Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landesbauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit z verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 165
Mittwoch, den 16. Juni 1926.
189. Jahrgang
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ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufſtige ud Leſtng von Schodenenſch. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Nabait weg. Bankonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſädter 8 Natſoralbant.
Nücktritt des Geſamtkabinetts Briand.
Frankreichs Finanzſchwierigkeiten.
Rücktritt des Finanzminiſters Péret — hierauf
Oemiſſion der Regierung Briand.
* Paris, 15. Juni.
ſtändigenkomitee empfangen, das ihm über den Stand
ſeiner Arbeiten berichtete. Das Komitee teilte dem Miniſter mit,
baß es ihm trotz größter Beſchleunigung kaum möglich ſein werde,
der Regierung vor den erſten Tagen des Juli einen vollſtändigen
Plan vorzulegen. Auf dieſe Nachricht hin hat ſich der
Kammer=
mittag befaßte ſich in Fortſetzung der Regierungsmaßnahmen zur
Stützung des Frauken der Miniſterrat in 3½oſtündiger Sitzung in
der Hauptſache mit dem Frankenſturz. Nach dem
Miniſter=
rat hat Finanzminiſter Péret ſeine Demiſſion
eingereicht mit der Begründung, daß er angeſichts der Hauſſe
der ausländiſchen Deviſen und des Ausbleibens der tatkräftigen
Unterſtützung, auf die die Regierung gerechnet hat, ſeinen Poſten
riicht mehr wirkſam ausfüllen könne. Einerſeits erklärte er es
für notwendig, eine parlamentariſche und politiſche Umbildung
entſprechend den Wünſchen der öffentlichen Meinung möglich zu
machen, da die Oeffentlichkeit angeſichts der gemeinſamen Gefahr
eine gemeinſame. Anſtrengung fordere. Aus dieſen Gründen
trete er zurück. Briand hoffte, innerhalb 48 Stunden für
Péret einen Erſatz gefunden zu haben, muß aber die
Ergebnis=
loſigkeit ſeiner Bemühungen eingeſehen haben: denn in dem
Kabi=
nettsrat, der um 6 Uhr abends zuſammentrat und nahezu eine
Stunde dauerte, kam Briand zu dem Entſchluß, mit
dem Geſamtkabinett zurückzutreten. In dem nach
Schluß der Sitzung veröffentlichten offiziellen Communigus heißt
es, die Miniſter ſeien nach Prüfung der Lage zu der
Ueber=
zeugung gelangt, daß der einfache Austauſch des
Finanzminiſters unmöglich ſei und unter den
ge=
gebenen Umſtänden dasgeſamte Kabinett
demiſ=
denten der Republik überlaſſen, die Ereigniſſe
des Tages und die Lage in geeigneter Weiſe zu
interpretieren. Sämtliche Miniſter überbrachten, dem
Präſidenten der Republik ihren Rücktritt.
* Der Gedanke an eine Erweiterung des Kabinetts nach
rechts und womöglich links, an eine „heilige Union” nach
bel=
giſchem Muſter, wollte nicht einſchlafen. Es gelang Briand ſchon
zweimal, die in dieſer Beziehung angekündigte Interpellation
Franklin Bouillons hinauszuſchieben. Inzwiſchen hat Peret
demiſſioniert, und die Regierung hat ſich ſeine Argumente zu
eigen gemacht und iſt gleichfalls zurückgetreten.
Bleibt das Problem der „Union nationale” weiter aktuell,
das iſt jetzt die Frage. Briand hat ſich vor der Demiſſion über
dieſe Frage bereits ſehr offen geäußert, indem er betonte, daß demiſſion des Kabinetts und die Bildung eines
er in der Theorie wohl Anhänger einer ſolchen Koalition ſei, in
der Praxis aber nicht an ihre Möglichkeit glaube. Die Sozialiſten vermeidlich, ohne ſich jedoch allzugroße Fortſchritte hinſichtlich
wollen überhaupt an keiner Regierung teilnehmen und werden
ſchwerlich von ihrem Entſchluß abzubringen ſein. Man weiß,
daß die Regierung des Linkskartells daran geſcheitert iſt, daß
ſeine vier Parteien ſich nicht miteinander vertragen konnten. Es
gehört alſo viel Optimismus dazu, meint man vielfach, anzu= Der Sturz des franzöſiſchen Franken. / Briand
nehmen, daß ſich eine Plattform finden ließe, auf der man alle
Parteien — die extreme Rechte und die Kommuniſten
ſelbſtver=
ſtändlich ausgenommen — vereinigen könnte. Die jetzige
Regie=
rung hätte, wie Briand ſagte, alle Probleme löſen können, wenn
man ſie nur in Ruhe gelaſſen hätte.
Die Anhänger der „Union nationale” machen geltend, daß
ein viel energiſcheres Regieren möglich geweſen wäre, wenn die
jeder unangenehmen Maßnahme vor ihren Wählern hätten
zit=
tern müſſen. Gerade dieſe Ueberlegung war es, welche Franklin Miniſterium anbetrifft, ſo iſt es ſehr zu wünſchen,
Bouillon in ſeiner Aktion geleitet haben mochte. Denn ſeine
Partei — die Radikale — ſpielte eine ſehr undankbare Rolle,
um die Regierung zu retten, den Radikalſozialiſten fortwährend
Konzeſſionen machte. Die Radikalen hatten bei dieſer Sachlage
nicht den großen Einfluß auf die Regierungsgeſchäfte, den ſie
verdient hätten, eben weil auf die anderen ſtets unſicheren
Par=
teien Rückſicht zu nehmen war. Dabei büßte ſie ihre Volkstümlichkeit
bei ihren Wählern dadurch gänzlich ein, daß ſie alles, was
unan=
genehm war, votierten. Bei dieſer Lage iſt es nicht zu ber= die Herbeiführung einer Francbaiſſe abſieht. Man macht das nur
wundern, daß die Teilung der Verantwortung gerade von den
Nadikalen gefordert wurde und wird. Aber die „Union nationale”
hat auch bei der Rechten viele Anhänger. Allerdings aus ans Franes abgeſtoßen, doch nur im der Abſicht, die nationale
deren Urſachen. Die Führer der Rechten fühlen, daß ſie ihren Währung zu ſtützen. Schließlich verkaufen auch in
Einfluß auf ihre Parteien immer mehr einbüßen — eine Folge
der langen Untätigkeit und Programmloſigkeit. Die
Rechtspar=
teien ſind vom Zerfall bedroht. In allen Lagern bildeten ſich
Gruppen und Untergruppen. Der Eiufluß ihrer Führer ward Ende aushalten, um dem Sieg entgegenzugehen.
jeden Tag kleiner. Nicht die Parteien im weiteren Sinne waren
es alſo in Wirklichkeit, welche die Teilnahme an der Regierung
wünſchten, ſondern nur ihre Führer, um die Diſziplin wieder
herzuſtellen.
männer als Miniſter ohne Portefeuille akzeptiert werden.
Viel=
lecht kommt nur die Neubeſetzung einiger weniger bedeutender .
davon überzeugt, daß die ſtrenge Einhaltung der bisherigen
poli=
tiſchen Richtung unbedingt notwendig iſt. Es iſt jedoch
immer=
birgt.
Die Lage nach dem Rücktritt Pérets — vor
dem Rücktritt Briands.
drohenden Sturm in der Kammer für kurze Zeit zu beſchwich= miſtiſch beurteilen. Doch dieſer Eindruck iſt vielleicht mehr aus
tiges Argument in die Hände gab. Die Interpellationen des Abg, einer grundſätzlichen Wendung der Völkerbundspolitik.
Finanzminiſter Péret hat Montag abend das Sachver= Cachin (Kommuniſt), des Radikal=Sozialiſten Deyris und des
teilung des Kammerpräſidenten Herriot, daß der Abg. Franklin
Einigung zu interpellieren wünſche, veranlaßten Briand zu der erwogen und die Sympathien für Genf verloren haben. Und das
kreiſe eine beachtliche Unruhe bemächtigt. Am Dienstag vor= dieſer ſelbſt für notwendig erachtet habe, weil gewiſſe Kreiſe gebucht werden. Denn wenn tatſächlich das Desintereſſement
(offenbar iſt damit die Bank von Frankreich gemeint, ihm ihre Spaniens am Völkerbund und der endgültige Austritt
verſchie=
abend noch einen Kabinettsrat einberufen, der die zur Löſung
der Kriſe nötigen Beſchlüſſe faſſen werde, ſo daß danach die
Kammer ihr Urteil bilden könne. Briand ſtellte ſchließlich unter umſturz in Warſchau tappt man in Frankreich mit der polniſchen
einer halb ausgeſprochenen Rücktrittsdrohung die Vertrauens= Politik im Dunkeln. Es wurde in Polen zwar ein regelrechtes
ergab die Annahme ſeines Antrages mit 309 gegen 195
Stimmen.
Der von Briand angekündigte Kabinettsrat wird die Frage wird kaum zögern, ſeinen Willen, ſei es aus dem Hintergrund,
zu prüfen haben, ob ſich die Regierung mit dem einfachen Erſatz ſei es als Staatspräſident, nach der erwarteten Umgeſtaltung der
der Majoritätserweiterung, d. h. der Schaffung des ſo
gung, ſchreiten ſoll. Für den erſteren Fall ſpricht man von
Caillaur, de Monzie, Poincaré oder Bokanowſti als Anwärter Die Konſeguenzen müſſen auch Spanien und Braſilien zu fühlen
für das verwaiſte Finanzportefeuille. Wie wir aus zuber= bekommen. Das Intereſſenſpiel, welches ſich um Braſiliens
Hal=
läſſiger Quelle erfahren, haben jedoch Caillaux und Poincaré
bereits abgelehnt. Im Falle einer
Kabinettserwei=
terung iſt damit zu rechnen, daß Briand dem
Präſidenten der Republik die
Geſamtdemiſ=
ſion des Kabinetts überbringen wird, wodurch
ihm die Möglichkeit gegeben würde, gewiſſe Miniſterien für Zezogen werden.
ſionieren müſſe. Auf dieſe Art bleibe es dem Präſi= Angehörige der neuen Mehrheit freizumachen. Ein Mitglied des
Kabinetts teilte uns mit, daß dieſe Löſung die größte
Wahr=
ſcheinlichkeit für ſich habe, trotzdem Briand, wie aus einer in in der Marokkofrage iſt auch jetzt, nach der Beendigung der
mili=
den Wandelgängen der Kammer abgegebenen Erklärung
ber=
vorgeht, die nationale Union unter den gegebenen Verhältniſſen
noch für undurchführbar hält und in dieſer Anſicht durch die
Vorgänge in Belgien beſtärkt wird, wo dieſes Experiment ohne
jede Rüchwirkung auf den Wechſelmarkt geblieben ſei. — Zu
be=
merken iſt ſchließlich, daß man auch von der Möglichkeit
eines Kabinetts Poincaré, Tardieu oder
Caillaux ſpricht, falls Briand, der zweifellos
von Doumergue zunächſt berufen wird, die
Neubildung des Kabinetts ablehnen ſollte.
Im Senat hat die Nachricht von der Demiſſion Pérets im
Verein mit der neuerlichen Deviſenhauſſe eine gewiſſe
Beſtür=
zung ausgelöſt. Man hält auch dort allgemein die Geſamt=
Miniſteriums der nationalen Einigung für
un=
der Löſung der Finanzkriſe zu verſprechen. (Die
Geſamt=
demiſſion iſt ja inzwiſchen Tatfache geworden. Die Redaktion.)
über die Gründe der Frankenbaiſſe.
Frankreich zu neuer Beunruhigung und ſtarken Beſorgniſſen
geführt. In den Wandelgängen der Kammer gab Briand
eine Erklärung ab, im der er u. a. ausführte: Die Lage iſt
ſchwierig. Wir können keine Wunder, wirken.
Verantwortung geteilt geweſen wäre und die Parteien nicht bei Die einen verlangen ein nationales Miniſterium, die anderen Hilfe durchgeführt werden ſoll. Die finanzielle Selbſtändigkeit
mutigend. Man hat dort ein Kabinett gebildet, in dem und Belgien durchzuführen. In Belgien iſt ſeit dem mißglückten
indem ſie alle unvolkstümlichen Maßnahmen votierte und nur, ſämtliche Parteien vertreten ſind. Obwohl der Finanzminiſter
geſchlagen. Auch Italien, das einen entſchloſſenen Mann
gen als den Frane. Die gegenwärtige Situation
wird durch vielfache Gründe beſtimmt. In
Eng=
zur Stützung des Sterlingkurſes gegenüber dem Dollar. Auch
Briands Ausſichten.
Die bisherige Regierung hat ſich — wie aus den Worten den Geſchäfte wahrzunehmen. Morgen früh wird der Präſident vorläufigen Programms, das glücklicherweiſe in der Hauptſache
Briands zu erſehen iſt —nicht allzuſehr für die „Union nationale”, der Republik die Vorſitzenden von Kammer und Senat, ſowie aus der Abſchaffung von einigen aus politiſchen Cründen
votier=
begeiſtert. Das Kahinett Briand iſt zurückgetreten. Aber man die Führer der politiſchen Gruppen zu ſich bitten. Neuerdings ten Steuermaßnahmen beſonders ungünſtiger Wirkung beſteht, iſt
nimmt an, daß Briand wiederkehren wird und einige Partei= glaubt man, daß Briand als Erſter den Auftrag zur aber ſeine Volkstümlichkeit wenigſtens bei dem großen Publikum
wird. Der Rücktritt des Kabinetts ſcheint nach allem durch den nach der Union nationale, nach der Verteilung der 9 rantwor=
Poſten in Betracht. Denn Briand wie auch ſeine umgebung ſind. Wunſch veranlaßt worden zu ſein, die Bildung des nationalen tung nicht aufhalten. Theoretiſch ſollte dies keine lichtungs=
Miniſteriums zu ermöglichen, in dem Briand den Vorſitz hat, änderung bedeuten, praktiſch käme aher dieie Ent=
So erklärt man ſich auch die Geſamtdemiſſion des Kabinetts, zu wicklung doch einer Rechtswendung gleich, wegen
hin möglich, daß die Finanzkriſe neue Kombinationen in ſich der ſich auch aus der parlamentariſchen Situation keine unmittel= der bekannten paſſiven Haltung der Sozialiſten und eines Teils
d
bare Notwendigkeit ergab.
*Allerhand Nervenproben.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Juni.
Die vierzigſte Tagung des Völkerbundes iſt beendet, und es
bleibt nicht viel anderes zurück, als ein Gefühl der Enttäuſchung.
Wenn man aus dieſer Seſſion für die Septembertagung Folge=
Wiederum hat es Miniſterpräſident Briand verſtanden, den rungen ziehen wollte, ſo müßte man den Völkerbund recht
peſſi=
tigen, wozu ihm allerdings der Rücktritt Pérets ein gewich= einer Häufung unglücklicher Einzelheiten entſtanden, als aus
In den Pariſer politiſchen Kreiſen hat natürlich vor allem
Sozialiſten Vinzent=Auriol über die Finanzlage, ſowie die Mit= die Haltung Braſiliens und Spaniens Verſtimmung verurſacht.
Es iſt kaum zweifelhaft, daß dieſe Staaten während der Seſſion
Bouillon über die Bildung eines Kabinetts der nationalen ernſtlich die Folgen einer vollſtändigen Abkehr vom Völkerbunde
Erklärung, infolge des Rücktritts des Finanzminiſters, den kann keineswegs als ein Erfolg der franzöſiſchen Außenpolitik
Unterſtützung verſagten, ſähe er ſich einer offenen Lage gegen= dener ſüdamerikaniſcher Staaten erfolgen ſollte — man zweifelt
über, die eine Erörterung unmöglich mache. Er werde heute hier noch daran —, ſo wäre die Poſition Frankreichs in Genf
erheblich geſchwächt. Für dieſe unangenehme Lage wird aber in
e erſter Linie Polens Haltung verantwortlich gemacht. Seit dem
frage für eine Vertagung bis Donnerstag. Die Abſtimmung Kabinett gebildet und ein Staatsoberhapt gewählt, und
Pil=
ſudſki hat ſich zunächſt nur für die Armee intereſſiert. Die Armee
aber bedeutet die tatſächliche Macht, ſagt man hier, und Pilſudſki
Pérets begnügen oder zu einer Kabinettsbildung mit dem Zwecke. Verfaſſung in der Außenpolitik zur Geltung zu bringen. Eine
Wendung in der polniſchen Außenpolitik liegt alſo durchaus im
lange geforderten Kabinetts der nationalen Eini= Bereiche der Möglichkeiten. Mit der ſchwankenden Haltung
Po=
lens iſt aber die Ratsſitzfrage in ein neues Stadium getreten.
tung gruppiert, iſt recht kompliziert. Neben den nationalen
Ambi=
tionen und der — ſcheinbaren oder tatſächlichen — Anlehnung an
Frankreich müſſen auch der ſtarke Einfluß Waſhingtons und die
Nivalität mit Argentinien als bleibende Faktoren in Betracht
Das Zuſammengehen Frankreichs mit Spanien iſt nicht durch
die Völkerbundspolitik bedingt. Die gemeinſame politiſche Front
täriſchen Operationen, vorhanden. Sie wurde in erſter Linie
wegen der italieniſchen und engliſchen Forderungen in bezug
auf Marokko aufrecht erhalten, denn die Preſſekampagne in
Eng=
land und Italien hat in Paris lebhafte Verſtimmung
hervor=
gerufen. Die Verſuche Muſſolinis, ſich mit Spanien ſozuſagen
unter Umgehung Frankreichs zu verſtändigen, ſind vorläufig
geſcheitert. Dies und die ſcheinbar günſtig verlaufene
Ausein=
anderſetzung über andere gemeinſame Fragen hat nun die
Miß=
ſtimmung gegen Italien wieder abgekühlt. Anders aber iſt dies
mit England. Es ſcheint, als ob die Beziehungen zwiſchen
Lon=
don und Paris, etwa ſeit dem ſyro=türkiſchen Abkommen, wieder
etwas getrübt ſind. Die Gegenſätze in der Kolonialpolitik
kom=
men wieder zur Geltung. Dieſe Entwicklung iſt vielleicht durch
die gleichgültige Haltung der engliſchen Behörden in Paläſtina
gegenüber den verſchiedenen aufſtändiſchen Elementen zu erklären.
Jedenfalls war Frankreich gezwungen, ſich wieder mit der Türkei
zu einigen, und da man in Angora dieſe Sitnation ſeit langem
erſehnt hat, war dies auch keine beſonders ſchwere Aufgabe. Die
Worte Sarrauts, des franzöſiſchen Geſandten in Angora, über
die türkiſch=franzöſiſche Freundſchaft, die nicht von anderen
Mäch=
ten abhängig ſei, ſind bezeichnend. Dieſer Stand des franzöſiſch=
Der ſtarke Sturz des franzöſiſchen Franken hat in ganz eigliſchen Verhältniſſes — dem trotz allem aber keine
grundſätz=
liche Bedeutung zukommt — hat ſich übrigens auch in Genf
ge=
äußert. Er tritt ebenſo in der Finanzpolitik in Erſcheinung, wo
immer wieder betont wurde, daß die eigentliche Sanierung
mög=
lichſt ohne ausländiſche, das heißt amerikaniſche und engliſche,
rufen nach einem entſchloſſenen Mann. Was ein nationales, gehört jetzt zu den beſonders betonten Zielen franzöſiſcher Politik.
In dieſer Nichtung verdienen auch die Pläne Aufmerkſamkeit,
doch iſt das Beiſpiel Belgiens nicht gerade er= die Stabiliſierung der Währung im Einverſtändnis mit Italien
Stabiliſierungsverſuch dieſe Idee nicht unvolkstümlich; nach der
ein hervorragender Sachberſtändiger iſt, iſt die Stützungs= hieſigen Auffaſſung wenigſtens ſoll die Politik Vanderveldes, die
aktion zugunſten des belgiſchen Franken, fehl= eine Abkehr von Frankreich bedeutete, geſcheitert ſein.
Italie=
niſcherſeits werden dieſe Pläne wieder von dem Finanzminiſter
hat, iſtesnicht gelungen, die Lire höher zu brin= Volvi unterſtützt. Die Verhandlungen Loucheurs mit Muſſolini
werden auch im ähnlichen Sinne ausgelegt. Es iſt jedoch zu
land werden Franes verkauft, ohne daß man es auf bemerken, daß der rapide Frankenverfall manche Kreiſe in eine
derartige Gemütsverfaſſung gebracht hat, daß ſie die Bildung
und Uebertreibung von Gerüchten beſonders begünſtigt. Und es
in Belgien und Italien, werden franzöfiſche waren auch in dieſer Beziehung ſchon einmal offiziöſe Stellen
zu einem vorſichtig gefaßten Dementi gezwungen.
Dieſelbe Nervoſität macht ſich in der Innenpolitik geltend.
Frankreich zahlreiche Franzoſen aus Mangel an Die im Grunde genommen verhältnismäßig ſtabile parlamen=
Vertrauen. Die Wolben am Horizont ballen ſich über uns tariſche Situation des Kabinetts wurde durch den Frankenverfall
zuſammen. Wir ſind vom Sturm gepeitſcht und müſſen bis zum erſchüttert. Beſonders galt dies für den Finanzminiſter Raoul
Peret, der einen beſonders heiklen Eiertanz zwiſchen Parlament,
Expertenkomitee und Finanzminiſterium — wo er nicht beſonders
beliebt ſein ſoll — ausführen muß. Das Kabinett hat auch
des=
halb die erſte Gelegenheit ergriffen, ſeine Einmütigkeit mit dem
Briand hat den Auftrag erhalten, die Führung der laufen= Finanzminiſter zu betonen. Seit dem Bekanntwerden ſeines
Bildung des Kabinetts erhalten und auch annehmen bertieft. Doch all das kann den immer ſtärker werdenden Ruf
der radikalſozialiſtiſchen Partei,
Seite 2
Mittwoch, den 16. Junf 4926
Nummer 165
Koſtſpielige Propaganda
für den Volksentſcheid.
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.)
Die Nachtausgabe eines Berliner Blattes, dem wir
aller=
dings die Verandwortung für Angaben zuſchieben müſſen, macht
ſich einmal die Mühe, herauszurechnen, was die
Propa=
ganda für den Volksentſcheid der
ſozialdemo=
kratiſch =kommuniſtiſchen Antragſteller für
eine Maſſe Geld gekoſtet hat. Sie geht davon aus,
daß ſchon für das Volksbegehren rund 2
Millio=
nen ausgegeben wurden und glaubt, bei vorſichtiger
Schätz=
ung, auf einen Geſamtbetrag von 6—7 Millionen
Mark zu kommen, die ohne die meiſt ſelbſtändig vorgehenden
Kommuniſten allein von der Zentrale der
Enteig=
nungsparteien verbraucht worden ſind, Sie vermutet,
daß dieſe Beträge zum größten Teil von den Gewerkſchaften
auf=
gebracht werden, während der Gegenpropaganda, die nur ganz
loſe organiſiert iſt, auch nicht entfernt ähnliche Summen zur
Ver=
fügung ſtehen.
Ein ungültiges Doppelmandat.
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.)
Die ſozialdemokratiſche Fraktion des preußiſchen Landtags
bemüht ſich ſeit einiger Zeit erfolgreich, auf Umwegen über
wahl=
rechtliche Konſtruktionen ſich ein Mandat noch herausrechnen zu
können, das ihr gar nicht zuſteht. Die Partei hat durch
nach=
träglichen Stimmengewinn in einem rheiniſchen Wahlkreis ein
Mandat mehr erreicht, dafür aber die entſprechende Stimmenzahl
auf der Landesliſte verloren, und müßte daher das Mandat auf
der Landesliſte aufgeben. Der derzeitige Mandatsinhaber, Herr
Dr. Bad, will aber ſeinen Platz freiwillig nicht räumen, weil er
damit rechnet, daß die 7000 Stimmen, die ihm vorläufig noch
fehlen, durch nachträgliche Korrekturen der Ergebniſſe in den
verſchiedenſtem Wahlkreiſen ihm wieder zufallen könnten. Das iſt
unwahrſcheinlich, aber immerhin möglich. Indes würde er dann
eben wieder ein neues Mandat bekommen. Jetzt iſt es jedenfalls
unzweifelhaft, daß er aus dem Landtag ausſcheiden muß, in
dem=
ſelben Augenblick, wo der neue Abgeordnete Krieger einzieht.
Das wollen die Sozialdemokratem verhindern, denn dieſes eine
Mandat ſichert der Weimarer Koalition unter Umſtänden die
Mehrheit des Landtages, würde alſo, falls vielleicht noch vor den
Sommerferien die Kraftprobe um das Kabinett Braun einſetzt,
von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Sie haben es deshalb
auch erreicht, daß das Wahlprüfungsgericht erſt am 8. Juli
zu=
ſammentritt, um ſeinen Spruch über das angezweifelte Mandat
zu fällen, d. h. alſo, wenn die Sommerkampagne des Landtoges
vorbei iſt und die politiſchen Entſcheidungen gefallen ſind. Das
iſt ein unmöglicher Zuſtand. Der preußiſche Landtag hat ſelbſt
ein Intereſſe daran, daß nicht bei Abſtimmungen, womöglich mit
einer Stimme Mehrheit, gerade dieſe eine Stimme den
Aus=
ſchlag gibt, die ja eigentlich gar nicht abgegeben werden durfte.
Es iſt dahr verſtändlich, daß auch die Oppoſitionsparteien darauf
brängen, daß unmittelbar nach der Aufnahme der
Sitzungs=
periode dieſer unmögliche Zuſtand eines ungültigen
Doppelman=
dates aufhört.
Um den Generaldirektor der Reichsbahn.
* Berlin, 15. Juni. (Priv.=Tel.)
Das Reichskabinett iſt am Dienstag, wie zu erwarten
war, noch nicht zu einem endgültigen Entſchluß über den Fall
Dorpmüller gekommen, ſondern will ſich zunächſt noch
ein=
mal mit dem Vorſitzenden des Verwaltungsrates, Herrn von
Siemens, in Verbindung ſetzen. Das ſcheint darauf zu deuten,
daß man einen Eklat, wie er die Nichtbeſtätigung des Herrn
Dorp=
müller ſein würde, vermeiden will, daß aber das Kabinett
beſtimmte Zuſagen für die Amtsführung des
Generaldirektors und ſpätere Gelegenheiten
verlangt. Die Wahlperiode des Generaldirektors beträgt drei
Jahre. Im Jahre 1929 müßte alſo Herr Dorpmüller neu gewählt
werden, und dann wird das Kabinett vorher gehört werden. Anf
die Dauer, wenn auch vielleicht nicht im Augenblick, ift das
Mini=
ſterium der ſtärkere Teil, weil es ja ſchließlich die Ernennung der
deutſchen Delegierien zum Verwaltungsrat künftighin davon
ab=
hängig machen kann, daß ſie in ihrer Haltung bei einer Neuwahl
beftimmte Zuſagen geben. Deswegen wird vermutlich auch Herr
von Siemens zu einem Entgegenkommen bereit ſein, zumal wenn
man ſich entſchließen ſollte, entweder bei der Beſetzung des
Poſtens eines ſtellvertretenden Generaldirektors oder in anderer
Form Herrn Dorpmüller einen Berater an die Seite zu ſetzen,
der auch in politiſch=nationaler und ſozialer Beziehung Bedenken
durch ſeine Perſönlichkeit zu beſeitigen vermag, die vielleicht beim
Reichskabinett beſtehen.
* Der geiſtige Krieg gegen Deutſchland.
Am 11. Oktober 1918 — einen Monat vor Abſchluß des
Waffenſtillſtandes — erklärte die Interalliierte Vereinigung
wiſſenſchaftlicher Akademien auf ihrer erſten Tagung, daß die
Ab=
geordneten dieſer Körperſchaften ſich außerſtande ſähen,
perſön=
liche Beziehungen, ſelbſt wiſſenſchaftlicher Art, mit den Gelehrten
der Mittelmächte wieder aufzunehmen, ſolange dieſe nicht wieder
in das Konzert der ziviliſierten Nationen aufgenommen ſeien.
Die Vereinigung forderte, daß durch eine Beſtimmung des
Frie=
densvertrages die Mittelmächte aus allen auf diplomatiſchen
Ver=
trägen beruhenden zwiſchenvölkiſchen Vereinigungen ausgeſtoßen
würden; ferner ſolle man alle übrigen zwiſchenvölkiſchen
Körper=
ſchaften wiſſenſchaftlicher Art auflöſen und durch neue erſetzen,
in denen die Mittelmächte nicht vertreten ſeien. Auch dürften
die Regierungen der Entente keine Vertreter zu wiſſenſchaftlichen
Tagungen entſenden, an denen die Mittelmächte teilnähmen, und
ſchließlich ſolle eine enge Arbeitsgemeinſchaft der wiſſenſchaftlichen
Körperſchaften des Feindbundes gefördert werden, vor allem au
dem Gebiete der angewandten Wiſſenſchaften und der
biblio=
graphiſchen Veröffentlichungen.
Dieſem Programm entſprechend handelte man, und im Jahre
1920 konnte der Leiter der Brüſſeler Tagung ſtolz verkünden:
„Heute iſt das Haus fertig; den Deutſchen und ihren
Verbün=
deten wird der Zugang dazu verwehrt bleiben, aber wir haben
erachtet, daß der Zeitpunkt gekommen ſei, die Gelehrten der
neu=
tralen Länder zur Mitarbeit einzuladen.” Von den beiden
Neu=
ſchöpfungen, welche die gefaßten Pläne durchführen ſollten, war
der Conseil International de Recherches für die
Naturwiſſen=
ſchaften, die Union académigue internationale für die
Geiſtes=
wiſſenſchaften beſtimmt. Von beiden Körperſchaften wurden die
deutſchen wiſſenſchaftlichen Vereinigungen „zunächſt bis 1931‟
ſatzungsgemäß ausgeſchloſſen. Das gleiche Schickſal widerfuhr
den Mittelmächten bei den von der Entente veranſtalteten
wiſſen=
ſchaftlichen Tagungen; in den Jahren 1922 bis 1924 allein fanden
deren 106 ſtatt, von denen 86 ohne Teilnahme der Deutſchen und
Oeſterreicher abgehalten wurden.
Dieſe B=ſtrebungen, die Mittelmächte bei allen
wiſſenſchaft=
lichen Unternehmungen auszuſchalten, ſind nicht ohne
Wider=
ſpruch geblieben. Schon 1919 erhoben 110 ſpaniſche und 177
nor=
diſche Gelehrte Einſpruch gegen die Verrufserklärung deutſcher
Wiſſenſchaft, und Finnland lehnte wegen Nichteinladung der
Mittelmächte 19224 die Teilnahme am zwiſchenvölkiſchen
Mathe=
matike kongreß in Toronto ab. Das gleiche tat die Londoner
Vom Tage.
Dem Reichstag iſt eine Verordnung über den
allge=
meinen Verkehr auf öffentlichen Wegen (
Straßenverkehrsverord=
nung) zugegangen. Dadurch wird eine einheitliche
Verkehrs=
regelung im ganzen Reiche erſtrebt.
Die in der Oeffentlichkeit kürzlich aufgeſtellte Behauptung, daß das
Haus Wittelsbach einen Aufwertungsanſpruch in Höhe
von 14 Millionen Goldmark geltend gemacht habe, iſt, wie von
zuſtändi=
ger Stelle mitgeteilt wird, aus der Luft gegriffen.
Auf Antrag des polniſchen Miniſterpräſidenten Bartel wurde
der chriſtlich=demokratiſche Ingenieur Paul Romocki zum
Eiſen=
bahnminiſter ernannt. Die Ernennung Romockis iſt ein neues
Zeichen dafür, daß die Regierung immer mehr Unterſtützung
in Rechtskreiſen ſucht.
Mit der Annahme der tſchechoſlowakiſchen Geſetzvorlage über die
Agrarzölle durch das Prager Abgeordnetenhaus iſt der Zollkrieg
zwiſchen Ungarn und der Tſchechoflowakei praktiſch
ausgebrochen.
Nach einer Meldung aus Sofia ſoll ſich in Bulgarien unter
Führung des früheren Miniſterpräſidenten Zankoff ein politiſcher
Umſchwung vorbereiten.
Nach dem Austritt Braſiliens aus dem Völkerbund wird auch in
Genf diebraſilianiſche Botſchaft, die die erſte Vertretung
beim Völkerbund war, demnächſt aufgehoben werden.
Der Moſſulvertrag, iſt nach einer Meldung aus Bagdad
vom Irak=Parlament ratifiziert worden. Parlament und
Senat haben auch die engliſch=türkiſchen Petroleumkonzeſſion ratifiziert,
die ſich auf das dem Jrakſtaat zugeſprochene Moſſulgebiet bezieht.
Nach einer Meldung aus Tanger hat Spanien den
Zollgür=
el um Tanger herum aufgehoben.
Vom 11.—15. Oktober findet die Jahreskonferenz der
bri=
tiſchen Arbeiterpartei in Margate ſtatt. Auf dieſer Konferenz
beabſichtigt der Nationalrat der Unabhängigen Arbeiterpartei u. a. eine
Entſchließung einzubringen, die die Arbeiter auffordert, zu erklären, daß
ſie gegen Kriegsdrohungen einen allgemeinen Widerſtand leiſten werden.
Der ſoeben von einer Europareiſe zurückgekehrte Unterſtaatsſekretär
des amerikaniſchen Schatzamtes Winſton erklärte einer Reutermeldung
aus Waſhington zufolge, daß ſich Europa auf dem Wege der
wirt=
ſchaftlichen Stabiliſierung befinde.
Die Bethlen=Affäre.
Zum Attentat auf Beihlen.
Genf, 15. Juni.
In der Frage des Attentats gegen den Grafen
Bethlen iſt der ſchweizeriſche Bundesanwalt Stämpfli auch
heute noch zu keinem Abſchluß gelangt. Der Bundesrat hat ſich
in ſeiner Sitzung vom Montag mit der Frage daher noch nicht
endgültig befaßt. Die Wahrſcheinlichceit wird immer größer, daß
ein eidgenöſſiſches Schwurgericht berufen werden wird. Ein
ſolches hat, wie mitgeteilt wird, ſeit 1893 nicht mehr
ſtattgefun=
den. Sollte es einberuſen werden, ſo wird es in Genf tagen.
Der Attentäter durfte geſtern zum erſtem Male ſeinen Verteidiger
empfangen. Ebenſo hat der Bundesrat, wie gleichfalls aus
Bern berichtet wird, geſtern die erſten Berichte über die
Zu=
ſammenſtöße zwiſchen Fasciſten und Sozialiſten
bei der Genfer Matteotti=Feier vom Freitag
ent=
gegengenommen. Auch hier lag jedoch noch kein abſchließender
Bericht vor; daher kam es noch zu keinem Beſchluß. Die Sache
erhält ihre beſondere Beleuchtung, wie ſchon berichtet, noch
da=
durch, daß mehrere Beaunte italieniſcher Nationalität beim
Völkerbundsrat und Interwationalen Arbeitsamt an dem
Zwi=
ſchenfall beteiligt waren und ſogar Verletzungen davongetragen
haben.
Graf Bethlen in Budapeſt.
EP. Budapeft, 15. Juni.
Miniſterpräſident Graf Bethlen iſt geſtern vormittag
uner=
wartet auf dem Südbahnhof aus Genf eingetroffen. Das
Bahn=
hofsgebäude war von der Polizei in weitem Umkreis abgeſperrt.
Zahlreiche Detektive waren dem Polizeiaufgebot beigegeben. Den
Journaliſten war der Zutritt verboten. Der Miniſterpräſident
wurde nur von den amtlichen Perſönlichkeiten empfangen. Er
ſah von den Genfer Aufregungen ziemlich erſchöpft aus. Auf
ausdrücklichen Wunſch Bethlens wurde die von der
Einheits=
partei für geſtern nachmittag geplante offizielle
Empfangsfeier=
lichkeit abgefagt. Die Parlamentsmehrheit ließ es ſich jedoch
nicht nehmen, den Grafen Bethlen zu begrüßen und ihre
Ent=
rüſtung wegen des Genfer Angriffes zum Ausdruck zu bringen.
Bethlen dankte in längerer Rede und ſagte, die Regierung werde
mit ihren Freunden daran arbeiten, das Land Schritt für Schritt
vorwärts zu bringen, damit es in der Völkerfamilie den Platz
ein=
nehmen könne, den es in der Vergangenheit gehabt habe und der
ihm auch für die Zukunft gebühre. Aus allen Teilen des Landes
treffen Sympathiekundgebungen für Bethlen ein.
Mathematiſche Geſellſchaft, deren Vorſitzer erklärte, dieſe Tagung
ſei ſicherlich der letzte mathematiſche Boykott=Kongreß, „weil ſonſt
die Union der Mathematiker auseinanderfallen oder zu einer
rein franzöſiſch=belgiſchen Angelegenheit ausarten werde.” Solche
Stimmen ſind als Anzeichen einer beginnenden Wandlung in
gegneriſchen Gelehrtenkreiſen ſicherlich zu beachten, doch dürfen
ſie nicht überſchätzt werden. Allerdings wird zweifellos die
däm=
mernde Einſicht, daß man ohne die wiſſenſchaftliche Arbeit der
Mittelmächte nicht auskomme, und daß ſich dieſe auf die Dauer
nicht totſchweigen laſſe, in abſehbarer Zeit eine veränderte
Stel=
lungnahme des Feindbundes nötig machen. Aber wir dürfen
uns trotzdem keinerlei Täuſchungen hingeben, ja Prof. Dr. Georg
Karo auf deſſen leſenswerte, an Beweismaterial reiche Schrift:
„Der geiſtige Krieg gegen Deutſchland” (Halle. Wilhelm Knapp.
2. Aufl. 1926) ich mich ſtütze, meint mit Recht, der Weltboykott
könne uns zum Segen werden, weil er uns völlige Freiheit laſſe.
Auch von der Teilnahme an den wiſſenſchaftlichen
Veranſtaltun=
gen des Völkerbundes verſpricht ſich Karo nicht allzu viel. Er
weiſt mit Recht darauf hin, daß derſelbe die auf ihn geſetzten
Hoffnungen in wiſſenſchaftlicher Hinſicht nicht erfüllt habe. Auch
ſtehe der von ihm geſchaffene Ausſchuß für zwiſchenvölkiſche
Ge=
meinſchaftsarbeit amtlich zwar nicht auf dem Boden der
Ver=
femungsbewegung, aber ſeine Zuſammenſetzung und die
neuer=
dings erfolgte Ueberſiedlung nach Paris zeigten doch, wie ſehr er
ſich im Banne des franzöſiſchen Kulturimperialismus befinde.
UInd Profeſſor Karo faßt ſeine Meinung über die zukünftige
Stel=
lungnahme der deutſchen Wiſſenſchaft gegenüber dem feindlichen
Auslande kurz und treffend zuſammen, indem er ſagt: „Es ſteht
außer Zweifel, daß der Eintritt in die (wiſſenſchaftliche)
Entente=
organiſationen für Deutſchland nur von Uebel ſein kann. Unſerem
verarmten Lande würden große, vollkommen unproduktive
finan=
zielle Laſten auferlegt werden, die nur jenem mechaniſchen
Räder=
werk zugute kämen, dafür aber unſerer eigenen gelehrten
For=
ſchung und Leiſtung entzogen würden. Im Rate ſelbſt wäre
Deutſchland auch dann machtlos, wenn ſich die Neutralen ihm
anſchlöſſen, denn England mit ſeinen Dominien, Frankreich mit
ſeinen engeren und weiteren Vaſallenſtaaten (den Kolonien und
der Kleinen Entente) würden jederzeit die Mehrheit beherrſchen.
Wir würden unſer Teil der Verantwortung zu tragen haben und
unſer volles Maß an Arbeit leiſten dürfen — dieſe beginnt ja der
Entente in peinlichem Maße zu fehlen , aber von einem
wahr=
haft fruchtbaren Einfluß wäre kaum die Rede.”
Prof. Dr. Paul Sſymank, Göttingen.
Die britiſche Kohlenkriſe.
Erklärung Baldwins: Eine Stunde
Mehr=
arbeit unter Beibehaltung der alten Löhne.
EP. London, 15. Juni.
Das Unterhaus war ſtark beſucht, als Premierminiſter
Baldwin heute nachmittag ſeine lang erwartete Erklärung
über die Kohlenkriſe abgab. Baldwin führte aus.
er halte es für überflüſſig, den Ernſt der Lage beſonders
zu unterſtreichen und begnüge ſich damit, als Beweis dafür
die Tatſache anzuführen, daß England Kohle im
Ausland kaufen müſſe. Die Urſache der Kriſe ſei darin
zu ſuchen, daß die Blüte der Bergbauinduſtrie in
der Zeit von 1924 auf einer künſtlichen Grundlage
aufrecht erhalten wurde. Das einzige
Hilfsmit=
tel ſei nach ſeiner Anſicht: 1. Die Reorganiſierung
der Induſtrie und 2. eine Herabſetzung der
Gene=
ralunkoſten. Das Parlament, dürfe ſich jedoch über die
Möglichkeit dieſer Reorganiſierung keine übertriebenen
Hoff=
nungen machen. Die Regierung ſei bereit, jede Bemühung zu
unterſtützen, die auf eine Hebung der Produktion abziele. Nach
langen Erwägungen ſei ſie zum Schluſſe gelangt, daß eine
Verlängerung der Arbeitszeit im Bergbau
un=
erläßlich ſei. Nach Anſicht der Regierung ſei dieſes Opfer
dem noch größeren der Lohnherabſetzung vorzuziehen. Unter
dieſen Verhältniſſen werde die Regierung in den nächſten Tagen
einen neuen Geſetzentwurf vorlegen, durch den die
Arbeitszeit der Bergarbeiter auf unbeſchränkte Zeitdauer
von ſieben auf acht Stunden täglich erhöhr
werde. Er habe die poſitive Zuſicherung erhalten, daß die
Ar=
beiter in gewiſſen Grubenbezirken eine Stunde
Mehr=
arbeit unter Beibehaltung der alten Löhne
an=
nehmen würden, ob ein Abkommen zwiſchen den
Gruben=
beſitzern und den Arbeitern zuſtande komme oder nicht. Die
Regierung werde ſich an ihren Geſetzentwurf über die
Ver=
längerung der Arbeitszeit halten. Es ſei ſelbſtverſtändlich, ſo
ſchloß Baldwin, daß die Regierung, falls eine
Eini=
gung auf der Baſis der Regierungsvorlage
zuſtande kommen ſollte, der Kohleninduſtrie
eine zeitweilige finanzielle Hilfe gewähren.
würde.
Moskau und die engliſche Note.
Die engliſche Note über die ruſſiſche Unterſtützung im
Gene=
ralſtreik iſt in Moskau überreicht worden. „Jsweſtja” nimmt
zur Angelegenheit ausführlich Stellung und erwartet, daß die
Sowjetregierung die völlige Haltloſigkeit der gegen die von
Eng=
land erhobenen Beſchuldigungen aufklären wird. Die engliſche
Regierung habe allerdings die Behquptungen, die ein Teil der
engliſchen Preſſe und einige Regierungsmitglieder aufgeſtellt
hätten, daß die Sowjetregierung ſelbſt den Streikenden
Geld=
überwieſen habe, nicht in das Memorandum aufgenommen. Dem
Hinweis des Memorandums gegenüber, daß das
Finanzkommiſ=
ſariat die Ueberweiſung von Unterſtützungsgeldern nach
England=
geſtaltet habe, müſſe feſtgeſtellt werden, daß durch die ruſſiſchen
Geſetze die Ausfuhr von Geld nicht verboten würde. Das Blatt
gibt der Vermutung Raum, daß die engliſche Note auf die
Be=
ſtrebungen gewiſſer engliſcher Kreiſe zurückzuführen ſei, die die
Löſung des engliſch=ruſſiſchen Handelsvertrages wünſchen. Man
nehme die Streikhilfe der ruſſiſchen Arbeiter für ihre engliſchem
Kollegen zum Anlaß eines wirtſchaftlichen und politiſchen Druckes
auf die ruſſiſche Regierung. Indeſſen habe ſich bisher gezeigt,
daß auf dieſe Weiſe die Sowjetunion ſich nicht beeinfluſſen laſſe.
Lediglich ein für beide Staaten günſtiges Abkommen vermöge
die Beziehungen zwiſchen ihnen befriedigend zu löſen..
England und die franzöſiſche Kabinettskriſe.
Die franzöſiſche Kabinettskriſe wird in engliſchen
diplomati=
ſchen Kreiſen hauptſächlich unter dem Geſichtspunkt beſprochen,
daß dadurch eine Verzögerung in den franzöſiſch=engliſchen
Schul=
denverhandlungen zu befürchten ſei. Man hatte allgemein damit
gerechnet, daß Finanzmimniſter Péret in der nächſten Woche mit
dem Präſidenten Douergue nach London gekommen wäre, und
gewiſſe Perfönlichkeiten hatten ſogar die Ueberzeugung, daß
Doumergues Aufenthalt die franzöſiſch=engliſchen Verhandlungen
günſtig hätte beeinfluſſen können.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Der Dramatiker Ernſt Glaeſer, wurde von
Direktor Hellmer ab 1. Auguſt als 1. Dramaturg an das Neue
Theater Frankfurt a. M. verpflichtet.
— Frank Thieß hat ſoeben einen neuen großen Roman
„Das Tor zur Welt” vollendet, der wie die anderen Werke
des Dichters im Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart,
dem=
nächſt erſcheinen wird. Das „Tor der Welt” bildet, obwohl
voll=
kommen in ſich abgeſchloſſem, den zweiten Teil eines großen
Romanwerks, das unter dem Titel „Jugend” den Weg unſerer
Jugend zeichnen will; dieſes beſteht aus den vier Romanen „
Ab=
ſchied vom Paradies” (erſcheint Oſtern 1927), „Das Tor zur
Welt”, „Der Leibhaftige‟, „Die Feuerſäule‟,
— Axel Lübbe der Verfaſſer von „Gottes Geheimnis
über meiner Hütte” hat ſoeben einen Roman „Der
Kains=
grund” vollendet, der in Engelhorns Romanbibliothek
erſchei=
nen wird.
— Das Zeichenbuch von Rudolf Koch. Zweite,
bedeu=
tend erweiterte Auflage. Offenbach a. M. 1926, Verlag von Wilh.
Gerſtung. Ganzleinenband 9.50 Mk., broſchiert 7.50 Mk. — Eine
Sammlung von 493 Zeichen, wie ſie in den früheſten Zeiten, bei
den Völkern des Altertums, im frühen Chriſtentum und
Mittel=
alter gebräuchlich waren. Da ſind aſtronomiſche und aſtrologiſche
Zeichen, byzantiniſche und alte deutſche Kaiſermonogramme,
Apotheker=, Chemiker= und Steinmetzzeichen, Haus=, Hof= und
Handelsmarken, chriſtliche Zeichen und Runen, die alle mit den
frühen Grundformen zuſammenhängen, die in die Urgeſchichte
der Menſchheit zurückführen. Ein Geheimnis birgt jedes Zeichen,
das dem Unwürdigen verhüllt bleibt und ſich nur dem
Einge=
weihten offenbart. Ein Zauber ſtand und ſteht noch heute hinter
jedem, ſei es das uralte Pentagramm oder der
Regenbogen=
ſchlüſſel aus frühchriſtlicher Zeit, das Monogramm Juſtinians
oder das Karls des Großen, die Hausmarken der Fugger und
Welſer oder die Zeichen Hans Sachs' und Michelangelos, ein
gotiſches Steinmetzzeichen oder eine Rune. Wir haben heute
den Glauben an die Zeichen zurückgewonnen, allerorts werden
ſie von der Jugend wieder verwendet. Sie für den Gebrauch
unſerer Zeit zu ſammeln und zu erklären, iſt der Zweck dieſes
Buches. Bei allen der Vergangenheit entnommenen Zeichen
wurde mit größter geſchichtlicher Treue verfahren.
Wiſſenſchaft=
lich anerkannte Fachleute haben für einzelne Gebiete wertvolle
Beiträge geliefert, doch verfolgt das Buch keine gelehrten
Ab=
ſichten, ſondern ſoll im Gebrauch des täglichen, perſönlichen und
beruflichen Lebens ſeine Aufgabe erfüllen.
Nummer 165
Balkanprobleme.
Wie unhaltbar die durch den Krieg geſchaffenen Zuſtände an
der Balkanhalbinſel ſind, zeigt nichts beſſer, als daß kaum eine
Woche vergeht, in der nicht eine oder mehrere Grenzzwiſchenfälle
gemeldet werden. Man hat ſich ſchon ſo ſehr daran gewöhnt, daß
nur die blutigſten Vorfälle oder ſolche, die auffallende politiſche
Folgen nach ſich ziehen, in der europäiſchen Preſſe zur Kenntnis
genonmen werden. Zwiſchen Bulgarien, Rumänien und
Grie=
chenland beſteht fortwährend eine ſtarke politiſche Spannung;
denn die nationaliſtiſche Preſſe und vielleicht auch die
Regie=
rungen laſſen kaum eine Gelegenheit vorübergehen, um ſolche
Zwiſchenfälle agitatoriſch auszuwerten. Wenn die wirtſchaftliche
Lage der einzelnen Staaten und die Großmächte es erlaubten,
wäre es in den letzten Jahren mindeſtens ein Dutzend mal zu
internen Balkankriegen gekommen. Die Scharmützel zwiſchen
Zollbehörden, Schmugglern und Banditen ſind ſchwer von den
politiſchen Zuſammenſtößen zu unterſcheiden, die den Regierungen
einen reichlichen Konfliktsſtoff geben.
Die meiſten dieſer Zwiſchenfälle kommen an den bulgariſchen
Grenzen vor, und das gänzlich unbewaffnete Bulgarien wird
dann gewöhnlich von Belgrad, Bukareſt oder Athen mit
Kriegs=
abſichten angeklagt. Die Enqueten des Völkerbundes, die in
jedem einzelnen Falle eingeleitet werden, ergeben jedoch
regel=
mäßig, daß die Soſioter Regierung an allen Vorgängen
unſchul=
dig iſt; denn alle Aktionen laſſen ſich auf private Initiative
zurückführen. Der wirkliche Grund liegt in den unmöglichen
Grenzverhältniſſen und der noch unmöglicheren
Nationalitäten=
politik bei den Nachbarländern Bulgariens. Von dieſen
unhalt=
baren Zuſtänden wird vielleicht nur die türkiſch=bulgariſche Grenze
verſchont, nicht weil die Politik Muſtapha Kemals den Bulgaren
gegenüber allzu zuvorkommend wäre, aber ſeit der Natifizierung
des im Oktober zwiſchen Bulgarien und der Türkei geſchloſſenen
Freundſchaftsvertrages iſt das Verhältnis zwiſchen den beiden
Staaten erheblich beſſer geworden. In der Praris hat dieſe
Natifizierung für Bulgarien einen bitteren Verzicht auf allerdings
nur noch auf dem Papier ſtehende Rechte bedeutet. Die völlige
Entbulgariſierung Thraziens — vor dem Balkankriege lebten
dort faſt eine Viertelmillion Bulgaren, wogegen jetzt ihre Zahl
mit 5000 angegeben wird — wurde auf eine recht grauſame
Weiſe von den Türken zuſtande gebracht. Dieſe Flüchtlinge
bil=
den noch immer ein politiſch gefährliches Element in Bulgarien;
denn das Vermögen der aus Bulgarien ausgewanderten Türken
reichte entfernt nicht aus für ihre Entſchädigung. Ebenſo bitter
mußte in Bulgarien die umwandlung des bulgariſchen Exarchats
von Konſtantinopel wirken. Ein großbulgariſcher Machttraum,
der in dieſem Exarchat den Rivalen des ökumeniſchen griechiſchen
Patriarchats ſehen wollte, iſt damit zunichte geworden. Al dieſe
Verzichte bulgariſcherſeits bedeuten nichts anderes, wie die
An=
erkennung eines unabänderlichen Zuſtandes. Das entwaffnete
und wirtſchaftlich ſchwuache Bulgarien konnte ja nicht daran
den=
ken, ſeine Rechte mit Waffen geltend zu machen. Das Verhältnis
zur Türkei iſt wieder erträglich geworden, die wirtſchaftlichen
Beziehungen werden aufgenommen, und demnächſt wird man zu
der Ausarbeitung eines Handels= und Schiedsvertrags zwiſchen
Sofig und Angora ſchreiten.
wärtig die einzige Entlaſtung der bulgariſchen Außenpolitik die
Wiederverſchärfung der Salonikifrage. Zwiſchen Griechenland
und Jugoſlawien iſt dadurch, eine ſtarke Verſtimmung hervor= köunte ſie nicht geben. Wenn der Seim nicht aufgelöſt werde,
gerufen worden, was für Bulgarien von Nutzen ſein kann. Als
Pangalos in Griechenland zur Herrſchaft gelangte, war ihm
jedes Mittel gut, ſeine innenpolitiſche Poſition zu ſtärken. Es
ſchien, als ob die Salonikifrage zugunſten Jugoflawiens
entſchie=
würden, daß dieſe Frage, welche ſchon zu ſo vielen Konflikten
Anlaß gab, endlich gelöſt werden könne. Die Befeſtigung der
Pangalosſchen Diktatur und die Ueberhandnahme der italieniſchen
Einflüſſe hat aber eine Wendung gebracht. Unter der italieniſchen
Einwirkung iſt Griechenland wieder jugoflawenfeindlich
gewor=
den, und Pangalos will nichts mehr von Konzeſſionen Belgrad
gegenüber hören. Er verſucht vielmehr, Bulgariens Intereſſe
von Dedeagatſch nach Saloniki zu lenken, indem er eine Ver= ners Sugimurg, eingegangen, in der er erklärt, daß die
Ver=
bindungsbahn zwiſchen Petritſch und Demirhiſſar bewilligt, die
es ermöglichen wird, auf griechiſchen Boden zu gelangen, ohne
daß man auch türkiſches Gebiet überſchreitet. Die
bulgariſch=
jugoſlatiſche Rivalität ſoll dann Griechenland geſtatten, Saloniki
auszubauen. Aehnliche Pläne mit Saloniki ſoll nach Athener ſoll aus einem Vertreter der Verkehrskommiſſion des Völker=
Quellen auch die Belgrader Regierung vorhaben. Wenn
Bul=
garien ſich an die Seite Jugoſlawiens ſchlagen ſollte, dann wäre Wirtſchaftsintereſſen beſtehen. Die Art der Ernennung des
Pangalos der Verlierer. Die Haltung Bulgariens ſoll die Zunge
der Wage bilden, bis eben die Salonikifrage auf Grund eines
wird befriedigen können.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Dienstag, den 15. Juni.
Oberon.
Romantiſche Oper von Carl Maria von Weber.
jung ins Grab ſank, eine würdige Feier. Es war ein Wagnis,
und ſchwer aufführbare Oper, hervorzuholen. Der Erfolg bewies,
daß ſie trotz ihrer unvollendeten Form Lebenskraft genug beſitzt,
gefügt werden kann.
führungsart wegen nie befriedigen.
ſcheiunt, wenn ſie auch zum guten Teil Ausſtattungsoper geblieben Hagner, Ebert und Ney.
iſt. Das iſt ſchließlich auch unſerem Generalintendanten zu
ver=
die Aufgabe mit gewohnter Tatkraft durchführte.
üppigem Morgenland in den Vordergrund gerückt, in das auch reicher Abend.
die Romantik der beiden Liebenden und ihrer Begleiter feſter
ein=
gebettet liegt. Das Ballett und die Statiſterie erhielt damit
große und dankbare Aufgaben, ohne mit überladenen Schauſtücken
zu erdrücken. Die Dialoge wurden auf das zum Verſtändnis er= iſt ein kleines Eiland an der Küſte Chinas, das berühmt iſt als
forderliche Mindeſtmaß beſchränkt, vielfach melodramatiſch unter= Bruzplatz einer beſtimmten Art von Seeſchwalben, aus deren
neuen Form und Regie geſellten ſich Bühnenbilder voll phan= Das Volk nennt daher dieſe Inſel, deren hundert Gipfel
übri=
taſtiſcher Schönheit und Zieckmäßigkeit, die aus Herrn von gens vur recht winzige Erhebungen ſind, lieber die „Vogelneſter=
Schencks geſchmackvoller Hand ſtammten.
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Mnglſen don ine Sanfen Sechtiferung Jut des Ade.
nis mit Italien für Griechenland noch kein greifbares Ergebnis
gebracht. Der wirkliche Nutzuießer aus dieſem Bündnis war nur
England, das die von Italien und Griechenland bedrohte Türkei
in der Moſſulfrage leicht zur Kapitulation zwingen konnte, und
Italien hält ſich mit der Erhöhung ſeines Einfluſſes auf
Alba=
nien ſchadlos. Den Jugoſlawen gelang es zwar, wie bekannt,
den italieniſchen Agenten Fan Noli aus Albanien zu verjagen,
aber ſein Nachfolger Ahmed=Berg=Sokoli, dem man aus Belgrad
zur Herrſchaft geholfen hat, verbündete ſich überraſchenderweiſe
auch mit Italien. Heute iſt die Sache der Italiener in Albanien
ſchon ſo weit gediehen, daß der Bruder Muſſolinis auf den
Spalten des „Popolo dItalia” von der baldigen Eroberung
Albaniens für den Fascismus ſprechen konnte. Wirtſchaftlich
und militäriſch iſt Albanien auch ſchon heute Italien vollkommen
ausgeliefert.
Miniſterkrife in Oeſterreich.
Rücktritt des Unterrichtsminiſiers Dr. Schneider.
EP. Wien, 15. Juni.
Um die Perſon des Unterrichtsminiſters Dr. Schneider iſt
innerhalb der Chriſtlich=ſozialen Partei ein heftiger Streit
ausge=
brochen. Der ausgeſprochen klerikale Flügel der Partei
mißbil=
ligt ſchärfſtens die Abmachungen, die der Miniſter vor einigen
Tagen mit dem ſozialdemotratiſchen Präſidenten des Wiener
Stadtſchulrates hinſichtlich verſchiedener Fragen der Mittel= und
Voltsſchulreform getroffen hat. Die Katholiten in ganz
Oeſter=
reich rüſten zu gewaltigen Proteſtkundgebungen. Die
Stel=
lung des Unterrichtsminiſters gilt als erſchüttert.
Ja ſie iſt ſchneller, als man erwartet hatte, unhaltbar
ge=
worden. In einer geſtern ſpät abends erſchienenen amtlichen
Verlautbarung des Bundesanzlers Dr. Ramek, verſagt er den
zwiſchen Dr. Schneider und dem ſozialdemokratiſchen Wiener
Stadtſchulpräſidenten Glöckel getroffenen Vereinbarungen ſeine
Zuſtimmung mit der Begründung, daß „der bei dieſen
Verhand=
lungen ausgearbeitete Plan die Einheitlichkeit des öſterreichiſchen
Schulweſens gefährde‟. Der Bundeskanzler läßt
da=
mit mit anderen Worten den Unterrichtsminiſter
fah=
ren, eine Gebärde, die den vollen Sieg des klerikalen
Flügels der Chriſtlich=ſozialen Partei, alſo
auch der engeren Seipel=Gruppe, bedeutet. Dr.
Schneider trifft heute in Wien ein und wird dem Bundeskanzler
ſofort ſeine Demiſſion überreichen.
Die polniſchen Sozialiſien und Pilſudſki.
Der „Kurjer Poranny” veröffentlicht eine Erklärung des
ſozialiſtiſchen Abgeordneten Liebermann über, das Verhältnis
der Sozialiſtiſchen Partei zu Piljudſki. In dieſer Enklärung
heißt es, die Sozialiſtiſche Partei könne die Auffaſſung Pilſudſkis,
daß er die Revolution ohne jede revolutionären Konſequenzen
unternommen habe nicht teilen, und fühle ſich dadurch nicht
ge=
bunden. Die Mai=Revolution müſſe vielmehr eine Reihe von
Konſequenzen nach ſich ziehen. Vor allem müſſe auch der Seim
entfernt werden, der die Revolutionsſtimmung geſchaffen habe.
Außer der Annäherung an die Türkei bedeutet wohl gegen= Die Sozialiſten würden nur kurzfriſtigen Budgetvorlagen bis
zum Zuſammentritt des neuen Seim zuſtimmen. Vollmacht für
Verfaſſungsänderungen und Aenderungen der Wahlordnung
werde man alles verſuchen, um ihn zu einer Auflöſung zu
bringen. Liebermann äußerte ſich weiter über das Verhältnis
zu Pilſudſki, die Sozialſten und Pilſudſki ſtimmten überein in
der Loſung der morgliſchen Sanierung und der Reinigung des
polniſchen Verwaltungsapparates, aber ihre grundſätzlichen
den werde, oder wenigſtens die Griechen ſich ſo nachgiebig zeigen Parteiziele, ihre politiſchen Traditionen, ihr ſoziales Programm
ließen ſich die Sozialiſten nicht an zweite Stelle ſetzen.
Die Verhältniſſe im Memeler Hafen.
Beim Völkerbundsſekretariat iſt eine an den
Generalſekre=
tär des Völkerbundes gerichtete ausführliche Zuſchrift des
Prä=
ſidenten der Verkehrskommiſſion des Völkerbundes, des
Japa=
kehrskommiſſion für die Vertreter der Memeler
Hafenkommiſ=
ſion jede Verantwortung für die Verwaltung
des Memeler Hafens ablehnen müſſe, weil die
Zuſammenſetzung der Hafenkommiſſion nicht derartig iſt, wie ſie
zu behalten und es ſelbſtverſtändlich zu einer modernen Feſtung, im Memeler Abkommen vorgeſehen war. Die Hafenkommiſſion
bundes und je einem Vertreter der litauiſchen und der Memeler
Memeler Vertreters habe eben dazu geführt, daß dieſer ſtändig
die litauiſchen Intereſſen mitvertritt und infolgedeſſen der Völ=
Schiedsſpruches beigelegt wird. Das muß früher oder ſpäter kerbundsvertreter ſich in der Minderheit befindet und ſeine
Auf=
erfolgen, aber es iſt vorauszuſehen, daß dieſer keine der Parteien, gabe nicht erfüllen kann. — Der Präſiden der
Verkehrskommiſ=
ſion erſucht, dieſes Schreiben dem Völkerbundsrat vorzulegen.
Der eigentümliche Stil der Weberſchen Muſik, die
außerordent=
lich ſchwer und nicht einmal dankbar geſchrieben iſt, liegt unſeren
heutigen Künſtlern fern, die Probezeit für das neue, ſelten ge= ihm erhielt der Verfaſſer die Erlaubnis, auf einer Oſchunke
heiten ordnend ein. Da iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die geſchloſ=
Zum Gedächttnis C. M. von Webers, der vor 100 Jahren ſene Wirkung überall ſich noch nicht einſtellen konnte, die ſchon ſpäten Nachmittag hatten wir ſie erreicht. Das Eiland iſt ein
hierzu den „Oberon”, dieſe bei uns Jahrzehnte lang nicht beliebte heute brachte ſie dem feſtlichen Gepränge eine feſtliche Stimmung. Fuße des Felſens befinden ſich viele Höhlen, in welche das Meer
und die Aufführung zeigte ſicherlich einen Weg, wie dieſes lücken= Frau Maſſenburg, die ihre Partie ganz von der drama= Vogelneſtern ernten und ſie zugleich gegen Räuber ſchützen.
Nach=
hafte Werk im Sinne des Meiſters zu einem einheitlichen Ganzen tiſchen Seite anpackte und mit der Ozean=Arie glänzte, errang dem wir noch ein wenig ihrer eintönigen Muſik gelauſcht hatten,
einen großen Erfolg, und Joſeph Poerner gab in der unge= legten wir uns nieder, und am Morgen war ich früh auf, um
Der Stoff der phautaſtiſchen Märchenoper hatte immer eine wöhnlich ſchwierigen Hüon=Rolle einen neuen Beweis ſeiner vor= die Höhlen zu beſichtigen. Ich wollte zunächſt an ihnen entlang
ſichere Wirkung auf ein großes Publikum. Die Muſik iſt ein un= trefflichen Fähigkeiten. Als Dritter beſtand in Ehren Werner ſchwimmen, aber lange düſtere Schatten in dem klaren Waſſer,
entbehrlicher Beſtandteil Weberſchen Geiſtes und hat Mendels= Schumacher in der Oberon=Partie, die er ſicher und geſchmack= die rings um die Oſchunke herumglitten, flößten mir Mißtrauen
ſohn, Schumann, Wagner und wie viele ſonſt beeinflußt und be= voll beherrſchte. Scherasmin und Fatime hatten in Eugen Vogt ein, und als wir eine leere Konſervenbüchſe über Bord warſen,
fruchtet. Das Ganze aber konnte ſeines bruchſtückartigen Cha= und Paula Kapper gewandte Vertreter, und Eugenie Ste= ta tauchte bald ein Haiſiſch auf. Dieſe Bevöllerung des Meeres
rakters und der meiſt nur in Aeußerlichkeiten aufgehenden Auf= phanowa fand ſich mit dem Puck in Form eines Waldſchratts lud mich nicht gerade zum Baden ein, und ſo zog ich vor, in
Die Mahlerſche Bearbeitung der Muſik, die Reinigung des Werle und Albrecht, in Sprechrollen Ilſe Lahn, Heinrich erforſchen. Sie ſind weder ziemlich groß, noch ſehr luftig; wir
Textes und die ſehr geſchickte Regie Herrn Mutzenbechers Kuhn und Heinrich Hölzlin lobend zu erwähnen. Stumm drangen in mehrere ein und fanden, daß ſie alle einander
glei=
haben ihr eine Form gegeben, die brauchbar iſt und wertvoll er= wirkten mit die Damen Müller und Roerig, die Herren chen. Die Vögel waren ſehr eifrig beim Neſterbau, und ich
be=
danken, der den Mut hatte, an das Problem heranzugehen, und ſanglich und darſtelleriſch zu leiſten, der mir heute beſonders fein artigen Stoff, der an Fiſchleim erinnert. Dieſe zähe Subſtanz
einſtudiert vorkam (Berthold Sander). Originell und muſi= wird von den Vögeln abgeſondert und wird dann hart. Nach
Ohne Eingriffe und Aenderungen, Striche und Zutaten kaliſch erfühlt fügten ſich die vielen längeren und kurzen Tänze der Brutzeit werden die Neſter geſammelt, eingekocht, gereinigt
konnte es natürlich nicht geſchehen. Das Elfenreich — der muſi= ein, die Manda von Kreibig geſchickt erfunden. Die muſi= und zu hohen Preiſen an die reichen Söhne der Mitte verkauft.
kaliſche Kerngedanke — mit ſeinen ſprieleriſchen, ſchwebenden Ge= kaliſche Leitung lag in der ſorgſamen Hand Joſeph Roſen= So hatte ich denn nun die Vogelneſter bei ihrer Entſtehung
be=
ſtalten, mit ſeinen Verwandlungen und Zaubereien wurde als ſtocks, der mit der herrlich geſpielten Ouvertüre den Abend lauſcht, aber ſelbſt dieſe intereſſante Beobachtung konnte mir keine
das verbindende Element zwiſchen ritterlichem Abendland und ſchwungvoll einleitete. — Ein für Ohren und Augen höchſt genuß= Vokliebe für die berühmte Suppe einflößen.”
„„II.
B. Auf der Vogelneſter=Inſel. Die „Inſel der 100 Gipfel”
legt und hierdurch zu Verbindungsſtücen in gleichem Sinne. Zur Neſtern die Chineſen die berühmte Vogelneſterſuppe bereiten.
Inſel‟. Eine Fahrt nach dieſem Paradies der chineſiſchen Tafel=
Seite 3
Neue Krawalle in Prag.
Einſchreiten der Polizei.— Zahlreiche Verhaftungen.
EP. Prag, 15. Juni.
In Prag kam es heute erneut zu heftigen Krawallen
und Zuſammenſtößen zwiſchen den
Kommu=
niſten, Sozialiſten und Nationalſozialiſten
ſowie der Polizei. Am Haplicek Platz wurde eine
große ſozialiſtiſche Proteſtkundgebung gegen
die Agrarzölle abgehalten. Das Kabinett Czerny hatte
zahlreiche Formationen Polizei zu Fuß und zu Pferd, ſowie
Gendarmerie aufgeboten. Die Verſammlung ſelbſt verlief
ziem=
lich ruhig, doch weigerten ſich die Maſſen, nach Schluß der
Ver=
ſammlung auseinanderzugehen, worauf die Polizei,
nach=
dem ſie auch mit Ziegelſteinen beworfen wurde, in die Menge
hineinritt. Um 7 Uhr begann es zu regnen, und die
Arbei=
terſchaft begab ſich in ihre Quartiere zurück. Zahlreiche
Perſonen wurden verhaftet. Im weiteren Verlauf der
Demonſtrationen und Säuberungsmaßnahmen griffen die
Demonſtranten auch das Gebäude des „Narodny Liſty” an, wo
zahlreiche Fenſterſcheiben durch Steinwürfe zertrümmert
wur=
den. Auch eine Handgranate ſoll gegen das Haus geſchleudert
worden ſein. Nach verſchiedenen Darſtellungen kam es dann
im Laufe der Abendſtunden in Seitengaſſen des
Wen=
zelplatzes zu Zuſammenſtößen, bei denen auch einige
Schüſſe gefallen ſein ſollen. Der berittenen Polizei
ge=
lang es nur mit blanker Waffe und mit dem Gummiknüppel die
Straßen von den Demonſtranten zu ſäubern.
Andauernde Lärmſzenen im tſchechiſchen Senat.
Auch in der Dienstags=Senatsſitzung ſollte die Zollvorlage
auf die Tagesordnung in beſchleunigtem Verfahren geſetzt
wer=
den. Als der Senatspräſident Klofge den Saal
be=
trat, wurde er von den Kommuniſten mit
ungeheu=
rem Lärm empfangen, die ihm zuriefen: „Auf dem
Wenzelplatz iſt heute wieder geſchoſſen worden, Arbeiterblut ſoll
wieder gefloſſen ſein.‟ Den deutſchen Agrariern und den
deut=
ſchen Bürgerlichen wurde zugerufen: „Henker, laßt die Polizei
kommen, damit ſie uns hier ermordet.” Auch im Verlauf der
Sitzung wiederholten ſich die Tumulte. Tätlichkeiten konnten
nur mit Mühe verhindert werden, insbeſondere machte ſich der
Zorn der Kommuniſten und Sozialdemokraten gegen die
Natio=
naldemokraten Luft.
Unhaltbare Stellung Beneſch’s. — Beneſch
zum Rücktiſt aufgeſordert.
EP. Prag, 15. Juni.
Der Sturmlauf der Oppoſition gegen das Beamtenkabinett
Czerny hat die Stellung des Außenminiſters Dr. Beneſch als
einzigen parlamentariſchen Miniſters unhaltbar gemacht. Der
Klub der Abgeordneten und Senatoren, der tſchechiſchen
Sozialiſten, der Partei des Außenminiſters, hat
gemein=
ſam mit dem Vollzugsausſchuß der Partei heute
beſchloſ=
ſen, den Miniſter Dr. Beneſch, der augenblicklich in Genf
weilt, telegraphiſch zum Rücktritt aus der
Regie=
rung aufzufordern, da die Partei der Regierung Czerny
gegenüber eine ſcharfe Oppoſitionsſtellung einnehmen werde.
Die Partei ſei entſchloſſen, allen von der Regierung kommenden
Anträgen gegenüber eine vollſtändig ablehnende Haltung
ein=
zunehmen.
Zur Konferenz der Kleinen Entente.
Wien, 15. Juni.
Die „Prager Preſſe” das Organ des tſchechiſchen
Außen=
miniſters Dr. Beneſch, teilt zu der am 17. Juni in Veldes
be=
ginnenden Konferenz der Kleinen Entente mit, daß ſich dieſe
Konferenz vor allem mit der ungariſchen Frage beſchäftigen
wird. Auch die Frage der Zuſammenarbeit mit Oeſterreich, die
noch große Entwicklungsmöglichkeiten biete, ſtehe auf dem
Pro=
gramm. Die politiſchen Ereigniſſe auf dem Balkan, der
Aus=
bau der Beziehungen zu Frankreich, die Situation im Oſten,
das Verhältnis zu Polen und die gegenwärtige Form der
ruſ=
ſiſchen Frage ſollen überprüft werden. Schließlich wird auch die
Kriſe im Völkerbund die Konferenz beſchäftigen, weil mit dieſer
Kriſe auch die Frage der Vertretung der Kleinen Entente im
Völkerbundsrat in Zuſammenhang ſteht. Am 20. Juni werden
ſämtliche Mitglieder zu den Vertretern der gleichzeitig in
Vel=
des tagenden Preſſekonferenz der Kleinen Entente ſprechen.
Das Auswärtige Amt in Belgrad veröffentlicht heute ein
Communiqus, wonach die Kleine Entente bei ihrer
bevorſtehen=
den Zuſammenkunft ſich mit der Frage der Beſetzung der
Nats=
ſitze durch die Septembertagung des Völkerbunds beſchäftigen
wird.
Die Aufüthrung war aut und verſpricht noch beſſer zu werden, freudten ſchiler. mmmene
Die Verwertung der Vogelneſter geſchieht durch die Shndikat,
an deſſen Spitze ſein Freund Tan Keng Whah ſieht, und von
hörte Werk war kurz, ein neuer Regiſſeur griff bis in Einzel= hinüberzufahren. Nach einer Fahrt von ein panr Stunden.”
ſchreibt er, nſichteten wir die Inſel fern am Horizont, und am
den nächſten Wiederholungen beſchieden ſein wird. Aber ſchon mächtiger, nicht ſehr hoher Felſen mit zahlreichen Spitzen. Am
brandet, und hier wohnen die Seeſchwalben, die den Fels zu
In der Mahlerſchen Bearbeitung blieben eigentlich nur drei einem ſo gewinnbringenden Gebiet verwandeln. Rings an der
Rollen von geſanglicher Bedeutung. Vor allem Rezia und Güon. Küſte ſind ein paar Hütten, in denen Chineſen leben, die die
bemerkenswert gut ab. In kleinen Singrollen ſind die Damen einem Sampan, einem Ueinen chineſiſchen Boot, die Höhlen zu
wunderte dieſe Erzeugniſſe, die den größten Leckerbiſſen des
Eine große und bedeutungsvolle Rolle hatte der Chor ge= Chineſen bilden. Die Neſter beſtehen aus einem dünnen, gallert=
B. Mit elf Jahren ein Opfer des Charleſton. Das jüngſte
Opfer des modernen „Totentanzes”, des Charleſton, iſt ein
elf=
jähriger Knabe Herbert Capman, der zu Nock Island in Illinois
ſtarb. Das Kind war ein begeiſterter Verehrer des Charleſton
und führte ſeine Verrenkungen und Sprünge mit ſolchem Eifer
aus, daß es eines Tages unter Zbckungen zuſammenbrach und
12 Stunden ſpäter verſchied. Die Aerzte ſtellten, als
Todes=
urſache eine Entzündung des Rückgrates feſt, die durch
über=
trniebenes Tanzen hervorgerufen war.
Seite 4
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Nummer 165
Am 5. Juni verſchied infolge eines
Un=
glücksfalles in Meſtre bei Venedig mein lieber
Mann, unſer guter Vater, unſer treuer Sohn
und Bruder, der Kaufmann
Heinrich Schneider
Deutſcher Pro=Konſul in Benedig
im Alter von 36 Jahren.
In tiefem Teid
Für die Hinterbliebenen:
Karl Schneider, Bankdirektor.
Benedig, Darmſtadt, Wiesbaden, 14. Juni 1926.
Die Beiſetzung hat in Darmſtadt in aller Stille
ſiattge=
gefunden. Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu
nehmen.
(*45T94
Todes=Anzeige.
Geſtern abend 7 Uhr entſchlief
nachkurzerKrankheit im 84.
Lebens=
jahr unſere gute Mutter und
Groß=
mutter.
Frau
ImNamen dertrauernd. Hinterbliebenen
Familie Michael Koch.
Darmſtadt, Heinheimerſtr. 94.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 17. Juni 1926,
nachmit=
tags 4 Uhr, auf dem
Waldfried=
hof ſtatt. (8904
Todes=Anzeige.
Hiermit die traurige Nachricht,
daß unſer lieber Sohn und Bruder
Ludwig Schwarz
Kaufmann
nach kurzem ſchweren Leiden im
blühenden Alter von 22 Jahren
heute nachmittag 2/ Uhr ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ludwig Schwarz.
Darmſtadt, den 15. Juni 1926.
(o4
Schwanenſtr. 1.
Die Beerdigung findet am Freitag,
den 18. Juni 1926, nachm. 4 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Am Körper
gearbeitete
Maß=Schnitte
gewähren, ohne
An=
probe, tadelloſen Sitz
ſelbſtangef. Kleidung.
Auf Wunſch
Einrich=
tung von Stoffen zur
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ſcheiden unſereslieben Entſchlafenen,
für die ſo zahlreichen Kranz= und
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dieſem Wege herzlichen Dank.
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Ein Heilapparat wird Aerzten und Leidenden koſtenfrei zur Probe geſandt!
Katarrh fort! Aſthma fort!
Aſthma, Bronchial=Katarrh, Bruſt=,
gehlkopf=, Nachen Naſen=Katarrh
Stirnhöhlen=Katarrh u. ſonſtige
Ka=
tarrhe u. Krankheiten der
Atmungs=
organe werden auch in veralteten Fällen
erfolgreich bekämpft durch den
viel=
tauſendfach bewährten „Karfort=
Fnha=
lator mit dem Rebelſporn”.
In Fällen, in denen eine Heilung nicht
möglich iſt (wenn z. B. organiſche
Ver=
änderungen vorliegen), ſchafft derApparat
doch Linderung und hilft manche
Huſten=
qual erleichtern, ſo daß das Leben wieder
lebenswert wird.
Anerkennungen
über Anerkennungen beſtätigen ſeine
her=
vorragende Wirkſamkeit. Man leſe z. B.
die folgenden, hier wörtlich und mit vollen
Adreſſen wiedergegebenen Zuſchriften:
„Seit faſt 40 Jahren Emphyſem und
quälendes Bronchialaſthma. Geradezu
überraſchender Erfolg. Nie geſpürte
Er=
leichterung!
Soeben erhalte ich Ihren Apparat und
bin mit dem geradezu überraſchenden
Er=
folg ſchon nach dem erſten Gebrauch ſehr
zufrieden. Seit faſt 40 Jahren leide ich an
Emphyſem und quälenden
Bronchial=
aſthrna. Kein Mittel gewährte mir die
geringſte Erleichterung. Schreckliche Huſten
anfälle und Atemnot quälten mich ſehr.
Gleich nach den erſten Inhalationen
empfand ich niegeſpürte Erleichterung.
Ich werde nicht verfehlen. Sie im Kreiſe
meiner Bekannten zu empfehlen,
Brumby bei Nordgermersleben.
Stiftsdame M. v. Renthe=Fink.
Chroniſcher Stirnhöhlenkatarrh.
Bis jetzt mit dem Inhalator ſehr
zu=
frieden. Ich leide ſeit 8 Jahren an einem
chroniſchen Stirnhöhlenkatarrh(Eiterung).
Durch viermaliges Inhalieren habe ich
ſchon eine bedeutende Beſſerung
feſt=
geſtellt.
Ratibor, Oberſchl.
Karl Koſtka, Poſtſchaffner.
Hartnäckiger Bronchialkatarrh.
Ich litt ſeit 5 Monaten an hartnäckigem
Bronchialkatarrh. Schon nach zweitägiger
Benutzung Ihres Karfort=Inbalators
konnte ich eine ganz überraſchend günſtige
Wirkung feſtſtellen. Nach acht Tagen war
der Bronchialkatarrh tatſächlich „
weg=
geblaſen”. Ich werde nicht verſäumen,
Ihren Apparat überall aufs wärmſte zu
empfehlen. Ebenſo geſtatte ich Ihnen
gerne, Vorſtehendes mit voller
Unter=
ſchrift zu veröffentlichen.
Hainhof, Poſt Colmberg (Mfr.).
Guſtav Eber.
Stiche u. Kopfſchmerzen verſchwunden.
Ihren Apparat kann ich aufdas wärmſte
empfehlen; fühle mich ſeit der Benutzung
von meinen Stichen unter den Schultern
frei. Auch meine Kopfſchmerzen ſind
gleichzeitig verſchwunden.
Hörde i. Weſtf.
Heinr. Kligge.
Haben Sie ſolche Beſchwerden?
Wer an einem der vorgenannten Übel
leidet, wer häufig geplagt wird von
guc=
lendem Huſten, Luftmangel, mit
pfeifen=
dem, raſſelnden, röchelnden, giemenden
Atemgeräuſchen, Trockenheit, Brennen,
Kitzelgefühl im Halſe, Bruſtſchmerzen,
Heiſerkeit, Huſten, Schnupfen, Grippe,
Verſchleimung, durch Katarrhe bedingte
Schwerhörigkeit, Ohrenſauſen, Kopf= und
Geſichtsſchmerzen, Schlafloſigkeit oder
ähnlichen nervöſen Erſcheinungen, ſofern
ſie mit Katarrhen und Aſthma im
Zu=
ſammenhang ſtehen, der verſäume nicht,
von meinem nachſtehenden, völlig
riſiko=
freien Angebot Gebrauch zu machen.
5 Tage koſtenfrei zur Probe!
Ich mute niemand zu, den „Karfort=
Inhalator mit dem Nebelſporn” auf bloße
Empfehlung hin unter Nachnahme zu
be=
ziehen, ſondern ſchicke dieſen Apparat
Leidenden genannter Art ohne
Nach=
nahme, ohne Vorausbezahlung, ohne
Kaufzwang, ſofort gebrauchsfertig mit
Probefüllung und genauer Anweiſung,
5 Tage koſtenlos zur Probe. Die
Verſand=
tage werden hierbei nicht mitgerechnet.
Sie können alſo ohne jedes Riſiko in aller
Ruhe den Apparat volle 5 Tage lang an
ſich ſelbſt ausprobieren und ſich ſo
perſön=
lich von der Wirkſamkeit dieſer
ſegens=
reichen Erfindung überzeugen oder ihn
von Ihrem Arzt begutachten laſſen. Jeder,
der den Apaarat nur einmal benutzt hat,
iſt verblüfft, erſtaunt und begeiſtert und
wird ihn als treuen, ſtets hilfsbereiten
Familienfreund gerne behalten. Oft
ge=
nügen ſogar ſchon die Probe=Inhalationen
zur Erzielung des gewünſchten Erfolges.
Vorbenutzte Apparate, durch die eine
Übertragung von Krankheitskeimen
mög=
lich wäre, gelangen ſelbſtverſtändlich nicht
zum Verſand, wofür volle, Grantie
ge=
leiſtet wird.
Dieser Mann
lebte heute noch!
wenn er besser auf seine Gesundheit
gegchtet und sich rechtzeitig seinem
Haus-od. Kassenarzt anvertraut hätte
Broſchüre: „Katarrh fort! Ein
Troſt=
wort für Katarrh= und Aſthmaleidende‟
neben vielen beglaubigten Erfolgsbericht.
und Dankſchreiben liegt jed. Sendung bei.
Ein billiger Hausfreund!
Erkältungskrankheiten werden im Keime
erſtickt. Nur ein Apparat iſt für die ganze
Familie erforderlich, daher für die Dauer
ſehr billig.
Wer mit dem Apparat zufrieden iſt,
wird nach Ablauf der Probezeit gern den
Gegenwert von 9 Mark einſenden und die
Sache weiter empfehlen, womit gerechnet
wird. Irgendwelche weiteren Koſten
ent=
ſtehen nicht. Unverlangte
Nachnahme=
ſendungen werden nicht gemacht.
Auf Wunſch auch Ratenzahlung
Wem der Betrag von 9Mark mit einem
Male zu hoch iſt, kann auch in mehreren
Raten bezahlen.
Werhingegen nach gewiſſenhafter
Prü=
fung oder nach Rückſprache mit ſeinem
Arzt der Anſicht iſt, daß dieſeKur ſich für
ſeinen beſonderen Fall nicht eignet, ſchicke
den Apparat ohne Angabe von Gründen
zurück und die Sache iſt erledigt.
Es iſt höchſte Zeit!
Die Inflation und deren Folgen hat
manchen abgehalten, ſeiner Geſundheit
die nötige Beachtung zu ſchenken. Jetzt
warten Sie nicht länger, ſonſt iſt es zu
ſpät! Die Probeſendung wird jedem
Leidenden gemacht, der darum ſchreibt,
ohne Unterſchied der Perſon und des
Standes, ganz gleich, ob Arbeitsmann od.
Kommerzienrat. Genaue und deutliche
Adreſſe mit Angabe von Stand oder
Be=
ruf jedoch unbedingt erforderlich. An
un=
vollſtändige Adreſſen kann nur unter
Nach=
nahme geliefert werden.
Es mögen ſich aber nur ſolche
Inter=
eſſenten melden, die den Apparat wirklich
ſelbſt bzw. bei einem Familienangehörig.
verwenden wollen.
Die täglich eingehenden Anfragen von
Privatperſonen wegen, übernahme von
„Vertretungen” oder „
Generalvertre=
tungen” ſind völlig zwecklos und bleiben
unbeantwortet.
Aerzten
wird der Apparat ſelbſtverſtändlich
eben=
falls gern zur Anſicht und Probe
über=
ſandt, nicht aber Privatperſonen, die ſich
gewerbsmäßig mit Krankenbehandlung
befaſſen.
Viele Arzte verordnen den Karfort=
Inhalator” ſtändig, bei vielen
Kranken=
kaſſen iſt er zugelaſſen.
Vorſicht!
Nachahmungen des „Karfort=
Inhala=
tor” gibt es nicht. Jedoch wird verſucht,
andere Inhalations=Apparate an ſeiner
Stelle zu verkaufen. Laſſen Sie ſich nicht
irreführen! Nur ich allein bin berechtigt,
den vieltauſendfach bewährten „Karfort=
Inhalator mit dem Nebelſporn”
herzu=
ſtellen, ſonſt niemand! Insbeſondere ſei
darauf hingewieſen, daß die von
verſchie=
denen anderen Seiten unter
Bezeich=
nungen wie „Tanerz=Inhalator” oder
„Inhalator nach Taneré” oder ähnlich
angebotene Apparate nicht mit meinem
„Karfort=Inhalator” identiſch ſind. —
Das früher von mir in einem Ort
be=
triebene ähnliche Unternehmen iſt ſchon
vor längerer Zeit in andere Hände
über=
gegangen.
(Ul. Drg878
Achten Sie genau auf meine Firma und
Wohnort:
Carl August Tancré
Naumburg (Saale) 654
damit Sie auch den echten Original=
Karfort=Inhalator mit dem Nebelſporn
bekommen. — Am beſten iſt es, Sie
ſchreiben gleich heute noch und benutzen
den nachfolgenden Beſtellſchein, Poſtkarte
genügt jedoch auch. — Wenn Sie
Nach=
nahmeſendung wünſchen, bitte auch dies
anzugeben; „Porto und
Nachnahme=
ſpeſen trage ich in dieſem Fall. Abgekürzte
Adreſſe für telegraphiſche Beſtellungen:
Taneré Naumburgsaale.
Probe=Beſtellſchein.
(Probeſendungen werden nicht gemacht, wenn
Angabe von Stand oder Beruf fehlt.)
An die Firma
Carl August Tancré
Naumburg (Saale) 654
Senden Sie mir den Apparat, wie
im „Darmſtädter Tagblatt”
ange=
boten, ohne Nachnahme koſtenfrei zur
Probe.
Vorname, Name, Stand, (Beruf)
genaue Adreſſe:
Nummer 165
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadi, 16. Juni.
Noch einmal der Volksentſcheid.
Auf zahlreiche Anfragen aus unſerem Leſerkreiſe zu dem
Wolksentſcheid über die Fürſtenabfindung möchten wir noch eins 2. Juni: Abführung der in der Zeit vom 11. bis 2. Jumi (zweite
Juni=
mal feſtſtellen:
Bei dem Volksentſcheid am kommenden Sonntag handelt es
Nich um die Abſtimmung über ein verfaſſungsänderndes Begehren;
„Paragraphen 76 der Verfaſſung heißt es:
„Soll auf Volksbegehren durch Volksentſcheid eine
Ver=
faſſungsänderung beſchloſſen werden, ſo iſt die Zuſtimmumg 30. Juni: Aufwertungstermine beachten!
der MehrheitderStimmberechtigten erforderlich.”
Damit iſt ganz klar und unzweideutig geſagt, daß nicht die
Mehrheit der Abſtimmenden entſcheidet. Wer alſo dieſen erſt= tigen. Vom Tage der Zuſtellung ab läuſt dann noch die
Schon=
eigentum, dem weitere folgen ſollen und werden, wenn der Volks= folge der Verſchiebung des Termins ſür das erſte gemeindliche Ziel (
ur=
entſcheid den von den Kommuniſten gewünſchten Erfolg haben
ſollte, nicht mitmachen will, der folge der Parole: Bleibeder
Abſtimmung fern!
den Aufſührung von Mozarts „Zauberflöte” ſingen die Damen
Werle (Pamina), Kapper, Callam, Gercko, Liebel, Jacobs,
Müller=
zinski (Papageno), Schumacher, Aldori, Vogt, Sattler, Meiſe, Hagner,
Strzeletz.
Der Film „Südtirol, die Grenzwacht deutſcher Kultur”, läuft
nur nch heute Mittwoch und morgen Donnerstag, abends 8 Uhr, im
Kleinen Haus. Weitere Vorführungen des Films ſind wegen
anderwei=
tiger Verpflichtungen unmöglich.
— Heiterer Tanzabend. Mandavon Kreibig, die
aus=
gezeichnete Tanzkünſtlerin des Landestheaters, hat zu dem
Tanz=
abend, den ſie auf Einladung der Freien Literariſch=
Künſtleriſchen Geſellſchaft am nächſten Samstag, dem geteilt vom Vertreter, Anton Fiſcher, Darmſtadt.
19. Juni, 8 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters gibt,
durch=
weg Tänze heiteren Charakters vorgeſehen. Da Fräulein von ſtark dem Alkohol zuzuſprechen und in ſolchem Zuſtand Gaſtrollen zu
Kreibig auf dieſem Gebiet eine Meiſterin iſt, ſteht ein äußerſt
fröhlicher und genußvoller Abend i Ausſicht. Die Mitglieder
der Freien Literariſch=Künſtleriſchen Geſellſchaft werden gebeten,
ihre Eintrittskarten, bis ſpäteſtens Freitag vormittag an der
Tageskaſſe des Kleinen Hauſes gegen Vorzeigen der
Mitglieds=
karte unentgeltlich in Empfang zu nehmen. Eine Anzahl
wei=
terer guter Plätze ſteht am der Tageskaſſe zum allgemeinen
Ver=
kauf. (Siehe Anzeige.)
— Zu dem Hans Höfflin=Konzert, das heute abend 8 Uhr im
Ge=
meindehaus Kahlertſtraße 26 ſtattfindet, ſei berichtiat, daß Herr Höfflin
nicht, wie hürzlich mitgeteilt, in Wiesbaden, ſondern in Mainz an der
Oper wirkt. Er wird Arien von Bach, Händel, Mozart, Weber und
ſolche aus „Carmen” und dem „Roſenkavalier” ſingen. Karten zu 1 und
2 Mark bei Konzert=Arnold und Ling Paul. Bei dem regen Intereſſe,
das dem Konzert entgegengebracht wird, ſei dringend empfohlen, ſich
rechtzeitig mit Karten zu verſehen, da der Raum beſchränkt iſt.
— Stäbtiſche Akademie für Tonkunſt. Lieder= und
Arien=
abend der Ausbildungsklaſſen von Herrn Müller=
Söllner. Auf den am Donnerstag, den 17., und Freitag, den 18.
Juni, im Saale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße 36, ſtattfindenden Lieder= und Arienabend wird hiermit nochmals
hingewieſen. Karten erhältlich im Sekretariat der Städtiſchen Akademie.
— Die Donnerstags=Konzerte des Städtiſchen Orcheſters im Saalbau
werden am 17. Jumi ihren Anfang nehmen. Im erſten Konzert wird
zum Gedächtnis von C. M. von Weber deſſen ewig junge „Freiſchütz”=
Duvertüre, das Walzerrondo „Aufforderung zum Tanz” und das
Fam=
taſieſtück Hüons Zauberhorn aus „Oberon” von F. Roſenkranz geſpielt
werden. Ferner ſeien hervorgehoben: Quvertüre zur Oper „Die Fürſtin
riſche Szenen) von J. Maſſenet. Feſtanz und Stundenwalzer aus „
Cop=
pelia” von Delibes und der Militärmarſch Nr. 1 von Richard Strauß.
Die Leitung hat Herr H. Hauske. (S. Anz)
— Vollshochſchule. Für die am Samstag, den 19. Juni, abends um
ſtellung Der Glasſchrank” ſind Karten zum ermäßigten Preis in
der Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17, zu haben.
— Wanderklub Falke 1916, Darmſtadt. Dem großzügigen Kulturwerk
der Riedentwäſſerung galt die 6. Wanderung dieſes Jahres.
Be=
reits am Samstag abend wurde daher, um frühzeitig an Ort und Stelle
zu ſein, im Kammerhof bei Leeheim ein ausgezeichnetes Quartier
be=
zogen. Am Sonntag in aller Frühe brachte ein ſehr beſchwerlicher Marſch
die Wanderer an die verſchiedenen Arbeitsſtellen, wo Bagger,
Graben=
anlagen und Pumpwerke, teilweiſe in Betrieb, unter ſachkundiger Füh=
Bild über die geleiſtete und noch zu leiſtende Arbeit in der Gegend von werbetreibenden wurde noch eine betriebsfähige Anlage gefunden. Er
weg bis zum Schuſterwörth gewandert, wo gegen 10 Uhr Naſt gehalten
Wald nach Oppenheim zur Fähre, die als Treffpunkt vereinbart war.
Mit Rückſicht auf die mitwandernde Jugendabteilung wurde für erſte
Abteilung die Wanderung abgebrochen, da der Marſch in dem aufge=
Erfelden angetreten. Die übrigen wanderten zur Landskrone,
beſichtig=
ten die Katharinenkirche mit dem Beinhaus und ſetzten dann bei
auf=
klarendem Wetter den Weg zur Guntersblumer Fähre fort. Dieſev Teil
des Weges bot neben ſehr anſtrengenden Wegſtrecken auch all die lieb= allein ſchon bürgt dafür, daß der Film ein Kunſtwerk genannt werden
wird. Von der Rheinluſt aus wurde dann in ſtrammem Marſch über
den nördlichen Kühkopfdam Erfelden und Goddelau und dort in letzter
Minute der 808 Uhr=Zug erreicht, der gegen halb 9 Uhr die Teilnehmer
nach Darmſtadt zurückbrachte.
Die Tätigkeit der Hansbettelbekämpfungsſtelle im Städtiſchen
Wohlfahrts= und Jugendamt im Monat Mai 1926. Vorgeſprochen haben
Es erhielten: 2 Perſonen Fahrkarten nach Arbeitsſtellen oder nach dem
kleidungsſtücke, 9 Perſonen Verpflegung und Obdach.
T Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuffes der Provinz
Starkenburg am Samstag, den 19. Juni, vormittags 9 Uhr:
1. Klage des Elektrizitätsunternehmers Albouts zu Mörlenbach i. H. Martini und Krampert, wetteifern in einem vorbildlichen Zuſammen=
2. Klage des Bezirksfürſorgeberbandes Heppenheim gegen den
Bezirks=
fürſorgeverband Darmſtadt=Stadt wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten
fir die Marg. Chriſt. Stöckl zu Fürth. 3. Beſchwerde des Arbeiters
Wilhelm Neumann zu Griesheim gegen den Beſchluß des
Kreisaus=
des dem Joſef Klein zu Dieburg erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins.
im Hauſe Bahnhofſtraße 18.
Von der Feuerwehr. Im Monat Mai 1926 wurde die Städt.
Kaminbrand, viermal zum Heben von Kraftwagen und Großtieren zwei, das Programm in ſeinem künſtleriſchen Ausmaß.
blinden Alarmen und vier ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte
ſich auf 108 Transporte. In 11 Fällen wurden Notverbände auf der
Wache angelegt.
ein Brotfahrer von einem Auto am Nad angefahren und ein legenheit iſt vom Regiſſeur Lau Lauritzen mit der richtigen Wärze und
Stück mitgeſchleift. Er trug eine Quetſchung des rechten Armes
Stadtkrankenhaus und darauf nach ſeiner Wohnung gebracht. —
Ein Schreiner kam mit der Hand in die Maſchine, wo ihm der
Mittel=
finger der linken Hand abgequetſcht wurde. Der Verletzte wurde
von der Rettungswache nach dem Stadtkrankenhaus gebracht. —
Geſtern abend turnte ein Schüler an einer Teppichklopfſtange. Er
fiel dabei zu Boden, und zwar ſo unglücklich, daß er beide
Unter=
arme brach. Er wurde von der Städtiſchen Rettungswache ſofort
nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht.
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Seite 5
Busſchneiden! *Steuerkalender Aufbewohr en
für die Zeit vom 15. bis 30. Juni 1926.
des Darmſtädter Tagblatts vom 5. Juni 1926.
77. Juni: Letzter Tag, an dem die am 10. Juni fällig geweſene Um= Der Ausſchuß der Studentenſchaft hatte die Darmſtädter
Studenten=
noch zuſchlagfrei entrichtet werden kann.
einbehaltenen Lohnabzugsbeträgen) den Betrag von 100 Rmk.
überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
denn die Weimarer Verfaſſung ſchützt das Privateigenuu. Im 25. Zuni: Zweites ſtaatliches, Ziel der Grundſteuer,
vor=
bäudeſteuer. (Vgl. den Ende April zugeſtellten „
Steuer=
beſcheid über Landesſteuern.) Schonfriſt eine Woche.
Gemeindliche Grundſteuer, Gewerbeſteuer
ud Sonder=Gebäudeſteuer (erſtes Zieh.
maligen ſozialiſtiſch=kommmniſtiſchen Vorſtoß gegen das Privat= friſt von1 Woche. Es wird ſchon jetzt darauf hingewfeſen, daß
in=
ſprünglich am 25. Mai fällig) das zweite gemeindliche Ziel bereits
im nächſten Monat, am B. Jull, zu zahlen iſt. H. V. Wohmamn.
1. Bremen—New York: D. Berlin (Kapt. F. Rehm) ab Bremer=
— Hefſiſches Landestheater. In der morgen Donnerstag ſtattfinden= haven 16. 6., D. Preſident Harding (United States Lines) ab
Bremer=
haben 16. 6., D. Republie (Umited States Lines) ab Bremerhaven 19. 8., fehlen laſſen. Auch haben Sie bei Ihren Angriffen gegen die Prozeß=
D. Columbus (Kapt. Johnſon) ab Bremerhaven B. 6. 2. Bremen.
Wiſchin Noeriag, Welzel und die Herren Hölzlin (Saraſtro), Dr. Bare= Philadelphia=Valtimore.Norfolk: D. Aldg ab Bremen und Ton der den Fall Gaarmann behandelnden Aufätze läßt die not=
26. 6., D. Hameln (Kapt. Th. Minſſen) ab Bremen 13. 7. 3.
Bre=
menCuba: Ein Dampfer ab Bremen V. 6. 4. Bremen=
Bra=
ſilien: D. Minden (Kapt. Filſinger) ab Bremen 19. 6., D. Hornſund
ab Bremen 9. 7. 5. Bremen—La Plata: D. Sierra Morena
ab Bremerhaven 10. 7. 6. Bremen-Oſtaſien: MS. Königsberg
(Kapt. Rickleis) ab Bremen 19. 6., D. Myridon ab Bremen B6. 6. D.
Fürſt Bülow ab Bremen 30, 6.. D. Oldenburg ab Bremen 3. 7., D. City
of Pekin ab Bremen 10. 7. 7. Bremen=Auſtralzen: D. Gera
ab Bremen B. 6. D. Weſtfalen (Kapt. Iſeke) ab Bremen 10. 7. Mit=
* Amtsgericht I. 1. Johann F. wird als ein Menſch geſchildert, der in der ganzen deutſchen Preſſe berichtet wurde.
geben pflegt, ſodaß ſich Polizei und Gericht öfter mit ihm zu beſchäftigen
Anlaß haben. Er hat ſich am 18. März des Widerſtandes gegen einen
Polizeiwachtmeiſter des 6. Reviers ſchuldig gemacht. Das Gutachten des
Amtsarztes bezeichnet F. als haltloſen Trinker, dieſes ſowie das
Gut=
achten der Heil= und Pflegeanſtalt Heppenheim verneint aber die
Ampen=
dung des 8 51 StGB. Mit Rückſicht auf die ſehr erheblichen Vorſtrafen
wird auf eine Strafe von 6 Wochen Gefängnis erkannt. — 2. Ein
Wein=
händler ſteht unter der Anklage der Verletzung des Weingeſetzes. Er hat
im Januar d. J. dem Wirt M. hier ein Faß Weſthofener Ausſchankweim
geliefert, der überſchwefelt geweſen ſein ſoll. Der Lieferant erklärt, es
werde beim Schwefeln ſehr forgfältig verfahren, weil der Weinhändler
wiſſe, daß das chemiſche Unterſuchungsamt ſcharfe Kontrolle übe. Die
Schuld liege an den Weinbauern, die in nicht ordnungsmäßiger Weiſe
die Merckſchen Tabletten verwendeten. Es ſind drei Sachverſtändige zur
Stelle. Die Unterſuchung des in Rede ſtehenden Weins ſtellte
beträcht=
lichen Gehalt ſchwefliger Säure feſt, der Wein war im Sinne des
Wein=
geſetzes zu beanſtanden. Im vorliegenden Falle war 140 Milligramm
freie ſchweflige Säure feſtgeſtellt, eine ganz beträchtliche Menge. Die
Merckſchen Tabletten enthalten rund 50 Prozent ſchweflige Säure, es iſt
aber bei ihrer Ingebrauchnahme nur nötig, daß das mitgelieferte
An=
wendungsbuch richtig bemuitzt wird. Die Bekönmlichkeit des
überſchwefel=
ten Weins iſt imdiniduell. Angeklagter beſtreitet, daß bei Verkauf der
Wirt M. läßt keine Nachbehandlung des Weins eintreten, er bezieht
un=
gefähr alle 8 Tage ein Faß Wein. Der Leiter des Unterſuchungsamts
in Mainz beſtätigt, daß die Schweflung im Fragefalle gegen 8 4 des
Weingeſetzes von 1923 verſtoße, leider laſſe das Geſetz eine Definition
des Begriffs der „geringen Menge” (ſchwefliger Säure) vermiſſen. Die
Schweiz habe diesbezüglich eine Bundesratsverordnung, ſie laſſe 20
Milligramm insgeſamt ſchweflige Säure zu. In Deutſchland ſeien keine
geſetzlichen Grenzzahlen eingeführt. Der Wein hätte im Fragefalle
von Athen” von F. Lux, die 4ſätzige Suite „Seées pittoregaues” (Male= im dieſem Zuſtand nicht ausgeſchänkt werden dürfen. Der Weinhändler
müſſe es merken, wenn der Wein zu ſtark geſchwefelt ſei, wenn er alſo
müſſe es herausſchmecken. Weinkontrolleur Becker=Mainz hat die Analyſe men unmöglich gemacht zu haben.
von Darmſtadt überſandt erhalten. Gegen die Tatſache, daß der Wein
8 Uhr im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindende Vor= überſchwefelt war, laſſe ſich nicht ankämpfen. Das von den Weinbauern
geübte Ueberſchwefeln müſſe der Weinhändler herausfinden, vieles ſei
Dadurch ergebe ſich der hohe Schwefelgehalt. Das Ueberſchwefeln nehme
dem Wein alle Eigenſchaften, ſeinen Charakter; zudem ſei die
Schwef=
händler ein ſtrafbares. Inverkehrbringen im Sinne des 8 13 Herr Profeſſor Leſſing bald ſeines Lehramtes enthoben wird.”
des Weingeſetzes zur Laſt, die im Straſbefehl erkannte Strafe von B
rung beſichtigt wurden. Den Teilnehmern wurde dadurch ein klares Rundfukteilnehmer ſtwaßenweiſe revidieren. Bei einem hieſigen Ge= haben, welegiert hat, nur als ein Fehlurteil bezeichnen.
Leheim-Geinsheim vor Augen geführt. Indeſſen war am Sonntag war mit der Gebührenzahlung rückſtändig geweſen und deshalb die Ges Behandlumg an „eine Art Kriegsmaßnahme, die mit Necht und
Gerechtig=
ein Trupp Nachzügler von Goddelau aus über Erfelden auf dem Damm= nehmigung entzogen worden. Der Auflage, die Anlage zu entfernen, keit nichts mehr zu tun hat”,
hatte er nicht entſprochen. Es wird auf eine Geldſtrafe von 30 Mk.
er=
wurde. Der weitere Weg ſührte am anderen Ufer des Rheins durch den kannt. Die Einziehung des Apparates wird das Reich ausſprechen. Falles Leſſing dieſes Urteil nochmals überprüſt und aufgehoben wird.”
Kunſtnotizen.
weichten Gelände zu anſtvengend geweſen war, und der Rückmarſch nach ucdr Werte, Klnfſe und Unſterſche Deranſtaltungen, deren im Nachtehenden Crwäbnung bentenſchaft für ihr mannhaftes Auftreten gegen die gröbliche
Herab=
geſchlebt, bebält ſich die Redaktion ibr Urtell vor.
ſpanmendes Filmwerk in ſieben Akten. Die hervorragende Beſetzung ſich daraus ergebenden Folgen ihrer tatkräftigſten unterſtützung.”
lichen Reize der Rheinlandſchaft im Ried, die im allgemeinen verkannt darf. In der Hauptrolle: Bernhard Goetzke, der bedeutendſte Intrigan= Kultusminiſteriums in das Selbſtverwaltungsrecht der Deutſchen
Stu=
genau abgemeſſener Schattierungen, iſt nach ſeinem eigenen Ausſpruch
härteſte Kleinarbeit. Sein Name verpflichtet die Mitſpieler, ihr Beſtes
zu geben. Der ſchwierigen Aufgabe ihrer Rolle vollauf gewachſen iſt faſt einſtmmig angenommen wurde:
Nita Naldi, die große, ernſte Amerikanerin. Aller Effekthaſcherei ab=
38 Perſonen, davon waren 5 von hier. 3 Perſonen wurden abgewieſen, allemale vollendete Echtheit verſchwiſtert. Ihr engliſcher Mitſpieler in das Selbſtverwaltungsrecht der „Deutſchen Studentenſchaft”, das ihr=
Wohnort, 2 Perſonen Unterſtützung in Lebensmitteln, 4 Perſonen Be= Spiel in jeder Szene voll kimſtleriſcher Reife. Sein Landsmann William Kenntmis genommen, daß der Preußiſche Kultusminiſter verſucht bat.
internationalen Beſetzung, darunteb bekannte deutſche Bühnennamen wie ſtudentenſchaften herabzuſetzen.
gegen den Polizeibefehl des Kreisamts Heppenheim vom 13. Mai 1995, ſpiel, die herbe Handlung eindringlich zu verkörpern, befeuert von der Studentenſchaft, die nicht zuletzt auch im Intereſſe der deutſchen Hoch=
Spielleitung des bewährten Engländers Alfred Hitcheock.
— Palaſt=Lichtſpiele. Der große Ufa=Film „Die Frau
mit dem ſchlechten Ruf”. Alexandra Sorina, die talentierte
ruſ=
ſiſche Tragödin, ſpielt die Titelrolle des Stückes. Ihr Geliebter und
ſchuſſes Darmſtadt vom 30. Nobember 19B wegen Unterbringung in das Lebensgefährte iſt kein Geringerer als der berühmte amerikaniſche Dar=
Arbeitshaus Dieburg. 4. Antrag des Kreisamts Dieburg auf Entziehung ſteller Lionel Barrymore, Benjamin Chriſtenſen, der erfolgreiche däniſche gutem Wetter findet für die Mitglieder der Jugendgruppe am 18. Junif
Regiſſeur, hat dieſen Stoff zu einem ſtarken Film geſtaltet, der auf jedes ein Abendſpaziergang in den Noßdörfer Wald ſtatt. Trefſpunkt: 8.15
5. Geſuch des Hans Rudolf, zu Heppenheim um Erteilung der Er= Publikum anregend wirken muß. — Der zweite Schlager Blut und Uhr Ecke Roßdörfer und Heidenreichſtraße. Gäſte ſind willkommen.
laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank Tand” aus dem Leben ſpaniſcher Stierkämpfer, ein hochintereſſanter
Film, voller Spannung und Senſation. Außerdem als Einlage „Liebe, machen nochmals darauf aufmerkſam, daß der Muſikkreis bei Frau Din=
Berufsfeuerwehr 13mal glarmiert, und zwar bei 2 Kleinfeuern, einem mit Harry Liedke und Lilian Harwey in der Hauptrolle, ergänzen 5 uhr, ſtattfindet.
— Reſidenz=Theater: Pat und Patachon auf
hoher See. Von der Marke Pat und Patachon iſt alles „Klaſſe”, Landestheater, Großes Haus. Anfang 7 Uhr. Ende gegen
So auch dieſer Film, der nach dem Urteil der geſamten Preſſe als der
* unglücksfälle. Geſtern vormittag wurde in der Kirchſtraße beſtgelungenſte bezeichnet wurde. Die ganze tolle und urkomüſche Ange= — Kleines Haus abends 8 Uhr: Vorführung des Films
der gehörigen Doſs Lachpulver verſehen worden. Es gibt tauſend und Keine Vorſtellung. — Deutſchnat, Volkspartei, abends
ein Situatiönchen. Sie im einzelnen aufzuzählen, fehlt hier der Platz.
davon. Er wurde von der Städtiſchen Rettungswache nach dem Man muß es ſich eben anſehen. — Im Beiprogramm: Buſter Keaton, Lehmann=Berlin über „Fürſtenenteignung und Mißwirtſchaft der
deſſen Komik ebenfalls in ihrer Art einzig daſteht.
Der Fall Leſſing.
15. Juf: Val. den Steuerkalender für die erſto Juniscäfte in Nr. 154 Die Stellungnahme der Darmſtädter Studentenſchaft.
Vom Studentiſchen Preſſedienſt wird uns mitgeteilt:
ſatzſteuer=Vorauzzahlung der monatlichen Steuerzahler ſchaft zu einer außerordentlichen
Studentenverſamm=
lung auf Dienstag vormittag 10 Uhr in die Otto Berndt=Halle
ein=
berufen, um gemeinſam mit der ganzen deutſchen Studentenſchaft eine
dekade) einbehaltenen Lohnabzugsbeträge, ſoweit machtvolle Kundgebung für die Hannoveraner Studentenſchaft zu
ver=
dieſe (für ſich allein oder mit den in der erſten Junidekade anſtalten, ſowie gegen die Relegation der 11 wahllos herausgegriffenen
Hannoveranep Kommilitonen zu proteſtieren. Die Verſammlung war
von ungefähr 2000 Studierenden beſucht.
Zu Beginn der Verſammlung gab der 1. Vorſitzende der
Studenten=
läufigen Gewerbeſteuer und Sonder=Ge= ſchaft, Herr Carl George, einen ausführlichen Bericht über die
Ent=
wicklung des Falles Leſſing, indem er die Artikel gegen den
Reichspräſi=
denten, die Leſſing in einen Prager Zeitung veröffentlicht hat, verlas und
die Verhandlungen zwiſchen der Studentenſchaft Hannover und dem
Preußiſchen Kultusminiſterium ſchilderte. Er gab der Stdentenſchaft
ein Bild von der Perſönlichkeit des Herrn Leſſing, und erläuterte die
Die Steuerbeſcheide kommen jetzt zur Zuſtellung an die Steuerpflich= Vorwürfe, die gegen dieſen erhoben werden, ſowie die Stellung des
Preußiſchen Kultusminiſters Dr. Becker zu dieſen Vorgängen. Der
Kultusminiſter gab am 29. September 1925 einen Erlaß heraus, der
durch die Beanſtandungen von Leſſings Bericht im Haarmann=Prozeß
veranlaßt wurde. Da dieſer Erlaß in der Oeffentlichkeit noch bei weitem
nicht genügend bekannt und zur Beurteilug der ganzen Frage von
höchſter Wichtigkeit iſt, geben wir ihn nachſtehend wieder:
„Die Prüfung der Beſchwerde über Ihre Berichterſtattung im Haar=
— Nächſte Dampfer=Expebitionen des Norddeutſchen Aloyd, Bremen, mann=Prozeß hat ergeben, daß Sie es dabei mehrfach an der
erforder=
lichen Genauigkeit und Sorgfalt in der Wiedergabe der Tatſachen haben
leitung die Grenzen ſachlicher Kritik überſchritten. Der ganze Charakter
wendise und übliche Rückſicht auf Ihre Stellung als Hochſchullehrer und
gkademiſcher Forſcher vermiſſen. Ich bin genötiat, Ihnen über die Art
der in Frage ſtehenden Berichterſtattumg mein Mißfallen auszuſprechen.
Ich werde insbeſondere auch dadurch dazu veranlaßt, daß in letzter
(Kapt. G. Nauer) ab Bremerhaven 26. 6. D. Köln (Kapt. H. v. Thülen) Zeit ſchon mehrfach Schriſten und Aufſätze aus Ihrer Feder nicht die
von einem Gelehrten zu erwartende Sachlichkeit und Angemeſſenheit des
Lones aufwieſen. Ich muß daher die Erwartung ausſprechen, daß Sie
in Zukunft in dieſer Hinſicht größere Zunückhaltung üben; ich wäre ſonſt
nicht in der Lage, den Ihnen erteilten Lehrauftrag dauernd aufrecht zu
erhalten
Profeſſor Leffing habe e2 jedoch auch weiterhin an der nötigen
Zu=
rückhaltung fehlen laſſen, und ſo kam es zu den Auſtritten, über die ja
Die Ausführugen des Herrn George wurden von Herrn Dipl.=Ing.
Dettmar, dem damaligen Vorſitzenden der Studentenſchaft Hannover,
im einzelnen ergänzt, wobei Herr Dettmar beſonders hervorhob, daß die
Studentenſchaft Hannover aus ſitlichen und moraliſchen Gründen dieſen
Kampf aufgenommen habe und nicht ehev ruhen werde, his ein Lehrer
mit einem ſolchen Charakter von der Hochſchule entfernt werde. Er gab
die ehrenwörtliche Grklärung der Hannoveraner Studentenſchaft, daß es
während des ganzen Falles Leſſing zu Tätlichkeiten gegen Herrn und
Fror Leſſing nicht gekommen iſt. Herr Dettmar gab im übrigen ein
anſchauliches Bild der ganzen Vorgänge in Hannover.
In der Debatte wurde der Fall Leſſing von den verſchiedenſten
Sei=
ten beleuchtet, ſodaß folgende zwei Entſchließungen mit überwältigender
Mehrheit (88 Prozent waren dafür) angenommen wurden:
„Die Darmſtädter Studentenſchaft hat mit Entwiſtung von den
Ver=
öffentlichungen des Herrn Profeſſor Leſſing, ſowie von ſeinem Verhalten
an der Techniſchen Hochſchule Hannover Kenntnis genommen und macht
die Forderung der Hannoveraner Studentenſchaft auf Entkernung des
Herrn Leſſing von der Hochſchule zu ihrer eigenen.
In ſeiner Broſchüre über den Haarmann=Prozeß hat Herr Leſſing
es ſoweit, an der erforderlichen Genauigkeit und Sorgfalt in der
Wieder=
gabe der Tatſachen” fehlen laſſen, daß der peußiſche Kultusminiſter am
29. Sepetmber 1925 eine Rüge gegen ihn ausgeſprochen hat, derzufolge
Merckſchen Tabletten immer ein Buch den Käufern mitgegeben werde. Herr Leſſing eigentlich ſchon auf ſein Lehramt hätte verzichten follen.
Weiterhin hat Herr Leſſing in einem Artikel des „Pragev Tagebl.”
Schmähungen gegen unſeren Reichspräſidenten v. Hindenburg
veröffent=
licht, die das Anſehen des Deutſchen Reiches im Ausland aufs ſchwerſte
ſchädigten. Herr Leſſing hat dadurch das Empfinden jedes Deutſchen
tief verletzt und heilige Gefühle der deutſchen Studentenſchaft in den
Staub gezogen.
Sein Verhalten der Hannoverzmer Studentenſchaft gegenüber hat
bewieſen, daß er keinen Wert darauf legt, dieſen ganzen Skandal
irgend=
wie zu Ende zu bringen, daß ihm vielmehr jedes Gefühl dafür abgeht,
über 140 Milligramm freie ſchweflige Säure enthalte; die Zungenprobe ſich als Hochſchullehver und Erzieher der gkademiſchen Jugend vollkom=
Die Darmſtädter Studentenſchaft bedauert ſehr, daß der Preußiſche
Kultusminiſter, aus den Erwägungen heraus, die ihn zu ſeinem Erlaß
vom 29. September 1925 bewogen hatten, bei der neuerlichen Zuſpitzung
da allerdings dem Küfer überlaſſen. Sehr viel Schwefel liege aber in der Lage nicht die erforderlichen Schritte gegen Herrn Leſſing eingeleitet
den Poren des Holzes drin, das Faß müſſe deshalb ausgelaugt werden, hat, ſelbſt nicht auf Grund der Vorſtellungen der Dozentenſchaft der
T. H. Hannover hin.
Die Daumſtädter Studentenſchaft ſtellt ſich hinter die Forderung der
lung ſchwierig. Der Amtsanwalt betont, die Anklage lege dem Weim= Hannoveraner Studentenſchaft und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß
„Die Darmſtädter Studentenſchaft kam das Urteil des Senats der
Mark möge aufrechterhalten werden. Das Urteil ergeht am T.6. Hannover, das elf wahllos herausgegriffene Studenten, die ſich am
22. Jnni. — 3. Die Poſt läßt von Zeit zu Zeit die Anlagen geſtrichener der allgemeinen Bewegung gegen Herrn. Profeſſor Leſing beteiligt
Auch nach dem Urteil namhafter Profeſſonen erinnert eine ſolche
Die Darmſtädter Studentenſchaft erwartet, daß nach Beendigung des
Es wurde außerdem beſchloſſen, folgendes Telegramm an die
Han=
noveraner Studentenſchaft abzuſenden:
„Die Darmſtädter Studentenſchaft dankt der Hannoverſchen
Stu=
ſetzung des Anſehens eines deutſchem Lehrſtuhls durch einen der Würde
—nnion=Theater: Der Bergadler, iſt ein überaus eines gkademiſchen Lehrarz Unwürdigen und verſichert Sie auch für alle
Zum Schluſſe wies Herr Raſch auf den Eingriff des Preußiſchen
tendarſteller des deutſchen Films. Seine Kunſt, voller kaum merklicher, dentenſchaft bezüglich ihrer Kaſſenangelegenheiten hin, worauf folgende
Proteſterklärung
„Die Darmſtädtev Studentenſchaft proteſtiert aufs ſchärfſte gegen die
hold, die Sprache ihres Antlitzes von einem Reichtum, mit dem ſie ſich in letzter Zeit erfolgten Eingriffe des Preußiſchen Kultusmimiſteriums
Malcolm Keen ihr überall ebenbürtig. Sein Profil wie gemeißelt, ſein durch das Studentenrecht zugeſichert iſt. Sie hat mit Befremden davon
John Hamilton ſichert der rührenden Geſtalt des Amandus die Anteil= entgegen den Beſtimmungen des Studentenrechts und dem Beſchluß des
nahme Aller, die junge Herzen begreifen. Die weiteren Mitglieder der allein zuſtändigen Vermögensbeirats der D.St. die Beiträge der Einzel=
Durch dieſe Maßnahme iſt die Fortführung der ſachlichen Arbeit der
ſchulbehörden liegt, aufs ernſteſte gefährdet.”
Aus den Parieien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Bei
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
und Trompetenblaſen”, eine luſtige Begebenheit aus dem heiteren Wien, geldeh, Heinrichſtraße 33, heute Mittwoch, den 16. Juni, nachmittaas
S D Hech M KRMRNc
10 Uhr. B 24: „Das Schiedsgericht”, hierauf „Die beiden Veroneſer”.
„Südtirol — die Grenzwacht deutſcher Kultur” — Arpheum=
8 Uhr. im Muſikverein, Steinſtraße 24: Frau Abg. Annagrete
Linksparteien. — Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
Derſherngſlſhender Iin Duneslie der 1. iunf iehe.
Nachm. 2 Uhr wird im Rathausſaale zu Pfungſtadt die
Heugras=
ernte von den Gemeindenieſen verſteigert. — Vorm. 11 Uhr wird
Ecke Darmſtädter= und Friedrichſtraße in Groß=Gerau ein
Per=
ſonenkraftwagen, Vierſitzer, 8/22 PS. verſteigert.
Seite 6
Tkittwoch, den 16. Juni 1926
Nummer 165
Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Arbeilgen, 15. Juni. Die Kornernte verſpricht eine
aus=
gezeichnete zu werden. Halmlängen von 2 Metern find keine
Selten=
heit. Auch unſere Wieſen zeigen beſonders in höheren Lagen einen
vorzüglichen Futterſtand. Darum hat die hieſige Bürgermeiſterei nach
Anhören des Wieſenvorſtands das Mähen des Heugraſes wie folgt
feſtgeſetzt: Donnerstag, 17. d. M. Aumühle bis Leibchesmühle, Freitag,
18. d. M., bis Geraubrücke, Samstag, 19. d. M. bis Park. — Ein
hie=
ſiger Burſche, der ſich einige Unregelmäßigkeiten zuſchulden kommen
ließ und deshalb Strafverfolgung zu erwarten hatte, war ſeit einiger
Zeit von hier verſchwunden. Da kehrte dieſer Tage ein
Fremden=
legionär aus Afrika zurück und machte die Mitteilung, daß er den
Verſchwundenen in Marſeilles bei ſeiner Rückkehr getroffen habe und
ſei derſelbe auf dem Wege, ſich zur Fremdenlegion zu begeben. Trotz
wiederholtem eindringlichen Abraten ſei er jedoch nicht von ſeinem
Vorhaben abzubringen geweſen. Er hat ſich dadurch ſelbſt eine recht
ſchwere Strafe auferlegt, die er ſicher bitter bereuen wird; doch wem
nicht zu raten iſt, dem iſt nicht zu helfen. — „Volksentſcheid iſt
Volks=
gericht” iſt die Parole der öffentlichen Kundgebung, die die hieſige
So=
zialdemokratiſche Partei für nächſten Donnerstag im Gaſthauſe „Zum
Löwen” veranſtaltet. Redner ſind Reichsminiſter a. D. Dr. David
und Bürgermeiſter Ritzel=Michelſtadk.
* Braunshardt, 15. Juni. Der Gemeindevoranſchlag
liegt eine Woche lang auf der hieſigen Bürgermeiſterei zur allgemeinen
Einſichtnahme auf. Zu der beſchloſſenen Umlage werden auch
Ausmär=
ker herangezogen.
* Griesheim, 15. Juni. Die Maul= und Klauenſeuche, die
hier eine immer größere Verbreitung gewinnt, es ſind jetzt rund 30
Ge=
höfte verſeucht und fortgeſetzt gehen neue Meldungen ein, veranlaßte
die Bürgermeiſterei, in einer weiteren Bekanntmachung erneut auf die
Beſtimmungen des Reichsviehſeuchengeſetzes hinzuweiſen. Die
Polizei=
organe ſind angewieſen, jede Uebertretung gegen dieſe Beſtimmungen
unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Bis jetzt ſind drei Stück Rindvieh
an der Seuche eingegangen. — Der Vorſtand und Aufſichtsrat des
hieſigen landwirtſchaftlichen Konſumvereins haben einſtimmig die
Ein=
richtung einer Quetſch= und Schrotmühle beſchloſſen. Der Konſumverein
kommt damit einem lange gehegten Wunſch der Mitglieger nach. Die
Mühle ſoll möglichſt bald in Betrieb geſetzt werden. Ferner ſoll das
Umtauſchverfahren bezw. der Ankauf von Roggen nach der neuen Ernte
vorgenommen werden.
— Eberſtadt, 15. Juni. Am Donnerstag, den 17. Juni, läuft im
Odeontheater der große Neu=Guineg=Film „Unter unbekannten
Kanni=
balen” (das Paradies der Südſee). Der Film führt den Beſchauer in
die noch unerforſchten Gebiete Neu=Guineas, dieſer ehemals deurſchen
Kolonie. Er bringt Landſchaftsbilder von unerhörter Schönheit, die
dort noch lebenden, ſeither unbekannten Kannibalenſtämme, die ihre
ge=
töteten Feinde eſſen, die außerdem ihren Göttern Menſchenopfer
dar=
bringen und zu Zeiten aus religiös=fanatiſchen Gründen ihren Göttern
zu Ehren wahre Blutorgien veranſtalten, die Tempel beſitzen, deren
Böden mit Menſchenblut getränkt iſt. Dieſer Film, der 7 Tage im
Kleinen Haus des Heſſ. Landestheaters ſtärkſten Beſuch zu verzeichnen
hatte, wird auch in Eberſtadt größtes Intereſſe finden.
* Eberſtadt, 14. Juni. Turnerſieg. Am Sonntag abend
kehrte die Turngeſellſchaft E. V. von Dornheim bei Groß=Gerau heim.
Dort waren in Verbindung mit dem 40jährigen Stiftungsfeſt des
Turnereins Dornheim verbandsoffene leichtathletiſche Wettkämpfe zur
Austragung gelangt. Marie Hebermehl von der Turngeſellſchaft
er=
rang den 1. Preis der Turnerinnen, ihr Bruder Auguſt Hebermehl im
Speerwurf ebenfalls den 1. Sieg. Adolf Engel errang im Dreikampf
den 1. Sieg. Auch die anderen Preisträger können mit ihren Siegen
zufrieden ſein. — Der Turnverein 1876 E. V. weilte am Sonntag beim
Jubiläumsfeſt des Turnvereins Arheilgen. — Ausflug. Der
Ge=
fangverein „Frohſinn” unternahm am Sonntag einen
Familienaus=
flug nach der badiſchen Bergſtraße. Trotz des zweifelhaften Wetters
war die Beteiligung gut. Jedoch konnte infolge des Regens der
Aus=
flug nicht in dem geplanten Umfange ausgeführt werden.
* Eberſtadt, 15. Juni. Unfall. Bei Waſſerleitungsarbeiten fiel
einem jungen Manne ein ſchweres Rohr auf ein Bein. Der Verunglückte
mußte auf einer Bahre nach Hauſe gebracht werden.
— Traiſa, 15. Juni. Die hieſige Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs unternimmt am kommenden Sonntag, den 20. ds. Mts., eine
Wanderung nach dem Rhein, mit dem Endziel Oppenheim. Hierbei
Bahnfahrt bis Goddelau. Von der urſprünglich im Wanderplan
vor=
geſehenen Motorbootfahrt auf dem Rhein wird Abſtand genommen.
* Ober=Ramſtadt, 15. Juni. Im Hauſe Ernſt=Ludwigſtraße 10 hat
dieſer Tage Herr Heinrich Ackermann ſeine Schankwirtſchaft wieder
eröffnet. —Zurzeit liegt beim hieſigen Poſtamt ein Plan über die
Her=
ſtellung unterirdiſcher Telegraphenlinien in Ober=Ramſtadt öffentlich
aus.
* Groß=Umſtadt, 15. Juni. Kirchengeſangvereinsfeſt.
Zu einem eindrucksvollen und erhabenen Feſte geſtaltete ſich die
Jahres=
feier der Kirchengeſangvereine des Dekanats Groß=Umſtadt, an welchem
ſich 11 Vereine mit 350 Sängern und Sängerinnen beteiligten. Zum
Eingang wurde die Bach’ſche Toccata in D=moll von der Organiſtin
Frl. Maſer in vollendeter Weiſe zum Vortrag gebracht. Hierauf folgte
mit Begleitung des wohlgeſchulten Poſaunenchors von Lengfeld das
Gemeindelied: „Dir, dir, Jehova, will ich ſingen”, das in mächtigen
Tönen das altehrwürdige Gotteshaus erfüllte. Die vier Maſſenchöre,
unter der geſchickten Leitung von Frl. Maſer zum Vortrag gebracht,
verfehlten ihren Eindruck nicht und machten einen gewaltigen Eindruck.
Beſonders eindrucksvoll geſtaltete ſich der Chor aus dem engliſchen
Kirchengeſang: „Nach deiner Macht gib, Herr, daß wir durch
Todes=
nacht wallen zu dir‟ Die von Herrn Pfarrer Kehr, Babenhauſen,
ge=
haltene Feſtpredigt kam aus begeiſtertem Herzen, war tief angelegt
und machte ſichtlichen Eindruck auf die Hörer. Zur Nachfeier
ver=
ſammelte man ſich im Gaſthaus zum „Weißen Roß” woſelbſt noch
manch ſchönes Lied geſunden und manch Wort des Dankes und der
Aufmunterung geſprochen wurde.
r. Babenhaufen, 15. Juni. Trotz des windigen unfreundlichen
Regenwetters hat die Kapelle der Polizei=Wachtabteilung ihr
Platz=
konzert auf dem Bismarckplatze veranſtaltet. Eine verhältnismäßig
ſtattliche Zuhörerſchaft lauſchte den feinen muſikaliſchen Darbietungen
der gut eingeſpielten Kapelle. Keler=Belas Luſtſpiel=Ouvertüre und
Eulenburgs Roſenlieder ſind als beſonders gute Leiſtungen
hervorzu=
heben. Der Wunſch, öfters ſolche Platzkonzerte auf dem beſtens dazu
geeigneten Bismarckplatze zu hören, war wohl beim muſikfreudigen
Publikum einmütig vorhanden. Den Veranſtaltern insbeſondere dem
Leiter der Kapelle, Herrn Zugwachtmeiſter Wohlfahrt I, gebührt
wärmſter Dank. — Bei dem heutigen Vormittagsgottesdienſte in der
evangeliſchen Kirche wirkte zum erſten Male die neugegründete
Chor=
ſchule unter der Leitung von Frl. Lutz mit.
* Ober=Roden, 15. Juni. Das Unwetter der letzten Tage hat
im Rodgau und in der Offenbacher Gegend großen Schaden angerichtet.
Viele Wieſen ſtehen unter Waſſer. In der Mühlheimer Gegend wütete
ein ſo ſtarker Sturm, daß viele Obſtbäume umgeknickt wurden. In den
Wäldern gab es viel Fallholz.
* Michelſtadt, 15. Juni. Beratungsſtunde der
Hand=
werkskammer. Am nächſten Mittwoch, den 16. Juni, findet hier im
Gaſthaus „Zum grünen Baum” eine Sprechſtunde der
Handwerks=
kammernebenſtelle ſtatt. Die Sprechſtunde wird von 2 bis 3½ Uhr
abgehalten. — Eine Spülung des Waſſerrohrnetzes wird am
Diens=
tag, den 15., Mittwoch, den 16. Juni und Donnerstag, den 17 Juni,
jedesmal von morgens 8 bis mittags 4 Uhr, vorgenommen. Die
Ein=
wohner müſſen ſich rechtzeitig mit Waſſer verſehen.
* Michelſtdt, 15. Juni. Unfall. Am Montag abend nach 9 Uhr
ereignete ſich zwiſchen Stockheim und hier ein Motorradunfall. Der
hier beſchäftigte Herr Kumpf aus Beerfelden ſtürzte, wohl infolge der
ſchlechten Straſzenverhältniſſe, mit ſeinem Motorrad und mußte
bewußt=
los weggetragen werden. Ueber die Schwere der Verletzung iſt
vor=
läufig noch nichts bekannt.
* Schönnen, 15. Juni. Geſtern mittag geriet im Sägewerk der
Gebrüder Jonnz) ein Arbeiter mit der rechten Hand in die Säge, ſo daß
ihm zwei Finger abgeſchnitten wurden. Der Verunglückte wurde nach
Erbach in das Kreiskrankenhaus verbracht.
* Hetſchbacß, 15. Juni. Vom 16. bis einſchl. 22. Juni liegt der
Voranſchlagder Gemeinde Hetſchbach zu jedermanns
Ein=
ſicht offen. Einwendungen können nur während dieſer Friſt, mündlich
oder ſchriftlich erhoben werden. Zu bemerken wäre noch, daß zu der
beſchloſſenen Umlage auch Ausmärker herangezogen werden.
m. Beerfelden, 15. Juni. Ein großes Reiterfeſt hält am
11. Juli d. J. der Reit= und Fahrverein für die Obercent gelegentlich
des hier ſtattfimdenden großen Pferde= Fohlen= und Zuchtviehmarktes
am 11., 12. und 13. Juli ab. Um 2½ Uhr beginnt das Trabreiten, 2,45
Uhr das Galoppreiten, die Eignungsprüfung für Arbeitsgeſpanne 3½
Uhr, die Eignumgsprüfung für Wagenpferde 4 Uhr. Das Geländereiten
nimmt 4,45 Uhr ſeinen Anfang. Für dieſe Veranſtaltung ſtehen
wert=
volle Ehrenpreiſe ſowie Geldprämien in umfangreicher Zahl zur
Ver=
fügung. Die Meldung der ſich Beteiligenden muß bis 1. Juli bei der
Leitung eingelaufen ſein. — Ein Geländereiten wurde voriges Jahr zum
erſtenmal abgehalten, die Beteiligung durch Pferdebeſitzer und
Schau=
luſtige war ſo ermunternd und aneifernd, daß die Veranſtaltung heuer
erheblich erweitert wurde. Die Vorbereitungen dauern ſchon geraume
Zeit, die Mitglieder des Vereins halten unter kundiger Leitung
regel=
mäßige Reitſtunden ab, dadurch iſt die Gewähr geboten, daß die
Zu=
ſchauer auf ihre Rechnung kommen. Das Marktkomitee verſteht es,
den hieſigen Markt zu einem Anziehungspunkt für weiteſte Kreiſe zu
machen.
* Hirſchhormn, 15. Juni. Die Regenfälle der letzten Tage haben dem
Neckar große Waſſermengen zugeführt, ſo daß die am Neckar liegenden
Wieſen überſchwemmt ſind. Es beſtehr die Befürchtung, daß ein großer
Teil der Gras= und Heuernte verloren iſt. Desgleichen iſt es mit der
in dieſem Jahre ausgezeichnet ſtehenden Frucht, die von dem
anhalten=
den Regenwetter zu Boden gedrückt und vom Unkraut überwuchert wird.
So iſt es auch mit den Kartoffeln, die ſchon lange gehackt und gehäufelt
ſein ſollten, uud im Unkraut zugrunde gehen müſſen. Anders ſieht es
mit der Heidelbeerernte aus, die in dieſem Jahre eine ausgezeichnete
iſt; ſämtliche Wäälder werden daher trotz Regenwetter ſtark beſucht.
— Hirſchhorn, 15. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
14. Juni 2,88 Meter, am 15. Juni 2,30 Meter. Die
Kettenſchleppſchiff=
fahrt war wegen des zu hohen Waſſerſtandes am 14. Juni ds. Js. nicht
in Betrieb.
Von der Bergſtraße, 15. Juni. Durch eine Stützungsaktion des
Weinheimer Bürgerausſchuſſes iſt nunmehr die Weiterführung des
Betriebes der Maſchinenfabrik „Badenia” vorm. Wwe. Platz Söhne
A.=G. geſichert. In nichtöffentlicher Sitzung hatte der genannte
Bür=
gerausſchuß über nachſtehenden ſtadträtlichen Antrag zu beraten: Der
Bürgerausſchuß wolle der Ausfallbürgſchaft ſeitens der Stadt
Wein=
heim für ein von der Maſchinenfabrik „Badenia” aufzunehmendes
Darlehen von 1 Million Reichsmark gegen die Eintragung einer
Sicherungshypothek im Höchſtbetrage von 1 250 000 Mark und gegen
die Sicherungsübereignung des ſonſtigen freien Vermögens der „
Ba=
denia” zuſtimmen.‟ Nach vierſtündigen Beratungen wurde dieſer
An=
trag einſtimmig zum Beſchluß erhoben, das Darlehen an die „Badenia”
im Geſamtbetrage von 1 Million wird mit 300000 Mark von der
Badiſchen Girozentrale, mit weiteren 300 000 Mark von der Heſſiſchen
Girozentrale und mit 400000 Mark von der Deutſchen Girozentrale
getragen.
* Zwingenwberg, 15. Juni. Jagdübertragung. Der Pächter
der hieſigen Gemeindejagd, Herr Dr. W. Merck=Darmſtadt, hat den
Teil der Jagd diesſeits der Eiſenbahn, einſchließlich der Waldjagd, an
die Herren Schnellbächer und Fabrikant Peter von Auerbach abgetreten.
* Bensheim, 15. Juni. Stadtverordnetenerſatzwahl.
Anſtelle des Herrn Fabrikanten W. Euler, der ſein Mandat
nieder=
legte, wurde von der Stadtwahlkommiſſion Herr Kaufmann Richard
Frankenſtein gewählt. Der Gewählte gehört der Bürgerlichen
Ver=
einigung als Mitglied an.
beschmutzeh Uhre
Wäsche, sobald sie im
Freien bleicht. Durch
eit viertelstündiges
kochen mit dem
voll-
kommen unschädlichen
Bleichmittel
TSertde
wind Ihre Wäsche blendend weiß und Ihnen !
viel Orger und Verdruß erspart.
Biblis, 15. Juni. Nicht weniger als drei Unglücksfälle,
von denen zwei äußerſt bedenklich ſind, trugen ſich geſtern zu. Auf der
Landſtraße Biblis—Rohrheim kam der Mechaniker Joh. Keil von hier
mit ſeinem Motorrad derart zu Fall, daß er bewußtlos liegen blieb.
Ein Landwirt lud das ſchwer beſchädigte Motorrad auf ſeinen Wagen,
verſtändigte den Arzt, Herrn Dr. Kimmler, der den Verunglückten mit
dem Auto abholte. Er erlitt ſchwere Kopfverletzungen. — Ein weiterer
Motorradunfall trug ſich in der Hauptſtraße, nächſt der Bahnhofſtraße,
zu. Der Motorradfahrer, Herr Dr. Meyerhofer von hier, wollte einer
Radfahrerin ausweichen und fuhr dabei gegen einen Wagen. Er wurde
vom Rade geſchleudert, erlitt jedoch keine nennenswerte Verletzungen,
während das Motorrad leicht beſchädigt wurde. Nur ſeiner
Geiſtes=
gegenwart iſt es zu danken, daß größeres Unglück verhütet wurde. —
Dem dritten Unfall fiel der Maurer Gleich zum Opfer. Er war in
Sandhofen auf einem Gerüſt beſchäftigt, als dieſes plötzlich
zuſammen=
ſtürzte, wobei der Verunglückte unter die Trümmer kam. Er wurde
ſofort in das Krankenhaus nach Mannheim verbracht.
— Gernsheim, 15. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
15. Juni, vorm. 6 Uhr: 3,17 Meter.
* Groß=Rohrheim, 15. Juni. Der vom Gemeinderat unſerer
Nach=
bargemeinde Klein=Rohrheim durchberatene und genehmigte Voranfchlag
für das Rechnungsjahr 1926 liegt zurzeit auf dem Dienſtzimmer des
Bürgermeiſters zu jedermanns Einſicht offen. Die Betriebsabteilung
des diesjährigen Voranſchlags ſchließt in Einnahmen und Ausgaben mit
dem Betrag von 12620,71 R.=Mk. ab. Der Umlagebedarf beläuft ſich
genau wie im Vorjahre auf 6296 R.=Mk., zu dem auch die Ausmärker
herangezogen werden. Trotz Erhöhung der Ausgaben gelang es durch
den günſtigen Abſchluß der Rechnung für das Rechnungsjahr 1922, deren
Reſt nach Abzug des verbrauchten voranſchlagsmäßigen Rechnungsreſtes
ſür das Rechnungsjahr 1925 und des erforderlichen Betriebskapitals in
erheblichem Maße der Einnahme unter der Rubrik 1 des Voranſchlags
1926 zugute kam, das Bugget im Gleichgewicht und im Rahmen des
vorjährigen zu halten. Mit einigen Verſchiebungen, bedingt durch die
Herabſetzung des Steuerſatzes für den bebauten Grundbeſitz, ſind die
Ausſchlagsſätze der Gemeindeſteuer auf der Baſis des 1925er
Steuer=
koeffizienten Die Gemeinde Klein=Rohrheim iſt auf Grund des guten
Rechnungsabſchluſſes in der Lage, ohne die Steuerzahler heranzuziehen
und irgendwelche derzeitige Abgabeleiſtungen herbeizuführen, eine Straße
pflaſtern zu können.
Oberheſſen.
* Vilbel, 15. Juni. Ein geſtohlenes Auto entdechte ein
hie=
ſiger Förſter auf ſeiner Streife mitten im Walddickicht. Die wertvollen
Teile des Kraftwagens fehlten und waren anſcheinend entfernt worden.
Es wurde Anzeige erſtattet, und bald meldete ſich ein Autobeſitzer aus
Frankfurt, dem ein Kraftwagen geſtohlen wurde.
* Friedberg, 15. Juni. Die evangeliſchen
Kirchange=
ſangvereine für Heſſen veranſtalteten heute in der
altehrwür=
digen Stadtkirche ihr 42. Jahresfeſt, zu dem Vertveter aus allen Teilen
Heſſens erſchienen waven. Die kirchliche Feier ſtand vollſtändig im
Zeichen des Kirchendichters Paul Gerhardt, deſſen 250. Todesfeien damit
verbunden wurde. Zur Paul Gerhardt=Feier hatte Prof. Mendelsſohn=
Darmſtadt, Kirchenmuſikmeiſter für Heſſen, zwei Kantaten komponiert:
„Iſt Gott für mich, ſo tvete” und „Warum ſollt ich mich denn grämen.”
Die Chöre der Geſangvereine und der Gemeinde beſtanden faſt ſämtlich
aus Liedern von Paul Gerhardt. Die vereinigten Kirchenchöre von
Altenſtadt, Butzbach, Friedberg, Gießen, Hungen, Nidda, Oberrosbach,
Vilbel, Stammheim, Höchſt und Oberau brachten unter Leitung des
Chordirigenten, Oberſtudienrat Borngäſſer=Darmſtadt, mit etwa 500
Sängern erhebende Chöre zum Vortrag. Die Feſtpvedigt hielr Dekan
Schäfer=Büdingen. Die Hauptverſammlung des evangeliſchen
Kirchen=
geſangvereins für Heſſen fand im Chor der Stadtkirche ſtatt. An dem
Bundesfeſt beteiligten ſich auch Vertreter der Kirchenbehörde und der
Provinz Oberheſſen, ebenſo der eifrige Förderer des Vereins und frühere
Prälat Dr. Flöring=Darmſtadt.
Bad=Nauheim, 15. Juni. Bis zum 10. Juni 1926 betrug der
Ge=
ſamtbeſuch 12144 Perſonen.
* Gießen, 15. Juni. Die Spielzeit 1925/26 am hieſigen Stadttheater,
iſt zu Ende, und wenn wir einen kurzen Rückblick darauf werfen, ſo
kann man ſagen, daß das Ergebnis in jeder Hinſicht ein recht erfreuliches
iſt. Es wurden 38 verſchiedene Werke zur Aufführung gebracht,
Schau=
ſpiele, Opern und Operetten. Es entfallen auf Opern drei, Operetten
ſieben, Schauſpiele 28, 11 waren Erſtaufführungen für Gießen, zwei
Uraufführungen. Auch klaſſiſche Werke kamen zu ihrem Recht, z. B.
Minna von Barnhelm, Die Braut von Meſſina, von Grillparzer „Der
Traum ein Leben”. Mit großem Erfolg hat ſich die Theaterleitung der
modernen Dramenliteratur zugewandt. Einen nahhaltigen Erfolg hatte
hier Zuckmahers „Fröhlicher Weinberg” aufzuweiſen. „Ueberfahrt” von
Vanes, „Glühendes Einmaleins” von Philipp, „Heimliche Brautfahrt”
von Lenz. „Apoſtelſpiel” „Spiel von Liebe und Tod”. „Heilige
Jo=
hanna” von Shaw ſchloſſen ſich an. Erwähnt ſeien noch einige ältere
Dramen, wie „Ueber unſere Kraft” von Björnſon, „Flachsmann”
„Haubenlerche‟. Das Luſtſpiel kam nicht zu kurz, genannt ſeien „Die
fünf Frankfurter” und „Der Jugendfreund” von Fulda. Die bewährten
Operetten zeigten ihre alte Anziehungskraft; „Der fidele Bauer” „
För=
ſterchriſtel”, „Vogelhändler” und „Gräfin Mariza” als moderne Operette.
Die drei Opern waren „Don Pasquale”, „Toska” und Gounods „
Mar=
gareta” (Fauſt). Es muß feſtgeſtellt werden, daß die Theaterleitung
durch künſtleriſches Schaffen ihre volle Schuldigkeit getan und in der
abgelaufenen Spielzeit mit großem Erfolg gearbeitet hat.
* Watzenborn=Steinberg, 15. Juni. Sein 50 jähriges
Jubi=
läum, verbunden mit einem großen Geſangswettſtreit, beging am
Sonntag der hieſige Geſangverein „Sängerkranz”. Am Samstag abend
ging ein Feſtkommers voraus. An dem Wettſingen beteiligten ſich 19
Vereine mit rund 1000 Sängern. Unter den wettſtreitenden Vereinem
befanden ſich mehrere aus der Frankfurter und Friedberger Gegend.
Beſonders ſtark war das Lahntal vertreten. Das Klaſſenſingen zeigte
folgendes Ergebnis. 1. Stadtklaſſe: Ehrenpreis und 1. Preis
Männer=
geſangveuein Burgſolms, 2. Preis. Edelweiß” Oſtheim bei Ganau,
3 „Preis „Heiterkeit” Fechenheim, 4. Preis Jugendfreund” Steinberg!
2. Stadtklaſſe: 1. Preis „Frohſinn” Hochelheim, Ehrenpreis und 2.
Preis „Einigkeit” Jugenheim, 3. Preis „Frohſinn” Atzbach; 3.—
Stadot=
klaſſe: Ehrenpreis und 1. Preis Geſangverein „Lyra” 1910, Frankfurt,
2. Preis Männergeſangverein Oberſchmitten; 1. Landklaſſe: 1. Preis
und Ehrenpreis „Frohſimn” Pfaffenwiesbach, 2. Preis „Eintracht”
Her=
mannſtein, 3. Preis „Eintracht” Friedberg=Fauerbach, 4. Pveis „Cäcilia”
Brachbach, 5. Preis „Liederkranz” Eſchbach. 2. Landklaſſe: 1. Preis
„Liedertafel” Hainchen, Ehvenpreis und 2. Preis „Einheit” Allendorf
(Vahn), 3. Preis „Einheit” Obernau; 3. Landklaſſe: Ehrenpreis und
1. Preis Männergeſangverein Mönchholzh uſen, 2. Preis „Eintracht”
Grüningen. Im Hauptehrenpreisſingen erhielten: Stadtklaſſen: 1.
Hauptehrenpreis und Dirigentenpreis Männergeſangverein Burgſolms,
2. Hauptehrenpreis „Lyra” 1910 Frankfurt. Landklaſſen: 1.
Hauptehren=
preis und Dirigentenpreis „Frohſinn” Pfaffenwiesb ch, 2.
Hauptehren=
preis „Einheit” Allendorf (Lahn). Auf dem Feſtplatz hielt Feſtpräſident
Harniſch die Anſprache. Die Ehrenjungfrauen des Vereins überreichten
je einen goldenen und ſibernen Lorbeerkranz.
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Nummer 165
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Seite 7
Reich und Ausland.
Der erweiterte Hauptvorſtand der
Gewerk=
ſchaft deutſcher Lokomotivführer.
beſchäftigte ſich erneut mit den Vorſchriften über die Dienſt= und
Ruhe=
zeiten des Lokomotivperſonals. Er kommt nach den vorgetragenen
Be=
richten der Bezirke zu der Ueberzeugung, daß die dienſtliche Belaſtung
des Lokomotioperſonals weit über diejenige Grenze hinausgeht, die
zur Sicherung des Betriebs und zur Erhaltung der Dienſtfähigkeit des
Lokomotipperſonals notwendig iſt. Angeſichts der weiteren, durch die
Deutſche Reichsbahn=Geſellſchaft getroffenen Maßnahmen hinſichtlich
der Sparwirtſchaft beim Lokomotipperſonal, der Verſtärkung der Züge
und der unzureichenden Beſetzung der Lokomotiven kann die Schuld
an einem Eiſenbahnunfall einzelnen Perſonen nicht zugeſchrieben
wer=
den. Der erweiterte Hauptvorſtand proteſtiert deshalb aufs ſchärfſte
gegen die weitere Inhafthaltung des Lokomotivführers Aubele von
Roſenheim. Dieſer ſoll den Unfall in München=Oſt verſchuldet haben,
ohne daß für dieſe Behauptung der geringſte Beweis vorliegt. Der
erweiterte Hauptvorſtand bringt ferner zum Ausdruck, daß es
durch=
aus im Intereſſe des Eiſenbahnbetriebs und des reiſenden Publikums
liegt und gelegen hätte, wenn die von der Gewerkſchaft deutſcher
Loko=
motibführer vorgetragenen Vorſchläge eine beſſere und der
Schwierig=
keit des Eiſenbahnbetriebs entſprechende Beachtung gefunden hätten.
Die Gewerkſchaft hält es für eine zwingende Notwendigkeit, daß ihre
Anregungen die erforderliche Beachtung von ſeiten der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaft erfährt.
Frankfurter Chronik.
WSN. Aus dem Frankfurter Polizeibericht. Bei
einer Schlägerei in der Fahrgaſſe in der Nacht zum Montag wurde
ein Mann durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt, daß er dem Hoſpital
zugeführt werden mußte. Der Täter wurde ermittelt. Am Samstag
früh wurde in der Gutleutſtraße ein Mann an Gasvergiftung tot in
ſeiner Wohnung aufgefunden. In der Roſeggerſtraße wurde eine
Schülerin beim Ausſteigen aus der Trambahn von einem Auto erfaßt,
überfahren und ſo erheblich verletzt, daß ſie ins Krankenhaus verbracht
werden mußte. — Frankfurt gegen die
Wahlrechts=
änderung zum Städtetag. Zu dem Beſchluß des
Haupt=
ausſchuſſes des Naſſauiſchen Städtetages, durch welchen die
Herauf=
ſetzung des Wahlalters von 20 auf 25 Jahre und die Aufhebung des
paſſiven Wahlrechts zu den kommunalen Körperſchaften für Beamte
und Angeſtellte der Kommunalverwaltung gefordert wird, wurde vom
Magiſtrat dahin Stellung genommen, daß er die von dem
Hauptaus=
ſchuß des Naſſauiſchen Städtetages vertretenen Forderungen ablehnt.
— Eine Großmarkthalle in Frankfurt a. M. Der
Magiſtrat hat den vorgelegten Plänen für die Erbauung einer
Groß=
markthalle an der Obermainſtraße zugeſtimmt. Die Vorlage geht
dem=
nächſt der Stadtverordnetenverſammlung zu. — Darlehen an die
Stadiongeſellſchaft. Nachdem die Zahl der Teilnehmer an
der Stadion=Sportſchule derart geſtiegen iſt, daß der im
Haupttribünen=
gebäude des Stadions zur Abhaltung von gymnaſtiſchen Uebungen zur
Verfügung ſtehende Raum in keiner Weiſe mehr ausreicht, um auch bei
regneriſcher und kalter Witterung die Fortführung der Kurſe zu
er=
möglichen, iſt beabſichtigt, eine einfache, aber geräumige, heizbare Halle
in Eiſenkonſtruktion mit maſſiven Wänden zu errichten. Der Magiſtrat
beſchloß, der Stadiongeſellſchaft zu dieſem Zwecke ein Darlehen zu
an=
gemeſſenen Bedingungen zu gewähren.
Mutter und Tochter vermißt.
WSN. Heidelberg. Hier werden ſeit vergangenem Samstag
die 52jährige Witwe Emilie Tilz und ihre 16jährige Tochter Edith
vermißt. Das Mädchen hatte am Samstag einen Arzt beſucht und
dann wahrſcheinlich einen Spaziergang angetreten, von dem es nicht
zurückgekommen iſt. Die Mutter nahm ſich das ſo zu Herzen, daß ſie
ſich gleichfalls entfernte. Während man über den Verbleib des Mädchens
gar nichts weiß, dürffe bei der Mutter feſtſtehen, daß ſie ſich das
Leben genommen hat, denn ſie hinterließ einen Brief, in dem ſie dieſe
Abſicht ankündigte.
Die Hochwaſſerſchäden in Bayern.
IU. München. Im Haushaltausſchuß des Bayeriſchen
Land=
tags teilte die Regierung mit, daß das neue Hochwaſſer, von dem ein
Teil Bayerns heimgeſucht worden ſei, eine Kataſtrophe darſtelle, wie
ſie nur ſelten zu beklagen war. Die überſchwemmte Fläche betrage
etwa 40 000 Hektar. Die Heuernte ſei in den heimgeſuchten Gebieten
größtenteils vernichtet. Es ſei noch nicht möglich, den an den
land=
wirtſchaftlichen Kulturen entſtandenen Schaden zu überblicken.
Regie=
rung und Landtag bereiteten eine Hilfsaktion für die geſchädigten
Landwirte vor.
Drohende Ueberſchwemmung im Spreewald.
Burg im Spreewald. Das Waſſer in den Fließen ſteigt
unaus=
geſetzt. Sollte der Regen anhalten, ſo werden große
Ueberſchwem=
mungen eintreten. Schon jetzt iſt die Heuernte völlig vernichtet. Die
Gegend zwiſchen Burg und Byhleguhra gleicht einem großen See.
Schweres Unwetter in Pirna.
Pirna. Am Sonntag abend ging über die hieſige Gegend ein
ſchweres Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. In
Zuſchen=
dorf riſſen die Waſſermaſſen die Wand eines Hauſes ein, das jetzt
um=
zuſtürzen droht. Die Bahnſtrecke Pirna—Dohma iſt teilweiſe
unter=
ſpült und unterbrochen. Die Gärten in Pirna und Umgegend
ſind zum Teil überſchwemmt. Auch in der Sächſiſchen Schweiz
hat, das Unwetter ſchweren Schaden angerichtet.
Schweres Unglück.
Mergentheim. Beim Neubau einer Scheune im nahen
Ober=
ſtetten ſtürzte am Samstag, als die Maurer gerade eine Eſſenspauſe
machten, eine neu errichtete Giebelmauer ein. Dabei wurden
fünf Maurer unter den Steinen begraben. Vier waren ſofort tot,
während der fünfte ebenfalls nach kurzer Zeit verſtarb.
Die amerikaniſchen Aerzte in Berlin.
TU. Berlin. Montag abend trafen auf dem Lehrter Bahnhof
etwa 100 amerikaniſche Aerzte in Berlin ein, die mehrere Tage Gäſte
der mediziniſchen Fakultät der Univerſität und der Deutſchen
medizi=
niſchen Geſellſchaft ſein werden. Die amerikaniſchen Aerzte wurden
von mehreren Mitgliedern der mediziniſchen Fakultät, an deren Spitze
der Dekan der Fakultät ſtand, ſowie von Vertretern des Auswärtigen
Amts begrüßt. Sie werden in Berlin eine Reihe von
wiſſenſchaft=
lichen Vorträgen der berühmteſten deutſchen Kliniker und Chirurgen
hören. Ferner werden ſie am 16. an der Tagung der Mediziniſcher
Geſellſchaft teilnehmen. Am Dienstag erfolgt ein Empfang beim
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, während die Amerikaner am
Donnerstag Gäſte der amerikaniſchen Botſchaft ſein werden. Das
Programm wird durch Führungen und Beſichtigungsfahrten durch
Ber=
lin, einen Ausflug nach Potsdam und einen Beſuch der Kroll=Oper
vervollſtändigt werden.
Die Mörder von Hegermühle zum Tode verurteilt.
c. Berlin. Vor dem Schwurgericht in Prenzlau hatten ſich
wie die Blätter berichten, der Arbeiter Hermann Pirk und der
Chauffeur Hermann Straß wegen vorſätzlicher und mit Ueberlegung
ausgeführter Tötung der 77 Jahre alten Frau Schröder in
Heeger=
mühle in der Nacht zum 21. April 1926 zu verantworten. Das Gericht
verurteilte beide Angeklagte entſprechend dem Antrag des
Oberſtaats=
anwaltes wegen Mordes und ſchweren Raubes zum Tode und
Aber=
kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Vom Propeller geköpft.
TU. Berlin. Der „Montag” meldet aus Paris: Auf dem
Flugplatz von Rochefort ereignete ſich am Samstag ein ſchwerer
Un=
glücksfall. Ein 25jähriger Fliegerleutnant ſollte nach der Landung ſein
Flugzeug bis zum Hangar bringen und warf den Propeller noch
ein=
mal um. Er glitt aber auf dem feuchten Boden aus und fiel in den
raſenden Propeller hinein. Der Unglückliche wurde buchſtäblich
ent=
hauptet.
Ein ſchweres Autounglück.
Berlin. Die Morgenblätter melden aus Goldberg: Auf der
Straße zwiſchen Steinmühle und Wolfsdorf fuhr ein Auto in eine
Gruppe von Mädchen des Geneſungsheims Hermsdorf an der Kätzbach,
die mit den Pflegeſchweſtern zu zweien am Straßenrand gingen, hinein.
Durch den Kotflügel wurde ein achtjähriges Mädchen auf der Stelle
getötet und drei andere wurden verletzt. Die Inſaſſen des Autos
fuhren, ohne ſich um das angerichtete Unheil zu kümmern, weiter.
Förderkorbunglück.
Eſſen. Bei der Seilfahrt der Montagmorgenſchicht auf der
Zeche Langenbrahm, Schacht 2, in Recklinghauſen bei Eſſen fuhr
aus bisher unbekannter Urſache der mit Bergleuten beſetzte
Förder=
korb in den Sumpf, während der Gegenkorb ſich in der
Seil=
ſcheibe verfing. Es iſt gelungen, alle Bergleute zu retten.
Drei Perſonen ſind leider verletzt worden.
Die „Pflege” deutſcher Muſik in Frankreich.
* Paris. Ueber eine eigenartige Nachwirkung des Ruhrkampfes
wurde geſtern vor dem franzöſiſchen Zivilgericht verhandelt. Durch die
Ruhrbeſetzung waren die Beziehungen zwiſchen franzöſiſchen und
deut=
ſchen Muſikverlegern unterbrochen worden. Die franzöſiſche
Muſikver=
legervereinigung hatte Ausſchluß von der Belieferung ſeitens der
Ver=
einigung aller der Verlagshäuſer beſchloſſen, die noch weiter deutſche
Muſikwerke vertreiben. Der Muſikverlag Coſtalla hatte ſich der
Ent=
ſcheidung der Verleger=Vereinigung nicht unterworfen, und ihm war
da=
her die Belieferung verweigert worden. Eine Klage des Hauſes
gegen=
über der Vereinigung auf Rückgängigmachung des Beſchluſſes wurde vom
franzöſiſchen Gericht abgelehnt. Die franzöſiſche Regierung hatte damit
zu erkennen gegeben, daß der Abbruch der Beziehungen durch den
Ruhr=
kampf für ſie heute noch zu Recht beſteht. Die Entſcheidung ſteht in einem
eigenartigen Gegenſatz zu den immer wiederholten Erklärungen über
die franzöſiſchen Beſtrebungen auf Pflege der geiſtigen Beziehunggen mit
Deutſchland.
Sprengſtoffanſchlag auf die Scharley=Grube.
Beuthen. In einer der letzten Nächte wurde auf der neu
angelegten Scharley=Grube in Roſenberg ein ſchweres Sprengſtoff=
Attentat verübt. An drei verſchiedenen Orten der Grubenanlagen
wurden größere Dynamitmaſſen zur Entzündung gebracht. Während
an zwei Stellen der Schaden nur geringfügig iſt, wurde durch die
dritte Bombe die neue, wertvolle, in modernſter Konſtruktion errichtete
Wage vernichtet. Menſchenleben ſind nicht zu Schaden gekommen. Von
den Tätern fehlt jede Spur, auch iſt man über die Beweggründe zur
Tat noch im Unklaren.
Großfeuer auf dem Königsberger Oſtbahnhof.
Königsberg. Heute mittag entſtand in einem Vorratsſchuppen
dev Ortsbahn ein Großfeuer. Der Schuppen mit ſämtlichen Vorräten
wurde in kurzer Zeit vollſtändig eingeäſchert. Zur Bewältigung und
Eindämmung des Feuers, das ſich über dem ganzen 5000
Quadrat=
meter großen Schuppenkomplex verbreitete und ihn völlig einäſcherte,
war die geſamte Feuerwehr aufgeboten. Gegen 12½ Uhr war das
Feuer, das auch den Bahnverkehr zeitweiſe lahmlegte, noch nicht
ge=
löſcht. Gegen 1 Uhr war die Gefahr beſeitigt. Der Schaden iſt noch
nicht feſtgeſtellt.
Flugzeugunfälle.
Olmütz. Am Sonntag früh ſtartete auf dem Olmützer Flugplatz
ein Pilot. Bei einer zu ſtarken Wendung und zu geringer Höhe
neigte ſich das Flugzeug ſeitlich mit dem einen Flügel und ſtürzte
ab. Der Apparat wurde erheblich beſchädigt. Der Pilot ſtarb
an den erlittenen ſchweren inneren Verletzungen.
Linkäping (Schweden). Auf dem Truppenübungsplatz
Malm=
flätt ereignete ſich am Montag ein ſchweres Fliegerunglück, indem ein
Flugzeug aus unbekannter Urſache abſtürzte. Die beiden
In=
ſaſſen ein Mülitärflieger und ein Student, wurden nach dem
Krankenhauſe gebracht, wo der Student ſeinen Verletzungen
er=
legen iſt.
Feuersbrunſt in einer Ortſchaft in Ober=Oeſterreich.
IU. Wien. In der vorgeſtrigen Nacht iſt in der Ortſchaft
Diendorf in Ober=Oeſterreich in großer Brand ausgebrochen, der
infolge des herrſchenden Sturmes faſt die ganze Ortſchaft vernichtete.
Aus Linz iſt ein Pionierzug des Heeres zur Hilfeleiſtung abgegangen,
um die aus der Umgebung erſchienenen Feuerwehren bei ihrer
Ret=
tungsaktion zu unterſtützen.
Eine neue Pythia.
Budapeſt. Kaum, daß ſich die Aufregungen um die „
magne=
tiſche Frau” herum gelegt haben, der die Polizei die „Heilung” nunmehr
verboten hat, ſchon hat die ungariſche Hauptſtadt ihre neue „myſtiſche‟
Senſation. Frau Heitler heißt die Budapeſter Nachfolgerin Pythias,
die nicht nur Vergangenheit und Zukunft für ſchweres Geld verrät,
ſon=
dern auch die verwickeltſten Kriminalfälle mit einer Sicherheit löſt um
die ſie ſogar der berühmte Sherlock Holms beneiden könnte. Frau
Pythia=Heitler iſt eine vollſchlanke Dreißigerin, war früher Lehrerin
und behauptet, daß ſie noch als kleines Kind von Wanderzigeunern
„ſuggeriert” worden iſt und ſeit der Zeit die Zukunft „ſieht‟. Die
ſon=
derbare Frau hat neulich einen Fall, über den ſich die beſten Detektive
der ungariſchen Kriminalpolizei wochenlang ohne Reſultat die Köpfe
zerbrochen haben, in fünf Minuten aufgeklärt. Sie verſetzte ſich
auto=
ſuggeſtiv in Trancezuſtand und uniformierte Leute ſind vor ihrem
„geiſtigen Auge” erſchienen. Auf Grund dieſer „Viſion” begann nun die
Polizei aufs neue zu arbeiten und ſtellte noch am ſelben Tage feſt, daß
der Diebſtahl, um den es ſich handelte, von einigen Feuerwehrleuten,
die in der betreffenden Fabrik Dienſt hatten, und die natürlich kein
Menſch verdächtigte, ausgeführt wurde. — Ihr letzter Fall ſpielte ſich
vor wenigen Tagen ab. Die Frau eines Miniſters nahm ihre „
über=
irdiſchen Kräfte” i Anſpruch, weil aus ihrem Schrank eine wertvolle
Perlenkette verſchwunden war. Frau Heitler ſtellte zunächſt feſt, wen
man in Verdacht hatte und nannte dann — ohne ſich hierbei beſonders
anzuſtrengen — den wirklichen Täter, der ſofort verhaftet wurde. Die
Kette fand man genau an der Stelle, die Frau Heitler vorausgeſagt
hatte. — Frau Heitler iſt im Augenblick der Schlager von Budapeſt.
Sie „ordiniert” täglich 5 bis 6 Stunden, die Leute ſtellen ſich vor ihrer
Wohnung ſo an, wie vor den Lebensmittelgeſchäften im Kriege. Die
Polizei denkt nicht daran, ihr, die Prophezeiungen zu verbieten, freut
ſich vielmehr, wenigſtens einen auswärtigen Mitarbeiter zu beſitzen, der
immer das Richtige trifft, wenn der offizielle Apparat verſagt. . .
Heftiges Unwetter in Amerika.
Paris. Aus New York wird gemeldet, daß das Gebiet von
Illinois und Indiana von heftigen Unwettern heimgeſucht worden iſt.
Mehrere Brücken wurden durch das Unwetter fortgeriſſen.
Zahl=
reiche Häuſer ſind abgedeckt. Man verzeichnete an Opfern 15 Tote
und etwa 150 Verwundete.
Raubüberfall.
Paris. Nach einer Blättermeldung aus Athen überfielen
Räuber auf dem Wege von Preveſa nach Janina ein Automobil, das
15 Millionen Drachmen Banknoten zur Griechiſchen Nationalbank
be=
fördern ſollte. Sie töteten drei Gendarmen und drei Bankangeſtellte
und konnten mit dem Gelde entfliehen.
Ein neues italieniſches Luftſchiff für Japan.
TU. Mailand. Das für Japan beſtimmte neue Lufdſchiff
„L III” hat bereits mit den Probeflügen begonnen. Es iſt 85 Meter
lang, hat einen Durchmeſſer von 15 Metern und faßt 7000 Kubikmeter.
Es hat zwei Motore von je 500 PS und kann eine Geſchwindigkeit
von 110 Kilometern erreichen.
160 Mitglieder der ſizilianiſchen Maffia verhaftet.
Rom. Wie verlautet, wurden im Verfolge der ſeit einigen
Mona=
ten im Gange befindlichen Ausmerzung der ſizilianiſchen Maffia bei
Palermo 160 Perſonen verhaftet. Dieſe hatten eine Bande gebildet,
welche das Land terroriſiierte und die mehrere Morde auf dem
Gewiſſen hatte. Die meiſten dieſer Morde wurden aus
Familien=
rache begangen.
Der Bozener Denkmalsſtreit.
DD. Rom. Nach der „Brennerwacht” fordert jetzt auch die Dante=
Geſellſchaft die Entfernung des Walther=Denkmals in Bozen. In einer
römiſchen Konferenz ließ der Präſident der Geſellſchaft zwar im
Gegen=
ſatz zu bisherigen Spöttereien den deutſchen Dichter als ſolchen gelten,
behauptete aber, ſein Denkmal ſei „nur aus alldeutſchen Gründen”
ſüd=
lich des Brenners aufgeſtellt worden. An ſeiner Stelle ſolle ein Dante=
Denkmal errichtet werden. Da Muſſolini ein „Siegesdenkmal” befohlen
hat, von einem Battiſti=Denkmal die Rede iſt und die „Brennerwacht”
ein Druſus=Denkmal verlangt, wird alſo vielleicht Bozen gleich mit drei
oder vier Denkmälern beglückt werden.
Einſchränkung der indiſchen Opium=Ausfuhr.
EP London. Nach einer Mitteilung des Indian=Office hat
die indiſche Regierung einen Plan aufgeſtellt, wonach binnen 10 Jahren
progreſſiv die Opium=Ausfuhr aus Indien verhindert werden ſoll. Nach
Verlauf dieſer Periode darf in Indien nur noch im Ausmaß der
medi=
ziniſchen Bedürfniſſe Opium angebaut werden. Während dieſer Zeit
wird das Opium direkt an die Regierungen der Einfuhrſtaaten verkauft
werden alſo nicht mehr an den Privathandel. — Praktiſch bedeutet dies,
daß die Vergiftung Chinas durch das indiſche Opium nach und nach
aufhören wird.
Die Exploſionskataſtrophe in Gary.
New York. Zu dem Exploſionsunglück in Gary wird noch
gemeldet, daß über 100 Perſonen, die im zweiten Stockwerk
arbeiteten, durch die Gewalt der Exploſion gegen die Mauern
geſchleudert wurden und Arme und Beine brachen. Das
Ret=
tungswerk geſtaltete ſich ſehr ſchwierig, weil das Gebäude zum Teil
eingeſtürzt war und viele Opfer unter den Trümmern
begraben wurden. Das Getöſe der Exploſion war meilenweit zu
hören.
Zum Sängerfeſt in Philadelphia.
New York. Präſident Coolidge erwiderte auf die Einladung
des Nordöſtlichen Sängerbundes zum Nationalſängerfeſt am 21. Juni,
daß er bereits ſeinen Beſuch zu der Ausſtellung am 5. Juli zugeſagt
habe und ſomit ſein Erſcheinen zum Sängerfeſt kaum möglich ſei.
Dawes, der gleichfalls eingeladen wurde, erklärte, daß er infolge der
Senatsſeſſion unabkömmlich ſei. Er fügte noch hinzu, daß er einen
Walzer von Strauß der amerikaniſchen Jazzmuſik vorziehe. Auf die
deutſchen Wiitſchaftsverhältniſſe übergehend, ſagte Dawes zu dem
Ein=
ladungsausſchuß, wie die Staatszeitung” meldet, daß, ſollten ſich die
deutſchen Erwerbsverhältniſſe durch zu hohe Reparationsabgaben derart
verſchſechtern, daß das deutſche Volk ſeine Arbeitsluſt und
Lebens=
freude einbüßen würde, eine Reviſion des Reparationsmodus und der
Zahlungen notwendig ſei.
Deutſche Feier in Chicago.
Chicago. An der Feier des Deutſchen Tages auf dem Soldiers
Field nahmen 50 000 Perſonen teil. Von den Rednern des Tages wurde
die deutſche Mitarbeit am Aufbau Amerikas eingehend gewürdigt. Die
deutſche Muſterriege wurde ſtürmiſch begrüßt.
Sturmſchäden in Amerika.
Chikago. Ein ſchwerer Gewitterſturm, der den ganzen
mitt=
leren Weſten Amerikas heimſuchte hat einen Schaden von zwei
Millionen Dollar angerichtet.
Briefkaſſen.
K. S. 410. 1. U. E. hätte ein Anſpruch auf Entgelt für geleiſtete
Dienſte bei der Nachlaßverteilung= geltend gemacht werden
ſollen. Jetzt könnte man das Verhalten als Verzicht auf ſolchen
An=
ſpruch auslegen. Wir würden von weiteren Schritten abraten. 2. und
3. Sie werden wohl Miete zahlen müſſen. Der den Mietzins
verlan=
gende Teil mag die Schritte beim Amt tun, die ſich doch nur auf die
ſtrit=
tigen Mieträume zu erſtrecken hätten. 4. Das wäre zu verſuchen.
D., hier. Frage 1 wird das Paßbureau des Polizeiamts,
gegebenen=
falls das Konſulat, Frage 2 und 3 Lloyd= oder Verkehrsvereinsbureau
beantworten.
J. L. in E. Nach Art. 39 des Geſetzes vom 3. Juli 1923 beſteht ein
ſolcher Anſpruch nicht.
Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
2. Tag der 3. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
14. Juni fielen: 4 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. 55 771, 283 944:
4 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 43 826, 76 244; 16 Gewinne zu 500 Mk.
auf Nr. 16 346, 18 262, 85 049, 91374, 100 315, 155 253, 159 020,
222015; ferner wurden gezogen: 90 Gewinne zu 400 Mark und
254 Gewinne zu 240 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 109 656; 4 Gewinne zu
2000 Mk. auf Nr. 186 049, 188 596; 2 Gewinne zu 1000 Mk. auf
Nr. 15 784, 37 562; 10 Gewinne zu 800 Mk. auf Nr. 1186, 3890,
33 686, 52 573, 57 218; 10 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 59 938,
102 908, 160 159 209 835, 215 592; ferner wurden gezogen: 66
Ge=
winne zu 400 Mark und 208 Gewinne zu 240 Mark. — Die Ziehung
der 4. Klaſſe findet am 9. und 10. Juli 1926 ſtatt.
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 16. Juni. 12: Uebertr. des Promenadenkonzertes
am Schweizerhäuschen. O 3.30: Rektor Wehrhan: Gudrun, die
Heldenſage vom Meer. O 4.30: Hausorch. Waldteufel: Mein
Traum. — Joh. Strauß: Die Tauben von San Marco. —
Mil=
löcker: Gaſparone=Quadrille. — Joſ. Strauß: Mein Lebenslauf iſt
Lieb und Luſt. — Millöcker: Die ſchöne Polin. — Becucci: Teſoro
mio. — Ed. Strauß: Boccaccio=Quadrille. — Joh. Strauß: Roſen
aus dem Süden.
O 5.45: Bücherſtunde. O 6.15: „Ungariſch und Finniſch und ihre
Literaturen”. Vortr. von Dr. H. Schütz. O 6.45: „Totalität und
Leben” Vortrag von Prof. Heinemann. O 7.30: Uebertr. aus
dem Staatstheater Caſſel: „Armida” Oper von Gluck. Hauptperſ.:
Hidraot, König von Damaskus: H. Wuzel. Armida: Barbara
Clema. Phönix, Sidonie, ihre Vertrauten: Alice Tanner=Wünſch,
Riſa Hirſchmann. — Rinaldo, Unterfeldherr im Heere Gottfrieds von
Bouillon: M. Kremer. Arontes, Krieger Hidraots: E. Schwedt.
Ubald. Der däniſche Ritter, vom Lager der Kreuzfahrer geſandt:
V. Moſſi, W. Schillings. — Najade: Alice Tanner=Wünſch. Furie
des Haſſes: Lola Stein. Dämon in Luzindens Geſtalt: Alice
Tanner=Wünſch u. a. Zeit 1099, während des erſten Kreuzzuges.
Siutigart.
Mittwoch, 16. Juni. 2: Schallplattenkonzert. O 3:
Jugend=
ſtunde. Elſa Pfeiffer — Carl Köſtlin. Rundfunkorch. O 4.15:
Rund=
funkorch. Roſendahl: Auf, auf! Marſch. — Waldteufel: Tout
— Reiſſiger: Ouv. „Die Felſenmühle‟
Paris, Walzer.
Petſchernoff: Zwei Romanzen. — Tſchaikowſky: Fant. „Pique Dame‟
— Rachmaninoff: Serenade. — Myddleton: Im ſonnigen Süden
(Amerik. Liederſuite). O. 6.15: Vortrag Obering. Dilcher: Die
elektriſchen Schwingungen, 2. O 6.45: Engliſch. O 7.15: Vortrag
Stadtpf. Dr. Schairer, Hedelfingen: Ein Wundermann aus dem
Jahre 1774. O 8: Wiener Abend. Mitw.: Marta Sternegg,
Dr. E. Fortner, Wien, Hans Werder, Rundfunkorch. Schrammel:
Wien bleibt Wien. — Leicht: J und der Mond. (Werder). —
Prechtl: Wienerwaldzauber. (Marta Sternegg). — Humoriſtiſches.
(Dr. Fortner). — Strauß: G’ſchichten aus dem Wienerwald, Walzer.
— Suppe: Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien, Ouv.
(Orch.). — Stolz: Nur wenn man verliebt iſt, Duett a. „Das
Glücksmädel”, (Marta Sternegg, Werder). — Humoriſtiſches. (Dr.
Fortner). — Strauß: Wiener Blut, Walzer. — Arnold: Der
Wein, nur der Wein. (Werder). — Kleine Geſchichterln. (Dr.
Fortner). — Fahrbach: Im Kahlenberger Dörfel, Polka. O 9.30:
Hörſpiel. Zwei Scherze von Lukian. (Deutſch von Wieland). Der
Traum des Schuſters. Perſ.: Der Hahn: K. Köſtlin; Mycillus,
ein Schuſter: E. Richter; Simon: Th. Brandt. — Die Fahrt zum
Hades. Perſ.: Charon, ein Fährmann: Th. Brandt; Klotho, die
Parze: Elſa Pfeiffer; Hermes: C. Struve; Kyniskus, ein Philoſoph:
K. Köſtlin; Megapenthes, ein Tyrann: C. Ernſt; Mycillus. Schuſter:
E. Richter; Rhadamanthys, der Richter: G. Ott.
Berlin.
Mittwoch. 16. Juni. 3.30: Die Funkprinzeſſin erzählt: Der
ſtandhafte Zinnſoldat. — Vom kleinen Häwelmann. O 4.30: Konzert.
„Wochenende am See‟ O 5: Funk=Kapelle. Blankenburg: Friſch
voran, Marſch. — Weber: Ouv. „Oberon” — Saint=Saens:
Fant. „Samſon und Dalila” — Urbach: Notenregen, Potp. —
Toſelli: Serenade. — Zeller: Potp. „Oberſteiger” O 6: Kapelle
Narek Weber. O 7: Oberreg.=Rat Dr. Röhmer: Konſervierung von
Nahrungs= und Genußmitteln. O 7.25: Dr. Tichauer: „In den
Maſchen des Strafgeſetzes. O 7.50: Staatsſekr. D. Prof. Dr.
Hirſch: Der moderne Binnenhandel. O 8.30: Wort und Lied:
Heine. Einleitende Worte: Dr. Jacobs. Mendelsſohn: Auf Flügeln
des Geſanges: Leiſe zieht durch mein Gemüte. — Schubert: Die
Stadt: Das Meer: Das Fiſchermädchen (Hertha Dehmlow, Alt).
— Rez. Fritz Kortner. — Mit Myrthen und Roſen. — Du biſt
wie eine Blume. — Im wunderſchönen Monat Mai. — Aus meinen
Tränen ſprießen. — Wenn ich in deine Augen ſeh‟ (Dehmlow). —
Vez. Kortner. — Ich grolle nicht. — Ein Jüngling liebt ein
Mädchen. — Allnächtlich im Traume. — Die alten böſen Lieder.
Dehmlow.) Am Flügel: Theodor Mackeben.
Königswuſterhauſen. Mittwoch 16. Juni. 1.10: Lektor Claude
Grander und J. Walinski: Franzöſiſch für Schüler. O 3: Stud.=Rat
Friebel und Lektor Mann: Engliſch für Anfänger. O 3.30: Dieſelben:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 4: Geh.=Rat Prof. Dr. Sievers:
Das Einzelhaus. O 4.30: Mitteilungen des Zentralinſtitutes. O 5:
Anna v. Gierke: Lektüre. Kinderleſeſtube.
Wetterbericht.
Wettervorherſage für Donnerstag, den 17. Juni 1926.
(Nach der Wetterlage vom 15. Juni 1926.)
Wolkig mit zeitweiſer Aufheiterung, tagsüber warm, durchweg trocken.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortl: für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Feuill on und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe
Verautwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd en:: Andreas Bauer
Berantwortlich für den Inſeratente l: Willy Kuhle
ruck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Geife 8
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Sport, Spiel
Handball.
Sportverein 1898—Halle.
Wie Halle mitteilte, wird es am 20. Juni in ſtärkſter Aufſtellung
hier erſcheinen. Welche Bedeutung dieſe Ankündigung für den Wert des
Spieles am kommenden Sonntag hat, weiß jeder, der ſchon Zeuge ſolcher
Meiſterkämpfe war, insbeſondere auch jeder, der die Eigenart der reinen
Polizeimannſchaften kennt, und der weiß, mit welchem Eifer und mit
welcher Energie ſie die Einzel= und Geſamtausbildung ihrer Leute
be=
treiben. Nimmt man noch hinzu, daß das flinke Handballſpiel mit das
Hauptbetätigungsfeld des Schutzpolizeiſports iſt, dann werden die
Er=
wartungen, die man an den Meiſterkampf des kommenden Sonntags
knüpft, nicht groß genug ſein können. Bedenkt man weiter, wie das
Handballſpiel, nicht zuletzt durch die faſt ununterbrochene Siegeslaufbahn
und die zugkräftigen Spiele unſeres Darmſtädter Meiſters, in letzter
Zeit ungemein raſch an Boden gewonnen hat, dann ſteht zu hoffen, daß
das Stadion am Sonntag ein volles Haus aufzuweiſen haben wird,
vorausgeſetzt, daß auch Petrus ein Einſehen hat und die Sonne endlich
zu ihrem Rechte kommen läßt.
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910.
Am letzten Sonntag fand in Ladenburg ein großer nationaler
Wett=
ſtreit ſtatt, welcher von über 350 Bewerbern beſucht war. Es beteiligten
ſich auch einige Mitglieder unſeres Vereins mit nachſtehendem Erfolg:
M. Hauffenmetzer erhielt in der ſchweren Altersklaſſe im Stemmen den
4. Preis und im Ringen den 2. Preis, M. Eckerl in der mittleren
Alters=
klaſſe den 2. Preis, M. Groh im Federgewicht den 3. Preis, mit der
ſehr guten Leiſtung von einarmig reißen 110 Pfund, zweiarmig drücken
150 Pfund (Beſtleiſtung in dieſer Klaſſe) und zweiarmig ſtoßen 190
Pfund. Willy Keitel erhielt im Ringen (Leichtgewicht) bei erſtklaſſiger
Beſetzung den 4. Preis.
Pferdeſport.
Offfziersjagdrennen in Frankfurt.
An dem zweiten der Frankfurter Junirenntage, am Donnerstag,
werden zum erſten Male wieder ſeit Jahren reine Offiziersrennen auf
der Frankfurter Bahn vor ſich gehen. Dieſe Art von Rennen, die zur
Weckung des Reitergeiſtes in der Reichswehr zuerſt von dem Badiſchen
Rennverein in Mannheim wieder eingeführt wurden, hatten dort einen
derart großen Erfolg zu verzeichnen, daß auch Frankfurt ſich entſchloß,
zwei Offiziersrennen auf ein Sommerprogramm zu ſetzen.
Erfreulicher=
weiſe fanden die Rennen auch bei den beteiligten Kreiſen großen Beifall,
und die Nennungen ſind derart zahlreich ausgefallen, daß mit ſtarken
Feldern zu rechnen ſein dürfte. Die meiſten Pferde, die für das
Halb=
blut=Jagdrennen in Betracht komen, ſind bereits am Platze, darunter
ſo ziemlich das beſte Material, das für dieſe Art von Konkurrenzen in
Deutſchland zur Verfügung ſteht. An erſter Stelle wäre zu nennen der
Breslauer Lt. v. Götz (7. Reiter=Regt.) mit ſeiner Stute Amſel, deren
eindrucksvolle Manier bei ihren beiden Mannheimer Siegen allen
Be=
teiligten noch in friſchem Gedächtnis ſteht. Die Kavallerieſchule in
Han=
nover entſendet einige ihrer beſten Reiter, ſo Rittmeiſter John
v. Freyend, der auf ſeiner bekannten Stute Eiche, einer Tochter des
Derbyſiegers Landgraf, im Sattel ſein wird. Rittmeiſter Freiherr
v. Langermann reitet ſein in Weil gezogenen, verſchiedene Male gut
gelaufenen Hamlet, Lt. v. Reibnitz, einer unſerer begabteſten jungen
Herrenreiter, den Borosſohn Haeſeler, und Oberleutnant Lex hat die
Entſendung eines ſeiner genannten Pferde in Ausſicht geſtellt. Hierzu
treten die Artilleriſten Oberlt. Angern mit der am Halbblutrennen ſchon
ſiebenzehnmal erfolgreich geweſenen Stute Vielliebchen, Hptm.
Bohlen=
dorff mit der bekannten Pelzmaus und Rittm. v. Schroeter (3. Reiter=
Regt. in Hannoyer) mit Agſade oder Auswahl. Die am Platze
trai=
nierte Morgana des Frankfurter Sportsmannes Herrn Ludwig wird
Oberlt. Imhof reiten. Aus Haßloch kommen Lanze (Hptm. Kraus) und
Luftſchifferin (Lt. v. Moreau). Der Pfälzer Züchter Herr Hauck
ent=
ſendet den Le Guide=Sohn Lewinius unter Steuerung von Hptm.
Blan=
chart. Von einigen anderen engagierten Pferden ſteht die Teilnahme
noch nicht feſt, immerhin iſt ſchon hiernach ein ausgezeichnetes Feld zu
erwarten.
Im Roſenberg=Jagdrennen, einem Herrenreiten für Vollblüter, das
außerdem an dieſem Tage noch gelaufen wird, darf man mit dem Start
folgender Pferde rechnen, die von unſeren beſten Herrenreitern geſteuert
werden: Suns Way (Frhr. v. Borcke), Bundesbruder (Oberlt. v. Metzſch),
Snob (Herr Braune), Boros (Herr Schnitzer), Silver Brendan (Lt.
v. Imhof), Marathon (Major v. Moßner), Chere Cherie (Lt. Frhr.
v. Egloffſtein), Sedalia (Reiter unbeſtimmt). Man darf heute ſchon
annehmen, daß dieſer Renntag ein ganz beſonderes geſellſchaftliches
Ge=
präge haben wird, zudem in Frankfurt gerade die Offiziersjagdrennen
vor dem Kriege eine ganz beſonders große Rolle ſpielten.
und Tarnen.
Turnen.
Leichtathletiſche Wettkämpfe des 2. Bezirks, 5. Gau Rheinheffen D.T.
in Lampertheim.
Das für Samstag abend vom hieſigen Turnverein auf dem „Jahn=
Turnplatz” angeſetzte Schauturnen mußte des ſtrömenden Regens wegen
ausfallen. Die Ausſcheidungskämpfe am Sonntag vormittag lirten ſehr
unter den dauernden Regenfällen. Am Nachmittag jedoch klärte ſich der
Himmel auf, ſo daß die Wettkämpfe voll ausgetragen werden konnten.
Die gebotenen Leiſtungen waren durchweg vorzüglich. Das tags zuvor
ausgefallene Schauturnen nahm abends ſeinen programmäßigen
Ver=
lauf. Das Ergebnis der Wettkämpfe:
Steinſtoßen der Aelteren: 1. Adam Finger, Tv.
Hoch=
heim 6,22 Mtr., 2. Karl Geil, Tv. Dittelsheim 5,92 Mtr.
Hochſprung der Aelteren: 1. Valentin Schenkel, Tv.
Lampertheim 1,35 Mtr., 2. Johann Kölliſch, Tv. Dittelsheim 1,30 Mtr.
100=Meter=Laufder Aelteren: 1. Valentin Schenkel,
Tv. Lampertheim 15 Sek., 2. Johann Kölliſch, Tv. Dittelsheim 15,2 Sek.,
3. Adam Finger, Tv. Hochheim 15,3 Sek.
800=Meter=Lauf (offen): 1. Wilhelm Selzer, Tg. Worms
2 Min. 20 Sek., 2. Philipp Ebeling, Tv. Bechtheim 2 Min. 31 Sek,
3. Karl Göbel, Tv. Bobſtadt 2 Min. 36 Sek., 4. Joſef Hahn, Tv.
Bechtheim.
Speerwurf (Jahrgang 1908—09): 1. Ludwig van Kaik, Tv. Eich
37 Mtr., 2. Friedrich Keim, Tv. Lampertheim 35 Mtr., 3. Wilhelm
Elſer, Tg. Weſthofen 34,75 Mtr., 4. Ernſt Ahl, Tg. Weſthofen 34,50 Mtr.
Kugelſtoßen (Jahrgang 1210—11): 1. Wilhelm Elſer, Ta.
Weſt=
hofen 9,34 Mtr., 2. Gottlob Bootz, Tv. Dittelsheim 9,28 Meter, 3.
Hein=
rich Gebhardt, Tv. Bürſtadt 9 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv.
Dittels=
heim 8,97 Mtr., 5. Jakob Winkler, Tv. Bürſtadt 8,76 Mtr., 6. Hans
Schmitt, Tv. Lampertheim 7,72 Mtr.
50=Meter=Lauf (Jahrgang 1910—11): 1. Philipp Kramer,
Tg. Worms 7,2 Sek., 2. Wilhelm Elſer, Tg. Weſthofen 7,3 Sek., 3. Karl
Wendel, Tv. Mörſtadt 7,3 Sek., 4. Georg Kirſeb, Tg. Weſthofen 7,4 Sek.,
5. Heinrich Gebhardt, Tv. Bürſtadt, 6. Philipp Ebeling, Tv. Dittelsheim.
Weitſprung (Jahrgang 1910—11): 1. Gottl. Bootz, Tv.
Dittels=
heim 4,82 Mtr., 2. Heinrich Ferk, Tv. Heßloch 4,76 Mtr., 3. Heinrich
Gebhardt, Tv. Bürſtadt 4,75 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv.
Dittels=
heim 4,75 Mtr., 5. Philipp Kramer, Tg. Worms 4,66 Mtr., 6. Wilhelm
Elſer, Tg. Weſthofen 4,51 Mtr.
1500=Meter=Lauf (offen): 1. Wilhelm Selzer, Tg. Worms
5 Min. 3 Sek., 2. Philipp Kronberg, Horchheim 5 Min. 6 Sek., 6.
Wal=
ter Baumgart, Tv. Dalsheim 8 Min. 5 Sek., 4. Karl Metzler, Hillesheim,
5. Hans Kühn, Mörſtadt.
400=Meter=Lauf (offen): 1. Eugen Neugart, Tg. Worms
63,4 Sek., 2. Heinrich Schlatter, Tv. Lampertheim.
Kugelſtoßen (offen): 1. Hans Emrich, Tg. Worms 10,80 Mtr.,
Joſef Mandel, Tv. Lampertheim 10,78 Mtr., 3. Adolf Groh, Tv.
Bechtheim 10,70 Mtr.
Stabhochſprung (offen): 1. Karl Wolf, Tv. Biblis 3 Mtr.,
2. Ludwig Schlatter, Tv. Lampertheim 2,85 Meter, 3. Ernſt Ahl, Tg.
Weſthofen 2,80 Mtr.
Steinſtoßen (offen): 1. Karl Wolf, Tv. Biblis 8,45 Mtr.,
2. Adolf Groh, Tv. Bechtheim 8,41 Mtr., 3. Joſef Mandel, Tv.
Lampert=
heim 7,87 Mtr.
4 mal 100=Meter=Staffel (Unterſtufe): 1. Tgm. Worms
2. Tv. Bechthein, 3. Tv. Lampertheim.
100=Meter=Lauf (offen): 1. Jakob Joſt, Tg. Oſthofen 12 Sek.,
2. Karl Haas, Tg. Worms, 12,1 Sek., 3. K. Göbel, Tg. Worms, 12,3 S=k.
100=Meter=Lauf (Jahrgang 1408—09): 1. Kurt Weber. Tg.
Worms 12,4 Sek., 2. Wilhelm Seip, Tv. Bechtheim, 3. Johann
Hart=
mann, Tv. Büirſtadt, 4. Hans Heiß, Tv. Dalsheim, 5. Peter Gündling,
Tv. Bürſtadt, 6. Georg Graf, Tg. Weſthofen.
200=Meter=Lauf (Unterſtufe): Rudi Böſel, Tg. Oſthofen
27,8 Sek., 2. Eugen Saſſenroth, Tg. Worms, 3. Ludwig Kleemann, Tv.
Gimbsheim, 4. Karl Dhein, Tg. Worms.
Schleuderball (Unterſtufe): 1. Joſef Wolf, Tv. Biblis 42,55
Meter, 2. Karl Bender, Tv. Bechtheim 40,95 Mtr., 3. Eugen Neugart,
Tg. Worms 40,10 Mtr., 4. Karl Göbel, Tg. Worms 38,40 Mtr., 5.
Phi=
lipp Bender, Tv. Bechtheim 37,90 Mtr.
Hochſprung (Jahrgang 1908—09): Fritz Steinmann, Tg.
Oſt=
hofen 1,45 Mtr., 2. Hermann Schmahl, Tg. Worms 1,40 Mtr., 3. Richard
Balke, Tv. Lampertheim 1,40 Mtr., 4. Philipp Ebeling, Tv. Bechtheim
1,35 Mtr.
Kugelſtoßen (Unterſtufe): 1. Philipp Bender, Tv. Bechtheim
9,80 Mtr., 2. Eduard Lebert, Tv. Mölsheim 9,73 Mtr., 3. Jakob Kiefer,
Tv. Dalsheim 9,60 Mtr., 4. Karl Weber, Tv. Dittelsheim 9 Mtr.,
5. Eugen Neugart, Tg. Worms 8,76 Mtr.
Diskuswerfen (offen): 1. Adolf Groh, Tv. Bechtheim 32,32
Meter, 2. Joſef Mandel, Tv. Lampertheim 30,90 Mtr., 3. Hans Emrich,
Tg. Worms 29,68 Mtr.
Nummer 165
4 mal 100=Meter=Staffel (offen): 1. Tg. Worms 51,5
Sekunden, 2. Tv. Bürſtadt 52 Sek.
Hochſprung (Unterſtufe): 1. Otto Dexheimer, Tg. Oſthofen 1,50
Meter, 2. Jakob Kiefer, To. Dalsheim 1,50 Mtr., 3. Phil. Obenauer, Tv.
Mölsheim 1,40 Mtr., 4. Karl Bender, Tv. Bechtheim 1,40 Mtr., 5. JoſeF
Wolf, Tv. Biblis 1,40 Mtr.
Weitſprung (offen): 1. Gg. Zeiler, Tv. Bürſtadt 5,21 Mtr.,
2. Jakob Joſt, Tg. Oſthofen 5,18 Mtr., 3. Wilh. Selzer, Tg. Worms
5.07 Mtr., 4. Karl Dhein, Tg. Worms 5,06 Mtr.
200=Meter=Lauf (offen): 1. Karl Haas, Tg. Worms 26,1
Sekunden, 2. Karl Göbel, Tg. Worms 27 Sek.
100=Meter=Lauf (Unterſtufe): 1. Alfred Menger, Tg.
Worms 12,3 Sek., 2. Rudi Beſel, Tg. Oſthofen, 3. Georg Zeiler, Tv.
Bürſtadt, 4. Ludwig Simshäuſer, Tv. Horchheim.
Speerwerfen (offen): 1. Karl Göbel, Tg. Worms, 2. Eugen
Neugart, Tg. Worms.
Motorſport.
VI. Baden=Badener Automobil=Wettbewerb.
Die Schönheitskonkurrenz. — Fuld Gewinner im Geſamtergebnis.
Die im Nahmen des Baden=Badener Automobil=Wettbewerbs
erſt=
malig ausgefahrene Zielfahrt hatte trotz des ungünſtigen Wetters eine
rege Beteiligung aufzuweiſen. Den Ehrenpreis gewann der Frankfurter
Automobil=Klub, der mit 9 Teilnehmern, die insgeſamt 18 675
Wert=
punkte erzielten und 2075 Kilometer zurücklegten, weit an der Spitze
lag. Die Zielfahrt zeigte in Anbetracht des ſchlechten Wetters
anerken=
nenswerte gute Leiſtungen. — Die Schönheitskonkurrenz, die am
Sonn=
tag den Abſchluß der Veranſtaltung bildete, brachte eine Schaufahrt der
beſten und ſchönſten deutſchen Wagen. Das Intereſſe ſeitens des
Publi=
kums war erfreulicherweiſe überraſchend groß. Die Klaſſen 1, 2 und 5
waren am ſtärkſten beſetzt, hauptſächlich waren Benz, Mercedes, Adler;
Packard und Maybach vertreten. Im ganzen nahmen 63 Wagen an der
Konkurrenz teil. Geſinner des Robert=Bartſchari=Wanderpreiſs wurde
Richard Fuld=Pforzheim auf Steiger, der in der Geſamtwertung mit
20 798 Wertungspunkten die niedrigſte Punktzahl erreichte. Die
Ergeb=
niſſe der Schönheitskonkurrenz:
Klaſſe 1 (Sportwagen): 1. von Wentzel=Moſſau (Mercedes),
2. Hptm. Wentſcher (Stehr), 3. Otto Kleyer=Frankfurt (Adler).
Kla ſſe 2 (Phaeton): 1. Hans Weſtphal (Mercedes), 2. H. Krauſe
(Maybach), 3. Daimler Motorengeſ. (Mercedes), 4. Dr. H. Balchem
(Benz). — Klaſſe 3 (Cabriolets): 1. Frhr. v. Jungenfeldt (
Mer=
cedes). — Klaſſe4 (Limouſinen): 1. Daimler Motorengeſ. (
Mer=
cedes), 2. Dir. Leroi (Adler). — Klaſſe 5 (Pullmann=
Limou=
ſinen): 1. Dir. Dr. Schmid (Magbach), 2. Komm.=Rat. Dr. Kleyer
(Adler), 3. W. Walb=Mannheim (Benz), 4. Dir, Lichthardt (Mercedes).
— Geſamtergebnis: 1. Richard Fuld=Pforzheim (Steiger) 20 798
Punkte, 2. Frhr. von Wentzel=Moſſau (ercedes) 21 146 P., 3. Willy
Walb=Mannheim 21 714 P., 4. E. Sondermann (inerva) 21 835 P.,
5. Daimler Motorengeſ. (Mercedes) 22 250 Punkte.
Die Geſchicklichkeitsprüfung.
Der Samstag brachte im 6. Baden=Badener Automobilwettbewerb
eine Flille von Ueberraſchungen. Es war der Tag der
Geſchicklichkeits=
prüfung. Einer der ausſichtsreichſten Bewerber um den Robert=
Bat=
ſchari=Wanderpreis, Carraciola=Dresden, der auch im Vorjahre den
Wan=
derpreis gewann, mußte ausſcheiden, da er im Flachrennen von
Karls=
ruhe ab die Hilfe von Wentzel=Moſſaus in Anſpruch genommen hat. Auch
Otto Hofmann=Leipzig mußte wegen ſchweren Vergehens gegen die
Renn=
ſatzungen ausſcheiden. Gegen von Wentzel=Moſſau ſchwebt noch ein
Proteſt.
Nach dem Ausſcheiden Carraciolas — dem jedoch die einzelnen
Kon=
kurrenzen gewertet werden — trat als ſchärfſter Bewerber um den
Wan=
derpreis Carl Kappler=Gernsbach (Simſon=Supra) in den Vordergrund.
Neben ihm gewann R. Fuld=Pforzheim (Steiger) an Chancen. Die
Ge=
ſchicklichkeitsprüfung brachte Kappler noch ein gutes Stück ſeinem Ziele
näher, da er die beſte Zeit des Tages mit 2:09,4 Min. erreichte und nur
25 Strafpunkte auf ſein Konto brachte.
Die Geſchicklichkeitsprüfung wurde bei günſtiger Witterung im
Kur=
garten abſolviert. Das zahlreich erſchienene Publikum verfolgte die
Konkurrenzen mit großem Intereſſe. Es wurden aber auch ſehr gute
Leiſtungen geboten. Die Prüfung beſtand aus Wenden im geſchloſſenen
Raum, Spurenfahren, Nüchwärtsfahren uſw.* Die Ergebniſſe lauteten:
Klaſſe 7: 1. Carraciola=Dresden (ercedes) 2:16,8 Min. 15
Straf=
punkte, 2. Dr. E. Kleher=Frankfurt (Adler) 2:43,8 Min. 30 Strafp.,
3. v. Wentzel=Moſſau (Mercedes) 5:2:,6 Min. 0 Strafp. — Klaſſe 6:
1. W. Walb=Mannheim (Benz) 2:31,8 Min. 20 Strafp., 2. Dr. H. C.
Tigler (Benz) 2:07,6 Min. 0 Strafp., 3. Graf zu Erbach=Erbach (Benz)
3:34,6 Min. 0 Strafp. — Klaſſe 5: 1. R. Fuld==Pforzheim (Steiger)
2:19,2 Min. 30 Strafp. — Klaſſe 3: 1. K. Kappler=Gernsbach (
Sim=
ſon=Supra) 2:09,4 Min. 25 Strafp., 2. W. Brenner=Baden=Bcden (
Bu=
gatti) 2:30,8 Min. 30 Strafp., 3. Georg Kimpel=Ludwigshafen (
Mer=
cedes) 2:19 Min. 30 Strafp. — Klaſſe 2: 1. O. Kleyer=Frankfurt a. M.
(Adler) 2:41,8 Min., 2. P. Schwedler auf F. N. 3:01 Min.
Zolksentſcheid.
Die Abſtimmung findet Sonntag, den 20. Juni 1926 ſtatt.
Die Abſtimmungszeit dauert von 8 Uhr vormittags bis 5 Uhr
nachmittags ohne Unterbrechung.
Die Abſtimmungen erfolgen:
Städt. Saalbau, Riedeſelſtr. Nr. 40
Turnhalle der Dieſterwegſchule, Ecke
Lagerhaus=u. Blumenthalſtraße Nr. 35
Turnhalle der Eleonorenſchule, Eingang
Wendelſtadtſtraße . .
Turnhalle der Goetheſchule, Viktoriaſtr.
Nr. 31 .
. .
Kyritzſchule, Emilſtraße Nr. 10 . . ."
Turnhalle der Schillerſchule, Müllerſtr.
Nr. 11 . . .
Turnhalle der Ballonſchule, Ballonplatz
Nr. 1 .....
Turnhalle der Peſtalozziſchule,
Stift=
ſtraße Nr. 28.
Turnhalle in der Soderſtraße Nr. 30
Turnhalle der Ludwigs=Oberrealſchule,
Kapellſtraße Nr. 5
Turnhalle der Viktoriaſchule, Hochſtraße
Nr. 44 . . . ..
Turnhalle der Mornewegſchule,
Hermann=
ſtraße Nr. 21 ..
Turnhalle der Beſſunger Mädchenſchule,
Beſſungerſtraße Nr. 67
Turnhalle der Beſſunger Knabenſchule,
Ludwigshöhſtraße Nr. 42 . .
Turnhalle der Rundeturmſchule, Eingang
Landgraf=Georg= u. Rundeturmſtraße
Nr. 9 ....."
Abſtimmungsbezirke:
1, 35, 36, 37, 38, 39, 40
4, 5
2, 3, 6
7. 8
9, 10, 11, 12
14, 15, 16, 17
13, 18, 19, 42
20, 21
22, 23, 24, 25
26, 41, 45
27, 28
29, 34
32, 33
30, 31
43, 44
Die einzelnen Abſtimmungsbezirke umfaſſen folgende Straßen:
Stimmbezirk 1: Exerzierplatz, Hindenburgſtraße, Landgraf=
Philipps=Anlage, Luiſenplatz, Luiſenſtraße, Rheinſtraße.
Stimmbezirk 2: Bleichſtraße, Georgenſtraße, Grafenſtraße,
Mar=
ſtallſtraße.
Stimmbezirk 3: Bismarckſtraße, Friedrichsſtraße, Fuchsſtraße,
Kaſinoſtraße, Wieſenſtraße.
Stimmbezirk 4: Allee, Bahnhofsplatz, Dornheimerweg,
Damaſchke=
platz, Illigweg, Külpſtraße, Mettegangweg, Michaelisſtraße,
Moldenhauerweg, Mornewegplatz, Mornewegſtraße, Otto=
Wolfskehlſtraße, Poſtſtraße, Rabenauſtraße, Rodenſteinweg,
Schachtſtraße, Traubenweg, Wedekindweg.
Stimmbezirk 5: Bachgang, Feldbergſtraße, Gräfenhäuſer Weg,
Am Herrenacker, Kirſchenallee, Lagerhausſtraße, Rößlerſtraße,
Weiterſtädter Straße.
Stimmbezirk 6: Blumenthalſtraße, Helfmannſtraße,
Johannes=
platz, Wendelſtadtſtraße,
Stimmbezirk 7: Jakobiſtraße, Im tiefen See, Kahlertſtraße,
Liebigſtraße, Pareusſtraße, Pfarrwieſenweg, Sensfelder Weg.
Stimmbezirk 8: Landwehrſtraße, Viktoriaplatz, Viktoriaſtraße.
Stimmbezirk 9: Aliceſtraße, Emilsſtraße, Frankfurter Straße,
Ireneſtraße, Am Nordbahnhof.
Stimmbezirk 10: Gardiſtenſtraße, Mollerſtraße,
Pallaswieſen=
ſtraße, Ploenniesſtraße.
Stimmbezirk 11: Barkhausſtraße, Beckerſtraße, Friedrich=Ebert=
Platz, Eckhardtſtraße, „Löffelgaſſe, Schuknechtſtraße.
Stimmbezirk 12: Rhönring, Schwanenſtraße.
Stimmbezirk 13: Arheilger Straße, Hochſchulſtraße, Ruthsſtraße,
Schloßgarten, Schloßgartenplatz, Schloßgartenſtraße.
Stimmbezirk 14: Elfeicherweg, Fuhrmannſtraße, Pankratiusſtraße,
Riegerplatz.
Stimmbezirk 15: Heinheimerſtraße, Kaupſtraße.
Stimmbezirk 16: Kittlerſtraße, Lichtenbergſtraße, Müllerſtraße,
Wenckſtraße.
Stimmbezirk 17: Liebfrauenſtraße, Speſſartring.
Stimmbezirk 18: Kaſtanienallee, Kranichſteinerſtraße,
Laute=
ſchlägerſtraße.
Stimmbezirk 19: Alfred=Meſſel=Weg, Am Breitwieſenberg, Im
Emſer, Eugen=Bracht=Weg, Gutenbergſtraße, Hohler Weg,
Lucasweg, Rathenau=Anlage, Rinckweg, Aeußere Ringſtraße,
Taunusſtraße, Voglerweg, Weberweg.
Stimmbezirk 20: Alexandraweg, Dieburgerſtraße, Fiedlerweg,
Mathildenhöhweg, Mauerſtraße, Nikolaiweg, Olbrichweg,
Prinz=Chriſtiansweg, Schollweg.
Stimmbezirk 21: Erbacherſtraße, Seitersweg, Stiftſtraße,
Wingerts=
bergſtraße.
Stimmbezirk 22: Adolf=Spießſtraße, Beckſtraße, Darmſtraße,
Drei=
brunnenſtraße, Gabelsbergerſtraße, Heidenreichſtraße, Heinrich=
Fuhrſtraße, Inſelſtraße, Landgraf=Georgſtraße, Mercksplatz.
Stimmbezirk 23: Gervinusſtraße, Riedlingerſtraße, Soderſtraße.
Stimmbezirk 24: Erlenweg, Frankenäckerweg, Hicklerſtraße,
Roß=
dörferſtraße, Schloſſerſtraße, Wienerſtraße, Wilhelm=Jägerſtr.
Stimmbezirk 25: Atzwinkelweg, Am Erlenberg, Hobrechtſtraße,
Kekuléſtraße, Nieder=Ramſtädterſtraße, Roquetteweg,
Stein=
bergweg, Teichhausſtraße.
Stimmbezirk 26: Hoffmannſtraße, Kiesſtraße.
Stimmbezirk 27: Grüner Weg, Heinrichſtraße (die gradenNummern
42 bis Schluß, die ungraden Nummern 63 bis Schluß),
Hochſtraße.
Stimmbezirk 28: Heinrichwingertsweg, Herdweg, Martinspfad,
Martinsſtraße, Mathildenſtraße, Moſerſtraße, Rückertſtraße,
Steinackerſtraße.
Stimmbezirk 29: Bruchwieſenſtraße, Bruſtſtraße, Büchnerſtraße,
Clemensſtraße, Im Geißenſee, Küchlerſtraße, Niebergallweg,
Niederſtraße, Ohlyſtraße, Oſannſtraße, Paulusplatz, Schieß
hausſtraße, Uhlandſtraße, Wittmannſtraße.
Stimmbezirk 30: Freiligrathſtraße, Goetheſtraße, Herderſtraße,
Herrngartenſtraße, Klappacherſtraße, Landskronſtraße,
Moos=
bergſtraße, Orangerieallee, Orangerieſtraße, Seekatzſtraße,
Stimmbezirk 31: Forſtmeiſterplatz, Forſtmeiſterſtraße,
Ludwigs=
höhſtraße, Sandbergſtraße.
Stimmbezirk 32: Felſingſtraße, Frankenſteinſtraße, Kiesbergſtraße,
Paul=Wagner=Straße, Tannenſtraße, Weinbergſtraße, Im
Wingert.
Stimmbezirk 33: Beſſungerſtraße, Donnersbergring,
Eichwieſen=
ſtraße, Moltkeſtraße, Seeſtraße.
Stimmbezirk 34: Ahaſtraße, Eichbergſtraße, Hermannſtraße, Neue
Niederſtraße, Wilhelmſtraße.
Stimmbezirk 35: Heidelbergerſtraße.
Stimmbezirk 36: Artillerieſtraße, Eſchollbrückerſtraße, Groß=
Gerauer Weg, Holzhofallee. Am Hopfengarten, Philipp=
Röth=Weg, Schrautenbachweg, Stadtallee, Thylmannweg.
Stimmbezirk 37: Annaſtraße, Heinrichſtraße, (die graden Nummern
2—40, die ungraden Nummern 1—61), Sandſtraße,
Stein=
ſtraße, Weyprechtſtraße, Wilhelminenplatz, Wilhelminenſtraße.
Stimmbezirk 38: Riedeſelſtraße, Saalbauſtraße, Waldſtraße.
Stimmbezirk 39: Eliſabethenſtraße, Marienplatz, Neckarſtraße,
Schuchardſtraße, Zimmerſtraße.
Stimmbezirk 40: Ernſt=Ludwigsplatz, Ernſt=Ludwigſtraße,
Hügel=
ſtraße, Kirchſtraße, Ludwigsplatz, Ludwigſtraße, Paradeplatz,
Schulſtraße, Schützenſtraße.
Stimmbezirk 41: Hölgesſtraße, Kapellſtraße, Karlſtraße.
Stimmbezirk 42: Alexanderſtraße, Ballonplatz, Magdalenenſtraße,
Mathildenplatz, Schleiermacherſtraße, Schloßgraben,
Theater=
platz, Zeughausſtraße.
Stimmbezirk 43: Geiſtberg, Marktplatz, Marktſtraße, Neugaſſe,
Obergaſſe, Große Ochſengaſſe, Kleine Ochſengaſſe,
Schiller=
platz, Schloß, Schloßgaſſe, Schuſtergaſſe.
Stimmbezirk 44: Döngesborngaſſe, Lindenhofſtraße, Mühlſtraße,
Rundeturmſtraße, Sackgaſſe, Woogsplatz, Woogsſtraße.
Stimmbezirk 45: Große Bachgaſſe, Kleine Bachgaſſe, Brandgaſſe,
Hinkelsgaſſe, Holzſtraße, Große Kaplaneigaſſe, Kleine
Kaplanei=
gaſſe, Langgaſſe, Pädagogſtraße, Schulzengaſſe.
Gleichzeitig gebe ich bekannt, daß die Stimmzettel amtlich
her=
geſtellt ſind und am 20. Juni im Abſtimmungslokal den
Stimm=
berechtigten ausgehändigt werden. Die Stimmabgabe erfolgt in
der Weiſe, daß der Stimmberechtigte, der die zur Abſtimmung
ge=
tellte Frage bejahen will, das mit „Ja”, der Stimmberechtigte,
der ſie verneinen will, das mit „Nein” bezeichnete Viereck
durch=
kreuzt. Am zweckmäßigſten geſchieht dies, indem der Abſtimmende
in den Kreis des betreffenden Vierecks ein Kreuz ſetzt.
Stimmzettel, die mit ſonſtigen Vermerken oder mit
Vorbe=
halten verſehen ſind und nicht amtlich hergeſtellte Stimmzettel,
ſind ungültig.
Stimmſcheine für Stimmberechtigte, die am Abſtimmungstage
hier nicht anweſend ſind, werden nur noch bis Freitag, den 18. Juni
nachmittags 51, Uhr, ausgeſtellt.
(8927
Darmſtadt, den 12. Juni 1926.
Der Oberbürgermeiſter.
Tagung der Geſellſchaft Deutſcher
Metallhütten= und Bergleute.
Die diesjährige Hauptverſammlung der Geſellſchaft Deutſcher
Metall=
hütten= und Bergleute e. V., Berlin, fand in Heidelbera bei ſtarker
Be=
teilig!: n über 300 Fachleuten des Metallerzbergbaues und des
Metallhüttenweſens unter dem Vorſitz des Generaldirektors der
Mans=
feld AG. für Bergbau und Hüttenbetrieb, Dr. Heinhold, ſtatt. Dr.
Hein=
hold wies bei der Eröffnung der Hauptverſammlung auf die kritiſche
Lage der deutſchen Juduſtrie im allgemeinen und der ſchwierigen
Ver=
hältniſſe in der Metallinduſtrie im beſonderen hin. Trotz der trüben
Ausſichten ſollen wir aber die Hoffnung auf Beſſerung der Lage nicht
aufgeben, zumal die auf Rationaliſierung gerichteten Bemühungen im
Metallerzbergbau und der Metallhütteninduſtrie erfreuliche Erfolge
auf=
zuweiſen haben, die ſich im vergangenen Jahre bereits im erheblich
ge=
ſteigerter Leiſtung gezeigt haben.
Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Geſellſchaft mit
etwa 1300 Mitgliedern nahezu alle deutſchen Fachgenoſſen des
Metall=
erzbergbaues und des Metallhüttenweſens in ſich vereinigt. Die
Fach=
ausſchüſſe der Geſellſchaft haben wiederum eine lebhafte Tätigkeit
ent=
faltet. Der Chemiker=Fachausſchuß hat ſeine Tätigkeit auf dem Gebiete
der Schaffung von Normalmethoden für die Unterſuchung der Erze und
ſonſtigen Rohſtoffe oder Nichteiſenmetalle und ihrer Hüttenprodukte
fortgeſetzt.
Der Geſchäftsbericht enthält weitere Mitteilungen über die
erfolg=
reiche Tätigkeit des Fachausſchuſſes für Erzaufbereitung, der ſich im
ver=
gangenen Jahre beſonders mit der Frage der Erfolgsermittelung in der
=Aufbereitung und der Feſtlegung der rechneriſchen Begriffe und
einheit=
kihſen Bezeichnungen in der Aufbereitung befaßt hat.
Der geophyſikaliſche Ausſchuß der Geſellſchaft hat die Aufgabe, den
Metallerzbergbau über den Stand und den Wert der geophyſikaliſchen
Unterſuchungsmethoden für die praktiſche Lagerſtättenforſchung zu
unter=
richten. Ein von der Geſellſchaft in dieſem Jahre eingeſetzter
Hochſchul=
ausſchuß beſchäftigte ſich mit den dringenden Fragen der Ausbildung
des hüttenmänniſchen Nachwuchſes.
Die wiſſenſchaftlichen Verhandlungen der Geſellſchaft wurden
ein=
geleitet durch eine geophyſikaliſche Tagung mit fachwiſſenſchaftlichen
Vorträgen über geophyſikaliſche Methoden. Ferner wurden aus dem
Gebiete des Metallüttenweſens eine Reihe von Vorträgen gehalten,
u. a. über die Gewinnung bzw. Erzeugung von Zink, Blei und Meſſing.
Nach Beendigung der fachwiſſenſchaftlichen Vorträge ſprach Direktor
geraemer, Präſidialmitglied des Reichsderbandes der Deutſchen
Indu=
ſtrie, über „Deutſchlands gegenwärtige und zukünftige Wirtſchaſtspolitik”
Er gab einen umfaſſenden Ueberblick über die Entwickelung der
euro=
päiſchen und insbeſondere der deutſchen Wirtſchaftslage ſeit der
Stabili=
ſierung der deutſchen Währung und ſchilderte Urſache und Verlauf der
Kriſis. Hoffnungsloſigkeit ſei nicht am Platze, denn es handele ſich in
den Induſtrieſtaaten nicht um einen endgültigen Niedergang, ſondern
nur um eine Umſtellungskriſe vor neuem, wenn auch langſamem
Wieder=
auftieg. Billige Maſſenwaren könnten auch in neu erſtandenen
In=
duſtrieländern leicht produziert werden. Zu Qualitätswaren gehörten
Höchſtleiſtungen der Forſchung, eine Summe von ererbten Erfahrungen
der Betriebsführer und ein Beamten= und Arbeiterſtamm von dem
hohen Rang der alten Induſtrieländer. Auf dem Markt der
Konſum=
güter triumphiere heute allein der Preis — wie vor 50 Jahren —, aber
der Endſieg falle wie bei den Produktionsmitteln (Maſchinen uſw.)
dem=
jenigen zu, der höchſte Leiſtungen mit angemeſſenen Preiſen vereinen
könne.
Zum Wiederaufſtieg gehöre die baldige Ordnung der
Währungs=
verhältniſſe wichtiger Produktionsländer, die von der vorbereitenden
Weltwirtſchaftskonferenz in Genf mit vollem Recht als gemeinſame
An=
gelegenheit aller Kulturländer bezeichnet worden ſei. Internationale
Wirtſchaftskonferenzen müßten mit allen Mitteln gefördert werden.
Die Frankenkriſe.
Auf dem Deviſenmarkt hat ſich geſtern die rückläufige Bewegung,
namentlich des franzöſiſchen Franken, weiter verſchärft, ſo daß die
De=
viſe Paris den bisher niedrigſten Stand noch überſchritten hat. Der
neue ſcharfe Rückgang hängt in erſter Linie mit der innerpolitiſchen Kriſe
zuſammen. Während ſeither, namentlich von franzöſiſchen Wirtſ
hafts=
kreiſen, behauptet wurde, daß die Frankenbaiſſe im Ausland gemacht
würde, zeigt ſich doch jetzt mehr und mehr durch die ſtarke Beteiligung
franzöſiſcher Spekulanten an den Auslandsbörſen, namentlich an
deut=
ſchen und ſchweizeriſchen, daß man in Frankreich ſelbſt kein allzu großes
Vertrauen in die Bemühungen ſetzt, die zur Stützung des Franken
unter=
nommen werden. Auch ſcheint durch das immer wieder erneute Sinken
der franzöſiſchen Valuta bewieſen zu ſein, daß die Morgan=Anleihe die
Frank=eich ſeinerzeit zur Stützung ſeiner Valuta aufnahm, inzwiſchen
aufgebraucht iſt, ohne ihren Zweck erreicht zu haben.
Frankfurter Effektenbörſe.
Fralhaet u. 4. Salt
Die außerordentlich ſchwache Haltung des franzöſiſchen Franken
hatte heute wieder ſehr umfangreiche Inflationskäufe für franzöſiſche
Rechnung zur Folge. Die dadurch bedingte Aufwärtsbewegung wurde
von der Spekulation, namentlich der Berliner, die auf den hieſigen
Markt große Kauforders legte, kräftig ausgenutzt. Beſonders
favori=
ſiert waren wieder die J.=G.=Werte und die Elektrizitätsaktien, aber
auch auf dem Montanmarkt ergaben ſich überwiegend Kursbeſſerungen,
die ſich allerdings in beſcheideneren Grenzen bewegten. Von den
Banken waren nur Darmſtädter und Nationalbank und Dresdener
Bank zunächſt weiter geſteigert. Auf dem Schiffahrtsmarkt waren
Hapag ſehr ſchwach und 3 Prozent niedriger, während ſich Lloyd gut
behaupten konnten. Die J.=G=Aktien erreichten ſchon in der erſten
Börſenſtunde mit 198— einen neuen Höchſtſtand, ferner zeichneten ſich
Siemens u. Halske durch ſtarke Kursſteigerung aus, plus 6 Proz. Auch
alle nicht genannten Gebiete erfuhren Kursbeſſerungen, beſonders auch
derſchiedene nur zu Einheitskurſen gehandelte Induſtriepapiere, wie
z. B. Chem Albert mit plus 10 Proz. Deutſche Anleihen waren
ſchwächer und ſtark bernachläſſigt. Von den ausländiſchen waren
Tür=
ken ſehr feſt, die übrigen ebenfalls vernachläſſigt. Im Freiverkehr war
die Stimmung heute feſter. Becker=Stahl 2.— Benz 66.—, Brown=
Boveri 9.— Entrepriſe 7½ Growag 58.—, Hanſabank 95.—,
Hel=
betia 45.—, Krügershall 109—, Ufa 41.— und Unterfranten 77
Im weiteren Verlauf geſtaltete ſich das Geſchäft an der Börſe noch
recht lebhaft. J.G.=Werte waren allerdings ſpäter nachgebend und
bis 196.— gedrückt aber auf den übrigen Gebieten entwickelte ſich
große Nachfrage. So konnten Darmſtädter u. Nationalbank, Harpener.
Schuckert, A.G.G., ferner Gelſenkirchen und ſpäter auch Licht und
Kraft noch bedeutend anziehen. Die Börſe ſchloß ſchließlich in
aus=
geſprochen feſter Haltung. Die Medigabwicklung blieb auf das
Börſen=
geſchäft vollkommen ohne nachteilige Einwirkung, und ſelbſt die flüſſige
Haltung des Geldmarktes wurde nicht im geringſten geſtört. Tägliches
Geld 4 Prozent.
An der Abendbörſe wurde die nachbörsliche erneute Hauſſebewegung
weiter gepflegt. Die ſehr glatte Ueberwindung des Medios veranlaßte
neue Materialanſchaffung, wobei man ſich heute abend beſonders für
Montanwerte bzw. Kohlenwerte intereſſierte, weil nunmehr infolge des
andauernden engliſchen Bergarbeiterſtreiks deutſche Kohle auch nach
England verfrachtet worden iſt.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 15. Juni.
Das geſtern nachbörslich an der Frankfurter Abendbörſe ſich
fort=
ſetztende Wiederaufleben der Hauſſebewegung in den führenden
Papieren des Termin= und Großverkehrs hielt in verſtärktem Maße
an der beutigen Börſe an, wobei durch die Einbeziehung weiterer
Papiere ſich der Kreis der Aufvärtsbewegung auszudehnen ſcheint
Bekanntlich liegt das große Gebiet der zu Einheitskurſen gehandelten
Induſtriepariere ſowie auch der übrige Teil der im Großverkehr
ge=
handelten Werte nach wie vor ſtill und vernachläſſigt. Maßgebend
für das Aufflackern der Hauſſebewegung waren vor allem der billige
Geldſtaud (Geld unverändert gegen geſtern) ſowie auch der
verhält=
nismäßig geringe Umfang der ſpekulativen Engagements, wie ſie bei
der letzten Prolonaation in der verhältnismäßig nicht beträchtlichen
Nachfrage nach Schiebungsgeld zutage getreten iſt. Neben Farben=
Aktien, die gegen geſtern zeitweiſe um 9 Prozent ſtiegen, wobei wieder
allerhand ſchwer nacherüfbare Gerüchte im Umlauf waren, erſtreckte
ſich die allgemeine ſpekulative und ausländiſche Kaufluſt wiederum auf
Montan=, Elektrizitäts= und einige Nebenpapiere. Die Kurserhöhungen
für die meiſten hierdurch mit nach oben gezogenen Papiere betrugen
1 bis 2, vereinzelt auch 3 Prozent, für Charlottenburger Waſſer 4,
Siemens u. Halske 5. Chem. Fabrik Rhenania und Geſellſchaft für
elektriſche Unternehmungen je 7 und Schleſiſche Zinkaktien 8 Proz. Auch
Bankaktien teilte ſich die Bewegung mit, bei 1= his 2proz. Erhöhungen
für die Berliner D.=Banken und über 4 Proz. Steigerung für
Darm=
ſtädter u. Nationalbank. Eine Ausnahme machten lediglich
Schiffahrts=
aktien, die auf die bekannten Freigabeverſchiebungen 2 bis 3 Proz.
für die führenden Papiere nachgeben, ſich aber ſpäter etwas erholen
konnten. Lediglich Vereinigte Elbeſchiffahrt waren 2 Proz, höher,
Von Nebenwerten hatten Charlottenhurger Waſſer, Deſſauer Glas und
Erdöl=Aktien bei 3= bis 4proz, Beſſerungen einen großen Maßſtab.
Im Freiverkehr gingen Ufg bis 42 zurück auf die wenig befriedigenden
Mitteilungen über die Geſchäfts= und Finanzlage dieſes bekanntlich
ſehr groß aufgezogenen Unternehmens. Bei Schwankungen brachte die
Aufwärtsbewegung im Verlaufe Fortſchritte, wobei einzelne der
vor=
erwähnten Spezialwerte wie Chem. Rhenania, die im ganzen über
12 Prozent ſtiegen, in den Vordergrund treten.
Aſchaffb. Zellſtoff
Augsb.=Nüirnb. Maſck
Bamag=Meguin.
Berl. E. W. Vorzug. 1 88.25
Berlin,Karlsruhesn
Braunkohlen=Brikettsl 116.—
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Deutſch=Atlant. Tel. 1 63. 5
Deutſche Maſchinen 14.
Deutſch.=Nied Tel.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dt. Kaliwverke.
Donnersmarckhütte.
Dynamit Nobel.
7. G. Farben.
Elektr. Lieferung. . . 1123.—
R. Friſter ...
Gaggenau Vorz..
Gelſenk. Gußſtahl. . 1 26.—
G.f elektr Untern. 154.—
Halle Maſchinen .. 1135.25
Han. Maſch Egeſt. .
Hanſa Dampſchf. . . 131.75 I.
Deviſenmarkt.
Amſterdam=R.
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo .=
Kopenhagen.
Stocholm...
Helſingfors..
Italien.—.=
London. ..
New=York. .
Varis.
Schweiz ..
Spanien
18. 6.
163.5tl155.33188 53 158 95
1652 1.5i 1639 1.6531
12 13 12.77 1204 1.
33 13 93.30 33 03 33 25
111.3iä1 591 31 171,59
112.30 712.59 172.35 112,63
19.55 i0.59 13.58 10 87
29 413/e5. 36n20 415 20 4167
4.795 1.307 4135 4.303 3
18 g1. 38/ 51 15 31.35
65.10 65.5665. 77 65 63
15. 6.
Geld Briel Geld Arie!
1491 17.95 13.30 75.10 9
791 11.731 11.72 117.
WienD.,Oſt. abg
Prag. ..
Budapeſt.
Japan.
Rio de Faneiro
Bulgarien.
Belgrad.
Konſtantinopel.
Liſſabon .
Danzig ...
Athen ..
Kanada".
uruguah
14. 8.
Gein. Brie
59. R359 413
12 72 12.75
5.353 5.6591
1.570 1.94
1543 1819
3032 3,932
7.715 7.733
22 2 3.332
21.äu5 7.433
50.33 81.19
5.14
L3ä 433
4.253 7 255
15. 8.
Geld
39 287
2.3i8
5.51
1.92
1615
35:2
7 707
2.3
775
/7033
5.34
7797
5725
diBrief
59.405
12.758
5.59
1.97s
7.615
7.725
2.34
2.735
51.38
5iß
1207
5 7255
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Beamtenbank Darmſtadt e. G. m. b. H. in Darmſtadt hielt
die=
ſer Tage ihre ordentliche Hauptverſammlung für das verfloſſene (5.)
Geſchäftsjahr abl. Nach Begrüßung durch den Vorſitzenden des
Aufſichts=
rats, Herrn Oberzolliuſpektor Lange, wurde des verſtorbenen
verdienſt=
vollen Aufſichtsratsmitglieds, Herrn Steueramtmann : R. Rink,
ge=
dacht. Alsdann erſtattete Herr Direktor Burger den Bericht des
Vor=
ſtandes, der ein erfreuliches Bild günſtiger Entwickelung des
Unter=
nehmens aufzeichnete. Der Geſamtjahresumſatz belief ſich auf rund 28½
Millionen; davon entfielen ein Drittel auf das Kontokorrentkonto. Die
Bilanzſumme betrug 994 000 Mk. Insgeſamt ergab ſich in 1924 eine
Darlehensſumme von rund 820 000 Mk. auf 2000 Einzeldarlehen, Zahlen,
durch die die Notlage der Beamtenſchaft einerſeits und andererſeits die
Bedeutung der Beamtenbank als Selbſthilfeinrichtung wohl am beſten
illuſtriert wird. Die Geſchäftsanteile waren am Jahresſchluß zu 74½
Prozent mit 64 364.56 Mk. eingezahlt. Der Zugang auf Stzarkonto zeigt
eine fortlaufend befriedigende Entwickelung, die auch in dem laufenden
Geſchäftsjahr angehalten hat. Die Umſtellung auf Maſchinenbetrieb
bedingte einen größeren Zugang auf Inventarkonto, der aber zu zirka
33 Prozent wieder abgeſchrieben werden konnte. Das Erträgnis an
Zin=
ſen und Proviſion war durchaus befriedigend, ebenſo halten ſich die
Un=
koſten auf üblicher Höhe. Der Reingewinn von 15 130 67 Mk. wurde zu
folgender Verteilung vorgeſchlagen: Dividende — Sterbegeldrücklage)
2300 Mk., Abſchreibung auf Inventar 5439,58 Mk., Rückſtellung für
Auf=
wertung 1000 Mk. geſetzliche Rücklage 1600 Mk., Sonderrücklage 2000
Mark, Vortrag auf 1996 2791,09 Mk. Der Bericht wurde mit Beifall
aufgenommen und durch den Aufſichtsrat, erſtattet durch den
Vorſitzen=
den, beſonders in hiſtoriſcher Beziehung als Rückblick auf die erſten fünf
Jahre des Beſtehens weſentlich ergänzt. Dem Vorſtand wurde
einſtim=
mig und unter Anerkennung des Geleiſteten Entlaſtung erteilt.
Jahres=
rechnung und Gewinnverteilung ſind in der vorgeſchlagenen Form
ge=
nehmigt. Der Vorſtand wurde durch Zuwahl des bereits mehrere Jahre
bei der Bank tätigen Herrn Friedrich Schäfer ergänzt. Die
turnus=
mäßig aus cheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden wieder= und Her=
Finanzrat Ploch neugewählt. Die von der Verwaltung vorgeſchlagenen
Satzungsänderungen wurden unter Berückſichtigung der aus der
Ver=
ſammlung gegebenen Anregungen genehmigt. Die praktiſch wichtigſte
iſt wohl die Beſtimmung, unter gewiſſen Vorausſetzungen ein
beitrag=
freies Sterbegeld von 100 Mk. zu gewähren und zur Stärkung der
Sterberücklagn die jeweils auf die Geſchäftsguthaben entfallende
Dibi=
dende zu verwenden. Als Anhang zu den Satzungen war über den
vom Vorſtand und Aufſichtsrat vorgelegten, durch die geſetzlichen
Be=
ſtimmungen erforderlichen Wahlmodus zur Vertreterverſammlung zu
beſchließen. Nach eingehender Ausſprache wurde der
Verwaltungsvor=
ſchlag nahezu unverändert angenommen. Die Ausſprachen ergaben
leb=
haftes Intereſſe an dem getätigten Hauskauf Rheinſtraße 33½ und deſſen
einmütige Billigung. Zuſammen mit dem inzwiſchen vollzogenen
Bei=
tritt zu dem neu gegründeten „Giroverband der Deutſchen
Beamten=
banken” und der Erhöhung des Geſchäftsanteils von 20 auf 60 Mk. ſind
damit weſentliche Vorausſetzungen für eine günſtige Weiterentwickelung
des Unternehmens geſchaffen, wvoraus erklärlich iſt, daß die
Verſamm=
lung getragen war von dem ſtolzen Gefühl, aus eigener Kraſt und auf
dem Wege genoſſenſchaftlicher Selbſthilfe Ziele erreicht zu haben, wie
ſie nur durch die Zuſammenfaſſung auch kleinſter Kapitalien zu
volks=
wirtſchaftlicher Nutzung möglich ſind.
Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer, A.=G., Frankfurt a. M. Das
Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr nach Vornahme
reichlicher Abſchreibungen einen Reingewinn von 136 232 Rm. der
im weſentlichen auf neue Rechnung vorgetragen wird. Eine Dividende
gelangt demnach, wie bereitsgemeldet, nicht zur Verteilung. Auf der
Tagesordnung der auf den 12. Juli einzuberufenden H.=V. ſteht u. a.
auch die Herabſetzung des Stimmrechts der Vorzugsaktien von 2 bzw.
50 auf das zwei= bezw. zehnfache und die Einziehung von Vorrats=
Stammaktien. Wie der DHD. erfährt, handelt es ſich bei den
Vor=
ratsaktien um einen Betrag von 6 190 000 Rm., den die Geſellſchaft von
dem ſeinerzeitigen Uebernahmekonſortium ankaufen wird. Das
Unter=
nehmen iſt augenblichlich gut beſchäftigt.
Voigt u. Haeffner A.G., Frankfurt a. M. Die 26. o. G V. der Voigt
u. Haeffner A.G., Frankfurt a. M., zu der 10 Aktionäre erſchienen waren,
die ein Aktienkapital von 3 380 120 Mk. und 200 000 Mk. Vorzugsaktien
vertraten, genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß. Danach
ge=
langen zur Verteilung 7 Prozente auf die Vorzugsaktien, 8 Prozent auf
die im Umlauf befindlichen 6 851 225 Rmk. Stammaktien und 4 Prozent
auf die Genußrechte der Schuldverſchreibungen von 1912. Nach
Zu=
wendung von 50 000 Mk. an die Wohlfahrtskaſſe werden die reſtlichen
48078 Mk. auf neue Rechnung vorgetragen. — Anſchließend teilte Herr
Kommerzienrat Haeffner mit, daß in der letzten Zeit neben den
laufen=
den Aufträgen die Geſellſchaft verſchiedene größere Abſchlüſſe tätigen
konnte und gute Ausſicht beſtehe noch andere größere Objekte
hereinzu=
bekommen. Es beſtehe beſte Ausſicht, daß die Geſellſchaft auch im
laufen=
den Geſchäftsjahr ein befriedigendes Ergebnis erzielen werde.
Wayß u. Freytag A. G., Frankfurt a. M. Die geſtrige o. G.V. der
Wahß u. Freytaa A.G. Frankfurt a. M., vertreten durch 33 Aktionäre
mit 2 729 640 Mk. Stammaktienkapital und 6 Aktionäre mit ſämtlichen
Vorzugsaktien, genehmigte debattelos den bekannten Abſchluß und
er=
teilte Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung. Der Reingewinn von
944 424,09 Mk. geſtattet die Verteilung von 10 Prozent Dividende auf die
Stammaktien und von 6 Prozent auf die Vorzugsaktien. Ueber die
Aus=
ſichten im neuen Geſchäftsjahr wurde von der Verwaltung mitgeteilt,
daß die Beſchäftigung eine befriedigende ſei.
Verlängerung des Kohlenabkommens zwiſchen Deutſchland und der
Tſchechoflowakei. Die Berliner Beſprechungen über den
Kohlenaustauſch=
verkehr zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Deutſchland wurden beendet
und ein Abkommen unterzeichnet, durch das der bisherige Vertrag um
ein halbes Jahr verlängert wird. Die bisherige monatliche
Ausfuhr=
quote von 160 000 To. Braunkohle und 10 000 To. Steinkohle bleibt
be=
ſtehen. Deutſchland darf für je zwei Tonnen böhmiſcher Braunkohle
eine Tonne Steinkohle in die Tſchechoflowakei einführen.
Darmſtädter u. Nationalbank Kommanditgeſelſchaft auf Aktien, Darmſtadt. Franfurter Kursbericht vom 15. Zun 1926.
Staatspapiere
Deutiſche
65% Reichsanleihe
42 Reichsanleihe
3½%
39.
Dollar=Schatzanw.
K.Schatzanw. 23
R. Schatzanw.24
4½% INundV R.=
Schaß
4½GVL.-IK. .
47 D. Schutzgb. .
Sparprämienanl.
42 Preuß. Konſ..
6½%
6%
43 Baden alt ...
3½%
8% „ 1896
42Bahern ......
3½%
8%
8.16% Heſſ. unt.28
42.,
8½%,
30
4% Württ. alte
b) Sonſtige,
europäiſche
% Bo3. E.B 1914
42 2.Inv. 1014
41% 1898
41=% —1902
47
6 % Bulg. Takak
4½% Oſt. Staatsr.
p. 1913
4P4Oſt. Schatz. 14 1
0.40c!
sis
G.38
18
0 38
36.5
3.5
3.45
3.5
14% Oſt. Goldr.
41ſo„ Silberr.
4e „einh.M(ſor
3% Port.,(Spz.) IIII
520 Rum. am. R.03
414%— Gold 13.
am konv.
45. am.0
425 Türk. (Adm.)03
d Bagd.)1
Bagd. 1I
42 — 1911 8oll,
4½% Ung. St. 1913
413% — St. 1914
Goldr.
48 St. 10 1
47 Kronr.
% Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche.
5% Mex am. inn.
3% auß. 99
Gold. 04
ton inn.
4 18%7 Friggt.
Tamaulivas .
Sachwert=
Schuld=
verſchreibungen
Mit
Zinsberech=
nung
6 % Doll. Gold. 1932/ 9
Vo. D.1935 8
62
82 Frl.=hpp.=B.)
Goldpfdor. R.1.
82 Frfſ. Hyp.=Bi.
Reihe 2
5 %Frf. Pfandbr.B.
Gold Reihe 2
3.25
1.3.3
6
4.50
9.30
2,9.
4
14.20
13.80
17.6
1.,8
16.753
1.65
21).
97
86.25
97
98.5
78.3
78.5
5%0 Neck. 2 G. Gld23/
88Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rb.=Gyp. Gd.24
9. NheinMain=
Donau. Gold 23
Ohne
Zins=
berechnung
62 Bd.=Bb.6z. 28
525 Bdw. Kohl 23
5%0 Fr. Pf. Bk. G. I
83 Großkr. Mannh.
Kohl. 23
6% Heid. Holzw. 23
62e Heſſ. Brk.=Nog
23
5% Noggan 23
62 Mannh. Stadt=
Kohl . . 23
62 Offenb. Holz.
5% Pfälziſche=Hpp.
Br. 0id ..: 24
5% Pr. Kaliw.
52 Pr. Roggenw.
520 Nh. H. B. Gd 24
520 Sächſ. Brk. 23
Noggenw.28
52 Südd Feſt=B Gl
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe.
Bayr.Vereinsb.
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp u. Wechſ
Frrſ.Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bi.
Hamb. Hyp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B.
Südd Bodenk. .
Heſſ. 2.=Hyp.=B. 7.50 97.75 Landeskr. Caſſel . 3 78.80 Naſſau. Odsb. age Obligationen v.
Transportanſt.
42 Gliſ.=Bahn . 4.35 42 Galiz. Carl= 3.20 12.6 Lud.=B. 2.02 520 Oſt. Sſdb. (9.) 2,620 Alte .. 13.25 2.6%5 Neue . 13.25 42,Oſt. Staatsb. 83 8.7 823Dſt. 1.b.8 E. 17. 330Oſt. 9. C. 8%Oſt. 1885. 8%Oſt. „ Erg.Netz 19.4 425 Nud. Silber. 7.25 4%e Nub. Salzkg.) 3.63 4B%Angt., S1. 16.8 2.25 4½%Anat., S. II 5.5 . 4½% Angt. S.III
33o Salon. Monaſt. 6.9 221, 5% Tehuantepee. 2.6 4½% 6.23 Bank=Aktien Allg. D.Gredit. . . /1 100 11
Bad. Bk.. 135 Br ſ.Brauind. . ... 1142.5 Barmer Banw. 194.9 Bay. Hyp.=Wchl. 11 114.25 14.775 Beel. Handelsgeſ. .I.
Comm.u. Privatb. 12 158.5 11.05 319 12.7 Darmſt u.Nat.=Br. 1 145 Deutſche Bank 238.75 2.85 D. Eff.u. Vchi=Bk. 90.1 11.75 D. Hyp.=Bk. Mein. 1116 D. Vereins=Bk. . 84.5 10 Disk.=Geſelſch. ... 133 10.25 Dresdener Bk.. 1115 17 Franff. Bk. 80 Frrf. Hhp.=Bk. 937 Frrſf. Pfdbr.=Br. 1 111.25 Gotha Grundkr. Bk. 1 122 Metalbank. 198,5 Mitteld Ereditb. 109‟ Oſterr. Ereditanſt. 2.15 Bfälz Hyp=Br. 102.33 Reichsbank=Ant. 11545, Rhein Creditbr. 103 Rhein=Hhyp.=Br. Südd. Disc.=Geſ. 1 104.5 Wiener Bankverein! 5.5 Bergwerks=Akt. Berzelius ... 43.75 Bochum Bergb. 1115.3 Buderus. — 70.5 Dt Luxemburg... 116. Eſchw. Bergw. 1128 Gelſentirch.,Baw.: .11 129 Harp Bergb. 130.* Fiſe Bergb. 114,5 Genußſchein. 83.5 Kali=Aſchersleb. /132 Kali. Salzdetfurt. 158 Kal Weſterregln . 139 Klöcknerwerke. . 8:.75 Mannesm.=Röhr. 109‟ Mansfelder 93 Oberbedarf ...... 53 Obſchleſ. Eiſ.Caro) 56.75 Otavi=Ant. 381 Bhönir=Bergb. . .. . 90.75 Nhein, Braunk. 150 Rhein. Stahlw. 141 Rombach. Hütte. 24.2. A. Riebeck Montan 117. Telluis Bgb. 65 Ver Laurahütte. 38.5 Induſtrie=Akt. Eichbaum(Mannh.) Henninger ... Löwenbr.=Mänchen a
Main: Aktienbr. /1a6
Schöfferhof (Bind./195
Schwarz=Storchen 139.73
Verger
/128
Arum Berlin /133
Adler & Oppenh.
Adlerw. (v. Kieyer)
A. E. G. Stamm.
6%A E.G. Pig.4
536A.E. G. Bza.B.
Amme Gieſecke.
Aſchaff Zelſtoff.
Badenia. (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad Uhren. Furtw.!
Bamag=Meguin .
Bayr Spiegel ..
Beck & Henkel ....
Bergmann Gi. ...1119
Bing Metall. ..
Brem.=Beſigh=Ol.
Eement Heidelb.
Cement. Larſtadt
Cement Lothr.
Ehem Abert. ....!1
Chem Brockh. .
Chem Milch.
Daimler Motoren.
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdol. !
D. G.u. Silb Scheid
Dingler Maſch.
Dresd, Schnellpr.
Dürrkopp....
Dürr. Ratingen ..
Dyckerhoff & V.
Eiſenw. Kaſſersl.
Eiſenw. 2. Meyer.
G. Lieferung.. 1
El. Licht. u. Kraft 139.75
Elſ. Bad Wolle. . . !
Emag. ......."
Fmail. Ulrich ....
Enzinger Berke.
63.73
123
79
53.6
91.
89
12.5
95
36
23
33
a8.25
43.35
93.3
1u6.
u15.5
41.
43
83.s
126
132.5
25.25
*3‟
42
39.25
21.1
13io
125
31.25
023
Eßlinger Maſch:.
Etlinger Spinn.
Faber Bleiſtiſt.
Faber & Schleicher
Fahr, Birmaſens.
Farbenind. F. G. 11
Felten & Guilteau. 152
Feinmech. (FJetter)
Feiſt. Sert.
Franrfurter Gas
Frankfurter Hof.
Frrf.=M. Pok u. W.
Fuchs Waggon.
Geiling & Cie.
Germania Linol.
Geſſent. Gußſt.
Goldſchmibt, Th.,
Gotha Waggon.
Greffeniug.
Gritzner, Maſch.
Grün & Bilfinger.
Hafenmühle Frkſf.: 72
Hammerſen.
Hanfw. Füſſen ..
bartm & Braun.
Heyligenſtgebt. . . . 3
Hülpert Armatur.
Hindrichs=Aufferm. 5
Hirſch Kupfer „elue
Hoch=Tiefbau ....!
Holzmann . .....!9
bolzverk. Ind...
6ydrom. Breslau
Inag.
Junghans
Rummg. Lniſersl.
Karlsruher Maſch. 3
Karſtadt R.
Klein. Sch. & Becker
gnorr, Heilbronn.
Konſerv, Braun
Krauß. Lokom. ..
Lahmeher .l14
Lech. Aunsburg. ..1
1188.5
79.1
84."
38
197
au
91.5
63
42
6.32*
42,5
145.5
24.:
29
48
91.5
33"
93
*.
ederw Rothe —
Spicharz:
Lingel Schuhw.
Löhnberg. Mühle
Lud wigsh. Walzm. 70.23
Lüdenſcheid Metall
Luther, Mühlenb.
Lur Induſtrie.
Mainiraſt Höchſt 95.1
Metallgei. Frrf. .:1
Meyer. Dr. Prul.
Miag Mühlenb. .118.5
Moenus Stamm. 3)
Motorenf. Deutz
Motorenf. Oberurſ.
Reckarſ. Fahrf.
Neckariv Eßlingen 195
Beters Union.
Pfälz. Näh. Kayſer
Bölipps.
Porzellan Weſſel
Brometh. Frrf.
Rein Gebb. cSchall 72.5
Rhein. Eleitr.
Rhein. Metall=Vj.: 22.50
Rückforth. ....=
Rütgerswerke ....
Shleußner ......
Shneid. & Hanau=
Schnelipr, Frank.:
Shramm, Lackſ.
Shrift. Stempel
Schucker Eietr. I1
Schuhf, „Beſſel;
Schuhf. Herz...
S chulß Grünlack. 45
Selind Bolf.
Sichel & Co.:
Siemens Glas.
Siemens & Halste: 159.25
Sſidd Immob.
Ehär eletr. Lief. 184
nören Furtwängl., 23
Bei, werke. ..=
Verf.Chem.Ind.
30
25.5 Transport= und Berſicherungs=Akt. 82.25 N. Dt. Ei enbahn. 63 Di. Eiſenb.=Geſ. 87 El. Hochbahn Berl. . Schantung E.B.. 3.7 55 Südd. Eiſenb. Geſ. 112 52.5 Hapag ..." /1343. 621 Nordd, Lloyd. 132.5 79" 113 Frrf. Allg. Berſ. 95.25 35 Frankona Rück 108 23.75
43 Darmſt. Berte Bahnbedari 22.5 Dampft Rodberg 13" belbetia Konſ. . 46 Gebr. Lutz. .. Motorf. Darmſt. 72 Gebr Roeder . Benuleth & Ellenb. [ ← ][ ][ → ]
Seite 10
Mittwoch, den 16. Juni 1926
Nummer 165
Entwicklung der Verhältniſſe auf dem deutſchen Kunſtſeidemarkt. Die
immer mehr fühlbare Konkurrenz des Auslandes, namentlich aus
Län=
dern mit latenter Inflation und nicht zuletzt der mangelnde Zollſchutz,
haben die deutſche Kunſtſeideinduſtrie vor eine Reihe von Problemen
geſtellt, deren Löſung nur in der gleichmäßigen Einſtellung der
Erzeuger=
firmen zu ihnen gefunden werden konnte. In erſter Linie handelte es
ſich um die Schaffung und Durchführung von
Klaſſifizierungsgrund=
ſätzen in ſämtlichen angeſchloſſenen Betrieben. Darüber hinaus gelang
es, einheitliche Verkaufs=, Lieferungs= und Zahlungsbedingungen zu
ſchaffen. Im Hinblick auf das eingangs erwähnte Eindringen der
aus=
ländiſchen Konkurrenz wird dem deutſchen Abnehmer für den
vorwie=
genden Bezug deutſcher Kunſtſeide eine beſondere Vergütung eingeräumt.
Die deutſchen Kunſtſeidefabriken verſprechen ſich hiervon für ſich und ihre
Verarbeiter eine im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft
wünſchens=
werte Entwicklung der deutſchen Kunſtſeideproduktion.
Abſchluß der Amerika=Anleihe des Thyffen=Konzerns. Der Thyſſen=
Konzern (Gewerkſchaft Auguſt Thyſſen) hat eine 6prozentige kurzfriſtige
Anleihe von 5 Millionen Dollar mit einer New Yorker Finanzgruppe
abgeſchloſſen, an der Dillon Nead u. Co. ſowie die International
Accep=
kance Bank maßgebend beteiligt ſind. Die Anleihe iſt, wie dem
Ver=
treter des W. T.B. mitgeteilt wird, unter die Hand gegeben worden, ſo
daß eine öffentliche Auflegung nichnt erfolgt. Für den Thyſſen=Konzern
wurden die Verhandlungen von dem Kölner Bankier Konſul Walter
Barth geführt.
Das Schickſal der luxemburgiſchen Eiſenbahmen. Staatsminiſter
Prüm verhandelt mit Frankreich über eine neue Eiſenbahnkonvention,
laut der nach einzelnen Preſſemeldungen die Franzoſen den Betrieb auf
dem Wilhelm=Luxemurg=Netz weiterführen ſollen, während dem
luxem=
burgiſchen Staat die Einnahmen zufielen, aus denen er die
fran=
zöſiſche Betriebsführung zu entſchädigen und die Eiſenbahner zu
be=
zahlen hätte. Damit ſoll die Einführung der von Frankreich in Elſaß=
Lothringen verfügten ſechsprozentigen Tariferhöhungen verbunden ſein.
Wiederaufnahme des Getreideterminhandels in Budapeſt. Wie
an=
gekündigt, wurde hier der Getreideterminhandel wieder aufgenommen.
Gleich zu Beginn ließ ſich das Geſchäft, das ſich auf Roggen in= und
ausländiſcher Herkunft auf ſechs Schichten erſtreckte, ſehr lebhaft an.
Beſonders rege war die Beteiligung ausländiſcher Geſchäftskreiſe.
Namentlich zeigten die Getreidehändler der öſterreichiſchen
Nachfolge=
ſtaaten ihr lebhaftes Intereſſe an dem Wiederaufleben des
Getreide=
termingeſchäfts.
Viehmärkte.
Mainzer Viehmarkt vom 15. Juni. Angetrieben waren: 46 Ochſen,
19 Bullen, 486 Kühe und Färſen, 202 Kälber, 15 Schafe und
780 Schweine. Preiſe: Ochſen 40—54, Bullen 35—48, Färſen 46—56,
Kühe: Klaſſe a) 38—46, b) 20—35, c) 12—20; Kälber 50—66, Schweine
75—83. Marktverlauf: Anfangs lebhaft, ſpäter abflauend und
lang=
ſam geräumt. Ausgeſucht gute Ware über Notiz.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Juni. Bei unveränderten
Auslandsnotierungen verkehrte der hieſige Produktenmarkt heute zwar
in ſtiller, aber unverändert feſter Haltung. Die Situation iſt
an=
dauernd die gleiche. Während bei knappem Angebot die Nachfrage
nach naher Ware anhält, iſt Terminware bei geringerem Intereſſe
angeboten. Weizen 30.75—31.00, Roggen 21.00—21.50, Sommergerſte
22.00—24.00, Hafer, inl. 2100—23.00, Mais, gelb 17.50—17.75,
Weizen=
mehl 42.50—43.00, Roggenmehl 28.75—29.50, Weizenkleie 9.00—9.25,
Roggenkleie 11.00.
Berliner Produktenbericht vom 15. Juni. Trotzdem die
Forde=
rungen für Auslandsgetreide ermäßigt waren, war hier die Tendenz
des Weizenmarktes eher leicht befeſtigt. Für Juli war
Deckungs=
begehr am Markte und Herbſtlieferung ſtellte ſich angeſichts der zu
ſtarken Niederſchläge teurer. Noch ſchärfer prägte ſich die Wirkung der
zu feuchten Witterung am Roggenmarkte aus. In Lokoware iſt das
Angebot gering und die Nachfrage ziemlich rege. Lieferungsroggen
war durchweg befeſtigt. Die Nachrichten über zu heftigen Regen liegen
aus faſt allen Gebieten Deutſchlands vor, teilweiſe wird aus den
Roggen=Anbaugebieten Klage geführt, daß die Halme während der
Blüte niedergedrückt worden ſind. Im Gegenſatz zu der etwas feſteren
Haltung der Brotfruchtmärkte war die Tendenz des Mehlmarktes
entſchieden ſchwächen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 15. Juni.
Weizen: Der heutige Markt begann in ſchwächerer Haltung auf
die zurückhaltende Nachfrage des Auslandes für Lokoware und
gün=
ſtige Witterungsberichte. Später trat indes eine Befeſtigung ein auf
Baiſſedeckungen. Auch die amerikaniſchen Mühlen zeigten ſich wieder
in größerem Umfange als Käufer. Die Schlußtermine konnten
¼ bi 11 Cent anziehen.
Mais: Der Markt eröffnete ebenfalls in abgeſchwächter Haltung
auf günſtige Witterungsberichte und kleine heimiſche Lokonachfrage.
Später konnte eine Befeſtigung eintreten auf Deckungskäufe der Baiſſe
und die Feſtigkeit am Weizenmarkt. Die Termine zogen leicht an.
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der Aufwärtsbewegung für Weizen
und Mais an und endete in feſter Haltung.
Baumwolle: Der Markt begann in ſtetiger Haltung auf Deckung
der Valutaſpekulation und Käufe der Kommiſſionsfirmen. Als aber
ſpäter die Witterungsberichte aus den ſüd= und nordatlantiſchen Staaten
eintrafen, nahm die Spekulation große Abgaben vor und die Pflanzer
traten mit großen Abgaben hervor, ſo daß der Markt verflaute.
Kaffee: Umfangreiche europäiſche Käufe und höhere braſilianiſche
Preiſe führten zu einer ſteigenden Tendenz.
Kakao: Höhere Liverpooler Kabel veranlaßten einen ſtetigen
Marktverlauf. Beſonders lag Intereſſe für ſpätere
Lieferungs=
monate vor.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Das internationale Stahlabkommen von Eſſen erregt in Italier,
lebhaftes Intereſſe. In der Handelspreſſe werden Befürchtungen lau
über die Benachteiligung Italiens durch einen internationalen Stahl
truſt.
Die Generalverſammlung der Porzellanfabrik Ph. Ro
ſenthal u. Co., A.=G. ,Berlin, genehmigte einſtimmig die
vorge=
legte Bilanz, ſowie die Gewinn= und Verluſtrechnung für das Ge= 1925.
Die von dem Bankhaus Gebr. Lismann, Frankfurt a. M., gemein.
ſam mit F. J. Lismann u. Co., New York, durchgeführte Anleihe- der Miag, Mühlenbau= und Induſtrie=A.=G., hatte einer
außerordentlichen Erfolg. Die Bonds waren bereits vor Erreichung
des Zeichnungstermins durch Voranmeldung vergriffen.
Die o. G.=V. der „Terra”, A.=G. für Haus= und Grundbeſitz ir
Liquidation, Frankfurt a. M., in der von dem 4,8 Mill. Rm. betra
genden Aktienkapital 4,67 Mill. Rm. vertreten waren, genehmigte
debattelos den Abſchluß per 31. Dezember 1925 und beſchloß den Ver
luſt von 53 755 (34 073) Rm. auf neue Rechnung vorzutragen.
Die zu dem Zwecke der Genehmigung des Fuſionsvertrages mit den
J.=G. Farbeninduſtrie, Frankfurt a. M., einberufene
Generalverſamm=
lung der Farbwerke Mühlheim, vorm. A. Leonhardt u. Cie.,
Mül=
heim, ſtimmte dieſem Vertrage einſtimmig zu.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung hat mit Wirkung ab
heute die Preiſe für alle Sorten um 2,2 Prozent erhöht.
Für die vom 26. Juni bis 5. Juli in Laibach ſtattfindende ſechſte
internationale Muſtermeſſe werden amtliche Legitimationem
ausgegeben. Dieſe berechtigen zu einer Benutzung der Eiſenbahnen zu.
einem für die in Frage kommenden Länder um 50—25 Prozent
herab=
geſetzten Fahrpreis.
Es iſt beabſichtigt, die Verhüttung der im Harz zu Tage
geför=
derten Erze an Ort und Stelle vorzunehmen, um ihre Verfrachtung
zur Verhüttung in Oberſchleſien zu erſparen. Vorausſichtlich wirb
das Hüttenwerk in der Nähe von Blankenburg errichtet werden. Wie
verlautet, ſoll ſpäter noch ein Stahlwerk und eine Zementfabrik dem
Unternehmen angeſchloſſen werden.
Das gegen die deutſche Schiffahrt gerichtete und nach dem Kriege
unter ſtarker finanzieller Beteiligung des belgiſchen Staates gegründete
Schifahrtsunternehmen Lloyd Rohal belge muß (nach dem Verluſte von
8,3 Mill. Fr. für 1924) ſein geſamtes A.=K. nebſt Reſerven (154 Mill.
Franes) ſanierungshalber abſchreiben.
Die 6. Rigaer Meſſe wurde am Sonntag vom
Staatspräſiden=
ten eröffnet.
Die vor kurzem mit amerikaniſchem Kapital gegründete Swediſh=
American=Inveſtment=Corporation erwirbt 150 000 Aktien der
Granges=
berger Eiſen= und Stahlinduſtriegeſellſchaft aus deutſchem Beſitz.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 mittelgroße Schlüſſel am
Ring. 1 graugrüner Mantelgürtel. Ein
Taſchenmeſſer mit weiß Stiel im Futteral.
1 roſafarbenes Kinderhütchen. 1 ſchwarze
Luftpumpe. 1 ſilberne vergoldete Nade
in Schleifenform mit weißen Steinen
be=
ſetzt. 1 Impfnadel für Aerzte. 1 vergold
Broſche mit 2 Kinderphotographien. Drei
Schlüſſel am Ring. 1 Paar gelbgraue
Damenhandſchuhe 1 braunſeid.
Damen=
ſchirm. 1 blaue Kinderſtrickjacke 1 gold.
Manſchettenknopf. 1 ſilbernes
Gliederarm=
band mit ſchwarzer Email=Einlage und eine
Doublébroſche. 1 Maßſtab, weißrot
ge=
ſtrichen. 1 ſchwarzes
Kinderwachstuchhüt=
chen. 1 ſchwarzes Zeichenmäppchen. —
Zugelaufen: 1 junger grauer Pinſcher.
Zermietung von Ateliers.
Die in den Dachgeſchoſſen der ſtädt
Rhönringneubauten errichteten
Atelier=
mit Nebenzimmer und Abort (14,43-
10,57-+1,21 qm Bodenfläche) ſollen
als=
bald an Kunſtmaler oder Kunſtgewerbler
vermietet werden. Die Miete beträgt
monatlich 10 RM. Bewerbungsgeſuche
ſind bis ſpäteſtens 25, ds. Mts. auf
Zimmer 65 des Stadthauſes abzugeben.
Darmſtadt, den 14. Juni 1926. (st889
Der Oberbürgermeiſter.
Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen der Firma
Wil=
helm Schwab, Kohlenhandlung in
Darmſtadt, Beſſungerſtraße 88, iſt heute,
am 10. Juni 1926, vormittags 11 Uhr,
das Konkursverfahren eröffnet worden.
Der Rechtsanwalt Dr. Eckhard in
Darm=
ſtadt iſt zum Konkursverwalter ernannt.
Offener Arreſt mit Anzeigefriſt und
For=
derungsanmeldefriſt ſind bis zum 5. Juli
1926 beſtimmt. Erſte
Gläubigerver=
ſammlung auf den gleichen Tag
vormit=
tags 9 Uhr vor dem unterzeichneten
Ge=
richte, Zimmer 202, und allgemeiner
Prü=
fungstermin auf Montag, den 26. Juli
1926, vormittags 9 Uhr, daſelbſt.
Darmſtadt, den 10. Juni 1926.
Heſſiſches Amtsgericht I. (8892
Betr.: Landespolizeiliche Prüfung der
Entwurfs der Erweiterung der
elektriſch. Vorortbahnlinie Darm
ſtadt —Griesheim von der
Halte=
ſtelle Waldfriedhof bis Griesheim
Bekanntmachung.
Die einſchlägigen Pläne nebſt Er
läuterungsbericht zu obigem Entwurf
liegen bei uns von Mittwoch, den
16. Juni bis Mittwoch, den 23. Juni
1926 einſchließlich, zur Einſicht der
Inter=
eſſenten offen. Etwaige Einwendungen
gegen die Pläne ſind während der Offen
legungsfriſt ſchriftlich bei uns
vorzu=
bringen.
(889.
Groß=Gerau, den 10. Juni 1926.
Heſſiſches Kreisamt Groß=Gerau.
Derſteigerangs Andeige
Am Donnerstag, den 17. Juni,
vormittags 10 Uhr, verſteigere ich im
Verſteigerungslokale Luiſenſtraße 32
meiſtbietend gegen Barzahlung:
1 Klavier, 1 Schreibmaſchine, 1
Näh=
maſchine, 1 Eisſchrank, 1
Klubtiſch=
lampe, 1 Flurgarderobe, 1 Bücher
ſchrank, 1 Klubſeſſel, 1
Grammo=
phon, Warenſchränke, Ladentheken,
1 Poſten Zigarren, 1 Partie Sekt,
1 Rauchtiſch, 2 Korbſeſſel, 1
Schreib=
tiſch und Möbel aller Art. (8916
Darmſtadt, den 16. Juni 1926.
Weinheimer
Gerichtsvollzieher, in Darmſtadt.
Verdingung.
Verkauf auf Abbruch der ehemaligen
Schiefen=Ebene (120 t Eiſenkonſtruktion,
einer Transportbrücke) ſamt
Seilzugan=
lage, 1,9 km Brigadegleis, 60 cm Spur,
ſowie Nebenanlagen und 297 m
Stark=
ſtromkupferkabel, 40X70 qmſm, ſoll in
Wege des öffentlichen Wettbewerbs in
4 Loſen vergeben werden. Die
Verdin=
gungsunterlagen liegen im
Geſchäfts=
zimmer des Reichsvermögensamts,
Mün=
ſterplatz 4, Zimmer 22, von 8—12 zur
Einſicht auf und werden gegen
Erſtat=
tung der Selbſtkoſten von 5 RM.
abge=
geben, ſolange Vorrat reicht.
Die Angebote ſind verſchloſſen und
verſiegelt mit der Aufſchrift: „Angebot
über Abbrucharbeiten der ehem. Bahn
Weiſenau-Hechtsheim” bis ſpäteſtens
2. Juli 26, vorm. 10 Uhr, Zimmer 14
einzureichen, um welche Zeit im Beiſein
erſchienener Bewerber die Oeffnung der
Angebote erfolgt.
(TP,8909
Mainz, den 10. Juni 1926.
Reichsvermögensamt.
Einträge in das Handelsregiſter:
Ab=
teilung B: Am 10. Juni 1926
hinſicht=
lich der Firmen: 1. Süddeutſche
Eiſen=
bahn=Geſellſchaft, Darmſtadt: Otto
Plaßmann, Oberbürgermeiſter a. D. in
Düſſeldorf, Wilhelm Kern, Direktor in
Eſſen=Ruhr, ſind zu
Vorſtandsmitglie=
dern beſtellt. 2. Schuhvertrieb Esma,
Geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Hauptniederlaſſung in Berlin,
Zweigniederlaſſung in Darmſtadt: Die
Zweigniederlaſſung in aufgehoben. Das
Geſchäft der Zweigniederlaſſung ſamt
der Firma iſt auf die Schuhhaus Bauer
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in
Offenbach a. M. übergegangen. Der
Ueber=
gang der in dem Betriebe des Geſchäfts
begründeten Verbindlichkeiten iſt bei dem
Erwerbe des Geſchäfts durch die
Schuh=
haus Bauer Geſellſchaft mit beſchränkter
Haftung ausgeſchloſſen. Neueinträge:
1. Firma: Schuhvertrieb Esma,
Ge=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung
Nachf. Schuhhaus Bauer
Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung.
Hauptniederlaſſung: Offenbach a. M.,
Zweigniederlaſſung: Darmſtadt.
Gegen=
ſtand des Unternehmens: Betrieb eines
Schuhgeſchäfts und einſchlägiger Artikel.
Stammkapital: 6200 Reichsmark.
Ge=
ſchäftsführerinnen: Katinka Bauer,
ge=
borene Schönmann in Offenbach a. M.,
und Elſe Marmorſtein in Offenbach a. M.
Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 27. Juni
1921 feſtgeſtellt und am 7. Januar 1925
geändert. Jeder der Geſchäftsführer i
einzeln zur Vertretung der Geſellſchaft
berechtigt. Die Bekanntmachungen der
Geſellſchaft erfolgen durch die Offenb. Ztg.
2. Firma: Heſſiſche Lufthanſa,
Ge=
ſellſchaft mit beſchränkter Haftung,
Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des
Unter=
nehmens: Die Wahrung und Vertretung
der Heſſiſchen Luftverkehrsintereſſen bei
allen in Frage kommenden Inſtanzen,
die Erwirkung von Subventionen und
deren Verteilung auf die in der
Geſell=
ſchaft vereinigten Geſellſchafter. Stamm
kapital: 5000 Reichsmark.
Geſchäfts=
führer: Diplom=Kaufmann Erich Deku
in Darmſtadt und Regierungsrat
Lud=
wig Schmidt in Gießen. Der
Geſell=
ſchaftsvertrag iſt am 5. Mai 1926
feſt=
geſtellt. Die Geſellſchaft hat zwei
Ge=
ſchäftsführer, die gemeinſchaftlich die Ge
ſellſchaft vertreten. Die
Bekanntmachun=
gen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen
Reichsanzeiger.
(8918
Darmſtadt, den 14. Juni 1926.
Amtsgericht I.
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Konditorei=
u Gaſtſtättengewerbe
Nummer 165
Mittwoch, den 16. Juni 1926
jchael
Geite 11
EIHI
URHEBER-RECHISSCHUTZ DURCH VERLAG OSKAR HEISTER WERDAU
A.
(Nachdruck verboten)
Klaus bat Herrn Ottenſee, nach erfolgtem Kauf ihnen beiden
das kleine Jagdhaus am Oſterwitzer Wald mit dem Garten ſofort
zurückzuverkaufen. Der Farmer erklärte ſich damit einverſtanden
und beſtimmte den Preis dafür ſelbſt mit dreitauſend Mark, ein
Preis, der den Brüdern viel zu niedrig ſchien. Auch der weiteren
Bedingung, das ganze Gut den Brüdern nach Ablauf von drei
Jahren zurückzuverkaufen, und zwar für den gleichen Kaufpreis,
ſtimmte er nach anfänglichem Zögern zu.
So war es denn geſchehen, und die Brüder verabſchiedeten
ſich nach etwa einer Stunde. Vierhunderttauſend Mark trug
Klaus in einem Scheck, lautend auf die Deutſche Bank, in ſeiner
Brieftaſche.
Aber er hatte keine Freude an dem ſo günſtigen Ergebnis.
Die Heimat war ihm verloren.
Als Ottenſee ſich von dem Juſtizrat verabſchiedete, ſagte er
langſam: „Ich härte ja den beiden Brüdern das Kapital, das ſie
zur Auszahlung benötigen, auch leihen können. Ich glaube aber,
ich tat ſo beſſer. Die beiden Jungen ſind Edelgewächſe, die ſich
zu ſtattlichen Bäumen endwickeln werden. Seien Sie überzeugt,
ich habe recht gehandelt. Die müſſen hinaus ins Leben. Wenn
ſie einmal kommen ſollten, um ihr väterliches Erbe
zurückzukau=
fen, gern gebe ich’s ihnen wieder.”
TV.
Wütend war er, ehrlich wütend, der Herr Kommerzienrat
Michael. Und zwar auf ſeinen Sprößling Erich, der ein
außer=
gewohnliches Talent beſaß, die Goldberge ſeines Vaters nicht in
dem Himmel wachſen zu laſſen.
Erich, ein eleganter Lebejüngling, mit hübſchen, aber
bedeu=
tugsloſen Geſichtszügen, ließ den Zornesausbruch ſeines alten
Herm ruhig über ſich ergehen. Wie ein alter Römer ſaß er
würdevoll und zuckte mit keiner Miene.
Als ſich aber ſein alter Herr gar nicht zu beruhigen ſchien,
zuckte er die Achſeln und ſagte gleichgültig:
„Alſo bon, Papachen. Sprechen wir worgen noch einmal
darüber. Keine gute Laune heute?”
„Mongen noch viel weniger, mein Junge,” rief ihm der
Vater erboſt nach.
Erich lächelte nur. Er kannte ſeinen Vater.
Er ſtieß mit dem alten Bürodiener zuſammen, der ihn
unterwürſig und doch mit einer gewiſſen Vertraulichkeit grüßte.
w
„Laſſen Sie meinen alten Herrn jetzt in Ruhe, treuer Franz,”
ulkte er den Alten an. „Es qualmt.”
„Niſcht neies, Herr Michael. Will’n nur die Poſt rinjebn.”
„Na denn — auf in den Kampf, Torero . ” rezitierte der
Junior, ſchwang ſein dünnes Kavalierſtöckchen und verſchwand
mit leicht wippenden Schritten durch die Drehtür.
Franz kam nach wenigen Augenblicken wieder aus dem
Pri=
vatkontor zurück.
„Heite qualnits märderlich!” bemerkte er bedeutungsvoll
nach allen Seiten hin in ſeinem Sächſiſch=Berliner Dialekt, der
entſetzlich klang.
Der Kommerzienrat hatte eben die Poſt durchgeſehen.
Bei einem kurzen Briefe überzog ſich ſein Geſicht zu einem
ver=
gnügten Grinſen. Er ſchlug ſich gurgelgunt auf die Schenkel.
„Amt Lützow 13 697.‟
Raſch hatte er die Verbindung.
„Hier Schtvertſchlag.”
„Tag, Herr Kommerzienrat. Ich empfange da eben eine
Nachricht meines Stiefbruders, daß die Frage des Gutsverkaufs
ins entſcheidende Stadium gerückt wird. — Alſo, der Michaelshof
wird verkauft. — Ja, natürlich, Sie dürfen ſicher damit rechnen.
Wie? — Sie wollen gleich hinfahren? Ach, der entgeht Ihnen
ja nicht. Nein! Nein! Ich gebe Ihnen mein Wort darauf, daß
Sie das Gut erhalten. — Nun, meinetwegen fahren Sie getroſt.”
Befriedigt hing er den Hörer an und ſchrieb Werner, daß
ihm morgen zwiſchen zwölf und zwei Uhr ſein Kommen
an=
genehm ſei.
Am Abend fand Michgel jun, einen Scheck über
zwanzig=
tauſend Mark auf ſeinem Zimmer. Mit einer ſelbſwerſtändlichen
Geſte ſteckte er das Hleine Batt Papier ein.
Er kannte doch ſeinen Vater.
Werner ſtellte ſich pünktlich um zwölf Uhr auf dem Büro
ſeines Stiefbruders ein und wurde ſofort vorgelaſſen.
Der Kommerzienrat begrüßte ihm mit übertriebener
Herz=
lichkeit. Werner war rein formell.
„Unſere Sache iſt bald abgemacht.”
Nur nicht ſo förmlich, Junge, ſchließlich ſind wir doch
Brüder.”
„Das haben wir jetzt geſpürt,” „bemerkte Werner trocken.
„Alſo zur Sache! Ich bin etas kurz in der Zeit.”
Langſam ſagte er, als wollte er jedes Wort auskoſten: „Der
Michgelshof iſt verkauft.”
Der Kommerzienrat zog eine Grimaſſe. Er hielt es für einen
ſchlechten Scherz. Dann ſagte er ärgerlich:
„Mach’ nicht ſolch dumme Witze!”
„Der Michaelshof iſt verkauft!” wiederholte Werner mit
hartem Geſicht, in dem die Augen vor Haß brannten.
Da merkte der Komerzienrat, daß es Werner ernſt war,
und die Zornader ſchwoll.
„Ich verkaufe dem Hof, ich, als Aelteſter der Brüder. Das iſt
ja eine verfluchte Wirtſchaft! Der Verkauf wird ſofort rückgängig
gemacht!” brüllte der Erregte den Bruder an.
Doch Werner blieb ruhig. Nur Hohn lag in ſeiner Stümme,
als er fortfuhr: „Wir werden dir eins pſeifen, lieber Bruder.”
„Das wirſt du ſehen! Du! — Ihr beiden verſchleudert
das Gut.”
„Beruhige dich, großer Geſchäftsmann vor dem Herrn. Wir
ſind dieswal doch noch ewwas tüchtiger geweſen als du.
Vier=
hundertauſend Mark hat ein Liebhaber für das Gut bezahlt. Hier
iſt ein Scheck über achtzigtauſend Mark. Gib mir eine Quittung!”
Der Bürodiener fuhr erſchrocken von der Tür zurück. Um
Himmels willen, wie brüllt der Alte.
„Ich denke nicht daran! Ich denke wicht daran!“
Werner blieb ruhig.
„Hier iſt der Scheck! — Du wirſt als vorſichtiger
Geſchäfts=
mann gewiß von deinem letzten Brief an Klaus eine Kopie
be=
halten haben. Es koſtet dich geringe Mühe, bitte, ſieh nach!"
Andreas wurde blaß. Zum Donnerwetter! Er entſann ſich,
daß er in gönnerhaftem Tone in ſeinem Brief geſchrieben hatte:
Wenn du natürlich einen höheren Preis als
dreihundertfünfzig=
tauſend Mark für das Gut erzielen kannſt, dann ſteht dir
natür=
lich frei, den Verkauf ſelbſt durchzuführen.
Das fiel ihm ein, und ein heißer Schrecken packte ihn. Er
zwang ſich zu einem liebenswürdigen Geſicht.
„Der Verkauf muß aber rückgängig gemacht werden, Werner.
Ihr habt ja keine Ahnung= was davon für mich abhängt.”
„Das kann uns herzlich Wurſt ſein, lieber Bruder, mit
Reſpekt zu ſagen.”
„Ich muß den Hof haben! Ich muß, Werner! Ich wende
auuch viehundert Mille an.”
Da ſtand Werner auf. Das Blut ſtieg ihm in den Kopf. Seine
Stimme war vor Wut und Empörung heiſer.
„Nun iſt’s genug, Herr Kommerzienrat. Das zerſchneidet
das Tiſchtuch zwiſechn uns beiden. So belieben Sie mit uns
Schindluder zu treiben, hoher Herr. Erſtichen Sie in Ihrem
gott=
verfluchten Geld, das den Bruder heinnatlos gemacht hat.
Glauben Sie, wir hätten Ihnen den Hof gelaſſen oder Ihren
ſauberen Genoſſen? Lieber angeſteckt hätt” ich ihn mit eigner
Hand. Dem ärgſten Gauner hätte ich ihn lieber geſchenkt als
Ihnen verkauft.”
Dem ungeſtümen Zorn der wilden Jugend war der
Kommer=
zienrat nicht gewachſen. Mehrmals ſetzte er an, ihn zu
unter=
brechen, aber der Junge zwang ihn nieder.
„Wollen Sie mir eine Quittung gebem?” ſchrie er den
Bruder an.
„Nein!” brüllte der Kommerzienrat zurück.
„Gut, dann holen Sie ſich das Geld bei mir ab. Den Fluch
des Bruders, den Sie um die Heimat gebracht haben, laſſe
ich hier.”
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Studienrat Dr. Gottron über unſere
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17. Juni, abends 8 Uhr, in der Auls
des Gymnaſiums ſtatt, nicht in der
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„Das Schiedsgericht”
Perſonen:
Chariſios, junger Athener. Hans Schalla
Bamphile, deſſen Frau , Beſſie Hoffart
Smikrines, Vater der
Pamphile..
K. Weſtermann
.
Chaireſtratos, Freund des
Chariſios
Hans Baumann
Die beiden Simmias, Freund des
Chariſtos
.. . . . Hans Schultze
Abrotonon, Harfenſpielerin. Ilſe Lahn
Luſtſpiel von Oneſimos, Sklave des
Chariſios ..."
Robert Klupp
Sophrone. Amme der
Pamphile
Marg. Carlſen
preiſe: 1—10 Mk. Shriskos, Köhler, Sklave
des Chaireſtratos.
Hugo Keßler
Daos. Hirte.
Mas Nemetz
Ein Koch
. . Paul Maletzki
Das Weib des Shriskos. Ein
Markt=
burſche. Ein Säugling.
„Die beiden Veroneſer”
Anfang 8 Uhr. Der Herzog von Mailand. Max Nemetz
Valentin! zwei junge . . Hans Baumann
Proteus / Veroneſer . . Hans Schalle
Antonto, VaterdesProteus. H. Baumeiſter
Thurio, Nebenbuhler des
Valentin ..".
. . . Paul Maletzki
Eglamour . . . . . . . . W Mahenknecht
(1452 Flink, Dienerdes Valentin Walter Bluhm
Fohanna Techel Lanz, Diener des Proteus Hugo geßler.
Luceitg, Kammermädchen
der Fulia
Jeſſie Vihrog
Panthino. Diener des
Anthonio
Friedrich Kinzler
Ein Wirt
Hans Ausfelder
Erſter Räuber.
„Hans Schultze
Richard Jürgas
Zweiter Räuber.
Walter Sch rff
Britter Räuber
Piands Julia,eineedleVeroneſerin. Beſſie Hoffart
Silvia,des Herzogs Töchter. Ilſe Lahn
HansWenzelberg
Ein Diener .
Darmſtadt.
Plattdütſche Vereenigung
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Berſammlung jeden 1. d 3. Freitag im
Gütting, Schuchard= Monat, abends 8 Uhr, bei Chriſt,
Grafen=
ſtraße, Weißer Saal.
Gäſte Willkommen.
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