Darmstädter Tagblatt 1926


24. April 1926

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Wöchentliche illuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 113
Samstag, den 24. April 1926.
189. Jahrgang

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Kenkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fällt ſedes
Nabatt weg. Bankkonto: Deniſche Bank und Darm=
ſtädter
8 Nationalbank.

Perhandlungen um das Fürſtenkompromiß

* Das Ergebnis
der Freitagsbeſprechungen.
Möglichkeiten einer Verſtändigung?
Von unſerer Berliner Redaktion.
Der ganze Freitag iſt ausgefüllt geweſen mit Verhandlungen
über die Möglichkeiten einer Mehrheitsbildung beim Fürſten=
kompromiß
. In Fortſetzung der Beſprechungen des Donnerstag
haben am Freitag vormittag der Kanzler und die Regierungs=
parteien
mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun Füh=
lung
genommen. Dabei iſt es gelungen, Formulierungen zu fin=
den
, denen auch die preußiſche Regierung zuſtimmen kann. Sie
gehen im weſentlichen darauf hinaus, daß Preußen die Berliner
Muſeen entſchädigungslos erhält und auf eine Reihe von Be=
ſitzungen
, die an das Königshaus gefallen ſind, ein Rückkaufs=
recht
bekommt. Auf der anderen Seite hat die Reichsregierung
zugeſtanden, daß die Rückwirkung des Geſetzes grund=
ſätzlich
bis zur Staatsumwälzung im Novem=
ber
1918 ausgedehnt werden ſoll. Darüber hinaus wird
der Kanzler Rückwirkungen nicht zugeſtehen. Man hat ſich außer=
dem
darauf geeinigt, daß das Reichsſondergericht bei der Auf=
hebung
der bereits rechtsgültig getroffenen Urteile nicht mit
Zweidrittelmehrheit, ſondern mit einfacher Mehrheit zu entſchei=
den
hat. Das macht aber praktiſch keinen großen Unterſchied:
die Zweidrittelmehrheit würde ſechs Stimmen betragen, die ein=
fache
Mehrheit beträgt nur fünf Stimmen. Der preußiſche Mini=
ſterpräſident
Braun hat es auf dieſer Grundlage übernommen,
zu verſuchen, auch die Zuſtimmung der Sozialdemokraten im
Reichstag herbeizuführen.
Zu dem gleichen Zweck fanden Beſ.prechungen zwi=
ſchen
den Regierungsparteien und den Sozial=
demokraten
am Freitag nachmittag im Reichstag ſtatt. Sie
ergaben kein poſitives Ergebnis. Die Sozialdemokraten haben
die Mitteilungen der Regierungsparteien zur Kenntnis genom=
men
, gaben aber immerhin zu erkennen, daß ſie die Möglich=
keit
einer Verſtändigung jetzt ſehen. Im Anſchluß
hieran ſprachen die Regierungsparteien mit den
Deutſchnationalen. Dieſe begnügten ſich ebenfalls da=
mit
, die Mitteilungen der Regierungsparteien zur Kenntnis zu
nehmen und die Hauptgrundſätze ihres deutſchnationalen Stand=
punktes
darzulegen. Auch die Deutſchnationalen aber ließen er=
kennen
, daß ſie in den nächſten Tagen noch deutlicher werden
dürften, daß ſie grundſätzlich bereit ſind, mit den Regierungs=
parteien
über einen Kompromißvorſchlag ſich zu verſtändigen.
Als Geſamtergebnis wäre feſtzuſtellen, daß man am Freitag
zunächſt einmal über den toten Punkt hinweggekommen iſt. Der
Rechtsausſchuß hat zwar am Freitag abend ſeine Sitzung ſofort
auf Samstag vertagt, will aber dann die Beratung bem § 3
fortſetzen. Das Vakuum, das durch die Ablehnung des § 2 ent=
ſtanden
iſt, läßt man alſo vorläufig unausgefüllt, in der Hoff=
nung
, daß demnächſt die hinter den Kuliſſen geführten Verhand=
lungen
auch dieſes Loch ausfüllen werden.
* Die Kanzler=Initiative.
Herrn Dr. Luther iſt es anſcheinend nicht ganz leicht ge=
fallen
, aus der Reſerve herauszutreten, die er ſich den Partei=
verhandlungen
über die Fürſtenabfindung gegenüber zunächſt
auferlegt hatte. Mag ſein, daß er geglaubt hat, das Schickſal
ſeiner Regierung von dieſem Kompromiß trennen zu können,
wenn es ſich dabei nur um eine Vorlage der Koalition, nicht
aber um eine Vorlage der Regierung handle. Er hat daher den
Auftrieb, den er überraſchend von einigen Wochen zeigte, um ein
Kompromiß zuſtande zu bringen, ebenſo plötzlich wieder fallen
gelaſſen. Inzwiſchen hat er ſich aber davon überzeugt, daß die
Materie zu wichtig iſt, um eine Reſerve der Regierung zu recht=
fertigen
. Er hat daher die Leitung der Verhandlungen ſelbſt in
die Hand genommen. Dabei hat er von ſich aus den Partei=
führern
erklärt, daß nach ſeiner Anſchauung alles getan werden
müſſe, um als Gegengewicht gegen den ſozialdemokratiſch= kommu=
niſtiſchen
Volksentſcheid eine geſetzliche Regelung des Reichstags
zuſtandezubringen. Er hat auch durchblicken laſſen, daß er zu
weitgehendem Entgegenkommen bereit iſt. Nur die eine Grenze
hat er gezogen, daß er nicht wie die Sozialdemokraten ver=
langten
Richterſprüche aus der Vergangenheit aufheben laſſen
wollte, weil er darin ein Rütteln an den Grundlagen des Rechts=
ſtagtes
ſieht. Dieſem ſtarken Willen gegenüber hat auch die
breußiſche Regierung ſich gebeugt und die Forderungen zunächſt
fullen laſſen, die im Rahmen der Fürſtenenteignung die Rück=
wirkungskraft
des Kompromißantrages weit in die Vergangen=
heit
erſtrecken wollten. Der Kanzler hat die Abſicht mögen
die Verhandlungen im Ausſchuß poſitiv oder negativ ausgehen
in die entſcheidenden Verhandlungen des Reichstags einzu=
greifen
und der Volksvertretung die Verantwortung klarzu=
machen
, die ſie auf ſich nimmt, wenn ſie ſeinen vernünftigen
Verſ ändigungsverſuch zurückſchlägt, und er glaubt auch, daß er
ſich damit ſchließlich durchſetzen wird, eine Ueberzeugung aller=
dings
, die vorerſt nicht überall geteilt wird.

*Um die Aufwertungsablehnung. Kriſenmöglichkeiten.
Die Regierung droht mit dem Rücktritt.
Mit derſelben Entſchiedenheit wird. Dr. Luther ſich auch für
die Regierungsvorlage einſetzen, die ein Volksbegehren für die
Aufwertung unmöglich macht. In Uebereinſtimmung mit dem
Wirtſchaftsminiſter iſt der Kanzler der Meinung, daß ſchon
der Beginn des Volksbegehrens zu einer Stag=
nation
unſerer ganzen Finanzwirtſchaft füh=
ren
müßte, weil dann bis zur endgültigen- Erledigung des
Volksentſcheids, alſo durch Monate hindurch, der Kredit des
Staates wie auch der Wirtſchaft im In= wie im Ausland geſperrt
würde, da niemand geneigt ſein wird, nach Deutſchland Geld zu
leihen, ſobald die hypothekariſchen Unterlagen einer ſolchen
Schuld durch die Möglichkeit einer hohen Aufwertung in Zweifel
gezogen ſind. Deshalb iſt die Reichsregierung
wie wir beſtimmt wiſſen entſchloſſen, aus dem
Schickſal dieſer Vorlage die Konſequenzen zu
ziehen, d. h. zurückzutreten, ſobald der Reichs=
tag
das Geſetz ablehnen ſollte. Der Kanzler will
es dann auch ſeinem Nachfolger überlaſſen ein Volksbegehren
über die Aufwertung offiziell zuzulaſſen. Er glaubt perſönlich,
daß ſich keine Regierung finden wird, die ſich wegen der Folgen
dazu hergibt, und rechnet auch hier damit, daß die Parteien ſich
alle dem neuen Volksbegehren gegenüber ablehnend verhalten
und dem Regierungsentwurf zuſtimmen werden. Auch hier alſo
liegen, gerade weil die Regierung ſich ſo ſtark für ihre Gedanken
einſetzt, Kriſenmöglichkeiten, die offenbar im Reichstag
noch nicht einmal recht begriffen worden ſind.
Ein Jahr
Reigspräidenſchaft Sindenburg.
Von
Oberbürgermeiſter Dr. Jarres.
Am 26. d. M. jährt ſich zum erſten Male der Tag, an welchem
das deutſche Volk mit eindrucksvoller Mehrheit den Erſten und
Geachtetſten unter allen Deutſchen zum Reichspräſidenten wählte.
Mit dieſer Wahl ehrte ſich das deutſche Volk ſelbſt und zeigte der
ganzen Welt, daß in ſeiner Mitte noch Sinn und Achtung vor
dem Außergewöhnlichen, vor einer großen Perſönlichkeit lebt.
Rückblickend auf das ereignisvolle und an das Oberhaupt des
Reiches faſt übermenſchliche Anforderungen ſtellende erſte Amts=
jahr
, richten ſich an dem Gedenktage aus allen Gebieten des
Vaterlandes, allen Parteien und Berufen die Gefühle tiefen
Dankes und herzlicher Verehrung zu dem Manne, der nach einem
Leben voller Arbeit und Verantwortung mit der Uebernahme
der Reichspräſidentſchaft das letzte und ſchwerſte Opfer ſeinem
Volke brachte.
Pater vatriae, ſo hat ihn vor kurzem bei ſeinem 60jährigen
Militärjubiläum ein hoher Kirchenfürſt genannt. Und fürwahr,
vor Volk und Welt ſteht er da als der treuſorgende Vater des
Vaterlandes, der mit Güte und Milde, mit Gerechtigkeit und
Frömmigkeit, mit Lebensklugheit und doch feſtem Willen dem
deutſchen Hauſe vorſteht. Aufgewachſen in Ueberlieferungen und
Anſchauungen, die in ſo mancher Hinſicht mit der heute herrſchen=
den
Meinung nichts gemein haben, einer der wenigen Ueber=
lebenden
, denen es vergönnt war. Preußens Aufſtieg bis zur
Reichseinheit zu erkämpfen, der Führer des deutſchen Schwertes
im gigantiſchen Daſeinskampfe, hat er ſich ſelbſt überwunden und
auch im tiefſten Elend ſeines Vaterlandes ſeine Perſon in die
Breſche geſtellt. An ſeinen Ueberzeugungen hat er dabei ſicher=
lich
nichts aufgegeben, und die wunderbare Harmonie ſeiner Per=
ſönlichkeit
wird dadurch in keiner Weiſe getrübt. Man weiß und
fühlt es inſtinktiv, daß dieſer in ſich abgeſchloſſenen Perſönlich=
keit
manche Zuſtimmung und manche Entſchließung ungeheuer
ſchwer, ja bitter geweſen ſein muß. Dafür dankt ihm das deutſche
Volk, namentlich diejenigen Kreiſe, welche die Vergangenheit
nicht in den Staub ziehen laſſen wollen, mit beſonderer Wärme.
Jeder, der ihn in ſeiner wichtigen Schlichtheit handeln und auf
das Volk wirken ſieht, hat die wohltuende und ſeltene Gewiß=
heit
, daß in dieſem Manne ſich das Aeußere der Geſtalt und das
Innere des Weſens und Wollens vollkommen decken. Wer die
ungemachte, echter Pietät und tiefer Verehrung entſpringende
Begeiſterung mit erlebt hat, mit welcher Hindenburg überall, wo
er ſich in deutſchen Gauen zeigte, vom Volk empfangen wurde,
der behält das in teurer Erinnerung, auch als einen Beweis da=
für
, daß das wirklich Große im Menſchen auch heute noch den
Deutſchen in bezwingendem Banne hält.
Das haben namentlich wir Rheinländer bei ſeinem zwei=
maligen
Beſuche im Weſten empfunden, welche zu wirklichen
deutſchen Bekennungstagen am Rhein wurden. Als er von der
Freitreppe des Duisburger Stadttheaters Tauſenden und Aber=
tauſenden
vernehmbar die Worte ſprach: Der Rhein iſt unſer
Schickſalsſtrom. Er gehörte uns, wenn wir uns einig waren,
und wir verloren ihn, ſobald wir uneinig waren; darum ſei der
Rhein uns immer eine Mahnung zur Einigkeit, traf er den
Augenblick und packte die Volksſeele. Möge ſein Ruf zur Einig=
keit
, den er überall als ein ceterum censeo ertönen läßt, nicht
nur Augenblickseindruck hinterlaſſen.
Keiner hat ſo das Recht, zu mahnen und zu warnen, wie er.
Ueber Flaggenſtreit und Formenfehde droht das deutſche Volk
ſich zu zerfleiſchen und das Weſentliche zu vergeſſen. Das
Weſentliche aber iſt, aufbauend auf der Vergangenheit, deren
wir uns nicht zu ſchämen brauchen, und glaubend an das Recht
und die Zukunft des deutſchen Volkes, das bedrohte Leben der
Nation zu retten. Dank dem Geſchick, daß es uns in dieſer Not=
zeit
einen Mentor gab, dem alle vertrauen dürfen. In Liebe
und Dankbarkeit gilt am heutigen Tage ihm unſer verehrungs=
voller
Gruß. Möge dem ſchwergeprüften Vaterlande der Himmel
noch lange dieſen Vater erhalten!

* Die afrikaniſchen Kolonien.
Die zwiſchen England und Italien über Abeſſinien getrof=
fenen
Abreden haben eine unerwartet große Wirkung ausgeübt.
Die franzöſiſche Regierung fühlt ſich beiſeitegedrängt, da auch
Frankreich glaubt, auf Grund des Drei=Mächte=Vertrages von
1906, der die Intereſſen Frankreichs, Italiens und Englands in
Abeſſinien verteilt, ganz beſtimmte Rechte zu haben. Zudem hat
Frankreich Abeſſinien in den Völkerbund gebracht und beſitzt
ſchließlich in Geſtalt der Eiſenbahn von Dſchibuti nach Addis
Abeba eine ganz beſondere Stellung. Nun ſpricht man gar von
einem neuen Mandat Italiens über Abeſſinien.
Wir können die Einzelheiten dieſes Intereſſenkonflikts der
drei unmittelbar an Abeſſinien grenzenden Kolonialmächte auf
ſich beruhen laſſen. Weſentlicher iſt, daß ſie die bisher nur theo=
retiſch
erörterte Frage einer Zurückgabe der deutſchen Kolonien
an Deutſchland zu einem aktuellen Problem zu machen ſcheinen.
In Paris weiſt man, wie der Mancheſter Guardian berichtet,
auf das Verſprechen der Locarno=Mächte hin, wonach Deutſch=
land
bei Gelegenheit in Afrika ein Kolonialmandat erhalten ſoll.
Gleichzeitig wird in dem genannten Blatt auf die portugieſiſchen
Kolonien hingewieſen, von denen die italieniſche Zeitung Im=
pero
neuerdings geſprochen hat. In Portugal iſt man deswegen
beunruhigt. Die Laſt des Kolonialbeſitzes, heißt es, wäre zu
ſchwer für das kleine Land, möglicherweiſe müſſe der Völker=
bund
eingreifen. Was die deutſchen Kolonien anbetrifft, ſo
würde eine Rückgabe Togos und Kameruns an Deutſchland er=
wogen
, aber Italien, heißt es weiter, würde dem widerſprechen,
wenn man nicht ſeine eigenen Wünſche erfülle.
Die Rechtslage, ſoweit die deutſchen Kolonien zur Erörte=
rung
ſtehen, iſt verhältnismäßig klar. Der Artikel 119 des Frie=
densvertrages
überträgt die deutſchen Kolonien den alliierten
und aſſoziierten Mächten gemeinſchaftlich. Das würde bedeuten,
daß jede einzelne Völkerbundsmacht das Recht beſäße, bei einer
Wiederverteilung dieſer Kolonien mitzuſprechen bezw. ein Veto
einzulegen. Entſchieden ſind die Fragen noch nicht. Nach eng=
liſcher
Rechtsauffaſſung kann eine ſpezielle Frage trotz vorhan=
dener
allgemeiner Beſtimmungen erſt dann als geklärt gelten,
wenn ſie durch eine richterliche Inſtanz entſchieden worden iſt.
Das würde auch in dieſem Falle zutreffen. Das oberſte Gericht
iſt in dieſem Falle entweder der Völkerbund, ſofern er ſich eini=
gen
kann, oder das Schiedsgericht im Haag.
Daraus ergibt ſich aber ſchon, wie weit entfernt wir von
praktiſchen Folgerungen heute noch ſind. Das Weſentliche der
im Zuſammenhang mit der abeſſiniſchen Frage entſtandenen Er=
örterung
liegt in ihrer Bedeutung für die Stellungnahme der
öffentlichen Meinung in England. In England hat man die
deutſchen Kolonialanſprüche bislang nur akademiſch und im
übrigen nur beiläufig behandelt. England iſt von der Notwen=
digkeit
deutſchen Kolonialbeſitzes nicht überzeugt. Es wird ſeiner=
ſeits
nichts unternehmen, um die deutſchen Wünſche zu fördern,
ſofern es nicht dazu genötigt wird.
Heute beſteht, rein pſychologiſch betrachtet, die Gefahr, daß
eine geniſſe, hie und da in engliſchen Blättern zum Ausdruck
kommende Enttäuſchung über das deutſch=ruſſiſche Abkommen
eine mißgünſtige Stellungnahme zu den deutſchen Anſprüchen
hervorruft. Es beſteht die weitere Gefahr, daß vor Deutſchlands
Eintritt in den Völkerbund ohne unſere Mitwirkung Beſchlüſſe
über die künftige Verteilung des afrikaniſchen Kolonialbeſitzes
zuſtande kommen, an denen wir nur ſchwer etwas ändern können.
Die unmittelbare Bedeutung dieſer ganzen Erörterung für
die engliſche Politik liegt auf einem anderen Gebiete. Wir wieſen
ſchon neulich auf das Hervortreten des Mittelmeerproblems in
der engliſchen Politik hin. Der italieniſch=engliſche Vertrag
wegen Abeſſinien erneuert den alten Gegenſatz zwiſchen Frank=
reich
und Italien. Es laſſen ſich im Rahmen eines kurzen Auf=
ſatzes
nicht alle möglichen Komplikationen beleuchten. Doch iſt
es klar, daß England als größte afrikaniſche Kolonialmacht und
ganz beſonders als Schutzmacht Portugals und ſeiner Kolonien
es ſtets in der Hand hat, Meinungsverſchiedenheiten der Mittel=
meermächte
untereinander hervorzurufen. Sie alle ſind an Afrika
intereſſiert. Sie ſind alleſamt von England abhängig. So wäre
denn auch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Erneuerung
der Debatte über den afrikaniſchen Kolonialbeſitz durchaus keine
Möglichkeiten zur Befriedigung deutſcher Anſprüche bietet und
daß es ſich hierbei um nichts anderes handelt, als um einen
Schachzug Englands zur Geltendmachung ſeines politiſchen Ein=
fluſſes
im Mittelmeer. Es iſt aber wohl denkbar, daß die
deutſche Politik heute eine gute Gelegenheit hätte,
ihrerſeits ihren Standpunkt zum Ausdruck zu bringen. Obwohl
die politiſche Grundlage der deutſchen Anſprüche noch ungeklärt
iſt, iſt die öffentliche Meinung der Welt ſicherlich heute für ſolche
Gedankengänge zugänglich.
Um das deutſche Kolonialmandat.
EP. Paris, 23. April.
Wie das Journal des Débats aus Brüſſel meldet, hat
Gaſton de Wiart auf eine Anfrage, die er, veranlaßt durch in der
Preſſe erſchienene Nachrichten über Briands Erklärungen hin=
ſichtlich
der Uebertragung eines Kolonialmandats an Deutſch=
land
, an den Außenminiſter Vandervelde gerichtet hatte, folgende
Antwort erhalten: Der Pakt von Locarno enthält keine geheime
Klauſel. Im Namen Belgiens iſt keine Verpflichtung bezüglich
der Uebertragung eines Kolonialmandats an Deutſchland über=
nommen
worden. Ich habe auch keine Kenntis davon, daß irgend
eine derartige Verpflichtung durch ein andere Signatarmacht
übernommen worden iſt. Die Unterzeichner des Locarnover=
trages
haben nur erklärt, daß Deutſchland, nachdem es in den
Völkerbund eingetreten ſein wird, juriſtiſch befähigt ſei, ein Kolo=
nialmandat
mit demſelben Recht zu erhalten, wie die anderen
Vertreter des Völkerbundes. Es iſt jedoch klar, daß eine der=
artige
Mandatsübertragung nur dann ins Auge gefaßt werden
könnte, wenn ein Mandat verfügbar würde, was aber gegen=
wärtig
nicht der Fall iſt.

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Seite 2

Samstag, den 24. April 1926

Nummer 113

Erklärungen Briands vor der Kammer
Die ungariſche Frankenfälſchungsaffäre.
Muſſolinis Brandreden. Deutſchland und
der Völkerbundsrat. Marokko.
Paris, 23. April.
Die Kammer hat heute vormittag die Diskuſſion des
Budgets des Außenminiſteriums begonnen. Auf
eine Frage des ſozial ſtiſchen Abzeordneten Fon anier, der über
die letzte Rede Muſſolinis und über die ungariſche
Frankenfälſchungsaffäre interpellierte, erklärte Bri=
and
: Für Frankreich iſt es von Wichtigteit, daß die Frankenfäl=
ſchungsaffäre
klargeſtellt wird. Das Weltgewiſſen iſt
empört und fordert Beſtrafung. Die Angelegenheit wird
darum von der franzöſiſchen Regierung genau verſolgt und ſie
wird ſich mit einer Scheinjuſtiz nicht zufrieden geben. Andern=
falls
würde ſie die Angelegenheit vor ein inter=
nationales
Gericht bringen.
Die Frage der Mittelmeerpolitik Italiens
iſt dagegen delikater. Die franzöſiſche Regierung unterhält die
beſten Beziehungen zu Italien. Jedes Land hat ſich ſein gegen=
wärtiges
Regime ſelbſt ausgewählt. Das iſt ſeine eigene Sache.
(Starker Beifall auf der Rechten, Widerſpruch auf der Linten.)
Die franzöſiſche Regierung ſucht nach allen Mitteln, um ſich dem
italieniſchen Volke zu nähern, und nicht nach Mitteln, um ſich
von ihm zu entfernen. Ueber gewiſſe Reden hinaus darf man
die Wirklichkeit nicht aus den Augen laſſen. Alles beweiſt
aber, daß Italien nicht die Abſicht hat, den Frie=
den
zu ſtören. Ich ſehe abſolut nichts am Hori=
zont
, wodurch der Friede zwiſchen den beiden
Ländern geſtört werden könnte. Im Intereſſe Euro=
pas
wird Frankreich immer ein Element des Friedens bleiben.
Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Spinoſſe forderte Briand auf,
genau anzugeben, unter welchen Bedingungen die nächſte Völker=
bundsverſammlung
zuſammentreten werde. Briand gab ins=
beſondere
eine Ertlärung über die Zulaſſung Deutſch=
lands
ab. Anläßlich der letzten Seſſion ſei ein übertriebener
Peſſimismus zutage getreten. In der Welt habe man gegen=
wärtig
die Augen auf dieſe Frage gerichtet. Man habe es Frank=
reich
zum Teil als illoyal angerechnet, als es verſuchte, Polen
und Spanien gleichzeitig mit Deutſchland in den Völkerbunds=
rat
eintreten zu laſſen. Frankreich habe gleichwohl ſeine Abſichten
nicht verſteckt gehalten, Polen zu einem Sieg zu verhelfen, und
zwar ſei dieſes Vorgehen Frankreichs ganz im Geiſte von Lo=
carno
gehalten geweſen. Wenn Polen nicht aufgenom=
men
würde, ſei es die Aufgabe Frankreichs, Po=
len
nötigenfalls gegen Deutſchland zu vertei=
digen
. Durch die Aufnahme Polens könne der Weltfriede
nur gewinnen. Die deutſche Delegation hätte immer die voll=
kommene
Loyalität Frankreichs in dieſer Angelegenheit aner=
kannt
. Wenn ſie Grund gehabt hätten, Frankreichs Abſichten zu
bezweifeln, ſo hätte ſie gewiß nicht die neue Beſtätigung des
Locarno=Vertrages in Genf unterzeichnet. Briand erklärte, er
bewahre ein vollkommenes Vertrauen in die Zukunft des Völ=
kerbundes
. Er ſei überzeugt, daß die Herbſtſeſſion die ſo lange
gewünſchte Löſung bringen werde. Frankreich beſtehe
darauf, daß es nicht große und kleine Nationen
geben könne, ſondern nur gleichberechtigte
Nationen. Die Ergebniſſe der letzten Seſſion hätten dieſen
Geiſt der Gleichberechtigung nicht zerſtört.
Zum Schluß gab Briand auf eine Anfrage des Sozialiſten
Renaudel noch Erklärungen über Marokko ab. Er ſagte, daß es
Frankreichs feſter Wille ſei, in Marokko Frieden
zuſchließen, und es ſo raſch als möglich zu offiziellen Frie=
densverhandlungen
kommen zu laſſen.
Entſpannung in der engliſchen Kohlenkriſe.
EP. London, 23. April.
In der engliſchen Kohlenkriſe hat ſich heute eine leichte Ent=
ſpannung
ergeben. Wenn auch noch kein beſtimmter Fortſchritt
erzielt wurde, ſo gelang es dem Premierminiſter Baldwin doch
in einer 1½ſtündigen Konferenz, zwiſchen beiden Parteien eine
erträgliche Stimmung zu ſchaffen. Auf den Vorſchlag des Pre=
mierminiſters
wurde ein aus je neun Vertretern der Bergarbei=
ter
und der Grubenbeſitzer beſtehender Ausſchuß gebildet, der am
Nachmittag in der Dowwing Street unter dem Vorſitz Baldwins
zuſammengetreten iſt, um die weiteren Maßnahmen zur Löſung
der Kriſe zu prüfen. Der Star glaubt zu wiſſen, daß die
engliſche Regierung einen Plan vorbereite, wonach dem Kohlen=
bergbau
eine Anleihe zu niedrigem Zinsſatz gewährt werden ſoll,
jedoch unter der Bedingung, daß die Grubenbeſitzer den Betrieb
der Gruben reorganiſieren und die mit Verluſt arbeitenden
Gruben ſchließen.

Vom Tage.
Geſtern vormittag entgleiſten bei Gemünden am Main vier Per=
ſonenwagen
des beſchleunigten Perſonenzuges Frankfurt
NürnbergMünchen, wobei ein Perſonenwagen umſtürzte. Von den
Reiſenden wurden 12 Perſonen teils ſchwer, teils leicht verletzt.
Die Urſache des Unfalles iſt noch nicht aufgeklärt.
Wie wir erfahren, iſt als Mitglied der deutſchen Dele=
gationfür
die Studienkommiſſion des Völkerbundes
zur Prüfung der Ratserweiterung der deutſche Botſchafter in Paris,
Dr. v. Hoeſch auserſehen. An zuſtändiger Stelle wird erklärt, daß
tatſächlich der Name v. Hoeſchs an bevorzugter Stelle vorgemerkt ſei,
eine Entſcheidung ſei allerdings noch nicht gefallen.
Der preußiſche Landtagsabgeordnete Domkapitular Profeſſor Rudolf
Wildermann iſt geſtern nacht nach ſchwerer Krankheit geſtorben.
In Berliner iſlamitiſchen Kreiſen erhält ſich hartnäckig das Ge=
rücht
, daß die in Deutſchlandlebenden türkiſchen Wehr=
pflichtigen
ihre Einberufungsbefehle bereits erhal=
ten
hätten, was von den offiziellen türkiſchen Amtsſtellen aber be=
ſtritten
wird.
Zwiſchen Oeſterreich und Frankreich droht der
Ausbruch eines Zollkrieges. Oeſterreich hat bereits die Ein=
fuhr
von franzöſiſchen Automobilen geſperrt, während Frankreich als
Gegenmaßnahme die Sperrung der Einfuhr öſterreichiſchen Holzes zu
verſügen beabſichtigt.
Der Schweizer Bundesrat hat das neue proviſoriſche
Handelsabkommen mit der Türkei genehmigt.
An der am 26. April in Genf beginnenden Weltwirtſchafts=
konferenz
wird Italien durch den früheren Finanzminiſter De
Stefani und den fasciſtiſchen Abgeordneten Belloni von Mailand ver=
treten
ſein.
Die belgiſche Kammer hat mit 103 gegen 35 Stimmen die
Vorlage, über die Herabſetzung der Militärdienſtzeit
angenommen. Die Dienſtzeit iſt für die Infanterie damit auf 10
Monate, für Kavallerie auf 13 und für die übrigen Truppengattungen
auf 12 Monate herabgeſetzt worden.
Die geſtrigen Unterhaltungen bei Baldwin in der Kohlenfrage
waren erfolglos. Es wurden jedoch verſchiedene Unterkommiſſionen
eingeſetzt zum Studium einzelner Lohnfragen.
Am Samstag vormittag wird eine neue Zuſammenkunft
mit den Delegierten Abd el Krims ſtattfinden. Man glaubt,
daß noch im Laufe des Tages die Vorverhandlungen abgeſchloſſen werden.
General Primo de Rivera hat erklärt, daß er ſich im nächſten
Jahre nach Awerika begeben werde, um die Weltausſtellung in
Philadelphia zu beſuchen.
Wie aus Kalkutta gemeldet wird, kam es zu neuen Zuſam=
menſtößen
zwiſchen Hindus und Mohammedanern,
wobei vier Perſonen getötet und zwölf verletzt wurden.
Der Pekinger Korreſpondent der Britiſh United Preß berichtet, daß
der Sohn Tſchang,=Tſo=lins die Leitung der Re=
gierungsgeſchäfte
übernommen und bereits einigen Ver=
tretern
der fremden Mächte Beſuche gemacht habe, denen er eine be=
ſchleunigte
Wiederherſtellung der Ordnung zuſicherte.
Der franzöſiſche Botſchafter in Waſhington überreichte geſtern die
neuen franzöſiſchen Tilgungsvorſchläge, in denen ſich
Frankreich bereit erklärt, die Sicherungsklauſel aufzugeben unter der
Zuſicherung, daß ſeine Zahlungen an Amerika herabgeſetzt würden, ſobald
die franzöſiſche Zahlungsfähigkeit durch Ausfall der deutſchen Zahlungen
vermindert werde.

Politiſche Sturmzeichen.
Der jetzige Zuſiand kann nicht andauern.
EP. Budapeſt, 23. April.
Bei der Gedenkfeier für den Grafen Tiſza hielt Miniſter=
präſident
Graf Bethlen eine Rede, in der er ſagte: Welches
Schickſal uns beſchieden iſt, können wir nicht vorausſehen; das
eine fühlen wir aber mit Gewißheit, daß der jetzige Zu=
ſtand
nicht andauern kann. Nicht nur, weil das
Leben, das wir heute führen kein Leben ſon=
dern
ein langſames Sterben iſt, ſondern deshalb auch
weil ſich neue Stürme ankündigen, die das, was heute
feſt ſteht, leicht hinwegfegen können, ein Kartenhaus, das von
kurzſichtigen Menſchen aufgebaut wurde und eben deshalb kein
dauerndes Werk ſein kann.
Angarn fordert Reviſion des Vertrags von Trianon.
Anläßlich der Budgetdebatte in der ungariſchen National=
verſamlung
erklärte der chriſtlichſoziale Abgeordnete Dr. Kriger,
daß Ungarn den Friedensvertrag von Trianon nicht als ein
Definitivum betrachten könne und den Gedanken an deſſen Revi=
ſion
niemals aufgeben werde. Dieſer Friedensvertrag ſei ein
viel größeres Verbrechen als die Frankenfälſchung. Hätte es kein
Trianon gegeben, ſo wäre es auch nicht zu den Frankenfälſchun=
gen
gekommen. Der Redner ſpricht dann gegen ein öſtliches
Locarno, das als moraliſche Ratifizierung des Trianonvertrages
zu gelten hätte. Man kann uns wohl, ſo führte der Redner
weiter aus, zur Auflöſung unſerer irredentiſtiſchen Vereine an=
halten
, aber die Geiſter kann man nicht unterdrücken, und im
Geiſte jedes Ungarn wird das Rumpfungarn ſtets eine Hun=
garia
irrendenta bleiben. (Lebhafter Beifall bei der Rechten.)

Franzöſiſch=amerikaniſches
Schuldenabkommen.
Frankreichs Zahlungsverpflichtung: 25 Millionen Dollar
jährlich. Verzicht auf die ſogenannte Reparationsklauſel?
EP. Paris, 23. April.
Die Agence Economique et Financiere veröffentlicht eine
Meldung aus Waſhington, daß man dort für heute, Freitag
abend, mit der Unterzeichnung des Abkommens über die Rege=
lung
der franzöſiſchen Schulden zwiſchen Mellon und Bérenger
rechne.
Der Matin meldet, daß Frankreich zugeſtanden
worden ſei, bis 1930 den Teil der Zahlungen, der die bis=
her
für die Handelsſchuld entrichteten Zahlungen über=
ſteigen
ſollte, über 1930 hinaus zu verſchieben. Da=
mit
würde es Frankreich freigeſtellt, bis zum Jahre 1930 nicht
mehr zu zahlen, als es bisher für die in Frankreich zurückgelaſ=
ſenen
amerikaniſchen Kriegsvorräte bezahlte, d. h. etwa zwan=
zig
Millionen Dollar jährlich. Es ſcheint ſich zu be=
ſtätigen
, daß Frankreich auf die ſogenannte Repa=
rationsklauſel
verzichten mußte.
Der Matin veröffentlicht heute einen Artikel von Stefan
Lauzanne, in dem das Publikum auf dieſe Notwendigkeit vorbe=
reitet
und der Standpunkt vertreten wird, daß die Wichtigkeit
dieſer Klauſel nicht ſo groß ſei, wie die der Tatſache, daß Frank=
reich
in den erſten Jahren nicht zu große Annuitäten zu bezahlen
haben werde. Damit ſtellt ſich das Blatt in ſchroffen Wider=
ſpruch
zu ſeiner bisherigen Haltung.
Pariſer Proteſi gegen die Aufgabe der
ſogenannten Sicherungsklauſel.
Die franzöſiſche Zuſtimmung zu dem Schuldenabkommen mit
Amerika iſt in letzter Stunde wieder fraglich geworden. Der
Grund hierfür liegt in der ſtarken Oppoſition, die ſich in der
Kammerkommiſſion für auswärtige Angelegenheiten heute nach=
mittag
gegen die Aufgabe der ſogenannten Sicherungsklauſel,
nach der die franzöſiſchen Zahlungen dem regelmäßigen Eingang
der deutſchen Daweszahlungen untergeordnet ſein ſollen, geltend
gemacht hat. Briand verteidigte das Nachgeben des franzö=
ſiſchen
Botſchafters Bérenger in dieſem Punkt gegenüber Ame=
rika
, das durch Zuſicherungen der Vereinigten Staaten ausge=
glichen
ſei, wonach die franzöſiſche Zahlungsfähigkeit entſprechend
berückſichtigt werden ſolle. Der Vorſitzende der Kammerkommiſ=
ſion
, für auswärtige Angelegenheiten, Franklin Bouillon, er=
klärte
jedoch, er werde dem franzöſiſch=amerikaniſchen Abkommen
niemals zuſtimmen, wenn es nicht die Sicherungsklauſel ent=
halte
.
Die franzöſiſche Zuſiimmung fraglich. Die
Unterzeichnung des Abkommens verſchoben.
Unter dem Eindruck der ſehr erregten Stimmung ſoll Briand
den franzöſiſchen Botſchafter in Waſhington telegraphiſch ange=
wieſen
haben, die Unterzeichnung des Schuldenabkommens, die
bereits für heute abend in Ausſicht genommen war, vorläufig
aufzuſchieben. Das Abkommen ſelbſt ſieht im übrigen Annui=
täten
vor, die ſich in den erſten fünf Jahren auf je 25 Millionen
Dollar belaufen und in den folgenden Jahren allmählich etwa
auf je 125 Millionen Dollar anwachſen. Durch dieſeüber
62 Jahre verteilten Zahlungen im Geſamt=
betrage
von 6740 Millionen Dollar würde
etwa die Hälfte der geſamten franzöſiſchen
Schulden beglichen. Dieſes Ergebnis wäre etwas gün=
ſtiger
, als die gegenüber Caillaux ſeinerzeit geſtellten Forde=
rungen
, dagegen ungünſtiger als die zwiſchen Amerika und Ita=
lien
getroffenen Vereinbarungen.
Mehrere von uns befragten Perſönlichkeiten, dar=
unter
der frühere Miniſterpräſident Frangois=Marſal, der Be=
richterſtatter
der Finanzkommiſſion des Senats, Dauſſet, Franklin
Bouillon, das Mitglied der Senatskommiſſion für äußere An=
gelegenheiten
, Colrat, ſprachen ſich ſcharf gegen die Auf=
gabe
der ſogenannten Sicherungsklauſel aus.
Colrat ſagte, für Frankreich gebe es ſo lange keine Außenpolitik,
als das Schuldenabkommen mit Amerika nicht geſchloſſen ſei=
Frangois=Marſal ſprach ſich im übrigen für eine Konferenz aller
ehemaligen kriegführenden Nationen aus, die beweiſen würde,
daß nach Anrechnung aller gegenſeitigen Forderungen Frankreich
keinem Lande auch nur einen Centime ſchulde.

* Die Heilung von Röntgenkrebs.
Von Dr. Alfred Gradenwitz.
Die Pioniere auf dem Gebiete der Röntgentherapie waren
einer furchtbaren Gefahr ausgeſetzt: Dieſelben Strahlen, die
unter ihrer Leitung den Patienten entweder unmittelbare Er=
leichterung
und Heilung brachten oder aber durch Feſtſtellung
von Krankheitsprozeſſen, Fremdkörpern und chirurgiſchen Ver=
änderungen
eine zuverläſſige Diagnoſe ermöglichten und die
richtige Behandlung ſicherſtellten, riefen im Laufe der Zeit Ver=
brennungen
und krankhafte Veränderungen ihrer eigenen Haut
hervor. Rote Flecke an den Händen verrieten das erſte Auftreten
der Erkrankung; dann traten hornartige Verdickungen auf, die
in ſchmerzhafte Geſchwüre übergingen und ſchließlich ausgeprägt
krebsartigen Charakter annahmen. So mancher mutige Vorkämp=
fer
der mediziniſchen Wiſſenſchaft, der Hunderten und Tauſenden
von Patienten helfen konnte, mußte machtlos den Gang der Er=
krankung
an ſich ſelbſt verfolgen und ſeine beruflichen Leiſtungen
mit dem Leben oder beſtenfalls mit dem Verluſt ſeiner geſunden
Glieder bezahlen.
Zwar hat man im Laufe der Jahre durch ſorgfältige Doſie=
rung
der Strahlenintenſität und die Anwendung ſchützender
Schirme derartige bösartige Hautverbrennungen mit ziemlicher
Sicherheit vermeiden gelernt; aber ganz iſt die Gefahr nicht be=
ſeitigt
, und außerdem gibt es unter den älteren Röntgenologen
ſo manchen, der ſeit vielen Jahren an dem ſchmerzhaften Rönt=
genkrebs
leidet und im Dienſte ſeiner Mitmenſchen ein wahres
Martyrium erduldet.
Aus dieſem Grunde und auch wegen der eventuellen An=
wendung
auf die Heilung anderer Formen von Hautkrebs
bedeutet das neue Verfahren von Dr. H. Bordier, Profeſſor an
der Mediziniſchen Fakultät zu Lyon, einen neuen Triumph der
Wiſſenſchaft und für ſo manchen Patienten die Möglichkeit der
Geneſung von anſcheinend unheilbaren Leiden.
Es handelt ſich, um es kurz zu ſagen, um eine neue Form
der Diathermie, d. h. um eine Anwendung von ſogenannten Hoch=
frequenzſtrömen
, Strömen, die nicht wie gewöhnliche Wechſel=
ſtröme
etwa hundert=, ſondern vier= bis ſechsmillionenmal in der
Sekunde ihre Nichtung ändern. Derartige Ströme werden vom
menſchlichen Körper nicht mehr als ſolche empfunden; ſie machen
ſich nur durch eine intenſive Wärmewirkung geltend, die aber
nicht, wie bei anderer Wärmebehandlung, an der Oberfläche
bleibt, ſondern bis tief in die inneren Gewebe hineinreicht. Wie
der bekannte Phyſiker d’Arſonval, der Entdecker dieſer Erſchei=

nungen, feſtſtellen konnte, üben Hochfrequenzſtröme auf den Orga=
nismus
allerdings noch eine Reihe weiterer Wirkungen aus, die
für die Zukunft mancherlei neue mediziniſche Anwendungen ver=
ſprechen
; ſie beeinfluſſen den Blutumlauf, die in neuerer Zeit ſo
viel beſprochenen inneren Drüſenabſonderungen und den Ernäh=
rungszuſtand
des Körpers; außerdem aber verändern ſi= die Zu=
ſammenſetzung
der zum Aufbau der Zellen dienenden kolloidalen
Stoffe und die Funktionsweiſe der Zellen ſelbſt.
Das von Bordier eingeführte neue Diathermieverfahren be=
wirkt
nun durch eine derartige Einwirkung das Gerinnen der
Zellenſubſtanz in den krankhaften Gewebeteilen und hierdurch
eine glatte Ablöſung dieſer Gewebe. Es beruht auf der An=
wendung
eines ſchmiegſamen Iſolators in Form einer iſolieren=
den
Stoffdecke mit Metallbelag, auf die ſich der Patient in voller
Kleidung ſetzt oder legt, ſo daß ſein eigener Körper den zweiten
Belag eines elektriſchen Kondenſators darſtellt. Auf dieſe Weiſe
kommt er, ohne dies irgendwie zu empfinden, mit dem Apparat
in Verbindung; der behandelnde Arzt nimmt eine bewegliche
Elektrode zur Hand, die an den anderen Pol des Diathermie=
apparates
angeſchloſſen iſt; der Strom wind mit dem Fuß ein=
und ausgeſchaltet.
Mit Hilfe des Fußſchalters kann man den Strom in jedem
beliebigen Augenblick unterbrechen und die Stromſtärke allmäh=
lich
ſteigern bis die zu behandelnde Geſchwulſt vollkommen ge=
ronnen
iſt. Durch Uebung lernt man bald den Augenblick heraus=
finden
, wo die Gerinnung abgeſchloſſen iſt. Die Stromſtärke
variiert gewöhnlich zwiſchen 500 und 800 Mikroampere.
Vor Beginn der Behandlung empfiehlt es ſich, den Patienten
örtlich unempfindlich zu machen, oder aber mit Chloroform
oder Chloräthyl nach Möglichkeit allgemeine Narkoſe herzu=
ſtellen
.
Bei kleinen Geſchwülſten braucht die an die krankhaften Stel=
len
angelegte zweite Elektrode mit dem Apparat nicht leitend ver=
bunden
zu ſein. In dieſem Falle ſtützt der auf dem ſchmiegſamen
Iſolator ſitzende Patient die Hände auf die zweite Klemme der
an den Diathermieapparat angelegten Elektrodenplatte. Dann
wird die Intenſität auf 500600 Milliampere erhöht, und zwar
bis zum Eintritt vollſtändiger Gerinnung.
Das Verfahren läßt ſich auf Hautgeſchwülſte jeder Art an=
wenden
; die koagulierende, d. h. die Gerinnung fördernde Wirk=
ung
iſt außerordentlich ſtark und braucht meiſtens nur 2 Minuten
zu dauern.
Bordier hat ſein Verfahren bisher auf ſich ſelbſt und fünf
andere Röntgenſpezialiſten angewandt und bei allen einen vollen
Erfolg erzielt. Zu dieſen Kollegen gehört z. B. Dr. Xavier De=

bédat, Abteilungschef am St. André=Krankenhaus zu Bordeaux,
deſſen von offenen Geſchwüren zerfreſſenen Hände nach dem Aus=
ſpruch
anderer Aerzte hätten amputiert werden müſſen. Wie er
ſelbſt berichtet, dauerte die ganze Behandlung nur wenige Minu=
ten
und war mit keinerlei Schmerzen (auch nicht mit ſchmerz=
haften
Nachwirkungen) verbunden. Die krankhaften Gewebe
wurden (wie dies bei kochenden Fleiſchteilen der Fall iſt) zu=
nächſt
hell, nahmen hierauf Goldfarbe an und fingen zu rauchen
und ſchließlich zu verkohlen an. Nach zehn Tagen war auch der
krankhafte Schorf abgefallen, und einige Wochen ſpäter waren
ſämtliche Ungleichheiten verſchwunden.

inf. Wie die Amerikaner Tierquälerei beſtrafen. Ein wahr=
hafter
Salomon ſcheint der Richter Golden von New York zu
ſein, der eine Klage wegen Tierquälerei zu verhandeln hatte.
Zwei Frachtkutſcher waren vom Tierſchutzverein zu New York
angezeigt worden, daß ſie ihre Pferde während der bitteren Kälte
trotz des kalten Regens hatten ohne jede Decke ſtehen laſſen. Der
Tierſchutzverein hielt das für eine grauſame Tierquälerei, die
der Richter zu beſtrafen hätte. Der New Yorker Rich er Golden
war der elben Anſchauung, und zwar richtete er ſich nach dem
Bibelwahlſpruch: Aug’ um Auge, Zahn um Zahn! Er zwang die
beiden Frachtkutſcher durch Poliziſten, eine Stunde lang in dem
ſchlechten Wetter in der Kälte ohne Hüte und Mantel auf der
Straße zu ſtehen, damit ſie eine kleine Vorſtellung davon bekämen,
wie einem Tier zumute iſt, das von ihnen in der gleichen Weiſe
roh und grauſam behandelt wird. Die Strafe wurde ſofort voll=
ſtreckt
. In dem eiskalten Regen mußten die Männer, von zwei
Schutzleuten flankiert, auf der Straße ſtehen und eine unfrei=
willige
Freiluftkur durchmachen. Das Publikum, das dieſe bei=
den
nur mit gewöhnlichen Sweatern und Hoſen bekleideten Män=
ner
ohne Kopfbedeckung auf der Straße ſtehen ſah und zitternd
vor Kälte von einem Fuß auf den anderen tretend und ſich die
Hände reibend, war anfangs erſtaunt. Als es aber hörte, worum
es ſich handelte, gab es ſeinem Beifall lauten Ausdruck. Nach
einer Stunde waren die Männer ſo vom Regen durchnäßt, daß
ſie ausſahen, als ob ſie aus dem Waſſer gezogen worden wären.
Sie mußten nunmehr wieder vor dem Richter erſcheinen, der ſie
über das Gefühl befragte, weſches ſie bei dem Unwetter gehabt
hätten. Der eine blieb ganz ſtum, der andere ſtieß nur einen
Fluch aus. Der Richter lachte und ſagte: In Zukunft meine
Herren, unterlaſſen Sie das, ſonſt werde ich Sie 12 Stunden
lang ſtehen laſſen. Daraufhin wurden die beiden Männer frei=
gelaſſen
.

[ ][  ][ ]

Nummer 113

Samstag, den 24. Aprit 1926

Seite 3

Internationales Arbeitsamt
und Londoner Arbeitszeitkonferenz.
Genſer Kritik. / Für u. wider. / Skepſis und Optimismus.
EP. Genf, 23. April.
ſchäftigte ſich heute in öffentlicher Sitzung mit der Londoner Türkei beſitze. Sie veröffentlicht darüber folgendes:
Arbeitszeitkonferenz, die in der Arbeitgebergruppe, aber auch in
der Arbeitergruppe vielfachem Widerſpruch begegnet. Namens Wiedererrichtung des Kalifats.
der Arbeitgebergruppe hob beſonders Oerſted=Dänemark hervor,
daß es mit den Grundſätzen und dem Verfahren der Arbeits= Gebiete zurückerhalten,
organiſation nicht vereinbar ſei, daß ſich einige Mächte beſonders 3. Italien ſoll den ganzen ſüdlichen Teil glein=
zu
einer Auslegung der Konventionen der Internationalen aſiens erhalten, und zwar den Teil entlang der ſüdlichen Eiſen=
Arbeitskonferenz zuſammentun. Dafür gäbe es das im Teil 13
des Friedensvertrages vorgeſchriebene Verfahren. Auch die Ver=
treter
der Arbeitergruppe, beſonders Ondegeeſt=Holland und
Poulton=England waren dieſer Anſicht, betonten aber doch die Albanien entſchädigt werden.
Fortſchritte auf dem Wege zur Ratifizierung des Waſhingtoner
Abkommens über die 48=Stunden=Woche, die in London erzielt
worden ſeien. Noch ſtärker trat für das Ergebnis der Londoner
Müller=Deutſchland ein, während Weber (öſterreichiſcher Arbeiter=
etwa
eine beſondere Freundſchaft der Arbeitgeber für die Arbei=
terorganiſation
zu erblicken. Die Regierungsvertreter Wolfe=
England, Labriola=Italien, Lafontaine=Frankreich und Feig=
Deutſchland verteidigten die Einberufung der Londoner Konfe=
renz
der Axbeitsminiſter und das Ergebnis der Konferenz.
Der deutſche Regierungsvertreter betonte gegenüber den von
der Arbeitergruppe vorgebrachten Zweifeln an den Ergebniſſen
der Londoner Konferenz, daß die deutſche Regierung ſchon vor
der Londoner Konferenz ein Arbeitsgeſetz entworfen habe, das
gerade in dieſen Tagen den Regierungen der deutſchen Einzel=
länder
und den Spitzenorganifationen der Arbeitgeber und der
Arbeiter vorgelegt werden ſoll. Dieſes Geſetz ſei nach den Er=
gebniſſen
von London ſo gehalten, daß es die Ratifizierung der
Waſhingtoner Konvention geſtatte. Deshalb ſoll auch gleich=
zeitig
mit dieſem Geſetz im Reichstag die Ratifizierung der
Waſhingtoner Konvention beantragt werden. Die deutſche Re=
gierung
, ſo erklärt Geheimrat Feig, habe die Londoner Konferenz
lebhaft begrüßt, weil ſie in ihr einen Schritt zur gleichzeitigen
Inkraftſetzung der Waſhingtoner Konvention, in den Haupt=
induſtrieſtaaten
erblickte.
Gegenüber dem in der Konferenz zum Ausdruck gekommenen
Skeptizismus des polniſchen Regierungsdelegierten Sokal, der Die Sowjetregierung habe Angora vorgeſchlagen,
darauf hingewieſen hätte, daß man dergleichen Debatten ſchon
nach der Berner Konferenz der Arbeitsminiſter gehabt habe und
daß man ſie möglicherweiſe in zwei Jahren noch einmal haben
werde, verteidigte am Schluß Direktor Albert Thomas die Lon=
doner
Konferenz. Die Beſprechungen der Arbeitsminiſter in
London ſeien nichts mehr, als eine private Beſprechung der
fünf hauptſächlichſten Induſtrieſtaaten geweſen und deren Er=
gebniſſe
ſeien in keiner Weiſe für andere Staaten maßgebend.
Wenn ſich ſpäter Widerſprüche zu der Auslegung des Waſhing=
toner
Abkommens ſeitens dieſer Staaten und ſeitens anderer
Staaten ergäben, von denen dieſes Abkommen bereits ratifiziert
wurde, wie beiſpielsweiſe der Tſchechoſlowakei, ſo bleibe immer
noch das normale Verfahren der Arbeitsorganiſation für die
Auslegung von Konventionen maßgebend. Wenn ich nicht der
Meinung wäre, ſchloß Thomas, daß die Londoner Konferenz
einen wirklichen Fortſchritt gebracht hat, und wenn wir hier wirk=
lich
, wie Sokal meinte, alle Jahre ganz dieſelben Debatten er=
leben
ſollten, ſo würde ich die Enttäuſchung der Arbeiter be=
greifen
und der Direktor des Arbeitsamtes würde ſich auch zu
einer ſolchen Komödie nicht hergeben. Wir müſſen aber bedenken,
nicht von heute auf morgen vollziehen kann.
Da ein in Ausſicht geſtellter Antrag der Arbeitgeber im vozierten Angriff. Artikel 3 beſagt, wenn einer der vertragſchlie=
Sinne der Ausführungen Oerſted=Dänemark nicht eingebracht
wurde, ging das Haus nach der ſehr intereſſanten Ausſprache zur
Tagesordnung über.
Die 31. Tagung des Verwaltungsrats des Internationalen
Arbeitsamts ging heute nachmittag mit der Annahme des Bud=
gets
zu Ende, das für 1927 mit einem Betrage von 7 786 165
Franken abſchließt, während das Budget für 1926 7114938
Franken betragen hatte. Die Erhöhung iſt der ſehr notwendig
gewordenen Ausdehnung des Amts und der Schaffung einer mieren. Artikel 5 verbietet den Vertragſchließenden, ein Bünd=
Reihe von neuen Poſten zuzuſchreiben, für die ein Geſamtbetrag
von über 200 000 Franken in Frage kommt. Die für deutſche ſtändigung des Vertragspartners. In Artikel 6 verpflichten ſich
dieſes Betrages in Anſpruch. Der künftige Beitrag Deutſchlands
zu den Koſten des Arbeitsamts wird mit 600 000 Franken ange= geregelt werden können, einem beſonderen Verfahren zu unter=
land
bisher nur etwa 275 000 Franken Beitrag zahlte. Zu be=
achten
iſt, daß das Budget erſt endgültig von der Völkerbunds= muß. Artikel 7 ſetzt die Dauer des Vertrages, vom Zeitpunkt
verſammlung genehmigt werden kann.

Großes Haus. Freitag, den 23. April.

Herakles
Dramatiſches Gedicht von Frank Wedekind.
Es war keine geringe Aufgabe, die ſich das Landestheater
mit einer Wiedergabe von Wedekinds Herakles geſtellt
hatte. Es iſt eine Freude, feſtzuſtellen, daß ſie im weſentlichen
gelungen iſt.
Ein Menſchenſchickſal will Wedekind geſtalten, jedoch ein
Menſchenſchickſal, das in das Titanenhafte wächſt. Aufgabe nach
Aufgabe ſtellt Herakles ſich. In bewußtem Trotz tritt er den
Göttern gegenüber. In Prometheus ſieht er das Sinnbild ſeines
Schickſals, m Prometheus, der Zeus an Macht nicht gewachſen,
an Kunſt überlegen war und ſo des Blitzeſchleuderers Zorn auf
ſich zog. In der Befreiung des Prometheus gipfelt die Dichtung.
Eine Aufführung, die ſolchem Stoff gewachſen ſein ſoll, muß
zyklonenhaft Fels auf Fels türmen. Die von Arthur Pohl ge=
ſchaffene
Szene hatte den Zug ins Große und gab zugleich die
Möglichkeit der Verwandlung durch einfache Mittel.
Ernſt Legals Inſzenierung hatte Darſteller wie Chöre in
feſter, ſicherer Hand und ſchuf innerhalb der einzelnen Bülder
dramatiſche Abläufe von ſtärkſter Wirkung. Nach einem allzu
lauten Eingang in Oechalia gab der Hof der Omphale ein be=
rückendes
Bild, in deſſen Rahmen der buhleriſche Kampf der
Königin gegen Herakles ſich zu einem ſuggeſtiv feſſelnden Liebes=
ſpiel
geſtaltete.
Wirkungsvoll im Gegenſatz hierzu ſtand die Vermählungs=
feier
mit Dejaneira und ihr unglückſeliger Ausgang. Aus dieſer
Szene ſchuf Legals Regie eine in ſich abgeſchloſſene Tragödie
von lebhafteſter Spannung. Jede Bewegung, jeder Ton war zu
dem anderen abgeſtimmt. Aus der Freude des Sieges und der
Hochzeit ſtieg die dramatiſche Spannung auf bis zu dem Tode
des Knaben, um in den verklingenden Weherufen des Volkes
ihren unheilvollen Ausklang zu finden. Das Ergebnis einer
überaus eindringlich und ſicher formenden Regie!
In unheimlicher Größe ragte der Fels des Prometheus
in die Morgenſonne. Verwittert der Fels, verwittert Pro=
metheus
in Eiſenketten angeſchmiedet. In ſchöner Klarheit
vollzog ſich das Geſpräch zwiſchen Prometheus und ſeinem Be=
freier
, das den letzten Sinn von Wedekinds Dichtung wiedergibt.
Die unheimliche Welt der Zentauern, die Zwiſchenſtufer zwi=

Kriegsvorbereitungen gegen
die Turtei.
Der italieniſch=griechiſche Bündnis=Vertrag.
New York, B3. April.
Die Chicago Tribune erklärt, daß ſie den hauptſächlichſten Ver=
Der Verwaltungsrat des Internationalen Arbeitsamtes be= tragsinhalt des geheimen italieniſch=griechiſchen Vertrages gegen die
1. Beide Länder ermutigen die Propaganda in der Türkei für die
2. Griechenland ſoll die durch den Krieg verlorenen
bahn bis Egerdir, und dann hinunter bis Selenti und den drei Seen
an dem Abhang der Berge.
4. Jugoſlawien ſoll durch die Einverleibung von
5. Falls die Türkei Griechenland angreifen ſollte, ſoll es vor einem
Flankenangriff durch Italien geſichert werden.
Das Blatt behauptet ferner, Chamberlain habe bei ſeinem
Konferenz von der Arbeitgebergruppe Tohrberg=Schweden und Zuſammentreffen mit Muſſolini in Raxallo dieſem das Verſprechen
gegeben, England werde ſich gegenüber dieſem Abkommen neutral ver=
vertreter
) davor warnte, in der Stellungnahme der Arbeitgeber halten. Muſſolini habe dagegen verſichert, die fasciſtiſche Propaganda
unter den indiſchen Eingeborenen ſolle aufgegeben und die britiſchen
Anſprüche auf Moſſul unterſtützt werden.
Die Türkeizwiſchen der engliſchen und ruſſiſchen
Zange. Rußlands Unterſiützungsangebot.
Türkiſche Abwehr.
Der Sonderkorreſpondent der Chicago Tribune in Konſtantinopel
will dort weitere Einzeſheiten über die Vorbereitungen der
Türkei gegenüber einem italieniſch=griechiſchen
Angriff erfahren haben. Der Korreſpondent erfährt, daß man in An=
gora
die Uebergabe Moſſuls und der dazu gehörigen Del=
felder
an Großbritannien als eine Art Löſegeld
für das einzige Mittel halte, durch das man einem vereinten italieniſch=
griechiſchen
Angriff begegnen könnte, da ſonſt die britiſche Flotte der
Tätigkeit der italieniſch=griechiſchen Flotten mit wohlwollender Neutrali=
tät
zuſehen würde. Die Angora=Regierung ſei ſich über die Löſung
des Problems noch nicht einig. Gewiſſe Führer unterſtützten eine Ueber=
gabe
Moſſul3 an Großbritannien, während andere, darunter Kemal
Paſcha, Rußlands Angebot, die Türkei gegen Italien
und Griechenland zu unterſtützen, annehmen möchten.
daß die Türkei der Sowjetunion als unabhängiges
Mitglied beitrete. Dafür wolle Moskau ein mili=
täriſches
Bündnis garantieren und den Türken im
Falle eines Angriffs Truppen, Munition und jede
andere Hilfe zuteil werden laſſen. Kemal Paſcha und
viele andere einflußreiche Führer ſeien für die Annahme dieſes Ange=
bots
. Ferner berichtet der Korreſpondent, daß die Türken fieberhaft
an der Befeſtigung der thraziſchen Grenze arbeiten.
Schließlich will der Korreſpondent wiſſen, daß türkiſche Agenten
in ganz Europa Munition einkaufen, und daß die Tür=
ken
auch die Verteidigung der Dardanellen vorbereiten.
Der polniſch=rumäniſche Garantie=Vertrag.
Der in Bukareſt und Warſchau veröffentlichte Garantie=
vertrag
, der vor kurzem zwiſchen Rumänien und Polen ab=
geſchloſſen
wurde, enthält im weſentlichen folgende Beſtimmun=
gen
: Im Artikel 1 verpflichten ſich Polen und Rumänien, gegen=
ſeitig
ihre Integrität und ihre politiſche Unabhängigkeit zu re=
ſpektieren
und gegen jedermann, wer es auch ſei, zu verteidigen.
daß es ſich hier um eine induſtrielle Revolution handelt, die ſich Artikel 2 enthält die Beſtätigung der Beſtimmungen der Artikel
12, 13, 15 und 16 des Völkerbundsſtatuts über einen nicht pro=
ßenden
Staaten entgegen ſeinen friedlichen Beſtrebungen, doch
gezwungen werden ſollte, einen Defenſivkrieg zu führen, in wel=
chem
Falle der andere Vertragspartner ihm dem Vertrage ge=
mäß
zu Hilfe eilt, verpflichten ſich beide Staaten, weder über
einen Waffenſtillſtand, noch über einen Frieden geſondert zu ver=
handeln
oder Verträge abzuſchließen. In Artikel 4 verpflichten
ſich die beiden Regierungen, einander gegenſeitig über alle
außenpolitiſchen Fragen, die beide Teile intereſſieren, zu infor=
nis
mit einer dritten Macht abzuſchließen, ohne vorherige Ver=
Beamte neu vorgeſehenen Stellungen nehmen etwa drei Viertel die Vertragſchließenden, alle Fragen, die zu einem Zwieſpalt
führen könnten und nicht auf dem üblichen diplomatiſchen Wege
ſetzt. Ebenſo hoch iſt der Beitrag Frankreichs, während Deutſch= werfen, deſſen Modalitäten in einer beſonderen Konvention ge=
regelt
werden ſollen, die in kürzeſter Friſt abgeſchloſſen werden
ſeiner Unterzeichnung gerechnet, mit 5 Jahren feſt.

ſchen Menſchen, Naturgewalten und Göttern, ſpiegelte die
Neſſos=Epiſode wieder. In dem Zuge der Gefangenen, der an
die Wolga=Schiffer erinnerte, trat die offenbar zugrunde liegende
Abſicht der Regie, Wort und Handlung auf Rhythmus zu ſtellen,
am klarſten hervor. Nicht gelungen war das von den Unglücks=
Rufen des Herakles erfüllte zehnte Bild (Trachis); die Perſonen
ſtanden nicht im Raum, die Geſpräche fielen auseinander. Man
könnte auf das Bild überhaupt verzichten. Auch die begleitende
Muſik könnte man manchmal vermiſſen, da ſie in die Größe der
Handlung an verſchiedenen Stellen einen opernhaften Einſchlag
trägt.
Max Nemetz gab einen Herakles von ſtarker Vitalität:
breit, robuſt, und doch zugleich mit geſchickter Nuancierung. In
ſchöner Geſtaltung ſprach Joachim Büttner die Worte des
Prometheus und gab gemeinſam mit Nemetz=,Herakles
dem Geſpräche auf dem Gipfel des Kaukaſus eine vorbildliche
Klarheit. Unheimlich ſchillerte die Kreuzung zwiſchen Menſch
und Tier aus dem Pferdebaſtard Neſſos in Hans Baumei=
ſters
Darſtellung. Ihr ſchloß ſich in der Szene an dem über=
ſchäumenden
Euenos das Spiel Beſſie Hoffarts (Dejaneira)
in ſchöner Gelöſtheit an.
Alice Treff, ſchlank und jung, der Theaterſchule offenbar
friſch entſprungen, hatte als Jole einige hübſche Momente; als
Omphale war Ilſe Lahn am Platze. In kleineren Partien
ſeien Kurt Weſtermann, Robert Klupp. Eliſa Tuerſch=
mann
und Jeſſie Vihrog genannt. Hans Schultze war als
Eurytos in Ton und Spiel überſtiegen.
Mit den Darſtellern wurde zum Schluſſe auch Ernſt Legal
als Regiſſeur nach Recht und Verdienſt an die Rampe ge=
rufen
.

Kleines Haus. Freitag, den 23. April.
Der Waffenſchmied.
Komiſche Oper von A. Lortzing.
Es iſt Zeit, wieder einmal einen Lortzing zu bringen. So
gefährlich es ſcheint, ihn allzu oft zu wiederholen, wie dies bei
uns 1922 geſchah, ſo wenig kann er ganz entbehrt werden. Lor=
tzings
Opern ſind die beſten Singſpiele, die wir haben, und ſo
gut deutſch, daß ſie nur in Deutſchland aufgeführt werden
können. Sie beſitzen, unnachahmlich, wie es ſich erwieſen hat,
ſen Nachfolger in gewiſſem
wige Dauer, wie die Roza;
Sinne uud in ſeiner eigenen Beiſe er ſein will und auch iſt
Dieſe Singſpiele ſind für das breiteſte Volk geſchrieben, für das

* Aus der Grenzperſpektive.
Von der Schweiezr Grenze wird uns von einem ſeit langen
Jahren in Rom lebenden Mitarbeiter geſchrieben:
Als in Deutſchland die Milliarden über die Millionen pur=
zelten
und die Milliarden von den Billionen erwürgt wurden,
war die geſunde Schweiz für den Deutſchen ein beſſeres Dies=
ſeits
, wenn er aus der Heimat nach der Wetterſcheide am Gott=
hard
kam. Menſchen, Dinge und Gefühle waren normal, ohne
krankhafte Steigerung und verſchrobene Werte und Wertung.
Das gelobte Land der Vernunft und beruhigender Ordnung lag
im Süden. Selbſt Italien mit ſeiner ſchwachen Lira und ſeiner
halben Ordnung ſchien groß und ſtark und ſchön im Vergleich
zu den Valutakrämpfen in Deutſchland. Heute hat ſich das Blatt
gewendet. Nicht mehr im Süden herrſcht trotz aller Diſziplin
die Ordnung und Vernunft, ſondern wieder im Norden. Und
von neuem kommt man über eine Grenze nach der geſunden
Schweiz in ein beſſeres Diesſeits, nur diesmal nicht mehr aus
der eigentlichen Heimat, ſondern aus der Zwangsheimat, aus
Italien. Bei Como herrſcht noch das ſchwarze Hemd des Fascis=
mus
, in Chiaſſo ſchon grüßt die erſte Schweizer Uniform des
Grenzers und Bahnbeamten, und dann beginnt wieder die Frei=
heit
in Wort und Schrift, Geſetz und Recht und in Denken und
Fühlen. Was bürgerliche Rechte und bürgerliche Freiheit be=
deuten
, das lernt man wieder ſchätzen und achten. Man braucht
ſich nicht mehr heimlich umzuſehen, ob niemand als freiwilliger
oder gedungener Spion jedes Wort, jede Gebärde, jedes leichte
Lächeln beſchrüffelt, und es berührt gar merkwürdig, daß es hier
diesſeits der Grenzpfähle Leute gibt, die ohne Schen eine eigene
Meinung zu äußern wagen. Wer gegen Schluß des Krieges
oder kurz darauf einmal aus Deutſchland nach der Schweiz ge=
fahren
iſt, wird den Eindruck nicht vergeſſen haben, den auf ihn
die gefüllten Schaufenſter der Schweizer Städte, die gepflegten
Straßen, die geſunden Menſchen gemacht haben, ebenſo wie er
in der Inſlationszeit mit Verwunderung feſtgeſtellt haben wird,
daß es außerhalb Deutſchlands immer noch Menſchen gab, für
die der Dollar oder der Börſenkurs von Aktien nicht die Haupt=
ſache
im Leben war. Dieſen tiefen Eindruck der Geſundheit
empfängt heute auch wieder der Rückkehrer aus Italien, nur daß
es ſich nicht um körperliche oder materielle Geſundheitsfragen
handelt, ſondern um die geſunde Luft geiſtiger Dinge, um das
köſtlichſte Gut einer Nation: um die Mentalität des Volkes, die
Vernunft in Recht und Geſetz, in Sitte und Erkenntnis. Die
Geſchichte lehrt, wie die Völker als Opfer ihrer mißleiteten Men=
talität
an Selbſtüberſchätzung oder Selbſtaufgabe zugrunde ge=
gangen
ſind. Nur der geſunde Sinn eines Volkes vermag es im
Glück zum Aufſchwung, Sieg und echten Erfolg zu führen. Wo
dieſes beſte Gut einer Nation fehlt, kann auch bei ſteiler Kurve
eines anſcheinenden Aufſtiegs ein bleibender Erfolg ſich nicht
einſtellen.
Dieſe Erkenntnis drängt ſich jedem auf, der aus dem heutigen
fasciſtiſchen Italien in die normale, geſunde Luft der Schweiz
kommt. Und es wird zur Beurteilung der italieniſchen Verhält=
niſſe
und der Notwendigkeiten, die ſie der deutſchen Politik auf=
erlegen
, zweckdienlich ſein, zumal aus der Grenzperſpektive das
Italien von heute zu prüfen. Erſt aus dem Abſtand vom Objekt
auf neutralem Boden läßt ſich ohne Rückſicht auf Zenſur und
Spitzel, aber auch sine ira et stucio der Geſichtswinkel er=
zielen
, der vielleicht nützlich für unſere deutſche Stellung zu Ita=
lien
ſein kann. Es ſei verſucht, in zwei kurzen weiteren Artikeln
auf die beiden Hauptſeiten des neuen Italiens einzugehen, auf
die politiſche und wirtſchaftliche Lage ſowie auf den Geiſt des
Volkes, die letzte Grundlage für das Gedeihen einer Nation.
General Hertzog über den Völkerbund.
w. Kapſtadt, 23. April.
Der Führer der Oppoſition, General Smuts, bat um Mittei=
lung
über die Haltung der Regierung gegenüber der letzten Völ=
kerbundsverſammlung
in Genf und erkundigte ſich, wie weit
Südafrika zu dem großen Fiasko beigetragen hat, das ein ſolcher
Rückſchlag für den Völkerbund geworden iſt. In ſeiner Andwort
ſagte der Premierminiſter, die Regierung bedauere ſehr den un=
glücklichen
Vorfall von Genf. Er ſei der Meinung, daß der Völ=
kerbund
ſeinen Zweck nicht erfüllen werde, wenn Genf der Platz
für Intrigen ſein ſolle. Was die Zulaſſung Deutſchlands be=
treffe
, ſo ſei das die wichtigſte Frage von allen. Nichts dürfe ge=
duldet
werden, was ſie behindere. Er hoffe, daß die nächſte Zu=
ſammenkunft
der Völkerbundsverſammlung ſich als erfolgreicher
erweiſen werde. Hertzog erwähnte u. a. auch, ihm ſei nichts
über die von dem ſüdafrikaniſchen Finanzmann Schleſinger be=
abſichtigten
kommerziellen Verhandlungen mit der Sowjetregie=
rung
bekannt.

zahlreichſte Publikum. Sie gehören ſomit in das Große Haus,
um ihre volle Wirkung und eine einträgliche Zugkraft aus=
zuüben
.
Der Waffenſchmied iſt Lortzings letztes Werk. Der bühnen=
erfahrene
Schauſpieler und Dirigent, der ſich Stoff und Text
ſelber ſchuf, blieb in der Regel bei demſelben als zugkräftig be=
währten
Schema. Auch im Waffenſchmied iſt er ſich trotz der
dünnen Handlung, der etwas mageren Komik und blaſſen Fi=
guren
ſeiner Wirkung ſicher. Die flotte ſchematiſche Erfindung,
die etwas ſentimentale Melodik, die meiſterhaft gefügten
Enſembleſätze und die wie immer bei ihm im Mittelpunkt
ſtehende komiſche Baßbuffofigur machen den Erfolg, rühren die
Herzen, entlocken das behagliche Lächeln noch heute.
Die Aufführung war gut, wenn ihr auch eine ordnende
Regie mangelte. Bertold Sander hielt die muſikaliſche Leitung
in ſicherer Hand. Unſere Spieloper kann ſich überall ſehen laſſen.
In der Titelrolle zeigte Heinrich Hölzlin die überlegene Art
des Auftretens, die feine Komik ſeiner Charakterzeichnung, dem
materiell und techniſch vollendeten Geſang des ausgereiften
Künſtlers. Der etwas farbloſen Grafenrolle gewann Leo
Barczinski dank ſeinem gewandten Spiel und ſeiner ein=
fühlenden
Natur die beſten Seiten ab. Eine reizende Marie
war Margarete Albrecht, voll Wärme, Humor und roman=
tiſcher
Empfindung. Die feine muſikaliſche Durcharbeitng rückt
ihre Leiſtung in den Mittelpunkt des Abends. Mit derben
Strichen zeichnete Martha Liebel die geſchwätzige Irmentraut.
Sehr launig und mit bekannter beweglicher Munterkeit geſtaltete
Eugen Vogt einen kecken Georg und Hans Ney, der nie Ver=
ſagende
, war ein geriſſener Brenner. Den drolligen Ritter aus
Schwaben unſeres Heinrich Kuhn kann ihm in dieſer durch=
ſchlagenden
Draſtik niemand nachmachen. Friſch und ſchön er=
klangen
die luſtigen Chöre. Das geſchickt eingefügte kleine Tanz=
trio
das Ballettkorps war im Schauſpiel verwendet ge=
wann
durch die perſönliche Mitwirkung Manda v. Kreibigs
einen beſonderen Reiz.
Das von Schülern jeden Geſchlechts und Alters übervolle
Haus war begeiſtert und forderte verſchiedene Wiederholungen.
v. H.

Bühnenchronik. Die Generaldirektion der Bayeriſchen
Staatstheater in München hat für Beginn der kommenden Spiel=
zeit
zur Uraufführung erwvorben: Falſche Karten red=
lich
Spiel, Luftſpiel in fünf Aufzügen frei nach Fargubar
von Leonhard Adelt.

[ ][  ][ ]

Seſte 4

Samstag, den 24. April 1926

Nummer 113

Heſſiſcher Landtag.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9 Uhr 30 Minuten.
Abg. Scholz hat eine kleine Anfrage eingebracht, in der auf die
unzulänglichen Raumverhältniſſe im Landgericht Mainz hingewieſen
wird.
Miniſterialdirektor Dr. Schwartz teilt verſchiedene Maßnahmen mit
zur Behebung der Raumnot.
Eine Anfrage des Abg. Dr. Niepoth verlangt, daß notleidende
Hausbeſitzer, in bezug auf Sonderſteuer für den bebauten Grundbeſitz
genau ſo behandelt werden, wie Mieter und Kleinrentner.
Miniſterialrat Dörr erwidert, daß die Fürſorgeverbände angewie=
ſen
werden, ſo zu verfahren.
Abg. Schül fragt an, wie es mit dem Verfahren gegen den Lehrer
Heinrich Weber in Offenbach ſteht.
Oberſchulrat Diehl erwidert, daß demnächſt ein Diſziplinarverfah=
ren
gegen den Lehrer eröffnet wird.
Auf eine Anfrage des Abg. Heinſtadt wegen Straßenherſtellung
auf der Strecke Bensheim-Zwingenberg wird von der Regierung ge=
antwortet
, daß die Arbeiten ſetzt beſchleunigt werden.
Auf eine Anfrage des Abg. Heinſtadt wegen der Elektrizitäts=
verſorgung
von Lorſch erklärt die Regierung, daß eine Einigung mit
der Heag erzielt ſei. Eine Beantwortung der Anfrage werde ſtattfinden,
wenn nähere Mitteilungen darüber vorliegen.
Das Haus tritt hierauf in die Beratung der zum Juſtizminiſterium
gehörenden Kapitel des Staatshaushalts ein. (Kap. 100107.)
Abg. Böhm (Dntl.) wendet ſich gegen die Vorwürfe der Klaſſen=
juſtiz
und beſchwert ſich auch, daß Richter vom Lande ſelten einmal
nach der Stadt verſetzt werden; auch führt er Klage, daß die Examens=
noten
zu hoch bewertet werden bei der Anſtellung und der Beförderung.
Die Examensanforderungen ſeien oft recht ſonderbar; ſo ſeien in Gießen
Fragen aus dem Hannoverſchen Kirchenrecht an den Kandidaten gerichtet
worden. Der Redner verlangt eine Beſchleunigung der Beleidigungs=
prozeſſe
und einen verſtärkten Schutz der perſönlichen Ehre. Die Richter
müßten ſchneller in höhere Gehaltsklaſſen kommen, als bisher. Der
Redner unterbreitet dem Hauſe dann noch eine Reihe anderer Wünſche
zur Rechtspflege.
Abg. Sturmfels (Soz.) verlangt, daß die Mißſtände in der
Rechtſprechung öffentlich beſprochen werden. Die Gerichte müßten unab=
hängig
ſein; aber die Richter dürften nicht vergeſſen, daß ſie vom Volke
delegiert ſind. Der Richter ſei ein politiſches Organ. Die Staats=
anwaltſchaft
ſei eine politiſche Behörde und habe den Weiſungen der Re=
gierung
zu folgen. In der Staatsanwaltſchaft müßten deshalb Perſön=
lichkeiten
ſein, die ſich nicht nur auf den Boden der gegebenen Tatſachen
ſtellen, ſondern die auch für die republikaniſche Staatsform eintreten.
Das Miniſterium ſei nicht in dieſem Sinne verfahren. Ein Richter,
Amtsgerichtsrat Willenbücher in Bad=Nauheim, habe das Arbeitszeit=
geſetz
ein Geſetz für Faulenzer bezeichnet. Der Redner fragt an, ob gegen
den Richter ein Diſziplinarverfahren eingeleitet worden ſei. Ein an=
derer
Richter habe ein Urteil erlaſſen, ohne die Schöffen zu befragen.
In zweiter Inſtanz wäre das auf eine Freiheitsſtrafe lautende Urteil
aufgehoben worden. Der Redner kommt auch auf die Zunahme der
Meineidsprozeſſe zu ſprechen; die Unterſuchungsrichter gingen ſehr rigo=
ros
bei einer kleinen Unſtimmigkeit vor. Ein Richter, der am ſchärfſten
in dieſer Richtung vorgegangen iſt, habe ſich auf dieſem Gebiete ſchuldig
gemacht. In einem Verfahren gegen ein junges Mädchen aus guten
Kreiſen, das wegen Abtreibung verurteilt worden war, wäre Strafauf=
ſchub
bewilligt worden, in anderen Fällen, bei Frauen niederer Stände,
verfahre man anders. Die Beförderung nach Altersſtufen ſei koſtſpielig
und belaſte den Penſionsetat. Es müſſe darauf geſehen werden, daß
jemand in einen höheren Poſten berufen werde, der auch längere Zeit
darin bleiben könne. Manche Statiſtiken würden einfach aus dem Hand=
gelenk
gemacht, ohne genauere Feſtſtellungen. Der Redner fordert die
Aufhebung der Bezirksſchöffengerichte und die Wiedereinführung der
alten Schoffengerichte. Die mittleren Juſtizbeamten wären vielfach ihrer
Aufgabe nicht gewachſen. Zu Richtern ſollten nur Perſönlichkeiten er=
nannt
werden, die in erſter Linie Charaktere ſeien.
Abg. Schreiber (Dem.) weiſt auf die Steigerung des Juſtizetats
hin; dies hänge mit der Zunahme der Arbeitslaſt der Gerichte zuſam=
men
. Es ſei alſo jetzt kein geeigneter Zeitpunkt zum Abbau auf dieſem
Gebiete. Auf dem Lande werde über die hohen Stempelgebühren ge=
klagt
. Der Juſtizminiſter ſollte alle Gebühren im Juſtizweſen einmal

auf die wirtſchaftliche Tragbarkeit prüfen. Die umſtändlichen Einzah=
lungen
, der ganze Zahlungsverkehr wäre umſtändlich und koſtſpielig;
das Zahlungsweſen ſollte in einer Hand vereinigt und den Gerichtskaſſen
übertragen werden. Das Juſtizminiſterium tue gut, wenn es ſeine
Gutachtertätigkeit einſchränke; der bedingte Strafaufſchub ſollte den Ge=
richten
übertragen werden. Ueberhaupt könnten viele Aufgaben den
lokalen Behörden übertragen werden zur Entlaſtung des Juſtizminiſte=
riums
. Abg. Schreiber bringt u. a. auch zur Sprache, daß alle Urteile
in Heſſen, die von Staatsanwälten in Vertretung von Richtern gefällt
werden, als ungültig erklärt worden ſihd. Der Redner begründet dann
die Erſparungsanträge ſeiner Partei. Er wandte ſich ſodann dem Duell=
weſen
zu und ſetzte ſich unter Anführung verſchiedener Fälle mit den
Deutſchnationalen auseinander, wonach Deutſchnationale wegen Beleidi=
gung
linksgerichteter Perſönlichkeiten verurteilt worden ſind. Weiter
äußerte der Redner Wünſche für einen modernen Strafvollzug. Die
Kritik an der Rechtſpreelung ſei nicht künſtlich gemacht, wie viele Richter
meinen, ſondern veranlaßt durch die Stellungnahme vieler Richter zur
Staatsform. Die Rechtspflege müſſe in der Staatsform verankert wer=
den
. Der Redner vertritt dann in längeren Ausführungen die Forde=
rungen
und Anſchauungen des Republikaniſchen Richterbundes.
Abg. Dingeldey (Dtſch. Vp.) meint, es wäre für die pſycholo=
giſche
Wiſſenſchaft eine dankbare Aufgabe, einmal den Urſachen für die
Furcht um den Beſtand der deutſchen Republik nachzugehen; innere
Gründe hierfür gebe es nicht. Abg. Schreiber habe dem alten Syſtem
vorgeworfen, daß es nur monarchiſtiſche Richter angeſtellt hätte. Hierauf
erwidert der Redner: Dieſelben Fehler, die Sie am alten Staat geißeln,
nehmen Sie für den neuen Staat in Anſpruch. Wo bleibt denn da der
Fortſchritt? Nicht in der Ueberzeugung von dieſer oder jener politiſchen
Theorie, ſondern Verwalter des Rechtsgutes zu ſein, muß die Grund=
lage
des deutſchen Richtertums ſein; alles andere iſt Geſinnungsſchnüf=
felei
. Was hier gegen den Heſſiſchen Richterſtand vorgebracht worden
iſt, daß er ſich von politiſchen Geſichtspunkten habe leiten laſſen, war
ein ſehr dürftiges Matevial. In der Weimarer Verfaſſung ſtehe auch
ein Artikel über die Meinungsfreiheit; dieſe gelte auch für den Richter=
ſtand
. Der Erſchütterung des Rechtes Vorſchub zu leiſten, ſollte keine
Partei unternehmen. Der Deutſche Richterverein, der die Mitglieder
des Republikaniſchen Richterbundes ausgeſchloſſen hat, habe dadurch
keine Stellung gegen die Republik eingenommen; er hat ſelbſt in leiten=
den
Stellungen linksſtehende Perſönlichkeiten. Er will nur nicht, daß
die Politik zur Grundlage eines Vereins gemacht wird. Die Betrauung
älterer Aſſeſſoren mit dem Richteramt, ohne daß ſie feſt angeſtellt ſind,
ſchädigt auf die Dauer die innere Autorität des Staates; es ſollten
darum Stellen, die längere Zeit in dieſer Weiſe beſetzt ſind, in feſte An=
ſtellungen
umgewandelt werden. Das Juſtizminiſterium hätte ſogleich
Abhilfe geſchaffen in dem Fall in Bingen, wo ein Sraatsanwalt richter=
liche
Funktionen verſehen hat. Der Redner vertritt den Standpunkt,
daß der bedingte Straferlaß der Entſcheidung des Juſtizminiſteriums
vorbehalten bleibt; doch könne man den Richtern die Uebertragung der
Entſcheidung über den bedingten Strafaufſchub überlaſſen. Der Vorred=
ner
wolle die an Duellvergehen Beteiligten mit entehrenden Strafen
bedenken; es handele ſich hier doch nicht um ehrenrührige Vergehen. Ein
Beleidigungsverfahren verwandele ſich ſehr oft in das Gegenteil, als
ein Ehrenſchutz. Der Beleidigte wird häufig in die Stellung des Ange=
klagten
gedrängt, weil er nicht zeugeneidlich vernommen werden kann.
Abg. Dingeldey bittet den Juſtizminiſter, beim Reich für eine ſchärfere
Beſtrafung einzutreten; in Heſſen ſollte in jedem Fall bei der Belei=
digung
einer im öffentlichen Leben ſtehenden Perſönlichkeit die
Offizialklage erhoben werden. Irgendwelche ſchwere Beſchuldigun=
gen
gegen den heſſiſchen Richterſtand könne man nicht erheben.
Von der ſozialdemokratiſchen Preſſe wäre ein Einzelfall in unerhörter
Weiſe ausgebeutet worden. Im allgemeinen brauche ſich die Rechts=
pflege
nicht zu ſcheuen vor dem Urteil der Oeffentlichkeit.
Abg. Schül (Ztr.) meint, es ſei bei der Not der Zeit nicht mög=
lich
geweſen, mit Abbaumaßnahmen an der Juſtiz vorbeizugehen, doch
wirkten ſich dieſe Maßnahmen erſt ſpäter aus. Den Richtern müſſe das
Begnadigungsrecht verliehen werden; das Anſehen der Richter, auch auf
dem Lande, werde dadurch gehoben. Eine Reihe von Aufgaben, die dem
Juſtizminiſterium zuſtehen, könnten ohne Schaden für die Rechtspflege.
anderen Inſtanzen übertragen werden, wie das bereits in anderen Län=
dern
geſchehe. Der Redner macht im Anſchluß hieran zahlreiche Vor=
ſchläge
zur Vereinfachung des Juſtizweſens; er tritt u. a. auch für die
Beſeitigung der Bezirksſchöffengerichte ein und äußert Wünſche für
beſſere Ausſtattung der Bibliotheken und der juriſtiſchen Ausbildung.

Die Unterſuchungshaft müſſe möglichſt abgekürzt werden. Für die An=
ſtellung
der elſäſſiſchen Richter müſſe beſſer eingetreten werden. Der
Redner ſpricht dann über Fehlurteile; er nennt den Fall Fleſſa (die in
Frankfurt zum Tode verurteilte Krankenpflegerin), ſowie den Fall des
ſchlafenden Schöffen in Offenbach und kritiſiert das ablehnende Reichs=
gerichtsurteil
.
Abg. Kindt (Dntl.) ſpricht über das Verfahren bei den Duellen
und verteidigt das Duellweſen, ſolange nicht ein wirkſamerer Schutz der
Ehre beſtehe. Der Redner hält den Sozialdemokraten mehrere Fälle
entgegen, worin ſie von den Gerichten glimpflich behandelt worden ſeien;
man könne hier eher Kritik üben, als in den vorgebrachten Fällen. Der
Redner beſpricht die Immunität der Abgeordneten und verweiſt dabei
auf den Fall des ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Sturmfels.
Abg. Dr. Greiner (Kom.) erklärt, wenn jemand eine Urſache
habe, über Klaſſenjuſtiz zu ſprechen, ſo wären es die Kommuniſten. Zum
Beweiſe dafür führt der Redner Verurteilungen von Kommuniſten an.
Wer die Heiligkeit des Privateigentums anerkennt, der müſſe zur An=
ſchauung
der Klaſſenjuſtiz kommen. Der Redner tritt dann für Beſei=
tigung
des § 218 des Strafgeſetzbuches ein; auch hier werde Klaſſen=
juſtiz
geübt. Die Kommuniſten würden den neuen Rechtsgedanken
ſchaffen. Der Strafvollzug in Rußland ſei vorbildlich.
Abg. Dr. Niepoth (Dtſch. Vp.) beſpricht den Abbauantrag des
Abg. Schreiber über den Abbau von Amtsgerichten. Es dürfe nach dem
Abg. Schreiber einem Amtsrichter als einzigem akademiſchen Beamten
nicht zugemutet werden, auf dem Lande zu leben. Demgegenüber betont
der Redner, daß nur Staatsnotwendigkeiten und Erſparnismaßnahmen
maßgebend ſein dürften. Ein Amtsgericht dürfe nicht aufgehoben und
damit der Bevölkerung indirekte Laſten auferlegt werden. Auch müſſe
man die Verkehrsverhältniſſe eingehend betrachten, bevor man ein
Amtsgericht aufhebt.
Abg. Dr. Werner (Dntl.) bringt eine Reihe von Fällen zur
Sprache, nach denen Juſtizbeamte nicht rihtig in die Beſoldungsord=
nung
eingeſtuft ſind.
Miniſter v. Brentano fordert, daß man eher einen Abbau der
Aufgaben, als einen Abbau von Beamten vornimnt. Die Aufgaben
des Juſtizminiſteriums nähmen immer mehr zu; früher habe es einen
befonderen Juſtizminiſter gegeben, jetzt aber werde von ihm das Mi=
niſterium
mitverwaltet. Die Zahl der Einläufe im Juſtizminiſterium
habe ſich gewaltig vermehrt. Die Richter brächen faſt zuſammen unter
den Aufwertungsarbeiten. Dem Abbau von Landgerichtsſtellen ſtänden
Beſtimmungen des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes entgegen. Viele Beamten=
kategorien
beklagten ſich bei ihm (dem Miniſter) über die ſchlechten An=
ſtellungs
= und Beſoldungsverhältniſſe; er müſſe ihnen Recht geben, aber
er müſſe dann auf die Abbauanträge im Landtag verweiſen. Einige
Amtsgerichte könnten abgebaut werden, aber es ſei ſchwer, den Abbau
durchzuführen, weil der Richter nicht verſetzt werden kann. Auch werde
ſich ein Sturm der Entrüſtung erheben in dem Ort, deſſen Amtsgericht
aufgehoben werden ſoll. Auf den Gang der Beleidigungsklagen habe
das Miniſterium keinen Einfluß. Bei der Beſprechung von ſogenannten
Fehlurteilen möchten die Abgeordneten doch in den heſſiſchen Grenzen
bleiben. Das Bad=Nauheimer Urteil, das der Abgeordnete Sturmfels
vorgebracht habe, ſei tief bedauerlich; es werde in dieſer Angelegenheit
ein Diſziplinarverfahren eingeleitet. Der Miniſter weiſt darauf hin,
daß Deutſchland durch die Abtreibung jährlich mehr Menſchen verliere,
als Soldaten im Kriege. Die Behörden dürften nicht achtlos an dieſer
Tatſache vorbeigehen. Der von dem Abg. Sturmfels vorgebrachte Fall,
daß eine Frau aus beſſeren Ständen zuvorkommender vom Gericht be=
handelt
worden ſei, wäre völlig unzutreffend. In jedem ſolchen Falle
werde er, wenn es berechtigt wäre, einſchreiten. Wirkliche große Be=
ſchwerden
wären gegen die Juſtiz nicht vorgebracht worden; es ſei das
eine Anerkennung der Richter. Den angeblichen Fehlurteilen ſtänden
Tauſende von Urteilen entgegen, die niemand kritiſiere.
Miniſterialdirektor Dr. Schwartz ſpricht gegen die Abbaumaß=
nahmen
; würden ſie durchgeführt, ſo werde die Juſtiz zuſammenbrechen.
Wir ſind in der Lage, eine Anzahl von kleinen Amtsgerichtsgefängniſſen
aufzugeben. In Bezug auf das Bibliotheksweſen tun, wir, was wir
können, ſoweit die Mittel zur Verfügung ſtehen. Aus finanziellen
Gründen mußten die Unterrichtskurſe unterbleiben.
Stellv. Präſident Dr. v. Helmolt ruft noch eine Reihe von
Kapiteln zur Einzelberatung auf, und ſchließt die Sitzung um 2 Uhr
30 Min., nachdem er zuvor eine Reihe von neuen Punkten es waren
etwa 1 Dutzend auf die Tagesordnung geſetzt hat.
Nächſte Sitzung Samstag, vormittags 9 Uhr.

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Rummer 113

Samstag, den 24. April 1926

Seite 5

Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſtadt, 23. April.
Gasverſorgung und Hrgiene.
Das Reinhalten der Luft und das Reinhalten ſämtlicher Aufenthalts=
räume
ſind Vorbedingungen für jede Krankheitsbekämpfung. Es gilt
ſomit ohne weiteres der Satz, daß die Reinlichkeit eines Volkes ein Maß=
ſtab
iſt für den Hochſtand der hygieniſchen Verhältniſſe. In dieſer Hin=
ſicht
ſind aber, ſo erfreulich ſich auch das Bild des Geſundheitszuſtandes
unſeres Volkes nach dem Kriege allmählich wieder geſtaltet, dech noch
Fortſchritte möglich und unbedingt nötig.
Als ein wertvoller Fortſchritt auf dieſem Gebiete ſei hier die Be=
ſeitigung
von Rauch, Ruß und Aſche aus den Häuſern und aus der
Luft durch Verwendung von Gas genannt. Mit dem Gas iſt uns
das Mittel gegeben, den Schmutz der Kohle wie überhaupt der feſten
Brennſtoffe aus unſerer Umgebung zu verdrängen und auch die Atmo=
ſphäre
über den Städten zu verbeſſern. Der Gasverbrauch entlaſtet
weiterhin die Induſtrie, das Gewerbe und die Haushaltungen von vielen
unſauberen und geſundbeitsſchädlichen Arbeiten und macht es leichter, den
höchſten Stand von Reinheit dauernd zu erhalten.
Daß dieſer Gasverbrauch in der Induſtrie und im geſamten Volke
ungemein raſch zunimmt, kann als ein Zeichen für das Steigen in der
Lebenshaltung in geſundheitlicher Beziehung begrüßt werden, und gibt
Hoffnung, daß in dieſer Richtung ein Höchſtſtand erreicht wird.

Ernennung. Durch Entſchließung des Landesamtes für das
Bildungsweſen wurde der Studienreferendar Dr. Wilhelm Metzger
aus Egelsbach zum Studienaſſeſſor ernannt.
Inſtitut für wiffenſchaftliche und angewandte Photographie der
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt. Im Sommerſemeſter 1926 finden die
folgenden Vorleſungen und Uebungen ſtatt: Ausgewählte Ka=
pitel
aus dem Geſamtgebiet des Lichtbildweſens Photographiſche Chemie
und Chemikalienkunde, Farbenphotographie, Photographiſche Uebungen
und photographiſche Ausflüge. Baldige Eintragung in die Teilnehmer=
liſten
iſt erwünſcht. Am Freitag, den 30. April, mittags 12 Uhr,
findet im Inſtitut eine Beſprechung zur Feſtſetzung der Vorleſungs= und
Uebungszeiten ſtatt. Näheres im ausführlichen Anſchlag.
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Ausgeſtellt iſt zur Zeit
eine Auswahl von 200 Bkättern aus dem großangelegten Korpus des
Deutſchen Einblattholzſchnittes in der erſten Hälfte
des 16. Jahrhunderts welches Max Geisberg herausgibt. Die
Ausſtellung bringt von den bisher erſchienenen 700 Fakſimiledrucken die
als Kunſtwerke wichtigeren, d. h. neben Stüicken von Dürer, Burgkmair.
Baldung und Cranach ſolche von Altdorfer, Sebald und Barthel Beham,
Amberger, Broſamer, Huber, Solis, Flettner, Aldegrever, Weiditz, Wecht=
lin
, Schoen, Wolf Traut, Lucius u. a. Beigegeben iſt eine Abteilung
von Blättern, welche ihres zeit= und kulturgeſchichtlichen Inhaltes wegen
Aufmerkſamkeit verdienen.
* Im Schloßmuſeum finden täglich (außer Samstag) Führungen
vormittags 11 Uhr und 11.30 Uhr ſtatt.
Flugſcheine der Deutſchen Luft=Hanſa A.=G. nach dem In= und
Auslande ſind im Lloydreiſebüro, Rheinſtraße 17, zu haben,
ferner ſind bekanntlich im Lloydreiſebüro alle Fahrkarten nach dem In=
und Auslande erhältlich, wodurch das lange Warten an den Fahr=
karten
=Schaltern vermieden wird.
Diviſionstag. Man ſchreibt uns: Am Samstag, den 1. und Sonn=
tag
, den 2. Mai, findet in Darmſtadt ein Diviſions= und Regimentstag
der Offiziere des ſtidbadiſchen Kampfverbandes ſtatt. Da mit einer
großen Teilnehmerzahl zu rechnen iſt, müſſen noch weitere Unterkunfts=
räume
bereit geſtellt werden. Die Leitung des Verbandstages bittet des
halb die Darmſtädter Bürgerſchaft, freiſtehende Zimmer freund=
lichſt
zur Verfügung zu ſtellen und diesbezügliche Angebote mit
Preisangabe an Herrn Amtsanwalt Stiepel in Michel=
ſtadt
gelangen zu laſſen. Darmſtadt iſt von der Diviſionsleitung
ſeiner günſtigen Lage im Mittelpunkt Weſtdeutſchlands wegen gewählt
worden und es liegt u. E., abgeſehen von der nationalen Pflicht gegen=
über
den Kriegern, ſowohl im Intereſſe der hieſigen Geſchäftsleute als
auch der geſamten Bürgerſchaft, den Verkehr und den guren Ruf Darm=
ſtadts
durch freundliches Entgegenkommen zu heben.
C. Das Pädagogiſche Inſtitut, früher Pädagogiſcher Kurs ge=
nannt
, war in den letzten Jahren im Neuen Gymnaſium, Lagerhaus=
ſtraße
7 untergebracht. Da in demſelben Gebäude auch die Aufbau=
ſchule
für Mädchen ihre Schulräume hat, waren die Wohnverhältniſſe
für beide Anſtalten zu eng. Auch andere Gründe nötigten, das Päda=
gogiſche
Inſtitut in andere Räume unterzubringen. Infolge des Ein=
gehens
von Schulklaſſen ließen ſich die vorderen Näume der Jagertor=
ſchule
in der Alexanderſtraße zur Unterbringung des Inſtituts ge=
winnen
. Die Zahl der Anmeldungen iſt in dieſem Jahr nicht ſo ſtark
wie im letzten, genügt aber, um eine Klaſſe zu bilden. Die Aufbau=
ſchule
für Mädchen in Darmſtadt hat eine Aufnahmezahl von 27 Schüle=
rinnen
in der Unterklaſſe aufzuweiſen, die meiſtens vom Lande ſtammen.
Vortrag Dr. Rückle, Frankfurt a. M. Der in wiſſenſchaftlichen
Kreiſen bekannte Mathematiker Dr. Rückle hält am Dienstag, den
27. April, abends 8 Uhr, in der Aula der Landesbaugewerkſchule einen
hochintereſſanten Vortrag Aus dem Reiche der Zahlen‟. Der
Vortrag gliedert ſich in einen allgemeinen wiſſenſchaftlichen Teil (Zahlen,
theoretiſche Probleme, Primzahlen, das Fermatſche Problem uſw.) und
zweitens Demonſtrationen und Verſuche aus dem Gebiete praktiſcher
Rechenkunſt, außergewöhnlichſte Leiſtung des Gedächtnisrechnens uſw.
Der Vortrag iſt ſehr lehrreich und wird jedem, der ſich für exaktes
mathematiſches Denken intereſſiert, einen hohen Genuß bringen.
Markusgemeinde. Sonntag, den 25. April, abends 8 Uhr, findet
im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17 ein Familienabend ſtatt, zu
dem die Gemeindemitglieder herzlich eingeladen ſind. Das reiche und
gediegene Programm iſt mit künſtleriſchem Geſchmack zuſammengeſtellt
und bietet außer deklamatoriſchen und muſikaliſchen Darbietungen ein
reizendes Singſpiel (Das alte Lied) und farbenreiche Reigentänze des
Jugendbundes der Gemeinde. Die Zuhörer, die ſich hoffentlich recht
zahlreich einſtellen, dürfen einige Stunden frohen und edlen Genuſſes
erwarten.
Heſſiſcher Bund für Heimatſchutz. Der im vorigen Jahre in den
Tageszeitungen veröffentlichte Aufruf zur Neugründung des Heſſiſchen
Bundes für Heimatſchutz hat einen erfreulichen Erfolg gehabt und eine
ganze Reihe von Einzelperſonen und Körperſchaften dem Bund als Mit=
glieder
zugeführt. Allein noch iſt das Ziel nicht erreicht, einen ſich über
das ganze Heſſenland erſtreckenden Bund zu ſchaffen und alle Kreiſe zu=
ſammenzufaſſen
, denen es darum zu tun iſt, die heſſiſche Heimat in
ihrer landſchaftlichen Schönheit, die gerade in dieſen Frühlingstagen
eine beſonders eindringliche Sprache für jeden Empfänglichen ſpricht,
ſowie in ihrem Beſtand an eigenartigen und bemerkenswerten Schöpfun=
gen
, wie ſie Natur und künſtleriſch beeinflußtes menſchliches Schaffen
hervorgebracht hat, zu erhalten und vor ſchädigenden Eingriffen zu be=
wahren
. Es ſei daher hier nochmals Gelegenheit genommen, auf die
von dem Bund vertretenen Beſtrebungen hinzuweiſen und zur Mitglied=
ſchaft
aufzurufen. Näheres über die vorliegenden Aufgaben des Bundes
und die ſeitherige Tätigkeit wird auf der Bundesverſammlung, die im
Mai ſtattfindet, und zu der noch beſondere Einladung ergehen wird, mit=
geteilt
werden. Der Jahresbeitrag iſt für Einzelperſonen auf 3 Mk.
ſtir Veveine und Körperſchaften auf 10 Mk. feſtgeſetzt. Beitritts=
erklärungen
werden auf Poſtkarte an Miniſterialrat Wagner
Darmſtadt, Liebigſtraße 25, 1. Stock, erbeten.
Hausfrauenbund. Am Dienstag, den 27. April, abends 8 Uhr,
wird der Hausfrauenbund im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) den Darm=
ſtädter
Frauen einen Lichtbilder=Vortrag bieten, der großes Intereſſe
bei ihnen finden düirfte. Er hat den Titel: 70 Jahre deutſche Mode‟.
Erläuternde Worte von Frau Grete Dornblüth=Berlin werden die ganz
vorzüglichen Lichtbilder begleiten und den kulturhiſtoriſch bildenden
Wert der Vorführung noch erhöhen. Am Saaleingang haben die Mit=
glieder
des Hausfrauenbundes einen Koſtenbeitrag von 50 Pf. zu ent=
richten
(Nichtmitglieder 75 Pf.). Mitgliedskarten ſind mitzubringen.
Der Herrngartenmuſik des Städtiſchen Orcheſters am morgigen
Sonntag liegt folgende Spielordnung zu Grunde: Choral: Es iſt
das Heil uns kommen her; Thomas: Ouvertüre z. Mignon; Wagner:
Walters Preislied aus den Meiſterſingern: Smetana: Tanzmuſik a.
d. Verkauften Braut; Strauß: Weiſen aus dem Zigeunerbaron;
An der ſchönen blauen Donau u. a. Die Leitung hat H. Hauske.
Siehe Anzeige.
Konzert. Das Darmſtädter Streichorcheſter unter der bewährten
Leitung ſeines Dirigenten Herrn Kammermuſiker Rich. Handke, ver=
anſtaltet
am Sonntag, den 2. Mai, nachmittags 5 Uhr, ſein 1. großes
Konzert im Städtiſchen Saalbau. Das Programm iſt ein ſehr gewähltes
und verſpricht jedem Muſikfreund einige genußreiche Stunden. Ein Be=
ſuch
kann ſehr empfohlen werden. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Sonntagöcückfahrkarten. Ab 24. April 1926 wird die Gültig=
keitsdquer
der Sonntagsrückfahrkarten auf den Mon=
tag
und den Tag nach Feſttagen verlängert. Die Sonntagswickfahrkarten
gelten jedoch am Montag oder Tag nach Feſttagen nur zur Rückfahrt.
Die Rückfahrt von der Zielſtation oder einer Unterwegsſtation muß
ſpäteſtens um 9 Uhr vormittags angetreten und ohne Fahrtunter=
brechung
durchgeführt werden.

*Ditficile est satiram non scribere.
Der Frankfurter Chormeiſter Ludwig Thomas ſpielt am
Sonntag in einer Morgenfeier im Frankfurter Sender. Der
Künſtler hatte für ſein Radiokonzert auch eine Kompoſition des
Großherzogs Ernſt Ludwig vorgeſehen. Von dieſem Pro=
gramm
hat auch der Arbeiterradioklub Kenntnis erhal=
ten
, und diefer Arbeiterradioklub hat aus politiſchen
Gründen (!!) Einſpruch dagegen erhoben, daß eine Kompo=
ſition
des Großherzogs Ernſt Ludwig durch den Radio gehört
wwird. Die Veſten der Republik konnten allerdings ins Wanken
geraten, wenn ein ehemaliger regierender Fürſt, der als Menſch
auch Künſtler iſt, auf dem Programm des Radiokonzerts figu=
riert
. Der Gedanke des Arbeiterradioklubs iſt wirklich herrlich.
Wie wäre es, wenn man zukünftig mit jedem Künſtler zunächſt
ein politiſches Examen anſtellte und dann natürlich auch das
Publikum entſprechend geheiligten parlamentariſchen Gebräuchen
nach ihrer politiſchen Parteizugehörigkeit, die beim Billett=
vorverkauf
feſtgeſtellt werden müßte, placierte? Vielleicht gehen
auch Kommuniſten in Zukunft nur noch in Konzerte, in denen
ſelbſtverſtändlich von geſinnungstüchtigen Genoſſen nur Werke
geſinnungstüchtiger kommuniſtiſcher Komponiſten aufgeführt wer=
den
. Jeder Partei ihre eigene Kunſt. In dieſem Zeichen werden
wir ſicherlich ſiegen.
Es iſt wirklich ſchwer, keine Satire zu ſchreiben.

Wir bitten unſere verehrl. Inſerenten davon
Vormerkung nehmen zu wollen, daß Anzeigen,
die beſtimmt am anderen Tage erſcheinen ſollen,
bis ſpäteſtens
(6059fs
46 Uhr abends
an den Schaltern der Geſchäftsſielle aufgegeben
ſein müſſen. Größere Empfehlungsanzeigen
bitten wir bereits bis 4 Uhr nachm. einzuſenden.

O er Ver a g

Ein Freikörperkulturplatz. Man ſchreibt uns: Die Reichsgeſund=
heitswoche
und ähnliche großzügige Veranſtaltungen erreichen ihren
Zweck erſt dann, wenn die zahlreichen Anregungen und Bebehrungen
praktiſch in die Tat umgeſetzt werden und der Allgemeinheit zugänglich
gemacht werden können. Eine Organiſation, die neben ſittlich= erziehe=
riſchen
Aufgaben in erſter Linie praktiſchhygieniſche Ziele erſtrebt, iſt der
Orplid, Bund für Geiſtes und Körperkultur, der auch in den Nachbar=
ſtädten
Frankfurt, Wiesbaden und anderen Plätzen Ortsgruppen ins
Leben gerufen hat. Die Ortsgruppe Darmſtadt hat kürzlich einen ſchön
gelegenen Luft=Sportplatz auf Arheilger Gelände, aus Wald und Wieſe
beſtehend, erworben. Dort werden in Kürze Alt und Jung im Sinne
Surens und der Freikörperkultur in friſcher Luft und hellem Sonnen=
ſchein
ſich fröhlich tummeln. Die Heilkraft der Sonne und der Luft kann
nicht genug erkannt und ausgenützt werden. Die Sonnenſtrahlen ſind
vor allem wirkſam, indem ſie die Schäden der Rhachitis oder engliſchen
Krankheit ausgleichen. Die ultravioletten Sonnenſtrahlen regenerieren
das Blut und ſchaffen bei naturgemäßer Ernährung die Fähigkeit, dem
Organismus die fehlenden Nährſalze zuzuführen. In ähnlicher Weiſe
wirkt die Sonne allmähliche Gewöhnung des Körpers an die Sonne
vorausgeſetzt heilend ein auf Blutarmut, Skrophuloſe und Anlage
zu Tuberkuloſe; kontaindiziert aber ſind fortgeſchrittene Tuberkuloſe
und Herzleiden. Ebenſoſehr wie die Sonne auf mancherlei Krankheiten
heilend wirkt, erhöht ſie bei Geſunden die Lebensfreude und den Schaf=
fensdrang
, und mit Recht hat man in der Antike wie auch heute wieder
den gebräunten Körper als den Ausdruck körperlicher und ſeeliſcher
Geſundheit und Freude angeſehen. In richtiger Erkenntnis der überaus
geſundheitfördernden Wirkung ſolcher Freikörperkulturplätze haben be=
reits
mehrere Städte Gelände zur freien Verfügung geſtellt. Wie die
bekannte Zeitſchrift Leben und Sonne im Aprilheft berichtet, kann
Danzig in dieſer Hinſicht als vorbildliche Stadt bezeichnet werde.. Dort
ſinden bereits ſeit 1921 alljährlich Körperwettbewerbe der Kinder aller
Schulen ſtatt, wobei die körperlich am beſten ausgebildeten Kinder Preiſe
erhalten. Würde jede deutſche Stadt in ſolcher Weiſe um das leibliche
Wohl ihrer Bürger beſorgt ſein, ſo ſtünde es bald beſſer um die Volks=
geſundheit
.
* Muſikverein. Am Samstag, den 1. Mai, findet im Vereinshauſe
der 3. Tanzabend ſtatt für die aktiven und inaktiven Mitglieder
nebſt deren Angehörigen. Die Teilnehmerkarten ſind vorher bei dem
Hausmeiſter gegen Vorzeigung der Mitgliedskarten zu haben, da eine
Abendkaſſe nicht ſtattfindet.

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* Die Frühjahrsausſtellung für künſtleriſche Frauenkleidung, die
geſtern im Hotel Zur Traube eröffnet wurde und heute noch zur Be=
ſichtigung
offen iſt, bringt, wie alljährlich, wieder eine ganze Reihe
neuer, moderner Gegenſtände der Do=Be=Kunſt. Neu ſind handgeſtrickte
Tüicher mit Handmalerei, wunderbar leichte und angenehm zu tragende
Schals, ſog, Orenburger Arbeit, neu ſind ferner die Hüte in der Taſche‟
leicht zuſammenlegbare, äußerſt praktiſche, dabei elegante Damenhüte,
namentlich für den Sommer aus vorzüglichem Material hergeſtellt. Neu
werden weiter Mäntel gezeigt, Kleider aus Samttrikot und Kleider mit
dazu paſſenden Mänteln. Beſonders beachtenswert ſind die Sommerkleid=
chen
, die in ihrer Machart und Farbenzuſammenſtellung wahre Kunſt=
werke
ſind, ein ſolches Stück mit echt chineſiſcher Stickerei iſt geradezu ein
Gedicht. Neben all dieſen ſehenswerten Kunſtſchöpfungen iſt die bekannte
vornehme Damenwäſche ausgeſtellt, Handarbeiten, die bis ins Kleinſte
durchgearbeitet ſind, vornehme Decken, Tücher uſw. Die Anordnung der
Ausſtellung iſt dieſes Jahr beſonders überſichtlich und vorteilhaft. Die
Arbeiten werden bekanntlich von Frauen des Mittelſtandes ausgeführt
und derdienen ſchon wegen ihrer wirklich kunſtvollen Ausführung be=
ſonderes
Intereſſe bei der Frquenwelt.
Drei Monate billiger Sekt. Ende März dieſes Jahres hat der
Reichstag im Hinblick auf die Notlage der Winzer die Weinſtener auf
gehoben, womit die Schaumweinſteuer, (allerdings nur für die Monate
April, Mai, Juni) ebenfalls weggefallen iſt. Am 1. Juli wird ein neues
Geſetz in Kraft treten, das eine Steuer von 1 Rm. für jede Flaſche
Schaumwein vorſieht. Infolgedeſſen iſt es möglich, bis dahin Sekt ohne
jede Reichsſteuer zu beziehen, wobei vorausgeſetzt wird, daß angemeſſene
Vorräte im Privathaushalt nachſteuerfrei bleiben werden. Seit vier=
undzwanzig
Jahren war daher keine ſo günſtige Gelegenheit zum Sekt=
einkauf
gegeben wie gerade jetzt, ſodaß es ſich b=ſonders empfiehlt, die
Vorräte im eigenen Heim innerhalb der ſteuerfreien Zeit ſpäteſtens
alfo bis zum 30. Juni zu ergänzen. Daß es ratſam iſt, dabei gute
deutſche Marken zu bevorzugen, bedarf wohl nicht der Erwähnung.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheater.
Großes Haus.
Sonntag, 25. April. C 18. Anfang 6 Uhr, Ende 10 Uhr: Tann=
häuſer
, Oper von Rich. Wagner. Preiſe: 1.50 bis 15 Mk.
Montag, 26. April. Anfang 7½ Uhr, Ende gegen 9½ Uhr:
10. Sinfoniekonzert des Landestheater=
Orcheſters. Preiſe: 0.80 bis 8 Mk. (Sperrſitz 4.50 Mk.)
Dienstag, 27. April. E 20. Anfang 7½ Uhr, Ende nach 10 Uhr:
Zum erſten Male wiederholt: Herakles, Dramatiſches
Gedicht von Fr. Wedekind. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, 28. April. B 19. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Drei
Goldoniſche Komödien (Das Kaffeehaus. Herr
Todero Brontolon, Die zänkiſchen Weiber von Chioggia).
Von Malipiero. Das venezianiſche Kloſter
Choreogr. Komödie von Caſella. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, 29. April. C 19. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Der Kreidekreis. Nach dem Chineſiſchen von Kla=
bund
. Preiſe: 1 bis 10 Mk.
Freitag, 30. April. Anfang 7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Ein=
maliges
Gaſtſpiel des Reinhardt=Enſembles: Der Diener
zweier Herren, Luſtſpiel von Goldoni. Regie: Max
Reinhardt. Vorverkauf für Mieter zu Preiſen von 1 bis
10 Mk. am Montag, den 26., und Dienstag, den 27. April.
Allgemeiner Vorverkauf ab Mittwoch, den 28. April.
Samstag, 1. Mai. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Geſchloſ=
ſene
Vorſtellung für das Gewerkſchaftskartell: Wiener
Blut, (Kein Kartenverkauf.)
Sonntag, 2. Mai. D 20. Anfang 5 Uhr, Ende 10 Uhr: Die
Meiſterſinger von Nürnberg. Oper von Rich.
Wagner. Preiſe: 1.50 bis 15 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 25. April. Zuſatzmiete X (10). Anfang 7½ Uhr, Ende
gegen 10 Uhr: Der Glückspilz. Luſtſpiel von Rickelt.
Preiſe: 1.20 bis 7.20 Mk.
Montag, 26. April. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 27. April. Zuſatzmiete VIT (10), Schülermiete gelb 8.
Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: Der Waffenſchmied‟
Oper von Lortzing. Preiſe: 1.20 bis 7.20 Mk.
Mittwoch, 28. April. Keine Vorſtellung.
Donnerstag, 29. April. Anfang 8 Uhr, Ende gegen 10 Uhr:
Neuntes Konzert der Städt. Akademie, Lieder=
abend
Robert Butz, Karlsruhe. Preiſe: 2 bis 5 Mk.
Freitag, 30. April. Zuſatzmiete XI (12), Schülermiete rot 8,
Der Waffenſchmied. Oper von Lortzing. Preiſe:
1.20 bis 7.20 Mk.
Samstag, 1. Mai. Junge Bühne, 4. Abend. Anfang 7½ Uhr,
Ende 10 Uhr: Uraufführung: Don Juan und Wer=
ther‟
, Dramatiſches Gedicht von Heinz Lipmann.
Sonntag, 2. Mai. Sonntags=Fremdenmiete 11. Vorſtellung. An=
fang
7½ Uhr, Ende gegen 10 Uhr: Der Glückspilz.
Luſtſpiel von Rickelt. Preiſe: 1.20 bis 7.20 Mk.

Jubiläum. Am 26. April ſind es 25 Jahre daß der Friſeur=
meiſter
Carl Nies. Wilhelminenſtraße 52, ſein Geſchäft gegründet hat.
Durch raſtloſe Tätigkeit und völliges Aufgehen in ſeinem Beruf hat Herr
Nies es verſtanden, ſein Geſchäft vorwärts zu bringen.
Ihren 84. Geburtstag begeht am 25. April in körperlicher und
geiſtiger Friſche Frau Margarethe Merlau Witwe, geb. Bergk,
Georgenſtraße 11. Mögen ihr noch viele Jahre froher Geſundheit be=
ſchieden
ſein.
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der Prov.
Starkenburg am Samstag, den 24. April, vormittags 10 Uhr. 1. Klage
des Bezirksfürſorgeverbands Frankfurt a. M.=Stadt gegen den Bezirks=
fürſorgeverband
Darmſtadt=Land wegen Erſatz von Unterſtützungskoſten
für die Eliſabethe Fiſcher Witwe von Nieder=Ramſtadt. 2. Berufung der
Gemeinde Ober=Klingen gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Dieburg
vom 19. 3. 1925 über Auszahlung des Ortsbürgernutzens. 3. Antrag des
Kreisamtes Heppenheim gem. Art. 233 St.O. auf Aufhebung der Ge=
meinderatsbeſchlüſſe
der Gemeinde Heppenheim vom 18. 2. 1924 und
30. 6. 1924 betr. Ortsbürgernutzen in Heppenheim.
Zur Behebung der Wohnungsnot. Herr Hans Schlitt, Darm=
ſtadt
, bittet uns in einer Erwiderung auf den Artikel des Herrn Ziegler
mitzuteilen, daß er tatſächlich mit der Arbeitsgemeinſchaft nichts zu tun
habe, auch der Arbeitsgemeinſchaft nicht angehöre, und daß er ſchon ſeit
Jahren der Kommuniſtiſchen Partei nicht mehr angehöre.
Unfall. Beim Rangieren von Straßenbahnwagen in Eberſtadt
wurde ein verheirater Arbeiter zwiſchen den Motor= und Anhänge=
wagen
gedrückt, ſodaß er einen Schlüſſelbeinbruch davon trug. Der Ver=
letzte
wurde durch die Sanitätswache vom Roten Kreuz nach dem Kranken=
haus
verbracht.
Kunſinotizen.
Ueber Werke, Künfiler und künſſieriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſſehenden Erwäbnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ibr Arteil vor.
Reſidenz=Theater. Die vom anderen Ufer. Das iſt
nicht nur wörtlich zu nehmen. Getrennt durch unüberbrückbare Gegen=
ſätze
ſtehen ſich die Klaſſen der Beſitzenden und der Arbeiter ums tägliche
Brot gegenüber und ſelten gelingt es mal einem Mittelloſen, zum
anderen Ufer zu kommen. In dem Film: Die vom anderen Ufer
wird eine Ausnahme geſchildert. Arthur Bergen hat es verſtanden, aus
dieſem Stoff einen überaus ſpannenden Film zu formen. Der roſa
Diamant heißt der neueſte Ufa=Film. Der roſa Diamant iſt nach dem
Schauſpiel Karriere von Richard Keßler verfilmt worden. Er wurde
von dem langjährigen Mitarbeiter Paul Wegewers, dem Regiſſeur der
gefundenen Braut, Rochus Glieſe, inſzeniert. Xenia Deſni, die kürz=
lich
im Walzertraum den durchſchlagendſten Erfolg gehabt hat, ſpielt
die Hauptrolle der Nelly. Ginette Maddie, Alice Hechy, Wilhelm Dieterle,
Rudolf Klein=Rogge und Oreſte Bilancia ſtellen die weiteren Rollen in
dieſem Film dar, der teils im Verbrechermilieu, teils auf Varietébühnen
ſpielt.
Palaſt=Lichtſpiele. Das Gaſthaus zur Ehe‟
7 Akte. Nach einem Roman von Fedor v. Zobeltitz haben Ruth Gotz und
Gert Brieſe das anmutige Manuſkript verfaßt, und Georg Jacoby hat
eine ſehr liebenswürdige, von Einfällen, Laune und Witz überſprudelnde
Komödie daraus geformt. Ein großer herzlicher Erfolg. Klar, daß ſich
ein ſolches Operettenmilieu gut für den Film eignet. Eine leichte Luft
iſt um all dieſe Dinge, Unwahrſcheinlichkeiten haben eine amüſante Ge=
wichtsloſigkeit
. Von tänzeriſchem Rhythmus erfaßt, wirbelt jene Welt
durcheinander. Von dieſem heiteren Hintergrund hebt ſich ein packendes,
in Wahrheit aufregendes Drama ab; eben die Geſchichte jener ſchönen
Frau, die ſich in der Hochzeitsnacht von ihrem Mann getrennt hatte und
nun faſt ſein Opfer wird. Man lachte ſehr über Ida Wüſt. Man freute
ſich über das draſtiſche Spiel Roſa Valettis. Man verliebte ſich in die
reizende Erſcheinung Elga Brinks. Als 2. Schlager Hochſtapler
der Liebe, ein hochſenſationelles Geſellſchaftsbild in 6 Akten.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Faſie irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Nächſten Sonntag, den 25. ds. Mts., findet, wie beveits bekannt,
ein Familienſpaziergang mit Muſik nach Roßdorf ſtatt zwecks Teilnahme
an der im Gaſthof Zur Sonne ſtattfindenden Gründungsfeier der
Roßdörfer Vereinigung früherer Leibgardiſten. Muſik und Geſang wer=
den
zur Verſchönerung des Tages beitragen. Wir bitten die Kameraden
mit ihren werten Angehörigen um recht zahlreiche Beteiligung. Ge=
meinſamer
Abmarſch 1½ Uhr Botaniſcher Garten. Fahrtgelegenheit ab
Oſtbahnhof 1,43 Uhr nachm. (Siehe Anzeige.)
Frühlingsfeier. Unter dieſem Leitgedanken ſteht der
Mädchenabend, den die Paulusgemeinde im Gemeindeſaal am
25. und 26. April. je 8 Uhr, veranſtaltet. Es gelangen Frühlings= Ge=
dichte
. Lieder, =Reigen, ein herrliches =Spiel Winters Ende ſowie
ein =Märchen mit lebenden Bildern zur Darbietung. Alle evangeliſchen
Mädihen und Freunde der Jugendarbeit ſind herzlich eingeladen.

Tageskalender für Samstag, den 24. April 1926.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Wiener Blut Kleines Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Der Herr von Pourceaugnac. Sängerluſt, abds.
8½ Uhr, im Städt. Saalbau: Konzert (Frühlingsfeier). Luſt=
ſpielabend
der Spielſchar der Martinsgemeinde, Gemeindehaus,
Liebfrauenſtraße 6, abends ½810 Uhr: Nachtwächter Vetter aus
Bremen Kinovorſtellungen: Union=, Reſidenz=Theater,
Palaſt=Lichtſpiele.

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Seite 6

Somskag, den 24. April 1926

Nummer 413

Aus Heſſen.
Starkenburg.
* Griesheim, 22. April. In einer gut beſuchten Verſammlung der
Mitglieder und Freunde der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Volks=
partei
ſprachen geſtern Abend Landtagsabgeordneter Bürgermeiſter
Dr. Niepoth und Generalſekretär Kollbach über politiſche, kommunale
und kulturelle Fragen, die im Zuſammenhang mit den gegenwärtigen
Verhandlungen des Landtags ſtehen. Landtagsabgeordneter Dr. Nie=
poth
ging in ſeiner Rede näher auf die finanziellen Verhältniſſe Heſſens
ein, insbeſondere auf die Politik des Finanzminiſters. Die Deutſche
Volkspartei habe ſie ſtets als ſehlerhaft bezeichnet und aus ſachlichen
Gründen bekämpft. In früheren Jahren ſei es dem Miniſter zwar
gelungen, den Staatsvoranſchlag im Gleichgewicht zu halten, aber nur
auf Koſten der notleidenden Wirtſchaft, aus der hohe Steuerbeträge
herausgeholt wurden. Der Staatsvoranſchlag für 1962 weiſe jedoch
einen Fehlbetrag von rund 9 Millionen Mk. auf. Einen gangbaren Weg
zur Deckung dieſes Oefizits wäre bis jetzt vom Finanzminiſter nicht ge=
zeigt
worden. Die Deutſche Volkspartei fordere ſchon ſeit Jahren eine
Verminderung der Staatsausgaben und Einſchränkungen in der Zen=
tralverwaltung
, ſie wären aber nicht erfolgt und ſo ſei der gegenwärtige
Fehlbetrag nur die Auswirkung der Politik des Miniſters. Die Ver=
handlungen
im Landtage hätten gezeigt, daß an vielen Kapiteln des
Staatsvoranſchlags ſehr wohl Erſparungsmaßnahmen vorgenommen
werden können, jedoch die Koalitionsparteien hätten nahezu alle An=
träge
in dieſer Beziehung niedergeſtimmt. Nachdem dann der Nedner
noch verſchiedene Fragen der Gemeindepolitik erörtert hatte, ſprach
Generalſekretär Kollbach über die gegenwärtige politiſche Lage in Heſſen,
wobei er ſich ebenfalls auf die Landtagsverhandlungen bezog und die
Arbeit der Fraktion der Deutſchen Volkspartei innerhalb dieſer Körper=
ſchaft
ſchilderte. Er gab ein treffendes Bild von den Kämpfen, die um
die Steuerfragen, das Schulweſen, landwirtſchaftliche Forderungen uſw.
geführt werden mußten. Der Landtag ſtelle ſich den grundlegenden
Wünſchen der Bevölkerung ablehnend gegenüber, und zwar nur aus
dem Grund, die Koalition zuſammenzuhalten. Das Volksbegehren. zu
dem jetzt die Vorbereitungen von den vereinigten Oppoſitionsparteien
getroffen würden, hätte die Auflöſung des Landtags zum Ziel. Die
Ausführungen der beiden Redner wunden oft von Beifall unterbrochen;
der Ortsgruppenverſitzende und Leiter der Verſammlung, Apotheker
Dr. Sturm, ſprach ihnen den herzlichſten Dank der Anweſenden aus.
An die Referate ſchloß ſich eine längere und anregende Ausſprache an,
an der ſich neben Landwirten hauptſächlich Handwerkervertreter betei=
ligten
und bei der in der Hauptſache Fragen, die ſich auf kommungle
Vorgänge und die Steuern bezogen, zur Sprache gebracht undv on den
Referenten beantwortet wurden. Immer wieder wurde die Ueberein=
ſtimmung
mit der politiſchen Arbeit der Landtagsfraktion der Deutſchen
Volkspartei zum Ausdruck gebracht. Erſt in vorgerückter Stunde wurde
die eindrucksvoll verlaufene Verſammlung durch den Vorſitzenden ge=
ſchloſſen
.
* Griesheim, 23. April. Die Generalverſammlung der hieſigen
Volksbank eGmb.,H. findet am Samstag, den 94. April, abends
8 Uhr, im Gaſthaus. Zum Rebſtock hier ſtatt. Wie man hört, zieht
ſich der Umbau des Gleiſes für die elektriſche Straßenbahn
deshalb ſo in die Länge, weil die Genehmigung durch die Beſatzungsbe=
hörde
immer noch nicht eingetroffen iſt. Sobald dieſe eintrifft, ſoll mit
den Arbeiten ſofort begonnen werden. Für deren Inangriffnahme ſind
bereits alle Vorbereitungen getroffen, ſodaß die Arbeit in längſtens
6 bis 8 Wochen beendet ſein wird. Die Ausweichen liegen bereits fertig
montiert in der Werkſtätte am Böllenfalltor in Darmſtadt. Die Strecke
ſoll vorläufig eingleiſig betrieben und nur Halbſtundenverkehr ein=
gerichtet
werden. In den letzten Tagen weilten Vertreter der Heag
hier, welche mit Vertretern der Gemeinde die Strecke zwiſchen hier und
dem Felſenkeller beſichtigten, da von den vier Gewanmühergängen die
beiden mittleren in Wegfall kommen ſollen, weil ſonſt die vorgeſehene
Stundengeſchwindigkeit von 30 Kilometern nicht eingehalten werden
könne. Dafür ſoll ein Weg auf der Nordſeite des Gleiſes angelegt wer=
den
. Die Weiterführung des Gleiſes bis zur Bürgermeiſterei kommt
vorerſt nicht in Betracht, doch ſoll die Herſtellung von Kleinpflaſter im
der Neuen Darmſtädter Straße dadurch nicht aufgehalten werden.
* Eberſtadt, 22, April. Vier Elementarklaſſen. Die in
dieſer Woche in die Volksſchule aufgenommenen A=B=C=Schützen wurden
auf vier Klaſſen, auf zwei veine Mädchen= und zwei reine Knabenklaſſen.
verteilt. Die Mädchenklaſſen werden von den Lehrerinnen Andre und
Mahr und die Knabenklaſſen von den Lehrern Storck und Dr. Weſt
geführt. Mit Beginn des neuen Schuljahres ſind Schulverwalter
Kemmer und Schulverwalterin aus dem Schuldienſt ausgeſchieden.
Reichsgeſundheitswoche. Im Rahmen der Reichsgeſundheits=
woche
wurde im Odeontheater der bekannte Film vom Hermannslauf
der Deutſchen Turnerſchaft gezeigt. Dieſer Film war auch der Schul=
jugend
zugängig. Außerdem wurde ein dreiaktiger Film Erſte Hilfe
bei Unglücksfällen vorgeführt.
* Pfungſtadt, B. April. Der Gemeinderat hat den Antrag
der Eiſenbahndivektion Mainz auf 25prozentige Ermäßigung des elektri=
ſchen
Strompreiſes für den Verbrauch auf dem Bahnhof Pfungſtadt ab=
gelehnt
. Ein Antrag der Erwerbsloſen, den ausgeſteuerten
Arbeitsloſen die gleichen Sätze wie den Erwerbslofen weiter zu zahlen,
ferner noch eine weitere Nate Winterhilfe auszuzahlen und außerdem
umgehend für Notſtandsarbeiten zu ſorgen, war in der letzten Gemeinde=
ratsſitzung
Gegenſtand einer größeren Ausſprache. Der erſte Teil des
Antrags nurde den. Wohlfahrtsausſchuß überwieſen, der eine genaue
Prüfung vornehmen foll. Da ſür die Auszahlung einer weiteren Nate
Winterbeihilfe nicht die Gemeinde zuſtändig iſt, ſoll die Angelegenheit
dem Kreisamt Darmſtadt unterbreitet werden. Als Notſtandsarbeiten
ſind, wie ſchon gemeldet, die Regulierung der Sandbach und das Legen
des Gasrohrnetzes vorgeſehen. In einer der nächſten Sitzungen wird
ſich der Gemeinderat unter anderem mit dem Antrag des Reichsbundes
der Kinderreichen, Ortsgruppe Pfungſtadt, um Lehrmittelfreiheit für die
kinderreichen Familien befaſſen.
* Pfungſtadt, 22. April. Hohes Alter. Die Witwe des Satt=
lermeiſters
Wenner (Rheinſtraße) konnte in dieſen Tagen ihren 80. Ge=
burtstag
feiern. Bei der Ortsviehkaſſe, die am Sonntag ihre
diesjährige Hauptverſammlung abhält, ſind, wie aus dem Geſchäftsbericht
hervorgeht, von 90 Beſitzern 253 Kühe und 308 Stück Jungvieh verſichert.
Bei der letzten Vorführung am 1. Appil waren ſeitens 137 Beſitzern
16 Fohlen und 216 Pferde verſichert. Im erſteren Falle betrug bei einem
Beitragsausſchlag von 0,6 das Verſicherungskapital B4,20 Rmk., bei den
Pferden 170 900 Nmk.
2 Nieder=Namſtadt, B. April. Bei dem am kommenden Sonntag
ſtattfindenden Operettenabend des Geſangvereins Eintracht, hier, im
Saale des Gaſthauſes Zur Poſt gelangen zur Aufführung: Der
wilde Horſt von E. Sander und K. Klammt. Muſik von J. Jehring,
Der Frühling am Rhein, von Hopſtock, Muſik von Pauli. Beide

Stücke zeichnen ſich aus durch eine liebliche, einſchmeichelnde Muſik und
durch flüſſige Handlung. Einige reizende Tanzmelodien, die beide
Stücke durchzieht, dürften dieſen bei guter Rollenbeſetzung einen un=
bedingten
Erfolg verſchaffen. Die Damenhauptrolle hat in beiden
Stücken eine Frau Maurer aus Darmſtadt übernommen, die auf der
Operettenbühne keine unbekannte Perſönlichkeit mehr iſt. Die muſika=
liſche
Leitung liegt wiederum in Händen des Herrn F. Thöt von hier,
alle übrigen Kräfte wurden ſorgfältig ausgewählt. Zweifellos ſteht den
Beſuchern ein genußreicher Abend bevor, der ſelbſt den verwöhnteſten
Anſprüchen Rechnung trägt.
* Nieder=Ramſtadt, B. April. Aus Anlaß der Reichsgeſund=
heitswoche
wurden bisher ſchon verſchiedene Vorträge gehalten
mit Darbietungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Sanitätskolonne.
Alle Veranſtaltungen waven im allgemeinen gut beſucht, insbeſondere
diefenige des Frauenvereins. Als letzte Veranſtaltung iſt der morgen
Samstag abend im Schützenhof ſtattfindende Sportabend der beiden
hieſigen Turnvereine anzuſehen, bei dem Herr Dr. med. Georgi einen
Vortrag halten wird.
* Ober=Ramſtadt, B. April. Die Arbeiter=Samariterkolonne Ober=
Ramſtadt veranſtaltet bis einſchließlich Sonntag, den B. April, im Saal=
bau
Eliſenbad (Suppes), eine Ausſtellung für Kranken= und Unfall=
behandlung
, deren Beſuch jedermann zu empfehlen iſt. Am Sonntag,
den B. April, nachmittags 2 Uhr, findet die erſte diesjährige Feuer=
wehrübung
, verbunden mit der Einteilung der neu eintretenden Mann=
ſchaften
, am Rathaus ſtatt. Alle Mannſchaften der Freiwilligen und
Pflichtfeuerwehr haben hierzu pünktlich zu erſcheinen.
* Roßdorf, 23, Appil. Gemeinderatsbericht. Der Zu=
hörerraum
war ſtark überfüllt. Veranlaſſung hierzu mögen die An=
träge
des Gewerkſchaſtskartells geweſen ſein, die für die Erwerbsloſen
geſtellk wurden. Die Anträge lauteten: 1. Anerkennung der Erwerbs=
loſenkommiſſion
durch den Gemeinderat; 2. Vergütung der Pflichtarbeit
der Erwerbsloſen in Höhe von 50 Prozent. Zuſchlag zur Hauptunter=
ſtützung
: 3. Bereitſtellung von Notſtandsarbeiten; 4. Abgabe von zwei
Raummeter, Holz zum Tarifpreiſe an ſämtliche nichtlosholzberechtigte
Einwohner; für arbeitsloſe Tarifholzempfänger iſt der Preis des Tarif=
holzes
demjenigen des Losholzes gleichzuſtellen. Die Bezahlung des
Holzes ſowohl für Los= als auch Tarifholz iſt bis Martini 1998 zu
ſtunden. Nach einiger Debatte wurden die Anträge zu 1 und 3 ange=
nommen
, die übrigen jedoch gegen die Stimmen der Sozialdemokraten
und Kommuniſten abgelehnt. Das gleiche Schickſal erlitt der von der
Fraktion des Bürgervereins geſtellte Antrag auf Errichtung eines Volks=
bades
im Keller der neuen Schule; es wurde betont, daß die heutige
Finanznot der Gemeinde derartige Ausführungen nicht geſtatte, übrigens
genüge das Freibad. Die Schweſternvergütung von monatlich 60 Mark
wird voll auf die Gemeinde übernommen. Die Vergebung der Arbeiten
auf dem Sportblatz wurde dem Ludwig Meher als Wenigſtnehmenden
zugeſchlagen. Zur Errichtung von Kleinbflaſter und Wohnungsbauten
ſoll ein Kapital aufgenommen werden. Anſtelle der zu Bauzwecken ab=
gegebenen
2 Schulgärten ſollen 2 andere Gärten im gleichen Werte auf
dem Schulgut hinter der Badeanſtalt hergeſtellt werden. Ginige Ge=
ſuche
wegen Ermäßigung des Zinsfußes für Baudarlehen wurden der
Finanzkommiſſion überwieſen. Zum Schluſſe fand noch geheime
Sitzung ſtatt.
r. Babenhauſen, 23. April. Ein Handballſpiel erſten Ranges
findet kommenden Sonntag, nachmittags 2 Uhr, auf dem Exerzierplatze
ſtatt. Die bis jetzt faſt überall ſiegreiche erſte Elf des hieſigen Polizei=
ſportvereins
ſpielt gegen die Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins
Wetzlar, der ebenfalls ein ausgezeichneter Ruf vorausgeht. Kom=
menden
Sonntaa findet in Stuttgart die Austragung der Deutſchen
Waldlaufmeiſterſchaft ſtatt, an der ſich nach den vorangehenden Aus=
ſcheidungskämpfen
nur drei Heſſen beteiligen. Unter dieſen iſt Turner
Philipp Perſchbacher von hier, deſſen Training zu guten Ausſich=
ten
berechtigt. Der Turnverein 1891 veranſtaltet am Sonntag,
den B. April, einen Theaterabend im Saalbau. Deutſcher Hof.
Zur Aufführung gelangt der Vierakter Großſtadtluft‟. Die
Nollen liegen in den beſten Händen. Der Neinertrag iſt zur Inſtand=
ſetzung
der Turnhalle an der Lache beſtimmt.
Groß Umſtadt, 2. Appil. Die Kindertanz= und Spiel=
lieder
von Lili Hickler aus Darmſtadt, die in allen größeren Städten
Deutſchlands und der Schweiz jubelnden Beifall fanden, kommen auch
in unſerer Stadt am Sonntag, den B. April, nachmittags 5½ Uhr. im
Saale des Gaſthauſes Zum Lamm zur Aufführung. Einige hieſige
Kinder haben ſich mit einer großen Schar Darmſtädter Mädel und
Buben vereint, um dem hieſigen Publikum vorzuſingen und vorzuſpie=
len
. So werden wir ſie auch hier bewundern dürfen, die luſtigen ſieben
Schwaben mit dem lebendigen Haſen, die Puppenmüterchen und Waſch=
mamſellchen
. Wer ſich eine Stunde Frohſinn gönnen will, verſäume
nicht, dieſe durch ihre natürkiche Anmut und ähren feinen Hymor, be=
glückende
Veranſtaltung zu beſuchen.
* Erbach i. O., B. April. Geſtern nachmittag wollte ein Telephon=
arbeiter
namens Geier aus dem nahen Michelſtadt die Drähte für die
neue Selbſtanſchlußtelephonleitung verlegen. Als er ſich hier in der
Hauptſtraße auf einem Telephonmaſt befand, brach dieſer Maſt zirka
20 Zentimeter im Boden ab anſcheinend war er angefault und
ſtürzte mit dem Arbeiter zu Boden, der ſo ſchwere Verletzungen erlitt,
daß er noch in der Nacht ſtarb. Der Unglücksfall iſt um ſo erſchüttern=
der
, als der Verunglückte erſt B Jahre alt und ſerſt ſeit Oſtern ver=
heiratet
war. Anläßlich der Reichsgeſundheitswoche hielt geſtern
nachmittag im hieſigen Nathaus Herr Frauenarzt Dr. Borgnis einen
Vortrag über das Thema: Krebsleiden‟. Der Vortragende referierte
über das Weſen des Krebſes, die Urſachen desſelben und gab wertvolle
Fingerzeige für das rechtzeitige Erlennen dieſes gefährlichen Leidens.
Hoffentlich trägt dieſer Vortrag dazu bei, das rechtzeitige Erkennen des
Krebſes, durch die Leidenden zu ermöglichen, damit ärztliche Hilfe zu
einem Zeitpunkt in Anſpruch genommen wird, zu dem der Krebs noch
heilbar iſt.

TV. 5041

Olsbeisen

Mrf. 5 Umf. Felerwefällefe. im Tac
Sonntag, den 25. d8. Mts,, nachm. 2 Uhr findet dahier eine außerordent=
liche
Uebung der Feuerwehr ſtatt. Ein Vertreter des Kreisamtes, ſowie
der Kreisfeuerwehrinſpektor werden anweſend ſein. Das Kreisamt
macht bekannt, daß nur ganz triftige Gründe Feuerwehrleute von der
Teilnahme entbinden können.
Hirſchhorn, B. April. Waſſerſtand des Neckars am
22.April 1,01 Meter, am 23. April 0,96 Meter.
* Hähnlein, B3. April. Einem an der hieſigen Halteſtelle be=
ſtehenden
Uebelſtand wird jetzt endlich einmal abgeholfen. In letzter
Zeit reichte der kleine Schuppen zur Einſtellung von Fahrrädern der
Reiſenden nicht mehr aus, und jetzt wird ein großer, für zirka 100 Fahr=
räder
ausreichender Aufbewahrungsraum angebaut. Während der Bau=
zeit
müſſen die Fahrräder im Freien an der Station ſtehen, was den=
ſelben
nicht gerade von Nutzen iſt, und wäre es Pflicht der Bahnver=
waltung
geweſen, wenigſtens dafür zu ſorgen, daß das Eigentum hrer
zahlenden Fahrgäſte beſſer geſchützt wird. Hoffen wir, daß der Neubau
bald ſeinem Ende entgegengeht, damit die vielen Klagen der Radfahrer
wieder verſtummen.
Weiterſtadt, B. April. Anläßlich der Reichsgeſundheits=
woche
wird auech hier im Darmſtädter Hof bei Schönberger am
Samstag abend um ½9 Uhr eine Veranſtaltung mit entſprechendem
Lichtbildervortrag (Vortragender Herr Graßmann aus Darmſtadt) ſtatt=
finden
. Umrahmt wird der Abend von Geſangsvorträgen und turne=
riſchen
Vorführungen. Die Wichtigkeit der ganzen Angelegenheit ver=
langt
Maſſenbeſuch. Eintritt frei.
* Klein=Gergu, 22. April. Der Gemeindevoranſchlag für=
das
Rechnungsjahr 1926, der vom Gemeinderat durchberaten iſt, liegt
in dieſer Woche auf der Bürgermeiſterei zur allgemeinen Einſicht offen.
Zu der vom Gemeinderat beſchloſſenen Umlagg können auch Ausmärker
zugezogen werden.
* Groß=Gerau, 23. April. Sparbücher für die Fugend.
Die Direktion der Volksbank Groß=Gerau hat an zirka 200 Konfirman=
den
aus Groß=Gerau, Nauheim und Walldorf Sparbücher mit 2 Mk.
Einlage verteilt.
r. Guſtavsburg, 21. April. Die Kraftpoſtlinie GuſtavsburgNauheim
iſt auf Anregung der Oberpoſtdirektion eingeſtellt worden, weil ſich
die Gemeinden weigerten, die von der Poſt geforderte Garantieſumme
zu hinterlegen. Wie bekannt, hat ſich die Stadt Mainz zur Uebernahme
von 50 Prozent der Summe verpflichtet. Wenn die beteiligten Gemein=
den
ſich nicht bald entſchließen, ihren Verpflichtungen nachzukommen,
wird die Linie wahrſcheilich dauernd eingeſtellt werden.
Rheinheſſen.
M. Wörrſtadt 23 April. Die beiden jungen Pferde des Landwirts
Konr. Jung in Spiesheim wurden in der Rommersheimer Straße vor
dem Poſtauto ſcheu und gingen durch. Die Pferde rannten in raſendem
Galopp durch die Straße, ſodaß der Fuhrmann die Gewalt über die
Pferde verlor. Ein Pferd kam beim Einbiegen in die Hauptſtraße zu
Fall, wodurch die koloſſale Wucht, mit welcher das Gefährt an den
Laden des Kaufmanns Mumm widerprallte, etwas gehemmt wurde. Das
Schaufenſter wurde zertrütmmert und die Ladentüre und der obere Trep=
penanſatz
ſchwer beſchädigt. Von den Pferden kam eines zur Hälfte
im Laden zu liegen und mußte abgeſchlachtet werden. Das andere Pferd
wird, trotz der ſchweren Verletzungen am Kopfe, noch erhalten bleiben.
Die beiden Mitfahrer kamen mit heiler Haut davon.
R. Nackenheim, B. April. Land=und Wafſerſtraßenbau.
Nachdem die Weſtdeutſche Wegebaugeſellſchaft in Düſſeldorf ihre Ma=
ſchinen
zur Herſtellung der Tobekadecke am hieſigen Bahnhof wieder auf=
geſtellt
hat, beginnt ſie ihre Arbeit von hier aus zunächſt in Wörrſtadt
mit der Reparatur der Hauptſtraße, worauf die durch den Winter unter=
brochene
Herſtellung der Nackenheim-Nierſteiner Landſtraße fortgeſetzt
werden ſoll. Im nächſten Monat ſollen auf Reichskoſten zur Ver=
tiefung
und Verbreiterung der Fahrrinne im Rhein, jenſeits der Sänd=
chensinſel
, ausgiebige Baggerungen vorgenommen werden, die voraus=
ſichtlich
den ganzen Sommer über dauern und vielen Erwerbsloſen
lohnende Beſchäftigung bieten werden.
M. Bingen B3. April. Schiffsunfall. Der auf der Talfahrt
befindliche Schleppkahn Baden 18 im Anhang des Schleppdampfers
Rheinfahrt 7 erlitt im zweiten Fahrwaſſer des Binger Loches Leckage.
Der mit 1300 Tonnen Erz beladene Kahn konnte aber ſeine Reiſe fort=
ſetzen
. Das eindringende Waſſer wurde mit einer Doppelpumpe aus dem
Raum gepumpt.

Oberbeſſen.

* Hirzenhain (Oberheſſen), 22. April. Das hieſige Eiſenwerr,
das in dieſem Jahre auf ein halbtauſendjähriges Beſtehen zurückblickt,
konnte bis vor kurzem ſeinen Betrieb voll aufrecht erhalten, da genü=
gend
Aufträge vorlagen. Jetzt iſt die erſte Arbeiterentlaſſung erfolgt,
und außerdem muß mit weiterer Streckung der Arbeit und Schließung
einzelner Abteilungen gerechnet werden.
* Lich, 22. April. Der Verband der oberheſſiſchen Poſaunen=
chöre
hält am Sonntag nach Pfingſten hier ſein Verbandsfeſt
ab: mehrere Hundert Bläſer werden erwartet. Am 3. Pfingſtag ver=
anſtaltet
der Kreisziegenzuchtverein d.s Kreiſes Gießen hier einen Zie=
gen
= und Lämmermarkt, verbunden mit Preisbewertung. Der
Zuchtverein, die Landwirtſchaftskammer und die Stadt Lich haben Preiſe
geſtiſtet. Gleichzeitig findet Schweinemarkt ſtatt. Das 50jährige
Jubiläum der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr iſt auf den V. Juni
feſtgelegt. Eine Feſtſchrift mit Stadtgeſchichte wird herausgegeben.
* Lanbach, 22. April. Der zurzeit auf dem Rathaus aufliegende
Voranſchlag der Stadt Laubach für 1936 zeigt gegen das Vorjahr
keine bedeutenden Aenderungen; er ſchließt in Einnahme und Ausgabe
mit 141 834,64 Mk. ab gegen 144 396,26 Mk. im Vorjahre. Die zu er=
hebende
Gemeindeumlage bleibt auf dem vorjährigen Satz von 10000
Mark. Aus den Waldungen iſt eine Einnahme von 81 450 Mk. vorge=
ſehen
; die zur Ueberweiſung kommenden Steueranteile ſind mit 12960
Mark eingeſetzt. An größeren Ausgaben ſind vorgeſehen: für Waldun=
gen
39 000 Mk. allgemeine Verwaltung 15 00 Mk., Schule 14 457 Mk.,
Straßen 10 954 Mk. und für ein Kriegerdenkmal eine weitere Rate von
3000 Mk.
* Grünberg, 22. April. Das neue Schuljahr begann an der Ober=
realſchule
am Montag, den 19. April, mit der Prüfung der Neueintre=
tenden
. Im ganzen wurden 50 Kinder neu aufgenommen. Die Geſamt=
ſchülerzahl
beläuft ſich auf B7 gegen 261 zu Beginn des vorigen Schul=
jahres
. Vor ungefähr 15 Jahren wurde die Oberrealſchule neu gebaut
und ſeit dieſer Zeit hat der Schülerbeſuch dieſer Schule ſo gewaltig zu=
genommen
, daß die zur Anmeldung gelangenden Schüler wegen Raum=
mangel
nicht alle aufgenommen werden können. Es wäre notwendig,
nicht allein aus Intereſſe der Schule, ſondern auch der Stadt. Abhilfe zu
ſchaffen, denn die Schule trägt doch für die wirtſchaftliche Hebung und
für erhöhtes Einkommen mancher Bürger reichlich bei.

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Nummer 113

Samstag, den 24. April 1926

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Seite 8

Samstag, den 24. April 1926

* Das Mirakel von Konnersreuth.
Die abſonderliche Geſchichte
der Häuslerstochter Thereſia Neumann.
Im Dorfe Konnersreuth bei Waldſaſſen an der bayeriſch=
böhmiſchen
Grenze ſind bei der Häuslerstochter Thereſia Neu=
mann
in der Karwoche die blutigen Male des gekreuzigten
Heilands an Händen, Füßen und an der Bruſt erſchienen; aus
den Wunden floß nach verläßlichen Ausſagen, durch vierzehn
Tage Blut. Das Dorf Konnersreuth wird mit Rückſicht auf
dieſes Geſchehnis von ganzen Prozeſſionen aufgeſucht und ſteht
im Brennpunkt des Intereſſes der geſamten Grenzbevölkerung.
Wir haben unſeren B.=Berichterſtatter dorthin entſandt, von
welchem wir folgende Mitteilungen erhalten:
Wunderſamen Geſchehniſſen ſieht ſich die Bevölkerung des
an das Egerland anſtoßenden bayeriſchen Grenzzipfels gegen=
übergeſtellt
; nach Konnersreuth, einem Dorfe bei Waldſaſſen,
pilgern Scharen von Menſchen, die das Mädchen Thereſia Neu=
mann
ſehen wollen, an dem ſich, wie es heißt, ſo Seltſames
vollzogen, daß der Chroniſt trotz der vielfachen Zweifel, deren er
nicht Herr zu wenden vermag, es feſtzuhalten für notwendig er=
achtet
. Das Mädchen Thereſia iſt 27 Jahre alt und die älteſte
Tochter des Schneider= und Häuslerehepaares Neumann in
Konnetsteuth; im Jahre 1918 zog es ſich bei einem Brand=
unglück
eine Wirbelſäulenverletzung zu, wurde von Krämpfen
befallen, Lähmungserſcheinungen mit Muskelzuſammenziehung
warfen es aufs Krankenlager, und 1919 trat Erblindung ein. Alle
ärztliche Kunſt erwies ſich dieſem Zuſtand gegenüber als wir=
kungslos
. Die Kranke lag faſt fünf Jahre lahm und blind zu
Bett, ohne, wie behauptet wird, mehr als eine kleine Schale Tee
oder Kaffee im Tag zu ſich zu nehmen: eine feſte Nahrung hat
ſie während dieſer Zeit angeblich nicht genoſſen. Am 29. März
1923, am Seligſprechungstage der heiligen Thereſia, wird ſie,
nach vierjähriger Dauer ihrer Blindheit, wieder ſehend; ihre
anderen Leiden dauern fort. Am 17. Mai 1925 wird der Orts=
pfarrer
zur Kranken gerufen. Hören wir, was er über ſeine
Erlebniſſe erzählt:
Er trifft Thereſia Neumann in ſonderbarer Erregung an=
ſie
hat den Blick unverwandt auf ein Unſichtbares vor ſich ge=
richtet
, die Hände danach ausgeſtreckt, das Geſicht verklärt. Der
Geiſtliche ſieht, wie ſie mehrmals mit dem Kopf nickt, ſo, als ob
ſie mit jemandem ſpräche. Plötzlich ſetzt ſie ſich auf, nach 6½
Jahren zum eiſten Male wieder, aber die Bewegung verurſacht
ihr ſichtbar ſtarke körperliche Schmerzen. Da ſie wieder zurück=
geſunken
iſt in die Kiſſen und ruhig armend liegt, fragt der
Pfarrer, den ſie nicht bemerkt zu haben ſcheint, wo ſie geweſen
ſei, worauf ſie zu ſeiner Ueberraſchung erklärt, ſie könne jetzt auf=
ſtehen
und gehen. Ihre Mutter hebt die Decke des Bettes und
ſtellt feſt, daß der linke Fuß der Kranken, der ſeit etwa einem
Dreivierteljahr eng an den Leib gezogen geweſen war, ſich wie=
der
in normaler Lage befindet, und Thereſia verläßt, geſtützt von
ihrem Vater und einer Schweſter, das Bett; ſie vermag die halbe
Stube zu durchwandern, klagt dann aber über Müdigkeit. Man
bettet ſie hin, und ſie erzählt den Eltern und dem Prieſter, ſie
habe eine Erſcheinung gehabt und eine Stimme habe ſie gefragt,
ob ſie geſund werden wolle; es ſei ihr gleich, habe ſie geant=
wortet
, ſo, wie Gott es wolle, ſei es ihr recht. Darauf habe die
Stimme ſie bedeutet, ſie möge aufſtehen, da ſie wieder gehen
könne; ſie werde jedoch noch vieles Leid ertragen müſſen, ohne
daß ein Arzt ihr helfen könne, aber ſie möge nicht verzagen. Von
dieſer Zeit an löft ſich die Lähmung, die Schmerzen nehmen
immer mehr ab, und die Kranke kann, auf Stöcke geſtützt, gehen.
Am 30. September, dem Todestage der heiligen Thereſia, ſo er=
zählt
der Ortsgeiſtliche weiter, hört das Mädchen abermals die
Stimme; ſie verkündet ihm, Gott wolle, daß es wieder frei gehen

könne; die Kranke verläßt das Bett und verwag nicht nur die
kleine Stube zu durchwandern, ſondern die Treppe hinunterzu=
ſteigen
und vor die Haustüre zu treten . . . Am 7. November
1925 wird ſie wieder bettlägerig. Sie empfindet ſtarke Schmerzen
und iſt drei Tage hindurch ſo ſchwach, daß ſie kein Auge öffnen
kann. Der herbeigerufene Arzt erklärt, es läge eine Blinddarm=
entzündung
vor, und die Kranke müſſe ungeſäumt nach Wald=
ſaſſen
zur Operation, da er keine Verantwortung für das Leben
des Mädchens übernehmen könne. Während die Eltern nach
einem Fuhrwerk laufen, mit dem ſie ihr Kind nach Waldſaſſen
bringen wollen, richtet ſich die Kranke im Bett auf und erklärt
einer Schweſter, ihre Schutzpatronin ſei bei ihr geweſen und habe
ihr geſagt, ſie möge zur Kirche gehen und ſich für ihre Heilung
bedanken. Aller Schwerz iſt verſchwunden, die Eiterungen gehen
in der Nacht ab, und am anderen Tag geht Thereſia Neumann
im Ort ſpazieren.
Im heurigen Faſching wird ſie, nach den Ausſagen ihrer
Umgebung, neuerdings bettlägerig. Die Augen beginnen zu blu=
ten
, ihr Zuſtand verſchlimmert ſich zuſehends. Am Karfreitag
fließt das Blut aus ihren Augen in zwei ſchmalen Streifen über
ihre Wangen, und ſie iſt fahl wie eine Sterbende. Um drei Uhr,
der Todesſtunde des Heilands, ringt ſie in furchtbaren Todes=
qualen
. Später wird ſie ruhiger und verbringt ſchlafend die
Nacht. Am Morgen ſickert aus dem rechten Ohr Blut und Eiter.
In der Nacht zum Oſterſonntag ſchläft ſie gut, und am Oſter=
montag
beginnt auch für ſie ein neues Leben. In den Qualen
des Karfreitags hat ſie den Leidensweg des Heilands vom Oel=
berg
bis zum Kalvarienberg vor ſich geſehen, und da geſchieht
Sonderbares; ſie erklärt, an der Oberſeite der Hände und Füße
ſtarke Schmerzen zu verſpüren, und da man nachſieht, zeigt es
ſich, daß Thereſia Neumann an beiden Händen und Füßen rund=
liche
offene Wunden hat, aus denen Blut fließt. In der Herz=
gegend
der Kranken befindet ſich eine längliche Wunde, aus
welcher zeitweiſe ebenfalls das Blut hervorſickert. Es iſt das
getreue Abbild der Wunden des gekreuzigten Heilands.
Dieſe Darſtellung des Ortsprieſters ſtimmt mit den vielfach
kolportierten Gerüchten von der wunderſamen Geneſung des
Mädchens von Konnersreuth im weſentlichen überein und iſt
eher geeignet, eine ſtärkere Anteilnahme an den Vorkommniſſen
in dem kleinen bayeriſchen Ort zu wecken, als ihrem eigentlichen
Zweck zu dienen, die zahlloſen Neugierigen von weit und breit
vom Beſuche des Mädchens abzuhalten. In der Tat pilgern ſeit
Wochenfriſt ganze Scharen von Leuten in das bisher ſtiller Ver=
träumtheit
hingegebene Dörflein, und ſo herrſcht zwiſchen den
kleinen Häuſern jetzt ein Leben und Treiben, wie es die ein=
fachen
Leute des Ortes bisher nicht gekannt haben.
Konnersreuth liegt etwa ſieben Kilometer von Waldſaſſen
entfernt. Auf der Landſtraße, die zum Dorfe führt, begegnen
uns zahlreiche Leute, Radfahrer und Automobile überholen uns.
Ein paar aus entgegengeſetzter Richtung kommende Frauen hal=
ten
uns an: Wollen Sie zu dem Fräulein von Konnersreuth?
Da wir bejahen, raten ſie uns zur Umkehr: Sie gehen vergeblich
hin. Der Herr Pfarrer läßt niemanden mehr ins Haus. Trotz=
dem
ſetzen wir unſeren Weg fort und ſind nach etwa einer Stunde
im Dorf. In ſeinem unteren Teil befindet ſich das Haus Nr. 11,
dem Schneider Neumann gehörig. Leute ſtehen vor der Tür,
unter ihnen der Ortsgeiſtliche mit beſchwichtigenden Gebärden.
Er iſt ein freundlicher Herr und willfahrt unſerer Bitte, die
Kranke ſehen zu dürfen, erſucht aber gleichzeitig, die Oeffentlich=
keit
nicht zu ermuntern, nach Konnersreuth zu kommen, da die
Kranke dringender Schonung bedürfe. Ueber eine ſchmale Holz=
ſtiege
gelangen wir zur Dachkammer, in welcher in einem ſehr
einfachen braunen Holzbett im Winkel Thereſia Neumann liegt.
Ein paar Bauern und etliche Frauen ſtehen in der kleinen, nied=

Nummer 113
rigen Stube um das Lager, und nur ungern verlaſſen ſie aud
Geheiß des Prieſters das Gemach. Das Mädchen im Bett dand
freundlich auf unſeren Gruß, und auf ſeinem blaſſen Geſicht liegt
ein Lächeln. Sein Kopf iſt umrahmt von einem weißen Tuch,
das über die Haare gebunden iſt. Die Kranke hat regelmäßige
Züge; die Zähne im Oberkiefer ſind ſchadhaft. An der linken und
rechten Seite des Naſenrückens zeigen ſich dunkle, rote Spuren;
das aus den Augen gefloſſene Blut ſcheint die Haut ſtark in
Mitleidenſchaft gezogen und die zwei Striche hinterlaſſen zu
haben. Reſil, ſagt der Pfarrer, die Herren da haben mich ge=
beten
, ſie zu dir zu führen. Wenn ſie gegangen ſind, dann wollen
wir das Haus abſperren, gelt? Sie nickt, und da ich einige
Fragen an ſie ſtelle, antwortet ſie freundlich im Egerländer Dia=
lekt
. Auf dem Nachttiſchchen ſteht eine winzige Schale; es iſt das
Gefäß, aus dem ſie trinkt. Einmal im Tag werde dieſes Schäl=
chen
gefüllt, ſagt die alte Frau, die ihre Mutter iſt. Der Winkel,
in dem das Bett ſteht, iſt geſchmückt mit Heiligenbildern; durch
ein kleines Fenſter fällt das Licht in den Raum. Zu Häupten
der Kranken ſtehen Blumen. Auf meine Bitte darf ich die Hand=
und Fußwunden ſehen: ſie ſind, nachdem ſie durch vierzehn Tage=
offen
waren, mit einer dünnen Hautſchicht überzogen und ſcheinen
einander gleich. Ob Menſchenhand ſolche Wunden hervorbringen
kann? Man zweifelt und ſteht vor Rärſeln.
Das ſeltſame Mädchen lebt, wie uns erzählt wird, ſeit einem
Jahrzehnt ohne feſte Nahrung; das Schälchen Tee oder Kaffee ſei
das einzige, was es zu ſich nehme. Vor dem Oſterfeſt habe es
vierzehn Tage überhaupt nichts zu ſich genommen, und aller
Blutverluſt habe es nicht ſchwächer gemacht; es ſehe heute ſo aus wie
vor einem, wie vor 2 Jahren. Es ſei lahm geweſen und über Nachtz
gehend geworden, und ebenſo wunderbar ſei die Blindheit von
ihm gewichen. Sein Körper trägt die Wundmale des gekreuzigten
Heilandes, und ſein Blick hängt wie in ſcheuer Dankbarkeit an
dem Bild der heiligen Thereſia, das am gegenüberliegenden Ende
der Wand angebracht iſt.
Wiewohl die Bewohnerſchaft des Ortes und faſt die geſamte
nähere und weitere Umgebung von einem Wunder überzeugt iſt,
fehlt es nicht an Zweiflern, die Thereſe Neumann als eine aus=
geſprochene
Hyſterikerin bezeichnen, als ein überreligiös veran=
lagtes
ſchwärmeriſches Mädchen, deſſen Einbildungskraft ſo ſtark
ausgeprägt ſei, daß ſie alle körperliche Beherrſchtheit auszuſchal=
ten
imſtande wäre. Dieſe Anſicht wind von ärztlicher Seite be=
kräftigt
, obwohl bis heute einwandfrei die Herkunft der Wunden
nicht feſtgeſtellt werden konnte. Man wird dieſerwegen die Mei=
nungsäußerung
der oberſten Kirchenbehörden abwarten müſſen,
denen der Fall der Thereſia Neumann vorgelegt wurde und die
unter Beiziehung mediziniſcher Sachverſtändiger die ſonderbaren
Geſchehniſſe in Konnersreuth einer Kontrolle unterziehen werde.
Mit einem beſonderen Intereſſe dürfte dem Ergebnis der Unter=
ſuchung
jedenfalls jener Photogvaph entgegenſehen, der die
Wundmale des Mädchens bildlich feſtgehalten und mir auf meine
Bitte um Ueberlaſſung einiger ſolcher Aufnahmen zur Antwort
gegeben hat: Herr, da war ſchon jemand aus München bei mir,
der mir tauſend Mark für die Bilder geboten hat. Ich hab’ ſie
ihm nicht gegeben, denn von dieſer Frau hat die Welt ſoviel
Wunderbares zu erwarten, daß ich mit ihren Bildern noch
zehntauſend Mark verdienen werde!

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
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Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
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Die heutige Nummer hat 16 Geiten.

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[ ][  ][ ]

Rummer 113

Samstag, den 24. April 1926

Seite 9

Reich und Ausland.
* Frankfurter Chronik.
WSN. Amerikaniſche Sänger kommen nach Frank=
furt
. Der deutſch=amerikaniſche Geſangverein Liederkranz in Mil=
waukee
(Wisconſin) iſt am 14 April mit dem Dampfer York des Nord=
deutſchen
Lloyd mit etwa 300 Teilnehmern von New York nach Bremen
abgefahren. Die Reiſegeſellſchaft trifft am 25. April ds. Js. in Bremer=
haven
ein, um unter Führung des Reiſebüros des Nordd. Lloyd in
Bremen eine 38tägige Reiſe durch Deutſchland, Oeſterreich und die
Schweiz zu unternehmen. Beſucht werden die folgenden Städte. Bremen,
Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden, Nürnberg, München. Innsbruck,
Zürich, Stuttgart, Karlsruhe, Heidelberg, Frankfurt a. M., Mainz, Köln,
Hannover. Faſt in allen Städten iſt weben der Beſichtigung der Sehens=
würdigkeiten
ein Konzert oder ein Kommersabend geplant, ſodaß man
annehmen darf, daß die amerikaniſchen Sänger eine gute Aufnahme in
Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz finden werden. Die
Unterſchlagungen beim Jugendamt. Vor dem Großen
Schöffengericht wurde geſtern gegen den 1895 geborenen Sekretär des
Jugendamtes Paul Dresde, wegen der von ihm begangenen Manipula=
tionen
, insbeſondere der Veruntreuung von 69 400 Mark Müindelgeldern
verhandelt. Zu der Sitzung, die unter dem Vorſitze des Landgerichts=
direktors
Rehhorn ſtattfand die Anklage vertrat Staatsanwalt Ru=
dolph
, die Verteidigung hatte Prof. Dr. Zinsheimer inne waren nur
wenige Zeugen geladen. Der Angeklagte befand ſich ſeit 12 Jahren in
ſtädriſchen Dienſten, zuletzt beim Jugendamt. Er hatte gewiſſe Beträge
bei der Kaſſe des Jugendamtes abzugeben und der Sparkaſſe zur Anlage
auf die Mündelſparbücher zu überweiſen. In einer Reihe von Fällen
nun hat er dieſe Beträge der Sparkaſſe nicht übermittelt. Auf Grund
ſeiner Buchungen verſtand er es, auch für zukünftige Tage den Anſchein
der beſten Ordnung zu erwecken. Er verabſäumte nicht, die Sparbücher
fortlaufend zu fälſchen, ſo daß man glauben konnte, es ſeien alle Raten
eingezahlt, während ſie in ſeine Taſchen floſſen. Dresde flüichtete ſchließ=
lich
nach Rotterdam, als ſeine Verfehlungen entdeckt wurden. Das Aus=
lieferungsverfahren
nahm geraume Zeit in Anſpruch. Dresde iſt ge=
ſtändig
. Das Geld hat er hauptſächlich im Spiel vergeudet. Die Ver=
handlung
dauert an. Einrichtung eines Lautver=
ſtärkers
beim Fernkabel FrankfurtBaſel. Der Fern=
ſprechverkehr
zwiſchen Nord= und Süddeutſchland, Holland und der
Schweiz wird durch die Errichtung des Fernkabels Frankfurt-Baſel,
deſſen Endſtrecke KarlsruheFreiburgBaſel zur Zeit in Betrieb ge=
nommen
wird, eine durchgreifende und bedeutende Verbeſſerung erfahren.
In der Hauptſache kommen allerdings die Vorteile des neuen Fernkabels,
zunächſt nur den in das Kabel eingeſchalteten Verſtärkerämtern zugute,
während für die übrigen Aemter eine vorübergehende Verſchlechterung
eintreten dürfte. Um nun auch in den Verbindungen zwiſchen den vielen
Zubringerleitungen eine gute Lautſtärke zu erzielen, wird dem feſten
Verſtärkeramt in Freiburg noch ein Schnurverſtärkeramt angegliedert,
wodurch eine genügende Anzahl von Fernſprechverſtärkern jederzeit wahl=
weiſe
in die Verbindungen von Fernkabel= und kürzeren Fernleitungen,
in denen keine gute Sprechverſtändigung iſt, eingeſchaltet werden kann.
Die Arbeiten drirften in etwa 6 Wochen beendet ſein.
Farbloſe Fingerabdrücke.
fm. Karlsruhe. Dem hier anſäſſigen Profeſſor Kiſel ſoll
es gelungen ſein, eine Methode zu finden, mittels der es möglich ſein
wird, Fingerabdrücke auch ohne Wiſſen der Beteilig=
ten
herzuſtellen. Wenn man auf Papier, das eine geringe Menge
Holzſchliff enthält, den Abdruck eines Fingers vornimmt, ſo iſt er un=
ſichtbar
. Erſt nachträgliches Beſtreichen des Papiers mit Paraphenyl=
diamin
und Glyzerin läßt den Abdruck in blutroter Farbe hervortreten.
Die Sichtbarmachung des unabſichtlich abgegebenen Fingerabdrucks beruht
auf einer chemiſchen Umſetzung des Diamins mit den Sekretionsproduk=
ten
der Hand. Das neue Verfahren verſpricht vielgeſtaltige praktiſche
Anwendungsmöglichkeiten.
Kunſtſchänder großen Stils.
DD. München. Vor der Münchener Strafkammer iſt nach zwei=
tägiger
Verhandlung gegen den 22jährigen Michael Grünwald und
deſſen 62jährigen Vater das Urteil gefällt worden. Beide waren be=
ſchuldigt
, aus außerordentlich koſtbaren und in der ganzen Welt ſehr
feltenen Holzſchnittbüchern der Bayeriſchen Staatsbibliothek
70 äußerſt wertvolle Holzſchnittblätter herausgeſchnitten zu
haben, die ſie zunächſt einer Privatſammlung einverleibten, ſpäter aber
in München, Berlin und im Auslande verkauften. Das Urteil lautete
gegen Michael Grünwald auf drei Jahre Gefängnis und fünf
Jahre Ehrverluſt, der Vater wurde freigeſprochen.
Ein Brandſtifter.
In Geiſa (Rhön) wurde der Hausbeſitzer Fritz Jünger, in
deſſen Anweſen das gewaltige Feuer entſtand, durch das, wie gemeldet,
neun Häuſer eingeäſchert worden ſind, als der Brandſtiftung verdächtig
verhaftet.
Familientragödie in Berlin N.
DD. Berlin. In einem Hauſe der Wins=Straße hat ſich eine
furchtbare Familientragödie ereignet. Dort hat der Schloſſer Pol=
zenius
ſeine 13jährige Tochter und ſeine Schwiegermutter
erſchofſen, ſeine Frau und ſeinen Schwager durch Schüſſe
ſchwer verletzt und iſt dann aus einem Fenſter vom vierten Stock
in den Hof hinabgeſprungen. Der Mörder iſt mit ſchweren
Knochenbrüchen und inneren Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft
worden. Polzenius lebte ſeit längerer Zeit getrennt von ſeiner Fa=
milie
. Er war wegen Unzucht, die er an ſeiner 13jährigen Tochter ver=
übt
hatte, zu einer ſechsmonatigen Gefängnisſtrafe verurteilt worden.
Nach Verbüßung der Strafe verweigerte ihm die Ehefrau die Wieder=
aufnahme
in die Wohnung. Sie begründete die Weigerung damit, daß
die Borfälle, die zu der Verurteilung des Mannes geführt hatten, ſich
wiederholen könnten. Polzemius hatte immer wieder Verſuche unter=
nommen
, in die Familie aufgenommen zu werden. Ueber den Hergang
der Tat werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Polzenius erwartete
ſeine Frau, die jeden Morgen zu beſtimmter Zeit die Wohnung verließ,
auf dem Treppenabſatz. Dort trat er ihr entgegen und forderte, ſofort
in die Wohnung eingelaſſen zu werden. Als die Frau das energiſch
berweigerte, zog der Unhold einen Revolver und gab mehrere Schüſſe
ab. Die Frau trug ſchwere Verletzungen am Kopf und am Ober=
lörper
davon, hatte aber noch die Kraft, ſich in die Wohnung zu flüch=
ten
. Polzenius ſtürzte ihr nach und ſchoß auf die anderen Familien=
mitglieder
blindlings los. Die Tochter wurde durch einen Schuß in
den Hals getötet, die Schwiegermutter durch Kopfſchuß ſo ſchwer ver=
letzt
, daß ſie nach kurzer Zeit ſtarb. Der Schwager, ein 30 Jahre alter
Händler mit Namen Schudlich, wurde durch einen Schuß in den Hals
ſchwer verwundet. Hausbewohner, die auf den Lärm herbeieilten, hielt
ſich der Mörder durch Drohungen mit der Schußwaffe vom Leibe. Als
herbeigerufene Polizeibeamte die Treppe heraufkamen, lief er zum ober=
ſten
Stockwerk und ſtürzte ſich dort aus dem Fenſter des Treppenhauſes
hinab. Er wurde als Polizeigefangener ins Staatskrankenhaus einge=
liefert
. Der Mörder iſt inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen.
Fahrkartenſchwindel eines Bahnangeſtellten.
Berlin. Aus Oberhauſen wird dem Lok.=Anz. gemeldet:
Auf dem hieſigen Bahnhof iſt man großen Unterſchleifen in
der Fahrkartenausgabe auf die Spur gekommen. Der
Hilfseiſenbahnaſſiſtent Heinrich Praſchmann hat ſeit längerer Zeit
fortgeſetzt Rückfahrkarten vierter Klaſſe als verkauft verbucht, ſie aber
für die dritte Wagenklaſſe ausgegeben, mit dem entſprechenden Kon=
trollſtempel
verſehen und den Mehrerlös in ſeine Taſche geſteckt. Es
konnten bisher ſo gefälſchte Fahrkarten gefunden werden. Der Täter
hat unter der Laſt des Beweismaterials die Veruntreuungen zugegeben.
Es ließen ſich endgültige Feſtſtellungen über die Höhe des unterſchla=
genen
Betrags nicht machen.
Selbſtmord in der Autodroſchke.
Berlin. Geſtern vormittag ſchoß ſich die Njährige Eliſabeth
Lippoldes, als ſie mit einer Autodroſchke über den Lützow=Platz
fuhr, eine Kugel in den Kopf. Die Schwerverletzte iſt auf dem Wege
nach dem Krankenhaus geſtorben. Der Grund zur Tat iſt noch
nicht geklärt.

Die Unterſchlagungen beim Reichsverband
der Automobilinduſtrie.
Dr. Sperling verteidigt ſich.
TU. Berlin. Zu den gegen ihn erhobenen Beſchuldigungen nimmt
der bisherige Geſchäftsführer des Reichsverbands der Automobilindu=
ſtrie
, Dr. Sperling, in einem Schreiben Stellung, in dem es heißt:
Einen Teil meiner Prwatſachen insbeſondere auch den öffentlichen
Verkehr und den Verkehr mit der Bank, hauptſächlich auch in der Infla=
tionszeit
beim Einkauf und Verkauf von Effekten, hatte für mich Herr
VOrange vermittelt. Die Akten hierfür bewahrte er im Büro Unter
den Linden, und als er von dort ſeine geſchäftliche Tätigkeit nach der
Ausſtellungshalle am Kaiferdamm verlegte, was ſchon ſeit etwa ¼ Jah=
ren
der Fall war in den dortigen Büroräumen auf. Als Herr
L'Orange am 31. März aus dem Reichsverband ausſchied, nahm er die
meine Angelegenheiten angehenden Privatakten zunachſt in ſeine Woh=
nung
. Herr LOrange hatte mir ſchon vor längerer Zeit geſagt, daß
die Akten mit der Zeit ziemlich angeſchwollen wären, und daß ich mich
einmal entſcheiden müſſe, was davon vernichtet werden könnte. Als
nun die Unterfuchung in Gang kam, vertrat ich ſtets den Standpunkt,
daß meine Akten jederzeit eingeſehen werden könnten. Vor etwa vier=
zehn
Tagen war Herr L'Orange am Vormittag bei mir und erinnerte
mich wieder an die Akten. Urſprünglich wollte ich ſie in meine Woh=
nung
haben, er meinte aber, ſie wären zu umfangreich und ich möchte
die Sicht in ſeiner Wohnung vornehmen. Hierauf ſichteten wir die
Akten, und einen Teil der Akten, welche vollſtändig abgeſchloſſene Ange=
legenheiten
betrafen, beſtimmte ich zur Vernichtung. Hierauf ſchlug
L’Orange mir vor, dieſe Akten zu verbrennen und ich ſtimmte zu. Dem
Verbrennen der Akten ſelbſt habe ich nicht einmal beigewohnt. Es han=
delt
ſich hier keineswegs um Beſeitigung von Belaſtungsdokumenten,
ſondern um für das Verfahren ziemlich gleichgültige Akten. Im übrigen
möchte ich noch einmal feſtſtellen, daß ich mit den Unterſchlagungen im
Neichsverband nicht das Geringſte zu tun habe, und daß bisher auch
niemand eine ſolche Behauptung aufgeſtellt hat.

* Dekor Meißen und Meißener Zwiebelmuſter.
Verſtoß gegen § 3 Unlauteren Wettbewerbsgeſetzes wegen unlauterer
Reklame?
Klägerin iſt eine Meißener Ofen= und Porzellanfabrik. Sie ſtellt
ſeit Jahrzehnten Porzellangeſchirr mit Zwiebelmuſterbemalung her.
Die beklagte Firma in Schwarzenbach (Oberfranken) fertigt Porzellan=
geſchirr
, ebenfalls mit Zwiebelmuſter verſehen. Ihre Fabrikate tragen
den Vermerk Dekor Meißen. Außerdem enthält das Keramiſche
Adreßbuch folgende Angabe ihres Fabrikates. Gebrauchsgeſchirre, Ar=
tibel
in Unterglaſur, Meißner Zwiebelmuſter. Klägerin fordert von der
Beklagten Unterlaſſung dieſer Bezeichnungen für das nicht in Meißen
hergeſtellte Geſchirr, da es ſich hier um Herkunftsbezeichnungen handle.
Landgericht Hof und Oberlandesgericht Bamberg haben die Klage abge=
wieſen
. Auf Reviſion hat Reichsgericht aufgehoben, ſoweit das Urteil
die Bezeichnung Dekor Meißen betrifft, und Beklagte verurteilt, letz=
teren
Aufdruck auf das von ihr hergeſtellte Porzellangeſchirr mit Zwie=
belmuſter
zu unterlaſſen. Dagegen iſt es bei der Abweiſung der Klage
verblieben, ſoweit es ſich um die Ankündigung Meißner Zwiebelmuſter
im Keramiſchen Adreßbuch handelt. Gründe: In Frage kommt allein,
ob die ſog, unlautere Reklame nach 8 3 UWG. vorliegt, der Fall des
8 5 alſo nicht gegeben iſt. Maßgebend dafür, ob die Herkunftsbezeich=
nung
zu einem Gattungsuamen geworden iſt, iſt die Anſchauung der in
Betracht kommenden Kreiſe des Publikums. Das hat Oberlandesgericht
verkannt. Für die Frage, ob der Ortsname Meißen Herkunfts= ober
Beſchaffenheitsangabe iſt, iſt es nebenſächlich, ob das Zwiebelmuſter jetzt
allgemein gebräuchlich iſt. Es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß das Publikum,
das Meißner Porzellan kaufen will, aus der Bezeichnung Dekor
Meißen den Schluß zieht, Dekor Meißen bedeute nur, daß hier eine
Nachbildung der Fabrikate des von der Staatlichen Porzellanmanufak=
tur
Meißen herausgebrachten Zwiebelmuſters vorliege. Infolgedeſſen
verſtößt die Bezeichnung Dekor Meißen gegen 8 3 UWG. Anders
iſt die Bekanntmachung Meißner Zwiebelmuſter in dem Adreßbuch
der keramiſchen Induſtrie zu beurteilen. Dieſes Adreßbuch wendet ſich
nur an Fachleute, die ſofort erkennen, daß es ſich um Fabrikate der Be=
klagten
handelt. Dieſe Ankündigung verſtößt ſomit nicht gegen
8 3 uWG.
Raubüberfall im Simplon=Expreß.
DD. Bukareſt. Die Generaldirektion der rumäniſchen Eiſen=
bahnen
teilt mit, daß in der Nacht zum Donnerstag im Simplonexpreß,
zwiſchen den Stationen Tamna und Balota, ein frecher Ueberfall
verübt worden iſt. Maskierte und ſchwerbewaffnete Banditen
drangen in den Schlafwagen ein, konnten jedoch vertrieben werden. Bei
der Schießerei wurde ein Poliziſt getötet.
Zugzuſammenſtoß.
EP. Paris. Nach einer Meldung aus Perpignan fuhr an der
ſpaniſchen Grenze der Schnellzug Paris=Barcelona auf
einen Güterzug auf. Bis jetzt wurden vier Tote und zahlreiche
Verwundete feſtgeſtellt.
Die Wanderungsbewegung von und nach Südafrika.
AD. Im Jahre 1925 verließen 4 019 Engländer die Südafrikaniſche
Union und 3400 neue engliſche Anſiedler trafen ein. Der Verluſt beträgt
alſo 619 engliſche Anſiedler. Dagegen wanderten ein: 839 Litauer,
123 Polen, 178 Ruſſen, 73 Letten und 51 Griechen.

Eine jugoflawiſche Skandalaffäre.
EP Belgrad. Als Antort auf die Drohung Raditſch’, daß er
einen Feldzug gegen die Regierung wegen der Korruxtion im Lande ein=
leiten
werde, hat der Forſtminiſter Dr. Nikitſch, der von der Raditſch=
Partei abgefallen und im Kabinett Uzunowitſch verblieben iſt, Dokumente
herausgegeben, mit denen er den Beweis erbringen will, daß auch Ra=
ditch
und ſeine Partei in eine Korruptionsaffäre großen Stils verwickelt
war. Miniſter Nikitſch veröffentlicht ein Schreiben der Standard Oil
Cy. an den amerikaniſchen Geſandten in Belgrad, in dem der Belgrader
Direktor der Standard Oil Geſellſchaft dem Geſandten berichtet, daß
der Generalſekretär der Raditſch=Partei, Pecvar, im Namen und Auf=
trage
des Handelsminiſters Krajatſch, der der Raditſch=Partei angehört,
bei ihm erſchienen ſei und einen großen Betrag von der Standard Oil
Ch. gefordert habe, wofür der Handelsminiſter ſich verpflichten würde,
eine beträchtliche Steuerhinterziehung der genannten Geſellſchaft zu ver=
tuſchen
. Handelsminiſter Krajatſch hatte in Erfahrung gebracht, daß die
Standard Oil Cy. mehrere Mill. Dinar an Steuern hinterzogen habe. Es
wurde eine Kommiſſion eingeſetzt, die die Bücher der Geſellſchaft über=
prüfte
und falſche Buchführungen feſtſtellte. Infolge der eingeleiteten
Unterſuchungen drohte dem Direktor der amerikaniſchen Geſellſchaft nach
dem jugoſlawiſchen Geſetz eine Gefängnisſtrafe bis zu einem Jahr und
eine hohe Geldſtrafe. Generalſekretär Peevar kam nun, wie in dem
Briefe der Standard Oil Cy. an den Belgrader amerikaniſchen Geſandten
berichtet wird, zu der Geſellſchaft und ſtellte den Antrag, daß der Han=
delsminiſter
gegen einen hohen Betrag die Unterſuckung in der Ange=
legenheit
niederſchlagen werde. Demgegenüber veröffentlicht die
Direktion der Belgrader Filiale der Standard Oil Cy. heute eine Er=
klärung
, wonach an den Enthüllungen über angebliche Steuerhinter=
ziehungen
der Geſellſchaft kein wahres Wort ſei.

Geſchäfttiches.

Mit 50 Pfennigen ein reicher Mann zu werden, iſt
eine Leiſtung, die keinerlei beſondere Anſtrengungen erfordert: Betei=
ligen
Sie ſich aktiv an der Reichs=Geſundheits=Woche leben Sie für
die Dauer von acht Tagen Ihrer Geſundheit trinken Sie während
dieſer Zeit Kathreiners Malzkaffee (1 Pfund 50 Pfg.) und beobachten
Sie die Wirkung. Sie werden ihn dann immer trinken. Sie werden
ihn gern trinken. Sie werden geſund ſein. Sie werden reicher als ein
kranker Millionär ſein.

Der Geſamtauflage unſerer heutigen Ausgabe liegt eine Beilage der
Firma Philipp Heß, G. m. b. H., Darmſtadt, Schiller=
Ger
platz 5, bei.

Jeder Familie ein Eigenheim:
Bl.Millionan ArMK.
billiges Baugeld zu nur 5‟/0 Zins
wurden zum Bau von Eigenheimen in den erſten 11 Monaten der
praktiſchen Tätigkeit der Gemeinſchaft der Freunde von 210 Bauſparern
dieſer rein gemeinnüitzigen, auf Gegenſeitigkeit arbeitenden Sparvert
einigung bereitgeſtellt Verfügbares Barvermögen Februar 1926 wei=
über
8 Millionen R=Mark. Wer ſich ein Eigenheim ſchaffen, wer teure
Reſtſchuldhypotheken in billige unkündbare Tilgungshypothek umwandeln
will, kann dies auf dem Wege des Sparvertrags mnit der Gemeinſchaft
der Freunde. Beſte Referenzen. Man verlange Auskunft bei der
Gemeinſchaft der Freunde, Wüſte rod 200, Württemberg. (1. St. 3737
Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 24. April. 3.30: Stunde der Jugend. Liedervorträge:
Viktoriaſchule. O 4.30: Hausorch.: Neue ital. Opern. Giordano:
Andrea Chenier, Fant.. Catalani: La Wally, Fant. Monte=
mezi
: Lamore delle tre re, Fant. Zandonai: Francesra de Ri=
mini
, Fant. O 5.45: Leſeſtunde (für die reifere Jugend). O 6.15:
Das Lohn= und Arbeitsproblem Amerika und wir, 2. Teil.
Vortr. von Direktor Behrens=Berlin (Schluß). O 6.45: Wer war
der eigentliche Erfinder der Buchdruckerkunſt? Vortr. von Dr.
Ruppel, Dir der Gutenberggeſellſchaft. O 7.15: Stenogr. Fortbil=
dungskurs
(Diktat von 80 Silben aufwärts). Anfragen an Georg
Kalis, Münzenbergerſtr. 4. O 7.45: Vortr. von Dir. Kraus: Blüten
im Frühling, O 8.15: Uebertr. a. d. Stadthalle Caſſel: Konzert
des Caſſeler Lehrergeſangvereins. Bach: Fant. und Fuge G=moll.
Schubert: Deutſche Meſſe. Buxtehude: Paſſacaglia D=Moll.
Schütz: Paſſionsmuſik. Leit.: Prof. Rinkens=Eiſenach. Anſchl.:
Uebertr. aus Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 24. April. 2: Schallplattenkonzert. O 3: ’s Gretle
mon Strümpfelbach erzählt. Dazu: Kinderlieder (Frl. Fiſcher).
O 4: Tanzmuſik. Mitw.: Hilde Binder Th. Brandt, Tanzkavelle
des Philharm. Orch. O 6.15: Dramat. Funkſtunde (Oper). O 6.45:
Morſekurs für Anfänger. O 7.15: Dr. Schairer, Stadtpfarrer in
Hedelfingen: Frühlingserwachen im Seelenleben. O. 8: Kammermuſik=
vereinigung
des Philharm. Orcheſters. Alfred. Indig. Violine; H.
Weil, Cello. Schumann: Trio. Volkmann: Streichquartett.
Anſchl.: Funkbrettl. Mitw.: Hilde Binder, Gerda Hanſi, Kitty
Rolfen, Alfred Höger, Struve, H. Werder. Raktenwald: Amerik.
Intermezzo. Egen: So ein kleiner One=ſtep. Liedchen zur
Laute (Alfred Höger). Planf: Loſt River Blues. Hanley:
Wenn ich komm übers Jahr. Gounod: Frühlingslied. Arnold:
Draußen in der Wachau. Adam: Ouv. Die Nürnberger Puppe‟,
Wem gehört das Zimmer? Schwank von E. Ströer. Perſ.:
Frau Dick, Zimmervermieterin: Hans Kox, Hutmacher; Jakob Box,
Buchdrucker. Fetras: Scheiden und Meiden, Walzer. Schön=
berger
: Grüß' mir die Sterne. Arnold: Der Wein, nur der
Wein. Benatzky: Die billige Anette. Liedchen zur (Laute.
Egen: Ich wär ſo gern glücklich. King: Schöne Frau, wo wohnſt
Du? Jeſſel: Aufzug der Stadtwache.
Berlin.
Sonnabend, 24. April. 4.30: Klaus Groth (zu ſeinem Ge=
burtstage
). Die Enkelin des Dichters Luiſe Cumme lieſt unge=
druckte
Manuſkripte und aus dem Quickborn. O. 5: Konzertmeiſter
Joſef, Wolfsthal, Violine und Georg Szell, Klavier: Schubert:
Sonatine D=dur. Beethoven: Sonate A=dur. O 5.35: Frohſinn.
Mitw.: Rob. Koppel. Irving Berlin: Maria, mein Herz verlangt
nach dir. Liebeszwiſt. Stolz: Komm in den Park von
Sanſſouci (Rillo). Rothſtein: Die Fahrt ins Heu. Schwarz:
Kreuzwort=Rätſel. Hirſch: Der gute Ontel Mond da droben.
O 6.35: Eſperanto. O 7: Dr. Jacobſohn: Der Arzt der Zukunft.
S 7.25: Dr. Schidlof: Vom Sinn oder Unſinn des Aberglaubens.
O 7.50: K. W. Goldſchmidt: Die Poeſie der modernen Groß=
ſtadt
. O 8.30: B=im Heurigen in Grinzing. Mitw.: Dietrich=
Quartett; Max Kuttner, Tenor. O 10.30: Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen. Sonnabend, 24. April. 3: Prof. Dr.
Amſel u. Oberſchullehrer Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30:
Oekonomierat Lembke: Die Preisbildung für landwirtſchaftliche Er=
zeugniſſe
. O. 4: Dr. Matſchens, Direitor der höheren Lehranſtalt
für praktiſche Landwirte, Potsdam: Waſſer iſt das beſte. O 5: Frl.
Walther: Pilze als Freunde der Hausfrau. O 7.30: Dr. Schneider:
Aerzte und Reichsgeſundheitswoche.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 25. April 1926.
(Nach der Wetterlage vom 25. April 1926.)
Veränderlich, zeitweiſe heiter, tagsüber milde, ſtellenweiſe leichter
Nachtfroſt, durchweg trocken.
Heſſiſche Oeffentl. Wetterdienſtſtelle.

Mder Nüte Tot oneit

in Qualität, Ausgiebigkeit
und deshalb Billigkeit.

Vorteilhaftester Bezug in großen Originalflaschen zu RM 6.50
Man achte auf unversehrten Plombenverschluß.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 24. April 1926

Nummer 113

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. Am 19. März: Drechsler Johann Weiß, 40 J., ledig,
Ludwigshafen a. Rh., hier Hügelſtraße 31. Am 15. April: Anna
Chriſtina Hofmann geb. Ziegenhain, 73 J., Kaſinoſtraße 2. Am 16.
April: Kaufmann Gg. Phil. Wittmann, 21 J., ledig, Im Wingert 3½;
Katharine Löhr, geb. Kahl, 52 J., Eſchollbrückerſtraße Baracke 339/10;
Dina Marx, geb. Neumann, 80 J., Gardiſtenſtraße 18. Am 14. April:
Fabrikarbeiterin Eliſabeth Mergen, 22 J., ledig, Eberſtadt, Eſcholl=
brückerſtraße
4½. Am 16. April: Briefträger i. R. Ludwig Eidmann,
63 J., Groß=Umſtadt, Eliſabethenſtift. Am 8. April: Schutzmann Leon=
hard
Allmann, 56 J., Mümling=Grumbach hier Eliſabethenſtift. Am
9. April: Schreiner Heinrich Schüler, 71 J., Arheilgerſtraße 57. Am
10. April: Eiſendreher Adam Herzberger, 33 J., Sandbergſtraße 4;
Helmuth Wartensleben, 2 Jahre, Ober=Ramſtadt, Stadtkrankenhaus;
Hilfsarbeiter Georg Kartſcher, 61 J., Weinbergſtraße 26. Am 9. April:
Schüler Herbert Azbach, 10 J., Steinackerſtraße 9. Am 10. April:
Packer Daniel Dillmann, 61 J., Herdweg 17. Am 12. April: Ober=
amtsgehilfe
in Ruhe Philip Pfeffel, 67 J., Eſchollbrückerſtraße 44. Am
11. April: Margarethe Kaiſer, geb. Neuroth, 51 J., Spachbrücken,
Stadtkrankenhaus; Marie Ober geb. Braun, 76 J., Mettegangweg 10.
Am 12. April: Friedrich Wilhelm Beſt, 60 J., Arheilgen Stadtkranken=
haus
: Lehrerin i. R. Anna Stieler, ledig, Martinsſtraße 29. Am 13.
April: Oberſekretär Karl Hermann Oskar Otto Dege, 52 J., Stadt=
krankenhaus
.: Am 12. April: Walter Bauer, 1 Mon Heinrichsſtr. 120.
Am 14. April: Marie Kirchner, ledig, 21 J., Bleichſtraße 40. Am 13.
April: Eiſenbahn=Oberinſpektor i. R. Heinrich Peter Mayer, 75 J., Beſ=
ſungerſtraße
122. Am 21. April: Stütze Anna Gillmann, 29 J. ledig,
Frankfurt a. M., Homburgerſtraße 22. Am 15. April: Ella Eliſabeth
Klug, geb. Oſtreich, 28 J., Gräfenhauſen, Stadtkrankenhaus.
Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Jubilate, den 25. April 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 24. April, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 25. April, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kleberger. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſchläger
.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüire.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht Pfarrer Heß.
Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. Um 11½ Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. Abends 6 Uhr: Abend=
gottesdienſt
Pfarrer Lautenſchläger
Schloßkirche: Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Vorm. 91 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heil Abendmahls. Oberhof=
prediger
a. D. Ehrhardt, Pfarrer zu Hirzenhain.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel;
vom 1. Mai ab: Pfarrer Goethe.
Krankenpflege durch Diakonen: 1. Hauptſtation: Forſtmeiſterſtr 9.
Fernſprecher 2883; 2. Nebenſtation: Mauerſtraße 5 (in der Kinder=
ſchule
der Martinsgemeinde).
Gemeindehaus (Kiesſtr. 17): Sonntag, den 25. April, abends 8 Uhr:
Familienabend der Martusgemeinde. Montag, den 26. April, abends
8 Uhr: Teeabend des Frauenvereins der Kaplaneigemeinde.
Martinskirche: Vorm. 8 Uhr: Jugendfeier in Schloß Kranichſtein.
Pfarcer Beringer. Verſammlung um 7 Uhr an der Martinskirche,
in der bei, ungünſtigem Wetter der Gottesdienſt ſtattfindet. Um
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer D. Waitz
Johanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Nordbe=
zirk
im Gemeindehaus. Pfarrer Marx. Um 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
Pfarrer Marx. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.

Beſſunger Kirche (Betrusgemeinde): Vorm. 8 Uhr: Chriſten=
lehre
für die Mädchen. Pfarrer Pabſt. Um 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
Pfarrer Pabſt. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Pfarrer
Pabſt Abends 8 Uhr: Vereinsabend der Jugendvereinigung.
Montag, den 26. April, nachm 3½ Uhr: Frauenhilfe. Abends 8 Uhr:
Vereinsabend der Mädchenvereinigung Dienstag und Freitag,
abends 8½ Uhr: Kirchengeſangverein.
Pauluskirche: Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre für beide Konfir=
mendengruppen
. Pfarrer Rückert. Um 10 Uhr: Hauptyottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Dr Wendel. Abends 8 Uhr: Werbeabend des Jugend=
bundes
für die neukonfirmierten Mädchen (Frühlingsfeiex). Mon=
tag
, abends 8 Uhr: Wiederholung des Abends für die Gemeinde.
Denstag und Freitag, abends 8½ Uhr: Kirchenchor.
Stiftskirche: Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt Pfarrer Waldeck.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Evang. Sonntagsver=
ein
(Chriſtl. Verein junger Mädchen): Nachm. 47 Uhr: Vereins=
ſtunden
(Geburtstagsfeier) Donnerstag, den 29. April, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 8¾ Uhr: Chriſtenlehre der
Mädchen. Um 9½ Uhr: Gottesdienſt, Pfarraſſiſtent Hagel. Um
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Oſterſpiel des Wart=
burgvereins
.
Svang. Gemeinde Traiſa: Vorm ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Um ½11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm ½1 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
der Kleinen. Montag: E. J. G. Mädchenabend Don=
nerstag
: E. J G. Jugendabend. Freitag: E. J. G. Singabend
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre Dienstag: Kirchenchor und Jugend=
vereinigung
. Mittwoch: Jungmädchenverein
Evangeliſche Gemeinde Noßdorf: Sonntag, vorm. ½10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Um ½11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag,
abends 8½ Uhr: Miſſionsvortrag mit Lichtbildern in der Kirche: Was
geht heute in China vor? Miſſionsinſpektor Schulze=Berlin.
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Jugendbund Wartburg). Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Jungmädchenverein. Freitag, abends 8½ Uhr:
Kirchengeſangverein.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Ge=
betsſtunde
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3½ Uhr:
Bibelſtunde. Abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Dienstag,
abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechſtunde (Kriegerdankbund). Mittwo=h),
nachm. 4 Uhr: Kinderbund für Knaben und Mädchen. Donners=
tag
, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Pred. Semmel Freitag, abends
8½ Uhr: Blaukreuzbibelſtunde und Bibelſtunde in der Stadtmädchen=
ſchule
Beſſungen. Samstag, abends 8 Uhr: Poſaunenchor,
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½, Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für Jünglinge. Um 4¾ Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
für Jungfrauen. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für
Jünglinge und Gebetsſtunde für Jungfrauen. Mittwoch, abends
8 Uhr: Freundeskreis für Jünglinge. Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für Jünglinge, Freitag, abends 8½ Uhr: Freundes=
kreis
für junge Mädchen.
Ehriſtlicher Berein Junger Männer Darmſtadt, e. V., Alexander=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag den 25. April, vorm.
9 Uhr: Morgenwache. Nachm. 3 Uhr: Monatsverſammlung der
Jugendabteilung. Abends 8½ Uhr: Monatsverſammlung der Män=
nerabteilung
. Montag, den 26. April, abends 8½ Uhr: Jugend=
abteilung
, Heimibend. Dienstag, den 27. April: Bibelſtunde ( Män=
nerabteilung
): Luk 23, 125 Mittwoch, den 28. Ap il: Bibelſtunde
(Jugendabteilung): Ein Wiederſehen. Donnerstag, den 29. April:
Familienkreis: Die ſittliche Anlage des natürli ben Menſchen. Miſ=
ſionar
Jürgens Freitag, den 30. April: Turnen in der Turn=
halle
der Ludwigs=Oberrealſchule Samstag, den 1. Mai, nachm.
35 Uhr: Jungſcharſtunden; um 57 Uhr: Hausorcheſter.

Möttlinger Freunde=Kreis: Montäg, abends 8½ Uhr, im Feier=
abendſaal
, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Miſſionar Jürgens.
Ehriſtlicher Jugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.);
Sonntag, den 25. Ap=il, vorm. 9 Uhr: Morgenwache. Abends 8 Uhr:
Familienabend. Montag, den 26. April, abends 8½10 Uhr: Turnen
(Soderſtraße). Dienstag, den 27. April, abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
. Mittwoch, den 28. April, abends 8½ Uhr: Familien= Bibel=
ſtunde
. Donnerstag, den 29. April, abends 8 Uhr: Holzſchnitzkurſus.
Freitag, den 30. April, abends 8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde.
Samstag, den 1. Mai, abends 8½ Uhr: Poſaunenchor. Jeden
Mittwoch von 5 bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vor=
leſen
, Andacht.
Die Ehriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 25. April, vorm. ½11 Uhr:
Menſchen=Weihe=Handlung. Freitag, den 30 April, abends 8½ Uhr:
Das Da uaskus Erlebnis des Paulus Vortrag, Dr. Alfre Heiden=
reich
Frankfurt a. M.). Die Veranſtaltungen finden in der Städt.
Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtr. 36, ſtatt.
Katholiſcher Gottesdienſt.
Sonntag, den 25. April 1926.
St. Martinskapelle (Herdweg): Samstag, nachm. von 57 Uhr
und abende von 8 Uhr an: Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr an: Beichtgelegenheit. Um 7 Uhr:
Heil. Meſſe. Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. Nachm. 2 Uhr:
Chriſtenlehre. Um 2½ Uhr: Andacht. Werktags: 6½ Uhr: Heil.
Meſſen.
Liebfrauen=Unterkirche (Klappacherſtr): Sonntag, vorm. 9½ Uhr:
Hochamt und Predigt.
Sonſtige Siemeinſchaften.
Ehriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 25. April,
vorm 11¼ Uhr: Sonntagsſchule. Nachin. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 28. April, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 30 April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Chriſl. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. 10 Uhr: Heiligungs tunde. Nachm ½4 Uhr: Jugendbund.
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibel=
ſtunde
.
Soangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
25. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Alznds 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr: Jugendbund. Pred. Erhardt.
Kirche Feſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 25. April, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 7½ Uhr: Gottesdienſt: Mittwoch, den
28. April, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr 17.
Sonntag, den 25. April, vorm. 10 Uhr: Die Grundlagen des chriſt=
lichen
Gottesglaubens‟. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm.
5 Uhr: Was hat uns Heutigen die Frau des Lot zu ſagen? Um
6½ Uhr: Abendmahlsfeier. Donnerstag, den 29 April, abends
8½ Uhr: Bibelbeſprechung über Römer 14. Jedermann iſt willkommen,
Prediger Conrad
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heili=
gungsſtunde
. Um 11½ und 3 Uhr: Kindergott Sdienſt. Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz Um 8 Uhr: Oeffent=
liche
Verſammlung Mittwoch, abends 8 Uhr: Kinderdemonſtration,
geleitet von Stabskapitän Schmidt. Freitag, abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Es ladet freundlichſt ein Kapitän Engel.
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung.
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsver) Adjudantin Land.

Ooo Krankenkiſſen O00 Heinmüller’s

Gummiwaren- und Sanitätshaus,

Waſſerkiſſen

Familiennachrichten

Statt Karten.

Ihre Vermählung zeigen an
Obersteuersekretär Philipp Volz
und Frau Emmi, geb. Kaffenberger
Darmstadt, Darmstr. 21
den 24. April 1926.

Gross-Bieberau

(*10569

Ihre Vermählung zeigen an:
Johann Wagner
Lina Wagner
(*10825
geb. Harnischteger
Darmstadt, den 21. April 1926.
Die kirchliche Trauung findet am Sonntag, den 25, d. Mts.
um 3 Uhr nachmittags in der Elisabethenkirche statt.

Todes=Anzeige.

Gott hat es gewollt, meinen lieben Mann,
unſern guten Bruder, Schwager und Onkel
Georg Schwebel
nach kurzem ſchweren Teiden im 63. Lebens=
jahre
heimzuholen.
Dies zeigt tiefbetrübt an
Frau Marg. Schwebel
geb. Schmidt.
Alsbach a. d. Bgſir., Darmſtadt. oss7
Die Beerdigung findet am Sonntag, den 25. April 1926,
nachm 3 Uhr, in Alsbach vom Trauerhauſe aus ſtatt.

Für alle unſerer teuren Heimgegangenen
erwieſene Liebe während ihrerKrankheit
und bei ihrer Beerdigung ſagen
herzlichen Dank
Karl und Caroline Noack
(*

Für die uns anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit zugegangenen zahlreichen Blu=
menſpenden
Geſchenke undGlückwünſche
ſprechen wir allen Freunden, Bekannten
und Kunden hiermit unſeren herzlichſten
Dank aus. Wilhelm Hauff u. Frau
Marie, geb. Wagla
(*10988
Wenckſtraße 37.

Statt Karten.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Be=
kannten
die traurige Mitteilung,
daß heute abend nach kurzem,
ſchwerem Leiden meine liebe Frau
Käthe Ernſt
geb. Maibauer
im 58. Lebensjahr ſanft entſchlafen
iſt.
In tiefer Trauer:
Emil Ernſt.
Darmſtadt, den 22. April 1926.
(*10958
Viktoriaſtr. 95.
Die Beerdigung, findet am Mon=
tag
, den 26. April 1926, nachm.
3 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrich=
tiger
Teilnahme bei dem uns ſo
ſchwer betroffenen Verluſte ſagen
wir Allen unſern innigſten Dank.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Familie
Familie
Paul Lindemann
Georg Weber
Köln a. Rh.
Darmſtadt.
(*10979)

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beidem Heimgange unſeres
teueren Entſchlafenen
Herrn Karl Fehn
ſowie für die zahlreichen Kranzſpenden
ſagen wir Allen hiermit unſeren herz=
lichſten
Dank. Ganz beſonders danken
wir Herrn Pfarxer Marx für die troſt=
reichen
Worte bei der Einſegnungs=
feier
, den Schweſtern des Städtiſchen
Krankenhauſes für ihrelie bevolle Pflege
und allen denen, die ihn zur letzten
Ruhe geleitet haben.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Helene Fehn Wtw., geb. M=yer
Familie Georg Fehn
Familie Meyer.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute mittag entſchlief ſanft nach längerem
Leiden mein lieber Vater, Großvater und
Urgroßvater
Ernſt Wetteroth
im 79. Lebensjahre.
(*10970
In tiefer Trauer:
Dr. med. L. Vaubel und Frau
Lina, geb Wetteroth, Wiesbäden
Dr. phil. H. Maſſing und Frau
Marie, geb. Wetteroth, Darmſiadt
J. Bauer u. Frau, Frankfurt a M.
Dr. med. F. Feldmann und Frau,
Darmſtadt.
Darmſiadt, den 23. April 1926
Die Einſegnung findet in der Stille im Eliſabethenſtift
ſiatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.

Achtung!
Billige, spanische Orangena Zitronenn Tage nur bei Awan Min
Marktplatz
Stand vor dem Kleidergeschäft Deuster (6211

TAPETEN
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Soderstr. 21 DARMSTADT Fernruf 737
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Großer Mainzer Sellerie . Stück 0.60
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[ ][  ][ ]

Nummer 143

Samstag, den 24. April 1926

Seife 11

Sport, Spiel und Turnen.

Handball.
Süddeutſchland gegen Weſideutſchland.
Der am nächſten Sonntag im hieſigen Stadion zum Austrag kom=
mende
Länderkampf Süddeutſchland gegen Weſtdeutſchland iſt u. W. der
erſte Repräſentativkampf, den Süddeutſchland unternimmt. Die Weſt=
deutſchen
ſind ſchon früher in Kämpfen dieſer Art hervorgetreten. Sie
haben u. a. 1924 gegen die Balten und 1925 gegen Brandenburg ge=
ſpielt
. Das Handballſpiel hat dort eher feſten Fuß gefaßt, als ſüdlich des
Mains. Die Begeiſterung der Maſſen iſt heute in Weſtdeutſchland bei
Handballſpielen nicht geringer, als bei Fußballwettkämpfen. Einige
tauſend Zuſchauer ſind ſelbſt bei Verbandsſpielen in Hagen Aachen,
Barmen und Duisburg, den Hochburgen des weſtdeutſchen Handball=
ſports
, keine Seltenheit mehr. Die Oſterſpiele fühvender weſtdeutſcher
Mannſchaften gegen den deutſchen Meiſter, P. S.V. Berlin, ließen er=
kennen
, daß die weſtdeutſche Spielſtärbe zurzeit recht bedeutend iſt. Das
läßt ſich von Süddeutſchland nicht ſo ohne weiteres ſagen. Verhältnis=
mäßig
ſpät und zögernd fand hier das füngſte Kampfſpiel Aufnahme
und Förderung. Erſt in den letzten beiden Jahren hat es ſich eine größere
Gemeinde erworben, die nun in raſchem Anwachſen begriffen iſt. Die
führende Handballſtadt Süddeutſchlands iſt Darmſtadt, wo durch die
Erfolge des Sportvereins 98 des ſüddeutſchen Meiſters, lebhaftes In=
tereſſe
für dieſes Spiel geweckt wurde. Es iſt deshalb zu begrüßen, daß
der ſüddeutſche Spielausſchuß den erſten vepräſentativen Kampf in der
heſſiſchen Hauptſtadt austragen läßt, wo ſicher alle Vorbedingungen für
einen würdigen Verlauf der Veranſtaltung gegeben ſind.
Die ſüddeutſche Elf.
In letzter Minute hat die ſüddeutſche Verbandsbehörde noch eine
kleine Aenderung in ihrer bereits bekanntgegebenen Mannſchafts=
beſetzung
eintreten laſſen.
Anſtelle von Tuchtmann=Rödelheim ſpielt Trautwein=Darmſtadt im
Tor, der, infolge ſeines hervorragenden Spieles in Halle, ſich ſehr raſch
die Sporen als Repräſentativer verdient hat. Den Kern der ſüddeut=
ſchen
Mannſchaft, die am Sonntag gegen Weſtdeutſchland ſpielt, bilden
die bewährten Kämpen des Sportvereins Darmſtadt. Der Mittel=
ſtürmer
Jans und die rechte Sturmſeite FiedlerWerner, ſowie der
Mittelläufer Götz ud der rechte Läufer Galm haben in den Verbands=
ſpielen
und bei den Kämpfen um die Süddeutſche Meiſterſchaft wieder=
holt
Proben ihres großen Könnens abgelegt. Auch ihre hervorragenden
Leiſtungen bei den vorjährigen Schlußſpielen um die Deutſche Meiſter=
ſchaft
ſind noch in beſter Erinnerung. Die übrigen Spieler der ſüddeut=
ſchen
Elf, die Leute vom Pol.=Sp.=V. Heidelberg und vom V.f. R.
Kaiſerslautern hat der ſüddeutſche Verbandsſpielwart auf ſeinen In=
ſpektionsreiſen
zu den Schlußſpielen um die Süddeutſche Meiſterſchaft
erſt entdeckt. Hoffentlich hat er dabei ein glückliches Auge gehabt. Als
altem Fachmann trauen wir ihm ſchon zu, daß er nicht lauter Nieten
gezogen hat. Leider konnte beſonderer Umſtände halber bis jetzt kein
Probeſpiel ſtattfinden, um die Mannſchaft einer gwindlichen Prüfung zu
unterziehen. Erſt am Samstag vor dem Wettkampf werden die Spieler
die erſte und einzige Gelegenheit zu einem Uebungsſpiel gegen eine
Darmſtädter Mannſchaft haben. Sollten ſich dabei doch Verſager er=
geben
, ſo ſtehen in Reuter, Allwohn, Halbott und anderen Darmſtädter
Spielern immer noch geeignete Erſatzleute zur Verfügung.
Die weſtdeutſche Elf.
Weſtdeutſchland tritt in folgender Aufſtellung an:
Orth (Hagen 72), Vahvenkamp (Duisbuirg 99), Solbach ( Schwarz=
weiß
Barmen) Lindgens (MSV.), Frieſe (Schwarz=weiß Barmen) Kött=
gen
(Union Hagen), Fuchtmann (Tura Barmen), Pöthmann ( Schwarz=
weiß
Barmen), Tucht (Preußen Eſſen), Peters und Kiſſel (V.f.B. 68
Aachen). Erſatz: Kruſe (Polizei Köln), Neimberg (V.f.B. 08 Aachen).

Dieſe Elf wurde auf Grund von Probeſpielen in Mühlheim und
Barmen zuſammengeſtellt. Gegen die Stadtmannſchaft von Barmen
unterlag die Verbandself mit dem nicht alltäglichen Ergebnis 8:11. Auch
bei dem Mühlheimer Treffen fielen nicht weniger als 14 Tore. Woraus
zu ſchließen wäre: Im Angriff ſind die Weſtdeutſchen beſſer, als in der
Abwehr! Nach der Niederlage in Barmen erfuhr die Verbandself eine
weſentliche Veränderung, die ihr das endgültige Ausſehen verlieh. Die
Verſager Tormenn, Mittelläufer, linker Läufer und Rechtsaußen
wurden durch die oben angeführten Spieler erſetzt.
Der neue Torwart Orth zeichnete ſich zu Oſtern im Hagener Tor
gegen den P. S. V. Berlin aus. In der Verteidigung hat Solbach=Barmen
bereits mehrfach repräſentativ für ſeinen Verband gewirkt. Man ver=
wendet
ihn wieder. Ein Zeichen, daß man mit ihm zufrieden iſt. Sein
Partner, der Duisburger Vahrenkamp, hat ſich in ſeiner Vereinsmann=
ſchaft
und vornehmlich beim Probeſpiel in Mühlheim hervorragend be=
währt
. Der Mittelläufer Frieſe hatte denſelben Poſten ſchon mehrfach
in der Barmener Stadtmannſchaft inne, während der linke Läufer Kött=
gen
ſonſt in der Hagener Stadtmannſchaft als Mittelläufer tätig iſt.
Lindgens=Mſihlheim hat die Probeſpiele glücklich überſtanden. Demnach
wird auch er als rechter Läufer ſeinen Mann ſtellen. Der Sturmführer
Tucht=Eſſen gilt in Weſtdeutſchland als der erfolgreichſte Vertreter auf
dieſem Poſten. Gegen Barmen ſchoß er 5 von den 8 Toren. Die linke
Sturmſeite Peters, Kiſſel iſt der diesjährigen Meiſtermannſchaft
des V.f.B. Aachen entnommen. Sie hat ſich in den Verbandsſpielen
glänzend geſchlagen. Peters hat den Weſten ebenfalls ſchon einige Male
repräſentativ vertreten. Die rechte Seite ſtellt die Barmer Stadtmann=
ſchaft
. Hartmann und Pöthmann gelten als ſehr talentierte Spieler.
Die Ausſichten

der beiden Mannſchaften abzuwägen, hat ſeine Schwierigkeiten, weil bis
heute jeglicher Maßſtab zu einem Vergleich der ſüddeutſchen Spielſtärke
mit der Weſtdeutſchen fehlt. Die Weſtdeutſchen haben auf jeden Fall die
längere Erfahrung für ſich. Es iſt auch nicht unweſentlich, daß ſie Ge=
legenheit
hatten, nach mehreren Probeſpielen ihre Verbandself ſorgfältig
zuſammenzuſtellen. Durch das häufigere Zuſammentreffen der führenden
weſtdeutſchen Mannſchaften dürfte ſich bereits auch eine einheitliche weſt=
deutſche
Spielweiſe herausgebildet haben, die den Spielern aus ver=
ſchiedenen
Vereinen in der Verbandself das Zuſammenfinden und Sich=
verſtehen
erleichtern. Wenn es dem Eſſener Sturmführer gelingt,
zwiſchen den eingeſpielten Flüigeln von Aachen und Barmen eine ge=
ſchickte
Verbindung herzuſtellen, muß die weſtdeutſche Fünferreihe um=
bedingt
zu Erfolgen kommen. Doch erwarten wir ſolche auch von dem
ſüddeutſchen Sturm. Jans, der energiſche Sturmführer des ſüddeutſchen
Meiſters, wird Angriffswelle auf Angriffswelle gegen das weſtdeutſche
Tor branden laſſen und auch bei ungünſtiger Kampflage die Nerven
nicht verlieren, ſondern zäh und unermüdlich zum Siege treiben. Wemn
ſich die ſüddeutſche Verbandself ſo von ſeinem Kampfgeiſt mitreißen läßt,
wie ſeine Vereinsmannſchaft, dann wird ſie, trotz der weniger günſtigen
Vorbedingungen, unter denen ſie in den Kampf eintritt, in Ehren gegen
Weſtdeutſchland beſtehen. Auf jeden Fall werden wir in Darmſtadt ein
Spiel erleben, das dem Handballſport beſtimmt neue und begeiſterte
Anhänger in Maſſen zuführt.

Turngeſellſchaft 1875, Darmſtadt.
Da obiger Verein immer noch auf einen fremden Platz angewieſen
iſt, muß leider von einer größeren ſportlichen Veranſtaltung anläßlich
der Reichsgeſundheitswoche abgeſehen werden. Aus dieſem Grund fin=
den
am Sonntag nachmittag auf dem von der Heſſiſchen Schutzpolizei
uns in liebenswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellten Sportplatz drei
Handballſpiele ſtatt. Die 2. Jugendmannſchaft ſpielt nachmittags um
½2 Uhr gegen die gleiche des Turnvereins Eberſtadt. Die 1. Jugend=
und 1. aktive Mannſchaften ab ½3 Uhr gegen die gleichen Mannſchaften
der Turngeſellſchaft Ober=Ramſtadt. Ein Beſuch dieſer Veranſtal=
tung
lohnt ſich

Fußball.
F.C. Union 1913 e. V.
Union auf Reiſen! In dieſem Zeichen ſteht der kommende Sonntag.
Die Ligamannſchaft fährt nach Bad=Kreuznach, um dort gegen den
1. F.C. 02 zu einem Privatſpiel anzutreten. Ohne Zweifel iſt dieſer
bevorſtehende Kampf der ſchwerſte, den die Unioniſten in Privatſpielen
hislang zu beſtehen hatten. Kreuznach war in den Verbandsſpielen
Meiſterſchafts=Favorit, wurde am Schluß aus dem Rennen geworfen und
ſteht hinter dem Meiſter (Bingen) an 2. Stelle in der Tabelle. Es ſtellt
eine typiſche Kampfmannſchaft. Union muß ſich arg anſtrengen, wenn
ſie ehrenvoll abſchneiden will. Das ſollte indeſſen gelingen, wenn mit
gleichem Kampfgeiſt und Siegeswillen das Spiel geliefert wird, das
den Sieg in Oberurſel gegen den dortigen gefürchteten Gegner ſicherte.
Die bislang ausgetragenen Privatſpiele ſahen Union nie als Beſiegten,
trotzdem Gegner, wie Mannheim 07, 1. F.C. Oberurfel uſw., die Klingen
gegen die Unioniſten kreuzten. Dieſe Spiele wurden mit einem Tor=
verhältnis
von 38 zu 13 alle gewonnen. Hoffen wir, daß dieſer Sieges=
zug
auch am kommenden Sonntag fortgeſetzt wird. Sein eigenes Können
kann man bekanntlich immer am beſten gegen ſtarke Gegner beweifen.
Abfahrt mit Sonntagskarte 9.25 Uhr ab Hauptbahnhof. Fremde zur
Mitfahrt herzlich willkommen.
Unions Reſerven tragen in Lengfeld gegen den dortigen Spp. eine
alte Rückſpielverpflichtung aus, müſſen allerdings mit Erſatz antreten.
Die 2. Jugendelf fährt nach Dieburg und ſollte ſich dort mit einem
Sieg die Meiſterſchaft ſichern. Das Zeug hat ſie dazu. Hoffen wir, daß
die kampfesfrohe, tüchtige Mannſchaft das hält, was der Verein von ihr
erwartet.
Die 1. Jugend empfängt 12.30 Uhr auf der Rennbahn die gleiche
von Germania=Pfungſtadt zum Verbandsrückſpiel und ſollte, wenn ſie
mit einigermaßen Energie und Siegeswillen auftritt, das Spiel für ſich
entſcheiden.
V. f. R. Darmſtadt.
Am heutigen Samstag abend 6 Uhr ſpielt die 1. Mannſchaft der
Raſenſpieler auf dem Platze am Finanzamt gegen die gleiche
des F.C. Eintracht. Bei der flotten, fairen Spielweiſe beider
Mannſchaften wird dieſes Abendſpiel einen recht guten Beſuch aufwei=
ſen
. Auch am Sonntag ſtehen die Mannſchaften der Raſenſpieler
auf dem Plan. Die 1. Mannſchaft weilt bei der befreundeten Ger=
mania
Pfungſtadt und wird ſchwere Arbeit haben, gut zu be=
ſtehen
. Da die Spiele gegen Pfungſtadt immer ihren beſonderen Reiz
haben, fo kann allen Sportanhängern der Spaziergang nach dem Ger=
mania
=Platz in Pfungſtudt empfohlen werden. Die 2. Mannſchaft der
Naſenſpieler empfängt die 1. Mannſchaft des Sportv. Weiter=
ſtadt
vorm. 11 Uhr auf dem Exerzierplatz. Um 9.30 Uhr ſpielt die
Sondermannſchaft gegen die 2. Mannſchaft des Polizei= Sport=
vereins
Darmſtadt. Die Junioren weilen beim Sportverein
Meſſel und die Jgd.=M. trägt ihr Verbandsſpiel in Eberſtadt aus.
F.C. Eintracht.
Wir verweiſen auf das Sonntag vorm. 11 Uhr gegen Sp.V. 1911
Aſchaffenburg leider ebenfalls auf dem Platze am Finanzamt ſtatt=
findende
Spiel der 1. Mannſchaften. Die 2. Mannſchaft tritt Sams=
tag
nachmittag der gleichen des A.S.C. Darmſtadt auf dem Hochſchul=
ſportplatze
zu einem Freundſchaftsſpiel gegenüber.
Sportverein 1922 Roßdorf e. V.
Sonntag, den B5. April, ſpielt die 1. Mannſchaft in Wixhauſen
gegen die Ligareſerve des dortigen Fußballkluf Union. Die 1. Jugend=
mannſchaft
empfängt die gleiche Mannſchaft der Sportvereinigung 04
Arheilgen zum fälligen Verbandsrückſpiel in Roßdorf. Spielbeginn um
2.45 Uhr.

Das Amt für Leibesübungen bittet, die Benachrichtigung im An=
zeigenteil
wegen Verlegung des Kurſus für rhythmiſche Gymnaſtik von
nächſten Montag, 26. April, auf Freitag, 30. April, zu beachten.

Augden Amtsverkündlgungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Roller. 1 kleines ſchwarz
Portemonnaie mit 40 Pfg. 1 Lorgnette
naie mit 10 Pfg. und Raſierklingen. Emn
Stahlzwicker in Futteral. 1 farbig Stroh=
täſchchen
mit Kinderſchüürze 1 Füllfeder=
halter
. 1 Broſche mit Soldatenbild. Ein
Bauplan von einem Kleinwohnhaus. 1 r. /Darmſtadt: Die Prokura der Maria
grauer Kinderſtoffſchuh 1 neue Gießkanne
1 Paar defekte Herrenhalbſchuhe, 1 go.d.
torrad. Zugelaufen: 1 Rottweiler. Ein
Dobermann, beide ſchwarz mit braunen
Abzeichen.
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der Woche vom fortgeſetzt wird. 4. Heinrich A. Schae=
21. April bis einſchließlich 1. Mai der
Nachtdienſt die Löwen=Apotheke, Ballon=
platz
11, die Adlerapotheke, Wilhelminen=
platz
17, die Hirſch=Apotheke, Nieder= Ram=
ſtädterſtraße
21.
Vergebung von Beißbinder=

und Dachdeckerarbeiten.
vom 16. Juni 1893 und deſſen Ergän=
zungen
ſollen in der Anſtalt Aliceſtift ſenſchaft mit beſchränkter Haftung,
zu Darmſtadt folgende Arbeiten öffent=
lich
vergeben werden:
2. Dachdecherarbeiten. 250 qm Um= deren Prokuriſten die Firma zu zeichnen
deckung von Schieferflächen u. dergl. befugt iſt.
Bedingungen liegen bei uns zur Ein= Darmſtadt, den 20. April 1926.
ſicht offen, woſelbſt auch die Angebots=
formulare
, ſolange der Vorrat reicht,
zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben werden.
frei und mit entſprechender Aufſchrift mittags 12 Uhr, im Gemeindehaus
den 4. Mai ds. Js., vormittags
10 Uhr, bei uns einzureichen. Zuſchlags=
friſt
14 Tage.
(623e
Darmſtadt, den 22. April 1926.
Heſſ. Hochbauamt Darmſtadt.
Becker.

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen der Marie Stein=
dach
und Elfriede Steinbach als Geſell=
ſchafter
der Firma Hubert Bringer, Stik=
kerei
in Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 35,
wird heute, am 21. April 1926, vormit=
tags
111 Uhr, das Konkursverfahren er=
öffnet
, da Zahlungsunfähigkeit vorliegt
Der Amtsgerichtstaxator L. Raab in
Darmſtadt iſt zum Konkursverwalter er=
nannt
.
Offener Arreſt mit Anzeigefriſt und
Forderungsanmeldefriſt ſind bis zum
20. Juni 1926 beſtimmt, erſte Gläubiger=
verſammlung
auf:
Mittwoch, den 12. Mai 1926, vormitlags
9 Uhr, Zimmer 226
und allgemeiner Prüfungtermin auf:
Mittwoch, den 7. Juli 1926, vormittags
9 Uhr, daſelbſt. (618
Darmſtadt, den 21. April 1926.
Heſſiſches Amtsgericht i.

Einträge in das Handelsregiſter Ab=
teilung
4: Hinſichtlich der Firmen;
Darmſtädter Moderne Plaſtie Ctma
& Co., Darmſtadt am 15. April 1926
und: Darmſtädter Weinverſand/2 Uhr, bei Gaſtwirt Uhrig, Rehbach.
mit Schildpattſtiel 1 br unes Portemon= Rügner & Co., Darmſtadt am 19. April
1926: Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Die Gebrannterwald 2b, 3d, 4c, 66, 7b, 7e, 8a:
bei den Firmen: 1. Aibert Schleypen,
Schleypen iſt erloſchen. Die Firma iſt mouthskiefer, rm: Scheit 1, Knüp=
erloſchen
. 2. Emil Daum, Darmſtadt:
Kneifer. 1 Auspuffrohr von einem Mo= Die Firma iſt erloſchen. 3. Knodt, pel 9, Knüppelreiſig 3;
Wild u. Schlott, Elektrotechniſche
Großhandlung, Darmſtadt: Fraknz
Wild iſt aus der Geſellſchaft ausgeſchie=
den
, die von den übrigen Geſellſchaftern
fer & Co., Darmſtadt: Die Geſellſchaft
auf den ſeitherigen Geſellſchafter Kauf=
mann
Heinrich Auguſt Schaefer in Darm=
ſtadt
als Einzelkaufmann übergegangen;
am 20. April 1926 bei der Firma Faß=
Faßbender iſt aus der Geſellſchaft aus= 13,2, Stöcke 26,8.
geſchieden, die von den übrigen Geſell=
ſchaftern
fortgeſetzt wird. Abteilung B:
Auf Grund des Miniſterialerlaſſes Am 16. April 1926 bei der Firma: Buche, rm: Scheit 0,6; Kiefer, rm:
Verlagsanſtalt Alexander Koch, Ge= Knüppel 4, Knüpelreiſig 27,4;
Darmſtadt: Die Prokura des Felis Graetz
iſt erloſchen. Alexander Koch jr., Ver=
1. Weißbinderarbeiten. 2400 qm lagsbuchhändler in Darmſtadt, iſt zum
Außenputz, Anſtrich von Geſimſen, Geſamtprokuriſten beſtellt, mit der Maß=
Kandeln, Klappläden und dergl. gabe, daß er zuſammen mit einem an=
(620
Amtsgericht I.
Jagdverpachtung.
Die Angebote ſind verſchloſſen, porto= Montag, den 3. Mai ds. Js., Kiefer, rm: Knüppel 1, Knüppelreiſig 2;
bis zum Eröffnungstermin, Dienstag, dahier, wird die Gemeindejagd öffentlich
gebote ſind nicht zuläſſig.
Die Gemarkung umfaßt 975 Hektar.
Die Bedingungen ſind vom 26. April
ab auf der Bürgermeiſterei einzuſehen
und werden vor der Verſteigerung
bekanntgegeben.
(5776ss
Bürgermeiſterei Dienheim.
Steinfurth.
Verſteigerung,
Mittwoch, den 28. d. M., vorm.
11 Uhr, werden durch Kreispfandmeiſter
Brunner zu Eberſtadt bei Darm=
ſtadt
auf dem Rathaus zirka
5060 Tonnen
Pflaſterſteine
(gebrauchsfertige Ware) meiſtbietend,
gegen Barzahlung, verſteigert. Zuſammen=
kunft
der Steigliebhaber im Rathaushofe
zu Eberſtadt.
Brunner

4. Brennholz Verſteigerung.
Montag, den 26. April 1926, nachm.
Schutzbezirk Achtbuchen.
Firma iſt erloſchen; am 16. April 1926 Kiefer, rm: Knuppel 6, Knäppelreiſig
10,1; Fichte, rm: Scheit 1: Obſt=
baum
, rm: Knüppel 1,1; Wey=
Finkenberg 2:
Buche, rm: Scheit 1,5;
Steinig 5a:
Buche, Stammwellen: 92 Stück;
Götternhain 6a:
Eiche, rm: Knüppel 60,4, Knüppelreiſig
iſt aufgelöſt. Geſchäft ſamt Firma iſt 37,9; Ahorn, rm: Knüppel 2; Aſpe,
rm: Knüppel 5;
Viehberg 2a, 2b:
Buche, rm: Knüppel 1; Kiefer, rm:
bender & Co., Darmſtadt: Veronika) Scheit 4, Knüppel 17,8, Knüppelreiſig
Schutzbezirk Kohlgrube.
Moſſauerweg 9, 4b, 6b, 5b:
Köpfchen 8b, 7a, 7b, 4b:
Kiefer, rm: Knüppel 24, Knüppelreiſig
6; Fichte, rm: Knüppel 1; Wey=
mouthskiefer
, rm: Knüppel 9, Knüp=
pelreiſig
7,1;
Potaſchenbuckel 4a, ba, be:
Buche, rm: Knüppel 2, Knüppelreiſig 5;
Eiche, rm: Knüppel 1; Birke, rm:
Knüppel 3; Kiefer, rm: Knüppel 35,8,
Knüppelreiſig 45, Stöcke 35,3; Wey=
mouthskiefer
, rm: Knüppelreiſig 14
Kohlwald 1a und Hoherzorn 5a:
Weymouthskiefer, rm: Knüppel 2;
Heidenbuckel 3 4, 10. 11:
an den Meiſtbietenden verſteigert. Nach=/Kiefer, rm: Knüppel 34, Knäppelreiſig
161,8, Stöcke 5,8.

B. Handverkauf.

Schutzbezirk Moſſau.

8,2 rm Kiefern=Knüppel
2,0 Fichten=

66,0 Kiefern=Knüppelreiſig
2.1 Fichten=

Gf Mff
Schutzbezirk Hüttenthal.
1,0 rm Kiefern=Rundſcheit

9,0 Weymouthskief.=Rundſcheit
5,0 Eichen=Knüppel,

2,0 Birken=

Aſpen=
20
43,0 Kiefern=
10 Weymouthskief.=Knüppel
100 Eichen=Knüppelreiſig

477,3 Kiefern=
2,0 Weymouthskief=Knüppelreiſ.
50 Kiefern=Stöcke
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(6126fs
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Viersitzer .. .
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(
3
F Goderäfterdderrnadsdböridard
Darmstadt isslog) Rheinstraße 1921
aea9

Freitag, den 30. April d. J., nach=
mittags
4 Uhr, wird in Groß=Gerau,
Hotel zur Krone, die
Jagd im Jagdbezirk II des
Groß=Gerauer Domanialwaldes
öffentlich meiſtbietend auf 12 Pachtjahre
bis 31. Januar 1938 verpachtet.
Jagdbezirk II umfaßt den Diſtrikt Ober=
wald
des Groß=Gerauer Domanialwal=
des
, ſoweit er öſtlich der Mönchbruch=
pfadſchneiſe
liegt, einſchließlich der darin
liegenden Enklaven bis zur Reviergrenze
des Forſtamts Mörfelden und hat einen
Flächeninhalt von 672 ha.
Pachtliebhaber, deren Befähigung für
die Zulaſſung nicht bekannt iſt, wollen
ſich vor der Verpachtung hierüber aus=
(619
weiſen.
Groß=Gerau, 22. April 1926.
Heſſiſches Forſtamt Groß=Gerau.

Schlacht=
Freihant hof.
Samstag vorm. von

(nicht unter
1Kind2 7), wirt
in liebev. Pflege ge
nommen. Näh. z. erfr.
Eeſchäftsſt. (10895

Täglich blutfriſche
Hühner= und Enten=
Eier abzug. (*10916
Hermannſtraße 19.

Die erk. Perſ., w. a.
Donnerst i d Brauer.
Ausſch. Heß, ausVerſ.
d. Schirm verwechſ. h.,
w.geb., denſ dort abz
Andernf. Anz erſt
(* 10935)

Unterrichtg

Für Anfänger u Fort=
geſchritt
. gewiſ enh.
Rlavier= Unterricht.
Frl. v. Bothmer
Karlſtr. 85. (*10575m4

Dett
Frau Paula
Momber=Manecke
ehemalige Opern=
ſängerin

Darmſtadt
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Herdweg 84. (*10971

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Summen u. Pfänder
unter 8 200 an die
Geſchäftsſt. Streng
verſchwiegen (5080a
2 3000 Mk. gegen
Sicherheit und evtl.
Beteiligung von aus=
ſichtsr
. Unternehmen
geſucht. Angeb. unt.
V 130 Geſchſt. ( 10934

3000 Mk.
auf zwei prima Ge=
ſch
iftshäuſer geſucht.
Angeb u. V 140 an
die Geſchſt. (6212a

Bekanntmachung.
Das Konkursverfahren über das Ver=
mögen
der Firma Dieburger Kaufhaus,
Inhaber Jſaak Morgenſtern in Dieburg,
wird, nachdem der in dem Vergleichs=
termin
vom 31. März 1926 angenommene
Zwangsvergleich durch rechtskräftigen
Beſchluß vom 31. März 1926 beſtätigt
(6189
iſt, aufgehoben.
Dieburg, den 17. April 1926.
Heſſiſches Amtsgericht.

[ ][  ][ ]

Nummer 113

Der deutſche Außenhandel im März.
240 Millionen Ausfuhr=Ueberſchuß im März.
Die Aktivität der deutſchen Außenhandels=
bilanz
hat ſich im März gegenüber dem Vormonat weiter
geſteigert. Der Ausfuhrüberſchuß im März beträgt insge=
ſamt
240 Mill. RM., im reinen Warenverkehr 278 Mill. RM.,
gegen 121 Mill. RM. im Februar und 88 Mill. RM. im Januar.
Die reine Wareneinfuhr im März zeigt gegenüber dem Vor=
monat
eine weitere Abſchwächung um 16 Mill. RM. Die Fertig=
wareneinfuhr
iſt um 11 Mill. RM., die Lebensmitteleinfuhr um
7 Mill. RM. und die Rohſtoffeinfuhr um 1 Mill. RM. zurück=
gegangen
. Dagegen zeigt die Einfuhr an lebenden Tieren eine
Zunahme um 3 Mill. RM. Die Ausfuhr weiſt gegenüber dem
Vormonat eine beträchtliche Zunahme, um 140 Mill. RM., auf.
Daran ſind beteiligt die Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen
Waren mit 23 Mill. RM., die Ausfuhr an Fertigwaren mit
122 Mill. RM., während die Ausfuhr an Lebensmitteln eine
leichte Abſchwächung, um 5 Mill. RM., zeigt.
Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Die Einfuhr an
Lebensmitteln und Getränken weiſt im März gegen=
über
dem Vormonat eine leichte Abnahme (um 7 Mill. RM.)
auf. Zurückgegangen iſt u. a. die Einfuhr an Weizen, Fiſchen,
Kaffee, Fleiſch und Obſt. Zunahmen zeigen dagegen Butter,
Südfrüchte und Käſe.
Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen
Waren zeigt gegenüber dem Vormonat eine geringfügige Ab=
nahme
(um 1.1 Mill. RM.). Die Einfuhr an Textilrohſtoffen
weiſt eine unweſentliche Znuahme (um 2,6 Mill. RM.) auf;
während die Wolleinfuhr beträchtlich geſtiegen iſt (um 15,6 Mill.
Reichsmark), zeigt die Einfuhr an Baumvolle (8,9 Mill. RM.)
und Seide (2,7 Mill. RM.) weitere Abnahmen. Abnahmen ſind
ferner feſtzuſtellen bei Bau= und Nutzholz, Mineralölen, Zu=
nahmen
dagegen bei Oelfrüchten und Oelſaaten und Kupſer.
Die Einfuhr an Fertigwaren weiſt einen Rückgang
um 11,1 Mill. RM. auf. Daran ſind hauptſächlich beteiligt die
Textilwaren (mit 3,8 Mill. RM.), Farben, Pelze, elektrotechniſche
Erzeugniſſe und Textilmaſchinen.
Bei der Ausfuhr an Lebensmitteln und Ge=
tränken
iſt im März gegenüber dem Vormonat eine Abnahme
um 5,1 Mill. RM. feſtzuſtellen. Die Ausfuhr an Weizen iſt weiter
zurückgegangen. Es wurden ausgeführt (hauptſächlich gegen
Einfuhrſcheine) an Weizen 473975 Doppelzentner, an Roggen
348 071 Doppelzentner.
Die Ausfuhr, an Rohſtoffen und halbfertigen
Waren zeigt eine Zunahme um 23 Mill. RM. An der Steige=
rung
ſind die Textilrohſtoffe mit 4,3 Mill. RM. und ſchwefel=
ſaures
Ammoniak mit 7 Mill. RM. beteiligt. Die Steinkohlen=
ausfuhr
iſt um 4,6 Mill. RM. zurückgegangen.
Die Ausfuhr an Fertigwaren weiſt eine Zunahme um
122,4 Mill. RM. auf. Daran ſind beteiligt die Textilfertigwaren
mit 32,4 Mill. RM. (darunter Gewebe aus Wolle mit 5,9 RM.,
Gewebe aus Baumwolle mit 11,5 Mill. RM.), Walzwerkerzeug=
niſſe
und Eiſenwaren mit 18,8 Mill. RM., Maſchinen mit 12,3
Mill. RM. Ferner zeigen faſt alle anderen Poſitionen Zunahmen,
vor allem Farben, elektrotechniſche Erzeugniſſe, Pelze und Pelz=
waren
, Papier und Papierwaren, Waren aus Kupfer, Leder,
Schuhwerk und Glas und Glaswaren.
Die Einfuhr an Gold und Silber zeigt im März gegen=
über
dem Vormonat eine Verminderung um 18 Mill. RM.,
ebenſo iſt die Ausfuhr gegenüber dem Vormonat abgeſchwächt.
* Die Wiriſchaft zum Exportaufſchwung.
Die Voſſ. Ztg. richtete aus Anlaß des ſtarken Aufſteigens unſeres
Exportes im vergangenen Monat eine Rundfrage an verſchiedene Wirt=
ſchaftsführer
, auf die folgende Antworten eingegangen ſind: In Ber=
liner
Großbankkreiſen wird die Beſſerung unſeres Außen=
handels
als ein erfreuliches Symptom zur Beſſerung unſerer wirtſchaft=
lichen
Lage bewertet. Gerade in Bankkreifen wird dies als ein Erfolg
der billigeren Preisſtellung der deutſchen Induſtrie und auch des deut=
ſchen
Exporthandels angeſehen, die unbedingt notwendig war, um auf
dem Weltmarkt wieder konkurrenzfähig zu werden. Im eigentlichen
Exporthandel wird die Situation weniger optimiſtiſch beurteilt. Stockholm..
Man verkennt zwar auch hier nicht, daß ſich ein gewiſſes leiſes An=
ziehen
des Geſchäftes bemerkbar gemacht hat. Jedoch führt man dieſe
Belebung in der Hauptſache auf die Folgen der Leipziger Frühjahrs= London..
meſſe zurück. Auf dieſer wurden in nicht unbeträchtlicher Menge kurz=
friſtige
Aufträge erteilt, die aber bereits zum größten Teil im März Schweiz.
ausgeliefert wurden. Im übrigen ſoll das auffallende Anſteigen der
Ausfuhrziffern nicht zum geringſten Teil auf. Notausverkäufe
der notleidenden Induſtrie zurückzuführen ſein. Die guten
Gelegenheiten, billige Lagerpoſten zu erwerben, habe das Ausland in
beträchtlichem Maße ausgenutzt. Dr. Runſtow, der Geſchäftsführer des
Vereins deutſcher Maſchinenbauanſtalten, glaubt,
daß es falſch wäre, von einer ſprunghaften Steigerung des deutſchen
Außenhandels zu ſprechen. Im Gegenteil könne man eine langſam an=
ſteigende
Kurve des Exportes ſeit ungefähr zwei Jahren beobachten.
Weſentlich wichtiger ſei der Rückgang der Einfuhr, die in den Vor=
jahren
infolge ausländiſcher Kredite ſehr geſtiegen war.

Samstag, 24. Aprü

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 23. April.
Infolge der weiter aus Amerika vorliegenden güinſtigen Nachrichten
in der Freigabeangelegenheit und infolge des außerordentlich flüſſigen
Geldſtandes war die Börſe heute ſchon vorbörslich außerordentlich feſt.
Hapag wurden zu dieſer Zeit mit 135½ und Lloyd mit 133½ gehandelt.
Kurz vor Eröffnung des offiziellen Verkehrs mähten ſich dann plötzlich,
aber bald vorübergehend, ſtärkere Abgaben bemerkbar auf Befürchtungen
über innenpolitiſche Schwierigkeiten wegen des Fürſtenkompromiſſes
und bezgl. des Volksbegehrens über die Aufwertung. Dieſe Bedenken
wurden aber zu Beginn der offiziellen Börſe wieder zerſtreut und durch
ziemlich bedeutende Käufe in Schiffahrtswerten wurde die allgemeine
Tendenz günſtig beeinflußt. Die vorbörslichen hohen Kurſe wurden
wieder erreicht, teilweiſe bei Schiffahrtsaktien überſchritten. Dieſe ge=
wannen
bereits zum erſten Kurs mehr als 3 Prozent, während J. G.
Farbeninduſtrie den geſtrigen Stand um 1 Prozent überſchritten. Durch=
ſchnittlich
um 2 Prozent befeſtigt waren die Montanwerte im Zuſam=
menhang
mit der Verſchärfung des engliſchen Kohlenkonfliktes. Bank=
aktien
waren ſehr ſtill. Auf den Nebenmärkten war das Geſchäft ſehr ein=
geſchränkt
. Der Freiverkehr war dagegen etwas feſter. Beckerſtahl 40,
Beckerkohle 54½, Benz 67, Brown=Bovery 73, Enterpriſe 10 Growag 60,
Ufa 57. In den weiteren Börſenſtunden kam erneut eine ſchwache Ten=
denz
zum Durchbruch, trotz dem rein zahlenmäßig ſehr günſtigen Handels=
ausweis
für den Monat März.
Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 23. April.
Die Anſätze für eine Beendigung der bisher unſicheren Haltung der
Börſe fanden heute in der Kursgeſtaltung etwas deutlicheren Ausdruck,
ſo daß von einer feſten, aber ſtillen und abwartenden Börſe geſprochen
werden kann. Neben den wieder als günſtiger angeſehenen Ausſichten
für das amerikaniſche Freigabegeſetz, war es vor allem der Ausfuhr=
überſchuß
im Monat März, ſowie der flüſſige Geldſtand, welche den
Grund für die freundliche Beurteilung der Lage geſchaffen haben. Das
Geſchäft hielt ſich aber in engen Grenzen. Nur in einigen Spezial=
papieren
kam es zeitweiſe zu größeren Umſätzen. Im Durchſchnitt be=
trugen
die Kursbeſſerungen 1 bis 2 Prozent, bei Kali= und Schiffahrts=
werten
auch bis 3 Prozent. Vereinzelt waren auch leichte Kursnachläſſe
feſtzuſtellen. Von den Papieren des Spritkonzerns zogen Oſtwerke
um 8, Schultheiß=Patzenhofer um 12 Prozent an. Der Rentenmarkt war
im großen und ganzen unverändert. Vorkriegshypothekenpfandbriefe
und Provinzialanleihen waren um 25 Pfg. abgeſchwächt. Von Aus=
landswerten
wurden ruſſiſche Werte und Prioritäten wieder etwas mehr
beachtet. Privatdiskont beide Sichten 4½ Prozent. Die Nach=
börſe
verlief verſtimmt. Die Stimmung war ſehr nervös,
das Geſchäft im ganzen ungemein klein. Kursveränderungen nennens=
werter
Art ſtellten ſich daher nachbörslich nicht mehr ein. Es ſchloſſen
u. a. Phönix 80½, Rheinſtahl 94, Gelſenkirchen 98½ Harpener 109,
Hapag mit 132½, Nordd. Lloyd mit 131½, Kriegsanleihe 0.397½=
Schultheißwerte behaupteten ihren höchſten Tageskurs annähernd, näm=
lich
Schultheiß mit 178¾, Oſtwerke mit 151, Kahlbaum mit 96.

Aſckaffb. Zellſtof
Augsb.=Nürnb. Mal
Bamag=Meguin
Berl. E. W. Vor
Berlin. Karlsruhe
Braunkohlen=Bri
Bremer Vulkan.
Bremer Wolle
Teutſch.=Atlant. 2
Teutſche Maſchinen
Teutſck.Nieb. Tel.
Teuticke Erdöl
Teutſche Petroleun
Tt. Kaliwerke
Tonnersmardhütte.
Tynamit Nobel.
Eleltr. Lieferung.
Farben=Ind. A.=G.
C. Friſter
Caggenau Vorz.. .
Eelſenk. Eußſtahl ...
H. f. eleltr. Untern.
Halle Maſchinen ...
San.Maſch. Cgeſt.
Eania Dampfſch.. ..

2. 4. 22. 4. 23. 4. 92.75 33.355 Hemoor Zement 155. 1 80.5 81. Girſch Kupfer 87. 87. 40. 45.75 ööſch Eiſen 94.75 95. 75.25 74.75 Hohenlohe Werke. 17.875 65.75 65.3751 Kahla Porzellan 1.5 71.25 105. 108. Lindes Eismaſch. 146.35 145,25 a8.5 as.5 Lingel Schuhe. 34.75 33.25 114. 111.25 Linke & Hofmann. 57.25 57. 60.5 2. Loewe & Co.. 150. 61.75 61.5 S. Lorenz 104. 103. 15.5 Ndl. gohle. 117. 93. 92,875 Nordd Gummi. 77. Trenſtein.. 73.75 78.25 Hu8.875 3an Nathgeber Waggon 58.5 42. 75.25 80. Nombacher Hütten 36.5 36.25 84. 94. Roſitzer Zucker 63.5 (407.5 108. Rütgerswerke 81.- 81. 148 25 143. Sachſenwerl .. 63. 64.5 54. 55. Sächſ. Gußſtahl. 70.75 70. 47.5 48.25 Siemin Glas 123. 29.125 29.835 Ver. Lauſitzer Glas. 99. 142. 143.5 Volkſtedter Porzell. 40.5 113 3.875 136.875 Weſtf. E. Langendreer 46.75 45.5 TG. 66.75 Bittener Gußſtahl 43.3 43. 1134. 135. Banderer=Werke. 120. 121.

Deviſenmarkt.

Amſterdam=R
Buenos=Aires.
Brüſſel=Antw.
Oslo ......
Kopenhagen..
Helſingfors ...
Italien.
New=York.
Paris.....
Spanien .....

22. 1.
Geld / Brief / Geld Brief
158.38 168.e0ll68.34 163.76
1.637 1.700 1.773 1.700
15 36 15.10 1485 17 50
S089 B. 11 3u 33 358
Hös 85 476.63ktas.78 110.asl
10.547 19.58713. 545 10.535
15 875 16.31
120 300 27.153/0 333 20,4 45
18 035 1 4.153 13 9 1392
39. 38 B1. 19131.005 31 257
60.62 60.761 63 20 60 43

B3. 4.
12,24 778-5äit 12.-36 112.52
16.66 15.30
4.195 1.205/ 4.195 4.305

WienD.=Oſt. abg
Prag .."
Ii
Budapeſt. .
Japan ......
Rio de Janeiro
Bulgarien..
Belgrad ...."
Konſtantinopel.
Liſſabon ......!"
Danzig ......."
Athen ........
Kanada ......"
Uruguah ...!

22. .
Geld Brie
59,15859 221
12.31912.459
5.86 5.86
1.964 1.9381 1.357 f.281
0.571 0 513 0.569/ 0.591
3 05 3.05
7.385 7.415
2165 2.115
21.325 21.37
53.
1.199 T2591
f.335 4.3451

80.30 B1. 10 80 B71 81.07

3. 7.
Geld Brief
5s 165159.305
12.42/ 12.46
5.3561 5.675
305/ 308
7.37
2.19/ 2.20
355/21.305
5231 F.31
4.1931 4.267
4.331 1.:

Die neue ſechsprozentige Frankfurter Stadtanleihe von 6 Millionen
Mark, wegen deren Unterbringung mit drei Bankengruppen auf dem
Submiſſionswege verhandelt wurde, iſt nunmehr an das Konſortium
der Frankfurter Bank, das das günſtigſte Angebot, nämlich eine Netto=
auszahlung
von 82,15 Prozent gemacht hatte, begeben worden.
In der morgigen Bilanzſitzung der Roggenrentenbank wird, wie
wir erfahren, eine Dividende von 10 Prozent wie im Vorjahre deklariert
werden. Dei Bank beabſichtigt, in Zukunft die Roggenwertbeleihung
zugunſten der Feingoldbeleihung aufzugeben.

eſſNeueſte Nachrichten

Schlechie Ausſichten für die Freigabe deutſchen
Eigeniums in Amerika.
Obwohl die Regierung noch einen letzten Verſuch machte, die Mills=
Bill zu retten, iſt, nach einem New=Yorker Kabelbericht die Lage als
hoffnungslos anzuſehen, ſoweit die diesjährige Seſſion in Frage kommt.
Die Senatskreiſe weiſen darauf hin, daß das diesjährige Wahljahr denk=
bar
ungüiſtig für die Eigentums=Bill ſei, da dieſe für jede Partei unan=
genehme
Momente enthalte. Auch im nächſten Jahre dürfte nach der
günſtigen Auffaſſung kaum die Bill, ſondern eine völlig neue vor den
Kongreß kommen. Der letzte Regierungsverſuch war in der Erklärung
Mellons zu ſehen, der die Mills=Bill als einzig denkbare Eigentums=
regelung
und Löſung der Freigabeangelegenheit bezeichnete. Die Kon=
fiſzierung
des feindlichen Eigentums widerſpreche der amerikaniſchen
Tradition und könne ſich einmal in einem ſpäteren Kriege gegen das
amerikaniſche Auslandseigentum wenden. Bei einer völligen Durchfü=
rung
des Dawes=Planes würde es 80 Jahre dauern, bis die Liquiie=
rung
aller Anſprüche beendet ſei. Daher ſei auch dieſer Weg ungang=
bar
, zumal er gleichbedeutend mit einer Vermögenskonfiſzierung ſei.
Eine uneingeſchränkte Vermögensrückgabe kääme gleichfalls nicht in
Frage, da dann an Stelle der Konfiskation deutſchen die Konfiskation
amerikaniſchen Eigentums trete.
Die Erklärung Mellons blieb aber völlig eindruckslos und konnte
die Eigentumsfrage in keiner Weiſe mehr beeinfluſſen.
Freigabe des deutſchen Eigentums in Aeghpten.
Der Bund der Auslandsdeutſchen teilt mit: Mitte Februar 1926
iſt eine Bekanntmachung des Publie euſtodien of enemy property in
Kairo ergangen, welche die allgemeine Freigabe des deutſchen Privat=
eigentums
in Aegypten vorſieht, ſoweit es nicht bereits liquidiert, ver=
kauft
oder abgetreten worden iſt oder der publie euſtodien in anderer
Weiſe darüber verſügt hat. Ausgenommen von der Freigabe iſt das=
jenige
Eigentum, welches den Gegenſtand ſchwebender Prozeſſe bildet,
an denen der Publie als Partei oder in ſonſtiger Weiſe beteiligt iſt. Der
Bund der Auslandsdeutſchen ſührt zurzeit in Kairo einen Prozeß auf
Schadenserſatz für einen Reichsdeutſchen, der im Auguſt 1914 durch die
Eingriffe des britiſchen Oberſttommandierenden in das Eigentum und
die perſönliche Freiheit Reichsdeutſcher geſchädigt worden iſt.
Die Fuſion der ſüddeutſchen Zuckerfabriken.
In der heutigen außerordentlichen Generalberſammlung der badiſchen
Gefellſchaft für Zuckerfabrikation in Waghäuſel, in der 19 Aktionäre
mit 233 090 Stimmen vertreten waren, wurde der Fuſionsvertrag der
ſüddeutſchen Zuckerfabriken einſtimmig angenommen. Der Vorſitzende
ſetzte zunächſt kurz die Gründe auseinander, die die Verwaltung ver=
anlaßt
habe, an die Stelle der Intereſſengemeinſchaft eine völlige Fuſion
treten zu laſſen, durch die man eine größere Rationaliſierung nach dem
Muſter der Anilinfabrik und des Weſtdeutſchen Montantruſtes erreichen
will. Die Zuckerfabrik Frankenthal, die ihr Hinterland Elſaß=Lothringen
und zeitweiſe das Saargebiet verlor, habe daraus die Konſequenzen ge=
zogen
und werde ihr Aktienkapital um 7½ Millionen Mk. reduzieren.
Offſtein habe man im Verhältnis 10:13 beteiligt, weil es beim Eintritt
in die Intereſſengemeinſchaft nur mit 9,12 Prozent beteiligt war, wäh=
rend
die Reſultate und die ganze Fabrik eine größere Beteiligung recht=
fertigte
. Rheingqu habe man der Koſtenerſparnis halber ausgelaſſen,
weil die Aktien zu 80 Prozent im Beſitz von Waghäuſel ſind. Dem
Aktionäven werde man jedoch Aktien der neuen Geſellſchaft anbieten.
Es gelangte ſodann der Verſchmelzungsvertrag zur Verleſung, der geſtern
bereits in Stuttgart und Heilbronn bekannt gegeben worden iſt. Bei
der Abſtimmung erklärte ſich die Generalverſammlung einſtimmig mit
der Verſchmelzung einverſtanden, ebenſo mit der ſich daraus ergebendem
Konſequenz der Auflöſung der Geſellſchaft Waghäuſel unter Ausſchluß
der Liquidation. In der vorausgegangenen ordentlichen Generalverſamm=
lung
waren 17 Aktionäre mit 232 414 Stimmen vertreten. Der dividen=
denloſe
Abſchluß unter Vortrag des Reingewinns von 296 998 wurde
einſtimmig genehmigt und die ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder
wiedergewählt.
Die Gründung eines europäiſchen Leimſyndikats. Auf Grund der
letzten Verhandlungen in Brüſſel und Frankfurt a. M. iſt es nunmehr
zur Gründung eines europäiſchen Syndikates der Knochenverarbeitenden
Induſtrien gekommen. Vertreten ſind in dem Syndikat England, Frank=
reich
, Belgien, Holland., Italien, die Schweiz, Oeſterreich. Ungarn, Ru=
mänien
, Südflawien, Polen und die Tſchechoflowakei. Als Zweck des
Syndikats werden genannt: Unterſtützung der Mitglieder in allen
Fragen, vor allem in der Rationaliſierung der Betriebe, Kontingen=
tierung
des Knochenanfalles an die Mitglieder und Einkauf des Roh=
materials
, ſowie Verkauf der Fertigfabrikate. Es wurde beſchloſſen, eine
Aktiengeſellſchaft nach Schweizer Recht zu gründen, deren Aufgabe die
Förderung der internationalen Leiminduſtrie ſei. Das Kapital der Ge=
ſellſchaft
ſoll ſpäter feſtgeſetzt werden. Diejenigen europäiſchen Staaten,
die an den Konferenzen in Paris, Brüſſel und Frankfurt a. M. nicht
teilgenommen haben, werden aufgefordert, für ihre Vertretung im Syndi=
kat
Sorge zu tragen. Mit der Ausarbeitung des Geſellſchaftsvertrages
wurde eine internationale Kommiſſion beauftragt.
Die Maßnahmen der Sowjetregierung gegen die Finanzkriſe. Um
die Wittſchaft der Sowjetunion in normalere und geſundere Bahnen
zu leiten, hat die Sowjetregierung erneut beſchloſſen, daß an eine
Emiſſion neuer Tſcherwonetz=Noten nicht gedacht wird, und daß es das
Beſtreben der Sowjetregierung ſein werde, die Ausfuhr von Getreide,
Erdöl und Edelſteinen zu ſteigern. Ferner ſoll die Einnahme des
Staates durch Erhöhung der Steuern und Zölle, vergrößert werden.
Gleichzeitig ſollen die Kredite auf die Induſtrie und die Genoſſenſchaften
ſtark herabgeſetzt werden. Die letzte Konferenz des Zentralvollzugs=
komitees
hat ſich für die Erhöhung der Bonds der Staatsbank und für
die Herabſetzung der Ausfuhr von Gold und Silber ausgeſprochen. Die
Regierung iſt beauftragt worden, das Geſetz über den Außenhandel
einer Reviſion zu unterziehen.

ſitgeſelſchaft auf Atien. Darmſtadt. Franfurter Kursbericht vom 23. April 1926.

Staatspapiere
) Deutſche
5% Reichsanleihe .
42 Reichsanleihe
3½%
3%
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½%IPundV R.)
Schatz
½%VI.-IX.
4% D. Schutzgb. . .
Sparprämienanl.
4% Preuß. Konſ.
3½%
38
42 Baden alt .
3½%0
3%0 1896
4½ Bahern ......
3½% ..
3%o
....."
8-16% Heſſ. unt. 28
4% ....
3½% ...
32
4% Württ. alte
b) Sonſtige,
europäiſche
6% Bos. E. B 1914
5%0 L. Ind. 1914
41.%0 1898
4½.% 1902

42 Bulg. Tabak
4½%0 Oſt. Staatsr.
v. 1919
P½%Oſt. Schatz. 14

0.415

5.70
U.22*

0.a6
0.415

0.39*
0.41

20
0.42

0.39
A

3.30
3.1
3.30

o Neck. A G. Gld23/ 4iſe2e Silberr. 82 Pfälz.=Hyp.=Bk. 47o einh. N. (kon.) 91.5 26 Rh.=Gyp. 6d.24 97.25 2%0 Port, (Spz.) III 7.35 520 Rhein=Main= 81
Donau. Gold 2: 52 Num. am. R.03
4½%0 n Gold. 13.
am.konv.
425 am.05 4!9 4.20
7.9251
2.75 Ohne Zins=
berechnung
6% Bd.=Bd.=Hz. 2: 420 Türk. Adm./03 9.6 5% Bdw. Kohl. 23 12.3 2 GBagd.)1 12.1 5%0 Fr. Pf.Bk. G. 2.09 4% Bagd./11 11.60 6% Großkr. Mannh. 13.75 4% 1911 Zoll 12.85 Kohl. 23 4½%0 Ung. St. 1913 62 Heid. Holzw. 23 6% Heſſ. Brk.=Rog. 41,%0 St. k914 4.5 Goldr. Noggan. 23 St. 10. 17.20 62 Mannh. Stadt= % Kronr. 1.6 Kohl
.. . . 23 132 Eiſt Tor. 14.25 62 Offenb. Holz 19.5 Außereuro- Pfälziſche=Hpp. 2.25 päiſche Bk. Gld .... 24 5% Mex.am. inn. . 22 % Pr. Kaliw..
2o Pr. Roggenw. 5.40 äuß. 99
Gold. 04
konſ inn a 5%0 Nh. H. B. 6d. 24
5% Sächſ, Brk. 23. 2.60 Frigat.
52 Tamaulivas 34.25
21 Roggenw. 23
2a Südd. Feſt=B. G 2 Sachwert= Schuld=
verſchreibungen
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe Mit Zinsberech=
nung
Bayr. Vereinsb.
Bahr. Handelsb. Bahr. Hyp.it. Wech 13.30 20 Doll. Gold. 1932 Frrf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk. 11.30 6% Gold. 1935 3 94.5 13.40 8% Frk.=Gyp.=B., Hamb. Hyp.=Bk. 9.70 Goldpfdbr. R.1. 91.5 Meining. Hyp.=Bk. 9.425! 8%0 Frtf. Hhp.=Bl.= Pfälz. Hyp.=Bk. 12.50 Reihe 2 21100 Preuß. Pf.br.=Bk. 9.75 5%0 Frſ. Pfandbr. B. 78.75 Rhein. Hyp.=B. 10.36 Gold Reihe 2 Südd. Bodenkr. 11.3: Em. 3 100 Württ. Hyp.=B.. 11.30

Staatl. od. prov.
garantiert.
Heſſ. L.=Hyp.=B...
Landeskr. Caſſel
Naſſau. Ldsb. .
Obligationen v.
Transportanſt.
4% Eliſ.=Bahn ..
4% Galiz. Carl=
Lud.=B.
5%0 Oſt. Südb. (L.)
2,6%0 Alte ..
2.6% Neue
4%Oſt. Staatsb. 8:
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. 9. E.
3%Oſt. 1885
3%Oſt. Erg. Ne
4%0 Rud. Silber.
4%0 Rud. Salzkg.)
4½% Anat., S.1
4½% Anat., S. I
4½% Anat S.III
Salon. Monaſt.
5% Tehuantepee.
4½%
Bank=Aktien
Allg. D.=Credit.
Bad. Bk.
Br f.Brauind. . ...!.
Barmer Bantv
Bah. Hyp.=Wdl
Berl. Handels
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7s

2.90
2.10

5.20
171
17.5
17
17.25
3.30

21.10
27.40

94.75
a0
143.5
83.5
151
106.75
28
25
94
95.75
87.
122.5
111
87

Ff. Hyp.=Bk. .. 88.7
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93.5
7.15
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37.45
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Dresd. Schnellpr. 1
Dürrkopp.
Dürr. Ratingen
Dhckerhoff & W. .
Eiſenw. Kaiſersl.
Eiſenw. 2. Meyer
El. Lieferung.
El. Licht= u. Kraft
Eiſ. Bad Wolle.
Euag.
Email. Ukrich
Enzinger Werke.. .

57
104.75
146.25
147.75
29
93.75
97.5
38
40
557
47
55.92
50
99
105
102.25
55.75
46
66.9
53.75
94
111.5
100
76
33
43.75
32

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3
86
97.25
41.75
1a8

Frankfurter Hof. 67
Frkf.=M. Pok u. W. 46
0.67
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Ganz, Ludw. ...
Geiling & Cie. ... 46
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Gelſenk. Gußſt. . . 30
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Greffenius
81
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Grün & Bilfinger 102.25
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Hartm E Braun: 75
Heyligenſtaedt. . . . 30
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Hirſch Kupfer
6o
Hoch=Tiefbau".
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95.75
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0.68
Fnag
Junghaus
Kammt. Kaiſ
88.75
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Karlsruher Maſc
1107
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Knorr, Heilbronn 29
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35
37.75
60
56

96
104
40.5
47.75
76
86
44.5
35.25
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92.5
96.5
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23
52
69
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91.5
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19.25

108
654
45
88.25
36
1021,
11s
80
59:1
53.5
61

zur
134.75
95.5
67.75

31.5
18.6

80

[ ][  ][ ]

Nummer 713

Samstag, den 24. April 1926

Seite 13

Produktenberichte.
Mainzer Produktenbericht vom 23. April. Weizen 29.00 bis
30.00 Mark, Roggen 2.0020.50, Hafer 21.0023.00, Brau=
gerſte
21.0023.00, Futtergerſte 16.0019.00, Weizenmehl 42.50 bis
43.00, Roggenmehl 29.5030.00, Weizenkleie, fein 11.00, Weizenkleie,
grob 12.00 13.50, Roggenkleie 12.5013.00, Malzkeime 12.0013.00,
Kleeheu 8.509.00, Wieſenheu 9.00, Maſchinenſtroh 4.00, Drahtpreß=
ſtroh
5.506.00, Weiße Bohnen 21.50, Viktoria=Erbſen 40.0042.00,
Haferflocken 40.5041.00, Graupen 33.50, Tendenz: etwas ruhiger,
Frankfurter Produktenbericht vom 23. April. Bei unverändert ge=
rigem
Angebot blieb die Tendenz behauptet. Die ausländiſchen kleinen
Preisrückgänge blieben ohne Einfluß: Weizen 30.7531.00, Roggen
20.5020.75, Sommergerſte 22.7524.75, inländ. Hafer 23.2524.00,
Mais, gelb 18.7519.00, Weizenmehl 42.5043.25, Roggenmehl 29.50 bis
80.00, Weizenkleie 10.2510.50, Roggenkleie 11.5011.75 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 23. April. Der Produktenbörſe
überraſchend kamen bei Beginn des amtlichen Mittagsverkehrs am Wei=
zenmarkt
große Realiſationen, ſo daß die Tendenz ausgeſprochen matt
eröffnete. Lokoware war bis 4 Mark niedriger. Auch Roggen ſchwächer;
hier iſt wohl in der Hauptſache die größere Abgabeneigung der tendenz=
bildende
Faktor. Gerſte und auch Hafer ruhig und niedriger. Das
Mehlgeſchäft liegt vollſtändig darnieder. Auch Futtermittel ſtill und in
den Kurſen Brief. Am Terminhandel taten neben den weiter oben
erwähnten Momenten, die ermäßigten Weltmarktpreiſe ein Uebriges,
um das Kursmveau nach unten zu drücken. So gaben der Mai= und
Juli=Weizen zirka 4½ Mark nach, September 2 Mark ſchwächer. Rog=
gen
3½ bis 5 Mark ermäßigt, wobei Sommermonate den ſtärkſten
Abſchlag erfuhren.

Die Großhandelsindexziffer vom 14. bis 21. April hat bei Gruppe
Induſtrieſtoffe weiter um 1,7 Prozent auf 124,5 nachgegeben. Die
Agrarerzeugniſſe haben um 0,5 Prozent auf 122,2 angezogen. Der Ge=
ſamtindex
ſtellte ſich damit am 21. 4. auf 123,2 oder um 0,3 Prozent
niedriger als in der Vorwoche.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 23. April.
Weizen: Im Anfangsverkehr verurſachten Liquidationen und wohl=
tuende
Niederſchläge eine ſchwächere Haltung. Später aber konnte eine
Befeſtigung eintreten auf Deckungskäufe der Baiſſe. Die Termine gaben
¾ C. nach. Der Maitermin aber 2 C.
Mais: In Uebereinſtimmung mit der Abſchwächung am Weizenmarkt
und kleiner ausländiſcher Lokonachfrage verbehrte der Markt anfangs
in ſchwacher Haltung. Später bewirkten Baiſſedeckungen und ungünſtige
Witterungsnachrichten eine Erholung.
Hafer: Angeſichts der Schwäche am Weizen= und Maismarkt zeigte
der Markt ebenfalls ein etwas ſchwächeres Ausſehen.
Baumwolle: Ungünſtige Witterungsnachrichten verurſachten anfangs
eine Befeſtigung, die durch Käufe der Spekulation noch unterſtützt
wurde. Am Schluß trat jedoch eine Erholung ein, ſo daß die Termine
etwas über geſtern ſchließen.
Kaffee: Anziehende braſilianiſche Preiſe und eine günſtigere Stati=
ſtik
verurſachten zunächſt eine weitere Erholung. Später fanden jedoch
Glatſtellungen ſtatt, die zu einer leichten Abſchwächuing führten. Die
Schlußtermine zeigen indes noch Avancen von 1520 Punkten.
Zucker: Zurückhaltende kubaniſche Angebote verurſachten anfangs
eine Befeſtigung, dann aber trat eine leichte Abſchwächung ein.
Kakao: Die anhaltende Feſtigkeit des Lokomarktes übertrug ſich auf
den geſamten Markt und bewirkte eine ſtetige Haltung.

Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Wie wir erfahren, dürfte in dieſem Jahre nicht mit einem Ausfall
der Samstags=Börſe im Sommer zu rechnen ſein.
Der Aufſichtsrat der Deutſchen Effekten= und Wechſelbank hat be=
ſchloſſen
, der auf den 21. Mai 1926 einzuberufenden Generalverſammlung
vorzuſchlagen, aus dem Reingewinn von 684 357,82 Mk. für 1925 eine
Dividende von 7 Prozent zu verteilen.
Die Walzmühle A.=G. Ludwigshafen beabſichtigt, aus dem Rein=
gewinn
von 295 898 Rm. der am 19. Mai ſtattfindenden Generalver=
ſammlung
4 Prozent Dividende auf die Stammaktien und 6 Prozenr
auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen.
Die Peters Union A.=G., Frankfurt a. M., beabſichtigt, aus dem
Reingewinn von etwa 1020 000 Mk. 8 Prozent auf die Stamm= und
7 Prozent auf die Vorzugsaktien zu verteilen. Der Umſatz und die Ge=
ſchäftstätigkeit
werden als erhöht und gut bezeichnet.
Um die Sanierung der Maſchinenfabrik Badenia, vorm. Wm. Platz
A.=G., Weinheim, durchführen zu können, ſchweben jetzt Verhandlungen
zwiſchen der Geſchäftsaufſicht der Firma und den Giro=Zentralen Mann=
heim
und Darmſtadt zwecks Gewährung eines größeren Kapitals als
Darlehen.
Die H.=V. der Zuckerfabrik Offſtein A.=G. in Neuoffſtein (Pfalz), die
geſtern in Frankfurt a. M. ſtattfinden ſollte, wurde auf den 3. Mai
vertagt.
Der Diskont der amerikaniſchen Bundesbank iſt von 4 auf 3½ Proz.
herabgeſetzt worden.
Die Bankfirma Morgan u. Co. wird morgen 2000 000 Dollar
6proz. argentiniſche Anleihe zur Zeichnung auflegen.

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lebenswichtigen Organe, Magen, Darm, Herz, Nieren,
Galle und Leber. Es hält das Blut gesund und rein und
verleiht das sprichtwörtlich gewordene
Stuvkamp-Gefühl
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[ ][  ][ ]

Seſfe 14

Samstag, den 24. April 1926

Nummer 113

Palast-Lichtspiele
Der diesmöchentliche Spielplan übertr u m p.ft
durch unser anßergemöhnlicheg Seblagerprogramm:
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Samstag, den 1. Mai, abends 8 Uhr,
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Tanz=Abend
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inaktive Mitglieder und deren Ange=
hörigen
bis 30. April 1926 bei dem
Hausmeiſter. Mitgliedskarte vor=
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Heute Samstag
abend 8½/, Uhr, auf dem
Heiligen Kreuz
Familien=
Beien
Nur Mitglieder haben Zutritt.

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Darmſtadt
Sonntag, den 25. April 1926,
abends 6 Uhr
Frühlingsfeſt mit Tanz
im Rummelbräu /(e10913
Erſikl. Jazzband=Kapelle /Mod. Tänze
Es ladet höfl. ein Der Vorſtand
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Leibgardiſten Darmſtadt
Sonntag, 25. April 1926
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PResidenz-Theateré
2 hervorragende deutsche Filme:
we von anderen dier
Der Roman einer Liebe zwisch. Arm u. Reich in 6Akten
Getrennt durch undberbrückbare"
Gegensätze stehen sich die Klassen der Besitzenden
und Arbeiter ums tägliche Brot gegenüber und
selten gelingt es mal einem Mittellosen, zum
anderen Ufer zu kommen. Daß es Ausnahmen
gibt, wird uns in diesem Film geschildert.

Union-Theater
Das abwechslungsreiche Programm!

Der große Ufa-Fllm:
Der rosa Diamant
(Karlere‟) in 6 Akten

Der Herr ohne Wohmng

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Der Film spielt im reizenden, ewig lachenden Wien
und reißt mit seinem köstlichen Wiener Humor die
Zuschauer zu anhaltenden Lachsalven hin.
In den Hauptrollen:
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Margarete Lanner und Georg Alexander.
Buster Keatons Trauung
mit Hindernissen
Lustspiel in 2 Akten.
Paris
Kinder von Montmartre
Sittenroman in 6 Akten.
Anfang 31/, Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr

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Samstag, 24. April
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Wiener Blut
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von Reuß=Schleiz=Greiz.Heinrich Kuhn
Balduin, Graf Zedlau, Geſandter von Reuß=
Schleiz=Greiz in Wien. Guſtav Deharde
Gabriele, ſeine Frau . . . Ch. Maſſenburg
Graf Bitowski
. . . Richard Jürgas
Demoiſelle Franziska Cagliari, Tänzerin im
Kärtnertor=Theater inWien. PaulaKapper
Kagler,ihrVater,Karuſſellbeſitzer . HansNey
Comteſſe Tint . . . . . . M. Fleiſchmann
Comteſſe Mimi . . . . . Frieda Herbach
Der Herr von Pept Pleininger, Probier=
mamſell
. . . . . . Sitta Müller=Wiſchin
Joſef, Kammerdiener des
Grafen Zedlau . . . . Eugen Vogt
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Demoiſelle Cagliari .. Marta John
Der Haushofmeiſter beim
Grafen Bitowski . . . Wilh. Wegerich
Ein Fiakerkutſcher . . . . Hans Ausfelder
Der Wirt vom Kaſino in
Hietzing . . . . . . . . Otto Horina
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Wäſchermädel".
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Karl Wieſt
Ein Deutſchmeiſter
Georg Mundt
Eduard Domeck
Ein Kellner . .
Der Herr von Poureeaugnae‟",
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Edelmann aus Limoges Ernſt Legal
Oronte, ein reicher Bürger
in Paris . . . . . . . . Paul Maletzki
Julie, ſeine Tochter . . . Ilſe Lahn
Eraſte, ihr Liebhaber . . Hans Baumann
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Lucette alles zu haben ſind Lehmann=Haupt
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Hugo Keßler
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Hans Ausfelder
Ein Bauer .
Margar. Carlſen
Eine Bäuerin".
Friedrich Kinzler
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Hans Schultze
Zweiter Schweizer
Richard Jürgas
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Rudolf Strzeletz
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Zweiter Arzt
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VORTRAG
des Mathematikers
Dr. Gottfried Rückle
aus Frankfurt am Main
über:
Aus dem Reiche der Lahlen

in der Aula der Landesbaugewerkſchule
3 Neckarſtraße 3
am Dlenstag, 27. April 1926,
abends 80 c (6195
Elntritt: Für Erwachſene 1.00, für
Studierende und Schüler, ſowie für
Mitglieder der Volkshochſchule 0.50.

[ ][  ][ ]

Nummer 113

Samstag, den 24. April 1926

Geite 15

O
Kf

OANEBER-REchMSsctufs DuncR UERLAS SSRAR HeISreR W5640
(Nachdruck verboten)

Bin ich denn ſo häßlich, Vater?"
Der Kommerzienrat wurde ärgerlich. Frag’ nicht ſo, An=
nette
. Sieh dich im Spiegel an. Ich will dir damit nicht weh
tun, aber die Natur hat dich nicht beſonders ausgeſtattet.
Bitter entgegnete die Tochter: Das weiß ich, Vater. Ich
bin darin leider nach dir geraten. Schade! Aber glaubſt du
denn, daß ich immer nur Pläne im Kopfe habe, die aufs Heiraten
hinauslaufen?. Ich will es nie. Du haſt es nicht nötig, dich an=
zuſtrengen
, mich gegen dein gutes Geld an den Mann zu bringen.
Bitte, ſprich daher über den Punkt nicht mehr mit wir. Geſtatteſt
du, daß ich deine Stiefbrüder einlade?"
Nein, ich will es nicht.
Dann werde ich Frau von Hoyhm bitten, daß ſie es tut.
Meinetwegen! Noch eine Frage, iſt es dir wirklich ernſt
damit, nicht zu heiraten?
Völlig, Vater. Wenn du für mich etwa zum Zwecke der
Mitgift Summen flüſſig machen willſt, dann bemühe dich nicht.
Kommerzienrat Michael ſchwieg dazu, knurrte einen Gruß
und verließ das Zimmer.
In ihrem Stübchen ſtellte ſich das Mädchen vor den Spiegel.
Sie betrachtete ſich genau, mit kühlen, kritiſchen Augen.
Ja, der Vater hatte recht. Sie war viel zu groß und mager,
das Geſicht war ſchmal und ungeſund im Ausſehen. Ihre Figur
war eckig und ihr Gang ſchwerfällig.
Sie war häßlich.
Nur als ſie ſich in die eigenen Augen ſah, überkam ſie ein
Staunen. Die waren zumindeſt nicht häßlich. Darüber empfand
ſie ein wenig Freude.
Am Nachmittag beſuchte ſie Frau von Hoyhm. Die ſagte ihr
gern zu, den Brüdern bei nächſter Gelegenheit eine Einladung
zu überſenden.
Am Abend ſprach ſie den Bruder und fragte ihn, ob er Mit=
glied
im Deutſchmeiſter=Sportklub ſei.
Erich Michael, ein junger Lebemann mit hübſchen, aber aus=
drucksloſen
Zügen, ſchüttelte den Kopf.
Nee, warum?
Annette erzählte ihm von der Leiſtung der Brüder Michael
und geſtond ihm, daß ſie Intereſſe hätte, die Brüder kennen zu
lernen.
Erich lachte.
Originelle Geſchichte. Kind, Annette, unſere Onkels ſchla=
gen
den Weltrekord!
Onkels?
Na, ſelbſtverſtändlich. Ueberleg' dir doch. Vaters Stief=
brüder
ſind auf alle Fälle unſere Onkels, und dabei ſind ſie gewiß
nicht älter als wir. Alſo die möchteſt du kennen lernens. Bon,
mache ich. Aber unter einer Bedingung.
Kann mir ſchon denken. Wieviel brauchſt du?
Na, eine Mille genügt mir.

Sie verſprach ihm das Geld und fragte ihn dann weiter:
Durch wen, willſt du mich im Deutſchmeiſter=Sportklub ein=
führen
?
Durch Frau Maya von Syrtinghall."
Wer iſt das?
Hochfeudale Dame. Raſſeweib. Hat einen Spitznamen,
wird Sportpatronin genannt, weil ſie mit Vorliebe Sports=
leute
zu ſich lädt. Im Deutſchmeiſter=Sportklub ſoll ſie auch eine
große Rolle ſpielen. Natürlich nicht öffentlich. Aber ſie iſt mit
Proſeſſor Schwabe gut befreundet. Die macht es ſchon, wenn ich
ſie bitte.
Annette überlegte einen Augenblick, dann fragte ſie zögernd:
Was iſt das für eine Frau, Erich?
Einwandfrei, meine Liebe. Hat einen ausgezeichneten
Ruf. Brauchſt dich nicht zu ſorgen, meine Taube. Alſo gut, ich
manage die Sache ſchon.
Hanna war von jetzt ab ſtändiger Mittagsgaſt im Gam=
brinus
. Vater Efler fpeute ſich des luſtigen Mädels, das doch
immer unnahbar blieb und trotz aller loſen Einfälle ihres ſpru=
delnden
Weſens ſich nie das Geringſte vergab.
Sie war durchaus Dame und jeder Situation gewachſen.
Die anderen ſahen das kameradſchaftliche Verhältnis zu den
Brüdern und ſchüttelten den Kopf. War es möglich, daß drei ſo
bildhübſche Menſchenkinder nur Kameraden waren?. Aber beim
Kopfſchütteln, blieb es, und keinem fiel es ein, auch nur ein
Wort darüber zu ſagen.
Hanna hatte nach jenem unglückſeligen Beſuch im Deutſch=
meiſter
=Sportklub zunächſt geſchwiegen. Sie wagte nicht, die
Brüder erneut einzuladen, und ſo ſehr man ſie auch im Deutſch=
meiſter
=Sporttlub drängte, ſie ſchwieg.
Schließlich ließ ihr aber Kerpen keine Ruhe mehr und nahm
ſie ernſtlich ins Gebet.
Fräulein Eſchler, tun Sie doch einmal den Mund auf, den
Brüdern Michgel gegenüber.
Sie ſchüttelte den Kopf. Ich traue mirs wirklich nicht,
Herr Kerpen.
Ach was! Faſt unwillig war Kerpen. Begreifen Sie denn
nicht: die Brüder Michgel ſind Laufphänomene, die geſchaſſfen ſind,
Deutſchland die Spitze in der Leichtathletik zu ſichein. Darauf
kommt es an.
Bitte, reden Sie doch einmnal mit Ihnen.
Kerpen überlegte, dann ſtimmte er zu.
Gut. Wo treffe ich ſie am eheſten?"
Mittags von zwölf bis eins im Gambrinus.
Gut! Werd’ ich ihnen mal auf den Pelz rücken.
Und er tats. Bereits am nächſten Mittag war er im Gam=
brinus
und harrte der Brüder.
Als ſie ihn ſahen, begrüßten ſie ihn herzlich. Sie hatten ihn
in guter Erinnerung.
Ich bin Ihnen ernſtlich böſe, meine Herren! leitete Kerpen
das Geſpräch ein.
Die Brüder ſetzten ſich.
Warum, Herr Kerpen? fragte Werner.
Weil Sie unſerem Deutſchmeiſter=Sportklub untreu gewor=
den
ſind.
Aber ich bitte Sie, Herr Kerpen. Sie kennen, doch den
Grund.

Ach was! platzte gerven heraus. Erkenne ich nicht an.
Iſt kein Grund für mich. Profeſſor Schwabe, dieſer famoſe
Herr iſt doch nicht der Sportllub. Wir ſind doch auch noch da.
Sie tun uns, und darüber ſind wir ernſtlich böſe, bitter unnecht.
Wir hatten die Abſicht, uns von jeder öffentlichen Sport=
betätigung
zurückzuziehen.
Um Gottes willen! Sie ſind nicht recht geſcheit. Wir ſind
froh, ein paar Kerle wie Sie beide gefunden zu haben, und nun
wollen Sie fahnenflüichtig werden?. Giht’s nicht!
Klaus begann wieder:
Sie haben recht, Herr Kerpen. Profeſſor Schwabe iſt nicht
der Deutſchmeiſter=Sportklub. Weil das ſtimmt und weil aus=
gerechnet
Sie, der doch in uns ſeine Rivalen ſehen müßte, uns
einladen, werden wir wieder kommen.
Kerpen ſchwamm in Wonne.
In den nächſten Tagen herrſchte im Deutſchmeiſter= Sport=
klub
ein reges Leben. Der Clou des Ganzen waren die Brüder
Michgel, die blendende Leiſtungen zeigten.
Der Trainer des Sporklubs und die ganze Sportgemeinde
waren entzückt
Das Ergebwis des Tages war ein Vongabelaufen über vier=
hundert
Meter. Die größte Vorgabe war ſechzig Meter, Kerpen
als beſter Läufer ſonſt erhielt zehn Meter.
Die Brüder Michael ſiegten mit zwanzig Meter Vorſprung.
Kerpen war wieder zweiter.
Als man die Zeit verglich, ſtaunten alle. Sie glaubten der
Uhr nicht. Fünfzig Sekunden damit war die Weltrekordzeit
weit überboten.
Die Hochachtung vor den Brüdern wuchs.
Der weibliche Teil der Mitglieder, bei dem es in bezug auf
Sportleiſtungen noch recht im Argen, lag, neidete Hanna die
Kameradſchaft.
Mit lachendem Geſicht, hatte ſie ſich bei den Brüdern ein=
gehängt
und ſchritt mit ihnen in die Klubräume, um noch eine
Taſſe Kaffee zu trinken. Luſtig plaudernd traten ſie in das be=
haglich
eingerichtete Gaſtziummer, deſſen Tür der alte Korpsdiener
der Rhenania eilfertig öffnete.
Sie nahmen an dem reſervierten Tiſch links von dem lleinen
Podium Platz und beſtellten bei dem Vereinsdiener Kaffee.
Wir wollten doch längſt ſchon einmal nach dem Wannſee,
begann Hanna.
Recht gern, Fräulein Hanna. Aber bitte nur im der Zeit
von früh drei bis abends ſechs uhr. Später iſt es leider nicht
mehr nach unſerem Geſchmack. Was meinſt du, Klaus?
Ich meine, das wollen wir Fräulein Hanna überlaſſen. Wir
haben ihr vorbehaltlos einen Wannſeeausflug verſprochen, und
da kann ſie denn ganz nach Gutdünken wählen. So menſchen=
ſcheu
ſind wir denn doch nicht.
Schön, meine Herren, dann beſtimme ich. Angenommen!
Alſo Sonntag früh drei Uhr hupt es bei Ihnen. Wehe dem, der
nicht munter iſt! Wir bleiben dann ſo lange, wie es uns gefällt.
Einverſtanden?
Gewiß. Fräulein Diktator!
Aber für einen ordentlichen Freßlorb müſſen Sie noch
Sorge tragen.
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Geite 16

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Herren- und Knaben-Bekleidung
größten Umfangs in eigener großer
Kleiderfabrik. Wir führen untenstehend
Beispiele aus den einzelnen Abteilungen
an, die an Preisgestaltung und Ausfüh-
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als unübertroffen dastehen dürften.

Abteilung
HerrenKleidung
Sakko-Anzüge
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moderne Formen 54., 45., 36.
Sport-Anzüge m.iflose4s., 380
erprobte Qualitäten m. 2 Hosen 68.,
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Lüster-Sakkos
25., 20., 15., 11.,
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Tennishosen gestreit und uni
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Waschkleidung Schükleinen u. 2.
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Abteilung
Leder-Kleidung
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