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Heſſiſche Jeueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 224
Samstag, den 14. Auguſt 1926.
189. Jahrgang
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ſtädter und Natſonalbank.
Sünſtige Entwicklung der Reichseinnahmen
Der Etat ohne Oefizit.
E=klärungen des Reichsfinanzminiſters.
* Berlin, 13. Aug. (Priv.=Tel.)
Der Reichsfinanzminiſter hat am Donnerstag dem
Reichs=
kabinetr =Vortrag über die Entwicklung der Reichsfinanzen
ge=
halten. Aus ſeinen Ausführungen wird nun ein Bericht
ver=
öffmtlicht. Die darin enthaltenen Zahlen ſind überraſchend
gün=
ſtig ieWährend wir im erſten Vierteljahr mit einem Defizit
rechnen mußten, iſt das Steueraufkommen im Juli ſo groß, daß
der Ausfall der drei vorhergehenden Monate gedeckt wird und
man mit einem ausbalancierten Etat rechnen kann, falls nicht —
was unwahrſcheinlich iſt — die wirtſchaftliche Tendenz umſchlägt.
Die Politik Dr. Reinholds, die Steuern zu ermäßigen und
da=
durch der Wirtſchaft mehr Luft zu machen, hat ſich alſo bisher als
richtig erwieſen. Es wäre aber verfehlt, daraus gegen ſeinen
Vorgänger Dr. v. Schlieben nachträglich Angriffe konſtruieren
zu wollen. Die Aufgabe, die Herr v. Schlieben zu erfüllen hätte,
war ganz anders. Er mußte zunächſt dafür ſorgen, daß der Etat
unterbaut wurde und Fonds angeſammelt wurden, die einen
Ausgleich bei beſtimmten Schwankungen ermöglichten. Es iſt
zuzugeben, daß er die Schraube dabei zunächſt etwas zu ſtark
an=
gezogen hat. Niemand aber konnte wiſſen, daß die Entwicklung
der Finanzen ſo überraſchend gut verlaufen würde. Deshalb
war damals etwas zuviel Fiskalismus beſſer als zu wenig.
Heute ſind wir ſchon ſoweit, daß der Reichshaushalt eine ſo
pflegliche Behandlung nicht mehr verlangt. Heute iſt es
umge=
kehrt richtig, die Steuern möglichſt niedrig zu halten, um dadurch
der Wirtſchaft Bewegungsfreiheit zu geben, denn
Arbeitsbeſchaf=
fung durch Privatinitiative iſt nicht nur für den Staat billiger,
ſondern auch volkswirtſchaftlich rentabler als Notſtandsarbeiten
mit ſtagtlichen Mitteln.
*
Reichsfinanzminiſter Dr. Reinhold empfing am Freitag
mittag die Vertreter der Preſſe, um ein ausführliches Bild über
die Lage der Reichsfinanzen zu geben. Der Miniſter wandte ſich
zunächſt ſehr energiſch gegen die in der Preſſe vielfach
aufge=
tauchten Behauptungen und Befürchtungen, daß die Entwicklung.
der Reichsfinanzen zu einem Defizit führen würde.
Demgegen=
über erinnerte der Miniſter daran, daß er wiederholt im
Reichs=
tag der Anſchauung Ausdruck gegeben habe, daß ſeiner Anſicht
nach das laufende Rechnungsjahr ohne ein Defizit abſchließen
wird, falls zwei Vorausſetzungen eintreten: erſtens, daß der
Reichstag nicht mehr Ausgaben über den Etatsantrag der
Reichs=
regierung hinaus bewilligt, zweitens, daß ſich die wirtſchaftliche
Lage nicht erneut verſchlechtert, ſondern die Anſätze zur
Beſſe=
rung, wie ſie ſich im Frühjahr bemerkbar machten, weiter
an=
hielten.
Der Miniſter erklärte, er ſtehe heute noch mehr als damals
zu dieſen ſeinen Worten, und die bisherigen Ergebniſſe der
Reichsfinanzen hätten ſeine damals ausgeſprochene
Ueberzeu=
gung beſtätigt. Zum Beweis nannte der Miniſter einige Ziffern
aus dem Ergebnis der Reichseinnahmen im Monat Juli. Dieſes
Ergebnis ſei außerordentlich günſtig und übertreffe ſelbſt ſeine
eigenen Erwartungen um ein Erhebliches.
Die Reichseinnahmen im Juli
betragen insgeſamt 708 Millivnen und gingen damit ſehr
erheb=
lich hinaus auch über die Einnahmen, die ſonſt in den
Quartals=
monaten, das heißt in den erſten Monaten eines Vierteljahres,
erzielt wurden. So z. B. betrugen die Reichseinnahmen im
April nur 584 Millionen Mark, obwohl damals die Umſatzſteuer
noch nicht auf ¼ Prozent herabgeſetzt war. Die Einnahmen im
Januar 1926 betrugen 660 Millionen und im Oktober vorigen
Jahres 676 Millionen Mark. In beiden Monaten war das
Steuermilderungsprogramm noch gar nicht in Kraft geſetzt.
Trotzdem blieben die Ergebniſſe dieſer Monate hinter denen des
Monats Juli 1926 erheblich zurück. Daraus gehe hervor, daß
die ganze Steuerermäßigung durch ein auf die Wiederbelebung
der Wirtſchaft zurückzuführendes höheres Aufkommen an Steuern
mehr als wettgemacht iſt. „Ich glaube”, ſo erklärte der Miniſter,
heute ſchon ſagen zu können, daß die Politik, die Steuern in
der Zeit einer großen Kriſis zu ermäßigen, ſich bewährt hat und
daß die Beſſerung der Wirtſchaftslage gerade durch dieſe
Er=
mäßigung im günſtigen Sinne beeinflußt worden iſt. Der
Mini=
ſter machte dann verſchiedene Anaben über
die Ergebniſſe der einzelnen Steuerarten,
an denen man die günſtige Entwicklung der Reichsfinanzen
beobachten kann. So habe das Ergebnis der Steuer vom
Lohnabzug im Februar dieſes Jahres 81,4 Millionen
be=
tragen, im März ſei ſie infolge der in dem
Steuermilderungs=
programm vorgeſehenen Herabſetzung des Lohnabzuges auf 78,6
Millionen zurückgegangen. Das ſei jedoch nur eine vorübergehende
Erſcheinung geweſen. Schon im April betrug der Ertrag vom
Lohnanteil 79,4 Millionen, im Mai 85,5 Millionen, im Juni
88,7 Millionen und im Juli 99,3 Millionen. Die Steigerung
dieſer Zifſern laſſe am beſten erkennen, daß in Deutſchland —
ganz abgeſehen von der Verringerung der Erwerbsloſenziffern — den Stand der Erwerbsloſenfrage den er als günſtig bezeichnete.
die Beſſerung der Wirtſchaftslage und die damit verbundene
Verringerung der Kurzarbeit die Steuerermäßigung beim
Lohn=
abzug wieder voll wettgemacht hat. Trotzdem müſſen allerdings
die Ergebniſſe des Lohnabzugs auch künftighin unter dem
Etats=
voranſchlag zurückbleiben, da es ausgeſchloſſen erſcheine, daß das
Minimum der erſten Monate durch die Ergebniſſe der nächſten
Monate, wenn ſie auch eine beachtliche Höhe erreichen, wieder
ausgeglichen werden kann.
Dagegen ſei die Entwicklung bei der reinen
Ein=
kommenſteuer durchaus günſtig. Hier dürften die
Ein=
nahmen wohl nicht unweſentlich höher werden, als urſprünglich
veranſchlagt war. Trotz der verſchiedenen Steuerſtundungen habe
ſich der Ertrag der reinen Einkommenſteuer im Monat Juli auf
143 Millionen belaufen, eine Summe, die das Ergebnis des
April um etwa 43 Millionen übertrifft.
Was die Umſatzſteuer anlangt, ſo ergibt ſich hier ein
Bild, das zeigt, daß wir mit ſteigenden Umſätzen rechnen können.
Die Umſatzſteuer war für den Monat Juli auf 75 Millionen
ver=
anſchlagt worden. Eingegangen ſind jedoch 80,50 Millionen.
Zum Vergleich verwies der Miniſter auf den Ertrag der
Umſatz=
ſteuer im Juli 1925, als die Steuer noch das Doppelte des
gegen=
wärtigen Satzes betrug, nämlich 1½ Prozent. Damals ſeien 144
Millionen eingegangen. Ein Vergleich dieſer Ziffer mit den jetzt
eingegangenen 80,5 Millionen zeige, daß trotz der Ermäßigung
des Steuerſatzes um die Hälfte der Ertrag der Steuer im Juli
1926 prozentual bedeutend höher war als im gleichen Monat des
Jahres 1925.
Auch die Senkung der Börſenumſatzſteuer hat
ſich günftig ausgewirkt. Während die noch nicht geſenkte Steuer
im März 3 Millionen erbrachte, hat ſie jetzt, nach ihren
abgemil=
derten Sätzen, 6,2 Millionen der Reichskaſſe eingebracht. Der
Ertrag hat ſich alſo trotz der Senkung mehr als verdoppelt.
Dieſer Fall ſei ein typiſches Beiſpiel dafür, daß es durchaus
falſch iſt, wenn man rein fiskaliſch mit hohen Steuerſätzen
ar=
beite und die belebende Wirkung von Steuerherabſetzungen
außer acht laſſen zu können glaubt. Günſtig haben ſich weiterhin
die Zolleinnahmen
entwickelt. Bis zum 30. Juni ſeien die Zolleinnahmen die
ein=
zigen Aufkommen geweſen, die weſentlich über den Voranſchlag
hinausgegangen ſind. Im Juli habe ſich dieſe Tendenz noch
bedeutend verſtärkt. Die im Juli eingegangenen 130 Millionen
Zolleinnahmen überſteigen den Etatsanſatz von 56 Millionen
ſogar um das Doppelte. Es iſt hierbei allerdings zu
berückſich=
tigen, daß eine Reihe von geſtundeten Zollabgaben im Juli
ein=
gezahlt werden mußte. Immerhin dürfte feſtſtehen, daß der
Ertrag der Zölle, auch wenn die nächſten Monate nicht ganz die
Höhe des Juliaufkommens bringen, den Etatsanſatz des ganzen
Jahres um rund 200 Millionen überſchreiten werden.
Schließlich habe ſich auch
die Entwicklung der ſogenannten verpfändeten Einnahmen
günſtig
geſtaltet. Lediglich die Bierſteuer habe einen kleinen Rückgang
erfahren. Im ganzen haben die verpfändeten Einnahmen (Tabak,
Branntweinmonopol, Bierſteuer uſw.) im Juli 287 Millionen
erbracht, eine Einnahme, die bisher in keinem Monat aufgebracht
worden iſt.
Faßt man dieſe Entwicklung allgemein zuſammen, ſo ſtellen
ſich die Dinge für die geſamten Einnahmen des Reiches nach
den Angaben des Reichsfinanzminiſters ſo dar, daß, während
bisher ein Minus von 160 Millionen gegenüber dem Voranſchlag
vorhanden war, jetzt der Etatsanſatz ſogar um einige Millionen
übeitroffen wird. Dabei ſind aber die Erträgniſſe der
Ver=
mögens= und Erbſchaftsſteuer noch nicht eingerechnet, da dieſe
erſt in den nächſten Monaten eingehen und damit die Finanzlage
des Reiches weiter günſtig beeinfluſſen werden, ſofern keine
Ver=
ſchlechterung der Wirtſchaftslage eintritt.
Gegenüber den internen Schätzungen des
Finanzminiſte=
riums ſind die Reichseinnahmen im April insgeſamt um 8,8
Mil=
lionen hinter den Schätzungen zurückgeblieben. Im Mai ſind
die Schätzungen um 19,3, im Juni um 4,8 und im Juli um
193 Millionen übertroffen worden. Dieſe Entwicklung berechtigt
nach Auffaſſung Dr. Reinholds zu der Hoffnung, daß, wenn
keine Verſchlechterung der Wirtſchaftslage eintritt und die
an=
gebahnte Beſſerung anhält, das Etatsjahr nicht nur nicht mit
einem Defizit, ſondern ſogar aller Vorausſicht nach mit einer
beträchtlichen Mehreinnahme abſchließt. Dabei haben
die Entwicklung der Ausgaben
ſich durchaus günſtig geſtaltet. Die bisherigen Ausgaben halten
ſich durchaus im Rahmen des Voranſchlages. Den
zwangsläu=
figen Mehrausgaben auf gewiſſen Gebieten, wie für die
Er=
werbsloſenfürſorge und für die Hochwaſſerkataſtrophenhilfe,
ſtehen Einſparungen gegenüber in einem Umfange, der ſogar
beträchtlich höher ſein wird als die erwähnten Mehrausgaben.
Auch wenn ſich Mehrausgaben für die Erwerbsloſenfürſorge in
Zukunft nötig machen ſollten, ſo ſtehen bereits dafür
Mehrein=
nahmen zur Verfügung, die dieſe Ausgaben wieder ausgleichen
werden. Auch die Ausgaben für das große Wohnungsbau= und
Arbeitsbeſchaffungsprogramm der Reichsregierung könnten,
wenn die gegenwärtige Entwicklung, was anzunehmen iſt,
an=
hält, aus den Kaſſenbeſtänden der Regierung vorläufig gedeckt
werden, ohne daß das Reich dadurch gezwungen ſein würde, die
ausgeliehenen Kredite an die Wirtſchaft voreilig und gegen ſeine
Pläne zurückzurufen. Die Reichsregierung hat es im
Augen=
blick auch noch nicht nötig, von der ihr durch das Bankgeſetz
ge=
gebenen Möglichkeit der 100 Millionen=Anleihe Gebrauch zu
machen. Selbſtverſtändlich wird nach Angabe Dr. Reinholds
die Reichsregierung einmal dieſe Möglichkeit benutzen, aber ſich
den Zeitpunkt hierfür ausſuchen, der ihr finanz= und
wirtſchafts=
politiſch am günſtigſten erſcheint.
Dr. Neinhold über den Stand der Erwerbsloſenfrage.
finanzminiſter Dr. Reinhold machte dieſer einige Angaben über
Er wies darauf hin, daß ſich die Zahl der unterſtützten
Erwerbs=
loſen (Hauptunterſtützungs= und Zuſchlagsempfänger) von 4,6
Millionen im Februar auf 3,2 Millionen im Juli verringert hat.
Dementſprechend ſind die Ausgaben für die Erwerbsloſenfürſorge
Juli zurückgegangen. Von dieſen 100 Millionen würden allein
ungefähr 50 Millionen durch die Zwangsauflage der
Arbeit=
geber und Arbeitnehmer aufgebracht. 12 Prozent, alſo 12
Mil=
lionen, träfen auf die Kommunen und der Reſt von ungefähr
40 Millionen verteilt ſich auf Reich und Länder. Auf das Reich
treffen ſomit rund 20 Millionen Ausgaben für die Erwerbs=
Millionen eingeſetzt. Es würde ſomit nach den Angaben des
Miniſters noch eine Nachtragsforderung von 40 bis 50 Mil=
Das Kabinett Baldwin
und die Oppoſitionsparteien.
Rückblick und Ausblick.
A. T. London, 8. Auguſt.
Die hohen Hoffnungen, die zu Beginn der ſoeben beendeten
Sitzungsperiode alle diejenigen unterhielten, die die Regierung
Baldwin unterſtützten, haben ſich nicht erfüllt. Zu einem „
Burg=
frieden” in der engliſchen Induſtrie, auf den Baldwin ſeit ſeinem
Amtsantritt im Herbſt 1924 mit allen Mitteln hinarbeitete, iſt
es — vorläufig wenigſtens — dank der großen Aktivität des
radikalen Flügels der engliſchen Gewerkſchaftsbewegung, nicht
gekommen, obwohl es noch vor wenigen Monaten den Anſchein
hatte, als ob das große Ziel faſt erreicht worden ſei. Aber die
Rückſichtsloſigkeit, mit welcher der Generalſtreik bekämpft wurde,
und die Zähigkeit und Unverſöhnlichkeit der ſich in
Kohlenkon=
flikt gegenüber ſtehenden Parteien hat das mit ſo großer Mühe
aufgebaute Werk wieder in ſeine erſten Anfänge zurückgeworfen.
Den überſchwänglichen Lobpreiſungen, die Baldwin
wäh=
rend der kritiſchen Tage des Generalſtreiks wegen ſeiner
Stand=
feſtigkeit und ſeines Mutes zuteil wurden, folgen heute, wenn
auch aus anderen Kreiſen, die ſchärfſten Angriffe wegen ſeines
paſſiven Verhaltens im Kohlenkonflikt, aber noch niemand hat
den Beweis zu führen vermocht, daß die Regierung Baldwin in
den vergangenen zwölf Monaten nicht alles getan hat, um einen
offenen Konflikt zu vermeiden. Sie iſt mit ihrer
Verſöhnungs=
politik, die dem Land Hunderte von Millionen Pfund gekoſtet hat,
ſogar ſoweit gegangen, daß ſie ſich den Unwillen weiter
konſer=
dativer Kreiſe zuzog. Nichtsdeſtoweniger verfolgte die Regierung
unbeirrbar den von ihr einmal eingeſchlagenen Kurs. Indeſſen
haben ſich in der letzten Zeit die Gerüchte verdichtet, daß
Bald=
win bei ſeinen Entſcheidungen in mehreren Fällen von anderen
Mitgliedern des Kabinetts in einem Maße beeinflußt worden ſei,
das ſich mit der Stellung eines Premierminiſters nur ſchlecht
vereinbaren ließ. Inwieweit dieſe Gerüchte den Tatſachen
ent=
ſprechen, läßt ſich — im Augenblick wenigſtens noch — ſchwer
beurteilen. Feſt ſteht jedenfalls, daß Baldwin die erfolgreiche
Bekämpfung des Generalſtreiks in der Hauptſache der
tatkräf=
tigen Politik der drei „ſtarken Männer” des Kabinetts, Churchill,
Birkenhead und Johnſon=Hicks, zu berdanken hat, und daß dieſe
drei Perſönlichkeiten auch heute noch in allen die innerpolitiſche
Kriſe betreffenden Fragen einen dominierenden Einfluß
inner=
halb des Kabinetts ausüben. Ob ſich dieſer Einfluß auch
wei=
terhin, beſonders in den kritiſchen Wochen, die bevorſtehen,
gel=
tend machen wird, bleibt abzuwarten. In Kreiſen, die dem
Ka=
binett nahe ſtehen, wird die Einmiſchung der Biſchöfe in den
Kohlenkonflikt, die Baldwins Aufgabe ſehr erſchwert hat, ſehr
bedauert. Dennoch glaubt man nicht an die Unlösbarkeit des
Problems und meint, daß die Regierung Baldwin aus der
ge=
löſten Kohlenkriſis ſtärker hervorgehen werde, als ſie es je zuvor
geweſen ſei. Jedenfalls iſt das Vertrauen der breiten
Oeffent=
lichkeit in Baldwin und ſein Kabinett noch unerſchüittert, obwohl
wie die verſchiedenen Nachwahlen zum Parlament bewieſen
haben — nicht von der Hand zu weiſen iſt, daß ſich kleinere, wenn
auch numeriſch unbedeutende Gruppen von den Konſervativen
abgewandt haben.
Die umſtrittendſte Figur im gegenwärtigen Kabinett
Bald=
win iſt zweifellos der Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain,
dem man im März dieſes Jahres nach der unglücklichen Tagung
der Völkerbundsverſammlung in diplomatiſchen Kreiſen
Lon=
dons nur noch eine beſchränkte politiſche Lebensdauer
voraus=
ſagen zu können glaubte. Dennoch läßt ſich nicht leugnen, daß
Chamberlain trotz ſeiner faſt ſprichwörtlich gewordenen
Unge=
ſchicklichkeit und Unbeholfenheit in den letzten Monaten eine
Reihe unbeſtreitbarer außenpolitiſcher Erfolge errungen hat, die
in England infolge des Kohlenkonfliktes faſt unbeachtet
geblie=
ben ſind. Hierzu gehört in erſter Linie der Abſchluß des
eng=
liſch=türkiſchen Moſſulabkommens, ſowie die nicht ohne Geſchick
betriebene Politik in Aegypten, Perſien und China, wo man
zweifellos von einer recht delikaten Situation ſprechen konnte
und — in einigen Fällen — auch noch kann. Auf der
Debet=
ſeite ſeines außenpolitiſchen Kontos hingegen befindet ſich in
dem abeſſiniſchen Problem ein Poſten, der ſich vielleicht noch
einmal als recht unangenehme Belaſtung herausſtellen wird,
wenn es an die Verbuchung eines letzten und entſcheidenden
Poſtens, nämlich die Frage des Eintrittes oder Nichteintrittes
Deutſchlands in den Völkerbund, gehn ſoll. Von dem Gelingen
dieſer Aufgabe wird es abhängen, ob der Saldo ſeines
außen=
politiſchen Kontos zu ſeinen Gunſten ausfällt oder nicht.
Während der letzten Seſſion iſt auch der Kolonialminiſter
Amery durch ſeine energiſche Kolonialpolitik, tatkräftig
unter=
ſtützt von dem Unterſtaatsſekretär Ormſby=Gore, in den
Vorder=
grund getreten. Sein Hauptverdienſt — vom deutſchen
Stand=
punkt aus geſehen leider kein Verdienſt — beſteht in der
För=
derung des Gedankens eines engliſchen Groß=Oſtafrika, wozu
naturgemäß auch das ehemalige Deutſch=Oſtafrika (Tanganyka)
gehören würde. In unioniſtiſchen, d. h. konſervativen Kreiſen
hat man wegen der lauwarmen Haltung der Regierung in Fra=
Gelegentlich des heutigen Preſſeempfangs durch den Reichs= gen der Entwicklung beſſerer wirtſchaftlicher und geiſtiger
Be=
ziehungen innerhalb des britiſchen Weltreichs große Enttäuſchung
empfunden. Aber auf der im Oktober ſtattfindenden
Reichskon=
ferenz wird Amery Gelegenheit haben, ſich als kolonialer
Admi=
niſtrator ſeinen Namen zu machen. Von den übrigen
Kabinetts=
mitgliedern wären vielleicht noch der Geſundheitsminiſter Neville
Chamberlain und der Landwirtſchaftsminiſter Guineß zu
er=
im ganzen Reich von 133 Millionen auf unter 100 Millionen im wähnen, die beide ihren Ruf als klarköpfige und zielbewußte
Politiker rechtfertigen.
Ein intereſſantes Problem ſtellt gegenwärtig die Labour
Party dar, die ſich, ermutigt durch die mißlungenen Verſuche der
Regierung, den Kohlenkonflikt zu beenden, äußerlich den Anſchein
einer einigen, geſchloſſenen Partei gibt. Ramſay Macdonald,
die überragende Figur innerhalb der Partei, verbringt ſeine
loſenfürſorge im Monat. Im Etat ſind für das ganze Jahr 200 Zeit damit, indem er in zahlreichen Reden, Gartengeſellſchaften
und ähnlichen Verſammlungen derſichert, daß die Behauptung,
daß die Labour Party eine Klaſſenpartei wäre, Unſinn ſei. Wenn
lionen für die Erwerbsloſenfürſorge eingebracht werden müſſen, er ſich ſelber überlaſſen bliebe, dann würde er in abſehbarer Zeit
Seite 2
Samstag, den 14. Auguſt 1926
Nummer 224
Vom Tage.
Eine Note der Sowjetregierung fordert von
Frank=
reich die ſofortige Freigabe, der beſchlagnahmten
Bankdepots, der Pariſer Handelsvertretung, wid= Die beabſichtigte Beſatzungsverminderung.
rigenfalls das Kommiffarigt für auswärtige Augelegenheiten genötigt
wäre, alle ruſſiſchen Handelsvertretungen in Frankreich zu ſchließen.
Zwiſchen Paris und London ſind gegenwärtig
Beſpre=
chungen über den Anſpruch Spaniens auf einen
ſtän=
digen Ratsſitz im Gange.
Vom engliſchen Luftminiſterium ſind zwei neuartige
große Torpedoboot=Flugzeuge abgenommen worden,
deren Konſtruktionseinzelheiten geheim gehalten werden. Die Maſchinen
haben Roll=Roice=Motoren von 1400 PS.
Die belgiſche Negierung hat beſchloſſen, die Zahl
der Beamten auf den Beſtand von 1913
zurückzufüh=
ran. Alle überſchüſſigen Beamten werden zur Dispoſition geſtellt, aber
bevorzugt werden, wenn ſich neue Freiſtellen ergeben.
Wie aus Tanger gemeldet wird, iſt die Bevölkerung zum
Proteſt gegen die Unterdrückung der Preſſefreiheit und der Freiheit
der öffentlichen Verſammlungen in einen Streik eingetreten.
Omnibuſſe und Droſchken verkehren nicht. Die Geſchäfte ſind geſchloſſen.
Das ägyptiſche Parlament hat aus
Sparſamkeits=
gründen eine weitgehende Einſchränkung der
Auslands=
vertretungen Aegyptens beſchloſſen.
Die deutſchen Lehrer in Südtirol müſſen ſich
weiteren Prüfungen unterwerfen. Sie haben bereits
früher Prüfungen über ihre Fähigkeit, die italieniſche Sprache zu lehren,
ablegen müſſen. Jetzt müſſen ſie Prüfungen über ihre Kenntnis der
italieniſchen Literatur ablegen.
In Poſen wurde ein polniſch=ruſſiſches
Eiſenbahn=
abkommen unterzeichnet.
Um den Völkerbundseintritt.
Der deutſche Standpunkt. —Polniſche
Winkel=
züge. — Spaniens Initiative.
* Berlin, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Eine ausgedehnte Kabinettsſitzung kennzeichnete die „
Wieder=
aufnahme der politiſchen Arbeit” — ſo iſt vielfach die Rückkehr
der Miniſter nach Berlin genannt worden, während natürlich
die politiſche Arbeit der Miniſterien und der deutſchen
Auslands=
vertretungen auch in der Ferienzeit keine Unterbrechung erlitten
hat. Das umfangreiche Expoſé, das der Reichsaußenminiſter vor
den verſammelten Kabinettsmitgliedern im Beiſein der
Staats=
ſekretäre entwickelte, faßte die Ergebniſſe der letzten
Verhand=
lungen in den alliierten Hauptſtädten ſowie mit der
Rheinland=
kommiſſion zuſammen. Noch ſind freilich viele Fragen ungeklärt.
Noch ſcheinen die Vorausſetzungen für den Eintritt Deutſchlands
in den Völkerbund auf der Grundlage, wie ſie ſich aus den
Ver=
handlungen in Locarno ergab, nicht gegeben. Die Verhandlungen
hierüber mit den Locarnomächten ſind noch nicht zum Abſchluß
gekommen.
Die Studienkommiſſion zur Prüfung der Ratsfrage hatte
nach der Märztagung des Völkerbundes nicht zuletzt auf die
Initiative Englands hin eine Formel gefunden, die in der
be=
kannten Dreiteilung von ſtändigen, auf drei Jahre wählbaren
und zur Ankurbelung des Turnus von erſtmalig ſofort wieder
wählbaren Ratsmitgliedern der damaligen Konſtellation auf den
Leib zugeſchnitten war. Dieſe Konſtellation hat ſich aber
geän=
dert, ſeitdem Braſilien dem Völkerbund gänzlich den Rücken
ge=
kehrt und nicht nur Spanien, ſondern auch Polen Anſprüche
ge=
ſtellt haben, daß ihre Wiederwahl bzw. Wahl während der
Herbſt=
tagung auch tatſächlich gerantiert wird. Unter ſolchen Umſtänden
wird ein neuerlicher Zuſammentritt der Studienkommiſſion nur
ein Wiederaufleben des Streites um die Ratsſitze bedeuten und
eher Stoff zu neuen Komplikationen bieten. Sollte die
Kommiſ=
ſion, wie dies Spanien angeregt hat, tatſächlich noch vor der
Herbſttagung zuſammentreten, ſo wird ſich Deutſchland einer
Be=
teiligung daran nicht entziehen. Welche Ergebniſſe aber auch
dieſe Kommiſſion zeitigen wird: eine deutſche Delegation wird
nicht eher nach Genf reiſen, als bis die Reichsregierung
offi=
ziell davon verſtändigt worden iſt, daß die alleinige Wahl
Deutſchlands als ſtändiges Mitglied des Völkerbundsrates
ent=
ſprechend den in Locarno getroffenen Abmachungen geſichert iſt.
Eine Wiederholung der Vorgänge auf der Märztagung des
Völkerbundes iſt für Deutſchland gänzlich ausgeſchloſſen.
Ent=
weder wird diesmal Deutſchland aufgenommen, oder man wird
in Genf keinen deutſchen Delegierten ſehen.
Selbſtverſtändlich iſt zu erwarten, daß die Reichsregierung
ihren Einzug in Genf auch weſentlich unter dem Geſichtswinkel
betrachtet, daß gemäß den Verſprechungen Briands die
Rück=
wirkungen des Locarnopaktes in Geſtalt einer „fühlbaren
Ver=
minderung” der Rheinlandbeſatzung bis dahin ſichtbar geworden
ſind. Auch das Rheinlandregime als ſolches bedarf einer
durch=
greifenden „Locarniſierung”.
Die Verhandlungen hierüber
ſchweben noch, und in Kreiſen der Reichsregierung macht ſich
neuerdings in dieſer Hinſicht ein leiſer Optimismus bemerkbar.
Perblendeter Militarismus.
Eine Warnung an Frankreich.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Jetzt nimmt nun auch die „Germania” davon Kenntnis, daß
ſich die franzöſiſche Regierung bereit erklärt habe, die Truppen
im beſetzten Gebiet um 5800 Mann zu ermäßigen, ſo daß die
Stärke der franzöſiſchen Beſatzungsarmee 50 000 Mann betragen
würde. Sie weiſt darauf hin, daß die Nachricht in weiten
Krei=
ſen des deutſchen Volkes erneut Enttäuſchung hervorrufen würde.
Sie führt die Haltung Frankreichs auf die Verblendung
Poin=
carés und der franzöſiſchen Militärs zurück. Gleichzeitig aber
ſpricht ſie die Warnung aus, in Frankreich möge man ſich nicht
darüber täuſchen, daß das deutſche Volk eine ſolchh
Herab=
ſetzung um 5000 Mann als eine Verkeniung des
Geiſtes von Locarno betrachten würde und Lihrt danm
fort: „Da mit unſerem Eintritt in den Völkerbund d½
Locarno=
verträge perfekt würden, ſo iſt die deutſche Regierung durch dieſe
Verſtocktheit maßgebender franzöſiſcher Kreiſe heute in eine ſehr
ſchwierige, verantwortungsvolle Lage gebracht. Wenſt
Frank=
reich ſeinen Jutereſſen durch eine ſo intranſigente Ha tung zu
dienen glaubt, ſo wird es auch die daraus notwendig ent ehenden
Folgen auf ſich nehmen müſſen.” — Der „Germania” d dieſe
Worte ſicherlich nicht geſchrieben haben, ohne ſich vorher bei dem
Kanzler Rückendeckung verſchafft zu haben. Gerade dadurch wird
dieſe Warnung um ſo bedeutungsvoller, denn ſie enthilt die
Drohung, daß die deutſche Regierung immer noch entſchloßen iſt,
ihre Anmeldung zum Völkerbund zurückzuziehen, falls men
un=
ſeren Mindeſtforderungen gegenüber kein großes Verſtängus in
Paris findet. Die letzte Eutſcheidung darüber wird
wahlcein=
lich erſt anfangs September fallen. Hoffentlich wird man in
Paris dieſen Wink verſtehen.
Eine neue Enttäuſchung. — England will
nicht abbauen.
Paris, 43. AAugu”.
Wie heute das „Journal” meldet, ſollen die franzöſiſchen
Truppenbeſtände im Rheinland während des Wönats September
um 6000 Mann verringert werden. Sehr beachtet wird hier die
Reuter=Meldung, daß England ſeine Beſatzungstruppen nicht zu
vermindern gedenke. Auch aus anderen Londoner Quellen
kom=
men jetzt entſprechende Meldungen. Es ſei nicht daran zu denken,
daß die engliſche Regierung ihre bereits auf 8000 Mann
abge=
baute Rheinlandbeſetzung noch weiter vermindern könne.
Verlegung des franzöſiſchen Hauptquartiers
von Mainz nach Metz?
Mainz, 13. Auguſt.
Im Zuſammenhang mit den gemeldeten
Truppenvermin=
derungen im Rheinland verlautet, daß das hier liegende
Ober=
kummando der franzöſiſchen Rheinarmee demnächſt nach Metz
verlegt und dort mit dem Generalgouvernement der Feſtung Metz
zuſammengelegt werden würde. Auch wird als neuer
Ober=
kommandierender an Stelle des Generals Guillaumat, der ein
anderes Kommand, in Frankreich erhalten ſolle, der jetzige
Gou=
verneur von Metz, General Lardemelle, genannt. Wie in
Frank=
reich ſelbft, ſind auch die in der Pfalz geplant geweſenen großen
Diviſionsmanöver des 32. Armeekorps abgeſagt worden. Es
fin=
den lediglich Geländeübungen in kleinerem Maßſtab zwiſchen
einzelnen Garniſonen und die Schießübungen der Artillerie ſtatt.
Hausſuchungen bei Deutſch=Polen.
Warſchau, 13. Auguſt.
In den letzten Tagen hat die polniſche Polizei in Neuſtadt
bei einer Reihe polniſcher Staatsbürger deutſcher Nationalität
Hausſuchungen vorgenommen. Fünf Deutſche wurden verhaftet.
Die Verhaftungen erfolgten, weil die Betreffenden auf
Veran=
laſſung deutſcher Seimmitglieder eine Zählung aller in Polen
wohnenden Deutſchen gefördert hatten. Zu den den
Minder=
heiten zuſtehenden Rechten gehören: Zuſammenſtellungen
ſämt=
licher Mitglieder einer Minderheit in einem Kataſter.
Wie wir hören, ſind die in Neuſtadt wegen der Aufſtellung
eines Perſonenkataſters verhafteten fünf Deutſchen wieder auf
freien Fuß geſetzt worden, nachdem ſich die Haltloſigkeit des
ihnen gemachten Vorwurfs einer illegalen Handlung
heraus=
geſtellt hat.
von dem Mittelſtand genügend Unterſtützung erhalten, um mit
einer klaren Mehrheit ins Unterhaus zurückkehren zu können.
Indeſſen ſorgen der Radikaliſt Wheatley im Unterhaus und
Oswald Mosley außerhalb des Unterhauſes dafür, daß es nicht
ſo weit kommt. Wo die engliſche „Labour Movement” enden
wird, kann niemand vorausſagen. Sie iſt eine zu merkwürdige
Miſchung. In der letzten Zeit hat der linke Flügel der Partei
wieder an Boden gewonnen, wie das in Zeiten induſtrieller
Wirren bisher immer der Fall geweſen iſt. Das treibende
Ele=
ment in dieſer Entwicklung iſt der frühere Schatzkanzler Philipp
Snowden, deſſen radikale Tendenzen von Tag zu Tag deutlicher
werden. Gleichzeitig bemüht ſich Macdonald, für die
Aufrecht=
erhaltung des Gleichgewichts zwiſchen linkem und rechtem Flügel
zu ſorgen. Ob unter ſolchen Vorausſetzungen die Anſtrengungen,
die Liberalen bzw. Lloyd George zu einem Bündnis zu bewegen,
von Erfolg begleitet ſein werden, muß indeſſen bezweifelt
wer=
den. Die nächſten Wochen und Monate werden zeigen, ob es in
abſehbarer Zeit zu einer Neuregelung der parteilichen
Rang=
ordnung im Unterhaus kommen wird oder nicht.
Die Kabinettsberatungen.
Das Reichskabinettund die deutſch=rufſiſche Freundſchaft.
Das Schickſal der rheiniſchen Separatiſten.
Berlin, 13. Auguſt.
Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichskabinett hat heute
nachmittag ſeine geſtern in ſpäter Abendſtunde abgebrochenen
Beratungen zu Ende geführt. Insbeſondere wurde erneut die
Frage der Beſtätigung des vom Verwaltungsrat der Reichsbahn
gum Generaldirektor gewählten ſtellvertretenden Generaldirektors
Dr. Dorpmüller eingehend erörtert. Nach Lage der Dinge konnte
die Angelegenheit noch nicht zu einem abſchließenden Ergebnis
geführt werden, da eine ſachliche Einigung nicht vorliegt. Sodann
nahm das Reichskabinett einen ausführlichen informatoriſchen
Vortrag des Reichsminiſters des Auswärtigen über die
auswärtige Lage im Zuſammenhang mit der
bevorſtehen=
den Völkerbundstagung entgegen. Die übrigen Beratungen des
Reichskabinetts am geſtrigen und heutigen Tage betrafen
lau=
fende Angelegenheiten. Die Frage des Reichsehrenmals wurde
vorläufig zurückgeſtellt.
Die Tagesordnung des Reichskabinetts, die der Dauerſitzung
des Mittwoch zugrunde lag, wird erſt jetzt in allen Einzelheiten
bekannt. Es ergibt ſich daraus, daß das Programm noch ſehr
viel reichhaltiger war, als wir vermutet haben. Geſprochen
wurde über die Internationale
Polizeiausſtel=
lung, den Rundfunk, ein Abkommen mit Danzig
wegen der Sozialverſicherung, den deutſch=litauiſchen
Handelsvertrag, die Groß=Hamburg=Frage, die
Fürſorge für die Ausgeſteuerten und die
Kontin=
gentierung der Sachſengänger, ſowie über die
Finanzlage im Zuſammenhang mit dem
Arbeitsbeſchaf=
fungsprogramm und über den Fall Dorpmüller. An
Einzel=
heiten weiß außerdem die „Germania” mitzuteilen, daß das
Reichskabinett beſchloſſen habe, gegen die
Kali=
preiserhöhung ihr Veto einzulegen, daß außerdem das
Kabinett ſeine Zuſtimmung, um die deutſch=ruſſiſche Freundſchaft
zu dokumentieren, zu einer Begnadigung gegeben habe,
derzu=
folge der achtmal zum Tode verurteilte und dann zu
langjähri=
gem Zuchthaus begnadigte Sokelewfki aus dem Reichsgebiet
aus=
gewieſen wird, wogegen 14 deutſche Perſonen, darunter die drei
Studenten, die im vorigen Jahre in Moskau wegen angeblicher
Spionage verurteilt wurden, begnadigt werden. Die Ruſſen
haben damit ihr Ziel erreicht. Wir haben von Anfang an der
Vermtung Ausdruck gegeben, daß dieſe drei Studenten als
Austauſchgefangene von Rußland präpariert wurden. Es iſt
aber doch ſehr wenig geſchmackvoll, daß die deutſch=ruſſiſche
Freundſchaft durch die Begnadigung eines achtfachen Mörders
bekundet werden muß. Als Gegenſtück dazu wird die
Reichs=
regierung ſich jetzt auch noch mit dem Schickſal der rheiniſchen
Separatiſten zu beſchäftigen haben. Die franzöſiſche Regierung
hat in Berlin daran erinnert, daß Deutſchland das in Locarno
gegebene Verſprechen, dieſe Perſonen keinem gerichtlichen und
polizeilichen Verfahren auszuſetzen, nicht gehalten hat. Man
wird alſo nun hier nach einer Löſung ſuchen, die beide Teile
zufriedenſtellt.
Werden und Weſen des Heſſiſchen
Sängerbundes.
Von Dr. Friedrich Noack=Darmſtadt.
Während in den meiſten Gegenden Deutſchlands große
Sängerbünde ſchon ſeit langer Zeit beſtanden, iſt der Heſſiſche
Sängerbund, deſſen erſtes großes Bundesfeſt in Mainz am 18.,
19. und 20. September d. Js. begangen wird, erſt zwei Jahre
alt. Eine Reihe kleinerer Bünde hat ſich zwar ſchon lange in
den verſchiedenſten heſſiſchen Landesteilen gegründet, es fehlte
aber noch an einer Großorganiſation, die imſtande war,
in wirkſamer Weiſe die Intereſſen der Männerchorſache und
ihrer volksbildneriſchen Ideale zu vertreten. Gerade in der
In=
flationszeit, in der die meiſten Vereine ſich nur mit großer Mühe
über Waſſer zu halten vermochten, trat dieſe Notwendigkeit
be=
ſonders vor Augen, und ein Blick auf die wohlorganiſierten
Sportvereine und die Vorteile, die ſie durch ihr Zuſammenhalten
ſich zu erringen vermochten, daneben auch die ſtraff organiſierten
Arbeiter=Geſangvereine, ließen dieſe Notwendigkeit allen, die ſich
mit der Männerchorſache befaßten, als zwingend erſcheinen. Es
iſt ein ganz beſonderes Verdienſt des jetzigen Bundesvorſitzenden,
Oberregierungsrat Dr. Siegert, der als Vorſitzender des
da=
mals größten heſſiſchen Sängerbundes, des Odenwald=
Sänger=
bundes, die Nöte der Geſangvereine beſonders gut kannte, ſchon
geraume Zeit die Gründung eines Heſſiſchen Sängerbundes ins
Auge gefaßt zu haben und Schritt für Schritt den Boden
vor=
bereitend dieſem Ziele entgegengeſtrebt zu haben. Er fand dabei
bei der Darmſtädter Sängervereinigung, deren Vorſitz damals
Wilhelm Bitter führte, volles Verſtändnis und tatkräftige
Unterſtützung.
Die zwei großen Dirigentenkurſe, die in den
Jah=
ren der Inflation in Darmſtadt tagten und eine große Anzahl
von Dirigenten zu fördern vermochten, waren ein Auftakt,
zeig=
ten ſie doch, daß die Regierung dieſes Problem der Volksbildung
in ſeiner Bedeutung erkannte, und daß ſie einzugreifen bereit
war. Damals aber zeigte ſich aufs klarſte, daß eine über das
ganze Land verbreitete Organiſation nötig war, um dieſe
Unter=
ſtützung durch die Regierung der Allgemeinheit und nicht einer
zufälligen Auswahl von Vereinen zukommen zu laſſen. Ein
anderer, ſchon damals immer wieder zur Ausſprache geſtellter
Punkt war die Frage der Steuerbefreiung, für wirklich
wertvolle und im Dienſte der Volksbildung ſtehende
Veranſtal=
tungen der Männerchöre. Auch hier war es Dr. Siegert, der
in Zuſammenarbeit mit dem Direktor der Zentralſtelle für
Volks=
bildung und Jugendpflege, Herrn Schulrat Haſſinger, die
entſcheidenden Anregungen ausgehen ließ, die zur Begründung
des Fachausſchuſſes für das Männerchorweſen bei der genannten
Zentralſtelle führten, in dem paritätiſch Vertreter der
Männer=
geſangvereine und der Arbeitergeſangvereine vertreten ſind, die
die eingehenden Geſuche um Steuernachlaß genau prüfen und
ihre Begutachtung der Entſcheidung des Miniſteriums des
Innern unterbreiten. Es war von Bedeutung, daß in dieſer
Weiſe mit produktiver Arbeit begonnen wurde, denn dadurch
wurde die Gründung des Heſſiſchen Sängerbundes ſtark
beſchleu=
nigt und der Gedanke der unbedingten Notwendigkeit des
Zu=
ſammenſchluſſes in weiteſte Kreiſe getragen. Eine weitere
Vor=
arbeit übernahm die Regierung in dankenswerter Weiſe dadurch,
daß ſie in den einzelnen Kreiſen feſtſtellen ließ, welche Vereine
exiſtierten, ſo daß die Propaganda, welche die Gründung
vor=
bereitete, in zielſicherer und umfaſſender Weiſe in die Wege
ge=
leitet werden konnte.
Auch die Verhandlungen mit dem Deutſchen
Sänger=
bund, der dann bei der Gründung Pate ſtand und es lebhaft
begrüßte, daß durch den Heſſiſchen Sängerbund nun die letzte
große Lücke in Deutſchland geſchloſſen wurde, die der
Geſamt=
bewegung bis dahin ferngeſtanden hatte, wurden von Herrn Dr.
Siegert und ſeinen Mitarbeitern ſchon vor der eigentlichen
Grün=
dung ſoweit gefördert, daß der neue Bund ſogleich Glied der
Geſamtorganiſation wurde. Nach ſolchen Vorbereitungen und
ſtarker perſönlicher Propaganda bei den einzelnen in Heſſen
beſtehenden Bünden und in den drei Provinzen, an der ſich
namentlich auch der Mitgründer Wilhelm Bitter verdienſtvoll
beteiligte, konnte dann ohne Sorge zu der Gründung an dem
denkwürdigen 26. Oktober 1924 im Städtiſchen Saalbau zu
Darmſtadt geſchritten werden. Die Erwartungen der Gründer
wurden noch bei weitem übertroffen durch die Einmütigkeit der
zahlreichen dort verſammelten Vereinsvertreter und durch die
zahlreichen Mitgliedsanmeldungen.
Kaum zwei Jahre ſind ſeitdem vergangen. Eine Fülle von
Organiſationsarbeit liegt ſchon hinter denen, die durch das
Ver=
trauen der Mitglieder zu Führern beſtimmt wurden. Daneben
aber konnte bereits mit Erfolg an den wichtigſten Aufgaben
ge=
arbeitet werden, die in das Arbeitsbereich eines derartigen
Bun=
des gehören. Erſte Pflicht iſt die Förderung der geſanglichen
und künſtleriſchen Leiſtungen. Die klare Erkenntnis, daß hierfür
die wichtigſte Vorbedingung die Pflege eines guten
Schul=
geſanges iſt, wird es veranlaſſen, daß auch der Heſſiſche
Sängerbund ſich bemühen muß, hier als Rufer nach
Vervoll=
kommnung ſeine Stimme zu erheben. Vor allem aber war es
nötig, die Arbeit der Dirigenten zu unterſtützen, ſolchen
Vereins=
leitern, die weitab von jeder Anregung ihrer ſchweren Arbeit
des Einſtudierens obliegen, Rat und Hilfe zu gewähren. Eine
größere Reihe von Dirigentenkurſen in verſchiedenſten Teilen
des Landes machte hier den Anfang. Auch das Fördern der ſog.
Wertungsſingen, auf denen durch eine fachliche Kritik
und durch Ratſchläge beſonders die unerfahrenen Dirigenten ſich
Förderungen aller Art holen können, gehörte zu den
Obliegen=
heiten. Daß hier neben dem Kritiſieren des techniſch
Muſika=
liſchen auch die Beeinfluſſung der Chorauswahl eine wichtige
Rolle ſpielt, iſt ſelbſtverſtändlich. Auch die mannigfachen An= 4
regungen, die durch fachliche Aufſätze in der Sängerwarte, dem
Organ des Bundes, an die Vereine hinausgingen, ſuchten in
die=
ſer Richtung zu wirken.
Des weiteren galt es, die Vereine wirtſchaftlich zu ſtützen.
Hier konnte einſtweilen nur in der Frage der Steuerbefreiung
für künſtleriſch wertvolle Veranſtaltungen gearbeitet werden,
während die Frage der Notenbeſchaffung erſt nah
Er=
ledigung der dringendſten Aufgaben in Angriff genommen
wer=
den kann, wie auch die Gründung einer großen
Bundes=
bibliothek, zu der demnächſt der erſte Schritt getan wird,
indem die Heſſiſche Landesbibliothek in der Sängerwarte das
Verzeichnis ihrer wertvollſten Männerchorliteratur veröffentlicht
und zugleich daran geht, dieſe Beſtände nach Möglichkeit zu
ver=
mehren und zu vervollſtändigen.
Auch die Veranſtaltung von Bundes= und Provinzialfeſten
wird von größter Bedeutung ſein; den glänzenden Auftakt
hier=
für wird das Mainzer Bundesfeſt bilden, das in
groß=
artiger Weiſe vorbereitet wird. Selbſtverſtändlich fördert der
Bund auch die Feſtlichkeiten, die anläßlich von Jubiläen lange
beſtehender Vereine begangen werden, wie er es ſich auch nicht
nehmen läßt, verdienſtvolle Sänger, Dirigenten und
Organiſato=
ren zu ehren. Bedenken wir, daß unſer Heſſiſcher Sängerbund
erſt ein Kind von kaum zwei Jahren iſt, das zuerſt einmal
lau=
fen lernen mußte, ſo dürfen wir einſtweilen ſchon ſtolz darauf
ſein, welche Fortſchritte dieſes Kind körperlich und geiſtig
ge=
macht hat. Zugleich aber erinnert uns dieſer Gedanke an die
Pflichten, die alle, denen der deutſche Männergeſang und die
Pflege des deutſchen Liedes am Herzen liegt, dieſem Kind
gegen=
über haben. Möge es wachſen und gedeihen und ſich von Jahr
zu Jahr als tüchtiger und erfolgreicher erweiſen in der
Verfol=
gung ſeiner Ziele, die nicht nur der Sache des Chorgeſangs,
ſondern auch dem Kulturleben des ganzen Volkes dienen ſollen.
Nummer 224
Seite 3
Jialieniſche Rechtfertigungsverſuche
zur Aufteilung Abeſſiniens.
Die Antwort an den Völkerbund.
EP. Rom, 13. Auguſt.
Zu der abeſſiniſchen Frage wird in Rom erklärt, daß es nun
nach der Ueberreichung der itglieniſchen Antwortnote an den
Völkerbund an der abeſſiniſchen Regierung ſei, zu beſtimmen,
ob ſie ſich über den Charakter des engliſch=italieniſchen
Ver=
trages in bezug auf Abeſſiniens Souveränität ausſprechen wolle
oder nicht. Hinſichtlich der aus ausländiſcher Quelle
ſtammen=
den Meldung, wonach der internationale Gerichtshof im Haag
in dieſer Sache angerufen werden könne, ſei zu ſagen, daß der
Gerichtshof dazu nicht kompetent ſei, da es ſich lediglich darum
handle, den italieniſch=engliſchen Vertrag auf Grund der
frü=
heren Abkommen zu prüfen, und dies ſei die Aufgabe Genfs.
Die Antwortnote weiſe darauf hin, daß die abeſſiniſche
Regie=
rung den Sinn und den Text des italieniſch=engliſchen
Abkom=
mens offenbar nicht verſtanden habe. Die abeſſiniſche Proteſtnote
habe um ſo mehr Verwunderung hervorgerufen, als der
italie=
niſche Vertreter die abeſſiniſche Regierung über die Ziele des
Vertrages mit England, der ſich den Intereſſen und
Bedürf=
niſſen der abeſſiniſchen Regierung anpaſſe, unterrichtet habe. Ras
Tafari habe der italieniſchen Regierung brieflich für die ihm
gegebenen Zuſicherungen hinſichtlich der Souveränität
Abeſſi=
niens gedankt.
In Beantwortung der vom Völkerbund übermittelten Proteſtnote
der abeſſiniſchen Regierung an den Völkerbund betreffend den
engliſch=
italieniſchen Notenwechſel über Abeſſinien richtete der
Unterſtaats=
ſekretär des Aeußern an den Generalſekretär des Völkerbundes eine
Note, in der u. a. ausgeführt wird: Die Note Ras Tafaris an den
Völkerbund beweiſt, daß die abeſſiniſche Regierung die Vereinbarungen
zwiſchen Italien und England nicht richtig verſtanden hat. Seit langer
Zeit hatte der italieniſche Vertreter in Addis=Abeba der abeſſiniſchen
Regierung klargemacht, daß die Note nur eine theoretiſche Einigung
zwiſchen der italieniſchen und der britiſchen Regierung darſtelle, deren
Zweck es ſei, einige ihrer Intereſſen wirtſchaftlicher Art in
Ueberein=
ſtimmung zu bringen. Deren praktiſche Verwirklichung jedoch hängt
natürlich von der Entſcheidung der Regierung Abeſſiniens ab, deſſen
wirtſchaftlichen und ſozialen Fortſchritt die Abmachungen begünſtigten.
In Erwiderung auf dieſe Erklärungen dankte Ras Tafari in einem
Briefe an den italieniſchen Geſandten der italieniſchen Regierung für
die ihm gemachten Zuſicherungen und verſicherte, er habe niemals an
den freundſchaftlichen Gefühlen Italiens und an ſeinem Willen, die
Un=
abhängigkeit Abeſſiniens zu achten, gezweifelt. In den erwähnten Noten
iſt nichts enthalten, was die abeſſiniſche Regierung zu der Beſorgnis
berechtigte, daß die italieniſche und die britiſche Regierung vielleicht
ſchnelle Druckmittel zur Anwendung bringen wollten. Was die
An=
erkennung des ausſchließlich wirtſchaftlichen Einfluſſes Italiens in
be=
ſtimmten Gegenden Abeſſiniens durch die britiſche Regierung anlangt,
ſo iſt es klar, daß dies nur eine Verpflichtung zwiſchen der italieniſchen
und der britiſchen Regierung bedeutet, welche jedoch die Freiheit der
Entſcheidung der abeſſiniſchen Regierung oder eventueller Handlungen
dritter Parteien nicht binden kann. Es handelt ſich um eine
wirtſchaft=
liche Garantie ſür italieniſche Unternehmungen gegenüber britiſchen
Unternehmungen, um den Konkurrenzkampf auszuſchalten, der den
guten Erfolg der Unternehmungen ſelbſt aufhalten und auch für die
Ausbeutung der Hilfsquellen des Landes ſchädlich werden könnte.
Janguasüber den italieniſch=ſpaniſchen Vertrag
w. Madrid, 12. Auguſt.
Der Miniſter des Auswärtigen, Yanguas, erklärte zu dem
dieſer Tage in Madrid unterzeichneten italieniſch=ſpaniſchen
Schiedsgerichtsvertrag u. a.: Der vor kurzem zwiſchen Spanien
und der Schweiz abgeſchloſſene Schiedsgerichtsvertrag ſieht die
Schaffung einer Ausgleichskommiſſion vor, der
es obliegt, Streitfragen beizulegen, die innerhalb eines gewiſſen
Zeitraums auf diplomatiſchem Wege nicht erledigt werden
können. Für den Fall, daß das Vermittlungsverfahren nicht
zum Ziele führen ſollte, ſoll ein Verfahren vor dem
Haager Gerichtshof eingeleitet werden. Dieſer Vertrag
hat auch dem Freundſchafts= und Schiedsgerichtsvertrag zwiſchen
Italien und Spanien zum Vorbild gedient. Er bildet die
Grundlage für Verhandlungen mit anderen befreundeten
Län=
dern. Demgemäß ſieht auch der ſpaniſch=italieniſche Vertrag
die Schaffung einer ſtändigen Ausgleichskommiſſion vor, die aus
fünf Mitgliedern zuſammengeſetzt ſein ſoll. Jede Regierung wird
das Recht haben, nach eigenem Ermeſſen eines dieſer Mitglieder
zu ernennen. Die drei übrigen Mitglieder ſollen auf Grund
einer Einigung zwiſchen beiden Teilen unter ſolchen
Staats=
angehörigen gewählt werden, die in keinem der beiden
vertrag=
ſchließenden Länder anſäſſig ſind und nicht in ihren Dienſten
ſtehen. Eines dieſer drei Mitglieder wird zum Vorſitzenden der
Kommiſſion ernannt. Weiterhin enthält der Vertrag mit Ita=
*Langes ſ und Schluß=s.
Stiefkinder des Zeitgeiſtes.
Von Berthold Walter,
Schriftwart des deutſchen Sprach= und Schriftvereins.
Die Verfolgung der deutſchen Schrift bei den
Vernich=
tungsbeſtrebungen unſeres Volkstums ſeitens der Feinde in den
abgetretemn Gebieten hat weiten Kreiſen erneut die Augen
geöffnet, welch wertvolles Stück Deutſchtum wir an unſerer
deutſchen Schrift haben. Ueberall ſieht man wieder deutſche
Aufſchriften auf Häuſern. Denkmälern, Plakaten,
Kunſtgegen=
ſtänden, Stichereien und dergl. wie vor 1870, zu Zeiten, in denen
die lateiniſche Schrift in den deutſchen Volksſchulen wicht
gelehrt wurde und daher die Verſuchung, die Lateinſchrift zu
greifen, gering war.
Leider ſinden aber oft die Regeln für die deutſche
Recht=
ſchreibung keine Beachtung. Beſonders die Erinnerung an das
lange ſ und ihre Schuljahre ſcheint vielen Schriftkünſtlern
ganz aus dem Gedächtnis entſchwunden zu ſein. Sie malen
und zeichnen überall ein Schluß=s. Wo es ſich hierbei um
Ein=
tagswerte, um fichtig geſchriebene Plakate handelt, mag es
noch hingehen. Lunders iſt es aber bei Kunſtwerken von Dauer
beſonders gar bei ſolchen von Schulbehörden und
Schul=
männern.
So war in Darmſtadt vor einigen Tagen eine Fahne
aus=
geſtellt mit der geſtickten Aufſchrift „Ballonschule Darm=
Stadt”, und eine andere mit der Widmung Der hessische
Philologen=Verein den höheren Schulen Hes=
Sens”. Welches Beiſpiel wird durch ſolche Mißachtung der
deutſchen Rechtſchreibung ſeitens der Schulen gegeben! Welche
Kritikloſigkeit gegenüber der eigenen Mutterſprache zu einer
Zeit, in der dieſelben Schulmänner ſtolz den armen altrömiſchen
Steinmetzſklaven des Ciritas Cubiorum (Dieburg) ihre vor
1800 Jahren gemachten Schreibfehler nachweiſen.
Die verſchiedenen ſ. ß, ſſ. ſt, ſch, s ſind eng mit der deutſchen
Sprache verwachſen. Sie ſind der Grund, daß die deutſche
Schrift ſo bezeichnende Wortbilder ergibt, viel bezeichnender als
z. B. die lateiniſche Schrift, überhaupt erſt die deutſchen Wörter
verſtändlich macht: „In Massen” genoſſen iſt der Branntwein
bekömmlich. Maſſen oder Maßen? Wachstube oder
Wach=
ſtube? Läuſchen und Rimels oder Läuschen und Rimels (
Reu=
ter)? Frühjahrspelz oder Frühjahrſpelz? Kreiſchen oder
Kreischen? Auslandspaß oder Auslandſpaß? Jahrmarktſtand
oder Jahrmarktstand? Versendung oder Verſendung?
Samstag, den 14. Auguſf 1926
lien folgenden Artikel: Stllte einer der beiden
vertragſchließen=
den Teile trotz ſeiner friedlichen Haltung durch eine dritte Nacht Der ſerbiſch=bulgariſche Konfnitt
oder andere Mächte angegriffen werden, ſo wird der andere Teil
während der ganzen Dauer des Konfliktes ſeine Neutralität
wahren. Der Vorſchlag der Aufnahme dieſer Klauſel wurde
von Spanien begrüßt, da er dem Geiſt des Friedens und der
Neutralität entſpricht, die die Richtlinien unſerer internationalen
Politik ſind, und da ſie ebenſo den herzlichen Beziehungen
ent=
ſpricht, die uns mit unſerer lateiniſchen Schweſternation
ver=
knüpfen.
Londoner Stimmen zum
italieniſch=
ſpaniſchen Vertrag.
EP. London, 13. Auguſt.
Hem Vertrage von Madrid widmet die Times einen beſonderen
Leitartikel. Sie fordert, daß baldmöglichſt die Veröffentlichung dieſes
Vertrages geſchehen ſoll, da kein Grund beſtünde, ihn bis nach der
Völ=
kerbundsſitzung geheimzuhalten. Die Geheimnistuerei könne nur zu dem
Schluß führen, daß mit dem Verrrage ein Abkommen
verknüpft ſei, wonach Italien Spaniens Anſprüche
in Genf unterſtützen würde. Durch den Zuſammenbruch der
öſterreichiſchen Monarchie ſei eine politiſche Betätigung
Italiens ausgelöſt worden, die darauf abzielt, ſeine
Stellung Frankreich gegenüber zu ſtärken. Es ſei
ſchwer, einzuſehen, wie das Element der Rivalität jemals
ganz beſeitigt werden könne. Der neue Vertrag laſſe nunmehr zum
erſten Male eine Aktivität Spaniens im Mittelmeer
er=
kennen, wobei die Annahme jedoch zuweit gehen würde, daß es ſich
nun=
mehr definitiv auf eine Seite geſchlagen habe. Immerhin ſei ein
Binde=
glied zwiſchen Italien und Spanien geſchmiedet worden, wie es vorher
nicht beſtand. Eine neue Lage im Mittelmeer habe ſich
gebildet. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph‟
verſichert, daß die Informationen über den Madrider Vertrag, ſoweit ſie
bisher in London eingelaufen ſind, in amtlichen Kreiſen einen durchaus
günſtigen Eindruck gemacht haben.
Die iialieniſch=rumäniſchen Beziehungen.
Anläßlich des bevorſtehenden Beſuches des rumäniſchen
Miniſterpräſidenten Averescu hebt die offiziöſe „Agenzia di
Roma” die wirtſchaftlich und politiſch freundſchaftlichen
Bezie=
hungen zwiſchen Rumänien und Italien hervor. Italiens
Stel=
lung zur allgemeinen Balkan=Politik laſſe ſich von den beiden
Grundſätzen leiten: Reſpektierung der Verträge, gute
freund=
ſchaftliche Beziehungen.
Der franzöſiſch=rumäniſche Vertrag.
EP. Paris, 13. Auguſt.
Im Quai d’Orſay wird erklärt, daß der kürzlich abgeſchloſſene
franzöſiſch=rumäniſche Vertrag ſich durchaus im Rahmen des
Völkerbundes und der Locarnoverträge halte. Er ſehe für den
Fall von Konflikten die Einſetzung eines Schiedsgerichts und die
Anrufung des Internationalen Gerichtshofes vor. Ferner
er=
kenne Frankreich das rumäniſche Beſitzrecht auf Beßarabien an,
das von Rußland angefochten und von Italien und Japan noch
nicht anerkannt worden ſei.
Vertagung der deutſch=polniſchen
Nieder=
laſſungsverhandlungen.
* Berlin, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen über die Rechte der
deutſchen Minderheiten in Polen, die einen Hauptbeſtandteil
der deutſch=polniſchen Handelsvertragsverhandlungen ausmachen,
ſind geſtern auf den 28. September vertagt worden. Beide
Par=
teien haben ihre Anſchauung über das polniſche
Niederlaſſungs=
geſetz genau formuliert, ſo daß die beiderſeitigen Regierungen in
aller Ruhe prüfen können, ob ſie der Anſicht des
Verhandlungs=
gegners zuſtimmen können. Wie verlautet, beſteht aber zwiſchen
der polniſchen und der deutſchen Auffaſſung ein ſo großer
Ge=
genſatz in einzelnen Punkten, ſo daß die deutſchen Untephändler
das polniſche Niederlaſſungsgeſetz nicht als Grundlage der
Ver=
handlungen anerkennen können. Nach dem Geſetz würden die
und könnten jederzeit durch die unteren Verwaltungsbehörden
ausgewieſen werden, ohne daß eine Beſchwerdeinſtanz gegen die
Ausweiſung vorhanden iſt. Es iſt daher kaum zu hoffen, daß
bei Wiederbeginn der Verhandlungen eine Einigung in dieſer
Hinſicht erzielt wird, da die Polen jedes Entgegenkommen
ab=
lehnen. Da aber deutſcherſeits gerade dem Niederlaſſungsrecht
Deutſcher in Polen größte Bedeutung beigemeſſen wird, will die
Reichsregierung nicht eher über die anderen Beſtimmungen des
Handelsvertrages beraten, bevor nicht die ſchwierige Frage des
Niederlaſſungsrechts in einem für Deutſchland tragbaren Sinne
geregelt worden iſt. Gerade die neueſten Deutſchenverfolgungen
in Pommerellen beſtätigen die Auffaſſung der deutſchen
Regie=
rung und zeigen, wie außerordentlich wichtig es iſt, das
Nieder=
laſſungs= und Aufenthaltsrecht von Deutſchen in Polen
endgül=
tig zu regeln.
Der Augenarzt Prof. Dr. Schackwitz Kiel, weiſt in
„Erperimentelle Löſung des Schriftſtreits”, 2.
Auf=
lage, Leipzig 1915, nach, daß bei deutſcher Schrift 20—30 v. H.
weniger Augenarbeit geleiſtet werden muß als bei lateiniſcher,
auch bei Verſuchsperſonen, die als Ausländer nur lateiniſche
Schrift gewohnt ſind. Daran ſind beſonders die verſchiedenen
ſ, s, ß ſchuld. Sie verurſachen auch eine bedeutende Kürzung
beſonders der langen, zuſammengeſetzten deutſchen Worte,
ver=
gleiche Ausſchußſitzungsſaal mit Ausschusssitzungssaal, wo=
20 v. H. erzielt werden hann.
Man könnte vermuten, daß der Künſtler aus
geſchicht=
lichen Gründen dieſe Schreibweiſe gewählt habe, um
altertüm=
lich zu erſcheinen. Dann iſt die Anwendung des Schluß=s erſt
recht ein großer Irrtum. Man unterrichte ſich in Könnecke,
„Bilderatlas, der deutſchen National=Literatur” und ähnlichen
Werken. Niemals bis heute findet man inmitten der Wörter
ein Schluß=s. Im Gegenteil: In der Karolingerſchrift und in
den erſten Zeiten der Fraktur gab es ausſchließlich lange ſ, auch
am Schluſſe der Wörter: „karoluſ, unſ, waſ‟. Dann, ungefähr
vom 12. Jahrhundert an, erſcheint hie und da am Schluſſe der
Wörter ein rundes s, in der Mitte niemals. So blieb es im
Deutſchen bis heute, wie man oben ſah, aus Gründen, die im
Weſen der deutſchen Sprache liegen.
Entſtanden iſt das lange ſ aus dem ſ der römiſchen
Laufſchrift. Auf das Wachstäfelchen oder den Papyrus
ſetzte man einen längeren ſenkrechten Strich von oben nach
unten und oben dran einen kürzeren ſchief nach rechts oben.
Bei der Karolingerſchrift fuhr die Rohrfeder in dem ſenkrechten
längeren Strich wieder in die Höhe und ſetzte oben einen kleinen
nach unten offenen Halbkreisbogen an. In der Fraktur wurde
aus dem Halbkreisbogen ein ſchief nach unten gehender gerader
Strich, ſpäter in der Schwabacher und der eigentlichen „
deut=
ſchen Fraktur” des Dürerſchen Kreiſes ein nach rechts
wehendes Fähnchen. Der Federanſatz links oben blieb ſichtbar
und iſt auch bei den meiſten deutſchen Druckſchriften noch zu
ſehen. Die Unterlänge, die in der gotiſchen Zeit eine Zeitlang
verloren gegangen war, wurde am Ende dieſer Stilrichtung
wie=
der aufgenommen und iſt in die deutſche Schrift übergegangen.
Auch ſür das gefchriebene deutſche ſ wurde übrigens die
gleiche Federführung, wie oben geſchildert, bis noch vor 50
Jah=
ren gelehrt!
Oft wird auch von Schriftmalern als Grund für die
aus=
ſchließliche Awvendung des Schluß=s angegeben, daß ihre
Schriftvorlage das lange I nicht habe. Das iſt eine ſehr
Uneinigkeit unter den Balkan=Alliierten?
* Sofia, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der bulgariſche Außenminiſter Buroff gab auf einem
Preſſe=
empfang die Erklärung ab, daß die bulgariſche Regierung auch
nach Uebergabe der Kollektivnote, keinen Anlaß habe, ihren
Standpunkt zu ändern. Die Einfälle auf rumäniſches und
jugo=
ſlawiſches Gebiet würden nur deshalb unternommen, um der
gegenwärtigen bulgariſchen Regierung Unannehmlichkeiten zu
bereiten. Da ohne König Boris, der im Ausland weile, kein
entſcheidender Schritt in dieſer Frage unternommen werden
könne, ſei ein Telegramm an König Boris abgeſandt worden, in
dem er erſucht werde, ſeine Heimreiſe unverzüglich anzutreten.
Die bulgariſche Regierung werde der Bildung einer neutralen
Zone zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien keinen Widerſtano
entgegenſetzen.
Wie verlautet, wird ſich die bulgariſche Antwort noch auf
kurze Zeit verzögern, da es ſich als notwendig herausgeſtellt
hat, Einzelheiten der Behauptungen genauer zu unterſuchen.
Wahrſcheinlich wird ſich die bulgariſche Regierung vor
Abſen=
dung der Antwort mit den Großmächten in Verbindung ſetzen,
die an der kürzlichen Demarche teilgenommen haben, und ſich
dann an den Völkerbund wenden. Der genaue Text der Note
geht über die offiziöſe Veröffentlichung inſofern hinaus, als die
Balkan=Alliierten die Unterdrückung des Hauptquartiers der
Aktiviſten verlangen und behaupten, daß dieſes Hauptquartier
der bulgariſchen Regierung bekannt ſei. Gut informierte Kreiſe
ſind der Anſicht, daß die Balkanalliierten weit entfernt von
völli=
ger Einigkeit ſeien. In Belgrad hätte man zunächſt die
mili=
täriſche Aktion gefordert. Dieſe ſei von ſeinen Alliierten nicht
gebilligt worden.
Die Forderungen an Bulgarien.
Das Preſſebüro des Außenminiſteriums veröffentlicht
fol=
gendes Communiqué: Die Kollektivnote, die der bulgariſchen
Re=
gierung durch die Geſandten Jugoſlawiens, Rumäniens und
Griechenlands in Sofia gemeinſam überreicht wurde, ſtellt
fol=
gende drei Forderungen an die bulgariſche Regierung:
1. Die bulgariſche Regierung wolle ihre Grenzorgane
an=
weiſen, ihre Tätigkeit nicht in der Weiſe auszuüben, daß ſie die
gutnachbarlichen Beziehungen verletzt, ſondern im Einklang mit
den zur Verfolgung der Komitatſchibanden geſchloſſenen
Ver=
trägen.
2. Die bulgariſche Regierung, die die Wurzel des Uebels
genau kennt und der die Kreiſe, die die Verbrechen begehen,
be=
kannt ſind, wird aufgefordert, die ernſteſten Maßnahmen zu
er=
greifen, um die Tätigkeit dieſer verbrecheriſchen Kreiſe zu
ver=
hindern.
3. Wir erwarten, daß die bulgariſche Regierung in ſchleuniger
Ausführung dieſer Forderungen die Beweiſe ihres guten Willens
zur Aufrechterhaltung der gutnachbarlichen Beziehungen mit uns
liefert.
Gleichzeitig mit dieſer Note wurde eine Note Jugoſlawiens
in Sofia überreicht, in welcher die Auslieferung jener
jugo=
ſlawiſchen Deſerteure verlangt wird, die als Komitatſchi oder
bul=
gariſche Gendarmen auf jugoſlawiſches Gebiet übergetreten ſind
und dort verbrecheriſche Handlungen begangen haben. Dieſe
Zuſatznote wurde nur namens der jugoſlawiſchen Regierung
überreicht, da ſich ähnliche Zwiſchenfälle in Rumänien und
Grie=
chenland nicht ereignet haben.
Der bulgariſche Standpunkt.
* Paris, 13. Auguſt. (Priv.=Tel.) 77
„Chicago Tribune” veröffentlicht eine Unterredung ihres
Korreſpondenten in Sofia mit dem bulgariſchen Außenminiſter
Buroff über den jugoſlawiſch=bulgariſchen Konflikt. Der
Außen=
miniſter ſagte, Bulgarien könne nicht die Verantwortung für
die Handlungen der Komitatſchis übernehmen, obwohl die
Re=
gierung ihr Möglichſtes tun werde, um dieſe Einfälle zu
ver=
hindern. Wenn Bulgarien ſeine Truppen an der Grenze
ver=
deutſchen Minderheiten in Polen keine Gleichberechtigung haben mehren wollte, ſo widerſpräche das den Friedensabmachungen.
In dieſen ſei die Höchſtgrenze des bulgariſchen Grenzſchutzes auf
3000 Mann feſtgeſetzt, und zwar für eine Grenze von 2000
Kilo=
metern, alſo drei Mann auf zwei Kilometer. Bulgarien würde
töricht ſein, wenn es die Einfälle nach Jugoſlawien unterſtützen
wollte unter der lächerlichen Vorausſetzung, daß es ſiegen könnte.
Die Oſtverträge Rußlands.
Tſchitſcherin hat nach Anhörung der ruſſiſchen Geſandten in
den baltiſchen Staaten, die in dieſen Tagen zu einer Konferenz
nach Moskau berufen waren, beſchloſſen, die Bereitſchaft zur
Unterzeichnung von vier getrennten Neutralitätsverträgen zu
erklären, und zwar mit Finnland, Litauen, Eſtland und
Lett=
land, ſowie Polen. Lehnen die Randſtaaten dieſe Formel ab,
ſo verlieren die Vorſchläge vom 18. März ihre Gültigkeit.
müßige Ausrede, denn jedes Kind lernt in der Schule, daß
das f ein ſ iſt mit einem Strich durch den Hals. Der Maler
braucht alſo aus ſeiner Vorlage nur ein f zu nehmen und den
Strich wegzulaſſen, um ein ſ zu erhalten.
Oder ſollte der Künſtler aus „künſtleriſchen
Grün=
den” das lange ſ vermieden haben? Hierzu äußert ſich ſchon
1921 der verdiente Schriftſachverſtändige Lorenz Reinhard
Spitzenpfeil in ſeiner vom Dürerbund herausgegebenen
Arbeit „Denkmal und Schrift”: „Ja, es ſcheint ſogar die
durch eine Erſparnis an Satz=, Druck= und Papierkoſten bis Meinung zu beſtehen, als ob durch allerlei Beſonderheiten
(s für ſ uſw.) die Wirkung der Schrift „künſtleriſcher” geſtaltet
werden könnte. Wahrſcheinlich will wan dadurch das Alltägliche
und Nüchterne vermeiden. Die Abſicht mag gut ſein, aber der
Weg iſt falſch. Keinem Künſtler, und ſeien ſeine Leiſtungen noch
ſo bedeutend, ſteht das Recht zu, in bezug auf die
Grund=
formen der Schriftzeichen Eigenbrötelei zu betreiben. Ueber
die Grundform hinaus aber ſteht der ſchöpferiſchem Geſtaltung
der Ausdrucksform ein unendlich reiches Feld der Betätigung
offen.”
Ueber denſelben Gegenſtand ſchreibt 1922 der hervorragende
Schriftzeichner Lucian Bernhard der Schöpfer der
„Bernhardſchrift‟: Der Fehler s ſtatt ſ ſteht leider nicht einzig
da, ſondern es hat ſich allgemein eine Verwilderung in
der Anwendung unſerer Leutſchen Fraktur in letzter Zeit
bemerk=
bar gemacht, für den Freund unſerer deutſchen Schriftkultur ein
ſehr trauriger Anblick. Die Unterſcheidung eines langen ſ und
eines Schluß=s iſt ein weſentlicher Beſtandteil der
deutſchen Rechtſchreibung und keine äſthetiſche Frage. Wird ja
doch auch bei Antiqua=Schriften, die in Deutſchland geſchnitten
werden, ein langes und ein Schluß=s geliefert. Die Urſache
dieſer Verwilderung ſehe ich einerſeits in der Entwöhnung vom
langen ſ durch den Gebrauch von Schreibmaſchinen, die, vom
Ausland kommend, die lange Form nicht kennen, und
anderer=
ſeits in der mangelhaften orthographiſchen Bildung vieler
Kunſtgewerbler.”
Tatſächlich könnte mit demſelben Recht auch ſonſt die
Recht=
ſchreibung beliebig verändert werden: v ſtatt f, d ſtatt t, x ſtatt
chs, k ſtatt g und ſo fort. Die Regeln für die deutſche
Recht=
ſchreibung ſind erſt vor 24 Jahren durch Einvernehmen der
deutſchen, öſterreichiſchen und Schweizer
Regie=
rung zu Stande gekommen. In Heſſen wurde ſie
einge=
führt durch Regierungsblatt Nr. 1 von 1903. Es war das erſte
Mal in der Weltgeſchichte, daß alle Deutſchen unter einen Hut
gebracht wurden. Schon deshalb ſollten wir daran feſthalten,
und auch am langen ſ. Es iſt ein Stück Deutſchtum!
Seite 4
Samstag, den 14. Auguſt 1926
Nummer 224
Münſter i. W.
Roxelerſtr. 20.
z. Zt. Univerſitäts=
Frauenklinik.
Die glückliche Geburt eines ſtrammen
Jungen Ernſt Günter
ſeigen hocherfreut an
Dr.=Ing. Heinz Ludewig u. Frau
Ilſe, geb. Jäntſch. 21077
Darmſtadt, Rhönring 16, I.
z. Zt. Privatklinik Dr. Wolff, Riedeſelſtr. 52.
Stat Karten.
Eliſabeth Rauſch
Emil Ettling
Verlobte *21089
Darmſtadt, im Auguſt 1926.
Pankratiusſtr. 62.
Liebfrauenſtr. 37.
Ihre am Sonntag, den 15. Auguſi,
nachmittags 3 Uhr, in der Stadtkapelle
ſtattfindende Trauung beehren ſich
an=
zuzeigen
(21135
Berta Ehrig
Fritz Werner
Darmſiadt
Karlsſtr. 38
Statt Karten.
Heinz Kürner
Dipl.=Ing.
Lisbeth Kürner
geb. Berger
Vermählte 2uoss
Auguſt 1926
Darmſtadt
Bismarckſtr. 40
Am 15. Auguſt begehen die Eheleute
Theodor Keller, Wenckſtraße 41, das
Feſt der
(*21115
Silberhochzeit.
Dankſagung.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen, ſowie für die ſo
überaus zahlreichen Kranz= und
Blu=
menſpenden ſprechen wir unſeren
tief=
gefühlteſten, innigen Dank aus.
Be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Paul
für die troſtreichen Worte, den evang.
Schweſtern für die liebevolle Pflege,
dem Muſikverein Edelweiß für die
Grabmuſik und Kranzniederlegung,
dem Geſangverein Frohſinn für den
erhebenden Grabgeſang und
Kranz=
niederlegung, derTurngeſellſchaft e. V.,
dem Turnverein 1876 e. V.,
Geſang=
vereinLiedertranz, Fechtverein
Waiſen=
ſchutz, der Burſchenſchaft Helvetia für
die Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Chriſtiane Fiſcher
geb. Schönberger.
Eberſtadt, den 13. Auguſt 1926. (11709
Von der Reise zurück
Zahnarzt
Dr. Sohifferdecker
Rheinstraße 35,I.
Telefon 868
Familiennachrichten
Die
glückliche Geburt ihres Sohnes
zeigen an
Dr. med. Wilhelm pfannenſtiel
u. Frau Hildegard, geb. Gennes.
12. Auguſt 11702
Von der Reiſe zurück
Dr. Paul Wolft
Frauenarzt
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Eichbergſtr. 28 Sprechſtd.*/,3 —½,5nachm
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach ſchwerer Krankheit meine
innigſtgeliebte Gattin, unſere, teuere Mutter und
Groß=
mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
P
Frau Seiina Leolta
geb. Marx
im vollendeten 60. Lebensjahre.
(221152
In tiefer Trauer:
M. Emanuel Levita
Hermnann Levita
S. Harrt Levita u. Frau Grete,
geb. Prins
nebſt Enkel.
Pfaffen=Beerfurth i. Odw., St. Louis, Dortmund, Lengfeld, Pfungſtadt,
den 13. Auguſt 1926.
Die Beerdigung findet vom Trauerhauſe aus in Pfaffenbeerfurih i. Odw.
am Montag, den 16. Auguſf, vormittags 10½/ Uhr, ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach einem kurzen, aber ſchweren Krankenlager iſt meine
unvergeßliche Frau, die treuſorgende Mutter ihrer beiden Kinder,
unſere liebe Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Hrau Margatehe Tang
geb. Kunz
wenige Tage vor Vollendung ihres 30. Lebensjahres für immer
(*21062
von uns gegangen.
Ruhe in Frieden!
In tiefſter Trauer:
Bruno Lang nebſt Kindern
und Angehörigen.
Arbeilgen, Leipzig.
Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag ½3 Uhr von der Kapelle
des Arheilger Friedhofes aus ſtatt
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Neue Kurſe
beginnen
Montag, den 16. Auguſt, und
Donnerstag, den 19. Auguſt 1926,
abends 8 Uhr, in der Ballonſchule
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vor=
bezeichneten Tagen in der
Schule /Gewiſſenhafte und
gute Ausbildung
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(gegr. 1861) Darmſtadt
Aelteſter Verein. 65 jähr. Unterrichtstätigkeit
Nummer 224
Samstag, den 14. Auguſt 1926
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 14. Auguſt.
Preſſeſportfeſt in Darmſtadt.
In der geſtrigen Sitzung des Ausſchuſſes für das Preſſe=
Flieger=Sportfeſt am 22. Auguſt auf dem Flugplatz der Heſſiſchen
Flugbetriebs=A.=G. konnte das Sportprogramm in großen Zügen
feſtgelegt werden. Die einzelnen Konkurrenzen, beſonders die
Pferderennen, haben gute Nennungen erhalten. Darmſtädter
Redakteure werden ſich, wie bei dem erſten Sportfeſt im Fußball,
nunmehr zu Pferde betätigen und im Reitrennſport zeigen, daß
ſie nicht nur mit der Feder, ſondern auch ſelbſt tätig für die
volkstümliche Verbreitung des Sports aller Zweige eintreten.
Es werden im ganzen drei Rennen geritten werden: ein
Seniorenrennen, an dem u. a. auch Bürgermeiſter Mueller
und Direktor Deku teilnehmen werden, ein Juniorenrennen
und ein Amazonenrennen, zu dem Damen der Reitſchule Runkel,
u. a. auch Bienche Bimmbernell gemeldet haben. Außerdem wird
die Reitſchule Runkel eine Quadrille vorführen und einen
mittel=
alterlichen Wettkampf in hiſtoriſchen Koſtümen vorführen.
Die ſportlichen Veranſtaltungen werden eingeleitet durch
einen Fußballmatſch zwiſchen heſſiſchen Redakteuren und
heſſi=
ſchen Fliegern. Eine weitere Bereicherung des Sportprogramms
wird ein intereſſantes Motorrad=Gymkhana bilden, und
ſchließ=
lich werden die Flieger eine Anzahl Kunſtflüge zeigen, die ihren
Höhepunkt in dem Fallſchirmabſprung von drei jungen Damen
aus Darmſtadt finden ſollen. Dieſe drei flugbegeiſterten
Sport=
lerinnen werden am Tage des Feſtes ihre
Fallſchirmabſprung=
prüfung ablegen und im Anſchluß daran eine Anzahl
freiwilli=
ger Fallſchirmabſprünge ausführen. Den Abſchluß des
Sport=
feſtes ſoll eine humoriſtiſche Veranſtaltung bilden, über die
Näheres erſt ſpäter mitgeteilt werden kann.
Die ganze Veranſtaltung wird den Charakter eines
volks=
tümlichen Sportfeſtes tragen, dementſprechend werden auch die
Eintrittspreiſe zum Flugplatz ſehr niedrig gehalten werden. Eine
Anzahl wertvoller Preiſe ſind für die Teilnehmer an den
ein=
zelnen Konkurrenzen geſtiftet worden. Meldungen können noch
bis Mitte nächſter Woche entgegengenommen werden und ſind
an den Vorſitzenden des Landesverbandes Heſſen des
Reichs=
verbands deutſche Preſſe, Redakteur Streeſe, zu richten.
— Ernannt wurden: am 19. Januar 1925: der Lehrer Philipp
Heinz zu Gau=Odernheim, Kreis Alzey, zum Rektor an der
Volks=
ſchule daſelbſt; am 19. Juli 1926: die Schulamtsanwärter: Adam
Bechtel aus Kolmbach, Kreis Bensheim, zum Lehrer an der
Volks=
ſchule zu Maibach, Kreis Friedberg, — Gottlieb König aus Ober=
Mörlen, Kreis Friedberg, zum Lehrer an der Volksſchule zu Finthen,
— Johann Müller aus Dromersheim, Kreis Bingen, zum Lehrer an
der Volksſchule zu Hechtsheim, Kreis Mainz; am 22. Juli 1926: die
prov, techniſche Lehrerin Hedwig Hahn zu Darmſtadt zur techniſchen
Lehrerin an der Mädchenfortbildungsſchule daſelbſt.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 9. Auguſt 1926: der Rektor
an der Volksſchule zu Auerbach, Kreis Bensheim, Peter Herpel auf
ſein Nachſuchen von 1. September 1926 an.
— Heſſiſches Landestheater. Eugen Klöpfer, einer der ſtärkſten
deutſchen Schauſpieler, der ſoeben zum erſten Male mit eigenem
En=
ſemble in Hamburg gaſtierte, und bei Publikum und Preſſe begeiſterte
Aufnahme fand, wurde von der Generaldirektion des Heſſiſchen
Landes=
theaters für zwei Abende im Rahmen ſeines Enſembles zu Anfang
Dezember verpflichtet. Klöpfer war früher Mitglied des Neuen Theaters
in Frankfurt a. M., bei deſſen zweimaligem Gaſtſpiel am Landestheater
im Jahre 1915 er als Profeſſor Bernhardi in Schnitzlers Komödie einen
außerordentlichen Erfolg errang, kam dann an das Leſſingtheater in
Berlin, ſpäter in raſchem Aufſtieg zu Reinhardt an das Deutſche
Theater und gehört heute zu unſeren führenden Schauſpielern.
— Operettenſpielzeit Sommer 1926 im Kleinen Haus des Heſſiſchen
Landestheaters. Leitung Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
Samstag, abends 7½ Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der Operette
„Die Cſardasfürſtin” ſei hiermit nochmals hingewieſen, und ſind die
Haupt=
rollen beſetzt mit den Damen Calligaris, Niemz und Steffter, ſowie den
Herren Horſten, Jelikoff, Ney, Schüßler und Straſſer. Leiter der
Auf=
führung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter
Fenslein. Abends 10½ Uhr wird das Luſtſpiel „Der fröhliche
Wein=
berg” wiederholt. Morgen Sonntag finden drei Vorſtellungen ſtatt.
Nachmittags 3½ Uhr gelangt bei ganz kleinen Preiſen von 50 Pf. und
1 Mk. zum unwiderruflich letzten Male das Kindermärchen
Schnee=
wittchen und die ſieben Zwerge” zur Wiedergabe, abends 7½ Uhr wird
die Operette „Die Cſardasfürſtin” wiederholt und als Nachtvorſtellung
gelangt um 10½ Uhr zum letzten Male das erfolgreiche Luſtſpiel „Der
fröhliche Weinberg” von Zuckmaher zur Aufführung. (Preiſe der Plätze
Mk. 1—3 Mk.). Montag und täglich finden Wiederholungen der
Ope=
rette „Die Cſardasfürſtin” ſtatt.
— Darmſtädter Gruppe, Ausſtellung Kunſthalle am Rheintor.
Nach=
dem nunmehr die Gottfried Richter ſche Sonder=Kollektion von
Tuſch=
zeichnungen, die beſten Anklang fanden, beendet iſt, wird am Sonntag,
den 15. ds. Mts., die in Vorbereitung befindliche Sonder=Kollektion
von Georg Breitwieſer, Bad=Nauheim, von Aquavellen und
Zeich=
nungen, eröffnet. Wir geben außerdem bekannt, daß die jeweiligen
„Freiporträts” von denen ſchon bald das dritte fällig wird, in der
letz=
ten Ausſtellungswoche zuſammen ausgeſtellt werden. Bei dem letzten
„Freiporträt” fiel die Wahl zur Anfertigung desſelben auf unſeren
Kollegen Alexander Poſch. Die Ausſtellung iſt Wochentags durchgehend
von 10 Uhr Lxmittags bis 6 Uhr nachmittags, Sonntags von 10 Uhr
vormittags bis huUhr nachmittags geöffnet.
— Amt für 4sesübungen Darmſtadt. Der Wiederbeginn der
gym=
naſtiſchen Kurſei HeifAmtes, Leiterin Frl. Kaſten, in der Viktoriaſchule,
Hochſtraße, iſt Frgeſetzt auf: Mittwoch, den 18. Auguſt, nachmittags
von 6—7 Uhr fir Kinder von 12—14 Jahren, von 7—8 Uhr für
Frauen, von 8—— Uhr für Frauen (Oberklaſſe). Freitag, den 20. Auguſt,
nachmittags von 7—8 Uhr für Anfänger, von 8—9 Uhr für
Fort=
geſchrittene, von 9—10 Uhr für Frauen (Oberklaſſe). Anmeldungen
werden in den Stunden entgegengenommen. Kursbeitrag 5 Mark.
— Neue Kurſe in der Reichskurzſchrift eröffnet der Verein von 1861
am Montag, den 16., und Donnerstag, den 19. Auguſt 1926, in ſeinen
Unterrichtsräumen in der Ballonſchule. Die großen Erfolge, die
der Verein bisher in ſeiner Unterrichtstätigkeit erzielte, beweiſen, daß
der Verein mit ſeinen Ausbildungsmethoden auf der Höhe iſt und
ſo=
mit jedem Teilnehmer eine gute Ausbildung garantiert werden kann.
(Näheres ſiehe Anzeige.)
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875, Wanderabteilung. Die 7.
Wan=
derung der Wander=Abteilung findet am kommenden Sonntage, den
15. Auguſt, ſtatt. Die Abfahrt erfolgt 6.14 Uhr ab Oſtbahnhof, mit
Sonntagskarte nach Eberbach, bis Gaimühle i. O. Von hier beginnt
der Fußmarſch über den Katzenbuckel weiter durch die romantiſche
Wolfs=
ſchlucht nach dem Endziele Zwingenberg am Neckar. Wir empfehlen
unſeren Mitgliedern die Beteiligung an dieſer Wanderung, da dieſelbe
keine allzu großen Anforderungen an die Teilnehmer ſtellt. (Bei evtl.
ſtark eintretendem Regen fällt die Wanderung aus.)
L. Odenwaldklub Darmſtadt. Die fünfte Wanderung ging an den
Rhein. Obgleich die Ausſichten, es regnete gewaltig, nicht ſo roſig
waren, hatte doch der Himmel Einſicht. Es war eine ſtattliche Anzahl
Damen und Herren der Sektion an der Eiſenbahn zur Fahrt nach
Mainz erſchienen. Schon in Biſchofsheim lachte die Sonne und
ver=
prach einen ſchönen Tag. Von Mainz ging es per Schiff rheinabwärts
nach St. Goar. Dort wurde Halt gemacht und die Burgruine
Rhein=
fels beſichtigt. Nach 2ſtündigem Aufenthalt wurde wieder das Schiff
beſtiegen und begann dann das gemeinſame Mittageſſen. Es herrſchte
bald eine fröhliche Stimmung bei Wein und Geſang und die Stunden
zuruck bis nach Mainz gingen bald vorüber. Beſonderen Dank den
beiden Führern, H. Ph. Dang und K. Seipel, für die wohlvorbereitete
Führung. Die Geſangsabteilung unter Leitung von Herrn Weide
ver=
ſchönte die Fahrt mit verſchiedenen Chören. Die Rheinwanderung iſt
im großen Ganzen für jeden Teilnehmer zur Zufriedenheit ausgefallen.
„Friſch auf” zur nächſten Wanderung am 29. Auguſt nach Nierſtein.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung. Wir verweiſen
nochmals auf die Anzeige über die Beſichtigung der Tuchfabrik
Arzt in Michelſtadt und des Erbacher Schloſſes mit
ſeinen Sammlungen. Es ſei nochmals darauf aufmerkſam gemacht,
daß eine frühzeitige Anmeldung unbedingt erforderlich iſt.
Anmel=
dungen, die nach 1 Uhr Montag gemacht werden, können keine
Er=
mäßigung der Fahrt uſw. beanſpruchen. Gäſte ſind herzlich willkommen,
aber nur nach vorheriger Anmeldung an den beiden Stellen. Siehe
heutige Anzeige.
esuo
RHi
MüRM
Reicher Grabfund im Mainzer Oom.
Die Oeffnung des geſtern aufgedeckten frühmittelalterlichen
Steinſarges brachte eine große Ueberraſchung. Zwar war die
Leiche des Kurfürſten, die er barg, faſt völlig zerſtört, dafür aber
enthielt er eine ganze Reihe wohlerhaltener koſtbarer Beigaben.
Vorzüglich ein Kiſſen, auf der Bruſt der Leiche, auf dem ein
prachtvoller Biſchofsſtab aus Bronzevollguß lag. Auch ein
holzgeſchnittenes Kruzifix fand ſich vor, ebenſo zwei
Ringe mit Inſchriften, die noch der Entzifferung harren.
Solche Beigaben hat man zwar ſchon häufiger gefunden, z. B.
bei Schneiders Unterſuchungen gelegentlich der letzten großen
Reſtaurationsarbeiten im Dom. Ueberraſchend dagegen war,
daß ſich jetzt auch zwei große Radſporen fanden und ein
Schwert. Das Schwert als Attribut führen gewöhnlich nur
die Würzburger Biſchöfe als Herzöge von Franken. Wie dieſe
kriegeriſchen Attribute in das Grab des Mainzer Erzbiſchofs
kamen, iſt noch nicht ganz klar. Wahrſcheinlich hat man das
Grab einer der beiden Naſſauer Kurfürſten vor ſich und,
da es unten lag, wohl das Adolfs I., geſtorben 1390. Von
ihm wie von ſeinem Bruder Johann I., geſtorben 1419, wiſſen
wir, daß ſie ſehr kriegeriſch waren. Johann I. erregte ſogar
1415 auf dem Konſtanzer Konzil beträchtlichen Anſtoß, weil er
dort mit einem Gefolge von acht Grafen, vielen Rittern und
Knechten, ſowie 600 Pferden einritt, er ſelbſt an der Spitze, vom
Scheitel bis zur Sohle in Eiſen gehüllt, während ſeine Konfratres
doch alle in ehrlicher geiſtlicher Kleidung erſchienen waren.
Eine genaue Unterſuchung der Funde wird die Frage klären,
welcher von den beiden Kurfürſten in dem Steinſarg beſtattet
wurde. Dieſer ſelbſt gehört zweifellos dem frühen Mittelalter
an (11. oder 12. Jahrhundert) und trägt am Kopfe des
Sarg=
deckels die Inſchrift „Hartwin” in ſchönen großen
Kapitelbuch=
ſtaben. Unter dem Steinſarg wurde nachgeſucht, doch keine
Be=
ſtattung mehr angetroffen. Wir werden den intereſſanten Fund
demnächſt noch eingehender würdigen.
Die Neuregelung der Sonntagsruhe.
In dem im Reichsarbeitsminiſterium jetzt fertiggeſtellten vorläufigen
Entwurf eines Arbeitsſchutzgeſetzes iſt auch eine Neuregelung der
Sonntags=
ruhe vorgeſehen. Die Einrichtung von Ausnahmeſonntagen ſoll aufrecht
er=
halten bleiben. Die Beſchäftigungszeit ſoll von 8 auf 6 Std. herabgeſetzt
werden. An der 6=Uhr=Schlußſtunde ſoll mit der Maßgabe feſtgehalten
werden, daß an höchſtens drei Sonntagen eine Beſchäftigung bis 7 Uhr
zuläſſig ſein ſoll, ſofern an dieſen Tagen die Beſchäftigungszeit fünf
Stunden nicht überſteigt. Auch an der heutigen Möglichkeit, ſür die
ſo=
genannten Bedürfnisgewerbe, für jeden Sonntag eine allgemeine
Ver=
kaufszeit zu geſtatten, ſoll feſtgehalten werden. Die
Begriffsbeſtim=
mung „Bedürfnisgewerbe”, ſoll durch den Reichsarbeitsminiſter bzw.
die Länder erfolgen. Als neue Beſtimmung iſt eine Genehmigung
einer regelmäßigen Verkaufszeit für nicht unter das Bedürfnisgewerbe
allende Verkaufsſtellen eingeführt worden. Die Notwendigkeit der
Ladeneröffnung für dieſe Verkaufsſtellen muß ſich aber aus weitläufiger
Siedlungsweiſe ergeben.
— Großes Brillant=Feuerwerk und Sommernachtfeſt auf dem
Sport=
platz am Böllenfalltor. Heute Samstag, den 14. Auguſt, abends, findet
im Sportplatz=Reſtaurant am Böllenfalltor ein großes
Sommer=
nachtfeſt, verbunden mit großem Militärkonzert, ausgeführt von
ehe=
maligen Militärmuſikern, unter Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters
A. Rühlemann, ſtatt. Herr Obermuſikmeiſter Rühlemann hat ein
erſt=
klaſſiges Programm zuſammengeſtellt. U. a. ſei genannt: Altheſſiſcher
Parademarſch von Landgraf Ludwig IIII., Feſtgruß, Fanfare mit
Be=
nutzung von mittelalterlichen Trompeten und Pauken, „Seid einig”
großes Marſchpotpourri von C. Morena. Zum Schluß Zapfenſtreich
mit Gebet, Verſchiedene Solis für Poſaune und Trompete. Bei
ein=
brechender Dunkelheit findet ein großes Brillant=Feuerwerk, ausgeführt
von der 1. Darmſt. Kunſtfeuerwerkerei Wallerſtein, ſtatt. Weiter werden
das Golfhaus und die Gartenanlagen, in prächtigem Farbenfeuerglanz
er=
leuchtet ſein. In Anbetracht des zu erwartenden Maſſenbeſuches iſt
der Reſtaurationsbetrieb dementſprechend eingeſtellt. (Siehe heutige
Anzeige.)
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags 11 und
11½ Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr, Sonntags nur 11 und 11½ Uhr
ſtatt. Samstags geſchloſſen.
— Rheinfahrt. Wie ſo viele Tauſende von fern und nah aus
Deutſchlands Gauen zu dem deutſichen Rhein eilen, um dieſem
urdeut=
chen Strom ihre unverbrüchliche Liebe und Treue zu beweiſen, ſo
ent=
ſchloſſen ſich auch die im Verband Darmſtädter Frauenvereine
zuſammen=
geſchloſſenen Vereine, ihren Mitgliedern eine Rheinfahrt zu
ermög=
lichen. Das ſchlimme Wetter der vorhergehenden Tage hat nun freilich
die Meldungen ſo ſpärlich fließen laſſen, daß die ganze Veranſtaltung
am Ende der Woche ſehr in Frage geſtellt war. Da ſprangen die
Worm=
ſer Frauen rettend ein und Dank ihrer liebenswürdigen Bereitwilligkeit
konnte der Kontrakt mit dem Schiffsreeder endgültig abgeſchloſſen
wer=
den. Warum die Darmſtädter überhaupt ſo gezögert haben, iſt
unbe=
greiflich, ſie hätten doch daran denken ſollen, daß der Himmel lacht,
wenn Frauen reiſen. Und gelacht hat der Himmel vom frühen Morgen
an bis zum Abend, gelacht ſo, daß der Rhein ſich in ſeiner ſchönſten
Schönheit zeigte, glitzernd die Wellen, verheißungsvoll die Weinberge,
grün und verlockend die Wälder, ſagenhaft und zum Träumen zwingend
die Burgen und Ruinen, als Zeugen alter deutſcher Kultur die maleriſch
gelegenen Städte und Städtchen. An dem geiſtigen Auge zog ein Stück
deutſcher Geſchichte vorüber und leiſe klangen mit die Sagen aus
frühe=
ver Zeit. Wohl die meiſten der Teilnehmer waren gefangen von dem,
was dem Auge und dem Herzen geboten wurde und empfanden es
dank=
bar, daß man ihnen dieſen hohen Genuß bei ſo unglaublich geringen
Ausgaben geboten hat. Und wenn auch die Fahrt nicht das Ziel
er=
reiihte, — durch die ſpäte Anmeldung der Darmſtädter und die dadurch
notwendig gewordene Teilnahme der Wormſer war die Abfahrt
ver=
zögert, — ſo zeigte ſich der Rhein ſo wunderbar ſchön, war beſonders
die Abendbeleuchtung ſo durchſichtig klar, daß alle befriedigt ſein mußten.
Hoffentlich kann der Verband im kommenden Jahre, ermutigt durch
das Gelingen, wieder ſeine Mitglieder zu einer feſtlichen Veranſtaltung
zuſammenbitten.
— Anläßlich der Leipziger Herbſtmeſſe werden auch diesmal wieder
Geſellſchafts=Sonderzüge mit 33½½= Prozent Fahrpreisermäßigung von
Darmſtadt nach Leipzig verkehren, und zwar am 28. Auguſt nachmittags
ab 10.40. Es empfiehlt ſich, die Fahrkarten rechtzeitig, alſo mindeſtens
3—4 Tage vor Abfahyt der Sonderzüge, beim N.D.L.=Reiſebureau
Landwirtſchaftsbank A.=G., Darmſtadt, Rheinſtraße, zu entnehmen.
Auskunft über die Meſſen erteilen: Ehrenamtl. Vertr. d. Leipziger
Meßamts: Georg Arnold i. Fa. Carl Arnold u. Sohn, Darmſtadt,
Ecke Erbacher Straße, Tel. 2457, die Induſtrie= und Handelskammer
Darmſtadt, Tel. 514, und N. D.L. (ſ. oben). Das Meßabzeichen iſt zum
Vorzugspreis beim Ehrenamtl. Vertreter, N.D.L. und Leipziger
Meß=
amt, Leipzig, zu erhalten.
RDV. Geſellſchaftsfahrten im Ausſichtswagen der Reichspoſt.
Aus=
ſichtswagen hat die Poſt bereits in Schleſien, im Schwarzwald, im Harz,
in Thüringen und im bayeriſchen Hochland im Betrieb. Seit Juli
ds. Js. haben ſie auch in Dresden und in der Sächſiſchen Schweiz ihren
Einzug gehalten. Die Probefahrt führte über Pirna nach Königſtein
zur Neuen Schenke, auf die Feſtung, dann die hochgelegene
ausſichts=
reiche Burgſtraße entlang nach Langenhennersdorf, Hermsdorf,
Schweizermühle, Bielatal, Königſtein, Schandau. Es iſt
eine genußreiche Fahrt mit mannigfachen Reizen, bei der man in ſechs
Stunden einen großen Teil der Sächſiſchen Schweiz ſieht. Andere
Fahrten führen von Schandau zur Baſtei mit prächtigen Ausblicken
in die Schlüchte des Polenztales und des Füllholzelgrundes oder nach
Stolpen mit Beſichtigung der Burg. Der Preis für dieſe Fahrten
be=
trägt 4 bis 6 Mark. Die Fahrt iſt ſehr bequem. Die Wagen, die die
Hauptpoſtfarben Gelb und Blau tragen, ſind neueſter Bauart, luftbereift
und mit allen Bequemlichkeiten ſür den Reiſenden, aber auch mit allen
Sicherheitsmaßregeln für den Fahrbetrieb — Handbremſe. Fußbremſe
und Motorbremſe uſw. — ausgeſtattet und fahren ſehr ruhig.
Bäglich Frisch gebrannt
in anerkannt vorzüglicher Onalität
M. W. Prassel
Schulstr. 10 (9058a) Telephon 71
Vogelſchutz im Herrngarten.
Die Stadt Darmſtadt hat in dem für den Vogelſchutzbetrieb
ſehr günſtig gelegenen Herrngarten in den letzten Wochen eine
Vogelſchutzanlage in großem Umfange geſchaffen. Der Garten
enthält nun alle Vogelſchutzapparate, die für die Wirkſamkeit
einer ſolchen Anlage gefordert werden. Etwa 200 Berlepſch’ſche
Niſtkaſten wurden von ſachverſtändiger Hand zweckentſprechend
angebracht und auch die erforderlichen Futteranlagen für den
Winter und Vogeltränken aufgeſtellt. Damit iſt die Gewähr
vor=
handen, daß der Vogelſchutz im Herrngarten für die Folge in
jeder Hinſicht ausgeübt werden kann. Die Mitwirkung der
An=
wohner iſt aber inſofern nötig, als ſie verhindern muſſen, daß
ihre Katzen im Herrngarten wildern, beſonders aber in der Zeit
vom März bis Oktober. Ueber die Tatſache, daß die Katze ein
ſchlimmer Vogelräuber iſt, kann kein Zweifel aufkommen. Der
von Katzen angerichtete Schaden im Vogelſchutzgebiet des
Herrn=
gartens iſt ſehr groß. Deshalb muß unbedingt die Beſeitigung
dieſes Schadens gefordert werden, wenn der Zweck der ganzen
Anlage erreicht werden ſoll, nämlich im Herrngarten ein großes
Vogelſchutzgebiet einzurichten. Mit der Erhaltung der Vögel
im Herrngarten wird auch der Inſektenſchaden im allgemeinen
und insbeſondere der Land= und Gartenwirtſchaft bekämpft.
Billiger Sonntag im Zoo. Am Sonntag, den 15. Auguſt 1926,
iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium während des ganzen
Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags 4 Uhr und
abends 8 Uhr finden Konzerte ſtatt. — Im Laufe dieſer Woche hielten
eine größere Anzahl ſeltener exotiſcher Vögel in unſerem Zoo ihren
Einzug. Vor allem zu nennen iſt ein Paar, der aus dem ſüdlichem
Südamerika ſtammenden Coscoroba Schwäne. Im Vogelhaus ſehen
wir mehrere Soldaten=Sterlinge, einen Goldohr=
Araſ=
ari, einen Perlbartvogel und zahlreiche kleine Finken
und Webervögel.
* Große Strafkammer. Wegen Betrugs wird im zweiten Rechtszuge
gegen den Fabrikanten Adam Baumann von Neu=Iſenburg
verhandelt. Er iſt am 25. Juni 1926 vom Bezirksſchöffengericht
Offen=
bach zu 7 Monaten Gefängnis wegen Betrugs in 2 Fällen und unter
Freiſprechung in einem Falle verurteilt worden. Staatsanwaltſchaft
und Angeklagter verfolgen Berufung. Die Anklage zerfällt in drei
Teile: Baumann hatte dem Darlehensgläubiger Zach. Mannheimer im
Oktober 1924 eine ganze Reihe von Gegenſtänden (insbeſondere
Maſchinenteile) durch einen von einem Frankfurter Anwalt abgefaßten
Vertrag zur Sicherung übereignet, wobei er verſicherte, die Gegenſtände
ſeien ſein ausſchließliches Eigentum. Im erſten Falle handelt es ſich um
ein von dem friheren Bankbeamten Hermann Roth in Darmſtadt
ver=
mitteltes Darlehen von 15 000 Mark. Für dieſes Darlehen, das mit
10000 Mark ſofort gewährt wurde, wurden dem Gläubiger Martin
Eichelgrün Gegenſtände ſicherungsweiſe übereignet, die bereits an
Mannheimer übereignet worden waren. Im Auguſt 1925 trat Baumann
in Verhandlungen wegen Verſicherung ſeiner Schuhfabrik mit der
Leip=
ziger Feuerverſicherungsgeſellſchaft. Die Anklage wirft ihm hier Betrug
dahin vor, daß er im Verſicherungsantrag die zu verſichernden
Gegen=
ſtände als ſein freies Eigentum bezeichnete, eine noch bis 1925 laufende
Verſicherung, die wegen Nichtzahlung der Prämie erloſchen war, wie
die Tatſache verſchwieg, daß er ſchon einmal Brandſchaden erlitten habe.
Baumann hat ſeinerzeit wegen Verſicherungsbetrugs in Unterſuchung
geſtanden, die frühere Strafkammer hat ihn damals freigeſprochen. B. iſt
wegen Hehlerei vorbeſtraft. Den Offenbarungseid hat er auf Drängen
eines Gläubigers geleiſtet. Baumann behauptet, er habe dem
Vermitt=
ler Roth und dem Gläubiger Eichelgrün ausdrüicklich erklärt, eine
Ueber=
eignung an Mannheimer habe bereits ſtattgefunden. Die Verſicherung
will er auf Drängen des Agenten gemacht und einen früheren
Brand=
ſchaden nicht verſchwiegen haben; er habe dem Agenten auch erklärt,
die Maſchinen ſeien bereits übereignet. Charakteriſtiſch iſt, daß am
2. September 1925 bei Baumann ein Brand ausgebrochen iſt, durch
welchen er einen Brandſchaden von 50 000 Mk. erlitt. In einem letzten
Fall wirft ihm die Anklage Betrug zum Nachteil des Gläubigers.
Kaufmann Hch. Briel in Frankfurt a. M. vor, dem insbeſondere auch
u. a. fertige Schuhwaren zur Sicherung übereignet wurden, wobei ihm
der Schuldner verſchwiegen habe, daß er die zur Sicherung übereigneten
Gegenſtände bereits an zwei Stellen übereignet habe. Der
Staats=
anwalt begründet die Berufung bezüglich des Falles Eichelgrün, in
welchem Freiſpruch erfolgt iſt, und beantragt ein Jahr Gefängnis. Die
Verteidigung erſtrebt in erſter Linie die Freiſprechung. Das Urteil
trifft im Falle Briel und der Leipziger Feuerverſicherungsgeſellſchaft
die gleichen Feſtſtellungen, wie die erſte Inſtanz, aber auch im Falle
Eichelgrün kommt es im Gegenſatz zum erſten Richter dazu, einen
Be=
trug anzunehmen, und hält dasſelbe den Angeklagten für üüberführt.
Es wird auf eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr
Gefäng=
nis erkannt.
Lokale Veranſialtungen.
Die Herunter erſchelnenden Notizen And ansſbließlich als Oinweiſe auf Angelom m Datrast
in leinem Falls irgendwie als Beſbrechung oder Krdd.
— Heute Samstag Coué=Experimental=Vortrag im
Städtiſchen Saalbau. Es ſei nochmals auf den heute abend
ſtattfinden=
den einmaligen Vortrag des Berliner Pſychologen Leon Hardt
hingewieſen. Reſtliche Karten im Muſikhaus Arnold und Zigarren=
Geſchäft Hugo de Waal und an der Abendkaſſe.
Im Gartenreſtaurant Hotel Prinz Heinrich
finden Samstag und Sonntag, abends, Konzerte ſtatt. Der Beſuch wird
ganz beſonders empfohlen. (Siehe Anzeige.)
— Reichsbund der Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenen, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir weiſen
noch=
mals darauf hin, daß unſer Gartenfeſt heute abend im Rummelbräu
beſtimmt ſtattfindet. Der wirtſchaftlichen Notlage Rechnung tragend,
iſt von größerer Aufmachung abgeſehen worden. Alle Vorbereitungen
bewegen ſich im engſten Rahmen, ohne jedoch das Programm zu
be=
einträchtigen. Der Reinertrag wird zur Wohltätigkeit für unſere
Wai=
ſen und Kriegsalten zu Weihnachten verwendet. In anerkennenswerter
Weiſe hat ſich die Kapelle, verſtärkt durch einige unſerer Kameraden,
unentgeltlich zur Verfügung geſtellt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werte, Rünſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ibr Urtell vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. „Surcouf, der König der ſchwarzen
Berge”. Acht kampfdurchtobte Akte aus dem Leben eines großen
Frei=
beuters. Ein Film, geladen mit Spannung, die ſich nach unerhört
tempo=
veicher Handlung erſt im letzten Akt löſt. In der Titelrolle der
inter=
national bekannte Jean Angelo. Sorcouf war ein franzöſiſcher Held,
der z. Zt. des erſten Konſuls und ſpäteren Kaiſers mit Erfolg die
eng=
iſche Schiffahrt ſchmälerte. Im Kampfe löwenmutig und tollkühn, war
er edelmütig gegen die Unterlegenen, namentlich gegen Frauen. Aus
dem Film iſt zu erſehen, daß früher Wohltun Zinſen brachte und einem
manchmal vom Galgen retten konnte. In erſter Linie feſſelt der Film
durch die treue Wiedergabe des Hiſtoriſchen, die Kämpfe ſprühen von
Lebendigkeit. Dann die Liebe zu dem Weibe, zu Madiana, die Blume
aus fremden Zonen. Wild, wie das Meer zu ſeinen Füßen, brandeten
die Empfindungen im Herzen des einſamen Mannes.
— Union=Theater. „Pat und Patachon auf der Wolfsjagd”.
Weniger eine Pat= und Patachonade mit dem ſtarken Hervortreten der
beiden Komiker, wie es in den früher gezeigten Filmen der Fall war,
ſondern eine Aneinanderreihung von Heldentaten wackerer däniſcher
Kleinbürger, die mit Pat und Patachon wie die 7 tapferen Schwaben
ausziehen, um angeblich Jütland von Wölfen zu befreien, in Wahrheit
aber die illegitime Tochter eines Kumpanen in die Arme ihres Vaters
zu führen. Selbſtverſtändlich, daß die Abenteuer der Sonntagsjäger
herzhaftes Lachen erregen, zumal Pat und Patachon in phantaſtiſchen
Uniformen unwiderſtehlich wirken. Under den Mitwirkenden ſind noch
ganz beſonders erwähnenswert Oskar Striboldts behagliche
Rundlich=
keit und die verſchmitzte Drolligkeit Stina Bergs. Wie bei den früheren
Pat und Patachon=Filmen erfolgen auch diesmal wieder dröhnende
Lach=
ſalven, ein Zeichen dafür, daß dieſe beiden urkomiſchen nordiſchen
Künſt=
ler die volle Sympathie des Kinopublikums beſitzen.
Tageskalender für Samstag, den 14. Auguſt 1926.
Kleines Haus, 7½ Uhr: „Die Cſardasfürſtin”, 10½: „Der
fröh=
liche Weinberg.” — Schloß=Café: Konzert. — Rheingold:
Konzert und Tanz. — Schmitz Rheinſtr.: Unterhaltungsmuſik. —
Orangeriehaus (Beſſunger Herrngarten), abends 8 Uhr:
Kabarett=Abend. — Experimental=Vortrag des Pſychologen
Leon Hardt=Berlin, abends 8½ Uhr, im Städt. Saalbau. —
Durn=
gemeinde Beſſungen, abends 8 Uhr: Eröffnung des
Beſ=
ſunger Ratskellers. — Allgem. Deutſche
Poſtgewerk=
ſchaft, Bezirksverwaltung Darmſtadt, abends 8 Uhr, im Gaſthaus
„Zum Heſſiſchen Hof”=
Oeffentliche Verſammlung. — Meenzer
Müller: nachm. 4 Uhr gibt der jüngſte Jazz=Künſtler der Welt
ſeine Einlagen z. Konzert. — Kinovorſtellungen: Union=,
Reſidenz=Thegter, Palaſt=Lichtſpiele.
Seite 6
Samstag, den 14. Auguſf 4926
Nummer 224
Aus Heſſen.
I. Heſſiſches Sängerbundesfeſt in Mainz.
Die Vorbereitungen zu dem Feſte ſchreiten rüſtig voran. Die
Voranmeldung der Teilnehmer hat bereits eine Zahl erreicht, die die
gehegten Erwartungen bei weitem übertrifft. Infolgedeſſen wird es
auch nicht möglich ſein, alle Vereine in Hotels und Privatquartieren
unterzubringen. Verhandlungen mit der Stadtverwaltung haben dazu
geführt, daß ſeitens dieſer Stelle eine größere Anzahl von Schulſälen
und Turnhallen zur Verfügung ſtehenum dortſelbſt Maſſenquartiere
einzurichten. Was die Verpflegung ambelangt, ſo wird infolge des
Maſſenbeſuches ebenfalls eine ſtraffe Organiſation nötig ſein. Es ſteht
daher zu erwarten, daß nicht gemeldete Reflektanten in den von der
Feſtleitung belegten Reſtaurationen uſw. zum Mittageſſen kaum
unter=
kommen werden. Deshalb dürfte umgehend Anmeldung bei der
Ge=
ſchäftsſtelle „Verkehrsverein Mainz, Bahnhofſtraße” ſehr zu empfehlen
ſein. Auch Einzelperſonen tuen gut, dieſen Hinweis zu beachten. Wie
groß das Intereſſe an dieſer Veranſtaltung iſt, dürfte daraus erhellen,
daß auch Vereine außerhalb unſeres Heſſenlandes daran teilnehmen
werden. Bezüglich der Erweiterung des Eiſenbahnverkehrs werden
zurzeit mit den maßgebenden Behörden Verhandlungen gepflogen.
Ver=
ſchiedene Extrazüge ſind bereits eingelegt, beteiligt ſich doch z. B.
Darm=
ſtadt allein ſchon mit 1500 Sängern. Erfreulicherweiſe ſtellen auch die
Landvereine, ein beſonders großes Kontingent von Teilnehmern, und
die Oberheſſen und Odenwälder Sänger werden ſogar teilweiſe in ihrer
Heimattracht erſcheinen. Das vorgeſehene Programm bürgt eine Fülle
abwechſlungsreicher Veranſtaltungen. Den offiziellen Auftakt bildet
Samstags nachmittags die Bundesſitzung; ihr ſchließen ſich
Gedächtnis=
feiern für die Komponiſten Cornelius und Lux auf dem Mainzer
Fried=
hof an. Abends 6 Uhr halten die Fahnen der auswärtigen Vereine
ihren Einzug. Um 8 Uhr beginnt das Konzert, gegeben von der
Mainzer Sängerſchaft mit darauffolgendem Kommers. Für Sonntag,
den 19. September, ſind vorgeſehen: Gedächtnisfeier für „Frauenlob”
im Mainzer Dom, Bundesbannerweihe, Ehrung der Jubilare und der
Vereinsbanner, Feſtzug mit hiſtoriſchen Gruppen, anſchließend
Maſſen=
chöre der heſſiſchen Bünde vor der Stadthalle, hierauf Konzerte der
auswärtigen Vereine. Der Montag iſt als Volkstag gedacht und
ge=
ſtaltet ſich ebenſo abwechſlungsreich wie die Vortage. Der Heſſiſche
Sängerbund iſt ſomit beſtrebt, zu ſeiner erſten großen Veranſtaltung
ſeine Mitglieder zu einer gewaltigen Kundgebung für den deutſchen
Männergeſang reſtlos zuſammenzuführen.
* Kranichſtein, 13. Aug. Der Geſangberein „Loreley” hält am
Sonntag, 15. Auguſt, ſein diesjähriges Sommerfeſt auf dem ſchön
ge=
legenen Arheilger Mühlchen ab. Für Abwechſlung iſt Sorge getragen.
Wixhaufen, 13. Aug. Proteſt der Sparerſchaft gegen
das Aufwertungsgeſetz vom Juli 1925 wird zurzeit von
der hieſigen alten Sparerſchaft erhoben. Auf Grund eines vom
Sparer=
bund (Sparerſchutzverband e. V.) für das Deutſche Reich
herausgege=
benen Volksbegehrens zirkuliert eine Liſte mit dem entſprechenden
Proteſt gegen eine Aufwertung vom 12½ Prozent. Die Sparerſchaft
verlangt im Vergleich zur Hypothebenaufwertung ein gerechteres
Ver=
fahren. Entſprechend dem früher gezeigten Sparſinn iſt das Intereſſe
der hieſigen Sparerſchaft in genannter Angelegenheit ſehr ſtark.
Eberſtadt, 12. Aug. Beerdigung. Der weithin bekannte
Gaſt=
wirt Jakob Fiſcher I., der Beſitzer des Gaſthaufes „Zum Bergſträßer
Hof”, der im Alter von 71 Jahren geſtorben iſt, wurde unter großer
An=
teilnahme der Einwohnerſchaft zu Grabe getragen. Unter Vorantritt
des Tambourkorps der Turngeſellſchaft e. V. und des Muſikvereins
Edelweiß” bewegte ſich ein ſtattlicher Trauerzug nach dem Friedhof.
Ein Lied der Kapelle leitete die Trauerhandlung ein. Die Grabrede
hielt der Ortspfarrer Paul. Er folgten darauf ein Choral des
Geſang=
vereins „Frohfinn”, der im „Bergſträßer Hof” ſein Vereinslokal hat,
und noch ein Lied des Muſikvereins. Kränze wurden niebergelegt vom
Turnverein 1876 (Herr Weizenmüller), Geſangverein „Frohſinn” (Herr
Brückner), Fechtverein Waiſenſchutz, Zweigverein Eberſtadt (Herr
Meer=
ſtätter), Burſchenſchaft „Helvetia” (Herr Dächert), Geſangverein „Lieder
kranz” (Herr Kirſchner), Muſikverein „Edelweiß
(Herr Darmſtädter)
und Turngeſellſchaft e. V. (Herr Roth).
Blumentag. Der
diesjährige Blumentag des Zweigvereins Eberſtadt des Heſſiſchen
Fecht=
vereins Waiſenſchutz hat ein befriedigendes Ergebnis gehabt. Große
und kleine Sammlerinnen waren auf den Straßen und in den Häuſern
eifrig tätig und erhielten Scherflein um Scherflein. Der Ertrag des
Blumentages foll zur Weihnachtsbeſcheerung der hieſigen Waiſenkinder
verwandt werden.
Pfungſtadt, 13. Auguſt. Preisgekrönt. Der hieſige
Rad=
fahrerverein „Friſch Auf” errang auf dem Radfahrerfeſt in Gernsheim
im Reigenfahren den 1. Preis. — Die Geſellſchaft „Frohſinn 1920
hält am Samstag abend eine kleine Feſtlichkeit ab. Dieſe wird mit
einem Platzkonzert der Muſikvereinigung „Harmonie” aus Seeheim
eröffnet. Das Platzkonzert findet am Rathauſe ſtatt. Daran
anſchlie=
ßend wird in ſämtlichen Räumen der Gaſtwirtſchaft Vögler ein Bunter
Abend mit Konzert und Tanz abgehalten. —
Verfaſſungs=
feier. Der Verfaſſungstag wurde hier mit einer Feier im Schulho
begangen. Ihr voran ging ein Fackelzug der Vereine, Verbände und
ſonſtiger Korporationen. Bei der Feier wechſelten Muſik= und Ge=
Unbegründete
Ge=
ſangsvorträge mit Anſprachen ab.
rüchte. Die hier kurſierenden Gerüchte von dem Fund eines blutigen
Kinderkopfes am Goddelauer Weg und von einem Straßenraub bei
Bickenbach entbehren jeglicher Begründung.
* Pfungſtadt, 13. Auguſt. Unfall. Ein 55 Jahre alter
Ein=
wohner, der auf einem hochbeladenen Erntewagen das Wagenſeil um
den Ladebaum legen wollte, ſtürzte dabei ab und zog ſich einen
Schlüſſel=
beinbruch zu. — Sommerfeſt. Der hieſige Turnverein e. V.
hält am kommenden Sonntag ſein diesjähriges Sommerfeſt ab.
K. Seeheim (Bergſtr.), 13. Aug. Man ſchreibt uns: Am kommenden
Sonntag, den 15. Auguſt, feiern wir Seeheimer unſere auch von
Darm=
ſtadt aus ſtets vielbeſuchte „Kerb‟. Die Autobusverbindung mit
Darm=
ſſtadt und die Reichsbahn werden Schaven von Beſuchern uns zuführen.
Seeheim iſt gerüſtet, ſie alle aufzunehmen, und den Tanzluſtigen unter
ihnen wird es eine beſondere Freude bereiten, zu erfahren, daß das
alt=
bekannte „Hotel Hufnagel”, die älteſte der Seeheimer Gaſtſtätten (1865
begründet), ſeit Anfang dieſes Monats ſeine ſchönen Räumlichkeiten um
einen neuen Saal vermehrt hat, welcher in geſchickter Weiſe an die
bisherigen Hotelräume angegliedert, mit modernſter Eleganz
ausge=
ſtattet und auch mit einer hübſchen Theaterbühne verſehen iſt.
* Ober=Ramſtadt, 12. Aug. Bei der Gemeindekaſſe werden am
Montag, den 16. Auguſt, vormittags, die Zuſatzrenten an nicht im
Er=
werbsleben ſtehende Kriegsbeſchädigte und Hinterbliebene und die
Unter=
ſtützungen an Klein= und Sozialrentner für den Monat Auguſt
aus=
gezahlt.
n. Groß=Bieberau, 13. Aug. Rotes Kreuz. Der
Bezirks=
verein vom Noten Kreuz, zu dem die Gemeinden des Fiſchbachtales und
oberen Gerſprenztales gehoren, läßt in verſchiedenen Ortſchaften
Unter=
richtskurſe über erſte Hilfe bei Unglücksfällen abhalten, um ſo im
An=
ſchluß an die Ortsfeuerwehren Helfer heranzubilden, die imſtande ſind,
bei plötzlichen Unfällen durch beſonnenes Zugreifen weitere Gefahren
zu verhindern und den geſicherten Transport vorzunehmen. Der
Be=
ſuch iſt koſtenlos. — Die Kartoffelzüchterei des verſtorbenenen
Oekono=
mierats Böhm wird von deſſen Söhnen weitergeführt. In dieſem
Jahre hatte das Unternehmen zahlreichen Beſuch. Sogar von Franken
und Thüringen waren Vereinigungen gekommen, um die Anlagen,
welche die verſchiedenen Stufen der Zucht zeigen, zu ſehen..
*
Vielbrunn, 13. Aug. Den Schlußakt der Einweihungsfeier unſeres
in ein neues lichtes Gewand gekleideten Kircheninnern bildete ein bei
gefüllter Kirche gebotenes Kirchenkonzert zum Gedächtnis des 250.
Todestags Paul Gerhardts. Der damit verbundene Zweck war, die im
Krieg abgelieferten Orgelpfeifen zu erſetzen. Die Gelegenheit hierzu
war inſofern günſtig, als uns aus der großen Schar der hier zur Kur
weilenden Gäſte, Kräfte zur Verfügung ſtanden, die ſich in bereitwilliger
Weiſe koſtenlos in den Dienſt der guten Sache ſtellten, nämlich Frau
Kläre Kienzle, die Gattin des Kirchenmalers Herrn Kienzle=Darmſtadt
und Herr Kammermuſiker H. Albrecht=Mannheim. Es zeigte ſich aufs
Neue, welch große Wirkung jene alten Lieder mit ihren ebenſo alten
Melodien in ihrer ſchlichten ungeſuchten Form erzielen. Es war ein
ſeltener Genuß, dem meiſterhaften Spiel Herrn Albrechts zuzuhören.
— Hirſchhorn, 13. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
12. Auguſt 0,90 Meter, am 13. Auguſt 0,98 Meter.
„Weinheimer Woche‟
Die offizielle Eröffnung der „Weinheimer Woche”, verbunden mit
Obſt=, Garten= und Weinbau=Ausſtellung, ſowie mit einer örtlichen
Ge=
werbe= und Induſtrieſchau, iſt auf Samstag, den 4. September,
vor=
mittags 11 Uhr, anberaumt. Als Zugang zu den Ausſtellungen iſt der
Eingang des Bürgerparkes in der Bahnhofſtraße, als Ausgang der
Hof=
ausgang des Realgymnqſiums beſtimmt. Im Rahmen des
Vergnü=
gungsparkes, wo auch Bierzelte und ein Tanzpodium Aufſtellung
fin=
den, werden die beiden heimiſchen Muſikkapellen Dauerkonzerte geben.
Auf Sonntag, 5. und 12. September, iſt die Beleuchtung beider Burgen
anberaumt. Allabendlich ſoll der Bürgerpark durch Lampions feenhaft
beleuchtet werden. In der Mitte der „Weinheimer Woche” wird die
Theatergemeinde Weinheim einen Bunten= und Ballettabend unter Mit
wirkung auswärtiger Künſtler im Bürgerpark veranſtalten. Der
Kam=
mermuſikverein wird einen beſonderen künſtleriſchen Quartettabend bie
ten, während der Verein „Alt Weinheim” durch einen volkstümlichen
Abend Abwechſlung in das reiche Programm hineinbringen wird. Durch
ſportliche und ſonſtige Veranſtaltungen, wie z. V. Brillantfeuerwerk
iſt für ſtändigen Wechſel und gute Unterhaltung Sorge getragen.
Koſt=
proben von Edelwein werden verabreicht. Für die Ehrengäſte iſt auch
eine Beſichtigung der Gräflich Berckheimſchen Weinkellereien in
Aus=
ſicht genommen. Unter den gegen Schluß der „Weinheimer Woche‟
anberaumten Vorträgen ſind zu erwähnen ein Lichtbildervortrag des
Obſtbau=Inſpektors Martin aus Ladenburg über Obſtbau, Vorführung
einer Bodenfraiſe für Landwirte, ſowie ein Vortrag des Oberingenieurs
Urban aus Ludwigshafen a. Rh. über die „neue deutſche
Schnellbau=
weiſe
Im Zuſammenwirken von Stadtverwaltung und
Kaufmann=
ſchaft ſoll die „Weinheimer Woche”, die in dieſem Jahre, und zwar
vom 4. bis einſchließlich 12. September erſtmalig veranſtaltet wird,
jedes Jahr regelmäßig wiederholt und zu einem Hauptverkehrsfeſt für
h.
die Bergſtraße ausgeſtaltet werden.
* Erbach i. O., 13. Aug. Im Klublokal, „Gaſthaus zum Adler”
fand geſtern abend die Generalverſammlung der Ortsgruppe Erbach
des Odenwaldklubs ſtatt. Sie mußte in dieſem Jahre verſpätet
abgehalten werden, da vorher der Geſamtodenwaldklub mit ſeiner
Hauptverſammlung hier tagte. Den Jahresbericht erſtattete Herr Ing
Sommer, den Kaſſenbericht der Rechner, Herr Fehr. Bei der
Vorſtands=
wahl wurden die früheren Vorſtandsmitglieder, mit Ausnahme des
Schriftführers, der ſein Amt freiwillig niedergelegt hatte, und durck
Herrn Kauß erſetzt wurde, wiedergewählt. Am kommenden Sonntag
unternimmt die Ortsgruppe ihre 8. Wanderung, die die Teilnehmer
diesmal an den Neckar, und zwar nach der Minneburg und Stolzeneck,
führt. Abfahrt 6.25 Uhr morgens nach Eberbach (Sonntagskarten
löfen), Rückfahrt ab Neckargerach mit der Bahn.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 12. Aug. Die Getreideernte
nimmt nun auch auf den Höhen ſo allmählich ihren Anfang —
all=
mählich, denn die Witterung iſt ſo, daß die Schnitter keinen rechten
Anfang bekommen können. Wo das Korn ſich gelegt hatte, wurde es da
und dort auch bei nicht völliger Reife geſchnitten und auf Haufen geſtellt
und dieſe Haufen mit einem Hut verſehen. Der Ertrag verſpricht gut
zu werden, doch ſind manche Aecker durch Wicken recht verunkrautet
Beſonders ſchön ſteht heuer der Hafer. Für unſere Gegend kann man
trotz der ungünſtigen Witterung, von einem ſchlechten Ernteausfall
nicht ſprechen, allerdings müßte die Ernte gut eingebracht werden
können.
* Aus dem Rieb, 13. Aug. Die Kirchweihen nehmen im Ried
nun auch ihren Anfang. Den Reigen eröffnet am Sonntag, den
15. ds. Mts. die Gemeinde Trebur. In kurzen Abſtänden folgen dann
Geinsheim, Ginsheim, Aſtheim, Biſchofsheim. In Trebur wird
be=
reits eifrig vorgearbeitet. In 5 oder 6 Sälen wird Tanzmuſik
ſtatt=
finden und die Jahrmarktsbuden treffen weit ſtärker ein als in den
Vorjahren.
* Lampertheim, 13. Aug. Der vor 14 Tagen bei Bäckermeiſter
Seelinger in der Wilhelmſtraße erfolgte Einbruch hat durch die
Tätigkeit der Kriminalpolizei ſeine Aufklärung gefunden. Derſelben
gelang es, in Sandhofen zwei Burſchen von 19 Jahren zu verhaſten
und bei der Durchſuchung ihrer Wohnung die geſtohlenen Gegenſtände
teilweiſe wieder beizubringen. Hierbei fielen ihr aber auch noh andere
Sachen in die Hände, die die Diebe anderwärts entwendet hatten. Bei
der Vernehmung geſtanden dieſe denn auch eine ganze Reihe von
Ein=
brüchen ein, die ſie an anderen Orten der Umgebung ausgeführt haben
und die ihrer Aufklärung harrten. — Gegen 2 Uhr brach geſtern
nach=
mittag im Anweſen von Stumpf in der Arndtſtraße Feuer aus. Ein
mit Stroh gefüllter Holzſchuppen wurde ein Raub der Flammen. Ueber
die Entſtehungsurſache konnte noch keine Feſtſtellung erfolgen. Da
ge=
rade geſtern abend ein Vertreter einer Berliner Firma in der
Gemeinde=
ratsſitzung ein Referat über Waſſerveſorgung", für unſere Gemeinde
hielt, dürft vielleicht das geſtvige Vorkommnis dazu beitragen, ſich
end=
lich einmal ernſtlich mit der Anlage einer Waſſerleitung zu befaſſen. —
Das Standesamtsregiſter weiſt für den Monat Juli folgende Zahlen
auf: Geburten 21, Eheſchließungen 9, Sterbefälle 2.
* Groß=Gerau, 13. Auguſt. Eine Windhoſe richtete im Groß=
Gerauer Park und im Mörfelder Wald große Verwüſtungen an. Starfe
Buchen und Eichen, ſowie Obſtbäume auf den Feldern wurden von dem
Orkan umgeriſſen. Beſonders charakteriſtiſch für die Gewalt des
Stur=
mes iſt ein Fall, bei dem eine 70 Zentimeter ſtarke Eiche zwei Meter
über der Erde umgeknickt wurde. Auf den Feldern wurden
Getreide=
haufen bis zu 50 Meter weit weggetrieben.
* Langen, 13. Aug. Die Einbruchsdiebſtähle, die in der
letzten Zeit die Einwohnerſchaft beunruhigten, werden ihr Ende
gefun=
den haben. In einer der letzten Nächte gelang es nämlich, Einbrecher
bei einem neuen Diebſtahlsverſuch abzufaſſen und feſtzunehmen.
* Offenbach, 13. Aug. Es iſt heute ein Jahr verfloſſen ſeitdem der
hochgelegte Bahnkörper der Bebraer Bahn innerhalb des Stadtgebietes
dem Verkehr übergeben wurde. In unſerer raſchlebigen Zeit dürften
viele den Verdruß, den ſie einſt über das lange Warten vor den
ge=
ſchloſſenen Bahnübergängen empfanden, bereits vergeſſen haben.
Gleich=
zeitig iſt die damals vielfach gehegte Hoffnung, innerhalb eines Jahres
werde der Umbau des Hauptbahnhofes endlich vollendet ſein, nicht in
Erfüllung gegangen. Wohl iſt der Damm für den dritten Bahnſteig,
an dem künftig die Rodgaubahn endigen wird, aufgeſchüttet, der
Holz=
oberbau des Tägerdaches iſt aber erſt dieſer Tage in Arbeit gegeben
worden. Es wird wohl Dezember werden, bis die Rodgaubahn in den
Hauptbahnhof einmünden kann. Der Umbau des Gebäudes des
Haupt=
bahnhofes ſchreitet indeſſen rüſtig fort. Man ſieht mit jedem Tage
mehr, daß nach dem Um= und Erweiterungsbau von dem bisherigen
Ge=
bäude kaum noch eine Mauer ſtehen wird, denn manches, was man ſtehen
laſſen wollte, hat ſich als abbruchreif erwieſen. Der Umbau wächſt ſich
ſo erfreulicherweiſe immer mehr zu einem vollſtändigen Neubau aus.
Von den Bahnunterführungen, deren Fahrbahn durchweg einen Meter
tiefergelegt werden muß, iſt erſt eine umgebaut, die zweite ſeit Montag
im Umbau begriffen. Für zu viel des Guten hält man vielfach, daß bei
jeder Unterführung eine Bedürfnisanſtalt angebaut wird. Die Koſten
dafür hat die Stadt allein zu tragen. Den eigentlichen Zweck werden
dieſe Anſtalten doch nicht ganz erfüllen, da ſie nachts geſchloſſen ſein
werden.
g. Gonſenheim, 10. Aug. Die Turngeſellſchaft beſucht am Sonntag,
den 15. Auguſt, den Turnverein Frei=Weinheim anläßlich der
Ein=
weihung der neuen Turnhalle. Mit der Einweihung iſt ein
Bezirks=
wettſchwimmen in dem herrlichen neuen Strandbad vorgeſehen. Es ſoll
einen Familienausflug geben. Die Hin= und Rückfahrt wird mit Autos
erfolgen, da die Bahnverbindung ungünſtig iſt. Der Fahrpreis für
die Hin= und Rückfahrt koſtet nur 1 Mk. für eine Perſon. Anmeldungen
für die Autofahrt ſind zu richten bis 12. Auguſt an Herrn Joſef Betzel,
Grabenſtraße, oder Jak. Friedr. Wohn, Herrnweg.
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in jeder Rollenzahl geben wir zu fabelhaft billigen Preisen
ständig ab.
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vorm. Frankfurter Tapetenfabrik
Fernruf 1513,
Schleiermacherstr. 23, hinter dem Gerichtegebäude.
Das Polfsbegehren in Heſſen.
Einſpruch der heſſ. Nechtsparteien gegen die
Zuſammen=
ſetzung des Landes=Abſtimmungsausſchuſſes.
In der geſtrigen Sitzung des Landesabſtimmungsausſchuſſes für
Prüfung des Volksbegehrens auf Auflöſung des Heſſiſchen Landtags
ließen die heſſiſchen Rechtsparteien durch einen ihrer Beiſitzer folgende
Erklärung gegen die Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes abgeben:
„Im Auftrage des Heſſiſchen Landbundes, der Deutſchen Volkspartei
und der Deutſchnationalen Volkspartei erheben wir Einſpruch gegen
die Zuſammenſetzung des Landesabſtimmungsausſchuſſes für Prüfung
des Volksbegehrens auf Auflöſung des Heſſiſchen Landtags. Nach
Ar=
tikel 28 Abſatz 2 der Landes Wahlordnung ſoll der Landes=Wahlleiter
vor Berufung der Beiſitzer die Parteileitungen hören. Dieſer Vorſchrift
hat der Landes=Abſtimmungsleiter, nicht entſprochen, denn die
Deutſch=
nationale Volkspartei iſt weder gefragt, noch berückſichtigt worden. Die
Argumentation des Landes=Abſtimmungsleiters, die unter dem Namen
„Heſſiſcher Wirtſchafts= und Ordnungsblock”, zum Zwecke des
Volks=
vegehrens und der Volksabſtimmung auf Auflöſung des Heſſiſchen
Landtags zuſammengeſchloſſenen 3 Parteien ſeien eine einzige Partei,
iſt falſch. Keine der 3 Parteien hat ihre Selbſtändigkeit aufgegeben,
was daraus erſichtlich iſt, daß unter allen Veröffentlichungen des
Wirt=
ſchafts= und Ordnungsblocks die 3 beteiligten Parteien geſondert
unter=
zeichnet haben.
Angeſichts dieſer Tatſachen erweckt die Berufung zweier
ſozial=
demokratiſcher Beiſitzer in den Ausſchuß den Eindruck der Parteilichkeit.”
Die geſtrige Sitzung des Landeswahlausſchuſſes im Gebäude des
Staatsminiſteriums wurde um 10 Uhr 15 Minuten durch
Miniſterial=
rat Bornemann eröffnet.
Abg. Heinſtadt (Z.) erklärt, der Sinn ſeiner geſtrigen
Aus=
führungen im Anſchluß an die Frage, ob der Ausſchuß zu Recht beſtände
oder nicht, ſei der geweſen, daß die Mitglieder des Ausſchuſſes nicht
kompetent ſeien, zu beurteilen, ob der Ausſchuß zu Recht beſtehe oder
nicht, und daß, wenn Beſchwerden oder Bedenken vorlägen, dieſe an
anderer Stelle vorgebracht werden müßten.
Miniſterialrat Bornemann ſtellt feſt, daß er nicht geſagt habe:
„Es gibt keine Inſtanz, die gegen Entſcheidungen des Ausſchuſſes
Ein=
ſpruch erheben kann.‟ Er habe vielmehr ausgeführt: Es gibt wohl
keine Inſtanz, die gegen die Entſcheidung, die ich hinſichtlich der
Be=
rufung des Ausſchuſſes getroffen habe, irgendwie etwas entſcheiden
kann.
Dr. Kleinkurt verlieſt darauf die obenſtehende Erklärung der
Rechtsparteien.
Miniſterialrat Bornemann: Ich habe die in Frage kommenden
Parteien gehört. Die Behauptung in der Erklärung, daß das nicht
der Fall geweſen ſei, iſt jedenfalls irvig. Als Partei erſcheinen nach
meiner Auffaſſung hier der Wirtſchafts= und Ordnungsblock, die
Sozial=
demokratiſche Partei, die Demokratiſche Partei, das Zentrum und die
Kommuniſtiſche Partei. Meine Auffaſſung, daß der Wirtſchafts= und
Ordnungsblock als Partei im vorliegenden Falle zu betrachten ſei, ſtützt
ſich auf einen analogen Vorgang im Jahre 1925. Damals gab es bei
der Reichspräſidentenwahl auch einen Block, den Reichsblock, der auch als
Partei aufgetreten iſt. Bei der Berufung des damals zu bildenden
Wahlausſchuſſes kamen auch nicht die drei hinter ihm ſtehenden
Par=
teien in Frage, ſondern lediglich der Reichsblock. Die Rechtsparteien
hätten damals keinen Einſpruch erhoben. Der damaligen Auffaſſung
bin ich hinſichtlich der Berufung dieſes in Aktion getretenen
Landes=
abſtimmungsausſchuſſes gefolgt.
Dr. Kleinkurt: Der Wirtſchafts= und Ordnungsblock iſt nichts
anderes als das, was man bei einer Reichstagswahl Liſtenverbindung
nennt. Es handelt ſich hier um drei geſonderte Parteien, von denen
jede einzeln unterſchrieben hat. Dieſe Art Liſtenverbindung ſtellt ein
rein taktiſches Vorgehen dar zum Zweck der Erreichung des geſteckten
Ziels und nicht etwa eine Verwiſchung der Parteigrenzen. Der in der
Erklärung niedergelegte Einſpruch iſt vorſorglich. Wir behalten uns
weitere Schritte vor.
Die Abgeordneten Widmann, Heinſtadt, Reiber und Hardt wenden
ſich gegen dieſen Einſpruch.
Niniſterialrat Bornemann führt aus, die von Dr. Kleinkurt
verleſene Erklärung enthalte zum Schluß einen verſteckten Vorwurf der
Pa
rteilichkeit. Er erhebe gegen dieſen Vorwurf energiſch und
entſchie=
den Einſpruch. Er ſei bemühr, eine Verſtändigung herbeizuführen.
Das Protokoll der geſtrigen Sitzung wird verleſen und genehmigt.
Die weiteren Verhandlungen des Ausſchuſſes, die ſich mit ſtrittigen
Fragen über die Gültigkeit bzw. Ungültigkeit der Eintragungen oder
gar ganzer Liſten befaſſen, führen zu dem Ergebnis, daß man über alle
weſentlichen Punkte in der nächſten Sitzung einen juriſtiſchen Berater
hören will, der auch die Kompetenz des Landesabſtimmungsausſchuſſes
in einem mündlichen Gutachten feſtlegen foll.
Schluß der Beratungen nach 2 Uhr.
Nächſte Sitzung Dienstag vormittag 10 Uhr.
Weiſenau, 11. Aug. Spar= und Darlehnskafſe. Die
hieſige Kaſſe hatte im Vorjahre einen Geſamtumſatz von 5 714 891 Mk.
und einen Reingewinn von 3735 Mk. Die Anzahl der Mitglieder
be=
trägt 250 Perſonen. Die Reſerven ſind auf 3135 Mk. und das
Auf=
wertungskonto auf 91 914 Mk. angewachſen. Die Aufwertungsforderung
aus Hypotheken beziffert ſich auf 88364 Mark. Geſchäftsmobiliar und
Utenſilien ſind mit 400 Mk. bewertet. Auf Spareinlagen ſchuldet die
Kaſſe 103 448 Mk., und den Genoſſen in laufender Rechnung 106 670 Mk.
Das Guthaben im Konto=Korrentverkehr beträgt 178 434 Mk. Die
Ge=
ſamthaftſumme der Mitglieder hat ſich um 2000 Mk. vermindert und
beträgt jetzt 125 000 Mk.
M. Bingen a. Rh., 12. Aug. Ein neues Rheinſchiff. Auf
ſeiner erſten Bergreiſe befindet ſich das neue Nieſentankſchiff „Bavaria”
der N. V. Tankſchiff Maatſchappy in Rotterdam im Anhand des
Rad=
ſchleppdampfers „Ragner‟. Das neue Schiff iſt auf eine holländiſchen
Schiffswerft in Kapelle an der Yſſel erbaut und beise folgende
Ab=
meſſungen: 115 Meter Länge, 13 Meter Breite, 2,7 eter Tiefgang.
Die Ladefähigkeit des auf das modernſte eingerichtea FSchiffes beträgt
3080 Tonnen. Die erſte Fahrt legt es mit einer Ladung Benzin von
2500 Tonnen, die nach Ludwigshafen beſtimmt iſt, zurück.
b. Friedberg, 13. Aug. Zur Feier des Verfaſſr2=stages fand in
dem Saale von Groß=Friedberg ein Feſtakt ſtatt, der gfehr zahlreich
be=
ſucht war. Die Eröffnungsanſprache hielt Herr Regierungsvat Dr.
Grein, die Feſtrede Herr Dekan Vogel aus Bruchenbrücken. Ein aus
Herren von Bad Nauheim und Friedberg zuſammengeſetztes Quintet.
brachte Schubert’ſche Kompoſitionen u. a. das ſogenannte
Forellen=
quintett op 114 in meiſterhafter Weiſe zu Gehör; außerdem verſchönte
das Doppelquartett Friedberg=Feuerbach den Abend durch den Vortrag
einer Anzahl hübſcher Geſänge.
* Rodheim bei Friedberg, 13. Aug. Ihr 40jähriges
Be=
ſtehen konnte die hieſige Kleinkinderſchule feſtlich begehen.
Der Gründer der Schule, Kirchenrat Wiſſig von Bad=Nauheim, hielt
die Feſtrede. Bei der Feier wirkten die Geſangvereine und der
evan=
geliſche Frauenchor mit. Im Namen der Kirchengemeinde ſprach Pfarrer=
Job, die Glückwünſche der Gemeinde überbrachte Beigeordneter Grau.
* Gießen, 10. Aug. Am Sonntag wurde die neue
Poſtauto=
linie Gießen—Kleebachtal im Beiſein der Vertreter des
Kreisamts Gießen, der Stadt Gießen, der Poſtbehörde, des
Verkehrs=
vereins Gießen, ſowie der Gemeindevorſteher von Groß=Rechtenbach,
Hochelheim, Hörnsheim und Lützellinden eröffnet. Die Fahrt führte über
Klein=Linden, Lützellinden, Groß=Rechtenbach, Hörnsheim, Hochelheim
Dronolzhauſen nach Nieder=Kleen. In Groß=Rechtenbach fand ein
Be=
grüßungseſſen ſtatt, bei welchem Bürgermeiſter Schneider=Groß=
Rechten=
bach die Gäſte namens der Gemeinden des Kleebachtals begrüßte. Ferner
hielten Anſprachen Beigeordneter Dr. Hamm namens der Stadt Gießen,
Regierungsrat Dr. Braun vom Kreisamt Gießen, Poſtdirektor Selig=
Gießen, Kreisſchulrat Fiſcher=Gießen, Schwieder vom Verkehrsverein
Gießen u. a. m. Nach dem Eſſen ging die Fahrt nach Gießen zurück,
wo Beigeordneter Dr. Hamm die Gemeindevertreter namens der Stadt=
Gießen bewillkommnete. Eine kleine Feier im Hotel Kobel bildete den
Abſchluß der ſo ſchön verlaufenen Eröffnungsfahrt.
* Lich, 12. Aug. Vom Scheunengerüſt herabgeſtürzt
iſt im nahmen Birklar der Arbeiter Gottwalz. Die Verletzungen waren
ſo ſchwer, daß er bald darauf ſtarb.
7
das
Mainzer Aktian-8
Vertreter:
Carl KöslIng
Darmstadt
Elisabethenstr. 44 (11403a
Nummer 224
Seite 7
Reich und Ausland.
Neues Eiſenbahnunglück bei München.
Zwölf Tote.
C. München. Die Reichsbahndirektion München teilt
mit, daß der beſchleunigte Perſonenzug
Regens=
burg—München, 8.58 Uhr ab Regensburg, in der Nähe
von Langenbach bei Freiſing auf bisher unaufgeklärte Weiſe
entgleiſt iſt. Zwei bis drei Perſonenwagen des Zuges ſind
umgeſtürzt, mehrere Perſonen wurden getötet und verletzt. Ein
Hilfszug iſt zur Unfallſtelle abgegangen.
Von der Betriebsinſpektion bei der Reichsbahndirektion
München wird mitgeteilt, daß bis jetzt zwölf Perſonen als
tot, ſieben als ſchwer und zwanzig als leicht
ver=
letzt feſtgeſtellt wurden. Es handelt ſich um den beſchleunigten
Perſonenzug Berlin—München Nr. 858.
Die Verwaltung der Reichsbahndirektion Berlin gibt
fol=
genden Bericht über das Eiſenbahnunglück bei Freiſing heraus.
Heute, Freitag, vormittag 9.28 Uhr, iſt die Lokomotive des
be=
ſchleunigten Perſonenzuges 858 Regensburg—München an einer
Umbauſtelle bei der Einfahrt in die Station Langenbach bei
Freiſing entgleiſt. Die nachfolgenden Wagen wurden
umge=
riſſen und ineinander geſchoben. Es ſind bisher 12 Tote, ſieben
Schwerverletzte und 20 Leichtverletzte feſtgeſtellt worden. Die
Hilfsaktion konnte in außerordentlich ſchneller Zeit durchgeführt
werden, weil Aerzte und Sanitätsmannſchaften aus Freiſing in
Kraftwagen" herbeigeſchafft wurden. Hilfszüge trafen ferner
aus Landshut und München in kürzeſter Zeit ein. Die Toten
und Verletzten ſtammen durchweg aus Regensburg und
Um=
gebung. Die beiden Gleiſe ſind geſperrt. Der
Perſonenzugver=
kehr wird durch Umſteigen an der Unglücksſtelle aufrecht erhalten.
Die D=Züge werden über Ingolſtadt umgeleitet.
Zu dem Eiſenbahnunglück in Langenbach wird weiter
gemel=
det: Außer den bereits gemeldeten zwölf Toten und 27
Ver=
wundeten ſind in den Trümmern eines Perſonenwagens
noch zwei Paſſagiere eingeklemmt, an deren
Be=
freiung augenblicklich noch gearbeitet wird. Der bayeriſche
Mini=
ſterpräſident Dr. Held hat ſich ſofort nach Bekanntwerden des
Unglücks an die Unglücksſtätte begeben.
Wie das Unglück geſchah. — Der Bericht des Lokomotivführers
Der Lokomotivführer des verunglückten Zuges 858 gibt an, daß er
an der Unglücksſtelle in dem vorſchriftsmäßigen Tempo von 72 Km.
gefahren ſei. Das Unglück ereignete ſich in der Weiſe, daß die 72
Ton=
nen ſchwere Maſchine des Zuges ſowie drei Packwagen und der
Poſt=
wagen den Gleiswechſel bereits überfahren hatten, als plötzlich an der
ſogenannten Fangſchiene ein Schraubenzwinger abgeſchlagen wurde und
dadurch der Wechſel teilweiſe verſtellt wurde. Der Zug riß infolgedeſſen
ab. Der abgeriſſene Teil des Zuges fuhr weiter, während der
Spitzen=
wagen ſich dann überſchlug und auf die linke Fenſterſeite auf den
Bahn=
körper zu liegen kam. Bei den folgenden Wagen" iſt vermutlich die
Bremsvorrichtung nur ungleichmäßig in Funktion getreten, denn die
nächſten fünf Wagen waren teilweiſe ſchräg geſtellt und mit dem
Kopf=
teilen ineinander geſchoben. Der vollkommen umgeſtürzte Wagen
ent=
hielt die Reiſenden aus der Richtung Regensburg und hat auch die
Toten und Verwundeten zu verzeichnen. Die letzten ſieben Wagen
blie=
ben unbeſchädigt und auf dem Bahnkörper ſtehen. Nur die
Kopf=
ſeite des erſten Wagens dieſes Zugteiles wurde eingedrückt.
Frankfurter Chronik.
WSN. Der Ueberfall auf den Artiſten Lippold. Die
amtlichen Ermittlungen in der Ueberfallſache auf den Artiſten Lippold
am Gutenbergdenkmal in der Nacht zum 4. Auguſt haben bis jetzt
keinerlei Anhaltspunkte dafür gegeben, daß die Tat aus politiſchen
Beweggründen begangen worden iſt. Es iſt vielmehr feſtgeſtellt, daß
ſich Lippold in angeheitertem Zuſtande befand und ein gewöhnlicher
Naufhandel ſtattgefunden hat. Die Ermittlungen nach den Tätern ſind
noch nicht abgeſchloſſen.
Ein Wormſer Glückwunſch zur Frankfurter Brückenweihe.
WSN. Frankfurt a. M. Die hiſtoriſchen Beziehungen zwiſchen
den Städten Worms und Frankfurt ſchildert anſchaulich ein
Glückwunſch=
ſchreiben, das Bürgermeiſter Metzler namens der Stadt Worms zur
Frankfurter Brückenweihe geſandt hat. In dem Schreiben heißt es:
„Zur Feier der glücklichen Vollendung der an Stelle der „Alten Brücke‟,
des älteſten hiſtoriſchen Mainübergangs, errichteten neuen Brücke, beehrt
ſich die Stadt Worms, der verehrten Nachbarſtadt, mit der ſie alte
Ueberlieferungen länger als ein Jahrtauſend verbinden,
freundnachbar=
liche und herzliche Grüße zu ſenden. Gerade die Stadt Worms hat ja
als die älteſte der privilegierten Städte, im Jahre 1074 die Zollfreiheit
in Frankfurt durch Kaiſer Heinrich IV erhalten und dieſes Recht bis
gu der Zeit der großen Umwälzung um 1800 alljährlich beim
Pfeifer=
gericht in feierlicher Weiſe erneuert. Wenn auch der Glanz und die
Größe unſerer Stadt durch ein hartes Schickſal im Laufe der
Jahr=
hunderte mit dem glänzenden Aufſtieg der Nachbarſtadt Frankfurt nich
mehr Schritt halten konnte, ſo blieben doch die Beziehungen mit der
immer reicher aufblühenden Mainſtadt ſtets rege und bedeutungsvoll.
Es ſoll nicht vergeſſen werden, daß nach der völligen Zerſtörung der
Stadt im Jahre 1689 der Rat der Stadt Worms in Frankfurt ſich
ver=
ſammeln und von dort aus in jahrelanger Arbeit den Wiederaufbau der
Stadt in die Wege leiten konnte. Wenn auch das einſt mächtigere
Worms den Vorrang an die glücklichere Nachbarſtadt abgetreten hat, ſo
darf es doch auch heute noch voll Stolz der alten Zeit gedenken, und
begrüßt und beglückwünſcht die Handelsmetropole Frankfurt von Herzen.
Mögen die Beziehungen zwiſchen Frankfurt und Worms auch weiterhin
in nachbarlicher Freundſchaft ſich auswirken, zum Heil und Segen für
das ſchöne, blühende Land am Rhein und Main und zum Beſten des
ganzen deutſchen Vaterlandes.
Beſchädigung der Speyerer Schiffsbrücke.
fm. Speyer. Die Reichsbahndirektion Speher teilt mit, daß ein
mit Backſteinen beladenes Schiff an der Rheinbrücke bei Speher
auf=
gefahren iſt. Das Schiff iſt im Sinken begriffen, während die Brücke ſo
ſchwer beſchädigt wurde, daß ſie drei Tage unpaſſierbar iſt. Der
Verkehr wird inzwiſchen über Mannheim umgeleitet. Die
Perſonen=
züge Speher-Bußhof fallen bis auf weiteres aus.
Exploſion in der Anilinfabrik.
fm. Ludwigshafen. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe
explodierte in der Anilinfabrik ein großer Behälter, der
leicht entzündbaren, flüſſigen Stoff enthielt. Es wurde dadurch ein
er=
heblicher Schaden verurſacht. Perſonen kamen nicht zu Schaden.
Unter einer umſtürzenden Brücke begraben.
DD. Zweibrücken. Am Mittwoch nachmittag war der
Schloſ=
ſermeiſter Neurohr mit einigen Geſellen und Lehrlingen damit
be=
ſchäftigt, bei Mittelbexbach eine morſch gewordene Unterführung der
Drahtſeilbahn, die von der Grube Frankenholz nach der Kohlenwäſche
am Bahnhof Bexbach führt, durch eine neue zu erſetzen. Plötzlich brack
die ganze Brücke zuſammen und begrub die darauf Stehenden unter ſich.
Der Meiſter konnte nur als Leiche unter den Trümmern hervorgezogen
werden, während mehrere Lehrlinge durch Arm=, Bein= und
Rippen=
brüche ſchwer verletzt wurden und in das Krankenhaus nach Homburg
überführt werden mußten. Die Straße nach Neuenkirchen, an der die
Unfallſtelle liegt, wurde für den Verkehr geſperrt.
Schwerer Ueberfall mit Brandſtiftung.
Osnabrück. In der Nacht zum Donnerstag wurde in
Suden=
felde bei Iburg ein Ehepaar von einem Eindringling im
Schlafzimmer überfallen. Die Frau wurde von dem
Ver=
brecher ſolange gewürgt, bis ſie beſinnungslos hintenüberſtürzte. Dann
verſetzte der Täter dem Ehemann zwei Beilhiebe auf den Kopf und
zündete hierauf das Haus und die Scheune an, die in Flammen
auf=
gingen. Im letzten Augenblick konnte die Frau ſich retten; der Mann
iſt ſchwer verletzt. Der Täter, ein ehemaliger Knecht des überfallenen
Ehepaares, wurde am nächſten Morgen erhängt aufgefunden. Es ſoll ſich
um einen Racheakt handeln.
Gertrud Ederle in Stuttgart.
c. Berlin. Die Kanalſchwimmerin Gertrud Ederle iſt zum
Be=
ſuche ihrer ſchwäbiſchen Heimat in Begleitung ihrer älteſten Schweſter
in Stuttgart eingetroffen. Auf und vor dem Bahnhof hatte ſich eine
ungeheure Menge verſammelt, die die kühne Schwimmerin mit
Begei=
ſterung begrüßte. Vertreter der Schwimmvereine trugen ſie auf den
Schultern vom Bahnſteig zur Bahnhofshalle, wo ſie von einem
Ver=
treter der Stadt und dem amerikaniſchen Konſul herzlich willkommen
geheißen wurde. Von Stuttgart fuhr Frl. Ederle im Auto nach
Biſ=
ſingen bei Kirchheim, zu ihrer Großmutter.
Samstag, den 14. Auguſt 1926
Ehrung für Dr.=Ing. Carl Benz.
Eine ſinnreiche und eigenartige Ehrung bereitete die Akademiſche
Gruppe für Kraftfahrzeugbau an der Techniſchen Hochſchule Hannover
dem in Ladenburg bei Mannheim wohnenden greiſen Erfinder des
Auto=
mobils, Dr.=Ing. e. h. Carl Benz. Anläßlich der 40jährigen
Wie=
derkehr des Tages, an dem der Genannte zum erſten Male auf einem
Wagen mit Gasmotorenbetrieb durch die Straßen von Mannheim fuhr,
unternahmen 7 Mitglieder der Gruppe mit einem der älteſten noch
vor=
handenen Benzwagen, einem ſogenannten Benz=Comfortable aus dem
Jahre 1895, eine Fahrt nach Mannheim von Hannover. Der Wagen
befand ſich im Beſitz des Lehrſtuhles für Kraftwagenbau und wurde
eigens für dieſen Zweck von ihnen wieder inſtandgeſetzt. In
ununter=
brochener Tag= und Nachtfahrt wurde von Freitag morgen bis
Sonn=
tag mittag die 450 Kilometer lange Strecke von Hannover nach
Laden=
burg zurückgelegt, ohne daß der Motor, trotz ſtärkſter Inanſpruchnahme
auf ſtarken Steigungen, den Dienſt verſagt hätte. Die Fahrer löſten ſich
alle vier Stunden ab, zu welchem Zwecke ein Begleitwagen mitgeführt
wurde. Hinter Göttingen, das am Nachmittag erreicht war, wurde die
ſtarke und anhaltende Steigung nach Dransfeld und ſpäter nach Kaſſel
glänzend überwunden. Vor Hannoveriſch=Münden wurde der Wagen
vom Automobilklub Kurheſſen erwartet und nach Kaſſel geleitet, wo die
Teilnehmer Gäſte des Klubs waren. Der Benzwagen lief in der Nacht
allein weiter, während die Begleitmannſchaft übernachtete. Das jetzt
fol=
gende Stück bis Marburg ſtellte an Wagen und Fahrer beſonders hohe
Anſprüche, einmal wegen der geringen Beleuchtung, hauptſächlich aber
während des andauernden Auf und Ab des Geländes. Frankfurt, wo
ebenfalls große Vorbereitungen zu einem feierlichen Empfang getroffen
waren, wurde leider zur Nachtzeit paſſiert, da ſich infolge des ſchwierigen
Geländes eine Verſpätung gegen die vorgeſehene Abwicklung der Fahrt
einſtellte. In Weinheim wurden die Wagen vom Rheiniſchen
Auto=
mobilklub eingeholt und nach dem feſtlich beflaggten Städtchen
Laden=
burg geleitet. Außer der Familie Benz hatten ſich der Vorſtand der
Benzwerke und die Spitzen der Stadt vollzählig zur Begrüßung
einge=
funden. Am Abend wurde dann der Wagen nach Mannheim überführt.
Dgs „Nchilleion” auf Korfu — als Spielfiab?
Blick auf das Schloß Achilleion.
Das Schloß Achilleion auf der Inſel Korfu, das dem früheren
deutſchen Kaiſer gehörte und im Kriege von der griechiſchen
Regierung enteignet wurde, iſt jetzt an ein ausländiſches
Kon=
ſortium verkauft worden. Das herrliche Schloß ſoll von den
Käufern als Spielklub eingerichtet werden.
Zur Exploſionskataſtrophe von Cſepel.
EP. Budapeſt. Obwohl die in ſpäter Nachtſtunde veröffentlichte
halbamtliche Meldung über die Exploſion in der Pulverfabrik von
Cſepel die erſten Meldungen als übertrieben bezeichnet und feſtſtellt, daß
es ſich zumeiſt nur um leichte Verletzungen handelt, ſcheint die
Kata=
ſtrophe doch einen rieſigen Verluſt an Menſchen und Sachgütern
ver=
urſacht zu haben. Die Anlage der Fabrik Manfred Weiß bildet einen
ganzen Stadtteil mit Wohnhäuſern, einer Schule und einem Spital
und dehnt ſich über einen Raum von 10 Quadratkilometern aus. Es
ſind 16 Pulvermagazine in die Erde gebaut, die durch ſtarke Mauern
von einander getrennt waren und mit Schießpulver und Ekraſit gefüllt
waren. Die Urſache der Exploſion iſt bisher noch ziemlich unaufgeklärt.
Der erſte Bericht ſpricht von einer Selbſtentzündung, wogegen nach
einer anderen Verſion behauptet wird, die Kataſtrophe ſei auf einen
verbrecheriſchen Anſchlag zurückzuführen. Angeblich ſoll die
Magazin=
wache ſchon vor mehreren Tagen verdächtige Leute in der Nähe der
Magazine beobachtet haben, und ein Arbeiter behauptet ſogar, einige
Minuten vor der Exploſion auch Schüſſe gehört zu haben, die einer der
Wachleute abgegeben haben ſoll, um ſeine Kollegen auf verdächtige
Leute aufmerkſam zu machen. Dieſe Behauptung konnte aber bis zur
Stunde nicht überprüft werden, da von den 24 Wachleuten nur 15
auf=
gefunden werden konnten, während 9 von ihnen noch vermißt werden.
Die 15 geretteten Wachleute erklären, die Schüſſe nicht gehört zu haben.
Sicher iſt nur, daß die Exploſion um 6.45 Uhr in einem der Magazine
erfolgte und ſich ſofort auf zwei weitere ausbreitete. Nach 10 Minuten
flogen dann noch zwei in die Luft. Der Schaden in den übrigen Teilen
der Fabrikanlage iſt ebenfalls enorm. Anſcheinend gibt es hier ſechs
weitere Menſchenopfer. Die unweit der Pulvermagazine gelegene Stoff=
Fabrik und das Spital wurden völlig zertrümmert. Die Mauern der
Stofffabrik, ein aus Eiſenbeton hergeſtelltes Gebäude, hielten zwar dem
Luftdruck ſtand, ſämtliche Fenſterverkleidungen wurden aber
herausge=
riſſen und in die Luft geſchleudert. Viele Perſonen erlitten durch den
Luftdruck einen Nervenſchock. Zwei Arbeiter ſind taubſtumm geworden.
Im Spital der Fabrik ſtürzte die Frontmauer ein, wodurch mehrere im
Spital befindliche Kranke ſchwer verletzt wurden. Auch ſoll es einige
Tote gegeben haben. — Nach dem letzten amtlichen Bericht konnte das
durch die Exploſion hervorgerufene Feuer um ½10 Uhr abends gelöſcht
werden.
Neuer Verſuch einer Kindesentführung in Breslau.
c. Berlin. Mehrere Blätter melden aus Breslau, daß dort
ein dreijähriges Mädchen vor der Haustür ſeiner elterlichen Wohnung
von einem fremden Mann ergriffen und in der Richtung
nach der Oder fortgetragen wurde. Die Kleine ſchrie laut nach ihrer
Mutter und ſchlug auf den Kopf des Fremden ein. Als Paſſanten durdk
die Hilferufe des Kindes aufmerkſam wurden, ſetzte der Mann das
Kind auf den Boden und entkam unerkannt. Die polizeilichen Nachfor
ſchungen blieben ergebnislos. Es iſt die Vermutung ausgeſprochen
worden, daß der Entführer mit dem Breslauer Kindesmörder
iden=
tiſch iſt.
Großfeuer.
c. Berlin. Nach einer Meldung des „B. T.” aus
Wipper=
fürth vernichtete ein Großfeuer drei Wohnhäuſer und die
dazu gehörigen Nebengebäude. Dreizehn Familien ſind obdachlos und
haben ihre ganze Habe verloren.
Beſchießung eines deutſchen Fiſchdampfers.
Berlin. Der Fiſchdampfer „Karoline Sprenger” iſt am 25. Mai
innerhalb der isländiſchen Dreimeilenzone von einem isländi
ſchen Kreuzer, obwohl der Fiſchdampfer kein Fanggeſchirr
aus=
gebracht hatte und keinerlei Anſtalten zum Entweichen traf, ohne
vor=
herige Warnung ſcharf beſchoſſen worden, ſo daß die
Ma=
ſchine durch die einſchlagende Granate ſchwer beſchädigt wurde. Der
Dampfer wurde durch den Kreuzer aufgebracht und in Veſtmannaoyja
mit einer Strafe wegen angeblich verbotenen Fiſchens belegt.
Bemer=
kenswert iſt, daß die Koſten einer proviſoriſchen Reparatur des Schiffes
von dem isländiſchen Kapitän bezahlt wurden, ſowie daß ein Offizier
des Kreuzers auf dem Fiſchdampfer die Herausgabe der
Granatſpreng=
ſtücke zu erzwingen ſuchte. Wie die Blätter berichten, hat das
Aus=
wärtige Amt nach Prüfung und Feſtſtellung des Sachverhalts in
Kopen=
hagen am Montag Vorſtellungen erheben laſſen. Die däniſche
Regie=
rung ſagte eine Andwort zu, die noch erwartet wird.
Europas Kriegsſchulden und alkoholhaltige Getränke.
In Nr. 212 des „Darmſtädter Tagblatts” wird auf ein von
ameri=
kaniſchen Alkoholgegnerverbänden veröffentlichtes Manifeſt hingewieſen,
worin erklärt wird, daß Europa ſeine Kriegsſchulden leicht bezahlen
könnte, wenn es auf den Genuß alkoholiſcher Getränke verzichten würde.
Dieſe kühne Behauptung erinnert an jene weiſe Lehre, nach der es
jeder, der auf den Alkohol= und Tabakgenuß Verzicht leiſtet, zu einem
reichen Mann bringen könnte. Leider hat dieſes Muſterexemplar eines
Menſchen bisher noch niemand zu Geſicht bekommen. Aehnlich ergeht
es den alkoholkonſumierenden Völkern. Wenn die Verfaſſer des
genann=
ten Manifeſts nun gar behaupten, daß Amerika ſeinen Wohlſtand
aus=
ſchließlich dem Verzicht auf den Genuß alkoholiſcher Getränke verdanke,
o iſt dies eine Behauptung ohne Beweisführung. Zweifellos iſt der
Alkoholgenuß in Amerika nach der Trockenlegung des Landes weſentlich
zurückgegangen — nach der Schätzung des Direktors des
Geſundheits=
amtes der Stadt New York, Dr. Hubbard, um zirka 50 Prozent —
nicht aber der Koſtenaufwand für alkoholiſche Getränke. Es iſt demnach
ein Trugſchluß, den Wohlſtand Amerikas auf den Verzicht auf
Alkohol=
genuß zurückzuführen. Der Wohlſtand Amerikas iſt lediglich in den
wirtſchaftlichen Zuſtänden begründet. Wäre es jedoch möglich, ganz
Europa zur Verzichtleiſtung auf den Alkoholgenuß zu bekehren, ſo wäre
dadurch eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Zuſtände bei weitem nicht
bedingt. Im Gegenteil würde durch den Fortfall des geſamten
Gärungs=
gewerbes, das in Deutſchland allein rund eine halbe Million Arbeiter
und Angeſtellte beſchäftigt, das Heer der Arbeitsloſen weſentlich
ver=
größert werden, ganz abgeſehen von den ſonſtigen wirtſchaftlichen
Nach=
teilen, wie Fortfall der Getränkeſteuer und dergleichen, die ſich
notwen=
dig daraus ergeben würden. Ferner iſt zu berückſichtigen, daß die
Gel=
der, die heute für alkoholiſche Getränke von der Bevölkerung verausgabt
werden, unter einem Alkoholverbotgeſetz — immer in der
Voraus=
ſetzung, daß es überhaupt durchgeführt wird — für Getränke anderer
Art verausgabt würden. Denn reines Waſſer, das die Natur koſtenlos
liefert, würde wohl ſchwerlich das Nationalgetränk eines Volkes werden.
Damit fallen alle guten Ratſchläge amerikaniſcher Alkoholgegner in
bezug auf die Schuldenabtragung Europas in nichts zuſammen. Die
Löſung dieſes gewiß ſehr ſchwerwiegenden Problems ſollte man
Män=
nern überlaſſen, die etwas von der Sache verſtehen, und keinen
Quackſalbern.
Eine verirrte Granate.
Aachen. Am 10. Auguſt, nachmittags gegen 4.30 Uhr, ſchlug eine
Granate von einer Artillerie=Scharfſchießübung bei Dahlem (Kreis
Schleiden) 78,3 Kilometer links der Strecke Köln—Trier, etwa 30
Meter=
von der Straße entfernt in Wieſengelände ein. Etwa 100 Meter von
dieſer Stelle arbeitete eine Rotte. Die Granate überflog den
Bahn=
körper drei Minuten nachdem der Pilgerzug 4618 die Stelle paſſiert
hatte. Eine Exploſion erfolgte nicht. Die Granate wurde am nächſten
Tage nachmittags während einer Zugpauſe durch franzöſiſche Offiziere
geſprengt. Die Vehörden haben bei den zuſtändigen Beſatzungsſtellen
ſofort Schritte unternommen, um zu veranlaſſen, zur Verhütung
der=
artiger Vorfälle Vorſorge zu treffen.
Das geſunkene engliſche U=Boot gehoben.
London. Das in Devonport geſunkene engliſche U=Boot wurde
am Freitag vollkommen gehoben und ins Trockendock gebracht.
Die Leichen der bei dem Unglück umgekommenen ſechs
Per=
ſonen wurden geborgen.
Stinmen aus dem Leſerkreiſe.
Dr die Beröſfentlichungen unter dieſer Ueberſchrift Übernimmt die Redaktlon keineriet
Der=
aiwertung; für ſie bleibt auf Grund des §21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
— (Einſendungen, die nicht verwendet werden, fönnen nicht
der Einſender verantwortlich.
zurückgeſandt, die Ablehnung nicht bearinset werden
Eine Anregung für den Herrngarten.
Einen beſonderen Schmuck und eine Freude für jeden Naturfreund
bilden im Herrngarten die vielen großen und ſchönen Bäume.
Präch=
tige alte Bäume ſind es. Außer allgemein bekannten Arten ſind mehrere
durch Geſtalt und Alter auffallende Exemplare dabei, deren Namen wohl
den meiſten Beſuchern nicht bekannt ſind. Nachdem der Herrngarten
durch die Neueinrichtung zu einem richtigen Volkspark gemacht wird
wäre es zur Belehrung für die Jugend und für jedermann von
Inter=
eſſe, die Art und die Namen der Bäume kennen zu lernen, an denen
uns der Weg vorbeiführt. Ich möchte deshalb anregen, daß man (was
auch anderwarts ſchon geſchehen iſt) an den Bäumen kleine Täfelchen
mit dem Namen anbringt, und zwar deutlich genug, daß man ſie vom
Weg aus ſehen kann, ohne den Naſen zu betreten. (Vielleicht ließe ſich
auch am Rand des Raſens die Bezeichnung anbringen.) Meines
Er=
achtens genügt bei den meiſten Bäumen der deutſche Name; wer die
wiſſenſchaftliche, lateiniſche Bezeichnung wiſſen will, findet dazu in
L. Saeng.
Büchern oder ſonſtwo Gelegenheit.
Seeheim.
Die Hotels, Penſionen und Gaſtwirtſchaften in Jugenheim und
Seeheim klagen durchweg über den ſchlechten Geſchäftsgang in dieſem
Sommer. Wenn man berückſichtigt, daß Automobiliſten,
Motorrad=
fahrer und Radfahrer in der heutigen Zeit den Hauptbeſtandteil der
Gäſte ausmachen, die etwas verzehren und Geld ausgeben, ſo darf man
ſich nicht über das Fortbleiben dieſer Paſſanten wundern, denn die
Straße, die von Darmſtadt nach Seeheim-Jugenheim führt, iſt ab
Malchen in derartig ſchlechtem Zuſtand und ſo voller Löcher, daß man
als Automobiliſt alle Augenblicke einen Achſenbruch befürchten muß,
Während die Straße von Darmſtadt über Eberſtadt bis zum
Grenz=
ſtein Malchen ſich ſtets in tadelloſem Zuſtand befindet, weiſt dieſelbe
ab Malchen nach Jugenheim direkt lebensgefährliche Löcher auf. Die
Bürgermeiſtereien Seeheim und Jugenheim ſollten energiſch darauf
dringen, daß dieſer Zuſtand endlich behoben wird und die
Hauptzufuhr=
ſtraße zu den Luftkurorten Seeheim und Jugenheim wieder hergerichtet
wird, ſonſt haben ſie ſich den Zurückgang des Fremdenverkehrs ſelbſt
mit zuzuſchreiben.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
Dritter Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung
vom 12. Auguſt fielen: 2 Gewinne zu 25 000 Mk. auf Nr. 235 618;
2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 254 138; 6 Gewinne zu 3000 Mk. auf
Nr. 73 468, 192023, 268 434; 6 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 25 952,
199 425, 237 637; 24 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 11360, 17 543,
21 288, 58 729, 94 881, 103 430, 112022, 151 954, 209 953, 223 741,
33 721, 236 507; ferner wurden gezogen: 88 Gewinne zu 500 Mark
In der Nachmittags=
und 168 Gewinne zu 300 Mark. —
Ziehung fielen: 4 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr. 248 041, 263 750;
4 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 107 625, 161 228; 2 Gewinne zu
3000 Mk. auf Nr. 165 742; 28 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 17 606,
26 138, 2 379, 63 963, 66 B1, 108 021, 151 163, 162 600, 166 270,
167 388, 195 862, 249 435, 256 450, 281357; 34 Gewinne zu 1000 Mk.
auf Nr. 17 316, 17 511, 19 521, 39 738, 78 885, 135 786, 168 304,
191 116, 202 024, 207 936, 220 348, 257 808, 266 342, 269 059, 276 659,
281 658, 299 521; ferner wurden gezogen: 84 Gewinne zu 500 Mark
und 222 Gewinne zu 300 Mark. — Im Gewinnrad
verblie=
ben: 2 Prämien zu je 500 000 Mk., 2 Gewinne zu je 500 000, 2 zu
je 300000, 2 zu je 200 000, 2 zu je 100000 4 zu je 75 000, 4 zu je
50 000, 10 zu je 25000, 54 zu je 10000, 96 zu je 5000, 306 zu je
3000, 500 zu je 2000, 1100 zu je 1000, 2980 zu je 500, 7170 zu je
300 Mark.
V. 11228
Statt
zu
trinken
odurch Sie an heißen Tagen nur immer neuen
Durst hervorrufen, sollten Sie stets die belebenden.
nervenerguickenden Dr. Hillers Pfeffermünz nehmen.
Sie werden sich jederzeit angeregt und erfrischt
fühlen. Verlangen Sie aber stets die echten
Dr. HILLENS
DFEFEERMÖNZ
Vertr,: O, Brückmann, Darmstadt, Rheinstr. 13½
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Samstag, den 14. Auguſt 1926
Nummer 224
K
Opnt, Splet und Tarnen.
Der Sport des Sonntags.
Die Hochſaiſon im Sport hält an. Nach den Meiſterſchaften der
DSB.=Leichtathleten, der Schnimmer, Ruderer und Amateur=
Radſport=
ler werden am Samstag und Sonntag dieſer Woche die Titelkämpfe der
Turner in der Leichtathletik und im Schwimmen, die Radſport=
Meiſter=
ſchaften der Berufsradler, die deutſchen Tennis=Meiſterſchaften, die
deut=
ſchen Schwerathletikmeiſterſchaften der Altersklaſſen und andere
bedeut=
ſame Kämpfe folgen. Wenn man weiß, daß Titelkämpfe die Krönung
der Saiſon bedeuten, dann verſteht man auch den Wert der ſportlichen
Kämpfe dieſer ereignisreichen Wochen zu wirdigen.
Selbſt im
Fußball
bei dem man jetzt doch erſt nur von einer Vorſaiſon ſprechen kann, iſt
das Programm des Sonntags bemerkenswert. Zunächſt werden in
Süddeutſchland die Qualifikationsſpiele mit folgenden
Be=
gegnungen fortgeſetzt: Bezirk Bayern: Würzburger Kickers gegen
Schwaben Augsburg, Schwaben Ulm gegen Wacker München; Bezirk
Württemberg=Baden: F. C. Birkenfeld gegen 1. F. C.
Pforz=
heim, Union Böckingen gegen Phönix Karlsruhe; Rheinbezirk:
F. C. Mannheim 08 gegen Sp. Vg. Sandhofen, F. C. Pirmaſens gegen
VfR. Kaiſerslautern. — Erwähnenswert ſind eine Reihe von
Freund=
ſchaftsſpielen, die in der Hauptſache zur Vorbereitung auf die neue
Meiſterſchaftsſaiſon dienen ſollen. Es ſpielen: 1. F. C. Nürnberg gegen
V.f. R. Mannheim (Sonntag), Müinchen 1860 gegen V.f.B. Leipzig,
Karlsruher F. V. gegen Stuttgarter Kickers, Phönix Ludwigshafen
gegen S. C. Stuttgart, FSV. Frankfurt gegen 1. F. C. Nürnberg
(Samstag), F. C. Pirmaſens gegen F. C. Hanau 93, 1. F. C. Freiburg
gegen Nordſtern Baſel, Rot=Weiß Frankfurt gegen Cl. f. R. Köln und
AS. Straßburg, Mainz 05 gegen FSV. Frankfurt (Sonntag), Haſſia
Bingen gegen Germania Frankfurt, Sp.=Vg. Oberſtein gegen Germania
Frankfurt, F. V. Saarbrücken gegen Würzburger F. V. 04 uſw. — Der
gute Ruf des ſüddeutſchen Fußballs führt auch wieder etliche heimiſche
Mannſchaften in andere Landesverbände. So trägt der deutſche Meiſter
Sp.=Vg. Fürth Spiele gegen Arminia Hannover und St. Georg
Ham=
burg aus. Der ſüddeutſche Meiſter Bayern München eröffnet eine
Ferienreiſe mit einem Kampf gegen den Hamburger S. V. und ASV.
Nürnberg weilt in Leipzig. — Von weiteren wichtigen Begegnungen im
Reich ſeien die internationalen Kämpfe: Städteſpiel Berlin gegen
Buda=
peſt (im Grunewald=Stadion) und Viktoria Hamburg gegen
Stadtmann=
ſchaft Kopenhagen erwähnt.
Leichtathletik.
Einen Sonntag nach den deutſchen Leichtathletik=Meiſterſchaften
bringt der S. C. Komet Berlin traditionsgemäß das deutſche „
Cham=
pionat der Streckenläufer über 25 Kilometer” aus.
Das Rennen gilt als brandenburgiſche und deutſche Meiſterſchaft, ſowie
als internationale Konkurrenz. Am Titelkampf beteiligt ſich die geſamte
deutſche Langſtreckenläufer=Elite. Als Favorit gilt der Marathonſieger
der Kampfſpiele, Reichmann=Siegburg.
Deutſche Turnerſchaft.
Die D. T. bringt am Samstag und Sonntag im Düſſeldorfer
Rhein=
ſtadion ihre Meiſterſchaften im volkstümlichen Turnen
(Leichtathletik) und Schwimmen zum Austrag. Die Veranſtaltung,
auf die wir mehrfach hinwieſen, hat ein außerordentlich reichhaltiges
Programm und bringt das beſte Sportlermaterial der D. T. an den
Stark. Auch bei den Turnern ſind in der Leichtathletik und im
Schwim=
men während der letzten Zeit bemerkenswerte Leiſtungsverbeſſerungen
zu verzeichnen geweſen. Im Wettſtreit der Beſten wird es jetzt wohl.
wieder manche neue D. T.=Höchſtleiſtung geben.
Schwerathletik.
Im Innenraum der Frankfurter Radrennbahn werden am Sonntag
die deutſchen Schwerathletik=Meiſterſchaften der
Altersklaſſen ausgetragen.
Schwimmen.
Die 1. Zwiſchenrunde um die deutſche
Waſſerballmeiſter=
ſchaft führt in Magdeburg den ſüddeutſchen Vertreter,
Jungdeutſch=
land Darmſtadt mit Weißenſee 1900 zuſammen. — Die deutſchen
Strom=Meiſterſchaften über eine Meile im Rhein bei
Duis=
burg bringen ein erleſenes Feld an den Start. Bei den Herren iſt der
Titelverteidiger Vierkötter=Köln wieder Favorit, und das um ſo mehr,
da er gerade ein ſcharfes Vorbereitungstraining für die Durchquerung
des Aermelkanals hinter ſich hat. Handſchuhmacher=Dortmund, Zander=
Danzig. Brehme=Kaſſel und Hoffſtetter=Ansbach ſind ſeine
hauptſächlich=
ſten Gegner.
Boxen.
Im Berliner Lunapark wird am Sonntag die deutſche
Halb=
ſchwergewichtsmeiſterſchaft ausgekämpft. Bewerber um den
nach Samſon=Körners freiwilligem Rücktritt freigewordenen Titel ſind
nach zahlreichen Qualifikationskämpfen der Magdeburger Diekmann und
der Kölner Schmehling.
Tennis.
Die bereits am Donnerstag in Angriff genommenen deutſchen
Tennis=Meiſterſchaften werden am Sonntag auf den Plätzen
der Hamburger Tennis=Gilde zu Ende geführt. An einem internationalen
Turnier in St. Moritz nehmen auch die beiden deutſchen Spieler Dr.
Landmann und Demaſius teil. Das Turnier hat inſofern größere
Be=
deutung, als hier erſtmalig nach dem Kriege wieder deutſche und
fran=
zöſiſche Spieler zuſammentreffen.
Nadfahren.
Auf der Olympiabahn in Berlin kommen am Sonntag die
deut=
ſchen Stehermeiſterſchaften zum Austrag. Tags zuvor
werden in Berlin die deutſchen Fliegermeiſterſchaften
ausgetragen. Von den Straßenrennen des Tages intereſſieren der
„Große Opelpreis vom Bodenſee” (VDRV. 220 Kilometer), der „
Nieder=
ſachſenpreis” in Hannover (199,7 Kilometer BDR.) und Neumark—
Ingolſtadt—Neumark (130 Kilometer BDR.).
Moskau-Berlin in acht Stunden.
Pilot Hans Lange.
Nachdem auf der Linie Moskau—Königsberg eine Flugzeit von
fünf Stunden erzielt worden iſt, was einer
Stundengeſchwindig=
keit von 220 Kilometern entſpricht, konnte der Deruluft=Pilot
Hans Lange, einer der älteſten Friedensflieger, im Flugdienſt
der Deutſchen Luft=Hanſa ein weiteres ſehr gutes Ergebnis
er=
zielen. Lange flog mit dem Apparat D. 906 im Anſchluß an den
Deru=Luft=Flugdienſt Moskau-Königsberg von Königsberg
nach Danzig in 40 Minuten und von Danzig nach Berlin in
2 Stunden 5 Minuten, gegenüber einer fahrplanmäßigen Zeit
von 4½ Stunden. Der Flug verdient beſondere Würdigung, da
er bei dem jetzt herrſchenden ungünſtigen Wetter glatt
durch=
geführt wurde. Die Fahrzeit Moskau-Berlin iſt ſomit auf
8 Stunden herabgedrückt worden, wodurch es möglich iſt, die in
Moskau am frühen Morgen übernommene Poſt noch am gleichen
Tage in Berlin zur Zuſtellung zu bringen.
Leichtathletik.
F. C. Union 1913 e. V. Darmſtadt.
Am morgigen Sonntag hält der F.C. Union ſeine diesjährigen
leichtathletiſchen vereinsinternen Wettkämpfe ab. Zur Austragung
ge=
langen je ein Dreikampf für Damen und Alte Herren, ſowie ein
Fünf=
kampf für die Jugendklaſſe. Füir die Aktiven ſind 12 Einzelkonkurrenzen
ausgeſchrieben, ſo daß jedem auf ſeinem Spezialgebiet Gelegenheit
ge=
boten iſt, ſich zu betätigen. Durch die ſehr zahlreich eingegangenen
Mel=
dungen mußte der Beginn auf vormittags 8½ Uhr feſtgeſetzt werden.
Die Entſcheidungskämpfe beginnen nachmittags um 2½ Uhr. Dieſelben
werden von zwei Fußballſpielen umrahmt, und zwar um 1½ Uhr von
dem 1. Entſcheidungsſpiel um die Jugendmeiſterſchaft des Gaues
Berg=
ſtraße? Als Gegner ſtehen ſich die beiden 2. Jugendmannſchaften von
Arheilgen und Union gegenüber, denen es bereits gelungen iſt, ſich den
Titel Gruppenmeiſter zu erkämpfen. Anſchließend an die leichtathletiſchen
Wettkämpfe ſtehen ſich die A.H.=Mannſchaft von Weiterſtadt und die
Sonderelf der Beſſunger in einem Freundſchaftstreffen gegenüber. Die
Preisverteilung findet abends anläßlich eines gemütlichen
Beiſammen=
ſeins im Vereinsheim ſtatt,
Kraftſport.
Deutſche Meiſterſchaften in Frankfurt.
Auf den deutſchen Meiſterſchaften in Frankfurt a. M. werden am
Sonntag folgende Mitglieder des Athletikſportvereins 1895 Darmſtadt
ſeine Farben dort vertreten: Die beiden Altmeiſter Georg Schleidt
Europa= und mehrmaliger Deutſchmeiſter im Stemmen (Aelteſtenklaſſe),
Joſeph Otto ſen., Weltmeiſter und Weltrekordmann ſowie
deut=
ſcher Meiſter im Stemmen, Ringen und Gewichtwerfen, 50 Kilogramm,
(Altersklaſſe). In der Aktivität: Konrad Feldmann, Ludwig
Rühl Stemmen (Leicht= und Federgewicht), Ferd. Otto,
Gewicht=
werfen 25 Kilo (Leichtgewicht).
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 98 — O. F. C. Kickers Offenbach.
In dem am morgigen Sonntag nachmittag 4 Uhr zwiſchen dem
Sportverein Darmſtadt 98 und dem O. F. C. Kickers ſtattfindenden
Privatſpiel treten die Offenbacher in ſtärkſter Aufſtellung an. Ihre
Mannſchaft ſteht:
Wigidahl
Bock
Herzog
Stein
Beſt
Baier
Block Dünker
Balder
Rupp Beuttler
Die Darmſtädter treten in derſelben Aufſtellung an, wie ſie die
beiden vorangegangenen Spiele abſolvierten. Nur wird an Stelle des
verhinderten Müllmerſtadt der Trainer der Mannſchaft, Hegyi,
halb=
rechts ſtürmen. Für Fußballſachverſtändige wird es intereſſant ſein zu
beobachten, wie der alte ungariſche Internationale mit 2 ſeiner
ge=
lehrigſten Schüler, mit Wenner II und Michaelis, zuſammenarbeiten
wird. — Vor dem Spiel der Ligamannſchaften treffen ſich die
beider=
ſeitigen Ligaerſatzmannſchaften.
Germania Pfungſtadt — V. f. L. Neu=Iſenburg.
Der Germania=Sportplatz in Pfungſtadt wird morgen der Schauplatz
eines intereſſanten Fußballſpieles ſein. Um ½4 Uhr ſtehen ſich die
Ligamannſchaften obiger Vereine gegemüber. Der zum Mainbezirs
zählende V. f. L. Neu=Iſenburg hat im vergangenen Spieljahr die
Meiſterſchaft ſeiner Klaſſe, der Kreisliga, errungen und ſteigt in diefem
Jahr infolge der Fuſion zwiſchen V. f. R. und Helvetia=Frankfurt ohng
weiteres zur Bezirksliga auf.
Deutſche Tennis=Meiſierſchaften.
Immer noch zweifelhaftes Wetter, aber doch Beginn der Kämpfe.,
Frl. Außem geſchlagen.
Trotzdem auch noch am Freitag die Witterung in Hamburg ziene
lich mäßig war, konnte doch endlich der Kampf um die Tennis=
Meiſter=
ſihaften aufgenommen werden. Die Senſation des Tages war die
Nieder=
lage von Frl. Außem=Köln gegen Frl. Hofmann=Hamburg.
Man hatte doch allgemein angenommen, daß ſich die jugendliche
Rhein=
länderin bis zur Vorſchlußrunde durchſetzen würde, Nach prächtigem
Dreiſatzkampf ſiegte Frl. Hofmann 4:6, 6:4, 6:4. Die übrigen Ergebniſſe
waren ziemlich normal. Sie lauten:
Herren=Einzel: von Kehrling — Otto 6:2, 6:3, 6:3;
Molden=
hauer—Roland 6:4, 6:1. 6:"
Prenn—Galvao 6:2, 6:3, 6:3; Wetzel—
2; Dr.
Lorenz 6:4, 7:5, 1:6, 4:6, 7:5; Rahe—Gottlieb 6:3, 3:6, 6:2, 6
Buß—Frenz 6:3, 4:6, 6:0, 7:5; Schomburgk—Taruella 6:3, 9:7, 6:1; Dr.
Deſſart-Bräuer 3:6, 6:3, 6:3, 5:7, 6:0.
Damen=Einzel: Jakobiny—Hehrod 6:0, 6:8, 6:1; Dubienſka
gegen Vormann 6:8, 6:4, 6:2; Fr. Hemp-Delgeroix 6:3, 6:4; Fr.
Petery=Varada-Bremme 6:2, 6:2; Frau Buß—Wurmſtich 6:1, 5:3;
Hofmann-Außen 4:6, 6:4, 6:4; Frau Neppach-Jakobiny 6:3, 6:3.
Weihermann gegen von Schmidt 6:0, 6:0; Petery=Varada—Stephanus
6:1, 6:2; Buß—Gräfin Bredow 6:0, 6:1.
Gemiſchtes Doppel: Frl. Amende=Gottlieb gegen
Dela=
eroix=Wetzel 7:5, 6:8, 6:4; Galvao=Lane gegen Dubienſka=Dr. Brandis
6:2, 6:1.
Herren=Doppel: von Kehrling=Rahe gegen Frenz=
Macken=
thum 6:4, 4:6, 6:1, 6:3.
Segelflug.
Der neue Segelflug=Strecken=Weltrekord 55,2 Kilometer.
Wie wir bereits meldeten, verbeſſerte der Kaſſelaner Kegel am
Donnerstag, nachmittag, mit einem Fluge von der Waſſerkuppe (Rhön)
nach Gompertshauſen/SachſenMeiningen den Strecken=Weltrekord im
Segelflug. Die genaue Vermeſſung der Strecke ergab jetzt eine Länge
von 55,2 Kilometer, eine Entfernung, die den alten Strecken=Weltrekord
des Darmſtädter Nehrings von 24,6 Kilometer um das
Doppelte überbietet.
Waſſerball.
Jungbeutſchland gegen Schwimmverein Frankfurt 7:1 (4:0)
Jugendmannſchaften.
Durch dieſen überlegenen Sieg im Frankfurter Stadion üüber die
Jugend des Frankfurter Schwimmvereins beendete Jungdeutſchlands
Jugend die Vorrunde der Verbandsſpiele ohne Punktverluſt. Die
Mann=
ſchaft, die keinen ſchwachen Punkt aufweiſt, fährt am Samstag mit den
beſten Ausſichten nach Göppingen auf das ſüddeutſche Kreisjugendfeſt.
Der Stand der einzelnen Vereine nach Schluß der Vorrunde iſt
folgender:
Vereine
Spiele gew. unentſch. verl.
Tore Punkte
Jungdeutſchland
20:1
Heſſen Darmſtadt 3
3
6:5
S.=V. Frankfurt
5:10
1. Frankfurter S.C. 3
3
0
1:16
Radfahren.
Internationale Steherrennen.
Auf der Mainzer Radrennbahn finden am Sonntag, nachmittags,
wieder Radrennen ſtatt, die diesmal eine beſonders gute Beſetzung
auf=
zuweiſen haben. In Dauerrennen über 30 und 40 Kilometer gehen
ſo gute Fahrer, wie der Belgier van Ruyſſeveldt (Schrittmacher
Meichs=
ner), Sawall=Berlin (Häßlich) und Dobe=Berlin (Wittig) an den Start.
Das Rahmenprogramm wird von bekannten Amateuren wie Matheis,
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Nummer 224
Samstag, den 14. Auguſf 1926
Seite 9
Die Kiichener=Legende.
A. B. London, 10. Auguſt.
Der ſchweigſame britiſche Feldmarſchall, deſſen Wortkargheit
und Zurückgezogenheit ein gutes Teil zur Schaffung des
ge=
heimnisvollen Halbdunkels beitrugen, das ſeine Perſon
umit=
tert, hat durch die Art ſeines Todes noch mehr als durch ſein
undurchdringliches Weſen zu Lebzeiten die Zungen in Bewegung
geſetzt. Um die hohe Figur mit dem ewig düſteren
Geſichts=
ausdruck hat die Fama ein üppig wucherndes Geranke von
Ge=
rüchten geſchlungen, und heute, mehr als zehn Jahre nach dem
Tode Lord Kitcheners, tobt um dieſe Wallenſteingeſtalt und die
Einzelheiten ihres tragiſchen Unterganges ein Kampf der
Mei=
nungen, ſo ſtürmiſch, wie das bewegte Meer, das in der Nacht
des 5. Juni 1916 um die Orkney=Inſeln brandete und den
Kreu=
zer „Hampſhire” ſamt Seeleuten und dem
Höchſtkommandieren=
den der britiſchen Flotte verſchlang.
In dieſen Streit ſind in dramatiſcher Aufeinanderfolge zwei
Ereigniſſe geplatzt. Vorgeſtern trat der Journaliſt Frank Power
mit ſeiner aufſehenerregenden Meldung hervor, daß er das Grab
Kitcheners an der Küſte von Norwegen aufgefunden und die
Leiche des Feldherrn nach England gebracht habe. Geſtern gab
die Admiralität ein Weißbuch heraus, das die mit dem Tode
Kitcheners verknüpften Umſtände genau darlegt.
Der amtliche Bericht wiederholt im allgemeinen ſchon
Be=
kanntes, gibt aber weitere Einzelheiten, die beſtimmt ſind, der
Legendenbildung ein für alle mal ein Ziel zu ſetzen. Die
„Hampſhire” iſt auf eine deutſche Mine gelaufen. Es befanden
ſich keine deutſchen Spione an Bord des Schiffes. Eine
Bomen=
exploſion hat nicht ſtattgeſunden. Niemand iſt vergiftet, niemand
erſchoſſen worden. Der Reiſeplan des Feldmarſchalls war nur
ſechs Beamten und Offizieren bekannt. Von verräteriſchen
Um=
trieben in hohen Kreiſen kann keine Rede ſein. Kitchener iſt
auch nicht gerettet worden und in einem Boot entkommen. Alles
das ſind Märchen. Die nackte Tatſache iſt: Die „Hampſhire‟
fiel einer deutſchen Mine zum Opfer in einem Minenfeld, das
der britiſchen Flotte im allgemeinen, nicht dem Feldmarſchall
galt. Nur durch eine Verkettung von Umſtänden wählte die
„Hampſhire” den Umweg gerade durch dieſes Minenfeld, weil ſie
den normalen Weg für zu gefährlich hielt. Ein Schickſalsdrama
von der erſchütternden Wucht einer Aeſchylostragödie.
Der Bericht der Admiralität gibt zweifellos die Wahrheit.
Er deckt ſich, was deutſches Zutun zu dem britiſchen Trauerſpiel
anbetrifft, mit dem ſchon längſt vorliegenden deutſchen Material.
Ob aber dieſer Bericht, wie man hofft, die Volksphantaſie
be=
friedigen und den Mythus zum Schweigen bringen wird, iſt mehr
als fraglich. Das Volk hat aus Kitchener einen übernatürlichen
Halbgott gemacht, der nicht einfach in den Wellen verſchwindet.
Selbſt Kitcheners kürzlich verſtorbene Schweſter zählte zu der
frommen Gemeinde, die auch heute noch nicht an den Tod des
ſtarken, ſchweigenden Mannes glaubt, ſondern hofft, daß er eines
Tages in Macht und Herrlichkeit wiedererſcheinen wird. Neben
dieſen Myſtikern behaupten ſich die ſenſationslüſternen
Detektiv=
naturen, die den Bericht der Admiralität mit einem überlegenen
Lächeln abtun und weiter von Gift und Dolch und Bomben und
Spionen und geheimnisvollen Verſchwörern in hohen und
nie=
deren Kreiſen fabeln werden.
Und inzwiſchen ſoll heute aus Norwegen eine Leiche in
Khakiuniform mit Generalsabzeichen und Ordensbändern und
mit einem Schädelwundmal in England eintreffen, das genau
der Wunde entſpricht, die der junge Kitchener ſich in einem Ge=
fecht zugezogen hatte. Die Admiralität erklärt, daß es faſt
aus=
geſchloſſen iſt, daß die Leiche Kitcheners oder irgendeines anderen
Opfers der „Hampſhire”=Kataſtrophe an der norwegiſchen Küſte
angeſpült worden ſei. Aha, wird es heißen, „faſt” unmöglich
alſo nicht ganz unmöglich. Und die Kombinationen und Senſa=
Lord Kitchener.
tionen werden weitergehen und vorausſichtlich nie ein Ende
nehmen. Denn wie läßt ſich in den Rahmen eines amtlichen
Berichts eine Geſtalt bannen, um die die Sage wittert wie um
weiland Kaiſer Rotbart?
2
Nun aber das Allerſchönſte: Eine Stavanger Zeitung meldet
jetzt, daß die Mitteilung des Engländers Powers, er habe den
Leichnam Lord Kitcheners gefunden, eine geſchickte
Vor=
reklame darſtelle für einen Film, den Powers in
Sta=
vanger aufgenommen habe. Nach demſelben Blatt hat Powers
in Stavanger eine Feier an einer Anlageſtelle im Hafen
arran=
giert, wo der Sarg mit der „Leiche” Kitcheners eingeholt wurde.
Sowohl dieſe „Trauerfeier” wie die tatſächlich erfolgte „
Bei=
ſetzung” auf einem Friedhof in der Nähe von Stavanger ſind
von Powers verfilmt worden.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 15. Auguſt 1926.
(Nach der Wetterlage vom 13. Auguſt 1926.)
Wieder ſtärkere Bewölkung und kühler, mit Neigung zu leichten
Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Regenfällen.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 14. Auguſt. 3.30: Aus dem deutſchen Liederkranz:
Liedervorträge Frankfurter Schulen: Liebfrauenſchule, Klaſſe 1a,
Chorleiterin: Fraulein Kuper. — Silcher: Aennchen von Thaaru.
Das ſtille Tal. — Ach
Waldvögelein. — Sandmännchen.
Gott, wie weh tut ſcheiden. O 4.30: Hausorch. Wunſchnachmittag
(Fortſetzung vom 7. Auguſt): Operettenmuſik. Lehar: Weibermarſch
a. „Die luſtige Witwe” — Suppe: Ouv. „Dichter und Bauer”.
— Schubert: Potp. „Dreimäderlhaus”
O. Strauß: „Walzerträume‟
Lehar: „Ich bin zum letztenmal verliebt” a. „Die blaue Mazur”.
Fall: Potp. „Der fidele Bauer” — Winterberg: Aus „
Anne=
lieſe von Deſſau”. O 6.45: „Morgenpoeſie und Abenddichtung in
der deutſchen Literatur”, von Prof. Dr. Schulz. O 7.15: Briefkaſten.
O 7.45: „Soziale Fürſorge und Strafrechtspflege”, von
Magiſtrats=
rat Dr. Michel. O 8.15: Mozart=Serenaden. „Nächtliche Serenade
An Chloe,
— Arie „Un moto di gioja‟
(Serenata notturna)”
— Serenade in D=dur.
„Wohl
Lied. — „Komm liebe Zither”
„Einſam ging ich jüngſt im Haine‟
tauſcht ihr Vögelein”,
Ausf.: Ein Kammerorcheſter. Mitw.:
„Eine kleine Nachtmuſik”.
Frau Anny Guſſe, Sopran. O. Anſchließend bis 12: von Berlin:
Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 14. Auguſt. Sprecher: K. A. Böhringer. O 3:
sGretle von Strümpfelbach erzählt. O 4: Konzert. Mitw.: Gerda
Hanſi, Hilde Binder, H. Eſchwege (Lieder zur Laute), Funkorcheſter.
15 Darvietungen. O 6.15: Morſekurs für Anfänger. O 6.45: H.
Rentſchler: Züchtung von Bienenköniginnen. O 7.15: Heinz
Neu=
berger: Fränkiſche Literatur. O 8: Kammermuſik=Abend d. Philh,
Orcheſters. Mitw.: H. Weil, Cello; A. Weith, Klarinette. Bach;
Suite Es=dur. — Beethoven: Trio. O 9: Gaſtſpiel: Kapelle des
Kameradſchaftsvereins der Hoch= und Deutſchmeiſter, Wien. Leit.:
K. Schiffleitner. Sienkiewiez: Wien, Du Stadt meiner Träume.
Verdi: Fantaſie „Traviata”.
—Strauß: An der ſchönen blauen
Donau. — Komzak: Für luſtige Leut, Potp. — Ziehrer: Weanev
Madln, Walzer. — Benatzky: I möcht wieder amal in Grinzing
ſein. — Schlöpl: Streifzug durch Strauß=Operetten. — Gruber;
Mei Muatterl war a Weanerin. — Schlußmarſch.
Dr. Berger: Ausgeſtorbene und ausſterbende Tiere. O (.25: Dr.
Göttling, Lektor an der Univ. Budapeſt: Das Ungarn von heute,
O 7.50: Dr. Götte: Handelspolitik und Handelsverträge. O 8.30:
Joſef Plaut=Abend. Unter Mitwirkung der Funkkapelle. Leitung;
Konzertmeiſter Ferdy Kauffman. O 10.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 14. Auguſt. 1.10: Muſik.
Darbietungen für Schüler. O 3: Prof. Amſel u. Weſtermann:
Einheitskurzſchrift. O 3.30: Rektor Mehlan: Vom Werden der
Gartenarbeitsſchule. O. 4: Dr. Ebert: Licht und Obſtbau. O 4.30:
Mitt, des Zentralinſtitutes. O 5: Dipl.=Handelsl. Wieg:
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wirtſchaft und Volksernährung.
Hauptſchriftleitung: 1. V. Max Streeſe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: i. V. Andreas Bauer
Veranrwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle.
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
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Seite 10
Samstag, den 14. Auguſf 1926
Nummer 224
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Am 2. 8.: Boll, Eva, geb. Braun, 44 J., Ehefrau des
Straßenbahn=
ſchaffners, Soderſtraße 63. Hundsdorf, Peter, Inſtallateur, 62 J.,
Magdalenenſtraße 5. Am 31. 7.: Lammer, Adam, Privatmann, 57 J.,
Heppenheim a. d. B., hier Stadtkrankenhaus. Wörner, Hildegard, 1 M.,
Marienplatz 1. Am 2. 8.: Lang, Hans, Kaufmann, 41 J., Nieder=
Ram=
ſtadt, hier Stadtkrankenhaus. Am 1. 8.: Lang, Adele Geſchäftsführerin,
37 J., Wilhelminenſtr. Leherzapf, Philipp, Güterkaſſier i. R., 77 J.,
Herderſtr. 2. Am 3. 8.: Röth, Kätchen, 4 Tage, Gr. Kaplaneigaſſe. Am
2. 8.: Geier, Ernſt Georg, 8 J., Blumenthalſtraße 53, hier
Stadt=
krankenhaus. Am 3. 8.: Bitter, Anna Margarethe, geb. Rühl, 42 J.,
30. 7.: Kopp, Georg Ludwig, Gaſtwirt und Verſicherungsdirektor, 53 J.,
Habitzheim, hier Eliſabethenſtift. Niemann. Ernſt Heinrich, Reſtaurateur,
73 J., Bahnhofsplatz 20. Am 1. Auguſt: Horneff, Johann Philipp,
Schneidermeiſter, 54 J., Karlſtraße 24. Becker, Heinrich,
Schneiderlehr=
ling, 17 J., Pfungſtadt, hier Eliſabethenſtift. Am 31. 7.: Germann,
Wilhelmine, geb. Lepper, 61 J.. Ehefrau des Stadtbauarbeiters,
Kaup=
ſtraße 41. Am 1. 8.: Bräunig, Eliſabeth, 6 J., Exerzierplatz, Baracke 1.
Ehefrau des Hausmeiſters, Luiſenplatz 7. Sauer, Otto, 12 Stunden,
Georgenſtraße 13. Landau, Peter, Hilfsarbeiter, 28 J., Karlſtr. 115.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
11. Sonntag nach Trinitatis, den 15. Auguſt 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 14. Aug., abends 8½ Uhr: Andacht. —
Sonntag, den 15. Auguſt, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die
Lu=
kasgemeinde. Pfarrer Kleberger. — Um 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vormittags 8 Uhr: Predigtgottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Lein. — Um 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde.
Pfarrer Vogel. — Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Kle=
berger.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer
Zimmer=
mann. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann,
— Vorm. 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer Zimmermann.
— Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lein,
Walderholungsſtätte beim Beſſunger Forſthaus: Vorm. 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz,
Mollerſtraße 23.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr. 9,
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der
Kinder=
ſchule der Martinsgemeinde).
Martinskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Dr. Wendel. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Oſtbezirk.
Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr: Gottesdienſt zur Eröffnung
des Konfirmandenunterrichts. Pfarrer Beringer.
Altersheim: Vorm. 10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarraſſiſt Lein.
Johanneskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie): Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr:
Chriſten=
lehre für die Mädchen. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Um 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Schäfer. — Abends 8½ Uhr: Vereinsabend
der Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Mädchenvereinigung. — Der Konfirmandenunterricht in der
Betrus=
gemeinde beginnt beſonderer Umſtände halber erſt am 25. Auguſt, für
die Mädchen um 4 Uhr, für die Knaben um 5½ Uhr.
Pauluskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert,
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Nachm.
5 Uhr: Eröffnungsgottesdienſt für den Konfirmandenunterricht. Pfarrer
Rückert. — Sonntag, abends 8 Uhr: Vereinsabend der
Jugendver=
einigung. — Montag, abends 8 Uhr: Vereinsabend des
Jugend=
bundes; abends 8 Uhr: Flickabend für Frauen und Mädchen. —
Mitt=
woch, abends 8 Uhr: Beſprechabend für Aeltere und Jugendvereine,
— Samstag, abends 8 Uhr: Turnen der Jugendvereinigung.
Die Pauluskirche iſt tagsüber zu ſtiller Andacht geöffnet.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Be=
ringer. — Donnerstag, den 19. Aug., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Evang. Sonntagsverein: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Kirchgang,
Nachm. 3 Uhr: Teilnahme an der Feier im Stiftsgarten.
Evangel. Kirche zu Eberſtadt: Sonntag, den 15. Auguſt, vorm.
8¾4 Uhr: Chriſtenlehre der Knaben. — Um 9½ Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Paul. — Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag, abends
8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung. — Donnerstag, abends 8½ Uhr: Wartburgverein (
Leſe=
abend).
In der Provinzial=Pflegeanſtalt: Nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Paul.
Evang, Gemeinde Traiſa: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. (Konfirmandenausflug wird
ver=
ſchoben!). — Nachm. ½1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen — Um
½2 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. — Montag: E.J7. G.
Mädchen=
abend. — Mittwoch: Frauenabend. — Donnerstag: E. J. 6.
Jungen=
abend.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Vorm. ½11 Uhr: Chriſtenlehre. — Nachm. 123” Uhr: Ausflug des
Frauenvereins nach Zwingenberg (Erholungsheim Orbishöheſ.—
Diens=
tag: Kirchenchor und Jugendvereinigung. — Mittwoch:
Jungmädchen=
verein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: „Sonntag: Vorm. 9½ Uhr:
Hauptgottesdienſt. — Um 10½ Uhr: Chriſtenlehre. — Nachm. 4 Uhr:
Evang. Bund. — Abends ½9 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch abend:
Jugendbund Wartburg.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Vom 15. bis 22. Auguſt fallen
ſämtliche Verſammlungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſion
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Vom 15. bis 22. Auguſt fallen
ſämtliche Veranſtaltungen aus. Beteiligung an der Zeltmiſſion.
Ehriſtlicher Verein Funger Männer Darmſtadt, e. V.,
Alexander=
ſtraße 22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag, den 15. Auguſt, vorm.
9 Uhr: Morgenwache. — Montag, den 16. Auguſt, und Freitag, den
20. Auguſt, abends 8 Uhr: Turnen in den Turnhallen Soderſtr. bezw.
Ludwigs=Oberrealſchule. — Mittwoch, den 18. Aug., abends 8½ Uhr:
Heimſtunden der Jugendabteilung. — Samstag, den 21. Auguſt, nachm.
3 Uhr: Jungſcharſtunden.
Die übrigen Veranſtaltungen des Vereins fallen für die Dauer der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſſion aus.
Möttlinger Freunde=Kreis: Die Bibelſtunde fällt während der
Evangeliſation der Deutſchen Zeltmiſion aus.
Erſicher — Zummer 234
Sonntag, den 15. Auguſt, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. — Vom 15, bis
22. Auguſt jeden Abend im Zelt.
Die Ehriſtengemeinſchaft. In dieſer Woche finden keine
Veran=
ſtaltungen ſtatt.
Katholiſche Gottesdienſtordnung in der St. Martinskapelle (
Herd=
weg) und in Liebfrquen (Klappacherſtraße).
Sonntag, den 15. Auguſt 1926.
Beichtgelegenheit in der Martinskapelle: Samstag, nachm:
von 5—7 Uhr und abends 8—8½z Uhr und Sonn= und Feiertags
mor=
gens von 1.7 Uhr an.
Heil. Meſſen: Sonn= und Feiertags in der Martinskapelle:
Mor=
gens 7 und 8 Uhr (mit Predigt).
Hochamt und Predigt in der Liebfrauenkirche: Sonn= u.
Feier=
tags, morgens ½10 Uhr.
Nachmittagsgottesdienſt an Sonntagen: Um 2 Uhr
Chriſten=
lehre. — Um 13 Uhr: Andacht.
An Feſten um ½3 Uhr: Feierliche Veſper in Liebfrauen.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 15. Auguſt,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. — Mittwoch, den 18. Auguſt, abends 8½4 Uhr:
Ge=
betsſtunde. — Freitag, den 20. Auguſt, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Chriſtl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag;
vorm. ½10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund,
Dienstag, abends 1½9 Uhr:
—Abends 8½4 Uhr: Evangeliſation. —
Bibelſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
15, Auguſt, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. — Um 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. — Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 16. Auguſt, abends
8½4 Uhr: Jugendbund. — Donnerstag, den 19. Auguſt, abends 8½ Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Sauer.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt;
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 15. Auguſt, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. — Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt. — Mittwoch, den
18., Auguſt, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann
will=
kommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 174
Sonntag, den 15. Auguſt, vorm, 10 Uhr: Gottesdienſt. Herr pan der
Smiſſen. — Die übrigen Veranſtaltungen fallen aus wegen
Teil=
nahme an der Arbeit der Deutſchen Zeltmiſſion in Darmſtadt.
Jeder=
mann iſt willkommen,
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heili=
gungsſtunde. — Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. — Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz. — Um 8½ Uhr:
Oeffent=
liche Heilsverſammlung. — Mittwoch und Freitag, abends 8½ Uhr:
Oeffentliche Verſammlung. Es ladet, ein Kapitän M Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. — Abends 81 Uhr: Oeffentl.
Heilsver=
ſammlung. — Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjutantin Land.
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Börſe und Geldmarkt.
Die vorübergehende Erſchütterung der Börſentendenz in der letzten
Woche hatte ihren tieferen Grund nicht etwa in einem
Stimmungs=
umſchwung bei der Spekulation, die vielmehr weiter der Anſicht iſt, daß
bis zur Erledigung der verſchiedenen erwarteten
Großbankkapital=
erhöhungen eine ernſthafte Gefahr für eine Wendung der
Börſenten=
denz nicht beſtehen könne. Ob dieſe Auffaſſung richtig iſt, ſei
dahin=
geſtellt. Wie ſich die jetzigen Kursſteigerungen ausmachen, wenn man
die Brille der Spekulation abſetzt, haben wir ja ſchon kürzlich
aus=
geführt. Ungeachtet deſſen ſteht allerdings feſt, daß tatſächlich die
Ban=
ken anſcheinend ein Intereſſe daran haben, zur Durchführung der
kom=
menden Transaktionen das gute Börſenwetter zu erhalten; denn die
Börſe ſoll demnächſt nicht nur einen größeren Aktienbetrag der
Ver=
einigten Stahlwerke, ſondern auch die Neuemiſſionen der Banken
auf=
nehmen. Daß ſolche tatſächlich zu erwarten ſind, ſcheinen die bisherigen
Schritte der Deutſchen Bank und der Dresdner Bank zu beweiſen.
Außevdem wird aber in Kürze noch ein anderes deutſches
Großunter=
nehmen, die J. G. Farbeninduſtrie, zu einer Heraufſetzung des
Eigen=
kapitals um vorausſichtlich über 100 Mill. Rm. ſchreiten, die auch au
dem Wege über die Börſe untergebracht werden ſollen. Dieſe wird damit
wieder mehr und mehr ihren eigentlichen volkswirtſchaftlichen Zwecken
zugeführt. Die Effektenbörſe ſoll doch ſchließlich nicht nur dazu dienen,
der Spekulation den Lebensunterhalt zu geben, ſondern umgekehrt unter
Anreiz der Spekulation die deutſche Wirtſchaft mit Kapital
verſor=
gen. Die eben angeführten Transaktionen haben nun in der letzten
Woche (wenn man von dem eintägigen Rückſchlag abſieht, der auf
Ge=
winnmitnahmen und eine Geldverſteifung, ſowie erhöhte
Einſchußfor=
derungen der Liquidationskaſſe zurückzuführen war) die Tendenz
be=
herrſcht. Per Saldo ſind weitere anſehnliche Kursſteigerungen
ein=
getreten. Die Börſe ſollte aber trotz Kohlenkonjunktur und
Stahltruſt=
bildung, trotz internationaler Eiſenverſtändigung und
Elektrotruſt=
beſtrebungen nicht vergeſſen, daß die zunehmenden Emiſſionen am
Geld=
markt ſicherlich nicht ganz ohne Auswirkung bleiben werden. Dieſen
dürften Mittel entzogen werden, die bisher im Börſengeſchäft
Verwen=
dung finden konnten, künftig aber an anderer Stelle des deutſchen
Wirt=
ſchaftslebens wirken werden. Die vor einigen Tagen zu verzeichnende
und noch nicht behobene Verſteifung des offenen Geldmarktes iſt bereits
ein Anzeichen hierfür. Die Einzahlungen der Banken auf die
Reichs=
bahnvorzugsaktien (100 Mill. Rm.) und die zweite Reichspoſt=Anleihe
(80 Mill. Rm.), die ſich innerhalb weniger Tage folgten, haben den
Satz für Tagesgeld um mehr als 1½ Prozent anziehen laſſen.
Außer=
den ſchon angedeuteten Kapitaltransaktionen der Großbanken und des
Farbenkonzerns iſt anzunehmen, daß auch von anderen Seiten her bald
weitere Anſprüche an den Geldmarkt geſtellt werden. Man denke hier
an Staat und Kommunen. Durch den im Herbſt ſtets eintretenden
größeren Geſchäftsverkehr der geſamten Wirtſchaft wird der Geldmarkt
ebenfalls ſtärker herangezogen werden. Die Entwicklung des
Reichsbank=
ſtatus wird ſich alſo auch nicht in der bisherigen Weſiſe fortſetzen
kön=
nen. Wenn man dieſe Geſichtspunkte berückſichtigt und ſich außerdem
bei der Kursbildung mehr an die Rentabilitätsmöglichkeiten hält, ſo
wird man die verſchiedenen, jetzt als Hauſſemoment verwerteten
Kapital=
erhöhungspläne ruhiger aufnehmen müſſen. Die jungen Aktien unſerer
Großbanken und der Farbengruppe ſind ebenſo wie die Stahlwerke=
Aktien auch dann noch erſtklaſſige Anlagepapiere, wenn der Kursſtand
der alten Aktien etwas weniger foreiert wäre, als dies heute der Fall
iſt. Dieſe Erwägungen erſcheinen uns notwendig, um das Publikum
ſpäter vor Rückſchlägen zu bewahren.
Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 13. Auguſt.
Medioglattſtellungen und eine plötzlich aufgetretene bedeutende
Ver=
ſteifung des Geldmarktes veranlaßten heute an der Börſe Realiſationen
größeren Umfanges, ſo daß auf allen Gebieten Kurseinbußen
hingenom=
men werden mußten, die beſonders auf dem Montanmarkt einen
grö=
ßeren Umfang annahmen. Auch J.=G.=Werte waren anfangs ſtark
an=
geboten und bis 289 heruntergehandelt. Ueberhaupt iſt man
hinſicht=
lich des Geldmarktes für die Zukunft wenig optimiſtiſcher Auffaſſung
Die ſeit einigen Monaten anhaltende Flüſſigkeit des Geldmarktes dürfte
nach Anſicht der Börſenbeſucher nicht mehr lange anhalten, da die durch
die Neuemiſſionen an den Geldmarkt geſtellten Anforderungen ſehr groß
ſind. Dieſe peſſimiſtiſche Anſicht, die ſchon vor einigen Wochen einmal
aufgekommen war, hat jetzt durch die Diskonterhöhung der Federal
Reſerve Bank of New York neue Nahrung bekommen; bis zur
Feſt=
ſetzung des erſten Kurſes hatten aber die J.=G.=Aktien wieder 2 Proz
aufgeholt und wurden mit 291 notiert. Banken=, Elektro= und
Schiff=
fahrtswerte notierten nur 1 bis 2 Prozent niedriger, aber
Montan=
werte waren ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen und wieſen zur erſten
Notiz Kursverluſte bis zu 5 Prozent auf. Beſonders Deutſch=
Luxem=
burger, Gelſenkirchener und Harpener waren gedrückt. Nach der
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe konnte ſich die Tendenz weiter befeſtigen. J.=G.=
Aktien hatten bald ihren geſtrigen Abendkurs wieder erreicht. Renten
waren ganz vernachläſſigt und uwverändert. Auch im Freiverkehr
wurde nur wenig bei unveränderten Kurſen umgeſetzt. Benz 82.—
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62.—, Frankfurter Handelsbank 90.50, Ufa 39.— und Unterfranken
90.25. Im weiteren Verlaufe machte die Erholung kräftigere
Fort=
ſchritte. Beſonders die J.=G.=Werte zogen kräftig an und konnten
ſchließlich mit 294 feſtgeſetzt werden. Die heute ſtattfindende
Aufſichts=
ratsſitzung, die endgültig über die Frage der Kapitalserhöhung
be=
ſchließen ſoll, übte eine anregende Wirkung aus. Auch die
Elektro=
werte ſetzten ihre Steigerung fort, insbeſondere Siemens u. Halske, die
den geſtrigen Abendkurs noch um 3 Proz. überſchritten. Auch die
Mon=
tanwerte konnten die Hälfte ihrer Kurseinbußen wieder aufholen. Die
Börſe ſchloß ſchließlich recht angeregt und feſt. Am Deviſenmarkt war
die Tendenz kaum verändert. Paris gegen London 177. Tägliches
Geld 4½ Prozent.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 13. Auguſt.
Unter dem verſtimmenden Eindruck ber Diskonterhöhung und der
in Ausſicht ſtehenden Beendigung des engliſchen Bergarbeiterſtreiks kam
bei Beginn der heutigen Börſe ſtarkes Angebot heraus, das die Kurſe um
durchſchnittlich 2 Prozent drückte. Montanaktien eröffneten drei bis
fünf Prozent niedriger. Das Geſchäft der erſten Börſenſtunde wurde
durch die Prämienerklärungen gehemmt, die ſich beſonders am
Montan=
markt auswirkten. Im Gegenſatz zu der ſchwachen Allgemeintenden,
der Börſe konnten Bankaktien ihre höheren Kurſe behaupten und einige
Spezialwerte leicht anziehen, wie Holzmann, Schultheiß, Dt. Kabel.
Bei dieſen Werten ſtimulierten die bevorſtehenden Auftragserteilungen
durch die Eiſenbahn und Poſt. Dagegen litten andere Papiere unter
ſtärkeren Abgaben. Späterhin wurde die Tendenz allgemein
freund=
licher, da am offenen Geldmarkt eine Erleichterung der Zinsſätze eintrat
Tagesgeld wurde mit 4 und 6 Prozent und darunter genannt.
Farben=
induſtrie, die mit 291 begannen, notierten gegen Ende der erſten Bör
ſenſtunde wieder 294 Proz. Am Deviſenmarkt lag das engliſche Pfund
infolge des Anziehens der New Yorker Diskontrate mit 4,8580 ſchwach
Frankenvaluten kaum verändert. London-Paris 177½. Im einzelnen
lagen am Montanaktienmarkt neben den reinen Kohlenwerten auch die
Aktien der Stahltruſtgeſellſchaft infolge der unbefriedigenden
Mittei=
lungen im Prozeß der Vereinigten Stahlwerke ſtark gedrückt. Bochumer
minus 4, Deutſch=Luxemburg minus 5. Auch hier trat aber ſpäter eine
Erholung ein. Kaliaktien 1½ bis 3 Proz. niedriger. Chemiſche Werte
1 Proz. ſchwächer. Oberkoks minus 4. Unter Elektrowerten befeſtigten
ſich einige Nebenwerte, wie Pöge und Sachſenwerk um 3 bzw. 4 Proz.,
während andere Elektroaktien 1 bis 2 Proz. niedriger einſetzten. Nordd.
Wolle verloren von dem geſtrigen Gewinn 4 Proz., Maſchinenfabriken
lagen überwiegend niedriger. Daimler minus 4 Proz. Metallwerte
bis 2 Proz. ſchwächer. Schiffahrtsaktien ruhig. Hapag minus 3 Proz
Heimiſche Renten vernachläſſigt und abbröckelnd. Im weiteren Verlauf
der Börſe wurde die Haltung der Aktienmärkte ausgeſprochen feſt. Nach
Ueberwindung der Prämienerklärungen und des Medio überhaupt,
ſo=
wie auf die am hieſigen Markt fortſchreitende Gelderleichterung und
günſtige Mitteilungen über die Finanzlage, daß nach offiziöſen
Erklä=
rungen vorausſichtlich in den nächſten zwei Monaten keine Anleihe
auf=
genommen zu werden brauche, ſetzten neue lebhafte Käufe ein.
Ins=
beſondere nahmen die Banken das herauskommende Material reſtlos
auf, da ihnen aus den bekannten Gründen für die nächſte Zeit an gutem
Börſenwetter liegt. Die Tendenz erfuhr daher einen völligen Um
ſchwung. Privatdiskont für kurze Sicht 45/s, lange Sicht 4½. Die
Nachbörſe ſchloß für Elektrowerte foreierend, ſonſt ruhig und feſt.
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Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 13. Auguſt. Hafer, neu 19.50,
Hafer, alt 21.00—23.50, Weizenmehl 43.75—44.00, Roggenmehl 31.50—
32.00, Weizenkleie, fein 9.50, Weizenkleie, grob 10.25—11.00, Roggenkleie
10.50, Malzkeime 12.50—13.25 Biertreber 15.00, Kleeheu, neu 6.80—7.00,
Wieſenheu, neu 6.50—7.00, Weiße Bohne, neu 27.00, Haferflocken 40.00,
Graupen 31.50 Mark. Tendenz; ruhig und abwartend.
Frankfurter Produktenbericht vom 13. Auguſt. Auch heute wurde
am hieſigen Markt faſt nichts umgeſetzt. Die Preiſe blieben
unverän=
dert. Preiſe: Weizen 28.50—29.00 Roggen 19.75—20.00, Hafer, ausl.
20.50—22.00, Mais 18.2—18.50, Weizenmehl 42.00—42.50, Roggenmehl
30.00, Weizenkleie 8.75, Roggenkleie 10.50 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 13. Auguſt. Die heutige
Markt=
lage war auf allen Gebieten bei Beginn des offiziellen Verkehrs feſt,
nachdem vormittags ruhige Tendenz vorherrſchte. Das Inlandsangebot
bleibt andauernd klein. Weizen, wie auch beſonders Roggen ſind für
die Verſorgung der Mühlen vollkommen unzureichend zur Hand.
Die Mündelſicherbeit für die
Hppothekarſchuld=
ſcheine der Rentenbank=Kreditanſtalt genehmigt
Die Reichsregierung hatte dem Reichsrat eine Vorlage zugehen
laſſen, wonach Hypothekarſchuldſcheine der Deutſchen Rentenbank=
Kredit=
anſtalt im Geſamtbetrage von 360 Mill. RM. für mündelſicher erklärt
werden ſollen. Wie gemeldet wird, wurde dieſe Regierungsvorlage in
der Vollſitzung des Reichsrates mit 36 gegen 30 Stimmen angenommen.
Dagegen ſtimmten der Vertreter der Provinz Sachſen und die Staaten
Bayern, Sachſen, Württemberg, Baden, Thüringen, Heſſen. Der
Ver=
treter von Bremen enthielt ſich der Stimme. In der vorhergegangenen
Ausſprache betonte der Berichterſtatter der Ausſchüſſe, daß die
Reichs=
ratsausſchüſſe, die in mehreren Sitzungen ſich eingehend mit der
Vor=
lage befaßt haben, einſtimmig der Anſchauung waren, daß die
betreffen=
den Hypothekarſchuldſcheine abſolut ſichere Papiere ſeien. Es wurden
aber Bedenken volkswirtſchaftlicher Art geltend gemacht, namentlich das
Intereſſe der Förderung und des Wiederaufbaues der alten
Kredit=
beziehungen der Landwirtſchaft zu den alten Realkredit=Inſtituten, und
auch vom Geſichtspunkt des ſtädtiſchen Realkredites aus wurde gelten!
gemacht, ob es nicht nachteilig ſei, wenn durch die Abſtempelung als
mündelſicher ein neues Wertpapier in Konkurrenz auftrete, das an ſich
ſchon ſo ſicher ſei, daß es dieſer Abſtempelung als mündelſicher gar
nicht=
bedürfe. Ein Hauptbedenken wurde auch deswegen geltend gemacht
weil dieſe Hypothekarſchuldſcheine nach zwei bis fünf Jahren
zurück=
gezahlt werden müſſen, und es durch die Erklärung zu mündelſicheren
Papieren erſchwert werde, daß die Landwirtſchaft auf den von ihr an
ſich gewünſchten früheren Weg der unmittelbaren Beziehungen zu den
Realkredit=Inſtituten zurückgeführt wird. Die Rückzahlung der Scheine
nach drei bis fünf Jahren erſchwere es verſchiedenen Realkredit=
Inſti=
tuten, dieſe Kredite abzuwicheln, weil ſie vor der Unſicherheit ſtänden,
ob die Landwirtſchaft nach dem Ablauf der drei bis fünf Jahre in der
Lage ſei, den Betrag zurückzuzahlen und es dann den Inſtituten nicht
möglich ſei, durch Umwandlung in Pfandbriefe eine endgültige Hypo
thek auf Grund dieſer Pfandbriefe zu bewilligen. Die Ausſchüſſe haben
daher, ſo ſehr ſie an ſich von der Sicherheit der Hypothekarſcheine über
zeugt waren, ſich nicht entſchließen können, dem Antrag der
Reichsregie=
rung ſtatt zu geben, und haben die Vorlage mit 12 gegen 7 Stimmen
abgelehnt. Der Vertreter der Provinz Pommern gab in einer
Erklä=
rung der Meinung Ausdruck, daß er nach wie vor auf dem
Standpunkt=
ſtehe, daß durch die Mündelſicherheitserklärung einer Golddiskontbank=
Anleihe von 360 Mill. RM. der Kursſtand der landſchaftlichen
Pfand=
briefe zum Schaden der landwirtſchaftlichen Darlehensnehmer ſtark ge
fährdet werden kann. Auch könne er ſich der Beſorgnis nicht
verſchlie=
ßen, daß bei der Ablöſung einer ſo ſtarken Verſchuldung nach drei, vier
oder fünf Jahren die Landwirtſchaft erneut in eine außerordentlich
ſchwierige pekunjäre Lage geraten kann. Wenn er trotzdem der Vorlage
zuſtimme, ſo geſchehe es, weil die geſamten Spitzenorganiſationen der
deutſchen Landwirtſchaft zur Zeit den Kredit der Golddiskontbank, als
der heute billigſten Geldquelle, zur Abbürdung kurzfriſtiger Schulden
für unbedingt erforderlich halten und den Wunſch zum Ausdruck
ge=
bracht haben, die Gewährung dieſe Kredites unter keinen Umſtänden
durch eine Nichtbewilligung der Mündelſicherheitserklärung zu
gefähr=
den. Der baheriſche Vertreter wies bei der Erklärung, daß die bay.
eriſche Regierung nicht in der Lage ſei, der Vorlage zuzuſtimmen, darau
hin, daß die Reichsregierung ſelbſt am 26. Juli 1925 ausdrücklich erklärt
habe, daß ſie eine Ausgabe von Schuldverſchreibungen der Nentenbank=
Kreditanſtalt im Inlande überhaupt nicht zugeben werde. Darauf
wurde die Vorlage im oben erwähnten Stimmenverhältnis
ange=
nommen.
Deutſches Handwerk und Gewerbekammer. Die diesjährige 26
Tagung des deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertages wurde
geſtern vormittag mit der Sitzung des Preußiſchen Handwerkertages
eröffnet. Die Sitzung leitete Praſident Lubert=Berlin, der die
Er=
ſchienenen im Namen des Vorſtandes des Preußiſchen Handwerbertages
begrüßte und dabei beſonders den Vertreter des Miniſteriums für
Handel und Gewerbe, Miniſterialrat v. Hoffmann=Berlin und die
Freunde aus Danzig willkommen hieß. Darauf wurde in die Erledigung
der Tagesordnung eingetreten. Der Geſchäftsführer der Preußiſchen
Handwerkskammer erſtattete den Geſchäftsbericht. Hierbei wurde eine
Entſchließung angenommen, in der die Preußiſche Regierung dringend
erſucht wird, dem Handwerk die ihm gebührende Stellung bei dem
Er=
laß von für das Handwerk bedeutſamen Geſetzen durch rechtzeitige
Hin=
zuziehung bei den Beratungen, ebenſo wie im Reiche zu verſchaffen.
Die Verhandlungen der Eiſeninduſtriellen. Eine Perſönlichkeit, die
auf franzöſiſcher Seite an den zurzeit in Paris geführten Verhandlungen
der Eiſeninduſtriellen beteiligt iſt, erklärte einem Mitarbeiter der „
In=
formation”, die Auffaſſung, daß die gegenwärtige Konferenz einen
un=
mittelbar, vorgeſehenen Austauſch von Unterſchriften vorſehe, ſei unrichtig
Die Ausarbeitung eines Abkommens vollziehe ſich zwar unter ſeh
günſtigen Bedingungen, aber ſie ſeien noch nicht ſo weit gediehen, daß
es ſich um eine Unterzeichnung handeln könne. Dem gleichen
Journa=
liſten erklärte Miniſterialdirektor Serruys, eine günſtige Löſung könne
nicht lange auf ſich warten laſſen, aber die Angelegenheit befinde ſich
ſozuſagen noch in der erſten Inſtanz. Man müſſe darnach die
Zu=
ſtimmung der verſchiedenen Regierungen erlangen, und dieſe würder
die ſehr zahlreich dadurch in Mitleidenſchaft gezogenen Intereſſen, z. B.
diefenigen der Verbraucher, zu berückſichtigen haben. Die „Information”
erfährt weiter, daß Vertreter Englands an gewiſſen Teilen der
Verhand=
lungen teilgenommen haben, oder noch teilwehmen werden.
Wochenausweis der Bank von Frankreich. Die Bank von Frankreich
veröffentlicht ihren Wochenausweis für die Zeit vom 5. bis 10. Auguſt.
Danach ſind die Vorſchüſſe an den Staat um 550 Mill. Franken
zurück=
gegangen und betragen gegenwärtig 37 300 Mill. Franken. Der Bank
notenumlauf hat gleichfalls um 987 Mill. Fr. abgenommen und beträgt
gegenwärtig 56 271 Mill. Fr. Das Wechſelportefeuille hat ſich gleichfalls
um 1877 Mill. auf 5988 Mill. Fr. verringert. Trotz der Verminderung
des Banknotenumlaufes hat der Franken ſeine Abwärtsbewegung
fort=
geſetzt.
Staatspapiere
) Deutſche
4½Reichsanleihe.
Reichsanleihe
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
.=Schatzanw.
4%½lV und V R.=
Kge
4½½TV.-IK. „
4½6 D. Schutzgb.
Sparprämienanl.
49 Preuß. Konſ.
3½% „ „.
v.
48 Baden, alt ..."
23"
„ 1896.
4%Bahern ......"
½½ „ ..
.
8-16% Heſſ.unt. 28
„
3½% „ „...
4% Württ. alte . . .
b) Sonſtige,
europäiſche
5% Bos. E. B. 1914
L. Inv. 1914
4½
4
„ 1898 ..
4½% „1902 ..
4½ „....."
5% Bulg. Tabak
4½% Oſt. Staatsr.
v. 191‟
4½%Oſt,. Schatz. 1
0
19
5.7
1.43
3
0.
0.
36.9
55
4.75
17.40
4% Oſt. Goldr. ...
4½%, Silberr.
4% „einh. R. (kon)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum.am. R.03.
4½% Gold. 13..
49
am. kon. . .
4% „ am. 05.. .
4% Türk. (Adm.)03
Türk. Bagd.
(Bagb.) II
„ 1911 Zoll.
4½% Ung. St. 1913
7% „St. 1914/ 195,
19.5
4.e
2.5
8
N
4.4
6.25
191
Goldr. . .
10 ..
„S
„ Kronr. ..
% „ Eiſ. Tor..
Außereuro=
päiſche
5% Mex am. inn.
„ äuß. 99 ..
4½ Gold 04.
7½) enſ inn.
Irrigat.
5½ Tamaulipas.. .
Sachwert=Schuld
verſchreibungen
Mit Zinsberech
nung
6% Doll. Gold. 193
Gold. 1935
8% Frk.=Hyp.=B.=
Goldpfdbr. R.1
8% Frkf. Hyp.=Bk.=
Reihe
5%Fkf. Pfandbr. B
Gold Reihe
3%
Em. 3
19.90
157
2221,
Rré
13.5
21:,
R
98.5
99.5
81.5
99.5
5%Neck. AG. Gld 23)
8% PfälzeSAI
80 Rh.=Hyp. 6b.*
6 Rhein=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
6%Bd.=Bd.=Kz: 23
5
ohl 23/
Bdw
% Fr. Pf. Bk. G.
6% Großkr.9
Kohl.
6% Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Ro
Koggen .. ?
3
Nannh. Sta
„
Kohl .....
6% Offenb. Holz
5% Pfälziſche=Hyt
Bk. Gld. . . . 24
Pr. Kaliw. ..
Pr. Roggenw
5% Rh. H. B. Gd. 24
Sächſ. Brk. 23.
Roggenw. 23
5
Südd. Feſt=B. 6
Vorkriegs=Hyp.=B
Pfandbriefe
Bayr. Vereinsb. ..
Bahr. Handelsb.
Bahr. Hyp. u. Wechſ
Frkf. Hyp.=Bk. . .
Frkf. Pfandbr.=Bk
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.Bk. 9.7
Pfälz. Hyp.=Bk. .
Preuß. Pfdbr.=Bk. 11.41
hein. Hyp.=B. 10.
Südd. Bodenkr. ..
Württ, Hyp.=Bk. 11.45
Staatl. ob, prov
Snkierr
9
HShp.B.,
r. Caſſel",
O
/. Lbsb. ...
S.
ſationen v.
Transportanſt
4% Eliſ.=Bahn ...
16.5 14% Galiz. Carl=
Lud.=B.
5% Oſt. Südb. (L)
Alte „„
2,82 Neue„
13.5!
%Oſt. Staatsb. 83
%Oſt. „ 1.b.8.E.
3%Oſt. „ 9.
6.75 13%Oſt. „ 1885
3%Oſt. Erg. Netz
13.70 (4% Rub. Silber
). Salzkg.)
19.60
Anat., S
4½%Anat. S.
„I
5.75
Rte
onaſt.
8.
—
Tehuantepec..
3.29 14½%
12.10
2.09
16.5
14.62
11.70
13.2
10.7
11.98
2
11.20
Bank=Aktien
Allg. D.=Kredit:.
Bad. Bk. ......."
Bk. f. Brauind. . . .
Barmer Bankv. ..
Jah. Hyp.=Wchſ.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bk.
Deutſche Bank
D. Eff. u. Wchſ.=B
D. Hyp.=Bk. Mein.
d. Vereins=Bk. .
Disk.=Geſellſch. . . .
Dresdener Bk. ...
Frankf. Bk. ......
7.25
6.74
5.10
4.80
13.7!
9½,
18.9
6.10
4.72
Au
147.2
20.5
140.5
201
14
196
0.
118.5
*
16
43.5
116,75
Frkf. Hhp.=Bk...
Frkf. Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bk.
Metallbank
Mitteld. Crek
Oſterr. Creditanſt.
Pfälz. Hyp.=Bk. .
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbk. . .
Rhein=Hhp.=Bk. . .
Südd. Disc.=Ge
Wiener Bankverein
Bergwerks=Akt.
Berzelius ....."
Bochum.Bergb. ..
Buderus. . . . . . . . ."
Dt. Luxemburg . .
Eſchw. Bergw...
Gelſenkirch. Bgw.
Harp. Bergb... . ..
Iſe Bergb. .... .."
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt.
Kali. Weſterregln.
Klöcknerwerke ..
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder ......
Oberbedarf ... ..
Obſchleſ. Eiſ. (Carol
Otavi=Ant.. . . . . . .
Phönix=Bergb. ...
hein. Braunk. . . .
in. Stahlw.
Ve
bach. Hütte
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb.. . . . .
Ver. Laurahütte ..
Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh.)
Henninger .. ..."
Löwenbr.=Müncher
124.5
28
18.2.
33
40
7.20
160
12.
Zi
5.15
4.10
83.9
41,
143
51
123
115.25
73
81.71
30.77
7.7.
15
70
57
152
267
Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof(Bin”
Schwarz=E
Werger ...P.
Akkum. Berlin.
bler & Oppenh.. .
Adlerw. (v. Kleyer)
E. G. Stamm . .
BE. A. G. Vzg. A.
GA. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke ...
Aſchaff. Zellſtof
Badenia. (Wein
Bad. Maſch. Durl
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin ..
Bahr. Spiegel .."
*& Henkel ....
ergmann El. . . . .
ng. Metall. . . . .
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement=Heidelb. ..
Cement, Karlſtadt
Cement, Lothr.. .
Chem. Albert . ....
hem. Brockh.
Chem. Milch .....
Daimler Motoren
Dt. Eiſenhandel. . .
Deutſche Erdöl .."
G. u. Silb. Scheid.
ingler Maſch.
Dresb. Schnellpr.
Dürrkopp . . . . . ."
Dürr. Rattingen.
Dyckerhoff & W..
Eiſenw. Kaiſersl.
Eiſenw. L. Meher
El. Lieferung ...."
El. Licht= u. Kraft
Elſ. Bad. Wolle
mag. . .
.
mail. U
..
Enzinger Werke ..!
9
Grantfärter Karsoerſche voür 10. Angafr Teab.
Eßlinger. Maſch.
Ettlinger Spinn..
Faber Bleiſtift.."
Faber & Schleicher / 64
Fahr, Pirmaſens.
Farbenind. J. G
Felten & Guilleau. 145
Feinmech. (Fetter)
Feiſt, Sekt. ....."
Frankfurter Gas ..
Frankfurter Hof
Frkf.=M. Pok. u. W.
Fuchs Waggon ..
Geiling & Cie. ...
Germania Linol.
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt, Th..
Gotha Waggon ..
Greffenius.... .."
Gritzner, Maſch..
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen . . . .
Hanfw. Füſſen ..
Hartm. & Braun.
Heyligenſtaedt. . .
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch, Kupfer ....
Hoch=Tiefbau ..."
Holzmann .. . . . . .
Holzverk. Ind.. . .
Hydrom. Breslau".
Fnag .........."
Junghans ... . .."
Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch.
Karſtadt, R.. . . ..
Klein Sch. & Becke
Knorr, Heilbronn .112
Konſerv. Braun ..
Krauß, Lokom. . .
Lahmeher .. . . . . . 1132.2
Lech. Augsburg. . .1408
200
83
34.5
296.5
30
8.5
7.
0.7d
177.7
5.5
18
99
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92.2*
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43.75
9.7
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65.5
12.75
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Spicharz.
ngel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
idwigsh. Walzm.
Lüdenſcheid Metalll 59.90
Luther, Mühlenb.
Lux, Induſtrie
Mainkraft Höchſt
ketallgeſ. Frkf.
teher, Dr. Paul.
Miag. Mühlenb. . .
Moenus, Stamm . 45.75
Mororenf. Deutz.
Motorenf. Oberurſ.
Neckarf. Fahrz.
Neckarw. Eßlinger
Peters Union ..
Pfälz. Näh. Kahſer o.
Philipps. . . .
Porzellan Weſſel.
Prometh. Frkf.
Rein. Gebb. & Schall,
Rhein. Elektr. ....
Rhein. Metall=Vz. 26
ückforth ... . ..."
Rütgerswerke . . . . 1110.5
Schleußner . . . . .
Schneid. & Hanau. 51
Schnellpr. Frank.
Schramm Lackf. . 83.5
Schrift, Stemp.. .
Schuckert, Elektr.
Schuhf. Weſſel .."
Schuhf. Herz
Schultz, Grünlack
Seilind. Wolff .."
Sichel & Co.....
Siemens Glas
Siemens & Halske 1190
Südd. Immob.
Thür. elektr. Lief..
Nhren Furtwängl.
Veithwerke ... .."
Ver. f. Chem. Ind.. .57
22.25
100
142
113
2
9.5
32
88.5
3
58.
84.25
67.
Ver. d. Olfbr. Mann
Ver. Faßf. Caſſel.
Gummi. Bln.=Frkf.
Pinſel=Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . .
Zellſtoff Berl. ...
Vogtl. Maſch. . ..
Voigt & Haeffner
Volthom. Seil ...
Wayß, & Freytag
Wegelin Rußfbr.
Zellſt. Waldhof".
Zuckerf. Waghäuſe
Zuckerf. Frankent
Zuckerf. Heilbronn
Zuckerf. Offſtein.
Zuckerf. Rheingau
Zuckerf. Stuttgart
Transport= und
Verſicherungs=Akt
A. Dt. Eiſenbahn.
Dt. Eiſenb.=Geſ..
El. Hochbahn=Berl
Schantung E. B.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Hapag ...... ...
Nordd. Lloyd... ..
Frkft. Allg. Ver
Frankona Rückv.
Darmſt. Werte
Bahnbedarf ..."
Dampfk. Rodberg
Helvetia Konſ.....
Gebr. Lutz...."
Motorf. Darmſt.
Gebr. Roeber
Ven uleth & Ellenh.
70
83.5
145
100
80.5
49
110.5
82.5
3
7.5
82
92
2.
152.5
91.
60
0
8.5
Seite 12
Samstag, den 14. Auguſt 1926
Nummer 224
Kapitalserhöhung der J. G. Farbeninduſirie.
Der Aufſichtsrat der J.=G.=Farbeninduſtrie hat beſchloſſen, der auf
den 1. September nach Frankfurt a. M. einzuberufenden a. o. G.=V
eine Erhöhung des Stammkapitals von 646 Millionen Reichsmark au
1100 Millionen in Vorſchlag zu bringen. Es ſollen 258,4 Millionen
junge Stammaktien, 160 Millionen zu 6 Prozent Vorzugsaktien Serie A
mit einfachem Stimmrecht und 35,6 Millionen 3½proz. Vorzugsaktien
Serie B mit 10fachem Stimmrecht zur Ausgabe gelangen. Das
geſetz=
liche Bezugsrecht der Aktionäre ſoll ausgeſchloſſen werden. Von den
jungen Aktien ſollen 18 333 220 RM. Stammaktien und 125 000 RM
Vorzugsaktien Serie B gemäß einem mit der Köln=Rottweil A.=G.
ab=
zuſchließenden Fuſionsvertrag, zum Austauſch gegen Köln Rottweil=
Aktien verwandt werden. Die fungen Vorzugsaktien Serie A ſollen
ſo=
wohl hinſichtlich des Dividendenanſpruchs als auch bei einem
Liqui=
dationsfall auf Goldparität geſtellt werden. Das hundertfache
Stimm=
recht der alten Vorzugsaktien ſoll auf das 10fache Stimmrecht
herab=
geſetzt werden. Nach Eintragung der durchgeführten Kapitalserhöhung
ſollen erſtens 128 Millionen 320000 funge Stammaktien den alten
Stammaktionären der J.=G.=Farbeninduſtrie, zweitens 3 666 600 junge
Stammaktien den Inhabern der im Austauſch gegen Köln Rottweil=
Aktien auszugebenden Stammaktien, drittens 3 750 000 funge
Stamm=
aktien den Stammaktionären der Dynamit A.=G. vorm. Nobel u. Cie
in Hamburg und 960 000 junge Stammaktien den Aktionären der
Rhei=
niſch=Weſtfäliſchen Sprengſtoffabriken in Köln entſpvechend den mit die
ſen Firmen abzuſchließenden Verträgen zum Kurſe von 150 Prozent
derart zum Bezuge angeboten werden, daß auf je nom. 3000 Mark
alte J.=G.=Farbeninduſtrie=Stammaktien oder nom. 5000 Mark zum
Austauſch gegen Köln=Rottweil=Aktien beſtimmter junger J.=G.=
Stamm=
aktien oder nom. 10 000 Dynamit Nobel=Aktien oder nom. 12500 M.
Rheiniſch=Weſtfäliſcher Sprengſtoffaktien oder nom. 1000 M. junger
J.=G.=Stammaktien gegeben werden können. Die Einzahlungen auf die
bezogenen Aktien ſollen mit 25 Prozent zuſammen mit 50 Prozent
Auf=
geld am 25. November 1926, mit 75 Prozent am 15. Juni 1927 in
bei=
den Fällen mit dem Rechte früherer Einzahlung unter Vergütung von
6 Prozent Zinſen geleiſtet werden. Die zum Bezuge anzubietenden
Aktien ſollen am 1. Januar 1927 voll dividendenberechtigt ſein. 2 550 000
RM. junge Stammaktien und 125 000 junge Vorzugsaktien der J. G
ſollen für den ſpäteren Umtauſch gegen Dynamit=Nobel und Rheiniſch=
Weſtfäliſche Sppengſtoffaktien gemäß den mit dieſen Firmen
abzuſchlie=
ßenden Intereſſengemeinſchaftsverträgen reſerviert werden. Die
reſt=
lichen rund 80 Millionen Stammaktien ſollen für etwaige wichtige
Transaktionen reſerviert werden. Die neu eingehenden flüſſigen Mittel
ſollen in erſter Linie verwandt werden zum Ausbau und zur
Vergrö=
ßerung der Stickſtoffanlagen, zur Finanzierung des Stickſtoffgeſchäftes
und zum Bau der Kohlenverflüſſigungsanlage in Merſeburg.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 13. Auguſt (Priv.=Tel.)
Weizen: Ungünſtige Berichte aus den Sommerweizengegenden ver
liehen dem Anfangsverkehr eine feſte Tendenz. Später jedoch wurde
die Haltung ſchwach auf gute Ernteberichte. Die Termine gaben ½ C.
gegen geſtern nach.
Mais: Der heutige Markt verlief in ſehr ſchwacher Haltung auf
günſtige Witterungsberichte und Liquidationen. Die Termine mußten
bis zu 3 C. nachgeben.
Hafer: Auch dieſes Marktgebiet verlief in ſchwacher Haltung.
Baumwolle: Nach der letzttägigen Abſchwächung trat heute im
An=
fangsverkehr eine Befeſtigung ein auf höhere Liverpooler Kabel.
Als
aber ſpäter günſtige Ernteberichte eintrafen, trat wieder eine
Ab=
ſchwächung ein, doch zeigen die Termine noch Gewinne von 15—20 Pkt.
Kaffee: Verkäufe der Kommiſſionsfirmen und Kaufreſerve des
Handels verliehen dem Markt eine ſchwache Tendenz, ſo daß die Termine
einige Punkte nachgeben mußten.
Zucker: Nach ſchwächerem Beginn verlief der Markt dann au
Deckungskäufe in befeſtigter Haltung bei Kursgewinnen von 12—13 Pkt
Kakao: Käufe des lokalen Handels und des Auslandes, namentlich
aus England, hatten eine feſte Haltung zur Folge. Die Termine
ge=
wannen 10—15 Pkt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Eiſenhändlerverband, in Düſſeldorf hat für den
laufenden Monat die Verkaufspreiſe für Lager=Bezüge unverändert
be=
laſſen. Es iſt beabſichtigt, auch für den Monat September zu den
glei=
chen Preiſen zu verkaufen.
Die belgiſche Regierung beabſichtigt, ausländiſche
Auto=
mobile mit 10 Fr. pro Tag und ausländiſche Motorräder mit 4 Fr. pre
Tag zu beſteuern. Die neuen Abgaben werden von den Zollbeamten
bei Ueberſchreitung der Grenze erhoben.
Zum erſten Mal ſeit dem Jahre 1921 hat der Weizenanbau
in England und Wales eine Vermehrung erfahren. Die
An=
baufläche wurde gegenüber dem Vorjahre um 92000 Acre auf 1 592000
Acre vergrößert.
Die letzten Ziffern aus den engliſchen Grubenbezirken
weiſen eine langſame, aber ſtetige Vermehrung auf. Die Geſamtzahl
der Bergarbeiter, die bis zum heutigen Tage wieder zurückgekehrt ſind,
wird auf 39 000 geſchätzt.
Das polniſche Eiſenbahnminiſterium beabſichtigt eine
Erhöhung des Perſonen= und Gütertarifes um 5—6 Prozent.
Die Schteizeriſche Vereinsbank in Zürich iſt in
Zah=
lungsſchwierigkeiten geraten und konnte ihre
Verbindlich=
keiten per Ende Juli nicht mehr erfüllen. Es ſind
Sanierungsbeſtre=
bungen im Gange.
Die jetzt für den Monat Juli veröffentlichten Zahlen des
ſchwei=
zeriſchen Außenhandels zeigen ein Anhalten der
wirtſchaft=
lichen Depreſſion. Die Einfuhr erhöhte ſich ganz minimal von 198,,
Mill. auf 199,4 Mill. Fr. Dagegen blieb die Ausfuhr auf dem
Tief=
ſtand von 147,7 Mill. Fr. ſtehen.
Die Féderal Neſerve=Bank von New York hat den
Diskontſatz von 3½ auf 4 Prozent erhöht.
In Chikagoer Fachkreiſen wird der Ernteausfall an
Weizen in den drei Hauptprovinzen mit 335 bis 360 Millionen
Buſhels geſchätzt, alſo weſentlich höher als die Regierungsſchätzung lautete.
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geben werden. Bedingungen liegen beim
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ſind beim unterzeichneten Betriebsamt, ſtr. 10, 2. St. (*2109
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1926, vormittags 10", Uhr, an das
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Große Sendung (11721
Nummer 224
Samstag, den 14. Auguſi 1926
Seite 13
Wildgraf Hubertus.
Roman von Peter Fides.
(Nachdruck verboten)
Egede betrachtete intereſſiert die Lichtbilder,
„Donnerwetter! Aber Sie ſind ja eine Künſtlerin! Und
wiſſen Sie, gnädiges Fräulein, von den Platten müſſen Sie
unbedingt noch ein paar Abzüge machen und an den St.
Huber=
tus ſchicken!“
„Oh — dazu ſind die Aufnahmen doch wohl nicht gut
genug —
„Erlauben Sie mal,” er ereiferte ſich ordentlich, „dies
Fuchs=
geheck hier auf dem Bau iſt einfach ein Kabinettſtück, und dann
der Baumfalke am Horſt, ſo etwas wollen unſere vornehmen
Jagézeitſchriften haben!“
Währenddeſſen machten ſich die Brautpaare das Alleinſein
zunutze. Vorſichtig äugte der Forſtmeiſter durch den Türſpalt:
„Schmeckt’s?!
Wie ertappte Sünder fuhren die Vier auseinander.
„Pfui, Papa, uns ſo zu erſchrecken!“
Hubertus ſah nach ſeiner Uhr.
„Himmliſche Güte — gleich um zehn Uhr! Wo iſt bloß die
Zeit geblieben? „Dem Glücklichen ſchlägt keine Stunde” heißt’s
zwar, doch nun muß ich wirklich an den Heimweg denken!“
„Herrſchaften, am Ende glaube ich’s ſelbſt noch, daß ich
alle noch einmal bedanken. Lachend wehrte Egede ab:
Aber es dauerte noch ein Weilchen, denn jetzt wollten ſich
Talent zum Eheſtifter habe und mahe ein Vermittlungsbüro
für Heiratsluſtige auf!‟ Er trat auf den Flur und hängte den
Drilling um. „Wenn einer zu danken hat, bin ich es, ſo einen
wunderſchönen Weihnachtsabend habe ich ſeit meiner Kindheit
nicht mehr verlebt!“
Der alte Herr griff nach der Petroleumlampe, noch ein
Händedruck, dann pfiff Hubertus dem Rauhbart und drückte die
Klinke nieder:
!
„Auf Wiederſehen
Doch im gleichen Augenblick blitzte es drüben zwiſchen den
Fichten auf — ein dumpfer Knall — — ein Klirren — — das
Licht erloſch — — und jetzt ein Aufſchrei — —. Egede fühlte,
wie er zur Seite geriſſen wurde, — Deliane hatte ihn
um=
klammert —
„Herr Graf!! Gott im Himmel — — Herr Graf — ſind
Sie verletzt?!“
„Nein.” — Egede ſtieß die Tür mit dem Fuß zu, ſuchte nach
Streichhölzern — — „wenn ſonſt niemand Schaden genommen
—2!"
hat=
Wie in einem Ameiſenhaufen quirlte es in der Dunkelheit
durcheinander, bis der Forſtmeiſter mit zitternden Fingern den
Hebel der elektriſchen Lichtleitung eingeſchaltet hatte.
„Hier — —hier ſitzt die Kugel!” ſchrie Fritz Voigt. „Es
iſt dasſelbe Geſchoß, mit dem der Achter gewildert wurde.
.. . totblaß lehnte sie an dem Tisch.
Hubertus hatte ſeine Gelaſſenheit wiedergefunden. „Ein
Glück, daß der Kerl nicht mit Schrot geſchoſſen hat oder Poſten,
aber da
dann lägen wir womöglich alle auf der Strecke — —
fiel ſein Blick auf Lia, totblaß lehnte ſie an dem Tiſch, mit
zuckenden Lippen.
„Gnädiges Fräulein — —‟ Egedes Stimme klang ganz
rauh vor Erregung: „Sie — Sie ſind doch nicht getroffen?
Das junge Mädchen ſchüttelte den Kopf, ſprechen konnte ſie
nicht, raſch trat Hubertus auf ſie zu:
„Herr Forſtmeiſter, wenn Fräulein Delius mich nicht kurz
entſchloſſen bei Seite geriſſen und mit ihrem eigenen Leibe
ge=
deckt hätte — —
„Mädel, das haſt du getan?!“
„Ach — Onkel —
und plötzlich raffte ſich Deliane
zu=
ſammmen, lief die Treppe hinauf —
„Na nu?!” Ganz perplex ſtarrte Stephan ſeiner Nichte nach.
„Was hat ſie denn bloß?
Egede lächelte, — ein ſeltſames Lächeln.
Laſſen Sie nur, lieber, alter Freund, die Nerven ſpielen
einem mitunter ſolche Streiche, und bedenken Sie doch, wenn
man erſt vor wenigen Wochen ſeinen Vater verloren hat,
dazu der Schreck —
Voigt und Mertens hatten ihre Gewehre von den Haken
genommen.
„Herr Graf, wir wollen doch nachſehen, ob wir nicht
wenig=
ſtens eine Spur finden — —
„Nee, meine Herrn, die Mühe können Sie ſich ſparen, der
Lump iſt längſt über alle Berge!
„Oder er lauert noch irgendwo!” meinte Gretel beſorgt.
Anni war ſofort mit einem Vorſchlag bei der Hand:
„Papa, ich mache raſch das andere Fremdenzimmer zurecht,
der Herr Graf muß heute hier bleiben!“
„Was denn noch!” Hubertus lachte. „Nein, meine Damen,
ich würde mich ja lächerlich machen für alle Zeiten, nun gehe
ich gerade!”
„Aber dann kommen wir mit!” erklärte Mertens und griff
nach ſeinem Hut.
„Auch nicht, das wäre noch ſchöner,” damit öffnete er ohne
weiteres die Tür, blieb ein paar Sekunden lang auf der Schwelle
ſtehen: „Auf Wiederſehen und, Herr Forſtmeiſter, — grüßen Sie
die kleine Lebensretterin!
Dann ſchritt der Wildgraf langſam und hoch aufgerichtet
durch den kleinen, tiefverſchneiten Vorgarten, knarrend drehte
ſich die grüne Lattentür in den verroſteten Angeln. —
Durch das Dunkel der Chriſtnacht fiel droben, aus dem
im Giebel gelegenen Jungmädchenzimmer, ein breiter, gelblicher
Deliane Delius hatte das tränenüberſtrömte
Lichtſtreif —
Geſicht in die Kiſſen vergraben und kämpfte den bitterſchwerſten
Kampf, — — den Kampf gegen dies heiße, törichte, zuckende
Herz, das doch ſtärker war als alle Vernunft, alles ehrliche
Wollen — —
*
Hubertus ſah von ſeiner Schreiberei auf.
„Ich laſſe die Herren bitten!“ Damit ſchob er das
umfang=
reiche Abrechnungsbuch bei Seite und ging den beiden
Revier=
förſtern entgegen.
„Morjen, Herr Blaha! — Morjen, Herr Jendriczek! Na,
was gibt es denn ſo hochwichtiges, daß Sie ſich nicht mal am
erſten Feiertog Ruhe gönnen?”
Joſeph Jendriczek nahm die Hacken zuſammen:
„Herr Graf, wir haben wieder mal einen Wilderer im
Revier!
„Das iſt mir nichts Neues.” Egede bat die Beamten, Platz
zu nehmen. „Neulich hat der Kerl einen Achterhirſch geſchoſſen,
und geſtern hing es nur an einem Haar, dann lag ich auf der
Strecke — —
„Wa—as denn?!“
„Jawohl, es iſt ſchon ſo,” und nun erzählte Hubertus ſein
Erlebnis am Vorabend. „Sehen Sie,” ſchloß er, „es fehlte nicht
viel, daß einer von uns angebleit wurde, aber nun, — wo hat
ſich denn der Lump diesmal betätigt?”
„Im Bruchholz — —
„In der Faſanerie?!”
„Wir haben am „Keſſelteich” Schweiß, Fußſpuren und unter
den Erlen die Federn von etwa fünf oder ſechs Faſanen
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Seite 14
Samstag, den 14. Auguſt 1926
Nummer 224
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Sonntag, den 15. Auguſt 1926.
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Heute Samstag und morgen Sonntag abend
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Operettenſpielzeit Sommer 1926
im Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Sams tag, abends 2‟, Uhr
Die Cſardasfürſtin
Operette in 3 Akten von Emmerich Kalmän
In Szene geſetzt v. Direktor A. Steffter
Abends 10/. Uhr
Der fröhliche Weinberg.
Luſiſpiel in 3 Akten von Karl Zuckmaher
Morgen Sonntag, nachm. 31, Uhr Kindervorſiellung
zu kl. Preiſen v. 0.50 u. 1.00. Zum unwiderrufl. letzien Male!
Schneewittchen und die 7 Zwerge
Abends 7‟, Uhr
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Montag, den 16. Auguſt und täglich abends 8 Uhr
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Heute
Samstag, den 14 Auguſt, abends 8 Uhr
Samt
Großes Cinmernachtfeſt
verbunden mit großem Militärkonzert,
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geführt von ehemaligen Militär=Muſikern
(Leitung A Rühlemann) Aus dem Programm:
Altheſſ Parademarſch / Feſtgruß / Fanfare
mit Benutzung von mittelalterlichen
Trom=
peten u. Pauken / Seid einig, großes
Marſch=
potpourri v C. Morena / Solis für Poſaune
und Trompete. Zum Schluß: Gr.
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Sonntag, den 15. August, abends 8 Uhr
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des Städt. Orchesters
Leitung: H. Hauske
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Orangeriehaus statt.
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Samstag, 14. August im Orangeriehaus
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Leitung: Hans Ausfelder
Am Flügel: Kapellmeister Hans Simon
Mitwirkende: Erstklassige Künstler
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