Einzelnummer 10 Pfennige
 Bezugspreis: 
Bei wöchenlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. 
            Jun=
wls 30. Junl 2.48 Reichsmark und 22 Pfennig 
Bütgegebiſſe abgeholt 225 Rſchemart, durch die 
Sgenturen 2,40 Reichsmarf frei Haus. Poſibezugöpreis 
Um Junf ohne Beſtellgeld mongtliſch 275 Reichsman. 
Verantworilichleſt für Aufnahme von Anzelgen an 
Beſimmten Tagen wird nicht übernommen. Nicht. 
erſcheinen einzeſner Nummerm inſolge höherer Gewal 
berechtigt den Bezieher nſcht zuc Kürzung des 
Bezugspreſſes. Beſtellungen und Abbeſfellungen durch 
Fernruf ohne Verbindlichkelt, für uns. Poſiſcheckonio 
Frankſurt a. M. 4304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landesbauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet. 
Nummer 165 
Mittwoch, den 16. Juni 1926. 
189. Jahrgang
 Anzeigenpreis: 
27 mm breite Zeile im Kreiſ= Darmſtad/ 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reiſchspfg, Nellamezeile (92 mm 
beiſli Reſcheingnt Angeigen don gueswirie aReſchiſh. 
Finanz=Anzeigen 60 Reſchsofg. 92 mm brelie 
            Rellame=
zeiſe 300 Neſchsmart. Alle Preſe in Reſchamant 
ſ4 Dollar — 420 Marll. — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Sireilt uſw erſiſcht 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufſtige ud Leſtng von Schodenenſch. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder 
Nabait weg. Bankonto: Deuiſche Bank und 
            Darm=
ſädter 8 Natſoralbant.
Nücktritt des Geſamtkabinetts Briand.
 Frankreichs Finanzſchwierigkeiten. 
Rücktritt des Finanzminiſters Péret — hierauf 
Oemiſſion der Regierung Briand. 
* Paris, 15. Juni. 
ſtändigenkomitee empfangen, das ihm über den Stand 
ſeiner Arbeiten berichtete. Das Komitee teilte dem Miniſter mit, 
baß es ihm trotz größter Beſchleunigung kaum möglich ſein werde, 
der Regierung vor den erſten Tagen des Juli einen vollſtändigen 
Plan vorzulegen. Auf dieſe Nachricht hin hat ſich der 
            Kammer=
mittag befaßte ſich in Fortſetzung der Regierungsmaßnahmen zur 
Stützung des Frauken der Miniſterrat in 3½oſtündiger Sitzung in 
der Hauptſache mit dem Frankenſturz. Nach dem 
            Miniſter=
rat hat Finanzminiſter Péret ſeine Demiſſion 
eingereicht mit der Begründung, daß er angeſichts der Hauſſe 
der ausländiſchen Deviſen und des Ausbleibens der tatkräftigen 
Unterſtützung, auf die die Regierung gerechnet hat, ſeinen Poſten 
riicht mehr wirkſam ausfüllen könne. Einerſeits erklärte er es 
für notwendig, eine parlamentariſche und politiſche Umbildung 
entſprechend den Wünſchen der öffentlichen Meinung möglich zu 
machen, da die Oeffentlichkeit angeſichts der gemeinſamen Gefahr 
eine gemeinſame. Anſtrengung fordere. Aus dieſen Gründen 
trete er zurück. Briand hoffte, innerhalb 48 Stunden für 
Péret einen Erſatz gefunden zu haben, muß aber die 
            Ergebnis=
loſigkeit ſeiner Bemühungen eingeſehen haben: denn in dem 
            Kabi=
nettsrat, der um 6 Uhr abends zuſammentrat und nahezu eine 
Stunde dauerte, kam Briand zu dem Entſchluß, mit 
dem Geſamtkabinett zurückzutreten. In dem nach 
Schluß der Sitzung veröffentlichten offiziellen Communigus heißt 
es, die Miniſter ſeien nach Prüfung der Lage zu der 
            Ueber=
zeugung gelangt, daß der einfache Austauſch des 
Finanzminiſters unmöglich ſei und unter den 
            ge=
gebenen Umſtänden dasgeſamte Kabinett 
            demiſ=
denten der Republik überlaſſen, die Ereigniſſe 
des Tages und die Lage in geeigneter Weiſe zu 
interpretieren. Sämtliche Miniſter überbrachten, dem 
Präſidenten der Republik ihren Rücktritt. 
* Der Gedanke an eine Erweiterung des Kabinetts nach 
rechts und womöglich links, an eine „heilige Union” nach 
            bel=
giſchem Muſter, wollte nicht einſchlafen. Es gelang Briand ſchon 
zweimal, die in dieſer Beziehung angekündigte Interpellation 
Franklin Bouillons hinauszuſchieben. Inzwiſchen hat Peret 
demiſſioniert, und die Regierung hat ſich ſeine Argumente zu 
eigen gemacht und iſt gleichfalls zurückgetreten. 
Bleibt das Problem der „Union nationale” weiter aktuell, 
das iſt jetzt die Frage. Briand hat ſich vor der Demiſſion über 
dieſe Frage bereits ſehr offen geäußert, indem er betonte, daß demiſſion des Kabinetts und die Bildung eines 
er in der Theorie wohl Anhänger einer ſolchen Koalition ſei, in 
der Praxis aber nicht an ihre Möglichkeit glaube. Die Sozialiſten vermeidlich, ohne ſich jedoch allzugroße Fortſchritte hinſichtlich 
wollen überhaupt an keiner Regierung teilnehmen und werden 
ſchwerlich von ihrem Entſchluß abzubringen ſein. Man weiß, 
daß die Regierung des Linkskartells daran geſcheitert iſt, daß 
ſeine vier Parteien ſich nicht miteinander vertragen konnten. Es 
gehört alſo viel Optimismus dazu, meint man vielfach, anzu= Der Sturz des franzöſiſchen Franken. / Briand 
nehmen, daß ſich eine Plattform finden ließe, auf der man alle 
Parteien — die extreme Rechte und die Kommuniſten 
            ſelbſtver=
ſtändlich ausgenommen — vereinigen könnte. Die jetzige 
            Regie=
rung hätte, wie Briand ſagte, alle Probleme löſen können, wenn 
man ſie nur in Ruhe gelaſſen hätte. 
Die Anhänger der „Union nationale” machen geltend, daß 
ein viel energiſcheres Regieren möglich geweſen wäre, wenn die 
jeder unangenehmen Maßnahme vor ihren Wählern hätten 
            zit=
tern müſſen. Gerade dieſe Ueberlegung war es, welche Franklin Miniſterium anbetrifft, ſo iſt es ſehr zu wünſchen, 
Bouillon in ſeiner Aktion geleitet haben mochte. Denn ſeine 
Partei — die Radikale — ſpielte eine ſehr undankbare Rolle, 
um die Regierung zu retten, den Radikalſozialiſten fortwährend 
Konzeſſionen machte. Die Radikalen hatten bei dieſer Sachlage 
nicht den großen Einfluß auf die Regierungsgeſchäfte, den ſie 
verdient hätten, eben weil auf die anderen ſtets unſicheren 
            Par=
teien Rückſicht zu nehmen war. Dabei büßte ſie ihre Volkstümlichkeit 
bei ihren Wählern dadurch gänzlich ein, daß ſie alles, was 
            unan=
genehm war, votierten. Bei dieſer Lage iſt es nicht zu ber= die Herbeiführung einer Francbaiſſe abſieht. Man macht das nur 
wundern, daß die Teilung der Verantwortung gerade von den 
Nadikalen gefordert wurde und wird. Aber die „Union nationale” 
hat auch bei der Rechten viele Anhänger. Allerdings aus ans Franes abgeſtoßen, doch nur im der Abſicht, die nationale 
deren Urſachen. Die Führer der Rechten fühlen, daß ſie ihren Währung zu ſtützen. Schließlich verkaufen auch in 
Einfluß auf ihre Parteien immer mehr einbüßen — eine Folge 
der langen Untätigkeit und Programmloſigkeit. Die 
            Rechtspar=
teien ſind vom Zerfall bedroht. In allen Lagern bildeten ſich 
Gruppen und Untergruppen. Der Eiufluß ihrer Führer ward Ende aushalten, um dem Sieg entgegenzugehen. 
jeden Tag kleiner. Nicht die Parteien im weiteren Sinne waren 
es alſo in Wirklichkeit, welche die Teilnahme an der Regierung 
wünſchten, ſondern nur ihre Führer, um die Diſziplin wieder 
herzuſtellen. 
männer als Miniſter ohne Portefeuille akzeptiert werden. 
            Viel=
lecht kommt nur die Neubeſetzung einiger weniger bedeutender . 
davon überzeugt, daß die ſtrenge Einhaltung der bisherigen 
            poli=
tiſchen Richtung unbedingt notwendig iſt. Es iſt jedoch 
            immer=
birgt.
 Die Lage nach dem Rücktritt Pérets — vor 
dem Rücktritt Briands. 
drohenden Sturm in der Kammer für kurze Zeit zu beſchwich= miſtiſch beurteilen. Doch dieſer Eindruck iſt vielleicht mehr aus 
tiges Argument in die Hände gab. Die Interpellationen des Abg, einer grundſätzlichen Wendung der Völkerbundspolitik. 
Finanzminiſter Péret hat Montag abend das Sachver= Cachin (Kommuniſt), des Radikal=Sozialiſten Deyris und des 
teilung des Kammerpräſidenten Herriot, daß der Abg. Franklin 
Einigung zu interpellieren wünſche, veranlaßten Briand zu der erwogen und die Sympathien für Genf verloren haben. Und das 
kreiſe eine beachtliche Unruhe bemächtigt. Am Dienstag vor= dieſer ſelbſt für notwendig erachtet habe, weil gewiſſe Kreiſe gebucht werden. Denn wenn tatſächlich das Desintereſſement 
(offenbar iſt damit die Bank von Frankreich gemeint, ihm ihre Spaniens am Völkerbund und der endgültige Austritt 
            verſchie=
abend noch einen Kabinettsrat einberufen, der die zur Löſung 
der Kriſe nötigen Beſchlüſſe faſſen werde, ſo daß danach die 
Kammer ihr Urteil bilden könne. Briand ſtellte ſchließlich unter umſturz in Warſchau tappt man in Frankreich mit der polniſchen 
einer halb ausgeſprochenen Rücktrittsdrohung die Vertrauens= Politik im Dunkeln. Es wurde in Polen zwar ein regelrechtes 
ergab die Annahme ſeines Antrages mit 309 gegen 195 
Stimmen. 
Der von Briand angekündigte Kabinettsrat wird die Frage wird kaum zögern, ſeinen Willen, ſei es aus dem Hintergrund, 
zu prüfen haben, ob ſich die Regierung mit dem einfachen Erſatz ſei es als Staatspräſident, nach der erwarteten Umgeſtaltung der 
der Majoritätserweiterung, d. h. der Schaffung des ſo 
gung, ſchreiten ſoll. Für den erſteren Fall ſpricht man von 
Caillaur, de Monzie, Poincaré oder Bokanowſti als Anwärter Die Konſeguenzen müſſen auch Spanien und Braſilien zu fühlen 
für das verwaiſte Finanzportefeuille. Wie wir aus zuber= bekommen. Das Intereſſenſpiel, welches ſich um Braſiliens 
            Hal=
läſſiger Quelle erfahren, haben jedoch Caillaux und Poincaré 
bereits abgelehnt. Im Falle einer 
            Kabinettserwei=
terung iſt damit zu rechnen, daß Briand dem 
Präſidenten der Republik die 
            Geſamtdemiſ=
ſion des Kabinetts überbringen wird, wodurch 
ihm die Möglichkeit gegeben würde, gewiſſe Miniſterien für Zezogen werden. 
ſionieren müſſe. Auf dieſe Art bleibe es dem Präſi= Angehörige der neuen Mehrheit freizumachen. Ein Mitglied des 
Kabinetts teilte uns mit, daß dieſe Löſung die größte 
            Wahr=
ſcheinlichkeit für ſich habe, trotzdem Briand, wie aus einer in in der Marokkofrage iſt auch jetzt, nach der Beendigung der 
            mili=
den Wandelgängen der Kammer abgegebenen Erklärung 
            ber=
vorgeht, die nationale Union unter den gegebenen Verhältniſſen 
noch für undurchführbar hält und in dieſer Anſicht durch die 
Vorgänge in Belgien beſtärkt wird, wo dieſes Experiment ohne 
jede Rüchwirkung auf den Wechſelmarkt geblieben ſei. — Zu 
            be=
merken iſt ſchließlich, daß man auch von der Möglichkeit 
eines Kabinetts Poincaré, Tardieu oder 
Caillaux ſpricht, falls Briand, der zweifellos 
von Doumergue zunächſt berufen wird, die 
Neubildung des Kabinetts ablehnen ſollte. 
Im Senat hat die Nachricht von der Demiſſion Pérets im 
Verein mit der neuerlichen Deviſenhauſſe eine gewiſſe 
            Beſtür=
zung ausgelöſt. Man hält auch dort allgemein die Geſamt= 
Miniſteriums der nationalen Einigung für 
            un=
der Löſung der Finanzkriſe zu verſprechen. (Die 
            Geſamt=
demiſſion iſt ja inzwiſchen Tatfache geworden. Die Redaktion.) 
über die Gründe der Frankenbaiſſe. 
Frankreich zu neuer Beunruhigung und ſtarken Beſorgniſſen 
geführt. In den Wandelgängen der Kammer gab Briand 
eine Erklärung ab, im der er u. a. ausführte: Die Lage iſt 
ſchwierig. Wir können keine Wunder, wirken. 
Verantwortung geteilt geweſen wäre und die Parteien nicht bei Die einen verlangen ein nationales Miniſterium, die anderen Hilfe durchgeführt werden ſoll. Die finanzielle Selbſtändigkeit 
mutigend. Man hat dort ein Kabinett gebildet, in dem und Belgien durchzuführen. In Belgien iſt ſeit dem mißglückten 
indem ſie alle unvolkstümlichen Maßnahmen votierte und nur, ſämtliche Parteien vertreten ſind. Obwohl der Finanzminiſter 
geſchlagen. Auch Italien, das einen entſchloſſenen Mann 
gen als den Frane. Die gegenwärtige Situation 
wird durch vielfache Gründe beſtimmt. In 
            Eng=
zur Stützung des Sterlingkurſes gegenüber dem Dollar. Auch 
Briands Ausſichten. 
Die bisherige Regierung hat ſich — wie aus den Worten den Geſchäfte wahrzunehmen. Morgen früh wird der Präſident vorläufigen Programms, das glücklicherweiſe in der Hauptſache 
Briands zu erſehen iſt —nicht allzuſehr für die „Union nationale”, der Republik die Vorſitzenden von Kammer und Senat, ſowie aus der Abſchaffung von einigen aus politiſchen Cründen 
            votier=
begeiſtert. Das Kahinett Briand iſt zurückgetreten. Aber man die Führer der politiſchen Gruppen zu ſich bitten. Neuerdings ten Steuermaßnahmen beſonders ungünſtiger Wirkung beſteht, iſt 
nimmt an, daß Briand wiederkehren wird und einige Partei= glaubt man, daß Briand als Erſter den Auftrag zur aber ſeine Volkstümlichkeit wenigſtens bei dem großen Publikum 
wird. Der Rücktritt des Kabinetts ſcheint nach allem durch den nach der Union nationale, nach der Verteilung der 9 rantwor= 
Poſten in Betracht. Denn Briand wie auch ſeine umgebung ſind. Wunſch veranlaßt worden zu ſein, die Bildung des nationalen tung nicht aufhalten. Theoretiſch ſollte dies keine lichtungs= 
Miniſteriums zu ermöglichen, in dem Briand den Vorſitz hat, änderung bedeuten, praktiſch käme aher dieie Ent= 
So erklärt man ſich auch die Geſamtdemiſſion des Kabinetts, zu wicklung doch einer Rechtswendung gleich, wegen 
hin möglich, daß die Finanzkriſe neue Kombinationen in ſich der ſich auch aus der parlamentariſchen Situation keine unmittel= der bekannten paſſiven Haltung der Sozialiſten und eines Teils 
d 
bare Notwendigkeit ergab.
 *Allerhand Nervenproben. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, Mitte Juni. 
Die vierzigſte Tagung des Völkerbundes iſt beendet, und es 
bleibt nicht viel anderes zurück, als ein Gefühl der Enttäuſchung. 
Wenn man aus dieſer Seſſion für die Septembertagung Folge= 
Wiederum hat es Miniſterpräſident Briand verſtanden, den rungen ziehen wollte, ſo müßte man den Völkerbund recht 
            peſſi=
tigen, wozu ihm allerdings der Rücktritt Pérets ein gewich= einer Häufung unglücklicher Einzelheiten entſtanden, als aus 
In den Pariſer politiſchen Kreiſen hat natürlich vor allem 
Sozialiſten Vinzent=Auriol über die Finanzlage, ſowie die Mit= die Haltung Braſiliens und Spaniens Verſtimmung verurſacht. 
Es iſt kaum zweifelhaft, daß dieſe Staaten während der Seſſion 
Bouillon über die Bildung eines Kabinetts der nationalen ernſtlich die Folgen einer vollſtändigen Abkehr vom Völkerbunde 
Erklärung, infolge des Rücktritts des Finanzminiſters, den kann keineswegs als ein Erfolg der franzöſiſchen Außenpolitik 
Unterſtützung verſagten, ſähe er ſich einer offenen Lage gegen= dener ſüdamerikaniſcher Staaten erfolgen ſollte — man zweifelt 
über, die eine Erörterung unmöglich mache. Er werde heute hier noch daran —, ſo wäre die Poſition Frankreichs in Genf 
erheblich geſchwächt. Für dieſe unangenehme Lage wird aber in 
e erſter Linie Polens Haltung verantwortlich gemacht. Seit dem 
frage für eine Vertagung bis Donnerstag. Die Abſtimmung Kabinett gebildet und ein Staatsoberhapt gewählt, und 
            Pil=
ſudſki hat ſich zunächſt nur für die Armee intereſſiert. Die Armee 
aber bedeutet die tatſächliche Macht, ſagt man hier, und Pilſudſki 
Pérets begnügen oder zu einer Kabinettsbildung mit dem Zwecke. Verfaſſung in der Außenpolitik zur Geltung zu bringen. Eine 
Wendung in der polniſchen Außenpolitik liegt alſo durchaus im 
lange geforderten Kabinetts der nationalen Eini= Bereiche der Möglichkeiten. Mit der ſchwankenden Haltung 
            Po=
lens iſt aber die Ratsſitzfrage in ein neues Stadium getreten. 
tung gruppiert, iſt recht kompliziert. Neben den nationalen 
            Ambi=
tionen und der — ſcheinbaren oder tatſächlichen — Anlehnung an 
Frankreich müſſen auch der ſtarke Einfluß Waſhingtons und die 
Nivalität mit Argentinien als bleibende Faktoren in Betracht 
Das Zuſammengehen Frankreichs mit Spanien iſt nicht durch 
die Völkerbundspolitik bedingt. Die gemeinſame politiſche Front 
täriſchen Operationen, vorhanden. Sie wurde in erſter Linie 
wegen der italieniſchen und engliſchen Forderungen in bezug 
auf Marokko aufrecht erhalten, denn die Preſſekampagne in 
            Eng=
land und Italien hat in Paris lebhafte Verſtimmung 
            hervor=
gerufen. Die Verſuche Muſſolinis, ſich mit Spanien ſozuſagen 
unter Umgehung Frankreichs zu verſtändigen, ſind vorläufig 
geſcheitert. Dies und die ſcheinbar günſtig verlaufene 
            Ausein=
anderſetzung über andere gemeinſame Fragen hat nun die 
            Miß=
ſtimmung gegen Italien wieder abgekühlt. Anders aber iſt dies 
mit England. Es ſcheint, als ob die Beziehungen zwiſchen 
            Lon=
don und Paris, etwa ſeit dem ſyro=türkiſchen Abkommen, wieder 
etwas getrübt ſind. Die Gegenſätze in der Kolonialpolitik 
            kom=
men wieder zur Geltung. Dieſe Entwicklung iſt vielleicht durch 
die gleichgültige Haltung der engliſchen Behörden in Paläſtina 
gegenüber den verſchiedenen aufſtändiſchen Elementen zu erklären. 
Jedenfalls war Frankreich gezwungen, ſich wieder mit der Türkei 
zu einigen, und da man in Angora dieſe Sitnation ſeit langem 
erſehnt hat, war dies auch keine beſonders ſchwere Aufgabe. Die 
Worte Sarrauts, des franzöſiſchen Geſandten in Angora, über 
die türkiſch=franzöſiſche Freundſchaft, die nicht von anderen 
            Mäch=
ten abhängig ſei, ſind bezeichnend. Dieſer Stand des franzöſiſch= 
Der ſtarke Sturz des franzöſiſchen Franken hat in ganz eigliſchen Verhältniſſes — dem trotz allem aber keine 
            grundſätz=
liche Bedeutung zukommt — hat ſich übrigens auch in Genf 
            ge=
äußert. Er tritt ebenſo in der Finanzpolitik in Erſcheinung, wo 
immer wieder betont wurde, daß die eigentliche Sanierung 
            mög=
lichſt ohne ausländiſche, das heißt amerikaniſche und engliſche, 
rufen nach einem entſchloſſenen Mann. Was ein nationales, gehört jetzt zu den beſonders betonten Zielen franzöſiſcher Politik. 
In dieſer Nichtung verdienen auch die Pläne Aufmerkſamkeit, 
doch iſt das Beiſpiel Belgiens nicht gerade er= die Stabiliſierung der Währung im Einverſtändnis mit Italien 
Stabiliſierungsverſuch dieſe Idee nicht unvolkstümlich; nach der 
ein hervorragender Sachberſtändiger iſt, iſt die Stützungs= hieſigen Auffaſſung wenigſtens ſoll die Politik Vanderveldes, die 
aktion zugunſten des belgiſchen Franken, fehl= eine Abkehr von Frankreich bedeutete, geſcheitert ſein. 
            Italie=
niſcherſeits werden dieſe Pläne wieder von dem Finanzminiſter 
hat, iſtesnicht gelungen, die Lire höher zu brin= Volvi unterſtützt. Die Verhandlungen Loucheurs mit Muſſolini 
werden auch im ähnlichen Sinne ausgelegt. Es iſt jedoch zu 
land werden Franes verkauft, ohne daß man es auf bemerken, daß der rapide Frankenverfall manche Kreiſe in eine 
derartige Gemütsverfaſſung gebracht hat, daß ſie die Bildung 
und Uebertreibung von Gerüchten beſonders begünſtigt. Und es 
in Belgien und Italien, werden franzöfiſche waren auch in dieſer Beziehung ſchon einmal offiziöſe Stellen 
zu einem vorſichtig gefaßten Dementi gezwungen. 
Dieſelbe Nervoſität macht ſich in der Innenpolitik geltend. 
Frankreich zahlreiche Franzoſen aus Mangel an Die im Grunde genommen verhältnismäßig ſtabile parlamen= 
Vertrauen. Die Wolben am Horizont ballen ſich über uns tariſche Situation des Kabinetts wurde durch den Frankenverfall 
zuſammen. Wir ſind vom Sturm gepeitſcht und müſſen bis zum erſchüttert. Beſonders galt dies für den Finanzminiſter Raoul 
Peret, der einen beſonders heiklen Eiertanz zwiſchen Parlament, 
Expertenkomitee und Finanzminiſterium — wo er nicht beſonders 
beliebt ſein ſoll — ausführen muß. Das Kabinett hat auch 
            des=
halb die erſte Gelegenheit ergriffen, ſeine Einmütigkeit mit dem 
Briand hat den Auftrag erhalten, die Führung der laufen= Finanzminiſter zu betonen. Seit dem Bekanntwerden ſeines 
Bildung des Kabinetts erhalten und auch annehmen bertieft. Doch all das kann den immer ſtärker werdenden Ruf 
der radikalſozialiſtiſchen Partei,
Seite 2
Mittwoch, den 16. Junf 4926
Nummer 165
 Koſtſpielige Propaganda 
für den Volksentſcheid. 
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.) 
Die Nachtausgabe eines Berliner Blattes, dem wir 
            aller=
dings die Verandwortung für Angaben zuſchieben müſſen, macht 
ſich einmal die Mühe, herauszurechnen, was die 
            Propa=
ganda für den Volksentſcheid der 
            ſozialdemo=
kratiſch =kommuniſtiſchen Antragſteller für 
eine Maſſe Geld gekoſtet hat. Sie geht davon aus, 
daß ſchon für das Volksbegehren rund 2 
            Millio=
nen ausgegeben wurden und glaubt, bei vorſichtiger 
            Schätz=
ung, auf einen Geſamtbetrag von 6—7 Millionen 
Mark zu kommen, die ohne die meiſt ſelbſtändig vorgehenden 
Kommuniſten allein von der Zentrale der 
            Enteig=
nungsparteien verbraucht worden ſind, Sie vermutet, 
daß dieſe Beträge zum größten Teil von den Gewerkſchaften 
            auf=
gebracht werden, während der Gegenpropaganda, die nur ganz 
loſe organiſiert iſt, auch nicht entfernt ähnliche Summen zur 
            Ver=
fügung ſtehen. 
Ein ungültiges Doppelmandat. 
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.) 
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des preußiſchen Landtags 
bemüht ſich ſeit einiger Zeit erfolgreich, auf Umwegen über 
            wahl=
rechtliche Konſtruktionen ſich ein Mandat noch herausrechnen zu 
können, das ihr gar nicht zuſteht. Die Partei hat durch 
            nach=
träglichen Stimmengewinn in einem rheiniſchen Wahlkreis ein 
Mandat mehr erreicht, dafür aber die entſprechende Stimmenzahl 
auf der Landesliſte verloren, und müßte daher das Mandat auf 
der Landesliſte aufgeben. Der derzeitige Mandatsinhaber, Herr 
Dr. Bad, will aber ſeinen Platz freiwillig nicht räumen, weil er 
damit rechnet, daß die 7000 Stimmen, die ihm vorläufig noch 
fehlen, durch nachträgliche Korrekturen der Ergebniſſe in den 
verſchiedenſtem Wahlkreiſen ihm wieder zufallen könnten. Das iſt 
unwahrſcheinlich, aber immerhin möglich. Indes würde er dann 
eben wieder ein neues Mandat bekommen. Jetzt iſt es jedenfalls 
unzweifelhaft, daß er aus dem Landtag ausſcheiden muß, in 
            dem=
ſelben Augenblick, wo der neue Abgeordnete Krieger einzieht. 
Das wollen die Sozialdemokratem verhindern, denn dieſes eine 
Mandat ſichert der Weimarer Koalition unter Umſtänden die 
Mehrheit des Landtages, würde alſo, falls vielleicht noch vor den 
Sommerferien die Kraftprobe um das Kabinett Braun einſetzt, 
von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Sie haben es deshalb 
auch erreicht, daß das Wahlprüfungsgericht erſt am 8. Juli 
            zu=
ſammentritt, um ſeinen Spruch über das angezweifelte Mandat 
zu fällen, d. h. alſo, wenn die Sommerkampagne des Landtoges 
vorbei iſt und die politiſchen Entſcheidungen gefallen ſind. Das 
iſt ein unmöglicher Zuſtand. Der preußiſche Landtag hat ſelbſt 
ein Intereſſe daran, daß nicht bei Abſtimmungen, womöglich mit 
einer Stimme Mehrheit, gerade dieſe eine Stimme den 
            Aus=
ſchlag gibt, die ja eigentlich gar nicht abgegeben werden durfte. 
Es iſt dahr verſtändlich, daß auch die Oppoſitionsparteien darauf 
brängen, daß unmittelbar nach der Aufnahme der 
            Sitzungs=
periode dieſer unmögliche Zuſtand eines ungültigen 
            Doppelman=
dates aufhört. 
Um den Generaldirektor der Reichsbahn. 
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.) 
Das Reichskabinett iſt am Dienstag, wie zu erwarten 
war, noch nicht zu einem endgültigen Entſchluß über den Fall 
Dorpmüller gekommen, ſondern will ſich zunächſt noch 
            ein=
mal mit dem Vorſitzenden des Verwaltungsrates, Herrn von 
Siemens, in Verbindung ſetzen. Das ſcheint darauf zu deuten, 
daß man einen Eklat, wie er die Nichtbeſtätigung des Herrn 
            Dorp=
müller ſein würde, vermeiden will, daß aber das Kabinett 
beſtimmte Zuſagen für die Amtsführung des 
Generaldirektors und ſpätere Gelegenheiten 
verlangt. Die Wahlperiode des Generaldirektors beträgt drei 
Jahre. Im Jahre 1929 müßte alſo Herr Dorpmüller neu gewählt 
werden, und dann wird das Kabinett vorher gehört werden. Anf 
die Dauer, wenn auch vielleicht nicht im Augenblick, ift das 
            Mini=
ſterium der ſtärkere Teil, weil es ja ſchließlich die Ernennung der 
deutſchen Delegierien zum Verwaltungsrat künftighin davon 
            ab=
hängig machen kann, daß ſie in ihrer Haltung bei einer Neuwahl 
beftimmte Zuſagen geben. Deswegen wird vermutlich auch Herr 
von Siemens zu einem Entgegenkommen bereit ſein, zumal wenn 
man ſich entſchließen ſollte, entweder bei der Beſetzung des 
Poſtens eines ſtellvertretenden Generaldirektors oder in anderer 
Form Herrn Dorpmüller einen Berater an die Seite zu ſetzen, 
der auch in politiſch=nationaler und ſozialer Beziehung Bedenken 
durch ſeine Perſönlichkeit zu beſeitigen vermag, die vielleicht beim 
Reichskabinett beſtehen.
 * Der geiſtige Krieg gegen Deutſchland. 
Am 11. Oktober 1918 — einen Monat vor Abſchluß des 
Waffenſtillſtandes — erklärte die Interalliierte Vereinigung 
wiſſenſchaftlicher Akademien auf ihrer erſten Tagung, daß die 
            Ab=
geordneten dieſer Körperſchaften ſich außerſtande ſähen, 
            perſön=
liche Beziehungen, ſelbſt wiſſenſchaftlicher Art, mit den Gelehrten 
der Mittelmächte wieder aufzunehmen, ſolange dieſe nicht wieder 
in das Konzert der ziviliſierten Nationen aufgenommen ſeien. 
Die Vereinigung forderte, daß durch eine Beſtimmung des 
            Frie=
densvertrages die Mittelmächte aus allen auf diplomatiſchen 
            Ver=
trägen beruhenden zwiſchenvölkiſchen Vereinigungen ausgeſtoßen 
würden; ferner ſolle man alle übrigen zwiſchenvölkiſchen 
            Körper=
ſchaften wiſſenſchaftlicher Art auflöſen und durch neue erſetzen, 
in denen die Mittelmächte nicht vertreten ſeien. Auch dürften 
die Regierungen der Entente keine Vertreter zu wiſſenſchaftlichen 
Tagungen entſenden, an denen die Mittelmächte teilnähmen, und 
ſchließlich ſolle eine enge Arbeitsgemeinſchaft der wiſſenſchaftlichen 
Körperſchaften des Feindbundes gefördert werden, vor allem au 
dem Gebiete der angewandten Wiſſenſchaften und der 
            biblio=
graphiſchen Veröffentlichungen. 
Dieſem Programm entſprechend handelte man, und im Jahre 
1920 konnte der Leiter der Brüſſeler Tagung ſtolz verkünden: 
„Heute iſt das Haus fertig; den Deutſchen und ihren 
            Verbün=
deten wird der Zugang dazu verwehrt bleiben, aber wir haben 
erachtet, daß der Zeitpunkt gekommen ſei, die Gelehrten der 
            neu=
tralen Länder zur Mitarbeit einzuladen.” Von den beiden 
            Neu=
ſchöpfungen, welche die gefaßten Pläne durchführen ſollten, war 
der Conseil International de Recherches für die 
            Naturwiſſen=
ſchaften, die Union académigue internationale für die 
            Geiſtes=
wiſſenſchaften beſtimmt. Von beiden Körperſchaften wurden die 
deutſchen wiſſenſchaftlichen Vereinigungen „zunächſt bis 1931‟ 
ſatzungsgemäß ausgeſchloſſen. Das gleiche Schickſal widerfuhr 
den Mittelmächten bei den von der Entente veranſtalteten 
            wiſſen=
ſchaftlichen Tagungen; in den Jahren 1922 bis 1924 allein fanden 
deren 106 ſtatt, von denen 86 ohne Teilnahme der Deutſchen und 
Oeſterreicher abgehalten wurden. 
Dieſe B=ſtrebungen, die Mittelmächte bei allen 
            wiſſenſchaft=
lichen Unternehmungen auszuſchalten, ſind nicht ohne 
            Wider=
ſpruch geblieben. Schon 1919 erhoben 110 ſpaniſche und 177 
            nor=
diſche Gelehrte Einſpruch gegen die Verrufserklärung deutſcher 
Wiſſenſchaft, und Finnland lehnte wegen Nichteinladung der 
Mittelmächte 19224 die Teilnahme am zwiſchenvölkiſchen 
            Mathe=
matike kongreß in Toronto ab. Das gleiche tat die Londoner
 Vom Tage. 
Dem Reichstag iſt eine Verordnung über den 
            allge=
meinen Verkehr auf öffentlichen Wegen (
            Straßenverkehrsverord=
nung) zugegangen. Dadurch wird eine einheitliche 
            Verkehrs=
regelung im ganzen Reiche erſtrebt. 
Die in der Oeffentlichkeit kürzlich aufgeſtellte Behauptung, daß das 
Haus Wittelsbach einen Aufwertungsanſpruch in Höhe 
von 14 Millionen Goldmark geltend gemacht habe, iſt, wie von 
            zuſtändi=
ger Stelle mitgeteilt wird, aus der Luft gegriffen. 
Auf Antrag des polniſchen Miniſterpräſidenten Bartel wurde 
der chriſtlich=demokratiſche Ingenieur Paul Romocki zum 
            Eiſen=
bahnminiſter ernannt. Die Ernennung Romockis iſt ein neues 
Zeichen dafür, daß die Regierung immer mehr Unterſtützung 
in Rechtskreiſen ſucht. 
Mit der Annahme der tſchechoſlowakiſchen Geſetzvorlage über die 
Agrarzölle durch das Prager Abgeordnetenhaus iſt der Zollkrieg 
zwiſchen Ungarn und der Tſchechoflowakei praktiſch 
ausgebrochen. 
Nach einer Meldung aus Sofia ſoll ſich in Bulgarien unter 
Führung des früheren Miniſterpräſidenten Zankoff ein politiſcher 
Umſchwung vorbereiten. 
Nach dem Austritt Braſiliens aus dem Völkerbund wird auch in 
Genf diebraſilianiſche Botſchaft, die die erſte Vertretung 
beim Völkerbund war, demnächſt aufgehoben werden. 
Der Moſſulvertrag, iſt nach einer Meldung aus Bagdad 
vom Irak=Parlament ratifiziert worden. Parlament und 
Senat haben auch die engliſch=türkiſchen Petroleumkonzeſſion ratifiziert, 
die ſich auf das dem Jrakſtaat zugeſprochene Moſſulgebiet bezieht. 
Nach einer Meldung aus Tanger hat Spanien den 
            Zollgür=
el um Tanger herum aufgehoben. 
Vom 11.—15. Oktober findet die Jahreskonferenz der 
            bri=
tiſchen Arbeiterpartei in Margate ſtatt. Auf dieſer Konferenz 
beabſichtigt der Nationalrat der Unabhängigen Arbeiterpartei u. a. eine 
Entſchließung einzubringen, die die Arbeiter auffordert, zu erklären, daß 
ſie gegen Kriegsdrohungen einen allgemeinen Widerſtand leiſten werden. 
Der ſoeben von einer Europareiſe zurückgekehrte Unterſtaatsſekretär 
des amerikaniſchen Schatzamtes Winſton erklärte einer Reutermeldung 
aus Waſhington zufolge, daß ſich Europa auf dem Wege der 
            wirt=
ſchaftlichen Stabiliſierung befinde.
 Die Bethlen=Affäre. 
Zum Attentat auf Beihlen. 
Genf, 15. Juni. 
In der Frage des Attentats gegen den Grafen 
Bethlen iſt der ſchweizeriſche Bundesanwalt Stämpfli auch 
heute noch zu keinem Abſchluß gelangt. Der Bundesrat hat ſich 
in ſeiner Sitzung vom Montag mit der Frage daher noch nicht 
endgültig befaßt. Die Wahrſcheinlichceit wird immer größer, daß 
ein eidgenöſſiſches Schwurgericht berufen werden wird. Ein 
ſolches hat, wie mitgeteilt wird, ſeit 1893 nicht mehr 
            ſtattgefun=
den. Sollte es einberuſen werden, ſo wird es in Genf tagen. 
Der Attentäter durfte geſtern zum erſtem Male ſeinen Verteidiger 
empfangen. Ebenſo hat der Bundesrat, wie gleichfalls aus 
Bern berichtet wird, geſtern die erſten Berichte über die 
            Zu=
ſammenſtöße zwiſchen Fasciſten und Sozialiſten 
bei der Genfer Matteotti=Feier vom Freitag 
            ent=
gegengenommen. Auch hier lag jedoch noch kein abſchließender 
Bericht vor; daher kam es noch zu keinem Beſchluß. Die Sache 
erhält ihre beſondere Beleuchtung, wie ſchon berichtet, noch 
            da=
durch, daß mehrere Beaunte italieniſcher Nationalität beim 
Völkerbundsrat und Interwationalen Arbeitsamt an dem 
            Zwi=
ſchenfall beteiligt waren und ſogar Verletzungen davongetragen 
haben. 
Graf Bethlen in Budapeſt. 
EP. Budapeft, 15. Juni. 
Miniſterpräſident Graf Bethlen iſt geſtern vormittag 
            uner=
wartet auf dem Südbahnhof aus Genf eingetroffen. Das 
            Bahn=
hofsgebäude war von der Polizei in weitem Umkreis abgeſperrt. 
Zahlreiche Detektive waren dem Polizeiaufgebot beigegeben. Den 
Journaliſten war der Zutritt verboten. Der Miniſterpräſident 
wurde nur von den amtlichen Perſönlichkeiten empfangen. Er 
ſah von den Genfer Aufregungen ziemlich erſchöpft aus. Auf 
ausdrücklichen Wunſch Bethlens wurde die von der 
            Einheits=
partei für geſtern nachmittag geplante offizielle 
            Empfangsfeier=
lichkeit abgefagt. Die Parlamentsmehrheit ließ es ſich jedoch 
nicht nehmen, den Grafen Bethlen zu begrüßen und ihre 
            Ent=
rüſtung wegen des Genfer Angriffes zum Ausdruck zu bringen. 
Bethlen dankte in längerer Rede und ſagte, die Regierung werde 
mit ihren Freunden daran arbeiten, das Land Schritt für Schritt 
vorwärts zu bringen, damit es in der Völkerfamilie den Platz 
            ein=
nehmen könne, den es in der Vergangenheit gehabt habe und der 
ihm auch für die Zukunft gebühre. Aus allen Teilen des Landes 
treffen Sympathiekundgebungen für Bethlen ein.
 Mathematiſche Geſellſchaft, deren Vorſitzer erklärte, dieſe Tagung 
ſei ſicherlich der letzte mathematiſche Boykott=Kongreß, „weil ſonſt 
die Union der Mathematiker auseinanderfallen oder zu einer 
rein franzöſiſch=belgiſchen Angelegenheit ausarten werde.” Solche 
Stimmen ſind als Anzeichen einer beginnenden Wandlung in 
gegneriſchen Gelehrtenkreiſen ſicherlich zu beachten, doch dürfen 
ſie nicht überſchätzt werden. Allerdings wird zweifellos die 
            däm=
mernde Einſicht, daß man ohne die wiſſenſchaftliche Arbeit der 
Mittelmächte nicht auskomme, und daß ſich dieſe auf die Dauer 
nicht totſchweigen laſſe, in abſehbarer Zeit eine veränderte 
            Stel=
lungnahme des Feindbundes nötig machen. Aber wir dürfen 
uns trotzdem keinerlei Täuſchungen hingeben, ja Prof. Dr. Georg 
Karo auf deſſen leſenswerte, an Beweismaterial reiche Schrift: 
„Der geiſtige Krieg gegen Deutſchland” (Halle. Wilhelm Knapp. 
2. Aufl. 1926) ich mich ſtütze, meint mit Recht, der Weltboykott 
könne uns zum Segen werden, weil er uns völlige Freiheit laſſe. 
Auch von der Teilnahme an den wiſſenſchaftlichen 
            Veranſtaltun=
gen des Völkerbundes verſpricht ſich Karo nicht allzu viel. Er 
weiſt mit Recht darauf hin, daß derſelbe die auf ihn geſetzten 
Hoffnungen in wiſſenſchaftlicher Hinſicht nicht erfüllt habe. Auch 
ſtehe der von ihm geſchaffene Ausſchuß für zwiſchenvölkiſche 
            Ge=
meinſchaftsarbeit amtlich zwar nicht auf dem Boden der 
            Ver=
femungsbewegung, aber ſeine Zuſammenſetzung und die 
            neuer=
dings erfolgte Ueberſiedlung nach Paris zeigten doch, wie ſehr er 
ſich im Banne des franzöſiſchen Kulturimperialismus befinde. 
UInd Profeſſor Karo faßt ſeine Meinung über die zukünftige 
            Stel=
lungnahme der deutſchen Wiſſenſchaft gegenüber dem feindlichen 
Auslande kurz und treffend zuſammen, indem er ſagt: „Es ſteht 
außer Zweifel, daß der Eintritt in die (wiſſenſchaftliche) 
            Entente=
organiſationen für Deutſchland nur von Uebel ſein kann. Unſerem 
verarmten Lande würden große, vollkommen unproduktive 
            finan=
zielle Laſten auferlegt werden, die nur jenem mechaniſchen 
            Räder=
werk zugute kämen, dafür aber unſerer eigenen gelehrten 
            For=
ſchung und Leiſtung entzogen würden. Im Rate ſelbſt wäre 
Deutſchland auch dann machtlos, wenn ſich die Neutralen ihm 
anſchlöſſen, denn England mit ſeinen Dominien, Frankreich mit 
ſeinen engeren und weiteren Vaſallenſtaaten (den Kolonien und 
der Kleinen Entente) würden jederzeit die Mehrheit beherrſchen. 
Wir würden unſer Teil der Verantwortung zu tragen haben und 
unſer volles Maß an Arbeit leiſten dürfen — dieſe beginnt ja der 
Entente in peinlichem Maße zu fehlen , aber von einem 
            wahr=
haft fruchtbaren Einfluß wäre kaum die Rede.” 
Prof. Dr. Paul Sſymank, Göttingen.
 Die britiſche Kohlenkriſe. 
Erklärung Baldwins: Eine Stunde 
            Mehr=
arbeit unter Beibehaltung der alten Löhne. 
EP. London, 15. Juni. 
Das Unterhaus war ſtark beſucht, als Premierminiſter 
Baldwin heute nachmittag ſeine lang erwartete Erklärung 
über die Kohlenkriſe abgab. Baldwin führte aus. 
er halte es für überflüſſig, den Ernſt der Lage beſonders 
zu unterſtreichen und begnüge ſich damit, als Beweis dafür 
die Tatſache anzuführen, daß England Kohle im 
Ausland kaufen müſſe. Die Urſache der Kriſe ſei darin 
zu ſuchen, daß die Blüte der Bergbauinduſtrie in 
der Zeit von 1924 auf einer künſtlichen Grundlage 
aufrecht erhalten wurde. Das einzige 
            Hilfsmit=
tel ſei nach ſeiner Anſicht: 1. Die Reorganiſierung 
der Induſtrie und 2. eine Herabſetzung der 
            Gene=
ralunkoſten. Das Parlament, dürfe ſich jedoch über die 
Möglichkeit dieſer Reorganiſierung keine übertriebenen 
            Hoff=
nungen machen. Die Regierung ſei bereit, jede Bemühung zu 
unterſtützen, die auf eine Hebung der Produktion abziele. Nach 
langen Erwägungen ſei ſie zum Schluſſe gelangt, daß eine 
Verlängerung der Arbeitszeit im Bergbau 
            un=
erläßlich ſei. Nach Anſicht der Regierung ſei dieſes Opfer 
dem noch größeren der Lohnherabſetzung vorzuziehen. Unter 
dieſen Verhältniſſen werde die Regierung in den nächſten Tagen 
einen neuen Geſetzentwurf vorlegen, durch den die 
Arbeitszeit der Bergarbeiter auf unbeſchränkte Zeitdauer 
von ſieben auf acht Stunden täglich erhöhr 
werde. Er habe die poſitive Zuſicherung erhalten, daß die 
            Ar=
beiter in gewiſſen Grubenbezirken eine Stunde 
            Mehr=
arbeit unter Beibehaltung der alten Löhne 
            an=
nehmen würden, ob ein Abkommen zwiſchen den 
            Gruben=
beſitzern und den Arbeitern zuſtande komme oder nicht. Die 
Regierung werde ſich an ihren Geſetzentwurf über die 
            Ver=
längerung der Arbeitszeit halten. Es ſei ſelbſtverſtändlich, ſo 
ſchloß Baldwin, daß die Regierung, falls eine 
            Eini=
gung auf der Baſis der Regierungsvorlage 
zuſtande kommen ſollte, der Kohleninduſtrie 
eine zeitweilige finanzielle Hilfe gewähren. 
würde. 
Moskau und die engliſche Note. 
Die engliſche Note über die ruſſiſche Unterſtützung im 
            Gene=
ralſtreik iſt in Moskau überreicht worden. „Jsweſtja” nimmt 
zur Angelegenheit ausführlich Stellung und erwartet, daß die 
Sowjetregierung die völlige Haltloſigkeit der gegen die von 
            Eng=
land erhobenen Beſchuldigungen aufklären wird. Die engliſche 
Regierung habe allerdings die Behquptungen, die ein Teil der 
engliſchen Preſſe und einige Regierungsmitglieder aufgeſtellt 
hätten, daß die Sowjetregierung ſelbſt den Streikenden 
            Geld=
überwieſen habe, nicht in das Memorandum aufgenommen. Dem 
Hinweis des Memorandums gegenüber, daß das 
            Finanzkommiſ=
ſariat die Ueberweiſung von Unterſtützungsgeldern nach 
            England=
geſtaltet habe, müſſe feſtgeſtellt werden, daß durch die ruſſiſchen 
Geſetze die Ausfuhr von Geld nicht verboten würde. Das Blatt 
gibt der Vermutung Raum, daß die engliſche Note auf die 
            Be=
ſtrebungen gewiſſer engliſcher Kreiſe zurückzuführen ſei, die die 
Löſung des engliſch=ruſſiſchen Handelsvertrages wünſchen. Man 
nehme die Streikhilfe der ruſſiſchen Arbeiter für ihre engliſchem 
Kollegen zum Anlaß eines wirtſchaftlichen und politiſchen Druckes 
auf die ruſſiſche Regierung. Indeſſen habe ſich bisher gezeigt, 
daß auf dieſe Weiſe die Sowjetunion ſich nicht beeinfluſſen laſſe. 
Lediglich ein für beide Staaten günſtiges Abkommen vermöge 
die Beziehungen zwiſchen ihnen befriedigend zu löſen.. 
England und die franzöſiſche Kabinettskriſe. 
Die franzöſiſche Kabinettskriſe wird in engliſchen 
            diplomati=
ſchen Kreiſen hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt beſprochen, 
daß dadurch eine Verzögerung in den franzöſiſch=engliſchen 
            Schul=
denverhandlungen zu befürchten ſei. Man hatte allgemein damit 
gerechnet, daß Finanzmimniſter Péret in der nächſten Woche mit 
dem Präſidenten Douergue nach London gekommen wäre, und 
gewiſſe Perfönlichkeiten hatten ſogar die Ueberzeugung, daß 
Doumergues Aufenthalt die franzöſiſch=engliſchen Verhandlungen 
günſtig hätte beeinfluſſen können.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Der Dramatiker Ernſt Glaeſer, wurde von 
Direktor Hellmer ab 1. Auguſt als 1. Dramaturg an das Neue 
Theater Frankfurt a. M. verpflichtet. 
— Frank Thieß hat ſoeben einen neuen großen Roman 
„Das Tor zur Welt” vollendet, der wie die anderen Werke 
des Dichters im Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart, 
            dem=
nächſt erſcheinen wird. Das „Tor der Welt” bildet, obwohl 
            voll=
kommen in ſich abgeſchloſſem, den zweiten Teil eines großen 
Romanwerks, das unter dem Titel „Jugend” den Weg unſerer 
Jugend zeichnen will; dieſes beſteht aus den vier Romanen „
            Ab=
ſchied vom Paradies” (erſcheint Oſtern 1927), „Das Tor zur 
Welt”, „Der Leibhaftige‟, „Die Feuerſäule‟, 
— Axel Lübbe der Verfaſſer von „Gottes Geheimnis 
über meiner Hütte” hat ſoeben einen Roman „Der 
            Kains=
grund” vollendet, der in Engelhorns Romanbibliothek 
            erſchei=
nen wird. 
— Das Zeichenbuch von Rudolf Koch. Zweite, 
            bedeu=
tend erweiterte Auflage. Offenbach a. M. 1926, Verlag von Wilh. 
Gerſtung. Ganzleinenband 9.50 Mk., broſchiert 7.50 Mk. — Eine 
Sammlung von 493 Zeichen, wie ſie in den früheſten Zeiten, bei 
den Völkern des Altertums, im frühen Chriſtentum und 
            Mittel=
alter gebräuchlich waren. Da ſind aſtronomiſche und aſtrologiſche 
Zeichen, byzantiniſche und alte deutſche Kaiſermonogramme, 
Apotheker=, Chemiker= und Steinmetzzeichen, Haus=, Hof= und 
Handelsmarken, chriſtliche Zeichen und Runen, die alle mit den 
frühen Grundformen zuſammenhängen, die in die Urgeſchichte 
der Menſchheit zurückführen. Ein Geheimnis birgt jedes Zeichen, 
das dem Unwürdigen verhüllt bleibt und ſich nur dem 
            Einge=
weihten offenbart. Ein Zauber ſtand und ſteht noch heute hinter 
jedem, ſei es das uralte Pentagramm oder der 
            Regenbogen=
ſchlüſſel aus frühchriſtlicher Zeit, das Monogramm Juſtinians 
oder das Karls des Großen, die Hausmarken der Fugger und 
Welſer oder die Zeichen Hans Sachs' und Michelangelos, ein 
gotiſches Steinmetzzeichen oder eine Rune. Wir haben heute 
den Glauben an die Zeichen zurückgewonnen, allerorts werden 
ſie von der Jugend wieder verwendet. Sie für den Gebrauch 
unſerer Zeit zu ſammeln und zu erklären, iſt der Zweck dieſes 
Buches. Bei allen der Vergangenheit entnommenen Zeichen 
wurde mit größter geſchichtlicher Treue verfahren. 
            Wiſſenſchaft=
lich anerkannte Fachleute haben für einzelne Gebiete wertvolle 
Beiträge geliefert, doch verfolgt das Buch keine gelehrten 
            Ab=
ſichten, ſondern ſoll im Gebrauch des täglichen, perſönlichen und 
beruflichen Lebens ſeine Aufgabe erfüllen.
Nummer 165
 Balkanprobleme. 
Wie unhaltbar die durch den Krieg geſchaffenen Zuſtände an 
der Balkanhalbinſel ſind, zeigt nichts beſſer, als daß kaum eine 
Woche vergeht, in der nicht eine oder mehrere Grenzzwiſchenfälle 
gemeldet werden. Man hat ſich ſchon ſo ſehr daran gewöhnt, daß 
nur die blutigſten Vorfälle oder ſolche, die auffallende politiſche 
Folgen nach ſich ziehen, in der europäiſchen Preſſe zur Kenntnis 
genonmen werden. Zwiſchen Bulgarien, Rumänien und 
            Grie=
chenland beſteht fortwährend eine ſtarke politiſche Spannung; 
denn die nationaliſtiſche Preſſe und vielleicht auch die 
            Regie=
rungen laſſen kaum eine Gelegenheit vorübergehen, um ſolche 
Zwiſchenfälle agitatoriſch auszuwerten. Wenn die wirtſchaftliche 
Lage der einzelnen Staaten und die Großmächte es erlaubten, 
wäre es in den letzten Jahren mindeſtens ein Dutzend mal zu 
internen Balkankriegen gekommen. Die Scharmützel zwiſchen 
Zollbehörden, Schmugglern und Banditen ſind ſchwer von den 
politiſchen Zuſammenſtößen zu unterſcheiden, die den Regierungen 
einen reichlichen Konfliktsſtoff geben. 
Die meiſten dieſer Zwiſchenfälle kommen an den bulgariſchen 
Grenzen vor, und das gänzlich unbewaffnete Bulgarien wird 
dann gewöhnlich von Belgrad, Bukareſt oder Athen mit 
            Kriegs=
abſichten angeklagt. Die Enqueten des Völkerbundes, die in 
jedem einzelnen Falle eingeleitet werden, ergeben jedoch 
            regel=
mäßig, daß die Soſioter Regierung an allen Vorgängen 
            unſchul=
dig iſt; denn alle Aktionen laſſen ſich auf private Initiative 
zurückführen. Der wirkliche Grund liegt in den unmöglichen 
Grenzverhältniſſen und der noch unmöglicheren 
            Nationalitäten=
politik bei den Nachbarländern Bulgariens. Von dieſen 
            unhalt=
baren Zuſtänden wird vielleicht nur die türkiſch=bulgariſche Grenze 
verſchont, nicht weil die Politik Muſtapha Kemals den Bulgaren 
gegenüber allzu zuvorkommend wäre, aber ſeit der Natifizierung 
des im Oktober zwiſchen Bulgarien und der Türkei geſchloſſenen 
Freundſchaftsvertrages iſt das Verhältnis zwiſchen den beiden 
Staaten erheblich beſſer geworden. In der Praris hat dieſe 
Natifizierung für Bulgarien einen bitteren Verzicht auf allerdings 
nur noch auf dem Papier ſtehende Rechte bedeutet. Die völlige 
Entbulgariſierung Thraziens — vor dem Balkankriege lebten 
dort faſt eine Viertelmillion Bulgaren, wogegen jetzt ihre Zahl 
mit 5000 angegeben wird — wurde auf eine recht grauſame 
Weiſe von den Türken zuſtande gebracht. Dieſe Flüchtlinge 
            bil=
den noch immer ein politiſch gefährliches Element in Bulgarien; 
denn das Vermögen der aus Bulgarien ausgewanderten Türken 
reichte entfernt nicht aus für ihre Entſchädigung. Ebenſo bitter 
mußte in Bulgarien die umwandlung des bulgariſchen Exarchats 
von Konſtantinopel wirken. Ein großbulgariſcher Machttraum, 
der in dieſem Exarchat den Rivalen des ökumeniſchen griechiſchen 
Patriarchats ſehen wollte, iſt damit zunichte geworden. Al dieſe 
Verzichte bulgariſcherſeits bedeuten nichts anderes, wie die 
            An=
erkennung eines unabänderlichen Zuſtandes. Das entwaffnete 
und wirtſchaftlich ſchwuache Bulgarien konnte ja nicht daran 
            den=
ken, ſeine Rechte mit Waffen geltend zu machen. Das Verhältnis 
zur Türkei iſt wieder erträglich geworden, die wirtſchaftlichen 
Beziehungen werden aufgenommen, und demnächſt wird man zu 
der Ausarbeitung eines Handels= und Schiedsvertrags zwiſchen 
Sofig und Angora ſchreiten. 
wärtig die einzige Entlaſtung der bulgariſchen Außenpolitik die 
Wiederverſchärfung der Salonikifrage. Zwiſchen Griechenland 
und Jugoſlawien iſt dadurch, eine ſtarke Verſtimmung hervor= köunte ſie nicht geben. Wenn der Seim nicht aufgelöſt werde, 
gerufen worden, was für Bulgarien von Nutzen ſein kann. Als 
Pangalos in Griechenland zur Herrſchaft gelangte, war ihm 
jedes Mittel gut, ſeine innenpolitiſche Poſition zu ſtärken. Es 
ſchien, als ob die Salonikifrage zugunſten Jugoflawiens 
            entſchie=
würden, daß dieſe Frage, welche ſchon zu ſo vielen Konflikten 
Anlaß gab, endlich gelöſt werden könne. Die Befeſtigung der 
Pangalosſchen Diktatur und die Ueberhandnahme der italieniſchen 
Einflüſſe hat aber eine Wendung gebracht. Unter der italieniſchen 
Einwirkung iſt Griechenland wieder jugoflawenfeindlich 
            gewor=
den, und Pangalos will nichts mehr von Konzeſſionen Belgrad 
gegenüber hören. Er verſucht vielmehr, Bulgariens Intereſſe 
von Dedeagatſch nach Saloniki zu lenken, indem er eine Ver= ners Sugimurg, eingegangen, in der er erklärt, daß die 
            Ver=
bindungsbahn zwiſchen Petritſch und Demirhiſſar bewilligt, die 
es ermöglichen wird, auf griechiſchen Boden zu gelangen, ohne 
daß man auch türkiſches Gebiet überſchreitet. Die 
            bulgariſch=
jugoſlatiſche Rivalität ſoll dann Griechenland geſtatten, Saloniki 
auszubauen. Aehnliche Pläne mit Saloniki ſoll nach Athener ſoll aus einem Vertreter der Verkehrskommiſſion des Völker= 
Quellen auch die Belgrader Regierung vorhaben. Wenn 
            Bul=
garien ſich an die Seite Jugoſlawiens ſchlagen ſollte, dann wäre Wirtſchaftsintereſſen beſtehen. Die Art der Ernennung des 
Pangalos der Verlierer. Die Haltung Bulgariens ſoll die Zunge 
der Wage bilden, bis eben die Salonikifrage auf Grund eines 
wird befriedigen können. 
*Heſſiſches Landestheater. 
 
Großes Haus. — Dienstag, den 15. Juni. 
Oberon. 
Romantiſche Oper von Carl Maria von Weber. 
jung ins Grab ſank, eine würdige Feier. Es war ein Wagnis, 
und ſchwer aufführbare Oper, hervorzuholen. Der Erfolg bewies, 
daß ſie trotz ihrer unvollendeten Form Lebenskraft genug beſitzt, 
gefügt werden kann. 
führungsart wegen nie befriedigen. 
ſcheiunt, wenn ſie auch zum guten Teil Ausſtattungsoper geblieben Hagner, Ebert und Ney. 
iſt. Das iſt ſchließlich auch unſerem Generalintendanten zu 
            ver=
die Aufgabe mit gewohnter Tatkraft durchführte. 
üppigem Morgenland in den Vordergrund gerückt, in das auch reicher Abend. 
die Romantik der beiden Liebenden und ihrer Begleiter feſter 
            ein=
gebettet liegt. Das Ballett und die Statiſterie erhielt damit 
große und dankbare Aufgaben, ohne mit überladenen Schauſtücken 
zu erdrücken. Die Dialoge wurden auf das zum Verſtändnis er= iſt ein kleines Eiland an der Küſte Chinas, das berühmt iſt als 
forderliche Mindeſtmaß beſchränkt, vielfach melodramatiſch unter= Bruzplatz einer beſtimmten Art von Seeſchwalben, aus deren 
neuen Form und Regie geſellten ſich Bühnenbilder voll phan= Das Volk nennt daher dieſe Inſel, deren hundert Gipfel 
            übri=
taſtiſcher Schönheit und Zieckmäßigkeit, die aus Herrn von gens vur recht winzige Erhebungen ſind, lieber die „Vogelneſter= 
Schencks geſchmackvoller Hand ſtammten.
Mittwoch, den 16. Juni 1926
 Mnglſen don ine Sanfen Sechtiferung Jut des Ade. 
nis mit Italien für Griechenland noch kein greifbares Ergebnis 
gebracht. Der wirkliche Nutzuießer aus dieſem Bündnis war nur 
England, das die von Italien und Griechenland bedrohte Türkei 
in der Moſſulfrage leicht zur Kapitulation zwingen konnte, und 
Italien hält ſich mit der Erhöhung ſeines Einfluſſes auf 
            Alba=
nien ſchadlos. Den Jugoſlawen gelang es zwar, wie bekannt, 
den italieniſchen Agenten Fan Noli aus Albanien zu verjagen, 
aber ſein Nachfolger Ahmed=Berg=Sokoli, dem man aus Belgrad 
zur Herrſchaft geholfen hat, verbündete ſich überraſchenderweiſe 
auch mit Italien. Heute iſt die Sache der Italiener in Albanien 
ſchon ſo weit gediehen, daß der Bruder Muſſolinis auf den 
Spalten des „Popolo dItalia” von der baldigen Eroberung 
Albaniens für den Fascismus ſprechen konnte. Wirtſchaftlich 
und militäriſch iſt Albanien auch ſchon heute Italien vollkommen 
ausgeliefert. 
Miniſterkrife in Oeſterreich. 
Rücktritt des Unterrichtsminiſiers Dr. Schneider. 
EP. Wien, 15. Juni. 
Um die Perſon des Unterrichtsminiſters Dr. Schneider iſt 
innerhalb der Chriſtlich=ſozialen Partei ein heftiger Streit 
            ausge=
brochen. Der ausgeſprochen klerikale Flügel der Partei 
            mißbil=
ligt ſchärfſtens die Abmachungen, die der Miniſter vor einigen 
Tagen mit dem ſozialdemotratiſchen Präſidenten des Wiener 
Stadtſchulrates hinſichtlich verſchiedener Fragen der Mittel= und 
Voltsſchulreform getroffen hat. Die Katholiten in ganz 
            Oeſter=
reich rüſten zu gewaltigen Proteſtkundgebungen. Die 
            Stel=
lung des Unterrichtsminiſters gilt als erſchüttert. 
Ja ſie iſt ſchneller, als man erwartet hatte, unhaltbar 
            ge=
worden. In einer geſtern ſpät abends erſchienenen amtlichen 
Verlautbarung des Bundesanzlers Dr. Ramek, verſagt er den 
zwiſchen Dr. Schneider und dem ſozialdemokratiſchen Wiener 
Stadtſchulpräſidenten Glöckel getroffenen Vereinbarungen ſeine 
Zuſtimmung mit der Begründung, daß „der bei dieſen 
            Verhand=
lungen ausgearbeitete Plan die Einheitlichkeit des öſterreichiſchen 
Schulweſens gefährde‟. Der Bundeskanzler läßt 
            da=
mit mit anderen Worten den Unterrichtsminiſter 
            fah=
ren, eine Gebärde, die den vollen Sieg des klerikalen 
Flügels der Chriſtlich=ſozialen Partei, alſo 
auch der engeren Seipel=Gruppe, bedeutet. Dr. 
Schneider trifft heute in Wien ein und wird dem Bundeskanzler 
ſofort ſeine Demiſſion überreichen. 
Die polniſchen Sozialiſien und Pilſudſki. 
Der „Kurjer Poranny” veröffentlicht eine Erklärung des 
ſozialiſtiſchen Abgeordneten Liebermann über, das Verhältnis 
der Sozialiſtiſchen Partei zu Piljudſki. In dieſer Enklärung 
heißt es, die Sozialiſtiſche Partei könne die Auffaſſung Pilſudſkis, 
daß er die Revolution ohne jede revolutionären Konſequenzen 
unternommen habe nicht teilen, und fühle ſich dadurch nicht 
            ge=
bunden. Die Mai=Revolution müſſe vielmehr eine Reihe von 
Konſequenzen nach ſich ziehen. Vor allem müſſe auch der Seim 
entfernt werden, der die Revolutionsſtimmung geſchaffen habe. 
Außer der Annäherung an die Türkei bedeutet wohl gegen= Die Sozialiſten würden nur kurzfriſtigen Budgetvorlagen bis 
zum Zuſammentritt des neuen Seim zuſtimmen. Vollmacht für 
Verfaſſungsänderungen und Aenderungen der Wahlordnung 
werde man alles verſuchen, um ihn zu einer Auflöſung zu 
bringen. Liebermann äußerte ſich weiter über das Verhältnis 
zu Pilſudſki, die Sozialſten und Pilſudſki ſtimmten überein in 
der Loſung der morgliſchen Sanierung und der Reinigung des 
polniſchen Verwaltungsapparates, aber ihre grundſätzlichen 
den werde, oder wenigſtens die Griechen ſich ſo nachgiebig zeigen Parteiziele, ihre politiſchen Traditionen, ihr ſoziales Programm 
ließen ſich die Sozialiſten nicht an zweite Stelle ſetzen. 
Die Verhältniſſe im Memeler Hafen. 
Beim Völkerbundsſekretariat iſt eine an den 
            Generalſekre=
tär des Völkerbundes gerichtete ausführliche Zuſchrift des 
            Prä=
ſidenten der Verkehrskommiſſion des Völkerbundes, des 
            Japa=
kehrskommiſſion für die Vertreter der Memeler 
            Hafenkommiſ=
ſion jede Verantwortung für die Verwaltung 
des Memeler Hafens ablehnen müſſe, weil die 
Zuſammenſetzung der Hafenkommiſſion nicht derartig iſt, wie ſie 
zu behalten und es ſelbſtverſtändlich zu einer modernen Feſtung, im Memeler Abkommen vorgeſehen war. Die Hafenkommiſſion 
bundes und je einem Vertreter der litauiſchen und der Memeler 
Memeler Vertreters habe eben dazu geführt, daß dieſer ſtändig 
die litauiſchen Intereſſen mitvertritt und infolgedeſſen der Völ= 
Schiedsſpruches beigelegt wird. Das muß früher oder ſpäter kerbundsvertreter ſich in der Minderheit befindet und ſeine 
            Auf=
erfolgen, aber es iſt vorauszuſehen, daß dieſer keine der Parteien, gabe nicht erfüllen kann. — Der Präſiden der 
            Verkehrskommiſ=
ſion erſucht, dieſes Schreiben dem Völkerbundsrat vorzulegen. 
Der eigentümliche Stil der Weberſchen Muſik, die 
            außerordent=
lich ſchwer und nicht einmal dankbar geſchrieben iſt, liegt unſeren 
heutigen Künſtlern fern, die Probezeit für das neue, ſelten ge= ihm erhielt der Verfaſſer die Erlaubnis, auf einer Oſchunke 
heiten ordnend ein. Da iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die geſchloſ= 
Zum Gedächttnis C. M. von Webers, der vor 100 Jahren ſene Wirkung überall ſich noch nicht einſtellen konnte, die ſchon ſpäten Nachmittag hatten wir ſie erreicht. Das Eiland iſt ein 
hierzu den „Oberon”, dieſe bei uns Jahrzehnte lang nicht beliebte heute brachte ſie dem feſtlichen Gepränge eine feſtliche Stimmung. Fuße des Felſens befinden ſich viele Höhlen, in welche das Meer 
und die Aufführung zeigte ſicherlich einen Weg, wie dieſes lücken= Frau Maſſenburg, die ihre Partie ganz von der drama= Vogelneſtern ernten und ſie zugleich gegen Räuber ſchützen. 
            Nach=
hafte Werk im Sinne des Meiſters zu einem einheitlichen Ganzen tiſchen Seite anpackte und mit der Ozean=Arie glänzte, errang dem wir noch ein wenig ihrer eintönigen Muſik gelauſcht hatten, 
einen großen Erfolg, und Joſeph Poerner gab in der unge= legten wir uns nieder, und am Morgen war ich früh auf, um 
Der Stoff der phautaſtiſchen Märchenoper hatte immer eine wöhnlich ſchwierigen Hüon=Rolle einen neuen Beweis ſeiner vor= die Höhlen zu beſichtigen. Ich wollte zunächſt an ihnen entlang 
ſichere Wirkung auf ein großes Publikum. Die Muſik iſt ein un= trefflichen Fähigkeiten. Als Dritter beſtand in Ehren Werner ſchwimmen, aber lange düſtere Schatten in dem klaren Waſſer, 
entbehrlicher Beſtandteil Weberſchen Geiſtes und hat Mendels= Schumacher in der Oberon=Partie, die er ſicher und geſchmack= die rings um die Oſchunke herumglitten, flößten mir Mißtrauen 
ſohn, Schumann, Wagner und wie viele ſonſt beeinflußt und be= voll beherrſchte. Scherasmin und Fatime hatten in Eugen Vogt ein, und als wir eine leere Konſervenbüchſe über Bord warſen, 
fruchtet. Das Ganze aber konnte ſeines bruchſtückartigen Cha= und Paula Kapper gewandte Vertreter, und Eugenie Ste= ta tauchte bald ein Haiſiſch auf. Dieſe Bevöllerung des Meeres 
rakters und der meiſt nur in Aeußerlichkeiten aufgehenden Auf= phanowa fand ſich mit dem Puck in Form eines Waldſchratts lud mich nicht gerade zum Baden ein, und ſo zog ich vor, in 
Die Mahlerſche Bearbeitung der Muſik, die Reinigung des Werle und Albrecht, in Sprechrollen Ilſe Lahn, Heinrich erforſchen. Sie ſind weder ziemlich groß, noch ſehr luftig; wir 
Textes und die ſehr geſchickte Regie Herrn Mutzenbechers Kuhn und Heinrich Hölzlin lobend zu erwähnen. Stumm drangen in mehrere ein und fanden, daß ſie alle einander 
            glei=
haben ihr eine Form gegeben, die brauchbar iſt und wertvoll er= wirkten mit die Damen Müller und Roerig, die Herren chen. Die Vögel waren ſehr eifrig beim Neſterbau, und ich 
            be=
danken, der den Mut hatte, an das Problem heranzugehen, und ſanglich und darſtelleriſch zu leiſten, der mir heute beſonders fein artigen Stoff, der an Fiſchleim erinnert. Dieſe zähe Subſtanz 
einſtudiert vorkam (Berthold Sander). Originell und muſi= wird von den Vögeln abgeſondert und wird dann hart. Nach 
Ohne Eingriffe und Aenderungen, Striche und Zutaten kaliſch erfühlt fügten ſich die vielen längeren und kurzen Tänze der Brutzeit werden die Neſter geſammelt, eingekocht, gereinigt 
konnte es natürlich nicht geſchehen. Das Elfenreich — der muſi= ein, die Manda von Kreibig geſchickt erfunden. Die muſi= und zu hohen Preiſen an die reichen Söhne der Mitte verkauft. 
kaliſche Kerngedanke — mit ſeinen ſprieleriſchen, ſchwebenden Ge= kaliſche Leitung lag in der ſorgſamen Hand Joſeph Roſen= So hatte ich denn nun die Vogelneſter bei ihrer Entſtehung 
            be=
ſtalten, mit ſeinen Verwandlungen und Zaubereien wurde als ſtocks, der mit der herrlich geſpielten Ouvertüre den Abend lauſcht, aber ſelbſt dieſe intereſſante Beobachtung konnte mir keine 
das verbindende Element zwiſchen ritterlichem Abendland und ſchwungvoll einleitete. — Ein für Ohren und Augen höchſt genuß= Vokliebe für die berühmte Suppe einflößen.” 
„„II.
 B. Auf der Vogelneſter=Inſel. Die „Inſel der 100 Gipfel” 
legt und hierdurch zu Verbindungsſtücen in gleichem Sinne. Zur Neſtern die Chineſen die berühmte Vogelneſterſuppe bereiten. 
Inſel‟. Eine Fahrt nach dieſem Paradies der chineſiſchen Tafel=
Seite 3
 Neue Krawalle in Prag. 
Einſchreiten der Polizei.— Zahlreiche Verhaftungen. 
EP. Prag, 15. Juni. 
In Prag kam es heute erneut zu heftigen Krawallen 
und Zuſammenſtößen zwiſchen den 
            Kommu=
niſten, Sozialiſten und Nationalſozialiſten 
ſowie der Polizei. Am Haplicek Platz wurde eine 
große ſozialiſtiſche Proteſtkundgebung gegen 
die Agrarzölle abgehalten. Das Kabinett Czerny hatte 
zahlreiche Formationen Polizei zu Fuß und zu Pferd, ſowie 
Gendarmerie aufgeboten. Die Verſammlung ſelbſt verlief 
            ziem=
lich ruhig, doch weigerten ſich die Maſſen, nach Schluß der 
            Ver=
ſammlung auseinanderzugehen, worauf die Polizei, 
            nach=
dem ſie auch mit Ziegelſteinen beworfen wurde, in die Menge 
hineinritt. Um 7 Uhr begann es zu regnen, und die 
            Arbei=
terſchaft begab ſich in ihre Quartiere zurück. Zahlreiche 
Perſonen wurden verhaftet. Im weiteren Verlauf der 
Demonſtrationen und Säuberungsmaßnahmen griffen die 
Demonſtranten auch das Gebäude des „Narodny Liſty” an, wo 
zahlreiche Fenſterſcheiben durch Steinwürfe zertrümmert 
            wur=
den. Auch eine Handgranate ſoll gegen das Haus geſchleudert 
worden ſein. Nach verſchiedenen Darſtellungen kam es dann 
im Laufe der Abendſtunden in Seitengaſſen des 
            Wen=
zelplatzes zu Zuſammenſtößen, bei denen auch einige 
Schüſſe gefallen ſein ſollen. Der berittenen Polizei 
            ge=
lang es nur mit blanker Waffe und mit dem Gummiknüppel die 
Straßen von den Demonſtranten zu ſäubern. 
Andauernde Lärmſzenen im tſchechiſchen Senat. 
Auch in der Dienstags=Senatsſitzung ſollte die Zollvorlage 
auf die Tagesordnung in beſchleunigtem Verfahren geſetzt 
            wer=
den. Als der Senatspräſident Klofge den Saal 
            be=
trat, wurde er von den Kommuniſten mit 
            ungeheu=
rem Lärm empfangen, die ihm zuriefen: „Auf dem 
Wenzelplatz iſt heute wieder geſchoſſen worden, Arbeiterblut ſoll 
wieder gefloſſen ſein.‟ Den deutſchen Agrariern und den 
            deut=
ſchen Bürgerlichen wurde zugerufen: „Henker, laßt die Polizei 
kommen, damit ſie uns hier ermordet.” Auch im Verlauf der 
Sitzung wiederholten ſich die Tumulte. Tätlichkeiten konnten 
nur mit Mühe verhindert werden, insbeſondere machte ſich der 
Zorn der Kommuniſten und Sozialdemokraten gegen die 
            Natio=
naldemokraten Luft. 
Unhaltbare Stellung Beneſch’s. — Beneſch 
zum Rücktiſt aufgeſordert. 
EP. Prag, 15. Juni. 
Der Sturmlauf der Oppoſition gegen das Beamtenkabinett 
Czerny hat die Stellung des Außenminiſters Dr. Beneſch als 
einzigen parlamentariſchen Miniſters unhaltbar gemacht. Der 
Klub der Abgeordneten und Senatoren, der tſchechiſchen 
Sozialiſten, der Partei des Außenminiſters, hat 
            gemein=
ſam mit dem Vollzugsausſchuß der Partei heute 
            beſchloſ=
ſen, den Miniſter Dr. Beneſch, der augenblicklich in Genf 
weilt, telegraphiſch zum Rücktritt aus der 
            Regie=
rung aufzufordern, da die Partei der Regierung Czerny 
gegenüber eine ſcharfe Oppoſitionsſtellung einnehmen werde. 
Die Partei ſei entſchloſſen, allen von der Regierung kommenden 
Anträgen gegenüber eine vollſtändig ablehnende Haltung 
            ein=
zunehmen. 
Zur Konferenz der Kleinen Entente. 
Wien, 15. Juni. 
Die „Prager Preſſe” das Organ des tſchechiſchen 
            Außen=
miniſters Dr. Beneſch, teilt zu der am 17. Juni in Veldes 
            be=
ginnenden Konferenz der Kleinen Entente mit, daß ſich dieſe 
Konferenz vor allem mit der ungariſchen Frage beſchäftigen 
wird. Auch die Frage der Zuſammenarbeit mit Oeſterreich, die 
noch große Entwicklungsmöglichkeiten biete, ſtehe auf dem 
            Pro=
gramm. Die politiſchen Ereigniſſe auf dem Balkan, der 
            Aus=
bau der Beziehungen zu Frankreich, die Situation im Oſten, 
das Verhältnis zu Polen und die gegenwärtige Form der 
            ruſ=
ſiſchen Frage ſollen überprüft werden. Schließlich wird auch die 
Kriſe im Völkerbund die Konferenz beſchäftigen, weil mit dieſer 
Kriſe auch die Frage der Vertretung der Kleinen Entente im 
Völkerbundsrat in Zuſammenhang ſteht. Am 20. Juni werden 
ſämtliche Mitglieder zu den Vertretern der gleichzeitig in 
            Vel=
des tagenden Preſſekonferenz der Kleinen Entente ſprechen. 
Das Auswärtige Amt in Belgrad veröffentlicht heute ein 
Communiqus, wonach die Kleine Entente bei ihrer 
            bevorſtehen=
den Zuſammenkunft ſich mit der Frage der Beſetzung der 
            Nats=
ſitze durch die Septembertagung des Völkerbunds beſchäftigen 
wird.
 Die Aufüthrung war aut und verſpricht noch beſſer zu werden, freudten ſchiler. mmmene 
Die Verwertung der Vogelneſter geſchieht durch die Shndikat, 
an deſſen Spitze ſein Freund Tan Keng Whah ſieht, und von 
hörte Werk war kurz, ein neuer Regiſſeur griff bis in Einzel= hinüberzufahren. Nach einer Fahrt von ein panr Stunden.” 
ſchreibt er, nſichteten wir die Inſel fern am Horizont, und am 
den nächſten Wiederholungen beſchieden ſein wird. Aber ſchon mächtiger, nicht ſehr hoher Felſen mit zahlreichen Spitzen. Am 
brandet, und hier wohnen die Seeſchwalben, die den Fels zu 
In der Mahlerſchen Bearbeitung blieben eigentlich nur drei einem ſo gewinnbringenden Gebiet verwandeln. Rings an der 
Rollen von geſanglicher Bedeutung. Vor allem Rezia und Güon. Küſte ſind ein paar Hütten, in denen Chineſen leben, die die 
bemerkenswert gut ab. In kleinen Singrollen ſind die Damen einem Sampan, einem Ueinen chineſiſchen Boot, die Höhlen zu 
wunderte dieſe Erzeugniſſe, die den größten Leckerbiſſen des 
Eine große und bedeutungsvolle Rolle hatte der Chor ge= Chineſen bilden. Die Neſter beſtehen aus einem dünnen, gallert= 
B. Mit elf Jahren ein Opfer des Charleſton. Das jüngſte 
Opfer des modernen „Totentanzes”, des Charleſton, iſt ein 
            elf=
jähriger Knabe Herbert Capman, der zu Nock Island in Illinois 
ſtarb. Das Kind war ein begeiſterter Verehrer des Charleſton 
und führte ſeine Verrenkungen und Sprünge mit ſolchem Eifer 
aus, daß es eines Tages unter Zbckungen zuſammenbrach und 
12 Stunden ſpäter verſchied. Die Aerzte ſtellten, als 
            Todes=
urſache eine Entzündung des Rückgrates feſt, die durch 
            über=
trniebenes Tanzen hervorgerufen war.
Seite 4
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Nummer 165
 Am 5. Juni verſchied infolge eines 
            Un=
glücksfalles in Meſtre bei Venedig mein lieber 
Mann, unſer guter Vater, unſer treuer Sohn 
und Bruder, der Kaufmann 
Heinrich Schneider 
Deutſcher Pro=Konſul in Benedig 
im Alter von 36 Jahren. 
In tiefem Teid 
Für die Hinterbliebenen: 
Karl Schneider, Bankdirektor. 
Benedig, Darmſtadt, Wiesbaden, 14. Juni 1926. 
Die Beiſetzung hat in Darmſtadt in aller Stille 
            ſiattge=
gefunden. Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu 
nehmen. 
(*45T94
 Todes=Anzeige. 
Geſtern abend 7 Uhr entſchlief 
nachkurzerKrankheit im 84. 
            Lebens=
jahr unſere gute Mutter und 
            Groß=
mutter. 
Frau
 ImNamen dertrauernd. Hinterbliebenen 
Familie Michael Koch. 
Darmſtadt, Heinheimerſtr. 94. 
Die Beerdigung findet 
            Donners=
tag, den 17. Juni 1926, 
            nachmit=
tags 4 Uhr, auf dem 
            Waldfried=
hof ſtatt. (8904
 Todes=Anzeige. 
Hiermit die traurige Nachricht, 
daß unſer lieber Sohn und Bruder 
Ludwig Schwarz 
Kaufmann 
nach kurzem ſchweren Leiden im 
blühenden Alter von 22 Jahren 
heute nachmittag 2/ Uhr ſanft 
            ent=
ſchlafen iſt. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Ludwig Schwarz. 
Darmſtadt, den 15. Juni 1926. 
(o4 
Schwanenſtr. 1. 
Die Beerdigung findet am Freitag, 
den 18. Juni 1926, nachm. 4 Uhr, 
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
 Am Körper 
gearbeitete 
Maß=Schnitte 
gewähren, ohne 
            An=
probe, tadelloſen Sitz 
ſelbſtangef. Kleidung. 
Auf Wunſch 
            Einrich=
tung von Stoffen zur 
(8820g 
Anprobe. 
Adele Bachrach 
Wendelſtadtſtr. 47, 
fr. Eliſabethenſtr. 28. 
Fernſpr. 174.
 Paßbilder 
in einer Stunde (676ta 
billig und gut. 
ihele Nächr 
mursleichtre, Tekiots,
 Auefsin 
tötet 
Hunde-, Bete. 
Mirne 
Siohe 
Paket 0.85 
. Paket 1.60 
Zu haben: 
Gentral-Drogerie 
Midte 
Anton Logel 
AElisabethenstr.30 
Drogerio 
4 Cnr Schrnimn 
Rheinstr. 8 
Drogerie 
Ph. Secker, Nacht. E 
ALudwigshöhstr. 1 
M Adler-Drogerie R 
Anton Fischer 
Frankkurterstr. 
12/14. (TF.8203
 Dankſagung. 
Für die ſo liebevolle Anteilnahme 
von Nah und Fern bei dem 
            Hin=
ſcheiden unſereslieben Entſchlafenen, 
für die ſo zahlreichen Kranz= und 
Blumenſpenden ſagen wir allen auf 
dieſem Wege herzlichen Dank. 
Emma Bühler, geb. Pflüger 
und Kinder. 
Eleonorenheilſtätte 
Winterkaſten. 
(8901
 Oeh 
schick und jugendlich 
wenn vom Fachmann geſchnitten und 
( 15783 
friſiert. 
Philipp Gaydoul 
Spezialiſt für Bubiköpfe 
Mühlſtraße 2, gegenüber Klavier=Arnold. 
Invid, Bedienung. 
Billigſte Preiſe.
 Lieferwagen 
Heier THue gen 
mit ſolidem, verſchließbarem 
Kaſtenaufſatz, ſofort ſehr billig 
wegen Platzmangel zu verkaufen 
Angebote erbeten unt. E 137 an die Geſchſt. 
68911md). 
v 
Teleph.=Nr. 3290 
angeſchloſſen 
15629 
H. Waldschmidt 
Spenglerei und Inſtallation.
 WUNGEZIEFER T 
wie Wanzen, Näfer, Mäuſe uſw. 
vertilgt unter Garantie 
lbel & Lotz, Elisabethenstr. 31. 
(s9o5a 
Telephon 461.
 Geheim-Auskünfte 
Ge 
Finanzlage, Familte. 
Ermittelungen 6 
Va 
Straf=Prozeſſen, Feſtſtellung 
            ano=
nymer Briefſchreiber u. Verleumder 
Befreiung von Erpreſſern.
 Beobachtungen 
V 
Reiſebegleitung. 
Eberhards 
Welt-Detektiv-Institut 
Darmstadt, Rheinstr. 43 
Erſte Referenzen! (WW So2s
Während der
 Einmachzeit 
empfehlen wir:
 Korbflaschen 
15—50 Titer 
Vierkahefe 
Gärröhren
 Weinessig 
Einmach-Zucker 
G ewürze
 Salizylpergam. 
Schwefelspan 
und Faden 
Flaschenlack 
Korke, Spunden
(8906
 Drogen-Liebig 
Lnisenstr. 4 Darmstadt Fernruf 62
 „Heuschnupfen‟ 
ist ein getährlicher Vorbote von 
Bronchial-Asthmal 
Erlolgreiche Behandlung desselben 
ASTHMA -INHALATORIUM 
Darmstadt (8271a) Stittstraße 19 
Gedttnett Von 139—11 und 3—8 
Samstag nachm und Sonntags geschlossen
 Bohner=Wach= 
Beſte Qualität Gelb u. Weiß 
4 k8 45 3, ½ K8 85 3, J, k8 1.60 Mk. 
Parfümerie Tillmann 
Eliſabethenſtraße 21. zolig
 Wanzen 
und Motten bekämpft man radikal 
und gefahrlos durch Vergasung mit 
Wulkanyt 
Alleinverkauf: 
Drogerie chr. Schwinn 
8 Rheinstraße 8 (8544a
 Krankenfahrstühle 
Krankenbettische 
Klosettstühle 
Personenwagen 
Bruchbänder u. Leibbinden
 Georg Behrmann 
Werkstätte für orthopädische Apparate 
und künstliche Glieder (*15498gmg 
Fernsprecher 918 DARMSTADT Schützenstr. 10
 IASS 
Sellerenden
Anton Fischer,
 Das wirkſamſte 
beißühneraugen 
und Hornhaut 
nur 50 Pfg. 
(8913mfg) 
Frankfurterstraße 12/14
 Vopnehane ine 
Beſitzerin ſehr ſchönen, wertvollen Großgrundbeſitzes 
in rheiniſcher Ebene (Geſamtwert ea. 3 Millionen 
Goldmark), einziges Kind aus jehr angeſehener 
            Fa=
milie, welche wenig Gelegenheit hat, in 
            Herren=
geſellſchaft zu kommen, ſucht mit gebildetem, 
            cha=
raktervollen, vornehmen kath. Herrn, Gutsbeſitzer 
oder höherer Beamter, in Briefwechſel zu treten. 
Bin angenehme ſchicke Erſcheinung, 1.60 m, brünett, 
ſehr gebildet, muſikaliſch, heiteres Weſen, 
            natur=
liebend, ſehr fein erzogen und mit tadelloſem Rufe. 
Anonymes und Vermittler verbeten. Strengſte 
Diskretion zugeſichert und verlangt. Ernſtgemeinte 
Zuſchriften mit Bild unter E 109 an die Geſchſt. 
(15731 
ds. Bl. erbeten.
 N 
Fam., m. Verm, w. 
mit beſſ. Herrn, mit 
Verm, jed, nicht 
            Be=
dingung, 
zwecks Heirat 
in Verb. zu treten, 
Angeb. mit Bild u. 
B 115 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle, (eu5743
 Herr, Anf. 30, mit 
Vermög ,wünſcht mit 
anſt. Mädchen, Witw. 
nicht ausgeſchl., am 
liebſt. vom Land, zw. 
Heirat 
bekannt zu werden. 
Zuſchr. mit Bild u. = 
B 114 Geſchſt ( 1574
 Gebildete, alleinſteh. 
Witwe, ohne 
            Ver=
mögen, 50 Jahre, 
            an=
genehmes Aeußere, 
evang., tücht. 
            Haus=
frau, wünſcht mit 
            ge=
mütvoll., ält. Herrn 
in ſicherer Poſition 
zwecks ſpät. Heirat 
bekannt zu werden. 
Angeb. u. E 134 an 
die Geſchſt (u5784
 Heirat. 
Suchef. meineFreun 
din, Wtw., Ende 3oer 
mit ſchön. Haushalt 
paſſenden Lebensgef 
Angeb. unt. B. 103 an 
die Geſchſt. (e15704
 Mcher. Mten. 
Zeſaiten 
werden gut u. 
            preis=
wert gebunden. 
Horn, 
            Alexander=
ſtraße 4, I. (48139
 Lampenschirm-Gestellg 
30 em Durchm. 1,10,4c 
40 
150 
2,00 , 
60 
2,60, 
70 
„ 3,40, 
alle Formen gl. Pr. 
a Jap.=Seide 4,80,0 
la Seid.=Batiſt1,60 „ 
Fern. ſämtl. Zubehör 
wie Seidenfranſen 
Wickelband uſw. billig. 
Spez=Geſch. A.Metz 
Beſſungerſtr. 9. GBeu
 Leichtmotorrad 
geſucht und gebe mein. 
Herrenfahrrad geg ein 
Knabenrad ab. Angeb. 
unt. B119 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (15748
 Kartoffeln 
bei Ludg. Seeger 4., 
Pfungſtadt. 
Teleph. 41. (*15760m
 Sadliede TetAnttebbiortN 
Ein Heilapparat wird Aerzten und Leidenden koſtenfrei zur Probe geſandt!
 Katarrh fort! Aſthma fort! 
Aſthma, Bronchial=Katarrh, Bruſt=, 
gehlkopf=, Nachen Naſen=Katarrh 
Stirnhöhlen=Katarrh u. ſonſtige 
            Ka=
tarrhe u. Krankheiten der 
            Atmungs=
organe werden auch in veralteten Fällen 
erfolgreich bekämpft durch den 
            viel=
tauſendfach bewährten „Karfort=
            Fnha=
lator mit dem Rebelſporn”. 
In Fällen, in denen eine Heilung nicht 
möglich iſt (wenn z. B. organiſche 
            Ver=
änderungen vorliegen), ſchafft derApparat 
doch Linderung und hilft manche 
            Huſten=
qual erleichtern, ſo daß das Leben wieder 
lebenswert wird. 
Anerkennungen 
über Anerkennungen beſtätigen ſeine 
            her=
vorragende Wirkſamkeit. Man leſe z. B. 
die folgenden, hier wörtlich und mit vollen 
Adreſſen wiedergegebenen Zuſchriften: 
„Seit faſt 40 Jahren Emphyſem und 
quälendes Bronchialaſthma. Geradezu 
überraſchender Erfolg. Nie geſpürte 
            Er=
leichterung! 
Soeben erhalte ich Ihren Apparat und 
bin mit dem geradezu überraſchenden 
            Er=
folg ſchon nach dem erſten Gebrauch ſehr 
zufrieden. Seit faſt 40 Jahren leide ich an 
Emphyſem und quälenden 
            Bronchial=
aſthrna. Kein Mittel gewährte mir die 
geringſte Erleichterung. Schreckliche Huſten 
anfälle und Atemnot quälten mich ſehr. 
Gleich nach den erſten Inhalationen 
empfand ich niegeſpürte Erleichterung. 
Ich werde nicht verfehlen. Sie im Kreiſe 
meiner Bekannten zu empfehlen, 
Brumby bei Nordgermersleben. 
Stiftsdame M. v. Renthe=Fink. 
Chroniſcher Stirnhöhlenkatarrh. 
Bis jetzt mit dem Inhalator ſehr 
            zu=
frieden. Ich leide ſeit 8 Jahren an einem 
chroniſchen Stirnhöhlenkatarrh(Eiterung). 
Durch viermaliges Inhalieren habe ich 
ſchon eine bedeutende Beſſerung 
            feſt=
geſtellt. 
Ratibor, Oberſchl. 
Karl Koſtka, Poſtſchaffner. 
Hartnäckiger Bronchialkatarrh. 
Ich litt ſeit 5 Monaten an hartnäckigem 
Bronchialkatarrh. Schon nach zweitägiger 
Benutzung Ihres Karfort=Inbalators 
konnte ich eine ganz überraſchend günſtige
 Wirkung feſtſtellen. Nach acht Tagen war 
der Bronchialkatarrh tatſächlich „
            weg=
geblaſen”. Ich werde nicht verſäumen, 
Ihren Apparat überall aufs wärmſte zu 
empfehlen. Ebenſo geſtatte ich Ihnen 
gerne, Vorſtehendes mit voller 
            Unter=
ſchrift zu veröffentlichen. 
Hainhof, Poſt Colmberg (Mfr.). 
Guſtav Eber. 
Stiche u. Kopfſchmerzen verſchwunden. 
Ihren Apparat kann ich aufdas wärmſte 
empfehlen; fühle mich ſeit der Benutzung 
von meinen Stichen unter den Schultern 
frei. Auch meine Kopfſchmerzen ſind 
gleichzeitig verſchwunden. 
Hörde i. Weſtf. 
Heinr. Kligge. 
Haben Sie ſolche Beſchwerden? 
Wer an einem der vorgenannten Übel 
leidet, wer häufig geplagt wird von 
            guc=
lendem Huſten, Luftmangel, mit 
            pfeifen=
dem, raſſelnden, röchelnden, giemenden 
Atemgeräuſchen, Trockenheit, Brennen, 
Kitzelgefühl im Halſe, Bruſtſchmerzen, 
Heiſerkeit, Huſten, Schnupfen, Grippe, 
Verſchleimung, durch Katarrhe bedingte 
Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen, Kopf= und 
Geſichtsſchmerzen, Schlafloſigkeit oder 
ähnlichen nervöſen Erſcheinungen, ſofern 
ſie mit Katarrhen und Aſthma im 
            Zu=
ſammenhang ſtehen, der verſäume nicht, 
von meinem nachſtehenden, völlig 
            riſiko=
freien Angebot Gebrauch zu machen. 
5 Tage koſtenfrei zur Probe! 
Ich mute niemand zu, den „Karfort= 
Inhalator mit dem Nebelſporn” auf bloße 
Empfehlung hin unter Nachnahme zu 
            be=
ziehen, ſondern ſchicke dieſen Apparat 
Leidenden genannter Art ohne 
            Nach=
nahme, ohne Vorausbezahlung, ohne 
Kaufzwang, ſofort gebrauchsfertig mit 
Probefüllung und genauer Anweiſung, 
5 Tage koſtenlos zur Probe. Die 
            Verſand=
tage werden hierbei nicht mitgerechnet. 
Sie können alſo ohne jedes Riſiko in aller 
Ruhe den Apparat volle 5 Tage lang an 
ſich ſelbſt ausprobieren und ſich ſo 
            perſön=
lich von der Wirkſamkeit dieſer 
            ſegens=
reichen Erfindung überzeugen oder ihn 
von Ihrem Arzt begutachten laſſen. Jeder, 
der den Apaarat nur einmal benutzt hat, 
iſt verblüfft, erſtaunt und begeiſtert und
 wird ihn als treuen, ſtets hilfsbereiten 
Familienfreund gerne behalten. Oft 
            ge=
nügen ſogar ſchon die Probe=Inhalationen 
zur Erzielung des gewünſchten Erfolges. 
Vorbenutzte Apparate, durch die eine 
Übertragung von Krankheitskeimen 
            mög=
lich wäre, gelangen ſelbſtverſtändlich nicht 
zum Verſand, wofür volle, Grantie 
            ge=
leiſtet wird.
 Dieser Mann 
lebte heute noch! 
wenn er besser auf seine Gesundheit 
gegchtet und sich rechtzeitig seinem 
Haus-od. Kassenarzt anvertraut hätte
 Broſchüre: „Katarrh fort! Ein 
            Troſt=
wort für Katarrh= und Aſthmaleidende‟ 
neben vielen beglaubigten Erfolgsbericht. 
und Dankſchreiben liegt jed. Sendung bei. 
Ein billiger Hausfreund! 
Erkältungskrankheiten werden im Keime 
erſtickt. Nur ein Apparat iſt für die ganze 
Familie erforderlich, daher für die Dauer 
ſehr billig. 
Wer mit dem Apparat zufrieden iſt, 
wird nach Ablauf der Probezeit gern den 
Gegenwert von 9 Mark einſenden und die 
Sache weiter empfehlen, womit gerechnet 
wird. Irgendwelche weiteren Koſten 
            ent=
ſtehen nicht. Unverlangte 
            Nachnahme=
ſendungen werden nicht gemacht.
 Auf Wunſch auch Ratenzahlung 
Wem der Betrag von 9Mark mit einem 
Male zu hoch iſt, kann auch in mehreren 
Raten bezahlen. 
Werhingegen nach gewiſſenhafter 
            Prü=
fung oder nach Rückſprache mit ſeinem 
Arzt der Anſicht iſt, daß dieſeKur ſich für 
ſeinen beſonderen Fall nicht eignet, ſchicke 
den Apparat ohne Angabe von Gründen 
zurück und die Sache iſt erledigt. 
Es iſt höchſte Zeit! 
Die Inflation und deren Folgen hat 
manchen abgehalten, ſeiner Geſundheit 
die nötige Beachtung zu ſchenken. Jetzt 
warten Sie nicht länger, ſonſt iſt es zu 
ſpät! Die Probeſendung wird jedem 
Leidenden gemacht, der darum ſchreibt, 
ohne Unterſchied der Perſon und des 
Standes, ganz gleich, ob Arbeitsmann od. 
Kommerzienrat. Genaue und deutliche 
Adreſſe mit Angabe von Stand oder 
            Be=
ruf jedoch unbedingt erforderlich. An 
            un=
vollſtändige Adreſſen kann nur unter 
            Nach=
nahme geliefert werden. 
Es mögen ſich aber nur ſolche 
            Inter=
eſſenten melden, die den Apparat wirklich 
ſelbſt bzw. bei einem Familienangehörig. 
verwenden wollen. 
Die täglich eingehenden Anfragen von 
Privatperſonen wegen, übernahme von 
„Vertretungen” oder „
            Generalvertre=
tungen” ſind völlig zwecklos und bleiben 
unbeantwortet. 
Aerzten 
wird der Apparat ſelbſtverſtändlich 
            eben=
falls gern zur Anſicht und Probe 
            über=
ſandt, nicht aber Privatperſonen, die ſich 
gewerbsmäßig mit Krankenbehandlung 
befaſſen. 
Viele Arzte verordnen den Karfort= 
Inhalator” ſtändig, bei vielen 
            Kranken=
kaſſen iſt er zugelaſſen. 
Vorſicht! 
Nachahmungen des „Karfort=
            Inhala=
tor” gibt es nicht. Jedoch wird verſucht, 
andere Inhalations=Apparate an ſeiner 
Stelle zu verkaufen. Laſſen Sie ſich nicht 
irreführen! Nur ich allein bin berechtigt, 
den vieltauſendfach bewährten „Karfort=
 Inhalator mit dem Nebelſporn” 
            herzu=
ſtellen, ſonſt niemand! Insbeſondere ſei 
darauf hingewieſen, daß die von 
            verſchie=
denen anderen Seiten unter 
            Bezeich=
nungen wie „Tanerz=Inhalator” oder 
„Inhalator nach Taneré” oder ähnlich 
angebotene Apparate nicht mit meinem 
„Karfort=Inhalator” identiſch ſind. — 
Das früher von mir in einem Ort 
            be=
triebene ähnliche Unternehmen iſt ſchon 
vor längerer Zeit in andere Hände 
            über=
gegangen. 
(Ul. Drg878 
Achten Sie genau auf meine Firma und 
Wohnort: 
Carl August Tancré 
Naumburg (Saale) 654 
damit Sie auch den echten Original= 
Karfort=Inhalator mit dem Nebelſporn 
bekommen. — Am beſten iſt es, Sie 
ſchreiben gleich heute noch und benutzen 
den nachfolgenden Beſtellſchein, Poſtkarte 
genügt jedoch auch. — Wenn Sie 
            Nach=
nahmeſendung wünſchen, bitte auch dies 
anzugeben; „Porto und 
            Nachnahme=
ſpeſen trage ich in dieſem Fall. Abgekürzte 
Adreſſe für telegraphiſche Beſtellungen: 
Taneré Naumburgsaale.
 Probe=Beſtellſchein. 
(Probeſendungen werden nicht gemacht, wenn 
Angabe von Stand oder Beruf fehlt.) 
An die Firma 
Carl August Tancré 
Naumburg (Saale) 654 
Senden Sie mir den Apparat, wie 
im „Darmſtädter Tagblatt” 
            ange=
boten, ohne Nachnahme koſtenfrei zur 
Probe. 
Vorname, Name, Stand, (Beruf) 
genaue Adreſſe:
Nummer 165
 Aus der Landeshauptſiadt. 
Darmſtadi, 16. Juni. 
Noch einmal der Volksentſcheid. 
Auf zahlreiche Anfragen aus unſerem Leſerkreiſe zu dem 
Wolksentſcheid über die Fürſtenabfindung möchten wir noch eins 2. Juni: Abführung der in der Zeit vom 11. bis 2. Jumi (zweite 
            Juni=
mal feſtſtellen: 
Bei dem Volksentſcheid am kommenden Sonntag handelt es 
Nich um die Abſtimmung über ein verfaſſungsänderndes Begehren; 
„Paragraphen 76 der Verfaſſung heißt es: 
„Soll auf Volksbegehren durch Volksentſcheid eine 
            Ver=
faſſungsänderung beſchloſſen werden, ſo iſt die Zuſtimmumg 30. Juni: Aufwertungstermine beachten! 
der MehrheitderStimmberechtigten erforderlich.” 
Damit iſt ganz klar und unzweideutig geſagt, daß nicht die 
Mehrheit der Abſtimmenden entſcheidet. Wer alſo dieſen erſt= tigen. Vom Tage der Zuſtellung ab läuſt dann noch die 
            Schon=
eigentum, dem weitere folgen ſollen und werden, wenn der Volks= folge der Verſchiebung des Termins ſür das erſte gemeindliche Ziel (
            ur=
entſcheid den von den Kommuniſten gewünſchten Erfolg haben 
ſollte, nicht mitmachen will, der folge der Parole: Bleibeder 
Abſtimmung fern!
 den Aufſührung von Mozarts „Zauberflöte” ſingen die Damen 
Werle (Pamina), Kapper, Callam, Gercko, Liebel, Jacobs, 
            Müller=
zinski (Papageno), Schumacher, Aldori, Vogt, Sattler, Meiſe, Hagner, 
Strzeletz. 
Der Film „Südtirol, die Grenzwacht deutſcher Kultur”, läuft 
nur nch heute Mittwoch und morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, im 
Kleinen Haus. Weitere Vorführungen des Films ſind wegen 
            anderwei=
tiger Verpflichtungen unmöglich. 
— Heiterer Tanzabend. Mandavon Kreibig, die 
            aus=
gezeichnete Tanzkünſtlerin des Landestheaters, hat zu dem 
            Tanz=
abend, den ſie auf Einladung der Freien Literariſch= 
Künſtleriſchen Geſellſchaft am nächſten Samstag, dem geteilt vom Vertreter, Anton Fiſcher, Darmſtadt. 
19. Juni, 8 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters gibt, 
            durch=
weg Tänze heiteren Charakters vorgeſehen. Da Fräulein von ſtark dem Alkohol zuzuſprechen und in ſolchem Zuſtand Gaſtrollen zu 
Kreibig auf dieſem Gebiet eine Meiſterin iſt, ſteht ein äußerſt 
fröhlicher und genußvoller Abend i Ausſicht. Die Mitglieder 
der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft werden gebeten, 
ihre Eintrittskarten, bis ſpäteſtens Freitag vormittag an der 
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes gegen Vorzeigen der 
            Mitglieds=
karte unentgeltlich in Empfang zu nehmen. Eine Anzahl 
            wei=
terer guter Plätze ſteht am der Tageskaſſe zum allgemeinen 
            Ver=
kauf. (Siehe Anzeige.) 
— Zu dem Hans Höfflin=Konzert, das heute abend 8 Uhr im 
            Ge=
meindehaus Kahlertſtraße 26 ſtattfindet, ſei berichtiat, daß Herr Höfflin 
nicht, wie hürzlich mitgeteilt, in Wiesbaden, ſondern in Mainz an der 
Oper wirkt. Er wird Arien von Bach, Händel, Mozart, Weber und 
ſolche aus „Carmen” und dem „Roſenkavalier” ſingen. Karten zu 1 und 
2 Mark bei Konzert=Arnold und Ling Paul. Bei dem regen Intereſſe, 
das dem Konzert entgegengebracht wird, ſei dringend empfohlen, ſich 
rechtzeitig mit Karten zu verſehen, da der Raum beſchränkt iſt. 
— Stäbtiſche Akademie für Tonkunſt. Lieder= und 
            Arien=
abend der Ausbildungsklaſſen von Herrn Müller= 
Söllner. Auf den am Donnerstag, den 17., und Freitag, den 18. 
Juni, im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, 
            Eliſabethen=
ſtraße 36, ſtattfindenden Lieder= und Arienabend wird hiermit nochmals 
hingewieſen. Karten erhältlich im Sekretariat der Städtiſchen Akademie. 
— Die Donnerstags=Konzerte des Städtiſchen Orcheſters im Saalbau 
werden am 17. Jumi ihren Anfang nehmen. Im erſten Konzert wird 
zum Gedächtnis von C. M. von Weber deſſen ewig junge „Freiſchütz”= 
Duvertüre, das Walzerrondo „Aufforderung zum Tanz” und das 
            Fam=
taſieſtück Hüons Zauberhorn aus „Oberon” von F. Roſenkranz geſpielt 
werden. Ferner ſeien hervorgehoben: Quvertüre zur Oper „Die Fürſtin 
riſche Szenen) von J. Maſſenet. Feſtanz und Stundenwalzer aus „
            Cop=
pelia” von Delibes und der Militärmarſch Nr. 1 von Richard Strauß. 
Die Leitung hat Herr H. Hauske. (S. Anz) 
— Vollshochſchule. Für die am Samstag, den 19. Juni, abends um 
ſtellung Der Glasſchrank” ſind Karten zum ermäßigten Preis in 
der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17, zu haben. 
— Wanderklub Falke 1916, Darmſtadt. Dem großzügigen Kulturwerk 
der Riedentwäſſerung galt die 6. Wanderung dieſes Jahres. 
            Be=
reits am Samstag abend wurde daher, um frühzeitig an Ort und Stelle 
zu ſein, im Kammerhof bei Leeheim ein ausgezeichnetes Quartier 
            be=
zogen. Am Sonntag in aller Frühe brachte ein ſehr beſchwerlicher Marſch 
die Wanderer an die verſchiedenen Arbeitsſtellen, wo Bagger, 
            Graben=
anlagen und Pumpwerke, teilweiſe in Betrieb, unter ſachkundiger Füh= 
Bild über die geleiſtete und noch zu leiſtende Arbeit in der Gegend von werbetreibenden wurde noch eine betriebsfähige Anlage gefunden. Er 
weg bis zum Schuſterwörth gewandert, wo gegen 10 Uhr Naſt gehalten 
Wald nach Oppenheim zur Fähre, die als Treffpunkt vereinbart war. 
Mit Rückſicht auf die mitwandernde Jugendabteilung wurde für erſte 
Abteilung die Wanderung abgebrochen, da der Marſch in dem aufge= 
Erfelden angetreten. Die übrigen wanderten zur Landskrone, 
            beſichtig=
ten die Katharinenkirche mit dem Beinhaus und ſetzten dann bei 
            auf=
klarendem Wetter den Weg zur Guntersblumer Fähre fort. Dieſev Teil 
des Weges bot neben ſehr anſtrengenden Wegſtrecken auch all die lieb= allein ſchon bürgt dafür, daß der Film ein Kunſtwerk genannt werden 
wird. Von der Rheinluſt aus wurde dann in ſtrammem Marſch über 
den nördlichen Kühkopfdam Erfelden und Goddelau und dort in letzter 
Minute der 808 Uhr=Zug erreicht, der gegen halb 9 Uhr die Teilnehmer 
nach Darmſtadt zurückbrachte. 
Die Tätigkeit der Hansbettelbekämpfungsſtelle im Städtiſchen 
Wohlfahrts= und Jugendamt im Monat Mai 1926. Vorgeſprochen haben 
Es erhielten: 2 Perſonen Fahrkarten nach Arbeitsſtellen oder nach dem 
kleidungsſtücke, 9 Perſonen Verpflegung und Obdach. 
T Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuffes der Provinz 
Starkenburg am Samstag, den 19. Juni, vormittags 9 Uhr: 
1. Klage des Elektrizitätsunternehmers Albouts zu Mörlenbach i. H. Martini und Krampert, wetteifern in einem vorbildlichen Zuſammen= 
2. Klage des Bezirksfürſorgeberbandes Heppenheim gegen den 
            Bezirks=
fürſorgeverband Darmſtadt=Stadt wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten 
fir die Marg. Chriſt. Stöckl zu Fürth. 3. Beſchwerde des Arbeiters 
Wilhelm Neumann zu Griesheim gegen den Beſchluß des 
            Kreisaus=
des dem Joſef Klein zu Dieburg erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins. 
im Hauſe Bahnhofſtraße 18. 
Von der Feuerwehr. Im Monat Mai 1926 wurde die Städt. 
Kaminbrand, viermal zum Heben von Kraftwagen und Großtieren zwei, das Programm in ſeinem künſtleriſchen Ausmaß. 
blinden Alarmen und vier ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte 
ſich auf 108 Transporte. In 11 Fällen wurden Notverbände auf der 
Wache angelegt. 
ein Brotfahrer von einem Auto am Nad angefahren und ein legenheit iſt vom Regiſſeur Lau Lauritzen mit der richtigen Wärze und 
Stück mitgeſchleift. Er trug eine Quetſchung des rechten Armes 
Stadtkrankenhaus und darauf nach ſeiner Wohnung gebracht. — 
Ein Schreiner kam mit der Hand in die Maſchine, wo ihm der 
            Mittel=
finger der linken Hand abgequetſcht wurde. Der Verletzte wurde 
von der Rettungswache nach dem Stadtkrankenhaus gebracht. — 
Geſtern abend turnte ein Schüler an einer Teppichklopfſtange. Er 
fiel dabei zu Boden, und zwar ſo unglücklich, daß er beide 
            Unter=
arme brach. Er wurde von der Städtiſchen Rettungswache ſofort 
nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht.
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Seite 5
 Busſchneiden! *Steuerkalender Aufbewohr en 
für die Zeit vom 15. bis 30. Juni 1926. 
des Darmſtädter Tagblatts vom 5. Juni 1926. 
77. Juni: Letzter Tag, an dem die am 10. Juni fällig geweſene Um= Der Ausſchuß der Studentenſchaft hatte die Darmſtädter 
            Studenten=
noch zuſchlagfrei entrichtet werden kann. 
einbehaltenen Lohnabzugsbeträgen) den Betrag von 100 Rmk. 
überſteigen. (Keine Schonfriſt.) 
denn die Weimarer Verfaſſung ſchützt das Privateigenuu. Im 25. Zuni: Zweites ſtaatliches, Ziel der Grundſteuer, 
            vor=
bäudeſteuer. (Vgl. den Ende April zugeſtellten „
            Steuer=
beſcheid über Landesſteuern.) Schonfriſt eine Woche. 
Gemeindliche Grundſteuer, Gewerbeſteuer 
ud Sonder=Gebäudeſteuer (erſtes Zieh. 
maligen ſozialiſtiſch=kommmniſtiſchen Vorſtoß gegen das Privat= friſt von1 Woche. Es wird ſchon jetzt darauf hingewfeſen, daß 
            in=
ſprünglich am 25. Mai fällig) das zweite gemeindliche Ziel bereits 
im nächſten Monat, am B. Jull, zu zahlen iſt. H. V. Wohmamn. 
1. Bremen—New York: D. Berlin (Kapt. F. Rehm) ab Bremer= 
— Hefſiſches Landestheater. In der morgen Donnerstag ſtattfinden= haven 16. 6., D. Preſident Harding (United States Lines) ab 
            Bremer=
haben 16. 6., D. Republie (Umited States Lines) ab Bremerhaven 19. 8., fehlen laſſen. Auch haben Sie bei Ihren Angriffen gegen die Prozeß= 
D. Columbus (Kapt. Johnſon) ab Bremerhaven B. 6. 2. Bremen. 
Wiſchin Noeriag, Welzel und die Herren Hölzlin (Saraſtro), Dr. Bare= Philadelphia=Valtimore.Norfolk: D. Aldg ab Bremen und Ton der den Fall Gaarmann behandelnden Aufätze läßt die not= 
26. 6., D. Hameln (Kapt. Th. Minſſen) ab Bremen 13. 7. 3. 
            Bre=
menCuba: Ein Dampfer ab Bremen V. 6. 4. Bremen=
            Bra=
ſilien: D. Minden (Kapt. Filſinger) ab Bremen 19. 6., D. Hornſund 
ab Bremen 9. 7. 5. Bremen—La Plata: D. Sierra Morena 
ab Bremerhaven 10. 7. 6. Bremen-Oſtaſien: MS. Königsberg 
(Kapt. Rickleis) ab Bremen 19. 6., D. Myridon ab Bremen B6. 6. D. 
Fürſt Bülow ab Bremen 30, 6.. D. Oldenburg ab Bremen 3. 7., D. City 
of Pekin ab Bremen 10. 7. 7. Bremen=Auſtralzen: D. Gera 
ab Bremen B. 6. D. Weſtfalen (Kapt. Iſeke) ab Bremen 10. 7. Mit= 
* Amtsgericht I. 1. Johann F. wird als ein Menſch geſchildert, der in der ganzen deutſchen Preſſe berichtet wurde. 
geben pflegt, ſodaß ſich Polizei und Gericht öfter mit ihm zu beſchäftigen 
Anlaß haben. Er hat ſich am 18. März des Widerſtandes gegen einen 
Polizeiwachtmeiſter des 6. Reviers ſchuldig gemacht. Das Gutachten des 
Amtsarztes bezeichnet F. als haltloſen Trinker, dieſes ſowie das 
            Gut=
achten der Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim verneint aber die 
            Ampen=
dung des 8 51 StGB. Mit Rückſicht auf die ſehr erheblichen Vorſtrafen 
wird auf eine Strafe von 6 Wochen Gefängnis erkannt. — 2. Ein 
            Wein=
händler ſteht unter der Anklage der Verletzung des Weingeſetzes. Er hat 
im Januar d. J. dem Wirt M. hier ein Faß Weſthofener Ausſchankweim 
geliefert, der überſchwefelt geweſen ſein ſoll. Der Lieferant erklärt, es 
werde beim Schwefeln ſehr forgfältig verfahren, weil der Weinhändler 
wiſſe, daß das chemiſche Unterſuchungsamt ſcharfe Kontrolle übe. Die 
Schuld liege an den Weinbauern, die in nicht ordnungsmäßiger Weiſe 
die Merckſchen Tabletten verwendeten. Es ſind drei Sachverſtändige zur 
Stelle. Die Unterſuchung des in Rede ſtehenden Weins ſtellte 
            beträcht=
lichen Gehalt ſchwefliger Säure feſt, der Wein war im Sinne des 
            Wein=
geſetzes zu beanſtanden. Im vorliegenden Falle war 140 Milligramm 
freie ſchweflige Säure feſtgeſtellt, eine ganz beträchtliche Menge. Die 
Merckſchen Tabletten enthalten rund 50 Prozent ſchweflige Säure, es iſt 
aber bei ihrer Ingebrauchnahme nur nötig, daß das mitgelieferte 
            An=
wendungsbuch richtig bemuitzt wird. Die Bekönmlichkeit des 
            überſchwefel=
ten Weins iſt imdiniduell. Angeklagter beſtreitet, daß bei Verkauf der 
Wirt M. läßt keine Nachbehandlung des Weins eintreten, er bezieht 
            un=
gefähr alle 8 Tage ein Faß Wein. Der Leiter des Unterſuchungsamts 
in Mainz beſtätigt, daß die Schweflung im Fragefalle gegen 8 4 des 
Weingeſetzes von 1923 verſtoße, leider laſſe das Geſetz eine Definition 
des Begriffs der „geringen Menge” (ſchwefliger Säure) vermiſſen. Die 
Schweiz habe diesbezüglich eine Bundesratsverordnung, ſie laſſe 20 
Milligramm insgeſamt ſchweflige Säure zu. In Deutſchland ſeien keine 
geſetzlichen Grenzzahlen eingeführt. Der Wein hätte im Fragefalle 
von Athen” von F. Lux, die 4ſätzige Suite „Seées pittoregaues” (Male= im dieſem Zuſtand nicht ausgeſchänkt werden dürfen. Der Weinhändler 
müſſe es merken, wenn der Wein zu ſtark geſchwefelt ſei, wenn er alſo 
müſſe es herausſchmecken. Weinkontrolleur Becker=Mainz hat die Analyſe men unmöglich gemacht zu haben. 
von Darmſtadt überſandt erhalten. Gegen die Tatſache, daß der Wein 
8 Uhr im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindende Vor= überſchwefelt war, laſſe ſich nicht ankämpfen. Das von den Weinbauern 
geübte Ueberſchwefeln müſſe der Weinhändler herausfinden, vieles ſei 
Dadurch ergebe ſich der hohe Schwefelgehalt. Das Ueberſchwefeln nehme 
dem Wein alle Eigenſchaften, ſeinen Charakter; zudem ſei die 
            Schwef=
händler ein ſtrafbares. Inverkehrbringen im Sinne des 8 13 Herr Profeſſor Leſſing bald ſeines Lehramtes enthoben wird.” 
des Weingeſetzes zur Laſt, die im Straſbefehl erkannte Strafe von B 
rung beſichtigt wurden. Den Teilnehmern wurde dadurch ein klares Rundfukteilnehmer ſtwaßenweiſe revidieren. Bei einem hieſigen Ge= haben, welegiert hat, nur als ein Fehlurteil bezeichnen. 
Leheim-Geinsheim vor Augen geführt. Indeſſen war am Sonntag war mit der Gebührenzahlung rückſtändig geweſen und deshalb die Ges Behandlumg an „eine Art Kriegsmaßnahme, die mit Necht und 
            Gerechtig=
ein Trupp Nachzügler von Goddelau aus über Erfelden auf dem Damm= nehmigung entzogen worden. Der Auflage, die Anlage zu entfernen, keit nichts mehr zu tun hat”, 
hatte er nicht entſprochen. Es wird auf eine Geldſtrafe von 30 Mk. 
            er=
wurde. Der weitere Weg ſührte am anderen Ufer des Rheins durch den kannt. Die Einziehung des Apparates wird das Reich ausſprechen. Falles Leſſing dieſes Urteil nochmals überprüſt und aufgehoben wird.” 
Kunſtnotizen. 
weichten Gelände zu anſtvengend geweſen war, und der Rückmarſch nach ucdr Werte, Klnfſe und Unſterſche Deranſtaltungen, deren im Nachtehenden Crwäbnung bentenſchaft für ihr mannhaftes Auftreten gegen die gröbliche 
            Herab=
geſchlebt, bebält ſich die Redaktion ibr Urtell vor. 
ſpanmendes Filmwerk in ſieben Akten. Die hervorragende Beſetzung ſich daraus ergebenden Folgen ihrer tatkräftigſten unterſtützung.” 
lichen Reize der Rheinlandſchaft im Ried, die im allgemeinen verkannt darf. In der Hauptrolle: Bernhard Goetzke, der bedeutendſte Intrigan= Kultusminiſteriums in das Selbſtverwaltungsrecht der Deutſchen 
            Stu=
genau abgemeſſener Schattierungen, iſt nach ſeinem eigenen Ausſpruch 
härteſte Kleinarbeit. Sein Name verpflichtet die Mitſpieler, ihr Beſtes 
zu geben. Der ſchwierigen Aufgabe ihrer Rolle vollauf gewachſen iſt faſt einſtmmig angenommen wurde: 
Nita Naldi, die große, ernſte Amerikanerin. Aller Effekthaſcherei ab= 
38 Perſonen, davon waren 5 von hier. 3 Perſonen wurden abgewieſen, allemale vollendete Echtheit verſchwiſtert. Ihr engliſcher Mitſpieler in das Selbſtverwaltungsrecht der „Deutſchen Studentenſchaft”, das ihr= 
Wohnort, 2 Perſonen Unterſtützung in Lebensmitteln, 4 Perſonen Be= Spiel in jeder Szene voll kimſtleriſcher Reife. Sein Landsmann William Kenntmis genommen, daß der Preußiſche Kultusminiſter verſucht bat. 
internationalen Beſetzung, darunteb bekannte deutſche Bühnennamen wie ſtudentenſchaften herabzuſetzen. 
gegen den Polizeibefehl des Kreisamts Heppenheim vom 13. Mai 1995, ſpiel, die herbe Handlung eindringlich zu verkörpern, befeuert von der Studentenſchaft, die nicht zuletzt auch im Intereſſe der deutſchen Hoch= 
Spielleitung des bewährten Engländers Alfred Hitcheock. 
— Palaſt=Lichtſpiele. Der große Ufa=Film „Die Frau 
mit dem ſchlechten Ruf”. Alexandra Sorina, die talentierte 
            ruſ=
ſiſche Tragödin, ſpielt die Titelrolle des Stückes. Ihr Geliebter und 
ſchuſſes Darmſtadt vom 30. Nobember 19B wegen Unterbringung in das Lebensgefährte iſt kein Geringerer als der berühmte amerikaniſche Dar= 
Arbeitshaus Dieburg. 4. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Entziehung ſteller Lionel Barrymore, Benjamin Chriſtenſen, der erfolgreiche däniſche gutem Wetter findet für die Mitglieder der Jugendgruppe am 18. Junif 
Regiſſeur, hat dieſen Stoff zu einem ſtarken Film geſtaltet, der auf jedes ein Abendſpaziergang in den Noßdörfer Wald ſtatt. Trefſpunkt: 8.15 
5. Geſuch des Hans Rudolf, zu Heppenheim um Erteilung der Er= Publikum anregend wirken muß. — Der zweite Schlager Blut und Uhr Ecke Roßdörfer und Heidenreichſtraße. Gäſte ſind willkommen. 
laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank Tand” aus dem Leben ſpaniſcher Stierkämpfer, ein hochintereſſanter 
Film, voller Spannung und Senſation. Außerdem als Einlage „Liebe, machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der Muſikkreis bei Frau Din= 
Berufsfeuerwehr 13mal glarmiert, und zwar bei 2 Kleinfeuern, einem mit Harry Liedke und Lilian Harwey in der Hauptrolle, ergänzen 5 uhr, ſtattfindet. 
— Reſidenz=Theater: Pat und Patachon auf 
hoher See. Von der Marke Pat und Patachon iſt alles „Klaſſe”, Landestheater, Großes Haus. Anfang 7 Uhr. Ende gegen 
So auch dieſer Film, der nach dem Urteil der geſamten Preſſe als der 
* unglücksfälle. Geſtern vormittag wurde in der Kirchſtraße beſtgelungenſte bezeichnet wurde. Die ganze tolle und urkomüſche Ange= — Kleines Haus abends 8 Uhr: Vorführung des Films 
der gehörigen Doſs Lachpulver verſehen worden. Es gibt tauſend und Keine Vorſtellung. — Deutſchnat, Volkspartei, abends 
ein Situatiönchen. Sie im einzelnen aufzuzählen, fehlt hier der Platz. 
davon. Er wurde von der Städtiſchen Rettungswache nach dem Man muß es ſich eben anſehen. — Im Beiprogramm: Buſter Keaton, Lehmann=Berlin über „Fürſtenenteignung und Mißwirtſchaft der 
deſſen Komik ebenfalls in ihrer Art einzig daſteht.
 Der Fall Leſſing. 
15. Juf: Val. den Steuerkalender für die erſto Juniscäfte in Nr. 154 Die Stellungnahme der Darmſtädter Studentenſchaft. 
Vom Studentiſchen Preſſedienſt wird uns mitgeteilt: 
ſatzſteuer=Vorauzzahlung der monatlichen Steuerzahler ſchaft zu einer außerordentlichen 
            Studentenverſamm=
lung auf Dienstag vormittag 10 Uhr in die Otto Berndt=Halle 
            ein=
berufen, um gemeinſam mit der ganzen deutſchen Studentenſchaft eine 
dekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge, ſoweit machtvolle Kundgebung für die Hannoveraner Studentenſchaft zu 
            ver=
dieſe (für ſich allein oder mit den in der erſten Junidekade anſtalten, ſowie gegen die Relegation der 11 wahllos herausgegriffenen 
Hannoveranep Kommilitonen zu proteſtieren. Die Verſammlung war 
von ungefähr 2000 Studierenden beſucht. 
Zu Beginn der Verſammlung gab der 1. Vorſitzende der 
            Studenten=
läufigen Gewerbeſteuer und Sonder=Ge= ſchaft, Herr Carl George, einen ausführlichen Bericht über die 
            Ent=
wicklung des Falles Leſſing, indem er die Artikel gegen den 
            Reichspräſi=
denten, die Leſſing in einen Prager Zeitung veröffentlicht hat, verlas und 
die Verhandlungen zwiſchen der Studentenſchaft Hannover und dem 
Preußiſchen Kultusminiſterium ſchilderte. Er gab der Stdentenſchaft 
ein Bild von der Perſönlichkeit des Herrn Leſſing, und erläuterte die 
Die Steuerbeſcheide kommen jetzt zur Zuſtellung an die Steuerpflich= Vorwürfe, die gegen dieſen erhoben werden, ſowie die Stellung des 
Preußiſchen Kultusminiſters Dr. Becker zu dieſen Vorgängen. Der 
Kultusminiſter gab am 29. September 1925 einen Erlaß heraus, der 
durch die Beanſtandungen von Leſſings Bericht im Haarmann=Prozeß 
veranlaßt wurde. Da dieſer Erlaß in der Oeffentlichkeit noch bei weitem 
nicht genügend bekannt und zur Beurteilug der ganzen Frage von 
höchſter Wichtigkeit iſt, geben wir ihn nachſtehend wieder: 
„Die Prüfung der Beſchwerde über Ihre Berichterſtattung im Haar= 
— Nächſte Dampfer=Expebitionen des Norddeutſchen Aloyd, Bremen, mann=Prozeß hat ergeben, daß Sie es dabei mehrfach an der 
            erforder=
lichen Genauigkeit und Sorgfalt in der Wiedergabe der Tatſachen haben 
leitung die Grenzen ſachlicher Kritik überſchritten. Der ganze Charakter 
wendise und übliche Rückſicht auf Ihre Stellung als Hochſchullehrer und 
gkademiſcher Forſcher vermiſſen. Ich bin genötiat, Ihnen über die Art 
der in Frage ſtehenden Berichterſtattumg mein Mißfallen auszuſprechen. 
Ich werde insbeſondere auch dadurch dazu veranlaßt, daß in letzter 
(Kapt. G. Nauer) ab Bremerhaven 26. 6. D. Köln (Kapt. H. v. Thülen) Zeit ſchon mehrfach Schriſten und Aufſätze aus Ihrer Feder nicht die 
von einem Gelehrten zu erwartende Sachlichkeit und Angemeſſenheit des 
Lones aufwieſen. Ich muß daher die Erwartung ausſprechen, daß Sie 
in Zukunft in dieſer Hinſicht größere Zunückhaltung üben; ich wäre ſonſt 
nicht in der Lage, den Ihnen erteilten Lehrauftrag dauernd aufrecht zu 
erhalten 
Profeſſor Leffing habe e2 jedoch auch weiterhin an der nötigen 
            Zu=
rückhaltung fehlen laſſen, und ſo kam es zu den Auſtritten, über die ja 
Die Ausführugen des Herrn George wurden von Herrn Dipl.=Ing. 
Dettmar, dem damaligen Vorſitzenden der Studentenſchaft Hannover, 
im einzelnen ergänzt, wobei Herr Dettmar beſonders hervorhob, daß die 
Studentenſchaft Hannover aus ſitlichen und moraliſchen Gründen dieſen 
Kampf aufgenommen habe und nicht ehev ruhen werde, his ein Lehrer 
mit einem ſolchen Charakter von der Hochſchule entfernt werde. Er gab 
die ehrenwörtliche Grklärung der Hannoveraner Studentenſchaft, daß es 
während des ganzen Falles Leſſing zu Tätlichkeiten gegen Herrn und 
Fror Leſſing nicht gekommen iſt. Herr Dettmar gab im übrigen ein 
anſchauliches Bild der ganzen Vorgänge in Hannover. 
In der Debatte wurde der Fall Leſſing von den verſchiedenſten 
            Sei=
ten beleuchtet, ſodaß folgende zwei Entſchließungen mit überwältigender 
Mehrheit (88 Prozent waren dafür) angenommen wurden: 
„Die Darmſtädter Studentenſchaft hat mit Entwiſtung von den 
            Ver=
öffentlichungen des Herrn Profeſſor Leſſing, ſowie von ſeinem Verhalten 
an der Techniſchen Hochſchule Hannover Kenntnis genommen und macht 
die Forderung der Hannoveraner Studentenſchaft auf Entkernung des 
Herrn Leſſing von der Hochſchule zu ihrer eigenen. 
In ſeiner Broſchüre über den Haarmann=Prozeß hat Herr Leſſing 
es ſoweit, an der erforderlichen Genauigkeit und Sorgfalt in der 
            Wieder=
gabe der Tatſachen” fehlen laſſen, daß der peußiſche Kultusminiſter am 
29. Sepetmber 1925 eine Rüge gegen ihn ausgeſprochen hat, derzufolge 
Merckſchen Tabletten immer ein Buch den Käufern mitgegeben werde. Herr Leſſing eigentlich ſchon auf ſein Lehramt hätte verzichten follen. 
Weiterhin hat Herr Leſſing in einem Artikel des „Pragev Tagebl.” 
Schmähungen gegen unſeren Reichspräſidenten v. Hindenburg 
            veröffent=
licht, die das Anſehen des Deutſchen Reiches im Ausland aufs ſchwerſte 
ſchädigten. Herr Leſſing hat dadurch das Empfinden jedes Deutſchen 
tief verletzt und heilige Gefühle der deutſchen Studentenſchaft in den 
Staub gezogen. 
Sein Verhalten der Hannoverzmer Studentenſchaft gegenüber hat 
bewieſen, daß er keinen Wert darauf legt, dieſen ganzen Skandal 
            irgend=
wie zu Ende zu bringen, daß ihm vielmehr jedes Gefühl dafür abgeht, 
über 140 Milligramm freie ſchweflige Säure enthalte; die Zungenprobe ſich als Hochſchullehver und Erzieher der gkademiſchen Jugend vollkom= 
Die Darmſtädter Studentenſchaft bedauert ſehr, daß der Preußiſche 
Kultusminiſter, aus den Erwägungen heraus, die ihn zu ſeinem Erlaß 
vom 29. September 1925 bewogen hatten, bei der neuerlichen Zuſpitzung 
da allerdings dem Küfer überlaſſen. Sehr viel Schwefel liege aber in der Lage nicht die erforderlichen Schritte gegen Herrn Leſſing eingeleitet 
den Poren des Holzes drin, das Faß müſſe deshalb ausgelaugt werden, hat, ſelbſt nicht auf Grund der Vorſtellungen der Dozentenſchaft der 
T. H. Hannover hin. 
Die Daumſtädter Studentenſchaft ſtellt ſich hinter die Forderung der 
lung ſchwierig. Der Amtsanwalt betont, die Anklage lege dem Weim= Hannoveraner Studentenſchaft und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß 
„Die Darmſtädter Studentenſchaft kam das Urteil des Senats der 
Mark möge aufrechterhalten werden. Das Urteil ergeht am T.6. Hannover, das elf wahllos herausgegriffene Studenten, die ſich am 
22. Jnni. — 3. Die Poſt läßt von Zeit zu Zeit die Anlagen geſtrichener der allgemeinen Bewegung gegen Herrn. Profeſſor Leſing beteiligt 
Auch nach dem Urteil namhafter Profeſſonen erinnert eine ſolche 
Die Darmſtädter Studentenſchaft erwartet, daß nach Beendigung des 
Es wurde außerdem beſchloſſen, folgendes Telegramm an die 
            Han=
noveraner Studentenſchaft abzuſenden: 
„Die Darmſtädter Studentenſchaft dankt der Hannoverſchen 
            Stu=
ſetzung des Anſehens eines deutſchem Lehrſtuhls durch einen der Würde 
—nnion=Theater: Der Bergadler, iſt ein überaus eines gkademiſchen Lehrarz Unwürdigen und verſichert Sie auch für alle 
Zum Schluſſe wies Herr Raſch auf den Eingriff des Preußiſchen 
tendarſteller des deutſchen Films. Seine Kunſt, voller kaum merklicher, dentenſchaft bezüglich ihrer Kaſſenangelegenheiten hin, worauf folgende 
Proteſterklärung 
„Die Darmſtädtev Studentenſchaft proteſtiert aufs ſchärfſte gegen die 
hold, die Sprache ihres Antlitzes von einem Reichtum, mit dem ſie ſich in letzter Zeit erfolgten Eingriffe des Preußiſchen Kultusmimiſteriums 
Malcolm Keen ihr überall ebenbürtig. Sein Profil wie gemeißelt, ſein durch das Studentenrecht zugeſichert iſt. Sie hat mit Befremden davon 
John Hamilton ſichert der rührenden Geſtalt des Amandus die Anteil= entgegen den Beſtimmungen des Studentenrechts und dem Beſchluß des 
nahme Aller, die junge Herzen begreifen. Die weiteren Mitglieder der allein zuſtändigen Vermögensbeirats der D.St. die Beiträge der Einzel= 
Durch dieſe Maßnahme iſt die Fortführung der ſachlichen Arbeit der 
ſchulbehörden liegt, aufs ernſteſte gefährdet.”
Aus den Parieien.
 — Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Bei 
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir 
und Trompetenblaſen”, eine luſtige Begebenheit aus dem heiteren Wien, geldeh, Heinrichſtraße 33, heute Mittwoch, den 16. Juni, nachmittaas
S D Hech M KRMRNc
 10 Uhr. B 24: „Das Schiedsgericht”, hierauf „Die beiden Veroneſer”. 
„Südtirol — die Grenzwacht deutſcher Kultur” — Arpheum= 
8 Uhr. im Muſikverein, Steinſtraße 24: Frau Abg. Annagrete 
Linksparteien. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz= 
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Derſherngſlſhender Iin Duneslie der 1. iunf iehe.
 Nachm. 2 Uhr wird im Rathausſaale zu Pfungſtadt die 
            Heugras=
ernte von den Gemeindenieſen verſteigert. — Vorm. 11 Uhr wird 
Ecke Darmſtädter= und Friedrichſtraße in Groß=Gerau ein 
            Per=
ſonenkraftwagen, Vierſitzer, 8/22 PS. verſteigert.
Seite 6
Tkittwoch, den 16. Juni 1926
Nummer 165
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Arbeilgen, 15. Juni. Die Kornernte verſpricht eine 
            aus=
gezeichnete zu werden. Halmlängen von 2 Metern find keine 
            Selten=
heit. Auch unſere Wieſen zeigen beſonders in höheren Lagen einen 
vorzüglichen Futterſtand. Darum hat die hieſige Bürgermeiſterei nach 
Anhören des Wieſenvorſtands das Mähen des Heugraſes wie folgt 
feſtgeſetzt: Donnerstag, 17. d. M. Aumühle bis Leibchesmühle, Freitag, 
18. d. M., bis Geraubrücke, Samstag, 19. d. M. bis Park. — Ein 
            hie=
ſiger Burſche, der ſich einige Unregelmäßigkeiten zuſchulden kommen 
ließ und deshalb Strafverfolgung zu erwarten hatte, war ſeit einiger 
Zeit von hier verſchwunden. Da kehrte dieſer Tage ein 
            Fremden=
legionär aus Afrika zurück und machte die Mitteilung, daß er den 
Verſchwundenen in Marſeilles bei ſeiner Rückkehr getroffen habe und 
ſei derſelbe auf dem Wege, ſich zur Fremdenlegion zu begeben. Trotz 
wiederholtem eindringlichen Abraten ſei er jedoch nicht von ſeinem 
Vorhaben abzubringen geweſen. Er hat ſich dadurch ſelbſt eine recht 
ſchwere Strafe auferlegt, die er ſicher bitter bereuen wird; doch wem 
nicht zu raten iſt, dem iſt nicht zu helfen. — „Volksentſcheid iſt 
            Volks=
gericht” iſt die Parole der öffentlichen Kundgebung, die die hieſige 
            So=
zialdemokratiſche Partei für nächſten Donnerstag im Gaſthauſe „Zum 
Löwen” veranſtaltet. Redner ſind Reichsminiſter a. D. Dr. David 
und Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadk. 
* Braunshardt, 15. Juni. Der Gemeindevoranſchlag 
liegt eine Woche lang auf der hieſigen Bürgermeiſterei zur allgemeinen 
Einſichtnahme auf. Zu der beſchloſſenen Umlage werden auch 
            Ausmär=
ker herangezogen. 
* Griesheim, 15. Juni. Die Maul= und Klauenſeuche, die 
hier eine immer größere Verbreitung gewinnt, es ſind jetzt rund 30 
            Ge=
höfte verſeucht und fortgeſetzt gehen neue Meldungen ein, veranlaßte 
die Bürgermeiſterei, in einer weiteren Bekanntmachung erneut auf die 
Beſtimmungen des Reichsviehſeuchengeſetzes hinzuweiſen. Die 
            Polizei=
organe ſind angewieſen, jede Uebertretung gegen dieſe Beſtimmungen 
unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Bis jetzt ſind drei Stück Rindvieh 
an der Seuche eingegangen. — Der Vorſtand und Aufſichtsrat des 
hieſigen landwirtſchaftlichen Konſumvereins haben einſtimmig die 
            Ein=
richtung einer Quetſch= und Schrotmühle beſchloſſen. Der Konſumverein 
kommt damit einem lange gehegten Wunſch der Mitglieger nach. Die 
Mühle ſoll möglichſt bald in Betrieb geſetzt werden. Ferner ſoll das 
Umtauſchverfahren bezw. der Ankauf von Roggen nach der neuen Ernte 
vorgenommen werden. 
— Eberſtadt, 15. Juni. Am Donnerstag, den 17. Juni, läuft im 
Odeontheater der große Neu=Guineg=Film „Unter unbekannten 
            Kanni=
balen” (das Paradies der Südſee). Der Film führt den Beſchauer in 
die noch unerforſchten Gebiete Neu=Guineas, dieſer ehemals deurſchen 
Kolonie. Er bringt Landſchaftsbilder von unerhörter Schönheit, die 
dort noch lebenden, ſeither unbekannten Kannibalenſtämme, die ihre 
            ge=
töteten Feinde eſſen, die außerdem ihren Göttern Menſchenopfer 
            dar=
bringen und zu Zeiten aus religiös=fanatiſchen Gründen ihren Göttern 
zu Ehren wahre Blutorgien veranſtalten, die Tempel beſitzen, deren 
Böden mit Menſchenblut getränkt iſt. Dieſer Film, der 7 Tage im 
Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters ſtärkſten Beſuch zu verzeichnen 
hatte, wird auch in Eberſtadt größtes Intereſſe finden. 
* Eberſtadt, 14. Juni. Turnerſieg. Am Sonntag abend 
kehrte die Turngeſellſchaft E. V. von Dornheim bei Groß=Gerau heim. 
Dort waren in Verbindung mit dem 40jährigen Stiftungsfeſt des 
Turnereins Dornheim verbandsoffene leichtathletiſche Wettkämpfe zur 
Austragung gelangt. Marie Hebermehl von der Turngeſellſchaft 
            er=
rang den 1. Preis der Turnerinnen, ihr Bruder Auguſt Hebermehl im 
Speerwurf ebenfalls den 1. Sieg. Adolf Engel errang im Dreikampf 
den 1. Sieg. Auch die anderen Preisträger können mit ihren Siegen 
zufrieden ſein. — Der Turnverein 1876 E. V. weilte am Sonntag beim 
Jubiläumsfeſt des Turnvereins Arheilgen. — Ausflug. Der 
            Ge=
fangverein „Frohſinn” unternahm am Sonntag einen 
            Familienaus=
flug nach der badiſchen Bergſtraße. Trotz des zweifelhaften Wetters 
war die Beteiligung gut. Jedoch konnte infolge des Regens der 
            Aus=
flug nicht in dem geplanten Umfange ausgeführt werden. 
* Eberſtadt, 15. Juni. Unfall. Bei Waſſerleitungsarbeiten fiel 
einem jungen Manne ein ſchweres Rohr auf ein Bein. Der Verunglückte 
mußte auf einer Bahre nach Hauſe gebracht werden. 
— Traiſa, 15. Juni. Die hieſige Ortsgruppe des 
            Odenwald=
klubs unternimmt am kommenden Sonntag, den 20. ds. Mts., eine 
Wanderung nach dem Rhein, mit dem Endziel Oppenheim. Hierbei 
Bahnfahrt bis Goddelau. Von der urſprünglich im Wanderplan 
            vor=
geſehenen Motorbootfahrt auf dem Rhein wird Abſtand genommen. 
* Ober=Ramſtadt, 15. Juni. Im Hauſe Ernſt=Ludwigſtraße 10 hat 
dieſer Tage Herr Heinrich Ackermann ſeine Schankwirtſchaft wieder 
eröffnet. —Zurzeit liegt beim hieſigen Poſtamt ein Plan über die 
            Her=
ſtellung unterirdiſcher Telegraphenlinien in Ober=Ramſtadt öffentlich 
aus. 
* Groß=Umſtadt, 15. Juni. Kirchengeſangvereinsfeſt. 
Zu einem eindrucksvollen und erhabenen Feſte geſtaltete ſich die 
            Jahres=
feier der Kirchengeſangvereine des Dekanats Groß=Umſtadt, an welchem 
ſich 11 Vereine mit 350 Sängern und Sängerinnen beteiligten. Zum 
Eingang wurde die Bach’ſche Toccata in D=moll von der Organiſtin 
Frl. Maſer in vollendeter Weiſe zum Vortrag gebracht. Hierauf folgte 
mit Begleitung des wohlgeſchulten Poſaunenchors von Lengfeld das 
Gemeindelied: „Dir, dir, Jehova, will ich ſingen”, das in mächtigen 
Tönen das altehrwürdige Gotteshaus erfüllte. Die vier Maſſenchöre, 
unter der geſchickten Leitung von Frl. Maſer zum Vortrag gebracht, 
verfehlten ihren Eindruck nicht und machten einen gewaltigen Eindruck. 
Beſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich der Chor aus dem engliſchen 
Kirchengeſang: „Nach deiner Macht gib, Herr, daß wir durch 
            Todes=
nacht wallen zu dir‟ Die von Herrn Pfarrer Kehr, Babenhauſen, 
            ge=
haltene Feſtpredigt kam aus begeiſtertem Herzen, war tief angelegt 
und machte ſichtlichen Eindruck auf die Hörer. Zur Nachfeier 
            ver=
ſammelte man ſich im Gaſthaus zum „Weißen Roß” woſelbſt noch 
manch ſchönes Lied geſunden und manch Wort des Dankes und der 
Aufmunterung geſprochen wurde. 
r. Babenhaufen, 15. Juni. Trotz des windigen unfreundlichen 
Regenwetters hat die Kapelle der Polizei=Wachtabteilung ihr 
            Platz=
konzert auf dem Bismarckplatze veranſtaltet. Eine verhältnismäßig 
ſtattliche Zuhörerſchaft lauſchte den feinen muſikaliſchen Darbietungen 
der gut eingeſpielten Kapelle. Keler=Belas Luſtſpiel=Ouvertüre und 
Eulenburgs Roſenlieder ſind als beſonders gute Leiſtungen 
            hervorzu=
heben. Der Wunſch, öfters ſolche Platzkonzerte auf dem beſtens dazu 
geeigneten Bismarckplatze zu hören, war wohl beim muſikfreudigen 
Publikum einmütig vorhanden. Den Veranſtaltern insbeſondere dem 
Leiter der Kapelle, Herrn Zugwachtmeiſter Wohlfahrt I, gebührt 
wärmſter Dank. — Bei dem heutigen Vormittagsgottesdienſte in der 
evangeliſchen Kirche wirkte zum erſten Male die neugegründete 
            Chor=
ſchule unter der Leitung von Frl. Lutz mit.
 * Ober=Roden, 15. Juni. Das Unwetter der letzten Tage hat 
im Rodgau und in der Offenbacher Gegend großen Schaden angerichtet. 
Viele Wieſen ſtehen unter Waſſer. In der Mühlheimer Gegend wütete 
ein ſo ſtarker Sturm, daß viele Obſtbäume umgeknickt wurden. In den 
Wäldern gab es viel Fallholz. 
* Michelſtadt, 15. Juni. Beratungsſtunde der 
            Hand=
werkskammer. Am nächſten Mittwoch, den 16. Juni, findet hier im 
Gaſthaus „Zum grünen Baum” eine Sprechſtunde der 
            Handwerks=
kammernebenſtelle ſtatt. Die Sprechſtunde wird von 2 bis 3½ Uhr 
abgehalten. — Eine Spülung des Waſſerrohrnetzes wird am 
            Diens=
tag, den 15., Mittwoch, den 16. Juni und Donnerstag, den 17 Juni, 
jedesmal von morgens 8 bis mittags 4 Uhr, vorgenommen. Die 
            Ein=
wohner müſſen ſich rechtzeitig mit Waſſer verſehen. 
* Michelſtdt, 15. Juni. Unfall. Am Montag abend nach 9 Uhr 
ereignete ſich zwiſchen Stockheim und hier ein Motorradunfall. Der 
hier beſchäftigte Herr Kumpf aus Beerfelden ſtürzte, wohl infolge der 
ſchlechten Straſzenverhältniſſe, mit ſeinem Motorrad und mußte 
            bewußt=
los weggetragen werden. Ueber die Schwere der Verletzung iſt 
            vor=
läufig noch nichts bekannt. 
* Schönnen, 15. Juni. Geſtern mittag geriet im Sägewerk der 
Gebrüder Jonnz) ein Arbeiter mit der rechten Hand in die Säge, ſo daß 
ihm zwei Finger abgeſchnitten wurden. Der Verunglückte wurde nach 
Erbach in das Kreiskrankenhaus verbracht. 
* Hetſchbacß, 15. Juni. Vom 16. bis einſchl. 22. Juni liegt der 
Voranſchlagder Gemeinde Hetſchbach zu jedermanns 
            Ein=
ſicht offen. Einwendungen können nur während dieſer Friſt, mündlich 
oder ſchriftlich erhoben werden. Zu bemerken wäre noch, daß zu der 
beſchloſſenen Umlage auch Ausmärker herangezogen werden. 
m. Beerfelden, 15. Juni. Ein großes Reiterfeſt hält am 
11. Juli d. J. der Reit= und Fahrverein für die Obercent gelegentlich 
des hier ſtattfimdenden großen Pferde= Fohlen= und Zuchtviehmarktes 
am 11., 12. und 13. Juli ab. Um 2½ Uhr beginnt das Trabreiten, 2,45 
Uhr das Galoppreiten, die Eignungsprüfung für Arbeitsgeſpanne 3½ 
Uhr, die Eignumgsprüfung für Wagenpferde 4 Uhr. Das Geländereiten 
nimmt 4,45 Uhr ſeinen Anfang. Für dieſe Veranſtaltung ſtehen 
            wert=
volle Ehrenpreiſe ſowie Geldprämien in umfangreicher Zahl zur 
            Ver=
fügung. Die Meldung der ſich Beteiligenden muß bis 1. Juli bei der 
Leitung eingelaufen ſein. — Ein Geländereiten wurde voriges Jahr zum 
erſtenmal abgehalten, die Beteiligung durch Pferdebeſitzer und 
            Schau=
luſtige war ſo ermunternd und aneifernd, daß die Veranſtaltung heuer 
erheblich erweitert wurde. Die Vorbereitungen dauern ſchon geraume 
Zeit, die Mitglieder des Vereins halten unter kundiger Leitung 
            regel=
mäßige Reitſtunden ab, dadurch iſt die Gewähr geboten, daß die 
            Zu=
ſchauer auf ihre Rechnung kommen. Das Marktkomitee verſteht es, 
den hieſigen Markt zu einem Anziehungspunkt für weiteſte Kreiſe zu 
machen. 
* Hirſchhormn, 15. Juni. Die Regenfälle der letzten Tage haben dem 
Neckar große Waſſermengen zugeführt, ſo daß die am Neckar liegenden 
Wieſen überſchwemmt ſind. Es beſtehr die Befürchtung, daß ein großer 
Teil der Gras= und Heuernte verloren iſt. Desgleichen iſt es mit der 
in dieſem Jahre ausgezeichnet ſtehenden Frucht, die von dem 
            anhalten=
den Regenwetter zu Boden gedrückt und vom Unkraut überwuchert wird. 
So iſt es auch mit den Kartoffeln, die ſchon lange gehackt und gehäufelt 
ſein ſollten, uud im Unkraut zugrunde gehen müſſen. Anders ſieht es 
mit der Heidelbeerernte aus, die in dieſem Jahre eine ausgezeichnete 
iſt; ſämtliche Wäälder werden daher trotz Regenwetter ſtark beſucht. 
— Hirſchhorn, 15. Juni. Waſſerſtand des Neckars am 
14. Juni 2,88 Meter, am 15. Juni 2,30 Meter. Die 
            Kettenſchleppſchiff=
fahrt war wegen des zu hohen Waſſerſtandes am 14. Juni ds. Js. nicht 
in Betrieb. 
Von der Bergſtraße, 15. Juni. Durch eine Stützungsaktion des 
Weinheimer Bürgerausſchuſſes iſt nunmehr die Weiterführung des 
Betriebes der Maſchinenfabrik „Badenia” vorm. Wwe. Platz Söhne 
A.=G. geſichert. In nichtöffentlicher Sitzung hatte der genannte 
            Bür=
gerausſchuß über nachſtehenden ſtadträtlichen Antrag zu beraten: Der 
Bürgerausſchuß wolle der Ausfallbürgſchaft ſeitens der Stadt 
            Wein=
heim für ein von der Maſchinenfabrik „Badenia” aufzunehmendes 
Darlehen von 1 Million Reichsmark gegen die Eintragung einer 
Sicherungshypothek im Höchſtbetrage von 1 250 000 Mark und gegen 
die Sicherungsübereignung des ſonſtigen freien Vermögens der „
            Ba=
denia” zuſtimmen.‟ Nach vierſtündigen Beratungen wurde dieſer 
            An=
trag einſtimmig zum Beſchluß erhoben, das Darlehen an die „Badenia” 
im Geſamtbetrage von 1 Million wird mit 300000 Mark von der 
Badiſchen Girozentrale, mit weiteren 300 000 Mark von der Heſſiſchen 
Girozentrale und mit 400000 Mark von der Deutſchen Girozentrale 
getragen. 
* Zwingenwberg, 15. Juni. Jagdübertragung. Der Pächter 
der hieſigen Gemeindejagd, Herr Dr. W. Merck=Darmſtadt, hat den 
Teil der Jagd diesſeits der Eiſenbahn, einſchließlich der Waldjagd, an 
die Herren Schnellbächer und Fabrikant Peter von Auerbach abgetreten. 
* Bensheim, 15. Juni. Stadtverordnetenerſatzwahl. 
Anſtelle des Herrn Fabrikanten W. Euler, der ſein Mandat 
            nieder=
legte, wurde von der Stadtwahlkommiſſion Herr Kaufmann Richard 
Frankenſtein gewählt. Der Gewählte gehört der Bürgerlichen 
            Ver=
einigung als Mitglied an.
 beschmutzeh Uhre 
Wäsche, sobald sie im 
Freien bleicht. Durch 
eit viertelstündiges 
kochen mit dem 
            voll-
kommen unschädlichen 
Bleichmittel 
TSertde 
wind Ihre Wäsche blendend weiß und Ihnen ! 
viel Orger und Verdruß erspart.
 Biblis, 15. Juni. Nicht weniger als drei Unglücksfälle, 
von denen zwei äußerſt bedenklich ſind, trugen ſich geſtern zu. Auf der 
Landſtraße Biblis—Rohrheim kam der Mechaniker Joh. Keil von hier 
mit ſeinem Motorrad derart zu Fall, daß er bewußtlos liegen blieb. 
Ein Landwirt lud das ſchwer beſchädigte Motorrad auf ſeinen Wagen, 
verſtändigte den Arzt, Herrn Dr. Kimmler, der den Verunglückten mit 
dem Auto abholte. Er erlitt ſchwere Kopfverletzungen. — Ein weiterer 
Motorradunfall trug ſich in der Hauptſtraße, nächſt der Bahnhofſtraße, 
zu. Der Motorradfahrer, Herr Dr. Meyerhofer von hier, wollte einer 
Radfahrerin ausweichen und fuhr dabei gegen einen Wagen. Er wurde 
vom Rade geſchleudert, erlitt jedoch keine nennenswerte Verletzungen, 
während das Motorrad leicht beſchädigt wurde. Nur ſeiner 
            Geiſtes=
gegenwart iſt es zu danken, daß größeres Unglück verhütet wurde. — 
Dem dritten Unfall fiel der Maurer Gleich zum Opfer. Er war in 
Sandhofen auf einem Gerüſt beſchäftigt, als dieſes plötzlich 
            zuſammen=
ſtürzte, wobei der Verunglückte unter die Trümmer kam. Er wurde 
ſofort in das Krankenhaus nach Mannheim verbracht. 
— Gernsheim, 15. Juni. Waſſerſtand des Rheins am 
15. Juni, vorm. 6 Uhr: 3,17 Meter. 
* Groß=Rohrheim, 15. Juni. Der vom Gemeinderat unſerer 
            Nach=
bargemeinde Klein=Rohrheim durchberatene und genehmigte Voranfchlag 
für das Rechnungsjahr 1926 liegt zurzeit auf dem Dienſtzimmer des 
Bürgermeiſters zu jedermanns Einſicht offen. Die Betriebsabteilung 
des diesjährigen Voranſchlags ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit 
dem Betrag von 12620,71 R.=Mk. ab. Der Umlagebedarf beläuft ſich 
genau wie im Vorjahre auf 6296 R.=Mk., zu dem auch die Ausmärker 
herangezogen werden. Trotz Erhöhung der Ausgaben gelang es durch 
den günſtigen Abſchluß der Rechnung für das Rechnungsjahr 1922, deren 
Reſt nach Abzug des verbrauchten voranſchlagsmäßigen Rechnungsreſtes 
ſür das Rechnungsjahr 1925 und des erforderlichen Betriebskapitals in 
erheblichem Maße der Einnahme unter der Rubrik 1 des Voranſchlags 
1926 zugute kam, das Bugget im Gleichgewicht und im Rahmen des 
vorjährigen zu halten. Mit einigen Verſchiebungen, bedingt durch die 
Herabſetzung des Steuerſatzes für den bebauten Grundbeſitz, ſind die 
Ausſchlagsſätze der Gemeindeſteuer auf der Baſis des 1925er 
            Steuer=
koeffizienten Die Gemeinde Klein=Rohrheim iſt auf Grund des guten 
Rechnungsabſchluſſes in der Lage, ohne die Steuerzahler heranzuziehen 
und irgendwelche derzeitige Abgabeleiſtungen herbeizuführen, eine Straße 
pflaſtern zu können. 
Oberheſſen. 
* Vilbel, 15. Juni. Ein geſtohlenes Auto entdechte ein 
            hie=
ſiger Förſter auf ſeiner Streife mitten im Walddickicht. Die wertvollen 
Teile des Kraftwagens fehlten und waren anſcheinend entfernt worden. 
Es wurde Anzeige erſtattet, und bald meldete ſich ein Autobeſitzer aus 
Frankfurt, dem ein Kraftwagen geſtohlen wurde. 
* Friedberg, 15. Juni. Die evangeliſchen 
            Kirchange=
ſangvereine für Heſſen veranſtalteten heute in der 
            altehrwür=
digen Stadtkirche ihr 42. Jahresfeſt, zu dem Vertveter aus allen Teilen 
Heſſens erſchienen waven. Die kirchliche Feier ſtand vollſtändig im 
Zeichen des Kirchendichters Paul Gerhardt, deſſen 250. Todesfeien damit 
verbunden wurde. Zur Paul Gerhardt=Feier hatte Prof. Mendelsſohn= 
Darmſtadt, Kirchenmuſikmeiſter für Heſſen, zwei Kantaten komponiert: 
„Iſt Gott für mich, ſo tvete” und „Warum ſollt ich mich denn grämen.” 
Die Chöre der Geſangvereine und der Gemeinde beſtanden faſt ſämtlich 
aus Liedern von Paul Gerhardt. Die vereinigten Kirchenchöre von 
Altenſtadt, Butzbach, Friedberg, Gießen, Hungen, Nidda, Oberrosbach, 
Vilbel, Stammheim, Höchſt und Oberau brachten unter Leitung des 
Chordirigenten, Oberſtudienrat Borngäſſer=Darmſtadt, mit etwa 500 
Sängern erhebende Chöre zum Vortrag. Die Feſtpvedigt hielr Dekan 
Schäfer=Büdingen. Die Hauptverſammlung des evangeliſchen 
            Kirchen=
geſangvereins für Heſſen fand im Chor der Stadtkirche ſtatt. An dem 
Bundesfeſt beteiligten ſich auch Vertreter der Kirchenbehörde und der 
Provinz Oberheſſen, ebenſo der eifrige Förderer des Vereins und frühere 
Prälat Dr. Flöring=Darmſtadt. 
Bad=Nauheim, 15. Juni. Bis zum 10. Juni 1926 betrug der 
            Ge=
ſamtbeſuch 12144 Perſonen. 
* Gießen, 15. Juni. Die Spielzeit 1925/26 am hieſigen Stadttheater, 
iſt zu Ende, und wenn wir einen kurzen Rückblick darauf werfen, ſo 
kann man ſagen, daß das Ergebnis in jeder Hinſicht ein recht erfreuliches 
iſt. Es wurden 38 verſchiedene Werke zur Aufführung gebracht, 
            Schau=
ſpiele, Opern und Operetten. Es entfallen auf Opern drei, Operetten 
ſieben, Schauſpiele 28, 11 waren Erſtaufführungen für Gießen, zwei 
Uraufführungen. Auch klaſſiſche Werke kamen zu ihrem Recht, z. B. 
Minna von Barnhelm, Die Braut von Meſſina, von Grillparzer „Der 
Traum ein Leben”. Mit großem Erfolg hat ſich die Theaterleitung der 
modernen Dramenliteratur zugewandt. Einen nahhaltigen Erfolg hatte 
hier Zuckmahers „Fröhlicher Weinberg” aufzuweiſen. „Ueberfahrt” von 
Vanes, „Glühendes Einmaleins” von Philipp, „Heimliche Brautfahrt” 
von Lenz. „Apoſtelſpiel” „Spiel von Liebe und Tod”. „Heilige 
            Jo=
hanna” von Shaw ſchloſſen ſich an. Erwähnt ſeien noch einige ältere 
Dramen, wie „Ueber unſere Kraft” von Björnſon, „Flachsmann” 
„Haubenlerche‟. Das Luſtſpiel kam nicht zu kurz, genannt ſeien „Die 
fünf Frankfurter” und „Der Jugendfreund” von Fulda. Die bewährten 
Operetten zeigten ihre alte Anziehungskraft; „Der fidele Bauer” „
            För=
ſterchriſtel”, „Vogelhändler” und „Gräfin Mariza” als moderne Operette. 
Die drei Opern waren „Don Pasquale”, „Toska” und Gounods „
            Mar=
gareta” (Fauſt). Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Theaterleitung 
durch künſtleriſches Schaffen ihre volle Schuldigkeit getan und in der 
abgelaufenen Spielzeit mit großem Erfolg gearbeitet hat. 
* Watzenborn=Steinberg, 15. Juni. Sein 50 jähriges 
            Jubi=
läum, verbunden mit einem großen Geſangswettſtreit, beging am 
Sonntag der hieſige Geſangverein „Sängerkranz”. Am Samstag abend 
ging ein Feſtkommers voraus. An dem Wettſingen beteiligten ſich 19 
Vereine mit rund 1000 Sängern. Unter den wettſtreitenden Vereinem 
befanden ſich mehrere aus der Frankfurter und Friedberger Gegend. 
Beſonders ſtark war das Lahntal vertreten. Das Klaſſenſingen zeigte 
folgendes Ergebnis. 1. Stadtklaſſe: Ehrenpreis und 1. Preis 
            Männer=
geſangveuein Burgſolms, 2. Preis. Edelweiß” Oſtheim bei Ganau, 
3 „Preis „Heiterkeit” Fechenheim, 4. Preis Jugendfreund” Steinberg! 
2. Stadtklaſſe: 1. Preis „Frohſinn” Hochelheim, Ehrenpreis und 2. 
Preis „Einigkeit” Jugenheim, 3. Preis „Frohſinn” Atzbach; 3.—
            Stadot=
klaſſe: Ehrenpreis und 1. Preis Geſangverein „Lyra” 1910, Frankfurt, 
2. Preis Männergeſangverein Oberſchmitten; 1. Landklaſſe: 1. Preis 
und Ehrenpreis „Frohſimn” Pfaffenwiesbach, 2. Preis „Eintracht” 
            Her=
mannſtein, 3. Preis „Eintracht” Friedberg=Fauerbach, 4. Pveis „Cäcilia” 
Brachbach, 5. Preis „Liederkranz” Eſchbach. 2. Landklaſſe: 1. Preis 
„Liedertafel” Hainchen, Ehvenpreis und 2. Preis „Einheit” Allendorf 
(Vahn), 3. Preis „Einheit” Obernau; 3. Landklaſſe: Ehrenpreis und 
1. Preis Männergeſangverein Mönchholzh uſen, 2. Preis „Eintracht” 
Grüningen. Im Hauptehrenpreisſingen erhielten: Stadtklaſſen: 1. 
Hauptehrenpreis und Dirigentenpreis Männergeſangverein Burgſolms, 
2. Hauptehrenpreis „Lyra” 1910 Frankfurt. Landklaſſen: 1. 
            Hauptehren=
preis und Dirigentenpreis „Frohſinn” Pfaffenwiesb ch, 2. 
            Hauptehren=
preis „Einheit” Allendorf (Lahn). Auf dem Feſtplatz hielt Feſtpräſident 
Harniſch die Anſprache. Die Ehrenjungfrauen des Vereins überreichten 
je einen goldenen und ſibernen Lorbeerkranz.
 Maß=Schneiderei 
fertigt Anzüge für 35 Mk. 
Paletots für 30 Mk. (6915a 
Für guten Sitz und tadelloſe Verarbeitung 
wird garantiert, auch für den verwöhnteſten 
Geſchmack. — Angebote unter Z. 3 Geſchſt.
Schreibmaschinen
 gebraucht, verschiedene Systeme 
von BO MK- an 
ferner fast ständig greifbar 
Continental, Adler 
Mercédes, Stöwer,Urania 
Underwood 
usw., gebraucht, zu Außersten Preisen 
Zahlungs-Erleichterung auf Wunsch 
Carl Winkel 
Darmstadt (2535a) Rheinstr. 28 
Telephon 1435 
Mainz, Gr. Bleiche 23.
zum Bleichen-ohnegleichen
 Bil gibt schneeweiße Mäsche in 
einfachstem Waschen, spart Seife 
und schont die Wäcche 
Ohne Chlor-
 Kupferkeſſel 
in großer Auswahl billigſt 
Ph. Roth, Kupferſchmiede 
Kiesſtraße 12 (eu54s5gmg 
Ausführung ſämtlicher Kupferſchmiedearbeiten.
 Sie kaufen 
natur lackierte und gestrichene 
Kdchen 
äußerst billig bei 
Mühlstr. 26 
Gebrüder Lang Teleph. 1433
Farcd
 Personen-,Lastmagen 
und Omnibusse
 höchste0ual. bei unerreicht. Preiswürdigkeit 
Fr. Rinner & Co. 
Autorisierte Vertreter f. Ford-Automobile 
und Traktoren 
(6548a 
Rheinstr. 30 Darmstadt Tel. 2826
 Ausſchneiden! Aufbewahren! 
In der Projektierung und Ausführung 
elektr. Licht=, Kraft=, Signal= und 
Radio=Anlagen ſowie im Verkauf 
elekiriſcher Artikeln aller Art 
empfiehlt ſich 
(215769 
Joh. Philipp Huthmann 
Elektro=Meiſter, Nieder=Ramſtadt b. D. 
Beſonders für die Oriſchaften Traifa, Waſchenbach, 
Frankenhauſen, Neutſch und Nieder=Beerbach, da einziger 
in der Nähe konzeſſionierter Inſtallateur der „Heag”, 
NB. Taſſen Sie Ihre Anlagen nur vom Fachmann und 
nicht von Pfuſchern ausführen und reparieren.
 Kaupſtr. 13/Für den Haushalt 
empfehle prima Kernſeife
 kann Wäſche gebleicht 
u. getrocknet werden. 
Näh. Gemüiſeſtand 
Glöckner. (*15733I
 alle Seifenpulver und Bürſten 
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). (60222 
Parfümerie Hartmann
Nummer 165
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Seite 7
 Reich und Ausland. 
Der erweiterte Hauptvorſtand der 
            Gewerk=
ſchaft deutſcher Lokomotivführer. 
beſchäftigte ſich erneut mit den Vorſchriften über die Dienſt= und 
            Ruhe=
zeiten des Lokomotivperſonals. Er kommt nach den vorgetragenen 
            Be=
richten der Bezirke zu der Ueberzeugung, daß die dienſtliche Belaſtung 
des Lokomotioperſonals weit über diejenige Grenze hinausgeht, die 
zur Sicherung des Betriebs und zur Erhaltung der Dienſtfähigkeit des 
Lokomotipperſonals notwendig iſt. Angeſichts der weiteren, durch die 
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft getroffenen Maßnahmen hinſichtlich 
der Sparwirtſchaft beim Lokomotipperſonal, der Verſtärkung der Züge 
und der unzureichenden Beſetzung der Lokomotiven kann die Schuld 
an einem Eiſenbahnunfall einzelnen Perſonen nicht zugeſchrieben 
            wer=
den. Der erweiterte Hauptvorſtand proteſtiert deshalb aufs ſchärfſte 
gegen die weitere Inhafthaltung des Lokomotivführers Aubele von 
Roſenheim. Dieſer ſoll den Unfall in München=Oſt verſchuldet haben, 
ohne daß für dieſe Behauptung der geringſte Beweis vorliegt. Der 
erweiterte Hauptvorſtand bringt ferner zum Ausdruck, daß es 
            durch=
aus im Intereſſe des Eiſenbahnbetriebs und des reiſenden Publikums 
liegt und gelegen hätte, wenn die von der Gewerkſchaft deutſcher 
            Loko=
motibführer vorgetragenen Vorſchläge eine beſſere und der 
            Schwierig=
keit des Eiſenbahnbetriebs entſprechende Beachtung gefunden hätten. 
Die Gewerkſchaft hält es für eine zwingende Notwendigkeit, daß ihre 
Anregungen die erforderliche Beachtung von ſeiten der Deutſchen 
Reichsbahngeſellſchaft erfährt. 
Frankfurter Chronik. 
WSN. Aus dem Frankfurter Polizeibericht. Bei 
einer Schlägerei in der Fahrgaſſe in der Nacht zum Montag wurde 
ein Mann durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß er dem Hoſpital 
zugeführt werden mußte. Der Täter wurde ermittelt. Am Samstag 
früh wurde in der Gutleutſtraße ein Mann an Gasvergiftung tot in 
ſeiner Wohnung aufgefunden. In der Roſeggerſtraße wurde eine 
Schülerin beim Ausſteigen aus der Trambahn von einem Auto erfaßt, 
überfahren und ſo erheblich verletzt, daß ſie ins Krankenhaus verbracht 
werden mußte. — Frankfurt gegen die 
            Wahlrechts=
änderung zum Städtetag. Zu dem Beſchluß des 
            Haupt=
ausſchuſſes des Naſſauiſchen Städtetages, durch welchen die 
            Herauf=
ſetzung des Wahlalters von 20 auf 25 Jahre und die Aufhebung des 
paſſiven Wahlrechts zu den kommunalen Körperſchaften für Beamte 
und Angeſtellte der Kommunalverwaltung gefordert wird, wurde vom 
Magiſtrat dahin Stellung genommen, daß er die von dem 
            Hauptaus=
ſchuß des Naſſauiſchen Städtetages vertretenen Forderungen ablehnt. 
— Eine Großmarkthalle in Frankfurt a. M. Der 
Magiſtrat hat den vorgelegten Plänen für die Erbauung einer 
            Groß=
markthalle an der Obermainſtraße zugeſtimmt. Die Vorlage geht 
            dem=
nächſt der Stadtverordnetenverſammlung zu. — Darlehen an die 
Stadiongeſellſchaft. Nachdem die Zahl der Teilnehmer an 
der Stadion=Sportſchule derart geſtiegen iſt, daß der im 
            Haupttribünen=
gebäude des Stadions zur Abhaltung von gymnaſtiſchen Uebungen zur 
Verfügung ſtehende Raum in keiner Weiſe mehr ausreicht, um auch bei 
regneriſcher und kalter Witterung die Fortführung der Kurſe zu 
            er=
möglichen, iſt beabſichtigt, eine einfache, aber geräumige, heizbare Halle 
in Eiſenkonſtruktion mit maſſiven Wänden zu errichten. Der Magiſtrat 
beſchloß, der Stadiongeſellſchaft zu dieſem Zwecke ein Darlehen zu 
            an=
gemeſſenen Bedingungen zu gewähren. 
Mutter und Tochter vermißt. 
WSN. Heidelberg. Hier werden ſeit vergangenem Samstag 
die 52jährige Witwe Emilie Tilz und ihre 16jährige Tochter Edith 
vermißt. Das Mädchen hatte am Samstag einen Arzt beſucht und 
dann wahrſcheinlich einen Spaziergang angetreten, von dem es nicht 
zurückgekommen iſt. Die Mutter nahm ſich das ſo zu Herzen, daß ſie 
ſich gleichfalls entfernte. Während man über den Verbleib des Mädchens 
gar nichts weiß, dürffe bei der Mutter feſtſtehen, daß ſie ſich das 
Leben genommen hat, denn ſie hinterließ einen Brief, in dem ſie dieſe 
Abſicht ankündigte. 
Die Hochwaſſerſchäden in Bayern. 
IU. München. Im Haushaltausſchuß des Bayeriſchen 
            Land=
tags teilte die Regierung mit, daß das neue Hochwaſſer, von dem ein 
Teil Bayerns heimgeſucht worden ſei, eine Kataſtrophe darſtelle, wie 
ſie nur ſelten zu beklagen war. Die überſchwemmte Fläche betrage 
etwa 40 000 Hektar. Die Heuernte ſei in den heimgeſuchten Gebieten 
größtenteils vernichtet. Es ſei noch nicht möglich, den an den 
            land=
wirtſchaftlichen Kulturen entſtandenen Schaden zu überblicken. 
            Regie=
rung und Landtag bereiteten eine Hilfsaktion für die geſchädigten 
Landwirte vor. 
Drohende Ueberſchwemmung im Spreewald. 
Burg im Spreewald. Das Waſſer in den Fließen ſteigt 
            unaus=
geſetzt. Sollte der Regen anhalten, ſo werden große 
            Ueberſchwem=
mungen eintreten. Schon jetzt iſt die Heuernte völlig vernichtet. Die 
Gegend zwiſchen Burg und Byhleguhra gleicht einem großen See. 
Schweres Unwetter in Pirna. 
Pirna. Am Sonntag abend ging über die hieſige Gegend ein 
ſchweres Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. In 
            Zuſchen=
dorf riſſen die Waſſermaſſen die Wand eines Hauſes ein, das jetzt 
            um=
zuſtürzen droht. Die Bahnſtrecke Pirna—Dohma iſt teilweiſe 
            unter=
ſpült und unterbrochen. Die Gärten in Pirna und Umgegend 
ſind zum Teil überſchwemmt. Auch in der Sächſiſchen Schweiz 
hat, das Unwetter ſchweren Schaden angerichtet. 
Schweres Unglück. 
Mergentheim. Beim Neubau einer Scheune im nahen 
            Ober=
ſtetten ſtürzte am Samstag, als die Maurer gerade eine Eſſenspauſe 
machten, eine neu errichtete Giebelmauer ein. Dabei wurden 
fünf Maurer unter den Steinen begraben. Vier waren ſofort tot, 
während der fünfte ebenfalls nach kurzer Zeit verſtarb. 
Die amerikaniſchen Aerzte in Berlin. 
TU. Berlin. Montag abend trafen auf dem Lehrter Bahnhof 
etwa 100 amerikaniſche Aerzte in Berlin ein, die mehrere Tage Gäſte 
der mediziniſchen Fakultät der Univerſität und der Deutſchen 
            medizi=
niſchen Geſellſchaft ſein werden. Die amerikaniſchen Aerzte wurden 
von mehreren Mitgliedern der mediziniſchen Fakultät, an deren Spitze 
der Dekan der Fakultät ſtand, ſowie von Vertretern des Auswärtigen 
Amts begrüßt. Sie werden in Berlin eine Reihe von 
            wiſſenſchaft=
lichen Vorträgen der berühmteſten deutſchen Kliniker und Chirurgen 
hören. Ferner werden ſie am 16. an der Tagung der Mediziniſcher 
Geſellſchaft teilnehmen. Am Dienstag erfolgt ein Empfang beim 
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, während die Amerikaner am 
Donnerstag Gäſte der amerikaniſchen Botſchaft ſein werden. Das 
Programm wird durch Führungen und Beſichtigungsfahrten durch 
            Ber=
lin, einen Ausflug nach Potsdam und einen Beſuch der Kroll=Oper 
vervollſtändigt werden. 
Die Mörder von Hegermühle zum Tode verurteilt. 
c. Berlin. Vor dem Schwurgericht in Prenzlau hatten ſich 
wie die Blätter berichten, der Arbeiter Hermann Pirk und der 
Chauffeur Hermann Straß wegen vorſätzlicher und mit Ueberlegung 
ausgeführter Tötung der 77 Jahre alten Frau Schröder in 
            Heeger=
mühle in der Nacht zum 21. April 1926 zu verantworten. Das Gericht 
verurteilte beide Angeklagte entſprechend dem Antrag des 
            Oberſtaats=
anwaltes wegen Mordes und ſchweren Raubes zum Tode und 
            Aber=
kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit. 
Vom Propeller geköpft. 
TU. Berlin. Der „Montag” meldet aus Paris: Auf dem 
Flugplatz von Rochefort ereignete ſich am Samstag ein ſchwerer 
            Un=
glücksfall. Ein 25jähriger Fliegerleutnant ſollte nach der Landung ſein 
Flugzeug bis zum Hangar bringen und warf den Propeller noch 
            ein=
mal um. Er glitt aber auf dem feuchten Boden aus und fiel in den 
raſenden Propeller hinein. Der Unglückliche wurde buchſtäblich 
            ent=
hauptet. 
Ein ſchweres Autounglück. 
Berlin. Die Morgenblätter melden aus Goldberg: Auf der 
Straße zwiſchen Steinmühle und Wolfsdorf fuhr ein Auto in eine 
Gruppe von Mädchen des Geneſungsheims Hermsdorf an der Kätzbach, 
die mit den Pflegeſchweſtern zu zweien am Straßenrand gingen, hinein. 
Durch den Kotflügel wurde ein achtjähriges Mädchen auf der Stelle 
getötet und drei andere wurden verletzt. Die Inſaſſen des Autos 
fuhren, ohne ſich um das angerichtete Unheil zu kümmern, weiter. 
Förderkorbunglück. 
Eſſen. Bei der Seilfahrt der Montagmorgenſchicht auf der 
Zeche Langenbrahm, Schacht 2, in Recklinghauſen bei Eſſen fuhr 
aus bisher unbekannter Urſache der mit Bergleuten beſetzte 
            Förder=
korb in den Sumpf, während der Gegenkorb ſich in der 
            Seil=
ſcheibe verfing. Es iſt gelungen, alle Bergleute zu retten. 
Drei Perſonen ſind leider verletzt worden.
 Die „Pflege” deutſcher Muſik in Frankreich. 
* Paris. Ueber eine eigenartige Nachwirkung des Ruhrkampfes 
wurde geſtern vor dem franzöſiſchen Zivilgericht verhandelt. Durch die 
Ruhrbeſetzung waren die Beziehungen zwiſchen franzöſiſchen und 
            deut=
ſchen Muſikverlegern unterbrochen worden. Die franzöſiſche 
            Muſikver=
legervereinigung hatte Ausſchluß von der Belieferung ſeitens der 
            Ver=
einigung aller der Verlagshäuſer beſchloſſen, die noch weiter deutſche 
Muſikwerke vertreiben. Der Muſikverlag Coſtalla hatte ſich der 
            Ent=
ſcheidung der Verleger=Vereinigung nicht unterworfen, und ihm war 
            da=
her die Belieferung verweigert worden. Eine Klage des Hauſes 
            gegen=
über der Vereinigung auf Rückgängigmachung des Beſchluſſes wurde vom 
franzöſiſchen Gericht abgelehnt. Die franzöſiſche Regierung hatte damit 
zu erkennen gegeben, daß der Abbruch der Beziehungen durch den 
            Ruhr=
kampf für ſie heute noch zu Recht beſteht. Die Entſcheidung ſteht in einem 
eigenartigen Gegenſatz zu den immer wiederholten Erklärungen über 
die franzöſiſchen Beſtrebungen auf Pflege der geiſtigen Beziehunggen mit 
Deutſchland. 
Sprengſtoffanſchlag auf die Scharley=Grube. 
Beuthen. In einer der letzten Nächte wurde auf der neu 
angelegten Scharley=Grube in Roſenberg ein ſchweres Sprengſtoff= 
Attentat verübt. An drei verſchiedenen Orten der Grubenanlagen 
wurden größere Dynamitmaſſen zur Entzündung gebracht. Während 
an zwei Stellen der Schaden nur geringfügig iſt, wurde durch die 
dritte Bombe die neue, wertvolle, in modernſter Konſtruktion errichtete 
Wage vernichtet. Menſchenleben ſind nicht zu Schaden gekommen. Von 
den Tätern fehlt jede Spur, auch iſt man über die Beweggründe zur 
Tat noch im Unklaren. 
Großfeuer auf dem Königsberger Oſtbahnhof. 
Königsberg. Heute mittag entſtand in einem Vorratsſchuppen 
dev Ortsbahn ein Großfeuer. Der Schuppen mit ſämtlichen Vorräten 
wurde in kurzer Zeit vollſtändig eingeäſchert. Zur Bewältigung und 
Eindämmung des Feuers, das ſich über dem ganzen 5000 
            Quadrat=
meter großen Schuppenkomplex verbreitete und ihn völlig einäſcherte, 
war die geſamte Feuerwehr aufgeboten. Gegen 12½ Uhr war das 
Feuer, das auch den Bahnverkehr zeitweiſe lahmlegte, noch nicht 
            ge=
löſcht. Gegen 1 Uhr war die Gefahr beſeitigt. Der Schaden iſt noch 
nicht feſtgeſtellt. 
Flugzeugunfälle. 
Olmütz. Am Sonntag früh ſtartete auf dem Olmützer Flugplatz 
ein Pilot. Bei einer zu ſtarken Wendung und zu geringer Höhe 
neigte ſich das Flugzeug ſeitlich mit dem einen Flügel und ſtürzte 
ab. Der Apparat wurde erheblich beſchädigt. Der Pilot ſtarb 
an den erlittenen ſchweren inneren Verletzungen. 
Linkäping (Schweden). Auf dem Truppenübungsplatz 
            Malm=
flätt ereignete ſich am Montag ein ſchweres Fliegerunglück, indem ein 
Flugzeug aus unbekannter Urſache abſtürzte. Die beiden 
            In=
ſaſſen ein Mülitärflieger und ein Student, wurden nach dem 
Krankenhauſe gebracht, wo der Student ſeinen Verletzungen 
            er=
legen iſt. 
Feuersbrunſt in einer Ortſchaft in Ober=Oeſterreich. 
IU. Wien. In der vorgeſtrigen Nacht iſt in der Ortſchaft 
Diendorf in Ober=Oeſterreich in großer Brand ausgebrochen, der 
infolge des herrſchenden Sturmes faſt die ganze Ortſchaft vernichtete. 
Aus Linz iſt ein Pionierzug des Heeres zur Hilfeleiſtung abgegangen, 
um die aus der Umgebung erſchienenen Feuerwehren bei ihrer 
            Ret=
tungsaktion zu unterſtützen. 
Eine neue Pythia. 
Budapeſt. Kaum, daß ſich die Aufregungen um die „
            magne=
tiſche Frau” herum gelegt haben, der die Polizei die „Heilung” nunmehr 
verboten hat, ſchon hat die ungariſche Hauptſtadt ihre neue „myſtiſche‟ 
Senſation. Frau Heitler heißt die Budapeſter Nachfolgerin Pythias, 
die nicht nur Vergangenheit und Zukunft für ſchweres Geld verrät, 
            ſon=
dern auch die verwickeltſten Kriminalfälle mit einer Sicherheit löſt um 
die ſie ſogar der berühmte Sherlock Holms beneiden könnte. Frau 
Pythia=Heitler iſt eine vollſchlanke Dreißigerin, war früher Lehrerin 
und behauptet, daß ſie noch als kleines Kind von Wanderzigeunern 
„ſuggeriert” worden iſt und ſeit der Zeit die Zukunft „ſieht‟. Die 
            ſon=
derbare Frau hat neulich einen Fall, über den ſich die beſten Detektive 
der ungariſchen Kriminalpolizei wochenlang ohne Reſultat die Köpfe 
zerbrochen haben, in fünf Minuten aufgeklärt. Sie verſetzte ſich 
            auto=
ſuggeſtiv in Trancezuſtand und uniformierte Leute ſind vor ihrem 
„geiſtigen Auge” erſchienen. Auf Grund dieſer „Viſion” begann nun die 
Polizei aufs neue zu arbeiten und ſtellte noch am ſelben Tage feſt, daß 
der Diebſtahl, um den es ſich handelte, von einigen Feuerwehrleuten, 
die in der betreffenden Fabrik Dienſt hatten, und die natürlich kein 
Menſch verdächtigte, ausgeführt wurde. — Ihr letzter Fall ſpielte ſich 
vor wenigen Tagen ab. Die Frau eines Miniſters nahm ihre „
            über=
irdiſchen Kräfte” i Anſpruch, weil aus ihrem Schrank eine wertvolle 
Perlenkette verſchwunden war. Frau Heitler ſtellte zunächſt feſt, wen 
man in Verdacht hatte und nannte dann — ohne ſich hierbei beſonders 
anzuſtrengen — den wirklichen Täter, der ſofort verhaftet wurde. Die 
Kette fand man genau an der Stelle, die Frau Heitler vorausgeſagt 
hatte. — Frau Heitler iſt im Augenblick der Schlager von Budapeſt. 
Sie „ordiniert” täglich 5 bis 6 Stunden, die Leute ſtellen ſich vor ihrer 
Wohnung ſo an, wie vor den Lebensmittelgeſchäften im Kriege. Die 
Polizei denkt nicht daran, ihr, die Prophezeiungen zu verbieten, freut 
ſich vielmehr, wenigſtens einen auswärtigen Mitarbeiter zu beſitzen, der 
immer das Richtige trifft, wenn der offizielle Apparat verſagt. . . 
Heftiges Unwetter in Amerika. 
Paris. Aus New York wird gemeldet, daß das Gebiet von 
Illinois und Indiana von heftigen Unwettern heimgeſucht worden iſt. 
Mehrere Brücken wurden durch das Unwetter fortgeriſſen. 
            Zahl=
reiche Häuſer ſind abgedeckt. Man verzeichnete an Opfern 15 Tote 
und etwa 150 Verwundete. 
Raubüberfall. 
Paris. Nach einer Blättermeldung aus Athen überfielen 
Räuber auf dem Wege von Preveſa nach Janina ein Automobil, das 
15 Millionen Drachmen Banknoten zur Griechiſchen Nationalbank 
            be=
fördern ſollte. Sie töteten drei Gendarmen und drei Bankangeſtellte 
und konnten mit dem Gelde entfliehen. 
Ein neues italieniſches Luftſchiff für Japan. 
TU. Mailand. Das für Japan beſtimmte neue Lufdſchiff 
„L III” hat bereits mit den Probeflügen begonnen. Es iſt 85 Meter 
lang, hat einen Durchmeſſer von 15 Metern und faßt 7000 Kubikmeter. 
Es hat zwei Motore von je 500 PS und kann eine Geſchwindigkeit 
von 110 Kilometern erreichen. 
160 Mitglieder der ſizilianiſchen Maffia verhaftet. 
Rom. Wie verlautet, wurden im Verfolge der ſeit einigen 
            Mona=
ten im Gange befindlichen Ausmerzung der ſizilianiſchen Maffia bei 
Palermo 160 Perſonen verhaftet. Dieſe hatten eine Bande gebildet, 
welche das Land terroriſiierte und die mehrere Morde auf dem 
Gewiſſen hatte. Die meiſten dieſer Morde wurden aus 
            Familien=
rache begangen. 
Der Bozener Denkmalsſtreit. 
DD. Rom. Nach der „Brennerwacht” fordert jetzt auch die Dante= 
Geſellſchaft die Entfernung des Walther=Denkmals in Bozen. In einer 
römiſchen Konferenz ließ der Präſident der Geſellſchaft zwar im 
            Gegen=
ſatz zu bisherigen Spöttereien den deutſchen Dichter als ſolchen gelten, 
behauptete aber, ſein Denkmal ſei „nur aus alldeutſchen Gründen” 
            ſüd=
lich des Brenners aufgeſtellt worden. An ſeiner Stelle ſolle ein Dante= 
Denkmal errichtet werden. Da Muſſolini ein „Siegesdenkmal” befohlen 
hat, von einem Battiſti=Denkmal die Rede iſt und die „Brennerwacht” 
ein Druſus=Denkmal verlangt, wird alſo vielleicht Bozen gleich mit drei 
oder vier Denkmälern beglückt werden. 
Einſchränkung der indiſchen Opium=Ausfuhr. 
EP London. Nach einer Mitteilung des Indian=Office hat 
die indiſche Regierung einen Plan aufgeſtellt, wonach binnen 10 Jahren 
progreſſiv die Opium=Ausfuhr aus Indien verhindert werden ſoll. Nach 
Verlauf dieſer Periode darf in Indien nur noch im Ausmaß der 
            medi=
ziniſchen Bedürfniſſe Opium angebaut werden. Während dieſer Zeit 
wird das Opium direkt an die Regierungen der Einfuhrſtaaten verkauft 
werden alſo nicht mehr an den Privathandel. — Praktiſch bedeutet dies, 
daß die Vergiftung Chinas durch das indiſche Opium nach und nach 
aufhören wird. 
Die Exploſionskataſtrophe in Gary. 
New York. Zu dem Exploſionsunglück in Gary wird noch 
gemeldet, daß über 100 Perſonen, die im zweiten Stockwerk 
arbeiteten, durch die Gewalt der Exploſion gegen die Mauern 
geſchleudert wurden und Arme und Beine brachen. Das 
            Ret=
tungswerk geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, weil das Gebäude zum Teil 
eingeſtürzt war und viele Opfer unter den Trümmern 
begraben wurden. Das Getöſe der Exploſion war meilenweit zu 
hören.
 Zum Sängerfeſt in Philadelphia. 
New York. Präſident Coolidge erwiderte auf die Einladung 
des Nordöſtlichen Sängerbundes zum Nationalſängerfeſt am 21. Juni, 
daß er bereits ſeinen Beſuch zu der Ausſtellung am 5. Juli zugeſagt 
habe und ſomit ſein Erſcheinen zum Sängerfeſt kaum möglich ſei. 
Dawes, der gleichfalls eingeladen wurde, erklärte, daß er infolge der 
Senatsſeſſion unabkömmlich ſei. Er fügte noch hinzu, daß er einen 
Walzer von Strauß der amerikaniſchen Jazzmuſik vorziehe. Auf die 
deutſchen Wiitſchaftsverhältniſſe übergehend, ſagte Dawes zu dem 
            Ein=
ladungsausſchuß, wie die Staatszeitung” meldet, daß, ſollten ſich die 
deutſchen Erwerbsverhältniſſe durch zu hohe Reparationsabgaben derart 
verſchſechtern, daß das deutſche Volk ſeine Arbeitsluſt und 
            Lebens=
freude einbüßen würde, eine Reviſion des Reparationsmodus und der 
Zahlungen notwendig ſei. 
Deutſche Feier in Chicago. 
Chicago. An der Feier des Deutſchen Tages auf dem Soldiers 
Field nahmen 50 000 Perſonen teil. Von den Rednern des Tages wurde 
die deutſche Mitarbeit am Aufbau Amerikas eingehend gewürdigt. Die 
deutſche Muſterriege wurde ſtürmiſch begrüßt. 
Sturmſchäden in Amerika. 
Chikago. Ein ſchwerer Gewitterſturm, der den ganzen 
            mitt=
leren Weſten Amerikas heimſuchte hat einen Schaden von zwei 
Millionen Dollar angerichtet. 
Briefkaſſen. 
K. S. 410. 1. U. E. hätte ein Anſpruch auf Entgelt für geleiſtete 
Dienſte bei der Nachlaßverteilung= geltend gemacht werden 
ſollen. Jetzt könnte man das Verhalten als Verzicht auf ſolchen 
            An=
ſpruch auslegen. Wir würden von weiteren Schritten abraten. 2. und 
3. Sie werden wohl Miete zahlen müſſen. Der den Mietzins 
            verlan=
gende Teil mag die Schritte beim Amt tun, die ſich doch nur auf die 
            ſtrit=
tigen Mieträume zu erſtrecken hätten. 4. Das wäre zu verſuchen. 
D., hier. Frage 1 wird das Paßbureau des Polizeiamts, 
            gegebenen=
falls das Konſulat, Frage 2 und 3 Lloyd= oder Verkehrsvereinsbureau 
beantworten. 
J. L. in E. Nach Art. 39 des Geſetzes vom 3. Juli 1923 beſteht ein 
ſolcher Anſpruch nicht.
 Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. 
2. Tag der 3. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom 
14. Juni fielen: 4 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 55 771, 283 944: 
4 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 43 826, 76 244; 16 Gewinne zu 500 Mk. 
auf Nr. 16 346, 18 262, 85 049, 91374, 100 315, 155 253, 159 020, 
222015; ferner wurden gezogen: 90 Gewinne zu 400 Mark und 
254 Gewinne zu 240 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung 
fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 109 656; 4 Gewinne zu 
2000 Mk. auf Nr. 186 049, 188 596; 2 Gewinne zu 1000 Mk. auf 
Nr. 15 784, 37 562; 10 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 1186, 3890, 
33 686, 52 573, 57 218; 10 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 59 938, 
102 908, 160 159 209 835, 215 592; ferner wurden gezogen: 66 
            Ge=
winne zu 400 Mark und 208 Gewinne zu 240 Mark. — Die Ziehung 
der 4. Klaſſe findet am 9. und 10. Juli 1926 ſtatt.
 Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Mittwoch, 16. Juni. 12: Uebertr. des Promenadenkonzertes 
am Schweizerhäuschen. O 3.30: Rektor Wehrhan: Gudrun, die 
Heldenſage vom Meer. O 4.30: Hausorch. Waldteufel: Mein 
Traum. — Joh. Strauß: Die Tauben von San Marco. — 
            Mil=
löcker: Gaſparone=Quadrille. — Joſ. Strauß: Mein Lebenslauf iſt 
Lieb und Luſt. — Millöcker: Die ſchöne Polin. — Becucci: Teſoro 
mio. — Ed. Strauß: Boccaccio=Quadrille. — Joh. Strauß: Roſen 
aus dem Süden. 
O 5.45: Bücherſtunde. O 6.15: „Ungariſch und Finniſch und ihre 
Literaturen”. Vortr. von Dr. H. Schütz. O 6.45: „Totalität und 
Leben” Vortrag von Prof. Heinemann. O 7.30: Uebertr. aus 
dem Staatstheater Caſſel: „Armida” Oper von Gluck. Hauptperſ.: 
Hidraot, König von Damaskus: H. Wuzel. Armida: Barbara 
Clema. Phönix, Sidonie, ihre Vertrauten: Alice Tanner=Wünſch, 
Riſa Hirſchmann. — Rinaldo, Unterfeldherr im Heere Gottfrieds von 
Bouillon: M. Kremer. Arontes, Krieger Hidraots: E. Schwedt. 
Ubald. Der däniſche Ritter, vom Lager der Kreuzfahrer geſandt: 
V. Moſſi, W. Schillings. — Najade: Alice Tanner=Wünſch. Furie 
des Haſſes: Lola Stein. Dämon in Luzindens Geſtalt: Alice 
Tanner=Wünſch u. a. Zeit 1099, während des erſten Kreuzzuges. 
Siutigart. 
Mittwoch, 16. Juni. 2: Schallplattenkonzert. O 3: 
            Jugend=
ſtunde. Elſa Pfeiffer — Carl Köſtlin. Rundfunkorch. O 4.15: 
            Rund=
funkorch. Roſendahl: Auf, auf! Marſch. — Waldteufel: Tout 
— Reiſſiger: Ouv. „Die Felſenmühle‟ 
Paris, Walzer. 
Petſchernoff: Zwei Romanzen. — Tſchaikowſky: Fant. „Pique Dame‟ 
— Rachmaninoff: Serenade. — Myddleton: Im ſonnigen Süden 
(Amerik. Liederſuite). O. 6.15: Vortrag Obering. Dilcher: Die 
elektriſchen Schwingungen, 2. O 6.45: Engliſch. O 7.15: Vortrag 
Stadtpf. Dr. Schairer, Hedelfingen: Ein Wundermann aus dem 
Jahre 1774. O 8: Wiener Abend. Mitw.: Marta Sternegg, 
Dr. E. Fortner, Wien, Hans Werder, Rundfunkorch. Schrammel: 
Wien bleibt Wien. — Leicht: J und der Mond. (Werder). — 
Prechtl: Wienerwaldzauber. (Marta Sternegg). — Humoriſtiſches. 
(Dr. Fortner). — Strauß: G’ſchichten aus dem Wienerwald, Walzer. 
— Suppe: Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien, Ouv. 
(Orch.). — Stolz: Nur wenn man verliebt iſt, Duett a. „Das 
Glücksmädel”, (Marta Sternegg, Werder). — Humoriſtiſches. (Dr. 
Fortner). — Strauß: Wiener Blut, Walzer. — Arnold: Der 
Wein, nur der Wein. (Werder). — Kleine Geſchichterln. (Dr. 
Fortner). — Fahrbach: Im Kahlenberger Dörfel, Polka. O 9.30: 
Hörſpiel. Zwei Scherze von Lukian. (Deutſch von Wieland). Der 
Traum des Schuſters. Perſ.: Der Hahn: K. Köſtlin; Mycillus, 
ein Schuſter: E. Richter; Simon: Th. Brandt. — Die Fahrt zum 
Hades. Perſ.: Charon, ein Fährmann: Th. Brandt; Klotho, die 
Parze: Elſa Pfeiffer; Hermes: C. Struve; Kyniskus, ein Philoſoph: 
K. Köſtlin; Megapenthes, ein Tyrann: C. Ernſt; Mycillus. Schuſter: 
E. Richter; Rhadamanthys, der Richter: G. Ott. 
Berlin. 
Mittwoch. 16. Juni. 3.30: Die Funkprinzeſſin erzählt: Der 
ſtandhafte Zinnſoldat. — Vom kleinen Häwelmann. O 4.30: Konzert. 
„Wochenende am See‟ O 5: Funk=Kapelle. Blankenburg: Friſch 
voran, Marſch. — Weber: Ouv. „Oberon” — Saint=Saens: 
Fant. „Samſon und Dalila” — Urbach: Notenregen, Potp. — 
Toſelli: Serenade. — Zeller: Potp. „Oberſteiger” O 6: Kapelle 
Narek Weber. O 7: Oberreg.=Rat Dr. Röhmer: Konſervierung von 
Nahrungs= und Genußmitteln. O 7.25: Dr. Tichauer: „In den 
Maſchen des Strafgeſetzes. O 7.50: Staatsſekr. D. Prof. Dr. 
Hirſch: Der moderne Binnenhandel. O 8.30: Wort und Lied: 
Heine. Einleitende Worte: Dr. Jacobs. Mendelsſohn: Auf Flügeln 
des Geſanges: Leiſe zieht durch mein Gemüte. — Schubert: Die 
Stadt: Das Meer: Das Fiſchermädchen (Hertha Dehmlow, Alt). 
— Rez. Fritz Kortner. — Mit Myrthen und Roſen. — Du biſt 
wie eine Blume. — Im wunderſchönen Monat Mai. — Aus meinen 
Tränen ſprießen. — Wenn ich in deine Augen ſeh‟ (Dehmlow). — 
Vez. Kortner. — Ich grolle nicht. — Ein Jüngling liebt ein 
Mädchen. — Allnächtlich im Traume. — Die alten böſen Lieder. 
Dehmlow.) Am Flügel: Theodor Mackeben. 
Königswuſterhauſen. Mittwoch 16. Juni. 1.10: Lektor Claude 
Grander und J. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Stud.=Rat 
Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: 
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Geh.=Rat Prof. Dr. Sievers: 
Das Einzelhaus. O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O 5: 
Anna v. Gierke: Lektüre. Kinderleſeſtube.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Donnerstag, den 17. Juni 1926. 
(Nach der Wetterlage vom 15. Juni 1926.) 
Wolkig mit zeitweiſer Aufheiterung, tagsüber warm, durchweg trocken. 
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortl: für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuill on und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe 
Verautwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußd en:: Andreas Bauer 
Berantwortlich für den Inſeratente l: Willy Kuhle 
ruck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Geife 8
Mittwoch, den 16. Juni 1926
 Sport, Spiel 
Handball. 
Sportverein 1898—Halle. 
Wie Halle mitteilte, wird es am 20. Juni in ſtärkſter Aufſtellung 
hier erſcheinen. Welche Bedeutung dieſe Ankündigung für den Wert des 
Spieles am kommenden Sonntag hat, weiß jeder, der ſchon Zeuge ſolcher 
Meiſterkämpfe war, insbeſondere auch jeder, der die Eigenart der reinen 
Polizeimannſchaften kennt, und der weiß, mit welchem Eifer und mit 
welcher Energie ſie die Einzel= und Geſamtausbildung ihrer Leute 
            be=
treiben. Nimmt man noch hinzu, daß das flinke Handballſpiel mit das 
Hauptbetätigungsfeld des Schutzpolizeiſports iſt, dann werden die 
            Er=
wartungen, die man an den Meiſterkampf des kommenden Sonntags 
knüpft, nicht groß genug ſein können. Bedenkt man weiter, wie das 
Handballſpiel, nicht zuletzt durch die faſt ununterbrochene Siegeslaufbahn 
und die zugkräftigen Spiele unſeres Darmſtädter Meiſters, in letzter 
Zeit ungemein raſch an Boden gewonnen hat, dann ſteht zu hoffen, daß 
das Stadion am Sonntag ein volles Haus aufzuweiſen haben wird, 
vorausgeſetzt, daß auch Petrus ein Einſehen hat und die Sonne endlich 
zu ihrem Rechte kommen läßt. 
Kraftſport. 
Kraftſportverein Darmſtadt 1910. 
Am letzten Sonntag fand in Ladenburg ein großer nationaler 
            Wett=
ſtreit ſtatt, welcher von über 350 Bewerbern beſucht war. Es beteiligten 
ſich auch einige Mitglieder unſeres Vereins mit nachſtehendem Erfolg: 
M. Hauffenmetzer erhielt in der ſchweren Altersklaſſe im Stemmen den 
4. Preis und im Ringen den 2. Preis, M. Eckerl in der mittleren 
            Alters=
klaſſe den 2. Preis, M. Groh im Federgewicht den 3. Preis, mit der 
ſehr guten Leiſtung von einarmig reißen 110 Pfund, zweiarmig drücken 
150 Pfund (Beſtleiſtung in dieſer Klaſſe) und zweiarmig ſtoßen 190 
Pfund. Willy Keitel erhielt im Ringen (Leichtgewicht) bei erſtklaſſiger 
Beſetzung den 4. Preis. 
Pferdeſport. 
Offfziersjagdrennen in Frankfurt. 
An dem zweiten der Frankfurter Junirenntage, am Donnerstag, 
werden zum erſten Male wieder ſeit Jahren reine Offiziersrennen auf 
der Frankfurter Bahn vor ſich gehen. Dieſe Art von Rennen, die zur 
Weckung des Reitergeiſtes in der Reichswehr zuerſt von dem Badiſchen 
Rennverein in Mannheim wieder eingeführt wurden, hatten dort einen 
derart großen Erfolg zu verzeichnen, daß auch Frankfurt ſich entſchloß, 
zwei Offiziersrennen auf ein Sommerprogramm zu ſetzen. 
            Erfreulicher=
weiſe fanden die Rennen auch bei den beteiligten Kreiſen großen Beifall, 
und die Nennungen ſind derart zahlreich ausgefallen, daß mit ſtarken 
Feldern zu rechnen ſein dürfte. Die meiſten Pferde, die für das 
            Halb=
blut=Jagdrennen in Betracht komen, ſind bereits am Platze, darunter 
ſo ziemlich das beſte Material, das für dieſe Art von Konkurrenzen in 
Deutſchland zur Verfügung ſteht. An erſter Stelle wäre zu nennen der 
Breslauer Lt. v. Götz (7. Reiter=Regt.) mit ſeiner Stute Amſel, deren 
eindrucksvolle Manier bei ihren beiden Mannheimer Siegen allen 
            Be=
teiligten noch in friſchem Gedächtnis ſteht. Die Kavallerieſchule in 
            Han=
nover entſendet einige ihrer beſten Reiter, ſo Rittmeiſter John 
v. Freyend, der auf ſeiner bekannten Stute Eiche, einer Tochter des 
Derbyſiegers Landgraf, im Sattel ſein wird. Rittmeiſter Freiherr 
v. Langermann reitet ſein in Weil gezogenen, verſchiedene Male gut 
gelaufenen Hamlet, Lt. v. Reibnitz, einer unſerer begabteſten jungen 
Herrenreiter, den Borosſohn Haeſeler, und Oberleutnant Lex hat die 
Entſendung eines ſeiner genannten Pferde in Ausſicht geſtellt. Hierzu 
treten die Artilleriſten Oberlt. Angern mit der am Halbblutrennen ſchon 
ſiebenzehnmal erfolgreich geweſenen Stute Vielliebchen, Hptm. 
            Bohlen=
dorff mit der bekannten Pelzmaus und Rittm. v. Schroeter (3. Reiter= 
Regt. in Hannoyer) mit Agſade oder Auswahl. Die am Platze 
            trai=
nierte Morgana des Frankfurter Sportsmannes Herrn Ludwig wird 
Oberlt. Imhof reiten. Aus Haßloch kommen Lanze (Hptm. Kraus) und 
Luftſchifferin (Lt. v. Moreau). Der Pfälzer Züchter Herr Hauck 
            ent=
ſendet den Le Guide=Sohn Lewinius unter Steuerung von Hptm. 
            Blan=
chart. Von einigen anderen engagierten Pferden ſteht die Teilnahme 
noch nicht feſt, immerhin iſt ſchon hiernach ein ausgezeichnetes Feld zu 
erwarten. 
Im Roſenberg=Jagdrennen, einem Herrenreiten für Vollblüter, das 
außerdem an dieſem Tage noch gelaufen wird, darf man mit dem Start 
folgender Pferde rechnen, die von unſeren beſten Herrenreitern geſteuert 
werden: Suns Way (Frhr. v. Borcke), Bundesbruder (Oberlt. v. Metzſch), 
Snob (Herr Braune), Boros (Herr Schnitzer), Silver Brendan (Lt. 
v. Imhof), Marathon (Major v. Moßner), Chere Cherie (Lt. Frhr. 
v. Egloffſtein), Sedalia (Reiter unbeſtimmt). Man darf heute ſchon 
annehmen, daß dieſer Renntag ein ganz beſonderes geſellſchaftliches 
            Ge=
präge haben wird, zudem in Frankfurt gerade die Offiziersjagdrennen 
vor dem Kriege eine ganz beſonders große Rolle ſpielten.
und Tarnen.
 Turnen. 
Leichtathletiſche Wettkämpfe des 2. Bezirks, 5. Gau Rheinheffen D.T. 
in Lampertheim. 
Das für Samstag abend vom hieſigen Turnverein auf dem „Jahn= 
Turnplatz” angeſetzte Schauturnen mußte des ſtrömenden Regens wegen 
ausfallen. Die Ausſcheidungskämpfe am Sonntag vormittag lirten ſehr 
unter den dauernden Regenfällen. Am Nachmittag jedoch klärte ſich der 
Himmel auf, ſo daß die Wettkämpfe voll ausgetragen werden konnten. 
Die gebotenen Leiſtungen waren durchweg vorzüglich. Das tags zuvor 
ausgefallene Schauturnen nahm abends ſeinen programmäßigen 
            Ver=
lauf. Das Ergebnis der Wettkämpfe: 
Steinſtoßen der Aelteren: 1. Adam Finger, Tv. 
            Hoch=
heim 6,22 Mtr., 2. Karl Geil, Tv. Dittelsheim 5,92 Mtr. 
Hochſprung der Aelteren: 1. Valentin Schenkel, Tv. 
Lampertheim 1,35 Mtr., 2. Johann Kölliſch, Tv. Dittelsheim 1,30 Mtr. 
100=Meter=Laufder Aelteren: 1. Valentin Schenkel, 
Tv. Lampertheim 15 Sek., 2. Johann Kölliſch, Tv. Dittelsheim 15,2 Sek., 
3. Adam Finger, Tv. Hochheim 15,3 Sek. 
800=Meter=Lauf (offen): 1. Wilhelm Selzer, Tg. Worms 
2 Min. 20 Sek., 2. Philipp Ebeling, Tv. Bechtheim 2 Min. 31 Sek, 
3. Karl Göbel, Tv. Bobſtadt 2 Min. 36 Sek., 4. Joſef Hahn, Tv. 
Bechtheim. 
Speerwurf (Jahrgang 1908—09): 1. Ludwig van Kaik, Tv. Eich 
37 Mtr., 2. Friedrich Keim, Tv. Lampertheim 35 Mtr., 3. Wilhelm 
Elſer, Tg. Weſthofen 34,75 Mtr., 4. Ernſt Ahl, Tg. Weſthofen 34,50 Mtr. 
Kugelſtoßen (Jahrgang 1210—11): 1. Wilhelm Elſer, Ta. 
            Weſt=
hofen 9,34 Mtr., 2. Gottlob Bootz, Tv. Dittelsheim 9,28 Meter, 3. 
            Hein=
rich Gebhardt, Tv. Bürſtadt 9 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv. 
            Dittels=
heim 8,97 Mtr., 5. Jakob Winkler, Tv. Bürſtadt 8,76 Mtr., 6. Hans 
Schmitt, Tv. Lampertheim 7,72 Mtr. 
50=Meter=Lauf (Jahrgang 1910—11): 1. Philipp Kramer, 
Tg. Worms 7,2 Sek., 2. Wilhelm Elſer, Tg. Weſthofen 7,3 Sek., 3. Karl 
Wendel, Tv. Mörſtadt 7,3 Sek., 4. Georg Kirſeb, Tg. Weſthofen 7,4 Sek., 
5. Heinrich Gebhardt, Tv. Bürſtadt, 6. Philipp Ebeling, Tv. Dittelsheim. 
Weitſprung (Jahrgang 1910—11): 1. Gottl. Bootz, Tv. 
            Dittels=
heim 4,82 Mtr., 2. Heinrich Ferk, Tv. Heßloch 4,76 Mtr., 3. Heinrich 
Gebhardt, Tv. Bürſtadt 4,75 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv. 
            Dittels=
heim 4,75 Mtr., 5. Philipp Kramer, Tg. Worms 4,66 Mtr., 6. Wilhelm 
Elſer, Tg. Weſthofen 4,51 Mtr. 
1500=Meter=Lauf (offen): 1. Wilhelm Selzer, Tg. Worms 
5 Min. 3 Sek., 2. Philipp Kronberg, Horchheim 5 Min. 6 Sek., 6. 
            Wal=
ter Baumgart, Tv. Dalsheim 8 Min. 5 Sek., 4. Karl Metzler, Hillesheim, 
5. Hans Kühn, Mörſtadt. 
400=Meter=Lauf (offen): 1. Eugen Neugart, Tg. Worms 
63,4 Sek., 2. Heinrich Schlatter, Tv. Lampertheim. 
Kugelſtoßen (offen): 1. Hans Emrich, Tg. Worms 10,80 Mtr., 
Joſef Mandel, Tv. Lampertheim 10,78 Mtr., 3. Adolf Groh, Tv. 
Bechtheim 10,70 Mtr. 
Stabhochſprung (offen): 1. Karl Wolf, Tv. Biblis 3 Mtr., 
2. Ludwig Schlatter, Tv. Lampertheim 2,85 Meter, 3. Ernſt Ahl, Tg. 
Weſthofen 2,80 Mtr. 
Steinſtoßen (offen): 1. Karl Wolf, Tv. Biblis 8,45 Mtr., 
2. Adolf Groh, Tv. Bechtheim 8,41 Mtr., 3. Joſef Mandel, Tv. 
            Lampert=
heim 7,87 Mtr. 
4 mal 100=Meter=Staffel (Unterſtufe): 1. Tgm. Worms 
2. Tv. Bechthein, 3. Tv. Lampertheim. 
100=Meter=Lauf (offen): 1. Jakob Joſt, Tg. Oſthofen 12 Sek., 
2. Karl Haas, Tg. Worms, 12,1 Sek., 3. K. Göbel, Tg. Worms, 12,3 S=k. 
100=Meter=Lauf (Jahrgang 1408—09): 1. Kurt Weber. Tg. 
Worms 12,4 Sek., 2. Wilhelm Seip, Tv. Bechtheim, 3. Johann 
            Hart=
mann, Tv. Büirſtadt, 4. Hans Heiß, Tv. Dalsheim, 5. Peter Gündling, 
Tv. Bürſtadt, 6. Georg Graf, Tg. Weſthofen. 
200=Meter=Lauf (Unterſtufe): Rudi Böſel, Tg. Oſthofen 
27,8 Sek., 2. Eugen Saſſenroth, Tg. Worms, 3. Ludwig Kleemann, Tv. 
Gimbsheim, 4. Karl Dhein, Tg. Worms. 
Schleuderball (Unterſtufe): 1. Joſef Wolf, Tv. Biblis 42,55 
Meter, 2. Karl Bender, Tv. Bechtheim 40,95 Mtr., 3. Eugen Neugart, 
Tg. Worms 40,10 Mtr., 4. Karl Göbel, Tg. Worms 38,40 Mtr., 5. 
            Phi=
lipp Bender, Tv. Bechtheim 37,90 Mtr. 
Hochſprung (Jahrgang 1908—09): Fritz Steinmann, Tg. 
            Oſt=
hofen 1,45 Mtr., 2. Hermann Schmahl, Tg. Worms 1,40 Mtr., 3. Richard 
Balke, Tv. Lampertheim 1,40 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv. Bechtheim 
1,35 Mtr. 
Kugelſtoßen (Unterſtufe): 1. Philipp Bender, Tv. Bechtheim 
9,80 Mtr., 2. Eduard Lebert, Tv. Mölsheim 9,73 Mtr., 3. Jakob Kiefer, 
Tv. Dalsheim 9,60 Mtr., 4. Karl Weber, Tv. Dittelsheim 9 Mtr., 
5. Eugen Neugart, Tg. Worms 8,76 Mtr. 
Diskuswerfen (offen): 1. Adolf Groh, Tv. Bechtheim 32,32 
Meter, 2. Joſef Mandel, Tv. Lampertheim 30,90 Mtr., 3. Hans Emrich, 
Tg. Worms 29,68 Mtr.
Nummer 165
 4 mal 100=Meter=Staffel (offen): 1. Tg. Worms 51,5 
Sekunden, 2. Tv. Bürſtadt 52 Sek. 
Hochſprung (Unterſtufe): 1. Otto Dexheimer, Tg. Oſthofen 1,50 
Meter, 2. Jakob Kiefer, To. Dalsheim 1,50 Mtr., 3. Phil. Obenauer, Tv. 
Mölsheim 1,40 Mtr., 4. Karl Bender, Tv. Bechtheim 1,40 Mtr., 5. JoſeF 
Wolf, Tv. Biblis 1,40 Mtr. 
Weitſprung (offen): 1. Gg. Zeiler, Tv. Bürſtadt 5,21 Mtr., 
2. Jakob Joſt, Tg. Oſthofen 5,18 Mtr., 3. Wilh. Selzer, Tg. Worms 
5.07 Mtr., 4. Karl Dhein, Tg. Worms 5,06 Mtr. 
200=Meter=Lauf (offen): 1. Karl Haas, Tg. Worms 26,1 
Sekunden, 2. Karl Göbel, Tg. Worms 27 Sek. 
100=Meter=Lauf (Unterſtufe): 1. Alfred Menger, Tg. 
Worms 12,3 Sek., 2. Rudi Beſel, Tg. Oſthofen, 3. Georg Zeiler, Tv. 
Bürſtadt, 4. Ludwig Simshäuſer, Tv. Horchheim. 
Speerwerfen (offen): 1. Karl Göbel, Tg. Worms, 2. Eugen 
Neugart, Tg. Worms. 
Motorſport. 
VI. Baden=Badener Automobil=Wettbewerb. 
Die Schönheitskonkurrenz. — Fuld Gewinner im Geſamtergebnis. 
Die im Nahmen des Baden=Badener Automobil=Wettbewerbs 
            erſt=
malig ausgefahrene Zielfahrt hatte trotz des ungünſtigen Wetters eine 
rege Beteiligung aufzuweiſen. Den Ehrenpreis gewann der Frankfurter 
Automobil=Klub, der mit 9 Teilnehmern, die insgeſamt 18 675 
            Wert=
punkte erzielten und 2075 Kilometer zurücklegten, weit an der Spitze 
lag. Die Zielfahrt zeigte in Anbetracht des ſchlechten Wetters 
            anerken=
nenswerte gute Leiſtungen. — Die Schönheitskonkurrenz, die am 
            Sonn=
tag den Abſchluß der Veranſtaltung bildete, brachte eine Schaufahrt der 
beſten und ſchönſten deutſchen Wagen. Das Intereſſe ſeitens des 
            Publi=
kums war erfreulicherweiſe überraſchend groß. Die Klaſſen 1, 2 und 5 
waren am ſtärkſten beſetzt, hauptſächlich waren Benz, Mercedes, Adler; 
Packard und Maybach vertreten. Im ganzen nahmen 63 Wagen an der 
Konkurrenz teil. Geſinner des Robert=Bartſchari=Wanderpreiſs wurde 
Richard Fuld=Pforzheim auf Steiger, der in der Geſamtwertung mit 
20 798 Wertungspunkten die niedrigſte Punktzahl erreichte. Die 
            Ergeb=
niſſe der Schönheitskonkurrenz: 
Klaſſe 1 (Sportwagen): 1. von Wentzel=Moſſau (Mercedes), 
2. Hptm. Wentſcher (Stehr), 3. Otto Kleyer=Frankfurt (Adler). 
Kla ſſe 2 (Phaeton): 1. Hans Weſtphal (Mercedes), 2. H. Krauſe 
(Maybach), 3. Daimler Motorengeſ. (Mercedes), 4. Dr. H. Balchem 
(Benz). — Klaſſe 3 (Cabriolets): 1. Frhr. v. Jungenfeldt (
            Mer=
cedes). — Klaſſe4 (Limouſinen): 1. Daimler Motorengeſ. (
            Mer=
cedes), 2. Dir. Leroi (Adler). — Klaſſe 5 (Pullmann=
            Limou=
ſinen): 1. Dir. Dr. Schmid (Magbach), 2. Komm.=Rat. Dr. Kleyer 
(Adler), 3. W. Walb=Mannheim (Benz), 4. Dir, Lichthardt (Mercedes). 
— Geſamtergebnis: 1. Richard Fuld=Pforzheim (Steiger) 20 798 
Punkte, 2. Frhr. von Wentzel=Moſſau (ercedes) 21 146 P., 3. Willy 
Walb=Mannheim 21 714 P., 4. E. Sondermann (inerva) 21 835 P., 
5. Daimler Motorengeſ. (Mercedes) 22 250 Punkte. 
Die Geſchicklichkeitsprüfung. 
Der Samstag brachte im 6. Baden=Badener Automobilwettbewerb 
eine Flille von Ueberraſchungen. Es war der Tag der 
            Geſchicklichkeits=
prüfung. Einer der ausſichtsreichſten Bewerber um den Robert=
            Bat=
ſchari=Wanderpreis, Carraciola=Dresden, der auch im Vorjahre den 
            Wan=
derpreis gewann, mußte ausſcheiden, da er im Flachrennen von 
            Karls=
ruhe ab die Hilfe von Wentzel=Moſſaus in Anſpruch genommen hat. Auch 
Otto Hofmann=Leipzig mußte wegen ſchweren Vergehens gegen die 
            Renn=
ſatzungen ausſcheiden. Gegen von Wentzel=Moſſau ſchwebt noch ein 
Proteſt. 
Nach dem Ausſcheiden Carraciolas — dem jedoch die einzelnen 
            Kon=
kurrenzen gewertet werden — trat als ſchärfſter Bewerber um den 
            Wan=
derpreis Carl Kappler=Gernsbach (Simſon=Supra) in den Vordergrund. 
Neben ihm gewann R. Fuld=Pforzheim (Steiger) an Chancen. Die 
            Ge=
ſchicklichkeitsprüfung brachte Kappler noch ein gutes Stück ſeinem Ziele 
näher, da er die beſte Zeit des Tages mit 2:09,4 Min. erreichte und nur 
25 Strafpunkte auf ſein Konto brachte. 
Die Geſchicklichkeitsprüfung wurde bei günſtiger Witterung im 
            Kur=
garten abſolviert. Das zahlreich erſchienene Publikum verfolgte die 
Konkurrenzen mit großem Intereſſe. Es wurden aber auch ſehr gute 
Leiſtungen geboten. Die Prüfung beſtand aus Wenden im geſchloſſenen 
Raum, Spurenfahren, Nüchwärtsfahren uſw.* Die Ergebniſſe lauteten: 
Klaſſe 7: 1. Carraciola=Dresden (ercedes) 2:16,8 Min. 15 
            Straf=
punkte, 2. Dr. E. Kleher=Frankfurt (Adler) 2:43,8 Min. 30 Strafp., 
3. v. Wentzel=Moſſau (Mercedes) 5:2:,6 Min. 0 Strafp. — Klaſſe 6: 
1. W. Walb=Mannheim (Benz) 2:31,8 Min. 20 Strafp., 2. Dr. H. C. 
Tigler (Benz) 2:07,6 Min. 0 Strafp., 3. Graf zu Erbach=Erbach (Benz) 
3:34,6 Min. 0 Strafp. — Klaſſe 5: 1. R. Fuld==Pforzheim (Steiger) 
2:19,2 Min. 30 Strafp. — Klaſſe 3: 1. K. Kappler=Gernsbach (
            Sim=
ſon=Supra) 2:09,4 Min. 25 Strafp., 2. W. Brenner=Baden=Bcden (
            Bu=
gatti) 2:30,8 Min. 30 Strafp., 3. Georg Kimpel=Ludwigshafen (
            Mer=
cedes) 2:19 Min. 30 Strafp. — Klaſſe 2: 1. O. Kleyer=Frankfurt a. M. 
(Adler) 2:41,8 Min., 2. P. Schwedler auf F. N. 3:01 Min.
Zolksentſcheid.
 Die Abſtimmung findet Sonntag, den 20. Juni 1926 ſtatt. 
Die Abſtimmungszeit dauert von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr 
nachmittags ohne Unterbrechung.
 Die Abſtimmungen erfolgen: 
Städt. Saalbau, Riedeſelſtr. Nr. 40 
Turnhalle der Dieſterwegſchule, Ecke 
Lagerhaus=u. Blumenthalſtraße Nr. 35 
Turnhalle der Eleonorenſchule, Eingang 
Wendelſtadtſtraße . . 
Turnhalle der Goetheſchule, Viktoriaſtr. 
Nr. 31 . 
. . 
Kyritzſchule, Emilſtraße Nr. 10 . . ." 
Turnhalle der Schillerſchule, Müllerſtr. 
Nr. 11 . . . 
Turnhalle der Ballonſchule, Ballonplatz 
Nr. 1 ..... 
Turnhalle der Peſtalozziſchule, 
            Stift=
ſtraße Nr. 28. 
Turnhalle in der Soderſtraße Nr. 30 
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule, 
Kapellſtraße Nr. 5 
Turnhalle der Viktoriaſchule, Hochſtraße 
Nr. 44 . . . .. 
Turnhalle der Mornewegſchule,
            Hermann=
ſtraße Nr. 21 .. 
Turnhalle der Beſſunger Mädchenſchule, 
Beſſungerſtraße Nr. 67 
Turnhalle der Beſſunger Knabenſchule, 
Ludwigshöhſtraße Nr. 42 . . 
Turnhalle der Rundeturmſchule, Eingang 
Landgraf=Georg= u. Rundeturmſtraße 
Nr. 9 ....."
 Abſtimmungsbezirke: 
1, 35, 36, 37, 38, 39, 40 
4, 5 
2, 3, 6 
7. 8 
9, 10, 11, 12 
14, 15, 16, 17 
13, 18, 19, 42 
20, 21 
22, 23, 24, 25 
26, 41, 45 
27, 28 
29, 34 
32, 33 
30, 31 
43, 44
Die einzelnen Abſtimmungsbezirke umfaſſen folgende Straßen:
 Stimmbezirk 1: Exerzierplatz, Hindenburgſtraße, Landgraf= 
Philipps=Anlage, Luiſenplatz, Luiſenſtraße, Rheinſtraße. 
Stimmbezirk 2: Bleichſtraße, Georgenſtraße, Grafenſtraße, 
            Mar=
ſtallſtraße.
 Stimmbezirk 3: Bismarckſtraße, Friedrichsſtraße, Fuchsſtraße, 
Kaſinoſtraße, Wieſenſtraße. 
Stimmbezirk 4: Allee, Bahnhofsplatz, Dornheimerweg, 
            Damaſchke=
platz, Illigweg, Külpſtraße, Mettegangweg, Michaelisſtraße, 
Moldenhauerweg, Mornewegplatz, Mornewegſtraße, Otto= 
Wolfskehlſtraße, Poſtſtraße, Rabenauſtraße, Rodenſteinweg, 
Schachtſtraße, Traubenweg, Wedekindweg. 
Stimmbezirk 5: Bachgang, Feldbergſtraße, Gräfenhäuſer Weg, 
Am Herrenacker, Kirſchenallee, Lagerhausſtraße, Rößlerſtraße, 
Weiterſtädter Straße. 
Stimmbezirk 6: Blumenthalſtraße, Helfmannſtraße, 
            Johannes=
platz, Wendelſtadtſtraße,
 Stimmbezirk 7: Jakobiſtraße, Im tiefen See, Kahlertſtraße, 
Liebigſtraße, Pareusſtraße, Pfarrwieſenweg, Sensfelder Weg. 
Stimmbezirk 8: Landwehrſtraße, Viktoriaplatz, Viktoriaſtraße. 
Stimmbezirk 9: Aliceſtraße, Emilsſtraße, Frankfurter Straße, 
Ireneſtraße, Am Nordbahnhof. 
Stimmbezirk 10: Gardiſtenſtraße, Mollerſtraße, 
            Pallaswieſen=
ſtraße, Ploenniesſtraße. 
Stimmbezirk 11: Barkhausſtraße, Beckerſtraße, Friedrich=Ebert= 
Platz, Eckhardtſtraße, „Löffelgaſſe, Schuknechtſtraße. 
Stimmbezirk 12: Rhönring, Schwanenſtraße. 
Stimmbezirk 13: Arheilger Straße, Hochſchulſtraße, Ruthsſtraße, 
Schloßgarten, Schloßgartenplatz, Schloßgartenſtraße. 
Stimmbezirk 14: Elfeicherweg, Fuhrmannſtraße, Pankratiusſtraße, 
Riegerplatz. 
Stimmbezirk 15: Heinheimerſtraße, Kaupſtraße. 
Stimmbezirk 16: Kittlerſtraße, Lichtenbergſtraße, Müllerſtraße, 
Wenckſtraße. 
Stimmbezirk 17: Liebfrauenſtraße, Speſſartring. 
Stimmbezirk 18: Kaſtanienallee, Kranichſteinerſtraße, 
            Laute=
ſchlägerſtraße. 
Stimmbezirk 19: Alfred=Meſſel=Weg, Am Breitwieſenberg, Im 
Emſer, Eugen=Bracht=Weg, Gutenbergſtraße, Hohler Weg, 
Lucasweg, Rathenau=Anlage, Rinckweg, Aeußere Ringſtraße, 
Taunusſtraße, Voglerweg, Weberweg. 
Stimmbezirk 20: Alexandraweg, Dieburgerſtraße, Fiedlerweg, 
Mathildenhöhweg, Mauerſtraße, Nikolaiweg, Olbrichweg, 
Prinz=Chriſtiansweg, Schollweg. 
Stimmbezirk 21: Erbacherſtraße, Seitersweg, Stiftſtraße,
            Wingerts=
bergſtraße. 
Stimmbezirk 22: Adolf=Spießſtraße, Beckſtraße, Darmſtraße, 
            Drei=
brunnenſtraße, Gabelsbergerſtraße, Heidenreichſtraße, Heinrich= 
Fuhrſtraße, Inſelſtraße, Landgraf=Georgſtraße, Mercksplatz. 
Stimmbezirk 23: Gervinusſtraße, Riedlingerſtraße, Soderſtraße. 
Stimmbezirk 24: Erlenweg, Frankenäckerweg, Hicklerſtraße, 
            Roß=
dörferſtraße, Schloſſerſtraße, Wienerſtraße, Wilhelm=Jägerſtr. 
Stimmbezirk 25: Atzwinkelweg, Am Erlenberg, Hobrechtſtraße, 
Kekuléſtraße, Nieder=Ramſtädterſtraße, Roquetteweg, 
            Stein=
bergweg, Teichhausſtraße. 
Stimmbezirk 26: Hoffmannſtraße, Kiesſtraße. 
Stimmbezirk 27: Grüner Weg, Heinrichſtraße (die gradenNummern 
42 bis Schluß, die ungraden Nummern 63 bis Schluß), 
Hochſtraße. 
Stimmbezirk 28: Heinrichwingertsweg, Herdweg, Martinspfad, 
Martinsſtraße, Mathildenſtraße, Moſerſtraße, Rückertſtraße, 
Steinackerſtraße. 
Stimmbezirk 29: Bruchwieſenſtraße, Bruſtſtraße, Büchnerſtraße, 
Clemensſtraße, Im Geißenſee, Küchlerſtraße, Niebergallweg, 
Niederſtraße, Ohlyſtraße, Oſannſtraße, Paulusplatz, Schieß 
hausſtraße, Uhlandſtraße, Wittmannſtraße. 
Stimmbezirk 30: Freiligrathſtraße, Goetheſtraße, Herderſtraße, 
Herrngartenſtraße, Klappacherſtraße, Landskronſtraße, 
            Moos=
bergſtraße, Orangerieallee, Orangerieſtraße, Seekatzſtraße,
 Stimmbezirk 31: Forſtmeiſterplatz, Forſtmeiſterſtraße, 
            Ludwigs=
höhſtraße, Sandbergſtraße. 
Stimmbezirk 32: Felſingſtraße, Frankenſteinſtraße, Kiesbergſtraße, 
Paul=Wagner=Straße, Tannenſtraße, Weinbergſtraße, Im 
Wingert. 
Stimmbezirk 33: Beſſungerſtraße, Donnersbergring, 
            Eichwieſen=
ſtraße, Moltkeſtraße, Seeſtraße. 
Stimmbezirk 34: Ahaſtraße, Eichbergſtraße, Hermannſtraße, Neue 
Niederſtraße, Wilhelmſtraße. 
Stimmbezirk 35: Heidelbergerſtraße. 
Stimmbezirk 36: Artillerieſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Groß= 
Gerauer Weg, Holzhofallee. Am Hopfengarten, Philipp= 
Röth=Weg, Schrautenbachweg, Stadtallee, Thylmannweg. 
Stimmbezirk 37: Annaſtraße, Heinrichſtraße, (die graden Nummern 
2—40, die ungraden Nummern 1—61), Sandſtraße, 
            Stein=
ſtraße, Weyprechtſtraße, Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße. 
Stimmbezirk 38: Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße. 
Stimmbezirk 39: Eliſabethenſtraße, Marienplatz, Neckarſtraße, 
Schuchardſtraße, Zimmerſtraße. 
Stimmbezirk 40: Ernſt=Ludwigsplatz, Ernſt=Ludwigſtraße, 
            Hügel=
ſtraße, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigſtraße, Paradeplatz, 
Schulſtraße, Schützenſtraße. 
Stimmbezirk 41: Hölgesſtraße, Kapellſtraße, Karlſtraße. 
Stimmbezirk 42: Alexanderſtraße, Ballonplatz, Magdalenenſtraße, 
Mathildenplatz, Schleiermacherſtraße, Schloßgraben, 
            Theater=
platz, Zeughausſtraße. 
Stimmbezirk 43: Geiſtberg, Marktplatz, Marktſtraße, Neugaſſe, 
Obergaſſe, Große Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe, 
            Schiller=
platz, Schloß, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe. 
Stimmbezirk 44: Döngesborngaſſe, Lindenhofſtraße, Mühlſtraße, 
Rundeturmſtraße, Sackgaſſe, Woogsplatz, Woogsſtraße. 
Stimmbezirk 45: Große Bachgaſſe, Kleine Bachgaſſe, Brandgaſſe, 
Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Große Kaplaneigaſſe, Kleine 
            Kaplanei=
gaſſe, Langgaſſe, Pädagogſtraße, Schulzengaſſe. 
Gleichzeitig gebe ich bekannt, daß die Stimmzettel amtlich 
            her=
geſtellt ſind und am 20. Juni im Abſtimmungslokal den 
            Stimm=
berechtigten ausgehändigt werden. Die Stimmabgabe erfolgt in 
der Weiſe, daß der Stimmberechtigte, der die zur Abſtimmung 
            ge=
tellte Frage bejahen will, das mit „Ja”, der Stimmberechtigte, 
der ſie verneinen will, das mit „Nein” bezeichnete Viereck 
            durch=
kreuzt. Am zweckmäßigſten geſchieht dies, indem der Abſtimmende 
in den Kreis des betreffenden Vierecks ein Kreuz ſetzt. 
Stimmzettel, die mit ſonſtigen Vermerken oder mit 
            Vorbe=
halten verſehen ſind und nicht amtlich hergeſtellte Stimmzettel, 
ſind ungültig. 
Stimmſcheine für Stimmberechtigte, die am Abſtimmungstage 
hier nicht anweſend ſind, werden nur noch bis Freitag, den 18. Juni 
nachmittags 51, Uhr, ausgeſtellt. 
(8927 
Darmſtadt, den 12. Juni 1926. 
Der Oberbürgermeiſter.
 Tagung der Geſellſchaft Deutſcher 
Metallhütten= und Bergleute. 
Die diesjährige Hauptverſammlung der Geſellſchaft Deutſcher 
            Metall=
hütten= und Bergleute e. V., Berlin, fand in Heidelbera bei ſtarker 
            Be=
teilig!: n über 300 Fachleuten des Metallerzbergbaues und des 
Metallhüttenweſens unter dem Vorſitz des Generaldirektors der 
            Mans=
feld AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Dr. Heinhold, ſtatt. Dr. 
            Hein=
hold wies bei der Eröffnung der Hauptverſammlung auf die kritiſche 
Lage der deutſchen Juduſtrie im allgemeinen und der ſchwierigen 
            Ver=
hältniſſe in der Metallinduſtrie im beſonderen hin. Trotz der trüben 
Ausſichten ſollen wir aber die Hoffnung auf Beſſerung der Lage nicht 
aufgeben, zumal die auf Rationaliſierung gerichteten Bemühungen im 
Metallerzbergbau und der Metallhütteninduſtrie erfreuliche Erfolge 
            auf=
zuweiſen haben, die ſich im vergangenen Jahre bereits im erheblich 
            ge=
ſteigerter Leiſtung gezeigt haben. 
Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Geſellſchaft mit 
etwa 1300 Mitgliedern nahezu alle deutſchen Fachgenoſſen des 
            Metall=
erzbergbaues und des Metallhüttenweſens in ſich vereinigt. Die 
            Fach=
ausſchüſſe der Geſellſchaft haben wiederum eine lebhafte Tätigkeit 
            ent=
faltet. Der Chemiker=Fachausſchuß hat ſeine Tätigkeit auf dem Gebiete 
der Schaffung von Normalmethoden für die Unterſuchung der Erze und 
ſonſtigen Rohſtoffe oder Nichteiſenmetalle und ihrer Hüttenprodukte 
fortgeſetzt. 
Der Geſchäftsbericht enthält weitere Mitteilungen über die 
            erfolg=
reiche Tätigkeit des Fachausſchuſſes für Erzaufbereitung, der ſich im 
            ver=
gangenen Jahre beſonders mit der Frage der Erfolgsermittelung in der 
=Aufbereitung und der Feſtlegung der rechneriſchen Begriffe und 
            einheit=
kihſen Bezeichnungen in der Aufbereitung befaßt hat. 
Der geophyſikaliſche Ausſchuß der Geſellſchaft hat die Aufgabe, den 
Metallerzbergbau über den Stand und den Wert der geophyſikaliſchen 
Unterſuchungsmethoden für die praktiſche Lagerſtättenforſchung zu 
            unter=
richten. Ein von der Geſellſchaft in dieſem Jahre eingeſetzter 
            Hochſchul=
ausſchuß beſchäftigte ſich mit den dringenden Fragen der Ausbildung 
des hüttenmänniſchen Nachwuchſes. 
Die wiſſenſchaftlichen Verhandlungen der Geſellſchaft wurden 
            ein=
geleitet durch eine geophyſikaliſche Tagung mit fachwiſſenſchaftlichen 
Vorträgen über geophyſikaliſche Methoden. Ferner wurden aus dem 
Gebiete des Metallüttenweſens eine Reihe von Vorträgen gehalten, 
u. a. über die Gewinnung bzw. Erzeugung von Zink, Blei und Meſſing. 
Nach Beendigung der fachwiſſenſchaftlichen Vorträge ſprach Direktor 
geraemer, Präſidialmitglied des Reichsderbandes der Deutſchen 
            Indu=
ſtrie, über „Deutſchlands gegenwärtige und zukünftige Wirtſchaſtspolitik” 
Er gab einen umfaſſenden Ueberblick über die Entwickelung der 
            euro=
päiſchen und insbeſondere der deutſchen Wirtſchaftslage ſeit der 
            Stabili=
ſierung der deutſchen Währung und ſchilderte Urſache und Verlauf der 
Kriſis. Hoffnungsloſigkeit ſei nicht am Platze, denn es handele ſich in 
den Induſtrieſtaaten nicht um einen endgültigen Niedergang, ſondern 
nur um eine Umſtellungskriſe vor neuem, wenn auch langſamem 
            Wieder=
auftieg. Billige Maſſenwaren könnten auch in neu erſtandenen 
            In=
duſtrieländern leicht produziert werden. Zu Qualitätswaren gehörten 
Höchſtleiſtungen der Forſchung, eine Summe von ererbten Erfahrungen 
der Betriebsführer und ein Beamten= und Arbeiterſtamm von dem 
hohen Rang der alten Induſtrieländer. Auf dem Markt der 
            Konſum=
güter triumphiere heute allein der Preis — wie vor 50 Jahren —, aber 
der Endſieg falle wie bei den Produktionsmitteln (Maſchinen uſw.) 
            dem=
jenigen zu, der höchſte Leiſtungen mit angemeſſenen Preiſen vereinen 
könne. 
Zum Wiederaufſtieg gehöre die baldige Ordnung der 
            Währungs=
verhältniſſe wichtiger Produktionsländer, die von der vorbereitenden 
Weltwirtſchaftskonferenz in Genf mit vollem Recht als gemeinſame 
            An=
gelegenheit aller Kulturländer bezeichnet worden ſei. Internationale 
Wirtſchaftskonferenzen müßten mit allen Mitteln gefördert werden.
 Die Frankenkriſe. 
Auf dem Deviſenmarkt hat ſich geſtern die rückläufige Bewegung, 
namentlich des franzöſiſchen Franken, weiter verſchärft, ſo daß die 
            De=
viſe Paris den bisher niedrigſten Stand noch überſchritten hat. Der 
neue ſcharfe Rückgang hängt in erſter Linie mit der innerpolitiſchen Kriſe 
zuſammen. Während ſeither, namentlich von franzöſiſchen Wirtſ 
            hafts=
kreiſen, behauptet wurde, daß die Frankenbaiſſe im Ausland gemacht 
würde, zeigt ſich doch jetzt mehr und mehr durch die ſtarke Beteiligung 
franzöſiſcher Spekulanten an den Auslandsbörſen, namentlich an 
            deut=
ſchen und ſchweizeriſchen, daß man in Frankreich ſelbſt kein allzu großes 
Vertrauen in die Bemühungen ſetzt, die zur Stützung des Franken 
            unter=
nommen werden. Auch ſcheint durch das immer wieder erneute Sinken 
der franzöſiſchen Valuta bewieſen zu ſein, daß die Morgan=Anleihe die 
Frank=eich ſeinerzeit zur Stützung ſeiner Valuta aufnahm, inzwiſchen 
aufgebraucht iſt, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. 
Frankfurter Effektenbörſe. 
Fralhaet u. 4. Salt 
Die außerordentlich ſchwache Haltung des franzöſiſchen Franken 
hatte heute wieder ſehr umfangreiche Inflationskäufe für franzöſiſche 
Rechnung zur Folge. Die dadurch bedingte Aufwärtsbewegung wurde 
von der Spekulation, namentlich der Berliner, die auf den hieſigen 
Markt große Kauforders legte, kräftig ausgenutzt. Beſonders 
            favori=
ſiert waren wieder die J.=G.=Werte und die Elektrizitätsaktien, aber 
auch auf dem Montanmarkt ergaben ſich überwiegend Kursbeſſerungen, 
die ſich allerdings in beſcheideneren Grenzen bewegten. Von den 
Banken waren nur Darmſtädter und Nationalbank und Dresdener 
Bank zunächſt weiter geſteigert. Auf dem Schiffahrtsmarkt waren 
Hapag ſehr ſchwach und 3 Prozent niedriger, während ſich Lloyd gut 
behaupten konnten. Die J.=G=Aktien erreichten ſchon in der erſten 
Börſenſtunde mit 198— einen neuen Höchſtſtand, ferner zeichneten ſich 
Siemens u. Halske durch ſtarke Kursſteigerung aus, plus 6 Proz. Auch
 alle nicht genannten Gebiete erfuhren Kursbeſſerungen, beſonders auch 
derſchiedene nur zu Einheitskurſen gehandelte Induſtriepapiere, wie 
z. B. Chem Albert mit plus 10 Proz. Deutſche Anleihen waren 
ſchwächer und ſtark bernachläſſigt. Von den ausländiſchen waren 
            Tür=
ken ſehr feſt, die übrigen ebenfalls vernachläſſigt. Im Freiverkehr war 
die Stimmung heute feſter. Becker=Stahl 2.— Benz 66.—, Brown= 
Boveri 9.— Entrepriſe 7½ Growag 58.—, Hanſabank 95.—, 
            Hel=
betia 45.—, Krügershall 109—, Ufa 41.— und Unterfranten 77 
Im weiteren Verlauf geſtaltete ſich das Geſchäft an der Börſe noch 
recht lebhaft. J.G.=Werte waren allerdings ſpäter nachgebend und 
bis 196.— gedrückt aber auf den übrigen Gebieten entwickelte ſich 
große Nachfrage. So konnten Darmſtädter u. Nationalbank, Harpener. 
Schuckert, A.G.G., ferner Gelſenkirchen und ſpäter auch Licht und 
Kraft noch bedeutend anziehen. Die Börſe ſchloß ſchließlich in 
            aus=
geſprochen feſter Haltung. Die Medigabwicklung blieb auf das 
            Börſen=
geſchäft vollkommen ohne nachteilige Einwirkung, und ſelbſt die flüſſige 
Haltung des Geldmarktes wurde nicht im geringſten geſtört. Tägliches 
Geld 4 Prozent. 
An der Abendbörſe wurde die nachbörsliche erneute Hauſſebewegung 
weiter gepflegt. Die ſehr glatte Ueberwindung des Medios veranlaßte 
neue Materialanſchaffung, wobei man ſich heute abend beſonders für 
Montanwerte bzw. Kohlenwerte intereſſierte, weil nunmehr infolge des 
andauernden engliſchen Bergarbeiterſtreiks deutſche Kohle auch nach 
England verfrachtet worden iſt. 
Berliner Effektenbörſe. 
Berlin, 15. Juni. 
Das geſtern nachbörslich an der Frankfurter Abendbörſe ſich 
            fort=
ſetztende Wiederaufleben der Hauſſebewegung in den führenden 
Papieren des Termin= und Großverkehrs hielt in verſtärktem Maße 
an der beutigen Börſe an, wobei durch die Einbeziehung weiterer 
Papiere ſich der Kreis der Aufvärtsbewegung auszudehnen ſcheint 
Bekanntlich liegt das große Gebiet der zu Einheitskurſen gehandelten 
Induſtriepariere ſowie auch der übrige Teil der im Großverkehr 
            ge=
handelten Werte nach wie vor ſtill und vernachläſſigt. Maßgebend 
für das Aufflackern der Hauſſebewegung waren vor allem der billige 
Geldſtaud (Geld unverändert gegen geſtern) ſowie auch der 
            verhält=
nismäßig geringe Umfang der ſpekulativen Engagements, wie ſie bei 
der letzten Prolonaation in der verhältnismäßig nicht beträchtlichen 
Nachfrage nach Schiebungsgeld zutage getreten iſt. Neben Farben= 
Aktien, die gegen geſtern zeitweiſe um 9 Prozent ſtiegen, wobei wieder 
allerhand ſchwer nacherüfbare Gerüchte im Umlauf waren, erſtreckte 
ſich die allgemeine ſpekulative und ausländiſche Kaufluſt wiederum auf 
Montan=, Elektrizitäts= und einige Nebenpapiere. Die Kurserhöhungen 
für die meiſten hierdurch mit nach oben gezogenen Papiere betrugen 
1 bis 2, vereinzelt auch 3 Prozent, für Charlottenburger Waſſer 4, 
Siemens u. Halske 5. Chem. Fabrik Rhenania und Geſellſchaft für 
elektriſche Unternehmungen je 7 und Schleſiſche Zinkaktien 8 Proz. Auch 
Bankaktien teilte ſich die Bewegung mit, bei 1= his 2proz. Erhöhungen 
für die Berliner D.=Banken und über 4 Proz. Steigerung für 
            Darm=
ſtädter u. Nationalbank. Eine Ausnahme machten lediglich 
            Schiffahrts=
aktien, die auf die bekannten Freigabeverſchiebungen 2 bis 3 Proz. 
für die führenden Papiere nachgeben, ſich aber ſpäter etwas erholen 
konnten. Lediglich Vereinigte Elbeſchiffahrt waren 2 Proz, höher, 
Von Nebenwerten hatten Charlottenhurger Waſſer, Deſſauer Glas und 
Erdöl=Aktien bei 3= bis 4proz, Beſſerungen einen großen Maßſtab. 
Im Freiverkehr gingen Ufg bis 42 zurück auf die wenig befriedigenden 
Mitteilungen über die Geſchäfts= und Finanzlage dieſes bekanntlich 
ſehr groß aufgezogenen Unternehmens. Bei Schwankungen brachte die 
Aufwärtsbewegung im Verlaufe Fortſchritte, wobei einzelne der 
            vor=
erwähnten Spezialwerte wie Chem. Rhenania, die im ganzen über 
12 Prozent ſtiegen, in den Vordergrund treten.
 Aſchaffb. Zellſtoff 
Augsb.=Nüirnb. Maſck 
Bamag=Meguin. 
Berl. E. W. Vorzug. 1 88.25 
Berlin,Karlsruhesn 
Braunkohlen=Brikettsl 116.— 
Bremer Vulkan. 
Bremer Wolle 
Deutſch=Atlant. Tel. 1 63. 5 
Deutſche Maſchinen 14. 
Deutſch.=Nied Tel. 
Deutſche Erdöl. 
Deutſche Petroleum 
Dt. Kaliwverke. 
Donnersmarckhütte. 
Dynamit Nobel. 
7. G. Farben. 
Elektr. Lieferung. . . 1123.— 
R. Friſter ... 
Gaggenau Vorz.. 
Gelſenk. Gußſtahl. . 1 26.— 
G.f elektr Untern. 154.— 
Halle Maſchinen .. 1135.25 
Han. Maſch Egeſt. . 
Hanſa Dampſchf. . . 131.75 I.
Deviſenmarkt.
 Amſterdam=R. 
Buenos=Aires. 
Brüſſel=Antw. 
Oslo .= 
Kopenhagen. 
Stocholm... 
Helſingfors.. 
Italien.—.= 
London. .. 
New=York. . 
Varis. 
Schweiz .. 
Spanien
 18. 6. 
163.5tl155.33188 53 158 95 
1652 1.5i 1639 1.6531 
12 13 12.77 1204 1. 
33 13 93.30 33 03 33 25 
111.3iä1 591 31 171,59 
112.30 712.59 172.35 112,63 
19.55 i0.59 13.58 10 87 
29 413/e5. 36n20 415 20 4167 
4.795 1.307 4135 4.303 3 
18 g1. 38/ 51 15 31.35 
65.10 65.5665. 77 65 63
 15. 6. 
Geld Briel Geld Arie! 
1491 17.95 13.30 75.10 9 
791 11.731 11.72 117.
 WienD.,Oſt. abg 
Prag. .. 
Budapeſt. 
Japan. 
Rio de Faneiro 
Bulgarien. 
Belgrad. 
Konſtantinopel. 
Liſſabon . 
Danzig ... 
Athen .. 
Kanada". 
uruguah
 14. 8. 
Gein. Brie 
59. R359 413 
12 72 12.75 
5.353 5.6591 
1.570 1.94 
1543 1819 
3032 3,932 
7.715 7.733 
22 2 3.332 
21.äu5 7.433 
50.33 81.19 
5.14 
L3ä 433 
4.253 7 255
15. 8.
 Geld 
39 287 
2.3i8 
5.51 
1.92 
1615 
35:2 
7 707 
2.3 
775 
/7033 
5.34 
7797 
5725
 diBrief 
59.405 
12.758 
5.59 
1.97s 
7.615 
7.725 
2.34 
2.735 
51.38 
5iß 
1207 
5 7255
 Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Die Beamtenbank Darmſtadt e. G. m. b. H. in Darmſtadt hielt 
            die=
ſer Tage ihre ordentliche Hauptverſammlung für das verfloſſene (5.) 
Geſchäftsjahr abl. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden des 
            Aufſichts=
rats, Herrn Oberzolliuſpektor Lange, wurde des verſtorbenen 
            verdienſt=
vollen Aufſichtsratsmitglieds, Herrn Steueramtmann : R. Rink, 
            ge=
dacht. Alsdann erſtattete Herr Direktor Burger den Bericht des 
            Vor=
ſtandes, der ein erfreuliches Bild günſtiger Entwickelung des 
            Unter=
nehmens aufzeichnete. Der Geſamtjahresumſatz belief ſich auf rund 28½ 
Millionen; davon entfielen ein Drittel auf das Kontokorrentkonto. Die 
Bilanzſumme betrug 994 000 Mk. Insgeſamt ergab ſich in 1924 eine 
Darlehensſumme von rund 820 000 Mk. auf 2000 Einzeldarlehen, Zahlen, 
durch die die Notlage der Beamtenſchaft einerſeits und andererſeits die 
Bedeutung der Beamtenbank als Selbſthilfeinrichtung wohl am beſten 
illuſtriert wird. Die Geſchäftsanteile waren am Jahresſchluß zu 74½ 
Prozent mit 64 364.56 Mk. eingezahlt. Der Zugang auf Stzarkonto zeigt 
eine fortlaufend befriedigende Entwickelung, die auch in dem laufenden 
Geſchäftsjahr angehalten hat. Die Umſtellung auf Maſchinenbetrieb 
bedingte einen größeren Zugang auf Inventarkonto, der aber zu zirka 
33 Prozent wieder abgeſchrieben werden konnte. Das Erträgnis an 
            Zin=
ſen und Proviſion war durchaus befriedigend, ebenſo halten ſich die 
            Un=
koſten auf üblicher Höhe. Der Reingewinn von 15 130 67 Mk. wurde zu 
folgender Verteilung vorgeſchlagen: Dividende — Sterbegeldrücklage) 
2300 Mk., Abſchreibung auf Inventar 5439,58 Mk., Rückſtellung für 
            Auf=
wertung 1000 Mk. geſetzliche Rücklage 1600 Mk., Sonderrücklage 2000 
Mark, Vortrag auf 1996 2791,09 Mk. Der Bericht wurde mit Beifall 
aufgenommen und durch den Aufſichtsrat, erſtattet durch den 
            Vorſitzen=
den, beſonders in hiſtoriſcher Beziehung als Rückblick auf die erſten fünf 
Jahre des Beſtehens weſentlich ergänzt. Dem Vorſtand wurde 
            einſtim=
mig und unter Anerkennung des Geleiſteten Entlaſtung erteilt. 
            Jahres=
rechnung und Gewinnverteilung ſind in der vorgeſchlagenen Form 
            ge=
nehmigt. Der Vorſtand wurde durch Zuwahl des bereits mehrere Jahre 
bei der Bank tätigen Herrn Friedrich Schäfer ergänzt. Die 
            turnus=
mäßig aus cheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wieder= und Her= 
Finanzrat Ploch neugewählt. Die von der Verwaltung vorgeſchlagenen 
Satzungsänderungen wurden unter Berückſichtigung der aus der 
            Ver=
ſammlung gegebenen Anregungen genehmigt. Die praktiſch wichtigſte 
iſt wohl die Beſtimmung, unter gewiſſen Vorausſetzungen ein 
            beitrag=
freies Sterbegeld von 100 Mk. zu gewähren und zur Stärkung der 
Sterberücklagn die jeweils auf die Geſchäftsguthaben entfallende 
            Dibi=
dende zu verwenden. Als Anhang zu den Satzungen war über den 
vom Vorſtand und Aufſichtsrat vorgelegten, durch die geſetzlichen 
            Be=
ſtimmungen erforderlichen Wahlmodus zur Vertreterverſammlung zu 
beſchließen. Nach eingehender Ausſprache wurde der 
            Verwaltungsvor=
ſchlag nahezu unverändert angenommen. Die Ausſprachen ergaben 
            leb=
haftes Intereſſe an dem getätigten Hauskauf Rheinſtraße 33½ und deſſen 
einmütige Billigung. Zuſammen mit dem inzwiſchen vollzogenen 
            Bei=
tritt zu dem neu gegründeten „Giroverband der Deutſchen 
            Beamten=
banken” und der Erhöhung des Geſchäftsanteils von 20 auf 60 Mk. ſind 
damit weſentliche Vorausſetzungen für eine günſtige Weiterentwickelung 
des Unternehmens geſchaffen, wvoraus erklärlich iſt, daß die 
            Verſamm=
lung getragen war von dem ſtolzen Gefühl, aus eigener Kraſt und auf 
dem Wege genoſſenſchaftlicher Selbſthilfe Ziele erreicht zu haben, wie 
ſie nur durch die Zuſammenfaſſung auch kleinſter Kapitalien zu 
            volks=
wirtſchaftlicher Nutzung möglich ſind. 
Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer, A.=G., Frankfurt a. M. Das 
Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr nach Vornahme 
reichlicher Abſchreibungen einen Reingewinn von 136 232 Rm. der 
im weſentlichen auf neue Rechnung vorgetragen wird. Eine Dividende 
gelangt demnach, wie bereitsgemeldet, nicht zur Verteilung. Auf der 
Tagesordnung der auf den 12. Juli einzuberufenden H.=V. ſteht u. a. 
auch die Herabſetzung des Stimmrechts der Vorzugsaktien von 2 bzw. 
50 auf das zwei= bezw. zehnfache und die Einziehung von Vorrats= 
Stammaktien. Wie der DHD. erfährt, handelt es ſich bei den 
            Vor=
ratsaktien um einen Betrag von 6 190 000 Rm., den die Geſellſchaft von 
dem ſeinerzeitigen Uebernahmekonſortium ankaufen wird. Das 
            Unter=
nehmen iſt augenblichlich gut beſchäftigt. 
Voigt u. Haeffner A.G., Frankfurt a. M. Die 26. o. G V. der Voigt 
u. Haeffner A.G., Frankfurt a. M., zu der 10 Aktionäre erſchienen waren, 
die ein Aktienkapital von 3 380 120 Mk. und 200 000 Mk. Vorzugsaktien 
vertraten, genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß. Danach 
            ge=
langen zur Verteilung 7 Prozente auf die Vorzugsaktien, 8 Prozent auf 
die im Umlauf befindlichen 6 851 225 Rmk. Stammaktien und 4 Prozent 
auf die Genußrechte der Schuldverſchreibungen von 1912. Nach 
            Zu=
wendung von 50 000 Mk. an die Wohlfahrtskaſſe werden die reſtlichen 
48078 Mk. auf neue Rechnung vorgetragen. — Anſchließend teilte Herr 
Kommerzienrat Haeffner mit, daß in der letzten Zeit neben den 
            laufen=
den Aufträgen die Geſellſchaft verſchiedene größere Abſchlüſſe tätigen 
konnte und gute Ausſicht beſtehe noch andere größere Objekte 
            hereinzu=
bekommen. Es beſtehe beſte Ausſicht, daß die Geſellſchaft auch im 
            laufen=
den Geſchäftsjahr ein befriedigendes Ergebnis erzielen werde. 
Wayß u. Freytag A. G., Frankfurt a. M. Die geſtrige o. G.V. der 
Wahß u. Freytaa A.G. Frankfurt a. M., vertreten durch 33 Aktionäre 
mit 2 729 640 Mk. Stammaktienkapital und 6 Aktionäre mit ſämtlichen 
Vorzugsaktien, genehmigte debattelos den bekannten Abſchluß und 
            er=
teilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Der Reingewinn von 
944 424,09 Mk. geſtattet die Verteilung von 10 Prozent Dividende auf die 
Stammaktien und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien. Ueber die 
            Aus=
ſichten im neuen Geſchäftsjahr wurde von der Verwaltung mitgeteilt, 
daß die Beſchäftigung eine befriedigende ſei. 
Verlängerung des Kohlenabkommens zwiſchen Deutſchland und der 
Tſchechoflowakei. Die Berliner Beſprechungen über den 
            Kohlenaustauſch=
verkehr zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Deutſchland wurden beendet 
und ein Abkommen unterzeichnet, durch das der bisherige Vertrag um 
ein halbes Jahr verlängert wird. Die bisherige monatliche 
            Ausfuhr=
quote von 160 000 To. Braunkohle und 10 000 To. Steinkohle bleibt 
            be=
ſtehen. Deutſchland darf für je zwei Tonnen böhmiſcher Braunkohle 
eine Tonne Steinkohle in die Tſchechoflowakei einführen.
Darmſtädter u. Nationalbank Kommanditgeſelſchaft auf Aktien, Darmſtadt. Franfurter Kursbericht vom 15. Zun 1926.
 Staatspapiere 
Deutiſche 
65% Reichsanleihe 
42 Reichsanleihe 
3½% 
39. 
Dollar=Schatzanw. 
K.Schatzanw. 23 
R. Schatzanw.24 
4½% INundV R.= 
Schaß 
4½GVL.-IK. . 
47 D. Schutzgb. . 
Sparprämienanl. 
42 Preuß. Konſ.. 
6½% 
6% 
43 Baden alt ... 
3½% 
8% „ 1896 
42Bahern ...... 
3½% 
8% 
8.16% Heſſ. unt.28 
42., 
8½%, 
30 
4% Württ. alte 
b) Sonſtige, 
europäiſche 
% Bo3. E.B 1914 
42 2.Inv. 1014 
41% 1898 
41=% —1902 
47 
6 % Bulg. Takak 
4½% Oſt. Staatsr. 
p. 1913 
4P4Oſt. Schatz. 14 1
0.40c!
sis
  
G.38
 18 
0 38
36.5
 3.5 
3.45
3.5
 14% Oſt. Goldr. 
41ſo„ Silberr. 
4e „einh.M(ſor 
3% Port.,(Spz.) IIII 
520 Rum. am. R.03 
414%— Gold 13. 
am konv. 
45. am.0 
425 Türk. (Adm.)03 
d Bagd.)1 
Bagd. 1I 
42 — 1911 8oll, 
4½% Ung. St. 1913 
413% — St. 1914 
Goldr. 
48 St. 10 1 
47 Kronr. 
% Eiſ. Tor. 
            Außereuro=
päiſche. 
5% Mex am. inn. 
3% auß. 99 
Gold. 04 
ton inn. 
4 18%7 Friggt. 
Tamaulivas . 
Sachwert=
            Schuld=
verſchreibungen 
Mit 
            Zinsberech=
nung 
6 % Doll. Gold. 1932/ 9 
Vo. D.1935 8 
62 
82 Frl.=hpp.=B.) 
Goldpfdor. R.1. 
82 Frfſ. Hyp.=Bi. 
Reihe 2 
5 %Frf. Pfandbr.B. 
Gold Reihe 2
 3.25 
1.3.3 
6 
4.50 
9.30 
2,9. 
4
 14.20 
13.80
 17.6 
1.,8 
16.753 
1.65 
21).
 97 
86.25 
97 
98.5 
78.3 
78.5
 5%0 Neck. 2 G. Gld23/ 
88Pfälz.=Hyp.=Bk. 
24 
8% Rb.=Gyp. Gd.24 
9. NheinMain= 
Donau. Gold 23 
Ohne 
            Zins=
berechnung 
62 Bd.=Bb.6z. 28 
525 Bdw. Kohl 23 
5%0 Fr. Pf. Bk. G. I 
83 Großkr. Mannh. 
Kohl. 23 
6% Heid. Holzw. 23 
62e Heſſ. Brk.=Nog 
23 
5% Noggan 23 
62 Mannh. Stadt= 
Kohl . . 23 
62 Offenb. Holz. 
5% Pfälziſche=Hpp. 
Br. 0id ..: 24 
5% Pr. Kaliw. 
52 Pr. Roggenw. 
520 Nh. H. B. Gd 24 
520 Sächſ. Brk. 23 
Noggenw.28 
52 Südd Feſt=B Gl 
Vorkriegs=Hyp.=B. 
Pfandbriefe. 
Bayr.Vereinsb. 
Bayr. Handelsb. 
Bayr. Hyp u. Wechſ 
Frrſ.Hyp.=Bk. 
Frkf. Pfandbr.=Bi. 
Hamb. Hyp.=Bk. 
Meining. Hyp.=Bk. 
Pfälz. Hyp.=Bk. 
Preuß. Pf.br.=Bk. 
Rhein. Hyp.=B. 
Südd Bodenk. .
Heſſ. 2.=Hyp.=B. 7.50 97.75 Landeskr. Caſſel . 3 78.80 Naſſau. Odsb. age Obligationen v.
Transportanſt.
42 Gliſ.=Bahn . 4.35 42 Galiz. Carl= 3.20 12.6 Lud.=B. 2.02 520 Oſt. Sſdb. (9.) 2,620 Alte .. 13.25 2.6%5 Neue . 13.25 42,Oſt. Staatsb. 83 8.7 823Dſt. 1.b.8 E. 17. 330Oſt. 9. C. 8%Oſt. 1885. 8%Oſt. „ Erg.Netz 19.4 425 Nud. Silber. 7.25 4%e Nub. Salzkg.) 3.63 4B%Angt., S1. 16.8 2.25 4½%Anat., S. II 5.5 . 4½% Angt. S.III
33o Salon. Monaſt. 6.9 221, 5% Tehuantepee. 2.6 4½% 6.23 Bank=Aktien Allg. D.Gredit. . . /1 100 11
Bad. Bk.. 135 Br ſ.Brauind. . ... 1142.5 Barmer Banw. 194.9 Bay. Hyp.=Wchl. 11 114.25 14.775 Beel. Handelsgeſ. .I.
Comm.u. Privatb. 12 158.5 11.05 319 12.7 Darmſt u.Nat.=Br. 1 145 Deutſche Bank 238.75 2.85 D. Eff.u. Vchi=Bk. 90.1 11.75 D. Hyp.=Bk. Mein. 1116 D. Vereins=Bk. . 84.5 10 Disk.=Geſelſch. ... 133 10.25 Dresdener Bk.. 1115 17 Franff. Bk. 80 Frrf. Hhp.=Bk. 937 Frrſf. Pfdbr.=Br. 1 111.25 Gotha Grundkr. Bk. 1 122 Metalbank. 198,5 Mitteld Ereditb. 109‟ Oſterr. Ereditanſt. 2.15 Bfälz Hyp=Br. 102.33 Reichsbank=Ant. 11545, Rhein Creditbr. 103 Rhein=Hhyp.=Br. Südd. Disc.=Geſ. 1 104.5 Wiener Bankverein! 5.5 Bergwerks=Akt. Berzelius ... 43.75 Bochum Bergb. 1115.3 Buderus. — 70.5 Dt Luxemburg... 116. Eſchw. Bergw. 1128 Gelſentirch.,Baw.: .11 129 Harp Bergb. 130.* Fiſe Bergb. 114,5 Genußſchein. 83.5 Kali=Aſchersleb. /132 Kali. Salzdetfurt. 158 Kal Weſterregln . 139 Klöcknerwerke. . 8:.75 Mannesm.=Röhr. 109‟ Mansfelder 93 Oberbedarf ...... 53 Obſchleſ. Eiſ.Caro) 56.75 Otavi=Ant. 381 Bhönir=Bergb. . .. . 90.75 Nhein, Braunk. 150 Rhein. Stahlw. 141 Rombach. Hütte. 24.2. A. Riebeck Montan 117. Telluis Bgb. 65 Ver Laurahütte. 38.5 Induſtrie=Akt. Eichbaum(Mannh.) Henninger ... Löwenbr.=Mänchen a
 Main: Aktienbr. /1a6 
Schöfferhof (Bind./195 
Schwarz=Storchen 139.73 
Verger 
/128
 Arum Berlin /133 
Adler & Oppenh. 
Adlerw. (v. Kieyer) 
A. E. G. Stamm. 
6%A E.G. Pig.4 
536A.E. G. Bza.B. 
Amme Gieſecke. 
Aſchaff Zelſtoff. 
Badenia. (Weinh.) 
Bad. Maſch. Durl. 
Bad Uhren. Furtw.! 
Bamag=Meguin . 
Bayr Spiegel .. 
Beck & Henkel .... 
Bergmann Gi. ...1119 
Bing Metall. .. 
Brem.=Beſigh=Ol. 
Eement Heidelb. 
Cement. Larſtadt 
Cement Lothr. 
Ehem Abert. ....!1 
Chem Brockh. . 
Chem Milch. 
Daimler Motoren. 
Dt. Eiſenhandel. 
Deutſche Erdol. ! 
D. G.u. Silb Scheid 
Dingler Maſch. 
Dresd, Schnellpr. 
Dürrkopp.... 
Dürr. Ratingen .. 
Dyckerhoff & V. 
Eiſenw. Kaſſersl. 
Eiſenw. 2. Meyer. 
G. Lieferung.. 1 
El. Licht. u. Kraft 139.75 
Elſ. Bad Wolle. . . ! 
Emag. ......." 
Fmail. Ulrich .... 
Enzinger Berke.
 63.73 
123 
79 
53.6 
91. 
89 
12.5 
95 
36 
23 
33 
a8.25 
43.35 
93.3 
1u6. 
u15.5 
41. 
43 
83.s 
126 
132.5 
25.25 
*3‟ 
42 
39.25 
21.1 
13io 
125 
31.25 
023
 Eßlinger Maſch:. 
Etlinger Spinn. 
Faber Bleiſtiſt. 
Faber & Schleicher 
Fahr, Birmaſens. 
Farbenind. F. G. 11 
Felten & Guilteau. 152 
Feinmech. (FJetter) 
Feiſt. Sert. 
Franrfurter Gas 
Frankfurter Hof. 
Frrf.=M. Pok u. W. 
Fuchs Waggon. 
Geiling & Cie. 
Germania Linol. 
Geſſent. Gußſt. 
Goldſchmibt, Th., 
Gotha Waggon. 
Greffeniug. 
Gritzner, Maſch. 
Grün & Bilfinger. 
Hafenmühle Frkſf.: 72 
Hammerſen. 
Hanfw. Füſſen .. 
bartm & Braun. 
Heyligenſtgebt. . . . 3 
Hülpert Armatur. 
Hindrichs=Aufferm. 5 
Hirſch Kupfer „elue 
Hoch=Tiefbau ....! 
Holzmann . .....!9 
bolzverk. Ind... 
6ydrom. Breslau 
Inag. 
Junghans 
Rummg. Lniſersl. 
Karlsruher Maſch. 3 
Karſtadt R. 
Klein. Sch. & Becker 
gnorr, Heilbronn. 
Konſerv, Braun 
Krauß. Lokom. .. 
Lahmeher .l14 
Lech. Aunsburg. ..1
 1188.5 
79.1 
84." 
38 
197 
au 
91.5 
63 
42 
6.32* 
42,5 
145.5 
24.: 
29 
48 
91.5 
33" 
93
*.
 ederw Rothe — 
Spicharz: 
Lingel Schuhw. 
Löhnberg. Mühle 
Lud wigsh. Walzm. 70.23 
Lüdenſcheid Metall 
Luther, Mühlenb. 
Lur Induſtrie. 
Mainiraſt Höchſt 95.1 
Metallgei. Frrf. .:1 
Meyer. Dr. Prul. 
Miag Mühlenb. .118.5 
Moenus Stamm. 3) 
Motorenf. Deutz 
Motorenf. Oberurſ. 
Reckarſ. Fahrf. 
Neckariv Eßlingen 195 
Beters Union. 
Pfälz. Näh. Kayſer 
Bölipps. 
Porzellan Weſſel 
Brometh. Frrf. 
Rein Gebb. cSchall 72.5 
Rhein. Eleitr. 
Rhein. Metall=Vj.: 22.50 
Rückforth. ....= 
Rütgerswerke .... 
Shleußner ...... 
Shneid. & Hanau= 
Schnelipr, Frank.: 
Shramm, Lackſ. 
Shrift. Stempel 
Schucker Eietr. I1 
Schuhf, „Beſſel; 
Schuhf. Herz... 
S chulß Grünlack. 45 
Selind Bolf. 
Sichel & Co.: 
Siemens Glas. 
Siemens & Halste: 159.25 
Sſidd Immob. 
Ehär eletr. Lief. 184 
nören Furtwängl., 23 
Bei, werke. ..= 
Verf.Chem.Ind.
30
25.5 Transport= und Berſicherungs=Akt. 82.25 N. Dt. Ei enbahn. 63 Di. Eiſenb.=Geſ. 87 El. Hochbahn Berl. . Schantung E.B.. 3.7 55 Südd. Eiſenb. Geſ. 112 52.5 Hapag ..." /1343. 621 Nordd, Lloyd. 132.5 79" 113 Frrf. Allg. Berſ. 95.25 35 Frankona Rück 108 23.75
43 Darmſt. Berte Bahnbedari 22.5 Dampft Rodberg 13" belbetia Konſ. . 46 Gebr. Lutz. .. Motorf. Darmſt. 72 Gebr Roeder . Benuleth & Ellenb. [ ← ][ ][ → ]
Seite 10
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Nummer 165
 Entwicklung der Verhältniſſe auf dem deutſchen Kunſtſeidemarkt. Die 
immer mehr fühlbare Konkurrenz des Auslandes, namentlich aus 
            Län=
dern mit latenter Inflation und nicht zuletzt der mangelnde Zollſchutz, 
haben die deutſche Kunſtſeideinduſtrie vor eine Reihe von Problemen 
geſtellt, deren Löſung nur in der gleichmäßigen Einſtellung der 
            Erzeuger=
firmen zu ihnen gefunden werden konnte. In erſter Linie handelte es 
ſich um die Schaffung und Durchführung von 
            Klaſſifizierungsgrund=
ſätzen in ſämtlichen angeſchloſſenen Betrieben. Darüber hinaus gelang 
es, einheitliche Verkaufs=, Lieferungs= und Zahlungsbedingungen zu 
ſchaffen. Im Hinblick auf das eingangs erwähnte Eindringen der 
            aus=
ländiſchen Konkurrenz wird dem deutſchen Abnehmer für den 
            vorwie=
genden Bezug deutſcher Kunſtſeide eine beſondere Vergütung eingeräumt. 
Die deutſchen Kunſtſeidefabriken verſprechen ſich hiervon für ſich und ihre 
Verarbeiter eine im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft 
            wünſchens=
werte Entwicklung der deutſchen Kunſtſeideproduktion. 
Abſchluß der Amerika=Anleihe des Thyffen=Konzerns. Der Thyſſen= 
Konzern (Gewerkſchaft Auguſt Thyſſen) hat eine 6prozentige kurzfriſtige 
Anleihe von 5 Millionen Dollar mit einer New Yorker Finanzgruppe 
abgeſchloſſen, an der Dillon Nead u. Co. ſowie die International 
            Accep=
kance Bank maßgebend beteiligt ſind. Die Anleihe iſt, wie dem 
            Ver=
treter des W. T.B. mitgeteilt wird, unter die Hand gegeben worden, ſo 
daß eine öffentliche Auflegung nichnt erfolgt. Für den Thyſſen=Konzern 
wurden die Verhandlungen von dem Kölner Bankier Konſul Walter 
Barth geführt. 
Das Schickſal der luxemburgiſchen Eiſenbahmen. Staatsminiſter 
Prüm verhandelt mit Frankreich über eine neue Eiſenbahnkonvention, 
laut der nach einzelnen Preſſemeldungen die Franzoſen den Betrieb auf 
dem Wilhelm=Luxemurg=Netz weiterführen ſollen, während dem 
            luxem=
burgiſchen Staat die Einnahmen zufielen, aus denen er die 
            fran=
zöſiſche Betriebsführung zu entſchädigen und die Eiſenbahner zu 
            be=
zahlen hätte. Damit ſoll die Einführung der von Frankreich in Elſaß= 
Lothringen verfügten ſechsprozentigen Tariferhöhungen verbunden ſein. 
Wiederaufnahme des Getreideterminhandels in Budapeſt. Wie 
            an=
gekündigt, wurde hier der Getreideterminhandel wieder aufgenommen. 
Gleich zu Beginn ließ ſich das Geſchäft, das ſich auf Roggen in= und 
ausländiſcher Herkunft auf ſechs Schichten erſtreckte, ſehr lebhaft an. 
Beſonders rege war die Beteiligung ausländiſcher Geſchäftskreiſe. 
Namentlich zeigten die Getreidehändler der öſterreichiſchen 
            Nachfolge=
ſtaaten ihr lebhaftes Intereſſe an dem Wiederaufleben des 
            Getreide=
termingeſchäfts. 
Viehmärkte. 
Mainzer Viehmarkt vom 15. Juni. Angetrieben waren: 46 Ochſen, 
19 Bullen, 486 Kühe und Färſen, 202 Kälber, 15 Schafe und 
780 Schweine. Preiſe: Ochſen 40—54, Bullen 35—48, Färſen 46—56, 
Kühe: Klaſſe a) 38—46, b) 20—35, c) 12—20; Kälber 50—66, Schweine 
75—83. Marktverlauf: Anfangs lebhaft, ſpäter abflauend und 
            lang=
ſam geräumt. Ausgeſucht gute Ware über Notiz.
 Produktenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Juni. Bei unveränderten 
Auslandsnotierungen verkehrte der hieſige Produktenmarkt heute zwar 
in ſtiller, aber unverändert feſter Haltung. Die Situation iſt 
            an=
dauernd die gleiche. Während bei knappem Angebot die Nachfrage 
nach naher Ware anhält, iſt Terminware bei geringerem Intereſſe 
angeboten. Weizen 30.75—31.00, Roggen 21.00—21.50, Sommergerſte 
22.00—24.00, Hafer, inl. 2100—23.00, Mais, gelb 17.50—17.75, 
            Weizen=
mehl 42.50—43.00, Roggenmehl 28.75—29.50, Weizenkleie 9.00—9.25, 
Roggenkleie 11.00. 
Berliner Produktenbericht vom 15. Juni. Trotzdem die 
            Forde=
rungen für Auslandsgetreide ermäßigt waren, war hier die Tendenz 
des Weizenmarktes eher leicht befeſtigt. Für Juli war 
            Deckungs=
begehr am Markte und Herbſtlieferung ſtellte ſich angeſichts der zu 
ſtarken Niederſchläge teurer. Noch ſchärfer prägte ſich die Wirkung der 
zu feuchten Witterung am Roggenmarkte aus. In Lokoware iſt das 
Angebot gering und die Nachfrage ziemlich rege. Lieferungsroggen 
war durchweg befeſtigt. Die Nachrichten über zu heftigen Regen liegen 
aus faſt allen Gebieten Deutſchlands vor, teilweiſe wird aus den 
Roggen=Anbaugebieten Klage geführt, daß die Halme während der 
Blüte niedergedrückt worden ſind. Im Gegenſatz zu der etwas feſteren 
Haltung der Brotfruchtmärkte war die Tendenz des Mehlmarktes 
entſchieden ſchwächen. 
Amerikaniſche Kabelnachrichten. 
* New York, 15. Juni. 
Weizen: Der heutige Markt begann in ſchwächerer Haltung auf 
die zurückhaltende Nachfrage des Auslandes für Lokoware und 
            gün=
ſtige Witterungsberichte. Später trat indes eine Befeſtigung ein auf 
Baiſſedeckungen. Auch die amerikaniſchen Mühlen zeigten ſich wieder 
in größerem Umfange als Käufer. Die Schlußtermine konnten 
¼ bi 11 Cent anziehen. 
Mais: Der Markt eröffnete ebenfalls in abgeſchwächter Haltung 
auf günſtige Witterungsberichte und kleine heimiſche Lokonachfrage. 
Später konnte eine Befeſtigung eintreten auf Deckungskäufe der Baiſſe 
und die Feſtigkeit am Weizenmarkt. Die Termine zogen leicht an. 
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der Aufwärtsbewegung für Weizen 
und Mais an und endete in feſter Haltung. 
Baumwolle: Der Markt begann in ſtetiger Haltung auf Deckung 
der Valutaſpekulation und Käufe der Kommiſſionsfirmen. Als aber 
ſpäter die Witterungsberichte aus den ſüd= und nordatlantiſchen Staaten 
eintrafen, nahm die Spekulation große Abgaben vor und die Pflanzer 
traten mit großen Abgaben hervor, ſo daß der Markt verflaute. 
Kaffee: Umfangreiche europäiſche Käufe und höhere braſilianiſche 
Preiſe führten zu einer ſteigenden Tendenz. 
Kakao: Höhere Liverpooler Kabel veranlaßten einen ſtetigen 
Marktverlauf. Beſonders lag Intereſſe für ſpätere 
            Lieferungs=
monate vor.
 Kleine Wirtſchaftsnachrichten. 
Das internationale Stahlabkommen von Eſſen erregt in Italier, 
lebhaftes Intereſſe. In der Handelspreſſe werden Befürchtungen lau 
über die Benachteiligung Italiens durch einen internationalen Stahl 
truſt. 
Die Generalverſammlung der Porzellanfabrik Ph. Ro 
ſenthal u. Co., A.=G. ,Berlin, genehmigte einſtimmig die 
            vorge=
legte Bilanz, ſowie die Gewinn= und Verluſtrechnung für das Ge= 1925. 
Die von dem Bankhaus Gebr. Lismann, Frankfurt a. M., gemein. 
ſam mit F. J. Lismann u. Co., New York, durchgeführte Anleihe- der Miag, Mühlenbau= und Induſtrie=A.=G., hatte einer 
außerordentlichen Erfolg. Die Bonds waren bereits vor Erreichung 
des Zeichnungstermins durch Voranmeldung vergriffen. 
Die o. G.=V. der „Terra”, A.=G. für Haus= und Grundbeſitz ir 
Liquidation, Frankfurt a. M., in der von dem 4,8 Mill. Rm. betra 
genden Aktienkapital 4,67 Mill. Rm. vertreten waren, genehmigte 
debattelos den Abſchluß per 31. Dezember 1925 und beſchloß den Ver 
luſt von 53 755 (34 073) Rm. auf neue Rechnung vorzutragen. 
Die zu dem Zwecke der Genehmigung des Fuſionsvertrages mit den 
J.=G. Farbeninduſtrie, Frankfurt a. M., einberufene 
            Generalverſamm=
lung der Farbwerke Mühlheim, vorm. A. Leonhardt u. Cie., 
            Mül=
heim, ſtimmte dieſem Vertrage einſtimmig zu. 
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ab 
heute die Preiſe für alle Sorten um 2,2 Prozent erhöht. 
Für die vom 26. Juni bis 5. Juli in Laibach ſtattfindende ſechſte 
internationale Muſtermeſſe werden amtliche Legitimationem 
ausgegeben. Dieſe berechtigen zu einer Benutzung der Eiſenbahnen zu. 
einem für die in Frage kommenden Länder um 50—25 Prozent 
            herab=
geſetzten Fahrpreis. 
Es iſt beabſichtigt, die Verhüttung der im Harz zu Tage 
            geför=
derten Erze an Ort und Stelle vorzunehmen, um ihre Verfrachtung 
zur Verhüttung in Oberſchleſien zu erſparen. Vorausſichtlich wirb 
das Hüttenwerk in der Nähe von Blankenburg errichtet werden. Wie 
verlautet, ſoll ſpäter noch ein Stahlwerk und eine Zementfabrik dem 
Unternehmen angeſchloſſen werden. 
Das gegen die deutſche Schiffahrt gerichtete und nach dem Kriege 
unter ſtarker finanzieller Beteiligung des belgiſchen Staates gegründete 
Schifahrtsunternehmen Lloyd Rohal belge muß (nach dem Verluſte von 
8,3 Mill. Fr. für 1924) ſein geſamtes A.=K. nebſt Reſerven (154 Mill. 
Franes) ſanierungshalber abſchreiben. 
Die 6. Rigaer Meſſe wurde am Sonntag vom 
            Staatspräſiden=
ten eröffnet. 
Die vor kurzem mit amerikaniſchem Kapital gegründete Swediſh= 
American=Inveſtment=Corporation erwirbt 150 000 Aktien der 
            Granges=
berger Eiſen= und Stahlinduſtriegeſellſchaft aus deutſchem Beſitz.
 Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 2 mittelgroße Schlüſſel am 
Ring. 1 graugrüner Mantelgürtel. Ein 
Taſchenmeſſer mit weiß Stiel im Futteral. 
1 roſafarbenes Kinderhütchen. 1 ſchwarze 
Luftpumpe. 1 ſilberne vergoldete Nade 
in Schleifenform mit weißen Steinen 
            be=
ſetzt. 1 Impfnadel für Aerzte. 1 vergold 
Broſche mit 2 Kinderphotographien. Drei 
Schlüſſel am Ring. 1 Paar gelbgraue 
Damenhandſchuhe 1 braunſeid. 
            Damen=
ſchirm. 1 blaue Kinderſtrickjacke 1 gold. 
Manſchettenknopf. 1 ſilbernes 
            Gliederarm=
band mit ſchwarzer Email=Einlage und eine 
Doublébroſche. 1 Maßſtab, weißrot 
            ge=
ſtrichen. 1 ſchwarzes 
            Kinderwachstuchhüt=
chen. 1 ſchwarzes Zeichenmäppchen. — 
Zugelaufen: 1 junger grauer Pinſcher.
 Zermietung von Ateliers. 
Die in den Dachgeſchoſſen der ſtädt 
Rhönringneubauten errichteten 
            Atelier=
mit Nebenzimmer und Abort (14,43- 
10,57-+1,21 qm Bodenfläche) ſollen 
            als=
bald an Kunſtmaler oder Kunſtgewerbler 
vermietet werden. Die Miete beträgt 
monatlich 10 RM. Bewerbungsgeſuche 
ſind bis ſpäteſtens 25, ds. Mts. auf 
Zimmer 65 des Stadthauſes abzugeben. 
Darmſtadt, den 14. Juni 1926. (st889 
Der Oberbürgermeiſter.
 Bekanntmachung. 
Ueber das Vermögen der Firma 
            Wil=
helm Schwab, Kohlenhandlung in 
Darmſtadt, Beſſungerſtraße 88, iſt heute, 
am 10. Juni 1926, vormittags 11 Uhr, 
das Konkursverfahren eröffnet worden. 
Der Rechtsanwalt Dr. Eckhard in 
            Darm=
ſtadt iſt zum Konkursverwalter ernannt. 
Offener Arreſt mit Anzeigefriſt und 
            For=
derungsanmeldefriſt ſind bis zum 5. Juli 
1926 beſtimmt. Erſte 
            Gläubigerver=
ſammlung auf den gleichen Tag 
            vormit=
tags 9 Uhr vor dem unterzeichneten 
            Ge=
richte, Zimmer 202, und allgemeiner 
            Prü=
fungstermin auf Montag, den 26. Juli 
1926, vormittags 9 Uhr, daſelbſt. 
Darmſtadt, den 10. Juni 1926. 
Heſſiſches Amtsgericht I. (8892
 Betr.: Landespolizeiliche Prüfung der 
Entwurfs der Erweiterung der 
elektriſch. Vorortbahnlinie Darm 
ſtadt —Griesheim von der 
            Halte=
ſtelle Waldfriedhof bis Griesheim 
Bekanntmachung. 
Die einſchlägigen Pläne nebſt Er 
läuterungsbericht zu obigem Entwurf 
liegen bei uns von Mittwoch, den 
16. Juni bis Mittwoch, den 23. Juni 
1926 einſchließlich, zur Einſicht der 
            Inter=
eſſenten offen. Etwaige Einwendungen 
gegen die Pläne ſind während der Offen 
legungsfriſt ſchriftlich bei uns 
            vorzu=
bringen. 
(889. 
Groß=Gerau, den 10. Juni 1926. 
Heſſiſches Kreisamt Groß=Gerau.
  
Derſteigerangs Andeige 
Am Donnerstag, den 17. Juni, 
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich im 
Verſteigerungslokale Luiſenſtraße 32 
meiſtbietend gegen Barzahlung: 
1 Klavier, 1 Schreibmaſchine, 1 
            Näh=
maſchine, 1 Eisſchrank, 1 
            Klubtiſch=
lampe, 1 Flurgarderobe, 1 Bücher 
ſchrank, 1 Klubſeſſel, 1 
            Grammo=
phon, Warenſchränke, Ladentheken, 
1 Poſten Zigarren, 1 Partie Sekt, 
1 Rauchtiſch, 2 Korbſeſſel, 1 
            Schreib=
tiſch und Möbel aller Art. (8916 
Darmſtadt, den 16. Juni 1926. 
Weinheimer 
Gerichtsvollzieher, in Darmſtadt.
 Verdingung. 
Verkauf auf Abbruch der ehemaligen 
Schiefen=Ebene (120 t Eiſenkonſtruktion, 
einer Transportbrücke) ſamt 
            Seilzugan=
lage, 1,9 km Brigadegleis, 60 cm Spur, 
ſowie Nebenanlagen und 297 m 
            Stark=
ſtromkupferkabel, 40X70 qmſm, ſoll in 
Wege des öffentlichen Wettbewerbs in 
4 Loſen vergeben werden. Die 
            Verdin=
gungsunterlagen liegen im 
            Geſchäfts=
zimmer des Reichsvermögensamts, 
            Mün=
ſterplatz 4, Zimmer 22, von 8—12 zur 
Einſicht auf und werden gegen 
            Erſtat=
tung der Selbſtkoſten von 5 RM. 
            abge=
geben, ſolange Vorrat reicht. 
Die Angebote ſind verſchloſſen und 
verſiegelt mit der Aufſchrift: „Angebot 
über Abbrucharbeiten der ehem. Bahn 
Weiſenau-Hechtsheim” bis ſpäteſtens 
2. Juli 26, vorm. 10 Uhr, Zimmer 14 
einzureichen, um welche Zeit im Beiſein 
erſchienener Bewerber die Oeffnung der 
Angebote erfolgt. 
(TP,8909 
Mainz, den 10. Juni 1926. 
Reichsvermögensamt.
 Einträge in das Handelsregiſter: 
            Ab=
teilung B: Am 10. Juni 1926 
            hinſicht=
lich der Firmen: 1. Süddeutſche 
            Eiſen=
bahn=Geſellſchaft, Darmſtadt: Otto 
Plaßmann, Oberbürgermeiſter a. D. in 
Düſſeldorf, Wilhelm Kern, Direktor in 
Eſſen=Ruhr, ſind zu 
            Vorſtandsmitglie=
dern beſtellt. 2. Schuhvertrieb Esma, 
Geſellſchaft mit beſchränkter 
            Haf=
tung, Hauptniederlaſſung in Berlin, 
Zweigniederlaſſung in Darmſtadt: Die 
Zweigniederlaſſung in aufgehoben. Das 
Geſchäft der Zweigniederlaſſung ſamt 
der Firma iſt auf die Schuhhaus Bauer 
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in 
Offenbach a. M. übergegangen. Der 
            Ueber=
gang der in dem Betriebe des Geſchäfts 
begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem 
Erwerbe des Geſchäfts durch die 
            Schuh=
haus Bauer Geſellſchaft mit beſchränkter 
Haftung ausgeſchloſſen. Neueinträge: 
1. Firma: Schuhvertrieb Esma, 
            Ge=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung 
Nachf. Schuhhaus Bauer 
            Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung. 
Hauptniederlaſſung: Offenbach a. M., 
Zweigniederlaſſung: Darmſtadt. 
            Gegen=
ſtand des Unternehmens: Betrieb eines 
Schuhgeſchäfts und einſchlägiger Artikel. 
Stammkapital: 6200 Reichsmark. 
            Ge=
ſchäftsführerinnen: Katinka Bauer, 
            ge=
borene Schönmann in Offenbach a. M., 
und Elſe Marmorſtein in Offenbach a. M. 
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 27. Juni 
1921 feſtgeſtellt und am 7. Januar 1925 
geändert. Jeder der Geſchäftsführer i 
einzeln zur Vertretung der Geſellſchaft 
berechtigt. Die Bekanntmachungen der 
Geſellſchaft erfolgen durch die Offenb. Ztg. 
2. Firma: Heſſiſche Lufthanſa, 
            Ge=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, 
Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des 
            Unter=
nehmens: Die Wahrung und Vertretung 
der Heſſiſchen Luftverkehrsintereſſen bei 
allen in Frage kommenden Inſtanzen, 
die Erwirkung von Subventionen und 
deren Verteilung auf die in der 
            Geſell=
ſchaft vereinigten Geſellſchafter. Stamm 
kapital: 5000 Reichsmark. 
            Geſchäfts=
führer: Diplom=Kaufmann Erich Deku 
in Darmſtadt und Regierungsrat 
            Lud=
wig Schmidt in Gießen. Der 
            Geſell=
ſchaftsvertrag iſt am 5. Mai 1926 
            feſt=
geſtellt. Die Geſellſchaft hat zwei 
            Ge=
ſchäftsführer, die gemeinſchaftlich die Ge 
ſellſchaft vertreten. Die 
            Bekanntmachun=
gen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen 
Reichsanzeiger. 
(8918 
Darmſtadt, den 14. Juni 1926. 
Amtsgericht I.
 Bismarckſtr. 24, II 
mbl. Wohn=u. 
            Schlaf=
zimmer, event. mit 2 
Bett., zu vm. (8600a
 Bleichſtr. 9, p., möbl. 
Vohn= u. Schlafzim., 
ep. Eing., a. ſol. Herrn 
zu verm. (*15667id
 Samstag, den 19. ds. Mts., vor 
vormittags 1/,9 Uhr ab, wird ein Teil 
des Heugrasertrages der „Beſſ 
Wieſen” an Ort und Stelle öffentlich 
verſteigert. Zuſammenkunft 
            Roßdörfer=
ſtraße, Schnambelweg (Darmbachbrücke). 
Darmſtadt, 15. Juni 1926. (St8921 
Städtiſche Güterverwaltung
Tekke
 Salubrä 
die lichtechten, 
            waſchba=
für alle Räume. 
Zu beziehen durch 
Stützer 
Tapeten — Linoleum 
Schützenſtr. 5. Tel. 936
 Sosssss 
Prachtvolle 
Küchen 
natur laſiert, 
Mk. 215.—, 258.— 
325.—, 390.—, 
440.— 
und höher. (8732sm 
Zahlungserleichterung. 
Rost & Eischer 
Alexanderſtr. 10. 
Sstttst
 Tausche 
meine ſchöne 2 Zim. 
Wohnung mit großer 
Manſarde (billiger 
Mietpreis) geg. eine 
3—4 Zimm.=Wohn. 
Angeb. u. E 113 an 
die Geſchſt. (*15736
 Biete 5 Z.=W. m. 
            Zu=
beh. (Oſtviert). Suche 
5- od 4Z=W., 1. St. 
gl. Ggd., auch d. 
            Ring=
tauſch. Ang. u. E 110 
Geſchäftsſt (*15727
3 Zimmer
 3—4 geräuntige, leere 
oder teilweiſe möbl. 
Zimmer mit eventl. 
Kochgelegenheit, am 
liebſten an alleinſt. 
Herrn od. Dame, auch 
älteres, kinderl. Ehe 
paar zu verm. (Obere 
Heinrichſtr.) Ang. u 
E 121 Geſchſt. (*1575e
Lagerräume
 Trockene Räume für 
alle Zwecke, auch zum 
Unterſtell. vonMöbeln 
geeignet, qm 10—15.5 
pro Monat, jederzei 
zu vermieten. 
            Nie=
derlage der 
            Krauß=
werke, 
            Eſchollbrücker=
ſtraße 25, Telephon 
2495. 
(8502a
 Autogaragen 
zu vermieten (*15776 
Heinheimerſtraße 13.
mit Zentralheizung u.
elektr. Licht per 1. 7.
zu vermieten. Näh.
Viktoriaſtr. 30, Büro
Geitenbau. (8900 mi Grafenſtr. 24, Erdg.
ſchöne Büro= u. Ge=
ſchäftsräume z. verm. N.=Namſtädterſtr. 51
Licht= u. Starkſtrom. ſchöner Laden mit
2 Schaukäſten. Aus= Ladenzim. zu berm.
ren Wandbekleidungen kunft i. 2. St. (*15729 Gr., helle (*15650im Bismarckſtr. 24, II.,
Neckarſtr. 24 zu verm
Näheres 1 Tr. h., r. Wendelſtadtſtr. 8, I.,
an der Bismarckſtr.
möbl. Zim. zu verm.
(*15644im)
Zimmer
ſofort beziehb. Hügel=
ſtraße 15, Lad. (77282 Ein möbl.
Penſion. Bimmer Zimm.=Wohnung
mit Penſion z. verm. beſchlagnahmefrei od.
Wahl, Heidelberger= teilweiſe möbliert, für
ſtraße 9, II. /215634imd ſofort od. ſpäter ge= Hochſtr. 54, pt., möbl.
Wohn= u. Schlafz, an ſchäftsſtelle ds. Bl
beſſ. Herrn zu verm.
(*15611im) L., an beſſ. Herrn ſof, von beſſerem kinder= elektr. Licht zu ver= Bankbeamter, 42 F.,
mieten. (*15631im Wenckſtr. 47, part.,
hübſch möbl. Z. in gt. mit (evtl. ohneſiſrael.
Hauſez vm (*15725ms Hügelſtr. 77, III.,
Schlafz. , el. Licht (ſep.
zu verm. (*15718 Saalbauſtr. 65, II., An feinem Mittag=
1 gut möbl. Zim. m.
el. Licht per 1. Juli
zu verm. (15737 einige Damen und möbl. Zim. m.el. L. bis
1. Juli z. vm. (*15740 Mathildenſtr. 54, II., An diät. Mittag=
gut möbl. Zimm. m. u. Abendtiſch nach
leer, Raum als Küche) ärztl. Verordnung
an kinderloſes Ehe=)) können in kleinem
paar zu vm. (*15763 Hügelſtraße 63, III.,
Wohn= u. Schlafz. in
g. r. Lage, ſchöne Aus=
ſicht nach Palaisgart.,
el. L., m.g b. Penſ. ab
1. Juli z. vm. (*15782 Hochſtr. 13, I., ſchön
mbl. Wohn=u. Schlaf=/Suche d. Amerika
zim., evtl. m. Küchen= niſch Engliſch gründ=
benütz z vm. (*15792 lich zu erlernen. An=
 Zimmer= und 
            Woh=
nungs=Nachweis 
Götzelmann 
Grafenſtr. 24. (*1575
 Warum 
nur BZ 
Motorrad? 
Weil DKW auch bei 
Z.) nassem Wetter durch 
die Ballon-Bereifung nicht 
abgleitet und eine erhöhte 
Lebensdauer hat. 
Preis ab Werk Zschopau 1. Sa. 
bel voller — 
—Baruhlg. 
H.00de BioStat H1. 010. 
12 Monate Kredit. 
Fabriklager: Th. Leeb, 
            Karls-
ruhe/Bad., Kaiserstrasse 172, 
Telef.-Anschl : Karlsruhe 1726.
1. Stock. (*15766
Riedeſelſtr. 48, I., möbl.Werkſtätten /Bohnzu Schlfz mel.
Licht ſof. z vm. ( 1579 Werkſtatt mbl. Wohn=u. Schlaf=
zimmer, evtl. mit 2
Bett., zu vm. (* 8600= FHunſeten geſichtl Möbl. ZimwerE Pfarreri. Rſuchtbe=
ſchlagnahmefr. 4 Z.=
Wohng. i. Südviertel,
womögl. 1. St. u. Bad,
nahe El. Halteſtelle,
m. Zubehör, für Aug,
Vornehm möbl. Sept, Okt. Genaue
Angebote mit Preis
erbeten unt. E107 ar
die Geſchſt. (*15714 Zentral gelegene
3—5
ſucht. Zuſchriften u.
E 112 an die Ge=
erbeten. (*15732 2—3 leere oder teil=
Mollerſtr. 41, 1. St., eiſe möbl. Zimmer
hübſch möbl. Zim., el. mit Kochgelegenheit
zu verm. (*15421smsſloſem Ehepaar zu
Karlſtr. 15, II. r., mieten geſ. Ang. u.
1 gut möbl. Zim. mit E 120 Geſchſt. (*15753 ſucht nettes (8928
Z I m mer
ritueller Penſion. —
Angeb. mit Preis u
möbl. Wohn= nebſt/M 355 an d. Geſchſt Penſionenß u. Abendtiſch können
Herren teilnehmen.
Mathildenplatz 6, I., /Angebote unt. R 72
„. d. Geſchſt. 8837gm Kreiſe ein. Dam.
yd. Herren teiln.
Angeb. unt. E71
an die Geſchäftsſt.
8836gm Aünterrichtg geb. mit Preis unter
E 136 an die Ge=
ſchäftsſtelle (*1578
 Unterricht (auchNach 
hilfe) in 
            Mathema=
tik, Phyſik, Ehemie 
bis Abitur wird mit 
beſtem Erfolg zu 
mäßig. Preis erteilt. 
Anfrage unter E 73 
a. d. Geſchſt. 8838gm
 Grdl. Klavierunterr. 
Frau Nanny Kaiſer 
Viktoriaſtr. 42, 2. St. 
Gediegene Ausbildg., 
leichtfaßl. Methode f. 
Anfänger u. Voran 
geſchrittene u. 
            Uebe=
gelegenh. Hon. mäß. 
(144a)
 Wittmann 
Matur ſtraße 30, I 
Unentgelt. gewiſſenh 
Beratung. (B275
 Konſervat. gebildete 
Klavierlehrerin 
nimmt noch Schüler 
für den Anfangs=
            UIn=
terricht an. Stunde 
2 Mk. Anfragen unt 
E 111 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (*15728
 Wer erteilt Privat= 
Unterricht in 
            Reichs=
kurzſchrift? Evt. auch 
Zirkel. Ang. u. E108 
Geſchäftsſt. (*15717
 Wer dort? 
Hier V. Schatz 
Komme ſof. u. kaufe 
getrag. Herren= 
Kleider, Federbetten, 
Schuhe, Wäſche uſw 
V. Schatz 
Darmſtadt. (8856oim 
Tel. 1924, Schloßg. 23
 1Hobelbank 
zu kaufen geſ. Ang. u 
E89 Gſchſt. (*11567im
 Anrichte, Stühle, 
Nähmaſchine zu kauf. 
geſ. Angeb. u. E 106 
Geſchäftsſt. (*15716
 Pianino 
zut erh., zu kaufen 
geſucht gegen 
            Bar=
ahlung. Angeb. mit 
Angabe von Fabrikat 
u. Preis unt. E 135 
an die Geſchſt. (*15786
 Schreibmaſchinen, 
gebr., mögl. Adler, 
für Büro=Erweit geſ 
Preis=Off. u. F. L. 
W. 7813 an Rudolf 
Moſſe, Darmſtadt. 
(I. 8910)
 Guterhalt. Gasherd 
zu kaufen geſucht 
Angebote u. E 13 
Geſchäftsſt. (*15771
 D 
2 guterh. Dam.=Räd 
gegen Kaſſe zum Pr. 
von 50—70 Mk. 
            An=
gebote unter E 137 
an die Geſchſt. (*15778
mmobilien
 Acker, für Sandgrube 
geeignet, zu pachten 
geſucht. Angebote 11. 
E 128 Gſchſt. (*15765
 Dame, 59 J., 
            kränk=
lich, will ihr größeres 
Anweſen gegen 
            Leib=
rente verkaufen. 
Angebote u. E 132 
an die 
            Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*1577=
 Wollen Sie ſich dieſe 
Gelegenheit entgehen 
laſſen? Das Haus 
Jaunusſtr. 31 
mit 4X5 Zimmer= 
Wohnungen ſoll zu 
allergünſtigſten 
            Be=
dingungen verkauft 
werden.M Rebhuhn, 
Saarbrücken, 
            Bahn=
hofſtr. 62. Zu ſprechen 
Montag, den 21., 
hier, Hotel 
            Darm=
ſtädter Hof. (7899a
 mit Gartenwirtſchaft, 
am Bahnhof 
            eines=
lebhaften Städtchens 
des Odenwaldes, 
wegen Sterbefall ſof. 
zu verkaufen und be= 
Ziehbar. Angebote u. 
E 127 Geſchſt. (*15761
 Zu kaufen geſucht: 
Otngelfe a. Eithannengäufee 
Villen 
FriedrichDingeldein& Co. 
Eliſabethenſtr. 5 (*15746) Telephon 3365
 Sadenlgeſchäfte au. Bruncen 
geg. mäß. monatl, An= u. Abzahlg, nach 
kurzer Wartefriſt zu vergeben. Ausk. 
Neuland=G. m. b. H., München, 
            Sonnen=
ſtr. 19. Rückporto beilegen. (II. Mch.8572
Geldverkehr
 2.300 G.=Mk. 
zu leihen geſ. Hohe 
Zinſen; gute 
            Sicher=
heit und Bürgſchaft 
Angeb. u. E 118 
an die Geſchſt (*1574
 Geldbeträge 
in jeder Höhe werden 
gut und ſicher 
            unter=
gebracht: Geldſucher 
wollen zwecks 
            Nach=
prüfung genaue 
            An=
gaben machen. Streng 
verſchwiegen. Ang. u. 
E 140 Geſchſt. (8917a
 Sypotheren Kapflar 
auf Wohn= u. Geſchäftshäuſer, auch 
an Induſtrie, zu günſt. Bedingungen 
bei ſofortiger Barauszahlung 
zu vergeben. 
Anfragen unter Beifügung von 
            Unter=
lagen ſind zu richten an 
Bankhaus Carl Kiefer & Co. 
(8902 
in Hanau.
 K 
Mk. 5 
von ſehr, gut beſchäftigter Maſchinenfabrik 
zur Erledigung größerer Aufträge gegen ſehr 
gute Verzinſung und Sicherheit geſucht. 
Angebote unter E 116 Geſchäftsſt. (*15742
 Sonntag 
goldnesArmband 
verloren. Abzugeb. 
gegen Belohnung 
Annaſtr. 23, I1. /*15719
 Verloren 
kl. goldne 
Vorſtecknadel 
Samstag) auf Weg 
Nied.=Ramſtädterſtr. 
Herdweg, 
            Roquette=
weg, Hobrechtſtr. 
            Ab=
zugeb. gegen Belohn 
Mathildenſtr. 55, III. 
(*15728)
 EiB 
Konſervatoren, 
=Maſchinen u 
            For=
men. =
            Zubereitungs=
artikel. (8541a 
Gebr. Hartmann, 
Darmſtadt. Tel. 1795. 
Geſchäftshaus für das 
Bäckerei=, 
            Konditorei=
u Gaſtſtättengewerbe
Nummer 165
Mittwoch, den 16. Juni 1926
jchael
Geite 11
EIHI
 URHEBER-RECHISSCHUTZ DURCH VERLAG OSKAR HEISTER WERDAU 
A. 
(Nachdruck verboten) 
Klaus bat Herrn Ottenſee, nach erfolgtem Kauf ihnen beiden 
das kleine Jagdhaus am Oſterwitzer Wald mit dem Garten ſofort 
zurückzuverkaufen. Der Farmer erklärte ſich damit einverſtanden 
und beſtimmte den Preis dafür ſelbſt mit dreitauſend Mark, ein 
Preis, der den Brüdern viel zu niedrig ſchien. Auch der weiteren 
Bedingung, das ganze Gut den Brüdern nach Ablauf von drei 
Jahren zurückzuverkaufen, und zwar für den gleichen Kaufpreis, 
ſtimmte er nach anfänglichem Zögern zu. 
So war es denn geſchehen, und die Brüder verabſchiedeten 
ſich nach etwa einer Stunde. Vierhunderttauſend Mark trug 
Klaus in einem Scheck, lautend auf die Deutſche Bank, in ſeiner 
Brieftaſche. 
Aber er hatte keine Freude an dem ſo günſtigen Ergebnis. 
Die Heimat war ihm verloren. 
Als Ottenſee ſich von dem Juſtizrat verabſchiedete, ſagte er 
langſam: „Ich härte ja den beiden Brüdern das Kapital, das ſie 
zur Auszahlung benötigen, auch leihen können. Ich glaube aber, 
ich tat ſo beſſer. Die beiden Jungen ſind Edelgewächſe, die ſich 
zu ſtattlichen Bäumen endwickeln werden. Seien Sie überzeugt, 
ich habe recht gehandelt. Die müſſen hinaus ins Leben. Wenn 
ſie einmal kommen ſollten, um ihr väterliches Erbe 
            zurückzukau=
fen, gern gebe ich’s ihnen wieder.” 
TV. 
Wütend war er, ehrlich wütend, der Herr Kommerzienrat 
Michael. Und zwar auf ſeinen Sprößling Erich, der ein 
            außer=
gewohnliches Talent beſaß, die Goldberge ſeines Vaters nicht in 
dem Himmel wachſen zu laſſen. 
Erich, ein eleganter Lebejüngling, mit hübſchen, aber 
            bedeu=
tugsloſen Geſichtszügen, ließ den Zornesausbruch ſeines alten 
Herm ruhig über ſich ergehen. Wie ein alter Römer ſaß er 
würdevoll und zuckte mit keiner Miene. 
Als ſich aber ſein alter Herr gar nicht zu beruhigen ſchien, 
zuckte er die Achſeln und ſagte gleichgültig: 
„Alſo bon, Papachen. Sprechen wir worgen noch einmal 
darüber. Keine gute Laune heute?” 
„Mongen noch viel weniger, mein Junge,” rief ihm der 
Vater erboſt nach. 
Erich lächelte nur. Er kannte ſeinen Vater. 
Er ſtieß mit dem alten Bürodiener zuſammen, der ihn 
unterwürſig und doch mit einer gewiſſen Vertraulichkeit grüßte. 
w
 „Laſſen Sie meinen alten Herrn jetzt in Ruhe, treuer Franz,” 
ulkte er den Alten an. „Es qualmt.” 
„Niſcht neies, Herr Michael. Will’n nur die Poſt rinjebn.” 
„Na denn — auf in den Kampf, Torero . ” rezitierte der 
Junior, ſchwang ſein dünnes Kavalierſtöckchen und verſchwand 
mit leicht wippenden Schritten durch die Drehtür. 
Franz kam nach wenigen Augenblicken wieder aus dem 
            Pri=
vatkontor zurück. 
„Heite qualnits märderlich!” bemerkte er bedeutungsvoll 
nach allen Seiten hin in ſeinem Sächſiſch=Berliner Dialekt, der 
entſetzlich klang. 
Der Kommerzienrat hatte eben die Poſt durchgeſehen. 
Bei einem kurzen Briefe überzog ſich ſein Geſicht zu einem 
            ver=
gnügten Grinſen. Er ſchlug ſich gurgelgunt auf die Schenkel. 
„Amt Lützow 13 697.‟ 
Raſch hatte er die Verbindung. 
„Hier Schtvertſchlag.” 
„Tag, Herr Kommerzienrat. Ich empfange da eben eine 
Nachricht meines Stiefbruders, daß die Frage des Gutsverkaufs 
ins entſcheidende Stadium gerückt wird. — Alſo, der Michaelshof 
wird verkauft. — Ja, natürlich, Sie dürfen ſicher damit rechnen. 
Wie? — Sie wollen gleich hinfahren? Ach, der entgeht Ihnen 
ja nicht. Nein! Nein! Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, daß 
Sie das Gut erhalten. — Nun, meinetwegen fahren Sie getroſt.” 
Befriedigt hing er den Hörer an und ſchrieb Werner, daß 
ihm morgen zwiſchen zwölf und zwei Uhr ſein Kommen 
            an=
genehm ſei. 
Am Abend fand Michgel jun, einen Scheck über 
            zwanzig=
tauſend Mark auf ſeinem Zimmer. Mit einer ſelbſwerſtändlichen 
Geſte ſteckte er das Hleine Batt Papier ein. 
Er kannte doch ſeinen Vater. 
Werner ſtellte ſich pünktlich um zwölf Uhr auf dem Büro 
ſeines Stiefbruders ein und wurde ſofort vorgelaſſen. 
Der Kommerzienrat begrüßte ihm mit übertriebener 
            Herz=
lichkeit. Werner war rein formell. 
„Unſere Sache iſt bald abgemacht.” 
Nur nicht ſo förmlich, Junge, ſchließlich ſind wir doch 
Brüder.” 
„Das haben wir jetzt geſpürt,” „bemerkte Werner trocken. 
„Alſo zur Sache! Ich bin etas kurz in der Zeit.” 
Langſam ſagte er, als wollte er jedes Wort auskoſten: „Der 
Michgelshof iſt verkauft.” 
Der Kommerzienrat zog eine Grimaſſe. Er hielt es für einen 
ſchlechten Scherz. Dann ſagte er ärgerlich: 
„Mach’ nicht ſolch dumme Witze!” 
„Der Michaelshof iſt verkauft!” wiederholte Werner mit 
hartem Geſicht, in dem die Augen vor Haß brannten. 
Da merkte der Komerzienrat, daß es Werner ernſt war, 
und die Zornader ſchwoll.
 „Ich verkaufe dem Hof, ich, als Aelteſter der Brüder. Das iſt 
ja eine verfluchte Wirtſchaft! Der Verkauf wird ſofort rückgängig 
gemacht!” brüllte der Erregte den Bruder an. 
Doch Werner blieb ruhig. Nur Hohn lag in ſeiner Stümme, 
als er fortfuhr: „Wir werden dir eins pſeifen, lieber Bruder.” 
„Das wirſt du ſehen! Du! — Ihr beiden verſchleudert 
das Gut.” 
„Beruhige dich, großer Geſchäftsmann vor dem Herrn. Wir 
ſind dieswal doch noch ewwas tüchtiger geweſen als du. 
            Vier=
hundertauſend Mark hat ein Liebhaber für das Gut bezahlt. Hier 
iſt ein Scheck über achtzigtauſend Mark. Gib mir eine Quittung!” 
Der Bürodiener fuhr erſchrocken von der Tür zurück. Um 
Himmels willen, wie brüllt der Alte. 
„Ich denke nicht daran! Ich denke wicht daran!“ 
Werner blieb ruhig. 
„Hier iſt der Scheck! — Du wirſt als vorſichtiger 
            Geſchäfts=
mann gewiß von deinem letzten Brief an Klaus eine Kopie 
            be=
halten haben. Es koſtet dich geringe Mühe, bitte, ſieh nach!" 
Andreas wurde blaß. Zum Donnerwetter! Er entſann ſich, 
daß er in gönnerhaftem Tone in ſeinem Brief geſchrieben hatte: 
Wenn du natürlich einen höheren Preis als 
            dreihundertfünfzig=
tauſend Mark für das Gut erzielen kannſt, dann ſteht dir 
            natür=
lich frei, den Verkauf ſelbſt durchzuführen. 
Das fiel ihm ein, und ein heißer Schrecken packte ihn. Er 
zwang ſich zu einem liebenswürdigen Geſicht. 
„Der Verkauf muß aber rückgängig gemacht werden, Werner. 
Ihr habt ja keine Ahnung= was davon für mich abhängt.” 
„Das kann uns herzlich Wurſt ſein, lieber Bruder, mit 
Reſpekt zu ſagen.” 
„Ich muß den Hof haben! Ich muß, Werner! Ich wende 
auuch viehundert Mille an.” 
Da ſtand Werner auf. Das Blut ſtieg ihm in den Kopf. Seine 
Stimme war vor Wut und Empörung heiſer. 
„Nun iſt’s genug, Herr Kommerzienrat. Das zerſchneidet 
das Tiſchtuch zwiſechn uns beiden. So belieben Sie mit uns 
Schindluder zu treiben, hoher Herr. Erſtichen Sie in Ihrem 
            gott=
verfluchten Geld, das den Bruder heinnatlos gemacht hat. 
Glauben Sie, wir hätten Ihnen den Hof gelaſſen oder Ihren 
ſauberen Genoſſen? Lieber angeſteckt hätt” ich ihn mit eigner 
Hand. Dem ärgſten Gauner hätte ich ihn lieber geſchenkt als 
Ihnen verkauft.” 
Dem ungeſtümen Zorn der wilden Jugend war der 
            Kommer=
zienrat nicht gewachſen. Mehrmals ſetzte er an, ihn zu 
            unter=
brechen, aber der Junge zwang ihn nieder. 
„Wollen Sie mir eine Quittung gebem?” ſchrie er den 
Bruder an. 
„Nein!” brüllte der Kommerzienrat zurück. 
„Gut, dann holen Sie ſich das Geld bei mir ab. Den Fluch 
des Bruders, den Sie um die Heimat gebracht haben, laſſe 
ich hier.” 
(Fortſetzung folgt.)
 LalddkertsAutoaug 
fährt am Samstag, den 19. Juni 
d8. Js. und Dienstag, den 29. Juni 
ds. Js. nach 
Frankfurt a. Main 
und können Güter aller Art mit dorthin 
und zurückgenommen werden. (8922 
Te 
Möbelpolituren Ludwigshöhſtr. 1. (B4966
 Auto=Lieferwagen, Möbel 
werden durch Spritzverfahren ſchnell 
dauerhaft u. preiswert nen lackiert 
Ph. Schellhaas 
Fernruf 1175 
Markt 7 (*15730) Kirſchen=Allee 89
 Wander=Ruckſäcke, Gamaſchen 
Windjacken, Hemden, Stutzen 
Sporthaus L. Adelmann 
Rheinſtraße 12½. 
(5557=
 —OOOEN! 
Wir verkaufen unſere erſtklaſſigen A 
Viktoria-g 
und Brentano-Fahrräder 
zu den allergünſtigſten 
            Zahlungs=
bedingungen und billigen Preiſen 
Rieſen=Auswahl (8821a 
Fahrradhaus B.Orio Karlſtr. 44 
Dcm 00c e0m 
Aa. 
Teppiche und Polſtermobel 
Entſtaubung mittels Vacunm, Klopfen in u. 
außer Haus wird prompt u. bill. ausgeführt. 
Elektr. Entſtaubungsapparate, leihweiſe, 
einſchl. Bedienung, pro Stunde ℳ 2.— 
Telephon 461 Ibel & Lotz Eliſabethenſt. 31 
(3583a) 
Bilderleiſten 
zu en gros=Preiſen, auch im Verſchnit 
(227a 
J. König 
Darmſtadt — Eliſabethenſtraße 30 
p Vergleichen Sie meine Preiſe 
Radfährer Bei Lieferung prima Ware 
Herrenräder RM 80.—, kompl. mitFreilauf, 
Rücktrittbremſe u. Bereif., 1 Jahr Garantie 
Damenräder RM 87.50, kompl mitFreilauf 
Rücktrittbremſe u. Bereif., 1 Jahr Garantie 
Laufdecken RM. 3.50, 3.95. Luftſchläuche 
RM. 1.50, 1.75. Fußluftpumpen 95 Pfg. 
ſchlauchloſe Pumpen 75 Pfg. Sättel, gelb, 
vernick. Federn, RM. 4.95. Ketten RM. 1.65. 
Lenkſtangen RM. 3.50. Alle anderen 
            Erſatz=
teile zu bekannt billigſten Preiſen. Neparaturei 
aller Art werden billigſt ausgeführt. (8683fsm 
Fahrradhaus Petri. Aeichſtr. 34
 Ehrliche, ſaub. Frat 
ſucht Laufſtelle. Näh 
Kranichſteinerſtr. 42 
15749 
1. Stock.
 Alleinmädcher 
aus guter Familie 
24 Jahre alt, dasperf. 
kochen kann, ſucht per 
1. Juli Stellung. 
            Zu=
ſchriften mit 
            Lohn=
angabe erbitte unte 
E143 an die Geſchſt. 
(15802)
 Haustochter! 
Geb. jung. Mädchen, 
mit gut. Kenntniſſen 
im Haushalt, ſucht 
Aufnahme in netter 
geſell. Familie mit 
vollſt. Familien=
            An=
ſchluß. Dienſtmädch 
und Taſchengeld 
            er=
wünſcht. Angeb. u. 
E 126 Gſchſt. (*15764
 Frl., tücht. im 
            Haus=
halt, ſucht Stellg. bei 
älterem Ehepaar, od 
alleinſt. Herrn hier 
od. ausw Angeb. u 
E 123 Geſchſt. (*15758
 Es geht um die Gesundheit Ihrer Haut. 
Wählen Sie vertrauensvoll die Seife, die 
alle Bedingungen erfüllt: 
7 
Drafdd!
Z
 Lavendelseife „Schneewittchen” Stück 80 gr schwer 45 Pfg., 
Lavendelseife „Gold” (Spez.-Parf.) Stück 80 gr schwer 60 Pfg.
 150 gr schwer 15 Pfg. 
150 gr schwer 100 Pfg.
TV 6166
 Ehrlich,, ſaub. (*15759 
Mädchen 
ucht tagsüber Stelle 
im Haushalt. 
            An=
geb. unt. E 122 an 
die Geſchäftsſt. ds. Bl.
 Stellen ſuchen: 
            Herr=
ſchaftsköch., Stützen, 
die kochen können, 
Haushält., Kinderfrl., 
Alleinmädchen, die 
kochen könn,, mehrere 
junge Landmädchen; 
für Hotels, Zimmer= 
und Küchenmädchen, 
Beiköchin., 
            Büfetts=
u. Servierfrl. f. hier 
u= auswärts. Minna 
Dingeldein, 
            gewerbs=
mäßig. Stell enbüro, 
Eliſabethenſtr. 5. 
Teleph. 3365. (*15793
 Ehrl., 
flets. Mädchen 
in Hausarb. bewand., 
ſ. Laufſtelle. (*15779 
Inſelſtr. 30, I. rechts.
 perf. On= 
Friſeuſe, duleurin, 
nimmt noch Friſier= 
Abonnemeuts an. 
Ang. unt. E 141 an 
die Geſchſt. (*15788md
 Ehrl., braves Mädchen 
v Lande, nicht mehr 
ſchulpflichtig, ſucht 
Stellung in gutem 
Hauſe bis 1. Juli. 
Angeb. unt. E 139 an 
die Geſchſt. (*15790
Männlich
 
            Abge=
bauter Beamter 
ſucht Stellung als 
Kassier 
auch wochen= od. 
            tage=
weiſe. (8 812g 
Angebote u. E 36 
an die Geſchäftsſt.
 Junger Mann 
Anf. 20, ſucht Stell 
als Chauffeur auf 
Perſonen= od. 
            Liefer=
wagen. Führerſchein 
1 und IIIa. Angeb 
unter E 125 an die 
Geſchäftsſt. (*1576
 Suiche für meinen 
Sohn Stelle als 
Bolontär. 
Derſelbe iſt 18 J. 
gelernter Kaufmann 
u. beſuchte 9 J. die 
Mittelſch. Gef. Ang. u. 
E131 Gſchſt. (*1577
 ASfene Stellen 
Weiblich
 Mädchen, w. ſch. 
            ge=
dient, geſ. 
            Schloß=
gartenſtr. 69. (*15757
 11 
1
 5T DER 
ZünppUNkr 
FüRDEN 
1 
MoDERNEN 
KAUFMANN! 
BESUCHE ER DIE
 Maussrrttuns 
W Fuß 
NEUZEITLICHE BURO-ORGANISATION-REKLAME 
UND PRESSE.
 Ausstellungshallen am Gewerbehalleplatz 
Täglich Führungen • Vorträge • Veranstaltungen • Fest-Restaurant
 Einnge Marchen 
die verſiehen, Gold auf Celloloid=Spangen 
aufzulegen und zu Gravieren, bei hohen 
Lohn in Dauerſtellung geſucht. 
Abgabe der Adreſſe unter E 133 an die Ge 
(*1578‟ 
ſchäftsſtelle.
 Gebildete,intelligente 
perfekte 
2 
Stenotypiſtin 
zunächſt ſtunden= u. 
tageweiſe ſür ſofort 
geſucht. Angebote u. 
E 129 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle. (B8907 
J 
Tüchtiges Mädchen, 
das ſelbſtänd, kochen 
kann, nach Benshein 
geſ. Näh. Getroſt, 
Rheinſtr. 5, II. (*15745
 Fleiß,, ehrl., williges 
Mädchen von 18-2 
Jahren, welches 
            rad=
fahren kann, tagsüb 
geſ. Friedrich Ewald 
Eliſabethenſtraße 46. 
(*15772)
 Perfektes, ſelbſtänd. 
Mädchen 
für meinen Haushalt 
(8895md 
geſucht. 
J. Nohl 
Wilhelminenſtr. 10. 
Aelt., zuverläſſiges 
Mädchen 
in Küche u. Haus erf., 
von ält. Ehepaar zum 
1. Juli geſ., ebenfalls 
Lauffrau 1—2 Std. 
Heinrichſtr. 158, II. 
15620) 
 Lauffrau 
zuverläſſig u. pünkt 
lich, für einige Tag 
in der Woche 
            vor=
mittags geſ. Ang. 
E 124 an die Ge 
ſchäftsſtelle. (*15752
 Tüchtig., zuverläſſig. 
Alleinmädchen 
das ſelbſtänd, kochen 
kann und ſehr gute 
Zeugniſſe beſitzt, in 
Herrſchaftshaus (
            er=
wachſene Perſonen) 
bei hohem Lohn pei 
1. Juli geſ. (*15750 
Frau Wolff, 
Wilhelminenſtraße 26.
Männlich
 15 Mk. täglich 
und mehr verdienen 
Damen und Herren 
als Nebenverd. Näh 
Hornberger, Darmst 
Frankfurterſtr. 40. 
(*15787mfg) 
—
 Jägl. bis 10 Mk. 
zu verdien. Näh. im 
Proſpekt mit 
            Garan=
tieſchein. Viele Dank 
ſchreiben! Joh. H. 
Schulz, Adreſſenverlag, 
Köln 971. (8913
Verkäufe
 Speiſezimmer 
Tiſch, Stühle und 3 
Rohrſeſſel, alles noch 
ueu, umſtändeh. bill. 
zu verkaufen durch 
L. Rothermel (*1572
 ſolide Schreiner=Arb., 
nat.-I., Büfett 130cm 
Anrichte 115 cm, ge= Motorrad 
wölbt mit Kacheln, 
Tiſch 110 cm, alles m. 
Linol., 2 Stühle, nur 
220 Mk. (*15799mdt 
Möbel=Bertrieb 
Nob. Heerwagen 
Gr. Ochſengaſſe 10.
 Zurückgeſetzt. 
            Damen=
u. Herrenfahrrad bill. 
zu verk. (*1566limd 
Landwehrſtr. 45, pt.
 Greiner’s 
Antisepton 
unübertroffen 
für Kopf und Haar. 
Mehrfach prämiiert. 
mit gold. Medaillen
 Beſonders preiswert. 
Angebot! 
Naturlaſierte 
Küche 
wunderſchönes 
            Mo=
dell, beſtehend aus: 
1Büfett, 1 Anrichte 
1 Tiſch, 2 Stühlen 
(mit Linoleum), für Schaut, Heidelberger 
nur 
Mk. 230.— 
Ludwig Müller 
Karlſtr. 47—49. (21580.
 Guterhalt. Sockel= 
Liwau billig zu ver 
auf. Gräfe, 
            Päda=
gogſtraße 6. (:1577
 Faſt neue Schneider= 
Nähmaſchine 
wegen Aufgabe des 
Geſchäfts billig zu 
verkauf. Zu erfrag. 
in d. Geſchſt. (15734
 wegen Platzmangel 
billig abzug. (*15777 
Müller, Rheinſtr. 6.
 UnſereKolonten 
neues Werk, zu verk 
Auch geg. Ratenzahl 
Zuerfr. Gſchſt. (*15721
 Ein Leiterwagen z. verl 
Horneff, 
            Heinheimer=
ſtraße 75, pt. (8915
 Badeofen 
und Wanne nebſt 2 
Lampen (elektr. oder 
Gas) Platzmangels 
wegen zu verkaufen 
Annaſtr. 6, p. (*15713
Preis zu verk. (8317=
Barkhausſtr. 15, par Zündapp=
Motorrad, 4 PS., faſt
Lauteſchlägerſtr. 8. neu, ſehr billig ab=
zugeben. (8919mf.
Küche Muner & obe
Rheinſtr. 39. wie neu, tadellos,
2½ PS., 4 Takt.=M
umſth. ſtatt 850 nu
500 Mk. Näh. Geſchſt
(215754) Mokorrad
mit Seitenwagen zu
verkauf. Frankfurter=
(*15800
ſtraße 5. kanr
Motorrad ein.
geſtellt werd. (*1573
Butenbergſtr. 31, II. II. 8. U.- Motorrat
3 PS., Mk. 550.—
ſtraße 65. (*15789md Motorrad
ſehrguterh., m. Kickſt.,
2 Gänge, Leerlauf u.
Handkuppel., für 250
Mark z. verk. Daſelbſ
1 Cambra=Leicht= Mo=
torrad, wie neu, 170
Mark. Wenckſtr. 48.
Anzuſ. 11-1 u. nachm.
5-7 Uhr.
(6922 Wanderer-
Wagen
5/20, mit Vierrad=
bremſe, neu, um=
ſtändehalb, z. halben
Preis zu verk. An=
geb. u. E 145 an d.
Geſchäftsſt. (*15804 Gut erh. Kinderwag.
(Brennabor) preisw.
zu verk. Heidenreich=
ſtr. 17, II. (*15384sm Kinderwagen
(Brennabor) preisw.
zu verk. Fink, Bleich=
ſtraße 46, Hth. (7 5712 1 Kinderwag., 1 Cut
u. Weſte (mittl. Fig.)
zu verkaufen (*15720
Gutenbergſtr. 38, III. Sermarkt
 Zu haben bei 
Herm. Franch 
Friſeur (146: 
Mathildenplatz 19 
Hauptniederlage 
(Fabriklager). 
Wiederverkäufer erh 
Varezu Fabrikpreiſen
 „D‟=Rad 250.— Mk 
fahrbereit, guterhalt., 
„Mars”, faſt neu, 
„Neander” 
pottbillig abzugeben 
Ripper 
Heinheimerſtraße 13. 
(*15781)
 Achtung 
Blumenliebhaber! 
Hornſpäne, beſter 
Blumendünger, 
            er=
halt. Sie Karlſtr. 531 
(*1553 
Laden.
 Für die Reiſe= 
Koffer 
in allen 
Ausführungen 
ſowie ſämtliche 
Lederwaren 
nur erſiklaſſige 
Qualitäten 
zu konkurrenzloſen 
Preiſen 
Fritz Arnold 
Schuchardſtraße 14 g 
Amt
 Duniner 
echt Eiche, m. weiß. 
Marmor u. 
            Kriſtall=
facettſpiegel, 490 ℳ. 
Möbelhaus 
L. Menger 
Bleichſtr. 17. (8435a
 Damen= und Herren= 
Fahrräder 
auf Teilzahlg. 
            Spe=
zialität: Anerkannt 
gute Halbrenner und 
Bahnrenner. 
Fahrradhaus Geider 
Landwehrſtr. 45. 
Qualitätsware! 
Große Auswahl! 
(*15660im)
 Linoleum 
Ia. Oualität, infolge 
Umdispoſition frei, 
ca. 200 qm., preiswert 
abzugeben. Anfragen 
u. E 117 an d. Geſchſt. 
(15751)
 Klavierſtimmen 
ſofort (6763a 
Arnold=Sohn 
Eliſabethenſtr. 28. 
— Tel. 2457 u. 975. —
 Jung. Hundch. z. 
            ver=
ſchenk. Näh. Geſchſt. 
15741)
 Beswehen 
unser reichhaltiges 
Sée 
Lagen
 Einzel-Betten 
„ Kleiderschränke 
„ Waschkommoden 
„ Nachtschränkchen 
„ Matratzen 
Günstige Preise! 
Langfristige Teilzahlung 
bis zu 18 Monaten 
und darüber (B.8908
 HAaraagg aad 
Gemeinnützige Möbelversorgung 
G. m. b. H. 
Darmstadt Heidelbergerstr. 129
Palast-Lichtspiele
 Ab heute das grosse Programm 
18 Akte 18
 DIE FRAUMIT DEM 
SCHLECHTEN RUE 
Grosser Roman-Film in 6 Akten 
mit Lionel Barrymore und 
Alexandra Sorina
 Aus dem Leben spanischer Stierkämpfer 
6 Akte mit Rudolr Valentino
 Lustige Begebenheit aus dem heiteren Wien 
6 Akte mit Harry Liedke n. Lilian Harvey
 Neueste Wochenschau 8896 
Anfang 3/, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.
Ab heute große Lustspiel-Woche!
Der bestgelungene neneste Pat- u. Patachon-Film:
Pat und Patachon
 Dieser Film bietet ein wahres Feuerwerk 
von drastischem Humor. 
6 Akte 6
Buster Reaton ist
nicht kotzukriegen
 Lustspiel in 2 Akten 
Die neueste Wochen- und 
Modenschau 
(*15796 
Jugendliche haben Zutritt!
4nfaug 31. Uhr. letzte 4bendrortührung 8 Uhr
NORDBEUTSCHER LLOID
 DARMSTADT 
See-Reisen-Büro seit 1873 
Vermittlung nach allen Weltteilen 
See- und Vergnügungsreisen 
Nur Frankfurterstr. 12/14 — Tel= 
Auskunft in allen einschlägigen Fragen.
Geife 12
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Nummer 165
Nux noch wenige lage ist deutscher Sekt steuertzel
 Bestellen Sie daher noch heute! 
Die neue Sekt-Steuer wird am 1. Juli ds. Is. in Kraft treten. — 
Bis 50 Flaschen in jedem Haushalte werden nicht nachversteuert. 
Bezug durch den Wein- und Feinkosthandel.
 Bachem & Cie., Hochheim a. M. + Bernard-Massard, Trier=Burgeff 8 Co., Hochheim a. M. - E.dF. Cantor, Mainz + Deinhard & Co., Coblen 
Feist-Sektkellerei, Frankturt a. M.v Henkell & Co., Biebrich-Wiesbaden- Gebrüder Hochl, Geisenheim / G. C. Keßler & Co., Eßlingen a. N. - Kloß 2 Foersten 
Freyburg a. U.- Friedrich Kroté, Coblenz- Chr. Ad‟ Kupferberg 8 Co, Mainz r Langenbach 8 Söhne, Worms - St. Martin-Sektkellerei Trierr Metheus Müller 
Eltville• Mumm & Co., Frankfurt a. M. „Schloß Saarfels” A.-G., Trier • „Schultz-Grünladl”, Rüdesheim a. Rh. „Söhnlein-Rheingold”, Schierstein a. R1 
Jos. Stöck Söhne, Kreuznach-Moselscktkellerei Oto Treis, Merl a. M.- Sekt Schloß Vauz, Eltville, im Verband Deutscher Scktkellereien E. V., Wiesbaden
 Freie Lit. 
Künſtl. Geſellſchaft 
8. Vereinsabend 
Samstag, 19. Juni, 
8 Uhr (8923 
im Kleinen 
            Haus=
des Landestheaters. 
Heitere Länzel 
von 
Manda von Kreibig. 
Karten zu 1—5 Mk. 
an der Tageskaſſe des 
Kleinen Hauſes. Die 
Mitglieder „werden 
gebeten,
            ihreEintritts=
karten an der 
            Tages=
kaſſe des Kleinen 
Hauſes bis ſpäteſtens 
Freitag, vormittags 
12 Uhr, gegen 
            Vor=
zeigen der 
            Mitglieds=
karte unentgeltlich in 
Empfang zu nehmen.
 Biano 
neu, ſchwarz poliert, 
zreuzſait., 5 J. Gar, 
980 Mark. Suu1a 
Muſißhaus Bund 
Schuchardſtr. 9.
 Derſonen=, 
Loſfe ud 
Liefer=Autos 
äußerſt billig ab zug 
Fr. Gütting 
Tel. 3014. (7281a
 Alavierſtimmen 
ſofort (7490 
Arnold=Sohn 
Tel.: 2457 u. 275
 Trotz steigen der Leinoelpreise 
gebe ich bis einſchl. 25. ds. Mts, ab: 
Streichfertige Selfarbe gelb, rot, braun . . . per 1 Pfd. 0 45 
Streichfertige Delfarbe grau, hell u. dunkel . . per 1 Pfd. 0.55 
Streichfertige Helfarbe grün, hell u. dunkel . per 1 Pfd. 0.60 
Alle anderen Farben ſie nach Art) äußerſt günſtig. 
Fußboden Oel goldgelb, dickflüſſig . . . . . . . . ½ Liter 0.25 
Fußboden=Wachs=Sel gelb u. rötlich ſinkl. Kanne). 1 Kilo 0.85 
Gar, reine Wachsbeize gelb, rot und braun . . . ½ Kilo 0.85 
Fußboden=Lackfarbe (einſchl. Doſeſ verſch. Farben . 1 Kilo 1.35 
Nach Ablauf der oben angegebenen Zeit werden derart 
billige Preiſe nicht mehr in Frage kommen, dieſelben 
            liegentel=
weiſe weit unter den Vorkriegspreiſen. Trotz der billigen Preiſe 
handelt es ſich nur um reine Waren. 
(e1578 
Farbenhaus G. Krauth, Darmstadt, Eſchollbrückerſiraße 3.
 Käfcädf 
zu billigen Preiſen 
bei geringer 
            Anzah=
lung u. monatlichen 
2/Natenzahlg. (8728e 
Möbelfabrir. 
Karl Klenk 
Nachf. paul Lambech 
Darmſtadt 
Landwehrſtraße 31.
 Saalbau=Garten. 
Am 17. Juni, abends 8 Uhr 
1. Donnerstagskonzert. 
des Städtiſchen Orcheſters (Ceitung: H. Hauske) 
Eintritt 50 Pfg. Zehnerkarten (3.— M.) gültig (St. 8920
 Union-Theater 
BERNHARD GOETZKE 
der bedeutendste Intriganten-
            Dar-
steller des deutschen Films in dem gewaltig 
packenden Filmwerk:
Der Bergadler
7 überaus spannende Akte
Re
 V 
r Schulſtr. 12 
G. Kanzler Teleph 2215 87404
 „Er‟ Harold Lloyd 
Ausgerechnet Wolkenkratzer 
Sensations-Komödie in 7 Akten 
„Putti”, das Riesenbaby 
Eine Groteske von dicken und dünnen 
Mädchen, 2 Akte 
(5 794 
Urlee Mn Mitet 
Anfang 3½/, Uhr. Letzte Abendvorstellung8 Uhr
 Landestheater 2heaterzettel für Mittwoch, 16. Juni 
(Ohne Gewähr) 
Mittwoch, 16. Juni
 SiÖte friſch gehackte 
Kalbskoteletts 
per Stück A0. 
kaufen Sie bei 
8903
 
            Tele=
phon 
1910
M
 ſehrgutech 
Klavier zu verkauf. 
Nieder=Ramſtadt 
Villenkolonie 
            Traut=
heim Nr. 30, (e1hizgl
 
            Hügel=
ſtraße 
29
 u. Herren= 
Damen= rad. 
wie ueu, billig zu 
verk., evtl. Teilzahlg. 
Karlſtr. 14, Lad. ſ.,867a
 Neudeutſchtand Jarmſtadt. 
Der Lichtbildervortrag des Herrn 
Studienrat Dr. Gottron über unſere 
Romkahrt ſindet Donnerstag, den 
17. Juni, abends 8 Uhr, in der Auls 
des Gymnaſiums ſtatt, nicht in der 
Hochſchule. — Kartin zu 50 Pfg. und 
1 Mk. an der Kaſſe. 
(usn7o
 (Einkoch= 
Apparate. 
            Frucht=
preſſen, Eismaſchinen, 
Spirituskocher, 
            Flie=
genſchränke empf, in 
gr. Ausw, ſehr billig 
E. Erämer 
Ludwigſtr. 7. (8602a
 Billige 
Drahtgeſtelle
 30 cm Dchm. ℳK 0.95 
40 
N140 
50 
K 180 
zo 
K 240 
70 
K 330 
liefert. 
in allen Formen 
R. Gedeck 
Elektr. Anlagen 
Karlſtr. 1. 68893a
 I. Reise 
ausverkauft!
im Juli und August 1926
 M Sen elele Doppelshraudes. 
Salondampfer „LfT20M‟ 
Unterbringung nur in 1-bis 3-bettigen 
Kabinen / Vorzügliche Verpflegung
 und Bedienung / Landausflüge nach 
den schönsten Punkten Norwegens 
Verlangen Sie kostenlose Auskunft und 
Illastrierte Prospekte durch ansere Vertretungen 
Norobrurseueg 1010 BBErEn 
in Darmstadt: Anton Fischer, Frankfurterstr. 12/14 
Lloydreisebüro, 
            Landwirt-
schaftsbank A.-G., Rheinstrasse 17 
in Dieburg: Ernst Reh 
In Groß-Umstadt: 1. Rapp 
in Michelstadt: Karl Bauer I.Bln. 8898
 Großes Haus. 
B 24 
W Das Schiedsgericht 
Komödie von 
Menander 
Hierauf: 
Veroneſer 
Shakeſpeare 
Anfang 7 Uhr 
Ende gegen 10 Uhr 
Kleines Haus 
Film: (8925 
Südtirol 
die Grenzwacht 
deutſcher Kultur. 
preiſe: 0 70, 1.—, 
1.50 und 2.—Mk. 
Billige 
Regenſchirme 
folid). 
Schillerpl. 3, i 
            Uhren=
haus. Kein Laden 
Reparaturwerkſt. 
            Miet-
frei. (67659 
(6 
Arnold & Sohn 
Eliſabethenſtr. 28 
Lastauto- 
Transporte 
ſtraße 10. (8894a1 
Telephon 3014.
 „Das Schiedsgericht” 
Perſonen: 
Chariſios, junger Athener. Hans Schalla 
Bamphile, deſſen Frau , Beſſie Hoffart 
Smikrines, Vater der 
Pamphile.. 
K. Weſtermann 
. 
Chaireſtratos, Freund des 
Chariſios 
Hans Baumann 
Die beiden Simmias, Freund des 
Chariſtos 
.. . . . Hans Schultze 
Abrotonon, Harfenſpielerin. Ilſe Lahn 
Luſtſpiel von Oneſimos, Sklave des 
Chariſios ..." 
Robert Klupp 
Sophrone. Amme der 
Pamphile 
Marg. Carlſen 
preiſe: 1—10 Mk. Shriskos, Köhler, Sklave 
des Chaireſtratos. 
Hugo Keßler 
Daos. Hirte. 
Mas Nemetz 
Ein Koch 
. . Paul Maletzki 
Das Weib des Shriskos. Ein 
            Markt=
burſche. Ein Säugling. 
„Die beiden Veroneſer” 
Anfang 8 Uhr. Der Herzog von Mailand. Max Nemetz 
Valentin! zwei junge . . Hans Baumann 
Proteus / Veroneſer . . Hans Schalle 
Antonto, VaterdesProteus. H. Baumeiſter 
Thurio, Nebenbuhler des 
Valentin ..". 
. . . Paul Maletzki 
Eglamour . . . . . . . . W Mahenknecht 
(1452 Flink, Dienerdes Valentin Walter Bluhm 
Fohanna Techel Lanz, Diener des Proteus Hugo geßler. 
Luceitg, Kammermädchen 
der Fulia 
Jeſſie Vihrog 
Panthino. Diener des 
Anthonio 
Friedrich Kinzler 
Ein Wirt 
Hans Ausfelder 
Erſter Räuber. 
„Hans Schultze 
Richard Jürgas 
Zweiter Räuber. 
Walter Sch rff 
Britter Räuber 
Piands Julia,eineedleVeroneſerin. Beſſie Hoffart 
Silvia,des Herzogs Töchter. Ilſe Lahn 
HansWenzelberg 
Ein Diener .
Darmſtadt.
 Plattdütſche Vereenigung 
„Holt t0 79
 Berſammlung jeden 1. d 3. Freitag im 
Gütting, Schuchard= Monat, abends 8 Uhr, bei Chriſt, 
            Grafen=
ſtraße, Weißer Saal. 
Gäſte Willkommen.
(15715