Einzelnummer 10 Goldpfennige
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſf. Tagbl.” geſtattet.
187. Jahrgang
Nummer 345
Freitag, den 12. Dezember 1924.
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Velſame=
zelie 1.50 Goldmark. Alle Preiſe in Goldmark
(1 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle köherer
Sewalt, wie Krieg, Aufruhr Streil uſw erliſcht
ſede Verpſichtung auf E füſlung der An eisese
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konſurs oder gerichtlſcher Beitreibung fäält jeder
Rabatl weg. Banffonto: Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter 8 Nationa buni.
Bezugepreis:
nentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
bi B. SDezember 2,48 Goldmart und 22 Pfennig
2 ibesebühr, abgeholt 2.28 Goldmark, durch die
W Uyrart 2.40 Goldmart frei Haus. Poſtbezugspreis
in Ruenber ohne Beſtellgeld monatlich 2. 75 Goldmart.
D Bmertlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
bi ſimnn Tagen wird nicht übernommen. Nichte
er viel einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
bi frgl den Bezieher nicht zur Kürzung des
BLuweſſes. Beſtellungen und Abbeſtelungen durch
7 Fel Shne Verbindlichkeit für und Peſſchegkonio=
Franffurt a. M. 1301.
Gegen die Gebeimdiplomatie.
Von
Dr. Walther Croll, Berlin.
Im Wahlkampf wurde Herr Otto Wels, ſozialdemokratiſcher
Partei= und Fraktionsführer, gefragt, warum ſeine Partei es
damals ſo eilig gehabt hat, zu verſichern, Deutſchland müſſe und
werde das Dawes=Programm annehmen. Es ſei doch zum
min=
deſten geſchäftlich unklug, ſeine letzten Abſichten zu enthüllen, ehe
noch alle Bedingungen fertiggeſtellt ſeien. Herr Wels hat höchſt
temperamentvoll geantwortet, daß es mit wahrer Demokratie
un=
vereinbar ſei, das Volk über weittragende außenpolitiſche
Ent=
ſcheidungen im unklaren zu laſſen. Die Sozialdemokratie ſei
ent=
ſchloſſene Gegnerin der Methode der Geheimdiplomatie. — Wels
hatte nach dieſen Worten lebhaften Beifall bei ſeinen Anhängern.
Es ſchmeichelte der Verſammlung, daß man das ganze Volk zu
Mitträgern der Verantwortung machen will.
Mit dieſer tſeudodemokratiſchen politiſchen Praxis haben die
deutſchen Sozialdemokraten ſchon viel Unheil angerichtet. Sie
fühlen ſich als Vollſtrecker des Wilſonſchen Wortes von der „
un=
heilvollen Wirkung der Geheimdiplomatie‟. Während es aber
bei einem Staatsmann von der Machtbefugnis und dem
inter=
nationalen Anſehen Wilſons — damals 1918 — immerhin Sinn
hatte, wenn er von einer grundſtürzenden Aenderung der
diplo=
matiſchen Methoden ſprach, ſo hat es bei einer einzelnen Partei
im geplünderten, machtloſen Deutſchland keinen Sinn. Aber
ganz unſinnig iſt es, wenn dieſe eine Partei aus öder
Prinzipien=
reiterei Anſichten hinauspoſaunt, durch welche den politiſchen
Verhandlungsgegnern im Auslande jede Neigung zum
Entgegen=
kommen ausgeblaſen wird. Dabei hat eine ſolche Praxis genau
das Gegenteil deſſen zur Folge, was damit erſtrebt wird.
Ueber=
all in der Welt gibt es Gegner einer diplomatiſchen Methode, die
große Völker an den Rand eines Krieges führen kann, ohne daß
aus dieſen Völkern rechtzeitig Abwehrmaßnahmen entſtehen
können. Wenn aber dieſe ehrlichen und legitimierten Gegner
der Geheimdiplomatie ſehen, daß eine Partei in höchſt ſchädlicher
Art das Herz auf die Zunge nimmt, ſo getrauen ſie ſich nicht, mit
Entſchiedenheit gegen die wirklichen Auswüchſe der
Geheim=
diplomatie vorzugehen.
Wer die Außenpolitik der Nachkriegszeit kennt, weiß, daß die
Geheimdiplomatie ihre Hauptorgien nach der Wilſonſchen
Kampfanſage gefeiert hat. Wilſon ſelbſt war in diplomatiſchen
Intriguen tief verſtrickt, als er in der erſten Hälfte 1919 in Paris
weilte. Damals hat er in einer jähen Anwandlung mit der
öffentlichen Preisgabe der Geheimniſſe gedroht, die in Paris
aus=
getauſcht wurden. Er hat dann aber doch die Indiskretionen
anderen überlaſſen. Kein Staatsmann von Rang iſt in Wilſons
Fußſtapfen getreten. Es waren gerade die amerikaniſchen
Poli=
tiker, der Staatsſekretär Hughes und der ſprichwörtlich
ſchweig=
ſame wiedergewählte Präſident Coolidge, die über die wahren
politiſchen Abſichten ihres Landes ein vielſagendes — oder
viel=
mehr vieldeutiges — Schweigen bewahrten. Man weiß in
Waſhington ſehr wohl zu unterſcheiden zwiſchen dem
Geheim=
halten von unfertigen Plänen, die nur im Kreiſe diskreter
Männer ausreifen können, und Entſchlüſſen, die gefaßt ſind und
zwecks beſter Verwirklichung veröffentlicht werden müſſen. Die
Art, wie die deutſchen Sozialdemokraten den Kampf gegen die
Geheimdiplomatie führen, iſt nicht das Ergebnis von friſchem
Wagemut und übermächtiger Wahrheitsliebe, ſondern einfach
von Unbeherrſchtheit und demagogiſcher Umſchmeichelung der
Maſſen.
Man könnte vielleicht über Herrn Wels” einfältige
Kampf=
methode gegen die Geheimdiplomatie mit chriſtlicher Nächſtenliebe
hinwegſehen, wenn nicht die deutſche Sozialdemokratie in dieſen
Tagen einen neuen Beweis dafür geliefert hatte, daß ſie wirklich
in der bisherigen verhängnisvollen Weiſe weiter gegen die
Ge=
heimdiplomatie „kämpfen” will. Der „Vorwärts” hat die
An=
deutung des britiſchen Außenminiſters Chamberlain, daß
Eng=
land den franzöſiſchen und belgiſchen Freunden bei der Räumung
der Kölner Zone entgegenzukommen bereit ſei, mit der
Feſt=
ſtellung beantwortet, daß Deutſchland keine Möglichkeit habe, von
den Hauptmächten der Entente die vertragsmäßige Räumung
des beſetzten Gebietes zu verlangen, ohne ſich das Wohlwollen
dieſer Mächte zu verſcherzen. Er kündigt an, daß eine
Reichs=
regierung, an der die Sozialdemokratie beteiligt ſei, ein
Kom=
promiß annehmen würde, das eine gleichzeitige Räumung von
Eſſen und Köln im März oder April vorſehe. — Daß die
Sozial=
demokratie ohne Kampf einen vertraglich geſicherten deutſchen
Rechtstitel zu opfern bereit iſt, iſt ſchlimm. Daß ſie aber, ohne
an der Regierung beteiligt zu ſein, fünf Wochen vorher eine noch
gar nicht beſtürmte Stellung räumt, läßt ſich kaum noch
parla=
mentariſch kennzeichnen.
Nichts iſt ungeeigneter, den Methoden der Geheimdiplomatie
den Todesſtoß zu verſetzen, als der Platzregen von
außenpoli=
tiſchen Indiskretionen, den die deutſchen Sozialdemokraten über
ihrem Volke niedergehen laſſen. In den Tagen, die über die
künftige Leitung der Reichsgeſchicke entſcheiden ſollen, iſt es
wich=
tig, zu wiſſen, wie die „Siegerin” vom 7. Dezember die deutſche
Außenpolitik zu führen gedenkt. Da das deutſche Volk auf die
Entſcheidung, welche Parteien die Regierung bilden ſollen, keinen
Einfluß hat, muß es grunkſätzlich verlangen, daß man Männer
mit ſolch bedenklichen Beglückungsmethoden in der friſchen Luft
der Oppoſition beläßt,
Die Gründe des Rücktritts.
Der künftige Kanzler.
A erlin, 11. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: Das
Reichs=
k ninrett faßte in ſeiner heutigen Sitzung den Beſchluß, dem
Rkich spräſidenten zu Beginn nächſter Woche das
Rkk rittsgeſuch zu unterbreiten.
Lve Kabinettsſitzung dauerte etwa zwei Stunden. Da das
Hſeinett durch den Rücktrittsbeſchluß vom Mittwoch den
Gſſyakter eines Geſchäftsminiſteriums erhalten
hißtherrſchte Einmütigkeit darüber, daß eine
aktions=
füßel e Regierung ſo ſchnell wie möglich gewählt
whe müſſe.
Kaum iſt der Rücktritt des Kabinetts bekannt geworden, ſo
beginnt ſchon das große Rätſelraten, wer das Erbe des
Reichs=
kanzlers antreten ſoll. Am meiſten genannt wird dabei der Name
Streſemann, der ſelbſt aber keinerlei Neigung hat. Daneben
macht man auch auf den Finanzminiſter Dr. Luther aufmerkſam,
und ſchließlich wird der frühere bayeriſche Miniſterpräſident Graf
Lerchenfeld genannt, vieleicht, weil er aus einer politiſch ſehr
exponierten Partei der geeignetſte Mittler wäre. Jedenfalls
han=
delt es ſich dabei aber nur um Kombinationen. Man wird die
weitere Entwicklung ſich ſo vorzuſtellen haben, daß der
Reichs=
präſident, bevor er ſeine Entſcheidung trifft, die Führer der
Par=
teien zu ſich bittet und dabei auch dem Zentrum die Frage vorlegt,
ob es endgültig die Präſentation eines anderen Kandidaten
ab=
lehnt. Erſt dann wird Herr Ebert ſich entſchließen, wem er die
Bildung der künftigen Regierung anvertraut.
Die Kanzlerfrage.
* Berlin, 12. Dez. (Priv.=Tel.) Das Reichskabinett hat
am Donnerstag abend beſchloſſen, nicht erſt, wie man früher
annahm, in den erſten Januartagen, ſondern ſchon zu Beginn
der nächſten Woche zu demiſſionieren. Maßgebend hierfür iſt
die Taſache, daß das Kabinett nur noch als
Geſchäftsminiſte=
rium angeſprochen werden kann, und daß die Regierungsbildung
ſo ſchnell wie möglich, d. h., ſofort nach der Konſtituierung der
neuen Reichstagsfraktionen, vorgenommen werden muß, da ſehr
ſchwerwiegende außenpolitiſche Entſcheidungen, ſo die Frage der
Räumung der Kölner Zone, und im Zuſammenhang damit die
des Berichts der Interalliierten Kontrollkommiſſion,
unmittel=
bar vor der Tür ſtehen. Ueber die Dringlichkeit der
Regie=
rungsneubildung hat auch im Kabinett Einmütigkeit geherrſcht,
nicht aber darüber, wie man ſich die Regierung vorſtellt, die für
dieſe Entſcheidung verantwortlich zeichnen ſoll. Wie wir
be=
reits andeuteten, war der erſte Demiſſionsbeſchluß des
Reichs=
kabinetts ein Zeichen dafür, daß ſich Dr. Marx nicht entſchließen
konnte, in einem Kabinett der Rechtskoalition die Kanzlerſchaft
beizubehalten. Nicht nur die „Germania” das Berliner
Zen=
trumsorgan, hatte am Donnerstag morgen dieſes betont. Es
verlautet jetzt auf das beſtimteſte, daß Dr. Marx auf alle Fälle
zurücktreten wird, es ſei denn, daß ſeine alte Idee von der
gro=
ßen Volksgemeinſchaft von den Deutſchnationalen bis zu den
Sozialdemokraten Wirklichkeit würde, was bekanntlich nicht
ge=
ſchieht. Für ein Kabinett der großen Koalition würde Dr. Marx
wieder als Kanzler kandidieren, da die Feſtſtellungen der „
Ger=
mania”, es ſei nicht gut möglich, daß ein Kabinett mit
deutſch=
nationaler volksparteilicher Mehrheit unter Zentrumsführung
ſtehen könne, auch für jeden anderen Zentrumskandidaten für
den Kanzlerpoſten gilt. Da ferner auf demokratiſcher Seite die
Meinung an Boden gewinnt, man müſſe die kommenden
Ent=
ſcheidungen, die außenpolitiſchen ſowohl wie die innenpolitiſchen
über die Getreidezölle, die Neugeſtaltung der Steuern, und die
Ratifizierung des Arbeitsabkommens getroſt einmal einer
Rechtsregierung überlaſſen, iſt anzunehmen, daß der Verſuch
einer Rechtskoalition der primäre ſein wird. Es kommt hinzu,
daß die Kluft, die der Wahlkampf und ſein parlamentariſcher
Auftakt zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und den
Demokra=
ten aufgetan hat, kaum den Willen zu einem Zuſammengehen
in der großen Koalition geſtärkt hat, und daß die Deutſche
Volkspartei nicht nur den Wunſch hat, ſondern bereits
ausſichts=
reiche Verſuche unternommen hat, mit den Deutſchnationalen
zuſammen zu gehen. Sollte dieſer Verſuch gleich zu einem
greif=
baren Ergebnis kommen, ſo wird die Entſcheidung bei der
Zen=
trumsfraktion liegen, die gleich den anderen Fraktionen zu
Be=
ginn der nächſten Woche zuſammentreten wird. Kenner der
Ver=
hältniſſe verſichern, daß die neue Zentrumsfraktion dem
Gedan=
ken einer Rechtsregierung gegenüber ein freundlicheres Geſicht
zeigen werde als die alte, in der ſich 48 Mitglieder für die
bür=
gerliche Koalition, wohlgemerkt unter Einſchluß der Demokraten,
ausgeſprochen hatte, während nur 13 dagegen waren. Dr. Marx
iſt es ſelber geweſen, der ſeinerzeit eine Abſtimmung über die
Teilnahme an einer bürgerlichen Regierung auch ohne die
Demo=
kraten verhindert hatte.
Die Regierungsbildung in Preußen.
Berlin, 11. Dez. Die einzelnen Fraktionen des
Preußi=
ſchen Landtags werden ſich in dieſer und nächſter Woche mit der
politiſchen Lage beſchäftigen und dabei auch die Frage der
Regie=
rungsneubildung in Preußen beſprechen. Das Zentrum wird am
heutigen Freitag in den Vormittagsſtunden eine Sitzung
ab=
halten. Nachmittags ſoll eine gemeinſchaftliche Sitzung der
Frak=
tionen des Landtages und des Reichstages ſtattfinden. Die
deutſchnaticnale Landtagsfraktion will am Mittwoch nächſter
Woche eine Sitzung abhalten, die Deutſche Volkspartei am
Frei=
tag und die Sozialdemokraten vorausſichtlich am Donnerstag.
Die Demokraten haben noch keinen Beſchluß gefaßt, ob ihre
Land=
tagsfraktion noch vor Weihnachten zuſammentreten ſoll.
Herr Dr. Streſemann, ſo verſichert der „Vorwärts”, in
eiln Balkenüberſchrift, hat Herrn Marx geſtürzt und beruft ſich
zunBeweis auf den Ausgang der erſten Kabinettsſitzung. Das
blſch rotzdem eine etwas kühne Behauptung. Richtig iſt zwar,
danerr Dr. Marx bereit geweſen wäre, im Amte zu bleiben,
wet ſrine Erteiterung der Regierung um die Sozialdemokratie,
al ſſdse Bildung der großen Koalition, möglich geweſen wäre.
Dalrat die Deutſche Volkspartei vor den Wahlen abgelehnt,
lelb (53 logiſcherweiſe auch nach den Wahlen ab. Nur hatt Herr
Daldarx ſich inzwiſchen ſo einſeitig nach links feſtgelegt, daß
ev n Weg nach rechts nicht mehr finden kann und ſich deshalb
2 niſtfür den geeigneten Exponenten einer um die
Deutſchnatio=
nanl erweiterten Regierung hält. Nachdem er ſich davon
über=
zefthat, daß an die große Koalition nicht zu denken iſt, will er
gefl, muß er wohl auch gehen. Daraus aber kann nur er ſelbſt
ſig inen Vorwurf machen. Es iſt geradezu lächerlich, die
Ver=
ay fjon tung für ſeinen Rücktritt der Deutſchen Volkspartei
zu=
ſchßex zu wollen. Die Schwierigkeit der Lage — und darin
unfiſeGeidet ſie ſich weſentlich vom Mai — liegt eben darin, daß
bdml' die drei Mittelparteien ein einheitliches Ganze waren,
wicei d, ſie jetzt vollkommen auseinandergefallen ſind. Die
Dtyiraten haben ihren Wahlkampf zum großen Teil gegen die
Dtiche Volkspartei geführt. In der Agitation des Zentrums
häſtze, linke Flügel das große Wort gehabt. Das mußte auch
ſeiſt rückwirkungen auf das Kabinett haben. Und es hat ſich
darmaich raſch gezeigt, wie weit die Auffaſſungen über die Not=
weüi keiten des Augenblicks auseinandergehen.
zmade deshalb aber dürfen die Hemmniſſe, die dem
Rechts=
bliwentgegenſtehen, nicht unterſchätzt werden, ſo wenig ſie auch
naugußen hin in die Erſcheinung treten mögen. Die
Demo=
krkoſt haben offiziös, die Parole ausgegeben, daß ſie keine
Sechi rigkeiten zu machen beabſichtigen. Sie ſehen ein, daß die
aktmlyn Probleme der nächſten Zukunft, die Steuergeſetzgebung,
ditg urſcheidung über das Zollſyſtem wie auch über die
Ratifi=
ziten des Arbeitszeitgeſetzes einen Abgrund zwiſchen der
Deut=
ſchi=Yolkspartei und der Sozialdemokratie eröffnen müſſen, daß
all ſſoie große Koalition, ſelbſt wenn man ſie zuſtande brächte,
ſeſöbhld auseinanderbrechen würde. Auf der anderen Seite
hotzh ſie den etwas boshaften Wunſch, daß die
Deutſchnatio=
nan Ɨhre Wahlverſprechungen als Regierungspartei auszueſſen
hdih. Sie rechnen zudem damit, daß auch dieſer Rechtsblock
nüſtlange Beſtand haben wird und daß dann bei dem Fehlen
jeiß mnderen Regierungsmöglichkeit, die große Koalition als
Plti, aus der Aſche erſtehen wird. Beim Zentrum iſt ſogar
nurteine Kleinigkeit Falſchheit mehr dabei, und deshalb hat Herr
Dſicaarx es auch mit ſeinem Rücktritt plötzlich ſo eilig gehabt.
Weße es nach den Wünſchen der Deutſchen Volkspartei gegangen
ſeifneu nn hätte das Kabinett ſeinen Rücktritt auf den 2. Januar
bdkſoſſen. Inzwiſchen wären im Laufe der kommenden Wochen
düſefmaktionen beieinander und man könnte im Reich wie in
Pfloßnn die Nichtlinien der neuen Mehrheit verankern, ohne mit
dafuhr in der Hand arbeiten zu müſſen.
dr überſtürzte Rücktritt des Kabinetts wird dagegen zur
Fſ½l ſgaben, daß bei den drängenden außenpolitiſchen Aufgaben
— fſt ja gar kein Zweifel darüber möglich, daß die Entente
unfir gen der Räumung Kölns die Piſtole auf die Bruſt ſetzen
uufimit „techniſchen Unmöglichkeiten” die Freigabe der erſten
Z// hallerdings im Zuſammenhang mit der Ruhrräumung, bis
zumMai hinauszuſchieben verſuchen wird — alles überhaſtet
Die abgelehnte Einladung
Herr Herriot hat vor einiger Zeit der deutſchen
Regie=
rung eine Einladung zur internationalen Pariſer
Kunſtgewerbe=
ausſtellung im April kommenden Jahres zugehen laſſen. Das
Reichskabinett hatte ſich indeſſen kurz vor ſeinem Rücktritt
ent=
ſchloſſen, dieſe Einladung abzulehnen, weil die Zeit, die noch zur
Verfügung ſteht, zu kurz iſt, um eine würdige Repräſentation
Deutſchlauds zu ermöglichen, weil aber auch der
Reichsfinanz=
miniſter Bedenken gegen einen Koſtenvorſchlag in Höhe von fünf
Millionen Mark erhob. In demokratiſch=pazifiſtiſchen Kreiſen
wird man über den Kabinettsbeſchluß ſehr verblüfft ſein. Wir
halten jedoch den Entſchluß für richtig. Es mag von Herriot
ſehr gut gemeint ſein, daß er, nachdem Poincaré Deutſchland
übergangen hatte, dieſes Verſäumnis nachholen will. Aber als
Nachgeladener ſpielt man immer eine Rolle zweiten Grades. Es
iſt auch zweifelhaft, ob die Koſten der Ausſtellung ſich für die
deutſche Wirtſchaſt wieder bezahlt gemacht hätten.
Seite 2.
Freitag, den 12. D zeuber 1924.
Rummer 345.
Der Kampf
u das bateriſche Konkordat.
Noch keine Entſcheidung.
Von unſerem Korreſpondenten.
München, 11. Dez.
Die Verhandlung des Verfaſſungsausſchuſſes des baheriſchen
Landtags über das Konkordat und die beiden Verträge zwiſchen
dem bayeriſchen Staat und der evangeliſchen Landeskirche ſind
heute um keinen Schritt weiter gediehen und haben noch keine
Klärung in der Stellung der Parteien gebracht. Von Intereſſe
iſt, daß der Abgeordnete Burger=Ludwigshafen, der als
Ver=
treter der Deutſchen Volkspartei in der Pfalz der
Deutſchnatio=
nalen Fraktion des bayeriſchen Landtags angeſchloſſen iſt, erklärte,
daß er ſeine endgültige Stellungnahme nicht von der
Zugehörig=
keit zu einer Koalitionspartei abhängig mache. Seine Aeußerung
ſpiegelt zwar lediglich eine perſönliche Meinung wieder, zeigt aber,
daß in der Deutſchnationalen Fraktion, deren
Stellung zum Konkordat und den Verträgen über Annahme oder
Ablehnung entſcheidet, keine einheitliche
Fraktions=
meinung vorhanden iſt. Die endgültige Entſcheidung über
das Schickſal des Konkordats und der beiden Verträge mit den
Evangeliſchen wird erſt fallen, wenn der Landeausſchuß der
Deutſchnationalen Volkspartei am 13. d. M. in Nürnberg und
die Landesſynode der evangeliſchen Kirche am 16. ds. Mts. in
München geſprochen hat. Die Situation, die ſich aus der
Ablehnung der Vorlage ergebe, würde wie die
Staatszeitung ſchreibt, durch nichts anderes als
durch Neuwahlen bereinigt werden können.
Proteſt der philoſophiſchen Fakultät München.
* München, 11. Dez. (Priv.=Tel.) Die erſte Sektion der
philo=
ſophiſchen Fakultät der Uniberſität München wendet ſich in einer
Ein=
gabe an den Landtag gegen den Artikel 4 § 2 des Konkordats. In dieſem
Artikel wird beſtimmt, daß an den philoſophiſchen Fakultäten der
Uni=
verſitäten München und Würzburg wenigſtens je 1 Profeſſor der
Philo=
ſophie und der Geſchichte angeſtellt werden ſoll, gegen den hinſichtlich
ſeines katholiſchen Kirchenſtandpunktes keine Erinnerung zu erheben iſt.
Die philoſophiſche Fakultät ſpricht die Befürchtung aus, daß die bisherige
Verwaltungsübung der Univerſitäten und ihr Vorſchlagsrecht in Gefahr
gebracht und zu einer Quelle unfruchtbarer Kämpfe werden könnten.
Der baheriſche Minifterpräſident über das Konkordat.
München, 11. Dez. In ſeiner Rede im
Verfaſſungsaus=
ſchuß des bayeriſchen Landtags über das Konkordat führte der
Miniſterpräſident Dr. Held aus, daß der Staat auf dem Gebiete
der Schulen keine Rechte preisgegeben habe, und daß im
Zu=
ſammenhang mit dem Konkordat kein Anlaß zu einem
Kulturkampf beſtehe, daß vielmehr mut dieſen
Staatsver=
trägen dem konfeſſionellen Frieden und den beiderſeitigen
In=
tereſſen gedient werde. Das Konkordat greife übrigens über die
Intereſſen Baherns hinaus und erfülle eine nationale Aufgabe.
Nach Anſicht der Regierungskreiſe müſſe die Ablehnung des
Konkordats den Rücktritt der Regierung und
die Auflöſung des Landtags zur Folge haben.
Um Köſn.
Chamberlain erklärte nach dem Bericht des „Petit
Pariſien” daß Großbritannien laut ſeiner mit Herriot am
letzten Samstag getroffenen Verabredung die Beſetzung Kölns
vorläufig verlängern würde, bis der Völkerbund in der Lage
ſei, die Ausübung der Abrüſtungskontrolle im unbeſetzten
Deutſch=
land wie auch in der entmilitariſierten Zone zu übernehmen.
Auch nach der Räumung Kölns werde
Groß=
britannien weiter am Rhein bleiben. Die Frage
der Räumung werde reſtlos erſt in einer erneuten Unterredung
mit Herriot geklärt werden, die Chamberlain auf ſeiner Rückkehr
nach London in Paris mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
haben werde.
Der Korreſpondent der „Petit Journal” berichtet, daß
Briand den Völkerbundsrat dazu bewog, die Modalitäten
der Abrüſtungskontrolle für die Kölner Zone
zur Sprache zu bringen. In den maßgebenden Kreiſen iſt man
übereinſtimmend der Auffaſſung, daß dieſe Frage nicht
im März, ſondern in der erſten Juniſitzung des
Rates endgültig geregelt werden könne. Die Beſetzung
Kölns werde alſo bis zu dieſem Zeitpunkt
ver=
längert werden.
Vom Tage.
Das Reichswirtſchaftsminiſterium veröffentlicht eine
große Anzahl wichtiger Zolltarifentſcheidungen im
erſten Dezemberheft 1924 des Deutſchen Handelsarchivs.
Der Preußiſche Staatsrat hat ſich nach Abſchluß der
Be=
ratungen bis 20. Januar vertagt.
Der Reichsrat genehmigte geſtern die Verlegung der
Infan=
terieſchule von München nach Dresden gegen die Stimmen Bayerns
und Württembergs.
Die dritte, drei Millionen Dollar betragende Geldſendung aus
dem amerikaniſchen Anteil an der Reparationsanleihe
iſt nach Deutſchland abgeſchickt worden.
In Moskau traf die deutſche Delegation zur Teilnahme an
der ſowjetruſſſiſchen Eiſenbahnkonferenz ein, die ſich
mit der Frage einer Eiſenbahnverbindung befaſſen wird, durch welche das
Umladen der Waren an der Grenze vermieden wird.
Der Papſt empfing den Führer der Danziger
Dele=
gation, Präſident v. Sahm, in Privataudienz. Sahm hatte außerdem
eine längere Ausſprache mit demitalieniſchen
Miniſter=
präſidenten über die Lage in Danzig.
Der Prozeß wegen des memelländiſchen Putſches hat
heute in Kowno begonnen. Die Oeffentlichkeit wurde ausgeſchloſſen.
Wie der „Quotidien” aus Rom erfährt, wird General Walch
der Vorſitzende der Interalliierten Kontrollkommiſſion, zum
Vor=
ſitzenden des Kontrollausſchuſſes ernannt werden, der
nach Auffaſſung der Interalliierten
Kontrollkom=
miſſion Deutſchlands Abrüſtung überwachen ſoll.
Die Bankvon Frankreich hat ihren Wechſeldiskont von
6 auf 7 Prozent erhöht. Der Zinsſatz für Vorſchüſſe auf
Wert=
papiere iſt 8 Prozent geblieben.
Im Unterhauſe erklärte Baldwin, die Preſſemeldungen, nach denen
England auf ungenannte Zeit in der Kölner Zone verbleiben wolle,
ſeien völlig aus der Luft gegriffen und entbehren jeder Grundlage.
Der engliſche Berichterſtatter des „New York Herald” hält daran feſt,
daß Auſten Chamberlain mit Frankreich und Italien ein
Geheimabkom=
men in der Marokkofrage getroffen habe.
England und die deutſchen Wahlen.
Von unſerem Korreſpondenten.
C.MI. P. London, 10. Dez. (Durch Flugpoſt.)
Die Aufmerkſamkeit der britiſchen Bevölkerung — und wir
dürfen es nicht vergeſſen, daß das engliſche Königreich eine
Be=
völkerung beſitzt, die von Jugend auf an politiſche Intereſſen
gewöhnt iſt — teilt ſich heute in zwei Richtungen: den Ausgang
der deutſchen Wahlen und die feierliche Eröffnung des britiſchen
Parlaments durch den König. Was die deutſchen Wahlen
an=
geht, ſo herrſcht dabei eine lebhafte Befriedigung darüber, daß
die beiden extremen Flügel eine derbe Schlappe erlitten haben,
wennſchon man ſich nicht verhehlt, daß die Regierungsbildung
nicht leicht ſein wird. Ein bekannter Citymann präziſiert
ſeinen Standpunkt wie folgt:
Die Hauptſache iſt meiner Anſicht nach für uns, daß die
neue Regierung, wenn ſie ſchon eine Koalitionsregierung iſt,
ſich aus den gemäßigten Kreiſen zuſammenſetzt, wie nun auch
die einzelnen Farbenſchattierungen ausfallen mögen. Es ſind in
der Wahlkampagne durchaus keine Ueberraſchungen zu
verzeich=
nen geweſen, wie bei der unſerigen hier, und dabei iſt die
Be=
teiligung eine, wie man ſagt, außerordentlich ſtarke geweſen.
Das beweiſt, daß der Ausgang des Kampfes wirklich ein gutes
Bild von der Stimmung der Bevölkerung in den einzelnen
Schichten gibt. Wenn alſo auch die Kabinettsbildung unter den
augenſcheinlichen Schwierigkeiten für praktiſche Arbeiten nicht
ganz zufriedenſtellend ausfallen ſollte, wenn im ſchlimmſten
Falle nochmals eine Auflöſung ſich als wünſchenswert erweiſen
ſollte, ſo liegt doch auf der Hand, daß eine nochmalige
allge=
meine Wahl kein anderes Bild von der Volksſtimmung liefern
und daher auf lebhaften Widerſtand ſtoßen dürfte. Die deutſche
Wahl bedeutet mithin einen weiteren ſtarken Schritt zur
Be=
ruhigung, zur Stabilität, zur Wiederbelebung des Geſchäftes,
vor allem auch mit uns. Das Londoner Abkommen mitſamt
der überzeichneten Anleihe, der englo=deutſche Handelsvertrag
haben die Grundlage für eine möglichſt lebhafte
Wiederauf=
nahme der Geſchäfte mit unſeren alten Geſchäftskunden gelegt.
Der Ausgang der Wahlen bedeutet alſo für uns, daß wir
als=
bald in dieſer Richtung wieder vorgehen können. Man ſoll
ſich als Nichtdeutſcher nicht mit den einzelnen deutſchen Parteien
befaſſen, wie wir es nicht gerne ſehen, wenn ſich die Ausländer
in unſere Parteiſtreitigkeiten hineinmiſchen. Aber ich möchte
iich nur unterfangen, eine ſtatiſtiſche Tatſache zu regiſtrieren,
und das iſt, daß es mir höchſt bemerkenswert erſcheint, wie in
allem die Zentrumspartei unbewegt bleibt. Bei uns beſtehen
ja keine politiſchen Parteien, die aus einigenden und
feſtzuſam=
menhaltenden religiöſen Anſchaungen hervorgegangen ſind. Aber
um ſo mehr intereſſiert mich als Katholiken die Tatſache, daß
auch nach Beendigung dieſer Wahl das Zentrum wiederum wie
ein Fels aufgetaucht iſt.
Der Kanzler über die Regierungsbildung.
Berlin, 11. Dez. Der Reichskanzler hat heute dem
Redal=
teur des „Hamburger Fremdenblattes” eine Unterredung
ge=
währt. Auf die Frage, ob der neue Reichstag eine Gewähr
biete=
für die Fortführung der vom Reichskabinett bisher verfolgten
Außenpolitik, erwiderte der Reichskanzler:
An und für ſich ſcheint mir dieſe Gewähr gegeben zu ſein:
denn die große Mehrheit der Wähler hat am 7. Dezember derr
Parteien ihre Stimme gegeben, die, wie das Zentrum, die Deutſcho
Volkspartei und die Demokraten, in dem letzten Reichstag di
eigentlichen Träger dieſer Politik waren, oder wie die
Soziau=
demokraten und die Bayeriſche Volkspartei dieſe Politik
untem=
ſtützt haben. Im letzten Reichstag verfügten dieſe Parteien inss
geſamt über 253 Mitglieder, im neuen dagegen über 302, währen:
die Oppoſitionsparteien auf der Rechten, Deutſchſoziale,
Deutſch=
völkiſche und Deutſchnationale, im alten Reichstag 142 Abgeord
nete zählten und im neuen dagegen nur noch 125. Auch di
Oppoſition der Kommuniſten hat eine Schwächung erlitten. Si
ſank von 62 auf 45 Mandate. Die Wähler haben alſo klar unu
deutlich geſprochen. Es wird nun Sache der Parteien ſein, dfi
nötigen Folgerungen aus dem Ergebnis des 7. Dezember z.
ziehen. Seit der Annahme der Dawes=Geſetze im Reichstag in
die Frage der Schaffung einer ſicheren Regierungsmehrheit akuu
Wochenlange Verhandlungen mit den Fraktionen des alten
Reichstages haben dieſe Frage nicht zu löſen vermocht, ſo daß dii
Auflöſung des Reichstags und der Appell an das Volk als einn
ziger Ausweg blieb. Das deutſche Volk hat jetzt ſeinen Willem
meiner Anſicht nach, in durchaus eindeutiger Weiſe im Sinne der
Politik der bisherigen Reichsregierung bekundet. Nach meine=
Ueberzeugung entſpricht daher die Erweiterung der Regierunu
durch Hinzuziehung der Parteien, die die Regierungspolitik
bis=
lang ſtützten und bei den Wahlen am 7. Dezember die
Billigun=
ihrer Wöhler fanden, dem logiſchen Sinne des Wahlausfalles=
Ich verſtche es daher, daß vielfach die Schaffung einer Koalition,
die ſchon vor einem Jahre zum erſten Male durch den damalige=
Reichskanzler Dr. Streſemann erfolgt iſt, auch jetzt als politiſches
Gebot und Vollzug des Willens der deutſchen Wähler angeſehee.
wird. Eine Erweiterung der Regierung nach rechts, gegen dr!
ich bei der gegenwärtigen außenpolitiſchen Lage Deutſchlando
einige Bedenken gehegt und offen ausgeſprochen habe, iſt zwan
im neuen Reichstag auch ohne die Einbeziehung der Demokrate=,
rechneriſch möglich, ob ſie aber für die Fortführung der bisheriges
Politik, die, wie ich ſtets betont habe, im Vordergrund des vol)
tiſchen Intereſſes bleiben muß, erwünſcht oder auch nur tragber
iſt, darüber gehen die Meinungen auseinander.
„Ich perſönlich bin nicht in der Lage, dieſe Frage zu bee
jahen. Sollte es trotzdem dem Willen der Parteien
entſprecher=
dieſe Möglichkeit zu erſchöpfen, ſo werde ich dieſem Verſuch
ke=
nerlei Schwierigkeiten in den Weg legen. Aber perſönlich glauch
ich nicht, die Verantwortung dafür übernehmen zu können. Aun
die Frage, ob das Zentrum eine Rechtsregierung unterſtützen
werde, erklärte der Kanzler: Das Zentrum hat ſeit 1919 qud
in den ſchwierigſten Situationen der Regierung ſeine Unter
ſtützung nicht verſagt. Das Zentrum hat ſtets auf dem Stans)
punkt geſtanden, daß lediglich ſachliche Gründe für die Frage d5
Koalitionsbildung entſcheidend ſein dürfen, und daß jede Un=n
ſtützung der bisher verfolgten Außenpolitik, komme ſie von n0
oder links, ihr willkommen iſt, wenn nur die Gewähr
dafür/=
boten wird, daß der außenpolitiſche Kurs unbeirrt innegehalmn
wird. In dieſem Sinne hat noch jüngſt der Reichsparteitag d.
Zentrums einſtimmig einen Beſchluß gefaßt, der aber auch dü
Erwartung ausdrückt, daß der bewährten Politik der Mitte auad
im zukünftigen Reichstag Geltung und Führung verſchafff
werde. Dieſer Beſchluß iſt auch jetzt noch maßgebend. Es wirn
die Aufgabe der Zentrumsfraktion des neuen Reichstags
ſein=
dieſem Beſchluß entſprechend ihr Verhalten einzurichten.
Oienstag Zuſammentritt der Deutſchnationalen
Reichstagsfraktion.
TU. Berlin, 11. Dez. Die deutſchnationale Reichstags”
fraktion iſt zum Dienstag, dem 16. Dezember, 11 Uhr, zur kom
ſtituierenden Verſammlung einberufen worden. Zur ſelben Zer
wird ſich bekanntlich auch die demokratiſche Reichstagsfraltia
verſammeln. — Bezüglich der Einberufung des Reichstages 5
noch keine Entſcheidung getroffen.
* Ein vielfach unterſchätzter Schatz
des Landesmuſeums.
Von Geh. Schulrat Dr. Buchhold.
Unſer Muſeum iſt reich an koſtbaren Schätzen. Viele Stücke
der Sammlungen haben einen ſo großen augenſcheinlichen Wert,
daß dieſer jedem Beſucher, auch dem nicht Sachverſtändigen, ohne
weiteres zum Bewußtſein kommt. Die meiſten Gegenſtände der
naturwiſſenſchaftlichen oder der hiſtoriſchen Sammlungen erwecken
gleichſam automatiſch das Intereſſe des Beſchauers, oder ſie reißen
ihn, wie viele Gemälde großer Meiſter (man denke an Brachts
„Geſtade der Vergeſſenheit oder an Feuerbachs „Iphigenie”), zu
andachtsvoller Bewunderung hin. Indes das Muſeum beſitzt auch
Schätze, die bei den meiſten Beſuchern nur flüchtiges Intereſſe
er=
wecken, da ihr Wert nicht erkannt und das, was die einzelnen
Stücke darſtellen, nicht verſtanden wird.
Solch ein Schatz, für den ich das Intereſſe und Verſtändnis
eines größeren Kreiſes von Beſuchern erwecken möchte, ſind die
antiken Korkmodelle. Sie ſtehen rechts vom Eingang
im Untergeſchoß in zwei Räumen, von denen der kleinere (T)
ziem=
lich düſter, der größere (II) heller beleuchtet iſt. Die Zeit ihrer
Entſtehung iſt das 18. Jahrhundert, ſie ſind von den Architekten
Antonio Chichi aus Rom um 1770 bis 1780 hergeſtellt
wor=
den. Auf vielen Modellen findet ſich die Aufſchrift „Chichi” auf
dem Modell des Amphitheaters der Flavier „Antonio Chichi
architetto‟ Chichi hat die Kunſt, Bauwerke in Kork naturgetreu
nachzubilden, vielleicht ſelbſt erfunden, vielleicht iſt er nur an der
Erfindung beteiligt; denn es wird auch Agoſtino Roſa aus Rom
als Erfinder genannt. Jedenfalls kann Chichi ein Verdienſt nicht
abgeſprochen werden: er hat die Korkmodellierkunſt auf die Stufe
hoher Vollendung gebracht. In Deutſchland fand er Ende des
18. und Anfang des 19. Jahrhunderts einen Nachahmer in dem
als Hofoffizient und Hofkonditor, ſpäter als Baurat bezeichneten
Plaſtiker May aus Erfurt, der in Rom 1787—1788 die Kunſt
ken=
nen gelernt hatte und von ihr begeiſtert war. Er arbeitete ſich
ein und kam bis 1799 ſo weit, daß er ſelbſt hergeſtellte Modelle
verkaufen konnte. (Almanach der Fortſchritte und neueſten
Erfin=
dungen, Erfurt 1799.) Von da an arbeitete er auf Verkauf, und
in dem genannten Almanach, 5. Jahrgang, 1801, wird gerühmt,
daß ſeine Modelle billiger ſeien, als die aus Italien eingeführten
der Roſtſchen Kunſthandlung. Von May hergeſtellte. Modelle
ſtehen z. B. in Aſchaffenburg in der Bibliothek des Schloſſes. Es
wäre ganz intereſſant, ſeine Arbeiten einmal neben den älteren
Anbeiten Chichis ſtehen zu haben; denn er hat die gleichen Stücke
gebildet wie dieſer, und der Gedanke liegt nahe, daß May nicht
nach den Originalen, ſendern nach Chichis Modellen
ge=
arbeitet I
Die Kunſt, alte Bauwerke, Ruinen uſw. in Kork naturgetreu
und dauerhaft (ſind doch unſere Stücke ſchon 140—150 Jahre alt
jachzubilden, iſt in den Wirren der franzöſiſchen Revolution und
den Stürmen der Napoleoniſchen Kriege verloren gegangen, und
dies trotz eines 1804 in Gotha erſchienenen Büchleins „
Fello=
plaſtik oder die Kunſt, Modelle von antiken Gebäuden in Kork
darzuſtellen” (Griechiſch Phellos — Kork.) Das Büchlein iſt
anonym erſchienen, gibt auch eine Geſchichte der Phelloplaſtik;
aber obgleich es nur etwa 25—30 Jahre nach dem Auftauchen der
Kunſt geſchrieben iſt, weiß der Verfaſſer nichts über den Erfinder
zu berichten, nennt weder Chichi noch Roſa, ſondern ſpricht nur
im allgemeinen von welſchen Künſtlern, die ihre Arbeiten
nor=
diſchen Reiſenden verkauft und dadurch in Deutſchland bekannt
gemacht hätten. Um ſo mehr hat er über den Hofoffizianten und
Konditor des Kurerzkanzlers von Dalberg, Herrn May aus
Er=
furt, mitzuteilen, den er als großen Künſtler rühmt. Sehr
aus=
führliche Angaben macht er außerdem über die Natur des Korks
ſeine Bearbeitung, das Handwerkszeug, die Herſtellung der
Grundriſſe und Aufriſſe in verjüngtem Maßſtabe, die
Herſtel=
lung der Mauern, Gewölbe, Oeffnungen, Pfoſten, Bogen,
Säu=
len, Figuren, Reliefs, Inſchriften, Verzierungen, Nachahmung
des Bauſchutts, der Steine, Felſen uſw. Das von ihm
geſchil=
derte umſtändliche Verfahren macht es begreiflich, daß die
Mo=
delle teuer waren. Z. B. wurde für den Konſtantinsbogen,
ita=
lieniſche Arbeit, in der Roſtſchen Kunſthandlung 88 Dukaten
ge=
fordert und bezahlt: May ließ ſich für ſeine Nachbildung 35
Dukaten bezahlen. Das Panthcon koſtete bei Roſt 150—168
Dukaten (je nach Ausſtattung), bei May 120 Dukaten. Die
Mo=
delle wurden hauptſächlich von Fürſten und anderen
hochgeſtell=
ten Perkönlichkeiten gekaufi; es war die Zeit, als man ſeine
Aufmerkſamkeit wieder mehr und mehr dem klaſſiſchen Altertum
zuwandte. In dem obengenannten Büchlein wird angedeutet,
daß man antike Korkmodelle ſtatt anderer Aufſätze franzöſiſcher
Herkunft auf herrſchaftliche Tafeln ſetzte und ſo „den Gäſten
mehr Unterhaltung und anſchauliche Kenntniſſe gewährte und
ſie zu weiter ausſpinnenden Unterhaltungen über die älteſten
Denkmale und andere Gegenſtände der Kunſt ermunterte und
lebhafter beſchäftigte, als jene geſchmackloſen franzöſiſchen
Spielereien denkende Männer zu unterhalten vermochten.”
Die Darmſtädter Modelle ſind unter der Regierung des
Landgrafen Ludwig IX., des Gemahls der großen Landgräfin
Karoline, erworben worden. Von der Treue der Darſtellung
des Künſtlers Chichi kann man ſich leicht überzeugen, indem
man das erſte beſte Modell, z. B. den Triumphbogen des
timius Severus, mit einer Photograpbie des Originals
gleicht. Ein Beweis ſeiner Gewiſſenhaftigkeit iſt es, daß er
nicht auf eine einſeitige Betrachtung ſeiner Kunſtwerk= nbge
ſehen hat, ſondern vielmehr auch ſolche Stellen, die von dem
Beſchauer nicht ohne weiteres geſehen werden können. B.
das Innere von Gewölben, die Verzierungen an der Unter=
fläche von Architraven und dergleichen, naturgetreu nachgebi!
det hat.
Um Chichi nicht falſch zu beurteilen, iſt zu beachten, daß o
die antiken Ruinen in dem Zuſtand modellierte, wie ſie ſich z—u
Zeit ſeines Schaffens dem Beſchauer darſtellten. Nach dieſe
Zeit (1770 bis 1780) ſind manche Ruinen weiter ausgegrabe.?
wie z. B. die drei Säulen des Tempels des Kaſtor um
Pollux (II) oder die des Veſpaſiantempels (TT), oder es ſimd
ſpätere bauliche Zuſätze beſeitigt worden, und das ſpätere
Au=
ſehen und die ſpäteren Abbildungen ſtimmen nicht mit den M. überein. So ſtand zur Zeit Chichis auf dem ſogenannie
Janusbogen der Reſt einer mittelalterlichen Befeſtigung; die
zeigt das Modell und die älteren Abbildungen: 1827 wurde de
Aufbau weggenommen; der heutige Anblick iſt daher ein al
derer. Am Forum boarium befindet ſich ein kleiner Nun.)
tempel, ſogen. Tempel der Veſta, der einen Säulenkranz be.
20 Säulen hatte. Als der Bau in eine Kirche umgewandes
wurde, verbaute man die Zwiſchenräume zwiſchen den Säules
In dieſem Zuſtande modellierte Chichi den Tempel; die Säulel
treten nur als Halbſäulen zutage. Unter der Herrſchaft Nap.
leons wurde die Vermauerung der Säulen wieder entfernt, do
Säulen ſtehen jetzt frei. Wie in dieſem, ſo bedarf es auch
anderen Fällen einer genauen Unterſuchung, um einen
Unle-
ſchied zwiſchen dem Ausſehen des Modells und dem jetzigen Hk.
ſtand der Ruine aufzuklären. Man darf auch nicht vergeſſt
daß die Modelle im Laufe der Zeit manche Beſchädigung
e=
litten haben.
Dem aufmerkſamen Beobachter bieten die Korkmodelle eic
Fülle von Anregungen, mag er nun die Tempelbaule
oder die Grabdenkmäler, die Waſſerbauten oder de
Theaterbauten die Säulengänge oder e
Triumphbogen betrachten.
Des beſchränkten Raumes wegen kann im folgenden Ie
von den Tempelruinen geſprochen werden. Viele dah— in rechteckiger Grundform gebaut worden, andere
kreisrunder Form.
Wenn man die Treppe zum Untergeſchoß des Muſeun?
herunterſteigt, kommt man im kleineren Verbindungsraum (—
zu dem Tempel der Fortuna, einem rechteckigen
De=
esſäuliger Vorhälle. Von Intereſſe für den Beſchauer
Rom nur ſelten verwandte joniſche Säulenordnung. 2
er Säulenſchaft mit ſeinen Kannelierungen, das Kape
Voluten und Eierſtab, der reichgegliederte Architral
griechiſche Formen nach, aber doch wie nüchtel!
etwa die Säulen und das Dachgebälk des Athene”
3 auf der Alropolis damit vergleicht. Daß der ſo.
der Republik ſtammende Tempel verhältn smabc
gut erhalten iſt, verdankt er dem Umſtande, daß er im 9. Jal
hundert n. Chr. in eine chriſtliche Kirche umgewandelt witn.
Nummer 345.
Freitag, den 12. Dezember 1924.
Seite 3.
Der Rothardt=Prozeß.
Die Erklärung des Reichspräſidenten.
Magdeburg, 11. Dez. Der Vorſitzende verlieſt bei
Be=
der Sitzung das Protokoll der geſtrigen Nachmittagsſitzung
der Wohnung des Reichspräſidenten, wo nochmals der Zeuge
näg und der Reichspräſident über die Vorgänge in der
Ver=
mnlung im Treptower Park vernommen wurden. Der
Reichs=
ſirdent erklärte bei der Vernehmung u. a.:
NIch kann mit aller Beſtimmtheit nach meiner Erinnerung
ſei, daß ich den angeblichen Vorgang mit dem Zettel für
un=
gllich halte. Wenn mir ein ſolcher Zettel über die Böſchung
ranufgereicht worden wäre, und wenn ich den Zettel geleſen
y=, ſo hätte ich meine Rede unterbrechen müſſen, die ich frei
AüHten habe. Was die behauptete Aeußerung zu meiner Rede
bü=langt, ſo erkläre ich, daß es ausgeſchloſſen iſt, daß ich dieſe
ſußßerung getan habe. Ich war nie der Anſicht, daß ein Streik
n! Krieg verkürzen könne, und habe nie einem geſagt, er ſolle
Geſtellungsbefehl nicht folgen, geſchweige denn öffentlich
aufgefordert, denn ich hätte mich mit einer ſolchen
Aeuße=
zu meiner ganzen Stellung zum Kriege in Widerſpruch
ſeiBt. Ich erinnere mich beſtimmt, daß in einer Sitzung des
ſuttandes der Sozialdemokratiſchen Partei in jener Zeit, die
ſt anderer Seite aufgeworfene Frage der Befolgung oder
ſchrbefolgung von Strafgeſtellungsbefehlen erörtert wurde.
chei waren wir einmütig der Meinung, daß dem Beſtreben,
ſtülellungsbefehle nicht zu befolgen, falls es aufträte, entſchieden
ſgegenzuwirken wäre. Ich erinnere mich auch beſtimmt, daß
won dieſer Auffaſſung der Parteileitung und dem ehemaligen
frätzenden der Generalkommiſſion der Gewerkſchaften, Bauer,
1reilung machte. Bauer erklärte mir, daß er mit mir darin
nreinſtimme. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß ich bei meiner
ſdie in irgend einem Zuſammenhang geſagt habe: Wenn
ſräffgeſtellungsbefehle ergehen würden, wolle ſich meine Partei
niähen, daß ſie rückgängig gemacht würden. Auf weiteres
Be=
faſen beſtätigte der Reichspräſident, daß er zwei Söhne im
ſinge 1917 verloren habe, und daß der älteſte, der bereits ſchwer
im undet war, darauf von Amts wegen zum Garniſondienſt
himnandiert wurde, aber ſich mit väterlicher Genehmigung 1918
ſeder zum Frontdienſt meldete und bis zum Schluß in Italien
lwofte.
Im Anſchluß an die Protokollverleſung beantragt General=
„Sanwalt Storp die nochmalige Vernehmung des
rgen Orcel, der nach Syrigs Ausſage der
Verſamm=
beigewohnt haben ſoll. Das Gericht ſtimmt dem Antrag
Der Zeuge Dittmann ergänzt ſeine Ausſage
hmei, er halte es für möglich, daß Ebert in ſeiner Verſamm=
SSrede verſprochen habe, ſeine Freunde würden ſich für die
fmebung von Strafgeſtellungsbefehlen einſetzen. Es ſei aber
ausgeſchloſſen, daß Ebert zur
Nichtbefol=
g von Geſtellungsbefehlen aufgefordert
Im weiteren Verlaufe des Rothardt=Prozeſſes, wurde der
age Meersmann, der 1918 Chef der kaiſerlichen Werft
iel war, vernommen. Er erklärte, daß eine Schädigung der
fenriegsführung durch den Streik inſofern eingetreten ſei, als
auf,der laiſerlichen Werft gebauten oder reparierten
Tor=
ss und U=Boote nicht hinauskamen. Wie lange die
Verzöge=
gedauert habe, könne er nicht ſagen. Als weiterer Zeuge
ir) Freiherr v. Forſtner, der früher Offizier auf dem
lei=zer „Königsberg” war, vernommen, der ausſagt, daß die
„önigsberg” habe Kohlen nehmen wollen, aber den Beſcheid
ſiſ=lt, daß infolge des Streiks die Werft keine Kohlenarbeiter
fumn könne. Es entwickelt ſich ſodann eine Debatte über
Frage, inwieweit der Streik die
Seekriegs=
rung lahmgelegt hat. Der Generalſtaatsanwalt
den Zeugen, ob das Datum des Kohlens am 28. Januar
iehe. Forſtner erwidert: Nach meiner Erinnerung ja. Der
eralſtaatsanwalt bemerkt, daß dieſe Frage wichtig ſei, da
Mehrheitsſozialiſten erſt am 29. Januar in die Streikleitung
treten ſeien.
Im weiteren Verlaufe der Verhandlung verlieſt der
Vor=
elde ein Schreiben Richard Müllers, das Bezug nimmt auf
Prozeßbericht des „Vorwärts” und in dem Müller zu der
gelegenheit folgendes bemerkt: „Ich war Vorſitzender der
ikleitung und habe alle Sitzungen geleitet. Ebert hat an
tzungen teilgenommen und dabei nicht geſagt, daß er gegen
Streik ſei. Seine Haltung war dieſe: Wäre nach dem
tuntarſtreik ein Zuſtand eingetreten wie im November 1918,
dann hätte ſich der Abgeordnete Ebert auch im Januar 1918
an die Spitze der Bewegung ſtellen können. Die Mitglieder der
Streikleitung waren einmütig derſelben Anſicht.‟ Die
Verteidi=
gung beantragt darauf die Ladung Müllers. Das Gericht
be=
ſchließt für Dienstag die Ladung Müllers ſowie, der Herren
Maltzahn und Eckardt. Der Vorſitzende erſucht darauf Dr.
Ganßer, nicht am Preſſetiſch, ſondern im Zuſchauerraum Platz
zu nehmen.
Scheidemanns Verhör.
Magdeburg, 11. Dez. In der Nachmittagsſitzung des Rothardt=
Prozeſſes wird als erſter Zeuge Oberbürgermeiſter Scheidemann
vernom=
men. Er ſagte unter anderem aus, daß in mehreren Sitzungen der
Streikleitung auch Ebert, Bauer, Dittmann und er ſelbſt teilgenommen
hakten. Es habe ſich in dieſen Sitzungen gezeigt, wie dringend
notwen=
dig der Eintritt der Sozialdemokraten in die Streikleitung im Intereſſe
des Vaterlandes geweſen ſei, da das törichte Vorgehen der Regierung
die Arbeiter dermaßen gereizt habe, daß ſie mit Gewaltmaßnahmen und
Sabotageakten antworten wollten. Hätten ſich die Sozialdemokraten nicht
an der Streikkommiſſion beteiligt, ſo wäre der Krieg ſchon im Januar
beendet worden. Die Arbeiter hätten ſich nicht ohne Gegenwehr
nieder=
ſchießen laſſen. Es wäre ein Tobu Wabohu eingetreten und die Gefahr
eines völligen Zuſammenbruchs und der Einführung ruſſiſcher Zuſtände
hervorgerufen ſvorden. Durch das Wirken der Sozialdemokraten ſei der
Streik beendet und alles wieder in geregelte Bahnen gelenkt worden.
Man ſollte der Sozialdemokratie dankbar ſein, ſtatt ſie zu beſchimpfen.
Auf eine Frage des Rechtsanwalts Heine erklärte Scheidemann, daß die
ſozialdemokratiſche Parteileitung die Abſicht gehabt habe, die
General=
kommiſſionen der Gewerkſchaften in der Streikleitung zu beteiligen, um
auf dieſe Weiſe die Verhandlungen mit der Regierung zu erleichtern
und die Herbeiführung des Streikendes zu beſchleunigen. Das ſei von
den Radikalen und der Streikleitung abgelehnt worden. Die Redaktion
des Vorwärts” ſei vollkommen ſelbſtändig geweſen. Zuweilen nahm
ein Vertreter der Redaktion an den Sitzungen der Parteileitung teil, aber
lediglich zu informatoriſchen Zwecken. Auf Antrag des Rechtsanwalts
Landberg wird dann der offizielle Bericht der ſozialdemokratiſchen
Par=
teileitung über den Maſſenſtreik verleſen. Darauf wird in
Ueberein=
ſtimmung mit den Ausſagen Eberts und Scheidemanns berichtet, wie die
Arbeiterdeputation den Parteivorſtand zum Eintrit in den Streik
auf=
forderte. Scheidemann beſtätigt dieſe Darſtellung. Auf eine weitere
Frage des Rechtsanwalts Landberg macht Scheidemann Ausſagen über
die damalige Aufforderung des Prinzen Max von Baden zum Eintritt
der Sozialdemokratiſchen Partei in die Regierung. Scheidemann erklärt,
daß dabei der damalige Abgeordnete Ebert während einer Sitzung der
Reichstagsfraktion und des Parteiausſchuſſes geſagt habe: Wir haben
bisber immer auf dem Boden der Landesverteidigung geſtanden. Es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß wir dabei bleiben.
Auf eine Frage des Rechtsanwalts Heine, ob Ebert oder irgend ein
anderes Mitglied der Partei den erwähnten Artikel des „Vorwärts”
vor der Veröffentlichung gekannt habe, erwidert Scheidemann, daß weder
Ebert noch ſonſt jemand im Parteivorſtand etwas mit dem „Vorwärts”
und mit dieſem Artikel zu tun gehabt habe. — Rechtsanwalt Martin
verweiſt auf die Rede des damaligen Abgeordneten Ebert im
Haushal=
tungsausſchuß, in der der öſterreichiſche Arbeiterſtreik gebilligt und die
deutſche Regierung gewarnt wird, durch Unterſtützung antiſozialiſtiſcher
Streikziele eine ähnliche Bewegung in Deutſchland zu entfachen. Dazu
erklärt Scheidemann: Wir waren uns vollſtändig klar über die Gefahr,
die ein Uebergreiſen der Streikbewegung auch für unſere eigene Partei
haben würde, die einen Streik gar nicht wollte.
Die Vernehmung des früheren Reichskanzlers Bauer.
Nach dreiſtündiger Vernehmung Scheidemanns wurde der frühere
Reichskanzler Bauer vernommen, der Vorſitzender der
Generalkommiſſio=
nen der Gewerkſchaften war und damals mit Ebert und dem
ſozialdemo=
kratiſchen Porteivorſtand wiederholt über den Streik verhandelt hatte.
Er beſtätigte, daß vom Parteivorſtand und von Ebert ſtets der
Stand=
punkt vertreten wurde, daß der Streik ein Unglück ſei und daß man alles
zu ſeiner Beilegung tun müſſe. Ebert habe wiederholt geſagt, daß es
ein Verbrechen und ein Unfug wäre den Streikenden zu raten, einen
Geſtellungsbefehl nicht zu befolgen. In Treptow habe er den
Streiken=
den mitgeteilt, daß der Parteivorſtand ſeinen ganzen Einfluß geltend
mache, um die Zurücknahme aller Geſtellungsbefehle nach Beendigung des
Streikes durchzuſetzen.
Die Verhanblung wurde auf Freitag, vormittags 9½ Uhr, vertagt.
Um den Bericht der Kontrollkommiſſion.
TU. Paris 11. Dez. Die Abrüſtungskontrolle bildet das
Tagesgeſpräch. Es beſtätigt ſich, daß der Vorſitzende der
Inter=
alliierten Militärkontrollkommiſſion, General Walſh, zu
außer=
ordentlichen Schlußfolgerungen über die Entwaffnung Deutſch
lands gelangt iſt. Ein offizieller Bericht des Generals liegt noch
nicht vor. Der Pariſer Vertreter der Telegraphen=Union erfährt
von offizieller Seite, daß die Meldungen der Pariſer Preſſe
über=
trieben und verfrühre eien. Die Meldung des „Journal”, daß
die Verbündeten am 20. Dezember die Abſetzung des Generals
von Seeckt verlangen würden, wird als teilweiſe unrichtig und
verfrüht bezeichnet. Man nimmt an, daß eine neue ſcharfe
Note an Deutſchland von der Botſchafterkonfe
renz gerichtet werde, wenn ſich die Gerüchte über den Inhalt
des Berichtes der Kontrollkommiſſion bewahrheiten ſollten. Die
Botſchafterkonferenz tritt am 27. Dezember zu einer
außerordent=
lichen Sitzung zuſammen.
e; zurzeit Chichis noch offene Vorhalle wurde im 19.
Jahr=
ſoert vermauert, um Innenraum zu gewinnen.
FIn dem gleichen Raume (I) ſtehen die Reſte des
altehrwür=
gun Saturntempels, der Schatzkammer (aerarium) des
miſchen Volkes. Erhalten ſind acht Säulen der Vorhalle aus
rZeit des Septimius Severus, der den durch Brand zerſtörten
im pel wieder aufbaute. Auffallend ſind an den Säulen die
rhätelle, die den geglückten Verſuch darſtellen, das nur nach
Seiten wirkende joniſche Eckkapitell in ein freiſtehendes,
ch. allen Seiten gleichmäßig wirkendes Kapitell umzuwandeln,
ihei ſind, wie an dem Modell erſichtlich, die ſonſt nur an einer
kel vorſpringenden Eckvoluten an allen 4 Ecken wiederholt. Drei
öie korinthiſche Säulen bilden die Ueberreſte des Tempels
. Kaſtor und Pollux (II); deſſen erſte Anlage in die älte=
18eit der Republik hinaufreicht. Drei andere korinthiſche
Säu=
annicht weit von den vorgenannten auf dem Forum Romanum,
id von dem 80 n. Chr. erbauten, um 200 wiederhergeſtellten
empel des Veſpaſian (II) übrig geblieben (am Fries
unftellung von Opfergeräten). Auch von dem Tempel des
ars Ultor (II), deſſen Errichtung von Auguſtus in der
hhacht bei Philippi dem Mars, dem Rächer der Caeſar=Mörder,
locbt worden war, ſind äußer einem Teil des Gebälks nur noch
ei Säulen erhalten; dieſe freilich gehören zu den ſchönſten
an=
en: Säulen Roms. Die Mödelle zeigen den Zuſtand der
Tempel=
in=en um 1780; erſt ſpäter wurden ſie weiter ausgegraben.
Ein Denkmal ehelicher Liebe und Treue iſt der von
An=
inus Pius ſeiner Gemahlin Fauſtina 141 n. Chr.
ge=
eitöte Tempel (I), von dem noch die Säulen der Vorhalle ſtehen.
goh dem Tode des Kaiſers (161) wurde ſein Name in der
In=
hrſf ft hinzugefügt.
Eine Ruine von ungeheuerer Wucht bilden die Reſte des von
zörrian erbauten Doppeltempels der Venus und
oma (II), des größten, einſt von 60 Säulen umgebenen
emapels der Stadt Rom. In den erhaltenen Hauptniſchen
ſtan=
n. die Bildſäulen der beiden Göttinnen, die eine ſchaute nael
tan, die andere nach Weſten, als des Reiches Wächterinnen.
Alle vorgenannten Tempel hatten die rechteckige Grun
ruri; einen baulichen Gegenſatz zu ihnen bilden die Rund
mipel, von denen unſere Sammlung auch einige aufweiſ
onr dem einen, dem ſogen. Tempel der Veſta (II) an
onzim boarium (Rindermarkt) war oben ſchon die Rede; e
gaht einen nüchternen und unſcheinbaren Eindruck; vielleicht
ui:de in ihm der Hafengott Portunus verehrt. Wie ganz an=
8 wirkt der in Tivoli, hoch oben über dem Anio ſtehende
Byllen= oder Veſtatempel (II). Mit ſeinen ſchönen,
rggiös aufſteigenden korinthiſchen Säulen bildet er für jeden
ſtallienreiſenden eine unvergeßliche Erinnerung.
Der in ſeiner Urform am beſten erhaltene antike Tempel iſt
das Pantheon. Das Modell des Tempels (II) iſt ein
Pracht=
ſtück unſerer Sammlung. Aus der Inſchrift am Fries der
Vor=
halle erſieht man, daß der Seeheld Marcus Agrippa, der Sieger
in der Schlacht von Aktium, den Tempel in ſeinem 3. Konſulate,
d. i. 27 v. Chr., errichtet hat. Der Tempel ſtand nicht frei,
ſon=
dern war nur ein Teil der Bäderanlage (Thermen) des Agrippa.
Er war dem vergötterten Julius Caeſar und den Schutzgöttern
des Juliſchen Geſchlechts geweiht. Die Bäder ſind verſchwunden,
aber der Tempel iſt noch da und iſt ſeit mehr als 1300 Jahren
(ſeit 609) als chriſtliche Kirche in Gebrauch. Freilich die alte
Pracht iſt nicht geblieben, der Bau erlitt im Laufe der
Jahr=
hunderte manche Beſchädigungen, die wieder ausgeglichen werden
mußten (Wiederherſtellungen unter Domitian, Trojan, Hadrian,
Septiminus Severus), auch mußte er ſich manche Beraubung
ge=
fallen laſſen, aber ſeine Anlage blieb im ganzen unberührt. Den
Namen Pantheon, d. i. „hochheilige Stätte”, erhielt der Bau,
weil dem Volke die Kuppel wie das Himmelsgewölbe erſchien,
in das das Auge der Gottheit durch die runde Oeffnung an der
Decke hereinſchaute. Auffallend an dem Rundtempel iſt die
recht=
eckige Vorhalle, und intereſſant iſt es, wie dieſe durch einen
zwei=
ten, breiteren und höheren Giebel und maſſiven Zwiſchenbau mit
dem Rundbau verbunden iſt. Wir bewundern die Kunſt, mit der
Chichi die aus grauem und rotem ägyptiſchen Granit hergeſtellten
Säulen in ihren Farben nachgebildet hat, desal. die aus
Mar=
mor gearbeiteten Baſen, Kapitelle und das Gebälk. Nun möchten
wir gern durch die Vorhalle ins Innere ſehen, was an ſich
mög=
lich iſt; denn das Modell beſteht aus zwei auseinanderſchiebbaren
Hälften, und Chichi hat gerade auf die Nachbildung des Inneren
die größte Sorafalt verwandt. Getreu dargeſtellt ſind die Platten
des Fußbodens, die 7 abwechſelnd rechteckigen und
halbkreisförmi=
gen Niſchen mit korinthiſchen Pilaſtern und korinthiſchen
Säu=
len, in welchen die Statuen des göttlichen (dions) Caeſar, des
Mars, der Venus und 4 anderer Gottheiten aufgeſtellt, waren:
aber nur dieſer, nicht aller römiſchen Gottheiten; das „Pantheon”
ſt nicht ein Tempel für „alle Götter” geweſen. An dem
Oberge=
hoß des inneren Mantels ſind im 18. Jahrhundert
Aenderun=
en vorgenommen worden. (hichi bat auf der einen Hälfte des
odells den urſprünglichen Luſtand foſtgehalten, auf der anderen
Neuherſtellungen nachgehildet. Während der Luppelbau vo
Sen geſeben etwas Muchtiges, Maſſiges bat und die Lupp
nden Mauern hes Rundbau s gehalten nicht recht zur (elt
mmt, macht das Innere einen erhabenen Cindruc K lblug,
örinig ſteigt das Lupvel = lbe empor, der Nadin iſt genan i
lang wie bie Kähe vom Fußhose big aum Kutpala Tii-
Reiben von Kgſſetten gliedern die Lupvel, und gan= oben ha
eine kreißrunde Oeffnung von 9. Weter im Durchmeſſer: durch fi
allein wird der große Paum gleichmäßig und einheitlich beleuchtet.
* Das Herriot=Memorandum beſtätigt
Weitere Verſchiebung der Räumung Kölns.
Eingeweihten war es von vornherein klar, daß das Herriot=
Memorandum keine Fälſchung ſein konnte. Wer Gelegenheit hatte,
n der letzten Zeit mit den Berliner Korreſpondenten franzöſiſcher
Blätter zuſammenzukommen, für den gab es überhaupt keinen
Zweifel mehr an der Echtheit des Schriftſtückes. In den letzten
Tagen hat nun in der Entente=Preſſe eine Hochflut tendenziöſer
Meldungen über angebliche Rüſtungen Deutſchlands eingeſetzt,
unter denen ſich auch einige recht bemerkenswerte Mitteilungen
des Berliner Vertreters des „Journal” über den vorausſichtlichen
Inhalt des Generalberichts der Interalliierten
Militärkontroll=
kommiſſion befindet. Seine Ausfühungen, die darin gipfeln, das
Amt eines Generaliſſimus der Reichswehr, das bekanntlich Herr
von Seeckt innehat, ſei unvereinbar mit dem Friedensvertrag,
decken ſich haargenau mit dem ſogen. Herriot=Memorandum und
geben Zeugnis von dem Handinhandgehen der
Kontrollkommiſ=
ſion mi dem franzöſiſchen Kriegsminiſterium ab. Mag in unſeren
Ohren das Gefabel über die angeblich deutſchen
Kriegsvorbe=
reitungen höchſt lächerlich klingen, ſo wäre es doch verfehlt,
ein=
fach zur Tagesordnung übergehen zu wollen. Es handelt ſich
dabei um einen bis in die letzten Einzelheiten durchdachten
Feld=
zugsplan zur Zerſtörung der Reichswehr und zur Begründung
des Verbleibens nicht nur der engliſchen Truppen in der Kölner
Zone, ſondern auch der franzöſiſchen Truppen im Ruhrgebiet.
Hörte man geſtern noch, daß man im März das Kölner Gebiet
räumen wolle, ſo lieſt man bereits heute in den Blättern
Eng=
lands und Frankreichs, daß an eine Räumung vor Juni nicht zu
denken iſt. Uebermorgen wird der Termin ſich aufs neue um
einige Monate verſchoben haben.
Ein neuer Hetz=und Lügenfeldzug gegen Oeutſchland.
TU. London, 11. Dez. Die „Daily Mail” fährt fort, das Geſpenſt
der deutſchen Rüſtungen mit den von der deutſchen Regierung ſchon öfter
widerlegten Argumenten auch weiterhin an die Wand zu malen. Sie
kündigt in einem Leitartikel die Veröffentlichung zweier Artikel eines
Spezialkorreſpondenten an, die ſich mit den fortgeſetzten geheimen
Rüſtun=
gen (2) Deutſchlands befaſſen ſollen. Die beiden Artikel ſeien auch eine
Erklärung dafür, weshalb der Botſchafter in der nächſten Woche in Paris
eintreffe.
Die deutſche Regierung und ihre Beamten und Offiziere hätten die
Interalliierte Militärkontrollkommiſſion gehindert, ſich von der vollen
Ausdehnung der deutſchen Kriegsvorbereitungen zu überzeugen. Die
Auf=
löfung des deutſchen Generalſtabs wäre noch nicht vollzogen! Im
Gegen=
teil, dieſer beſtünde weiter und arbeite Pläne gegen die Nachbarn
Deutſch=
land aus. Außer der Reichswehr beſtünde noch eine 2. Armee in der Form
der Grünen Polizei. Die Auflöſung dieſer Streitkräfte ſei wiederholt von
Seiten der Alliierten gefordert worden, aber die deutſche Regierung
habe dieſer Aufforderung bis jetzt keine Aufmerkſamkeit geſchenkt. Fünf
Jahre nach dem Friedensſchluß ſeien die deutſchen Munitionsfabriken
noch nicht vernichtet worden. Wenn Deutſchland, bis an die Zähne
be=
waffnet (2) fortfahre, den Revanchekrieg zu nähren und Frankreich und
Polen und die Tſchechoſlowakei zu bedrohen, ſo verhindere es dadurch
jede Entwaffnungsmaßnahme Englands. Die Lage verlange kategoriſch
ein vereintes Vorgehen Englands und Frankreichs.
Nach der „Daily Mail” ſoll das Ergebnis der von der Interalliierten
Militärkontrollkommiſſion angeſtellten Ermittelungen folgendes ſein:
1. Die Militärkontrolle ſei bei der Kontrolle der
militäri=
ſchen Einrichtungen, der Munitionsfabriken und der Inſpektion
mili=
täriſcher Dokumente auf ben beharrlichſten deutſchen
Wider=
ſtand geſtoßen.
2. Unter dieſen Umſtänden ſei es unmöglich, die Kontrolle über die
Abrüſtung Deutſchlands, wie urſprünglich vorgeſehen, einem
Völker=
bundskomitee zu übertragen.
3. Deutſchland ſei bewaffnet, der Generalſtab ſei
wieder=
hergeſtellt worden. Es werde bereits ein neuer Offenſivkri eg
vor=
bereitet.
4. Deutſchland beſitze eine geheime ungefetzliche Polizei, die
100 000 Menn umfaſſe.
5. Die Fabriken zur Herſtellung von Munition ſeien noch nicht
zer=
ſtört worden. Statt deſſen würden Gewehre und Munition aller Art
her=
geftellt.
* Die Tendenz des Hetz= und Lügenfeldzuges, der Daily Mail iſt
offenſichtlich. Die Generalinſpektion der Miiltärkontrolle über die
Ent=
waffnung Deutſchlands iſt abgeſchloſſen. Der Bericht der Kommiſſion
kann nur ergeben, daß Deutſchland vollſtändig abgerüſtet hat und
ent=
waffnet iſt. Jede andere Feſtſtellung dient nur zu dem Zweck, die
Ueber=
nahme der militäriſchen Kontrolle Deutſchlands durch den Völkerbund zu
verhindern, die nun nach dem Verſailler Vertrag einzuſetzen hätte. Die
franzöſiſchen Militärs wollen eben das Heft nicht aus der Hand geben.
Dazu kommt noch die Räumung Kölns, die lt. Verſailler Vertrag am
10. Januar fällig iſt und die nun mit allen möglichen Mitteln verhindert
werden ſoll. Die Franzoſen ſuchen nach Vorwänden, um Deutſchland
um die wenigen ihm nach dem Verſailler Vertrag zuſtehenden Rechte zu
bringen, und die Pariſer Ausgabe der „Daily Mail”, die in
Schmähun=
gen und Verdächtigungen gegen Deutſchland in Nichts hinter der
fran=
zöſiſchen Hetzpreſſe zurückſteht, ſetzt daher mit einem neuen Lügenfeldzug
gegen Deutſchland ein. Demgegenüber muß daran feſtgehalten werden,
daß Deutſchland völlig entwaffnet iſt, daß die Militärkontrolle
verſchwin=
den muß und daß die Kölner Zone am 10. Januar zu räumen iſt.
Die Wirkung dieſer Beleuchtung iſt erhebend, zur Andacht
ſtimmend.
Einige Modelle tragen die Bezeichnung Tempel, weil die
Ruinen nach der Ueberlieferung als Tempel galten, z. B. der
Tempel der Minerva, der Salus u. a., aber die Ruinen ſtellen
etwas anderes vor. Davon vielleicht ein andermal.
Leſſings Luſiſpiel: „Der Schatz”
Dramatiſche Aufführung im Ludwig Georgs=Gymnaſium.
Das Ludwig=Georgs=Gymnaſium hat die Gepflogenheit, alljährlich
ein antikes Drama öffentlich aufzuführen. In dieſem Jahre iſt die Wahl
auf ein Luſtſpiel gefallen, auf den „Trinumus” des Plautus. Dieſer war
ein römiſcher Komödiendichter (227—184 vor Chr.), von dem etwa 20
Luſtſpiele erhalten ſind. Meiſtens hatte er griechiſche Stücke des
Menan=
der Philemon u. a. zum Vorbild. Die Stücke des Plautus ſind echte
Ko=
mödien; ſie beluſtigen beſonders da, wo Szenen aus dem täglichen Leben,
wo Sitten des gemeinen Mannes mit den lebhafteſten Farben geſchildert
werden. Es kommt ihm aber faſt nie auf die Sittenmalerei, ſondern
mehr darauf an, ſein Publikum zum Lachen zu bringen. Die Komödien
des Plautus find im Mittelalter vielfach Vorbilder für Dramen in
latei=
niſcher Sprache geweſen; namentlich iſt ſein „Miles glorioſus” oft
nach=
geahmt worden. Shakeſpeave hat nach den „Menächmen des Plautus”
ſeine „Komödie der Irrungen” verfaßt, und Moliere nach den „
Aulu=
laria” ſeinen „Geizigen‟. Die Perſonen in den Luſtſpielen des Plautus
ſind Typen, ähnlich den typiſchen Luſtſpielfiguren des Moliére.
Eins der beliebteſten Stücke des Plautus war der „Trinumus”, den
Leſſing in den Anfängen ſeiner dichteriſchen Laufbahn (1750) überſetzt
oder, richtiger geſagt, ſtark bearbeiett hat. Er gab ſeinem Luſtſpiel den
Titel „Der Schatz” und verlegte die Handlung in ſeine Gegehwart; es
ſpielt alſo in der Rokokozeit. Da der Inhalt dieſes Einakters auf dem
Theaterzettel der geſtrigen Aufführung im Feſtſaal des Gymnaſiums
mit=
geteilt war, können wir hier von einer Wiedergabe abſehen. Da das
Stück „auf der Straße” ſpielt, verlangt es nur einen einfachen ſzeniſchen
Apparat.
Die Gymnafiaſten hatten ſich unter der ſorgſamen Spielleitung von
Dr. Malzan liebevoll ihrer Rollen angenommen und ſie mit einem für
Schüler bemerkenswerten ſchauſpieleriſchen Können dargeſtellt. Als
Mitwirkende nannte der Tbeaterzettel: Fritz Heher (Leander), Kurt
Hanek (Staleno) Ludwig Petry (Philto) Hans Geibel (Anſelmus),
durt Gläſſina (Lelio), Hermann Fitting (Maskarill), Otto Tiefenthaler
vs), Hans Wilbrand (Träger) und Carlo Heß (Träger).
Bühne war zweckentſprechend hergerichtet und ihre
Dekoratio=
großer Sorgfalt g
t; ſie trugen weſentlich zum Gelingen
führung
zahlreiches Publikum folgte mit Spannung den Vorgängen auf
ihne und zeichnete bei offener Szene, namentlich aber am Schluſſe
Aufführung die Darſteller ſowie den Spielleiter, Herrn Dr. Malzan,
bhaften Beifall aus.
Der Aufführung voran ging die Wied raabe der Ouvertüre von
Mozarts „Schauſvieldirektor” durch ein Schülerorcheſter unter Leitung
von Studienaſſeſſor Kaiſer. Auch dieſe Darbietung des Abends fand
ein dankbares Publikum. — Heute abend wird die Aufführung
wiederhol”
Seite 4.
Freitag, den 12. Dizeiber 1924.
Rummer 345.
Die Zeuerung al8 iſtereichiſcheß
Exiſtenzproblem.
Von unſerem Wiener Korreſpondenten.
N—n. Wien, 9. Dezember.
Die breiten Maſſen der öſterreichiſchen Bevölkerung
beſchäf=
tigen ſich ſeit Wochen faſt ausſchließlich mit einer einz gen Frage:
mt der unerbittlich ſortchreitenden augemeinen Teuerung. Die
ſtetige Steigerung auler Preiſe iſt zur ſchwerſten Sorge der
öſter=
reichiſchen Privatwirtſchaft geworden und bildet gleichzeitig für
den Staat ſelbſt das attuellſte Zentralproblem, aus dem heraus
ſich faſt alle großen und kleinen Nöte dieſes Landes enlären.
Dieſer unmittelbare Zuſammenhang hat ſich gerade in den letzten
Tagen der Oeffentlich eit beſonders draſtiſch enthüllt. Die
Staats=
beamten haben die Gewährung eines außerordentlichen
Zu=
ſchuſſes anläßlich der Weihnachtstage verlangt, durch den ſie
wenigſtens die dringlichſten Anſchaffungen hätten beſtreiten
kön=
nen, deren Beſorgung aus den normalen, ſeit Monaten
unver=
ändert gebliebenen Gehältern ihnen vollkommen unmöglich iſt.
Die Bundesangeſtellten forderten die Auszahlung eines vollen
Monatsgehaltes vor den Feiertagen; die Erfüllung dieſes
Ver=
langens hätte dem Staat 445 Milliarden Krouen (— 30 Millionen
Goldkronen) gekoſtet. Bundeskanzler Dr. Namek hat gegenüber
den Vertretern der Beamtenſchaft dieſe Forderung als
vollkom=
men indiskutabel erklärt, und er hat, darüber hinaus, feſtgeſtellt,
daß die Regierung die Wünſche der Staatsangeſtellten auch nicht
zu einem geringen Bruchteile erfüllen könne. Die öſterreichiſchen
Staatsbeamten werden dieſes neuerliche ſchwere Opfer aller
Wahrſcheinlichkeit nach reſigniert auf ſich nehmen. Allein, man
darf nichts Menſchenunmögliches von ihnen verlangen; bei
wei=
terem Fortſchreiten der Teuerung werden und müſſen ſie in
wenigen Wochen abermals, und dann mit der erbitterten
Hart=
näckigkeit des Verzweifelten, finanzielle Mehrforderungen an den
Staat ſtellen. Da die Regierung ſchon heute weiß, daß die
Er=
füllung folcher Wünſche das ganze Budget für 1923 erſchüttern
und damit das Sanierungswerk ſelbſt gefährden müßte, gibt es
für ſie nur einen Weg, um der drohenden ſchweren Gefahr
recht=
zeitig zu begegnen: die rückſichtsloſe Bekämpfung der Teuerung
mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln.
Die Regierung iſt ſich der außerordentlichen Schwierigkeiten
der Situgtion voll bewußt, und ſie hat in den letzten Tagen, nach
wiederholter Behandlung des komplizierten Problems im
Mini=
ſterrat, eine großangelegte „Antiteuerungsaktion” angebahnt. Es
wurde eine gemeinſame Kommiſſion aus Spitzenvertreter der
öſterreichiſchen Induſtrie der Kaufmannſchaft und des Gewerbes
eingeſetzt, die in engſter Zuſammenarbeit mit der Regierung
tun=
lichſt raſch geeignete Vorſchläge zur Eindämmung der Teuerung
machen ſoll. Dieſer Weg zum Ziele iſt richtig gewählt, denn
die Regierung hat wenigſtens von vorneherein eingeſehen, daß
das alberne Spiel mit pavierenen Verordnungen gegen Wucher
und Preistreiberei, das bereits in den Kriegs= und
Nachkriegs=
jahren kläglichen Schiffbruch gelitten hat, in der jetzigen
Situag=
ton erſt recht zu einem kataſtrophalen Mißerfolg führen müßte.
Eine Bekämpfung der Teuerung iſt, wenn überhaupt, nur in
vollſtem Einvernehmen mit den erwerbenden Schichten der
Be=
völkerung möglich. Die Regierung hat ſich dieſe Feſtſtellung von
Anfang an zu eigen gemacht und ſo den einzig richtigen Weg
be=
ſchritten. Damit iſt aber ſelbſtverſtändlich keineswegs geſagt, daß
ſie auf dieſem Wege irgendweſche Erfolge erzielen wird. Einen
derartigen Optimismus kann ſich nach den Erfahrungen der
letz=
ten Jahr kein verninſtiger Oeſterreicher, und am wenigſten wohl
die Regierung ſelbſt, leiſten.
Die allgemeine Teuerung in Oeſterreich hat nach Quelle und
Charakter gleichſam doppelte Form. Zunächſt hat in Oeſterreich
Weltmarktbreiſe ſtattgefunden, die bekanntlich 60 bis 70 Prozent
über der Friedensparität ſtehen. Dieſer Anpaſſungsprozeß hat
ſich hierzulande beſonders ſchmerzlich geltend gemacht, da er ſich
im Jahre 1924 in ſehr empfindlichen Steigerungen von Monat zu
Monat vollzog. Außer dieſer Teuerung, die alſo eine allgemeine
ernſte Weltſorge iſt, gibt es aber eine noch gefährlichere ſpezifiſch
öſterreichiſche Teuerung. Dieſe erklärt ſich letzten Endes aus den
ſattſam bekannten ſchweren Gebrechen des Staates an ſich, die
er gleichſam als Geburtsfehler ſeit jenen unheilvollen Tagen von
St. Germain mit ſich ſchleppt. Damit iſt ſchon geſagt, daß eine
radikale Bekämpfung der auf dieſe Quellen zurückgehenden
Teue=
rung, alſo eine Preisabbauaktion, wie ſie in Deutſchland
ver=
ſucht wird, einfach unmöglich iſt, — ſo lange eben der
öſter=
reichiſche Staat ſelbſt auf ſeinen durch das Friedensdiktat
gegebe=
nen Grundlagen beſteht. Die Regierung muß ſich daher von
vorneherein darauf beſchränken, ein weiteres Anſteigen dieſer
öſterreichiſchen Teuerung zu verhindern, alſo die Stabilität der
Preiſe zu erreichen.
Die Hauptwurzeln der ſpezifiſch öſterreichiſchen Teuerung
ſind: der hohe Leihzins, die ſozialen Laſten und die ſtaatlichen
Steuern und Abgaben. Die öſterreichiſche Bankrate beträgt 13
Prozent p. a., der jährliche Zinsfuß in der Privatwirtſchaft
ſtellt ſich einſchließlich aller Speſen auf durchſchnittlich 40 Proz.
Auf die verſchiedenen, ſehr komplizierten Urſachen, aus denen ſich
dieſe exorbitanten Zinsſätze erllären, kann hier nicht näher
ein=
gegangen werden; nur zwei ausſchlaggebende Momente ſeien
her=
vorgehoben: der öſterreichiſche Notenumlauf iſt in ſeinem
Aus=
maß von den als Deckung dienenden Gold= und Deviſenbeſtänden
abhängig. Ein Hinausgehen über das vorgeſchriebene
Deckungs=
verhältnis würde wiederum zur Inflation und Zertrümmerung
der Währung führen. Daher muß die öſterreichiſche
National=
bank die dringenden Geldwünſche der Privatwirtſchaft nach
Möglichkeit droſſeln und ſo die Bankrate außerordentlich hoch
halten. Sehr intereſſant iſt das zweite Moment, das für die
Höhe der öſterreichiſchen Zinsſätze entſcheidend iſt. In Oeſterreich
beſteht noch heute der weiteſtgehende Mieterſchutz, die
Wohnungs=
mieten betragen nur wenige Prozent der Friedensbeträge.
Da=
durch iſt der Hausbeſitz natürlich in eine außerordentlich bedrängte
Lage geraten und zur Aufnahme von Hypotheken gezwungen.
Dieſe ſtarke Geldnachfrage einer anſehnlichen Bevölkerungsſchicht
bewirkt logiſcher Weiſe ebenfalls hohe Sätze für Leihgeld. Die
ſozialen Laſten ſind in Oeſterreich infolge der großen politiſchen
Stärke der Arbeiterſchaft außerordentlich groß; nach einer
fach=
männiſchen Berechnung iſt jeder Umſatzalt in der öſterreichiſchen
Wirtſchaft durch ſoziale Abgaben anderhalbmal ſo hoch belaſtet
wie in der engliſchen, doppelt ſo hoch wie in der franzöſiſchen und
eineindrittelmal ſo hoch wie in der tſchechoflowakiſchen Wirtſchaft.
Die ſtaatlichen Steuern ſind in Oeſterreich, abſolut genommen,
nicht höher als in den meiſten anderen europäiſchen Staaten,
allein ſie wirken bei der Schwäche und ſchweren Bedrängnis der
hieſigen Privatwirtſchaft viel drückender.
Die Urſachen der beſonderen öſterreichiſchen Teuerung liegen
ſomit klar zu Tage. Der Kampf gegen ſie, den die Regierung
nunmehr im äußerſten Zeitpunkt aufgenommen hat, wird ein
ver=
zweifelt ſchwerer ſein. Der Herabſetzung des Zinsfußes ſtehen
erhebliche Einwände der ausländiſchen Kreditgeber, die eine neue
Erſchütterung der öſterreichiſchen Währung befürchtet, gegenüber
und, ſo weit ſie nur durch eine Lockerung des Mieterſchutzes zu
erreichen wäre, die Gefahr heftigſten Widerſtandes der breiten
Maſſen, der öſterreichiſchen Bevölkerung. Die volle
Aufrechter=
haltung der ſozialen Abgaben iſt eine Hauptforderung der
öſter=
reichiſchen Sozialdemokratie, deren Gegnerſchaft für die
Regie=
rung unüberwindlich wäre und eine weſentliche Ermäßigung
der Steuern ſchließlich würde für den Staat einen unerträglichen
Einnahmenverluſt bedeuten, der das Budget hoffnungslos
zer=
trümmern müßte.
Der öſterreichiſche Stagt und ſeine Regierung ſtehen vor dem
ſchwerſten Exiſtenzkampfe ſeit Beginn der Sanierungsaktion. In kommiſſion erfüllen zu können.
Genf wurde ſeinerzeit die Stabiliſierung der öſterreichiſchen=
Währung in der Auslandsbewertung erreicht und ſo der erſte:
große Schritt zur Nettung dieſes Staates getan. Von Wien aus:
ſoll und muß nunmehr die volle Konſolidierung der inneren=
Kaufkraft der Krone und damit der zuoeite noch ſchwierigere Teily
des Sanierungswerkes durchgeführt werden.
Dieinteralliierte Schuldenfrage
Eine Erklärung Churchills im Unterhaus.
Loudon, 11. Dez. Im weiteren Verlauf der geſtrigen,
Debatte erklärte Suowden, eine befriedigende Regelung dem
Frage der interalliierten Schulden ſei vielleicht dem
ausſichtsreichſte Weg, auf dem eine weſentliche Verminderung dem
Beſtenerung herbeigeführt werden könne. Er ſei nicht befriedigr,
von der Art und Weiſe, in der Churchill die Frage der
voraus=
ſichtlichen Neparationseinkünfte und die Frage der interalliertem
Schulden miteinander verquickte. Die vorige Regierung habe
es=
durchaus abgelehnt, die beiden Fragen gemeinſam zu behandeln:
Zum Schluß wünſcht der Redner Churchill jeden Erfolg bei der
ihm bevorſtehenden Arbeit.
Der Liberale Runciman führt aus, Churchills
An=
kündigung befriedige die Liberalen. Wenn man ihn recht
ver=
ſtanden habe, wolle er bei den Pariſer
Verhandlun=
gen die Balfour=Note zur Grundlage nehmen=
Churchill unterbrach hier den Redner und bemerkte.
die Konferenz im Fanuar ſei nicht offiziellein,
berufen worden, um die Frage der interalliier,
ten Schulden zu behandeln.
Runciman fuhr dann fort, er ſei niemals der Anſicht ge=, daß der Premierminiſter bei der Regelung mit Ameriao/
einen ſchlechten Abſchluß erzielt habe. Denn dieſer Abſchluß habo/
die Bedeutung Londons als Mittelpunkt des Geldmarktes der
Welt aufrechterhalten.
Der Miniſter des Innern, Johnſon Hicks, ſagte, die
Regie=
rung beabſichtige, in den nächſten vier oder fünf Jahren zahlreichge
Pläne zur Verbeſſerung der ſozialen
Bedingun=
gen durchzuführen, ueber den Sinowjew=Brief führtet
der Miniſter aus, der Kabinettsausſchuß zur Prüfung des Brieſes!
habe ihn für echt erklärt. Die Negierung ſei nicht bereit, das
Beweismaterial zu veröffentlichen, auf das ſich dieſes Urtein
gründe. Er erklärte endgültig nameus der Regierung, daß esä
ſo lange Rußland ſeine Propaganda fortſetze, keine Verträgoy
geben werde.
Hierauf wurde die Debatte über die Antwortadreſſe bis Mon=)
tag vertagt.
Prüfung der britiſchen Note über die
Einziehung der Kriegsſchädenanſprüche.
London, 11. Dez. (Wolff.) Das Staatsdepartement iu
Waſhington befaßt ſich augenblicklich mit der Prüfung der Not,
Großbritanniens, in der die britiſche Haltung zur Fragn
der Einziehung der Kriegsſchädenanſprüche der
Bereinigten Staaten gegenüber Deutſchlant
auseinandergeſetzt wird. Die Note wird in einigen Tagen bemt4
wortet werden. Man betrachtet es als ſicher, daß Hughes
af=
der Anerkennung des Grundſatzes beſtehen wird, daß die amene9
kaniſchen Anſprüche als denen der anderen Mächte gleichwertig
behandelt werden ſollen. In hieſigen Kreiſen weiſt man daratt
hin, daß ſich die britiſche Note nicht gegen die Anſprüche Ane= auf die Beſatzungskoſten richtet, für die zwiſchen den Viet
einigten Stagten und den Allierten ein Sonderabkommen hot
ſteht, ſondern nur das Recht der amerikaniſchen Regierung uu
Frage ſtellt, Barzahlungen aus dem Dawes=Plan zu erhalte
um die ſchiedsgerichtlichen Urteile der gemiſchten Schadenerſg
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Bei dieſer Gelegenheit möchten witr de.
ſehr verehrten Wolltätern, die uns 7T.
dieſeit Jahre ſo liebevoll unterſtum
zben, unſeren herzlichſten Dank de
ſprechen mit der Bitte um fern. Wohlih.2
10857 Die Oberin des Hauſes=
Rummer 345.
Freitag, den 12. Dezember 1924.
Seite 2.
AAus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 12. Dezember.
— Ernannt wurde: am 28. November 1924 der Kanzleigehilfe
Frie=
h; Klingelhöfer zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Dezember
Aan zum Kanzliſten beim Oberverſicherungsamt zu Darmſtadt.
hen den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurden: auf Grund des
des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 19. 12. 1923 in Verbindung
UIrt. 3 § 1 der Perſonalabbauverordnung des Reiches vom 27. 10.
Xdie Bauinſpektoren Heinrich Frieß zu Bensheim und Ludwig
4tAh in Erbach vom 1. Februar 1925 an.
Grledigt ſind: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der
1fſchule zu Rothenberg (Kreis Erbach). Mit der Stelle war
— Organiſtendienſt verbunden. Dienſtwohnung iſt vorhanden; zwei
arſtellen für evangeliſche Lehrer an der Volksſchule zu Wieſeck
eis Gießen). Für die eine der beiden Stellen iſt eine Dienſtwohnung
ynnden, die aber zur Zeit noch nicht frei iſt. Mietwohnungen ſind
ar zu beſchaffen.
Frur Ermittelung des endgültigen Abſtimmungsergebniſſes im Wahl=
FB:3 (Heſſen=Darmſtadt) beruft der Kreiswahlleiter auf Grund des 8 132
Teichsſtimmordnung den Kreiswahlausſchuß auf Samstag, den
Mezember, vormittags 10 Uhr, in den Sitzungsſaal der Heſſiſchen
ſtyalſtelle für die Landesſtatiſtik hier Bleichſtraße 1. Die Sitzung iſt
hillich.
—— Kirchliches. Die hieſige Fidelisgemeinde hat in Herrn Pfarrer
Wickſtadt, einen eigenen Seelſorger erhalten. Derſelbe iſt im
der Woche hier eingetroffen und wird am Sonntag, den 14. d. M.,
mittags 8 Uhr in der Kapelle der evangeliſchen Fräulein den
regel=
win en Gottesdienſt für die Fidelisgemeinde übernehmen bis die
Fibelis=
hel benützt werden kenn. Am Sonntag, nachmittags 4 Uhr iſt im
Ge=
sauſe, Friedrichsſtraße, Begrüßung des neuen Pfarrers.
Perſonalveränderung. Dem Sanitätsfeldwebel Georg
Oehlen=
er, Sohn des Werkmeiſters Georg Oehlenſchläger I. zu Eberſtadt,
Marmſtadt, wurde gemäß Verfügung des Herrn Reichswehrminiſters
g an.=Inſp. I, Nr. 543, 11. 24. S. In.) der Charakter als Leutnant
verliehen, mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform der 5.
Mit tembg.) Diviſions=Sanitätsabteilung.
Sfienſtjubiläum. Der Betriesinſpektor Herr Karl Stein feiert am
2—zember d. J. bei der Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G.
Darm=
füt: ein 25jähriges Dienſtjubiläum.
Heſſiſches Landestheater. Dr. Eckener, der Führer des Z. R. 3
dem Ozeanflug nach Amerika, wird am Freitag, den 19. Dezember,
ein WVortrag, der die Schilderung dieſer Fahrt bringen wird, im Großen
s des Landestheaters veranſtalten. Im Anſchluß an den Vortrag
Ser Zeppelin=Film der Ufa vorgeführt werden. Preiſe: 1, 2, 3, 4,
Si) 10 Mark. Wiederholungen des Films finden am Samstag, Sonn=
und Montag im Kleinen Haus des Landestheaters ſtatt. Näheres
ſit Wurch Plakat.
Jm der Uraufführung von Vicki Baums Märchenſpiel „Das
Chriſt=
ſalln in”, Muſik von Graf Kalkreuth, ſind unter anderem beſchäftigt die
Iiar: Vihrog, Heufelder, Meißner, Gothe, Carlſen, Lehmann=Haupt,
ſanke, Poelzig, Donalies und die Herren: Schüler, Weſtermann,
Spieleitung: Kurt Barré; muſikaliſche Leitung: Fritz Bohne;
Gmenbild: Lothar Schenck von Trapp. Die im Märchen vorkommenden
z ſind von Lizzie Maudrik einſtudiert. Anfang 2½ Uhr. Der
Vor=
banf hat bereits begonnen und iſt ſehr rege.
Jar der Aufführung „Aida” am Sonntag, den 14. Dezember, beginnt
Mw erſänger Karl Jörn eine Reihe von Gaſtſpielen, zu denen er
der Generaldirektion des Landestheaters verpflichtet wurde. Karl
niſingt den Rhadames. Anfang 6 Uhr.
Den 5. Vortrag im Realgymnaſium hielt Herr Oberſtudienrat Dr.
„Ueber Kolloide”. Ausgehend von den Erſcheinungen der
Diffu=
waid der Dialyſe wurde an Hand zugehöriger Verſuche der Begriff
Alu id” entwickelt. Eine Anzahl von Kolloiden wurde dargeſtellt,
dar=
errotes und blaues Goldkolloid auf chemiſchem Wege und
Silber=
i durch Zerſtäubung von Silber im elektriſchen Lichtbogen. Es
folg=
keVerſuche über die Ausflockung von Kolloiden durch Elektrolyte, den
Koc Ulkegel und die Elektrophoreſe in Kolloidlöſungen. Den Schlutz
bt, die Vorführung und Beſprechung der rhythmiſchen Fällung in
Wen ten.
— Volkshochſchule. In ſeiner nächſten Führung durch die zoologiſche
Aü ung des Landesmuſeums am kommenden Sonntag, den 14.
Dezem=
wird Herr Kuſtos Dr. Schwan das „Moderne Ausſtopfverfahren”,
Bwv.:. Dermoplaſtik an Beiſpielen, Abgüſſen, Modellen uſw. erläutern.
S Sgey ade unſer hieſiges Muſeum vorzügliche Arbeiten auf dieſem Gebiete
ahzeiſen hat, dürfte eine derartige S hilderung, angefangen vom
AAleten der Haut des friſchen Tierkörpers bis zur Aufſtellung des
ferti=
ghT eres im Sammlungsſchrank, alſo ein Blick hinter die Kuliſſen dieſer
Aeumstechmik, für Viele eine enregende Bereicherung ihrer Kenntniſſe
n. Die Teilnehmer treffen ſich um 10 Uhr vormittags pünktlich am
2 Eni ingang. Es werden dort auch Einzelkarten zum Preiſe von 50 Pf.
A wgulben.
— Die Weihnachtsfeier der Arbeitsſchule des Evangeliſchen Bundes
f yrmn der althergebrachten Weiſe nächſten Mittwoch, den 17. Dezember,
Umuittags 31 Uhr, in der Turnhalle der Rundeturmſchule ſtatt. Die
Men, der Schülerinnen und die Freunde und Gönner, die auch in die=
Jjahre das gemeinnützige Unternehmen wieder unterſtützt haben, ſind
ug zu der Feier eingeladen.
EEMit Kurbelkamera und Büchſe durch Sümpfe und Urwald Afrikas
uns die die heſſiſche Bilderbühne im Saalbau einen guten, intereſſant
eöchen Afrikafilm, der uns in ſeinen vier Akten ſelten ſchöne, noch
nireg ehene Aufnahmen aus dem tiefen Innern des Landes zeigt. Mit
xpedition von Alexandrien über Kairo kommend, lernen wir hier
n und Gebräuche der Eingeborenen kennen, die europäiſche Kultur
heitſe angenommen haben, im allgemeinen aber, ſo bei ihren
Mahl=
eirund Landesgebräuchen noch ſehr „einheimiſch=natürlich” leben, wie
ſonders bei einem offiziellen Beſuch bei einem Scheich feſtſtellen
Eingeborene Jäger begleiten die Europäer in den dichten Ur=
„i und wir ſehen in dieſem großen Jagdfilm hervorragend gut
ge=
we Aufnahmen von Krokodil=, Giraffen= Egfanten= und Vogeljag=
5c AVir wohnen einem Reiherfang, einer Nilpferd= und Geierjagd bei,
ſer ſcdie Eingeborenen ſich mit ihren primitiven Waffen geſchickt betei=
Ix, ſſehen die Zubereitung der erlegten Tiere und das Leben der Raub=
1c mn Urwald untereinander u. a. m. Die ſchwierigen
Lebensverhält=
un mn Innern Afrikas, das Abgeſchiedenſein von der Kulturwelt kommt
1 miehem Film klar zum Ausdruck, wir brauchen uns nur der ſchwierigen
Pbeförderung zu erinnern. Auch humoriſtiſche Stimmungsbilder
wech=
b nrit ernſten Jagdſzenen ab, beleben den an ſich ſchon ſpannenden,
ſasnverten Naturfilm noch erheblich und machen einen Beſuch lohnend.
2AGänleitungsfilm wird uns in einem Akt ein Stück unſerer engeren
brax gezeigt: Heppenheim a. d. Bergſtraße mit all ſeinen zum Teil
qw uns ganz neuen, bemerkenswerten Schönheiten und Reizen, ſeiner
Quſwie und herrlichen Umgebung, die Starkenburg und die Spreng=
Ebes Burgfrieds.
— Auszahlungen an Sozialrentner. Die Auszahlung für den
Mo=
nDie zember findet in der Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, am kommen=
EDiienstag, den 16. ds. Mts., ſtatt und zwar für die Feſtſetzungs=
FEeise 1—400 von 8—9 Uhr vorm., für die Feſtſetzungsbeſcheide 401
EG=0 von 9—10 Uhr vorm., für die Feſtſetzungsbeſcheide 801—1200 von
W1I Uhr vorm., für die Feſtſetzungsbeſcheide 1201 und mehr von 11—12
1Avrrm. Nicht abgeholte Beträge werden nur am nächſten Vormittag
BmelSſt ausgezahlt.
Hausfrauenbund. Wie erſichtlich, befindet ſich in dieſer
Zeitungs=
nnar die Gewinnliſte unſerer Lotterie. Da unverkauft gebliebene
LLaffe nicht zur Ziehung kamen, die Zahl der Gewinne aber die von
mr an beſtimmte geblieben iſt, ſo hatte ſich die Möglichkeit, etwas
Miss zu gewinnen, verſtärkt; trotzdem wird es, wie bei jedem
Glücks=
unanche Enttäuſchungen geben. — Wir teilen noch mit, daß in der
auffsſtelle, Eliſabethenſtraße 29, ſehr hübſche Geſchenkgegenſtände,
2zu ug, Kinderkleider, Wäſche u. a. zu haben ſind und laden zum
Be=
ſrdreſes Weihnachtsverkaufs herzlich ein.
— Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für den Monat De=
3 er und Nachzahlung für den Monat November d. J. für nicht im
CGrlosleben ſtehende Schwerbeſchädigte, Altrentner und
Altrentnerin=
vieem olgt am Montag, den 15. Dezember d. J., vormittags von 8—12
1Manf der Stadtkaſſe. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die
9 9ägx pünktlich am 15. 12. d. J. bei der Stadtkaſſe zu erheben ſind,
*chu, noch ganz ausnahmsweiſe Zahlung an einem ſpäteren Tage
er=
f hmſtkann.
hauchverbot. In letzter Zeit iſt wiederholt wahrgenommen worden,
9con den Schlafwagenreiſenden das Rauchverbot nicht beachtet wird
umdre Schaffner hiergegen nicht einſchreiten. Es wird daher in Er
i ürung gebracht, daß in den Seitengängen der Schlafwagen über=
Ehptt nicht und in den Abteilen während der Nachtzeit von 10 Uhr
aws bis 7 Uhr morgens nicht geraucht werden darf. In den ande=
*„suunden iſt das Rauchen nur in den Abteilen bei geſchloſſenen Türen
1 nar mit Zuſtimmung der Mitreiſenden geſtattet. Die
Schlafwagen=
ſEnarr und ſonſtigen Bedienſteten ſind erneut angewieſen worden,
geimnberechtigtes Rauchen ſtreng vorzugehen und in jedem Ueber=
* hng’sfalle den Bußbetrag einzuziehen und gegebenenfalls. Anzeige
hm: Bahnpolizeiübertretungen zu erſtatten. Das Verbot mag man=
0 Xſdaucher verdrießen. Die Schlafwagen ſind aber zum Schlafen da,
1 Zzum Schlafen bedarf man der rauchfreien Luft.
Runſt und Leben
im
Darmſtadt
von heute
Unter
Mitwirkung führender Perſönlichkeiten aus allen Rreiſen
der Stadt herausgegeben von Bürgermeiſter Mueller.
Selbſtverlag der Stadt Darmſtadt. / In Rommiſſion:
L, C. Wittich=Derlag in Darmſtadt
Die Leitung der Reichsbahndirektion Mainz
die durch Verſetzung des früheren Präſidenten Jacobs in den
einſtweiligen Ruheſtand frei geworden war, iſt dem
Abteilungs=
direktor im Eiſenbahn=Zentralamt David Lochte übertragen
worden.
Präſident Lochte iſt 1871 in Magdeburg geboren, ſtudierte in
Lauſanne, Leirzig und Berlin Rechts= und Staatswiſſenſchaft
und beſtand 1898 die Aſſeſſorprüfung. 1899 wurde er aus dem
Juſtizdienſt in den Dienſt der ehemals preußiſchen
Staatseiſen=
bahnverwaltung übernommen, und war bei den
Reichsbahn=
direktionen Köln und Magdeburg ſowie als Vorſtand des
Ver=
kehrsamts Bremen tätig. Im Jahre 1906 unternahm er eine
Studienreiſe nach Amerika. Als Mitglied wirkte er bei den
Eiſen=
bahndirektionen Kaſſel und Frankfurt a. M., vom Jahre 1919
ab im Eiſenbahn=Zentralamt Berlin. Im April 1924 erfolgte
dort ſeine Ernennung zum Abteilungsdirektor.
Mit vielen Abbildungen
und über 300 Seiten Cext
In Pappband .. . Mark 7.50
Zuhaben in allen Buchhandlungen
und in der Geſchäftsſtelle des
Darmſtädter Cagblatts
Stadtbücherei. Um verſchiedentlich geäußerten Wünſchen aus der
Leſerſchaft gerecht werden zu können, iſt die Ausleihe der Stadtbücherei
von Montag, den 15. Dezember an, zu folgenden Stunden geöffnet:
Montag und Donnerstag: 10—½1, 4—½7 Uhr: Dienstag und Freitag:
10—5 Uhr; Mittwoch und Samstag: 10—½1 Uhr.
— Aus der Martinsgemeinde. Der am Montag abgehaltene zweite
Vortragsabend der Männervereinigung und des Frauenvereins der
Mar=
tinsgemeinde hatte ſich eines überaus zahlreichen Beſuches zu erfreuen,
ein Beweis, welch großes Intereſſe dem Lichtbildervortrag des Herrn
Pfr. D. Waitz „Weihnachten im Bilde alter und neuer Meiſtes”,
ent=
gegengebracht wurde. Es würde zu weit führen, wenn man alle die
vielen Bilder von der Darſtellung der Weihnachtsgeſchichte der alten
und neuen Meiſter in ihren verſchiedenen Auffaſſungen und
Aus=
führungen, die der Redner mit erläuternden Worten den Anweſenden
vorführen ließ, hier wiedergeben wollte, doch ſowohl die Bilder der
berühmten italieniſchen Meiſter vom 4. Jahrhundert ab bis zum letzten
Jahrhundert, als auch diejenigen der ſpaniſchen, franzöſiſchen,
nieder=
ländiſchen und nicht zum wenigſten die unſerer großen „deutſchen” Meiſter
und Künſtler, erregten die Begeiſterung des Publikums. Einige der
Bilder wurden mit den dazu paſſenden geiſtlichen Weihnachtsliedern —
von den Anweſenden geſungen — begleitet, was die Aufnahme und
Stimmung beim Beſchauen des Bildes erhöhte. Vor dem Vortrag fand
die Haupt= und Mitgliederverſammlung des Frauenvereins ſtatt. Laut
Jahresbericht des Vorſitzenden betrug die Mitgliederzahl des 21.
Ver=
einsjahrs vom 1. Juli 1923 bis 31. Juni 1924 1082. Die Zahl der
Helfe=
rinnen 58. Helferinnenverſammlungen fanden 11 ſtatt, ſowie 10 beſondere
Sitzungen des engeren Vorſtandes. Die Haupt= und
Mitgliederverſamm=
lung fand im Dezember v. J. ſtatt. Vortragsabende fanden mit der
Männervereinigung zuſammen, ſtatt und zwar 6. Es hielten hierbei
Vorträge: Herr Pfr. D. Waitz über „Spiritismus”, Herr Pfr. Beringer
über: „Das Rätſel des Todes”, derſelbe dann ſpäter über: „
Anthropo=
ſophie‟, Herr Rechtsanwalt Dr. Wagner über: „Die zehn Gebote Gottes
als Grundlage unſerer chriſtlichen Kultur”, derſelbe dann ſpäter über
„Göttliche Gerechtigkeit”, und der Oberpoſtſekretär Görnert über: „Gibt
es einen Gott?” — Bei der 400=Jahrfeier des Kirchenliedes beteiligte ſich
der Frauenverein mit der Aufführung eines Feſtſpiels: „Drei Bilder aus
dem Leben Paul Gerhardts.” Am 1. Mai d. J. eröffnete der Frauenverein
eine evangeliſche Nähſchule im Gemeindehaus, die ſich ſowohl im
Schnei=
derkurſus, als auch im Weißzeuakurſus eines ſehu auten Beſuches zu
er=
freuen hat. Herr J. Weber erſtattete ſodann die Rechnungsablage
Geſamteinnahmen des Frauendereins betrugen im letzten Halbjahr 591.05
Mark, die Geſamtausgaben 557 Mark. Die Einnahmen der
Klein=
kinderſchule betrugen 1795 Mark, die Ausgaben 1726 Mark. Die
Ein=
nahmen der Handarbeits= und Strickſchule begleichen ſich mit den
Aus=
gaben. Dem Rechner wurde für ſeine Mühewaltung Dank und
Ent=
laſtung erteilt. Der ſeitherige Vorſtand blieb beſtehen. — Gleichzeitig ſei
allen Gemeindemitgliedern, welche dem Frauenverein Gaben für die
Weihnachtsbeſcherungen der Kleinkinderſ hule, ſowie der Handarbeits=
und Strickſchule geſtiftet haben, — evtl. noch ſtiften wollen — hier
herz=
licher Dank ausgeſprochen, mit der Bitte, ihr Wohlwollen und ihre
Unterſtützungen dem Frquenverein und der Gemeinde auch weiterhin be=
wahren zu wollen,
C. Die November=Witterung in Darmſtadt. Der letzte Monat des
diesjährigen meteorologiſchen Herbſtes war verhältnismäßig hell, ziemlich)
kalt und an den erſten vier Tagen außerordentlich regenreich, während
der übrige Teil des Monats trocken blieb. Das Monatsmittel der
Tempe=
ratur betrug 3,6 Grad C. (1,1 unter dem Durchſchnitt), während ſich die
Gegenſätze auf 16,6 am 1. und — 6,3 am 18. ſtellten. Erſterer Wert iſt für
den November ſehr hoch und wurde am folgenden Tag nahezu abermals
erreicht. Froſttage wurden 13 gezählt, während ſogenannte Eistage,
d. h. ſolche, an denen das Thermometer ſ=ndig unter Null blieb, noch
nicht vorkamen. Das Monatsmittel der Bewölkung betrug nur 6,1 (10
bedeutet völlige Trübung) und kamen 4 heitere Tage vor, ein in dieſem
Monat ſeltenes Ereignis. Die öſtliche Windrichtung überſtieg die
weſt=
liche um ein Weniges und ſtarke Luftbewegung blieb ganz aus. An 9
Tagen mit Regen und 1 mit Graupeln wurde eine Niederſchlagsmenge
von 103,5 Millimeter gemeſſen (58 über normal), wovon 98,8 auf die erſten
4 Tage entfielen. Den Rekord ſchlug der erſte Monatstag mit 38
Milli=
meter. Ausgedehnte Ueberſchwemmungen waren hiervon die Folge. In
den einzelnen Provinzen ſchwankten die Niederſchlagsſummen
folgender=
maßen: In Starkenburg notierte Gernsheim 46,8 Millimeter gegenüber
221,6 in Beerfelden; in Oberheſſen: Grünberg 31,4 gegenüber 137 in
Grebenhain und in Rheinheſſen Bingen 39,7 gegenüber 72,1 in
Oppen=
heim (Mainz 58,3). Was ſchließlich den meter rologiſchen Herbſt 1924
(September, Oktober, November) angeht, ſo wies derſelbe in Darmſtadt
ein Temperaturmittel von 9,3 Grad C. auf, was annähernd normal iſt,
während die Niederſchlagsmenge 226 Millimeter (71 über normal) betrug.
— Heſſiſcher Landesverein für Toteneinäſcherung. Am 6. ds. Mts.
fand die diesjährige Mitgliederverſammlung ſtatt, in der
zu=
nächſt der Vorſitzende, San.Rat Dr. Heil, einen kurzen Bericht erſtattete
und Rechtsanwalt Dr. Stein den Kaſſenbericht vorlegte. Es wurde
be=
ſchloſſen, den Jahresbeitrag für 1925/26 auf 2 Mk. herabzuſetzen, um
auch den wirtſchaftlich geſchädigten Mitgliedern das Verbleiben im Verein
zu ermöglichen. Die Zeitſchrift „Flamme” wird regelmäßig wieder in der
Städt. Leſe= und Bücherhalle und auf der Landesbibliothek aufgelegt
werden. Der Vorſitzende macht hierbei auf die reichhaltige
Feuerbeſtat=
tungsbibliothek der Landesbibliothek aufmerkſam, deren Ausbau weiter
gefördert werden ſoll. Mit großem Intereſſe nahm die Verſammlung
Kenntnis von der an die Bürgermeiſterei gerichteten Eingabe des
Vor=
ſtandes um Ermäßigung der Einäſcherungsgebühren. Darmſtadt hat den
traurigen Ruhm von allen Krematorien in weitem Umkreis, die bei
wei=
tem höchſten Gebühren zu fordern, was der Vorſitzende mit ſchlagenden
Beiſpielen belegt. In Karlsruhe ſind ſeit März 1924 Erd= und
Feuer=
beſtattung koſtenlos; für Leichen auswärts Geſtorbener beträgt die
Ge=
bühr 40 Mk.; Heidelberg fordert 35 Mk. bzw. 50 Mk. (für Auswärtige);
Frankfurt für Auswärtige 60 Mk.; Offenbach 20 bzw. 40 Mk. uſw. In
Darmſtadt betragen die Einäſcherungsgebühren 100 Mk. bzw. 200 Mk.!
(für auswärts Verſtorbene), wobei die tatſächlichen Ausgaben der Stadt
für eine Einäſcherung zurzeit auf 52 Mk. zu ſtehen kommen. Alſo macht
die Stadt bei Auswärtigen einen „Profit” von nahezu 300 Prozent!
Die Eingabe weiſt auch darauf hin, daß eine Ermäßigung für
verſtor=
bene Vereinsmitglieder ſeitens der Stadt ein nobile officium ſei, da der
Verein ſeinerzeit die Erbauung des Krematoriums ausgiebig finanzieren
half. Die hohen Gebühren wurden ohne Anhörung der
Friedhofsdepu=
tation feſtgeſetzt. Die Verſammlung hörte mit Bedauern, daß eine
Aut=
wort auf die bereits vor Wochen abgeſandte Eingabe ſeitens der
Bür=
germeiſt rei bis fetzt nicht erfolgt iſt. — Für 1924/25 bis 1926/27 waren
Ausſchuß und Vorſtand zu wählen. Die ſeitherigen Ausſchußmitglieder
wurden wieder= und an Stelle des verſtorbenen San.=Rats Dr. Merkl
wurde Herr Oberapotheker Dr. Schwalm neu gewählt; ebenſo wurde der
ſeitherige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt.
— Aufruf. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß wie in jedem
Jahre, auch zu Weihnachten dieſes Jahres den in der
Fürſorgeerziehungs=
anſtalt „Ohlyſtift” in Gräfenhauſen untergebrachten Zöglingen Knaben
und Mädchen aller Altersſtufen, wieder ein fröhliches Weihnachtsfeſt
be=
reitet werden ſoll, um den Kindern, wie das ja der Zweck der Anſtalt iſt,
auch an den Feiertagen das Elternhaus nach Möglichkeit zu erſetzen. In
der Anſtalt befinden ſich augenblicklich rund 80 Kinder aus ganz Heſſen.
Um jedem Kind eine Weihnachtsfreude bereiten zu können, braucht jedoch
das „Ohlyſtift” Mittel, die es aus eigenen Kräften nicht aufzubringen
vermag. Die ſchweren Kriegs= und Nachkriegsjahre laſten immer noch
auf der Anſtalt; die wirtſchaftlich ungünſtigen Zeitverhältniſſe bringen
ſtets neue Laſten hinzu. Das Kuratorium der Erziehungsanſtalt „
Ohly=
ſtift” ruft die Mildtätigkeit der Bevölkerung von Darmſtadt an und bittet
um eine Zuwendung für das Weihnachtsfeſt des „Ohlyſtifts” im Jahre
1924, damit den Zöglingen eine, wenn auch nur beſcheidene Feſtesfreude
bereitet werden kann. Spenden werden angenommen bei der
Ohlyſtifts=
kaſſe (Stadtkaſſe), Grafenſtraße 28, und im Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Zimmer 41. An dieſen beiden Stellen liegen Einzeichnungsliſten offen.
Auf Wunſch wird die geſtiftete Gabe auch gerne, von bevollmächtigten
Perſonen abgeholt. Poſtgeldſendungen ſind zu richten an die
Ohly=
ſtiftskaſſe (Stadtkaſſe), Darmſtadt, Poſtſcheckkonto 2612
Frank=
furt am Main.
— Orpheum. Der außerordentlich wirkſame 1. November=Spielplan,
der bei Kritik und Publikum ungeteilte Anerkennung fand, dauert noch
einige Tage. Der Beſuch der Vorſtellungen iſt dringend zu empfehlen.
Lokale Veranſtaltungen.
Die blerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
i keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Hiſtoriſcher Verein. Am Montag, den 15. d. M.,
nach=
mittags 6 Uhr pünktlich, ſpricht im Realgymnaſium (Cingang Kirchſtraße)
der Denkmalpfleger Prof. Dr. Behn über: „Der Felsberg im
Odenwald”, ein Denkmal der Römerherrſchaft am Rhein (mit
Licht=
bildern). Nach dem Vortrag findet die Hauptverſammlung des
Ver=
eins ſtatt.
Auf die nächſte volkstümliche Sonntagsmorgenmuſik
von Oberregierungsrat Grospietſch am 14. Dezember um 11½ Uhr
im Realgymnaſium, die Klaviervorträge des Pianiſten Graf von
Wes=
dehlen bringt, wird nochmals hingewieſen.
— Konzert der „Harmonie=Muſikvereinigung”
Darmſtadt. Am Sonntag, den 14. Dezember, abends 8 Uhr,
ver=
anſtaltet die zirka 30 Mitglieder zählende hieſige „Harmonie=
Muſikver=
einigung” ein Konzert unter Leitung ihres Dirigenten Kammervirtuoſen
Louis Kümmel. Im Programm ſei beſonders erwähnt ein chronolog.
Tonbild: Von „Rienzi” bis „Parſival” (Rich. Wagner), ſowie
Soloein=
lagen des Kammervirtuoſen Louis Kümmel. Das intereſſante Konzert
iſt gewiß mit beſonderer Freude zu begrüßen, da Kümmels ſtolzer
Bläſer=
chor ſich einer allſeitigen Beliebtheit erfreut. (Siehe auch Anzeige.)
— Deutſcher Zahlmeiſterbund Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Unſere Mitglieder werden nochmals auf die am Samstag, den
13. d. Mts., im Hotel Römerhof in Frankfurt a. M. ſtattfindende
Ver=
ſammlung aufmerkſam gemacht. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht,
Ab=
fahrt 3.25 Uhr nachmittags.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten. Die
Ver=
einigung früherer Leibgardiſten feiert am Samstag den 20. De
zember 1924 abends8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ihr
dies=
jähriges Weihnachtsfeſt. Der Vorſtand wird ſeinen Mitgliedern,
Freun=
den und Gönnern an dieſem Abend eine erſtklaſſige Unterhaltung bieten.
Für die Kinder iſt eine Weihnachtsbeſcherung beſtimmt. Daß hierbei aud
der Weihnachtsmann erſcheint, dürfte auch für die Kinder eine beſondere
Freude ſein. Das Orcheſter ſtellt die Kapelle der Beamtenvereinigung
früherer Militärmuſiker unter der bewährten Leitung des Kameraden
Greilich. Ein kleiner Tanz wird den Abend beſchließen. Eintritt,
ein=
ſchließlich Steuer, 50 Pfg. Der Vorverkauf bei Schneider. Weiß
müller, Ludwig und Kadel hat bereits begonnen und empfiehlt es ſich,
ſich rechtzeitig mit Karten zu verſorgen. Saalöffnung erfolgt um 7 Uhr.
(S. heutige Anzeige.)
— Vereinigung ehem. 116er, 117er, 118er, 168er.
Sonntag, den 14. ds. Mts nachmittags, findet in der Turnhalle am
Woogsplatz eine Weihnachtsfeier mit Kinderbeſcherung und
anſchließen=
dem Ball ſtatt. Die Kameraden unſerer Vereinigungen ſowie diefenigen
der Regimentsvereine und vaterländiſchen Verbände werden hierzu
noch=
mals eingeladen. Programm im Vorderkauf bei Verkehrsbureau, Adolf
Schneider, Schulſtraße, Mylius, Herdweg 2, ſowie den Vorſtänden der
obigen Vereinigungen.
Seite 8.
Freitag, den 12. Dezember 1924
Nummer 345.
* Bezirksſchöffengericht.
I. Unter der Anklage der Urkundenfläſchung und Unterſchlagung
ſteht der Kaufmann Auguſt Herget von Kohlgrund bei Fulda. Er
ſoll im Oktober 1924 einen Auftragzettel fälſchlich angefertigt und von
dieſer geſälſchten Urkunde ſeinem Prinzipal, dem Inhaber des
Fein=
koſtgeſchäfts Karl Schirrmacher hier, Dieburger Straße, gegenüber
Ge=
brauch gemacht haben. Der Angeklagte war bei Schirrmacher als
Pro=
viſionsreiſender tätig und bezog 4 Prozent des Fakturapreiſes.
Inkaſſo=
befugnis hatte er an ſich nicht, doch durfte er gelegentlich ſolche
Kauf=
preiſe von Kunden für die Prinzipalität entgegennehmen. Er will
in den zur Anklage ſtehenden drei Fällen ſolche Beträge vereinnahmt
und für ſich behalten haben, weil Schirrmacher ihm noch Proviſion
geſchuldet und bis dahin nicht mit ihm abgerechnet habe. Der
Aus=
tritt erfolgte am 1. November. Tatſächlich war bis 1. Oktober 1924
ab=
gerechnet und vom Angeklagten dem Prinzipal gegenüber zugeſtanden,
daß er die vereinnahmten Beträge für ſich verbraucht habe und Erſatz
leiſten werde. Zwiſchen Schirrmacher und Herget ſchwebt ein Prozeß
vor dem Kaufmannsgericht. Der Staatsanwalt beantragt eine
Geſamt=
gefängnisſtrafe von 4 Monaten unter Anrechnung der ſeit 12.
Novem=
ber beſtehenden Unterſuchungshaft und Aufhebung des Haftbefehls.
Ur=
teil: Der Angeklagte iſt der fortgeſetzten Unterſchlagung ſchuldig und
wird mit 4 Wochen Gefängnis beſtraft, die durch die
Unter=
ſuchungshaft als verbüßt erklärt werden. Von der Anklage der
Ur=
kundenfälſchung erfolgt Freiſpruch, da Angeklagter wohl geglaubt habe,
den Namen der Beſtellerin unter den Auftragzettel ſetzen zu dürfen.
2. Joh. Wachtel 1. von Kleinhauſen hat alten 5= 10= und 50=Pf.=
Stücken aus Aluminium durch Veränderung das Ausſehen von
Renten=
markgeld gegeben. Die Fälſchungen ſind ſchlecht geraten; Wachtel will
aus Not gehandelt haben. Er hat ſo Werte in Höhe von zuſammen
4,60 Mark geſchaffen; er bezieht Invalidenrente. Der Staatsanwalt
beantragt unter Anwendung von § 51 StGB. die Freiſprechung von der
Anklage der Münzfälſchung unter Einziehung der Falſchſtücke. Das
Gericht beſchließt Ausſetzung; der Angeklagte ſoll auf ſeinen
Geiſtes=
zuſtand unterſucht werden.
An=
jun., Auguſte Beck, von Heuſenſtamm, Bieber und Offenbach.
Es ſind über 20 Zeugen zur Stelle. Es handelt ſich um eine große
Anzahl von Einbruchsdiebſtählen, die den vier erſtgenannten Angeklagten
zur Laſt gelegt werden. Die Diebſtähle haben im Jahre 1923
ſtattgefun=
den, die Orte der Verbrechertätigkeit ſind: Eberbach bei Reichelsheim,
Neunkirchen, Winterkaſten, Höchſt i. O., Bieber, Staffel, Reinheim,
hat Beck allein ausgeführt, bei einer Anzahl ſolcher haben auch F. Groß,
Hch. und Aug. Burkart mitgewirkt. Die Triebfeder der ganzen Tätigkeit
war Franz Beck, der kurz zuvor aus der Strafanſtalt Ziegenhain, wo
er mit Außenarbeit beſchäftigt war, ausgebrochen war und ſich in der
Folge mit Groß und den beiden Burkart zur Ausführung von
Diebſtäh=
len zuſammenfand.
Der Eiſendreher Adam Reitz (Vater) in Frankfurt a. M. beſtreitet,
ſich der Hehlerei ſchuldig gemacht zu haben; Beck ſeinerſeits behauptet.
das Diebesgut ſei regelmäßig bei Reitz abgeſetzt worden. Frau Reitz
da=
gegen gibt zu, dem Beck, der ſich für einen Geſchirrſattler ausgab,
Wäſche=
ſtücke abgekauft zu haben, ebenſo hätten ihr die beiden Burkart
Wäſche=
ſtücke abgegeben. Auch der junge Reitz beſtreitet, ſich an der Hehlerei
beteiligt oder, was ihm zur Laſt gelegt wird, 2 Fahrräder geſtohlen zu
haben. Die Helene Stabholz hat in Offenbach einen Althändlerladen,
Beck kam zu ihr, ſtellte ſich als Philipp Walter vor, ſchrieb ſich auch ſo
ins Trödelbuch ein und die Trödlerin kaufte ihm eine Windjacke und
Wäſche ab. Beck erklärte ihr, er ſei arbeitslos, habe die Sachen geſteigert,
wies auch einen auf Walter lautenden Paß vor, den er gekauft haben will.
Bei den Geſtändniſſen, die die der Diebſtähle Angeklagten zum
größ=
ten Teil abgelegt haben, vollzog ſich die Beweisaufnahme raſch und auf
eine große Reihe der Zeugen konnte verzichtet werden.
Der Staatsanwalt will die ſtrafbaren Handlungen Becks als
fort=
geſetzte erſchwerte, im Rückfall verübte Diebſtähle anſehen, zu denen er
ſich in Groß und den beiden Burkart willige Genoſſen erkoren und
gefun=
den habe. Seine längere Arbeitstätigkeit in Eberbach und damit
verbun=
dene Ortskenntnis habe Beck zur Ausübung ſyſtematiſcher Einbrüche
be=
ſonders im Odenwald und in der Bergſtraße benutt. Eine
gewerbs=
mäßige Hehlerei der Eheleute Reitz zu erwieſen, ebenſo einfache Hehlerei
des Adam Reitz jun. bezüglich zwei entwendeter Fahrräder.
Der Strafantrag geht gegen Beck auf eine Zuchthausſtrafe von
8 Jahren mit 5jährigem Ehrverluſt, gegen Groß auf 2 Jahre, die
Brü=
der Burkart auf je 3 Jahre Gefängnis; gegen die Eheleute Reitz werden
2 Jahre Zuchthaus, gegen Reitz jun. 1 Jahr Gefängnis beantragt.
Die Verteidigung der der Hehlerei Angeklagten bittet um
Frei=
ſprechung.
Das Urteil lautet dahin: Beck erhält 4 Jahre Zuchthaus unter
An=
rechnung von 4 Monaten Unterſuchungshaft, F. Groß 1 Jahr 4 Monate
Gefängnis unter Anrechnung von 4 Monaten Unterſuchungshaft, Aug.
Burkart 1 Jahr 4 Monate Gefängnis unter Anrechnung von 6 Monaten
der erlittenen Unterſuchungshaft, Hch. Burkart 1 Jahr 8 Monate
Ge=
fängnis. Die Helene Stabholz wird freigeſprochen. Adam Reitz und
Roſa Reitz erhalten je 1 Jahr Zuchthaus, dem Ehemann werden 6
Mo=
nate, der Ehefrau 4 Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Adam
Reitz jun, erhält 3 Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft
verbüßt ſind, wegen Hehlerei erhält Auguſte Beck 30 Mk. Geldſtrafe. Der
Angeklagte Beck wird von der Anklage der Urkundenfälſchung
frei=
geſprochen.
Kunſknotizen.
Ueber Werfe. Känfſier und Hänfſteriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſtebenden Erwähnung
geſchieht. behält ſich die Redaction ihr Urteil vor
— Reſidenz=Theater. Marcco, der Schrei in der Wüſte.
Nicht eine eine einheitliche atemberaubende Handlung, wie ſie ſonſt bei
Senſationsfilmen üblich iſt, ſondern eine Reihe teils humoriſtiſcher, teils
dramatiſcher Epiſoden, die, nett und unterhaltſam gemacht, das Publikum
ſtets von neuem zu intereſſieren wiſſen. Am meiſten Anteil an dem
Er=
folge gebührt wohl Joe Stöckel, der, zugleich Hauptdarſteller, auch
die Regie führte. Er verſtand es immer wieder, Leben und Bewegung
in die einzelnen Bilder zu bringen. Als Darſteller läßt er auch den, der
Senſationen ſucht, auf ſeine Koſten kommen. Er kämpft mit einem
Löwen, bändigt Stiere, kurz er vollbringt alles, was man von einem
Senſationsdarſteller ſeiner Art gewohnt iſt. An übrigen Darſtellern ſind
noch Lotte Lorring und Karl Falkenberg, der, wie immer, die
Schurkenrolle ſpielte, hervorzuheben. Das Ganze wurde durch die
teil=
weiſe ausgezeichnete Photographie und durch die ſtimmungsvollen
Bauten Willy Reibers ſchmackhaft gemacht.
Aus Heſſen.
Griesheim, 10. Dez. Die Viehzählung hatte in hieſiger Gemeinde
folgendes Ergebnis: Pferde 354, Rindvieh 380, Schafe 2, Schweine 1246,
Ziegen 1792, Gänſe 602, Enten 39, Hühner 10 129. Nichtbeſchaupflichtige
Hausſchlachtungen haben in der Zeit vom 1. Dezember 1923 bis 30.
No=
vember 1924 wie folgt ſtattgefunden: Schweine 830, Schafe 8, Ziegen 177.
H. Eberſtadt, 11. Dez. Weihnachtsſchauturnen. Der
Turnverein Eberſtadt 1876 rüſtet zu einer großen Arbeitsſchau, der
Weiterentwickelung und Verwertung ſeiner idealen Tätigkeit während
der letzten Zeitſpanne. In einem Bühnenſchauturnen, zu dem die
ver=
größerte Bühne des Saales „Zum Bergſträßer Hof” den Schauplatz
bildet, wird ſich die Oeffentlichkeit an den Leiſtungen ſämtlicher
Abtei=
lungen beiderlei Geſchlechts die Ueberzeugung holen können, daß in
dieſem Verein, getreu den Ueberlieferungen des Altmeiſters Jahn und
entſprechend den geſtrengen Forderungen der großen Organiſation der
Deutſchen Turnerſchaft, ganze und vielſeitige Arbeit geleiſtet wird.
Verbunden mit dieſer Veranſtaltung wird die Ehrung derjenigen
Mit=
glieder, die in dieſem Jahre auf eine 25jährige Zugehörigkeit zum
Verein zurückblicken können. Anſchließend an den turneriſchen Teil geht
der Einakter „Turnerliſt”, dargeſtellt von Mitgliedern des Vereins,
über die Bretter, der dem vorhergehenden ernſten Turnen einen
humo=
riſtiſchen Abſchluß geben wird.
Pfungſtadt, 10. Dez. Die Viehzählung am 1. Dezember
wies folgenden Viehbeſtand in der Gemeinde nach: 2468 Stück
Feder=
vieh, 478 Ziegen, 744 Schweine, 6 Schafe, 246 Stück Rindvieh und
118 Pferde.
* Aus dem Kreiſe Heppenheim, 10. Dez. Einſtimmig. Unter
den 60 Gemeinden des Kreiſes Heppenheim war nur eine einzige, die bei
der Reichstagswahl einſtimmig wählte, es iſt dies die kleine
Gemeinde Kocherbach bei Waldmichelbach, die ihre 72 Stimmen
ein=
hellig für das Zentrum abgaben; dürfte wohl einzig daſtehen!
Heppenheim, 11. Dez. (Wiederaufbau der
Starken=
burg.) Die vor 14 Tagen in Angriff genommenen
Aufräumungsarbei=
ten auf dem Schloßhofe der Starkenburg ſchreiten rüſtig vorwärts. Die
Stadt Heppenheim hat hierzu 20 Arbeiter geſtellt, die unter
fachmänni=
ſcher Leitung die Bauſteine ſortieren und den Schutt nach dem öſtlichen
Wallgraben verbringen. Schwierigkeiten macht es hierbei, die noch in
Mörtelverband zuſammenhängenden Bauſteine auszuſcheiden, weil die
Feſtigkeit des Mörtels mitunter ſtärker iſt als die der Steine ſelbſt. Das
bis jetzt ausgeſonderte Steinmaterial bietet ſchon einen intereſſanten
Ueberblick über die verſchiedenen Geſteinsarten, die zu dem Bau
verwen=
det worden waren. Die behauenen Werkſteine, die ſich darunter
befin=
den, laſſen darauf ſchließen, daß bei Erbauung der Starkenburg Steine
von ſchon vorhanden geweſenen Gebäuden verwendet worden ſind. Ob es
ſich hierbei um vorgängige Befeſtigungswerke auf dem Berge ſelbſt
han=
delt oder ob die Steine etwa von der abgetragenen fränkiſchen
Königs=
burg, oder gar von den Ueberreſten römiſcher Anſiedlungen bei
Heppen=
heim herrühren, muß der genaueren fachmänniſchen Prüfung überlaſſen
bleiben. — Bei der diesjährigen Hauptverſammlung des Odenwaldklubs
in Wimpfen wurde beſchloſſen, die Hauptverſammlung 1925 am 24. Mai
in Heppenheim ſtattfinden zu laſſen. Inzwiſchen iſt aber der Bergfried
der Starkenburg geſprengt worden. Wenn auch die
Aufräumungsarbei=
ten ſchon in Angriff genommen worden ſind, ſo wird doch die
Wieder=
erſtellung des Turmes nicht vor Jahresfriſt zu erwarten ſein. Da die
Ortsgruppe Heppenheim beabſichtigt, mit der Hauptverſammlung des
Odenwaldklubs gleichzeitig die Einweihung des neuerrichteten
Starken=
burgturmes zu vereinigen, hat ſie bei dem Hauptvorſtand beantragt, von
der Abhaltung der Hauptverſammlung im Jahre 1925 von Heppenheim
Abſtand zu nehmen.
— Groß=Bieberau, 11. Dez. Nächſten Samstag, den 13., und
Sonn=
tag, den 14. ds. Mts., hält der Deutſche Turnverein ſeine Abend=
Unter=
haltung im großen, neuerbauten Saale des Gaſtwirtes L. L. ab.
Das Schauſpiel „Wilhelm Tell” von Fr. v. Schiller wird aufgeführt.
* Michelſtadt i. O., 10. Dez. Am Freitag, den 12. ds. Mts., abends
8½ Uhr, hält Herr Geheimrat Diefenbach=Erbach in der Geſellſchaft für
Kunſt und Wiſſenſchaft im Anker zu Stockheim einen Vortrag über
„Das Datves=Abkommen”.
* Michelſtadt, 11. Dez. In der Odenwälder Vereinigung
für Kunſt und Wiſſenſchaft hielt Herr Oberſtudiendirektor Dr.
Weiner=Michelſtadt einen auf vier Abende ſich erſtreckenden Vortrag über
„Herrenmenſch und Gottmenſch=Nietzſche und Doſtojewsky, ein Beitrag
zur Geſchichte des europäiſchen Geiſtes‟. Der Vortragende ging von
zwei Lebensauffaſſungen, Einſtellungen aufs Daſein aus, die ſich ſowohl
beim einzelnen Menſchen als auch im Leben der Völker herausbilden und
belegte dieſe Tatſache mit vielen geſchichtlichen, bibliſchen und literariſchen
Beiſpielen. Der erſte Abend war dann dem Herrenmenſchen Nietzſche,
deſſen Ueberſteigerung ins Rauſchhafte die beſte Folie abgibt, gewidmet.
Verherrlichung des Leibes und damit Bewunderung der Antike wurden
hier aufeinander bezogen. Am zweiten Abend ſtand der leidende Nietzſche,
den Frick ſchon einmal hier als Proteſtanten behandelt hat, im
Mittel=
punkt der Betrachtung. Hier trat die nordiſche Seite des ganzen Nietzſche
in Gegenſatz zur ſüdlichen, der geiſtige Bruder Luthers in Gegenſatz zum
Renaiſſancemenſchen. Aus dieſer Paſſionsſtimmung bei Nietzſche wurde
dann die Ueberleitung zu Doſtofewsty gewonnen für die zweite Hälfte
der Vortragsreihe und bei ihm alles aus ſeinem Leben, beſonders aus
ſeiner Lebenskriſis in Sibirien, entwickelt. Das Ringen um den ruſſiſchen
Chriſtus, die Liebe als Löſung und Erlöſung des Lebens, zugleich die
gänzliche Verkennung der Geiſtesgeſchichte Europas und damit die
tragiſche Verſchuldung des großen Menſchenkenners, der Liebe predigte
aber damit panſkawiſtiſchen Haß ſäte, das alles ſchälte ſich als Ergebnis
aus dieſer Betrachtung. Zum Schluß zeigte der Vortragende, wie nach
em Krieg auch die Philoſophie, die mehr Lebens= als Weltanſchauung
ſein will, eine praktiſche Meiſterung des Daſeins und der Wirklichkeit
fordert und auch die Löſung in der Liebe findet. Max Scheler, Leopold
Ziegler, Rudolf Pannewitz und andere wurden hier zum Vergleich
heran=
gezogen. So wurde „heroiſche Liebe” zur Schlußformel der
Geſamt=
betrachtung. Die auf ſehr eingehenden wiſſenſchaftlichen Studien
be=
ruhenden Ausführungen, die der Redner trotz der Schwierigkeit des
Themas in allgemein verſtändlicher Weiſe den äußerſt zahlreich
erſchie=
nenen Zuhörern zu bringen verſtand, fanden reichen Beifall.
* Aus dem Odenwald, 11. Dez. Billige Chriſtbäumchen?
Kürzlich erſchien in den Tagesblättern eine Notiz wonach im heſſiſchen
Odenwald Chriſtbäumchen für 30 Pfg. pro Stück an die Händler
verkauft würden und daß dieſer Preis für die Landwirte zu niedrig ſei.
Dieſe Notiz ging auch in badiſche Tageszeitungen über, und ſofort
mel=
deten ſich die dortigen Händler und machten bekannt, daß ſie die
Chriſt=
bäumchen im Schwarzhalde von den dortigen Waldbeſitzern mit 80 Pfg.
bis 1 Mk. pro Stück bezahlen müßten frei Station. Dagegen fordern
aber die Händler für 1½ Meter hohe Bäumchen 1,50 Mk., welcher Preis
aber dann ſicher zu hoch iſt. Das große Publikum verlangt deshalb, daß
die Preisprüfungskommiſſion dafür ſorge, daß die
Preis=
bildung der Chriſtbäumchen in jeder Hinſicht eine gerechte bleibe.
+ Rüffelsheim a. M., 10. Dez. Verhaftet wurde auf Hof
Schönau ein Knecht, der Pferdegeſchirre entwendet hatte.
Oas Eiſenbahnunglück bei Mainz vor dem
franzöſiſchen Schwurgericht.
Mainz, 11. Dez. Das ſchwere Eiſenbahnunglück im großen Tunnele
zwiſchen dem Hauptbahnhof Mainz und dem Bahnhof Mainz=Süd am
1. Oktober, dem bekanntlich 5 Tote und 13 Schwerverwundete zum
Opfen=
fielen, beſchäftigte geſtern das Kriegsgericht der franzöſiſchen
Rheiuarmes=
in Mainz. Es hatten ſich der ſtellvertretende Bahnhofsvorſteher dess
Hauptbahnhofes Mainz, René Mandral, und der Eiſenbahnſchaffner
Gies=
aus Neuſtadt a, d. Hdt. zu verantworten. Im Laufe der Verhandlunon
wurde feſtgeſtellt, daß Gies, dem die Sicherung des Baſeler D=
Zugez=
oblag, nach dem Defekt der Maſchine des D=Zuges, wodurch deſſen Haltern
veranlaßt wurde, ſofort Inſtruktion über die Sicherung vom Zugfühnre
hätte erhalten müſſen. Dies geſchah jedoch nicht. Die Sicherung bhes
ſtand darin, daß Gies auf Weiſung mit ſeiner Handlaterne dem Vern
ſonenzug hätte entgegengehen müſſen, um ihn zu warnen. Nach den
Be=
ſtimmungen der deutſchen Dienſtvorſchriften, die auch für die Regie maß.
gebend waren, hätte der Zugführer den Gies weiter beauftragen müſſenn
mit Magneſiumfackeln dem kommenden Zug das Halteſignal zu gebenn
Dieſe Fackeln fehlten aber im D=Zug. Den Wormſer Perſonenzug hattst,
gegen 12.18 Uhr der ſtellvertretende Vorſteher Mandral abgehen
laſſen=
infolge eines Mißverſtändniſſes am Telephon. Sobald der Zug in dem
Tunnel eingefahren war, hatte der Weichenſteller am Eingang des Tunn
nels die Weichen für den Perſonenzug geſtellt und dies nach dem Haum.0
bahnhof beſonders telephoniſch gemeldet, da kurz vorher ein Signalmaſu
vor dem Tunnel infolge eines Schadens außer Funktion geſetzt worr
Mandral, der dieſe Meldung erhielt, hatte ſie irrtümlicherweiſe für digi
wartete Meldung von MainzSüd, daß das Gleis frei wäre, gehaltenn
Im Laufe der Verhandlung beantragte der Verteidiger des Angeklagtem
Mandral, Leclerca=Naney, die Sache zu vertagen, um den früheren Re=g
gieangeſtellten Delislo, dem im Mainzer Hauptbahnhof das Blockſyſtem
unterſtellt geweſen, der ſich aber zurzeit in Frankreich befindet, als Zeu=n
gen zu hören. Rechtsanwalt Neumann als Verteidiger des Gies
ſchloß=
ſich dieſem Antrag an. Das Gericht beſchloß nach längerer Beratung diezu
Vertagung.
8 Groß=Gerqu, 10. Dez. Weihnachtsgabe. An Weihnachtem
ſoll den Kindern der Kleinkinderſchule eine Weihnachtsgabe beſchentt
werden. Hierzu hat der Stadtvorſtand 500 Mark zum Ankauf von Ge=r
ſchenken bewilligt.
+ Groß=Gerau, 10. Dez. Wegen Unterſchlagungen
beiſ=
der Stadtkaſſe wurde ein Beamter einſtweilen aus dem Dienſt
ent=
laſſen. Auf Antrag des Kreisamts iſt Anzeige bei der
Staatsanwalt=
ſchaft erſtattet worden. Die Veruntreuungen ſollen ſich auf ungefährn
2000 Mark ſrellen. — Die letzte Stadtverordnetenſitzungu
mußte unterbrochen werden. Der Grund beſtand darin, daß die Re= die Aufhebung der ſtädtiſchen Beſtattungseinrichtungen verlangtg
hatte. Um einen Beſchluß unmöglich zu machen, verließen zunächſt dien
Vertreter der Linksparteien den Sitzungsſaal; nach ihrem Wieder=p
erſcheinen verließen die rechtsſtehenden Vertreter den Sitzungsraum,
ſo daß die Sitzung wegen Beſchlußunfähigkeit abgebrochen werdenn
mußte.
* Offenbach, 10. Dez. Am 2. November fand hier die
Banner=
weihe des Reichsbundes Schwarz=Rot=Gold ſtatt. Am Bahnhofn
waren Ehrenpforten errichtet, ebenſo war der Wilhelmsplatz entſprechendd
hergerichtet. Es wurde in der Bürgerſchaft angenommen, die Koſtenn
bezahle der Reichsbund. Erſt jetzt wird allmählich bekannt, daß dies
Stadt (!), die auch das Beflaggen der ſtädtiſchen Gebäude angeordnetn
hatte, für die Ausſchmückung aufkam. Den Stadtverordneten wurde dien
Bewilligung der Mittel dafür bis jetzt nicht angeſonnen.
Alzey (Rheinh.), 9. Dez. Drillinge. Eine Taglöhnersfraum
in Erbes=Büdesheim gebar drei Knaben. Mutter und Kinder ſind d
wohlauf.
Gießen, 10. Dez. Die Erbauung eines neuen
Schul=
hauſes dürfte im kommenden Frühjahr zur Tatſache werden, es iſt abern
noch nicht ſicher, ob der Neubau für die Volksſchule oder für die Font= eingerichtet wird. Die Angelegenheit kam bereits in dr
letzten Stadtverordnetenſitzung zur Sprache und wird die zuſtändigmm
Ausſchüſſe in Kürze beſchäftigen. Im Frühjahr ſollen die Gelder dazu n
angefordert werden. Als Platz iſt u. a. die Leſſingſtraße im ſüdlichen
Stadtteil in Ausſicht genommen.
* Butzbach, 10. Dez. Die Aktiengeſellſchaft der Butzbach-Lichn
Eiſenbahn hielt unter dem Vorſitze des Medizinalrates Dr. Vogt und in
Beiſein der Regierungsvertreter Kreisdirektor Gebhardt=Friedberg u0
Ober=Regierungsrat Dr. Merck=Gießen ihre Hauptverſammlung ab i
der Firma Lenz und der oberſten Verwaltung der Bahn waren echt
nen Direktor Melchior und Regierungsbaumeiſter Semke=Berlin. 1
aus den einzelnen Gemeinden, die an der Bahnſtrecke liegen, waren
An=
treter anweſend. Die Betriebsrechnung 1923/24 ergab einen Ueberſchu
von 91 674 Mark. Mit dem 1. April 1924 wurde die Goldmarkbilan
eingeführt. Die heſſiſche Regierung ſoll um ein Darlehen erſucht werde /
zwecks Verſtärkung des geſamten Oberbaues der Bahn und zwecks
Er=
weiterung des Bahnhofes zu Lich. Das Aktienkapital wurde uſ
1 756 000 Mark feſtgeſetzt. Der Bahnbetrieb im laufenden Jahr 1924 h0
ſich günſtig geſtaltet, ſodaß Verkehrsverbeſſerungen vorgenommen
wer=
den konnten. Dagegen fallen einige unrentable Abendzüge aus wogegen 7
ein Zug, Lich—Ettingshauſen bis Grünberg durchgeführt wird und en 2
Sonntagszug, Butzbach—Oberkleen geplaut iſt.
O Schotten, 10. Dez. Geſchäftsjubiläum. Die
Strumpſ=
warenfabrik Kromm konnte in dieſen Jahren ihr 50jähriges
Beſtehem=
begehen.
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Freitag, den 12. Dezember 1924.
Reich und Ausland.
Kleine Frankfurter Chronik.
Durch den Tod des Stadtrats Dr. Saran, der am Mittwoch unter
Eißer Beteiligung zur letzten Ruhe geleitet wurde, iſt nach dem
Aus=
ci iden von Stadtrat Schaumann die zweite Stelle im Magiſtrat frei
tiworden. Da Oberbürgermeiſter Dr. Landmann als Stadtrat jetzt
zumfalls fortgefallen iſt, ſo iſt in nächſter Zeit mit der Wahl von
rin neuen beſoldeten Stadträten zu rechnen. — Die
Handelskam=
a und der Magiſtrat haben ſich wegen der Verlegung der
Güter=
fertigung Frankfurt=Weſt mit der Direktion dahin geeinigt, daß eine
mFaſſende Aenderung der Bahnhofsanlagen in
nörd=
mer Richtung angeſtrebt wird. — Der berühmte italieniſche Kompo=
Pietro Maſcagni wird im Laufe des Monats Januar hier
einem großen Orcheſterkonzert als Dirigent auftreten. — Im
ku—nkfurter Verein für Luftſchiffahrt gab Profeſſor Dr. Madelung
erſte wiſſenſchaftliche Demonſtration des Flettner=
Walzen=
eigels in Frankfurt. Das Flettner=Walzenſegel iſt in ſeiner
Bedeu=
ung für die Menſchheit noch gar nicht abzuſchätzen. So wird man
nu übergehen, an den Flugzeugen ſtatt der Propeller Flettners rotie=
„de Zylinder anzubringen, und in weiteren Zukunftsplänen iſt daran
Xdenken, große Türme zu errichten und durch die hierdurch erzeugte
taomkraft die großen Städte mit elektriſchem Strom zu verſorgen.
Menſchheit iſt auf dem Wege, die Kohlen entbehrlich zu machen.
in junger Mann, der in der Inflation an der Frankfurter Börſe
an italieniſchen Börſenplätzen große Gewinne gemacht hatte,
be=
unte ſeinen Verkehr in internationalen Kreiſen um einen Wiener
Uuttizrat um 10 000 Lire zu ſchädigen, der ihn erfolglos pfänden ließ.
gen Betrugs wurde er zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt.
Gericht zog beſonders die Schädigung deutſchen
An=
ens im Auslande durch ſolche Inflationsblüten in Betracht. — Die
ückenbaulotterie, deren Loſe zum Preiſe von 1 Mark
ver=
utt werden, hat großen Anklang in der Bürgerſchaft gefunden, da von
w. 700 000 Loſen ſchon über die Hälfte verkauft ſind.
Verband Südweſtdeutſcher Induſtrieller.
Im „Bahnhofs=Hotel” zu Offenburg fand unter dem Präſidium des
EVerbandsvorſitzenden, Kommerzienrat H. Stoeß, Ziegelhauſen bei
eDelberg, die 56, ordentliche Plenarverſammlung des Direktoriums des
eWandes Südweſtdeutſcher Induſtrieller ſtatt. Nach Erledigung einer
*Se wichtiger interner Angelegenheiten berichtete Verbands=Syndikus
r. Mieck Mannheim über die derzeitige handelspolitiſche Lage. Einen
eireren Beratungsgegenſtand bildete die Stellungnahme i. S.: Be=
„erung der Waſſerkräfte. Hierzu berichtete der waſſerbautechniſche
eisat des Verbandes, Dipl.=Ing. Carl Flügle=Karlsruhe und die
Dezer=
m—in für Steuerweſen beim Verband, Dr. Berndt. Nach eingehenden
rirterungen beſchloß das Direktorium, die weitere Bearbeitung der
inn elegenheit zunächſt an den Vorſtand der Abteilung Waſſerwirtſchaft
s2Verbandes zu überweiſen. Hierauf erſtattete Prof. Dr.=Ing. Gaber=
Xsruhe ein ſehr intereſſantes und lehrreiches Neferat über „die
Ver=
aBanſtalt für Holz, Stettin und Eiſen an der Techniſchen Hochſchule zu
„Asruhe‟. Der Direktoriumsſitzung war am Vormittag des gleichen
ages eine Sitzung des Zentralfachausſchuſſes des Verbandes
Südweſt=
uſ ſcher Induſtrieller für die Bauſtoffinduſtrie voraufgegangen. In
n. genannten Ausſchuß, der unter Vorſitz von Fabrikant Carl Schind=
Windſchläg tagte, ſind die Zement=Induſtrie, die Kalk=Induſtrie, die
richiedenen Zweige der Ziegel= und Tonwaren=Induſtrie, die Induſtrie
uarfeſter Steine und die Holz=Induſtrie vertreten.
eie Allgemeine Deutſche Penſionsanſtalt für Lehrer und Lehrerinnen
in Berlin,
giündet 1875, deren Abteilung III im Januar 1923 mit der
Reichs=
röcherungsanſtalt für Angeſtellte verſchmolzen wurde, iſt wegen der
nu unſt der Zeiten nicht mehr imſtande, ihre Abteilungen I und II in
bisherigen Weiſe weiterzuführen. Auf Vorſchlag des Vorſtandes
ad unter Zuſtimmung der Aufſichtsbehörde hat die
Generalverſamm=
my beſchloſſen, das Vermögen der Anſtalt — mit Ausſchluß der Hilfs=
1). Stiftungsfonds — der großen öffentlichen Verſicherungsanſtalt
dnutſche Lebensverſicherung für Wehrmacht=Angehörige und Beamte‟
läbergeben, wie es mehrere ähnliche Anſtalten getan haben, z. B. die
ai er=Wilhelm=Spende, die Preußiſche Rentenverſicherungsanſtalt und
dire. Die Höhe der Leiſtungen aus den bisherigen Verſicherungen
ſoavon abhängig, inwieweit das von der Penſionsanſtalt
angeſam=
elre Vermögen durch geſetzliche Beſtimmungen aufgewertet wird. Bis
r Entſcheidung dieſer Frage ruhen die Auszahlungen der Renten
). Einzahlungen der Beiträge. — Etwaige Anfragen ſind zu richten
die „Deutſche Lebensverſicherung für Wehrmacht=Angehörige und
eimnte‟, Berlin W. 66, Kaiſerſtr. 2.
Großfeuer im Kino.
IDD. Berlin. Ein Rieſenfeuer kam am Dienstag nachmittag,
an=
bſch durch Entflammung von Filmſtreifen, in Neukölln,
Hermann=
aise 49, zum Ausbruch und varurſachte enormen Schaden. Das Feuer
nche kurz nach 4 Uhr der Feuerwehr gemeldet, als die Flammen
va mächtig aus einem Kino der Sterngeſellſchaft emporloderten. Mit
engehn Schlauchleitungen ſtärkſten Kalibers wurde vorgegangen. Da=
„ch gelang eine ſchnelle Löſchung. Es konnte aber nicht verhindert
iſcen, daß von den haushoch emporlodernden rieſigen Flammen das
rrgebäude erfaßt wurde. Plötzlich ſtanden Wohnungen im vierten
E des gegenüberlegenden Quergebäudes in Flammen. Dieſe hatten
ige Nahrung gefunden und griffen reißend ſchnell um ſich. Das Kino
Sterngeſellſchaft iſt vollſtändig ausgebrannt. Die Hitze war ſo
vi:, daß der Mörtel an zahlreichen Stellen zu Staub und feinem
uer wurde. Der Schaden iſt ſehr erheblich, läßt ſich aber noch nicht
vühernd überſehen. Erſt nach mehrſtündiger, angeſtrengter Tätigkeit
ni te die Wehr wieder abrücken.
Em neuer Aktienſchwindel.
Berlin. Die Kriminalpolizei hat einen neuen Aktienſchwindel,
rfſich auch auf das Ausland erſtreckt, aufgedeckt. Es handelt ſich um
tan gewiſſen Dr. Hoelſcher, der ſelbſt Aktiengeſellſchaften und
Geſell=
nuten m. b. H. begründet und Interimsſcheine auch noch nicht
her=
ſtlllter Aktien und Anteilſcheine zu ſeinen Gunſten in den Verkehr
at ſte. In einem Falle hat er auch mehr Aktien anfertigen laſſen
u) verkauft, als der Aufſichtsrat beſchloſſen hatte. Hoelſcher gründete
ch im Ausland ganz allein Geſellſchaften und nannte ſich dann
Prä=
entt des Aufſichtsrats oder bei ausländiſchen Gründungen Präſident
SExekutivkomitees. Er trat als alleiniger Gründer der Hanſeatik
m. b. H. in Berlin, der Société anonyme pour Financement in
ſia und der Fleiſch= und Fett=A.=G. in Protzherbe auf. Hoelſcher
ue wegen Betrugs und Urkundenfälſchung und ferner wegen
drin=
ncen Verdachts des Meineids und Verleitung zum Meineid
ver=
fü=t und der Staatsanwaltſchaft vorgeführt. Er gibt zu zahlreiche
tin rimsſcheine unrechtmäßig hergeſtellt und in den Verkehr gebracht
waben. Das Jahrbuch für Aufſichtsräte nennt Hoelſcher als
Auf=
ztaratsmitglied von 40 Geſellſchaften, Aktiengeſellſchaften und
Geſell=
aſ en m. b. H. Er ſelbſt beſtreitet die Mitgliedſchaft. In den
mei=
n; Fällen will er nicht wiſſen, wie das Jahrbuch dazu kam, ihn als
itiglied aufzuführen.
Ein Meiſterwerk deutſcher Schiffsbaukunſt.
DD. Stettin. Am Dienstag, den 9. Dezember, wurde der
uiſſte Finnlanddampfer der Stettiner Reederei R. C. Gribel, „Nord=
„9” der Preſſe gezeigt. Im Januar 1925 wird der Dampfer
erſt=
alng in Dienſt geſtellt werden. Das Schiff, ein Meiſterwerk des deut=
Schiffbaues, iſt zugleich als Eisbrecher und Paſſagierdampfer zu
Hnauchen. Der Nauminhalt der „Nordland” beträgt 2000
Brutto=
uifſtertonnen, die Länge 80 Meter und die Breite zirka 12 Meter.
M. PS verleihen dem Dampfer eine Geſchwindigkeit von 12 Seemeilen
der Stunde. Der neue Dampfer iſt in vier Decks eingeteilt, von
nun das oberſte als Promenadendeck gedacht iſt. Auf dieſem Deck
be=
dan ſich: Geſellſchaftsſaal, Rauchſalon, Schreibzimmer, eine
Luxus=
wwe und eine Veranda. Auf dem ſogenannten Hauptdeck befindet
ſHer Speiſeſaal; Wirtſchafts= und Küchenräume ſind in tadelloſer
ſeive angelegt. Die „Nordland” iſt mi= den neueſten nautiſchen
Inſtru=
unen ausgeſtattet. Der Dampfer beſitzt einen durch ſeine Länge
heinden Doppelboden, ſowie ſechs waſſerdichte Querſchotten. Im
urcerhalbjahr wird die „Nordland” den Dienſt zwiſchen Stettin und
lungfors bzw. Abo ausführen und dann während des Sommers,
ge=
mſam mit dem Dampfer „Regina” den Paſſagierverkehr zwiſchen
ehrin und Reval unterhalten.
Neue Verkehrswege im Ruhrgebiet.
DD. Bochum. Im Ruhrgebiet harren großangelegte
Verkehrs=
ime ihrer Verwirklichung. Drei neue große Verkehrsſtraßen ſollen
gellegt werden. Die erſte führt von Duisburg über Eſſen,
Watten=
rie Bochum nach Dortmund, die zweite von Oberhauſen nach
Reck=
ahauſen und die dritte, die wichtigſte, von Hattingen über Weſtenfeld.
lutg enſcheid, Gelſenkirchen, Gladbeck, Buer nach Dorſten. Die Straßen
lan allen Anforderungen des ſtark geſteigerten Verkehrs genügen;
werden in einer Breite von 30 Metern ausgeführt werden. Man
an= weiter die Errichtung doppelgleiſiger elektriſcher
Schnellbahn=
liem.
Lehrerſtreik in Nieder=Oeſterreich.
DD. Wien. Die Lehrer Nieder=Oeſterreichs ſind am Mittwoch
eurnen eintägigen Demonſtrationsſtreik getreten. Der Streik wurde
ermall lückenlos durchgeführt. Die Vertreter der Lehrerſchaft
erklär=
a. der Landesregierung entgegenkommen zu wollen und von einer
erläängerung des Streiks vorläufig Abſtand zu nehmen. Man hofft,
5 eine Einigung zuſtande kommen wird.
Der Haarmann=Prozeß.
Am geſtrigen Verhandlungstage wurden die Verhandlungen zunächſt
unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit fortgeſetzt. Bei der Durchſicht des
Gaſthofbuches von Wiedemann ergibt ſich, daß der Zeuge Böhner mit
Haarmann tatſächlich eingeſchrieben iſt. Darauf wird Grans in ein
Kreuzverhör genommen. Haarmann fordert Grans aus zu erklären, daß
er bei einer Leiche mit angefaßt habe, um ſie in den Schrank zu bringen.
Grans leugnet das entſchieden.
Auf eine Aufforderung des Vorſitzenden an Haarmann, nun, da ihn
Grans und Wittkowski nicht ſchonten, alles zu ſagen, was er wiſſe,
er=
widert Haarmann: „Ich habe mir die Nacht alles noch einmal überlegt.
Fragen Sie Grans, ob er mir wirklich niemals einen fungen Mann
zu=
geführt hat!“ — Grans beſtreitet nach wie vor, Haarmann jemals einen
jungen Mann zugeführt zu haben. Weiter leſtreitet Grans entſchieden,
gewußt zu haben, daß Haarmann junge Leute tötete. Er habe auch nie
eine Leiche geſehen, ſei auch niemals bei einer Tötung dabei geweſen. —
Auf eine Frage des Vorſitzenden erwiedert Haarmann, daß Grans bei
der Tötung nie geholfen habe.
Es wird dann in die Beweisaufnahme über die Fälle unter
Wieder=
herſtellung der Oeffentlichkeit eingetreten. Zum Falle Friedel Rorhe ſagt
der Vater Rothe aus, er habe ſeinen Sohn mit Haarmann zuſammen
ge=
ſehen und eine Durchſuchung der Wohnung veranlaßt; es ſei aber nichts
gefunden worden. Nach weiteren Vernehmungen wird der Fall Rothe
abgeſchloſſen, da Haarmann die Tötung unumwunden zugibt. Es kommt
dann ein Zeuge, der wegen Diebſtahls mit Zuchthaus vorbeſtrafte
Händ=
ler Johann Hartmann zur Vernehmung, der ausſagt, er erinnere ſich
eines Falles, wo Grans mit einem jungen Manne ging, der einen grauen
Anzug trug. Einige Zeit ſpäter hat Grans dem Zeugen den Anzug zum
Kauf angeboten. Ferner erklärt der Zeuge, daß, als er einmal mit Grans
in einem Lokal geweſen ſei, er geſehen hätte, daß Grans ihm etwas in
das Bier getan habe. Es hätte einen ſonderbaren Geſchmack gehabt.
Grans erklärt die Ausſage des Zeugen für Schwindel. Der Zeuge macht
ferner die wichtige Mitteilung, Grans habe verſucht, ihn im
Gerichts=
gefängnis zu beeinfluſſen. Bei einer Gegenüberſtellung habe Grans den
Finger an den Mund gelegt und ihm gedroht. Da ſei der vernehmende
Beamte dazwiſchengeſprungen und habe geſagt: „Grans, ſolche Sachen
machen wir hier nicht!“ Die Vernehmung des betreffenden Beamten wird
ſofort angeordnet. — Es tritt dann die Mittagspauſe ein.
Ein Berliner Bankier in Budapeſt verhaftet.
Budapeſt. Gegen den am Mittwoch in Budapeſt eingetroffenen
Berliner Bankier Daniel Ehrenfried haben mehrere Advokaten
bei der Oberſtadthauptmannſchaft Anzeige erſtattet, die zuſammenhängt
mit dem Bankerott des hieſigen Bankhauſes Roth u. Co., deren
beiden Chefs Roth und Kondor ins Ausland geflüchtet waren.
Ehren=
fried ſoll 1,4 Milliarden Kronen als Schuldzahlung trotz Kenntnis
der unrechtmäßigen Verwendung dieſer Summe angenommen und
ver=
ſchiedene Blankoobligationen mißbraucht haben. Ehrenfried wurde
von Detektiven im Hotel Ritz abgeholt und einem Verhör unterzogen.
Er gab an, daß er wegen einer ſich auf 160 Milliarden Kronen
belau=
fenden Dollartransaktion in Budapeſt weile. Seit ſeiner Ankunft
werde er von den Gläubigern des Bankhauſes Roth verfolgt. Seine
Verbindung mit Roth beſchränke ſich darauf, daß er einmal mit drei
Milliarden Kronen ausgeholfen habe. Das Vorgehen derer, die ihn
anzeigten, bezeichnete er als jeder Grundlage entbehrend und als ein
Erpreſſungsmanöver. Hierfür werde er Beweiſe vorlegen.
Bergwerksunglück in England.
DD. London. Durch herabſtürzende Erdmaſſen wurden in dem
Braaford=Kohlenbergwerk in Mancheſter drei Bergleute getötet und acht
verletzt.
Puppen für Damen.
Phantaſtiſche Puppen mit ganz verdrehten und unmöglichen
Glie=
dern werden augenblicklich von den Londoner Damen anſtelle der früher
üblichen Schoßhündchen ſpazieren getragen. So eine Puppe koſtet
manch=
mal 12 Pfund. Manche davon ſind mit den eleganteſten teuerſten
Toi=
letten bekleidet. Die Puppen werden dem Wetter entſprechend angezogen
oder auch entſprechend den Toiletten der Eigentümerin. Gerade jetzt ſind
diſe Puppen, wenn ſie auf der Straße getragen werden, in koſtbare
Mi=
niaturpelzmäntel gekleidet, zu denen Nerz= und Zobelpelze, ſogar
Her=
melin und Chinchilla verwendet werden. Am Abend kann man im
Ball=
ſall elegante Damen beobachten, die ihre Puppen unter dem linken Arm
tragen; dieſe Puppen ſind dann auch für den Abend angezogen. Eines
Abends erſchien im Savoyhotel eine junge Dame der Londoner
Geſell=
ſchaft, die keinerlei Schmuck trug. Sie hatte all ihre Juwelen auf ihre
Puppe angebracht, die von Diamanten und Saphiren im Werte von
tauſenden von Pfunden glänzte.
Oelſchwindel in den Vereinigten Staaten.
(F.P.8.) Ueber den großen Oelſchwindel, der in Amerika, beſonders
von Geſellſchaften in Süd=Kalifornien, in den letzten vier Jahren
be=
trieben wurde, bringt die New Yorker, World” intereſſante
Mitteilun=
gen. Danach hat das Publikum während dieſes Zeitraums rund 360 Mill.
Dollar in ſolche Unternehmungen geſteckt; für jeden Dollar beſtänden von
1800 Möglichkeiten 1672 Chancen des ſofortigen Verſchwindens, 112
Chan=
cen, daß er vielleicht für kurze Zeit 6 Prozent einbringt und dann für
immer verſchwindet, 28 Chancen auf Verdoppelung oder Verdreifachung
und 11 Chancen auf Erfüllung der roſigen Verſprechungen, mit denen
die Gründer ſo freigebig ſind.
Von den urſprünglich vorhandenen 1800 Oelgeſellſchaften beſtehen
heute nicht einmal mehr 400, und davon leben etwa 300 nur noch auf dem
Papier; nur 112 zahlten jemals Dividenden, und dieſe betrugen meiſt
weniger als die üblichen Bankzinſen.
Nur 75 000 Tonnen.
DD. Waſhington. Chicago Tribune” zufolge hat die
ame=
rikaniſche Schiffsliga einen Bericht über den Stand der Flotte
ver=
öffentlicht. Die Liga bezieht ſich auf einen kürzlich vorgelegten Bericht
des Marineſekretärs und ſucht zu beweiſen, daß die Vereinigten Staaten
nur über fünf große Kreuzer, die in wirklich gutem Zuſtande ſeien,
verfüge. Die übrigen 13 Dreadnoughts ſeien unmodern und für einen
Krieg ungeeignet. Die amerikaniſche Flotte ſei nicht nur der engliſchen
unterlegen, ſondern auch viel ſchwächer als die japaniſche. Die
Geſamt=
tonnagen der Kreuzer betragen nur 75 000 Tonnen, gegen 300000 in
England und 171 000 in Japan.
Die Liebestragödie einer Greiſin.
Am vergangenen Sylverſternachmittag waren in Wien die 67jährige
Martha Cberl und ihre 54 Jahre alte Freundin Franziska Pruſche, die
bei ihr auf Beſuch war, eben im Begriff, in die Kirche zu gehen, als die
Pruſche hörte, wie jemand von außen verſuchte, einen Schlüſſel an der
Wohnungstür einzuſtecken. Sie ging in die Küche und ſah draußen einen
jungen hochgewachſenen Mann ſtehen. Auf ihre Frage ſtellte er ſich als
Student Ernſt Meiche ror und berief ſich auf die Empfehlung eines
ge=
wiſſen Bachmann, der früher bei Frau Eberl gewohnt hatte. Er wollte
nun auch ihr Mieter werden. Sein Wunſch wurde erfüllt, obwohl dieſer
Bachmann nicht im beſten Andenken bei Frau Eberl war, denn er hatte
bei ſeinem plötzlichen Verſchwinden vor mehreren Wochen Schmuckſtücke
und Bargeld der Zimmerfrau mitgenommen und ihr nur Schulden
hinterlaſſen. Die Frau wollte den Fremden nur eine Woche bei ſich
be=
halten, gewann ihn aber bald ſo lieb, daß er ganz bei ihr bleiben durfte.
Es entwickelte ſich nun ein eigentümliches Verhältnis zwiſchen dem
jun=
gen Manne, ſeiner Quartiergeberin und deren Freundin, die oft
zuſam=
men in demſelbenZimmer ſchliefen. „Auch die Pruſche hatte den jungen
Mann gern. Es kam ſchließlich ſogar zu Eiferſuchtsſzenen zwiſchen den
beiden Frauen, deren Urfache Meiche war. Dieſen berührte das aber
weiter nicht, ſondern er ließ es ſich ganz gut gehen, zahlte nicht nur nichts
für dus Quartier, pumpte vielmehr ſeine Vermieterin noch an. Auf dieſe
Weiſe war es ihm auch möglich, verſchiedene Unterhaltungen und Bälle
zu beſuchen. Eines Morgens, es war der 4. März d. J., kam Meiche um
4 Uhr früh von einer Tanzunterhaltung nach Hauſe und fand Frau Eberl
tot in ihrem Bette auf. Er verſtändigte die Wache und den Arzt. Dieſer
konſtatierte als Todesurſache Herzſchlag. Die herbeigeholten Verwandten
der Toten ſchöpften aber Verdacht, insbeſondere als ſie den Abgang von
5 Millionen Kronen bemerkten, die die alte Frau kurz vorher als
Pen=
ſionierungsnachzahlung erhalten hatte. Ein Neffe entdeckte auch an ihrem
Halſe einen feſtzuſammengeknoteten Lampendocht, am Fußboden fand
man einen Schlüſſelbund, deſſen Beſitzer bis heute noch nicht feſtgeſtellt
werden konnte. Der Verdacht, den Tod der Frau Eberl berbeigeführt zu
haben, richtete ſich natürlich vor allem gegen den Studenten und die
Pruſche. Beide wurden in Haft genommen, doch ſtellte ſich die Unſchuld
Meiches bald heraus und er wurde wieder freigelaſſen. Mehrere
An=
zeichen wieſen auf die Pruſche als Täterin. Die Staatsanwaltſchaft iſt
der Meinung, daß die Pruſche den Mord aus Eiferſucht beaangen hat
und dann die Gelegenheit benutzte, die Nebenbuhlerin auch auszurauben,
um mit dem geraubten Gelde den fungen Mann an ſich zu feſſeln. Nach
viertägiger Verhandlung wurde Franziska Pruſche ſchuldig geſprochen
und wegen gemeinen Mordes und Diebſtahls zu 15 Jahren ſchweren
Ker=
kers verurteilt.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte
Wettervorherſage für Samstag, den 13. Dezember.
Leichter Nachtfroſt, ſtellenweiſe Nebelbildung, tagsüber zeitweiſe
auf=
heiternd, trocken.
Seite 9.
Zwei engliſche Kriegserinnerungen.
Connaught Street, Edgware Boad, W. 2, 2. 12.
Wie Kitchener ſtarb.
Heute iſt hier bei Philip Allan u. Co. ein ſehr intereſſantes
Buch von J. G. Lockhart erſchienen mit dem Titel „Hyſteries of
the Sea‟. Das erſte Kapitel iſt Lord Kitcheners letzter Fahrt
gewidmet, wie ſie frei von jeder Legendenbildung tatſächlich
ver=
laufen iſt.
Die „Hamſhire”, welche ihn nach Rußland führen ſollte,
traf auf eine Mine und ſank 15 Minuten ſpäter in die Tiefe.
Obſchon ſie ſich nur 1½ engliſche Meilen von der Küſte befand,
vermochten ſich doch nur zwölf Mann zu retten. Lockhart erzählt
den Verlauf, wie er ihm von den einzelnen Befragten
überein=
ſtimmend geſchildert wurde. Danach ergibt ſich folgendes: Lord
Kitchener befand ſich in ſeiner Kabine, mit Leſen beſchäftigt, als
die Exploſion ſtattfand. — Es wurden ſofort vier Boote zu Waſſer
gelaſſen, aber ſie wurden unmittelbar voll geſchwemmt und in
Stücke geſchmettert. Es muß nicht vergeſſen werden, daß man
ſich ſchon in ſpäter Abendſtunde befand, daß viele der
Mann=
ſchaften ſich in ihren Kojen befanden, die nun, zumeiſt nur halb
bekleidet, an Deck ſtürzten. Auch Kitchener erſchien an Deck, ſah
aber völlig unbeteiligt den Vorgängen zu. Dann wurden drei
Flöße herabgelaſſen, die man mit beſſerem Erfolge von dem
Panzer abbringen konnte. Aber die Leute auf ihnen ſahen ſich
bei der bitteren Kälte wegen ihrer ungenügenden Bekleidung in
den eiskalten Sturzſeen bald unerträglichen Qualen ausgeſetzt,
und es begann ein grauſames Sterben. Auf dem einen Floſſe
allein fand man 47 Tote. Ein anderes Floß wurde von der
Brandung gegen die Felſen geſchleudert, wobei eine große Zahl
mit getötet wurde und viele in der Tiefe verfanken.
Lord Kitchener hat jedoch keinen Verſuch gemacht, auf eines
der Flöße oder in eines der Boote zu gelangen. Er blieb an
Deck bis zum Ende und ſank mit dem Panzer in die Tiefe. —
Die ſeltſamen nach ſeinem Tode verbreiteten Geſchichten, wie er
dem Tode entronnen oder wie er doch nach Rußland gelangte,
ſind alſo weiter nichts wie Tendenznachrichten.
Vor ſieben Jahren.
Unter dieſem Titel ſchreibt „ein Scharfſchütze”: Sie ſagen,
Tanks und Gräben, Luftüberfälle und Gas hatten die
Krieg=
führung dramatiſcher Schauſpiele beraubt. Das menſchliche
Ele=
ment ſei eine rein mechaniſche Beihilfe geworden.
Das iſt es, was die Armſtuhlkritiker ſchreiben, die dem
Publi=
kum Strategie und Taktik erklären, und ebenſo die
Kriegskorre=
ſpondenten, welche ihre Depeſchen aus irgend einem Schloß,
Meilen von der Feuerlinie, entſenden.
Sieben Jahre waren vor einigen Tagen vergangen ſeit dem
großen Gegenangriff der Deutſchen bei Cambrai. Es war um
acht Uhr morgens, als wir den Feind ſich in großen Maſſen in
und um das Dorf Moeuvres zuſammenziehen ſahen, das zwiſchen
der erſt vor wenigen Tagen genommenen Hindenburg=Linie und
Cambray, hoch auf dem Rücken bei Burlon lag. Etwa um zehn
Uhr legte die deutſche Artillerie ihr Feuer auf die britiſchen
Linien, und eine halbe Stunde ſpäter ſchwärmte die deutſche
Infanterie hernieder, um in ein vernichtendes Feuer zu geraten.
Das Gewicht der Ueberzahl war erdrückend. Um die Gräben
tobte ein verzweifelter Kampf. Bomben und Hangranaten flogen
hin und her. Wenn die Magazine leer wurden, kämpfte man mit
Bajonett und Kolben. Vier Stunden dauerte das zähe Ringen,
bis dem Feinde Einhalt geboten wurde. Dann kam das
drama=
tiſchſte Schauſpiel des ganzen Krieges. Vom Bourden=Wald,
der noch vor vierzehn Tagen einen wunderbaren Anblick mit
ſeinen in allen Herbſttinten ſchimmernden Laubkronen bot, jetzt
eine Wüſte von zerſplitterten Stämmen, rückte der Feind in
Maſſenformation heran. Ohne Stocken avancierte ſie über die
1½ Kilometer offenen Geländes, eine regelmäßig ſich bewegende
Maſſe in Grau. Die britiſche Artillerie fand ſie. Wie ſie
heran=
kamen, pflügten die Geſchoſſe Gaſſen durch die deutſchen Glieder.
Aber die Gaſſen ſchloſſen ſich ſofort. Die vorrückenden Männer
traten über die gefallenen Toten der Frontreihen und avancierten
weiter, wie eine herankommende Flutwelle.
Dann aber wurde es zu mehr, wie menſchliche Geſchöpfe
ertragen können. Aus den britiſchen Gräben ſahen wir die
grauen Reihen ſchwanken, wie ein Kornfeld, wenn der Wind
dar=
über fegt, erſt rückwärts, dann noch einmal vorwärts, dann
lang=
ſam, endgültig rückwärts. Das Avancieren war gebrochen, die
britiſche Linie gerettet. — Ein unvergeßliches heldenhaftes
Schau=
ſpiel, dies maſſierte Avancieren der grauen deutſchen Infanterie
unter dem und in das Feuer der britiſchen Geſchütze hinein, an
dem denkwürdigen 30. November 1917."
Im Moment des Abſchließens dieſer Erinnerungen kommt
mir noch ein an die „Daily News” gerichtetes Schreiben zur Hand.
— Ein „Infanteriſt” ſchreibt: Ich habe mit Ueberraſchung Ihre
Kritik über britiſche Scharfſchützen geleſen. Ich bin ſelber zu
verſchiedenen Perioden ein Scharfſchütze geweſen und ich behaupte
zuverſichtlich, daß die Deutſchen uns ſtets im Scharfſchießen
un=
ermeßlich überlegen waren. — Engliſche Scharfſchützen litten
unter der niederſchmetternden Jgnoranz und Inkompetenz der
leitenden Stäbe. Während unſerer kurzen Ruhepauſen mußten
wir Uebungsmärſche mit vollem Gepäck machen, Bajonettfechten,
Arbeitsdienſt, aber ſehr ſelten Schießen. Wir wurden auch mit
unſerem Regiment in der Linie hin und hergeſchickt, anſtatt in
einem kleinen Abſchnitt belaſſen zu werden, um dieſen gründlich
kennen zu lernen. — Die Deutſchen aber hatten hochorganiſierte
unabhängige Scharfſchützenkorps, und jeder Infanteriſt kennt die
durch ſie verurſachten demoraliſierenden Nervenerregungen und
ungeheuren Verluſte.”
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Samstag, den 13. Dez. Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. —
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Gottesdienſt an den Wochentagen: „Morgens 7 Uhr 15 Min. —
Abend: 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Tynagoge der Fſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 13. Dez. Vorabend 4 Uhr 00 Min. — Morgen3
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr 00 Min. — Sabbatausg ing 5 Uhr 20 Min.
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ſorgen und ihn zu vertreten, ausge=
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Dieburg, den 10. Dez. 1924.
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Darmſtadt, den 12. Dez. 1924.
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Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Bekanntmachung.
Der Voranſchlag der iſraeliſchen
Re=
ligionsgemeinde für das Nechnungsjahr
1925 ſowie ein Nachtrag zum
Gebühren=
tarif für den Friedhof liegen vom 12.
ds. Mts, ab acht Tage lang in unſerem
Gemeindebüro, Friedrichſtr. 2, während
der Amtsſtunden, vorm. von 9—12 Uhr,
zur Einſicht offen.
(18886
Etwaige Einwendungen ſind
inner=
halb der angegebenen Friſt ſchriftlich
bei dem unterzeichneten Vorſtande
ein=
zureichen.
Darmſtadt, den 10. Dez. 1924.
Der Vorſtand
der iſrgelitiſch, Religionsgemeinde.
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Freitag, den 12. Dezember 1924.
Seite 13.
Spurn Shier und Tarnen.
Fußball.
Zum Länderſpiel Deutſchlaud—Schweiz.
Mitglieder der techniſchen Kommiſſion des Schweizer F.9.V.
rff der Suche nach geeigneten Kräften für die Beſetzung des linken
Elusoſtens und des rechten Verteidigers. Als Außenläufer kommen
(S.C. Veltheim) und Müller (früher F.C. Zürich), der zurzeit
Stuttgarter Kickers tätig iſt, in Frage. An Stelle des erkrankten
wurde endgültig Oſterwalder (F.C. Bern) beſtimmt, und als
umann für Reymond wird ernſtlich die Aufſtellung von Hürzeler
h) erwogen.
Süddentſche Fußballmeiſterſchaft.
den meiſten Bezirken laſſen ſich die Meiſter, die am Endkampf
ſuitte ſüddeutſche Meiſterſchaft teilnehmen werden, bereits jetzt mit
z inser Sicherheit vorausſagen. In Bayern hat der 1. F.C. Nürn=
E5g, nichts mehr zu fürchten, nachdem er die Spielvereinigung Fürth
gpun zweiten Verbandsſpiel zu ſchlagen vermochte. So oder ſo wären
Gykrnberger als Verteidiger des ſüddeutſchen Pokals aber immer in
Bhiere Wahl gekommen. Um den zweiten Platz in der Tabelle liegen
H½Swielvereinigung Fürth, Bahern und Wacker in einem ſcharfen
AAer. Vollkommen geklärt iſt die Situation im Mainbezirk, wo der
Bloallſpoctverein Frankfurt zum dritten Male mit
n Vorſprung die Meiſterſchaft errigen konnte. Im Rheinbezirk
weßder V. f. R. Mannheim beim achten Spiele die 1. Niederlage,
zwar durch Phönix=Ludwigshafen, hinnehmen. Trotzdem wird ihm
becheg zur Meiſterſchaft kaum zu verlegen ſein, da die Ludwigshafener
et zehn Spiele abſolviert haben. Beide Vereine ſtehen zur Zeit
AengTeich. In Heſſen=Saar darf man annehmen, daß der
Sportver=
eEiesbaden die Meiſterſchaft machen wird, während in
Würt=
beng=Baden Kickers=Stuttgart das beſſere Ende gegen den
1IC.. Freiburg haben ſollte.
Schweiz—Deutſchland.
Deer nächſte Fußball=Länderkampf Schweden—Ungarn
aſien! Ein Dreigeſtirn, das innerhalb des deutſchen Fußballſportes
ſie einen beſonders angenehmen Klang erweckt. Es iſt auf unſerem
s Ru tkonto gebucht. Wir ſcheinen im internationalen Wettbewerb nicht
bunäge Maß von Fußballglück aufbringen zu können, das nun einmal
ehört. Jemanden hier eine Schuld beizumeſſen, wäre inopportun,
zißdenn, das man vielleicht die allzuwenig vorhandene
Begeiſterungs=
tü it unſerer Ländermannſchaften als einen negativen Faktor
ein=
würde. Am 14. Dezember geht nun in Stuttgart der vierte
Län=
miſ-pf in einer Serie vor ſich, wir ſtehen der Nationalelf der Schweiz
ml. ber. Die Schweiz hat ſich in den letzten Jahren in ihrer
Spiel=
ganz außerordentlich entwickelt. Der größte Triumph war das
ude Abſchneiden auf der Pariſer Olympiade, wo die ſchweizer
derelf im Endkampf gegen die berühmte Uruguah=Mannſchaft mit
unterlag. Unſere Ländermannſchaft, die mit Stuhlfaut, Müller,
Schmidt, Kalb, Hagen, Höger, Franz, Jäger, Harder, Paulſen
guit beſetzt iſt, wird gegen dieſe ihren Ruhm verteidigende Schweizer
tyfſchaft ihr Letztes hergeben müſſen und wir hoffen, daß ſie mit der=
Begeiſterung kämpft, die das internationale Anſehen des deut=
(Fußballſportes verlangt. Die Einſtellung von Jäger und Harder,
iden norddeutſchen Eliteſtürmern, müſſen dem Sturm einen
Mei=
uls geben, wenn Jäger nach ſeiner Krankheit ſeine volle Lei=
Jähigkeit beſitzt. Hintermannſchaft und Läuferreihe ſind erprobt,
allerdings zum erſten Male international. Wenn das ſo
wandel=
zußballglück uns an dieſem Tage nicht wieder verläßt, dürfen
Pferdeſport.
Wandern.
Turngeſellſchaft Darmſtadt.
Wander=Abteilung.
imenden Sonntag findet die letzte Wanderung in dieſem Jahre
Eine Halbtagestour führt die Teilnehmer durch die nähere
Um=
yg Darmſtadts. Die Quellen und Waldbrunnen unſerer Wälder
ſtu bei dieſer Wanderung befondere Berückſichtigung finden.
Rück=
iſt auf 1 Uhr feſtgelegt.
9.s letzte Vereinswvanderung beteiligt ſich die Wanderabteilung an
Gam 10. Januar 1925 ſtattfindenden Kreiswanderung (Mittel=Rhein)
hem Frankenſtein. Am darauffolgenden Samstage findet unſer
zoichnungsfeſt ſtatt.
Ein ganzer Reunſtall von den Rennen ausgeſchloſſen.
Gegen den Beſitzer eines unſerer größten Hindernisrennſtälle, Herrn
R. Oswald, iſt von der oberſten Rennbehörde mit einer ſehr
dra=
koniſchen Maßregel vorgegangen worden: Seine Pferde wurden von
allen Renn= und Arbeitsbahnen ausgeſchloſſen, da Hr. Oswald die ihm
durch Spruch des paritätiſchen Schiedsgerichtes auferlegten
Verpflich=
tungen nicht erfüllt hat. — Es handelt ſich um finanzielle Differenzen mit
Herrn v. Peltzer, dem früheren Leiter des Stalles, deren Bezahlung
Herr Oswald verweigerte. Nun wird er wohl oder übel zahlen müſſen,
da ſonſt ſeine Rolle als Rennſtallbeſitzer ausgeſpielt wäre.
Schiebewetten am Toto.
Von allen europäiſchen Ländern ſträubt ſich nur England gegen die
Einführung des Totos, wo mehr gewettet wird als in einem anderen
Lande. Hier iſt nämlich das Wetten verboten. Die Einführung einer
ſtaatlichen Wettmaſchine würde aber die Schaffung eines Wettgeſetzes
bedingen. Trotzdem wird die Wettmaſchine auch dort ihren Einzug
hal=
ten, und zwar auf Lem Wege über Irland, das jetzt ſeine eigene
Geſetz=
gebung hat. In Irland alſo ſoll jetzt der Totaliſator eingeführt werden,
und um das Publikum, das bisher nur bei den Buchmachern zu wetten
gewöhnt iſt, an den Toto zu locken, ſoll dieſer ſo eingerichtet werden, daß
man auch Schiebewetten auf zwei Pferde machen kann. Um die
Kon=
kurrenz der Buchmacher einzuſchränken, ſoll dieſen unterſagt werden,
ſolche Double zu legen. Die Berechnung der Quoten für die
Double=
wetten am Toto — möglich iſt dieſe Art Wetten wohl nur, wenn die
Tickets geſchrieben werden — dürfte eine ſo komplizierte und langwie
rige werden, daß das Experiment, wenn es überhaupt gemacht wird,
kaum zur Nachahmung reizen wird.
Motorſport.
Deutſche Automobilausſtellung.
Die diesjährige Deutſche Automobilausſtellung hat einen
vielver=
fprechenden Anfang genommen. Als ſich die Vertreter der Induſtrie und
Preſſe in der alten Halle am Kaiſerdamm zur offiziellen Eröffnung
ver=
ſammelt hatten, war der Aufbau der einzelnen Stände in allen Teilen
beendet und die Ausſtellung ſtand fix und fertig zur Beſichtigung
be=
reit. Unter den Anweſenden bemerkte man Geh. Rat Bredow vom
Reichsamt für Luft= und Kraftfahrweſen, Admiral Rampold, den
Vize=
präſidenten des Automobilklubs von Deutſchland, Geh. Rat Mamroth,
Dr. Horch, Geh. Rat W. v. Opel, Kom.=Rat Junk, Dr. Sperling, Geh.
Rat Sachs, Major v. Parſeval, Bruckmayer vom A. D.A. C., Vertreter
der Reichs=Heeresleitung uſw. Die Eröffnung ging ohne beſondere
Zere=
monie vor ſich und nahm nur einen kurzen Zeitraum in Anſpruch. Nach
einigen einleitenden Worten erklärte Admiral Rampold die Ausſtellung
für eröffnet. Gleich der erſte Vormittag brachte der Schau regen
Be=
ſuch zahlreicher Intereſſenten. Einen großen Raum nimmt der kleine
Wagen ein, der von den verſchiedenſten Fabriken wie Wanderer, N. S.UI.,
Fafag, Koko, Brennabor, Aga, Deutſche Werke, Apollo, Falcon, Opel,
Selve, Faun, Rhemag uſw. gezeigt wird. Die deutſche Induſtrie iſt eifrig
bemüht, dem kleinen Gebrauchswagen, wie in das Ausland, ſpeziell
Ame=
rika, ſchon lange beſitzt, einen bevorzugten Platz einzuräumen. Wenn
auch die Anſchaffungskoſten heute noch nicht ganz mit denen ausländiſcher
Fabrikate Schritt halten, ſo iſt aber die Zeit nicht mehr allzu fern, wo
der deutſche Kleinwagen getroſt den Wettbewerb. mit dem Auslande
auf=
nehmen kann. Aber auch an den großen Sport= und Luxuswagen iſt kein
Mangel. So ſieht man am Stande der Daimler=Motorengeſellſchaft
einen ſiebenſitzigen Tourenwagen von 20/100/140 PS. mit
Kompreſſor=
motor, bei Stoyr den bekannten 12/60 PS Sechszylinder=Sportwagen, bei
Benz den 16/50 PS Sportwagen (ſechsſitzig) und andere mehr. Die
deutſche Kraftradinduſtrie, die in der neuen Halle untergebracht iſt, iſt
durch ihre prominenteſten Firmen ebenfalls recht zahlreich vertreten, und
da fallen beſonders die Motorrad=Beiwagen der Baheriſchen
Motoren=
werke und der Deutſchen Werke auf. Große Anſtrengungen hat
unzwei=
felhaft die Reifeninduſtrie gemacht. Statt der früher vorherrſchenden
dünnen Profile ſieht man wahre Rieſen an Pneumatiks. Da iſt vor allem
der Ballonreifen, der durch ſeine große Wirtſchaftlichkeit in kurzer Zeit
den Markt erobern wird. Sie bilden übrigens eine ganz hervorragende
Ergänzung zu den Stoßdämpfern, bei denen beſondere Verbeſſerungen
nicht zu bemerken ſind. In außerordentlich reichem Maße iſt die
Zube=
hör=Induſtrie vertreten, die ihr Hauptaugenmerk auf die Verbeſſerung
der einzelnen Erſatzteile gerichtet hat.
Die Siutigarter Solitude=Rundſirecke.
Schon vor einigen Monaten erfuhr man von der Gründung der
Stuttgarter Solitude=Rennen G. m. b. H., die unter Beteiligung der
örtlichen Klubs, der Stuttgarter Straßenbahnen A.=G. und der Robert
Boſch A.=G. ſich die Aufgabe ſtellte, die bisherige, etwa 6 Kilometer
lange Bergrennſtrecke auf die Solitude zu einer 22 Kilometer langen
Rundſtrecke auszubauen. Nunmehr hat die Leitung der Preſſe
Gelegen=
heit gegeben, die Strecke und den Stand der Arbeiten ſelbſt in
Augen=
ſchein zu nehmen und Näheres über die Pläne zu hören.
Die Strecke führt meiſt durch prächtigen Wald, der ſich ſtellenweiſe
zu Durchblicken weit ins Land hinein öffnet, bis dicht vor das Dorf
Eltingen (370 Meter). Hier biegt die Straße in einer ſpitzen Kurve,
die durch Ankauf des nötigen Geländes abgeflacht werden kann, durch
ooffenes Gelände zurück, ſteigt ſanft an zum Kurhaus Clemseck, und
er=
klimmt dann, wieder in den Wald eintretend mit mehreren ſcharfen
Kurven auf den beiden folgenden Kilometern unter ſtellenweiſe 8 Proz.
Steigung das Frauenkreuz (502 Meter), den höchſten Punkt der
Rund=
ſtrecke. Nur kurze Zeit den Wald verlaſſend, geht es dann bergab bis
400 Meter, vorüber am Steinbachſee und anderen ſtillen Waldſeen, ſowie
Kurhaus Schatten. Wieder anſteigend mündet die Straße ſchließlich in
die bisherige Rennſtrecke, um dieſer mit ihrer ſchönen langen Graden
folgend wieder an der Solitude zu enden.
Landſchaftlich iſt die Rennſtrecke von ſeltenem Reiz; die Kurven
bieten teilweiſe Schwierigkeiten, ohne aber halsbrecheriſch zu ſein.
und was die Straßenbeſchaffenheit anbetrifft, ſo ſind gegenwärtig 80
Mann an der Arbeit, um die Breite, wo erforderlich, von 5 auf 5,5
Meter zu erweitern. In den Kurven wird eine Verbreiterung auf 6,5
Meter erfolgen, ſowie eine Ueberhöhung vorgenommen werden. An
einigen beſonders überſichtlichen und intereſſanten Stellen ſollen
ins=
geſamt 10—15 Tribünen errichtet werden, die 7000 Plätze bieten werden.
Die Erdarbeiten ſollen noch im Laufe des Januar ihren Abſchluß finden.
Alles in allem macht die Strecke einen ſehr vielverſprechenden
Ein=
druck. Als Vorzug verdient die Tatſache Erwähnung, daß nirgends eine
Ortſchaft zu paſſieren iſt, ſodaß ſich die Abſperrungsmaßnahmen ſehr
vereinfachen und das Gefahrenmoment ſtark vermindert wird. Weiter
iſt von Bedeutung, daß die als Zuſchauerplätze vorgeſehenen Punkte
auf Nebenſtraßen erreichbar ſind und Raum für das Parkieren von
Wagen bieten.
Bei der energiſchen und zielbeſpußten Arbeit, die hier geleiſtet wird,
und zu der ſich Behörden, Klubs und Induſtrie in ebenſo ſeltener wie
vorbildlicher Art zuſammengefunden haben, iſt damit zu rechnen, daß
man hier ſchon im kommenden Jahre zvei Rennen ſich wird abſpielen
ſehen, denen internationale Beteiligung ſicher ſein dürfte,
Nach der Beſichtigung der Rundſtrecke hatte die Firma Boſch die
Liebenswürdigkeit, die Vertreter der Behörden, Klubs und Preſſe durch
ihr Werk in Feuerbach zu führen, deſſen vorbildliche Organiſation und
Ausdehnung die verdiente Bewunderung aller Beteiligten fand. K. B.
Frankfurter Rund=Junk=Programm.
Samstag, den 13. Dezember 1924.
Frankfurt a. M. 11,10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen Berliner und
Hau=
burger Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produkten (
Anfangs=
kurſe). — 11,55 Uhr: Zeitangabe. — 12 Uhr: Nachrichtendienſt. —
4,10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche Produktenbörſe Hamburg,
Berlin, Köln, Magdeburger Zucker und Nürnberger Hopfen —
De=
viſenkurſe. — 4,30—6 Uhr: Rundfunknachmittag in Muſik und Wort.
— 6—6,30 Uhr: Die Leſeſtunde (An die Jugend): Aus dem Roman
„Der Ruf der Wildnis” von Jack London. — 7 Uhr: Vortrag des
Städtiſchen Gartenamtes: „Gedenket der hungernden Vögel”, — 7.45
Uhr: Einleitungsworte zur Eröfſnung der Volkshochſchule der
Frank=
furter Sendegeſellſchaft, geſprochen von Herrn Dr. Hans Fleſch. —
8 Uhr: Vortrag des Herrn Ingenieurs G. Streit: „Deutſche Arbeit
in den Kolonien III (Schiffahrt und Handel)”, — 8,30 Uhr:
Kammer=
muſikabend des Schuyer=Trios: 1. Trio in G=Dur von Haydn, 2.
Kla=
vierquintett Op 81 in A=Dur von Dvorak. Ausführende: Frau
Schwarz=Mayerhofer (Klavier), Herr Krauß (Violine) Herr Schuyer
(Cello), Herr Allekotter (Bratſche). — 9,30 Uihr: Nachrichtendienſt,
Wettermeldungen, Sportbericht. — 9,40 Uhr: Die Spätankündigung:
Karriert! — 9,50 Uhr: Theater= und Konzertkalender. — 9,55 Uhr:
Zeitvorbereitung. — 9,56 Uhr: Drei Minuten der „Hausfrau,
Spröde und rote Haut
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Band 1: Vorwort / Uiebergalls
Leben und Werke / Reue berſöhnt.
Der vermauerte Turm/Der
Herr=
gottsberg / Die Mondſcheinnacht
un den Ruinen / Der Aotenmarkt.
Das verſunkene Schloß / Die No=
Helle. Band 2: Der Mann aus dem
Mareis / Der Falſchmünzer.
Der Wunderdoktor / Band z:
Liebe und Pflicht / Das
Gries=
heimer Haus K RGHRÄÄ
Zum erſten Mal ſind hier die
ſämt=
lichen Erzählungen E. E. Niebergalls
in einer zuberläſſigen und billigen
Ausgabe bereinigt, der eine
er=
ſchöpfende Einleitung aus der
berufenen Feder von Profeſſor
Eſſelborn vorangeſtellt iſt. Wer den
Dichter des „Datterich’ in ſeinem
geſamten dichteriſchen Schaffen
kennen lernen will, greife zu dieſer
Zammlung ſeiner Erzählungen
Herausgegeben und eingeleitet bon Karl Eſſelborn
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Telephon 115 Telephon 115
K
12. Dezember 1924
DanderDedt!
Nr. 343
Der Monatsausweis
der Deutſchen Reichsbank.
30 9. 1924 30. 11. 1924
Aktiva:
Belaſtung der Wirtſchaft zugunſten der
3068 397 26.— 2000 000 000.
Rentenbank
Beſtand an Rentenbriefen
am 30. 9. 24: 2399 837 000,— Rmk.
am 30. 11. 24: 1 999 844 000,— Rmk.
1 200 000 00,
Darlehen an das Reich
68 565,06
1 200 000 000.—
875 753 549,62 780 334 583,57
71 596,56
Abzuwickelnde Wirtſchaftskredite
Kaſſe, Giro=, Poſtſcheck=, Bankguthaben 110 220 491,14 189 454 133,90
Mobilien und Bureauutenſilien . .
Sonſtige Aktiva .. . .....
Paſſiva:
Grundkapital . . . . 2 400 000 000.— 2 000 000 000,—
Grundrücklage . . . . . . . . . . 668 397 236.—
Umlaufende Rentenbantſcheine . . . 2075590 150.— 1980 178 583.—
163,000.—
156,000.—
Umlaufende Rentenbriefe".
Der Monatsausweis der Deutſchen Rentenbank erſcheint diesmal in
veränderter Form. Das Kapital der Deutſchen Nentenbank iſt nach §2
* Der amerikaniſche Eiſen= und Stahlmarkt:
„Jron Trade Neview” Cleveland, Ohio, kabelt: Die
Noheiſenproduk=
tion betrug im November 2 513 000 Tonnen. Zur Zeit ſind 203 Hochöfen
im Feuer. Das Stahlausbringen beträgt 70 Prozent der
Leiſtungsfähig=
keit. Die Nachfrage ſteigt noch weiter, wobei Eiſenbahn und Bauinduſtrie
die Hauptabnehmer ſind; der Roheiſenmarkt iſt feſt. Der Preis für
ſüd=
liches Roheiſen zog auf 19 Dollar, Frachtbaſis Birmingham an. Das
=Auslandsgeſchäft iſt lebhaft. Im Oktober betrug die Ausfuhr an Eiſen
und Stahl 158 000 Tonnen, die Einfuhr 40 000 Tonen. Ferro=Mangan
iſt feſt. Die Roheiſenabſchlüſſe ſeit der Belebung des Geſchäfts betragen
rund 1 Million Tonnen. Die Erzeugung an Band= und Streifenſtahl
erreicht praktiſch 100 Prozent der Leiſtungsfähigkeit. Nach Grobblechen
für Schiffbauzwecke herrſcht ſtarke Nachfrage. Umfangreiche Geſchäfte in
Baukonſtruktionen ſind noch in der Schwebe,
noch nicht feſt, da die Neuveranlagung der Landwirtſchaft auf Grund des
berichtigten Wehrbeitragswertes noch nicht abgeſchloſſen iſt. Der
aus=
gewieſene Beſtand ai Rentenbriefen entſpricht, wenn man die
ausge=
gebenen Rentenbriefe hinzunimmt, der auf Grund des
Liquidations=
geſetzes auf 2 Milliarden verminderten Wirtſchaftsbelaſtung. Das
Dar=
lehen an das Reich, welches im September noch getrennt (verzinslich
und unverzinslich) aufgeführt wurde, iſt als ein einheitliches Darlehen
mit 1,2 Milliarden eingeſetzt.
Der im September noch unter Darlehn an das Reich ausgewieſene
6 Millionen Meliorations=Kredit hat ſich vor dem Inkrafttreten des
Liquidierungsgeſetzes auf 9 Millionen erhöht, und iſt jetzt unter die
abzuwickelnden Wirtſchaftskredite aufgenommen worden, da er
gleich=
falls innerhalb dreier Jahre zurückzugeben iſt. Die Reichsbank hat im
November 100 Millionen zurückgezahlt und einen Teil ihrer
landwirt=
ſchaftlichen Wechſel auf die Deutſche Rentenbank zur Abwickelung
über=
tragen. Das Kredit=Kontingent der Notenbanken (72 Millionen) war
am 11. Oktober (Inkrafttreten des Liquidationsgeſetzes) mit 71 334 583.—
Mark in Anſpruch genommen. In Kaſſe, Giro uſw. ſind die von
Land=
wirtſchaft, Induſtrie und Handel für April=Oktober in halber Höhe
ge=
zahlten Grundſchuldzinſen, ferner die Zieszahlungen der Reichsbank und
des Reiches, ſowie ſonſtige Zinseingänge mit enthalten.
Bei den Paſſiven iſt das Grundkapital entſprechend der neuen
Be=
laſtung der Wirtſchaft auf 2 Milliarden herabgeſetzt. Die Grundrücklage
iſt durch Geſetz fortgefallen. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen
er=
mäßigte ſich um 100 Millionen, die von der Reichsbank zurückgezahlt ſind,
erhöhte ſich andererſeits Anfang Oktober noch um 3 Millionen Mk. für
Meliorationskredite und um zirka 1,6 Millionen Kredite an die
Noten=
banken innerhalb ihrer Kontingente. Dem Rentenbankſcheinumlauf,
zu=
züglich der ausgegebenen Rentenbriefe, ſteht in voller Höhe das
Dar=
lehen an das Reich und die abzuwickelnden Wirtſchaftskredite gegenüber.
Handel und Wandel in Heſſen.
Bembé G. m. b. H. Mainz. Da die Anteile der Geſellſchaft an
ein Stutrgarter Konſortium übergegangen ſind, beſteht die Abſicht, die
Bembe G. m. b. H. durch eine Neuregelung der finanziellen Verhältniſſe
in eine andere juriſtiſche Form überzuführen, um die künſtleriſchen Werte
der Geſellſchaft zu erhalten.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
* Deutſcher Induſtrieſchutzverband. Sitz
Dres=
den. Vor kurzem fand in Halle a. d. S. unter dem Vorſitz des
Rechts=
anwalts Dr. jur. Zöphel=Leipzig die 19. Generalverſammlung des
Deut=
ſchen Induſtrieſchutzverbandes (Dresden) ſtatt. Aus dem Geſchäftsbericht,
den der Geſchäftsführer, Generaldirektor Dr. Grützner, erſtattete, iſt zu
entnehmen, daß dem Verband auch im Jahre 1924 eine große Anzahl
Induſtrieller beigetreten iſt, und daß ſich mehrere Arbeitgeberverbände
ihm neu angeſchloſſen haben. Der Verband hat in dieſem Jahre an ſeine
Mitglieder rund 800 000 Gmk. Entſchädigüngen für Streiks und
Aus=
ſperrungen zu zahlen gehabt. Einige Satzungsänderungen, die eine
weitere finanzielle Stärkung der Organiſation bieten ſollen, wurden
ein=
ſtimmig genehmigt. Ein Vortrag des Herrn Legationsrats a. D. Dr.
v. d. Decken=Dresden über „Die Belaſtung der deutſchen Induſtrie durch
die Dawesgeſetze, insbeſondere die Induſtrieobligationen”, der die
ſchwie=
rige Materie in feſſelnder, ungemein klarer Darſtellung behandelte, und
nachwies, welch ungemein ſchweren Laſten der Induſtrie aufgebürdet
werden, wurde von den Anweſenden mit großem Beifall aufgenommen.
Wirtſchaft des Auslandes.
*B.R. Der Umfang der amerikaniſchen Kredite.
Eine in Wallſtreet veranſtaltete Umfrage hat ergeben, daß auf die der
deutſchen Wirtſchaft bzw. größeren Kommunen eingeräumten Kredite,
die auf 200 Millionen Dollars veranſchlagt werden, bisher nur
gering=
fügige Beträge zur Auszahlung gelangt ſind. Die relatio geringe
Höhe der bereits laufenden Kredite läßt ſich unter anderem daraus
er=
ſehen, daß von den — teilweiſe unter gewiſſen Vorbehalten — zum
Abſchluß gelangten kurzfriſtigen Stadtanleihen im Betrag von
an=
nähernd 50 Millionen Dollars bisher nur 3 Millionen Dollars
aus=
gezahlt worden ſind.
Warenmärkie.
vb. Berliner Produktenmarkt. Nachdem geſtern
nach=
mittag die Tendenz im Getreidegeſchäft wieder ſehr feſt geworden war,
wobei Roggen vorwiegend von den weſtlichen Mühlen bezogen wurde,
war die Stimmung heute ruhiger. Die fremden Cif=Forderungen lauteten
für Weizen und Roggen höher. Am Lieferungsmarkte war das Geſchäft
in beiden Getreideſorten ruhig bei überwiegend wenig veränderten
Prei=
ſen. Für Hafer, der geſtern viel nach der Küſte verkauft wurde, war die
Kaufluſt heute vorſichtiger. In Gerſte und Futterartikeln hat ſich nichts
von Bedeutung verändert.
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter
Ge=
treidebörſe vom 11. Dezember. Getreide, Hülſenfrüchte und
Bier=
treber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preis
je 100 Kilo: Weizen, Wetterau 20.75—23.25, Roggen 20.75—22,
Sommer=
gerſte für Brauzwecke 24—26, Hafer, inländiſch 17.50—21.75, ausländiſch
—.—, Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 37—38.75 Roggenmehl 31.75—34.50,
Weizenkleie 13, Roggenkleie 12. Tendenz: befeſtigt.
Mannheimer Produktenbörſe. An der
Produkten=
börſe war die Tendenz infolge der höheren amerikaniſchen Kurſe
weſent=
lich befeſtigt, wenn ſich die neue überſeeiſche Hauſſe auch noch nicht richtig
ausgewirkt hat und die Käufer nur zögernd zugreifen. Die Forderungen
der Mühlen ſind etwas höher. Man verlangt heute für Weizen inl.
23—24 Mk., ausl. 28.50—30 Mk., Roggen inl. 23 Mk., ausl. 25—26 Mk.,
Gerſte 28—29 Mk., Hafer inl. 19—20 Mk., ausl. 19—23.50 Mk., Mais mit
Sack 2150—21.75 Mk. bahnfrei Mannheim. Weizenmehl koſtete 38.50
bis 39 Mk., Roggen 33—35 Mk.
Frankfurter Viehmarkt. Der Auftrieb des Viehmarktes
beſtand aus 12 Rindern, ferner aus 1094 Kälbern, 1083 Schafen und 484
Schweinen. Notiert wurden für den Zentner Lebendgewicht: Kälber 30
bis 70, Schafe 25—40, Märzſchafe 15—24, Schweine 62—77 Goldmark.
Marktverlauf: Lebhaftes Geſchäft und geräumt.
* Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum geſtrigen
Klein=
viehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kilogramm Lebendgewicht
gehandelt: 43 Kälber 50—64 Mk., 159 Schweine 60—78 Mk., 510 Ferkel
und Läufer, pro Stück 10—30 Mk. Tendenz: Kälber ruhig, langſam
ge=
räumt, Schweine mittelmäßig, ausverkauft, Ferkel und Läufer
mittel=
mäßig.
Börſen.
* Frankfurter Börſe vom 11. Dezember 1924. (Eigener
Bericht.) Der Rücktritt der Reichsregierung hatte die Abgabeneigung
der Spekulation heute noch verſtärkt. Die Kaufaufträge, die aus dem
Publikum noch vorlagen, fielen den Realiſationen der Kuliſſe gegenüber
nicht ins Gewicht. Man eröffnete deshalb an den Aktienmärkten
einheit=
lich ſchwächer. Nach Feſtſtellung der erſten Kurſe blieb die Tendenz unter
geringfügigen Schwankungen im Großen und Ganzen unerholt, ſpäter
weiter nachgebend. Zu den Kaſſakurſen ergaben ſich ziemlich auf allen
Gebieten weitere Abſchläge, ohne daß beſondere Bewegungen zu
erwäh=
nen wären. Der Kaſſamarkt war im Großen und Ganzen beſſer
behaup=
tet. Als feſter ſind Badenia Maſchinen zu erwähnen, für die nach den
neuen Umſtellungsvorſchlägen etwas Intereſſe beſtand. Im Gegenſatz
zum Aktienmarkt verkehrten Renten in recht feſter Haltung. Von
hei=
miſchen Rentenwerten hatte Kriegsanleihe bereits im Frühverkehr einen
Kurs von 900 geſtreift und kam mit 895 zur erſten Notiz. In der erſten
börſe konnten ſich die Kafiekurſe nicht ganz behaupten, es kamen aber ru.
noch vereinzelte Schlüffe auf leicht ermäßigtem Niveau zuſtande.
wb. Berliner Börſe. Die ſchon geſtern auf dem Aktienmam
hervorgetretene Regliſationsneigung, welche mit der Unſicherheit i
politiſchen Lage, namentlich wegen der Ungewißheit über die Bildu)
der Regierung, erklärt wurde, hielt auch heute an und bewirkte mit e
ringen Ausnahmen eine weitere Sentung des Kursſtandes. Die Kur
einbußen toaren mit 2 Prozent am Montanmarkte die erheblichſten, m.
dieſer in auch an den Vortagen die ſtärkſten Steigerungen aufzuweit
hatte. Gut gehalten waren bei den Schwankungen Rheinſtahl=Akti”,
Bei b=n anderen Papieren des Induſtriemarktes einſchließlich 5.
chemiſchen und Elektrowerte betrugen die Kursermäßigungen nicht mes
als 1 Prozent.
Für Banken= und Schiffahrtswerte zeigte ſich wenig Intereiß,
Handelsanteile aber verloren 5 Prozent. Das Geſchäft nahm einen
g=
ßeren Umfang an. Die Spekulation ſcheint ſich wieder mehr nach dun
Rentenmarkt gezogen zu haben, an dem die Umſätze in
Vorkriegsanleik=
zeitwveiſe einen größeren Umfang bei mäßigen Kurbeſſerungen annahmg
Das Jutereſſe für ausländiſche Anleihen erhielt ſich bei behaupteten
Kyo=
ſen für dieſe, auch heute. Südſee=Phosphat=Aktien vermochten ihre geſtri
Steigerung nicht zu behaupten und gaben zeitweiſe bis 59 nach. In B.
Flüſſigkeit des Geldmarktes hat ſich nichts verändert. Die Abſchwächan
machte ſich auch in mäßigen Rückgängen auf dem Markte der zu
Einheii=
kurſen gehandelten Induſtriepapiere bemerkbar.
Oeviſenmarkt.
W. DeGeld Na
Brief Rf
Geld Vie
Brief Amſterdam=Rotterdam .. 169.54 Rf 169 79 170.21 Brüſſel=Antwerpen ....." 20.79— 20.85— 20.64— 20.70— Chriſtiania. . ..... .. . . . ." 63.82— 63.18 63.77 63.93 Kopenhagen .........." 74.51— 74.89— 74.21— 74.39— Stockholm ....
... 113.06 113.34 113.06 113.34 Helſingsfors. 10.5520 10.5920 10.55 10.59— Italien .. 18.175 18.215 18.11— 18.15— Lonbon ..
„"" 19.715 19.765 19.71— 19.76— New=Norck".
4.195 4.:05 4.195 4.2 5 Paris..
22.65— 22.71— 22.39— 22.55— Schweiz ....
81.77— 81.47— 81.27— 81.47— Spanien.
58.48— 58.62— 58 58 58 72 Bien (i. D.=Oſterr. abg.).. 5. 91— 5.33— 5.9070 5.9270 Prag ........"
. 12.67— 12.71— 12.67— 12.71— Budapeſt. . ..........." 5.71— 5.73— 5.72— 5.74— Buenos=Aires. . . . . . . . . . 1.6180 1.6220 1.6270 1.6310 Bulgarien..
3.065 3.075 3.065 3.075 Japan . . . . . . . . . . ....." 1.61 3 1.61 7 1.6080 1.6120 Rio de Janeiro ........ 0.48 8 0.49 0.4780 0.49— Belgrad.
„ 6.31— 6.33— 6.20 1— Liſſabon
. 19.73— 19.77 19.77- Danzig .............." 78.275 78.475 42. 78.475 Konſtantinopel ......." 2.29 2.30— 2.295 2.305
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—Zert
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Frankenkurs in London: 87.8
Markkurs
19.75
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien.
Europäiſche Staatspapiere.
a) Deutſche.
% Reichsanleihe .. . . . .
.
.
Dollar=Goldanleihe per 1935 ..
1932..
Dollar=Schatzanweiſungen ..
4½% IV. u. V. Schatzanweiſg.
4½% VI.—IX.
4½Dt. Schutzgebiet v.0.3-11u. 13
v. 14
Eparprämienanleihe .. . . . . ..."
Zwangsanleihe .. . . . . . . . . . . . ."
4% Preuß. Konſols .........."
3½%
„
...
4½ Bad. Anl. unk. 1935.. . . . ..
3½% v. 1907.......
97 „ v. 1896.......
4% Bahern Anleihe .........
8½%
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .. .."
8—16% Heſſen Reihe XXXHI.
untilg. b. 28 ............."
3% Heſſen unk. 1924 ........."
8½%
.......
....
42io
4%0 Württemberger alte ......"
b) Ausländiſche.
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914.
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
59
4½% 1902
.
40
5% Bulgar. Tabak 1902..
1¾.% Griech. Monopol
4½% Oſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918
4 ½%0 Oſt. Schatzanweiſ.
v. 1914
470 Oſt. Goldrente. ..
4% „ einheitl. Rente .... ..
5% Rum. am. Nente v. 03
„ Goldrente v. 13
am. Goldrente konv.
am. v. 05 „
ürk. (Admin.) v. 1903....
(Bagdab Ser. T.
„ II .........."
v. 1911, Bollanl. „..
Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente ..
Staatzr. v. 10
Kronenrente .
Außereuropäiſche.
gil. amort. innere
tonſ. äuß. v. 99
Gold v. 04, ſtfr. . . . .
39 konf. inner.
4% Irrigati nsanleihe.
Famaulipas, Serie l....."
Oblig. v. Transportanſt.
4½ Eliſabethdahn. ſtfr.
42 Gal Carl Ludw.=Bahn...
5% Oſt. Sudb. (Lomb.). ſtir.
— —
19.5 19.75 11.5 12,5 1.65 18
2,6% Alte Oſt. Südb. (Lomb.).
2,6% Neue"„
4½ Oſt. Staatsb. v. 1883 ...."
„ 1.b.8. Em. ..
„ 9. Em. .. . .
v. 1885 ...
30 Oſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.).
% Anatolier I...........
3% Salon. Conſt. Fonktion ....
3% Salonique Monaſtir .....
5% Tehuantepee. . . . . . . . . . . .
„
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuidverſchreibungen.
% Badenw. Kohlenwrtanl. b. 23
5% Fftr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
IEm. ..
2o Fftr. Pfandbr.=Bk. Goldobl.
II. Em.. . . . . . ..
...
6% Großkraftwerl. Mannheim
Kohlenwertanl. v. 23 ....."
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. v. 23
5% Heſſ. Roggenanleihe v. 1923
5% Neckar A.=G. Stuttgart Gold
anl. v. 23......."
5% Pfälzer Hyp. Bank. Gold=
Pfdbr. v. 24 ..."
5% Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
„ Roggenwert=Anl. . .
0 Rhein. Hypot.=Bank Gold=
Pfdbr. v. 24 .............
5% Rhein=Main=Donan
Gold=
anl. v. 23 .......
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23,
Ser. Iu. II..."
5% Sächſ. Roggenwertanl. v. 23
5% Südd. Feſtwertbk. Goldobl.
Bauk=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſt. . . . . . .
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Barmer Baniverein ..... .. . .."
Bayer. Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft ..
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank. . .
Deutſche Bank ..."
Deutſche Effekt.= u. Wechſelbonk
Deutſche Hypot.=Bank Mein. ..
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . ..
Dresdener Bank ............"
Frankfurter Bank.........."
Frankfurter Hypotheken=Bank..
Metallbank. .
.......
Mitteldeutſche Crebitbank ....."
Oſterreichiſche Creditanſtalt. . .
Reichsbank=Ant. ......... . . ."
Rhein. Creditbank
Rhein. Hypothekenbank.
Süddeutſche Disconto=Ge
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Frankfurter Kursbericht vom 11. dezember 1924
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Ver. Laurahütte ..
Aitien induſtr. ſinternehmu g.
Brauer ien.
Henninger Kemp =Stern ....."
Löwenbräu M nchen ........."
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.
*— Milionen C— Nark pro Stück.
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120 A. E. G. Vorzug Lit. B
Amme Gieſ cke & Konegen.....
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Fementwerk Heide berg. ... . ..
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Chem. Werke Albert ........."
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Deutſch. Eiſenhandel Berlin ..."
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Hirſch Kupfer u. Meſſ.... .. . . .
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Lahmeher & Co. .............
Lech, Augsburg ............"
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Lederwerke Spicharz ........
Lingel. Schuhw Erfurt .. . .. ..
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Lädenſcheid Metallw. ..... . . .
Luther, Maſch.-u. Mühlenbau..
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Motorenſabrik Deusz ..."
Motorenfabrik Oberurſel .....
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Neckarwerke Eßl. Stamm ... . .
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3.3 31.5 30 15.75 15.9 17.2 8,5 2.9 4.35 4 5.7 5.3 18.2 18 1.8 1.95 24,75 24 3 4.95 7.9 7.75 6.3 6.3 1.35 1.25 13.2
3,5. 11.50 2.75 3.3
2.8 4.65 4.65 3.975 3.75 11 11.5 0.81 0.9 3. 65 13.1 18.5 18.5 23 2.3 3h 9.1 9 3.75 4.2 4.3 7.1 10.25 10.3 8.26 8,6 16.75 16 0.605 0.60. 1.55
2.25 1.55
2.2 —
29.75 20.75 .5 7.35 7.35 1.9 1.6 1.6 3.15 3.10 5.6 5.5 6.8 6.5 2.05 8.5 11 21 0.63 0.43 17.5 3.1 61 75 69
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Zellſtoff Waldhof Stamm . . . . .
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Heilbronn ........"
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Rheingau ........"
Stuttgart ........
10. 12
ſs
2.7
19.5
0.-2
42.
11.75
2.45
3.9
10
2.35
13
3.15
3.6
10!
z.7
4.4
3.4
3.6
3.65
3.5
69.5
Transpor=Aktien.
Den ſche Eiſenb.=Geſ. Fftm. . . .
Schantung E. B. .... ........"
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25.86
3.5
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Motorenfabrik Darmſtadt .
Gebr. Roeder ..........."
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Unnotierte Aktien.
Api .........."
Beckerkohle. . . . ..
Beckerſtahl .. . . ..
Benz... . . . . . . ...
Drown Boveri ...
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Deutſche Petroleum
Diamond Shares
Entrepriſe ..
Falkonwerke ....
Großkraftw. Württbg. (Growag)
Unterfranken (Ufra) .
Hanſa Lloyd ................
Hero Conſerven .............
volſatiawerke, Altone .... ....
Kabel Rheydt ...............
Krügershall Kalt ............
Metall Starkenburg .........."
Otto & Quanz..."
D
Raſtatter Waggon ...........
Textil=Ind. Barmen (Tiag) ...
Uſe Filz ssssevsesssstih
32
35
0.95
40
17.
0.12
1.2
75
[ ← ][ ][ → ]Hammier 345.
F. eitng den 12. T zeuber 1324.
Seite 15.
*Am alten romantiſchen Ufer.
Von Alfred Bock.
(Nachdru” verboten.)
Smtland nippte nachdenkſam an ſeinem Glas. Dann hob er
„Bch muß neun Jahr' zurücklangen. Wir haben ſchon einmal
veir geſprochen, daß ich in Straßburg Aufſichter für das
BRweſen in den Henknerſchen Tuchfabriken war. Dadurch,
Aunnein Jugendfreund Weinand das Reſtaurant Méſange in
AuhZeiſengaſſ” gekauft hat, bin ich nach Straßburg gekommen.
IFhatt’ an zwanzig Leut’ unter mir. Mein Prinzipal war ein
gychrer Mann. Ich hatt mich nicht zu beklagen. Mein Freund
hhe eine Frau aus Kandern, s war eine brave Frau. Wie
Ichſcltern ſtarben, nahm mein Freund ſeine Schwägerin zu
Hland ’s dauert’ nicht lang, da brannt’ er lichterloh. Er litt
Qhuner. Sie können ſich’s vorſtellen, ſeine Frau noch mehr.
SKrzal kam er bei mich und ſagt”: „Hermann, wir zwei haben
i hrei: treue Freundſchaft gehalten. Ich hab kein Geheimnis vor
düj8ch ſteck' in einem Schwirbel, ich weiß mir nicht mehr zu
Rhn.” Und da hat er mir die Sach’ wit ſeiner Schwägerin er=
„Haſt du was mit ihr angeſtellt?” fragt ich ihn. „Nein”,
er, „ich hab nichts mit ihr angeſtellt, ſo wahr ich hier vor
Qütſ.h!” „Das iſt mir lieb”, ſagt ich, „ein ſchlecht Leben rächt
„Meine Schwägerin”, ſpricht er, „hat kein’s daheim. Hier
Abjje nicht bleiben, ſonſt könnt doch noch ein Unglück
paſſie=
ve Menſch iſt Menſch. Wo ſoll ich hin?. Nu hab’ ich mir’s
Übilggt. Du haſt im Sinn, nach Heidelberg zu gehn, kommſt in
üg macht Bett. Nimm meine Schwägerin mit!” „Philipp”
ih ah, „ich glaub' bei dir rappelt’s im Oberſtübchen. Als was
ſich denn deine Schwägerin mitnehmen?” „Sie iſt tüchtig”,
er, „und geſcheit. Du kannſt dir keine beſſere Frau wün=
„So”, ſagt’ ich, „da liegt der Has' im Pfeffer. Auf den
kann ich dir keine Antwort geben. Ich weiß ja auch gar
yi, lob mich die Luiſe will.” „s kommt auf eine Frag” an”
mein Freund. „Ich red' nicht aus dem Weg, Herr Keller,
Bum nicht nur, daß ich meinem Freund gern einen Gefallen
nich hatt’ auch die Luiſe ſehr gern!“
(m hielt inne, nahm wieder einen Schluck Wein. Darauf
14 ſer fort.
„Ein Büchſenſchuß weit von Straßburg liegt Rupprechtsau.
Admr ein Feſt. Ein großer Spektakel. Ich ging mit der Luiſe
hin. Es war franzöſiſch Militär drunten. Ein Korporal wurd'
zudringlich gegen die Luiſe. Ich gab ihm eine Watſch, daß er
nur ſo dorkeln tat. Viel Volk lief zuſammen. Um ein Haar und
ſie hätten mich eingelocht. s ging aber noch gut ab. Auf dem
Heimweg hing die Luiſe in meinem Arm und war wundernett.
Nun fing ich an, mein Pate, der Gottlieb Süpfle in Heidelberg,
hätt’ ſich zur Ruh geſetzt, und da ſollt’ ich ſein Fuhrgeſch
ft über=
in die Tugerſoiten. Schs Nachen dnch holen wi Hoheſt.
gehalten. Sie können mir’s glauben, Herr Keller, ſolang wir
verheiratet ſind, haben wir nichts mit einander vorgehabt, iſt kein
böſes Wort zwiſchen uns gefallen. Aber ich hatt’s bald heraus,
unſere Eheſchaft war eine Glock' ohne Hammer. Der Luiſe ihre
Gedanken ſind nach Straßburg gegangen zu ihrem Schwager,
meinem Freund. Ich ſchätz’, ſie hat ſich alle Mühe gegeben, ihr
Herz auszuräumen. Sie konnt’s nicht. Der Weinand ſaß drin.
Und 1s hätten ihn keine zehn Gäul herausgebracht. Seine Frau
hat gekränkelt, hat lang im Bürgerhoſpital in Straßburg
gele=
gen und iſt ausgegangen wie ein Licht. Das iſt ein halb Jahr
her. Der Luiſe ſah keiner nichts an. Ich hab’s aber gemerkt,
wie’s in ihr wurgen tat. Und ich war ſtill. In ſo Sachen iſt jed'
Wort zuviel. Sie mußt’s mit ſich ſelber ausmachen. Wie ich
geſtern nacht von Schwetzingen kam, lag ein Brief von ihr da.
Sie ſchrieb mir, ich tät’ mir für alles danken. Ich ſollt’ ihr
ver=
zeihen. Sie wär' zu ihrem Schwager nach Straßburg gegangen.
Und käm' nicht wieder!”
So erzählte der Kutſcher in ſeiner gehaltenen Weiſe, ohne
daß ihn auch nur einen Augenblick ſeine phikoſophiſche Ruhe
ver=
ließ.
„Und was gedenken Sie zu tun?” fragte Keller, der den
Worten ſeines Hauswiris mit wachſender Spannung gefolgt
war.
„S iſt ein harter Knoten, Herr Keller”, antwortete Guland,
„und er tut weh. Aber ich ſag’ mir, ich muß drüber weg. Das
Leben ruft nicht allegar eijuchei, es ruft auch oha! Man muß
nicht zuviel davon verlangen. In ſo einer Lag;, wie ich bin, iſt’s
am beſten, man guckt nicht rechts und nicht links und geht ſeinen
geraden Weg weiter!“
Keller, in deſſen Geſicht ſich eine Bewegung ſpiegelte, reichte
dem Kutſcher über den Tiſch ſchweigend die Hand.
Bei Sonnenuntergang brach der Dichter auf. Indes der
Kutſcher die Pferde an die Tränke führte und danach vor die
Chaiſe ſpannte, ſchritt Keller vor dem „Anker” hin und her.
Bewundernswert, ſprach er zu ſich, mit welcher
Seelen=
größe Guland ſein Mißgeſchick trug. Der konnte vielen ein
Bei=
ſpiel geben. Auch ihm, dem Dichter, der die Flügel hängen ließ.
An ſolch geſundem Gemüt richtete man ſich auf. Wie famos
hatte der Mann ſich ausgedrückt: „Das Leben ruft nicht allegar
eijuchhei, es ruft auch oha! man darf nicht zu viel davon
ver=
langen!” Und Keller ſetzte hinzu: „Das Leben ſchlägt Wunden,
aber es heilt ſie auch!”
Abends in ſeiner Stube ſah der Dichter über dem Neckar
im Zimmer des geliebten Mädchens einen Lichtſtrahl blitzen.
Er las noch einmal ihren Brief, und er meinte, daß er deſſen
Sinn erſt jetzt recht erfaſſe. Wenn Johanna Kapp, die ſich in
ſolche tragiſche Liebe verwickelt ſah, etwas verdiente, war’s
Mit=
gefühl. Und ſchrieb ſie’s nicht? Ihr Herz war unwandelbar, ſie
würde ihm ihre Zuneigung bewahren, würde ihn nie vergeſſen.
Dank ſchuldete er ihr für ſo viele reiche Stunden, ewigen Dank!
In Gedanken wandelte er über die alte Brücke. Und die
Verſe ſtrömten ihm aus der Seele:
Schöne Brücke, haſt mich oft getragen,
Wenn mein Herz erwartungsvoll geſchlagen
Und mit ihr den Strom ich überſchritt.
Und mich dünkte, deine ſtolzen Bogen
Sind in kühnerm Schwunge mitgezogen,
Und ſie fühlten meine Freude mit.
Weh’ der Täuſchung, die ich jetzo ſehe,
Wenn ich ſchweren Leids vorübergehe,
Daß der Laſt kein Joch ſich fühlend biegt!
Soll ich einſam in die Berge gehen
Und nach einem ſchwachen Stege ſpähen,
Der ſich meinem Kummer zitternd fügt?
Aber ſie mit anderm Weh und Leiden
Und im Herzen andre Seligkeiten
Trage leicht die blühende Geſtalt!
Schöne Brücke, magſt du ewig ſtehen:
Ewig aber wird es nie geſchehn,
Daß ein beſſres Weib hinüberwallt!
Da er das Gedicht niedergeſchrieben, fühlte er ſich wie
be=
freit. Er hatte ſich ſelber wieder gefunden. Es war etwas
Gro=
ßes, einſam zu ſein und im Herzen die heilige Flamme zu
hüten.
Er zündete ſein Lämpchen an, trat an den Wandſchrank und
langte das Manuſkript des „Grünen Heinrich” hervor. Dann
ſetzte er ſich hin und arbeitete bis in die tiefe Nacht hinein mit
Macht an ſeinem Roman.
(Ende.)
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