Einzelnummer 10 Goldpfennige
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Nummer 349
Dienstag, den 16.Dezember 1924. 187. Jahrgang
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Konſure oder gerſchiſcher Beireibung fäll ſeder
Nabatt weg. Banſlonto: Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Natlionalbeni=
ge Demiſſion des Reichskabinetts
AAuf der Kanzlerſuche.
Kr/in, 15. Dez. Der Reichskanzler
über=
raſltel heute nachmittag um 4 Uhr 30 dem
Reichspräſi=
engu die Rücktrittserklärung des
Reichs=
abſiſts. Der Reichspräſident nahm die
De=
entgegen, beauftragte aber gleichzeitig den
teiſſthanzler und die bisherige
Reichsregie=
ungmüit der einſtweiligen Weiterführung der
efſſiſtte.
eſlfnterredung des Reichskanzlers mit dem Reichspräſiden=
hhelgaiger als eine Stunde gedauert, woraus zu entnehmen
dhader Reichspräſident ſich nicht allein mit der
Entgegen=
ahntleis Rücktrittsgeſuches begnügte, ſondern Herrn Dr. Marx
ſeichtpi, um deſſen Rat erſucht hat. Wie dieſer denkt, iſt ja
18 ſſter allzu reichlichen Interviews hinreichlich bekannt. Er
beiz ſu den Gedanken der Volksgemeinſchaft vorläufig nich:
trüdkrmen zu wollen, und da eine Abſage der Deutſchen
olk/érnei an den Gedanken der Großen Koalition bereits
vor=
gegt,) mnt Herr Dr. Marx als Vertrauensmann des
Reichs=
räſiſſ en zunächſt wenigſtens nicht in Frage. Wie die Dinge
egeymmmn Heir Ebert eine Entſcheidung über den neuen
Kanz=
r irſmugenblick auch noch gar nicht treffen, weil er vollkommen
s 9Ru, hinein arbeiten muß. Die Fraktionen treten erſt am
ienhis uund Mittwoch zuſammen. Der Reichspräſident wird
Shcfn yu ohl in den beiden nächſten Tagen die Führer der
ein=
nell uaktioten zu ſich bitten und ſie um ihre Auffaſſung der
age) frnten. Sehr viel Neues wird er dabei nicht zu hören
konlmu. „Wie die Sozialdemokraten, die Deutſchnationalen, die
ahelenill id die Deutſche Volkspartei denken, weiß er. Daß die
em atnn offiziell erneut die Beteiligung an einem
Rechts=
ih Ablehnen, iſt ſelbſtverſtändlich. Die große Unbekannte
mmächſt das Zentrum, das zwei Fragen zu beantworten
o, eitmal, ob es grundſätzlich bereit iſt, unter beſtimm=
*sſttzungen mit den Deutſchnationalen eine Regierung
und zweitens, ob es geneigt wäre, in einer ſolchen
den Kanzler zu ſtellen, alſo anders herum, Herrn Dr.
arge ni eine mehr rechts orientierte Perſönlichkeit zu erſetzen.
olanm deu auf keine Antwort gegeben iſt, kann der
Reichspräſi=
nt ſin ſtch aus wenig tun, wenn er nicht das Experiment Cuno
jedckeilm und eine Regierung nach ſeinem eigenen Kopf
zu=
mntmilen will. Er hat das ja vor einem Jahre ſchon
ver=
cht,ᛋ der den früheren Miniſter Albert aus der Verſenkung
raufEltze, ſich damit aber bei allen Parteien eine ſo einmütige
holte, daß damit nur koſtbare Zeit verloren war. Die
es Zentrums ſelbſt tritt erſt am Mittwoch zuſammen.
wwird wohl auch der Reichspräſident Zeit gebrauchen,
Werhandlungen mit den Führern der einzelnen Parteien
ge ſoweit zu klären, daß er mit Ausſicht auf Erfolg
g zur Bildung eines neuen Kabinetts überhaupt er=
Denn es hat wenig Wert, daß er dahei den in
ſol=
an ſich üblichen Weg geht. Er könnte zwar theoretiſch
emmann Müller als Vorſitzenden der ſozialdemokratiſchen
mit der Regierungsbildung betrauen; Herr Müller
ſuber innerhalb 24 Stunden totgelaufen, weil ihm jede
etrung für die Erzielung einer Mehrheit fehlt. Wenn
ent ſich dann an Herrn Hergt wenden ſollte — im Mai
ru3 leider vermieden —, dann würde dieſer ebenſowenig
ollle aen, weil das Zentrum ganz beſtimmt zu jeder
Mit=
minem ausgeſprochenen deutſchnationalen Kabinett nicht
zu wird. Falls alſo das Zentrum ſich zurückhält, bleiben
Bemen, aus denen heraus der Kanzler genommen werden
icklich die Deutſche Volkspartei und die Bayeriſche
Volks=
darr Dr. Streſemann hat für ſeine Perſon bereits
ab=
eleh lſn 2 aß die Fraktion der Deutſt en Volkspartei einen ande=
Wanzler ſtellt, iſt deswegen wenig wahrſcheinlich, weil
Ainzett dann zu ausgeſprochen deutſchvolksparteilich wäre.
Jagows Begnadigung.
Mon unſerer Berliner Nedaktion.
eſchemalige Polizeipräſident von Berlin, Dr. Traugott
lorv, der wegen ſeiner Beteiligung am Kapp=Putſch im
vom Reichsgericht wegen Hochverrats zu fünf Jahren
tutſe hiaft verurteilt wurde, iſt am 13. Dezember begnadigt
der Feſtung entlaſſen worden. Er hat alſo mehr als die
älftit ner Strafe abgefeſſen. Das Vergehen iſt gebüßt, und der
ingsakt wird allgemeine Zuſtimmung finden können,
doch der Kapp=Putſch ſchon eine Epiſode geworden iſt,
eurd mehr tragiſch nimmt, und es immerhin zweifelhaft
weit Herr v. Jagow als „Führer” des Unternehmens
brommt. Er hatte zwar das Amt eines Miniſters des
ernommen, hat wohl auch zwei Tage regiert, bei ſeiner
richten Einſtellung war das aber für ihn eine ſolche
andlichkeit, daß die innere Verbindung mit der Leitung
Azuehmens daraus noch nicht nachgewieſen war. Nachdem
er rl Kapp ſelbſt unter tragiſchen Umſtänden geſtorben iſt,
evonm ſt ine Verteidigung vor dem Neichsgericht führen konnte,
ſt miſlter! Begnadigung hoffentlich ein endgültiger Strich unter
as cßlte Abenteuer gezogen.
9Feſcht darf man hinzufügen, daß es wünſchenswert wäre,
veniſſu eſp Begnadigung auch anderswo Schule machte. In
jaheſu 1ti Fcchenbach immer noch im Zuchthaus. Wir wollen ſein
un nach keiner Nichtung hin beſchönigen. Aber das
Ver=
jahregn uach das er verurteilt wurde, war doch immerhin nicht
z6uaudfrei. Die baueriſche Regierung hat ſeinerzeit ſelbſt
mhaſſen, daß ſie Bedenken gegen die Rechtsbeſtändigkeit
aüs hatte. Sie würde ein gutes Werk tun, wenn ſie die
Zuchthauſes für Herrn Fechenbach öffnete, um dadurch
n Auſtel en der Liuken eines ihrer wirkſamſten Agitationsmittel
geun. Inzwiſchen iſt die innere Ordnung Deutſchlands
viedilhlanweit gefeſtigt, daß ſie durch Naturen wie Fechenbach
nicht Kizu, erſchüittert werden kann.
* Die Konkordatsfrage in Bahern.
Von unſerem Korreſpondenten.
* München, den 14. Dezember.
Die kritiſche Lage, die im Landtag bei der Beratung des
Konkordats und der Staatsverträge mit den evangeliſchen
Lan=
deskirchen in Bayern und der Pfalz entſtanden war, hat etwas
von ihrer Schärſe verloren. Die Haltung der Lehrerſchaft, die
ziemlich linksgerichtet eingeſtellt iſt und ſich ſchroff gegen das
Konkordat in ſeinen ſchuliſchen Beſtimmungen gewandt hatte,
und der Beſchluß der Münchener evangeliſchen Kirchengemeinde
gegen das Konkordat hatte den der Regierungskoalition
ange=
hörenden Deutſchnationalen Anlaß zu Bedenken gegeben; die
Landtagsfraktion der Deutſchnationalen erklärte, erſt noch die
Beſchlüſſe ihres Landesparteiausſchuſſes und der evangeliſchen
Landesſynoden abwarten zu wollen, ſtellte aber die Ablehnung
als wahrſcheinlich hin. Inzwiſchen haben ernſte und maßgebende
evangeliſche Kreiſe, beſonders das Kirchenregiment, das an der
Faſſung der Staatsverträge mitbeteiligt war, ſich für die
An=
nahme dieſer Staatsverträge und des Konkordats erklärt, und
auch auf den Landesſynoden darf in der kommenden Woche ein
zuſtimmender Beſchluß erwartet werden. Das mag der Grund
geweſen ſein, weshalb eine Tagung des Landesausſchuſſes der
Deutſchnationalen am Samstag in Nürnberg zu folgender, den
Weg zur Verſtändigung offen laſſender Entſchließung kam:
„Der Landesausſchuß erwartet, daß die Landtagsfraktion
ihre Zuſtimmung zu den vorliegenden Verträgen davon
ab=
hängig macht, daß 1. in unzweideutig bindender Weiſe die
aus=
ſchließliche Geltung des deutſchen Textes feftgelegt wird; 2. die
Parität der finanziellen Leiſtungen des Staates für die
beider=
ſeitigen Religionsgeſellſchaften herbeigeführt wird; 3. bei
völ=
liger Wahrung des Charakters der Konfeſſionsſchule die innere
Freiheit der Lehrer der Jugend in allen Stufen gewährleiſtet
und die Entſcheidung über die Berechtigung und Auswirkung
im Sinne von Artikel 8 8 2 des Konkordats erhobener
Be=
ſchwerden in das freie Ermeſſen des Staates gelegt wird. Die
Beſtimmungen des Schulaufſichts= und Volksſchullehrergeſetzes
bleiben unverändert.”
Es iſt ſehr wohl möglich, dem Mantelgeſetz, das die
ſämt=
lichen Verträge umſchließt, ſo zu interpretieren, daß dieſen
Wün=
ſchen Rechnung getragen wird. Dann wäre die Mehrheit im
Landtag geſichert und die Kriſe gelöſt. Der unausgeſprochene
Wunſch, den Landtag durch Neuwahlen umzugeſtalten, war eine
ſtarke Triebfeder zur Verſchärfung der Kriſe. Dieſer Wunſch
bleibt nach wie vor beſtehen und wird wohl auch in nicht zu
ferner Zeit wirkſam werden; die Wahlparole jedoch aus dem
Konkordat zu nehmen, wurde offenſichtlich als verfehlt erkannt.
Und das hat zur Entſpannung beigetragen.
Neue Erklärungen Dr. Helds zum Konkordat.
* München, 15. Dez. (Priv.=Tel.) Nachdem ſich in der
heutigen Sitzung des Verfaſſungsausſchuſſes des bayeriſchen
Landtags die Deutſchnationalen unter beſtimmten
Ein=
ſchränkungen für, die Demokraten gegen das
Kon=
kordat ausgeſprochen hatten, ergriff Miniſterpräſident Dr.
Held erneut das Wort und legte unter anderem nochmals
dar, daß die Forderung, über die Verhandlungen
Mitteilun=
gen zu machen, von ihm abgelehnt werden müſſe. Zu
ver=
heimlichen habe weder die bayeriſche Regierung noch die
Gegen=
ſeite etwas. Er müſſe zum wiederholten Male feſtſtellen, daß
keine Rede davon ſein könne, als ob mit dem Konkordat in die
Grundrechte der Proteſtanten hineingeredet werden ſollte. Er
ſchloß mit den Worten: „Glauben Sie, daß wenn bei der
Ab=
lehnung des Konkordats die Regierung
zurück=
treten würde — und ſie müßte es tun und wir kämen dann zu
Neuwahlen wegen der Unmöglichkeit der Regierungsbildung —
glauben Sie, daß dann dieſe Neuwahlen ſich in einer Weiſe
voll=
ziehen würden, durch die der nationale Gedanke geſtärkt würde?
Es handelt ſich um die Frage, ob im Deutſchland der Zukunft
wirklich der konfeſſionelle Frieden durch die gegenſeitige Wahrung
der Rechte der einzelnen Religionsgeſellſchaften eine Dauer hat.”
Mit Rückſicht auf die morgen tagende Landesſynode wurden
die Ausſchußverhandlungen bis auf unbeſtimmte Zeit ausgeſetzt.
Neue Anträge zum Konkordat.
München, 15. Dez. Zum Konkordat und den
Ver=
trägen mit den evangeliſchen Kirchen wurden im
Land=
tag zahlreiche neue Anträge geſtellt. Am umfangreichſten
iſt ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der in das Mantelgeſetz nicht
weniger als 16 neue Beſtimmungen bezüglich der Auslegung und
Durchführung der Verträge aufgenommen ſehen will. Ein
demo=
kratiſcher Antrag will eine Beſchlußfaſſung darüber herbeiführen,
daß zur Annahme des Mantelgeſetzes die in 8 92 bei
Verfaſſungs=
äinderungen vorgeſehene Mehrheit nötig iſt. Die völkiſche
Frak=
tion beantragt die Vorlage einer Ueberſicht, in welchen Orten in
Bayern und in welcher Anzahl im Jahre 1918 Niederlaſſungen
von Orden und Kongregrationen erfolgten, welche Orden und
Kongregarionen hieran beteiligt waren und wie das Verhältnis
heute iſt. Ein weiterer Antrag derſelben Fraktion bezweckt die
Vorlage einer Ueberſicht derjenigen Landes= und Kirchengeſetze,
ſowie Verordnungen und Verfügungen des Staates und der
Kirche, die zu den Beſtimmungen des Konkordats in Widerſpruch
ſtehen und demnach gemäß Artikel 15, Abſatz 2 des Konkordats
aufgehoben werden ſollen.
Frankreich und die deutſchen
Reichstagswahlen.
Von unſerem ſtändigen Pariſer Mitarbeiter.
Xxx. Paris, den 11. Dezember.
Sonderbarerweiſe findet das Ergebnis der preußiſchen
Land=
tagswahlen verhältnismäßig wenig Beachtung und Verſtändnis
in Frankreich. Deſto größer iſt die Aufmertſamkeit, die bereits der
Wahlkamtagne für den Reichstag und natürlich dem Ausgang
der Reichstagswahlen ſelbſt gewidmet wurde. Auf die
verſchie=
denen Blätterſtimmen iſt inſofern kein Verlaß, weil ſie faſt alle
vorausgeſehen haben wollen, wie es nachher gekommen iſt, und
ſich bemühen, auf dieſe Weiſe ihre vorgefaßten Meinungen über
Deutſchland und ſeine Politik zu begründen.
Tatſächlich ſind aber die Reichstagswahlen ganz anders
ge=
laufen, als man in Frankreich, wenn nicht immer offen
voraus=
geſagt, ſo doch angenommen hatte. Die franzöſiſchen Wünſche
waren an ſich in der Preſſe mit überraſchender Deutlichkeit
aus=
gedrückt worden. Das Ergebais der deutſchen Reichstagswahlen
mit ihrer Wirkung auf die Stimmung in Frankreich bleibt: eine
große Enttäuſchung! und zwar eine Enttäuſchung
ſowohl links als auch rechts, denn die Wünſche aller
fran=
zöſiſchen Parteien waren nahezu die gleichen, wenn auch die
Beweggründe und die indirekten Ziele dieſer Wünſche verſchieden
geweſen ſein mögen. Gewünſcht hätte man in Frankreich einen
überwältigenden Sieg der Linksparteien, insbeſondere der
Demo=
kraten und der Sozialdemokraten. Manche franzöſiſche Kreiſe
hätten zweifellos auch eine ſtärkere Doſis Kommunismus
ganz gerne geſehen, und wäre es nur aus dem Grunde geweſen,
das Nachbarvolk ein bißchen in Unruhe zu halten. Denn es iſt
immer angenehmer, wenn der böſe Feind die
Krankheitserſchei=
nungen durchmacht, vor denen man allmählich im eigenen Lande
ein leichtes Grauen bekommt. Für die franzöſiſchen Bedürfniſſe
im allgemeinen jedoch hat das deutſche Volk ſich bei weitem nicht
genug nach links eingeſtellt.
Die franzöſiſche Enttäuſchung beruht erſtens auf einer
voll=
kommen falſchen Beurteilung der tatſächlichen Parteienſtärke und
des tatſächlichen Parteieneinfluſſes in Deutſchland, ferner auf
einer ſchiefen Beurteilung der Reichstagskriſe, die mit der
Auf=
löſung Neuwahlen notwendig gemacht hatte und ſchließlich auf
den trügeriſchen Hoffnungen, die von den Franzoſen aus einer
innerpolitiſchen Entwicklung Deutſchlands gemäß den
franzö=
ſiſchen Wünſchen geſchöpft werden. Es iſt zuzugeben, daß das
innerpolitiſche Geräuſch, das über Deutſchlands Grenzen ins
Ausland dringt, auch geeignet iſt, mit dem verworrenen
Stimmen=
klang ſehr verwirrend zu wirken. Die Auflöſung des Reichstags
war zum Teil wegen der in Deutſchland dagegen von rechts
er=
hobenen Kritik als ein ganz beſonderer Stärkebeweis der
Demo=
kraten und Sozialdemokraten angeſehen worden und als ein
Ent=
ſchluß des Zentrums, ſich nach links zu orientieren. Auf der
anderen Seite hatten die Parteien der deutſchen Linken keine
Ge=
legenheit verſäumt, ſich durch ihre Sendboten im Ausland als die
kommende Macht im neuen Deutſchland vorſtellen zu laſſen; ſie
haben dabei gerade in Frankreich ſehr viel Glauben gefunden.
In Paris war man in gewiſſen Kreifen ſchon davon überzeugt,
daß der Sozialdemokrat Breitſcheid der kommende
Außen=
miniſter ſein werde. Seine immer wiederholten Reiſen nach
Paris mußten den Eindruck erwecken, als ob er der berufene
Rat=
geber der jetzigen franzöſiſchen Regierung für deren Politik in
Erwartung der deutſchen kommenden Regierung wäre. Vielleicht
hätten ſich auch die franzöſiſchen Blätter und ihre
artikelſchreiben=
den Politiker mit ihren Ermahnungen an das deutſche Volk, wie
es am beſten zu wählen habe, mehr zurückgehalten, wenn ſie ſich
damit nicht eine gewiſſe Dankesſchuld bei der kommenden
deut=
ſchen Regierung hätten verdienen wollen.
Soweit die jetzige Kammermehrheit in Frankreich in Betracht
kommt, mag ein Teil Sympathie für ähnliche Einſtellungen
in anderen Ländern dabei eine gewiſſe Rolle geſpielt haben. Die
franzöſiſche Preſſe der Linken gefällt ſich auch in wütenden
An=
griffen und Ausfällen gegen die ſpaniſche Morarchie und gibt in
ihren Spalten ſpaniſchen Republikanern, die offen zum Sturz
des Königstums auffordern, Raum. Auch mit Muſſolini wird
nicht ſänftiglich umgegangen. England gegenüber iſt man etwas
vorſichtiger geworden, obwohl auch dort verſchiedentlich verſucht
worden war, auf die Wahlen für einen Erfolg Macdonalds und
ſeiner Labour Party zu wirken. Es hieße aber die
Gemüts=
ſtimmung in Frankreich falſch einſchätzen, wollte man die Gefühle
auch linksſtehender Staatsmänner ſo auffaſſen, als ob innere
Sympathien für verwandte Geiſtesrichtungen auf das Verhalten
Deutſchland gegenüber den Ausſchlag geben könnten.
Es iſt nun einmal ein franzöſiſcher Glaubensſatz, daß eine
geſchloſſene und überragende Zentralgewalt in Deutſchland das
Deutſche Reich in einen Zuſtand verſetzen müßte, dem Frankreich
in ſeiner jetzigen Geſtalt nichts an Wirkung Ebenbürtiges auf die
Dauer entgegenſetzen könnte. Die Tradition einer Politik, wie ſie
Richelieu verfolgt hatte, iſt im ganzen franzöſiſchen Volke
leben=
dig. Es handelt ſich für die Franzoſen darum, ſich auf
irgend=
eine Weiſe die Möglichkeit offen zu halten, mit der auf die
inner=
deutſchen Verhältniſſe eingewirkt werden könnte. Dieſes Gefühl
iſt in Frankreich auch heute noch oder vielleicht heute noch mehr
denn je ſo ausgeprägt, weil man mit einer gewiſſen Unruhe
die Bevölkerungsziffern vergleicht. Selbſt wenn man
Deutſchland die friedfertigſte Geſinnung der Welt zuſchreiben
wollte (aber in dieſer Hinſicht iſt der Eifer der Franzoſen
wahr=
lich nicht beſonders groß!), ſo ſagt man ſich, daß nach hiſtoriſcher
Erfahrung und nach den Naturgeſetzen eine ſolche
Bevölkerungs=
maſſe wie die deutſche, die dazu noch durch die harten
Beſtim=
mungen des Verſailler Vertrages auf ein unnatürlich enges
Ge=
biet zuſammengerreßt iſt, ſchließlich irgendwie nach außen
drän=
gen muß. Und dann wohin? Natürlich einem dünn bevölkerten
Lande zu, hauptſächlich wenn dieſes unmittelbar benachbart iſt.
Die gewöhnliche Betrachtungsweiſe in Frankreich wird dazu
noch überwiegend beeinflußt und beherrſcht durch die Gefühle,
die von der Kriegspropaganda aufgepeitſcht wurden und immer
noch nicht zur Ruhe kommen können.
Als es nicht gelungen war, ſo wie es nach dem
Waffenſtill=
ſtand mit allem Ernſte franzöſiſche Staatsmänner beabſichtigt
hatten, die Einheit Deutſchlands überhaupt zu ſprengen, das
Reich zu zerſtören und etwa durch die Schaffung einer Rhein=
Main=Donau=Konföderation, der ſogar unter Umſtänden
mon=
archiſche Verfaſſungsformen geſtattet worden wären, den deut=
ſchen Weſten und Süden dem deutſchen Norden und Oſten
ent=
gegenzuſetzen, ging es zunächſt gegen die Einheit
Preu=
ßens. Nachdem auch dieſe Pläne geſcheitert zu ſein ſcheinen,
bleibt nichts anderes übrig, als der Zuſammenfaſſung der im
deutſchen Volk vorhandenen Kräfte durch eine autoritäre
Zentral=
gewalt mit der Förderung der Parteikämpfe entgegenzuwirken.
Zum Teil mag es auch ganz ehrliche Ueberzeugung ſein, wenn
man in einer demokratiſchen deutſchen Republik ſchon deshalb
eine beſſere Gewähr für die Aufrechterhaltung des Friedens
er=
blickt, weil eine kriegeriſche Entwicklung durch die
Zwiſchenſchal=
tung der parlamentariſchen Gewalten nicht ſo leicht und ſo raſch
vonſtatten gehen kann, wie in einem Deutſchland, das ſich wieder
der Monarchie zuwenden ſollte. Man glaubt nun einmal in
Frankreich, daß alle deutſchen Parteien der Rechten verhüllt oder
ganz unverhüllt der Monarchie zuſtrebten, wenn auch dieſe
Mon=
archie noch nicht in den nächſten Jahren errichtet werden ſollte,
Zunächſt jedoch vermutet man in den Rechtsparteien und
zumal in der Volkspartei eine Stärkung des Widerſtandswillens,
der ſich nach dem Kriege bereits einmal in einer für Frankreich ſo
unangenehmen Weiſe durch den paſſiven Widerſtand während
der Ruhrbeſetzung bekundet hat. Damals wäre nur ein bißchen
mehr moraliſche und materielle Widerſtandskraft nötig geweſen,
um wirklich für Frankreich ſehr gefährliche Folgen zu erzeugen.
Aber, ſo kann man einwenden, die Parteien in Frankreich, die am
lauteſten nach einem Erfolg der deutſchen Demokraten und
Sozialdemokraten gerufen hatten, waren im Grunde ihres
Her=
zens gegen die Ruhrbeſetzung und hatten den Wahlkampf gegen
den „Bloc national” gerade mit einem Verdammungsurteil über
die Ruhrbeſetzung geführt! Es iſt zuzugeben, daß die jetzige
fran=
zöſiſche Kammermehrheit und vermutlich die franzöſiſche
Regie=
rung den lebhaften Wunſch hatte, mit dem Ausgang der deutſchen
Wahlen dafür den Beweis zu erbringen, daß ihre Politik des
Abbaues der Schikanen, und daß ihre Politik der Genfer
Frie=
densrethorik genügt hätten, um den Demokratismus in
Deutſch=
land, wie ihn in Frankreich jedermann gerne ſehen möchte, zu
fördern. Aber wie Herriot während des Ruhrkampfes geſagt
hatte, daß er trotz ſeines erſten Widerſtrebens nun doch zum
Er=
folg, ſoweit er möglich ſei, nach Kräften mit beitragen werde, ſo
glaubt die jetzige Regierung in Frankreich auch, Deutſchland
immerhin möglichſt lange in der Rolle des ſchuldbeladenen und
geſchwächten Beſiegten zu halten, nicht allein um für die eigene
Politik die leichtere Rolle des Stärkeren zu haben, ſondern um
auch für alle Wechſelfälle der Kabinettsbildungen vorgeſorgt
zu haben.
Die Wahlen ſind nicht nach Wunſch ausgefallen. Es bleibt
nun die Frage, ob das Kabinett Herriot den Rat der
Scharf=
macher befolgen will, daß nämlich die Politik der ſtärkeren
Metho=
den Deutſchland gegenüber angebracht ſei, oder ob Herriot,
ge=
witzigt durch die Erfahrung, ſich ſagen wird, daß eine Politik auf
lange Sicht mit Einmiſchungsverſuchen in die innerpolitiſchen
Verhältniſſe Deutſchlands, wie überhaupt aller anderen Länder,
nicht gemacht werden kann.
Die Demokraten gegen das Konkordat.
München, 15. Dez. Die Landesvorſtandſchaft der
Deutſchen Demokratiſchen Partei in Bayern nahm geſtern in
Treuchtlingen, wie die „Allgemeine Zeitung” berichtet, eine
Entſchließung an, in der u. a. erklärt wird, daß die kirchen=
und ſchulpolitiſchen Beſtimmungen der Staatsverträge und
beſon=
ders des Konkordats, die Gewiſſensfreiheit, den religiöſen
Frie=
den, die nationale Aufgabe des deutſchen Schulweſens, die
Frei=
heit der wiſſenſchaftlichen Lehre auf der Hochſchule aufs ſchwerſte
bedrohten. Unveräußerliche Rechte des Staates würden
preis=
gegeben. Die verſchiedenen Artikel ſeien mit der Reichs= und
Landesverfaſſung ſchlechthin unvereinbar. Die ökonomiſchen
Feſtſetzungen könnten Belaſtungen entſtehen laſſen, die nicht
ab=
zuſehen ſeien. Das Konkordat könne nur mit einer
Zweidrittel=
mehrheit des Landtags, vorbehaltlich der verfaſſungsmäßigen
Rechte des Reiches, dem Vertrag die Zuſtimmung zu erteilen oder
zu verſagen, beſchloſſen werden. Aus dieſem Grunde kommt der
Landesvorſtand der Deutſch=Demokratiſchen Partei zu dem
Er=
gebnis, daß das Konkordat abgelehnt werden müſſe.
In parlamentariſchen Kreiſen Münchens werden die
Aus=
ſichten für die Annahme des Konkordats nach den Beſchlüſſen
des deutſchnationalen Landesausſchuſſes als weſentlich günſtiger
beurteilt. Man glaubt, daß die von der Deutſchnationalen
Volks=
partei verlangte authentiſche Interpretation in das Mantelgeſetz
aufgenommen werden kann, wodurch die deutſchnationale
Stimm=
abgabe für das Mantelgeſetz und die Verträge geſichert werde.
Die in dieſer Frage geführten Verhandlungen ſind noch nicht
zum Abſchluß gekommen. Eine Entſcheidung wird nicht fallen,
ſolange das Votum der evangeliſchen Landeskirche noch ausſteht,
die am Dienstag mit ihren Beratungen beginnen wird. Der
Bayeriſchen Volkspartei=Korreſpondenz zufolge dürften dieſe
Beratungen etwa zwei Tage in Anſpruch nehmen. Die
Beratun=
gen der Synode der evangeliſchen Kirche links des Rheins
wer=
den nach Abſchluß der Beratungen der Landesſynoden der
evan=
geliſchen Kirchen rechts des Rheins beginnen.
Vom Tage.
Die Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbäh:geſellſchaft hak die
Reichsbahndirektionen des beſetzten Gebietes beauftragt, den
Unter=
ſchiedsbetrag im Dienſteinkommen zwiſchen den
Regie=
gehältern und den deutſchen Gehältern an die bei der Regie beſ häftigt
geweſenen Eiſenbahnbeamten beſchleunigt nachzuzahlen,
ſo daß noch mit einer Auszahlung der Beträge vor Weihnachten
zu rechnen iſt.
Dem neuen Schiedsfpruch für den
Ruhrkohlenberg=
bau vom 10. Dezember haben die beiden Tarifparteien die Zuſtimmung
nicht erteilt.
Polniſche Blätter melden, daß es bei Kattowitz zu einer
Schlä=
gerei zwiſchen Deutſchen und Polen in der Garniſon der Sokols
kam. Vier Sokols wurden verwundet und zwei getötet.
Montag vormittag hat der zurücktretende Botſchafter
Frankreichs bei der Eidgenoſſenſchaft Allizé dem
Bundespräſi=
denten Chuard und Bundesrat Motta ſein
Abberufungsſchrei=
ben überreicht.
England hat eine neue Teilzahlung ſeiner Schuld an
die Vereinigten Staaten im Betrage von 90 Millionen Doll.
geleiſtet.
Die franzöſiſchen und deutſchen Wietſchaftsdelegierten ſind geſtern
vormittag um 11 Uhr am Quai d’Orſay mit Beauftragten des
Miniſte=
riums des Aeußern zur Beſprechung der Maßnahmen
zuſammengetrof=
fen, die nach der Aufhebung der zollfreien Einfuhr elſaß=lothringiſcher
Produkte nach Deutſchland notwendig ſein werden.
Der ſchwediſche Bankier Wallenberg iſt geſtern früh nach
Paris zurückgekehrt. Der deutſch=alliierte Sachlieferungsausſchuß wird
ſeine Arbeiten unverzüglich wieder aufnehmen.
Der Madrider Berichterſtatter des Petit Pariſien gibt die
ſpank=
ſchen Verluſte beim Rückzug in Marokko mit 20000 Toten
und Verwundeten und 7000 Vermißten an.
In den Weihnachtstagen wird in Portugal der 400jährige
Todestag des berühmten Indienfahrers Vasco de Gama
ge=
feiert werden. Bei dieſer Gelegenheit wird eine Gedenkbriefmarke
aus=
gegeben.
Nach einer Meldung aus Tokio ſei zu erwarten, daß Suniatſen
einen Staatsſtreich mit Hilfe .s Generals Feng vorbereite, um
ein kommuniſtiſches Regime zu errichten. Dieſe Beſtrebungen werden
durch den ſowjetruſſiſchen Vertreter vorbereitet.
Wie verlautet, trägt der amerikaniſche Kongreß ſich mit der
Abſicht, die Poſtgebühren nach Europa zu erhöhen, um ſich
einen Betrag von 68 Millionen Doll. zu beſchaffen, der für die
bevor=
ſtehende Gehaltserhöhung der Beamten gebraucht wird.
Uebergriffe der Beſatzung.
Beläſiigungen von Männern und Frauen au
der Rheinbrücke.
Mannheim 15. Dez. Am Samstag nachmittag zwiſchen
6 und 7 Uhr wurden die Paſſanten auf der Rheinbrücke, die
verſehentlich auf dem Gehweg in den Bereich des franzöſiſchen
Poſtens gerieten, von letzterem mit dem Gewehrkolben
hinunter=
geſtoßen. Dabei fiel eine Frau vor einen anfahrenden
Straßen=
bahnwagen, der von dem Wagenführer glücklicherweiſe noch
rechtzeitig zum Stehen gebracht wurde. Männer und Frauen
wpurden von den Wachmannſchaften, die vor ihrem
Unterkunfts=
raum ſtanden, mit Fauſthieben und Stößen bedacht. Einige
Perſonen erhielten Fußtritte, wieder andere erhielten den
Ge=
wehrkolben, auf ihre Fußſpitzen geſtoßen. Jede Beläſtigung
wurde mit einem lauten höhniſchen Lachen der Franzoſen
be=
gleitet. Als die Paſſanten auf die Straßenmitte gingen,
über=
querten die Wachmannſchaften andauernd die Straße und
rann=
ten insbeſondere die Frauen an, die ſie ſtreichelten und in
un=
ſittlicher Weiſe beläſtigten. Wer ſich entrüſtete, erhielt gemeine
Schimpfworte nachgeſchickt. Eine Kaufmannsehefrau, die
Fran=
zöſin von Geburt iſt, wurde in gleicher Weiſe beläſtigt. Die
nötigen Schritte zur Verhütung künftiger Beläſtigungen ſind
unternommen.
Die „Times” über den neuen franzöſiſchen
Botſchafter in London.
* London 15. Dez. (Priv.=Tel.) Die heutigen
Morgen=
blätter befaſſen ſich ziemlich eingehend mit der Perſon des neuen
ſranzöſiſchen Botſchafters in London, de Fleuriot. Der
diplo=
matiſche Mitarbeiter der „Times” gibt dabei der Meinung
Aus=
druck, daß noch kein franzöſiſcher Botſchafter in London
freund=
licher begrüßt worden ſei, als de Fleuriot. Kein franzöſiſcher
Diplomat beſitze ein größeres Verſtändnis für die britiſche
Poli=
tik und das britiſche Volk, und es gebe auch niemanden, der auf
beſſerem Fuße mit den britiſchen diplomatiſchen Kollegen ſtehe.
Von ſeinem perſönlichen Charakter abgeſehen, verfüge der neue
franzöſiſche Geſandte auch noch über eine ſeltene Befähigung für
internationale Probleme ſowohl wirtſchaftlicher, als auch
poli=
tiſcher Natur. Sein Aufenthalt im fernen Oſten dürfte nach
An=
ſicht der „Times” ihn auch dazu befähigen, die ſchwierige Frage
der Schaffung vernünftiger Verhältniſſe in China durch die
Zu=
ſammenarbeit Englands und Frankreichs zu löſen.
* Konzert
veranſtalteten in der Pauluskirche die Herren Schubert (
Vio=
line) vom Konſervatorium in Heidelberg, und Kappeſſer
(Orgel), Lehrer für Orgelſpiel an der Mannheimer
Muſikhoch=
ſchule. Sie ſpielten allein und zuſammen Werke von Bach,
Tar=
tini und Reger. Herr Schubert ſcheint uns der Reifere, der
Orga=
niſt der Begabtere. Schien bei der G=Dur=Fantaſie von Bach die
Vertrautheii mit der Kirchenorgel, die im Forte reichlich ſcharf
und ſchrill klang, nicht reſtlos vorhanden, ſo kam ſie im Verlauf
des Abends immer erfreulicher zur Wirkung, und die
Regiſter=
anwendung zeugte überall und immer von muſikaliſchem
Ver=
ſtändnis, rie auch die techniſche Fertigkeit auf durchaus
beacht=
licher Höhe ſtand. Klar und ſauber erklang die Violine unter
den Händen Herrn Schuberts, dem wir für den beſeelten Vortrag
einer Violinſonate von Tartini, namentlich aber für vier kleine
Stücke aus der D=Moll=Partita für Sologeige Anerkennung
ſchul=
den; am ſchönſten erklang und gelang den beiden eine ſchöne,
innige Arie (aus Opus 103a) für Violine von Reger. Ausklang
und Krönung des intereſſanten und künſtleriſch wohlgelungenen
Abends bildete Bachs mächtiges Präludium und Fuge in Es. O.
* Kunſt in Wiesbaden.
Im Naſſauiſchen Kunſtverein im Neuen
Mu=
ſeum ſtellt Max Beckmann, Frankfurt, aus. Gemälde,
Graphik und Handzeichnungen, erſtere zum großen Teil aus
Pri=
vatbeſitz. Die Gemälde ſind, mit Ausnahme eines Stillebens
von 1918, alle in den letzten fünf Jahren entſtanden. Beckmanns
ſcharfer Realismus tritt in den harten, kalten Farben ſeiner
Palette noch ſtärker hervor, als in ſeiner dünnlinigen Eraphik.
Man muß ſich an die froſtige, gefühlsfeindliche Art gewöhnen,
mit der er die Objekte heranreißt. Es iſt mehr Bloßſtellung als
Darſtellung. Das gilt nicht bloß für die in den Raum
gewor=
fenen Geſtalten, die ſich mit ihren Extremitäten darin
herum=
ſchlagen und ſich in dieſem Punkt ſchließlich wieder dem alten
Prinzip ornamentaler Flächenlöſung nähern, ſondern auch für
die Landſchaft, die mit ſezierendem Blick auf die Konſtruktion
hin geſehen iſt. Im Bildnis wirkt dieſes rein Konſtruktive
ent=
täuſchend. Der Reiz ſetzt erſt mit der Situation ein, im Genre,
wo ein blitzartig grotesker Einſchlag die Lage plötzlich verändert.
Als Graphiker tritt Beckmann dem Beſchauer ungleich näher.
Hier, wo er allein durch die Linie ſpricht, die gekritzelte, oft
ge=
krochene, wird er ſeeliſch mitteilſamer und beſtrahlt die Gehirne
mit Schlaglichtern. Und immer trifft ſein Schlaglicht auf banale
Alltäglichkeit. Aber er iſt ein großer Künſtler ... M. E.
Der Vater der Nationalökonomie.
(Zum 150. Todestage Francvis Quesnays, dem 16. Dezember.)
Nicht immer iſt es die eigentliche Berufstätigkeit, die den
Menſchen berühmt macht. Frangois Quesnay, am 4. Juni 1694
in Mérey als Sohn eines Advokaten am Reichsgericht und
Grund=
beſitzers geboren, ſtudierte Medizin und leiſtete in dieſem ſeinem
Beruf ſo Außergewöhnliches, daß er 1737 zum ſtändigen
Sekre=
tär der Chirurgiſchen Akademie, 1752 zum oberſten Leibarzt des
Königs ernannt wurde. Aber trotz aller dieſer Erfolge wäre ſein
Name heute längſt vergeſſen, wenn ſein Geiſt ſich nicht anderen,
außerhalb ſeines Berufskreiſes liegenden Gebieten zugewendet
hätte. Als Mitarbeiter der Enzyklopädie ſchrieb er einen großen
Artikel über Philoſophie und zwei über Staatswiſſenſchaft.
Be=
ſonders dieſe letzteren hatten einen ganz unvorhergeſehenen
Er=
folg, wurden ſie doch die Grundlage der erſten ſyſtematiſchen
Nationalökonomie. Ein Jahr ſpäter, 1758, entwickelte Quesnav
ſeine Grundſätze in einer eigenen, infolge des geringen Umfanges
der Auflage heute verlorenen Schrift. Von 1765 ab erſchienen
zahlreiche volkswirtſchaftliche Artikel Quesnays in
wiſſenſchaft=
lichen Zeitſchriften, und wenige Jahre ſpäter vereinigte einer
ſeiner Schüler, Dupont, die Lehren des Meiſters in einem
einheit=
lichen Werke, dem er den Titel „Phyſiocratie” gab. Das Wort
wurde zur dauernden Bezeichnung der von Quesnay begründeten
Lehre; denn dieſer iſt, trotzdem er auf Vorarbeiten und
zeitgenöſ=
ſiſchen Ideen fußen konnte, doch der unbeſtrittene Organiſator
einer bis dahin in zerſtreuten Einzelheiten beſtehenden Lehre.
Die Analyſe des Naturrechts als Grundlage jeder
Staatsökono=
mie, die Hervorhebung der Wichtigkeit des Ackerbaues, die
Thevrie der direkten Steuer auf den Grundbeſitz, des freien
Aus=
tauſches, des aufgeklärten Abſolutismus, alles dies iſt
Ques=
nays Schöpfung. In den letzten Jahren ſeines Lebens
über=
arbeitete er ſeine früheren Schriften und breitete eine
Geſamt=
ausgabe ſeiner Werke vor. Doch gab der 79jjährige Greis noch
1773, ein Jahr vor ſeinem Tode, eine neue Schrift über den
Be=
weis der gcometriſchen Wahrheit heraus. Sein Syſtem iſt heute
längſt überholt, aber als der erſte Syſtematiker auf ſeinem Gebiet
genießt er noch immer verdiente Achtung.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Die Bibel iſt, wie das Börſenblatt für den Buchhandel
Nr. 260 ſchreibt, nach wie vor das meiſtgekaufte Buch und
übertrifft an Podularität jedes andere; wurden doch im
ver=
gangenen Jahre 30 Millionen Exemplare in allen Teilen der
Welt verkauft. Jedes Jahr arbeiten Gelehrte daran, ſie in
Unterbrechung der deutſch=rufiſche
Handelsvertragsverhandlungen.
Die deutſch=ruſſiſchen Handelsvertragsverhandlungen erwe
ren durch das Weihnachtsfeſt eine zwei= bis dreiwöchige Um
brechung und werden erſt nach Neujahr wieder fortgeführt
deutſche Handelsdelegation verläßt im Laufe dieſer Woche .
kau und kehrt zur Berichterſtattung nach Berlin zurück. Ss/ F0
jetzt kann geſagt werden, daß die Verhandlungen einen rechtii
friedenſtellenden Verlauf nehmen, daß aber die Schwierigſein
die auf rrſſiſcher Seite durch das Außenhandelsmonovol
ſtehen, doch von recht erheblicher Bedeutung ſind. Bei der 9
handlung des ſehr um angreichen Materials kommen die Uuf
händler faſt immer wieder auf das Außenhandelsmonopol zun”
das ſich beinahe in jedem einzelnen Falle hindernd in den
ſtellt. Von deutſcher Seite iſt darauf hingearbeitet worden
Monopol zugunſten eines freien deutſch=ruſſiſchen
Warenn=
tauſches zu durchbrechen. Die Ruſſen wollen aber hiervon mu
wiſſen, ebenſowenig von der Schaffung einer deutſchen Oron
ſation, die dem Außenhandelsmonopol entgegenzuſetzen iſti.
der ein Mindeſtkontingent des Exports nach Rußland zugeſtam
werden ſoll. Dieſer Vorſchlag, der von deutſcher Seite geno
wurde, um einen Ausweg zu zeigen, hat bisher in deutſchen 9
ſchaftskreiſen ebenfalls wenig Gegenliebe gefunden. Endgiſt
Abmachungen ſind natürlich in keinem einzigen Punkte
genn=
worden. Das wird erſt nach Neujahr der Fall ſein, wen.
Verhandlungen wieder aufgenommen werden. Von ruſffſ
Seite ſind der deutſchen Delegation alle Erleichterungen in
Auskünfte zuteil geworden, welche dieſe im Intereſſe der
handlungen verlangt hat. Bei der Gründlichkeit und Zähin
die auf ruſſiſcher Seite herrſcht, muß damit gerechnet werdenme
die Verhandlungen im neuen Jahre noch eine Reihe von RA
in Anſpruch nehmen werden.
Die deutſch=franzöſiſchen Verhandlungeg! 4Air
mur
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Die deutſchen und franzöſſt Agun
Handesdelegationen haben heute vormittag ohne ihre Sacuy Aylaube
ſtändigen die Tariffragen für die landwirtſchaftliche Produc Mde 20
diskutiert. Im Verlaufe der Beratung iſt es in den weſemd Uten
ſten Punkten zu einer Annäherung des beiderſeitigen Sie Mip
punktes gelommen, ſo daß der weitere Verlauf der Verhansn ℳd
gen als ausſichtsreich bezeichnet werden kann. Ueber die mohe
Frage der Einfuhr von Wein, Kognak und Schaumweinen no
Deutſchland iſt nicht verhandelt worden. Die Weinſachven.
digen werden erſt in einigen Tagen wieder nach Paris zun=”
Ahr
kehren, nachdem ſie vorher mit den informierten deutſchen
Mneue
ſen Fühlung genommen haben.
W Aral
Heute mittag haben zwiſchen den Handelsſachberſtäuiug mſchütze
und Beamten des Außenminiſteriums unter dem Vorſit/ AVerder
Miniſterialdirektors Seydoux über das nach dem 10. Janua u5 Ader ſp
für die elſaß=lothringiſchen und ſaarländiſchen Produlte
auℳHan=
wendende Zollregime Beſprechungen ſtattgefunden. Die deutm Atorum
Mdener
Delegierten haben an dieſer Beratung nicht teilgenommen.
Chamberlains Erklärungen vor dem Unterhit
teres
London, 15. Dez. (Wolff.) In der heutigen Deboulnz
Unterhaus über außenpolitiſche Fragen erklärte Chann.
lain, ſeine Beſprechungen mit Herriot, Muſſolini und adé-
Staatsmännern ſeien im Geiſte des Völkerbundes gefühn
den. Es ſei für ihn ein großer Vorteil geweſen, mit dieſenM)
nern in perſönliche Berührung zu kommen. Er habe die wu
ſten Beziehungen der Freundſchaft und des Vertrauens fin
Chamberlain betonte weiter, das Ziel der Beſprechung
Schwierigkeiten beizulegen, nicht neue zu ſchaffen. Man huhnn
verſucht, neue Verträge zu ſchließen oder endgültige Entſchei
gen zu fällen. Er habe ſich die fremden Anſichten über das eu?
heitsprotokoll angehört, ſei aber nicht in der Lage geweſeh
britiſche Regierung feſtzulegen. Auch die Frage der interalliſi.
Schulden ſei nicht zur Sprache gekommen, da dieſes
Prohlem=
alliierten Finanzminiſtern überlaſſen bleiben müſſe.
In Erwiderung einer Anfrage erklärte Chamberle
es ſei nicht der Schatten eines Beweiſes für die Behauptung=”
handen, daß irgend ein Beamter des Foreign Offices mi
Veröffentlichung des Sinojew=Briefes in Verbindung ſtehe..
die Anfrage des Abgeordneten Kenworthy, ob die Regierum-!
Ade=
fraglichen Dokumente von einer Zeitung erhalten oder ſie ger / Rück
habe, gab Chamberlain eine verneinende Antwort und eicke! / Vorr
der Frageſteller möge ſich an das betreffende Blatt oder a) eine
Londoner oder Moskauer Kommuniſten wenden, wenn erng /
über Aufklärung wünſche. Sir Philip Cunliff=Liſter teilte 0. /reſpon
mit, daß der Premierminiſter am Mittwoch über die Politt), kriti
Regierung in der Frage des Schutzes der britiſchen Inä) A mckzu=
Larra
Mitteilung machen werde.
immer mehr Dialekte zu überſetzen, und Tauſende bemuhe?‟
auf der ganzen Welt, dieſe Ueberſetzungen zu allen Meiu
zu bringen. Im Innern ferner Länder, vielleicht weit m.
zonental oder im dunkelſten Afrika, wohin die Tibel noch mi
lommen iſt, wandern die Händler mit ihren Bücherpaketen.
mobile tragen ſie in acht Stunden durch die Wüſte von 270
kus nach Bagdad, eine Reiſe, die früher ſtets Wochen 90
und mi: der ſchnellſten Kamelpoſt neun Tage beanſpruchte..
der amerikaniſchen Bibelgeſellſchaft iſt die Heilige Schrift
in 175 verſchiedenen Sprachen gedruckt worden. Die Geſalne
der veriretenen Sprachen und Mundarten beträgt mehr au=
Neunfache dieſer Zahl. In den Vereinigten Staaten hat !ſ
Verbreitung der Bibel im letzten Jahr gegen das Vorjaht:
nahe verdoppelt. Allein die Bibelgeſellſchaft von Maſſach=”
hat eine Viertelmillion Exemplare in 42 Sprachen verteilt, iI2
China gab die amerikaniſche Bibelgeſellſchaft im vergann
Jahr 2½ Million Bibeln heraus. In der Tat ging die 4
von ihren 7 Millionen Bänden nach dem Orient. Aehnlich.
gebniſſe werden von vielen ar deren Bibelgeſellſchaften be:
* Rudolph Stratz, einer der beliebteſten und 12
ſten deutſchen Romanſchriftfteller, feierte am 6. Dezembel
60. Geburtstag. Heidelberg iſt ſeine Heimatſtadt. Sein
war in ſeinen Mannesjahren Kaufmann erſter Gilde in 2
Er ſelbſt widmete ſich in Leipzig, Berlin und Göttingel=
Studium der Geſchichte, wandte ſich aber 1883 der Offizen.
bahn zu. Doch der Dienſt befriedigte ihn nicht; er quittiernh.
und nahm ſeine hiſtoriſchen Studien in Heidelberg wiedel
deren erſte Frucht das Werk „Die Revolutionen der Jahl.
und 1849” war. Dann trieb es ihn hinaus in die Wel
nächſten Jahre ſahen ihn in London, Paris, St. Petel
Rom, Konſtantinopel und im hohen Norden. 1891 ließ
in Berlin nieder, wo er zunächſt mit den Dramen „De.
Brief” und „Oberſt von Branitz” hervortrat und aus Ve
umflutenden Leben den Stoff ſür eine Reihe von Nobeue—
Romanen ſchöpfte. In den letzten Jahren ſchuf er ein 9i
gelegtes Romanwerk, das in mehreren Bänden Deuhc..
Schickſal von 1848 ab bis auf die jüngſte Zeit behandelt. S
vaterländiſche Geſinnung ſpricht aus dieſen im beſten
romanhaften Epos und hebt es weit über die übliche
haltungsliteratur hinaus.
— Ein phantaſtiſches Jubiläum. Der be. Verlag J. Engelhorns Nachf. in Stuttgart erſchienene 2
„Zwei Menſchen” von Richard Voß, erreichte ſ9‟h
Rieſenauflage von einer halben Million. Die 500 000 Gcel.
des Buches ſind, aufeinandergelegt, viermal ſo hoch als pe
ſpitze und zweieinhalbmal ſo hoch als der Montblang=
and
unmer 349.
Dienstag, den 16. Dezember 1924.
Seite 3.
Die Lage in Nordafrika.
Alie Aufſtandsbewvegung in Marokko.
Friſrsich erinnert Spanien an ſeine Verpflichtungen.
Paris, 15. Dez. Die Pariſer Morgenblätter ſind voll
volm aldungen über die neue Aufſtandsbewegung des
S ſtinmes der Andjaras, die ſich am Freitag gegen
diſſiiſoanier empört und durch einen Handſtreich
eiſtiſſaniſche Garniſon überrumpelt haben. Nach
deyſnl etit Pariſien” haben die Aufſtändiſchen ſeitdem den
Vor=
moſe uruf Tetuan angetreten. Die Stadt iſt bedroht, da die
And=
jayfimur 30 Kilometer von dem Schinenſtrang Tetuan—Ceuta
enzen; ſind. Man rechnet damit, daß der Stadt die
Lebens=
miſſtuffuhr abgeſchnitten wird. Andererſeits können Dampfer
auſbäh raltar nichtinden Hafen von Tetuan
einlau=
feſeſn die Stadt in der Tragweite der Geſchütze der
Aufſtän=
diſſfe liegt. Die neue Aufſtandsbewegung erregt in
ſplbilſchen Militärkreiſen große Beſtürzung und
karmi, ſchwerſten Folgen nach ſich ziehen.
nich dem „Matin” ſcheint ſogar die Lage in Tanger als
krſiſchh. Das genannte Blatt hat von einer Perſönlichkeit der
hiokf: ſpaniſchen Botſchaft folgende Auskunft zu dem neuen
Auliſo erhalten: Die neue Bewegung iſt das Ergebnis
deyß oßzügigen Bewegung, die in Aegypten eingeſetzt hat, ſich
in ſnss ausbreitete und jetzt auf 10 000 Araber der Andjaras
übſtegriffen hat. Spanien iſt der Gefahr ausgeſetzt, ſeinen
leſſtir Halt in Marokko zu verlieren. In Frankreich
iſt ſim mit Recht um ſeine Intereſſen in Tanger beſorgt, ſowie
umte Rückwirkung des Aufſtandes auf Algier.
Diſſermnzöſiſche Regierung hat eine Note an das
Düſktorium gerichtet, in der ſie mitteilt, daß eine
Räu=
myſuy der ſpaniſchen Marokkozone den
Beſtim=
miüugen der vereinbarten Verträge widerſpreche. Ich
glape jzu wiſſen, fügte die betreffende Perſönlichkeit hinzu, daß
dielt ge von dem franzöſiſchen
Miniſterpräſiden=
teſlyno Auſten Chamberlain in Paris eingehend
be=
ſpſlihen wurde und ein vorläufiges Abkommen, das ſich auf
dieſt maittelbare Zukunft bezieht, getroffen wurde.
Msir haben bereits in unſerer letzten Samstags=Nummer
an=
geßbei, daß die Lage in Nordafrika das Ergebnis einer
Be=
ſprſtamg zwiſchen Chamberlain und Herriot geweſen iſt, und
hahtz hiier eine inoffizielle Beſtätigung dafür. Inzwiſchen ſind
neutüllarmmeldungen aus Spaniſch=Marokko eingelaufen. 10 000
Arfh ſcher Andjaras haben ſich empört. Im Bereich ihrer
Ge=
ſchyf ſiegt der Hafen von Tetuan. Das kann Spanien zum
Veſtahen werden und Primo de Rivera zur völligen Räumung
deuf qiiiſchen Zone Marokkos zwingen. Frankreich, das ſeine
Haſtninn Spiel hat, hat nun in einer Note das ſpaniſche
Direk=
torffü an ſeine vertraglichen Verpflichtungen erinnert, nach
w dert /’s Spanien nicht erlaubt iſt, ſeine Zone preiszugeben.
Frſſrach fürchtet Rückſchläge des Aufſtandes auf Algier. Mit
ſeiym Bote an Spanien glaubt es erreichen zu können, daß
letz=
terſſ enne Soldaten den franzöſiſchen Intereſſen opfert. Primo
de vura aber hat es ſich zur Aufgabe geſetzt, das Riff zu
räuun”, da die alljährlich immer wiederkehrenden Aufſtände der
Riſfipullen dem ſpaniſchen Staatsſäckel eine Unſumme Geldes
kof)fil— die das vorhandene Defizit nur noch vergrößern —,
gayſu ſchweigen von den Todesopfern der vielen Kleinkriege,
dieſe tar manches ſpaniſche Dach ſchon viel Kummer und Gram
gellEm haben. Gerüchte wvollen von einem bevorſtehenden
Ein=
u greſts wer alliierten Truppen in Nordafrika wiſſen. Gewiſſe
An=
zeist neiſen auch darauf hin, daß das Vorgehen der Kabylen
in // an iſch=Marokko mit der paniflamitiſchen Bewegung im Zu=
(ſanurcang ſteht. Nach dem „Petit Pariſien” ſoll Abd el Krim
übe voynaſiſlamitiſchen Agenten umgeben ſein, die ihn daran
ver=
hinſnirt; auf ſpaniſche Vorſchläge einzugehen, ſelbſt wenn ſie noch
ſo ſiexgenkommend ſeien. Frankreich wird die Geiſter ſchwerlich
bayſ: können, die es rief. Die „gelbe Flut” iſt im Wachſen.
Siſt mri ſehr leicht zu einer Sturmflut werden.
Der ſpaniſche Rückzug.
zris, 15. Dez. (Wolff.) Der Madrider Korreſpondent
desß P0 tit Pariſien” glaubt ſagen zu können, daß der ſpaniſche
Rilſay in Maroklo die Spanier teurer zu ſtehen komme als ein
Vohmaen. Spanien unterhalte augenblicklich im Rifgebiet
eimmSitſatzung von mehr als 120000 Mann, die täglich 6 bis
7 Ichigenen Peſeten Koſten verurſache. Nach Anſicht des
Kor=
refſirörenten könne die letzte Vaſe des Rückzuges die
krſſrſachſte werden. Die Linie, auf die die Spanier ſich
zu=
rügttziüehen beabſichtigen, ſei die von Alcazarquivier über
Laſſad, hinaus bis Arzila und die Höhen von Monkal und den
* Darmſtädter Ausſtellungen.
Kunſt und Keramik.
nſtdie Räume von „Kunſt und Keramik” am Luiſenplatz iſt
ein heige Ausſtellung eingezogen; es iſt dies die zweite vor
Weih=
nalſit:. Maximilian Schels iſt den Darmſtädtern kein
Unbe=
katſar) aber die Bilderſchau, die jetzt in „Kunſt und Keramik” zu
ſehlßeiſt bietet die künſtleriſche Ausbeute ſeines Schaffens
wäh=
rerinles beiden letzten Jahre. Zwei Grundelemente ſind es, die
dielte Frunſt beſtimmen: das Gebirge und das Meer. In erſter
Linaiſ, es die Naturſtimmung, die der Künſtler auf die
Lein=
wahſa zui bannen ſucht; am deutlichſten kommt dies bei ſeinen
Geſeyslandſchaften zum Ausdruck. Hier wirkt ſich ein ſtarkes
Nalatuffühl aus; es iſt ein Aufgehen ganz in Naturbetrachtung.
Daſn= ehen empfängt Schels' Kunſt von der Darſtellung des
Lich=
tesſk a. d iſt es der volle Sonnenglanz, bald das verſchwimmende
Licſtdeiss Nebels, oder es ſind Lichtreflexe, die den
Bergland=
ſchſſtinkdas charakteriſtiſche Gepräge geben.
mies der eigenartigſten Bilder der Ausſtellung, das den Titel
„Nh. ſronne” führt, zeigt eine Schneelandſchaft. Im
Vorder=
gruge iſtehen einige Nadelbäume, gebeugt unter der Schneelaſt.
Nalzem Hintergrund zu zieht ſich ein Gebirgskamm, vor dem
bläſäih Schatten den Taleinſchnitt andeuten. Ueber die
Berg=
rüche it ein ſilbriges Licht ausgegoſſen, das von der Sonne
aus=
gelollz: einen fahlen Lichtſchein um ſich verbreitet. Merkwürdig
iſt anie die Sonne, trotz der matten Färbung ihrer Scheibe,
donlſty: Bild beherrſcht und ihm den „Nebelglanz” verleiht, um
eingrthieffenden Goetheſchen Ausdruck hier zu gebrauchen. Das
Geſ de „Talſchatten” ſtellt Oberſtdorf dar. Der Talboden ſteht
gawrmter dem Schlagſchatten der hohen Berge; in ihm heben
ſichßleſUmriſſe der Gebäude des Dorfes, die Kirche und die
Beßunſbäuſer, deutlich ab. Die Naturſtimmung iſt gebannt in
diech mitellung der Berggipfel, die mit kräftigen und leuchtenden
Faßuugemalt ſind; Hellgelb, Braun und Blau ſind tonangebend.
Dißit A weiteiligkeit des Bildes, die durch die Verteilung von
Licſkuind Schatten bewirkt wird, iſt ungemein reizvoll. Ein
anw3 Bild führt den Betrachter vor die „Seewände” bei
Oberſt=
do ahier herrſchen bläuliche Lichtreflexe vor, und die
Erhaben=
heilter. Natur ſtellt ſich in den Formen der Felſen beſonders
griſigig vor Augen. Auch bei den „Skiläufern” iſt der ins
Grſty geſteigerte Zug der Alpenwelt das Beherrſchende des
Bil=
dec prnn die Berge auch nur gleichſam wie ein Ausſchnitt fern
imm niergrunde zu ſehen ſind. Im übrigen bilden drei
Ski=
läuk; mnd Hütten im Vordergrunde einen belebenden Gegenſatz
zu h=Starren und Unbelebten der Natur. Die „Grüne
Land=
ſchirx ſſteht nicht auf gleicher Höhe mit den vorgenannten Ge=
Berg Gorgues, der als Schutzwall für die Tangerzone
diene, nach Ceuta und Tetuan. Im Gegenſatz zu den
Erklä=
rungen Primo di Riveras ſei dieſer Rückzug keineswegs ein
friedlicher Rückmarſch.
Kritiſche Lage in Tetuan.
Madrid, 15. Dez. (Europapreß.) Wegen des Aufſtandes
der Andſaras=Stämme iſt die Lage in Tetuan kritiſch geworden.
Die Eiſenbahnlinie Tetuan—Ceuta iſt auf einer Strecke von
30 Kilometern unterbrochen. Unterdeſſen hat Abd el Krim ſeinen
Einzug in Scheſchauen gehalten und dort einen
Militärgouver=
neur erngunt.
Frankreich greift ein.
Paris, 15. Dez. (Europapreß.) Der franzöſiſche
Botſchafter in Madrid verhandelt mit dem
ſpaniſchen Außenminiſterium über die infolge
des ſpaniſchen Rückzuges in Marokko
notwen=
dig gewordenen franzöſiſchen Maßnahmen. Der
franzöſiſche Standpunkt iſt der folgende: Der Vertrag vom
Jahre 1911 gibt Frankreich alle Rechte in Bezug auf die
Ver=
waltung in Marokko. Im Jahre 1912 hat Spanien ſich
ver=
pflichtet, über die Ordnung und Sicherheit in der ſpaniſchen
Zone zu wachen. Da nun Spanien nicht in der Lage iſt, die
Beſtimmungen des letzteren Vertrages innezuhalten, iſt
Frank=
reich gezwungen, einzuſchreiten.
Demgegenüber teilt der „Quotidien” mit, daß nie in
Frank=
reich die Rede davon wäre, die franzöſiſche Beſatzungszone in
Marokko jenſeits der in Ausführung des Abkommens von 1911
feſtgelegten Linie auszudehnen. Die franzöſiſche
Trup=
penexpedition im Rifgebiet wird, mit welchen
Vor=
wänden ſie auch immer begründet war, auf keinen Fall
die Zuſtimmung des franzöſiſchen Parlaments
erhalten.
Die ägyptiſche Kriſe.
Kairo, 15. Dez. (Europapreß.) Die gemeldete Freilaſſung von drei
Abgeordneten iſt auf Veranlaſſung der richterlichen Behörden erfolgt. Es
befinden ſich noch drei Abgeordnete in Haft, nämlich Fahmi Haſſan,
Yaſ=
ſin und Makram Alix. Dieſer letztere iſt auf Befehl des neuen
Innen=
miniſters Sidki Paſcha verhaftet worden, weil er in einer Nede am 13.
November zu Ehren Zaghlul Paſchas zur Revolution aufſtachelte.
In der Unterſuchung der Mordangelegenheiten
ſollen bis jetzt Fortſchritte erzielt worden ſein. Die Polizei hat in Jaffa
(Paläſtina) eine Hausſüchung bei drei Aegyptern vorgenommen, nämlich
zwei Zollbeamten und einem Beamten der Banca Roma. Die
Haus=
durchſuchung ſoll mit der Ermordung des Sirdars zuſammenhängen. Es
wurden verſchiedene Papiere beſchlagnahmt, doch iſt nicht bekannt, ob die
Unterſuchung bemerkenswerte Reſultate ergeben hat oder nicht.
London, 15. Dez. Nach Blättermeldungen aus Kairo haben die
Unterredungen bezüglich der Ermordung des Sirdars ein weitverzweigtes
Komplott enthüllt, das ſich nicht auf Aegypten allein beſchränkt.
Von den 42 in Verbindung mit dem Mord an dem Sirdar
ver=
hafteten Aegyptern, ſind 19 wegen Mangels an Beweiſen wieder
frei=
gelaſſen worden. Unter den Freigelaſſenen befinden ſich drei Delegierte.
Das ägyptiſche Geſetz kennt die Einrichtung der Präventibhaft nicht.
Vierzehn Studenten, die vor kurzem wegen Veröffentlichung eines
aufrühreriſchen Rundſchreibens verhaftet worden waren, ſind aus der
Haft entlaſſen worden. Das Schlachtſchiff „Valiant” wird die
ägypti=
ſchen Gewäſſer demnächſt verlaſſen und nach Malta zurückkehren. Die
beiden Maßnahmen zeigen, daß in der Lage in Aegypten eine weitere
Entſpannung eingetreten iſt.
Aufſiand in Albanien.
Paris, 15. Dez. (Wolff.) Havas meldet aus Belgrad,
aus den neueſten Blättermeldungen ergebe ſich, daß der albaniſche
Aufſtand raſch um ſich greife. Auch die katholiſchen Bezirke der
Mirditen und Maliſſoren nehmen an dem Aufſtand teil. Die
Regierung von Tirana hat in Podgoritza und im Süden den
Belagerungszuſtand ausgerufen. Die Front der
regierungs=
feindlichen Elemente erſtreckt ſich von Maleſſia im Norden bis nach
Dibra.
Der politiſche Gerichtshof von Tirana hat drei ehemalige
Miniſterpräſidenten und einen Miniſter in Abweſenheit zum Tode
verurteilt. Ein weiterer ehemaliger Miniſter iſt zu 10 Jahren
Gefängnis verurteilt worden. Das Vermögen der Verurteilten belangvoller Entſcheidung die Oeffentlichkeit in keiner Weiſe
iſt eingezogen worden.
mälden, denn die Bergformen ſind offenſichtlich unter dem
Ein=
fluß kubiſtiſcher Kunſtanſchauungen gemalt. Die quadratiſchen
Formen ſind zum Teil den Berggipfel eigen, zum Teil ſind ſie
durch die Wirkungen der Sonnenſtrahlen ſo geformt.
allein die Farben. Auf den erſten Blick wirkt daher, der bunte
Blumenſtrauß, in dem Sonnenblumen tonangebend ſind, faſt
wie der Blick durch ein Kaleidoſkop. Die Verteilung von Licht
und Schatten, das Spiel des Sonnenlichtes und mancherlei
Farbeneffekte ſind, auch ausſchlaggebend für die Wirkung des mein bekannt. Aber noch nie hat eine Ausſtellung ſo vollſtändig
lier dargeſtellt iſt.
das Meer, das er in wunderbar ſatten blauen Farben zu malen
verſteht. In Oelbildern und farbigen Skizzen ſind hier Anſichten
von Venedig und der Bocca Daſſo feſtgehalten. Reich vertreten
beſondere auch von Nervi, Bonadarro uſw. Ganz abſeits von zuſagen den Stier an den Hörnern. Er faßt die Aufgaben der
den die Pfeile durchbohren, iſt an Bäumen feſtgebunden, von an. In den Bauten unſerer Ingenieure, in den Fabrikanlagen
denen man nur die Stämme ſieht. Der Hintergrund iſt eine
Land=
ſchaft, überbrückt von einem Regenbogen in leuchtenden Farben.
Aus der Fülle der Bilder ſind hier nur einige charakteriſtiſche
herausgegriffen worden; es iſt aus ihnen das Geſamturteil zu
ziehen, daß eine ſtarke Kunſt, die ihr Beſtes der Naturanſchauung
entleiht, darin am Werke iſt. Es ſteckt etwas Urwüchſiges,
Ge=
ſundes in dieſem Kunſtſchaffen.
Munthe vereinigt, die u. a. Gebändeteile im Renaiſſanceſtil
Renaiſſance auf. Auf einem Bild iſt wohl der innere Hof des
Jagdſchloſſes Kranichſtein dargeſtellt; ein anderes gewährt einen
Blick in die Zimmerflucht des Schloſſes.
von Profeſſor Jobſt, die Scherenſchnitte von Frau Dora Ingenieurbauten allmählich Geſtalt gewinnen, nicht andere ſind,
Günther=Biſchoff, die Perlenketten von Alexander de la
neu aufgeſtellten prachtvollen Keramiken der Firma Heberer.
Kunſtausſtellungen.
In Darmſtadt und ſeiner Nachbarſchaft finden zurzeit drei
muſeum peruaniſche Arbeiten aus dem Beſitz von Mu=
* Der 10. Januar.
Von unſerem Londoner Korreſpondenten.
C.N.P. London, 14. Dez. (Durch Flugpoſt.)
Hier ging wieder einmal ein wildes Gerücht um, daß
Deutſch=
land rüſte, daß es eine Armee von über 100 000 Mann über die
Reichswehr hinaus im Stillen gebildet hätte, kurz, daß
Deutſch=
land ſich ſeit längerer Zeit ſchwere Verfehlungen gegen die
Be=
ſtimmungen des Verſailler Vertrags zuſchulden kommen laſſe.
Derartige Gerückte pflegen die hieſigen Departements ziemlich
kalt zu laſſen, und ſie legen ihnen immer erſt irgend welche
Be=
deutung bei, wenn ſie durch britiſche Berichte oder durch Berichte
von Kommiſſionen, bei denen auch britiſche Mitglieder tätig ſind,
geſtützt werden. So verhielt ſich auch geſtern das betreffende
De=
partement in London, das zu folgender Auffaſſung gelangte:
Der Bericht der Militärkontrollkommiſſion ſei bei der
Botſchaf=
terkonferenz noch gar nicht eingegangen, und bevor er vorgelegt
ſei, laſſe ſich noch gar nichts ſagen. Seit dem Wiederbeginn der
Arbeiten der Kommiſſion im September hätten in ganz
Deutſch=
land Woche für Woche Hunderte von Fabrikbeſichtigungen
ſtatt=
gefunden. Wenn nun auch über dieſe Beſichtigung und andere
Befunde becichtet werden möge, man werde ſie ſicher ganz
ſorg=
ſam erwägen, um die Frage zu beantworten, ob Deutſchland
ge=
mäß den Klauſeln des Verſailler Vertrags als abgerüſtet
anzu=
ſehen ſei, oder nicht. Die britiſche Regierung, deren natürlicher
Berater in dieſer Hinſicht das Kriegsminiſterium ſei, werde ſich
mit ihren Urteilen nicht überlaſten und müſſe erſt den Bericht
der Kontrollkommiſſion vor ſich haben, bevor ſie zu irgend einer
Entſcheidung bezüglich der Räumung Kölns oder anderer
Fra=
gen kommen könne.
Die Verzögerung dieſes Berichts iſt allerdings hier ſehr
un=
angenehm. Man hatte mit Sicherheit darauf gerechnet, daß man
ihn ſchon an dieſem Montag erhalten würde, und nun ſoll ſich
die Ueberreichung vielleicht ſogar noch einen Monat
hinausſchie=
ben. Man weiß zurzeit noch nicht einmal, woran die
Verzöge=
rung liegt, an der Kommiſſion oder an einzelnen ihrer Mitglieder,
oder daran, daß die Kommiſſion mit ihrer Arbeit einfach nicht
fertig geworden iſt. Vielleicht wird man alsbald mehr erfahren,
denn der Chef, der britiſchen Delegationen bei der
Kontrollkommiſſion, Generalmajor Walhs, iſt in London
eingetroffen. Eine längere Verzögerung, vielleicht gar
über den 10. Januar hinaus, würde hier nicht nur von
der Regierung, ſondern auch von dem privaten Publikum, das
mit den britiſchen Beſatzungstruppen in irgend einer Weiſe in
Verbindung ſteht, als eine große Enttäuſchung
empfun=
den werden. Auch könnte ſich die legale Poſition für die
Alliier=
ten in der erſten Zone leicht zu einer delikaten geſtalten, wie der
diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” mit vollem
Recht bemerkt. Man muß jedenfalls dafür Sorge tragen, daß
keine „irreguläre Aktion” in Verbindung mit der Beſetzung der
erſten Zone ergriffen werde, weil dieſe in der Folge die Rechte
der Signatarmächte bezüglich der 2. und 3. Zone ſchädigen
könn=
ten. Auch hält man es für ratſam, daß nichts geſchieht, was der
Stellung der mehr demokratiſchen Elemente im neuen deutſchen
Reichstag und Kabinett von Nachteil ſein könnte. Man nimmt
jedenfalls an, daß ſich die engliſche Regierung bemühen werde, eine
möglichſt frühe Vorlage des Berichts der Kontrollkommiſſion zu
erreichen, weil dadurch ein klarer Meinungsaustauſch unter den
Alliierten ermöglicht werde.
In beſt informierten Kreiſen hat man folgende Auffaſſung:
Es braucht kaum erſt geſagt zu werden, daß die britiſche
Regie=
rung in ihrem Beſtreben, die Ueberleitung in normale Zuſtände
zu beſchleunigen, keinen größeren Wunſch hegt, als daß die
Vorbe=
dingungen für die Linderungen der Militäkrontrolle und
ande=
rerſeits die Räumung der 1. Zone baldigſt geſchaffen ſein mögen.
Es darf nicht überſehen werden, daß es ſich um zwei verſchiedene
Fragen handelt, aber zur Löſung beider iſt ein entſprechender
Be=
richt der Kontrollkommiſſion erfolgt. Man ſtellt ſich hier
entſchie=
den auf den Standpunkt, daß man ſich nicht von dem Eindruck
leiten laſſen darf, den Einzelheiten des Berichts hervorrufen
mögen, ſondern daß man den zu erwartenden Bericht hier haben
muß, und daß die maßgebenden militäriſchen Stellen zunächſt ihr
Gutachten abgeben müſſen. Dann erſt kann man dieſe Erwägung
anſtellen, mit den Alliierten in Meinungsustauſch zu treten, und
zu einem Entſchluß zu kommen.
Ebenſowenig wie bisher ein Anlaß vorlag, ſich
peſſimiſti=
ſchen Anſchauungen hinzugeben über das, was der Bericht
brin=
gen könnte, wie über das, was entſchieden werden mag,
eben=
ſowenig lag der geringſte Grund vor, ſich wegen
unvermeid=
lichen Verzögerungen der Beunruhigung hinzugeben und davon
zu reden, daß der Bericht nicht vor dem 10. Januar 1925
vor=
liegen werde, oder daß die Verſtändigungen dann noch wer weiß
wie lange hinausgezogen werden. Es liegt im Gegenteil jeder
Grund zur ſicheren Annahme vor, daß der Bericht zu ſolcher
Zeit eintreffen wird, ſodaß auch die Entſcheidung bis zum
an=
genommenen Termin veröffentlicht werden kann, und zwar mit
voller Begründung, denn man hegt die Anſicht, daß bei ſolch
darüber im Dunkeln gelaſſen werden darf.
ſeen und Privatſammlungen zuſammengeſtellt. In drei Sälen
iſt hier das Beſte vereinigt, was an plaſtiſchen Arbeiten, Keramik,
Geweben und Goldſchmuck aus dem alten Peru den Weg nach
Deutſchland gefunden hat. Den Freunden exotiſcher Kunſt bietet
Ganz anderer Art iſt ein Blumenſtück. Nicht die Formen dieſe Ausſtellung, die bis zum 11. Januar geöffnet bleibt, ein
ſind es, die den Künſtler zur Darſtellung gereizt haben, ſondern vorausſichtlich nicht wiederkehrendes Bild, von der
eindrucks=
vollen, merkwürdigen Kunſt eines verſchollenen Volkes.
Ein=
drücke ganz ungewöhnlicher Art bieten, ebenſo die Techniſchen
Lehranſtalten in Offenbach mit der Ausſtellung von Arbeiten
ihrer Schreibwerkſtatt. Die Tätigkeit von Rudolf Koch iſt allge=
Selbſtbildniſſes des Künſtlers, der bei der Arbeit in ſeinem Ate= den ganzen Umfang ſeiner Arbeit umriſſen und noch nie iſt dieſe
in ihrer ganzen Bedeutung für das geſamte Schriftweſen und für
Das zweite Grundelement von Schels' Kunſt iſt, wie geſagt, die Grundlagen handwerklicher Erziehung ſo eindrucksvoll zur
Geltung gekommen, wie in dieſer Veranſtaltung. Als drittes
Er=
eignis dürfen wir die Ausſtellung von Ingenieurbauten
im Gewerbemuſeum anführen. Der Deutſche Bund
Hei=
ſind in den folgenden Sälen farbige Skizzen von der Riviera, ins= matſchutz, der ſie veranſtaltet, packt mit dieſem Unternehmen
ſo=
dem Schaffen des Künſtlers ſteht ein „Hl. Sebaſtian”. Der Heilige, öffentlichen Kunſtpflege an der ſchwierigſten und wichtigſten Stelle
und Eiſenbauten aller Art haben wir ja die Probleme moderner
Kunſtpflege in Reinkultur. Die rückſichtsloſe Verfolgung des
Zweckg=dankens hat hier zu den ſchlimmſten Entgleiſungen
ge=
führt und zugleich einen Fatalismus groß gezogen, der an jeder
Verkindung ſachlicher und äſthetiſcher Rückſichten verzweifelt.
Zweck der Ausſtellung iſt es, an Stelle dieſes Fatalismus das
Vertrauen zu wecken, daß auch der Ingenieur hineingehört in den
In einem kleineren Raume ſind mehrere Bilder von Chriſtian großen Zuſammenhang von Arbeit und Rhythmus, daß aber
für ihn, den Träger der modernen Entwicklung, auch das Wort
zeigen; namentlich die Giebel weiſen die Formen deutſcher gilt: noblesse oblige. Sie zeigt an einem reichen Material die
ordnende und ſichtende Macht künſtleriſchen Empfindens auch im
unruhigen Getriebe wirtſchaftlicher Arbeit. Und ſie zeigt uns vor
allem in einem allgemeinen Teil im Lichthof des Muſeums, daß
Die Ausſtellung bietet ferner die bereits beſprochenen Büſten die künſtleriſchen Grundſätze, die aus dem Chaos moderner
als ſie uns zu allen Zeiten in den Werken großer Baukunſt ent=
Fontaine, Münchener Kunſtſtickereien, ſowie eine Reihe von gegentreten: Maſſenwirkung, Rhythmus, Bewegung und
rück=
ſichtsloſe Untcrordnung des Einzelnen unter das Ganze. So
bringt die Ausſtellung für jeden, der die Mühe des Sehens nicht
ſcheut, für Fachleute und Laien eine Fülle der wichtigſten
Aus=
blicke in die Geſtaltungsmöglichkeiten der Zukunft. Ihren
Be=
ſuchern wird der Hinweis erwünſcht ſein, daß der Deutſche Bund
Heimatſchutz ſein reichhaltiges Material an vorbildlichen Bauten
Ausſtellungen ſtatt, die als ſeltene Ereigniſſe beſondere Beach= auch als Buchwert herausgegeben hat. Das von einem
einfüh=
tung verdienen. In Frankfurt, hat das Kunſtgewerbe= renden Text begleitete Werk unter dem Titel „Ingenieurbauten”
iſt in der Bibliothek des Gewerbemuſeums erhältlich. Haupt.
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Darmſtadt, 16. Dezember.
Ernannt wurden: Am 10. Oktober der Schulamtsanwärter Jakob
ſtixt aus Nieder=Saulheim zum Lehrer an der Volksſchule zu
enm (Kreis Bingen); am 9. Dezember der Kanzleigehilfe Georg
ſurh aus Darmſtadt zum Polizeiaſſiſtenten mit Wirkung vom
huar 1925 an.
min den Staatsdienſt übernommen, wurde am 6. Dezember 1924
derkm munalforſtwart Karl Politſch II. zu Uſenborn unter
gleich=
zeiſer lIUebertragung der Förſterei Bergheim, Forſtamt Büdingen, vom
waber d. Js. an unter der Amtsbezeichnung „Förſter”.
Zan den Ruheſtand verſetzt wurde am 18. Oktaber der Lehrer
Wil=
hellelzſenſing, zu Nierſtein (Kreis Oppenheim) auf ſein Nachſuchen
miftürkung vom 1. November d. Js. ab. — Auf Grund des § 1 des
Geſſsüüber die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19.
ſcikwm 1923 tritt der Gendarmerie=Oberwachtmeiſter Hermann Keil
in picabach am 31. Dezember 1924 in den Ruheſtand.
zeeſſiſches Landestheater. Am Weihnachtsſonntag wird Richard
Wikx! Oper „Die Meiſterſinger von Nürnberg” wieder
in k)/Spielplan aufgenommen. Karl Jörns ſetzt als Stoltzing ſein
Gaſſuel am Landestheater fort. — Die Generald rektion des Heſſiſchen
Lalmtb eaters hat Paul Kornfelds „Sakkuntala” (Nach
Kalli=
daſſtſu— Erſtaufführung erworben.
Muſikverein. Das Orgelkonzert am kommenden
Donners=
tagllydrr Stadtkirche begegnet dem erwarteten Intereſſe. Günther
Ra=
milſninnzerte im Rheinland, beſonders in Köln, waren ausverkauft;
derſ=ſileriſche Erfolg übertraf die Erwartungen, die man auf den Ruf
ſolſſ kürünſtlers ſetzte. Vorverkauf bei Konzert=Arnold. Die Mitglieder
hal/hn mäßigung.
(lternabend in der Eleonorenſchule. In der Turnhalle der
ſyrumſchule fand der zweite diesjährige Elternabend ſtatt. Die
Rldſy4 hatte zum erſtenmal ihre Lehrer, ſowie die Eltern und
Ge=
ſchtlrrſöder Schülerinnen in der mit Tannen feſtlich geſchmückten
Turn=
halſſenammelt. Eingeleitet wurde die Feier durch verſchiedene
Muſik=
ſtüchſärn, eine kleine Anſprache, worauf ein flottgeſpieltes kleines
Theater=
ſtücſtee. Während des letzten Aktes, der eine Chriſtbeſchersſzene
dar=
ſtelſſemtflammten die im Halbkreis um die Bühne aufgeſtellten
Chriſt=
bäuſſuind nach Senken des Vorhangs traten vier Paare zu einem
Rei=
genſhiber im Glanz der Weihnachtslichter in fermvollendeter Weiſe zur
Auſtsrn ng kam. Nach mehreren Solovorträgen und einigen alten
Welkuchntsliedern erſchien auch endlich der Nikolaus, der jeder Schülerin
mitzt nägen Verſen eine kleine Gabe überreichte. Alle Darbietungen
derik ia erinnen waren vorzüglich einſtudiert und ernteten reichen
Bei=
fall//. Leitung des muſikaliſchen Teils lag in den Händen des Herrn
Obſſmbehrers Schäfer, während der Reigen durch Frl. Schmuck
einſſtſteitt worden war. Die Geſamtveranſtaltung war durch den
Klaſſen=
fühſyr h=errn Dr. Heldmann mit außerordentlicher Hingabe
vor=
beritz. Zur Hebung der angeregten Stimmung trug auch eine von den
SchlKinnen veranſtaltete Kaffeetafel bei, an der zirka 130 Perſonen
Eldkunäden. Bei Tiſch wies Herr Direktor Kiſſinger in launigen
Woſhr auf den Zweck der Veranſtaltung hin und betonte beſonders, daß
die ſᛋemiabende nicht nur Lehrer und Eltern, ſondern insbeſondere auch
Lelybr uad Schülerinnen einander näher bringen ſollen. Dieſes Ziel
dürſtfdu rch den wohl gelungenen Abend in vollem Maße erreicht
wor=
denſtn.
Ztrngemeinde Darmſtadt 1846. „Vorwärts immer, rückwärts
rimt! „Im Schaffen und Arbeiten liegt das Weſen eines
Turnver=
indé Gsetreu dieſen Worten arbeiten die Abteilungen der Woogsplatz=
Tuyſſmeinde weiter, zum Wohle jedes Einzelnen, unſeres Volkes und
onmimeres deutſchen Vaterlandes. Denn noch iſt der tiefe Eindruck,
den)t 3 kürzlich abgehaltene Bühnen=Schauturnen auf die Beſucher
nagw in beſter Erinnerung, und ſchon wartet die Turngemeinde wie=
)iminer großen Turnſchau auf. Diesmal ſind es die Kinder allein,
eſ em am Sonntag, den 21. Dezember 1924, nachmittags 2½ Uhr,
atyktielnden Weihnachts=Schauturnen ein Zeugnis ablegen wollen, was
nu=ufe des Jahres alles gelernt haben. Die Jugend, auf die die
u kmieinde ihr Hauptaugenmerk legt, freut ſich ſchon ſeit Wochen auf
ihykrengnachtsfeſt bei der Lurngemeinde”, und das ſoll es auch werden,
neses Jahr wird den Kindern eine beſondere Ueberraſchung zu=
Rl.)/. i. Uebungsfolge, die von über 200 Knaben und Mädchen
beſtrit=
mſſid; zeigt den Beſuchern des Schauturnens in bunter Reihenfolge:
Dkitr/ Geräteübungen. Reigen, Scherzſpiele, und die geübteren
ſy rand Mädchen werden ſich am Gerät beſonders zeigen. Als
Ab=
üa= aus 14 Nummern beſtehenden Uebungsfolge bringen die Kin=
) Kindermärchenſpiel mit Geſang, ein für das kindliche Gemüt
be=
onüſtz reignetes Stückchen. Der Beſuch des Weihnachts=Schauturnens
er ) ſgundabteilung der Woogsplatz=Turngemeinde iſt daher nur zu
mörfe Da ein großer Teil der Eintrittskarten bereits durch die
ein)ſe Abfatz gefunden hat, ſteht nur noch der Reſt zur Verfügung in
er )! Efmimerie Müller, Rheinſtraße (Preis 1 Mk. und 50 Pf.). Jeder,
ſieerz für unſere heranwachſende Jugend hat, laſſe ſich die
Gele=
wicht entgehen, einige vergnügte Stunden mit der Jugend zu
k.
Auus der Markusgemeinde. In der Dezemberverſammlung
unſe=
neindevereins ſprach Herr Prof. Pfannmüller über „Das
eſcerwachen des Buddhismus im Geiſtesleben
genwart‟ Der Redner gab ſeinen Zuhörern zunächſt einen
Eeberblick des Lebens Buddhas, um alsdann den Buddhismus
ſeinen Grundzügen zu ſchildern. Dieſer gehört zu den
ſoge=
m /rlöſungsreligionen und will die Frage beantworten, wie der
vom Leiden loskommen und zur ſeligen Ruhe des „Nirwana”
ein=
gehſſ nn. Der Begriff „Nirwana” wurde eingehend erörtert, ſowie
verüſirel der Seelenwanderung, welcher Begriff das Grunddogma des
iPDenkens bildet. Auch der Tod bringt nicht die gewünſchte Er=
(öſut ſwondern reißt den Menſchen immer wieder in neue Exiſtenzen
hinſh helusführlich wurde die buddhiſtiſche Moral behandelt. Sie hat
gew)wisüele edle und ſympathiſche Züge, welche der chriſtlichen Moral
ähwpe aber gleichwertig iſt ſie ihr doch nicht. Sie iſt im weſentlichen
eindt gettive Moral, denn ſie kennt nur Verbote, aber keine Gebote. Es
maytr ihr an Aktivität; ihr Ideal iſt die Weltflucht. Weil der
Bu)asunus keine poſitive Stellung zur Welt einnimmt, können wir
vomnn gauch keine Mitarbeit an den großen Kulturaufgaben der
Menſch=
heitſſ va rten; er iſt im letzten Geunde kulturfeindlich. Dieſe
kultur=
feinſhcze: oder kulturmüde Stimmung beherrſchte weite Kreiſe gerade
untiteer Gebildeten unſeres Volkes gegen Ende des vorigen
Jahrhun=
der ſ:/co waren der Boden und die Herzen für das Eindringen des
Buſſysnnus wohl vorbereitet. Durch tauſend Kanäle ſtrömte
buddhi=
ſtiſchſe Greiſt in das moderne Geiſtesleben ein. Arthur Schopenhauer
undc card Wagner — ein jeder für ſeine Zeit — ſind Herolde des
Buſſsnnus geweſen, wie von dem Redner im Einzelnen durch
Aus=
züg)es deren Werken und Dichtungen nachgewieſen wurde.
Schopen=
hauſſe Peſſimismus wurde die Modephiloſophie des Tages. Auch ſein
groſnz éhchüler Richard Wagner war zeitweiſe ſtark von buddhiſtiſchen
Idoſhe reinflußt, was ſich in ſeinen großen Werken, dem Ring, Triſtan
undk oloe und Parſifal widerſpiegelt. Namentlich im Parſifal ringen
chrifüte und buddhiſtiſche Gedanken miteinander, aber der Religion
Chrhufülllt ſchließlich der Sieg zu. Auch der Theoſophie wurde ſeitens
des / mers Erwähnung getan. Die Theoſophen preiſen den
Buddhis=
musß. s oie Religion der Zukunft und wollen durch Einführung
buddhi=
ſtiſcſſylehren dem angeblich erſtorbenen und erſtarrten Chriſtentum
wie=
der As! Leben zuführen. Mit dem Buddhismus gemein hat die neuere
Theſt hoe die Lehre von der Wiederverkörperung der Seele in
wieder=
holtſerü iſchen Exiſtenzen, deren Art durch die Taten des früheren
Da=
ſeinies ſogenannten „Karma” beſtimmt wiro. Trotz bereitwilliger
Aneßemring der vielen edlen Züge, die der Perſönlichkeit Buddhas
an=
haftze und der mancherlei ewig gültigen Wahrheiten, die ſeine Lehre
M aus/ han, wird ein Vergleich zwiſchen Chriſtus und Buddha doch ſtets
zugiinn—des erſteren ausfallen. „Buddha wird immer der hochgeiſtige
Lehl einzelner, beſonders abgeſtimmter, ſchwermütiger Naturen
blei=
benm hi derer, welche die Welt erobern. Jeſus wird ſeinem innerſten
Geiſſin). Weſen nach der König der Menſchheit werden.‟ Die ganz
vormilitzcen Ausführungen des Redners wurden mit reichem Beifall
belcſ! Die Herren Pfarrer Vogel und der Verſammlungsleiter,
Prchſſethermel, beteiligten ſich an der Ausſprache. Mit großer
Befßrimming darf der Markusgemeindeverein auf ſeine Vorträge in
dieſAeinter ſchauen, denn ſie bieten den Zuhörern einen hohen,
gei=
ſtigifn demuß. Möchten ſich die kommenden Vorträge in den
Winter=
morai des neuen Jahres eines immer noch regeren Beſuchs erfreuen!
Euternabend in der Liebigs=Oberrealſchule. In dem geſtrigen
Berßi unuß es in der ſechſten Zeile von unten Herr Oberreallehre=
Lamert, ſtatt Sambert, heißen.
ir machen unſere Leſer darauf auf=
4merkſam, daß auf Anzeigen, die den
Vermerk „Näheres Geſchäftsſielle” tragen,
keine telephoniſchen Auskünfte gegeben
werden können, ſondern wir müſſen bitten,
die im Vorraum unſerer Geſchäftsſtelle
angebrachten Auskunftstafeln zu beachten.
(17050ids)
Dienstag, den 16. Dezember 1924.
Tagung des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes
Der Deutſche Evangeliſche Kirchenausſchuß; das
geſchäftsführende und vollziehende Organ des Kirchenbundes, hielt nach
ſeiner auf dem Kirchentag in Bethel=Bielefeld vollzogenen Neuwahl
unter Leitung des Preußiſchen Oberkirchenratspräſidenten D.
Moel=
ler nach vorangegangenen Sitzungen ſeiner Ausſchüſſe am 10. und
11. Dezember ſeine erſte Arbeitstagung in Berlin. Von ſeinen
36 Mitgliedern ſind 18 Leiter und Vertreter der im Kirchenbund
zu=
ſammengeſchloſſenen 28 deutſchen evangeliſchen Landeskirchen, 18
Mit=
glieder des Kirchentages. Als Vertreter der heſſiſchen ebangeliſchen
Landeskirche nahm Herr Prälat D. Dr. Diehl an den
Verhand=
lungen teil.
Die Verhandlungen, betrafen u. a. den weiteren
organiſato=
riſchen Ausbau des Kirchenbundes, namentlich des
Kirchen=
ausſchuſſes durch Neuwahl von 8 Unterausſchüſſen ſowie des dem
Präſidenten zur Verfügung ſtehenden Kirchenbundesamtes, für das vom
1. Januar ab 6 Stellen für je drei theologiſche und juriſtiſche
Ober=
konſiſtorialräte vorgeſehen ſind. Zu dem vom Kirchentag
angenom=
menen Kirchengeſetz betr. Anſchluß deutſcher evangeliſcher
Kirchengemeinſchaften Gemeinden und Geiſtlichen
außer=
halb Deutſchlands an den Kirchenbund wurden die
Ausfüh=
rungsbeſtimmungen ſowie eine Ruheſtands= und Hinterbliebenen=
Ver=
ſorgungsordnung für die Auslandgeiſtlichen feſtgeſtellt.
Wie immer beſchäftigte ſich der Kirchenausſchuß eingehend mit
ſozialen Fragen. In Verfolg der vom Kirchentag erlaſſenen
ſozialen Kundgebung beſchloß der Kirchenausſchuß, bei der
Reichs=
regierung die baldige erneute Vorlage der Geſetzentwürfe betu, das
Schankſtättengeſetz und die Bekämpfung der
Ge=
ſchlechtskrankheiten ſowie die Einbringung des ſchon von der
Nationalverſammlung geforderten Geſetzes zur Bekämpfung von
Schund und Schmutz zu beantragen. Mit Dank wurde es
be=
grüßt, daß bei dem Niedergang der Sittlichkeit die Bedeutung der
moraliſchen Kräfte und die Notwendigkeit zu ſchnellem Handeln in
immer weiteren Kreiſen, namentlich auch von der Aerzteſchaft,
aner=
kannt wird. Empfohlen wurde ferner eine Unterſtützung der
wich=
tigen Volksbildungsarbeit, die durch Volkshochſchulen,
durch die Verbreitung guter Literatur, durch Ausnutzung des Bildes,
Filmes und Rundfunkes zur Verbreitung und Vertiefung evangeliſchen
Geiſtes im Volksleben wirkt. Die energiſche Betätigung des Evang.
Preſſeverbandes für Deutſchland auf dieſen Gebieten
verdient allſeitige Förderung. Eingehend beſprochen wurden auch die
Wege zur Ausgeſtaltung der neu errichteten ſozialen Pfarrämter,
ſowie für die ſoziale Tätigkeit der
Gemeindegeiſt=
lichen und geeigneten Laien. Mit Nachdruck wurde betont, daß im
Mittelpunkte aller dieſer Beſtrebungen der Dienſt an der Seele des
Volkes durch das Evangelium ſtehen müſſe.
Der Kirchenausſchuß erörterte endlich die Teilnahme der
deutſch=
evang. Kirchen an der Allgemeinen Konferenz für
prak=
tiſches Chriſtentum, die im Auguſt 1925 in Stockholm
ſtatt=
findet und ein proteſtantiſches Weltkonzil zu werden verſpricht, unter
ſtarker Beteiligung der orientaliſchen Kirchen. Als ein erfreuliches
Zeichen für die wachſende Solidarität des Proteſtantismus wurde ein
Begrüßungsſchreiben der Vereinigten
Schotti=
ſchen Freikirche gewertet, die den Kirchenbund zu ihren
General=
verſammlungen und deutſche Theologen zum Studium an ihren
Uni=
verſitäten einladet. Wie der deutſchen evangeliſchen Miſſion öffnen
ſich auch der Diaſporaarbeit wieder neue Wirkungsſtätten, namentlich
in Italien und im Orient.
Die Verhandlungen des Kirchenausſchuſſes zeugten von einem
kräftig pulſierenden Leben in den einzelnen Landeskirchen und im
Kir=
chenbund, der das Geſamtbewußtſein des deutſchen Proteſtantismus
dflegen und für die ſittlich=religiöſe Weltanſchauung der deutſchen
Re=
formation die zuſammengefaßten Kräfte der deutſchen
Reformations=
kirchen einſetzen will.
— Orpheum. Heute Dienstag ſowie bis einſchließlich Freitag
laufender Woche geſchloſſen. — Am Samstag und Sonntag, den
20. und 21. Dezember, findet zwei Operettengaſtſpiele
ſtatt mit der Gilbertſchen Operette „Der erſten Liebe
gol=
dene Zeit”
— Die deutſch=evangeliſche Wanderfürſorge. Seitdem vor 70 Jahren
der erſte Handwerksburſche in der erſten Herberge zur Heimat in Bonn
Einkehr hielt, hat die evangeliſche Wanderfürſorge durch die
Perſönlich=
keit Bodelſchwinghs eine Entwicklung erfahren, die immer weitere Kreiſe
gezogen hat. Im Jahre 1913 haben rund 440 Herbergen zur Heimat und
231 Verpflegungsſtationen und Wanderarbeitsſtätten mehr als 2½
Mil=
lionen „Wanderbrüdern” Obdach und Schutz gewährt. Durch den
Welt=
krieg und die ſchwierigen Verhältniſſe der letzten Jahre iſt dieſe wichtige
Fürſorgearbeit jedoch in eine bedrängte Lage geraten. Von den 440
Her=
bergen ſind nur noch 340 erhalten, und in ihnen herrſcht vielfach Not und
Sorge. Die Wanderarbeitsſtätten leeren ſich in dieſer Zeit der
allge=
meinen Arbeitsunluſt, und dafür wächſt der Strom der Wanderbettler
von Tag zu Tag. Die religiösſittliche Not hat einſt die erſte Herberge
entſtehen laſſen, — die Not der Gegenwart iſt größer denn je. Eine
wirkſame Hilfe kann der deutſch=evangeliſchen Wanderfürſorge nur durch
die Mitarbeit jedes Einzelnen zuteil werden.
— Auf dem Wege zum Volksautomobil. In unſerem Aufſatz
über die Deutſche Automobilausſtellung in Berlin in Nr. 347 vom
14. Dezember d. J. wird u. a. geſagt, daß die Firma Opel
Klein=
wagen von ¼ PS. ausgeſtellt hat. Selbſtverſtändlich muß das
heißen 4½ PS.
— Nächſte Dampfer=Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen.
1. Bremen—New York: D. „Columbus” (Kapt. N. Johnſen) ab
Bremerhaven 13. Dez. D. „Hannover” (Kapt. Tonne) ab. Bremen
22. Dez. D. „Preſident Rooſevelt” ab Bremerhaven 29. Dez. D.
„Stuttgart” (Kapt. K. Grahn) ab Bremerhaven 3. Januar.
2. Bremen-Philadelphia-Baltimore-Norfolk: D.
„Hannover” (Kapt. Tonne) ab Bremen via New York 22. Dezember.
D. „Hameln” (Kapt. Th. Minſſen) ab Bremen 10. Jan. — 3.
Bre=
men-Cuba: D. „Raimund” ab Bremen 8. Jan. — 4. Bremen
—Braſilien: D. „Hornſund” ab Bremen 31. Dez. D. „
Nien=
burg” (Kapt. Meyer) ab Bremen 17. Jan. — 5. Bremen-La
Plata: D. „Werra” (Kapt. Ballehr) ab Bremen 28. Dez., ab
Ham=
burg 1. Jan., Paſſagiereinſchiffung in Bremerhaven 3. Jan. D.
„Sierra Morena” (Kapt. G. Nauer), Paſſagiereinſchiffung in
Bremer=
haven 10. Jan. D. „Sierra Cordoba” (Kapt. D. Reimers),
Paſſagier=
einſchiffung in Bremerhaven 31. 1. 25. 6. Bremen—Oſtaſien D. „
Aga=
penor” ab Bremen 13. Dez. MS. „Münſterland” ab Bremen 20. Dez.
D. „Aſthanax” ab Bremen 27. Dez. D. „Trier” (Kapt. Jachens) ab
Bremen 3. Jan. D. „Aachen” (Kapt. Ziegenbein) ab Bremen 3. Jan.
7. Bremen-Auſtralien: D. „Hamburg” ab Bremen
18. Dez. D. „Myrmidon” ab Bremen 6. Jan.
Gewinnauszug zur 24./250. Preuß.=Süddeutſchen Klafſen=Lotterie.
3. Klaſſe, 2. Tag, 13. Dezember. Vormittagsziehung. 1 Gewinn
zu 10000 R. M. 88 076, 1 Gewinn zu 5000 R.M. 14 587, 2 Gewinne zu
2000 R.M. 90 994, 261 774; 2 Gewinne zu 1000 RM. 33 302, 179 060;
5 Gewinne zu 800 R.M. 155 975, 158 961, 256 465, 272 865, 319 850;
11 Gewinne zu 500 R.M. 27 420, 40 187, 136 892, 136 927, 148 977,
191 722, 207 690 210 203, 235 906, 238 547 251 520. 26 Gewinne zu
400 R.M. 31635 33 254, 45 712, 59 910, 71 182, 72 560, 73 224, 75 115,
83 354, 107 096, 141 105, 145 330, 146 450, 154 205, 156 100, 165 343, 180 771,
193 212, 197 889, 200 023, 203 062. 204 053, 211 738, 284 863, 303 342,
314 552. 103 Gewinne zu 240 R.M. 2737, 4568, 11 939, 15 633, 19 413,
19959, 21740, 27 146, 30 186, 45 519, 48 876, 48892, 54 387, 54 547,
58 568, 59 969, 62 848, 65 365, 67 367, 72049, 74 990, 78 362, 82 134,
82375 82 416, 91 409, 103 278, 105 876, 106 062, 108 631, 110 567, 116 238,
118039, 118677, 120 556, 123329, 125 879, 131 800, 132 355, 136 917,
137 937, 140 246, 140 693, 141 746, 150 642, 150 839, 150 961, 152 586,
154 724, 156 589, 158 988, 163 614, 169 507, 170 434, 172 481, 181 960,
190 320, 190 339, 197 799, 198 842, 201 950, 203 894. 205 354, 207 485,
210035, 211 178, 211 484, 212357, 213 554, 213 943, 220 271, 223 664,
227 337, 228 005, 229 029, 232 248, 234 267, 236 768. 238 202, 238 580,
941 314, 244 407, 245 410, 249 007, 254 559, 255 008, 258 460, 262 460,
263 243. 265 395, 266 428, 270 249, 272 965, 274 515, 276 234, 277 182,
277 907, 282 154, 288 746, 292 174, 294 891, 301 714, 316 147.
Nachmittagsziehung. 4 Gewinne zu 3000 R.M. 42 212,
209 149 253 758, 257 459: 2 Gewinne zu 2000 R.M. 145 693, 287 754,
2 Gewinne zu 1000 R.M. 124 996, 165 365; 9 Geiwnne zu 800 R.M.
18 470, 23 087, 84 587, 95 146 128571, 168 666, 236 428, 264 919, 287 017.
14 Gewinne zu 500 R.M. 12811, 55 283, 73 235, 91 449, 91 593,
132 193, 192887, 195 228, 203 921, 205 839, 231 410, 294 596, 303 705.
316 855. 28 Gewinne zu 400 RM. 12166, 50 211, 50 264, 63 978,
76997 100 794, 101141. 110 190, 114355, 127 786, 131 641, 132 457
145 922, 151894, 164 109, 166 697, 178 326, 186 319, 193 233, 204 038,
206 404, 208 545, 227 984, 229 581. 244 464, 293021, 300 969, 308 658
101 Gewinne zu 240 R.M. 1041, 5878, 6756, 9624, 13885, 14870,
15 793, 16 381, 19 187 20 519, 22135. 25 205, 25 932, 27 650, 29 858,
30 673, 32 902, 33 333, 35 477, 36 959, 43 203, 48011, 58 517, 58 838,
59 914. 62800, 62853, 71200, 74 121, 74 599, 75 203, 78 218, 81741,
91 443, 93 821, 97 602, 97 718, 102007, 109 25, 109 826, 110 379, 112 125,
113339, 113 769, 118 028, 118 132, 125 533. 126 779, 133 366, 133 634,
134 246, 135 618, 137 305, 141 107, 146 071, 152829, 153 181, 162 861,
163 993, 165 292. 166 080, 167 159, 169 544, 173 995, 175 849, 183 634,
183 881, 184 24, 184 905 194 707, 195 503, 197 859, 201 477, 208 211.
209 582, 210 743, 211 327, 215 637, 217 576. 220 470, 229 365, 230 715,
240 576, 251 141, 251 237, 260 616, 262276, 267 839, 268 387, 272 162,
275 185, N5 928, 277 894, 281 198, 283 509, 283 762, 295 158, 299 326,
306 371, 306 469, 317 391.
Seite 5.
— Vierzigjähriges Dienſtfiubiläum. Sein vierzigjähriges.
Dienſt=
jubiläum feierte geſtern der Schriftſetzer Konrad Rühl in der L. C.
Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei, bzw. in der Setzerei des „Darmſtädter
Tagblatts”. Vierzig Jahre hindurch hat der Jubilar in treuer
Pflicht=
erfüllung und in beſtem Einvernehmen mit ſeinen Mitarbeitern und
den Verlagsinhabern, faſt ohne Unterbrechung Manuſkripte für das
„Darmſtädter Tagblatt” geſetzt. Was in dieſen 40 Jahren durch die
Hand und durch den Winkelhafen des Jubilars gegangen iſt, verkörpert
in gewiſſem Sinn ein Stück Kulturgeſchichte. Jubiläen dieſer Art ſind
an und für ſich heute eine Seltenheit, ſie ſind es nicht in der Offizin des
„Darmſtädter Tagblatts”, in deſſen Arbeitsräumen die Wände mit
zahl=
loſen Jubiläumsdiplomen geſchmückt ſind und Kunde davon geben, daß
es hier im Laufe der Jahre und Jahrzehnte oft vorgekommen iſt, daß
Angeſtellte ihr 25= und auch ihr 50jähriges Jubiläum feiern konnten. —
Zur Feier hatten ſich ſämtliche Angeſtellte, ſoweit der Dienſt es zuließ,
in der Setzerei verſammelt. Der Platz des Jubilars war mit Blumen
und mit den von den Mitarbeitern geſtifteten Geſchenken geſchmückt. Im
Auftrage der Firma ſprach Herr Direktor Rutzen dem Jubilar die
herzlichſten Glückwünſche aus, im Auftrage der Angeſtellten der
Maſchinenmeiſter Maurer. Daran ſchloſſen ſich perſönliche
Gratula=
tionen des Verlages, von Vertretern aller Zweige der Firma und der
Kollegenſchaft.
— Harmonie=Muſikvereinigung. Im Mathildenhöhſaal gab die
Harmonie=Muſikvereinigung Darmſtadt unter Herrn Kammervirtuoſen
Kümmels Leitung am Sonntag abend ein blechgepanzertes Konzert vor
leider ſchwach beſetztem Saale; man wird begreifen, daß es bei einem
Orcheſter von zirka 25 Mann, das zum größten Teil aus Poſaunen,
Tuben und Trompeten beſteht, die alle aus Leibeskräften blaſen, lauter
hergeht, als es für den Mathildenhöhſaal abſolut notwendig erſcheint.
„Sonſt ſei aber gern konſtatiert, daß ſie alle brave Muſikanten ſind, die
mit Schneid und rhythmiſchem Gefühl ihrem famoſen Leiter folgten, der
ſie mit Schneid und rhythmiſchem Gefühl führt. Wie gefagt, der Saal
war im Verhältnis ſchrächer beſucht als das Orcheſter; dafür war die
Stimmung im Publikum beſſer, als bei manchen Inſtrumenten. Als
Cornet=Virtuoſe ſteht Herr Kümmel noch immer an der Spitze ſeiner
deutſchen Kollegen. Wie gut werden ſich dieſe populären Konzerte erſt
machen, wenn ſie im Platanenhain vor ſich gehen oder ſonſtwo im
Freien.
O.
— Stadtbücherei Darmſtadt. Am Freitag, den 19. Dezember, und
Montag, den 22. Dezember, um 4 Uhr, werden für Kinder (nicht unter
6 Jahren) Weihnachtsgeſchichten vorgeleſen im erſten Stock des
Haupt=
hauſes der Stadtbücherei, Pädagogſtraße 1. Eintritt frei.
* Große Strafkammer. Ein im Amtsgerichtsgefängnis in Bensheim
unternommener Ausbruchsverſuch, ſtrafrechtlich als Meuterei angeſehen,
beſchäftigt auf von Wilh. Häusler, Rob. Helfrich und Hch.
Frank erhobene Berufung das Gericht. Das Bezirksſchöffengericht
hatte auf Gefängnisſtrafe von je 1 Jahr erkannt. Die Berufungen der
Angeklagten werden verworfen.
Bezirksſchöffengericht. Unter der Anklage des Diebſtahls ſteht der
Knecht Joh. Balzer, von Schönfelde (bei Allenſtein in Oſtpreußen).
Er ſoll in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 1924 dem Inſpektor auf
Hof Schönau fünf Kummete und einige Trenſen entwendet haben. Er
will betrunken geweſen ſein. Zu dieſer Anklage tritt eine ſolche wegen
Bedrohung mit Totſtechen, die dem Pförtner Klein in Guſtavsburg, von
den Heddernheimer Kupferwerken, gegenüber begangen ſein ſoll. Der
Angeklagte iſt ſeit 29. Oktober in Unterſuchungshaft. Es werden als
Geſamtſtrafe 1 Jahr, 3 Wochen Zuchthaus, unter teilweiſer Anrechnung
der Unterſuchungshaft, in Antrag gebracht. Urteil: dem Antrag
ent=
ſprechend, 1 Jahr, 3 Wochen Zuchthaus, unter Anrechnung der
Hälfte der erlittenen Unterſuchungshaft.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchlſeßlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Am Mittwoch, den 17. Dezember, hält der Verlag der „
Frank=
furter Hausfrau” ſeine beliebten Veranſtaltungen ab in Form
eines Hausfrauen=Tages, verbunden mit großem
Weihnachts=
markt erſter Firmen. Der nachmittags 3½ Uhr beginnende bunte Teil
wird Ueberraſchungen jeglicher Art bringen. Von abends 8 Uhr ab
wird ein reichhaltiges Konzert mit Geſangseinlagen, wobei wir die
gütige Mitwirkung des „Darmſtädter Solo=Quartetts” erwähnen
möch=
ten, unſere Beſucher zu feſſeln wiſſen. Die Eröffnung der „
Hauswirt=
ſchaftlichen Ausſtellung” findet um 2 Uhr ſtatt, worauf wir beſonders
hinweiſen wollen. (Siehe Anzeige.)
— Familiengeſchichtliche Vereinigung. Die nächſte
Sitzung findet am heutigen Dienstag, 16. Dezember, abends im Heſſiſchen
Hof (Wilhelminenſtraße 1, 1. Stock) ſtatt. Es wird über einſchlägige
Neuerſcheinungen und neuere Forſchungsergebniſſe, ſowie über ſonſtige
geſchäftliche Eingänge bei der Geſchäftsſtelle Bericht erſtattet.
— Liederzweig. Die diesjährige Weihnachtsfeier findet am
26. Dezember im großen Saal der Turngemeinde (Woogsplatz) ſtatt. Wie
bekannt, erfreuten ſich die Weihnachtsfeiern dieſes Vereins von jeher ſtets
eines regen Beſuches, und auch das diesmalige Programm verſpricht
einige Stunden beſter Unterhaltung. Anzeige erfolgt demnächſt.
Kunſtnotizen.
Ueber Werſe, Künſſier und fünſtleriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Grwddnung
geſchiebt. bebdit ſich die Redaktion ibr Urtell vor.
— Palaſt=Lichtſpiele: „Orient”, Gennaro Righelli als
Regiſſeur iſt in Einzelheiten ſehr ſtark. Sehr hübſche Aufnahmen aus
dem großſtädtiſchen Leben von Paris und Kairo, hervorragend gute
Szenen im Araberdorf, wilde Verfolgungen auf Pferden, unendliche Züge
von Karawanen, und vor allen Dingen das Spiel der beiden
Hauptdar=
ſteller, Harry Liedtke und Maria Jacobini. . . Die Jacobini hat eine
Doppelrolle zu bewältigen, die ſie mit vollendeter Charakteriſtik meiſtert.
Man muß die Jacobini mit ihren ſchlichten Mitteln geſehen haben, wie
ſie ſich menſchlich und ſchauſpieleriſch in dieſe Rollen verſenkt und wie ſie
durch ihre mimiſche Geſtaltungskraft auch in Einzelheiten zu wirken
ver=
ſteht. Es iſt intereſſant zu beobachten, wie unter Righellis Leitung Harry
Liedtke auf einmal mehr geſtaltet und nicht mehr ſpielt. Auch Viggo
Larſen kommt unter der Regieführung anders heraus, als man es ſonſt
von ihm gewohnt iſt. Neben den Genannten ſind Magnus Stifter und
Leopold von Ledebur ausgezeichnet. Der Trianonfilm iſt ein vorzügliches
Müſter eines großen Sportfilms, der die Geſetze der Publikumswirkung
kennt und mit ihnen zu arbeiten weiß. Dieſer erſte Großfilm der
Trianon iſt ein guter Auftakt zu weiteren Taten; ein Verſprechen, das
verpflichtet.
Weihnachten in Bethel.
— Von dem größten Wunder der ewigen Liebe redet das
Weih=
nachtsfeſt. Aus Kampf und Dunkelheit der Erde weift es hin auf den,
der arm geworden iſt, um uns reich zu machen., Innerlich durch die
ewige Liebe reich gewordene Leute können dienen und geben, auch wenn
ſie nicht viel beſitzen. Darum darf die Gemeinde von Bethel es wagen,
auch dieſes Mal wieder bei ihren Freunden anzuklopfen mit der
herz=
lichen Bitte: Helft, unſeren Kranken und Kleinen eine Weihnachtsfreude
zu bereiten! Denkt beſonders an die Heimatloſen, von denen jetzt ſo viele
zu uns kommen, wie noch nie zuvor. Mehr als 4000 Gäſte aller Art
werden unter unſerem Weihnachtsbaum ſitzen. Sie alle hoffen auf eine
kleine Gabe. Alles nehmen wir dankbar an, beſonders Lebensmittel,
Kleidungsſtücke, Schuhe, Spiele, Büicher uſw. Die Bahn befördert ſolche
Liebesgaben frachtfrei. Die dazu nötigen Frachtbriefe können bei uns
angefordert werden. Nicht weniger dankbar aber ſind wir für jedes
Geldgeſchenk, durch das man uns hilft, in dunkle Herzen Sonnenſchem
der Liebe zu bringen. — Allen Freunden von Bethel ſendet dankbare
Weihnachtsgrüße F. v. Bodelſchwingh, Paſtor. Bethel bei Bielefeld, im
Adbent 1924. Poſtſcheckkonto Nr. 1904 Hannober
Seite 6.
Aus Heſſen.
H. Eberſtadt, 15. Dez. Nachdem die Gemeinde nunmehr das
fis=
kaliſche Gelände „Am Lämmchesberg” im Tauſchwege erworben hat, iſt
mir dem Beginn der Siedlungsbautätigkeit im kommenden
Frühjahr beſt mmt zu rechnen. B’s dorthin dürfte auch die
Finanzie=
rungsfrage völlig geklärt ſein. Jedenfaus ſind Ausſichten auf Löſung
dieſer Frage vorhanden und die Gemeinde wird ſich bemühen, die
ein=
geleit ten Verhandlungen mit den Geldinſtituten zu einem vefriedigenden
Abſchluß zu bringen. Der im Vorjahre gegründete „G. meinnützige
Bauverein” wird vorausſichtlich am kommenden Montag (22. Dezember),
eine Verſammlung veranſtalten und zu der Durchführung des
Siedlungs=
profekts und der Fnanzierung der Bauten und die Beteiligung der
Bauluſtigen Stellung nehmen.
H. Eberſtadt, 15. Dez. Das Kirchenkonzert, das die Madrigal=
Vereinigung Darmſtadt am geſtrigen Sonntage in der hieſigen
evange=
liſchen Kirche veranſtaltete, bot einen überaus vornehmen Kunſtgenuß.
Was der Leiter der Vereinigung, Herr Privatdozent Dr. Friedrich Nonck,
ſelbſt auf der Orgel und die Vereinigung unter ſeiner Leitung an
Ge=
ſangsvorträgen von den großen Meiſtern Joh. Seb. Bach, Jakob Handl,
Fr. Kiel, S. v. Hausegger, G. Fr. Händel, F. Mendelsſohn=Bartholdy,
C. Loewe, H. von Herzogenberg, M. Reger und M. Taubert zu Gehör
brachten, ſtand auf ſicherer und glänzender Höhe. Die Madrigal
Vereini=
gung hat mit dem Konzert vor einer gefüllten Kirche ſtille Bewunderung
erweckt und ſich die dankbaren Herzen der Konzertbeſucher erobert. Sie
ſtimmten alle dem im Schlußwort des Pfarrers Paul zum Ausdruck
ge=
brachten Wunſche, daß man auf ein baldiges „Wiederſehen” hoffe, zu.
Iſt doch ſchließlich dié ſchön gelegene Kirche hierorts mit ihrem
ſtim=
mungsvollen Innern eine für die Veranſtaltung ſolcher Kirchenkonzerte
hervorragend geſchaffene Stätte.
A Reichelsheim i. O., 13. Dez. Glockeneinweihung. Unſer
Kirchturm und die Hauptſtraßen unſeres Ortes prangten heute im
Flaggenſchmuck. Galt es doch, der Freude über die Ankunft der beiden
neuen Kirchenglocken, die inmitten eines Feſtzuges eingeholt werden
ſoll=
ten, auch äußerlich Ausdruck zu geben. Auf die ſeitens des Vorſitzenden
des Kirchenvorſtandes, Herrn Pfarrer Klingelhöffer, ergangene
Ein=
ladung zur Teilnahme an dieſer Feier, verſammelten ſich gegen 1 Uhr
auf dem Marktplatze alle hieſigen und auswärtigen Vereine des
Kirch=
ſpieles, die Orts= und Schulvorſtände, der Kirchenvorſtand, die
Kirchen=
gemeindevertretung, ſowie die Schulkinder von hier und allen hier
ein=
gepfarrten Orten, etwa 600 an der Zahl. Alle gruppierten ſich dort zu
einem ſtattlichen Feſtzuge, dem das in Odenwälder Tracht gekleidete 11 Töchterchen des Gutspächters Siefert mit noch zwei Reitern
vor=
anritten und der ſich in der Richtung nach der Darmſtädter Straße und
dem Bahnhofe bewegte, um die beiden, von fe 4 Pferden gezogenen und
mit Tannengrün geſchmückten Wagen mit den Glocken einzuholen und
nach dem Marktplatze zu bringen. Dort fand nun die erhebende Feier,
die mit dem von einer Kapelle geblaſenen Choral „Großer Gott, wir
loben dich” begann. Herr Pfarrer Klingelhöffer begrüßte die große
Feſtverſammlung, gab ſeiner Freude über das Gelingen des Planes,
an=
ſtelle der im Kriege abgelieferten Glocke eine neue größere zu beſchaffen,
die dem Andenken der 160 Gefallenen des Kirchſpieles gewidmet ſein ſoll,
Ausdruck und dankte allen Spendern. Insbeſondere galt ſein Dank dem
Stifter der zweiten kleineren Glocke, Herrn Heilſtättenbeſitzer Philipp
Göttmann, von hier, wodurch erſt ein volles harmoniſches Geläute vom
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Dienstag, den 16. Dezember 1924.
Kirchturme ertönen kann. Er forderte die Verſammelten auf, zur Ehre
des Höchſten den Choral „Allein Gott in der Höh’ ſei Ehr”” zu ſingen.
In dem von Herrn Rechtsanwalt Fiſcher verfaßten und von Herrn
Philipp Lang geſprochenen Prolog wurden die Feſtteilnehmer in
poeti=
ſcher Form an die Mahnung der Glocken erinnert, die in Freud und
Leid, in Trauer und Not verkünden: „Unſere Stimme, die Stimme von
Gott!” Herr Pfarrer Lic. v. d. Au ſprach in ſeiner Feſtrede von dem
hohen Wert des Opfers, das die Bewohner des Kirchſpiels und alle
ſonſtigen Spender durch die Beſchaffung der „Gefallenen
Gedächtnis=
glocke” gebracht haben und damit einen Beweis gaben, daß in unſerer
ſo materiell geſinnten und ſchweren Zeit doch der Idealismus noch nicht
erloſchen ſei. Er erinnerte j doch daran, daß ſich dieſes Opfer nicht mit
den für uns von den gefallenen Helden gebrachten Opfern an Blut und
Leben meſſen laſſen können, und verglich die Zeit nach dem
Dreißigjäh=
rigen Kriege — (1662 wurde die letzte der drei noch vorhandenen Glocken
beſchafft) — mit der unſerigen. Ihrer Beſtimmung gemäß ſoll die „
Ge=
fallenen Gedächtnisglocke” nicht allſonntäglich geläutet, ſondern nur bei
beſonderen feierlichen Anläſſen und an Feſttagen geläutet werden. — In
ſeiner bedeutungsvollen Feſtanſprache verwob der Geiſtliche noch ſchöne
Worte über Beruf und Aufgabe der Glocke im allgemeinen, wie ihre
Klänge des Menſchen Leben von der Wiege bis zum Grabe begleiten, wie
ihr weithin vernehmbarer Schall den Menſchen an etwas Höheres
ge=
mahne, und wie ſie um alle Glieder der Gemeinde ein einigendes Band
ſchlingen wolle, das alle ſonſtigen, im bürgerlichen Leben hervortretenden
Unterſchiede vergeſſen laſſen müſſe. Herr Bürgermeiſter Arras von
Ober=Oſtern ſtattete den Dank für das Kirchſpiel ab, insbeſondere galt
ſein Dank dem Kirchenvorſtand für ſeine Anregung zu dem Werke, ſowie
allen, die zu deſſen Gelingen beigetragen haben. In ſeinem Schlußwort
dankte Herr Pfarrer Klingelhöffer nochmals allen gütigen Spendern, ins
beſondere auch dem Glockengießer, Herrn F. W. Rincker in Sinn (
Dill=
kreis) Naſſau, ſowie dem Baumeiſter, Herrn Bauinſpcktor Böhm von
hier und den Zimmerleuten für die Herrichtung des Glockenſtuhles. Die
Namen aller Spender werden von ihm in ein Ehrenbuch eingetragen, das
ſpäteren Geſchlechtern noch Auskunft darüber geben ſoll. Die Vorträge
des Kirchenchores, der beiden Geſangvereine „Eintracht” und „
Sänger=
luſt”, ſowie die von einem Schuelknaben und einem Schulmädchen
vorge=
tragenen Gedichte „Unſere Gefallenen” und „Für uns” waren geeignet,
die Herzen aller Feſtteilnehmer noch tiefer zu rühren. Die Feier, die
allen im Gedächtnis bleiben wird, ſchloß mit dem gemeinſam gefungenen
Choral: „Nun danket alle Gott!‟ Danach erhielt jedes Schulkind eine
Br zel. Der ganze Verlauf des Feſtes, an dem in ſeltener
Einmütig=
keit alle Stände und Glieder der ganzen hieſigen Gemeinde wie von
aus=
wärts ſich beteiligten, zeigte, daß es doch noch gemeinſame höhere
In=
tereſſen gibt, was bisher weniger in Erſcheinung trat. Die Feier
bil=
der ſomit einen Markſtein in der Geſchichte von Reichelsheim und ſeiner
Umgebung. — Die „Gefallenen=Gedächtnisglocke”, die 43 Zentner wiegt,
zeigt in der Mitte das Reichelsheimer Wappen. Auf der anderen Seite
trägt ſie die Inſchrift: „Unſeren Gefallenen zum Gedächtnis, in
Dank=
barkeit das Kirchſpiel Reichelsheim‟. Darunter iſt das Eiſerne Kreuz
abgebildet, unter dem die Worte ſtehen: „Sie ſtarben, auf daß wir
leben”. Am oberen Rande iſt das Bibelwort zu leſen: „Niemand hat
größere Liebe denn die, daß er ſein Leben läßt für ſeine Freunde.”
Die kleinere, von Herrn Göttmann geſchenkte Glocke, wiegt 13 Zentner
und trägt die Inſchrift: „Dem Andenken meiner Mutter, Phil. Karl
Anauſt Göttmann und Frau Elſa, geb. Heil”. Auf der Gegenſeite ſteht
der Spruch Salomonis: „Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen.”
C Gammelsbach i. O., 14. Dez. Ein ſeltenes Feſt durfte heute die
hieſige Gemeinde begehen: Die Einweihung des neuen
Schul=
hauſes. Nur durch die hochherzige Hilfe unſeres Jagdpächters, des
Herrn Reinhard von Gülpen, konnte das Werk gelingen. —
Nachmit=
tags gegen 2 Uhr, ſammelten ſich an den alten Schulhäuſern die
Schul=
kinder, die Vereine mit Fahnen, die übrigen Gemeindeangehörigen, die
Vertreter des Kreis= und Kreisſchulamtes und der Kreisbaubehörde, die
Herren Kreisdirektor v. Werner, Schulrat Gerbig, Baurat Diefenbach, auch
viele Lehrer der Nachbargemeinden und die Geiſtlichen von Beerfelden
hatten ſich eingefunden. Nachdem eine Muſikkapelle ein Abſchiedslied
in=
toniert hatte, begrüßte Herr Lehrer Schäfer die Verſammelten und
ent=
rollte ein Bild der Schule Gammelsbachs. Unter den Klängen eines
Marſches bewegte ſich der Feſtzug nach dem neuen Schulhaus, wo
zu=
nächſt nach einem durch die Kapelle vorgetragenen Choral, Herr Baurat
Diefenbach über den Bau und ſeine „Geſchichte” intereſſante
Mitteilun=
gen machte. Unter ſchwierigen Verhältniſſen, im Zeichen der Inflation
und des Mangels an Baumaterialien und unter großer Ungunſt der
Witterungsverhältniſſe, ſchritt das Werk ſeiner Vollendung entgegen.
Letztere ſtellte große Anforderungen an alle Beteiligten, insbeſondere an
Herrn v. Gülpen, der die ganze Sache finanzierte, ihm wurde beſonderer
Dank zuteil. Herr Kreisdirektor v. Werner hob die Bedeutung der
Schule für die Gemeinde hervor und überreichte Herrn Bürgemeiſter
Halm die Schlüſſel, der ſie unter entſprechenden Worten entgegennahm
Nummer 3.
und witergab an den Vorſitzenden des Schulvorſtandes, Herrn
Schäfer. Dieſer gelobte, die Intereſſen der Schule im Sinn
Gemeinde und des ganzen Vaterlandes ſtets wahrzunehmen. Nur=
Herr Pfarrer Grießmer=Beerfelden das Wort zur eigentlichen 77
Er ſtellte einander gegenüber die alte und die neue Schule, don
beider gilt es zu pflegen, er betrachtete die verſchiedenen Lebens= vo
beitsgemeinſchaften, in denen der junge Menſch ſteht und in die
einwachſen muß und zeigte, welche Aufgaben die Schule in am
ziehungen zu leiſten hat. Im Namen der Handwerker ſprach Herm”
bindermeiſter Horn=Beerfelden. Unter der Leitung von Herrn
Gehorn trugen die Schulkinder und der Geſangverein wohlgel=
Chöre vor. Jetzt öffneten ſich die Pforten des Hauſes, und, die
voran, ergoß ſich die Menſchenſchar in die neuen Räume. Alles
Zweckmäßigſte eingerichtet, die Schulſäle ſind luft= und lichtreich
durchaus zweckentſprechenden Ausmaßen. Ueber den Schulſälen Hu
ſich zwei Lehrerwohnungen reich an Räumen und ebenfalls in beſtr.
teilung und Einrichtung. Im Kellergeſchoß ſind Badeeinrichtunse
die Schulkinder — glückliches Gammelsbach! Du haſt in dieſſ
ziehung nicht viel Geſellſchaft in der Gegend und auch im weiter=n
kreis. Am Schulhaus iſt ein hübſcher Schulhof, auch Gelände fümg
gärten iſt noch in genügender Größe vorhanden. So beſitzt unſe
meinde eines der ſchönſten Schulhäuſer des Kreiſes.
* Wixhauſen, 14. Dez. Neue Glocken. Ein langgehegter
der bieſigen Bevölkerung ſoll endlich in Erfüllung gehen. Die 74
Glocke, die während des Krieges abgeliefert wurde, ſoll erſetzt /W
Eine vor einiger Zeit veranſtaltete Hausſammlung hat nun dennn
Betrag von faſt 2600 Mark ergeben, gewiß ein Zeichen der Opfe:
keit der hieſigen Bevölkerung. Die neu zu beſchaffende Glocke ſolu;
montiert ungefähr 1800 Mark koſten, ſo daß noch ein namhafter
übrigbleiben würde. Nun hat der hieſige Kirchenvorſtand geplon
den übrigbleibenden Geldbetrag, der ja auch für die Glocke
gezeickb=
eine weitere, dem Geläute anzupaſſende Glocke zu beſchaffen. Auckk
Plan wird von den Zeichnern von Geldſpenden mit Freude begrüß;
den daß unſer Geläute durch die dritte Glocke ergänzt werden ſag
dasſelbe erſt vollſtändig zu machen. Wie wir hören, ſoll die erſtä
ßere Glocke bereits auf Oſtern läuten und die andere, kleinere, wir
ausſichtlich auf Pfingſten mis der Kirche, die einer gründlichen Rig
rung unterzogen werden ſoll, eingeweiht werden.
— Worms, 14. Dez. Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich
abend am Nordausgang der Stadt Worms. Der Landwirt Chrif
Weyrich von Pfiffligheim befand ſich mit ſeinem Fmn
auf dem Wege nach Hauſe, als plötzlich die beiden jungen Pferdei
ten und in raſendem Galopp davonſauſten. Dabei wurde der Lay
vom Wagen geſchleudert und blieb verletzt liegen. Die Pferde riſſſ
dann vom Pflugkarren los, rannten in die nach Pfiffligheim fahön
elektriſchen Straßenbahnwagen. Eines der beiden Pferde ſtieß m
Kopfe durch die Verglaſung der vorderen Plattform und ſchnitt 7i5
Kehle auf, ſo daß es tot am Platze liegen blieb. Durch Glasſplitter
auch der Wagenführer verletzt. Die Verletzungen waren derart, 7
ſofort ins ſtädtiſche Krankenhaus geſchafft werden mußte. Eine Au
Fahrgäſte erlitt ebenfalls Verletzungen, jedoch leichterer Art,
— Friedberg, 12. Dez. Das Gauturnfeſt des Gaues Heſſen 1
nächſtes Jahr hier ſtatt. Als Tag wrde der 28. Juni beſtimmt, Fr
ſoll die Seewieſe werden. Man erwartet 1000 Turner und Turnenn
Die Uebungen für das Kreisfeſt Gießen werden dabei durchgetumu
— Gießen, 12. Dez. Die beiden jugendlichen Einbr:
Kopfſch und Hanſel von hier hatten in der Ludwigſtraße eine am
Menge Flaſchen=Weine und Obſt geſtohlen. Das Schöffengericht bein
ſie mit 1½, bzw. 1½ Jahr Gefänanis.
— Schotten, 12. Dez. Die Strumpfwarenfabrik Heinrich Kr:/1
feierte ihr goldenes Geſchäftsjubiläum. Die Handelskod
Friedberg überreichte mehreren Arbeiterinnen für 25jährige treue?9
bei der Firma Ehrenurkunden. Die Glückwünſche der Stadt Son
überbrachte Bürgermeiſter Mengel.
— Wetterau, 12. Dez. Die Maul=und Klauenſeuchent
in der Wetterau ausgebrochen, und zwar in Echzell und Ponhauſeu,
Die neugegründete Gemeinde Grund=Schwalheim hat jetzt auch
eigenen Gemeinderechner erhalten in der Perſon des Landwirtes El./
Mogk II.
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[ ← ][ ][ → ]turmer 349.
Dienstag, den 16. Dezember 1924.
Seite 2.
Reich und Ausland.
AeEinweihung des Münchener Kriegerdenkmals
Von unſerem Korreſpondenten.
*München, 14. Dez.
ſnthüllung und Einweihung des Kriegerdenkmals vor dem
lrndrizſeum in München, das dem Gedächtnis der 13 000 gefallenen
Mütknur gewidmet iſt, wurde heute vollzogen. In den letzten
Wo=
hermn” es den Anſchein, als ob in dieſe Feier ein Mißton getragen
verſxt ſlollte, da das Reichsbau er Schwarz=Rot=Gold ſeine offizielle
Betſt ag verlangt hatte. Die drohenden Schwierigkeiten wurden
jedottluch Erklärungen ſtichhaltiger Art von Seiten des Bayeriſchen
Kritrmandes, der den Bau des Denkmals durchgeführt hat, beſeitigt.
voer Feierlichkeit hatten ſich zahlreiche Mitglieder des
König=
lichſtwruſes, vor allem Kronprinz Rupprecht mit Gemahlin und dem
Erlſanen Albrecht eingefunden. Ferner war mit dem
Miniſterprä=
ſideſt 1Or. Held die ganze Staatsregierung faſt vollzählig erſchienen.
Schſä ich waren noch die hohe bayer. Generalität und die ſämtlichen
ſtacſſtur und ſtädtiſchen Stellen in großer Zahl ver reten. Den
Auf=
taktW /Feier bildete der Aufmarſch der ruhmreichen Fahnenkompagnien
der Fin, bayeriſchen Armee.
Gen, „ldirektor der bayer. Muſeen Dr. Halm führte in
kurſtzenndrucksvoller Rede u. a. aus: Das Denkmal gelte nicht nur
demir 0060 gefallenen Münchenern, ſondern der geſamten bayeriſchen
Aryty UUnter dem Bilde des im Todesſchlafe ruhenden Kriegers, der
daslk m bol der Opfer der ruhmreichen bayeriſchen Armee darſtelle,
ſchlſſt —ten der Heldengeiſt und die Opfertreue unſerer Helden vom
Weſtzl uge, harrend der Erfüllung ihrer Taten und Opfer.
imprinz Rupprecht, der auch den erſter, Kranz niederlegte, gab
sié aden zur Enthüllung, und unter dem Donner von drei Salven
ſE as swehr fielen die Hüllen, während die Muſik die Weiſe vom
h„G/M Kameraden” ſpielte.
ſeygermeiſter Dr. Küfner übernahm dann das Denkmal in den
Schſund die Pflege der Stadt München und erklärte dabei: „Mit
denhen-kmal übernehmen wir das Vermächtnis unſerer gefallenen
Helſt Sie dürfen nicht umſonſt gefallen ſein.”
Sem Denkmal legten dann noch Kränze nieder
Miniſterpräſi=
r. Held namens der baher, Staatsregierung und die 7. baher.
Dilkal der Reichswehr. Den Abſchluß der Feier, die unter ſtärkſter
llnmng der Münchener Bevölkerung ohne Störungen in würdiger
o1fnug vollzog, bildete das Abſchreiten der Ehrenkompagnie der
elkwuchr durch Kronprinz Ruxprecht.
sFDenkmal dürfte eines der markanteſten im deutſchen Vaterland
ſeirſhSichen die mächtigen Monolythe=Säulen und =Platten von bisher
nocſtwuends in Deutſchland verwendeten Ausmaßen geben ihm das
Gellpeu unerhörter Wucht. Die ragende Kuppel und das monumentaſe
Arſtwürſeum als Hintergrund, die Reſidenz und die
Hofgarten=
ſarkſiu aals umgebende Nachbarſchaft heben die Wirkung ins Große
nlundtb in ergewöhnliche.
na
Kundgebung für Dr. Eckener.
rankfurt a. M. Dr. Eckener, der auf der Durchreiſe
7ähnurt im Hotel „Heſſiſcher Hof” abgeſtiegen war, wurde
Gegen=
üdmrr ſpontanen Kundgebung. Der Mitteldeutſche
Arbeitgeberver=
tuir) das Baugewerbe feierte in dem Hotel ſein 25jähriges
Be=
curucd als der Vorſtand von der Anweſenheit Dr. Eckeners erfuhr,
ehn zur Teilnahme ein. Von allen Seiten jubelnd begrüßt,
er=
wir! Eckener gleich darauf im Feſtſaal, wo er in einer Anſprache
n! Vorſitzenden gefeiert wurde. Dr. Eckener war durch dieſe
8 uund unverbereitete Huldigung ſichtlich gerührt und dankte in
zim Norten für den Empfang. Er wies beſonders auf den
Um=
twz unn der öffentlichen Meinung Amerikas hin, der durch die Fahrt
zpülin mit hervorgerufen ſei. Abends 10 Uhr fuhr Dr. Eckener
1F mburg weiter.
(Empfang des Staatspräſidenten von
Danzig beim Papſt.
(Unterredung mit Herrn Staatspräſident Sahm.)
unt 11. Dez. Der Präſident des Freiſtaats Danzig, der heute
vorntr aſſeſte in Privataudienz empfangen wurde, hatte die
Freundlich=
ſte men Beſuch beim Heiligen Vater in einer Unterhaltung mit
ym h8ertreter zu ſchildern. Herr Präſident Sahm fuhr zuſammen
ütt mn Dr. Ferber, der anläßlich der Tagung des Völkerbundsrals
ich ſin Genf nach Rom begeben hatte, heute vormittag nach dem
ltzt. Hier wurde er am Eingang zu den päpſtlichen Gemächern
füpf Sem Wege zu dem Audienzſaal des Papſtes von der Schweizer
Müſmist den üblichen Chrenbezeugungen empfangen und in das
Vor=
imſia geleitet. Nach der offiziellen Anmeldung wurden beide Herren
ſiäüudienzſaal geführt, ein längliches Zimmer, in dem eine
zaltne! Wand unweit der Tür dem Eintretenden zunächſt die Figur
8lhtes verbarg. Sobald man um dieſe Wand herumgetreten
vauf,büickte man die ehrwürdige Geſtalt des Statthalters Petri hinter
inde oßen Schreibtiſch, auf einem hochlehnigen Stuhl ſitzend. Neben
min u= ſtanden zwei weitere Stühle für die Gäſte bereit. Nach einer
tachen und gütigen Begrüßung der beiden Danziger Herren ent=
Aß ſpch ein Wechſelgeſpräch zwiſchen dem Papſte und dem
Staats=
worin der Papſt folgendes ausführte: Er habe für
ts ein beſonderes Intereſſe gehabt und gerade in letzter Zeit
em Maße da der Riſchof
ſei, der ihn über die Lage in Danzig von Reücht
Er kenne den Biſchof von Danzig ſchon ſeit vielen
Jehr gut, denn er ſelbſt ſei es geweſen, der ſeinerzeit
„ diefer noch in Riga war, dort eingeſetzt habe. Danzig
Ze Vergangenheit und ſei eine ſtolze ſchöne Stadt. Man
nen Vergleich mit Genua denken, das ebenfalls eine alte
ud Hafenſtadt ſei und den Beinamen „die Stolze” führe.
Fdeutung Danzigs als wirtſchaftliches Zentrum für den Oſten
riner großen Geſchichte liege die beſte Bürgſchaft für die Zu=
„Bringen Sie”, ſagte der Papſt zum Schluß zum
Staatspräſi=
deutſcher Sprache, in der die ganze Unterhaltung geführt
göringen Sie der Bevölkerung Danzigs unſern Gruß, unſern
tum Gruß und meine beſten Wünſche für eine glückliche,
glor=
uO befriedigende Zukunft.” Mit dieſen Wünſchen des Heiligen
4½ war die Privataudienz beendet und beide Herren verließen
unt”” ei gleichen Zeremoniell wieder den Vatikan, mit dem ſie dort
Eingsur waren. Die Unterhaltung mit dem Staatspräſidenten, in der
dieſt eite Audienz beim Papſt ſchilderte, ging in den Prachträumen
SAſc:zo Doria vor ſich, wo zurzeit der Rat des Völkerbundes tagt.
erhtr3 mar der Rat zu geheimer Sitzung verſammelt, um darüber zu
beſtitnel=, ob der bisherige Oberkommiſſar des Völkerbundes für
Dan=
ig vergewählt werden ſolle. Man nimmt dies als ſicher an, und
ſes iſigturſcheinlich, daß, während dieſe Zeilen geſchrieben werden, der
Obeſſ rrriſſar bereits wiedergewählt iſt. Der Staatspräſident von
Darhz ſu rach ſich noch über die gewinnende Art und Weiſe des Papſtes
ausAri in bewundernswerter Form die deutſche Sprache beherrſcht.
Er Aſjahr wohl aus, angetan mit ſeiner weißen, feierlichen und
ſchö=
nen) iung, ein Sinnbild der Würde und Güte.
Eine neue Angerſteinaffäre.
Ein Familiendrama bei Graz.
In der letzten Nacht ereignete ſich in der Ortſchaft Retz, in
der Nähe von Graz, ein furchtbares Familiendrama. Der
Villenbeſitzer Paul Danners erſchoß ſeine Frau Mathilde,
ſeinen Sohn Erich und ſeine Tochter Eva und vergiftete ſich
darauf. Seinen zweijährigen Sohn Peter ließ er am Leben.
Um die Tut ungehindert ausſühren zu können, hatte Danners
ſeine Dienſtmädchen und die Dienerin nach Graz ins Theater
geſchickt. Als die beiden nachts nach Hauſe kamen, fanden ſie
die Villa verſperrt. Herbeigeeilte Gendarmerie brach die Tür
auf. Im Parterrezimmer fand man die Leichen der beiden
Kinder. Im Salon im erſien Stock lag die erſchoſſene Frau,
deren Leiche mit einem Teppich bedeckt war. Im Bett fand
man die Leiche des Rittmeiſters. Danners lebte ſehr
zurück=
gezogen und erfreute ſich großer Beliebtheit. In einem
Ab=
ſchiedsbrief ſchreibt er, daß er aus Schwermut über ſein
Ner=
venleiden die Tat im Einverſtändnis mit ſeiner Frau begangen
habe.
Eröffnung der Frankfurter Volks=Funkhochſchule.
S. Frankfurt a. M. Am Sonntag wurde in Frankfurt a. M
die Volks=Funkhochſchule in Anweſenheit aller bedeutenden Vertreter des
öffentlichen Lebens eröffnet. Der Vorſitzende der Südweſtdeutſchen
Nundfunk=A.=G. Dr. C. Schleußner, gab einen kurzen Ueberblick
über die Entwicklung der Frankfurter Sendeſtation, die jetzt unter
Mit=
hilfe der Profeſſoren der Frankfurter Univerſität die Kulturgüter des
Volkes in die breiteſten Kreiſe tragen wird. Das Protektorat der neuen
Funkyochſchule wurde dem anweſenden Staalsſekretär, Dr. Bredow
übergeben, der in längerer Rede auf die Entwicklungsmöglichkeiten des
Mundfunks einging, der durch ſeinen ungeheuren Verbreitungskreis
beſ=
ſer als irgend eine andere Einrichtung geeignet ſei, auf die Maſſe des
Volkes erzieheriſch zu wirken. Das Telefon habe vier Jahrzehnte
ge=
braucht, bis es eine Million Teilnehmer hatte, der Rundfunk zählt heute
bereits eine halbe Million. Die Aufgabe der Vortragenden würde es
ſein, das Ziel der Volkshochſchule zu erreichen. Für die geiſtige
Weiter=
entwicklung des Volkes ſei es von größter Bedeutung, wenn Millionen
von Menſchen auf dieſem Wege den Vorträgen der bedeutendſten
Ge=
lehrten lauſchen könnten. — Der Leiter der Frankfurter Sendeſtation
zeigte aus der Praxis, wie das Programm nach und nach ausgebaut
wurde. Es ſei nicht immer leicht geweſen, das Richtige zu treffen, da
die Wünſche der Tauſende von Teilnehmern natürlich
auseinander=
gingen, doch ſei es in den letzten Monaten gelungen, einen Ausgleich zu
ſchaffen. — Im Namen der Frankfurter Univerſität ſprach der Rektor,
Profeſſor Dr. Selzer. Für den Magiſtrat gra ulierte Bürgermeiſter
Gräf und für die Hörer Profeſſor Wachsmuth.
Kleine Frankfurter Chronik.
Pfarrer Lie, Schäfer aus Schlierbach, wurde vom
Landeskirchen=
amt Kaſſel zum Pfarrer der Gemeinde Frankfurt=Preungesheim
er=
nannt. Der neue Seelſorger der Kathrinenkirche, Lic. Wilbelm
Fre=
ſenius, wurde in ſein Amt eingeführt. — Der Brückenbauausſchuß
des Brückenbauvereins hat mit allen gegen eine Stimmung beſchloſſen,
die Ausführung der Brücke in 19 Meter Breite zu verlangen.
Wahr=
ſcheinlich wird ſich der Magiſtrat dieſem Verlangen anſchließen, da beu
dem wachſenden Verkehr 14 Meter Breite ſehr bald nicht mehr genügen
würden. — Die Stadtverordnetenverſammlung hat beſchloſſen, das
Struwelpeterdenkmal vor der Kathrinenkirche aufzuſtellen,
doch macht ſich gegen dieſen Beſchluß Oppoſition bemerkbar, weil dieſe
Idylle der reigenſpielenden Kinder nicht an einen Ort gehöre, an dem
der großſtädtiſche Verkehr am ſtärkſten brandet. — Die
Arbeits=
marktlage hat ſich gegenüber der Vorwoche wieder etwas gebeſſert.
Die Zahl der Arbeitsſuchenden ging von 11 126 auf 10 589 zurück. In
Erwerbsloſenunterſtützung befinden ſich 4955
Hauptunterſtützungsemp=
fänger. Außerdem wurden 1885 Ehefrauen und 1512 Kinder unterſtützt.
— Die Frankfurter Teuerungszahl hat ſich kaum verändert, es
war nur eine minimale Steigerung um 0,1 Prozent zu verzeichnen. —
Das ruſſiſche Künſtlertheater „Der blaue Vogel” gibt
augenblick=
lich ſein zweites Frankfurter Gaſtſpiel im Neuen Operettentheater. Der
aus Karikatur, Ulk, Melancholie und Sentimentalität eigenartig
hervor=
tretende Stil fand ſeine verdiente Anerkennung bei Publikum und Kritik.
Anwendung der Flettner=Rotoren in Rußland.
DD. Riga. Der Moskauer Ingenieur Kaſchinski, der ſich mit dem
Studium der Erfindung Tlettners beſchäftigt, will landwirtſchaftliche
Maſchinen konſtruieren, bei denen Rotoren zur Verwendung gelangen
ſollen. Nähere Einzelheiten ſind bisher noch nicht bekanntgegeben worden.
Deutſcher Muſiker=Erfolg in Ungarn.
DD. Erich Kleiber, der Generalmuſikdirektor der Berliner Oper,
er=
rang an der Spitze der Wiener Philharmoniker im Budapeſter
Stadt=
theater einen beiſpielloſen großen Erfolg. Dem Konzert wohnte ein
er=
leſenes Publikum bei, darunter der Reichsverweſer Horthy, die Mitglieder
der Regierung und der päpſtliche Nuntius. Dem deutſchen Künſtler
wur=
den lebhafte Ovationen gebracht.
Luftverkehr Paris—Berlin.
Paris. Direktor Wronsky vom Deutſchen Aero=Lloyd
ver=
handelt in Paris mit franzöſiſchen Luftverkehrsgeſellſchaften über
Her=
ſtellung einer direkten Luftverbindung Berlin-Paris. Wie wir erfahren,
nehmen die Beſprechungen einen günſtigen Verlauf, ſo daß nach
Beſeiti=
gung der Beſchränkungen für die deutſche Luftfahrt und der noch
vor=
handenen politiſchen Schwierigkeiten der Verkehr ſofort aufgenommen
werden kann.
Ur m Berlin im 94. Lebensjahre nach längerem Leiden verſchieden. Mit
ihm iſt einer der erſten Pioniere des Deutſchtums am La Plata
heim=
gegangen. Im Jahre 1851 faßte Ernſt Quincke den für damalige
Ver=
hältniſſe mutigen Entſchluß, in Südamerika ſein Glück zu verſuchen.
Nach 7itägiger Reiſe auf einer Hamburger Bark landete er Anfang
Dezember 1851 in Montevideo, wo er die Firma Erneſto Quincke
gründete, die er 73 Jahre lang geleitet hat. Der Firma Quincke
ge=
bührt die Ehre, das älteſte deutſche Haus am La Plata zu ſein, das
unter demſelben Namen und unter derſelben Leitung allen Stürmen
zum Trotz die ſchweren Wirtſchaftskriſen, denen dieſe Länder im
ver=
gangenen Jahrhundert ausgeſetzt waren, überſtanden hat. Seit dem
Jahre 1882 hatte der Verſtorbene ſeinen Wohnſitz vorwiegend in Berlin.
An dem Leben der deutſchen Kolonie in Uruguay hat Herr Quincke
ſtets hervorragenden Anteil genommen; alle gemeinnützigen
Beſtre=
bungen fanden in ihm einen eifrigen Gönner und Förderer, und als
1866 in Montevideo der deutſche Klub gegründet wurde, war er deſſen
erſter Präſident. Auch den Arbeiten des Deutſch=Argentiniſchen
Zentralverbandes und des Deutſchen Wirtſchaftsverbandes für Süd=
und Mittelamerika hat Herr Quincke allezeit lebhaftes Intereſſe
ent=
gegengebracht.
Eine neue Gehaltsbewegung unter den deutſchen Bankangeſtellten.
DD. Berlin. Der Zentralvorſtand des Verbandes der deutſchen
Bankangeſtellten hat beſchloſſen, in allen Betrieben ſofort die Forderung
auf Auszahlung einer Weihnachtsbeihilfe in Höhe eines Monatsgehaltes
aufzuſtellen. Abgeſehen von dieſer Maßnahme wird der Verband beim
Reichsarbeitsminiſterium die beſchleunigte Anberaumung neuer
Gehalts=
verhandlungen, bzw. die Einſetzung eines neuen Schlichtungsausſchuſſes
beantragen.
Ein Polizeiſkandal in Dänemark.
DD. Kopenhagen. Großes Aufſehen erregen hier die ſcharfen
Angriffe, die ein Kriminalpoliziſt vor einiger Zeit auf die oberſte Leitung
der Polizei gerichtet hatte. Er hatte behauptet, daß es in Dänemark ſeit
einiger Zeit üblich geworden ſei, Verbrecher nicht zu beſtrafen, wenn ſie
angeſehenen Familien angehören. Eine Unterſuchung des Juſtizminiſters
hat ergeben, daß der Poliziſt recht hatte. Juſtizminiſter Steinicke zählte
etwa 10 Fälle auf, in denen Schuldige nicht beſtraft worden waren,
ob=
wohl dies nach Lage der Dinge hätte geſ hehen müſſen. Ein Beamter,
der jetzt die Stellung des Chefs der Polizeiſchule bekleidet, erhält
anläß=
lich dieſer Vorkommniſſe ſeinen Abſchied. Das Aufſehen iſt umſo größer,
als der Miniſter bisher noch keine Namen genannt hat, ob vohl man
deutlich zu ſehen glaubt, um welche Perſonen es ſich handelt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ven=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender veranzwortlich.) — Einſenkungen, die nicht verwendet werden, (önnen nicht
zurdckae andt. die Ablehnung nicht bearünzet werden.
Anfrage an die Heag.
Die Vorortwagen der Heag ſind mit Heizvorrichtungen verſehen. Die
Heag fühlt ſich jedenfalls nicht bewogen, bei der jetzt einſetzenden Kälte
dieſe Heizvorrichtung in Betrieb zu nehmen. Sie mutet trotz der wirklich
nicht gering zu nennenden Fahrpreiſe den Fahrgäſten zu, daß ſie z. B.
auf der Fahrt nach Eberſtadt nahezu eine halbe Stunde in kalten,
unge=
heizten Wagen ſitzen und ſich Erkältungen und Krankheiten zuziehen.
Warum heizt die Heag die Wagen nicht?. Das Richtige wäre, daß die
Fahrgäſte, die ſich durch dieſe Maßnahme der Heag Erkältungen oder
Krankheiten zuziehen, dieſe für die entſtehenden Koſten und Schäden
haft=
bar machen würden. Der Einſender glaubt, im Sinne Vieler zu ſprechen,
wenn er die Heag bittet, während der kalten Jahreszeit die Heizung in
Betrieb zu nehmen. Die Staatsbahn würde ſich nicht erlauben, ihre
Fahrgäſte während der kalten Jahreszeit in ungeheizten Wagen zu
beför=
dern und es iſt überhaupt verwunderlich, daß ſich die Fahrgäſte der Heag
eine derartige Rückſichtloſigkeit gefallen laſſen. Bei der StaatsHahn
wür=
den ſie jedenfalls eine derartige Maßnahme nicht ohne weiteres
hin=
nehmen.
— Die Verwaltung der ſtädtiſchen Betriebe hat den Gasverbrauchern
vorgerechnet, daß ſich der Gasverbrauch nach den neuen Sätzen billiger
ſtellt als vordem. Sie hat dabei die Miete des 3flammigen Gasmeſſers
zugrunde gelegt und zugleich erwähnt, daß lediglich der große 10flammige
Gasmeſſer ſchuld an der Verteuerung iſt. Die Verwaltung gibt nun den
in Frage kommenden Haushaltungsvorſtänden den wohlmeinenden Rat,
die großen Gasmeſſer umſetzen zu laſſen. Dabei verſchweigt ſie aber, daß
ab 1. Dezember d. J3. für die Auswechſlung der Meſſer eine
Sonder=
gebühr von 4 Mk. erhoben wird. Warum hat die Verwaltung dies nicht
in ihrer Berechung erwähnt? Warum muß man jetzt die Umſetzung
be=
zahlen und Ende November nicht?. Auf jeden Fall wird die Verbilligung
durch die Extrakoſten hirfällig.
Briefkaſten.
A. L. Da es verſchiedene Klaſſen von Admiralen gibt, auch das
Dienſtalter eine erhebliche Rolle ſpielt, läßt ſich die Frage ohne genaue
Angabe nicht beantworten.
Meſcheh
Die Vorſtellung des „Chriſtſternlein” erntete enormen Beifall bei
ausverkauftem Hauſe. Für die nächſte Vorſtellung am Mittwoch, den
17. und für Sonntag, den 21. d. M. gibt die Firma J. Rehfeld,
Ludwig=
ſtraße 15, beim Einkauf von 15 Mark an weiler Logen= und
Sperrſitz=
plätze gratis an ihre Kundſchaft. Die Karten werden an der Kaſſe
verausgalt; es werden nur allerbeſte Plätze verausgabt.
Unſerer heutigen Nummer liegt ein Proſzekt der bekannten
Lotteriefirma J. Schweickert, Stuttgart bei.
Be=
kanntlich wurde bei dieſer Firma im Juli 1924 ein Hauptgewinn mit
Sofortige Beſtellung iſt zu empfehlen.
200 000 Mark gewonnen
Ein Hauptgewinn iſt ein ſchönes Weihnachtsgeſchenk. . (T. St.17078
Vertr.: I. Wedde & Go., Darmstadt, Waldstr. 7.
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Matece
Landestheater Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende gegen
10 Uhr (4 10): „Der fliegende Holländer” — Kleines Haus, keine
Vorſtellung. — Orpheum, keine Vorſtellung. — Union=, Reſidenz=
Theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinoverſtellungen.
Verſteigerungskalender, Mittwoch, den 17. Dezember 1924.
Holzverſteigerung, vormittags 9 Uhr, in der Wirtſchaft zum
Heil. Kreuz.
Nutzholzverſteigerung, vormittags 10 Uhr, im Rathaus zu
Meſſel.
Arbeitsvergebung, vormittags 10 Uhr, in den Arbeitsräumen
des Heſſ. Kulturamtes.
Hauptſchriftieitung: Rudolf Mauve
Verantwortl:d für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe
Veramtwortlich für Feuill ton und Heſſiſche Nachr chten: Mar Streei=
Verantwortlich für Srort: Dr. Eugen Buhlmann
Verantwortlich für Schlußd en;; Andreas Bauer
Verantw rilich für den Inſeratenteil: Willy Kuhie
Druch und Verlag: L C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die heutige Rummer hat 14 Seiten
Seit 40 Jahren
bewährt ſind
Vollendete Qualität. 25 verſchiedene Sorten.
Ein Würfel zu 12 Pfennig reicht für 2 Teller.
V. 1705:
Die MaggleGeſellſchaft hat ihre Erzeugniſe der Kontrolle des Direktors des Khgſenſichen Inſtiſtuts der Uniberſität Verlin, Gehelmrat Profeſſor Dr. Martin Hann, unterſtell.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Dienstag, den 16. Dezember 1924.
Der grosse Sittenfilm
Aus dem Leben einesjungen Mädchens
mit
und
Lucy
Oonrad
Doraine Balllältott Veidt
6 Akte nach den Motiven des Romans „Das verlorene Paradies‟
Tommy macht eine Seefahrt Filmkomödie in 2 Akten
Gürtler=Duo:
Die luſtigen
Heſſen
Am
Mittwoch
den 17. Dezember
nachmittags 31, Uhr
in ſämtlichen Räumen der
Turnhalle am Woogsplatz
Oela=Kar=
Operetten
ſängerin
Hausfrauen=Tag
Grosser
Weihnachtsmarkt erster Firmen
Auftreien erſter Künſtler
Heſſenfieger=Verein f. Luftfahrt
Vortrag mit Lichtbildern
über
„Fletiner Rotor und
Fletiner Ruder”
Mittwoch den 17. Dezember, nachm. 5 Uhr
Techniſche Hochſchule, Saal Nr. 326
durch Herrn
Profeſſor Eberhardi
Aerodynamiker der Techniſchen Hochſchule.
Unſere Mitglieder werden hierzu eingeladen.
Gäſie willkommen.
(17059
Der Vorſitzende des Vorſtandes:
Mueller, Bürgermeiſter.
Landestheater.
Großes Haus.
Dienstag, 16. Dez.
410
Der
liegende Holländer
von R. Wagner.
Anf. 7. Ende g. 10 Uhr
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Humoriſt. Vorträge u. unter gütiger Mitwirkung des
Darmſtädter Solo=Quartetts
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Eintrittspreiſe:
Mittags 80 Pfg., Zuſatzkarten für
T abd8. 10 Pg., nur abd8. 4 M.)
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Muſithaus Hinz / Ch. Grimn
Erika
Nieder=Ram= / Bauchredner
A. Fretth
ſtädterſtr.
Kehrmann
Solo=Tänzerin
18gots: Conferencier
Näheres durch Rundfunk=Gender Frankfurt a. M. am Dienstag, 16. Dez., abends
Verlag der „Frankfurter Hausfrau”
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.. . . . V. Fucik
2. Winterstürme Welzer . . .
. „Fucike
„Kuhlau
3. Erlenhü el, Ouvertüre . . . .
4 Andante a. d V. Symphonie".
Tschaikowsky
5. Polonaise in A ..
„Chopin
.
6. Samson et Dalila, Fantasie ...
Saent-Saens
„Strauß
7. Der lustige Krieg. Potpourri . . . .
8. Intermezzo a Hoffmanns Erzählungen . . . Offenbach
„ . v. Leutner
9. Fest-Ouverture . . . .
10. Kaiser-Walzer ..
„Strauß
Tschaikowsky
11. Capriccio Italien
Linst
12 II. Ung Rhapsodie m. Klavier-Cadenz.
13. Der Waffenschmied.
„Lortzing
14. Suite Orientale .
Popy
15. Archibald Douglas, Ballade
„Löwe
16. Ungarische Tänze 5 u 6.
„Brahms.
A
Im heſſiſchenJagdklub
ſpricht am Mittwoch, 17. Dez , abends7 Uhr
(Gartenſaal des Städt. Saalbaues) der
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unter gleichzeitiger Vorführung von
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Die Mitglieder und Freunde des Klubs,
ſowie deren Damen, werden hierzu
noch=
mals höflichſt eingeladen und um zahlreiche
Beteilgung gebeten. Gäſte können
ein=
geführt werden.
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[ ← ][ ][ → ]mmmer 349.
Dienstag, den 16. Dezember 1924.
Seite 9.
Sport, Spiel und Zurnen.
Fußball.
Fußballverein Hofheim—Olympia Lampertheim, 0:1.
Würfel ſind gefallen. Mit dem knappſten aller Ergebniſſe
muß=
die Hofheimer auf eigenem Feld unverdient geſchlagen be=
Für Olympia, der wohl der Meiſtertitel kaum noch zu
neh=
un dürſte, war dies der ſchwerſte Gang. Olympia, in allen Teilen
ſetetzt, konnte ſpieleriſch genommen, gefallen, dagegen fiel das kort=
Reklamieren und Kritiſieren des Mittelläufers und anderer
Whaftsteile unangenehm auf.
Hofheimer, bei denen einige Leute beſonders hervorſtachen, taten
nuctcönnen ihr beſtes, nur ſpielte der Sturm, der gegen Bensheim
virurchſchlagskräftiger war, entſchieden zu weich.
Oeſterreich, Wien:
(mofeſſionalmeiſterſchaft: WAC.—Admira (Samstag) 0:0; Vienna
khlo 2:0: Sportklub—Slovan 2:0; Amatenre—Wacker 1:1; Hakoah—
AN-t (Geſellſchaftsſpiel) 3:2.
Tſchechoſlowakei, Prag:
ihroria Zizkow—Union Ziwkow 5:1.
Budapeſt.
Aiſterſchaftsſpiel M. T.K. gegen B.T. C., 2:1. — Pokalſpiele:
— 3. Bezirk, trotz dreimaliger Verlängerung 3:3; V.A.C.—
1:0; das einzige Tor des Spieles fiel erſt in der 137. Minute;
SNemzeti, 4:0.
Schweiz:
ürterthur-Brühl St. Gallen 0:0; Young Fellows=FC. St.
Gal=
leim?- Lugano—Blue Stars 2:0; Konkordia—FC. Baſel 0:0:
Lau=
ſalm SSports—Etoile Carouge 2:0; FC. Chaux de Fonds—FC.
Fri=
bdei H.
Italien:
er zia-Torino 1:0; Cremoneſe—Internazionale 1:1; Modena—
Plſ13; Brescia—AC. Reggiana 1:1; Hellas—Caſale 1:1; Genoa—
Ldkzu 6:3; Milan—Livorno 4:2; Novara—Andradoria 1:0;
Man=
tolſa=adova 1:1; SPAL —Sampierdareneſe 2:1; Bologna—Aleſſan=
MR1:-3 Juventus—Pro Vercelli 0:0.
England.
uh=Birmingham 1:0; Bolton Wanderers=Newcaſtle United 3:2;
e—Arſenal 1:0; Cardiff City—Huddersfield Town 2:2; Everton
Ahmm United 1:0; Mancheſter City—Leeds United 3:0: Notts
Eih—Sheffield United 2:0; Preſton Northend—Aſton Villa 3:2;
Sſrdand-Blackburn Rovers 1:0; Tottenham Hotſpurs—Liverpool
KUreſtbromwich Albion-Nottsforeſt 5:1. —
Schwerathletik.
Mannſchaftsringen V.f.R.—V.f.K. 1886, 12:9. — Zinner=Würzburg
bringt im beidarmigen Stoßen 240 Pfund zur Hochſtrecke
Seit Wochen war man auf das Treffen im Mannſchaftsringkampf
zwiſchen der durch den Leichtmittelgewichtsmeiſter Karl Weber
gegründe=
ten Ningerabteilung des Vereins für Naſenſpiele und dem Verein für
Körperpflege von 1886 äußerſt geſpannt. Dieſe Spannung erreichte durch
den Austrag des Kampfes im Apollo=Theater am Sonntag vormittag
11 Uhr, ihren Höhepunkt. War nun die vielleicht etwas ungünſtige
Zeit des Vormittags, die immer noch ſchlechte Wirtſchaftslage oder das
mangelnde Sportsintereſſe der Mannheimer Bevölkerung ſchuld, kurz
— bei beſten, hervorragenden Leiſtungen, die Weltrekordleute
abſolvier=
ten, die Veranſtaltung war ſelten miſerabel beſucht.
Für den Verein für Raſenſpiele ſtarteten Merberich, Mundſchenk.
Reichert, Denu, Spatz, Weber und Rupp, die Farben des V.f.K.
ver=
traten Münch, Thumm, Murbeck, Rheinfrank, Herweck, Vögel und Haier.
Beiderſeits legte man den größten Eifer an den Tag, die Sache für ſich
zu entſcheiden. Beſonders erwähnenswert iſt der Kampf des
Weltge=
wichtmeiſters im Gewichtheben, Willi Rheinfrank, der ſeinen Gegn—r
durch Entwicklung aller Kräfte zu Fall bringen wollte. Denu iſt jedoch
techniſch beſſer und verliert nur den ſicheren Sieg durch einen
ſelbſtver=
ſchuldeten Ueberroller. Rheinfrank verſpricht ein guter Ninger zu
wer=
den. Die ſieben Kämpfe endeten mit 9 gegen 12 Punkte für den Verein
für Raſenſpiele.
Die Ringkampfkonkurrenz wurde durch Herausforderungskämpfe
her=
vorragender Gewichtheber, unter denen ſich auch der Weltrekordmann
Zinner=Würzburg befand, eingeleitet. Im einarmigen Reißen brachte
Seckel (V. f.K.) 110, Kühner Durlach 120 Pfund zur Hochſtrecke. Zinner
bewältigte einwandfrei 160 Pfund. Das einarmige Stoßen ſah Zinner
mit 170 Pfund gegen Haier (V.f.K.) mit 140 ſiegreich. Die beiden
Ban=
tamgewichtler Seckel (V.f. K.) und Kühner=Durlach ſtießen beidarmig 180
Pfund, was bei ihrem leichten Körpergewicht als hervorragende Leiſtung
gebucht werden muß, Haier (V.f K.) brachte es auf 210 und Zinner gar
auf 240 Pfund. Ein Verſuch Zinners, im beidarmigen Neißen ſeinen
ſelbſt aufgeſtellten Weltrekord von 200 um 5 Pfd. zu verbeſſern,
miß=
lang. Zum Schluß brachte es Seckel im beidarmigen Drücken auf 120,
Kühner auf 135 und Haier auf 190 Pfund, Leiſtungen, denen der Laie
ſtaunend gegenüberſteht.
Die zwiſchen den Konkurrenzen eingelegte Pauſe wurde durch die
Gewichts=Jongleur Pantomime des hervorragenden Plan ten=Trios
Schneider, Albrecht und Engel vom V.f.K, in angenehmſter Weiſe
ver=
kürzt.
Sch.
Hocket.
Leichtathletik.
Freauenlehrgang der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen
in Wyk auf Föhr.
e Deutſche Hochſchule für Leibesübungen erläßt ſoeben die
Aus=
ſchiung für einen Frauenlehrgang in Wyk. auf der Nordſeeinſel Föhr,
deiin ter Zeit vom 22. Februar bis 16. Mai nächſten Jahres, alſo zwolf
Wſſol lang, een ihr veranſtaltet wird. Zweck des Lehrgangs iſt die
Aulumung der klimatiſchen Vorzüge von Wyk, das als mildeſtes
Nord=
ſedkl vekannt iſt, und die Heilmittel der Nordſee — Sonne, Wind und
Wſſr — gerade im beginnenden Frühling unter beſonders günſtigen
Boetzungen bietet. Der Lehrgang wird durch völlige Abgeſhloſſenheit
in Fm einer weiblichen Lebensgemeinſchaft und unter weiblicher Leitung
diceionn Gymnaſtikformen zu erarbeiten haben, die der Frau
vornehm=
lichhu emeſſen ſind. Der Lehrplan ſieht täglich etwa drei Stunden
köynlülher Uebung und drei Stunden wiſſerſchaftlicher Arbeit vor,
da=
nelſomerden in den zahlreichen Kinderſanatorien Lehrproben abgehalten.
Vobn s, Muſik, Kochübungen und Pflege weiblicher Geſelligkeit füllt die
üblen 4ageszeit aus. Zum Lehrgang ſind außer den weiblichen
Studie=
reim zer Hochſchule Frauen und Mädchen zugelaſſen, die in ihrer
Vor=
billigu und ihren körperlichen Leiſtungen den Anforderungen der
Hoch=
ſchnin allgemeinen genügen. Bevorzugt werden Lehrerinnen,
Studen=
tinlſ. /Kindergärtnerinnen, Heilgymnaſtinnen uſw. Die Unterbringung
finlny, einem beſonders für dieſen Zweck gemieteten und hergerichteten
grle ſHauſe, das dem Gmelinſchen Nordſeeſanatorium gehört, ſtatt.
Dderofze Sanatoriumspark wie alle Einrichtungen der Stadt Wyk ſtehen
delmezargang zur Verfügung. Das Lehrgeld beträgt für die
drei=
murigs Dauer 600 Mark. Auskunft erteilt das Generalſekretariat des
Ddkhm Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, Berlin W 35,
Kurfürſten=
ſtüw /B, III. Fernruf Kurfürſt 4192.
dFenſperrholz=
pllatten
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Die
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Pllun Kuthe
gemäße Abbildungen
Hferarnditgeſellchaft
und den spannenden Roman
dermſtadt
Abugerſtraße 18.
Norddeutſchland.
Der Berliner Sportverein 92 fertigte in Hamburg Harveſtehude
mit 3:1 0:1) ab. Die Damen von Harbeſtehude wurden in Magdeburg
von den Damen der Magdeburger Viktoria mit 3:1 geſchlagen. — In
Hannover weilten zahlreiche auswärtige Hockeymannſchaften zu
Gaſte. Der Berliner Hockeh=Club verlor gegen Hannover 78 mit 6:3,
und der Uhlenhorſter Hockey Club zog gegen den Hockeyclub Hannover
mit 2:4 den Kürzeren. Auch die Uhlenhorſter Klipper mußten mit einer
Niederlage nach Hauſe fahren, da ſie vom Deutſchen HC. Hannover 2:0
abgefertigt wurden. — Die Damen des DHC. Hannover und die des
Magdeburger HC. trennten ſich 2:2, die 1b=Elf (Herren) des DHC.
fer=
tigte den Magdeburger HC. 7:4 ab.
Radfahren.
Weihnachtsradrennen in Berlin.
Auf der Berliner Winterbahn im Sportpalaſt finden an beiden
Weihnachtstagen Radrennen ſtatt. Am erſten Feiertag kommen zum
Austrag ein internationales Fliegertreffen, der Große Weihnachtspreis
als internationales Fliegerhauptfahren, offen für 20 Fahrer nach Wahl,
ein 50=RundenPunktefahren und ein 10=Meilen=Mannſchaftsfahren (75
Km), offen für 13 Paare. — Das Programm des zweiten Feiertages
umfaßt ein Malfahren und ein 100=Km.=Mannſchaftsfahren in zwei
Läufen 4 50 Km., offen für 13.,Paare nach Wahl.
Radrennen Paris.
50 Km.=Dauerrenen: 1. L. Vanderſtuyft, 43:36,2;2; Lejour, 3 Rd.;
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Seres 1,5 Rd.; 3. Bréau, 11 Rd.; 4. Brunier geſtürzt.
Franfurter Rund= Kunk=Programm.
Dienstag, den 16. Dez. 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner
und Hamburger Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produkten (
Au=
fangskurſe) — 11.55 Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt.
4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche Produktenbörſe Hamburg,
Berlin Köln, Magdeburger Zucker und Nürnberger Hopfen,
Debiſen=
kurſe. — 4.30—6.00 Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik und Wort.
— 6.00—6.30 Uhr: Die Leſeſtunde (Meiſterwerke der Weltliteratur):
Aus „Soll und Haben”, von Guſtav Freytag (Fortſetzung). Sprecher:
O. W. Studtmann. — 6.30 Uhr: Der Briekkaſten. — 7 Uhr:
Steno=
graphiſcher Fortbildungskurſus für alle Syſteme (Diktat von 80
Sil=
ben aufwärts). Anfragen ſind zu richten an Herrn Georg Kalis,
Münzenbergerſtraße 4. — 7.30 Uhr: Funkhochſchule Frankfurt, unter
dem Protektorat des Herrn Staatsſekretärs Dr. h. e. Bredow in
Zu=
ſammenarbeit mit Stadt und Univerſität Frankfurt a. M.; Vortrag
von Herrn Dr. Schönberger, Aſſiſtent am Städelſchen Inſtitut: „Der
Frankfurter Dom”. — 8 Uhr: Vortrag, von Herrn Dr. Burger,
Dramaturg des Frankfurter Schauſpielhauſes: Die dramatiſche
Auf=
gabe des Bühnenbildes, 2.” — 8.30 Uhr: „Juana”. Drama von Georg
Kaiſer. Ausführende: Frau Fritta Brod, die Herren Fritz Odemar,
Norbert Schiller und Ben Spanier (ſämtlich vom Frankf.
Schauſpiel=
haus). — Anſchließend: Wetterdienſt Nachrichten, Sportbericht.
Mittwoch, den 17. Dez. 1110 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner
und Hamburger Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produkten (
An=
fangskurſe). — 11.55 Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr:
Nachrichten=
dienſt. — 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche Produktenbörſe
Hamburg, Berlin, Köln, Magdeburger Zucker und Nürnberger
Hop=
fen. Deviſenkurſe amtliche Huſumer Viehmarktpreiſe. — 4.30—6.00
Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik und Wort. — 6—7 Uhr:
Mär=
chenſtunde für große und kleine Kinder, veranſtaltet von der
Märchen=
tante, unter Mitwirkung von Frau Meerwarth=Sebold. — 7 Uhr:
Vortrag von Herrn Dr. Winter, Redakteur der Deutſch. Allg. Zeitg.:
Die Dichtung der Befreiungskriege.” — 7.30 Uhr: Funkhochſchule
Frankfurt, unter dem Protektorat des Herrn Staatsſekretärs Dr. I. .
Bredow, in Zuſammenarbeit mit Stadt und Univerſität Frankfurt a.
M., Paul Bekker: „Muſikgeſchichtliche Wandlungen” (ein Ueberblick
über die Geſchichte der Muſik von den Anfängen bis zur Gegenwart”
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4. Arie aus der Oper „Eugen Onegin”, Tſchaikowsky. 5. Arie aus
der Oper „Pique Dame” Tſchaikowsky. 6, Arie des Fürſten Seltzky
aus der Oper „Pique Dame” Tſchaikowsky. Ausführende: Die
Hei=
ren John Gläſer (Tenor) und Adolf Permann (Bariton) von der
Frankurter Oper. Am Grotrian=Steinweg=Flügel; Herr Dr.
Mer=
ten von der Frankfurter Oper. Ein Kammerorcheſter. — 9.30 Uhr:
Nachrichtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht, Verkehrsnachrichten
des Hapag. 9.40 Uhr: Die Spätankündigung: Ich hab” hier bloß ein
Amt und keine Meinung! — 9.55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr:
Drei Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 Uhr:
Die Lokaldichtung. (Frankfurter Dichtung aus alter und neuer Zeit.)
Abend: Aus Friedrich Stoltzes „Geſammelten Werken” (Proſa).
Mitwirkende: Frau Lene Obermeher und Herr Hans Nerking, beide
vom Frankfurter Schauſpielhaus.
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[ ← ][ ][ → ]U
ummer 39
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſie Nachrichien
16. Dezember 1924
Schöne Literatur
wrigsmark. Roman von Pierre Benoit, in das Deutſche übertragen
Victor Aubertin. Kurt Ehrlich=Verlag, Berlin SW. 61.
Anctor Aubertin hat für das deutſche Leſepublikum das neueſte
* es zur Zeit viel geleſenen franzöſiſchen Ronmaſchriftſtellers Pierre
iſcit, übertragen. Wieviel von der an ſich ausgezeichneten Form,
penem nicht abzuleugnenden Schliff der Sprache auf das Konto
Auber=
uu ſetzen iſt, vermag ich nicht zu beurteilen, auf jeden Fall hat der
rw etzer dafür geſorgt, daß ein flüſſig, flott und ſpannend geſchriebe=
„nhsman in dem die Senſation, was ebenfalls anzuerkennen iſt, in eine
czurnde Behandlung gebändigt iſt, herauskam. Dieſer Roman aber
üm Schlüſſelroman oder auch wenn man will, ein hiſtoriſcher Roman,
aüſch mit Vorgängen an deutſchen Fürſtenhöfen kurz vor dem Kriege
bzu, und in deſſen Mittelpunkt — für den Franzoſen Benoit wohl der
igtüiche Grund zu dieſem Roman — ein kleiner Infanterie=
Reſerve=
gmant, als Sprachlehrer an einem deutſchen Fürſtenhof gezogen, ſteht,
ſich die Herzogin verliebt und um deſſen Rettung bei
Kriegsaus=
bißie den Tod erleidet. Ein hiſtoriſcher Roman ſollte ſich an
hiſto=
r Tatſachen halten, zum mindeſten nicht Jahrhundert durcheinander
bei, wie es hier geſchieht, und ein Schlüſſelroman ſoll nicht ſeinen
9Konen die wirklichen Namen geben, wie es hier zum größten Teil der
3St. Schlimm iſt, wie wenig ſich der Verfaſſer an Tatſachen hält,
ſurnig er die wirklichen deutſchen Zuſtände bis zum Umſturz, beſon=
17 diie an Fürſtenhöfen, kennt und mit welchem Mangel an Geſchmack
mDakt er in ſeiner dichteriſchen Phantaſie dem unbefangenen Leſer
Ayas ber Tatſachen=Charakter zu geben beſtrebt iſt. Noch ſchlimmer iſt,
Awdew Verlag (Kurt Ehrlich=Verlag, Berlin SW. 61), es fertig bringt,
H5= Machwerk Benoits einen Waſchzettel beizugeben, in dem es wört=
Uſihjrßt: „Erſtaunlich iſt, wie Benoit in deutſchen Zuſtänden beſchlagen
9b erſtaunlicher vielleicht noch, wie gerecht und unparteiiſch er deutſche
(ſinungsart zu beurteilen weiß‟. Das Gegenteil iſt der Fall, und
mnan die Schilderungen des Romans mit den geſchichtlichen Tat=
Aſiu4vergleicht, ſo bleibt nichts übrig, als eine in ziemlich unverblümter
AFag gegebene ſenſationelle und gefälſchte Charakteriſierung des
deut=
ſt FFürſtenlebens vor der Revolution. Es iſt anzunehmen, daß der
Gezieſe Benoit falſch ſpekuliert hat, wenn er glaubt, mit dieſem „
Königs=
m”ſirgendwelchem ſenſationellen Bedürfnis im deutſchen Leſepublikum
AEgung zu geben. Victor Aubertin, den wir ſchätzen, ſollte uns andere
Awil llere Bücher überſetzen.
Eyrnoit hat offenbar in irgendeinenr Lexikon geleſen, daß im 17.
Fehu undert ein Nachkomme des ſchwediſchen Abenteurers und Räubers
US von Königsmark= Philipp Chriſtoph, mit der Erbprinzeſſin Sophie
„Dtea von Hannover, der vernachläſſigten Gemahlin Georgs des
UEn von Groß=Britannien, ein Liebesverhältnis anzuknüpfen verſucht
Hbei ſoll. Kurfürſt Ernſt Auguſt ließ den Räuber ſeiner Ehre im
„uenzimmer der Prinzeſſin niederſchlagen. Begebenheiten, wie ſolche,
Hſe uioch der reſtloſen Aufklärung entbehrend, ſind in Deutſchland eine
GSencheit, in Frankreich an der Tagesordnung geweſen. Dieſe Mär
Heeg. Benoit willkürlich in die jüngere Zeit, läßt drum herum
Per=
ſſſor uind Tatſachen ſpielen, die entweder frei erfunden ſind oder
eben=
fiſr underen Zeiten entnommen, aber mit zeitlichen Namen bezeichnet
ſim Die letzte Zarin, der Kaiſer, der Kronprinz, der Zar ſelbſt, die
Aſechen Prinzeſſinnen, auch das Habsburger Fürſtenhaus und das
Dſleburgiſche Preußens Königin und vieles andere, ſind mit hinein=
Hearr in die Kette von abenteuerlichen, ebenſo unmöglichen, wie fanta=
Hßen Taten, die von Mord und Meuchelmord beherrſcht werden. Geht
a hieſen Dingen auch nur einigermaßen hiſtoriſch nach, ſo bleibt gn
Ee koman dieſes derzeit „beſten, franzöſiſchen Romanziers nichts
Üfch, als in geſchickter Aufmachung gegebener Tratſch und Klatſch, der
wo widerlicher wirkt, als gerade die deutſchen Fürſtenhöfe ſelbſt im
AAelkalter kaum den Boden dafür abgaben.
NI. St.
Hakhelt in Novellen. Eine Auswahl für die Jugend, Mit einem
Nach=
u. des Herausgebers Viktor Polzer, Herz=Verlag A.G., Wien
69 Leipzig.
„DDie Welt in Novellen” hat ſich in höchſt dankenswerter Weiſe zum
Boſ ſetzt, der Jugend (etwa 14—19jährigen) die moderne Weltliterntur
Iedan Einſetzen des Naturalismus bis in unſere Gegenwart darzu=
Hſin. So iſt das Werk keine wahlloſe Zuſammenſtellung von Erzählun=
Aheſyndern tatſächlich eine lebendige Literaturgeſchichte unſerer Zeit.
ſad dſchaftlicher Gliederung wird ein Weltbild gezeichnet dadurch, daß
j1 Wand durch Meiſter der Erzählung und dieſe ſelbſt wieder durch
eſBTeiſterſchöpfung vertreten ſind. Deutſche, Nordländer und
Angel=
ſr w enthält der eine Band: Mit Thomas Manns geiſtvoller Erzählung
,9 BWunderkind” und Arthur Schnitzlers ſchön=traurigen „Blinden
USumo” hebt das Buch an und prägt der Jugend eindringlich zwei
decs Namen und den metaphyſiſchen Tiefſinn ihrer Träger ein:
Her=
wr= tehr und Wilhelm v. Scholz. Ueber Sudermann und Karl Schön=
R umor hinweg treten wir ins Reich der Nordländer und ergötzen
Unu Björnſons Bauerngeſchichten, an Strindbergs tiefem ſymboliſchen
„Proßen vom Sankt Gotthard” und an J. P. Jacobſens wegweiſenden
ſeik Welten‟ Oscar Wilde und Kipling, dieſer mit ſeinem reizenden
.=Eikki=Tavi, vertreten England, und grotesk beſchließen Poe und
DIS wain dieſe Reihe germaniſcher Erzähler. Der zweite ſelbſtändige
AWWringt die Slawen, Romanen und Exoten. — Je zwei vollendet
ſſte/ Erzählungen von Tolſtoi und, geſchickt gewählt, von Doſtojewski
mbildlichen zuſammen mit Gorki ruſſiſches Leid, Frömmigkeit
UmBerklärung; eine muſikaliſche Dorfnovelle von Sienkiewicz ſchließt
Bäishawen ab.
Ammis. Vaterländiſcher Roman in zwei Bänden von Willibald Alexis.
ing eatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg.
Willibald Alexis, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts ſeine ſtarke
Fün ſche Tätigkeit entfaltete, iſt der Begründer des modernen geſchicht=
Uſr /=Romans geworden. Die Hanſeatiſche Verlagsanſtalt hat ſich mit
GMiederherausgabe ſeines beſten Werkes, dem zweibändigen vater=
Eſa en Roman „Cabanis”, in gediegendſter Ausſtattung, ein unſtreit=
Has Werdienſt erworben. Gewiß, für unſere Zeit ſind die etwas gar zu
zahnenden und jedoch nur ſcheinbar nebenſächlichen Schilderungen, die
Eimralerei natürlicher und pſychologiſcher Art nicht mehr Geſchmack
mröchend. Wer aber ſich hindurchlieſt durch dieſe Kleinmalerei, findet
*ctan dieſes Romans unendlich Wertvolles, unendlich Großes und
GEkes. Wer weiß heute noch, daß „Friderieus Rex”, das viel
rezi=
zte viel geſungene Lied, in dem die Geſtalt Friedrichs des Großen
(Sinnbild unferes nationalen Wiedererwachens geworden, ſeinen
winmlichen Ausdruck findet, dem Roman „Cabanis” von Willibald
2 Alse entſtammt? Die Geſtalt Friedrichs des Großen bildet den Mittel=
Ahr ſoieſes umfangreichen Romans, der auch viel perſönliche
Erinnerun=
mnerſönliche Erlebniſſe des Dichters umfaßt. Ein Kulturdokument
ſſe 9Zeit, ein Kulturdokument auch, das Zeiten überdauert, iſt dieſer
Kax, der unſeres Wiſſens zum erſten Male die Geſtalt des großen
Sorch glänzend geſehen, wenn auch nicht tendenzlos, in den
Mittel=
mr einer weitverzweigten, umſpannenden Handlung ſtellt, der die
( Grlt Friedrichs von vorneherein zu einer die ſtoffliche Form ſeiner
33 „zwingenden, Herrſchenden macht, die dem Jahrhundert ſein
Ge=
me ſsibt und die heute wiederum in Deutſchlands tiefſter ſchmachvoller
2u: wohl unerreichbarem aber doch glanzvollem Stil unſeren Geiſt,
Um= Sein erfüllt. Man ſollte dieſen Roman ſehr oft Alt und Jung,
st.
An ein und Weiblein auf den Weihnachtstiſch legen.
2 er Mittag. Gedichte von Paul Kirchhoff. Karl Stork, Ver=
2Darmſtadt, 1924.
Hi=fühle und Stimmungen, bald hoch, begeiſtert, in die Höhe
ſchwe=
le ald gedrückt, traurig, voll Reſignation, aber immer von
eigenarti=
mPrärme und Innerlichkeit, durchleben wir beim Leſen von Paul Kirch=
MSedichte.
Dueſe Gedichte ſind einfach, beſcheiden in ihrer Form, klare Aus=
* Fe eines Empfindens, perſönlich und doch zu einem jeden ſprechend,
neuriem Worte: ſie ſind Lyrik, reine Lyrik. Es darf die
Anſpruchs=
beitt des Aeußeren, das oft die alten Formen mit ihrer eigentümlichen
ſtemannimmt, uns nicht irreführen und in Kirchhoff einen Nachfolger
lle: Schulen ahnen laſſen, denn ſeine Dichtkunſt iſt durch und durch
nenn. Doch die innere Aufwühlung, das Zittern der Gefühle, die im
en und zermalmenden Lebenskampfe entſtehen und verborgen werden,
mem eben in dieſen einfachen, ruhevollen Formen am klarſten zum
Vory ick. Die Zerriſſenheit, die Ueberlaſtung mit Gefühlen und Gedan=
Sdie unſere Seelen zu zerdrücken ſcheinen und die in uns eine
Sehn=
r mnach Harmonie oder wenigſtens nach Vereinheitlichung erwecken,
urſwiegeln ſich in dieſen Gedichten, die dadurch ſo oft ein Bild von
xrr eigenen Seele zu geben vermögen. Die größten Gegenſätze ſtoßen
urwrde immer aneinander und ſo wird das Objektive am ſchönſten eben
chſdas Subfektive, die Lyrik, repräſentiert.
Deie Leidenſchaft, das belebende Element der Lyrik, erſcheint bei
Ehwff gedämpft, verborgen, zurückgezogen, als wollte ſie ſich vor ſich
etwerheimlichen, doch auch in dieſer ſekundären Form ſpüren wir ſie
kroſt:t. Auch die Gedichte, die durch eine Leichtiakeit und Friſche ſich
hrc ers auszeichnen, (Mein kleines Lied, Was willſt Du mehr?), haben
auch etwas von jenem mit Gefühl durchſättigten melodiſchen Weſen an
ſich, was letzten Endes doch nichts anderes iſt, als das Ruhigwerden, die
Klärung, die Kriſtalliſation der Leidenſchaften. Die wahre Tiefe, aus
dem innerſten Innern entſproſſene Reſignation, die von jeder weichen
oder erkünſtelten Melancholie frei iſt, iſt die ureigenſte Eigenſchaft der
Lyrik Kirchhoffs, die uns am ſtärkſten ergreift und die jedem, der ſich
müde von Allem fühlt, der wenig zu wünſchen hat, da er in Vielem
auch überall das Wenige, Geringe empfindet, ſo nahe ſteht. Dieſe im
Grunde genommen philoſophiſche Eigenart des Dichters wurzelt tief in
ſeinem Weſen und vereinigt ſich mit ſeiner nach vielen Kämpfen
beruhig=
ten Gefühlswelt zu einem harmoniſchen Ganzen.
Das Pathos iſt nicht das Element Kirchhoffs, er ſchlägt dieſe ſtarke
und oft leer klingende Safte der Lyra nur ſelten an. Auch wo ihn die
Form oder manche Gedankenwendungen dazu zwingen, hat er wenig
Glück, denn er iſt eine viel freiere und ſelbſtändigere, aber andererſeits
auch viel einfachere dichteriſche Perſönlichkeit, als daß ihm die
Anwen=
dung dieſes Tones, den nur die Höchſten oder Primitivſten ſich mit Erfolg
anzueignen vermögen, gewachſen wäre. Neben dieſen Zügen iſt auch
das friſche, lebhafte Naturempfinden Kirchhoffs bemerkenswert, das als
ein polarer Gegenſatz zu den komplizierten Gefühlen des modernen
Kulturmenſchen eine großartige Ergänzung bildet. Und als Ergebnis
dieſer ſelten ſchönen Polarität erſcheinen die feinen, zarten, nie ſtörenden
(da ſie gewiſſermaßen den Hintergrund der einzelnen Gedichte bilden)
Naturſchilderungen, und ein Hang ins Naive, in den Volkston, wie das
nachſtehende Zitat treffend bezeigt:
„Nun leg ich mich ins grüne Gras
Und gucke in den Mond,
Der kommt durch weiße Wolkentür
Aus blauem Himmelsſaal herfür,
Darin der Herrgott wohnt.”
Mit jenem Naturempfinden geht auch eine tiefe Naturſehnſucht, die
in ein reines wahres Gottesgefühl grenzt. Und all die Gefühle
vereini=
gen ſich zu einer Melodie, die ſchlicht und doch mächtig, durch all die
Lie=
der Kirchhoffs rauſcht, eine Melodie des Gemüts, die in der Seele des
Leſers immer wieder klingen wird, die noch lange in ſeiner Erinnerung
bleibt, wenn er ſchon die beſcheiden anſprechenden Gedichte vergeſſen hat,
T. P.
Ernſt Elias
jebergalls
erzählende Werke
in einer zuberläſſigen und billigen Ausgabe
bereinigt zu beſitzen, war der bislang unerfüllte
Wunſch eines jeden Kenners und Freundes des
Dichters. Nun bringt Profeſſor Karl Eſſelborn,
noch rechtzeitig zum Weihnachtsmarkt, in drei
Bänden ſämtliche Erzählungen Niebergalls, die
es ermöglichen, das geſamte Schaffen des
Datterich=Dichters kennen zu lernen. Die
er=
ſchöpfende Einführung mit einer knappen Dar——
ſtellung ſeines Lebens erhält beſonderen Reiz
durch eine Beigabe von fünf intereſſanten
Stammbuch=Blättern ſowie Skizzen
Kiebergalls.
Kein Darmſtädter, kein Niebergall=Berehrer,
der zögern würde, dieſe Ausgabe zu kaufen.
Die drei Bände auf sé2 Seiten kaſten
NUR 5.- MARK.
Sie ſind ein willkommenes
Weihnachtsge=
ſchenk und als preiswerte Gabe für jede
Schul= und Hausbibliothek zu empfehlen. Man
berlange Niebergalls Erzählungen in jeder
Buchhandlung und in der Geſchäftsſtelle des
Darmſtädter Tagblatts
Zugendſchriften, Bilderbücher
* Der Jugend das Beſte. Jugendbüicher. Union Deutſche
Verlags=
geſellſchaft Stuttgart.
Das iſt in Wahrheit ein Wahlſpruch, wie er kaum zielbewußter von
einem Verlag gewählt werden kann. Die Union Deutſche
Ver=
lagsgeſellſchaft, Stuttgart, iſt es, die der Sammlung ihrer
Jugendſchriften dieſeen Wahlſpruch voranſtellt, und wahrlich, die
Aus=
wahl der Bücher, die ſie auf den deutſchen Weihnachtsmarkt bringt, gibt
den Beweis, daß es dem Verlag ernſt iſt mit dieſem Wahlſpruch. Es
liegen uns vor, aus der Reihe klaſſiſcher Jugendbücher, Cervantes
„Don Quichote” in vorzüglicher Ausſtattung und reich mit ſchönen
Holzſchnitten verſehen, ausgezeichneter Druck und ebenſo ausgezeichnete
Bearbeitung. Dann „Der Rubin” und andere Erzählungen von
Frdr. Hebbele, für die Jugend ausgewählt von Joh.
Henning=
ſen, von E. Kutzer mit feinen künſtleriſchen Bildern verſehen und
einem Bildnis mit Fakſimile des Verfaſſers. In Auswahl und
Aus=
ſtattung eine ganz ausgezeichnete Weihnachtsgabe. Eine beſonders
ge=
diegene Ausſtattung erfuhr der letzte Band dieſer Reihe: „Abdias
und andere Erzählungen” von Adalbert Stifter.
Johan=
nes Henningſen hat auch dieſe Erzählungen für die Jugend ausgewählt
und zwar ſehr geſchickt ausgewählt und Ferdinand Staeger lieferte
die Original=Radierungen zu den künſtleriſchen Illuſtrationen.
Adal=
bert Stifter iſt unſerer Ueſten einer. Es hieße ſeinen Ruhm ſchmälern,
wollte man ihn noch zu loben verſuchen. Auch dieſes Buch iſt ein
vor=
zügliches Geſchenkwerk.
Ferner liegen vor aus der Sammlung „Kameradbibliothek”: „Die
zwei Matroſenbibeln” von Robert Fuchs=Liska,
ebeu=
falls mit zahlreichen Bildern verſehen. Friſche, kernhafte Reiſeabenteuer,
die jeden Jungen packen,, und deren Art am beſten geeignet iſt, flache
Schundliteratur wirkmaſt zu bekämpfen. Der Verlag bringt weiter
heraus in zweiter Auflage Friedrich Wilhelm Maders: „Der König
der unnahbaren Berge”, ein Buch, das in vorbildlicher Weiſe
ein Kombination von ſpannendſter Lektüre mit ernſter Belehrung
dar=
ſtellt, das Fantaſtiſche, dielfach auch Humorvolle, der abenteuerreichen
Reiſeerlebniſſe führt den jugendlichen Leſer ganz unmerklich dazu, auch
das rein Belehrende in ſich aufzunehmen, weil es in keiner Weiſe
dog=
matiſch, ſondern außerordentlich geſchickt in die Erzählung
hineinver=
woben iſt. Aehnlich iſt desſelben Verfaſſers „Die Meſſingſtadt”
In den unermeßlichen Sandöden der Sahara, ſind noch weite Strecken
von keinem Europäer betreten worden. Dort ſchlummert die rätſelhafte
Meſſingſtadt ihren Dornröschenſchlaf. Schon die Märchen aus
Tauſend=
undeiner Nacht berichten von ihr als einer aus eſtorbenen Rieſenſtadt,
reich an Schätzen und herrlichen Bauten. In neueſter Zeit ſind
beſtimm=
tere Nachrichten von ihr zu uns gedrungen. Dorthin zieht der Kapitän
Münchhauſen mit Prof. Rommel und einer großen Karawane. Oft
droht der Geſellſchaft der Untergang durch die Schrecken der Wüſte und
die heimtückiſchen Anſchläge eines indiſchen Fakirs. Manchen Kampf mit
räuberiſchen Beduinen hat ſie zu beſtehen, bis ſie ihr Ziel erreicht.
Endlich bringt der Verlag einen ſtattlichen Band „Griechiſche
Heldenſagen” von Thaſſilo von Scheffer. Ein Buch, in gleicher
Weiſe geeignet für die Jugend, wie für Erwachſene. In erzählender
Form und unbeſchwert durch wiſſenſchaftlichen Ballaſt, wird hier der
Leſer in die Heldenſagen von Hellas eingeführt. In den Menſchen
un=
ſerer Zeit iſt das Gefühl, das Bedürfnis nach dem Gegenſatz des antiken
Geiſtes beſonders ſtark und in ihren Sagen offenbaren die antiken Völker
ſich uns aufs Ueberzeugendſte. Die Auswahl ſelbſt hat nur das Größte
und Beſte berückſichtigt und iſt dadurch beſtens geeignet, eindringlich und
zielſicher den Geiſt der klaſſiſchen Urzeit zu ermitteln.
* Robinſon. Von Daniel Defoe, für die Jugend bearbeitet von Albert
Geher. Verlag Levy und Müller, Stuttgart.
Zu den unſterblichen Büchern gehört Robinſon Crouſoe. Vielfach iſt
er nachempfunden und nachgedichtet worden, ſelten aber iſt eine dieſer
Nachdichtungen in friſcher Natürlichkeit dem Urſtoff gleichgekommen. Die
Bearbeitung Albert Gehers macht die Defoeſche Robinſonade unſerer
Jugend ſchmackhaft, ohne ihren urſprünglichen Charakter zu nehmen. Leo
Bauer hat 4 Farbentafeln und zahlreiche Federzeichnungen als
Textil=
illuſtrationen geliefert. Für viele dürfte der „Robinſon” ein
willkomme=
nes Weihnachtsgeſchenk werden.
st.
Politik, Wirtſchaft, Soziologie,
Recht= und Staatswiſſenſchaften
Der Staat als Lebensform. Von Kjellen. Berlin=Grunewald 1924.
Das bekannte Werk Kjellens liegt in einer neuen und veränderten
Bearbeitung, ſowie in neuer Ueberſetzung vor. Kjellen nennt das Buch,
das die Zuſammenfaſſung ſeiner Anſichten und Theorien über den
Staatsbegriff darſtellt, ſein Hauptwerk. Sein Zweck war, der
Staats=
wiſſenſchaft, die ausſchließlich in den Händen der Rechtsgelehrten war,
eine neue, der modernen Auffaſſung entſprechende Richtung zu geben
und ſie aus einer vielfach erſtarrten Fachwiſſenſchaft in eine lebensvolle
Lehre für das Allgemeinwiſſen zu verwandeln. „Der Staat als
Lebens=
form” enthält alſo die Bauſteine dieſer neuen Staatswiſſenſchaft, die
auch dazu dienen ſoll, das Intereſſe an der Politik als Wiſſenſchaft zu
ſteigern. Doch dieſe neue Staatswiſſenſchaft geriet in keinen Gegenſatz
mit der alten, lang bewährten Lehre der Juriſten, ſondern bildet eine
Erweiterung, ein Wachstum für dieſe. Sie bleibt in deren Rahmen. Sie
tritt in enge Wechſelwirkungen mit der Volkswirtſchaft und der Politik
einerſeits, mit der Geſchichte anderſeits, wie aber das Buch Kjellens
be=
weiſt, bleibt faſt immer im Bereiche der Theorie.
Ueber den Staat als „Einzelweſen” hat man in jeder Zeit, wo die
Menſchen über gewöhnte Dinge nachzudenken anfingen, viel geſprochen.
Das iſt auch leicht verſtändlich, denn je mehr ein Staatsweſen ſich
ent=
wickelte, um ſo mehr entfernte er ſich von dem Einzelmenſchen, bis er
ganz unnahbar und unſichtbar, ja rätſelhaft wurde. Der großen Menge
der Menſchen, auch den denkenden Menſchen, kam er als etwas
ſelbſt=
verſtändliches, althergewöhntes, unbedingt notwendiges vor, einzelne,
wie Kjellen begannen über ihn nachzudenken und Theorien über ſein
Weſen, ſeine Eigenſchaften, und ſeine Entwicklung aufzuſtellen. Seine
erſte Aufgabe ſieht Kjellen darin, neue Wege für eine moderne
Staats=
lehre zu bezeichnen, um ſie der alten Staatswiſſenſchaft gegenüber
ge=
wiſſermaßen ſelbſtändig zu machen, anderſeits ſie aus den Krallen der
überwuchernden Soziologie zu retten.
Er hat mit einigen Beiſpielen das verſchloſſene Weſen des modernen
Staates beleuchtet, am treffendſten eben ſeine Individualität, welche die
Soziologie immer beſtrebt war, mit ihren allgemeingültigen Lehren zu
verwiſchen. Die Individualität des Staates wird alſo der
Ausgangs=
punkt ſeiner Unterſuchung. Der Staat wird dargeſtellt als ſinnlich=
ver=
nünftiges Weſen, wie der Menſch ſelbſt. Dieſer Satz läßt ſich weiter
ableiten zur geographiſchen Individualtät, aus der Kjellen den Begriff
„Reich” in ſeiner Eigenart erklärt. Das intereſſanteſte Problem ſeines
Buches iſt ohne Zweifel, das Rätſel der Nation, deren Weſen und
Ent=
ſtehung; eine Frage, die immer viel erörtert wurde. Als moderner
Den=
ker findet Kjellen weder die genealogiſche noch die ſprachliche Löſung als
richtig, doch auch für die pſychologiſche Anſicht Renans nimmt er nicht
Stellung. Er gelangt zu einem befriedigenden Ergebnis, in dem er die
Nation als ein höheres Indibiduum auffaßt, welches nicht nur durch
pſychologiſche Momente, ſondern auch durch ſeine Intereſſen beſtimmt
wird. In unſerem Zeitalter, das im Zeichen des Nationalitätsprinzip
ſteht (man ſoll hier unter Nationalität nicht etwa irgendeine nationale
Minderheit eines Staates, ſondern die nationale Eigenart ſelbſt
ver=
ſtehen), iſt ſeine Frageſtellung eine doppelt intereſſante, eine
Formulie=
rung des Nationalitätsprinzip lautet: „das Perſönlichkeitsprinzip in
ſei=
ner Anwendung auf die nationalen Individuen”. Auch die letzten
Pro=
bleme kommen bei Kiellen an die Reihe, ſo die intereſſante Erwägung
über die Vergänglichkeit des Staates, indem der Hiſtoriker zu Worte
kommt Und Kjellen, der auch den materialiſtiſchen Strömungen der
Zeit nicht fremd gegenüberſteht, entpuppt ſich am Ende ſeines Werkes als
hiſtoriſch denkender Idealiſt und bezeichnet für den Zweck des Staates die
Vervollkommnung der Perſönlichkeit.
Er bleibt konfequent immer in der theoretiſchen Richtung, das aber
nicht etwa Steifheit oder Exaktheit bedeutet, im Gegenteil, ſeine Sprache
iſt einfach und ſein Stil immer klar. Er beſchäftigt ſich wenig mit
prak=
tiſchen Fragen, auch wenn er es tut, ſpricht er ſelten ein Urteil aus. Doch
ſind dieſe wenigen Urteile ſehr bemerkenswert, wie z. B. ſein Urteil über
das allgemeine Stimmrecht. Die Leichtverſtändlichkeit iſt überhaupt der
größte Vorteil des Buches, der den Leſer für die zahlreichen Zitate und
Auseinanderſetzungen mit anderen Autoren —, die ſcheinbar zum
wiſ=
ſenſchaftlichen Weſen eines Buches gehören, aber die einzelnen Fragen
um ſo ſchwerer und das Leſen um ſo ermüdender geſtalten —
ent=
ſchädigen.
T. P.
Japan, das Land des Nebeneinander. Von Alice Schalek. Verlag
von Ferdinand Hirt, Breslau.
Eine Winterreiſe durch Japan, Korea und die Mandſ hurei ſchildert
Alice Schalek in dieſem umfangreichen, flott geſchriebenen Buch, das den
Beweis dafür liefert, wie die Autorin mit offenem Auge, ſcharfem Blick
und feinem Verſtändnis durch Japan reiſte. Ihre Beobachtungen
erſtreck=
ten ſich in erſter Linie auf die gerade in Japan intereſſante Tatſache, daß
es in Wahrheit das Land des Nebeneinander iſt, daß wie in kaum einem
anderen Lande neben uralter Ueberlieferung, typiſchem Volkstum die
modernſte Errungenſchaft aus allen Völkern der Erde ſteht und lebt. 193
eigene Aufnahme von Alice Schalek ſind dem wertvollen Buch beigegeben,
dem auch äußerlich eine Ausſtattung wurde, die es zu einem vornehmen
und wertvollen Geſchenkwerk ſtempeln. Alice Schalek zeigt den Kampf
zwiſchen Altem und Neuem, Ausländiſchem und Angeſtammtem, der
augenblicklich auf allen Gebieten im japaniſchen Reiche entbrannt iſt, und
entwickelt die ſchwierigen Probleme, denen das Volk der Japaner
gegen=
überſteht: ob es die Tradition, die Maſſenerziehung, die Bedrückung der
Frau, die militäriſche Einſtellung, aus welchen Dingen die bisherigen
Führer des Landes die beſte Kraft zu ziehen vermeinten und auf welche
ſie Japans Macht ſtützten, aufgeben ſoll; gleichviel, ob in dem Dunkel der
Zukunft die Möglichkeit ſchlummert, an der Umſtellung zugrunde zu
gehen? Beim Alten will Japan nicht bleiben, kann es aber dem Neuen
ein Feld bieten, auf dem es zur Reife gelangt? Das Buch ſchildert den
Japaner bei allen ſeinen Verſuchen, ſich zum modernen Menſchen zu
er=
heben und dennoch gleichzeitig in unveränderter Ueberlieferung zu
er=
halten, im Heim, in der Schule, in der Fabrik, im Tempel, im Geſchäft,
im Gebirge, im Theater, in der Kunſt, natürlich auch in der Liebe und in
der Ehe. Die ganze neue Frauenbewegung derkörpert es in ihren
Füh=
rerinnen, ſtellt es dar. Schließlich zeigt es den Japaner auch noch als
Koloniſator und als Politiker in ſeinen Machtgebieten Korea und der
Mandſchurei.
Möglich, daß die eine oder andere beſonders politiſche oder
wirt=
ſchaftliche Darſtellung der Autorin nicht jeder Kritik ſtandhält. Den
Wert dieſes Buches kann das in keiner Weiſe beeinträchtigen.
Haus ohne
Reichsdrucke
ist kaum mehr denkbar
Alle erschienenen Blätter mit wenigen
Ausnahmen finden Sle ständig vorrätlg bei
Heinrich Schroth, vormals Karl Buchner
Hofbuchhandlung
14390a
Rheinstrasse 15
16, Oezember 1924
Ddnversdtdtt
Nr. 349
Handel und Wandel in Heſſen.
* Bezirks=Konſumderein Darmſtadt. Aus dem 24.
Geſchäftsbericht entnehmen wir u. g. folgendes: In der erſten Hälfte des
abgelaufenen Geſchäftsjahres war es dem Verein nur unter Anſpannung
aller Kräfte möglich, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Als im November
1923 die Währung ſtabiliſiert wurde, waren die Warenbeſtände ſchon faſt
verbraucht. Nach der Umſtellung auf Rentenmark entſtanden große
Schwierigkeiten. Die Warenlager wurden wieder eingedeckt. Der
Um=
ſatz blieb jedoch infolge der niedrigen Löhne und Gehälter aus. Es
ent=
ſtand eine Kapitalnot. Viele eingegangene Zahlungsverpflichtungen
konnten nicht eingehalten werden. Notverkäufe waren die Folge. Der
Umſatz des Vereins hob ſich vom Januar 1924 bis Juni 1924 inkl. von
85 87207 Gmk. um 42 225,04 Gmk. auf 128 097,11 Gmk. Der Brutto=
Ueberſchuß von 308 861,55 Mk. wurde durch Abſchreibungen auf
Grund=
ſtücke, Unkoſten und Zinſen vollſtändig aufgebraucht. Die Verpflichtung
zur Goldmark=Eröffnungsbilanz trat für den Verein erſt am 1. Juli 24
ein, während die Schlußbilanz am 30. Juni 1924 in Rentenmark
auf=
geſtellt iſt. Der Mitgliederbeſtand iſt vom 1. Juli 1923 bis zum 30. Juni
1924 von 14 852 auf 15 197 angetrachſen.
* Kammfabriken C. Winther u. Co., A. G.,
Darm=
ſtadt. Der Beginn des Berichtsjahres fällt in die Zeit der ſchwerſten
Inflation, die ſich in Verbindung mit der in der Zelluloid= und
Schild=
patt verarbeitenden Induſtrie vorhandenen Abſatzkriſe auch im
Betrieb=
der Geſellſchaft in unangenehmer Weiſe bemerkbau machſte. Es mußte
zu weiteren Entlaſſungen von Arbeitskräften, ſogar zur Stillegung des
Därmſtädter Fabrikbetriebes geſchritten werden. Ende November trat
dagegen ein vollkommener Umſchwung der Abſatzverhältniſſe ein, der es
ermöglichte, innerhalb kürzeſter Zeit wieder beiden Betrieben volle
Be=
ſchäftigung zu geben. Mit Beginn des Jahres 1924 nahm der
Auftrags=
beſtand von Woche zu Woche derartig zu, daß man der Nachfrage trotz
Einlegung von Ueberſtunden nicht voll gerecht werden konnte. Dieſe
Abſatzverhältniſſe hielten bis zum Schluß des Geſchäftsjahres
unvermin=
dert an, ja es war ſogar am Ende des Geſchiftsjahres ſo, daß die
Auf=
tragsbeſtände für zirka drei Monate reichlich Beſchäftigung gaben. Wenn
auch die ausländiſchen Abſatzmärkte der Geſellſchaft keinen Rückgang
zei=
tigten, ſo wurde doch der größte Teil der Fabrikate im Inland
vertrie=
bei. Dabei ſei nicht unerwähnt, daß auch in dieſer Induſtriebranche auf
den ausländiſchen Märkten die deutſche Ware ſtark mit der ausländiſchen
Konkurrenz zu kämpfen hatte. Die Zahl der in den Betrieben in
Bens=
heim und Darmſtadt beſchäftigten Arbeiter und Angeſtellten betrug bei
Schluß des Berichtsjahres zirka 200 Perſonen. Daß den techmiſchen
Ein=
richtungen der Betriebe durch Anſchaffung von Maſchinen und
Verbeſſe=
rung der Arbeitsmethoden in dieſer Zeit die nötige Aufmerkſamkeit
ge=
ſchenkt wurde, ſei nur nebenbei erwähnt. — Der günſtige Verlauf der
zweiten Hälfte des Geſchäftsjahres ermöglichte es, die in der erſten Hälfte
unvermeidlich geweſenen Einbußen auszugleichen, ſo daß die Subſtanz
der Geſellſchaft als intakt bezeichnet werden kann, wenn auch eine
Ge=
winnausſchüittung am Bilanzſtichtage in Anbetracht der noch immerhin
unüberſichtlichen Verhältniſſe nicht ratſam erſcheint. Die gleichzeitig als
Goldmark=Eröffnungsbilanz erſcheinende Abſchlußbilanz des
Geſchäfts=
jahrs ſieht eine Zuſammenlegung des Aktienkapitals von 4 Millionen
Papiermark auf 200 000 Goldmark vor. Wenn bei vorſichtiger Bewertung
des Geſellſchaftsvermögens, in der Bilanz einer verhältnismäßig großen
Menge von Rohſtoffen und Waren eine nicht unbedeutende Ziffer von
Krediten gegenüberſteht, ſo hat dies ſeinen Grund in der den
Abſatz=
verhältniſſen entſprechenden breiten Fabrikationsbaſis, die ſehr große
Rohmateriallager verlangt, ſowie in den ſchwierigen Geldverhältniſſen
der Abnehmerſchaft, welche längere Krediteinräumungen verlangen. Die
unter „Beteiligungen” aufgeführte Summe von 80 000 Mark bewertet
damit die ſämtlichen ſich im Beſitz der Geſellſchaft befindlichen Anteile
der Firma Schlager u. Beſt G.m.b.H., Darmſtadt, in deren Liegenſchaften
der Darmſtädter Betrieb und ebenſo die Verwaltung und kaufmänniſche
Organiſation der Aktiengeſellſchaft ſich befinden. Der gute
Beſchäfti=
gungsgrad hat unvermindert angehalten. Daher glaubt die Verwaltung,
trotz der großen Laſten, die allen Erwerbsgeſellſchaften zufallen und noch
bevorſtehen, die Ausſichten für das kommende Geſchäftsjahr günſtig
be=
urteilen zu können. Die Goldmark=Eröffnungsbilanz weiſt per 1. Juli
1924 folgende Ziffern auf: Aktiva: Barmittel 2549,42 Mk.,
Bankgut=
haben 5384,03 Mk., Beteiligungen 80001,00 Mk., Debitoren 68 334,60 Mk.,
Waren und Rohſtoffe 106 563,32 Mk. Maſchinen, Werkzeuge und
Mobi=
lien 27 534,50 Mark, Immobilien 30000 Mk., Eigenkapital=Ueberſchuß
3 800 000 Mk., insgeſamt 4 118 416,87 Mk.; — Paſſiva: Aktienkapital.
4 000 000 Mk., Reſervefonds 657,95 Mk., Bankverbindlichkeiten 52 636,10
Mark, Wechſelverbindlichkeiten 24 557,10 Mk., Kreditoren 40 565,72 Mk.,
insgeſamt 4 118 416,87 Mar.
Banken.
— Deutſche Rentenbank. Das Reichskabinett genehmigte
auf Antrag des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft, daß
die bereiten Mittel der Deutſchen Rentenbank für die
Uebergangs=
zeit bis 1. November 1925 durch Vermittelung einer Treuhandſtelle an
landwirtſchaftliche Kreditinſtitute überwieſen werden, um dieſe Mittel
bis zur geſetzlichen Errichtung der Landwirtſchaftlichen Kreditanſtalt für
den dringenden Kreditbedarf der Landwirtſchaft, wie dies im
Renten=
bank=Liquidierungsgeſetz vorgeſehen iſt, nutzbau zu machen. Die
Vertei=
lung der Kredite hat an diefenigen Kreditinſtitute zu erfolgen, die in den
infolge der Reichstagsauflöſung verzögerten Geſetzentwurf zum
Geſchäfts=
verkehr mit der Rentenbank=Kreditanſtalt zugelaſſen waren, nach dem von
der Reichsregierung zu genehmigenden Verteilungsplan. Sobald die
Landwirtſchaftliche Kreditanſtalt errichtet ſein wird, gehen die Mittel der
Treuhandſtelle auf die Kreditanſtalt über. Der Geſetzentwurf über die
Errichtung der Kredtanſtalt ſoll den geſetzgebenden Körperſchaften
als=
bald vorgelegt werden.
Warenmärkte.
w. Frankfurter Getreidebörſe vom 15. Dez. Amtliche
Notierungen. (Preiſe pro 100 Kilo): Weizen Wetterau 20,75—23,25,
Roggen 20,75—22, Sommergerſte für Brauzwecke 24—26, Hafer inländ.
17,50—21,75, Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 37—39, Roggenmehl
32,50—35, Weizenkleie 13—13,25, Roggenkleie 12—12,25. Tendenz
an=
ziehend.
w. Berliner Produktenbericht. Der Produktenmarkt
intereſſierte ſich hauptſächlich für Roggen, auf deſſen Preisgeſtaltung
höheres Amerika und höhere Preisforderungen des Inlands günſtig
ein=
wirkten. Beſonders vordere Termine mußten teuer bezahlt werden.
Auch für Mai zeigte ſich zeitweiſe regere Nachfrage. Der Abſatz von
Roggenmehl hat ſich gebeſſert. Weizen behauptete bei mäßigen Umſätzen
ungefähr ſeinen Preisſtand. Feine und mittlere Sorten Gerſte hatten
feſte Haltung. Das gleiche gilt für Hafer. Für letzteren bildete die
Aus=
fuhrgenehmigung eine Anregung. Mais wurde wenig umgeſetzt.
Futter=
artikel änderten kaum ihren Preisſtand.
* Mannheimer Produktenmarkt. An der geſtrigen
Produktenbörſe war die Stimmung etwas gebeſſert, die Mühlen
verhal=
ten ſich dem Angebot gegenüber nicht mehr ſo ablehnend wie bisher. Auch
der Abruf von Mehl iſt etwas beſſer geworden. Verlangt wurden für
bahnfrei ab Mannheim: Weizen inländ. 23—23,50, do. ausländ. 29 bis
30,50, Roggen inländ. 22,50, do. ausländ. 25,50—26, Gerſte 25,50—23,
Hafer inländ. 19—2) do. ausländ. 18,50—22, Mais im Sack 21,50 bis
21,75. Halm= und Hülſenfrüchte zeigten etwas beſſere Haltung.
Frän=
kiſche Linſen 45—60, Odenwälder Linſen 50—65, große gelbe Viktoria=
Erbſen 35—40 Mark. Die Mühlen verlangen für Weizenmehl Spezial
Null 39,25—39,50, für Roggenmehl 35,25 Mark. Aus zweiter Hand koſtet
das Weizenmehl 38,50, Roggenmehl je nach Qualität 33—35 Mk. Bei
einer Verſteigerung von 105 Sack Roggenmehl (Fabrikat Wormſer
Müh=
lenbetriebe) erfolgte der Zuſchlag für die 100 Kilo mit 31,50 Mk., wozu
noch die Speſen kommen.
* Mannheimer Kolonialwarenbörſe. Auf der
Kolo=
nialwarenbörſe herrſchte rege Tendenz. Man verlangte für 1 Kilogramm
zollfreien Kaffee Santos 4,4—4,8 Mk., desgl. gewaſchen 5,30—6,40 Mk.,
Tee gut 7,20—8,60 Mk., Tee mittel 8,30—9,40 Mk., Tee fein 9,60—12 M.,
Kakao inländ. 130—1,40 Mk., do. holländiſch 1,40—1,60 Mk.,
Weizen=
grieß 0,47 Mk. Harter Weizengrieß 0,56 Mk. Reis Birma 0,42 Mk.
Kriſtallzucker 0,60 Mk.
* Darmſtädter Schlachtviehmarkt am 15. Dezember.
Auftrieb: 276 Schweine. Preis pro Pfund Lebendgewit 75—81 Pfg.
Tendenz: Ueberſtand.
* Mannheimer Viehmarkt. Am geſtrigen Viehmarkt
waren vorgeführt und wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht verhandelt:
244 Ochſen 22—52 Mk., 128 Bullen 30—48 Mk., 510 Kühe und Rinder
12—54 Mk., 442 Kälber 54—74 Mk., 194 Schafe 34—44 Mk., 2190 Schweine
60—76 Mk. Marktverlauf: Mit Großbieh teilweiſe geräumt, mit
Käl=
bern lebhaft, ausverkauft; mit Schafen,mittelmäßig, geräumt; und mit
Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand.
Börſen.
— Börſenverkehr an Weihnachten und Neujahr.
Der Börſenvorſtand teilt mit: Mittwoch, den 24. Dezember 1924 und vom
1. Januar 1925 ab an allen Samstagen ſind die Börſenräume
von 11—1 Uhr geöffnet. Amtlicher Börſenverkehr findet von 11.15 bis
12 Uhr ſtatt. Einheitskurſe werden um 12 Uhr notiert. Amtlicher
Nach=
börſenverkehr findet von 12—12,45 Uhr ſtatt.
* Frankfurter Börſe vom 15. Dezember 1924. (Eigener
Be=
richt.) Das Börſenbild hat ſich gesenüber dem Wochenſchluß inſofern
verändert, als Abgaben von Belang heute nicht mehr vorgenommen
wurden. Das Geſchäft an den Aktienmärkten iſt aber weſentlich ruhiger
geſvorden. Nur der Montanmarkt, wo die Arbitragé anfänglich etwas
Material wegnahm, eröfnete angeregter und in den führenden Werten
feſter. Die übrigen Gebiete des Aktienmarktes ſetzten gut behauptet mit
kleinem Geſchäft ein. Im Verlauf blieb jede Anregung aus, und das
Geſchäft kam vorübergehend ſogar in den Hauptmärkten faſt vollkommen
zum Erliegen. Zu den Kaſſakurſen ergaben ſich überwiegend geringe
Abſchläge gegenüber den Eröffnungsnotizen. Am Montanmarkt konnten
aber die Hauptwerte das erhöhte Niveau recht gut behaupten. An der
Nachbörſe kam es zu Umſätzen von Belang am Aktienmarkt nicht mehr.
Der Rentenmarkt hatte heute nur ganz minimales Geſchäft bei faſt ſtabi=
len Kürſen. Kriegsanleihe hielt ſich imt ganzen Börſenverlauf auf efRsl
840 Md. Pkozent. Die Blättermeldung von heute früh, wonach hoc=
Regierungsſeite bereits Ermittelungen über den noch vorhandenen Boss
ſtand von aus Zeichnungen ſtammenden Kriegsanleiheſtücken bei einzelnenn
gemeinnützigen und wohltätigen Einrichtungen vorgenommen würden
blieb ungeachtet und ohne Einfluß.
w. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die Erwartung
des Zuſtandekommens einer internationalen Vereinbarung in der Mon=n
taninduſtrie gab Veranlaſſung zu beträchtlichen Käufen der ſchwevr
Montanhüttenwerke=Aktien. Die wichtigſten Unternehmungen ſtellten ſich4
bei Beginn bis um 3 Prozent höher. Harpener gewannen ſogar 4124
Prozent. Auf andere Gebiete griff aber die Bewegung nicht über, da dieß
Spekulation angeſichts der Regierungskriſis Zurückhaltung beobachtet/
Der Kursſtand blieb dort infolgedeſſen gut behauptet. Auch Bank= undr
Schifahrtsaktien wieſen nur geringfügige Veränderungen auf. Aber einse
bemerkenswerte Beſſerung von 1½ Prozent erfuhren die Hamburg=Süſ.,
amerikaniſche Dampfſchiffahrt. Von Bahnaktien zogen Oeſterreichiſch=5
Staatsbahn kräftig an; Kanada ſtellten ſich 2½, Baltimore mehr glrn
1 Prozent höher. Deutſche Anleihen neigten bei mäßigeren Umſätzem
nach unten. Ausländiſche Renten waren vernachläſſigt und konnten ihremn
Kursſtand nicht voll behaupten. Im Verlaufe gerieten Montanwerte i.e
folge des Ausbleibens weiterer Käuferſchichten ins Schwanken, büßten
aber nur geringe Bruchteile des anfangs erzielten Gewinnes ein. Diaß
Allgemeintendenz behielt durchaus feſten Charakter. Die Geldflüſſiglen;
bei einem Zinsſatz von 7/⁄₈ pro Mille und darunter für tägliches Geſtn
bildete eine weſentliche Stütze der guten Verfaſſung des Marktes.
31
M1
Oeviſenmarkt.
T. DeGeld Mee
Briel. f
Geld Ne
Brie Nebur.
tiert Amſterdam=Rotterdam . 169.50 10.01 169 29 169,71 Brüſſel=Antwerpen 20.64 — 20.70— 20.85— 20.91— Chriſtiania.. 63.52 63.68 62.52 63.68 Kopenhagen 74.11— 74.29— 73.49— 73.67— Stockholm 113.05 113.34 11.04 113.32 Helſingsfors 10.55— 10.59 — 10.55— 10.59— Italien 18.10— 18.14— 18.09— 18.13— London 19.71— 19.76— 19.7020 19.7520 New=Norck. 4.195 4.:05 4.195 4.25 Paris.. 22.48— 22.54— 22.54— 22.60— Schweiz Bl. 26— 81.46— 81.24— 81.44— Spanien. 58.72— 58.87— 59 43 59.25 Wien (i. D..Oſt 5.9070 5.3270 5.91— 5.93— Prag.. 12.6660 12.705 12.665 12.705 Budapeſt. 5.715 5.735 5.715 6.735 Buenos=Aires 16260 1.63— 1.6230 1.6270 Bulgarien 3.035 3.045 3.065 3. 075 Japan 1.60 8 1.61 2 1.6080 16120 Rio de Janeiro 0.4815 0.485 0.41785 0.4805 Belgrad. 6.27— 6.29— 6.27 — 6.29— Liſſabon 19.73— 19.77— 19 98— 20.02— Danzig. 78.15— 78.3— 78.15 — 78. 5— Konſtantinobel .. 2.295 2.305 2.295 2.305
Dollarſchatzanweiſungen 89.—
Berliner Kurſe. (Eigene telegraphiſche Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſſch mit 1000 000000
Aktiengeſ. für Anilinfr.
Aſchaffenburg. Bellſtoff
Ausgb.=Nürnb. Maſch.
Berl.=Anhalt=Maſchinen
Berl. f. Elektr. W. vorzug.
Bismarckhütte .. . . .."
Braunkohlen=Briketts".
Bremer Vulkan ......"
„ Wolle. .......
Crem. Heyden ......"
„. Weiler ......."
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen .. .
Deutſch=Niedld. Tel.. . .
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum. . .
Dt. Kaliwerke ....."
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte. . .
Dynamit Nobel ....."
Elberfelder Farben ...
Elektr. Lieferung .....
R. Friſter ..........."
Gagegnau Vorz.. . . . . .
Gelſenk. Gußſtahl.. . ..
Geſ. f. eleltr. Untern...
Halle Maſchinen .. .
Han. Maſch.=Egeſt.
22675 Hanſa Dampfſch. . . . . .
Hemoor Zement .. . .."
Hir ch Kupfer ..
Höſch Eiſen ..."
Hohenlohe Werke . ...
Kahla Po zellan ..
47250 Lindes Eismaſch. ..
81000 Lingel Schuh ......"
140500 Linke u. Hofmann . . ."
L. Loewe u. Co. ...."
C. Lorenz .........
20625 Mequin ............
Nieberländiſche Kohle
35500 Nordd. Gummi. . . . ..
Orenſtein. . . . . . . . . . ..
Rathgeber Waggon .."
Rom dacher Hütten ..
Ro itzer Zucker ... ..
Rütgerswerke ......."
112:0 Sachſenwerk ........"
24000 Sächſiſche Gußſtahl ...
81000 Siemens Glas .......
Thale Eiſenhütte . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas ...
Volkſtedter Porzellan.
120000 Weſtf. Eiſ. Landendreer
9700 (Wittener Gußſtahl ...
Banderer=Werke ..
12. 12
11250
17700
73750
23100
7600
8400
2100
10750
65000
4750
8500
18000
edt
26300
1740
14000
19250
36000
9000
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Europäiſche Staatspapiere,
a) Deutſche.!
5% Reichsanleihe.
.
.......
4%
3½½
„.
3%
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
4½% TV. u. V. Schatzanweiſg..
4½% VI.—IX.
4¾ Dt. Schutzgebiet v.0.8-11u. 13
v. 14
Sparprämienanleihe ........."
Zwangsanleihe ... . . . . . . . . . . .
4% Preuß. Konſols .........."
„
3½% „
.........
4% Bad. Anl. unk. 1935... . . . .
3½% „ „ v. 1907.......
3% „ „ v. 1896.... . . .
4% Bayern Anleihe ........."
3½2
..
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 ....
8—16% Heſſen Reihe XXXvI.
untilg. b. 28 .............
3% Heſſen unk. 1924 ........."
3½% .... . ...... ... ...."
4½ „ .....
4% Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
12. 12. 15. 12. 7.85 0.84 096 0.96 1.41 94.75 94.75 94.7. 89 89.2— — 0.6 6.65 6.25 6.65 6.25 0.505 0.50; — 112.5 1.05 1.1 1.34 1.305 1.15
— 1.15 1.30 1.3 1.9
1.46
0.06x 0.083s
0.48
1.15
1.15
1.30
v 5% Bulgar. Tabak 1902... . . .. 8.6 8.6 1½% Griech. Monopol ......" 4½% Oſt. Staatsrente v. 1913 2.7 ab 1918 ......... ......" 3 4½% Oſt. Schatzanweif. ſtfr. v. 1914 .................. 7.25 7.35 4% Oſt. Goldrente ......... 10 — 4% „ einheitl. Rente ......" 0.80 5% Rum. am. Rente v. 03 .... 4½% „ Goldrente v. 13.... 4.3 4.5 4½ „ am. Goldrente konv. 4% am. v. 05 ......." 3 3.25 420 Türl. (Admin.) v. 1903.. 8.25 4% „ (Bagdad Ser. I.. — 10.75 „II ......." 8.80 8.50 v. 1911, Zollanl. ... 10.10 9.9 2% Ung. Staatsr. v. 14. 6.5 6.5 Goldrente 8.6 8,6 „ Staatzr. 3. 10 ....
45 6.73 4% „ Kronenrente ..... 1.475 1.45 Außereuropäiſche. 5% Mexit, amort. innere .. . .. „ lonſ. äuß. v. 99 .... „ Gold v. 04, ſtfr. . . . . o konf. inner. . . . . . .. „ Irrigati nsanleihe. 20 5% Tamaulipas, Serie I.. Oblig. v. Transportanſt. 4½ Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . . 15. 1.75 4½ Gal. Carl Ludw.=Bahn ...." 1.55 5% Oſt. Südb. (Lomb.), ſtfr. . . 18. 7.75
11.
1.26
2.6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.). .
2,60 Neue" „
„.
%0 Oſt. Staatsb. v. 1883 ....."
1.b.8. Em. . . .
9. Em.
v. 1885.
Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz..
48 Rudolfb. (Salzkammerg.).
% Anatolier I............
o Salon. Conſt. Jonktion ....
% Salonique Monaſtir ......"
8 Tehuantepec. . ..........."
............
4½%
Nach Tachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
% Badenw. Ko. lenwrtanl. v. 23
5%0 Fſtr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
IEm.
5% Fftr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em.. . . . . . . .
69 Großkraftwerk. Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 ..
62 Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Heſſ. Roggenanleihe v. 1923
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23
5% Pfälzer, Hyp. Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 94 ........
5% Rhein=Main=Dona:
Gold=
anl. v. 23................"
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. II .....
1%0 Sächſ. Roggenwertanl.v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt.. . . . . .
Bank für Brauinduſtrie ......."
Barmer Banlverein .. . . . . . . . .
Bayer. Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . ..
Commerz= und Privatbank
Darmſtädter u. Nationalbank. . .
Deutſche Bank.....
..
Deutſche Effekt.= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein. ..
Deutſche Vereinsbank ........
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . . .
Dresdener Bank............."
Frankfurter Bank ............"
Frankfurter Hypotheken=Ban?..
Metallbank. ............. . .
Mitteldeutſche Crebitbank ....."
Oſterreichiſche Creditanſtalt. . . .
Reichsbank=Ant. ... . . .. .. ..
Rhein. Creditbank .........."
Rhein. Hypothekenbank ..."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbant ..
..
Wiener Bankverein .........."
Bergwverks=Altien.
Berzelius ....... ..........."
Bochumer Bergb. ..........."
Buderus.. . . . . . . . . . . .. . .. . ..
Dt. Luxemburger ... . . . . . ...."
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . ..
Gelſenkirchen Bergw. .... ...."
Harpener Bergbau .........."
9.15 1.6 10 6.75
— 18 185 9.5 98 1.55 1.61 62.73 8. 8.8 9 3.9 4,75 4.75 51.5 53 1.75 1.8 5.2 3.2 4.5 2.7 1.7 53.75 53.75 1.66 1.66 4.8 4.,65 1.53 1.54 2.9 2.9 1.75 1.75 1.4 1.4 3 2.95 133 153 6 12.05 10.8 11.65 4 4 6.5 0.32 0.32 16.3 16.25 8.45 8.4 1..5 1.75 17.5 18.4 1.85 9.9— „Hie 63.3
3.0-
6.65 G.5
3.05 9.5
0.12 6.75
9.5
0.12 6.5C 6.450 6.3 6 35 78 15.9 16.05 78.25 83 111.5 1153 82.75 87.25 108.5 112 Frankenkurs in London: 88 Markkurs „ „ 19.65
Frankfurter Kursbericht vom 15. Dezember 1924
Kaliwerke Aſchersleben ... ..."
Salzdetfurt ......."
Weſtereg In .....".
elöcknerwerke (abg. Lothr.=Hütte
Mannesmann Röhren........"
Mansfelder .
.
Oberbedarf ..... ... . . .. . ....
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ......."
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. . . ."
Phönix Bergbau ............."
Ryein. Stahlwerke ......... .."
Riebeck Montan .............
Rombach Hütte .. . . . . . . . . . .
Tellus Bergb.= u. Hütten=Akt.. .
Ver. Laurahütte
Aitien induſtr. Unterneymu g.
Brauer ien,
Henninger Kemp =Stern .....
Löwenbräu M nchen ........"
Schöfferhof (Binding) ......."
Werger .
X— Milliouen E— Mark pro Stück,
Akkumulat. Berlin .... ......."
Adler & Oppenheimer ........"
Adlerwerke (v. Kieyer) ........"
A. E. G. Stamm .. . . . . . . .."
6% A. E. G. Vorzug Lit. 4 .....
20 A. E. G. Vorzug Lit. B
Amme Gieſ cke & Konegen. ....
Anglo=Continental=Guano ...."
Anilin Bln.=Treptow ........."
Aſchaffenburger Zellſtoff ......"
Sadenia (Weinheim) .......
Badiſche Anilin= u. Sodafabrik.
Bab. Maſchf. Durlach ... ....
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano ...............
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel (Caſſel) ........"
Bergmann El. Werte ..... . . . ."
Bing. Metallwerke ..... ....."
Brockhues, Nieder=Walluf ....."
Eementwert Heide berg. ... . . .
„ K rlſtadt .. . . . . .."
Lothringen (Metz)
Chem. Werke Albert ........."
Griesheim Elektron ...."
Fabrik Milch ........."
„ Weiler=ter=me .. . . . ..
Daimler Motoren ............"
Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..."
Deutſche Erdöl ............."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........."
Dresdn Schnellpreſſen ......"
Dürkoppwerk (Stamm) .. . . . . .
Düſſeld. Ratinger (Dürr)......"
Dyckerhoff & Widm. St mm .. .
Eiſenwer; Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. . . . . . . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher...
Elberfelder Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs=Geſ. ... . . ..
Elektr. Licht und Kraft . . . . . . . ."
Elſäfſ. Bab. Wolle ..........."
Emag, Frankfurt a. M. ... . ..."
Email. & Stanzi. Ullrich ....."
Enzinger Werke ............."
Eßlinger Maſchinen .. ... . . ..."
Ettlinger Spinnerel ..........
Faber Joh. Bleiſtiſt ..........
— 5.4 2.9 16.75 17.1 3.5 3.5 7.4 7.4 23.75 23.9 10 10.25 39.25 41.25 22.8 23.2, 13.5 13.25 21 22. 3.2 1 5.25 47.5 48 20 1 20.25 5.8 2.6 2.75 34 3.3 3.95 1.35 1.30 1.50 19 23.80 0.6 0,6 15.75 16 7. 7.6 925 3.5 8.5 7.45 735 60 13.25
Faber & Schleicher ...........
Fahr, Gebr. Pirmaſens .......
Felten & Guilleaume, Carlsw. .
Feinmechanik (Jetter).
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.,
Frankfurte Gas ..........."
Frankfurter Hof .............
Fkſ. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs. Waggon Stamm .. . . .".
Banz. Ludwig, Mainz........
Geiling & Cie. ...............
Germania Linoleum ... .. ....
Gelſenkirchen Gußſtahl.. . . . . . .
Goldſchmidt, Th. .. .. . .. ...."
Gotha Waggon ............"
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach..
Grün & Bilfinger ............
H immerſen (Osnabrück) ......
Hanfwerke Füſſen ...... ....."
Heodernheimer Kupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert, Armaturenf. . . .. . . . . .
Hindrichs=Auffermann .. . . . . . .
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .. . . . . . .
Hoch= und Tiefbau ...... ....."
Höchſter Farben ..
Holzmann, Phil. ..
Holzverk.=Induſtr. .
Hydrometer Breslau ..
„nag . . . ........"
Junghans St mm .. . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen .. . . . . . .
Karſtadt, R. ................
Klein, Schanzlin & Becker .....
Knorr, Heilbronn ............
Kolb & Schüle, Spinn. .. . . . . .
Konſervenfabrik Braun ....."
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ........... ..
Lech, Augsburg .. .. . ..... .."
Lederw. Rothe ..... .........
Lederwerke Spicharz ..... ..."
Lingel. Schuhw Erfurt ... . . .
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. ... . . .. .
Luther, Maſch.= u. Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ...........
Mainkraftwerte Höchſt......."
Mequin, Butzbach .."
Metallgeſ. Frkft. . . .
Meyer, Dr. Paul ..........
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm.... . . .. .. .
Motoren abrik Deutz ........"
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke..
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . .
Oleuwerke Frankfurt a. M. ...
Peters Union Frankfurt a. M...
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.-H. .... . ........!
Porzellan Weiſſel ............
Reiniger, Gebber. & Schall ...
Rhein. Elektr. Stamm.. . . . . .
Rhein. Metall Vorzüge .......
Rhenania Aachen .........."
Riedinger, Maſchinen ........
Rückforty, Stettia ..... .."
Rütgerswerke ...... .. .. . .. . ."
Sleußuer (Frankfurta. M.) ...
Schneider & Hanau ....."
Schnellpreſſen Frankenthal ...
Schramm Lackfabrik .......
Schriſtgteßerei Stemoel, Fin.
S huck rt elektt (Nürnvecc) ..
12. 12.
5.1
7.5
16.5
3.5
7.
1.3
0.18
1.35
12.25
26.1
18.35
3.2
3.05
30
16.2
22.5
17
8.5
2.75
4.45
5.6
17.3
2.05
23,75
4.85
7.5
6.3
1.22
11.95
3.25
2.85
4.65
3.6
11.6
0.9
3.65
12.1
17.75
2.45
3.5
4.2
10.25
8.25
16.25
0.6
1.55
2.15
20
7.1
1.95
1.55
1.55
3
5.6
6.6
45
1„6
21.75
0.6
17.5
3.05
8.75
7.45
4.75
10
56 75
15. 12.
5.3
7.5
15.5
3.6
4.9
18
6
1.3
0.18
1.4
12.4
26.5
19
3.5
28.3
15.9
20.75
16.95
8.5
2.3
4.5
1
17.4
23.9
4.9
7.4
6.3
12
3.25
2.875
4.75
3.65
11.7
0.9
3.65
12.3
18
2.5
2.4
9.25
3.6
4.2
10.3
8.4
16
0.605
1.55
2.2
20
„4
7.2
1.91
1.5
3.15
5.6
6.6
2.2
8.1
8.9
5.75
20.25
0.58
17.9
4.6
58
Schuhſav:/ Berneld.Wolid ..
Schuhfubtik Herz .........."
Schuhf. 2zander, Of enbach ...
Schultz, Grünlack, Rdsh. ... . . .
Seilinduſtrie Wolff...........
Sichel & Co., Mainz..........
Siemens Elektr. Betriebe .....
Siemens Glasinduſtrie ......."
Siemens & Halske ...........
Stöcicht=Offenbach=Gummi ...
Süddeutſche Immobilien ... ..
Thüring. elektr. Lief.=Geſ., Gotha
uhrenfabrik Furtwäng er ......
Beithwerke in Sandbach ......
Verein f Chem Induſtrie Frkft
Verein deutſch. Olfabr. Mannh.
„ Faßfabriken Caſſel ...
Gummifabr. Bln.=Frkft.
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
Ultramarin . . . . . . . . . . .
Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Vogtländ. Maſch. Stämme .. . .
Voigt & Haeffner Stämme . . . .
Voltohm, Seil ..............
Wayß & Frentag ............"
Wegelin Rußfabrik.. . . . . . . . . .
Zellſtoff Waldhof Stamm . . . . .
Zuckerfabr. Waghäuſel .......
Frankenthal ......
Heilbronn ........
Offſtein ........."
Rheingau ........
Stuttgart ... .....
Transpor=Aktien.
Deu ſche Eiſenb.=Geſ. Fſtm. . . .
Schantung E. B............."
Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ....
Hapag (Paketfahrt) .........."
Nordd. Lloyd ...............
12. 12
i.
2.6
6.3
19.5
65
0.3
3.9
10.6
2.2
3.75
9.3
34.75
3 75
2.3
18.75
20
2.7
3.2
2.8
2.9
3.31
3.2
4.25
3.15
3.4
3.3
3.15
1651.
31
3.0
46
3.15
24.75
3.3
15.A
3.3
33
Darmſtädter Werte.
Bahnbedarf . . . . . . . . . .......
Dampfkeſſe Rodberg ........
Helvetia Konſervenfabrik .. . ..
Gebr. Lutz ..................
Motorenfabrik Darmſtadt .. . . .
Gebr. Roeder ..............."
Venuleth & Ellenberger ......"
Nnnotierte Aktien.
Apt
Beckerkohle. ...
Beckerſtahl .....
Benz... . . . . . . . ..
Brown Boveri ..
Chem. Andreae
Deutſche Petroleum
Diamond Shares".
Entrepriſe ..
Falkonwerke ...... ..
Großkraftw. Württbg. (Growag)
Unterfranken (Ufra)
Hanſa Lloyd ..
Hero Conſerven ....
Holſatiawerke, Altona
Nabel Rheydt ..
Krügershall Kali".
Metall Starkenburg
Otto & Quanz...
Raſtatter Waggon ..........."
Textil=Jnd. Barmen (Tiag) ..."
Ulfg Film .... . . . . . ..........
09
4.1
33
a10 5
Pſe
unmer 349.
Dienstag, den 16. Dezember 1924.
Seite 13.
Der Totenwolf.
Roman von Ernſt Wiechert.
(Nachdruck verboten.)
ginete ſah ihn wie träumend an, als ſehe ſie in ihm und
hiym Ahm das Kind ihres Blutes. Dann ſprang ſie ſo jäh auf,
daſnf: Pferde ſich bäumten; und während ſie Henriks Hand
kro haft drückte, rief ſie, das ganze Land überfliegend und
übſhedige Kronen der fernen Pappeln hinaus den Blick in den
Hiſſres sraum verſenkend: „Ein Wiedenſahl wird einmal die
Wſhenobern. die ganze Welt!‟ Dann ſank ſie auf ihren Sitz
zuſm entzog Henrik ihre Hand und ſah mit blaß gewordenem
Gohr ſän die ſinkende Sonne.
Füe, erſten Wochen in ihrer Ehe lebten ſie beide in einem
Rdky., der noch betäubender war als ihre Verlobungszeit. An
eiy nrindſtillen Morgen des Spätſommers ritten ſie beide
zuſmrtten Male zuſammen aus, nachdem Agnete ihr Reitpferd
voſbicuſe bekommen hatte. Das erſte Laub fiel. Das Land lag
urſmockh in ſeiner Todesſtunde ſah Henrik dieſes Kleid und dieſe
Flß uvie ein Inbegriff ſeines ganzen Lebensglückes.
wi. dem tiefen, breiten Fließ geſchah es, wo die Vogelbeeren
ſiachif ſchwarzen Waſſer ſpiegelten und ein Fiſchreiher ſich vor
ihſp arhob, um erſchreckt die Weite zu gewinnen. Mit einem
Jjhſichrei richtet Agnete ſich auf. „Ihm nach!” Sie beugte
ſidtzör den Hals ihres Pferdes. In raſendem Anlauf ſchoß
ſiee FHenrik vorbei, und in einem wilden, tollkühnen Sprung
flopie über das ſchwarze Waſſer, über ihrem eignen
Spiegel=
bilſt wahin, riß das einſinkende, niederbrechende Pferd hoch
un ſornndte ſich mit ihrem klingenden Lachen über die
gebeug=
teymötäultern zurück, als wolle ſie Henrik flüchtig die Hand
reiſin.
einrik aber ritt jenſeits des Fließes. Sie ritt im Bogen
eitmtäck zurück, mühſam das aufgeregte Pferd zügelnd. „Was
iſtklief ſie ſcharf hinüber. „Weshalb kommſt Du nicht?”
eu irik ſtieg ab und ſtrich mit der Hand über die rechte
Vor=
deerfT ſeines Tieres. „Es lahmt”, ſagte er undeutlich. „Ganz
plſſäg: .. ich muß nach Hauſe.”
Bütte?"
Eis lahmt!” ſagte er lauter, ſich aufrichtend und die Zügel
onfins. „Es tut mir leid, Agnete”, ſetzte er hinzu, zu ihr
ge=
wſſeei, aber an ihr vorüberblickend. „Du mußt allein
weiter=
reifü .. ſehr ſchade . . ſiehſt Du den Reiher noch?” Sein
Ge=
ſiohumr blaß und gequält.
Asie dumm!” antwortete ſie verſtimmt. „Aber ich mag noch
Billl, KEinfamilien=,
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Iſrnpar zu verkauf.
u malsbald zu
über=
wwel-.
(*37195
OLleher, Darmſtadt,
üchlſtraße 12.
Mnäen
Duarmſtadt
d Erhzethenſtraße 5
znſtwrecher 3065
SFanzierungen
mmob lien
beſſ=cherungen
Fanserwaltungen
2 Mu/s Verkauf von
G Eoſtächen jegl. Art.
nicht zurück .. der Reiher iſt auch fort . ." Sie ſah unſchlüſſig
in die Weite. „Nun denn . . leb wohl, Henrik! Oder ſoll ich
zurück?”
Er wickelte mit beiden Händen. „Auf keinen Fall! Laß dir
nur Zeit .. auf Wiederſehen!‟ Dann wandte er ſich wieder zu
ſeinem Pferde.
Sie verſchwand in den Erlenbüſchen. „Wie dumm!” dachte
ſie nochmals, die Stirne faltend. „Aber der arme Henrik ich
muß ihm doch noch einmal zuwinken.” Sie wendete ſchnell die
Stute, kam in Brombeergerank, mußte ausbiegen und gelangte
wieder an das Fließ, als Henrik in ſcharfem Trabe am
Wald=
rande entlangritt. Sie öffnete die Lippen, wollte rufen und
blieb ſtumm. Sie beugte ſich vor, beſchirmte die Augen mit der
Hand und ſtarrte hinüber, ſo angeſtrengt, daß ihr Geſicht ſich
ſchmerzlich verzog. „Henrik!” ſchrie ſie, das Pferd in der
Erre=
gung bis ans Fließ drängend. Er zuckte zuſammen und blickte
zurück, ſcheu und als ſehe er ſie nicht. „Henrik!” ſchrie
ſie voller Angſt. Er wandte mitten im Trabe das Pferd in die
Fichtenſchonung und verſchwand.
Sie ſaß wie erſtarrt, mit weißen Lippen und den Blick ins
Leere gerichtet. Dann ließ ſie ſich aus dem Sattel gleiten und
ſank auf einen Erlenſtubben. Sie bedeckte die Augen mit den
Händen und hörte das Waſſer ziehen, Stunden und Stunden.
Das Pferd hatte nicht gelahmt.
Als ſie heimritt, dachte ſie: „Ich will ihn nicht fragen. Ich
will auch nicht in den Stall gehen und nachſehen" ich will ihm
nur in die Augen blicken, und Gott ſoll mir vergeben, wenn ich
unrecht gedacht habe."
Als ſie auf der Terraſſe ſtand und ſeinen Schritt hörte,
mußte ſie ſich ſetzen, weil ihr die Knie zitterten. „Wie müde er
geht!” dachte ſie in wildem Entfetzen. Dann ſah er ſie und
zuckte zuſammen. Unbeweglich ging ihr Blick in dem ſein=en.
Eine glühende Röte ſchlug ihm ins Antlitz, und ſie ſtöhnte faſt
ſchreiend auf. „Was iſt dir, Agnete?” fragte er ſcheu. „Biſt du
ſchon da? War es ſchön?”
Sie ſank in ſich zuſammen, und ehe er ſie halten konnte, lag
ſie ohnmächtig zu ſeinen Füßen.
Von dieſem Tage an war ihre Ehe zerriſſen, und Henrik
Wiedenſahl glitt unaufhaltſam in ſein früheres Leben zurück,
tiefer und tiefer wie ein Ertrinkender. Er konnte nichts mehr
verbergen, und Agnete ſah wortlos auf den Jammer ſeiner
Na=
tur. Sie ſprach nichts, aber der Blick ihrer Augen ſchien Henrik
das Qualvollſte in ſeinem Qualen reichen Leben. Hundertmal
fragte er ſie, was ihr fehle. Sie ſchwieg. Nur als auf dem Hofe
ein betrunkener Knecht eines Abends auf Henrik wit wüſten
Worten einſchimpfte und Henrik wortlos vor ihm zurückwich,
ſchlug ſie im Vorbeigehen dem Knecht die Reitpeitſche ins
Ge=
ſicht, daß er ohne ein Wort in den Stall zurückſchlich.
Vor ihrem Zimmer holte Henrik ſie ein. „Agnete”, ſagte er
flehend. „Was iſt mit dir?” Liebſt du mich nicht mehr?”
Sie drehte ſich um. „Feigling!” ſagte ſie leiſe und deutlich.
Dann ſchloß ſie hinter ſich die Türe zu.
Als im Frühling die erſten Kraniche wieder über dem
Gar=
ten riefen, ſaß Agnete auf der Terraſſe und nähte die letzte
Wäſche für das Kind, das ſie erwartete. Sie hörte den hohen
Wanderſchrei und ſchauerte zuſammen, als ihre Augen die
Vö=
gel erblickten, dunkelblau und hoch wie damals an dem ſtillen
Herbſttage. „Es ſind dieſelben”, flüſterte ſie abweſend. „
Sicher=
lich ſind es dieſelben
Zur ſelben Stunde lag Henrik weit hinten am Waldrande
unter ſeinem Pferde, und der letzte klare Blick ſeiner Augen, der
kindlich ſtaunend über den hohen, weißblauen Himmel flog, blieb
an dem Kranichzug haften und folgte ihm, bis ſeine Augen ſich
ſchloſſen. Nach Stunden erſt brachten ſie ihn heim, ganz wie
Jürgen Wiedenſahl.
lang .. noch länger . . es ging ſchon gut .. dann ſollte das
Fließ kommen . . ja, arme Agnete . . das Pferd übermüdet . .
ſtürzen".
Er griff nach ihrer Hand. „Kein Held, Agnete”, flüſterte er,
die Augen ſchließend. „Kein Held .. aber . . Mühe gegeben ..
um dich . . . vergib".
„Henrik!” ſchrie ſie. „Henrik!”
Er winkte mit der Hand. „Laß .. das Kind . . unſer Kind..
den ſterbenden Fechter”. fortnehmen
Dann ſtarb er, mit friedlichem Antlitz, aber mit offenen
Augen, die mit leiſem Grauen in die weißen Frühlingswolken
blickten.
Am nächſten Tage wurde ſein Kind geboren. Es war ein
Sohn, und Agnete ließ ihn auf den Namen Klaus taufen.
Von dieſer Zeit an ſah man Frau Agnete Wiedenſahl nie
anders, als in ſchwarzen Kleidern. Niemals hörte man ſie
lachen, ſelten ſah man ſie lächeln. Auch als ihr Kind ſchon zu
ihren Füßen im Sande der Gartenwege ſpielte und ſein helles
Lachen die geſpenſtiſche Stille des Hauſes erfüllte, ſah man ſie
nur ernſt, ja ſchmerzlich auf den Knaben blicken, immer mit
einem ſuchenden, faſt angſtvollen Blick ſeine Geſtalt umfaſſen.
Sie lebte der Erziehung ihres Sohnes und dem aufreibenden
Kampf um ſein Erbe. Neben ihren Wirtſchaftsbüchern und
neben ihrem Bett lag Tag und Nacht die Bibel, und Martha,
das alte Mädchen, behauptete, ſie leſe nur im alten Teſtament.
Nie waren Gäſte im Hauſe, nie fuhr man zu Gaſte, ſelten in die
Kirche. Geſpenſter lebten im alten Hauſe.
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25. September 1924 errichtet. Vorſtandir.
iſt Sanitätsrat Dr. Schmitt, praſt. Auiſt*
in Dieburg, und in deſſen Verhinderue
Dr. Sarto ius, prakt. Arzt in Schu
heim. Der jeweilige erſte Vorſiyen)
des Vereins und in deſſen Verhindeng
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Sinne des § 26 B. G. B.
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