 
Oſt= und Zentraleuropäiſchen Mächte liegen. Welche Staaten 
ſollten mit welchen „öſtliche Locarnoverträge” ſchließen? 
            Bei=
ſpielsweiſe zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Ungarn wäre ein 
derartiger Vertrag, wegen gewiſſer territorialer Forderungen 
Ungarns, zur Zeit noch verfrüht. Das Verhältnis zwiſchen 
Deutſchland und Polen, um eine zweites Beiſpiel zu nennen, 
iſt noch komplizierter. Denkt man endlich daran, in ein „öſtliches 
Locarno” auch noch Rußland miteinzubeziehen, ſo wird das 
Problem vollends verworren. Daraus ſehen Sie, — je mehr 
man ſich nach Oſten wendet, die Löſung ſich deſto ſchwieriger 
            ge=
ſtaltet und der Begriff eines „öſtlichen Locarno” immer 
            un=
deutlicher wird . .. 
Da der Name Rußland gefallen war, nahm ich ihn auf und 
ſtellte Dr. Beneſch, der die Ruſſen gut kennt, nun die Frage, ob 
er ſich die Möglichkeit vorſtelle, daß in abſehbarer Zeit — 
            Dele=
gierte der Sowjetmacht, zu Verhandlungen mit den europäiſchen 
Diplomaten, in Genf zuſammentreffen könnten? Hierauf 
            ant=
wortete Dr. Beneſch zögernd, daß es zur Zeit noch zu früh wäre, 
über Rußland im Zuſammenhang mit Genf zu ſprechen, fügte 
dann aber hinzu: „In Moskau ſcheint das Mißtrauen dem 
Weſten gegenüber noch in recht ſtarkem Maße anzuhalten. Man 
ſcheint dort noch immer ſeitens der europäiſchen Mächte Intriguen 
gegen den Kreml oder gar Interventionen und dergl. 
            Sinn=
loſigkeiten zu befürchten und bringt dieſe Phantaſiegebilde mit 
Genf in Verbindung. Auch in dieſem Falle muß ſich die Zeit 
auswirken. Die Führer der Sowjetpolitik müſſen erſt erkennen, 
wie unbegründet ihr Mißtrauen iſt, dann werden ſie eines Tages 
von ſelbſt in Genf erſcheinen . ." 
„Und die Vereinigten Staaten von Nord=Amerika . . .?" 
fragte ich hierauf. 
„Manche Schwierigkeiten, welche den Beitritt der 
            Vereinig=
ten Staaten urſprünglich hinderten, hat man bereits 
            hinweg=
geräumt. Man wird bemüht ſein, nach Möglichkeit auch die 
weiteren Hinderniſſe zu beſeitigen. Und wenn die Vereinigten 
Staaten eines Tages erkannt haben werden, daß der Völkerbund
Seite 2
 guten Willens iſt, daß er den Frieden wirklich fördert und erhält, 
daß die Vereinigten Staaten in Genf keinerlei Komplikationen 
ihrer Politik zu befürchten haben und daß ihre Teilnahme am 
Völkerbunde ihnen, im Gegenteil, nur Vorteile bringen wird — 
ſo glaube ich, wird der Tag gekommen ſein, da ſich auch die 
            Ver=
einigten Staaten dem Genfer Bunde anſchließen werden. 
„Glauben Sie, daß, bevor dieſes geſchieht, das Problem der 
Abrüſtung ernſtlich vorwärts gebracht werden kann?” 
„Eine wirkſame Abrüſtung iſt, ohne daß die Vereinigten 
Staaten und Rußland ſich hierbei beteiligen, natürlich kaum 
denkbar. Aber dennoch teile ich die Anſicht, daß die Einberufung 
einer Abrüſtungskonferenz nicht allzu weit hinausgeſchoben 
werden ſollte. Wichtig iſt es, — den guten Willen zur Abrüſtung 
zu zeigen und das Problem, das ungeheuer kompliziert iſt und 
deſſen Ausführung ſicher Jahrzehnte beanſpruchen wird, 
            wenig=
ſtens politiſch und techniſch in Angriff zu nehmen. Ueberdies 
iſt die Abrüſtung bekanntlich nicht nach einem für alle Länder 
gemeinſam geltenden Plan gedacht, ſie ſieht eine Verminderung 
der Rüſtungen nach regionalen Gruppen vor, und dieſe erſre 
Etappe zur allgemeinen Abrüſtung kann natürlich auch ohne 
einer vorherigen Regelung der Oſtprobleme in Angriff 
            genom=
men werden.” 
Unſer Geſpräch ging ſeinem Ende entgegen, da die Uhr ſich, 
bereits der 10. Stunde genähert hatte und der Miniſter ſich nach 
dem Reformationsſaale begeben mußte, we zu dieſer Zeit eine 
der letzten Vollſitzungen der Völkerbundsverſammlung 
            begon=
nen hatte. Doch bevor wir uns trennten, beruhrte ich im 
            Ge=
präch mit Dr. Beneſch, als letzte Frage, noch das Minderheiten= 
Problem, erinnerte den Miniſter an den kürzlich in Geuf 
            ſtatt=
gehabten Kongreß der europäiſchen Nationalitäten und fragte 
ihn, wie er ſich zu der von den vereinigten Minderheiten 
            befolg=
ten Politik ſtelle. Dr. Beneſch antwortete hierauf, mit der 
            aus=
drücklichen Ermächtigung, ſeine Worte bekannt zu geben, 
            folgen=
des: „Die von den Minderheiten im letzten Jahre befolgte 
Taktik der Mäßigung, des ſorgſamen Vermeidens jeglicher 
            irre=
dentiſtiſcher Tendenzen und des Ausgleichs mit den 
            Mehrheits=
völkern wird von mir voll und ganz anerkannt und ich kann 
noch mehr ſagen, — nur auf dieſem Wege, nur auf dem Wege 
eines beharrlichen Weiterbefolgens dieſer Politik wird ein 
friedliches und fruchtbares Zuſammenarbeiten der Minderheiten 
mit ihren Regierungen und den Mehrheitsvölkern zu 
            ermög=
lichen ſein!“ 
Ich verabſchiedete mich nun von Dr. Beneſch und begab mich 
ebenfalls nach dem Reformationsſaale, wo ich in den Kouloiren, 
kaum 10 Minuten nach unſerer Unterredung, den immer 
            Rüh=
rigen im eifrigen Geſpräch mit dem Außenminiſter Rumäniens, 
Mitilenu, und dem Außenminiſter Jugoſlawiens, Nintſchitſch, 
vertieft ſah, was nichts anderes bedeutete, als daß die drei 
Staatsmänner gerade eine kleine Vorbeſprechung zur Konferenz 
der „Kleinen Entente” abhielten, — wie man es den Tag darauf 
im „Journal de Eeneve” denn auch richtig leſen konnte. . . . !
 Die chineſiſchen Nationaliſiten. 
E. P. London, 26. September. 
Der chineſiſche Korreſpondent des „Sunday Worker” telegraphiert 
ſeinem Blatte, daß der nationaliſtiſche Gouverneur von Kanton eine 
Kundgebung erlaſſen hat, in der es heißt, er kämpfe für die Einigung 
Chinas und den Sieg der Demokratie. Wupeifu, der größte Gegner des 
Friedens, müſſe zerſchmettert werden, und alle Chineſen müßten daher 
die Regierung von Kanton unterſtützen. Dem Sieg der Gewerkſchaften 
werde ſofort die Einberufung einer Nationalverſammlung und die 
            Er=
richtung einer nationalen Regierung folgen, deren Außenpolitik auf die 
Abſchaffung der „ungerechten Verträge” gerichtet ſein werde. — Weiter 
wird erklärt, China beabſichtige nicht, ſeine ausländiſche Schuld als 
nichtig zu erklären, ſondern es wolle ſie nach Maßgabe ſeiner Mittel 
und Fähigkeiten bezahlen. 
Der Korreſpondent meldet außerdem, daß die chineſiſche 
            Nationa=
liſtenpartei am 1. Oktober eine Abſtimmung über folgende Punkte 
            ver=
anſtalten werde 
1. Verlegung der Hauptſtadt von Kanton in die Gegend von Hankau 
oder Wutſchang; 
2 Bildung von lokalen Regierungen in den Provinzen; 
3. Organiſierung einer Propaganda für die Einberufung der 
            Natio=
nalverſammlung und fün die Beſeitigung der ungerechten 
            Ver=
träge mit den fremden Mächten.
 Ein Stündchen bei Mirza Schaffg. 
Von 
Julius Geißel, Wiesbaden. 
(Nachdruck verboten.) 
Vor 50 Jahren, am 27. September 1876, hatte Friedrich 
von Bodenſtedt, der Dichter des Mirza Schaffy, an die Witwe 
ſeines Freundes Adolf Glaßbrenner, der in Berlin am 25. 
            Sep=
tember 1876 geſtorben war, ein Schreiben gerichtet, in dem er das 
Hinſcheiden „unſeres lieben Glasbrenners” beklagt. Der 
            humo=
riſtiſche Schriftſteller Glaßbrenner, der unter dem Pſeudonym 
Brennglas vielleicht noch bekannter war, ſtand auch in 
            geſchäft=
lichen Beziehungen zu Bodenſtedt. Als Herausgeber der 
            Ber=
liner „Montagszeitung” nahm Glaßbrenner, der mit Recht als 
Begründer der humoriſtiſchen Berliner Volksliteratur geſchätzt 
wird, häufig Beiträge Bodenſtedts in ſeine Zeitungsſpalten auf. 
Anläßlich der 50. Wiederkehr des Todestages von Adolf 
Glaßbrenner wird man lebhafter auch an deſſen literariſch weit 
bedeuterenden Freund Friedrich von Bodenſtedt erinnert. Die 
Weltkurſtadt Wiesbaden, in der Bodenſtedt ſeine letzten 
            Lebens=
jahre verbrachte und ſtarb, hat ihm ein Denkmal geſetzt. Doch 
hat die Denkmalbüſte des Dichters, der ſich einſt über 
            Wies=
baden in einem Trinkſpruch ſo anerkennend ausließ: 
Wo ſo edle Weine fließen, 
Muß die Quelle doch wohl echt ſein. 
Wo ſo duft ge Blumen ſprießen, 
Kann der Boden nicht ganz ſchlecht ſein, 
keinen günſtigen Platz in den Anlagen hinter der alten 
            Kur=
haus=Kolonnade gefunden. Es geht Bodenſtedt—Mirza Schafft 
wie dem nächtlichen Regenbogen bei Mondſchein in „Wilhelm 
Tell”, von dem der Eidgenoſſe von der Flüe ſagt: 
„Es leben viele, die das nicht geſehn.” 
Erzdenkmäler, die vor oder unter dichtbelaubten Bäumen 
ſtehen, erleiden infolge des dunkelgrünen Hintergrundes an der 
Wirkung ihrer Umriſſe eine erhebliche Einbuße. Ja, ſie fallen 
ſo wenig auf, daß ſie von nahe vorübergehenden Fremden und 
ſelbſt von Einheimiſchen, wie ich dies kürzlich erſt bei einem 
Wiesbadener Bürger beobachten konnte, leicht überſehen werden. 
Bei Marmordenkmälern iſt das anders. Deren zartes, 
            warm=
getontes Weiß hebt ſich ſtimmungsvoll von dem ſaftigen Grün 
und den maleriſchen Gruppen ab. Es iſt ſchade, daß man für 
Bodenſtedt, dem Sänger des Weins, der Liebe und der Roſen 
nicht einen beſſeren Denkmalplatz gefunden hatte. Die Büſte, 
in Bronzeguß auf künſtleriſch ausgebildetem Sockel aus Labrador 
mit weit ausladendem Stufenunterbau, auf der Nordſeite mit 
einer Votivtafel, die nur den Namen Bodenſtedt trägt, hätte 
ſchließlich auf dem Nordfriedhofe ſich noch beſſer ausgenommen. 
Dort wurde, als Friedrich von Bodenſtedt am 18. April 1892 
in dem Hauſe damals Nr. 66 der Alleeſeite der oberen 
            Rhein=
ſtraße ſtarb (es iſt durch eine Gedenktafel gekennzeichnet) und 
von dem aus auch die Beerdigung ſtattfand, der Witwe 
            Boden=
ſtedts ſeitens der Stadt Wiesbaden eine Doppelgruft am letzten 
Rondell im Quadrat 4, wo auch Franz Abt ruht, als Ehrengrab 
zur Verfügung geſtellt. Das Grab, in dem der Dichter nun 
ſchon über 34 Jahre ſchläft, iſt von Efeu überwuchert, nicht 
            ſon=
derlich gepflegt. Die Grabſtätte fällt — dies ſcheint überhaupt 
Miga Schaffys Schickſal nach dem Tode zu ſein — den zahlreichen 
Beſuchern des unvergleichlich ſchönen Friedhofes ebenſowenig auf,
 A 
Montag, den 27. September 1926 
Aus der Landeshauptſtadt. 
Darmſtadt, 27. September. 
=Aufwertung der Fabrik= und 
            Werkſparkaſſen=
guthaben. 
1. Es handelt ſich um Anſprüche gegen „Fabrik und Werkſparkaſſen” 
d. h. beſondere, vom Unternehmer eines wirtſchaftlichen Betriebes 
            ge=
troffene Spareinrichtungen, von denen auf Grund einer allgemeinen 
Regelung (Geſchäftsplan) Spareinlagen der Arbeitnehmer des Betriebs 
aufgenommen werden und aus denen der Betriebsunternehmer als 
            ſol=
cher verpflichtet iſt. Ferner kommen „Betriebs=Penſionskaſſen” in 
            Be=
tracht, die ebenfalls auf Grund eines Geſchäftsplanes die Aſters=, 
            In=
validitäts=, Hinterbliebenen= oder ähnliche Fürſorge bezwecken. 
2. Die Anſprüche der Gläubiger an ſolche Kaſſen müſſen, wenn das 
Guthaben nach dem 14. Juni 1922 ausgezahlt worden iſt, und wenn 
der Gläubiger dem Unternehmen am 1. Auguſt 1926 nicht mehr 
            ange=
hört hat, bis zum 31. Dez. 1926 beim Schuldner (alſo dem 
            Unter=
nehmer ſelbſt, nicht bei der Aufwertungsſtelle) angemeldet werden. 
            Da=
gegen brauchen die beim Unternehmen noch beſchäftigten Perſonen nicht 
anzumelden, ehenſo die nicht ausgeſchiedenen, die ihr Guthaben noch 
nicht erhalten haben. 
3. Auszahlungen vor dem 15. Juni 1922 werden mit dem 
            Nenn=
betrag auf den Nennbetrag des Guthabens angerechnet, auch wenn ein 
Vorbehalt gemacht war. Nach dem 14. Juni 1922 geleiſtete 
            Auszahlun=
gen werden in Höhe ihres Goldmarkbetrages auf den Aufwertungsbetrag 
angerechnet. Die nach dem 14. Juni 1922 im Laufe eines 
            Mo=
nats vorgenommenen Gutſchriften und Auszahlungen gelten als am 
15. des Monats erfolgt. Zinſen können bis zum 1 Januar 
1925 nicht verlangt werden; ſoweit rückſtändige Zinſen 
            gutge=
ſchrieben worden ſind, hat es dabei ſein Bewenden. Vom 1. Januar 1925 
ab beträgt der Zinsſatz 3 Prozent, vom 1. Januar 1928 ab 5 Prozent. 
Die Auszahlung erfolgt bei Guthaben bis 50 Gmk. binnen drei 
            Mona=
ten nach rechtskräftiger Entſcheidung der Aufwertungsſtelle, ſonſt am 
1. Januar 1932; doch kann die Aufwertungsſtelle füüihere oder ſpätere 
Zahlung anordnen, daß die Aufwerungsbeträge ganz oder zum Teil 
ſchon vom 1. Januar 1927 an oder erſt nach dem 1. Januar 1932, 
            ſpäte=
ſtens jedoch bis zum 1. Januar 1935 zu zahlen ſind 
4. Aufwertungsſtelle iſt die Spruckſtelle für Goldbilanzen, die nach 
der 4. Durchführungsverordnung zur Goldbilanzenverordnung bei jedem 
Oberlandesgericht zu bilden war. Zur Anrufung der Stelle iſt der 
Betriebsunternehmer, ſowie jeder die Aufwertung beanſpruchender 
            Kaſ=
ſengläubiger befugt. Jeder Kaſſengläubiger desſelben Schuldners kann 
ſich dem Verfahren anſchließen. Gegen die Entſcheidung der 
            Aufwer=
tungsſtelle, die ohne Gründe durch einmaliges Einrücken in einer 
            Zei=
tung zu veröffentlichen iſt, findet binnen Monatsfriſt ſofortige Beſchwerde 
an das Reichswirtſchaftsgericht ſtatt; ſie kann ſowohl bei der 
            Spruch=
ſtelle als auch beim Reichswirtſchaftsgericht eingelegt werden. 
5. Vergleiche können auf Antrag von der Aufwertungsſtelle für 
            all=
gemein verbindlich erklärt werden, wenn ihre Regelung auch den übrigen 
Gläubigern angemeſſen erſcheint.
 Lichtbildervortrag. Heute Montag, 27. Sept., abends 8.30 Uhr, 
ſpricht im Heim des Chriſtlichen Vereins Junger Männer, 
            Alexander=
ſtraße (Kaſerne) der Miſſionar der Brüdergemeinde Chleboun an Hand 
von hundert intereſſanten Lichtbildern über deutſche 
            Kultur=
arbeit im britiſchen Südafrika. Er wird aus eigenem 
            Er=
leben heraus die Schönheit der afrikaniſchen Natur, das Tier= und 
Pflanzenleben und das Völkerleben fchildern. Zu dieſer 
            außergewöhn=
lichen Veranſtaltung ſind alle Freunde des Vereins eingeladen. Ebenſo 
ſind alle willkommen, die aus kolonialem oder miſſionariſchem Intereſſe 
etwas über Süidafrika zu hören und zu ſehen wünſchen. Der Eintritt iſt 
frei für jedermann. 
— Heſſenflieger=Verein für Luftfahrt. Wir machen auf die 
            Mit=
gliederverfammlung des Heſſenfliegervereins für Luftfahrt 
am Mittwoch abend im Fürſtenſaal aufmerkſam. (Vgl. Anzeige.)
 wie das Denkmal an der alten Kolonnade. Zweifellos hätte ſich die 
letzte Ruheſtätte Bodenſtedts durch ein Grabmal weſentlich 
            ge=
hoben. Es wären dafür die Grabdenkmäler der berühmten 
Liederkomponiſten Franz Abt und Ferdinand Möhring auf dem 
Nordfriedhof und das von Kéler=Bela, dem Walzerkomponiſten 
und Vorgänger von Louis Lüſtner als Dirigent des 
            Wies=
badener Kurorcheſters, ſowie des Dichterehepaares Fanny 
            Le=
wald und Adolf Stahr auf dem alten Friedhofe an der 
            Platter=
ſtraße als Beiſpiel anzuführen. 
Dafür fällt in unſerem ſchönen Wiesbadener Ratskeller das 
Konterfei Bodenſtedts trefflich ins Auge. Hier prüft der 
            wein=
frohe und weinkundige Dichter mit Kennerzunge ein Glas Wein, 
und von der Wand grüßen uns unter dem wohlgetroffenen 
Bildnis Mirza Schaffys Verſe: 
In Gemeinheit tief verſunken 
Liegt der Tor, vom Rauſch bemeiſtert, 
Wenn er trinkt, wird er betrunken, 
Trinken wir, ſind wir begeiſtert. 
Ja, auch die Kunſt des Trinkens verſtand Mirza Schaffy, 
nicht das Trinken allein! Deshalb gebührte ihm auch im 
            Rats=
keller als Denkmal ein Wandgemälde von Meiſter Kaſpar 
            Kög=
lers Pinſel. Stand doch, wovon ich mich ſelbſt überzeugen 
konnte, als ich in jungen Jahren durch die Wiesbadener 
            Schrift=
ſtellerin Helene von Götzendorff=Grabowski, die durch ihr 
            tra=
giſches Schickſal in Rom bekannt gewordene ſpätere Frau v. 
Maderna, bei Bodenſtedt eingeführt wurde, zu faſt allen 
            Tages=
ſtunden während der Bowlenzeit die Terrine mit dem edlen 
Naß auf des Altmeiſters Tiſch. 
Ein guter Finanzmann nämlich war Mirza Schaffy nicht. 
Das Geld war bei ihm ſtets — das Allerwenigſte. Schrieb 
Bodenſtedt doch aus Meiningen, woſelbſt er als 
            Theaterinten=
dant damals wohnte, an Glaßbrenner, deſſen Gedenktag jetzt 
eben iſt, bei Ueberſendung eines Gedichtes „Canoſſa” für die 
„Montagszeitung” Elaßbrenner möchte ihm das Honorar für 
das ernſte Gedicht ſofort überſenden. Er, Bodenſtedt, ſei ſtark 
in der Klemme, war ihn auch verhinderte, zu der 
            Geburtstags=
feier Glaßbrenners nach Berlin, zu reiſen. Auch in ernſteren 
Tönen hat Bodenſtedt in einem Briefe an Glaßbrenner im 
Jahre 1873 ſeine wirtſchaftlichen Sorgen geſchildert: „einem 
deutſchen Poeten, der eine zahlreiche Familie und kein 
            Ver=
mögen hat, gehen mehr Sorgen durch den Kopf, als man ſeinen 
Gedichten anmerkt. 
Die materiellen Sorgen" haben Bodenſtedt bis an ſein 
Lebensende nicht verlaſſen. Trotz der großen Erfolge ſeines 
literariſchen Lebens. Der formvollendete und vornehme Lyriker, 
deſſen „Lieder des Mirza Schaffy” 1851 zuerſt gedruckt, es allein 
ſchon bis auf 165 Auflagen brachten, hatte mit einem ſchweren 
Augenleiden zu kämpfen, ſo daß er ſchon 1874 nach einer Kur 
die Verſchlimmerung ſeines Augenleidens, wenn nicht völlige 
Erblindung fürchten mußte. Mit einer blquen Brille, die die 
gütigen Augen des Greiſes gänzlich beſchattete, ging die hohe 
Geſtalt des Dichters in den letzten Lebensjahren mit 
            ſchleppen=
den Schritten durch die Straßen Wiesbadens, woſelbſt er länger 
als 10 Jahre lebte. Vier Tage vor Vollendung des 73. 
            Lebens=
jahres ſtarb der angkreontiſche Dichter, der ſo gern und ſo 
            fröh=
lich mit ſeinſatiriſchem Lächeln ſeinen Freunden im gaſtfreien 
Hauſe an der Rheinſtraße zutrank. 
Außer der Gattin überlebten Bodenſtedt ein Sohn und 
mehrere Töchter. Eine Enkelin, Fräulein von Petersdorf, 
heirgtete 1295 den Neffen Wolfgang Müllers von Königswinter,
 Nummer 
*Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus. — Sonntag, den 26. Septembe 
Don Giovanni. 
Oper von da Ponte, Muſik von W. A. Mozart. 
Wenn ein Sänger wvie Heinrich Rehkemper au .zn 
chen ſich an die Spitze eines ſo guten Enſembles ſtellt, wi 
            Ha=
unſerige iſt, ſo muß aus einer „Don Giobanni”=Vorſtell 
an und für ſich ſchon alles dazu enthält, ein Feſt von 
            ſelt=
werden. In der Tat war es ein Genuß, dieſer herrlichen „an 
zu lauſchen, die Meiſterſchaft zu bewundern, wie ſie b. /Helt 
wird, der vornehmen Art ſich hinzugeben, wie dieſer au s=iſt 
Künſtler den Mozartſchen Geſangsſtil beherrſcht. Intereſſ wie 
er den Charakter ſeines Helden geftaltete. Der Begabl ymd 
dem Temperament Rehkempers entſpricht es, in ſeinem D 
            ssio=
vanni den im Sinnenrauſch dahinſtürmenden, alle Fraue —ze 
betörenden Verführer in den Vordergrund zu ſtellen, das 
            gno=
niſche nur gelegentlich durchblicken zu laſſen. Das bringt d Ta) einer ſo ſchönen, ſehr beweglichen, wenn auch gar nigro 
ßen Stimme, wie ſie der berühmte Sänger ſein eigen ne der 
auch das Fauſtiſche nicht auf den Verſtand gründete, ſonde g uch 
auf die Ausdrucksfähigkeit ſeiner wundervollen ſtimmlichen Kttel. 
Als ob die ſchöne, weiche Stimme heute abend Trun zen 
ſollte, war die Donna Anna Gertrud Gercke übertrag 2—as 
ſtand der Rolle ſehr gut und gab mit dem gefeierten Ga nzeu 
prachtvollen Zuſammenklang. Frau Gerckes natürlicher 
            nſa=
gung entſprach eine andere Auslegung des edlen Donna ru= 
Charakters, als die ſeitherige, indem das in der Liebe 9=
            xie=
rende, drainatiſch mehr Leidende und Paſſive mit warme 
            rih=
findung zum Ausdruck kam. Mit welchem Ernſt die Kü i 
zum erſten Male dieſe ſchwere, anſpruchsvolle Partie a =te. 
temperamentvoll verkörperte und mit Erfolg durchführte. 
            Be=
wundernswert. 
—
 — Hefſiſches Laudestheater. Heute, Montag, nachmittags Eehr, 
findet im Eroßen Haus die letzte Vorführung des Marion 
theaters Grimmſcher Märchen bei Preiſen von Sſ0. 
und 1,50 Mk. ſtatt. Zur Aufführung gelangen die „Bremer „
            Di=
muſikanten” und „Die böſen Buben” 
* Möttlinger Freundeskreis. Die heutige Bibelſtunde fällt Esen 
der Notiz im Kirchenzettel aus. 
Darmſtädter Wochenmauktpreiſe am 25. Sebtember (je —n 
bzw. Stück in Pfg.): Speiſekartoffeln 4—5, Salatkartoffeln 
bohnen 25, Stangenbohnen 30, Gelbe Bohnen 30, Blumenk=h 
aut 
Römiſchkohl 10, Roſenkohl 30—40, Wirſing 6—8, Weiß 
 
kraut 10—15, Kohlrabi 5, Spinat 10—12, Erbſen 50 Toma 
Zwiebeln 10—12, Gelberüben 6—8, Roterben 8—10, Weißerübe 
Kopffalat 8—10, Endivien 5—15, Einmachgurken (100 St 
1 S 
Salatgurken 10—40, Radieschen 5, Rettiche 5—10, Meerrettich 1 
            fsel=
lerie 5—30; Schwämme 30—40. — Trauben 45—55, Eßäpfel 10—: 
und Kochäpfel 10—15, Eßbirnen 10—20, Kochbirnen 6—12, Preiß 
en 
70, Brombeeren 40—50, Pfirſiche 20—30, Zwetſchen 20—22, B 
bis 50, Zitronen 4—10, Nüſſe 60—80 — Schweinefleiſch 132— 
            Xb=
fleiſch 120, Rindfleiſch 80—110, Hackfleiſch 80—140, Haus 
Gn 
V 
bis 240, Geflüigel 120—180. — Sügrahmbutter 220, Landbutter 1 C20, 
Eier 14—16, Handkäſe 5—15, Schmierkäſe 25—30. 
 
Tageskalender für Montag, den 27. September 1926 
Landestheater, Großes Haus, nachm. 4 Uhr: Marionette 
Grimmſcher Märchen: „Die Bremer Stadtmuſikanten” un 
            f-
böſen Buben‟. Abends 7½ Uhr, Ende 9½ Uhr: Erſtes 
            Ee=
konzert des Landestheaterorckeſters. — Kleines Haus 
Eie 
Vorſtellungen. — Orpheum, abends 8 Uhr: „Die Königin der 
— Schloß=Café: Konzert. — Café Rheingold: Konzert 
„Darmſtädter Hof”, „Zum Mühltal”, „Zur Karlshöhe‟ 
ka: 
Beerbach: Kirchweihe, Tanzmuſik. — „Zum Goldenen Stern I—: Kirchweihe, 
Tanzmuſik. — Kinoverſiellungen: 
Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele. 
Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Dienstag, ben 28. September 
(nach der Wetterlage vom 26. Sept.): 
Wenig Aenderung des kühlen, vorübergehend aufklarenden IT 
meiſt wolkigen und zu Regenſchauern neigenden Wetters. 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gie
 des Verfaſſers vieler froher Rheinlieder. Heute lebt vu 
Kindern Bodenſtedts nur noch eine Tochter, und zwar in 
baden, Körnerſtraße 3. Sie iſt am 9. Mai dieſes 
70 Jahre alt geworden. 
Unter den unzähligen Trauerkundgebungen, die 
Mathilde von Bodenſtedt, geborene Oſterwald, die Eolita 
Vorname Mathilde war durch Umſtellung orientaliſiert) 
perſiſchen Liederſchatzes, (der Eattin waren auch die „Liel 
Mirza Schaffy gewidmet) erhielt, war die des bedeu 
Dichterkollegen Bodenſtedts, Guſtav Freytag, bemerker 
Freytag, der ſeit 1879 in Wiesbaden lebte, und auch hi en 
30. April 1895, faſt 79 Jahre alt, ſtarb, war beim Tode 
ſtedts in Siebleben bei Gotha, wo er den Sommer ſtet 
            a=
brachte. Freytags Brief an die Witwe des Dichters 
mit den ſchönen Schlußworten „Ich bitte Sie, dem letzten 
eines alten Kameraden eine Stelle an ſeiner Ruheſtätte 3 
nen!” Guſtav Freytag wohnte auch am 22. April 1894 der 
lichen Enthüllung des Bodenſtedtdenkmals in Wiesbade 
die an Mirza Schaffys 75. Geburtstage ſtattfand. Die 
jahrte Frau Prinzeſſin Luiſe von Preußen, die in 
            Wie=
lange Jahre wohnte und humanitären Veranſtaltunger 
vorſtand, ließ an Bodenſtedts Sarg einen Kranz nierlege"" 
die Worte auf der Schleife trug: 
„Dem Sänger des Frühlings des Frühlings Blumer 
In Wiesbaden, der Stadt, wo der Frühling ſtets ſo. 
ders reizvoll iſt, hat man ſich mit dem Denkmal für den „e 
des Frühlings” nicht allzuſehr angeſtrengt. Die Sammit 
der auch qußerhalb der Weltkurſtadt wohnende Perſone 
trugen, ergab während zweier Jahre nach Bodenſted’s 
noch nicht ganz 5000 Mark. Es langte kngpp zu einer 2 
gußbüſte, wobei lediglich das Material bezahlt werden 
Die Ausführung und das Honorar des Bildhauers Bugd 
wald aus Schwerin, der die Büſte fertigte, wurden nicht 
ſo daß Beerwald auf das Honorar großmütig verzichlele. 
Und ob ſchon, wie eingangs geſagt, der Platz I 
Bodenſtedtdenkmal hinter der alten Kolonnade nicht gun 
es war, als ob Bodenſtedt ſelbſt abſolut dorthin wolte. 
Wachenhuſen, der bekannte Roman= und Reiſeſchriftſteue 
lange Jahre in Wiesbaden lebte, hat das einmal launich * 
Genau hinter der Stelle, an der jetzt das Bodenſtedi=2” 
ſteht, befand ſich damals eine Bedürfnisanſtalt. Sie iſt 
die Kolonnade verlegt worden. Wachenhuſen ſpäzierte 
Bodenſtedt in den Anlagen und letzterer verſchſwand in Ve 
Anſtalt. Es verging eine Viertel=, es verging eine halde 
Bodenſtedt kam nicht wieder heraus. Als dann der de 
von „Sturmfeder” und berühmte Kriegskorreſpondenk 2 
huſen nach Bodenſtedt ſah, fand er ihn in der dazu R." 
eigneten Anſtalt — eingeſchlafen! Einige Meter von de" 
wo ſich der Dichter damals länger als üblich aufhieln, ſie*=
 S= 
28
 2 
Er 
—8 
—8 
—n 
T1 
Ze 
A. 
ra= 
—- 
S 
n 
—8
 m 
—r 
Ei 
S= 
De
 4, 
4 
23 
1r 
A. 
Izi 
1 
—I 
— 
E
 ſein Denkmal. 
Dieſes Denkmal, das von „Menſchenaugen”, wie 1ehl 
2 
ſagt, nicht leicht entdeckt wird, erfreut ſich der beſonder.. 
liebe geflügelter Gäſte. Wenn dann Regengüſſe nicht Die." 
gungsarbeit vollziehen, dann mag es wohl ſein, daß Li 
linge auf dem Kopfe Mirza Schaffys ähnliche Beſte 
zeigen wie die nützlichen Vögel im „Gugnolied‟, Di 
Vilior von Scheffel ſingt: 
„Sie ſitzen in frommer Beſchauung, 
Kein einz ger verſäumt ſeine Pflicht, 
Geſegnet iſt ihre Verdauung 
und ſlüſſig als wie ein Gedicht.”
*
2,
 RN 
Ni., 
Mnih 
Mr
Nummer 268
Montag, den 27. September 1926
Seite 3
 ne ha 
Maurte g 
Mcch 
Un
 NA 
een 
Die Eiofnang dei FKramtfaklei Beroſiiieffe.
Von unſerem H. W. W.=Sonderberichterſtatter.
 Es war von vornherein klar, daß nach den Verluſten des Weltkriegs 
rund Auswirkungen der Inflation auch nach der Stabiliſierung der 
            deut=
ſchen Währung es noch lange Zeit dauern würde, bis die deutſche Wirt= 
Tchaft ſich auch nur einigermaßen erholen könnte. Heute jedoch, in der 
swveiten Hälfte des Jahres 1926, ſcheint es, als ob das Schlimmſte 
            über=
rvunden und, wenn auch nicht ſchon der Aufſtieg, ſo doch wenigſtens ein 
Stillſtand eingetreten ſei. Aber es wäre ein großer Fehler, von 
            ein=
gelnen Momenten, wie der überraſchenden Entwicklung des deutſchen 
Chemietruſts, auf die geſamte deutſche Induſtrie, ja auch nur auf die 
chemiſche Induſtrie zu ſchließen. Mit Recht wies auf der Induſtriellen= 
Tagung in Dresden einer der Führer dieſes Truſts, Geheimrat 
            Duis=
berg, darauf hin, daß der Optimismus in der Beurteilung der 
            wirt=
fchaftlichen Lage nicht angebracht ſei. Es wird noch lange dauern, bis 
Das deutſche Volksvermögen und das auf Rente angelegte Kapital 
            ein=
anal wieder den Vorkriegsſtand erreicht haben, und mancherlei Anzeichen 
gäben zu denken. So die Tendenz zum Steigen, die die Leihſätze für 
Geld zeigen, die Zunahme der Anforderungen aus Handel und 
            Indu=
ftrie an den Wechſelmarkt. Dieſer Anſchauung entſpricht auch das Bild 
Der letzten großen Meſſen. Aus dem Verlauf der Leipziger Meſſe iſt zu 
entnehmen, daß die Annäherung an normale und ſtabile Verhältniſſe 
Fortſchritte gemacht hat, wenn auch auf der techniſchen Meſſe nur ein 
kleiner Teil der Ausſteller wieder erſchienen war. Auch die Kölner 
Herbſtmeſſe iſt beſſer verlaufen, wie die Peſſimiſten glauben wollten, 
meue Kunden konnten aus Bezirken geworben werden, die abſeits der 
Touren der Reiſenden liegen. Das Schickſal der Frankfurter Meſſe hat 
rvohl auch die Fährlichkeiten der Stabiliſierungskriſe überwunden, wobei 
zu bedenken iſt, daß die Zuſchüſſe in Frankfurt im Gegenſatz zu Leipzig 
vhne ſtaatliche Unterſtützung aufgebracht werden mußten. Die 
            Konzen=
tration innerhalb der Branchen der Frankfurter Meſſe wird weiter 
            fort=
ſchreiten und, von „Schuh und Leder” abgeſehen, wird in Zukunft in 
Frankfurt naturgemäß die Textilmeſſe auch fernerhin im Mittelpunkte 
ſtehen. Eine Einſchränkung auf eine Meſſe im Jahr (in Köln mußte 
man ja bekanntlich zu dieſer Maßnahme greifen) iſt für Frankfurt 
            un=
möglich, da dies eine ſchwere Schädigung aller auf das Saiſongeſchäft 
eingeſtellten Wirtſchaftskreiſe bedeuten würde. Wie aus der Fachpreſſe 
zu entnehmen iſt, ſind von ſeiten maßgebender Großhandelsverbände, 
namentlich auch aus der Textilbranche, ſo ſtarke Bekenntniſſe zur 
            Frank=
furter Meſſe in beſtimmter Form abgelegt worden, daß ſchon aus dieſem 
Grunde die Meſſe in der bisherigen Form erhalten bleiben muß. 
Der erſte Eindruck. 
Auf dem Meſſeamt iſt man mit der Mitteilung von Zahlen diesmal 
äußerſt zurückhaltend, aber die Zahl der Ausſteller iſt gegen die 
            Früh=
jahrsmeſſe die gleiche geblieben, wenn nicht unweſentlich geſtiegen. Die 
Beteiligung des Auslandes, aus Italien, aber auch aus Frankreich, iſt 
beträchtlich. Leere Stände ſieht man kaum wenn auch die einzelnen 
Wirtſchaftszweige in geſchickter Weiſe, ähnlich wie bei der letzten 
            Früh=
jahrsmeſſe, konzentriert ſind. An manche Stände wird noch die letzte 
Hand gelegt; das Auspacken der Ausſtellungsgegenſtände iſt noch nicht 
überall beendet. Der Verkehr der „Seh”=Leute und der anderen nimmt 
nur ſehr langſam zu; bis gegen Mittag iſt auch der Verkehr am Bahnhof 
und auf der Hauptzufahrtsſtraße zur Meſſe nur ſehr ſchwach. Die 
            frü=
her üblichen kleinen Meſſeſchlager, die von den fliegenden Händlern 
            ver=
kauft wurden, ſind ganz ausgeblieben; für ſo etwas iſt kein Geld mehr 
da. Auch im Meſſeamt, im Meſſepoſtamt und in den Fernſprechzellen 
ſind ein großer Teil der Schalter bzw. Zellen geſchloſſen. Jedenfalls 
darf man ſich von dieſen Aeußerlichkeiten nicht darüber täuſchen laſſen, 
daß das Geſchäft zwar zögernd in Gang kommt, daß aber ein weiterer 
Nückſchritt gegen die erſte Meſſe 1926, im April, nicht eingetreten iſt. 
Ein Rundgang. 
Im Haus Offenbach iſt diesmal allerlei untergebracht: 
            Leder=
waren und Bijouterien, Galanteriewaren, Seifen und Parfümerien, 
Reklameartikel und neben Spielwaren die wenigen Muſikalien. Die 
Fürſt Adolf=Werkſtätte für Kunſtkeramik aus Bückeburg bringt ſehr 
hübſche Vaſen in unauffälligen neutralen Farben und ſchönen, ruhigen 
Linien. Mancherlei Neuheiten unter den Spielwaren, obwohl die 
            Weih=
nachtsbeſtellungen ſchon längſt heraus ſind. Kleine Fallſchirm= und 
Fliegermodelle ſpielen eine große Rolle, zu den Elaſtolin=Soldaten 
            ge=
ſellt ſich eine alte Burg, ganz aus der gleichen Maſſe prächtig gepreßt. 
Die Miniaturſachen zeigen kleine Küchen, Werkſtätten, Zimmer u. dg 
in winzigen Steichholzſchachteln. Ueberhaupt gibt es Miniaturſächelchen 
in ſolcher Auswahl, daß Puppenzimmer bis zum Staubſauger herab in 
allen Einzelheiten naturgetreu ausgeſtattet werden können. Der Mode 
entſprechend ſind natürlich aufblasbare Gummitiere in allen Farben, 
Größen und Arten zu ſehen. Auch auf den Klapperſtorch nimmt die 
Induſtrie die ihm gebührende Rückſicht, denn noch nie ſah ich eine ſolche 
Auswahl in reizenden Kinderklappern für die Kleinſten. Den Roller, 
den Schrecken der Fußgänger auf ſonſt ſo ſicherem Bürgerſteig, ergänzt 
in entſprechender Weiſe ein neuer Tretroller. Wenn das ſo weiter geht, 
kann es ja noch heiter werden, denn eine ſolche Neuheit findet bald den 
Weg in die Heinerſtadt. Sprechapparate ſind weniger ausgeſtellt, der 
Einfluß der Radiokonkurrenz iſt doch zu ſpüren. Unter den Offenbachen 
Lederwaren fallen kleine niedliche Kindertaſchen aus imitiertem Leder 
auf, die hauptſächlich ſür den Export beſtimmt ſind. Neu auch 
            Damen=
taſchen, an denen der Bügel und die Separation innen aus Zelluloid 
hergeſtellt ſind. An Farben bzw. Muſtern ſind die Beuteltaſchen aus 
Pythonleder ſehr beliebt. Bezeichnend, daß in manchen Damentaſchen= 
Muſtern das kleine eingeſteckte Portemonnaie mit einer Kette geſichert 
iſt, auf daß die Damenwelt uſw.! In Parfümerien ſind in der 
            Haupt=
ſache nur die bekannten Markenfirmen vertreten. An Kalendern und 
Zeitungstaſchen für die Wand im Heim gibt es wenig Neues, die 
            ſcheuß=
lichen alten beliebten Muſter ſcheinen unausrottbar zu ſein. 
Im Haus „Schuh und Leder” herrſcht ſchon am frühen 
Morgen wie gewohnt ein ziemlicher Andrang, demgemäß wurden auch 
bereits lohnende Geſchäfte abgeſchloſſen. In Halbſchuhen, bei denen ſich 
der Gummizug nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, ſteuern win 
allem Anſchein nach der ſogenannten hochgeſchloſſenen Mode entgegen. 
In Ganzleder ſind Schlangen= und Eidechſen=Imitationen, ſowie die 
ſchottiſchen Muſter geſucht. Wie auf anderen Gebieten der deutſchen 
Fertigwaren=Induſtrie, ſo tritt auch in den weiterverarbeitenden 
            Zwei=
gen der Lederwirtſchaft das deutliche Beſtreben hervor, billige Artikel 
auf den Markt zu bringen. Auf der Leipziger Herbſtmeſſe haben ja auch 
die billigen und mittleren Qualitäten die Hauptanziehungskraft 
            aus=
geübt. Roßoberleder iſt nach dem „Ledermarkt” in der letzten Zeit 
            wie=
der mehr geſucht, weil zahlreiche Schuhfabriken ſich darauf verlegt haben, 
neben ausgeſprochener Qualitätsware auch einen billigen Schuh 
            heraus=
zubringen und weil überhaupt der Zug nach Billigkeit zur Zeit den 
Markt beherrſcht. Durch die Tendenz nach billigerer Ware um jeden 
Preis wird aber die Qualität der deutſchen Erzeugniſſe herabgedrückt, 
nicht zum Nutzen der Konkurrenzfähigkeit dieſer Fabrikate auf dem 
            Welt=
markt. Außerdem laſſen ſich gute Lederſortimente beſſer ausſchneiden 
und ausnutzen als minderwertige, ſind daher rentabler. In guten 
            Halb=
ſchuhen ſieht man durchbrochene Muſter in pittoresken Veräſtelungen. 
Die Ausſtellung „Erfindungen und Neuheiten” 
veranſtaltet vom Deutſchen Erfinder=Schutzverband in München war 
diesmal aus dem Goethegymnaſium auf die Meſſe ſelbſt verlegt und fand 
großen Zuſpruch. Ueber das hier Gezeigte ließen ſich ganze Bände 
ſchreiben, ein paar Stichworte mögen genügen: Neue Schneeſchuhbindun=
IN 12393
 gen, Servierbretter, deren Glasverdeck verſchließbar iſt, Schutzbett gegen 
das Nacktſtrampeln kleiner und größerer Kinder, wie überhaupt 
            Schutz=
vorrichtungen für Haus und Werkſtatt. 
— In der Kunſtgewerbehalle 
eine reichhaltige Schau von Reklameartikeln, Bureaumöbeln und 
            Bureau=
maſchinen, ſo die Vindea=Simplex, eine äußerſt praktiſche horinzontale 
Sichtkartei, die Suggeſt=Reklame, die lebende Mannequins auf kleinſte 
Flächen bildhaft und wirkungsvoll projiziert; ein Stand der 
            Verkehrs=
werbung der Reichsbahndirektion Frankfurt mit ausgezeichneten 
            Plaka=
ten, auch eine Darmſtädter Firma, die Reklame=Plaſtik A. Hau die in 
Hutläden Darmſtadts mit Plaſtiken in Erſcheinung getreten iſt. Die 
ganze Schau ſteht unter dem Zeichen rationeller Wirtſchaftsführung: 
Reklame, Werbung, Maſchinenarbeit. 
Im Haus Werkbund haben ſich diesmal neue Gäſte eingeſtellt. 
In den unteren Räumen eine ausgedehnte Tabakausſtellung, für den 
paſſionierten Raucher ein Genuß, allein zu durchwandern. Dabei iſt bei 
aller Einförmigkeit der Ausſtellungsgegenſtände im Aufbau jede 
            Ein=
ſeitigkeit glücklich vermieden. In den oberen Räumen hat eine italieniſche 
Kollektivausſtellung Platz gefunden, als deren Clou eine vom 
            National=
verband der italieniſchen Wein=, Likör= und verwandten Induſtrien 
            zu=
ſammengeſtellte Schau anzuſehen iſt. In einem großen, mit einladend 
gedeckten Tiſchen verſehenen Saal waren an den Wänden 47 Weinſorten 
aufgebaut, einer ſicher herrlicher als der andere, die am frühen Morgen 
durchzuprobieren ich mir aus reporterhafter Gewiſſenhaftigkeit leider 
verſagen mußte. Die wenigen hier angegliederten deutſchen Firmen des 
Nahungs= und Genußmittelgewerbes, eine Berliner Waffelfabrik und 
eine Schokoladenfabrik, fanden aus dem Kreiſe der „Seh”= oder beſſer 
Probierleute keinen ſtarken Zuſpruch, da Gratisproben nicht mehr 
            aus=
gegeben wurden. Unangenehm täuſchend ähnlich die roſtigen Nägel, 
Schlöſſer und Eiſenartikel aus guter Frankonia=Schokolade. Die 
            Italie=
ner machten auch Propaganda für ihre Heimat: Führer durch die 
            Schön=
heiten italieniſcher Städte und Landſchaften, Abhandlungen über 
            italie=
niſche Kunſt lagen zahlreich aus. 
Auch in der Möbelhalle herrſchte bereits in den frühen 
            Mor=
genſtunden, obwohl hier nur Wiederverkäufer zugelaſſen werden, ein 
lebhafter Betrieb. Viele Kleinmöbel wurden gekauft, Stühle, Nähtiſche, 
kleine runde Tiſche mit farbigem Marmoreinſatz, Klubſeſſel kleinſten 
Formats. Ausziehtiſche gibt es in den mannigfaltigſten Formen. Die 
rheinheſſiſche Möbelfabrik Merkel=Dalsheim bringt ihre eingeführten 
Fabrikate mit Nitro=Lackierung in Druckluft=Spritztechnik neu auf den 
Markt, hierdurch ſollen die Möbel lichtecht und abwaſchbar ſein, wirken 
gleichzeitig in ihren gefälligen Modellen vornehm und ſtabil. Die 
            Aus=
führung ſoll nicht teurer kommen als Schleif= oder Ofenlack. Im Freien 
vor der großen Feſthalle führt eine Frankfurter Firma einen 
            Staub=
ſauger in einem rieſigen, geſchmackvoll eingerichteten Glaspavillon vor; 
die Menge ſtaut ſich bewundernd um den Bau, in dem unermüdlich zwei 
nette junge Damen alles nur Denkbare abſaugen. — In der Südhalle 
finden wir Stahlwaren und Küchengeräte, Glas, Porzellan und 
            Stein=
gut, Hausgeräte, Bürſten, Pinſel, Beſen und Korbwaren. Praktiſch ſür 
Parkertböden iſt ſicherlich ein Parkettſpänapparat, der leicht und glatt 
arbeitet, daß die Späne nur ſo fliegen. Kinderwagen Korbwagen und 
ſolche aus Holz geſchnitzt für jede Puppengröße. Auch der ſchon bekannte 
Waſſerdruckapparat erſcheint wieder, der durch verſtellbaren Verſchluß 
an jedem Waſſerhahn anzubringen iſt. Der Krawattenſpanner „Fix” ſoll 
ähnlich wie der Hoſenſpanner die Krawatte in pflegliche Behandlung 
nehmen, und der „Spaltifex” einen geräuſchlos arbeitenden Kleinapparat 
zum müheloſen ſchnellen Spalten, Brechen und Schneiden von Brennholz 
darſtellen. Vor dieſer Halle traf ich übrigens einen Beamten des 
            Finanz=
gerichts Darmſtadt als offiziellen Meſſebeſucher, ein Zeichen, daß die ſo 
viel verläſterte Reichsfinanzverwaltung — wie ſagt man doch? — die 
„Belange der Wirtſchaft” nicht außer Acht läßt. Die Stände im Freien 
ſind auf einen Bruchteil des früheren Umfanges zuſammengeſchrumpft. 
Einige landwirtſchaftliche Wagen und Karren, Anhänger für Motorräder 
und Fahrräder, ein Stand der Triol=Maſſivbauweiſe, Syſtem Baurat 
Klingelhöfer, und als einziger Großſtand der unſerer Motorenfabrik 
Darmſtadt (Modag=Schlepper). 
Auch die Technik iſt wieder ziemlich zuſammengedrängt 
            unter=
gebracht und hat auch die Radioabteilung gaſtlich aufgenommen. In 
der Halle empfängt der gewohnte brauſende Lärm der Maſchinen, der 
Boden und Mauern im Rhythmus erzittern läßt. Außer Staubſaugern 
verſchiedener Shſteme erregen das Intereſſe der meiſten Beſucher die 
vorbildliche Ausſtellung der Gasgeſellſchaft Frankfurt, die einen 
            Leit=
faden für Gasverbraucher ausliegen hat, und eine große Späne=
            Beför=
derungsanlage einer Stuttgarter Firma. An ausländiſchen Kraftwagen 
(deutſche Firmen dürfen nur in Berlin ausſtellen) iſt nur eine vertreten; 
auch Radiofirmen ſind nur vereinzelt zu ſehen. Als Neuigkeit mag das 
Ultra=Duotron für kombinierte Schaltungen (die Mehrfachröhre mit zwei. 
getrennten Shſtemen) erwähnt werden. Eine Pariſer Firma ſtellt eine 
Waſchmaſchine „Nec Plus Ultra” vor, die dank eines neuartigen 
            Waſch=
ſchlegels die ganze Wäſche beſonders gleichmäßig bearbeitet. 
            Transpor=
table Heizöfen für Kraftwagen ſollen vor Einfrieren des Kühlwaſſers 
ſchützen, das Dickwerden des Oeles verhindern warmen Motor und 
leichtes Anſpringen ermöglichen, ſowie auf der Fahrt Führer und 
            In=
ſaſſen als angenehmer Wärmeſpender dienen. Recht wirkſam die 
            Vor=
hührung des „Aweia”=Schwitzapparates der Max Albers=A. G., zum 
Sitzen beſtimmt, aus einem Gasheizapparat mit Luftſchächten, die nach 
oben führen, zuſammengeſetzt. Ein junger Mann, bis zur Naſenſpitze 
eingehüllt, ſaß auf dem Muſter drauf und ſchwitzte vor den 
            Intereſſen=
ten zum Gotterbarmen. Für Korpulente zur Nachahmung! 
Im Haus der Moden finden wir in beiden Stockwerken 
            Tex=
tilien der verſchiedenſten Arten untergebracht. Hier iſt alles, aber auch 
alles zu finden, von farbenprächtigen bunten Budapeſter Stickereien bis 
zur feinſten Wiener Damenwäſche, von Pariſer Abendkleidern (ganz 
reizend ein ſicher nur wenige Gramm wiegendes Abendgedicht aus Tüll, 
mit Pailletten und Gold durchwirkt) bis zu Schaufenſterpuppen jeden 
Geſchlechts und Alters. In Schaufenſterpuppen iſt der exentriſche 
            Ge=
ſchmack der letzten Zeit etwas normaler geworden, dafür ſind einzelne 
Damen in raffinierter, revuehafter Weiſe dekoriert. Dabei ſo 
            unglaub=
lich menſchenähnlich, daß Verwechſlungen mit lebendigen Damen, die 
vorgekommen ſein ſollen, entſchuldbar erſcheinen. Neue verſtellbare und 
bewegliche Künſtlerfiguren aus Holz für die Schaufenſter ſind billiger 
und auch nett. Unter den Tuchen iſt auch die Michelſtädter Tuchfabrik 
von Arzt vertreten. In der Herrenmode beherrſcht der Sakko weiter 
das Feld; ebenſo bleiben kombinierte Anzüge, die Jacke einfarbig, die 
dazu paſſende Hoſe geſtreift oder kariert, beliebt. Mützen werden immer 
mehr getragen, auch die ja praktiſche, an ſich aber doch nicht gerade ſchöne 
Windjacke wird viel gebraucht. Uebereinſtimmend liebevoll hat ſich die 
Mode der Herrenſtöcke und der Damenſchirme angenommen, Herrenſtöcke 
mit Tiergriffen oder Frauenköpfen als ſolchen, geſchnitten, poliert oder 
fourniert, auch mit hohlem Griff als Erſatztaſche verſehen, bilden einen 
geſuchten Exportartikel. Auch die Damenſchirme haben rechteckige Griffe 
bekommen, mit Vorliebe aber ebenfalls Figurengriffe. — Ueber die 
Ausſtellung „Von der Faſer zum Gewebe”, die die große 
            Feſt=
halle füllt, iſt in dieſen Blättern ſchon ausführlich berichtet worden. 
Hier war der Andrang begreiflicherweiſe recht ſtark und galt in gleichem 
Maße den modernen Maſchinen wie der Arbeit am Handwebſtuhl und 
Spinnrocken, wie den ausgezeichneten graphiſchen Darſtellungen an den 
Wänden.
 Ausblick. 
Bei der kurzen Dauer der Meſſe iſt eine Vorausſage über das 
            ge=
ſchäftliche Ergebnis heute noch unmöglich, die Urteile der Befragten 
            lau=
ten zu widerſprechend. Sicher iſt, daß in einzelnen Branchen, wie in 
Lederwaren und Schuhen, Textilien und Möbeln, das Geſchäft die 
            Er=
wartungen, die man billigerweiſe ſtellten konnte, auch erſüllt hat. Im 
übrigen iſt die Wirkung periodiſch wiederkehrender Meſſen auf längere 
Sicht abgeſtellt; ſie erſtreben Dauerwirkungen für ſich und die Ausſteller. 
Hierzu tritt als günſtiges Moment der neue Weg, den die Frankfurter 
Meſſeleitung mit der zielbewußten Zuſammenwirkung von Meſſe und 
Ausſtellung (Von der Faſer zum Gewebe) beſchritten hat. So erledigt 
die Meſſe die rein geſchäftliche Aufgabe der Warenvermittelung, die 
Ausſtellung ſoll belebend und belehrend wirken. Dieſer neue Weg wird 
den Beſuchern der Meſſe neben der Erledigung ihrer rein geſchäftlichen 
Angelegenheiten neue bleibende Eindrücke und Werte vermitteln, und 
ſo werden die an ſich divergierenden Tendenzen einer Meſſe und einer. 
Ausſtellung, organiſch vereint und ſyſtematiſch aufgebaut, ſich gegenſeitig 
zu erhöhter Geſamtwirkung verhelfen.
 Welt=Telegrapkenvertrag. 
Am 1. November 1926 tritt die im Herbſt 1925 von der Welt= 
Telegraphenkonferenz in Paris beſchloſſene neue Vollzugsordnung zum 
Welt=Telegraphenvertrag in Kraft. 
An wichtigeren Aenderungen gegenüben den jetzigen Vorſchriften für 
Telegramme nach dem Ausland ſind zu erwähnen: 
Zu vervielfältigende Telegramme heißen künftig 
            Mehrfachtele=
gramme, Ueberſeetelegramme zu halber Gebühr dagegen zurückgeſtellte 
Telegramme. 
Bank= und ähnliche Telegramme in offener Sprache dürfen am 
            An=
fang des Textes ein verabredetes Kennwort von höchſtens 10 Buchſtaben 
enthalten, ohne daß ſie die Eigenſchaft von Telegrammen in offener 
Sprache verlieren. Die gruppenweiſe Wiedergabe von Zahlen — z. B. 
dreißigdreißig ſtatt dreitauſenddreißig — gilt nicht als ſprachwidrig. 
Eſperanto iſt für Telegramme in offener Sprache allgemein zugelaſſen. 
Mit der Prüfung von Telegraphenſchlüſſeln für Telegramme in 
            verab=
redeter Sprache befaſſen ſich die Telegraphenverwaltungen künftig nicht 
mehr. 
Als Erſatz der Wohnungsangabe in Telegrammen iſt der 
            Fern=
ſprechanruf oder die Poſtſchließfachnummer des Empfängers zugelaſſen, 
Ziffernanſchriften ſind in poſt= und telegraphenlagernden Telegrammen 
verboten. Bei Telegrammen nach China dürfen Name und Wohnung 
des Empfängers, bei zurückgeſtellten Telegrammen nach China auch der 
ganze Inhalt durch vierſtellige Zahlen ausgedrückt werden. Bei 
            Mehr=
fachtelegrammen müſſen die Zuſtellangaben (Börſe, Markt uſw.) hinter 
den Namen jedes Empfängers geſetzt werden. Telegramme ohne Text 
ſind nicht mehr zugelaſſen. Bei zurückgeſtellten Telegrammen dürfen 
Zahlen, Handelszeichen oder abgekürzte Ausdrücke üüber ein Drittel des 
Textes nicht hinausgehen. 
Irrtümlich zuviel erhobene Gebühren oder zuviel verwendete 
            Frei=
marken werden von Amts wegen nur dann erſtattet, wenn der 
            Mehr=
betrag mindeſtens zwei Goldfranken ausmacht; Erſtattung geringerer 
Beträge nur auf Antrag. Aehnliches gilt für die Erſtattung der Gebühr 
für telegraphiſche Empfangsanzeigen und für bei der Beförderung 
            aus=
gelaſſene Wörter. Bei Verzögerungen im Ueberſeeverkehr werden 
            künf=
tig die Gebühren ſchon dann erſtattet, wenn die Laufzeit mehr als 
            zwei=
mal 24 Stunden betragen hat. Bei Entſtellungen wird nur noch die 
Gebühr für den Telegrammteil erſtattet, der durch die Entſtellung 
ſeinen Zweck verfehlt hat. Die Friſt für die Anmeldung von 
            Erſatzan=
ſprüchen iſt von 5 auf 6 Monate hinaufgeſetzt worden. 
Für drahtlich zu befördernde Telegramme iſt die gebührenfreie 
            Weg=
angabe „fil” eingeführt, für zu funkende die Angabe „anten”. Unter 
Umſtänden können Telegramme auch mit der Luftpoſt befördert werden. 
Dem Verkehr nach, von und zwiſchen Schiffen auf See dienen die 
Seetelegramme (Semaphor= und Funktelegramme). Bei beiden Arten 
von Telegrammen ſind zugelaſſen: dringende Beförderung (aber nur auf 
dem Landtelegraphennetz) und Mehrfachtelegramme, ferner bei 
            Funk=
telegrammen: bezahlte Antwort, Vergleichung, Empfangsanzeige und 
Zuſtellung durch Boten, und bei Semaphortelegrammen: bezahlte 
            Ant=
wort (aber nur in der Richtung nach See), Empfangsanzeige (jedoch nur 
bei Telegrammen nach See, und zwar auf den Linien des 
            Telegraphen=
netzes). 
Bei Telegrammen mit bezahlter Antwort im Auslandsverkehr zeigt 
der R.P.=Vermerk nicht mehr die Zahl der voraus bezahlten Wörter 
an, ſondern den voraus bezahlten Betrag in Goldfranken, z. B. R.P. 3. 
Voraus bezahlte dringende Antworten fallen daher weg. Nicht voll 
ausgenützte R.P.=Beträge werden nur auf Antrag und nur dann 
            er=
ſtattet, wenn der Unterſchied mindeſtens 2 Goldfranken ausmacht. Die 
Gültigkeit der Antwortſcheine iſt von 6 Wochen auf 6 Monate erhöht. 
Preſſetelegramme ſind künftig durch den gebührenpflichtigen 
            Ver=
merk „Preſſe” zu kennzeichnen. Sie werden zu jeder Tages= und 
            Nacht=
zeit angenommen und dürfen in Klammern zu ſetzende Anordnungen 
bis zu 10 Wörtern — enthalten, die ſich auf die Veröffentlichung des 
            In=
halts beziehen; ebenfalls Stellen in einen anderen Sprache als der, in 
der das Telegramm abgefaßt iſt, wenn es ſich um wörtliche Anführungen 
aus Reden u dal. handelt. 
Die Nebengebühren für gewiſſe Leiſtungen (Vergleichung, 
            Empfangs=
anzeige, Vervielfältigung u. a. m.) haben erhöht werden müſſen. 
Die Beſtimmungen über den Fernſprechdienſt ſind vielfach 
geändert und ergänzt worden. Insbeſondere iſt zu erwähnen: 
Monatsgeſpräche während der Tagesſtunden zur dreifachen Gebühr 
können zwiſchen den einzelnen Ländern vereinbart werden. — Dauert 
ein Geſpräch länger als drei Minuten, ſo wird, abgeſehen vom 
            Grenz=
verkehr, die überſchießende Zeit nur nach einzelnen Minuten berechnet. 
Bei Ablehnung eines Geſprächs werden drei Minuten in Rechnung 
geſtellt. — Für V.= und Xp.=Geſpräche wird eine Zuſatzgebühr in Höhe 
von einem Drittel der Gebühr für ein gewöhnliches Dreiminutengeſpräch 
(mindeſtens 0,50 Fr.) erhoben. 
Für den innerdeutſchen Verkehr iſt am 30. Juni 1926 eine neue 
            Tele=
graphenordnung erlaſſen worden, die gleichzeitig veröffentlicht wird 
und ebenfalls am 1. November in Kraft tritt.
 — Die neuen Einwanderungsbeftimmungen für Nord=Amerika. Aus 
Amerika liegen jetzt die erſten Nachrichten über die am 1. Juli in Kraft 
getretenen neuen Beſtimmungen betreffend Abfertigung von 
            Auswande=
rerm vor. Wie der Norddeutſche Lloyd mitteilt, hat ſich das neue 
            Ver=
fahren in der Praxis gut bewährt, ſo daß die großen Härten, die ſich aus 
der Ueberführung der Auswanderer nach Ellis Island und aus den 
häufigen Zurückweiſungen bei der Landung in Amerika früher ergaben, 
als endgültig überwunden angeſehen werden können. Die nach dem 
neuen Modus abgefertigten, mit Dampfern des Norddeutſchen Lloyd 
in Amerika eingetroffenen 3. Klaſſe=Paſſagiere hatten ſich ebenſo wie die 
Paſſagiere der 1. und 2. Klaſſe bei der Ankunft in New York lediglich 
einer kurzen Viſite an Bord zu unterziehen, worauf ſie, ohne Ellis 
Island berührt zu haben, glatt gelandet werden konnten. Angeſichts 
der ſehr gewiſſenhaften Prüfung, der die Auswanderer vor ihrer Abreiſe 
durch die Organe des Norddeutſchen Lloyd und die amtlichen 
            amerika=
niſchen Stellen jetzt unterzogen werden, ſind Zurückweiſungen bei der 
Landung in New York in Zukunft kaum noch zu gewärtigen.
Aulbdudel deulseiielt Wisscrlere.
 Auch Sie können daran mithelfen, denn durch Einkauf nur 
deutscher Reifen vermindern Sie Arbeitsnot und Steuerlast. Ein 
unerreichtes Qualitätserzeugnis mit hoher Kilometerleistung ist
„Schwafz
[ ← ][ ][ → ]Seite 4
 Neuerwerbungen der Stadtbücherei. 
Plaudereien, J. 35. Die Phyſik der Hausfrau. Dp. 1. Franz Ruſch, Kilometern und führt von Neuenahr bis Station Rheinau. Man hofft, 
Himmelsbetrachtungen mit bloßem Auge. Da. 1. K. Mac Kready, Stern= 
Da. 1. Richard Goldſchmidt, Die Urtiere. Einführung in die 
            Wiſſen=
ſchaft vom Leben. D. 30. Oskar Hertwig, Zur Abwehr des ethiſchen, des 
ſozialen, des politiſchen Darwinismus. D. 40. E. Wasmann, Die 
            pſy=
chiſchen Fähigkeiten der Ameiſen. Dz. 30. D. Rabes, Hinaus ins Freie! 
Anleitung zum Beobachten unſerer heimiſchen Tiere und Pflanzen. 
D. 1. Benjamin Plüß, Unſere Beerengewächſe. Db. 20. Unſere Bäume 
und Sträucher. Db. 1. Blumenkſichlein für Waldſpaziergänge. Db. 30. 
Hans Günther, Die Inſtallation elektriſcher Klingelanlagen. El. 10. 
Paul Seifert, Schweißen und Löten. Em. Gg. Th. Stier, Die heutige 
Metalltechnik. Em. A. Förſter, Das Fachwiſſen des Metallarbeiters. Em. 
5 Teile. Ernſt Preger, Werkzeuge und Werkzeuamaſchinen. Em. Gg. 
Th. Stier, Planmäßige Einführung in die Metallbearbeitung. 
            Nach=
ſchlage= und Handbuch. Em. Fritz Eitel, Der Weg durch die Werkſchaft. 
Anleitung zum täglichen Gebrauch für Maſchinenbaupraktikanten. Em. 
Ausbildung für den techniſchen Beruf in der mechaniſchen Induſtrie. 
Pb. 5. Hermann Schöler, Helden der Arbeit. Lebensbilder großer 
Männer des deutſchen Wirtſchaftslebens. 1926. J. A. Vogler, Jedermann 
Elektrotechniker, 3 Bde. El. 1. Hanns Günther, Pioniere der Technik. 
Acht Lebensbilder großer Männer der Tat. 1920. E. Elektrotechnik 
für alle. El. Karl Radunz, Vom Einbaum zum Linienſchiff. 
            Streif=
züge auf dem Gebiet der Schiffahrt und des Seeweſens. Ev. 25. 
Fr. v. Lariſch=Moennich, Sturmſee und Brandung. 1925 (
            Mono=
graphie zur Erdkunde.) Cz. 1. B. Tacke und B. Lehmann, Die 
            Nord=
deutſchen Meere. 1926. (Monographie zur Erdkunde.) Cz. 65. B. Tacke 
und B. Lehmann, Die Nordſeemarſchen. 1924. (Monographie zur 
            Erd=
kunde.) Cz. 65 Lothar Brieger, Aus ſtillen Städten der Mark 
            Bran=
denburg. 142 Abbildungen. Cz. 85. Ruge und Arſtal, Norwegen. 1926. 
(Monographie zur Erdkunde.) Cz. 125. Fr. Roſen, Perſien in Wort und 
Bild. 1925. Cz. 145. E. Mendelſohn, Amerika. Cz. 165. Gregor Krauſe, 
Bali. Volk, Land, Tänze, Tempel, Feſte. Cz. 145. Hans Bethge, 
Aegyptiſche Reiſe, Tagebuch. Cf. 10. Sven Hedin, Gran Canon. Mein 
Beſuch im amerikaniſchen Wunderland. 1926. Cm. 10. Arthur Berger, 
In Afrikas Wildkammern als Forſcher und Jäger, 1922. Cf. 40. 
Oskar v. Niedermaher, Unter der Glutſonne Frans. Kriegserlebniſſe 
der deurſchen Expedition nach Perſien—Afghaniſtan. Ca. 10. Edward 
Hennig, Am Tendaguru. (Ausgrabung vorweltlicher Rieſenſaurier in 
Deutſch=Oſtafrika.) Cf. 30. Fritz Strauß, Schigg=Schiggi. Abenteuer des 
Leo Pareus in den Urwäldern Boliviens. Cm. 30. Hans Krieg, Urwald 
und Kamp. Cm. 30. 
Walther Rathenau, Zur Kritik der Zeit. Ke. 40. A. Feiler, Amerika 
—Europa. Ke. 90. J. Hirſch, Das amerikaniſche Wirtſchaftswunder. 
Fn. 35. M. J. Bonn, Amerika und ſein Problem. Ke. 90. 
Nikolaus Berdjajew, Der Sinn der Geſchichte. Mit einer 
            Einlei=
tung von Graf Hermann Keyſerling. Ph. 1. Johannes Haller, Das 
altdeutſche Kaiſertum. Bd. 2. Guglielmo Ferrero. Demokratie oder 
Terror. Die Diktatur in Italien. 1924. Bf. 20. Werner Hegemann, 
Friderieus. Bd. 20. Hermann Onchen, Napoleon III. und der Rhein. 
Der Urſprung des Krieges von 1870/71. Bd. 60. Der Weltkrieg, 
            bear=
beitet im Reichsarchiv, 4. Band: Der Marnefeldzug. Die Schlacht. 
Bk. 45. Karl Schumacher, Handbuch der Siedlungs= und 
            Kultur=
geſchichte der Rheinlande. 3 Bände. Kc. 70. 
Friedrich Rittelmeyer, Vom Johanneiſchen Zeitaltr. 1925. Rc. 60. 
Friedrich Gogarten, Illuſionen. Ph. 1. Heicnrich Hermelink, 
            Katholozis=
mus und Proteſtantismus in der Gegenwart, vornehmlich in 
            Deutſch=
land. Re. 35. Wilhelm Schäfer, Huldreich Zwingli. Re. 85. Guſtav 
Menſching, Die liturgiſche Bewegung in der evangeliſchen Kirhe. Rc. 35. 
Karl Jaſpers, Pſychologie der Weltauſchauungen. Ps. 1. Nichard 
Wilhelm, Chineſiſche Lebensweisheit. Ph. 10. Karl Voßler, Sprache als 
Schöpfung und Entwicklung. S. 1. Julius Schäffler, Mundartenbuch. 
S. 15. Edward Johnſton, Schreibſchrift, Zierſchrift und angewandte 
Schrift. S. 60. Hans Th. Sanders, Die Autoſuggeſtion und die Macht 
des Unterbewußten in uns. Ps. 1. C. G. Carus, Pſyche. Ps. 1. 
            Her=
mann Graf Keyzſerling, Die neuentſtehende Welt. Kc. 40. G. Schenkel, 
die Freimaurerei im Lichte der Religions= und Kirchengeſchichte. 
1926. Ke. 67. 
Karl Eſſelborn, Heſſen=Darmſtadt Ein Heimatbuch. Hd. 1. Erich 
Klibanfky. Die topograxhiſche Entwicklung der Kurmainziſchen Aemter 
in Heſſen. H. 5. Dreher und Blecher Friedberg in Wort und Bild. 
H. 30. Wilhelm Schäfer, Der Rhein. Bilderbuch mit über 100 Bildern. 
Cz. 30. Werner Janſen, Der ſchöne Niederrhein. 1920. Cz. 30. 
            Grie=
bens Reiſeführer Zahlreiche Bändchen. Ambroſius und Tänzler, 
Taſchenatlas für Eiſenbehnreiſende. Cz. 1. E. Eger Rothenburg a. d. 
Tauber. Cz. 45. Deutſch=Südoſt. In auserleſenen Bildern. Die 
            öſter=
reichiſchen Länder, deutſchen Gebiete Böhmens Siebenbürgen uſw. 
Cz. 95. Hans Karlinger, Die deutſchen Alpen, Bilderbuch mit 100 
            Bil=
dern. Cz. 140. Hans Much, Das deutſche Meer. Bilderbuch mit 100 
Bildern. Cz. 5. Der deutſche Park, vornehmlich des 18. Jahrhunderts. 
Cz. 5. Karl Beer, Der Böhmerwald und der Bahriſche Wald. Cz. 10. 
Karl Remme, Die Hochſchulen Deutſchlands. 1926. Pa. 60. Das 
            Balten=
buch, herausgegeben von Paul Rohrbach. Zahlreiche Abbildungen. 
Cz. 110 
Reichsherbergsverzeichnis, Neueſte Ausgabe Cz. 5 und im Leſeſaal. 
Viktor Franz, Küſtenwanderungen. D. 50. Alfred Seeger, 
            Faltboot=
fahrten in Nord und Süd. 1925. Cd. 1. Paul Dannmeyer 
            Kanu=
paradieſe. Ks. 5. Walter Deter Mein Segelbuch. Ks 5. W. von 
Langsdorff, Das Flugſportbuch. Ks. 5. Anton Fendrich, Der Wanderer. 
Ks. 40. Reigen, Volksliedertänze. Ks. 25. Lucie Sckerl, Jubelklänge. 
Fünf luſtige Volksliedertänze. 
8. 25. 
Nikolaus Bolt, Svizzero! Die Geſchichte einer Jugend. L. 5. Willi 
Vesper, Gudrunſage, J. 15. Elſe Francke Sagen vom deutſchen Rhein. 
J. 15. Elſe Francke, Die Geſchichte vom Doktor Fauſt J. 15. V. 
            Ste=
fanſſon, Kok, der Eskimo. J. 10.
 * Griesheim, 26. Sept. In dieſer Woche finden auf dem hieſigen 
Truppenübungsplatz täglich vorm. von 7—11 Uhr und nachm. von 1—5 
Uhr Scharfſchießübungen ſtatt. 
* Ober=Ramſtadt, 25. Sept. Heute begannen in den hieſigen 
            Schu=
len die Herbſtferien. Der Unterricht wird am 18. Oktober wieder 
            auf=
genommen werden. — Die Kartoffelernte hat bereits eingeſetzt; der 
Ertrag iſt durchweg mittelmäßig. 
r. Babenhauſen, 24. Sept. Die Eiſenbahn=umbau=
            Ar=
beiten machen regen Fortſchritt. Alte Gleiſe verſchwinden, und 
neue Gleisſtücke werden gelegt. Die Vorarbeiten für die 
            Haupt=
unterführung, die gegenüber dem Poſtgebäude beginnt, ſchreiten 
            eben=
falls rüſtig voran. Bis jetzt machten ſich wenig Verkehrsſtörungen 
trotz der zahlreichen Umbauarbeiten bemerkbar. Von geſtern ab iſt, wie 
die Bahnmeiſterei 60 mitteilt, für zwei Tage wegen Neuaufnahme von 
Gleisſtücken beim Eiſenbahnübergang an der Darmſtädter Straße jeder 
Verkehr, ſogar für Fuhrwerke und Radfahrer, geſperrt. Die Umleitung 
geſchieht über die Eiſenbahnſtraße. — ZweiWinter=Tanzkurſe 
(die Inſtitute Reichert und Stegmann) nehmen zurzeit hier ihren 
            An=
fang. — Ein intereſſantes Fußballwettſpiel iſt für den kommenden 
Sonntag auf dem Exerzierplatz dahier in Ausſicht geſtellt. Germanias 
1. Mannſchaft von hier ſpielt gegen die erſte Elf von Miltenberg. 
— Michelſtadt, 25. Sept. Am Sonntag, den 3., und Montag, den 
4. Oktober findet die Kirchweihe ſtatt. (Siehe Anzeige in heutiger 
Nummer.) 
Von der Bergſtraße, 23. Sept. In der Weinheimer Bevölkerung 
war in letzter Zeit die Befünchtung laut geworden, daß einer der ſchönſten 
Spaziergänge, nämlich der obere Rundweg des Wachenberges den 
            fort=
ſchreitenden induſtriellen Anlagen des Porphyrwerkes zum Opfer fallen 
müßte. Hierzu teilen die Porphyrwerke Weinheim=Schriesheim, A.=G., 
mit, daß die Behauptungen, wonach durch die Betriebserweiterung der 
obere Nundweg in Wegfall komme, oder gar der Grat des Wachenberges 
angegriffen werde, nicht der Wahrheit entſprechen. 
Gernsheim, 25. Sept. Gerichtsſachen. Vor dem Einzelrichter 
des hieſigen Amtsgerichts hatte ſich der erwerbsloſe Schloſſer Rudolf F. 
von hier wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt und 
            Hausfriedens=
bruch zu verantworten. Als Zeuge war Oberſchutzmann Lichtel 
            an=
weſend. Das Urteil lautete auf insgeſamt 40 Rmk., ſowie auf die Koſten 
des Verfahrens. — Wegen Unterſchlagung von Vereinsgeldern hatte 
ſich der ehemalige erſte Vorſitzende des hieſigen Reichsbunds der 
            Kinder=
reichen, Johann P. im benachbarten Klein=Rohrheim ſtrafbar gemacht. 
Wegen dieſes Strafdeliktes wurde derſelbe in eine Geldſtrafe von 80 Mk. 
und in die entſtandenen Gerichtskoſten verurteilt. Im Falle der 
            Un=
einbringlichkeit tritt Strafverbüßung ein. — Der wegen Betrugs zur 
Anzeige gebrachte Geometer K. von Biebesheim war nicht erſchienen. 
Die Sache wurde abgeſetzt und zum nächſten Termin vertagt. Für den 
Fall des Nichterſcheinens erfolgt Vorführung des Angezeigten. — Am 
hieſigen Platz kam nunmehr eine Ortsgruppe der Bau= und 
            Sied=
lungsgenoſſenſchaft zuſtande. Erſter Vorſitzender iſt 
            Eiſen=
bahnbeamter Nikolaus Maus. Zum ſtellvertretenden Vorſitzenden wurde 
der Bautechniker Fritz Schnatz, zum Kaſſenwart Buchhändler Johann 
Gutjahr III. beſtellt. — Die Geſchäfte eines ſtellvertretenden 
            Schul=
leiters an der hieſigen katholiſchen Volksſchule verſieht der 
            dienſt=
älteſte Lehrer Gg. Weick. — Heute Sonntag ſindet im b nachbarten 
Klein=Rohrheim das Kirchweihfeſt ſtatt. Tanzmufk ſinßet bei 
            Bäckei=
meiſter Michael Schnatz und Burger ſtatt.
Montag, den 27. September 1926
 Viernheim, B. Sebt. Zwiſchen hieſiger Station und dem 
            Stahl=
bade ſieht man zur Zeit viele Arbeiter mit dem Aufſtellen von 
            Gitter=
maſten beſchäftigt, die für die Ueberlandleitung der Rheiniſch=Weſtfäli= 
Ernſt Müühlbach, Glück und Tragik der Vererbung. 1926. D. 45. ſchen Werke beſtimmt ſind. Dieſe Leitung, die als Stromperſorgungs= 
L. Wunder, Die Elektrizität im täglichen Leben. El. 10 Phyſikaliſche Ausgleichſtelle ſür die Großſtädte dienen ſoll, hat eine Länge von 180 
mit den Arbeiten bis Mitte November fertig werden zu können. Es 
buch für Anfänger. Da. 10. Newcomb=Engelmann, Populäre Aſtronomie, werden für die Leitung Hohlſeile benutzt, die eine Spirale aus Kupfer 
enthalten; hiermit wird zum erſten Male in Deutſchland eine 220000 
Volt=Leitung in Betrieb kommen, wie man ſie bisher nur in Amerika 
gekannt hat. — Die Gasfernleitung Mannheim-Viernheim— 
Weinheim iſt ebenfalls in der Ausführung begriffen und wird bis Mitte 
Oktober beendet ſein. 
nk. Trebur, 24. Sept. Der Radfahrer Verein Trebur 1898 feiert 
im kommenden Jahr ſein 25jähriges Banner=Jubiläum. Der Vorſtand 
hat in einer letzthin ſtattgefundenen Sitzung beſchloſſen, dieſes Jubiläum 
in Anbetracht, daß der Verein ſchon ſeit Jahren ſich von Feſte=Feiern 
ferngehalten, in würdiger Weiſe und zu Ehren der vielen Jubilare 
in Verbindung mit dem Feſte des Gaues II des „Heſſiſchen= und 
Naſſauiſchen Radfahrer=Bundes” zu feiern. In einer am kommenden 
Sonntag, den 26. September, nachmittags im Vereinslokal ſtattfindenden 
Generalverſammlung ſoll der Verein über den Antrag des Vorſtandes 
Beſchluß faſſen, worauf alsdann in die Vorarbeiten durch einzelne 
Kommiſſionen eingetreten werden ſoll. 
* Stockſtadt a. Rh., 25. Sept. Obſtverſteigerung. Bei der 
Verſteigerung des Obſtes der Gemeindeobſtanlagen wurden 5200 Mk. 
erzielt. 
* Aus dem Neckartal, 25. Sept. Nocheine neue 
            Baugenoſ=
ſenſchaft. Zwecks Erſtellung von Kleinwohnungen, beſonders in 
den von der Neckarkanaliſierung berührten Gemeinden, hat ſich eine 
            ge=
meinnützige Baugenoſſenſchaft „Neckartal” gebildet. Die neue 
            Genoſſen=
ſchaft hat ihren Sitz in Heidelberg und hat folgende 
            Vorſtandsmitglie=
der: Oberregierungsrat Bank=Stuttgart, Baurat Vetter Mannheim und 
Juſtizinſpektor Dinkeldein=Neckargemünd. 
M. Bingen, 25. Sept. Frühburgunderherbſt. Im 
            benach=
barten Büidesheim hat heute der Frühburgunderherbſt begonnen und bei 
den Verkäufen, die ſchon vereinzelt vorkamen, wurden 40—50 Mark 
für den Zentner Trauben erzielt. — In der Gegend von Genſingen 
wurden auch einige Weinverkäufe abgeſchloſſen. Es handelt ſich um 1925er 
Wein, der in einer Preislage von 940—1000 Mark für das Stück 
            um=
geſetzt wurde. — In Wallertheim wurde in der Lage „Bornthal” ein 
neuer Reblausherd gefunden. Die Ausdehnung des Herdes iſt noch 
nicht bekannt. 
Gießen, 25. Sept. Eine alte Römerſtraße wurde 
            unter=
halb Vetzberg und Gleiberg feſtgeſtellt, die die Ringwälle des Dünsbergs 
durchkreuzt und von da über die Rehmühle bis nach Naunheim an die 
Lahn führt. Unweit des Dorfes Fellingshauſen ſtieß man inmitten des 
Waldes auf ein ausgedehntes Gräberfeld Profeſſor Schumacher aus 
Mainz ſtellte feſt, daß mit hoher Wahrſcheinlichkeit in der Talſchlucht, 
nahe einer munteren Quelle, die Siedlung der Menſchen geſtanden hat. 
Bei Naunheim befand ſich die Uebergangsſtelle über die Lahn. 
* Gießen, 25. Sept. Weitere Autolinien geplant. Eine 
Linie von Gießen nach Holzheim iſt beabſichtigt, Gaſtwirt 
Arnold und Kaufmann Schäfer von Grüningen haben den Plan gefaßt, 
ein Auto für 16 Perſonen viermal täglich von Gießen über Watzenborn— 
Steinberg und Grüningen nach Holzheim fahren zu laſſen. Die 
            betei=
ligten Gemeinden haben bereits eine Garantierſumme genehmigt. Die 
zweite Autolinie Gießen—Wieſeck ſoll bis Altenbuſeck 
            weiter=
geführt werden, zwiſchen den Gemeinden Wieſeck und Altenbuſeck wurde 
dieſer Tage ein Vertrag abgeſchloſſen und ein Ausſchuß gewählt. 
* Großen=Linden, 25. Sept. Eine bedeutende Erweiterung 
erfährt gegenwärtig unſer Bahnhof, der an der Strecke Frankfurt— 
Gießen liegt. Das ſeit langem ſchon dringend notwendige 
            Ueberholungs=
gleis iſt nunmehr fertig und ſoll in Kürze dem Betrieb übergeben 
werden. Auch wurde ein neues Stellwert errichtet, das 
            vorausſicht=
lich im nächſten Monat fertiggeſtellt ſein wird. 
* Schotten, 25. Sept. An der Verſchönerung unſeres 
Stadtbildes wird in letzter Zeit viel gearbeitet, nach dem ſich der 
Verkehrs= und Verſchönerungsverein gebildet hat. Gegenwärtig herrſcht 
in der Innenſtadt rege Tätigkeit, die Nidda, welche mittem durch die 
Stadt fließt, wird in Stein gefaßt, die Ufer werden vollſtändig 
            auf=
gemauert und der Lauf des Flüßchens an verſchiedenen Stellen gerade 
gelegt und reguliert. An vielen Stellen wird ferner das Flußbett 
überdeckt, nur einzelne Stellen bleiben offen, um bei etwaigen Bränden 
das Waſſer liefern zu können. Die gewonnenen Plätze innerhalb der 
Stadt werden mit Bumenbeeten und Naſen angelegt werden. Gutem 
Vernehmen nach beſteht die Abſicht, auf dem überdeckten Platz am 
            Kreis=
amtsgebäude einen Gedächtnisbrunnen für die Gefallenen 
des Weltkrieges zu errichten. — Ueber die Errichtung eines 
ſtädtiſchen Schlachthauſes ſchweben zur Zeit Verhandlungen 
zwiſchen dem Veterinäramt, der Stadtverwaltung und der 
            Metzger=
innung. — An einem der nächſten Sonntage iſt hier die Abhaltung 
eines Flugtages geplant. 
* Alsfeld, 25. Sept. Der Bezirksverband Vogelsberg für Handwerk 
und Gewerbe hielt unter dem Vorſitze von Gewerbelehrer Rohrbach= 
Alsfeld eine wichtige Verſammlung ab, der auch die Vertreter der 
            Hand=
werkskammer des Kreiſes Gießen beiwohnten. Der Vorſitzende widmete 
den verſtorbenen Herren Geheimrat Auguſt Noack und Gewerbeſchulrat 
J. Meyer=Darmſtadt einen herzlichen Nachruf. Beide haben ſich ſowohl 
in der Organiſation des Handwerks, ſowie in der Gründung und 
            För=
derung der gewerblichen Lehranſtalten in Heſſen. große Verdienſte 
            er=
worben. Syndikus Röhr=Gießen ſprach über „Neue Wege zur Geſundung 
der Wirtſchaftslage in Handwerk und Gewerbe‟. Er fordert genaue 
Buchführung auch im kleinſten Betrieb, um eine Ueberſicht üben die 
Rentabilität zu haben und die Finanzämter genau aufklären zu können. 
Die Betriebsführung müſſe rationell ſein, das Material aufs äußerſte 
ausgenutzt werden; die Kreditbeſchaffung ſolle auf genoſſenſchaftlicher 
Grundlage erfolgen, dringendſtes Erfordernis ſei Zuſammenſchluß des 
geſamten Handwerks. Eine rege Ausſprache drehte ſich um die 
            ſoge=
nannten Obermeiſterkurſe, Ausb=ldung des Nachwuchſes, Ueberwachung 
des Lehrlingsweſen, rationelle Betriebswirtſchaft, Stärkung der 
            Organi=
ſation. Die Gewerbeſchulen ſollen in Zukunft der Handwerkskammer 
unterſtellt werden, damit der Einfluß des Handwerks auf den Unterricht 
des Nachwvuchſes erreicht werde. Es ſollen üüberall in größeren Orten 
Gewerbevereine gegründet werden, ſo im Kreis Alsfeld in Kirtorf, 
Grebenau, Nieder=Ohmen. Die wirtſchaftliche Not und die ſtarke 
            ſteuer=
liche Belaſtung zwingt den Handwerker zum feſten Zuſammenſchluß. 
* Lauterbach, 24. Sept. Die vorgeſtrige Stadtvorſtandsſitzung 
            ge=
nehmigte zu der Kreisſchau mehrere Ehrenpreiſe im Werte von 200 Mk. 
Die Schaffung eines neuen Viehmarktplatzes wurde 
            beſchloſ=
ſen, dazu ſoll das Gelände des Sägewerkbeſitzers Henkel auf fünf Jahre 
gepachtet werden. Es wurde beſchloſſen, an den heſſiſchen Staat 
            koſten=
los einen Bauplatz abzugeben, der Staat will ein Beamtenwohnhaus 
errichten. Die Tagesgebühr für Feldgeſchworene wurde auf 5.50 Mk. 
feſtgeſetzt. 
* Kirtorf, 24. Sept. Die Renovierung unſeres 
            Rat=
hauſes iſt nunmehr in vollem Gange. Der alte Verputz wurde 
            be=
ſeitigt, ſo daß das Fachwerkgebäude jetzt einen ſchönen Anblick bietet. 
Am inneren Kellereingang entdeckte man die Jahreszahl 1559, die wohl 
auf die Errichtung des Rathaufes hinweiſt. An einem Querbalken 
            be=
finden ſich die Namen einiger Perſönlichkeiten der Stadt Kirtorf aus 
dem Jahre 1781. Ferner wurde ein eiſernes Band von 60 Zentimeter Grape (Flügel)., Fritz Harde: (Bariton), Marie Flocke=Hagenau 
Länge, das amtlich geeichte Normalmaß, die Elle, gefunden. Das Haus 
erhält gegenwärtig einen ſchönen Anſtrich, der die Schönheit des alten 
Rathauſes noch wirkungsvoller geſtalten wird. 
hieſigen Bahnhofe ungeheuere Mengen Lang= und Grußenholz 
            ver=
laden. In dieſem Jahre fällt das Verladegeſchäft vollſtändig aus. Dies 
läßt ſich bei Langholz zum Teil auf die ſehr ſchwierige Anfahrt, 
            wo=
durch die Fuhrleute mit Vorliebe Lumda und Geilshauſen vorziehen und 
zum Teil auf die rege Beſchäftigung der Holzſchneidereien hier und 
der Umgegend, dagegen der Rückgang des Bedarfs an Grubenholz 
auf die Stillegung vieler Eiſenſteingruben zurückführen. An dieſem 
Verladegeſchäft waren in den Vorjahren viele Aubeiter das ganze 
Jahr hindurch beſchäftigt und der Ausfall dieſer Beſchäftigung 
            ver=
mehrt naturgemäß unſere Arbeitsloſen. 
* Vom Vogelsberg, 24. Sept. Tod durch Obſtgenuß und Obſtverpackungslehrgänge mit Einheitsverpackung des Reiſchsverbahlee 
Biertrinken. Der 14jährige Wilhelm Kratz, Sohn des Konrad 
Kratz in Ober=Ohmen, aß während des Obſtpflückens eine größere An= Engliſch für Anſänger. O 3.30: Dieſelben: Engl. f. Fortgeſchrüte 
zahl Birnen und Aepfel, dann ging er in das Wirtshaus und trank ein 
Glas Bier. Bald darauf ſtellten ſich heftige Leibſchnerzen ein. Am vierjährige Hans will nicht eſſen. O. 5: E. Nebermann: Schach 
            fü=
nächſten Morgen war der hoffnungsvolle Junge bereits geſtorben. — 
Eine Dollar=Erbſchaft hat die Gemeinde Keſtrich gemacht. 
Die Bürgermeiſterei erhielt aus Amerika die Mitteilung, daß der aus 
Keſtrich ausgewanderte Moſes Goldenberg als reicher Mann geſtorben 
iſt und die hieſige Gemeinde mit einer Erbſchaft von 2000 Dollar, das 
ſind 8400 Mark, bedacht hat. Der Erblaſſer beſtimmte, daß das Kapital 
nicht angegriffen werden dürfe und daß die Zinſen nur für die Schule, 
Kirche und Bildungszwecke verwvandt werden müſſen. 
* Wetzlar, 24. Sept. Ein langlebiges Geſchlecht wohnt in 
unſerer geſunden Stadt. Frau Henriette Supke iſt 94 Jahre alt, Leh= Heſiſche Nachrichten: Ma: Strecie; für Sport: Dr. Eugen Buhlm ahli ** 
rer Steil 93 Jahre, Witve Nagel 20 Jahre und Witwe Leermund, 
Fräulein Cartier”, Fliſl Tgn und 7ö:ſtez Weckmüller ſind 89 Jahre 
alt. Frau Suſ=rin:/drfft Sihiler und Wite Schmitt ſtehen im 
87. Lebeusjahr.
Nummer
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
Ger die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion fe. 
zatwertumg; für ſie bleibt anf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in volle 
 
der Denfender verantworiliſch.) 
Einſendungen, die nicht verwendet werden, / /Bik 
zurückgeſandi, die Ablehnung nicht begnüindet werden.
 Ihr Artikel „Gegen den Radau der Motorräy= 
Nr. 261 iſt insbeſondere den Bewohnern der Villenkolonie Eber 
der Seele geſchrieben, denn ſie leiden weit mehr unter der Rück 
keit der Motorradfahrer als unter dem ziffernmäßig größeren. 
            Dſt=
kehr. Wenn nun aber in letzter Zeit einige jugendliche Motort 
aus der Kolonie ſelbſt dazu übergegangen ſind, auch die ſtille, 
ſtraßen 10—20mal des Tages zu durchpoltern und ſich dabei all 
Artikel erwähnten Freiheiten erlauben, wie übermäßiges Tem 
lichen Wechſel der Geſchwindigkeit mit den obligaten Auspuffge 
ſo muß dies ganz beſonders als unzuläſſige Rückſichtsloſigkeit 
werden, zumal die Kolonie ihrer Natur nach überwiegend von :5 
erholungsbedürftigen Familien bewohnt iſt. Wir hoffen, daß 1 
len die betreffenden Herren auch ohne polizeiliche Einwirkung 
Pflichten gegen ihre Mitmenſchen erinnern werden. Sollte di 
fug Schule machen und ſich verallgemeinern, ſo würde es mit d ikſen 
Waldeinſamkeit bald vorbei ſein, und eine allgemeine Entwer, den 
Häuſer in der Kolonie eintreten.
 Angeſichts des zunehmenden Verkehrs, der mauchmal beän —nſe 
Formen annimmt, mit Kraftfahrzeugen, Motor= und Fahrrädert Utn 
die zuſtändigen Stellen doch darum beſorgt ſein, an verkeh „hen 
Punkten (Plätzen und Straßenübergängen) dem ohne Schranke 
            Uvin=
flutenden Fußgängerverkehr eine beſtimmte Richtung zu geben, 1 
            jnu=
durch Schaffung von Uebergangsfurten mit 
en 
Strichen. In Stuttgart hat man dieſe weißen Str 
            mer=
ſuchswe iſe eingeführt. Die dortige Polizeidirektion wird ſich 
der Lage ſein, bezügliche Informationen zu erteilen!
 W. F. Wird durch ein Tier .. . . eine Sache beſchädigt, ſo g.
            er=
jenige, welcher das Tier hält, verpflichtet dem Verletzten den grus 
entſtehenden Schaden zu erſetzen. Die Erſatzpflicht tritt ni =in. 
wenn der Schaden durch ein Haustier verurſacht wird, das. . . ISr. 
werbstätigkeit des Tierhalters zu dienen beſtimmt iſt und entw Der 
Tierhalter bei der Beaufſichtigung des Tieres die im Verkeh 
            ipr=
derliche Sorgfalt beobachtet oder der Schaden auch bei Anwend 
            gie=
ſer Sorgfalt entſtanden ſein würde. Der Halter des Tieres ka wer 
Eigentümer ſein, er braucht es aber nicht zu ſein. Im Fragefa Sbe 
alſo zu unterſuchen: ob die Katze der Erwerbstätigkeit des Tie 2 
zu dienen beſtimmt iſt und der Halter der Katze bei der BEch 
tigung die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet hat. 7de 
Gründe eines Ausſchluſſes der Haftung hätte der Tierhal ;— 
beweiſen. Wenn die Katze (Haustier) nachts im Dunkeln ur El 
in die Wohnung lief, ſo wird zu ſagen ſein, daß der Halter es ger 
im Verkehr erforderlichen Beaufſichtigung gerade fehlen ließ. 
W. Die Verordnung über die Aufwertung von Verſick g 
anſprüchen vom 22. Mai 1926 (Reichsgeſetzblatt Nr. 31 vom 1 —m 
1926) iſt auf Grund des 8 59, Abſ. 2 des Aufwertungsgeſetzes 
und regelt in den Artikeln 2—13 die in 8 59, Abſ. 2 bezeichne, . 
ſprüche aus Verſicherungsverträgen. Ein mit einer Lebensverſick 
            us=
geſellſchaft abgeſchloſſener Leibrentenvertrag iſt aber ein Lebens 
            we=
rungsvertrag, der unter Abſatz 1 des 8 59 fällt; die obeng 4e 
Verordnung findet auf ihn, unſeres Erachtens, keine Anw 1g. 
Z. Waſſergeld iſt im Mietzins enthalten, ſoweit der Verbr mn 
Waſſer 2½ Prozent der Friedensmiete nicht überſteigt. Würde 
            ze=
werblichen Betriebe ein größerer Verbrauch an Waſſer ſtattfin 7o 
wäre für das hier verbrauchte Waſſer wohl der Mehrverbrauch —=
 ſtatten. 
R. R. Leſen Sie bitte Nr. 162 vom 13. Juni 1926, Seite =3 
„Darmſtädter Tagblatts”, nach.
 Straßen kann man nicht ausſuchen — aber Reifen, die mi 77 
zähen, weichtragenden Luftkiſſen Fahrer und Wagen ſicher über d — 
ten Hinderniſſe hinwegtragen. Ihre Qualität iſt ausſchlaggebe S 
man billig oder teuer fährt; denn je höher die geleiſteten Kil. — 
um ſo billiger der Reifen und damit der Betrieb. „Conti — 
Schwarz”, die neue Qualität, iſt geſchmeidig und zähe, daß ſel 
ſpruchsvollſte Fahrer über die geringe Abnutzung erſtaunt ſind.
Frankfurt.
 Montag, 27. Sept. 4.30: Hausorch. Alte Tanzmuſik. Ram 
Gavotte a. „Zais”. — 
Couperin: Gavotte. — Händel: Gav 
Dittersdorf: Deutſcher Tanz. — Goſſec: Menuett. — Ha 
Ochſenmenuett. — Mozart: Menuett in G.Dur. — Roſſin: 
rantella napolitana. — Bayer: Puppenfee=Walzer. — Gun= 
Königsſee. O 5.45: Leſeſtunde: „Synnöve Solbakken”, von B! 
ſon. O 6.15: Moderne Gymnaſtikſyſteme‟, Vortrag Dr. Le 
7.30: Uebertr. Caſſeler Staatstheater: „Der arme Heinr 
Muſikdrama von Pfitzner. Perſ.: Heinrich, ein deutſcher Ritter. 
rich, einer ſeiner Mannen. Hilde, deſſen Weib. Agnes, beider To 
u. a. Ort der Handlung: 1. Akt: Heinrichs Burg in Schwa 
2. Akt: Schlafgemach Dietrichs und Hildens, 3. Akt: Kloſter 
Salerno. Zeit: Um das Jahr 1100.
 Montag, 27. Sept. 4.15: Konzert. Rathke: Aus Stahl 
Eiſen. 
Lincke: Luna=Walzer. — Mendelsſohn: Ouv. „Mee 
ſtille‟. — 
Dyk: Gebet. — Grieg: Norw. Brautzug. — Ei 
Frida Reichenbach. — Humperdinck: Fant. „Hänſel und Gret 
Grieg: An den Frühling. — Lehar: Aus „Graf von Lux 
burg”. O 6.15: Dr. Elwenſpoek: Jud Süß 4. Teil. O 6. 
Dr. Stuart: Ein Ausflug ins Rebengelände. O 7.15: Humo 
Vortr. in engl. Sprache von L. Braun. O 8: Konzert. Mit 
George Meader von der Metropolitan Opera Newyork. H. Gie 
Gerda Hanſi, A. Indig, A. Haagen. Händel: Largo. — Brahl 
Ung. Tanz. 5 Kompoſitionen. — Mozart: Warnung. — Reg 
Mariä Wiegenlied. — Schumann: Lotosblume. Der Nußbaun; 
Wieniawsky: Souvenir de Moskau. — Trunk: Die Stad 
iff 
glänzen die Augen. Mir träumte von einem Königskind. Schi 
— d’Albe 
lied. — Mendelsſohn: Auf Flügeln des Geſanges zolbert: 
Amor und Pſyche. — 
Abt: Schifferſtändchen. 
Droſſel ſprach der Fink. O 9.30: Aus dem Drama „Crommel 
1. Bild: Der König tanzt. 2. Bild: Der ſchwarze Tag. 3. Bi 
Cromwells Ende. — Einl. Worte: P. Enderling.
 Montag, 27. Sept. 4: Hildegard Margis: „Das Glas un 
ſeine Verwendung im Haushalt”. O 4.30: Novellen. „Zereltic 
Gotthelf”, Gel. von A. Kraußneck. O. 5: Konzert. Mitw.: Egbe. 
(Sopran). O 6.30: Mediz.=hyg. Plauderei. Von San.=Rat Fran. 
O. 6.55: Dr. Meiſl: „Die Fauſt, des Menſchen natürliche Waffe‟ 
S 7.20: Dr. M. Osborn: „Meiſter der klaſſiſchen Kunſt Luca 
* Grünberg, 24. Sept. In den früheren Jahren wurden am Cranach und Matthias Grünewald)” O 8: Der letzte Walzer 
Operette in drei Teilen von Oskar Straus. Dirigent: Der Kompo! 
Haupt=Perſonen: „General Mieeu Kraſinski: F. Groß: Baro 
Sppolith Mrkowitſch Baſchmatſchkin, Neffe: A. Hell; Alexandrowit 
Naſtaſia Opalinski, Generalswitwe: Olga Engl; Vera Liſawe.” 
Erny Jolan; Annuſchka, Hannuſchka, Petruſchka, Babuſchia, iMl 
Töchter: Prinz Paul: L. Hainiſch. Graf Dimitin Wladimſt Sard 
ſow: B. Bötel u. a. Erſter und zweiter Teil auf dem Schloſſe de 
Generals Kraſinski, dritter Teil beim Prinzen Paul in Warſchau 
einer Winternacht 1910. O 10.30: Kapelle Kermbach. 
Königswuſterhauſen. Montag, 27. Sept. 2.30: Hilde Weiget 
des deutſchen Gartenbaues. O 3: Stud.=Rat Friebel, Lektor Mann 
Dr. Behrend: Die Eigengeſetzlichkeit des Bildungsgites 9e‟ 
Arbeitsunterrichtes. 6 4.30: Der Klopfer und Ruth Künkel: De 
Anfänger. O 6: Reg.=Rat Dr. Riehm: Wie ſchützt der Landwit 
ſeine Saaten vor Auswinterung. O 6.30: Dipl.=Handelslehrer 2S 
und Katthain: Die Buchführung für Kleingewerbetreibende, 2 
Dr. Heinitz: Die Muſik der Indianer. O 7.30: Reg=Ral *" 
Krammer: Paul de Lagardes Herkunft und Perſönlichkeit.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupei für Fez”, für
 S. ſdienſt: i. V. Dr. Gugen Buhlmann; für Leit Inferatenteil: Will/9 K49 
Lruc und Be lag: L. C. Wittich — ſäntlich in Darmſtädt. 
Die (szüge 7Mt7r Ka1 8 Seiten.
 * Perbandsoffenes Schwimmfeſt 
des Darmſtädter Schwimm=Club 
„Jung=Deutſchland” 
Leberfülltes Haus. — Köln gewinnt durch glänzendes 
Schwimmen von Derichs die 3 mal 100 Meter Freiſtil= 
Haffel vor Leipzig.—Berges ſchwimmt neuen deutſchen 
Rekord über 300 Meter bel.
 Eine unerwartet große Zuſchauermenge verfolgte geſtern 
Die Hallenwettkämpfe des Darmſtädter Schwimmklubs „Jung= 
Deutſchland‟. Die Zuſchauermenge bedeutete einen Nekord. 
Einen Rekord bedeutete auch die Zeit von Berges über 500 Mtr 
Frei in 6:53,5 Min (alter Rekord 6r58,4), indem er damit die 
Tradition wahrte und den Darmſtädtern bei den hieſigen Feſten 
den erwarteten Rekord beſcherte. Eröffnet wurde der 
            Nachmit=
tag durch die Freiſtilſtaffel über 3 mal 100 Meter, bei der 
Sparta=Köln ſeinen Siegeszug von Frankſurt und Lüdenſcheid 
fortſetzte und auch den zweiten der Meiſterſchaft Poſeidon=
            Leip=
gig überlegen ſchlug. Beſonders verdient das hervorragende 
Schwimmen von Derichs=Köln, der gegen die bekannte Leipziger 
Freiſtilkanone Herbert Heinrich den Vorſprung ſeiner 
            Vorder=
leute erſtaunlicherweiſe noch vergrößern konnte (Zeit 1.036 Min.) 
Bei der geſteigerten Staffel über 50—100—200 Meter konnte 
allerdings Leipzig den Spieß umdrehen und die Darmſtädter 
ſchlagen. Darmſtadt mußte auch hier eine Niederlage einſtecken, 
denn Gils und Ihrig ſind für erſte Seniorenrennen denn doch 
noch zu ſchwach. Der Sieger Heinrich in der erſten Kurzen 
Strecke wirkte nicht allzu überzeugend, zumal ſein Gegner 
            De=
richs, dem wir in ſeiner heutigen Form wohl zutrauten, Heinrich 
ſchlagen zu können, ſich offenſichtlich für die Staffel ſchonte. Die 
größte Ueberraſchung brachten die Damen des Veranſtalters. 
Sie haben wohl ſelbſt nicht geglaubt, die Kölner Rheingold= 
Damen ſchlagen zu können, aber wie wir in unſerer Vorſchau 
hofften, haben ſie die „Worſcht” gewonnen, den einzigen 
            Wan=
derpreis, der von Argentoratum=Straßburg übrig und in 
Darmſtadt blieb. 
Das Waſſerballſpiel Jung=Deutſchland gegen Bayern 07= 
Nürnberg brachte einen Kampf hart auf hart. Die größere 
            Aus=
dauer und der unentwegte Angriffswille der Darmſtädter brachte 
einen überzeugenden Sieg von 6:2 Toren. Bei Halbzeit ſtand 
die Partie 2:1 für Darmſt. und Nürnberg zog nach Halbzeit gleich 
Alles glaubte an einen knappen Ausgang, aber im Endſpurt 
übertrafen ſich die Darmſtädter ſelbſt und konnten mit dem 
            er=
wähnten Reſultat den Beweis erbringen, daß ſie tatſächlich 
Süddeutſchlands Beſte im Waſſerball ſind.
 Die Ergebniſſe: 
1. Freiſtilſtaffel 3 ual 100 Meter. 1. Sparta Köln (
            Skam=
er, Derichs, Waßmann) 3:18,2. 2. Poſeidon Leipzig 3:21,4. 
Jungdeutſchland Darmſtadt 3:24,6. 
Jugendfreiſtilſchwimmen 100 Meter. 1. Müller, Sparta 
Köln, 1:12,/4. 2. Kaufmann, Sparta Köln, 1:12,7. 3. Walter 
ingelhardt, Offenbach 96, 1:12,8. 
2. Freiſtilſchwimmen 100 Meter. 1. Kurt Waßmann, Sparta 
Töln, 1:08,6. 2. A. Birlinger, S. S.V. Freiburg, 1:09,2. 3. Kurt 
Schellenberg, S. C. Wiesbaden, 1:09,5. 
1. Bruſtſchwimmen 200 Meter. 1. Fritz Pascoe, S. V. Gießen, 
:57,5. 2. Budig, Sparta Köln, 2:57,5. 
Juniorfreiſtilſtaffel 3 mal 100 Meter. 1. Erſter Frankfurter 
C. 3:49. 2. Jungdeutſchland Darmſtadt, 1. Mannſchaft, 4:06. 
Jungdeutſchland Darmſtadt, 2. Mannſchaft, 4:19. 
1. Freiſtilſchwimmen 100 Meter. 1. Herhert Heinrich, 
            Poſei=
von Leipzig, 1:05. 2. Erich Eünther, S.V. Göppingen, 1:05,5. 
. Otto Cordes, Hellas Magdeburg, 1:10. 
1. Freiſtilſchwimmen 500 Meter. 1. Friedel Berges, 
            Jung=
beutſchland Darmſtadt, 6:53,5. 2. Joachim Rademacher, Hellas 
Nagdeburg, 7:21,2. 
Jugendbruſtſchwimmen 200 Reter. 1. Henke, Sparta Köln, 
3:11,6. 2. Walter Endreß, 1. Franlf. S. C., 3:13,4. 3. Karl 
            Schnei=
der, Jungdeutſchland Darmſtadt, 3:14,6. 
—A 
2. Freiſtilſtaffel 100 —200—100 Meter. 1. S. V. Nickar 
            Heidel=
erg 5:03,7. 2. Offenbach 36 5:07,2. 3. 1. S. V. Ulm. 
1. Damen=Lagenſtaffel 4 mal 100 Meter. 1. Jungdeutſchland 
Darmſt. (Heinrichs, Kramer, Müller, Mörchel) 6:28,6. 2. D.S.C. 
Rheingold Köln 6:45,8. 
Junior=Freiſtil 100 Meter. 1. Fritz Hag, S.V. München 99, 
1:10,9. 2. K. Staudt, S.V. Maunheim, 1:12,4. 3. Karl 
            Orle=
mann, Jungdeutſchland Darmſtadt, 1:13. 
Damenjugendbruft 100 Meter. 1. Elifabeth Wallhäuſer, 
ungdeutſchland Darmſtadt, 1:43,6. 2. Lilli Jurgſchat, Amateur= 
S. S.C. Stuttgart, 1:47,2. 3. Elifabeth Stepp, Jungdeutſchland 
Darmſtadt. 1:49. 
Jugend=Freiſtilſtaffel 3 mal 160 Meter. 1. Sparta Köln 
(Kaufmann, Henke, Müller) 3:36,4. 2. Jungdeutſchland 
            Darm=
tadt, 2. Mannſchaft, 3:44,8. 3. Moenus Offenbach 3:53,4. 
1. Freiſtilſtaffel 59—100—209 Reter. 1. Poſeidon Leipzig 
:94,2. 2. Sparta Köln 4:10. 3. Jungbeutſchland Darmſtadt 
4:11,/4. 
Waſſerballſpiel. 
Sungdeutſchland I — Bayern 07 Nüruberg I: 6:2.
 Turnen. 
Turngemeinde 1846. Schluß der Werbewoche, 7. und 8. Tag. 
Am Samstag nachmittag hielt die Knabenabteilung unter 
Jugendturnwart Heid mit ſeinen Vorturnern ihre Werbe= 
Uebungsſtunde ab. Ueber 60 Knaben jeglichen Alters nahmen 
hieran teil. Nach einem allgemeinen Aufmarſch folgten für den 
noch weichlichen Körper wohldurchdachte Freiübungen der 
            Körper=
ſchule, einzeln und zu Paaren, die bei den Zuſchauern großen 
Anklang fanden. Ein Gemeinturnen an 4 Barren, bei dem man 
ebenfalls die beſonders gewählten Uebungen feſtſtellen konnte, 
folgte. Hieran anſchließend zeigten ſich die Knaben in ihrem 
Riegenturnen an Geräten, die für die Jugend nur dienlich ſind. 
Allerlei unterhaltende Neck= und Turnſpiele bildeten den Schluß 
der Uebungsſtunde. 
Abends ½9 Uhr lief dann zuerſt der „Kampfſpielfilm”. 
            Zu=
vor begrüßte der 2. Sprecher Maurer die äußerſt zahlreich 
            erſchie=
nenen Beſucher, auf den Zweck der Werbewoche hinweiſend. 
Wenn auch am Anfang des Films durch einen unzureichenden 
Apparat eine unliebſame Unterbrechung eintrat, ſo wurden die 
Zuſchauer durch die Herbeiſchaffung eines beſſeren Filmapparates 
vollauf entſchädigt. Wirklich ein äußerſt intereſſanter Film, und 
jeder, der nicht da war, hat etwas erſüumt. Die einzelnen 
            Uebun=
gen, ſowohl an Geräten wie im Volkstümlichen, riefen allgemeine 
Vewunderung hervor. Toſenden Beifall erhielt das Bild: 
            Hein=
rich Fiedler, Tgde. 1846 Darmſtadt, der beſte Gerätekämpfer der 
D.T. bei ſeiner Reckübung. Aeußerſt intereſſante Bilder boten die 
Zeitlupe=Aufnahmen. Konnte man doch hierbei ſehr deutlich die 
Leichenbegängnis Schulrat Schmucks” intereſſierte die Zuſchauer 
ſehr, konnte man doch die Ehrung der Turner ſür ihren 
            Kreis=
vertreter in ihrem vollen Ausmaß bewundern. 
Am Sonntag, dem letzten Tag der Großen Werbewoche, hatte 
die Tennisabteilung ihre Uebungsſtunde. Seit 14 Tagen trägt 
ſie ihr Abteilungs=Herbſtturnier aus. Ueber die endgültigen 
            Sie=
ger und Siegerinnen folgt dieſer Taze Bericht. 
Als Schluß der Werbeveranſtaltungen folgte am Sonntag 
abend der Liederabend der Sins=annſchaft bei ebenfalls 
            über=
vollem Haus. Ueber die Darb’=iungen möge eine Kritik von 
            fach=
männiſcher Seite an anderer Stelle folgen.
 Junioren=Turnier des Verbandes Mittelrheiniſcher Fechttlubs. 
Zu einem glänzenden Zeugnis ſportlicher Tätigkeit geſtaltete 
ſich das Junioren=Fechtturnier Mittelrheiniſcher Fechtklubs. 
Schon von vornherein bewies die große Zahl der 70 Meldungen, 
daß ein ſcharfer Kampf entbrennen werde, und die erſchienenen 
Wettkämpfer erſüllten in vollem Maße die in ſie geſetzten 
            Hoff=
nungen. Waren auch einige wenige nicht ganz turnierreif, ſo 
überſtanden die 7 Vorrunden der Herren und die 4 Vorrunden 
der Damen, wobei jedesmal die Hälfte ausſchied, nur gut 
            vor=
bereitete Fechter. Nach kurzer Begrüßung des 
            Verbandsvorſitzen=
den Herrn Mayer=Frankfurt ſtellten ſich den Schiedsgerichten 
42 Fechter und 24 Fechterinnen zu ernſtem Kampf eines jeden 
gegen jeden. Für die Zwiſchenrunden qualifizierten ſich die 
Damen: Frau Oelkers=Offenbach, Frl. Gerhard=Frankfurt, Frl. 
Keßler=Darmſtadt, Frl. Getroſt=Darmſtadt, Frl. Jordan=
            Darm=
ſtadt, Frl. Brückner=Darmſtadt, Frl. Niebel=Darmſtadt, Frl. 
            Tri=
boulit=Wiesbaden, Frl. Ruhland=Wiesbaden, Frl. Lorenz=
            Wies=
baden, Frl. Roedler=Wiesbaden, Frl. Pfuſch=Wiesbaden. 
Ueberaus ſcharfe und meiſt ſchöne Gefechte lieferten die 
Schlußrunden, die erſt nach hartnäckigem Kampfe entſchieden 
            wur=
den. Die Siegerfolge lautet für die Damen: 1. Frau Oelkers= 
Offenbach, 2. Frl. Triboulit=Wiesbaden, 3. Frl. Pfuſch=
            Wies=
baden, 4. Frl. Niebel=Darmſtadt, 5. Frl. Lorenz=Wiesbaden, 
6. Frl. Ruhland=Wiesbaden. — Für die Herren: 1. Becker=
            Frank=
furt, 2. Mayer=Offenbach. 3. Wolpe=Offenbach, 4. Kötting=
            Darm=
ſtadt, 5. Roſenbauer=Frankfurt, 6. Klöckner=Wiesbaden, 7. Schulz= 
Frankfurt, 8. Petry=Wiesbaden, 9. Pennrich=Mainz, 10. Koch= 
Darmſtadt, 11. Heyne=Offenbach, 12. Woihe=Frankfurt. 
Ein kurzes Fechten in mehr akademiſcher Form, das alle 
Schönheiten des Fechtſports erkennen ließ und das zeigte, daß 
das Fechten auch in älteren Jahren noch eine vorzügliche 
            Leibes=
übung iſt, ja durch die zielſichere Ruhe um ſo beſſer wirkt, bot 
auch die Meiſtermannſchaft des deutſchen Fechterbundes: Jack, 
Moos, Schön, die gegen die Darmſtädter Anton, Kötting und 
Steffan in Degen, Florett und Säbel antraten. Lebhafter Beifall 
lohnte die ſchönen Gefechte. 
Boxen. 
Sportverein 1898—Frankf. T. V. 
Am letzten Mittwoch folgte die Boxabteilung des 
            Sport=
vereins 1898 einer Einladung des Frankfurter Turnvereins 1860. 
Wenn auch von vornherein keine große Ausſicht auf Erfolg 
            be=
ſtand, nahmen doch die jungen Sportvereinler den Kampf gegen 
die erfahrenen Frankfurter auf. Neben 3 unentſchiedenen 
Kämpfen mußten ſie 4 Niederlagen (nach Punkten) und 1 durch 
k. o. einſtecken. Wenn das Reſultat, rein äußerlich betrachtet, kein 
gerade erfreuliches iſt, ſo iſt es doch kein niederdrückendes; im 
Gegenteil, die jungen Kämpfer haben wiederum einen Boxabend 
hinter ſich und ſind um manche Erfahrung reicher geworden. 
Die nächſte Einladung führt ſie Ende Oktober nach Fechenheim 
und bringt ihr weniger ſchwere Kämpfe.
 Handball. 
Sp. V. 98 — Kaſiel 06 6:1 (3:1). 
Die ſchwerſte Schlacht iſt geſchlagen. Die Darmſtädter hätten 
höher gewinnen müſſen, wenn ſich Kaſtel, nicht lediglich auf die 
Verteidigung verlegt hätte, und ſo viele Schüſſe aufs Tor 
            zu=
nichte machte. Außerdem mußte Werner in der erſten Halbzeit 
ausſcheiden, da er durch rohes Spielen des rechten Verteidigers 
von Kaſtel verletzt turde. Ueberhaupt ſchſienen die Kaſteler die 
Abwpeſenheit eines offiziellen Schiedsrichters zu benutzen, um 
ſich einmal ordentlich austoben zu können. Unſere Leute ſpielten 
mit Wucht und Elan und zwangen den Kaſteler obiges 
            Rrgeb=
nis ab. Das eine Tor für Darmſtadt war ein 13=Meterball. — 
Die paar Zuſchauer verfolgten das Spiel mit fanatiſchem Eifer 
und machten den Unſern ſowohl, als dem Schiedsrichter das 
Leben ſchwer. Der übrige gute Verlauf des Spiels war lediglich 
der reifen Spielerfahrung der Darmſtädter Mannſchaft zu 
            ver=
danken. 
V. f. L. „Not=Weiß” — Polizeiſportverein, II. 
Mit dem geſtrigen Spiel gegen die 2. Mannſchaft des 
            Darm=
ſtädter Polizeiſportvereins griff die 1. Mannſchaft von „Rot= 
Weiß” erſtmalig in die Verbandsrunde der Sportbehörde ein. 
Die Polizei ſtellte eine nicht zu unterſchätzende Mannſchaft, die, 
Ausführung der Uebungen erkennen. Auch der Beifilm „Das was das Zuſpiel anbelangte, den „Not=Weißen” bei weitem 
            über=
legen war. Dieſes Minus des Platzvereins begründet ſich aber 
nur daraus, daß zwei Spieler des Innenſturms der „Rot=Weißen” 
in ſelbſtſüchtiger Weiſe den Sturm auszumachen ſuchten und die 
beiden Flügel nur in der äußerſten Not bedienten. Der Fehler 
riichte ſich bitter, denn mit einem unentſchiedenen 6:6 mußte ein 
Punkt an die Polizei verloren gehen. 
Die 1. Jugendmannſchaft ſpielte ihr 2. Verbandsſpiel gegen 
die Augend des Turn= und Sportvereins Langen. Es war ein 
leichter Kampf, dementſprechend fiel auch der Sieg 5:0 für 
            Darm=
ſtadt aus. — Die Ergebniſſe der anderen Spiele: 
2. Mannſchaft gegen 3. Mannſchaft: 4:3. 
2. Jugend gegen 1. Jugend Weiterſtadt: 6:1. 
1. Schüler gegen 2. Schüler: 5:1. 
T. V. Walldorf—Tgem. Darmſtadt 1846 5:1 (4:1). 
Am Sonntag, den 26. September, trafen ſich obige 
            Mann=
ſchaſten zum 1. Gaumeiſterſchaftsſpiel. Walldorf hatte Anſpiel 
und es entwickelte ſich ein ſehr ſcharfes Spiel. Darmſtadts 
Stucm ſpielte ſehr zerfahren, allerdings ohne Linksaußen. In 
der 7. Minute fiel das erſte Tor für Walldorf. Walldorf bekam 
5 16,50 Meter zugeſprochen, davon konnten ſie 2 in Tore 
            ver=
wandeln. Bei Darmſtadt gefiel beſonders der Torwart. Den 
Mannſchaften entſprechend ging das Reſultat zu hoch aus. Der 
Schiedsrichter, Herr Haber aus Nauheim, leitete das Spiel ſehr 
korrekt und zur Zufriedenheit beider Parteien. Wäre Darmſtadt 
nicht geſchwächt geweſen, ſo wäre der Ausgang offen geweſen. 
Mit einem dreifachen Gut Heil trennten ſich beide Mannſchaften. 
Turngeſellſchaft 1875 Darmſtadt-Turnverein Gernsheim 2:1. 
In obigem Pflichtſpiel traten beide Mannſchaften um 3 Uhr 
auf dem Exerzierplatz ſich gegenüber. Sofort nach Anſtoß 
            ent=
wickelt ſich ein lebhaftes Tempo, wobei dem Gernsheimer 
            Tor=
wart oftmals Gelegenheit gegeben wird, ſein gutes Können zu 
beweiſen, denn der flinke Darmſtädter Sturm bedroht immer 
wieder das Gernsheimer Tor. Die beſtgemeinten Würfe 
            wer=
den von dem G. Torhüter gehalten oder prallen an den 
            Tor=
pfoſten ab. Mit 0:0 geht es in die Pauſe. In der zweiten 
Halbzeit nimmt Darmſtadt das Heft in die Hand und konnte 
nach 5 Minuten Spielzeit durch ihren Halbrechten den 
            Füh=
rungstreffer erzielen. Nach weiteren 5 Minuten 2:0 für 
            Darm=
ſtadt. Angefeuert durch die erlittene Niederlage warf 
            Gerns=
heim ſein 1. Tor. Gernsheim geht nun nochmals mächtig aus 
ſich heraus, aber an dem Reſultat ändert ſich, nichts mehr, da 
Verteidigung und Torwart ein faſt unüberwindbares Hindernis 
waren. Der Schiedsrichter war dem ſcharfen Spiel nicht 
            ge=
wachſen. — Die zweite Mannſchaft ſpielte gegen Langen 2:4. 
Bei beſſerer Stürmerarbeit hätten Punkte und Sieg in 
            Darm=
ſtadt bleiben können. 
Heſſ. Polizei=Sportverein—Handball=Ligamannſchaft 
            Baben=
hauſen 5:7 (3:3). 
Die Handballmannſchaft der Ortsgruppe Darmſtadt des 
Heſſ. Pol.=Sportvereins, durch Spielausſall infolge Erkrankung, 
ſtand geſtern in ganz veränderter Aufſtellung ihrem Bruderverein 
Babenhauſen im Verbandsſpiel gegenüber. Die neue 
            Zuſam=
menſtellung der Mannſchaft verſpricht für die weitere Folge in 
den Verbandsſpielen noch vieles. Die Mannſchaft ſpielte 
            auf=
opfernd und in Anbetracht, daß ſie noch nie in dieſer Aufſtellung 
geſpielt, ſehr gut. Das bewies das Refultat. Zumal eines der 
gegebenen Tore kein Tor war, und eine klare Fehlentſcheidung 
des Schiedsrichterswar, ſodaß dem Spielverlaufnach die Partie 
5:6 eigentlich ſteht. Das ganze Spiel trug den Stempel eines 
            rich=
tiggehenden Kampfſpiels. Eine jede Mannſchaft wollte die hohen 
Punkte für ſich buchen, zumal der Sieg immer in Frage für eine 
Partei bis zum Schluß ſtand. Nur ſeinem guten Können hat 
Babenhauſen den Sieg zu verdanken. Im Spielaufbau war 
Darmſtadt ſeinem Bruder Babenhauſen überlegen. 
Mannſchaftslritik beim Pol.=Sportverein: Mittelſtürmer eine 
Klaſſe beſſer wie alle anderen Spieler. Rechtsaußen eine Note. 
Alle anderen aufopferungsvoll und fleißig. 
Mannſchaftskritik bei Vabenhauſen: „Babenhauſen 
            ausge=
glichene Mannſchaft. Nur der Halbrechte dem Halblinken im 
Schuß überlegen. 
Leiſtung des glchlers: Bis auf die 
            Fehl=
r ta 
..r Leiter, .
Seite 6
Die Punkieſpiele im Rheinbezirk.
 Der Sonntag brachte im Großen und Ganzen die erwarieten 
Ergebniſſe, denn auch das 2:2=Ergebnis des V.f.N. Mannheim 
gegen den S. V. Darmſtadt paßt durchaus in den Rahmen der 
Tipps. Phönix Ludwigshafen holte ſich ohne viel Mühe mit 
einem 3:0 die Punkte in Pirmaſens. Sp. Vgg. Sandhofen hatte 
in Neckarau nicht viel zu beſtellen, mit 4:1 wurde der Neuling 
abgefertigt, und mit dem gleichen Verluſtreſultat verließ der 
andere Neuling F.V. Speyer die Ludwigshafener 03=Mann=
 ſchaft. 
Mannheim/Waldhof . . 
V. f. R. Mannheim . . . . 
V. f. L. Neckarau . . .. 
Phönig Ludwigshafen . . 
S. V. Darmſtadt 98 „ . . 
Sp. Vg. Sandyofen . . . 
Ludwigshafen 03 . . . . 
Phönix Mannheim . . . 
F. C. Pirmaſens . . . . 
F. V. Speyer ... . ..
 Spiele 
3 
3 
3 
 
4 
4
 Tore 
14:4 
13:4 
16:5 
10:7 
9.6 
4:6 
7:18 
6:16 
9:3 
6:16
 Punkte 
5 
5 
2 
2
 Sporiverein98—V. f. R. Mannheim 2:2 (2:1) 
Ideales Fußballwetter. Ein gutbeſuchter Platz mit einer 
begeiſterten Zuſchauermenge von Eineinhalbtauſend. Beide 
Mannſchaften in ſtärtſter Beſetzung. Die Vorausſetzungen für 
ein mitreißendes Spiel waren alſo da. Aber große Ereigniſſe 
werfen ihre Schatten voraus. Man hatte das Spiel früher 
            ge=
legt, um den Beſuchern Gelegenheit zu geben, Zeuge der ganz 
hervorragenden Kämpfe in der Schwimmhalle zu ſein, wobei 
Berges einen Rekord aufſtellen wollte und auch aufſtellte. Auch 
beim Fußballſpiel im Stadion gab es diesmal einen Rekord. 
Der Herr Schiedsrichter, ein gewiſſer Herr Schmitt aus 
            Würz=
burg, ſtellte ihn auf an — Fehlentſcheidungen und 
            Unbegreif=
lichkeiten. Wollte man ſeine „Leiſtung” recht würdigen, würde 
es einigermaßen ſchwer fallen, ſich immer parlamentariſcher 
Ausdrücke zu bedienen. Herr Schmitt hatte ſeine beſondere 
            An=
ſchauung über unfaires und gefährliches Spiel; ſie ſtand wohl 
in ſcharfem Gegenſatz zu der Meinung ſämtlicher 
            Fußballtheo=
retiker und =praktiker. Er verſtand es nicht, das unfaire Spiel 
einiger weniger Spieler zu bremſen; durch ſeine Langmut 
            för=
derte er es im Gegenteil noch. Ein Angehen des Torwächters 
verbot er, im Gegenſatz zu der internationalen Regelauffaſfung 
und, im Gegenſatz zu der auch heute in Deutſchland 
            herr=
ſchenden Auffaſſung. Von einem Bezirisligaſchiedsrichter 
kann und muß man verlangen, daß er beſonders jetzt, nachdem 
einzig und allein in dieſer Klaſſe die Proteſte abgeſchafft ſind, 
ein ſolches Spiel leiten kann. Im Intereſſe des Anſehens des 
Fußballſports, dürfte es liegen, daß der Verband ſich ſeine 
Schiedsrichter beſſer anſieht. Jedenfalls wünſchen wir, dieſen 
Herrn nicht mehr hier zu ſehen. Die Art und Weiſe, wie er ſein 
Amt führte, zeigte ſo recht, was ein Schiedsrichter verderben 
kann. Man ſollte dem Herrn Schmitt noch nicht die Leitung 
von Ligaſpielen anvertrauen. Dieſe Kritik iſt unabhängig 
            da=
von, daß zufällig Darmſtadt der Hauptleidtragende war, indem 
Herr Schmitt ein Tor, das nach der Meinung der weitaus 
            größ=
ten Anzahl der Zuſchauer regulär war, und das für Darmſtadt 
den Sieg bedeutet hätte, nicht gab. 
Daß trotzdem das Spiel auf ſportlich hoher Stufe ſtand, iſt 
alſo in erſter Linie ein Verdienſt der beiden Mannſchaften. 
Beide kämpften mit ſeltener Energie und Begeiſterung. So 
wurde das Spiel zum feſſelnden Kampfſpiel im wahrſten Sinne 
des Wortes. Aus dem Verlauf des Spiels möge auch die 
            Ein=
zelkritik der beiden Mannſchaften hervorgehen. 
Das Spiel begann mit einer Rieſenüberraſchung. Schon 
in der 2. Minute kam der heute zum erſtenmal ſpielende 
            Rechts=
außen der Mannheimer, Siegmund, der frühere Außenſtürmer 
des Freiburger F. C., gut durch; ungedeckt erhielt er den Ball, 
lief und ſchoß. 1:0 für Mannheim. Auch weiterhin konnten die 
Raſenſpieler drängen, doch langſam fand ſich die 
            Hintermann=
ſchaft, ſo daß Mannheim vorerſt nicht mehr zu Torerfolgen kam, 
zumal Darmſtadts Torwart durch geſchicktes Herauslaufen 
manche gute Torchance zerſtörte. Es mußte denn ſo kommen 
wie es geſchah: Darmſtadt kam auf und lieferte immer mehr 
den Mannheimern ein vollſtändig gleichwertiges Spiel. Der 
Kampf wurde ſchärfer, hauptſächlich in der Deckung der 
            Mann=
heimer leiſtete man ſich einiges, was gerade bei der ſportlichen 
Leiſtungsfähigkeit der betr. Spieler nicht notendig geweſen 
wäre. Daß es ohne Elfmeter abging, war nur der Langmut des 
Schiedsrichters zuzuſchreiben. Doch endlich ſollte trotzdem 
            Darm=
ſtadt der Ausgleich glücken. Eine gute Kombination des linken 
Flügels, Flanke auf Rechtsaußen, zuletzt Zuſpiel an 
            Müllmer=
ſtadt, Schuß, Tor. Weiter konnte Darmſtadt gegen den nervös 
gewordenen Gegner drängen. Mannheim verſchuldete in dieſer 
Periode mehrere Strafſtöße, aus denen auch durch placierten 
Schuß von Wenner Akurz vor Ende der 1. Halbzeit das 2. Tor 
für Darmſtadt entſtand. Hier wie beim 1. Tor war die Kunſt 
des Mannheimer Torwächters vergebens. 
Nach Halbzeit konnten zuerſt wiederum die Raſenſpieler 
drücken. Das Zuſpiel im Sturm war jedoch lange nicht mehr 
von der Güte der 1. Halbzeit. Immerhin glückte der Ausgleich 
durch Strafſtoß, der von Fleiſchmann verwandelt wurde: 
            Darm=
ſtadts Torwächter hatte die gefährdetere Torecke ſeinem 
            Vertei=
diger zur Deckung überlaſſen, was ſich bitter rächte. Darmſtadt 
gab nun alles aus ſich heraus, die Läuferreihe und insbeſondere 
Takaſz als Mittelläufer liefen zur vollen Form auf, ſo daß 
Darmſtadt trotz der überlegenen Technik des Gegners das Spiel 
mehr und mehr in die Hand bekam. Drößler, der mit Wenner V 
getauſcht hatte, kam auf ſeinem eigentlichen Poſten als 
            Links=
außen ebenfalls mehr zur Geltung. Zum Sieg langte es jedoch nicht 
mehr: Ein Tor, das nicht gewertet wurde, war zwar erzielt 
worden, ein Lattenſchuß von Müllmerſtadt beſiegelte ganz das 
Pech der Darmſtädter und dann war — nehmt alles in allem — 
ein ſpannendes, gutes Spiel zu Ende.
 S. V. Waldhof ſchlägt Phönix Mannheim 2:1 (0:1). 
Die Waldhöfer traten heute zum erſten Mal mit dem 
            frühe=
ren Stuttgarter V. f. B.=Mann Schwarz an, hatten aber trotz 
kompletter Aufſtellung die allergrößte Mühe, den Neuling knapp 
niederzuhalten. Die erſte Halbzeit konnte ſogar Phönix Dank 
ſeinem überaus eifrigen Spiel für ſich buchen. Etwa in der 
Mitte der erſten Spielhälfte kam Phönix nach einem geſchloſſenen 
Angriff zum Führungstreffer. Nach der Pauſe nahmen ſich die 
Waldhöfer mächtig zuſammen, und ſie konnten bald durch ihren 
Mittelſtürmer Decker 2 Tore erzielen. Doch zu weiteren 
            Erfolg=
gen reichte es bei der aufmerkſamen Phönixdeckung nicht, 
            trotz=
dem die Mannheimer in der zweiten Hälfte nur mit 10 Mann 
kämpften. 
V. f. L. Neckarau fertigt Sp. Vgg. Sandhofen mit 4:1 (3:0) ab. 
Die Neckarauer Mannſchaft konnte in ſtärkſter Aufſtellung 
vor etwa 1000 Zuſchauern den Kampf faſt durchweg überlegen 
geſtalten. Bereits in der 5. Minute ſchießt der Halblinke Kaiſer 
den Führungstreffer, wenige Minuten ſpäter erhöht Zöllner 
durch Verwandlung eines Elfmeters auf 2:0 und kurz vor der 
Pauſe kann der Mittelſtürmer Zeilfelder im Alleingang zum 
drittenmal ſkoren. Nach der Pauſe ſtrengten ſich die Sandhöfer 
mächtig an und konnten auch zeitweiſe den Ton angeben. Aber 
es reichte ihnen nur zu einem Gegentreffer in der 20. Minute, 
während der Neckarauer Mittelſtürmer kurz vor Schluß durch ein 
weiteres Treffen die alte Tordifferenz wiederherſtellt.
Montag, den 27. September 1926
 Phönix Ludwigshafen ſchlägt Pirmaſens 3:0. 
Die Ludwigshafener lieferten den Pirmaſenſern auf deren 
gefürchteten Platz eine durchaus überlegene Partie, bei der ſie ſich 
nicht einmal ſonderlich auszugeben brauchren. Der Kampf wac 
wenig intereſſant, da er unter ſtändiger Ueberlegenheit der 
            Lud=
wigshafener durchgeführt wurde 
03 Ludwigshafen fertigt F. V. Speher in durchaus 
            über=
legener Weiſe mit 4:1 ab, nachdem die Ludwigshafener ſchon 
bei der Pauſe mit 1:0 führten.
 F. C. Union—Olympia Lampertheim 3:3 (2:1). 
Weit hinter den Erwartungen blieb das geſtrige Treffen 
zwiſchen den beiden Rivalen zurück. Wer glaubte, einen ſchönen 
Fußballkampf zu Geſicht zu bekommen, der war bitter enttäuſcht. 
Im großen Ganzen war es nichts weiter als eine planloſe 
Kickerei, die nur zeitweiſe unterbrochen wurde durch ſchüchterne 
Kombinationsverſuche ſeitens der Beſſunger. Begleitet war dieſe 
Bolzerei von größten Härten, die der Schiedsrichter unſtreitig 
öfter und ſtrenger hätte rügen müſſen. Mindeſtens zwei Mann 
hätte er aus dem Spielfeld entfernen müſſen, aber Angſt, ſo 
hatte ich den Eindruck, ließ ihn vor dieſen Schritt zurückſchrecken. 
Ich glaube, er war ebenſo froh wie die Beſſunger, als er am 
Bahnhof Lampertheim die Sperre paſſiert hatte. Er froh, daß 
er keine Keile bekam, die Unioniſten, daß ſie keine weiteren 
            be=
kommen zu befürchten hatten. Schon während dem Spiele 
hatte man verſucht, Schiedsrichter und Spieler durch Drohungen 
einzuſchüchtern und ſie in ihren Handlungen entſprechend zu 
            be=
einfluſſen. Und nach dem Spiel — da gab es einfach „Knüppel”. 
Beim Verlaſſen des Platzes wurden zwei Unioniſten tätlich von 
Zuſchauern und einem Spieler angegriffen, und als man ſich 
vom Umkleidelokal aus nach dem Bahnhof begeben wollte, 
lauerte der Lampertheimer Torwart einen Spieler auf und ſchlug 
auf ihn mit einem Gartenſtuhl ein. So geſchehen anno 1926 in 
Lampertheim bei einer Veranſtaltung des ſüddeutſchen 
            Fußball=
verbands. Was meint die Leitung dazu? 
Die techniſch beſſere Mannſchaft ſtellte der Beſſunger F. C. 
ins Feld. Wenn ſie auch zeitweiſe nicht ſo auf der Höhe war 
wie es ſein ſollte, ſo war ihr Spiel an techniſchem Können weit 
mehr wert als das der Olympianer. Man machte wieder den 
großen Fehler, ſich einſchüchtern zu laſſen, was in der 2. Halbzeit, 
in der man zeitweiſe 3:1 führt, als Ergebnis hatte, daß 
            Lampert=
heim gleichziehen konnte. Aus der Unionelf ragten beſonders der 
Mittelſtürmer, die beiden Außenläufer, in der Verteidigung der 
rechte Verteidiger und der Torwart hervor. Letzterer hütete ſein 
Heiligtum mit einem Geſchick, das ihn zum beſten Mann auf 
dem Platze ſtempelte. Die 3 Tore konnte er nicht verhindern. 
Von Lampertheim habe ich mehr erwartet. Zuſpiel iſt faſt 
überhaupt nicht zu ſehen, nur weites gebolze. Warum man ſo 
wenig auf Technik Wert legt, iſt mir unverſtändlich. Die 
            ein=
zelnen Spieler haben jedenfalls das nötige Zeug in ſich. Aus 
hrer Mannſchaft ſind beſonders hervorzuheben der Mittelläufer, 
der leider jedoch viel zu hart ſpielt, und der prächtige Gärtner. 
Die Ligaerſatzmannſchaft ſpielte in Griesheim 2:2 und Union 
„Bomben”, geſtern nur neun an der Zahl, mußten ſich haushoch 
mit 9:1 den beſſeren V. f. R.=Leuten beugen. 
(Der vorſtehende Bericht, für deſſen Richtigkeit wir dem 
            Ein=
ſender die Verantwortung überlaſſen müſſen, ſollte den 
            Fußball=
behörden denn doch zu denken geben. Die Red.)
 Sportverein 1916 Gr.=Gerau—Pol. Sportverein 0:2 (0:2). 
Pol. Sportverein holte ſich geſtern in Groß=Gerau ſeine 
beiden erſten und wahrſcheinlich auch ſchwerſten Punkte der 
            dies=
jährigen Verbandsſerie. Gr.=Gerau, bekannt durch ſeine ſcharfe 
Spelweiſe, brachte ſofort nach Beginn eine ziemlich harte Note 
in das Spiel. Sie mußten ſich jedoch ſchon in der erſten 
            Halb=
zeit der reiferen Technik der Poliziſten beugen. Trotzdem wird 
mancher A=Verein, in Anbetracht des ganz fanatiſchen Publikums, 
in Groß=Gerau noch Federn laſſen müſſen. 
Dem einwandfreien Schiedsrichter wurde ſein ohnehin 
ſchweres Amt durch das oben erwähnte Publikum noch ſchwerer 
gemacht. Mehr Platzdiſziplin dürfte Gr.=Geraus Ruf nichts 
ſchaden. 
Fußballergebniſſe aus dem Odenwaldkreis. 
Germania Pfungſtadt-Viktoria Giesheim . . . 6:1 
Sportvgg. Arheilgen—Fußballverein Biblis . . . 4:0 
Sportv. Münſter-V. f. R. Bürſtadt 
„ 4:2 
Spogg. Arheilgen Reſ.—Germania Pfungſtadt Reſ. 3:5 
1 
Sportv. Münſter Reſ.—S. V. Darmſtadt II. .. 
Germania Eberſtadt—Eintracht Darmſtadt 
2:1 
Germania Dieburg—F. V. Eppertshauſen. 
1:2
Bezirk Rheinheſſen/Saar.
 1. F. C. Idar—Haſſia Bingen 
Saar 05 Saarbrücken—SV. Wiesbaden 
Alemannia Worms—Wormatia Worms 
Boruſſia Neunkirchen—Eintracht Trier . 
SV. Mainz 05—FV. Saarbrücken . . .
 5:0 
0:5 
0:1 
5:0 
1:0
 Der Kampf zwiſchen den beiden Tabellenführern im Bezirk 
Rheinheſſen/Saar endete mit einem Siege der Wormatia Worms 
die ihren Lokalrivalen Alemannia knapp aber verdient 1:0 ſchlug. 
F. V. Saarbrücken, der Meiſter des Vorjahres, holte ſich bei 
Mainz 05 mit 0:1 eine weitere Niederlage und verlor damit 
weiter ſtark an Hoffnung, ſich die Meiſterſchaft noch ein 
            zweites=
mal zu holen. Boruſſia Neunkirchen trat wieder mit ſeiner alten 
Mannſchaft an und ſiegte denn auch gegen Eintracht Trier mit 
5:0 Treffern. Mit den gleichen Ergebniſſen ſiegten F. C. Idar 
über Haſſia Bingen und S. V. Wiesbaden über Saar 05 
            Saar=
brücken.
Spiele
 Wormatia Worms 
S. V. Wiesbaden . . . . . 
Mainz 05 . . 
 
4 
Boruſſia Neunkirchen . . 
1. F. C. Idar 
... 
 
Alemannia Worms . . . 
4 
S. C. Saar 05 . .. . . 
F. V. Saarbrücken . . . . 
Haſſia Bingen . . . ." 
Eintracht Trier .. . . .
 Tore 
13:1 
10:2 
4:1 
11:41 
9:7 
4:4 
7:13 
10:7 
2:8 
2:18
 Punkte 
5 
5 
3 
3 
2 
2 
0
 Mainbezirk. 
FC. Hanau 93—Viktoria Hanau 94 
1:2 
Viktoria Aſchaffenburg—Rot=Weiß Frankfurt . . 1:2 
FSV. Frankfurt—VfL. Neu=Iſenburg 
„ 2:0 
Germania 94 Frankfurt—Eintracht Frankfurt . . 
2 
Union Niederrad-Kickers Offenbach . . . . . 1:3 
Der 4. Sonntag der Verbandsſpiele im Mainbezirk wäre 
faſt ohne Ueberraſchungen zu Ende gegangen, wenn nicht in dem 
Hanauer Lokalderby der heiß favoriſierte FC. Hanau 93 gegen 
den Rivalen Viktoria 94 unterlegen wäre. Durchweg wurden 
aber nur knappe Siege erfochten, ein Beweis dafür, daß ein 
großer Unterſchied in der Spielſtärke nicht beſteht.
* Tore
10:3 Punkte
8 Kickers Offenbach . . . . 4 10:4 Eintracht Frankfurt . .. 8:4 F. S. V. Frankfurt 4 13:3 6 Germania 94 Frankfurt. 6:6 Viktoria 94 Hanau ... 3:5 A6 Union Niederrad . . . 8:10 Hanau 93
.. . 5:8 V. f. L. Neu=Iſenburg . . 3:11 Viktoria Aſchaffenburg.. .. *4 4:18 O „
Nummer 2
 Bezirk Württemberg=Baden. 
S.C. Freiburg—1. F.C. Freiburg 
V.f. B. Stuttgart—Stuttgarter S.C. . . . . . . 
V.f. R. Heilbronn—Union Böckingen . . . . .. 
Phönix Karlsruhe-Karlsruher F. V. . . . ..
 Die geſtrigen Verbandsſpiele brachten eine große .. 
raſchung. Lediglich der Karlsruher F.V. konnte ſich mi 
4:0 einen klaren Sieg über ſeinen Lokalgegner Phönix 
In Heilbronn trennten ſich die Böckinger vom Gaſtge 
einem überaus bemerkenswerten 2:2. Das gleiche Neiu 
gab das Freiburger Lokalderby zwiſchen 1. F.C. und S.( 
            wei=
burg. Merkwürdig, daß dasſelbe Reſultat auch im Stu no 
Lokalkampf zwiſchen V.f.B. Stuttgart und SC. S , 
herausgeſpielt wurde.
4 Tore
13.8 S. C. Stuttgart . . . .. 4 9:8 V. f.N. Heilbronn . . . . 5 10:12 Stutigarter Kickers . . . 9:7 Karlsruher F. V. . . . . . 4 13:4 S. C. Freiburg . . . . . 5 Union Böckingen . . .. 3: 1. F. C. Freiburg .. . . . 7:8 Phönix Karlsruhe . . . 2, Sportfreunde Stuttgart" 3 2:12
 Bezirk Bayern. 
Sp. Vg. Fürth—A. S. V. Nürnberg (Samstag) .. 
Wacker München-Bayern München . . . . . . 
S. V. München 1860—F.C. Fürth. 
z 
1. F.C. Bayreuth—Schwaben Augsburg . . . . 
1. F.C. Nürnberg—V.f.R Fürth . 
.. 
Die Punktekämpfe in Bayern am Samstag und S n 
brachten zwei Ergebniſſe, die zwar keine eigentlichen „ bedeuten, immerhin jedoch aufhorchen laſſen. EG 
Nürnberg, der nächſt dem Klub zurzeit im Bezirk tatſäch) e 
kampfkräftigſte Mannſchaft ſtellte, ſchlug die Sp.Vg. Fürtk 
            rn=
legen mit 3:0 Treffern aus dem Felde; die Fürther Klee —r 
traten allerdings ohne Seiderer an. Das zweite bemerken ue 
Ergebnis erzielte Wacker München gegen den ſüddeutſcher 
ſter des Vorjahres, Bayern München mit 3:1 Treffern. h 
Wacker iſt zurzeit wieder in einer Form, die nicht unte 
werden darf. Die übrigen Ergebniſſe entſprachen durchau 
Erwartungen. München 60 fertigte den F.C. Fürth 6:0 0 f5 
dem gleichen Ergebnis blieb der 1. F.C. Nürnberg über 5 
Fürth Sieger und der 1. F.C. Bayreuth mußte ſich im HF 
gegen Schwaben Augsburg mit einem 1:1 beſcheiden.
 Spiele 
Tore 
Pl. 
1.F. C. Nürnberg 
4 
23:5 
A. S. V. Nürnberg . .. 
17:12 
5 
Sp. Vg. Fürth ...." 
12:9 
Bayern München . . . . 
10:4 
1860 München . . . ." 
13:6 
Wacker München . . . . 
2 
5:4 
4 
V. f. R. Fürth . .... 
5:18 
1 F. C. Fürth . . . . . . 
6:18 
Schwaben Augsburg . . 
2 
3:6 
1. F. C. Bayreuth .. . . 
4 
4:17
Sp. Vg. 1921 Darmſt. I.—Arbeiter F. V. Mörfelden I. 1:2
 Ein techniſch ſchönes Spiel leiſteten ſich beide Mannſch 
bei dem faſt durchweg Darmſtadt ſich überlegen zeigte. 
Sturm der Darmſtädter Mannſchaft ließ eine Menge 
Chancen aus, die Mannſchaft hat unverdient verloren. Ei 
Toren für Darmſtadt entſpricht ungefähr dem Spielverlau 
2. Mannſchaft—2. Mannſchaft Mörfelden . 5:6 (1:3 
Jgdm.—Jgdm. Freie Tgmde. Erzhauſen . 1:4 
Länderkampf der Arbeiterſportler. 
Die Arbeiterſportler von Deutſchland und der Tſched 
wakei ſtanden ſich in Tetſchen=Bodenbach in einem Fußball 
derlampf gegenüber, den die Tſchechen dank ihrer ausge 
teren Technik verdient mit 4:1 (2:0) gewannen.
 Berlins Mannſchaft für den D.F.B.=Pokal. 
Für das am 10. Oktober in Stettin ſtattfindende 
            Vorru=
ſpiel um den Pokal des D.F.B. gegen den Baltenverbank 
der Berliner Verband folgende Mannſchaft nominiert: 
Götze (Hertha B. S. C.). — Verteidigung: Schönherr und B 
(beide Tennis=Boruſſia). — Läufer: Eſchenlohr (Tennis 
ruſſia), Mohns (Norden=Nordweſt) und Martwig (Tennis 
ruſſia). — Sturm: Ruch, Sobeck (beide Hertha), 3 
Viktoria), Kirſey und Gülle (beide Hertha).
 Fußballergebniſſe. 
Brandenburg. 
Meiſterſchaftsſpiele der Oberliga 
Abteilung A: Alemannia Berlin — Hertha / B.S.C. 
lin 0:6. Minerva Berlin — Wacker 04 Tegel 1:2. Meteo 
lin — Wedding Berlin 3:1. Preußen Berlin — Union 92 
lin 1:2. Abteilung B: Union Oberſchöneweide — Kickers Sch 
berg 5:1. Norden=Nordweſt Berlin — Union / S.C. Charlo, 
burg 4:0. Union Potsdam — 1. F.C. Neukölln 5:2. Vik! 
Berlin — Polizeiſportverein Berlin 3:0. 
Freundſchaftsſpiele. 
Tasmania Neukölln — Spandauer S.C. 5:2. Spand 
S. V. — B.M. V. Linden 3:5.
 Südoſtdeutſchland. 
Breslau 08 — Schleſien / Rapid Breslau 3:0. Hertha B 
lau — Sportfreunde Breslau 1:1. Vorwärts Breslau — 2= 
Breslau 5:0. F. V. 06 Breslau — Alemannia Breslau 2:0= 
06 Breslau — Alemannia Breslau 2:0. 
Nordoſtdeutſchland. 
S.C. Stettin — Blücher Stettin 7:1. Preußen Stenlit 
V. f. B. Stettin 4:5. V. f. B. Königsberg — Titania Steitin
 Weſtdeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Berg.=Märk. Bezirk: B.C. 05 Düſſeldorf — S.C. 99 2n 
dorf 0:3. F.C. Solingen 95 — S.C. Sonnborn 3:2. Sp=Pg. 
tingen — B.C. Solingen=Gräfrath 1:1. B.V. 04 Düſſeldot 
Germania Elberfeld 4:0. S. u. S. Elberfeld — S.C. R.‟ 
berg 4:0. Schwarz=Weiß Barmen — V. f. L. Benrath 6:1, Lt” 
—Turu Düſſeldorf 5:3. Nheinbezirk: V. f. R. Köln — R9” 
Köln 6:1. Godesberg — Mülheimer S.V. 1:6. Kölner Se= 
Dürener S.C. 03 0:8. Lindenthal — C. f. R. Köln 3:4. 2I 
— Kölner B.C. 4:0. Odenkirchen — V. f. B. Aachen 2:e * 
mannia Aachen — Eintracht München=Gladbach 2:2. Dot 
München=Gladbach — S.C. München=Gladbach 4:2. RuMided‟ 
Preußen 07 Bochum — Bochum 48 4:1. Sportfreunde V. 2 
— Germania Bochum 2:1. Schwarz=Weiß Eſſen — B.P. 
eſſen 3:0. Sp.Vg. Langendreer 04 — V. f. B. Alemanniſ. S" 
mund 5:2. F.C. Schalke 04 — S.C. Gelſenkirchen 4:0. B.P.S* 
07 — Boruſſia Dortmund 4:1. S. C. 95 Dortmund — S* 
Erle 08 1:0. Weſtfalenbezirk: Sp. Vg. Hamm — V. f. J. 0 P 
born 5:1. Weſtfalia Ahlen — Arminia Bielefeld 0:2. Weſilt 
Scherlebeck — Preußen Münſter 2:0. Niederrheinbezirk: She 
Oberhauſen=Styrum — Sp. Vg. Meiderich 06 1:0.‟ Qulshl * 
Duisburger Sp.V. 1:1. Preißen Duisburg — V.ſ.B.0* 
ort 1:7. Meidericher S. V. — B. C. Sterkrade 4:0. Preußel." 
feld — Sp.V. Homberg 4:2. V. f. B. Bottroy — F.V. 0.2 
burg 1:5. Union Hemborn — B.V. Beek 3:2. Südweſſite
Nummer 268
Montag, den 27. September 1926
Seite 7
 sirk: V.f.B. Weidenau — Sportfreunde Siegen 2,3. Sp.Vg. 
agen — Neheim 08 3:1. Jahn Werdohl — S. V. Plettenberg 1:2. 
eſſen=Hannoverſcher Bezirk: Tura Kaſſel — SSp. Münden 6:1. 
H.V. Kaſſel — Sp.Vg. Göttingen 7:1. V. f. B. Kurheſſen 
            Mar=
rrg — Hermannia Kaſſel 1:2. Boruſſia Fulda — Kurheſſen 
aſſel 3:2. 
Norddeutſchland. 
Uo 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Bezirk Hamburg: Pol. S. V. Hamburg — Hamburg. S.V. 1:2. 
C. Wandsbek — Viktoria Hamburg 0:4. F. C. Altona 93 
t. Pauli S. V. 2:3. F.C. Blankeneſe — Union Altona 1:5. F. C. 
Xenſtedten — Concordia Hamburg 0:6. F.C. Rothenburgsort 
Komet Hamburg 3:0. Bezirk Harburg: S.C. Uelzen — 
            Wil=
arf 1:3. Raſenſport Harburg — Viktoria Wilhelmsburg 1:3. 
V. Wilhelmsburg — Bornſſia Harburg 0:1. Sp.V. Harburg 
Normannia Harburg 3:3. Bezirk Bremen: F.C. 
            Woltmers=
ruſen — Werder Bremen 4:2. Union Bremen — Friſia 
            Olden=
trg 0:1. Bremer S.V. — Wilhelmshaven 06 2:1. A.B. T. S. V. 
remen — V. f. L. Rüſtringen 4:2. Komet Bremen — V. f. L. 
emelingen 4:0. Bezirk Hannover=Braunſchweig: Eintracht 
raunſchweig — V. f. B. Peine 6:2. Sp.V. Hildesheim — Sport 
kot=Weiß Hannover 4:4. Werder Hannover — Boruſſia 1911 
annover 2:2. Hannover=Linden — Hannoverſcher S.C. 1:1. 
annover 1896 — Arminia Hannover 1:0. Bezirk Lübeck: F.C. 
dchwerin — F. C. Roſtock 95 8:2. Oldesloe — Phönix Lübeck 1:4. 
zp.V. Lübeck — V. f. L. Schwerin 2:3. Germania Wismar 
s.f. R. Lübeck 3:3. Bezirk Kiel: Holſtein Kiel — Olympia 
            Neu=
rünſter 3:1. Kilia Kiel — Naſenſport Neumünſter 3:2. 
            Hohen=
öllern=Hertha Kiel — Gaardener B.V. 4:3. 
Mitteldeutſchland. 
Meiſterſchaftsſpiele. 
Gau Nordweſtſachſen: Sportfreunde Leipzig — Arminia 
eipzig 4:1. T. u. B. Leipzig — Viktoria Leipzig 1:7. Olympia= 
Bermania Leipzig — Fortung Leipzig 1:2. Eintracht Leipzig — 
Sp.Vg. Leipzig 3:1. Gau Oftſachſen: Brandenburg Dresden — 
3.f. B. Dresden 6:1. Dresdener S.C. — Sp.Vg. Dresden 4:1. 
Z. C. Radebeul — Dresdenſia Dresden 2:0. Guts Muts 
            Dres=
ten — Ring Dresden 6:0. Sportgeſ. 93 Dresden — F.V. 06 
Dresden 2:0. Gau Mittelſachſen: Teutonia Chemnitz — B.C. 
Themnitz 1:1. Polizei Chemnitz — Sturm Chemnitz 3:2. 
            Preu=
en Chemnitz — Wacker Chemnitz 4:1. Hellas=Germania 
            Chem=
ritz — National Chemnitz 2:4. V. f. L. Harthau — C. f. B. 
            Chem=
ritz 4:2. Mittelelbgau: Fortuna Magdeburg — Viktoria 96 
            Mag=
geburg 6:1. Germania Magdeburg — V.f. L. Neuhaldesleben 
:2. S.C. 1900 Magdeburg — V. f. L. Genthin 3:2. S. u. S. 
Magdeburg — Cricket=Viktoria Magdeburg 2:1. Gau Nord= 
Güringen: Schwarz=Weiß Erfurt — Germania Ilmenau 3:1. 
S.C. Erfurt — Sp.Vg. Erfurt 3:0. S.C. Stadtilm — B.C. 1918 
Erfurt 8:0. 07 Arnſtadt — Sp.V. Arnſtadt 1:4. Gau 
            Oſtthürin=
gen: Wimaria Weimar — S. V. Richthofen 0:0. Rudolfſtadt— 
Saalfeld 4:1. V. f. B. Apolda — S.C. Weimar 2:2. 
* 
England. 1. Liga: Aſton Villa — Bolton Wanderers 3:4. 
Birmingham — Bury 2:2.- Burnley — Derby County 1:0. 
Sardiff City — Mancheſter United 0:2. Everton — Liverpool 1:0. 
LLeeds United — Arſenal 4:1. Leiceſter City — Blackburn Ro= 
Sers 4:0. Newcaſtle United — Sheffield United 2:0. Tottenham 
Hotſpurs — Weſtbromwich Albion 3:0. Sheffield Wednesday — 
Hudderfield Town 1:1. Weſtham United — Sunderland 1:2. 
2. Liga: Barnsley — Nottingham Foreſt 0:2. Chelſea — Ful= 
Ham 2:2. Darlington — Reading 4:0. Hull City — Port Vale 
D:0. Mancheſter City — Swanſeg Town 3:1. Notty County 
Tlapton Orient 3:1. Olsham Athletik — Grimsby Town 3:1. 
=Portsmouth — Plackpol 5:0. Preſton Northend — Bradford 
City 3:2. South Shields — Southampton 1:2. Wolverhampton 
Wanderers — Midlesborough 1:2. 
Schweiz. F.C. Zürich — Stuttgarter Kickers 3:7 (2:3). Velt= 
Geim — Winterthur 1:0. F.C. Lugano — Young Fellows Zürich 
S:1. Concordia Baſel — F.C. Solothurn 1:2. F.C. Baſel — 
F.C. Aarau 0:0. F.C. Grenchen — F.C. Bern 4:1. Etoile Ca= 
Touge — Serbette Genf 3:3. Lauſanne Sports — Urania Genf 
:2.: Cantonal Neuchatel — F.C. Chaux de fonds 1:1. 
Oefterreich. Rapid Wien — Brigittenauer A.C. 1:2. 
            Sim=
anering — Florisdorfer A.C. 1:3. Amateure Wien — Vienna 
Wien 0:1. Admira Wien — Hakoah Wien 3:1. Slovan Wien 
S.C. Wien 2:2. Wacker Wien — Rudolfshügel 4:2.
 Leichtathletif. 
Meeting in München.
Pferdeſport.
Rugby.
 S. V. 99 Offenbach—S. C. Neuenheim 02/Heidelberg 5:17. 
Das Verbandsſpiel der Rugby=Oberliga kam nicht in 
            Offen=
bach, ſondern im Frankfurter Stadion zur Durchführung. Dem 
Spiele, das ein typiſcher Punktekampf war, wohnte eine 
            beträcht=
liche Zuſchauermenge bei. Neuenheim ſiegte durch beſſeres 
Stellungsſpiel mit vier Verſuchen, von denen einer erhöht wurde 
und einem Straftreffer gegen einen erhöhten Verſuch von 
            Offen=
bach. 
Weitere Ergebniſſe: 
Offenbach 99 II.—Neuenheim/Heidelberg II. . . 0:8 
Eintracht Frankfurt—S. C. Frankfurt 1880 „ „ 3:18 
Eintracht Frankfurt II.—S. C. Frankfurt 1880 II. 0:42. 
Blau=Weiß Frankfurt— V. f. R. Aſchaffenburg . 37:0.
 Hocken. 
Süddeutſchland. 
Städteſpiel München-Nürnberg 6:3. Nürnberger Hockey= 
Geſ.—Nürnberger H. T. C. 2:1, T. V. Sachſenhauſen 1857—
            Mann=
heimer T. G. 3:0, T. V. 1860 Frankfurt—Mainz 05 7:1, T. V. 1860 
Frankfurt II—Mainz 05 II 5:0, Griesheim=Elektron-
            Wiesbade=
ner H.C. 5:2, Eintracht Frankfurt—H. C. Höchſt 0:3, Fechenheim 60 
—Germania Frankfurt=Süd 3:3, Offenbacher Kickers—Hqnauer 
T.H. C. 2:0, Eintracht Frankfurt, Damen—Frankfurt 60, Damen 
0:3, Griesheim=Elektron, Damen-Wiesbadener H.C., Damen 7:2. 
Berliner S. V. 92—Berliner S.C. 1:0, Brandenburg 
            Ber=
lin—T.H.C. 99 Berlin 8:0, Berliner H.C.—Zehlendorf 7:3. 
Züricher F.C.—Freiburger T.H.C. 2:0. 
Radfahren. 
Straßenrennen „Rund um Hanau” — Die Gebrüder Müller= 
Frankfurt a. M. in Front. 
Auf der 165 Km. langen Rundſtrecke Hanau-Büdingen— 
Hanau—Aſchaffenburg—Offenbach—Mainkur—Hanau kam am 
Sonntag das gut beſetzte B.D.R.=Straßenrennen „Rund um 
Hanau” zum Austrag. Bei Alzenau mußte eine 7 Km. lange 
Strecke infolge eines Verbots des Bezirksamtes neutraliſiert 
werden. Im übrigen waren die Straßenverhältniſſe gut und 
ſtaubfrei. Das etwas kühle Herbſtwetter war ebenfalls von 
beſtem Einfluß. Nach dem Start um 7.50 Uhr morgens 
            ent=
wickelte ſich ſofort eine flotte Fahrt. Bald bildete, ſich eine 
Spitzengruppe von etwa 20 Fahrern, die jedoch ſchnell auf 11 
Fahrer zuſammenſchrumpfte. Einer der favoriſierten Fahrer, 
Hundertmark=Frankfurt, hatte viele Reifenſchäden, holte zwar 
viel Terrain wieder auf, ohne aber wieder ganz beikommen zu 
können. Die Entſcheidung ſiel erſt im Endſpurt und brachte 
folgendes Ergebnis: 1. E. Müller=Frankfurt 5:45 Stunden; 
2. W. Müller=Frankfurt; 3. Zeißneu=Schweinfurt; 4. Schugk=
            Leip=
zig; 5. Schön=Wiesbaden; 6. Tomaſſini=Wiesbaden; 7. L. Geher= 
Schweinfurt; 8. Zind=Frankfurt: 9. Cap=Frankfurt: 10. Schmidt= 
Hanau; 11. Schmitz=Bonames, alle dichtauf. Der Sieger gewann 
den Endſpurt mit 34 Längen.
 Brechenmacher ſtellt mit 14:52 im Kugelſtoßen einen neuen 
deutſchen Rekord auf. — Körnig und Peltzer ſiegen leicht. 
20 000 Zuſchauer. 
am Sonntag anläßlich des Beginns des Oktoberfeſtes ein 
            leicht=
athletiſches Meeting ausgetragen, dem nicht weniger als 20000 
Zuſchauer beiwohnten. Sehr ſtark vertreten waren die 
            ſtaat=
lichen und ſtädtiſchen. Behörden mit dem Oberbürgermeiſter von 
München an der Spitze. Leider ließen aber ſowohl die 
            Witte=
rung, wie auch die Bahnverhältniſſe ſehr zu wünſchen übrig. Es 
hatte in der ganzen Nacht geregnet und auch während der Kämpfe 
ſelbſt ſetzte der Regen nicht aus. Die Senſation des Tages war 
der neue deutſche Rekord im Kugelſtoßen von Brechenmacher 
Frankfurt a. M., der mit dem glänzenden Wurf von 14,52 Meter 
ſeinen eigenen Rekord weſentlich verbeſſerte. Die beiden Gäſte 
aus dem Reich, der deutſche Kurzſtreckenmeiſter Körnig=Breslau 
und Weltrekordmann Dr. Peltzer hatten keine ernſthafte 
            Kon=
kurrenz und ſiegten nach Belieben. Dr. Peltzer legte die 1000 
Meter in 2:34,8 Min. zurück, Körnig gewann die 100 Meter in 
11,2 Sek. und die 200 Meter in 22,3 Sekunden. Ueber 200 Meter 
traf Körnig auf Faiſt=Karlsruhe, der aber ſehr ſchlecht vom Start 
wvegkam, dann kaum noch ein ernſthaftes Rennen lief und im 
Ziel mit weitem Abſtand geſchlagen war. 
400 Meter Vorgabelaufen: 1. Ortner=München 60 (30 Meter 
Vorgabe) 48,4 Sek. 2. Reitz=München 60 (20 Meter Vorgabe) 
48,7 Sek. 3. Dr. Peltzer=Stettin (vom Mal) 49 Sek. 
100 Meter: 1. Körnig=Breslau 11,2 Sek. 2. Obermeyer=
            Mün=
chen 1177 Sek. 
200 Meter: 1. Körnig=Breslau 22,3 Sek. 2. Faiſt=Karlsruhe 
22,6 Sek. 
110 Meter Hürden: 1. Morgenroth=München (ohne Zeit). 
1000 Meter: 1. Dr. Peltzer 2:34,8 Min. 2. Hofmann=München 
60. 3. Jenuwein=München 60. 
Kugelftoßen: 1. Brechenmacher=Frankfurt a. M. 14,52 Meter 
(neuer deutſcher Rekord). 2. Kulzer=DSV.=München 13,80 Mtr. 
Länderkampf Frankreich — Schweden. 
Schweden ſiegt mit 76:52 Punkten. 
Der am Sonntag im Stadion von Colombes ausgetragene 
leichtathletiſche Länderkampf Frankreich—Schweden endete mit 
einem Siege der Schweden von 76:52 Punkten. Mit Ausnahme 
von Baraton=Frankreich und Wide=Schweden erſchienen beide 
Länder mit den beſten Mannſchaften. Es wurden recht gute 
Leiſtungen geboten, die beſte war die Schwedens in der 
            Schwe=
denſtaffel, wo mit 1:56,6 Min. ein neuer Weltrekord aufgeſtellt 
wurde. Eine bemerkenswerte Leiſtung bot auch der Franzoſe 
Martin, der über 1500 Meter mit 3:54,6 Min, einen neuen 
Landesrekord erreichte. 
100 Meter: A. Morulon=Frankreich 10,8 Sek. 
400 Meter: Foſſelius=Schweden 49,4 Sek. 
1500 Meter: 1. Martin=Frankreich 3:54,6 Min. 
5000 Meter: Guillemot=Frankreich 15:00,8 Min. 
110 Meter Hürden: Petterſon=Schweden 15,2 Gei. 
Diskus: Lüning=Schweden 42,91 Meter. 
Hochſprung: Lewden=Frankreich 1,90 Meter. 
Weitſprung: Naß=Schweden 7,08 Meter. 
Stabhoch: Lanne=Schweden 3,70 Meter. 
Kugel: Jannſſon=Schweden 14,58 Meter. 
Schwedenſtaffel: 1:56,6 Min. 
Speer: Lindſtröm=Schweden 65,59 Meter. 
Abermals ein neuer deutſcher Rekord im Kugeiſtoßen. 
Schrüder erreicht 14,62 Meter. 
Bei einer leichtathlitiſchen Veranſtaltung in Höhr bei Koblenz 
ſtellte der deutſche Meiſter Schröder=Dortmund mit 14,62 
Meter einen neuen deutſchen Nekord auf, der um 10 Zentimeter 
beſſer iſt als die am gleichen Nachmittag von Brechenmacher= 
Frankfurt in München aufgeſtellte Leiſtung. 
Houben in Finnland im 200 Meter=Lauf geſchlagen. 
Der Krefelder Sprinter Hubert Houben ſtartete bei einem 
leichtathletiſchen Meeting in Wiborg (Finnland) und beſtritt 
ſowohl den 100 wie den 200 Meter=Lauf. Den 100 Meter=Lauf 
gewann der Deutſche in der ausgezeichneten Zeit von 10,8 
            Se=
kunden gegen den Finnen Helle, der 10,9 Sek. benötigte. Im 
200 Meter=Lauf wurde Houben von dem Finnen Wahander in 
22,1 Sek. geſchlagen. Houbens Zeit war 22,7 Sek. Von den 
ſonſtigen Ergebniſſen ſind noch folgende bemerkenswert: 400 
Meter: Wilen 50,2 Sek. Diskuswerfen: Niitima 43,17 Meter. 
Kugelſtoßen: Torpo 14,54 Meter. 3000 Meter=Lauf: Heldas 
8:45 Min. 2. Matileinen 8:45,2 Min. Speerwerfen: Johannſen 
60,68 Meter. — Am Montag tritt Houben über Schweden die 
Heimreiſe nach Deutſchland an. 
Peltzer gegen Baraton? 
Der „Club Athlétique des Sports Genéraux Paris” iſt 
            be=
müht, für das große Leichtathletikfeſt am 2. und 3. Oktober im 
Jean Bouin=Stadion eine Reihe der beſten europäiſchen Athleten 
zu gewinnen. Die Veranſtalter hoffen auf die Teilnahme von 
Dr. Peltzer=Stettin, deſſen Erſcheinen allein eine Senſation 
            be=
deuten würde. Dr. Peltzer würde Gelegenheit haben, ſich über 
1000 oder 1500 Meter mit dem franzöſiſchen Rekordmann 
            Ge=
orges Baraton zu meſſen, der die diesjährige engliſche 
            Meilen=
meiſterſchaft gegen Böcher gewann. Wie aus Paris gemeldet 
wird, liegt beim franzöſiſchen Verband Starugenehmigung der 
D. S. B. ſür Dr. Peltzer, Houben, Troßbach und Böcher bereits 
vor. Wie weit die Verhandlungen des franzöſiſchen Klubs von 
Erfolg gekrönt ſind, wird, das in dieſen Tagen erſcheinende 
Meldeergebnis zeigen. — Soweit wir unterrichtet ſind, beteiligt 
ſich Peltzer aber am 3. Oktober an den Klubmeiſterſchaften ſeines 
Vereins Preußen=Stettin.
Schwimmen.
 Ferienkurſus im ſtädtiſchen Hallenbad. 
Der Darmſtädter Schwimmklub „Jung=Deutſchland” 
            veran=
ſtaltet unter Leitung ſeines Sportlehrers, Herrn M. 
            Bert=
ling, während der Herbſtferien zur Förderung des 
            Schwimm=
ſports in Darmſtadt einen Ferienkurſus für die männliche 
            Ju=
gend im Hallenſchwimmbad. Er hat ſich zu dieſem Zwecke an 
ſämtliche hieſigen höheren Lehranſtalten und die Mittelſchulen 
gewandt zwecks Bekanntgabe und Unterſtützung der 
            Veranſtal=
tung. — Der Kurſus beginnt am Dienstag, den 28. d. Mts. 
Er findet ſtatt: Für Anfänger: Dienstags, Mittwochs, 
Donnerstags und Freitags, vorm. 9—10 Uhr. Für 
            Vorge=
ſchrittene: an den gleichen Tagen vormittags 10—11 Uhr. 
Der Kurſusbeitrag iſt für jeden Teilnehmer auf 1 Mark 
            feſt=
geſetzt. Hierzu kommt der Eintrittspreis in das Bad, der durch 
das Entgegenkommen der Stadtverwaltung auf 0.15 Mark pro 
Tag ermäßigt iſt. 
Anmeldungen werden in der 1. Stunde des betreffenden 
Kurſus im Hallenbad entgegengenommen. Wir wenden uns an 
dieſer Stelle nochmals an die Oeffentlichkeit, beſonders an die 
Eltern der Schüler, mit der dringenden Bitte, den Erfolg des 
Ferienkurſus zu ſichern, indem ſie ihren Kindern vollzählig die 
Teilnahme ermöglichen. 
Dr. H.
 Grunewald. 
Mit einem recht gut gelungenen Hindernistag wartete am 
Sonntag die Grunewaldbahn auf. Gleich in den erſten Rennen 
gab es einen guten Sport und ſehr knappe Ergebniſſe. Im Max 
und MoritzHürdenrennen glückte dem ausgezeichneten Lehrling W. 
Auf der Thereſienwieſe in München bei der Bavaria wurde Wolff mit Wolkenſchieber ein ganz knapper Sieg gegen 
            Hecken=
ſtrauch, im darauffolgenden Winfried=Jagdrennen fing Atlantic 
den zu ſorglos nach Hauſe gerittenen Hanswurſt noch im letzten 
Moment ab. Das am höchſten dotierte Große Hürdenrennen der 
Dreijährigen um 15 000 Mark ſah den guten aber unzuverläſſigen 
Blumberg als Sieger gegen Fritz Fromm. Blumberg gelang es, 
ſeinem Gegner in der vorletzten Seite zu entwiſchen und dann 
ohne weiteren Kampf zu gewinnen. In einigem Abſtand folgte 
Fritz Fromm vor der ſehr unter Form gelaufenen Mariza. 
1. Max und Moritz=Hürdenrennen. Lehrlingsr. 3000 Mark. 
3000 Meter. 1. J. Steinweg’s Wolkenſchieber (W. Wolff). 2. 
Heckenſtrauch. 3. Firn. Ferner: Parioli, Märchenzauberin, 
Dr. Mabuſe, Chiemgauerin. Tot.: 32, Pl.: 13, 13, 20:10. Kopf 
bis 2 Lg. 
2. Winfried=Jagdrennen. 3000 Mark. 3800 Meter. 1. G. 
Stein’s Atlantic (von Horn). 2. Hanswurſt. 3. Rückgrat. 
            Fer=
ner: Fechterin. Tot.: 26, Pl.: 15, 24:10. Kopf—3 Lg. 
3. Carl Ferdinand=Jagdrennen. 6000 Mark. 5000 Meter. 
1. H. Hirſch’s Le Challenge (W. Dhyr). 2. Daubenton. 3. 
            Eich=
wald. Ferner: Impreſario, Falter, Mellaroſa, Frußi, Udine. 
Tot.: 84, Pl.: 22, 24, 21:10. 1—7ſ. Lg. 
4. Großes Hürdenrennen der Dreijährigen. Ehrenpreis und 
15 000 Mark. 3000 Meter. 1. Heinz Stahl’s Blumberg (K. Thiel). 
2. Fritz Fromm. 3. Mariza. Ferner: Gegenwart, Ludwig 
Thoma, Etzel, Petronius. Tot.: 67, Pl.: 17, 19, 13:10. 4 Lg. 
bis Kopf. 
5. Kaſtor=Jagdrennen. 4200 Mark. 4000 Meter. 1. Graf 
Seidlitz=Sandretzki’s Münzmeiſter (M. Oertel). 2. Sturm. 3. 
Zauberflöte. Ferner: Mainberg, Herzog, Rasvidr. Tot.: 19, 
Pl.: 13, 19:10. 2½—7. 
6. Konrad=Jagdrennen. Für Dreijährige. 3000 Mark. 3000 
Meter. 1. E. Hoffmann’s Möros (M. Oertel). 2. Aufbau. 3. 
Saperlot. Ferner: Wingolf, Eiccola, Rückfahrt, Silhouette, 
Silvaplana. Tot.: 50, Pl.: 18, 18, 34:10. 3—4 Lg. 
7. Pollux=Hürden=Ausgleich. 5500 Mark. 2800 Meter. 1. 
Graf E. Henckel’s Prometheus (G. Moritz). 2. Nordlicht. 3. 
Fauſtinus. Ferner: Killi, Brigant, Veleda, Pikſieben. Tot.; 
80, Pl.: 28, 17, 18:10. 5—2 Lg. 
Horſt=Emſcher. 
1. Preis der Knappen. Für Zweijährige. 3000 Mark. 
1000 Meter: 1. O. Weinbergs Wilhelm Tell (D. Spiller): 2. 
* Pfalzgraf und * Corallo. Ferner: Eckſtein, Scotch Shisky, 
Protheus, Barſita, Clauswalde, Allmacht, Tuckhühnchen, 
            Schlau=
meier. Tot.: 336, Pl. 69, 56, 137:10. 
2. Weidwall=Jagdrennen. 3500 Mark, 3700 Meter: 1. L. 
Hahns Artus (Heidemann); 2. Ger=/H=tot mane; 3. Jwan. 
            Fer=
ner: Die Zuverſicht, Lavaletta, Günther, Leichtfuß. Tot.: 29, Pl. 
16, 19:10. 
3. Preis vom Münſierland. 4000 Mark. 1000 Meter: 1. Geſt. 
Mydlinghovens Ballaſt (E. /6—4. Pretzner); ? Eylimi; 3. 
            Lau=
ſitzer. Ferner: Freiſchütz, Domherr, Teufelskerl, Eifel, Louiſiana, 
Farmerin, Hexe, Roxanone. Tot.: 31, Pl. 15, 14, 18:10. ½.—1 Lg. 
4. Bungard=Ausgleich. 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Frau A. 
Seidenfadens Numba (H. Nette); 2. Endymion; 3. Serapper. 
Ferner: Peruanerin, Sündenbock, Rondo, Pannhütte, 
            Gam=
betta, Grund, Sorgenkind, Eleonore, Migmi, Türmerin. Tot.: 
260, Pl. 83, 25, 21:10. 2—34 Lg. 
5. Horſter Meile. 6000 Mark, 1600 Meter: 1. Geſt. 
            Myd=
linghovens Mannestreue (E. Pretzner); 2. Goldwert; 3. Sarello. 
Ferner: Cyrano, Imperialiſt, Salvator, Lauffeuer, Froher Mut, 
Lola. Tot.: 43, Pl. 16, 16, 16:10. Kopf-Kopf. 
6. Schollbruch=Jagdrennen. 3000 Mark. 3500 Meter: 1. Frau 
H. Atzenroths. Dante (Hartmannſhen): 2. Bundesbruder; 3. 
Frany. Ferner: Relicario, Oſtfrieſe, Culvert, Ambroiſie, Mail, 
Teufelsbraut, Bring was. Tot.: 85, Pl. 23, 39, 17:10. 6—2 Lg. 
7. Preis von Sauerland. 4000 Mark, 2400 Meter: 1. Cebr. 
Röslers Coriolan III. (A. Dinter); 2. Saint Leonhard; 3. 
            Fi=
lius. Ferner: Hereulaneum, Gladbeck, Godesburg. Tot.: 28, 
Pl. 19, 24:10. ½—2½ Lg. 
Hamburg—Horn. 
Der vom Hamburger Rennklub im Jahre 1918 begründete. 
Deutſche Stuten=Preis gelangte am Sonntag auf dem klaſſiſchen 
Horner Moor zum 9. Male zum Austrag. Um die 20 000 Mark 
bewarben, ſich 6 Stuten des Derbyjahrgangs, nämlich Note, 
Roſa, Preda, Maifahrt, Perſephone und Noſanera. Nach dem 
glänzenden Erfolge von Roſanera über Hödur und Rheinwein 
im Grunewald glaubte man allgemein, ihr den Sieg zuſprechen 
zu können, aber es kam wieder einmal anders, wie überhaupt 
beim „ſchwächeren” Geſchlecht. Bis Mitte der Geraden hatte. 
Roſanera die Führung, dann aber war es mit ihrer Kraft zu 
Ende. Anſcheinend ſteckte der Weinbergerin das ſchwere Rennen. 
von Grunewald her noch in den Knochen. Der Start glückte 
gleich auf Anhieb. Roſanera kam mit Führung ab vor 
            Perſe=
dhone, Roſa, Note und Maifahrt. Preda bildete den Schluß. 
Mitte der Gegenſeite wurde das erſt langſame Tempo lebhaſt. 
Die Weinbergerin hatte bis zum erſten Bogen zeitweilig einen 
Vorſprung bis zu 3 Längen, aber gegenüber kamen ihr ſchon 
Perſephone und Note näher. In der Geraden noch hatte 
            Roſa=
nera einen klaren Vorſprung, hier aber ſchon rückte ihr Roſa 
bedenklich nahe. Bis Mitte der Geraden leiſtete Roſanera 
Widerſtand, dann aber war es mit ihr zu Ende. Haynes, der 
das gleiche Rennen im Vorjahre ſchon mit Tibia gewann, ritt 
jetzt mit Roſa ziemlich ſicher ſein Rennen nach Hauſc. Note 
            be=
legte noch den 3. Platz vor der zum Schluß mächtig aufrückenden 
Preda. Die 2400 Meter wurden in 2:41,6 Minuten gelaufen. 
Die Ergebniſſe: 
1. Eröffnungs=Rennen. 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Geſt. 
Grabigs Lefels (E. Huguenin); 2. Blaue Blume: 3. Tornado. 
Ferner: Viz, Ponte, Orpheus, Roskilde, Ingo. Tot.: 65, Pl.: 
11, 10, 11:10. H.—1½. 
2. Ludwigsluſter Ausgleich. 5000 Mark, 1800 Meter: 1. 
            Al=
fons Teskes Graburg (Albers); 2. Hochſtapler; 3. Amenophis. 
Ferner: Prinz Chriſtian, Roſt, Manlius, Tirgno, Opponent, 
Goldlachs, Brieftaube, Luſtgarten. Tot.: 96, Pl.: 37, 21:10. 
Hals—Hals. 
3. Ahrensburger Rennen. Herrenr. 4000 Mark, 2100 Meter: 
1. A. Vogdts Dorn II (Oblt. v. Metzſch); 2. Traunegg; 3. 
            Ver=
dacht. Ferner: Le Marbore, Don II, Floreſtan, Arche, Trautchen. 
Tot.: 25, Pl.: 17, 22, 35:10. 2—1½ Lg. 
4. Unſchuld=Rennen. Für Zweijährige. 3000 Mark, 1000 
Meter: 1. Stall Halmas Alida (E. Haynes); 2. Viſion II: 3. 
Lotte. Ferner: Orator, Lago, Der Racker, Godvina. Tot.: 32, 
Pl.: 11, 11, 14:10. 2—1½ Lg. 
5. Deutſcher Stuten=Preis. Für Dreijährige. 20000 Mark, 
2400 Meter: 1. O. Blumenfeld u. R. Samſons Roſa (E. 
            Hay=
nes); 2. Roſanera; 3. Note. Ferner: Preda (4.), Maifahrt, 
            Perſe=
phone. Tot.: 37, Pl.: 17, 16:10. ½—½ Lg. 
6. Verkaufs=Flachrennen. 3000 Mark, 1600 Meter: 1. F. 
Sträters Hora (E. Wermann); 2. Schaumſchläger; 3. Nina. 
            Fer=
ner: Spicey, Sonnenvogel, Szeged, Fegefeuer, Rohale, 
            Feſtgul=
den. Tot.: 53, Pl.: 19, 25, 27:10. Kopf—1 Lg. 
. Altes Hamburger Jagdrennen. Herrenr. Ehrenpreis und 
8000 Mark, 4800 Meter: 1. H. u. H. Baumgärtners Bandola 
(Hr. Herm. Baumgärtner); 2. Goldat; 3. Propulſor. Ferner: 
Valence, Sedalia, Centrifugal. Tot.: 59, Pl.: 22. 16:10. ¼ bis 
20Lg.
Geite 8
Montag, den 27. September 1926
  
AA ue Ernanldns
Nummer 2
 Ihrer Kleidung gibt es nichts Besseres 
als die regelmäßige 
Schmutz, Flecken und Krankheltskeime werden beseitigt, dabei werden die meisten Gegenstände wieder 
wie neu. — Denken Sie bitte auch an die Reinigung oder das Auffärben Ihrer Vorhänge,
Gardinen, Decken, Kissen, Teppiche, Handschuhe etc.
Uhr
Ve
 WienerOperetten- 
6 Gastspiele * 
Heute Montag 
m Der gr. Lacherfolg —a 
Die Königin 
der Nacht 
Schwank-Operette v. Franz Arnold 
und E. Bach. Musik: Walt. Kollo
 Mehrere 
gespielte
 von (13730a 
680 Mk. 
an 
Heinrleh 
Arnold 
Wilhelminenstr. 9.
 Chem. Reinigung /arberer desfs kefel 
Chem. Reinigungswerke 
(IV.13194 
Läden: Rheinstraße 23, Telephon 1222, Ernst-Ludwigstraße 
A
Rosidenz-Theater
 Ab beute das bervorragende Doppelprogramm 
Maria Theresia und 
der Pandurenoberst 
ase n 
Nese e
 Beſtellungen auf 
Winter= u. 
            Ein=
machbirnen 
entgegen (*25082 
Frankfurter Str. 105, 
Martinsmühle.
 5 Akte aus der 
Fredericianischen Zeit
 m Volkstümliche Preise!! —a 
Karten: Verkehrsbüro u. de Waal, 
Rheinstraße 14. 
(13854
 Heute Montag 
Großeg Herbſifeſt 
im Gasthaus zum Lindenhof 
Bessungerstraße 39. (B13878 
Bes. K. Gunder. 
Heſſen=Flieger=Verein 
für Luftfahrt (uasst 
Mittwoch, den 29. September, 
abends 8 Uhr, im Fürftenſaal 
Mitglieder=Verſammlung.
 Shadsseehads 
Heidelbergerstraße 89
13837
 Heute Montag, ab 8 Uhr 
Katerbummell
 M. 
Wenn Du eine Tante hast 
eine Komödie nach dem Roman „Kaltenbachs” in 6Akt. 
In den Hauptrollen: Hermann Picha, Maly 
            Del-
schaft, Eugen Rex, Margarethe Kupfer, Wilhelm 
Diegelmann, Helga Holander, Bruno Kastner, 
Robert Garrison 
(*25152 
Die neueste Wochenschau
 Allright= 
Motorrad 
fabrikneu, mit engl. 
Jap=Motor, günſtie 
abzugeben (13868 
Benz & Comp. 
Grafenſtraße 20—22,
Anfang 31/, Uhr.
Letzte Abendvorstell. 8 Uhr.
 Wäscherei 
Frauenlob 
Wendelstadtstr. 13 
Telephon 2039. 
Annahmestellen: 
Hölgesstr. 8, 
            Ballon-
platz10,Kirchstr. 17,I. 
Weinbergstr. 36½, 
3879)
 frei 
Heinrich 
Arnold 
Wilhelminen= 
Straße 9
 Heſſiſches Landestheater. 
Großes Haus 
Montag, den 27. September 1926 
nachmittags 4 Uhr 
Letzte Kindervorſtellung des 
            Marionet=
tentheaters Grimmſcher Märchen 
Preiſe der plätze: 0.30, 0.50, 0.70, 1.-, 1.50 Mk. 
Abends 7½ Uhr 
Erſtes Sinfonie=Konzert 
Soliſt: Heinrich Rehkemper 
Preiſe der Plätze: 1 bis 7 Mk. 
Kleines Haus: Keine Vorſtellung
 DieſeWoche: 1Poſtens 
Lichtechte Wachsbeize s 
gelb und rot . . . 1 Pfund=Doſe 60 Pfg. 
Farbenhaus G. Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3
 Rat und Hilfe 
für nicht kleidſam ge= g 
ſchnittene u. friſterte Bubiköpfe 
Philipp Gaydoul, Mühlſtraße 7. 
Spezialiſt für Bubiköpfe. (13258a
Familiennachrichten
 Todes=Anzeige. 
Hiermit die traurige Nachricht, 
daß meine innigſtgeliebte, gute 
Frau, die treubeſorgte Mutter 
(13882 
ihres Kindes 
Frau Marie Krämer 
geb. Meiſel 
plötzlich und unerwartet verſchieden 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Krämer 
Meiſel 
nebſt Verwandten und 
Bekannten. 
Darmſtadt, N.=Ramſtädterſtr. 75. 
Die Beerdigung findet Montag, 
den 27. Sept., nachmittags 4 Uhr, 
vom Portale des Waldfriedhofs 
aus ſtatt.
125604
 Paßbilder 
in einer Stunde (1106a 
billig und gut. 
Thiele Nachf. 
nur Bleichſtr.”, Tel. 1912.
 
            Raſier=
klingen 
werden wie neu 
            ge=
ſchliffen 
Stück 10 Pf. 
(Gillette 15 Pf.) 
Annahme aller 
Schleifereien. 411398a 
Friedrich Tillmann 
Eliſabethenſtr. 21.
 Otto-Berndt-Halle Eingang Alexanderſtr. 
Freitag, den 8. Oktober, 8 Uhr abends 
Arien und Balladen Theo Heuser 
Am Flügel: Generalmuſikdirektor Joſ. Roſenſtock. 
Karten zu 4.—, 3.—, 2. — und 1.— Mark einſchl. Steuer 
im Muſikhaus Thies Nachf. Schutter, Eliſabethenſtraße 12, 
und an der Abendkaſſe. 
(13833
 wd 
Tiel ausſtopferei 
E. Achen, Kaſinoſtr. 26, 
präpariert Tiere aller Art 
(Gerben von Fellen 
auf Pelz). (11055a
 Mrau 
getragener 
Herrenkleider 
Uniformen 
Schuhe, Wäſche uſw 
Zarnicer 
Kiesſtraße 31, 1. St., 
Vorderh. Kein Laden. 
Teleph. 2912. (225044
Ofene Stellen
Wif
 Mädchen als Aushilfe 
ſofort geſucht. (*25115 
Mühlſtraße 37, part.
Männlich
 Hauſierer 
Hauſiererinnen 
Arbeitsloſe 
verd. tgl. bis M. 15.— 
Anfr. unt. M. 396 
Geſchäftsſt. (13380
 Kt 
Zimmerm. el, Licht zu 
vermieten. (*25142
 Penſion1 möbl. 3. mit 
Penſion z. v. (13677a 
Heidelbergerſtr. 9, II
 Obſtgut Oippelshof 
Telephon 419. 
(13767s01 
Eßbirne: Gellert Butterbirne Pfd. 12 Z 
Koch= u. Kelterbirne: Hofratsbirne Pfd 8.5 
Abgabe nicht unter 50 Pfd. frei Haus. 
LiefertageDienstag reſp. Mittwoch u. Freitag
 C. & ch. Reich 
Darmstadt 
emptehlen sich zur kurztristigen 
Ausführ. a. Spezialarb. d. Färberel, 
Bleicherei, Appretur, Decatur 
Chemische Reinigung
 gegründet 1905 
Fabrik: 
Laden: 
Pallaswiesenstr. 146 Rheinstr. 4 
Tel. 1501 (9838a) Tel. 1472
 im Fachgeſchäft. G. Krauth 
Farben Eſcholbrückerſiraße 3 10514a
 
            Schreib=
maſchine 
vermietet 
Carl Winkel 
Darmſtadt 
Rheinſtr. 28. (11392a 
Mainz, Gr. Bleiche 23
 ſchwarz pol. 
Mk. 680 
zu verk. (13158a 
Klavier- 
Arnold 
Eliſabethenſtr. 28
 2 Einfamilien- 
Häuser 
(Herrſchaftshäuſer) auf der 
Künſilerkolonie 
zu vermieten. 
Näheres 
Hausbesitzer-Verein 
560 Telephon 560 (12539a
Kluge
 eien 
Vorn 
a Krrl=Geifen 
Seifenpulver 
alle Waſchmittel zu 
den billigſten 
            Tages=
preiſen nur bei 
Heifen=Lehner 
Waldſtraße 11. 
Wiederverk. höchſte 
Rabatte (11665a
 Brillanten 
Gold 
Silber 
Gegenſtände 
perſer=Teppiche 
kauft 
Kurtz-Wulf 
Pädagogſtr. 2. 
Jan
 Mee 
Zweifamilienhaus 
oder Landhaus mit 
Garten in der Nähe 
der elektriſchen Bahn 
zu kaufen geſucht. — 
Angeb. u. T 219 an 
die Geſchſt. 13785sgo
 Vornehm möbl. 
Zimmer 
ſofort beziehb. 
            Hügel-
ſtr. 15, Lad. (125432
 Nachweis 
möbl. Zimmer 
in der Geſchäftsſtelle 
d. Hausfrauenbundes, 
Rheinſtraße 7, 1. St. 
Sprechſtunden täglich 
v. 10—12 u. 6—7 Uhr, 
auß. Samst. (13190a
Verkäufe
 N 
Begzug 
einer Herrſchaft, habe 
antike u. 
            Gebrauchs=
möbel, zu verkaufen, 
Bücherſchrank 
für helles 
            Bieder=
meier= od. 
            Bibliothek=
zimmer iſt 1½mbreit, 
1 ſelten ſchöner 
            Ma=
hagoni=Sekretär, 
            Bie=
dermeierſtühle, 1 
            Da=
menſchreibtiſch und 
GGlasvitrinem. 
            Barock=
form,Kommodenuſw 
Eugen Wagner 
Tel, 2943 Karlſtr. 41 
*25137)
 Weiß. Kinderwagen, 
(Brennabor) 
faſt neu, z vk. (*25019 
Dehlenſchläger 
Rhönring 56, I.
 Bitte ausſchneiden! 
Für jüngere und ältere Da 
Frauen und Töchter beginnt 
Mittwoch, den 29. September 
„Fürſtenſaal”, Grafenſtraſ 
unter beſtbewährter Leitung
 6 
11n1 
1. 
Gervier Karfa
 für Häuslichkeit u. geſelligen Umg 
Lehrſtoff: Feines Tafeldecken 
Tafelſchmuck — Servieren — 
viettenbrechen — Geſellſchaftl. 
gangsformen — Das Benehmer 
Tiſch — Bedienung — Regeln 
Hausfrauen und Bedienſtete — 
Garnieren der Platten — De 
Butterformen. 
Tageskurſus Abendkur 
von 8—5/, Uhr 
v. 8—10, 
Honorar 6 Mk., zahlbar bei Beg 
Notizbuch mitbringen. — Vorhe 
Anmeldung nicht erforderlich. 
Wiederholung dieſes Kurſus 
nächſter Zeit findet nicht ſtat 
J. H. Swidersky, langjähr. 8 
der Schweiz. Haushaltungs= 
Servierſchule” Zürich. 
(*2‟
 Zr 
Ttanshorte u. 4uh 
übernimmt billigſt 
Gg. Wittmann, Beſſungerſt
 Elektrische Anlac 
für Prlvate, Gewerbebe 
nd Fabriken durch 
Gust. Brand, 
Win Maſſ 2 
rwrat
Vorblaſchen
Rit
 Betr.: STVYKAMP-SALZ 
E- ist für jeden Measchen außerordentlich wichtig, von 
Zeit zu Zeit eine genaue Untersuchung seines Urins vornehmen 
zu lassen, um Unregelmäßigkeiten, soweit sie sich durch die 
Art der Untersuchung ergeben, festzustellen und diese 
            Ab-
weichungen auf eine ertl. Ausdehnung oder Besserung hin zu 
kontrollieren. — Um unsere Kundschaft jederzeit eine solche 
Kontrolle zu ermöglichen und an Hand derselben den 
            wohl-
tuenden Einfluß auf den Organismus bei Gebrauch unsere- 
Stuvkamp-Salzes feststellen lassen zu können, haben wir 
uns sutschlossen, für unsere verehrl. Kundschaft 
Anrman amnſt,ſrſann, 0rrnnt,wnſwacnn 
Harn-Untersuchungen 
(nicht nur auf Eiweiß und Zucker) 
kostenlos 
ausführen zu lassen. Näheres aus unseren in Apotheken und 
Drogerien aueliegenden Prospekten ersichtlich. Wo noch 
nicht vorhanden, wende man sich an nachstehende Adresse: 
lnstitat f. chemisch-medizinisch-mikroskopische Untersochungen 
Abt. Stuvkamp, Berlin SW 68, Alexandrinenstr. 27
Generalvertreter: Dr.
 Utsch & Co, 
Miquelstraße 58.
 Frankfurt a. M., 
IHbg 12863
 Von der Reiſe 
zurück 
N. Heuer 
Facharzt f. Orthopädie 
Orangerieallee 10. 
Sprechſt. 3—4 Uhr 
nachmittags. (*25067
 Fernruf 
WI4 
Hermann Rau 
Pelzwaren 
Bleichſtr. 39 (*24803d0
Bumietengeſucht
 Beſchlagnahmefreie 
3 bis 5 Zimm.= 
Wohnung 
mit Küche und Bad 
für ſofort geſ. 
            An=
geb. unt. T 109 an 
die Geſchſt. (13627a
 hase ich durch Oebrauch 
5.obermevers Medizinal= Herba=Se 
beſeitigt, nachdem bis dahin alle anderen
 gewandten Mittel verſagten. Poſlaſſ. P. 
Per St. M. —,65, 300ſo verſtärkt M. 1.- 
Nachbehandlung iſt Herba=&reme beſor 
zu empfehlen, Zu hab. in all. Apoth, Drog. u. 
17 9. 66
 Gemeinde=,„Kreis=u. Provin= 
109 
ſteuern für 1,,0.
 Das III. Ziel dieſer mit gr. 
Steuerbeſcheid angeforderten Um 
iſt bei Meidung der Beitreibung 
einſchließlich 4. Oktober 1926 a 
unterzeichnete Kaſſe zu zahlen. (St. 
Darmſtadt, den 25. Sept. 1926. 
Stadtkaſſe Darmſtadt.
 Bade Verſteigeun 
ds. Js., nachmittags 3 Uhr, 
ſteigere ich auf Antrag gegen Barzal 
3 Reitpferde 
darunter den in Reiterkreiſen bekar 
Rappwallach Fellow. 
Zuſammenkunft der Steigerer 
Traindepot, Holzhofallee 11. 
Darmſtadt, den 27. Sept. 1986. 
Raab 
Amtsgerichtstarat!
 Damen=u. Herrenrad 
wie neu, bill. z. verk 
evtl. Teilzahlg. 
            Karl=
ſtr. 14, Laden/*24839fs1
 HHang 
Herderſtraße, I. St. 
Geſ.: 3—4 Z.=Wohnung 
in ähnl. Lage. Angeb. 
u T 86 an d Geſchſt. 
(*24670d0)
 aller Art, mit k 
Schußleiſtung, 
Patronen zubilli 
( 
Preiſen. 
Reparaturer 
Waffengeſck 
Georg Lit 
Grafenſtraße.”
 Karl Arnold & Sohn 
Darmſtadt Eliſabethenſtraße 28 
ATel. 2457 (13791e E
 TaIlOS- 
Klavier=Arnold 
Darmſtadt Eliſabethenſtraße 28 
Tel. 970
 Gespieltes Pianino 
äußerſt preiswert (13793a 
Klavier=Arnold 
Darmſtadt Eliſabethenſtraße 28 
A Tel. 2457
 HarHiekafttd! 
Klavier=Arnold 
Darmſtadt Eliſabethenſtraße 28 
z Tel. 975
 Karl Arnold & Sohl 
Ecke Erbacherſtraße 
Darmſtadt 
V R 
Rr