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 Heſſiſche Neueſie Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
187. Jahrgang 
Nummer 275 
Freitag, den 3. Oftober 1924.
 27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg. 
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg, Rellamezelle (92 
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zeiſe 1.50 Goldmarf. Alle preſſe in Goldmark 
ſ4 Dollar — 4.20 Markl 
— 
Im Falle höherer 
Hewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſch 
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der Anzeigen= 
Bel 
ung von Schadenerſatz. 
zufträge und Leiſ 
Konkurs oder ger 
Beſtreibung fällt jeder 
Rabatt weg. Bankonto: Deutſche Bank und Darme 
ſtädter 8 Nationalbant.
 AgAuig 
MaM4 
K 
Scwlellgtenen der engnſcen kiegierung. 
Gemeinſame Oppoſition der Unioniſten und Liberalen? — Aſquith gegen den ruſſiſchen Vertrag. 
Konſervativer Mißtrauensantrag gegen die Regierung. — Die Stellung der Regierung gefährdet.
 Die Möglichkeit von Neuwahlen. 
„Die Arbeiterpartei auf dem Poſten‟. 
London, 2. Okt. (Wolff.) Die Blätter rechnen angeſichts 
der aufſehenerregenden Entwicklung, die geſtern in der politiſchen 
Lage ſtattfand, ernſtlich mit der Möglichkeit von Neuwahlen, 
da der Regierung ſowohl in der Frage der Zurückziehung der 
            An=
klage gegen den Redakteur des kommuniſtiſchen Wochenblattes 
„Workers Weekly” über die eine Debatte am nächſten Mittwoch 
ſtattfindet, als auch in der Frage des engliſch=ruſſiſchen 
Vertrages, der vom Unterhaus in der am 28. Oktober 
            be=
ginnenden Herbſttagung behandelt werden ſoll, die Ausſicht einer 
gemeinſamen Oppoſition der Unioniſten und 
            Libe=
ralen gegenüberſtehe. 
Der parlamentariſche Berichterſtatter der „Daily News” 
ſchreibt, Aſquith habe geſtern abend ſeine Abſicht angekündigt, 
die Ablehnung des ruſſiſchen Vertrages zu 
            be=
antragen. Da die Konſervativen den Angriff der Liberalen 
ſicher unterſtützen würden, ſei der Vertrag dem 
            Unter=
gang geweiht. Angeſichts der Erklärung Macdonalds in 
Derby am Samstag werde erwartet, daß auf die Ablehnung des 
ruſſiſchen Vertrages unmittelbar Neuwahlen folgen werden. 
Die Kriſe könne jedoch eher kommen. Die Konſervativen 
haben einen Mißtrauensantrag wegen der Zurückziehung 
der Anklage gegen einen kommuniſtiſchen Redakteur angemeldet. 
Die Debatte darüber findet am Mittwoch ſtatt und geſtern abend 
ſeien die Liberalen geneigt geweſen, die Konſervativen zu 
            unter=
ſtützen. Eine Niederlage der Regierung in der nächſten 
Woche ſei daher möglich. Politiſche Kreiſe ſeien der Anſicht, 
daß die Stellung der Regierung jetzt unmöglich 
geworden ſei. 
Das Arbeiterblatt „Daily Herald” bringt in Fettdruck die 
Aufforderung: „Bereitet Euch auf Neuwahlen vor!“ 
und ſagt, daß Macdonald Neuwahlen anberaumen werde, wenn 
die Regierung bei dem konſervativen Mißtrauensantrag am 
            Mitt=
woch eine Niederlage erleiden ſollte. 
* 
Das Unterhaus hat die Geſetzesvorlage betreffend die 
iriſche Grenzfrage in zweiter Leſung angenommen. Der 
Antrag der Ulſter=Abgeordneten, die Vorlage nicht anzunehmen, 
wurde mit 291 gegen 124 Stimmen abgelehnt. 
Das Kabinett Macdonald in Gefahr. — Das 
Mißtrauensvotum der Liberalen. 
* London, 2. Okt. (Priv.=Tel.) Das in der geſtrigen 
            Frak=
tionsſitzung der Liberalen beſchloſſene 
            Mißtrauens=
votum iſt noch am ſelben Tag nach der Abſtimmung über die 
iriſche Bill im Unterhaus eingebracht worden. Die Begründung 
des Mißtrauensantrages ſpricht zunächſt von der Unmöglichkeit, 
den engliſch=ruſſiſchen Vertrag, zu billigen, da er zur 
Löfung der Arbeitsloſenfrage nichts beitrage und die für die 
ruhige Entwicklung des Landes notwendigen Mittel vergeude. 
Die Annahme des Abkommens wird auch deshalb als unmöglich 
angeſehen, weil es die engliſchen Steuerzahler für die von der 
Arbeiterregierung garantierte Anleihe an Rußland 
            verantwort=
lich machen wolle. 
Das Mißtrauensvotum hat großes Aufſehen 
erregt, da man annimmt, daß die Regierung Macdonald dieſen 
Schlag kaum überwinden wird. Die Debatte über den 
            engliſch=
ruſſiſchen Vertrag und im Zuſammenhang damit die Abſtimmung 
über den Mißtrauensantrag kann zwar nicht vor Ende Oktober 
erfolgen, da das Unterhaus erſt zu dieſer Zeit zu einer 
            ordent=
lichen Sitzungsperiode zuſammentritt. Es iſt alſo möglich, daß 
ſich bis zu dieſem Termin die Situation noch ändern kann. Wie 
aber die Arbeiterregierung ſelbſt die Lage beurteilt, 
            be=
weiſt am beſten die Tatſache, daß bereits allen 
            Arbeiterorganiſa=
tionen ein Wink gegeben wurde, ſofort alle 
            Vorberei=
tungen für Neuwahlen zu treffen. Dieſer Wink geht, 
wie es heißt, auf Macdonald ſelbſt zurück, der für den Fall 
der Annahme des Mißtrauensvotums oder der Ablehnung des 
ruſſiſch=engliſchen Vertrages entſchloſſen iſt, das Parlament 
aufzulöſen. Die Wahlparole der Arbeiterpartei 
wird ſich in erſter Linie auf die außenpolitiſchen 
            Er=
folge der Regierung Macdonald ſtützen. Dann aber plant die 
Regierung ein großes Wahlprogramm für ſoziale Reform 
            auszu=
arbeiten. 
Der Mißtrauensantrag der Konſervativen. 
London, 2. Okt. Der von der Konſervativen Partei im 
Unterhauſe angekündigte Mißtrauensantrag gegen die Regierung 
hat folgenden Wortlaut: Das Haus iſt der Anſicht, daß das 
Verhalten der königlichen Regierung Tadel verdient, ſoweit es 
ſich auf die Verfolgung und die darauf folgende Einſtellung der 
Strafverfolgung gegen den Redakteur der Wochenzeitſchrift „Der 
Arbeiter” bezieht. 
Die Wahlparole der Arbeiterpartei. 
London, 2. Okt. Das Blatt Macdonalds, der Daily 
Herald, ſchreibt, daß die Ablehnung des Sowjetvertrages durch 
das Parlament für Macdonald das Signal ſein werde, einen 
Appell an das engliſche Volk zu richten und daß er ſofort 
            Neu=
wahlen ausſchreiben werde, wenn der Regierung am nächſten 
Mittwoch kein Vertrauensvotum ausgeſprochen werde. Die 
            Neu=
wahlen dürften die Arbeiterpartei auf dem Poſten finden. Sie 
werde für den Sowjetvertrag kämpfen und für alle von ihr 
            hoch=
gehaltenen Ideen. Das Volk werde die Arbeiterpartei nicht nur 
an die Regierung zurückſchicken, ſondern ihr auch endlich 
            ſelb=
ſtändige Macht geben.
 Lloyd George über die iriſche Grenzfrage. 
TII London, 2. Okt. Das Unterhaus beſchäftigte ſich heute in 
einer Ausſchußſitzung erneut mit der iriſchen Grenzfrage. Die 
Konſervativen haben einen Antrag eingebracht, die Grenze zwiſchen dem 
Freiſtaat und Ulſter ohne weſentliche Gebietsänderungen feſtzuſetzen. 
Kolonialminiſter Thomas erklärte, daß die Regierung auf den 
            kon=
ſervativen Antrag nicht eingehen könne, doch würde die Regierung in 
der Ernennung eines Vertreters den Wünſchen Nordirlands 
            entgegen=
kommen. 
Lloyd George, einer der Hauptunterzeichner des engliſch=
            iri=
ſchen Vertrages, bekämpfte energiſch den konſervativen 
            Verbeſſerungsan=
trag und betonte, daß alle Unterzeichner des Vertrags ſich wohl darüber 
mklaren geweſen wären, wie wenig die getroffene Grenzfeſtſetzung allen 
ünſchen gerecht werden könnte. Wie die Proteſtanten außerhalb von 
Ulſter den Wunſch haben, alle Rechte des Freiſtaates mitzugenießen, ſo 
ſei es das Beſtreben der Katholiken in Ulſter, dem Freiſtaat 
            anzuge=
hören. Jeder Verſuch, eine Bevölkerung an Ulſter gegen ihren Willen 
zurückzugeben, würde Ulſter zwingen, Ordnungshüter zu halten. Auch 
aus finanziellen und adminiſtrativen Gründen wäre es erwünſcht, eine 
möglichſt gerechte Löſung zu finden. Sowohl Präſident Cosgrave 
wie Präſident Craigh ſeien vernünftige Leute mit ſtaatsmänniſchem 
Blick, die die richtige Löſung finden würden. Leider ſeien ſie durch 
Widerſtände in ihren Ländern behindert. Lloyd George ſteht aus 
dieſem Grunde der Hoffnung auf eine gütliche Löſung recht peſſimiſtiſch 
gegenüber. Er kommt zu dem Schluß, daß der konſervative Antrag 
            ab=
gelehnt werden muß. Der Antrag wird daraufhin mit 257:107 Stimmen 
abgelehnt. 
Die deutſch=engliſchen 
            Handels=
vertragsverhandlungen. 
Verſtimmung in der Ciiy. 
London, 2. Okt. (Wolff.) „Daily Telegraph” befaßt ſich in 
einem Leitartikel eingehend mit der Frage des Handelsvertrages 
mit Deutſchland. Das Blatt führt aus, die britiſchen, 
            amerikani=
ſchen und andere an der Dawesanleihe intereſſierten Banken ſeien in 
ihren Verhandlungen mit den deutſchen Sachverſtändigen auf ſehr 
wenig Schwierigkeiten geſtoßen und die Fähigkeit und Einſicht Schachts 
hätten in London einen ſtarken Eindruck gemacht. Die Ankunft Luthers 
ſei ein Zeichen, daß ſich die Frage jetzt im Endſtadium befindet. Luther 
ſelbſt habe durch ſeine ehrliche Behandlung der Schwierigkeiten, die der 
Annahme des Dawesplanes in Deutſchland im Wege ſtanden, überall 
hohe Anerkennung gefunden. In Schacht und Luther habe man hier zwei 
führende Männer der deutſchen Regierung kennen gelernt, deren 
            per=
ſönliche Beziehungen mit Männern in gleicher Stellung in London gut 
ſeien. Es ſei zu hoffen, daß dieſe Gelegenheit benutzt werde, um ihren 
britiſchen Standpunkt mit Bezug auf die Verhandlungen über den 
deutſch=engliſchen Handelsvertrag vor Augen zu führen. Dieſe 
            Ver=
handlungen ſeien augenblicklich durch Schwierigkeiten unterbrochen, die 
in hieſigen Banken und Geſchäftskreiſen eine ſtarke Verſtimmung 
            er=
zeugten. Die Stockung ſei auf die geplanten fiskaliſchen Maßnahmen der 
deutſchen Regierung zurückzuführen, da die Ausſichten des britiſchen 
Handels ernſtlich durch die Auferlegung dieſes Tarifes beeinträchtigt 
würden, außerdem beſtehe die Gefahr der Borzugsbehandlung für 
            ge=
wiſſe Induſtrien in Frankreich, die England nicht genießen ſoll. Wie 
der „Daily Telegraph” erklärt, habe es hier Erſtaunen erzeugt und mehr 
als Erſtaunen, daß eine derartige Politik von der deutſchen Regierung 
unternommen wird zu gleicher Zeit, wo Schritte ſeitens Großbritanniens 
getan werden, um durch Uebernahme des großen Anteils an der 
            Dawes=
anleihe zur Wiederherſtellung der deutſchen wirtſchaftlichen Stabilität 
und der deutſchen Kredite beizutragen. Es ſei ſchwierig, zu verſtehen, 
wie die Regierung die notwendige Unterſtützung mit einer Hand 
            an=
nehmen könne, während ſie mit der anderen ein Geſetz erlaſſe, das 
            un=
mittelbar ernſtlich die materiellen Intereſſen eines der Länder, das zu 
ſeiner Hilfe mitwirkt, ſchädigt. Zwei Dinge brauche Großbritannien 
von Deutſchland: die Aenderung des geplanten Tarifes in der 
            Hin=
ſicht, daß ſeine Wirkſamkeit gegen den britiſchen Handel nicht prohibitiv 
ſein würde und die Fortſetzung der Meiſtbegünſtigung, die jetzt und ſeit 
vielen Jahren ein zentraler Grundſatz in den britiſchen 
            Handels=
beziehungen mit Deutſchland geweſen ſei. „Daily Telegraph” hält es 
für mehr als wahrſcheinlich, daß die Weigerung, mit der dieſen 
            An=
forderungen bisher begegnet worden ſei, auf die Annahme begründet 
worden iſt, daß Großbritannien, das zur Politik der freien Einfuhr 
            ver=
pflichtet und daher nicht in der Lage ſei, mit fiskaliſchen 
            Vergeltungs=
maßnahmen zu drohen, ohne ein Verteidigungsmittel gegen eine Aktion 
dieſer Art ſei. Dieſe Annahme ſei eine Täuſchung. Es ſeien 
            augen=
blicklich reichliche Beweiſe vorhanden, daß die britiſche Finanz ſich der 
Notwendigkeit, die Macht zu gebrauchen, bewußt ſei. Das Blatt weiſt 
darauf hin, daß die britiſchen Kredite die wenigen Millionen, die 
            Eng=
land zur Dawesanleihe beiſteuere, bei weitem überſchreiten und für 
Deutſchland in unmittelbarer Zukunft von vitaler Notwendigkeit ſein 
würden. Die in der City von London erzeugte Verſtimmung über den 
augenblicklichen Stand der Dinge verdiene daher eine ſehr ernſte 
            Auf=
merkſamkeit ſeitens der deutſchen Regierung und der deutſchen 
            Geſchäfts=
welt. Die britiſche Finanz ſei bis heute in hohem Maße ſich der 
            Not=
wendigkeit bewußt, ihre Macht in jeder Hinſicht zur Unterſtützung der 
britiſchen Induſtrie zu verwenden. Das Blatt ſchließt: die wachſende Stärke 
der Anſichten der City in dieſer Frage ſei eine höchſt bezeichnende 
            Tat=
ſache, von der ſich Luther während ſeines Beſuches werde Rechenſchaft 
ablegen müſſen und es ſei zu hoffen, daß die Schlüſſe, die ſich ihm 
            auf=
drängen werden, bei ſeinen Kollegen in Berlin Gewicht haben werden. 
Die dritte Oekade Reparationszahlungen. 
Paris, 2. Okt. Havas meldet aus Koblenz: Die 
            Rhein=
landkommiſſion hat geſtern die Ueberweiſung einer 
Summe von 6 Millionen Goldmark auf das Konto des 
            General=
agenten für die Reparationszahlungen verfügt. Dieſer Betrag 
ſtellt die dritte Dekadenzahlung des Monats September 
der durch die Alliierten in den beſetzten Gebieten gemachten 
            Ein=
nahmen dar. Für den September ſind nach Abzug von 2 
            Mil=
lionen Goldmark für Betriebskoſten 14,3 Millionen Goldmark 
aus der Pfänderkaſſe abgeführt worden.
 * Die Sünde gegen den Geiſt 
von London. 
In dem diplomatiſchen Meinungsaustauſch, der zwiſchen 
Berlin und Paris über die 26prozentige Ausfuhrabgabe 
            ſtattfin=
det, werden grundſätzliche Fragen in bezug auf die Durchführung 
des Londoner Abkommens zur Erörterung geſtellt. In der 
            deut=
ſchen Note vom 26. September war nachgewieſen worden, daß die 
Erhebung der 26prozentigen Abgabe vom Werte der aus 
            Deutſch=
land eingeführten Waren dem Geiſt des Londoner Abkommens 
widerſpreche. Die Reichsregierung hatte hervorgehoben, daß der 
Reparationsfonds, der ja einem Aufbauprogramm in den 
            zer=
ſtörten Gebieten dienen ſolle, für Zwecke Verwendung finden 
ſolle, die mit dem Sinn der deutſchen Reparationszahlungen 
nichts zu tun hätten. Daneben hatte ſich die Reichsregierung auf 
den Standpunkt geſtellt, daß die Erhebung der Ausfuhrabgabe 
ſeitens Englands und Frankreichs einen Eingriff in die 
            Befug=
niſſe des Agenten für die Reparationszahlungen bedeute, indem 
ſeitens der beiden genannten Länder zwar keine Sonderbelaſtung 
des deutſchen Handels, wohl aber eine Verminderung des dem 
Deutſchen Reich und der deutſchen Wirtſchaft zur Verfügung 
ſtehenden Deviſenbeſtandes ſtattfinde. In der franzöſiſchen 
            Ant=
wortnote wird auf denjenigen Paſſus des Londoner Abkommens 
hingewieſen, in welchem Einzelheiten über deutſche Einzahlungen 
in den Reparationsfonds gegeben werden. An dieſer Stelle wird 
geſagt, daß ſich die deutſchen Dekadenzahlungen u. a. um die 
Beträge ermäßigen, welche die Reichsregierung auf Grund des 
Recovery=Act den deutſchen Exporteuren vergüten mußte. 
            Da=
bei heißt es ausdrücklich, daß auch ſolche Beträge berückſichtigt 
werden ſollen, welche andere Länder auf Grund ähnlicher 
            Be=
ſtimmungen einziehen ſollten. Formell hat die franzöſiſche Note 
gewiß recht, daß an keiner Stelle des Abkommens davon die Rede 
iſt, Frankreich oder eine andere alliierte Macht dürften nicht auch 
— wie England es tut — den Reparationsfonds auf dem Wege 
über Exportabgaben in Anſpruch nehmen. Die Tatſache, daß die 
franzöſiſche Antwortnote nicht im Stile Poincarés gehalten iſt, 
darf uns nicht veranlaſſen, unſeren gerechtfertigten Standpunkt 
aufzugeben. Keine auch noch ſo geſchickte Auslegung kann die 
Tatſache verwiſchen, daß der engliſche, franzöſiſche und neuerdings 
auch der belgiſche Importeur deutſcher Waren ſtörende 
            Forma=
litäten zu erfüllen hat, wenn er deutſchen Waren vor anderen 
Waren den Vorſchub gibt. Ebenſowenig kann beſtritten werden, 
daß die würdeloſe Art, in der ſich die drei wichtigſten 
            Repara=
tionsmächte von hinten herum an den Reparationsfonds 
            heran=
machen, keine ſehr ſchöne Illuſtration des in London zur Welt 
gebrachten neuen Geiſtes iſt. Die deutſchen Zahlungen ſind doch 
dazu beſtimmt, unſere engere moraliſche und unſere weitere 
rechtliche Verpflichtung zum Wiederaufbau zerſtörter Gebiete 
zu erfüllen. Mit der Beibehaltung der Ausfuhrabgabe nach 
Inkrafttreten des Londoner Abkommens haben die alliierten 
Länder bewieſen, daß es ihnen nicht in erſter Linie auf die 
            Be=
ſeitigung der Ruinenfelder, ſondern auf die materielle 
            Aus=
nutzung des wehrloſen Deutſchland ankommt. Wenn dies keine 
Verſündigung gegen den Geiſt von London iſt, ſo hat das 
            Lon=
doner Abkommen überhaupt nie einen Geiſt gehabt. 
Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ſo werden auch die 
            Han=
delsvertragsverhandlungen, die Deutſchland zurzeit mit England, 
Frankreich und Belgien führen muß, Gelegenheit geben, über den 
Geiſt des Londoner Abkommens zu ſprechen. Genau ſo wie es 
zwviſchen zwei einzelnen Perſonen als unmoraliſch gilt, wenn die 
eine der anderen die Erfüllung vertraglicher Pflichten unmöglich 
macht, genau ſo würde es unmoraliſch ſein, wenn die 
            Repara=
tionsmächte in den mit uns abzuſchließenden Handelsverträgen 
uns die Möglichkeit abſchneiden würden, das Londoner 
            Repara=
tionsprogramm abzuwickeln. Die „Journée Induſtrielle”, das 
Blatt des franzöſiſchen Exminiſters Loucheur, erklärt es für 
            un=
annehmbar, daß Deutſchland ſeitens eines alliierten Landes die 
handelspolitiſche Meiſtbegünſtigung gewährt werden könne. 
            Da=
mit würden wir Gefahr laufen, ſchon ſehr bald zollpolitiſch 
            un=
günſtiger geſtellt zu werden als unſere Konkurrenten auf dem 
Weltmarkte. Geradezu nach Poincaréſchem Muſter verdächtigt die 
genannte Zeitung Deutſchlands Abſichten. Sie behauptet, 
            Deutſch=
land bereite nach der militäriſchen und politiſchen Niederlage 
einen wirtſchaftlichen Redanchekrieg vor und ſei hierzu auch 
durch ſeinen hervorragenden Produktionsapparat und durch 
große, in vielen Ländern liegende Deviſenbeſtände befähigt. Es 
iſt wahrlich nicht unſer freier Wille, wenn wir während der 
            näch=
ſten Monate und Jahre verſuchen werden, unſeren Anteil am 
Welthandel — und das kann ja nur auf Koſten anderer Völker 
geſchehen — zu vergrößern. Wir haben noch in friſchem 
            Gedächt=
nis, daß die wirtſchaftspolitiſche Rivalität, die andere Völker uns 
gegenüber empfanden, die große politiſche und militäriſche 
            Koali=
tion gegen uns zuſtande gebracht hat. Die Bedenken derjenigen 
Deutſchen, die über das Heute und Morgen hinauszudenken 
            ver=
mochten, gipſelten doch darin, daß wir bei der Erfüllung unſerer 
Reparationsverpflichtungen und damit bei dem Verſuch, mit 
unſeren früheren Gegnern wieder zu einem friedlichen 
            Einver=
nehmen zu gelangen, neuen Neid und neuen Haß auf uns ziehen 
würden. Wenn die alliierten Völker ihre politiſche und militäriſche 
Ueberlegenheit uns gegenüber dazu benutzen ſollten, uns 
            ungün=
ſtige Handelsverträge aufzuerlegen und uns dadurch die 
            Abwick=
lung des Reparationsprogramms unmöglich machen, ſo wäre 
das allerdings die ſchwerſte Verſündigung gegen den Geiſt von 
London, die ſich überhaupt denken ließe.
 * Am die Verbreiterung der 
Regierungsbafis. 
Die Parteiführer=Beſprechungen beim Kanzler 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Das amtliche Communiqué über die heutigen 
            Parteiführer=
beſprechungen iſt gegenüber der mehrſtündigen Sitzung 
            außer=
ordentlich kurz ausgefallen. Es ſcheint faſt, als ob doch ſtarke 
Meinungsverſchiedenheiten zutage getreten ſind. 
Herr Dr. Marx, der ja bekanntlich einer Zuſammenarbeit 
mit den Deutſchnationalen recht kühl 
            gegenüber=
ſteht, dürfte eine Unterſtützung durch die Demokraten erfahren 
haben. Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß ſeine 
            Ab=
ſicht, morgen Freitag zuerſt mit den Sozialdemokraten Rückſprache 
zu nehmen, bei den volksparteilichen Vertretern, aber auch bei 
dem rechten Flügel des Zentrums ſtarken Widerſpruch ausgelöſt 
haben. Es iſt nämlich nicht ganz ausgeſchloſſen, daß durch die 
Haltung der ſozialdemokratiſchen Vertreter morgen die 
Haltung der Deutſchnationalen, die am Freitag 
            nachmit=
tag empfangen werden, in ungünſtigſter Weiſe 
            beein=
flußt und dadurch der ganze Plan einer 
            Verbreite=
rung der Regierungsbaſis ins Wanken gebracht 
wird. Die anweſenden Vertreter der Regierungsparteien haben 
ſich ſchließlich damit einverſtanden erklärt, daß der 
            Reichs=
kanzler die Sozialdemokraten empfängt, doch hat 
er ſich verpflichten müſſen, ſofort die Vertreter der 
            Negie=
rungsparteien von dem Ergebnis in Kenntnis zu 
ſetzen. Es erſcheint infolgedeſſen nicht ausgeſchloſſen, daß 
            mor=
gen mittag eine Konferenz des Reichskanzlers mit den 
            Regie=
rungsparteien eingeſchoben wird. 
Das amtliche Communigué. 
Berlin, 2. Okt. Ueber die Beſprechungen in der 
            Reichs=
kanzlei wird amtlich folgendes Communiqué bekannt gegeben: 
„In der Reichskanzlei fand heute nachmittag eine Ausſprache 
der Führer der Regierungsparteien mit dem Reichskanzler ſtatt. 
Die Abſicht des Reichskanzlers, zum Zwecke der Verbreiterung 
der Reichsregierung Verhandlungen mit der Deutſchnationalen 
Volkspartei und der Sozialdemokratiſchen Partei aufzunehmen, 
wurde gebilligt. Von dem Ergebnis dieſer Verhandlungen wird 
der Reichskanzler den Führern der Regierungsparteien Mitteilung 
machen.” 
Wie wir hierzu noch erfahren, waren zu den Verhandlungen, 
die um 5 Uhr begannen und bis ½8 Uhr dauerten, erſchienen: 
vom Zentrum die Abgg. Stegerwald, Spahn und Guérard, 
von der Deutſchen Volkspartei die Abgg. Dr. Scholz 
und Dr. Curtius, von den Demokraten die Abgg. Erkelenz, 
Dr. Haaſe und Kleinath. Von der Regierung nahmen außer 
dem Reichskanzler Dr. Marx teil Vizekanzler Dr. Jarres, 
            Außen=
miniſter Dr. Streſemann, Reichswirtſchaftsminiſter Hamm und 
Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft Graf Kanitz. 
Die Beſprechungen mit den Sozialdemokraten und den 
Deutſchnationalen werden das Ende der Woche ausfüllen. 
Der Reichskanzler wird beſtimmte Richtlinien vorlegen, die die 
Grundlage der Politik einer Regierung der 
            Volks=
gemeinſchaft bilden werden, wie ſie ihm vorſchwebt. Der 
Kernpunkt dieſes Programms wird in der Durchführung des 
Londoner Paktes liegen. Ein Teil der Morgenpreſſe findet es 
auffällig, daß der Reichskanzler die Führer der Sozialdemokratie 
vor den Deutſchnationalen empfängt. In der Umgebung des 
Reichskanzlers legt man. Wert auf die Feſtſtellung, daß alle 
            Ver=
mutungen, die ſich an dieſe Tatſache knüpfen, durchaus verfehlt 
ſeien. In Anbetracht der Tatſachen, daß die Sozialdemokraten 
lange Zeit die Politik der Regierung unterſtützt haben, ſehe es 
der Reichskanzler als ſeine Pflicht an, auch die Sozialdemokraten 
zur Mitarbeit wieder aufzufordern. Das Ziel des Reichskanzlers, 
eine Regierung der Volksgemeinſchaft herbeizuführen, ſtehe 
            un=
verrückbar feſt. 
Sitzungen der Fraktionsvorſtände. 
Berlin, 2. Okt. Heute vormittag tagten die 
            Fraktions=
vorſtände der Regierungsparteien in getrennten Sitzungen, um 
die Beſprechungen mit dem Reichskanzler, die heute nachmittag 
5 Uhr im Reichstag beginnen, vorzubreiten.
 Freitag, den 3. Oktober 1924. 
Vom Tage. 
Der Reichspräſident gab zu Ehren des hier tagenden 19. 
Philologentags, und der gleichzeitig tagenden Geſellſchaft für 
deutſche Bildung in ſeinem Haus einen Empfangsabend, an dem 
über 300 Perſonen teilnahmen. 
Der für den 19. und 20. Oktober in Minden geplante 
            Reichs=
jugendtag der Deutſchen Volkspartei iſt auf den 25. und 
26. Oktober ebendort verlegt worden. Das Programm des 
            Reichsjugend=
ages bleibt im übrigen unverändert. 
Der Reichslandbund richtete an Generalfeldmarſchall von 
Hindenburg zu ſeinem geſtrigen 7 7. Geburtstage ein 
            Glück=
wwunſchtelegramm, in dem der 77 Jährige als leuchtendes 
            Vor=
bild der Vaterlandsliebe und Pflichterfüllung bis zum letzten 
            Augen=
blick und Verkörperung der deutſchen Treue gefeiert wird. 
Vom 20. Oktober ab wird das Brieftelegramm vorläufig 
nur im innerdeutſchen Verkehr wieder zugelaſſen. Die Gebühr 
wird zwei Drittel des Satzes für gewöhnliche Ferntelegramme betragen, 
nindeſtens aber ſo viel wie für acht Worte eines Telegramms. 
Der mexikaniſche Staatspräſident Calles wird am Freitag mit 
dem fahrplanmäßigen Mittagszug Berlin verlaſſen, um ſich über Paris 
nach Mexiko zu begeben. 
Aus Liſſabon wird gemeldet, daß die portugieſiſche 
            Regie=
rung die Abſicht habe, die 26prozentige 
            Neparations=
abgabe auch hier zu erheben. 
Die belgiſche Regierung hat beſchloſſen, die Verlängerung 
der Militärdienſtz eit, die ſeit der Ruhrbeſetzung beſteht, 
            auf=
zuheben. Dieſer Beſchluß ſoll ſofort durchgeführt werden. 
Der radikale Parteikongreß wird am 16. Oktober in 
Boulogne eröffnet. Am Schluß wird Herriot eine große Rede 
halten. 
Geſtern fand im Elyſee unter dem Vorſitz Doumergues ein 
Miniſterrat ſtatt, in dem Herriot über das deutſche 
            Memo=
randum berichtete. 
Große Senſation rief in Paris die Nachricht hervor, daß Jean 
Herbette, der bekannte politiſche Redakteur des Temps, von ſeinem 
bisherigen Poſten zurücktritt und künftig die Herausgabe des politiſchen 
Teils der Information übernimmt. 
Geſtern vormittag ereignete ſich bei Böhmiſch=Leipa ein 
            Zug=
zuſammenſtoß, bei dem 15 Perſonen verletzt wurden. 
Die rumäniſche Regierung hat Monſignore Lamyi, den 
            ehemali=
gen ungariſchen Lehrer des Prinzen Ferdinand Franz, aus Rumänien 
tusgewieſen. Monſignore Lamyi war Biſchof von Nagy=Varad. 
Wie verlautet, werden die Kroaten nicht in die 
            jugoſla=
wiſche Regierung eintreten, aber dem Kabinett 
            Davi=
dowitſch ihre volle Unterſtützung gewähren. 
Wie berichtet wird, haben die Spanier zwiſchen La Roche und 
Tetuan eine Niederlage erlitten. Eine ſpaniſche Abteilung wurde 
vollkommen niedergemetzelt. 
In Madrid wurde folgendes Communique veröffentlicht: Der 
Feind verſuchte geſtern, die Verbindung Tetuan=Scheſchauen 
abzuſchneiden. Nach hartem Kampfe wurde er zurückgeworfen. Er 
            ver=
lor 128 Tote und viel Material. Die Verbindung iſt vollkommen frei. 
In Tokio hat der Prozeß gegen Namba begonnen, der 
            be=
ſchuldigt wird, am 27. Dezember vorigen Jahres gegen den 
            Prinz=
regenten einen Mordverſuch unternommen zu haben.
 * Die 26 Prozent. 
Die Kraftprobe zwiſchen Frankreich und dem 
Transferagenien. 
Von unſerer Berliner Redaktion. 
Wie wir hören, hat der Transfer=Agent auf Grund 
des Beſchluſſes der franzöſiſchen Regierung, die nach engliſchem 
Muſter eine 26prozentige Abgabe auf die deutſche 
            Aus=
fuhr erheben will, ſehr ſtark reagiert. Er ſagt ſich mit Recht, daß 
dieſes Beiſpiel Schule machen würde. Schon melden ſich Belgien, 
Italien und ſogar aus Portugal verlautet, daß es ſich mit 
            der=
ſelben Abſicht trage. Allzulang wird es dann wohl nicht dauern, 
bis alle Staaten, die in irgendwelchen Reparationsbeziehungen 
zu Deutſchland ſtehen, ſich ein ebenſolches Stück aus dem großen 
Kuchen ſchneiden wollen mit dem ſelbſtverſtändlichen Ergebnis, 
daß die für die Reparationen zur Verfügung ſtehenden Deviſen 
um ein Viertel mindeſtens gekürzt werden. Die Aufgabe des 
Transferagenten, unter dieſen Umſtänden die Uebertragung der 
Kriegsentſchädigung ins Ausland abzuführen, wird natürlich 
dadurch nicht nur erſchwert, ſondern wahrſcheinlich unmöglich 
Die deutſche Regierung hat deshalb auch richtig daran 
getan, daß ſie die Abwehr des franzöſiſchen 
            Vor=
ſtoßes in erſter Linie dem Transferagenten 
            über=
ließ, der auch ſofort alle Maßregeln ergriff, um der 
            franzö=
iſchen Regierung klar zu machen, daß ihr Beſchluß eine 
            Sabo=
tage des ganzen Londoner Abkommens bedeute 
Die weitere Entwicklung wird alſo nicht ſo ſehr zu einer 
            Kraft=
probe zwiſchen der deutſchen Regierung und der franzöſiſchen 
führen, ſondern zu einer Kraftprobe zwiſchen der franzöſiſchen 
Regierung und dem Transferagenten, dem die Vorausſetzung 
ſeiner ganzen Tätigkeit entzogen wäre, wenn jede Regierung das 
Recht hätte, Deutſchland auch weiterhin als Objekt für ihre 
            fis=
kaliſch Politik zu betrachten.
 Nummer 225. 
Die deutſche Anleihe. 
Die Beteiligung der einzelnen Länder. 
London, 2. Okt. (Europapreß.) Der diplomatiſche 
            Kor=
reſpondent des Daily Telegraph glaubt den Anteil der 
            verſchie=
denen Länder an der deutſchen Anfangsanleihe wie folgt angeben 
zu können: England 10 Millionen Pfund Sterling, Holland, 
Schweden und die Schweiz zuſammen 5 Millionen, Frankreich 
2 Millionen und Belgien 1 Million. In London habe es eine 
geſviſſe Verſtimmung hervorgerufen, daß über die Beteiligung 
Italiens wenig bekannt geworden ſei, zumal doch gerade dieſes 
Land durch wichtige Handelsbeziehungen mit Deutſchland 
            ver=
knüpft ſei. Der Korreſpondent vermutet, daß die Konferenz der 
alliierten Finanzminiſter, die ſich mit der Verteilung der erſten 
deutſchen Annuität beſchäftigen wird, wahrſcheinlich Ende 
            Okto=
ber oder Anfang November zuſammentreten werde. 
Ein Preſſemanöver engliſcher Kreiſe gegen die Anleihe. 
TU. London, 2. Okt. In der engliſchen Preſſe wird ſeit 
einigen Tagen ein lebhafter Feldzug gegen die deutſche 
            Handels=
politik geführt. Immer wieder werden die 
            Handelsvertragsver=
handlungen mit der Gewährung einer Anleihe in Verbindung 
gebracht und Deutſchland Mangel an Entgegenkommen 
            vorge=
worfen. Deutſchland nehme zwar die gebotene Geldhilfe gerne 
entgegen, weigere ſich aber, das gewährte Wohlwollen durch 
entſprechende Gegenleiſtungen zu vergelten. Die Times 
            unter=
ſtreichen dieſen Geſichtspunkt ſogar in einem Leitartikel. Wie wir 
erfahren, handelt es ſich bei dieſem Preſſefeldzug offenbar um ein 
Manöver intereſſierter Kreiſe. In den gegenwärtigen 
            Verhand=
lungen zwiſchen deutſchen Vertretern und der City ſind dieſe 
            Ge=
ſichtspunkte bislang noch nicht in Erſcheinung getreten. 
            Offen=
bar ſcheut man ſich, die politiſch in keiner Hinſicht erweisliche 
            Be=
ziehung zwiſchen deutſcher Handelspolitik= und Dawesanleihe 
amtlich zu verwenden, obwohl ſich die mangelhaft unterrichtete 
Oeffentlichkeit durch die Zeitungswelt natürlich in 
            unerwünſch=
ter Weiſe beeinfluſſen läßt. Man hofft anſcheinend, auf die 
deutſche kreditſuchende Privatwirtſchaft einen Druck ausüben zu 
können, um dadurch indirekt einen Einfluß auf die 
            Handelsver=
tragsverhandlugen zu bekommen. 
Der City=Redakteur der Daily News ſchreibt, überall beſtehe 
das größte Intereſſe an der kammenden Ausgabe der deutſchen 
Reparations=Anleihe. Dies ſei hauptſächlich auf die Tatſache 
zurückzuführen, daß die Anleihe ein im weſentlichen konſtruktiver 
Akt ſein werde, der Deutſchland die Mittel gebe, ſeinen 
            Repara=
tionsverpflichtungen nachzukommen. 
Dem Berichterſtatter der Weſtminſter Gazette zufolge wird 
angenommen, daß die deutſche Anleihe in Amerika Erfolg haben 
werde und daß auch alle europäiſchen Länder bereit ſeien, die 
Anleihe zu zeichnen, die nach Anſicht der Sachverſtnädigen eine 
der beſten Anleihen der Welt ſein werde. 
Oie amerikaniſchen Bankiers für die deutſche Anleihe. 
TU. New York, 2. Okt. Die am 1. Oktober in Chicago 
tagende Jahresverſammlung der amerikaniſchen Bankiers=
            Aſſo=
ciation forderte in einer Entſchließung die wohlwollende 
            Behand=
lung der deutſchen Anleihe. In der Begründung zu dieſer 
            Forde=
rung wird hervorgehoben, das in Amerika angehäufte Gold 
            be=
deute eine ſtarke Inflationsgefahr und könne nur dadurch 
            arbei=
ten, daß es in andere Länder geſteckt werde. In der 
            Entſchlie=
ßung wurde weiter noch einmal beſonders betont, daß die 
Wiederherſtellung Europas in die Hände der internationalen 
Bankiers und nicht der Politiker gehöre. Die Regierung müſſe 
auch künftig die Weltpolitik beeinfluſſen, wie dies in London 
geſchehen ſei. 
100 
Die Lage in China. 
Vor dem Sturz Schanghais. 
New=York, 2. Okt. Meldungen aus Schanghai zufolge 
haben die vereinigten Armeen der Generale Kiangſu und Fr 
Kian vergangene Nacht die Umzingelung der Truppen 
            Tſche=
kiangs, des Verteidigers Schanghais, faſt vollſtändig erreicht, An 
allen Frontabſchnitten wüten erneut erbitterte Kämpfe. Der 
Kommandant der Tſchekiangtruppen, die Schanghai verteidigen, 
teilte der Einwohnerſchaft mit, daß im Falle der Eroberung von 
Schanghai die Stadt vom Gegner auf den Grund niedergebrannt 
werden würde. Auch den ausländiſchen Miſſionen ſind 
            ent=
ſprechende Warnungen zugegangen. 
Havas berichtet aus Schanghai: Lotian eine Stadt 
ſechs Meilen von Juho entfernt gelegen, ſteht in Flammen. 
Ein Teil iſt bereits zerſtört. Man kennt die Urheber dieſes 
            Un=
glücks uicht. Aber man nimmt an, daß es das Werk von Leuten 
Tſchang=ſo=Lins iſt, die dadurch Unruhen in Schanghai 
            hervor=
rufen wollen. Der Militärgouverneur von Tſchekiang hat die 
Behörden des Fremdenviertels und die Konſuln benachrichtigt, 
daß auch Vorſichtsmaßregeln ihrerſeits nötig würden.
 * Konzert. 
1. volkstümliches Konzert des Beamtenvereins ehemaliger 
Militärmuſiker. 
Im leider nicht übermäßig beſetzten Saalbauſaale fand 
geſtern abend das 1. volkstümliche Konzert des Beamtenvereins 
ehemaliger Militärmuſiker der Ortsgruppe Darmſtadt ſtatt. Wir 
begrüßen den guten Gedanken, in dieſen volkstümlichen 
            Orcheſter=
konzerten die ehemals fo beliebt gewordenen und größtenteils 
auf hoher künſtleriſcher Stufe ſtehenden ſinfoniſchen 
            Militärkon=
zerte wieder aufleben zu laſſen, die viel dazu beitrugen, die 
freundſchaftlichen Bande zwiſchen Militär und Zivil zu feſtigen, 
und hoffentlich auch jetzt dazu beitragen werden, die Erinnerung 
an eine vergangene große Zeit wieder wachzurufen. Vorausgeſetzt 
ſei, daß die Akuſtik infolge der unzureichenden Beſetzung des 
Saales ungünſtig war, wodurch beim Zuhörer mancherlei 
            Klang=
verſchwommenheiten erzeugt wurden, die ſich beſonders bei 
            man=
chen Forteſtellen unliebſam bemerkbar machten, inſofern die 
Streicher und Holzbläſer von den Blechbläſern und Schlagzeug 
erdrückt wurden. Wir möchten ſchon aus dieſem Grunde dem 
Orcheſter des Beamtenvereins einen reichlicheren Beſuch ſeiner 
weiteren fünf geplanten Winterkonzerte wünſchen, ganz 
            beſon=
ders aber auch deshalb, weil er das lobenswerte und edle 
            Be=
ſtreben hat, vielen Kreiſen unſeres Volkes die Werke unſerer 
deutſchen Meiſter gegen ein geringes Eintrittsgeld (50 Pfennig) 
näher zu bringen. 
Das Konzert ſelbſt wurde eröffnet mit einem friſch geſpielten 
Marſch von Franz v. Blon unter der Leitung des Dirigenten 
Herrn Georg Greilich. Das zweite Stück, „Meeresſtille und 
glückliche Fahrt” von F. Mendelsſohn=Bartholdy, wurde im 
            all=
gemeinen gut zu Gehör gebracht, litt aber teilweiſe, ſo beſonders 
zu Beginn, unter der Unreinheit der Bäſſe, an anderer Stelle 
unter der Unreinheit der Cellis beſonders in der höheren Lage 
Auch zeigte ſich ſchon bei dieſer Konzert=Ouvertüre, daß die 
            Stim=
mung des ganzen Orcheſters noch eine reinere werden muß, wenn 
nicht der Vortrag bei diffizielen Stellen leiden foll. Auch die 
Romanze von Svendſen, in der Herr Koch die Solovioline 
            über=
nommen hatte, litt unter einer gewiſſen Unſtimmigkeit zwiſchen 
Soloſpieler und Orcheſter, wurde aber im übrigen gut vorgetragen 
und zeigte, daß das Orcheſter in Herrn Koch eine tüchtige Kraft 
beſitzt, die geeignet iſt, den guten Ruf desſelben zu fördern. Den 
arabiſchen Tanz aus der Peer=Gynt=Suite 2 von E. Grieg haben 
wir ſchon ſchärfer rhythmiſiert gehört, desgleichen konnten in 
            Sol=
weygs Lied die erfien Violinen etwas reiner ſein, desgleichen die 
Holzölüfer. 
Der ziZeite Teil des Konzerts wurde durch einen Marſch 
„Deutſche Jugend”, von dem Darmſtädter Komponiſten Siegfried
 May ſelbſt dirigiert, eingeleitet. Das Werk, reich an originellen 
Wendungen und blühender Inſtrumentation, wurde friſch und 
packend vorgetragen und fand beim Publikum lebhaften Beifall. 
Als nächſte Nummer der Vortragsfolge wurde eine Lohengrin= 
Fantaſie von Richard Wagner unter Leitung von Herrn Auguſt 
Rühlemann zu Gehör gebracht. Wenn wir uns auch mit 
dem Tempo, das Herr Rühlemann teilweiſe einſchlug, nicht ganz 
einverſtanden erklären können, ſo zeigte ſich bei dieſer techniſch 
ſchon etwas ſchwierigeren Fantaſie, daß das Orcheſter auf dem 
beſten Wege iſt, die Tradition unſerer vorzüglichen 
            Militärkapel=
len weiter fortzupflanzen. Erſte Trompete und Tenorpoſaune 
hätten in der Lohengrin=Fantaſie noch reiner geblaſen werden 
können. In Nummer 7 der Vortragsfolge lernten wir die 
            Her=
ren Breitrück, Hecker, Niemeyer und Hein, die ein 
Largo von Mozart und ein „Lied der Deutſchen in Lyon” von 
F. Mendelsſohn=Bartholdy im Poſaunenquartett vortrugen, als 
tüchtige, feine Poſauniſten kennen. Vielleicht hätte der Anfang 
des Largos in der Baßpoſaune etwas reiner ſein können. Den 
Schluß des Konzerts bildete ein Walzer, von Johann Strauß 
und als Zugabe ein ſtrammer Militärmarſch. 
Wir kennen die Schwierigkeiten, die die Herren Dirigenten 
zu überwinden haben, bis ſie die Häupter ihrer Lieben um ſich 
verſammelt ſehen, aber wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg. 
Wenn alle Mitglieder des Beamtenorcheſters von demſelben 
            ide=
alen Gedanken durchdrungen ſind, uns in ihren volkstümlichen 
Konzerten deutſche Muſik in kunſtleriſcher Vollendung zu Gehör 
zu bringen und dazu auch nicht die Mühe mehrfacher Proben 
ſcheuen, ſo kann der Erfolg nicht ausbleiben. Und ſo wünſchen 
wir dieſem jungen Unternehmen Glück für ſeine weiteren 
            Kon=
zerte und ſchließen uns dem warmen Beifall an, den die 
            Diri=
genten und Beamtenmuſiker beim Publikum fanden. 
Sr.
 Sonatenabend Drumm-Roſenſtock. 
Die Violine als eminent melodiefähiges Inſtrument entbehrt, wenn 
ſie allein bleibt, in empfindlicher Weiſe des Vermögens, eine 
            vollſtän=
dige Harmonie zur Erſcheinung zu bringen. So kunſtreich z. B. auch 
ein Seb. Bach ſich mit dieſem durch die ſonſtigen Vorzüge des 
            Inſtru=
mentes bedingten Mangel in den Songten für Violine allein 
            abzu=
finden weiß, ſo iſt denn doch die damit gebotene Löſung mehr für den 
Spieler und den Kenner intereſſant und reizvoll, als für den naiven 
Hörer erquicklich. Es iſt daher verſtändlich, daß ſich das Bedürfnis 
ergab, der Violine ein harmoniefähiges Inſtrument wie das Klavier 
zur Ergänzung beizug ben.. Dabei geſtaltete ſich normaler Weiſe das 
Verhältnis ſo, daß die Violine die Melodie, das Klavier die Begleitung 
übernahm. Die ſo entſtehenden anſprechenden Klanggebilde konnten 
aber den Pigniſten weniges befriedigen, da er ſich auf die dürftige
 Rolle des blaſſen dienenden Begleitens und auf Akkorde und 
            allen=
falls Arpeggien beſchränkt ſah; und auch der muſikaliſch etwas 
            an=
ſpruchsvollere Hörer mußte ein ſo einſeitiges Verhältnis der zwei 
            ge=
paarten Inſtrumente ungenügend finden. Die Tonſetzer machten daher 
Verſuche, beiden Partnern gleiche Rechte zu geben, ſie in gleichem 
Maße, und, wo es möglich ſchien, einigermaßen ohne Rückſicht auf ihre 
ſo verſchiedene Eigenart an der Geſtaltung des Stückes zu beteiligen. 
Es entſtand die Violinſonate für Geige und Klavier, eine Kunſtform, 
die es auf völlige Befriedigung des rein klanglichen Bedürfnſſes anlegt 
als ſie den Anſpruch an den Hörer ſtellt, gerade von dieſer 
            einiger=
maßen zu abſtrahieren, um ſich vor allem an der Fülle, dem Reichtum 
und der Verſchlingung der Linien zu erfreuen, wie ſie dieſe Form 
            er=
möglicht. Die — keineswegs leichte — Aufgabe der ausführenden 
Künſtler iſt es ſodann, die rein klanglichen Unzuträglichkeiten, die ſich 
aus der ungleichen Paarung ergeben, unmerklich zu machen. 
            Bekannt=
lich reicht die Entſtehung der reichen, hierher gehörigen Literatur zeit 
lich weit zurück und die Violinſonate mit Klavier wird von den 
            Ton=
ſetzern noch heute gepflegt. 
Vor allem hat uns die ſogenannte Wiener Schule, hauptſächlick 
vertreten durch die berühmten Trios Haydn, Mozart, Beethoven, wie 
in allen Formen, ſo auch in dieſer viel unſchätzbar Wertvolles 
            hinter=
laſſen. Es iſt im letzten Winter das Unternehmen des Drumm=
            Quar=
tetts, ſämtliche Beethovenſchen Quartette vorzuführen, vom Publikum 
mit vollen Häuſern und reicher Anerkennung gedankt worden. Und 
ſo ſteht zu hoffen und zu erwarten, daß das Vorhaben unſerer beiden 
trefflichen einheimiſchen Künſtler Drumm und Noſenſtock, ſämtliche 
Beethovenſche Sonaten für Violine und Klavier zu Gehör zu bringen, 
von gleichem Erfolg gekrönt ſein werde. Befinden ſich doch unter dieſen 
Sonaten geniale Würfe, wie der erſte Satz der Kreutzerſonate, die 
            ge=
waltige C=moll und die liebliche letzte in G=dur. Und die Güte der 
Ausführung iſt doch wohl durch die Namen Drumm und Roſenſtock 
gewährleiſtet. 
Mendelsſohn. 
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Plakat=Preisausſchreiben. Die literariſche 
Kommiſſion des Harzer Verkehrsverbandes hat, einer Anregung 
des Hotelbeſitzer=Verbandes folgend, beſchloſſen, ein 
            Preisaus=
ſchreiben zur Erlangung eines künſtleriſchen Plakat=Entwurfes 
für den Winterſport zu erlaſſen. Zur Beteiligung ſind ſämtliche 
deutſche Künſtler eingeladen. Einſendungsſchluß am 31. Oktober, 
Die Bedingungen ſind koſtenlos zu beziehen durch das Sekretariat 
des Harzer Verkehrsverbandes in Wernigerode. 
— Bühnenchronik. „Südſee” ein Schauſpiel in 3 Akten 
von Wilhelm Speyer, wird an folgenden Bühnen gleichzeitig 
zur Uraufführung kommen: Landestheater Braunſchweig, 
            Kam=
merſpiele München, Vereinigte Stadttheater Nürnberg, 
            Ver=
einigte Stadtheater Kiel, Städtiſche Schauſpiele Baden=Baden 
und Landestheater Meiningen.
Rummer 225.
Freitag, den 3. Oktober 1924,
Seite 3.
 D0 
Die Genſer Schlußſitzung.
 Unterzeichnung der Protokolle. 
Boncourt über den Friedensmechanismus. 
Genf, 2. Okt. (Wolff.) Die 
            Völkerbundsverſamm=
lung ſetzte heute vormittag die allgemeine Ausſprache über den 
Protokoll=Entwurf fort. Als erſter Redner ſprach der franzöſiſche 
Delegierte Paul Boncourt, der in faſt einſtündigen 
            Ausfüh=
rungen mir großer Begeiſterung unter ſtarkem Beifall das in den 
Kommiſſionen ausgearbeitete Werk des 
            Weltfrie=
dens gebührend feierte. Er kennzeichnete mit ſtarkem Nachdruck 
das Protokoll als den denkbar feierlichſten Bündnisvertrag. 
            Die=
ſes neue Bündnis unterſcheide ſich von den alten Bündniſſen 
dadurch, daß es für alle geöffnet ſei. Es wurzele völlig im 
            Völker=
bundspakt. Nach Beendigung des großen Krieges hätten es edle 
Männer begriffen, daß dieſer Krieg nicht wie frühere Kriege durch 
ähnliche Verträge beendet werden könnte. Sie hätten deshalb 
den Völkeibundspakt an den Beginn der Verträge geſtellt. 
            Bon=
court erwähnte hierbei vor allem die edle Perſönlichkeit des 
            Prä=
ſidenten Wilſon und dankte Amerika. Als ein charakteriſtiſches 
Merkmal des neuen Schiedsverfahrens bezeichnete Boncourt, 
daß es ſich auf alle Fälle anwenden laſſe. Die Sanktionen 
bildeten ein gewaltiges Hindernis gegen den 
Krieg. Dank dieſer Sanktionen ſei der Angriffskrieg jetzt ſo 
gefährlich geworden, daß es nicht möglich ſein dürfte, ihn mit den 
Farben eines friſch=fröhlichen Krieges zu ſchmücken. Mit dieſem 
Syſtem ſei allerdings der Friede ſelber nicht geſchaffen, ſondern 
nur ein Friedensmechanismus. Zum wirklichen Frieden gehöre 
eine entſprechende Politik der Regierungen. Wie geſtern Briand, 
ſo erinnerte heute auch Boncourt daran, daß Jouhaux 
            nachdrück=
ich vor wirtſchaftlichen Kriegsurſachen gewarnt 
habe, und erklärte, daß auch dieſe ausgemerzt werden müßten. 
Die Schlußrede Mottas. 
Am Beginn der deutigen Schlußſitzung der 
            Völkerbundsver=
ſammlung wurde auf Antrag Urrutia=Columbien beſchloſſen, 
Leon Bourgeois telegraphiſch die Annahme der Reſolution 
über das Protokoll mitzuteilen und ihm für ſein Wirken im 
Dienſte des Schiedsgedankens zu danken. Hierauf ſchritt die 
            Ver=
ſammlung zur Wahl der ſechs nichtſtändigen 
            Rats=
mitglieder. Die bisherigen Ratsmitglieder Tſchechoſlowakei, 
Uruguay, Spanien, Belgien und Schweden wurden im erſten 
Wahlgang ſofort wiedergewählt. Nach Verkündigung des 
            Ergeb=
niſſes verließ die chineſiſche Delegation, die ihre 
            Kandida=
tur aufgeſtellt hatte, geſchloſſen den Saal. 
Nach der Wahl der Ratsmitglieder hielt Präſident Motta 
eine lange, mit ſtarkem Beifall aufgenommene Schlußrede, 
in der er zunächſt dem Sekretariat und der Preſſe, den 
            unentbehr=
lichen Verbündeten, für ihre Mitarbeit dankte. Nachdem er einen 
dringenden Appell zugunſten der Armenier an die Verſammlung 
gerichtet hatte, gab er einen Ueberblick über die Arbeiten der 
Tagung und vor allem des Schieds= und Sanktionsprotokolls, 
wobei er beſonders die Verdienſte von Beneſch und Politis 
            er=
wähnte. Als das weſentliche Ergebnis dieſer Tagung bezeichnete 
er die Bedeutung, die das Schiedsverfahren angenommen habe. 
Hierbei ſprach er Muſſolini ſeinen Dank für die Unterzeichnung 
des italieniſch=ſchweizeriſchen Schiedsvertrags aus und erwähnte 
die Enzöklika des Papſtes Benedikt XV. vom 1. Auguſt 1917, in 
der dieſer ein Schiedsverfahren mit Sanktionen anempfohlen 
hatte, und gedachte ſchließlich des Präſidenten Wilſon. Sicher ſei 
es verſtändlich, ſo fuhr Motta fort, wenn die Regierungen und 
Parlamente vielleicht zögern würden, das Protokoll zu 
            unter=
zeichnen. Es ſei dann Sache der Delegierten, nachzuweiſen, daß 
es trotz aller Unvollkommenheiten einen großartigen Fortſchritt 
bedeute. Falls die Abrüſtungskonferenz nicht zuſtande kommen 
ſollte, bliebe den Mächten nichts mehr übrig, als mit Entſetzen 
über die Hölle nachzugrübeln, die ihnen die nächſten Kriege mit 
ihren chemiſchen Waffen bereiten würden. Allerdings genüge das 
Protokoll nicht, ſolange es nicht von dem Gedanken der 
            Verſöh=
nung beſeelt ſei. Motta erinnerte hierbei an einen Beſuch in der 
franzöſiſchen Kriegszone im letzten Jahre, aus dem er den heißen 
Wunſch mitgebracht habe, daß niemals mehr derartige 
            Menſchen=
opfer fallen und Gott den Völkern den Weg der Verſöhnung auf 
der Grundlage der Gerechtigkeit öffnen möge. Dieſen Wunſch 
hege er im Intereſſe des Friedens Europas, als Sohn eines 
Landes, in dem italieniſche, franzöſiſche und deutſche Schweizer 
nebeneinander leben und gegenſeitig ihre großen Kulturen achten. 
Hieran anknüpfend erklärte Motta wörtlich: Darf ich es ſagen, 
oder muß ich mich des Vertrauens der Verſammlung unwürdig 
zeigen, indem ich meine Meinung verberge. Es ſcheint mir, daß 
der kürzliche Beſchluß der deutſchen Regierung, der 
dem Reich den Weg zum Völkerbund zeigte, damit es in einer 
Zeit, die hoffentlich nahe iſt, hier eintritt, ein gutes Anzei=
 chen iſt. So lege ich, was mich betrifft, die Geſte und die Abſicht, 
die darin ſkizziert iſt, aus. Präſident Motta ſchloß unter 
            Zitie=
rung der Schlußworte von Dantes „Divina Comödia”, indem er 
betonte, daß der Völkerbund von dem Willen moraliſcher und 
politiſcher Erhebung, inſpiriert durch die Religion und 
            begün=
ſtigt durch die Wiſſenſchaft, beſeelt ſein muß, und erklärte hierauf 
die fünfte Tagung der Völkerbundsverſammlung für geſchloſſen. 
Der Rede des Verſammlungspräſidenten folgte 
            langanhal=
tender, ſtürmiſcher Beifall. Während der Sitzung wurde das 
Schieds= und das Sanktionsprotokoll zur 
            Unter=
zeichnung aufgelegt und bereits von folgenden Staaten 
            unter=
zeichnet: Albanien, Bulgarien, Eſtland, Frankreich, 
            Griechen=
land, Jugoſlawien, Lettland, Polen, Portugal, Tſchechoſlowakei. 
Frankreich unterzeichnete auch das 
            Sonderpro=
tokoll über den Schiedsgerichtshof. 
Holland macht Vorbehalte. 
Amſterdam, 2. Oktober. Wie die Niederländiſche 
            Tele=
graphenagentur aus dem Haag erfährt, vertritt die 
            niederlän=
diſche Regierung bezüglich des Genfer 
            Sicherheits=
protokolls die Meinung, daß ſie, obgleich der Entwurf in 
mancherlei Hinſicht einen erheblichen Fortſchritt 
            be=
deute und empfehlenswert ſei, ſich in einzelnen Punkten 
noch eine erſchöpfende Prüfung und Erwägung 
            vor=
behalten müſſe, bevor ſie Verpflichtungen eingehe. 
Deutſch=japaniſche Handels= 
Vertragsverhandlungen. 
Gegenſeitige Gewährung uneingeſchränkter 
Meiſibegünſtigung. 
Berlin, 2. Okt. Wie wir erfahren, hat jetzt auch Japan um 
Handelsvertragsverhandlungen nachgeſucht. Bei 
dieſen bevorſtehenden Verhandlungen wird es ſich nicht um den Abſchluß 
eines Tarifvertrags, ſondern um eine gegenſeitige 
            Gewäh=
rung uneingeſchränkter Meiſtbegünſtigung handeln. 
Die Reichsregierung hatte bereits vor anderthalb Jahren Schritte in 
dieſer Richtung unternommen, die jedoch infolge der ablehnenden 
            Hal=
tung Japans zu keinem Erfolge führten. Auf deutſcher Seite wird die 
Regelung der Handelsvertragsbeziehungen zu Japan lebhaft begrüßt, 
zumal das kürzlich von der japaniſchen Regierung eingeführte 
            Einfuhr=
bewilligungsſyſtem für Farbſtoffe praktiſch eine vollſtändige 
            Erdroſſe=
lung der deutſchen Farbſtoffeinfuhr bedeutete. Man hofft in deutſchen 
Kreiſen, daß mit dem Abſchluß eines Handelsvertrags auch dieſe 
            ein=
ſeitig nur gegen Deutſchland gerichtete Maßnahme Japans fallen wird. 
Im übrigen werden die bereits beſtehenden deutſch=japaniſchen 
            Handels=
beziehungen an zuſtändiger Stelle als gut bezeichnet. Die deutſche 
            Aus=
fuhr nach Japan betrug während der erſten vier Monate rund 50 Mill. 
Goldmark. Da Deutſchland während der erſten ſieben Monate des 
            Jah=
res allein für 45 Millionen Mk. Seide eingeführt hat, beſteht auch auf 
japaniſcher Seite ein lebhaftes Bedürfnis an dem Ausbau der 
            deutſch=
japaniſchen Handelsbeziehungen. 
Der Termin der alliierten Finanzminiſterkonferenz. 
London, 2. Okt. (Wolff.) Der diplomatiſche Berichterſtatter 
des „Daily Telegraph” erfährt, daß die Konferenz der 
            alli=
ierten Finanzminiſter, die ſich mit der Verteilung der 
erſten Dawes=Annuität unter den Alliierten und Amerika befaſſen 
werde, wahrſcheinlich gegen Ende des jetzigen oder Anfang des 
nächſten Monats ſtattfinden werde. Dieſer Konferenz werde 
            je=
doch wahrſcheinlich innerhalb von zwei Wochen eine Konferenz 
alliierter und amerikaniſcher Sachverſtändiger vorausgehen. 
Die griechiſche Kabinettskriſe. 
Paris, 2. Okt. Havas meldet aus Athen: Das 
            Parla=
ment hat ſeine Arbeiten geſtern wieder aufgenommen, wobei der 
Präſident nur das Demiſſionsſchreiben des Kabinetts Sophulos 
verlas. Die Arbeiten wurden darauf bis nach Löſung der Kriſe 
vertagt. Da keine Partei ſtark genug iſt, um allein die Regierung 
zu übernehmen, ſieht man die Bildung eines Koalitionskabinetts 
voraus.
 Die deutſch=franzöſiſchen 
Verhandlungen. 
Frankreich will weiterhin Ausfuhrfreiheit für 
Elſaß=Lothringen. 
Paris, 2. Okt. (Europapreß.) Die erſte Geſchäftsſitzung 
der deutſch=franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen iſt heute 
nachmittag im Handelsminiſterium eröffnet worden. Alle 
            Dele=
gierten und Sachverſtändigen waren anweſend. Der franzöſiſche 
Handelsminiſter Rainaldy, der den Vorſitz führt, hielt eine 
Anſprache, in der er erklärte, daß die gegenwärtigen 
            Verhand=
lungen zum Ziele hätten, wirtſchaftliche Beziehungen zwiſchen 
Frankreich und Deutſchland auf einer dauerhaften und gerechten 
Grundlage zu bringen. Die Wirtſchaftsmacht Frankreichs ſei 
durch den Krieg ruiniert worden. Frankreich habe unerhörte 
Anſtrengungen gemacht, um aus eigenen Mitteln ſeine 
            zerſtör=
ten Gebiete und ſeine Volkswirtſchaft wieder herzuſtellen. Es ſei 
ihm auch möglich geweſen, nach dem Kriege zur Handelsfreiheit 
wieder zurückzukehren. Wenn auch der franzöſiſche Franken 
entwertet worden ſei, ſo habe das Land doch nie eine 
            Währungs=
kataſtrophe gekannt. Deutſchland dagegen habe der 
            Handels=
freiheit Beſchränkungen auferlegt, was nicht nur für andere 
            Län=
der, ſondern auch für Deutſchland ſelbſt ein Verhängnis geweſen 
ſei. Deutſchland habe einen Währungszuſammenbruch erlitten, 
von dem es ſich allerdings mit drakoniſchen Maßnahmen erholt 
habe. Indeſſen habe es im Gegenſatz zu Frankreich ſein 
            wirt=
ſchaftliches Rüſtzeug erhalten und dauernd entwickelt. Die Zahl 
der Arbeitsſtunden ſei in Deutſchland höher als in Frankreich. 
das ſich an die internationalen Abmachungen über die 
            Arbeits=
zeit halte. Dieſe Tatſache bringe Frankreich zu der Ueberzeugung, 
daß die Wirtſchaft der beiden Länder wieder zu normalen 
            Pro=
duktions= und Konkurrenzbedingungen zurückkehren könne und 
ein proviſoriſches Regime vereinbart werden ſolle, das ſpäter 
            ver=
vollkommnet werden könne. Es frage ſich, ob Deutſchland ſeine 
Prohibitivzölle beibehalten oder zur Handelsfreiheit zurückkehren 
wolle. Beſondere Wichtigkeit kam der Frage der Verhandlungen 
über die elſaß=lothringiſchen Waren zu. Die Elſaß=Lothringen 
im Verſailler Vertrage zugeſtandene Ausfuhrfreiheit ſei eine 
gerechte Maßnahme geweſen, die auch in anderen 
            Friedensver=
trägen Präzedenzfälle habe. Elſaß=Lothringen habe die Vorteile 
dieſes Regimes nur teilweiſe genoſſen. Es würde ſchwer 
            ge=
ſchädigt, wenn die Strömung, welche die elſaß=lothringiſche 
            Pro=
duktion nach Deutſchland leite, plötzlich unterbrochen würde. Die 
franzöſiſche Regierung wird deshalb aus Gründen der 
            Gerechtig=
keit und um eine Garantie für den Frieden und die Verſöhnung 
zu ſchaffen, vorſchlagen, zu gewiſſen Ausfuhren aus Elſaß=
            Loth=
ringen das gegenwärtige Regime beizubehalten. Andere 
            wich=
tige Fragen harrten der Löſung. Das zu leiſtende Werk würde 
unvollkommen ſein, wenn die Beziehungen zwiſchen den 
            Ange=
hörigen der beiden Staaten nicht wieder in der Weiſe hergeſtellt 
würden, wie ſie vor dem Kriege beſtanden. Zum Schluß erklärte 
Rainaldy, in welcher Reihenfolge die franzöſiſche Regierung die 
zu behandelnden Fragen der Konferenz zur Prüfung 
            unter=
breiten möchte und erſuchte die deutſche Delegation, auch 
            ihrer=
ſeits ihre dahingehenden Wünſche zu äußern. 
Die Antwort Trentelenburgs. 
In ſeiner Erwiderung wies Staatsſekretär 
            Trentelen=
burg darauf hin, der Herr Miniſter habe auf die Zerſtörungen 
aufmerkſam gemacht, die der Krieg für Frankreich zur Folge 
            ge=
habt habe. Die Verluſte, die Deutſchland durch den Krieg und 
ſeine Folgen erlitten habe, ſeien anderer Art. Wir, die wir die 
Not der deutſchen Wirtſchaft täglich vor Augen haben, können 
nicht verſtehen, daß auch im Ausland heute noch die Meinung 
verbreitet iſt, daß die deutſche Wirtſchaft im Ganzen geſehen ihre 
alte Leiſtungsfähigkeit auch nur annähernd behalten habe und 
daß der Wettbewerb der deutſchen Produktion eine Gefahr für 
die Induſtrien anderer Länder bedeuten könnte. 
Zwiſchen den beiden Delegationen wurde vereinbart, daß von 
morgen ab die Verhandlungen geheim weitergeführt werden. — 
Veröffentſichungen werden nur im 
            Einverſtänd=
mit beiden Delegationen erfolgen. 
Die Aufnahme der Rede Hoeſchs. 
Paris, 2. Okt. Die geſtrige Rede des deutſchen Botſchafters von 
Hoeſch bei der Eröffnung der deutſch=franzöſiſchen 
            Wirtſchaftsverhandlun=
gen wird von der heutigen Morgenpreſſe im allgemeinen günſtig 
            auf=
genommen. Im Gegenſatz zu dem bisher geteilten Peſſimismus iſt die 
Preſſe optimiſtiſcher geworden. 
„Journal” weiſt auf Hoeſchs Ausführungen über die 
            Notwendig=
keit einer wirtſchaftlichen Verſtändigung hin. Die Linkspreſſe gibt die 
offizielle Rede kommentarlos wieder. — „Deuvre” ſchreibt, die Rede 
Hoeſchs habe einen guten Eindruck gemacht. Nach der Art, wie 
            Deutſch=
land auf den Friedensappell Herriots antworten werde, werde 
            Frank=
reich endgültig zwiſchen Vertrauen und Mißtrauen zu wählen haben.
 * Politiſcher oder gemeiner Mord? 
Bei der Frage, ob Ungarn die angeblichen Erzberger=Mörder 
ausliefern ſoll, wird wieder einmal das Problem der 
            Unterſchei=
dung von politiſchem oder gemeinem Morde aufgeworfen. Es 
würde überhaupt bedeutungslos ſein, wenn die unbedingte 
            Ver=
bindlichleit des Gebotes „Du ſollſt nicht töten!” Allgemeingut 
unſeres ſittlichen Empfindens geblieben wäre. Denn dann könnte 
die Einräumung einer Freiſtatt für vorſätzliche Verbrecher wider 
das Leben eines Nächſten, die das Glück gehabt haben, über die 
Landesgrenze des Tatortes zu entkommen, gar nicht mehr 
            dis=
kutierbar ſein. Aber eine ſo ſtrenge Bewertung des moraliſch 
genommen ſchwerſten Verbrechens hat es weder in alten noch in 
unſeren Zeiten gegeben. Sogar die moſaiſche Geſetzgebung, welche 
das Verbot des Tötens mit ſolch lapidarer Schärfe und 
            apodik=
tiſcher Beſtimmtheit herausſtellte, gewährte verfolgten 
            Schwer=
verbrechern Schutz in Freiſtätten. Daß die Griechen in der 
            Aus=
lieferung eines Flüchtlings einen ſchlimmeren Frevel erblickten 
als in der Tat, die ihn heimatlos gemacht hatte, iſt bekannt. 
            Hero=
dot erzählt eine Geſchichte, wie eine Stadt mit göttlicher Strafe 
bedroht wird, ſchon weil ſie überhaupt noch das Orakel befragt 
hatte, wie ſie ſich gegen den Schutzflehenden verhalten ſolle, deſſen 
Herausgabe zu erzwingen ein perſiſches Heer vor ihren Mauern 
ſtand. Da tritt gleich das ganz verſchiedene Motiv zutage, das 
damals das Urteil leitete, im Kontraſte mit der modernen 
            Gegner=
ſchaft gegen Rechtshilfe der geſonderten Staaten bei Morden 
auch politiſchen Charakters: die unbedingte Heiligkeit des 
            Gaſt=
rechtes war es, hinter der alle anderen Intereſſen zurücktreten 
mußten. 
Wenn heutzutage die Auslieferung politiſcher Mörder 
            er=
örtert wird, zeigt ſich merkwürdigerweiſe der Standpunkt der 
Urteilenden verſchieden je nach der Sympathie oder Antipathie, 
die ſie den Perſonen der Täter oder ihrer Opfer entgegentragen. 
Unſere manchmal recht gedankenlos redigierten Zeitungen 
            er=
eifern ſich des Höchſten bei der Vorſtellung, daß zum Beiſpiel 
Ungarn in dem vorliegenden Falle die Preisgabe der 
            Geflüch=
teten verweigern könne, während dieſelben Blätter ehedem die 
Auslieferung ruſſiſcher Verſchwörer an die zariſche Regierung 
aufs lebhafteſte bekämpſten. Im anderen Parteilager aber 
            be=
gegnet man gelegentlich einer ähnlichen Inkonſequenz. Das darf 
es natürlich nicht geben. Aber ſelbſt wo man grundſätzlich den 
Standpunkt behaupten will, daß jeder Staat ſelber ſeine Polizei 
o ausgeſtalten möge, daß ein Entkommen aus krimineller 
            Ver=
folgung ſo leicht nicht zu bewerkſtelligen iſt, muß zugegeben 
            wer=
den, daß die Vervollkommnung der Verkehrsmittel (Flugzeuge!) 
es heutzutage allzuſehr erleichtert. Iſt aber gegenſeitige 
            Nechts=
hilfe gegen Mörder eine unbeſtreitbare Notwendigkeit geworden,
 ſo wird die Frage doppelt dringlich, ob politiſche Beweggründe 
des Verbrechens ein Ausnahmerecht, auf Gaſtſchutz begründen 
dürfen. Wer das ſo allgemein fordert, muß der Anſicht ſein, daß 
ſolche politiſchen Motive an ſich einen „mildernden Umſtand” 
            dar=
ſtellten, und dieſe Meinung iſt allerdings verbreitet. 
Ohne Fug. Ein beliebtes Thema unſerer Schulaufſätze iſt 
eine Parallele zwiſchen den beiden Mördern in Schillers Tell= 
Drama. Selbſtverſtändlich wird dabei, der Abſicht des Dichters 
entſprechend, die Tat Wilhelm Tells als gerechtfertigt, die des 
Johann Parricida als verwerflich dargeſtellt, und ſo wird das 
unbefangene Urteil der Leſer immer lauten. Es gehört ſchon 
etwas juriſtiſche Schulung dazu, um zum Beiſpiel Tells 
            Beru=
fung auf die „gerechte Notwehr eines Vaters” als eine Naivität 
zu empfinden, die ihm kein heutiger Richter durchgehen laſſen 
wird. Aber es iſt zweifellos, daß Parricidas Tat ein förmliches 
Muſterbeiſpiel für einen Mord aus politiſchen Motiven darbietet, 
während der Dichter ſein ganzes Können aufgeboten hat, um 
eines Helden Handeln aller Beeinfluſſung durch politiſche 
            An=
triebe zu entkleiden. Tell verweigert ausdrücklich die Teilnahme 
an der Rütli=Verſchwörung und gibt nicht einmal in ſeinem 
Selbſtgeſpräch in der hohlen Gaſſe dem Gedanken Naum, daß es 
einen Schädling der Nation zu beſeitigen gelte. Sein Mord iſt 
nach der modernen Terminologie ſchlechthin ein „gemeiner” der 
alſo härter als der politiſche des Herzogs geahndet werden müßte! 
Man erkennt an dieſem der Literatur entnommenen 
            Bei=
ſpiele, in welche Verwirrung die ganz willkürliche Unterſcheidung 
der Mordfälle nach politiſchen oder nichtpolitiſchen Motiven 
hineinführen kann. Freilich möchten wir einer Rückſicht auf die 
Beſtimmungsgründe bei der richterlichen Bewertung der 
            Ver=
brechen gegen das Leben ſogar in hohem Grade das Wort reden, 
in höherem als der einſeitigen Begründung auf das — oft ſehr 
ſchwer feſtzuſtellende — Moment der Ueberlegung. Daß zum 
Beiſpiel der Mörder aus Eiferſucht auf eine mildere Zurechnung 
Anwartſchaft habe als der Raubmörder, dürfte unwiderſprochen 
daſtehen. Aber die Berufung auf ihre politiſche Einſtellung darf 
Fanatikern kein Freibrief auf Akte des Terrorismus werden. Bei 
Abmeſſung ihrer Strafe müſſen neben und vor den 
            pſychopathi=
ſchen Verhältniſſen der Individualität auch Erwägungen der 
            Ge=
fährlichkeit ihres Handelns, insbeſondere von dem Geſichtspunkte 
des gegebenen böſen Beiſpiels, maßgeblich ſein. 1ieber die 
            Be=
ſtrafung politiſcher Verbrecher hat nicht allein der Richter, 
            ſon=
dern auch der Politiker mitzuſprechen. 
Chrung des Altmeiſters der deutſchen Malerei, Thoma. 
Anläßlich des 85. Geburtstages von Hans Thoma fand am 
            Don=
nerstag mittag um 12 Uhr in der Badiſchen Kunſthalle in Karls=
 ruhe eine weihevolle Feier im Kreiſe geladener Gäſte ſtatt, unter 
denen ſich auch die Mitglieder der Regierung ſowie Vertreter 
der Behörden und der Kunſt und Wiſſenſchaften befanden. Prof. 
Würtenberger von der Badiſchen Landeskunſtſchule, feierte in 
poeſievoller Weiſe das Leben und Schaffen des Künſtlers. Der 
Neichspräſident hat dem Maler Hans Thoma folgendes 
Telegramm zugehen laſſen: Zum 85. Geburtstag ſende ich 
Ihnen als Altmeiſter der deutſchen Malerei in aufrichtiger und 
dankbarer Würdigung Ihres reichen künſtleriſchen Schaffens 
            herz=
lichſte Erüße und Wünſche. 
* Pola Negris Heimkehr. Man ſchreibt uns aus Verlin: 
Alles kehrt einmal wieder, auch ein Filmſtar, wenn der auch nur 
im Bilde. Immer mal wieder rattert ein neuer Paramount= 
Film, dieſesmal einer von der Regie George Fitzmaurice, über 
die deutſche Leinwand. Und natürlich — wieder einmal „die 
Tragödie einer ſchönen Frau”, hier „Belladonna” in wörtlicher 
Ueberſetzung geheißen und von Pola Negri in Amerika 
            verkör=
pert, d. h. veramerikaniſiert, d. h. für unſeren Geſchmack ſtark 
            ver=
kitſcht. Eine Sache, bei der man gewiß nicht mit Dollars 
            ge=
ſpart hat. Aus dem Karneval von Venedig, gehts direkt ins 
Land der Pyramiden, in die Einſamkeit, in die Wüſte, in den Tod, 
letzterer von einem Panther mehr als ſymboliſch dargeſtellt. Und 
nur mit Necht. Denn dieſe Frau — in Großaufnahmen noch 
immer ſchön, wenngleich ſüßlich erſtarrt — verdient es nicht 
            beſ=
ſer. Weil ſie eine Schlange iſt, der eine Perlenkette mehr denn die 
Treue bedeutet. Auf den Pariſer Boulevards hat dieſer Film 
größten Erfolg gehabt. In Berlin wird er einer von vielen aus 
Amerika bleiben, gewiß intereſſant, aber für die einſtige deutſche 
Ruhmeslaufbahn der Negri kein Fortſchritt, geſchweige denn eine 
künſtleriſche Ueberraſchung. 
* Die verſinkende Napoleon=Inſel. Die kleine Inſel Aix, 
die zwiſchen La Rochelle und Rochefort liegt, verſinkt langſam, 
wie die franzöſiſchen Blätter melden, ins Meer. Auf dieſer Inſel 
hat Napoleon jenen berühmten Brief geſchrieben, in dem er, „wie 
Themiſtokles”, England darum bat, am wärmenden Feuer ſeines 
Herdes Schutz ſuchen zu dürfen. Die kleine Inſel, die ehedem 
mehr als 500 Einwohner zählte, hat heute deren kaum noch 
150. Die Felder liegen brach, die Straßen ſind von Unkraut 
            über=
wuchert und die verlaſſenen Gehöfte zerfallen langſam zu 
            Nu=
inen. Die Garniſon, die dort ihren Standort hatte, iſt längſt 
zurückgezogen; ihre Kaſernen ſtehen leer und weiſen die erſten 
Zeichen des Verfalls auf. Das Haus, in dem Napoleon 
            wäh=
rend ſeines achttägigen Aufenthalts gewohnt hat, bevor er ſich für 
immer von Frankreich trennen mußte, ſteht heute noch. Unter 
Napoleon III. wurde über dem Eingang ein Adler angebracht, 
der an dieſe hiſtoriſche Begebenheit erinnert.
Seite 4.
Freitag, den 3. Oktober 1924.
Rummer 275.
 Es kommt ein Tag... 
Meditation vom Genfer See. 
Von Georges Popoff. 
Genf, Ende September. 
Entlaubt ſind die Bäume, verwelkt ſind die Blumen im Park 
des Friedenspalaſtes von Genf. Man fröſtelt etwas in dieſen 
Räumen, in denen noch vor wenigen Wochen die beiden aus 
Paris und London herbeigeeilten Freunde „die zarte Blüte des 
Friedens” gepflanzt hatten . . . Ach, ſeitdem hat man 
            unbeküm=
mert an ihr herumgezerrt, und viel, ſehr viel hat ſie von ihren 
jungfräulichen Reizen hergeben müſſen . . . Noch einen 
            Abſchieds=
ſtrahl ſendet die Sonne des Südens hernieder, als wolle ſie die 
Völkerbunds=Apoſtel auffordern, nun die „Charakter verderbende‟ 
Politik zu vergeſſen und auf einer letzten Fahrt um den Lac 
Léman den verloren gegangenen Glauben an den Frieden der 
Völker im Naturfrieden wieder zu finden . . . . 
Ueber dem See liegt dieſelbe Müdigkeit und Wehmut, die 
über dem „Palaſt der Völker” ſchwebt. Aber ebenſo verführeriſch, 
ſyrenenhaft ſchön wie die Idee des Völkerfriedens iſt der See .. 
Er ſchillert, hellblau, hellgrün, hellila, hellroſa . . . In eine 
ſymphoniſche Kompoſition dieſer Farben iſt er getaucht. In 
            an=
genehmer Ruhe gleitet der Dampfer „Bonidard” über den 
            grün=
blauen Spiegel des Sees. Eine halbe Flaſche Schaumwein 
zaubert eine reizvolle Welt der Vorſtellungen. In 
            undefinier=
barem Seligkeitsgefühl lauſcht man der Bordmuſik, die 
            walzer=
artige Weiſen ſpielt — Lieder mit fremdländiſchen Namen: „Valse 
Bleue‟, „Ouand lamour fleurit. . .‟, „Un jour viendra . . . Und 
ebenſo voller Charme, ebenſo einſchmeichelnd, ebenſo graziös, wie 
dieſe Worte — ſind die Melodien, iſt die Natur, die Natur des 
„Friedenſees‟.‟ Etwas Verheißungsvolles liegt in ihm und in 
ſüßer Träumerei ſcheint er zu flüſtern: Es kommt ein Tag, es 
kommt ein Tag ... 
* 
Der Völkerbund iſt fern. Aber die Gedanken kehren zu ihm 
zurück, zurück zu jenem Saal, wo um dieſelbe Stunde die 
            Ver=
treter der 53 Völkerſchaften noch immer um den grünen Tiſch 
verſammelt ſind und in Betrachtung der verwelkten „Blüte des 
Friedens” verharren. Daß ſie nicht müde werden, es zu tun. . .? 
Der Vertreter Uruguays ſitzt und ſchreibt, (während die 
andern über die Wilnafrage reden) eine Poſtkarte nach der 
            ande=
ren. An wen und was mag er wohl ſchreiben? Vielleicht an 
            fol=
gende Adreſſe: „Sennorita Ines de los Monteros, Montevideb, 
Uruguay.” Und dann: Meine ſüße Inés! Es iſt hier ſo 
            entſetz=
lich langweilig. Man ſpricht ſoeben wieder von dieſen ennuyanten 
europäiſchen Fragen (die Europäer liegen ſich ewig in den Haaren), 
Mögen ſie ſich doch einen eigenen Völkerbund gründen. Ich habe 
ſelche Sehnſucht nach Dir und Montevideo. Wer weiß, wie lange 
ſie ſich hier noch ſtreiten werden. Bis dahin muß ich wohl noch hier 
bleiben. Aber — es kommt ein Tag — dann bin ich wieder da: 
un jour viendral. Dein Pedro” 
Der öſterreichiſche Journaliſt ſagt: „Sehen Sie, Herr Kollege, 
hier in Genf muß man halt immer Optimiſt ſein. Schimpfen 
Sie nicht auf den Völkerbund. Er hat ſeine guten Seiten. Sehn 
Sie, unſer kleines Oeſterreich iſt nun ſaniert. Es kommt ein 
Tag ..." 
Der Oeſterreicher ſpricht ſeinen Satz nicht zu Ende. Die 
Oeſterreicher beenden nie einen Satz. Aber was hat er halt ſagen 
wollen? „Es kommt ein Tag . .. da wird der Völkerfriede ebenſo 
ſaniert ſein, wie unſer kleines Oefterreich!”
 Doch nicht ebenſo .. . 
Der Portier meines Hotels — es iſt ein ordentliches, aber 
beſcheidenes Haus — reicht mir die Fremdenliſte und ſagt: „Heute 
iſt ein ruſſiſcher Großfürſt bei uns abgeſtiegen.‟ Die Hotel=
            Por=
tiers ſind leicht geneigt, jeden Ruſſen, der ihnen ein reichliches 
Trinkgeld gibt, zum „Großfürſten” zu ernennen. 
Aber diesmal hatte er recht: da betrat er ſoeben die Hotel= 
Halle, der Fürſt G., der Sohn des Dichter=Großfürſten K. R. 
Sofort erkannte man den einſt in der Petersburger Geſellſchaft 
populären Gardeoffizier an ſeinem hünenhaften Wuchs und den 
unverkennbaren Romanowſchen Geſichtszügen. Stark gealtert, 
müde, degeneriert läßt er ſich in einem Klubſeſſel nieder und 
blättert im „Journal des Débats”. Vielleicht gleitet ſein Blid 
gerade über die Proklamation des „Zaren von Koburg” er 
lächelt: ſelbſt ihm kommt dieſer Streich ſeines Vetters Kyrill 
etwas grotesk vor .." 
Welch eigenwilliges Spiel des Schickſals! Während in Genf 
der Völkerbund tagt und nicht allein des greiſen Léon Bourgois 
Gedanken unwillkürlich zum erſten, vom Zaren Nicolaus 
            ein=
berufenen Haager Friedenskongreß zurückkehren — iſt Rußland 
ein Trümmerhaufen, proklamiert der feucht=fröhliche Vetter des 
letzten Romanow ſich zum „Zaren von Koburg und friſtet ein 
anderer Romanow im ſelben Genf, wo einſt Lenin und andere 
ruſſiſche Umſtürzler ihre utopiſtiſchen Pläne geſponnen haben, ein 
kärgliches Emigrantendaſein . . 
Von Genf iſt die „Beglückung” Rußlands ausgegangen, und 
heute fehlt Rußland in Genf. Wird es dereinſt im „Palais des 
Nations” erſcheinen? Und wer wird es vertreten? 
Der „Zar von Koburg”?. Auch der Prinz von Orleans war 
einſt eine lächerliche Figur, ließ ſich jahrelang von einem 
            europäi=
ſchen Hof zum andern ſtoßen und wurde ſchließlich doch „Ludwig 
der XVIII., König von Frankreich”. 
Oder ſollten die Bolſchewiſten eines Tages im 
            Reformations=
faal den, gemäß dem Alphabet der Völker, zwiſchen „Roumanie‟ 
und „Salvador” gelegenen Platz „Ruſſie” einnehmen dürfen? 
Wann Rußland nach Genf kommen und wer es vertreten 
wird — wer mag es wiſſen .." 
Sicher aber kann die Welt auf dieſen Tag des Völkerbundes 
geſpannt ſein . . . 
In Genf hat jedes Ding etwas mit dem Völkerbund zu tun. 
Sogar die rundliche Madame, welche auf dem Quai du Mont= 
Blanc Eis verkauft, hat auf ihre Bude hinmalen laſſen: 
„Aux Glaces des Nations‟ Es iſt in Genf herbſtlich. 
            Nieman=
dem gelüſtet nach „Völkereis”. Nur eine Anzahl Genfer 
            Schul=
buben, die ſich noch vor wenigen Minuten fürchterlich geprügelt 
haben, ſitzen vor der Süßigkeitsbude beiſammen und löffeln Eis. 
Ein improviſiertes Friedensparlament. Die Gemüter der 
eben noch ſo hitzigen Buben ſind nun über alle Maßen friedlich 
geſtimmt: in ihrem Kreiſe herrſcht die berühmte Genfer „
            Atmo=
ſphäre der internationalen Verſtändigung‟. Das Eis hats getan. 
Eines Tages — wenn, trotz aller Anſtrengungen, aus dem 
Völkerfrieden nichts werden ſollte — könnte man auch im „Palais 
des Nations” zu dieſem letzten Mittel greifen . . . 
Bevor der Dampfer nach Genf zurückgekehrt, hält er vor 
Evian. Ein echt franzöſiſcher Kurort mit einem prunkvollen 
Kaſino, mit überfüllten Rouletteſälen und eleganten 
            Demimon=
dänen. Am Bootsſteg ſteht der franzöſiſche Gendarm mit den 
roten Hoſen. Viel geputztes Volk promeniert den lärmenden 
Boulevard=Quai entlang. Gutgekleidetes, zufriedenes Volk, wie 
man es in Deutſchland kaum antrifft. So ſieht ein Volk aus, das 
„den Krieg gewonnen hat”. Und der Schotte Norman Angell, der 
Anno 1913 behauptet hat, nach einem Weltkrieg würden auch die
 Siegervölker darben, wird von der Bevölkerung von Evian Lügen 
geſtraft. Sie ſind mit ihrem Leben äußerſt zufrieden und 
            intereſ=
ſieren ſich nicht einmal dafür, was in den Pariſer Zeitungen ſteht, 
die ſich eifrig mit dem Problem „Deutſchland und der Völkerbund” 
beſchäftigen. 
Darin ſtimmen die Bürger von Evian übrigens mit den 
            zahl=
reichen deutſchen Touriſten überein, die man auf dem Dampfer 
trifft, und deren Blicke lieber nach dem Mont=Blanc, als nach 
dem „Palais des „Nations” wandern, das auf der anderen Seite 
des Sees liegt. Und ſollten die Blicke der Deutſchen gelegentlich 
doch den Völkerpalaſt ſtreifen, ſo dürfte es ſchwer fallen zu 
            er=
raten, welche Gefühle ſie dabei empfinden, denn das hängt ganz 
von der heimiſchen „Parteifärbung” ab. Aber, ohne Unterſchied 
des Glaubens und der Geſinnung, lauſchen ſie alle andachtsvoll 
der Bordmuſik, und die ſpielt unbeirrt die verheißungsvolle 
Melodie des träumeriſch=ſüßen Walzers „Un jour viendra . . . 
Es kommt ein Tag ... 
Herbeite über die Zulaſſung Deutſchlands in 
den Völkerbund. 
Paris, 2. Okt. (Wolff.) In ſeinem Artikel in der Information 
ſchreibt Jean Herbette zur Zulaſſung Deutſchlands in den Völkerbund: 
Die deutſche Regierung hat den Alliierten vorgeſtern eine Mitteilung 
zugehen laſſen, in der gewiſſe Fragen geſtellt werden und in der gewiſſe 
Abſichten kundgegeben und gewiſſe Hoffnungen ausgeſprochen werden. 
Das, was man über die Note ſofort veröffentlicht hat, war nicht 
            voll=
kommen richtig. Man überläßt der deutſchen Regierung die Abſicht, 
ſich öffentlich auszuſprechen, wenn es ihr beliebt und der franzöſiſchen 
Regierung die Abſicht, reilich über ihre Entſcheidungen nachzudenken. 
Wenn die deutſche Regierung fordert, daß der Völkerbund eines Tages 
alle Völker enthalten ſoll, und daß Deutſchland nicht auf immer von 
dem Mandat ausgeſchloſſen bleibt, dann kann man es ihm nicht 
            er=
ſagen, ſeine Hoffnung zum Ausdruck zu bringen. Aber dadurch, daß es 
das tut, kann es anderen keine Verpflichtungen aufzwingen. Eine 
zweite Frage iſt, daß keine der von der deutſchen Regierung 
            formulier=
ten Reſerven hinſichtlich der gemeinſamen Maßnahmen im Falle eines 
Angriffes durchgeführt werden ſollen, nicht die Bedeutung haben könne, 
daß ſie dem Genfer Abkommen über die Konſolidierung des Friedens 
Schaden zufüge. Sobald Deutſchland dem Völkerbund angehört, wird 
die deutſche Regierung Gelegenheit haben, an der Vollendung und 
Durchführung der Abkommen teilzunehmen. Was den ſofortigen Eintritt 
Deutſchlands in den Völekrbund anbetrifft, ſo ſcheint uns dieſe 
            Forde=
rung berechtigt und infolgedeſſen wünſchenswert. Wenn man jemand 
die Türe öffnet, muß man ihm anſtändig empfangen. Als Großmacht 
hat Deutſchland ein Anrecht auf einen ſtändigen Sitz im Völkerbundsrat. 
Rußland und der Eintritt Deutſchlands in 
den Völferbund. 
Berlin, 2. Okt. Der gewöhnlich gut unterrichtete 
            diplo=
matiſche Mitarbeiter der B. Z. ſchreibt, anſcheinend geſtützt auf 
Informationen der Berliner Sowjetvertretung, über die 
            Stel=
lung Rußlands zu dem eventuellen Eintritt Deutſchlands in den 
Völkerbund, daß die Sowjetregierung in den letzten Tagen eine 
Einflußnahme auf die deutſche Regierung in dieſer Frage 
            ver=
ſucht habe. Die Tatſache, daß nicht in der letzten 
            Völkerbunds=
tagung ein ruſſiſcher Botſchafter nach Genf entſandt worden ſei, 
habe ſeine Urſache in dem ruſſiſch=ſchweizeriſchen Konflikt, der 
ſeit der Ermordung Worowskis ungelöſt ſei. Vorläufig ſtünden 
die ruſſiſchen Staatsmänner dem Völkerbund grundſätzlich 
            ab=
lehnend gegenüber. Der ruſſiſche Botſchafter in London habe 
            er=
klärt, daß man dem Syſtem des Schutzes der Liga, wie ihn der 
Völkerbund darſtellt, das entgegengeſetzte Syſtem 
            gegenüberzu=
ſtellen habe, das auf der Selbſtbeſtimmung der Völker beruhe.
 Statt Karten. 
Die Geburt eines 
prächtigen Mädels 
zeigen hocherfreut an 
Verw. Inſpektor PeterMeger 
und Frau Lina, geb. Jacob 
Darmſtadt, den 1. Okt. 1924 
ſt ) 
* Oe Mittiche 
Geburt einer Tochter 
zeigen an 
Frau Alix Mahr 
geb. Guntrum 
Dr. Guſtav Mahr 
Darmſtadt, den 30, Sept. 1924 
Städt. Krankenhaus 
Bſß0 ) 
Wir melden die glückliche 
Geburt unſeres Sohnes Claus= 
Dr.=Ing. Erwin Bramesfeld 
u. Frau Eva, geb. Loeſch 
30. Sept. 1924 
Gſfse )
 Dankſagung. 
Für die liebevollen Beweiſe 
            herz=
licher Teilnahme und die zahlreichen 
Blumenſpenden, die uns beim 
            Heim=
gang unſerer Entſchlafenen zu Teil 
wurden ſowie die troſtreichen Worte 
des Herrn Pfarrer Goethe und die 
Teilnahme der Leiterin ihrer Schulen 
ſowie den Schweſtern der Nähſchule 
und ihren Schülerinnen ſagen wir 
allen nochmals auf dieſem Wege 
(12665 
unſeren herzlichſten Dank. 
Die tieftrauernden Hinterbliebenen: 
Familie Lepper. 
Darmſtadt, den 2. Okt. 1924.
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Martin Röhrich 
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nach ſchwerem Leiden im Alter 
von 61 Jahren ſanft entſchlafen iſt. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Nöhrich u. Tante. 
Darmſtadt, den 2. Okt. 1924. 
Die Beerdigung findet Samstag, 
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Darmſtadt, 3. Oktober.
 * Der Schloßgarienplatz. 
Die öffentlichen Plätze ſind nicht alle im Eigentum der Stadt 
            Darm=
ſtadt. So ſind z. B. der Marienplatz und der Paradeplatz ſtaatlicher, 
nicht ſtädtiſcher Beſitz; man könnte dies ſchon an der mangelhaften 
            Aus=
geſtaltung dieſer Plätze zu gärtneriſchen Anlagen erkennen, obwohl ſie 
ſich hierzu ſehr wohl eignen. Unter dieſem Geſichtspunkt betrachtet, 
kann man leicht zu dem Glauben kommen, daß der Schloßgartenplatz 
ebenfalls zu der Gattung der ſo charakteriſierten Plätze gehört. Das iſt 
jedoch nicht der Fall, denn der Schloßgartenplatz iſt ſtädtiſches Eigentum. 
Außer einigen Bäumen hat er kaum Pflanzenſchmuck, und zwar 
            merk=
würdigerweiſe nicht, obgleich die Stadtgärtnerei in der Nähe liegt. Es 
wird wohl nur einmal der Bewilligung der notwendigen Mittel 
            bedür=
fen und dieſe der Stadtgärtnerei zu überweiſen, damit der Platz ein 
ganz anderes Ausſehen erhält. Der Schloßgartenplatz liegt inmitten 
ſich kreuzender Straßen da wie eine große Straßeninſel und hat die 
            Ge=
ſtalt eines faſt gleichſchenkligen Dreiecks, das eingeſchloſſen wird von der 
Pallaswieſenſtraße und der Mollerſtraße; auf der Spann= oder 
            Gegen=
ſeite dieſes Dreiecks zieht ſich ein Straßenzug hin, den die 
            Eliſabethen=
kirche und mehrere niedrige Häuſer abgrenzen. Zugänglich iſt der Platz 
von zwei Seiten der Schloßgartenſtraße, dem Herrngarten, der 
            Pallas=
wieſenſtraße, der Mollerſtraße, der Schwanenſtraße, der Beckerſtraße 
und der Gardiſtenſtraße. Der ſüdliche Teil des Platzes wird umſäumt 
von dem Prinz=Georg=Palais mit ſeinem ſchönen, ſehenswerten Tor, 
dem ſtattlichen Bau der katholiſchen Eliſabethenkirche und der 
            Gendar=
meriekaſerne, einem Gebäude in roten glaſierten Ziegeln, wie ſie 
            viel=
fach in Norddeutſchland, ſeltener aber in der hieſigen Gegend zu 
            öffent=
lichen Bauten verwendet werden. Allein dieſe Umgebung rechtfertigt 
den Wunſch, daß der Schloßgartenplatz gärtneriſch umgeſtaltet oder 
            über=
haupt angelegt wird; ein allgemeiner Wunſch der als Forderung jetzt, 
wie in einem Bericht des Darmſtädter Tagblattes zu leſen war, von 
dem Bezirksverein Nord der Deutſchen Volkspartei erhoben wird. 
Das den Schloßgartenplatz beherrſchende Gebäude iſt die 
            Eliſabethen=
kirche, die in einen Häuſerblock eingegliedert iſt und demgemäß 
            gärt=
neriſcher Anlagen in ihrer unmittelbaren Umgebung entbehrt. Aus 
            die=
ſem Grunde wäre es beſonders angebracht, wenn der Kirche ſolche 
            An=
lagen mit Baumſchmuck und Blumenbeeten vorgelagert würden, damit 
jene Fläche einen dem Gotteshauſe würdigen und einen äſthetiſchen 
            An=
blick gewährt. Wenn der Platz ja auch nicht Eigentum der 
            Kirchen=
gemeinde iſt, ſo darf er doch als zur Eliſabethenkirche gehörig betrachtet 
werden. Man ſehe ſich einmal z. B. die Johanniskirche oder die 
Pauluskirche daraufhin an, wie ſich dort gärtneriſche Anlagen und 
            Ar=
chitektur zu einem harmoniſchen Geſamtbilde vereinen. Etwas dem 
Aehnliches könnte auch durch Herrichtung des Schloßgartenplatzes 
            ge=
ſchaffen werden. Das größte Hindernis und, wenn man ſo ſagen darf, 
der Stein des Anſtoßes iſt die Bedürfnisanſtalt am Südende des Platzes. 
Noch bevor ſie errichtet wurde, aber bereits die Abſicht zur Erbauung 
der Eliſabethenkirche beſtand, hatte der Kirchenvorſtand dagegen 
            Ein=
ſpruch erhoben. Die Stadtverwaltung hat damals verſprochen, bei 
            Aus=
führung des Planes die Anſtalt zu entfernen, hat jedoch bis heute noch 
nicht ihr Verſprechen eingelöſt. Wie ſehr die Bedürfnisanſtalt das 
            Miß=
fallen erregt, beweiſen ſchon die zahlloſen Vorſtellungen, Eingaben und 
„Eingeſandts”, die im Laufe der Jahre ſich mit dieſer wenig 
            erfreu=
lichen Angelegenheit beſchäftigten. Dieſer Kampf dauert nun faſt 30 
ge 
Jahre! Die Schwierigkeiten liegen wohl weniger in der Koſtenf 
als in der Platzfrage, denn wo ſoll man das Wellblechhäuschen wieder 
aufbauen? Der gegebene Platz wäre am Eingang innerhalb des 
            Herrn=
gartens, alſo nur wenige Meter von dem gegenwärtigen Standort 
            ent=
fernt, wo es den Blicken durch die Mauer des Gartens entzogen wird. 
Der Vorſchlag iſt ſchon vor Jahren gemacht, jedoch damals abgelehnt 
worden. Da jetzt der Staat Eigentümer des Herrngartens iſt, könnte 
mit ihm verhandelt werden. In erſter Linie wäre es Sache des 
            Kirchen=
vorſtandes der Elifabethenkirche, hier wegen Beſeitigung eines 
            Zuſtan=
des vorſtellig zu werden, den man in jeder anderen Stadt unmöglich 
            dul=
den würde. Die Zentrumspartei hat doch einen Miniſter in der 
            Staats=
regierung, der ſich zweifellos dafür verwenden würde, daß der Wunſch 
des Kirchenvorſtandes erfüllt wird. Auch die Plakatſäuke auf dem 
Platze wirkt recht unſchön und geſchmackswidrig an ihrer gegenwärtigen 
Stelle und ſtände beſſer am nördlichen oder „nordöſtlichen Teile des 
Schloßgartenplatzes. 
Die Ausgeſtaltung des Schloßgartenplatzes zu gärtneriſchen Anlagen 
wäre eine ſchöne Aufgabe für die Stadtgärtnerei. Die Grundlage dazu 
könnten die Platanen abgeben, die eigen Vergleich dieſes Platzes mit 
dem Mathildenplatz nahe legen. Unter Umſtänden wäre die gleiche Art 
der Einfriedigung wie dort zu empfehlen. Auch wäre es ſchön, wenn 
den Mittelpunkt des Schmuckplatzes eine kleine Brunnenanlage einnimmt, 
eine figürliche Darſtellung oder eine erhöht aufgeſtellte Vaſe; ſchließlich 
tut es auch, wenn die Koſtenfrage ausſchlaggebend iſt, eine hochgewachſene 
Pflanzengruppe. Nicht zu vergeſſen wären einige Bänke; eine 
            For=
derung, die nicht oft genug erhoben werden kann, denn es fehlt immer 
noch an Sitzgelegenheiten in ausreichender Zahl an den Straßen und 
Plätzen unſerer Stadt. 
In dem gegenwärtigen, äſthetiſch durchaus unbefriedigenden 
            Zu=
ſtande kann der Schloßgartenplatz unmöglich bleiben; mit dem 
            Wellblech=
häuschen, von verwahrloſtem Strauchwerk umgeben, und mit der 
            Plakat=
ſäule iſt er einer Stadt, beſonders der Kunſtſtadt Darmſtadt, einfach 
unwürdig. Man könnte ihn jetzt leicht für einen Teil des Herrngartens 
halten; es iſt aber doch wohl anzunehmen, daß niemand in Darmſtadt 
auch nur einen Vergleich mit derartigen Zuſtänden wie ſie dort herrſchen, 
wünſcht.
 * Erledigt: Die Stellen der Amtsvorſtinde der Forſtämter Mainz 
nd. Bingen; Schluß des Meldetermins am 15. Oktober. Ferner: eine 
Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule zu 
            Rüſ=
elsheim, Kreis Groß=Gerau. Dienſtwohnung nicht vorhanden, 
Nietwohnung für Verheirgtete in abſehbarer Zeit nicht zu beſchaffen; 
ine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in 
Boſenheim, Kreis Alzey. Dienſtwohnung iſt vorhanden; eine 
Lehrerſtelle an der katholiſchen Schule zu Lampertheim (Kreis 
Bensheim. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden. Mietwohnung iſt für 
inen verheirateten Lehrer ſehr ſchwer zu beſchaffen; eine Lehrerſtelle 
in der katholiſchen Schule zu Bensheim. Dienſtwohnung iſt nicht 
orhanden. Mietwohnung für einen verheirateten Lehrer kaum zu 
ſchaffen; eine mit einem katholiſchen Lehrer zu beſetzend Schulſtelle zu 
Lorſch. Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden. Mietwohnung für einen 
erheirateten Lehrer kaum zu beſchaffen; eine wit einem katholiſchen 
ehrer zu beſetzende Schulſtelle zu Bürſtadt. Dienſtwohnung nicht 
orhanden, Mietwohnung iſt für einen verheirateten Lehrer ſchwer zu 
beſchaffen. 
Kirchliche Dienſtnachrichten. Ernannt wurden: Pfarraſſiſtent 
rull zu Offenbach zum Pfarrverwalter in Ulfa, Pfarramtskandidat 
dames zu Friedberg zum Pfarraſſiſtenten an der vereinigten 
            evan=
ſeliſchen Gemeinde zu Offenbach, Pfarramtskandidat Strack zu 
            Rinder=
ügen zum Pfarraſſiſtenten in Arheilgen, Pfarrverwalter Hermann 
dſchneider in Schlierbach zum Pfarrverwalter in Höchſt a. d. 
            Nid=
er, Pfarraſſiſtent Beringer, zu Heppenheim a. d. B. zum 
            Pfarr=
vikar an der Lutherkirche Worms, Pfarramtskandidat Krämer zu 
Steinbach zum Pfarraſſ. in Heppenheim a. V., Pfarramtskand. Geiß zu 
ſchweinsberg zum Pfarraſſiſtenten an der vereinigten evangeliſchen 
Hemeinde zu Offenbach, Pfarramtskandidat Graff zu Bieber (Kreis 
Gelnhauſen) zum Pfarrverwalter in Hartershauſen. Die Ernennung 
des Pfarrers Haupt zum Pfarrverwalter in Nieder=Eſchbach und die 
rnennung des Pfarrverwalters Grünewald, zum Pfarrverwalter 
Hartershauſen wurden wieder zurückgenommen. — Geſtorben iſt 
Ffarrer i. P. Karl Vetter von Klein=Karben am 28. Aug. in Altona. 
— Darmſtädter Fahrplanbuch. Im Verlag L. C. Wittich 
Darmſtädter Tagblatt) iſt ſoeben eine neue 
            Fahrplanüber=
icht erſchienen, die alle Neuerungen des Fahrplans enthält. 
Auch der neue Fahrplan der Darmſtädter Straßenbahnen iſt 
arin enthalten. 
* Von der Städtiſchen Feuerwehr. Am 1. Oktober ſind die Herren 
Konrad v. d. Schmitt, Guſtav Parr und Friedrich Abel von der 
Städtiſchen Berufsfeuerwehr infolge der Altersarenze in den Ruheſtand 
ſetreten , Herr v. d. Schmitt trat 1874 in ſeinem 18. Lebensjahr in die 
damalige Turner=Feuerwehr, ſpäter Freiwillige Feuerwehr, ein und 
ſing bei Gründung der ſtändigen Feuerwache im Jahre 1894 zu dieſer 
ber. Er nahm an der Entwicklung des Feuerlöſchweſens in unſerer 
ſtadt erfolgreichen Anteil und hat im Feuer= und Rettungsweſen 
            wäh=
end ſeiner 50jährigen Tätigkeit manche kühne Tat zu verzeichnen. Die 
derren Parr und Abel ſetzten ebenfalls ihre ganze Kraft unermüdlich 
vährend ihrer 28= bzw. 26jährigen Dienſtzeit bei der Feuerwehr ein. 
Nöge den biederen Männern ein froher Lebensabend beſchieden ſein. 
— Reichsverband der Ausgewieſenen. Der Landesverband Heſſen im 
ſeichsverbande der Ausgewieſenen von Rhein und Nuhr veranſtaltet am 
jächſten Sonntag, den 5. Oktober, nachmittags 1.30 Uhr, im Saale des 
Rummelbräu (Nähe Hauptbahnhof) zu Darmſtadt eine öffentliche 
eundgebung, für die Beſchaffung von Wohnungen der 
            Ausgewie=
enen in ihrer Heimat. Die Vertreter der Behörden ſind eingeladen. 
Zahlreiche Beteiligung iſt erwünſcht. 
— Tagesordnung für die öffentliche Sitzung des 
            Verwvaltungsgerichts=
hofes am Samstag, den 4. Oktober, vormittags 9 Uhr: 1. 
            Vorent=
cheidung gegen den Polizeiwachtmeiſter Wilhelm Gerben3 in Mainz 
wegen Körperverletzung; „D desgleichen gegen den Büro”kmeiſter 
fendt in Büdiugen wegen Beleidigung.
Seite 5.
Zum Eiſenbahn=Angläck im Mainzer Bahn=Tunnel.
 Immer noch hat ſich die Aufregung der Bevölkerung nicht gelegt, 
und Hunderte umlagern die beiden Tunnelausgänge. Die 
            Betriebs=
ſtörungen ſind ſeit heute (Donnerstag) früh 6 Uhr behoben, und 
            ver=
kehren die Züge aufwärts wieder planmäßig. Obſchon das Unglück viele 
Opfer gefordert hat, reicht die Zahl aber bei weitem nicht an die hier 
kurſierende und auch die von auswärtigen Blättern in ihren 
            Früh=
nummern gebrachte heran. Bis geſtern morgen ſind in das Städtiſche 
Krankenhaus vier transportable, aber Schwerverletzte und vier Tote 
eingeliefert worden. Die Namen der Verletzten ſind: Robert Krieger, 
Bankbeamter aus Berlin=Lichterfelde, Friedrich Müller aus Pforzheim, 
Joſef Stahn aus Kaſſel und Martin Könnecke aus Holzhauſen bei St. 
Goarshauſen. Die vier Tcten ſind: 1. Georg Engel aus Frankfurt 
a. M., ſchweve Kopfquetſchung und eingedrückte Bruſt; deſſen Tod muß 
ſofort eingetreten ſein. 2. Arthur Struve, Fabrikant aus Hamburg, 
Schädelbruch; auch dieſen wird der Tod ſofort ereilt haben. 3. Erwin 
Cordier aus Bad=Dürkheim, geb. 1900, und Eugen Cordier, auch 
aus Bad=Dürkheim, geb. 1870, vermutlich Vater und Sohn; beide waren 
in ſich zuſammengedrückt und hatten infolgedeſſen ebenfalls einen raſchen 
Tod. Es ſollen ſich aber noch einige Schwerverwundete und darum 
            un=
transportable Perſonen im franzöſiſchen Militärlazarett befinden. Ob 
einer oder der andere davon ſchon mit Tod abgegangen, kann noch nicht 
feſtgeſtellt werden, da eine Auskunft hierüber nicht zu erlangen iſt. Allem 
Anſcheine nach dürfte jedoch die Geſamtzahl der Schwer= und 
            Leichtver=
letzten 10—14 erreichen. Es iſt auch die Möglichkeit vorhanden, daß noch 
Tote franzöſiſcher Nationalität im Militärlazarett liegen, jedoch ſind dies 
vorerſt nur Vermutungen; als ziemlich beſtimmt werden trotzdem noch 
zwei weitere Tote genannt, ſo daß die Totenzahl bis jetzt ſechs wäre. 
Ueber das Eiſenbahnunglück erfahren wir noch von anderer Seite: 
Kurz vor 1 Uhr am Mittwoch durchſchwirrten Gerüchte unſere Stadt, 
daß im Tunnel ein Zuſammenſtoß zweier Züge ſtattgefunden habe. 
            Tau=
ſende von Menſchen eilten nach der Unfallſtelle, und nur mit großer 
Mühe konnten Bahnhofswachen die erregte Menge von den Bahnhöfen 
und deren Gleiſen zurückkalten. Schon fuhren die Autos der hieſigen 
Freiwilligen Sanitätskolonnen mit ihren Tragbahren und ſonſtigen 
Apparaten herbei, um die erſte Hilfe zu bringen. Jedoch war von dem 
Tunneleingang des Hauptbahnhofes aus Hilfe nicht möglich. Auch die 
Feuerwehr=Autos mit Sanitätsmannſchaften rückten an. Die Unfallſtelle 
war jedoch faſt am Endausgang des Tunnels, alſo am Südbahnhof, und 
mußte daher von dort der Haupteinſatz der Hilfsmannſchaften erfolgen. 
Mittlerweile war auch die militäriſche Sanitätskompagnie in Aktion 
            ge=
treten, und wurde nun das Rettungswerk mit vereinten Kräften 
            vor=
genommen. Unendliche Schwierigkeiten türmten ſich den Eindringenden 
entgegen. Dichter Rauch, geſchwängert mit häßlich riechendem, den Atem 
benehmenden Gasgeruch, machte faſt den Aufenthalt im Tunnel 
            unmög=
lich. Dazu der ſchlüpfrige Boden und die Enge des Raumes, nur 
            ſpär=
lich beleuchtet von den mit großen Zwiſchenräumen angebrachten 
            elektri=
ſchen Niſchenlampen, das herzzerreißende Stöhnen der zwiſchen den 
Trümmern der Wagen eingeklemmten unglücklichen Menſchen — das 
alles gab ein Bild ſo gräßlich, daß es denjenigen unvergeßlich bleiben 
wird, die an dem Rettungswerk teilnahmen. Es war faſt unmöglich, an 
die Trümmer in der Dunkelheit heranzukommen, um die um Hilfe 
rufenden, zwiſchen den Trümmern eingeklemmten Unglücklichen befreien 
zu können. Erſt nachdem durch das Militär Fackeln herangebracht 
            wur=
den, ging das Rettungswerk ſchmeller vonſtatten. Gegen 4 Uhr traten 
die Scheinwerfer in Aktion, auch wurden an einzelne Mannſchaften 
            nun=
mehr Gasmasken verteilt. Bis kurz, nach 3 Uhr konnte man noch 
Schmerzensſchreie von Verunglückten vernehmen. Aber jetzt ſetzten die 
größten Rettungsſchwierigkeiten ein. Der letzte D=Zugswagen, auf den 
die Maſchine des Wormſer Perſonenzugs mit voller Wucht aufrannte, 
war in ſeinen Eiſen= und Holzteilen ſo ineinander verquirlt, daß es mit 
einfacher Menſchenkraft nicht zu machen war, um die darunter noch 
ſteckenden Bedauernswerten zu retten. Der dienſttuende franzöſiſche 
            Ge=
neral ließ nunmehr den Tunnel von allen deutſchen Sanitäts= und 
Fuerwehrmannſchaften räumen, ſo daß nur noch franzöſiſche 
            Rettungs=
mannſchaften tätig waren. Es wurde eine Maſchine dazu verwandt, die 
imneinander verbogenen Eiſenteile auseinander zu ziehen. Erſt dann 
gelang es, an die darunter Steckenden zu kommen; aber leider konnten 
nur Tote geborgen werden. Die ganze Nacht wurde daran gearbeitet, 
das Gleis frei zu machen, und von geſtern Donnerstag morgen 6 Uhr 
ſoll der Betrieb wieder freigegeben ſein. 
Von einem Mitfahrenden des Wormſer Zuges, einem Arbeiter, 
            er=
halten wir folgende Mitteilungen über die Eindrücke, die er bei dem 
Zuſammenſtoße beider Züge erhalten habe: Ich ſaß in einem 4. Klaſſe=
 Wagen. Als wir in den Tunnel einfuhren, fiel es mir auf, daß der 
Perſonenzug ſchneller wie in den letzten 14 Tagen fuhr. Ich fragte 
            des=
wegen einen anderen Mitfahrenden, der mir ſagte, daß die Tunnel= 
Reparaturen zu Ende ſeien; jetzt würden die Züge wieder ſchneller 
            durch=
fahren. Eines der Fenſter des Wagens ſtand auf und drang durch 
            das=
ſelbe übelriechender Rauch herein. Eben verließ ich meinen Platz um 
dasſelbe zu ſchließen, als ich mit einem gewaltigen Ruck wider die Wand 
geſchleudert wurde. Ich war für eine Sekunde wie betäubt, als ein 
furchtbarer abermaliger Stoß erfolgte, bei dem ich eine kräftige Beule 
davontrug. Der Zug ſtand. Niemand konnte im Augenblick ein Wort 
ſprechen. Jetzt hörte man Dampf ausziſchen, Rufe und Schreie ertönten. 
Wir waren uns jetzt alle klar, es war ein Unglück paſſiert. Da rief eine 
Mannesſtimme: „Niemand darf den Zug verlaſſen, alles ſitzen bleiben!“ 
Aber trotzdem ſtreckten an vielen Fenſtern Männer und Frauen die 
Köpfe heraus. Es begann ein Rufen und Schreien. Auch hatten Viele 
kleinere Beulenverletzungen, veranlaßt durch die Stöße des Zuges, als 
vermutlich plötzlich gebremſt wurde, und dann bei dem Aufrennen auf 
den D=Zug. Nicht lange danach, obſchon uns die Zeit ewig dünkte, 
            wur=
den wir aus unſerer beängſtigenden Lage befreit und durch eine andere 
Maſchine aus dem Tunnel gezogen. Wie von einem Alb entlaſtet, 
            atme=
ten wir auf, und jetzt erſt hörten wir Genaueres über den 
            Zuſammen=
ſtoß der beiden Züge. 
Das Communiqué der Regie. 
Mainz. Die franzöſiſch=belgiſche Eiſenbahnregie bittet um die 
Veröffentlichung nachſtehenden amtlichen Communiques: Zwiſchen dem 
Mainzer Hauptbahnhof und dem Bahnhof Mainz=Süd hat ſich ein 
ſchwerer Zuſammenſtoß ereignet. Der aus bisher unbekannten Gründen 
in dem Tunnel ſtehende Schnellzug 600 iſt von dem folgenden 
            Perſonen=
zug 682 eingeholt worden. Der Zuſammenſtoß war ſehr heftig. Zwei 
Waggons ſind ſchwer beſchädigt worden. Unglücklicherweiſe iſt der Tod 
von ſechs Reiſenden zu beklagen. Sechs Schwerverwundete ſind nach 
dem Militärlazarett I transportiert worden. Einige Leichtverwundete 
begaben ſich ſelbſt in ihre Wohnung. Es iſt eine Unterſuchung über die 
Verantwortlichkeit eingeleitet worden. Der Verkehr wird im Lauf des 
Abends wieder hergeſtellt ſein. Vorläufig wird der Verkehr über das 
rechte Rheinufer und durch das Lahntal für die Pariſer Verbindungen 
geleitet. Die Aufräumungsarbeiten in dem Tunnel dauern zur Zeit noch 
an. Es verlqutet, daß bei dem Zuſammenſtoß der Tender der 
            Perſonen=
zuglokomotive explodierte. Durch den Rauch und das ausſtrömende Gas 
werden die Aufräumungsarbeiten ſehr erſchwert. Ein Wagen ſoll auch 
in Brand geraten ſein. 
Die Eindrücke eines Augenzeugen. 
Ueber das Eiſenbahnunglück im Mainzer Tunnel wird uns von 
einer Karlsruher Familie, die bei dem Unfall zugegen war, u. a. das 
folgende berichtet: Der Schnellzug war ſtark überfüllt. Beim 
            Aus=
fahren aus dem Mainzer Hauptbahnhof fiel allgemein auf, daß der Zug 
bedeutend langſamer fuhr, als das ſonſt der Fall zu ſein pflegte. Das 
Tempo des Schnellzuges verlangſamte ſich immer mehr, bis er in dem 
Tunnel ganz ſtecken blieb. Auf die Frage nach der Urſache wußte 
            nie=
mand Antwort zu geben. Plötzlich verſpürten die in den vorderen 
            Wa=
gen untergebrachten Reiſenden einen ſtarken Stoß. Starkes Klirren 
von zerbrochenene Fenſterſcheiben verſchaffte die Gewißheit, daß ein 
Unglück paſſiert ſei. Man hörte bald lautes Schreien, Weinen und 
Hilferufe. Entſetzlich war das Jammern der Verwundeten und der Ar 
blick der zum Teil bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelten Toten. 
Zahl der Verwundeten und Toten dürfte allerdings durch die Wirklie 
keit leider übertroffen werden. Es gelang den Ueberlebenden nur mit 
großer Mühe, aus dem von dem Dampf der Lokomotive erfüllten 
            Tun=
nel herauszukommen, was nur durch gegenſeitige Unterſtützung möglich 
war. 
Mainz, 2. Okt. Zu dem Mainzer Eiſenbahnunglück erfahren wir 
noch, daß ſich unter den Toten außer den bereits Genannten auch ein 
franzöſiſcher Kontrolleur namens Granier befindet. Die 
            Aufräumungs=
arbeiten ſind beendet und der Zugverkehr durch den Tunnel ſeit heute 
früh wieder aufgenommen. Die Trümmer der beſchädigten Wagen ſind 
auf dem Bahnhof Süd untergebracht. 
Wie das Echo du Rhin mitteilt, haben geſtern General Degoutte 
und Oberſtleutnant Baſtiani, der Vertreter des abweſenden 
            Gene=
rals Danvigne, die Unglücksſtätte beſichtigt. Auch der Biſchof von 
Mainz und der franzöſiſche Armeebiſchof weilten am Ort der Kataſtrophe.
 — Tagesorbnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes der 
            Pro=
vinz Starkenburg am Samstag, den 4. Oktober, vorm. 10 Uhr: 
1. Berufung der Firma Oberhammer Motorenwerke Michelſtadt gegen 
das Urteil des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Erbach vom 16. März 1922 
wegen Erteilung der Genehmigung einer beſonderen Anlage gemäß 
Art. 14 ff. des Bachgeſetzes an Georg Bär zu Steinbach. 2. Klage des 
Johannes Volk zu Lorſch gegen den Beſcheid des Kreisamts 
            Bens=
heim wegen Verſagung des Wandergewerbeſcheins. 3. Beſchwerde des 
Philipp Hofmann III. zu Griesheim gegen den Beſcheid des 
            Kreis=
amtes Groß=Gerau vom 14. April 1924 wegen Nichterteilung der 
            Er=
laubnis zum Handel mit unedlen Metallen. 4. Geſuch des 
            Spezerei=
händlers Georg Gottlieb Genth. von Offenbach a. M. auf Erteilung 
der Erlaubnis zum Kleinhandel mit Branntwein im Hauſe 
            Bettina=
ſtraße 63. 5. Geſuch des Kolonialwarenhändlers Ernſt Petri zu 
Offenbach a. M., Bettinaſtraße 57, um Erlaubnis zum Betrieb eines 
Branntweinkleinhandels. 
— Orpheum. S. M. der Herr Bürgermeiſter: Heute 
            Erſt=
aufführung des überaus luſtigen Zaktigen Schwankes von Hermann 
Fob. Der allgemeinen wirtſchaftlichen Not und Anregungen aus dem 
Publikum Rechnung tragend, hat ſich die Direktion entſchloſſen, eine 
Preisermäßigung eintreten zu laſſen. Näheres in den 
            Vor=
verkaufsſtellen und an der Abendkaſſe. (Siehe Anzeige.) 
— Die Bebauung des Palaisgartens: Intereſſenten werden auf die 
heutige Anzeige verwieſen. 
— Schwurgericht. Für eine neue Tagung, die am 23. Oktober, 
            vor=
mittags 9½ Uhr beginnt, ſind bisher folgende Strafſachen beſtimmt 
worden: Am 23. Okt.: Katharina Vogel in Mörlenbach wegen 
            Kin=
destötung. Verteidiger iſt Rechtsanwalt Neuſchäffer. Am 24. Okt.: 
Schmied Karl Höhn von Nüſſelsheim wegen Körperverletzung mit 
tödlichem Erfolg. Verteidiger iſt Rechtsanwalt Geißner. 
— Bezirksſchöffengericht. Wegen eines Hammeldiebſtahls wurde am 
30. September eine Berufungsſache verhandelt gegen zwei Einwohner 
von Klein=Auheim, Franz Winter und Joſef Neudecker, und das 
Urteil nach Schlußverhandlung am 2. Oktober verkündet. Der Diebſtahl 
war um 8 Uhr morgens geſchehen, und der Schäfer war genötigt, 
            um=
fangreiche Ermittelungen hinſichtlich der Täterſchaft der ihm unbekannten 
Perſonen anzuſtellen. Die Angeklagten hatten einen Alibibeweis 
            ange=
treten, der aber nach Anſicht des Gerichts nicht gelungen iſt. Mit dem 
Staatsanwalt nahm das Gericht hinſichtlich der Entwendung aus dem 
Pferch nur einfachen Diebſtahl an, fand aber die vom erſten Richter 
            er=
kannten Strafen für zu milde und würdigte namentlich die große 
            Frech=
heit der am hellen Tage geſchehenen Tat. Die von den Angeklagten 
verfolgte Berufung hatte deshalb das Schickſal, daß ſie verworfen wurde 
mit der Maßgabe, daß auf die Berufung der Staatzanwaltſchaft gegen 
Winter auf eine Gefängnisſtrafe von 9 Monaten und gegen 
Neudecker auf 1 Jahr Zuchthaus erkannt wurde. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die blerunter erſchelnenden Notisen ſisd aueſchdeßllch als Hinwelſe auf Anzeigen zu bdrachten, 
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechtung oder Kelti. 
— Dv. Tv. „Jahn”, Darmſtadt (Deutſcher Turnerbund, 
Wien). Unſere Mitglieder werden gebeten, den Singabend am 
            Sams=
tag, den 4. Oktober, im Heim des V.d.St., Wenckſtraße 43, recht zahlreich 
zu beſuchen. — Am Sonntag, den 5. Oktober, haben die Turnſchveſtern 
Gauturnſtunde in der Halle des Lehrerinnenſeminars in der 
            Lagerhaus=
ſtraße. Tbr. Boldt=Frankfurt leitet das Turnen. Wiv erwarten alle 
Turnerinnen in der Halle. Gleichzeitig legen die Turner in der Halle 
der Liebigs=Oberrealſchule ihre Leiſtungsprüfung ab. Nachmittags 
Gauſpiele für Turner und Turnerinnen auf dem Exerzierplatz. 
— Deutſcher Oſtbund E. V., Ortsaruppe Darmſtadt. Wir ſind 
zu dem am Samstag, den 4. Oktober, abends von der Ortsgruppe des 
„Stahlhelm” zu veranſtaltenden Kameradſchaftzabend eingeladen. Es 
wird um größtmöglichſte Beteiligung gebeten. 
— Kavallerie=Verein Darmſtadt. Samstag, 4. Oktober, 
findet die Standartenweihe des Vereins ehem. 23er Dragoner in 
            Frank=
furt a. M. ſtatt. Wir laden die Kameraden hierzu herzlich ein und 
hoffen auf großen Zuſpruch. — Sonntag, 5. Okt., feiert die Vereinigung 
ehem. Jäger zu Pferde Nr. 3 im Fürſtenſaal ihr Stiftungsfeſt, wozu wir 
die Kameraden gleichfalls einladen und bitten um rege Beteiligung 
Samstag. 11. Okt., abends, findet im Vereinslokal zur Stadt Koburg 
Mitgliederverſammlung ſtatt. 
— Kriegerverein 1874. Die Vereinigung früherer 
            Leib=
gardiſten lädt zu ihrem am Samstag, den 4. Okt., abends, im Städt. 
Saalbau ſtattfindenden Familienabend ein. Eintrittskarten ſind im 
Vorverkauf erhältlich bei; Kunſt und Keramik, Luiſenplatz 4, und Adolf 
Schneider, Schulſtraße.
 — Das Orthſche Männerquartett (gegr. 1907) feiert am 
kommenden Sonntag in der Beſſunger Turnhalle unter der Leitung 
ſeines neuen Dirigenten Herrn Muſikdirektor Robert Herber (Komponiſt) 
ſeinen diesjährigen Herbſt=Unterhaltungsabend. Das Orthſche 
            Männer=
quartett wird, wie gewohnt, mit einem ausgewählten Programm an die 
Oeffentlichkeit treten. Als Theaterſtück wird das beliebte Singſpiel „Das 
Roſel vom Schwarzwald” zur Aufführung gelangen. (S. Anz.) 
* 
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Für den 
am Samstag, den 4. Oktoher, im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden 
Familienabend haben Herr Ney, Mitglied des Heſſiſchen Landestheaters, 
und Frau, ſowie Herr Hans Ausfelder vom Heſſ. Landestheater F 
Amalie Förſter vom Stadttheater Aſchaffenburg, ferner Herr Fredy 
Wiener=Darmſtadt in freundlicher Weiſe ihre Mitwirkung zugeſagt. 
Kamerad Sigfried May hat die Begleitung der Künſtler übernommen. 
Kunfinotizen. 
Ueber Werte, Künſſter uad fünſtieriſche Deranſtaltungen, deren im Nachſtehenden dre Thnung 
blegt, bebdit ſich die Nedaltien ibr Urtell vor. 
— Hottentot. Die Münchener „Neueſte Nachrichten” ſchrieben 
über die Uraufführung des Films folgendes: Der Hottentot, — ein 
Titel, der im erſten Augenblick wie ein verblüffendes Rätſel ausſieht, 
und doch iſt die Sache furchtbar einfach, der Hottentot iſt ein 
            Renn=
pferd, von jener angenehmen Sorte, bei der man Hals, Kragen und alle 
Knochen im Leibe riskiert, wenn man es reitet. Und nun wird es von 
einem jungen, ſympathiſchen Menſchen geritten, der nie auf dem 
Rücken eines Pferdes geſeſſen, — der vor Pferden eine heilloſe Angſt 
hat. So ſagt er nämlich. Und ausgerechnet dieſer junge ſympathiſche 
Mann wird mit einem berühmten Hindernis=Reiter verwechſelt, deſſen 
Rolle er auch tatſächlich übernehmen muß . . . . Selbſtverſtändlich, 
weil er in eine junge hübſche Dame verliebt iſt. Das iſt der ganze 
Inhalt, die ganze Fabel des Sechsakters, den wir unbedingt als einen, 
der beſten und ſchönſten Filme bezeichnen müſſen, den wir in letzter Zeit 
geſehen. Vor allem: Es iſt in dieſem Film ein Tempo, das wir Deutſche 
kaum nachmachen können, und es iſt in dieſem Film ſo viel geſunder 
Humor, ſoviel Witz und ſo außerordentlich viel Sehenswertes an 
            Reit=
kunſt, daß man vom erſten Augenblick an gefeſſelt iſt und mit lebhaftem 
Intereſſe den Bildern folgt.‟ Dieſer Film läuft in nur zwei 
            Vor=
führungen im Gartenſaal des Saalbaues nächſten Montag und 
            Diens=
tag im Rahmen der Bilderbühne. Unſere Mieter bitten wir, die 
Montagvorführung zu beſuchen.
Soosooooegeoeeesoooeogescges
 Mit Ooram-Zamben 
zu Hessetem Licht
Seite G..
Freitag, den 3. Oktober 1924.
Nummer 225.
Aus Heſſen.
 Reichswerbewoche der deutſchen Kleingartenbauvereine 
In der Zeit vom 4.—12. Oktober finden in ganz Deutſchland große 
Kundgebungen in Form von öffentlichen Kleingärtnerverſammlungen 
ſtatt. Die Tagesordnung lautet in allen Verſammlungen: „Der 
Kleingartenbau eine Wirtſchafts= und 
            Kultur=
notwendigkeit”. Auch in allen Teilen von Heſſen finden ſolche 
Veranſtaltungen ſtatt. So in Darmſtadt am 6. 10. A im Saale zum 
Hanauer Hof. Referent: Herr Reinhold=Berlin, 2. Vorſitzender des 
Reichsverbandes deutſcher Kleingartenbauvereine. In Worms ſpricht 
am 12. Oktober Herr Regierungsrat Albrecht=Berlin. In 
            Sprend=
ingen, Kreis Offenbach, ſpricht am 5. Oktober Herrn Fengel 
            Offen=
bach, zweiter Vorſitzender des Heſſ. Verbandes. In Hainſtadt am 
Main ſpricht am 5. Oktober, nachmittags 3 Uhr, Herr Mayer=
            Mühl=
heim, erſter Vorſitzender des Heſſ. Verbandes. Dort haben außerdem 
noch ſämtliche Geſangvereine ihre Mitwirkung zugeſagt. In 
            Offen=
bach am Main ſpricht am Sonntag, den 12. Oktober, vormittags 1 
Uhr, Herr Dr. Kaiſenberg=Berlin, Vorſtand des Reichsverbandes, im 
Saale des Gymnaſiums. In Mainz ſpricht am 12. Oktober, vo 
mittags 9½ Uhr, Herr Schreiber=Mainz im „Weißen Bierhaus”. 
rankfurt am Main ſind ganz beſondere Veranſtaltungen a 
Nachmittag des 12. Oktobers geplant. Um 2 Uhr bewegt ſich ein 
Feſtzug ab Opernplatz durch die Goetheſtraße Roßmarkt und 
            Kaiſer=
ſtraße nach der Feſthalle. An dem Zuge beteiligen ſich ſämtliche, dortige 
Kleingartenbauvereine ſowie die Einkaufsgenoſſenſchaft der 
            Kleingärt=
ner Frankfurts. Viele geſchmückte Wagen werden im Zuge mitgeführt 
werden. Die Feſtrede wird dort auch Herr Dr. Kaiſenberg=Berlin 
halten. Zu den Veranſtaltungen werden alle ſtädtiſchen und ſtaatlichen 
Behörden eingeladen. Ebenſo die Abgeordneten aller Parteirichtungen,
 Arheilgen, 2. Okt. Da zwiſchen hier und der nahen 
            Landes=
hauptſtadt der Uebergang am Nordbahnhof=Darmſtadt gegenwärtig mit 
Kleinpflaſter verſehen wird und zugleich für die elektriſche Bahn 
die Geleiſe gelegt werden, ſo iſt dieſe Strecke bis auf weiteres für 
            Fuhr=
werke, Kraftwagen, Mdtorräder und Fahrräder nicht fahrbar und darum 
geſperrt. Der Verkehr erfolgt über Kranichſtein. — Zurzeit ſind unſere 
Landwirte mit dem Einbringen der Kartoffeln beſchäftigt. Die 
Schule wude darum auf drei Wochen geſchloſſen, da beſonders die 
            größe=
ren Mädchen und Knaben bei dieſer Ernte mithelfen. — Seit dieſer 
Woche koſtet auch hier der 2 Kg.=Laib Brot 70 Pfennig. 
Griesheim, 1. Okt. Bei dem Vereinswettſchreiben konnten folgende 
Mitglieder der Stenographen=Geſellſchaft Griesheim mit Preiſen 
heimkehren: Abteilung 140 Silben: Frl. Erna Wagner einen 1. und 
Ehrenpreis, 100 Silben: Herr Otto Reinhard einen 1. und einen 
            Ehren=
preis, Frl. Gretel Knecht einen 1. Preis, 80 Silbew: Frl. Lieſel Wolf 
einen 1. Preis, Herr Max Strauß einen 1. Preis. 
Eberſtadt, 2. Okt. Während der Saatzeit müſſen die 
Tauben auf die Dauer von pier Wochen eingehalten werden. 
Pfungſtadt, 2. Okt. Ausgewandert iſt dieſer Tage der über 
70 Jahre alke Metzgermeiſter Seibel von hier, und zwar zog er nach 
Amerika, wo er Verwandte hat. 
8. Nieder=Beerbach, 2. Okt. Gemein de=Einnahme. Der 
Gemeinderat beſchloß die Beibehaltung der Steuerſätze gemäß ſeinem, 
bereits anfangs Juli gefaßten Beſchluß. Als Gewerbeſteuer ſoll die 
Summe von 800 Goldmark auf die Gewerbetreibenden ausgeſchlagen 
werden. Das Waſſergeld ſoll nunmehr für 1924 vierteljährlich erhoben 
werden, und zwar zu denſelben Sätzen wie im letzten Viertel des 
            ver=
gangenen Rechnungsjahres. Der Gemeinderechner hat erneut eine 
            Kau=
tion von 2000 Mk. zu ſtellen. 
* Von der Bergſtraße, 1. Okt. Ein verheirateter Bahnbeamter aus 
Nußbach verübte auf dem Nangierbahnhof wo er beſchäftigt we 
Selbſtmord, indem er ſich von einem Zuge überfahren ließ. Di 
Urſache zur unſeligen Tat ſoll ſein, daß ein Verfahren wegen Diebſtal 
von Bahngut gegen ihn eingeleitet ſein ſoll. — Eine ledige Köchin in 
Weinheim ſuchte ſich durch Einatmen von Leuchtgas zu töten. Die 
Lebensmüde wurde in bewußtloſem Zuſtande ins ſtädtiſche 
            Kranken=
haus gebracht. Beweggrund zur Tat iſt nicht bekannt. 
* Birkengu, 1. Okt. Beerdigung. Geſtern wurbe die im 64. 
            Le=
bensjahre verſtorbene Frau Kirchenrat Lina Strack unter allgemeiner 
Teilnahme auf dem hiefigen Friedhofe neben ihrem vor drei Jahren 
verſtorbenen Gatten, Herrn Kirchenrat Strack, zur letzten Ruhe gebettet. 
Die Verſtorbene hat während der 41 Jahre ihrer leider kinderlos 
            ge=
bliebenen Ehe im Verein mit ihrem Gatten dahier ungemein 
            ſegens=
reich gewirkt, in evſter Linie durch Erſtellung des evang. 
            Gemeinde=
hauſes, der Schweſternſtation und der Kleinkinderſchule. Die 
            Ver=
ſtorbene war Gründerin und Vorſteherin des evangeliſchen 
            Frauen=
vereins, ſowie des evangliſcheen Kirchengeſangvereins, den ſie anfangs 
ſelbſt leitete, nahm regen Anteil an der ſchon viele Jahre beſtehenden 
Säuglingsfürſorge, der Quäckerſpeiſung der Schulkinder und anderen 
gemeinnützigen Einrichtungen. Auch dem. „Heſſiſchen evangeliſchen 
Landes=Frauenverein” widmete Frau Kirchenrat Strack ihre volle 
            Auf=
merkſamkeit unter reger Mitarbeit. Ihr Heimgang bedeutet alfo einen 
ſchweren Verluſt, inſonderheit für die hieſige evangeliſche 
            Kirchen=
gemeinde, die der edlen und hochherzigen Verſtorbenen wohl ſicher ein 
treues und dankbares Andenken bewahren wird. 
* Gaimühle, 2. Okt. Vor kurzem wurde der Fürſtl. 
            Leinin=
genſche Förſter, der unerwartet 58jährig nach einer Operation 
verſchied, zur letzten Ruhe gebettet. Er war faſt drei Jahrzehnte in der 
Antonsluſt anſäſſig und durch ſeinen ſonnigen, derben Humor eine 
            weit=
bekannte Perſönlichkeit. Wenn bei einer Einkehr die Rede auf die 
            Schön=
heit der Natur und dann im beſonderen auf die Jagd kam, war er in 
ſeinem Element. Da konnte er erzählen von vergangener ſchöner Zeit 
(Hirſchjagden, Wildſauhatzen, Auerhahn= und Birkhahnfagd) von 
            Waid=
manns Freud und Leid. Die Trophäen, die ſei Heim ſchmücken (es ſind 
deren ſehr viele), hat er alle ſelbſt erlegt. Er war ein Jäger, der im 
Geſchöpfe ſeinen Schöpfer ehrte. Möge ſein biederer Sinn noch lange 
fortleben in dem Höllen= und Reiſenbachtale und er unter den 
            rauſchen=
den Tannen im Eberbacher Friedhofe einer beſſeren Zukunft 
            entgegen=
ſchlummern.
 Hirſchhorn, 1. Okt. Ein Kraftwagen aus Heidelberg 
raſte derartig gegen einen Randſtein, daß er ſich überſchlug und den 
Chauffeur und ſeinen Begleiter unter ſich begrub. Beide erlitten 
ſchwere Verletzungen und kamen ins Krankenhaus. 
r. Babenhauſen, 1. Okt. Bei der diesjährigen 1. 
            Verbands=
prüfung von Polizei= und Schutzhunden, die vom Heſſ. 
Landesverband der Polizei= und Schutzhundevereine in Pfungſtadt am
 Fanny, genannt Lola von Rinkenbühl. Beſitzer iſt Aug. Ganß=Dieburg 
Führer iſt Gendarmerie=Wachtmeiſter Schäfer=Babenhauſen. Die Be 
wertungsnote „gut” erhielt der 1½jährige Schäferhund Argo, genannt 
Prinz von Radheim, deſſen Beſitzer und Führer ebenfalls Gendarmerie= 
Wachtmeiſter Schäfer von hier iſt. — Der Stenographenverein „Stolze= 
Schrey” von hier eröffnet ab 1. Oktober einen Anfängerkurſus für 
Damen und Herren. — Am Donnerstag, den 2. Oktober, vormittags 
11 Uhr, werden die in der Kaſerne von der Bezirkstierſchau noch 
            vor=
handenen Fichtenreiſer öffentlich meiſtbietend verſteigert. 
8 Urberach bei Sprendlingen, 2. Okt. Wiederaufbau des 
Schulbauſes. Nach einem Beſchluß des Gemeinderates ſoll das 
kürzlich niedergebrannte Schulhaus wieder aufgebaut werden. Das 
neue Schulhaus foll übrigens einen Stock höher werden.
 Preiswerte Tiſch= und Oiwandecken 
Kamelhaar= und Wolldecken•Reiſedecken 
Steppdecken • Sofakiſſen 
in großer Auswahl neu eingetroffen 
Darmſtädter Teppich= und Gardinen=Haus 
Heinrich Meyzer 
Ernft=Ludwigſtr. 19 / Darmſtadt / Ernſt=Ludwigſtr. 19 
12675 
G 
—da 
C 
* Viernheim, 2. Okt. Im ſtillen Wettbewerb mit Mannheim, Worms, 
wurde dem Bildhauer Wilhelm Götze Darmſtadt, das 
            Krieger=
denkmal übertragen. Auf einem feingegliederten Sockel, den eine 
lebensgroße, betende Kriegerfigur als Bekrönung abſchließt, iſt 
            außer=
dem noch eine Pietagruppe auf der Vorderſeite des Sockels vorgeſehen. 
Das Denkmal wird in dem feinſten Muſchelkalk ausgeführt. 
* Biblis, 2. Okt. Heute abend fand eine Generalverſammlung des 
Zweigvereins Biblis der Spar= und Weihnachtskaſſe 
            Lam=
pertheim unter Leitung des Zentralvorſtandes von Lampertheim 
ſtatt. Grund der Verſammlung war, den Mitgliedern von Biblis 
            be=
kannt zu geben, daß ſich die Spar= und Weihnachtskaſſe Lampertheim 
mit Filialen Bürſtadt, Biblis, Groß=Rohrheim und Viernheim in eine 
Genoſſenſchaftsbank — G. m. b. H. — umgewandelt hat. Einzahlung 
der Mitglieder beträgt 100 Mk. Hiervon müſſen 50 Mk. im erſten 
Jahre und die reſtlichen 50 Mk. in den nächſten zwei Jahren entrichtet 
werden. Dieſe Einzahlungen ſollen zu dem jeweiligen Kurs verzinſt 
werden. Die Haftbarkeit eines jeden Mitgliedes kann 500 Mk. nicht 
überſchreiten. 
A. Groß=Gerau, 2. Okt. Bekanntlich wurde am 23. v. M. vom 
Schwurgericht in Darmſtadt der Amtsobergehilfe am hieſigen Gericht 
Gg. Luley 2. wegen Meineids zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt. 
Luley hat gegen dieſes Urteil Reviſion ans Reichsgericht angemeldet. 
* Mörfelden, 2. Okt. Die Einweihung der 
            Jugend=
herberge nahm, vom herrlichſten Wetter begünſtigt, ganz den 
            er=
warteten, würdigen und eindrucksvollen Verlauf. Das Gros der Gäſte 
erſchien erſt Sonntag früh. Morgens erfolgte ein gemeinſamer 
            Spazier=
gang der einheimiſchen Naturfreunde, ſowie der bereits eingetroffenen 
auswärtigen Ortsgruppen, in zwei Abteilungen. Um 11 Uhr ſtießen 
beide Abteilungen auf dem „Naturfreundeplatz” im Unterwald 
            zuſam=
men, das fröhliche Leben und Treiben erreichte hier ſeinen Höhepunkt. 
Gegen halb 2 Uhr wurde auch von dort aufgebrochen, um zu der um 
2,30 Uhr geplanten eigentlichen Einweihungsfeier rechtzeitig einzutreffen. 
Angeſichts der geſchmücktenJugendherberge hatten die örtlichen 
            Geſang=
vereine Aufſtellung genommen. Die Geſangsabteilung der Freien Turn= 
Sport= und Sängervereinigung begrüßte die ankommenden 
            Wander=
gruppen mit einem gutgewählten Chor, ſowie einem recht innigen 
            Volks=
liedchen. Hierauf begrüßte der erſte Vorſitzende der Mörfelder 
            Natur=
freunde, Herr A. Wolf, die Anweſenden und ſchilderte in kurzen Zügen 
den Werdegang der Jugendherberge. Ihm ach betrat der 
            Geſchäfts=
führer des Gaues Odenwald des Deutſchen Jugendherbergsverbandes, 
Herr Salomon=Darmſtadt, das Rednerpult und verbreitete ſich über 
das Jugendherbergsweſen im Beſonderen. Als Vertreter der Gemeinde 
Mörfelden dankte Beigeordneter Lehrer Klingler. Die Grüße des 
Gaues Mittelrhein=Main des Touriſtenvereins, die Naturfreunde, zur 
Herbergseinweihung, überbrachte Gauobmann Schultz=Frankfurt a. 
M. Zum Schluſſe dankte Wolf=Mörfelden allen Beteiligten recht 
herzlich für das bewieſene Intereſſe. Ernſte und heitere Lieder, Spiele 
und Reigen, Mandolinenmuſik und Volkstänze wechſelten unabläſſig, 
und ließen die Zeit angenehm vorüberſtreichen. 
8 Rüfſelsheim, 2. Okt. Die Strafſache gegen Gaſtwirt Karl 
Knauff, zuletzt hier und in Boppard, wegen verſuchten Totſchlags, 
deren Verhandlung vor dem Schwurgericht in Darmſtadt am 22. v. M.
 auch das Treiben der Separatiſten am hieſigen Platze beleuchtete, endete, 
wvie bekannt, damit, daß der Angeklagte nur wegen Körperverletzung zu 
Jahr Gefängnis verurteilt wurde. K. hat gegen das Urteil das 
Rechtsmittel der Reviſion angemeldet. 
+ Haßloch bei Rüſſelsheim, 2. Okt. Die Elektriſierung 
unſeres Ortes iſt beendet. Das elektriſche Licht brennt ſeit Beginn 
dieſer Woche. Schon gehen viele Gewerbetreibende (Bäcker, Metzgr uſw.) 
dazu über; ihren Betrieb mit elektriſchen Maſchinen zu verſehen. — 
Arbeitsloſe reinigen eben den ſogenannten Borngraben, einen 
            Zu=
fluß zum Flurgraben, um das Waſſer aus der Gemarkung abzuleiten. 
2 Offenbach, 2. Okt. Leichenländung. Erſt dieſer Tage wurde 
hier an der Schleuſe die Leiche des im Frankfurter Oſthafen 
            verun=
glückten und in den Main gefallenen Arbeiters Wittmann geländet. — 
Unfall. Im Oehlerwerk fiel ein Arbeiter ſo unglücklich von einer 
zuſammenbrechenden Leiter, daß er ſich den Bruch eines Fußgelenkes 
zuzog. 
Oppenheim a. Rh., 2. Okt. Nach 37jähriger Tätigkeit iſt 
            nun=
mehr der Gemeinderechner J. Ebling in Schornsheim in den 
            Nuhe=
ſtand getreten. Ebling iſt Gründer und Ehrenvorſitzender des vor 20 
Jahren gegründeten Verbandes der Gemeinderechner im Kreiſe 
            Oppen=
heim. 
Worms, 1. Okt. Zum Gedächtnis des Freiherrn von 
Heyl. Freiherr Cornelius Wilhelm von Hehl zu Herrnsheim, Ehren 
bürger der Stadt Worms, hat letzwillig verfügt, daß an ſeinem 
            Todes=
tage der Hilfsbedürftigen gedacht werden ſolle. In Ausführung dieſer 
hochherzigen letzwilligen Verfügung hat die Freiherrlich Heyl zu 
            Herrns=
heimſche Verwaltung dem ſtädtiſchen Wohlfahrtsamt in den letzten 
Tagen 1000 Zentner Kohlen zur Verteilung an bedürftige Angehörige 
mittelſtändlicher Kreiſe und an Angehörige ſolcher Kreiſe die unter 
den Wirkungen des Krieges bedürftig geworden ſind, überwieſen. 
Worms, 1. Okt. Leichenländung. In der Nähe des hieſigen 
Strandbades unterhalb der Eiſenbahnbrücke wurde die Leiche eines 
unbekannten Mannes im Alter von 26 Jahren bis 30 Jahren geländet 
In den Kleidern der Leiche befand ſich eine Beſcheinigung über 
            Woh=
nungs= und Steueranmeldung mit dem Namen Erwin Johann Birkigt, 
Diplom=Ingenieur, geb. am 3. September 1896 zu Schönau i. Böhmen. 
der Ort, an dem dieſe Beſcheinigung ausgeſtellt wurde, war nicht 
            er=
ſichtlich. Außerdem fand ſich ein weiteres Schreiben von der 
            Burſchen=
ſchaft „Hilaritas” Stuttgart. Es beſteht die Vermutung, daß der 
            Ge=
nannte den Tod im Rhein geſucht und gefunden hat. 
Friedberg, 1. Okt. Vor einigen Jahren hat ſich hier auf 
            An=
regung des Herrn Studienrat Noth, ſeither Zeichenlehrer an der hieſ. 
Auguſtinerſchule ein Ausſchuß gebildet, der ſich den Zweck geſetzt hatte, 
Mittel zur künſtleriſchen Ausſchmückung der 
            Auguſtiner=
ſchule zuſammenzubringen. Wohl mit Recht wird das Friedberger 
Schudlgebäude zu den hervorragendſten Baulichkeiten ſeiner Art 
            ge=
rechnet, umſo berechtigter iſt der Gedanke, auch dem Innern ein dem 
Aeußern würdiges Gewand zu geben. Die Spenden floſſen reichlich, 
beſonders waren es auch Friedberger im Auslande, die in Erinnerung 
an ihre Vaterſtadt und ihre Schulzeit mit ihren Gaben nicht geizten. 
Das Projekt ſchien geſichert und man konnte mit den nötigen 
            Vor=
arbeiten beginnen, da machte die einfetzende Geldentwertung einen 
böſen Strich durch die Rechnung. Aber man ließ ſich nicht entmutigen 
und man hofft von neuem, daß der Opferſinn hieſiger und auswärtiger 
Freunde die nötigen Mittel zuſammenbringen wird. Zunächſt iſt 
            vor=
geſehen, den oberen Gang des Gebäudes mit einer Reihe von Bildern 
zu ſchmücken. Die Entwürfe dazu ſollen der Eddaſage entnommen 
werden. Mit der Ausführung der Bilder iſt der in weiten Kreiſen 
hochangeſehene und beruhmte heſſiſche Künſtler, Profeſſor Hölſcher von 
Darmſtadt, betraut; geſtern weilte derſelbe in unſerer Stadt, um die 
erſten beiden fertiggeſtellten Bilder probeweiſe an der Wand zu 
            be=
feſtigen. Die Bilder ſind mit Paſtellfarben auf Linoleum nach der 
Oſtwaldſchen Monumentaltechnik gemalt und werden mit einer 
            Kaſein=
öſung fixiert, um denſelben eine lange Dauer zu gewähren. Schon die 
beiden fertigen Bilder geben uns einen Vorgeſchmack der künſtleriſchen 
Bedeutung; wenn das ganze Projekt zur Ausführung gelangt, ſollen 
22 ſolcher Bilder zur Aufhängung gelangen. Unſere Schule und damit 
auch unſere ganze Stadt werden damit um eine Sehenswürdigkeit reicher 
ſein, wie dieſelbe wohl ihresgleichen ſelten haben wird. Bemerken 
wollen wir noch, daß von demſelben Künſtler auch die der 
            Nibelungen=
ſage entnommenen Wandbilder in dem Realgymnaſium zu Darmſtadt 
herſtammen. 
* Bellersheim, 1. Okt. Der wegen Mordverdachts geſuchte Adol 
Steul entſtammt einer hieſigen, höchſt achtbaren Familie. Seine 
            El=
tern, Kleinbauern, haben ihre zahlreichen Kinder unter ſchweren Mühen 
und Sorgen in chriſtlichem Geiſte nach beſtem Wiſſen und Können 
            er=
zogen. Die Brüder des Geſuchten ſind dank ihrer Ferſönlichen 
            Tüchtig=
keit in ſehr geachteten Stellungen. Der A.=St. galt bis zur unſeligen 
Tat als ein fleißiger, gewiſſenhafter und durchaus braver Menſch, den 
niemand einer ſolchen Tat fähig gehalten hätte. Seine ſchwergeprüften 
Eltern und Geſchwiſter leiden ſeeliſch furchtbar unter dieſer Sache und 
niemand wird ihnen aufrichtigſte Teilnahme verſagen können. 
(O) Grünberg (Oberh.), 2. Okt. Die Bürgermeiſterfrage 
ſteht augenblicklich hier im Vordergrunde des Intereſſes. Nach längere 
Verhandlungen über die Abfindung und einen eventl. Rücktritt des 
Bürgermeiſters Ranft, wurde jetzt ſeitens des Gemeinderates der 
            Be=
ſchluß gefaßt, zwei Stadträte zum Bürgermeiſter zwecks Verhandlungen 
übr ſeinen Rücktritt zum 1. Oktober zu ſchichen. Auf das Ergebnis der 
Verhandlungen iſt man allerſeits geſpannt. 
* Vom Vogelsberg, 1. Okt. Da die Stillegung des Sonntagsverkehrs 
auf der Vogelsbergbahn Lauterbach, Grebenhain—Gedern droht, haben 
die beteiligten Gemeinden dagegen Schritte unternommen. Dem 
            Ver=
kehr der Wanderer und Ausflügler würde die Stillegung großen 
            Ab=
bruch tun.
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Freitag, den B. Oktuber 1924.
Seite 7
 * Die Affäre Caſtiglioni. 
Wien hat einen finanziellen Skandal, wie es ſeit Jahrzehnten 
die öſterreichiſche Hauptſtadt nicht zu verzeichnen hatte. Der 
            Zu=
ſammenbruch des Hauſes Caſtiglioni bedeutet für den ganzen 
öſterreichiſchen Wirtſchaftskörper eine ſchwere Erſchütterung, denn 
Caſtiglioni war eine finanzielle Macht erſten Ranges und ſein 
Fall dürfte kataſtrophale Folgen für den Wiener Markt nach ſich 
ziehen. Nach den Erſchütterungen des Hauſes Boſel, der neben 
Caſtiglioni als der reichſte Inflationsgewinner galt, ſcheint jetzt 
die Affäre der Depoſitenbank und der damit zuſammenhängende 
drohende Zuſammenbruch Caſtiglionis den Wiener 
            Kriegs=
gewinnlern den letzten Todesſtoß zu geben. Caſtiglioni, ohne 
Zweifel ein Mann von ungewöhnlichem Talent, iſt aus kleinen 
Verhältniſſen emporgekommen. Er iſt gebürtiger Trieſter und 
auch ſeine Finanzverbindungen waren in Italien am ſtärkſten 
begründet. Die erſten Grundlagen ſeines ungeheueren Reichtums 
ſchuf er während der Kriegszeit, und er ſetzte den Gewinn fort, 
indem er aus der Kataſtrophe Vorteil zog und die Inflation, den 
Zuſammenbruch der Krone und die ganze ſchreckliche 
            Wertzer=
ſtörung dieſer Zeit auszunützen verſtand. 
Er war vor dem Kriege Direktor der 
            Gummifabriksgeſell=
ſchaft Semperit, hatte im Kriege die Flugzeugfabrik gegründet 
und mit dieſer ſehr große Erfolge erzielt, und ſich dann dem 
Finanzleben im breiteſten Umfange zugewendet. Er trat gegen 
Ende des Krieges in den Verwaltungsrat der Wiener 
            Depoſiten=
bank ein und wurde dann zum Präſidenten gewählt, eine Stelle, 
die er bis vor zwei Jahren bekleidete. Seine ſtärkſte Stütze war 
die Verbindung mit der Banca Commerciale in Mailand, mit 
deren Hilfe er auch große Kapitalsvermehrungen der 
            Depoſiten=
bank und ihrer Konzernunternehmungen durchführte. Nachdem 
er vom Präſidium der Depoſitenbank zurückgetreten war, gründete 
er ſein eigenes Bankhaus, wo ſeine großen induſtriellen und 
finanziellen Intereſſen konzentriert waren. Einen Teil der 
            indu=
ſtriellen Verbindungen, die er in das neue Haus hinübernahm, 
löſte er im Einvernehmen mit der Depoſitenbank von dieſer al 
und ſchuf ſich einen eigenen großen Konzern. Die Alpine 
            Montan=
geſellſchaft war bereits im Jahre 1919 in italieniſche 
            Einfluß=
ſphäre übergegangen, da die Gruppe der Banca Commerciale 
die Mehrheit beſaß. Als Caſtiglioni der Alpinen 
            Montangeſell=
ſchaft nähertrat, bewirkte er, daß die Banca Commerciale ihren 
Aktienbeſitz an eine deutſche Finanzgruppe, welche unter der 
            Füh=
rung von Hugo Stinnes ſtand und der große rheiniſche 
            Indu=
ſtrien angehörten, übertrug. Die enge Verbindung, die damals 
zwiſchen Stinnes und Caſtiglioni geſchaffen wurde, äußerte ſich 
auch darin, daß Stinnes zum Präſidenten, Caſtiglioni zum 
            Vize=
präſidenten gewählt wurde. Nach der letzten 
            Generalverſamm=
lung der Alpinen Montangeſellſchaft wurde Caſtiglioni zum 
Präſidenten gewählt. Dieſe Wahl erfolgte auf Vorſchlag der 
Erben Hugo Stinnes” und der ihnen naheſtehenden deutſchen 
Gruppe. Sie verwieſen darauf, daß es der Wunſch des 
            verſtor=
benen Hugo Stinnes wäre, daß Camillo Caſtiglioni zum 
            Präſi=
denten der Alpinen Montangeſellſchaft gewählt würde. Schon 
in dieſem Zeitpunkte hat Caſtiglioni nur mehr über einen ſehr 
geringen Beſitz an Alpinen Montanaktion verfügt, der an ſich 
weit entfernt davon geweſen wäre, den Anſpruch einer Stellung 
in der Verwaltung zu geben. Bei der letzten Kapitalserhöhung 
hat das Haus Caſtiglioni die auf dasſelbe entfallende Quote an 
nieuen Aktien nicht übernommen, ſondern dieſelben an die deutſche 
Gruppe übertragen. 
Es iſt eigentümlich, wie die Wiener ihm ſeine auf nicht ganz 
ſympathiſchem Wege gewonnenen Reichtümer ſchnell verzeihen 
konnten. Caſtiglioni war keineswegs verhaßt, der große Glanz, 
mit dem er ſich umgab, verfehlte ſeine Wirkung nicht auf die 
prunkliebenden Wiener, und in ſeinem prächtigen Palais 
            ver=
kehrte bald die erſte Geſellſchaft Wiens. Durch ſein 
            Mäzenen=
tum, das tatfächlich den beſten Wiener Künſtlern zugute kam, 
erwarb er ſich bald auch die Liebe dieſer Kreiſe, und ſo iſt es 
nicht zu verwundern, wenn wir heute einen großen Teil der 
Preſſe an ſeiner Seite finden. Schon lange Zeit war es in Wien 
bekannt, daß Caſtiglioni nur noch über Refte ſeines Vermögens 
verfügte. Er hat ſeine Kapitalspoſitionen nach und nach auch in 
den Nachfolgeſtaaten gelöſt, ſein Rückzug war beſonders an der 
Budapeſter und Prager Börſe fühlbar. Faft überall wurde die 
Banca Commerciale Italiana in Mailand ſein Nachfolger. Der 
Wiener Markt gab ſich dennoch einer verhältnismäßig 
            optimiſti=
ſchen Stimmung hin. Das erſte Zeichen des Zuſammenbruchs 
war die Affäre in der Depoſitenbank, deren Folge die Steckbriefe 
gegen die Direktoren Gabriel Nerman und Paul Goldſtein und 
der Vorführungsbefehl gegen Caſtiglioni war. Zu der Affän 
gehört auch der Selbſtmord des Direktors der Allgemeinen 
            Depo=
ſitenbank Hilbert Pick. Mit welchem Reſultat der öſterreichiſche 
Wirtſchaftskörper die Affäre durchmacht, iſt noch fraglich; nach 
den Aeußerungen der offiziellen Kreiſe handelt es ſich hier nur 
um die natürlichen Nachwirkungen der Inflationszeit und der 
verfehlten Frankenſpekulationen. Aber wenn auch die Affäre 
beſſer gelöſt wird wie die Nachrichten behaupten, und 
            Caſtiglio=
nis angebliche Transaktionen in Mailand gelingen, iſt die 
            Be=
deutung dieſes Falles ungeheuer. 
Wien, 2. Okt. (Wolff.) In der 
            Sanierungsangelegen=
heit Caſtiglionis durch die Banca Commerciale ſollen, wie die 
Blätter melden, infolge von Unklarkeiten über die Höhe der Verpflich 
tungen Caſtiglionis an die Maſſe der Depoſitenbank Schwvierigkeiten 
entſtanden ſein. Die italieniſche Bank trage neuerdings gewiſſe Be 
denken hierfür einen weiteren Kredit herzugeben, da ein ſolcher nach 
Befriedigung ihrer eigenen Hauptforderungen an Caſtiglioni durch die 
reſtlichen Aktiven vielleicht nicht mehr gedeckt ſein könnte. Ihre 
            ab=
wartende Haltung habe die Banca Commerciale ſchon dadurch zum 
Ausdruck gebracht, daß ſie einige geſtern fällige Verbindlichkeiten 
            Caſtig=
lionis, deren Bezahlung von ihr erwartet worden war, nicht 
            über=
nommen habe. Der Vertreter der Bank, Direktor Noſſi habe gefterr 
den Bundeskanzler Seipel, dem er durch den italieniſchen Geſandten 
vorgeſtellt worden war, über den Stand, der Angelegenheit informiert. 
Verſchärfung der Caſtiglioni=Kriſe. 
Wien. Die Caſtiglioni=Kriſe hat eine Verſchärfung erfahren. 
            Viel=
fach iſt in der Oeffentlichkeit von einer Einſtellung der von der Banca 
Commerciale eingeleiteten Sanierungsaktion die Nede. Es verlautet, 
daß die Italiener ſchwanken, ob ſie den Kredit von 125 Millionen Lire 
für die Sanierung des Hauſes Caſtiglioni überhaupt noch hergeben 
ſollen. 
In Erwartung Caſtiglionis. 
Wien. Nach den letzten Meldungen ſoll Caſtiglioni morgen, 
            ſpäte=
ſtens übermorgen in Wien eintreffen. Es wird aber angeſichts der 
            fort=
geſetzten Irreführungen der öffentlichen Meinung durch das Haus 
Caſtiglioni heute ruhig abzuwarten ſein, ob Caſtiglioni ſeine wiederholt 
angekündigte Neiſe nach Wien antritt. 
Wien. 2. Okt. (Telunion.) Nach einer geſtern aus Mailand hier 
eingetroffenen Meldung, trifft Caſtiglioni erſt am kommenden 
            Sams=
tag hier ein, um ſich dann ſofort dem Gericht zur Verfügung zu ſtellen.
 Caſtiglioni bei der italieniſchen Regierung. 
Wien, 2. Okt. (Europapreß.) Die Affäre Caſtiglioni hat eine 
Verſchiebung erfahren. Der Generalbevollmächtigte der Banca 
            Commer=
ciale, Roſſi, hat vor Bundeskanzler Dr. Seipel eine Erklärung 
            abge=
geben, daß die Banca Commerciale keine weiteren Zahlungen leiſte, 
ſolange ſie nicht weiß, welche Schadenerſatzanſprüche die Depoſitenbank 
an Caſtiglioni ſtellt. Der öſterreichiſche Regierungsvertreter erklärte ſich 
außerſtande, dieſe Frage zu beantworten. Infolgedeſſen hat Direktor 
Noſſi ſämtliche Zahlungen der Banca Commerciale für Verpflichtungen 
Caſtiglionis ſiſtiert. Wie die heutige Börſe mitteilt, iſt Caſtiglionis 
angeſichts der Hinderniſſe, die ſich der reibungsloſen Regelung ſeiner 
Angelegenheit entgegenſtellen, nicht nach Wien zurückgekehrt, ſondern 
bat ſich nach Rom begeben, um der italieniſchen Regierung über ſeinen 
Fall Bericht zu erſtatten und mit ihr zu beraten, welche Maßnahmen 
zum Schutze gefährdeter italieniſcher Finanzintereſſen zu ergreifen ſeien.
 Reich und Ausland. 
Or. Landmann der neue Frankfurter Oberbürgermeiſter 
T. Frankfurt a. M., 2. Okt. In der heutigen Sitzung der 
Stadtverordneten wurde Stadtrat Dr. Landmann zum 
            Oberbürger=
meiſter von Frankfurt a. M. anſtelle des bisherigen Oberbürgermeiſters 
Voigt gewählt. Dr. Landmann wurde mit 35 gegen 27 Stimmen 
            ge=
wählt, die auf den bisherigen Oberbürgermeiſter entfielen, 
Dr. Landmann iſt am 18. Mai 1868 in Mannheim geboren und 
gehört ſeit 1917 dem Magiſtrat der Stadt Frankfurt an, wo er das 
Wirtſchaftsamt leitete. Er hat ſich beſondere Verdienſte um die 
            Frank=
furter Internationale Meſſe erworben. 
Neuphilologeniag in Berlin. 
Berlin. Der erſte Verhandlungstag des 19. allgemeinen 
            Neu=
philologentags begann am Donnerstag Morgen mit einem 
            Feſt=
akt in der neuen Aula der Univerſität, wozu Vertreter zahlreicher 2 
hörden erſchienen waren. Der 1. Vorſitzende, Geh. Regierungsra 
Brandl, betonte in ſeiner Begrüßungsanſprache die Notwendigkeit 
des Zuſammenarbeitens von Univerſität und Schule und der 
            Verbin=
dung mit dem Ausland. Reichsminiſter des Innern Dr. Jarres 
überbrachte die Grüße des Reichspräſidenten und der Reichsregierung, 
in deren Kreiſen der Wert der neuſprachlichen Wiſſenſchaften voll 
            er=
kannt und gewürdigt werde. Alsdann ſprach der preußiſche Miniſter 
Dr. Boelitz beſte Wünſche für den Erfolg der Tagung aus, die in 
die Zeit der Umbildung des höheren Schulweſens und in eine Epoche 
falle, in der jeder Mann und jede Frau für Deutſchlands Zukunft zu 
kämpfen habe. Wertvolle Waffen für dieſen Kampf zu liefern, ſei das 
Ziel des neuſprachlichen Unterrichts. Neben dem Engliſchen und 
            Fran=
höſiſchen ſei auch das Spaniſche zu pflegen und über das Sprachliche 
hinaus auch die Kenntnis von Land und Leuten und des gefamten 
            Kul=
turlebens der Nationen. Er begrüße es, daß das Spaniſche in dem 
Rahmen des Kongreſſes einen ſo großen Raum einnehme. Gerade das 
Spaniſche ſei von allergrößter Bedeutung auf dem Gebiete der Literatur 
und Kunſt, wo wir uns den Schöpfungen eines edlen Volkes 
            gegenüber=
ſähen, das Deutſchland auch heute noch etwas zu ſagen habe. In 
            Preu=
ßen ſei der ſpaniſche Unterricht auf 100 Lehranſtalten fakultatib 
            ein=
gerichtet. Der Miniſter ſchloß mit einem warmen Appell an die 
            Zu=
hörer, die preußiſche Regierung bei ihrer großzügigen Aufgabe auf dem 
Gebiet des Unterrichtsweſens zu unterſtützen. Namens der Stadt Berlin 
ſprach der Dezernent für das höhere Schulweſen, Magiſtratsoberſchulrat 
Helmke. Profeſſor Jones übermittelte in engliſcher Sprache die 
Grüße der Univerſität London und feierte eingehend die Arbeiten der 
unter Leitung des Profeſſors Wilhelm Doegen ſtehenden Lautabteilung 
der preußiſchen Staatsbibliothek, der England nichts Gleichwertiges zur 
Seite ſtellen könne, da die engliſche Regierung wohl Geld für 
            Unter=
richts=, aber nicht für Forſchungszwecke ausgebe. Nach einer Anſprache 
des Oberſtundiendirektors Bolle für den Deutſchen Philologenverband 
und einer der Toten des Jahres gedenkenden Rede des Prof. Brandl 
folgten die Vorträge des Tages. Am Abend findet ein Empfang des 
Neuphilologentages beim Reichspräſidenten ſtatt. 
Amerikafahrt deutſcher Druckereibeſitzer. 
Berlin. Auf Einladung der amerikaniſchen Druckereibeſitzer wird 
ſich eine Delegation deutſcher Druckereibeſitzer auf dem Lloyddampfer 
„Columbus” von Bremen aus nach Amerika begeben, um an der in 
Chicago ſtattfindenden Jahresverſammlung der amerikaniſchen Druckerei 
beſitzer teilzunehmen. An die Konferenz ſoll ſich eine Beſichtigung 
            ame=
rikaniſcher Zeitungsbetriebe anſchließen. Die deutſche Delegation 
            be=
teht aus den Herren Stadtrat Heenemann=Berlin, Otto Sauberlich. 
Leipzig, Alexander Oldenbourg=München, Generaldirektor Dr. Woeld= 
Berlin, Fritz Bagel=Düſſeldorf und Hofrat Weber=Leipzig. 
Die Verſicherung des Amerika=Zeppelin. 
Berlin. Wie ein Mittagsblatt berichtet, iſt der Amerika=Zeppelin 
Z R III., deſſen Lieferungswert 150 000 Pfund Sterling betragen ſoll 
für alle kommenden Verſuchsfahrten und auch für die Reiſe nach 
Amerika gegen jeden Schaden auf genannten Betrag durch die Zahlung 
iner einmaligen Prämie von 10 000 Pfund Sterling bei engliſchen Ver 
ſicherungsunternehmen verſichert worden. Die Prämie iſt von 
            ameri=
kaniſchen Häuſern einer jeden Gruppe und der Zeppelingeſellſchaft 
            ge=
leiſtet worden. Der Verſickerungswert iſt durch britiſche Zeichner gedeckt, 
die ſich bereit erklärten volle Verpflichtung für jeden Unfall, Kraft der 
Elemente, Feuer, Unachtſamkeit der Offiziere und Mannſchaften ſowie 
für alle ſonſtigen Möglichkeiten zu tragen. 
Vor der Amerikafahrt des L. 3. 126. Doch über das beſetzte Gebiet? 
Koblenz. Die geſtern von Paris aus ergangene Mitteilung, daß 
die franzöſiſche Regierung ihre Bedenken gegen das Ueberfliegen des 
beſetzten und franzöſiſchen Gebietes aufgegeben habe, beſtätigen unſere 
vor etwa acht Tagen gegebene Nachricht, daß als wahrſcheinliche Route 
für die Ueberfahrt des „L. Z. 126” die über das beſetzte Gebiet ge 
wählt werden dürfte. Nachdem die ausdrückliche Genehmigung 
            Frank=
reichs in der Oeffentlichkeit nochmals feſtgeſtellt worden iſt, wird in den 
beſetzten Gebieten mit Beſtimmtheit damit gerechnet, daß Dr. Eckener 
als Kommandant des Luftſchiffes für die Ueberfahrt den Weg über das 
beſetzte Gebiet nehmen wird, um den aus dieſen Gebieten zahlreich 
            vor=
liegenden dahingehenden Wünſchen der Bevölkerung Rechnung zu tragen. 
Die franzöſiſche Regierung und Z. N. 3. 
Paris. Die franzöſiſche Regierung hat, wie von maßgebender 
Stelle verlautet, am 11. September der deutſchen Negierung davon 
            Mit=
teilung gemacht, daß ſie nichts dagegen einzuwenden habe, wenn das 
Luftſchiff Z. R. 3 bei ſeiner Fahrt nach Amerika franzöſiſchen Boden 
überfliegt, unter der Vorausſetzung jedoch, daß ſich auch amerikaniſche 
Offiziere an Bord des Luftſchiffes aufhalten. Nach Anſicht einiger 
            fran=
zöſiſcher Kreiſe erlangt das Luftſchiff erſt nach ſeiner Landung auf 
            ame=
rikaniſchem Boden amerikaniſche Nationalität. 
Herſtellung einer Verbindungslinie Genua—Brenner, 
E.P. Mailand. Eine Verſammlung von Senatoren, Abgeord 
neten und Intereſſenten hat ſich in einer Verſammlung von Man 
an der auch ein Vertreter des Verkehrsminiſteriums teilnahm, für 
Bau einer direkten Verbindungslinie zwiſchen Genua und dem Bre 
über Spezia—Parma—Mantua und Trient ausgeſprochen. In der ein 
mütig angenommenen Tagesordnung wird betont, daß für die geplaute 
Linie militäriſche, techniſche, wirtſchaftliche und verkehrspolitiſhe Grunde 
ſprechen, weshalb eine baldige Ausführung befürwortet wird. 
Eine Feuersbrunſt in der Zuckerfabrik von Gembloux. 
Brüſſel. Eine ungewöhnlich heftige Feuersbrunſt iſt nachts 
gegen halb 11 Uhr in den Zuckerwerken in Gembloux, die mehrere 100 
Arbeiter beſchäftigt, ausgebrochen. Die Flammen waren in einem 
            Um=
kreiſe von 20 Kilometern ſichtbar. Dringend Hilfe wurde aus Namur 
und anderen benachbarten Städten erbeten. Zu ſpäter Stunde konnten 
die Flammen noch nicht erſtickt werden.
 Mafſenkündigungen der Wiener Banken. 
Wien. Alle Banken, mit Ausnahme der öſterreichiſchen 
            Escompte=
bank, haben bereits einer großen Anzahl ihrer Beamten gekündigt. An 
der Spitze ſteht der Wiener Bankverein, der über 400 Beamten und 
150 Gehilfen gekündigt hat. 
Der Fall Caſtialioni. 
Mailand. Wie verlautet, wird in italieniſchen Kreiſen die Lage 
Caſtiglionis als ſehr ernſt bezeichnet. Caſtiglioni, der ſich augenblicklich 
in Mailand aufhalte, wurde abgeraten nach Wien zurückzukehren 
Die Banca Commerciale weigere ſich für Caſtiglioni einzutreten, da man 
für die Depoſitenbank ſehr hohe Forderungen geſtellt hat. In Wien 
verſuchen die Vertreter Caſtiglionis andere Banken zu einer 
            Inter=
vention zu gewinnen. 
Wien, 1. Okt. Heute vormittag erſchien der Vertreter der Bance 
Commerciale Roſſi und ein Bevollmächtigter Caſtiglionis beim 
            Vize=
kanzler Frank und teilten mit, daß Caſtiglionis Anweſenheit notwendig 
ſei. Eine Kaution von vielen Milliarden könne aber nicht geleiſtet 
werden. Er bat, ihm freies Geleit zu bewilligen. Inzwiſchen iſt ein 
zweiter Vertreter der Banca Commerciale hier eingetroffen, um bei 
der Aufſtellung des Vermögens und der Verbindlichkeiten Caſtiglionis 
mitzuarbeiten. Die italieniſche Bank erklärte, wie die Blätter melden, 
daß Caſtiglioni bereit wäre, die Ordnung der ganzen Angelegenheit in 
die Hand zu nehmen.:
 Folgen des Alkoholverbots. 
E.P. New=York. Seit Beſtehen des Alkoholverbots iſt die 
Zahl der Morde, Plünderungen und Erpreſſungen längs der kanadiſchen 
Grenze auf ungeahnte Höhe geſtiegen. Die Behörden haben Kenntnis 
davon erhalten, daß etwa 300 Ausländer auf Schleichwegen jede Woche 
nach Amerika gelangen können, um Alkohol zu verkaufen. Dieſe 
Schmugaler würden von Tag zu Tag kühner, und niemals ſei ſeit 
            Men=
ſchengedenken ein derartiger unerlaubter Handel mit Wein und Spiritus 
in dieſer Gegend getrieben worden.
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorberſage für Samstag, 4. Oktober. 
Nach Trülbung noch einzelne Regenfälle, dann langſam aufklärend, 
Windwechſel von Süd nach Nord.
 Tabletten 
N 
in allen Apolhelen u. 
Soosenni bregerien erbäliſch 
bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh
 Rund=Funk=Programm. 
Freitag, den 3. Oktober 1924. 
Frankfurt a. M. (467 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner und Hamburger 
Produkten (Vorbörſe), amerikaniſche Produkten (Anfangskurſe). — 11.55 Nhr: 
            Zeit=
angabe. — 12 Nhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Amtliche 
Broduktenbörſe, Hamburg, Berlin, Magdeburger Zucker und Nürnberger Hopfen 
Deviſenkurſe. — 4.30—6 U)r: Rundfunknachmitt 
Muſik und Wort. — 6—8.30 
Soll und Haben v. Guſtat 
Uhr: Die Leſeſtunde — Romane der Weltliterati 
ehtag. — 7.30 Uhr: Eſperantounterricht. — 8 Uhr: Die Be 
chung II (Unter= 
Fr 
tungsteil). — 8.30 Uhr: Tanzmuſik. Kapelle Pinkus=Langer. — 9.30 Uhr: 
            Nach=
richtendienſt, Wettermeldung, Sportbericht. — 9.50 Uhr: 5 Minuten Technik. 9.55 
eitvorbereitung. — 9.50 Uhr: 3 Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: Zeiton= 
Uhr: 
— 10—11 Nhr: Der Vogelhändler. Operette von Zeller. Soli und Duette. 
. Ouverture, 2. Auftrittslied des Adam. 3. Auftrittslied der Chriſtel. 4. Duet 
tinislaus und Chriſtel. 5. Ahn’l=Lied. 6. Lied der Kurfürſtin. 7. Schlußduett. 
Mitwirkende: Frl. Anita Franz (Sopran), Herr Riedel (Tenor) von der Frankfurter 
Oper — Ein Kammerorcheſter — Am Grotrian=Steinweg=Fl gel. Herr Dr. Merten" 
von der Frankfurter Ope 
Berlin (430, bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der wichtigſten 
entralmarkthalle. — 10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſten 
Lebensmittel in der 
Tagesnachrichten. 
11.35 Uhr: Funkbörſe (Die Notierungen der Berliner un 
Hamburger Produktenvorbörſe), — 12.15 Uhr: Kurzer Tendenzbericht der Berlin 
Vorbörſe. — 12.55 Nhr: Übermittlung des Zeitzeichens. — 1.05 Uhr: Zweite Bekann 
gabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 2.15 Uhr: Kurzer Tendenzberi 
der Berliner Börſe. — 
3 Uhr: Funkbörſe (Die amtlichen Notierungen der Berline 
nd Hamburger Produkten= und Viehbörſe; amtliche Deriſen). — 4 Uhr: Funkbörſe 
Betreide eif. Hamburg; BerlinerKolonialwaren=Großhandelspreiſe). — 4.30—6.30 
Nhr: Unterhaltungsmuſik (Berliner Funkkapelle). 1. Flirtation, Rau. 2. Ouvertu 
zu „Orpheus in der Unterwelt”, Offenbach. 3. Badner Mad’ln,/ Walzer, Komza 
4. Reverie, Leoncavallo. 5. Fantaſie aus der Oper „Boheme‟, Puccini. 6. Pierette, 
ſe. 7. Alt Wien, Walzer, Kremſer. 8. Dur und Mo 
Pizzicato, Ständchen, 2 
3. 
Botpourri, Schreiner. 
h hab kein Geld! Du haſt kein Geld! Er hat den Dalles 
Foxtrott, Confrey. Während der Pauſen: „Ratſchläge fürs Haus”. — 7 Uhr: Wege 
zum Wiſſen: „Wo mein Wähnen Frieden fand”. Wagner und Bahreuth. — 7.45 Uh 
Vortragsreihe „Deutſche Luftfahrt”, 3. Vortrag: Herr Miniſterialrat Fiſch; „Deutſd 
— 8.30—10 Uhr: Aus beliebten Operette 
land im internationalen Luftverl 
Die Dollarprinzeſſin — Die luſtige Witwe — Die geſchiedene Frau — Ein Walzer 
traum. Es wirken mit: Elſe Kochhan, Fritz Langendorff, Willi Weiß. (Ein 
            Kammer=
quintett). Dirigent: Kapellmeiſter Otto Urack. Anſchließend: Dritte Bekanntg 
ver 
neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten, Thee 
iſt. 
England. Cardiff (351), 7.30 Uhr: „Freiheit der Berge‟. — Glasgow (420), 7.45 Uhr: 
Römiſcher Abend. 
Samstag, den 4. Oktober 1924. 
Frankfurt a. M. (476 m). 11.10 Uhr: Wirtſchaftsmeldungen: Berliner und Hamburger 
Produkten 
hörſe), amerikaniſche Produkten (Anfangskurſe). 
11.55 Uhr 
Zeitangabe. 
12 Uhr: Nachrichtendienſt. — 4.10 Uhr: Wirtſchaftsmeld 
. 
Amtliche Produktenbörſe, Hamburg, Berlin, Köln, Magdeburger Zucker 1 
berger Hopfen — Deviſenkurſe. — 4.30—* Uhr: 
            Rundfunk=
ittag in Muſik und 
Wort. — 7.30 Nhr: Vortrag von Herrn Redakteur 
rio Mohr: Dichtung u 
folitik. — 8 Nhr: Vortrag von Herrn Dr. Schüller: Aufwertungsprobleme. 
Uhr: Vortrag von Herrn Dr. Schüller: Aufwertungsprobleme. — .30 Uhr: 
r Heine. Einführende Worte von Ernſt Schoen. 2. Re 
ſeine. 1. Der Lyr 
on 
Prolog (aus d 
)) Mein Kind, wir waren Kinder, c) Im wund 
trzreiſ 
            ſchöne=
tonat Mai, d) An meine 
tter. Frau Gläſer=Urban. 8. Lieder (R. S 
nant 
a) Ich wandelte unter den Bäumen, b) Morgens ſteh’ ich auf und frage, e) Es treib 
m 
ich hin, es treibt mich her. 
rr John Gläſer von der Frankfurter Oper. 4. Dre 
riefe. 5. Lieder (L. Rottenberg): a) Werdet nur nicht ungeduldig, b) Andere bete 
ir Madonna, c) 
8 iſt ein ſchlechtes Wetter. Herr John Gläſer von der Frankfurter 
Oper. 6. Edith ( 
vanenhals, Melodr 
— Ballade von Heine — Muſik von 
            Euge=
rant, Frau Gläſer=Urban — Am G 
trian=Steinweg=Flügel: Herr 
udwie 
berg. — 9.30 Uhr: Nachrichtendienſt, 2 
R 
ettermeldung, Sportbericht. — 9.55 
Uhr: Zeitvorbereitung. — 9.56 Uhr: Drei Minuten der Hausfrau. — 10 Uhr: 
            Zeit=
ngabe. — 10—11 Uhr: Konzert des Bläſerkorps der ehemaligen 13er Huſaren, 
kitwirkung: Herr Joſef Gareis, von der Frankfurter Oper ſingt Lieder zur Laute. 
Berlin (430, bzw. 500 m). 10 Uhr: Bericht über die Kleinhandelspreiſe der wichtigſt 
Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. — 10.15 Uhr: Erſte Bekanntgabe der neueſt 
Tagesnachrichten. — 11.35 Uhr: Fun 
rſe. (Die Notierungen der Berliner un 
er Produktenvorbörſe).— 12.55 Uhr: Nbermittlung des Zeitzeichens. — 1.0 
nbr 
eite Bekanntgabe der neueſten Tagesnachrichten, Wetterdienſt. — 3nt 
Funkbörſe (Die amtlichen Notierungen der Berliner und Hamburger Produkten= 
Viehbörſe; amtliche Deviſen). — 4 Uhr: Funkbörſe (Getreide eif. Hamburg; Berlit 
Kolonialwaren=Großhandelspreiſe). — 4.30—8.30 Uhr: Unterhaltungsmuſik 1. 
            Amo=
nſtändchen, Kockert, 2. Ouverture zur Oper „Semiramis”, Roſſini. 3. Wien 
dian Canzonetta, Dvorak. 5. Brahms=Memoiren 
Fresken, Walzer, Joſef Strauß. 
Co. 
Morena, 6. Entrlact et Valse a 
ppelia, Delibes. 7. Potpvourri aus der Operett 
talzer, Fr. v. Blon. 9. Dance-o-man 
r Mikado”, Sullivan. 8. Mein Ide 
Foxtrott, Gilbert und Cooper. Während der Pauſen: „Ratſchläge fürs 
* 
jes 
7.45 Uhr: Vortrag des Herrn SchriftſtellerJohannesMayrhofer: Spaniſc 
Volksleben”. — 8.30—10 Uhr: Romantiſcher Abe 
1. Drei deutſche Volkslieder. 
9 
Karl Nierenz — Georg Bött= 
Cornett=Quartett der Staatsoper. Hans Be 
Reinhard Einſel. — 2.a) Mondnacht, b) In der Fremde, a) Der Nußbaur 
ch 
d) Frühlingsnacht, Schumann. Alfred Wilde. 3a) Air aus dem Violinkonzert, 
            Gold=
mark, b) Cavatine, Raff. Konzertmeiſter Nicolas Lambinon (Violine). 4. Der Dichte 
Waldemar Bonſels ſpricht aus ſeinem Buche „Die Biene Maja”, 5. Drei d 
N 
ner 
Volkslieder. Das Cornett=Quartett der Staatsoper. 6a)Der Mond, b) Frage,e 
lied, d) Von waldbegrenzter Höhe, Mendelsſohn=Bartholdy, Brahms, Alfred Wilde. 
A-Moll (Geſangsſzene), Spohr, Konzertmeiſter Nicolas Lambinon (Violine 
Kon 
Am Steinwah=Flügel: Kapellmeiſter Otto Urack. Anſchließend: Dritte Bekanntgabe 
der neueſten Tagesnachrichten, Zeitanſage, Wetterdienſt, Sportnachrichten, 
            Theater=
dienſt. — 10.30—11.30 Uhr: Tanzmuſik. 
England. Birmingham (475), 7.30 Uhr: „Caste‟ (T. W. Robertsſon). — Eine Komödie 
in drei Akten.
 Sottesdienſt der iſrgehitiſchen Religionsgemeinde. 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße). 
Freitag, den 8. Okt. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 45 Min; 
Samstag, den 4. Okt. Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min. — 
Sabbatausgang 6 Uhr 45 Min, 
Wochentags=Gottesdienſt: „Morgens 8 Uhr 30 Min. — Abends 
5 Uhr 00 Min. 
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſrgel., Religionsgeſellſchaft. 
Samstag, den 4. Okt. Vorabend 5 Uhr 20 Min. — Morgen= 
Uhr 00 Min. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Sabatausgang 6 Uhr 
45 Min. 
Wochengottesdienſt: Morgens 5 Uhr 15 Mi. — Abends 5 Uhr 
30 Min. 
Dienstag, den 7. Okt.: Morgens 4 Uhr 45 Min. — Nachm. 2 Uhr, 
Kol=Nidrei 5 Uhr 55 Min. 
Mittwoch, den 8. Okt.: Morgens 5 Uhr 55 Min, — Feſtesausgang 
6 Uhr 35 Mm. 
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 15 Min.
 Geſchäftliches. 
Nerboſität und Licht. Es gibt nervöſe Menſchen, ja ſie ſind 
wohl heute in der Mehrzahl, die ſich über jede Kleinigkeit aufregen und 
in ihrem Wohlbefinden durch Unzulänglichkeiten des täglichen Lebens 
ſtark gehemmt werden. Solche Menſchen ſtort es z. B. ungemein, wenn 
die künſtliche Wohnnugsbeleuchtung Unvollkommenheiten zeigt. 
            Petro=
leum und Gas ſind reich an Tücken des Objekts. Bei der 
            Petroleum=
lampe verurſacht falſch behandelter Docht ſchlechtes Brennen und Blaken, 
der Geruch fällt dem Empfindlichen auf die Nerven. Das Gaslicht 
attackiert die übereizten Nerven mit ſauſenden oder knatternden 
            Ge=
räuſchen. Zu ungelegenſter Zeit verſagt der Glühſtrumpf und das 
            Ein=
ſetzen eines neuen Strumpfes bedeutent für den Nervöſen eine harte 
Geduldprobe. Nur das elektriſche Licht iſt frei von allen ſolchen Tücken. 
Es iſt eine Wohltat nicht nur für den Neuraſtheniker, ſondern für jeden 
Menſchen, denn es iſt unumſtritten das geſündeſte und vollkommenſte 
Licht, das wir haben. Beſonders die neue Osram=Nitra=Lampe, opal, 
erfüllt alle Forderungen, die wir an eine künſtliche Beleuchtung ſtellen. 
Sie gibt helles, aber ganz blendungsfreies, gleichmäßig verteiltes, 
weiches Licht.
 Hinweis. Unſerer heutigen Stadtauflage liegt ein Prolpekt des 
Muſikvereins Darmſtadt bei, worauf wir unſere Leſer aufmerkſam 
(12679 
machen.
Tageskalender.
 Landestheater, Großes Haus, keine Vorſtellung. — Kleines 
Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 9 Uhr: Erſter Beethoven=
            Sonaten=
abend. — Orpheum, abends 8 Uhr: S. M. der Herr 
            Bürger=
meiſter”. — Union=, Reſidenz=Theater, Palaſt=Lichtſpiele: 
            Kinovor=
ſtellungen. — Darmſtädter Mieter und 
            Wohnungs=
ſuchende e. V., abends 8 Uhr im Hanauer Hof, Heinheimerſtraße: 
zwei öffentliche Verſammlungen. — Luſtiger Abend Senff= 
Georgi, abends 8 Uhr im Saalbaa. 
Verſteigerungskalender, Samstag, den 4. Oktober 1924. 
Mobiliarverſteigerung: In der Marbach, gegenüber dem 
Kurhauſe, Erbach, ab nachmittag 2 Uhr.
 Hauptſchriftleitung: Nudolf Mauve 
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
 Verantwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeie 
Vergntwortlich ſür Sport: Dr. Eugen Vuhlmann 
Verantwortlie 
z für Schlußdien,t: Andreas Bauer 
Verantwortlich für den Inſeratenteil: Willy Kuhle 
Druch und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die heutige Rummer hat 14 Seiten
[ ← ][ ][ → ]Seite 8.
Freitag, den 3. Oltober 1924,
Rummer 225.
Angestaubte und durch Dekoration trübgewordene
 Hemden / Beinkleider / Untertaillen / Prinzessröcke / Nachthemden 
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an der Abendkasse. 
(12674
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7 fabelhafte Akte 7 
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2 
Darmſtadt 
            F-
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der 
Sittenfilm:
DARMSTADT
 „Königsliebchen! 
8 Akte, ngeh dem sleichnamisen Koman T. Mlax Schiebeltamp 
Hauptdarst.: Bruno Kastner, Erich Kaiser-Tietz. Tänzerin Gabi Desly 
Fatty als Wasserakrobat (Lustspiel) 
III. und IV. Teil kommt ab 
Boulevard-Blut Montag zur Vorführung.
DARMSTADT
 in dem Cirkus- und 
Sensationsfilm in 6 
Akten:
Der Weltmeisten
 Liohe. Tar und Teufel 
(*28586) 
Schanspiel, 6 Akte 
5 Alte
 1e 
Orth ſches Manner=Quugrtere, 
Darmſtadt 
Dirig.: Muſikdir. Robert Herber (Kompon.) 
Sonntag, den 5. Oktober, 
im großen Saal der Beſſunger Turnhalle 
Abendunterhaltung 
beſtehend in Geſangsvorträgen, muſik. 
            Dar=
bietungen, humoriſt. Vorträgen u. Theater. 
Zur Aufführung gelangt das Singſpiel: 
„Das Roſel vom Schwarzwald”.
 Opa‟ 
an 
Männe geſangverein Concordie 
— Darmſtadt
 Dirigent: Oskar Scheidhauer. 
Samstag, den 4. Oktober, abends 8 Uhr, in 
der Turnhalle am Boogsplatz 
Wohltätigkeits= 
Konzert 
zum Beſten der Weihnachtsbeſcherkaffe des 
heſſiſchen Balſenſchutz und der 
            Kleinkinder=
ſchule Mauerſtraße. 
Soliſt.=Mitwirkung: Frl. Paula Kapper, 
Opernſängerin, Herr KapellmeiſterEphraim, 
das Drummquartett, Herr Konzertmeiſter 
O. Drumm, O. Scheidhauer, N. Sprenger, 
H. Andrae, ſämtl. vom Heſſ. Landestheater, 
In der Vortragsfolge: Chöre, 
            Streich=
quartette und Soprangeſänge von Mozart, 
Haydn, Hugo Wolf, J. Weismann, Zerlett, 
Fiſcher und Silcher, 
Karten zu 2.00, 1.50 und 1.00 Mark bei 
Chriſtian Arnold, Muſikalienhandlung am 
Weißen Turm, Friſeur Spuck, 
            Pankratius=
ſtraße 1 und Zigarrengeſchäft Koch, Markt= 
(12364i1 
platz 3.
 =Rer 
Darmſtädter Oberheſſen=sclein 
An den am Samstag, den 4, Oktober 
(*28478 
ds, Js., ſtattfindenden 
Vereinsabend 
im Vereinslokal „Hanauer Hof” werden 
die Mitglieder nochmals erinnert und 
            freund=
lichſt eingeladen. (Anfang 8 Uhr.) 
Der Vorſtand.
 Darmſtädter Pädagogium 
Martinſtr. 34 
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Oberſekunda=, Primareife und Abitur 
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in Darmſtadt, am 18. u. 19. Oktober.
 Viele auswärtige Parteifreunde, 
            nament=
lich auch aus dem beſetzten Gebiet, werden 
zum Parteitag nach Darmſtadt kommen. 
Sie müſſen teilweiſe in Privatquartieren 
untergebracht werden. An alle unſere 
Mitglieder und Freunde 
ergeht die herzliche Bitte: 
Stellt Privatquartiere zur Verfügung. 
Anmeldungen unter Angabe des Preiſes 
oder ob unentgeltlich werden baldmöglichſt 
nach der Parteigeſchäftsſtelle 
            Wilhelminen=
ſtraße 5, erbeten. 
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Mit deutſchem Gruß 
Landesgeſchäftsſtelle der D. V. P. 
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Nnmmer 275.
Freitag, den 3. Oktober 1924.
Seite 9.
Sport, Spiel und Turnen.
 * Die Landung des preisgekrönten B. A. G. E1 im 
Fünfländerflug des Deutſchen Luftwettbewerbes. 
Die Meldung, daß der geſtern in ſo feierlicher Weiſe geehrte 
ſiegreiche Pilot Botſch geſtern vormittag um 9.50 Uhr zum 
            End=
flug im Fünfländerwettbewerb mit der kleinen 
            Leichtmotor=
maſchine der Bahnbedarf A.G. ſtartete, war ſchon hier und da 
bei den Flugſportintereſſenten Darmſtadts durchgeſickert und löſte 
alsdann die allgemeine Spannung, die das Ausbleiben der 
Maſchine am Vortage erweckte, mit einem Male aus. Die Folge 
Havon war, daß eine große Anzahl Schauluſtiger nach dem 
            Flug=
platz eilte, um das Eintreffen der gemeldeten „Kleinen Libelle‟ 
Hort zu erwarten. Schon um 10.50 Uhr, alſo genau eine Stunde 
päter, tauchte das Flugzeug in ſüdweſtlicher Richtung aus dem 
Nebelgewölk auf und gab ſich ſofort durch das ihm eigene 
            hell=
lingende Motorgeräuſch als die erwartete B.A. G. E 1 zu 
            erken=
ten. Die Maſchine beſchrieb alsdann noch einen eleganten Bogen 
über dem Fluggelände und landete zwei Minuten ſpäter glatt 
auf dem Plan. 
Wie hoch die Flugleiſtung des Piloten zu bewerten iſt, geht 
Haraus herbor, daß die kleine Bahnbedarf=Maſchine, die 
            bekannt=
lich nur mit einem 5=PS.=Motor, deſſen Pferdeſtärken alſo nicht 
inmal über die eines Fahrradmotors hinausgehen, in binnen 
dieſer kurzen Zeit die anſehnliche Strecke von zirka 120 Kilometern 
trotz ungunſtigſter Witterungsverhältniſſe zurücklegte. In 
            An=
betracht dieſer Glanzleiſtung wurde, wie bereits berichtet, dem 
chon in den Rhönſegelflugwettbewerben ſiegreichen Piloten ein 
rveiterer Ehrenpreis zuerkannt. Bekanntlich trug das 
            Bahn=
bedarf=Flugzeug allein bei dem jetzt ſtattgefundenen deutſchen 
Luftwettbewerb in Darmſtadt vier Ehrenpreiſe davon. 
Automobilſport. 
Schönheitskonkurrenz, Blumenkorſo und Geſchicklichkeits=Prüfung im 
Automobil=Turnier Wiesbaden. 
Die Schönheitskonkurrenz. Die deutſche Induſtrie hat 
ans ein hervorragendes Material gezeigt; all die Typen zu ſchildern, 
würde zu weit führen. Ueber den Preisträger, den 6/25. P.S. 
            Merce=
ves=Sportzweiſitzer der Firma Kivernagel, haben wir bereits berichtet. 
Mit einem weiteren erſten Preis wurde der Wagen 53 des Herrn Arnold 
Singer, 8 P.S. Ballot, ausgezeichnet. Zweite Preiſe erhielten Direktor 
Poznanski auf 8 P.S. Lancia und W. Raſche auf 8 P.S. Dürkopp. 
Der 10 P.S. Steiger von Fritz Gömöri und 30 P.S. Opel des Herrn 
Fritz von Opel wurden mit dritten Preiſen ausgezeichnet. Unter 
den Tourenwagen gab es nur eine Wahl: der 8 P.S. Vens, geſteuert 
von Frau Ilſe Baumann=Waſum, deſſen geſchmackvolle Linienführung 
rhöne und zwechnäßige Form auszeichnete und der in ſeiner 
            Innen=
inrichtung all die Bequemlichkeiten eines modernen Tourenwagens neben 
iner raſſigen Erſcheinung zeigte. Unter den Limouſinen war die von 
luer=Cannſtadt erſtellte Modellkaroſſerie auf dem Maybachwagen des 
Direktor D. C. Schmid, am Steuer Frau Hella Rappolt, außer allem 
Zweifel in der Farbentonung ſchwarz=weiß geſchmack= und ſtilvoll. Auch 
der 28 P.S. Packard des Konſul Aſchoff war Klaſſe. Die zweiten Preiſe 
wurden an Direktor Börner, der auf dem in Amerika führenden 
            Fabri=
at, 16 P.S. Buick, fuhr, und an Herrn Alfred Hoppe auf 8 P.S. 
            Peu=
evt vergeben. Unter den Allwetterwagen fiel die Wahl auf den 10 
J.S. Auſtro=Daimler des Herrn B. Fabiſch, der mit ſeiner 
            niederge=
auten dunkelbraunen Allwetter=Karoſſerie der Firma Deutſch, Köln, 
egenüber dem 15/68 P.S. 6 Zylinder Moon der Firma Henzel u. Co. 
vevorzugt wurde. Die Wahl war ſchwer und traf wiederum eine Modell= 
Lonſtruktion, die ſelbſtverſtändlich in ihrer Erſcheinung, gegenüber dem 
erienmäßig hergeſtellten Original Bullmann=Landaulet mit Vierrad= 
Oeldruck=Bremſe bevorzugt werden mußte, wenngleich die Linienführung 
es Moonwagen neben einer bequemen Innenausſtattung den Wagen 
zu dem großen und ſchnellen Fahrzeug für die Reiſe auszeichnen. Im 
mit 
IIgemeinen muß man ſagen, daß die amerikaniſche Induſtrie ſid 
wiehreren ihrer führenden Luxuswagen beteiligte und die großen Er= 
Jartungen weit übertroffen hat. Die Buick= und Moonwagen vereinigen 
Is ſerienmäßig hergeſtellte Wagen höchſtes Raffinement und unüber=
 Mehrere Porzellan= 
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der Wagen des Direktors Abfred. E. Roller der Waggonfabrit Gebrüder 
Gaſtell, Mainz, ausgezeichnet und es iſt bedauerlich, daß der raſſige 
und formvollendete Buick, in rheingrüner Email=Lackierung mit 
            ge=
ſchmackvollen Beſchlägen und amerikaniſchen Hickory=Holzrädern des 
Ingenieurs Pfeil=Wiesbaden, nicht unter den Preisträgern zu finden iſt. 
Der Korſo. Es war ein wundervolles Bild, das ſich den Augen 
der tauſendköpfigen Menge bot, die den Platz am Kurhauſe und die 
Straßen, durch welche der Korſo ſich bewegte, in beängſtigender Fülle 
beſetzt hielt, die mit farbenprächtigen Herbſtblumen verſchwenderiſch 
            ge=
ſchmückten Wagen bewunderte und durch beifällige Zurufe auszeichnete. 
Der ſchönſte von allen war zweifellos der in ſchön abgetönten Farben 
von zartlila bis weiß mit Aſtern und Georginen dicht beſteckte 30 
P.S. Opel des Herin Büsgen. Ferner fielen beſonders auf der 
mit Weinlaub und Herbſtblumen geſchmückte, als Motorboot fahrende 
Citroen, den Frau Hildegard Diemer ſteuerte, der prächtig geſchmückte 
Wanderer des Herrn Kiehl und der mit Tannengrün und roten Blüten 
beſteckte Rolland des Prof. Güth. Durch Originalität zeichnete ſich der 
zum Kinderwagen umgewandelte Peugeot des Herrn Mannheimer aus. 
Auch die Wiesbadener Verkehrsgeſellſchaft hatte einen ihrer großen 
Auto=Omnibuſſe geſchmückt und eine Schar fröhlicher Kinder in den 
Nieſenwagen geſetzt. 
Bei der Geſchicklichkeitsprüfung wurde die 
            Geiſtesgegen=
wart, Aufmerkſamkeit und Steuerſicherheit der Fahrer gewertet. Sie 
mußten durch einen mit Flaggen abgeſteckten Irrgarten fahren, beim 
Durchfahren einer langen Gaſſe mehrere Aufgaben löſen und 
            Hinder=
niſſe beſeitigen, wobei es zu unterhaltſamen Zwiſchenfällen kam, die 
das Publikum lebhaft verfolgte. 
Nach der Preisverteilung (zahlreiche und ſehr ſchöne Wertpreife 
waren von Sportfreunden und Gönnern geſtiftet worden) trat die 
            Ge=
ſelligkeit in den Vordergrund, die alle Teilnehmer noch einige Stunden 
beiſammen hielt und durch Liedervorträge der Brüder Richard und 
Viktor v. Sckenk, unter denen das Autler=Lied des Herrn O. Meyer= 
Elbing reichen Beifall fand, künſtleriſche Abwechslung erfuhr. 
So ſind die Herbſt=Sportwochen vorüber und werden in der 
            Er=
innerung fortleben als eine Veranſtaltung, die den Eindruck 
            hinterlaſ=
ſen hat, daß Wiesbadens Bevölkerung, nur darauf gewartet hat, daß 
ihr Gelegenheit geboten war, ſich zu betätigen.
Wandern.
 Kaufm. Stenographen Geſellſchaft „Gabelsberger” E. V. (Wander= 
Abteilung). 
Die diesjährige 10. Wanderung findet am Sonntag, den 5. Oktober 
wie folgt ſtatt: Abfahrt 7.08 Uhr vom Hauptbahnhof nach Mainz, von 
hier per Dampfer nach Rüdesheim, alsdann zum Niederwald=Denkmal, 
Aßmannshauſen nach Bingen. — Deutſcher Perſonal=Ausweis 
            erforder=
lich. — Unſere Mitglieder bitten wir auch hiermit nochmals um recht 
zahlreiche Beteiligung.
 Fußballverein 1911 Hofheim. 
Nachdem unſere 1. Mannſchaft im erſten Verbandsfpiel diefenige 
des F. C. Olympia=Laudenbach dortſelbſt mit 8:0 Toren hineinlegte, 
war man allgemein auf den Ausgang des nächſten Treffens gegen den 
F. V. Ladenburg geſpannt, zumal Ladenburg im Laufe des Sommers 
ſchon einmal in Hofheim gewonnen hatte. Damals erſchien die 
            Mann=
ſchaft ebenfalls unvollſtſtändig und konnte ihren Sieg nur durch unſere 
ihnen zur Verfügung geſtellten Leute, die übrigens die Tore ſchoſſen, 
errungen werden. Diesmal kam es leider nicht zum Spiel, da die 
Ladenburger, die nur mit 7 Leuten zur Stelle waren, nicht antraten. 
Der Neſt der Mannſchaft ſollte auf dem Stahlroß erſcheinen, doch ließ 
dieſer lange auf ſich warten, ſodaß unſere Mannſchaft Spiel und Punkte 
kampflos gewonnen hat. Die Jugendmannſchaft ſpielte vorher gegen 
            die=
jenige von Olympia=Worms und gewann verdient 3:0 
Das Spiel der zweiten Mannſchaften in Ladenburg konnte unſere 
Mannſchaft, trotzdem bei Ladenburg die ausgebliebenen Leute der erſten 
Mannſchaft mitwirkten, unentſchieden 1:1 geſtalten. 
Kommenden Sonntag ſpielt die erſte Mannſchaft gegen Olympia= 
Lampertheim dortfelbſt, während die zweite Mannſchaften beider Vereine 
ſich in Hofheim gegenüber ſtehen. Die letzten Ergebniſſe der 
            Lampert=
heimer gegen Phönix=Mannheim 3:2 
Sp.=Vgg. Mundenheim 3:2, 
            Vik=
torig Neckarau 4:1, Olympia Lorſch 3:1 und im 1. Verbandsſpiel gegen 
Gernsheim 7:0 laſſen auf eine außerordentliche Spielſtärke derſelben 
ſchließen, ſodaß unſere Mannſchaft voll aus ſich herausgehen muß, um 
ehrenvoll zu beſtehen.
 Sportverein=Roßdorf—Olympia=Hahn. 
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt der 
            Sport=
verein Noßdorf am kommenden Sonntag den Sportklub Olympia=Hahn. 
Dieſer Verein ſpielte letztes Jahr in der A=Klaſſe, mußte aber am Ende 
des Spieljahrs in die B=Klaſſe abſteigen. Die Mannſchaft hat alſo ſchon 
eine große Spielerfahrung und dürfte einer der ausſichtsreichſten 
            Be=
werber um die Meiſterſchaft ſein. Roßdorf muß ſich ſehr anſtrengen, 
um gegen dieſen Gegner erfolgreich zu beſtehen, denn nicht immer wird 
ihm der Sieg ſo leicht gemacht, wie gegen Steinbach. Das hat die 
            Mann=
ſchaft am letzten Sonntag in Darmſtadt erfahren, wo ſie gegen die 
Junioren des Sportvereins durch allzu leichtfertiges Spiel in der 
            zwei=
ten Halbzeit 7:2 verlor. Mit einer derartigen Leiſtung, wie ſie in dieſem 
Spiel gezeigt wurde, wird die Mannſchaft in den kommenden Spielen 
allerdings keinen einzigen Punkt mehr erringen. Roßdorf hat alſo viel 
wieder gut zu machen und am kommenden Sonntag zu zeigen, daß es 
auch zu kämpfen verſteht. Wenn jeder Spieler mit Eifer bei der Sache 
iſt und ſein Beſtes hergibt, ſollte ein Sieg über den ſtarken Gegner nicht 
unmöglich ſein. Spielbeginn 3 Uhr. 
Pferdeſport. 
* Frankfurter Pferderennen. 
(Eigener Bericht.) 
Die Rennen des Donnerstag waren bei gutem Wetter recht 
            zahl=
reich befucht und brachten intereſſanten Sport. 
Im Mittelpunkt ſtand das Graf Lehndorf=Rennen, in dem der 
Stall Opel zweifach vertreten war. Zuerſt führte Karrara in 
            ſchnel=
lem Tempo vor Kontrahent und Otavi, dann ging Farmer an die 
Spitze, gefolgt von Günſtling, und daran änderte ſich nichts bis ins 
Ziel. Farmer konnte gerade um einen Hals Günſtling ſchlagen. 
Eine Reihe von Zwiſchenfällen ereignete ſich im Melibokus=
            Jagd=
gennen. Der führende Mainberg hatte Palette und Gianutri im 
Springen ſo behindert, daß beide fielen. Er ſelbſt brach aus und Diego, 
der letzte der Teilnehmer, zog allein nach Haus. Gianutri und Palette 
wurden jedoch eingefangen und nachgeſetzt. Nachher wurde gegen Diego 
ein Proteſt eingelegt, weil er bei dem Zwiſchenfall nicht die Hürde 
überſprungen habe. Der Proteſt wurde aber zurückgewieſen. 
Im Preis von Schwalbach blieben drei Pferde am Start ſtehen: 
Calmanszi, Culcavey und Nordpol, weil ihre Reiter nicht an die 
            Gül=
tigkeit des Startes geglaubt hatten. Raſtelbinder, der vorher durch 
ſeine Widerſpenſtigkeit den Start verzögert hatte, kam fliegend ab und 
blieb auch vorne. Naive griff ihn auf der Geraden an, konnte jedoch 
gegen ihn nichts ausrichten. Raſtelbinder brachte durch ſeinen Sieg 
eine Ueberraſchung. 
Ueber die übrigen Rennen fiehe den Rennbericht. 
Ergebniſſe: 
1. Feſta=Rennen. Ehrenpreis und 2700 Mk. (2000, 400, 200, 
100). 1200 Mtr. Für 2jährige Pferde aller Länder, die kein Rennen 
von 5000 Mk. gewonnen haben: 1. Canio (Matz), 2. Allotria, 3. Agate, 
Tot.: 42: 14, 12, 14. Ferner liefen: Schalmei, Pplarfuchs, Chronos, 
Mardonius, Arie, Münchener Kindl, Sagitta. 
2. Herzberg=Jagdrennen. Ausgleich III. 2700 Mk (2000, 
400, 20, 100). (Ehrengabe dem Trainer des Siegers.) 4000 Mtr. Für 
4jährige und ältere Pferde aller Länder. 1. Donnerwetter (Lüder); 
2. Trapper; 3. Orakel. Tot.: 30; 11, 17. Ferner liefen: Snob, 
            Fahr=
wohl. 
Preis von Schwalbach. 200 Mk. (2000, 400, 200, 100) 
1400 Mtr. Für 3jährige und ältere Pferde aller Länder. 1. 
            Raftel=
binder (Lewicki); 2. Naive; 3. Hexenmeiſter. Tot.; 161: 44, 27, 17. 
Ferner liefen: Kalmanczi, Culcavey, Taurus, Nordpol, Roſenfee, 
            Pari=
ſette, Strumen. 
4.Graf Lehndorff=Rennen. 7000 Mk. (5000, 1500, 500). 
2000 Mtr. Für 3jährige und ältere inländiſche Pferde. 1. Farmer 
(Korb); 2. Günſtling; 3. Karrara. Tot.: 20; 17. 15. Ferner liefen: 
Otavi, Contrahent. 
5. Meliboeus=Jagd=Rennen. Ehrenpreis und 2700 Mk. 
(2000, 400, 200, 100). (Ehrengabe dem Reiter des Siegers.) 4000 Mtr. 
Für 4jährige und ältere Pferde aller Länder. 1. Diego (Lewicki); 2. 
Gianutri; 3. Palette. Tot.: 22: 16, 16. Ferner liefen: Mainberg, 
6. Maingau=Ausgleich, 200 Mk. (2000, 400, 20, 100.) 
1800 Mtr. Für 3jährige und ältere Pferde aller Länder. 1. Emilio 
(A. Seiffert); 2. Fontamora; 3., Luſtgarten. Tot.: 98; 27. 27, 50. 
Ferner liefen: Rochebelle, Araucaria, Aida, Dagobert, Morgentau.
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erforderlich. Sie iſt bei der Direktion 
der ſtädt. Betriebe, Frankfurterſtraße 69. 
zu beantragen. 
(st12705 
Darmſtadt, den 24. Sept. 1924. 
Der Oberbürgermeiſter.
 Ueber das Vermögen der Firma 
Adolf Lächler Bürobedarf, 
            Geſell=
ſchaft mit beſchränkter Haftung zu 
Darmſtadt, iſt heute, am 30. September 
1924, nachmittags 4 Uhr, das 
            Konkurs=
verfahren eröffnet worden. Der 
            Nechts=
anwalt Dr. Brücher in Darmſtadt iſt 
zum Konkursverwalter ernannt. Offener 
Arreſt mit Anzeigefriſt und 
            Forderungs=
anmeldefriſt ſind. bis zum 5. November 
1924 beſtimmt, erſte 
            Gläubigerverſamm=
lung und allgemeiner Prüfungstermin auf 
Montag, den 24. November 1924, 
vormittags 9 Uhr, 
vor dem unterzeichneten Gericht, 
            Zim=
mer Nr. 202, Neues Gerichtsgebäude am 
Mathildenplatz, anberaumt. 
(12670 
Darmſtadt, den 30. Sept. 1924. 
Heſſiſches Amtsgericht I.
 Der Plan über die Herſtellung einer 
oberirdiſchen Telegraphenlinie an dem 
Lichtwieſenweg liegt hier auf die Dauer 
von 4 Wochen aus. 
(12684 
Darmſtadt, den 29. Sept. 1924. 
Felegrgphenbaugmt.
 FTHTTTTTT 
A.
Seite 10.
Freitag, den 3. Oktober 1924.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 275.
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 3. Oftober 1924 
* Die Aufnahmefähigkeit des 
amerikaniſchen Kapitalmarktes. 
Ueberkapitaliſierung der amerikaniſchen Induſtrie. — Das 
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erträgnis ausländiſcher und heimiſcher Werte. — 500 Millionen 
Dollar verfügbares Kapital. 
Die Induſtrie der Vereinigten Staaten hat — wie die New= 
Yorker Federal Reſerve Bank an Hand eingehender Berechnungen 
nachweiſt — ſich während der Hochkunjunkturperiode des 
            ver=
gangenen Jahres geradezu treibhausartig entwickelt, ſo daß die 
Leiſtungsfähigkeit der Wirtſchaft die Aufnahmefähigkeit des 
            hei=
miſchen Marktes weit überſteigt. Aus dieſer ſtarken Erhöhung der 
Produktion, der eine entſprechende Vermehrung der 
            Produk=
tionsmittel voraufging, wird der Schluß gezogen, daß die 
            wirt=
ſchaftliche Expanſion zu einer allgemeinen Ueberkapitaliſierung 
der amerikaniſchen Induſtrie geführt hat. In den einzelnen 
            Ge=
werben liegt der Leiſtungsgrad, in Prozent ausgedrückt, über 
dem normalen Bedarf: Motoren 82, Autoreifen 79, Cement 78, 
Zink 62, Seide 55, Zucker 52, Fleiſch 37, Wolle 35, Erdöl 30, 
Schuhe 29, Stahl 28, Mehl 26, Eiſen 24, Papier 24, Leder 18, 
Kohle 16, Kupfer 11, Baumwolle 10, Tabak 6. In der 
            Automobil=
induſtrie tritt das Mißverhältnis zwiſchen Kapazität und 
            Bedar=
am ſchärfſten in Erſcheinung, während in der Textilinduſtrie und 
im Tabakgewerbe die Konjunktur den ſpekulativen Tendenzen 
nicht förderlich war. 
Das in der Union brachliegende phyſiſche Kapital iſt ſo 
            be=
trächtlich, daß in abſehbarer Zeit für den weiteren induſtriellen 
Ausbau keine beſonders großen Mittel erforderlich ſein dürften. 
Ein Teil des Kapitals, das ſich innerhalb des letzten Jahres 
            ge=
bildet hat, iſt übrigens nur deswegen zu Inveſtierungszwecken 
verwendet worden, weil der Kongreß die vom Präſidenten 
            Coo=
lidge und Schatzſekretär Mellon befürwortete Steuerreform nicht 
durchgeführt hat. Wenn entſprechend den Vorſchlägen des 
            Schatz=
amtes die Wertpapierſteuer ermäßigt worden wäre, würden viele 
große Konzerne ihre überſchüſſigen Kapitalien am Bondsmarkt 
angelegt haben. 
Die die amerikaniſche Wirtſchaft unter den gegenwärtigen 
Verhältniſſen die zur Verfügung ſtehenden langfriſtigen Gelder 
nicht zu abſorbieren vermag, verſtärkt ſich die Neigung, die 
            flüſſi=
gen Mittel in ausländiſchen Werten anzulegen. Vorausſetzung 
iſt allerdings, daß die ausländiſchen Staats= und 
            Kommunal=
anleihen eine erheblich höhexe Rente als heimiſche Anlagepapiere 
bringen. Die allgemeine Geldflüſſigkeit in den Vereinigten 
            Staa=
ten, die in dem Rediskontſatz von 3 Prozent und in der 
            nied=
rigen Rate von 2 Prozent für tägliches Geld zum Ausdruck 
kommt, kann nicht als Maßſtab für das Zinserträgnis angeſehen 
werden. Ausländiſche Werte, die im Laufe dieſes Jahres in 
New=York plaziert worden ſind, bringen im Durchſchnitt eine 
Rendite von 6,65 Prozent. Das Zinserträgnis der amerikaniſchen 
Werte iſt zwar etwas geringer, aber immer noch befriedigend 
Amerikaniſche Eiſenbahnbonds, ſoweit ſie als erſtklaſſige 
            Anlage=
werte gelten, verzinſen ſich beim jetzigen Kursſtand im 
            Durch=
ſchnitt mit 4½ Prozent, während Induſtrieobligationen 5½ 
            Pro=
zent und die Bonds der gemeinnützigen Unternehmungen (public 
utilities) 5,7 Prozent bringen. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß 
infolge der am Bondsmarkt eingetretenen Kursſteigerungen 
augenblicklich die Rendite weſentlich geringer iſt als zu Anfang 
des Jahres. 
Die Aufnahmefähigkeit des amerikaniſchen Kapitalmarktes 
für ausländiſche Anleihen läßt ſich zwar nicht ziffernmäßig 
            be=
legen, wird aber in Wallſtreet auf eine halbe Milliarde Dollars 
geſchätzt. In den erſten ſechs Monaten ſind in New=York 
            aus=
ländiſche Anleihen im Geſamtbetrage von 400 Millionen Dollars 
untergebracht worden. Davon fanden 155 Millionen Dollars zu 
Konvertierungszwecken Verwendung, ſo daß insgeſamt 245 
            Mil=
lionen Dollars amerikaniſches Kapital ins Ausland abgefloſſen 
ſind. Seit Anfang September werden über 100 Millionen Dollars 
für Depoſitengelder flüſſig gehalten bzw. als tägliches Geld 
            aus=
geliehen, die des höheren Zinserträgniſſes wegen in der Dawes= 
Anleihe oder anderen ausländiſchen Emiſſionen inveſtiert wer= 
B. R. 
den ſollen.
 Handelsblatt 
Handel und Wandel in Heſſen. 
Konkurſe. Solcher wurde über das Vermögen des 
            Buch=
händlers Julius Kreiſcher in Mainz am 1. ds. eröffnet. 
            Ver=
walter iſt R.=A. Dr. Max Oppenheimer dafelbſt. Anmeldefriſtablauf i 
am 31. ds. Prüfungstermin: 28. November, vormittags 10 Uhr, vor 
dem Amtsgericht Mainz. 
Anleihen. 
*fm. Eine ſchweizeriſche Anleihe für Offenburg. 
Der Stadtrat von Offenburg hat die Aufnahme eines Darlehens 
von 25 000 Mark Schweizer Franken auf Schuldſchein zum Zinsfuß von 
5¾ Prozent genehmigt, das zu Wohnungsbauten verwendet werden 
ſoll. 
Warenmärkte. 
w. Amtliche Notierungen der Frankfurter 
            Ge=
treidebörſe vom 2. Oktober. (Getreide, Hülſenfrüchte und 
            Bier=
treber ohne Sack, Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack.) Preis 
je 100 Kilogramm in Goldmark: Wetterauer Weizen 23.75—26.50; 
Roggen 25—25.50; Sommergerſte für Brauzwecke 26.50—29.50; Hafer, 
inländiſcher 22.50—B,75, ausländiſcher —; Weizenmehl, ſüdd. Spezial 0 
37—38; Roggenmehl 35.25—36; Weizenkleie 12.85—13; Roggenkleie 
12.60—12.80. Tendenz: feſt. 
* Mannheimer Produktenbörſe. An der 
            Produkten=
börſe war die Tendenz wieder feſt, namentlich für Roggen. Das 
            Ge=
ſchäft lag aber ruhig. Es zeigte ſich auch etwas mehr Inlandangebot. 
Verlangt wurden für die 100 Kilo bahnfrei Mannheim: „Weizen, 
            in=
ländiſcher 24.50—25.50, ausländiſcher 26.75—28.50; Roggen, inländiſcher 
24.50—25, ausländiſcher 25.75—26.50; Gerſte 28—30 in geſunder, 
            trocke=
r 2—21 in geſunder, 
ner handelsüblicher Ware, Hafer, inländiſch 
trockener, handelsüblicher Ware, ausländiſcher 22—24; Mais mit Sack 
20.50—20,75; Weizenmehl, Spezial 0: 37.50—38; Roggenmehl 35.50 bis 
36; Kleie 12.50—13. 
* Mannheimer Viehmarkt. Zum Großviehmarkt waren 
zugeführt und wurden per 50 Kilo Lebendgewicht gehandelt: 192 Ochſen 
26—54, 86 Bullen 38—48, 376 Kühe und Rinder 14—56, 482 Kälber 
64—82, 130 Schafe 25—38, 1847 Schweine 70—85. Tendenz: Mit 
            Groß=
vieh mittelmäßig, geräumt, mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit 
Schweinen ruhig, Ueberſtand. 
Zum geſtrigen Kleinviehmarkt waren zugeführt: 19 Kälber, 52 
Schweine 455 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro Kilo 
            Lebend=
gewicht für Kälber 65—80, für Schweine 50—85, für Ferkel und Läufer 
pro Stück 6 bis 29 Mark. Tendenz: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, 
mit Schweinen rnhig, langſam ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern 
mittelmäßig. 
w. Berliner Produktenmarkt. Infolge der beträchtlichen 
Erhöhung der Preiſe ſind die Käufer recht vorſichtig geworden. Amerika 
hat ſeine Forderungen für Roggen wieder erhöht; die zweite Hand aber 
iſt darin eher etwas nachgiebiger. Inländiſches Material fehlt nach wie 
wenig Abſchlüſſe 
            er=
vor, ſo daß zu den erhöhten Forderungen nur 
folgen, obwohl die Nachfrage beträchtlich bleibt. Weizen war für die 
amerikaniſchen Cif=Notierungen wenig verändert, aus zweiter Hand aber 
etwas billiger zu haben. In Inlandsware fehlte es an Angebot, ebenſo 
wie an Kaufluſt. Von Gerſte bleibt gute Ware leicht unterzubringen; 
dagegen iſt geringere Ware ſchwer verkäuflich. Hafer war nur in feinen 
Qualitäten geſucht. Roggenmehl wurde teilweiſe teurer als 
            Weizen=
mehl gehandelt. Futterartikel behaupteten bei ruhigem Geſchäft ihren 
Preisſtand. 
Börſen. 
* Frankfurter Börſenbericht vom 2. Oktober 1924. 
(Eigener Bericht.) Der Aktienmarkt eröffnete im Großen und Ganzen 
wenig verändert bei freundlicher Grundſtimmung. Einheitlich feſter war 
nur der Montanaktienmarkt, wo die ſchweren Werte durchſchnittlich 
1 bis 2 Prozent gewannen; im übrigen beſtand großes Intereſſe nur 
für vereinzelte Papiere, bei denen man von günſtigen 
            Zuſammenlegun=
gen ſprach, ſo z. B. Lahmayer, Hapag, Frankfurter Maſchinen. Die 
Anilinwerte blieben berhältnismäßig vernachläſſigt und karsmäßig eher 
etwas leichter. Der Rentenmarkt eröffnete eine Kleinigkeit unter den 
im Frühverkehr genannten Kurſen und erfuhr dann eine ſtarke 
            Beun=
ruhigung durch größere Exekutionen für Berliner Rechnung. Die 
            Kurs=
geſtaltung war infolgedeſſen ſehr ſchwankend und zeitweiſe nervös. 
Kriegsanleihe 680—640—670—635—670 Milliard. Prozent. In den 
Nebenwerten dieſes Marktes war das Geſchäft infolge allgemeiner 
            Zu=
rückhaltung gering. Nach Beendigung der Exekutionen trat an der 
            Nach=
börſe eine Erholung der Kriegsanleihe bis 700 Milliard. Prozent ein. 
Die Schlußkurſe am Aktienmarkt lagen durchſchnittlich geringfügig 
unter den Eröffnungskurſen, ohne daß im ganzen Börſenverlauf, eine 
beſondere Bewegung zutage trat. Ausländiſche Werte hatten kleines 
Geſchäft etwa auf geſtrigem Kursniveau. Im Freiverkehr hörte man 
folgende Kurſe: Api 2/s. Becker Stahl 750 Milliard. Prozent, Becker
Nr. 273
 Kohle 5 Prozent, Brown Boberi 800 Milliard. Prozent, Growag 160 
Milliard Prozent, Krügershall 77/, Schebera 1,9 Prozent, Ufa 
117/s Prozent. 
w. Berliner Börſe. In der Hauptſache ſind es nach wie vor 
die verſchiedenen, über den Stand der Londoner Anleiheverhandlungen 
einlaufenden Meldungen, welche der Börſe einige Anregung und der 
Unternehmungsluſt einen gewiſſen Antrieb gewähren. Die 
            Grundſtim=
mung blieb unter dieſen Umſtänden im allgemeinen feſt. Das Geſchäft 
iſt aber noch weit davon entfernt, lebhaft genannt zu werden und im 
Verlaufe ſchrumpfte es erneut wieder zuſammen. Das Intereſſe bleibt 
im allgemeinen den Induſtriepapieren zugewandt, ſo daß bei allerdings 
uneinheitlicher Kursſtellung neuerliche Kursſteigerungen im Ausmaße 
von ein bis vereinzelt zwei Billionen Prozent, namentlich für die nach 
wie vor bevorzugten Montanwerte, eintreten konnten. Von dieſen 
            er=
freuen ſich Harpener beſonderer Beachtung, die bis 88 ſtiegen, dann 
aber auch noch Charlottenburger Waſſerwerke und Lahmeher. Später 
wurde die Haltung etwas unſicherer. 
Für die zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere war die 
Stimmung bei wenig veränderten Kurſen ziemlich feſt. Der heimiſche 
Anleihemarkt hat ſeine bevorzugte, der Tendenz die Richtung gebende 
Rolle noch nicht wieder zurückgewonnen. Vorbörslich wurde 
            Kriegs=
anleihe bis 730 genannt; während der Börſe wurde ſie ungefähr mit 655 
und etwas darunter gehandelt. Aehnlich war die Kursentwicklung auch 
bei den anderen, in die gleiche Kategorie fallenden Renten. Der 
            Geld=
markt hat nunmehr ſeine durch den Ultimo unterbrochene Flüſſigkeit 
zurückgewonnen. Vom Deviſenmarkt iſt, wie ſchon bisher, nichts Beſon= 
1 
deres zu berichten. 
AA 
Deviſenmarkt.
Brief
Geld —
RNe
Brief
Gei=
— Amſterdam=Rotterdam .„ 62,09 162. 162. 2. ſel=Antwerpen .. . . ." 20.31. 20.41. 20.30 20.40 z Chriſtiania. . ... ......." Kopenhagen .......... oll Stockholm . . . . . . . . . . . ." 3 voll ſingfors ........... Italien ..............." 18,3. 18.36 vol London . . . . . . ........ 18.
70— 18.79 New=York ........ ... .. 4.19 19 voll Pa
18... . . .. .. .. ...... 22.19 22.3 voll Schweiz .... . . .. . . .... D ei 79.9 Spanien .............. 55.76 Kiü ve Wien (i. D.=Oſterr. abg.). Prag. ................" 1 . 12 12.57 12 vo Budapeſt. . . . . . . . . . ... 5.44- 5.44— voll uenos=Aires. . . . . . . . . 1. 1.3 Bulgarien. ........... 3.06 20½. 3.04 ipan . . . ........... 1.6 Nio de Janeiro ........ 0.: 0. 674: elgrad. . . . . . . . . . . . . . . 5.77— 5.70 5.72 5.74 Liſſabon .. .. ....... ... Danzig ........ .. ..... 74.66— 75 04— 74.6 3. vol Konſtantinopel ........." 2.26 2.28 — 2.265 2281 voll
 (Eigene telegr. Meldung, 
Berliner Kurſe, 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
 Aktiengeſ. für Anilin 
AſchaffenburgerZellſtoff 
Augsb.=Nürnb. Maſch.. 
derl.=Anhalt=Maſchinen 
Berl 
„Elektr. W. vorzug. 
            Bi=
archütke ...... 
Braunkohlen=Briketts". 
Bremer Vulkan ......" 
Wolle. . ...... 
Chem. 
ehden ......." 
Weiler ......." 
Deutſch=Atlant. Tel.. . . 
Deutſche Maſchinen. . 
Deutſch=Niedld. Tel. .. 
Deutſche Erdöl ....." 
Deutſche Petroleum .. 
Dt. Kaliwerke 
Dt. Waffen u. Munition 
Donnersmarckhütte ... 
ynamit Nobel ...." 
er Farben. . . . 
Ele 
ieferung .. . . . 
R. Friſter .........." 
Gaggenau Vorz. .. ... 
Gelſenk. Gußſtahl ...." 
Geſ. f. elektr. Untern... 
Halle Maſchinen .. . . ." 
Han. Maſch.=Egeſt.. . . .
Zement ...." Hirſch
pfer ........" Eiſen
W 60 6. Werke. ....
bohenlo ihla Porzellan ..... 100 ides Eismaſch. . . . . . ingel Schuh .. . . . .. Hofmann .. .. 120 3005 ſie
L.
we u. Co. .... .. orenz ... ........" 4410 33 equin
... ederlän 2. Nordd. Gummi .. . . ." 040 000
18 1
625 Wag
K... 475 48 Rombacher Hütten. . . . Roſ
r Zucker ......." 70 che Gußſtahl: jemens Glas zuuaa! ule Eiſenhütte . . . . . 125 er. Lauſitzer Glas .. 190 olkſtedter Porzellan. eſtf. Eiſ. Langendreer Wittener Gußſtahl .. .. 51360 0000) Sanderer=Werke ..... 7000 6300
 Frankenkurs in London: 84.60 
18.75 
Markkurs „ „
 A 
12 
Darmſtadter und Nationalbank, Kommandit=Geſeuſchaft auf Aktien. 
Frankfurter Kursbericht vom 2. Oktober 1924. 
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
6” 47 R 1,10 93 2 „5 12,1 32 3. 22 3. 2,75 32/ 36 54 28,75 29.25 5,8 75 3 4,25 2 24 7 ,8 30 2625 3.5 —
* U5 au6 165 1.1
— 8,12 B
— 3.7 12.75 uan
 Europäiſche Staatspapiere. 
a) Deutſche. 
5% Reichsanleihe ..........
 „ 
7% 
„ 
„ 
Dollar=Goldanleihe per 1935 .. 
.. 
Dollar=Schatzanweiſungen .. 
4½% I. u. V. Schatzanweiſg. 
I.—TX. 
47Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.1. 
v. 
Sparprämienanleihe ........ 
Zwangsanleihe .. . . . . . . . . . ." 
Preuß. Konſols ........" 
 
8½% 
. 
Bad. Anl. unk. 1935 ... 
% „ v. 1907 ....." 
1896 ..... 
* 
% Bahern Anleihe ......." 
...." 
eſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw. 
R .... 
5 
Reihe 
6 Heſſer 
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . . . 
4½ Heſſen unk. 1924.. . . . . . . . . 
3½% ................" 
... . . . 
4% Bürttemberger alte ......" 
b) Ausländiſche. 
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 
59 
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 
v. 1902 .......... 
................. 
6 % Bulgar. Tabak 1902...... 
12/4% Griech. Monopol ......." 
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913 
ab 1918 ............." 
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
v. 1914 ........ ......" 
4% Oeſt. Goldrente ......... 
49 einheitl. Rente ....." 
5% Rum. am. Rente v. 03.... 
4½% „ Goldrente v. 13 .... 
am. Goldrente konv. 
4½ „ am. b. 05 ..... ... 
4%0 Türk. (Admin.) v. 1903.... 
4½ „ (Bagdad) Ser. I. 
 
4% „ v. 1911, Bollanl. ...
 4½%0 Ung. Staatsr. v. 14 .... 
Goldrente ........" 
42 
Staatsr. v. 10 .... 
Kronenrente .. .. .. 
4% 
Außereuropäiſche. 
6% Mexik. amort. innere . . . . . . 
onſ. äuß. v. 99.. . . . 
Gold v. 04, ſtfr. . . . . 
30 
konf. inner. .. . .. 
Irrigationsanleihe 
4½ 
52 Tamalipas, Serie1...... 
Oblig. v. Transportanſt. 
4% Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . . 
Gal. Carl Ludw.=Bahn.. . . 
5% Oeſt. Südb. /Lomb.) ſtir. ..
1. 10. 2. 10.
 15 
1.8 
—
 1,2 
N 
1,2
  
8.
 4, 
5,75
 10,4 
117a 
 
39,5 
 2.6 
i.
 D.e 
6. 
1.: 
1 
17 
172=
 8.75 M 
15
 1. 
1,7
 22 
24,5
 2.8 
zi.
 2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb. 
6%Neu= 
20 Oeſt. Staatsb. v. 1883 .... 
b. 8. En., 
Leſt. „ z 
m. .. .. 
 
* 
v. 1885 .... 
Staatsb. 
g. Netz. 
Oeſt. 
imerg.) . 
Salz 
rI 
. 
 
vion ... 
. Conſt. 
naſtir ......" 
lonigut 
ntepee. . ...... ....." 
 
48 „ 
Nach Sachwert verzinsl. 
Schuldverſchreibungen. 
%o Badenw. Kohlenwrtanl. v. 23 
Ffter. Pfandbr.=Bk. Goldobl. 
„ 
Em. . . 
5% Fſter. Pfandbr.=Bk., Golbobl. 
...... 
k.e 
Re 
k Mannheim 
Groß 
Kohlenwertanl. v. 23.... .." 
Heſſ. Braunk.=Nogg. Anl.v 
Neckar A.=G. Stuttgart 
            Gold=
anl. v. 23..............." 
Pfälzer Hyp.=Bank. Gold= 
Pfdbr. b. 24.. . . . . . . ... .... 
Inleihe .. 
Preuß. 
liwer 
Roggen 
t=Anl. 
5% Rhein. Hypot.=Bank 
            Gold=
dbr. v. 24 .... .......... 
5% Rhein=Main=Donau Gold= 
 
anl. v. 23 
5% Sächſ. Braunk.=Anl. v. 23 
Ser. 1 u. II... . . . . . . . . . .. 
Sächſ. Noggenwertanl. v. 23 
bl. 
5½ Südd. Feſtwertbk. Go 
Vank=Aktien. 
IIg. Deutſche Creditanſtalt. . . . 
ank für Brauinduſtrie ..... 
 
mer Bankverein. . . . .. 
Bayer Hypothelen= u. We 
hſelb. 
ſchaft „. 
Berliner Handelsge 
t... 
Commerz= und P 
armſtädter u. Nationalbank .. 
Deutſche Bank ............ 
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank 
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . . 
eutſche Vereinsbank ........ 
Disconto=Geſellſchaft .. . . .. ..". 
Dresdner Bank. . .. . . . . . . .. . ." 
Frankfurter Bank ......... 
Hypotheken=Bank 
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .. 
Mitteldeutſche Creditbank. . . . .. 
Oeſterreichiſche Crebitanſtalt .. 
 
Reichsbank=Ant. 
Nhein. Creditban 
 
 
.. 
Hypothekenb 
Süddeutſche Disconto=Geſellſch 
Weſtbank ................. 
Wiener Bankverein .........."
 Bergwerks=Aktien. 
Berzelius ... ..............." 
Bochnmer Bergb. ....... . . .. 
Buderus. . . . . . . . . . . . ....... " 
Dt. Luxemburger .. . . . . . . . . .. 
Eſchweiler Bergwerks=Akt. . . . . 
Gelſenkirchen Bergw. ......." 
Harpener Bergbau.. .. ..... .."
1. 10
 1 
43
 9,75 
1,72 
60,5 
10 
2,5 
1.775 
28 
D 
2.6
 9 
10. 
12. 
1.
 15 
84,5
 10 
1,7 
59,5 
10 
2.45
3,6
 2,6 
1,4 
1,7
 25 
10,.45 
A 235
 5,35 
* 
86,75
T—Tauſend, M— Millionen. M4 — Milliarden. 0U—ohne Umſatz X— rationiert,
 Kaliwerke Aſchersleben .. . . . .." 
alzdetfurth .. . . . . . 
 
Weſteregeln ...... 
Klöcknerwerke (abg. Lothr. Hütte) 
Mannesmann Nöhren ........ 
Mansfelder ................. 
Oberbedarf ..." 
D 
Oberſchleſ. Eiſen 
aro) ..... 
Minen u. Eb.=Ant. .. .. 
Phönie Bergbau z.nnssnn. 
Stahlwerke ..... . . .... 
Rhe 
Riebeg 
Montan. . . . . . . . . ..... 
ombacher Hütte .. . . . . . .. .." 
lus Bergb.=u. Hütten=Akt. . . 
Ver. Laurahütte .. .. . .. . . ...." 
Aktien induſtr. Anternehmung, 
Brauereien 
Henninger Kempf=Stern. . . . . . 
Löwenbrän München ........ 
Schöfferhof (Binding)........" 
Werger .......... .. .. ......
 Akkumulat. Berlin ........... 
Adler & Oppenheimer .. . .. .." 
Adlerwerke (v. Kleher) ....... 
A. E. G. Stamm. . . . . . . . . 
„ Vorzug Lit. A ... 
it. B... 
OBio 
för 
Gieſecke & 
gen .. .." 
inental=Guano .. . .." 
An 
Anilin Bln.=Treptow. . ...... 
Aſchaffenburger Zellſtoff ..... 
Badenia (Weinheim) .. .. . . . 
adiſche Anilin= n. Sodafabrik 
Bad. Maſchf. Durlach ......." 
Bad, Uhrenfabr. Furtwangen.. 
Baldur Piano. . . . . . . . . .. .. .." 
aſt Nürnberg .............. 
Bahriſch. Spiegel ........ 
Beck & Henkel CCaſſel) ........ 
ergmann El. Werke .... . . . .. 
 
ing. Metallwerke .......... 
Brockhues, Nieder=Walluf... .. 
Cementwerk Heidelberg. ... .. 
Karlſtadt . . . . . . . . 
„ 
Lothringen ( 
Albert. . . . . . . ." 
Chem. We‟ 
heim Elektron 
P 
Fabrik Milch ......*..." 
iler=ter=mer ..... ... 
Daimler Motoren ............ 
Deutſch. Eiſenhandel Berlin.. 
Deutſche Erdöl ... .. .. . .. ..." 
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt. 
Lingler, Zweibrücken ......." 
Dresdener Schnellpreſſen .... 
Dürkoppwerk (Stamm) ......" 
Düſſeld. Ratinger (Dürr) 
Dyckerhof E Widm. Stamm .. 
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....." 
L. Meher jr. .. 
Elberfelder Farbw. v. Baher .. 
Kupfer= u. Meſſingw. 
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ...... 
Licht und Kraft ....... 
Elſäſſ. Bad, Wolle......... .. 
Emag, Frankfurt a. M.... .... 
Email. & Stanziv, Ullrich .... 
Enzinger Werke ............." 
Eßlinger Maſchinen .........." 
tlingen Spinnerei ........." 
Fuber, Joh., Bleiſtiſt ........"
6,25 83 Zs
 Faber & Schleicher ..... ....." 
Fahr, Gebr., Pirmaſens .. ... 
Felten & Guilleaume, Carlsw... 
Feinmechank (Fetter). . . . . . . . ." 
Feiſt Sektkellerei Frankf. a. M.. 
Frankfurter Gas... . . . . . .. ." 
Frankfurter Hof ........." 
Fkf. Maſch. Pokorny & Wit 
fuchs, Waggon Stamm .. . . ." 
Ganz. Ludwig, Mainz ......." 
Geiling & Cie. 
 
Ger 
a Linoleum ........" 
Gelenkirchen Gußſtahl ...... 
Goldſchmidt, Th. .... .. . ..... 
Gotha Waggon ........ 
* 
mm. 
Greffenius, Maſchinen 
Gritzner Maſchinenf. Durlach. 
Grün & Bilfinger ..........." 
en (Osnabrück)......" 
ifwerke Füſſen ........." 
Heddernheimer Kupfer ...... 
lligenſtaedt, Gießen ......." 
Hilpert Armaturenf. ........ 
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . 
ſch Kupfer u. Meſſ. ......." 
Hoch= und Tiefbau ........." 
Höchſter Farben ............. 
Holzmann, Phil. ............ 
Holzverk.=Induſtr. ......... .. 
Hydrometer Breslau ......" 
Inag .. ................. 
hans Stamm. . . . . . . . . . . 
ruher Maſchinen .. . . . ... 
Karſtadt N. . .. .tta ffaaaafa! 
Klein, Schanzlin & Becker ... 
norr, Heilbronn .... ........ 
& Schüle Spinn. .. . . . .. 
Konſervenfab 
Braun ......" 
rauß & Co., Lokom. . . . . . . . . 
Lahmeher & Co. ........... 
Lech, Augsb 
 
e 
derw. Ro 
 
Lederwerke Spich 
 
v. Erfurt ...... 
gel, Schul= 
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Rummer 275.
Freitag, den 3. Oktober 1924.
Seite 13.
Das deutſche Herz.
104)
 Roman von Adolf Schmitthenner. 
(Nachdruck verboten.)
 In ſeinem Eifer war er ins Rennen gekommen. 
„Warte doch, ich komme dir nicht nach!” rief Margarete. 
Sie waren Gerach zu gegangen. Das Dörflein lag vor ihnen 
in einem Kranz von blühenden Bäumen. 
Friedrich blieb ſtehen, faßte ſeine Gattin unter dem Arm und 
mäßigte ſeinen Schritt. 
„Siehſt du,” fuhr er fort. „Unſer Herrgott kann keinen 
            Ueber=
mut und kein Unrecht leiden, weder bei den Jeſuiten noch bei 
uns. Wer frech wird, dem gibt er eins. Jetzt ſind wir daran. 
Unſer Herrgott verfährt aber dabei in Bauſch und Bogen. Schlägt 
er dem Schweden auf die Sturmhaube, ſo brummen auch uns die 
Bauernſchädel; ach, und die armen braunen Zöpfe! 
Er fuhr ſeinem Weibe liebkoſend über den Scheitel. 
„Um deinen Schädel und um deine Zöpfe brauchſt du nicht 
zu bangen. Wir fahren morgen nach Heilbronn und ſitzen 
            wohl=
geborgen hinter den Wällen der Reichsſtadt in unſerem ſchönen 
Haus.” 
Friedrich blieb ſtehen. 
„Das iſt es ja eben, was mich ſo drückt, daß wir uns 
            ſal=
vieren und laſſen Land und Leute im Stich.” 
„Für wen tuſt du s? Für dich? Nein, für dein Weib, für 
dein Kind, will’s Gott, deinen Sohn, für dein Haus und dein 
Geſchlecht. Denke an Urſulas Kinder! Hätten ſie die Wärme 
und die Sonne und die Hilfe gehabt, die wir in Heilbronn 
finden, ſie wären nicht geſtorben.” 
„Und doch ſchäme ich mich. Das habe ich auch heute meinen 
Pfarrherren geſagt, als ich von ihnen Abſchied nahm. 
„Wie war es denn? Du haſt mir noch nichts erzählt.” 
„Wunderlich war’s. Du weißt, ich bin mit den katholiſchen 
Prälaten eigentlich lieber zuſammen als mit unſeren Pfarrern. 
Sie ſind hablicher. Bei den unſrigen kommt es mir immer vor, 
als ob das Wort Gottes im Winkel lauere, um mir eins auf 
den Mund zu geben, auch wenn ich keine Maulſchelle verdiene. 
Und gar wenn ſie in Haufen beiſammen ſind! Dann reden ſie 
ſich in die Salbung hinein, oder ſie kriegen ſich an den Ohren. 
Jenes iſt mir gräßlich, dieſes ärgerlich. Aber das ſage ich dir: 
Vor keinem Stand in Deutſchland hab’ ich einen ſolchen Reſpekt 
als vor den Pfarrherrn und den Schulmeiſtern. Du wirſt ſehen, 
ſie halten aus, ſie bleiben bei ihren Leuten und tragen das 
Wort Gottes unter die ſchnaubenden Nüſtern der vier Roſſe, die
 Gottes Würgengel tragen, und beugen ſich nieder und tröſten 
die Niedergeworfenen und laſſen ſich zermalmen von den Haufen. 
„Siehſt du, das hab’ ich ihnen heute geſagt. Zuerſt hab’ ich 
dich und mich geſcholten, dann hab’ ich ſie gelobt und habe ſie 
herzlich gebeten, meinem Beiſpiel niemals zu folgen, ſondern 
immer bei ihren Gemeinden zu bleiben.” 
„Und ſie?" 
„Sie hatten Tränen in den Augen und ſchüttelten mir die 
Hände und ſagten Segensſprüche und verſicherten, ſie würden 
in ihren Gemeinden bleiben, denn das ſeien ſie dem Erzhirten 
ſchuldig. Darauf hat einer von ihnen, der liebe alte Herr von 
Eſchelbach, in ihrer aller Namen gebetet, für mich und dich und 
das kommende Kindlein und unſer Haus, für Guſtavum 
            Adol=
phum und das Wort Gottes und die reinen Sakramente und 
daß es bald Friede werde. Es war ſehr ſchön, aber er hat’s 
etwas lang gemacht, ſuchte nach einem ſchönen Ende und hat 
darüber dem lieben Gott dieſelbe Sache zwei= und dreimal ge 
ſagt. Aber gerührt waren wir doch alle; dann habe ich gebetet 
Ich habe geſagt „Herr Gott, ſei mit den Hirten und mit den 
Herden.” 
„Das war kurz und gut,” meinte Margarete. 
Alſo ſich erzählend und Scherz und Ernſt daherplaudernd, 
wie’s ihnen gerade ums Herz war, kamen die Gatten nach Gerach, 
ließen ſich überſetzen, um über die Wieſen heimzukehren. 
Aber ſie waren langſam und immer langſamer gegangen. 
Oft waren ſie ſtehengeblieben. Margarete war müde geworden, 
und in der Stille hegte ſie Sorge, der Gang wäre für das Haus 
Hirſchhorn zu weit und zu anſtrengend geweſen. Als ſie an die 
Fähre kamen, war die Nacht ſchon hereingebrochen. Der 
            Fähr=
mann wollte ſich gerade in ſein Bett legen, als die beiden ſeiner 
Hilfe begehrten. 
„Wir werden die letzten ſein für heute, gute Nacht!” ſagte 
Friedrich, als er den Schiffer entlohnt hatte, 
Friedrich blieb ſtehen und ſah ſeine Frau fragend an. 
Margarete ſagte: 
„Wollen wir nicht hinauf und uns für heute nacht zu Gaſt 
bitten? Ich bin ſehr müde und habe keinen Mantel; die Nacht 
wird kalt.” 
Friedrich machte nach ſeiner ehelichen Gewohnheit zuerſt eine 
Schwierigkeit. 
„Zu Rüdt hinauf? Der iſt zu fromm. Frömmigkeit iſt gut; 
aber allzu viel iſt allzu viel. Kaum ſitzen wir beieinander, ſo 
haben wir Händel, und ich will heute mit niemand mehr Streit 
kriegen als mit meinem Schatz.”
 „So wolen wir alſo nicht hinauf”” ſagte Margarete und 
ſtellte ſich, als ſvolle ſie weitergehen. 
„Natürlich wollen wir. Du ſollſt doch nicht krank werden.” 
Und ſo ſtiegen ſie behaglich den Weg hinan. 
Sie kamen vor die Burgpforte und klopften. Das 
            Durch=
ſchlupftürchen tat ſich auf. 
„Wer iſt da?" 
„Freunde. Iſt die Herrſchaft zu Hauſe?” 
„a. Es iſt Beſuch da.‟ 
„Wer?” 
* 
„Die Beußerin von 
„Gute Nacht!” rief Friedrich entſetzt und rannte den Pfad 
hinab. 
Margarete, nicht imſtande, ihm ſo ſchnell zu folgen, rief ihm 
nach. Dann wandte ſie ſich an den erſtaunten Pförtner und 
fragte: 
„Iſt die Dame mit der Herrſchaft verwandt?” 
„Sie iſt die Urgroßtante der Schloßfrau. 
„Sie hat doch in Nürnberg gewohnt.” 
„Aber der Krieg zieht ſich in jene Gegend. Was ſoll ich der 
Herrſchaft ſagen?" 
„Gar nichts; gute Nacht!” 
Margarete folgte ihrem Gatten. Als ſie ſeine Geſtalt ſchaute, 
kam ihr der Gedanke: Hätte ich den Pförtner nur um einen 
Mantel gebeten! Aber ſie wollte nimmer umkehren. Ihr Gatte 
bedurfte ihrer. Er ſtand unter einem Tannenbaum. Als ſie 
ſeine Hand ergriff, merkte ſie, daß er heftig zitterte. 
„Komm!” ſagte ſie, „du Lieber, Guter. Du mußt mich 
führen, ſonſt komm’ ich nimmer heim.” 
Da kam er zu ſich und führte ſie ſicher und ſorgſam. 
Sie ſchlugen einen andern Pfad ein, der ſchräg hinabführte 
in der Richtung nach Zwingenberg. So ſparten ſie ein gut Stück 
des Wieſenweges. 
Sie lamen auf dem Grunde an, hörten das leiſe Rauſchen 
des Flrſſes, der von dickem Nebel bedeckt war, und ſpürten die 
feuchte, kalte Wieſenluft. Links von ihnen der ſchwarze Wald. 
Langſam gingen ſie auf dem weichen Pfad. Manchmal ſchreckte 
ein großer Vogel auf, der auf dem Boden geſeſſen und geſchlafen 
hatte. Da fuhren ſie ſelber zuſammen und ſtanden ſtill, während 
die ſchweren Flügel über ihren Köpfen rauſchten. Dann wieder 
erklang ein leiſes, kurzes Vogelſtimmchen aus dem grünen Laub 
links über ihnen. Es war, wie wenn ein Kind im Schlafe ſpricht. 
Hin und wieder klangen die Waſſer, und kündeten in ihrer 
Rätſelſprache etwas Unheimliches aus der Tiefe. 
(Fortſetzung folgt.)
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Hirſchbraten 8 
in allen Größen 
Schwere Haſen u. 
Wildenten 
8. Junge fette Gänſe 
Enten 
n 
w 
„ Hahnen 
„ „ Hühner 
empfiehlt (28567 
H.E.I.B8 
8 Darniſiaodt, Karſtr. 24. Tel. 4r8. 8 
8. Für die ſüd. Feiertage beſonders 
8 ſchöne lebende Hühner u. Hahnen. 
Rarggaaaannanagggg