Darmstädter Tagblatt 1926


16. Juni 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landesbauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 165
Mittwoch, den 16. Juni 1926.
189. Jahrgang

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Nabait weg. Bankonto: Deuiſche Bank und Darm=
ſädter
8 Natſoralbant.

Nücktritt des Geſamtkabinetts Briand.

Frankreichs Finanzſchwierigkeiten.
Rücktritt des Finanzminiſters Péret hierauf
Oemiſſion der Regierung Briand.
* Paris, 15. Juni.
ſtändigenkomitee empfangen, das ihm über den Stand
ſeiner Arbeiten berichtete. Das Komitee teilte dem Miniſter mit,
baß es ihm trotz größter Beſchleunigung kaum möglich ſein werde,
der Regierung vor den erſten Tagen des Juli einen vollſtändigen
Plan vorzulegen. Auf dieſe Nachricht hin hat ſich der Kammer=
mittag
befaßte ſich in Fortſetzung der Regierungsmaßnahmen zur
Stützung des Frauken der Miniſterrat in 3½oſtündiger Sitzung in
der Hauptſache mit dem Frankenſturz. Nach dem Miniſter=
rat
hat Finanzminiſter Péret ſeine Demiſſion
eingereicht mit der Begründung, daß er angeſichts der Hauſſe
der ausländiſchen Deviſen und des Ausbleibens der tatkräftigen
Unterſtützung, auf die die Regierung gerechnet hat, ſeinen Poſten
riicht mehr wirkſam ausfüllen könne. Einerſeits erklärte er es
für notwendig, eine parlamentariſche und politiſche Umbildung
entſprechend den Wünſchen der öffentlichen Meinung möglich zu
machen, da die Oeffentlichkeit angeſichts der gemeinſamen Gefahr
eine gemeinſame. Anſtrengung fordere. Aus dieſen Gründen
trete er zurück. Briand hoffte, innerhalb 48 Stunden für
Péret einen Erſatz gefunden zu haben, muß aber die Ergebnis=
loſigkeit
ſeiner Bemühungen eingeſehen haben: denn in dem Kabi=
nettsrat
, der um 6 Uhr abends zuſammentrat und nahezu eine
Stunde dauerte, kam Briand zu dem Entſchluß, mit
dem Geſamtkabinett zurückzutreten. In dem nach
Schluß der Sitzung veröffentlichten offiziellen Communigus heißt
es, die Miniſter ſeien nach Prüfung der Lage zu der Ueber=
zeugung
gelangt, daß der einfache Austauſch des
Finanzminiſters unmöglich ſei und unter den ge=
gebenen
Umſtänden dasgeſamte Kabinett demiſ=
denten
der Republik überlaſſen, die Ereigniſſe
des Tages und die Lage in geeigneter Weiſe zu
interpretieren. Sämtliche Miniſter überbrachten, dem
Präſidenten der Republik ihren Rücktritt.
* Der Gedanke an eine Erweiterung des Kabinetts nach
rechts und womöglich links, an eine heilige Union nach bel=
giſchem
Muſter, wollte nicht einſchlafen. Es gelang Briand ſchon
zweimal, die in dieſer Beziehung angekündigte Interpellation
Franklin Bouillons hinauszuſchieben. Inzwiſchen hat Peret
demiſſioniert, und die Regierung hat ſich ſeine Argumente zu
eigen gemacht und iſt gleichfalls zurückgetreten.
Bleibt das Problem der Union nationale weiter aktuell,
das iſt jetzt die Frage. Briand hat ſich vor der Demiſſion über
dieſe Frage bereits ſehr offen geäußert, indem er betonte, daß demiſſion des Kabinetts und die Bildung eines
er in der Theorie wohl Anhänger einer ſolchen Koalition ſei, in
der Praxis aber nicht an ihre Möglichkeit glaube. Die Sozialiſten vermeidlich, ohne ſich jedoch allzugroße Fortſchritte hinſichtlich
wollen überhaupt an keiner Regierung teilnehmen und werden
ſchwerlich von ihrem Entſchluß abzubringen ſein. Man weiß,
daß die Regierung des Linkskartells daran geſcheitert iſt, daß
ſeine vier Parteien ſich nicht miteinander vertragen konnten. Es
gehört alſo viel Optimismus dazu, meint man vielfach, anzu= Der Sturz des franzöſiſchen Franken. / Briand
nehmen, daß ſich eine Plattform finden ließe, auf der man alle
Parteien die extreme Rechte und die Kommuniſten ſelbſtver=
ſtändlich
ausgenommen vereinigen könnte. Die jetzige Regie=
rung
hätte, wie Briand ſagte, alle Probleme löſen können, wenn
man ſie nur in Ruhe gelaſſen hätte.
Die Anhänger der Union nationale machen geltend, daß
ein viel energiſcheres Regieren möglich geweſen wäre, wenn die
jeder unangenehmen Maßnahme vor ihren Wählern hätten zit=
tern
müſſen. Gerade dieſe Ueberlegung war es, welche Franklin Miniſterium anbetrifft, ſo iſt es ſehr zu wünſchen,
Bouillon in ſeiner Aktion geleitet haben mochte. Denn ſeine
Partei die Radikale ſpielte eine ſehr undankbare Rolle,
um die Regierung zu retten, den Radikalſozialiſten fortwährend
Konzeſſionen machte. Die Radikalen hatten bei dieſer Sachlage
nicht den großen Einfluß auf die Regierungsgeſchäfte, den ſie
verdient hätten, eben weil auf die anderen ſtets unſicheren Par=
teien
Rückſicht zu nehmen war. Dabei büßte ſie ihre Volkstümlichkeit
bei ihren Wählern dadurch gänzlich ein, daß ſie alles, was unan=
genehm
war, votierten. Bei dieſer Lage iſt es nicht zu ber= die Herbeiführung einer Francbaiſſe abſieht. Man macht das nur
wundern, daß die Teilung der Verantwortung gerade von den
Nadikalen gefordert wurde und wird. Aber die Union nationale
hat auch bei der Rechten viele Anhänger. Allerdings aus ans Franes abgeſtoßen, doch nur im der Abſicht, die nationale
deren Urſachen. Die Führer der Rechten fühlen, daß ſie ihren Währung zu ſtützen. Schließlich verkaufen auch in
Einfluß auf ihre Parteien immer mehr einbüßen eine Folge
der langen Untätigkeit und Programmloſigkeit. Die Rechtspar=
teien
ſind vom Zerfall bedroht. In allen Lagern bildeten ſich
Gruppen und Untergruppen. Der Eiufluß ihrer Führer ward Ende aushalten, um dem Sieg entgegenzugehen.
jeden Tag kleiner. Nicht die Parteien im weiteren Sinne waren
es alſo in Wirklichkeit, welche die Teilnahme an der Regierung
wünſchten, ſondern nur ihre Führer, um die Diſziplin wieder
herzuſtellen.
männer als Miniſter ohne Portefeuille akzeptiert werden. Viel=
lecht
kommt nur die Neubeſetzung einiger weniger bedeutender .
davon überzeugt, daß die ſtrenge Einhaltung der bisherigen poli=
tiſchen
Richtung unbedingt notwendig iſt. Es iſt jedoch immer=
birgt
.

Die Lage nach dem Rücktritt Pérets vor
dem Rücktritt Briands.
drohenden Sturm in der Kammer für kurze Zeit zu beſchwich= miſtiſch beurteilen. Doch dieſer Eindruck iſt vielleicht mehr aus
tiges Argument in die Hände gab. Die Interpellationen des Abg, einer grundſätzlichen Wendung der Völkerbundspolitik.
Finanzminiſter Péret hat Montag abend das Sachver= Cachin (Kommuniſt), des Radikal=Sozialiſten Deyris und des
teilung des Kammerpräſidenten Herriot, daß der Abg. Franklin
Einigung zu interpellieren wünſche, veranlaßten Briand zu der erwogen und die Sympathien für Genf verloren haben. Und das
kreiſe eine beachtliche Unruhe bemächtigt. Am Dienstag vor= dieſer ſelbſt für notwendig erachtet habe, weil gewiſſe Kreiſe gebucht werden. Denn wenn tatſächlich das Desintereſſement
(offenbar iſt damit die Bank von Frankreich gemeint, ihm ihre Spaniens am Völkerbund und der endgültige Austritt verſchie=
abend
noch einen Kabinettsrat einberufen, der die zur Löſung
der Kriſe nötigen Beſchlüſſe faſſen werde, ſo daß danach die
Kammer ihr Urteil bilden könne. Briand ſtellte ſchließlich unter umſturz in Warſchau tappt man in Frankreich mit der polniſchen
einer halb ausgeſprochenen Rücktrittsdrohung die Vertrauens= Politik im Dunkeln. Es wurde in Polen zwar ein regelrechtes
ergab die Annahme ſeines Antrages mit 309 gegen 195
Stimmen.
Der von Briand angekündigte Kabinettsrat wird die Frage wird kaum zögern, ſeinen Willen, ſei es aus dem Hintergrund,
zu prüfen haben, ob ſich die Regierung mit dem einfachen Erſatz ſei es als Staatspräſident, nach der erwarteten Umgeſtaltung der
der Majoritätserweiterung, d. h. der Schaffung des ſo
gung, ſchreiten ſoll. Für den erſteren Fall ſpricht man von
Caillaur, de Monzie, Poincaré oder Bokanowſti als Anwärter Die Konſeguenzen müſſen auch Spanien und Braſilien zu fühlen
für das verwaiſte Finanzportefeuille. Wie wir aus zuber= bekommen. Das Intereſſenſpiel, welches ſich um Braſiliens Hal=
läſſiger
Quelle erfahren, haben jedoch Caillaux und Poincaré
bereits abgelehnt. Im Falle einer Kabinettserwei=
terung
iſt damit zu rechnen, daß Briand dem
Präſidenten der Republik die Geſamtdemiſ=
ſion
des Kabinetts überbringen wird, wodurch
ihm die Möglichkeit gegeben würde, gewiſſe Miniſterien für Zezogen werden.
ſionieren müſſe. Auf dieſe Art bleibe es dem Präſi= Angehörige der neuen Mehrheit freizumachen. Ein Mitglied des
Kabinetts teilte uns mit, daß dieſe Löſung die größte Wahr=
ſcheinlichkeit
für ſich habe, trotzdem Briand, wie aus einer in in der Marokkofrage iſt auch jetzt, nach der Beendigung der mili=
den
Wandelgängen der Kammer abgegebenen Erklärung ber=
vorgeht
, die nationale Union unter den gegebenen Verhältniſſen
noch für undurchführbar hält und in dieſer Anſicht durch die
Vorgänge in Belgien beſtärkt wird, wo dieſes Experiment ohne
jede Rüchwirkung auf den Wechſelmarkt geblieben ſei. Zu be=
merken
iſt ſchließlich, daß man auch von der Möglichkeit
eines Kabinetts Poincaré, Tardieu oder
Caillaux ſpricht, falls Briand, der zweifellos
von Doumergue zunächſt berufen wird, die
Neubildung des Kabinetts ablehnen ſollte.
Im Senat hat die Nachricht von der Demiſſion Pérets im
Verein mit der neuerlichen Deviſenhauſſe eine gewiſſe Beſtür=
zung
ausgelöſt. Man hält auch dort allgemein die Geſamt=
Miniſteriums der nationalen Einigung für un=
der
Löſung der Finanzkriſe zu verſprechen. (Die Geſamt=
demiſſion
iſt ja inzwiſchen Tatfache geworden. Die Redaktion.)
über die Gründe der Frankenbaiſſe.
Frankreich zu neuer Beunruhigung und ſtarken Beſorgniſſen
geführt. In den Wandelgängen der Kammer gab Briand
eine Erklärung ab, im der er u. a. ausführte: Die Lage iſt
ſchwierig. Wir können keine Wunder, wirken.
Verantwortung geteilt geweſen wäre und die Parteien nicht bei Die einen verlangen ein nationales Miniſterium, die anderen Hilfe durchgeführt werden ſoll. Die finanzielle Selbſtändigkeit
mutigend. Man hat dort ein Kabinett gebildet, in dem und Belgien durchzuführen. In Belgien iſt ſeit dem mißglückten
indem ſie alle unvolkstümlichen Maßnahmen votierte und nur, ſämtliche Parteien vertreten ſind. Obwohl der Finanzminiſter
geſchlagen. Auch Italien, das einen entſchloſſenen Mann
gen als den Frane. Die gegenwärtige Situation
wird durch vielfache Gründe beſtimmt. In Eng=
zur
Stützung des Sterlingkurſes gegenüber dem Dollar. Auch
Briands Ausſichten.
Die bisherige Regierung hat ſich wie aus den Worten den Geſchäfte wahrzunehmen. Morgen früh wird der Präſident vorläufigen Programms, das glücklicherweiſe in der Hauptſache
Briands zu erſehen iſt nicht allzuſehr für die Union nationale, der Republik die Vorſitzenden von Kammer und Senat, ſowie aus der Abſchaffung von einigen aus politiſchen Cründen votier=
begeiſtert
. Das Kahinett Briand iſt zurückgetreten. Aber man die Führer der politiſchen Gruppen zu ſich bitten. Neuerdings ten Steuermaßnahmen beſonders ungünſtiger Wirkung beſteht, iſt
nimmt an, daß Briand wiederkehren wird und einige Partei= glaubt man, daß Briand als Erſter den Auftrag zur aber ſeine Volkstümlichkeit wenigſtens bei dem großen Publikum
wird. Der Rücktritt des Kabinetts ſcheint nach allem durch den nach der Union nationale, nach der Verteilung der 9 rantwor=
Poſten in Betracht. Denn Briand wie auch ſeine umgebung ſind. Wunſch veranlaßt worden zu ſein, die Bildung des nationalen tung nicht aufhalten. Theoretiſch ſollte dies keine lichtungs=
Miniſteriums zu ermöglichen, in dem Briand den Vorſitz hat, änderung bedeuten, praktiſch käme aher dieie Ent=
So erklärt man ſich auch die Geſamtdemiſſion des Kabinetts, zu wicklung doch einer Rechtswendung gleich, wegen
hin möglich, daß die Finanzkriſe neue Kombinationen in ſich der ſich auch aus der parlamentariſchen Situation keine unmittel= der bekannten paſſiven Haltung der Sozialiſten und eines Teils
d
bare Notwendigkeit ergab.

*Allerhand Nervenproben.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Juni.
Die vierzigſte Tagung des Völkerbundes iſt beendet, und es
bleibt nicht viel anderes zurück, als ein Gefühl der Enttäuſchung.
Wenn man aus dieſer Seſſion für die Septembertagung Folge=
Wiederum hat es Miniſterpräſident Briand verſtanden, den rungen ziehen wollte, ſo müßte man den Völkerbund recht peſſi=
tigen
, wozu ihm allerdings der Rücktritt Pérets ein gewich= einer Häufung unglücklicher Einzelheiten entſtanden, als aus
In den Pariſer politiſchen Kreiſen hat natürlich vor allem
Sozialiſten Vinzent=Auriol über die Finanzlage, ſowie die Mit= die Haltung Braſiliens und Spaniens Verſtimmung verurſacht.
Es iſt kaum zweifelhaft, daß dieſe Staaten während der Seſſion
Bouillon über die Bildung eines Kabinetts der nationalen ernſtlich die Folgen einer vollſtändigen Abkehr vom Völkerbunde
Erklärung, infolge des Rücktritts des Finanzminiſters, den kann keineswegs als ein Erfolg der franzöſiſchen Außenpolitik
Unterſtützung verſagten, ſähe er ſich einer offenen Lage gegen= dener ſüdamerikaniſcher Staaten erfolgen ſollte man zweifelt
über, die eine Erörterung unmöglich mache. Er werde heute hier noch daran , ſo wäre die Poſition Frankreichs in Genf
erheblich geſchwächt. Für dieſe unangenehme Lage wird aber in
e erſter Linie Polens Haltung verantwortlich gemacht. Seit dem
frage für eine Vertagung bis Donnerstag. Die Abſtimmung Kabinett gebildet und ein Staatsoberhapt gewählt, und Pil=
ſudſki
hat ſich zunächſt nur für die Armee intereſſiert. Die Armee
aber bedeutet die tatſächliche Macht, ſagt man hier, und Pilſudſki
Pérets begnügen oder zu einer Kabinettsbildung mit dem Zwecke. Verfaſſung in der Außenpolitik zur Geltung zu bringen. Eine
Wendung in der polniſchen Außenpolitik liegt alſo durchaus im
lange geforderten Kabinetts der nationalen Eini= Bereiche der Möglichkeiten. Mit der ſchwankenden Haltung Po=
lens
iſt aber die Ratsſitzfrage in ein neues Stadium getreten.
tung gruppiert, iſt recht kompliziert. Neben den nationalen Ambi=
tionen
und der ſcheinbaren oder tatſächlichen Anlehnung an
Frankreich müſſen auch der ſtarke Einfluß Waſhingtons und die
Nivalität mit Argentinien als bleibende Faktoren in Betracht
Das Zuſammengehen Frankreichs mit Spanien iſt nicht durch
die Völkerbundspolitik bedingt. Die gemeinſame politiſche Front
täriſchen Operationen, vorhanden. Sie wurde in erſter Linie
wegen der italieniſchen und engliſchen Forderungen in bezug
auf Marokko aufrecht erhalten, denn die Preſſekampagne in Eng=
land
und Italien hat in Paris lebhafte Verſtimmung hervor=
gerufen
. Die Verſuche Muſſolinis, ſich mit Spanien ſozuſagen
unter Umgehung Frankreichs zu verſtändigen, ſind vorläufig
geſcheitert. Dies und die ſcheinbar günſtig verlaufene Ausein=
anderſetzung
über andere gemeinſame Fragen hat nun die Miß=
ſtimmung
gegen Italien wieder abgekühlt. Anders aber iſt dies
mit England. Es ſcheint, als ob die Beziehungen zwiſchen Lon=
don
und Paris, etwa ſeit dem ſyro=türkiſchen Abkommen, wieder
etwas getrübt ſind. Die Gegenſätze in der Kolonialpolitik kom=
men
wieder zur Geltung. Dieſe Entwicklung iſt vielleicht durch
die gleichgültige Haltung der engliſchen Behörden in Paläſtina
gegenüber den verſchiedenen aufſtändiſchen Elementen zu erklären.
Jedenfalls war Frankreich gezwungen, ſich wieder mit der Türkei
zu einigen, und da man in Angora dieſe Sitnation ſeit langem
erſehnt hat, war dies auch keine beſonders ſchwere Aufgabe. Die
Worte Sarrauts, des franzöſiſchen Geſandten in Angora, über
die türkiſch=franzöſiſche Freundſchaft, die nicht von anderen Mäch=
ten
abhängig ſei, ſind bezeichnend. Dieſer Stand des franzöſiſch=
Der ſtarke Sturz des franzöſiſchen Franken hat in ganz eigliſchen Verhältniſſes dem trotz allem aber keine grundſätz=
liche
Bedeutung zukommt hat ſich übrigens auch in Genf ge=
äußert
. Er tritt ebenſo in der Finanzpolitik in Erſcheinung, wo
immer wieder betont wurde, daß die eigentliche Sanierung mög=
lichſt
ohne ausländiſche, das heißt amerikaniſche und engliſche,
rufen nach einem entſchloſſenen Mann. Was ein nationales, gehört jetzt zu den beſonders betonten Zielen franzöſiſcher Politik.
In dieſer Nichtung verdienen auch die Pläne Aufmerkſamkeit,
doch iſt das Beiſpiel Belgiens nicht gerade er= die Stabiliſierung der Währung im Einverſtändnis mit Italien
Stabiliſierungsverſuch dieſe Idee nicht unvolkstümlich; nach der
ein hervorragender Sachberſtändiger iſt, iſt die Stützungs= hieſigen Auffaſſung wenigſtens ſoll die Politik Vanderveldes, die
aktion zugunſten des belgiſchen Franken, fehl= eine Abkehr von Frankreich bedeutete, geſcheitert ſein. Italie=
niſcherſeits
werden dieſe Pläne wieder von dem Finanzminiſter
hat, iſtesnicht gelungen, die Lire höher zu brin= Volvi unterſtützt. Die Verhandlungen Loucheurs mit Muſſolini
werden auch im ähnlichen Sinne ausgelegt. Es iſt jedoch zu
land werden Franes verkauft, ohne daß man es auf bemerken, daß der rapide Frankenverfall manche Kreiſe in eine
derartige Gemütsverfaſſung gebracht hat, daß ſie die Bildung
und Uebertreibung von Gerüchten beſonders begünſtigt. Und es
in Belgien und Italien, werden franzöfiſche waren auch in dieſer Beziehung ſchon einmal offiziöſe Stellen
zu einem vorſichtig gefaßten Dementi gezwungen.
Dieſelbe Nervoſität macht ſich in der Innenpolitik geltend.
Frankreich zahlreiche Franzoſen aus Mangel an Die im Grunde genommen verhältnismäßig ſtabile parlamen=
Vertrauen. Die Wolben am Horizont ballen ſich über uns tariſche Situation des Kabinetts wurde durch den Frankenverfall
zuſammen. Wir ſind vom Sturm gepeitſcht und müſſen bis zum erſchüttert. Beſonders galt dies für den Finanzminiſter Raoul
Peret, der einen beſonders heiklen Eiertanz zwiſchen Parlament,
Expertenkomitee und Finanzminiſterium wo er nicht beſonders
beliebt ſein ſoll ausführen muß. Das Kabinett hat auch des=
halb
die erſte Gelegenheit ergriffen, ſeine Einmütigkeit mit dem
Briand hat den Auftrag erhalten, die Führung der laufen= Finanzminiſter zu betonen. Seit dem Bekanntwerden ſeines
Bildung des Kabinetts erhalten und auch annehmen bertieft. Doch all das kann den immer ſtärker werdenden Ruf
der radikalſozialiſtiſchen Partei,

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Seite 2

Mittwoch, den 16. Junf 4926

Nummer 165

Koſtſpielige Propaganda
für den Volksentſcheid.
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Nachtausgabe eines Berliner Blattes, dem wir aller=
dings
die Verandwortung für Angaben zuſchieben müſſen, macht
ſich einmal die Mühe, herauszurechnen, was die Propa=
ganda
für den Volksentſcheid der ſozialdemo=
kratiſch
=kommuniſtiſchen Antragſteller für
eine Maſſe Geld gekoſtet hat. Sie geht davon aus,
daß ſchon für das Volksbegehren rund 2 Millio=
nen
ausgegeben wurden und glaubt, bei vorſichtiger Schätz=
ung
, auf einen Geſamtbetrag von 67 Millionen
Mark zu kommen, die ohne die meiſt ſelbſtändig vorgehenden
Kommuniſten allein von der Zentrale der Enteig=
nungsparteien
verbraucht worden ſind, Sie vermutet,
daß dieſe Beträge zum größten Teil von den Gewerkſchaften auf=
gebracht
werden, während der Gegenpropaganda, die nur ganz
loſe organiſiert iſt, auch nicht entfernt ähnliche Summen zur Ver=
fügung
ſtehen.
Ein ungültiges Doppelmandat.
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.)
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des preußiſchen Landtags
bemüht ſich ſeit einiger Zeit erfolgreich, auf Umwegen über wahl=
rechtliche
Konſtruktionen ſich ein Mandat noch herausrechnen zu
können, das ihr gar nicht zuſteht. Die Partei hat durch nach=
träglichen
Stimmengewinn in einem rheiniſchen Wahlkreis ein
Mandat mehr erreicht, dafür aber die entſprechende Stimmenzahl
auf der Landesliſte verloren, und müßte daher das Mandat auf
der Landesliſte aufgeben. Der derzeitige Mandatsinhaber, Herr
Dr. Bad, will aber ſeinen Platz freiwillig nicht räumen, weil er
damit rechnet, daß die 7000 Stimmen, die ihm vorläufig noch
fehlen, durch nachträgliche Korrekturen der Ergebniſſe in den
verſchiedenſtem Wahlkreiſen ihm wieder zufallen könnten. Das iſt
unwahrſcheinlich, aber immerhin möglich. Indes würde er dann
eben wieder ein neues Mandat bekommen. Jetzt iſt es jedenfalls
unzweifelhaft, daß er aus dem Landtag ausſcheiden muß, in dem=
ſelben
Augenblick, wo der neue Abgeordnete Krieger einzieht.
Das wollen die Sozialdemokratem verhindern, denn dieſes eine
Mandat ſichert der Weimarer Koalition unter Umſtänden die
Mehrheit des Landtages, würde alſo, falls vielleicht noch vor den
Sommerferien die Kraftprobe um das Kabinett Braun einſetzt,
von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Sie haben es deshalb
auch erreicht, daß das Wahlprüfungsgericht erſt am 8. Juli zu=
ſammentritt
, um ſeinen Spruch über das angezweifelte Mandat
zu fällen, d. h. alſo, wenn die Sommerkampagne des Landtoges
vorbei iſt und die politiſchen Entſcheidungen gefallen ſind. Das
iſt ein unmöglicher Zuſtand. Der preußiſche Landtag hat ſelbſt
ein Intereſſe daran, daß nicht bei Abſtimmungen, womöglich mit
einer Stimme Mehrheit, gerade dieſe eine Stimme den Aus=
ſchlag
gibt, die ja eigentlich gar nicht abgegeben werden durfte.
Es iſt dahr verſtändlich, daß auch die Oppoſitionsparteien darauf
brängen, daß unmittelbar nach der Aufnahme der Sitzungs=
periode
dieſer unmögliche Zuſtand eines ungültigen Doppelman=
dates
aufhört.
Um den Generaldirektor der Reichsbahn.
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett iſt am Dienstag, wie zu erwarten
war, noch nicht zu einem endgültigen Entſchluß über den Fall
Dorpmüller gekommen, ſondern will ſich zunächſt noch ein=
mal
mit dem Vorſitzenden des Verwaltungsrates, Herrn von
Siemens, in Verbindung ſetzen. Das ſcheint darauf zu deuten,
daß man einen Eklat, wie er die Nichtbeſtätigung des Herrn Dorp=
müller
ſein würde, vermeiden will, daß aber das Kabinett
beſtimmte Zuſagen für die Amtsführung des
Generaldirektors und ſpätere Gelegenheiten
verlangt. Die Wahlperiode des Generaldirektors beträgt drei
Jahre. Im Jahre 1929 müßte alſo Herr Dorpmüller neu gewählt
werden, und dann wird das Kabinett vorher gehört werden. Anf
die Dauer, wenn auch vielleicht nicht im Augenblick, ift das Mini=
ſterium
der ſtärkere Teil, weil es ja ſchließlich die Ernennung der
deutſchen Delegierien zum Verwaltungsrat künftighin davon ab=
hängig
machen kann, daß ſie in ihrer Haltung bei einer Neuwahl
beftimmte Zuſagen geben. Deswegen wird vermutlich auch Herr
von Siemens zu einem Entgegenkommen bereit ſein, zumal wenn
man ſich entſchließen ſollte, entweder bei der Beſetzung des
Poſtens eines ſtellvertretenden Generaldirektors oder in anderer
Form Herrn Dorpmüller einen Berater an die Seite zu ſetzen,
der auch in politiſch=nationaler und ſozialer Beziehung Bedenken
durch ſeine Perſönlichkeit zu beſeitigen vermag, die vielleicht beim
Reichskabinett beſtehen.

* Der geiſtige Krieg gegen Deutſchland.
Am 11. Oktober 1918 einen Monat vor Abſchluß des
Waffenſtillſtandes erklärte die Interalliierte Vereinigung
wiſſenſchaftlicher Akademien auf ihrer erſten Tagung, daß die Ab=
geordneten
dieſer Körperſchaften ſich außerſtande ſähen, perſön=
liche
Beziehungen, ſelbſt wiſſenſchaftlicher Art, mit den Gelehrten
der Mittelmächte wieder aufzunehmen, ſolange dieſe nicht wieder
in das Konzert der ziviliſierten Nationen aufgenommen ſeien.
Die Vereinigung forderte, daß durch eine Beſtimmung des Frie=
densvertrages
die Mittelmächte aus allen auf diplomatiſchen Ver=
trägen
beruhenden zwiſchenvölkiſchen Vereinigungen ausgeſtoßen
würden; ferner ſolle man alle übrigen zwiſchenvölkiſchen Körper=
ſchaften
wiſſenſchaftlicher Art auflöſen und durch neue erſetzen,
in denen die Mittelmächte nicht vertreten ſeien. Auch dürften
die Regierungen der Entente keine Vertreter zu wiſſenſchaftlichen
Tagungen entſenden, an denen die Mittelmächte teilnähmen, und
ſchließlich ſolle eine enge Arbeitsgemeinſchaft der wiſſenſchaftlichen
Körperſchaften des Feindbundes gefördert werden, vor allem au
dem Gebiete der angewandten Wiſſenſchaften und der biblio=
graphiſchen
Veröffentlichungen.
Dieſem Programm entſprechend handelte man, und im Jahre
1920 konnte der Leiter der Brüſſeler Tagung ſtolz verkünden:
Heute iſt das Haus fertig; den Deutſchen und ihren Verbün=
deten
wird der Zugang dazu verwehrt bleiben, aber wir haben
erachtet, daß der Zeitpunkt gekommen ſei, die Gelehrten der neu=
tralen
Länder zur Mitarbeit einzuladen. Von den beiden Neu=
ſchöpfungen
, welche die gefaßten Pläne durchführen ſollten, war
der Conseil International de Recherches für die Naturwiſſen=
ſchaften
, die Union académigue internationale für die Geiſtes=
wiſſenſchaften
beſtimmt. Von beiden Körperſchaften wurden die
deutſchen wiſſenſchaftlichen Vereinigungen zunächſt bis 1931
ſatzungsgemäß ausgeſchloſſen. Das gleiche Schickſal widerfuhr
den Mittelmächten bei den von der Entente veranſtalteten wiſſen=
ſchaftlichen
Tagungen; in den Jahren 1922 bis 1924 allein fanden
deren 106 ſtatt, von denen 86 ohne Teilnahme der Deutſchen und
Oeſterreicher abgehalten wurden.
Dieſe B=ſtrebungen, die Mittelmächte bei allen wiſſenſchaft=
lichen
Unternehmungen auszuſchalten, ſind nicht ohne Wider=
ſpruch
geblieben. Schon 1919 erhoben 110 ſpaniſche und 177 nor=
diſche
Gelehrte Einſpruch gegen die Verrufserklärung deutſcher
Wiſſenſchaft, und Finnland lehnte wegen Nichteinladung der
Mittelmächte 19224 die Teilnahme am zwiſchenvölkiſchen Mathe=
matike
kongreß in Toronto ab. Das gleiche tat die Londoner

Vom Tage.
Dem Reichstag iſt eine Verordnung über den allge=
meinen
Verkehr auf öffentlichen Wegen ( Straßenverkehrsverord=
nung
) zugegangen. Dadurch wird eine einheitliche Verkehrs=
regelung
im ganzen Reiche erſtrebt.
Die in der Oeffentlichkeit kürzlich aufgeſtellte Behauptung, daß das
Haus Wittelsbach einen Aufwertungsanſpruch in Höhe
von 14 Millionen Goldmark geltend gemacht habe, iſt, wie von zuſtändi=
ger
Stelle mitgeteilt wird, aus der Luft gegriffen.
Auf Antrag des polniſchen Miniſterpräſidenten Bartel wurde
der chriſtlich=demokratiſche Ingenieur Paul Romocki zum Eiſen=
bahnminiſter
ernannt. Die Ernennung Romockis iſt ein neues
Zeichen dafür, daß die Regierung immer mehr Unterſtützung
in Rechtskreiſen ſucht.
Mit der Annahme der tſchechoſlowakiſchen Geſetzvorlage über die
Agrarzölle durch das Prager Abgeordnetenhaus iſt der Zollkrieg
zwiſchen Ungarn und der Tſchechoflowakei praktiſch
ausgebrochen.
Nach einer Meldung aus Sofia ſoll ſich in Bulgarien unter
Führung des früheren Miniſterpräſidenten Zankoff ein politiſcher
Umſchwung vorbereiten.
Nach dem Austritt Braſiliens aus dem Völkerbund wird auch in
Genf diebraſilianiſche Botſchaft, die die erſte Vertretung
beim Völkerbund war, demnächſt aufgehoben werden.
Der Moſſulvertrag, iſt nach einer Meldung aus Bagdad
vom Irak=Parlament ratifiziert worden. Parlament und
Senat haben auch die engliſch=türkiſchen Petroleumkonzeſſion ratifiziert,
die ſich auf das dem Jrakſtaat zugeſprochene Moſſulgebiet bezieht.
Nach einer Meldung aus Tanger hat Spanien den Zollgür=
el
um Tanger herum aufgehoben.
Vom 11.15. Oktober findet die Jahreskonferenz der bri=
tiſchen
Arbeiterpartei in Margate ſtatt. Auf dieſer Konferenz
beabſichtigt der Nationalrat der Unabhängigen Arbeiterpartei u. a. eine
Entſchließung einzubringen, die die Arbeiter auffordert, zu erklären, daß
ſie gegen Kriegsdrohungen einen allgemeinen Widerſtand leiſten werden.
Der ſoeben von einer Europareiſe zurückgekehrte Unterſtaatsſekretär
des amerikaniſchen Schatzamtes Winſton erklärte einer Reutermeldung
aus Waſhington zufolge, daß ſich Europa auf dem Wege der wirt=
ſchaftlichen
Stabiliſierung befinde.

Die Bethlen=Affäre.
Zum Attentat auf Beihlen.
Genf, 15. Juni.
In der Frage des Attentats gegen den Grafen
Bethlen iſt der ſchweizeriſche Bundesanwalt Stämpfli auch
heute noch zu keinem Abſchluß gelangt. Der Bundesrat hat ſich
in ſeiner Sitzung vom Montag mit der Frage daher noch nicht
endgültig befaßt. Die Wahrſcheinlichceit wird immer größer, daß
ein eidgenöſſiſches Schwurgericht berufen werden wird. Ein
ſolches hat, wie mitgeteilt wird, ſeit 1893 nicht mehr ſtattgefun=
den
. Sollte es einberuſen werden, ſo wird es in Genf tagen.
Der Attentäter durfte geſtern zum erſtem Male ſeinen Verteidiger
empfangen. Ebenſo hat der Bundesrat, wie gleichfalls aus
Bern berichtet wird, geſtern die erſten Berichte über die Zu=
ſammenſtöße
zwiſchen Fasciſten und Sozialiſten
bei der Genfer Matteotti=Feier vom Freitag ent=
gegengenommen
. Auch hier lag jedoch noch kein abſchließender
Bericht vor; daher kam es noch zu keinem Beſchluß. Die Sache
erhält ihre beſondere Beleuchtung, wie ſchon berichtet, noch da=
durch
, daß mehrere Beaunte italieniſcher Nationalität beim
Völkerbundsrat und Interwationalen Arbeitsamt an dem Zwi=
ſchenfall
beteiligt waren und ſogar Verletzungen davongetragen
haben.
Graf Bethlen in Budapeſt.
EP. Budapeft, 15. Juni.
Miniſterpräſident Graf Bethlen iſt geſtern vormittag uner=
wartet
auf dem Südbahnhof aus Genf eingetroffen. Das Bahn=
hofsgebäude
war von der Polizei in weitem Umkreis abgeſperrt.
Zahlreiche Detektive waren dem Polizeiaufgebot beigegeben. Den
Journaliſten war der Zutritt verboten. Der Miniſterpräſident
wurde nur von den amtlichen Perſönlichkeiten empfangen. Er
ſah von den Genfer Aufregungen ziemlich erſchöpft aus. Auf
ausdrücklichen Wunſch Bethlens wurde die von der Einheits=
partei
für geſtern nachmittag geplante offizielle Empfangsfeier=
lichkeit
abgefagt. Die Parlamentsmehrheit ließ es ſich jedoch
nicht nehmen, den Grafen Bethlen zu begrüßen und ihre Ent=
rüſtung
wegen des Genfer Angriffes zum Ausdruck zu bringen.
Bethlen dankte in längerer Rede und ſagte, die Regierung werde
mit ihren Freunden daran arbeiten, das Land Schritt für Schritt
vorwärts zu bringen, damit es in der Völkerfamilie den Platz ein=
nehmen
könne, den es in der Vergangenheit gehabt habe und der
ihm auch für die Zukunft gebühre. Aus allen Teilen des Landes
treffen Sympathiekundgebungen für Bethlen ein.

Mathematiſche Geſellſchaft, deren Vorſitzer erklärte, dieſe Tagung
ſei ſicherlich der letzte mathematiſche Boykott=Kongreß, weil ſonſt
die Union der Mathematiker auseinanderfallen oder zu einer
rein franzöſiſch=belgiſchen Angelegenheit ausarten werde. Solche
Stimmen ſind als Anzeichen einer beginnenden Wandlung in
gegneriſchen Gelehrtenkreiſen ſicherlich zu beachten, doch dürfen
ſie nicht überſchätzt werden. Allerdings wird zweifellos die däm=
mernde
Einſicht, daß man ohne die wiſſenſchaftliche Arbeit der
Mittelmächte nicht auskomme, und daß ſich dieſe auf die Dauer
nicht totſchweigen laſſe, in abſehbarer Zeit eine veränderte Stel=
lungnahme
des Feindbundes nötig machen. Aber wir dürfen
uns trotzdem keinerlei Täuſchungen hingeben, ja Prof. Dr. Georg
Karo auf deſſen leſenswerte, an Beweismaterial reiche Schrift:
Der geiſtige Krieg gegen Deutſchland (Halle. Wilhelm Knapp.
2. Aufl. 1926) ich mich ſtütze, meint mit Recht, der Weltboykott
könne uns zum Segen werden, weil er uns völlige Freiheit laſſe.
Auch von der Teilnahme an den wiſſenſchaftlichen Veranſtaltun=
gen
des Völkerbundes verſpricht ſich Karo nicht allzu viel. Er
weiſt mit Recht darauf hin, daß derſelbe die auf ihn geſetzten
Hoffnungen in wiſſenſchaftlicher Hinſicht nicht erfüllt habe. Auch
ſtehe der von ihm geſchaffene Ausſchuß für zwiſchenvölkiſche Ge=
meinſchaftsarbeit
amtlich zwar nicht auf dem Boden der Ver=
femungsbewegung
, aber ſeine Zuſammenſetzung und die neuer=
dings
erfolgte Ueberſiedlung nach Paris zeigten doch, wie ſehr er
ſich im Banne des franzöſiſchen Kulturimperialismus befinde.
UInd Profeſſor Karo faßt ſeine Meinung über die zukünftige Stel=
lungnahme
der deutſchen Wiſſenſchaft gegenüber dem feindlichen
Auslande kurz und treffend zuſammen, indem er ſagt: Es ſteht
außer Zweifel, daß der Eintritt in die (wiſſenſchaftliche) Entente=
organiſationen
für Deutſchland nur von Uebel ſein kann. Unſerem
verarmten Lande würden große, vollkommen unproduktive finan=
zielle
Laſten auferlegt werden, die nur jenem mechaniſchen Räder=
werk
zugute kämen, dafür aber unſerer eigenen gelehrten For=
ſchung
und Leiſtung entzogen würden. Im Rate ſelbſt wäre
Deutſchland auch dann machtlos, wenn ſich die Neutralen ihm
anſchlöſſen, denn England mit ſeinen Dominien, Frankreich mit
ſeinen engeren und weiteren Vaſallenſtaaten (den Kolonien und
der Kleinen Entente) würden jederzeit die Mehrheit beherrſchen.
Wir würden unſer Teil der Verantwortung zu tragen haben und
unſer volles Maß an Arbeit leiſten dürfen dieſe beginnt ja der
Entente in peinlichem Maße zu fehlen , aber von einem wahr=
haft
fruchtbaren Einfluß wäre kaum die Rede.
Prof. Dr. Paul Sſymank, Göttingen.

Die britiſche Kohlenkriſe.
Erklärung Baldwins: Eine Stunde Mehr=
arbeit
unter Beibehaltung der alten Löhne.
EP. London, 15. Juni.
Das Unterhaus war ſtark beſucht, als Premierminiſter
Baldwin heute nachmittag ſeine lang erwartete Erklärung
über die Kohlenkriſe abgab. Baldwin führte aus.
er halte es für überflüſſig, den Ernſt der Lage beſonders
zu unterſtreichen und begnüge ſich damit, als Beweis dafür
die Tatſache anzuführen, daß England Kohle im
Ausland kaufen müſſe. Die Urſache der Kriſe ſei darin
zu ſuchen, daß die Blüte der Bergbauinduſtrie in
der Zeit von 1924 auf einer künſtlichen Grundlage
aufrecht erhalten wurde. Das einzige Hilfsmit=
tel
ſei nach ſeiner Anſicht: 1. Die Reorganiſierung
der Induſtrie und 2. eine Herabſetzung der Gene=
ralunkoſten
. Das Parlament, dürfe ſich jedoch über die
Möglichkeit dieſer Reorganiſierung keine übertriebenen Hoff=
nungen
machen. Die Regierung ſei bereit, jede Bemühung zu
unterſtützen, die auf eine Hebung der Produktion abziele. Nach
langen Erwägungen ſei ſie zum Schluſſe gelangt, daß eine
Verlängerung der Arbeitszeit im Bergbau un=
erläßlich
ſei. Nach Anſicht der Regierung ſei dieſes Opfer
dem noch größeren der Lohnherabſetzung vorzuziehen. Unter
dieſen Verhältniſſen werde die Regierung in den nächſten Tagen
einen neuen Geſetzentwurf vorlegen, durch den die
Arbeitszeit der Bergarbeiter auf unbeſchränkte Zeitdauer
von ſieben auf acht Stunden täglich erhöhr
werde. Er habe die poſitive Zuſicherung erhalten, daß die Ar=
beiter
in gewiſſen Grubenbezirken eine Stunde Mehr=
arbeit
unter Beibehaltung der alten Löhne an=
nehmen
würden, ob ein Abkommen zwiſchen den Gruben=
beſitzern
und den Arbeitern zuſtande komme oder nicht. Die
Regierung werde ſich an ihren Geſetzentwurf über die Ver=
längerung
der Arbeitszeit halten. Es ſei ſelbſtverſtändlich, ſo
ſchloß Baldwin, daß die Regierung, falls eine Eini=
gung
auf der Baſis der Regierungsvorlage
zuſtande kommen ſollte, der Kohleninduſtrie
eine zeitweilige finanzielle Hilfe gewähren.
würde.
Moskau und die engliſche Note.
Die engliſche Note über die ruſſiſche Unterſtützung im Gene=
ralſtreik
iſt in Moskau überreicht worden. Jsweſtja nimmt
zur Angelegenheit ausführlich Stellung und erwartet, daß die
Sowjetregierung die völlige Haltloſigkeit der gegen die von Eng=
land
erhobenen Beſchuldigungen aufklären wird. Die engliſche
Regierung habe allerdings die Behquptungen, die ein Teil der
engliſchen Preſſe und einige Regierungsmitglieder aufgeſtellt
hätten, daß die Sowjetregierung ſelbſt den Streikenden Geld=
überwieſen
habe, nicht in das Memorandum aufgenommen. Dem
Hinweis des Memorandums gegenüber, daß das Finanzkommiſ=
ſariat
die Ueberweiſung von Unterſtützungsgeldern nach England=
geſtaltet
habe, müſſe feſtgeſtellt werden, daß durch die ruſſiſchen
Geſetze die Ausfuhr von Geld nicht verboten würde. Das Blatt
gibt der Vermutung Raum, daß die engliſche Note auf die Be=
ſtrebungen
gewiſſer engliſcher Kreiſe zurückzuführen ſei, die die
Löſung des engliſch=ruſſiſchen Handelsvertrages wünſchen. Man
nehme die Streikhilfe der ruſſiſchen Arbeiter für ihre engliſchem
Kollegen zum Anlaß eines wirtſchaftlichen und politiſchen Druckes
auf die ruſſiſche Regierung. Indeſſen habe ſich bisher gezeigt,
daß auf dieſe Weiſe die Sowjetunion ſich nicht beeinfluſſen laſſe.
Lediglich ein für beide Staaten günſtiges Abkommen vermöge
die Beziehungen zwiſchen ihnen befriedigend zu löſen..
England und die franzöſiſche Kabinettskriſe.
Die franzöſiſche Kabinettskriſe wird in engliſchen diplomati=
ſchen
Kreiſen hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt beſprochen,
daß dadurch eine Verzögerung in den franzöſiſch=engliſchen Schul=
denverhandlungen
zu befürchten ſei. Man hatte allgemein damit
gerechnet, daß Finanzmimniſter Péret in der nächſten Woche mit
dem Präſidenten Douergue nach London gekommen wäre, und
gewiſſe Perfönlichkeiten hatten ſogar die Ueberzeugung, daß
Doumergues Aufenthalt die franzöſiſch=engliſchen Verhandlungen
günſtig hätte beeinfluſſen können.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Der Dramatiker Ernſt Glaeſer, wurde von
Direktor Hellmer ab 1. Auguſt als 1. Dramaturg an das Neue
Theater Frankfurt a. M. verpflichtet.
Frank Thieß hat ſoeben einen neuen großen Roman
Das Tor zur Welt vollendet, der wie die anderen Werke
des Dichters im Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart, dem=
nächſt
erſcheinen wird. Das Tor der Welt bildet, obwohl voll=
kommen
in ſich abgeſchloſſem, den zweiten Teil eines großen
Romanwerks, das unter dem Titel Jugend den Weg unſerer
Jugend zeichnen will; dieſes beſteht aus den vier Romanen Ab=
ſchied
vom Paradies (erſcheint Oſtern 1927), Das Tor zur
Welt, Der Leibhaftige‟, Die Feuerſäule‟,
Axel Lübbe der Verfaſſer von Gottes Geheimnis
über meiner Hütte hat ſoeben einen Roman Der Kains=
grund
vollendet, der in Engelhorns Romanbibliothek erſchei=
nen
wird.
Das Zeichenbuch von Rudolf Koch. Zweite, bedeu=
tend
erweiterte Auflage. Offenbach a. M. 1926, Verlag von Wilh.
Gerſtung. Ganzleinenband 9.50 Mk., broſchiert 7.50 Mk. Eine
Sammlung von 493 Zeichen, wie ſie in den früheſten Zeiten, bei
den Völkern des Altertums, im frühen Chriſtentum und Mittel=
alter
gebräuchlich waren. Da ſind aſtronomiſche und aſtrologiſche
Zeichen, byzantiniſche und alte deutſche Kaiſermonogramme,
Apotheker=, Chemiker= und Steinmetzzeichen, Haus=, Hof= und
Handelsmarken, chriſtliche Zeichen und Runen, die alle mit den
frühen Grundformen zuſammenhängen, die in die Urgeſchichte
der Menſchheit zurückführen. Ein Geheimnis birgt jedes Zeichen,
das dem Unwürdigen verhüllt bleibt und ſich nur dem Einge=
weihten
offenbart. Ein Zauber ſtand und ſteht noch heute hinter
jedem, ſei es das uralte Pentagramm oder der Regenbogen=
ſchlüſſel
aus frühchriſtlicher Zeit, das Monogramm Juſtinians
oder das Karls des Großen, die Hausmarken der Fugger und
Welſer oder die Zeichen Hans Sachs' und Michelangelos, ein
gotiſches Steinmetzzeichen oder eine Rune. Wir haben heute
den Glauben an die Zeichen zurückgewonnen, allerorts werden
ſie von der Jugend wieder verwendet. Sie für den Gebrauch
unſerer Zeit zu ſammeln und zu erklären, iſt der Zweck dieſes
Buches. Bei allen der Vergangenheit entnommenen Zeichen
wurde mit größter geſchichtlicher Treue verfahren. Wiſſenſchaft=
lich
anerkannte Fachleute haben für einzelne Gebiete wertvolle
Beiträge geliefert, doch verfolgt das Buch keine gelehrten Ab=
ſichten
, ſondern ſoll im Gebrauch des täglichen, perſönlichen und
beruflichen Lebens ſeine Aufgabe erfüllen.

[ ][  ][ ]

Nummer 165

Balkanprobleme.
Wie unhaltbar die durch den Krieg geſchaffenen Zuſtände an
der Balkanhalbinſel ſind, zeigt nichts beſſer, als daß kaum eine
Woche vergeht, in der nicht eine oder mehrere Grenzzwiſchenfälle
gemeldet werden. Man hat ſich ſchon ſo ſehr daran gewöhnt, daß
nur die blutigſten Vorfälle oder ſolche, die auffallende politiſche
Folgen nach ſich ziehen, in der europäiſchen Preſſe zur Kenntnis
genonmen werden. Zwiſchen Bulgarien, Rumänien und Grie=
chenland
beſteht fortwährend eine ſtarke politiſche Spannung;
denn die nationaliſtiſche Preſſe und vielleicht auch die Regie=
rungen
laſſen kaum eine Gelegenheit vorübergehen, um ſolche
Zwiſchenfälle agitatoriſch auszuwerten. Wenn die wirtſchaftliche
Lage der einzelnen Staaten und die Großmächte es erlaubten,
wäre es in den letzten Jahren mindeſtens ein Dutzend mal zu
internen Balkankriegen gekommen. Die Scharmützel zwiſchen
Zollbehörden, Schmugglern und Banditen ſind ſchwer von den
politiſchen Zuſammenſtößen zu unterſcheiden, die den Regierungen
einen reichlichen Konfliktsſtoff geben.
Die meiſten dieſer Zwiſchenfälle kommen an den bulgariſchen
Grenzen vor, und das gänzlich unbewaffnete Bulgarien wird
dann gewöhnlich von Belgrad, Bukareſt oder Athen mit Kriegs=
abſichten
angeklagt. Die Enqueten des Völkerbundes, die in
jedem einzelnen Falle eingeleitet werden, ergeben jedoch regel=
mäßig
, daß die Soſioter Regierung an allen Vorgängen unſchul=
dig
iſt; denn alle Aktionen laſſen ſich auf private Initiative
zurückführen. Der wirkliche Grund liegt in den unmöglichen
Grenzverhältniſſen und der noch unmöglicheren Nationalitäten=
politik
bei den Nachbarländern Bulgariens. Von dieſen unhalt=
baren
Zuſtänden wird vielleicht nur die türkiſch=bulgariſche Grenze
verſchont, nicht weil die Politik Muſtapha Kemals den Bulgaren
gegenüber allzu zuvorkommend wäre, aber ſeit der Natifizierung
des im Oktober zwiſchen Bulgarien und der Türkei geſchloſſenen
Freundſchaftsvertrages iſt das Verhältnis zwiſchen den beiden
Staaten erheblich beſſer geworden. In der Praris hat dieſe
Natifizierung für Bulgarien einen bitteren Verzicht auf allerdings
nur noch auf dem Papier ſtehende Rechte bedeutet. Die völlige
Entbulgariſierung Thraziens vor dem Balkankriege lebten
dort faſt eine Viertelmillion Bulgaren, wogegen jetzt ihre Zahl
mit 5000 angegeben wird wurde auf eine recht grauſame
Weiſe von den Türken zuſtande gebracht. Dieſe Flüchtlinge bil=
den
noch immer ein politiſch gefährliches Element in Bulgarien;
denn das Vermögen der aus Bulgarien ausgewanderten Türken
reichte entfernt nicht aus für ihre Entſchädigung. Ebenſo bitter
mußte in Bulgarien die umwandlung des bulgariſchen Exarchats
von Konſtantinopel wirken. Ein großbulgariſcher Machttraum,
der in dieſem Exarchat den Rivalen des ökumeniſchen griechiſchen
Patriarchats ſehen wollte, iſt damit zunichte geworden. Al dieſe
Verzichte bulgariſcherſeits bedeuten nichts anderes, wie die An=
erkennung
eines unabänderlichen Zuſtandes. Das entwaffnete
und wirtſchaftlich ſchwuache Bulgarien konnte ja nicht daran den=
ken
, ſeine Rechte mit Waffen geltend zu machen. Das Verhältnis
zur Türkei iſt wieder erträglich geworden, die wirtſchaftlichen
Beziehungen werden aufgenommen, und demnächſt wird man zu
der Ausarbeitung eines Handels= und Schiedsvertrags zwiſchen
Sofig und Angora ſchreiten.
wärtig die einzige Entlaſtung der bulgariſchen Außenpolitik die
Wiederverſchärfung der Salonikifrage. Zwiſchen Griechenland
und Jugoſlawien iſt dadurch, eine ſtarke Verſtimmung hervor= köunte ſie nicht geben. Wenn der Seim nicht aufgelöſt werde,
gerufen worden, was für Bulgarien von Nutzen ſein kann. Als
Pangalos in Griechenland zur Herrſchaft gelangte, war ihm
jedes Mittel gut, ſeine innenpolitiſche Poſition zu ſtärken. Es
ſchien, als ob die Salonikifrage zugunſten Jugoflawiens entſchie=
würden
, daß dieſe Frage, welche ſchon zu ſo vielen Konflikten
Anlaß gab, endlich gelöſt werden könne. Die Befeſtigung der
Pangalosſchen Diktatur und die Ueberhandnahme der italieniſchen
Einflüſſe hat aber eine Wendung gebracht. Unter der italieniſchen
Einwirkung iſt Griechenland wieder jugoflawenfeindlich gewor=
den
, und Pangalos will nichts mehr von Konzeſſionen Belgrad
gegenüber hören. Er verſucht vielmehr, Bulgariens Intereſſe
von Dedeagatſch nach Saloniki zu lenken, indem er eine Ver= ners Sugimurg, eingegangen, in der er erklärt, daß die Ver=
bindungsbahn
zwiſchen Petritſch und Demirhiſſar bewilligt, die
es ermöglichen wird, auf griechiſchen Boden zu gelangen, ohne
daß man auch türkiſches Gebiet überſchreitet. Die bulgariſch=
jugoſlatiſche
Rivalität ſoll dann Griechenland geſtatten, Saloniki
auszubauen. Aehnliche Pläne mit Saloniki ſoll nach Athener ſoll aus einem Vertreter der Verkehrskommiſſion des Völker=
Quellen auch die Belgrader Regierung vorhaben. Wenn Bul=
garien
ſich an die Seite Jugoſlawiens ſchlagen ſollte, dann wäre Wirtſchaftsintereſſen beſtehen. Die Art der Ernennung des
Pangalos der Verlierer. Die Haltung Bulgariens ſoll die Zunge
der Wage bilden, bis eben die Salonikifrage auf Grund eines
wird befriedigen können.
*Heſſiſches Landestheater.

Großes Haus. Dienstag, den 15. Juni.
Oberon.
Romantiſche Oper von Carl Maria von Weber.
jung ins Grab ſank, eine würdige Feier. Es war ein Wagnis,
und ſchwer aufführbare Oper, hervorzuholen. Der Erfolg bewies,
daß ſie trotz ihrer unvollendeten Form Lebenskraft genug beſitzt,
gefügt werden kann.
führungsart wegen nie befriedigen.
ſcheiunt, wenn ſie auch zum guten Teil Ausſtattungsoper geblieben Hagner, Ebert und Ney.
iſt. Das iſt ſchließlich auch unſerem Generalintendanten zu ver=
die
Aufgabe mit gewohnter Tatkraft durchführte.
üppigem Morgenland in den Vordergrund gerückt, in das auch reicher Abend.
die Romantik der beiden Liebenden und ihrer Begleiter feſter ein=
gebettet
liegt. Das Ballett und die Statiſterie erhielt damit
große und dankbare Aufgaben, ohne mit überladenen Schauſtücken
zu erdrücken. Die Dialoge wurden auf das zum Verſtändnis er= iſt ein kleines Eiland an der Küſte Chinas, das berühmt iſt als
forderliche Mindeſtmaß beſchränkt, vielfach melodramatiſch unter= Bruzplatz einer beſtimmten Art von Seeſchwalben, aus deren
neuen Form und Regie geſellten ſich Bühnenbilder voll phan= Das Volk nennt daher dieſe Inſel, deren hundert Gipfel übri=
taſtiſcher
Schönheit und Zieckmäßigkeit, die aus Herrn von gens vur recht winzige Erhebungen ſind, lieber die Vogelneſter=
Schencks geſchmackvoller Hand ſtammten.

Mittwoch, den 16. Juni 1926

Mnglſen don ine Sanfen Sechtiferung Jut des Ade.
nis mit Italien für Griechenland noch kein greifbares Ergebnis
gebracht. Der wirkliche Nutzuießer aus dieſem Bündnis war nur
England, das die von Italien und Griechenland bedrohte Türkei
in der Moſſulfrage leicht zur Kapitulation zwingen konnte, und
Italien hält ſich mit der Erhöhung ſeines Einfluſſes auf Alba=
nien
ſchadlos. Den Jugoſlawen gelang es zwar, wie bekannt,
den italieniſchen Agenten Fan Noli aus Albanien zu verjagen,
aber ſein Nachfolger Ahmed=Berg=Sokoli, dem man aus Belgrad
zur Herrſchaft geholfen hat, verbündete ſich überraſchenderweiſe
auch mit Italien. Heute iſt die Sache der Italiener in Albanien
ſchon ſo weit gediehen, daß der Bruder Muſſolinis auf den
Spalten des Popolo dItalia von der baldigen Eroberung
Albaniens für den Fascismus ſprechen konnte. Wirtſchaftlich
und militäriſch iſt Albanien auch ſchon heute Italien vollkommen
ausgeliefert.
Miniſterkrife in Oeſterreich.
Rücktritt des Unterrichtsminiſiers Dr. Schneider.
EP. Wien, 15. Juni.
Um die Perſon des Unterrichtsminiſters Dr. Schneider iſt
innerhalb der Chriſtlich=ſozialen Partei ein heftiger Streit ausge=
brochen
. Der ausgeſprochen klerikale Flügel der Partei mißbil=
ligt
ſchärfſtens die Abmachungen, die der Miniſter vor einigen
Tagen mit dem ſozialdemotratiſchen Präſidenten des Wiener
Stadtſchulrates hinſichtlich verſchiedener Fragen der Mittel= und
Voltsſchulreform getroffen hat. Die Katholiten in ganz Oeſter=
reich
rüſten zu gewaltigen Proteſtkundgebungen. Die Stel=
lung
des Unterrichtsminiſters gilt als erſchüttert.
Ja ſie iſt ſchneller, als man erwartet hatte, unhaltbar ge=
worden
. In einer geſtern ſpät abends erſchienenen amtlichen
Verlautbarung des Bundesanzlers Dr. Ramek, verſagt er den
zwiſchen Dr. Schneider und dem ſozialdemokratiſchen Wiener
Stadtſchulpräſidenten Glöckel getroffenen Vereinbarungen ſeine
Zuſtimmung mit der Begründung, daß der bei dieſen Verhand=
lungen
ausgearbeitete Plan die Einheitlichkeit des öſterreichiſchen
Schulweſens gefährde‟. Der Bundeskanzler läßt da=
mit
mit anderen Worten den Unterrichtsminiſter fah=
ren
, eine Gebärde, die den vollen Sieg des klerikalen
Flügels der Chriſtlich=ſozialen Partei, alſo
auch der engeren Seipel=Gruppe, bedeutet. Dr.
Schneider trifft heute in Wien ein und wird dem Bundeskanzler
ſofort ſeine Demiſſion überreichen.
Die polniſchen Sozialiſien und Pilſudſki.
Der Kurjer Poranny veröffentlicht eine Erklärung des
ſozialiſtiſchen Abgeordneten Liebermann über, das Verhältnis
der Sozialiſtiſchen Partei zu Piljudſki. In dieſer Enklärung
heißt es, die Sozialiſtiſche Partei könne die Auffaſſung Pilſudſkis,
daß er die Revolution ohne jede revolutionären Konſequenzen
unternommen habe nicht teilen, und fühle ſich dadurch nicht ge=
bunden
. Die Mai=Revolution müſſe vielmehr eine Reihe von
Konſequenzen nach ſich ziehen. Vor allem müſſe auch der Seim
entfernt werden, der die Revolutionsſtimmung geſchaffen habe.
Außer der Annäherung an die Türkei bedeutet wohl gegen= Die Sozialiſten würden nur kurzfriſtigen Budgetvorlagen bis
zum Zuſammentritt des neuen Seim zuſtimmen. Vollmacht für
Verfaſſungsänderungen und Aenderungen der Wahlordnung
werde man alles verſuchen, um ihn zu einer Auflöſung zu
bringen. Liebermann äußerte ſich weiter über das Verhältnis
zu Pilſudſki, die Sozialſten und Pilſudſki ſtimmten überein in
der Loſung der morgliſchen Sanierung und der Reinigung des
polniſchen Verwaltungsapparates, aber ihre grundſätzlichen
den werde, oder wenigſtens die Griechen ſich ſo nachgiebig zeigen Parteiziele, ihre politiſchen Traditionen, ihr ſoziales Programm
ließen ſich die Sozialiſten nicht an zweite Stelle ſetzen.
Die Verhältniſſe im Memeler Hafen.
Beim Völkerbundsſekretariat iſt eine an den Generalſekre=
tär
des Völkerbundes gerichtete ausführliche Zuſchrift des Prä=
ſidenten
der Verkehrskommiſſion des Völkerbundes, des Japa=
kehrskommiſſion
für die Vertreter der Memeler Hafenkommiſ=
ſion
jede Verantwortung für die Verwaltung
des Memeler Hafens ablehnen müſſe, weil die
Zuſammenſetzung der Hafenkommiſſion nicht derartig iſt, wie ſie
zu behalten und es ſelbſtverſtändlich zu einer modernen Feſtung, im Memeler Abkommen vorgeſehen war. Die Hafenkommiſſion
bundes und je einem Vertreter der litauiſchen und der Memeler
Memeler Vertreters habe eben dazu geführt, daß dieſer ſtändig
die litauiſchen Intereſſen mitvertritt und infolgedeſſen der Völ=
Schiedsſpruches beigelegt wird. Das muß früher oder ſpäter kerbundsvertreter ſich in der Minderheit befindet und ſeine Auf=
erfolgen
, aber es iſt vorauszuſehen, daß dieſer keine der Parteien, gabe nicht erfüllen kann. Der Präſiden der Verkehrskommiſ=
ſion
erſucht, dieſes Schreiben dem Völkerbundsrat vorzulegen.
Der eigentümliche Stil der Weberſchen Muſik, die außerordent=
lich
ſchwer und nicht einmal dankbar geſchrieben iſt, liegt unſeren
heutigen Künſtlern fern, die Probezeit für das neue, ſelten ge= ihm erhielt der Verfaſſer die Erlaubnis, auf einer Oſchunke
heiten ordnend ein. Da iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die geſchloſ=
Zum Gedächttnis C. M. von Webers, der vor 100 Jahren ſene Wirkung überall ſich noch nicht einſtellen konnte, die ſchon ſpäten Nachmittag hatten wir ſie erreicht. Das Eiland iſt ein
hierzu den Oberon, dieſe bei uns Jahrzehnte lang nicht beliebte heute brachte ſie dem feſtlichen Gepränge eine feſtliche Stimmung. Fuße des Felſens befinden ſich viele Höhlen, in welche das Meer
und die Aufführung zeigte ſicherlich einen Weg, wie dieſes lücken= Frau Maſſenburg, die ihre Partie ganz von der drama= Vogelneſtern ernten und ſie zugleich gegen Räuber ſchützen. Nach=
hafte
Werk im Sinne des Meiſters zu einem einheitlichen Ganzen tiſchen Seite anpackte und mit der Ozean=Arie glänzte, errang dem wir noch ein wenig ihrer eintönigen Muſik gelauſcht hatten,
einen großen Erfolg, und Joſeph Poerner gab in der unge= legten wir uns nieder, und am Morgen war ich früh auf, um
Der Stoff der phautaſtiſchen Märchenoper hatte immer eine wöhnlich ſchwierigen Hüon=Rolle einen neuen Beweis ſeiner vor= die Höhlen zu beſichtigen. Ich wollte zunächſt an ihnen entlang
ſichere Wirkung auf ein großes Publikum. Die Muſik iſt ein un= trefflichen Fähigkeiten. Als Dritter beſtand in Ehren Werner ſchwimmen, aber lange düſtere Schatten in dem klaren Waſſer,
entbehrlicher Beſtandteil Weberſchen Geiſtes und hat Mendels= Schumacher in der Oberon=Partie, die er ſicher und geſchmack= die rings um die Oſchunke herumglitten, flößten mir Mißtrauen
ſohn, Schumann, Wagner und wie viele ſonſt beeinflußt und be= voll beherrſchte. Scherasmin und Fatime hatten in Eugen Vogt ein, und als wir eine leere Konſervenbüchſe über Bord warſen,
fruchtet. Das Ganze aber konnte ſeines bruchſtückartigen Cha= und Paula Kapper gewandte Vertreter, und Eugenie Ste= ta tauchte bald ein Haiſiſch auf. Dieſe Bevöllerung des Meeres
rakters und der meiſt nur in Aeußerlichkeiten aufgehenden Auf= phanowa fand ſich mit dem Puck in Form eines Waldſchratts lud mich nicht gerade zum Baden ein, und ſo zog ich vor, in
Die Mahlerſche Bearbeitung der Muſik, die Reinigung des Werle und Albrecht, in Sprechrollen Ilſe Lahn, Heinrich erforſchen. Sie ſind weder ziemlich groß, noch ſehr luftig; wir
Textes und die ſehr geſchickte Regie Herrn Mutzenbechers Kuhn und Heinrich Hölzlin lobend zu erwähnen. Stumm drangen in mehrere ein und fanden, daß ſie alle einander glei=
haben
ihr eine Form gegeben, die brauchbar iſt und wertvoll er= wirkten mit die Damen Müller und Roerig, die Herren chen. Die Vögel waren ſehr eifrig beim Neſterbau, und ich be=
danken
, der den Mut hatte, an das Problem heranzugehen, und ſanglich und darſtelleriſch zu leiſten, der mir heute beſonders fein artigen Stoff, der an Fiſchleim erinnert. Dieſe zähe Subſtanz
einſtudiert vorkam (Berthold Sander). Originell und muſi= wird von den Vögeln abgeſondert und wird dann hart. Nach
Ohne Eingriffe und Aenderungen, Striche und Zutaten kaliſch erfühlt fügten ſich die vielen längeren und kurzen Tänze der Brutzeit werden die Neſter geſammelt, eingekocht, gereinigt
konnte es natürlich nicht geſchehen. Das Elfenreich der muſi= ein, die Manda von Kreibig geſchickt erfunden. Die muſi= und zu hohen Preiſen an die reichen Söhne der Mitte verkauft.
kaliſche Kerngedanke mit ſeinen ſprieleriſchen, ſchwebenden Ge= kaliſche Leitung lag in der ſorgſamen Hand Joſeph Roſen= So hatte ich denn nun die Vogelneſter bei ihrer Entſtehung be=
ſtalten
, mit ſeinen Verwandlungen und Zaubereien wurde als ſtocks, der mit der herrlich geſpielten Ouvertüre den Abend lauſcht, aber ſelbſt dieſe intereſſante Beobachtung konnte mir keine
das verbindende Element zwiſchen ritterlichem Abendland und ſchwungvoll einleitete. Ein für Ohren und Augen höchſt genuß= Vokliebe für die berühmte Suppe einflößen.
II.

B. Auf der Vogelneſter=Inſel. Die Inſel der 100 Gipfel
legt und hierdurch zu Verbindungsſtücen in gleichem Sinne. Zur Neſtern die Chineſen die berühmte Vogelneſterſuppe bereiten.
Inſel‟. Eine Fahrt nach dieſem Paradies der chineſiſchen Tafel=

Seite 3

Neue Krawalle in Prag.
Einſchreiten der Polizei. Zahlreiche Verhaftungen.
EP. Prag, 15. Juni.
In Prag kam es heute erneut zu heftigen Krawallen
und Zuſammenſtößen zwiſchen den Kommu=
niſten
, Sozialiſten und Nationalſozialiſten
ſowie der Polizei. Am Haplicek Platz wurde eine
große ſozialiſtiſche Proteſtkundgebung gegen
die Agrarzölle abgehalten. Das Kabinett Czerny hatte
zahlreiche Formationen Polizei zu Fuß und zu Pferd, ſowie
Gendarmerie aufgeboten. Die Verſammlung ſelbſt verlief ziem=
lich
ruhig, doch weigerten ſich die Maſſen, nach Schluß der Ver=
ſammlung
auseinanderzugehen, worauf die Polizei, nach=
dem
ſie auch mit Ziegelſteinen beworfen wurde, in die Menge
hineinritt. Um 7 Uhr begann es zu regnen, und die Arbei=
terſchaft
begab ſich in ihre Quartiere zurück. Zahlreiche
Perſonen wurden verhaftet. Im weiteren Verlauf der
Demonſtrationen und Säuberungsmaßnahmen griffen die
Demonſtranten auch das Gebäude des Narodny Liſty an, wo
zahlreiche Fenſterſcheiben durch Steinwürfe zertrümmert wur=
den
. Auch eine Handgranate ſoll gegen das Haus geſchleudert
worden ſein. Nach verſchiedenen Darſtellungen kam es dann
im Laufe der Abendſtunden in Seitengaſſen des Wen=
zelplatzes
zu Zuſammenſtößen, bei denen auch einige
Schüſſe gefallen ſein ſollen. Der berittenen Polizei ge=
lang
es nur mit blanker Waffe und mit dem Gummiknüppel die
Straßen von den Demonſtranten zu ſäubern.
Andauernde Lärmſzenen im tſchechiſchen Senat.
Auch in der Dienstags=Senatsſitzung ſollte die Zollvorlage
auf die Tagesordnung in beſchleunigtem Verfahren geſetzt wer=
den
. Als der Senatspräſident Klofge den Saal be=
trat
, wurde er von den Kommuniſten mit ungeheu=
rem
Lärm empfangen, die ihm zuriefen: Auf dem
Wenzelplatz iſt heute wieder geſchoſſen worden, Arbeiterblut ſoll
wieder gefloſſen ſein. Den deutſchen Agrariern und den deut=
ſchen
Bürgerlichen wurde zugerufen: Henker, laßt die Polizei
kommen, damit ſie uns hier ermordet. Auch im Verlauf der
Sitzung wiederholten ſich die Tumulte. Tätlichkeiten konnten
nur mit Mühe verhindert werden, insbeſondere machte ſich der
Zorn der Kommuniſten und Sozialdemokraten gegen die Natio=
naldemokraten
Luft.
Unhaltbare Stellung Beneſch’s. Beneſch
zum Rücktiſt aufgeſordert.
EP. Prag, 15. Juni.
Der Sturmlauf der Oppoſition gegen das Beamtenkabinett
Czerny hat die Stellung des Außenminiſters Dr. Beneſch als
einzigen parlamentariſchen Miniſters unhaltbar gemacht. Der
Klub der Abgeordneten und Senatoren, der tſchechiſchen
Sozialiſten, der Partei des Außenminiſters, hat gemein=
ſam
mit dem Vollzugsausſchuß der Partei heute beſchloſ=
ſen
, den Miniſter Dr. Beneſch, der augenblicklich in Genf
weilt, telegraphiſch zum Rücktritt aus der Regie=
rung
aufzufordern, da die Partei der Regierung Czerny
gegenüber eine ſcharfe Oppoſitionsſtellung einnehmen werde.
Die Partei ſei entſchloſſen, allen von der Regierung kommenden
Anträgen gegenüber eine vollſtändig ablehnende Haltung ein=
zunehmen
.
Zur Konferenz der Kleinen Entente.
Wien, 15. Juni.
Die Prager Preſſe das Organ des tſchechiſchen Außen=
miniſters
Dr. Beneſch, teilt zu der am 17. Juni in Veldes be=
ginnenden
Konferenz der Kleinen Entente mit, daß ſich dieſe
Konferenz vor allem mit der ungariſchen Frage beſchäftigen
wird. Auch die Frage der Zuſammenarbeit mit Oeſterreich, die
noch große Entwicklungsmöglichkeiten biete, ſtehe auf dem Pro=
gramm
. Die politiſchen Ereigniſſe auf dem Balkan, der Aus=
bau
der Beziehungen zu Frankreich, die Situation im Oſten,
das Verhältnis zu Polen und die gegenwärtige Form der ruſ=
ſiſchen
Frage ſollen überprüft werden. Schließlich wird auch die
Kriſe im Völkerbund die Konferenz beſchäftigen, weil mit dieſer
Kriſe auch die Frage der Vertretung der Kleinen Entente im
Völkerbundsrat in Zuſammenhang ſteht. Am 20. Juni werden
ſämtliche Mitglieder zu den Vertretern der gleichzeitig in Vel=
des
tagenden Preſſekonferenz der Kleinen Entente ſprechen.
Das Auswärtige Amt in Belgrad veröffentlicht heute ein
Communiqus, wonach die Kleine Entente bei ihrer bevorſtehen=
den
Zuſammenkunft ſich mit der Frage der Beſetzung der Nats=
ſitze
durch die Septembertagung des Völkerbunds beſchäftigen
wird.

Die Aufüthrung war aut und verſpricht noch beſſer zu werden, freudten ſchiler. mmmene
Die Verwertung der Vogelneſter geſchieht durch die Shndikat,
an deſſen Spitze ſein Freund Tan Keng Whah ſieht, und von
hörte Werk war kurz, ein neuer Regiſſeur griff bis in Einzel= hinüberzufahren. Nach einer Fahrt von ein panr Stunden.
ſchreibt er, nſichteten wir die Inſel fern am Horizont, und am
den nächſten Wiederholungen beſchieden ſein wird. Aber ſchon mächtiger, nicht ſehr hoher Felſen mit zahlreichen Spitzen. Am
brandet, und hier wohnen die Seeſchwalben, die den Fels zu
In der Mahlerſchen Bearbeitung blieben eigentlich nur drei einem ſo gewinnbringenden Gebiet verwandeln. Rings an der
Rollen von geſanglicher Bedeutung. Vor allem Rezia und Güon. Küſte ſind ein paar Hütten, in denen Chineſen leben, die die
bemerkenswert gut ab. In kleinen Singrollen ſind die Damen einem Sampan, einem Ueinen chineſiſchen Boot, die Höhlen zu
wunderte dieſe Erzeugniſſe, die den größten Leckerbiſſen des
Eine große und bedeutungsvolle Rolle hatte der Chor ge= Chineſen bilden. Die Neſter beſtehen aus einem dünnen, gallert=
B. Mit elf Jahren ein Opfer des Charleſton. Das jüngſte
Opfer des modernen Totentanzes, des Charleſton, iſt ein elf=
jähriger
Knabe Herbert Capman, der zu Nock Island in Illinois
ſtarb. Das Kind war ein begeiſterter Verehrer des Charleſton
und führte ſeine Verrenkungen und Sprünge mit ſolchem Eifer
aus, daß es eines Tages unter Zbckungen zuſammenbrach und
12 Stunden ſpäter verſchied. Die Aerzte ſtellten, als Todes=
urſache
eine Entzündung des Rückgrates feſt, die durch über=
trniebenes
Tanzen hervorgerufen war.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 16. Juni 1926

Nummer 165

Am 5. Juni verſchied infolge eines Un=
glücksfalles
in Meſtre bei Venedig mein lieber
Mann, unſer guter Vater, unſer treuer Sohn
und Bruder, der Kaufmann
Heinrich Schneider
Deutſcher Pro=Konſul in Benedig
im Alter von 36 Jahren.
In tiefem Teid
Für die Hinterbliebenen:
Karl Schneider, Bankdirektor.
Benedig, Darmſtadt, Wiesbaden, 14. Juni 1926.
Die Beiſetzung hat in Darmſtadt in aller Stille ſiattge=
gefunden
. Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu
nehmen.
(*45T94

Todes=Anzeige.
Geſtern abend 7 Uhr entſchlief
nachkurzerKrankheit im 84. Lebens=
jahr
unſere gute Mutter und Groß=
mutter
.
Frau

ImNamen dertrauernd. Hinterbliebenen
Familie Michael Koch.
Darmſtadt, Heinheimerſtr. 94.
Die Beerdigung findet Donners=
tag
, den 17. Juni 1926, nachmit=
tags
4 Uhr, auf dem Waldfried=
hof
ſtatt. (8904

Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht,
daß unſer lieber Sohn und Bruder
Ludwig Schwarz
Kaufmann
nach kurzem ſchweren Leiden im
blühenden Alter von 22 Jahren
heute nachmittag 2/ Uhr ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ludwig Schwarz.
Darmſtadt, den 15. Juni 1926.
(o4
Schwanenſtr. 1.
Die Beerdigung findet am Freitag,
den 18. Juni 1926, nachm. 4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Am Körper
gearbeitete
Maß=Schnitte
gewähren, ohne An=
probe
, tadelloſen Sitz
ſelbſtangef. Kleidung.
Auf Wunſch Einrich=
tung
von Stoffen zur
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ſcheiden
unſereslieben Entſchlafenen,
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Katarrh fort! Aſthma fort!
Aſthma, Bronchial=Katarrh, Bruſt=,
gehlkopf=, Nachen Naſen=Katarrh
Stirnhöhlen=Katarrh u. ſonſtige Ka=
tarrhe
u. Krankheiten der Atmungs=
organe
werden auch in veralteten Fällen
erfolgreich bekämpft durch den viel=
tauſendfach
bewährten Karfort= Fnha=
lator
mit dem Rebelſporn.
In Fällen, in denen eine Heilung nicht
möglich iſt (wenn z. B. organiſche Ver=
änderungen
vorliegen), ſchafft derApparat
doch Linderung und hilft manche Huſten=
qual
erleichtern, ſo daß das Leben wieder
lebenswert wird.
Anerkennungen
über Anerkennungen beſtätigen ſeine her=
vorragende
Wirkſamkeit. Man leſe z. B.
die folgenden, hier wörtlich und mit vollen
Adreſſen wiedergegebenen Zuſchriften:
Seit faſt 40 Jahren Emphyſem und
quälendes Bronchialaſthma. Geradezu
überraſchender Erfolg. Nie geſpürte Er=
leichterung
!
Soeben erhalte ich Ihren Apparat und
bin mit dem geradezu überraſchenden Er=
folg
ſchon nach dem erſten Gebrauch ſehr
zufrieden. Seit faſt 40 Jahren leide ich an
Emphyſem und quälenden Bronchial=
aſthrna
. Kein Mittel gewährte mir die
geringſte Erleichterung. Schreckliche Huſten
anfälle und Atemnot quälten mich ſehr.
Gleich nach den erſten Inhalationen
empfand ich niegeſpürte Erleichterung.
Ich werde nicht verfehlen. Sie im Kreiſe
meiner Bekannten zu empfehlen,
Brumby bei Nordgermersleben.
Stiftsdame M. v. Renthe=Fink.
Chroniſcher Stirnhöhlenkatarrh.
Bis jetzt mit dem Inhalator ſehr zu=
frieden
. Ich leide ſeit 8 Jahren an einem
chroniſchen Stirnhöhlenkatarrh(Eiterung).
Durch viermaliges Inhalieren habe ich
ſchon eine bedeutende Beſſerung feſt=
geſtellt
.
Ratibor, Oberſchl.
Karl Koſtka, Poſtſchaffner.
Hartnäckiger Bronchialkatarrh.
Ich litt ſeit 5 Monaten an hartnäckigem
Bronchialkatarrh. Schon nach zweitägiger
Benutzung Ihres Karfort=Inbalators
konnte ich eine ganz überraſchend günſtige

Wirkung feſtſtellen. Nach acht Tagen war
der Bronchialkatarrh tatſächlich weg=
geblaſen
. Ich werde nicht verſäumen,
Ihren Apparat überall aufs wärmſte zu
empfehlen. Ebenſo geſtatte ich Ihnen
gerne, Vorſtehendes mit voller Unter=
ſchrift
zu veröffentlichen.
Hainhof, Poſt Colmberg (Mfr.).
Guſtav Eber.
Stiche u. Kopfſchmerzen verſchwunden.
Ihren Apparat kann ich aufdas wärmſte
empfehlen; fühle mich ſeit der Benutzung
von meinen Stichen unter den Schultern
frei. Auch meine Kopfſchmerzen ſind
gleichzeitig verſchwunden.
Hörde i. Weſtf.
Heinr. Kligge.
Haben Sie ſolche Beſchwerden?
Wer an einem der vorgenannten Übel
leidet, wer häufig geplagt wird von guc=
lendem
Huſten, Luftmangel, mit pfeifen=
dem
, raſſelnden, röchelnden, giemenden
Atemgeräuſchen, Trockenheit, Brennen,
Kitzelgefühl im Halſe, Bruſtſchmerzen,
Heiſerkeit, Huſten, Schnupfen, Grippe,
Verſchleimung, durch Katarrhe bedingte
Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen, Kopf= und
Geſichtsſchmerzen, Schlafloſigkeit oder
ähnlichen nervöſen Erſcheinungen, ſofern
ſie mit Katarrhen und Aſthma im Zu=
ſammenhang
ſtehen, der verſäume nicht,
von meinem nachſtehenden, völlig riſiko=
freien
Angebot Gebrauch zu machen.
5 Tage koſtenfrei zur Probe!
Ich mute niemand zu, den Karfort=
Inhalator mit dem Nebelſporn auf bloße
Empfehlung hin unter Nachnahme zu be=
ziehen
, ſondern ſchicke dieſen Apparat
Leidenden genannter Art ohne Nach=
nahme
, ohne Vorausbezahlung, ohne
Kaufzwang, ſofort gebrauchsfertig mit
Probefüllung und genauer Anweiſung,
5 Tage koſtenlos zur Probe. Die Verſand=
tage
werden hierbei nicht mitgerechnet.
Sie können alſo ohne jedes Riſiko in aller
Ruhe den Apparat volle 5 Tage lang an
ſich ſelbſt ausprobieren und ſich ſo perſön=
lich
von der Wirkſamkeit dieſer ſegens=
reichen
Erfindung überzeugen oder ihn
von Ihrem Arzt begutachten laſſen. Jeder,
der den Apaarat nur einmal benutzt hat,
iſt verblüfft, erſtaunt und begeiſtert und

wird ihn als treuen, ſtets hilfsbereiten
Familienfreund gerne behalten. Oft ge=
nügen
ſogar ſchon die Probe=Inhalationen
zur Erzielung des gewünſchten Erfolges.
Vorbenutzte Apparate, durch die eine
Übertragung von Krankheitskeimen mög=
lich
wäre, gelangen ſelbſtverſtändlich nicht
zum Verſand, wofür volle, Grantie ge=
leiſtet
wird.

Dieser Mann
lebte heute noch!
wenn er besser auf seine Gesundheit
gegchtet und sich rechtzeitig seinem
Haus-od. Kassenarzt anvertraut hätte

Broſchüre: Katarrh fort! Ein Troſt=
wort
für Katarrh= und Aſthmaleidende‟
neben vielen beglaubigten Erfolgsbericht.
und Dankſchreiben liegt jed. Sendung bei.
Ein billiger Hausfreund!
Erkältungskrankheiten werden im Keime
erſtickt. Nur ein Apparat iſt für die ganze
Familie erforderlich, daher für die Dauer
ſehr billig.
Wer mit dem Apparat zufrieden iſt,
wird nach Ablauf der Probezeit gern den
Gegenwert von 9 Mark einſenden und die
Sache weiter empfehlen, womit gerechnet
wird. Irgendwelche weiteren Koſten ent=
ſtehen
nicht. Unverlangte Nachnahme=
ſendungen
werden nicht gemacht.

Auf Wunſch auch Ratenzahlung
Wem der Betrag von 9Mark mit einem
Male zu hoch iſt, kann auch in mehreren
Raten bezahlen.
Werhingegen nach gewiſſenhafter Prü=
fung
oder nach Rückſprache mit ſeinem
Arzt der Anſicht iſt, daß dieſeKur ſich für
ſeinen beſonderen Fall nicht eignet, ſchicke
den Apparat ohne Angabe von Gründen
zurück und die Sache iſt erledigt.
Es iſt höchſte Zeit!
Die Inflation und deren Folgen hat
manchen abgehalten, ſeiner Geſundheit
die nötige Beachtung zu ſchenken. Jetzt
warten Sie nicht länger, ſonſt iſt es zu
ſpät! Die Probeſendung wird jedem
Leidenden gemacht, der darum ſchreibt,
ohne Unterſchied der Perſon und des
Standes, ganz gleich, ob Arbeitsmann od.
Kommerzienrat. Genaue und deutliche
Adreſſe mit Angabe von Stand oder Be=
ruf
jedoch unbedingt erforderlich. An un=
vollſtändige
Adreſſen kann nur unter Nach=
nahme
geliefert werden.
Es mögen ſich aber nur ſolche Inter=
eſſenten
melden, die den Apparat wirklich
ſelbſt bzw. bei einem Familienangehörig.
verwenden wollen.
Die täglich eingehenden Anfragen von
Privatperſonen wegen, übernahme von
Vertretungen oder Generalvertre=
tungen
ſind völlig zwecklos und bleiben
unbeantwortet.
Aerzten
wird der Apparat ſelbſtverſtändlich eben=
falls
gern zur Anſicht und Probe über=
ſandt
, nicht aber Privatperſonen, die ſich
gewerbsmäßig mit Krankenbehandlung
befaſſen.
Viele Arzte verordnen den Karfort=
Inhalator ſtändig, bei vielen Kranken=
kaſſen
iſt er zugelaſſen.
Vorſicht!
Nachahmungen des Karfort= Inhala=
tor
gibt es nicht. Jedoch wird verſucht,
andere Inhalations=Apparate an ſeiner
Stelle zu verkaufen. Laſſen Sie ſich nicht
irreführen! Nur ich allein bin berechtigt,
den vieltauſendfach bewährten Karfort=

Inhalator mit dem Nebelſporn herzu=
ſtellen
, ſonſt niemand! Insbeſondere ſei
darauf hingewieſen, daß die von verſchie=
denen
anderen Seiten unter Bezeich=
nungen
wie Tanerz=Inhalator oder
Inhalator nach Taneré oder ähnlich
angebotene Apparate nicht mit meinem
Karfort=Inhalator identiſch ſind.
Das früher von mir in einem Ort be=
triebene
ähnliche Unternehmen iſt ſchon
vor längerer Zeit in andere Hände über=
gegangen
.
(Ul. Drg878
Achten Sie genau auf meine Firma und
Wohnort:
Carl August Tancré
Naumburg (Saale) 654
damit Sie auch den echten Original=
Karfort=Inhalator mit dem Nebelſporn
bekommen. Am beſten iſt es, Sie
ſchreiben gleich heute noch und benutzen
den nachfolgenden Beſtellſchein, Poſtkarte
genügt jedoch auch. Wenn Sie Nach=
nahmeſendung
wünſchen, bitte auch dies
anzugeben; Porto und Nachnahme=
ſpeſen
trage ich in dieſem Fall. Abgekürzte
Adreſſe für telegraphiſche Beſtellungen:
Taneré Naumburgsaale.

Probe=Beſtellſchein.
(Probeſendungen werden nicht gemacht, wenn
Angabe von Stand oder Beruf fehlt.)
An die Firma
Carl August Tancré
Naumburg (Saale) 654
Senden Sie mir den Apparat, wie
im Darmſtädter Tagblatt ange=
boten
, ohne Nachnahme koſtenfrei zur
Probe.
Vorname, Name, Stand, (Beruf)
genaue Adreſſe:

[ ][  ][ ]

Nummer 165

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadi, 16. Juni.
Noch einmal der Volksentſcheid.
Auf zahlreiche Anfragen aus unſerem Leſerkreiſe zu dem
Wolksentſcheid über die Fürſtenabfindung möchten wir noch eins 2. Juni: Abführung der in der Zeit vom 11. bis 2. Jumi (zweite Juni=
mal
feſtſtellen:
Bei dem Volksentſcheid am kommenden Sonntag handelt es
Nich um die Abſtimmung über ein verfaſſungsänderndes Begehren;
Paragraphen 76 der Verfaſſung heißt es:
Soll auf Volksbegehren durch Volksentſcheid eine Ver=
faſſungsänderung
beſchloſſen werden, ſo iſt die Zuſtimmumg 30. Juni: Aufwertungstermine beachten!
der MehrheitderStimmberechtigten erforderlich.
Damit iſt ganz klar und unzweideutig geſagt, daß nicht die
Mehrheit der Abſtimmenden entſcheidet. Wer alſo dieſen erſt= tigen. Vom Tage der Zuſtellung ab läuſt dann noch die Schon=
eigentum
, dem weitere folgen ſollen und werden, wenn der Volks= folge der Verſchiebung des Termins ſür das erſte gemeindliche Ziel ( ur=
entſcheid
den von den Kommuniſten gewünſchten Erfolg haben
ſollte, nicht mitmachen will, der folge der Parole: Bleibeder
Abſtimmung fern!

den Aufſührung von Mozarts Zauberflöte ſingen die Damen
Werle (Pamina), Kapper, Callam, Gercko, Liebel, Jacobs, Müller=
zinski
(Papageno), Schumacher, Aldori, Vogt, Sattler, Meiſe, Hagner,
Strzeletz.
Der Film Südtirol, die Grenzwacht deutſcher Kultur, läuft
nur nch heute Mittwoch und morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, im
Kleinen Haus. Weitere Vorführungen des Films ſind wegen anderwei=
tiger
Verpflichtungen unmöglich.
Heiterer Tanzabend. Mandavon Kreibig, die aus=
gezeichnete
Tanzkünſtlerin des Landestheaters, hat zu dem Tanz=
abend
, den ſie auf Einladung der Freien Literariſch=
Künſtleriſchen Geſellſchaft am nächſten Samstag, dem geteilt vom Vertreter, Anton Fiſcher, Darmſtadt.
19. Juni, 8 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters gibt, durch=
weg
Tänze heiteren Charakters vorgeſehen. Da Fräulein von ſtark dem Alkohol zuzuſprechen und in ſolchem Zuſtand Gaſtrollen zu
Kreibig auf dieſem Gebiet eine Meiſterin iſt, ſteht ein äußerſt
fröhlicher und genußvoller Abend i Ausſicht. Die Mitglieder
der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft werden gebeten,
ihre Eintrittskarten, bis ſpäteſtens Freitag vormittag an der
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes gegen Vorzeigen der Mitglieds=
karte
unentgeltlich in Empfang zu nehmen. Eine Anzahl wei=
terer
guter Plätze ſteht am der Tageskaſſe zum allgemeinen Ver=
kauf
. (Siehe Anzeige.)
Zu dem Hans Höfflin=Konzert, das heute abend 8 Uhr im Ge=
meindehaus
Kahlertſtraße 26 ſtattfindet, ſei berichtiat, daß Herr Höfflin
nicht, wie hürzlich mitgeteilt, in Wiesbaden, ſondern in Mainz an der
Oper wirkt. Er wird Arien von Bach, Händel, Mozart, Weber und
ſolche aus Carmen und dem Roſenkavalier ſingen. Karten zu 1 und
2 Mark bei Konzert=Arnold und Ling Paul. Bei dem regen Intereſſe,
das dem Konzert entgegengebracht wird, ſei dringend empfohlen, ſich
rechtzeitig mit Karten zu verſehen, da der Raum beſchränkt iſt.
Stäbtiſche Akademie für Tonkunſt. Lieder= und Arien=
abend
der Ausbildungsklaſſen von Herrn Müller=
Söllner. Auf den am Donnerstag, den 17., und Freitag, den 18.
Juni, im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethen=
ſtraße
36, ſtattfindenden Lieder= und Arienabend wird hiermit nochmals
hingewieſen. Karten erhältlich im Sekretariat der Städtiſchen Akademie.
Die Donnerstags=Konzerte des Städtiſchen Orcheſters im Saalbau
werden am 17. Jumi ihren Anfang nehmen. Im erſten Konzert wird
zum Gedächtnis von C. M. von Weber deſſen ewig junge Freiſchütz=
Duvertüre, das Walzerrondo Aufforderung zum Tanz und das Fam=
taſieſtück
Hüons Zauberhorn aus Oberon von F. Roſenkranz geſpielt
werden. Ferner ſeien hervorgehoben: Quvertüre zur Oper Die Fürſtin
riſche Szenen) von J. Maſſenet. Feſtanz und Stundenwalzer aus Cop=
pelia
von Delibes und der Militärmarſch Nr. 1 von Richard Strauß.
Die Leitung hat Herr H. Hauske. (S. Anz)
Vollshochſchule. Für die am Samstag, den 19. Juni, abends um
ſtellung Der Glasſchrank ſind Karten zum ermäßigten Preis in
der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17, zu haben.
Wanderklub Falke 1916, Darmſtadt. Dem großzügigen Kulturwerk
der Riedentwäſſerung galt die 6. Wanderung dieſes Jahres. Be=
reits
am Samstag abend wurde daher, um frühzeitig an Ort und Stelle
zu ſein, im Kammerhof bei Leeheim ein ausgezeichnetes Quartier be=
zogen
. Am Sonntag in aller Frühe brachte ein ſehr beſchwerlicher Marſch
die Wanderer an die verſchiedenen Arbeitsſtellen, wo Bagger, Graben=
anlagen
und Pumpwerke, teilweiſe in Betrieb, unter ſachkundiger Füh=
Bild über die geleiſtete und noch zu leiſtende Arbeit in der Gegend von werbetreibenden wurde noch eine betriebsfähige Anlage gefunden. Er
weg bis zum Schuſterwörth gewandert, wo gegen 10 Uhr Naſt gehalten
Wald nach Oppenheim zur Fähre, die als Treffpunkt vereinbart war.
Mit Rückſicht auf die mitwandernde Jugendabteilung wurde für erſte
Abteilung die Wanderung abgebrochen, da der Marſch in dem aufge=
Erfelden angetreten. Die übrigen wanderten zur Landskrone, beſichtig=
ten
die Katharinenkirche mit dem Beinhaus und ſetzten dann bei auf=
klarendem
Wetter den Weg zur Guntersblumer Fähre fort. Dieſev Teil
des Weges bot neben ſehr anſtrengenden Wegſtrecken auch all die lieb= allein ſchon bürgt dafür, daß der Film ein Kunſtwerk genannt werden
wird. Von der Rheinluſt aus wurde dann in ſtrammem Marſch über
den nördlichen Kühkopfdam Erfelden und Goddelau und dort in letzter
Minute der 808 Uhr=Zug erreicht, der gegen halb 9 Uhr die Teilnehmer
nach Darmſtadt zurückbrachte.
Die Tätigkeit der Hansbettelbekämpfungsſtelle im Städtiſchen
Wohlfahrts= und Jugendamt im Monat Mai 1926. Vorgeſprochen haben
Es erhielten: 2 Perſonen Fahrkarten nach Arbeitsſtellen oder nach dem
kleidungsſtücke, 9 Perſonen Verpflegung und Obdach.
T Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuffes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 19. Juni, vormittags 9 Uhr:
1. Klage des Elektrizitätsunternehmers Albouts zu Mörlenbach i. H. Martini und Krampert, wetteifern in einem vorbildlichen Zuſammen=
2. Klage des Bezirksfürſorgeberbandes Heppenheim gegen den Bezirks=
fürſorgeverband
Darmſtadt=Stadt wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten
fir die Marg. Chriſt. Stöckl zu Fürth. 3. Beſchwerde des Arbeiters
Wilhelm Neumann zu Griesheim gegen den Beſchluß des Kreisaus=
des
dem Joſef Klein zu Dieburg erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins.
im Hauſe Bahnhofſtraße 18.
Von der Feuerwehr. Im Monat Mai 1926 wurde die Städt.
Kaminbrand, viermal zum Heben von Kraftwagen und Großtieren zwei, das Programm in ſeinem künſtleriſchen Ausmaß.
blinden Alarmen und vier ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte
ſich auf 108 Transporte. In 11 Fällen wurden Notverbände auf der
Wache angelegt.
ein Brotfahrer von einem Auto am Nad angefahren und ein legenheit iſt vom Regiſſeur Lau Lauritzen mit der richtigen Wärze und
Stück mitgeſchleift. Er trug eine Quetſchung des rechten Armes
Stadtkrankenhaus und darauf nach ſeiner Wohnung gebracht.
Ein Schreiner kam mit der Hand in die Maſchine, wo ihm der Mittel=
finger
der linken Hand abgequetſcht wurde. Der Verletzte wurde
von der Rettungswache nach dem Stadtkrankenhaus gebracht.
Geſtern abend turnte ein Schüler an einer Teppichklopfſtange. Er
fiel dabei zu Boden, und zwar ſo unglücklich, daß er beide Unter=
arme
brach. Er wurde von der Städtiſchen Rettungswache ſofort
nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht.

Mittwoch, den 16. Juni 1926

Seite 5

Busſchneiden! *Steuerkalender Aufbewohr en
für die Zeit vom 15. bis 30. Juni 1926.
des Darmſtädter Tagblatts vom 5. Juni 1926.
77. Juni: Letzter Tag, an dem die am 10. Juni fällig geweſene Um= Der Ausſchuß der Studentenſchaft hatte die Darmſtädter Studenten=
noch
zuſchlagfrei entrichtet werden kann.
einbehaltenen Lohnabzugsbeträgen) den Betrag von 100 Rmk.
überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
denn die Weimarer Verfaſſung ſchützt das Privateigenuu. Im 25. Zuni: Zweites ſtaatliches, Ziel der Grundſteuer, vor=
bäudeſteuer
. (Vgl. den Ende April zugeſtellten Steuer=
beſcheid
über Landesſteuern.) Schonfriſt eine Woche.
Gemeindliche Grundſteuer, Gewerbeſteuer
ud Sonder=Gebäudeſteuer (erſtes Zieh.
maligen ſozialiſtiſch=kommmniſtiſchen Vorſtoß gegen das Privat= friſt von1 Woche. Es wird ſchon jetzt darauf hingewfeſen, daß in=
ſprünglich
am 25. Mai fällig) das zweite gemeindliche Ziel bereits
im nächſten Monat, am B. Jull, zu zahlen iſt. H. V. Wohmamn.
1. BremenNew York: D. Berlin (Kapt. F. Rehm) ab Bremer=
Hefſiſches Landestheater. In der morgen Donnerstag ſtattfinden= haven 16. 6., D. Preſident Harding (United States Lines) ab Bremer=
haben
16. 6., D. Republie (Umited States Lines) ab Bremerhaven 19. 8., fehlen laſſen. Auch haben Sie bei Ihren Angriffen gegen die Prozeß=
D. Columbus (Kapt. Johnſon) ab Bremerhaven B. 6. 2. Bremen.
Wiſchin Noeriag, Welzel und die Herren Hölzlin (Saraſtro), Dr. Bare= Philadelphia=Valtimore.Norfolk: D. Aldg ab Bremen und Ton der den Fall Gaarmann behandelnden Aufätze läßt die not=
26. 6., D. Hameln (Kapt. Th. Minſſen) ab Bremen 13. 7. 3. Bre=
menCuba
: Ein Dampfer ab Bremen V. 6. 4. Bremen= Bra=
ſilien
: D. Minden (Kapt. Filſinger) ab Bremen 19. 6., D. Hornſund
ab Bremen 9. 7. 5. BremenLa Plata: D. Sierra Morena
ab Bremerhaven 10. 7. 6. Bremen-Oſtaſien: MS. Königsberg
(Kapt. Rickleis) ab Bremen 19. 6., D. Myridon ab Bremen B6. 6. D.
Fürſt Bülow ab Bremen 30, 6.. D. Oldenburg ab Bremen 3. 7., D. City
of Pekin ab Bremen 10. 7. 7. Bremen=Auſtralzen: D. Gera
ab Bremen B. 6. D. Weſtfalen (Kapt. Iſeke) ab Bremen 10. 7. Mit=
* Amtsgericht I. 1. Johann F. wird als ein Menſch geſchildert, der in der ganzen deutſchen Preſſe berichtet wurde.
geben pflegt, ſodaß ſich Polizei und Gericht öfter mit ihm zu beſchäftigen
Anlaß haben. Er hat ſich am 18. März des Widerſtandes gegen einen
Polizeiwachtmeiſter des 6. Reviers ſchuldig gemacht. Das Gutachten des
Amtsarztes bezeichnet F. als haltloſen Trinker, dieſes ſowie das Gut=
achten
der Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim verneint aber die Ampen=
dung
des 8 51 StGB. Mit Rückſicht auf die ſehr erheblichen Vorſtrafen
wird auf eine Strafe von 6 Wochen Gefängnis erkannt. 2. Ein Wein=
händler
ſteht unter der Anklage der Verletzung des Weingeſetzes. Er hat
im Januar d. J. dem Wirt M. hier ein Faß Weſthofener Ausſchankweim
geliefert, der überſchwefelt geweſen ſein ſoll. Der Lieferant erklärt, es
werde beim Schwefeln ſehr forgfältig verfahren, weil der Weinhändler
wiſſe, daß das chemiſche Unterſuchungsamt ſcharfe Kontrolle übe. Die
Schuld liege an den Weinbauern, die in nicht ordnungsmäßiger Weiſe
die Merckſchen Tabletten verwendeten. Es ſind drei Sachverſtändige zur
Stelle. Die Unterſuchung des in Rede ſtehenden Weins ſtellte beträcht=
lichen
Gehalt ſchwefliger Säure feſt, der Wein war im Sinne des Wein=
geſetzes
zu beanſtanden. Im vorliegenden Falle war 140 Milligramm
freie ſchweflige Säure feſtgeſtellt, eine ganz beträchtliche Menge. Die
Merckſchen Tabletten enthalten rund 50 Prozent ſchweflige Säure, es iſt
aber bei ihrer Ingebrauchnahme nur nötig, daß das mitgelieferte An=
wendungsbuch
richtig bemuitzt wird. Die Bekönmlichkeit des überſchwefel=
ten
Weins iſt imdiniduell. Angeklagter beſtreitet, daß bei Verkauf der
Wirt M. läßt keine Nachbehandlung des Weins eintreten, er bezieht un=
gefähr
alle 8 Tage ein Faß Wein. Der Leiter des Unterſuchungsamts
in Mainz beſtätigt, daß die Schweflung im Fragefalle gegen 8 4 des
Weingeſetzes von 1923 verſtoße, leider laſſe das Geſetz eine Definition
des Begriffs der geringen Menge (ſchwefliger Säure) vermiſſen. Die
Schweiz habe diesbezüglich eine Bundesratsverordnung, ſie laſſe 20
Milligramm insgeſamt ſchweflige Säure zu. In Deutſchland ſeien keine
geſetzlichen Grenzzahlen eingeführt. Der Wein hätte im Fragefalle
von Athen von F. Lux, die 4ſätzige Suite Seées pittoregaues (Male= im dieſem Zuſtand nicht ausgeſchänkt werden dürfen. Der Weinhändler
müſſe es merken, wenn der Wein zu ſtark geſchwefelt ſei, wenn er alſo
müſſe es herausſchmecken. Weinkontrolleur Becker=Mainz hat die Analyſe men unmöglich gemacht zu haben.
von Darmſtadt überſandt erhalten. Gegen die Tatſache, daß der Wein
8 Uhr im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindende Vor= überſchwefelt war, laſſe ſich nicht ankämpfen. Das von den Weinbauern
geübte Ueberſchwefeln müſſe der Weinhändler herausfinden, vieles ſei
Dadurch ergebe ſich der hohe Schwefelgehalt. Das Ueberſchwefeln nehme
dem Wein alle Eigenſchaften, ſeinen Charakter; zudem ſei die Schwef=
händler
ein ſtrafbares. Inverkehrbringen im Sinne des 8 13 Herr Profeſſor Leſſing bald ſeines Lehramtes enthoben wird.
des Weingeſetzes zur Laſt, die im Straſbefehl erkannte Strafe von B
rung beſichtigt wurden. Den Teilnehmern wurde dadurch ein klares Rundfukteilnehmer ſtwaßenweiſe revidieren. Bei einem hieſigen Ge= haben, welegiert hat, nur als ein Fehlurteil bezeichnen.
Leheim-Geinsheim vor Augen geführt. Indeſſen war am Sonntag war mit der Gebührenzahlung rückſtändig geweſen und deshalb die Ges Behandlumg an eine Art Kriegsmaßnahme, die mit Necht und Gerechtig=
ein
Trupp Nachzügler von Goddelau aus über Erfelden auf dem Damm= nehmigung entzogen worden. Der Auflage, die Anlage zu entfernen, keit nichts mehr zu tun hat,
hatte er nicht entſprochen. Es wird auf eine Geldſtrafe von 30 Mk. er=
wurde
. Der weitere Weg ſührte am anderen Ufer des Rheins durch den kannt. Die Einziehung des Apparates wird das Reich ausſprechen. Falles Leſſing dieſes Urteil nochmals überprüſt und aufgehoben wird.
Kunſtnotizen.
weichten Gelände zu anſtvengend geweſen war, und der Rückmarſch nach ucdr Werte, Klnfſe und Unſterſche Deranſtaltungen, deren im Nachtehenden Crwäbnung bentenſchaft für ihr mannhaftes Auftreten gegen die gröbliche Herab=
geſchlebt
, bebält ſich die Redaktion ibr Urtell vor.
ſpanmendes Filmwerk in ſieben Akten. Die hervorragende Beſetzung ſich daraus ergebenden Folgen ihrer tatkräftigſten unterſtützung.
lichen Reize der Rheinlandſchaft im Ried, die im allgemeinen verkannt darf. In der Hauptrolle: Bernhard Goetzke, der bedeutendſte Intrigan= Kultusminiſteriums in das Selbſtverwaltungsrecht der Deutſchen Stu=
genau
abgemeſſener Schattierungen, iſt nach ſeinem eigenen Ausſpruch
härteſte Kleinarbeit. Sein Name verpflichtet die Mitſpieler, ihr Beſtes
zu geben. Der ſchwierigen Aufgabe ihrer Rolle vollauf gewachſen iſt faſt einſtmmig angenommen wurde:
Nita Naldi, die große, ernſte Amerikanerin. Aller Effekthaſcherei ab=
38 Perſonen, davon waren 5 von hier. 3 Perſonen wurden abgewieſen, allemale vollendete Echtheit verſchwiſtert. Ihr engliſcher Mitſpieler in das Selbſtverwaltungsrecht der Deutſchen Studentenſchaft, das ihr=
Wohnort, 2 Perſonen Unterſtützung in Lebensmitteln, 4 Perſonen Be= Spiel in jeder Szene voll kimſtleriſcher Reife. Sein Landsmann William Kenntmis genommen, daß der Preußiſche Kultusminiſter verſucht bat.
internationalen Beſetzung, darunteb bekannte deutſche Bühnennamen wie ſtudentenſchaften herabzuſetzen.
gegen den Polizeibefehl des Kreisamts Heppenheim vom 13. Mai 1995, ſpiel, die herbe Handlung eindringlich zu verkörpern, befeuert von der Studentenſchaft, die nicht zuletzt auch im Intereſſe der deutſchen Hoch=
Spielleitung des bewährten Engländers Alfred Hitcheock.
Palaſt=Lichtſpiele. Der große Ufa=Film Die Frau
mit dem ſchlechten Ruf. Alexandra Sorina, die talentierte ruſ=
ſiſche
Tragödin, ſpielt die Titelrolle des Stückes. Ihr Geliebter und
ſchuſſes Darmſtadt vom 30. Nobember 19B wegen Unterbringung in das Lebensgefährte iſt kein Geringerer als der berühmte amerikaniſche Dar=
Arbeitshaus Dieburg. 4. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Entziehung ſteller Lionel Barrymore, Benjamin Chriſtenſen, der erfolgreiche däniſche gutem Wetter findet für die Mitglieder der Jugendgruppe am 18. Junif
Regiſſeur, hat dieſen Stoff zu einem ſtarken Film geſtaltet, der auf jedes ein Abendſpaziergang in den Noßdörfer Wald ſtatt. Trefſpunkt: 8.15
5. Geſuch des Hans Rudolf, zu Heppenheim um Erteilung der Er= Publikum anregend wirken muß. Der zweite Schlager Blut und Uhr Ecke Roßdörfer und Heidenreichſtraße. Gäſte ſind willkommen.
laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank Tand aus dem Leben ſpaniſcher Stierkämpfer, ein hochintereſſanter
Film, voller Spannung und Senſation. Außerdem als Einlage Liebe, machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der Muſikkreis bei Frau Din=
Berufsfeuerwehr 13mal glarmiert, und zwar bei 2 Kleinfeuern, einem mit Harry Liedke und Lilian Harwey in der Hauptrolle, ergänzen 5 uhr, ſtattfindet.
Reſidenz=Theater: Pat und Patachon auf
hoher See. Von der Marke Pat und Patachon iſt alles Klaſſe, Landestheater, Großes Haus. Anfang 7 Uhr. Ende gegen
So auch dieſer Film, der nach dem Urteil der geſamten Preſſe als der
* unglücksfälle. Geſtern vormittag wurde in der Kirchſtraße beſtgelungenſte bezeichnet wurde. Die ganze tolle und urkomüſche Ange= Kleines Haus abends 8 Uhr: Vorführung des Films
der gehörigen Doſs Lachpulver verſehen worden. Es gibt tauſend und Keine Vorſtellung. Deutſchnat, Volkspartei, abends
ein Situatiönchen. Sie im einzelnen aufzuzählen, fehlt hier der Platz.
davon. Er wurde von der Städtiſchen Rettungswache nach dem Man muß es ſich eben anſehen. Im Beiprogramm: Buſter Keaton, Lehmann=Berlin über Fürſtenenteignung und Mißwirtſchaft der
deſſen Komik ebenfalls in ihrer Art einzig daſteht.

Der Fall Leſſing.
15. Juf: Val. den Steuerkalender für die erſto Juniscäfte in Nr. 154 Die Stellungnahme der Darmſtädter Studentenſchaft.
Vom Studentiſchen Preſſedienſt wird uns mitgeteilt:
ſatzſteuer=Vorauzzahlung der monatlichen Steuerzahler ſchaft zu einer außerordentlichen Studentenverſamm=
lung
auf Dienstag vormittag 10 Uhr in die Otto Berndt=Halle ein=
berufen
, um gemeinſam mit der ganzen deutſchen Studentenſchaft eine
dekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge, ſoweit machtvolle Kundgebung für die Hannoveraner Studentenſchaft zu ver=
dieſe
(für ſich allein oder mit den in der erſten Junidekade anſtalten, ſowie gegen die Relegation der 11 wahllos herausgegriffenen
Hannoveranep Kommilitonen zu proteſtieren. Die Verſammlung war
von ungefähr 2000 Studierenden beſucht.
Zu Beginn der Verſammlung gab der 1. Vorſitzende der Studenten=
läufigen
Gewerbeſteuer und Sonder=Ge= ſchaft, Herr Carl George, einen ausführlichen Bericht über die Ent=
wicklung
des Falles Leſſing, indem er die Artikel gegen den Reichspräſi=
denten
, die Leſſing in einen Prager Zeitung veröffentlicht hat, verlas und
die Verhandlungen zwiſchen der Studentenſchaft Hannover und dem
Preußiſchen Kultusminiſterium ſchilderte. Er gab der Stdentenſchaft
ein Bild von der Perſönlichkeit des Herrn Leſſing, und erläuterte die
Die Steuerbeſcheide kommen jetzt zur Zuſtellung an die Steuerpflich= Vorwürfe, die gegen dieſen erhoben werden, ſowie die Stellung des
Preußiſchen Kultusminiſters Dr. Becker zu dieſen Vorgängen. Der
Kultusminiſter gab am 29. September 1925 einen Erlaß heraus, der
durch die Beanſtandungen von Leſſings Bericht im Haarmann=Prozeß
veranlaßt wurde. Da dieſer Erlaß in der Oeffentlichkeit noch bei weitem
nicht genügend bekannt und zur Beurteilug der ganzen Frage von
höchſter Wichtigkeit iſt, geben wir ihn nachſtehend wieder:
Die Prüfung der Beſchwerde über Ihre Berichterſtattung im Haar=
Nächſte Dampfer=Expebitionen des Norddeutſchen Aloyd, Bremen, mann=Prozeß hat ergeben, daß Sie es dabei mehrfach an der erforder=
lichen
Genauigkeit und Sorgfalt in der Wiedergabe der Tatſachen haben
leitung die Grenzen ſachlicher Kritik überſchritten. Der ganze Charakter
wendise und übliche Rückſicht auf Ihre Stellung als Hochſchullehrer und
gkademiſcher Forſcher vermiſſen. Ich bin genötiat, Ihnen über die Art
der in Frage ſtehenden Berichterſtattumg mein Mißfallen auszuſprechen.
Ich werde insbeſondere auch dadurch dazu veranlaßt, daß in letzter
(Kapt. G. Nauer) ab Bremerhaven 26. 6. D. Köln (Kapt. H. v. Thülen) Zeit ſchon mehrfach Schriſten und Aufſätze aus Ihrer Feder nicht die
von einem Gelehrten zu erwartende Sachlichkeit und Angemeſſenheit des
Lones aufwieſen. Ich muß daher die Erwartung ausſprechen, daß Sie
in Zukunft in dieſer Hinſicht größere Zunückhaltung üben; ich wäre ſonſt
nicht in der Lage, den Ihnen erteilten Lehrauftrag dauernd aufrecht zu
erhalten
Profeſſor Leffing habe e2 jedoch auch weiterhin an der nötigen Zu=
rückhaltung
fehlen laſſen, und ſo kam es zu den Auſtritten, über die ja
Die Ausführugen des Herrn George wurden von Herrn Dipl.=Ing.
Dettmar, dem damaligen Vorſitzenden der Studentenſchaft Hannover,
im einzelnen ergänzt, wobei Herr Dettmar beſonders hervorhob, daß die
Studentenſchaft Hannover aus ſitlichen und moraliſchen Gründen dieſen
Kampf aufgenommen habe und nicht ehev ruhen werde, his ein Lehrer
mit einem ſolchen Charakter von der Hochſchule entfernt werde. Er gab
die ehrenwörtliche Grklärung der Hannoveraner Studentenſchaft, daß es
während des ganzen Falles Leſſing zu Tätlichkeiten gegen Herrn und
Fror Leſſing nicht gekommen iſt. Herr Dettmar gab im übrigen ein
anſchauliches Bild der ganzen Vorgänge in Hannover.
In der Debatte wurde der Fall Leſſing von den verſchiedenſten Sei=
ten
beleuchtet, ſodaß folgende zwei Entſchließungen mit überwältigender
Mehrheit (88 Prozent waren dafür) angenommen wurden:
Die Darmſtädter Studentenſchaft hat mit Entwiſtung von den Ver=
öffentlichungen
des Herrn Profeſſor Leſſing, ſowie von ſeinem Verhalten
an der Techniſchen Hochſchule Hannover Kenntnis genommen und macht
die Forderung der Hannoveraner Studentenſchaft auf Entkernung des
Herrn Leſſing von der Hochſchule zu ihrer eigenen.
In ſeiner Broſchüre über den Haarmann=Prozeß hat Herr Leſſing
es ſoweit, an der erforderlichen Genauigkeit und Sorgfalt in der Wieder=
gabe
der Tatſachen fehlen laſſen, daß der peußiſche Kultusminiſter am
29. Sepetmber 1925 eine Rüge gegen ihn ausgeſprochen hat, derzufolge
Merckſchen Tabletten immer ein Buch den Käufern mitgegeben werde. Herr Leſſing eigentlich ſchon auf ſein Lehramt hätte verzichten follen.
Weiterhin hat Herr Leſſing in einem Artikel des Pragev Tagebl.
Schmähungen gegen unſeren Reichspräſidenten v. Hindenburg veröffent=
licht
, die das Anſehen des Deutſchen Reiches im Ausland aufs ſchwerſte
ſchädigten. Herr Leſſing hat dadurch das Empfinden jedes Deutſchen
tief verletzt und heilige Gefühle der deutſchen Studentenſchaft in den
Staub gezogen.
Sein Verhalten der Hannoverzmer Studentenſchaft gegenüber hat
bewieſen, daß er keinen Wert darauf legt, dieſen ganzen Skandal irgend=
wie
zu Ende zu bringen, daß ihm vielmehr jedes Gefühl dafür abgeht,
über 140 Milligramm freie ſchweflige Säure enthalte; die Zungenprobe ſich als Hochſchullehver und Erzieher der gkademiſchen Jugend vollkom=
Die Darmſtädter Studentenſchaft bedauert ſehr, daß der Preußiſche
Kultusminiſter, aus den Erwägungen heraus, die ihn zu ſeinem Erlaß
vom 29. September 1925 bewogen hatten, bei der neuerlichen Zuſpitzung
da allerdings dem Küfer überlaſſen. Sehr viel Schwefel liege aber in der Lage nicht die erforderlichen Schritte gegen Herrn Leſſing eingeleitet
den Poren des Holzes drin, das Faß müſſe deshalb ausgelaugt werden, hat, ſelbſt nicht auf Grund der Vorſtellungen der Dozentenſchaft der
T. H. Hannover hin.
Die Daumſtädter Studentenſchaft ſtellt ſich hinter die Forderung der
lung ſchwierig. Der Amtsanwalt betont, die Anklage lege dem Weim= Hannoveraner Studentenſchaft und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß
Die Darmſtädter Studentenſchaft kam das Urteil des Senats der
Mark möge aufrechterhalten werden. Das Urteil ergeht am T.6. Hannover, das elf wahllos herausgegriffene Studenten, die ſich am
22. Jnni. 3. Die Poſt läßt von Zeit zu Zeit die Anlagen geſtrichener der allgemeinen Bewegung gegen Herrn. Profeſſor Leſing beteiligt
Auch nach dem Urteil namhafter Profeſſonen erinnert eine ſolche
Die Darmſtädter Studentenſchaft erwartet, daß nach Beendigung des
Es wurde außerdem beſchloſſen, folgendes Telegramm an die Han=
noveraner
Studentenſchaft abzuſenden:
Die Darmſtädter Studentenſchaft dankt der Hannoverſchen Stu=
ſetzung
des Anſehens eines deutſchem Lehrſtuhls durch einen der Würde
nnion=Theater: Der Bergadler, iſt ein überaus eines gkademiſchen Lehrarz Unwürdigen und verſichert Sie auch für alle
Zum Schluſſe wies Herr Raſch auf den Eingriff des Preußiſchen
tendarſteller des deutſchen Films. Seine Kunſt, voller kaum merklicher, dentenſchaft bezüglich ihrer Kaſſenangelegenheiten hin, worauf folgende
Proteſterklärung
Die Darmſtädtev Studentenſchaft proteſtiert aufs ſchärfſte gegen die
hold, die Sprache ihres Antlitzes von einem Reichtum, mit dem ſie ſich in letzter Zeit erfolgten Eingriffe des Preußiſchen Kultusmimiſteriums
Malcolm Keen ihr überall ebenbürtig. Sein Profil wie gemeißelt, ſein durch das Studentenrecht zugeſichert iſt. Sie hat mit Befremden davon
John Hamilton ſichert der rührenden Geſtalt des Amandus die Anteil= entgegen den Beſtimmungen des Studentenrechts und dem Beſchluß des
nahme Aller, die junge Herzen begreifen. Die weiteren Mitglieder der allein zuſtändigen Vermögensbeirats der D.St. die Beiträge der Einzel=
Durch dieſe Maßnahme iſt die Fortführung der ſachlichen Arbeit der
ſchulbehörden liegt, aufs ernſteſte gefährdet.

Aus den Parieien.

Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Bei
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
und Trompetenblaſen, eine luſtige Begebenheit aus dem heiteren Wien, geldeh, Heinrichſtraße 33, heute Mittwoch, den 16. Juni, nachmittaas

S D Hech M KRMRNc

10 Uhr. B 24: Das Schiedsgericht, hierauf Die beiden Veroneſer.
Südtirol die Grenzwacht deutſcher Kultur Arpheum=
8 Uhr. im Muſikverein, Steinſtraße 24: Frau Abg. Annagrete
Linksparteien. Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Derſherngſlſhender Iin Duneslie der 1. iunf iehe.

Nachm. 2 Uhr wird im Rathausſaale zu Pfungſtadt die Heugras=
ernte
von den Gemeindenieſen verſteigert. Vorm. 11 Uhr wird
Ecke Darmſtädter= und Friedrichſtraße in Groß=Gerau ein Per=
ſonenkraftwagen
, Vierſitzer, 8/22 PS. verſteigert.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Tkittwoch, den 16. Juni 1926

Nummer 165

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arbeilgen, 15. Juni. Die Kornernte verſpricht eine aus=
gezeichnete
zu werden. Halmlängen von 2 Metern find keine Selten=
heit
. Auch unſere Wieſen zeigen beſonders in höheren Lagen einen
vorzüglichen Futterſtand. Darum hat die hieſige Bürgermeiſterei nach
Anhören des Wieſenvorſtands das Mähen des Heugraſes wie folgt
feſtgeſetzt: Donnerstag, 17. d. M. Aumühle bis Leibchesmühle, Freitag,
18. d. M., bis Geraubrücke, Samstag, 19. d. M. bis Park. Ein hie=
ſiger
Burſche, der ſich einige Unregelmäßigkeiten zuſchulden kommen
ließ und deshalb Strafverfolgung zu erwarten hatte, war ſeit einiger
Zeit von hier verſchwunden. Da kehrte dieſer Tage ein Fremden=
legionär
aus Afrika zurück und machte die Mitteilung, daß er den
Verſchwundenen in Marſeilles bei ſeiner Rückkehr getroffen habe und
ſei derſelbe auf dem Wege, ſich zur Fremdenlegion zu begeben. Trotz
wiederholtem eindringlichen Abraten ſei er jedoch nicht von ſeinem
Vorhaben abzubringen geweſen. Er hat ſich dadurch ſelbſt eine recht
ſchwere Strafe auferlegt, die er ſicher bitter bereuen wird; doch wem
nicht zu raten iſt, dem iſt nicht zu helfen. Volksentſcheid iſt Volks=
gericht
iſt die Parole der öffentlichen Kundgebung, die die hieſige So=
zialdemokratiſche
Partei für nächſten Donnerstag im Gaſthauſe Zum
Löwen veranſtaltet. Redner ſind Reichsminiſter a. D. Dr. David
und Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadk.
* Braunshardt, 15. Juni. Der Gemeindevoranſchlag
liegt eine Woche lang auf der hieſigen Bürgermeiſterei zur allgemeinen
Einſichtnahme auf. Zu der beſchloſſenen Umlage werden auch Ausmär=
ker
herangezogen.
* Griesheim, 15. Juni. Die Maul= und Klauenſeuche, die
hier eine immer größere Verbreitung gewinnt, es ſind jetzt rund 30 Ge=
höfte
verſeucht und fortgeſetzt gehen neue Meldungen ein, veranlaßte
die Bürgermeiſterei, in einer weiteren Bekanntmachung erneut auf die
Beſtimmungen des Reichsviehſeuchengeſetzes hinzuweiſen. Die Polizei=
organe
ſind angewieſen, jede Uebertretung gegen dieſe Beſtimmungen
unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Bis jetzt ſind drei Stück Rindvieh
an der Seuche eingegangen. Der Vorſtand und Aufſichtsrat des
hieſigen landwirtſchaftlichen Konſumvereins haben einſtimmig die Ein=
richtung
einer Quetſch= und Schrotmühle beſchloſſen. Der Konſumverein
kommt damit einem lange gehegten Wunſch der Mitglieger nach. Die
Mühle ſoll möglichſt bald in Betrieb geſetzt werden. Ferner ſoll das
Umtauſchverfahren bezw. der Ankauf von Roggen nach der neuen Ernte
vorgenommen werden.
Eberſtadt, 15. Juni. Am Donnerstag, den 17. Juni, läuft im
Odeontheater der große Neu=Guineg=Film Unter unbekannten Kanni=
balen
(das Paradies der Südſee). Der Film führt den Beſchauer in
die noch unerforſchten Gebiete Neu=Guineas, dieſer ehemals deurſchen
Kolonie. Er bringt Landſchaftsbilder von unerhörter Schönheit, die
dort noch lebenden, ſeither unbekannten Kannibalenſtämme, die ihre ge=
töteten
Feinde eſſen, die außerdem ihren Göttern Menſchenopfer dar=
bringen
und zu Zeiten aus religiös=fanatiſchen Gründen ihren Göttern
zu Ehren wahre Blutorgien veranſtalten, die Tempel beſitzen, deren
Böden mit Menſchenblut getränkt iſt. Dieſer Film, der 7 Tage im
Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters ſtärkſten Beſuch zu verzeichnen
hatte, wird auch in Eberſtadt größtes Intereſſe finden.
* Eberſtadt, 14. Juni. Turnerſieg. Am Sonntag abend
kehrte die Turngeſellſchaft E. V. von Dornheim bei Groß=Gerau heim.
Dort waren in Verbindung mit dem 40jährigen Stiftungsfeſt des
Turnereins Dornheim verbandsoffene leichtathletiſche Wettkämpfe zur
Austragung gelangt. Marie Hebermehl von der Turngeſellſchaft er=
rang
den 1. Preis der Turnerinnen, ihr Bruder Auguſt Hebermehl im
Speerwurf ebenfalls den 1. Sieg. Adolf Engel errang im Dreikampf
den 1. Sieg. Auch die anderen Preisträger können mit ihren Siegen
zufrieden ſein. Der Turnverein 1876 E. V. weilte am Sonntag beim
Jubiläumsfeſt des Turnvereins Arheilgen. Ausflug. Der Ge=
fangverein
Frohſinn unternahm am Sonntag einen Familienaus=
flug
nach der badiſchen Bergſtraße. Trotz des zweifelhaften Wetters
war die Beteiligung gut. Jedoch konnte infolge des Regens der Aus=
flug
nicht in dem geplanten Umfange ausgeführt werden.
* Eberſtadt, 15. Juni. Unfall. Bei Waſſerleitungsarbeiten fiel
einem jungen Manne ein ſchweres Rohr auf ein Bein. Der Verunglückte
mußte auf einer Bahre nach Hauſe gebracht werden.
Traiſa, 15. Juni. Die hieſige Ortsgruppe des Odenwald=
klubs
unternimmt am kommenden Sonntag, den 20. ds. Mts., eine
Wanderung nach dem Rhein, mit dem Endziel Oppenheim. Hierbei
Bahnfahrt bis Goddelau. Von der urſprünglich im Wanderplan vor=
geſehenen
Motorbootfahrt auf dem Rhein wird Abſtand genommen.
* Ober=Ramſtadt, 15. Juni. Im Hauſe Ernſt=Ludwigſtraße 10 hat
dieſer Tage Herr Heinrich Ackermann ſeine Schankwirtſchaft wieder
eröffnet. Zurzeit liegt beim hieſigen Poſtamt ein Plan über die Her=
ſtellung
unterirdiſcher Telegraphenlinien in Ober=Ramſtadt öffentlich
aus.
* Groß=Umſtadt, 15. Juni. Kirchengeſangvereinsfeſt.
Zu einem eindrucksvollen und erhabenen Feſte geſtaltete ſich die Jahres=
feier
der Kirchengeſangvereine des Dekanats Groß=Umſtadt, an welchem
ſich 11 Vereine mit 350 Sängern und Sängerinnen beteiligten. Zum
Eingang wurde die Bach’ſche Toccata in D=moll von der Organiſtin
Frl. Maſer in vollendeter Weiſe zum Vortrag gebracht. Hierauf folgte
mit Begleitung des wohlgeſchulten Poſaunenchors von Lengfeld das
Gemeindelied: Dir, dir, Jehova, will ich ſingen, das in mächtigen
Tönen das altehrwürdige Gotteshaus erfüllte. Die vier Maſſenchöre,
unter der geſchickten Leitung von Frl. Maſer zum Vortrag gebracht,
verfehlten ihren Eindruck nicht und machten einen gewaltigen Eindruck.
Beſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich der Chor aus dem engliſchen
Kirchengeſang: Nach deiner Macht gib, Herr, daß wir durch Todes=
nacht
wallen zu dir‟ Die von Herrn Pfarrer Kehr, Babenhauſen, ge=
haltene
Feſtpredigt kam aus begeiſtertem Herzen, war tief angelegt
und machte ſichtlichen Eindruck auf die Hörer. Zur Nachfeier ver=
ſammelte
man ſich im Gaſthaus zum Weißen Roß woſelbſt noch
manch ſchönes Lied geſunden und manch Wort des Dankes und der
Aufmunterung geſprochen wurde.
r. Babenhaufen, 15. Juni. Trotz des windigen unfreundlichen
Regenwetters hat die Kapelle der Polizei=Wachtabteilung ihr Platz=
konzert
auf dem Bismarckplatze veranſtaltet. Eine verhältnismäßig
ſtattliche Zuhörerſchaft lauſchte den feinen muſikaliſchen Darbietungen
der gut eingeſpielten Kapelle. Keler=Belas Luſtſpiel=Ouvertüre und
Eulenburgs Roſenlieder ſind als beſonders gute Leiſtungen hervorzu=
heben
. Der Wunſch, öfters ſolche Platzkonzerte auf dem beſtens dazu
geeigneten Bismarckplatze zu hören, war wohl beim muſikfreudigen
Publikum einmütig vorhanden. Den Veranſtaltern insbeſondere dem
Leiter der Kapelle, Herrn Zugwachtmeiſter Wohlfahrt I, gebührt
wärmſter Dank. Bei dem heutigen Vormittagsgottesdienſte in der
evangeliſchen Kirche wirkte zum erſten Male die neugegründete Chor=
ſchule
unter der Leitung von Frl. Lutz mit.

* Ober=Roden, 15. Juni. Das Unwetter der letzten Tage hat
im Rodgau und in der Offenbacher Gegend großen Schaden angerichtet.
Viele Wieſen ſtehen unter Waſſer. In der Mühlheimer Gegend wütete
ein ſo ſtarker Sturm, daß viele Obſtbäume umgeknickt wurden. In den
Wäldern gab es viel Fallholz.
* Michelſtadt, 15. Juni. Beratungsſtunde der Hand=
werkskammer
. Am nächſten Mittwoch, den 16. Juni, findet hier im
Gaſthaus Zum grünen Baum eine Sprechſtunde der Handwerks=
kammernebenſtelle
ſtatt. Die Sprechſtunde wird von 2 bis 3½ Uhr
abgehalten. Eine Spülung des Waſſerrohrnetzes wird am Diens=
tag
, den 15., Mittwoch, den 16. Juni und Donnerstag, den 17 Juni,
jedesmal von morgens 8 bis mittags 4 Uhr, vorgenommen. Die Ein=
wohner
müſſen ſich rechtzeitig mit Waſſer verſehen.
* Michelſtdt, 15. Juni. Unfall. Am Montag abend nach 9 Uhr
ereignete ſich zwiſchen Stockheim und hier ein Motorradunfall. Der
hier beſchäftigte Herr Kumpf aus Beerfelden ſtürzte, wohl infolge der
ſchlechten Straſzenverhältniſſe, mit ſeinem Motorrad und mußte bewußt=
los
weggetragen werden. Ueber die Schwere der Verletzung iſt vor=
läufig
noch nichts bekannt.
* Schönnen, 15. Juni. Geſtern mittag geriet im Sägewerk der
Gebrüder Jonnz) ein Arbeiter mit der rechten Hand in die Säge, ſo daß
ihm zwei Finger abgeſchnitten wurden. Der Verunglückte wurde nach
Erbach in das Kreiskrankenhaus verbracht.
* Hetſchbacß, 15. Juni. Vom 16. bis einſchl. 22. Juni liegt der
Voranſchlagder Gemeinde Hetſchbach zu jedermanns Ein=
ſicht
offen. Einwendungen können nur während dieſer Friſt, mündlich
oder ſchriftlich erhoben werden. Zu bemerken wäre noch, daß zu der
beſchloſſenen Umlage auch Ausmärker herangezogen werden.
m. Beerfelden, 15. Juni. Ein großes Reiterfeſt hält am
11. Juli d. J. der Reit= und Fahrverein für die Obercent gelegentlich
des hier ſtattfimdenden großen Pferde= Fohlen= und Zuchtviehmarktes
am 11., 12. und 13. Juli ab. Um 2½ Uhr beginnt das Trabreiten, 2,45
Uhr das Galoppreiten, die Eignungsprüfung für Arbeitsgeſpanne 3½
Uhr, die Eignumgsprüfung für Wagenpferde 4 Uhr. Das Geländereiten
nimmt 4,45 Uhr ſeinen Anfang. Für dieſe Veranſtaltung ſtehen wert=
volle
Ehrenpreiſe ſowie Geldprämien in umfangreicher Zahl zur Ver=
fügung
. Die Meldung der ſich Beteiligenden muß bis 1. Juli bei der
Leitung eingelaufen ſein. Ein Geländereiten wurde voriges Jahr zum
erſtenmal abgehalten, die Beteiligung durch Pferdebeſitzer und Schau=
luſtige
war ſo ermunternd und aneifernd, daß die Veranſtaltung heuer
erheblich erweitert wurde. Die Vorbereitungen dauern ſchon geraume
Zeit, die Mitglieder des Vereins halten unter kundiger Leitung regel=
mäßige
Reitſtunden ab, dadurch iſt die Gewähr geboten, daß die Zu=
ſchauer
auf ihre Rechnung kommen. Das Marktkomitee verſteht es,
den hieſigen Markt zu einem Anziehungspunkt für weiteſte Kreiſe zu
machen.
* Hirſchhormn, 15. Juni. Die Regenfälle der letzten Tage haben dem
Neckar große Waſſermengen zugeführt, ſo daß die am Neckar liegenden
Wieſen überſchwemmt ſind. Es beſtehr die Befürchtung, daß ein großer
Teil der Gras= und Heuernte verloren iſt. Desgleichen iſt es mit der
in dieſem Jahre ausgezeichnet ſtehenden Frucht, die von dem anhalten=
den
Regenwetter zu Boden gedrückt und vom Unkraut überwuchert wird.
So iſt es auch mit den Kartoffeln, die ſchon lange gehackt und gehäufelt
ſein ſollten, uud im Unkraut zugrunde gehen müſſen. Anders ſieht es
mit der Heidelbeerernte aus, die in dieſem Jahre eine ausgezeichnete
iſt; ſämtliche Wäälder werden daher trotz Regenwetter ſtark beſucht.
Hirſchhorn, 15. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
14. Juni 2,88 Meter, am 15. Juni 2,30 Meter. Die Kettenſchleppſchiff=
fahrt
war wegen des zu hohen Waſſerſtandes am 14. Juni ds. Js. nicht
in Betrieb.
Von der Bergſtraße, 15. Juni. Durch eine Stützungsaktion des
Weinheimer Bürgerausſchuſſes iſt nunmehr die Weiterführung des
Betriebes der Maſchinenfabrik Badenia vorm. Wwe. Platz Söhne
A.=G. geſichert. In nichtöffentlicher Sitzung hatte der genannte Bür=
gerausſchuß
über nachſtehenden ſtadträtlichen Antrag zu beraten: Der
Bürgerausſchuß wolle der Ausfallbürgſchaft ſeitens der Stadt Wein=
heim
für ein von der Maſchinenfabrik Badenia aufzunehmendes
Darlehen von 1 Million Reichsmark gegen die Eintragung einer
Sicherungshypothek im Höchſtbetrage von 1 250 000 Mark und gegen
die Sicherungsübereignung des ſonſtigen freien Vermögens der Ba=
denia
zuſtimmen. Nach vierſtündigen Beratungen wurde dieſer An=
trag
einſtimmig zum Beſchluß erhoben, das Darlehen an die Badenia
im Geſamtbetrage von 1 Million wird mit 300000 Mark von der
Badiſchen Girozentrale, mit weiteren 300 000 Mark von der Heſſiſchen
Girozentrale und mit 400000 Mark von der Deutſchen Girozentrale
getragen.
* Zwingenwberg, 15. Juni. Jagdübertragung. Der Pächter
der hieſigen Gemeindejagd, Herr Dr. W. Merck=Darmſtadt, hat den
Teil der Jagd diesſeits der Eiſenbahn, einſchließlich der Waldjagd, an
die Herren Schnellbächer und Fabrikant Peter von Auerbach abgetreten.
* Bensheim, 15. Juni. Stadtverordnetenerſatzwahl.
Anſtelle des Herrn Fabrikanten W. Euler, der ſein Mandat nieder=
legte
, wurde von der Stadtwahlkommiſſion Herr Kaufmann Richard
Frankenſtein gewählt. Der Gewählte gehört der Bürgerlichen Ver=
einigung
als Mitglied an.

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Biblis, 15. Juni. Nicht weniger als drei Unglücksfälle,
von denen zwei äußerſt bedenklich ſind, trugen ſich geſtern zu. Auf der
Landſtraße BiblisRohrheim kam der Mechaniker Joh. Keil von hier
mit ſeinem Motorrad derart zu Fall, daß er bewußtlos liegen blieb.
Ein Landwirt lud das ſchwer beſchädigte Motorrad auf ſeinen Wagen,
verſtändigte den Arzt, Herrn Dr. Kimmler, der den Verunglückten mit
dem Auto abholte. Er erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Ein weiterer
Motorradunfall trug ſich in der Hauptſtraße, nächſt der Bahnhofſtraße,
zu. Der Motorradfahrer, Herr Dr. Meyerhofer von hier, wollte einer
Radfahrerin ausweichen und fuhr dabei gegen einen Wagen. Er wurde
vom Rade geſchleudert, erlitt jedoch keine nennenswerte Verletzungen,
während das Motorrad leicht beſchädigt wurde. Nur ſeiner Geiſtes=
gegenwart
iſt es zu danken, daß größeres Unglück verhütet wurde.
Dem dritten Unfall fiel der Maurer Gleich zum Opfer. Er war in
Sandhofen auf einem Gerüſt beſchäftigt, als dieſes plötzlich zuſammen=
ſtürzte
, wobei der Verunglückte unter die Trümmer kam. Er wurde
ſofort in das Krankenhaus nach Mannheim verbracht.
Gernsheim, 15. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
15. Juni, vorm. 6 Uhr: 3,17 Meter.
* Groß=Rohrheim, 15. Juni. Der vom Gemeinderat unſerer Nach=
bargemeinde
Klein=Rohrheim durchberatene und genehmigte Voranfchlag
für das Rechnungsjahr 1926 liegt zurzeit auf dem Dienſtzimmer des
Bürgermeiſters zu jedermanns Einſicht offen. Die Betriebsabteilung
des diesjährigen Voranſchlags ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit
dem Betrag von 12620,71 R.=Mk. ab. Der Umlagebedarf beläuft ſich
genau wie im Vorjahre auf 6296 R.=Mk., zu dem auch die Ausmärker
herangezogen werden. Trotz Erhöhung der Ausgaben gelang es durch
den günſtigen Abſchluß der Rechnung für das Rechnungsjahr 1922, deren
Reſt nach Abzug des verbrauchten voranſchlagsmäßigen Rechnungsreſtes
ſür das Rechnungsjahr 1925 und des erforderlichen Betriebskapitals in
erheblichem Maße der Einnahme unter der Rubrik 1 des Voranſchlags
1926 zugute kam, das Bugget im Gleichgewicht und im Rahmen des
vorjährigen zu halten. Mit einigen Verſchiebungen, bedingt durch die
Herabſetzung des Steuerſatzes für den bebauten Grundbeſitz, ſind die
Ausſchlagsſätze der Gemeindeſteuer auf der Baſis des 1925er Steuer=
koeffizienten
Die Gemeinde Klein=Rohrheim iſt auf Grund des guten
Rechnungsabſchluſſes in der Lage, ohne die Steuerzahler heranzuziehen
und irgendwelche derzeitige Abgabeleiſtungen herbeizuführen, eine Straße
pflaſtern zu können.
Oberheſſen.
* Vilbel, 15. Juni. Ein geſtohlenes Auto entdechte ein hie=
ſiger
Förſter auf ſeiner Streife mitten im Walddickicht. Die wertvollen
Teile des Kraftwagens fehlten und waren anſcheinend entfernt worden.
Es wurde Anzeige erſtattet, und bald meldete ſich ein Autobeſitzer aus
Frankfurt, dem ein Kraftwagen geſtohlen wurde.
* Friedberg, 15. Juni. Die evangeliſchen Kirchange=
ſangvereine
für Heſſen veranſtalteten heute in der altehrwür=
digen
Stadtkirche ihr 42. Jahresfeſt, zu dem Vertveter aus allen Teilen
Heſſens erſchienen waven. Die kirchliche Feier ſtand vollſtändig im
Zeichen des Kirchendichters Paul Gerhardt, deſſen 250. Todesfeien damit
verbunden wurde. Zur Paul Gerhardt=Feier hatte Prof. Mendelsſohn=
Darmſtadt, Kirchenmuſikmeiſter für Heſſen, zwei Kantaten komponiert:
Iſt Gott für mich, ſo tvete und Warum ſollt ich mich denn grämen.
Die Chöre der Geſangvereine und der Gemeinde beſtanden faſt ſämtlich
aus Liedern von Paul Gerhardt. Die vereinigten Kirchenchöre von
Altenſtadt, Butzbach, Friedberg, Gießen, Hungen, Nidda, Oberrosbach,
Vilbel, Stammheim, Höchſt und Oberau brachten unter Leitung des
Chordirigenten, Oberſtudienrat Borngäſſer=Darmſtadt, mit etwa 500
Sängern erhebende Chöre zum Vortrag. Die Feſtpvedigt hielr Dekan
Schäfer=Büdingen. Die Hauptverſammlung des evangeliſchen Kirchen=
geſangvereins
für Heſſen fand im Chor der Stadtkirche ſtatt. An dem
Bundesfeſt beteiligten ſich auch Vertreter der Kirchenbehörde und der
Provinz Oberheſſen, ebenſo der eifrige Förderer des Vereins und frühere
Prälat Dr. Flöring=Darmſtadt.
Bad=Nauheim, 15. Juni. Bis zum 10. Juni 1926 betrug der Ge=
ſamtbeſuch
12144 Perſonen.
* Gießen, 15. Juni. Die Spielzeit 1925/26 am hieſigen Stadttheater,
iſt zu Ende, und wenn wir einen kurzen Rückblick darauf werfen, ſo
kann man ſagen, daß das Ergebnis in jeder Hinſicht ein recht erfreuliches
iſt. Es wurden 38 verſchiedene Werke zur Aufführung gebracht, Schau=
ſpiele
, Opern und Operetten. Es entfallen auf Opern drei, Operetten
ſieben, Schauſpiele 28, 11 waren Erſtaufführungen für Gießen, zwei
Uraufführungen. Auch klaſſiſche Werke kamen zu ihrem Recht, z. B.
Minna von Barnhelm, Die Braut von Meſſina, von Grillparzer Der
Traum ein Leben. Mit großem Erfolg hat ſich die Theaterleitung der
modernen Dramenliteratur zugewandt. Einen nahhaltigen Erfolg hatte
hier Zuckmahers Fröhlicher Weinberg aufzuweiſen. Ueberfahrt von
Vanes, Glühendes Einmaleins von Philipp, Heimliche Brautfahrt
von Lenz. Apoſtelſpiel Spiel von Liebe und Tod. Heilige Jo=
hanna
von Shaw ſchloſſen ſich an. Erwähnt ſeien noch einige ältere
Dramen, wie Ueber unſere Kraft von Björnſon, Flachsmann
Haubenlerche‟. Das Luſtſpiel kam nicht zu kurz, genannt ſeien Die
fünf Frankfurter und Der Jugendfreund von Fulda. Die bewährten
Operetten zeigten ihre alte Anziehungskraft; Der fidele Bauer För=
ſterchriſtel
, Vogelhändler und Gräfin Mariza als moderne Operette.
Die drei Opern waren Don Pasquale, Toska und Gounods Mar=
gareta
(Fauſt). Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Theaterleitung
durch künſtleriſches Schaffen ihre volle Schuldigkeit getan und in der
abgelaufenen Spielzeit mit großem Erfolg gearbeitet hat.
* Watzenborn=Steinberg, 15. Juni. Sein 50 jähriges Jubi=
läum
, verbunden mit einem großen Geſangswettſtreit, beging am
Sonntag der hieſige Geſangverein Sängerkranz. Am Samstag abend
ging ein Feſtkommers voraus. An dem Wettſingen beteiligten ſich 19
Vereine mit rund 1000 Sängern. Unter den wettſtreitenden Vereinem
befanden ſich mehrere aus der Frankfurter und Friedberger Gegend.
Beſonders ſtark war das Lahntal vertreten. Das Klaſſenſingen zeigte
folgendes Ergebnis. 1. Stadtklaſſe: Ehrenpreis und 1. Preis Männer=
geſangveuein
Burgſolms, 2. Preis. Edelweiß Oſtheim bei Ganau,
3 Preis Heiterkeit Fechenheim, 4. Preis Jugendfreund Steinberg!
2. Stadtklaſſe: 1. Preis Frohſinn Hochelheim, Ehrenpreis und 2.
Preis Einigkeit Jugenheim, 3. Preis Frohſinn Atzbach; 3. Stadot=
klaſſe
: Ehrenpreis und 1. Preis Geſangverein Lyra 1910, Frankfurt,
2. Preis Männergeſangverein Oberſchmitten; 1. Landklaſſe: 1. Preis
und Ehrenpreis Frohſimn Pfaffenwiesbach, 2. Preis Eintracht Her=
mannſtein
, 3. Preis Eintracht Friedberg=Fauerbach, 4. Pveis Cäcilia
Brachbach, 5. Preis Liederkranz Eſchbach. 2. Landklaſſe: 1. Preis
Liedertafel Hainchen, Ehvenpreis und 2. Preis Einheit Allendorf
(Vahn), 3. Preis Einheit Obernau; 3. Landklaſſe: Ehrenpreis und
1. Preis Männergeſangverein Mönchholzh uſen, 2. Preis Eintracht
Grüningen. Im Hauptehrenpreisſingen erhielten: Stadtklaſſen: 1.
Hauptehrenpreis und Dirigentenpreis Männergeſangverein Burgſolms,
2. Hauptehrenpreis Lyra 1910 Frankfurt. Landklaſſen: 1. Hauptehren=
preis
und Dirigentenpreis Frohſinn Pfaffenwiesb ch, 2. Hauptehren=
preis
Einheit Allendorf (Lahn). Auf dem Feſtplatz hielt Feſtpräſident
Harniſch die Anſprache. Die Ehrenjungfrauen des Vereins überreichten
je einen goldenen und ſibernen Lorbeerkranz.

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[ ][  ][ ]

Nummer 165

Mittwoch, den 16. Juni 1926

Seite 7

Reich und Ausland.
Der erweiterte Hauptvorſtand der Gewerk=
ſchaft
deutſcher Lokomotivführer.
beſchäftigte ſich erneut mit den Vorſchriften über die Dienſt= und Ruhe=
zeiten
des Lokomotivperſonals. Er kommt nach den vorgetragenen Be=
richten
der Bezirke zu der Ueberzeugung, daß die dienſtliche Belaſtung
des Lokomotioperſonals weit über diejenige Grenze hinausgeht, die
zur Sicherung des Betriebs und zur Erhaltung der Dienſtfähigkeit des
Lokomotipperſonals notwendig iſt. Angeſichts der weiteren, durch die
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft getroffenen Maßnahmen hinſichtlich
der Sparwirtſchaft beim Lokomotipperſonal, der Verſtärkung der Züge
und der unzureichenden Beſetzung der Lokomotiven kann die Schuld
an einem Eiſenbahnunfall einzelnen Perſonen nicht zugeſchrieben wer=
den
. Der erweiterte Hauptvorſtand proteſtiert deshalb aufs ſchärfſte
gegen die weitere Inhafthaltung des Lokomotivführers Aubele von
Roſenheim. Dieſer ſoll den Unfall in München=Oſt verſchuldet haben,
ohne daß für dieſe Behauptung der geringſte Beweis vorliegt. Der
erweiterte Hauptvorſtand bringt ferner zum Ausdruck, daß es durch=
aus
im Intereſſe des Eiſenbahnbetriebs und des reiſenden Publikums
liegt und gelegen hätte, wenn die von der Gewerkſchaft deutſcher Loko=
motibführer
vorgetragenen Vorſchläge eine beſſere und der Schwierig=
keit
des Eiſenbahnbetriebs entſprechende Beachtung gefunden hätten.
Die Gewerkſchaft hält es für eine zwingende Notwendigkeit, daß ihre
Anregungen die erforderliche Beachtung von ſeiten der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft erfährt.
Frankfurter Chronik.
WSN. Aus dem Frankfurter Polizeibericht. Bei
einer Schlägerei in der Fahrgaſſe in der Nacht zum Montag wurde
ein Mann durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß er dem Hoſpital
zugeführt werden mußte. Der Täter wurde ermittelt. Am Samstag
früh wurde in der Gutleutſtraße ein Mann an Gasvergiftung tot in
ſeiner Wohnung aufgefunden. In der Roſeggerſtraße wurde eine
Schülerin beim Ausſteigen aus der Trambahn von einem Auto erfaßt,
überfahren und ſo erheblich verletzt, daß ſie ins Krankenhaus verbracht
werden mußte. Frankfurt gegen die Wahlrechts=
änderung
zum Städtetag. Zu dem Beſchluß des Haupt=
ausſchuſſes
des Naſſauiſchen Städtetages, durch welchen die Herauf=
ſetzung
des Wahlalters von 20 auf 25 Jahre und die Aufhebung des
paſſiven Wahlrechts zu den kommunalen Körperſchaften für Beamte
und Angeſtellte der Kommunalverwaltung gefordert wird, wurde vom
Magiſtrat dahin Stellung genommen, daß er die von dem Hauptaus=
ſchuß
des Naſſauiſchen Städtetages vertretenen Forderungen ablehnt.
Eine Großmarkthalle in Frankfurt a. M. Der
Magiſtrat hat den vorgelegten Plänen für die Erbauung einer Groß=
markthalle
an der Obermainſtraße zugeſtimmt. Die Vorlage geht dem=
nächſt
der Stadtverordnetenverſammlung zu. Darlehen an die
Stadiongeſellſchaft. Nachdem die Zahl der Teilnehmer an
der Stadion=Sportſchule derart geſtiegen iſt, daß der im Haupttribünen=
gebäude
des Stadions zur Abhaltung von gymnaſtiſchen Uebungen zur
Verfügung ſtehende Raum in keiner Weiſe mehr ausreicht, um auch bei
regneriſcher und kalter Witterung die Fortführung der Kurſe zu er=
möglichen
, iſt beabſichtigt, eine einfache, aber geräumige, heizbare Halle
in Eiſenkonſtruktion mit maſſiven Wänden zu errichten. Der Magiſtrat
beſchloß, der Stadiongeſellſchaft zu dieſem Zwecke ein Darlehen zu an=
gemeſſenen
Bedingungen zu gewähren.
Mutter und Tochter vermißt.
WSN. Heidelberg. Hier werden ſeit vergangenem Samstag
die 52jährige Witwe Emilie Tilz und ihre 16jährige Tochter Edith
vermißt. Das Mädchen hatte am Samstag einen Arzt beſucht und
dann wahrſcheinlich einen Spaziergang angetreten, von dem es nicht
zurückgekommen iſt. Die Mutter nahm ſich das ſo zu Herzen, daß ſie
ſich gleichfalls entfernte. Während man über den Verbleib des Mädchens
gar nichts weiß, dürffe bei der Mutter feſtſtehen, daß ſie ſich das
Leben genommen hat, denn ſie hinterließ einen Brief, in dem ſie dieſe
Abſicht ankündigte.
Die Hochwaſſerſchäden in Bayern.
IU. München. Im Haushaltausſchuß des Bayeriſchen Land=
tags
teilte die Regierung mit, daß das neue Hochwaſſer, von dem ein
Teil Bayerns heimgeſucht worden ſei, eine Kataſtrophe darſtelle, wie
ſie nur ſelten zu beklagen war. Die überſchwemmte Fläche betrage
etwa 40 000 Hektar. Die Heuernte ſei in den heimgeſuchten Gebieten
größtenteils vernichtet. Es ſei noch nicht möglich, den an den land=
wirtſchaftlichen
Kulturen entſtandenen Schaden zu überblicken. Regie=
rung
und Landtag bereiteten eine Hilfsaktion für die geſchädigten
Landwirte vor.
Drohende Ueberſchwemmung im Spreewald.
Burg im Spreewald. Das Waſſer in den Fließen ſteigt unaus=
geſetzt
. Sollte der Regen anhalten, ſo werden große Ueberſchwem=
mungen
eintreten. Schon jetzt iſt die Heuernte völlig vernichtet. Die
Gegend zwiſchen Burg und Byhleguhra gleicht einem großen See.
Schweres Unwetter in Pirna.
Pirna. Am Sonntag abend ging über die hieſige Gegend ein
ſchweres Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. In Zuſchen=
dorf
riſſen die Waſſermaſſen die Wand eines Hauſes ein, das jetzt um=
zuſtürzen
droht. Die Bahnſtrecke PirnaDohma iſt teilweiſe unter=
ſpült
und unterbrochen. Die Gärten in Pirna und Umgegend
ſind zum Teil überſchwemmt. Auch in der Sächſiſchen Schweiz
hat, das Unwetter ſchweren Schaden angerichtet.
Schweres Unglück.
Mergentheim. Beim Neubau einer Scheune im nahen Ober=
ſtetten
ſtürzte am Samstag, als die Maurer gerade eine Eſſenspauſe
machten, eine neu errichtete Giebelmauer ein. Dabei wurden
fünf Maurer unter den Steinen begraben. Vier waren ſofort tot,
während der fünfte ebenfalls nach kurzer Zeit verſtarb.
Die amerikaniſchen Aerzte in Berlin.
TU. Berlin. Montag abend trafen auf dem Lehrter Bahnhof
etwa 100 amerikaniſche Aerzte in Berlin ein, die mehrere Tage Gäſte
der mediziniſchen Fakultät der Univerſität und der Deutſchen medizi=
niſchen
Geſellſchaft ſein werden. Die amerikaniſchen Aerzte wurden
von mehreren Mitgliedern der mediziniſchen Fakultät, an deren Spitze
der Dekan der Fakultät ſtand, ſowie von Vertretern des Auswärtigen
Amts begrüßt. Sie werden in Berlin eine Reihe von wiſſenſchaft=
lichen
Vorträgen der berühmteſten deutſchen Kliniker und Chirurgen
hören. Ferner werden ſie am 16. an der Tagung der Mediziniſcher
Geſellſchaft teilnehmen. Am Dienstag erfolgt ein Empfang beim
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, während die Amerikaner am
Donnerstag Gäſte der amerikaniſchen Botſchaft ſein werden. Das
Programm wird durch Führungen und Beſichtigungsfahrten durch Ber=
lin
, einen Ausflug nach Potsdam und einen Beſuch der Kroll=Oper
vervollſtändigt werden.
Die Mörder von Hegermühle zum Tode verurteilt.
c. Berlin. Vor dem Schwurgericht in Prenzlau hatten ſich
wie die Blätter berichten, der Arbeiter Hermann Pirk und der
Chauffeur Hermann Straß wegen vorſätzlicher und mit Ueberlegung
ausgeführter Tötung der 77 Jahre alten Frau Schröder in Heeger=
mühle
in der Nacht zum 21. April 1926 zu verantworten. Das Gericht
verurteilte beide Angeklagte entſprechend dem Antrag des Oberſtaats=
anwaltes
wegen Mordes und ſchweren Raubes zum Tode und Aber=
kennung
der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Vom Propeller geköpft.
TU. Berlin. Der Montag meldet aus Paris: Auf dem
Flugplatz von Rochefort ereignete ſich am Samstag ein ſchwerer Un=
glücksfall
. Ein 25jähriger Fliegerleutnant ſollte nach der Landung ſein
Flugzeug bis zum Hangar bringen und warf den Propeller noch ein=
mal
um. Er glitt aber auf dem feuchten Boden aus und fiel in den
raſenden Propeller hinein. Der Unglückliche wurde buchſtäblich ent=
hauptet
.
Ein ſchweres Autounglück.
Berlin. Die Morgenblätter melden aus Goldberg: Auf der
Straße zwiſchen Steinmühle und Wolfsdorf fuhr ein Auto in eine
Gruppe von Mädchen des Geneſungsheims Hermsdorf an der Kätzbach,
die mit den Pflegeſchweſtern zu zweien am Straßenrand gingen, hinein.
Durch den Kotflügel wurde ein achtjähriges Mädchen auf der Stelle
getötet und drei andere wurden verletzt. Die Inſaſſen des Autos
fuhren, ohne ſich um das angerichtete Unheil zu kümmern, weiter.
Förderkorbunglück.
Eſſen. Bei der Seilfahrt der Montagmorgenſchicht auf der
Zeche Langenbrahm, Schacht 2, in Recklinghauſen bei Eſſen fuhr
aus bisher unbekannter Urſache der mit Bergleuten beſetzte Förder=
korb
in den Sumpf, während der Gegenkorb ſich in der Seil=
ſcheibe
verfing. Es iſt gelungen, alle Bergleute zu retten.
Drei Perſonen ſind leider verletzt worden.

Die Pflege deutſcher Muſik in Frankreich.
* Paris. Ueber eine eigenartige Nachwirkung des Ruhrkampfes
wurde geſtern vor dem franzöſiſchen Zivilgericht verhandelt. Durch die
Ruhrbeſetzung waren die Beziehungen zwiſchen franzöſiſchen und deut=
ſchen
Muſikverlegern unterbrochen worden. Die franzöſiſche Muſikver=
legervereinigung
hatte Ausſchluß von der Belieferung ſeitens der Ver=
einigung
aller der Verlagshäuſer beſchloſſen, die noch weiter deutſche
Muſikwerke vertreiben. Der Muſikverlag Coſtalla hatte ſich der Ent=
ſcheidung
der Verleger=Vereinigung nicht unterworfen, und ihm war da=
her
die Belieferung verweigert worden. Eine Klage des Hauſes gegen=
über
der Vereinigung auf Rückgängigmachung des Beſchluſſes wurde vom
franzöſiſchen Gericht abgelehnt. Die franzöſiſche Regierung hatte damit
zu erkennen gegeben, daß der Abbruch der Beziehungen durch den Ruhr=
kampf
für ſie heute noch zu Recht beſteht. Die Entſcheidung ſteht in einem
eigenartigen Gegenſatz zu den immer wiederholten Erklärungen über
die franzöſiſchen Beſtrebungen auf Pflege der geiſtigen Beziehunggen mit
Deutſchland.
Sprengſtoffanſchlag auf die Scharley=Grube.
Beuthen. In einer der letzten Nächte wurde auf der neu
angelegten Scharley=Grube in Roſenberg ein ſchweres Sprengſtoff=
Attentat verübt. An drei verſchiedenen Orten der Grubenanlagen
wurden größere Dynamitmaſſen zur Entzündung gebracht. Während
an zwei Stellen der Schaden nur geringfügig iſt, wurde durch die
dritte Bombe die neue, wertvolle, in modernſter Konſtruktion errichtete
Wage vernichtet. Menſchenleben ſind nicht zu Schaden gekommen. Von
den Tätern fehlt jede Spur, auch iſt man über die Beweggründe zur
Tat noch im Unklaren.
Großfeuer auf dem Königsberger Oſtbahnhof.
Königsberg. Heute mittag entſtand in einem Vorratsſchuppen
dev Ortsbahn ein Großfeuer. Der Schuppen mit ſämtlichen Vorräten
wurde in kurzer Zeit vollſtändig eingeäſchert. Zur Bewältigung und
Eindämmung des Feuers, das ſich über dem ganzen 5000 Quadrat=
meter
großen Schuppenkomplex verbreitete und ihn völlig einäſcherte,
war die geſamte Feuerwehr aufgeboten. Gegen 12½ Uhr war das
Feuer, das auch den Bahnverkehr zeitweiſe lahmlegte, noch nicht ge=
löſcht
. Gegen 1 Uhr war die Gefahr beſeitigt. Der Schaden iſt noch
nicht feſtgeſtellt.
Flugzeugunfälle.
Olmütz. Am Sonntag früh ſtartete auf dem Olmützer Flugplatz
ein Pilot. Bei einer zu ſtarken Wendung und zu geringer Höhe
neigte ſich das Flugzeug ſeitlich mit dem einen Flügel und ſtürzte
ab. Der Apparat wurde erheblich beſchädigt. Der Pilot ſtarb
an den erlittenen ſchweren inneren Verletzungen.
Linkäping (Schweden). Auf dem Truppenübungsplatz Malm=
flätt
ereignete ſich am Montag ein ſchweres Fliegerunglück, indem ein
Flugzeug aus unbekannter Urſache abſtürzte. Die beiden In=
ſaſſen
ein Mülitärflieger und ein Student, wurden nach dem
Krankenhauſe gebracht, wo der Student ſeinen Verletzungen er=
legen
iſt.
Feuersbrunſt in einer Ortſchaft in Ober=Oeſterreich.
IU. Wien. In der vorgeſtrigen Nacht iſt in der Ortſchaft
Diendorf in Ober=Oeſterreich in großer Brand ausgebrochen, der
infolge des herrſchenden Sturmes faſt die ganze Ortſchaft vernichtete.
Aus Linz iſt ein Pionierzug des Heeres zur Hilfeleiſtung abgegangen,
um die aus der Umgebung erſchienenen Feuerwehren bei ihrer Ret=
tungsaktion
zu unterſtützen.
Eine neue Pythia.
Budapeſt. Kaum, daß ſich die Aufregungen um die magne=
tiſche
Frau herum gelegt haben, der die Polizei die Heilung nunmehr
verboten hat, ſchon hat die ungariſche Hauptſtadt ihre neue myſtiſche‟
Senſation. Frau Heitler heißt die Budapeſter Nachfolgerin Pythias,
die nicht nur Vergangenheit und Zukunft für ſchweres Geld verrät, ſon=
dern
auch die verwickeltſten Kriminalfälle mit einer Sicherheit löſt um
die ſie ſogar der berühmte Sherlock Holms beneiden könnte. Frau
Pythia=Heitler iſt eine vollſchlanke Dreißigerin, war früher Lehrerin
und behauptet, daß ſie noch als kleines Kind von Wanderzigeunern
ſuggeriert worden iſt und ſeit der Zeit die Zukunft ſieht‟. Die ſon=
derbare
Frau hat neulich einen Fall, über den ſich die beſten Detektive
der ungariſchen Kriminalpolizei wochenlang ohne Reſultat die Köpfe
zerbrochen haben, in fünf Minuten aufgeklärt. Sie verſetzte ſich auto=
ſuggeſtiv
in Trancezuſtand und uniformierte Leute ſind vor ihrem
geiſtigen Auge erſchienen. Auf Grund dieſer Viſion begann nun die
Polizei aufs neue zu arbeiten und ſtellte noch am ſelben Tage feſt, daß
der Diebſtahl, um den es ſich handelte, von einigen Feuerwehrleuten,
die in der betreffenden Fabrik Dienſt hatten, und die natürlich kein
Menſch verdächtigte, ausgeführt wurde. Ihr letzter Fall ſpielte ſich
vor wenigen Tagen ab. Die Frau eines Miniſters nahm ihre über=
irdiſchen
Kräfte i Anſpruch, weil aus ihrem Schrank eine wertvolle
Perlenkette verſchwunden war. Frau Heitler ſtellte zunächſt feſt, wen
man in Verdacht hatte und nannte dann ohne ſich hierbei beſonders
anzuſtrengen den wirklichen Täter, der ſofort verhaftet wurde. Die
Kette fand man genau an der Stelle, die Frau Heitler vorausgeſagt
hatte. Frau Heitler iſt im Augenblick der Schlager von Budapeſt.
Sie ordiniert täglich 5 bis 6 Stunden, die Leute ſtellen ſich vor ihrer
Wohnung ſo an, wie vor den Lebensmittelgeſchäften im Kriege. Die
Polizei denkt nicht daran, ihr, die Prophezeiungen zu verbieten, freut
ſich vielmehr, wenigſtens einen auswärtigen Mitarbeiter zu beſitzen, der
immer das Richtige trifft, wenn der offizielle Apparat verſagt. . .
Heftiges Unwetter in Amerika.
Paris. Aus New York wird gemeldet, daß das Gebiet von
Illinois und Indiana von heftigen Unwettern heimgeſucht worden iſt.
Mehrere Brücken wurden durch das Unwetter fortgeriſſen. Zahl=
reiche
Häuſer ſind abgedeckt. Man verzeichnete an Opfern 15 Tote
und etwa 150 Verwundete.
Raubüberfall.
Paris. Nach einer Blättermeldung aus Athen überfielen
Räuber auf dem Wege von Preveſa nach Janina ein Automobil, das
15 Millionen Drachmen Banknoten zur Griechiſchen Nationalbank be=
fördern
ſollte. Sie töteten drei Gendarmen und drei Bankangeſtellte
und konnten mit dem Gelde entfliehen.
Ein neues italieniſches Luftſchiff für Japan.
TU. Mailand. Das für Japan beſtimmte neue Lufdſchiff
L III hat bereits mit den Probeflügen begonnen. Es iſt 85 Meter
lang, hat einen Durchmeſſer von 15 Metern und faßt 7000 Kubikmeter.
Es hat zwei Motore von je 500 PS und kann eine Geſchwindigkeit
von 110 Kilometern erreichen.
160 Mitglieder der ſizilianiſchen Maffia verhaftet.
Rom. Wie verlautet, wurden im Verfolge der ſeit einigen Mona=
ten
im Gange befindlichen Ausmerzung der ſizilianiſchen Maffia bei
Palermo 160 Perſonen verhaftet. Dieſe hatten eine Bande gebildet,
welche das Land terroriſiierte und die mehrere Morde auf dem
Gewiſſen hatte. Die meiſten dieſer Morde wurden aus Familien=
rache
begangen.
Der Bozener Denkmalsſtreit.
DD. Rom. Nach der Brennerwacht fordert jetzt auch die Dante=
Geſellſchaft die Entfernung des Walther=Denkmals in Bozen. In einer
römiſchen Konferenz ließ der Präſident der Geſellſchaft zwar im Gegen=
ſatz
zu bisherigen Spöttereien den deutſchen Dichter als ſolchen gelten,
behauptete aber, ſein Denkmal ſei nur aus alldeutſchen Gründen ſüd=
lich
des Brenners aufgeſtellt worden. An ſeiner Stelle ſolle ein Dante=
Denkmal errichtet werden. Da Muſſolini ein Siegesdenkmal befohlen
hat, von einem Battiſti=Denkmal die Rede iſt und die Brennerwacht
ein Druſus=Denkmal verlangt, wird alſo vielleicht Bozen gleich mit drei
oder vier Denkmälern beglückt werden.
Einſchränkung der indiſchen Opium=Ausfuhr.
EP London. Nach einer Mitteilung des Indian=Office hat
die indiſche Regierung einen Plan aufgeſtellt, wonach binnen 10 Jahren
progreſſiv die Opium=Ausfuhr aus Indien verhindert werden ſoll. Nach
Verlauf dieſer Periode darf in Indien nur noch im Ausmaß der medi=
ziniſchen
Bedürfniſſe Opium angebaut werden. Während dieſer Zeit
wird das Opium direkt an die Regierungen der Einfuhrſtaaten verkauft
werden alſo nicht mehr an den Privathandel. Praktiſch bedeutet dies,
daß die Vergiftung Chinas durch das indiſche Opium nach und nach
aufhören wird.
Die Exploſionskataſtrophe in Gary.
New York. Zu dem Exploſionsunglück in Gary wird noch
gemeldet, daß über 100 Perſonen, die im zweiten Stockwerk
arbeiteten, durch die Gewalt der Exploſion gegen die Mauern
geſchleudert wurden und Arme und Beine brachen. Das Ret=
tungswerk
geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, weil das Gebäude zum Teil
eingeſtürzt war und viele Opfer unter den Trümmern
begraben wurden. Das Getöſe der Exploſion war meilenweit zu
hören.

Zum Sängerfeſt in Philadelphia.
New York. Präſident Coolidge erwiderte auf die Einladung
des Nordöſtlichen Sängerbundes zum Nationalſängerfeſt am 21. Juni,
daß er bereits ſeinen Beſuch zu der Ausſtellung am 5. Juli zugeſagt
habe und ſomit ſein Erſcheinen zum Sängerfeſt kaum möglich ſei.
Dawes, der gleichfalls eingeladen wurde, erklärte, daß er infolge der
Senatsſeſſion unabkömmlich ſei. Er fügte noch hinzu, daß er einen
Walzer von Strauß der amerikaniſchen Jazzmuſik vorziehe. Auf die
deutſchen Wiitſchaftsverhältniſſe übergehend, ſagte Dawes zu dem Ein=
ladungsausſchuß
, wie die Staatszeitung meldet, daß, ſollten ſich die
deutſchen Erwerbsverhältniſſe durch zu hohe Reparationsabgaben derart
verſchſechtern, daß das deutſche Volk ſeine Arbeitsluſt und Lebens=
freude
einbüßen würde, eine Reviſion des Reparationsmodus und der
Zahlungen notwendig ſei.
Deutſche Feier in Chicago.
Chicago. An der Feier des Deutſchen Tages auf dem Soldiers
Field nahmen 50 000 Perſonen teil. Von den Rednern des Tages wurde
die deutſche Mitarbeit am Aufbau Amerikas eingehend gewürdigt. Die
deutſche Muſterriege wurde ſtürmiſch begrüßt.
Sturmſchäden in Amerika.
Chikago. Ein ſchwerer Gewitterſturm, der den ganzen mitt=
leren
Weſten Amerikas heimſuchte hat einen Schaden von zwei
Millionen Dollar angerichtet.
Briefkaſſen.
K. S. 410. 1. U. E. hätte ein Anſpruch auf Entgelt für geleiſtete
Dienſte bei der Nachlaßverteilung= geltend gemacht werden
ſollen. Jetzt könnte man das Verhalten als Verzicht auf ſolchen An=
ſpruch
auslegen. Wir würden von weiteren Schritten abraten. 2. und
3. Sie werden wohl Miete zahlen müſſen. Der den Mietzins verlan=
gende
Teil mag die Schritte beim Amt tun, die ſich doch nur auf die ſtrit=
tigen
Mieträume zu erſtrecken hätten. 4. Das wäre zu verſuchen.
D., hier. Frage 1 wird das Paßbureau des Polizeiamts, gegebenen=
falls
das Konſulat, Frage 2 und 3 Lloyd= oder Verkehrsvereinsbureau
beantworten.
J. L. in E. Nach Art. 39 des Geſetzes vom 3. Juli 1923 beſteht ein
ſolcher Anſpruch nicht.

Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
2. Tag der 3. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
14. Juni fielen: 4 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 55 771, 283 944:
4 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 43 826, 76 244; 16 Gewinne zu 500 Mk.
auf Nr. 16 346, 18 262, 85 049, 91374, 100 315, 155 253, 159 020,
222015; ferner wurden gezogen: 90 Gewinne zu 400 Mark und
254 Gewinne zu 240 Mark. In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 109 656; 4 Gewinne zu
2000 Mk. auf Nr. 186 049, 188 596; 2 Gewinne zu 1000 Mk. auf
Nr. 15 784, 37 562; 10 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 1186, 3890,
33 686, 52 573, 57 218; 10 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 59 938,
102 908, 160 159 209 835, 215 592; ferner wurden gezogen: 66 Ge=
winne
zu 400 Mark und 208 Gewinne zu 240 Mark. Die Ziehung
der 4. Klaſſe findet am 9. und 10. Juli 1926 ſtatt.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 16. Juni. 12: Uebertr. des Promenadenkonzertes
am Schweizerhäuschen. O 3.30: Rektor Wehrhan: Gudrun, die
Heldenſage vom Meer. O 4.30: Hausorch. Waldteufel: Mein
Traum. Joh. Strauß: Die Tauben von San Marco. Mil=
löcker
: Gaſparone=Quadrille. Joſ. Strauß: Mein Lebenslauf iſt
Lieb und Luſt. Millöcker: Die ſchöne Polin. Becucci: Teſoro
mio. Ed. Strauß: Boccaccio=Quadrille. Joh. Strauß: Roſen
aus dem Süden.
O 5.45: Bücherſtunde. O 6.15: Ungariſch und Finniſch und ihre
Literaturen. Vortr. von Dr. H. Schütz. O 6.45: Totalität und
Leben Vortrag von Prof. Heinemann. O 7.30: Uebertr. aus
dem Staatstheater Caſſel: Armida Oper von Gluck. Hauptperſ.:
Hidraot, König von Damaskus: H. Wuzel. Armida: Barbara
Clema. Phönix, Sidonie, ihre Vertrauten: Alice Tanner=Wünſch,
Riſa Hirſchmann. Rinaldo, Unterfeldherr im Heere Gottfrieds von
Bouillon: M. Kremer. Arontes, Krieger Hidraots: E. Schwedt.
Ubald. Der däniſche Ritter, vom Lager der Kreuzfahrer geſandt:
V. Moſſi, W. Schillings. Najade: Alice Tanner=Wünſch. Furie
des Haſſes: Lola Stein. Dämon in Luzindens Geſtalt: Alice
Tanner=Wünſch u. a. Zeit 1099, während des erſten Kreuzzuges.
Siutigart.
Mittwoch, 16. Juni. 2: Schallplattenkonzert. O 3: Jugend=
ſtunde
. Elſa Pfeiffer Carl Köſtlin. Rundfunkorch. O 4.15: Rund=
funkorch
. Roſendahl: Auf, auf! Marſch. Waldteufel: Tout
Reiſſiger: Ouv. Die Felſenmühle‟
Paris, Walzer.
Petſchernoff: Zwei Romanzen. Tſchaikowſky: Fant. Pique Dame‟
Rachmaninoff: Serenade. Myddleton: Im ſonnigen Süden
(Amerik. Liederſuite). O. 6.15: Vortrag Obering. Dilcher: Die
elektriſchen Schwingungen, 2. O 6.45: Engliſch. O 7.15: Vortrag
Stadtpf. Dr. Schairer, Hedelfingen: Ein Wundermann aus dem
Jahre 1774. O 8: Wiener Abend. Mitw.: Marta Sternegg,
Dr. E. Fortner, Wien, Hans Werder, Rundfunkorch. Schrammel:
Wien bleibt Wien. Leicht: J und der Mond. (Werder).
Prechtl: Wienerwaldzauber. (Marta Sternegg). Humoriſtiſches.
(Dr. Fortner). Strauß: G’ſchichten aus dem Wienerwald, Walzer.
Suppe: Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien, Ouv.
(Orch.). Stolz: Nur wenn man verliebt iſt, Duett a. Das
Glücksmädel, (Marta Sternegg, Werder). Humoriſtiſches. (Dr.
Fortner). Strauß: Wiener Blut, Walzer. Arnold: Der
Wein, nur der Wein. (Werder). Kleine Geſchichterln. (Dr.
Fortner). Fahrbach: Im Kahlenberger Dörfel, Polka. O 9.30:
Hörſpiel. Zwei Scherze von Lukian. (Deutſch von Wieland). Der
Traum des Schuſters. Perſ.: Der Hahn: K. Köſtlin; Mycillus,
ein Schuſter: E. Richter; Simon: Th. Brandt. Die Fahrt zum
Hades. Perſ.: Charon, ein Fährmann: Th. Brandt; Klotho, die
Parze: Elſa Pfeiffer; Hermes: C. Struve; Kyniskus, ein Philoſoph:
K. Köſtlin; Megapenthes, ein Tyrann: C. Ernſt; Mycillus. Schuſter:
E. Richter; Rhadamanthys, der Richter: G. Ott.
Berlin.
Mittwoch. 16. Juni. 3.30: Die Funkprinzeſſin erzählt: Der
ſtandhafte Zinnſoldat. Vom kleinen Häwelmann. O 4.30: Konzert.
Wochenende am See‟ O 5: Funk=Kapelle. Blankenburg: Friſch
voran, Marſch. Weber: Ouv. Oberon Saint=Saens:
Fant. Samſon und Dalila Urbach: Notenregen, Potp.
Toſelli: Serenade. Zeller: Potp. Oberſteiger O 6: Kapelle
Narek Weber. O 7: Oberreg.=Rat Dr. Röhmer: Konſervierung von
Nahrungs= und Genußmitteln. O 7.25: Dr. Tichauer: In den
Maſchen des Strafgeſetzes. O 7.50: Staatsſekr. D. Prof. Dr.
Hirſch: Der moderne Binnenhandel. O 8.30: Wort und Lied:
Heine. Einleitende Worte: Dr. Jacobs. Mendelsſohn: Auf Flügeln
des Geſanges: Leiſe zieht durch mein Gemüte. Schubert: Die
Stadt: Das Meer: Das Fiſchermädchen (Hertha Dehmlow, Alt).
Rez. Fritz Kortner. Mit Myrthen und Roſen. Du biſt
wie eine Blume. Im wunderſchönen Monat Mai. Aus meinen
Tränen ſprießen. Wenn ich in deine Augen ſeh‟ (Dehmlow).
Vez. Kortner. Ich grolle nicht. Ein Jüngling liebt ein
Mädchen. Allnächtlich im Traume. Die alten böſen Lieder.
Dehmlow.) Am Flügel: Theodor Mackeben.
Königswuſterhauſen. Mittwoch 16. Juni. 1.10: Lektor Claude
Grander und J. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Stud.=Rat
Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Geh.=Rat Prof. Dr. Sievers:
Das Einzelhaus. O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O 5:
Anna v. Gierke: Lektüre. Kinderleſeſtube.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 17. Juni 1926.
(Nach der Wetterlage vom 15. Juni 1926.)
Wolkig mit zeitweiſer Aufheiterung, tagsüber warm, durchweg trocken.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortl: für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuill on und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe
Verautwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd en:: Andreas Bauer
Berantwortlich für den Inſeratente l: Willy Kuhle
ruck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

[ ][  ][ ]

Geife 8

Mittwoch, den 16. Juni 1926

Sport, Spiel
Handball.
Sportverein 1898Halle.
Wie Halle mitteilte, wird es am 20. Juni in ſtärkſter Aufſtellung
hier erſcheinen. Welche Bedeutung dieſe Ankündigung für den Wert des
Spieles am kommenden Sonntag hat, weiß jeder, der ſchon Zeuge ſolcher
Meiſterkämpfe war, insbeſondere auch jeder, der die Eigenart der reinen
Polizeimannſchaften kennt, und der weiß, mit welchem Eifer und mit
welcher Energie ſie die Einzel= und Geſamtausbildung ihrer Leute be=
treiben
. Nimmt man noch hinzu, daß das flinke Handballſpiel mit das
Hauptbetätigungsfeld des Schutzpolizeiſports iſt, dann werden die Er=
wartungen
, die man an den Meiſterkampf des kommenden Sonntags
knüpft, nicht groß genug ſein können. Bedenkt man weiter, wie das
Handballſpiel, nicht zuletzt durch die faſt ununterbrochene Siegeslaufbahn
und die zugkräftigen Spiele unſeres Darmſtädter Meiſters, in letzter
Zeit ungemein raſch an Boden gewonnen hat, dann ſteht zu hoffen, daß
das Stadion am Sonntag ein volles Haus aufzuweiſen haben wird,
vorausgeſetzt, daß auch Petrus ein Einſehen hat und die Sonne endlich
zu ihrem Rechte kommen läßt.
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Am letzten Sonntag fand in Ladenburg ein großer nationaler Wett=
ſtreit
ſtatt, welcher von über 350 Bewerbern beſucht war. Es beteiligten
ſich auch einige Mitglieder unſeres Vereins mit nachſtehendem Erfolg:
M. Hauffenmetzer erhielt in der ſchweren Altersklaſſe im Stemmen den
4. Preis und im Ringen den 2. Preis, M. Eckerl in der mittleren Alters=
klaſſe
den 2. Preis, M. Groh im Federgewicht den 3. Preis, mit der
ſehr guten Leiſtung von einarmig reißen 110 Pfund, zweiarmig drücken
150 Pfund (Beſtleiſtung in dieſer Klaſſe) und zweiarmig ſtoßen 190
Pfund. Willy Keitel erhielt im Ringen (Leichtgewicht) bei erſtklaſſiger
Beſetzung den 4. Preis.
Pferdeſport.
Offfziersjagdrennen in Frankfurt.
An dem zweiten der Frankfurter Junirenntage, am Donnerstag,
werden zum erſten Male wieder ſeit Jahren reine Offiziersrennen auf
der Frankfurter Bahn vor ſich gehen. Dieſe Art von Rennen, die zur
Weckung des Reitergeiſtes in der Reichswehr zuerſt von dem Badiſchen
Rennverein in Mannheim wieder eingeführt wurden, hatten dort einen
derart großen Erfolg zu verzeichnen, daß auch Frankfurt ſich entſchloß,
zwei Offiziersrennen auf ein Sommerprogramm zu ſetzen. Erfreulicher=
weiſe
fanden die Rennen auch bei den beteiligten Kreiſen großen Beifall,
und die Nennungen ſind derart zahlreich ausgefallen, daß mit ſtarken
Feldern zu rechnen ſein dürfte. Die meiſten Pferde, die für das Halb=
blut
=Jagdrennen in Betracht komen, ſind bereits am Platze, darunter
ſo ziemlich das beſte Material, das für dieſe Art von Konkurrenzen in
Deutſchland zur Verfügung ſteht. An erſter Stelle wäre zu nennen der
Breslauer Lt. v. Götz (7. Reiter=Regt.) mit ſeiner Stute Amſel, deren
eindrucksvolle Manier bei ihren beiden Mannheimer Siegen allen Be=
teiligten
noch in friſchem Gedächtnis ſteht. Die Kavallerieſchule in Han=
nover
entſendet einige ihrer beſten Reiter, ſo Rittmeiſter John
v. Freyend, der auf ſeiner bekannten Stute Eiche, einer Tochter des
Derbyſiegers Landgraf, im Sattel ſein wird. Rittmeiſter Freiherr
v. Langermann reitet ſein in Weil gezogenen, verſchiedene Male gut
gelaufenen Hamlet, Lt. v. Reibnitz, einer unſerer begabteſten jungen
Herrenreiter, den Borosſohn Haeſeler, und Oberleutnant Lex hat die
Entſendung eines ſeiner genannten Pferde in Ausſicht geſtellt. Hierzu
treten die Artilleriſten Oberlt. Angern mit der am Halbblutrennen ſchon
ſiebenzehnmal erfolgreich geweſenen Stute Vielliebchen, Hptm. Bohlen=
dorff
mit der bekannten Pelzmaus und Rittm. v. Schroeter (3. Reiter=
Regt. in Hannoyer) mit Agſade oder Auswahl. Die am Platze trai=
nierte
Morgana des Frankfurter Sportsmannes Herrn Ludwig wird
Oberlt. Imhof reiten. Aus Haßloch kommen Lanze (Hptm. Kraus) und
Luftſchifferin (Lt. v. Moreau). Der Pfälzer Züchter Herr Hauck ent=
ſendet
den Le Guide=Sohn Lewinius unter Steuerung von Hptm. Blan=
chart
. Von einigen anderen engagierten Pferden ſteht die Teilnahme
noch nicht feſt, immerhin iſt ſchon hiernach ein ausgezeichnetes Feld zu
erwarten.
Im Roſenberg=Jagdrennen, einem Herrenreiten für Vollblüter, das
außerdem an dieſem Tage noch gelaufen wird, darf man mit dem Start
folgender Pferde rechnen, die von unſeren beſten Herrenreitern geſteuert
werden: Suns Way (Frhr. v. Borcke), Bundesbruder (Oberlt. v. Metzſch),
Snob (Herr Braune), Boros (Herr Schnitzer), Silver Brendan (Lt.
v. Imhof), Marathon (Major v. Moßner), Chere Cherie (Lt. Frhr.
v. Egloffſtein), Sedalia (Reiter unbeſtimmt). Man darf heute ſchon
annehmen, daß dieſer Renntag ein ganz beſonderes geſellſchaftliches Ge=
präge
haben wird, zudem in Frankfurt gerade die Offiziersjagdrennen
vor dem Kriege eine ganz beſonders große Rolle ſpielten.

und Tarnen.

Turnen.
Leichtathletiſche Wettkämpfe des 2. Bezirks, 5. Gau Rheinheffen D.T.
in Lampertheim.
Das für Samstag abend vom hieſigen Turnverein auf dem Jahn=
Turnplatz angeſetzte Schauturnen mußte des ſtrömenden Regens wegen
ausfallen. Die Ausſcheidungskämpfe am Sonntag vormittag lirten ſehr
unter den dauernden Regenfällen. Am Nachmittag jedoch klärte ſich der
Himmel auf, ſo daß die Wettkämpfe voll ausgetragen werden konnten.
Die gebotenen Leiſtungen waren durchweg vorzüglich. Das tags zuvor
ausgefallene Schauturnen nahm abends ſeinen programmäßigen Ver=
lauf
. Das Ergebnis der Wettkämpfe:
Steinſtoßen der Aelteren: 1. Adam Finger, Tv. Hoch=
heim
6,22 Mtr., 2. Karl Geil, Tv. Dittelsheim 5,92 Mtr.
Hochſprung der Aelteren: 1. Valentin Schenkel, Tv.
Lampertheim 1,35 Mtr., 2. Johann Kölliſch, Tv. Dittelsheim 1,30 Mtr.
100=Meter=Laufder Aelteren: 1. Valentin Schenkel,
Tv. Lampertheim 15 Sek., 2. Johann Kölliſch, Tv. Dittelsheim 15,2 Sek.,
3. Adam Finger, Tv. Hochheim 15,3 Sek.
800=Meter=Lauf (offen): 1. Wilhelm Selzer, Tg. Worms
2 Min. 20 Sek., 2. Philipp Ebeling, Tv. Bechtheim 2 Min. 31 Sek,
3. Karl Göbel, Tv. Bobſtadt 2 Min. 36 Sek., 4. Joſef Hahn, Tv.
Bechtheim.
Speerwurf (Jahrgang 190809): 1. Ludwig van Kaik, Tv. Eich
37 Mtr., 2. Friedrich Keim, Tv. Lampertheim 35 Mtr., 3. Wilhelm
Elſer, Tg. Weſthofen 34,75 Mtr., 4. Ernſt Ahl, Tg. Weſthofen 34,50 Mtr.
Kugelſtoßen (Jahrgang 121011): 1. Wilhelm Elſer, Ta. Weſt=
hofen
9,34 Mtr., 2. Gottlob Bootz, Tv. Dittelsheim 9,28 Meter, 3. Hein=
rich
Gebhardt, Tv. Bürſtadt 9 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv. Dittels=
heim
8,97 Mtr., 5. Jakob Winkler, Tv. Bürſtadt 8,76 Mtr., 6. Hans
Schmitt, Tv. Lampertheim 7,72 Mtr.
50=Meter=Lauf (Jahrgang 191011): 1. Philipp Kramer,
Tg. Worms 7,2 Sek., 2. Wilhelm Elſer, Tg. Weſthofen 7,3 Sek., 3. Karl
Wendel, Tv. Mörſtadt 7,3 Sek., 4. Georg Kirſeb, Tg. Weſthofen 7,4 Sek.,
5. Heinrich Gebhardt, Tv. Bürſtadt, 6. Philipp Ebeling, Tv. Dittelsheim.
Weitſprung (Jahrgang 191011): 1. Gottl. Bootz, Tv. Dittels=
heim
4,82 Mtr., 2. Heinrich Ferk, Tv. Heßloch 4,76 Mtr., 3. Heinrich
Gebhardt, Tv. Bürſtadt 4,75 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv. Dittels=
heim
4,75 Mtr., 5. Philipp Kramer, Tg. Worms 4,66 Mtr., 6. Wilhelm
Elſer, Tg. Weſthofen 4,51 Mtr.
1500=Meter=Lauf (offen): 1. Wilhelm Selzer, Tg. Worms
5 Min. 3 Sek., 2. Philipp Kronberg, Horchheim 5 Min. 6 Sek., 6. Wal=
ter
Baumgart, Tv. Dalsheim 8 Min. 5 Sek., 4. Karl Metzler, Hillesheim,
5. Hans Kühn, Mörſtadt.
400=Meter=Lauf (offen): 1. Eugen Neugart, Tg. Worms
63,4 Sek., 2. Heinrich Schlatter, Tv. Lampertheim.
Kugelſtoßen (offen): 1. Hans Emrich, Tg. Worms 10,80 Mtr.,
Joſef Mandel, Tv. Lampertheim 10,78 Mtr., 3. Adolf Groh, Tv.
Bechtheim 10,70 Mtr.
Stabhochſprung (offen): 1. Karl Wolf, Tv. Biblis 3 Mtr.,
2. Ludwig Schlatter, Tv. Lampertheim 2,85 Meter, 3. Ernſt Ahl, Tg.
Weſthofen 2,80 Mtr.
Steinſtoßen (offen): 1. Karl Wolf, Tv. Biblis 8,45 Mtr.,
2. Adolf Groh, Tv. Bechtheim 8,41 Mtr., 3. Joſef Mandel, Tv. Lampert=
heim
7,87 Mtr.
4 mal 100=Meter=Staffel (Unterſtufe): 1. Tgm. Worms
2. Tv. Bechthein, 3. Tv. Lampertheim.
100=Meter=Lauf (offen): 1. Jakob Joſt, Tg. Oſthofen 12 Sek.,
2. Karl Haas, Tg. Worms, 12,1 Sek., 3. K. Göbel, Tg. Worms, 12,3 S=k.
100=Meter=Lauf (Jahrgang 140809): 1. Kurt Weber. Tg.
Worms 12,4 Sek., 2. Wilhelm Seip, Tv. Bechtheim, 3. Johann Hart=
mann
, Tv. Büirſtadt, 4. Hans Heiß, Tv. Dalsheim, 5. Peter Gündling,
Tv. Bürſtadt, 6. Georg Graf, Tg. Weſthofen.
200=Meter=Lauf (Unterſtufe): Rudi Böſel, Tg. Oſthofen
27,8 Sek., 2. Eugen Saſſenroth, Tg. Worms, 3. Ludwig Kleemann, Tv.
Gimbsheim, 4. Karl Dhein, Tg. Worms.
Schleuderball (Unterſtufe): 1. Joſef Wolf, Tv. Biblis 42,55
Meter, 2. Karl Bender, Tv. Bechtheim 40,95 Mtr., 3. Eugen Neugart,
Tg. Worms 40,10 Mtr., 4. Karl Göbel, Tg. Worms 38,40 Mtr., 5. Phi=
lipp
Bender, Tv. Bechtheim 37,90 Mtr.
Hochſprung (Jahrgang 190809): Fritz Steinmann, Tg. Oſt=
hofen
1,45 Mtr., 2. Hermann Schmahl, Tg. Worms 1,40 Mtr., 3. Richard
Balke, Tv. Lampertheim 1,40 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv. Bechtheim
1,35 Mtr.
Kugelſtoßen (Unterſtufe): 1. Philipp Bender, Tv. Bechtheim
9,80 Mtr., 2. Eduard Lebert, Tv. Mölsheim 9,73 Mtr., 3. Jakob Kiefer,
Tv. Dalsheim 9,60 Mtr., 4. Karl Weber, Tv. Dittelsheim 9 Mtr.,
5. Eugen Neugart, Tg. Worms 8,76 Mtr.
Diskuswerfen (offen): 1. Adolf Groh, Tv. Bechtheim 32,32
Meter, 2. Joſef Mandel, Tv. Lampertheim 30,90 Mtr., 3. Hans Emrich,
Tg. Worms 29,68 Mtr.

Nummer 165

4 mal 100=Meter=Staffel (offen): 1. Tg. Worms 51,5
Sekunden, 2. Tv. Bürſtadt 52 Sek.
Hochſprung (Unterſtufe): 1. Otto Dexheimer, Tg. Oſthofen 1,50
Meter, 2. Jakob Kiefer, To. Dalsheim 1,50 Mtr., 3. Phil. Obenauer, Tv.
Mölsheim 1,40 Mtr., 4. Karl Bender, Tv. Bechtheim 1,40 Mtr., 5. JoſeF
Wolf, Tv. Biblis 1,40 Mtr.
Weitſprung (offen): 1. Gg. Zeiler, Tv. Bürſtadt 5,21 Mtr.,
2. Jakob Joſt, Tg. Oſthofen 5,18 Mtr., 3. Wilh. Selzer, Tg. Worms
5.07 Mtr., 4. Karl Dhein, Tg. Worms 5,06 Mtr.
200=Meter=Lauf (offen): 1. Karl Haas, Tg. Worms 26,1
Sekunden, 2. Karl Göbel, Tg. Worms 27 Sek.
100=Meter=Lauf (Unterſtufe): 1. Alfred Menger, Tg.
Worms 12,3 Sek., 2. Rudi Beſel, Tg. Oſthofen, 3. Georg Zeiler, Tv.
Bürſtadt, 4. Ludwig Simshäuſer, Tv. Horchheim.
Speerwerfen (offen): 1. Karl Göbel, Tg. Worms, 2. Eugen
Neugart, Tg. Worms.
Motorſport.
VI. Baden=Badener Automobil=Wettbewerb.
Die Schönheitskonkurrenz. Fuld Gewinner im Geſamtergebnis.
Die im Nahmen des Baden=Badener Automobil=Wettbewerbs erſt=
malig
ausgefahrene Zielfahrt hatte trotz des ungünſtigen Wetters eine
rege Beteiligung aufzuweiſen. Den Ehrenpreis gewann der Frankfurter
Automobil=Klub, der mit 9 Teilnehmern, die insgeſamt 18 675 Wert=
punkte
erzielten und 2075 Kilometer zurücklegten, weit an der Spitze
lag. Die Zielfahrt zeigte in Anbetracht des ſchlechten Wetters anerken=
nenswerte
gute Leiſtungen. Die Schönheitskonkurrenz, die am Sonn=
tag
den Abſchluß der Veranſtaltung bildete, brachte eine Schaufahrt der
beſten und ſchönſten deutſchen Wagen. Das Intereſſe ſeitens des Publi=
kums
war erfreulicherweiſe überraſchend groß. Die Klaſſen 1, 2 und 5
waren am ſtärkſten beſetzt, hauptſächlich waren Benz, Mercedes, Adler;
Packard und Maybach vertreten. Im ganzen nahmen 63 Wagen an der
Konkurrenz teil. Geſinner des Robert=Bartſchari=Wanderpreiſs wurde
Richard Fuld=Pforzheim auf Steiger, der in der Geſamtwertung mit
20 798 Wertungspunkten die niedrigſte Punktzahl erreichte. Die Ergeb=
niſſe
der Schönheitskonkurrenz:
Klaſſe 1 (Sportwagen): 1. von Wentzel=Moſſau (Mercedes),
2. Hptm. Wentſcher (Stehr), 3. Otto Kleyer=Frankfurt (Adler).
Kla ſſe 2 (Phaeton): 1. Hans Weſtphal (Mercedes), 2. H. Krauſe
(Maybach), 3. Daimler Motorengeſ. (Mercedes), 4. Dr. H. Balchem
(Benz). Klaſſe 3 (Cabriolets): 1. Frhr. v. Jungenfeldt ( Mer=
cedes
). Klaſſe4 (Limouſinen): 1. Daimler Motorengeſ. ( Mer=
cedes
), 2. Dir. Leroi (Adler). Klaſſe 5 (Pullmann= Limou=
ſinen
): 1. Dir. Dr. Schmid (Magbach), 2. Komm.=Rat. Dr. Kleyer
(Adler), 3. W. Walb=Mannheim (Benz), 4. Dir, Lichthardt (Mercedes).
Geſamtergebnis: 1. Richard Fuld=Pforzheim (Steiger) 20 798
Punkte, 2. Frhr. von Wentzel=Moſſau (ercedes) 21 146 P., 3. Willy
Walb=Mannheim 21 714 P., 4. E. Sondermann (inerva) 21 835 P.,
5. Daimler Motorengeſ. (Mercedes) 22 250 Punkte.
Die Geſchicklichkeitsprüfung.
Der Samstag brachte im 6. Baden=Badener Automobilwettbewerb
eine Flille von Ueberraſchungen. Es war der Tag der Geſchicklichkeits=
prüfung
. Einer der ausſichtsreichſten Bewerber um den Robert= Bat=
ſchari
=Wanderpreis, Carraciola=Dresden, der auch im Vorjahre den Wan=
derpreis
gewann, mußte ausſcheiden, da er im Flachrennen von Karls=
ruhe
ab die Hilfe von Wentzel=Moſſaus in Anſpruch genommen hat. Auch
Otto Hofmann=Leipzig mußte wegen ſchweren Vergehens gegen die Renn=
ſatzungen
ausſcheiden. Gegen von Wentzel=Moſſau ſchwebt noch ein
Proteſt.
Nach dem Ausſcheiden Carraciolas dem jedoch die einzelnen Kon=
kurrenzen
gewertet werden trat als ſchärfſter Bewerber um den Wan=
derpreis
Carl Kappler=Gernsbach (Simſon=Supra) in den Vordergrund.
Neben ihm gewann R. Fuld=Pforzheim (Steiger) an Chancen. Die Ge=
ſchicklichkeitsprüfung
brachte Kappler noch ein gutes Stück ſeinem Ziele
näher, da er die beſte Zeit des Tages mit 2:09,4 Min. erreichte und nur
25 Strafpunkte auf ſein Konto brachte.
Die Geſchicklichkeitsprüfung wurde bei günſtiger Witterung im Kur=
garten
abſolviert. Das zahlreich erſchienene Publikum verfolgte die
Konkurrenzen mit großem Intereſſe. Es wurden aber auch ſehr gute
Leiſtungen geboten. Die Prüfung beſtand aus Wenden im geſchloſſenen
Raum, Spurenfahren, Nüchwärtsfahren uſw.* Die Ergebniſſe lauteten:
Klaſſe 7: 1. Carraciola=Dresden (ercedes) 2:16,8 Min. 15 Straf=
punkte
, 2. Dr. E. Kleher=Frankfurt (Adler) 2:43,8 Min. 30 Strafp.,
3. v. Wentzel=Moſſau (Mercedes) 5:2:,6 Min. 0 Strafp. Klaſſe 6:
1. W. Walb=Mannheim (Benz) 2:31,8 Min. 20 Strafp., 2. Dr. H. C.
Tigler (Benz) 2:07,6 Min. 0 Strafp., 3. Graf zu Erbach=Erbach (Benz)
3:34,6 Min. 0 Strafp. Klaſſe 5: 1. R. Fuld==Pforzheim (Steiger)
2:19,2 Min. 30 Strafp. Klaſſe 3: 1. K. Kappler=Gernsbach ( Sim=
ſon
=Supra) 2:09,4 Min. 25 Strafp., 2. W. Brenner=Baden=Bcden ( Bu=
gatti
) 2:30,8 Min. 30 Strafp., 3. Georg Kimpel=Ludwigshafen ( Mer=
cedes
) 2:19 Min. 30 Strafp. Klaſſe 2: 1. O. Kleyer=Frankfurt a. M.
(Adler) 2:41,8 Min., 2. P. Schwedler auf F. N. 3:01 Min.

Zolksentſcheid.

Die Abſtimmung findet Sonntag, den 20. Juni 1926 ſtatt.
Die Abſtimmungszeit dauert von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags ohne Unterbrechung.

Die Abſtimmungen erfolgen:
Städt. Saalbau, Riedeſelſtr. Nr. 40
Turnhalle der Dieſterwegſchule, Ecke
Lagerhaus=u. Blumenthalſtraße Nr. 35
Turnhalle der Eleonorenſchule, Eingang
Wendelſtadtſtraße . .
Turnhalle der Goetheſchule, Viktoriaſtr.
Nr. 31 .
. .
Kyritzſchule, Emilſtraße Nr. 10 . . ."
Turnhalle der Schillerſchule, Müllerſtr.
Nr. 11 . . .
Turnhalle der Ballonſchule, Ballonplatz
Nr. 1 .....
Turnhalle der Peſtalozziſchule, Stift=
ſtraße
Nr. 28.
Turnhalle in der Soderſtraße Nr. 30
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule,
Kapellſtraße Nr. 5
Turnhalle der Viktoriaſchule, Hochſtraße
Nr. 44 . . . ..
Turnhalle der Mornewegſchule, Hermann=
ſtraße
Nr. 21 ..
Turnhalle der Beſſunger Mädchenſchule,
Beſſungerſtraße Nr. 67
Turnhalle der Beſſunger Knabenſchule,
Ludwigshöhſtraße Nr. 42 . .
Turnhalle der Rundeturmſchule, Eingang
Landgraf=Georg= u. Rundeturmſtraße
Nr. 9 ....."

Abſtimmungsbezirke:
1, 35, 36, 37, 38, 39, 40
4, 5
2, 3, 6
7. 8
9, 10, 11, 12
14, 15, 16, 17
13, 18, 19, 42
20, 21
22, 23, 24, 25
26, 41, 45
27, 28
29, 34
32, 33
30, 31
43, 44

Die einzelnen Abſtimmungsbezirke umfaſſen folgende Straßen:

Stimmbezirk 1: Exerzierplatz, Hindenburgſtraße, Landgraf=
Philipps=Anlage, Luiſenplatz, Luiſenſtraße, Rheinſtraße.
Stimmbezirk 2: Bleichſtraße, Georgenſtraße, Grafenſtraße, Mar=
ſtallſtraße
.

Stimmbezirk 3: Bismarckſtraße, Friedrichsſtraße, Fuchsſtraße,
Kaſinoſtraße, Wieſenſtraße.
Stimmbezirk 4: Allee, Bahnhofsplatz, Dornheimerweg, Damaſchke=
platz
, Illigweg, Külpſtraße, Mettegangweg, Michaelisſtraße,
Moldenhauerweg, Mornewegplatz, Mornewegſtraße, Otto=
Wolfskehlſtraße, Poſtſtraße, Rabenauſtraße, Rodenſteinweg,
Schachtſtraße, Traubenweg, Wedekindweg.
Stimmbezirk 5: Bachgang, Feldbergſtraße, Gräfenhäuſer Weg,
Am Herrenacker, Kirſchenallee, Lagerhausſtraße, Rößlerſtraße,
Weiterſtädter Straße.
Stimmbezirk 6: Blumenthalſtraße, Helfmannſtraße, Johannes=
platz
, Wendelſtadtſtraße,

Stimmbezirk 7: Jakobiſtraße, Im tiefen See, Kahlertſtraße,
Liebigſtraße, Pareusſtraße, Pfarrwieſenweg, Sensfelder Weg.
Stimmbezirk 8: Landwehrſtraße, Viktoriaplatz, Viktoriaſtraße.
Stimmbezirk 9: Aliceſtraße, Emilsſtraße, Frankfurter Straße,
Ireneſtraße, Am Nordbahnhof.
Stimmbezirk 10: Gardiſtenſtraße, Mollerſtraße, Pallaswieſen=
ſtraße
, Ploenniesſtraße.
Stimmbezirk 11: Barkhausſtraße, Beckerſtraße, Friedrich=Ebert=
Platz, Eckhardtſtraße, Löffelgaſſe, Schuknechtſtraße.
Stimmbezirk 12: Rhönring, Schwanenſtraße.
Stimmbezirk 13: Arheilger Straße, Hochſchulſtraße, Ruthsſtraße,
Schloßgarten, Schloßgartenplatz, Schloßgartenſtraße.
Stimmbezirk 14: Elfeicherweg, Fuhrmannſtraße, Pankratiusſtraße,
Riegerplatz.
Stimmbezirk 15: Heinheimerſtraße, Kaupſtraße.
Stimmbezirk 16: Kittlerſtraße, Lichtenbergſtraße, Müllerſtraße,
Wenckſtraße.
Stimmbezirk 17: Liebfrauenſtraße, Speſſartring.
Stimmbezirk 18: Kaſtanienallee, Kranichſteinerſtraße, Laute=
ſchlägerſtraße
.
Stimmbezirk 19: Alfred=Meſſel=Weg, Am Breitwieſenberg, Im
Emſer, Eugen=Bracht=Weg, Gutenbergſtraße, Hohler Weg,
Lucasweg, Rathenau=Anlage, Rinckweg, Aeußere Ringſtraße,
Taunusſtraße, Voglerweg, Weberweg.
Stimmbezirk 20: Alexandraweg, Dieburgerſtraße, Fiedlerweg,
Mathildenhöhweg, Mauerſtraße, Nikolaiweg, Olbrichweg,
Prinz=Chriſtiansweg, Schollweg.
Stimmbezirk 21: Erbacherſtraße, Seitersweg, Stiftſtraße, Wingerts=
bergſtraße
.
Stimmbezirk 22: Adolf=Spießſtraße, Beckſtraße, Darmſtraße, Drei=
brunnenſtraße
, Gabelsbergerſtraße, Heidenreichſtraße, Heinrich=
Fuhrſtraße, Inſelſtraße, Landgraf=Georgſtraße, Mercksplatz.
Stimmbezirk 23: Gervinusſtraße, Riedlingerſtraße, Soderſtraße.
Stimmbezirk 24: Erlenweg, Frankenäckerweg, Hicklerſtraße, Roß=
dörferſtraße
, Schloſſerſtraße, Wienerſtraße, Wilhelm=Jägerſtr.
Stimmbezirk 25: Atzwinkelweg, Am Erlenberg, Hobrechtſtraße,
Kekuléſtraße, Nieder=Ramſtädterſtraße, Roquetteweg, Stein=
bergweg
, Teichhausſtraße.
Stimmbezirk 26: Hoffmannſtraße, Kiesſtraße.
Stimmbezirk 27: Grüner Weg, Heinrichſtraße (die gradenNummern
42 bis Schluß, die ungraden Nummern 63 bis Schluß),
Hochſtraße.
Stimmbezirk 28: Heinrichwingertsweg, Herdweg, Martinspfad,
Martinsſtraße, Mathildenſtraße, Moſerſtraße, Rückertſtraße,
Steinackerſtraße.
Stimmbezirk 29: Bruchwieſenſtraße, Bruſtſtraße, Büchnerſtraße,
Clemensſtraße, Im Geißenſee, Küchlerſtraße, Niebergallweg,
Niederſtraße, Ohlyſtraße, Oſannſtraße, Paulusplatz, Schieß
hausſtraße, Uhlandſtraße, Wittmannſtraße.
Stimmbezirk 30: Freiligrathſtraße, Goetheſtraße, Herderſtraße,
Herrngartenſtraße, Klappacherſtraße, Landskronſtraße, Moos=
bergſtraße
, Orangerieallee, Orangerieſtraße, Seekatzſtraße,

Stimmbezirk 31: Forſtmeiſterplatz, Forſtmeiſterſtraße, Ludwigs=
höhſtraße
, Sandbergſtraße.
Stimmbezirk 32: Felſingſtraße, Frankenſteinſtraße, Kiesbergſtraße,
Paul=Wagner=Straße, Tannenſtraße, Weinbergſtraße, Im
Wingert.
Stimmbezirk 33: Beſſungerſtraße, Donnersbergring, Eichwieſen=
ſtraße
, Moltkeſtraße, Seeſtraße.
Stimmbezirk 34: Ahaſtraße, Eichbergſtraße, Hermannſtraße, Neue
Niederſtraße, Wilhelmſtraße.
Stimmbezirk 35: Heidelbergerſtraße.
Stimmbezirk 36: Artillerieſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Groß=
Gerauer Weg, Holzhofallee. Am Hopfengarten, Philipp=
Röth=Weg, Schrautenbachweg, Stadtallee, Thylmannweg.
Stimmbezirk 37: Annaſtraße, Heinrichſtraße, (die graden Nummern
240, die ungraden Nummern 161), Sandſtraße, Stein=
ſtraße
, Weyprechtſtraße, Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße.
Stimmbezirk 38: Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße.
Stimmbezirk 39: Eliſabethenſtraße, Marienplatz, Neckarſtraße,
Schuchardſtraße, Zimmerſtraße.
Stimmbezirk 40: Ernſt=Ludwigsplatz, Ernſt=Ludwigſtraße, Hügel=
ſtraße
, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigſtraße, Paradeplatz,
Schulſtraße, Schützenſtraße.
Stimmbezirk 41: Hölgesſtraße, Kapellſtraße, Karlſtraße.
Stimmbezirk 42: Alexanderſtraße, Ballonplatz, Magdalenenſtraße,
Mathildenplatz, Schleiermacherſtraße, Schloßgraben, Theater=
platz
, Zeughausſtraße.
Stimmbezirk 43: Geiſtberg, Marktplatz, Marktſtraße, Neugaſſe,
Obergaſſe, Große Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe, Schiller=
platz
, Schloß, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe.
Stimmbezirk 44: Döngesborngaſſe, Lindenhofſtraße, Mühlſtraße,
Rundeturmſtraße, Sackgaſſe, Woogsplatz, Woogsſtraße.
Stimmbezirk 45: Große Bachgaſſe, Kleine Bachgaſſe, Brandgaſſe,
Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Große Kaplaneigaſſe, Kleine Kaplanei=
gaſſe
, Langgaſſe, Pädagogſtraße, Schulzengaſſe.
Gleichzeitig gebe ich bekannt, daß die Stimmzettel amtlich her=
geſtellt
ſind und am 20. Juni im Abſtimmungslokal den Stimm=
berechtigten
ausgehändigt werden. Die Stimmabgabe erfolgt in
der Weiſe, daß der Stimmberechtigte, der die zur Abſtimmung ge=
tellte
Frage bejahen will, das mit Ja, der Stimmberechtigte,
der ſie verneinen will, das mit Nein bezeichnete Viereck durch=
kreuzt
. Am zweckmäßigſten geſchieht dies, indem der Abſtimmende
in den Kreis des betreffenden Vierecks ein Kreuz ſetzt.
Stimmzettel, die mit ſonſtigen Vermerken oder mit Vorbe=
halten
verſehen ſind und nicht amtlich hergeſtellte Stimmzettel,
ſind ungültig.
Stimmſcheine für Stimmberechtigte, die am Abſtimmungstage
hier nicht anweſend ſind, werden nur noch bis Freitag, den 18. Juni
nachmittags 51, Uhr, ausgeſtellt.
(8927
Darmſtadt, den 12. Juni 1926.
Der Oberbürgermeiſter.

[ ][  ][ ]

Tagung der Geſellſchaft Deutſcher
Metallhütten= und Bergleute.
Die diesjährige Hauptverſammlung der Geſellſchaft Deutſcher Metall=
hütten
= und Bergleute e. V., Berlin, fand in Heidelbera bei ſtarker Be=
teilig
!: n über 300 Fachleuten des Metallerzbergbaues und des
Metallhüttenweſens unter dem Vorſitz des Generaldirektors der Mans=
feld
AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Dr. Heinhold, ſtatt. Dr. Hein=
hold
wies bei der Eröffnung der Hauptverſammlung auf die kritiſche
Lage der deutſchen Juduſtrie im allgemeinen und der ſchwierigen Ver=
hältniſſe
in der Metallinduſtrie im beſonderen hin. Trotz der trüben
Ausſichten ſollen wir aber die Hoffnung auf Beſſerung der Lage nicht
aufgeben, zumal die auf Rationaliſierung gerichteten Bemühungen im
Metallerzbergbau und der Metallhütteninduſtrie erfreuliche Erfolge auf=
zuweiſen
haben, die ſich im vergangenen Jahre bereits im erheblich ge=
ſteigerter
Leiſtung gezeigt haben.
Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Geſellſchaft mit
etwa 1300 Mitgliedern nahezu alle deutſchen Fachgenoſſen des Metall=
erzbergbaues
und des Metallhüttenweſens in ſich vereinigt. Die Fach=
ausſchüſſe
der Geſellſchaft haben wiederum eine lebhafte Tätigkeit ent=
faltet
. Der Chemiker=Fachausſchuß hat ſeine Tätigkeit auf dem Gebiete
der Schaffung von Normalmethoden für die Unterſuchung der Erze und
ſonſtigen Rohſtoffe oder Nichteiſenmetalle und ihrer Hüttenprodukte
fortgeſetzt.
Der Geſchäftsbericht enthält weitere Mitteilungen über die erfolg=
reiche
Tätigkeit des Fachausſchuſſes für Erzaufbereitung, der ſich im ver=
gangenen
Jahre beſonders mit der Frage der Erfolgsermittelung in der
=Aufbereitung und der Feſtlegung der rechneriſchen Begriffe und einheit=
kihſen
Bezeichnungen in der Aufbereitung befaßt hat.
Der geophyſikaliſche Ausſchuß der Geſellſchaft hat die Aufgabe, den
Metallerzbergbau über den Stand und den Wert der geophyſikaliſchen
Unterſuchungsmethoden für die praktiſche Lagerſtättenforſchung zu unter=
richten
. Ein von der Geſellſchaft in dieſem Jahre eingeſetzter Hochſchul=
ausſchuß
beſchäftigte ſich mit den dringenden Fragen der Ausbildung
des hüttenmänniſchen Nachwuchſes.
Die wiſſenſchaftlichen Verhandlungen der Geſellſchaft wurden ein=
geleitet
durch eine geophyſikaliſche Tagung mit fachwiſſenſchaftlichen
Vorträgen über geophyſikaliſche Methoden. Ferner wurden aus dem
Gebiete des Metallüttenweſens eine Reihe von Vorträgen gehalten,
u. a. über die Gewinnung bzw. Erzeugung von Zink, Blei und Meſſing.
Nach Beendigung der fachwiſſenſchaftlichen Vorträge ſprach Direktor
geraemer, Präſidialmitglied des Reichsderbandes der Deutſchen Indu=
ſtrie
, über Deutſchlands gegenwärtige und zukünftige Wirtſchaſtspolitik
Er gab einen umfaſſenden Ueberblick über die Entwickelung der euro=
päiſchen
und insbeſondere der deutſchen Wirtſchaftslage ſeit der Stabili=
ſierung
der deutſchen Währung und ſchilderte Urſache und Verlauf der
Kriſis. Hoffnungsloſigkeit ſei nicht am Platze, denn es handele ſich in
den Induſtrieſtaaten nicht um einen endgültigen Niedergang, ſondern
nur um eine Umſtellungskriſe vor neuem, wenn auch langſamem Wieder=
auftieg
. Billige Maſſenwaren könnten auch in neu erſtandenen In=
duſtrieländern
leicht produziert werden. Zu Qualitätswaren gehörten
Höchſtleiſtungen der Forſchung, eine Summe von ererbten Erfahrungen
der Betriebsführer und ein Beamten= und Arbeiterſtamm von dem
hohen Rang der alten Induſtrieländer. Auf dem Markt der Konſum=
güter
triumphiere heute allein der Preis wie vor 50 Jahren , aber
der Endſieg falle wie bei den Produktionsmitteln (Maſchinen uſw.) dem=
jenigen
zu, der höchſte Leiſtungen mit angemeſſenen Preiſen vereinen
könne.
Zum Wiederaufſtieg gehöre die baldige Ordnung der Währungs=
verhältniſſe
wichtiger Produktionsländer, die von der vorbereitenden
Weltwirtſchaftskonferenz in Genf mit vollem Recht als gemeinſame An=
gelegenheit
aller Kulturländer bezeichnet worden ſei. Internationale
Wirtſchaftskonferenzen müßten mit allen Mitteln gefördert werden.

Die Frankenkriſe.
Auf dem Deviſenmarkt hat ſich geſtern die rückläufige Bewegung,
namentlich des franzöſiſchen Franken, weiter verſchärft, ſo daß die De=
viſe
Paris den bisher niedrigſten Stand noch überſchritten hat. Der
neue ſcharfe Rückgang hängt in erſter Linie mit der innerpolitiſchen Kriſe
zuſammen. Während ſeither, namentlich von franzöſiſchen Wirtſ hafts=
kreiſen
, behauptet wurde, daß die Frankenbaiſſe im Ausland gemacht
würde, zeigt ſich doch jetzt mehr und mehr durch die ſtarke Beteiligung
franzöſiſcher Spekulanten an den Auslandsbörſen, namentlich an deut=
ſchen
und ſchweizeriſchen, daß man in Frankreich ſelbſt kein allzu großes
Vertrauen in die Bemühungen ſetzt, die zur Stützung des Franken unter=
nommen
werden. Auch ſcheint durch das immer wieder erneute Sinken
der franzöſiſchen Valuta bewieſen zu ſein, daß die Morgan=Anleihe die
Frank=eich ſeinerzeit zur Stützung ſeiner Valuta aufnahm, inzwiſchen
aufgebraucht iſt, ohne ihren Zweck erreicht zu haben.
Frankfurter Effektenbörſe.
Fralhaet u. 4. Salt
Die außerordentlich ſchwache Haltung des franzöſiſchen Franken
hatte heute wieder ſehr umfangreiche Inflationskäufe für franzöſiſche
Rechnung zur Folge. Die dadurch bedingte Aufwärtsbewegung wurde
von der Spekulation, namentlich der Berliner, die auf den hieſigen
Markt große Kauforders legte, kräftig ausgenutzt. Beſonders favori=
ſiert
waren wieder die J.=G.=Werte und die Elektrizitätsaktien, aber
auch auf dem Montanmarkt ergaben ſich überwiegend Kursbeſſerungen,
die ſich allerdings in beſcheideneren Grenzen bewegten. Von den
Banken waren nur Darmſtädter und Nationalbank und Dresdener
Bank zunächſt weiter geſteigert. Auf dem Schiffahrtsmarkt waren
Hapag ſehr ſchwach und 3 Prozent niedriger, während ſich Lloyd gut
behaupten konnten. Die J.=G=Aktien erreichten ſchon in der erſten
Börſenſtunde mit 198 einen neuen Höchſtſtand, ferner zeichneten ſich
Siemens u. Halske durch ſtarke Kursſteigerung aus, plus 6 Proz. Auch

alle nicht genannten Gebiete erfuhren Kursbeſſerungen, beſonders auch
derſchiedene nur zu Einheitskurſen gehandelte Induſtriepapiere, wie
z. B. Chem Albert mit plus 10 Proz. Deutſche Anleihen waren
ſchwächer und ſtark bernachläſſigt. Von den ausländiſchen waren Tür=
ken
ſehr feſt, die übrigen ebenfalls vernachläſſigt. Im Freiverkehr war
die Stimmung heute feſter. Becker=Stahl 2. Benz 66., Brown=
Boveri 9. Entrepriſe 7½ Growag 58., Hanſabank 95., Hel=
betia
45., Krügershall 109, Ufa 41. und Unterfranten 77
Im weiteren Verlauf geſtaltete ſich das Geſchäft an der Börſe noch
recht lebhaft. J.G.=Werte waren allerdings ſpäter nachgebend und
bis 196. gedrückt aber auf den übrigen Gebieten entwickelte ſich
große Nachfrage. So konnten Darmſtädter u. Nationalbank, Harpener.
Schuckert, A.G.G., ferner Gelſenkirchen und ſpäter auch Licht und
Kraft noch bedeutend anziehen. Die Börſe ſchloß ſchließlich in aus=
geſprochen
feſter Haltung. Die Medigabwicklung blieb auf das Börſen=
geſchäft
vollkommen ohne nachteilige Einwirkung, und ſelbſt die flüſſige
Haltung des Geldmarktes wurde nicht im geringſten geſtört. Tägliches
Geld 4 Prozent.
An der Abendbörſe wurde die nachbörsliche erneute Hauſſebewegung
weiter gepflegt. Die ſehr glatte Ueberwindung des Medios veranlaßte
neue Materialanſchaffung, wobei man ſich heute abend beſonders für
Montanwerte bzw. Kohlenwerte intereſſierte, weil nunmehr infolge des
andauernden engliſchen Bergarbeiterſtreiks deutſche Kohle auch nach
England verfrachtet worden iſt.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 15. Juni.
Das geſtern nachbörslich an der Frankfurter Abendbörſe ſich fort=
ſetztende
Wiederaufleben der Hauſſebewegung in den führenden
Papieren des Termin= und Großverkehrs hielt in verſtärktem Maße
an der beutigen Börſe an, wobei durch die Einbeziehung weiterer
Papiere ſich der Kreis der Aufvärtsbewegung auszudehnen ſcheint
Bekanntlich liegt das große Gebiet der zu Einheitskurſen gehandelten
Induſtriepariere ſowie auch der übrige Teil der im Großverkehr ge=
handelten
Werte nach wie vor ſtill und vernachläſſigt. Maßgebend
für das Aufflackern der Hauſſebewegung waren vor allem der billige
Geldſtaud (Geld unverändert gegen geſtern) ſowie auch der verhält=
nismäßig
geringe Umfang der ſpekulativen Engagements, wie ſie bei
der letzten Prolonaation in der verhältnismäßig nicht beträchtlichen
Nachfrage nach Schiebungsgeld zutage getreten iſt. Neben Farben=
Aktien, die gegen geſtern zeitweiſe um 9 Prozent ſtiegen, wobei wieder
allerhand ſchwer nacherüfbare Gerüchte im Umlauf waren, erſtreckte
ſich die allgemeine ſpekulative und ausländiſche Kaufluſt wiederum auf
Montan=, Elektrizitäts= und einige Nebenpapiere. Die Kurserhöhungen
für die meiſten hierdurch mit nach oben gezogenen Papiere betrugen
1 bis 2, vereinzelt auch 3 Prozent, für Charlottenburger Waſſer 4,
Siemens u. Halske 5. Chem. Fabrik Rhenania und Geſellſchaft für
elektriſche Unternehmungen je 7 und Schleſiſche Zinkaktien 8 Proz. Auch
Bankaktien teilte ſich die Bewegung mit, bei 1= his 2proz. Erhöhungen
für die Berliner D.=Banken und über 4 Proz. Steigerung für Darm=
ſtädter
u. Nationalbank. Eine Ausnahme machten lediglich Schiffahrts=
aktien
, die auf die bekannten Freigabeverſchiebungen 2 bis 3 Proz.
für die führenden Papiere nachgeben, ſich aber ſpäter etwas erholen
konnten. Lediglich Vereinigte Elbeſchiffahrt waren 2 Proz, höher,
Von Nebenwerten hatten Charlottenhurger Waſſer, Deſſauer Glas und
Erdöl=Aktien bei 3= bis 4proz, Beſſerungen einen großen Maßſtab.
Im Freiverkehr gingen Ufg bis 42 zurück auf die wenig befriedigenden
Mitteilungen über die Geſchäfts= und Finanzlage dieſes bekanntlich
ſehr groß aufgezogenen Unternehmens. Bei Schwankungen brachte die
Aufwärtsbewegung im Verlaufe Fortſchritte, wobei einzelne der vor=
erwähnten
Spezialwerte wie Chem. Rhenania, die im ganzen über
12 Prozent ſtiegen, in den Vordergrund treten.

Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nüirnb. Maſck
Bamag=Meguin.
Berl. E. W. Vorzug. 1 88.25
Berlin,Karlsruhesn
Braunkohlen=Brikettsl 116.
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch=Atlant. Tel. 1 63. 5
Deutſche Maſchinen 14.
Deutſch.=Nied Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwverke.
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
7. G. Farben.
Elektr. Lieferung. . . 1123.
R. Friſter ...
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl. . 1 26.
G.f elektr Untern. 154.
Halle Maſchinen .. 1135.25
Han. Maſch Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. . . 131.75 I.

14. 6. 15. 6. 14. 6. 15. 6. 89. Hemoor Zement Iu59. 74. 72. Hirſch Kupfer ſ116. 109. 36.40 Höſch Eiſen 109. 116. Hohenlohe Werke. 18.75 68.373 Kahla Porzellan 8o. 115.5 Lindes Eismaſch. 137. 180 1 56. 54.5 Lingel Schuh. 30.25 31.5 103. 104. Linke u. Hofmann 59. 59.5 2. Loewe u. Co.. 184. 158.2 63. C. Lorenz. 103. 102.5 74. Nol. gohle 118.5 D 122 125. Nordd. Gummi. 74. Drenſtein. 94.35 74. 119. u8.5 Rathgeber Waggot 32.,75 34. 70.5 50.* Rombacher Hütten 24 25 24.25 98.275 1 98.875 Roſitzer Zucker.. 68.75. 187.25 Rütgerswerke .. 88.87r 87.75 127.25 Sachſenwerk . 81.- 85. 46. 46. Sächſ. Gußſtahl. 51. 71. 47.25 45.5 Siemens Glas 117. 115. 25. Ber Lauſitzer Glas 114. 157.7 Volkſtedter Borzell. 38.25 135. Weſtf. E. Langendreer 40.5 40.5 55. 55. Wittener Gußſtahl. 45.75 1189. Wanderer=Werke. 130. 130.*

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo .=
Kopenhagen.
Stocholm...
Helſingfors..
Italien..=
London. ..
New=York. .
Varis.
Schweiz ..
Spanien

18. 6.
163.5tl155.33188 53 158 95
1652 1.5i 1639 1.6531
12 13 12.77 1204 1.
33 13 93.30 33 03 33 25
111.31 591 31 171,59
112.30 712.59 172.35 112,63
19.55 i0.59 13.58 10 87
29 413/e5. 36n20 415 20 4167
4.795 1.307 4135 4.303 3
18 g1. 38/ 51 15 31.35
65.10 65.5665. 77 65 63

15. 6.
Geld Briel Geld Arie!
1491 17.95 13.30 75.10 9
791 11.731 11.72 117.

WienD.,Oſt. abg
Prag. ..
Budapeſt.
Japan.
Rio de Faneiro
Bulgarien.
Belgrad.
Konſtantinopel.
Liſſabon .
Danzig ...
Athen ..
Kanada".
uruguah

14. 8.
Gein. Brie
59. R359 413
12 72 12.75
5.353 5.6591
1.570 1.94
1543 1819
3032 3,932
7.715 7.733
22 2 3.332
21.äu5 7.433
50.33 81.19
5.14
L3ä 433
4.253 7 255

15. 8.

Geld
39 287
2.3i8
5.51
1.92
1615
35:2
7 707
2.3
775
/7033
5.34
7797
5725

diBrief
59.405
12.758
5.59
1.97s
7.615
7.725
2.34
2.735
51.38
5
1207
5 7255

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Beamtenbank Darmſtadt e. G. m. b. H. in Darmſtadt hielt die=
ſer
Tage ihre ordentliche Hauptverſammlung für das verfloſſene (5.)
Geſchäftsjahr abl. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden des Aufſichts=
rats
, Herrn Oberzolliuſpektor Lange, wurde des verſtorbenen verdienſt=
vollen
Aufſichtsratsmitglieds, Herrn Steueramtmann : R. Rink, ge=
dacht
. Alsdann erſtattete Herr Direktor Burger den Bericht des Vor=
ſtandes
, der ein erfreuliches Bild günſtiger Entwickelung des Unter=
nehmens
aufzeichnete. Der Geſamtjahresumſatz belief ſich auf rund 28½
Millionen; davon entfielen ein Drittel auf das Kontokorrentkonto. Die
Bilanzſumme betrug 994 000 Mk. Insgeſamt ergab ſich in 1924 eine
Darlehensſumme von rund 820 000 Mk. auf 2000 Einzeldarlehen, Zahlen,
durch die die Notlage der Beamtenſchaft einerſeits und andererſeits die
Bedeutung der Beamtenbank als Selbſthilfeinrichtung wohl am beſten
illuſtriert wird. Die Geſchäftsanteile waren am Jahresſchluß zu 74½
Prozent mit 64 364.56 Mk. eingezahlt. Der Zugang auf Stzarkonto zeigt
eine fortlaufend befriedigende Entwickelung, die auch in dem laufenden
Geſchäftsjahr angehalten hat. Die Umſtellung auf Maſchinenbetrieb
bedingte einen größeren Zugang auf Inventarkonto, der aber zu zirka
33 Prozent wieder abgeſchrieben werden konnte. Das Erträgnis an Zin=
ſen
und Proviſion war durchaus befriedigend, ebenſo halten ſich die Un=
koſten
auf üblicher Höhe. Der Reingewinn von 15 130 67 Mk. wurde zu
folgender Verteilung vorgeſchlagen: Dividende Sterbegeldrücklage)
2300 Mk., Abſchreibung auf Inventar 5439,58 Mk., Rückſtellung für Auf=
wertung
1000 Mk. geſetzliche Rücklage 1600 Mk., Sonderrücklage 2000
Mark, Vortrag auf 1996 2791,09 Mk. Der Bericht wurde mit Beifall
aufgenommen und durch den Aufſichtsrat, erſtattet durch den Vorſitzen=
den
, beſonders in hiſtoriſcher Beziehung als Rückblick auf die erſten fünf
Jahre des Beſtehens weſentlich ergänzt. Dem Vorſtand wurde einſtim=
mig
und unter Anerkennung des Geleiſteten Entlaſtung erteilt. Jahres=
rechnung
und Gewinnverteilung ſind in der vorgeſchlagenen Form ge=
nehmigt
. Der Vorſtand wurde durch Zuwahl des bereits mehrere Jahre
bei der Bank tätigen Herrn Friedrich Schäfer ergänzt. Die turnus=
mäßig
aus cheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wieder= und Her=
Finanzrat Ploch neugewählt. Die von der Verwaltung vorgeſchlagenen
Satzungsänderungen wurden unter Berückſichtigung der aus der Ver=
ſammlung
gegebenen Anregungen genehmigt. Die praktiſch wichtigſte
iſt wohl die Beſtimmung, unter gewiſſen Vorausſetzungen ein beitrag=
freies
Sterbegeld von 100 Mk. zu gewähren und zur Stärkung der
Sterberücklagn die jeweils auf die Geſchäftsguthaben entfallende Dibi=
dende
zu verwenden. Als Anhang zu den Satzungen war über den
vom Vorſtand und Aufſichtsrat vorgelegten, durch die geſetzlichen Be=
ſtimmungen
erforderlichen Wahlmodus zur Vertreterverſammlung zu
beſchließen. Nach eingehender Ausſprache wurde der Verwaltungsvor=
ſchlag
nahezu unverändert angenommen. Die Ausſprachen ergaben leb=
haftes
Intereſſe an dem getätigten Hauskauf Rheinſtraße 33½ und deſſen
einmütige Billigung. Zuſammen mit dem inzwiſchen vollzogenen Bei=
tritt
zu dem neu gegründeten Giroverband der Deutſchen Beamten=
banken
und der Erhöhung des Geſchäftsanteils von 20 auf 60 Mk. ſind
damit weſentliche Vorausſetzungen für eine günſtige Weiterentwickelung
des Unternehmens geſchaffen, wvoraus erklärlich iſt, daß die Verſamm=
lung
getragen war von dem ſtolzen Gefühl, aus eigener Kraſt und auf
dem Wege genoſſenſchaftlicher Selbſthilfe Ziele erreicht zu haben, wie
ſie nur durch die Zuſammenfaſſung auch kleinſter Kapitalien zu volks=
wirtſchaftlicher
Nutzung möglich ſind.
Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer, A.=G., Frankfurt a. M. Das
Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr nach Vornahme
reichlicher Abſchreibungen einen Reingewinn von 136 232 Rm. der
im weſentlichen auf neue Rechnung vorgetragen wird. Eine Dividende
gelangt demnach, wie bereitsgemeldet, nicht zur Verteilung. Auf der
Tagesordnung der auf den 12. Juli einzuberufenden H.=V. ſteht u. a.
auch die Herabſetzung des Stimmrechts der Vorzugsaktien von 2 bzw.
50 auf das zwei= bezw. zehnfache und die Einziehung von Vorrats=
Stammaktien. Wie der DHD. erfährt, handelt es ſich bei den Vor=
ratsaktien
um einen Betrag von 6 190 000 Rm., den die Geſellſchaft von
dem ſeinerzeitigen Uebernahmekonſortium ankaufen wird. Das Unter=
nehmen
iſt augenblichlich gut beſchäftigt.
Voigt u. Haeffner A.G., Frankfurt a. M. Die 26. o. G V. der Voigt
u. Haeffner A.G., Frankfurt a. M., zu der 10 Aktionäre erſchienen waren,
die ein Aktienkapital von 3 380 120 Mk. und 200 000 Mk. Vorzugsaktien
vertraten, genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß. Danach ge=
langen
zur Verteilung 7 Prozente auf die Vorzugsaktien, 8 Prozent auf
die im Umlauf befindlichen 6 851 225 Rmk. Stammaktien und 4 Prozent
auf die Genußrechte der Schuldverſchreibungen von 1912. Nach Zu=
wendung
von 50 000 Mk. an die Wohlfahrtskaſſe werden die reſtlichen
48078 Mk. auf neue Rechnung vorgetragen. Anſchließend teilte Herr
Kommerzienrat Haeffner mit, daß in der letzten Zeit neben den laufen=
den
Aufträgen die Geſellſchaft verſchiedene größere Abſchlüſſe tätigen
konnte und gute Ausſicht beſtehe noch andere größere Objekte hereinzu=
bekommen
. Es beſtehe beſte Ausſicht, daß die Geſellſchaft auch im laufen=
den
Geſchäftsjahr ein befriedigendes Ergebnis erzielen werde.
Wayß u. Freytag A. G., Frankfurt a. M. Die geſtrige o. G.V. der
Wahß u. Freytaa A.G. Frankfurt a. M., vertreten durch 33 Aktionäre
mit 2 729 640 Mk. Stammaktienkapital und 6 Aktionäre mit ſämtlichen
Vorzugsaktien, genehmigte debattelos den bekannten Abſchluß und er=
teilte
Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Der Reingewinn von
944 424,09 Mk. geſtattet die Verteilung von 10 Prozent Dividende auf die
Stammaktien und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien. Ueber die Aus=
ſichten
im neuen Geſchäftsjahr wurde von der Verwaltung mitgeteilt,
daß die Beſchäftigung eine befriedigende ſei.
Verlängerung des Kohlenabkommens zwiſchen Deutſchland und der
Tſchechoflowakei. Die Berliner Beſprechungen über den Kohlenaustauſch=
verkehr
zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Deutſchland wurden beendet
und ein Abkommen unterzeichnet, durch das der bisherige Vertrag um
ein halbes Jahr verlängert wird. Die bisherige monatliche Ausfuhr=
quote
von 160 000 To. Braunkohle und 10 000 To. Steinkohle bleibt be=
ſtehen
. Deutſchland darf für je zwei Tonnen böhmiſcher Braunkohle
eine Tonne Steinkohle in die Tſchechoflowakei einführen.

Darmſtädter u. Nationalbank Kommanditgeſelſchaft auf Aktien, Darmſtadt. Franfurter Kursbericht vom 15. Zun 1926.

Staatspapiere
Deutiſche
65% Reichsanleihe
42 Reichsanleihe
3½%
39.
Dollar=Schatzanw.
K.Schatzanw. 23
R. Schatzanw.24
4½% INundV R.=
Schaß
4½GVL.-IK. .
47 D. Schutzgb. .
Sparprämienanl.
42 Preuß. Konſ..
6½%
6%
43 Baden alt ...
3½%
8% 1896
42Bahern ......
3½%
8%
8.16% Heſſ. unt.28
42.,
8½%,
30
4% Württ. alte
b) Sonſtige,
europäiſche
% Bo3. E.B 1914
42 2.Inv. 1014
41% 1898
41=% 1902
47
6 % Bulg. Takak
4½% Oſt. Staatsr.
p. 1913
4P4Oſt. Schatz. 14 1

0.40c!

sis


G.38

18
0 38

36.5

3.5
3.45

3.5

14% Oſt. Goldr.
41ſo Silberr.
4e einh.M(ſor
3% Port.,(Spz.) IIII
520 Rum. am. R.03
414% Gold 13.
am konv.
45. am.0
425 Türk. (Adm.)03
d Bagd.)1
Bagd. 1I
42 1911 8oll,
4½% Ung. St. 1913
413% St. 1914
Goldr.
48 St. 10 1
47 Kronr.
% Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche
.
5% Mex am. inn.
3% auß. 99
Gold. 04
ton inn.
4 18%7 Friggt.
Tamaulivas .
Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech=
nung

6 % Doll. Gold. 1932/ 9
Vo. D.1935 8
62
82 Frl.=hpp.=B.)
Goldpfdor. R.1.
82 Frfſ. Hyp.=Bi.
Reihe 2
5 %Frf. Pfandbr.B.
Gold Reihe 2

3.25
1.3.3
6
4.50
9.30
2,9.
4

14.20
13.80

17.6
1.,8
16.753
1.65
21).

97
86.25
97
98.5
78.3
78.5

5%0 Neck. 2 G. Gld23/
88Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rb.=Gyp. Gd.24
9. NheinMain=
Donau. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

62 Bd.=Bb.6z. 28
525 Bdw. Kohl 23
5%0 Fr. Pf. Bk. G. I
83 Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
62e Heſſ. Brk.=Nog
23
5% Noggan 23
62 Mannh. Stadt=
Kohl . . 23
62 Offenb. Holz.
5% Pfälziſche=Hpp.
Br. 0id ..: 24
5% Pr. Kaliw.
52 Pr. Roggenw.
520 Nh. H. B. Gd 24
520 Sächſ. Brk. 23
Noggenw.28
52 Südd Feſt=B Gl
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bayr.Vereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp u. Wechſ
Frrſ.Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bi.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd Bodenk. .

Staatl. od. prov) 97.5 garantiert.
Heſſ. 2.=Hyp.=B. 7.50 97.75 Landeskr. Caſſel . 3 78.80 Naſſau. Odsb. age Obligationen v.
Transportanſt.
42 Gliſ.=Bahn . 4.35 42 Galiz. Carl= 3.20 12.6 Lud.=B. 2.02 520 Oſt. Sſdb. (9.) 2,620 Alte .. 13.25 2.6%5 Neue . 13.25 42,Oſt. Staatsb. 83 8.7 823Dſt. 1.b.8 E. 17. 330Oſt. 9. C. 8%Oſt. 1885. 8%Oſt. Erg.Netz 19.4 425 Nud. Silber. 7.25 4%e Nub. Salzkg.) 3.63 4B%Angt., S1. 16.8 2.25 4½%Anat., S. II 5.5 . 4½% Angt. S.III
33o Salon. Monaſt. 6.9 221, 5% Tehuantepee. 2.6 4½% 6.23 Bank=Aktien Allg. D.Gredit. . . /1 100 11
Bad. Bk.. 135 Br ſ.Brauind. . ... 1142.5 Barmer Banw. 194.9 Bay. Hyp.=Wchl. 11 114.25 14.775 Beel. Handelsgeſ. .I.
Comm.u. Privatb. 12 158.5 11.05 319 12.7 Darmſt u.Nat.=Br. 1 145 Deutſche Bank 238.75 2.85 D. Eff.u. Vchi=Bk. 90.1 11.75 D. Hyp.=Bk. Mein. 1116 D. Vereins=Bk. . 84.5 10 Disk.=Geſelſch. ... 133 10.25 Dresdener Bk.. 1115 17 Franff. Bk. 80 Frrf. Hhp.=Bk. 937 Frrſf. Pfdbr.=Br. 1 111.25 Gotha Grundkr. Bk. 1 122 Metalbank. 198,5 Mitteld Ereditb. 109 Oſterr. Ereditanſt. 2.15 Bfälz Hyp=Br. 102.33 Reichsbank=Ant. 11545, Rhein Creditbr. 103 Rhein=Hhyp.=Br. Südd. Disc.=Geſ. 1 104.5 Wiener Bankverein! 5.5 Bergwerks=Akt. Berzelius ... 43.75 Bochum Bergb. 1115.3 Buderus. 70.5 Dt Luxemburg... 116. Eſchw. Bergw. 1128 Gelſentirch.,Baw.: .11 129 Harp Bergb. 130.* Fiſe Bergb. 114,5 Genußſchein. 83.5 Kali=Aſchersleb. /132 Kali. Salzdetfurt. 158 Kal Weſterregln . 139 Klöcknerwerke. . 8:.75 Mannesm.=Röhr. 109 Mansfelder 93 Oberbedarf ...... 53 Obſchleſ. Eiſ.Caro) 56.75 Otavi=Ant. 381 Bhönir=Bergb. . .. . 90.75 Nhein, Braunk. 150 Rhein. Stahlw. 141 Rombach. Hütte. 24.2. A. Riebeck Montan 117. Telluis Bgb. 65 Ver Laurahütte. 38.5 Induſtrie=Akt. Eichbaum(Mannh.) Henninger ... Löwenbr.=Mänchen a

Main: Aktienbr. /1a6
Schöfferhof (Bind./195
Schwarz=Storchen 139.73
Verger
/128

Arum Berlin /133
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kieyer)
A. E. G. Stamm.
6%A E.G. Pig.4
536A.E. G. Bza.B.
Amme Gieſecke.
Aſchaff Zelſtoff.
Badenia. (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad Uhren. Furtw.!
Bamag=Meguin .
Bayr Spiegel ..
Beck & Henkel ....
Bergmann Gi. ...1119
Bing Metall. ..
Brem.=Beſigh=Ol.
Eement Heidelb.
Cement. Larſtadt
Cement Lothr.
Ehem Abert. ....!1
Chem Brockh. .
Chem Milch.
Daimler Motoren.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdol. !
D. G.u. Silb Scheid
Dingler Maſch.
Dresd, Schnellpr.
Dürrkopp....
Dürr. Ratingen ..
Dyckerhoff & V.
Eiſenw. Kaſſersl.
Eiſenw. 2. Meyer.
G. Lieferung.. 1
El. Licht. u. Kraft 139.75
Elſ. Bad Wolle. . . !
Emag. ......."
Fmail. Ulrich ....
Enzinger Berke.

63.73
123
79
53.6
91.
89
12.5
95
36
23
33
a8.25
43.35
93.3
1u6.
u15.5
41.
43
83.s
126
132.5
25.25
*3
42
39.25
21.1
13io
125
31.25
023

Eßlinger Maſch:.
Etlinger Spinn.
Faber Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Birmaſens.
Farbenind. F. G. 11
Felten & Guilteau. 152
Feinmech. (FJetter)
Feiſt. Sert.
Franrfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frrf.=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon.
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Geſſent. Gußſt.
Goldſchmibt, Th.,
Gotha Waggon.
Greffeniug.
Gritzner, Maſch.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkſf.: 72
Hammerſen.
Hanfw. Füſſen ..
bartm & Braun.
Heyligenſtgebt. . . . 3
Hülpert Armatur.
Hindrichs=Aufferm. 5
Hirſch Kupfer elue
Hoch=Tiefbau ....!
Holzmann . .....!9
bolzverk. Ind...
6ydrom. Breslau
Inag.
Junghans
Rummg. Lniſersl.
Karlsruher Maſch. 3
Karſtadt R.
Klein. Sch. & Becker
gnorr, Heilbronn.
Konſerv, Braun
Krauß. Lokom. ..
Lahmeher .l14
Lech. Aunsburg. ..1

1188.5
79.1
84."
38
197
au
91.5
63
42
6.32*
42,5
145.5
24.:
29
48
91.5
33"
93

*.

ederw Rothe
Spicharz:
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Lud wigsh. Walzm. 70.23
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lur Induſtrie.
Mainiraſt Höchſt 95.1
Metallgei. Frrf. .:1
Meyer. Dr. Prul.
Miag Mühlenb. .118.5
Moenus Stamm. 3)
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Reckarſ. Fahrf.
Neckariv Eßlingen 195
Beters Union.
Pfälz. Näh. Kayſer
Bölipps.
Porzellan Weſſel
Brometh. Frrf.
Rein Gebb. cSchall 72.5
Rhein. Eleitr.
Rhein. Metall=Vj.: 22.50
Rückforth. ....=
Rütgerswerke ....
Shleußner ......
Shneid. & Hanau=
Schnelipr, Frank.:
Shramm, Lackſ.
Shrift. Stempel
Schucker Eietr. I1
Schuhf, Beſſel;
Schuhf. Herz...
S chulß Grünlack. 45
Selind Bolf.
Sichel & Co.:
Siemens Glas.
Siemens & Halste: 159.25
Sſidd Immob.
Ehär eletr. Lief. 184
nören Furtwängl., 23
Bei, werke. ..=
Verf.Chem.Ind.

30 Ver.d. Olfbr. Mann. 49 Ver Faßf Caſſel. Gummi=Blm.=Frkf. ä= 36 Pinſel=Nürnberg: Ultramarin ..../417.35 1 43. Zellſtoff Berl. . 60.25 Vogtl. Maſch. 43. Voigt E Haeffner /100 Bolthom. Seil 29 120.75 Bahß & Frentag. 113 Begelin Rußfbr. 115 Zelſt. Waldhof ... 138 Zuckerſ. Waghäuſel 67.25 Zuckerf Frankenth. 55.5 41 Zuckerf. Heilbronn= 68.5 83.35 Zuckerf. Offſtein. 83.5 Zuckerf. Rheingau= 67 70.25 Zuckerf. Stuttgart. 63. 42*
30
25.5 Transport= und Berſicherungs=Akt. 82.25 N. Dt. Ei enbahn. 63 Di. Eiſenb.=Geſ. 87 El. Hochbahn Berl. . Schantung E.B.. 3.7 55 Südd. Eiſenb. Geſ. 112 52.5 Hapag ..." /1343. 621 Nordd, Lloyd. 132.5 79" 113 Frrf. Allg. Berſ. 95.25 35 Frankona Rück 108 23.75
43 Darmſt. Berte Bahnbedari 22.5 Dampft Rodberg 13" belbetia Konſ. . 46 Gebr. Lutz. .. Motorf. Darmſt. 72 Gebr Roeder . Benuleth & Ellenb. [ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 16. Juni 1926

Nummer 165

Entwicklung der Verhältniſſe auf dem deutſchen Kunſtſeidemarkt. Die
immer mehr fühlbare Konkurrenz des Auslandes, namentlich aus Län=
dern
mit latenter Inflation und nicht zuletzt der mangelnde Zollſchutz,
haben die deutſche Kunſtſeideinduſtrie vor eine Reihe von Problemen
geſtellt, deren Löſung nur in der gleichmäßigen Einſtellung der Erzeuger=
firmen
zu ihnen gefunden werden konnte. In erſter Linie handelte es
ſich um die Schaffung und Durchführung von Klaſſifizierungsgrund=
ſätzen
in ſämtlichen angeſchloſſenen Betrieben. Darüber hinaus gelang
es, einheitliche Verkaufs=, Lieferungs= und Zahlungsbedingungen zu
ſchaffen. Im Hinblick auf das eingangs erwähnte Eindringen der aus=
ländiſchen
Konkurrenz wird dem deutſchen Abnehmer für den vorwie=
genden
Bezug deutſcher Kunſtſeide eine beſondere Vergütung eingeräumt.
Die deutſchen Kunſtſeidefabriken verſprechen ſich hiervon für ſich und ihre
Verarbeiter eine im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft wünſchens=
werte
Entwicklung der deutſchen Kunſtſeideproduktion.
Abſchluß der Amerika=Anleihe des Thyffen=Konzerns. Der Thyſſen=
Konzern (Gewerkſchaft Auguſt Thyſſen) hat eine 6prozentige kurzfriſtige
Anleihe von 5 Millionen Dollar mit einer New Yorker Finanzgruppe
abgeſchloſſen, an der Dillon Nead u. Co. ſowie die International Accep=
kance
Bank maßgebend beteiligt ſind. Die Anleihe iſt, wie dem Ver=
treter
des W. T.B. mitgeteilt wird, unter die Hand gegeben worden, ſo
daß eine öffentliche Auflegung nichnt erfolgt. Für den Thyſſen=Konzern
wurden die Verhandlungen von dem Kölner Bankier Konſul Walter
Barth geführt.
Das Schickſal der luxemburgiſchen Eiſenbahmen. Staatsminiſter
Prüm verhandelt mit Frankreich über eine neue Eiſenbahnkonvention,
laut der nach einzelnen Preſſemeldungen die Franzoſen den Betrieb auf
dem Wilhelm=Luxemurg=Netz weiterführen ſollen, während dem luxem=
burgiſchen
Staat die Einnahmen zufielen, aus denen er die fran=
zöſiſche
Betriebsführung zu entſchädigen und die Eiſenbahner zu be=
zahlen
hätte. Damit ſoll die Einführung der von Frankreich in Elſaß=
Lothringen verfügten ſechsprozentigen Tariferhöhungen verbunden ſein.
Wiederaufnahme des Getreideterminhandels in Budapeſt. Wie an=
gekündigt
, wurde hier der Getreideterminhandel wieder aufgenommen.
Gleich zu Beginn ließ ſich das Geſchäft, das ſich auf Roggen in= und
ausländiſcher Herkunft auf ſechs Schichten erſtreckte, ſehr lebhaft an.
Beſonders rege war die Beteiligung ausländiſcher Geſchäftskreiſe.
Namentlich zeigten die Getreidehändler der öſterreichiſchen Nachfolge=
ſtaaten
ihr lebhaftes Intereſſe an dem Wiederaufleben des Getreide=
termingeſchäfts
.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 15. Juni. Angetrieben waren: 46 Ochſen,
19 Bullen, 486 Kühe und Färſen, 202 Kälber, 15 Schafe und
780 Schweine. Preiſe: Ochſen 4054, Bullen 3548, Färſen 4656,
Kühe: Klaſſe a) 3846, b) 2035, c) 1220; Kälber 5066, Schweine
7583. Marktverlauf: Anfangs lebhaft, ſpäter abflauend und lang=
ſam
geräumt. Ausgeſucht gute Ware über Notiz.

Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Juni. Bei unveränderten
Auslandsnotierungen verkehrte der hieſige Produktenmarkt heute zwar
in ſtiller, aber unverändert feſter Haltung. Die Situation iſt an=
dauernd
die gleiche. Während bei knappem Angebot die Nachfrage
nach naher Ware anhält, iſt Terminware bei geringerem Intereſſe
angeboten. Weizen 30.7531.00, Roggen 21.0021.50, Sommergerſte
22.0024.00, Hafer, inl. 210023.00, Mais, gelb 17.5017.75, Weizen=
mehl
42.5043.00, Roggenmehl 28.7529.50, Weizenkleie 9.009.25,
Roggenkleie 11.00.
Berliner Produktenbericht vom 15. Juni. Trotzdem die Forde=
rungen
für Auslandsgetreide ermäßigt waren, war hier die Tendenz
des Weizenmarktes eher leicht befeſtigt. Für Juli war Deckungs=
begehr
am Markte und Herbſtlieferung ſtellte ſich angeſichts der zu
ſtarken Niederſchläge teurer. Noch ſchärfer prägte ſich die Wirkung der
zu feuchten Witterung am Roggenmarkte aus. In Lokoware iſt das
Angebot gering und die Nachfrage ziemlich rege. Lieferungsroggen
war durchweg befeſtigt. Die Nachrichten über zu heftigen Regen liegen
aus faſt allen Gebieten Deutſchlands vor, teilweiſe wird aus den
Roggen=Anbaugebieten Klage geführt, daß die Halme während der
Blüte niedergedrückt worden ſind. Im Gegenſatz zu der etwas feſteren
Haltung der Brotfruchtmärkte war die Tendenz des Mehlmarktes
entſchieden ſchwächen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 15. Juni.
Weizen: Der heutige Markt begann in ſchwächerer Haltung auf
die zurückhaltende Nachfrage des Auslandes für Lokoware und gün=
ſtige
Witterungsberichte. Später trat indes eine Befeſtigung ein auf
Baiſſedeckungen. Auch die amerikaniſchen Mühlen zeigten ſich wieder
in größerem Umfange als Käufer. Die Schlußtermine konnten
¼ bi 11 Cent anziehen.
Mais: Der Markt eröffnete ebenfalls in abgeſchwächter Haltung
auf günſtige Witterungsberichte und kleine heimiſche Lokonachfrage.
Später konnte eine Befeſtigung eintreten auf Deckungskäufe der Baiſſe
und die Feſtigkeit am Weizenmarkt. Die Termine zogen leicht an.
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der Aufwärtsbewegung für Weizen
und Mais an und endete in feſter Haltung.
Baumwolle: Der Markt begann in ſtetiger Haltung auf Deckung
der Valutaſpekulation und Käufe der Kommiſſionsfirmen. Als aber
ſpäter die Witterungsberichte aus den ſüd= und nordatlantiſchen Staaten
eintrafen, nahm die Spekulation große Abgaben vor und die Pflanzer
traten mit großen Abgaben hervor, ſo daß der Markt verflaute.
Kaffee: Umfangreiche europäiſche Käufe und höhere braſilianiſche
Preiſe führten zu einer ſteigenden Tendenz.
Kakao: Höhere Liverpooler Kabel veranlaßten einen ſtetigen
Marktverlauf. Beſonders lag Intereſſe für ſpätere Lieferungs=
monate
vor.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Das internationale Stahlabkommen von Eſſen erregt in Italier,
lebhaftes Intereſſe. In der Handelspreſſe werden Befürchtungen lau
über die Benachteiligung Italiens durch einen internationalen Stahl
truſt.
Die Generalverſammlung der Porzellanfabrik Ph. Ro
ſenthal u. Co., A.=G. ,Berlin, genehmigte einſtimmig die vorge=
legte
Bilanz, ſowie die Gewinn= und Verluſtrechnung für das Ge= 1925.
Die von dem Bankhaus Gebr. Lismann, Frankfurt a. M., gemein.
ſam mit F. J. Lismann u. Co., New York, durchgeführte Anleihe- der Miag, Mühlenbau= und Induſtrie=A.=G., hatte einer
außerordentlichen Erfolg. Die Bonds waren bereits vor Erreichung
des Zeichnungstermins durch Voranmeldung vergriffen.
Die o. G.=V. der Terra, A.=G. für Haus= und Grundbeſitz ir
Liquidation, Frankfurt a. M., in der von dem 4,8 Mill. Rm. betra
genden Aktienkapital 4,67 Mill. Rm. vertreten waren, genehmigte
debattelos den Abſchluß per 31. Dezember 1925 und beſchloß den Ver
luſt von 53 755 (34 073) Rm. auf neue Rechnung vorzutragen.
Die zu dem Zwecke der Genehmigung des Fuſionsvertrages mit den
J.=G. Farbeninduſtrie, Frankfurt a. M., einberufene Generalverſamm=
lung
der Farbwerke Mühlheim, vorm. A. Leonhardt u. Cie., Mül=
heim
, ſtimmte dieſem Vertrage einſtimmig zu.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ab
heute die Preiſe für alle Sorten um 2,2 Prozent erhöht.
Für die vom 26. Juni bis 5. Juli in Laibach ſtattfindende ſechſte
internationale Muſtermeſſe werden amtliche Legitimationem
ausgegeben. Dieſe berechtigen zu einer Benutzung der Eiſenbahnen zu.
einem für die in Frage kommenden Länder um 5025 Prozent herab=
geſetzten
Fahrpreis.
Es iſt beabſichtigt, die Verhüttung der im Harz zu Tage geför=
derten
Erze an Ort und Stelle vorzunehmen, um ihre Verfrachtung
zur Verhüttung in Oberſchleſien zu erſparen. Vorausſichtlich wirb
das Hüttenwerk in der Nähe von Blankenburg errichtet werden. Wie
verlautet, ſoll ſpäter noch ein Stahlwerk und eine Zementfabrik dem
Unternehmen angeſchloſſen werden.
Das gegen die deutſche Schiffahrt gerichtete und nach dem Kriege
unter ſtarker finanzieller Beteiligung des belgiſchen Staates gegründete
Schifahrtsunternehmen Lloyd Rohal belge muß (nach dem Verluſte von
8,3 Mill. Fr. für 1924) ſein geſamtes A.=K. nebſt Reſerven (154 Mill.
Franes) ſanierungshalber abſchreiben.
Die 6. Rigaer Meſſe wurde am Sonntag vom Staatspräſiden=
ten
eröffnet.
Die vor kurzem mit amerikaniſchem Kapital gegründete Swediſh=
American=Inveſtment=Corporation erwirbt 150 000 Aktien der Granges=
berger
Eiſen= und Stahlinduſtriegeſellſchaft aus deutſchem Beſitz.

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 mittelgroße Schlüſſel am
Ring. 1 graugrüner Mantelgürtel. Ein
Taſchenmeſſer mit weiß Stiel im Futteral.
1 roſafarbenes Kinderhütchen. 1 ſchwarze
Luftpumpe. 1 ſilberne vergoldete Nade
in Schleifenform mit weißen Steinen be=
ſetzt
. 1 Impfnadel für Aerzte. 1 vergold
Broſche mit 2 Kinderphotographien. Drei
Schlüſſel am Ring. 1 Paar gelbgraue
Damenhandſchuhe 1 braunſeid. Damen=
ſchirm
. 1 blaue Kinderſtrickjacke 1 gold.
Manſchettenknopf. 1 ſilbernes Gliederarm=
band
mit ſchwarzer Email=Einlage und eine
Doublébroſche. 1 Maßſtab, weißrot ge=
ſtrichen
. 1 ſchwarzes Kinderwachstuchhüt=
chen
. 1 ſchwarzes Zeichenmäppchen.
Zugelaufen: 1 junger grauer Pinſcher.

Zermietung von Ateliers.
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vermietet werden. Die Miete beträgt
monatlich 10 RM. Bewerbungsgeſuche
ſind bis ſpäteſtens 25, ds. Mts. auf
Zimmer 65 des Stadthauſes abzugeben.
Darmſtadt, den 14. Juni 1926. (st889
Der Oberbürgermeiſter.

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen der Firma Wil=
helm
Schwab, Kohlenhandlung in
Darmſtadt, Beſſungerſtraße 88, iſt heute,
am 10. Juni 1926, vormittags 11 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet worden.
Der Rechtsanwalt Dr. Eckhard in Darm=
ſtadt
iſt zum Konkursverwalter ernannt.
Offener Arreſt mit Anzeigefriſt und For=
derungsanmeldefriſt
ſind bis zum 5. Juli
1926 beſtimmt. Erſte Gläubigerver=
ſammlung
auf den gleichen Tag vormit=
tags
9 Uhr vor dem unterzeichneten Ge=
richte
, Zimmer 202, und allgemeiner Prü=
fungstermin
auf Montag, den 26. Juli
1926, vormittags 9 Uhr, daſelbſt.
Darmſtadt, den 10. Juni 1926.
Heſſiſches Amtsgericht I. (8892

Betr.: Landespolizeiliche Prüfung der
Entwurfs der Erweiterung der
elektriſch. Vorortbahnlinie Darm
ſtadt Griesheim von der Halte=
ſtelle
Waldfriedhof bis Griesheim
Bekanntmachung.
Die einſchlägigen Pläne nebſt Er
läuterungsbericht zu obigem Entwurf
liegen bei uns von Mittwoch, den
16. Juni bis Mittwoch, den 23. Juni
1926 einſchließlich, zur Einſicht der Inter=
eſſenten
offen. Etwaige Einwendungen
gegen die Pläne ſind während der Offen
legungsfriſt ſchriftlich bei uns vorzu=
bringen
.
(889.
Groß=Gerau, den 10. Juni 1926.
Heſſiſches Kreisamt Groß=Gerau.


Derſteigerangs Andeige
Am Donnerstag, den 17. Juni,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich im
Verſteigerungslokale Luiſenſtraße 32
meiſtbietend gegen Barzahlung:
1 Klavier, 1 Schreibmaſchine, 1 Näh=
maſchine
, 1 Eisſchrank, 1 Klubtiſch=
lampe
, 1 Flurgarderobe, 1 Bücher
ſchrank, 1 Klubſeſſel, 1 Grammo=
phon
, Warenſchränke, Ladentheken,
1 Poſten Zigarren, 1 Partie Sekt,
1 Rauchtiſch, 2 Korbſeſſel, 1 Schreib=
tiſch
und Möbel aller Art. (8916
Darmſtadt, den 16. Juni 1926.
Weinheimer
Gerichtsvollzieher, in Darmſtadt.

Verdingung.
Verkauf auf Abbruch der ehemaligen
Schiefen=Ebene (120 t Eiſenkonſtruktion,
einer Transportbrücke) ſamt Seilzugan=
lage
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ſowie Nebenanlagen und 297 m Stark=
ſtromkupferkabel
, 40X70 qmſm, ſoll in
Wege des öffentlichen Wettbewerbs in
4 Loſen vergeben werden. Die Verdin=
gungsunterlagen
liegen im Geſchäfts=
zimmer
des Reichsvermögensamts, Mün=
ſterplatz
4, Zimmer 22, von 812 zur
Einſicht auf und werden gegen Erſtat=
tung
der Selbſtkoſten von 5 RM. abge=
geben
, ſolange Vorrat reicht.
Die Angebote ſind verſchloſſen und
verſiegelt mit der Aufſchrift: Angebot
über Abbrucharbeiten der ehem. Bahn
Weiſenau-Hechtsheim bis ſpäteſtens
2. Juli 26, vorm. 10 Uhr, Zimmer 14
einzureichen, um welche Zeit im Beiſein
erſchienener Bewerber die Oeffnung der
Angebote erfolgt.
(TP,8909
Mainz, den 10. Juni 1926.
Reichsvermögensamt.

Einträge in das Handelsregiſter: Ab=
teilung
B: Am 10. Juni 1926 hinſicht=
lich
der Firmen: 1. Süddeutſche Eiſen=
bahn
=Geſellſchaft, Darmſtadt: Otto
Plaßmann, Oberbürgermeiſter a. D. in
Düſſeldorf, Wilhelm Kern, Direktor in
Eſſen=Ruhr, ſind zu Vorſtandsmitglie=
dern
beſtellt. 2. Schuhvertrieb Esma,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haf=
tung
, Hauptniederlaſſung in Berlin,
Zweigniederlaſſung in Darmſtadt: Die
Zweigniederlaſſung in aufgehoben. Das
Geſchäft der Zweigniederlaſſung ſamt
der Firma iſt auf die Schuhhaus Bauer
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in
Offenbach a. M. übergegangen. Der Ueber=
gang
der in dem Betriebe des Geſchäfts
begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem
Erwerbe des Geſchäfts durch die Schuh=
haus
Bauer Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung ausgeſchloſſen. Neueinträge:
1. Firma: Schuhvertrieb Esma, Ge=
ſellſchaft
mit beſchränkter Haftung
Nachf. Schuhhaus Bauer Geſell=
ſchaft
mit beſchränkter Haftung.
Hauptniederlaſſung: Offenbach a. M.,
Zweigniederlaſſung: Darmſtadt. Gegen=
ſtand
des Unternehmens: Betrieb eines
Schuhgeſchäfts und einſchlägiger Artikel.
Stammkapital: 6200 Reichsmark. Ge=
ſchäftsführerinnen
: Katinka Bauer, ge=
borene
Schönmann in Offenbach a. M.,
und Elſe Marmorſtein in Offenbach a. M.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 27. Juni
1921 feſtgeſtellt und am 7. Januar 1925
geändert. Jeder der Geſchäftsführer i
einzeln zur Vertretung der Geſellſchaft
berechtigt. Die Bekanntmachungen der
Geſellſchaft erfolgen durch die Offenb. Ztg.
2. Firma: Heſſiſche Lufthanſa, Ge=
ſellſchaft
mit beſchränkter Haftung,
Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des Unter=
nehmens
: Die Wahrung und Vertretung
der Heſſiſchen Luftverkehrsintereſſen bei
allen in Frage kommenden Inſtanzen,
die Erwirkung von Subventionen und
deren Verteilung auf die in der Geſell=
ſchaft
vereinigten Geſellſchafter. Stamm
kapital: 5000 Reichsmark. Geſchäfts=
führer
: Diplom=Kaufmann Erich Deku
in Darmſtadt und Regierungsrat Lud=
wig
Schmidt in Gießen. Der Geſell=
ſchaftsvertrag
iſt am 5. Mai 1926 feſt=
geſtellt
. Die Geſellſchaft hat zwei Ge=
ſchäftsführer
, die gemeinſchaftlich die Ge
ſellſchaft vertreten. Die Bekanntmachun=
gen
der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen
Reichsanzeiger.
(8918
Darmſtadt, den 14. Juni 1926.
Amtsgericht I.

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Nummer 165

Mittwoch, den 16. Juni 1926

jchael

Geite 11

EIHI

URHEBER-RECHISSCHUTZ DURCH VERLAG OSKAR HEISTER WERDAU
A.
(Nachdruck verboten)
Klaus bat Herrn Ottenſee, nach erfolgtem Kauf ihnen beiden
das kleine Jagdhaus am Oſterwitzer Wald mit dem Garten ſofort
zurückzuverkaufen. Der Farmer erklärte ſich damit einverſtanden
und beſtimmte den Preis dafür ſelbſt mit dreitauſend Mark, ein
Preis, der den Brüdern viel zu niedrig ſchien. Auch der weiteren
Bedingung, das ganze Gut den Brüdern nach Ablauf von drei
Jahren zurückzuverkaufen, und zwar für den gleichen Kaufpreis,
ſtimmte er nach anfänglichem Zögern zu.
So war es denn geſchehen, und die Brüder verabſchiedeten
ſich nach etwa einer Stunde. Vierhunderttauſend Mark trug
Klaus in einem Scheck, lautend auf die Deutſche Bank, in ſeiner
Brieftaſche.
Aber er hatte keine Freude an dem ſo günſtigen Ergebnis.
Die Heimat war ihm verloren.
Als Ottenſee ſich von dem Juſtizrat verabſchiedete, ſagte er
langſam: Ich härte ja den beiden Brüdern das Kapital, das ſie
zur Auszahlung benötigen, auch leihen können. Ich glaube aber,
ich tat ſo beſſer. Die beiden Jungen ſind Edelgewächſe, die ſich
zu ſtattlichen Bäumen endwickeln werden. Seien Sie überzeugt,
ich habe recht gehandelt. Die müſſen hinaus ins Leben. Wenn
ſie einmal kommen ſollten, um ihr väterliches Erbe zurückzukau=
fen
, gern gebe ich’s ihnen wieder.
TV.
Wütend war er, ehrlich wütend, der Herr Kommerzienrat
Michael. Und zwar auf ſeinen Sprößling Erich, der ein außer=
gewohnliches
Talent beſaß, die Goldberge ſeines Vaters nicht in
dem Himmel wachſen zu laſſen.
Erich, ein eleganter Lebejüngling, mit hübſchen, aber bedeu=
tugsloſen
Geſichtszügen, ließ den Zornesausbruch ſeines alten
Herm ruhig über ſich ergehen. Wie ein alter Römer ſaß er
würdevoll und zuckte mit keiner Miene.
Als ſich aber ſein alter Herr gar nicht zu beruhigen ſchien,
zuckte er die Achſeln und ſagte gleichgültig:
Alſo bon, Papachen. Sprechen wir worgen noch einmal
darüber. Keine gute Laune heute?
Mongen noch viel weniger, mein Junge, rief ihm der
Vater erboſt nach.
Erich lächelte nur. Er kannte ſeinen Vater.
Er ſtieß mit dem alten Bürodiener zuſammen, der ihn
unterwürſig und doch mit einer gewiſſen Vertraulichkeit grüßte.
w

Laſſen Sie meinen alten Herrn jetzt in Ruhe, treuer Franz,
ulkte er den Alten an. Es qualmt.
Niſcht neies, Herr Michael. Will’n nur die Poſt rinjebn.
Na denn auf in den Kampf, Torero . rezitierte der
Junior, ſchwang ſein dünnes Kavalierſtöckchen und verſchwand
mit leicht wippenden Schritten durch die Drehtür.
Franz kam nach wenigen Augenblicken wieder aus dem Pri=
vatkontor
zurück.
Heite qualnits märderlich! bemerkte er bedeutungsvoll
nach allen Seiten hin in ſeinem Sächſiſch=Berliner Dialekt, der
entſetzlich klang.
Der Kommerzienrat hatte eben die Poſt durchgeſehen.
Bei einem kurzen Briefe überzog ſich ſein Geſicht zu einem ver=
gnügten
Grinſen. Er ſchlug ſich gurgelgunt auf die Schenkel.
Amt Lützow 13 697.
Raſch hatte er die Verbindung.
Hier Schtvertſchlag.
Tag, Herr Kommerzienrat. Ich empfange da eben eine
Nachricht meines Stiefbruders, daß die Frage des Gutsverkaufs
ins entſcheidende Stadium gerückt wird. Alſo, der Michaelshof
wird verkauft. Ja, natürlich, Sie dürfen ſicher damit rechnen.
Wie? Sie wollen gleich hinfahren? Ach, der entgeht Ihnen
ja nicht. Nein! Nein! Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, daß
Sie das Gut erhalten. Nun, meinetwegen fahren Sie getroſt.
Befriedigt hing er den Hörer an und ſchrieb Werner, daß
ihm morgen zwiſchen zwölf und zwei Uhr ſein Kommen an=
genehm
ſei.
Am Abend fand Michgel jun, einen Scheck über zwanzig=
tauſend
Mark auf ſeinem Zimmer. Mit einer ſelbſwerſtändlichen
Geſte ſteckte er das Hleine Batt Papier ein.
Er kannte doch ſeinen Vater.
Werner ſtellte ſich pünktlich um zwölf Uhr auf dem Büro
ſeines Stiefbruders ein und wurde ſofort vorgelaſſen.
Der Kommerzienrat begrüßte ihm mit übertriebener Herz=
lichkeit
. Werner war rein formell.
Unſere Sache iſt bald abgemacht.
Nur nicht ſo förmlich, Junge, ſchließlich ſind wir doch
Brüder.
Das haben wir jetzt geſpürt, bemerkte Werner trocken.
Alſo zur Sache! Ich bin etas kurz in der Zeit.
Langſam ſagte er, als wollte er jedes Wort auskoſten: Der
Michgelshof iſt verkauft.
Der Kommerzienrat zog eine Grimaſſe. Er hielt es für einen
ſchlechten Scherz. Dann ſagte er ärgerlich:
Mach’ nicht ſolch dumme Witze!
Der Michaelshof iſt verkauft! wiederholte Werner mit
hartem Geſicht, in dem die Augen vor Haß brannten.
Da merkte der Komerzienrat, daß es Werner ernſt war,
und die Zornader ſchwoll.

Ich verkaufe dem Hof, ich, als Aelteſter der Brüder. Das iſt
ja eine verfluchte Wirtſchaft! Der Verkauf wird ſofort rückgängig
gemacht! brüllte der Erregte den Bruder an.
Doch Werner blieb ruhig. Nur Hohn lag in ſeiner Stümme,
als er fortfuhr: Wir werden dir eins pſeifen, lieber Bruder.
Das wirſt du ſehen! Du! Ihr beiden verſchleudert
das Gut.
Beruhige dich, großer Geſchäftsmann vor dem Herrn. Wir
ſind dieswal doch noch ewwas tüchtiger geweſen als du. Vier=
hundertauſend
Mark hat ein Liebhaber für das Gut bezahlt. Hier
iſt ein Scheck über achtzigtauſend Mark. Gib mir eine Quittung!
Der Bürodiener fuhr erſchrocken von der Tür zurück. Um
Himmels willen, wie brüllt der Alte.
Ich denke nicht daran! Ich denke wicht daran!
Werner blieb ruhig.
Hier iſt der Scheck! Du wirſt als vorſichtiger Geſchäfts=
mann
gewiß von deinem letzten Brief an Klaus eine Kopie be=
halten
haben. Es koſtet dich geringe Mühe, bitte, ſieh nach!"
Andreas wurde blaß. Zum Donnerwetter! Er entſann ſich,
daß er in gönnerhaftem Tone in ſeinem Brief geſchrieben hatte:
Wenn du natürlich einen höheren Preis als dreihundertfünfzig=
tauſend
Mark für das Gut erzielen kannſt, dann ſteht dir natür=
lich
frei, den Verkauf ſelbſt durchzuführen.
Das fiel ihm ein, und ein heißer Schrecken packte ihn. Er
zwang ſich zu einem liebenswürdigen Geſicht.
Der Verkauf muß aber rückgängig gemacht werden, Werner.
Ihr habt ja keine Ahnung= was davon für mich abhängt.
Das kann uns herzlich Wurſt ſein, lieber Bruder, mit
Reſpekt zu ſagen.
Ich muß den Hof haben! Ich muß, Werner! Ich wende
auuch viehundert Mille an.
Da ſtand Werner auf. Das Blut ſtieg ihm in den Kopf. Seine
Stimme war vor Wut und Empörung heiſer.
Nun iſt’s genug, Herr Kommerzienrat. Das zerſchneidet
das Tiſchtuch zwiſechn uns beiden. So belieben Sie mit uns
Schindluder zu treiben, hoher Herr. Erſtichen Sie in Ihrem gott=
verfluchten
Geld, das den Bruder heinnatlos gemacht hat.
Glauben Sie, wir hätten Ihnen den Hof gelaſſen oder Ihren
ſauberen Genoſſen? Lieber angeſteckt hätt ich ihn mit eigner
Hand. Dem ärgſten Gauner hätte ich ihn lieber geſchenkt als
Ihnen verkauft.
Dem ungeſtümen Zorn der wilden Jugend war der Kommer=
zienrat
nicht gewachſen. Mehrmals ſetzte er an, ihn zu unter=
brechen
, aber der Junge zwang ihn nieder.
Wollen Sie mir eine Quittung gebem? ſchrie er den
Bruder an.
Nein! brüllte der Kommerzienrat zurück.
Gut, dann holen Sie ſich das Geld bei mir ab. Den Fluch
des Bruders, den Sie um die Heimat gebracht haben, laſſe
ich hier.
(Fortſetzung folgt.)

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6 Akte mit Rudolr Valentino

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6 Akte mit Harry Liedke n. Lilian Harvey

Neueste Wochenschau 8896
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Der bestgelungene neneste Pat- u. Patachon-Film:

Pat und Patachon

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Geife 12

Mittwoch, den 16. Juni 1926

Nummer 165

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Bestellen Sie daher noch heute!
Die neue Sekt-Steuer wird am 1. Juli ds. Is. in Kraft treten.
Bis 50 Flaschen in jedem Haushalte werden nicht nachversteuert.
Bezug durch den Wein- und Feinkosthandel.

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im Kleinen Haus=
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an der Tageskaſſe des
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Mitglieder werden
gebeten, ihreEintritts=
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an der Tages=
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Hauſes bis ſpäteſtens
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Gar, reine Wachsbeize gelb, rot und braun . . . ½ Kilo 0.85
Fußboden=Lackfarbe (einſchl. Doſeſ verſch. Farben . 1 Kilo 1.35
Nach Ablauf der oben angegebenen Zeit werden derart
billige Preiſe nicht mehr in Frage kommen, dieſelben liegentel=
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weit unter den Vorkriegspreiſen. Trotz der billigen Preiſe
handelt es ſich nur um reine Waren.
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Perſonen:
Chariſios, junger Athener. Hans Schalla
Bamphile, deſſen Frau , Beſſie Hoffart
Smikrines, Vater der
Pamphile..
K. Weſtermann
.
Chaireſtratos, Freund des
Chariſios
Hans Baumann
Die beiden Simmias, Freund des
Chariſtos
.. . . . Hans Schultze
Abrotonon, Harfenſpielerin. Ilſe Lahn
Luſtſpiel von Oneſimos, Sklave des
Chariſios ..."
Robert Klupp
Sophrone. Amme der
Pamphile
Marg. Carlſen
preiſe: 110 Mk. Shriskos, Köhler, Sklave
des Chaireſtratos.
Hugo Keßler
Daos. Hirte.
Mas Nemetz
Ein Koch
. . Paul Maletzki
Das Weib des Shriskos. Ein Markt=
burſche
. Ein Säugling.
Die beiden Veroneſer
Anfang 8 Uhr. Der Herzog von Mailand. Max Nemetz
Valentin! zwei junge . . Hans Baumann
Proteus / Veroneſer . . Hans Schalle
Antonto, VaterdesProteus. H. Baumeiſter
Thurio, Nebenbuhler des
Valentin ..".
. . . Paul Maletzki
Eglamour . . . . . . . . W Mahenknecht
(1452 Flink, Dienerdes Valentin Walter Bluhm
Fohanna Techel Lanz, Diener des Proteus Hugo geßler.
Luceitg, Kammermädchen
der Fulia
Jeſſie Vihrog
Panthino. Diener des
Anthonio
Friedrich Kinzler
Ein Wirt
Hans Ausfelder
Erſter Räuber.
Hans Schultze
Richard Jürgas
Zweiter Räuber.
Walter Sch rff
Britter Räuber
Piands Julia,eineedleVeroneſerin. Beſſie Hoffart
Silvia,des Herzogs Töchter. Ilſe Lahn
HansWenzelberg
Ein Diener .

Darmſtadt.

Plattdütſche Vereenigung
Holt t0 79

Berſammlung jeden 1. d 3. Freitag im
Gütting, Schuchard= Monat, abends 8 Uhr, bei Chriſt, Grafen=
ſtraße
, Weißer Saal.
Gäſte Willkommen.

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