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Nummer 156 
Montag, den 7. Juni 1926. 
189. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto: Deutſche Bank und Darme 
ſädter 8 Natſoralbank.
 Die Einweihung des neuen Gebäudes. / Eine 
Rede Dr. Brauns. 
EP. Genf, 6. Juni. 
Die Zeremonie der Einweihung des neuen Gebäudes des 
Internakionalen Arbeitsamtes vollzog ſich heute vormittag in 
ihrem erſten Teile fern von dem neuen Gebäude, in dem weißen, 
mit Blumen geſchmückten Verhandlungsſaale der 
            Arbeitskonfe=
renz, wo nach kurzen einleitenden Worten des Präſidenten des 
Verwaltungsrates, Fontaine, der ſchweizeriſche Bundespräſident 
Häberlin das Wort ergriff. Als erſter einer langen Reihe von 
22 Rednern, von denen nur wenige die jedem Redner gewährten 
8 Minuten nicht ausnützten, begrüßte Bundespräſident Häberlin 
die Gäſte, die den Saal der Konferenz bis auf den letzten Platz 
füllten und erwähnte die doppelte Eigenſchaft, in der die Schweiz 
an dieſer Feier als Gaſtland der Arbeitsorganiſation und 
            gleich=
zeitig als Mitglied derſelben vertreten ſei. Die 
            Arbeitsorgani=
ſation beruhe weder auf der Macht noch auf dem Geklirr der 
Waffen, ſondern auf dem ſozialen Frieden, den ſie zu 
            verwirk=
lichen trachte. Er ſtellte feſt, daß es eine „übermenſchliche 
            Auf=
gabe” ſei, die das Internationale Arbeitsamt und ſein 
            Verwal=
tungsrat auf ſich genommen habe und erklärte, daß er 
            vorbehalt=
los die Bemühungen anerkenne, mit welchen das Arbeitsamt 
den Schutz der geſetzlichen Arbeit zu erfüllen beſtrebt ſei. „Möchte 
das neue Gebäude ſtets von dem Geiſte derer beſeelt bleiben”, ſo 
ſchloß Bundespräſident Häberlin ſeine Eröffnungrede, „die es 
errichtet haben.” 
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain hatte ſich 
            entſchul=
digen laſſen, da er erſt heute vormittäg in Geuf eingetroffen iſt. 
An ſeiner Stelle ſprach der engliſche Regierungsdelegierte Wolfe 
die Wünſche der engliſchen Regierung aus. Der Präſident der 
Konferenz, Monſignore Nolens, gedachte der zahlreichen 
            Vorar=
beiter, die ſeit Jahrzehnten den Grundſtein gelegt hätten zu dem 
Gebäude, das heute eingeweiht würde. Er nannte under ihnen 
beſonders den gerade in dieſen Tagen verſtorbenen Freiherrn v. 
Berlepſch. 
Der Arbeitsminiſter von Frankreich, Durafour, und der 
deutſche Arbeitsminiſter, Dr. Brauns, knüpften ihre Rede an die 
Parole „Arbeit und Frieden” an. 
Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns führte in deutſcher 
Sprache u. a. aus: Wenngleich Deutſchland nicht zu den 
            ur=
ſprünglichen Mitgliedern der Internationalen 
            Arbeitsorganiſa=
tion gehört, ſo hat es doch keinen Augenblick gezögert, ſondern die 
erſte Gelegenheit des Anſchluſſes an dieſe neue Organiſation 
            be=
nutzt, um ſeinen ernſten Willen zur Sozialpolitik und zur 
            inter=
nationalen Förderung des ſozialen Fortſchritts zu bekunden. Von 
dieſer Geſinnung getragen, hat es ſich Deutſchland nicht nehmen 
laſſen, ſeine gaten Wünſche zu der heutigen Feier auch durch ein 
äußeres Zeichen zu bekunden. Die für das Fenſter der 
            Treppen=
halle von der deutſchen Regierung geſtiftete Glasmalerei ſoll die 
Bedeutung der Arbeit für das Leben der Völker ſinnbildlich 
            dar=
ſtellen. Führende Geiſter aller Nationen haben ſeit faſt einem 
Jahrhundert die Wege zu einer beſſeren ſozialen Ordnung geſucht 
und gebahnt, die dem Arbeiter das Gefühl ſeines perſönlichen 
Wertes gibt. Mit der zunehmenden Verflechtung der einzelnen 
Volkswirtſchaften zur Weltzvirtſchaft mußten die Beſtrebungen 
gemeinſame Angelegenheit aller Völker werden. Der tiefere 
Sinn aller ſozialen Ordnung iſt die Befriedung der Menſchen. 
Darum wird, wer ſich zur Arbeit bekennt, ſich auch immer wieder 
zum Frieden bekennen müſſen. 
Zum Schluß überreichte der Architekt des neuen Gebäudes, 
Epitaux=Laufanne, dem Präſidenten des Verwaltungsrates drei 
Schlüſſel des neuen Gebäudes für die drei Gruppen, aus denen 
ſich die Arbeitsorganiſationen zuſammenſetzt und Präſident 
            Fon=
taine übergab zwei Schlüſſel mit einer ſymboliſierenden Rede 
ſeinem Kollegen von der Arbeitgeber= und Arbeitnehmergruppe. 
Den Abſchluß der Feier bildete die Rede des Direktors des 
Internationalen Arbeitsamtes, Albert Thomas, der dem 
            Architek=
ten zur Erinnerung eine prachtvolle Sevres=Vaſe überreichte und 
allen am Werk Beteiligten in ſchönen Worten ſeinen Dank zum 
Ausdruck brachte. Er erinnerte auch an die Geſchenke, mit denen 
eine Reihe von Regierungen zur Verſchönerung des Gebäudes 
beigetragen haben und ſchloß mit dem Wunſche: „Möchte es dem 
Bund der gerechten Völker gelingen, in der Gerechtigkeit und 
Freundſchaft die moraliſche Einheit der Menſchheit zu 
            verwirk=
lichen.” — Der zweite Teil der Feierlichkeiten wickelte ſich in dem 
Garten des neuen Gebäudes ab, wo die Hunderte von geladenen 
Gäſten das neue Gebäude beſichtigten. Am Abend fand im Foyer 
des großen Gebäudes ein Empfang ſtatt, der ſeitens der Schweiz 
zu Ehren der 8. und der morgen wieder beginnenden 9. 
            Inter=
nationalen Arbeitskonferenz veranſtaltet wurde. 
Das Ratsproblem. 
TU. Paris, 6. Juni. 
Briand iſt am Sonntag vormittag zur 
            Völkerbundsrats=
tagung nach Genf abgereiſt. Die Preſſe nimmt allgemein an, daß 
das wichtigſte Problem in Genf die nichtöffentliche Beſprechung 
der Frage der Ratsſitze ſein werde. Die kurze Beſprechung, die 
Briand und Chamberlain geſtern abend in Paris hatten, hat ſich 
ſach übereinſtimmender Anſicht bereits auf dieſe Frage bezogen. 
Der „Temps” meint, daß man von der jetzigen Genfer Tagung 
ſeine endgültige Entſcheidung über die Umbildung des 
            Völker=
bundsrates erwarten dürfe. Man dürfe nicht in dieſelben Fehler 
der Bundesverſammlung vom vergangenen September 
            zurück=
fallen. Die Uebereinſtimmung unter den beteiligten Mächten 
müſſe vollſtändig ſein. Bis zur Stunde habe man keine 
            Gewiß=
heit über die Haltung Spaniens, Braſiliens und Polens. Es 
ſcheine, daß Spanien entſchloſſen ſei, aus dem Völkerbundsrat 
 
luszutreten, wenn es keine Genugtuung erhalte.
 Vom Tage. 
Kurz hinter Delitzſch geriet das Auto Dr. Eckeners auf der 
            aufge=
weichten Straße ins Schleudern und prallte gegen einen Chauſſeebaum. 
Dr. Eckener wurde bewußtlos, ohne jedoch erhebliche Verletzungen 
zu erleiden. Sein Begleiter blieb unverletzt, während der Führer des 
Wagens erhebliche Beinverletzungen erlitt. 
Wie die „Sunday Expreß” berichtet, ſollen demnächſt Deutſche 
Reichsbahn=Obligationen im Gefamtwerte von 7,5 Millionen Pfund auf 
den Markt gebracht werden. 5 Millionen dieſer Vorzugsobligationen 
ſollen in Deutſchland angeboten werden, während der Reſt in Höhe von 
2,5 Millionen in London, New York und auf dem Kontinent ausgegeben 
werden ſoll. 
Der am 31. 1925 zum Befehlshaber im Wehrkreis 4 und zum 
            Kom=
mandeur der 4. Diviſion ernannte Generalleutnant von Pawelſz 
wurde am 1. Juni behufs weiterer Verwendung als Reichskommiſſar 
zur Vertretung der deutſchen Regierung gegenüber der Interalliierten 
Militärkommiſſion von ſeiner Stelle als Kommandeur der 4. Diviſion 
enthoben und zur Heeresfriedenskommiſſion verſetzt. Mit dem gleichen 
Tage wurde Generalleutnant Wollwarth, der bisher 
            Infanterie=
führer und Landeskommandant in Württemberg war, zum Kommandeur 
der 4. Diviſion und Befehlshaber im Wehrkreis 4 ernannt. 
Nach einer Meldung aus Liſſabon hat die Regierung eine 
            Ver=
ordnung veröffentlicht, wodurch das Parlament und alle 
            parla=
mentariſchen Komitees aufgelöſt werden. Die Regierung 
ſcheint ſomit entſchloſſen zu ſein, eine Diktatur einzuführen. 
Staatsſekretär Kellogg hat einen neuen Plan für die 
            Rege=
lung des Plebiſzits über die Zuteilung der Provinzen Tacna und Arica 
veröffentlicht. Dancch ſoll Bolivien einen Korridor durch die ſtrittigen 
Gebiete und einen Hafen im Stillen Ozean erhalten. Der ſüdlich 
            ge=
legene Teil würde Chile und der nördliche Peru zugeteilt werden. 
            Bo=
livien hätte beide Teile für die ihm gewährten Gebiete zu entſchädigen. 
Die Verhandlungen auf dieſer Baſis werden heute in Waſhington er=
 Ein engliſches Parlamentsmitglied 
über den „Anſchluß”
 Von unſerem Korreſpondenten. 
C. UI. P. London, 6. Juni. 
Der bekannte Abgeordnete, Commander the Honourable J. M. 
Kenworthy, ſchreibt über den Anſchluß Oeſterreichs an 
            Deutſch=
land, wenn Deutſchland Mitglied des Völkerbundes geworden 
ſei, werde die Anſchlußfrage zu einer Angelegenheit des Bundes. 
Wien fei das geſchäftliche, kulturelle und politiſche Zentrum eines 
weiten Reiches geweſen. Als ein abgeſonderter Staat ſei 
            Oeſter=
reich eine Anomalie. Aber die Nachfolgeſtaaten ſeien doch nicht 
glücklich. — Die urſprüngliche Oppoſition von ihrer Seite gegen 
die Vereinigung ſei dem Wunſch entſprungen, Oeſterreich ſchwach 
zu halten, und einer heimlichen Furcht vor der alten Reichsmacht. 
Aber ſie ſei im Schwinden begriffen, und ein anderes Motiv laſſe 
die Staaten mit freundlicheren Augen auf das Projekt blicken. 
Was Frankreich anlange, ſo fürchte es natürlich den 
            Stärke=
zuwachs für Deutſchland. Deutſchland hat noch 60 Millionen 
einer kompakten und ſoliden Bevölkerung, und dieſe iſt im ſteten 
Wachſen begriffen. Frankreich hat nur eine Bevölkerung von 40 
Millionen, die ſich im Stillſtand oder in der Abnahme befindet. 
Wenn Deutſchland weitere ſechs Millionen einer im 
            allge=
meinen friedliebenden und beliebten Bevölkerung erhält, ſo würde 
das für Frankreichs Zukunft keinen großen Unterſchied bedeuten, 
wenn dieſe lediglich von der Anzahl der Soldaten abhängt, die 
Deutſchland ins Feld ſtellen könnte. 
Aber die große Bedeutung der „Anſchluß”= 
Bewegung liegt darin, daß ſie den anderen 
Staaten Oſt=Europas ein wertvolles Beiſpiel 
geben würde. 
Die Haupturſache für die Handels=Depreſſion und die Leiden 
der Völker in Oſt= und Zentral=Europa iſt in den lächerlichen 
künſtlichen Handelsſchranken zu ſuchen. An jeder Grenze werden 
die Tarife immer höher, die Paßbeſchränkungen immer ſchärfer 
gemacht, die Hinderniſſe des freien Durchgangsverkehrs und 
Transports ſtetig vermehrt. Das Niederbrechne einer dieſer 
            künſt=
lichen und ſchädlichen Schranken zwiſchen Deutſchland und 
            Oeſter=
reich würde eine größere Handelsfreiheit zwiſchen beiden 
            Län=
dern zum allgemeinen Vorteil beider zur Folge haben. Nach 
kurzer Zeit würde ſich ein ſolches Beiſpiel bei Arbeitgebern wie 
Arbeitnehmern in den Nachfolgeſtaaten bemerkbar machen, und ſie 
werden ebenfalls beginnen, die Schranken niederzubrechen. 
Vom britiſchen Standpunkt aus würde dies 
nur zum Guten dienen, und ſchon allein aus 
dieſem Grunde würde die britiſche Regierung 
ſicherkeinen Einſpruch gegen die vorgeſchlagene 
Vereinigung der beiden germaniſchen Völker 
erheben. 
Oeſterreich hat ſchließlich bedeutende natürliche Hilfsquellen, 
            ins=
beſondere in ſeinen Waldungen und Waſſerkräften, aber einen 
großen Mangel an Kapital. 
Deutſchland wird infolge der Stabiliſierung der Mark, mit 
der Erreichung des Gleichgewichts ſeines Budgets und der 
            Re=
gelung ſeiner Finanzen im allgemeinen bald wieder ein 
            inveſtie=
rendes Land werden. 
Das franzöſiſche Einfuhr= und 
Konſumbeſchränkungsprogramm. 
EP. Paris, 6. Juni. 
In Bezug auf das Einfuhr= und 
            Konſumbeſchränkungspro=
gramm der Regierung erfährt man an zuſtändiger Stelle, daß es 
ſich nicht darum handeln ſolle, die Zuſtände wieder herzuſtellen, 
wie ſie zur Kriegszeit beſtanden, d. h. die Lebensmittel und auch 
Gegenſtände zu rationieren. Man wolle zunächſt die Einfuhr von 
Rohwaren und Fertigfabrikaten aus hochvalutariſchen Ländern 
beſchränken, was die Handelsbilanz ganz beſonders ungünſtig 
            be=
einflußte. So ſolle insbeſondere die Einfuhr von Kupfer, Blei 
und engliſchem Anthrazit beſchränkt werden. Ferner iſt geplant, 
eine Reihe von Krediten für große öffentliche Arbeiten, 
            insbe=
ſondere für die Elektrifizierung der Eiſenbahnen und die Anlagen 
 
von Kraftſtationen, vorderhand zu ſuspendieren.
 Oroht Indien 
eine bolſchewiſtiſche Gefahr? 
Von 
George Popoff. 
Die letzten Ereigniſſe in Kalkutta haben die Augen der 
Welt auf Indien gerichtet und erneut Anlaß gegeben, von 
„bolſchewviſtiſchen Machenſchaften” und dergl. in dieſem 
            be=
deutendſten britiſchen Kronlande zu ſppechen. Im folgenden 
teilt nun George Popoff, der einerſeits den Bolſchewismus 
aus eigener Anſchauung kennt und andererſeits erſt kürzlich 
von einer Indien=Reiſe zurückgekehrt iſt, ſeine dort 
            ge=
machten Beobachtungen mit, und verſucht, ſoweit ein 
            Auf=
enthalt von nur einigen Monaten es zuläßt, die oben 
            ge=
ſtellte Frage zu beantworten. Wobei in vorliegender Arbeit 
die Haltung der politiſch=denkenden Oberſchicht Indiens und 
der breiten Volksmaſſe beſprochen wird, während diejenige 
der britiſchen Machthaber in einem zweiten Aufſatz ihre 
            Be=
wertung erfahren ſoll. 
Als die Bolſchewiſten Ende 1917 zur Macht gelangten, war 
es eine ihrer erſten „weltrevolutionären Aktionen”, daß ſie in 
Taſchkent eine kommuniſtiſche Propagandaſchule errichteten, mit 
dem ausſchließlichen Ziele — einen Aufruhr der Volksmaſſen in 
Indien zu entfachen. Doch es zeigte ſich bald (wie es übrigens 
auch die gegenwärtigen Unruhen in Kalkutta bekräftigen), daß 
ihre Beurteilung der aſiatiſchen Volkspſyche eine irrtümliche, eine 
etwas zu voreilig=erfolgte war. Vor allem haftete ihrer 
            anti=
religiöſen Propaganda (auch heute ungebrochen, aber 
viel behutſamer auftretend) in den erſten Jahren eine ungeſtüme 
Wildheit an, die in Rußland hingenommen wurde, ſich im „
            Her=
zen Aſiens” aber bald als recht verfehlt erweiſen ſollte. 
Sofort aufs gröbſte vor den Kopf geſtoßen ſahen ſich die 
Mohammedaner. Als beiſpielsweiſe 1919 in Kokand ein 
mohammedaniſcher Kongreß zuſammentrat, entſandte die 
            Sow=
jetmacht dorthin eine Strafexpedition, welche die Stadt ſchlimm 
herrichtete, viele tauſend Menſchen niedermetzelte und unter 
            an=
derem wehrere Moſcheen, zahlreiche mohammedaniſche 
            Heilig=
tümer, koſtbare Bibliotheken uſw. verwüſtete und niederbrannte. 
In ähnlicher Weiſe hauſten ſie damals in ganz Turkeſtan und 
Samarkand. Das benachbarte Buchara brachten ſie ſoweit, daß 
es ſelbſt Bereitſchaft zeigte, ſich dem britiſchen Imperium 
            anzu=
ſchließen. Wohlweislich haben die Engländer dieſe und ähnliche 
Vorſchläge, wie überhaupt jedes aktive Auftreten gegen das 
            bol=
ſchewiſtiſche Wüten in Zentralaſien unterlaſſen. Denn das törichte 
Auftreten der Sowjetruſſen gegen die religiöſen Gefühle der 
            ört=
lichen Bevölkerung zeitigte bei dieſen ohnedies eine ungeheuer 
ſtarke Abneigung gegen den Bolſchewismus überhaupt. Auf die 
Mohammedaner Meſopotamiens und Indiens im beſonderen 
machten die aus Zentralaſien kommenden Nachrichten über den 
bolſchewiſtiſchen „Befreiungskampf” einen ſo niederſchmetternden 
Eindruck, daß ſie ſich von nun ab allen Lockungen Moskaus 
            gegen=
über taub zeigten und unwillkürlich die britiſche Macht wieder 
„in alter Loyalität” zu unterſtützen begannen. 
Dieſes iſt um ſo bemerkenswerter, als nicht geleugnet 
            wer=
den kann, daß unmittelbar nach Beendigung des 
            Krie=
ges die Vorbedingungen für den Erfolg einer bolſchewiſtiſchen 
Propaganda in Indien eine Zeitlang nicht ungünſtig waren. Die 
durch den Krieg, durch Teilnahme der Farbigen am europäiſchen 
Bruderkampf uſw. hervorgerufenen pſychologiſchen 
            Verände=
rungen im Verhalten zur weißen Raſſe, ebenſo wie die 
            wirt=
ſchaftlichen Erſchütterungen und Umwälzungen des Weltkrieges, 
löſten eine ausgeſprochen aufrühreriſche 
            Stim=
mung aus. Dieſe mündete, reſp. verſandete, ſpäter in der 
„Non=Cooperation”=Bewegung. Doch bereits früher mußten die 
Führer der 3. Internationale, nachdem einerſeits der Fehlſchlag 
ihrer antireligiöſen Taktik offen zutage getreten war, nun noch 
erkennen, daß dem Weſen des indiſchen Nationalismus nichts 
            fer=
ner, als ein von Moskau gewünſchter „proletariſcher 
            Wutaus=
bruch” liegen konnte, und hier, im Gegenteil, Lehren wie Tolſtois 
milde Philoſophie vom „friedlichen Widerſtand dem Böſen” und 
dergl. überaus feſte Wurzeln gefaßt hatten. Die Sowjetmänner 
erkannten mit bitterer Enttäuſchung, daß ſelbſt die Träger der 
weißen Ghandi=Kappen ihrer Moskauer Gefolgſchaft nur in ſehr 
geringem Maße glichen und mochten von ihrem Standpunkt nicht 
Unrecht haben, wenn ſie nun Ghandiſten, Swarajiſten und alle 
übrigen Abarten des indiſchen Nationalismus in verächtlichem 
Ueberſchwange „böswillige Konterrevolutionäre‟”, „
            Sozialverrä=
ter” uſw. nannten. Vollends ſahen ſie ſich enttäuſcht, als in 
Indien die verſchiedenſten Kompromißlöſungen zwiſchen 
den nationalen Parteien einerſeits und der britiſchen Macht 
            an=
dererſeits in die Debatte geworfen und von den erſteren 
            immer=
hin in den Kreis ihrer Erwägungen gezogen wurden. 
Die indiſchen Parteiorganiſationen und ihre 
Lehren ſind ſomit dem Bolſchewismus völlig weſensfremd. Rechi 
„unrevolutionär” iſt auch die Taktik, welche ſie im Kampf gegen 
die Vertreter der britiſchen Macht anzuwenden pflegen. Von 
der ſeitens der Bolſchewiſten vor ihrem Machtſiege gezeigten 
            fana=
tiſchen Durchſchlagskraft, der inneren Geſchloſſenheit, der 
            unver=
rückbaren Zielſicherheit findet man hier weder eine Spur, noch 
Keime zukünftiger Entwicklungsmöglichkeiten. Die nationale 
            Be=
wegung Indiens, in ihrem „Tolſtoismus” befangen, weichlich, 
ungeformt und labil, verrät eine gewiſſe Aehnlichkeit mit dem 
Weſen der ruſſiſchen „Intelligenzia” und zeigt ſich, wie dieſe, im 
Verhalten zur Sowjetmacht, hier der engliſchen Verwaltung 
gegenüber uneinig und impotent. Das Ghandi in beſonderem 
Maße eigene „Ju=die=Weite=Schweifen und ſich Befaſſen mit 
            uto=
piſtiſchen Irrealitäten (wir rechnen hierzu ſeine Webſtuhl=, 
            Kuh=
zucht= Schulboykott= und andere Marotten), ſind dem indiſchen 
„Intelligenten” in gleichem Maße eigen, wie bis hinauf zum 
Nizam von Haiderabad, der mit dem Tragen hausgewebter 
Baumwollſtoffe (Khaddar) kokeitiert, oder jenen „
            Wahrheits=
ſuchern” (Sathaſamaiſten) und anderen „Parteien”, die ſich ſelbſt 
in der Politik philoſophiſchen Grübeleien hingeben und ihre 
            Ge=
folgſchaft von den praktiſchen Zielen des Machtkampfes in 
            nebel=
hafte Fernen entführen (nicht Bolſchewiſtenart iſt es, nach „
            Wahr=
heit” zu ſuchen . . .) oder den Swarais, deren zage Verſuche
Geite 2
Monkag, den T. Juni 4926.
Nummer 156
 etwas wvie eine Moskauer „Parteidiktatur” zu ſchaffen ſtets am 
orientaliſchen Individualismus des eigenen Kreiſes geſcheitert 
ſind. . . . 
Und was man den Engländern ablauſcht, ſind im beſten 
Falle gute Manieren und Sportbegeiſterung, als gute Politib: 
auf einer Swaraj=Verſammlung, welche die Tätigkeit des 
            ſchek=
denden Vizekönigs Lord Reading verdammen ſollte, hörte ich.” 
wie ein Redner allen Ernſtes die Vertagung der Debotten unter 
der zartfühlenden Argumentierung beantragte, daß Lady 
Neadimg augenblicklich an einer Blinddarmentzündung danieder= Ronald Lindſay und dem Vertreter des Frak Nurt Paſcha 
niſationsmittel) betrifft, ſo liegt es auf der Hand. Sobald es den 
zu fürchten. Und die Hindu=Fugend ſpielt Ericket! Ueber dieſe beutung der Petroleumſchätze des Frak für die beiden Geſellſchaf= 
Erfolge ihrer Erziehung haben die Engländer ebenſo Urſache 
            be=
friedigt zu ſein, wie über, die gleichzeitige politiſche un= die Türkei Tariferleichterungen bei den Iral=Eiſenbahnen für 
geſchicklichkeit ihner farbigen Schüler: die ſich ihnen bie= die Ausfuhr ihrer Erzeugniſſe nach dem Perſiſchen Meerbuſen 
harren in impotentem Beiſeiteſtehen ſie zu einer immer tieferen zu ergreifen. 
politiſchen Bedeutungsloſigkeit herabzudrücken droht. Jeder, der 
andere „Meiſter der Rebolunon” am Werke geſehen hat, muß 
ſich daher ſagen, daß derartig unorganiſierte, unentſchloſſene und 
ungeſchulte Kräfte, wie ſie die indiſchen Parteiorganiſationen 
darſtellen, kaum als Phalanx einer kommenden Erhebung 
            In=
diens betrachtet werden können (ſo werden Rebolutionen nicht 
gemacht. ..), und es dürſte bergits jetzt möglich ſein, feſtzuſtellen, 
gezielte, unmittelbare bolſchewiſtiſche Preſſion hier ein volſtän= Unterſuchungen über die wirtſchaftliche, ſpeziell die kommerzielle 
diges Fiasko geerntet hat, und von hier aus Indien jedenfalls Lage der Haupthandelsländer und entwarf in ihr ein düſteres 
keine Gefahren zu drohen ſcheinen. 
dieſem Moſaik von Völkem gleich tief wurzelnde Religioſität iſt und den Erſatz der Verwaltungskoſten hätten die Werften es 
ſuchungen Moskaus. Nicht daß ſie, als moraliſche Hemmung, an zu halten. Im Nordoſten ſeien 45,7 Prozent des 
            Arbeiterbe=
ſich zu überſchätzen wäre. Die letzten Jahre haben in dieſer Hin= ſtandes arbeitslos. Vor dem Kriege habe Groß=Britannien mehr 
völlig unzugänglich iſt. Das Kaſtenweſen, als Hindernis gegen 397000 Tonnen geſtiegen, die der übrigen Länder um 15,8 
            Mil=
jede Art proletariſcher Nivellierung, iſt ſo augenfällig, daß es lionen. Da kann es denn endlich als günſtigeres Vorzeichen 
entſprechenden Proletariats, dürſte ſchwer denkbar ſein, beſonders Pfund den Bau von 2 großen Paſſagierdampfern 
in einem Lande, wo ſelbſt dem Arbeiter, vom Bauern zu ſchwei= und 5 Kargodampfern zu vergeben. Beatty iſt 
            kometen=
gen, durch gütige Fürſorge einer verſchwenderiſchen Natur, alle gleich geſtiegen. Er iſt mit 41 Jahren Präſident der größten 
füllt werden. 
experimentelle Möglichkeiten gegeben . .. Faſt undurchführbar 17500 erhalten, eine Länge von 600, eine Breite von 74 und einen 
Völkern iſt, eine ewig quirlende Maſſe chroniſch analphabetiſcher, ſagte Mr. Beatty. Die Paſſagierdampfer ſollten von 
            Sout=
fanatiſch=religiöſer, vielgläubiger, vielſprachiger, vielfarbiger hampton und Liverpool nach Canada laufen, die Kargodampfer 
Orientmenſchen. 
(Ein zweiter Artikel folgt.) 
6i
 Die Vorgänge in Polen. 
Der „Meſſaggero” berichtet, ſeit einigen Tagen befänden ſich 
einige polniſche Perſönlichkeiten in Rom, die, unabhängig von 
der polniſchen Diplomatie, einen Thronaſpiranten für Polen 
ſuchten. Oberſt Maiklacesky, eim Freund Pilſudſtis, erklärte 
dem römiſchen Blatte, Polen werde früher oder ſpäter ſein 
            veput=
blikaniſches Regime aufgeben müſſen, um zur Momarchie 
            zurück=
zukehren, die den Ueberlieferungen und Wünſchen der polniſchen 
Nation entſpräche und dem Staate und den Parteien mehr Halt 
verleihe. Der Oberſt hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß aus 
den jetzigen Parteikämpfen die Verkündung einer polniſchen 
            Mo=
warchie hervorgeht. Ein polniſcher Patriot habe dieſer Dage die 
polniſche Krone dem Prinzen Sirzus von Bourbon angeboten, 
der auch Frankreich genehm ſein ſoll, aber der Prinz habe, wie 
vor Jahren, entſchieden abgelehnt. Gegen ſeinen Willen ſei die 
Vermittlung des Papſtes angerufen worden, jedoch habe 
Pius Xl. geantwortet, ſich nicht in die inneren Angelegenheiten 
Polens einmiſchen zu wollen. Als weitere Kandidaten für den 
polniſchen Thron werden Saverius von Bourbon, Nikolaus von 
Rumänien und Prinz Chriſtoph von Griechenland vovgeſchlagen. 
Letzterer iſt dem Antrag jedoch mit der witzigen Antwort aus 
dem Wege gegangen, ſein Kahlkopf biete einer Krone keinen 
feſten Halt.
 Die Anterzeiſchnung des 
Mofulvertrags. 
EP. London, 6. Juni. 
Der Moſſulvertrag iſt vom türkiſchen Mimiſter des 
Aeußern Tewfik Ruſchdi Bey und dem britiſchen Botſchaſter Sir 
liege, und es daher nicht die rechte Zeit wäre, über ihren Gatten unterzeichnetworden, Ueber dieſen engliſch=türkiſchen Ver= iſt eine neue Ueberſchwemmungskataſtrophe über Numänien 
übel zu ſprechen. () Ober was dem Sport (als neueſtes Kolg= trag werden folgende Ginzelheiten bekannt:. Der Türkei, ſind 
10 Prozent der Petroleumproduktion zugeſichert worden. In 
Engländern gelingt, die Hinbus für Ericket zu begeiſtern — nächſter Zeit werden Verhandlungen zwiſchen der Anglo Perſian liegenden Meldungen ſind Hunderte von Menſchenopfern zu 
            be=
brauchen ſie Mahatma, Ghandi und Swanai ſchon viel weniger und der Türkiah Petroleum Co, eröffnet werden, um die Aus= klagen. Der geſamte Zugverkehr ſowie die Telephon= und 
            Tele=
ten auf eine einheitliche Grundlage zu ſtellen. Außerdem erhält 
tende große Gelegenheit zur allmählichen Machterfaſſung, welche hin, ſowie eine Reihe von Zollerleichterungen. Die türkiſche und metern überſchwemmt. Die Schienen ſind durch die Waſſersgewaln 
die engliſche Aufforderung zur Uebernahme der Staatsämter die engliſche Regierung verpflichten ſich, im Falle von Kurden= um 800 Meter beiſeite geſchoben worden. Zwei 
            Eiſenbahnregi=
zweifellos darſtellt, iſt kaum grkannt worden, während ihr Ver= aufſtänden im Grenzgebiet gemeinſame militäriſche Maßnahmen 
Günſtigere Zeiten für Englands 
Schiffsbau und Schiffahrt. 
Sir Leo Chiozza Money veröffentlichte vor einigen 
daß die vor allem auf die Beeinfluſſung der politiſchen Parteien Tagen eine weitere Folge der Serie ſeiner bedeutungsvollen 
Bild von Britanniens Schifſbau und Schiffahrt. Er wies nach, 
Doch auch die Hinderniſſe, welche ſich aus dem Innern daß die Arbeiter aller Art in der Schiffsbau=Induſtrie ſich im 
des unüberſehbaren indiſchen Volksmeeres, der unpoliti= Verhältnis zum Anſtieg der Lebensunterhaltskoſten ſchlechter 
            be=
ſchen Maſſe, dem Bolſchewismus, gewiſſermaßen als orga= fänden als vor dem Kriege. Sollten denn geſchulte 
            Schiffsbau=
niſche Gewalten, entgegenſtellten, erwieſen ſich weſentlich ernſter, arbeiter wirklich weniger bekommen, als die Grubenarbeiter oder 
als man es in Moskau urſprünglich vorausgeahnt hatte: die in ſtädtiſchen Müllabfuhrleute? Nur mit Verzicht auf jeden Verdienſt 
natürlich überall der wirkſamſte Damm gegen jegliche Ver= ſertig gebracht, wenigſtens zwei Drittel ihrer Arbeiter beſchäftigt 
ſicht die Welt ſtark desilluſioniert. Aber, weil die Religioſität hier, als die Hälfte der Welttonnage gebaut. Heute d. h. am 31. März, 
(im Gegenſatz zu der beiſpielsweiſen Rußlands) von einer Jahr= habe es nur 843000 Tonnen von rund 2 Millionen im Bau. 
tauſende alten Kultur ſpricht und daher modernen Barbareien Gegenüber dem Vorkriegsſtande ſei die britiſche Tonnage um nur 
keiner beſonderen Begründung bedarf. Ferner — eine prole= gelten, daß der Präſident der Cangdiſchen Paeifie=Bahn, G. W. 
tariſche Bewegung ohne Vorhandenſein eines unſeren Begriffen Beatty, nach London gekommen iſt, um für 3 Millionen 
Lebensbedürfniſſe „in ſtagtlichen Rationen” ohne ſein Zutun er= Transportgeſellſchaft der Welt, die 20 000 Meilen Bahn und eine 
Flotte von 500 000 Tonnen, Hotels, Farmen und Bergwerke beſitzt. 
Einem Lenin wären hier von Anfang an wir ſehr begrenzte Die beiden Paſſagierdampfer ſollen einen Tonnengehalt von je 
auch jede Art rein theoretiſcher Propaganda, undurchführbar in Tiefgang von 23 Fuß und nur Oel feuern. Die Laſtdampfer 
            er=
einem Lande, das eben kein „Land” kein einzelner Staat, ſondern halten eine Tonnage von je 10 000 Tonnen. Bezüglich ihrer 
ein ungefügiger Kontinent, ein Konglomerat von Ländern und ſei allerdings der fremde Wettbewerb ſtets ein bedeutſamer Faktor, 
hauptſächlich zwiſchen der Themſe und Montreal. Es iſt auch für 
die kontinendale Schiffahrt von großem Intereſſe, daß der 
            Prä=
ſident die „Empreß of Auſtralia” aus dem Pacific=Dienſt in den 
Southampton=Dienſt einſtellen will, ſodaß von dort in Zukunft 
drei Dampfer ſtatt der bisherigen zwei auslaufen werden. Mr. 
Beatty iſt der feſten Ueberzeugung, daß ſich der Verkehr von Jahr 
zu Jahr heben wird. 
Die Wahlen in Mecklenburg. 
Die bis 12 Uhr nachts vorliegenden Zahlen über die 
            Land=
tagswahl in Mecklenbung zeigen folgendes Bild, wobei zu 
            be=
rückſichtigen iſt, daß ein entſcheidend großer Teil von Stimmen 
auf dem flachen Lande noch nicht einbegriffen ſind. Von 955 Zwecken dienenden Maßnahmen mußten im Auskande den fal= 
Wahlbezirken ſtehen die Ergebniſſe von 457 Bezirken noch aus. 
(Die Zahl in Klammern bedeutet die Vergleichziffer der letzten mittelbaren Gefahr ſchwerer innerpolitiſcher Wirren ſtünde. Das 
Landtagswahl): Deutſchnationale 51 547 (59 176), Sozialdemo= hierdurch verurſachte Mißtrauen ſchädigt ebenſo das perſönliche 
kraten 100 444 (75 924) Deutſchvölkiſche 21 196 (63 500), 
            Kommt=
niſten 16 710 (44 765), Deutſche Volkspartei 19 894 (23962), 
            Demo=
kraten 7290 (11 738), Gruppe für Volkswohlfahrt 6946 (—), 
            Wirt=
ſchaftspartei 15 469 (—), Nationalſozialiſten 4266 (—). 
Bei dem Volksentſcheid über den Anſchluß Schaumburg= 
Lippes an Preußen wurden im ganzen abgegeben 8519 Stimmen 
ſchaften, die aber das Ergebnis nicht weſentlich ändern können. 
Damit iſt die Anſchlußfrage an Preußen in ablehnendem Sinne 
vom Volke entſchieden worden. 
9
 Leberſchwemmnungskataſtrophe 
in Rumänien. 
Hunderte von Menſchenopfern. 
TU. Bukareſt, 7. Juni. 
Durch das in den letzten Tagen niedergegangene Regenwetter 
hereingebrochen, die ſich nach den bisherigen Nachrichten als die 
ſchlimmſte ſeit 1918 darſtellt. Nach den aus der Provinz 
            vor=
graphenverbindungen ſind eingeſtellt. Die Ernte iſt durch die 
            an=
dauernden Hagelſchläge faſt vollſtändig vernichtet. Der 
            Zug=
verkehr zwiſchen Rumänien und Deutſchland iſt unterbrochen. Der 
Schienenſtrang über die Moldau iſt in einer Länge von 9 
            Kilo=
menter ſind zur Hilfeleiſtung entſandt worden, haben jedoch 
            bis=
her nichts ausrichten können. Ein Zug der Strecke Bukareſts 
Jaſſy mit 300 Reiſenden iſt im Waſſer ſtecken geblieben. Da der 
Bahndamm vollſtändig zerſtört iſt, kann den Reiſenden keine Hilfe 
geleiſtet werden, ſo daß man um ihr Schickſal beſongt iſt. Nach 
einer amtlichen Mitteilung iſt der Verkehr von Bukareſt nach 
Warſchau, Prag und Breslau ſtillgelegt worden. Auch der 
            inner=
rumäniſche Verkehr iſt vollſtändig unterbunden. 
Dauernd laufen neue Schreckensnachrichten über die 
            furcht=
bare Ueberſchwemmungskataſtrophe ein. In Orſchowa ſind rieſige 
Felsblöcke angeſchwemmt worden, die die Landſtraße und Bahn 
auf eine Strecke von 3 Kilometern bedecken. Auf dem Fluſſe Olt 
ſind zahlreiche Leichen beobachtet worden. In der Stadt 
            Tarko=
biſte wurde das Kraftlichtwerk fortgeſchwemmt. Der 
            Straßen=
verkehr iſt lebensgefährlich. In der Nähe der Stadt Namnie 
            wur=
den acht Brücken fortgeriſſen. In der Stadt ſelbſt ſind 16 
            Per=
ſonen in den Fluten umgekommen. 
Nach den neueſten Meldungen aus der Probinz iſt im Bezirl 
Budna der Fluß Mileov infolge des andauernden Regenwetters 
aus den Ufern getreten und hat die Städte Odobeſti, Pateſte und 
Campineaca vollſtändig überſchwemmt. Die Bevölkerung hat eine 
unbeſchreibliche Panik ergriffen. Es ſpielen ſich erſchütternde 
Szenen ab. Die Behörden waren gezwungen, die geſamte 
            Be=
völkerung dieſer Städte in Notbaracken unterzubringen. 
            Zahl=
reiche Tote treiben ſtromabwärts. Sämtliche Betonbrücken ſind 
vom Hochwaſſer fortgeriſſen worden. Das Waſſer ſteigt weiter., 
Auch aus Beßarabien werden verherende 
            Ueberſchwemmun=
gen gemeldet. Bisher zählte man dort 43 Tote. Die Stadt 
            Kiſchi=
new ſteht vollſtändig unter Waſſer. 22 Häuſer und eine Kirche 
ſind eingeſtürzt. Eine Spiritusfabrik iſt infolge Blitzſchlags völlig 
zerſtört worden. 800 Wagen Holz der Heeresverwalung wurden 
fortgeſchwemmt. Die geſamte Ernte iſt vernichtet. Der Präfekt 
Horohoi, der, von einem Major begleitet, die Hochwaſſerſchäden 
beſichtigen wollte, wurde unterwegs von den Fluten überraſcht 
und iſt ertrunken. 
Die Eiſeninduſirie gegen die politiſchen 
Hausſuchungen. 
In einer Vorſtandsſitzung der Nordweſtlichen Gruppe des 
Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller, die am 2. Juni 
im Stahlhof zu Düſſeldorf ſtattfand, wurde folgende Entſchließung 
zu den kürzlich vorgenommenen Hausſuchungen bei den 
            führen=
den Männern der Wirtſchaft einſtimmig angenommen: 
„Der Vorſtand der Nordweſtlichen Gruppe des Vereins 
            Deut=
ſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller erhebt gegen die auf 
            Anord=
nung der Preußiſchen Zentralpolizeibehörde am 12. Mai bei 
            füh=
renden Männern der rheiniſch=weſtfäliſchen Wirtſchaft vorgenome 
menen Hausſuchugen und Beſchlagnahmungen entſchiedenen 
Einſpruch. Das Vorgehen der Zentralpolizeibehörde gegen dieſe 
Männer entbehrt, wie die Tatſachen eindeutig ergeben, jeglicher 
Begründung. Die offenbar nur beſtimmten innerpolitiſchen 
ſchen Anſchein erwecken, als ob Deutſchland erneut vor der un= 
Anſehen unſerer Führer wie die Wirtſchaft ſelbſt. 
Zum Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft iſt das Vertrauen des 
Auslandes zur Wirtſchaft und zu ihren Führern eine 
            unerläß=
liche Vorausſetzung. Dieſes Vertrauen, aber wurde, durch die 
Hausſuchungen in mutwilliger Weiſe gefährdet. Wer die 
            Lebens=
möglichkeiten eines Volkes durch die Zerſtörung des Vertrauens 
Der Anſchluß Schaumburg=Lippes abgelehnt. auf die Führer der Wirtſchaft gefährdet, verringert ſeine 
            Exiſtenz=
möglichkeit und vergeht ſich damit geradezu an deſſen Zukunft. 
Wir verlangen mit allem Nachdruck, daß den zu Unrecht 
            Ver=
mit Ja und 9947 Stimmen mit Nein. Es fehlen noch 16 Ort= dächtigte: volle Genugtuung gegeben wird. Wir erwarten von 
den zuſtändigen Stellen Anweiſungen an die nachgeordneten 
            In=
ſtanzen, die eine Wiederholung dieſer mittelalterlich anmutenden 
Vorkommniſſe unmöglich machen.”
 Joſef von Fraunhofer. 
Zum 100jährigen Todestage am 7. Juni. 
Joſef von Fraunhofer, von dem König Ludwig von 
Bayern boi der Nachricht von ſeinem Tode ſagte: „Fraunhofers 
Tod iſt ein europäiſcher Verluſt”, iſt vor nunmehr hundert Jahren 
in einem Alter, das man des Mannes beſtes nennt und das 
von der Genialität dieſes Phyſikers noch unendlich viel erwarten 
ließ — 39 Jahre — geſtorben. In ſeiner Vaterſtadt Straubing 
ſteht das erſte öffentliche Denkmal in der nach ihm benannten 
„Fraunhofergaſſe‟. Seine Büſte ſteht in der bayeriſchen 
            Ruhmes=
halle, und vor dem Nationalmuſeum in der Maximilianſtraße in 
München ſteht Fraunhofer in Erz gegoſſen mit dem Prisma in 
der Rechten und der Inſchrift: „Bayerns Newton Joſef von 
Fraunhofer”. 
Die Mitwelt verdankt dieſem urſprünglich ſchlichten Menſchen, 
den kein gkademiſches Studium, kein bewußtes Forſchen zum 
Ziel ſeines Lebns führte, ſo viel, daß es in Worte kaum zu faſſen 
iſt, weil Dinge, die wir heute als ſelbſtverſtändlich hinzunehmen 
gewohnt ſind, in uns nicht die Frage aufwerfen laſſen: Wem 
verdanken wir, was wir heute als leicht kaufbar, als 
            ſelbſtver=
ſtändliches Erfordernis hinzunehmen gewohnt ſind? Was 
            Fraun=
hofer auf dem Gebiete der Optik und Mechanik grundlegend neu 
ſchöpferiſch errungen hat, iſt uns heute eine techniſch 
            ſelbſtver=
ſtändliche Forderung. Was er geleiſtet hat in der 
            Vervollkomm=
nung techniſcher Hilfsmittel, die heute dem Laien wie dem 
            Wiſſen=
ſchaftler das tiefſte Eindringen in die Geheimniſſe der Natur 
ermöglichen, iſt uns eine Selbſtverſtändlichkeit. Im Zeitalter ſo 
vollendeter Technik, wie wirs heute erleben, erinnern wir uns 
kaum der Männer, ohne deren Leben und Schaffen heute vieles 
undenkbar wäre, wie Sehen und Photographieren von Geſtirnen, 
wie vielleicht auch die vollendete Photographie und der Film uſw. 
Wer weiß heute, daß wir die Vollendung künſtlichen Sehens in 
unendliche Fernen, daß wir Fernrohr und Mikroſkop, das unſeren 
Blick weit hinaus Greifbares erfaſſen läßt, was ehedem 
            uner=
reichbar war, uns heute ermöglicht, in bis dahin tiefſt verſchloſſene 
Geheimniſſe der Natur, des Kosmos einzudringen, Fraunhofer 
verdanken? 
Als elftes Kind einer Mutter wurde Fraunhofer, der 
            baye=
riſche Newton, am 6. März 1787 geboren. Seine Eltern ſtarben 
früh, ebenſo die Mehrzahl ſeiner Geſchwiſter. Von all den 
            Ge=
ſchwiſtern hat keines irgend eine überragende Bedeutung erreicht 
Nur er, das letzte männliche Reiß einer Familie, die keinerlei
 Gmmmmmmmmm mn mnmmn mnmnmmn mn n mm m mmmmmmnnmmmn 
rühmtheit. Sein Vater war ein armer Glaſermeiſter, er ſelbſt 
ſein Gehilfe, ging den dornenvollen Weg der armen, auf 
            Ver=
wandte und ausnutzende Freunde angewieſenen Jungen. 1801, 
im zweiten Jahre ſeiner Lehrzeit, brach in der Nähe der 
            Frauen=
kirche ein baufalliges Haus zuſammen. Einem ungewöhnlichen 
Zufall verdankte der junge Fraunhofer ſeine Rettung. König 
Max Joſef erfuhr davon und — Fürſtenlaune — ein 
            Troſt=
gaſchenk von 18 Dukaten ermöglichte ihm, ſich von der Lehrzeit 
loszukaufen. Jetzt begann ſeine Freiheit und ſein Aufſtieg. Mit 
dem Schleifen von Brillengläſern fing er an. Bei Utzſchneider in 
München wurde er Optiker. Von dem Franzoſen Guinand lernte 
er Arbeitete und forſchte Erfand neue Schleifmethoden, ſchuf 
Maſchinen und optiſche Meßwerkzeuge. Bei dem Schleifen von 
Gläſern wohl kam ihm die Erkenntnis der Notwendigkeit, das 
Glasſchmelzen zur Vollendung zu bringen. All das führte ihn 
zu dem, was er ſelbſt wohl am wenigſten geahnt, zu Erkenntniſſen 
und Forſchungsergebniſſen, die heute noch grundlegend ſind. Er, 
der Nichtakademiker, begann die Brechungsverhältniſſe der Gläſer 
zur Berechnung achromatiſcher Linſen für beſtimmte einfache 
            Far=
benarten zu erforſchen. Er war es, der alle Errungenſchaften auf 
ſeinem Gebiete, vom Zufall löſend, der Berechnung unterwarf, 
was ſehr bald die wiſſenſchaſtliche Welt aufhorchen ließ. 
Die Wiſſenſchaft horchte nicht nur auf, ſie lernte von dieſem 
Laien. Als er der Univerſität Königsberg ſeinen Heliometer 
ſchuf und Dorpat die größte Leiſtung des Schaffens, das größte 
Linſenfernrohr der Welt, war er anerkannt. Er wurde Profeſſor 
und wurde in den Adelsſtand „erhoben‟. Er wurde Ehrenbürger 
von München und Dr. hon. gausg von Erlangen. 
So entging er dem Schickſal vieler Großen, denen weder die 
Mit= noch Nachwelt Kränze flicht, aber auch ſein Weg war 
dornenvoll. 
Fraunhofers Name iſt noch zu jung, um der Vergeſſenheit 
anheim zu fallen. Trotzdem aber gilt auch für ihn, daß wir Dinge 
hinnehmen — wie eingangs geſagt — als ſelbſtverſtändlich, ohne 
die unmöglich wäre, daß es heute, um nur eins herauszugreifen, 
gut arbeitende photographiſche Apparate gibt für lächerlichen 
Preis ganz abgeſehen von dem, was er der optiſchen 
            Wiſſen=
ſchaſt ſchuf. 
M. Kph. 
* Kunſtſchutz. — Das Recht des Künftlers an der 
            Porträt=
büſte. Im Jahre 1922 hat der Bildhauer Dr. T. in Berlin auf 
Beſtellung des Generalkonſuls Karl R. in Baden=Baden deſſen
 Porträtbüſte in Marmor angefertigt. Das von Dr. T. angefertigte 
Gipsmodell blieb bei dem Bildhauer L. ſtehen, der unter Aufſicht 
des T. die Marmorbüſte ausführte. Nach Bezahlung der Büſte 
teilte Dr. T. ſeinem Auftraggeber noch ausdrücklich mit, daß er 
ein kümſtleriſches Anrecht auf die Büſte habe, ſo daß 
            Abbildun=
gen und Reproduktionen nur mit ſeiner ausdpücklichen 
            Einwilli=
gung hergeſtellt werden dürften; ebenſo wenig dürſten 
            Nachbil=
dungen von anderer Seite hergeſtellt werden. Nur gegen „
            Fa=
milien= und biographiſche Publilationen” wolle er nichts 
            ein=
wenden. Im Jahre 1924 ließ Generallonful R. — wie er 
            be=
hauptet, nach einer unbeanzwortet gebliebenem Aufforderung an 
Dr. T., eine neue Büſte für 1500 Mark herzuſtellen — von dem 
Bildhauer L, bei dem das Modell noch ſtand, eine zweite 
            Mar=
morbüſte für ſeine Kinder in Braſilien anfertigen. Als Dr. T. 
zufällig davon erfuhr befand ſich die Büſte bereits auf dem Wege 
nach Braſilien. Er forderte im Wege der Klage vom Beklagten 
2000 Reichsmark als Schadenerſatz wegen Verletzung des 
            künſtle=
riſchen Urhebernechts an der Porträtbuſte. — Das Landgericht 
Berlin erkannte auf Abweiſung der Klage, indem es annahm, 
daß der Kläger in dem erwähnten Schreiben ſeine Einwilligung 
für Nachbildungen im Fomilienkreiſe gegeben habe. Das 
Kammergericht Berlin dagegen hat den Klageanſpruch dem 
Grunde nach für gerechtfertigt erklärt. Die vom Beklagten gegen 
dieſes Urteil beim Reichsgericht eingelegte Reviſion iſt vom 
erſten Zivilſenat des höchſten Gerichtshofs als unbegründet 
zurückgewieſen worden. In den neichsgerichlichen 
            Entſcheidungs=
gründen heißt es: Zutreffend ſieht das Kammergericht in der 
Nachbildung des Kunſtwerkes eine Vervielfältigung im Sinne 
des 8 15 Abſ. 1 S. 2 des Kunſtſchutzgeſetzes vom 9. Januar 1907. 
Ohne Rechtsirrtum hat das Kammergericht die vom Bellagten 
behauptete Einwilligung des Klägers in die Nachbildung 
            ver=
neint. Mit Recht führt es aus, die plaſtiſche Nachbildung zur 
Weitergabe an auswärtige Familienmitglieder laſſe ſich 
            keines=
falls als „Familien= oder biographiſche Publikation” auffaſſen. 
Das Kammengericht verſteht das Zugeſtändnis des Klägers 
            da=
hin, daß hauptſächlich die üblichen flächenhaſten Abbildungen 
(Photographien uſw.), welche den für enge oder weitere Kreiſe 
beſtimmten Lebensbeſchreibungen beigegeben zu werden pflegen, 
erlaubt ſein ſollen, nicht dagegen die körperlichen Nachbildungen. 
Zu ſolcher Auffaſſung ſtimmt der weitere Inhalt des Briefes. 
Auf die geſetzlich zuläſſige Vervielfältigung zum eigenen Gebrauch 
(8 18 Abſ. 1 Kunſtſchutzgeſetzes) kann ſich der Beklagte nicht 
            be=
rufen; jene eng auszulegende Ausnahmebefugnis kommt hier 
nicht im Frage.
Nummer 156
Montag, den 7. Juni 1926
Seite 3
 Aus der Lanveshaustſtavt. 
Darmſtadt, 7. Juni. 
Einſichtnahme in die Stimmliſten. Amtlich wird mitgeteilt: Beim 
Wolksentſcheid am 20. Juni ſind nur diejenigen Perſonen ſtimm= 
Werechtigt, die in eine Stimmliſte oder Stimmkartei eingetragen ſind oder 
geinen Eintragungsſchein beſitzen. Das Verzeichnis der Stimmberechtigten 
kwird in allen deutſchen Gemeinden in der Zeit vom 6. bis 13. Juni zur 
allgemeinen Einſicht öffentlich ausgelegt. Jeder Stimmberechtigte iſt 
            be=
fugt, Einſicht in dieſe Liſten zu nehmen und Unrichtigkeiten zu beanſtan= 
Eden mit der Wirkung, daß fehlende Stimmberechtigte nachgetragen, zu 
Unrecht eingetragene Perſonen geſtrichen werden. Die Eintragungen in 
die Stimmliſten und Stimmkarteien gelten als Unterlagen für die 
            Er=
mittlung der Geſamtzahl der Skimmberechtigten im ganzen Reiche, die 
für die Bewertung des Abſtimmungsergebniſſes ausſchlaggebend ſind. 
Es würde daher erwünſcht ſein, wenn die Bevölkerung von der 
            Möglich=
keit, durch Einſichtnahme in die Stimmliſten und Stimmkarteien, an 
deren Bereinigung mitzuwirken, weitgehend Gebrauch machen würde, 
unabhängig davon, ob der Einzelne ſich an der Abſtimmung beteiligen 
will oder nicht. 
— Heſſiſches Landestheater. Am Sonntag, den 13. Juni, findet die 
letzte Morgenveranſtaltung im Kleinen Haus des H. Landestheaters ſtatt. 
Auf vielfach geäußerten Wunſch werden die Schottiſchen Lieder von 
            Beet=
hoven und Haydn von Margarete Albrecht, Johannes Biſchoff und Guſt. 
Deharde wiederholt. Die muſikaliſche Leitung liegt bei Kapellmeiſter 
Erich Riede und den Konzertmeiſtern Drumm und Andrege. 
Als nächſte Neueinſtudierung der Oper wird am Dienstag, den 
15. Juni, zur Feier des 100. Todestages Carl Maria von Webers ſeine 
romantiſche Oper „Oberon” zur Aufführung gelangen. In dieſer 
von Hans Esdras Mutzenbecher inſzenierten Aufführung ſingen in den 
Hauptpartien die Damen: Maſſenburg (Rezia), Kapper (Fatime), Wevle, 
Albrecht (Meermädchen), Stephanowa (Puck) und die Herren: Poerner 
(Hüon), Schumacher (Oberon), Vogt (Scherasmin). Muſikaliſche Leitung: 
Geveralmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock. 
Als nächſte Oper von Carl Maria von Weber wird in der neuen 
Spielzeit „Euryanthe” in neuer Einſtudierung aufgeführt werden. 
Mit Mozarts „Don Juan”, der die neue Spielzeit eröffnen ſoll, ſind 
dann die Hauptwerke der vorwagneriſchen Klaſſiker: Beethoven, Mozart, 
Weber dauernd in den Opernſpielplan des Landestheaters aufgenommen. 
* Muſikverein. Wir machen nochmals auf das heute Montag abend, 
7½ Uhr, im Großen Haus des Landestheaters ſtattfindende Konzert 
aufmerkſam. (Vgl. Anzeige.) 
— Süddeutſchlandflug und Fallſchirm=Wettbewerb in Darmſtadt. 
Wegen der geſtrigen ungünſtigen Witterung mußte der Fallſchirm=
            Ziel=
landewettbewerb ausfallen. Die angekündigte Veranſtaltung findet am 
nächſten Sonntag ſtatt. Der Süddeutſchlandflug litt ſchwer unter den 
Unbilden der Witterung; es landeten hier nur drei Maſchinen. „
            Mo=
hamed” erlitt bei Schweinfurt eine kleine Beſchädigung, wird aber heute 
am Fluge wieder teilnehmen. 
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde. 
Hotel Prinz Karl, Alt=Darmſtadt=Zimwer. Am Donnerstag abend 
            ver=
anſtaltete die Vereinigung ihren 11. Vortragsabend im laufenden 
            Ver=
einsjahr. Es ſprach Herr R. Anton über „Totenkult in Darmſtadt, 
Darmſtädter Friedhöfe, die Stadrkirche und Stadtkapelle als 
            Begräbnis=
ſtätten‟ Der Redner entwarf erſt ein Bild von den Brüderſchaften, 
welche urſprünglich die Totenbeſtattung vornahmen. Es waren dies die 
Ratsherrnbrüderſchaften, gegründet 1525. Offiziersbrüderſchaften, gegr. 
1661, Hofbrüderſchaften, gegr. 1664, Schneiderbrüderſchaften, gegr. 1735, 
Schuhmacherbrüderſchaften, gegr. 1751, Ackerbrüderſchaften gegr. 1763. 
Dieſe Brüderſchaften bildeten zugleich die Begleitung, den ſog. Kondukt. 
Strenge Vrauerordnungen verfügten darüber, wie der einzelne beſtattet 
werden durfte, auch waren für die einzelnen Klaſſen verſchiedene Stunden 
und Begräbniszeiten vorgeſchrieben, die nicht übertreten werden durften. 
In den älteſten Zeiten wurden die Toten zu Grabe getragen, den erſten 
Totenwagen finden wir in Darmſtadt 1828, der in der neuen Zeit dem 
Totenbeſtattungsautomobil weichen mußte. Die einzelnen Grabſtätten 
lagen in der alten Zeit hinter der Stadtkirche und vor dem ſogenannten 
Beſſunger Tor, dem heutigen Kapellplatz. Die letzten Beerdigten hinter 
der Stadtkirche waren der bemrhmte Maler Joh. Chr. Fiedler, geſt. am 
5. September 1735 und eine Frau Luiſe Gottliebe, Ww. des Regierungs= 
Rats und Konſiſtorialpräſidenten v. Löwenſtein. 1727—28 fand eine 
            Er=
weiterung dieſer Friedhöfe ſtatt, es entſtand der Militärfriedhof. 1866 
wurden die alten Friedhöfe geſchloſſen, nachdem dieſe ſchon lange nicht 
mehr gepflegt wurden und ein ſchlechtes Bild boten. Die Eröffnung des 
Friedhofes an der Nieder=Ramſtädter Straße fällt ſchon in das Jahr 
1828, dieſer wurde am 9. 4. 1828 von Stadtpfarrer Reuling eingeweiht 
und im Laufe der Jahrzehnte immer mehr erweitert. Daneben dienten 
in den älteren Zeiten Stadtkirche, Stadtkapelle und auch die kathol. 
Kirche mit ihren Grüften als Beiſetzungsſtätten. Die älteſte Fürſtengruft 
unter der Stadtkirche, die ſogenannte Preßkammer, wurde bereits unter 
Georg I. angelegt, ſie liegt unter dem Chor und die neue Gruft, auf 
der Südſeite des Kirchenſchiffes. Es ruhen dort im ganzen 208 
            Per=
ſonen. Ebenſo ſind in der Kapelle eine ganze Reihe Perſonen zur Ruhe 
gebettet; wir finden hier die Namen Bechtold, Gorr, Schrautenbach, 
v. Stein, Daub, v. Prettlack, Helfmann, Frey, Hoffmann, Strecker uſw. 
Es war ein intereſſander Gang durch all die Grüfte und über die ſtillen 
Gottesäcker der Vergangenheit und reicher Beifall lohnte den Redner 
für ſeine gründlichen Ausführungen. Im Anſchluß daran gab Frau Volz 
noch ein kurzes Bild aus alten Zeitungen über Kirchen und 
            Glocken=
ordnungen. Herr Oberſchulrat Ritſert gab noch ein weiteres Bild über 
die Gebräuche unter den Brüderſchaften und bei den Totenbeſtattungen. 
Herr Bibl. Weber gedachte noch des 100jährigen Todestages von C. M. 
von Weber und ſeiner Beziehungen zum alten Darmſtadt. Nachdem 
Herr Oberſchulrat Ritſert noch auf die 100=Jahrfeier des Realgymnaſiums 
hingewieſen und ein kurzes Bild von den Schulgründungen entworfen 
hatte, wurde der Abend vom Vorſitzenden mit Dankesworten an alle, die 
den Abend ſo reich und intereſſant geſtaltet hatten, geſchloſſen. Der 
nächſte Vortragsabend findet am 17. Juni ſtatt. Es ſpricht Herr Robert 
Schneider über die Eigenart unſerer Heimatſprache. 
W. 
— Darmſtädter Wochenmarktpreiſe am 5. Juni (pro Pfund bzw. 
Stück in Pfg.): Alte Kartoffeln 4—5, neue Kartoffeln 15, Buſchbohnen 70, 
gelbe Bohnen 80—120, Blumenkohl 25, Roſenkohl 30, Rotkraut 10—15, 
Kohlrabi (unterirdiſche) 25—30, Spinat 70, Erbſen 70, Tomaten 18—20, 
Gelbe Rüben (Bündel) 10—12, Rote Rüben 10, Spargel 50—90, 
            Kopf=
ſalat 8—15, Salatgurken 60—70, Radieschen (Bündel) 6—8, Rettiche 10 
bis 15, Meerrettich 80, Rhabarber 25—30; — Eßäpfel 40—80, Bananen 
55—70, Apfelſinen 5—15, Zitronen 4—10, Kirſchen 30—50, Erdbeeren 80 
bis 100, Dörrobſt 30—60, Stachelbeeren, unreif 30; — Schweinefleiſch 
125—140, Kalbfleiſch 120, Rindfleiſch 80—100, Hackfleiſch 80—130, 
            Haus=
macherwurſt 80—240, Geflügel 120—160; — Süßrahmbutter 200—210, 
Landbutter 160—180, Eier 10—13, Handkäſe 6—15, Schmierkäſe 25—30. 
* Einſichtsvolle Steuerpolitik gegenüber den Lichtſpieltheatern. Ein 
Erlaß des Thüringiſchen Miniſteriums für Volksbildung und Juſtiz 
ordnet an, „daß die Vergnügungsſteuer in den Fällen um die Hälfte 
zu ermäßigen ſei, in denen Filme vorgeführt werden, für die die 
            Be=
ſcheinigung der Kulturwichtigkeit von dem Zentralinſtitut für Erziehung 
und Unterricht oder von der Bayeriſchen Lichtbildſtelle erteilt iſt” „Eine, 
wenn auch geringere Steuerermäßigung wird auch dann empfohlen, wenn 
ein anerkannter Kulturfilm mit einem gewöhnlichen Spielfilm 
            vor=
geführt wird.” In Meiningen wurden die Lichtſpieltheater bisher mit 
15 Prozent beſteuert. Um ihnen über die ſchweren Sommermonate 
            hin=
wegzuhelfen, wurde für den Monat Mai ein Steuerſatz von 9 uno für 
die übrigen Sommermonate ein ſolcher von 8 Prozent eingeführt. In 
Glogau wurde für den Film „Falſche Scham” von der ſtädtiſchen 
            Steuer=
ſtelle ohne weiteres völlige Steuerfreiheit gewährt.
 Tagung des Vogelſchutzvereins für Heſſen. 
Der Vogelſchutzverein für Heſſen hielt am Samstag nachmittag im 
Fürſtenſaal ſeine erſte Tagung nach dem Kriege ab, die außerordentlich 
ſtark beſucht war. Den Vorſitz führte Oberforſtrat Dr. Urſtadt der 
die zahlreich erſchienenen Vertreter von Behörden, die Vertrauensleute 
und die Mitglieder des Vereins begrüßte. 
Dr. Mansfeld von der Vogelſchutzſtation des Freiherrn v. 
            Ber=
lepſch in Seebach hielt einen ſehr lehrreichen Vortrag über den 
            Vogel=
ſchutz, in dem er die durch langjährige Forſchungen auf dieſem Gebiete 
geſammelten Erfahrungen mitteilte. Der Redner ging dabei von der 
Frageſtellung aus: Was iſt Vogelſchutz? Zur Beantwortung wies er 
zunächſt auf die Gründe hin, die den Schutz der Vögel notwendig gemacht 
haben, auf den heutigen Stand der Forſt= und Feldkultur, die das 
            Land=
ſchaftsbild weſentlich verändert und die Vögel vielfach der 
            Niſtgelegen=
heiten beraubt haben. Darum iſt es notwendig, den Vögeln ihre 
            natür=
lichen Lebensbedingungen möglichſt wiederzugeben. Die Getreide= und 
Fruchtfelder faſt ohne jeden Baum und Strauch haben die Vermehrung 
der Pflanzenſchädlinge außerordentlich begünſtigt, da ihre natürlichen 
Feinde, die Vögel, ſtark abgenommen haben, weil es ihnen an 
            Niſt=
gelegenheit fehlt. Es iſt daher nötig, die Zahl der Vögel zu vermehren, 
ſogar über das notwendige Maß hinaus. Das kann nur geſchehen durch 
Maßnahmen, die auf die Lebensbedingungen der Vögel eingehen. Es 
muß verhindert werden, daß durch die Schädlinge der Ertrag der 
            Wäl=
der und Felder geſchmälert wird. Nehmen aber die Vögel die gebotene 
Hilfe an? Kommt wirklich ein Nutzen beim Vogelſchutz heraus? Nach 
den Erfahrungen der letzten Jahrzehnte können wir dieſe Fragen 
            be=
jahen. Der große Nutzen der Vögel für die Bekämpfung der Schädlinge 
iſt allgemein anerkannt. Der Redner führte zum Beweiſe dazu noch ein 
Beiſpiel aus dem Jahre 1921 an, wo durch Kahlfraß ein Waldgebiet faſt 
vernichtet war, aber durch Anſiedlung von Vögeln gerettet wurde. In 
einem Gutachten einer Reichskommiſſion, die dieſes Gebiet eigens 
            auf=
ſuchte, wurde der Tatbeſtand feſtgeſtellt. Beſonders mach’= der 
            Vor=
tragende auf die Bedeutung der Blaumeiſe für die Säuberung der 
            Apfel=
bäume von Schädlingen aufmerkſam. Es iſt für den Vogelſchutz 
            not=
wendig, daß man das Leben der Vögel kennt; er muß eine 
            wiſſenſchaft=
liche Grundlage haben, die auf der Beobachtung der Lebensweiſe der 
Vögel beruht. Es kann aber jeder Vogelſchutz treiben, wenn er ſich an 
die von den zuſtändigen Stellen erteilten Anweiſungen hält. Es gibt nur 
einen Vogelſchutz, und zwar den, den uns die Natur vorſchreibt. Als 
beſonders bedeutungsvolle Maßnahmen wurden von dem Redner die 
Schaffung von Niſtgelegenheiten und die Winterfütterung bezeichnet. Die 
Höhlenbrüter ſind die Hauptinſektenvertilger, ihnen muß in erſter Linie 
Gelegenheit zum Brüten gegeben werden. Freiherr von Berlepſch hat 
in langjährigen Beobachtungen herausgefunden, daß als Niſtgelegenheit 
verlaſſene Spechthöhlen bevorzugt werden; er hat darum Niſtkäſten 
            kon=
ſtruiert, die den Spechthöhlen nachgebildet ſind. Wie dieſe beſtehen ſie 
aus dem Einflugloch, einem wagerechten Gang und dem ſenkrechten 
            Brüt=
raum mit ovaler Spitze im Grunde. Durch dieſe Form der Spitze wird 
erreicht, daß alle Eier gleichmäßig bebrütet werden. In mehreren 
            Licht=
bildern wurden natürliche und künſtliche Niſthöhlen gezeigt. Die den 
Spechthöhlen nachgebildeten Niſtkäſten werden von den Vögeln gerne 
angenommen. Die Freibrüiter, d. h. die auf Bäumen niſtenden Vögel, 
werden zum Neſtbau veranlaßt durch ſogenannte Niſtquirle: Zweige oder 
Aeſte werden ſo gezogen und zugeſchnitten, daß ſie die Form eines 
Quirls annehmen. Bei dem regen Stoffwechſel der Vögel bedarf es oft 
nur weniger Stunden im Winter, daß die Tiere zugrunde gehen. Es 
müiſſen darum Futterplätze eingerichtet werden; ohne ſie kann oft an 
wenigen Froſt= und Rauhreiftagen die ganze Vogelſchutzarbeit des 
            Som=
mers zunichte gemacht werden. Im Lichtbilde wurden verſchiedene 
            For=
men von Futterhäuſern vorgeführt — gute und ſchlechte Beiſpiele. Die 
Hauptſache iſt, daß das Dach den eigentlichen Futterplatz ſo ſchützt, daß 
das Futter nie feucht werden und nicht feſtfrieren kann. Tränken ſind 
für Vögel im Winter nicht notwendig, denn ſie ſtillen ihren Durſt mit 
Schnee. Zur Winterfütterung wird am beſten Hanf (geſtoßen) oder 
            an=
derer ölhaltiger Samen verwendet, z. B. Kürbis= und 
            Sonnenblumen=
kerne, ferner Hafer, Spitzſamen uſw., aber kein Rübſamen, der von 
            fvei=
fliegenden Vögeln nicht gerne genommen wird. Die Hauptvogelfeinde 
ſind keineswegs die Raubvögel, denn dieſe ſind verhältnismäßig ſelten. 
Die Schädlinge ſind namentlich Spatzen, die vielfach die anderen Vögel 
aus ihren Neſtern verdrängen; ferner die Katzen. Iltis, Wieſel und 
Marder ſpielen keine große Rolle unter den Vogelfeinden; nur da, wo 
ſie zu häufig auftreten, ſollte man gegen ſie vorgehen. Zum Schluß 
ſeiner Darlegungen machte der Redner noch Literaturangaben üiber den 
Vogelſchutz; er verwies nachdrücklich auf die Schriften des Freiherrn von 
Berlepſch und betonte nochmals, daß beim Vogelſchutz nur der Weg 
            er=
folgreich iſt, den die Natur weiſt. (Lebhafter Beifall.) Der Vorſitzende, 
Oberforſtrat Dr. Urſtadt, verband mit dem Dank an den Redner die 
Aufforderung an die Anweſenden, für den Beitritt zum Vogelſchutzverein 
zu werben. — An den Vortrag ſchloß ſich eine Ausſprache.
 — Preuß.=Süddeutſche Klaſſenlotterie. Die Erneuerung der Loſe 
zu der bereits am 12. und 14. Juni ſtattfindenden 3. Klaſſe muß 
            plan=
mäßig 7 Tage vor Beginn der Ziehung bei dem zuſtändigen Einnehmer 
erfolgen. Dieſe Erneuerungsfriſt iſt bereits am letzten Samstag 
            ab=
gelaufen. Jedoch werden die Einnehmer die Loſe für ihre Spieler in 
Anbetracht des geſtrigen Sonntags auch heute noch reſerviert halten. 
Wir empfehlen daher den Spielern, dieſe erweiterte Friſt nicht zu 
            ver=
ſäumen, wenn ſie ſich ihr Los ſichern wollen. Ueber die nicht rechtzeitig 
erneuerten Loſe können die Einnehmer anderweitig verfügen, zumal der 
Loſemangel diesmal ein ſo großer iſt, daß nicht einmal Erſatzloſe für 
die Gewinner zur Verfügung ſtehen. 
Kunſtnotizen. 
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſkaltungen, deren im Nachſcehenden Erwähnung 
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor. 
— Palaſt=Lichtfpiele: „Der Blitzſchofför‟ Der „
            Blitz=
ſchofför” ſauſt im 100 Kilometer=Tempo über die Rennbahn in Delmonte. 
Staub wirbelt auf, Menſchen ſchreien vor Begeiſterung, wenn es um 
die Kurven geht! Kopf an Kopf, Kühler an Kühler, ſo raſen die beiden 
Konkurrenten: Jimmy, der Blitzſchofför, und Wood, der engliſche 
            Stra=
ßenrennmeiſter, über die ſchwere Streche, Runde für Runde freſſen die 
Motoren, und erſt im Ziel weiß man, wer Sieger iſt. Die Handlung 
dieſes Films iſt ſo geſchickt aufgebaut, daß die Beſucher aus atemloſer 
Spannung nicht herauskommen. Sie leben ordentlich mit und ſind 
            ge=
bannt von dem ſtarken, außerordentlich guten Spiel Reginald Dennys. 
Im Sturm erobert er ſich die Herzen aller und mit fachmänniſchem 
            Ge=
ſchicklichkeit ſteuert er ſeinen Renco=Wagen über alle Fährniſſe der langen 
Strecke hinweg. Senſation! Es wird ihm jedoch nicht leicht gemacht, am 
Rennen teilzunehmen. Noch am Vorabend wird er entführt, und nur 
ſein tollkühner Wagemut, ſein echter Sportsgeiſt räumen auch dieſe 
            Hin=
derniſſe aus dem Weg. Alles in allem ein Film, der begeiſtert und 
            ent=
zückt. Harold Lloyd ſorgt in ſeinen im Beiprogramm laufenden 
            Gro=
tesken für erbauliches Lachen. Man kann Tränen weinen über die 
            witzi=
gen und originellen Einfälle dieſes beliebten Luſtſpieldarſtellers.
 Tageskalender für Montag, den 7. Juni 1926. 
Heſſiſches Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr: Viertes 
Konzert des Muſivereins (Hugo=Wolf=Abend). — Kleines Haus 
abends 8 Uhr: Neu=Guinea=Film: Unter unbekannten Kannibalen.” 
Orpheum: Keine Vorſtellung. — Zirkus Birkeneder, abends 8 Uhr: 
Vorſtellung. — Muſik=Verein, abends 7½ Uhr, im Großen Haus des 
Landestheaters: Viertes Konzert (Hugo Wolf). — Kinovorſtellungen: 
Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
 Landesbibliothef. 
Neue Erwerbungen 
vom 7. Juni 1926 an auf 14 Tage im Leſeſaale zuv 
Anſicht aufgeſtellt: Chantepie de la Sauſſaye, 
Bertholet v. Lehmann, Lehrbuch d. Religionsgeſchichte 1. 2. 
            Tü=
bingen 1925; Geiger u. Heß, Das Vorzugsrentenverfahren 
nach d. Anleiheablöſungsgeſetz vom 17. Juli 1925, München 1926; 
Die Grundlehren d. mathemat. Wiſſenſchaften 18: 
            Edding=
ton, Relativitätstheorie 19: Polya u. Szegö, Aufgaben u. 
            Lehr=
ſätze a. d. Analyſe I. 20: derſ. Bd. II. 21: Schoenflies, 
            Einfüh=
rung i. d. analyt. Geometrie Berlin 1925; Trierer 
            Heimat=
buch Feſtſchrift z. rhein. Jahrtauſendfeier 1925 Trier 1925; 
Heldburg, Freifrau v. 50 Jahre Glück u. Leid Leipzig 1926; 
Jacoby, Die Fragmente d. griech. Hiſtoriker 2, A. C. Berlin 
1926; Oncken, die Rheinpolitik Kaiſer Napoleons III. v. 1863 
bis 1870 u. d. Urſprung d. Krieges von 1870/71. 1.—3. Stuttgart 
u. Leipzig 1926; Sammlung Roman. Elementar= u. 
            Hand=
bücher II. 3: Fitzmaurice=Kelly, Geſchichte d. ſpan. Literatur 
Heidelberg 1925; Sammlung ſladiſcher Lehr= u. Handbücher 
I. Grammatiken 5. Mikloſich, Slaviſche Sprachen 4 Heidelberg 
1926; Joſ. Victor v. Scheffel im Lichte ſeines 100. 
            Geburts=
tages Stuttgart 1926: Schmid. Eine Lanze für Karl May 
2. Aufl. Radebeul 1926; Franziskaniſche Srudien Beiheft 6—10 
Münſter 1921—25; Studien, Hiſtoriſche 161: Lintel. Die 
            Be=
ſchlüſſe d. deutſch. Hoftage von 911—1056: 162: Grundmann, Der 
gegenwärtige Stand d. hiſt. Kritik an Bismarcks „Gedanken u. 
Erinnerungen Bd. I.: 163: Schultze, Die Auseinanderſetzung 
zwiſchen Adel u. Bürgertum i. d. D. Zeitſchriften d. letzt. 3 
            Jahr=
zehnte d. 18. Ihs. 164: Dukmeher, Die Einführung Lermontows 
in Deutſchland: 165: Heinl, Fürſt Witold v. Litauen, Berlin 
1924/25: Studien Rechtswiſſenſchaftliche 20: Fuchs, 
            Steuer=
uugehung: 21: Niebow, Der Kauf auf Umtauſch; 22: Boſſe, Die 
Erſetzungsbofugnis: 23: Harmſen, Lohnzahlungen bei 
            Betriebs=
ſtockungen: 24: Smid, Der prima-facie=Beweis, insbeſondere bei 
Schadenserſatzanſprüchen; 25: Klemp, Der Kauf auf 
            Wiederver=
kauf; 26: Mündheim, Erwerb der Briefhypothek kraft öffentl. 
Glaubens gemäß § 1155 BGB.; 27: Cohen=Martens, Die 
            Stel=
lung d. Dritten bei nichtordnungsmäßiger Erfüllung eings 
            gegen=
ſeitigen Vertrages zu ſeinen Gunſten Berlin 1821—25: Das 
Tierreich 48 Berl. Lpz. 1926. 
Zeitſchriften. Anthropos 20, 1925 Wien; 
            Eichen=
dorff=Kalender f. d. Jahr 1926 Zürich Lpz. Wien; 
            Maga=
zin d. Wirtſchaft 1, 1925, 1 Berlin: Mitteilungen d. 
Vereins f. Geſch. u. Landeskunde v. Osnabrück 47, 1925 
            Osna=
brück: Der Morgen 1, 1925 Berlin; Zeitſchrift f. d. geſ. 
Anatomie I. Abt. 77 München Berlin 1925; Zeitſchrift f. d. 
geſ. Neurologie u. Pſychiatrie 101 Berlin 1926; Zeitſchrift 
f. wiſſenſchaftl. Mikrofkopie 41. 42 Leipzig 1924/25: Deutſche 
Zeitſchrift f. Nervenheilkunde 89—90 Leipzig 1926: Wiener 
Zeitſchrift f. d. Kunde d. Morgenlandes 31. 32 Wien 1924 
bis 1925. 
Vom 21. Juni an verleihbar. Vormerkungen werden im 
Leſeſaale entgegengenommen.
 * Provinzialausſchuß. 1. Berufung des Ph. Berck 2. zu 
            Erz=
hauſen gegen den Beſchluß des Kreisausſchuſſes von Groß=Gerau vom 
15. Februar 1926 wegen Nichterteilung der Erlaubnis zum Betriebe 
einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Triftſtraße 2. 
Ph. Berck 2. hat die Erlaubnis zum Betrieb eines Cafés erhalten und 
möchte jetzt eine Konzeſſion zum Betrieb einer Schankwirtſchaft erwerben. 
Er legt dar, das ſchön ausgeſtattete Lokal würde viel Beſucher 
            herbei=
ziehen. Das Kreisamt betont, es beſtehe kein Bedürfnis. Geſuchſteller 
habe durch den Betrieb der Bäckerei und des Cafés ſein Auskommen. 
Der Geſuchſteller hofft, daß eine Frankfurter Jagdgeſellſchaft ſein in 
Ausſicht genommenes Weinlokal frequentieren werde. Der Vertreter des 
Geſuchſtellers betont, es handle ſich doch nur um den Ausbau des 
            kon=
zeſſionierten Lokals in der Richtung des Ausſchanks von Wein und 
Likör, der Ortsvorſtand Erzhauſen möge nochmals gehört werden, es 
handle ſich um einen Ort von 2000 Einwohnern. Das Urteil 
            ver=
wirft die Berufung. 2. Geſuch der Hch. Lichau Ehefrau 
Eliſe, geb. Brehm zu Darmſtadt, um Erteilung der Erlaubnis zum 
Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe 
Friedrichſtraße 24. Der ſeitherige Konzeſſionsinhaber will die 
            Wirt=
ſchaft wegen Krankheit der Ehefrau aufgeben. Hch. Lichau iſt abgebauter 
Poſtfekretär. Die Wirteinnung bejaht, Wirtſchaftsdeputation und 
Polizeiamt verneinen die Bedürfnisfrage. Das Kreisamt ſchließt ſich 
der Verneinung an. Es ſei kein Bedürfnis für eine derartige Wirtſchaft. 
Zudem ſei der Raum als Bar anzuſehen; aus der Wirtſchaft könne ganz 
gut eine Sechszimmerwohnung hergerichtet werden. Eine Reihe von 
benachbarten Lokalen ſei eingegangen. Das Lokal hat weibliche 
            Bedie=
nung ſeit etwa 13 Jahren. Die Nachbarſchaft hat gegen die 
            Konzeſſio=
nierung Proteſt eingelegt, weil der ſeitherige Betrieb in erheblicher Weiſe 
die Nachtruhe ſtöre. Die Konzeſſion wird erteilt. 
3. Klage des Stadtſekretärs. Joſef Noll zu Darmſtadt 
gegen den Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung der Stadt 
            Darm=
ſtadt wegen ſeiner Dienſtentlaſſung. 
Die Entlaſſung des Joſef Noll wurde auf Ende März 1926 
            ausge=
ſprochen, ohne Gewährung eines Ruhegehalts. Noll legt dar, er habe 
eine Zerrüttung des ganzen Nervenſyſtems erlitten; eiwe Verſetzung zur 
Stadtkaſſe habe den Zuſtand nicht beſſern können. Während der 
            Infla=
tion habe ſich die Arbeitskraft verbraucht. Die Klage iſt durch 
            vorläu=
figen Beſcheid abgewieſen. Noll hat mündliche Verhandlung beantragt. 
Die Stadtverwaltung legt ſchriftlich dar, Noll ſei 1923 dekretmäßig 
            an=
geſtellt worden. Noll habe ſehr oft den Dienſt verſäumt, ſodaß ſich die 
Verwaltung befug erachte, von der Ermächtigung des Geſetzes (Art. 20 
des Beamtenſtatus) Gebrauch zu machen und Noll in den erſten fünf 
Jahren der Amtszeit zu entlaſſen. Ein Vertreter der Stadt iſt nicht 
            an=
weſend. Der Provinzialausſchuß ordnet an, daß der zuſtändige 
            Dezer=
nent der Stadtverwaltung erſcheine. Die Stadtverwaltung läßt 
            mittei=
len, daß ſie ſich in der heutigen Verhandlung nicht vertreten laſſen wolle. 
Der Kläger betont, die Stadtverwaltung ſtütze ſich in der ganzen Sache 
auf Denunziationen; Inſpektor Hille habe die Angelegenheit unterſuchen 
ſollen. Er (Noll) ſei 75prozentiger Kriegskrüppel. Der Fall möge 
            indi=
viduell behandelt werden. Er (Noll) ſei infolge Arbeitsüberhäufung 
            zu=
ſammengebrochen. Noll vertritt die Auffaſſung, er ſei von der Stadt 
unwiderruflich angeſtellt worden, denn das auf die Anſtellung bezügliche 
Dekret enthalte keine Beſchränkung. Das Urteil weiſt die 
Klage ab. Die Stadtverwaltung ſei innerhalb des Quinquenniums 
zur Entlaſſung von Beamten ohne weiteres befugt. 
Poſtpaketverkehr mit Großbritannien und Irland. Die 
            Poſt=
anſtalten haben Anweiſung, ſehr wahrſcheinlich aus 
            poſtbetriebstechni=
ſchen Gründen, bei Paketen nach dem Auslande beim Fehlen eines vom 
Abſender vorgeſchriebenen Leitweges einheitlich einfach den in der 
            amt=
lichen Gebührentafel zuerſt genannten Weg zu wählen. Es ſoll damit, 
wie uns auch von poſtfachmänniſcher Seite zuverläſſig verſichert wird, 
durchaus nicht geſagt ſein und kann auch nicht angenommen werden, daß 
auf dieſe Weiſe in jedem Falle der für die Paketabſender vorteilhafteſte 
Leivweg gewählt iſt. Wir werden von fachkundiger Stelle gebeten, den 
Verſendern von Paketen nach Großbritannien und Irland für alle Fälle 
in ihrem eigenſten Intereſſe und zu ihrem eigenen Vorteil zu 
            empfeh=
len, alle Sendungen ſowie die zugehörigen Paketkarten mit dem 
            Leit=
vermerk „Ueber Kaldenkirchen-Vliſſingen” zu verſehen, 
da bei dieſer Route eine regelmäßig pünktliche und ſchnelle Beförderung 
immer gewährleiſtet iſt.
 Die 
(eltmarke 
Walre1 
Ar engltat:
 Ne 
S4
Geite 4.
Montag, den 2. Juni 1926
Nummer 156
 Aus Heſſen. 
Starkenburg. 
* Arheilgen, 5. Juni, Turnverein 1876. Die Vorbereitungen 
für das nächſten Sonntag in acht Tagen ſtattfindende Jubiläumsfeſt des 
hieſigen Turnvereins 1876 ſind in vollem Gange. Gegenwärtig iſt man 
mit der Ausgabe der neuen Turnjacken beſchäftigt und auch die neuen 
Vereinsmützen können demnächſt ausgegeben werden. Dadurch erſcheinen 
unſere Turner bei dieſem Feſte in einheitlicher Kleidung und werden 
darin ſicherlich einen guten Eindruck machen. — Der Arbeiter= 
Turn= und Sportverein veranſtaltet am kommenden 
            Sonn=
tag ſür ſeine Jugendabteilung eine Wanderung an die nahe Bergſtraße. 
Die Abfahrt erfolgt 7,19 Uhr mit der Main=Neckar=Bahn bis Auerbach, 
von wo es dann zu Fuß über das Auerbacher Schloß geht; der Weg 
führt dann weiter über den Melibokns nach Zwingenberg. Die 
            Marſch=
zeit beträgt drei Stunden, und die Koſten werden ſich auf 90 Pf. 
            be=
laufen. Auch Erwachſene können ſich den jugendlichen Wanderern 
            an=
ſchließen und löſen dann eine Sonntagskarte bis Bensheim. 
            Koſten=
punkt 1,20 Mk. 
Wixhauſen, 5. Juni. Oeffentl. Gemeinderatsſitzung. 
Die Anſtellung einer Gemeindehebamme und ſämtliche Geburten auf 
Gemeindekoſten zu übernehmen, wurde abgelehnt. Ueber die 
            Steuer=
ſätze des Gemeindevoranſchlags konnte keine Einigung erzielt werden, 
ebenſo wurde der Vorſchlag des Kreisamts abgelehnt. Der 
            Verkaufs=
betrag der beiden Faſel wurde genehmigt. Die Verteilung des 
            Reſt=
betrags der Gemeindedarlehem von rund 10000 Mark wurde nach 
            län=
gerer Ausſprache mit zwei Abänderungen nach dem Vorſchlag der 
            Kom=
miſſion an 13 Bauintereſſenten genehmigt. 
Roßdorf, 5. Juni. Die Bürgermeiſterei hat bekanntgegeben, daß 
die Stimmliſten für den Volksentſcheid am 20. Juni vom 6. bis 13. Juni 
zu jedermanns Einſicht offenliegen. An den beiden Sonntagen dauert die 
Offenlegung von 9 Uhr vorm. bis 1 nachm. 
* Roßdorf, 5. Juni. Gemeinderatsbericht. 1. In 
            An=
weſenheit des Architekten Herdt wurden die Submiſſionsangebote der 
Mindeſtfordernden zum Neubau der zu errichtenden beiden 
            Doppelwohn=
häuſer gemehmigt. Hiernach wurden zugeſchlagen: Die Erd= Maurer= 
und Eiſenbetonarbeiten an Wilhelm Georg und Konrad Münkler, die 
Zimmerarbeiten an Gebrüder Amann, die Holzlieferung an Heinrich 
Ewald III., die Dachdeckerarbeiten an Heinrich Kirſchner II., die 
            Grob=
ſchloſſerarbeiten an Heinrich Ewald IV die Spenglerarbeiten an 
Georg Reiſinger, alle zu Roßdorf. Mit den Erd= und Maurerarbeiten 
ſoll alsbald begonnen werden, 2. Georg Handſchuh wird als 
            Bade=
diener für 1926 bei der Gemeinde angenommen. 3. Ein 
            Schadenserſatz=
anſpruch des Ph. Eduard Haas wird abgelehnt. 4. Die Baufluchtlinie 
in der Rathenauſtraße fand, wie vorgeſchlagen, Genehmigung. 5. 
            Ver=
ſchiedene Einwohner haben gegen die Entfernung der Gräber, die durch 
die Aufſtellung des Ehrenmals ſür die Gefallenen verurſacht iſt, Einſpruch 
erhoben. Mit Rückſicht darauf, daß die in Frage kommenden Gräber 20 
bezw. 30 Jahre belegt ſind und eine Umlegung nach der 
            Friedhofsord=
nung möglich iſt, kann der Gemeinderat den Einſpruch nicht 
            aner=
kennen. In geheimer Sitzung wurden noch Wohlfahrtsangelegenheiten 
erledigt. 
r. Babenhauſen, 5. Juni. Die Freiwillige Feuerwehr 
mimmt am Sonntag, den 6. Juni, am Kreisfeuerwehrtag in 
Mosbach teil, wo die dortige Feuerwehr ihr 25jähriges Jubiläum feiert. 
— Am Sonntag abend ſpielt hier wieder die beliebte 
            Gaſtſpiel=
bühne Darmſtadt im großen Saalbau „Deutſcher Hof” unter 
            Lei=
tung von Th. Könner. Zur Aufführung gelangt das Volksſtück „Die 
Mühle im Edelgrund” und nachmittags als Kindervorſtellung „Das 
Rotkäppchen und der böſe Wolf”. — Nach einer Bekanntmachung der 
Bürgermeiſterei liegen die Stimmliſten für den Volksentſcheid vom 6. bis 
13. Juni auf dem Geſchäftszimmer der Bürgermeiſterei offen. 
r. Babenhauſen, 5. Juni. Das Fronleichnamsfeſt nahm für 
die hieſige katholiſche Gemeinde einen würdigen, äußerſt erhebenden 
            Ver=
lauf. Die beiden Gottesdienſte, vormittags und nachmittags, in dem 
kleinen, reich mit Blumenſchmuck und Birkengrün gezierten Kirchlein 
waren ſehr gut beſucht und verliefen in feierlichſter Weiſe. Nach der 
Nachmittagsandacht verſammelten ſich die Gemeindeangehörigen im 
            Gaſt=
haus zum Löwen, um im geſelligen Zuſammenſein den Feiertag würdig 
zu beſchließen. Herr Inſpektor Stephan begrüßte herzlich die zahlreich 
Erſchienenen von hier und der Umgebung, worauf Herr Rektor Deboy= 
Seligenſtadt einen äußerſt feſſelnden Vortrag über ſeine vorjährige Reiſe 
zum Mittelmeer und ins heibige Land hielt. In meiſterhafter 
            Anſchau=
lichkeit ſchilderte er die Seereiſe, mit ihren vielen abwechſlungsreichen 
Naturſchönheiten, und verweilte bei ſeiner Erzählung eingehend bei den 
geweihten Stätten des heiligen Landes. Reicher Beifall und herzlicher 
Dank lohnte die trefflichen Ausführungen des Vortragenden. 
            Geſang=
liche, muſikaliſche und ſcherzhafte Darbietungen umrahmten die ſchöne 
Feier, für die dem Veranſtalter, Herrn Kaplan Enſinger=Dieburg, 
            herz=
licher Dank gebührt. 
* Vielbrunn, 5. Juni. Das Fronleichnamsfeſt der 
            umlie=
gendem Orte im nahen Hainhaus erfreute ſich trotz des ungünſtigen 
            Wet=
ters derart regen Beſuchs, daß mehrere Okvawagen der Poſtkraftwagen 
und etliche Geſpannfuhrwerke mit der Beförderung der Teilnehmer 
            be=
ſchäftigt waren. Alle Räume der fürſtlich Löwenſteinſchen Gebäude waren 
geöffnet, um die Menſchenmenge aufzunehmen, da das kleine Kirchlein 
nicht den zehnten Teil faſſen konnte. Nach den Gottesdienſten ſprachen 
Herr Oberſchulrat Hoffmann=Darmſtadt und Herr Profeſſor Burkhard= 
Amorbach über kirchliches Leben, Kindererziehung und Geſchichte. 
* Erbach, 5. Juni. Gemeinderatsſitzung. Der 
            Gemeinde=
rat nimmt zunächſt Kenntnis von einem Schreiben des Hauptausſchuſſes 
des Odenwaldklubs, in dem dieſer der Einwohnerſchaft Erbachs für die 
Anteilnahme an der ſtattgefundenen Tagung dankt. — Der von dem 
Odenwald=Verkehrsbund angeforderte Beitrag wird genehmigt. — 
            In=
folge Neuanlage des Brandkataſters iſt die Anſchaffung neuer 
            Straßen=
ſchilder und Hausnummern erforderlich. In Verbindung mit der 
            An=
ſchaffung der Straßenſchilder erfolgt die Prüfung der Straßenbenennung 
durch eine vom Gemeinderat beſtimmte Kommiſſion. — Die von dem 
            Bür=
germeiſter beantragte Anſchaffung von Bänken für verſchiedene Plätze 
der Stadt wird genehmigt. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von dem 
Bericht über den Stand der Notſtandsarbeiten und beſchſießt, die noch 
nicht fertiggeſtellten Arbeiten auch ohne Gewährung der verſtärkten 
            För=
derung fertigzuſtellen. — Der Bürgermeiſter berichtet üüber die durch die 
ablehnende Haltung der Gemeinde Würzberg durch die Oberpoſtdirektion 
Würzburg angeforderte Erhöhung der Garantieſumme der 
            Kraftpoſtver=
bindung Main—Mümling. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von dem 
auch wiederum im Monat April entſtandenen Fehlbetrag und beſchließt, 
den Vertrag zu kündigen, da bisher eine Rentabilität nicht eingetreten 
iſt und die Garanten an dieſer Linie kein Intereſſe mehr haben. — Für 
die von dem Heſſiſchen Landesausſchuß für Kinderſpeiſung in Erbach 
            be=
abſichtigte Speiſung der Kinder erwerbsloſer Eltern bewilligt der 
            Ge=
meinderat einen monatlichen Zuſchuß in Höhe von 150,— Mk. — Die 
Anſchaffung einer neuen Säuglingswage wird durch den Gemeinderat 
genehmigt. 
* Michelſtadt, 3. Juni. Kirchenſteuer. Der evangeliſche 
            Kir=
chenvorſtand macht bekannt, daß für die zahlreich eingelaufenen 
            Reklama=
tiowen, ſowohl der Geſamtſteuer, als auch ſür das erſte Ziel, 
            Beratungs=
ſtunden angeſetzt ſind, und zwar für die einzelnen Gemeinden zu 
            folgen=
den Zeiten: Für Michelſtadt und Stockheim am Mittwoch, den 2., 
            Don=
nerstag, den 3. und Freitag, den 4. Juni von 4—7 Uhr nachmittags; für 
Steinbach, Steinbuch, Rehbach am Montag, den 7. und Dienstag, den 
8 Juni von 4—7 Uhr; für Zell und Momart am Mittwoch, den 9. Juni 
von 4—7 Uhr und für Würzberg und Weitengeſäß am Donnerstag, den 
10. Juni ebenfalls von 4—7 Uhr. Die Beratungsſtunden finden im 
evangeliſchen Gemeindehaus ſtatt. — Laut Gemeinderatsbeſchluß beträgt 
der Gaspreis vom 1. Juni ab 0,23 Mk. pro Kubikmeter.
 * Michelſtadt, 5. Juni. Sparerverſammlung. Auch hier 
regen ſich die Reichsbankgläubiger und Sparer. Am Sonntag, den 6. 
Juni, nachmittags 3½ Uhr, werden ſie im Gaſthaus zu den „Drei Haſen” 
eine öffentliche Verſammlung abhalten, in der Herr Profeſſor Axt=
            Darm=
ſtadt über Aufwertungsfragen und den Stand des eingeleiteten 
            Volks=
begehrens referieren wird. — Die für dieſen Sonntag angeſetzte Uebung 
der Freiwilligen Feuerwehr wird auf Sonntag, den 13. Juni, vormittags 
7 Uhr, verſchoben. — Am 1. Juni feierte Herr Franzke ſein 25jähriges 
Berufsjubiläum bei der Kontinental=Gelatine=Fabrik Michelſtadt. 
*Rothenberg, 3. Juni. Hier beginnt man ſchon auf den Bergwieſen 
mit der Heuernte. Wenn das Wetter weiter ſo bleibt, wird auch bald 
im Tal mit der Ernte begonnen werden. Daß dieſe Zeit für die hieſigen 
Einwohner die anſtrengendſte des ganzen Jahres iſt, wird jeder 
            begrei=
fen, der weiß, daß die meiſten Wieſen bis eineinhalb Stunden entfernt 
liegen und daß eine Steigung von oft 300 Metern überwunden werden 
muß, um die beladenen Wagen an Ort und Stelle zu bringen. 
* Birkenau, 5. Juni. Die Freiw. Sanitätskolonne vom 
Roten Kreuz, Birkenau, veranſtaltet am Sonntag, den 13. Juni, 
einen allgemeinen Sammeltag. Die Mitglieder der Kolonne werden von 
Haus zu Haus gehen und Beiträge für das Rote Kreuz entgegennehmen. 
Ebenſo haben ſechs junge Damen, ſich in liebenswürdiger Weiſe bereit 
erklärt, an obigem Tage die Wirtslokale zu beſuchen, um den Herren 
Gäſten Gelegenheit zu geben, ihre Mildtätigkeit im hellſten Lichte 
            er=
ſtrahlen zu laſſen. Die verehrten Damen werden gleichzeitig auch Karten 
und Zündhölzer zum Kaufe anbieten. Wir wollen hoffen, daß die 
            Be=
wohner Birkenaus ſich ausnahmslos unſerem Wahlſpruch: „Edel ſei der 
Menſch, hilfreich und gut”, anſchließen werden. 
* Heppenheim, 5. Juni. Alte Leute. Am 3. Juni feierte der 
Landwirt Phil. Rodenheber II. dahier ſeinen 80. Geburtstag; deſſen 
Frau hat das 84. Lebensjahr bereits überſchritten. Beide erfreuen ſich 
noch einer guten Geſundheit. 
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 5. Juni. Unterſtützung 
            ein=
geſtellt. Wir brachten kürzlich unter vorſtehendem Stichwort die 
            Nach=
richt, wonach das Kreisamt die Unterſtützung für erwerbsloſe Perſonen 
ledigen Geſchlechts unter 25 Jahren vom 1. Juni ab eingeſtellt hätte. 
Da dieſe Verfügung unter Umſtänden große Härten zur Folge haben 
könnte, hat das Kreisamt ergänzend weiter verfügt, daß in allen 
            den=
jenigen Fällen, in welchen der betreffende Erwerbsloſe in der 
            Haupt=
ſache als Ernährer der Familie, z. B. einer verwitwetem Mutter oder 
eines kranken Vaters, in Frage kommt, die Erwerbsloſenunterſtützung 
weitergezahlt werden ſoll, falls die nötigen Unterlagen dem Kreisamt 
zugeſtellt werden. 
* Hähnlein, 3. Juni. Der Verkehrs= und Verſchönerungsverein 
            Als=
bach n. d. B. hat an der Halteſtelle Hähnlein=Alsbach auf der Alsbacher 
Seite zwei ſehr ſchöne eiſerne Ruhebänke aufgeſtellt, welches von den 
Reiſenden freudig begrüßt wird. Bei dieſer Gelegenheit ſoll nicht 
            ver=
ſäumt werden, auf den Mangel an Sitzgelegenheit längs der Bergſtraße, 
von wo man eine herrliche Ausſicht auf den erſten Odenwaldgebirgszug 
genießen kann, hinzuweiſen. Viele Wanderer an Werktagen und 
            Aus=
fhüigler an Sonn= und Feiertagen ſind gezwungen, um ſich einige Zeit 
auszuruhen, auf den Boden in oft verunreinigtes Gras zu ſetzen. Mit 
einer Anzahl ganz primitiver Bänke aus Fichtenſtangen, welche ſicher den 
Schutz aller genießen würden, wäre dieſem Uebel abgeholfen. Vielleicht 
tragen dieſe Zeilen dazu bei, den Wünſchen vieler entgegenzukommen. 
* Von der Bergſtraße, 5. Juni. Zwangsverſteigerung. Die 
frühere Karbolſäurefabrik, jetzt chem. Fabrik Dr. Ernſt Schultz in 
            La=
denburg wurde kürzlich auf dem Zwangswege verſteigert. Von einem 
Hypothekengläubiger wurden 80000,.— Mk. geboten. Trotzdem die 
            ge=
richtliche Schätzung einſchl. Apparatur 208 000,— Mk. beträgt, glaubt 
man, daß der Zuſchlag erteilt wird. 
* Viernheim, 5. Juni. Straßenſperre. Die Kreisſtraße 
            Viern=
heim-Hüttenfeld wird wegen Vornahme von Walzarbeiten vorläufig 
auf 20 Tage für jeglichen Fuhrwerks= und Autoverkehr geſperrt. „
            u=
widerhandlungen werden beſtraft. 
* Gr.=Gerau, 5. Juni. Wohnungsbau. Die Gemeinde Groß= 
Gerau hat die Errichtung von drei Doppelwohnhäuſern beſchloſſen. Als 
Verbindungsſtraße zwiſchen Weingartenſtraße und Hellwigſtraße ſoll eine 
Straße nach dem Friedhof angelegt werden.
Rheinheſſen.
 * Selzen, 4. Juni. Selbſtmord. Am Dienstag abend gegen 
9 Uhr entfernte ſich der 18jährige Fritz Kiſſinger aus dem Elternhauſe. 
Am Mittwoch früh fanden ihn Bauersleute während ihres Ganges zur 
Arbeit erhängt an einem Zwetſchenbaum unweit der Landſtraße 
            halb=
wegs Mommenheim. — Schwindler, Großer Scharſſicht hieſiger 
Bürger iſt es gelungen, am Mittwoch mittag zwei Schwindler 
            unſchäd=
lich zu machen. Treiben ſich da ſeit einigen Tagen zwei „feingekleidete‟ 
angebliche „Gerichtsperſonen” mit Aktentaſchen im Dorfe herum, friſchen 
„beutegierig” alte, anhängige „Kriminalfälle”, — wohl nur vom 
            Hören=
ſagen bekannt — auf, tätigen „zu beſonders wichtigen Zwecken” 
            erfolg=
reich eine Hausſammlung, erheben Steuern, halten „vielverſprechende‟ 
Zechgelage geldlos, übernachten ſogar koſtenlos und werden — 
            folge=
richtig — glücklich verhaftet. 
M. Bingen, 3. Juni Hier fand die Generalveſammlung 
des Verbandes der Polizeibeamten Heſſens ſtatt, zu 
der zahlreiche Vertreter aus allen Städten Heſſens erſchienen waren. Die 
Verſammlung wurde von Gewerbe=Oberwachtmeiſter Schäfer=Darmſtadt 
geleitet. Polizeiwachtmeiſter Mehren=Bingen fand herzliche Worte der 
Begrüßung namens der Binger Ortsgruppe an die Gäſte. Es ſtanden 
interne Verbandsangelegenheiten zur Verhandlung, ſo u. a. der weitere 
Ausbau der Wohlfahrtseinrichtungen. Nach dem gemeinſamen 
            Mittag=
eſſen unternahmen die Teilnehmer am Nachmittag einen Spaziergang 
auf den Rochusberg mit Beſichtigung der Rochuskapelle. Der Abeno 
            ver=
einigte die Gäſte zu einem gemütlichen Beiſammenſein. 
            Polizeioberin=
ſpektor Duffrer=Bingen und Polizeiwachtmeiſter Ruſt=Bingen ſprachen 
Worte der Begrüßung, letzterer als Vorſitzender der hieſigen Ortsgruppe 
des Verbandes Heſſ. Polizei.
Oberheſſen.
 b. Friedberg, 5. Juni. Unter Vorſitz von Herrn Rektor Mayer fand 
am 3. Juni die Hauptvenſammlung des Vereins für 
            Feuerbeſtat=
tung ſtatt. Der Verein, der im Jahre 1921 gegründet wurde, zählt 
jetzt bereits 227 Mitglieder. Der Jahresbeitrag beträgt nur 1 Mk., das 
Eintrittsgeld ebenfalls 1 Mk., ſämtlichen Mitgliedern wird die Zeitſchrift 
„Die Flamme” umſonſt geliefert. Mit dem Verein iſt eine Sterbekaſſe 
verbunden, die den Angehörigen bei Todesfällen ein Sterbegeld von 
150 Mk. gewährt; bei jedem Todesfall wird von den Mitgliedern ein 
Sonderbeitrag von 1 Mk. erhoben. Beitretende im Alter von 60—65 
Jahren müſſen einen einmaligen Sonderbeitrag von 5 Mk., ſolche im 
Alter von 65—70 Jahren einen Beitrag von 10 Mk. leiſten, und wird 
bei Sterbefällen nur eine Unterſtützung von 75 Mk. geleiſtet. Leute von 
mehr als 70 Jahren können nicht mehr in die Sterbekaſſe aufgenommen 
werden. Im Jahre 1925 ſind im hieſigen Krematorium 72 
            Einäſcherun=
gen vorgenommen worden. An Stelle des ſeitherigen Vorſitzenden Herrn 
Rektor Mayer, der ſein Amt wegen Arbeitsüberhäufung wiederlegen 
muß, wird Herr Hochbauaufſeher Fveudenberger gewählt.
Sommerkur für
 Mervenkranke 
u. Nervös-Erschöpfte Spezialkuranstalt Hofheim im Taunus 
bei Frankfurt am Main. — Prospekte durch: 
(1.7833 
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt.
 * Gießen, 4. Juni. Das Krematorium auf dem neuen Friedhof 
iſt fertiggeſtellt und die erſte Einäſcherung konnte am Montag 
            vorgenom=
men werden. Die Leiche des Schneiders Johannes Käfer wurde als erſte 
verbrannt. Die Neueinrichtung hat dabei ſehr gut funktioniert. 
* Gießen, 4. Juni. Die Univerſität und die Gießener 
Studentenſchaft ſind am Mittwoch, den 9. Juni, von der 
            Bade=
verwaltung Bad=Nauheim zur Beſichtigung das Bades eingeladen. Ein 
Sonderzug, der mittags den Bahnhof Gießen verläßt, wird die Gäſte 
nach Bad=Nauheim bringen. Die Rückfahrt findet abends 11 Uhr ab 
Bad=Nauheim ſtatt. 
* Grünberg, 4. Juni. Die Kreistierſchau für den Kreis 
Gießen für Vogelsberger= und Simmentalervieh, die für den 9. Juni 
vorgeſehen war, mußte wegen Ausbruchs der Maul= und Klauenſeuche 
in Grünberg und Queckborn auf unbeſtimmte Zeit verſchoben werden. 
— Alsfeld, 5. Juni. Das Auto in der Viehherde. Ein 
mit etwa 75 Zentner beladenes Laſtauto einer hieſigen Brauerei geriet 
am Donnerstag kurz vor dem Dorfe Helpershain an einer abſchüſſigen 
Stelle ins Rutſchen. Der Führer verlor die Gewalt über das Fahrzeug 
und dieſes vaſte mit ungeheurer Wucht in den Ort und zwar mitten in 
eine Viehherde, die gerade zur Weide gebracht werden ſollte, hinein. 
Zwei Kühe wurden völlig zermalmt, ebenſo ein Hund; eine dritte Kuh 
mußte an Ort und Stelle abgeſchlachtet werden. Drei weitere Kühe 
            wur=
den ſchwer verletzt. Der Mann, der das Vieh zur Weide bringem wollte, 
konnte ſich noch rechtzeitig retten. Das Auto rollte dann in einen offenen 
Hof hinein, ſtieß an eine Wand und rollte dann wieder zurück, worauf 
es ſtehen blieb. 
* Höckersdorf, 4. Juni. Infolge eines verhängnisvollen 
Schuſſes auf einen vermeintlichen Einbrecher iſt der hieſige 
            Milch=
fuhrmann Krämer im Krankenhaus Laubach geſtorben. Er hatte in einer 
Wirtſchaft zu Bobenhauſen ſein Fahrrad vergeſſen und ſtieg nachts in 
das Haus ein. Der Wirt, der ihn für einen Einbrecher hielt, ſchoß ihn 
nieder. 
Suppen s 
ROrOON0 für Saucen 5 
das Kraftmehl Gemüse 
Rund=Funk=Programme. 
Frankfurt. 
Montag, 7. Juni. 4.30: Hausorcheſter. Katſcher: „Ich fahr' 
auf vierzehn Tag’ nach Swinemünde”, Foxtrott. — Pickert: 
            Ver=
träumtes Glück”, Boſton. — Erwin: Im Ural,” Foxtrott. — 
Oſcheit: „Mauerblümlein”, Boſton. — Roos: „Mädel, ich bin ſo 
verliebt” — Stransky: Ich denk dabei an dich” Biues. — 
Straſſer: „Mayqueen” Foxtr. — Darras: „Ein Billett zum 
Himmelreich”, Oneſtep. O 5.45: „Mozart auf der Reiſe nach Prag‟ 
von Mörike. Sprecher: Studtmann. O 6.45: „Jugend und Bücher” 
Vortr. von Lehrer Stricker. O 7.15: Engl. Literaturproben. O 7.30: 
Engl. Sprachunterricht. O 8.15: Amar=Quartett. Streichqu. G=dur. 
Streichqu. C=moll. O 9.15: Konzert. Ausf.: Margarethe Abler= 
Berlin (Sopran), Dr. R. Merten (Flügel). Schubert: Moment 
muſical. Der Jüngling und der Tod. — Franz: Auf dem Meer. 
Mailied. Geneſung. — Schumann: „Abſchied” a. d. Waldſzenen. 
— Cornelius: Im Lenz. Morgenwind. Musje Morgenrots Lied. 
— Liſzt: Legende. — Wolf: Mignon. Morgentau. Anacreons Grab. 
— Haas: Heimliche Lieder der Nacht. Die Stille lieb ich. Leiſes 
Lied. Wolken. Ständchen. 
Stuttgart. 
Montag, 7. Juni. 4.15: Rundfunkorch. Pöhler: Mit Mut. — 
Millöcker: Traum=Walzer. — Mendelsſohn: Die Fingalshöhle, Ouv. 
— Meyer=Helmund: Zauberlied. — Verdi: Fant. „Othello‟. — 
Meyer=Helmund: „Dein gedenk ich, Margarethe‟ — Fall: Melodien 
aus „Roſe von Stambul”. O 6.15: Vortrag Hilde Zimmermann: 
Gas im Haushalt. O 6.45: Vortrag Heinz Neuberger: Die 
            Anek=
dote als Spiegel der Kultur= und Geiſtesgeſchichte (7.). O 7.15: 
            Eſpe=
ranto. O 8: Wiederholung „Zuleima” Oper von H. Bienſtock. 
Perſ.: Zuleima: Marg. Erhardt. Schremreddin: H. Conzelmann. 
Achmet: Ad. Harlacher. Eine Zirkaſſerin: Gerda Hanſi. Ein Diener: 
W. Maurer. 1. Haremsfrau: Maria Fiechtl. 2. Haremsfrau: 
Maria Th. Deimann. Anſchl.: Nachtkonzert. Mitw.: Maria Th. 
Deimann. Gem. Chor des Zitherkranz Eßlingen. 
Berlin. 
Montag, 7. Juni. 4.30: Stadtſchularzt Franzmeyer: „Wo 
finden Großſtadtkinder, die nicht mit den Eltern verreiſen können, 
ihre Ferienerholung?‟ O 5: Max: Hochdorf lieſt aus eigenen 
            Dich=
tungen. O 5.30: Pfitzner: Violin=Sonate. Konzertmeiſter Wolfsthal, 
Violine und G. Szell, Klavier. O 6: Tee=Muſik aus dem Adlom 
(Kapelle Marek Weber). O 7: Prof. Fries: „Joſeph v. Fraunhofer”. 
O 7.25: Franzöſiſch. O 7.55: Dr. Kuhn: „Neuzeitliche Malerei und 
Plaſtik in der Nationalgalerie zu Berlin. O 8.30: Paul Gerhardt 
(zum 250. Todestage). Einl. Worte. — Karl Ebert, Rez. O 9: 
Mahlke=Trio. Mitw.: Prof. Rembt, Waldhorn. Brahms: Trio. 
— Tſchaikowsky: Klaviertrio A=moll. 
Königswuſterhauſen. Montag, 7. Juni. 1.10: Stud.=Rat Friebel 
und Lektor Mann: Engliſch für Schüler. O 3: Dieſelben: Engliſch 
für Anfänger. O 3.30: Dieſelben: Engliſch für Fortgeſchrittene? 
O 4: Dr. Freyhan: Gerhard Hauptmanns Künſtlertragödien. 
O 4.30: Staatsminiſter Dr. Becker: Die pädagogiſchen Akademien 
und die neue Lehrerbildung. O 5: Marie Jörling, Obergärtnerin: 
Unſere Roſen im Sommer. 
Stettin. 8.30: Konzert. Rubinſtein: Quintett für Klavier) 
Flöte, Klarinette, Horn und Fagott (Bläſerv. des Städt. Orcheſters, 
u. Mitw. des Kapellmeiſters Großmann vom Stadttheater Stettin: 
W. Kramm, Flöte; H. Kroll, Klarinette; L. Fisken, Horn; W. 
Fritſche, Fagott.) — Cornelius: Ein Wort der Liebe; Scheiden; 
Verratene Liebe. (Henriette Böhmer, Alt und E. Borris vom 
            Stadt=
theater Stettin, Bariton.) — Martini: Andantino. — Kreisler: 
Liebesleid. (O. Seeligmann, Stettin, Violine.) — Beethoven: 
Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott. (Bläſerv.) 
— Brahms: Die Nonne und der Ritter. Vor der Tür. Es rauſchet 
das Waſſer. Der Jäger und ſein Liebchen. (Henriette Böhmer und 
E. Borris). — Saraſate: Spaniſcher Tanz. — Paganini: Caprice. 
(O. Seeligmann.) Am Flügel: H. Scheibenhofer.
 Wetterbericht. 
Wettervorherſage für Dienstag, den 8. Junf 
(nach der Wetterlage vom 6. Juni 1926): 
Schwache Aufheiterung, tagsüber warm, vorwiegend trocken. 
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle Gießen.
 Hauptſchriftleitug: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve 
Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Nummer 156
Montag, den 7. Juni 1926
Seite 5
 Vorſchlußrunde 
zur Deutſchen Meiſiterſchaft. 
Sp. Vg. Fürth ſchlägt Holſiein Kiel ſicher 3:1. 
Sehr gutes Spiel der Kleeblätter. — Halbzeit 1:0. — 20000 
Zuſchauer. 
Das Vorſchlußſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft im 
Düſſeldorfer Rheinſtadion hatte trotz der regneriſchem Witterung 
über 20000 Zuſchauer angelockt. Dieſe Maſſem erlebten einen 
außerordentlich ſchönen Kampf, den die bei weitem beſſeren 
Süddeutſchen verdient gewannen. Fürth erinnerte an ſeine 
beſten Zeiten; das Zuſammenſpiel war ſtets ſehr gut, 
            Stellungs=
ſpiel und Ballbehandlung erregten die laute Bewunderung der 
Maſſen, und daß die Fürther auch den Torſchuß nicht vergaßen, 
beſagt ſchon das Ergebnis. Es will immerhin etwas heißen, 
gegen eine Hintermannſchaft, die beſtimmt nicht ſchlechter war, 
als die eigene, drei Treffer zu erzielen. Der beſte 
            Mannſchafts=
teil der Fürther war die Läuferreihe, in der beſonders Kraus 
ein ganz überragendes Spiel lieferte. Man kann ſagen, daß die 
Läuferreihe der Fürther das Treffen entſchſied. Gut war auch 
der Angriff in ſeiner Geſamtheit. Seiderer, der in der erſten 
Halbzeit vorbildlich führte, wurde in der zweiten Halbzeit 
            ver=
letzt; denmoch blieb der Fürther Angriff weiter beſſer und 
            ge=
fährlicher als der Sturm des Gegners. Die Fürther 
            Hinter=
wannſchaft Müller=Hagen ſpielte ſehr zuveuläſſig; Hörgreen im 
Tor hatte zuweilen einige ſchwache Momente, die wur durch das 
Eingreifen der Vorderleute ohne weitere Folgen blieben. — 
Holſtein=Kiel zeigte ein ſehr ſchnelles Spiel, überhaupt war die 
Mannſchaft nicht ſchlecht, aber es fehlte ihr die Einheitlichkeit, 
die die Kleeblätter=Elf in ſo hohem Maße auszeichnete. So 
            ver=
ſagten beiſpielsweiſe die Außenſtürmer ziemlich; auch die 
            Außen=
läufer waren nicht gevade hervorragend. Die beſten Leute waren 
noch die beiden Halbſtürmer Ritter und Lübke, ſowie die beiden 
Verteidiger. Paſſenheim im Tor zeigte zwar eine ganz ſqubere 
Fangtechmik, jedoch ließ ſein Stellungsſpiel oft zu wünſchen übrig. 
Wie der Kleeblätter=Sieg zuſtande kam. 
Dem ausgezeichnet leitenden, wur zuweilen etwas zu 
            gewiſ=
ſenhaften Schiedsrichter Guyenz=Eſſen ſtellten ſich die 
            Mann=
ſchaſtem in den bekannten Aufſtellungen. Lediglich Fürth zeigte 
eiwe Aenderung, indem für Kießling Weiß ſpielte. Daß Holſtein 
die beiden Halbſtürmer Ritter und Lübke umgeſtellt hatte, will 
ja weiter nichts beſagen. 
Zu Beginn des Kampfes zeigten beide Mannſchaften eine 
böſſe Nervoſität. Fürth fand ſich dann zunächſt und leitete ſehr 
gute Angriffe ein, bei denen ſchon bald Seiderer eine große 
Form auſwies. Bange Momente entſtanden für Kiel, jedoch 
konnte Paſſenheim immer noch die Situationen klären. Sehr 
gute Unterſtützung fand er dabei allerdings bei ſeinen 
            Vorder=
leutem. Allmählich dam auch Kiel beſſer auf. Fürth mußte 
            zeit=
weiſe mit aller Aufmerkſamkeit verteidigen, um die ſchmellen 
            Vor=
ſtöße der Norddeutſchen zu bändigen. Bei Fürth erwies ſich in 
dieſer Spielphaſe Kraus als der Turm der Schlacht. Er 
            zer=
ſtörte nicht nur glänzend, ſondern warf auch ſeinen eigenen 
Angriff immer wieder nach vorn. Bei einem neuen Angriff 
Kiels wurde der Fürther Verteidiger Müller wit dem Ball an 
der Hand angeſchoſſen, jedoch blieb der erwartete Elfmeter aus. 
Gegen Schluß der Halbzeit kam dann Fürth wieder ſtärker auf 
und geſtaltete das Spiel überlegen. Das geſamte Innentrio 
ſchoß jetzt aus jeder Lage fleißig aufs Tor, jedoch rettete 
            Paſſen=
heim im Verein mit den Torpfoſten mmer wieder. Etwa in 
der 42. Minute wurde dann ein norddeutſcher Spieler 
            angeſchoſ=
ſen; diesmal gab es aber „Handelfmeter” Fronz verwandelte 
mit wuchtigem Schuß glatt. So lag Fürth bei Halbzeit 1:0 in 
Front. 
Nach Wiederbeginn war wieder Fürth überlegen im Angriff. 
An Technik überragten die Süddeutſchen den norddeutſchem 
Meiſter ganz bedeutend. Wie in der letzten Viertelſtunde der 
erſten Halbzeit, ſo hagelte es auch jetzt Schüſſe auf das 
Kieler Tor, jedoch konnte nach wie vor Paſſenheim alle Bälle 
unſchädlich machen. Erſt in der 16. Minute war der zweite 
            Er=
folg der Fürther reif: Franz gab aus 22 Meter Entfernung 
einen Strafſtoß aufs Kieler Tor; Paſſenheim fing den Ball 
            zu=
nächſt, ließ in aber wieder fallen und ins Netz rollen. Der 
Kampf wurde jetzt ausgeglichener; Holſtein kam oft wit ſeinen 
weiten, ſchnell vorgetragenen Angriffen vor das Fürther Tor, 
            je=
doch fehlte hier die letzte Kraft und das letzte Können, um den 
Angriff erfolgreich abſchließen zu können. Allerdings zeigte ſich 
auch die ſaubere Zerſtörungsarbeit der Fürther Läuferreihe, in 
der immer wieder Kraus glänzende Leiſtungen vollbrachte. Fürth 
kam in der 20. Minute zu ſeiner 7. Ecke; der Ball wurde von 
Werner ſchlecht abgewehrt, kam zu Kleinlein, der glatt zum 
dritten Tor für Fürth einſchoß. 
Wenige Zeit ſpäter wurde Seiderer verletzt; er fiel für den 
Reſt der Spielzeit ziemlich ab. Franz ſchoß aus 25 Meter 
            Ent=
ferwung wuchtig gegen die Pfoſten. Fürth hatte den Kampf 
vollſtändig in der Hand; der Gegner kam nur zu gelegentlichen 
Durchbrüchen. In der 33. Minute verurſachte Müller einen 
Strafſtoß. Der Ball wurde gut vor das Fürther Tor gegeben. 
Ritter erwiſchte das Leder und ſchoß aus acht Meter Entfernung 
an dem verdutzten Hörgreen vorbei ins Fürther Tor ein. Dieſer 
Erfolg ſpornte die Kieler mächtig an, ſie griffen energiſch an und 
wurden dabei durch die lebhaft geäußerten Sympathien des 
Publikums unterſtützt. Obwohl Fürth das weſentlich beſſere 
Spiel zeigte, neigte die Gunſt des Publikums den Norddeutſchen 
zu, da ſich die Fürther durch ihr vieles Reden im Feld und noch 
mehr durch ihr Reklamieren, bei dem ſich beſonders Hagen 
            her=
vortat, die Sympathien verſcherzten. — Gegen Schluß wurde das 
Spiel dann wieder offen und Fürth zeigte ſogar vorübergehend 
eine leichte Ueberlegenheitsperiode,
 Heriha=Berliner S. C. wirft den Hamburget 
S. V. aus dem Rennen. 
Ein verdienter 4:2=Sieg der Reichshauptſtädter. — 50 000 
Zuſchauer. 
Im Deutſchen Stadion erlebten am Sonntag 50 000 
            Zu=
ſchauer eine große Ueßerraſchung: der Berliner Meiſter konnte 
den favoriſierten norddeutſchen Vertveder mit einem 
            überzeugen=
den 4:2=Sieg vom weiteren Wetübewerb um die deutſche 
            Meiſter=
ſchaft ausſchließen und ſich ſelbſt ſür das Endſpiel um die 
„Deutſche” qualifizieren. Die Ueberraſchung lag weniger in 
der Tatſache, daß Berlin Sieger wurde, ſondern in der Art, wie 
die Hertha zu dieſem glänzenden Erfolge kam. Wie ſchon am 
Vorſonntage in Nürnberg, ſo zeigtem auch diesmal die 
            Reichs=
hauptſtädter ein ſehr ſchönes Spiel; techniſch, im Zuſammenſpiel 
und in der Ballbehandlung waren ſie ihrem gefürchteten Gegner 
glatt überlegen. Beſonders ſchön, aber erfolgreich war die Arbeit 
des Sturmes; aber guch die Läuferreihe und die 
            Hintermann=
ſchaft hatten einen großen Tag. — Beim Hamburger S. V., der 
ja allerdings nicht nur gegen die gute Mannſchaft der Hertha. 
ſondern auch gegen die Zehntauſende der Zuſchauer anzukämpfen 
hatte, war ebenfalls die Mannſchaft in vecht guter Verfaſſung. 
Der Angriff arbeitete ſehr fleißig, griff immer wieder mit großer 
Wucht an, aber er erreichte nicht das fließende und zwecknäßige 
Zuſamenſpiel ſeines Gegners. Der beſte Mannſchaftsteil der 
Norddeutſchen war die Läuferreihe, die jedoch auf die Dauer das 
Tempo der flinken und ausdauernden Sieger nicht mit 
            durch=
halten konnte. Die Hintermannſchaft machte zwar verſchiedene 
Schnitzer, arbeitete aber im übrigen ebenfalls befriedigend. 
Schon in der 1. Minute hatte Hertha eine ſehr gute 
            Gelegen=
heit, die jedoch von Ruch verſiebt wurde; Kirſey machte es kurz 
darauf nicht beſſer. Auch auf der Gegenſeite führte ein ſchneller 
Vorſtoß zu nichts, da Warneche verſchoß. Eine von Harder 
            auf=
genommene Rave=Flanke führte zur 1. Eche für H. S. V. — Hertha 
kamn zu einem Strafſtoß, jedoch beförderte Beier den Ball ſofort 
wieder ins Feld zurück. Auf der anderen Seite machte Götze 
wenig ſpäter eine glänzende Flanke Raves unſchädlich. Die 
            An=
griffe des H. S.V. wurden jetzt ſehr gefährlich, jedoch blieb auch 
Hertha nicht untätig. In der 13. Minute führte eine vorzügliche 
Kombination Kirſey=Grenzel=Sobeck durch Grenzel mit 
            unhalt=
barem Schuß zum 1. Erfolg für Berlin. — Vergeblich 
            ver=
ſuchte der H.S.V. mit kraftvoll vorgetragenen Angriffen den 
Ausgleich zu erzielen; die Hinteymannſchaft Berlins erwies ſich 
zunächſt noch als unſchlagbar. Dagegen kam in der 27. Minute 
ein ſchöner Angriff Berlins wiederum zum Erfolg: Kirſey ſetzte 
den Ball mit wuchtigem Schuß in die rechte undere Ecke. 2:0 
für Berlin! Das hatte viemand erwartet; der Beifall der 
50 000 war denn auch entſprechend. Mit noch größerer Wucht 
            er=
folgten jetzt die Angriffe des H.S.V.; es entſtanden für Berlin 
kritiſche Situationen, jedoch konnte bis zur 38. Minute die Gefahr 
immer noch gebannt werden. In dieſer Minute 1am endlich der 
H. S. V. zu ſeinem erſten Gegentor. Nach feiner 
            Kopfballkombi=
nation Warnecke=Harder=Ziegenſpeck köpfte der letztere den Ball 
ein. — Bis zur Pauſe blieben die Hamburger im Angriff, aber 
ihre Bemhungen waren erfolglos. 
Die zweite Hälfte brachte einen hervorragenden Kampf. 
Hertha wurde zuſehends beſſer und verlegte dem Kampf 
            zeitwei=
lig völlig in des Gegners Hälfte. In der 11. Minute buchte 
Sobeck aus einem Gedränge heraus, den 3. Erfolg und kurz 
darauf, in der 13. Minute erzielte Ruch mit einem ſcharfen 
Schuß das vierte Tor für Berlin. — Die Begeiſterung, die dieſe 
Erfolge bei den Maſſen auslöſten, war unbeſchreiblich. — Wieder 
verſuchte der Hamburger S.V. mit aller Macht, zu Toren zu 
kommen. Es gelang ihm auch in der 15. Minute, als der 
            Ber=
liner Torhüter Götzke vorübergehend ausſcheiden mußte, durch 
Harder einen Treffer aufzuholen, aber ſeine weiteren 
            Anſtrengun=
gen fruchteten nicht wehr. Der Berliner Meiſter ließ ſich ſeinen 
Vorſprung nicht mehr nehmen. 
Als weitaus beſſere Mannſchaft hat Hertha den großen 
Kampf verdient geſonnen. Die Ueberlegenheit der Berliner 
war beſonders im Angriffsſpiel deutlich. Ohne Zweifel wird 
Hertha im Endſpiel um die „Deutſche” ſelbſt für eine Sp. Vg. 
Fürth ein ſehr ernſthafter Gegner ſein. 
Das Endſpiel 
um die „Deutſche” in Köln. 
Da ſich für das Endſpiel um die deutſche Fußball=
            Meiſter=
ſchaft eine ſüddeutſche Mannſchaft (Sp.Vg. Fürth) und ein 
            Ver=
treter der Reichshauptſtadt (Hertha=BSC.) qualifiziert haben, 
kommt das Endſpiel wie bereits für dieſen Fall vorgeſehen, am 
13. Juni im Kölner Stadion zum Austrag.
 Union Kreuznach 02 2:2 (0:2). 
Die geſtern auf der Rennbahn ausgetragenen Kämpfe waren 
durch die Witterung ſtark beeinflußt, alle Mannſchaften daher nicht 
in gewohnter Verfaſſung. Kreuznach trat entgegen dem Vorſpiel, 
das Union 6:1 gewinnen konnte, mit einer beſſeren Mannſchaft 
auf den Plan, die denn auch großen Widerſtand leiſtete, ja ſogar 
bis Halbzeit mit 2:0 in Führung lag. Allerdings hätte Union in 
der erſten Halbzeit mindeſtens den Ausgleich erzielen können, 
wenn der Sturm auch nur einigermaßen zur Stelle geweſen wäre. 
Nach der Pauſe änderte ſich das Bild. Kreuznach, durch die 
Ueberanſtrengung in der erſten Halbzeit ermüdet, kommt nur noch 
in gelegentlichen Vorſtößen zur Geltung, und dieſe werden zum 
Ueberfluß noch durch den andauernd abſeits ſtehenden Linksaußen 
verdorben. Dagegen kommt Union jetzt immer mehr auf, der 
Mittelläufer muß verletzt den Platz verlaſſen, doch fügt ſich ſein 
Nachfolger gut ein, und bald iſt durch den L.=A. ein Tor 
            auf=
geholt. Durch dieſen Erfolg angeregt, ſucht jeder nach beſten 
Kräften am Ausgleich mitzuarbeiten. Immer wieder liegt der 
Sturm vor dem gegneriſchen Tor, doch kommt nichts zuwege. 
Kreuznachs Torhüter kann verſchiedene Bälle mit Glück 
            ab=
wehren, bis er ſich endlich zum 2. Mal geſchlagen bekennen muß, 
als der Mittelläufer einen Strafſtoß aus größerer Entfernung
 unter dem ſich werfenden Torwächter vorbei zum Ausgleich 
            ein=
ſendet. Immer drängender werden nun die Angriffe, auch 
            ver=
ſchiedene Ecken werden nicht verwertet, ſodaß der Kampf mit einer 
ſichtlichen Ueberlegenheit ſeinen Abſchluß findet. 
Kreuznach hat den unentſchiedenen Ausgang des Treffens im 
großen und ganzen nach den in der erſten Halbzeit gezeigten 
Leiſtungen verdient. Union hatte in beiden Spielhälften 
            mehr=
fach Gelegenheit, nicht nur auszugleichen, ſondern auch 
            entſchei=
dend in Führung zu gehen, doch war der Sturm entweder nicht 
zur Stelle oder verſchoß. Die Hintermannſchaft war einſchließlich 
Läuferreihe im allgemeinen gut. Kreuznachs Stütze war die mit 
Wucht dazwiſchenfahrende Verteidigung, die übrigen 
            Mannſchafts=
teile konnten gefallen, waren vor allen Dingen ſehr eifrig. In der 
2. Halbzeit fiel Kreuznach ſtark ab, einheitliche Leiſtungen wurden 
in dieſer Spielphaſe kaum noch gezeigt. Der Schiedsrichter, ein 
Herr vom V. f. R., leitete zur beiderſeitigen Zufriedenheit. 
Auch die Jugendmannſchaften hatten ſich den Sportverein 
Wiesbaden als Gegner verſchrieben und mußten beide eine 
Niederlage hinnehmen. Die erſte Jugend unterlag 1:4, bei welchem 
Stand der Schiedsrichter das Treffen beenden mußte, weil ein 
Wiesbadener trotz Platzverweis das Spielfeld nicht endgültig 
verließ. Die 2. Jugend unterlag unverdient 2:0 (1:0). Das erſte 
Tor verſchuldete der Torhüter, der mit dem Ball zu lang 
            ge=
laufen war. Die ungünſtigen Platzverhältniſſe, beſonders vor 
dem einen Tore, machten den Jugendlichen hüben wie drüben zu 
ſchaffen. 
1. F. C. Lohr—V. f. R. Darmſtadt 1:2 (1:1). 
1. Jgd. V. f. R.—1. Jgd. Roßdorf 15:0. 
Die 1. Mannſchaften von Lohr und Darmſtadt trafen ſich am 
geſtrigen Sonntag auf dem V. f. R.=Platz zum fälligen Rückſpiel. 
Entſprecheno dem Vorſpiel ſiegte auch diesmal der Platzverein 
mit 2:1 Toren. Lohr trat mit kompletter Mannſchaft an, dagegen 
fehlten bei den Raſenſpielern Möſer und Eckel, was auf den 
Spielverlauf nicht ohne Einfluß blieb. Trotzdem war V. f. R. 
durchweg überlegen und auch an Torchancen am vorteilhafteſten 
dran. Der Sturm hätte etwas flinker ſpielen müſſen, dann wäre 
das Reſultat beſtimmt höher ausgefallen. Die Lohrer 
            Mann=
ſchaft zeigte ſehr gute Leiſtungen und konnte allgemein gefallen. — 
Vor dieſem Spiele ſiegte die 1. Jgd.=Mannſchaft der Raſenſpieler 
gegen die gleiche von Roßdorf in blendendem Spiele von 15:0. 
Pol.=Sport=Verein Darmſtadt I—Phönix Vilbel T 20:0 (9:0). 
Pol.=Sport=Verein Darmſtadt II—Phönix Vilbel II 6:0 (3:0). 
S.V. Mannheim=Waldhof ſchlägt den S.V. 05 Mainz 2:0 (1:0)= 
Vor einer anſehnlichen Zuſchauermenge lieferten ſich beide 
Mannſchaften einen ſehr intereſſanten Kampf, in dem beſonders 
die Waldhöfer eine ſehr gute Leiſtung boten. Allerdings iſt zu 
berückſichtigen, daß die Mainzer mit vier Erſatzleuten antraten. 
Die Mannheimer gingen nach leichter Feldüberlegenheit in der 
erſten Halbzeit durch den Linksaußen Skutlarek in Führung. 
            Ob=
wohl die Mainzer ſichtlich Anſtrengungen zum Ausgleich machten, 
war ihnen trotz guter Torgelegenheiten kein Erfolg vergönnt. 
Nach der Pauſe wurde die Ueberlegenheit der Waldhöfer, die 
hauptſächlich dem vorzüglichen Spiel der Läuferreihe zu 
            verdan=
ken war, immer größer. Der Halblinke Steiger konnte dann gegen 
Schluß des Spieles auf 2:0 erhöhen und den Sieg damit 
            ſicher=
ſtellen. 
Fußballergebniſſe. 
Süddeutſchland. 
Aufſtiegsſpiele: Bez. Bayern: F.C. Fürth — 
            Schwa=
ben Ulm 5:2. Sp.Vg. Ingolſtadt — F.C. Bayreuth 2:1. Jahn 
Regensburg — Würzburger Kickers 1:2. Bezirk Württemberg= 
Baden: Stortfreunde Stuttgart — Freiburger S.C. 2:2. Union 
Böckingen — Phönix Karlsruhe 2:1. Mainbezirk: Viktoria 94 
Hanau — V. f. L. Neu=Iſenburg 1:0. Rheinheſſen=Saar: Saar 05 
Saarbrücken — Alemannia Worms 1:1. 
Freundſchaftsſpiele:: Eintracht Frankfurt — Ajax 
Amſterdam 5:4. F. S.V. Frankfurt — Griesheim 02 5:0. Kickers 
Offenbach — V. f. L. Neckarau 3:1. Viktoria Aſchaffenburg — 
F.C. Hanau 93 0:1. Sp.Gem. Höchſt — Sportfreunde 
            Frank=
furt 3:1. S. V. Wiesbaden — Germania 94 Frankfurt 2:1. 
            Stutt=
garter Kickers — Bayern München 2:3. 1. F.C. Nürnberg — 
Tennis=Boruſſia Berlin 4:0. Haſſia Bingen — S. V. Darmſtadt 
3:3. F. S. V. Mainz 05 — S. V. Mannheim=Waldhof 0:2. A. S.V. 
Nürnberg — V. f. L. Stuttgart 4:2. A. S.V. Nürnberg — 
            Frei=
burger F.C. 3:2. Karlsruher F.V. — V. f. R. Mannheim 6:3. 
Phönix Ludwigshafen — Ludwigshafen 03 2:2. 
Weſtdeutſchland. 
Düſſeldorfer S.C. 99 — Duisburger Spielverein 2:0. B.V. 
Wald/Solingen — Turu Düſſeldorf 1:4. Bonner F. V. — 
            For=
tuna Düſſeldorf 2:1. V. f. B. Bielefeld — Sp.Vg. Hamm 2:1. 
Arminia Bielefeld — S.C. Honnover 0:2. S. u. S. Hamm — 
Dortmunder S. C. 95 1:3. Sp.Vg. Oberhauſen — Schwarz=Weiß 
Eſſen 2:2. Sportfreunde Siegen — Tura Bonn 1:5. V. f. B. 
Weidenau — F. C. Wetzlar 4:3. 
Uebrige Landesverbände. 
Berliner Verbandslokal (Vorſchlußrunde): 
            Nor=
den=Nordweſt Berlin — Viktoria 89 Berlin 1:3. Union 
            Ober=
ſchöneweide — Alemannia Berlin 6:3 n. Verl. 
Union 92 Berlin — L.F.C. Neukölln 2:2. Spandauer S.V. 
— Preußen Krefeld 7:1. Preußen Berlin — Cricketer Wien 2:4. 
V. f. V. Leipzig — Cricketer Wien 4:2. Fortuna Leipzig — 
            Dres=
dener S.C. 4:3. Guts Muts Dresden — V. f. B. Leipzig (
            Sams=
tag) 2:1. In Beuthen: Mittelſchleſien — Oberſchleſien 2:2. 
Schweiz. Meiſterſchaft: S.C. Veltheim — St. Gallen 
2:0. FC. Bern — F.C. Aara 5:0. Etoile Chaux de Fonds — 
Servette Genf 1:1. Oſtſchweiz — Tirol 7:0. 
Italien. Caſale — Torino 2:3. Novara — Hellas 1:3. 
Oeſterreich. Amateure Wien — Wiener A.C. 2:1. Rapid 
Wien — Wacker Wien 2:3. Hertha Wien — Rudolfshügel 1:2 
Slovan Wien — Floridsdorfer A. C. 1:2. 
Ungarn. Städteſpiel Budapeſt — Bratiſlavia 2:1,
KS4
Montag, den T. Juni 1926
Nummer 156
 Flugſport. 
Süddeutſchlandflug 1926. 
Steindorf mit Junkers A. 20 gewinnt den Streckenflug. 
Am Samstag morgen um 4 Uhr ſollte der Start zum 
            Süd=
deutſchlandflug in Mannheim, vor ſich gehen. Der Start 
            ver=
zügerte ſich aber infolge dichten Nebels um mehr als eine Stunde 
Da die beiden Meſſerſchmidt=Maſchinen wegen 
            Konſtruktions=
fehler nicht zugelaſſen wurden, ſtiegen nur 18 Maſchinen auf, die 
in 4 Gruppen eingeteilt waren. Ab 5.15 Uhr ſtarteten in der 
1. Reihe 6 Flugzeuge in der Reihenfolge: D. 840 Heinkel (
            Deut=
ſche Verkehrsfliegerſchule), D. 514 Dietrichmaſchine „Buſſard”, 
D. 847 Udet=Tiefdecker (Oberbayer. Sportflug), D. 884 Udet= 
Flamingo, D. 611 Mohamed (Akad. Fliegergruppe Darmſtadt), 
D. 60 L. V. G. C. 6. 7 Flugzeuge ſtarteten in der 2. Reihe ab 
5.17 Uhr: D. 609 Daimler, D. 886 Udet=Flamingo, D. 854 
            Jun=
kers (Verkehrsfliegerſchule Staaken), D. 874 Raab=Katzenſtein 
„Schwalbe‟. D. 893 B.A. G.D. IIa (Fuchs=Darmſtadt), D. 764 
Udet=Flamingo, D. 608 Daimler. Die 3. Reihe ſtieg ab 5.21 Uhr 
auf, und zwar 4 Maſchinen: D. 165 Flocke=Wulff S. 1a, D. 892 
B. A. G.D. IIa (Akad. Fliegergruppe Darmſtadt), D. 829 Kronen= 
Maſchine und D. 790 Flocke=Wulff S. 1. In der 4. Reihe ſtieg 
um 5.22 Uhr D. 649 Albatros auf. Von dieſen 18 Maſchinen ging 
D. 60 bereits im Flughafen Mannheim wegen Motordefekts 
            wie=
der nieder und beteiligte ſich nicht an dem Flug. Dafür ſtartete 
Bäumer mit „Sauſewind” um 9.16 Uhr noch nachträglich zum 
Streckenflug, nachdem ſeine vorher defekte Maſchine wieder in 
Ordnung gebracht war. Der dichte Nebel, der bereits den Start 
ſo erheblich verzögert hatte, beeinträchtigte auch die Flieger auf 
der Strecke ſehr. Sie mußten mit zwei Ausnahmen alle bereits 
in Darmſtadt notlanden. Nur D. 847 (Pilot Schonger) und 
D. 884 (Pilot Walz) konnten die Reiſe ungeſtört fortſetzen. 
            Schon=
ger erreichte 8.25 Uhr die Wendemarke Mannheim und traf 8.56 
Uhr zur Zwangslandung in Karlsruhe ein. Walz, der 7.12 Uhr 
nach Zwangslandung von Mergentheim ſtartete, erreichte 8.28 
Uhr die Wendemarke Mannheim und traf ebenfalls bald darauf 
in Karlsruhe ein. Die in Darmſtadt notgelandeten Flugzeuge 
ſtarteten erneut um 9.12 Uhr von Darmſtadt ab. Sie paſſierten 
die Wendemarke Mannheim wie folgt: D. 854 um 11.20 Uhr nach 
Start in Mergentheim um 10.25 Uhr, D. 840 um 11.30 Uhr, D. 514 
um 11.45 Uhr, D. 611 (Mohamed) um 11.50 Uhr nach einer 
            Not=
landung und kurzen Reparatur in Frankfurt, D. 874 um 11.50 
Uhr, D. 286 um 11.52 Uhr. D. 885 (Sauſewind) um 11.50 Uhr, 
D. 764 um 12.35 Uhr, D. 649 um 1 Uhr. 
D. 608 (Daimler) mußte bei Mergentheim notlanden, und 
D. 609 (Daimler) blieb ebenfalls in Mergentheim wegen 
            Propel=
lerſchaden liegen. Auch D. 829 mußte in Frankfurt notlanden, 
konnte aber nach kurzer Reparatur weiterfliegen. D. 892 mußte 
um 11 Uhr bei Miltenberg wegen Motordefekt ausſcheiden. Auch 
D. 885 (Sauſewind) mit Pilot Bäumer gab bei Echterdingen 
wegen Motordefekt auf. D. 847 (Pilot Schonger), der bis 
            Karls=
ruhe an der Spitze gelegen hatte, mußte unweit Karlsruhe wegen 
Oelrohrbruch notlanden. Die beiden Meſſerſchmidt=Maſchinen 
D. 779 und D. 887 wurden noch nachträglich zum Streckenflug 
zugelaſſen und ſtarteten in Mannheim um 2.35 Uhr bzw. 1.58 Uhr. 
D. 887 kam nur bis Karlsruhe und ſchied dort wegen Achſenbruch 
und Bruch des Fahrgeſtells aus. Nach dem Ausſcheiden von 
D. 847 (Pilot Schonger) lag D. 884 (Pilot Walz) an der Spitze. 
Er erreichte um 10 Uhr Stuttgart, überflog 11.50 Uhr Ulm und 
erreichte um 1 Uhr München, wo er ſofort wieder ſtartete. 
            In=
zwiſchen war aber D. 854 (Pilot Steindorf) ſtark aufgerückt. Er 
ſtartete bald nach D. 884 um 1.42 Uhr von München und 
            über=
holte die bisher an erſter Stelle liegende Maſchine auf der Strecke 
München—Freiburg. Um 5.09 Uhr hatte D. 854 Baden=Baden 
erreicht und um 5.35 Uhr la dete D. 854 Junkers A. 20 
(Deutſche Verkehrsfliegerſchule Staaken, Pilot Steindorf) als 
erſte der geſtarteten Maſchinen nach beendetem Rundflug auf 
dem Flugplatz Mannheim. Rieſiger Beifall der Zuſchauer 
            be=
lohnte die famoſe Leiſtung. Als zweites Flugzeug erreichte 
D. 884 Udet=Flamingo um 7.20 Uhr den Mannheimer 
Flugplatz, nachdem es um 6.23 Uhr Baden=Baden erreicht hatte. 
Als dritte Maſchine traf D. 840 Heinkel (Deutſche 
            Ver=
kehrsfliegerſchule, Pilot von Manteuffel) um 7.50 Uhr auf dem 
Mannheimer Flugplatz ein. Um dieſe Zeit lagen die anderen 
Flugzeuge noch ſo weit zurück, daß wohl nur noch mit dem 
            Ein=
treffen von D. 514 Dietrich „Buſſard” (Pilot Heinze) bis 
            Ein=
bruch der Dunkelheit zu rechnen war. Die anderen Maſchinen 
mußten wohl auf den verſchiedenen Stadionen der Strecke 
            Mün=
chen—Freiburg raſten.
 Der ſüddeutſche Handbalſtneiſter in Nürnberg 
und Fürth geſchlagen. 
Der ſüddeutſche Handballmeiſter der DSB., SpV. 
            Darm=
ſtadt 98, abſolvierte am Samstag und Sonntag in Nürnberg= 
Fürth zwei Freundſchaftsſpiele. Der erſte Kampf am Samstag 
wurde nach ſchönem Spielverlauf von den Fürther Kleeblättern 
Lmapp mit 4:3 (Halbzeit 2:1) gewonnen. Auch das zweite Spiel, 
das am Sonntag gegen die in letzter Zeit mächtig verbeſſerte 
Handballelf des 1. FC. Nürnberg zum Austrag kam, ging für die 
Darmſtädder verlorem. Nürnberg gewann 3:1, nachdem bei 
            Halb=
zeit die Partie noch 0:0 geſtanden hatte. 
„Heſſen” V. f. L.—Turnverein Königſtätten. 
Allmählich ſcheint ſich das Intereſſe der Darmſtädter 
            Bevöl=
kerung für den Handballſport von „Heſſen” V. f. L. zu ſteigern. 
Trotz des anhaltenden Regens am Nachmittag des vergangenen 
Sonntags hatte ſich eine recht anſehnliche Zuſchauermenge auf dem 
Heſſenplatz eingefunden. 
Zuerſt wurde ihr ein Spiel der Heſſenjugend gegen die 
Jugendmannſchaft des T. V. Königſtätten vorgeführt. Ergebnis 
4:0 für „Heſſen” 
Anſchließend ſpielte die 1. Mannſchaft gegen die gleiche 
Königſtättens. Was bei dem Spiel der Jugend ſo gut gefallen 
hatte, das gegenſeitige Verſtehen und das ſichere Zuſpiel, ging der 
1. Mannſchaft vollkommen ab. Zerfahrenheit und ein gänzliches 
Verſagen der Läuferreihe wie des Sturmes ließen die geſetzten 
Hoffnungen zunichte werden. Trotzdem konnte ſie ſchließlich noch 
mit 4:1 gewinnen. Die Mannſchaft Königſtättens ſpielte im 
            all=
gemeinen gut, und ganz gefährliche Angriffe ihres Sturmes 
            muß=
ten abgewehrt werden. Beſonderes Lob aber gebührt ihrer 
            Ver=
teidigung, ſchneidig und aufopfernd war ihr Spiel. 
Fauſtbail. 
Akademiſcher Sportklub. 
Die erſten Spiele um die Verbandsmeiſterſchaft im 
Fauſtball wurden am geſtrigen Sonntag auf dem 
            Hochſchul=
ſportplatz ausgetragen. Unter ſieben gemeldeten Mannſchaften 
der A=Klaſſe und 6 der B=Klaſſe beteiligte ſich auch der A. S. C. 
mit je einer Mannſchaft, die folgende Ergebniſſe erzielten: 
A=Klaſſe: Athletik=Klub Frankfurt I.—A. S. C. I. 37:41. 
Unterliederbach I.—A. S. C. I. 47:32. 
B=Klaſſe: Gellertſchule Frankfurt—A. S. C. II. 44:44. 
Unterliederbach II.—A. S. C. II. 52:41. Boruſſia Frankfurt II.— 
A. S. C. II. 55:43. 
Während die A=Mannſchaft mit 2 Spielen an dritter Stelle 
ſteht, konnte die B=Mannſchaft ſich die Spitze erobern. Am 
            Sonn=
tag, den 20. Juni, werden dann die Endſpiele in Frankfurt 
            end=
gültig die beiden Meiſter ergeben
 Leichtathletik. 
Provinziugendkämpfe.
 Am Vormättag ſtellten ſich zu den Mehrkämpfen 150 
            Teil=
nehmer. Die Mehrkämpfe waren bei günſtiger Witterung um 12 
Uhr beendet. An auswärtigen Schulen waren gekommen, die 
Ober=Realſchulen Groß=Umſtadt, die Odenwaldſchule Ober=
            Ham=
bach mit einer großen Zahl Schüler und noch eine Reihe 
            Teil=
nehmer wus einzelnen Orten. Leider waren die Darmſtädter 
Schulen ſehr ſpärlich vertretem. Eine rühmliche Ausnahme 
            mach=
ten die ſtädtiſche Handelslehranſtalt, Realgymmaſium und die 
Dieſterwegſchule. Es bleibt zu bedauern, daß die Lehrerſchaft ſo 
wenig Intereſſe zeigt, daß es bei den Schülern da iſt, wiſſen wir 
beſtimmt. Es ſcheint faſt ſo, als wäre bei vielen Schulen dieſe 
wertvolle Art der Betätigung eingeſchlafen, denn wir erinnern 
uns, daß bei den großen We tkämpfen 1914 bei der Schulſtaffel 
alle Schulen Darmſtadts vertreten waren. 
Der Nachmittag konnte leider des Wetters wegen nicht in 
der geplanten Form durchgeführt werden. Es wurden nur einige 
Spiele und Schauvorführungen durchgeführt. 
Bei der Preisverteilung wird mancher ſich unter den 
            Preis=
trägern geſucht haben. Aber die Leiſtngen der Sieger waren 
weit über den Durchſchnitt, ſo daß gerade in der Jahresklaſſe bis 
14 Jahren manche Härten inſofern eintroten, als verſchiedene 
Teilnehmer körperlich ſchon faſt ausgereift waren, während 
            an=
dere im gleichen Alter noch recht bnabenhaft erſchienen. In 
            ſpäte=
ren Jahren wird ſich das ſelbſtverſtändlich wieder ausgleichen. 
Die drei erſten Sieger erhieltem zum erſtenmal die neue Plakette, 
die ſich der Verein endlich geſchaffen. (Entworfen durch H. Pfeil, 
ausgeführt durch Juelier Schmidt). An Vereinen war der 
            Ver=
anſtalter zahlenmäßig am ſtärkſten vertreten, neben Sppg. 
            Ar=
heilgen, die mit einer muſtergüldigen Knabenabteilung zur Stelle 
waren. Der Athleukabteilung des Spv. 98 gebührt 
            Anerken=
nung für die raſche Durchführung der Kämpfe und der Dank der 
Jugend für die Veranſtaltung. 
Dreikampf bis 14 Jahre (90 Teilnehmer): 1. Sieger 
H. Horneff, 271 Punkte, Tv. Gundernhauſen; 2. K. Roßkopf, 242, 
Münſter; 3. L. Roßkopf, 228, Münſter; 4. Walter Kürſchner, 225, 
VFL. Heſſen; 5. Barneckel, W., 223, Spp. 98; 6. W. Hubmann, 
209, Spv. 98: 7. Toni Aloys, 202, Münſter; 8. Peters, Richard, 
201, Odenwaldſchule: 9. Fleck, 199, Arheilgen; 10. Heinz Mickel, 
194, Spv. 98. — Beſtleiſtungen: 1. Ballwerfen: L. Roßkopf, 
63,40 Mtr., Münſter: 2. 50 MeterLauf: Bamekel, 7,1 Sek., Spp. 
98; 3. Weitſprung: H. Horneff, 4,75 Mtr., Tv. Gundernhauſen. 
Dreikampf bis 16 Jahre (20 Teilnehmer): 1. Sieger 
Engel, 183 Punkte, Eberſtadt: 2. Blitz, 175, Groß=Umſtadt; 3. 
Waldmann, 162, Eppertshcuſem; 4. Hinkel, 157, Spv. 98; 5. Schott, 
156, Groß=Umſtadt; 6. Horn, 145, Spp. 98; 7. Schäfer, 139, 
            Oden=
waldſchule; 8. Kintzinger, 129, Odenwaldſchule: 9. Perbwitz, 129, 
Odenwaldſchule: 10. Amann, 125, Gundernhauſen. — 
            Beſt=
leiſtungen: 1. Speerwerſew: Blitz, 41 Mtr., Groß=Umſtadt; 
2. Hochſprung: Engel, 1,40 Mtr., Eberſtadt; 3. 100 Meter Lauf: 
Engel, 13 Sek., Eberſtadt. 
Dreikampf bis 18 Jahre (23 Teilnehmer): 1. Sieger 
Daum, 197 Punkte, Oberrealſcharle Groß=Umſtadt: 2. Neff, 188, 
Oberrealſchule Groß=Umſtadt: 3. Reichwein, 182, Oberrealſchule 
Groß=Umſtadt; 4. Weitz, 178, Spp. 98; 5. Gleim, 172, Spp. 98; 
6. Sattler, 159, Tv. Rembrücken: 7. Neumann, 151, Oberrealſchule 
Groß=Umſtadt: 8. Römer, 150, VFR. Darmſtadt: 9. Marioth, 148, 
Odenwaldſchule Ober=Hambach; 10. Hanſtein, 123, Höhere 
            Han=
delsſchule Darmſtadt. — Beſtleiſtungen: 1. 100 Meter Lauf: 
Daum, 12 Sek., Oberrealſchule Groß=Umſtadt: 2 Kuugelſtoßen: 
Neff, 10,75 Mtr., Oberrealſchule Groß=Umſtadt; 3. Weitſprung: 
Eleim, 5,65 Mtr., Spp. 98. 
Internationale Wettkämpfe des G. C. 
Charlottenburg. 
Sehr gute Leiſtungen. — Neuer deutſcher Frauen=Rekord. 
Der S.C. Charlottenburg weihte am Sonntag ſeine neue 
Platzanlage mit internationalen Leichtathletihwettbewerben ein. 
Den Kämpfen auf dem grünen Raſen gingen einige 
            Feierlich=
keiten voran. Nach dem Einzug aller Aktiven übergab 
            Bürger=
meiſter Auguſtin die Platzanlage mit einer Anſprache ihrer 
            Be=
ſtimmung. — Den ſehr intereſſanten Kämpfen wohnten leider 
nur 5000 Zuſchauer bei, da das Fußballſpiel des Berliner 
            Mei=
ſters gegen den Hamburger S. die Maſſen in ſeinen Bann zog. 
— In der 10mal 100 Mever=Staffel für Frauen ſtellte der S. C. 
Charlottenburg mit 2:12,8 Min. einen neuen deutſchen Rekord 
auf. — Im 100 Meter Mallaufen zog ſich leider der Breslauer 
Körnig im Zwiſchenlauf eine Sehnenzerrung zu; den Endlauf 
gewann dann erwartungsgemäß der farbige Franzoſe Theard in 
11 Sek. vor Wege und Schlößke. — Im 200 Meter=Laufen 
ſiegte der Magdeburger Büchner in 22,2 Sek. vor Wege und dem 
Franzoſen Mourlon I. — Die beſte Leiſtung. des Tages bot der 
Teutone Schmidt, indem er die 400 Meder bei ſchwerem Boden 
in 50 Sekunden zurücklegte und dabei Stortz=Halle, den 
            Karls=
ruher Faiſt und den Dänen Jenſen ſchlug. — Einen ſehr ſcharfo 
Kaanpf gab es im 800 Meter=Laufen. Böcher ſiegte ſchließlich mit 
wur einem Meter Vorſprung vor dem Breslauer Schoemann in 
1:58,3 Min. — Das 1500 Meter=Laufen brachte der Däne Larſen in 
4:08,7 Min. an ſich. — Sein Landsmann Peterſen gewann den 
Stabhochſprung mit 3,60 Meter; außer Konkurrenz erreichte er 
ſogar 3,70 Meter. — Ein weiterer Däne war, mit Gyrling im 
Speerwerfen (56,40 Meter) ſiegreich. — Die Franzoſen dagegen 
konnten durch Paoli im Kugelſtoßen nur zu einem 2. Siege 
konmmen. 
10mal 100 Meter für Damen: 1. S.C. 
            Charlotten=
burg 2:12,8 Min. (Neuer deutſcher Rekord.) 
Stabhochſprung: 1. Peterſen 3,60 Meter: 2. Leppke= 
Berlin 3,50 Meter. 
800 Meter: 1. Böcher=Berlin 1:58,8 Min.: 2. Schoomann= 
Breslau 1 Meter zurück: 3. Cornelius=Berlin weitere 10 Meter 
zurück. 
Diskuswerfen: 1. Hoffmeiſter=Hannover 42,05 Meter; 
2. Hähnchen=Berlin 39,19 Meter: 3. Jenſen=Dänewark 38,88 
Meter. — Paoli wurde hier nur Fünfter. 
Hochſprung: Betz=Berlin 1,87 Meter; 2. Skorzinski= 
Berlin 1,83 Meter; 3. Fritzwann=Charlottenburg 1,79 Meter. 
110 Meter Hürdenlaufen: 1. Troßbach=Berlin 16 
Sekunden; 2. Lundgreen=Dänewark 5 Meter zurück. (Kaſtenholz 
als zweiter diſtanziert.) 
1500 Meter: 1. Larſen=Dänemark 4:08,7 Min.; 2. Friebe= 
Graz 4:12,6 Min.; 3. Otto=Leipzig 4:15 Min. 
400 Meter: 1.Schmidt=Teutonia Berlin 50 Sek.: 2. Stortz 
4 Meter zurück; 3. Faiſt=Karlsruhe. 
Speerwerfen: 1. Gyrling=Dänemark 56,40 Meter; 2. 
Hoffmeiſter 54,63 Meter; 3. Meimer Berlin 52,77 Meter. 
100 Meter: 1. Theard=Frankreich 11 Sek.; 2. Wege=
            Leip=
zig: 3. Schlößke. 
200 Meter: 1. Büchner 22,2 Sek.: 2. Wege; 3. Morulon= 
Frankreich. 
Kugelſtoßen: 1. Paoli=Frankreich 13,55 Meter; 2. 
            Hähn=
chen=Berlin 12,33 Meter. 
5000 Meter: 1. Rätze=Luchkenwalde 15:38,3 Min.; 2. 
Marſhall=Frankreich. 
Weitſprung: 1. Holz=Berlin 6,93 Meter; 2. Leppbe= 
Berlin 6,89 Meter; 3. Hofmann=Leipzig. 
4mal 400 Meter: 1. Teutonia=Berlin 3:32,4 Min.; 2. 
D. S. C. Berlin; 3. Berliner S.C. 
4mal 100 Meter=Staffel: 1 Berliner S. C. 43,4 
Sekunden: 2. D. S. C. Berlin 5 Meter zurück; 3. Byandenburg 
(franzöſiſche Staffel nicht angetreten).
6.04,6.
 Rudern. 
Wormſer Regatta. 
Die Wormſer Ruderregatta ging am Sonntag auf der 
            be=
kannten, 2400 Meter langen Strecke unter einer Beteiligung von 
17 Vereinen vonſtatten. Infolge des Hochwaſſers war die 
Strömung des Rheins ziemlich ſtark, jedoch blieben ernſtere 
Zwiſchenfälle aus. — Im Erſten Einer konnte Wolf=Worms den 
Herausforderungspreis endgültig an ſich bringen. 
Junior=Einer. RMM. 1. R. G. Worms (Lerch) 6,47. 
2. Mainzer R. G. (Peuckert) 6.47,6. 3. Frankfurter 
            Ruder=
verein 1865 (Roller 6.54,8. 4. Stuttgarter R. G. (Hermann) 6.57,8. 
Jungmann Vierer. 1. Mannheimer R. V. „Amicitia” 
(Maier, Herold, Gaber, Aletter, Steuer: Brummer) 6.19,8. 2. 
Mainzer R. G. 6.28. 3. Ruderverein Koſtheim=Guſtavsburg 
6.33,2. R. G. Worms zurückgezogen. 
Erſter Vierer. Wanderpreis. 1. Kaſteler 
            Ruderge=
ſellſchaft (Brahm, Schanda, Rath, Joſt, Steuer: Genns) 6.15. 
2. Heidelberger R. Klub 6.19,8. 3. Mannheimer R. V. „
            Ami=
citia” 6.26,4. 4. R. G. Worms 6.36,4. 
Jungmann=Einer. 1. Mainzer R. G. (Peukert) 
7.08. 2. Frankfurter R. V. 1865 (Roller) 7.10. 3. R. V. 
            Rüſſels=
heim (Zogbaum) 7.13,4. 4. Rheinklub Alemania Karlsruhe 
(Zweydinger) 7.21. 
Junior=Vierer. 1. R. G. Worms (Jung, Krauſe, 
            Brack=
low, Drackert, Steuer: Reuter) 6.34,6. 2. Mannheimer R. G. 
6.37. 3. Rheinklub Alemania Karlsruhe 6.41,8. 4. R. G. 
            Heidel=
berg 6.44,8. 
Zweiter Vierer. 1. Mainzer Ruderverein (Meiſter, 
Becker, Petry, Apel, Steuer: Stöhr) 6.32,4. 2. Mannheimer R. V. 
Amicitia 6.42. 3. Mannheimer R. V. Baden 6.44. 4. 
            Ruder=
verein Koſtheim=Guſtavsburg 6.49. 
Jungmann=Achter. 1. Mainzer R. V. (Kirch, 
Buſch, Limberger, Michiels, Grötzner, Linden, Lutz, Dr. Külb, 
Steuer: Apel) 6.01,4. 2. Mannheimer R. V. Amicitia 6.08,6. 
3. R. G. Worms 6.17,8. 
Vierer ohne Steuermann. 1. Heidelberger R. K. 
(Wild, Wolter, Bender, Richter) 6.13,2. 2. Mannheimer R. V. 
„Amicitia” 6.19. 3. Mannheimer R. C. 6.29,2. 
Einer. Herausforderungspreis. 1. R. G. Worms (Wolf) 
6.59,2. 2. Stuttgarter R. G. (Luſar) 7.20. R. G. Worms 
(Mutſchler) zurückgezogen. 
Zweiter Achter. 1. Wormſer R. V. (Weber, Haag, 
Schleicher, Ruff, Bayer, Zahn, Lehr, Brandau, Steuer 2) 6.05,2. 
2. Mainzer R. G. 6.06,5. 3. Mannheimer R. C. 6.11,6. 
Mannheimer R. V. Baden nicht erſchienen. 
Jungmann=Vierer. 1. Mainzer R. V. (Lutz, 
            Lin=
den, Grötzner, Dr. Külb, Steuer: Stöhr) 6.30,8. 2. Mannheimer 
R. V. „Baden” 6.38,5. 3. Ruderverein Rüſſelsheim 6.40,8. 
4. Rheinklub Alemania Karlsruhe 6.41,5. 
Regatta in Trier. 
Die Ergebniſſe des 1. Tages. — Mainzer R.V. in guter Form. 
Der erſte Tag der 17. Moſelregatta brachte ein befriedigendes 
Ergebnis. Bei faſt vollſtändiger Windſtille, glattem Waſſer, 
            be=
wölktem, aber regenfreiem Wetter, konnte die Vexanſtaltung glatt 
abgewichelt werden. Die Bahnlänge betrug 2200 Meter, es 
            konn=
ten jeſweils 5 Boote abgelaſſen werden. Bis auf den B=Vierer 
verliefen alle Rennen ohne Kolliſion. Die Organiſation konnde 
in jeder Beziehung befriedigen. 
Den größten und ſchönſten Erfolg des Tages erzielten die 
Mainzer Senioren, die im 1. Vierer Köln 91 und Undine 
            Offen=
bach, im Reichsachter nach ſchärfſtem Kampf die gleichen Gegner 
bezwangen. 
Zweiter Achter: 1. Kölner R.V. 77 6:07 Min.; 2. 
            Ger=
mania Köln 6:11,4 Min.; 3. R. G. Trier. 
Zweiter Einer: 1. Undine Offenbach (Reinecker) 7:04,4 
Min.; 2. Coblenzer R.G. 21 (Kröll) und Kölner R.V. 77 (A. 
Quebe) bei 2000 Meter aufg. 
Erſter Vierer ohne St.: 1. Mainzer R.V. (
            Schnei=
der, Apel, Funk, Racke) 6:15 Min.; 2. Kölner R.Geſ. 91 6:21 
Min.: 3. Undine Offenbach bei 1000 Meter abgeſtoppt. 
Jungmann=Achter: 1. R.G. Trier 6:06,6 Min.; 2. 
Ruderriege Eſſen 6:08,2 Min. 
Jungmann=Vierer: 1. Binger R.G. 6:44,6 Min; 
2. Treviris Trier 6:49,4 Min.; 3. Undine Saarbrüchen. 
Doppelzweier ohne St.: Ausgefallen, da nur eine 
Meldung vorlag. 
1. Junior=Vierer: 1. Rhenus Bonn 6:47,2 Min.: 2. 
R. V. Zell 6:59 Minuten. 
Zweier ohne St: 1. Mainzer R.V. (Funk, Apel) 
7:27,4 Min.; 2. Ruderriege Eſſen 7:40,2 Min. 
Zweiter Jungmann=Vierer: 1. Germania Köln 
6:54,8 Min.; 2. Rhenamia Koblenz 7:05,2 Min.; 3. Ruderriege 
Eſſen. 
Jungmann=Einer: 1. Frankfurter R.G. Oberrad 
(Buhl) 7:22 Min.; 2. Undine Offenbach (Reineker) 7:27,4 Min.; 
3. Bayer=Lverkuſen 7:35,4 Minuten. 
Vierer für B=Vereine: 1. Saar Saarbrücken 3:46,8 
Min.; 2. Traviris=Trier 3:50,2 Min.; 3. R. C.=Traben=Trabach; 
4. Binger R. C. 
Reichsachter: 1. Mainzer R.V. (Schneider, Apel, 
            Fell=
ner, Seemann, Blum, Berg, Funk, Racke, Steuer, Kalkhof) 6:05,2 
Min.; 2. Kölner R. G. 1891 6:05,4 Min.; 3. Undine Offenbach 6:08 
Min; 4. Kölner R. V. 77 6:31 Min. 
Auch der zweite Tag der Trierer Regatta nahm einen glatten 
Verlauf und verlief ohne ſonderliche Zwiſchenfälle. Der Mainzer 
Ruderverein konnte, ſtark favoriſiert, den Preis vom Saarfels 
an ſich bringen, unterlag dagegen dem Kölner R.G. und der 
Offenbacher Rudergeſellſchaft Undine im Stadt=Vierer. 
Junior=Achter (Herausforderungspreis): 1. R. G. 
            Rhe=
nania Coblenz 6.07,2; 2. R.G. Trier 6.08,8; 3. R.K. Germania 
Köln 6.13. 
Zweiter Doppelzweier: 1. Offenbacher R.G. Undine 
(Reinecker, Ritz) 6.40,8: 2. Treviris, R.V. Trier 6.43,6; 3. R.V. 
Bayer Leverkuſen 6.57,6; Bernkaſteler R. V. gibt bei 800 Mtr. auf. 
Stadt=Vierer: 1. Kölner R. G. 1891 6.24,/4; 2. 
            Offen=
bicher R. G. Undine 6.30; 3. Mainre R. V. 6.30,8. 
Zweiter Vierer ohne. 1. R.K. Germania Köln 6.30,8; 
2. Kölner R.V. 1877 6.33,2: 3. Offenbacher R.G. Undine 6.36,2. 
Vierer für B=Vereine: 1. Cochemer R.G. 6.42,6; 
2. R. V. Treviris Trier 6.45,6; 3. R.C. Saar Saarbrücken 6.46,6. 
Moſel=Pokaleiner: Frankfurter Rudergeſellſch. 
            Ober=
rad (Bühl) 7.44,8 im Alleingang. 
Hochſchul=Vierer: 1. Akad. R.C. Rhenus Bonn 6.43,8; 
2. Gießen 6.50,6. 
Zweiter Vierer: 1. R.K. Germania Köln 6.37: 2. R.C. 
Rhenania Coblenz 6.37,8; 3. R. G. Trier 6.53; 4. R. V. Zell 6.53,6; 
5. R. V. Bad Ems 6.58. 
Erſter Jungmann=Vierer: 1. Ruderriege Eſſen 
6.40,4; 2. Binger R.C. 6.42: 3. R.G. Trier 6.54,8; 4. Rhenania 
Coblenz 7.10. 
Junior=Einer: 1. Frankfurter Rudergeſellſchaft 
            Ober=
rad (Buhl) 7.07,8: 2. Offenbacher R.G. Undine 7.11,6; 3. R.V. 
Bayer Leverkuſen 7.21,2. 
Erſter Achter: 1. Mainzer R. V. (Schneider, Apel, 
Fellner, Seemann, Blum, Berg, Funk, Racke, Steuer: Kalkhof) 
5.49,8; 2. Kölner R.G. 1891 5.50,2; 3. Offenbacher 
            Rudergeſell=
ſchaft Undine 6.13. 
Ermunterungs=Vierer: 1. R.C. Traben=Trarbach 
7.00; 2. Cochemer R. G. 7.14,2; R. C. Rhenania Coblenz nicht 
            ge=
ſtartet. 
Achter für B=Vereine; 1. R. V. Treviris Trier 6.00,6; 
2. R.C. Saar Saarbrücken 6.01,6; 3. Offenbacher R. G. Undine
Nummer 136
Montag, den T. Juni 1926
Seite 7
 Motorſport. 
Motorradrennen um den „Großen Preis von Hanau” 
Weier=Wiesbaden auf B.M.W. fährt die ſchnellſte Zeit des Tages. 
Georg Hahn, mit ſeinem Beifahrer Hans Ripper, beide aus 
Darmſtadt und Mitglieder des Heſſiſchen Motorradklub, 
            er=
ringen unter ſehr ſtarker Konkurrenz in der Beiwagenklaſſe 
auf engl. Triumph den Erſten Preis. 
Die vom Hanauer Motorrad=Club innerhalb des ADAC. 
jsum Austrag gebrachten Motorradvennen um den Großen Preis 
Son Hanau wurden von ganz hervorragendem Wetter begünſtigt 
Fodaß die Veranſtaltung in jeder Hinſicht ein Erfolg war. Das 
Intereſſe des Publikums war ſehr groß, ungefähr 20 000 
            Zu=
chauer wohnten der Veranſttltung bei. Die Rennen wurden auf 
iner Dreieck=Strecke ausgefahren, deren gute Verfaſſung es den 
FFahrern emöglichte, glänzende Zeiten zu erzielen. Die Länge 
Der Strecke betrug 5 Kilonzeter. Die beſte Zeit des Tages erzielte 
Gans Geier=Wiesbaden auf B.M.W., der die Klaſſe bis 500 ccm 
(n 1:07,30 Stunden überlegen gewann. Nicht viel ſchlechſter fuhr 
wer Frankfurter A. Bormann, der auf ſeiner New=Gerrard= 
SMaſchine die gleiche Strecke in 1:07,45,5 Sid. bewältigte, alſo 
mur 15 Sekunden mehr benötigte, obwohl er nur eine Maſchine 
wer Klaſſe bis 350 ccm fuhr. Geier fuhr die ſchnellſte Runde in 
B:07 Minugen und eine weitere in 3:07,1. Seine Durchſchnitts= 
Teiſtung betrug 3:22,8 Min. für eine Runde. Borwann ſtand 
ſin der Durchſchnittsleiſtung mit 3:23 Min. nur 7/uo Sek. hinter 
Weier zurück. Er durchfuhr ſeine ſchnellſte Runde in 3:21 Min. 
BBemerkenswert iſt, daß ſowohl Geier wie Bormann beſſere 
Seiſtungen erzielten als die Fahrer der höheren Klaſſen. In der 
Slaſſe bis 600 ccm mit Beilvagen erlitt Schmidt=Offenbach eine 
Sſeihe von Störungen und Defekten an der Maſchine. In der 
A. Runde ſprang ihm ein Reifen ab und er mußte auf der Felge 
veiterfahren. Trotzdem placierte er ſich noch als Dritter. — Die 
Drgamiſation klappte ausgezeichnet, die Rennen bonniten pünkt= 
Tich durchgeführt werden und verliefen ohne Zwiſchenfälle. Die 
Ergebniſſe: 
Klaſſe bis 175 ccm (10 Runden): 1. F. 
            Bücker=
berurſel (Bücker) 45:47 Min. (Rundendurchſchnitt 4:34,7); 2. 
BHartwig=Langendiebach (Wiga). 
Bis 250 ccm (10 Runden): 1. W. Groedel=Frankfurt 
MNew=Gerrard) 36:24 Min. (Rundendurchſchnitt 3:38,4); 2. N. 
MMall=Daxlanden (BMW.) 38:13 Min.; 3. Körner=Würzburg 
NBMW.) 41:07 Min. 
Bis 350 ccm (20 Runden): 1. A. Bormann=Frankfurt 
New=Gerrard) 1:07,45,5 Std. (Rundendurchſchnitt 3:23 Min.); 
2. J. Settler=Frankfurt (Rohal Endfield) 1:16,17,5 Std.; 3. 
Mampf=Frankfurt (AJS.) 1:17,05 Std. 
Bis 500 ccm (20 Runden): 1. H. Geier=Wiesbaden 
NBMW.) 1:07,30 Std. (Rundendurchſchnitt 3:22,8 Min.); 2. Frhr. 
w. Laur Münchhoven=Hanau (Güldner). Nur 2 Fahrer im Ziel. 
Bis 1000 ccm (20 Runden): 1. L. Krämer=Friedberg 
NHorex) 1:18,51 Std.; 2. Hans Soenius=Köln 1:22,50,8 Std. 
Bis 600 ccm mit Beiwagen (10 Runden): 1. 
Bahn=Darmſtadt (OK. jun.) 53:57 Min.; 2. K. Broo=Mainz 
MViktoria); 3. Schmidt=Offenbach (D=Rad). 
Bis 1000 ccm mit Beiwagen (10 Runden): 1. 
Rarrer=Frankfurt (Matchleß) 45:57,01 Min.; 2. G. Böhm=Offen= 
Wach (New=Imperial) 48:27 Min. 
Heſſ. Motorradklub e. V. Sitz Darmſtadt, A. D. A. C. 
Das von dem H. M. C. beabſichtigte Motorradrennen, „Rund 
rum Kranichſtein”, welches am 9. Mai dieſes Jahres ſtattfinden 
ſſollte, konnte wegen zu ſpät erteilter behördlicher Genehmigung 
lan dieſem Tage nicht abgehalten werden, und iſt nun endgültig 
dauf Ende Auguſt d. J. feſtgelegt. Den vielen jetzt ſchon ergehen= 
Iden Anfragen nach zu ſchließen, iſt wieder mit einer ſehr großen 
BBeteiligung hieſiger ſowie auswärtiger Fahrer zu rechnen. Die 
OOrganiſation liegt wieder in den bewährten Händen des alten 
Sportsmannes Georg Hahn. Er bietet die beſte Gewähr dafür, 
(daß dem Darmſtädter Publikum auch diesmal wieder auf 
            motor=
ſportlichem Gebiete etwas Erſtklaſſiges geboten wird. 
Radfahren. 
Straßenfernfahrt „Rund um Frankfurt” 
Suter ſiegt bei den Berufsfahrern vor Belloni und van Hevel. 
Ueberraſchung bei den Amateuren. 
 
Auf der 251 Kilometer langen Rundſtrecke Frankfurt—
            Darm=
ſtadt—Dieburg—Dietzenbach-Hanau—,Hohe Tenne‟—Koſtheim— 
Groß=Gerau-Langen (Heſſen)—Frankfurt kam am Sonntag das 
große „Ibus”=Straßenrennen „Rund um Franfurt” zur 
            Durch=
führung. Beſtes Wetter und annehmbare Straßenverhältniſſe 
begünftigten die Fahrt; das Intereſſe der Zuſchauer war 
            außer=
ordentlich rege; ſowohl an Start und Ziel, wie auch auf der 
Strecke war die Straße oft von dichten Menſchenmauern umſäumt. 
Das Rennen der Berufsfahrer verlief recht unintereſſant. Die 
Fahrer bummelten zumeiſt ſehr ſtark, ſodaß die durch 
            Reifen=
ſchäden uſw. ins Hintertreffen geratenen Konkurrenten jedesmal 
leicht wieder den Anſchluß erreichen konnten. Von den 37 
            ge=
ſtarteten Berufsfahrern lagen kurz vor dem Ziel noch 30 
            zu=
ſammen; unter den ſieben ausgeſchiedenen Fahrern befand ſich 
u. a. der Berliner Dobbrack. Im Endſpurt konnte der Schweizer 
Heinrich Suter den Italiener Belloni um doppelte Reifenſtärke 
ſchlagen; dritter wurde der Belgier van Hevel, Handbreite zurück. 
Der Rennausſchuß gab dann noch vier weitere Namen als 
            nächſt=
eingekommene Fahrer bekannt, nämlich H. Fiſcher, R. Huſchke, 
Nebe=Leipzig und Gah=Italien. Alle anderen 23 Fahrer lagen 
dicht im Rudel zuſammen und paſſierten auch ſo das Ziel. 
Bei den Amateuren gab es eine große Ueberraſchung, da der 
mit 10 Minuten Vorgabe ausgeſtattete B=Klaſſenfahrer Lerch= 
Baden=Baden die geſamte A=Klaſſe ſchlagen konnte. 
Berufsfahrer: 1. Heinrich Suter=Schweiz in 8:25 Std. 
2. Belloni=Italien doppelte Reifenſtärke zurück. 3. van Hevel= 
Belgien Handbreite zurück. 4. H. Fiſcher=Berlin. 5. R. Huſchke= 
Berlin. 6. Nebe=Leipzig. 7. Gay=Italien, alle dichtauf. — 23 
Fahrer im Rudel. 
Amateure: 1. Lerch=Baden 8:25,25 Std. 2. Zind=
            Schut=
terwald. 3. W. Müller=Frankfurt. 4. Gugau=Frankfurt. 5. 
E. Müller=Frankfurt. 6. O. Kürſchner=Benzhauſen. 7. L. Küller= 
Barmen. 8. Wallenborn=Köln. 9. K. Müller=Barmen. 10. Weck= 
Köln=Lindenthal. 
Altersfahrer: 1. Käb=Frankfurt in 4:06,4 Std. 
Straßenrennen „Rund um Rheinheſſen”. 
Das Straßenrennen „Rund um Rheinheſſen” für 
            Bundes=
amateure wurde am Sonntag auf einer 144 Kilometer langen 
Ingelheim zurück nach Mainz führte, ausgetragen. Am Start 
waren etwa 220 Amateure. Das Ergebnis der Fahrt lautet: 
1. Düllberg=Bielefeld 4:50 Std. 2. Spreng=Frankfurt 2 
            Län=
gen zurück. 3. Hohmes=M.=Gladbach weitere drei Längen zurück. 
4. Müller=Mundenheim 4:53 Std. 5. Schäftlein=Bielefeld 4:58 Std. 
Großer Opel=Preis der Lauſitz. 
1. N. Wolke=Berlin 4:36.37 Std. 2. B. Wolke=Berlin 2 
            Län=
gen zurück. 3. Buſe=Berlin, 1 Länge zurück. 4. O. Büttner=Berlin Rennen.) 
4:37 Std. 5. Lipke=Berlin. 
Sawall gewinnt das „Goldene Rad von Berlin”. 
„Goldenes Rad von Berlin” 100 Kilometer=
            Steher=
rennen: 1. Sawall auf Opelrad 1:23.06,6 Std. 2. Möl er 280 
Meter zurück. 3. Wittig 1030 Meter zurück. 4. Linart 1830 Meter mers Nain=Nain (Randolfi); 2. Strumen; 3. Boros. Ferner: 
 
zurück. 5. Brunier 2860 Meter zurück. 
Malfahren: 1. Corry. 2. Kolles, 3. W. Meier, 4. Rudel. 19:10. 3—1 Lg.
 Pferdeſport. 
Rennen zu Hoppegarten.
 Ferro vor Aurelius und Rheinwein. 
Hoppegartener Renngemeinde doch wieder vollzählig verſammelt. Schwimmklub ſtatt. Die Wettkämpfe fielen in den Rahmen zahl= 
Es handelte ſich ja auch um nichts Gergingeres als das Union= 
Rennen, die zweifellos wichtigſte Vorprüfung für das Deutſche das Wetter nicht gerade einer waſſerſportlichen Veranſtaltung 
Derby. Das Wetter war prachwoll und begünſtigte die Veran= günſtig. Tnotzdem und trotz der zur ſelben Zeit ſtattgefundenen 
ſtaltung im weiteſten Maße. Einen etwas feierlichen Anſtrich Regatta war der Beſuch ein außerordentlich guter. Die 
            Wett=
bekam der Tag in Hoppegarten durch die Enthüllung des Georg 
Lehndorff=Denkmals durch den Präſidenten des Union=Club, 
unter dem Zeichen des einen, das Union=Rennen, das mit 40 500 
Mark und einem Ehrenpreis ausgeſtattet war. Man ſah die 
            aller=
beſte deutſche Drejjährigenklaſſe am Ablauf, zahlreicher noch 
vielleicht als das Derbyfeld ſelbſt, da Indigo, der 
            Jubiläums=
ſieger, in Hamburg gar nicht ſtartberechtigt iſt. Man ſah von den 
Beſten Ferro, Aurelius, Wachholder, den kürzlich aus dem Weſten 
entſandten Boniburg, Indigo, der von Dictator unterſtützt wurde, 
und Rheinwein. Ferros Sieg entſprach den Erwartungen, nach 6. Jugendbruſtſtaffel 3 mal 50 Meter: 1. Worms, 2. „Heſſen”. 
dem Henckel=Rennen mußte man ihm die beſten Chancen geben. 
Der Sieg war umſo eindrucksvoller, als der Hanielſche Hengſt ein 
recht unglückliches Rennen lief. Er lag beim Start mit Indigo 
und Coriola als letzter, die Führung hatte Dictator vor Boniburg, 
Rheinwein, Aurelius, Wachholder und Hödur gegenüber konnte 
Dictator ſeinen Vorſprung auf vier Längen erhöhen, ihm folgte 
Boniburg mit drei Längen vor dem Felde. Die Spitze des Feldes 
ſelbſt hatte Rheinwein vor Aurelius und Indigo. Dann kamen 
Ferro und Wachholder. Am Dahlwitzer Bogen war Boniburg 
von, Aurelius kam aus der Mitte heraus und auch Ferro ge= 2 C. Mertz=Stern Leipzig. 
wann an Boden. Bald hatte der Hanielſche Hengſt gleiche Höhe 
mit dem Führenden, Williams ſchob ihn immer mehr vor, holte 
einen kleinen Vorſprung heraus und hielt ihn bis ins Ziel der 
2200 Meter=Fahrt. Rheinwein ließ mehr und mehr nach, aber er 
hielt doch noch den dritten Platz vor Indigo und dem ſtark 
            ent=
täuſchenden Wachholder. Der Weſtdeutſche Boniburg erlag ſeiner 
mangelnden Kondition. 
1. Jgnorant=Rennen. 2800 Mark. 1600 Meter. 1. 
Frhr. v. Oppenheim’s Kronos (Varga). 2. Nettelbeck. 3. 
            Mu=
tatis. Ferner: Norſes, Lentulus, Porta, Weſtfalica, Runkler, 
Heidjer, Pecreß. Tot.: 28, Pl.: 13, 17, 22:10. 1 Lg.—Kopf. 
2. Hochſtapler=Rennen. F. Zweij. 2800 Mark. 1000 
Meter. 1. A. C. v. Weinberg’s Grafenkrone (O. Schmidt). 2. 
            Ka=
puziner. 3. Faſtrada. Ferner: Rhein und Ruhr, Adonis, 
            Mer=
cator, Lebensmut, Isländer, Loiſach, Gaffel, Godwina, Donna 
Velcara, Lotte. Tot.: 18. Pl.: 13, 19, 141:10. 2—1½ Lg. 
3. Adonis=Rennen. F. Dreij. 3900 Mark. 2000 Meter. 
1. Geſtüt Matzdorf’s Gerber (Krüger. 2. Senow. 3. Maeſtoſo. 
Ferner: Ludwig Thoma, Cſampas, Herzog Chriſtof, Amenophis, 
Hartſchier, Saſanova, Aſturie. Tot.: 104. Pl.: 29, 43, 20:10. 
1—Kopf. 
4. Goldene Peitſche. Ehrenpreis und 10 400 Mark. 
1200 Meter. 1. Hauptgeſtüt Altefeld’s Großinquiſitor (Haynes). 
2. Chanterella. 3. Favor. Ferner: Gralsritter, Bafur, Kili, 
Geiſenheim, Rom, Maifahrt. Tot.: 40. Pl. 15, 15, 13:10. 
1—1 Lg. 
5. Union=Rennen. F. Dreif. Ehrenpreis und 40 500 
Mavk. 2200 Meter. 1. R. Haniel’s Ferro (Williams). 2. 
            Au=
relius. 3. Rheinwein. Ferner: Hödur, Coriolan, Dictator, 
Indigo, Boniburg, Wachholder. Tot.: 29. Pl.: 12, 11, 13:10. 
Kopf—¾ Lg. 
6. Schwindler=Rennen. F. Zweij. 2800 Mark. 1000 
Meter. 1. E. S. Fürſtenberg und Dr. Lemke’s Tullus Hdſtilius 
(Jaeckel). 2. Sennerin. 3. Farren. Ferner: Maimorgen, 
            Feuer=
horn, Burſchenſchaft, Ritornell, Edelweiß. Tot.: 100. Pl.: 21, 
12, 15:10. 5—3 Lg. 
7. Gaſtfreund=Rennen. 2800 Mark. 1800 Meter. 
1. M. Schönemann’s Stolzenfels (Hutter). 2. Hochſtapler. 3. 
Pelino. Ferner: Colberg, Schaumſchläger, Humboldt, Rinaldo, 
Weſel Mumpitz, Paroid, Oriola, Lebenslauf, Alegro, Penelope, 
Torquato, Flamberg, Lucrezia. Tot.: 144. Pl.: 49, 31, 32:10.
 1. Preis von Dülken: 1. A. Karau’s Myrte (Eiche); 
2. Patin: 3. Roſenblatt. Ferner: Wolkenkratzer, Toska. Tot.; 
175, Pl. 27, 12:10. 2—2 Lg. 
2. Lanker=Jagdrennen: 1. W. Löwenſteins Idealiſt 
(Riolfo); 2. Domherr; 3. Primadonna. Ferner: Combattant, 
Silbertaler. Totz.: 39, Pl. 17, 17:10. 2—2 Lg. 
3. Preis von Neuenhofen: 1. H. Küches Sarello 
(Nette); 2. Sonnenſchein 3.; 3. Tantalus. Ferner: Mazeppa, 
Nordſtern, Colmar. Tot.: 42, Pl. 19, 18:10. ½—2 Lg. 
4. Bönninghardt=Ausgleich: 1. A. Karaus 
            Impa=
tiens (Nagy); 2. Rondo; 3. Hova. Ferner: Rari, Golderſatz, 
Teufelskerl, Leichtſinn, Ajax, Golfſtrom, Cea, Wüſtenkönig, 
            Gam=
betta, Sorgenkind, Eichsfeld, Guda. Tot.: 185, Pl. 38, 21, 31:10. 
3—½ Längen. 
5. Preis der Grafſchaft: 1 A. Morawez” Punkt 
(Nette); 2. Lebenskünſtler; 3. Lauffeuer. Ferner: Fafnir, 
            Glad=
beck. Tot.: 61, Pl. 33, 46:10. 5—4 Lg. 
6, Süchtelner Jagdrennen: 1. C. Kehrens 
            Pfalz=
mädel (Broda); 2. Kätherl 3.; 3. Regatta. Ferner: Relicario, 
Jartarie, Iſchariot, Iwan, Anyukam, Oſtfrieſe. Tot.: 92, Pl. 
22, 18, 20:10. 1½—2 Lg. 
7. Oſterather Ausgleich: 1. K. Löwenſteins 
            Sonnen=
könig (Zimmermann); 2. Voltaire; 3. Hans Günther. Ferner: 
Saint Leonhard, Heiduck, Uranus, Filius, Champagner, 
            Caſſout=
let, Föhn 2. Tot.: 89, Pl. 33, 20, 36:10. 5—2 Lg.
 München=Niem. 
1. Tribünen=Rennen: 1. H. Wertheimers Royale 
(Nobel); 2. Canio; 3. Segieth. Ferner: Roſario, Eskiſchehir, 
Leto. Tot.: 65, Pl. 22, 18:10. 1½—Hals. 
2. Liebſchaft=Jagdrennen: 1. H. Rieſes Troja (O. 
Wehe) 2. Seidenſchwänzchen; 3. Idol. Ferner: Ottohar, Sheitan. 
Tot.: 28, Pl. 14, 17:10. Weile—5 Lg. 
3. Preis von Lechhof: 1. Dr. F. Lohmanns Great Gala 
Strecke, die von Mainz über Nierſtein, Worms, Alzey, Bierſtadt, (Komoly); 2. Le Gerfaut; 3. Cuvido. Ferner: Bones, Aſtronom 2, 
Südwind, Jahn, Surrey, Gianutri. Tot.: 99, Pl. 26, 15, 24:10. 
1—1½ Lg. 
4. Preis der Stadt München: 1. J. Kultſchinskys 
Mydear (Carola); 2. Metis; 3. Giſelher. Fermer: Chiemgauerin, 
La Paludiere, Valens, Dollar, Salta, Sigurd. Tot.: 38, Pl. 17, 
24, 29:10. ½. Lg—Hals. 
5. Springpferde=Jagdrennen: (Nichtöffentliches 
6. Preis, von Feldkirchen: 1. M. Friedigers Dojan 
(Carola); 2. Hilf dir ſelbſt; 3. Sternche. Ferner: Domino, 
            Ev=
chen. Tot.: 41, Pl. 18, 18:10. 3—½ Lg. 
7. Zurandot=Jagdrennen: 1. Hauptm. C. H. Bod= 
Trapper, Honved, Parma 2, Chere=cherie. Tot.: 70, Pl. 16, 12,
 Schwimmen. 
„Heſſen‟ Darmſtadt gewinnt den Klubwettkampf gegen den 
1. Wormſer Schwimmklub mit 8:6 Punkten. 
Geſtern fand in Worms der Klubwettkampf der Sportmann= 
Trotz der Hochflut ſportlicher Ereigniſſe in Berlin war die ſchaft der „Heſſen” V. f. L. Darmſtadt gegen den 1. Wormſer 
reicher Darbietungen interner, werbetechniſcher Art. Leider war 
kämpfe ſelbſt boten durchweg guten Sport. Der 1. Wormſer 
Schwimmklub war in der Bruſtlage ganz hervorragend. Die in 
der vorigen Woche abgegebene Vorſchau bewahrheitete ſich. Ledig= 
Graf Arnim=Muskau. Die Rennen ſelbſt ſtanden natürlich nur lich die Darmſtädter Damen verſchenkten durch Leichtſinn den 
Sieg. Die Ergebniſſe ſind folgende: 
1. Herrenlagenſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. „Heſſen”, 2. Worms. 
2. Jugend bel. Staffel 3 mal 50 Meter: 1. „Heſſen”, 2. Worms. 
3. Damenbruſtſtaffel 3 mal 50 Meter: 1. Worms, 2. „Heſſen”. 
4. Jugendlagenſtaffel 4 mal 50 Meter: 1. „Heſſen”, 2. Worms. 
5. Herrenbruftſtaffel 3 mal 50 Meter: 1. Worms, 2. „Heſſen”. 
7. Waſſerballſpiel „Heſſen” — 1. Wormſer Schwimmklub 7:0. 
Das Waſſerballſpiel, das bei reichlich kaltem Waſſer (122 Celſ.) 
für die Mannſchaften ſchon eine Leiſtung war, gewann „Heſſen” 
infolge der ſchwimmeriſchen Ueberlegenheit leicht. 
Internationales Schvimmfeſt von Stern Leipzig. 
Zweite 3mal 100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. SV. Göppingen 
3:29,1 Min.: 2. Magdeburg 96 3:32,4 Min.; 3. Hellas Magdeburg 
3:35 Min. 
bereits geſchlagen. In der Geraden lag Rheinwein ein wenig 100 Meter Seite=Schwvimmen: 1. H. Bartſch=Berlin 1:13 Min.; 
Zweites 200 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Fr. Herben=Stern 
Leipzig 3:11,8 Min.; 2. K. Poeckelt=Spandau 3:11,9 Min. 
100 Meter Damen=Bruſtſchwimmen: 1. Stüber=Stern 
            Leip=
zig 1:38,4 Min.: 2. Müller=Dresden 1:42,1 Min. 
3mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Magdeburg 96 3:24,6 Min.; 
2. SV. Göppingen. 
Gemiſchtes Turmſpringem: 1. Luber=Poſeidon Berlin 73,96 
Punkte; 2. E. Riebſchläger=Zeitz 55,60 Punkte. 
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. E. Trentſchel=Stern Leipzig 
1:18,2 Min.; 2. H. Schäfer=Magdeburg 96. 
400 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. H. Heinrich=Leipzig 5:40,/4 
Min.; 2. K. Eckſtein=Poſeidon Leipzig 5:41 Min.; 3. J. 
            Rade=
macher=Magdeburg. 
Zweites 100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Amann=Hellas= 
Magdeburg 1:22,2 Min.; 2. K. Schumann=Stern Leipzig 1:24,1 
Minuten. 
4mal 100 Meter Lagenſtaffel: 1. Hellas=Magdeburg 5:00,2 
Min.; 2. Stern Leipzig 5:14,5 Min.; 3. Poſeidon Leipzig 5:15,2 
Minatten. 
Schießſport. 
Schießſportklub „Windmühle‟. 
Auf den aus eigener Kraft erbauten Schießſtänden des 
Schießſportklubs „Windmühle”, fand am geſtrigen Sonntag das 
Schlußſchießen bes Schließſportklubs „Windmühle” ſtatt. 
            Geſchoſ=
ſen wurde in zwei Klaſſen „A und B‟, je 5 Schuß ſtehend=
            frei=
händig, 50 Meter, 10er Scheiben. Für den geſtrigen Sonntag 
war der Kampf um die Ehrenplaletten ausgeſchrieben und zwar 
wurde zur Bedingung geſetzt: 5 Serien zu je 5 Schuß auf 10er 
Ringſcheiben, ſtehend=freihändig. 50 Meter Entfernung. 
Die Reſultate waren folgende: Klaſſe A: 1. Schneider: 2. 
Schäfer Georg; 3. Müller Paul; 4. Erhart Ludwig. — 
            Ehren=
preis: A=Klaſſe: Schneider mit 203 Ringen; Schäfer mit 181: 
Erhart 158. 
B=Klaſſe: 1. Sterlepper Jakob; 2. Straub L.; 3. Gräf E.; 4. 
Seitz Hch.; 5. Reininger O.; 6. Schäfer Karl; 7. Gebauer Adam; 
8. Dietz A.; 9. Weicer Hch.; 10. Weicher Hans; 11. Heltorff: 12. 
Rommel; 13. Eichamüller: 14. Benz Alfred: 15. Mohr; 16. 
Neumann Hch.; 17. Neumann Konrad. — Ehrenpreis B=Klaſſe: 
1. Gräf Ernſt, 165 Ringe: 2. Sterlepper, 160 Ringe; Straub, 
158 Ringe. 
Die Preisverteilung fand durch den erſten Vorſitzenden, O. 
Reininger, im Rahmen eines kleinen Geſellſchaftsabends im 
Klublokal Reſtquration „Windmühle” ſtatt. — In anbetracht der 
kurzen Zeit des Beſtehens des Klubs und ſeines Anſchluſſes an 
das deutſche Kartell für Jagd= und Sportſchießen, wurden ſomit 
ganz enorme Leiſtungen erzielt. War es doch ſchon dem 
            Jung=
ſchützen Gebauer Adam, vergönnt, die Ermunterungsnadel den 
Schützen Schäfer Georg, Erhart Ludwig, Müller Paul, die kleine 
Ehrennadel und Schneider die große Meiſterſchaftsnadel des 
deutſchen Kartells für Jagd= und Sportſchießen. zu erringen. — 
Dies ſei ein Anſporn zu weiteren Leiſtungen in unſerem edlen 
Schießſport. Gut Schuß! 
Kraftſport. 
Mannſchafts=Ringen des Kraftſportvereins 1910 gegen „
            Einig=
keit‟ Damm. 
Der Kampf dieſer beiden Mannſchaften fand am Samstag 
abend in der „Ludwigshalle” ſtatt und nahm bei gut beſuchtem 
Hauſe einen glatten Verlauf. Die Dammer kamen mit einer 
guten ausgeglichenen Mannſchaft, welche vor allem einen „
            eiſer=
nen” Siegeswillen an den Tag legte. Ueberraſchend gut waren 
die leichten Klaſſen beſetzt. Auch rang die Mannſchaft mit viel 
Glück. Das Reſultat 8:6, welches ſie erzielte, entſpricht 
            keines=
falls den Stärkeverhältniſſen der beiden Vereine. Die 
            Darm=
ſtädter, welche dieſen Kampf unter den ungünſtigſten Umſtänden 
austragen mußten, verloren aus Leichtſinn. Obwohl ihre 
            Mann=
ſchaft faſt nur aus Erſatz beſtand und umgeſtellt war — nur zwei 
Leute ſtanden auf ihren gewohnten Plätzen —, ſo hätte ſie 
            unbe=
dingt gewinnen müſſen. Hoffentlich zieht die Mannſchaft aus 
dieſem Kampf die nötigen Lehren. 
Bei den nun folgenden Herausforderungskämpfen, an 
            wel=
chen ſich die Mitglieder Kovacs, Groh, Siegriſt und Bücky 
            betei=
ligten, wurde hohes Können an den Tag gelegt und der Beweis 
geliefert, daß der Kraftſportverein Darmſtadt 1910, wenn er die 
Hemmniſſe und Schwierigkeiten, welche ſich ihm von allen Seiten 
entgegenſtellen, beſeitigt hat, einen wichtigen Faktor im deutſchen 
Mannſchafts=Ringen darſtellt. 
Ningermannſchaft des Heſſ. Polizei=Sportvereins. 
Am Samstag, den 5. d. Mts., weilte die Ringermannſchaft 
des Heſſ. Polizei=Sportvereins zu einem Freundſchaftskampfe in 
Pfungſtadt. Beide Mannſchaften traten vollzählig an. Das 
Ergebnis war 12:2 für den Heſſ. Polizei=Sportverein beim 
            Mann=
ſchaftskampf und 6:2 für Polizei=Sportverein bei den 
            anſchließen=
den Herausforderungskämpfen. Die Geſamtringzeit im 
            Mann=
ſchaftskampf betrug 16½ Minuten. 
Am Samstag, den 12. Juni, tritt die Polizeimannſchaft zu 
einem Freundſchaftskampfe gegen Offenbach a. M. an.
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 Todeg=Anzeige. 
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten 
hiermit die traurige Mitteilung, daß mein lieber Mann, 
unſer guter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder 
und Onkel 
(8524 
Herr Friedrich Kreiſel 
Schuhmachermeiſter 
heute nach langem Leiden im Alter von 69 Jahren 
ſanft entſchlafen iſt. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Eleonore Kreiſel, geb. Frick 
Familie Rudolf Kreiſel 
Karl Kreiſel. 
Darmſtadt (Gutenbergſtr. 35, I.), den 5. Juni 1926. 
Die Beerdigung finder Dienstag, den 8. Juni, 
            nach=
mittags 2½ Uhr, auf dem Friedhof an der Nieder= 
Ramſtädterſtraße ſtatt.
 Mein lieber Mann, unſer guter 
Bruder, Schwager und Onkel 
Robert Engels 
Maler u. Profeſſor an der Staatl. 
Kunſigewerbeſchule in München 
iſt am 24. Mai nach ſchwerem 
Leiden ſanft entſchlafen. (8525 
In tiefer Trauer: 
Guſtava Engels, geb. von Peith 
Marie Engels 
Helene Engels 
Eduard Engels 
Johanne Schmidt, geb. Engels 
Anna Schlafhorſi, geb. Engels 
Mathilde Hommer, geb. Engels 
Anita Engels, geb. Klenz 
Alex Schmidt 
Dr. Otto Homner, Stadtdirektor.
 München, Darmſtadt, Buenos Ai 
Köln, Hamburg.
 
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Hierdurch laden wir unſere Mitglieder 
zu der am Montag, den 14. Juni ds. Js., 
nachmitt. 6h c. t., im Muſikzimmer des 
Studentenheims, Alexanderſtraße 22, 
            ſtatt=
findenden diesjährigen 
Mitglieder=Verſammlung 
ein. Tagesordnung: 1. Bericht über das 
abgelaufene Geſchäftsjahr. 2. Entlaſtung 
des Vorſtandes, 3. Verſchiedenes. 
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Der Vorſtand.
 Dienstag, den 8. Juni, 
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mittags 10 Uhr, verſteigere ich in 
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Brotella=ſtark: die Darm=Diät 
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 Brotella bat sich hunderttausendfältig bewährt als verjüngende 
Gesundsuppe für Magen und Darm und als sicheres Regulativ bei 
Stahlverstopfung. 
Brotella ist aber auch Hllgemeindiät für Gesunde und Kranke 
überhaupt, denn es gibt kaum einen Zustand, bei dem der Körper 
für einen Teller Brotella nicht dankbar wäre, weil die Magen-Darm- 
und Verdauungsfrage immer eine gewichtige Rolle spielt und 
weil Brotella immer bilft. 
Brotella bat eine weitere Verbesserung erfahren. Die 
            pbysiolo-
gischen und kulinarischen Werte sind verstärkt. So schwer es ist. 
die großen Insprüche und die Werte und Wirkungen einer 
„Brotella” mit der allgemeinen Geschmackrichtung des Publikums 
in Einklang zu bringen — — heute bestätigt es Jedermann: 
„Wirkung und Woblgesch mackt sind wirklich wunderbar!”
 Brotella wird Gemeingut 
des deutschen Volkes 
werden. ich lade alte und 
neue Intereesenten ein, 
von dem Gutschein 
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brauch zu machen. 
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 Der nächſte fünfmonatliche Kurſus an den landw. 
            Haus=
haltungsſchulen der Tandwirtſchaftskammer in Langen, 
            Lind=
heim und Michelſtadt beginnt am 1. Juli 1926. 
            Anmel=
dungen alsbald erbeten. Die Schulen ſind günſtiig gelegen; 
diejenige in Michelſtadt neu eingerichtet, inmitten eines großen 
Parkes im herrlichen Odenwald gelegen und mit allen 
            Einrich=
tungen der Neuzeit ausgeſtattet. 
Auskunft ſowie Verſand der Aufnahmebedingungen 
            er=
folgt durch die Landwirtſchaftskammer für Heſſen in 
            Darm=
ſtadt, Rheinſtraße 62. 
Darmſtadt, den 12. Mai 1926. 
Landwirtſchaftskammer für Heſſen. 
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Muſikverein.
 Nontag, 7. Juni 1926. 
absd. 7½ Uhri. Gr. Haus
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eintrochnen füßt. Schaum erſt 
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Apotheken, Drogerien, Par= 
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IV. 466
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Weiblich
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