Darmstädter Tagblatt 1926


10. April 1926

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 99

Samstag, den 10. April 1926.

189. Jahrgang

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ſtädter
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Mtatteoone i Otecenane.

Militärrevolte in Saloniki.
General Plaſtiras an der Aktion beteiligt.

EP. Athen, 9. April.
In der vergangenen Nacht iſt in Saloniki ein Militär=
aufſtand
ausgebrochen, über den das Kriegsminiſterium fol=
genden
Bericht veröffentlicht: Drei Offiziere beſetzten geſtern
abend mit einigen Kompagnien der Garniſon von Saloniki die
in der Nähe der Stadt gelegene Villa Alatini, in der ſeinerzeit
Sultan Abdul Hamid gefangen gehalten wurde. Die erſte In=
fanteriediviſion
hat kurz darauf die Aufſtändiſchen umzingelt.
Dieſe erklärten, daß der Aufſtand keineswegs gegen die Regie=
rung
gerichtet ſei, ſondern nur gegen die Kommandanten ihres
Armeekorps, und daß ſie ſich den Behörden ſofort ergeben woll=
ten
, wenn dieſe verſprächen, die Kommandanten zu verſetzen.
Die Regierung hat demgegenüber erklärt, daß ſie ſich in Ver=
handlungen
mit den Aufſtändiſchen nicht einlaſſe und dieſe ſich
nach Waffenſtreckung ergeben müßten. Es wird, ſo heißt es in
dem Communigué weiter, jeden Augenblick die bedingungsloſe
Uebergabe der Rebellen erwartet. Die Kriegsflotte hat heute Be=
fehl
erhalten, ſich ſofort von dem Piräus nach Saloniki zu be=
geben
.
Nach den in Belgrad eingetroffenen Nachrichten handelt es
ich bei der aus Saloniki gemeldeten Revolte im Gegenſatz zu dem
pffiziellen Communiqué des Athener Kriegsminifteriums keines=
wegs
um eine Aktion von nur lokaler Bedeutung. Aus zahlrei=
chen
Städten Thraziens und des Piräus werden ähnliche Vor=
fälle
wie in Saloniki gemeldet, die den Eindruck erwecken, daß
es ſich um eine groß angelegte, planmäßige Aktion handelt. All=
gemein
wird vermutet, daß der aus Jugoſlawien heimgekehrte
General Plaſtiras die gegen den Diktator Pangalos gerichtete
Bewegung führe.

Bürgerkrieg in Griechenland.
Die Forderungen der Aufſiändiſchen.

EP. Belgrad, 9. April.
Nach den aus Athen eingetroffenen Nachrichten ſcheint Grie=
chenland
am Vorabend eines Bürgerkrieges zu ſtehen. Ueber den
Aufſtand in Saloniki werden folgende Einzelheiten bekannt: Die
aufſtändiſchen Truppen beſetzten heute, 1 Uhr früh, in Stärke
von 5000 Mann mit 8 Geſchützen die beherrſchenden Höhen von
Saloniki. Die Führer der Aufſtändiſchen ſind Major Karafukas,
früherer Generalſtabschef von Pangalos, als dieſerKorpskomman=
dant
von Saloniki war, und Oberſt Vakardis, der Kommandeur
des in Saloniki ſtehenden 3. Artillerie=Regiments. Beide galten
bisher als Freunde Pangalos. Die Aufſtändiſchen überreichten
dem kommandierenden General von Saloniki folgende For=
derungen
:
1. Rücktritt Pangalos.
2. Neutrale Regierung.
3. Freie Wahl für den Präſidenten der Republit; bis dahin
muß General Conduriotis Präſident bleiben.
Falls dieſen Forderungen nicht entſprochen werde, droht
Karafukas, die Stadt zu beſchießen. Nachdem die Regierungs=
truppen
die wichtigſten Punkte der Stadt beſetzt hatten, wurden
die Aufſtändiſchen aufgefordert, ſich bis 5 Uhr abends zu ergeben.
Der Bevölkerung Salonikis bemächtigte ſich ungeheure Auf=
regung
. Polizeiſtreifen durchziehen die Straßen. Der Eiſen=
bahnverkehr
iſt eingeſtellt. Der Poſt=, Telephon= und Tele=
graphenverkehr
iſt noch in Händen der Pangalostruppen.
Um 7 Uhr abends wird aus Athen gemeldet, daß die Auf=
ſtändiſchen
die Radioſtation von Saloniki beſetzt haben, wo ſie
ihren Stab aufſchlugen. Ein großer Teil ihrer Truppen iſt in
Stellung gegangen. Die Aufſtändiſchen verfügen nicht nur
über Artillerie, ſondern auch über Panzerautos. Der Kom=
mandeur
des Gendarmeriekorps hat ſich mit anderen hohen Of=
fizieren
den Aufſtändiſchen zur Verfügung geſtellt. Auch zwei
Flugzeuggeſchwader ſollen zu Karafukas übergegangen ſein. In
ſpäter Abendſtunde wird aus Monaſtir gemeldet, daß von der
griechiſchen Grenze her dauernd ſchweres Artilleriefeier zu
hören iſt.

Ein angebliches Komplott gegen die
rumäniſche Königsfamilie.
EP. Paris, 9. April.
Der Temps meldet aus Bukareſt, in einem durch die Zen=
verzögerten
Telegramm, daß ein gegen die Mitglieder der
niglichen Familie gerichtetes Komplott aufgedeckt worden ſei.
er Urheber ſoll angeblich ein Deutſcher ſein. Irgend ein Name
ird allerdings nicht genannt. Die Darſtellung ſcheint ſehr ten=
enzibs
. In Berliner diplomatiſchen Kreiſen iſt bis jetzt von der
nzen Angelegenheit nichts bekannt

Muſſolinis Nordafrika=Reiſe.
Eine neue Epoche der italieniſchen Kolonialpolitik.
Italiens Zukunft liegt auf dem Waſſer.
* Rom, 9. April. (Priv.=Tel.)
Muſſolini traf geſtern vormtittag kurz vor elf Uhr am Anker=
platz
des Schlachtſchiffes Cavour ein, von dreizehn Salutſchüſ=
ſen
begrüßt. Der Duce begab ſich ſofort an Bord des Schiffes,
wo er von den fasciſtiſchen Parteiſekretären, die auf ſeinen Be=
fehl
erſchienen waren, begrüßt wurde. Muſſolini hielt eine An=
ſprache
, in der er ſagte, er habe die Parteiſekretäre noch einmal
um ſich verſammelt, damit ſie der italieniſchen Marine, auf die
die Nation ihre Hoffnungen für die Zukunft ſetze, Ehre bezeugten
und damit ſie nach der Rückkehr in die Heimat dafür ſorgten,
daß das Bewußtſein von der Wichtigkeit der Marine bedeutend
geſtärkt werde. Wir ſind Menſchen des Mittelmee=
res
, und unſere Zukunft hat immer auf dem
Waſſer gelegen und wird immer auf dem Waſſer
liegen. Punkt elf Uhr lichtete der Cavour die Anker und
nahm, von mehreren Waſſerflugzeugen begleitet, Kurs auf Gaeta.
Im Auftrage des Miniſterpräſidenten empfing Staatsſekretär
Grandi kurz nach der Abreiſe Muſſolinis die Vertreter
der Auslandspreſſe und gab ihnen Erklärungen über die allge=
meine
italieniſche Politik ab. Grandi wies darauf hin, daß der
Nordafrikareiſe des Miniſterpräſidenten nicht die übertrie=
bene
Bedeutung beikomme, die man ihr vielfach im Auslande bei=
meſſe
. Die Reiſe erfolge nur deshalb in beſonders feierlicher
Form, weil es das erſte Mal ſei, daß der Regierungschef eine
Kolonie beſuche. Hinzu komme, daß die Reiſe einmal mit den
diesjährigen Flottenmanövern zuſammenfalle, zum andernmal
aber auch als Auftakt für den Kolonialtag gelten ſolle, durch den
die Regierung das Volk auf die große nationale Bedeutung der
Kolonien hinzuweiſen beabſichtige. Muſfolini habe die vom Aus=
land
an die Tripolisfahrt geknüpften Vermutungen mit größter
Verwunderung zur Kenntnis genommen.
Grandi kam dann auf die innerpolitiſchen Verhältniſſe zu
fprechen. Er erklärte, daß die Entfernung Farinaccis aus dem
Generalſekretariat der fasciſtiſchen Partei falſch ausgelegt wor=
den
ſei. Es habe ſich dabei nur um eine einfache innere Verwal=
tungsangelegenheit
gehandelt. Der Fascismus ſei gewohnt,
ſeine führenden Männer dort einzuſetzen, wo ſie nötig ſeien, und
ſie wieder abzurufen, wenn ſie ihre Aufgabe erfüllt haben. Als
Kernpunkt der italieniſchen Innenpolitik bezeichnete der Staats=
ſekretär
die Einordnung des Genoſſenſchaftsweſens in den Staat.
Grandi wies darauf hin, daß der Berufung Turatis gerade in
dieſem Zuſammenhang größte Bedeutung zukomme.
Auf die außenpolitiſchen Fragen übergehend, ſtellte der Red=
ner
feſt, daß die Nachrichten, Italien trage ſich mit der Abſicht, im
Einvernehmen mit der Türkei einen Teil Anatoliens zu beſetzen,
falſch ſeien. Italien ſei friedlicher geſinnt, als man im Ausland
annehme. Zum Völkerbund habe ſich Italien loyal geſtellt. Es
werde auch weiter am Ausbau des Bundes der Nationen mit=
arbeiten
. Zum Schluß erklärte Grandi, daß die italieniſche Re=
gierung
die Bedeutung von Locarno durchaus anerkenne und
weitere Vorteile davon erwarte. Von einem Zuſammengehen
mit Rumänien, wie es in der engliſchen Preſſe vorausgeſagt
worden ſei, könne keine Rede ſein.
Die Erklärungen Grandis, wonach der Reiſe Muſſolinis nach
Nordafrika keine beſondere Bedeutung beizumeſſen ſei, ſtehen im
Gegenſatz zu der Anſprache Muſſolinis an die fasciſtiſchen Partei=
ſekretäre
, in der er den Satz prägte, daß Italiens Zukunft immer
auf dem Waſſer liegen werde. Grandis Mitteilungen laſſen die
Vermutung zu, daß die italieniſche Regierung großen Wert dar=
auf
legt, das Aufſehen über die Tripolisfahrt möglichſt abzu=
ſchwächen
. Tatſache iſt jedenfalls, daß das fasciſtiſche Italien
das Kolonialproblem als entſcheidend für die Zukunft des Lan=
des
hält, und daß die Reiſe des italieniſchen Miniſterpräſiden=
ten
in Begleitung einer ſtarken Flotte als Beginn einer
neuen Epoche in der Kolonialpolitik Italiens
gelten kann, die möglicherweiſe zu im Augenblick noch nicht ab=
zuſehenden
Komplikationen führen kann.
Der Corriere della Sera weiſt anläßlich der Reiſe Muſſo=
linis
nach Afrika auf die vielen Gerüchte im Ausland über die
imperialiſtiſchen Pläne Italiens in Klein=Aſien, auf dem Balkan
oder in Afrika hin und meint, daß die geſchäftigen Verdächti=
gungen
nur der Mißgunſt entſtammten. Immerhin ſei es be=
merkenswert
, daß das Ausland ſich mit den Bedürfniſſen Ita=
liens
zu befaſſen beginne. Italien habe gewiß keine kriegeriſchen
Abſichten, aber es müſſe, um zu leben, ſich ausdehnen. Sein
Stolz auf die Kolonien, die es beſitze, ſei groß, wenn dieſe auch
arm ſeien. Aber die Italiener ſeien die erſten Koloniſatoren der
Welt. Tunis ſei nicht reicher geweſen als Tripolis, bevor die
ſizilianiſche Einwanderung begonnen habe. Heute ſei es ein
reiches Land. Weite Länder in Amerika ſeien durch Italiener
koloniſiert worden; den Vorteil hätten jedoch andere Staaten ein=
geheimſt
. Heute werde den Italienern ſogar vielfach die Ein=
wanderung
verboten.
Ein Locarno=Vertrag für den Oſien?
EP. Reval, 9. April.
Die ſeit längerer Zeit zutage getretenen Beſtrebungen für
den Abſchluß eines Locarno=Vertrages für den Oſten haben nun=
mehr
zu dem gemeinſamen Angebot eines Sicherheitsvertrages
durch die baltiſchen Staaten Eſtland, Lettland und Litauen an
Rußland geführt. Es liegt noch keine Mitteilung darüber vor,
wie dieſer Schritt durch die Sowjetregierung aufgendimen wer=

den dürfte,

* Landtag und Beamtenſchaft
in Heſſen.
Bei den Verhandlungen des Landtags, die ſich in der Haupt=
ſache
um die Herabminderung des im Staatsvoranſchlag enthal=
tenen
Fehlbetrags durch Erſparnismaßnahmen in allen Zweigen
der Staatsverwaltung drehen, ſpielt die Beſchränkung des Be=
amtenapparates
die Hauptrolle. Es herrſcht unter den Parteien
des Parlaments volle Einſtimmigkeit darüber, daß an den Per=
ſonalausgaben
des Staates geſpart werden ſoll, wo es angängig
iſt. Nur darüber gehen die Meinungen auseinander, bei welchen
Beamtengruppen dieſe Möglichkeit gegeben iſt und in welchem
Umfange. Für die Beamtenſchaft ſelbſt, um deren Intereſſen es
ſich bei dem Streite der Parteien handelt, kann nur der drin=
gende
Wunſch beſtehen, daß der etwa erforderliche Stellenabbau
nicht in der Weiſe erfolgt, wie es bei dem allgemeinen Perſonal=
abbau
geſchah, daß nämlich ohne Rückſicht auf die Geſchäftslaſt
der einzelnen Verwaltungszweige überall in gleichem Verhält=
nis
das Perſonal herabgeſetzt wird, ſondern daß der Abbau nur
im Verhältnis zu der Geſchäftslaſt vorgenommen wird, daß er
alſo in erſter Linie da erfolgt, wo die Geſchäftslaft ſich vermin=
dert
hat oder wo ſie vermindert werden kann. Von den Opgani=
ſationen
der Beamtenſchaft haben bisher zu den in Ausſicht ge=
nommenen
Maßnahmen nur der heſſiſche Oberförſterverband und
die Lehrerſchaft öffentlich Stellung genommen. Während der
Bund der höheren Beamten ſich an der Tagung des ihm ange=
hörigen
Oberförſterverbandes nicht beteiligte, hatte der heſſiſche
Beamtenbund es für gut befunden, ſich hinter den Proteſt der
Lehrerſchaft zu ſtellen. Ob der heſſiſche Beamtenbund ſich durch
dieſe Stellungnahme zugunſten der Lehrerſchaft den Dank der
anderen ihm angehörigen Beamtenfachgruppen erworben hat,
möchten wir bezweifeln. Denn dieſe anderen Beamtengruppen
werden von der Proteſterklärung, in der man ſich gegen die an=
geblich
einſeitige Benachteiligung der Lehrerſchaft durch den Ab=
bau
wandte und Heranziehung auch der anderen Beamten=
gruppen
begehrte, nicht ſonderlich erbaut geweſen ſein. Dies um
ſo weniger, als doch gerade bei der Volksſchule wie bei keinem
anderen Zweige der Staatsverwaltung die Vorausſetzungen für
einen Stellenabbau gegeben waren, weil ſich durch den gewal=
tigen
Rückgang der Schülerzahl die Geſchäftslaſt bei der Volks=
ſchule
in ganz ungewöhnlichem Maße verringert hatte, während
bei faſt allen anderen Beamtengruppen neue Aufgaben zu den
früheren Geſchäften hinzugewachſen ſind.
Die Proteſtverſammlung der Volksſchullehrerſchaft erlangte
dadurch überdies einen unrühmlichen Verlauf, daß eine Anzahl
zu ihr eingeladener Landtagsabgeordneten in eier das Gaſtrecht
gröblich mißachtenden Weiſe behandelt wurde, offenbar in der
Abſicht, dieſe Abgeordneten als die Feinde der Lehrer und der
Beamtenſchaft überhaupt hinzuſtellen. Inzwiſchen iſt durch die
Entwicklung der Dinge dargetan worden, daß die ſo beliebte
Kennzeichnung dieſer Abgeordneten ſachlich völlig unberechtigt
war. Die Deutſche Volkspartei hatte ſich damals ſchon bereit
erklärt, für den Antrag des Zentrums einzutreten, der darauf
hinauslief, daß 350 Volksſchulklaſſen abgebaut werden ſollten,
Nachträglich haben ſich Sozialdemokraten, Zentrum und Demo=
kraten
dahin geeinigt, daß vorerſt mindeſtens 200 Stellen ein=
gehen
ſollen und jede zweite freiwerdende Lehrerſtelle unbeſetzt
bleiben ſoll. Das bedeutet, daß für das Etatsjahr 1926 etwa 300
Schulſtellen abgebaut werden und daß für die folgenden Jahre,
ſoweit keine Aenderung beſchloſſen wird, jährlich etwa je 100
weitere Stellen wegfallen. Die Linksparteien, die den Oppo=
ſitionsparteien
Feindſchaft gegen die Volksſchule vorwarfen, haben
alſo in Verbindung mit dem Zentrum einen Stellenabbau be=
ſchloſſen
, der den Forderungen der Deutſchen Volkspartei min=
deſtens
gleichkommt. Sie haben das getan, obgleich ſie in Ge=
meinſchaft
mit den Kommuniſten eine Mehrheit gegen
jeden Lehrerabbau zu bilden in der Lage waren. Dazu
haben ſie ſich, wie zu ihrer Ehre angenommen werden muß, nicht
lediglich verſtanden, um die Regierungskoalition nicht zu ſpren=
gen
, ſondern ganz offenſichtlich aus dem Grunde, weil der Schul=
ſtellenabbau
in dieſem Umfange ſachlich berechtigt und finanz=
politiſch
geboten war.
War hiernach das geräuſchvolle Eintreten der Linksparteien
für die Lehrerſchaft nur ein Bluff und zur Bemäntelung des ſach=
lichen
Rückzugs beſtimmt, ſo iſt von dieſer Seite auch ſonſt eine
Beamtenfreundlichkeit nicht hervorgetreten. Allerdings für be=
ſtimmte
Gruppen des Beamtenorganismus ſind dieſe Parteien
mit bemerkenswerter Entſchiedenheit eingetreten, nämlich für die
Beamten der Miniſterien, deren Stellen ſeit den Tagen der Revo=
lution
ſich außerordentlich vermehrt haben. Von den Oppoſitions=
parteien
iſt die allmähliche Reduzierung dieſes Beamtenſtabes in
einer Reihe von Anträgen verlangt worden, zuletzt dergeſtalt, daß
bei Wegfall von Stelleninhabern eine Neubeſetzung ſolange nicht
erfolgen ſolle, bis die Hälfte aller ſeit 1914 neugeſchaffenen Stel=
len
weggefallen ſei. Demokraten und Sozialdemokraten lehnten
dieſe Verringerung der Zentralbehörden vollſtändig ab, während
das Zentrum ſich der grundſätzlichen Berechtigung der Forderung
nicht verſchloß. In der Tat iſt ja auch eine Erſparnis von Außen=
ſtellen
bei den Lokalbehörden im allgemeinen von der Einſchrän=
kung
der Geſchäftskreiſe derſelben abhängig und dieſe wiederum
nur möglich, wenn die Zentralſtellen eingeſchränkt werden. In=
deſſen
die Herren Miniſter erklären, daß ſie den ganzen Beamten=
ſtab
, wie er da iſt, brauchen, und Sozialdemokraten wie Demo=
kraten
unterlaſſen die ſonſt ſo gern geübte Kritik.
Ueber die Stellung der Sozialdemokratie zur Beamtenſchaft
muß im Hinblick auf die jüngſten Etatsverhandlungen des Land=
tags
ein beſonderes Wort geſagt werden. Man weiß längſt, daß
dieſe Partei die Sonderſtellung, deren ſich der Beamte mit ſeiner
feſten Beſchäftigung und dem Anſpruche auf Ruhegehalt erfreut,
nur ungern ſieht. Immer wieder haben ſich Stimmen erhoben,
die die Beſeitigung der Beamtenvorrechte verlangten. Auch der
Abg. Kaul, der Führer der ſozialdemokratiſchen Fraktion des
Landtages, hat jüngſt in ſeiner Etatsrede wieder eine Bemerkung
fallen laſſen, die an den Grundrechten der Beamtenſchaft zu
rütteln verſuchte. Wenn wir den Beamten= und Penſionsetat
entlaſten wollen, ſagte er wörtlich, ſo werden wir nach unſerer
Ueberzeugung dazu übergehen müſſen das ſoll durchaus offen
ausgeſprochen werden , die Arbeitskräfte, die ſich dem Staat

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Seite 2

zur Verfügung ſtellen, für die Zukunft in größerem Umfange
nicht in ein Beamten=, ſondern in ein Angeſtelltenverhältnis, in
ein freies Verhältnis hereinzubringen. Dieſe Aeußerung ſollte
die Beamtenſchaft bei der Beurteilung der Stellung der Sozial=
demokratie
zu ihr nicht aus dem Auge verlieren. Wenn der ſozial=
demokratiſche
Führer von einem freien Verhältnis ſpricht, in
das er die Beamtenſchaft zum Staat bringen will, ſo meint er
damit gerabe das Gegenteil von dem, was der Wortlaut beſagt:
er will die Beamten aus ihrer feſten Anſtellung in ein kündbares
Vertragsverhältnis und damit in völlige Abhängigkeit von der
jeweiligen Regierung bringen. Das wäre das Ende der Beamten=
ſtellung
, wie ſie ſich allmählich entwickelt hat, und die geſamte
Beamtenſchaft hat alle Urſache, zur Wahrung ihrer Rechte auſ
der Hut zu ſein. Der Abg. Dingeldey von der Deutſchen
Volkspartei hat denn auch die gefährliche Aeußerung des ſozial=
demokratiſchen
Führers ſofort feſtgenagelt und erklärt, daß, nach=
dem
der Perſonalabbau endgültig verſchwunden ſei, keine Mög=
lichkeit
mehr beſtehe, die wohlerworbenen Rechte der Beamten
anzutaſten, und daß dieſe Rechte, namentlich das Recht der lebens=
länglichen
Anſtellung, der Unkündbarkeit und der Ruhegehalts=
anſprüche
, bei den bürgerlichen Parteien unantaſtbar ſeien.
Dieſe programmatiſche Erklärung, ſcheint bisher in Beamten=
kreiſen
zu wenig Beachtung gefunden zu haben. Spectator.

Vorbereitungen
zur Studienkommiſſion.
Verabredungen zwiſchen Berlin, Paris und London?
Die äußere Politik iſt aus dem Oſterſchlaf noch nicht erwacht.
Sie wird auch im Laufe dieſer Woche kaum in Gang kommen.
Für den Anfang nächſter Woche iſt eine Kabinettsſitzung ange=
ſetzt
, die ſich mit den Vorbereitungen für die Studienkommiſſion
in Genf beſchäftigt. Ob der Reichsaußenminiſter dann aber ſchon
aus ſeinem Urlaub zurück ſein wird, ſteht bis zur Stunde noch
nicht feſt. Seine Anweſenheit in Berlin iſt ja auch im Augenblick
noch nicht ſo nötig, weil die erſten vorbereitenden Schritte zum
Beginn der Verhandlungen mit den übrigen Mächten bereits
eingeleitet ſind. Die Reichsregierung iſt ebenſo wie die geſamte
öffentliche Meinung davon durchdrungen, daß die diplomatiſche
Vorbereitung für die Genfer Kommiſſion weſentlich umfaſſender
ſein muß als das erſtemal. Es ſcheint auch, daß darüber bereits
Beſprechungen in Genf erfolgt ſind, als der Kanzler und der
Außenminiſter noch dort weilten. Die Zuſicherung Frankreichs
und Englands, daß ſie Deutſchland als ſchon zum Bund gehörig
betrachten wollten, erſtreckt ſich wohl auch darauf, daß ſie gemein=
ſam
mit Deutſchland eine vorher feſtgelegte Taktik innerhalb der
Studienkommiſſion verfolgen wollen, indem ſie verhindern, daß
die Locarnomächte in den wichtigſten Fragen gegeneinander ſtim=
men
. Das iſt nur möglich, wenn vor Beginn der Verhandlungen
in Genf ein beſtimmtes Programm zwiſchen Paris, London und
Berlin verabredet wird, zu dem die deutſche Anregung als Un=
terlage
dienen könnte, die das Prinzipielle in den Vordergrund
ſchiebt und, ehe man ſich über die Kandidatur einer einzelnen
Macht unterhält, eine grundſätzliche Klärung über die künftige
Stellung des Völkerbundsrates verlangt. In dieſer Richtung
wird die demnächſt einſetzende Fühlungnahme Deutſchlands vor
ſich gehen. Es wird vermutlich nicht ganz einfach ſein, zu einer
Verſtändigung zu kommen. Deswegen rechnet man auch ziemlich
allgemein damit, daß ſich vor Anfang Mai die Ausſichten für das
Gelingen der Studienkommiſſion die ja an ſich für den 10. Mai
geladen iſt nicht überſehen laſſen werden.
Die Luftfahriverhandlungen.
London, 9. April.
Der biplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph mel=
dete
, daß ſtündlich mit der Veröffentlichung des Luftabkommens
zwiſchen Deutſchland und den Alliierten zu rechnen ſei. Das
Abkommen ſoll die Schwierigkeiten des internationalen Luftver=
kehrs
über deutſchem Gebiet beſeitigen, und zwar dadurch, daß
Deutſchland die Bauerlaubnis für ſchnelle Eindecker und die Ver=
wendung
ſchwerer Flugzeugmotoren mit hoher Pferdeſtärke er=
halte
. Dagegen werde das Verbot aufrecht erhalten, Reichswehr=
kräfte
in der Luftfahrt auszubilden.
Nach unſeren Informationen dürfte eine Einigung in Paris
nicht vor 1 bis 2 Wochen zu erwarten ſein, da die deutſchen Dele=
gierten
erſt am 6. April wieder nach Paris zurückgekehrt ſind.
Im übrigen drehen ſich die Pariſer Verhandlungen um die Auf=
hebung
der Begriffsbeſtimmungen, die über den Friedensvertrag
hinausgehen. Es iſt nicht anzunehmen, daß Deutſchland ſeine
Lufthoheit einſeitig gegen die Gewährung von Rechten preisgibt,
die Deutſchkand auf Grund des Friedensvertrages bereits zu=
ſtehen
. Die deutſche Delegation wehrt ſich im übrigen nur da=
gegen
, die Reichswehrangehörigen unter Sonderrecht zu ſtellen
und ihnen die private Ausübung des Luftſports zu unterſagen.

Karl Philipp Fohr.
Leben und Wirken eines deutſchen Malers
der Romantik.
Von Kuno Graf von Hardenberg und Edmund Schilling.
Wenn die Verfaſſer des neuen Werkes über Karl Philipp
Fohr zu Eingang ihrer Lebensſchilderung des Künſtlers auf
Profeſſor Dr. phil. Dieffenbach’s Werk verweiſen und von die=
ſem
mit Paul Ferdinand Schmidt ſagen: Neben dem herrlichen
Denkmal, das Fernow ſeinen Freund Carſtens in ſeiner Lebens=
beſchreibung
ſetzte, iſt es wohl das ſchönſte Buch über einen Künſt=
ler
, das es gibt. Von einer Anmut und Innigkeit, die ihrem
Gegenſtand voll entſpricht, und die durch ihre Naivität oft zu
Tränen rührt. Und wenn die Verfaſſer weiter ſagen, es gibt in
der Tat kein zweites deutſches Künſtlerbuch, wo das Verhältnis
zwiſchen Schilderer und Geſchildertem ſo vornehm taktvol
und harmoniſch rein iſt, wie in Dieffenbach’s Werk, ſo ſpricht
diefes Urteil für die Beſcheidenheit der beiden Autoren. Sie
haben in ihrem neuen Buch dem Maler und Menſchen Karl Phi=
lipp
Fohr ein Denkmal geſetzt, wie es ſchöner und würdiger kaum
denkbar iſt, und haben mit dem Künſtler ſich ſelbſt geehrt.
Die Tatſache allein, daß in dem Geleitwort einer großen
Reihe führender Perſönlichkeiten Dank ausgeſprochen wird dafür,
daß ſie den koſtbaren Beſitz an Werken Fohrs zur Vervielfälti=
gung
zur Verfügung ſtellten, wenn dann weiter der Lebensgang
des Künſtlers gleich wie ſeine künſtleriſche Entwicklung ſo ein=
gehend
und liebevoll Darſtellung fanden, ſo zeugt das von einem
Studium, das weit über die für den Chroniſten notwendige
Eewiſſenhaftigkeit hinausgeht und von einer Vertiefung in die
menſchlichen Eigenſchaften und das künſtleriſche Schaffen, bei der
nicht nur der Intellekt, ſondern das Herz mitſpricht.
Nicht viele Künſtler haben das Glück, ſo liebevolle und von
feinſtem Verſtändnis geführte Autoren zu finden. Das Buch iſt
in Wahrheit das lebendigmachende Dokument eines Künſtler=
lebens
, das eigentlich nur eine Jugend war, und das abſchloß,
wo andere beginnen, ihr Leben zu leben. Heidelberg, die Stadt,
in der Fohr aufwuchs, vermittelte ihm auch die erſten künſtleri=
ſchen
Empfindungen. Die maleriſche Auswirkung der Schön=
heiten
Heidelbergs und des Neckartals war wie für viele Künſtler
auch für Karl Philipp Fohr der Wegweiſer zur Kunſt überhaupt.
Arbau Verlag, Freiburg i. Breisgau, mit 41 Tafeln Bildern
und Text.

Samstag, den 10. April 1920

Vom Tage.
Zur Linderung der Not unter den Arbeitern, die in den
Randgebieten wohnen und im Saargebiet in Arbeit
ſtehen, hat das Reich eine einmalige Beihilfe von 350 000 Mark zur Ver=
fügung
geſtellt.
In der Generalverſammlung der Deutſchen Geſellſchaft
für Chirurgie wurde Profeſſor Kuettner=Breslau zum
erſten Vorſitzenden für das Jahr 1927 gewählt.
Der päpſtliche Nuntius in Berlin, Monſignore Pacelli,
iſt in Rom eingetroffen, wo er etwa 14 Tage bleiben wird.
Beſondere politiſche Anläſſe ſind mit dem Beſuch nicht verbunden, ob=
ſchon
der Nuntius natürlich über die deutſchen Dinge der Kurie ein=
gehend
Bericht erſtatten wird.
Die Agencia Roma ſtellt einen erheblichen Rückgang des
Exports nach Deutſchland feſt und bringt dieſen mit einer
angeblichen deutſchen Boykottbewegung gegen italieniſche Waren in
Verbinduing.
Der däniſche Außenminiſter Graf Moltte erklärte in einem Preſſe=
interbieſv
, daß Dänemark nach dem Abſchluß der Schiedsgerichtsverträge
mit Finnland, Norwegen und Schweden bei der deutſchen Regierung
die erſten Schritte zum Abſchluß eines deutſch= däni=
ſchen
Schiedsgerichtsvertrages unternommen habe.
Der polniſche Miniſterpräſident Graf Skrzynski wird
am nächſten Donnerstag in Wien eintreffen, um Vorbeſprichungen über
den Abſchluß eines Schiedsgerichtsverfahrens zwi=
ſchen
Polen und Oeſterreich zu führen.
Am Montag, den 26. April, beginnt im Völkerbundsſekretariat die
Tagung des vorbereitenden Komitees für die internatio=
nale
Wirtſchaftskonferenz.
Die Hadas=Agentur dementiert die Nachrichten gewiſſer
Zeitungen, daß Malvy mit der Leitung der zwiſchen den Emiſſä=
ren
der Rifleute und den franzöſiſchen und ſpaniſchen Behörden zu
führenden Verhandlungen betraut werden ſoll.
Nach Meldungen der Times aus Marokko iſt es möglich, daß
zwiſchen Abd el Krim und Frankreich ein Waffen=
ſtillſtand
für die franzöſiſche Front abgeſchloſſen wird.
Wie der Quotidien zu wiſſen glaubt, haben die Rifleute Ra=
bat
als Ort der Friedensverhandlungen angenom=
men
. Es ſtehe nur noch die Zuſtimmung Spaniens aus.
Wie der Habasvertreter in London meldet, habe Churchill in
ſeinem Schreiben an Peret vorgeſchlagen, zwiſchen dem 16.
und 18. April nach London zu kommen. Der Havasvertreter
hält es für möglich, daß der franzöſiſche Finanzminiſter am 18. oder
19. April dieſer Einladung Folge leiſten könne.
Im Betſchuanaland (Südafrika) wurden größere Un=
ruhen
erwartet, die nur durch das Eingreifen der Behörden gegen=
über
den Eingeborenen termieden werden konnten.
Amerikas und Englands Proteſte gegen die Nationaliſierung
der mexikaniſchen Oelfelder haben nichts genutzt. Das neue
Petroleumgeſetz iſt mit ſeiner Veröffentlichung im Staatsanzeiger in
Kraft getreten.
Die Verhandlungen zwiſchen der Nationalarmee
und dem General Wupeifu können als beendet angeſehen wer=
den
. General Wupeifu verlange die Abſetzung des Generals
Feng und die Auflöſung der Nationalarmee, die ſich
nach Kalgan zurückgezogen hat.
Nach Meldungen des Daily Expreß aus Tokio hat der chineſiſche
Präſident der javaniſchen Regierung 7,8 Millionen chineſiſcher Regie=
rungsbonds
übergeben, um ſich auf dieſe Weiſe Japans Zuſtim=
mung
zur chineſiſchen Zollautonomie und zur Abſchaf
fung der Exportbeſtimmungen zu ſichern.
Coolidge über Völkerbund
und Abrüſtung.
Der Haß in den Herzen der Menſchen.
EP. Waſhington, 9. April.
Präſident Coolidge legte geſtern, den Grundſtein zu dem
Nationalen Preſſegebäude. Dabei hielt er eine Anſprache, in der
er erklärte, daß Amerika dem Haager Schiedsgericht beigetreten
ſei, weil es der Anſicht ſei, dadurch ſeinen Einfluß dahin geltend
machen zu können, eine internationale Geſetzgebung herbeizufüh=
ren
, die es in Zukunft ermöglichen werde, Meinungsverſchieden=
heiten
zwiſchen den Mächten nicht durch Gewalt, ſondern durch
Gerechtigkeit zu ſchlichten. Dem Völkerbund, ſei Amerika
deshalb nicht beigetreten, weil es ſich nicht in die Angelegenheiten
der anderen einmiſchen wolle. Zum Schluß ſprach Coolidge noch
über die Abrüſtungsfrage und appellierte an eine beſ=
ſere
Verſtändigung zwiſchen den Völkern im
Intereſſe der Aufrechterhaltung des Friedens.
Die amierilaniſche Regierung ſuche gleichzeitig nach den beſten
Methoden, um die internationalen Rüſtungsbe=
ſchränkungen
zu begünſtigen. Man habe vorgeſchlagen,
daß die geiſtige und die moraliſche Abrüſtung
der Abrüſtung zu Lande und zu Waſſer voraug=
gehen
müßten. Das ſei ſelbſtverſtändlich richtig, denn ſo=
lange
der Haß in den Herzen der Völker wohne,
ſei es unnütz, an eine Abrüſtung zu denken.

Nummer 99
Der Stand der deutſch=ſpaniſchen
Handelsvertragsverhandlungen.
Auf Vorſchlag des Reichskanzlers iſt kürzlich ein Wirtſchafts=
ausſchuß
gebildet worden, der das Material für die neuen Han=
delsvertragsverhandlungen
mit Spanien, die demnächſt wieder
fortgeſetzt werden ſollen, überprüfen ſoll. Dieſer Ausſchuß, der
ſich aus Vertretern von Induſtrie, Handel, Landwirtſchaft, Wein=
bau
und der Gewerkſchaften zuſammenſetzt, hat jetzt, wie uns von
unterrichteter Seite mitgeteilt wird, als Ergebnis ſeiner Arbei=
ten
eine umfangreiche Denkſchrift ausgearbeitet, die geſtern dem
Reichskabinett zugegangen iſt. Es wird nunmehr Sache der
Reichsregierung ſein, unter Berückſichtigung dieſer Denkſchrift die
endgültige Entſcheidung zu fällen und dem deutſchen Botſchafter
in Madrid entſprechende Weiſung zukommen zu laſſen. Wie wir
weiter erfahren, wird ſich das Reichskabinett bereits in einer ſei=
ner
nächſten Sitzungen mit der Angelegenheit befaſſen, um zu
einem endgültigen Kabinettsbeſchluß zu kommen.
Der vor kurzem der deutſchen Regierung unterbreitete ſpa=
niſche
Vorſchlag wird von der Landwirtſchaft, und insbeſondere
vom Weinbau, als unannehmbar angeſehen. Vor allem ver=
langen
die Spanier eine weitere Herabſetzung der Weinzölle un=
ter
die Sätze des deutſch=italieniſchen Vertrages. Im Gegenſatz
zur Landwirtſchaft iſt jedoch die deutſche Exportinduſtrie der
Auffaſſung, daß alles verſucht werden muß, um im Intereſſe des
deutſchen Außenhandels zu einem endgültigen Abſchluß mit
Spanien zu kommen. Es iſt noch nicht bekannt, wie ein Aus=
gleich
zwiſchen den ſcharfen gegenſätzlichen Auffaſſungen der
deutſchen Induſtrie und des deutſchen Weinbaues gefunden wer=
den
ſoll. Die Induſtrie befürchtet, daß im Falle des Scheiterns
der angenblicklichen Verhandlungen ein Zollkrieg mit Spanien
unvermeidbar ſei. In landwirtſchaftlichen Kreiſen urteilt man
nicht ſo peſſimiſtiſch, meint vielmehr, Deutſchland würde auf
keinen Fall zu irgend welchen Repreſſalien greifen, ſolange es von
Spanien nicht durch eine willkürliche Erhöhung der dortigen
Zölle dazu herausgefordert würde.
Reichsregierung und Fürſtenenteignung.
* Berlin, 9. April. (Priv.=Tel.)
Im Reichsjuſtizminiſterium wird zurzeit im Einvernehmen
mit dem Reichsinnenminiſterium eine Denkſchrift ausgear=
beitet
, in der die Frage unterſucht wird, ob das Kompromiß
über die Vermögensauseinanderſetzung mit
den Fürſten bzw. das Volksbegehren die Verfaſſung
ändere. In welcher Richtung ſich die Anſchauung, die in der
Denkſchrift niedergelegt wird, bewegen wird, läßt ſich noch nicht
ſagen, da die Vorarbeiten noch nicht abgeſchloſſen ſind. Das
Reichskabinett wird vorausſichtlich am 15. April wieder zu ſeiner
erſten Sitzung zuſammentreten. Ihm wird dann vermutlich ſchon
die Denkſchrift vorliegen, die von da aus an den Rechtsausſchuß
des Reichstages weitergeht, der am 20. April ſeine Arbeiten nach
der Oſterpauſe wieder aufnimmt. Von ihm iſt übrigens ja die
Anregung ausgegangen, im Juſtizminiſterium ein Gutachten über
die obigen Fragen auszuarbeiten. Vor dem 20. April iſt alſo
mit einer Veröffentlichung des Eutachtens nicht zu rechnen.
Die Engländer in Königſkein.
* Mainz, 9. April. (Priv.=Tel.)
Die Engländer haben in dieſen Tagen wie bekannt
in Bad Königſtein im Taunus, das mit ſeinen 3000 Einwohnern
mit 900 Mann und vielen Familien der Beſatzungsangehörigen
überſtark belegt iſt, eine ganze Reihe von deutſchen Wohnungen
in der rigoroſeſten Weiſe beſchlagnahmt und die bisherigen In=
haber
hinausgeſetzt. Dieſes Vorgehen iſt u. E. mit dem Geiſte
von Locarno und den durch Herrn Chamberlain der deutſchen
Regierung gemachten Zuſagen über die Rückwirkungen im be=
ſetzten
Gebiet nicht in Einklang zu bringen. Als Grund für die
Beſchlagnahme gaben die Engländer den deutſchen amtlichen
Behörden auf ihren Proteſt an, daß ſie die von den Franzoſen
benutzten Quartiere nicht benutzen könnten. Das läßt den Schluß
zu, daß die Franzoſen dieſe Quartiere ebenſo wie in Wiesbaden
ſo heruntergewirtſchaftet haben, daß die Engländer, die auf pein=
liche
Sauberkeit beſonderen Wert legen, es auch diesmal vorge=
zogen
haben, die franzöſiſchen Quartiere nicht zu übernehmen. Im
Intereſſe einer weiteren reibungsloſen Zuſammenarbeit zwiſchen
den engliſchen und deutſchen Behörden, wie ſie bisher beſtanden
hat, iſt zu erwarten, daß die Londoner Regierung dem deutſchen
Proteſt Rechnung tragen und die Beſatzungsbehörden in König=
ſtein
anweiſen wird, die beſchlagnahmten Wohnungen wieder
freizugeben.

Von beſcheidener Herkunft, wuchs der junge Fohr unter gut bür=
gerlicher
Erziehung auf. Seine Gymnaſiaſtenzeit war nicht ſon=
derlich
ausſichtsvoll, dafür aber wurde ſchon in der Schulzeit
jedes Stückchen Papier zu zeichneriſchen Verſuchen, zu Charak=
teriſtiken
von Lehrern und Schülern benützt. Fünfzehnjährig
entdeckte der Darmſtädter Kammerſekretär und nachmalige Hof=
rat
Georg Wilhelm Iſſel Fohrs Zeichentalent. Iſſel hatte Fohr
es zu vrdanken, daß er der Kunſt zugeführt werden konnte. Er
brachte den Jüngling nech Darmſtadt, wo ihm durch den Hof
Ludwigs X. und die Hofgeſellſchaft Förderung in jeder Bezie=
hung
zuteil ward. Beſonders war es die Erbprinzeſſin Wilhelmine
Luiſe von Heſſen, die ſich des jungen Malers annahm und ihn
tatkräftig förderte.
Fohrs Leben, ebenſo wie ſeine künſtleriſche Laufbahn ſind
dann in vier Lebensabſchnitte, die in jeder Beziehung von ein=
ſchneidender
Bedeutung für ihn waren, zu trennen. Heidelberg,
Darmſtadt, München und Rom. Daß München, die uralte Kunſt=
ſtadt
, von ſtärkſtem Einfluß auf den Künſtler war, iſt ſelbſtver=
ſtändlich
. Immer aber ſtrebte er vorwärts und behauptete ſeine
künſtleriſche Eigenart. Im Oktober 1816 trat Fohr die Reiſe nach
Italien an. Dem Aufenthalt in Rom, ſeinem Leben und künſt=
leriſchen
Schaffen in der ewigen Stadt iſt ein eingehendes Kapitel
in dem Buch gewidmet. Hier fand auch Fohr ſein tragiſches
Ende. Er ertrank im Tiber beim Baden, das war am 29. Juni
1818. Erſt vier Tage ſpäter wurde der Leichnam bei St. Paolo
fuori le Mure aufgefunden; am ſelben Tage wurde er an der
Ceſtius Pyramide zu Grabe getragen. Sein Leichenbegängnis
war das eines Großen.
Der Beſchreibung des Lebens laſſen die Autoren eine ſolche
der künſtleriſchen Entwicklung folgen. Einen großen Schatz von
Bildern Fohrs beſitzt das Darmſtädter Muſeum. Zuſammenge=
faßt
iſt über Fohr als Künſtler geſagt:
Als ein widriges Geſchick dem Schaffen Fohrs plötzlich Ein=
halt
gebot, wußte man, daß mit dieſem Jüngling große Hofſ=
nungen
zu Grabe gingen. Bei der Verſteigerung ſeines künſtleri=
ſchen
Nachlaſſes durch Johann David Paſſavant riſſen ſich die
Freunde um ſeine Studien; jeder wollte ihn beſitzen. Selbſt
noch ein Lernender, war er zu jung, um als Lehrer zu wirken.
Nur in der Stille lebte ſein Weſen weiter. Am nächſten ſtand
hm wohl der früh vollendete Franz Horny aus Weimar, ſo daß
ſie manchmal wie geiſtige Brüder erſchienen. Doch war Fohr der
urwüchſigere, im engen Konnex mit der großen Natur der ſchöp=
ſeriſchere
, ohne die herbe Verſchloſſenheit. Kopien Horny’s nach
Fohr’ſchen Aquarellen bezeugen, wer von beiden der Gebende

war. Ludwig Richter erzählt in ſeinen Lebenserinnerungen be=
geiſtert
von den Werken der Freunde, vor allem von Fohr. Un=
verkennbar
berichten auch Richters italieniſche Zeichnungen von
dieſer Begegnung. Die ſüße Kantilene der Sabinerberge, wie
ſie Fohr zum erſten Mal empfand, tlingt wie ein Echo in ſeinen
Feder= und Bleiſtiftzeichnungen dieſer Tage nach.
Unter den Vielen, in denen Fohr’s Geiſt Früchte trug, wie
Namboux, Ernſt Fries und Lucas, muß Paſſavant, der Maler,
genannt werden. Wie Franz Pforr den Freund ſeiner Jugend,
hat er auch Fohr geliebt. Durch ihn kamen ſie zuſammen mit
zwei großen Landſchaften, Tivoli und Heidelberg, an das
Städel’ſche Inſtitut. Paſſavants Kunſt nahm nicht den hohen
Flug des Freundes. Aehnlich wie Iſſel iſt er ſein verſtändnis=
voller
Gönner geweſen.
Fohr blieb unter den deutſchen Romfahrern lebendig. Als
in ben vierziger Jahren auch im Süden die neue Zeit anbrach,
vergaß man ihn ganz. Erſt in unſeren Tagen, zur Jahrhundert=
ausſtellung
1906, als man ſein letztes Werk aus der Vergeſſen=
heit
heraushob, iſt er wieder unter uns getreten.
Einen tiefen Einblick in die menſchlichen Eigenſchaften des
Künſtlers bieten die dann vorliegenden Briefe des Künſtlers an
die Erbprinzeſſin Wilhelmine von Heſſen. Dieſe Briefe an die
fürſtliche Gönnerin, Dankſchreiben und Berichte ſind annähernd
vollzählig erhalten; obwohl Fohr weder häufig, noch gerne ge=
ſchrieben
hat, iſt der innere Zuſammenhang in den Briefen und
Berichten deutlich fühlbar. Den Abſchluß der Briefe bildet der
Bericht des Architekten Franz Heger (Großherzöglicher Baurat
in Darmſtadt) über Fohr’s Tod und ſeinen Nachlaß. Dann
folgt ein Verzeichnis von Fohr’s Werken, ein ſolches der Schrif=
ten
und Bilder und ein drittes, der den Werken beigegebenen
Taſeln.
Dieſe Tafeln bilden einen koſtbaren Schatz. Aus allen ſpricht
die feine ausgeprägte Zeichenkunſt Fohrs, das innige Ver=
tiefen
in die Natur und bei den Bildniſſen in die die Seele wie=
derſpiegelnden
Augen. Manche der Blätter ſind von feinem Humor
durchwürzt, zeugen von guter Kenntnis menſchlicher Charakteri=
ſtik
und eindrucksvoller Bildwirkung in der Bewegung der
Figuren und in der Wahl des Bildausſchnittes. Bedauerlich iſt
nur eins, daß in der großen Zahl der Tafeln nicht mehrere
farbig wiedergegeben werden konnten. Das Titelbild, eine zarte
wundervolle Anſicht von Trieſt iſt leicht farbig und getönt.
Das Werk iſt dem Urenkel der Großherzogin Wilhelmine,
dem Großherzog Ernſt Ludwig, zum Dank für tatkräftige Unter=
ſtützung
der Arbeit gewidmet.
A. St.

[ ][  ][ ]

Nummer 99

Samstag, den 10. April 1926

Seite 3

Zur Sitzung
der Völkerbunds=Kommiſſion.
Von unſerem Korreſpondenten.
CNP. London, 9. April.
Im allgemeinen herrſcht hier eine ſehr ſkeptiſche Stimmung
über die Bedeutung und die zu erwartenden Ergebniſſe der
Sitzungen der Völkerbundskommiſſion. Die Locarno=Gegner ver=
treten
die Anſicht, daß auch dieſe Konferenz ausgehen werde wie
die bisherigen: ohne jedes greifbare Reſultat, daß ſie höchſtens
die Anhäufung internationalen Zündſtoffes nur vermehren
werde. Auch andere weitere Kreiſe vertreten die Anſicht, es
werde wohl dieſelbe Geſchichte werden, wie in Genf. Sie tröſten
ſich aber mit der Anſchauung, daß es auf die Empfehlungen
dieſer präliminaren Konferenz ja gar nicht ankomme, ſondern
darauf, wie ſich die September=Konferenz des Völkerbundes ent=
wickeln
werde, und mit der beruhigenden Tatſache, daß bis dahin
den Kabinetten noch eine Friſt von vier Monaten gegeben iſt.
In beſtorientierten Kreiſen rechnet man ebenfalls
ſtark mit dieſem Sicherheits=Koeffizienten. Da man noch nichts
Sicheres weiß, ob die Kommiſſions=Konferenz nur durch juri=
ſtiſche
Fachleute oder durch leitende Miniſter ſelber beſchickt wer=
den
wird, läßt ſich auch noch gar nicht ſagen, wie ſie ausſehen
wird. Die Hauptſache iſt nach hieſiger Anſicht, daß man hoffen
darf, auch Deutſchland werde ſeine Vertreter ſenden. Wenn das
erſt nach Behebung der letzten Zweifel zur vollendeten Tatſache
geworden iſt, wird man darüber eine gleich große Genugtuung
empfinden, wie über das Erſcheinen der deutſchen Staatsmänner
zu der März=Konferenz. Man kann nur mit großer Befriedigung
vermerken, mit welcher Aktivität Deutſchland die Völkerbunds=
Angelegenheit betreibt, weil darin eine Gewähr zu liegen ſcheint,
daß Deutſchland, ſobald es endlich Mitglied des Völkerbundes
geworden iſt was zurzeit als Hauptziel der ganzen bri=
tiſchen
Völkerbundspolitik oder Locarno=Politik angeſehen wird
eine wertvollſte Mitarbeit leiſten wird.
Was nun die Frage der Beſchickung dieſer Vorkonferenz an=
langt
, ſo erklärte es unſer Gewährsmann für möglich, daß bei
einer Entſendung von Miniſtern ſeitens der beteiligten Staaten
auch Sir Auſten Chamberlain wieder nach Genf gehen werde.
Den Ausdruck wahrſcheinlich wolle er aber lieber noch
nicht gebrauchen. In Verbindung mit dieſer Perſonalfrage
wünſche er noch einmal der, wenigſtens in England verbreiteten,
völlig irrigen Auffaſſung entgegenzutreten, daß dieſen Kommiſ=
ſionsſitzungen
eine entſcheidende Bedeutung beizumeſſen ſei. Es
ſei nicht ganz erfindlich, wie dieſer Irrtum habe entſtehen können,
wenn man ſich die Vorgeſchichte vor Augen halte. Die Kommiſ=
ſion
habe keine Entſcheidungen zu treffen, ſondern nur Vor=
ſchläge
zu machen, die dann dem Völkerbundsrat vorzulegen
ſeien, um von dieſem auf die Agenda für die Septemberkonferenz
geſetzt zu werden. Welche Empfehlungen die Kommiſſion auch
machen möge, ſie ſeien für niemand bindend und die Regierungen
behielten, für ihre Stellungnahme völlige Freiheit. Es würde
daher auch verfehlt ſein, wenn man nach etwaiger Bekanntgabe
der Empfehlungen vorzeitige Mutmaßungen über die Annahme
derſelben anſtellen würde. Das ſei höchſtens bezüglich derjenigen
Empfehlungen einigermaßen berechtigt, bezüglich deren alle
Kommiſſionsmitglieder zu einer völligen Einigung gelangt ſein
würden. Aber ſelbſt dann würden Vorausſagen reckt gewagt
ſein. Man habe ja während der März=Konferenz erlebt, wie an=
ſcheinend
ganz ſichere Vorausſetzungen durch unliebſame Ueber=
raſchungen
zunichte gemacht worden ſeien.
Andererſeits ſcheine gerade im Vergleich zur März=Konferenz
eine beſſere Vorausſage für die Septemberkonferenz im allge=
meinen
in gewiſſer Beziehung gerechtfertigt. Gerade in der Tat=
ſache
, daß noch volle vier Monate zur Verfügung ſtänden, in
denen unter Ausſchaltung aller Ueberraſchungen nützliche Vor=
arbeit
für die Wiederherſtellung des Locarno=Geiſtes geleiſtet
werden könne, liege ein ermutigendes Moment, das ſchädlichem
Peſſimismus und nicht minder ſchädlicher Gleichgültigkeit ent=
gegenwirken
müſſe.
Amerika und die europäiſchen Angelegenheiten
In einem Kommentar der geſtrigen Rede Coolidges über die
Frage des Anſchluſſes Amerikas an den Internationalen Ge=
richtshof
und über den Völkerbund ſucht der Temps heute den
amerikaniſchen Rückzug aus allen europäiſchen Angelegenheiten
nach dem Kriege für alle Uebelſtände verantwortlich zu machen,
die ſeit ſechs Jahren Europa beunruhigen. Solange die Ver=
einigten
Staaten dem Völkerbund nicht angehörten, werde dieſer
nicht diejenige internationale Organiſation von univerſellem
Charakter ſein, deren Einfluß mit Sicherheit jede Kriegsdrohung
beſeitigen könnte. Solange die Vereinigten Staaten ſich nicht
dazu entſchlöſſen, ihren gerechten Verantwortungsanteil an den
Garantien gegenſeitiger Unterſtützung gegen jeden Angriff zu
übernehmen, werde das allgemeine Sicherheitsproblem nicht prak=
tiſch
gelöſt werden können.

Großes Haus. Freitag, den 9. April 1926.
Carmen.
Große Oper von Meilhac und Halevy,
Muſik von G. Bizet.
Heute ſang den Joſé Herr Joſef Poerner von Barmen=
Elberfeld als Gaſt auf Anſtellung. Der Sänger, über deſſen Befähi=
gung
endgültig erſt nach ſeinem morgigen zweiten Gaſtſpiel zu
urteilen ſein wird, zeigte ein vorteilhaftes Aeußere, eine ent=
wickelte
Begabung für Spiel und Mimik, Geſtaltungskraft und
vor allem Kultur. Seine ſchöne Stimme hat ein hohes natür=
liches
Bruſtregiſter mit ausgeglichenem Uebergang zu Kopftönen.
Sie beſitzt Wärme, lyriſche Färbung, in der hohen Lage auch
etwas heldiſchen Glanz. Die geſangliche Behandlung iſt ſehr
kunſtgerecht und beweiſt eine vorzügliche Ausbildung. Die Roſen=
Arie gelang vortrefflich. Intelligenz wurde in vielen perſönlichen
Zügen offenbar. Temperament trat in der Erfaſſung des Dra=
mas
hervor. Die heutige Leiſtung, ausgeglichen, durchdacht an=
gelegt
und geſchickt geſteigert, hinterließ angenehme Eindrücke.
Eine ſtärkere Wirkung kam jedoch nicht zuſtande, weil der Sänger
vielleicht zum Teil durch Befangenheit, äußere Hemmungen
oder Ungewohntheit mit der Akuſtik beeinträchtigt den hel=
diſchen
Anforderungen der Rolle, wie es ſich beſonders im letzten
Akt deutlich zeigte, wohl darſtelleriſch, ſtimmlich jedoch nicht ge=
wachſen
ſchien.
Ich kann an der Aufführung nicht vorübergehen, ohne freudig
anzuerkennen, in wie hohem Maße Eugenie Stefanowa in
die Carmen=Rolle hineingewachſen iſt, die jetzt eine durchweg
fefſelnde, ſehr perſönliche Prägung erhalten hat, und Manda
v. Kreibig zu danken für ihre fabelhaft temperamentvollen
v. H.
Tänze.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Ein neuer Band des Leuchters erſcheint dem=
nächſt
unter dem Titel: Geſetz und Freiheit, Veröffentlichung der
Schule der Weisheit, herausgegeben vom Grafen Hermann Key=
ſerling
. (Der Leuchter VII. Buch 1925, Otto Reichl Verlag in
Darmſtadt. Ladenpreis in Leinwand gebunden 15 Mark.) Aus
dem reichen Inhalt ſeien genannt: Drei Auffätze des Grafen Her=
mann
Keyſerling: Freiheit und Norm, Erfindung und Form,

Völkerbundsreform.
Ein Beitrag Salandras.
EP. Mailand, 9. April.
Salandra beſchäftigt ſich heute im Corriere della Sera
mit dem Völkerbund, und beſonders mit der Reform des Völ=
kerbundsrats
. Die erſte Frage ſei die der Einſtimmigkeit im Rat
die durch die Vermehrung der Ratsſitze in Frage geſtellt werden
könnte. Dabei unterſtreicht Salandra die italieniſche Anſicht, daß
an der Einſtimmigkeit auf alle Fälle feſtgehalten werden müſſe,
um nicht die Souveränität der Großmächte zu verletzen und den
Völkerbund zu einem Ueberſtaat zu machen. Eine Koalition von
kleineren Staaten könnte ſonſt gegen die Natur der Dinge eine
Großmacht überſtimmen. Sehr ſkeptiſch ſteht Salandra der in
England ventilierten Frage gegenüber, für den Eintritt in den
Völkerbund beſtimmte Normen aufzuſtellen. Wenn Deutſchland
einmal das Tor geöffnet worden ſei, ſo ſei es ſchwierig, andere
Staaten nicht mehr eintreten zu laſſen. Ferner ſei zu erwägen,
ob die Zahl der Großmächte als offen oder geſchloſſen zu gelten
habe. Mit bezug auf die kleineren Staaten habe die Gruppen=
wahl
allgemein den Nachteil, daß die Gruppen nicht von Beſtand
zu ſein pflegen. Vielleicht könne die Löſung für die kleineren
Staaten auf dem Wege geſchaffen werden, daß man den Eintritt
in den Völkerbundsrat allen den Staatengruppen in Ausſicht
ſtellt, die einen beſtimmten Quotient von Wählern und Gewähl=
ten
aufweiſen. Die Löſung müſſe möglichſt ſchon im Juni ge=
funden
werden, weil ſie im September ſich noch ſchwieriger ge=
ſtalten
würde, wenn die Kritik der von den Beratungen ausge=
ſchloſſenen
Verſammlungsmitglieder ſich fühlbar machen würde.
Die Löſung des italieniſch=griechiſchen Konflikts wäre ſeinerzeit
nicht ſo ſchwierig geweſen, wenn nicht gleichzeitig der Rat und
die Vollverſammlung getagt hätten.
Ruſſiſche Garantieverträge mit Polen
und den Randſiaaten.
* Riga, 9. April. (Priv.=Tel.)
Nach privaten Informationen aus Moskau hat das Außen=
kommiſſariat
die diplomatiſchen Vertreter Rußlands in Warſchau,
Helſingfors, Reval, Riga und Kowno angewieſen, die Verhand=
lungen
über den Abſchluß von Garantieverträgen mit Rußland
wieder aufzunehmen. Die Sowjetregierung plant drei unab=
hängige
Verträge, einen mit Polen, einen mit Finnland und
einen gemeinſamen mit den baltiſchen Staaten Eſtland, Lettland
und Litauen. Der gegenwärtige Vorſchlag wiederholt im großen
und ganzen das Angebot, das Viktor Kopp 1923 auf ſeiner Reiſe
durch die baltiſchen Hauptſtädte machte. Moskau ſchlägt vor:
1. Gegenſeitige Garantie der beſtehenden Grenzen;
2. Verpflichtung, ſich gegenſeitig nicht anzugreifen;
3. gegenſeitige Neutralitätsverpflichtung falls die andere Par=
tei
in einen Krieg verwickelt wird;
4. Verpflichtung, an keiner gegen den anderen gerichteten Koa=
lition
teilzunehmen;
5. eine friedliche Methode zur Beilegung von Streitfällen;
6. Abſchluß eines Wirtſchafts= und Handelsvertrages.
Das offizielle Sowjetorgan Jsweſtija betont, daß Polen
ſeine äußere Politik jetzt ändern muß, da Deutſchland, ſobald es
in den Völkerbund eingetreten iſt, natürlich die Fragen der pol=
niſchen
Weſtgrenze, des polniſchen Korrjdors, Danzigs und Schle=
ſiens
aufrollen werde, und daß dann ſeine Freundſchaft mit
Rußland Polen eine ſtarke Stellung geben werde, während ihm
die weſtliche Orientierung nichts geben könnte.
Friedensverhandlungen mit Abd el Krim.
Am Schluſſe des Kabinettsrats erſtattete Briand Bericht über
die Marokkofrage. Nach Aufhebung der Sitzung erklärte Kriegs=
miniſter
Painlevé, die Lage habe ſich geklärt und man dürfe die
Hoffnung hegen, daß der Friede bald zuſtande
komme. Nachdem durch den Meinungsaustauſch der letzten
Tage zwiſchen der franzöſiſchen und ſpaniſchen Regierung ein
Einvernehmen erzielt worden ſei, werde demnächſt eine erſte offi=
zielle
Fühlungnahme der Vertreter beider Länder mit den Ver=
tretern
Abd el Krims erfolgen. Vorher würden die franzöſiſchen
und ſpaniſchen Delegierten in Paris zu einer Vorbeſprechung
zuſammentreten. Dieſer optimiſtiſchen Darlegung ſchloß ſich auch
Miniſterpräſident Briand an. Der Temps meldet dazu, daß
die Rifkabylen als ihre Vertreter bereits drei hervorragende Per=
ſönlichkeiten
entſandt hätten. Die erſte Zuſammenkunft werde
noch im Laufe der nächſten Woche ſtattfinden.

Der letzte Sinn der Freiheit; Hans Drieſch: Logik und Meta=
phyſik
des Freiheitsproblems; Georg Groddeck, Schickſal und
Zwang; Alexander Graf zu Dohna: Verantwortung und Recht;
Graf Albert Apponyi: Macht als Bindung; Wolfgang Muff
Diſziplin und Autorität; Graf Kuno von Hardenberg: Okkulte
Geſetzmäßigkeiten; Richard Wilhelm: Kosmiſche Fügung; Olga
von Ungern=Sternberg: Der freie Menſch im Weltall; Carl Hae=
berlin
: Organiſcher Typus und Freiheit; Luigi Valli: Freiheit
und Blut; Auguſt Winnig: Ueber den Freiheitsbegriff des Arbei=
ters
; Friedrich Herfurth: Die Beſchränktheit des ſozialiſtiſchen
Freiheitsbegriffs; Graf Hugo Lerchenfeld: Die Grenzen der poli=
tiſchen
Freiheit: Ernſt Mareus: Magie und Freiheit; Hans
Prinzhorn: Charakter und Schickſal; Hans Kunz: Das Dämo=
niſche
als Schickſal des Menſchen; Wilhelm Müller=Gordon:
Glaube und Tat.
Reichls Philoſophiſcher Almanach. Die wiſ=
ſenſchaftliche
Leitung dieſes Internationalen Jahrbuches der
Philoſophie der Gegenwart (Otto Reichl Verlag in Darmſtadt)
hat der Univerſitätsprofeſſor Dr. Erich Rothacker in Heidel=
berg
, der Herausgeber der Deutſchen Vierteljahrsſchrift für Lite=
raturwiſſenſchaft
und Geiſtesgeſchichte übernommen. Der vierte
Jahrgang 1927 des Almanachs iſt in Vorbereitung und wird im
Herbſt dieſes Jahres erſcheinen.

WSN. Das Ende des Bubikopfes. Aus Amerika, dem Ur=
ſtrungsland
des Bubikopfes, wird nun auch das baldige Ende
desſelben prophezeit. Amerikaniſche Blätter berichten, daß die
New Yorker Friſeur=Innung auf ihrer Hauptverſammlung fol=
gendes
feſtgeſtellt hat: Die Bubenhaarmode geht ihrem Ende
entgegen und das lange Haar gelangt wieder zur Gunſt. Für
die beabſichtigte Rückkehr zur Natr ſind verſchiedene Gründe
maßgebend, vor allem das Verlangen der Frau, in ihrer ganzen
Schönheit ſich der Welt zu repräſentieren. Man habe zwar das
Bubenhaar eine Zeitlang bevorzugt, weil es bequem und auch
ſonſtwie begehrenswert erſchien; aber wenn die Frauen hübſch
ausſehen wollen, kämen ſie immer zum Friſeur, um ſich ihre
kurzen Locken durch eine Perücke verbergen zu laſſen.
C. K. Die Heiratsbank. Die Damen, die bei der Londoner
Bank von Meſſrs. Barclays beſchäftigt ſind, haben es beſonders
gut, denn ihre Heiratsausſichten ſind vorzüglich. Gegen 400
weibliche, Angeſtellte dieſes Bankunternehmens treten jährlich
in die Ehe, uud zſar heiraien ſie zum allergrößten Teil män=
liche
Angeſtellte derſelben Bank. Man nennt daher in Lond=
dies
Unternehmen vielfach die Heiratsbank, und die Zeiung=

Das franzöſiſche Schuldenproblem.
Freiwillige Steuerbeiträge zur Stützung des Franken
und zur Amortiſierung der kurzfriſtigen Schuld.
* Paris, 9. April. (Priv.=Tel.)
Nach der Verabſchiedung der neuen Finanzgeſetze durch
Kammer und Senat am erſten Oſtertage iſt das Problem der
Schuldenrückzahlung wieder in den Vordergrugd des Intereſſes
gerückt worden. Schatzkanzler Churchill hat zum zweiten Male
den Finanzminiſter Peret wiſſen laſſen, daß die engliſche Regie=
rung
größten Wert darauf lege, die Schuldenverhandlungen ſo
raſch wie möglich wieder aufzunehmen und zu einem greifbaren
Ergebnis zu führen. Eine Antwort hat Peret auf dieſe nicht
mißzuverſtehende Mahnung nicht gegeben. Trotz des Drängens
des engliſchen Schatzkanzlers ſcheint der franzöſiſche Finanzmini=
ſter
die Reiſe nach London nicht für ſehr dringend zu halten. Die
Gründe, die er für die Verzögerung ſeines Londoner Beſuches
geltend machen konnte, ſind kaum ernſt zu nehmen. Er gab an,
erſt den Ausgang der Budgetdebatte im Senat abwarten zu
müſſen, bevor er die Verhandlungen mit Churchill aufnehmen
könnte. Da ſich die Verhandlungen des Senates nur auf das
Ausgabenbudget von 1926 beziehen, das von der Kammer bereits
erledigt worden iſt, ſind eigentlich Schwvierigkeiten, die die An=
weſenheit
Perets notwendig machen könnten, nicht einzuſehen.
Peret mißt der Frage der inneren Schuld im Augenblick
die größte Bedeutung bei. Nach dem Bericht der Finanzkom=
miſſion
des Senats beläuft ſich dieſe Schuld auf rund
280 Millionen Franken.
Ueber die Mittel zur Löſung des inneren Schuldenproblems
gehen die Meinungen der führenden franzöſiſchen Finanzpolitiker,
Peret, Caillaux und Herriot, völlig auseinander. Peret ſieht das
alleinige Mittel zur Löſung des Geſamtproblems nur in der Auf=
nahme
einer freiwilligen Anleihe, während Caillaux die Umſtel=
lung
der inneren Schuld auf Goldbaſis fordert, und Herriot dem
Prinzip der Kapitalabgabe treu bleibt. Das franzöſiſche Finanz=
miniſterium
hat jetzt nähere Mitteilungen über die von der Kam=
mer
beſchloſſenen freiwilligen Steuerbeiträge zur
Stützung des Franken und zur Amortiſierung
der kurzfriſtigen Schuld ausgegebe. Peret verweiſt
darin auf die günſtige Aufnahme, die dieſe Sonderſteuer in der
franzöſiſchen Oeffentlichkeit gefunden habe. Um der Maßnahme
einen vollen Erfolg zu ſichern, iſt beſchloſſen worden, ein Natio=
nalkomitee
zu bilden, deſſen Ehrenvorſitz Präſident Doumergue
übernehmen ſoll und deſſen Präſident Marſchall Joffré ſein wird.
Die Eingänge ſollen ausſchließlich zur Zahlung der kurzfriftigen
Obligationen und zur Verminderung der Staatsſchuld verwendet
werden. Aus allen Teilen des Landes ſind bereits Einzahlungem
gemacht worden. Der Präſident der Republik hat ſich mit 50 000
Franken in die Subſkriptionsliſte eingezeichnet, Peret ſelbſt mit
10 000 Franken. Ob die Maßnahme den gewünſchten Erfolg
haben wird, bleibt recht zweifelhaft.
Diefranzöſiſchen Schuldenverhandlungen inWaſhington
Wie das Echo de Paris mitteilt, wird Peret im Miniſter=
rat
über den Stand der Verhandlungen berichten, die der fran=
zöſiſche
Botſchafter in Waſhington zur Regelung der franzöſiſchen
Schulden aufgenommen hat. Die Verhandlungen ſollen nach An=
ſicht
des Finanzminiſteriums einen günſtigen Verlauf nehmen!
Ein prinzipielles Abkommen ſei in etwa acht Tagen zu erwar=
ten
. Die Vereinigten Staaten lehnten zwar die Anerkennung der
ſogenannten Sicherheitsklauſeln ab, würden aber ein Mora=
torium
von fünf bis ſechs Jahren und eine Zahlungsfriſt von
ſechzig Jahren gewähren.
Malvy zurückgetreten,
Durand franzöſiſcher Innenminiſier.
EP. Paris, 9. April.
Der geſtern angekündigte Kabinettsrat zur Prüfung der durch
den Rücktritt Malvys geſchaffenen Lage iſt heute mittag zu=
ſammengetreten
. Miniſterpräſident Briand ſchilderte die poli=
tiſche
Lage, erinnerte an die Ereigniſſe, die den Innenminiſter
veranlaßt haben, ſich von der Führung der Geſchäfte zurück=
zuziehen
, und verlas ſchließlich das Demiſſionsſchreiben Malvys.
Der Kabinettsrat beauftragte den Miniſterpräſidenten, dem
ausſcheidenden Innenminiſter in einer Adreſſe das einſtimmige
Bedauern des Miniſteriums auszudrücken. Der offizielle Text
beider Schriftſtücke wird heute abend veröffentlicht.
Darauf ſchlug Miniſterpräſident Briand unter Zuſtimmung
ſämtlicher Miniſter den gegenwärtigen Landwirtſchaftsminiſter
Jean Durand, der der Radikal=Sozialiſtiſchen Partei angehört,
zum Nachfolger Malvys vor. Durand nahm das ihm angebotene
neue Portefeuille an. Das freigewordene Landwirtſchaftsmini=
ſterium
wird erſt morgen in einem neuen Kabinettsrat wieder
beſetzt werden.

ſind den Gründen dieſer erfreulichen Erſcheinung nachgegangen.
Die Urſachen für die Anziehungskraft unſerer Damen ſind
nicht weit zu ſuchen, ſagte ein Direktor. Unſere jungen Da=
men
ſind meiſt anziehend und liebenswürdig. Sie verdienen
genug, um ſich hübſch anzuziehen und ihre Geſchäftserfahrungen
befähigen ſie, auch in ihrem eigenen Haushalt gute Rechnung zu
führen. Sie kommen mit den männlichen Angeſtellten in häufige
Beziehungen, denn ſie haben zuſammen Sportklubs, geſellige
Vereinigungen und Tanzvergnügen. Ein Angeſtellter der Bank
erklärte: Unſere Kolleginnen ſind meiſtens hübſch, tanzen gut,
ſpielen gern Tennis und Golf, und ihre Vorbildung macht ſie zu
trefflichen Hausfrauen. Ueber die Vorzüge der männlichen An=
geſtellten
dieſer Bank ließ ſich eine Dame aus, die bei dem Un=
ternehmen
arbeitet: Wir ſtehen mit unferen männlichen Kolle=
gen
vortrefflich; ſie ſind ſtets liebenswürdig und helfen uns,
wenn wir bei unſerer Arbeit einen Rat brauchen. Viele Damen
bei uns haben die Erfahrung gemacht, daß ſie ausgezeichnete
Ehemänner ſind, und da man ſich bei gemeinſamer Arbeit amr
beſten kennen lernt, ſo heiraten wir gern untereinander. Wenn
die Gehälter auch nicht ſehr hoch ſind, ſo zeichnen ſich doch die
Herren von Barclays durch beſondere Solidität und Sparſam=
eit
aus.

Neu erſchienen:
Die ſchöne Stimme von Müller=Söllner, Geſangsmeiſter an
der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt.
Herr Fritz Schwarz=Wiesbaden ſchreibt: Ich war von meinem
20ten Lebensjahre ab an verſchiedenen größeren Büihnen als Baſſiſt tätig.
Nach zehnjähriger Tätigkeit hatte ich infolge naturwidrigen Singens
meine Stimme vollkommen verloren. Es war kein Ton mehr in meiner
Kehle, weder zum Singen noch zum Sprechen. Auch die Kuren einer
Anzahl erſter Halsſpezialiſten konnten mir nicht helfen. Nach einem
einjährigen Studium bei Herrn Müller=Söllner bin ich jetzt wieder ing
Vollbeſitze einer geſunden, ſonoren, 2½ Oktaven umfaſſenden Stimme.
Bewußt angeſetzte, freie, ſtrahlende Töne in jeglicher Tonſtärke und dyna=
miſcher
Schattierung in Halb= und Vollſtimme, eine nie gekannte Freiheit
und Klangwirkung, nie geahnte Ausdrucksmöglichkeiten ſind der Erfolg
dieſer einzig daſtehenden Lehre. So habe ich Beruf und Lebensfreudig=
keit
wiedergefunden und die Ausſicht auf eine erfolgreiche Zukunft.
Die beiden im Verlage von Müller=Söllner in Darmſtadt, Mathilden=
ſtraße
14, erſchienenen Werke: Wegweiſer zum Kunſtgeſang und Die
ſchöne Stimme bedeuten eine Offenbarung für jeden Sänger. Jeder
z feſſelt durch b=iuunderungswürdige Klarheit und Sachlichkeit. Die
che iſt von feltener Einfachheit und Schönheit, voll Wärme und
geillernder Hingabe. So kann nur ein gereifter Künſtler ſchreiben!

[ ][  ][ ]

Seite 4
* Der Schuß auf Muſſolini.
Aus Rom wird uns geſchrieben:
Der Schuß aus nächſter Nähe, den am Mittwoch mittag
eine geiſtesgeſtörte Irländerin auf dem Kapitol auf Muſſolini
abgegeben hat, iſt nur ganz knapp am Leben des italieniſchen
Miniſterpräſidenten vorbeigegangen. Die Verwundung, ein Schuß
eines kleinkalibrigen Revolvers durch die Naſenflügel, iſt unge=
fährlich
, wenn ſie auch in den erſten Minuten eine ſtarke Blutung
veranlaßt hat. Man muß es Muſſolini laſſen, daß er ſich im
Augenblick der Gefahr kaltblütig und beſonnen benommen hat,
nicht theatraliſch, ſondern ruhig und mutig. Er hat auch ſofort
das Weſentliche der Lage erkannt und als erſte Aeußerung nach
dem Attentat ſowohl die Unbedeutendheit der Verletzung betont,
wie vor allem direkte Befehle gegeben, damit nirgends im Lande
infolge der zu erwartenden Aufregung unter den Fasciſten Un=
ruhen
oder Gewalttaten entſtänden.
Die Tat iſt nur aus dem wahnſinnigen Geiſt einer fünfzigjäh=
rigen
Frau geboren, die bereits im vergangenen Jahre einen
Selbſtmordverſuch gemacht hat, um Gott ein Opfer zu bringen,
und nach ihrer Geneſung zwei Monate im Irrenhaus geweſen
iſt. Daß irgend welche aufreizende Zeitungslektüre dieſen irren
Geiſt gerade gegen Muſſolini gelenkt hat, iſt möglich. Aber auch
Geſunde können durch den Lärm und die Uebertreibungen der
fasciſtiſchen Propaganda und Selbſtberäucherung verdreht wer=
den
. Man hat eben in Italien eine Atmoſphäre geſchaffen, die
alles andere, nur nicht beruhigend und normal iſt. Aber obgleich
man nun weiß, daß bei dieſem Attentat keine Einwirkung von
außen im Sinne einer Verſchwörung vorliegt, ſo bringen es doch
einige Blätter über ſich, von der fremden Hand zu ſprechen,
die ſich in Italiens Geſchicke habe einmiſchen wollen. Es iſt ſehr
erfreulich, daß der Schuß Muſſolini nicht ernſtlich verletzt oder ge=
tötet
hat. Denn, ganz abgeſehen von der Selbſtverſtändlichkeit,
daß jedes Attentat zu verwerfen und auf das Schärfſte zu miß=
billigen
iſt, kann ein Anſchlag gegen das Leben Muſſolinis heute
nur ſchweres und blutiges Unglück über dieſes Land bringen.
Noch ſind die Horden unter den Fasciſten nicht gezügelt, und
dieſe Horden würden im Lande wüten und wüten, wenn die
ſtarke Hand ihres Duce ſie nicht mehr feſſelt. Schon heute iſt es
trotz aller Befehle und Maßnahmen zu üblen Zwiſchenfällen in

Samstag, den 10. April 1926

Rom gekommen. Wer weiß, was in den Provinzneſtern, wo die
kleinen Häuptlinge unumſchränkt herrſchen, ſich ereignet hat?
Denn über die Zwiſchenfälle dürfen die Zeitungen nicht be=
richten
. So hat kein Blatt in Rom gemeldet, daß bereits in der
Mittagsſtunde um 11 Uhr war der Schuß auf dem Kapitol
gefallen eine wilde Volksmenge die Redaktionsräume und
Druckerei des oppoſitionellen Mondo zerſtört hat. Man warf
alle Einrichtungen auf die Straße, dazu große Pakete von Zei=

tungen, und ſetzte dann die Scheiterhaufen in Brand, mitten in
der engen Via della Mercede, unweit der Piazza San Silveſtro,
Nur mit Mühe konnte ein ſtarkes Aufgebot von Feuerwehr, dem
die Menge zunächſt den Weg verſperrte, den Brand löſchen, ehe
weiteres Unglück geſchah. Ein merkwürdiger Zufall des Geſchicks
hat es gewollt, daß am Dienstag abend der Beſitzer und frühere
Leiter der Zeitung, der Oppoſitionsführer Amendola, in Cannes

Nummer 99

in ſelbſtgewählter Verbannung ſeinen Leiden erlegen iſt. Das
zweite Attentat im vergangenen Jahre, eine ſchlimme Verprü=
gelung
, ſcheint an ſeinem frühen Tode nicht ohne Anteil geweſen
zu ſein Während der Mondo ſchon brannte, wurde plötzlich das
Militär in die Kaſerne des Caſtro Pretorio alarmiert. Dieſe
Kaſerne liegt nur einen Häuſerblock entfernt von dem Sitz der
ruſſiſchen Botſchaft. Und hier ſah die Sache kritiſch aus. Ein
Trupp wilder Fasciſten war mit einem Laſtautomobil plötzlich
nach der Botſchaft gefahren, weil es zunächſt hieß, die Atten=
täterin
ſei eine ruſſiſche Bolſchewiſtin, die aus Paris gekommen
ſei (alſo natürlich von den italieniſchen Emigranten geſchickt)!
Der Haufen Fasciſten überrannte die dauernd vor der Botſchaft
befindliche Wache von Carabinieri und warf eine große Zahl der
Fenſter des Palazzos ein. Einige Burſchen, die über das Gitter=
tor
der Botſchaft eindrangen, wurden von der innerhalb des
Gartens befindlichen Wache von Carabinieri ſchleunigſt feſtge=
nommen
, ehe ſie noch in das Haus ſelbſt eindringen konnten.
Inzwiſchen war die Kaſerne alarmiert worden, und die Sol=
daten
, zum großen Teil in ihren Drillichhoſen und Holzpantof=
feln
, wie ſie gerade beim Pferdeputzen in den Ställen beſchäftigt
waren, nur mit Stahlhelm und Karabiner verſehen, kamen im
Laufſchritt an und vertrieben die Angreifer. Jetzt iſt der ganze
Häuſerblock um die ruſſiſche Botſchaft dicht mit Militär abge=
ſperrt
; ein neuer Verſuch am Nachmittag wurde glatt abgewieſen.
Wenn es den Burſchen aber geglückt wäre, in das Haus der Bot=
ſchaft
ſelbſt einzudringen, ſo hätte es einen noch viel ſchlimmeren
Zwiſchenfall gegeben. Denn auf der Treppe zum Flur der Bot=
ſchaft
ſtand der Botſchafter, neben ihm ſeine Frau und alle im
Hauſe befindlichen Mitglieder der Miſſion, jeder mit einem
Revolver in der Hand, bereit auf den erſten, der einzudringen
wagen würde, zu ſchießen. Außerdem war auch noch ein Ma=
ſchinengewehr
in Bereitſchaft geſtellt, ſo daß ſich die Botſchaft in
vollem Verteidigungszuſtand befand. Es iſt gut, daß es zu
keinem Blutvergießen dort bei den Ruſſen gekommen iſt. Es ge=
nügt
für die diplomatiſchen Beziehungen bereits, daß die Ruſſen
mit Recht über den ganz unmotivierten Angriff gegen ihre Bot=
ſchaft
erzürnt ſein werden. Aber man ſieht aus dieſem Falle,
wie leicht in Rom Demonſtrationen heutzutage gegen Botſchaften
in Fluß kommen und braucht ſich in Europa alſo nicht zu wun=
dern
, wenn heute die eine und morgen die andere Nation durch
Angriffe auf ihre Miſſion gekränkt wird.

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[ ][  ][ ]

Nummer 99

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 10. April.
* Ehrung für treue Dienſte.
Das Heſſiſche Rote Kreuz (Heſſiſcher Landesverein vom Roten
Kreuz und Alice=Frauenverein) hatte für Freitag nachmittag 4 Uhr in
den Muſikvereinsſaal, Steinſtraße, zu einer Ehrung die Dienſtboten
Darmſtadts, die über 20 Jahre in Dienſten ſtehen, ſowie deren Herr=
ſchaften
eingeladen. Es waren 25 Jubilare, die ſich eingefunden hatten.
Der Vorſitzende, Herr Geheimrat von Hahn, hielt an die Erſchie=
nenen
folgende Anſprache:
Ew. Königl. Hoheit, meine ſehr geehrten Damen und Herren!
Die einfache Feier, zu der wir Sie heute gebeten haben, ſoll der
Ueberreichung von Ehrengaben an ſolche Hausangeſtellte, die mehr als
20 Jahre im Dienſte derſelben Familie in Heſſen geſtanden haben, einen
freundlichen Rahmen verleihen. Ich begrüße Sie herzlich und freue mich,
daß Sie ſo zahlreich unſerer Einladung gefolgt ſind.
Das Heſſiſche Rote Kreuz (Heſſiſcher Landesverein und Alice=
Frauenverein) verleiht ſolche Ehrengaben in dieſem Jahre zum zweiten
Male und ſetzt dadurch eine Tradition fort, die ſchon in früheren Jahren
in Heſſen beſtanden hat. Es will damit einen Teil ſeines ſozialen Pro=
gramms
erfüllen und die vorbildliche Treue von Hausangeſtellten be=
lohnen
, die in redlicher Pflichterfüllung eine lange Reihe von Jahren
zu ihrer Dienſtherrſchaft geſtanden haben. Es hofft, daß die Tatjache
einer ſolchen Anerkennung den Ausgezeichneten ſelbſt eine Genugtuung
bereiten und auch auf andere Hausangeſtellte aneifernd, wirken wird.
Die Ehrengaben beſtehen in ſilbernen Broſchen, welche die Inſchrift
tragen Für Treue Dank, und die in das Eigentum der Beliehenen
übergehen. Außerdem wird jedem Ausgezeichneten eine Urkunde über=
geben
, welche die Tatſache der Auszeichnung bezeugt.
Ausgezeichnet wurden in dieſem Jahre durch Beſchluß der Abteilung I
des Heſſiſchen Roten Kreuzes folgende Perſonen in Darmſtadt: 1. Mag=
dalene
Lantelme aus Rohrbach, Köchin bei Freiherrn Egenolf Röder von
Diersburg, dahier; 2. Mathilde Loth aus Alsfeld, Kochlehrerin im
Marthahaus, dahier; 3. Natalie Glöckner aus Darmſtadt, Haushälterin
bei Frau Deuner, dahier; 4. Katharine Schnell aus Sprendlingen, Stütze
bei Medizinalrat Dr. Stigell, dahier; 5. Babette Schmidt aus Ober=
eſchbach
, Stütze bei Frl. Pauline Berbenich, dahier; 6. Mina Henſel aus
Hamburg, Hausfräulein bei Staatsrat Dr. Rohde, dahier; 7. Johannette
Knapp aus Babenhauſen, Köchin bei Frau Medizinalrat Dr. E. A. Merck
Wwe,, dahier; 8. Marie Bender aus Bechtheim, Köchin bei derſelben;
9. Dora Möbus aus Gemünden, Köchin bei Oberſtjägermeiſter van der
Hoop Exzellenz, dahier; 10. Erneſtine Engelter aus Beerfelden, 1. Köchin
im Alice=Hoſpital, dahier; 11. Eliſe Pabſt aus Niedernhauſen, Haus=
mädchen
bei Frl. Aline Bauer, dahier; 12. Eliſe Keil aus Biblis, Köchin
bei Freifrau von Wedekind, dahier; 13. Eliſe Schellhaas aus Friedberg,
Stütze bei Frl. Johanna Marloff dahier; 14. Martha Oſt aus Wimpfen,
Haushälterin bei Frau Prof. Wamſer Wwe, dahier; 15. Katharine
Anthes aus Arheilgen, Haushälterin bei Frau Pfarrer Sell, dahier;
16. Eliſabeth Krämer aus Pfaffenbeerfurth, Stütze bei Frau Pfarrer
Fuchs Wwve, dahier; 17. Margarete Dietz aus Falkenſtein, Hausmädchen
bei Frau Oskar Wolff Wwe., dahier; 18. Magdalene Knobloch aus Frei=
mersheim
, Stütze bei Familie Schünemann, dahier; 19. Charlotte Nipp=
chen
aus Eiſenberg, Haushälterin bei Freifrau von Huene, dahier; 20.
Anna Pankow aus Pritzwalk. Köchin bei Oberpoſtdirektionspräſident
Stroh, dahier; 21. Katharine Fleckenſtein aus Steinbach, Dienſtmädchen
bei Dr. Puth, dahier; 22. Johanna Henrich aus Kreuznach, Haushälterin
bei Bankbeamten Werner, dahier; 23. Eliſabeth Beuer aus Schlitz, =
chin
bei Frau E. Boſſelmann Wwe,, dahier; 24. Marie Deſch aus Wetter=
feld
, Dienſtmädchen bei Frl. Emma Rummel, dahier: 25. Eliſabeth Luley
aus Trebur, Wärterin im Alice=Hoſpital.
In ganz Heſſen wurden im vorigen Jahre an 79, in dieſem Jahre
an 147 Perſonen Ehrengaben bewilligt.
Namens des Heſſiſchen Roten Kreuzes habe ich die Ehre und Freude,
Sie zu Ihrer Auszeichnung auf das herzlichſte zu beglückwünſchen und
der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß es Ihnen auch weiterhin vergönnt
ſein möge, ſich in Geſundheit und Friſche Ihrem Dienſt zu widmen und
die Auszeichnung recht lange Jahre zu tragen.
Danach überreichte die Vorſitzende des Alice=Frauenvereins J. K. H.
die Großherzogin den Jubilaren die Auszeichnung in Form einer ſi
bernen Broſche mit dazugehörigem Diplom. Die eindrucksvolle Feier
war damit beendet.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheater
Großes Haus.
Sonntag, 11. April. K 13 (Bühnen=Volksbund). Anfang 5 Uhr,
Ende nach 10 Uhr: Parſifal. Ein Bühnenweihfeſtſpiel
von Richard Wagner. Preiſe: 1.50 bis 15 Mk.
Montag, 12. April. Keine Vorſtellung.
Dienstag, 13. April. 4 18. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: Zum
erſten Male: Wiener Blut. Operette von Joh. Strauß.
Preiſe: 1.20 bis 12 Mk.
Mittwoch, 14. April. B 16 (für diejenigen B=Mieter, die Zuſatz=
miete
II haben). Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr: Der
Kreidekreis. Schauſpiel von Klabund. Preiſe: 0.80
bis 8 Mk.
Donnerstag, 15. Ppril. C 17. Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr:
Drei Goldoniſche Komödien (Das Caféhaus,
Herr Todero Brontolon Die zänkiſchen Weiber von Chiog=
gia
) von Malipiero. Hierauf: Das venezianiſche
Kloſter Choreogr. Komödie von A. Caſella. Preiſe:
1.20 bis 12 Mk.
Freitag, 16. April. K 14 (Bühnen=Volksbund). Anfang 7½4 Uhr,
Ende 10 Uhr: Datterich, Lokalpoſſe von Niebergall.
Dargeſtellt von der Heſſ. Spielgemeinſchaft, Preiſe: 110 Mk.
Samstag, 17. April. Nachm. 3 Uhr, Ende 5½ Uhr: Samstags=
Fremdenmiete 9. Vorſtellung: Rigoletto. Oper von
Verdi. Preiſe: 0.70 bis 7 Mk. Abends 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: H 10 (Bühnen=Volksbund): Der Glückspilz.
Luſtſpiel von Rickelt. Preiſe: 0.80 bis 8 Mk.
Sonntag, 18. April. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: Sonntags=
Fremdenmiete 10. Vorſtellung. Zum erſten Male wieder=
holt
: Wiener Blut. Preiſe: 1.20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, 11. April. Zuſatzmiete II (9). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Der Herr von Pourceaugnac Nach Mo=
liere
bearbeitet von Otto Stockhauſen. Preiſe: 1 bis 6 Mk.
Montag, 12. April. Außer Miete. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr:
Fußballſpieler und Indianer. Komödie von
M. Viſcher. Preiſe: 1, 2, 3 Mk.
Dienstag, 13. April. Zuſatzmiete / (11). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Der Glückspilz. Luſtſpiel von Rickelt. Preiſe:
1 bis 6 Mk.
Mittwoch, 14. April. Abends 8 Uhr: Klavierabend Elſe
C. Kraus. Preiſe: 1, 2, 3 Mk. Vorverkauf für Mieter
Samstag, 10. April, zu Preiſen: 0.80, 1.60, 2.40 Mk.
Donnerstag, 15. April. Nachm. 5½ und abends 8 Uhr: Film=
Vortrag Die Wunderſtadt New York. Preiſe:
0.70, 1., 1.50, 2.20 Mk.
Freitag, 16. April. Zuſatzmiete IV (10). Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Don Pasquale. Oper von Donizetti. Preiſe:
1.20 bis 7.20 Mk.
Samstag, 17. April. Außer Miete. Anfang 7½ Uhr, Ende
10 Uhr: Der Glasſchrank. Lokalpoſſe von H. Rüth=
lein
. Dargeſtellt durch die Heſſ. Spielgemeinſchaft. Vor=
verkauf
für Mieter Dienstag, 13. April, zu Preiſen: 0.50, 1.,
1.50 Mk. Allgemeiner Vorverkauf ab Mittwoch, 14. April, zu
Preiſen: 0.80, 1.50, 2. Mk.
Sonntag, 18. April. Zuſatzmiete T (10). Anfang 7 Uhr, Ende
10 Uhr: Die Journaliſten. Luſtſpiel von G. Frey=
tag
. Preiſe: 1.20 bis 7.20 Mk.

Die Dienſtſtunden des Polizeiamts Darmſtadt ſind ab
15. April 1926 feſtgeſetzt von 7 bis 12½ Uhr vormittags und
2 bis 4½ Uhr nachmittags, an Samstagen von 7 Uhr vormittags
bis 1 Uhr nachmittags.
80. Geburtstag. Heute Samstag, den 10. April, begeht Herr
Friedrich Becker, Metzgermeiſter. Eliſabethenſtraße 32, bei geiſti=
ger
und körperlicher Friſche ſeinen 80. Geburtstag.

Samstag, den 10. April 1926

Eröffnung der diesjährigen Flugſaiſon.
Am 12. April 1926 wird die Luftverkehrslinie Darmſtadt
München eröffnet werden. 11 Uhr 45 Min. vormittags trifft das
von München kommende Verkehrsflugzeug auf dem hieſigen des Darmſtädter Hausbeſitzer=Vereins unter dem Vorſitz des Herrn Land=
Flugplatz ein. Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing wird im Beiſein tagsabgeordneten Haury ſtatt.
der Behörden und geladener Gäſte einige Begrüßungsworte
werden. 2 Uhr 45 Min. nachmittags ſtartet das Flugzeug wieder jährlich hat der Verein einen gedruckten Jahresbericht herausgegeben, der
nach München.
verein für Luftfahrt am 11. April, nachmittags 3 Uhr, einen ſich kennzeiche. Die Heſſiſche Regierung gehe in der Steuerbelaſtung in
Flugtag, an dem auch die Flugmaſchinen der Heſſiſchen Fluge Deutſchland voran. Auf der anderen Seite bringe ſie dem Hausbeſitz das
betriebs=A.=G. und der Akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt geringſte Verſtändnis entgegen. Immer wieder ſei der Hausbeſitz das
teilnehmen werden. Gelegentlich des Flugtages wird zum erſten Opfer politiſcher Erwägungen und politiſher Einflüſſe geworden. Er
abſpringen. Die Leitung der Lufthanſa hat liebenswürdiger=
geſtellt
.
für Luftfahrt an der hieſigen Hochſchule, Herr Profeſſor Eber=
hard
, mit einem der ihm zur Verfügung ſtehenden Freiballons
gegen Mittag.
Bei dem großen Intereſſe, das in Darmſtadt allen Flug=
veranſtaltungen
entgegengebracht wird, iſt mit einem guten Ge=
lingen
des Flugtages zu rechnen.

Gemälde-Ausstellung
CLandschaften) von
Hans Albert Hofmann
CMünchen) in
Blumen und Kunst‟
Wilhelminenstraße 10
(5355
Orpheum. Perſönliches Gaſtſpiel Bruno Kaſtner.
Das Gaſtſpiel des berühmten Filmdarſtellers Bruno Kaſtner im Verein
mit den volkstümlich beliebten Künſtlern Marga Peter und Guſtav Ber=
tram
hat ſich zu einem außerordentlichen Erfolg geſteigert. Dies iſt
verſtändlich, da die Gelegenheit, dieſen weltbekannten Vertreter der Film=
welt
perſönlich zu ſehen, für hier eine äußerſt ſeltene ſein dürfte.
Hinzu kommt, daß Kaſtner unter den Seinen als einer der Begabteſten
anzuſprechen iſt, denn ſeine Leiſtungen auf der Sprechbühne ſtehen denen
der Filmbühne nicht nach. Neben ſeiner geradezu ſprichwörtlichen Eleganz
verfügt Kaſtner über eine gute Doſis Humor, ſo daß das Terzett Kaſtner=
Tierſch=Bertram in den verblüffend komiſchen 3 Einaktern Der Mitter=
nachtsgaſt
Verſchlafen und Betrogene Betrüger allabendlich wahre
Stürme der Heiterkeit hervorrufen. Den außerordentlichen Koſten ent=
ſprechend
währt das Gaſtſpiel nur noch wenige Tage und empfiehlt es
ſich, dieſe ſeltene Gelegenheit nicht zu verſäumen. (Siehe Anzeige.)
Die Margenmuſik im Herrngarten am Sonntag, um 11 Uhr, ſei
beſonders in Erinnerung gebracht und in Anbetracht des verbilligten
Eintrittsgeldes empfohlen. Das Programm bringt u. a.: F. Herold:
Quvertüre zu Zampa; Wagner: 4) Albumblatt, b) Einzug der
Götter in Walhall; Srauß: Neu=Wien, Walzer: Jones: Melo=
dien
auz Ciſha‟. Die Leitung hat Herr Hauske. Siehe Anzeige.
Hotel Prinz Heinrich
Telephon 150 Bleichſtraße 48 Telephon 150
Neuer Inhaber: Joſ. Zimmermann
Angenehmer Familienaufenthalt
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Ausſchank des beliebten Spezialbieres der Brauerei W. Rummel
Vorzügliche Ausſchankweine
(5363a

Volksbegehren in der Aufwertungsfrage. Die Ortsgruppe Darm=
ſtadt
des Heſſiſchen Rentnerbundes hat ſich in den Dienſt der guten Sache
geſtellt und fordert die hieſige Bevölkerung auf, ihrer vaterländiſchen
Pflicht zu genügen, indem ſie ſich an einer Bewegung beteiligt, die allein
zur Rettung aus größter wirtſchaftlicher Not führen kann. (S. Anzeige.)
Gasvergiftung. Geſtern früh zogen ſich in der Ernſt=
Ludwig=Heilſtätte Sandbach i. O. bei der Reinigung eines 40
Meter tiefen Brunnens infolge Anſammelns von Benzolgaſen
drei Perſonen Gasvergiftungen zu. Die Schupo Babenhauſen
half vortrefflich bei den Bergungsarbeiten, ſowie die Sanitäts=
wache
vom Roten Kreuz Darmſtadt, welche nach kürzeſter Zeit
mit Sauerſtoffapparaten und Gasmasken zur Stelle war. Alle
drei Perſonen konnten nach ſchweren Anſtrengungen geborgen
und zum Bewußtſein zurückgerufen werden.
Aus den Parteien.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
verweiſen noch einmal auf die heute Samstag, den 10. April, nachmittags
4 Uhr, auf dem Heiligen Kreuz ſtattfindende Zuſammenkunft der
Frauen der D. V. P.
Besonderes Angebot=
Ein Posten Herrenstoffe
darunter hervorragende Oualitäten
Einheitspreis Mk. 8.50per Meter
THEODOR SCHWAB
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4Ernst-Ludwigsplatz 4
Lokale Veranſtaltungen.
Denkmals=Einweihung der 168er. Auf die heute
abend ſtattfindende Zuſammenkunft im Reſtaurant Zum Palaisgarten
werden die Verbände und Kameraden nochmals aufmerkſam gemacht.
(Näheres ſiehe Anzeige in dieſer Ausgabe.)
Konfirmanden=Abend. Zu dem heute abend halb 8 Uhr
ſtattfindenden Konfirmanden=Abend im Feierabendſaal (Stiftſtraße 51)
ſind alle Konfirmanden mit ihren Eltern und Angehörigen herzlich ein=
geladen
. Neben Lichtbildern aus dem evangeliſchen Jungmännerwerk
werden turneriſche und muſikaliſche Darbietungen den Abend verſchö=
nern
. Der in unſeren Kreiſen ſehr bekannt und beliebte Bundesgauwart
Müller aus Caub wird zu uns reden.
Meruee e M eee
Pfo. 50 S. 12½ Pfd.=Eimer 6. , Eimer gratis, gibt es
nur im Seifenhaus am Schillerplatz.
(4829a
aae h
Landestheater, Großes Haus; Anfang 7½ Uhr, Ende 10 Uhr
I. 17: Der Kreidekreis. Kleines Haus. Anfang nachmittags
2½ Uhr, Ende 4½ Uhr: Heidideldei oder Wie die Haſen dazu
kamen, Eier zu legen; abends 7½ Uhr Ende 10 Uhr: Die Entfüh=
rung
aus dem Serail. Zuſatzmiete V (12). Orpheum abends
8 Uhr: Gaſtſpiel Bruno Kaſtner. Vereinigung früherer
Leibgardiſten, abends 8 Uhr, im Bürgerhof: Hauptverſamm
lung.

f. L., abends 81 Uhr, in der
Mornewegſchule. Kinovorſtellungen: Union=, Reſ=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele.

Generalverſammlung des Darmſtädter
Hausbeſitzer=Vereins E. V.
Im voll beſetzten Saale des Perkeo fand die Hauptverſammlung
Nach Begrüßung und Feſtſtellug der ſatzungsgemäßen Einberufung
ſprechen. Der hiſtoriſche Augenblick ſoll im Film feſtgehalten der Verſammlung erſtattete der Vorſitzende den Jahresbericht. Wie all=
bereits
in dem Organ des Vereins, der Heſſiſchen Hausbeſitzerzeitung
veröffettlicht worden iſt. Der Redner ſchilderte die derzeitige Lage des
Als Auftakt zu dieſem Ereignis veranſtaltet der Heſſenflieger= Hausbeſitzes, die durch eine immer dwickender werdende Steuerüberlaſtung
erinnerte in dieſem Zuſammenhang an die beiſpiellos daſtehende ungeſetz=
Male in Darmſtadt eine Dame (Frau Langer) im Fallſchirm liche Mietherabſetzung im Januar. Bis heute ſei die Heſſiſche Regierung
die Antwort auf ſeine, des Redners, diesbezügliche Anfrage im Landtag
weiſe ein Verkehrsflugzeug für Paſſagierrundflüge zur Verfügung ſchuldig geblieben. Auch neuerdings habe im Reichstag der Hausbeſitz
als Objekt des politiſchen Kuhhandels beim Steuerkompromiß herhalten
Bei güuſtiger Witteruug wird der Inhaber des Lehrſtuhls müſſen. Dieſes Steuerkompromiß hatte nur dadurch die Zuſtimmung
der Sozialdemokraten gefunden, daß beſtimmt worden ſei, daß die geſetz=
liche
Miete bis zum 1. Juli 1927 die Friedensmiete nicht überſteigen
dürfe, außer für ſteuerliche Zwecke. Die Miete habe mit der Steuerherab=
vom
Flugplatz aus ſtarten. Die Füllung des Ballons beginnt ſetzung abſolut nichts zu tun. Während man die Steuern auf anderen
Gebieten herabſetze, ſetze man die Hausſteuern hinauf. Des weiteren
ging der Redner auf die Erfolge ein, die die Organiſation nach vielen
Bemühungen habe erzielen können, u. a. bei der Steuerveranlagung, der
Hauseinſchätzungen, der Schätzungskommiſſionen und der Herabſetzung
der Vermögensſteuer. Außerdem ſeien eine Reihe Verbeſſerungen erzielt
worden, ſo die Beſeitigung der Reklamationen für die Mieter durch den
Hausbeſitzer bezüglich der Sonderſteuer, die Hinausſchiebung der Steuer=
ziele
, womit die Vorauszahlung beſeitigt wird. Die Bemühungen um
Herabſetzung der Sonderſteuer ſeien an dem Geldbedürfnis des heſſiſchen
Finanzminiſters geſcheitert. Die Heſſiſche Regierung habe die Diskuſſion
um die Sonderſteuer umgangen und die Steuer im Verordnungswege
feſtgeſetzt. Es werde aber hoffentlich den Bemühungen der Organiſation
gelingen, eine Herabſetzung durch Reichsgeſetz zu erzielen. Die Heſſiſche
Negierung habe es weiter fertig gebracht, einen Betrag für Neubauzwecke
abzuſondern, der weit unter, dem durch das Reichsgeſetz vorgeſchrie=
benen
Prozentſatz liege. Der Stadt Darmſtadt ſtelle man ſtatt den ihr
eigentlich zuſtehenden 1,8 Millionen Mark noch nicht einmal die Hälfte
für Neubauzwecke zur Verfügung. Für Nebaraturdarlehen für Althäuſer
habe die Heſſiſche Regierung überhaupt nichts übrig. Redner ging
dann auf die Mietgeſetzgebung, die Zuſtände auf dem Wohnungsmarkt,
die Aufwertungsfrage und die Realkreditfrage des näheren ein. Auf
allen dieſen Gebieten habe der Verein in engſter Verbindung mit dem
Landes= und dem Zentralverband gewirkt, manchmal mit, manchmal ohne
Erfolg. Der Kampf gegen die Zwangswirtſchaft erfordere Geduld und
Zähigkeit. Die Zuſtände auf dem Wohnungsmarkt könnten weſentlich
beſſere ſein, wenn nicht ein Teil des Volkes auf Koſten eines anderen
Teils zu ausgedehnt wohne. Durch die Möglichreit der Abvermietung
entbehrlicher Näume würde die Wohnung als Einkommensquelle benutzt.
Mit dem Haus könne jeder Bewohner Geſchäfte machen, nur der Eigen=
tümer
nicht. Obwohl der Anlaß zur Zwangsbewirtſchaftung der Läden
und Geſchäftsräume längſt weggefallen ſei, werde die Zwangswirtſchaft
trotzdem aufrecht erhalten.
Auf die inneren Verhältniſſe des Vereins übergehend konnte der
Nedner von einem weiteren Anwachſen der Mitgliederzahl berichten.
Die Geſchäftsſtelle habe, insbeſondere durch die Beanſpruchung in Auf=
wertungsfragen
, eine enorme Beſucherzahl zu bewältigen gehabt. Durch
die koſtenloſe Raterteilung in allen Fragen des Hausbeſitzes, die Ueber=
nahme
von Vertretungen, ſoweit dies der Geſchäftsgang erlaube, die An=
fertigung
von Klagen, Schriftſätzen, Geſuchen, Reklamationen uſw. werde
ſoziale Arbeit geleiſtet, wie von kaum einer anderen Organiſation. Die
Geſchäftsſtelle führe außerdem die Geſchäfte des Landesverbandes, be=
ſorge
eine Anzahl Hausverwaltungen und ſei in beſonderem Maße an
der Nedigierung der Heſſiſchen Hausbeſitzer=Zeitung beteiligt. Durch
die eigene Zeitung würden die Mitglieder laufend über alle Tagesfragen
unterrichtet, ihnen die einzelnen Geſetze zur Kenntnis gebracht und ſie
überhaupt in die Tätigkeit der Organiſation eingeweiht. Die eigens
Preſſe ſei das beſte Mittel, aufklärend und belehrend nach innen und
außen zu wirken. Die Heſſiſche Hausbeſitzer=Zeitung erfülle dieſe Auf=
gabe
in hervorragendem Maße. Mit der Mahnung zum reſtloſen Zu=
ſammenſchluß
des Hausbeſitzes, insbeſondere auch der Einfamilienhausbe=
ſitzer
mit dem Hinweis auf die durch die Organiſation geleiſtete Arbeit.
und die in der letzten Zeit gerade für dieſe erzielten Erfolge bei der
Vermögensbewertung, ſchloß der Vorſitzende ſeine intereſſanten Aus=
führungen
.
Kaſſen= und Reviſionsbericht ergaben, trotz des geringen Beitrags,
geordnete Finanzlage und ordnungsmäßige Buch= und Kaſſenführung.
Einſtimmig wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Die Wahl des Vor=
ſtandes
ergab Wiederwahl der turnusmäßig ausgeſchiedenen 5 Vorſtands=
mitglieder
. Nach der Wahl der Kaſſenreviſoren für das laufende Jahr
und die Genehmigung des Voranſchlags für 1926 ergriff Herr Rechtsan=
walt
Dr. Oppenheimer, der Rechtsbeiſtand des Vereins, das Wort
zu einem Vortrag über verſchiedene zeitgemäße Thematas. Leider ver=
bietet
es der Mangel an Raum, die Ausführungen des Redners in brei=
ter
Form zu bringen. Er behandelte zunächſt die rechtliche Seite der
Mietherabſetzung im Januar. Die Frage wird in den nächſten Wochen
die Gerichte beſchäftigen. Redner ſteht vollkommen auf dem Standpunkt
der Vereinsleitung. Im zweiten Abſchnitt behandelte der Redner die
Frage des Beginns des Zinſendienſtes bei Aufwertungshypotheken. Ueber
dieſe Frage beſtehen noch eine Menge Meinungsverſchiedenheiten und gab
der Nedner Verhaltungsmaßregeln. Ein weiteres ſehr intereſſantes
Thema behandelte der Redner als dritten Punkt: Die Frage der Anfecht=
barkeit
der Inflationsverkäufe. Obwohl eine einheitliche Rechtsbeurtei=
lung
bei den Gerichten zur Zeit noch nicht beſteht, beſteht ſehr wenig
Hoffnung, auf wirkſame Anfechntung der Inflationsverkäufe, ſei es wegen
angeblichen Verſtoßes gegen die guten Sitten, Ausbeutung einer Not=
lage
, Nichterkennung des Wertes des Geldes und wie dieſe Einwände
alle heißen. Redner behandelte auch die ſog. Schwarzverkäufe und den
Einfluß eines Schwarzverkaufs auf die Anfechtung. Er wies auf die
Verhältniſſe in Preußen hin. Nur nach einer Richtung ſei eine gewiſſe
Ausſicht auf Erfolg, dann nämlich, wenn die Geſchäftsunfähigkeit des
Verkäufers oder auch nur eines Mieteigentümers nachgewieſen werden
könne. Der Redner behandelte dann noch die neueſte Rechtſprechung
hinſichtlich der Haftbarmachung des Verkäufers, wenn er die Befreiung
des verkauften Grundſtückes von Hypotheken zugeſichert hat und nunmehr
von der Aufwertung erfaßt wird. Als letzten Punkt behandelte Herr Dr.
Oppenheimer das Vermieterpfandrecht. Die Verſammlung war dem
Redner in ſeinen intereſſanten Ausführungen, die in einer jedem Laien
verſtändlichen Weiſe vorgetragen wurden, aufmerkſam gefolgt und be=
lohnte
den Redner mit reichem Beifall. Nachdem auch der Vorſitzend=
Herrn Dr. Oppenheimer den Dank ausgeſprochen hatte, wurden aus
der Verſammlung eine Reihe Anfragen geſtellt, die ihre Beantwortung
fanden. Herr Sanitätsrat Dr. Noellner machte einige Mitteilungen
aus der ſtädtiſchen Verwaltung, insbeſondere über die Abſicht des Ober=
bürgermeiſters
, das Waſſergeld und die Grundſteuern zu erhöhen, um
das Defizit im Haushalt zu decken. Dieſe Verſuche ſeien bis jetzt abge=
ſchlagen
worden.
Herr Bäckermeiſter Finger konnte am Schluß auf den lehrreichen
und harmoniſchen Verlauf der Verſammlung hinweiſen und ſprach unter
dem Beifall der Verſammlung dem Vorſtand den Dank und die Aner=
kennung
für die erfolgreiche Tätigkeit im Intereſſe des Hausbeſitzes
aus, worauf die Verſammlung geſchloſſen wurde.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künftler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchleht, behält ſich die Redaktion ibr Urteil vor.
Wir verfehlen nicht, nochmals auf die Sonntag 11. April, nachm.
5 Uhr, im Hauſe der Frau v. Selzam, Neckarſtraße 19, ſtattfindende
muſikaliſche Unterhaltung hinzuweiſen, bei der Frl. Renz,
Frl. Menges, Frl. Groß und Herr Menges mitwirken werden. Die
Veranſraltung iſt zum Beſten der R. Wagner=Stipendienſtiftung. Karten
für Mitglieder zu 1 Mk., für Nichtmitglieder zu 2 Mk. bei Arnold,
Wilhelminenſtraße 9, und an der Kaſſe.
union=Theater. Charlies Goldrauſch ein Meiſter=
werk
. Charlie Chaplins neuer Film Goldrauſch, der in Deutſchland
zur Uraufführung gelangte, wird als Tragikomödie angezeigt und iſt tat=
ſächlich
eine Geſchichte, die voll von Lachen und Tränen und voll be=
trogener
Hoffnungen iſt. Goldrauſch iſt die Erzählung von einem arm=
ſeligen
Vagabunden, der ſich durch die verheerenden Schneeſtürme des
Nordens durgſkämpft, auf der Suche nach Gold und Liebe. Die Ge=
ſchichte
des armen Goldſuchers, durchflochten mit all den Schickſals=
ſchlägen
, die einen Menſchen treffen können, wenn er beinahe ſein Ziel
erreicht glaubt und es wieder entſchwinden ſieht: nur die Kunſt eines
Chaplin kann dieſes ſo packend und ergreifend darſtellen. Aus zwei
Gründen wird dieſe Tragikomödie der vergangenen Tage Alaskas als
Chaplins größter Film bezeichnet. Erſtens zeigt er Chaplin nach ſeinem
Triumph als Regiſſeur des Films. Die Nächte einer ſchönen Frau ud
zeigt er uns eine Beſchreibung ſeines eigenen Lebens mit fein=
das
Einzelſchickſal des unglücklichen Goldſuchers in
hären hebt und ſo den Film Goldrauſch zu
ltbedeutung macht.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Nummer 99

Samstag, den 10. April 1926

Aus Heſſen.
Starkenburg.
H. Gberſtadt, 9. April. Gemeinderatsſitzung. Wie uner=
quicklich
die Zuſammenſetzung des neuen Gemeinderats, ſowohl nach
Parteizugehörigkeit, als auch hinſichtlich der Perſönlichkeiten der Ge=
meindevertreter
ſelbſt iſt, bewies die geſtrige Gemeinderatsſitzung, die,
obwohl nach einer dreiwöchigen Oſterpaufe eine reichhaltige und drin=
gende
Tagesordnung zur Beratung ſtand, wegen einer geringfügigen
Urſache aufgehoben werden mußte. Der Sachverhalt war folgender:
Der Feld= und Waldausſchuß hatte auf eine Eingabe der Kulturarbei=
terinnen
, worin eine Erhöhung der Stundenlöhne begehrt wurde, be=
ſchloſſen
, daß ſich die Gemeinde von dem ſie bindenden ſtaatlichen Mantel=
tarif
durch ihren Austritt losſage. Damit ſollte erreicht werden, daß die
Gemeinde einmal hinſichtlich der Geſtaltung der Löhne der Kulturarbei=
terinnen
freie Hand bekomme, und zum andern dem Ziele der Schaffung
einer Lohnklaſſe Ia im Manteltarif für die großen Landgemeinden Nach=
druck
verliehen werde. (Die Einſtufung der Kulturarbeiterinnen dieſer
Gemeinden in der zurzeit höchſten Klaſſe I des Tarifs mit einem Stun=
denlohn
von 39 Pfg. iſt von dem Ausſchuſſe als nicht hinreichend erachtet
worden.) Dieſer Beſchluß gab Veranlaſſung zu einer lebhaften Aus=
ſprache
. Einige Gemeindevertreter wendeten ſich gegen den Beſchluß
und befürworteten, zu verſuchen, das Ziel einer Lohnerhöhung auf dem
legalen Wege der Verhandlung mit den maßgebenden Inſtanzen zu er=
reichen
, um zu verhindern, daß der Grundgedanke des Manteltarifs,
nämlich dem der wirtſchaftlich wichtigen einheitlichen Lohngeſtaltung
durchbrochen und der willkürlichen Lohngeſtaltung einzelner Gemeinden
Tür und Tor geöffnet werde. Der Beſchluß des Ausſchuſſes wurde
ſchließlich mit 10 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Dieſes Ergebnis veran=
laßte
den kommuniſtiſchen Gemeinderat Quari, den Gemeindevertretern
der Rechten, die gegen den Beſchluß geſtimmt hatten, Feigheit vorzu=
werfen
. Letztere verließen daraufhin geſchloſſen die Sitzung, die dadurch
beſchlußunfähig wurde und aufgehoben werden mußte. (Wenn auch der
Vorwurf des Gemeinderats Quari nicht zu billigen iſt und von dem
Bürgermeiſter hätte gerügt werden müſſen was nicht geſchehen iſt
ſo durfte doch dieſer Vorwurf keine Urſache dafür bilden, die Sitzung
beſchlußunfähig zu machen. Eine Zurückweiſung des Vorwurfs hätte
genügen müſſen, die Weiterberatung der Tagesordnung zu gewährlei=
ſten
(D. B.). Vor dieſem Zwiſchenfall wurden folgende Ausſchußbeſchlüſſe
durch den Gemeindevat genehmigt: 1. Die Gemeinde ſtellt ortsanſäſſigen
Mitgliedern der Deutſchen Bau= und Siedlungsgeſellſchaft e. G. m. b. H.
ein Darlehen bis zum Betrage von 4000 Mark zmslos gegen Bürg=
ſchaftsleiſtung
und ratenweiſe monatliche Rückzahlung nach Ablauf eines
rückzahlfreien Monats vom Tage der Auszahlung ab zur Verfügung.
2. Zur Behebung der dringendſten Wohnungsnot wird eine Wohnbaracke
mit 4 Wohnungen errichtet. Dieſe ſoll entſprechend dem Plane des
Gemeidebauamtes ſchleunigſt und zwar auf dem Gartengelände der
Kleinkinderſchule zur Ausſtellug gelangen. Koſtenpunkt etwa 20000
Mark. 3. Zu Zwechen des Wohnungsbaues in 1926 und zur Herſtellung
der Kirch= und Frankenſteinerſtraße wird ein Darlehen von 125 000 Mark
bei der Kommunalen Landesbank aufgenommen und zwar 50 000 Mark
davon als langfriſtiger Kredit. 4. Der Antrag des Ortsausſchuſſes für
Leibesübungen auf Uebernahme der Beleuchtungskoſten in den Schul=
ſälen
und der Turnhalle für Vereinszwecke auf die Gemeindekaſſe wird
im Hinblick auf die mißliche finanzielle Lage der Gemeinde und der zu
erwartenden Rüchwirkungen auf die dem Ausſchuſſe nicht angeſchloſſenen
Vereine abgelehnt. Auf Antrag des Bürgermeiſters wird ſchließlich
noch, um die Bautätigkeit, in der Gemeinde in Gang zu ſetzen, die Er=
ſtellung
von zuächſt 5 gemeindeeigenen Wohnhäuſern mit je 2 mal
Dreizimmerwohnungen am Lämmchesberg beſchloſſen. Mit den hierzu
nötigen Vorbereitungen wird ſich der Bauausſchuß alsbald befaſſen. Er
wird auch gleichzeitig darüber beraten, imwieweit die inzwiſchen aufge=
tretenen
Bauluſtigen durch gemeindliche Baudarlehen in dieſem Jahre
berückſichtigt werden können.
* Eberſtadt 9. April. Die Maul= und glauenſeuche iſt
erneut hier ausgebrochen und zwar in einem Gehöfte in der Oberſtraße.
Die Oberſtraße und die Kirchgaſſe ſind Sperrgebiet, der übrige Ort gilt
als Beobachtungsgebiet. Der Faſelſtall bleibt bis auf weiteres geöffnet.
Das Verwiegen von Schlachtvieh auf der Gemeindewage iſt geſtattet.
* Nieder=Ramſtadt, 9. April. Gemeinderatsbericht. Die
göſtrige Sitzung war auf Grund des Art. 104 L.G.O. einberufen, weil
die letzte Sitzung infolge Obſtruktion der ſozialdemokratiſchen Gemeinde=
ratsfraktion
beſchlußunfähig war. Vor Gintritt in die Tagesordnung
beantvagte Gemeinderat Breitwieſer abermals, den Punkt 6 Entſchä=
digungszahlung
an die ehemalige Gemeindeſchweſter Pfeifer, von der
Tagesordnung abzuſetzen. Der Antrag wurde mit 7 gegen 5 Stimmen
bei einer Gnthaltung angenommen. Hierauf konnte in die Verhandlung
eingetreten werden. Erſter Punkt der Tagesordnung war Wohnungs=
hauprogramm
und Beſchaffung von Baudarlehen für 1926. Die Ver=
waltung
gibt bekannt, daß jetzt langfriſtige Baudarlehen bei der Kommu=
malen
Landesbank in jeder Höhe zu haben ſind. Die Bedingungen er=
ſcheinen
dem Gemeinderat als zu ſchwer, um ſchon in der heutigen
Säitzung einen endgültigen Beſchluß faſſen zu könmen, weshalb Vertagung
bis zur nächſten Sitzung beſchloſſen wurde. Hinſichtlich des Wohnungs=
baus
war man ſich im allgemeinen darüber einig, daß die Wohnungsnot
nur dadurch gelindert werden kann, wenn die Gemeinde ſelbſt, und zwar
ganz nach einem beſtimmten Programm baut. Die Anregung des Ge=
meinderats
Steiger, einige Häuſer zu erſtellen und dieſe alsdann in Erb=
baurecht
an Liebhaber abzutreten, fand Anklang. Ein beſtimmter Be=
ſchluß
wurde indeſſen noch nicht gefaßt. Einem Anſinnen des Kreis=
amtes
entſprechend wurde beſchloſſen, Wohnungsbauten, die im Kalen=
derjahr
1926 begonnen werden, für die nächſtfolgenden 5 Rechnungsjahre
grundſteuerfrei zu laſſen. Eine längere Debatte entſpann ſich über den
Antrag der Verwaltung auf Regelung des Lohnes der Notſtandsarbeiter.
Schließlich kam eine Einigung dahingehend zuſtande, daß für Steinbruch=
arbeiten
ein Stundenlohn von 85 Pf. für alle anderen Arbeiten ein
ſolcher von 65 Pf. ausgezahlt werden ſoll. Ledige erhalten 20 Pf. pro
Stunde weniger. Die Hausverwalter der einzelnen gemeindlichen Ge=
bäude
werden beauftragt, alsbald der Verwaltung die notwendigſten lau=
fenden
Unterhaltungsarbeiten mitzuteilen, damit die erforderlichen Mit=
tel
im Voranſchlag gewahrt werden können. Grundſätzlich beſchließt
der Gemeinderat, jetzt, nachdem die 9. Schulklaſſe wieder aufgehoben
iſt, die Einrichtungsgegenſtände für die weibliche Fortbildungsſchule an=
zuſchaffen
und dieſe vorerſt im Saale der bisherigen 9. Klaſſe unter=
zubringen
. Näheres ſoll noch mit dem Schulvorſtand vereinbart werden.
Das Geſuch des Menilius Tammen um Herabſetzung des Zinsfußes
für ein von der Gemeinde erhaltenes Baudarlehen wird inſoweit ge=
nehmigt
, als der Zimsfuß für die erſten 1500 Mk. auf 5 Prozent herab=
geſetzt
wird. Einem Geſuch des Beſitzers der Waldmühle, Gg. Anton,
auf Lieferung von Strom für das hieſige Gemeinde=Elektrizitätzwerk
ſoll vorerſt nicht nähergetreten werden. Die Verwaltung wird ermäch=
tigt
, über den Nachlaß der letzthin verſtorbenen H. Dieter Wwe, zu ver=
fügen
. Die Spritzenhalle im alten Rathaus ſoll alsbald anderweitig
verpachtet werden, nachdem einer der bisherigen Pächter keine Verwen=
dung
mehr dafür hat. Das für die eigenen Zwecke der Gemeinde an=
gefahrene
Brennholz ſoll nicht, wie bisher, gleich kleingeſchnitten, ſon=
dern
der beſſeren Haltbarkeit wegen aufgeriſſen und aufgeſchichtet wer=

den. Bei dem zunehmenden Badebedürfnis macht ſich jetzt wieder der
Mangel an heißem Waſſer für die Brauſebäder in der Gemeindebade=
anſtalt
unangenehm bemerkbar. Es wird beſchloſſen, hierin alsbald Ab=
hilfe
zu ſchaffen. Oberſchutzmann Bender kann auf eine 25jährige
Dienſtätigkeit in der hieſigen Gemeinde zurückblichen. In Anerkennung
der treu geleiſteten Dienſte beſchließt der Gemeinderat, dem Jubilar
eine Ehrung zuteil werden zu laſſen. Verſchiedene Stundungsgeſuche
werden teils abgelehnt, teils genehmigt unter der Bedingung, daß die
üblichen Zinſen bezahlt werden. In geheimer Sitzung werden noch
Wohlfahrtsſachen verhandelt. Schluß gegen 12 Uhr.
Groß=Umſtadt, 9. April. Volksbildungsverein. Die
guten Aufführungen des Frankfurter Künſtlertheaters im letzten Winter
veranlaſſen, den Verein, noch einen vierten Theaterabend am 17. d. Mts. zu
veranſtalten. Es kommt nämlich zur Aufführung Guſtav, Fretztags
Journaliſten‟. Dieſes Luſtſpiel gehört mit dem Zerbrochenen Krug
und Minna von Barnhelm zu den drei klaſſiſchen Luſtſpielen der deut=
ſchen
dramatiſchen Literatur, und kann von den dreien wohl als das der wenigſtnehmenden Firma Gebr. Gerharz dahier zum Preiſe von
an der Politik teilnehmen konnte, und wie die Politik und ihre Gegen=
ſätze
nun Liebesleute auseinanderbringt, das zeigen nun die vier Akte
der Journaliſten‟. Aber es wäre kein Luſtſpiel, wenn Dr. Ollendorf
nicht ſeine. Ida bekäme und Bolz nicht ſeine Adelheid doch wie ſie
wieder zu einander kommen, wie die ſtarrköpfigſten Politiker nicht ver=
hindern
können, daß ſie von einer Frau, die das Herz auf dem rechten
Fleck hat, um den Finger gewickelt werden, das gibt die liebenswürdige
Intrige des reizenden Stückes und ſeine heitere Löſung.
r. Vom ſüblichen Odenwald, 9. April. Als im Nachwinter der Froſt
die ſchneeloſen Fluren enoch einmal erſtarren ließ, befürchtete mau er=
heblichen
Schaden an Saaten und Wieſen. Hinterher zeigt es ſich, daß
die Befürchtungen ziemlich grundlos waren. Der Raps hat wohl gelit=
ten
, die Saaten zeigen auch vereinzelt ſchwarze Spitzen, auch das Gras
zeigt ähnliche Erſcheinungen, im allgemeinen iſt der Schaden aber ziem=
lich
unbedeutend. Auf den Höhen blühen nun ſchon manche Stein=
obſtbäume
, auch die Birnbäume zeigen noch nicht erſchloſſene Blüten,
überall knoſpet es. Auf den Feldern wird emſig gearbeitet, da und dort
ſieht man, wie Kartoffeln geſteckt werden, beſonders auf ſandigen Acckern
muß dieſe Arbeit ſo früh als möglich erledigt werden.
* Waldmichelbach, 9. April. Primizfeier. Am Oſterſonntag
feierte der Primiziant Herr Peter Schmitt aus dem Filial Hartenrod
in der hieſigen Pfarrkirche ſein erſtes heiliges Meßopfer. Eine Prozeſſion
holte ihn vom Schweſternhauſe ab und geleitete ihn zum Gotteshaus.
Die Straßen waren reich geſchmückt. Beim Gottesdienſt hielt der hoch=
würdige
Herr Prälat Miſchler aus Heppenheim die Feſtpredigt. Nach
dem Gottesdienſte wurde dem Neuprieſter in ſeiner Heimatgemeinde ein
feſtlicher Empfang bereitet. Am Abend brachten der Geſangverein und
die Muſikkapelle in Hartenrod dem Gefeierten ein ſolennes Ständchen
mit entſprechenden Anſprachen.
* Aus dem Weſchnitztal, 9. April. Schadenfeuer. In dem
Anweſen des Adam Jäger in Mörlenbach brach bis auf jetzt unaufgeklärte
Weiſe Feuer aus, das die große Scheuer und Stallungen in Aſche legte.
Die Fpau des Beſitzers, welche zuerſt den Brand bemerkte, rannte in den
Stall und band das Vieh los. Dabei zog ſie ſich im Geſicht und an den
Armen Brandwunden zu. Durch energiſches Eingreifen der dortigen
Feuerwehr konnte der Pferdeſtall und das Wohnhaus gerettet werden.
Der Schaden iſt beträchtlich, da viel Heu und Stroh verbrannte.
8 Hähnlein, 9. April. Der diesjährige Zuchtviehmarkt für
Faſel Schweine und Ziegen findet am 10. Juli ſtatt.
WSN. Heppenheim, 9. April. Tagung des Heſſiſchen Lehrer=
vereins
. Hier fand am Dienstag und am Mittwoch die aus allen Teilen
des Heſſenlandes beſuchte Hauptverſammlung des Vereins heſſiſcher
Lehrer und Lehrerinnen ſtatt. Am erſten Verhandlungstage gelangten
in einer Vertreterverſammlung die brennenden Schul= und Standesfragen
zu ausgiebiger Behandlung. Abends fand im Halben Mond eine Be=
grüßungsfeier
ſtatt, die einen harmoniſchen Verlauf nahm. Den Höhe=
punkt
der Tagung bildete die Hauptverſammlung am zweiten Tage, in
der Reichstagsabgeordneter Hofmann=Ludwigshafen über die reichsgeſetz=
liche
Regelung des Schulweſens und Studienrat Weckerling=Friedberg
über das Thema Das Deutſchtum im Auslande von der Theorie zur
Praxis ſprachen. An die Hauptverſammlung reihte ſich ein Feſteſſen.
Ausflüge in den Odenwald und die Umgebung Heppenheims, hauptſäch=
lich
nach der Starkenburg, beſchloſſen die Tagung.
A Von der Bergſtraße, 8. April. Auf Einladung der Theaterge=
meinde
Weinheim gab geſtern der erſte Heldentenor des Heſſiſchen
Landestheaters in Darmſtadt, Opernſänger Gotthelf Piſtor, im voll=
beſetzten
Grünen Laub=Saale in Weinheim einen Lieder= und Operu=
abend
. Am Flügel durch Kapellmeiſter Bohne aus Darmſtadt feinſinnig
und verſtändnisvoll begleitet, eroberte ſich der Sänger mit Liedern von
Schubert, Grieg und Brahms ſowohl durch warme Beſeelung und lyri=
ſchen
Schmelz, als auch durch die blendende Technik ſeiner phänomenalen
Stimme raſch die volle Gunſt der Zuhörer. Der Vortrag von Selig
ſind, die Verfolgung leiden aus dem Evangelimann und der Arie des zahl auf 1742 zurückgegangen iſt. 1923 wurden für ſechs Millionen Mk.
Max aus dem Freiſchütz, ſowie namentlich auch das Liebeslied und
Ein Schwert verhieß mir der Vater aus der Walküre zeigten hel=
diſche
Kraft und geſanglichen Ausdrucksreichtum im vollen Glanze. Unter
den ſtürmiſchen Ovationen des Publikums entſchloß ſich Piſtor noch zu
der Zugabe des Liedes aus dem Bajazzo und entzündete mit dieſer
von Feuer beſeelten Darbietung abermals den jubelnden Beifall des
Hauſes. Obwohl der Künſtler mit ſeinem Klavierbegleiter ganz allein
den Abend ausfüllte, war ihm nicht eine Spur von Ermüdung anzu= Wetzlar. Damit iſt eine Ausſtellung von Bienenzuchtprodukten und
merken. Er wußte aber auch das Publikum ſo zu erwärmen, daß ſein
baldiges Wiederkommen ewwünſcht wurde. Der Vorſtand der Theater=
gemeinde
ließ es ſich daher unter dem Drucke des glänzenden Erfolges
dieſes Gaſtſpieles angelegen ſein, Herrn Opernſänger Gotthelf Piſtor,
zu einem zweiten Lieder= und Opernabend für Weinheim zu gewinnen,
h.
der etwa in vier Wochen ſtattfinden ſoll.
Hirſchhorn, 9. April. Waſſerſtand des Neckars am
8. April 1,04 Meter, am 9. April 1.05 Meter.
* Nüfſelsheim, 9. April. Der Poſtbeamte Stiefel von hier, der ſich
Unterſchlagungen im Dienſt zuſchulden kommen ließ, hat ſeinem Leben
durch Erhängen im Walde bei Haßloch ein Ende gemacht.
8 Rüſſelsheim a. M., 9. April. Jungviehweide. Der hieſige
Gemeindevat hat beſchloſſen, ein Stück gemeinheitliches Wieſengelände
der hieſigen Ortsgruppe des Bauernbundes als Jungviehweide pachtweiſe
zur Verfügung zu ſtellen. Die Königſtädter Straße ſoll vom Bahn=
übergang
aus bis zur Haßlocher Straße neu chaufſiert werden. Bei den
Chauſſierungsarbeiten ſollen mur Erwerbsloſe Verwendung finden.

Rheinheſſen.
R. Oppenheim, 8. April. Verband der Gaſtwirte. Eine=
Einladung zur Gründung eines Gaſtwirte=Verbandes für den Kreis
Oppenheim Folge leiſtend, verſammelten ſich geſtern viele Gaſtwirte, be=
ſonders
aus den Nachbargemeinden zur Wahrnehmung ihrer Standes=
intereſſen
. Dieſe ſind zur Zeit durch die Straußwirtſchaften gefährdet;
auch glaubt man ſich durch ein Gemeindebeſtimmungsgeſetz bedroht. In
den Vorſtand wurden die Herren Franz Wücher=Nackenheim, Franz
Peter Franz=Bodenheim, Hechinger, Göth und Schubert=Oppenheim ge=
wählt
. Letzterer führt den Vorſitz.
* Gau=Algesheim, 9. April. Gemeinderatsſitzung uter
dem Vorſitz von Bürgermeiſter Hattemer. Auf die ergangene Aufforde=
rung
zur Abgabe von Angeboten für die Errichtung der Friedhofsmauer
ſind 5 Angebote eingegangen. Nach Prüfung derſelben wird die Arbeit
eigentlich bürgerliche Luſtſpiel bezeichnet werden. Es ſpielt in der Zeit 3462. R.=Mk. übertragen. Für die Erweiterung des Waſſewwerkes
nach 1848, wo der deutſche Bürger zum erſten Mal durch Wahlen aktiv wurde von Seiten des Kulturbauamtes Mainz ein Koſtenvoranſchlag
gefertigt. Auf Grund desſelben genehmigte der Gemeinderat die Er=
weiterung
. Die Ausſchreibung der Arbeiten ſoll öffentlich und nicht nur
unter den hieſigen Unternehmern erfolgen. Zur Beſtreitung der Koſten
ſoll bei der Kommunalen Landesbank in Darmſtadt ein Darlehen auf=
genommen
werden. Der Schulunterricht an der Volksſchule beginnt
am Montag, den 19. d8. Mts. Neuaufgenommen werden dahier 60 Kin=
der
, und zwar 36 Knaben und 24 Mädchen. (Im vergangenen Jahre
waren es nur 19 Kinder.) Das Pferd des Landwirts H. von hier
ſcheute vor einem Schnellzuge und rannte mit dem Beſitzer, der es am
Kopfe führte, den Bahndamm hinauf. Hierbei kam H. zu Fall, geriet
unter den Pflugkarren und zog ſich ſchwere Quetſchungen des linken
Schultergelenks zu. Die Aufforſtungsarbeiten auf unſerem Berge
ſind nunmehr beendet und werden die Anlagen ganz beſonders dem
Schutze der hieſigen Bevölkerung empfohlen. Insbeſondere mögen die
Eltern ihren Kindern die Hütung des jungen Forſtes einſchärfen.
M. Wallertheim (Rheinh.) 9. April. Noch gut abgegangen.
Ein Radfahrer kam zwiſchen Wörrſtadt und Sulzheim in voller Ge=
ſchwindigkeit
die ſteil abfallende Straße heruntergefahren und zwar
nicht, wie vorſchriftsmäßig, auf der rechten Straßenſeite. Das daher=
kommende
Perſonenauto des Wagnermeiſters Heinrich Haus wollte den
Radfahrer nicht ſchädigen. H. bremſte ſofort den Wagen, dadurch blieb
dieſer aber an einem Prellſtein häugen, ſodaß das rechte Vorderrad und
die Achſe beſchädigt wurde. Die Schwiegermutter des Bzſitzers geriet
durch den plötzlichen Ruck in die Schuutzſcheibe und trug an beiden Händen
Verletzung davon.
Oberheſſen.
* Vilbel, 8. April. Herr Oberpoſtſchaffner Keck, dahier, feierte
geſtern ſein vierzigjähriges Dienſtjubiläum bei der Reichspoſt. Während
dieſer Zeit war er immer beim Vilbeler Poſtamt tätig. Aus dieſem An=
laß
brachte ihm der Muſikverein Sylvia ein Ständchen mit Fackelzug.
* Gießen, 8. April. Kreisziegenzuchtverein für den
Kreis Gießen. Unter dem Vorſitze des Landtagsabgeordneten
Fenchel=Oberhörgern hielt der Kreisziegenzuchtverein im Eiſenbahnhotel
ſeine Jahresverſammlung ab. Der Schriftführer Philipp Watzenborn=
Steinberg, erſtattete den Jahresbericht. Der Verein zählt 976 Mitglieder
und 52 unterſtützende Gemeinden, im Geſchäftsjahr 1925 wurden 917
Jungtiere in das Jungviehregiſter und 444 neu ins Herdbuch aufgenom=
men
. Das Geſchäftsjahr 1925 war für die Zucht nicht günſtig, der Ver=
kauf
guter Zuchttiere nach außerheſſiſchen Gebieten war infolge der
herrſchenden Maul= und Klauenſeuche gehemmt, die Märkte in Lich und
Hungen konnten nicht abgehalten werden, die Bezirksſchau für den Be=
zirk
Lollar=Grünberg mußte unterbleiben. Dafür fand als Erſatz ein
Ziegen=, Bock= und Jungviehmarkt in Laug=Göns ſtatt, der aber nicht
den gewünſchten Erfolg hatte. Die Märkte und Schauen für 1925 wur=
den
wie folgt feſtgeſetzt: Die Bezirksſchau erhält der Bezirk Lollar=
Grünberg, ſollte dies wegen der Maul= und Klauenſeuche nicht möglich
ſein, ſo findet die Erſatzſchau entweder in Lich oder in Hungen ſtatt.
Von beſonderer Wichtigkeit für die Ziegenzucht iſt der Beſchluß, daß in
1926 zum letzten Male Tiere ohne Abſtammung ins Herdbuch aufgenom=
men
werden können, vom 1. Januar 1927 ab müſſen einzutragende Herd=
buchtiere
ihre Abſtammung nachweiſen können. Die nächſtjährige Haupt=
verſammlung
wurde dem Verein Hungen übertragen und auf den
letzten Oſtertag 1927 feſtgelegt. Der Voranſchlag für 1926 wurde ein=
gehend
beraten und genehmigt. Den Abſchluß der Verſammlung bildete
die Verloſung von zwei Lämmern. Gewinner waren die Gemeinde
Ettingshauſen und Otto Etzel aus Kleinlinden.
* Gießen, 8. April. Im Hindenburg tagte geſtern der Oberheſſiſche
Bienenzuchtverein unter dem Vorſitze des Lehrers Buß=Leihgeſtern. Die=
ſer
erklärte in dem Jahresbericht, daß das Jahr 1925 ein ſehr ungün=
ſtiges
und verluſtreiches geweſen ſei, viele Gegenden hatten gar keinen
Ertrag, 323 Mitglieder erklärten ihren Austritt, ſo daß die Mitglieder=
ausländiſcher
Honig eingeführt. Durch Einführung eines Einheitsglaſes
hofft der Deutſche Imkerverband den Auslandshonig kenntlich machen zu
können. Es wird verlangt, daß die Bienenſeuche amtlich kontrolliert
wird. Die Rechnungsablage ergab eine Einnahme von 10 246 Mk. eine
Ausgabe von 7844 Mk. Der Voranſchlag für 1926 ſieht 9353 Mk. in
Einnahme und Ausgabe vor. Die Hauptverſammlung des Oberheſſiſchen
und des Kurheſſiſchen Bienenzüchtervereins tagt vom 7. bis 9. Auguſt in
Imkereigeräten verbunden.
* Laubach, 8. April. Das Solmſer Nationalfeſt, auch Ausſchuß=
feſt
genannt, wurde auf den 13. bis 15. Juni feſtgelegt. Das Ausſchuß=
feſt
geht urkundlich bis auf das Jahr 1540 zurück. In dieſem Jahre iſt
das Bezirkswetturmen des Turngaues Heſſen damit verbunden.
* Arnsburg bei Lich, 8. April. Auf tragiſche Weiſe kam die faſt 91
Jahre alte Witwe Thörner, die früher lange Jahre die bekannte Kloſter=
wirtſchaft
führte, ums Leben. Sie ging in den Wald, um einen Oſter=
ſtrauß
zu pflücken, ein dürrer Aſt fiel herab und traf ſie auf den Kopf,
ſo daß der Tod ſofort eintrat. Wir berichteten erſt vor kurzem über die
Friſche und Rüſtigkeit der betagten Greiſin.
* Ober=Rosbach, 8. April. In der Nähe des Römerkaſtells Kapers=
burg
entſtand ein Waldbrand durch Wanderer, die gegen die Vor=
ſchrift
im Walde geraucht hatten. Wäre nicht ein Jäger kurz darauf
des Weges gekommen, ſo hätte das Feuer unabſehbare Folgen haben
können, da der Wald infolge der warmen Witterung ganz ausge=
trocknet
war.
* Petterweil i. d. Wetterau, 8. April. Altbürgermeiſter Philipp
Wehrheim wurde unter zahlreicher Beteiligung der Bürgermeiſter des
Kreiſes Friedberg beerdigt. Der Bürgermeiſterverein, die Gemeinde und
die Vereine ließen Kränze niederlegen. 18 Jahre hat er als Bürger=
meiſter
gewirt. Vor einigen Tagen ſtarb auch der langjährige Rechner
Koſt.
* Lauterbach, 8. April. Die Stadt hat beſchloſſen, eine Teilſtrecke
der Lauter zu regulieren und die Arbeiten als Notſtandsarbeiten aus=
führen
zu laſſen. Dieſe Regulierung dieut zur Baureifmachung vont
Baugelände innerhalb der Stadt in der Nähe des Viehmarktes. Der
Ausbau des Stvaßennetzes am Schobergelände iſt beendet und dadurch
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 10. April 1926

Auguſ Thyſſen 4
Am Oſterſonntag ſtarb Auguſt Thyſſen, Deutſchlands größter
Juduſtrieller, im Alter von 85 Jahren an den Folgen einer
Augenoperation.
Als rocher de bronze, als Patriarch des deutſchen Groß=
unternehmertums
, ragt die Geſtalt des alten Thyſſen über den
kaufmänniſchen Durchſchnitt hoch empor. Er war ſeinerzeit der
erſte, der das amerikaniſche Truſtformat in der deutſchen Unter=
nehmerpraxis
bewußt anwandte und damit in der Konzentra=
tionsbewegung
der Vorkriegszeit ziel= und richtunggebend wirkte.
In den letzten Jahren wurde es um den Truſtkönig, der zurück=
gezogen
auf ſeinem prunkvollen Schloß Landsberg bei Kettwig
an der Ruhr lebte, recht ſtill. Seine Aktivität, die bis zum Kriegs=
ſchluß
noch ſo lebendig war, mußte der ſchwindenden Lebens=
kraft
nunmehr ebenfalls ihren Tribut zollen, und ſein Name
wurde in den letzten Jahren von den großen Inflationskometen,
deren Aufzählung ſich hier wohl erübrigt, volſtändig überſtrahlt.
Erſt jetzt, nachdem die trüben Waſſer der Inflation ſich ver=
laufen
haben und der Blick wieder wirklich ſolide und gut fun=
dierte
Unternehmen von den vielleicht großzügig, aber raſch und
flüchtig hingeworfenen unterſcheiden kann, taucht der Name
dieſes erſten deutſchen Truſtmannes allergrößten Formats wieder
langſam aus der zeitweiligen Vergeſſenheit auf.
Der Lebensweg dieſes Mannes, der durch ungeheuren Fleiß
zu einem ungeheuren Vermögen gelangt iſt, iſt überaus inter=
eſſant
und typiſch. Auch hier iſt von Zufallserfolgen keine Spur.
Alle Erfolge ſind in jahrzehntelanger harter Arbeit, die von Ent=
ſagungen
auf jeden Lebensgenuß begleitet waren, errungen wor=
den
. Auguſt Thyſſen gehörte zweifellos zu den fleißigſten Arbei=
tern
der deutſchen Großinduſtrie. Er blieb zeitlebens ein ein=
focher
Mann, für mondäne Bildung und luxuriöſes Leben hatte
er nichts übrig. Dieſe abſolut konſequente Einſtellung führte
ſchon vor dem Kriege zu ſchweren Konflikten mit einem ſeiner
Söhne, der das väterliche Vermögen durch einen üppigen Lebens=
wandel
um große Summen gekürzt hat. Wenn auch Auguſt
Thyſſen ein selfmade-man war, ſo hatte er doch, im Gegenſatz
etwa zu Ford, eine wenn auch nur beſcheidene Anfangsbaſis,
die ihm von ſeinen Eltern geſchaffen wurde, denn ſein Vater
war Direktor eines Walzwerkes in Eſchweiler bei Aachen und
machte ſpäter ein kleines Bankgeſchäft auf, um ſich ganz Finanz=
geſchäften
, für die er eine beſondere Vorliebe hegte, zu widmen.
Dort wurde auch Auguſt Thyſſen 1842 geboren. Von Anfang an
zog es ihn mit aller Macht zu Induſtrie und Technik. Er be=
ſuchte
die Techniſche Hochſchule in Karlsruhe, machte als junger
Rekrut den Feldzug 1866 mit und trat dann in dem Werk ſeines
Vaters als Eleve ein. Lange hielt er es jedoch in dem väter=
lichen
Betriebe nicht aus. Sein ganzes Sinnen und Trachten
war darauf gerichtet, wie er ſich ſelbſtändig machen könnte. Nach
langem Drängen erreichte er es, daß ihm ſein Vater ein paar
tauſend Taler lieh, mit denen er zuſammen mit einem gewiſſen
Toſſoul die Firma Thyſſen, Toſſoul u. Co. in Duisburg grün=
dete
. Es war ein kleines Walzwerk, das 60 Arbeiter beſchäftigte
und über ein Kapital von 8000 Talern verfügte. Trotzdem die
Firma bei der damals herrſchenden guten Eiſenkonjunktur ſich
in erfreulicher Weiſe entwickelte, fand es der junge, damals 28 Thyſſen doch ſchon nach etwa drei Jahren für geraten,
ſich von ſeinem Sozius, mit dem er doch nicht ſo recht zuſammen=
arbeiten
konnte, zu trennen. Die Firma wurde liquidiert, und
mit dem beträchtlichen Ueberſchuß, der ihm verblieb, gründete
Thyſſen 1871, alſo im Alter von 29 Jahren, die Firma Thyſſen
u. Co. Kommandit=Geſellſchaft, an der auch ſein Vater beteiligt
war. Dieſe Geſellſchaft wurde der eigentliche Ausgangspunkt des
jetzigen rieſigen Konzerns. Urſprünglich betrieb die Firma nur
ein Walzwerk, aber unabläſſig war Thyſſen beſtrebt, ſchon damals

ſein kleines Werk zu einem Univerſalbetrieb auszugeſtalten.
Intereſſant iſt es, daß er bei der Konzentration nicht etwa bei=
ſpielsweiſe
vom Rohprodukt allmählich zum Fertigfabrikat vor=
ſchritt
, oder aber vom Fertigfabrikat rückwärts zum Rohprodukt
vorſtieß, ſondern von der Mitte, das heißt vom Walzprodukt
oder vom ſogenannten Halbfabrikat ausging und von hier aus
ſeine Produktion vorſichtig, aber energiſch, gleichmäßig nach bei=
den
Produktionsrichtungen, ſowohl nach dem Rohſtoff= als auch
nach dem Fertigfabrikat hin Schritt für Schritt ausdehnte. Er
war der erſte, der den Begriff des gemiſchten Betriebes prägte.
Früher kannte man in der Schwerinduſtrie nur reine Hütten=
werke
, Walzwerke, reine Zechen uſw. Thyſſen ſah zuerſt die un=
geheuren
Vorteile ein, die eine Vereinigung dieſer verſchiedenen
Rohſtoff= und Produktionsbaſen mit ſich bringen muß. Er ſchuf
alſo, was wir in der modernen wirtſchaftlichen Klaſſifikation
als Vertikal=Truſt anſprechen. Er gab dadurch der Konzentra=
tionsbewegung
in Deutſchland eine ganz neue Richtung. Trotz=
dem
ſein Beiſpiel ſofort im ganzen Revier nachgeahmt wurde,
verſtand er es jedoch immer, den auderen um ein paar Naſen=
längen
voraus zu ſein und ſich zunächſt einmal die allergrößten
Vorteile zu ſichern. Seinem Walzwerk gliederte er Maſchinen=
fabriken
, Handelsorganiſationen an, die ohne weiteren Zwiſchen=
gewinn
die Ware direlt an den Konſumenten lieferten. So ſchuf
er die große Maſchinenfabrik Thyſſen u. Co., A.=G. in Mühlheim
an der Ruhr, die jetzt ein Heer von 10 000 Arbeitern beſchäftigt.
Dann folgte der Erwerb einer der größten Zechenkomplexe des
Reviers, der Gewerkſchaft Deutſcher Kaiſer, die über die wert=
vollſten
Kohlenflöze des Ruhrgebiets verfügt. Die Gewerkſchaft
Deutſcher Kaiſer wurde von ihm aus organiſatoriſchen Grün=
den
in zwei Firmen zerlegt, und zwar in die Gewerkſchaft Frie=
drich
Thyſſen, die die Kohlenbergwerke, und in die Gewerkſchaft
Auguſt Thyſſen, die die Hüttenwerke und die verwandten Be=
triebe
übernahm. Der größte Feind der Thyſſenſchen Werke war
der große Erzmangel, an dem ſie litten. Als der junge Thyſſen
hoch kam, waren kaum noch Erzfelder von Bedeutung in Deutſch=
land
zu haben. Alles war in feſten Händen, und ſo mußte Thyſſen,
wenn er nicht Gefahr laufen wollte, ſeine Werke eines Tages
auf knappe Erzrationen geſetzt zu ſehen, im Auslande nach Erz=
lagern
umſchau halten. Er erwarb große Erzfelder in Fran=
züſiſch
=Lothringen, in der Normandie und ſtellte einige Vorpoſten
ſogar in Braſilien auf. Trotz der großen Gewinne und trotzdem
die Gewinne niemals ausgeſchüttet, ſondern ſtets theſauriert
wurden, waren die Thyſſenſchen Werke aber nicht imſtande ledig=
lich
aus ihrem Eigenkapital dieſe weltumfaſſende Expanſions=
politik
zu finanzieren. Fremdes Geld in großem Umfange mußte
herangezogen werden, und Thyſſen erwies ſich als ein Finanzier,
der, wie man zu ſagen pflegt, mit allen Waſſern gewaſchen war.
Seine Schuldenlaſt war zeitweiſe außerordentlich groß, und es
ſoll Momente gegeben haben, wo von den ganzen rieſigen Wer=
ken
kaum noch ein Stein dem offiziellen Eigentümer gehörte;
alles war bis auf den letzten Nagel verpfändet. Bei den Banken,
die ihn inmer mit einem heiteren und einem naſſen Auge in ihr
Chefkabinett treten ſahen, war er deswegen im allgemeinen mehr
gefürchtet als geliebt. Man konnte ſich dem ungeheuren Expan=
ſionswillen
dieſes Mannes, der alles und jedes ſeinen Zwecken
dienſtbar zu machen ſuchte, nur ſchwer entziehen. Dazu kam,
daß er den Banken keinen fetten Emiſſionsgewinn zu verdienen
gab. Die Aktienkapitalien ſeiner Werke, die immer ſehr klein
bemeſſen waren, blieben ſtets in ſeiner Hand. Er wollte Allein=
herrſcher
und nicht von den Stimmen in einer Generalverſamm=
lung
abhängig ſein. Das fremde Kapital zog er lediglich durch
Geldaufnahmen bei den Banken, Privatkapitaliſten, ja ſogar
kirchlichen Organiſationen uſw., alſo kurz und gut, wo er es nur
immer finden konnte heran. In den letzten Jahren finanzierte
er ſeine großen lothringiſchen Neubauten gemeint iſt das
Rieſenwerk Hagendingen vornehmlich durch die Ausgabe

großer Obligationsanleihen. Das Aktienkapital von Hagendingen
betrug nur eine Million Reichsmark, während der Subſtanzwert
auf etwa 30 bis 40 Millionen Mark geſchätzt wurde. Trotz der
rieſigen Schuldenlaſt, die Thyſſen zeitweiſe auf ſich nehmen
mußte, um ſeine Unternehmerideen in die Wirklichkeit umzuſetzen,
hat er eigentlich niemals ſchief gelegen. Selbſt in den Zeiten
ſchlechter Konjunktur hat er ausgezeichnet jongliert und durch
perſönliche beruhigende Einwirkungen auf die einzelnen Gläu=
biger
alle Schwierigkeiten ſtets vermeiden können. Beſonders
beſtaunt wurde in Wirtſchaftskreiſen ſein unenwegter Optimis=
mus
, der vielfach für tollkühn erklärt wurde. Selbſt in den
ſchwerſten Depreſſionsperioden, etwa 1900/01 oder 1907/08 hörte
er mit den Neubauten und mit der Fortſetzung ſeiner Expan=
ſionspolitik
nicht auf. Er war ſtets der Anſicht und ſein bei=
ſpielloſer
Erfolg beſtätigte ihre Richtigkeit , daß nach der ſchwer=
ſten
Depreſſion ein neuer Aufſtieg folgen müſſe, der dann ſeine
Werke vergrößert und verbeſſert vorfinden würde. In dem letzten
Jahrzehnt hatte Thyſſen ſeinen Truſt in emſiger Kleinarbeit zu
einem höchſt rationellen, abſolut einheitlich geleiteten Produk=
tionsapparat
ausgebaut. Den Aufkauftrubel der Inflations=
periode
hatte er gar nicht mitgemacht. Statt aufzukaufen, wie
die bekannten Inflationsritter, die heute ſchon längſt wieder von
der Bildfläche verſchwunden ſind, benutzte er die ihm vom Reich
als Entſchädigung für ſeine Verluſte in Lothringen zufließenden
Gelder zum Ausbau und zur Verbeſſerung ſeiner Werke. Heute
ſtellt der Thyſſentruſt mit das größte Wirtſchaftsgebilde in Eu=
ropa
dar. Das Arbeiterheer, das Thyſſen befehligte, beläuft ſich
auf etwa 35r bis 40 000 Mann, und das Vermögen wird auf
etwa 200 Millionen Reichsmark geſchätzt. Damit dürfte er nach
dem Zuſammenbruch des Stinnesſchen Vermögens der reichſte
Privatmann Deutſchlands geweſen ſein.
Versatus.

Briefkaſten.
K. O. 300. 1. 67,68 Mk. 2. Unverſtändlich iſt, was Sie mit dem
Ausdruck Hypothekenprüfungsſtelle ſagen wollen, 3. und 4. Es iſt
vielfach ein grundlegender Unterſchied zu machen zwiſchen dem dinglichen
und dem perſönlichen Anſpruch. Wenn jemand eine Hypothek aufnimmt,
ſo entſteht zunächſt zwiſchen ihm und dem Gläubiger ein Darlehens=
verhältnis
. Er ſchuldet dem Gläubiger die ihm geliehene Summe nebſt
Zinſen uſw. perſönlich. Außerdem aber läßt er die Hypothek auf
ſeinen Grundbeſitz eintragen. Damit entſteht eine Haftung des Grund=
ſtücks
für die Forderung, die man die dingliche Schuld nennt. Solange
das Eigentum des Grundſtücks in der Hand desjenigen bleibt, der das
Darlehen aufgenommen hat, fallen perſönliche und dingliche Schuld
praktiſch zuſammen. Sobald aber derjenige, der das Darlehen urſprüng=
lich
aufnahm und der Eigentümer des belaſteten Grundſtücks nicht mehr
dieſelben Perſonen ſind, fallen perſönliche und dingliche Schald ausein=
ander
. Dies iſt vor allem dann der Fall, wenn der Schuldner des
Hypothekendarlehens das belaſtete Grundſtück verkauft hat. Uebernimmt
hierbei, was üblich iſt, der Käufer die aufhaftenden Hypotheken mit den
zu Grunde liegenden Forderungen, ſo wird er dem Gläubiger gegenüber
ſowohl perſönlicher als auch dinglicher Schuldner. Der Verkäufer jedoch
bleibt regelmäßig daneben perſönlicher Schuldner des Gläubigers.
D. in D. Sie wenden ſich am beſten wegen der eben im dortigen
Kreiſe geltenden Sätze an das Kreisamt um Auskunft. Als Kleinrentner
ſind Sie für das Rechnungsjahr 1925 auf Antrag von der Sonder=
gebäudeſteuer
zu befreien, bezüglich der Grundſteuer müßten Sie um
Erlaß beim Finanzamt nachſuchen.
M. L. 1521. Nein.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve
Derantwortlich für Feuilleton und Heſiſche Nachrichten: Mar Strceſ=
Verantwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Verantwortlich für den Inſeratentell: Willy Kuhle
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

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Nummer 99

Samstag, den 10. April 1926

Von der Feier des 60jährigen Militärjubiläums von Hindenburg am T. April=

Generalfeldmarſchall von Hindenburg ſchreitet am Tage ſeines 60jährigen Militärjubiläums die Front der Ehrenkompagnie ab,
die vor ſeiner Wohnung, dem Reichspräſidentenpalais in der Wilhelmſtraße (Berlin), Aufſtellung genommen hatte.

Reich und Ausland.
Die Ausſtellung von Erfindungen und Neuheiten
während der Frankfurter Meſſe im Goethegymnaſium (Veranſtalter
Deutſcher Erfinder=Schutzverband, München 7) zeigt, daß der Erfinder=
geiſt
trotz unſerer wirtſchaftlichen Depreſſion nicht ruht. Die Erfinder=
meſſe
findet bereits zirka 6 Jahre in Frankfurt ſtatt und hat ſich im
Laufe dieſer Zeit zu einem organiſchen Beſtandteil des Frankfurter
Meſſelebens entwickelt.
Die vielfach bewährte Gruppierung der 300400 Ausſtellungsgegen=
ſtände
in 12 Abteilungen ermöglicht eine raſche Information über die
neueſten Erfindungen der verſchiedenſten Spezialgebiete. Aus der Fülle
des Gebotenen ſei nur eine kleine Zahl herausgegriffen. In Abteilung 1
(Autos, Motor= und Fahrräder) iſt ein zweirädriges Automobil des
Herrn Perret=Berlin ausgeſtellt, für das die Techniſche Hochſchule Han=
nover
die Würde eines Dr.=Ing. verliehen hat; ferner ein Fahrtrich=
tungsanzeiger
des Herrn Kugler=Stuttgart, der ſich bereits Anerken=
mungen
erworben hat und mit einem erſten Preiſe bedacht wurde. In
Abteilung 2. die Neuerungen des Baugewerbes betrifft, wird ein Ver=
fahren
zur Trockenlegung feuchter Gebäude gezeigt, das ſich bei vielfachen
Anwendungen glänzend bewährt hat. Die Firma Büchele u. Co. ſtellt
einen neuen Ziegelbauſtein aus zur Verbilligung der bisherigen Bau=
weiſe
. Unter den Erfindungen der Radiotechnik fällt beſonders auf ein
neuartiger Heizwiderſtand mit ſtets veränderlicher Regulierung von
Hern Zeller=Mindelheim, von den Erfindungen der Abteilung 5 Eiſen=
waren
, Maſchinen und Werkzeuge, eine automatiſche Elevator= Ausrück=
vorrichtung
des Herrn Teichmann=Zeitz, die der Entſtehung von Brän=
den
und Exploſionen bei Mühlen vorbeugen ſoll. In Abteilung 6
(Feinmechanik, Photo und Optik) ſieht man ein neuartiges Stockſtativ
von Brütſch in Zürich, in Abteilung 7 (Heizung und Inſtallation) einen
Spareinſatz für Herde und Oefen von Keller=München. Beſonders
reichhaltig iſt vertreten die Abteilung 8, in der die verſchiedenſten Neue=
rungen
der Hauswirtſchaft vertreten ſind und die beſonders in der
Frauenwvelt lebhaftes Intereſſe zu erwecken geeignet iſt. Erwähnt ſeien
Tropfenfänger aus ſaugfähigem Papier, Vorratsſchrank, Obſtfriſchhal=
tungsſchrank
und verſchiedene Doſenöffner.
Von den Bureaubedarfsartikeln der Abteilung 9 ſeien herausgegrif=
fen
ein Schreibmaſchinenpult und automatiſche Glasröhre. In den
Spielwaren der Abteilung 10 fällt ein Geſellſchafts= und Kinderſpiel für
Jung und Alt ins Auge, und zeigt Chriſt=Nürnberg verſchiedene origi=
nelle
Hampelfiguren. Als wichtigſte Neuerung der Landwirtſchaft, Ab=
teilung
11, wird man den von Herrn Hoffmann ausgeſtellten Baum=
kratzer
und den Tierſchutzkummet von Graf anſprechen können. Alle
nicht den erwähnten Spezialgebieten angehörigen Erfindungen haben
in der letzten Zeit in der 12. Abteilung Aufnahme gefunden, die auch
weitaus am zahlreichſten beſchickt iſt. Hingewieſen ſei nur auf das in
den Tropen erprobte Dauerſchweißblatt, ſowie auf die neuartige Zahn=
bürſte
von einem Frankfurter Erfinder.
Die meiſten Erfindungen laſſen an Hand von Modellen ihre pmak=
tiſche
Brauchbarkeit erkennen; bei anderen wieder liegen die genauen
Zeichnungen und Beſchreibungen zur Einſicht auf. Ein Beſuch der Aus=
ſtellung
wird in jedem Falle lohnend ſein, bietet ſie doch die einzigartige
Gelegenheit, in unmittelbarem Verkehr mit den Erfindern deren Neu=
ſchöpfungen
kennen zu lernen und der Ausbeutung zuzuführen.
Frankfurter Chronik.
WSN. Automobilismus und Verkehrsregelung.
Anläßlich der Verkehrsregelungsſchau zur Frankfurter, Frühjahrsmeſſe
vom 11. bis 14. April, in der Feſthalle, findet auch eine Schau von
verſchiedenen Kraftfahrzeugen ſtatt. Im Rahmen dieſer Ausſtellung
zeigen folgende Werke ihre neueſten Modelle: Amilear, Auburn, Bu=
gatti
, Citroen, Diabolo, Diatto, Eſſex, Ford, Gray, Hag, Hotchkiß, Hud=
ſon
, Chryſler, Mathis, Moon, Dakland, Omnibus van der Zypen u.
Charlier, Pau, Renault, Rolland u. Pillain, Studebaker, Tatra, Tal=
bot
, Turcat=Mérh. Außerdem werden auch einige der bekannteſten
Motorradfirmen ihre Produkte ausſtellen, und zwar: Acme Rex,
A. J. S., Dunelt, Ernſtwerke, Güldner, Henderſon, Horex, Indian
Prince, Matchleß, Puch, Steidingers Weltmotorrekord, Leichtkraftwagen
Dr.=Ing. Gieven u. Co. Fuchs Waggonfabrik (Laſtwagen). Vervoll=
ſtändigt
wird die Ausſtellung für Verkehrsregelung durch die ſehr ſtarke
Beteiligung aus Kreiſen der der Automobilinduſtrie naheſtehenden
Fabrikationsgruppen verſchiedenſter Art, die nicht nur Zubehör zur
Schau ſtellen, ſondern in hervorragendem Maße auch Signalvorrich=
tungen
, Fahrtrichtungsanzeiger und ähnliche, die Verkehrsregelung be=
treffende
Gegenſtände. Die Lage am Arbeitsmarkt. Die
Lage auf dem Arbeitsmarkt hat in den beiden letzten Berichtswochen zu
Anfang eine kleine Beſſerung erfahren; ſeitdem iſt ſie wieder konſtant ge=
blieben
. Zu Beginn der Berichtszeit ſtanden 24 456 Arbeitſuchende zur
Verfügung. Die Zahl der Neumeldungen iſt nicht zurückgegangen, ſo
daß die Geſamtzahl der Arbeitſuchenden in jeder der beiden Wochen etwa
500 betrug. Am Schluſſe des Berichtszeitraumes ſtanden noch B961
beitſuchende zur Verfügung.

Stuttgarter Tagung des Eiſenacher Bundes.

en ihe Wanlceneie euifheit de ei eatune die
Myſtik. Nach einem Eröffnungsgottesdienſt in der Stiftskirche mit Pre=
digt
von Dekan Vöhringer=Ulm, fand am Dienstag, den 6. April.
abends 8 Uhr, die erſte öffentliche Verſammlung im Feſtſaal der Lieder=
halle
ſtatft. Den Begrüßungs= und Einleitungsworten von Stadtpfarrer
Kohler=Degerloch und D. Jäger=Bethel folgte der Vortrag von
Prof. D Büchſel=Roſtock über Die myſtiſchen Strömungen der
Gegenwart‟. Der Redner ſtellte auf Grund reichſter Sachkenntnis die
verſchiedenen Arten moderner Myſtik heraus: eine naturaliſtiſche und
eine nationaliſtiſche die Verbindung der Myſtik mit Kunſt, Literatur
und Gottesdienſt, ihre heutige Abneigung gegen Askeſe, ihre Zuſammen=
hänge
mit dem Ausland (Tagore) und ihre Wurzel, die im Freiheits=
willen
liegt. Am Mittwoch, den 7. April, fanden vor= und nachmit=
tags
geſchloſſene Verſammlungen im Neuen Vereinshaus ſtatt. Vormit=
tags
ſprach Geh.=Rat Prof. D. Lütgert=Halle über Das Weſen der
Myſtik‟. Er ſtellte als Normaltypus die in der Bibel vertretene Myſtik
auf, wo ſich reale viſionäre Erlebniſſe finden, und ſetzte dieſe echte
Myſtik in Verbindung mit dem echten chriſtlichen Gottesbegriff: Gott
iſt Geiſt. Von hier aus ergab ſich die Grenzlinie zwiſchen richtiger und
entarteter Myſtik. Am Nachmittag redete Prof. D. Heinzelmann=
Baſel über Kritik der Myſtik. Das Anliegen der Myſtik, ihre Er=
löſungsſehnſucht
heraus aus dem Zwieſpalt, den der Menſch in ſich er=
lebt
, ſei berechtigt; dagegen ihr Streben nach Einheit mit Gott ſtehe im
Gegenſatz zu bibliſcher Frömmigkeit. Den Vortrag in der öffentlichen
Abendverſammlung hatte in Vertretung des erkrankten Prof. D. Koepp=
Greifswald Geh.=Rat Prof. D. Lütgert=Halle übernommen. Er
ſprach von der Geſchichte Jeſu, als der Offenbarung des Geiſtes. In
überaus feiner Weiſe verfolgte er die einzelnen Abſchnitte des Lebens
Jeſu unter dem Geſichtspunkt, daß hier der Geiſt Gottes alles gewirkt
habe, bis zum Kreuz, dem die Auferſtehung folgt, und das eben in dieſer
Verbindung die vollendete Offenbarung des Gottesgeiſtes darſtellt. So
führte dieſer letzte Vortrag aus dem Zwieſpalt der Tagesmeinungen
heraus auf eine hohe Warte und bildete für die anregend verlaufene
Tagung den würdigen Abſchluß.
Verbrecheriſcher Anſchlag auf den D=Zug BerlinMünchen.
WB. München. Die Reichsbahndirektion München teilt mit:
Am Donnerstag, den 8. April wurde in der Zeit von 10.10 bis 10.45
Uhr abends zwiſchen Lochhauſen und Paſing, an der Ueberfahrt zwi=
ſchen
den Schrankenwärterpoſten I und II, von ruchloſer Hand eine
200 Kilogramm ſchwere und ſechs Meter lange Eiſenbahnſchiene,
die die Täter vom Gelände der Ueberfahrt abgeſchraubt hatten, quer
über das Gleiſe gelegt. Der um dieſe Zeit fällige Ber=
liner
Schnellzug D 40 kam dabei, glücklicherweiſe nur mit der
vorderen Laufachſe der Maſchine zur Entgleiſung. Für die
Ergreifung der Täter wird eine Belohnung von 2000 Reichs=
mark
ausgeſetzt.
Großfeuer in einer Kaſſeler Mühle.
WSN. Kaſſel. In der großen Kunſtmühle von Otto Fogt brach
ein Großfeuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit ausbreitete. Das
Feuer fand in dem Betriebe, in dem Maſchinen und Holzlagerungen
zum größten Teile Tannenholz ſtehen, reichliche Nahrung, ſodaß in
kurzer Zeit der große Mittelbau in Flammen ſtand. Sämtliche Feuer=
wehren
waren alsbald zur Stelle, um die Löſcharbeiten in Angriff zu
nehmen. Nachdem der große Mittelbau zum Teil bereits eingeſtürzt war,
mußten ſich die Feuerwehren darauf beſchränken, die anderen Mühl=
bauten
zu retten und ein Uebergreifen des Feuers auf das Lagerhaus
zu verhüten. Verbrannt ſind bisher ſämtliche Maſchinenräume mit den
Maſchinen. Man hofft die anderen Mühlenteile retten zu können, was
bei dem herrſchenden Winde ſehr mühevoll iſt. Unfälle haben ſich bis
jetzt noch nicht ereignet. Ein Feuerwehrmann, der von einem Dach
abrutſchte, konnte im letzten Augenblick aufgefangen werden Ueber
die Enſtehungsurſache iſt noch nichts bekannt, man nimmt jedoch an,
daß durch Heißlaufen eines Niemens der erſte Funke entſtanden iſt. Der
Brand wütet zur Zeit noch fort.
Selbſtmord oder Verbrechen?
* Berlin. Der Lokomotivführer eines Ringbahnzuges bemerkte
am Donnerstagnachmittag auf der Bahnſtrecke bei Tempelhof einen
Mann, der blutüberſtrömt auf den Gleiſen lag, und ließ den Zug ſo=
fort
halten. Aus den Papieren des Verletzten geht hervor, daß es ſich
um einen aus Genua gebürtigen Ingenieur Otto Delway handelt.
An dem Aufkommen des Verwundeten wird gezweifelt. Es beſteht die
Möglichkeit, daß der Ingenieur einem Verbrechen zum Opfer gefallen
iſt. Der Fall iſt umſo ſeltſamer, als am Vormittag in einem Hotel
im Zentrum Berlins eine 2 Jahre alte Frau Delway aus Ebers=
walde
mit durchſchnittenen Pulsadern bewußtlos aufgefunden worden
iſt. Die Frau war mit einem Begleiter in dem Hotel erſchienen und
hatte ſich unter dem Namen Fräulein Grete Keil eingetragen. Der Be=
gleiter
iſt verſchwunden.

Seite 9

Der Benz= und Mercedes=Delegationswagen auf der Völker=
bundskonferenz
in Genf.
Die vergangenen Monat in Genf ſtattgefundene Völkerbundskon=
ferenz
gab der deutſchen Automobilinduſtrie erneut Gelegenheit, dem
Auslande die Qualität und Leiſtungsfähigkeit ihrer weltbekannten Fahr=
zeuge
zu zeigen. Seitens der beiden Firmen Benz und Daimler wurden
der deutſchen Delegation während der Dauer der Konferenz ein Benz=
und ein Mercedes=Perſonenwagen zur Verfügung geſtellt. Ueberall, wo
ſich die beiden deutſchen Delegationswagen in Genf zeigten, wurden die
Fahrzeuge ſehr bewundert und machten beſonders auf die ausländiſchen
Völkerbundsdelegierten und Preſſevertreter den denkbar beſten Eindruck.
Beſonders die geſchmackvolle, aber trotzdem einfache InnenAusſtattung
beider Fahrzeuge, welche normalen Serien entnommen wurden, er=
regte
überall großes Aufſehen und führte nicht zuletzt zu der Bezeichnung
als Luxuswagen.
Zwei Aerzte wegen Handels mit Rauſchgift=Rezepten verhaftet.
* Berlin. Die Polizei ſtellte bei Nachforſchungen zur Aufdeckung
des Handels mit Rauſchgiften feſt, daß zwei praktiſche Aerzte auf Wunſch
ohne Unterſuchung Rezepte ausgeſtellt haben. Einer von ihnen iſt feſt=
genommen
und der Staatsanwaltſchaft vorgeführt worden. Ein dritter
Mann, der ſich Dr. med. Konrad Roſenthal nannte, ohne die ärztliche
Staatsprüfung abgelegt zu haben, wurde ebenfalls verhaftet. Roſenthal
verkehrte in vielen Tanzdielen und Bars. Er ſtellte die Rezepte zum
größten Teil pro medieo aus und erhielt ſo große Meugen der
Rauſchgifte, die er dann in kleineren und kleinſten Teilen unmittelbar
an die Abnehmer verkaufte. Die beiden praktiſchen Aerzte ſtellten jedem
einzelnen die Rezepte aus, ohne ſelbſt die Gifte in die Hand zu bekom=
men
. In den Kreiſen der Verbraucher wurden auch die Aerzte nach
und nach ſehr bekannt.
Die Jubiläumsfeier des Burgtheaters.
TU. Wien. Das 150jährige Jubiläum des Burgtheaters wurde
mit einer einfachen Morgenfeier im Burgtheater begangen. Das
Haus war feſtlich beleuchtet und geſchmückt. Bundespräſident Hainiſch,
die Mitglieder der Regierung, das diplomatiſche Korps, das Präſidium
und zahlreiche Mitglieder des Nationalrates, der Bürgermeiſter von
Wien viele Vertreter von Kunſt und Wiſſenſchaft und Schriftſteller
wohnten der Feier bei.
Exploſionskataſtrophe auf einem amerikaniſchen Tankdampfer.
New Orleans. An Bord eines 9000 Tonnen großen Tank=
dampfers
der Standard Dil Company, der im hieſigen Trockendock lag,
ereignete ſich eine Reihe von Exploſionen. Bei der erſten Exploſion
ſprangen viele der 200 am Werk befindlichen Leute in den Fluß, wäh=
rend
andere in die Luft geſchleudert wurden. Die Zahl der Verletz=
ten
beträgt 47, während die der Getöteten noch nicht feſtgeſtellt
iſt. Nach einer ſpäteren Meldung wurden mindeſtens fünf Mann
getötet.
Eiſenbahnkataſtrophe bei New York.
Drei Tote, fünfzig Verletzte.
TU. New York. Der Expreßzug New YorkAtlanticCity, be=
kannt
als Millionärszug, iſt in der Nähe von Camden, im Staate
New Yerſeh, an einer ſcharfen Kurve entgleiſt. Nur drei Wagen
blieben unbeſchädigt. Bisher wurden drei Tote und fünfzig
Verletzte feſtgeſtellt, unter denen ſich viele New Yorker befinden.
Der Lokomotivführer und der Heizer wurden getötet.

Rund=Funk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 10. April. 11.30: Sonderkonzert für die Mainzer
Funkausſtellung. O 3.30: Liedervorträge Frankfurter Schulen: Kuh=
waldſchule
, 2. Mädchenklaſſe. 1. Geibel: Wer recht in Freuden
wandern will. 2. Billeter: Nun bricht aus allen Zweigen. 6 4.20:
Hausorch.: Gaetano Donizetti (geſt. 8. April 1848). 1. Ouv. Don
Pasquale. 2. Arie a. Don Posquale, 3. Fant. a. Der Liebes=
trank
, 4. Ouv. Fauſta, 5. Arie a. Der Liebestrank, 6. Fant.
a. Die Regimentstochter. Mitw.: Hans Brandt, Tenor, Fr.
Opernh. O 5.20: Uebertragung aus der Mainzer Funkausſtellung.
6 6.15: Stenographie. O 6.45: Die deutſche Volksballade‟, Vortr.
Prof. Schultz. O 7.15: Deutſchlands Währung und Währungs=
politik
in Vergangenheit und Gegenwart, Vortrag Dr. Neumark.
O 8.15: Arien= und Liederabend. 1. Altitalieniſche Arien von Cariſ=
ſimi
, Bononcini, Caldara, Paiſiello u. a. 2. Lieder von Pfitzner
und Maliviero. Ausf.: Paula Lindblad=Berlin Mezoſopran. 6 9.15:
Uebertragung von Caſſel: O. Anſchl. bis 12 Uhr: Uebertr. von
Berlin: Tanzmuſik.

Stuttgart.

Samstag, 10. April. 2: Schallplattenkonzert. O 3: sGretle
von Strümpfelbach erzählt. O 4: Gaſtſpiel von Reſi Langer, Berlin,
Rezit.: Dr. Meiſel, Berlin, Flügel; H. Munk, Hannover, Lieder
zur Laute. 1. Sunder: Myſterious Rag. 2. Strauß: Accelera=
tionen
, Walzer, 3. Adam: Oup. Giralda, 4. Die erſten 6 Ka=
pitel
aus der Frommen Helene von Buſch. 5. Lieder zur Laute.
6. Streifzug durch ſämtl. Strauß’ſchen Operetten. 7 Chanſons und
Bänkelſänge, 8. Lieder zur Laute. 9. Henry: Wiener Walzer.
10. Blankenburg: Adler von Lille. O 6.15: Dramat. Funkſtunde
(Oper), O 6.45: H. Rentſchler: Krankheiten der erwachſenen Bienen.
O 7.30: Uebertr. von Leipzig: Samſon und Dalila von Saint=
Saens. Leitung: Generalmuſikdir. Brecher.
Berlin.
Sonnabend, 10. April. 4.30: Funkkapelle. 1. Goericke: Titanen=
klänge
. 2. Suppe: Ouv. Zehn Mädchen und kein Mann. 3. Of=
fenbach
: Fant. Hoffmanns Erzählungen, 4. Ziehrer: Wiener Bür=
ger
. 5. Tſchaikowsky: Dornröschen. 6. Delibes: Intermezo aus
Naila, O. 5.30: Klaſſiſcher Humor. Johannes Riemann, Rez.
G 6.40: Eſperanto. O 7.15: Inhaltsangabe und Perſonenverzeichnis
zu der Uebertragung aus der Staatsoper. O 7.30: Uebertragung
aus der Staatsoper am Königsplatz. Coſi fan tutte‟. Oper von
Mozart. O. 10.30: Tanz=Muſik.
Königswuſterhauſen. 3: Prof. Dr. Amſel und Ober=
ſchullehrer
Weſtermann: Einheitskurzſchrift. O 3.30 Oekonomierat
Lembke: Genoſſenſchaftlicher Geldverkehr. O. 4: Dr. Matſchens, Dir.
der höheren Lehranſtalt für praktiſche Landwirte: Die Weiden, der
Anfang der Kultur. 6 4.40: Med.=Rat Dr. Oſtermann im Pr.
Miniſterium für Volkswohlfahrt: Die Vererbungslehre in der Schule.
O 5.10: Bezirksarzt Dr. Harns: Die geſundheitliche Schülerfürſorge.

Wetterbericht.
Wettervorherſage für Sonntag, den 11. April 1926.
(Nach der Wetterlage vom 9. April 1926.)
Weiter aufklärend, ſüdweſtliche Winde, wärmer, vorwiegend trocken.
Heſſiſche Oeffentliche Wetterdienſtſtelle.

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Samstag, den 10. April 1626

Nummer 99

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.

Geſtorben: Am 27. 3.: Walter, Anna, Haushälterin, 56 J., ledig,
Wittmannſtraße 41. Reeg, Katharine Chriſtine, geb. Ehrhardt, 47 J.,
Ehefrau des Maſchinenarbeiters, Beckſtraße 2. Wagner, Marie, geb.
Poth, 63 J., Ehefrau des Tagl., Eberſtadt, hier Eliſabethenſtift. Joſt,
Dorothea, Privatin, 62 J., ledig, Viktoriaſtraße 62. Metté, Hedwig,
Privatlehrerin, 28 J., ledig, Gutenbergſtraße 61. Am 29. 3.: Schmitt,
Luiſe, 7 Mon., Arheilgen, Heinheimerſtraße 21. Am 28. 3.: Vook, Eliſa=
beth
, 3 Tage, Rhönring 51. Am 27. 3.: Buxmann, Anna Katharina,
geb. Weber, 80 J., Ehefrau des Lehrers i. R., Pfungſtadt, hier, Eſcholl=
brückerſtraße
4½. Am 28. 3.: Repp, Wilhelm, Krankenpfleger, 25 J.,
ledig, Goddelau, hier Stadtkrankenhaus. Pfeffer, Wilhelm Friedrich,
Kaufmann, 63 J., Karlſtraße 30. Am 30. 3.: Landzettel, Eliſabeth
Margarete, 2 Mon., Luiſenſtraße 38. Am 29. 3.: Horn, Emil, Gaſtwirt,
38 J., Bismarckſtraße 100. Jöſt, Leonhard, Vorarbeiter, 56 J., Bark=
hausſtraße
4. Am 30. 3.: Heidt, Wilhelm, 1 Mon., Eſchollbrückerſtr. 331 ,o=
Groſch, Adolf, Lackierer, 66 J., Ludwigshöhſtraße 1½. Traſer, Peter,
Spengler, 26 J., ledig, Schuknechtſtraße 53. Am 31. 3.: Sommerkorn,
Emilie, 10 Mon., Liebfrauenſtraße 78. Spangenberg, Antonie, geb. Hei=
ning
, 74 J., Witwe des Ingenieurs Grüner Weg 30. Wilch, Philipp,
Zimmermann, 74 J., Schießhausſtraße 22.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Quaſimodogeniti, den 11. April 1926.
Stadtkirche: Samstag, den 10. April. abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, den 11. April, vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Lukas=
gemeinde
Pfarrer Kleberger. Um 10 Uhr: Hauptgotresdienſt.
Pfarrer Vogel.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9 bis 6 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang: Nordtüre.
Stadtkapelle: Vorm. 8½ Uhr: Morgenandacht Pfarrer Vogel.
Um 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. Um
10 Uhr: Hauptoottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Abends
6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Müller.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Müller.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Martinskirche: Samstag, den 10. April, abends 6 Uhr: Beichte
und Vorbereitung für das heil. Abendmahl. Pfarrer Beringer.
Sonntag, den 11. April. vorm 8½ Uhr: Chriſtenlehre für den Weſt=
(Aſſiſtenten=/Bezirk im Gemeindehaus. Pfarraſſiſtent Müller. Um
9 Uhr: Konfirmation der Konfirmanden des Oſtbezirks. Pfarrer
Beringer. Feier des heil. Abendmahls. Kollekte für kirchliche Zwecke.
Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk. Pfarrer
D Waitz.
Fohanneskirche: Samstag, den 10. April, abends 6 Uhr: Vorbe=
reitungsgottesdienſt
zum heil. Abendmahl. Pfarrer Wagner. Sonn=
tag
, den 11. April, vorm. 9½ Uhr: Konfirmationsfeier des Weſtbe=
zirks
mit heil. Abendmahl. Pfarrer Wagner.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Samstag, den 10. April,
abends 6 Uhr: Beichte für das Konfirmationsabendmahl. Pfarrer
Pabſt. Sonntag, den 11. April, vorm. 10 Uhr: Konfirmation der
Mädchen mit anſchließender Feier des heil. Abendmahls Pfarrer
Pabſt. Kollekte für den Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Ver=
einsabend
der Jugendvereinigung. Montag, den 12. April, abends
8 Uhr: Vereinsabend der Mädchenvereinigung.
Pauluskirche: Vorm. 9½ Uhr: Chriſtenlehre für beide Konfirman=
dengruppen
. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Um 10 Uhr: Hauptgottes=

dienſt. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel. Um 11½ Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtent Dr. Wendel Abends 8 Uhr: Gemeindeabend
der Jugendvereinigung (Aufführung des Stückes Gudrun).
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck
Evang. Sonntagsverein (Chriſtl. Verein junger Mädchen)
Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, den 15. April,
abends 8 Uhr: Retſtunde.
Evangel. Kirche in Eberſtadt: Vorm 9½ Uhr: Konfirmation
der Mädchen mit Beichte und heil. Abendmahl Pfarraſſiſtent Hagel.
Evang. Gemeinde Traiſa: Nachm 2 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarraſſiſtent Dr. Wendel aus Darmſtadt. Die Kindergottesdienſte
fal en aus.
Kirche zu Nieder=Ramſtadt: Vorm. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Um ½11 Uhr: Chriſtenlehre. Dienstag: Kirchenchor. Mitt=
woch
: Jungmädchenverein
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf: Sonntag, vorm. ½10 Uhr:
Gottesdienſt. Predigt: Kandidat Draudt. Montag, 12 Uhr: Aus=
flug
des Frauenvereins an die Bergſtraße. Mittwoch, 8½ Uhr:
Fugendbund Wartburg). Donnerstag, 8½ Uhr: Jungmädchenverei.
Freitag abend: Kirchengeſangverein
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſtändige evang.=luth. Kirche.)
Am Sonntag Quaſimodogeniti, den 11. April, vorm. 10 Uhr, im Feier=
abend
, Stiftſtraße 51: Vikar Rothfuchs
Feierabend (Stiftſtraße 51): Edangeliſchen Arbeiter= und Hand=
werker
=Verein. Dienstag, den 13. April, abends 8½ Uhr: Verſamm=
lung
mit Vortrag.
Edang. Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Ge=
betsſtunde
. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 31 Uhr:
Bibelſtunde. (Birkholz ) Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprech=
ſtunde
(Kriegerdankbund). Mittwoch, nachm. 4 Uhr: Kinderbund
für Knaben und Mädchen. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibel=
ſtunde
. Pred. Semmel. Freitag, abends 8½ Uhr: Blaukreuz=
bibelſtunde
(Fähler) und Bibelſtunde in der Stadtmädchenſchule
Beſſungen. Prediger Semmel, Samstag, abends 8 Uhr: Po=
ſaunenchor
.
Jugendbund für E. E. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2½ Uhr:
Bibelſtunde für Jünglinge. Um 4¾ Uhr: Bibelſtunde für Jung=
frauen
. Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde für Jünglinge und
Gebetsſtunde für Jungfrauen. Mittwoch, abends 8 Uhr: Freundes=
kreis
für Jünglinge. Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für
Jünglinge, Freitag, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge
Mädchen.
Chriſtlicher Verein Junger Männer Darmſtadt, e. V., Alexanver=
ſtraße
22 (Infanterie=Kaſ., Hof links): Sonntag den 11. April, vorm.
9 Uhr: Morgenwache (Matth. 5, 112). Um 11½ Uhr: Muſeums=
führung
(Herr Hirzmaun). Nachm 3 Uhr: Spaziergang, Jugend=
abteilung
. Abends 8½ Uhr: Lichtbildervortrag: Rheinfahrt von
Mainz nach Köln (Herr Hauptmann). Montag, den 12. April,
abends 8! Uhr: Heim bend, Fugendabteilung. Klampfen und Lauten.
Dienstag, den 13. April: Bibelſtunde (Männerabteilung): Lur 22,
4762 Mittwoch, den 14. Ap il: Bibelſtunde (Jugendabteilung):
Fünglingszeit‟ Donnerstag, den 15. April: Familienbibelſtunde,
Miſſionar Rottmann. Freitag, den 16. April: Turnen in der Turn=
halle
der Ludwigs=Oberre iſchule. Samstag, den 17. April, nachm
3 Uhr: Jungſcharſtunden; um 5 Uhr: Hausorcheſter. Das Heim iſt
lußer Freitags und Samstags, ab 7½ Uhr geöffnet, Sonntags ab
3 Uhr, wenn nicht Fahrten ungeſetzt ſind,
Möttlinger Freunde=Kreis: Montag, abends 8½ Uhr, im Feier=
bendſaal
, Stiftſtr. 51: Bibelſtunde. Pfr. Serth=Ober=Klingen.
Chriſtlicher Fugendverein Darmſtadt (Dieburgerſtraße 26, I.):
Sonntag, den 11. April, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde Nachm. 3 Uhr:

Spaziergang. Abends 8 Uhr: Mituliederverſammlung. Montag=
den
12. April, abends 6½91 Uhr: Turnen (Soderſtraße); Mütter=
abend
. Dienstag, den 13. April, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Mittwoch, den 14. April, abends 8 Uhr: Jugend=Bibelſtunde. Don=
nerstag
, den 15. Aprl, abends 8 Uhr: Familien=Bibelſtunde. Freitag;
den 16. April, abends8 Uhr: Leiter= und Helferverſammlung. Sams=
tag
, den 17. April, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. Jeden Mittwoch
von 5 bis 7 Uhr: Jungſcharſtunden. Singen, Spielen, Vorleſen;

Andacht.

Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Martinskapelle und Liebfrauenkirche.
Weißer Sonntag, den 11. April 1926.
St. Martin (Herdweg): Samstag, nachm. von 5 Uhr und abends
8 Uhr: Beichtgelegenheit.
Sonntag, vorm. 6½ Uhr: Beichtgelegenheit. Um 7 Uhr: Heil.
Meſſe. Während der Woche morgens 347 Uhr: Heil. Meſſen.
Liebfrauen (Klappacherſtr.): Sonntag, vorm. ½9 Uhr: Muſikali=
ſches
Hochamt und Predigt und erſte heil. Kommunion der Kinder,
Kirchenchor. Nach der heil. Kommunion der Kinder wird die heil,
Kommunton auch für die Gemeinde ausgeteilt. Um 10 Uhr: Heil,
Meſe Nachm. 3 Uhr: Weihe an unſere liebe Frau. Um 6½ Uhr:
Empfang des ho hwürdigſter Herrn Biſchofs in St. Ludwig.
Montag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe in Liebfrauen. Um 9 Uhr:
Heil. Firmung in St. Ludwig.

Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtliche Verſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 11. April,
vorm. 11½ Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4½ Uhr: Verkündigung
des Wortes Gottes. Mittwoch, den 14. April, abends 8½ Uhr: Ge=
betsſtunde
. Freitag, den 16 April, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde,
Jedermann iſt freundlich eingeladen.
Evang. Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40): Sonntag,
vorm. 10 Uhr: Heiligungsſtunde Nachm. ½4 Uhr: Jugendbund.
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Dienstag, abends ½9 Uhr: Bibel=
ſtunde
.
Svangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44): Sonntag, den
11. April, vorm. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottes=
dienſt
. Um 9 Uhr: Jugendbund. Pred. Erhardt.
Kirche Feſu Ehriſti der Heiligen der letzten Tage (Darmſtadt,
Nieder=Ramſtädterſtr. 13): Sonntag, den 11. April, vorm. 10½ Uhr:
Sonntagsſchule Abends 7U Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch, den
14. April, abends 7½ Uhr: Fortbildungsverein. Jedermann will=
kommen
.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Manerſtr. 17.
Sonntag, den 11. April, vorm. 10 Uhr: Erlöſt für einen Wandel in
Furcht‟. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 5 Uhr: Die
Frage des Pilatus Abends 6½ Uhr: Jugendvereinsſtunde.
Donnerstag, den 15. April, abends 8½ Uhr: Bibelbeſprechung über
Römer 14. Jedermann iſt herzlich willkommen. Prediger Conrad.
Methodiſtengemeinde: Sonntag, den 11. April, nachm. 4 Uhr;
Gottesdienſt mit Abendmahl Heidelbergerſtr. 100.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3: Sonntag, vorm. 10 Uhr: Heili=
gungsſtunde
. Um 11½ und 3 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends
7½ Uhr: Freiverſammlung auf dem Marktplatz Um 8 Uhr: Oeffent=
liche
Verſammlung. Mittwoch und Freitag, abends 8 Uhr: Oeffent=
liche
Verſammlungen. Es ladet freundlichſt ein Kapitän Engel
Die Heilsarmee Pfungſtadt, Pfarrgaſſe 19: Sonntag, morgens
10 Uhr: Heiligungsſtunde. Abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsver=
ſammlung
. Mittwoch, abends 8½ Uhr: Oeffentl. Heilsverſammlung,
Freitag, abends 8½ Uhr: Heiligungsverſ. Adjudantin Land

Charlotte Marx

Damen=

Harrh Moſes

Verlobte

Wanfried
Roßdorf
b. Eſchwege
b. Darmſiadt
im April 1926. (*9452

Am 31. März entſchlief ſanft
nach langem, ſchweren Leiden
meine geliebte Mutter, unſere
liebe Großmutter, Schweſter und
Tante

Frau
Antonie Spangenberg.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſe=
rer
lieben Entſchlafenen ſagen wir
auf dieſem Wege Allen unſeren herz=
(5369
lichſten Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Horſt, geb. Reeg.

Im Namen der Trauernden:
Maria Scheele
geb. Spangenberg.

Darmſtadt, den 9. April 1926.

Die Beiſetzung fand in aller Stille
(*9489
ſtatt.

kopfwaſch., friſieren,
ondulieren. (*9162
Spezialiſt in Bubi=
kopfſchneiden
u. = Fri=
ieren
, bekannte erſtkl.
indiv. Bedienung
Damenfriſeur
Philipp Gaydonl,
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traße
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Heute morgen verschied nach schwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden mein innigstgeliebter Mann, unser lieber, treu-
sorgender
Vater, Schwiegersohn, Bruder, Schwager, und Onkel

Nachruf!

Tief erschüttert erhielten wir die Nachricht von dem plötzlichen Hin-
scheiden
unseres allverehrten Chefs

Mit ihm ist ein arbeitsfroher und vorwärtsstrebender Mann in den besten
Lebensjahren von uns gerissen worden, der sich bei jedermann durch sein humanes
Wesen und vorzüglichen Charakter-Eigenschatten ein ewiges Andenken ge-
sichert
hat. Er ruhe in ewigen Frieden.

Das Personal der Eirma Heedt & Ganß, G. m. b. H.

Darmstadt, den 9. April 1926

(5410

Nachruf!
Heute morgen verstarb nach schwerem Leiden unser hochverehrter Chet

Haust Hee

Herr August Heedt

Wir verlieren in ihm einen geliebten und geachteten Prinzipal von hervor-
ragenden
Charakter-Eigenschatten und reichen beruflichen Fähigkeiten.
Er war uns immer ein leuchtendes Vorbild, und werden wir ihm ein
treues und dankbares Andenken bewahren.

nach eben vollendetem 51. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Gertrude Heedt, geb. Schmitz Elsbeth Heedt
Darmstadt, den 9. April 1926,

Die Angestellten der Eirma Heedt & Gan8, G. m. b. H.

Darmstadt, den 9. April 1926.

(5411

Beerdigung und Einsegnung findet auf dem Waldfriedhof
Montag, den 12. April 1926, nachmittags 3 Uhr, statt.

Dankſagung.

Heute verschied nach schwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden unser bester Freund, langjähriger Teilhaber und Mitbegründer
unserer Firma

Herr Drudkereibestzer AugUSt Heedt

Wer ihn gekannt, wird unseren Schmerz ermessen können; denn
mit ihm ist ein Mann von größter Schaffenstreude, hervorragender
Tatkraft und vorzüglichem Charakter dahingegangen.
Sein Andenken werden wir stets in Ehren und Dankbarkeit
hochhalten
Antonie Ganß, geb Olm Lola Ganß
i. Fa. Heedt & Ganß

Darmstadt, den 9. April 1926.

Beerdigung und Einsegnung findet auf dem Waldfriedhof
Montag, den 12. April 1926, nachmittags 3 Uhr, statt.

Allen, die uns beim Heim=
gange
unſerer lieben Verſtorbe=
nen
ihre Teilnahme bewieſen
haben, ſagen wir auf dieſem
Wege herzlichen Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Walter, geb. Goy.

Darmſtadt, April 1926.
Gardiſtenſtr. 17.

(5349

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſe=
rerlieben
, unvergeßlichen Entſchlafe=
nen
ſagen wir Allen auf dieſem
Wege unſeren tiefgefühlteſten Dank.

*9515)

Im Namen der Hinterbliebenen:
Joh. Keil und Kinder.

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[ ][  ][ ]

Nummer 99

Samstag, den 10. April 1926

Seite 11

Sport, Spiel und Turnen.

Das Sportprogramm des Sonntags.
Nach den Feſttagen, die uns ja eine außergewöhnlich reiche Sport=
ausbeute
brachten, nimmt das Sportprogramm am kommenden Sonntag
wieder normale Formen an. Einmal iſt die Anzahl der Sportereigniſſe
micht mehr ſo groß, zum anderen treten wieder die alltäglichen‟ Er=
eigniſſe
, die Titelkämpfe, in den Vordergrund. Allerdings gelangen
Dieſe Meiſterſchaftskämpfe im Fußball, Handball, Rugby, Waldlauf uſw.
llmählich in ein recht intereſſantes Stadium. Im
Fußball
werden vor allem die Endſpiele in Süddeutſchland, ſtarke
Beachtung finden. Die Paarung der Maunſchaften ſagt allein ſchon
genug; es ſpielen:
In München: Sp.Vgg. Fürth gegen Bayern=München.
In Mannheim: V. f. R. Mannheim gegen F. S.V. Frankfurt/M.
In Karlsruhe: Karlsruher F.V. gegen F.V. Saarbrüchen.
In München kann die Entſcheidung des Meiſterſchaftskampfes
fallen. Im Falle eines Sieges ſind die Bahern ſchon an dieſem Sonn=
tag
ſüddeutſcher Fußballmeiſter; ſpielen ſie aber unentſchieden oder
Güßen ſie gar beide Punkte ein, dann kann es noch Komplikationen geben.
Eine gewiſſe entſcheidende Bedeutung hat auch das Spiel in Mann=
heim
. Die dortigen Raſenſpieler gelten nach ihrem überraſchenden
Siege über Fürth als ausſichtsreichſter Anwärter auf den ſo wertvollen
dritten Platz der Tabelle.
Ein Poſitionskampf von geringerer Bedeutung iſt das Spiel in
Karlsruhe.
Von den für Sonntag geplanten Freundſchaftsſpielen iſt
in erſter Linie das Treffen der Stuttgarter Kickers gegen den deutſchen
Altmeiſter 1. FC. Nürnberg zu erwähnen. Der Platz am Degerloch
wird ſicher viel Volk ſehen. Viktoria=Hanau 94, die am Karſamstag den
FC. Baſel ſchlagen konnte, ſpielt gegen Germania 94 Frankfurt. Die
Frankfurter Gerwanen tragen dann am Sonntag noch ein Spiel gegen
den S.V. Wiesbaden aus.
Die Deutſche Turnerſchaft beginnt am Sonntag mit den
Fußball= und Handball=Endſpielen der Kreiſe.
Auch in den übrigen Landesverbänden, werden am 1. April die
Titelendkämpfe wieder aufgenommen.
Recht intereſſant verſpricht die Entwickelung der Endſpiele in
Norddeutſchland, zu werden. Hamburger S.V. (drei Spiele,
zwei Verluſtpunkte) und Holſtein=Kiel (1 Spiel, 1 Minuspunkt) ſind ja
hier die Favoriten. Holſtein ſpielt am Sonntag gegen F.C. Altona 93
und wird ſicher zu einem Siege kommen, da ja die Jägermannſchaft
längſt nicht mehr an die einſtige, achtunggebietende Spielſtärke heran=
reicht
. Im zweiten norddeutſchen Endſpiel treffen ſich die hannöverſchen
Vertreter Armimia und S.C. H.S.V. bleibt ſpielfrei.
Leichtathletik.
Die Waldlaufſaiſon der Deutſchen Sportverbände erreicht am 11.
April ihren Höhepunkt: in Siegburg finden die deutſchen Waldlaufmei=
ſterſchaften
ſtatt. Unter den 34 Einzelmeldungen, die abgegeben wurden,
findet man die beſten Namen: Pürſten=Leipzig, Bedarff=Düſſeldorf.
Boltze=Stettin, Dreckmann=Hamburg, Auberle=Tübingen (ſüdd. Meiſter)
uff. Leider fehlt jedoch der Meiſter des Vorjahres: Graßmann=Bielau.
Die Strecke führt über 10,4 Km. das Gelände iſt ſchwierig, weil ſehr
hügelig, weiſt aber gute Wegeverhältniſſe auf und iſt landſchaftlich ge=
radezu
ideal. Waldlaufmeiſterſchaften im Siebengebirge, das ſagt ja
eigentlich ſchon genug. Im übrigen verſprechen dieſe Meiſterſchafts=
kämpfe
auch ein Vollksfeſt zu werden, da die verantwortlichen Organi=
ſatoren
und die Stadtverwaltung Siegburg den Titelkämpfen einen glän=
zenden
Rahmen gegeben haben.
Rabfport.
Berufsfahrer=Bahnrennen, finden in Frankfurt, Köln=
Riehl, Barmen Breslau und Dresden ſtatt. Frankfurt ſieht beim Früh=
lungspreis
des Stadions Weiß=Frankfurt, den Schweizer Wegmann,
Krewer=Köln und Kuſchkow am Start. Beachtlich iſt auch die Beſetzung
der Vahn=Lauerrennen in Köln=Riehl mit dem fungen Hannoveraner
Möller, dem Exmeiſter Wittig=Berlin und den Kölner Neulingen Dede=
richs
und Steingaß.
Amateurveranſtaltungen: Der B. D.R.=Gau 68 ( Rhein=
heſſen
) trägt ſeine Meiſterſchaften im Kunſtfahren aus.
Straßenrennen: Die D.R.U. trägt Rund um die Elm,
eine Fernfahrt über 85., Km., aus.
Schließlich iſt auch noch das vom 8. bis 14. April in Berlin (Arena
am Kaiſerdamm) ſtattſindende 16. Berliner Sechstagerennen
zu erwähnen.

Fußball.
V. f. R., Darmſtadt.
Nachdem die Oſterſpiele des V. f. R. einen recht angenehmen Ver=
lauf
nahmen (die 1. Mannſchaft ſpielte bekanntlich in Lohr a. M.), fin=
den
am morgigen Sonntag wiederum ſchöne Spiele ſtatt. Vormittags
10.30 Uhr findet der Kampf V. f. R. 2. M. gegen Germania= Pfung=
ſtadt
Reſerven auf dem Exerzierplatz ſtatt. Mittags 3.15 Uhr ſolgt dann
das Lokaltreffen der 1. M. Heſſ. Polizei=Sportverein,
B=Meiſter, mit der des V. f. R. Darmſtadt. Dieſes Spiel gewinnt um
ſo mehr an Bedeutung, als doch die Polizeimannſchaft in letzter Zeit
immer mehr an Stärke zunimmt. Beide Mannſchaften treten in ſtärk=
ſter
Aufſtellung an. Bei dem guten Einvernehmen beider Vereine wird
es zu einem erſtklaſſigen, fainen Spiel kommen. Hieran ſchließt ſich
ein Jgd.=Spiel G7=Bensheim mit V. f. R. Die Sondermannſchaft iſt
Gaſt bei Ober=Ramſtadt, während die Junioren ſpielfrei ſind.
Sportklub Stuttgart in Darmſtadt.
Nach den glänzend verlaufenen Oſterveranſtaltungen des Sportver=
eins
Darmſtadt 1898 wartet dieſer am morgigen Sonntag im Darm=
ſtädter
Stadion mit einem weiteren ſportlichen Eveignis von Bedeutung
auf. Der Leitung des Sportvereins Darmſtadt iſt es gelungen, die Liga=
mannſchaft
des beſtbekannten Sportklubs Stuttgart zu einem
Freundſchaftsſpiel gegen ihre Ligamannſchaft zu verpflichten. Der Stutt=
garter
Mannſchaft, der im Fußballager ein ausgezeichneter Ruf voraus
geht, iſt es nach äußerſt hartnäckigen Verbandsſpielen in dieſem Jahre
im Bezirk Württemberg=Baden gelungen, hinter dem Meiſter, dem
Karlsruher Fußballverein, die zweite Stelle zu erringen. Sie hat auch
in den letzten Privatſvielen gegen füddeutſche Bezirksligamannſchaften
ihre außerordentliche Spielſtärke bewieſen und ſtellt zur Zeit die beſte
Fußballmannſchaft von Stuttgart ins Feld. Unter den Spielern der
Mannſchaft befinden ſich Namen, denen ein internationaler Ruf vor=
ausgeht
. Auf die Mannſchaft ſelbſt werden wir morgen noch näher zu=
rückkommen
.
Die Liggerſatzmannſchaft des Sportvereins begibt ſich morgen Sonn=
tag
nach Hofheim i. N., um gegen die erſte Mannſchaft des dortigen
Fußballvereins anzutreten. Die zweite Mannſchaft des Sportvereins
ſpielt gegen die Liggerſatzmannſchaft des Fußballklubs Mainz= Gonſen=
heim
auf dem Platze am Böllenfalltor.
An Jugendſpielen finden ſtatt: Ia=Jugend gegen I=Jugend des
Sportvereins Lengfeld (Verbandsſpiel), Ib=Jugend gegen I=Jugend des
Fußballklubs Starkenburgia Heppenheim, IIa=Jugend die II=Jugend
desſelben Vereins und la=Schülermannſchaft gegen die I=Schüler des
V.f.R. Germania Pfungſtadt.

Sportplatz Heidelbergerstrasse
Sonntag, den 11. April 1926
11 Uhr vorm.: Union Darmstadt-Union Wixhausen, Ligareserven
32 nachm.: Union Darmstadt-1. F. C. Oberursel, Liga. (9509
Sportverein 1922, Roßdorf, e. V.
Sonntag, den 11. April, ſpielt die 1. Mannſchaft gegen die gleiche
des B=Meiſters 1925/26, Fußballverein 1911, Michelſtadt, in Michelſtadt.
Da ſich beide Mannſchaften ein gleichwertiges Spiel liefern, wird man
auf den Ausgang des Spiels geſpannt ſein.
Freie Turngemeinde Langen Spielvereinigung Darmſtadt.
Nun haben auch im 1. Bezirk der Freien Spielvereinigung Heſſen=
Naſſan die Serienſpiele (Frühjahrsrunde) auf der ganzen Linie einge=
ſetzt
. Darmſtadt, dieſes Jahr in der neu gegründeten 1. Klaſſe ſpielend,
hat als Gegner Turngeſellſchaft Sprendlingen (mehrmaliger Bezirks=
und Kreismeiſter), Fußballverein Mörfelden Fr. Tade. Mörfelden,
Sportverein Walldorf, Fr. Tgd. Langen. Arbeiter=Sportverein Arheil=
gen
, Fr. Tade. Wishauſen, Fr. Tgde, Pfungſtadt und Alemannia=
Bensheim. Beim erſten Spiel konnte die Darmſtädter Mannſchaft die
Pfungſtädter Turner in Pfungſtadt mit 4:3 hineinlegen, nach einem
äußerſt ſpannenden und techniſch hochſtehenden Spiel. Nun trifft mor=
gen
nachmittag ½4 Uhr die Mannſchaft auf eigenem Platze. Wind=
mühle‟
. Ecke Gräfenhäuſer Weg und Pallaswieſenſtraße, auf die äußerſt
ſpielſtarke Elf der Freien Turngemeinde Langen. Vor noch nicht allzu
langer Zeit ſtanden ſich beide Mannſchaften im Freundſchaftsſpiel gegen=
über
. Darmſtadt mußte ſich damals mit 3:1 geſchlagen bekennen.
Vorher ſtehen ſich die 2. Manuſchaften beider Vereine, ebenfalls im
Serienſpiel, gegenüber.

Spence fordert Rademacher.
Abreiſe der Oeutſchen kommenden Mittwoch.
* Chikago, 8. April. (Eig. Bericht.)
Der Sieg Rademachers in der amerikaniſchen Bruſtmeiſterſchaft
läßt Spence nicht ruhen. Er hat den Deutſchen zu einem
Revanchekampf über 200 Meter Bruſt gefordert. Der Kampf ſoll
in ſeiner Heimatſtadt Brocklin bei New York ausgetragen werden.
Rademacher nahm die Herausforderung an. Der Tag des Zu=
ſammentreffens
ſteht noch nicht genau feſt.
Am Donnerstag ſchwamm Rademacher hier nochmals,
und zwar im Alleingang über 200 Yards. Er bewältigte die
Strecke in 2:34. Die amerikaniſche 100=Yards= Frei=
ſtilmeiſterſchaft
gewann Rutlidge vom Verein Chriſt=
licher
Jungen Männer Cincinnati in 52,2 Sekunden. Lauffer,
Spence, Glancy, Bronſon und Medley blieben im
geſchlagenen Feld.
Die amerikaniſchen Zeitungen würdigen Rademachers Sieg
über Spence in ſpaltenlangen Artikeln und bezeichnen ihn als
den beſten Bruſtſchwimmer der Welt. Die Abreiſe der
deutſchen Schwimmer aus Amerika erfolgt am kom=
menden
Mittwoch.
Turnen.
Main=Rhein=Gau D. T., 3. Bezirk.
Für kommenden Sonntag hat die Bezirksleitung zwei Uebungs=
ſtunden
anberaumt. Die eine wird im Hauſe der Turngemeinde Bef=
ſungen
1875 abgehalten und iſt für die Männer, Jugendturner und
Jugendturnerinnen beſtimmt. Ihr Leiter iſt der Bez.=Ob.=Turnwart.
Als Uebungsſtoff ſind die für das Gauturnfeſt in Eberſtadt und das
Jugendwetturnen in Seeheim vorgeſchriebenen Pflichtübungen aus=
erſehen
. Die zweite Uebungsſtunde findet in Pfungſtadt, und zwar in
der Halle des dortigen Turnvereins ſtatt. Sie dient ausſchließlich dem
Frauenturnen und ſteht unter der Leitung des Bez.=Frauenturnwarts
Meidinger=Eberſtadt. Beide Uebungsſtunden beginnen pünktlich vor=
mittgs
9 Uhr. Ihnen ſchließen ſich noch kurze Beſprechungen an. Die
Bezirksvereine wollen ihre Turner und Turnerinnen zu dieſen Uebungs=
ſtunden
zahlreich entſenden.

Schach.

Die vierte Runde im Dresdener Schachturnier.

In der am Mittwoch geſpielten 4. Runde des Dresdener Schach=
turniers
verlor Steiner gegen Sämiſch. Holzhauſen erzielte einen viel=
beachteten
Sieg über Yates, Nimzowitſch gewann als Nachziehender
gegen Tartakower. Die Partie RubinſteinBlümich konnte nicht zu
Ende geführt werden.

Im Reiche des Stockballs iſt es am 11. April verhältnismäßig ſtill;
eine Tatſache, die nicht weiter verwunderlich iſt, denn die großen Oſter=
Hockehturniere machen eine Pauſe faſt zur Notwendigkeit. S.C. Fpank=
furt
1880, der im Uhlenhorſter Turnier ſo erfolgreich war, trägt daheim
ein Spiel gegen den Lokalrivalen T.V. 60 aus. Die Damen der 8der
empfangen rheiniſchen Beſuch, den Düſſeldorfer H.C.

Rugby.

Urſprünglich ſollten am 11. April die Vorrundenſpiele um die
deutſche Rugby=Meiſterſchaft ſtattfinden. Die Titelkämpfe wurden aber
auf den 2. Mai verlegt, da man in einigen Landesverbänden noch mit
den Verbandsſpielen zu tun hatte. In Süddeutſchland trägt der
S.C. Frankfurt 1880 ſein letztes Verbandsſpiel gegen den F.C. Heidel=
berg
=Neuenheim aus; das Treffen mag enden, wie es will, dem Frank=
furter
S.C. 1880 iſt die ſüddeutſche Meiſterſchaft doch nicht mehr ſtreitig
zu, machen.

Pferdeſport.

Der Sonntag bringt Galopprennen in Magdeburg, Mühlg
heim=Duisburg und München.

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[ ][  ][ ]

Börſe und Geldmarkt.
Nachdem entgegen allen Gepflogenheiten an den letzten Tagen vor
den Feiertagen eine ſtarke Hauſſe eingeſetzt hatte, während ſonſt dieſe
Vorfeiertage Abwicklungen gewidmet ſind, zeigte ſich bei Wiedereröffnung
der Börſe, daß dieſe Hauſſe reichlich ſtürmiſch inſzeniert worden war,
ſo daß ſich alsbald eine Reaktion bemerkbar machte. Wie immer, glaubte
die Baiſſeſpekulation dieſe Gelegenheit benutzen zu müſſen, um einen
Kurseinbruch hervorzurufen; ſoweit ſich bisher überſehen läßt, iſt ihr
dies nicht gelungen, obſchon ſie damit gerechnet hat, daß das große Pu=
blikum
, das ſich in der letzten Zeit mehr als ſeit Jahren an der Börſe
engagiert hatte, ihr mit Verkäufen folgen würde. Dies iſt jedoch nicht
geſchehen, wenn ſchon auch vereinzelt von ſeiten des Publikums Gewinn=
mitnahmen
erfolgt ſind. Im großen ganzen hält man aber noch an fei=
nen
Werten feſt und wird hierbei von dem Umſtand unterſtützt, daß ſich
neuerdings auch das Ausland wieder an der Berliner Börſe betätigt.
In erſter Linie ſollen in den letzten Tagen für franzöſiſche, ſchweizeriſche
und tſchechoſlowakiſche Rechnung Käufe vorgenommen worden ſein. Die
Spekulation ſchritt infolgedeſſen auch bereits am Donnerstag zu Deckun=
gen
. Selbſtverſtändlich hatte die Baiſſeſpekulation auch wieder ihre
Argumente, und diesmal waren es die in Ausſicht ſtehenden verſchie=
denen
Inlandsanleihen, ſo von ſeiten der Reichsbahn und der Reichs=
poſt
. Darüber hinaus ſprach man auch wieder von einer in Bälde auf=
zulegenden
Reichsinnenanleihe. Bis dieſe letzte Tatſache wird, dürfte
aber noch eine geraume Zeit ins Land gehen, während die zu erwarten=
den
Reichspoſt= und Reichsbahnanleihen, die lediglich für werbende An=
lagen
verwendet werden ſollen, doch im Gegenteil einen Stimulanz für
den Aktienmarkt abgeben ſollten, da ihr Erlös der Induſtrie in Geſtalt
von Aufträgen zugute kommt. Die Spekulation betonte aber lediglich
die andere Seite, daß hierdurch dem Markte in größerem Maße Geld
entzogen würde und die Flüſſigkeit des Geldmarktes ein Ende nehmen
würde. Die derzeitige Geſtalt des Geldmarktes, iſt bekanntlich alles
andere als natürlich und der Allgemeinlage entſprechend, ſo daß eine
Entziehung der ſchwimmenden Gelder lediglich nach der Richtung hin
wirken würde, daß der kurzfriſtige Geldmarkt in ein richtiges Verhältnis
zum Kapitalmarkt kommen würde. Es iſt auch nicht zu unterſchätzen, daß
während des Monats April recht viel Dividendengelder frei werden, die
wenigſtens zum großen Teil erneut Anlage ſuchen werden. Wenn auch
die Schwerinduſtrie im großen ganzen dividendenlos geblieben iſt, ſo ſind
die Dividendenerklärungen, namentlich der Geſellſchaften der weiterver=
arbeitenden
Induſtrien, doch reichlicher beſchloſſen worden, als nach dem
Verlauf des Jahres 1925 zu erwarten war. Die Folge hiervon iſt auch
die größere Nachfrage nach einzelnen Spezialwerten, wie ja überhaupt
die Hauſſe der letzten Wochen mehr eine ſolche der Spezialwerte war,
wobei Autowerte und einzelne Sonderpapiere lebhaft gehandelt wurden.
Am Rentenmarkt ſtehen zurzeit einmal wieder die Kriegsanleihen im
Vordergrunde und zwar ebenfalls in Verbindung mit den Gerüchten über
eine bevorſtehende Reichsinnenanleihe, wobei man eine Umtauſchmöglich=
keit
alter Anleihen in die neue Reichsanleihe erwartet. Einſtweilen lie=
gen
jedoch keinerlei Anzeichen dafür vor, daß man mit derartigen Ver=
mutungen
auf dem richtigen Wege iſt. Am Geldmarkt hat die letzte Ent=
ſpannung
zum März=Ultimo nur einen Tag gedauert. Jetzt iſt bereits
die alte Flüſſigkeit bei Sätzen bis zu 4 Prozent herunter wieder vor=
handen
. Trotz Ermäßigung des Reichsbankdiskontes iſt die Entſpannung
der Reichsbank zum Vierteljahresultimo nicht über das normale Maß
hinausgegangen, ſo daß man ſchon jetzt ſagen kann, daß die Beurteilung
der Lage ſeitens der Reichsbank bei Vornahme der Diskontermäßigung
als zutreffend erwieſen wird.
Die Deutſche Rentenbank im März 1926.
Nach Genehmigung der Bilanz für 1925 durch die Generalverſamm=
lung
vom 30. März 1926 erſcheinen im vorliegenden Ausweis erſtmalig
das Bankgebäude, ferner die Abſchreibung auf Mobilien und Bureau=
utenſilien
, die neuen Rückſtellungen, ſowie der Gewinn aus 1925 in Höhe
von rund 85 Millionen. Von dieſem werden laut Beſchluß des Auf=
ſichtsrats
mit Zuſtimmung der Generalverſammlung und der Reichs=
regierung
60 Millionen auf die Deutſche Rentenbank=Kreditanſtalt über=
tragen
, die bis zur effektiven Uebertragung im April vorübergehend
unter ſonſtigen Paſſiven erſcheinen, während die reſtlichen 25 Millionen
mit den vom Gewinn des Vorjahres reſervierten 11 Millionen zu einer
Gewinnreſerve von zuſammen 36 Millionen vereinigt wurden. Dem
Tilgungsfonds bei der Reichsbank ſind aus Zinseinnahmen, von den
Grundſchuldverpflichteten weitere 1 517 526,40 Rentenmark zugeführt,
um die ſich das Darlehen an das Reich und der Umlauf an Rentenbank=
ſcheinen
verringerten. Gemäß § 70 des Liquidationsgeſetzes überwies
die Reichsbank dem Tilgungsfonds den ſich auf 12185 448,78 Rm. be=
laufenden
Anteil des Reiches an ihrem Gewinn aus dem Jahre 1925.
Seit Inkrafttreten des Liquidationsgeſetzes ſind 506 810 971,53. Rent.=M.
dem Tilgungsfonds zugeführt worden.

Frankfurter Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. April.
Die ſchwächere Stimmung an den geſtrigen Börſen übertrug ſich auch
auf den heutigen Verkehr und artete ſchließlich in eine ausgeſprochene
Baiſſetendenz aus. Im Hinblick auf die vielen Neuemiſſionen in Stadt=
und Staatsanleihen befürchtet man eine außerordentliche Verknappung
des Geldmarktes, wodurch der Hauptanreiz für die Feſtigkeit der Börſe
verloren ginge. Nachdem geſtern in Berlin das private Publikum ſtark
realiſiert hatte, folgte dasſelbe heute an der hieſigen Börſe dieſem Bei=
ſpiele
. Vorbörslich hatte ſich zwar noch etwas Widerſtandsfähigkeit ge=
zeigt
, an der Börſe ſelbſt aber führte das große Angebot zu ſtarken Kurs=
abſchwächungen
und angeſichts dieſer Abſchwächungen kam weiteres Mate=
rial
heraus, ſo daß die Kursrückgänge, ſich vielfach ſogar überſtürzten.
Gut gehalten waren einzig Rheinſtahl und Deutſche Gold= und Silber=

ſcheideanſtalt, die ihre geſtrigen Abendkurſe behaupten konnten. Nament=
lich
in Rheinſtahl fanden große Umſätze ſtatt, aber ſoviel Material auch
in dieſem Papiere an den Markt gebracht wurde, fand es doch immer
wieder ſchlanke Aufnahme. Für alle anderen variablen Märkte ergaben
ſich Kursverluſte von 34 Prozent und vereinzelt auch noch darüber
hinaus. Auch die in den letzten Tagen ſtark favoritiſierten Autowerte
erlitten die gleichen Verluſte. Auf dem Kaſſamarkt zeigte ſich dasſElbe
Bild. Deutſche und ausländiſche Renten waren ebenfalls ſtärker rück=
gängig
, nur Mexikaner waren feſter. Goldpfandbriefe und Vorkriegs=
pfandbriefe
konnten kaum untergebracht werden. Dagegen war der Frei=
verkehr
etwas feſter gehalten. Später, als die Abgaben beendet waren,
trat eine kleine Erholung inſofern ein, als ein weiteres Sinken der
Kurſe verhindert werden konnte. Aber nur deutſche Kriegsanleihen
konnten ſich eine Kleinigkeit befeſtigen. Erſt nachbörslich trat auch für
einzelne Aktien eine Kursbefeſtigung ein. Tägliches Geld war ſehr leicht
5 Prozent.
An der Abendbörſe war die Tendenz kursmäßig zwar etwas erholt,
aber die Zurückhaltung innerhalb der Börſenbeſucher blieb weiter be=
ſtehen
. Nur auf den Rentenmärkten war die Umſatztätigkeit für Türken
und Ruſſen wie auch für Mexikaner etwas größer bei leicht erholten
Kurſen. Vorkriegspfandbriefe gewannen gegen Mittag 15 Pfennige,

Berliner Effektenbörſe.
Berlin, 9. April.
Ohne erkennbare äußere Gründe iſt heute an der Börſe ein Tendenz=
umſchwung
mit erheblichen Kursrückgängen eingetreten. Die Urſache
hierfür iſt nach allgemeiner Anſicht in den Poſitionsverhältniſſen zu
ſuchen, die während, der längere Zeit andauernden Hauſſebewegung
ziemlich angewachſen iſt. Es genügten daher Befürchtungen vor einer
Verknappung des Geldſtandes, um das Entlaſtungsbedürfnis ſtärker her=
vortreten
zu laſſen. Anzeichen einer Verſteifung der Geldverhältniſſe
ſind aber nicht zu erblicken, denn dieſes iſt zu Sätzen von 4½ bis 6 Pro=
zent
für Tagesgeld und 6 bis 7 Prozent für Monatsgeld reichlich ange=
boten
. Die Kursrückgänge erſtreckten ſich in Höhe von 2 bis 3 Prozent,
vielfach auch 4 Prozent auf alle Gebiete. Mit Einbußen von 5 bis
6 Prozent ſind zu erwähnen u. a.: Buderus, Berliner Maſchinen, Schle=
ſiſche
Zink, Feldmühle und Stolberger Zink und auch Schiffahrtswerte
wurden mit nach unten gezogen. Bemerkenswert feſt und 3 bis 5 Pro=
zent
höher waren Ver. Elbſchiffahrt und Stettiner Dampferaktien, in
denen ſtarke tſchechoſlowakiſche Käufe ſtattgefunden haben, wo aber Ge=
rüichte
von beabſichtigten Zuſammenfaſſungen als gegenſtandslos erklärt
werden. Der Kursſtand ſenkte ſich ſpäter zumeiſt noch um ein Prozent,
und erſt dann machte ſich eine gewiſſe Widerſtandskraft bemerkbar. Der
Ermattung folgte auch der Rentenmarkt, wo Goldpfandbriefe und Vor=
kriegshypothekenpfandbriefe
weiter nachgaben. Auch die Vorkriegsan=
leihen
der Länder und türkiſche Werte lagen ſchwächer. Am Deviſen=
markt
erfuhren Brüſſel und Paris erneut Abſchläge von 41 bzw. 27
Pfennigen. Auch der Zlotykurs ging weiter zurück.
Privatdiskont beide Sichten 5 Prozent. Obwohl der Kaſſamarkt
ausgeſprochen ſchwach lag, machte ſich doch gegen Schluß der Börſe eine
leichte Befeſtigung bemerkbar, die allerdings kursmäßig nur von ge=
ringer
Ausdehnung war. Für einzelne Spezialpapiere zeigte ſich wieder
mehr Intereſſe; ſo waren Deutſch=Atlantiſche Telegraphen lebhafter ge=
ſucht
bei einer Kursbeſſerung bis zu 2½ Prozent. Auch für Schantung
zeigte ſich Kaufluſt. An der Nachbörſe war das Geſchäft außerordentlich
ruhig bei ſtabilen Kurſen, die teilweiſe über die Anfangskurſe hinaus=
gingen
. So hörte man Gelſenkirchen mit 99½/s, Phönix mit 80/g, Deutſch=
Luxemburger mit 98½, Harpener mit 109½, Rheinſtahl wieder erholt
92½ Auch Schiffahrtswerte wieder etwas erholt, doch umſatzlos, des=
gleichen
J. G. Farben 1403, Kriegsanleihe leicht befeſtigt 0,460. Die
Gerüchte über Zahlungsſchwierigkeiten beſtätigen ſich nicht.

Aſchaffb. Zellſtof 4. 4
89.125 Hemoor Zement 8. 4.
186. 179,8 Augsb.=Nürnb. Maſch. 3. 86. Hirſch Kupfer 89. 88. gamag=Meguin 47. 44. Höſch Eifen 102.5 98.25 Berl. E. W. Vorzug. 76.5 75. Hohenlohe Werk 17.75 17.7 Berlin. Karlsruhe Ind 74. 70. Kahla Porzellar n7.75 73.25 Braunkohlen=Briketts 107. 105.25 Lindes Eismaſch. 145. 143. Bremer Vulkan. . 55. S6. Lingel Schuhe. 37.375 37. gremer Wolle 107.5 1109. Linke & Hofmann 56.75 54. Teutſch.=Atlant. Tel. 66.5 69. L. Loewe & Co., 143.5 Deutſche Maſchinen". 68. 63.5 C. Lorenz 107.5 101. Deutſch.=Nieb. Tel. 15. Ndl. Kohle 121. 119. Deutſche Erdöl ..... 99.75 96.12 Nordb. Gum= Deutſche Petroleum 81. Orenſtein 79.5 84. Dt. Kaliwerke 125.75 121. Rathgeber W 49.12: 45.5 Tonnersmarckhütte. 85. 84. Rombacher Hütte 41. 37. Tynamit Nobel.. 89. 86.25 Roſitzer Zucker 78. 78. Elektr. Lieferung. 115.75 114.62E Rütgerswerke 87.25 82.5 Farben=Ind. A.=G... 144.75 140.25 Sachſenwerk 71.25 67. G. Friſter 61. 60. Sächſ. Gußſtahl 60.25 Caggenau Vorz. F4.25 51. Siem n Glas 115. 115. Eelſenk. Eußſtahl ... ! 33. 31.5 Ver. Lauſitzer Gl 99. 97. H. f. elektr. Untern. 138.625 136.5 Volkſtedter Porzell. 43. 62* 41.75 Halle Maſchinen 140.5 139. Weſtf. E. Langendreer 41. 42. Han. Maſch. Egeſt. 71. 68. Wittener Gußſtahl .. 53. 51.- Sanſa Dampfſch. . . . . 1. 154. AA. Wanderer=Werke. . . ." 1136. 134.5

Oeviſenmarkt.

Amſierdam=R.
Buenos-Aires
Brüſſel=Antw.
Cslo ...."
Kopenhagen.
Stockholm .
Selſingfors ...
Ftalien ......"
London.
New=York.
Paris..
Schweiz.. .
Spanien.

8. 9. I. Geld Brie Geld g153.20 59.34 59 23/ 59.31 12.44 12.74 12.72 5.87 5.33 5.87 1.93 1.941 1.937 0.584 0.536 u.5841 ( 3.025 3.055! 3.045/ 3. 7.38 7.40 1.395 203 2.1 2.05 et. 325 21.3751 89.92 81.1 80 9. 5.59 5 61 5.54 4.193/ K.25. 4.193 1 4.3351 K 235

Brief
12 46
1.941
7.415
1 323ſet.375
81.14
5.56
4.203
2351 5.295

Von den ſüddeutſchen Waren=
und Produktenmärkten.
Unſer Markt fuhr in der Anſchaffung von ausländiſchem Weizen
fort, und wenn man dabei auch recht vorſichtig, iſt, ſo zeigt ſich doch
immer etwas laufendes Geſchäft, insbeſondere für nahe und rhein=
ſchwimmende
Ware. Die Preiſe haben ſich entſprechend der Feſtigkeit an den
Weltmärkten auch an der hieſigen Börſe erhöht. Bei Roggen ſpricht
jetzt bereits die Roggenſtützungsaktion durch den Reichskredit von 30
Millionen Reichsmark mit. Von ausländiſchem Brotgetreide verlangte
man zuletzt für Manitoba=Weizen I, ſeeſchwimmend, 16,6016,80 Fl., cif
Rotterdam; für Mai=Abladung 16,525 Fl.; für Manitoba II, April= Ab=
ladung
, 16,35 Fl., desal. für Mai: 15,975 Fl. eif Rotterdam; für Mani=
toba
III, April, 16 Fl., Mai: 15,475 Fl., eif Rotterdam; etwas ſee=
ſchwimmende
Ware wurde mit 15,70 Fl. transbordé Antwerpen an=
geboten
. Manitoba II, rheinſchwimmend, war bei der zweiten Hand mit
16,45 Fl. eif Mannheim und Manitoba II, Pacifie, Dominion Inſpection,
disponikel, mit 16,05 Fl., transborde Antwerpen, angeboten. Geſchäft
war auch in Auſtral=Weizen, der je nach Qualität mit 16,15 Fl. bis
16,20 cif Mannheim gehandelt wurde; in Viktoria=Auſtral=Weizen, fällig
am europäiſchen Seehafen, lag Angebot zu 1616,25 Fl. transbordé
Antwerpen vor. Plata=Weizen, ſeeſchwimmend, Baril 76 Kilo, war mit
14,22514,30 Fl. am Markte. Für ruſſiſchen Azima, 75 Kilo, wurden
15,15 Fl. eif Mannheim verlangt. Das Gerſtengeſchäft iſt kleiner ge=
worden
, obwohl noch immer etwas verkauft werden kann. In inländiſcher
Ware zeigt ſich nur noch geringes Angebot. Von Pfälzer Gerſte wurden
letzte Partien bei nachlaſſender Qualität zu 23,50 Rm. ab Station ge=
handelt
. Däniſche Gerſte war mit 23,7524,25, Fehmarn=Gerſte mit 23,50
bis 24 Rm., pommerſche Gerſte mit 22,5023,50 Rm. angeboten. Mais
mit Sack ſtellte ſich zuletzt auf 18,50 Rm. die 100 Kilo waggonfrei Mann=
heim
. In Hafer war in den letzten Tagen einiges Geſchäft. Man nannte
dabei Plata=Hafer, white clipped, mit 8,70 Fl. eif Rotterdam, Platafag=
Hafer mit 8,40 Fl. eif Rotterdam, Kanada=Feed I, ſchwimmend, mit
9,85 Fl. und desgl. Feed II, erſte Hälfte, April=Abladung, mit 9,80 Fl.
die 100 Kilo eif Rotterdam. Im Mehlgeſchäft zeigte ſich vor und nach
den Feiertagen Bedarf, der jedoch nicht dringend iſt. Der Abruf bei den
Mühlen iſt befriedigend und dieſe ſind genügend beſchäftigt. Verlangt
wurde zuletzt für die 100 Kilo mit Sack: Weizenmehl, Spezial 0, 41,25
Rm., für Roggenwehl aus ſüddeutſchen Mühlen, 70proz., 29,50 Rm.,
60proz. 31 Rm., Futtermehl 11,50 Rm., Kleie, fein, 1010,50 Rm. grob
1111,75 Rm. Am Futtermittelmarkt war die Stimmung befeſtigt.
Verlangt wurden für die 100 Kilo, Parität Mannheim: Biertreber
15,75 Rm., Malzkeime mit Sack, je nach Qualität, 1213 Rm., Palm=
kuchen
12,00, auf Lieferung 13,00 Rm., Mohnkuchen 16,50 Rm., Raps=
kuchen
12,5013,50 Rm., Kokoskuchen 18,50 Rm., Eranußkuchen 18 Rm.,
Seſamkuchen 1818,50 Rm., blätterige Maisſtärkeſchlempe 22,5022,75
Rm., Trockenſchnitzel 9,7510,50 Rm., Rauhfutter unverändert.
Am Saatenmarkt herrſchte weiter lebhaftes Geſchäft, verlangt wurden
für die 100 Kilo ab ſüddeutſchen Stationen: Provencer Luzerne 18020,
italieniſche Luzerne 170190, inländiſchen Rotklee 160200, ſiebenbürger
Rotklee 230236, alles verzollt, nordfranzöſiſcher Rotklee 170190, italie=
niſcher
150175, Eſparſette 6570, Wicken 3537, alles in Reichsmark.
Am ſüddeutſchen Tabakmarkt ſetzte ſich die Einkaufstätigkeit fort.
In Ladenburg, Heddesheim und Edingen ſind einige tauſend Zentner
1925er von den Bauern fermentierte Tabake zu 4246 Rm. der Zentner
verkauft worden. Bei dem warmen Wetter erwärmen ſich die Tabake und
werden zur zweiten Fermentation zuſammengeſchlagen. Rippen ſind
immer noch vernachläſſigt.
In der Rheinſchiffahrt blieb die Geſchäftslage flau; die Schlepplöhne
ſind faſt unverändert. Der Waſſerſtand blieb weiterhin recht günſtig,
ſo daß ſelbſt auf der Oberrheinſtrecke bis nach Straßburg mit einer Fahr=
tiefe
von 2 Metern bis 2,10 Metern gefahren werden kann. Auf der
Strecke von Rotterdam nach Ruhrort beträgt der Schlepplohn pro Laſt=
von
2000 Kilo zwiſchen 20 und 25 Cents, von Ruhrort nach Mannheim
0,90 Rm., von Mannheim nach Karlsruhe 0,350,40 Rm., von Mann=
heim
nach Straßburg 0,700,80 Rm. pro Tonne. Die Schiffsmiete wird
pro Tonne und Tag mit 2343 Pfg. kalkuliert.
Ein deutſch=franzöſiſches wirtſchaftliches
Zuſatzabkommen.
Zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regierung iſt geſtern in
Paris ein kleines Zuſatzabkommen zu dem deutſch=franzöſiſchen Teil=
abkommen
vom 12. Februar vereinbart worden. In dieſem früherem
Teilabkommen war Frankreich bekanntlich neben anderen Artikeln auch für
ein Kontingent von 27 000 dz Gemüiſe die zolltarifiſche Meiſtbegünſtigung
für einen Zeitraum von drei Monaten zugeſagt worden, während Frank=
reich
umgekehrt Deutſchland für eine Anzahl von deutſchen Ausfuhr=
waren
Zollermäßigungen gewährt hatte.
Da das Gemüſekontingent bereits vierzehn Tage nach dem Beginn
der Laufzeit (1. März) erſchöpft war, hatte die franzöſiſche Regierung
ſich mit dem Wunſche an die deutſche Regierung gewendet, Frankreich
während des dreimonatigen Laufens des Teilabkommens noch einmal
ein meiſtbegünſtigtes Gemüſekontingent zu gewähren. Die deutſche Re=
gierung
hat ſich im Hinblick auf den Widerſtand, dem ſchon das Teil=
abkommen
vom 12. Februar beim deutſchen Gemiſebau gefunden hatte,
nur widerſtrebend auf dieſen franzöſiſchen Wunſch eingelaſſen, aber
ſchließlich das gleiche Kontingent von 27 000 Doppelzentner Gemüſe
(außer Blumenkohl und ſonſtigen Kohlarten) dann doch nochmals ge=
währt
, nachdem die franzöſiſche Regierung für eine Reihe von deutſchen
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen, nämlich Käſe, Milch, Gemüſe, Säme=
reien
, Kartoffelſtärke und Kartoffelſtärkeerzeugniſſe und Holz ſowie für
eine Anzahl wichtiger induſtrieller Ausfuhrerzeugniſſe neue Zollzugeſtänd=
riſſe
an Deutſchland gemacht hatte.
Das Abkommen wird dem Reichsrat und dem Reichstag nach ſeinem
Wiederzuſammentritt zur Genehmigung vorgelegt werden, aber ſchon
vom 16. April ab vorläufig angewandt werden. Die Verhandlungen uber
den Hauptvertrag gehen weiter.

Aprft Lauu.

Staatspapiere
a) Deutſche
5% Reichsanleihe
4% Reichsanleihe
3½2%0
3
Dollar=Schatzanw.
K.=Schatzanw. 23
K.=Schatzanw. 24
4½% TVundV R.-
Schatz.
4½W VI.-IX.
4% D. Schutzgb. . .
Sparprämienanl.
4% Preuß. Konſ..
3½%
30
4%Baden alt .
3½%
3% 1896
4½ Bayern ......
3½% ...
3%

8-16% Heſſ. unt. 28
4½ ...."
3½% .....

4% Württ. alte .
b) Sonſtig e,
europäiſche
50 Bo8. E.B 1914/
5% L.Inv. 1914
4½% 1898
4½% 1902
4% .

0.455
0.465

99.75
0.25

4% Bulg. Tabck
4½% Oſt. Staatsr.
v. 1913
4½Oſt. Schatz. 14

0.40
0.40-

0.276

0.45

24.5
0.43

0.42

26
26
3.5
2.9

47 Oſt. Goldr.
Ifs% Silberr.
4½ einh. R. (kon.)
3% Port. (Spz.) III
5% Rum. am. R. 03
4½½ Gold. 13.
am. konv.
am.05
4½ Türk. (Adm. )03
40 (Bagd.)
4% (Bagb.II.
4% 1911 Boll.
4½% Ung. St. 1913
4½% St. 1914
Goldr.
St. 10.
Kronr.
% Eiſ. Tor.
Außereuro=
päiſche

5% Mex am. inn. .
50 äuß. 99 .
Gold. 04 I
konf. inn
% Irrigat.
Tamaulipas ..

Sachwert= Schuld=
verſchreibungen

Mit Zinsberech
nung
6% Doll. Gold. 1939 95.25
6 Gold.1935/ 99.25
% Frk.=Hyp.=B.,
Goldpfdbr. R.1./ 99.5
8% Frkf. Hyp.=Bk.=
Reihe 21100
5%Fkf. Pfandbr. B.
Gold Reihe 2/ 79.75
B2 Em. 8 100

.5
1.35

12.50
1:.90
13.05
16.25
18.17
17.50
16.80
1.65
14

20.20
27.75

31.25
19.5

50 Neck. AG. Gld23
82 Pfälz.=Hyp.=Bk.
24
8% Rh.=Hyp. Gb.2.
5% Rhein=Main=
Donau.. Gold 23
Ohne Zins=
berechnung

6 Bd.=Bd..Hz. 23
5% Bdw. Kohl. 2:
5% Fr. Pf. Bk. G.
6% Großkr. Mannh.
Kohl. 22
6 Heid. Holzw. 23
6% Heſſ. Brk.=Rog.
Roggan. . 2
6% Mannh. Stadt=
Kohl .. . . . . . . 23
6% Offenb. Holz..
59 Pfälziſche=Hpp.
Bk. Gld .. . . 24
5% Pr. Kaliw.. . .
59 Pr. Roggenw.
5 Rh. H. B. Gd. 24
5% Sächſ. Brk. 23.
5% Roggenw. 23
5% Südd. Feſt=B. G
Vorkriegs=Hyp.=B.
Pfandbriefe
Bahr. Vereinsb.. . ."
Bayr. Handelsb.
Bayr. Hyp. u. Wechſ)
Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfandbr.=Bk.
Hamb. Hhp.=Bk.
Meining. Hyp.=Bk.
Pfälz. Hyp.=Bk.
Preuß. Pf.br.=Bk.
Rhein. Hyp.=B. ..
Südd. Bodenkr. ..
Württ, Hyp.=B..

100
98.75
82

12.50
2.18

13.75

4.55
6.20

13

5.40

2.60
6.20
2.09

13.75
12.55
11.10
12.975
9.55
9.475
121,
9.30
10.275
11.10
41

Staatl. ob. prov,
garantiert
Heſſ. L.=Hyp.=B..
Landeskr. Caſſel ..
Naſſau. Ldsb. . .
Obligationen v.
Transportanſt.
4 Eliſ.=Bahn ..
42 Galiz. Carl=
Lud.=B.
2% Oſt. Südb. (L.
2,60 Alte ..
2,6% Neue
42Oſt. Staatsb. 8:
3%Oſt. 1.b.8.E.
3%Oſt. . 9. E.
3%Oſt. 1885.
3%Oſt. Erg. Netz
4% Rud. Silber.
4% Rud. Salzkg.)
2%Anat., S.1
% Anat., S. II
4½% Anat., S.III
3% Salon. Monaſt.
50 Tehuantepec.
4½2%
Bank=Aktien
Allg. D.=Credit. ..
Bad. Bk.
Brf. Brauind.
Barmer Banke
Bay. Hyp.-.Wd
Berl. Handelsg
Comm. u.
Darmſt. u. Nat
Deutſche
D. Eff. u.
D. öhr
D. Vereins=
Disk.=Geſellſch. . . . 130.75
Dresdener Bk.. . . . 120
Frankf. Bk. .....!

7.82
9.40
7.60

3.10
2.15
12.80
12.80
16.80
16.5
16%
3.25
2.90
13½

21.5
R.

103
44
124
93.25
103
152
114
135
1135½/
95
104.9
88
89

Frkf. Hyp.=Bk.
Frkf. Pfdbr.=Bk. ..
Gotha Grundkr. Bk.
Metallbank.
Mitteld. Creditb.
Oſterr. Creditan
Pfälz. Hyp.=Bk.. ..
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Rhein=Hyp.=Bk.
Südd. Disc.=Geſ..
Wiener=Bankverein
Bergwerks=Akt.
Berzelius.
Bochum. Bergb.
Buderus. ..
Dt. Luxemburg. . . 97-75
Eſchw. Bergw..
Gelſenkirch. Bgw.
Harp Bergb.
Ilſe Bergb.
Genußſchein.
Kali=Aſchersleb.
Kali. Salzdetfurt. 164.7:
Kali. Weſterregln
Klöcknerwerke
Mannesm.=Röhr.
Mansfelder .....
Oberbedarf .. . ..
Obſchleſ. Eiſ. (Carol
Otavi=Ant.
Phönix=Bergb.
Rhein. Braunk.
Rhein. Stahlw.
Rombach. Hütte. . 37.5
A. Riebeck Montan
Tellus Bgb.
Ver. Laurahütte . 40.5

87
107
96.5
100
7.5
89.25
144
95
90
106
6.30

37.5
91
625
142
99
107
109
91
128
133
84
90
84
90
51.5
30.5
81.25
92.5
98
65

Induſtrie=Akt.
Eichbaum(Mannh. ) 64
Henninger .. . . . . . 119.5
Löwenbr.=München!

Mainz. Aktienbr.
Schöfferhof (Bind.)/186
Schwarz=Storchen
Werger .. . . . . . . . 102

Akkum. Berlin..
Adler & Oppenh. .
Adlerw. (v. Kleyer
A. E. G. Stamm . . .
6% A. E. G. Vzg. A.
5% A. E. G. Vzg. B.
Amme Gieſecke.
Aſchaff. Zeliſtoff
Badenia (Weinh.)
Bad. Maſch. Durl.
Bad. Uhren, Furtw
Bamag=Meguin ..
Bahr. Spiegel ..
Beck & Henkel ...."
Bergmann El. . . .
Bing Metall. . ..
Brem.=Beſigh=Ol.
Cement Heidelb..
Cement. Karlſtadt
Cement. Lothr. . .
Chem Albert . . . . . /108.5
Chem Brockh. . .
Chem. Milch ...."
Daimler Motoren..
Dt. Eiſenhandel.
Deutſche Erdöl
D. G.u. Silb. Scheid. /115
Dingler Maſch.
Dresd. Schnellpr.
Dürrkopp.
Dürr. Ratingen ../ 40.5
Dyckerhoff & W.
Eiſenw. Kaiſersl.. .
Eiſenw. L. Meher.
El. Lieferu.tg
El. Licht= u. Kraft 107
Elſ. Bad Wolle...
Emag.
Email. Ulrich ..
Enzinger Bckk...

60
102.5
77.75
6)
87
88
105
36
45
61
97
60
53
98
106.5
56
65
53
96.25
05
2
17.5
111.5
38
0.21
42.44

Eßlinger Maſch:. ./ 49.75
Ettlinger Spinn. . .
Faber Bleiſtift...
Faber & Schleicher
Fahr, Pirmaſens. / 40.5
Farbenind. J. G.
Felten & Guilleau.
Feinmech. (Jetter)
Feiſt, Sekt.
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Frankfurter Hof.
Frkf.=M. Pok. u.W
Fuchs Waggon .."
Ganz, Ludw. ..
Geiling & Cie. ...
Germania Linol..
Gelſenk. Gußſt. . .
Goldſchmidt. Th..
Gotha Waggon ...
Greffenius ..."
Gritzner, Maſch.. .
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkf.
Hammerſen
Hanfw. Füſſen .. . 72
Hartm &E Braun.
Heyligenſtaedt...
Hilpert, Armatur.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer ....
Hoch=Tiefbau ..
Holzmann
Holzverk. Ind..
Hydrom. Breslau
Fnag
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Kammg. Kaiſersl.
Karlsruher Maſch. 48.25
Karſtadt R.
Kleitt. Sch. & Becker
Knorr, Heilbronn
Konſerv. Braun ..
Kraus. Lokom. . . .
Lahmeher ......."
Lech, Kugsburg...

207
91
60
139.75
83
7025
48.75
0.70
50
129
31
83
56
86
107
102.5
94
32.5
32
61
64
76.25
72.5
41
0.75
87.5
109.5
45

Lederw Rothe
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1
6C
86.5
28
94.5
110.5
21.25
106
41
53
69.5
103
85
50
30
55.5

12
28
82
30
53
73.25
30
84.25
87
46.5
4.
2.s
113.5
60

Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind..
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68
891,
*2
20.25

100
69
88
35
103
12.5
125
61
55
62.5

22
4.3
154.25
50.25
95

19

*

[ ][  ][ ]

Nummer 99

Samstag, den 10. April 1926

Seite 13

Viehmärkte.
Frankfurter Viehmarkt vom 9. April. Der Auftrieb beſtand aus
5 Färſen und Kühen, 1255 Kälbern, 115 Schafen und 105 Schweinen.
Der Marktverlauf war außerordentlich flau. Namentlich der Antrieb
in Kälbern konnte nur mit dieler Mühe untergebracht werden, wobei
außerordentliche Preisverluſte hingenommen werden mußten. Die Preis=
rückgänge
bewegten ſich zwiſchen 610 Mk., ſo daß der unverhältnis=
mäßige
Aufſchlag vor den Feiertagen wieder ausgeglichen ſein dürfte.
Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber Klaſſe b) 7480.
() 6573, 0) 5564, e) 54. Merzſchafe 27 32. Schafe Klaſſe 21 4550
und b) 3544. Die amtliche Kommiſſion unterließ es heute, für Schweine
Notierungen vorzunehmen, weil der Antrieb in Schweinen zu klein war
und daher zu irreführenden Preiſen geführt hätte. Die Fleiſomroß=
handelspreiſe
wurden wie folgt feſtgeſetzt: 4) Friſches Fleiſch: Ochſen=
fleiſch
8590, 2. Qualität 6580, Kuhfleiſch I. 6570, II. 4560 und
III. 3545, Kalbfleiſch 100110, Schveinefleiſch 951G Eiefrie=fleiſch.
Rindfleiſch, Vorderviertel 4648 und Hinterdiertel 5558. Bei flanem
Geſchäftsgang wird ſchließlich ausverkauft.
Produktenberichte.
Mainzer Probuktenbericht vom 9. April. Weizen B,50, Roggen
1900, Hafer 21.5022,50, Braugerſte 210022.00, Füttergerſte 1.00
bis 17,00, Weizenmehl 41,7542,00, Roggenmehl 2,50, Weizenkleie, frin
1000, Weizenkleie grob 115012,50, Roggenkleie 12.5012,75, Mälz=
keime
12,0012 50, Kleeheu 8,509,00, Wieſenheu loſe 8,008.53. ge=
preßt
9,00, Maſchinenſtroh 3,80, Drahtvreßſtroh 5,506,50, weiße Boß=
nen
21,50, Viktorigerbſen 38,0040,00, Haferflocken 39,0, Graupen 34,06.
Tendenz: feſt.
Berliner Produktenbericht vom 9. April. Die Situation im Ber=
Iiner Produktengeſchäft iſt heute mittag wieder feſter, nachdem vormit=
tags
noch von größerer Umſatztätigkeit keine Rede ſein konnte. Die
feſteren Auslandsforderungen wirkten auch hier auf die Tendenz des

Weizenmarktes ein zumal das Inlandsangebot kaum nennenswert iſt
andererſeits aber die Nachfrage aus der Provinz ſtark bleibt. Auch im
Zeitgeſchäft beſſerte ſich das Nibeau um eine Mark. Im Noggen kam
heute ziemlich beträchtliches Angebot hevaus. Zunächſt zeigte ſich hierin
unſichere Tendenz, ſpäter konnten ſich aber die Kurſe um etwa 1 Mark
befeſtigen. Gerſte hatte heute Frage nach Brauware. Im übrigen
ruhig. In Hafer werden die höhergehaltenen Forderungen nicht voll
bewilligt. Futterartikel feſt.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
New York, 9. April.
Weizen: Im Anfangsverkehr war die Haltung weiter erholt in
Uebereinſtimmung mit höheren Liverpooler Notierungen. Dann trat
eine Aöſchwächung ein, da ſich Liauidationen bemerkbar machten, das
Ausbl iben der ausländiſchen Lokonachfrage verſtimmte und Glatt=
ſtellungen
in Erwartung des Regierungsberichtes vorgenommen wurden.
Die Termine erlitten Einbußen von 11½ C.
Hafer: Anfangs zeigte der Markt ein feſtes Ausſehen auf gute Nach=
frage
für den Export. Der Schluß war abgeſchwächt im Einklang mit
der Weizenbaiſſe.
Mais: Der Mark verkehrte in ſehr ſchwacher Haltung auf geringe
heimiſche Lokonachfrage. Die Termine verloren 1½2 C.
Baumwolle: Auf günſtige Temperaturberichte aus dem mittleren
Weſten und ermäßigte Liverpooler Notierungen begann der Markt in
abgeſchwächter Haltung. Dann trat eine Erholung ein auf Deckungen
der Wallſtreetſpekulation und Käufe der Lokofirmen.
Kaſſes; Höhere braſil. Preiſe bewirkten anfangs eine ſtetige Haltung,
bann wurde der Markt ſchwach auf abnehmende Nachfrage des Loko=
handels
und ſpekulative Angebote. Der Schluß ſtand unter dem Zeichen
von Käufen der Lokofirmen. Die Vermine gaben 4050 Pkt. nach.
Zucker: Käufe der Wallſtreet und Deckungskäufe der Baiſſe führten
anfangs eine Befeſtigung herbei. Als aber ſpäter Hedgeverkäufe vor=
genomigen
wurden und auch der Handel verkaufte, trat erneut eine Ab=
ſchwächung
ein. Die Termine mußten einige Pkt. nachgeben.

Kleine Wirſchaſtenachiſchten.
Die Börſe beſchäftigt ſich mit der Frage, welche Dividende die J. G.
Farbeninduſtrie ausſchütten ſoll, und zwar ſchvanken die Schätzungen
zwiſchen 8 und 10 Prozent. Auf der Börſe ſpricht man davon, daß neue
Anleihe= bzw. Kreditverhandlungen mit Amerika ſchweben. An zuſtän=
diger
Frankfurter Stelle iſt zurzeit aber nichts davon bekannt geworden,
Heute verſtarb im 71. Lebensjahre der Generaldirektor der Preußi=
ſchen
Pfandbriefanſtalt Guſtav Gortan. Er gehörte über 40 Jahre dem
Bankinſtitut an.
Die Stndtverordneten von Köln haben vorgeſtern m geheimer
Sitzung grundſätzlich die Aufnahme einer Inlandsanleihe im
Betrage von 38 Millionen Mark beſchloſſen, die zur Ausgeſtaltung des
Stmßenbahmnetzes, zur Fertigſtellung der Müllberwertungsanlagen
und zum Ankauf von Gelände für die Mühlheimer Brücke verwertet
werden ſollen.
Für das Geſchäftsjahr 1925 der Frankfurter Bank in
Frankfurt a. M. wird wiederum eine Dividende von 6 Prozent vor=
geſchlagen
. Herr Hauck wurde vorübergehend zum Vorſtandsmitglied
beſtellt. D: H.V. 8. Mai.
Im Zuſammenhang mit den Vorgängen bei der Julius Sichel
u. Co, K.Gef. a. A., Mainz, hat Herr Ferdinand SichelMainz ſein
Amt als Aufſichtsratsmitglied der Geſellſchaft niedergelegt.
Nach dem Wochenausweis der Bank von Frankreich haben die Zah=
lungsmittel
um ungefähr 724 Millionen Franes zugenommen. Gleich=
zeitig
leiſtete die Bank 20 Millionen Franes neue Vorſchiſſe an den
Stat. Der ungünſtige Ausweis der Bank von Frankreich hat am Don=
nerstag
den franzöſiſchen Franken wieder abgeſchwächt.
Der Exportpreis für Benzin iſt in Amerika um einen halben Cent
per Gallone erhöht worden und beträgt danach 28,40 Cents per Gallone.
Die Standard Dil Geſelſchaft von New Jerſeh hat den Preis für
Vaſeline um einen Fent per Gallone erköht.

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Spitz 32, Holzſchlag 23 (Heiligkreuz) und
in Abtlg. 18a und 28 (Beſſ. Laubwald).
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[ ][  ][ ]

Seite 14

Samstag, den 10. April 1926

Nummer 99

W

DrAlOTaOLIILA
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(5388
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Lpa de Putti

Manon Lescauf

Residenz-Theater
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Biehet Helzen
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Lydia Potechina, Frieda Richard, Emilie Kurz, Trude
Hesterberg, Morlene Dietrich, Fritz Greiner, Theodor
Loos, Siegfried Arno, Eduard Rothauser,
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Die Welt des französischen Barock feiert hier ihre Auf-
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jungen Manon Lescaut ab, die in Vorzügen und
Fehlern ein Kind ihres Zeitalters ist. Das Paris
jener Zeit ersteht in diesem Film in dem ganzen
tlimmernden Glanz einer Verfallskultur. (5392

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des renovierten Lokals.
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ſchaften
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Beſitzer: J. Böhm.

Das Ensemble der großen Darsteller:
Franz Kaltenbach, ein Industrieller
C. Livio Pavanelli
Olga, seine Frau .. . . . Olga Tschechowa
Kaltenbachs Schwiegermutter
Lydia Potechina
Ein Dragoner-Oberleutnant . . Ernst Rückert
Max Hansen
Ein K. K. Kadett
Hans Wallner
Ein K. K. Feldwebel
Ein Vormundschaftsrichter Paul Morgan
Hermann Picha
Nepomuk Zavadil.
Frau Schimek, eine Tischlerswitwe
Margarete Kupfer
Kenia Desni
Lisl
J. Gutschwager
Willi ihre Kinder
Karl Dehnert
Franzl
Josef Baumann, ein Tischlergeselle
Wilhelm Dieterle
Fritz Greiner
Ein Chauffeur
Ballettmädels der Wiener Oper
Offiziere, Soldaten des Deutschmeister-Regim.
K. K. Kadetten,Nachtbummler, Hochzeitsgäste
Aufgenommen in Wien, an der schönen
blauen Donau. (5389

Union-Theater

Das große Künstlerprogramm:
Lilian Harvey, Otto Gebühr,
Curt Vespermann und
Hermann Picha
in dem Sittenroman in 6 Akten
Zerdenschaft
Die Liebschaften
der Hella von Gilsa
Charlie Chaplin
Solb äasel

Eine Tragi-Komödie in 7 Akten. (*9558
Die neueste Wochenschau.

K6

Anfang 3½ Uhr. Letzte Abendvorstellung 8 Uhr.

Das heitere, übermütige

und doch so gekählvolle Wien tut sich vor
unseren Augen auf. Hier leben Menschen,
denen sich das Leben nicht anders als im
schönsten Dreivierteltakt An der schönen
blauen Donau spiegelt.

Lustsplel
Neueste Wochenschau
Neueste Modenschöpfungen

Jugendliche haben Zutrikt.
Anfang 3½ Uhr. Letzte Vorstellung 8 Uhr

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Sämtliche ehemalige 168er und die Kame=
raden
der aus dem Regiment hervorgegangenen
Kriegsformationen / Regt 221, 186, 254, 365
und des EErgänzungsbataillons 49 / ſowie ſämt=
liche
Verbände der Diviſion werden eingeladen,
ſich am heutigen Samstag, abends 8½½. Uhr, im
Reſiaurant Zum palaisgarten, Saalbauſtr. 37
einzufinden, woſelbſt nähere Auskunft über die
Denkmals=Einweihung am 1. Pfingſtfeiertag in
Offenbach a. M., gegeben wird.
Der Ausſchuß.
5356)

Landestheater.
Samstag, 10. April
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Abends 7½ Uhr
Ende 10 Uhr
Zuſatzmiete V, 12.
Die Entführung
aus dem Serail
Oper von Mozart
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Theaterzettel für Samstag, 10. April
(Ohne Gewähr)
Der Kreidekreis
Perſonen:
Tſchang=Haitang . . . . . Jeſſie Vihrog
Frau Tſchang, ihre Mutter Käthe Meißner
Tſchang=Ling, ihr Bruder. Hans Schultze
Tong, ein Kuppler . . . . HansBauineiſter
Pao, ein Prinz .. . . . Joachim Büttnes
Ma, ein Mandarin . . . Max Nemes
=Pei, ſeineGattin erſten
Ranges
... . . Beſſie Hoffart
Tſchao, Sekretär beim Gericht. Hans Schalla
Tſchu=Tſchu, Oberrichter. K. Weſtermann
Eine Hebamme . . . . . Margar. Carlſen
Ein Kurier ..
Willy Krichbaum
Hugo Keßler
Erſter Kuli.
Zweiter Kuli
Walrer Bluhm

Erſter Soldat.
Zweiter Soldat
Dritter Soldat
Vierter Soldat
Ein Poliziſt.
Ein Wirt.
Ein Dichter ....."
Ein Zeremonienmeiſter
Ein Blumenmädchen

Hans Ausfelder
Cduard Göbel
Jacob Sattler
Friedrich Kinzler
Hans Ausfelder
Hugo Keßler
W3. Mahenknecht
Frdr. Jachtmann
Annelies Roerig

Gerichtsperſonen, ein Kind.
Heidideldei, oder Wie die Kaſen
dazu kamen, Eier zu legen.
Perſonen:
beidideldei ..
Jeſſie Vihrog
Die Kräuterlieſe
Käthe Gothe
Der Waldmüller
KurtWeſtermann
Der Großbauer
Paul Maletzki
Lore, ſeine Tochter
Ruth Hoffmann
Hannes, der Knecht
Hans Ausfelder
Trine, die Magd.
Margar. Carlſen
Der Jäger ..."
Hans Schultze
Der Haſenälteſte
Walter Bluhm
Der Haſenjüngſte.
Regina Eichner
Der erſte Haſe.
Lina Wambold
Marg. Geis
Der zweite Haſe.
Der dritte Haſe
Liſe Pforr
Gretel.
Frieda Eiſinger
Franzel
Alfred Fritſch
Michel.
Heini Krichbaum

Bauernkinder, Konfirmanden, Haſen.
Die Entführung aus dem Serail=
Perſonen:
Selim, Baſſa",
Joh. Biſchoff
Conſtanze . ..
. . . Gertrud Callam
Blonde, deren Zofe . . . Margar.Albrecht
Belmonte da Loſtados . Joſef Pörner
Pedrillo, deſſen Diener und Aufſeher über
die Gärten des Baſſa . Eugen Vogt
Oswin, Palaſtaufſeher des
Baſſa...
. . . Heinrich Hölzlin
. . Adolf Klotz
Anführer der Wache
Wilh. Wegerich
Klaas, ein Schiffer . . . Ludwig Wenzel
in ſtummer Negerſklave Frdr. Jachtmann

Frauen aus dem Serail des Baſſa,

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[ ][  ][ ]

Nummer 99

Samstag, den 10. April 1926

noch nie durch die Finger gegangen! Einige hier kämen wohl
in Betracht! Aber um ein paar Stämme kann man ſich hier
Mieranora Swandond. nicht tagelang aufhalten!

Geite 15

Der Roman einer rufſiſchen Emigrantin.
Von Horſt Bodemer.
33)
(Nachdruck verboten)
Das hätte eine ſchöne Beſcherung gegeben! Da hieß es
ſchleunigſt einen Riegel vorſchieben! Sonſt riß ſie mit dem Gelde
aus, das er ihr gegeben!
Ich denke gar nicht daran, Sie wieder ziellos durch die Welt
taumeln zu laſſen. Aelxandra Jwanowa, dazu ſind Sie mir viel
zu feſt ans Herz gewachſen!. Ich habe das bewieſen! Ein An=
recht
auf Ihr Vertrauen, und ſeine Stimme nahm einen har=
ten
Klang an, wenn Sie in Ihr Verderben rennen wollen, die
Pflicht, Sie daran zu hindern!. Ich werde es tun!
Sie ſah in lüſterne Augen. Hatte keine Furcht! Hatte auch
damals keine gehabt, als ſie Georg Herrlin vor dem Kraftwagen
weggeriſſen. Nahte eine Entſcheidung, kam Ruhe und Zähig=
keit
über ſie.
Sie werden mich nicht zu hindern vermögen! Es wird auch
in Kroatien Männer geben, die einem Weibe den Weg frei
machen zu ihrem Gatten!
Nun höhnte er: Der bei einer anderen hinreichend Troſt
findet!
Sie wollte zur Schelle. Die Dienſtmädchen ſollten kommen.
Ihr helfen die Koffer packen.
Peter Mirkowicz erriet ihre Gedanken, vertrat ihr den Weg.
Ging es nicht in Güte dann eben mit Gewalt. . . . Ehe
ſie ſich verſah, hielt er ſie umſchlungen. Suchte ihren Mund.
Schnell bog ſie den Kopf zur Seite. Aber wie eine eiſerne
Klammer lag ſein rechter Arm um ihren Leib. Sie ſchrie. Er
lachte ſie aus. Wurde brutal.
In dieſem Zimmer hat ſchon manches Täubchen geſchrien!
Es hat keinem etwas genutzt!.
*
Nein, auch die Beſtände am jenſeitigen Hange entſprachen
nicht den Anforderungen. Janko Arzen machte ein ganz be=
trübtes
Geſicht. Sagte zu dem Güterdirektor:
Es ſollte mir wahrhaftig leid tun, wir kämen nicht mit
Ihrem Gospodin zu einem Abſchluß!
Nun, nun! Die Herrſchaft iſt groß!
Aber ſehen Sie nur den Deutſchen an! Er iſt müde, wie
ein Hund nach der Jagd!. Iſt durchgefahren von Berlin bis
nach Agram! Sein Geſchäft braucht ſchlanke, hochgewachſene
Eichen! Wozus. Ich möchte es wiſſen!. Aber er verrät es mir
nicht!. Solch ein merkwürdiger und ſchwieriger Auftrag iſt mir

So fing der alte Fuchs an um die Preiſe zu drücken. Die
Hauptſache blieb, er biß an!
Aber mein Lieber! Hier ein paar, dort ein paar, obgleich
man Bäume von ſolcher Zukunft nicht gern aus einem Walde
nimmt, es werden ſich genügend auf der Herrſchaft finden!"
Hoffentlich! Ich würde mich freuen! Janko Arzen tippte
dem Güterdirektor auf die Schulter und machte ein liſtiges Ge=
ſicht
. Sie ſprachen wieder einmal kroatiſch miteinander. Aber
da würde ich raten, Sie verſchafften dem Deutſchen erſt einmal
ein orbentliches Bett im Schloß und vorher einen freundlichen
Empfang beim Gospodin! Tafelfreuden ſind dieſe Herren nicht
abgeneigt und ein Zwinkern mit den Augen eine inter=
eſſante
Tiſchdame verdirbt keinem Manne die gute Laune! Gute
Laune gehört zu einem guten Geſchäſt! Sie können anſtändig
fordern, ich werde handeln! Und dann werden wir beide auch
einig wie immer!
Das war recht erfreuliche Kunde! Der Güterdirektor
ſchmunzelte. Man brauchte nicht zurückzukehren ohne Ausſicht
auf ein gutes Geſchäft. Wenn der Gospodin wollte, konnte er
ſehr liebenswürdig ſein. Warum ſollte der Gospodin nicht lie=
benswürdig
ſein?
Steigen wir alſo ein und fahren wir zum Schloſſe. ...
Der kleine, ſchwarzhaarige Kroate ließ die ungariſchen
Jucker laufen, was ſie hergaben. Ein Wunder, daß der Wagen
ganz blieb, daß er nicht umfiel. Nach einer knappen Stunde
raſte das Geſpann durchs Dorf. Janko Arzen hatte kaum Ge=
legenheit
, ſeinem Freunde, dem Poſtverwalter, einen Gruß zu=
zuwinken
. Dann ging es die ſchöne Platanenallee hinauf.
dem Schloſſe zu.
Der ehemalige Oberleutnant Halepp war geſpannt, was ſich
nun ereignen würde. Er hatte viel kürzeren Prozeß, machen
wollen, aber Janko Arzen hatte die Hände in die Luft gehoben,
alle zehn ſchmutzigen Finger geſpreizt und geſagt:
Herr, ich weiß, was ich will und wie man zu Erfolgen
kommt! Fragen Sie ganz Agram!. Alle werden ſie Ihnen
ſagen: Der alte Fanko Arzen iſt weit und breit der klügſte Mann!
Keiner verſteht die Gospodins beſſer zu behandeln! Wär er, der
Sohn eines Nachtwächters, ſonſt zu ſo großem Reichtum ge=
kommen
? Es iſt hier ſchon halber Orient! Im Orient muß
man Geduld haben!
Er hatte aufbegehrt.
Hier handelt es ſich aber darum, eine leichtſinnige Frau
vor dem Verführer zu ſchützen!
Der Sohn eines Nachtwächters grinſte wie ein alter Teufel.

Eh. eh. Sie ſind noch jung!. Denken Sie nach!. Iſt dieſe
Dame leichtſinnig, hat der Gospodin ſchon längſt ſeine Freude
an ihr! Kommt es dann noch auf einen Tag länger an oder
zwei? Hat er aber noch keinen Erfolg gehabt, erringt er den
auch nicht, wenn er das ganze Schloß voller Gäſte hat!
Das hatte Halepp eingeleuchtet. Janko Arzen hatte ihm
ſeinen Kriegsplan entwickelt, und der war gut! Auf dieſe
Weiſe kam man ins Schloß, ohne Aufſehen zu erregen.
Heute morgen ſeien die Gäſte wieder abgereiſt, hatte der
Güterdirektor geſagt, der neben Halepp im Wagen ſaß. Da hatte
er im Walde keine Ruhe mehr gehabt, Fanko Arzen gedrängt,
dieſem Lauf durch die Eichenbeſtände ein Ende zu machen.
Nun war es ſoweit. Schloß? Hm ein großer Kaſten, in
dem eine Menge Menſchen Platz hatten. Die Pferde ſtanden.
Die Köpfe der Herren fuhren in die Höhe. Da oben, im zweiten
Stock, zerſplitterte eine Fenſterſcheibe. Eine Frau ſchrie. Ein
Blick Halepps nach dem Güterdirektor, der hatte die Oberlippe
zwiſchen die Zähne gezogen. Janko Arzen machte ein dummes
Geſicht, legte die flache Hand hinter die Ohrmuſchel. . . Män=
nerlachen
! Gellende Schreie jetzt einer weiblichen Stimme. Mit
einem Satz war der ehemalige Oberleutnant Halepp aus dem
Wagen, ſtieß einen Diener bei Seite, der gerade aus dem Schloß=
portal
kam, lief die Treppe in großen Sprüngen hinauf. Blieb
im Flur des zweiten Stockwerks ſtehen. Lauſchte. Ein Wim=
mern
, dann wieder ein Schrei aus dem Zimmer dort. Er
riß die Tür auf, ſtand im Zimmer, in der linken Hand den
Revolver. Da war er ja gerade im allerletzten Augenblick
aber wohl noch rechtzeitig gekommen!
Peter Mirkowiez rang mit Alexandra Zwanowna. Ihr
Kleid war an der Bruſt zerriſſen. Er packte, den Krogten am
Kragen, drohte ihm mit dem Revolver. Der taumelte in eine
Ecke. Halb ohnmächtig brach die Frau auf einem Sofa zuſam=
men
. Die Hand auf die Bruſt gedrückt. Im nächſten Augenblick
aber ſuhr ſie wieder hoch. Klammerte ſich an den fremden Mann,
der ſtumm daſtand, den Blick ſtarr nach der Ecke, in der der
Gospodin lehnte mit keuchendem Atem.
Herr, retten Sie mich!
Alexandra Jwanowna ſagte es auf ruſſiſch, franzöſiſch und
deutſch.
Ein Nicken.
Deshalb bin ich hier! Aus keinem anderen Grunde! Ge=
ſandt
von Ihrem Gatten, Herrn von Sanbpiel, der an dem Tage
gegen abend in Walduffeln eintraf, an dem Sie am Morgen ab=
gefahren
ſind!
Die Kniee der Frau zitterten ſo, daß ſie beinahe hingeſchla=
gen
wäre.
(Fortſetzung folgt.)

Unser Lager ist wieder aufgefüllt

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Seite 16

Samstag, den 10. Abril 1926

Nummer 99

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