Einzelnummer 15 Goldpfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 347
Sonntag, den 14. Dezember 1924. 187. Jahrgang
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ſede Verpſiſchtung auf Erfüſlung der Anzeligene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Kondurs eder gerſchtlicher Beltreibung fäl ſeder
Rabatt weg. Banſkonte: Deutſche Banl und Darme
ſtädter 8 Nationalbeni=
Mie Sohaidemottdien vein Manger.
Zwiſchenſpiel.
em lin 13. Dez. Der Reichskanzler empfing heute
vor=
mith 111 Uhr die Mitglieder der ſozialdemokratiſchen
Reichs=
agfzhrion Hermann Müller, Wels, Dittmann und Hil=
15/7 g. Dieſe erklärten, der Ausfall der
Reichstags=
wahlan bedeute nach ihrer Meinung eine Beſtätigung
umſitilligung der bisherigen Politik der
Reichs=
eglbung, insbeſondere ihrer Außenpolitik, welche auch von
dertſſoſ ialdemokratie unterſtützt worden ſei. Ihrer Meinung
nucſhinne nur eine Linksregierung in Frage kommen. Einer
Rctlsregierung würden ſie ſchärfſte
Oppoſi=
tingy it allen Mitteln entgegenſetzen.
Her Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat ſich am
Sams=
tagt rmittag zur Erholung in ein Sanatorium in
Fürſten=
binſeneben und wird erſt am Mittwoch morgen wieder in
Ber=
a/)frückerwartet. Die Tatſache dieſer Reiſe iſt der ſtärkſte
Be=
wetſidſrfür, daß in der Entwickelung der Kabinettskriſe bis
decpincht das geringſte zu erwarten iſt. Die Demokraten ſagen
Hehut OOr. Streſemann nach, er habe ſich um die Möglichkeit
heriſwn ücken wollen, daß etwa der Reichspräſident ihm die
Ka=
binſttehlldung anverttaue, um ſich vor einem Mißerfolg zu
retſw. Das iſt eine mehr als lächerliche Unterſtellung. Wir
hahißi ſſchon vor längerer Zeit, als zum erſten Male der Gedanke
n Koalition Streſemann auftauchte, darauf hingewieſen,
dafß: Streſemann den Auftrag nicht annehmen würde, weil
er ſtwifrüheren Erfahrungen davon überzeugt iſt, daß eine
Ver=
bi /ſh des Reichskanzleramtes mit dem Außenminiſterium
eunhsklaſtung darſtellt, die niemand zu tragen vermag. Weil
ſer einen Wechſel im Auswärtigen Amt auch wegen der
vedrflithen Verkindungen mit den Vertretern auswärtiger
Maßte für unerwünſcht hält, ergibt ſich für ihn die
ſelbſtver=
ſtäytzſche Folgerung, daß er die Bildung einer neuen Regierung
53chil ernehmen kann.
ſonz derhand ſind wir auch noch nicht ſoweit, daß dieſe Frage
übſiknupt ſpruchreif iſt. Die Sozialdemokraten drücken mit
all /eiMfitteln darauf, um den Reichspräſidenten von einem
Ver=
ſmüſche Rechtskoalition abzuhalten. Sie haben den Empfang
iſtitMeichskanzler, der eigentlich nur den Zweck hatte, ihnen
e die Mitteilung von dem bevorſtehenden Rücktritt des
ſeikts zu machen, benutzt, um eine ſehr ſcharf formulierte
Aurig abzugeben, die tatſächlich nicht viel anderes als ein
rütgxſurngsverſuch iſt. Sie drohen nicht allein mit einer
Oppo=
ſitiht mit allen parlamentariſchen Mitteln, alſo ſchon eigentlich
menhufit einer Obſtruktion, ſie kündigen auch bereits an, daß
eimüncuilnahme der Deutſchnationalen an der Regierung eine
Aeßururng der Außenpolitik bedeuten müſſe, obwohl ſie genau
wihſ, daß für die Deutſche Volkspartei die Fortführung der
bisEtigen Außenpolitik die Vorausſetzung jeder Verhandlung
mitten. Deutſchnationalen iſt. Wenn allerdings die
Sozialdemo=
krefzt ſei der Gelegenheit, auch den Eintritt Deutſchlands in
dennsillkerbund als ein Ziel der Außenpolitik des Kabinetts
Miſrbi=zeichnen, ſo verfügen ſie über ein mehr als kurzes
Ge=
däſlti.. Das bisherige Kabinett hat in Uebereinſtimmung mit
Dyhſwreſemann den Standpunkt vertreten, daß der Eintritt in
deimfülkerbund nur dann in Frage kommt, wenn er uns
greif=
baſſtVorteile bringt, und hat ſich hier im ſchärfſten Gegenſatz
zuſ/ Sozialdemokratie befunden, die mit beiden Beinen in den
VyElhuind hineinſpringen wollte, in der Erwartung, daß uns
daſtrdie gebratenen Tauben in den Mund fliegen würden.
Wih ſchließlich die Sozialdemokraten behauptet haben, der
Whuhfder Deutſchen Volkspartei nach Eintritt der
Deutſchnatio=
naſſl in die Regierung würde nicht im geringſten durch
vater=
läuſſche Motive veranlaßt, ſondern habe nur den Zweck, die
DeE hmationalen zu kompromittieren, damit ſie eine weniger
geſchtlithe Konkurenz für die Deutſche Volkspartei würden, ſo
iſtſſ” eine niedrige Bosheit, über die man ſich wohl ernſthaft
nicſtyzu unterhalten braucht. Die Deutſche Volkspartei drängt
auch e! Mitarbeit der Deutſchnationalen, weil ſie darin die
ein=
zigc ih erhaupt vorhandene brauchbare Mehrheitsbildung
er=
blößi Sie nürde ganz unvaterländiſch handeln, wenn ſie nicht
deich ſexſuch machte, die Deutſchnationalen zur Verantwortung
min eranzuziehen.
e ſich der Reichspräſident, nachdem die offizielle
Rücktritts=
erhl uhig der Regierung vorliegt — er wird natürlich die
Ka=
binh Innitglieder bitten, bis zur Bildung der neuen Regierung
dich= eſdchäfte weiterzuführen —, zu verhalten gedenkt, iſt eine
gagueſfene Frage. Die Zentrumsfraktion des Landtags hat die
Vohlan meinſchaft erneut in den Vordergrund gezogen. Es
wiſiaſſ ſo immerhin möglich, daß der Reichspräſident den
Reichs=
kaßyr erſucht, auf dieſer Baſis ſich um eine neue Regierung
zußu müihen. Es kann aber auch fein, daß Dr. Marx den
Ver=
ſuſſton vornherein als hoffnungslos ablehnt. Auch die
Be=
trich ur eines Sozialdemokraten würde nur Zeitverluſt
bedeu=
tenm Mm raſcheſten würde man zweifelos vom Fleck kommen,
wilt ſoer Reichspräſident eine rechtsſtehende Perfönlichkeit
fähr ſoie beim Zentrum, den Deutſchnationalen und der
Deut=
ſchſE Molkspartei hinreichendes Vertrauen genießt, um das
Er=
peſtFentt wagen zu können. Wir kennen mehrere ſolcher
Kandi=
dackt ſes wäre aber zwecklos, mit den Namen jetzt ſchon
jong=
lidm zru wollen, weil das ſpäterhin nur die Aufgabe erſchweren
köfßre. Die letzte Klarheit über die Möglichkeit einer ſolchen
Richmangsbildung wird im Reich wie in Preußen nur
gewon=
ndhwelrden können, wenn der homo regius ſich mit den Parteien
imn loindung ſetzt. Deshalb hat die Erklärung der
Preußenfrak=
auf die Volksgemeinſchaft abzielt, wohl auch praktiſch
Zeitgewinn abgeſtellt, um dem Zentrum Gelegenheit
nigſtens für Preußen ſeine letzten Abſichten zu ver=
Die Botſchafterkonferenz
und die Räumung Kölns.
* London 13. Dez. (Priv.=Tel.) Der diplomatiſche
Kor=
reſpondent des „Daily Tekegraph” beſchäftigt ſich heute mit den
angeblichen deutſchen Kriegsrüſtungen und erklärt, daß der
Be=
richt der Kontrollkommiſſion, der am Montag der
Botſchufter=
konferenz vorgelegt werden ſoll, nicht als endgültiges Reſultat
der Unterſuchung des deutſchen Abrüſtungsſtandes zu betrachten
ſei. England werde darauf beſtehen müſſen, daß der letzte und
entſcheidende Bericht der Kommiſſion ſo früh erſtattet werde,
daß es der engliſchen Regierung möglich ſei, ihre Entſcheidung
über die Kölner Zone in engſter Anlehnung an die
Beſtimmun=
gen des Verſailler Vertrags zu treffen. Der Berichterſtatter
glaubt nicht, daß dieſer Bericht für Deutſchland ſo ungünſtig
ausfällt, wie es vorausgeſagt worden ſei. Die immer
wieder=
kehrenden Alarmnachrichten über irreguläre militäriſche
Körper=
ſchaften in Deutſchland ſeien nicht ernſt zu nehmen. Im Sinne
der modernen Kriegsführung ſei ein Ueberſchuß an völlig
un=
bewaffneten Mannſchaften wertlos. Die wenigen Tauſend
Ge=
wehre und Gewehrläufe könnten ebenfalls keine Bedrohung des
Friedens darſtellen. Schwere Geſchütze und Kampfflugzeuge
habe man in Deutſchland nicht gefunden. Wenn das
Reichswehr=
miniſterium auch wirklich eine Anzahl hervorragender und
erſt=
klaſſiger Fachleute zur Verfügung habe, ſo reiche ihre Zahl doch
in keiner Weiſe an die 1914 im Großen Generalſtab vereinigten
Sachverſtändigen heran. Die deutſche Sicherheitspolizei ſei
ohne Zweifel militäriſch gut ausgebildet und könne mit den
italieniſchen Karabinieri und franzöſiſchen Gendarmen
vergli=
chen werden. Eine Reform der grünen Polizei im Sinne der
Militärkontrolle ſei daher wünſchenswert. Zum Schluß weiſt
der Korreſpondent darauf hin, daß es zwecklos ſei, dem
abſchlie=
ßenden Urteil der Kontrollkommiſſion vorzugreifen.
Wahrſchein=
lich werde die Räumng Kölns infolge der Feſtſtellungen der
Kommiſſion eine kurze Verzögerung erleiden.
Ein franzöſiſches Zeugnis für Oeutſchlands
militäriſche Schwäche.
FU. Paris, 13. Dez. „Ere Nouvelle” bringt zur
Ab=
rüſtungskontrolle in Deutſchland einen Artikel, der von denſelben
offiziöſen Kreiſen beeinflußt wurde wie der geſtern im „Matin”
veröffentlichte Artikel. Eine hohe militäriſche Perſönlichkeit, es
handelt ſich offenbar um den Kabinettschef des Generals Nollet,
hat dem Vertreter des Blattes erklärt:
„Deutſchland rüſtet nicht zum Kriege. Deutſchland iſt
un=
fähig, eine neue Offenſive vorzubereiten und wird es bei der
gegenwärtigen Ueberwachungsmethode auch nicht in einigen
Jah=
ren können. Nein, die Militärkontrolle hat zu
keinem Mißerfolg geführt. Alle desbezüglichen
Preſſe=
meldungen ſind ebenſo ſtupide wie verbrecheriſch.
Das Blatt macht weiter gegenüber den von Berliner
Ver=
tretern der hieſigen Preſſe verbreiteten irreführenden Meldungen
folgende Feſtſtellungen:
1. Die Offiziere der Kontrollkommiſſion konnten ſich ſtets zu
den Kaſernen und Arſenalen Zugang verſchaffen.
2. Es iſt unrichtig, daß in den Kruppſchen Werken 22000
Gewehrläufe lagern. Es handelt ſich um einen Poſten von 15000
Läufen, und es iſt unmöglich nachzuweiſen, daß die Firma Krupp
ſich damit einen Verſtoß gegen die Abrüſtungsklauſel zu ſchulden
kommen ließ.
3. Das Vorhandenſein von Ausrüſtungsgegenſtänden, wie
Offiziershelme, Uniformen uſw., hat nichts auf ſich, da es
un=
möglich iſt, mit dieſen Gegenſtänden eine Offenſive in die Wege
zu leiten.
4. Die Kommiſſion hat nicht, wie fälſchlich behauptet wurde,
20= bis 50=Millimeter=Kanonen entdeckt, ſondern 80=Millimeter=
Geſchütze aus der Vorkriegszeit, die im beſten Falle als altes
Eiſen Verwendung finden können.
5. Es trifft zu, daß die Kontrolloffiziere in die Archive des
Reichswehrminiſterums keinen Einblick nehmen konnte, doch mißt
man in den zuſtändigen militäriſchen Kreiſen Frankreichs dieſen
Archiven nur winzige Bedeutung bei.
6. Die Behauptung, daß die deutſchen Küſtenbefeſtigungen
nicht zerſtört wurden, iſt falſch.
* Dieſe eindrucksvollen und teilweiſe auch objektiven
Feſt=
ſtellungen des Pariſer Linksblattes ſind wohl
hauptſächlich erfolgt, um die Blätter der Oppoſition zum
Schwei=
gen zu bringen. Daß es ſich in erſter Linie um eine
inner=
politiſche Auseinanderſetzung handelt, beweiſt
un=
zweideutig die Stelle in dem Artikel, in der es heißt, daß eine
wirkſame Wiederaufnahme der Kontrolle ſeit Ende 1922
an der Ruhrpolitik des Nationaliſtenblocks
ge=
ſcheitert ſei.
Die Danziger Frage.
Rom, 13. Dez. Die Eröffnung der Danziger Frage in der
geſtrigen Nachmittagsſitzung des Völkerbundsrates geſtaltete ſich
dank des würdevollen und energiſchen Auftretens des Präſidenten
Sahm zu einem großen moraliſchen Erfolg für die Sache
Dan=
zigs. Sahm ſchilderte die ſchwierige Lage Danzigs und ſprach
ſein lebhaftes Bedauern darüber aus, daß noch immer nicht
feſt=
geſtellt ſei, ob Danzig ein autonomer Staat ſei und ob Polen das
Recht habe, Danzig Ausfuhrzölle aufzuzwingen. Danzig befinde
ſich dauernd in Verteidigungsſtellung gegen die vertragswidrigen
Angriffe Polens. Die beiden erwähnten Fragen wurden unter
Proteſt Sahms vertägt. Der Danziger Proteſt gegen die
pol=
niſche Leitung der Eiſenbahnſtrecke, die Polen im Danziger
Ge=
biet erbaut hat, wurde einer juriſtiſchen Kommiſſion überwieſen.
In der Frage der Entſendung Danziger Delegationen zum
internationalen Kongreß beſchloß der Rat, die Selbſtändigkeit
dieſer Delegation anzuerkennen. Sahm ſchloß mit dem Hinweis,
daß er bedauern müſſe, daß Chamberlain nicht mehr an der
Sitzung teilgenommen habe.
Die Woche.
Das Wahlergebnis vom 7. Dezember hat die politiſche Lage;
in Deutſchland weſentlich geklärt. Die Hoffnungen der Linken auf
eine Mehrheit ſind nicht in Erfüllung gegangen, und im
neu=
gewählten Reichstag liegen die Verhältniſſe im großen Ganzen;
genau ſo wie nach den Maiwahlen. Nicht das Wahlergebnis
hat die Lage geändert, wohl aber der Wahlkampf! Und das:
iſt bedauerlich, da dadurch die notwendigen Entſchlüſſe nicht gee;
rade erleichtert werden.
Nach der Annahme der Gutachtengeſetze war die Bildung;
einer aktionsfähigen Mehrheitsregierung zur unabweisbaren
Not=
wendigkeit geworden, da nur eine ſolche Mehrheitsregierung die
Stetigkeit in der Durchführung der erforderlichen Maßnahmen;
verbürgen konnte. Eine Mehrheit aber war praktiſch nur zu
bilden durch eine Regierungskoalition von den Deutſchnationalen
bis zum Zentrum, nachdem die Demokraten die Teilnahme an
einer ſolchen Koalition abgelehnt hatten. Politiſch bedauerlich,
menſchlich vielleicht verſtändlich, daß ſich der Zentrumsführer in
Anbetracht der ſcharfen und hemmungsloſen Oppoſition Dr.
Wirths und ſeiner Gefolgſchaft nicht zu einem Entſchluß in
dieſer Richtung durchringen konnte. Man ſcheute ſich, den
Zentrumsturm, deſſen Fundamente tiefe Riſſe aufwieſen, einer
neuen ſchweren Belaſtungsprobe zu unterwerfen, und ſo appel=,
lierte man noch einmal an die Wählerſchaft. Ob man in
Zen=
trumskreiſen rückſchauend auch heute noch, nachdem das
Wahl=
ergebnis vom 7. Dezember vorliegt, Anlaß hat, ſich jenes
Ent=
ſchluſſes zu freuen, muß einigermaßen zweifelhaſt erſcheinen. Was
damals eine einfache taktiſche Entſchließung war, ſieht heute nach
der falſchen, aber vorauszuſehenden Frageſtellung des
Wahl=
kampfes wie eine grundſätzliche Entſcheidung aus, eine
grundſätzliche Entſcheidung, die zudem noch durch unvorſichtige
Aeußerungen der maßgebenden Perſönlichkeit in perſönlicher
Hin=
ſicht ſtark erſchwert wird.
Der am vergangenen Sonntag gewählte deutſche Reichstag
läßt nar zwei Möglichkeiten für die Bildung einer
Mehrheits=
regierung offen: Eine Koalition von den Deutſchnationalen bis
zum Zentrum und die ſogenannte große Koalition. Theoretiſch
zkoei Möglichkeiten, praktiſch nur eine. Nach der Annahme der
Gutachtengeſetze durch den Reichstag im Sommer d. J. waren
die Deutſchnationalen bereit, an einer Regierung teilzunehmen,
welche die Durchführung der Streſemannſchen Außenpolitik
prak=
tiſch unter allen Umſtänden ſichern ſollte, wobei die Frage keine
Rolle ſpielte, ob die Deutſchnationalen dieſe grungſätzliche
Schwenkung ihrer Politik beſonders freudigen Herzens
durch=
führen wollten. Die grundſätzliche Ablehnung einer ſolchen
Zu=
ſammenarbeit mit den Deutſchnationalen durch die demokratiſche
Reichstagsfraktion bedeutete, wie wir an dieſer Stelle bereits vor
den Wahlen ausführen, im Endergebnis nichts anderes, als eine
Abkehr von der Streſemannſchen Außenpolitik, eine Tatſache, die
auch durch demokratiſche Wahlreden und Preſſeäußerungen mehr
wie einmal unterſtrichen worden iſt. Sozialdemokratie und
Demokratiſche Partei haben den Wahlkampf Schulter an Schulter
gegen die Deutſche Volkspartei und ihren Führer geführt, mit
dem Ziel, einen Block der Linken zu ſchaffen, ſtark genug, um
allein die Leitung der Geſchäfte in die Hand zu nehmen. Wenn
alſo heute von den gleichen Parteien die große Koalition
wie=
derum in den Vordergrund gerückt wird, ſo iſt das unbedingt ein
politiſcher Widerſinn, wenn man natürlich auch verſtehen kann,
daß die Linke jetzt, nachdem der Ausfall der Wahlen einen
Links=
block unmöglich gemacht hat, die große Koalition als das
entſchie=
den kleinere Uebel anſieht. Daß Dr. Streſemann eine ſolche
Schwenkung nicht mitmachen würde, war von vornherein
voraus=
zuſehen, und es iſt daher zu begrüßen, daß der Beſchluß des
Parteivorſtandes der Deutſchen Volkspartei in dieſer Hinſicht
völlige Klarheit geſchaffen hat. Tatſächlich beſteht alſo in dem
jetzt gerählten Reichstag nur eine Möglichkeit, eine
aktions=
fähige Mehrheitsregierung zu ſchaffen, und ſo ſteht heute das
Zentrum vor genau der gleichen Entſcheidung /öie vor der
Auf=
löſung des alten Reichstages.
Aber nicht nur die Reichstagsfraktionen der verſchiedenen
Parteien werden ſich über die knüftige Geſtaltung der Dinge
ſchlüſſig werden müſſen, ſondern von geradezu entſcheidender
Bedeutung auch für das Reich iſt die Entwicklung der Dinge in
Preußen. Die Wahlen vom 7. Dezember haben die bisherige
Linksmehrheit im preußiſchen Landtag zerſchlagen, ſo daß dort
die Situation ganz ähnlich der im Reichstag iſt. Auch in Preußen
hat die Deutſche Volkspartei erklärt, daß die große Koalition
nunmehr nicht mehr in Frage kommen könne, ein durchaus
ver=
ſtändlicher Beſchluß, da die Deutſche Volkspartei wohl kaum
Veranlaſſung haben dürfte, Herrn Setzering von neuem in den
Sattel zu verhelfen. Auch in Preußen ſteht daher das Zentrum
vor der gleichen Frage wie im Reich. Auch hier beſteht die
ein=
zige Möglichkeit für eine ſtabile Mehrheitsregierung i einem
Zu=
ſammenarbeiten des Zentrums mit der Rechten. In der Politik
ſollte nicht das Gefühl entſcheiden, ſondern die Zweckmäßigkeit.
Bei einer Regierungsbildung ſollten nicht Sympathien oder
Antipathien entſcheidend ſein, ſondern einzig und allein die
Be=
antwortut g der Frage, ob durch die ins Auge gefaßte
Zuſammen=
arbeit der Parteien wirklich eine ſtetige Führung der Geſchäfte
gewährleiſtet iſt. Würde man die Frage ſo ſtellen, ſo könnte die
Antwort kaum zweifelhaft ſein, insbeſondere ſeitdem die Haltung
der Deutſchnationalen hoffen läßt, daß von dieſer Seite ernſthafte
Schwierigkeiten nicht entſtehen werden. Wie aber ja zu erwarten
war, iſt man in Berlin bereits wieder eifrig an der Arbeit, um
die an ſich durchaus klare Lage nach Möglichkeit zu verwirren.
Es brauchen an dieſer Stelle, nicht alle die Einzelheiten des
Intrigenſpieles erörtert zu werden. Der offenbar aber recht
überſtürzte Rücktrittsbeſchluß des Kabinetts beweiſt leider wieder
einmal, daß die Rückſicht auf die außenpolitiſchen Entwicklungen
bei uns in Deutſchland durchaus nicht immer entſcheidend iſt.
Daß der Rücktritt des bisherigen Kabinetts nur noch eine Frage
der Zeit war, konnte nach Lage der Dinge natürlich nicht mehr
zweifelhaft ſein. Ein Rücktritt in dieſem Augenblick
aber bedeutet Regierungsloſigkeit, während unſere Unterhändler
in Rom und Paris über künftige Handelsverträge verhandeln
und während die Fragen der Militärkontrolle und der Räumung
der Kölner Zone in ihr entſcheidendes Stadium treten.
In Rom tagt der Völkerbundsrat und eine Art neuer
Entente cordiale zeichnet ſich immer deutlicher in ihren
Kon=
turen ab. Am 9. Dezember hat der Völkerbundsrat in geheimer
Sitzung beſchloſſen, das Genſer Protokoll erſt im nächſten Früh=
Scite 2.
Sonntag, den 14. Dezember 1924.
Rummer 347,
jahr zu erörtern und auch Italien ſoll ſich bei dieſer Gelegenheit
ſtark für die engliſchen Wünſche eingeſetzt haben. Chamberlain,
Herriot und Muſſolini ſind ſich im Augenblick einig. Mit
Zu=
ſtimmung Italiens hat man zu Rom beſchloſſen, einen
franzö=
ſiſchen General zum Vorſitzenden der Militärkontrollkommiſſion
des Völkerbundes, die für Deutſchland wie auch die anderen drei
beſiegten Staaten eingeſetzt werden ſoll, zu ernenen. Der
römiſche „Meſſagero” der ſeit Jahren das Sprachrohr der
fran=
zöſiſchen Botſchaft iſt, ſchrieb dieſer Tage bereits in einem
Leit=
artikel, daß Frankreich von England gewiſſermaßen als
Gegen=
leiftung für das Entgegenkommen Frankreichs in der Frage des
Genfer Protokolls die Zuſtimmung zu einer Verſchiebung der
Räumung der Kölner Zone erhalten habe.
Im Getümmel des Wahlkampfes hat man in Deutſchland
wieder einmal vergeſſen, daß die politiſche Entwicklung der Welt
nicht ſtill ſteht, während wir unſere inneren Streitigkeiten
aus=
fechten. Es wäre zu wünſchen, daß die Parteiführer in Berlin
rechtzeitig die ſchwere Gefahr erkennen, welche dem Reich aus
einer Verſchleppung der Regierungskriſis erwachſen müßte, daß
ſie erkennen, daß das deutſche Volk= von ihnen raſches und
ent=
ſchloſſenes Handeln verlangen muß.
M.
Der Rothardt=Prozeß.
Die Ausſage Wallrafs.
Magdeburg, 13. Dez. Zu der heutigen Sitzung ſind als
Zeugen die früheren Miniſter und Staatsſekretäre
Fehren=
bach, Wallraf, Groener, Wrisberg, Dr. David
und v. Stein erſchienen. Reichstagspräſident Wallraf, der
während des Januarſtreiks 1918 Staatsſekretär des Innern war,
wird als erſter Zeuge vernommen. Er bekundet u. a.: Dem am
28. Januar ausbrechenden Streik gingen zwei Sitzungen bes
Hauptausſchuſſes des Reichstages am 25. und 26. Januar voraus,
in denen Abgeordneter Ebert zu dem angeblich in Verbindung
mit den Friedensverhandlungen von Breſt=Litowſk
ausgebro=
chenen Streik Stellung nahm. In dieſer Rede, die nach dem
amtlichen Auszugsbericht verleſen wird, proteſtiert Ebert gegen
das Verbot des „Vorwärts” mit dem Hinweis darauf, daß der
Streik in Oeſterreich durch die öſterreichiſche Preſſe der ganzen
Welt bekannt geworden ſei. Nach dem amtlichen Bericht erklärte
Ebert weiter: Die Sozialdemokratiſche Partei begrüßt mit größter
Sympathie die Bewegung der öſterreichiſchen Arbeiter und erklärt
ſich mit dieſen in aller Form ſolidariſch. Wir bringen zum
Aus=
druck, daß die deutſche Sozialdemokratie ebenſo entſchloſſen iſt, die
Forderungen der Annexioniſten zurückzuſchlagen und einen
Frie=
den der Verſtändigung und des Rechts herbeizuführen. Darauf
folgte, ſo bekundet der Zeuge Wallraf weiter, die Rede
Scheide=
manns, in der dieſer ausführte, daß die Stimmung in
Deutſch=
land jetzt die gleiche ſei wie in Oeſterreich unmittelbar vor dem
Streikausbruch. Am 26. Februar 1918 griff mich Scheidemann
im Reichstag ſcharf an. Ich habe darauf erwidert, daß der Streik
nicht ſo ſchnell zuſammengebrochen wäre, wenn ich und der
Ober=
kommandierende der Marken anders gehandelt hätten, wie wir
es getan haben. Ich bin der Ueberzeugung, daß der Streik
verhindert oder zum mindeſten eingeſchränkt
worden wäre, wenn die Sozialdemokratiſche
Partei die Arbeiter von vornherein gewarnt
hätte. Die Frage der Verteidigung, ob die Sozialdemokraten
möglicherweiſe durch den Ausbruch des Streiks überraſcht
wor=
den ſeien, wird von dem Zeugen verneint. Auf die Frage des
Generalſtaatsanwalts, ob eine Einſchränkung des Streiks noch
durch eine Warnung am 29. Januar hätte erfolgen können,
be=
kundet der Zeuge weiter, daß am 29. Januar Scheidemann und
Haaſe zuſammen, mit einigen Arbeitern als Vertretern des
Aktionskomitees des Arbeiterrats ihn zu ſprechen verſucht hätten.
Er habe ſich bereit erklärt, Scheidemann und Haaſe zu empfangen,
es aber abgelehnt, mit den Streikenden zu verhandeln. Da beide
Teile auf ihrem Standpunkt verharrten, ſo habe die Konferenz
nicht ſtattfinden können. Das ſchnelle Ende des Streikes ſei vor
allem auf das ſcharfe Vorgehen des damaligen
Oberbefehls=
habers in den Marken, v. Keſſel, zurückzuführen.
Anſchlag auf Kraſſin.
* Paris 13. Dez. (Priv.=Tel.) Ein mit der Bewachung
der ruſſiſchen Botſchaft beauftragter Geheimpoliziſt verhaftete
geſtern in der Nähe des Gebäudes eine gut gekleidete Dame,
die ſehr aufgeregt erſchien, und einen kleinen „metallenen”
Gegenſtand in der Hand hielt. Es handelt ſich um eine ruſſiſche
Schriftſtellerin. Bei ihrer Vernehmung auf dem Kommiſſariat
ſoll ſie zugegeben haben, daß ſie die Abſicht hatte, Kraſſin
nieder=
zuſchießen, um Rache zu nehmen für die ſchlechte Behandlung
durch die Bolſchewiſten. In ihrem Beſitz wurden 42 Patronen
und eine Anzahl Briefe und Dokumente in ruſſiſcher und
ita=
lieniſcher Sprache gefunden.
Vom Tage.
Der deutſche Botſchafter in Paris hat dem politiſchen
Direktor im Außenminiſterium als Vertreter des erkrankten
Miniſter=
präſidenten den Dank der deutſchen Reichsregierung für
die an Deutſchland gerichtete Einladung zur Beteiligung an
der Pariſer Kunſtgewerbeausſtellung ausgeſprochen und
die bekannten Gründe dargelegt, aus denen die Reichsregierung die
Ein=
ladung ablehnen müſſe.
Botſchafter Hoeſch reiſte geſtern abend nach Berlin.
Der Bericht der Militärkontrollkommiſſion über
ihre Unterſuchungstätigkeit in Deutſchland iſt noch nicht
fertig=
geſtellt und wird früheſtens Anfang Januar endgültig
fixiert und dann den alliierten Regierungen überreicht
werden.
Wie das Oberbürgermeiſteramt mitteilt wird ab 15. Dezember die
Delegation der Interalliierten Rheinlandkommiſſion für den Bezirk
Bad Dürkheim aufgelöſt und dem Bezirk Neuſtadt angegliedert werden.
Für Paßangelegenheiten und ſämtliche Erledigungen mit der
Rheinland=
kommiſſion iſt in Zukunft die Delegation in Neuſtadt zuſtändig.
Ueber die Frage der Regierungsbilbung iſt Offizielles nicht
bekannt. Jedoch erfahren wir, daß der Reichspräſident auf dem
Standpunkt ſteht, daß die Partei zunächſt beauftragt
werden müſſe, die die Anregung zur Erweiterung der
Regierung nach rechts zuerſt gegeben habe.
Bürgermeiſter Dr. Ehrhardt=Mainz iſt von der
Reichsregie=
rung zu den zur Zeit in Paris ſtattfindenden Verhandlungen über die
Reparationen (Beſatzungskoſten) zugezogen worden und dorthin abgereiſt.
Am 18. Dezember beginnen in Kopenhagen die däniſch=
polni=
ſchen Verhandlungen über das Luftverkehrsabkommen.
In einer Beſprechung zwiſchen dem deutſchen
Eiſenbahn=
delegierten Miniſterialrat Niemack und dem
Volkskom=
miſſar für Verkehrsweſen Rudſutak wurde feſtgeſtellt, daß die
Herſtellung eines direkten Frachtverkehrs zwiſchen
Deutſchland und der Sowjetunion geeignet ſei, den
ruſſiſch=
deutſchen Handel weſentlich zu ſteigern.
Trotzki begibt ſich, dem ärztlichen Rate folgend, in den
näch=
ſten Tagen nach dem Süden.
Aus einem Bericht an die ukrainiſche Sowjetexekutive über die
Orts=
behörden und Ortſchaften mit vorwiegend nationalen Minderheiten geht
hervor, daß in der Sowjetukraine 49 deutſche, 30 bulgariſche,
26 polniſche, 5 tſchechiſche 5 jüdiſche, 1 albaniſcher und ein weißruſſiſcher
Dorfſowjet beſtehen.
Der amtliche „Monitor Polski” veröffentlicht folgende
Ernen=
nungen in der polniſchen Diplomatie: Dr. Stanislaus
Koz=
ninſki, ehemaliger politiſcher Direktor im Außenminiſterium, zum
Ge=
ſandten im Haag, Joſeph Wieruſz Kowalſki, bisher Vertreter im Haag,
zum Geſandten in Wien, Siegmund Nichalowſki zum Geſandten in
Bu=
kareſt und Dr. Siegmund Laſocki, bisher Geſandter in Wien, zum
Geſand=
ten in Prag.
Der franzöſiſche Botſchafter in London Saint Aulaire hat
ſeinen Botſchafterpoſten verlaſſen und iſt nach Frankreich
ab=
gereiſt.
Wie aus Ma”, d gemeldet wird, beſtätigt das Direktorium, daß
Primo de Ridera gegen den 20. Dezember nach Madrid
zu=
rückkehrt.
Einer Reutermeldung aus Kairo zufolge ſcheint die
poli=
tiſche Lage einer Entſpannung zuzuſtreben. Die ägyptiſchen
Juriſten haben anſtelle zweier Anhänger Zaghluls zum Präſidenten bzw.
Vizepräſidenten der ägyptiſchen Juriſtenvereinigung, zwei Gemäßigte,
nämlich Ahmed Lufty und Salib Samy gewählt.
Nach einer Meldung aus San Antonia iſt der
Gewerkſchafts=
führer Gombers geſtorben.
Der Stand der Konkordaisfrage.
Die Stellungnahme des Miniſterpräſidenten Held.
München, 13. Dez. (Wolff.) Ueber den Stand der
Kon=
kordatsfrage und die Stellung des Miniſterpräſidenten Held zu
ihr ſchreibt die „Münchener Zeitung” u. a.: Es hatte zunächſt den
Anſchein, als ob die bayeriſche Regierung durch den plötzlich
ent=
fachten Kampf überraſcht worden ſei und als ob ſie ſich
infolge=
deſſen noch nicht ganz klar wäre über die von ihr zu befolgende
Taktik. Dieſe Auffaſſung wurde gefördert von übereifrigen
Parteigegnern, die ſchon mit allen möglichen Schlußfolgerungen
drohten und ſo taten, als ob das Kabinett und insbeſondere der
Miniſterpräſident die ganze Angelegenheit ſozuſagen mechaniſch
der arithmetiſch zu erledigen entſchloſſen ſeien. Das wäre alſo
auf eine Abſtimmung und dann auf den Nücktritt oder auf die
Auflöſung hinausgegangen. Glücklicherweiſe iſt das aber nicht
die Meinung des Kabinetts, deſſen ganze Stellung ſich ſchon
weſentlich günſtiger geſtaltet hat durch die kluge Rede des
Mini=
ſterpräſidenten im Verfaſſungsausſchuß. Folgende ſpätere
authen=
tiſche Erklärung Helds iſt noch hinzuzufügen: Ich denke gar nicht
daran, ſo ohne weiteres zurückzutreten. Ich werde den Kampf
durchſetzen und hoffe zuverſichtlich, ihn zu beſtehen.
Der Senat der philoſophiſchen Fakultät der
Univerſität Würzburg hat dem Staatsminiſterium ſeine
be=
gründeten Bedenken gegen den neuen
Konkordats=
entwurf unterbreitet.
Oas Schuldenproblem.
Mellon auf der Finanzkonferenz.
* London, 13. Dez. (Priv.=Tel.) Von ungewöhnlichem
Intereſſe ſei, wie der diplomatiſche Korreſpondent des „Daiſh
Telegraph berichtet, die Nachricht, daß der Staatsſekretar des
amerikaniſchen Schatzamtes, Mellon, an der in Paris im
Januar=
ſtattfindenden Konferenz über die Verteilung der Zahlungen
aus dem Dawesplan teilnehmen wolle. Allem Anſchein naoch hirhut
beabſichtige Mellon, bei dieſer Gelegenheit auch die Frage dernildg
amerikaniſchen Kriegsſchulden anzuſchneiden. Wenn die
Ameri=
kaner ſich auch offiziell der Teilnahme an der Diskuſſion ent=t
halten, hält man es jedoch nicht für ausgeſchloſſen, daß dieſesllgm
Fragen außerhalb der Konferenz behandelt würden. Man häſt ü mimuff
es in Frankreich und England für möglich, daß ein vorherigert
Meinungsaustauſch ſtattfindet, um die Frage vor der Konferenzu Felſich
zu klären, ähnlich wie zur Zeit der Londoner Konferenz Mge,s kument
donald und Herriot übereinkamen, durch die beiderſeitigeg! =zſſt
Finanzminiſter die Behandlung der Probleme in Angriff nh,0 5um ih
men zu laſſen. Ueber die amerikaniſche Stellung zu dieſern
Frage berichtet der Korreſpondent aus New York, hervorragendem A feind
Perſönlichkeiten hätten nicht gewagt, zu widerſprechen, daß dieü / 9 eine
Aeußerungen Churchills über die Angelegenheit der interalli,ſ 4 Auſu
ierten Schulden logiſch und ſachlich geweſen ſeien.
m rund
Eine Kriegsſchulden=Konferenz.
Paris, 13. Dez. (Europapreß.) Der Korreſpondent desu //4M
Echo de Paris” in London glaubt zu wiſſen, daß die engliſchen u und
Regierung an die Einberufung einer internationalen Konferenzmſſſeſchen
über die Kriegsſchulden denke. Der gleiche Korreſpondent wilſl,
erfahren haben, daß in gewiſſen engliſchen Finanzkreiſen monn
die Einführung einer 26prozentigen Einfuhrabgabe auf die
franzöſiſchen Weren vorſchlage, um von Frankreich die
Bezahlu=
ſeiner Kriegsſchulden an England zu erlangen.
duen
d die ſat
Die amerikaniſchen Reparationsanſprüche, ſitten 9
London, 13. Dez. (Europapreß.) Die amerikaniſche Ans9/—
wort auf die engliſche Proteſtnote gegen die amerikaniſchen R/ /BSoſ
ir viſſer
parationsanſprüche von den Dawes=Annuitäten iſt am Freitgu urzute
nachmittag vom Botſchafter Kellogg im Foreign Office
über=
ſe
ichere=
reicht worden. Der Inhalt der Note iſt noch nicht veröffentlichtä 9 Roineg
worden, doch wird beſtätigt, daß ſie die Weigerung der ame=1 Ftſchun
rikaniſchen Regierung enthält, auf den engliſchen Proteſt ein=y
zugehen.
Imtuation
ANems
Amerika lehnt das Haager Schiedsgericht ab.” un die
TU. New York, 13. Dez. Die leitenden Beamteniaven!
des Staatsdepartements erklären, daß die Veien
einigten Staaten den engliſchen Vorſchlag, die Frage der
Schul=
denregelung und über Amerikas Anteil an den Dawes=
Errä=
niſſen dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten, ablehnen. Ann
Haager Schiedsgerichtshof hätten die Schuldnernationen inn
Stimmenübergewicht.
Engliſch =amerikaniſche Meinungsverſchieden
heiten über die Dawes=Jahreszahlungen.
e9 nich
turautel
wiſſ
1den
Wafhington, 13. Dez. (Europapreß.) In politiſchn
Kreiſen Amerikas iſt man allgemein der Anſicht, daß die M
nungsverſchiedenheiten zwiſchen Amerika und England übnR
Beteiligung Amerikas an ben Dawes=Jahreszahlungen, in it
ſter Zeit in gütlicher Weiſe beigelegt werden dürften. Prhſn
Coolidge und Staatsſekretär Hughes ſollen entſchloſſen .
eine Einigung auf der Baſis zu erzielen, daß die ZahlungnM
Amerika den Betrag nicht überſchreiten, den Amerika auf Gnd a
des deutſch=amerikaniſchen Vertrages erhalten darf. Es M
lautet, daß die amerikaniſche Regierung bereit ſei, die Bech
lung der Beſatzungskoſten auf eine größere Dauer auszudehnct
als dies im Pariſer Abkommen beſtimmt war, alſo auf mi
als zehn Jahre.
In offiziellen Kreiſen in London iſt man noch immer )eu
Meinung, daß die Vereinigten Staaten nicht berechtigt
ſeim=
ſich an den Dawes=Jahreszahlungen zu beteiligen, weil ſie det
Verſailler Vertrag nicht ratifiziert haben, auf dem gerade N00
Dawesplan beruhe. Heute wurde eine offizielle Note veröſſenn
licht, in der erklärt wird, daß die amerikaniſche Note der Bon
ſchafterkonferenz unterbreitet wird. Die Note iſt in freundſchaln
lichem Tone gehalten, und man glaubt, daß ſie die Beilegung?0
Kontroverſe erleichtern wird.
mer
* Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Samstag, den 13. Dezember.
Das Chriſiſternlein.
Märchenſpiel von Vicki Baum, Muſik von Graf Kalckreuth.
Was iſt das für ein reizendes Theaterſtückchen, das uns
Vicki Baum zur Uraufführung zu Weihnachten beſchert hat! Ich
habe lange kein Weihnachtsſtück geſehen, das ſo unmittelbar aus
der Kinderſtube heraus geſchrieben iſt. Die einfachen und doch
ſo tiefſinnigen Gedanken, die luſtigen, ungezierten Einfälle, die
märchenhafte, nie überſchwängliche Phantaſie, dazu die
winter=
lichen heimatlichen Landſchaften und Räume — alles iſt in
ſchlichten Formen gegeben und in Verfolg eines leitenden Zieles
in verſtändlicher Sprache ausgedrückt. Es gibt ſo viele derartige
Zweckſtücke, geſpickt mit ausfallendem Witz, breitſpurigem Humor,
geſuchten Situationen: da lacht kein Kind. Heute aber rief, frug,
lachte es gleich in den erſten Szenen aus dem von großen und
kleinen Kindern übervollen Hauſe zur Bühne hinüber, und es
hätte kaum des improviſierten Nikolaus (Herr Klupp) als ſehr
geſchickten Conferenciers bedurft, um die Brücke übers Orcheſter
zu bauen, auf der nun aber die ergötzlichſten Unterhaltungen
ihren Weg fanden. Wie denn das Kinderpublikum, lachend und
weinend, das Erfriſchende, ja faſt Erſchütternde des heutigen
Abends war!
Wer konnte aber auch den drolligen Figuren auf der Bühne
widerſtehen? Da iſt der Teddybär Alfred Schülers, den alle
ſchnell ins Herz ſchloſſen. Da iſt die unglaublich komiſche
Gou=
vernante und Schneefrau Frau Carlſens, nicht minder unſere
unübertreffliche Käte Gothe — für die das Stück leider keine
tragende Rolle hatte — als Trine und Oberhofkochfräulein, die
brave Lieſel Elſe Heufelders, die lieben Eltern Käthe
Meißners und Kurt Weſtermanns, das Mutterle
Gertrud Daniels (deutlicher ſprechen!), die drei
Waſſerjung=
fern Mirjam Lehmann=Haupt, Lotte Schramke, Ruth
Poelzig in wirklichen Rheintöchter=Schwimmapparaten, der
geduldige Kindergärtner Rudolf Klix, der wunderliche
Puppen=
d ktor Wera Donalies, die vielen Geiſter, Puppen, Tiere,
Engel und was weiß ich noch. Aber der Echteſte und Frechſte
war doch der Peter von Jeſſie Vihrog. Das trotzköpfige
Wei=
nen dieſes Tunichtguts muß man geſehen haben! Geſehen haben
auch die Kinder auf der Bühne, wahrhaftige 4jährige, 3jährige,
die mimten, tanzten, ſangen! Die von Lizzie Maudrick
ein=
ſtudierten Tänze, bei denen die Damen Scheinpflug und
Böhm führten, gaben nette Bilder, die ſich in den
Wieder=
holungen noch abrunden werden. Auch für die Muſik, die Graf
Kalckreuth nicht ohne offenbares Geſchick geſchrieben hat, muß
noch manches geſchehen. Die Beſetzung, die maßdoll die übrigens
intereſſante Inſtrumentation iſt, muß im Quartett verſtärkt
wer=
den, um vom Schlagzeug nicht erdrückt zu werden und um den
kleinen Chören, deren Melodik mir für dieſen Zweck nicht einfach
genug ſchien, mehr Halt zu geben. Der muſikaliſchen Leitung
Fritz Bohnes gelang es nicht immer, Fühlung mit der Bühne
zu halten und die gemeinſam geſungenen Weihnachtslieder
ſchmiegſam und kräftig genug zu begleiten.
Das allerliebſte Stücchen war mit durchweg guten
Bühnen=
bildern Schencks von Trapp von Kurt Barré gewandt in
Szene geſetzt.
V. H.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
*B. „Made in=Germany!‟ Die erſtaunliche
Haltbar=
keit der deutſchen Schiffsplatten geben den Amerikanern ein
Rätſel auf. Wie in der „Umſchau” mitgeteilt wird, zeigte ſich
dieſer Vorzug, als man der ehemaligen „Deutſchland”, dem
heutigen „Leviathan” im Jahre 1922 ein paar Platten
engli=
ſcher Herkunft einſetzte und man jetzt, als das Schiff in Boſton
auf Dock gelegt wurde, erkannte, daß die deutſchen Platten dem
Seewaſſer viel beſſer widerſtanden hatten als die engliſchen.
Amerikaniſche Sachverſtändige unterſuchten die deutſchen
Plat=
ten, ohne aber genau feſtſtellen zu können, warum ſie ſo
wider=
ſtandsfähig ſind. Man ſchreibt ihre Dauerhaftigkeit dem hohen
Kupfergehalt und der bandartigen Struktur des Stahles zu.
Andererſeits will man in dem Stahl viele nichtmetalliſche
Bei=
miſchungen feſtgeſtellt haben. Als weſentlicher Unterſchied vom
engliſchen Stahl wird hervorgehoben, daß dieſer kupferärmer iſt.
— Schlegel=Tiecks Shakeſpeare=
Uebertra=
gung wieder hergeſtellt. Prof. L. L. Schücking=Breslau
gibt ſoeben bei Georg Müller, München, einen monumentalen
Shakeſpeare in 10 Bänden heraus, bei deſſen Textgeſtaltung er
— unter Beſeitigung tatſächlicher Irrtümer — den Urtext der
Schlegel=Tieckſchen Ueberſetzung rein wiederhergeſtellt hat.
Wie die 100 Reichstagsabgeordneten
mehr untergebracht werden.
Die ſtarke Wahlbeteiligung bei der letzten Reichstagswahl,
durch die ungefähr 80) Prozent aller Wähler an die Urne geführt
wurden, hat, wie man weiß, die Neuwahl von 21 Abgeordneten
mehr zur Folge gehabt, als der vorige Reichstag zählte.
Da=
durch ſind nicht unbeträchtliche techniſche Schwierigkeiten
entſtan=
den, zumal der Sitzungsſaal für insgeſamt nur 397 Abgeordnete
berechnet iſt. Der alte Reichstag aus der Zeit vor dem RmA
hatte eine ſtetige Anzahl von 397 Mitgliedern, da damals nau
die Anzahl der Wähler entſchied, ſondern unabhängig von M.
in einem Wahlkreis vorhandenen Wählerzahl gleichmäßig die ſ.
Anzahl von Abgeordneten gewählt worden iſt. So kam es,a
ein Abgeordneter durch wenige 100 Stimmen gewählt wulan
während ein anderer mehrere 100 000 Stimmen auf ſich ve
einigte. Nun faßt der Sitzungsſaal des Reichstages, der udchn
gel
auf
fähr 30 Meter lang und 20 Meter breit iſt, natürlich nur eusſ hem
Anzahl von Perſonen, die der Saal beim Bau des Reichsiſcht) wante
nach dem Geſetz beherbergen ſollte. Als das Reichstagsgebouleſ Kangt
durch Wallot errichtet wurde, hatte kein Menſch daran gebſl.
daß die Anzahl der Reichstagsabgeordneten ſich einmal ſo Tſc
trächtlich vermehren würde, wie das jetzt geſchehen iſt. 9 ANei
den neueſten amtlichen Zählungen ſind 493 Abgeordnete gehag.
worden. Es ſind in dem neueſten Reichstag faſt 100 Abgeordy ."
mehr, als in dem Reichstag vor dem Kriege, da bekanntlig
den jetzigen Wahlen, die Anzahl der Wähler entſcheidend
Wenn eine ſtarle Wahlbeteiligung ſtattſindet, dann ſind
auch mehr Reichstagsabgeordnete vorhanden. Schon als
Anzahl der Abgeordneten auf 466 wuchs, war es äußerſt ſchwes
die Ueberzahl unterzubringen. Dann kamen am 4. Mai 40½
geordnete, die alle Sitze haben wollten. Zu dieſem Zweck wut!
alle Gänge und alle freien Räume mit Sitzen zur Unterbringt.?
der Abgeordneten ausgeſtattet. Eine Reihe von Durchggſi.
müſſen aber unter allen Umſtänden frei bleiben, um den Bubee
der Abgeordneten zu ihren Sitzen und eine ſchnelle Raule.
des Saales zu ermöglichen. Auf dieſem Wege läßt ſich aule
fehlende Naum nicht ergänzen. Es wird ſich alſo nicht umd.
laſſen, die Liegeſofas, welche ſich in dem Saal befinden 0
ſeitigen, um dort 21 neue Sitze aufzuſtellen, da alle anderen ?
notwendig gebraucht werden. Man weiß, daß an der Oſich
der Präſidentenſtuhl ſteht, neben dem die Schriftführer e
Davor ſind die Sitze für die Miniſter und den Reichswart.
Regierungstiſche laſſen ſich nicht beſeitigen. Auch der Mk
der das Rednerpult von den Sitzen trennt, iſt ſo gering, 909
nichts mehr untergebracht werden kann. Die Arbeiten Ii=
Herſtellung der neuen 21 Sitze ſind bereits in Angriff genohlt.
worden, ſo daß bei der Einführung des Reichstages, die voicht. I
ſichtlich am 1. Januar ſtattfinden wird, jeder Abgeorducte . .
untergebracht werden können. Nun war bei dieſer Neichéſl
wahl die Beteilig
mögE
da ſchon wegen der obengenannten Größe der Räum
tere Aufſtellung von Sitzgelegenheiten unmöglich iſt.
rritter 243.
aizöſtiſiche Auslandspropaganda
Und Preſſerorruption.
ſami ſchreict uns: Die franzöſiſche Hetzpropaganda, die vor
allde eährend des Krieges mit großem Erfolg, namentlich auch
in ſ=Wereinigien Siaaten, uns geſchadet hat, arbeitet jetzt, da
ihrüu. der Boden zu heiß geworden iſt, um ſo eifriger in den
übörn, Ländern des amerikaniſchen Kontinents. Man verſucht,
miſt eſlichen Schalmeientönen, die die große Idee des
Pan=
latluunus verherrlichen und die Solidarität der ſüdländiſchen
Vihöe wreiſen, die iberoamerikaniſche Welt unter die franzöſiſche
Hehennnie zu bringen. In dem Maße, in dem Frankreichs
auf=
geſhner Ruhm in den angelſächſiſchen Ländern langſam
ver=
pumfſoielt es ſich auf als Doyen der lateiniſchen Völker, tapfer
ſeikvin rt von ſeinen ſlawiſchen Trabanten. Deutſcherſeits
ſßge: ian bedauerlicherweiſe dieſen franzöſiſchen Beſtrebungen
wdn Beachtung. Seit einem Jahre etwa bemüht ſich die
fran=
zu ſekAktion, die Preſſe des von jeher deutſchfreundlichen Mexiko
inſt Schlepptau zu nehmen.
i! Aktion ſetzte in Paris ein, wo der bekannte
Deutſchen=
feimuid Propagandiſt Maurice de Waleffe im „Journal”
eiym non Uebertreibungen ſtrotzenden Artikel über die deutſche
Auhänungsarbeit in Mexiko veröffentlichte und von der
Regie=
ruimel hebliche Summen für die franzöſiſche Propaganda in
Mkeof forderte. Die Regie Poincarés arbeitete ſehr geſchickt, und
ſchheimn Dezember bewilligte ihm der Senat eine Erhöhung des
Pyhu andafonds für das Ausland um weitere 6 Millionen Fres.
zut m— ausſchließlichen Zwecke der Bekämpfung der deutſchen
unnſ- engliſchen Propaganda in Mexiko und im übrigen
iberi=
ſche=Amnerika.
3ü hrend bis dahin die von Frankreich ins Leben gerufene
Plhudandaſtelle, die Agencia Internacional, ein kümmerliches
Diunf friſtete, und die bekannte und mit Recht berüchtigte
Havas=
agteu, da für ſie die Verſorgung mit Nachrichtenmaterial
un=
reimA war, ihren Betrieb eingeſtellt hatte, begann jetzt durch
demrfiten Strom von Propagandageldern, der nach Mexiko floß,
dilx ty am bekannte franzöſiſche Preſſekorruption in ihrer
herrlich=
ſtezwtlüte. Der Leiter dieſer eggen Deutſchland gerichteten Aktion
—1½pgeiſtige Haupt iſt der neue franzöſiſche Geſandte in Mexiko,
Cſefi: Perier, der frühere Privatſekretär Poincarés —, ein
ge=
wihſ UIntonie Regagnon, ein junger Mann, dem es ſeine
Lands=
lery ſehr verübeln, daß er es vorzog, während des Krieges im
ſiähen. Mexiko zu leben, der aber gleichwohl Vorkämpfer des
Pſp xismus in Mexiko iſt, verſtand es durch ſkrupelloſe
Täu=
ſchhymethoden, dem von ihm begründeten und geleiteten
fran=
zö iſter: Propagandadienſt unter der Maske eines großen
inter=
nantnlrlen Kabeldienſtes nach Art des Hearſtſchen „International
Nix/ Service” als „Agencia Internacional” Eingang
inzemexikaniſche Preſſe zu verſchaffen. Es iſt naturgemäß für
deim rikaniſchen Zeitungsmann und noch mehr für den
mexikani=
ſchh eſer ſchwer, im Einzelfalle feſtzuſtellen, ob die von der
„AAnüia Internacional” verbreiteten „Kabelmeldungen” wirklich
düſm Namen verdienen oder nicht etwa nur „Scherenarbeit”
eiin ſixen Propagandamannes in ſeiner kleinen mexikaniſchen
Riſekn onsſtube ſind. Die franzöſiſchen Propagandiſten in Mexiko
höhhdaber offenbar nicht damit gerechnet, daß man ihnen auch
außrlmlb des Landes auf ihre Finger ſehen könne. Die von
ohßſtiner Seite aus angeſtellten monatelangen Feſtſtellungen
hofh vergeben, daß der franzöſiſche Kabeldienſt für Mexiko ſein
MAeroal aus den obſkurſten franzöſiſchen Blättern in den
Staa=
telmiecht, Material, das die kleinſte Provinzzeitung ihren Leſern
alſzätizlich veraltet und durch die Tatſachen überholt zu
präſen=
tilſermicht wagen dürfte, das gleichwohl von der offiziöſen
fran=
zü ßhmn Propaganda=Agentur in Mexiko der gutgläubigen
mexi=
kcmhen Preſſe als letzte europäiſche Kabelmeldungen übermittelt
w.. Maßgebende nordamerikaniſche Preſſefachleute haben ſich
biens mit dieſem Skandal” beſchäftigt und fordern ein
Ein=
ſchhtm im Intereſſe der journaliſtiſchen Reinlichkeit. Und für
di/ Urt von Propaganda opfert die franzöſiſche Regierung
Mſioxen! Die Drahtzieher in Paris wiſſen es nicht oder wollen
eskicht ſehen, wie ihre Vertrauensleute mit den ihnen
anver=
tuſyer Summen wirtſchaften. Auch Herriot ſcheint keine
Ge=
w inlsbiſſe über die franzöſiſche Preſſekorruption; die ſich würdig
desicon bekannten Proben, von der Käuflichkeit der Pariſer
Bſcewandpreſſe anreiht, zu haben.
Im Bunde mit dieſer franzöſiſchen Propaganda in Mexiko
eider Geſchäftsträger der Tſchechoſlowakei, Generalkonſul Dr.
Wühinnir Smetana, ein wütender Deutſchenfreſſer und geleh=
7/9 Schüler Poincarés. Im Auftrage der
tſchechoſlowa=
ſyen Regierung unterſtützt er die antideutſche franzöſiſche
Pkuaanda mit Geld und Material! Nach den hier vorliegenden
Bhigitücken zahlt die tſchechoſlowakiſche Regierung der
franzöſi=
foh Propagandaſtelle in Mexiko monatlich den Betrag von 900
mm Weſos für ihre antideutſche Propaganda! Für dieſe
Kauf=
ſ1hn= unterſtützt die „Agencia Internacional” die
tſchechoſlo=
eſctve Regierung in ihrem Kampf gegen das Deutſchtum in der
BFſaoſlowakei.
Mir könnten die Franzoſen in ihrem Preſſeſumpf ruhig ſtecken
Iſun, wenn ſie es nicht meiſterhaft verſtänden, den Mexikanern
Das Flugzeug mit „elektriſchenAugen”
Neue Fortſchritte im Fernſehen.
Von Dr. Alfred Gradenwitz.
Zai den Lieblingsaufgaben der Erfinder und zu denen, die
zuoßen Publikum jederzeit ſympathiſchſten Widerhall fanden,
gen das Problem des Fernſehens. Durch erfolgreiche Verſuche
ndnm Gebiete der Fernphotographie vorbereitet, war das
Pro=
grſſchon ſeit Jahren in ſeinen Grundzügen klargelegt und
renke nur auf die praktiſche Durchführung, der allerdings
zu=
iſt noch unüberwindliche Hinderniſſe entgegenſtanden.
Dwurch die Fortſchritte der Radiotechnik wird das Problem
mur von der Feſſel der Drahtleitung frei, erſcheint mit
an=
en! Worten eine Fernübertragung durch den Aether durchaus
nlickh; das wichtigſte Organ moderner Funkanlagen, die
Va=
unnöhre, beſeitigt außerdem die bisher unüberwindliche
Träg=
eniit einem Schlage und macht durch beliebige Verſtärkung
twie winzigſten Stromſtärken wahrnehmbar.
Das Problem iſt alſo aus dem Stadium der frommen
Eiſthe in das der — wenigſtens experimentellen —
Verwirk=
g getreten: In Leipzig ſoll es einem bekannten Phyſiker
ge=
ſein, einen vielverſprechenden Fernſeher, zu bauen; in
1s in Belin, einer der Bahnbrecher auf fernphotographiſchem
Jiake, mit demAusbau eines eigenen Verfahrens beſchäftigt, und
Würdapeſt arbeiten Mihäly, in Amerika Jenkins, in England
maier d’Albe und J. L. Baird an der endgültigen Löſung der
Allem Anſchein nach iſt alſo der Tag nicht mehr fern, wo
ſeinander am Telephon nicht nur wird hören, ſondern auch
ſenikönnen, und wo der Rundfunk nicht nur dem Ohr, ſondern
u ſeem Auge Abwechſelung und Belehrung bieten wird.
da im Rahmen dieſes Artikels ein Eingehen auch nur auf
ühyruptſächlichſten Löſungsverſuche unmöglich iſt, ſoll hier nur
weingem Beiſpiel gezeigt ſein, wie man ſich die Fernübertragung
hiell er Eindrücke zu denken hat, und zwar wollen wir das
rſſſche Verfahren hierfür auswählen:
Mraird benutzt eine rotierende Kreisſcheibe, mit gezahntem
Ade, die in ſchueller Folge die Beleuchtung des ſichtbar zu
whyaiden Gegenſtandes unterbricht. Da in der Sekunde nicht
wiger als 10000 Unterbrechungen ſtattfinden, kann ihnen das
mſabliche Auge natürlich nicht folgen, ſondern empfängt den
Ednuck einer völlig gleichbleibenden Beleuchtung.
Empfind=
br aber als das Auge iſt die ſogenannte lichtelektriſche Zelle,
en. Stromſtärke je nach der Beleuchtung varii rt. Dieſe Zelle
Sonntag, den 14. Dezember 1924.
Seite 3.
Sand in die Augen zu ſtreuen und, zum Schaden der deutſchen
Aufklärung, mit ihrer Schwindelagentur in der mexikaniſchen
Preſſe Boden zu faſſen. Offenbar haben ſich die mexikaniſchen
Preſſemänner, die doch ſonſt ſo hellhörige und wei ſichtige Leute
ſind, durch die franzöſiſche Aufmachung bluffen laſſen. Weſentlich
kommt freilich hinzu, daß die franzöſiſchen Regierungsvertreter
und die franzöſiſchen Firmen in Mexiko kein Mittel unverſucht
laſſen, einen Druck auf die hauptſtädtiſche Preſſe Mexikos
auszu=
üben. Der franzöſiſche Geſandte iſt ein oft geſehener Gaſt in den
Redaktionen der merikaniſchen Tageszcitungen, und die
fran=
zöſiſchen Firmen Mexikos drohen den merikaniſchen Zeitungen
offen mit einem Anzeigenboykott, wenn ſie den franzöſiſchen
Propagandadienſt nicht abdrucken.
Man ſollte in Deutſchland dieſen franzöſiſchen Bemühungen
in Mexiko mehr Beachtung ſchenken als es geſchieht. Und ſoüts
ihnen vor allen Dingen mit wirkſanen Mitteln begegnen. So
raffiniert die franzöſiſchen Propagandamethoden erſcheinen, ſo
leicht iſt es, ſie ad absurdum zu führen. In den mexikaniſchen
Staaten könnten dieſe Methoden ebenſowenig verfangen, wie in
den europäiſchen Ländern. Offenbar ſchätzen die Franzoſen die
Urteilsfähigkeit der mexikaniſchen Oeffentlichkeit ſehr gering ein.
Und das iſt der Punkt, an dem die franzöſiſche Ueberheblichkeit
und Skrupelloſigkeit eines Tages ſehr zum Schaden der
fran=
zöſiſchen Propagandamänner ausſchlagen wird, die heute noch in
Mexiko ungeſtört ihr Gift gegen die Deutſchen und alles, was
Deutſchland wohlgeſinnt iſt, ausſpritzen dürfen.
Taus m
Die letzte Sitzung.
Die Schlußanſprache des Ratspräſidenten.
Rom 13. Dez. (Wolff.) Der Prüſident des
Völkerbunds=
rates, Mellon Franco=Braſilien, erklärte nach der Behandlung
zweier Fragen" über den griechiſch=türkiſchen
Bevölkerungsaus=
tauſch und über die griechiſchen Minderheiten in Konſtantinopel,
ſowie nach Genehmigung zweier Berichte über die Gründung
eines internatnonalen Inſtituts in Paris und eines
internatio=
nalen Inſtituts für die Vereinheitlichung des Privatrechts die
32. Seſſion des Völkerbundsrates für geſchlbſſen. In Sachen der
Errichtung eines internationalen Inſtituts in Paris hatte die
franzöſiſche Regierung an den Rat einen Brief gerichtet, in dem
das Inſtitut, für das Frankreich die notwendigen Räume und
Ausgaben zur Einrichtung ſowie jährlich 2 Millionen Franken
dem Völkerbund zur Verfügung ſtellt, für autonom erklärt wird.
Die Verpflichtung gilt auf ſieben Jahre, kann aber jeweils auf
weitere ſieben Jahre verlängert werden. Der Rat erblickt in
die=
ſem Schreiben der franzöſiſchen Regierung eine Abmachung, die
den Wünſchen der ganzen Völkerbundsverſammlung, entſpricht
und beauftragt ſeinen Präſidenten, den Beſchluß des Rates der
franzöſiſchen Regierung mitzuteilen.
Für die Gründung des Internationalen Rechtsinſtituts in
Rom legte die italieniſche Regierung einen. Satzungsentwurf vor,
der zur Begutachtung an die verſchiedenen
Völkerbundsorgani=
ſationen weitergeleitet wird. Außerdem ſoll eine Kommiſſion von
fünf europäiſchen Mächten, die unter dem Vorſitz des
neuernann=
ten Präſidenten der Völkerbundskommiſſion Hammerſkjöld beſtellt
wird, dem Rat eine Arbeitsregelung des römiſchen Rechtsinſtituts
vorlegen. Der Ratspräſident würdigte dann in einer
Schluß=
anſprache die Arbeiten dieſer Tagung, wobei er auch die neuen
Vorſchläge über das Kontrollrecht des Völkerbundes über den
Rüſtungsgrad von Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn und
Bul=
garien erwähnte. Zum Genfer Protokoll meinte er, daß die
Ver=
tagung keineswegs das Vertrauen erſchüttere, das die Völker in
das Genfer Protokoll ſetzten. Die große Regierungsreform, die
die Grundlage dieſer gegenwärtigen Geſtaltung berühre, könne
nicht auf einen Schlag verwirklicht werden.
Der nächſte Tagungsort Madrid?
Mellon Franco (Braſilien) bat ſchließlich Salandra, der
italieniſchen Regierung den Dank des Rates für ihre
Gaſtfreund=
ſchaft zu übermitteln, wobei Quinones de Leon (Spanien)
na=
mens der ſpaniſchen Regierung den Wunſch ausſprach, daß die
nächſte außerhalb Genfs ſtattfindende Tagung wenn möglich in
Madrid ſtattfinden möge, ein Wunſch, der von den meiſten
Rats=
mitgliedern, vor allem von Briand, beſonders lebhaft unterſtützt
wurde, während die Vertreter Schwedens und Englands unter
Berufung auf die Beſtimmung, daß der Rat nur in
Ausnahme=
fällen außerhalb Genfs tagen ſolle, den ſpaniſchen Antrag mit
Vorbehalt entgegennahmen.
Der Ratspräſident Mellon Franco ließ in ſeiner
aus=
führlichen Würdigung der Arbeiten der abgelaufenen Tagung die
wichtige Frage, der Wahl des Präſidenten, für die
militäriſche Unterſuchungskommiſſion in
Deutſchland, Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien,
bezw. die Frage der Beſtimmung der Länder, die dieſen
Präſiden=
ten zu beſtellen haben, ganz unerwähnt, obwohl dieſe Frage
als beſonderer Punkt der Tagesordnung angeführt war.
Dem=
nach bleiben die Nachrichten unbeſtätigt, daß Frankreich den
Prä=
ſidenten der Unterſuchungskommiſſion für Deutſchland, Italien
den für Oeſterreich, England den für Ungarn, und Schweden
den für Bulgarien ſtellen ſollen. Sicher iſt allerdings, daß Briand
in Rom alles verſuchte, um die Stellung des Präſidenten für die
Kontrollkommiſſion in Deutſchland durch Frankreich zu erreichen;
dieſer Verſuch führte infolge der Haltung Englands und
Schwe=
dens bisher zu keinem Ergebnis.
Chamberlain auf der Rückreiſe nach London.
Paris, 13. Dez. (Wolff.) Der britiſche Staatsſekretär für
auswärtige Angelegenheiten, Chamberlain, iſt heute nachmittag
3½ Uhr von Rom kommend auf dem Lyoner Bahnhof in Paris
angekommen. Er wurde bei ſeiner Ankunft von Finanzminiſter
Clementel und dem politiſchen Direktor im Miniſterium für
aus=
wärtige Angelegenheiten, Laroche, empfangen. Der britiſche
Staatsſekretär drückte ſein Bedauern darüber aus, daß
Miniſter=
präſident Herriot unpäßlich iſt.
Chamberlain hat um 4 Uhr die Weiterreiſe nach London
an=
getreten, nachdem er vorher noch eine längere Unterredung mit
dem engliſchen Botſchafter Lord Grewe am Nordbahnhof hatte,
Chamberlain wieder in London.
Der Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten,
Cham=
berlain, kehrte geſtern aus Rom nach London zurück. Sein
Beſuch in Rom wird in London allgemein als äußerſt
bedeut=
ſam betrachtet. Seine Teilnahme an den Sitzungen des
Völker=
bundsrats habe, wie der amtliche britiſche Funkdienſt dazu
be=
richtet, gezeigt, welche Bedeutung die neue britiſche Regierung
dem Völkerbund beimeſſe, und habe dem Staatsſekretär
über=
dies Gelegenheit gegeben, ſich in das Wirken des
Völkerbunds=
rats perſönlich einen Einblick zu verſchaffen, der beſonders
wert=
voll ſein dürfte im Hinblick auf die von ihm ausgeſprochene
Ab=
ſicht, den künftigen Tagungen des Völkerbundes, ſobald es
mög=
lich ſei, als britiſcher Delegierter beizuwohnen. Die Reiſe habe
Chamberlain ferner in den Stand geſetzt, mit Herriot, Muſſolini
und anderen hervorragenden europäiſchen Staatsmännern
per=
ſönlich Fühlung zu nehmen und mit ihnen die großen Linien
und die allgemeinen Strömungen hinſichtlich der ſchwebenden
und künftigen europäiſchen Fragen zu erörtern. Manche ſeiner
Aeußerungen hätten allerdings durch die Preſſe eine zu
be=
ſtimmte Form erhalten, ſo beſonders ſeine Aeußerung über das
Genfer Protokoll. Chamberlain könne erſt dann Beſtimmtes
ſagen, wenn die Dominions gehört worden ſeien, und er
er=
kenne die Notwendigkeit an, Frankreich das Maß von
Sicher=
heit zu verſchaffen, das das Genfer Protokoll vermiſſen laſſe.
Man erwartet, daß Chamberlain in der kommenden
Woche gelegentlich der Debatte im Unterhaus über
die auswärtige Politik genauere Aufklärungen
über die in Rom gewonnenen Eindrücke geben
wird.
Chamberlain wird am Montag im Unterhaus ſprechen.
EU. London, 13. Dez. Baldwin, der das Wochenende
in Sequers verbringt, wird Montag früh nach Downing Street
zurückkehren und mit Chamberlain eine Beſprechung über
die Lage haben. Der Außenminiſter wird in der
Unterhaus=
debatte am Montag über Rußland und Aegypten ſprechen und
die Angelegenheit des Sinowjew=Briefes vorausſichtlich noch
ein=
mal erörtern.
Ein Interview des jugoflawiſchen Außenminiſters.
* Rom, 13. Dez. (Priv.=Tel.) In einem Interview, das
der jugoſlawiſche Außenminiſter einem Vertreter der „Epoca”
gewährte, ſprach er ſich dahin aus, daß allgemein die Anſicht
herrſche, die dritte Internationale beſorge nur die Politik der
Bolſchewiſten, und man habe allen Anlaß, dieſe Politik
gemein=
ſam zu bekämpfen. In dieſer Aeußerung des jugoflawiſchen
Premiers ſieht mancher die Beſtätigung der Vermutung, daß
eine franko=engliſche Uebereinſtimmung in der Frage einer
anti=
ruſſiſchen Politik beſtehe. Italien habe ſich aus innerer
Anti=
pathie gegen den Bolſchewismus und um der Pflege guter
Be=
ziehungen zu Jugoſlawien willen dieſer Haltung angeſchloſſen.
Damit ſei eine Baſis für eine weitgehende Verſtändigung
zwi=
ſchen London, Paris und Rom gefunden.
Beleuchtungsſchwankungen ebenſo ſchnell aufeinander folgende
Stromſchwankungen, und wäre ſie an einen Telephonhörer
ange=
ſchloſſen, ſo könnte man in dieſem eine Reihe von Tönen hören,
die an den hellen Stellen des ſichtbar zu machenden Gegenſtandes
laut, an den dunklen hingegen leiſe wären. In Wirklichkeit aber
wird die wechſelnde Stromſtärke der lichtempfindlichen Zelle —
und damit auch der elektriſche Ausdruck für die Tönungen des
urſprünglichen Gegenſtandes bzw. eines Bildes davon — ganz
ebenſo wie eine muſikaliſche oder deklamatoriſche Darbietung in
Wellen umgeſetzt und, durch Verſtärkerröhren geeignet verſtärkt,
in den Aether entſandt.
Der an der Empfangsſtelle zur Sichtbarmachung des
ur=
ſprünglichen Gegenſtandes dienende Apparat iſt nicht einfach. Die
von dem Sender ausgehenden Stromſchwankungen bringen dort
eine Lampe zum Aufleuchten, und zwar leuchtet ſie je nach der
gerade ausgeſandten Stromſtärke heller oder dunkler, und jedes
einzige Element (jeder „Punkt”) des ſichtbar zu machenden
Gegenſtandes findet ſein Gegenſtück in einer beſtimmten
Licht=
ſtärke. Das Licht der Lampe wird aber mit überaus ſchnellen
Unterbrechungen, d. h. in winzigen Portionen, auf einen Schirm
projiziert, und der ganze Hergang iſt ſo ſchnell, daß er dem
ver=
hältnismäßig träge nachfolgenden Auge auf einen Augenblick
zu=
ſammengedrängt erſcheint.
Das Auge behält demnach den Lichteindruck eines gegebenen
Bildpunktes ſo lange, bis bei der überaus ſchnellen Abſuchung
des ganzen Bildes das gleiche Element (d. h. derſelbe Bildpunkt)
wieder an die Reihe kommt, und da ſich der Vorgang ſtändig
wie=
derholt und die aufeinanderfolgenden Eindrücke vom gleichen
Bildpunkt je nach den Bewegungen des ſichtbar zu machenden
Gegenſtandes — unterdeſſen variieren, ſo empfängt das Auge
ganz ähnlich wie bei der Vorführung eines Kinofilms den
Ein=
druck eines beweglichen Gegenſtandes.
Eine intereſſante Anwendung der im „Prinzip gegebenen
Fernſehvorrichtungen hat Hugo Gernsback in New York
ange=
regt: Bekanntlich haben im franzöſiſchen (und neuerdings auch
im amerikaniſchen) Heer erfolgreiche Verſuche mit der
Fernſteue=
rung von Flügzeugen ſtattgefunden, die eine beſonders
humani=
täre Form der Kriegführung in Ausſicht ſtellen, eine
Kriegfüh=
rung, bei der die eigentliche Streitmacht geſchont und nach
Mög=
lichkeit durch Automaten erſetzt, die Zivilbevölkerung hingegen
um ſo ſchonungsloſer der ganzen Gewalt moderner
Zerſtörungs=
mittel ausgeſetzt werden ſoll. Wenn die ferngeſteuerten
Flug=
zeuge auch mit großer Präziſion arbeiten, wenn ſie auch den
vor=
geſchriebenen Bahnen folgen und auf Wunſch wieder zur
Auf=
flugſtelle zurückkehren, ſt ihre Leiſtungsfähigkeit doch, ſolange
kein Mittel zur Kontrolle ihrer Bewegungen beſteht,
notwen=
digerweiſe begrenzt.
Ein ſolches Mittel aber liefert die Fernſehvorrichtung, denn
man brauchte auf dem Flugzeug nur eine (oder beſſer mehrere)
derartige „elektriſche Augen” anzubringen, um alle Vorgänge aus
dem Aktionsgebiete an entfernter Stelle (z. B. am Aufflugsort)
ſichtbar zu machen. Am beſten würde man ſechs verſchiedene
Vor=
richtungen (mit ebenſovielen Glaslinſen) wählen, die nach ſechs
verſchiedenen Richtungen Ausſchau halten und ihre Eindrücke
drahtlos durch den Aether ſchicken, und der Kontrollbeamte unten
auf dem Erdboden (z. B. am Aufflugsort) würde auf ſechs
ver=
ſchiedenen Projektionsſchirmen ſehen, was in den vier
Windrich=
tungen, ſowie was oben und unten geſchieht. Er würde z. B.
das Nahen eines feindlichen Flugzeuges ſo zeitig bemerken daß
er rechtzeitig — durch Fernſteuerung — eine bergende
Rauch=
wand erzeugen könnte, und ebenſo würde er im Bedarfsfalle eine
Kursänderung oder auch eine Erhöhung der Fluggeſchwindigkeit
vornehmen können. Das Flugzeug könnte ferner mit einer
opti=
ſchen Zielvorrichtung verſehen werden derart, daß an der
Auf=
flugsſtelle das Ziel genau im Fadenkreuz erſcheint, ſobald ſich das
Flugzeug ſenkrecht darüber befindet.
Das „ſehende” Flugzeug nach Gernsbackſchen Ideen eignet
ſich aber erfreulicherweiſe auch für menſchenfreundlichere
Verwen=
dungen als die eben beſchriebenen. Als Poſtflugzeug würde es
genaue Beobachtungen aller ſeiner Bewegungen, aller ſeiner
Schickſale ermöglichen und ebenſo würde es, mit den nötigen
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meras verſehen, vorzügliche Luftbilder liefern.
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Die Schwierigkeiten Bulgariens.
In Bulgarien iſt zwar in letzter Zeit eine gewiſſe Klärung
der innerrolitiſchen Situation erfolgt, aber ſtatt der erhofften
Geſundung des Landes ſieht ſich die Regierung Zankoff vor
neuen Schwierigkeiten, die ihren Fortbeſtand zu gefährden drohen.
Es ſind die zwei Grundprobleme, die Reparationsfrage und die
kommuniſtiſche Gefahr.
Bulgarien mußte bei den Friedensverhandlungen in Neuilly
ſchwere Redarationslaſten auf ſich nehmen, es mußte in Form
von Reſtituticnen ſeinen Nachbarn ſolche Mengen Vieh und
Eifenbahnmaterial liefern, daß die eigene Volkswirtſchaft in
größtem Maße gefährdet wurde. Es wurden zahlreiche äußerſt
koftſpielige Ententekommiſſionen hingeſchickt, welche unerbittlich
die Beſtimmungen eines alle Erfüllungsmöglichkeiten
überſchrei=
tenden Vertrages anwendeten. Große Gebiete des Landes
wur=
den abgetrennt, welche wirtſchaftlich mit dem Mutterlande eng
verbunden waren und deſſen Verluſt den ganzen Wirtſchaftskörper
ſchier zertrümmerte. Was ſich aber am meiſten rächte, war die
Aufzwingung eines Söldnerheeres durch den Friedensvertrag,
welches zwar ein Sechſtel des Budgets verſchlingt, aber noch
immer nicht genügend bezahlt, die öffentliche Ordnung des
Lan=
des mehr gefährdet als aufrechterhält und ein fruchtbarer Boden
für bolſchewiſtiſche Propaganda iſt. Die Eintreibung der in
Neuilly mit 2½ Milliarden Goldfranes ſeſtgeſetzten Reparationen
wurde einer ſogenannten Interalliierten Kommiſſion überwieſen,
welche aus den Delegierten von Frankreich, England und Italien
nebſt zahlreichen Sekretären und Beamten beſteht und deren
Er=
haltung dem Lande viele Millionen koſtet. Längere Zeit leiſteten
die bulgariſchen Regierungen keine Reparationszahlungen, in der
Sonntaa, den 14. Dezember 1924.
Hoffnung, daß bei der Entente eine beſſere Einſicht ſich
durch=
ſetzen wird, indes ſollten ſich dieſe Hoffnungen nicht erfüllen.
Da die finanziellen Laſten gegen alle Erwartung immer
unerträglicher werden, hat eine allgemeine Erregung Platz
ge=
griffen, und die öffentliche Meinung beginnt eine Reviſion zu
fordern, von der man eine Erholung erhofft. Der Ausruf des
Abgeordneten Kiortſchew während der Adreßdebatte: „Jede
Re=
gierung, die ſich weigern würde, den Reparationsverpflichtungen
nachzukommen, kann der Unterſtützung des ganzen Parlaments
ſicher ſein. Wir können nicht zahlen und dürfen uns vor
Sank=
tionen nicht fürchten!” verleiht der Ueberzeugung der breiten
bulgariſchen Maſſen Ausdruck.
Neben den finanziellen Sorgen der Regierung, welche noch
durch die Flüchtlingsfragen verſchlimmert werden — die grdßen
und zum Teil zur Untätigkeit verurteilten Maſſen, die aus allen
abgetrennten Gebieten, noch immer herbeiſtrömen, belaſten mit
Rieſenſummen das Budget —, iſt wohl die kommuniſtiſche Gefahr
das Problem, welches die Zukunft des Landes am meiſten
ge=
fährdet. Eigentlich mutet es ſonderbar an, daß in Bulgarien,
in einem Lande, wo ſo ſtark der Ackerbau vorherrſcht und wo
eigentlich eine Arbeitermaſſe, die den Ausgangspunkt einer
kom=
muniſtiſchen Agitation darſtellen könnte, nicht vorhanden iſt, eine
kommuniſtiſche Gefahr beſtehen ſoll. Man darf indes nicht
ver=
geſſen, daß die kommuniſtiſche Agitation es vorzüglich verſteht,
ihre Lehren an die jeweiligen Verhältniſſe des zu bearbeitenden
Landes anzupaſſen und daß die bulgariſche Bauernſchaft durch
das namenloſe Elend, welches durch die verlorenen Kriege
ent=
ſtanden iſt, für eine bolſchewiſtiſche Propaganda empfänglich
ge=
worden iſt. Dennoch wäre in Bulgarien kein Kommunismus
Rummer 847.
denkbar, wenn er von Moskau aus nicht künftlich mit Geld wuin
rechterhalten würde. Der bulgariſche Bauer unterſcheidet ſioi
trotz aller Sympathien, die er für Rußland fühlt, ſtark von der
Ruſſen und iſt im Grunde genommen viel zu nüchtern, um ſiuß
den Kommuniſten in den Arm zu werfen. In Mazedonien
ſim=
die Umſtände für die Kommuniſten etwas günſtiger, aber ſelnt
da können ſie nur mit Geld Erfolge erreichen.
Während bei der Bauernſchaft die Agitation auf
Schwviertä=
keiten ſtäßt, iſt die Söldnerarmee ein viel ſruchtbarerer Bodes
Beſonders bei den techniſchen Truppen finden die Kommuniſtei
viel Gegenliebe. Eine Söldnerarmee wie die jetzige wird ihren
ganzen Weſen nach der Bevölkerung fremd bleiben. Da do
Bauer ſein Stückchen Land nicht verläßt, um fünfzehn Jahch
lang als Söldner zu dienen, iſt man gezwungen, allerlei
zweiſei=
hafte Elemente in die Armee aufzunehmen, die der bolſchewiin
iſchen Propaganda zugänglich ſind.
Bei dieſer Lage iſt es ſelbſtverſtändlich, daß aus Sorge uun
die Zukunft des Landes gerade die kommuniſtiſche Gefahr
war, welche während der Adreßdebatte die ſcharfen Gegenſätz,
zwiſchen Regierung und Oppoſition gewiſſermaßen ausglich. ..
der Bekämpfung der kommuniſtiſchen Agitation iſt ſich nämlyu
die Regierung und der größte Teil der Oppoſition im Grunm
genommen einig. In Bulgarien gibt es heute nur einen wift
lichen Gegenſatz, den zwiſchen den bürgerlichen Parteien und dö
Kommuniſten. Wenn die Mächte ſich in der Reparationsfroo
nicht nachgiebiger zeigen und damit der Regierung Zankoff !
nötige Hilfsſtellung geben, kann die bolſchewiſtiſche Richtung /
Ueberhand gewinnen. Dies wäre um ſo gefährlicher, weil 1/
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Heute Sonntag, den 14. Dezember
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(36876 ss Jacob Schnanber.
Seite 6.
Sonntag, den 14. Dezember 1924,
Die Geburt einer Tochter
zeigen hocherfreut an
HeinzHohmannu. Frau
Mia, geb. Hallwachs
Darmſiadt, den 12. Dez. 1924
u16996
Dankſagung.
Für die aufrichtige Teilnahme
bei dem Heimgange unſres lieben
Entſchlafenen ſprechen wir
hier=
mit unſeren herzlichſt Dank aus.
Zm Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Kern A
37026) geb. Hirſchmann.
Darmſtadt, den 14. Dez. 1924.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die uns beim
Heim=
gange unſeres lieben, teuren
Ent=
ſchlafenen des
Herrn Johannes Völker
Metzgermeiſter
zuteil geworden ſind, ſagen wir
allen unſeren aufrichtigſten Dank.
Beſonders dank n wir für die
ehren=
den Worte am Grabe, dem Verein
„ehemaliger Krieger und Soldaten”,
dem „Radfahrerverein 98”, dem
Ge=
ſangverein „Eintracht” dem
Ge=
ſangverein „Germania”, auch für
den erhebenden Grabgeſang, ſowie
für die zahlreichen Kranz= und Blu=
(*37141
menſpenden.
Nauheim bei Groß=Gerau,
den 12. Dezember 1924.
Anna Keitzer, geb. Völker
Otto Keitzer, Lehrer
Helmut Keitzer.
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Dankſagung.
Allen denen, die uns ihre Teilnahme an dem
Verluſie unſerer lieben, einzigen Tochter
Lucie
durch Troſtworte und Kranzſpenden bezeugt haben,
ſagen wir hierdurch unſren tiefempfundenen Dank.
Neuenhaßlau, den 12. Dez. 1924.
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stürkenden, die Blutzirkulation anregenden Kukirol-Eußbades, denn es verhütet das kranhlise.
Schwitzen der Füße, das die Haut leucht, kalt und kiebrig macht und die Hauptursdche L
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Mus der Landesnauptſtadt.
Darmſtadt, 14. Dezember.
iags endgültige Ergebnis der Reichstagswahl
in Heſſen.
Sitzung des Kreis=Wahlausſchuſſes.
ſamstag vormittag fand in der Zentralſtelle für
Landes=
t/kt eine Sitzung des Kreis=Wahlausſchuſſes ſtatt zur
Er=
mhturng des endgültigen Abſtimmungsergebniſſes der
Reichs=
tabrAhl im Wahlkreis 33 (Heſſen=Darmſtadt).
yrektor Meller von der Heſſiſchen Zentralſtelle für
L/ſey ſtatiſtik teilte mit, daß eine überaus große Zahl von
un=
güſlen Stimmzetteln abgegeben worden iſt. Die Urſache finde
imhr? Doppelwahl ihre Begründung. Es ſind am 7. Dezember
vüſielv ere Zettel abgegeben worden, was ſicher nicht die Abſicht
ddſöiäähler war, ſondern wohl auf die Unbeholfenheit älterer
Likzurückzuführen iſt. Oft fehlte auch in dem Umſchlag der
Mhspags= oder der Landtagswahlzettel, was ſicher ebenfalls
niſuyait Abſicht geſchah, ſondern der Unkenntnis der Wähler
mſiemm Wahlverfahren zuzuſchreiben iſt. Es iſt aber auch von
mlhenn Wahlbüros ſchlecht gearbeitet worden; namentlich ſind
dilſelahlniederſchriften mangelhaft geführt worden; beſonders
Aiss für die Städte Darmſtadt und Mainz. Zuweilen ſind
diſſein=en unvollſtändig geführt; Zähl= und Gegenliſten weiſen
mſſüuer verſchiedene Zahlen auf. Nach der Wahlvorſchrift
milün, die ungültigen Stimmzettel den Akten beigelegt werden,
wlſurß er nicht immer geſchehen iſt; dieſe Beſtimmung iſt wichtig
wſſe der Nachprüfung. Eine Reihe derartiger Zettel wurde
bdhAuusſchuß unterbreitet und manche von ihnen, nach
beſon=
dder Prüfung, doch noch für gültig erklärt.
arh einer Mitteilung von Direktor Meller beträgt die Zahl
ei dieſer Wahl abgegebenen ungültigen Stimmzettel 12 599
1-164 bei der Reichstagswahl im Mai dieſes Jahres.
ſie meiſten Ungültigkeitserklärungen mußten erfolgen, weil
ilbsü hler die Vorſchriften über das Ankreuzen nicht beachtet
ſaptt. Es muß beſonders darauf hingewieſen werden, daß der
hu ſauf dem Stimmzettel ausdrücklich für das Kreuz
vorbe=
zchh ſiſt. In der Verſammlung wurde die Meinung geäußert,
daßſi= Parteien vor der Wahl mehr tun könnten zur
Aufklä=
runder Wähler, damit dieſe ſich ſtreng an die Wahlvorſchriften
hdft.
ſe Wahl hat manche ſonderbare Vorkommniſſe gezeitigt; ſo
ſiyklaf-f einem Zettel einmal zwei Parteien angekreuzt worden
unfim einem anderen Falle war ein Hakenkreuz hingemalt
wor=
iIrn einer Reihe von Fällen ſind weniger Abſtimmungszettel
vohrnden geweſen, als Wähler auf den Abſtimmungsliſten
an=
geir waren; auch das Umgekehrte, daß mehr Stimmzettel da
wiſ, als die Abſtimmungsliſten nachwieſen, hat ſich ereignet.
hshädte waren an dieſen Fehlern wiederum ſtärker beteiligt
zſſza: Land. Einmal hat eine Perſon im Alter von 18 Jahren,
ſelno noch nicht wohlfähig war, gewählt. Zwei
Stimm=
waren anſcheinend ſelbſt hergeſtellt und deshalb ungültig.
du rch Abſtimmung wurde dann feſtgeſtellt, welche von den
Fatmndeten Stimmzetteln noch für gültig zu erklären ſeien.
alllenmäßig hatte die Abſtimmung im Wahlkreis 33 (Heſſen=
Dſaſadt) nachſtehendes Ergebnis: 844 708 Perſonen waren
wlwerechtigt, 626 069 gültige Stimmen ſind abgegeben worden
unhlß 599 ungültige Stimmen.
Stimmen Sitze Reſtſtimmen
Sonntag, den 14. Dezember 1924.
Seite 7.
Glaldemokraten 222 585 3 42 585 zufſchnationale 48 103 48 103 nurum . 99 205 39 205 tynnuniſten 33 694 33 694 Lutſſche Volkspartei . . 73 735 13 735Ringnalſozialiſten 8 216 8210
Lmokraten . 54 372 54 372 u rnbund
78 861 18 861 rt chaftspartei . . * 5 788 5 788 tifßerbund
* 349 349 wirtſchaſtsbund 289 289 hängige Sozialdemokraten 872 872
eſſiſches Landestheater. Der Vorverkauf zum Vortrag von
ener am Freitag, den 19. Dezember, abends 8 Uhr, für Mie=
Sondermiete findet nur Montag, den 15. Dezember, ſtatt.
Der=
tenne Vorverkauf beginnt am Dienstag,den 16. Dezember. An
trag ſchließt ſich der Film „Mit dem Zeppelin über den Atlan=
Mieſer Film wird auch am Samstag, den 20., Sonntag, den 21.
un ilsontag, den 22. Dezember, im Kleinen Haus des Landestheaters
wiſelwlt.
Blaue Vogel kommt wieder! Die Generaldirektion des
Lan=
bd/c ers hat für die Weihnachtsfeiertage, 25., 26. und 27.
Dezem=
bdra: in Darmſtadt durch die Aufführungen im Mai bereits bekannte
ruUſfſt, Kabarett „Der Blaue Vogel” zu einem Gaſtſpiel
ver=
pfiſſtel. Näheres wird noch bekannt gegeben.
ſälub der Vierzig. Zur Eröffnung des Winterhalbjahres hatte
ddF=Krub der Vierzig” ſeine Mitglieder zu einem Vortrag des Herrn
Kſſtän, von Senden in den vornehm ausgeſtatteten Klubräumen
eilſagen Vor zahlreichen Zuhörern ſchilderte der Redner ſeine
ab=
wituungsreichen Erlebniſſe als Schiffsjunge bis zum Kapitän in aller
Hſſem? Länder. Einen beſonders großen Teil ſeines Vortrages widmete
erxt /Beſchehniſſen, denen er und ſein Schiff fern der Heimat während
bdkZm eges ausgeſetzt waren. Als Kapitän eines der größten Schiffe
dd koſ ddeutſchen Lloyd war er wenige Tage vor Ausbruch des Krieges
vd ulch ſtralien mit 700 Engländern an Bord aufgebrochen und rettete
ſilſci Erhalt der Nachricht des Kriegsausbruches nach dem damals noch
n/hulen portugieſiſchen Hafen von Mozambique, wo ihm von der
„Uhrullen” portugieſiſchen Regierung im Laufe der Zeit allerlei
Schwie=
riſax in den Weg gelegt wurden. Nach Eintritt Portugals in den
KIſ= wurde v. S. interniert und ſpäter nach Liſſabon überführt. In
däßenmat zurückgekehrt, verweigerte der Norddeutſche Lloyd ſeinem
Ia wihurgen, treuen Beamten Wiedereinſtellung in den Dienſt wegen
ſee lellters. Jedoch unentwegt ſchuf er ſich hier in unſerem Heſſen=
IaFeinne neue Lebensſtellung und es iſt zu wünſchen, daß es dieſem raſt=
Io rihefffenden Mann gelingt, nach all dem Schweren, was er durchlebt
hdwin, ſorgenfreies Alter zu verleben. In der urwüchſigen
Seemanns=
reworgetragen, hielt der Vortrag, der bis gegen Mitternacht dauerte,
al u3u hörer in Spannung. Die große Anzahl prächtiger Lichtbilder,
n Schluſſe des Vortrags vorgeführt wurden, ließen ſo richtig er=
A was wir zur See und an unſern Kolonien verloren haben. Der
Gexzen kommende Beifall bewies dem Redner, wie ſehr ſein Vortrag
hatte, und es iſt zu wünſchen, ihn recht bald wieder zu hören.
Flettner=Rotor und Flettner=Ruder. Die Vereine Bund Heſſi=
Fllieger „Heſſenflieger” und „Verein für Luftfahrt e. V.
Darm=
w hind durch gemeinſame Beſchlüſſe nunmehr zu einem Verein unter
Mamen „Heſſenflieger — Verein für Luftfahrt”
zuſammengeſchloſ=
beide Vereine die gleichen Ziele verfolgen. Den erſten Vorſitz
Wereinigung hat Herr Bürgermeiſter Mueller übernommen. Als
Fseranſtaltung der zuſammengeſchloſſenen Vereine wird ein
Vor=
nuit Lichtbildern über das zeitgemäße Thema „Flettner=Rotor und
er=Ruder” geboten, für welchen das Mitglied. Herr Profeſſor
urrdt, Aerodynamiker der Techniſchen Hochſchule, gewonnen iſt.
Vortrag findet am Mittwoch, den 17. d. M., nachmittags 5 Uhr,
Techniſchen Hochſchule, Saal Nr. 326, ſtatt, wozu nicht nur die
lüieder der „Heſſenflieger — Verein für Luftfahrt”, ſondern auch
uund ſonſtige Intereſſenten eingeladen ſind. (Näheres ſiehe
An=
un der nächſten Nummer dieſes Blattes.)
Warnung für Radfahrer. Es wird noch immer
unbe=
wtygelaſſen, daß das Befahren von Waldfußwegen durch
Njührer ſtreng verboten und ſtrafbar iſt. Das Forſtperſonal
hsſſiſchen Oberförſtereien hat neuerdings ſtrenge
An=
ybſtung, alle Fälle der Uebertretung unnachſichtlich
„Anzeige zu bringen.
Die Vereinigung der aus Elſaß=Lothringen Vertriebenen (Orts=
Darmſtadt des Hilfsbundes für die Elſaß=Lothringer im Reich)
anm Donnerstag, 18. Dezember, abends 8 Uhr pünktlich, im Kaiſer=
Grafenſtraße, ihre Monatsverſammlung ab. Nach einigen wich=
AMitteilungen wird Herr Geh. Regierungs= und Oberſchulrat Dr.
Huer einen Vortrag mit Lichtbildern halten über das Thema: „Aus
Fugendtagen des Vogeſenklubs”. Nach dem Vortrag findet die
hwachtsfeier ſtatt.
Hegezeit für Haſen. Der Beginn derſelben iſt auf 1. Januar
feſtgeſetzt.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
von Sonntag, den 14., bis Sonntag, den 21. Dezember.
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Dienstag: A. 10. Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr: „Der
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gende Holländer”. Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch: Außer Miete. Anfang 2½ Uhr, Ende gegen 5 Uhr:
„Das Chriſtſternlein”, Märchen von Vicki
Baum. Preiſe 0,50—2,50 Mk. — Abends 7½ Uhr,
Ende geg. 10½ Uhr: E 9. „Derluſtige Krieg”,
Operette von Johann Strauß. Preiſe 1—10 Mk.
Donnerst.: G 8. Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr: „Orpheus
und Eurydike” Oper v. Gluck. Preiſe 1—10 Mk.
Freitag: Abends 8 Uhr: Vortrag Dr. Eckener.
Anſchlie=
ßend Film: „Mit dem Zeppelin über den Atlantik”
(3. Teil als Erſtaufführung). Vorverkauf für Mieter
und Sondermieter nur Montag, 15. Dez.,
allgemei=
ner Vorverk. ab Dienstag. Preiſe 1, 2, 3, 4, 5, 10 Mk.
Samstag: K 10. Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr: Neu
ein=
ſtudiert und neu inſzeniert: „Wallenſteins
Tod”. Preiſe 1—10 Mk.
Sonntag: Nachm. 2 Uhr, Ende 4½ Uhr: „Das
Chriſt=
ſternlein” Preiſe 0,50—2,50 Mk. — Abends
6½ Uhr, Ende 9½ Uhr: 5. Vorſtellung d. Sonntags=
Fremdenmiete: „Zar und Zimmermann”
Oper von Lortzing. Preiſe 1—10 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag: Zuſatzmiete III (6). Anfang 7 Uhr, Ende 934 Uhr:
„Die Journaliſten”. Preiſe 1—5 Mk.
Montag: Geſchloſſen.
Dienstag: Geſchloſſen.
Mittwoch: Geſchloſſen.
Donnerst.: Schülermieten braun 3, weiß 4, gelb 4. Anfang 7½
Uhr, Ende nach 9½ Uhr: „Ein Glas Waſſer”
Preiſe 1—5 Mk.
Freitag: Zuſatzmiete VI (6). Anfang 7½ Uhr, Ende nach
9½ Uhr: „Ariadne auf Naxos”, Oper von
Richard Strauß. Preiſe 1,20—6 Mk.
Samstag: 3. Vorſtellung der Samstags=Fremdenmiete. Nachm.
3 Uhr, Ende gegen 6 Uhr: „Die Entführung
aus dem Serail” Preiſe 1—5 Mk. — Abends
8 Uhr: Film: „Mit dem Zeppelin üb. d. Atlantik”
Sonntag: Vorm. 11½ Uhr: 3. Morgenfeier (Margarete
Albrecht — Joſef Roſenſtock): Weihnachts= u.
Kinderlieder. Preiſe 50 und 80 Pfg. —
Nach=
mittags und abends: Film: „Mit dem Zeppelin
über den Atlantik”.
Restaurant Bender
Darmstadt
Elisabethenstr. 23
Heute Sonntag
NONzLTT
Jazz-Band-Kapelle
Orchesterleitung: Albertio
genannt der König der Jazz-Band
M
In der 8. Morgenfeier am Sonntag, den 21. Dezember im
Klei=
nen Haus des Landestheaters ſingt Margarete Albrecht Weihnachts=
und Kinderlieder. Am Flügel: Joſeph Roſenſtock. Anfang 11½ Uhr.
Preiſe: 50 und 80 Pf.
se. „Ausgerechnet Wolkenkratzer‟. Das iſt der Titel eines
Films, der zurzeit im U. T. rollt und den Beſuchern in einem
Atemzug Lachſalven entlöſt und Schauer entſetzensvoller Nerven=
Senſation über den Rücken jagt. Man weiß nicht, was man
mehr bewundern ſoll und darf: die tollen Burlesken Harald
Lloyds, die mehr als wagehalſigen Kletterkunſtſtücke des
glei=
chen Filmkünſtlers (der zurzeit in ſeiner Art allein ſteht) an der
Faſſade eines Wolkenkratzers, den er bis zum 12. oder 15.
Stock=
werk ohne jede Schutzmaßnahme in Gegenwart von Tauſenden
von Zuſchauern im Hochbetrieb des Straßenverkehrs erklettert, —
nicht nur mühſam erklettert, ſondern durch allerhand
Sonder=
aktionen noch ſenſationeller geſtaltet, wie Abſtürze mit „
zufäl=
ligem” Hängenbleiben an einer Leine, am Uhrzeiger in
ſchwin=
delnder Höhe, an der Uhrfeder, an überſpringenden Geſimſen
und ähnlichen Dingen. Oder ob man mehr bewundern ſoll die
geſchickte Technik der amerikaniſchen Filminduſtrie, die alle dieſe
unglaublichen Dinge ſo täuſchend natürlich und ſo erſchreckend
gefährlich zu kurbeln verſteht. Sei dem wie immer, der Film iſt
— echt amerikaniſch, er bringt neben wenigen Szenen
kitſchig=
ſentimentalen Anklanges überwältigenden Humor in groteskeſter
Form, Spannungen, die einem das Blut in den Adern gerinnen
und den Herzſchlag ausſetzen laſſen. Was kann man mehr
ver=
langen?
— Heag. Wir verweiſen auf die im Anzeigenteil erlaſſene
Bekannt=
machung der Heag, in welcher davor gewarnt wird, elektriſche
Inſtalla=
tionen von ſogenannten „wilden Inſtallateuren” ausführen zu laſſen,
oder gar ſelbſt zu verſuchen, derartige Anlagen herzuſtellen. Mit
Rück=
ſicht auf die durch mangelhafte Inſtallationen leicht eintretenden Unfälle
wird die Befolgung der in der Bekanntmachung enthaltenen
Vorſchrif=
ten dringend angeraten.
Weihnachts=Geſchenke
Kleinmöbel
aller Art
Polſtermöbel
mit Leder= und Stoffbezug
Teppiche
bieten beſonders preiswert
ALTERS
Möbel= u. Kunſigewerbehaus Darmſiadt
Eliſabethenſtr. 34
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— Muſikverein. Günther Ramin gilt als Nachfolger Meiſter
Straubes an der durch Bachs Tätigkeit berühmten St. Thomaskirche
als derzeitiger erſter Organiſt Deutſchlands. Es darf ſich der Verein
zum Verdienſt anrechnen, daß er keine Koſten geſcheut hat, dieſen
Künſt=
ler zu gewinnen. Jahrelang mußte Darmſtadt große Künſtler der
Orgel miſſen, deshalb wird dieſe endliche Gelegenheit um ſo
willkom=
mener ſein. Im Programm herrſcht Bach. Die Nähe des Weihnach
s=
feſtes läßt Weihnachtschoräle in des Mciſters Bearbeitung ahnen. Das
Konzert iſt der Auftakt zum kommenden Feſt. Es findet am künftigen
Donnerstag, abends 8 Uhr, in der Stadtkirche ſtatt. Vorverkauf bei
Konzert=Arnold. Mitglieder haben Ermäßigung.
— Kirchenmuſikaliſche Adventsfeier. Freunde guter Kirchenmuſik
ſeien noch einmal aufmerkſam gemacht auf die Feier, die heute um
11½ Uhr in der Beſſunger Kirche ſtattfindet. Unter Leitung von
Muſikdirektor Stammler und Mitwirkung von Herrn und Frau
Hof=
mann, ſowie eines Mädchenchors ſollen ein Stück aus der Kantate „Brich
den Hungrigen dein Brot” von J. Seb. Bach, ſowie Orgelſtudie von
Fintli (Sonate G=Moll), Haydn (Schlußfuge aus den „Jahreszeiten”)
und Buxtehude (Prä udium in C=Moll) zum Vortrag kommen. Es mag
intereſſieren, daß der letztgenannte Komponiſt, von 1668—1707 Organiſt
an der Marienkirche zu Lübeck, ſchon im Jahre 1673 an den fünf letzten
Sonntagen vor dem Weihnachtsfeſt ſolche „Kirchenmuſiken” nach dem
Gottesdienſt veranſtaltete, die ſich großer Beliebtheit erfreuten.
Advents=
choräle und Choralvorſpiele werden die Feier umrahmen.
— Vogelsberger Höhen=Klub, Darmſtadt. Der Zweigverein
Offen=
bach führt heute, Sonntag, den 14. d. M., eine Wanderung durch den
Rodgau aus mit dem Endziel Darmſtadt. Einkehr hierſelbſt im Hanauer
Hof. Alle V.H. C.er, die ſich frei machen können, wollen ſich
nachmit=
tags um 1 Uhr Ecke Gutenberg= und Kittlerſtraße zum Abmarſch nach
Kranichſtein einfinden, um dort die Offenbacher Wanderer zu
empfan=
gen. Die übrigen V.H.C.er werden gebeten, ſich nachmittags um 3 Uhr
im Hanauer Hof einzufinden. Zahlreiches Erſcheinen iſt erwünſcht.
— Die Allgemeine Rentenanſtalt Stuttgart fordert ihre
Rentenver=
ſicherten zur Vorlage der Rentenſcheine auf. (Räheres ſiehe Inſeratz
in heutiger Nummer.)
— Heſſenwerke Darmſtadt und bei Poſtſendungen mit dieſer
An=
ſchrift ohne ſonſtige Zuſätze, gehören zum Poſtbeſtellbezirk
Darmſtadt. Dasſelbe gilt von der ganzen dort befindlichen
Nieder=
laſſung und den dort wohnenden Perſonen. Die im Adreßbuch 1924
verzeichnete Angabe bei der Firma mit „Untere Falltorſchneiſe” iſt
ver=
wirrend. Dies iſt eine reine Waldſchneiſe, die faſt niemand kennt. Die
Firma hat ihre Bureaus und Fabrik an der Breiten Allee, an der
Ge=
markungsgrenze Darmſtadt (Waldfriedhof), 2 Kilometer, bzw. 20
Minu=
ten vom Hauptbahnhof. Es wird auch auf das diesbezügliche Inſerat
verwieſen.
— Staatliche Stenographielehrerprüfung. Der Prüfung wird die
deutſche Einheitskurzſchrift nach der amtlichen Syſtemurkunde vom
Oktober 1924 zugrunde gelegt. Der Prüfling hat Vertrautheit mit der
Einheitskurzſchrift und ihrer Geſchichte, ſein Lehrgeſchick und
Gewandt=
heit im Stenographieren darzutun; er muß auch die Geſchichte der
Gabelsberger= und Stolze=Schrey=Schule und das Schrifttum kennen.
Prüfungsgebühr 20 Mk. Der Zeitpunkt der erſten Prüfung wird etwas
hinausgerückt. Die Prüfung wird vorausſichtlich kurz vor Oſtern
ſtatt=
finden. Die Geſchwindigkeit für die ſchnellſchriftliche erſte Prüfung wird
auf 80, 100 und 120 Silben, die für die Uebertragung beſtimmte Zeit
auf 1½ Stunden herabgeſetzt.
— Orpheum. Der Kartenverkauf findet ſtatt: Verkehrsbureau von
10—12, de Waal, Rheinſtraße 14, bis 6 Uhr abends, Orpheumskaſſe ab
3 Uhr.
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Ludwigshöhe=Konzert. Bei dem heute nachmittag von
4 Uhr ab ſtattfindenden Konzert, ausgeführt vom Orpheums=Orcheſter,
werden u. a. folgende Muſikſtücke zum Vortrag gelangen: Ouverture
zur Oper „Das Glöckchen des Eremiten” von Maillart, Fantaſie aus
„Toska” von Puccini, Diverdiſſement aus „Precioſa” von C. M.
v. Weber, Ouvertüre „Großherzogin von Gexolſtein” von Offenbach.
— Heute, Sonntag, 11½ Uhr, Morgenmuſik, Realgymnaſium,
Pianiſt Graf Wesdehlen.
— Darmſtädter Mieter= und Wohnungsſuchende=
Verein e. V. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt begeht
ge=
nannter Verein heute nachmittag im Fürſtenſaal ſeine Weihnachtsfeier.
Ein reichhaltiges, aber der Zeit entſprechendes Programm wird allen
Beſuchern gefallen.
— Vortrag Dr. Eckener. Wir erinnern daran, daß am
Montag von 10—1 Uhr für die Mieter und Sondermieter im Heſſiſchen
Landestheater, ferner für die Film=Abonnenten der Heſſiſchen
Bilder=
bühne ein Vorverkauf der Karten zu dem Vortrag Dr. Eckener an der
Tageskaſſe des Großen Hauſes ſtattfindet. Der allgemeine
Vorver=
kauf beginnt am Dienstag und iſt der Theaterkaſſe des Großen
Hau=
ſes, dem Verkehrsbureau, Konzert=Arnold und Volkshochſchule
über=
tragen. Die Theatermieter und die Filmmieter können alſo nur am
Montag Karten zu dem Vortrag an der Großen=Haus=Kaſſe löſen. —
Da die Filmmieter der Heſſiſchen Bilderbühne bereits den erſten und
zweiten Teil des Zeppelinfilms geſehen haben, läuft im Kleinen Haus
ab Samstag, den 20., bis einſchließlich Montag, den 22., zu dem hier
noch nicht vorgeführten dritten Teil des Zeppelinfilms, der die Fahrt
über den Atlantiſchen Ozean und die Ankunft in Amerika verbildlicht,
ein hervorragender Expeditionsfilm „Wunder des
Amazonen=
ſtroms”, der dem Wiſſensdurſtigen Kenntnis von dem noch ziemlich
unbekannten Gebiet gewährt und den auf Unterhaltung Erpichten durch
Vorführung der reichen Schlangenfauna, des Lebens und Treibens der
Amazonas=Indianer, ihrer Tänze und Kämpfe von Anfang bis zu Ende
nicht aus ſeinem Banne läßt. — Am Montag und Dienstag, den 22.
und 23. Dezember, werden für die Kinder im Saalbau
Weihnachts=
märchen, zum Teil von Wilhelm Buſch, vorgeführt. Darüber Näheres
durch die Anzeigen.
Kunſtnotizen.
Ueder Werte. Rünſſlier und fünftieriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſtedenden drwddnung
geſchleht, behäſt ſich die Redaktion ihr Urtell vor.
— Palaſt=Lichtſpiele. Orient. . . . . Hier haben Sie die
Wüſtenatmoſhpäre des Scheik mit Kamelkarawanen, Phantaſiereitern,
Mädchenraub edlen und unedlen Beduinenhäuptlingen und gefangenen
Ladies ... hier haben Sie einen mondänen Geſellſchaftsfilm mit
Pa=
lais de Danſe, Grafen, Rennen von Fa Auteuil, Kokotten, Hotelhalls
Paris und Kairo . .. hier haben Sie ein putziges Kullerchen, das die
drolligſten Grimmaſſen ſchneidet . . . hier haben Sie Hunderte von
Pferden und Kamelen . .. da haben Sie orientaliſche Pracht. Durch
acht ſpannungsvolle Akte jagt ihn das Geſchehen: Rachepläne, dem
ver=
wegenen Europäer geltend, der die Liebe der Scheiktochter errungen
hat, führen zu abenteuerlicher Flucht durch die Wüſte, Ueberfall der
Araber — eine wirbelnde, grandioſe Romantik zu Füßen der
Pyrami=
den, der geheimnisvoll lächelnden Sphinx. Paris. Das große Derby=
Rennen zieht an uns vorüber, wir werden an Orte geführt, wo man
ſich amüſiert — ein blühender Kontraſt — ins Pariſer Heim des
Ara=
bers, wo orientaliſche Pracht und europäiſche Kultur ſich verwirrend
die Hand reichen. Maria Jaobini, die zwei Araberinnen darzuſtellen
hat, die Scheiktöchter Kaxja und Yaile, intereſſiert durch die
Nüancie=
rung ihres Stiels —: hier Vollblutaraberin, hier deren Halbſchweſter,
der enliſches Blut in den Adern rollt und die zur großen Mondäne
geworden. Beide lieben denſelben Mann, den engliſchen Offizier (Harry
Liedtke verkörper ihn ideal). Am Schluß das dramatiſche
Einander=
finden im einſamen Araberhaus, — wie die Technik es fertig brachte,
beide Schweſtern, die doch von einer Darſtellerin verkörpert wurden,
auf dieſelbe Leinwand zu zaubern, das iſt ihr Geheimnis. Nur mit
unerhörtem Koſtenaufwand kann ein derartiger Film in Szene gehen.
Voranzeige. B
Großes Künſiler=Feſi der
Darmſtädter Künſtler=Gemeinſchaft
in ſämntlichen Räumen des Saalbaues
SpIVesterbaf
Feenhafte Beleuchtung Großartige Dekoration 4 Orcheſter;
Aus dem Programm: (17042
Humoriſiiſcher Bazar . Künſiler Kabarett . Preis=
Tanz=Tournier . Standesamt mit Hochzeitsreiſe
Saalwache mit Arreſi. American=Baar•Black=Bimbo=
Jazz• Ungariſche Zigeunerkapelle•Ballett Mondaines
Tanzpaar• Fackel=Polonaife und viele Ueberraſchungen.
Seite 8.
Montag, den 15. Dezember 1924.
Rummer 348,
Aus Heſſen.
Griesheim, 13. Dez. Kommende Woche findet auf dem hieſigen
Truppenubungsplatz Artilerieſcharfſchießen wie folgt ſtatt: Montag,
Dienstag, Mittwoch, Donuerstag, vorm. von 7—11 Uhr
und nachm. von 1—5 Uhr; Fxeitag von vorm. 7—11 Uhr: Montag,
den 22. Dezember, von nachm. 1—5 Uhr.
— Pfungſtadt, 12. Dez. Der hieſige Kinobeſitzer Val. Betz hat in
Eberſtadt im „Löwen” ein zweites Kino eröffnet.
Pr.B. Seeheim, 13. Dez. Der Liederabend des
Männergeſang=
vereins heute Sountag, 14. d. M., ſcheint, nach dem Karteuverkauf zu
ſchleßen, rechten Anklang zu finden. Es mögen verſchi dene Gründe ſein:
die einen zieht die Sympathie für den Verein, der dieſen Abend anläßlich
ſeines 65. Beſtehens veranſtaltet; die andern freuen ſich wohl auf die
ſchönen Chöre und die ſoliſtiſchen Darbietungen. Wieder andere ſind
dankbar für die Zugabe des Buxbaumſchen Vollsſtückes „Der
Kriſch=
derngesbaim” (— Edelkaſtanie). Auf alle Fälle ſtehen ein paar
genuß=
reiche Stunden in Ausſicht. Dafür werden auch geſchätzte Soliſten ſorgen.
Herr Edgar Gernet aus Mainz (Schüler des Konzertmeiſters Herrn
Göſta Andreaſſon) wird uns, wohl zum letzten Male vor ſeiner Rückkehr
in die Heimat, mit einer prächtigen Arie mit Variationen C,La Follia”)
von Cocelli, u. a. erfreuen. Ebenſo wird uns unſer Mitbürger Herr Ph.
Pabſt (Schüler des Kammervirtuoſen Herrn Kümmel) ſchöne Vorträge auf
ſeinem Cornet bieten. Daß endlich Herr Lehrer Jöckel (Alsbach) mit
ernſten und heiteren Dichtungen aufwarten wird, iſt dankbar zu begrüßen.
Die Preiſe, 50 und 30 Pfg., ſind niedrig gehalten, damit ſich jeder dieſen
Abend ermöglichen kann.
A Reichelsheim i. O., 13. Dez. Neue Kirchenglocke. Am
heutigen Sonntag, nachmittags 1 Uhr, findet die feierliche Einholung
der von den Bewohnern des hieſigen Kirchſpiels geſtiſteten Gefallenen=
G dächtnisglocke ſtatt. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, ſoll
es hierbei eine für die evangeliſche Kirchengemeinde freudige
Ueber=
raſchung geben. Für die geſamte Schuljugend des Kirchſpiels ſind
Brezeln zum Andenken gebacken worden.
* Erbach i. D., 12. Dez. Straßenſperre. Das hieſige
Kreis=
amt gibt öffentlich bekannt, daß wegen umbau die Kreisſtraßenſtrecke
von der Haingrunder Höhe bis zum Ort Haingrund zwiſchen Kilometer
9 und 600 und 10 und 200 auf die Dauer von 14 Tagen polizeilich
ge=
ſprrt iſt. — Heute wird im Saalbau zu Erbach ein neues Kino, die
„Olympia Lichtſpiele” eröffnet.
* Schönnen, 13. Dez. Die Kreisſtraße Erbach-Marbach, die bei
mnſerem Ort infolge des Hochwaſſers eingeſtürzt war, iſt wiederhergeſtellt
und wird heute dem öffentlichen Verkehr wieder übergeben werden.
* Groß Umſtadt, 11. Dez. Der von allen Muſikintereſſenten unſeres
Städtchens und der umgebung mit Spannung erwartete
Lieder=
abend unſerer Landsmännin Frau Eliſabeth Rothwell, geb.
Wolff, aus Los Angeles (Kalifornien) fand geſtern im Saake. Zum
wei=
ßen Roß” ſtatt. Das ſorgfältig zuſammengeſtellte Programm begann mit
Händels Arie aus dem engliſchen Oratorium „Suſanne”, brachte dann
vier Lieder von Johs. Brahms, Gugo Wolfs „Morgenſtimmung” und
Auf ein altes Bild”, um mit den modernen Komponiſten Richard Strauß,
Charles Griffos, Pizzeti da Parma und Walter H. Nothwell zu ſchließen.
Die wundervolle Stimme der Künſtlerin, die in allen Lagen edel und
ausgeglichen klingt, das märchenhaft weiche Piano, der ſieghafte Glanz
in den Forteſtellen, die meiſterliche Technik entzückten auch diesmal wieder
die Zuhörer wie vör 3 Jahren. Frau Rothwells reife Künſtlerſchaft
verſteht es, den Inhalt der Lieder voll auszuſchöpfen und das Publikum
auch bei ſchwierigen und ſpröden Kompoſitionen zu feſſeln bis zum letzten
Augenblick. Der geräumige Saal war ausverkauft und die Zuhörer
ſpen=
deten lebhaften, nach einigen Nummern geradezu enthuſiaſtiſchen Beifall.
Beſonders gefielen Brahms Romanze aus Magelone „Wie froh und
friſch”, Nichard Strauß” „Schlechtes Wetter” und „Wiegenlied”,
Noth=
wells „Du blühſt wie die Juliroſen” gab der Sängerin nochmals
Ge=
legenheit zur Entfaltung aller Vorzüge ihrer Stimme und ihrer großen
Vortragskunſt. Es entfeſſelte geradezu ſtürmiſchen Beifall, der die
Künſt=
lerin zu einer weiteren Zugabe nötigte. Die Klavierbegleitung wurde
von Herrn Dr. Willy Salomon aus Frankfurt a. M. meiſterhaft
durch=
geführt, und ſeinem ſichenen und ſich vorzüglich anpaſſenden Spiel iſt ein
namhaſter Anteil an dem großen Erfolg des Abends zuzuſchreiben. —
Frau Rothwell hat in hochherziger Weiſe den Ertrag des Abends der
Ortsfürſorge geſpendet. Ihre Konzertreiſe führt ſie nach Frankfurt
a. M., Berlin und Wien.
wk. Wimpfen a. Ncckar, 12. Dez. Geſtern abend um ½6 Uhr und
heute morgen gegen 8½ Uhr wurden mehrere Erdbebenſtöße hier
verſpürt, jedoch nicht ſo ſtark, daß Schäden eintraten. Das Erdbeben
wird von ganz Süddeutſchland gemeldet. — Dadurch, daß Wimpfen zum
Großkraſtwerk AltWürttemberg gehört, das die Kilowattſtunde Licht
mit 60 Pfg. berechnet, dürſte Wimpfen das teuerſte Licht in ganz
Heſſen haben; eine Proteſtaktion wird eingeleitet.
* Gernsheim, 13. Dez. Die Marianiſche
Jünglings=
ſodalität feiert wmmenden Sonntag ihr Titul rfeſt, verbunden mit
Aufnahme der Aſpiranten, das heißt der an Oſtern dieſes Jahres
ſchul=
entlaſſenen Mitglieder. Nachmittags 2 Uhr findet in der Pfarrkirche die
kirchliche Feier ſtatt. Abends 8 Uhr feiert die Sodalität ihre weltliche
Veranſtaltung, beſtehend aus einem Familienabend, verbunden mit
Theater. Zur Aufführung gelangt das Bühnenſpiel für die
Weihnachts=
zeit „Bethlehem” in 4 Aufzügen und 2 lebenden Bildern von Heinrich
Houben. — Seitens der Säuglingszentrale” fand eine
beſchei=
dene Weihnachtsbeſcherung im Bürgerſaale ſtatt. Die kleinen Säuglinge
wurden reichlich beſchenkt. — Wie alljährlich, ſo veranſtaltet auch dieſes
Jahr die Kleinkinderſchule, und zwar am kommenden
Donners=
tagnachmittag eine würdige Weihnachtsfeier. Die barmherzigen
Schwe=
ſtern ſind mit den Schulkindern mit der Einſtudierung der zur
Vorfüh=
rung gelangenden Spiele Gedichte und Geſänge eifrig beſchäftigt. —
Infolge der Hochkonjunktur, der Zuckerfabrik Frankenthal,
Fabrik Gernsheim, und Beſſerung, der allgemeinen Lage des
Arbeits=
marktes iſt die Zahl der Erwerbsloſen, bis auf einen
Unterſtützungs=
empfänger zurückgegangen. — Plötzlich und unerwartet verſchied an
einem Herzſchlag der allgemein beliebt geweſene Schriftſetzer Johannes
Beutel. Der Verſtorbene ſtand ununterbrochen, und zwar 37 Jahre lang
im Dienſt der Buchdruckerei und des Zeitungsverlags L. Keilmann.
* Groß=Gerau, 13, Dez. Der Gefangverein „
Lieder=
kranz” hat beſchloſſen, ſein 75jähriges Jubiläum im Juni kommenden
Jahres im größerem Stile zu feiern.
* Königſtädten, 13. Dez. Das Holzmachen hat begonnen. Dabei
können alle Erwerbsloſe bis auf zwei beſchäftigt werden.
EOffenbach, 13. Dez. Unfall. In der Nähe des Mühlberges
ſtießen in der Offenbacher Landſtraße ein Perſonenauto und ein
Fuhr=
werk ſo heftig zuſammen, daß die Deichſel des Fuhrwerks das Auto ſchwer
beſchädigte und deſſen Inſaſſen verletzt wurden. — Ein im Krankenhaus
untergebrachter Polizeigefangener namens Preſcher aus Oberſchleſien iſt
im einer der letzten Nächte entſprungen. Andererſeits konnte von
der hieſigen Kriminalpolizei, ein von der Bremer Staatsanwaltſchaft
ſteckbrieflich verfolgter Schloſſer feſtgenommen werden.
8 Kelſterbach a. M., 13. Dez Todesfall. Nach langer Krankheit
iſt hier der frühere Gemeindeeinnehmer Ldw. Georg geſtorben. An
ſei=
nem Grabe legte auch die Gemeinde einen Kranz nieder.
R. Guſtavsburg, 11. Dez. (Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft.) Die
ordentliche Generalverſammlung der gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft
e. G. m. b. H. wurde durch den Vorſitzenden des Aufſichtsrates, Herrn
Architelten W. Härter eröffnet. Der Vorſitzende des Vorſtandes, Herr
Ing. A. Neliba, erſtattete für das Jahr 1923 Bericht. Die Genoſſenſchaft
zählt 375 Mitglieder. Im Jahre 1923 hat dieſelbe mit Unterſtützungen
der Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg, ſowie vom Staat und
Ge=
meinde mit dem Bau von 2 Wohnhäuſern mit je 10 Wohnungen begonnen,
die zum Teil jetzt bezogen ſind. Im ganzen wurden durch die
Genoſſen=
ſchaft ſeit dem Gründungsjahr 1913 (ohne die jetzt fertiggeſtellte
Woh=
nungsgruppe 39 Wohnhäuſer mit 40 Wohnungen, die jetzt an Mitglieder
verkauft ſind) 36 Wohnhäuſer mit 62 Wohnungen zu Miete, ſowie eine
Kleinkinderſchule mit drei Wohnungen, die Eigentum der Gegoſſenſchaft
ſind, errictet. Für das kommende Jahr. 925 wurde zur Behebung der
großen Wohnungsnot ein entſprechendes Bauprogramm vorgeſehen. Die
nun eintretenden Mitglieder zahlen ein Eintrittsgeld von 3 Rentenmark.
Der Geſchäftsanteil beträgt 100 Nentenmark. Für jeden Anteil iſt mit
200 Rmk. zu haften. Die Geſchäftsanteile können in wöchentlichen Raten
von 1 Rmk. eingezahlt werden. In den Aufſichtsrat wurden die
aus=
ſcheidenden Herren: Direktor Dr. H. Hermann. Pfarrer 9. Knab und
A. Gordalla wieder gewählt, und als Vertreter der Gemeinde Ginsheim=
Guſtavsburg Herr Beigeordneter H. Karſt gewählt. Die Verfſammlung
erklärte ſich zum Beitritt und zur Zeichmung eines Anteiles zu der
ge=
gründeten Wohnungsfürſorge=Geſellſchaft für Heſſen in Darmſtadt bereit.
Reizende Geſchenkpackungen
von Mk. 1.— an
finden Sie in der
(37084
Müller & 60
am Ludwigsplatz
Beim Einkauf von Mk. 3.— an erhält
jeder Kunde außer, einem hochfein
par=
fümierten Taſchenkalender ein hübſches
Weihn. Seitenmännchen zum Geſchenk.
* Friedberg, 12. Dez. Der Neubau der Schillerſchule, der als
wich=
tigſter Punkt auf der geſtrigen Tagesordnung der
Stadtverord=
netenſitzung ſtand und mit dem ſich die Verſammlung auch in der
letzten Sitzung ſchon beſchäftigt hat, bringt auf einmal das ganze Gebiet
der hieſigen Schulverhältniſſe zur öffentlichen Beſprechung. Ueber die
Notwendigkeit, für die Schillerſchule (Höhere Mädchenſchule) ein anderes
Lokal zu beſchaffen, herrſcht Einmütigkeit; das alte, ſeinerzeit von der
d * Schule erworbene Gebäude iſt für die jetzige Ausdehnung
der Schule keineswegs mehr ausreichend, nach dem Bericht des
Bauaus=
ſchuſſes iſt auch der bauliche Zuſtand nicht einwandfrei, ſodaß eine
Ver=
antwortung nicht mehr getragen werden kann. Aber ebenſo dringend iſt
der Neubau eines Polytechnikums. Dieſe Anſtalt, die im der letzten Zeit
einen großen Aufſchwung genommen hat und von zirka 600
Studieren=
den beſucht iſt, iſt in den Näumen der alten Auguſtinerſchule (frühere
Realſchule) untergebracht. Auch hier ſind die V.rhältniſſe auf die Dauer
nicht mehr haltbar, und die Studentenſchaft hat ſchon wiederholt in
Ver=
ſammlungen und Eingaben Stellung zu der Sache genommen. Durch den
Neubau eines Polytechnikums würde das jetzige Gebäude frei und könnte
der Volksſchule, die auch an Platzmangel leidet, überlaſſen werden, und
ſo wenigſtens dieſe Frage befriedigend gelöſt werden. Ein Vorſchlag
der ſozialdemokratiſchen Fraktion, eine neue Volksſchule zu bauen und
die Schillerſchule in der ſeitherigen unterzubringen, den Bau eines
Poly=
technikums aber vorerſt hinauszuſchieben, kann keinesfalls als eine
be=
friedigende Löſung betrachtet werden. Die Hauptſchwierigkeit wird die
Finanzfrage verurſachen, denn die Stadt würde vor enorme
Aufwendun=
gen geſtellt, denn nur der Rohbau des Polytechnikums iſt auf 600—700 000
Mark veranſchlagt, und die Beſchaffung ſo großer Summen iſt zurzeit
ſehr ſchwierig. Daß die Fragen aber, nicht länger hinausgeſchoben
wer=
den können und beſonders der Neubau der Schillerſchule dringend
not=
wendig iſt, darüber iſt kein Zweffel. Es wurde deshalb beſchloſſen, die
ganze Angelegenheit dem vereinigten Finanz= und Bauausſchuß zur
be=
ſchleunigten Beratung zu überweiſen, die ſich unter Zuziehung von
Bau=
fachleuten mit der Sache befaſſen und demnächſt entſprechende Vorſchläge
machen ſoll. — In der weiteren Sitzung wurde die ſtädtiſche Hundeſt uer
für 1925 auf 24 Mark feſtgeſetzt. — Der Ertrag der ſtädtiſchen
Weiden=
anlage an der Pfingſtweide betrug 550 Zentner und wurde zum Preiſe
von je 4,50 Mark an die Blindenanſtalt überlaſſen.
Aus der Arbeit der Inneren Miſſion.
— Intereſſante Bilder über die deutſch=evangeliſche Liebestätjah,g
in den berſchiedenen Ländern Europas bietet das Novemberheſt 74
„Inneren Miſſon in Deutſchland”. In Deſterreich iſt von ehwzl
erfreulichen Aufblühen zu berichten. Eine Reihe von freien Vereinw
treiben Liebesarbeit und unterhalten große Anſtalten für allerlet Pſiez
bedürſtige, ſo in Gallneukirchen, Weitersdorf, Waiern, Treffen, Goiſeon
Zwei Digkoniſſenhäuſer beſtehen in Gallneukirchen und Graz. —
Ungarn iſt das eimzige Diakoniſſenhaus in Preßburg an die Tſchecktz
ſlowakei gefallen. Die Innere Miſſion wird von der Kirche getrtehen
Die Geſamtkirche hat zwei Miſſionsgeiſtliche, die vier
Kirchendiſtrin=
einen. Außerdem arbeitet ter Lutherbund durch Propaganda= und Eynu
geliſationsvorträge zur Stärkung des evangeliſchen Bewuſtſeins. Aftu
durch die enorme Teuerung iſt er ſehr behindert. Beſonders ſt Dmnſ
und Verbreitung der Bibel dadurch erſchwert. — Im Gebiet der Tſcho)
choflowakei liegen drei Digkoniſſenhäuſer Preßburg, Prag, Auſiuf
In Prag hat ſeinen Sitz der rührige „Hauptverein für Liebestätzultit
und Pflege evangeliſchen Lebens der deutſchen evangeliſchen Kirche 7.
tſchecheflolwakiſchen Stagt.‟ Er hat in jeder Pfarrei einen ehrenumtlſchch
Gemeindepfleger beſtellt. Für Kinder beſtehen mehrere Waiſenhäufp!
und Kinderheime. Leiter iſt den deutſchen Gemeinden der Slowalet 341
Anſchluß an die deutſche evangeliſche Kirche in Böhmen, Mähren mu
Schleſien verboten. — In Lettland iſt die einſt blühende Stadtnn
ſion in Riga faſt vernichtet und arbeitet nur mühſam mit wenigen Kricm
ten. In den übrigen alten libländiſchen Städten iſt gar nichts von ”
übrig geblieben. Dagegen gibt es in verſchiedenen Städten Ruclmm
„Diakonievereine” — In Eſtland arbeitet der ſeit 1920 beſteheng
„Dorpater deutſche ebangeliſchlutheriſche Verein für Innere Miſſimn
hauptſächlich auf dem Gebiete der Armenpflege. — In Finnland
Anfang letzten Jahres das Glaubensfreiheitsgeſetz in Kraft getreten 2s
evangeliſchen Gemeinden können mit Genugtuung feſtſtellen, daß die 9o4
der Ausgetretenen noch nicht 1 Prozent erreicht. Ein großer Kirchentt
hat in Tammerfos ſtattgefunden mit 1200 Teilnehmern darunter 100
Laien. Die Stadtmiſſion in Helſingfors hat eine Arbeiterkolonie gennüch
det. Ferner iſt für die Seemannsmiſſion eine neue, ſchöne Kirche rhan
worden. Unter den Arbeitern der Vorſtadt wird beſonders gearbeität
Bei Evangeliſationsvorträgen der Stadtmiſſion ſind an 3000 Beſucherg
zählt worden.
* Wieſeck bei Gießen, 13. Dez. Ein ſchwerer Unfall trug
geſtern in der Kirche C=legentlich der Vorführung des Bethel Filnz u
der gegenwärtig in Oberheſſen gegeben wird. Der Redner ſprach hau
rend ſeines Vortrages immer leiſer, plötzlich hörte er auf und fiel
Boden. Lehrer Burk ſtand dabei und rief: Macht Licht, es iſt ein Ungiül
paſſiert. Da riefen Kinder: Hier liegen Kinder, die ſind ohnnächit
Mit der Beleuchtung wußte nun niemand recht Beſcheid, und es berangg=
Minuten, bis das Licht aufflammte. Inzwiſchen war ein furchtbaret et
dränge entſtanden, alles drängte nach dem Ausgang. Etwa 30 Kin44
lagen ohnmächtig am Boden, andere ſtürzten vor der Kirche ohnmächttz
zuſammen. Auch mehrere erwachſene Perſonen waren hingeſtürz. 0
ſtellte ſich heraus, daß die Heizung nicht in Ordnung war; Koblennn
gas hatte die Kirche gefüllt. Heute fehlte noch eine Anzahl Schüler ma
Lehrer im Unterricht. Außer leichten Erkrankungen ſcheinen ſchwere nut
teilige Folgen nicht entſtanden zu ſein. Ein Glück war es, daß die Amick
raſch geöffnet werden konnten, ſonſt hätte manches Kind im Gebinm
Schaden nehmen können.
* Leihgeſtern bei Gießen, 13. Dez. Ein großer Schwindlel
wurde hier nachts aus dem Bette verhaftet. Er hatte ſich hier ud
Großen Linden herumgetrieben. In hieſigen Wirtſchaften zeiſgte er
Kaufurkunde der Rindsmühle vor und erklärt= daß er die Mühle
38000 Mark gekauft habe. Man ſchenkte ihm Glauben, er liſ ſt
fein bewirten und ging dann in andere Wirtſchaften, ohne zu bezchſal
Einer der Wirte rief durch Fernſprecher die Gießener Polizei herbei 94
zwiſchen hatte ſich der Gaſt zur Nuhe begeben. Die Polizei kan ſit
abends und holte ihn aus dem Bette. Sofort ſtellte ſich der Kauf au
Schwindel heraus: den Kaufbrief hatte er ſelbſt angefertigt ud
men=
ſchrieben. Die Gießener Polizei erkamnte, in dem Schwindler einn
längſt geſuchten Hochſtabler, der anſcheinend auch anderswo ſolche „Kuneg
abgeſchloſſen und Zechprellereien getrieben hat.
* Büdingen. 12. Dez. Zwei neue Auto=
Verkehrslinſen=
follen von hier ausgehen; die eine Linie ſoll das Seemenbachta nir
wärts bis Gedern, die andere durch die weſtliche Wetterau bis Eflimn
oder Hanau führen. Beide Projokte würden das Gute haben, di men
ganze Anzahl von abgelegenen Ortſchaften dem Verkehr angeſtſn.3
würden. Die in Betracht kommenden Gemeinden intereſſieren ſ0m!
für das Zuſtandekommen der beiden Linien.
* Alsfeld, 12 Dez. Wilde Hunde brachen nachts in den Biaht
Schäfereigenoſſenſchaft ein; ſie töteten mehrere Tiere und verletztaun
ſo ſchwer, daß ſie geſchlachtet werden mußten. Der Sckaden
700 Mark.
* Vom Bogelsberg, 12. Dez. Goldene Hochzeit feiemtr
Nieder=Moos der Landwirt Chriſtian Prächter und ſeine Ehefrau Auzu
geb. Blum. Beide erfreuen ſich beſter Geſundheit.
(5 Grünberg (Oberh.), 13. Dez. Die Bürgermeiſternol”
iſt auf den 25. Januar feſtgeſetzt worden. — Auch hier hat die ſts
Viehzählung= ein Steigen des Viehſtandes bei allen Gatturn
ergeben.
* Grünberg (Seſſen), 13. Dez. Nach Beſchluß des Gemeinden
follen auf Veranlaſſung des Heſſ. Miniſterzums in der Woche vom 1
bis 20. Dezember Wohlfahrtsmarken an die Bewohner von
Grüul=
zum vierfachen Btrag abgegeben werden. Der Erlös dient zu
Mc=
tätigkeitszwecken, und es wäre dem Guten gedient, wenn ein ſchönr
lös zu verzeichnen wäre.
* Alsfeld, 19. Dez. In mehreren Gehöften Alsfelds und Gwun
iſt die verhenende Maul= und Klauenſeuche unter dem Rindvich u
gebrochen.
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hinterließ ſeinem Sohne einen überſchuldeten Beſitz und
wauslöſchliche Erinnerung an die Todesſtunde, die für
1 ſein Leben lang voller Rätſel und leiſen Grauens blieb.
Awran den Wald fortnehmen und daß dahinter das Meer
engihren ſollte; daß der Vater keinen Abſchied von ihnen
ge=
n)wmn hatte; daß da irgend etwas Angſtvolles in ſeinen letzten
Mhauen geweſen ſein mußte: alles das blieb vor ſeinem
in=
niw Webensweg wie eine verhüllte Leiche, an der man nicht
vymhgerkonnte, ohne das dunkle Tuch irgendwie fortzuziehen,
dihie gebrochenen Augen bedeckte.
dar heiße Strom des Wiedenſahlſchen Blutes ſchien in ihm
vlſhx zu fein. Als ſeine Mutter geſtorben war und er als
hal=
blbeud den Beſitz übernahm, pflegte er ſtundenlang auf
irgend=
eihn/ Heidehügel zu ſitzen, die Arme auf die Knie geſtützt und
d/bsf=ſicht in die Hände geſchmiegt, und über die einſamen
Fel=
dlheik die Ferne zu blicken, wo die warme Luft über den Aehren
flNirte und die großen Wolken über den Horizont ſtiegen,
mimet tſamen Geſichtern, die ſich immerzu veränderten; bis ein
WVei, aufkam und ferne verdröhnte, oder bis ſie ſich wieder
aus=
eiſnd erſchoben und vergingen und nichts hinterließen als ein
I9 SSchweigen, in dem ſeine Seele mit leiſem Grauen verſank.
Ower er konnte in der Dämmerung am Fenſter ſeines
Ar=
b//unmers ſtehen, die Hände auf dem Rücken gefaltet und
d’ſült=ſſe Stirn auf die kühlen Scheiben gelehnt. Man ſah den
Rhnolatz vor der Treppe, mit einer verwitterten
Sandſtein=
fürzwie einen ſterbenden Fechter darſtellte, dahinter den
Guts=
hlbrl.d zwiſchen den Wirtſchaftsgebäuden hindurch das hüge=
lige Feld mit ein paar Wacholderbüſchen auf einem Ackerran
und ganz hinten den Wald. Zwiſchen dieſen Dingen wanderten
ſeine grauen, etwas müden Augen hin und her. Er dachte
nichts. Mitunter zählte er die Schwalben, die ſein Geſichtsfeld
mit einer ihn bedrückenden Eile und Geſchäftigkeit durchflogen,
und er verſuchte vorherzuſagen, ob von der linken Seite mehr
kommen würde als von der rechten. Daran knüpfte er kleine
Schickſalsfragen. Wenn er richtig riet, dann würde die
Roggen=
ernte gut werden oder er würde den Bock bekommen, der
all=
abendlich im Kleeſchlag austrat. War er deſſen müde, ſo
be=
trachtete er den Umriß der Wacholderbüſche auf dem hügeligen
Ackerrain und grübelte über die Frage, weshalb dieſer Umriß
ſie ſo ſchwermütig erſcheinen ließ. Oder ob es nicht nur der
Um=
riß ſei, ſondern vielleicht die Farbe oder die Verlorenheit in der
Landſchaft. Schließlich aber kehrten ſeine Augen immer wieder
zu dem ſterbenden Fechter zurück, der von Kind an ſeine Träume
beherrſcht hatte, mit demſelben leiſen Grauen, mit dem die
Wol=
ken ihn erfüllten. „Weshalb muß er ſterben!” dachte er. „
Wes=
halb ſo ſterben? Er hätte ja auch ein Sklave werden können,
dann brauchte er nicht ſo zu ſterben.” Und dann nahm die
Ge=
ſtalt die Züge ſeines Vaters an, und die Todesſtunde ſtand
wie=
der vor ſeinen Augen.
Dann kam der Inſpektor herein. „Ich wollt’ man fragen,
Herr Wieſenſahl, ob wir übermorgen mit der Heuernte
anfan=
gen können. Und wie das mit dem Wetter wird?”
Dann erſchrak Henrik ſo, daß er tiefer in den Schatten
zu=
rücktrat. „Die Heuernte jawohl . . natürlich müſſen wir
an=
fangen . . ſelbſtverſtändlich . . aber wie Sie meinen .. das
Barometer" , ja, es fällt, aber es ſchadet nichts, es fällt immer.
die Schwalben . . ach ſo . .‟ Er lächelte gequält. „Ja, ja, fangen
Sie nur an, es wird ſchon gut ſein . . und ſchlafen Sie wohl!
Gute Nacht!”
Dann ſtand er noch eine Weile atemlos und lauſchte auf die
ſich entfernenden ſchweren Schritte. Jetzt ging die Haustür
jetzt.. war er fort. Er warf ſich in den Stuhl vor dem
Schreib=
tiſch und ſtarrte düſter auf die Briefe, die noch gar nicht geöffnet
waren. „Weshalb immer dasſelbe?” dachte er finſter. „Weshalb
ſage ich nicht: „Nein, ſo und ſo wird es gemacht. Und wie das
Wetter wird, kann ich nicht wiſſen, ich bin nicht der liebe Gott..",
aber immer „wie Sie meinen und vielleicht” . . und mit den
Schwalben, wie töricht .. immer dasſelbe .
Dann ſaß er in dumpfen Gedanken, bis das Mädchen die
Lampe brachte.
Seine einzige Leidenſchaft war die Jagd. Die Menſchen
waren fort, und er war der Herr des Wildes, das er auftrieb.
Er war ein ausgezeichneter Scheibenſchütze, aber von der Jagd
brachte er faſt niemals etwas heim. Stand ein Wild vor ihm
auf und er riß das Gewehr hoch, dann flog es ihm durch den
Sinn, daß es zu weit ſei, oder daß hinten in der Schußbahn
Menſchen ſein würden, oder etwas Aehnliches. Dieſe lähmenden
Vorſtellungen peinigten ihn jedesmal, und warf er ſchließlich
doch den Schuß hinterher, ſo war es gefehlt. Aber er tröſtete ſich
bald und ſchob mit einem gewiſſen Stolze eine neue Patrone
in den Lauf.
Alle drei Monate verſuchte er, einen Ueberblick über ſeine
wirtſchaftliche Lage zu gewinnen, was ihm jedesmal mißlang.
Dann ſaß er verzweifelt vor Briefen und Rechnungen, ließ
an=
ſpannen und fuhr in die Stadt, verkaufte, was ſich
ver=
kauſen ließ, nahm Geld auf, zuerſt bei Darlehnskaſſen und
ehren=
werten Freunden ſeines Vaters, dann bei Wucherern, erledigte,
zitternd vor Qual, aber mit ungebeugtem Geſicht, alle
notwen=
digen Förmlichkeiten und ließ dann die Pferde nach Hauſe
jagen. Hier ſchloß er ſich in ſein Zimmer ein und betrank ſich
an Sekt, bis er ſinnlos auf ſein Bett taumelte.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 49
Sonntag, 14. Dezember 1924
usKind und ſein Spielzeuglgeoe-besoeoog a0
ſenan heute in den Schaufenſtern ſelbſt des kleinſten,
ent=
legſhe? Ortes all' der glitzernde bunte Tand, all’ das
tauſend=
fälffu farbenſprühende Spielzeug aufgebaut iſt, das beim
Keigt anz Kinderherzen erfreuen, Kinderaugen leuchten
ma=
chentnu, dann hemmen ſvohl auch alleinſtehende und kinderloſe
Erlſyiene gern ihre Schritte. Erinnerung an ſorglos glückliche
Kinm turge, an längſt entſchwundene Zeiten packt ſie mächtig
undd:clt in ſeinen Tiefen auf, was das Herz einſtmals
be=
glüütſt und froh gemacht. Gar mancher durchfliegt dann wohl
raſpfzm. Geiſte die Reihe ihm bekannter Kinder, die er mit
die=
ſenit er jenem reizvollen Ding da vor ſich in der Auslage, am
Welkiathtstage erfreuen könnte. Folgt dem raſchen Entſchluß
dieß ſt auf dem Fuße, dann iſt wenig ſpäter ſchon irgend ein
Spzeirg in ſeinem Beſitz, das ihm vom Verkäufer eifrig
an=
gepnen oder durch hervorſtechende Merkmale ſeine
Aufmerk=
ſamp Gbeſonders zu feſſeln wußte.
thaber mit dem meiſten Spielzeug dem Kinde wirklich
ge=
dieſſn Wirgt es das in ſich, was ihm und ſeiner Phantaſie:
die
ſeinem köſtlichen Beſitz, die rechte, nein beſte Nahrung
bieil Um dieſe Frage zu verſtehen, ſei Jean Paul, dieſer feine
Keupr der Kinderſeele, angeführt, der den Eltern ſo treffend
ſagit„Eln reicher Wirklichkeit verwelkt und verarmt die
Phan=
taſü ees Kindes. Umringt eure Kinder nicht mit einer
Klein=
weſtlte:: Drechſlers, reicht ihnen nicht die Eier bunt mit
Geſtal=
tem) nralt, ſondern weiß. Sie werden ſich aus dem Innern das
bung GSefieder ſchon ausbrüten.” Nicht das fertige, das
Kom=
pliſtſt”, das der Wirklichkeit naturgetreu nachgebildete
Spiel=
zeufeniie eine komplette Puppenſtube oder =wohnung, eine mit
alldkiodernen Kleinkram behängte Puppe, ein Kaufladen, bis
hinth zaim kleinſten Gewicht und Sackband, vollſtändig
einge=
richßt Avermag es dauernd zu beglücken, ſondern nur jenes
Spileing, das ihm und ſeiner Phantaſie reichſte
Entfaltungs=
undbeirtwicklungsmöglichkeiten bietet. Denn jedes „Stückchen
Hoſtlſt dem Kinde ein lackierter Blumenſtock, an dem die
Phan=
taſiſewndertfältige Roſen aufſtängeln kann.” Nicht das Kind
iſt halb am Weihnachtsabend das wahrhaft beglückte, reſtlos
zuſfvmie, das auf ein wahres Spielzeuglager voll Stolz
herab=
bli/lt pann, ſondern jenes, das in ſeinem beſcheidenen
Spiel=
zeituoäs hochwillkommene Material findet, das ſeinem
Ur=
weiteſte Betätigungsmöglichkeiten bietet. „Was heiter
h=g macht und erhält, iſt allein Tätigkeit. Die gewöhn=
SSpiele der Kinder ſind nichts als Aeußerungen ernſter
t, aber im leichteſten Flügelkleide, und im kindlichen
uuhen die Herzblätter des künftigen Lebens”, wie Jean
treffend ausführt. Erhält das Kind ein Spielzeug, das
wachſenen reſtlos ausgeklügelt, bis in alle Einzelheiten
durchdacht und auf ſeine Wirkungen berechnet wurde,
Krane, Autos, Eiſenbahnzüge u. ä. m, ſo wird ihm und
Phantaſie jede Möglichkeit der Entfaltung beſchnitten.
ſiehr rege, dann prüft es wohl den Mechanismus, der
t Spielzeug in Tätigkeit ſetzt, läßt es Leiſtungen
voll=
u. an die bei ſeiner Herſtellung nicht gedacht wurde und
dann mit ſeiner Phantaſie wieder davon gefeſſelt, wenn
dalls ſtiſt ſehr zerbrechliche Ding ſchließlich in Trümmer geht
beimt Inneres bloß gelegt wird.
iſt deshalb falſch und durchaus nicht im Sinne einer
hſäſchen Entwicklung des Kindes, ſeiner Phantaſie und
Tätigkeitstriebes gehandelt, wenn die Eltern im Beſtre=
Kind bei der Beſcherung zu beglücken, zur Wahl der
igführten, die Phantaſie nicht mehr anregenden
Spiel=
eifen. Ganz falſch iſt es auch, ihm Dinge nahe zu
brin=
ſeiner eignen Lebensſphäre zu fern liegen. Die
Spiel=
aduſtrie begeht leider noch immer den ſchon ſo oft
gerüg=
ler, ſelbſt das billigſte und wertloſeſte Material, ſo
en, daß es nach etwas „Beſſerem”, „Vornehmeren”
aus=
äuſchender Schein wird echtem vorgezogen. Geht
ſtelch” wertvoll erſcheinendes Stück unter dem Forſchungs=
Aſiedi=s Kindes in Trümmer, ſo ſteht dieſes oft ernüchtert vor
etym ggepreßtem Blech, ebenſolcher Pappe oder von außen ſchön
läſſt tam, von innen aber unſauberen, vielfach ſplittrigem
Hih rund es kann nicht ausbleiben, daß es auch in anderen
ſen, den Schein über das Sein ſtellt, alſo oberflächlich wird
urffü grüber Echtheit und Lauterkeit vernachläſſigt.
Bix ſind heute als Erwachſene einesteils leider zu
über=
ariſhei, und abgeſpannt, anderſeits auch zu nüchtern und
gleich=
gülſc meworden, um unſeren Vätern und Müttern, Großvätern
unnGy oßmüttern nachzueifern und mit eigener Hand
dauerhaf=
ſinwerwüſtliches Spielzeug für unſere Kinder ſelbſt herzu=
Die Puppenwiege und Puppenſtube für Mädels, der
reikall und Rollwagen für den Jungen, die ſo ſolid gebaut
u daß ſie von den Eltern auf die Kinder übergehen
konn=
ſind heute Seltenheiten geworden. Aber von bekannten
Publikum und Kritik
Soll die Kritik uns nützen, ſie zeige mit Strenge den Irrtum,
zeige die Wege zugleſch, wie man zum Wahren gelangt
Man ſoll in Sachen der Kunſt nicht vergleichen,
ſondern alles Gute und Schöne in ſeiner Weiſe
würdigen und genießen
Kannſt du nicht allein gefallen durch dein Kunſiwerk,
mach es wenigen recht; vielen gefallen iſt ſchlimm
Lob und Tadel gewinnen ihre Bedeutung erſt
durch den, der ſie ausſpricht
Nur ein gebildeter Künſiler hat ein
wahrhaftes Urteil in Dingen ſeiner Kunſt
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ſtätten ausgeführt, gibt es auch heute wieder derartig wertvolles
und was wichtiger iſt, wertbeſtändiges Spielzeug, das der hohe
Preis, der dafür gezahlt werden muß, dadurch wett gemacht
wird, daß es dem Kinde lieb und teuer wird und es in innigſte
Ernſt Reinicke.
Beziehungen zu ihm tritt.
Das Vorleſen im Familienkreiſe
Wenn ſo manche Hausfrau ſeufzt: Womit feſſele ich meine
erwachſenen Kinder wieder ans Haus?” dann möchte ich ihr
ſtets raten: „Durch Vorleſen!‟ Es iſt für mich ein unlösbares
Rätſel, daß dieſe ſchöne, traute, häusliche Sitte in unſeren
deut=
ſchen Familien ſo überaus ſelten geworden iſt und kaum noch
gepflegt wird. Dabei gibt es ſicher heute noch zahlreiche ältere
und alte Leute, die ſich mit Freuden jener Abende ihrer
Kind=
heit und Jugend erinnern, da dieſe Sitte in ihrer Familie
hei=
miſch war und zu den liebſten Familienunterhaltungen
derſel=
ben gehörte. Heute möcht man kaum glauben, daß es zur Zeit
der Romantiker, wie in der Biedermeierzeit zum „guten Ton”
gehörte, Mitglied eines Leſekränzchens zu ſein und die
Fami=
lien miteinander wetteiferten, den beſten und gehaltvollſten
eindrucksvoll darzubieten.
Die Jugend beſaß faſt ausnahmslos Leſekränzchen, in denen
die beſten Werke alter und neuerer Literatur mit verteilten
Rol=
ken geleſen wurden und eine lebhafte Diskuſſion, unter Leitung
eines „ausgeloſten” Gliedes des Kränzchens, jeden Teilneh== hoch genug — etwas erhält, das nur eine einzige Saiſon dauern
mer unweigerlich zur eigenen Meinungsäußerung zwang. Lei= kann. Auch Namen wie „Biberette” für Biber, „Seglette” für
üppigeren, materiellen Abfütterungen vergeſſen.
Heute nun, wo wir wieder zur Einfachheit in dieſer
Hin=
ſicht zurückgekehrt ſind, wäre es ſo recht an der Zeit, dem
Vor=
leſen, wenigſtens im Familienkreiſe, wieder einen Vorrang
ein=
zuräumen. Es gehört keine Kunſt dazu, geeignete geiſtige Koſt
darzubieten, wenn einwandfreie, klare Ausſprache,
Aufmerkſam=
keit und ein gutes klares Organ dazu vorhanden ſind. Die beſte
Lektüre, die für alt und jung gleichermaßen feſſelnd, anregend
und unterhaltend iſt, bietet ſich bei eingehendem Suchen danach
in reichſter Fülle ſowohl in der älteren, wie in der neueſten
Li=
teratur. Bedingung müßte natürlich ſein, um das einigende,
von den Eltern oft ſo heiß erſehnte Band wieder um alle
Fa=
milienglieder zu ſchlingen, daß jede Vorleſung im zeitlichen
Ausmaß ſo bemeſſen iſt, ihr eine eingehende Diskuſſion über das
Gehörte folgen zu laſſen. Wie würden ſich Eltern und Kinder,
Alter und Jugend gerade durch dieſe wieder einander nähern.
Wie manche fühlbare Scheidewand durch Mißverſtändniſſe oder
durch Fremde genährten Argwohn und Mißtrauen enſtanden,
würde gegenſeitig ſchwinden, wenn bei einer Ausſprache über
durch Vorleſen im Familienkreiſe Dargebotenes, jedes Glied
derſelben offen und unumwunden ſeine Anſicht äußern und
da=
mit gleichzeitig ein Stück ſeines oft ſo ſcheu derhüllten Innern
bloßlegen würde
Ein erſter Anfang, an kalten, regneriſchen oder ſtürmiſchen
Spätherbſttagen oder Winterabenden gemacht, an dem das
Wet=
ter ſelbſt die größte Sucht nach außerhäuslichen Zerſtreuungen
und Vergnügungen verringert, wird bald den Beweis dafür
er=
bringen, daß die alte ſchöne Sitte des Vorleſens, des
Wieder=
ersveckens wahrſcheinlich wert iſt.
Dorothea Hartenſtein.
* Ponto
Von Svend Fleuron.
(Nachdruck verbo n.)
Soito war der beſte Fuchshund, der jeweils ex ſt ert hat.
Allr ertränkt werden ſollte, wurde er gerettet, und als er
ge=
refſt werden ſollte, erſtickte er — geſtern iſt er geſtorben, und
niſtewh ll ich ihm ſeinen Nekrolog ſchreiben.
er Name „Ponto” hat eine eigentümliche Bedeutung, er
ütt auf der Jagd, iſt von weitem leicht zu hören, und
außer=
hat er einen ſo muntern Klang, was von Wichtigkeit iſt,
ran ihn tauſendmal zu rufen hat.
Poonto” war in Jütland geboren, in einem entlegenen
ell an der Grenze zwiſchen Heide und Wieſenland; der Bach
lidſligt am Gehöft vorbei. Hier fand ich ihn einmal im
Sep=
teſſr auf der Bekafſinenjagd. Der ganze Wurf ſchwamm an
dam’merfläche des Waſſers und ſollte ertrinken.
M=arum ſtecken Sie die ſechs Hündchen nicht in einen Sack
odüehlingen jedem einen Stein um den Hals?” rief ich dem
Blſtrn jungen zu.
der Burſche antwortete mir, von ſolchem elenden
Kropp=
ze/Enehme man hierzulande keine Notiz; wenn ſie nicht groß
gamz eien, kriechen zu können, dann ſei wohl auch nicht zu
be=
fülrez, daß ſie ſchwimmen könnten; und da ſie noch keine
Au=
gdM unn Sehen hätten, ſo tue ihnen ja auch der garſtige Anblick
meeh.
lle die Hündchen waren alſo ins Waſſer geworfen worden,
uſuade trieben ſie nun, den Bauch nach oben — außer Ponto.
Le war es irgendwie auf wunderbare Weiſe, gelungen,
ſilſtnt5 Ufer zu arbeiten, und jetzt ſaß er zwiſchen kleinen
Stei=
nſuk d Schilf und ſpuckte denjenigen Teil des naſſen
Elemen=
t0 oiteder aus, den er zu viel belommen hatte. Zuerſt dachte
id caan, den Leiben des kleinen Geſchöpfes ein Ende zu ma=
GFund drehte und wendete ihn aus dieſem Grunde zwiſchen von einem Fuchs in der Nähe des Hoſes hatte. War zufällig
meinen Händen, um zu ſehn, wie mitgenommen er war. Ich
hielt ihn auf meiner flachen Hand zur Betrachtung hin und ließ
die glühende Septemberſonne ſeinen Pelz trocknen.
Häßlich war er. Seine Mutter war ein Köter, eine
konzen=
trierte Hundeausſtellung, im übrigen ein vorzüglicher
Ratten=
fänger von Profeſſion. Sein Vater war jedenfalls ein
Land=
ſtreicher, und wie ſich herausſtellte, auch ſein Großvater — weiter
reichte der Stammbaum nicht. Er war alſo nichts als einen
Stein um den Hals wert, und hätte man ihm den umgehängt,
ſo wäre er ja ertrunken — aber nun kroch er unter den Aermel
meines Rocks, und da ſein Inſtinkt ihm ſagte, daß es hier warm
und trocken ſei, legte er ſich im Ellbogengelenk zurecht, und ſo
wurde er nach Hauſe transportiert.
Ponto wurde mit der Flaſche aufgezogen; zu ſeiner
Ver=
ſchönerung wurden ihm Ohren und Schwanz geſtutzt. Als er
ganz erwachſen war, hatte er das Fell der Mutter, verriet aber
die gleiche Veranlagung wie der Vater und lief vom Hof, ſobald
die Zeit dazu kom.
Er war kein gewöhnlicher Köter, der dem vorübergehenden
Wanderer an die Beine fährt und den Radfahrern in die
Spei=
chen ſpringt. Reſpektvoll gegenüber der Büchſe, reſpektlos
gegen=
über der Peitſche — ſo war er.
Man konnte den Hund durchprügeln, bis einem die
Schul=
ter weh tat — es war alles umſonſt. Aber den Knall der Büchſe
verſtand er — zu oft hatte er die Reſultate dieſes Ereigniſſes
geſehn.
Er liebte Federvieh, Katzen und Lämmer, mit denen ſonſt
der Grabhund ſo gerne in feindſeliger Abſicht anbindet. Er
haßte nur Natten; Füchſe und andre Hunde, wenn ſie ihm ins
Gehege kommen ſollten.
Viele Füchſe ſind mit Pontons Hilfe erlegt worden; denn
er ging unter Jägern oft von Hand zu Hand und wurde gegen
Garantie ausgeliehen.
Durch nichts ließ er ſich zurückhakten, weni er Witierung
*Pelzimit ationen
Wer jetzt zur Weihnachtszeit in einen Pelzladen kommt, dem
ſchwirren bald die Ohren vor der Fülle von
Namenkombing=
tionen, von denen noch vor einigen Jahren keine Menſchenſeele
etwas ahnte. Die Namen der Pelzarten ſind nicht geſchützt, und
ſo ſind Bezeichnungen nicht ausgeſchloſſen, die einem wenig
wert=
vollen Fell die Geltung eines koſtbaren Pelzes zu verleihen
ge=
eignet ſind.
Der am meiſten verwendete Pelz ſind Kaninchenfelle, von
denen auf den Londoner Auktionen allein jährlich mehr als 30
Millionen Stück verkauft werden. Sie werden auf die
verſchieden=
ſten Manieren behandelt, um ihnen das Ausſehen teuerer Pelze
zu geben. Dasſelbe geſchieht mit Hunde=, Katzen=, Schaf= und
anderen Fellen. Die meiſten Tiere, ſo auch die Katzen, beſitzen
zwei Arten von Haaren, nämlich lange Stichelhaare und
da=
zwiſchen ſehr feine und kürzere Wollhaare. Man kann nun die
langen Haare ausziehen und bloß die wollige Unterlage ſtehen
laſſen, was maſchinell geſchieht, indem man die Felle zwiſchen
zwei feſt aneinander gepreßte Rollen führt, welche die langen
Haare faſſen und ausziehen, während das kurze Haar durch einen
Luftſtrom ſo weit zur Seite geblaſen wird, daß es nicht
ausge=
zogen werden kann. Auch das Abſcheren der langen Haare und
Künſtlern entworfene und von einer ganze Reihe Handwerks= eines Teiles der Länge der kurzen iſt möglich. Man darf
aller=
dings nicht glauben, daß das Wegnehmen der Stichelhaare ſtets
zu Fälſchungszwecken geſchieht. Eine der teuerſten Pelzarten iſt
zum Beiſpiel der Sealſkin, und gerade er iſt in rohem Zuſtande
ſo ſtark mit Stichelhaaren beſetzt, daß ſie zur Gänze beſeitigt
wer=
den müſſen, bevor die feinen Wollhaare zum Vorſchein kommen.
Das Herausziehen der Haare iſt eine der wichtigſten
Vorbeding=
ungen für die Zubereitung des Seals. Derſelbe Pelz iſt der
ſtärkſte Beweis, daß gefärbter Pelz nicht minderwertig iſt, denn
es kommt kein Seal mehr in den Handel, der nicht ſchön ſchwarz
gefärbt iſt. Die urſprüngliche fahlbraune Farbe würde das Fell
in vielen Beziehungen unbrauchbar machen. Natürlich ſind es vor
allem Kaninchen und billige Pelze, die gefärbt werden. Das
ge=
ſchieht auf verſchiedene Art. Man kann zum Beiſpiel alles ſo
färben, daß auch die Haut dunkel wird, aber meiſtens geht man
ſo vor, daß bloß die obere Schicht der Haare die Farbe ändert.
Das iſt bei Seal der Fall. Das Erkennen eines veränderten
Kaninchenfelles iſt nicht jedermanns Sache. Man kann es
mit=
unter an dem Namen merken. Hört man etwas als „Seal=
Elek=
trie” anpreiſen, dann kann man ſicher ſein, es mit einem
präpa=
rierten Kaninchenfell zu tun zu haben, das momentan zwar glän=
Leſeſtoff durch die gepflegte Kunſt des Vorleſens Einzelner recht zend ausſieht, aber nach kurzer Zeit fahl und weniger brächtig
ſein wird. Es beſteht natürlich kein Bedenken gegen das Kaufen
und Verkaufen ſolcher Waren, es ſoll aber unter dem richtigen
Namen geſchehen, damit man wiſſe, daß man für den niedrigeren
Preis, den ein ſolcher Pelz koſtet — iſt auch der Preis oft noch
der wurde dieſe geiſtige Koſt im Laufe der Zeit über immer Seal. „Bleurette” für Blaufuchs, „Herminette” uſw. weiſen
ge=
wöhnlich darauf hin, daß man es mit präparierten Kaninchen zu
tun hat. Werden zwei Namen zur Bezeichnung eines Pelzes
nebeneinander gebracht, dann iſt — ſo leſen wir in einem
hollän=
diſchen Blatt — es gewiß eine Imitation, wobei der höherwertige
imitierte Pelz faſt immer an erſter Stelle angeführt wird. So iſt
„Skunks=Opoſſum” nichts anderes als ein Opoſſumfell, ſo
prä=
pariert, als ob es Skunks wäre, „Zobel=Feh”, das Fell des
ſibi=
riſchen Eichhörnchens, präpariert, um das Ausſehen des
wertvol=
leren Zobels zu erlangen. Ueberall haben ſich dieſe bedenklichen
Methoden eingebürgert. Deshalb hat die London Fur Trade
Aſſociation zuſammen mit zwei anderen Geſellſchaften, die im
Pelzhandel tätig ſind, eine Liſte der Namen veröffentlicht, wie
ſie verwendet werden ſollen. Das Prinzip muß ſein, den
wirk=
lichen Namen des Tieres, von dem das Fell ſtammt, voranzuſetzen
oder weniaſtens deutlich zu betonen und weiter genau anzugeben,
wie das Fell behandelt worden iſt und welche Pelzart imitiert iſt.
So wird empfohlen, von einem „Hund, als Skunks gefärbt” (dog,
ſkunk dyed) zu ſprechen, ſo daß der mandſchuriſche Hund nicht
mehr als Fuchs, Wolf oder Skunks verkauft werden kann. Es
könnte nichts eingewendet werden, von Katzen als Seal gefärbt,
oder Katzen als Sealimitation zu reden (ſeal dyed cat), während
es Betrug iſt, Katzenfelle, nachdem man die Stichelhaare
ausge=
zogen und das Fell gefärbt hat, als Seal zu verkaufen. Einen
beſonders breiten Raum nimmt auf der Liſte das Kaninchenfell
ein. Mau findet dort zum Beiſpiel „Electric beaver”, was bei
uns „Biberette” genannt wird und natürlich „Imitation von
Biher” heißen müßte. „Chinchilette”, herausgearbeitet wie der
echte und ſehr teuere und beinahe ausgeſtorbene Chinchilla, iſt
ſelbſtverſtändlich nichts anderes als Kaninchen, mitunter auch
Niscöcha aus den Anden, der aber teuerer iſt.
niemand da, der Luſt hatte, die Büchſe von der Wand zu
neh=
men, wenn er, die Naſe auf der Spur, auffiel, dann vergnügte
er ſich auf eigene Fauſt und kehrte am Abend zerfetzt, beſchmutzt,
zerbiſſen und zerkratzt — von Dorn und Feindeszahn — nach
Hauſe zurück.
„Lange wirſt du den Sport nicht betreiben können”, ſagte
ich oft zu ihm. Und ich behielt recht.
Vorgeſtern war der Burſche fort; er kam nicht wie
gewöhn=
lich, als für die Leute zum Mittageſſen geläutet wurde, und am
Feierabend lag er nicht in ſeinem Korb am Herd und ſchämte
ſich, wie er ſonſt immer tat, wenn er ohne Erlaubnis das Haus
verlaſſen hatte. Bevor ich zu Bett ging, rief ich an der
Garten=
pforte ein paarmal ſeinen Namen und ſchlug die Tür zum
Wirt=
ſchaftsgebäude weit zurück, damit er Unterſchlupf finden konnte,
wenn er in der Nacht auf den Einfall kommen ſollte, die Naſe
heimwärtszukehren. Aber die Nacht verging und die nächſte
auch — da wußte ich, was ich zu tun hatte.
Heut Mittag nahm ich zwei von den tüchtigſten Leuten mit,
verſah ſie mit Werkzeug, und dann gingen wir durch den Wald
und über die Felder, von Fuchsbau zu Fuchsbau. Ich
unter=
ſuchte die Spuren im Sande, ſteckte den Kopf in jede Röhre, rief,
pfiff und lauſchte.
Ponto! Ponto!”
Aber Ponto war und blieb fort.
Am Nachmittag erreichten wir den Sandhügel am Fjord,
und hier in dem rötlichen Kies der Plattform ſtand für
den=
jenigen, der ſolche Schrift kennt, das Wort: Kampfl zu leſen.
Das ſind Hundeſpuren — da liegt Fuchsloſung — und hier
eine von Pontos
gen Zotteln!“
Den ganzen Nachmittag gruben wir; mußten nach Hauſe,
um Laternen zu holen, und ſetzten beim Lichterſchein die Arbeit
fort, Und als es echs Uhr war, da hatten wir ihn. Er lag in
iner blinden Nöhre über dem Keſſel, die Reineke ihm vor der
Naſe verſchloſſen latte; ganz warm war er noch — aber tot.
Wer gehängt erken ſ=n, der ertrinkt nicht!
Ponto ſurde lel=
Berliner Modebrief
Wir ſtehen kurz vor Anfang der großen und kleinen
geſelli=
gen Veranſtaltungen, und da heißt es für jede Dame, ſich rüſten
für all die Gelegenheiten, bei denen ſie ſehen und geſehen werden
will. Manche Sorge wird in dieſem Jahre die Neubeſchaffung
der Abendkleider verurſachen, denn es leiden ja nur wenige an
Ueberfülle von Mammon. Die meiſten Damen müſſen ſich recht
ſehr nach der Decke ſtrecken. Aber es gibt ja da eine
ausglei=
chende Gerechtigkeit: kritiſchen Blick auf die eigene äußere
Ge=
ftalt, eine geſchickte Hand und etwas Erfindungsgabe ſind
Eigen=
ſchaften, um die Frau Raffke manche ihrer Mitſchweſtern
benei=
det, die trotz erheblich geringeren Kleidergeldes ihre oft ſo
„teure” Erſcheinung erheblich verdunkelt.
Es muß feſtgeſtellt werden: Nie war wohl die Mode reicher
als in dieſem Winter. Was ſoll man mehr bewundern, die
koſt=
baren Stoffe, aus denen die Abendkleider geſchaffen ſind, oder
die Geſtaltungsgabe, die dieſen ſcheinbar ſo einfachen und
gleich=
artigen Formen immer neue Wirkungen abgewinnt? Denn
folgt man den Vorführungen mit kundigem Auge, ſo entdeckt
man meiſt dieſelbe Grundform: kurz, eng und gerade, das
be=
kannte Hemdkleid. Aber wie verſchieden ſind die Kleider in der
Wirkung! So ſah ich drei Silberlamékleider in gleicher
ärmel=
koſer Hemdform. Das eine hat ein Kaſak aus Tüll, der mit
aprikoſenfarbener Seide geſtickt war. Das zweite war durch ein
altblaues Ueberkleid aus ſilbergeſticktem Chiffon verſchleiert
und zeigte im Rücken einen großen Kragen, der mit
Silber=
quaſten beſchwert war. Das dritte ſchmückte eine altroſa
Tüll=
ſpitzentunika mit Zobelbeſatz. Gold= und Silberſtoffe,
Plätt=
ſamt und Ottomanſeide werden in dieſem Winter in den
Ball=
fälen herrſchen. Pelzbeſätze und Straußfedernrüſchen
beſchwe=
ren den Rockſaum, Gold= und Silberſtickereien verzieren die
koſt=
baren Stoffe, und bei den letzten Vorführungen herrſchten
Perl=
ſtickereien vor, die in reichen Muſterungen angebracht waren,
oft ſogar das ganze Kleid bedeckten. Verſchiedentlich ſieht man
den Verſuch, die Taillenlinie höher zu rücken. So ſah ich ein
ſmaragdgrünes Seidenkaſchmirkleid, deſſen Spitzentunika,
drei=
mal gereiht, die kürzere Taille andeutete. Ein ſchwarzes
Geſell=
ſchaftskleid aus Seidenkaſcha wirkte ſehr elegant. Es war im
Direktoireſtil gearbeitet mit langen, engen Aermeln und
ſchwar=
zem Straußfedernbeſatz an den ſeitlichen Rocknähten. Ein
Tanz=
kleid im Empireſtil aus zartroſa Seide, mit gezogenen
Seiden=
rüſchen beſetzt, würde gewiß das Entzücken vieler junger
Mäd=
chen ſein. Viel bewundert wurde ein Abendkleid, das ganz aus
weißem Chiffon gearbeitet war. Der Rock war dem langen
Leibchen angeſetzt, eng gezogen und mit einer weißen
Strauß=
federrüſche beſetzt. Zu dieſem Tanzkleid gehörte ein weißer
Hermelinmantel von ſolcher Schönheit, daß keine
Märchenprin=
zeſſin ſich einen ſchöneren erträumen könnte. Es iſt jetzt
über=
haupt Mode geworden, den Ballſaal und den Geſellſchaftsraum
mit dem Mantel zu betreten — natürlich, wenn er elegant genug
iſt, den kritiſchen Blicken ſtandzuhalten. Bei Geſelligkeiten im
Hauſe legt man natürlich die Ueberkleider ab. Weil nun die
Abendmäntel zu beſonderer Geltung kommen, wollen wir ihnen
auch einige Beachtung ſchenken. Da ſind zuerſt die koſtbaren
Pelzmäntel, zum Abendkleid in loſer, capeartiger Form
gear=
beitet. Das Futter iſt aus Brokat, aus gezogenem Chiffon,
ſo=
gar wundervolle Handſtickereien auf Seide ſind verwendet. Dieſe
Gebilde können wir gewöhnlichen Sterblichen nur bewundern,
denn ſie koſten Vermögen, die viele von uns vielleicht einmal
beſeſſen haben. Viel mehr Beachtung ſchenken wir den eleganten
und zugleich praktiſchen Mänteln, die doppelſeitig zu tragen
ſind. Da ſah ich einen aus ſchwarzer Ottomanſeide mit
reſeda=
grünem Wollrips gefüttert. Er wurde zu einem Abendkleid aus
reſedagrünem Plättſamt getragen. Wird er umgedreht, ſo
er=
gibt er einen eleganten Nachmittagsmantel. Dieſer Gedanke
des zweiſeitig zu tragenden Mantels wird von vielen gern
auf=
genommen werden und läßt ſich mannigfach ausgeſtalten.
Die Dame, die weder einen koſtbaren Pelzmantel noch einen
elegauten Abendmantel beſitzt, bedient ſich eines wertvollen
Pelz=
ſchals. Iſt auch der nicht vorhanden, ſo beſitzt ſie doch einen
zum Kleide paſſenden Seidenſchal, den ſie mit Seiden= oder
Perlenſtickerei verziert. Oder ſie trägt ein zum Kleide paſſendes
Cape. Da fiel mir jüngſt in der Oper als ſehr elegant eine
Dame auf, die zu einem ganz ſchlicht gearbeiteten
Silberlamé=
kleid mit grasgrünen Seidenblenden ein Seidencape in
derſel=
ben grünen Farbe trug.
Die Abendhüte gleichen den Tageshüten nur in der Form.
Die Stoffe, aus denen ſie gearbeitet ſind, zeigen dieſelbe
Vor=
liebe für Gol. und Silber, wie die Abendkleider. Da ſieht man
kleine Hüte aus Silber= und Goldſtoff, aus goldgeſtickter Seide,
z. T. mit Reiheraufputz, daneben die ſo kleidſamen größeren
For=
men aus Silber= oder Goldſpitze, aus Tüll mit Goldſtickerei.
Viele Damen verzichten auf den Abendhut und zeigen ſich
im Schmuck ihres ſchön friſierten Haares. Bei einer Modeſchau
wirkten weiß gepuderte Friſuren ſehr hübſch, aber ich bezweifle,
daß ſie ſich einbürgern werden. Der Bubikopf muß am Abend
einer Haartracht weichen, die der Kleidung beſſer angepaßt iſt.
Da gefiel mir beſonders eine Friſur, bei der das Haar mit
einem Goldnetz überzogen war. Im Nacken war ein Knoten
Cläre Wirſig.
befeſtigt.
Hochzeitskleider
Wenn auch im Allgemeinen für geſelligen Verkehr weder die
Stimmung noch die erforderlichen Mittel vorhanden ſind, ſo gibt
doch eine Hochzeit einen zwingenden Anlaß zum Abſtreifen der
Alltagsgedanken und zum Anlegen eines neuen Kleides. Die
Braut ſelbſt muß ſich an ihrem Ehrentage ſo ſchön wie möglich
machen, jedoch bei der Wahl ihres Kleides bedacht ſein, das
Kleid auch ſpäter geſellſchaftlichen Zwecken dienſtbar machen zu
können. — Mit Abb. 39354 iſt ein elegantes Brautkleid aus
Crepe marocain gezeigt, das man mit geringer Aenderung auch
als Geſellſchaftskleid tragen kann. Dem ſeitlich eingreihten
Vor=
derteil und dem glatten Rückenteil, dem die Achſelpaſſe
ange=
ſchnitten iſt, wurde der oben gereihte Dreibahnenrock unter
einem ſchmalen Schleifengürtel angeſetzt. Hier iſt hinten die
breite Schleppe eingefaßt. Die langen engen Aermel ſchließen
kelchförmig ab. Eine Stickerei mit Silberfaden ziert den Rock.
Wird daſelbe Kleid als Geſellſchaftskleid getragen, ſo läßt man
die Schleppe fort und faßt den Halsrand mit einer in Fältchen
gelegten Spitze ein, ſiehe Abb. 39354a. Erf.: 4,30 Meter bzw.
3,25 Meter Stoff, 100 Zentimeter breit. Beyer=Schnitte für 92
und 100 Zentimeter Oberweite. — Ganz junge Brautjungfern
werden oft noch gern ein Stilkleid wählen, wie es mit Abb.
59337 veranſchaulicht iſt, das ſich neben der geraden ſchlanken
Linie der heutigen Mode für zierliche Figuren noch immer
be=
hauptet. Unſer Modell wurde aus hellgelbem Meſſaline
gear=
beitet. Den runden Halsausſchnitt bearenzt eine Falbel. Je ein
ſchwarzes Schleifchen ziert die drei Falbeln, die dem weiten,
oben ſtark eingereihten Rock aufgeſetzt ſind. Ein Bukett aus
Seidenröschen ſchmückt das Stilkleid auf der
Gürtelanſatz=
naht. Erf.: etwa 3,25 Meter Stoff, 110 Zentimeter breit. Beyer=
Schnitte für 84 und 92 Zentimeter Oberweite. — Streng
mo=
dern und für ſchlanke Figuren, evtl. für jugendliche
Braut=
mütter, iſt das Hemdkleid aus ſchwarzem, ſilber= und roſtfarben
beſticktem Seidenkrepp (Marocain) mit tief aufgeſetztem,
zipf=
ligem Glockenvolant aus glattem Stoff. Blenden von gleichem
legen ſich über die Arme als Erſatz der Aermel für die man
vor=
ſorglich etwas Steff zurücklegen kann, um das Kleid ſpäter auch
für andere Gelegenheiten tragen zu können. Mehr Eleganz wird
eine funge Frau entfalten, die das geraffte Prinzeßkleid Abb.
38303 als Vorlage zu einem Hochzeitskleid wählt. Grau=
flie=
derfarben ſchillernde Kunſtſeide und Silberſpitze ſind zu
elegan=
tem Abendkleid vereint. Durch die Raffung wird das Kleid über
einem Falbelrock aus Silberſpitze hochgenommen und bildet
links ſeitlich eine jabotartige Falbel in doppelter Stofflage
Erf.: 4 Meter Stoff, 80 Zentimeter breit. 3.20 Meter Spitze, 30
Zentimeter breit. Beher=Schnitte für 46 Zentimeter halbe
Ober=
weite. — Für die jüngere Schweſter der Braut iſt ein Kleid von
anſpruchsloſer Einfachheit geboten, wie es mit K 59356
ge=
zeigt iſt. Es wurde aus hellgemuſtertem Chinakrepp hergeſtellt.
Seine Garnierung bilden Preßfalbeln aus Georgette, die den
unteren Rand der glatten Hinterbahn und die kurzen
angeſchnit=
tenen Aermel und die Vorderbahn bearenzen. Seitlich fällt die
Falbel waſſerfallartig übereinander und ſchließt in Gürtelhöhe
mit je einer Seidenbandſchleife ab. Erf.: 3 Meter Stoff. 100
Zentimeter breit. Beher=Schnitte für 92 und 100 Zentimeter
Oberweite.
Moderne Frauen — moderne Kleider
Soweit man es bisher überblicken kann, wandelt die Wintermode
nur ſcheinbar auf ausgetretenen Bahnen, ſie bringt doch ſehr viel Neues,
das vorbereitend auf eine neue Linie hindeutet. Zunächſt bleibt die uns
vom Sommer her vertraute Schlankform gewahrt. Das Leibchen ſormt,
ohne direkt anſchließend zu ſein, die Konturen des Körpers gewiſſenhaft
nach. Es iſt lang und umſchließt beſonders die Hüftpartie vollſtändig
glatt. Mehr noch als das Leibchen iſt der Rock dem Körper angepaßt,
und zwar ſo, daß an unterer Weite, die ein wenig Bewegungsfreiheit
geſtattet, faſt nichts mehr übrig bleibt. Solch ein Kleid ſieht gewiß
tadello3 aus auf einer ſchlanken, ebenmäßigen Figur, die würdig wäre,
einem Bildhauer als Vorbild zu dienen; für alle anderen aber iſt eine
etwas weniger indiskrete Mode viel vorteilhafter. Es iſt aus dieſem
Grunde oft recht ſchwer, das Richtige zu treffen. Zu Vielerlei iſt zu
beachten, darum bedarf man vor allen Dingen eines guten, unparteiiſchen
Ratgebers. Hierzu ſeien die bekannten „Beyers Mode=Führer”
empfohlen, die in zwei Ausgaben: Band 1 „Moden für Erwachſene” und
Band 2 „Jungmädchen= und Kinderkleidung” etwa 500 Vorlagen der
neueſten Haus=, Sport= Reiſe= und Geſellſchaftskleidung, ſowie eine Fülle
reizender jugendlicher Modelle bringen. Ein großer Schnittmuſterbogen
mit fe 20 Modellen liegt jedem Band bei. Die Führer ſind überall
er=
hältlich, wo nicht, unter Nachnahme vom Verlag Otto Beyer in
Leipzig=T.
*Der zeitgemäßeHaushe
Speiſen=Zettel.
Sonntag: Nudelſuppe, Rotkraut mit falſchem Haſen. 9
nenſpeiſe.
Montag: Pikante Senfkartoffeln.
Dienstag: Friſh=Stew, Krautſalat.
Mittwoch: Königsberger Klopſe.
Donnerstag: Grünkohl mit Bratkartoffeln.
Freitag: Gekochte Fiſchklopſe mit würziger Kapernſoß
Samstag: Schleſiſches Birnengericht mit Klöße mu
Schwarzfleiſch.
(Schluß des redaktionellen Teils.)
Modebrie
Meine liebe, gute Freundin!
Mit wirklicher Herzensfreude vernahm ich, daß Dir Mu
Hinweiſe und Winke bei Deinen vielen Beſorgungen von griſte
Wert ſind. Nun muß ich Dir raſch noch von einigen
Neuſli=
berichten, die die Mode anſcheinend als ganz beſonderes 92
nachtsgeſchenk für unſere ſchönen jungen Mädchen und Fia
aufſparte: von ſeidenen Kopf= und Schulterſchals, ſeidenen M
nees und Untertöcken. Das Neue daran iſt zart und duftig, )0
überaus farbenprächtig ausgeführte Malerei. Die Farben!
ſind heute als licht=, luft= und waſchechte in allen Malutenſili
geſchäften zu haben. Das Verfahren ſelbſt iſt äußerſt einm
Nachdem man den Kopf= oder Schulterſchal, von denen iche
nächſt einmal ſprechen will, mit ſchönem Hand= oder Maſchly
hohlſaum oder ſelbſteingeknüpften Seidenfranſen verſehen
bügelt man eines der in jedem Schnittmuſterverkauf erhäll 19
Bügelmuſter mit nicht zu heißem Eiſen ganz nach Wunſch A
Wahl als Bordüre, Eckſtück oder Streumuſter dem Stoffe auf 19
zieht die Konturen desſelben mit flüſſigem Wachs nach, das
in ſeinem Gefäß dadurch flüſſig erhält, daß man es in einen?
oder Tiegel mit kochendheißem Waſſer ſtellt. Nun werden Alle
und Blüten oder ſonſtige Motive einfach in den gewünd
Farben mit etwas grüßerem Haarpinſel ausgemalt, wobe
nur zu beobachten hat, daß man die Farben nicht außerhalch
Kontur aus dem Pinſel tropfen läßt. An dieſer ſelbſt finden
einen natürlichen Widerſtand, läuft alſo keinesfalls aus.
dem Bügeln der fertigen Malerei zwiſchen zwei ſtarken grind
Löſchblättern iſt die Wachskontur verſchwunden, und die an
bügelte bildet eine wirkungsvolle Umrandung. Die Arbeſt
außerordentlich flott vonſtatten und beide: Kopf= und Schun
ſchal, der letztere vielleicht ſogar als großes, dreizipfelig geleV
Schultertuch gewählt, werden ganz ſicher bei den Empfängeril
höchſtes Entzücken auslöſen. Das gleiche iſt von den wunl,
vollen modernen Matinees oder beſſer geſagt: hauchzarten 2
genjacken und den ebenſo leichten, lichtzarten Unterröcken zu ſ00
die ebenfalls nach einer neueſten Modelaune mehr oder mle
reich durch Handmalereien ausgeſtattet ſind. So konnte ich.
einigen Tagen erſt ein halbes Dutzend neueſter Modelle 1.
immer äußerſt reizvollen, zierlich koketten Hüllen bewundernme
eigentlich nur in Stolaform aus einem Stück geſchnitten, in 5
licher Breite gehalten waren, am Vorderteil für den Kobſh—
ſchlupf einen ziemlich tiefen Einſchnitt beſaßen, der es geſich
daß die beiden Teile reversartig zurückgeſchlagen wurden, !
den Armen etwa handlang von der Taillenlinie aufwärts
eine Naht vereinigt waren und nun ringsum an allen Ra"
durch ein volles, üppiges Tollfaltenrüſchchen ausgeſtattel
über und über mit den verſchiedenſten kleinen Blüten zu eit
chen geordnet, wie Veilchen, Maiblumen, Kleeblüten, Tal2
ſchönchen. Heckenroſen, Himmelſchlüſſelchen bemalt warel.
Seidenſchnur in der Farbe der Blüten hielt das faltenreiche
chen in der Taille zuſammen, während die ſehr breite Solee
den Arm bis zur Mitte des Oberarms bedeckte. Am ſelel
Unterrock waren die gemalten Bordüren, die eine geſchiate*
natürlich ebenſo wie an den Schals auch freihändig auſſt.
kann, auf dem ſehr hoch pliſſiertem Volant angebracht. De*
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ſofern Deine Auſtraggeber noch letzte und allerletzte Wuhle.
friedigen wollen.
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Deine 22
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Sonntag, den 14. Dezember 1924.
Seite 15.
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Frau besser geht, sie hat jetzt keinen Husten mehr, hat stets
Appetit und hat schon über 20 Pfund zugenommen. Heute
ließ ich meine Frau nochmals vom Arzt untersuchen und er
teilte mir mit, daß die Lunge wieder ganz gesund ist und
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Lungenkranken Ihren Nymphosan-Strup empfohlen P. K. in G.
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Gw. „Dem Deutſchen ein deutſches Fahrzeug!‟ Dieſes
241 über dem Eingang der neuen Ausſtellungshalle am
9cec damm iſt gut gewählt und in zwiefacher Hinſicht
charakte=
vai½, für die heutige Lage in der deutſchen Automobilinduſtrie.
Eual klingt es wie ein Schlachtruf und erinnert an die be=
Hüet,,, aus den Kreiſen dieſer Induſtrie erhobene weitgehende
äüerung nach hohen Schutzzöllen zur Fernhaltung der billigen
c ündiſchen Konkurrenz. Zum anderen ſcheint daraus aber
cwſoie Erkenntnis zu ſprechen, daß, da „der Deutſche” von
hhe im Durchſchnitt leider nun einmal ein wenig
zahlungs=
fiſcer Käufer iſt, ihm eben ein wirklich wohlfeiler Wagen
leich=
tih Bauart — das „Volksautomobil” — geboten werden müſſe.
2waß unſere Motorfahrzeuginduſtrie im Begriff iſt, dieſe
Um=
füſtrgg, der Forderung des Tages entſprechend, zu vollziehen,
7½ weutlich die eben eröffnete Deutſche Automobil=Ausſtellung
ih arrlin, die dritte ihres Zeichens nach dem Kriege. Bereits
Abenmem flüchtigen erſten Rundgang bemerkte man auf
zahl=
vyei. Ständen unſerer altbekannten wie auch jüngeren Firmen
mmni den bewährten herkömmlichen Typen dieſe kleinen, meiſt
iyſnot ten, gefälligen Formen gehaltenen Wagen, denen — wenn
wh ſalles täuſcht — die automobiliſtiſche Zukunft gehört. So
hh.?B. die Deutſche Werke A.=G., die ſeither nur das bekannte
Ibatorrad herſtellte, nunmehr in ihrem Werk Haſelhorſt auch
dbürx brikation von Kraſtwagen aufgenommen und in dem zum
eilm?Male gezeigten „D=Wagen” ein im Umriß recht angenehm
wwndes kleineres Perſonenfahrzeug von 5/20 PS. konſtruiert.
Uhmmir einige wenige weitere Beiſpiele anzuführen: Die
Opel=
wbeſän Rüſſelsheim ſtellen u. a. hübſche und trotz der Kleinheit
esu „raſſig” erſcheinende ofſene und geſchloſſene Zwei= und
Eüüser von 1/4 PK. aus; auf dem Stand der Brennabor=
Yße, Brandenburg a. d. H., bemerkt man flotte Vierſitzer von
6MNS.; die Aktiengeſellſchaft für Akkumulatoren= und
Auto=
mhlſ au, Berlin, zeigt ihre niedlichen „Alfi”=Perſonenwagen;
häranderer=Werke in Schönau bei Chemnitz bauen Drei= und
Ublüser von 5/15 und 6/24 PS. uſw.
Feben der immer mehr in Auſnahme kommenden Herſtellung
kenar und billigerer Kraftwagen beweiſt die Ausſtellung aber
1wich, daß der deutſche Automobilbau und die großen
Zubehör=
fütüien auch ſonſt ein konſtruktiver Beziehung nicht auf alten
Algen ren ausruhen. Dem Fachmann begegnen zahlreiche
Ver=
erungen und techniſche Neuerungen — es ſei hier z. B. nur
alhenie intereſſante Konſtruktion der Robert Boſch A.=G. in
SEttyart, einen bequem vom Führerſitz aus zu handhabenden
Hti=hlnlaſſer zur Erleichterung des Anſpringens des Motors
hlfiyoieſen; Krupp und die Deutſche Laſtautomobilfabrik (Daag)
blſanf neuartige Typen von Schnellaſtwagen und Omnibuſſen in
z1b TTeil gewaltigen Dimenſionen. Dem Laien aber werden
mihheerlei erſreuliche Fortſchritte auf dem Gebiete der
Formen=
ſewg, der erhöhten Reiſebequemlichkeit und faſt allgemein die
1B)erkehr des guten Geſchmacks namentlich in
An=
ſüt nind Innenausſtattung der Wagen auffallen. Hier ſeien
eiſh ſoie Hanſa=Lloyd=Werke, Bremen, mit ihrem neuen
präch=
tiſe (Expreßomnibus für den Ueberlandverkehr mit tiefliegenden
GEhis, die eleganten rieſigen Ausſichtswagen der Benz=Werke,
G8ymau, und der NAG, Berlin=Oberſchöneweide, oder ein
Heus=Reiſewagen mit Wohn=, Schlafzimmer, Küche und W. C.
Dbelwmag, Plauen i. Vogtl., erwähnt.
Uelche Ausdehnung aber die deutſche Automobilinduſtrie in
j1ſäſter Zeit genommen hat, welch reges Leben in ihren
Arbeits=
füßen, herrſcht, dafür ſpricht der weſentlich erweiterte Umfang
Hred esjährigen Berliner Automobil=Ausſtellung. Um einen
Uſerlslick über die letzten und vollkommenſten Erzeugniſſe auf
großen Gebiet der motoriſchen Fahrzeuge und der mannig=
faltigen Hilfsinduſtrien zu ermöglichen und insbeſondere der
in den beiden letzten Jahren ſo weſentlich geſtiegenen Bedeutung
zweier wichtiger Zweige der Motorfahrzeuginduſtrie —
Laſt=
wagen und Motorrad — gerecht zu werden, hat man ſich
ent=
ſchloſſen, trotz aller Nöte der Zeit neben der urſprünglichen
Automobil=Ausſtellungshalle eine zweite Rieſenhalle zu bauen.
Sie wurde in überraſchend kurzer Zeit fertiggeſtellt und bietet in
ihrer klaren architektoniſchen Linienführung und vornehmen
Farbengebung, namentlich in der neuartigen Abendbeleuchtung,
ein ungemein eindrucksvolles lebendiges Bild. Während die
alte Halle in der Hauptſache den Perſonenwagen vorbehalten
ge=
blieben iſt, haben in dem ſchönen neuen Gebäude einerſeits die
Nutzfahrzeuge, wie Großflächenwagen, Kipper, Laſtautos der
verſchiedenen Bauarten, Feuerwehrwagen uſw., aber auch die in
Frage kommenden Werkzeugmaſchinen, Werkzeuge u. a. m.
Unter=
kunft gefunden, während ſich andererſeits hier das weite Feld
der Motorräder ausbreitet, auf welchem Gebiete in den letzten
Jahren eine erſtaunlich umfangreiche und vielſeitige Induſtrie
entſtanden iſt.
Wie ſich die deutſche Kraftfahrzeuginduſtrie in dieſer
Be=
ziehung und durch die Konſtruktion kleinerer Perſonenwagen —
deren Verkaufspreiſe ſich im übrigen um 2000 bis 3000 Mark
herum bewegen — den Zeitverhältniſſen anzupaſſen und „dem
Deutſchen ein deutſches Fahrzeug” zu geben verſucht, ſo zeugt die
diesjährige große Automobilſchau auch auf allen anderen Ge=
Da haftrecht
Das wird ſeine
(auptÜberaſchr.
Biagen 7Ah—.
bieten dieſes für die deutſche Geſamtwirtſchaſt ſo bedeutſamen
Gewerbezweiges von Geſundung und Fortſchritt.
Wenn die Automobilinduſtrie auf dem nunmehr eingeſchlagenen
Wege weiter arbeitet, dann wird ſie den etwaigen konſtruktiven
Vorſprung des Auslandes, falls ein ſolcher noch vorhanden ſein
ſollte, ſehr bald eingeholt haben, dann werden ſie keine „Ford=
Geſpenſter” mehr ſchrecken können, dann wird ſich bald wieder
das deutſche Automobil ſeinen Platz auf dem Weltmarkt erobern
und in Ehren behaupten.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen vnter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion ſelnerlei
Ver=
antwortung; für ſie bieibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegrſetzes in vollem Umfange
der Einſender veranwwertlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, fonnen nicht
zrückgeſandt, die Alblebnung nicht begründet werden
— Die Eiſenbahnverbindungen von Darmſtadt nach dem Herzen
Rheinheſſens ſind ſeit Jahren die denkbar ſchlechteſten geweſen und haben
ſich auch in neuerer Zeit nicht gebeſſert. Wohl ſind Klagen hin und
wie=
der hierüber laut geworden, doch nirgends fanden dieſe ein geneigtes
Ohr. Das Grundübel liegt wohl darin, daß die Darmſtädter ſich nicht
genügend für den Gedanken einer direkten Bahnverbindung in das Ried
und das Herz Rheinheſſens verſtehen konnten. Darmſtadt ließ ſich von
Mainz und Worms — überrumpeln und zwar zum Schaden ſeiner ſelbſt
und nicht zuletzt zum Schaden der Nied= und Rheinb=wohner bis nach
Alzey hinein. Man denke ſich eine Bahnverbindung Griesheim-
Wolfs=
kehlen-Leeheim—Geinsheim-Kornſand bis an die fliegende Brücke in
Nierſtein! Bon dort geht bereits eine Bahn nach Undenheim und von
dort wieder eine ſolche nach Alzey. Wie leicht wäre ein ſolches Projekt
demnach durchzuführen und von welchen Vorteilen dasſelbe gerade für
Darmſtadt iſt, bedarf keiner weiteren Ausführungen. Man möchte
Darm=
ſtadt gerne zu einer Großſtadt auswachſen ſehen, doch die Zuſtröme
unter=
bindet man. Ein alter Vorkämpfer des Ried= und Rheinbahn=Gedankens
war übrigens der vor mehreren Monaten verſtorbene Gutsbeſitzer
Diehl=Groß=Gerau, dieſer aber fand nie in Darmſtadt das richtige
Verſtändnis für ſeine Ideen, alldieweil man bei ihm Sonderintereſſen
vorſchob, da er Grundbeſitz am Kornſand hatte.. Der Verſtorbene hat
leider ſeine Pläne nicht erfüllt geſehen, doch wir müßten uns ſagen, daß
es ein unbedingtes Erfordernis iſt, dieſen Plan durchgeführt zu ſehen.
Man überlege nur die Zick=Zack Reiſen, die von den Bewohnern an Ried,
Rhein bis Alzey hinein gemacht werden müſſen! Vieleicht intereſſiert ſich
auch die „Heag” für das Projekt mit Endzieh „Kornſand” und baut
das=
ſelbe elektriſch aus. — Der neue Fahrplan iſt übrigens wieder einer
Ein=
ficht wert. Man verſuche an einem Sonntag von Oppenheim, Nierſtein,
Nachenheim oder Bodenheim nach Darmſtadt zu gelangen, ſo muß man,
um nicht bei dem Abendzuge um 9 Uhr faſt einundeinehalbe Stunde
in Mainz Aufenthalt zu nehmen, bereits um 2 Uhr mittags von den
genannten Stationen abfahren, denn alle anderen Züge gehen nur an
Werktagen oder ſind D=Züge, welch letztere an den kleineren Ortſchaften
überhaupt nicht halten. Das ſind denn doch Zuſtände, die nicht ſo
blei=
ben können und unbedingt der Abänderung bedürfen. — Auch die
Mei=
nung, man könne den Frühzug von Darmſtadt nicht früher gehen laſſen,
da der Zug keine Einfahrt in den Hauptbahnhof habe, kann nicht gelten,
denn die Fahrgäſte, die nach Bodenheim, Nachenheim, Nierſtein oder
Oppenheim fahren wollen, können ſchon am Südbahnhof in Mainz
aus=
reſp. umſteigen. — Hüben wie drüben — Darmſtadt mit dem ganzen
Ried, wie auch Rheinheſſen haben ein gleiches Intereſſe an einer beſſeren
Verbindung, und wenn Staat oder kommunale Behörden dieſen
Wiin=
ſchen Nchnung tragen, dann iſt der Zweck dieſer Zeilen erreicht, aber die
breite Oeffentlichkeit ſollte ſich doch mehr denn je die vorſtehenden
Ge=
danken zu eigen machen.
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Seite 18.
Sonntag, den 14. Dezember 1924.
Nummer 347..
Reich und Ausland.
Aufwertung ſtädtiſcher Anleihen.
S. Frankfurt. In der Stadtverordnetenverſammlung eingebrachte
Anträge führten zu einer grundſatzlichen Ausſprache über die Aufwertung
der ſtadtiſchen Anleihen. Man war ſich darüber einig, daß den alten
Gläubigern, mit deren Geld die Stadt große Anſchaffungen gemacht
hat, ein Teil ihres Verluſtes wieder zurückgegeben werden muß. Sehr
ſchwierig iſt es aber, einen Unterſchied zu machen zwiſchen den alten
Gläubigern und denen, die in ſpekulativer Abſicht die Anleiheſtücke ſpäter
erworben haben. Vor allem kann aber nicht eine Stadt in dieſer für das
ganze Reich wichtigen Frage allein vorgehen, da die Folgen für andere
Gemeinden mit weniger günſtiger Finanzlage garnicht abzuſehen ſind,
und die Stadt nur in einen Schein der Wohlhabenheit gerät, der ihr
dem Reiche gegenüber nur ſchaden kann. Außerdem fehlen vorläufig
auch noch die nötigen Mittel, denn wenn die Stadt auch ſchon bei
Auf=
ſtellung ihres erſten Goldetats gewiſſe Rücklagen für die Aufwertung
ihrer Anleihen gemacht hat, ſo wären für eine ſolche Aufwertung doch
neue Steuern götig, für die nur ein ſehr enger Spielraum vorhanden
iſt. Das Ausland wird für Zwecke der Aufwertung beſtimmt keine
An=
leihen in den Städten auflegen. So wurden elle Anträge dem
Haupt=
ausſchuß überwieſen, da man erſt die Regelung der Aufwertungsfrage in
Reich und Stagt abwarten muß.
Kleine Frankfurter Chronik.
In einem Anfall von Eiferſucht ſchoß ein 22jähriger funger Mann
auf ſeine Braut, die er am Arm verletzte, während er ſich ſelbſt
gleich darauf eine Kugel in den Kopf ſchoß, die aber, trotzdem ſie ſchon
bis ins Gehirn gedrungen war, entfernt werden konnte. Der junge Mann
hat vor einigen Jahren bei einem Unfall ein Bein verloren, fühlte ſich
ſeit dieſer Zeit immer zurückgeſetzt und glaubte auch, daß ihm ſeine Braut
nicht treu ſei. — Die Bilderſammlung Fiſcher iſt durch die Stadt
Halle angekauft worden. Von verſchiedenen Frankfurter Blättern wird
gegen dieſen Verkauf proteſtiert, doch erfahren nir von ſachverſtändiger
Seite, daß der künſtleriſche Verluſt für Frankfurt nicht ins Gewicht
falle. Es handelt ſich um 24 Gemälde von Kirchner, Kokoſchka, Weisgerber
u. a. Während des Krieges wurden zur Aufrechterhaltung der ſtädtiſchen
Milchverſorgung eine Anzahl Güter von der Stadt gepachntet, die zum
Teil im beſetzten Gebiet liegen. Die Stadt wird die Bewirtſchaftung
dieſer Güter demnächſt aufgeben. — Das erſte Frankfurter Fernſprecher=
Selbſtanſchlußamt wird wahrſcheinlich noch in dieſem Winter
fertiggeſtellt werden. — Auf dem Gelände der früheren
Müllverbren=
nungsanſtalt wird ein neuer ſtädtiſcher Sportplatz angelegt, der
be=
ſonders den ſtädtiſchen Schulen zur Verfügung geſtellt werder ſoll. —
Die Mutter eines Haarmannopfers in Amerika feſtgeſtellt.
DD. Berlin. Die amerikaniſche Preſſe bringt dem
Haarmann=
brozeß außerordentliches Intereſſe entgegen. Auf Grund der drüben
erſcheinenden langen Prozeßberichte iſt es nun anſcheinend gelungen, die
Mutter eines Haarmann=Opfers zu ermitteln. Der in Hannover weilende
Korreſpondent einer amerikaniſchen Telegraphenagentur erhielt heute
ein Telegramm, daß eine Frau Drandorff aus States Jsland in Amerika
zu der Ueberzeugung gekommen ſei, daß ihr Sohn Richard Gräf aus
erſter Ehe, der in Hannover wohnte, zu den Haarmannopfern gehöre.
Tatſächlich ſteht ein Richard Gräf auf der Liſte der Opfer Haarmanns,
und zwar unter Nr. 9. Er iſt ſeit Oktober 1923 verſchwunden und ſeine
Mutter hat ſeitdem keine Briefe von ihm mehr bekommen. Der Bruder
des Gräf hat im Hannover einmal einen Friſeur getroffen, der einen von
Grans gekauften Anzug trug, der der Kleidung des verſchwundenen
Nichard Gräf außerordentlich ähnlich ſah.
Wieder eine Autofalle.
DD. Neubrandenburg, i. Mclbg. Auf der Chauſſee nach
Waren i. Mcklbg. fuhr in der Nähe des Dorfes Klockſin ein Auto gegen
ein glücklicherweiſe nicht ſo hoch geſpanntes dünnes Drahtſeil, das jedoch
bei dem heftigen Anprall zerriß, ſodaß ein Unglück vermieden wurde.
Von den Tätern fehlt jede Spur.
Unter Mordverbacht verhaftet.
DD. Aachen. Die Kriminalpolizei verhaftete hier den 42jährigen
Nikolaus Heck aus Nidrum (Neu=Belgien) unter dem dringenden Verdacht,
den Landwirt Hilgers aus Nidrum in der Nacht zum erſten Dezember
ermordet zu haben. Heck wohnte zuletzt in Aachen. Die Unterfuchung
führt der Unterſuchungsrichter in Verviers (Belgien).
Der Sieger im Preisausſchreiben „Preſſe und Verkehr”.
DD. München. Das Preisgericht der Deutſchen
Verkehrsaus=
ſtellung München 1925 hat den Preis von 1000 Goldmark für den beſten
Aufſatz über das Thema: „Preſſe und Verkehr” der Arbeit des Berliner
Journaliſten Klötzel zuerkannt.
Das Nebelunwetter in London. — Gute Gelegenheit für Fafſadenkletterer.
DD. London. Wie bereits gemeldet hält der Nebel, der nun ſchon
ſeit 48 Stunden Lber London liegt mit unverminderter Stärke an, und
die Wetterberichte laſſen für die nächſten 12 Stunden noch keine
Hoff=
nung auf Beſſerung zu. Pferderennen und Fußballſpiele ſind, was in
England viel ſagen will, abgeſagt worden. Tauſende von Arbeitern und
Angeſtellten kommen heute wieder verſpätet zu ihren Arbeilsſtatt
Allenthalben ſieht man mit Taſchenlampen ausgerüſtete Leute durch die
Straßen eilen. Stellenweiſe iſt es unmöglich, weiter als drei bis fünf
Meter zu ſehen. In den am Kanal gelegenen Hafenſtädten iſt der Nebel
ebenfalls ſehr dicht. Die von Southampton ausgehenden
Eiſenbahn=
linien und Dampfer wurden durch den Nebel aufgehalten. Ein
Truppen=
transportſchiff, das Mannſchaften nach Indien und Aegypten bringen
follte, iſt in der Nähe der Inſel feſtgehalten worden. Einbrecher und
Faſſadenkletterer machen infolge des Wetters reiche Ernte. In den
letzten 48 Stunden ſind, wie ein Polizeibericht ſagt, in den weſtlichen
Vor=
orten Londons für 6000 Pfund Wertſachen und Juwelen geſtohlen
wor=
den. Zahlreiche Einwohner haben daraufhin ihre Wertſachen bei Banken
devoniert. Obwohl Dutzende von Kriminalbeamten tätig ſind, iſt es
bis=
her nicht gelungen, einen der Einbrecher zu faſſen.
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Der Haarmann=Prozeß.
Durch die bereits über eine Woche dauernden Verhandlungen gegen
Haarmann ſind die den Angeklagten zur Laſt gelegten Morde noch immer
nicht voll aufgeklärt. Der Angeklagte, der bereits eine Reihe der Morde
zugegeben hat, beſtreitet im beſonderen, daß die in der Leine gefundenen
Schädel von ihm Getöteten herrührten. Der Fall Hennies, der als nächſter
zur Sprache kommen ſoll, dürfte weitere Aufklärung bringen. Ein ſehr
wichtiger Punkt der Verhandlung iſt auch die Klarſtellung, inwieweit
etwa Grans an den fraglichen Morden beteiligt war. Grans beſtreitet die
andeutungsweiſen Beſchuldigungen Haarmanns in dieſer Nichtung und
bezeichnet Haß als ihr Motiv. Zu Beginn der heutigen Verhandlung
(12. Dez) ſtellt der Vorſitzende feſt, daß Grans am 4. September 1994
wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt mit Gefängnis beſtraft wurde,
er gegen das Urteil aber Reviſion einlegte. Grans war bei dem Zeugen
nicht mehr geſehen worden. Haarmann gibt die Tötung Kochs zu. Im
Falle Broniſchewki=Bochum erzählt die Mutter, daß Haarmann ihren
Bruder in der Badeanſtalt beobachtet und ihn dann angeſprochen und
nach der Zeit gefragt habe. Haarmann gibt den Mord an de Vraies zu.
Der nächſte Fall iſt der des Malermeiſters Koch. Der Schulfreund von
Koch, Robert Rubin, ging mit Koch ſpazieren, als dieſer von Haarmann
angeſprochen wurde. Koch ging dann mit Haarmann und iſt ſeitdem
verſchwunden.
Es wird in die Vernehmung zum Fall de Pries eingetreten. Dieſer
17jährige junge Mann war von Celle auf ein paar Tage nach Hannover
gekommen. Seine 12jährige Schweſter erzählt, daß ihr Bruder zu ihrer
Schweſter nach Hamburg gefahren ſei und von dort nicht mehr
zurück=
gekommen ſei. Der Junge wird als durchaus ſolide geſchildert; er trank
und rauchte nicht. Die Zeugin weiß nichts davon, daß ihr Bruder auch
in Hannover war. Frau Engel, die Wirtin Haarmanns, ſtellt feſt, daß
ſie die Kleidungsſticke Broniſchewskis von Haarmann gekauft habe.
Haarmann beſtreitet die Tötung nicht, behauptet aber, daß ihm Br. von
einem gewiſſen Fricke aus Minden zugeführt worden ſei. — Im Falle
Sonnenfeld beantragt Nechtsanwalt Bonfeh die Vernehmung des
Kom=
miſſars Olfermann, weil Haarmann behauptete, den fraglichen Mantel
— auf Grund deſſen er des Mordes beſchuldigt iſt — ſchon länger
getra=
gen zu haben. Haarmann erklärt, Sonnenfeld genau ſo gut gekannt zu
haben wie Grans. Er beſtreitet aufs entſchiedenſte deſſen Tötung.
Sonnen=
felds Vater erklärt, Schlips und Ziertaſchentuch als dem Sohn gemachte
Geſchenke wiederzuerkennen. Der Stoff des Mantels und der Schal ſei
ſo, wie ſein Sohn ihn getragen habe. Sonnenfeld habe in der letzten Zeit
unordentlich gelebt. Er ſei geſchlechtskrank geweſen und ſei in der letzten
Zeit öſter an den Bahnhof gegangen. Eines Tages ſei er nicht mehr
zu=
rückgekommen. Seiner Schweſter habe Sonnenfeld einmal auf die Frage,
woher er, da er Efter auswärts eſſe, das Mittageſſen beſtreitet,
geant=
wortet, er hätte einen Freund.
In Fortſetzung des Haarmann=Prozeſſes wurde heute der Fall des
Zimmermanns Hannapel beſprochen. Es iſt einer der Fälle, in denen
Grans der Anſtiftung zum Mord angeklagt iſt. Haarmann gibt die
Tötung dieſes jungen Menſchen ohne weiteres zu. Der als Zeuge
ver=
nommene Kriminglaſſiſtent Kmitta ſagt aus, daß er einmal von
Haar=
mann einen Hut erhalten habe, der ſpäter als Eigentum des getöteten
Hannapel feſtgeſtellt wurde. Haarmann ſei öfter auf die Bahnhofswache
gekommen und hätte der Polizei Nachrichten zugetragen. Eines Tages
ſei man mit ihm ins Geſpräch gekommen und habe auch über die
Klei=
dungsſtücke geſprechen. Dabe habe Haarmann geſagt: „Ich hätte einen
ſchönen Hut für ſie. Haarmann habe dann den Hut zur Bahnhofzwache
gebracht. Als dann die Sache Haarmann aufgerollt worden ſei, habe er
den Hut abgegeben mit einem Zettel, auf dem ſtand, daß dieſer Hut
ein=
mal von einem unbekannten Mann auf der Bahnhofswache abgegeben
worden ſei. Haarmann erklärte, daß der Hut, der dem Gericht vorliege.
nicht von Hannapel ſtamme, ſondern von einem anderen Manne. Vater
und Mutter des Ermerdeten erklären aber mit aller Beſtimmtheit, daß
dieſer Hut von ihrem vermißten Sohne ſtamme. Bei dieſer Gelegenheit
richtete der Präſident einige Worte an die Preſſe und ſagt, das Gericht
ſei weder berechtigt noch rerpflichtet, feſtzuſtellen, ob Polizeibeamte ſich
irgendwelcher Verfehlungen ſchuldig gemacht hätten. Es ſchwebten
Er=
mittelungs= und Disziplinverfahren gegen mehrere Polizeibeamte, aber
das ſeien Dinge, die hier nicht zur Erörterung ſtänden. Dann wurde in
der Zeugenvernehmung fortgefahren.
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furter Zeitung: „Die gute Tat”, ein
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theaters Darmſtadt. Perſonen: Geronimo: Heinrich Kuhn, Carolinu
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Hans Hoefflin. Muſikaliſche Leitung: Herr Kapellmeiſter Foſelu
Roſenſtock (Darmſtadt), Orcheſter aus Mitgliedern des Franfuntn
Opernhausorcheſters. — 9,30 Uhr: Nachrichtendienſt. Wettermeldum
Sportbericht. — 9,40 Uhr: Die Spätankündigung: Ernſt iſt der 1g
blick der Notwendigkeit! — 9,55 Uhr: Zeitvorbereitung. — 9,56 u/4
Drei Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeitangabe. — 10—11 100
Kammermuſikabend des Lenzewski=Quartetts: 1. Duo für Violne M
Viola von W. A. Mozart, 2. Drei Lieder von F. Schubert: 2) Un
duld, b) Gefrorene Tränen e) Der Wegweiſer, 3. Sonate für Bioſit
und Klavier von D. Milhaud, 4. Serenade für zwei Violinen m
Viola, Op. 12, von Kodaly.
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Seite 19.
=fendszeib! — Un wann’s drauß räächend odder ſchneid,
diſeslich is odder näwwelich, — ganerlag, deß Wädder baßt ſo
ſäßz: de Stimmung. Dann je ungemiedlicher als wie daß es
biwiis, um deſto mollicher fiehlt mer ſich dehaam näwer ſeim
BRy=efche. Un wann mer ſo rächd faul in ſeim
Großvadder=
ſtihſtzt, en warme Backſtaa uff=em Schawällche, die
Sallwehn=
diſ ian de Fieß, im Owe en Briggäds, der wo net bloß wärmd,
ſu rmr der wo aach noch ſo=en a genehme Weihrauchdufd vun
ſitſtld, un des ewich gefillde Kaffeekobbche griffbereid zur Hand
—Eſl dann falle aam dem iwwergeſchnabbde Filleſof Nietzſche
fohlea s ei, die wo=er mol gedicht hodd, wie er noch bei ſich war:
„19Mrawe ſchreie iwwer Stadt und Fäld, bald wärrd es ſchneie,
wwhem, der wo keine Heimad hat.”
fendszeid! Däß is aach ſo die richdich Zeid zum Märncher
F)se. Un wann mer als ſo awends beiſamme ſitze, ich un mei
n8 smiedern, ſo zwiſche Licht un Bäſemſtiel, do dhun mer
hauch als Märncher verzehle un ſo. Haubdſächlich modärne,
a Kurd Laßwitz. Deß haaßt, vum Haarmann un vum
hrickein verzehle mer uns nix. Im Gächedaal, mir hawwe’s
wöcheſeidich uff Ehr un Seelichkeid in die Hand eneiverſproche
binal driwwer geſpuckti), daß mer’s noch net emol läſe wolle,
wanin ſe’s noch ſo uffellich in die Zeidunge drucke.
Iwwer=
bid, wann ich was zu ſage hedd, do därfte mer ſo Berichte gor
bo ausfiehrlich in die Zeidunge. s is genug, wann ſich die
ſücdricker demit befaſſe un die Krimmenaliſte, dann an dene
Funnehr zu verdärwe. Awwer do gibt’s aach noch Leid, die wo
izora ſo e Räwollwerzeidung kaafe, wo die Scheißlichkeide
6 ſiick un brav drinn beſchritowe wärrn. Deß wärrd dann ſo
geläſe, bis=en im Bedd die Aage zufalle; ſchließlich lege ſe
lnoch unner’s Kobbkiſſe. Vielleicht macht aach noch ſo=en
ſichner Kinnofawrigand en Film drauß. Un dann brauch mer
ul wunnern —
ſthxa, vun derard Märncher wolle mer nis wiſſe, ich un mei
ms. smiedern. Godd ſei Dank, es gibd jo aach noch annern.
baac ich=er die Woch awends aans verzehlt, un deß war ſo:
Aum es war emol en Bauer, un der wo in de Stadt e Kuh
uade wollt. Un deß war en ſpaßicher Kautz, der wo mit de
ſe gern ſein Uhz gedriwwe hodd. No un wie er ſo
unner=
is war, un do kimmd noch e Bauer aus ſeim Ort hinnerm
ſeoix wo aach in die Stadt wollt, un der war in de ganze
Ge=
eig g als en rächt habgiericher Allmei' bekannd. No und wie ſe
bimeruanner herdrondele, do hibbd uff aamol e Krodd iwwer
sühk „Du,” ſeegd der Uhzvogel, „wannſte die Krodd frißt,
uch derr mei Kuh!” — Un der nadierlich in ſeine Habgier
ſeiſtht die Krodd un, hoſte net geſähe, hadd=er die Hälfd
ſy”, de Zeh’. Un wie nu der Uhzvogel gemärkt hodd, es wärrd
Im uin do is em doch Angſt worrn vun wäche ſeine Kuh. Un
afüabgieriche war’s awwer aach angſt. Dann die Sach
hodd=
worh net ſo richdich geſchmeckt, un wie er gemärkt hodd, er
ngle’s net, do ſeegt er raſch zu dem Uhzvogel: „Du,” ſeegt=er,
in, de die anner Hälfd frißt, därfſte dei Kuh behalde!” Un
en ſeine Angſt net faul, verwiſcht die anner Hälfd vun däre
hudi un, ſchwubb, drei war ſe. Un jetzt hawt, ſe allebaad
ge=
wu geſchluckd, un wann aach jeder mit iwwe renziche
A’ſtren=
ue ſei Hälfd enunner getvorkſt hodd, es hodd drotzdem net
gledauerd, un do is=en kotzerbärmlich iwwel worrn un ſo—
wehlt hedd, wedder for de Landdag noch for de Reichsdag, indem
daß ſe en weiße Zeddel abgäwwe hedd, wie’s ihre kindliche
un=
ſchuld zukemd, un wann die Sach jetzt ſchäbb gingd, do kennd ihr
wenichſtens niemand en Vorworf mache; un wann’s awwer
aus=
nahmsweis gud geh dhet, dann hedde mer nor ihr’s zu
ver=
danke. Dann wann ſe gewollt hedd, hedd ſe im letzte Aageblick
dorch e verkehrd Stimmabgab die Sach noch hinnerdreiwe kenne.
Un iwwerhaubd kennd ihr de Reichsdag, mitſamſt em Landdag,
jetzt emol kreizweis un iwwerzwärch de Buckel ruff un runner
rudſche, ſie hedd die Nas voll un ich follt ſe endlich domit
ver=
ſchone. In Zukumfd gingd ſe liewer ins Orfeum, dann do weer’s
ſchee un billig un es dhet am wenichſtens was gebodde wärrn
for ſei Gäld.
No, mer kennd ſe ja goddſeidank, mei Zwangsmiedern, däß
deßſchbäckdierliche Frauenzimmer.
Awwer bei Lichd bedracht, hodd ſe ja eichendlich aach widder
rächt. Un ich bin ſelwerd froh, daß mer de gröbſte Dräck mit dere
Wehlerei widdermal hinner uns hawwe. For Diß johr ſin=en
wenichſtens emol die Mailer geſtobbd, un wann ſe aach grad kaa
Handkees eſſe, wie die Maurer im Datterich, daß en de Staab
zum Hals eraus kimmd, ſo hawwe ſe ſich doch wenichſtens
widder=
mol ſo einichermaße beruhicht. Jetzt worde ſe nadierlich mit
Schmärze druff, bis ſe ihr Baßbaduh zugeſchickt krieje, wo demit
ſe gradies un franggo nooch Berlin mache kenne, odder aach bloß
uff Darmſtadt, un kenne ſich braadſpurich uff „ihrn” Sitz hieſetze
un kenne dhu, daß mer glaabd, jeder aanslinge weer en Bißmack,
allermindeſtens, wann net am End gar en Ludendorf. Un wann
jetzt die Reſchierungsbilderei widder losgeht, dann kenne ſe mit
ihre Miniſterſäſſel Pfenderbolledick dreiwe un Kuhhennelches
mache, odder aach ſie kenne widder Raddau ſchlage, je denooch wie
ſe mit de jeweiliche Rechierung „ſtehn”
Awwer ſie ſin wenichſtens ſo gwaſie unner ſich, un mir, alſo
die Wehlerſchafd, bleiwe aus em Spiel, un mir kenne
däſſent=
wäche widder mit Ruh unſere Arweid noochgeh. Un deß is gud
ſo, dann ſunſt dhet iwwerhaubd nix mehr geſchaffd, ſundern bloß
noch geſchwäzzd un geloge wärrn.
Awwer ix deſto drotz, un noochdem ich mer nu den ganze
ſordierde Wahlgoogs ſo vun de Seid a guck, do muß ich wärklich
noch emol frage: ja warum hawwe mer nu’ eichendlich die Krodd
gefräſſe!” Ich maan, deß hedd mer billicher hawwe kenne. Un
anſtadds, daß mer däß himmelviele Gäld for den Wahlklamauk
mit volle Hend em Fenſter enaus geſchmiſſe hodd, do hedd mer
unſere aume Klaa= un Sozialrendner, un was ſich dezu rächend,
e beſcheide Kriſtkindche defor mache kenne, un wann’s bloß e paar
Zendner Kohle gewäſe weern uff de Kobb. Awwer däß ganze
Johr haaßt’s: es is kaa Gäld do! For Wahlredde, Flug= un
Lug=
zeddel un Liejeblaggade, do hawwe ſe Gäld.
Un iwwerhaubd, was Dißjohr all zuſammegeloge is worrn,
vun rächts bis lints, deß geht ſchun uff kaa Kuhhaud mehr. Ich
for mei Perſohn kann ja in däre Beziehung ſchun en ſcheene
Stimmel verdrage, ich hab vun Nadur aus e bißche e lang
Lei=
dung, die geht iwwer’s Kab der guden Hoffnung. Däſſendwäche
dauert’s aach bei mir zimmlich lang, bis ich emol märk, wann mir
aaner aan uffbinne dhut. Awwer was zuviel is, deß is dann
doch zuviel! —
Iwwrichens hab ich mer ſage loſſe, daß ſe aach mei
unſchein=
bar Perſeenlichkeid for ihrn Wahlunfug gemißbraucht hawwe un
hawwe mich pär Dransbarrend in de Stadt erum gefahrn.
Ken=
ner hawwe allerdings behaubd, es weer — jemand annerſter
ge=
wäſe, deß wo dem Moler Modäll geſtanne hedd, (ich will kaa
Name nenne, ſundern bloß emol jemand ſchaff agucke!), un ich
hedd eichendlich bloß mein gude Name defor hergäwwe miſſe.
Noja, wie ſteht in de Schrifd geſchriwwe: Der Gerächde muß viel
leiden um ſeines Aſähens willen un ſo. Wie is es erſt neilich
meim Kollech, dem Willäm Michel gange —
Ja, Deiwel noch emol deß fellt mer jetzt erſt ei’, odder
viel=
mehr uff. Warum hodd mer dann den net uff den
Drans=
barrend gemold? Odder vielleicht den „Daddäjuß” den Geſcheide,
odder den „Hieronimuß” den Schei=Heilige, äxkieſe, ich wollt ſage:
den Heilichbeſcheinde; odder de Diſtelbärcher, odder gar de
Watze=
kneil. Deß ſin doch lauder brominende Perſeenlichkeide, un
die gälde doch was in de Gemaa. Odder — —2 Jedenfalls, ich
war einichermaße erſtaund, daß ausgerächend ich mich zu dem
Wahl=Nodſuchtsvergehe hab hergäwwe miſſe.
Aiie=ſen beſſer war un ſie ſin widder ſo e Weil näwernanner
ſeedrrondelt, do ſeegt uff aamol der aane zum annern: „Du,”
eie, „warum hawwe mer dann nu eichendlich die Krodd ge=
Mie ich alſo deß meine Zwangsmiedern zum Beſte gäwe hab,
biücb ich gemaant, die dhet for lache vum Stengelche falle.
Aoex die hodd mich ganz dumm ageguckt un ſeegd: „No, un
Riſlutza wendung?”
„Mutzawendung?” hab ich geſagd, „Nutza’wendung?” un
hab=
itzem Zeichefinger wädder die Gächend gedubbd, wo mer bei
beialle Menſche im allgemeine de Verſtand vermude dhut. Dann
wiao eweil ruhich un dann hab ich geſagd, ſo ganz leicht hie un
bede Schärfe: — — Reichsdagswahl —
Arpwer des Duſſeldier hodd die Nutzawendung uff ſich
be=
um hodd ſich driwwer muggierd un hodd geſagd, ſie dhet ſich
hnng net mit=ere Kuh vergleiche loſſe, do ſollt ich mer jemand
myter ſuche, un iwwerhaubd hedd ſe ſich genau am
Finger=
ſtar Bäcker ſei Verhaldungswahlreechel gehalde, un ſie hedd
pMurchdiche” gewehlt, indem daß ſe iwwerhaubd kaan ge=
No, an Geſchmacksloſigkeide hodd mer ſich ja dißmol
gäche=
ſeidich gradezu iwwerbodde. 3 is deßhalb uff aan Schwindel
mehr odder wenicher net akkumme. Un deß is emol ſo ald wie de
Mond: wer net lieje kann wie gedruckt, der ſoll liewer ſei Hend
vun de Bolledick ewäckloſſe. Sunſt es=er gleich unnedorch. —
Däſſendwäche bin ich aach froh, daß ich verſeenlich, ohne daß
ich uffgeſtellt war, verſchiedentlich bloß „einſtimmig” gewehlt bin
worrn. Ich waaß die Ehr zu ſchätze. Awwer vorerſt mache die im
Landdag noch ihr Witz allaa; ſie ſin aach denooch; zweitens bin ich in
Darmſtadt noch net ganz entbehrlich, un drittens: die meeche ſich
ruhig noch eweil die Herrner wäddernanner renne, wann ſe
genug Krodde gäſſe hawwe, dann wärrn ſe eines ſcheenen Dags
doch en ol vernimfdich wärrn! Uin wann ſe ſich dann zu=ere
ver=
nimfdiche Kolleratzion zuſammefinne, dann ſoll’s an mir net fehle,
dann will ich in Goddes Name mit meim Freund, dem Labbings=
haiſer Humaniſt, ſage: Focks bobulie, focks dehiel un will mich
dem Volk als Miniſtern zur Verfiegung ſtelle. —
Vorerſt loß ich awwer jetzt emol Bolledick, Bolledick ſei, un
mach mich an’s Deichriehrn. Deiwel nochemol, es is die
zweid=
heechſte Eiſebah!! Un ich brauch Dißjohr e ganz Weſchmahn voll
Annies= un Buddergebackenes un Lebbkuche un Guhz! un ſo.
Un Geſchenker muß ich noch kaafe, dann mei Liebling, die wo ich
in mei Härz geſchloſſe hab, die hawwe mer all ihrn Wunſchzeddel
geſchickt. Un dann will ich’s doch aach unſere Geſchäftsleid net
zumude, daß ſe ausgerächend uff mich worde miſſe wann ſe am
Beſcheerdag de Lade zumache wolle. Jetzt is die Auswahl noch
groß, dann unſer Kaafmannſchaft hodd ſich dem Auguſt zulieb
ſämtliche Hinner= un Vorderbaa ausgeriſſe, net daß es widder
haaßt, mer mißt nooch Frankfort geh un ſo.
No, un was ich meine Liebling all beſcheer, deß verzehl ich’s
neechſtemol. Awwer nix verrade!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Iwwrichens, weil ich heid grad
vum Märncherverzehle geſchwäzzd hab, do waaß ich noch aans,
däß wo klingd wie aans, un wo doch kaans is. Nemlich ſoviel ich
geheerd hab, hodd in aller Haamlichkeid die
Wohnungszudeilungs=
kommiſſion ihrn Bedrieb widder ereffend, noochdem ſe domols
mit Bombe un Granade die Schibb hiegeſchmiſſe hodd. No, do
is es wohl erlaabd, zu froge, warum mer glei ſo großprotzige
Addickel in die Zeidunge langſierd hodd un hodd die ganz
Be=
velkerung uffgewiecheld? — Korzum: warum hodd mer
eichend=
lich die Krodd gefräſſe...?
Un dann waaß ich noch ſo e märchenhafd Geſchichdche. Awwer
wann ich däß richdich verzehle will, muß ich Ihne ſchun Wagnerich
kumme — de Siegfried May mag die Muſick dezu ſchreiwe.
Uffgebaßt:
Auszug der Gäſte aus Wallhall.
Die ſehnende Sibbe ſitzt mit ſeelichem Sinn,
Fröhlich verſammeld bei frohem Freund.
Minniche Maide un mobbliche Midder,
Reiſiche Ridder un riſtiche Recke,
Raſtend un ratend im räumlichen Raum,
Traulich verträumend zu treulichem Tun.
Winderſtirme wogen um Wiege un Wall.
Während nach Wagners Weiſen
Wunmirwebende Wonne ſich wiegd,
Lauſcht nach lieblichen Lauten langend
Seele un Sinn.
Stunde um Stunde ſchlägd ſchun deß Schlagwerk.
Raſend rolld ohne Raſt Runde um Runde rum.
Heeflich verhindert heimlich der Hausherr
Friehzeidich Fortgeh.
Aber nicht länger ließ lauſchen die Lieben
Lieblichen Lauten.
Schon zeigd der Zeicher nach Zehn. So zogen ſie zagend
Schlürfenden Schridds, ſchleichend un Schlimmes ahnend
Zum Hoftor.
Neit ichen Neidungs großes un grimmes Geſchlächd
Braud brüdend brensliches Unheil ..
Richdich. — Raſende Ridder und rabbliche Recke
Minniche Maide un mobbliche Midder
Stehen un ſtaunen am häuslichen Hoftor,
Schließender Schliſſel ſchließt nicht verſchloſſenes Schloß
Radend, raunend un räußbernd
Redet der Ring.
Endlich ein Einfall in drohender Drangfal:
Stelleider ſtellt man hüwen un drüwen
An’s Hoftor.
: D
Stiege um Stiege ſtieg ſteile Stelleider ſteigend
Hinauf un hinieber
Ridder un Recken erſt, Maiden un Midder dann.
Schneiich ſchimmerd wie Schnee weißwillicher Prinzäßrock,
Baumwoll=biewernes Zeug zeigd zürnend älteres Semeſter —
Glimbflich un glicklich landed man lachend
Langſam un leiſe vorm Hoftor.
Wiſſender Mond weiß weislich zu wandern
Un ſchweigd . . . . . ."
Uff!. Deß is gor net ſo eifach, wann mer’s doppelt nemme
muß un drei= un vierfach. Dem Richadd Wagner ſei
iwwerwind=
lings Dichterei die hodd die neumal Krenk im Leib, do dhu ich
liewer mit Schibb un Hack Forſtſtrof abverdiene an de Daibches
Heehl. — Awwer nix for ungud!
Un jetzt noch zum Schluß mein Dank (un ich derf wohl im
Name von all ſeine un meine Ahenger ſpreche) unſerm
all=
verehrte liewe Rudi Wünzer for deß, daß er uns zum
Kriſt=
kindche ſei „Wandererinnerunge” uff de Diſch gelegt hodd. Leßt
er uns doch noch emal en Blick dhu in ſei goldern Herz, in ſei
trei Seel, un ergwickt uns mit ſeim innige Humor. Heimat, vun
ſo Ard Menner hoſte wenich! Awwer uff die Weniche derfe mer
ſtolz ſei. Un mit Rächt beſunners ſtolz uff „unſern Rudi‟. Er
war un is un bleibt uns Vorbild im Denke un Dreiwe,
Vor=
bild in Freid un Leid! Un in ſeim Geiſt loßt uns weiter werke
un ſchaffe — dann zwinge mer’s doch noch, drotzalledem. — Dei
„Wandererinnerunge” ſolle uns Begleider ſei dorch dick un
dinn, liewer Rudi Wünzer!
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[ ← ][ ][ → ]uter 447.
Sonntag, ben 14. Dezember 1924.
Seite 21.
Ohor, Sher und Tarnen.
Meiſterſchaftskandidaten in Norddeutſchlanb.
Der Sport des Sonntags.
Die nach dem Muſter des Süddeutſchen Verbandes auszutragenden
iamterſport. Noch iſt nicht überall der langerſehnte
Schnee=
petreten. Die Geduld der Winterſportler wird diesmal auf eine
hafm mrobe geſtellt. Die Eröffnung der Saiſon ſetzt überall ein,
ſolſt häe Erde mit der weißen Decke bekleidet iſt.
ri brennen. In Mariendorf ſind die Traber unermüdlich bei
dei lnseit. Das Internationale Fliegerrennen, ein Ausgleich über
Mſteter, ſteht im Mittelpunkt der Sonntagsereigniſſe.
ſatdſport. Sowohl in Berlin als auch in Breslau läutet die
G)0 num Start. Im Berliner Sportpalaſt meſſen Rütt, Bauer
umalgen ſowie Jaeger, Lang und Weber in mehreren Läufen des
Lährkampfes Deutſchland—Amerika ihre Kräfte, ein 50 Kilometer=
Aäſſetsaftsfahren ſieht 12 Paare am Ablauf. Breslau bietet etwas
Nihyges, und zwar Dauerrennen hinter kleinen Motoren, die
Guig=
ucmsrupkat und Thomas in Wettbewerb ſehen ſollen. Im Preis der
vilſelarionen kreuzen Lorenz, Verraes, Mori und Van Neck die Klingen.
uß ßball. Die Punktkämpfe zur Ermittelung der Meiſter in den
eiyb urn Landesverbänden werden diesmal durch den Länderkampf
Sißuu iz—Deutſchland, der in Stuttgart vor ſich geht, in den
Hiſng=und gedrängt. Es iſt der 10. Kampf zwiſchen den
National=
m/ſr cften der beiden Länder. Fünfmal blieben die Deutſchen,
drei=
miſael Schweizer ſiegreich, ein Treffen 1922 in Frankfurt a. M. endete
unſechieden 2:2.
cöckey. Der Berliner Sportverein 1892 weilt in Hamburg bei
Hlbtähude, während der Berliner Hockehklub in Hannover Gaſt der
181/ St.
andball. In der Hanſeſtadt Hamburg ſind auch Berliner
Hdhalllſpieler und =Spielerinnen tätig, denn der Verein Brandenburg
miſſige mit den erſten Damen= und Herrenmannſchaften von Sankt
ſemnis. Der Deutſche Tennis=Bund hat ſeine Mitglieder zu
hagßerordentlichen Sitzung nach Leipzig gebeten, wo ſehr wichtige,
Tißen Sport” betreffende Fragen zur Beſchlußfaſſung anſtehen.
gxen. Gut beſetzte Profeſſionalkämpfe gehen in Duisburg und
vor ſich. Als Gegner für den Schweden Perſſon in Stockholm
ſtülle von Roeſemann=Hannover der Kanadier Soldier Jones
ge=
worden.
wimmen. An dem internationalen Feſt des I. Wiener
ur S. C. nehmen deutſcherſeits die Berliner Stawatſch und Benke
dier Augsburger Gropper teil.
dern. Die Vertreter des Oeſterreichiſchen Ruder=Verbandes
Winz a. D. zum 27. ordentlichen Rudertag verſammelt.
ſatorſport. Die Deutſche Automobil=Ausſtellung, die bis
zu ſ.8. Dezumber geöffnet iſt, wird wieder zahlreiche Intereſſenten nach
de ſihren Alieſenhallen am Kaiſerbamm zu Berlin locken.
Punktkämpfe im Gebiet des Norddeutſchen Fußball=Verbandes ſind bereits
ſoweit gefördert, daß in den meiſten Kreiſen die Geſamtlage ſchon heute
überblickt werden kann. Faſt überall laſſen ſich die Anwärter auf die
Kreis= bzw. NFV.=Meiſterſchaft bereits vorausſagen. In Groß=
Ham=
burg iſt die Lage vollkommen geklärt, denn der Hamburger Sportverein
iſt im Alſterkreis mit ſechs Punkten vor Eimsbüttel nicht mehr
einzu=
holen, während die Jägermannſchaft, Altona 93, als Elbkreismeiſter
feſt=
ſteht. Im Südkreis führt in Staffel I Arminia=Hannover ungeſchlagen
mit 7 Punkten Vorſprung vor Eintracht=Hannover. Die Staffel II ſieht
Eintracht=Braunſchweig 2 Punkte vor dem Hannoverſchen SC. in Front.
In den beiden Bremer Kreiſen iſt in der Jadeſtaffel der Bremer
Sport=
verein als Meiſter ermittelt. Komet=Bremen liegt in der Weſerſtaffel
ſehr günſtig im Rennen. In Kiel ſind die Punktſpiele noch arg im
Rück=
ſtand, aber trotzdem iſt die Situation geklärt. In der Förde=Staffel läßt
ſich Holſtein=Kiel nichts nahe kommen während in der Eiderſtaffel Kilia=
Kiel durch die Neueinteilung endlich einmal zu Meiſterehren kommt. In
dem Lübeck=Mecklenburger Kreis ſieht Schwerin 03 bereits wie der
Meiſter aus und in Harburg=Wilhelmsburg ſollte der letzte Meiſter
Raſenſport=Harburg auch diesmal das beſſere Ende für ſich haben, obgleich
Boruſſia=Harburg ihm bei nur zwei Punkten Differenz dicht auf den
Ferſen iſt.
Leichtathletik.
Fußball.
F. C. Union e. V. Darmſtadt.
vuimenden Sonntag, den 13. d. M., ſtehen ſich an der Heidelberger
hreidie erſten Mannſchaften Groß=Geraus und Unions im
Verbands=
fi dem letzten der Vorrunde, gegenüber. Das Spiel fiel ſeinerzeit
E ſoes andauernden Regens aus und wird nun am
Sonntagnach=
fimachgeholt. Union gelang es, langſam aber ſicher die Spitze der
Alef zu erreichen und hat dieſelbe nun gegen Groß=Gerau zu
behaup=
mC lingt es Union, das Spiel für ſich zu entſcheiden, ſo ſteht ſie mit
huren Vorſprung an erſter Stelle. Groß=Gerau gibt keinen zu
Hüähätzenden Gegner ab, konnte es doch bis jetzt gute Reſultate auf=
” uand mit 7 Punkten die 3. Tabellenſtelle einnehmen. Union muß
toil=d alles daranfetzen, den Kampf zu gewinnen, da ſie keine Punkte
rh eren hat, wenn ſie die Meiſterſchaft ihrer Klaſſe ſicher erreichen
1 MSa ſonſt keine Spiele hier ſtattfinden, dürfte es ſich für alle
Sport=
ede (mpfehlen dem ausſchlaggebenden Treffen beizuwohnen, das
innſofcei zu geſtalten das Bemühen beider Mannſchaften ſein wird.
In der Sitzung des Ausſchufſes für Leibesübungen
am 11. Dezember machte der Vorſtand Mitteilung über den Stand der
Einigungsverhandlungen zwiſchen Turnerſchaft und Sportvereinen, über
das Geſuch des Bundes Orplid, wegen Zuteilung eines Uebungsfeldes am
Golfplatz, über das Aufnahmegeſuch des Bichcleklubs, über das in
näch=
ſter Sitzung abgeſtimmt wird, ſowie über den endlich in Wirkſamkeit
tretenden Landesbeirat für Leibesübungen. Hierzu wird von mehreren
Seiten gewünſcht, daß die einzelnen Sportarten beſſer vertreten werden.
Für Abhalten von Kurſen ſtehen Landesmittel bereit; es ſollen die
ver=
ſchiedenen Sports dem Vorſtand alsbald ſchriftlich Anträge und
Koſten=
überſichten unterbreiten. Als Vertreter des Sports im Amt für
Leibes=
übungen in Darmſtadt wird Herr Elſeſſer (Sportverein) gewählt anſtelle
des zurückgetretenen Herrn Schröck. Die den Ausſchußmitgliedern
ge=
gebenen Ausweiskarten zum freien Beſuch der Sportveranſtaltungen
verlieren am 15. Januar 1925 ihre Gültigkeit und müſſen erneuert
wer=
den. Ueber die ſportlichen Darbietungen zu den „Darmſtädter Wochen”
findet eingehender Meinungsaustauſch ſtatt. In Ausſicht genommen
wird eine Stadtſtaffel mit Radfahren, Laufen, Schwimmen und
mög=
licherweiſe Reiten. Schließlich gelangt noch der Plan einer
Radrenn=
bahn, die ſchon Herbſt 1923 bei der Stadt ſeitens des Ausſchuſſes
befür=
wortet wurde, zur Beſprechung und in Verbindung damit die Wünſche
nach einer großzügigen Anlage von Sportplätzen in Darmſtadt und
ins=
beſondere des ehemaligen Exerzierplatzes, dem Gefahr durch Herrichtung
kleiner Einzelanlagen drohe.
Boxen.
Die boxenden Jockeis.
Um im Winter den Körper nicht ganz außer Form kommen zu laſſen,
widmen ſich ſetzt auch unſere Berufsreiter dem Boxen. Im Hoppegartener
Logierhaus finden unter Leitung des bekannten Profeſſionals Harry
Deiters regelmäßig Trainingsabende ſtatt, bei denen man O. Schmidt,
Tarras, Brown, Oertel, Edler, Bismark, Bleuler, Staudinger, Ebert
u. a. fleißig am Ball und Mann gegen Mann trainieren ſieht. Auch
einige Herrenreiter, wie v. Herder, Hr. Staudinger, nehmen an dieſen
Boxabenden teil.
Deutſche Vereinsmeiſterſchaft 1924.
A. S. C. Darmſtadt belegt den zweiten Platz.
Von Jahr zu Jahr wächſt die Zahl derjenigen Vereine, die mitringen
um den ſtolzen Titel „Deutſcher Vereinsmeiſter”. Noch ſtehen viele
Sportsleute dieſem hohen Ziele zäher Vereinsarbeit teilnahmslos, ja
ſogar fremd gegenüber. Aber die ſteigende Beteiligung, das erwachende
Intereſſe des Publikums an großen Staffeln, alſo an
Mannſchafts=
kämpfen, wo nicht einzelne Prominente allein entſcheiden, weiſen ſchon
jetzt den Weg der Weiterentwicklung. Wurden doch bei den diesjährigen
Meiſterſchaften in Stettin Meiſterſchaftsanwärter aus den
Einzelkonkur=
renzen herausgezogen und für die Staffeln geſchont.
Von der Darmſtädter Sportgemeinde hat dieſes Jahr der A. S. C.
einen Angriff auf die Meiſterſchaft unternommen, und faſt wäre es
ge=
glückt. Mit 287 Punkten ſteht er ebenbürtig neben dem Sieger, der
M. T. G. Mannheim, die es auf 290 Punkte brachte. Kritiſieren zu
wollen, wo es an dieſen letzten drei Punkten fehlte, wäre geſchmacklos,
dazu zeugen die Leiſtungen viel zu ſehr von reſtloſer Hingabe und vollem
Einſetzen für das Ganze. Leider konnten einige alte Kämpen nicht mit
an den Start gehen, und das koſtete den ſonſt ſicheren Sieg. Einzelne.
loben wollen, hieße andere zurückſetzen, nur eine Leiſtung ſteht weit über
allen, Altmeiſter Söllingers Kugelſtoß von 13.65 Meter. Damit übertraf
er ſich ſelbſt.
Durch dieſen ehrenvollen Platz hat der A. S. C. den Namen
Darm=
ſtadts durch alle Zeitungen getragen und bewieſen, daß hier nicht nur
Fußball, Schwimmen und Radfahren in Blüte ſtehen, ſondern auch in
der urſprünglichſten aller Kampfarten, der Leichtathletik, ein hoher
Durchſchnitt erreicht iſt. Ganz beſonders erfreulich iſt es, daß es ein
akademiſcher Verein war, der hier in die Oeffentlichkeit trat. Zeigt es
doch, daß endlich in Deutſchland auch in dieſen Kreiſen das Verſtändnis
für Leibesübungen mehr und mehr Raum greift. Den Förderern der
Bewegung in Darmſtadt, den Profeſſoren Peterſen, Heidebroek und
Finger, konnte die Studentenſchaft kaum ſchöner danken, als durch dieſen
Dank der Tat.
Die Bedingungen für das Jahr 1925 berechtigen den A. S. C. zu
den ſchönſten Hoffnungen, verfügt er doch allein im Hochſprung über
einen Durchſchnitt von 1,68 bis 1,70. Hat auch diesmal noch einmal das
bekannte Sprinterquartett von Mannheim den Weg verlegt, im
kom=
menden Jahre müſſen die Meiſterfähnchen nach Darmſtadt. G. H.
Pferdeſport.
Jockeyverpflichtungen für 1925.
Für die kommende Rennſaiſon ſi.d bisher folgende
Jockehengage=
ments feſt abgeſchloſſen worden: H. Ackermann (Trainer W. Meiſtner),
H. Albers (Trainer W. Scheffer), A. Bleuler (Trainer H. Naſh), E.
Breege (Tr. A. Fritzſche), A. Dinter (Stall Rösler), A. Ebert (Tr. v.
Herder), K. Edler (Stall A. Gittler) V. Eſch (Stall Halma), K.
Gors=
ler (Stall Popp), E. Grabſch (Tr. W. Plüſchke 2. Ruf Geſt. Starpel),
A. Große (Tr. J. Blume), W. Hauſer (Tr. W. Thiede) J. Heidt (Tr. A.
Morawez), E. Huquenin (Tr. H. Müller), R. Janek (Tr. Bauermeiſter),
Ch. Korb (Stall Blumenfeld u. Samſon), R. Koſina (Stall Schaurte),
K. Janke (Stall Kaufmann) M. Hentzſch (Stall Sklarek), W. Köhnke
(Stall Baumgärtner) A. Kränzlein (Tr. Wrba), E. Krüger (Stall
Lewin), F. Kuhnke (Tr. A. Reith), H. Kukulies (Stall Oswald) Osw.
Müller (Stall Mydlinghoven), M. Oertel (Stall Gottſchalk) A. Oleinik
(Stall Altefeld), E. Quade (Stall Kaufmann), B. Saria (Tr. L.
Prin=
ten), O. Schmidt (Stall v. Weinberg), H. Schmidt (Stall v. Opel), M.
Schmidt (Tr. W. Mills), K. Schüller (Stall Halma), H. Senkpeil (Tr. P.
Simon), H. Starnecker (Tr. R. Laue), W. Tarras (Stall Weil), R. Torke
(Stall Arnim u. R. Haniel), L. Varga (Stall v. Oppenheim), E.
Wer=
mann (Stall Rösler), R. Zachmeier (Tr. R. A. Waugh).
wird entſtellt durch häßlich verfärbte
Zähne. Ubler Mundgeruch wirkt
ab=
ſtoßend. Beide Ubel werd, ſofort i. voll
un Muut
kommen unſchädl. Weiſe beſeitigt d. die
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ſorn unterſtützt durch Chlo- odont-Munkwaſſer. Uberalk zu haben.
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16554a
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ga, nur von Inſtallateuren ausgeführt werden dürfen, die
mAmtsführung von Juſtallationen im Anſchluß an unſer
Bunggsnetz zugelaſſen ſind.
Eis wird immer wieder von Perſonen verſucht, dieſe
Vor=
tt welche nur im Intereſſe der Abnehmer beſteht, zu
mehen. Wir warnen daher vor der Uebertragung
der=
wa: Arbeiten an nicht berufene Perſonen, da der Anſchluß
wonn dieſen ausgeführten Anlagen an unſer Netz nicht
er=
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14. Dezember 1924
Handelsblatt
Nr. 341
Verwechſelungsgefahr bei Firmen.
Von
A. Freymuth, Senatspräſidenten am Kammergericht.
Ein neues, das Gebiet des Wettbewerbes betreffendes, für
die weiteſten Kreiſe des Handels und der Induſtrie ſehr
bedeut=
ſames, von der bisherigen Rechtſprechung bewußt
abgehendes Erkenntnis hat das Reichsgericht vor einiger
Zeit gefällt.
Nach 8 30 des Handelsgeſetzbuchs muß jede neue Firma ſich
von einer ſchon beſtehenden Firma deutlich unterſcheiden.
Dar=
über hinaus beſtimmt 8 16 des Wettbewerbsgeſetzes: Wer im
geſchäftlichen Berkehr eine Firma in einer Weiſe benutzt, die
ge=
eignet iſt, Verwechſelungen mit einer ſchon beſtehenden, befugter
Weiſe geführten Firma hervorzurufen, kann von dem Inhaber
der älteren Firma auf Unterlaſſung in Anſpruch genommen
wer=
den. Nun war im Jahre 1920 in das Handelsregiſter die Firma
Warx Großhandels=Aktiengeſellſchaft eingetragen worden. Als
Gegenſtand des Unternehmens iſt angegeben: Handel mit Waren
aller Art, insbeſondere durch Wahrnehmung der Intereſſen von
Kommunalverbänden, Selbſtverbraucherorganiſationen mit
Be=
zug auf Verſorgung der Induſtrie und Landwirtſchaft mit
Be=
darfsartikeln, auch Verwertung von Produkten der genannten
Körperſchaften. Im Jahre 1922 wurde in das Handelsregiſter
desſelben Gerichts die Firma Warx Außenhandels=Geſellſchaft
mit beſchtänkter Haftung eingetragen. Als Gegenſtand des
Unternehmens iſt angegeben: Der Vertrieb deutſcher
Induſtrie=
produkte nach dem Auslande ſowie ausländiſcher Rohprodukte im
In= und Auslande.
Die zuerſt eingetragene Firma Warx hat die ſpäter
einge=
tragene Firma Warx auf Unterlaſſung des Gebrauchs der Firma
verklagt. Sie erblickt in der Firmenbezeichnung inſofern einen
Verſtoß gegen 8 16 des Wettbewerbsgeſetzes, als die Beklagte
den gleichen Phantaſienamen wie ſie eben ſchlagwortartig an
die Spitze ihrer Firma geſtellt habe und dadurch nicht nur eine
Verwechſelungsgefahr gegeben ſei, ſondern auch tatſächlich
be=
reits häufig Verwechſelungen herbeigeführt worden ſeien, indem
z. B. Poſtſachen, die für ſie beſtimmt geweſen, der Beklagten
zugeleitet worden ſeien und umgekehrt.
Das Landgericht hat der Klage ſtattgegeben. Im Wege der
Berufung kam die Sache vor das Kammergericht. Im
Berufungs=
verfahren wurde erwieſen, daß der geſchäftliche Verkehr der
Be=
klagten ſich ausſchließlich auf den Vertrieb von Puppen, Spiel=,
Galanterie= und Reklamegegenſtänden nach dem Auslande
er=
ſtreckt. Das Kammergericht erwägt, daß der Geſchäftsbetrieb der
Klägerin im weſentlichen ſich mit Getreide, ſonſtigen
Lebens=
mitteln und Kolonialwaren befaßt, aber nicht mit den Waren,
die Gegenſtand des Geſchäftsbetriebes der Beklagten ſind, und
erwägt ferner, daß der Kundenkreis der Parteien ganz
verſchie=
den ſei. Aus dieſen Gründen hat das Kammergericht,
abwei=
chend von dem Urteil des Landgerichts, die Klage abgewieſen.
Die Klägerin hat Reviſion eingelegt, und der Zweite Zivilſenat
des Reichsgerichts hat durch, das Urteil, vom 27. Mai 1924
II. 332/1923 das Urteil des Kammergerichts aufgehoben und das
Urteil des Landgerichts beſtätigt, hat alſo der Beklagten verboten,
ihrerſeits die neue Firma Warx zu führen.
Das Reichsgericht erklärt folgendes: Das Urteil des
Kammer=
gerichts befindet ſich allerdings in Uebereinſtimmung mit
an=
deren Entſcheidungen des 2. Zivilſenats des Reichsgerichts, ſo
beſonders mit der Entſcheidung vom 17. Januar 1922, betreffend
Commerzbank gegen Commerz= und Privatbank (Entſcheidungen
des Reichsgerichts, Bd. 103, S. 388) und mit der Entſcheidung
vom 16. Mai 1922, betr. Düngerhandelsgeſellſchaft m. b. H. gegen
Deutſche Düngerhandelsgeſellſchaft m. b. H. (Juriſtiſche
Wochen=
ſchrift 1923, S. 510, Nr. 13). Das Reichsgericht erklärt aber
weiter: Die in den erwähnten Urteilen niedergelegte
Rechts=
auffaſſung kann es nicht aufrecht erhalten und kehrt zu der
Rechtsauffaſſung zurück, die es in ſeiner früheren
Rechtſprechung vertreten hat, ſo ſchon in dem Urteil
Entſch, d. R.=G., Bd. 77, S. 29, ſowie in Entſcheidungen von
1911, 1912, 1918, 1921. Nach richtiger Auffaſſung, ſagt das
Reichs=
gericht, hat derjenige, der eine Firma zuerſt angenommen hat,
ſie erworben und den Schutz gegen unbefugte Anmaßung erlangt.
Der 8 16 des Wettbewerbsgeſetzes erfordert nicht ein Handeln
zu Zwecken des Wettbewerbs, wie dies bei anderen
Paragraphen des Wettbewerbsgeſetzes (88 1, 14, 17, 20) der Fall
iſt. Darüber läßt der Wortlaut des 8 16 keinen Zweifel. Aber
8 16 verlangt überhaupt keine unmittelbare Beziehung
zum Wettbewerbe. Die beteiligten Geſchäftsbetriebe brauchen
überhaupt nicht in Wettbewerb miteinander zu ſtehen. Die Worte
„im geſchäftlichen Verkehr” in 8 16 beſagen nichts weiter, als daß
es ſich um eine der Förderung eines Geſchäftszweckes dienende
Tätigkeit im Gegenſatz zu privater Benutzung handeln muß.
Entſcheidend iſt allein das objektive Geeignetſein zu
Verwechſe=
lungen. Damit dient 8 16 dem Schutze der Erwerbstätigkeit ganz
allgemein, ohne Beſchränkung auf den Fall des unlauteren
Wett=
bewerbs. Den Schutz genießt jeder — ob Wettbewerber oder
nicht — der ſich zuerſt einer Firma befugter Weiſe bedient hat.
8 16 dient nicht allein dem Schutze des Erſtberechtigten, ſondern
auch den Intereſſen der Allgemeinheit: Möglichſte
Unterſcheid=
barkeit der gewerblichen Bezeichnungsmittel iſt bei der ſtändigen
Ausdehnung des geſchäftlichen Verkehrs und der ſich daraus
ergebenden Unſicherheiten und Verwickelungen ein notwendiges
Erfordernis. Auch das Intereſſe, nicht mit einer weniger
ver=
trauenswürdigen anderen Firma verwechſelt zu werden, iſt
ſchutz=
bedürſtig. Schutzbedürftig iſt auch das Intereſſe, zur
Vermei=
dung von Verwechſelungen zu Unterſcheidungen zu nötigen, die
ſo deutlich ſind, daß auch im eiligen Geſchäftsverkehr
Verwechſe=
lungen möglichſt vermieden werden.
Daß die Firmenbezeichnungen der Parteien
verwechſelungs=
fähig ſind, iſt klar. Dies beruht vor allem darauf, daß ſie beide
an der Spitze ihrer Firma ſchlagwortartig das Phantaſiewort
Warx führen. Solche Phantaſieworte bürgern ſich, wie die
Er=
fahrung in ähnlichen Fällen zeigt, an Stelle der langen und
des=
halb beim Publikum unbeliebten Firmenbezeichnungen in den
be=
teiligten Verkehrskreiſen ein.
Im vorliegenden Fall iſt auch die Verwechſlungsgefahr im
Wett=
bewerb als tatſächlich vorhanden anzuerkennen. Der Umſtand, daß
ſich die Parteien bis jetzt mit dem Vertrieb verſchiedener Waren
befaßten, konn ſich nach dem Gegenſtande ihrer Geſchäftsbetriebe
jederzeit ändern. Die Klägerin betreibt laut Eintragung in das
Handelsregiſter den Handel mit Waren aller Art; auch iſt ſie
be=
rechtigt, ſich an Unternehmungen ähnlicher Art, zu beteiligen.
Gegenſtand des Unternehmens der Beklagten iſt nach der Ein=
tragung in das Handelsregiſter der Vertrieb deutſcher
Induſtrie=
produkte nach dem Auslande ſowie ausländiſcher Rohprodukte im
In= und im Auslande. Die Klägerin beſchäftigt ſich nach der
Ein=
tragung in das Handelsregiſter insbeſondere mit der Verſorgung
der Induſtrie und Landwirtſchaft mit Bedarfsartikeln ſowie mit
der Verwertung ihrer Produkte. Die Geſchäftszweige ſind danach
keineswegs endgültig voneinander geſchieden. Iſt aber jederzeit
mit der Möglichkeit des Eintritts von Wettbewerbsbeziehungen
unter den Parteien zu rechnen, ſo iſt die Verwechſelungsgefahr
im Wettbewerb gegeben, für die nach der ſtändigen Entwicklung
des Verkehrs naturgemäß nicht nur Art und umfang des
augenblicklich vorhandenen Geſchäftsbetriebes maßgebend
ſein kann.
Es ſind auch Verwechſelungen auf der Poſt vorgekommen.
Derartiges hat in ſeinen früheren Entſcheidungen der 2.
Zivil=
ſenat des Reichsgerichts nicht für ausſchlaggebend gehalten. Aber
auch in dieſer Beziehung kann der Senat ſeinen früheren
Standpunkt nicht aufrecht erhalten. Vielmehr iſt
zu erwägen, daß, wenn Verwechſelungen ſogar bei den Behörden,
die doch genau prüfen ſollen, vorgekommen ſind, dies um ſo mehr
bei dem erfahrungsgemäß unachtſamen und nur flüchtig
auf=
merkenden Publikum der Fall ſein wird. Auch das ſubjektive
Moment der Wahl des genau gleichen Schlagworts durch die
Beklagte an genau der gleichen Stelle der Firmenbezeichnung iſt
bei der Prüfung der objektiven Verwechſelungsgefahr nicht
unberückſichtigt zu laſſen.
Soweit das Reichsgericht. Die Rückkehr zu der früheren
Rechtsauffaſſung iſt zu begrüßen. Sie wird das verhindern, was
einer der beſten Kenner auf dem Gebiete des Wettbewerbs, der
Rechtsanwalt Dr. Alfred Roſenthal in Hamburg, warnend mit
den Worten gekennzeichnet hat: „Die drohende Ueberflutung des
Verkehrs mit verwechſelungsfähigen Firmenbezeichnungen.”
Handel und Wandel in Heſſen.
*
KonkursnachrichtenausdemOberlandesgerichts=
bezirk Darmſtadt. Im hieſigen Oberlandesgerichtsbezirk haben
ſich in der Zeit vom 4.—10. Dezember folgende Konkurſe ergeben: Otto
Keller u. Co., Worms, Geſchäftsaufſicht angeordnet: Kameradſchaftliche
Vereinigung Heſſen e. V. Darmſtadt, Gl.V. 22 12.
—Hehligenſtadt u. Comp. A.=G., in Gießen. Wie
wir hören, ſoll die zum 22. Dezember d. J. einberufene
Generalverſamm=
lung der Heyligenſtadt u. Comp, Werkzeugmaſchinenfabrik und
Eiſen=
gießerei A.=G. in Gießen, Beſchluß faſſen über die Umſtellung des
Aktien=
kapitals im Verhältnis 20 zu 1 auf 1 250 000 Goldmark (Friedenskapital),
ſowie des Vorzugsaktienkapitals im gleichen Verhältnis von 1 Million
Mark auf 50 000 Goldmark, d. h. unter den Goldeinzahlungswert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem
Oberlandesgerichts=
bezirk Frankfurt a. M. Im hieſigen Oberlandesgerichtsbezirk
haben ſich in der Zeit vom 4—10. Dezember folgende Konkurſe ergeben:
Kaufmann Hermann Hirſch Stern, Frankfurt a. M., Prft. 18. 12;
Kauf=
mann Karl Wilh. Trefz, Wiesbaden, OffA. 23, 12., Af. 24. 12., Wt. 29.
12., Prft. 21. 1. 25; Kaufmann Karl Ludwig Jung, Wiesbaden, Off.A.
1. 1., Af. 15. 1., Wt. 31. 12., Prft. 19. 1., Paul Wagner Möbelgroßhdlg.,
Sigmaringen, 2. Prft. 20. 12.; Fiſcher u. Michel, Wiesbaden, Off.A. und
Af. 1. 1., Wt. 14. 1., Prft. 24 1. 25; Lehrberger u. Sternberg, E.
Schnur=
mann Nachf., Frankfurt a. M., Geſchäftsaufſichten aufgehoben: Schwab
u. Frey, A.G., in Lig., Frankfurt a. M., Off.A. 23. 12., Af. 2 1.,
Gl.V. 23. 12., Prft. 30. 1.; Elektrizitätsgeſellſchaft „Frankfurt” A.G.,
Frankfurt a. Main, OffA. 23. 12., Af. 20. 1., Gl.V. B. 12., Prft,
30. 1. 25; Kleider= und Wäſchemagazin Rudolf Schwarz, Wiesbaden,
Vergl. T. 10. 1. 25.
Banken.
— Zulaſſung wertbeſtändiger Wertpapiere zur
Beleihung bei der Reichsbank. Das Reichsbankdirektorium
hat beſchloſſen, die nachſtehend aufgeführten wertbeſtändigen Wertpapiere
zur Beleihung bei der Reichsbank zuzulaſſen: „8proz. Gold=
Hypotheken=
pfandbriefe der Bayeriſchen Hypotheken= und Wechſelbank in München,
5proz. Goldpfandbriefe. Serie 13 bis 18, der Baheriſchen Vereinsbank in
München, 10proz. Goldpfandbriefe. Serie 1 bis 8, der Bayeriſchen
Ver=
einsbank in München, 10proz. Landſchaftliche Central=Roggenpfandbriefe,
8proz. Goldmarkpfandbriefe. Abtlg. 4, der Deutſchen Grundkreditbank in
Gotha, 1oproz. Goldhypothekenpfandbriefe, Abtlg. 3a, der Deutſchen
Grundkreditbank in Gotha, 5proz. Roggenrentenſcheine Reihe I und II,
der Landeskulturbank in Dresden. 8proz. Landeskulturrentenſcheine
auf Goldmark lautend, Reihe I, der Landeskulturrentenbank in Dresden,
Hproz. Roggenpfandbriefe der Landſchaft der Provinz Weſtfalen in
Mün=
ſter i. W., 5proz, verlosbare landwirtſchaftliche Goldpfandbriefe, Reihe 1,
des Landwirtſchaftlichen Kreditvereins Sachſen in Dresden, 8proz.
Gold=
hypotheken=Pfandbriefe der Mitteldeutſchen Bodenkredit=Anſtalt in Greiz,
8proz. Goldpfandbriefe der Pfälziſchen Hypothekenbank in Ludwigshafen,
8proz. Central=Goldpfandbriefe von 1924 der Preußiſchen Central=
Boden=
kredit=A.=G. in Berlin, 8proz. Goldpfandbriefe Emiſſion III der
Preu=
ßiſchen, Boden=Credit=Aktien=Bank in Berlin, 1oproz. Goldhypotheken=
Pfandbriefe, Emiſſion 36, der Preußiſchen Pfandbriefbank in Berlin,
bproz. Roggenrentenbriefe, Reihe XIl, der Noggenrentenbank A.=G. in
Berlin.
Börſen.
* Wochenbericht der Frankfurter Börſe vom 8. bis
12. Dezember 1924. (Eigener Bericht.) Die erſte Börſe in dieſer Woche
brachte die nach den Wahlen zum Reichstag erwartete Belebung des
Ge=
ſchäftes. Bei Börſenbeginn lagen zwar nur einige Spezialwerte feſt, aber
bald ſetzte ſich eine kräftige Aufwärtsbewegung auf den Hauptmärkten
durch, Beſonders Montan= und Chemie=Aktien wurden in großen Poſten
zu ſteigenden Kurſen aus dem Markt genommen, und zwar ſollen vom
Ausland große Kauforders vorgelegen haben. Auch die Dienstagsbörſe
eröffnete zunächſt ſehr feſt. Die internationalen Verkandlungen über eine
Eiſenkonvention hatten lebhaftes Intereſſe, für weſtliche Montanwerte
zufolge, die durchwegs im Kurs ſtark anziehen konnten. Im weiteren
Verlauf wurde die Haltung ſchwankend, und die Kurſe gaben ilweiſe
nach, konnten allerdings zum Schluß die Rückgänge wieder einholen.
Nachbörslich konzentrierte ſich das Intereſſe auf SüdſeephosphatAktien
auf Gerüchte, daß eine Kapitalzuſammenlegung vorausſichtlich nicht
er=
folgen werde. Die Mittwochsbörſe wurde in der Hauptſache von
politi=
ſchen Erwägungen beherrſcht. Aus den Kreiſen des Publikums waren
ziemlich beträchtliche Verkaufsorders eingetroffen, zu denen ſich noch die
Glattſtellungen der Börſenſpekulation geſellten. Trotzdem hielten ſich die
Kursrückgänge in mäßigen Grenzen, da aus dem Ausland wieder größere
Kauforders vorlagen. Im weiteren Verlauf trat dann eine Befeſtigung
ein, ausgehend vom weſtlichen Montanmarkt, die auch nachbörslich
an=
hielt. Auch der deutſche Rentenmarkt konnte von dieſer Befeſtigung
proftieren. An der Donnerstagsbörſe, fand die feſte Stimmung am
Aktienmarkt keine Fortſetzung, die Aktien lagen durchweg ſchwächer, am
deutſchen Rentenmarkt dagegen konnten ſich die Kurſe nicht nur behauptei,
ſondern teilweiſe weiter befeſtigen. Kriegsanleihe wurde bis 0,91
Pro=
zent gehandelt. Die Freitagsbörſe eröffnete für den Aktienmarkt weiter
ſchwächer, da weiteres beträchtliches Material an den Markt kam, das
jedoch glatte Aufnahme fand. Gegen Schluß konnte ſich eine Erholung
durchſetzen, die auch nachbörslich durchhielt. Am deutſchen Rentenmarkt
konnten ſich die geſtrigen Höchſtkurſe nicht behaupten. Kriegsanleihe gab
auf 0,825 Prozent nach.
Export=Chemikalien=Marktbericht.
Das Geſchäft wird immer ſtiller und im g9.
ſammenhang damit bröckeln die Preiſe, wie es
mangelnder Nachfrage natürlich iſt, langſam wieder ab. Abgeſels,
von Gelbkali und Kaliumpermanganat, die weiter angezogen haben.
faſt alles andere, ſoweit es nicht im Preiſe unverändert liegt, billiger
worden. Man ſieht, daß das Syſtem der offiziellen Preiserhöhunn
immer nur für kurze Zeit das Geſchäft etwas belebt, wenn es nicht duz
tatſächlichen Bedarf unterſtützt wird, und das iſt zurzeit leider wiedern.
ſehr zurückgegangen. Es iſt zu hoffen, daß die Jahreswende ein flotteny
Geſchäft wiederbringt. Im beſonderen hat Bitterſalz weiter nachgegen.
ſodaß bei Poſten von mindeſtens 50 Tons die Ware bei Gebot ſchon n4
der mit 2,15 S gekauft werden konnte. Auch in Salmiak, das eigent
im allgemeinen recht befriedigenden Abſatz hatte, iſt das Geſchäft gund
blicklich ſehr mäßig. Ebenſo gelingt es nicht, den SchwefelnatriumMat
für die Ausfuhr wieder auf geſunde Preiſe zu bringen; die beloift
Konkurrenz zieht faſt alle Aufträge mit ihren niedrigen Preiſen an1
Man ſpricht ſchon von dortigen Preiſen von unter 10 — 8 per 1000 64
ein Preis, der bei hieſigen Rohſtoffpreiſen, einen Verluſt bedeutet.
Nachſtehend die heutigen Notierungen der hauptſächlichſten Chemikglit,
8 13.6) Bitterſalz techn. kriſt. „23.—
Aetzkalt 88 9270
Bariumcarbonat 98/100%, 3.20 dto u. S. P, IX.., 55.
Chlorbariumkriſt. 98/100 %, 440 Bleizucker weiß .. . ..4—
dto Kriſtallmehl
Chlorſ. Kali pulv.
Rotblauf. Kali kriſt.
Glauberſalz feinkriſt.
Glycerin 280 Bé
Kaliumbichromat
Natriumbichromat
Salmiakſalz 9811009
Schwefelkohlenſtoff
Weinſteinſäure
Aetznatron 128/128” eif
3.75
8.75
60.—
1.12
34.—
19.—
15.50
950
8.50
43 —
7.05.
Ameiſenſäure 85% techn. & 35.10.—
Anilinſalz
Antichlor gew. kriſt.
dto Perlform
Antimon crudum
Antimonoryd loko-
Betanaphtol pulv.
Oxalſäure 98/100%
dto braun . .. ..9aug
Brom flüſſig . . . . . .20—
Bromkali . . . . . . . 66—
Bromnatrium . . . .7—
Carbolſäure 39/400 . . &49—
Chlorcaleium 70/75% . .uaud
Chlormagneſium geſchm. , 4—
Chromalaun 15%... 17.—
Eſſigſäure 80% „...38—
dto 98/100% ...n4m
Gelbblauſaures Kali ...66—
Sulfat gem. 96/98% loſe „ 3.—,
7.5.—
Pottaſche cale. gem. . . , 22,5. — Schwefelnatrium 60/6270n 10.101
Schwefelſ. Tonerdel4/15%n 5.10.— Tetrachlorkohlenſtoff . .4—
Die 8=Preiſe verſtehen ſich per 100 kg, die E=Preiſe per 1000 b
einſchließlich üblicher Verpackung, bei Lieferung fob Hamburg.
„68.10.— Hirſchhornſalz pulv. . .. 26—
dto Stck. . ...9—
9.15.— Kaliumpermanganat . .. 49—
„13.—— Kupfervitriol 98/99% . .,2z0,1
61.—— Kalialaun Stücke .., Lruf
„68.10.— dto Kriſtallmehl ., 7in4
21.15.— Phosphor rot amorph „30.—
Warenmärkte.
* Von den ſüddeutſchen Waren= und
Produkte=
närkten: Am Getreidemarkt hat, ſich die Stimmum
Wochenverlauf weſentlich befeſtigt. Zu großen Abſchlüſſen kommt 8
und für ſich nicht um dieſe Jahreszeit, weil man mit den
Abſchlußabrn=
für das Jahr nicht gerne neue Engagements verbindet, vor allen ag
weil es weiter an Kapital fehlt. Auch bietet die zweite Hand weſenty
billiger an, als die Auslandsforderungen lauten. Die direkten Fordern
gen lauteten zuletzt für die 100 Kilo eif Notterdam: Manitobaweizun
18 Fl., desgl. II 17,50 Fl.; Duluth 1 1725 Fl.; Laplata 80 Kilo Jmua
15,05: Weſtern=Roggen II 15,25 Fl. Für Inlandgetreide, worn
Angebot wieder klein war, nachdem ſich in den Vorwochen vorübernetetl
etwas mehr Ware gezeigt hatte, lauteten die Forderungen glichten
etwas höher. Zuletzt wurden ſie amtlich wie folgt für die 100 Küf
Bahnwagen Mannheim ermittelt: Weizen inländ. B—23,50 M. 09
woche 23,30, do. ausländ. 29—30 (28—30); Roggen inländ. 22,50 0,4
do. ausländ, 25,50—26,50 (25—26); Braugerſte 25,25—28 (B5R-21
meiſt jedoch wurden bis zu 29 Mk. für gute Ware gefordert; Hoſn
17—19,50 (18—20), do. ausl. 18,50—22,50 (18—20,50); Mais mt ßät
21,50—21,75 (2—21,25).
Im Mehlgeſchäft hat die Nuhe weiter angehalten, wemitu
ſich die Forderungen der Mühlen angeſichts der ſteigenden Auslatsk
derungen für Weizenmehl weiter erhöht haben. Sie verlangen geü
Spezial Null 38,85—39 (38); für Roggenmehl 35,25 (35—35, 25). Dick
Hand gibt Weizenmehl mit 36,75—38 (36,50), Roggenmehl mitt !
(34,00) Mark. In den Kreiſen des Fachhandels glaubt dan angeſtil”
beſtehenden Feſtigkeit, mit einem weiteren Anziehen rechnen zu mus
Bei einer Verſteigerung von 30 Tonnen Weizenmehl (Fleur diexponmn
Fabrikat Grands Moulins de Corbeil in Paris) erfolgte der Zuſchuß”
845 für die 100 gilo.
Futtermittel lagen feſt, unter Bevorzugung von Kleiu
denen das Angebot wegen der verringerten Erzeugung der Mühlall!
bleibt. Man verlangte für die 100 Kilo ab ſüddeutſchen Stationen: Ei
zenfuttermehl 16,25—16,75 Mk., Roggenfuttermehl 16—16,25 M.
Forderungen der Mühlen ſelbſt gingen jedoch höher; für Roggek.
12—12,50 Mk., für Weizenkleie 13—13,25 Mk. Bei einer Verſteigen
von 100 Tonnen Weizenkleie an der Mannheimer Produktenbörſe
m=
den 14,55, 14,75 und 14.80 Mk. für die 100 Kilo bezahlt; bei einer V
ſteigerung von 130 To. Roggenkleie für je 15 To. 13,10, 14,05, 13,65 1
13,.25, 14,80. 14,55 14,50 und 10 Tonnen 14,70 Mark. Es handelt.
dabei um Sinnerſches vollwertiges Fabrikat, dem noch kein Futerm
entzogen iſt. Man verlangte ferner für die 100 Kilo Torfmelaſſe 750P.
Haferſchalenmelaſſe 10,25—10,50 Mk. und darunter, Kokoskuchen B%.
Palmkuchen 12,60 Fl., Erdnußkuchen 26,50 Mk. Rapskuchen 16,75 B!
Biertreber mit Sack 20—21 Mk., Malzkeime mit Sack 16,50—17 20
Biertreber ab Heilbronn ohne Sack 20,50 Mk.; vollwertige Zuckerſchn
20 Mk. ohne Sack ab Mitteldeutſchland; Futtergerſte 18—22 M.)
Stationen.
Am Malzmarkt zeigen ſich vereinzelt ſchwache Hände ahp
bereit, ſo daß namentlich geringere Qualitäten billiger angeboten wes
Für Qualitätsmalze wurden auch in dieſer Woche 47—50 Mk. die 1001
verlangt. Aeltere Braumalze gingen zu 38 Mk. um.
Im Samenhandel war die Tendenz ſtetig, es zeigte ſich /0
Zurückhaltung, wenngleich Verbraucher und Kleinhändler anfangen, ib
Bedarf für die näherkommende Verbrauchszeit zu decken. Rotklee lagr/
feſt bei 245—275 Mk. Provence=Luzerne 190—210 Mk., italieniſche
zerne 180—190 Mk., Eſparſette 50—60 Mk., Wicken 20—22 Mk. de
Kilogramm genannt.
Hopfen hatte ſehr feſte Tendenz, die ſich weniger im Preiſe
im Vorrücken der Qualitäten ausdrückt, indem die ſeither vernachläſſtie
mittleren und geringeren Qualitäten mehr Beachtung finden und 9
10—20 Mk. pro Zentner höhere Preiſe als bisher erzielen. Die Fmd
rungen ſchwvankten zwiſchen 170—270 Mk., je nach Farbe und Beſchefte
heit: Ausſtichqualitäten werden mit 290—300 Mk. der Zentner bewes
In Württemberg wurden in den letzten Tagen verſchiedene größere 9a4
an den Produktionsorten vom Kundſchaftshandel angekauft. Dabei n”
den Preiſe von 180—240 Mk. und Trinkgeld angelegt. In einzelnen
meinden des württembergiſchen Hopfenbaugebietes, wie etwa im Weils”
Stadt und Herrenberg, ſind noch ziemlich anſehnliche Mengen bei hd
näckigen Produzenten anzutreffen, die offenbar bis nach Neujahr mit
Verkauf zurückhalten wollen.
wb. Berliner Produktenmarkt. Die hohen ausländi:
Schlußnotierungen und die dementſprechend geſteigerten Cif=Forderm4
wirkten auf die Preislage am hieſigen Produktenmarkt befeſtigend. 6
kam noch, daß die eingetretene Kälte Beſorgniſſe wegen des mölli
Liegenbleibens der Kähne erweckt und das inländiſche Angebot verlt
nismäßig gering bleibt. Bei Weizen und Roggen ſtellten ſich die PS
höher als geſtern, wobei im Lieferungshandel leichte Schwankunger”
verzeichnen waren. Gerſte lag feſt. Auch für Hafer, wurden ehe,
Preiſe für gute und prompte Ware und für Lieferung bezahlt.
Mehlgeſchäft iſt überwiegend noch ſehr ſchleppend. Im ganzen zei0t
aber etwas Nachfrage und die Mühlen waren daher für prombte 2
mehr Käufer. Mais und Futterartikel wurden etwas mehr beachtet.—
Gründliche Kräftigung und Auffriſchung
verſchafft das vorzügliche, billige, wohlſchmeckende Biomalz.
Es gibt wohl kein einfacheres, bequemeres und angenehmeres Mittel; keines erfreut ſich einer gleich großen und uneingeſchränkten Beliebtheit wie Biom
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Man fühlt ſich gerade wie verjüngt. Mit keinem andern Kräftigungsmittel kann man beſſere Erfolge erzielen als
mit Biomalz.
Was nehmen die Aerzte.
Alle Erſatzpräparate und Eiſenmittel erzielen, nicht die
Wirkung, was Appetitanregung und Kräftigung anlangt,
wi= Biomalz. In meiner eigenen Familie bin ich mit
der Anwendung ganz beſonders zufrieden, Dr. K. in Ch.
Meine Frau hat Biomalz ſehrgern beſonders in Bier
genom=
men, und es war eine erfreuliche, namentlich ſehr raſche
Ge=
wichtszunahme und blühendesAutſehen erfolgt, Dr. med. W
Biomalz hat ſich bei meiner Frau und beiden Söhnen
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tigen, werden u. a. in Bezug auf uns, ganz andere und falſche
Ein=
rückungen im neuen Adreßbuch vorgenommen, alle vollſtändigen und
richtigen Angaben von 1921 fortgelaſſen. Wir ſind 1921, Seite 107. nach
Firma und Perſon, richtig „Breite Allee” bezeichnet, 1921. Seite 660,
richtig unter Maſchinen=Fabriken, 1921, Seite 629, richtig Breite Allee,
Poſtbezirk Darmſtadt.
ders nach hier kamen, um uns geſchäftlich aufzuſuchen, das neue
Adreß=
buch 1994 benutzten, wurden von Hotels zum Böllenfalltor und anderen
Wäldern geſchickt. Das Polizeiamt verwies zur Auskunft an die
Ober=
förſterei. Das Verkehrsbüro erklärte „Untere Falltorſchneiſe” als
un=
bekannt! Auswärtige Beſucher mußten nach langem Umherirren
wieder gbreiſen.
Wir richten daher hiermit
an alle Hotels, Gaſthäuſer,
Behörden und ſonſtige
zu=
mal für die Oeffentlichkeit
beſtimmte, Benutzer des
Adreßbuches die Bitte, in
den in Ihren Händen
be=
findlichen Adreßbüchern
1924 ſofort folgende
Be=
richtigungenvorzunehmen:
Seite 161 „Untere Falltorſchneiſe‟
ſtreichen, durch „Breite Allee” erſetzen.
Seite 752 unter Maſchinenfabriken
„Heſſenwerke, Breite Allee” einſetzen.
Seite 714unter Maſchinenhandlungen
„Heſſenwerhe” ſtreichen.
Ferner bitten wir; um Vormerkung, daß:
die Firma Heſſenwerke
(Elektrotechniſche und Maſchinenfabrik),
ſowie die dort wohnhaften Familien Heſſe und Chelius,
im Poſtbeſtellbezirk Darmſtadt
liegen, und die Anſchrift nur zu lauten hat:
Heſſenwerke Darmſtadt
(perfönlich unter Zuſatz des Familiennar
Bei Benutzung der im Adreßbuch verzeichneten Anſchrift oder emnt
ſonſtigen Zuſatzes gehen die Brieſe erſt nach Griesheim, wieder 19
Darmſtadt zurück und tritt eine vieltägige Verzögerung ein.
Das ganze Waldvillenviertel an der Breiten Allee, nur 2 Kilomeo!
vom Hauptbahnhof, an der Gemarkungsgrenze Darmſtadts, und meſch
mit ſämtlichen Einwohnern zum Poſtbeſtellbezirk Darmſtadt gehöt, uhdge
überhaupt in dem Adreßbuch 1924 nicht aufgenommen. Dagegen o‟
fernt liegende Orte. Der Einwand der uns unbekannten Verfertuf
des Adreßbuches, daß man wegen der vorübergehnden erweiterten V.
ſetzungszone die Unterlagen für dieſen, Darmſtadt am n
Niederlaſſungsbezirk nicht hätte bekommen können, iſt, nicht ſtichhall imanu
nächſten gelegen”
Ein etwaiger Einwand, man hätte die Korrekturbogen auf dem Sia
haus nachleſen können, iſt ebenfalls unhaltbar,
denn niemand kann auf den 0 M.
Au.
in
danken hommen, daß ein neuc e
Adreßbuch, welches verbeſſernd wir!,
ken ſollte, richtigen Inhalt des vo.
hergegangenen Adreßbuches einſg‟
Wde
beſeitigt.
Ob und wann Korrekturbogen ausgelegen haben, konnten die Bewohle
dieſes Gebietes (die im übrigen gar nicht aufgenommen ſind), 19
wiſſen, da in der Zeit die Zuſtellung von Zeitungen nach dem neubeſſt
ten Gebiet meiſt geſperrt war. Es muß erwartet werden, daß dis
Adreßbuch ſchnellſtens durch ein richtiges Adreßbuch erſetzt und de
von einem
hieſigen
mit den Verhältniſſen vertrauten Verlag herausgegeben wird.
Heſſenwerke.