Einzelnumtzer 10 Goldpfennige
Bezugspreis:
Bei wöchentlſch 2maligem Erſcheinen vom 1. Aprſt
bis 30. April 2.48 Goldmark und 22 Pfennig
Abtragegebühr, abgeholt 2,25 Goldmark, durch die
Agenturen 2.40 Goldmark frei Haus.
Poſibezugs=
preis ohne Beſſellgeld monatlich 2.30 Goldmart.
Veranwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſfellungen durch
Fermruf ohne Verbindlichleſt für uns. Poſſcheckonto:
Franfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landesheuptſtadt
Wöchentliche illuftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.* geſtattet.
Nummer 115
Freitag, den 25. April 1924.
187. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſfadt 20 Goldpfg
Finanz=Anzeigen 30 Goldpfg, Rellamezeile (92 mmm
breiß 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfg.,
Finanz=Anzeſgen 45 Goldpfg., 92 mu breſte
Rellamſe=
zelle 1.50 Goldmark. Alle preſe in Goldmart
(1 Dollar — 420 Marh). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streikt uſw., erliſcht
ſede Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigeni=
auffräge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder” gerſchtlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto: Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbant.
Dr. Heifferich *
Dr. Helfferich unter den Todesopfern von Bellinzona.
* Innsbruck, 24. April. (Priv.=Tel.) Der deutſche
Konſul in Lugano teilt mit, daß auf Grund der
aufgefun=
denen Ausweispapiere feſtgeſtellt werden kann, daß ſich der frühere
Staatsſekretär des Reichsſchatzamtes, Dr. Helfferich und
ſeine Mutter unter den Todesopfern des
Eiſen=
bahnunglückes von Bellinzona befinden.
* Mit Dr. Helfferich iſt eine der markanteſten Perſönlichkeiten
im politiſchen Leben der Nachkriegszeit dahingegangen, die ſich
neben der Feindſchaft der Linksparteien, großer Verehrung auf
Seiten der Rechtsparteien erfreute. Er war neben
Staatsmini=
ſter a. D. Hergt der ausgeſprochene Führer der Deutſchnationalen
Volkspartei und hat ſich in dieſer Richtung während der ganzen
Nachkriegszeit in exponierter Kampfſtellung befunden. — Eine
der wichtigſten Phaſen des Kampfes war der im In= und
Aus=
land ungeheueres Aufſehen erregende Prozeß gegen Erzberger,
deſſen einzelne Entwickelungen noch in aller Erinnerung ſind.
Zugleich war Helfferich im Zuſammenhang mit ſeinen großen
außenpolitiſchen Erfahrungen der Vorkriegszeit und ſeinen, auch
von den Gegnern anerkannten finanzwiſſenſchaftlichen
Kenntniſ=
ſen und Erfahrungen der für die Deutſchnationale Volspartei
geeignete Fachmann für Außenpolitik und Finanzwirtſchaft.
Ge=
rade die Kombination dieſer beiden wichtigen Eigenſchaften hat
bei den zahlloſen Verhandlungen, die die Reichsregierung in der
Nachkriegszeit über das Reparationsproblem mit dem Ausland
führen mußte, für die Oppoſitionsſtellung der Deutſchnationalen
gegenüber den Nachkriegsregierungen des Reiches, aber auch
Preußens, eine ausſchlaggebende Rolle geſpielt.
Von beſonderer Bedeutung in dieſem Zuſammenhang iſt die
Entwicklung der letzten Monate, wo Helfferich im Vordergrund
der Bemühungen um Schaffung einer ſtabilen Währung
geſtan=
den hat. Der Streit um die Vaterſchaft der Rentenmark iſt
be=
kannt. Auch diejenigen, die aus politiſchen Gründen Dr.
Helffe=
rich die Vaterſchaft der Rentenmark abſtreiten und den der
Deut=
ſchen Volkspartei naheſtehenden Kreiſen überlaſſen, ſind der
Auf=
faſſung, daß das Roggen=Renten=Geld, das Dr. Helfferich in
ſeinem Plan propagierte, der ſpäter geſchaffenen Rentenmark in
den entſcheidenden Punkten, wenn auch nicht in der
Währungs=
unterlage, als Vorbild gedient hat. Daß das Sinken des
Roggen=
preiſes auf dem Weltmarkt in der Zeit der Schaffung einer
ſtabilen Währung in Deutſchland den Roggen als wenig für eine
Währungsgrundlage geeignet erſcheinen ließ, kann an der
ge=
ſagten Idee der Schaffung einer ſtabilen Währungsbaſis durch
hypothekariſche Belaſtung des geſamten deutſchen Grundbeſitzes
nichts ändern. Das tatſächlich zur Ausführung gebrachte Projekt
der Rentenmark hat dieſe Idee übernommen, und der dann zum
Reichswährungskommiſſar und ſpäter zum Reichsbankpräſidenten
gewählte und ernannte Dr. Schacht hat dieſes Projekt in ſeinen
Einzelheiten durchgeführt, obwohl er urſprünglich nicht als ein
beſonderer Freund der Rentenmark galt. Die ſchwierige
poli=
tiſche Verkuppelung der Währungsſtabiliſierung mit dem Abbruch
des paſſiven Widerſtandes, der an ſich notwendig war, weil beider
Weiterzahlung der Unterſtützungen für das beſetzte und
Ein=
bruchsgebiet die Stabiliſierung nicht möglich geweſen wäre, hat
bei der politiſchen Einſtellung der Deutſchnationalen Volkspartei
die ſachliche Einflußnahme Dr. Helfferichs auf die Stabiliſierung
nach außen hin bis zu einem gewiſſen Grade verdunkelt.
Auf der anderen Seite hat Dr. Helfferich in dieſer Partei die
auswärtigen politiſchen Fragen auch im Reichstag ſtändig
bear=
beitet. Es iſt noch in voller Erinnerung, wie unmittelbar vor
Auflöſung des Reichstags Dr. Helfferich mit ſeiner großen
außen=
politiſchen Rede den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann auf
den Plan rief. Man war in politiſchen Kreiſen der Auffaſſung,
daß bei einem ausgeſprochenen Rechtsruck bei den bevorſtehenden
Reichstagswahlen Dr. Helfferich von ſeiner Partei für den Poſten
des Reichsaußenminiſters in Ausſicht genommen ſei. Auch im
Wahlkampf wurde dieſe Abſicht von keiner Seite angezweifelt.
Um ſo tragiſcher wirkt nunmehr der Tod des erſt 52jährigen
Staatsmannes, der nur zu kurzer Erholung vor den
Reichstags=
wahlen ſich nach Italien begeben hatte. — Auch das rein
wirt=
ſchaftliche Deutſchland verliert in Helfferich eine ſehr bekannte
Größe, wenn auch ſeine praktiſche wirtſchaftliche Betätigung in
den letzten Jahren eher ab als zugenommen hat.
Die Berliner Preſſe zum Tode Helfferichs.
Berlin, 24. April. Zum Tode Helfferichs ſchreibt die
euzzeitung”: Nicht nur wir allein als ſeine nahen
poli=
chen Freunde können den unfaßbaren entſetzlichen Ausgang
nes Lebens noch nicht in ſeiner ganzen Schwere begreifen; auch
s geſamte deutſche Volk, gleichviel welcher Parteirichtung und
rüber hinaus die ganze Kulturwelt wird ſein Ende als einen
litiſchen Schickſalsſchlag empfinden müſſen.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſagt: Großes
Helfferich für ſein Volk als Kritiker und Mahner in den
ahren der Oppoſition geleiſtet, Größeres noch war von ihm bei
in zu erwartenden Mehrheitsverhältniſſen im neuen Reichstag
die Zukunft zu erhoffen.
Die Zeit weiſt auf den ſchweren Verluſt hin, den das
utſche Volk dadurch erlitten hat, daß es kurz nach Stinnes nun
ich Helfferich auf der Höhe ſeiner Schaffenskraft verloren hat.
elfferich habe das eine mit Stinnes gemein, daß er mit ihm
felleicht die umſtrittenſte Perſönlichkeit unſeres öffentlichen
bens war. Aber er habe mit ihm auch eine andere Eigenſchaft
teilt: er war eine unbeſtrittene Kapazität, vor deren Wiſſen
nd Können auch der politiſche Gegner Achtung hatte.
Die Germania betont: Helfferich hatte viele Gegner, ja
lan kann ſogar behaupten, daß er ſehr wenig wirkliche Freunde
ſaß. Aber unter dem Eindruck der furchtbaren Nachricht, die
1s Bellinzong kommt, wird es nur eine Stimme des Bedauerns
eben, nur ein allgemeines Gefühl aufrichtiger Teilnahme an
em furchtbaren Schickſal eines Mannes, der eine der
bedeutend=
n Perſönlichkeiten unſeres politiſchen Lebens war.
Das B. T. und der Vorwärts heben hervor, daß die
utſchnationale Pgrtei mit Helfferich ihre ſtärkſte geiſtige Kraft
rliert.
Das Beileidstelegramm des Reichspräſidenten
Berlin, 24. April. Der Reichspräſident hat an Frau
Dr. Helfferich folgendes Beileidstelegramm gerichtet: Die
Nach=
richt, daß Ihr Herr Gemahl und ſeine Mutter dem furchtbaren
Eiſenbahnunglück in der Schweiz zum Opfer gefallen ſind, hat
mich tief ergriffen. Ich bitte Sie, die Verſicherung meines
herz=
lichſten Beileides entgegen zu nehmen. Möge die allgemeine
Teilnahme, die dieſer Schickſalsſchlag findet, Ihnen einigen
Troſt in Ihrem Unglück bringen.
Beileid des preußiſchen Miniſterpräſidenten.
Berlin, 24. April. Der preußiſche Miniſterpräſident hat
an Frau Dr. Helfferich folgendes Telegramm gerichtet: „
Anläß=
lich des in ſo grauſamer Weiſe erfolgten Todes Ihres Gemahls,
des früheren preußiſchen Staatsminiſters Helfferich, ſpreche ich
Ihnen, zugleich namens des preußiſchen Staatsminiſteriums,
meine wärmſte Teilnahme aus. — Braun, Miniſterpräſident.
v. Knillings Beileidstelegramm.
*g München, 24. April. (Priv.=Tel.)
Miniſterpräſident Dr. v. Knilling hat an den
Kommerzien=
rat Helfferich in Neuſtadt a. d. Haardt, dem Bruder des auf
ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen
Reichstagsabge=
ordneten Dr. Helfferich, ein Beileidstelegramm gerichtet, in dem
er perſönlich und zugleich im Namen der bayeriſchen
Staats=
regierung die herzlichſte Teilnahme an dem tragiſchen Unglück
zum Ausdruck bringt. Der tragiſche Hingang Helfferichs, der aus
reinſter Vaterlandsliebe allezeit ſeine glänzende Begabung, ſeine
reichen Erfahrungen und ſeine bewundernswerte Tatkraft reſtlos
in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt habe, erwecke allenthalben
in dem Telegramm weiter, um die deutſche Politik und Volks= haben ſoll und wenn die hinter ihm ſtehenden Wähler etwas
mit=
wirtſchaft gehören der Geſchichte an und werden ihm
unvergäng=
lichen Ruhm ſichern. Zu reichem Wirken ſchien er noch berufen.
erſetzlichen Verluſt auf das ſchmerzlichſte.
Beileid der Deutſchnationalen Reichstagsfraktion.
Berlin, 24. April. Der Vorſitzende der Deutſchnationalen
Volkspartei Hergt hat an die Witwe Dr. Helfferichs folgendes
Telegramm geſandt: Unter dem furchtbaren Eindruck von dem
Hinſcheiden unſeres unerſetzlichen Freundes, Ihres Mannes, der
zukünftigen Hoffnung unſeres Vaterlandes, das ſeiner Beſten
und Kräftigſten einen in ihm verliert, gedenken wir in
mitfüh=
lendem Schmerz Ihres unendlichen Leides. Gott ſchütze Sie Linken zugutekommen. Die Ereigniſſe nach der Revolution haben
und Ihre Kinder! Möge Helfferichs Sohn einſt im Geiſte ſeines
unvergeßlichen Vaters wirken und die Früchte der Lebensarbeit
des ihm und uns zu früh Entriſſenen reifen ſehen.
Nachruf der Oeutſchnationalen Landtagsfraktion.
Berlin, 24. April. Die Deutſchnationale Volkspartei
Preu=
ßens widmet ihrem Führer folgenden Nachruf: „Tieferſchüttert
und faſſungslos ſtehen wir Deutſchnationalen dem grauenvollen
und rätſelhaften Schickſal gegenüber, das unſeren Beſten, unſeren
Freund Helfferich plötzlich aus unſerer Mitte riß. Er wird uns
genommen in einem Augenblick, in dem wir hoffen durften, daß gehen ſehen.
nunmehr endlich die Gelegenheit gegeben werden würde, ſein
überragendes Können, ſeinen unermüdlichen Fleiß, ſeine heiße kann mit Sicherheit damit rechnen, daß ſie bereits im Juni fal=
und hingebende Liebe zu ſeinem Volke und Vaterland in
leiten=
der Stelle für dieſes Volk einzuſetzen. Nicht nur wir
Deutſch=
nationalen verlieren in ihm einen Großen, nein, dieſer Verluſt
trifft unſer ganzes Volk. Auf ihn ſahen die Mühſeligen und
Beladenen, die Gebeugten und Gebrochenen in Jahren der
Prü=
fungen und Qualen, wie ſie noch keinem Volke auferlegt ſind.
An ihm richteten ſie ihre Hoffnungen immer wieder auf. Auf ihn
ſahen auch ſeine politiſchen Gegner, die zwar den
unerſchrocke=
nen und ſchneidigen Kämpen fürchteten und zuweilen vielleicht
haßten, wie kaum einen anderen, in ſchickſalsvoller Stunde aber lung für Waſſerſtraßen, wurde am 17. April der neue
Lohntarif=
doch immer wieder ſeinem überragenden Können und ſeinen vertrag für die Arbeiter der Reichswaſſerſtraßenverwaltung
ab=
genialen Gedanken ſich beugten und ſeinen Rat nicht entbehren geſchloſſen. Er gilt, abgeſehen von den Arbeitern einiger Son=
Welt, wenn ſie in Deutſchland nach Männern ſuchte, die den Reichswaſſerſtraßenverwaltung ausgeführten Neubauten und
Mut und die Fähigkeit beſaßen, das Schickſal unſeres Volkes größeren Erweiterungsbauten, für alle Arbeiter der Reichswaſſer=
Wir ſchweigen nicht in dieſer Stunde von dem, was wir in Helf= wird er auch für die den preußiſchen Miniſterien für Handel,
Ge=
ferich verloren haben, wie gemeinſame Qualen und gemeinſames wverbe und Landwirtſchaft, Domänen und Forſten unterſtehenden
Kämpfen ihn uns auch menſchlich nahe brachten. Wir durften Arbeiter der preußiſchen Waſſerbauverwaltung angewendet. Der
Gefühle tieferſchütternder Mittrauer erfüllen uns im Gedenken an / Waſſerbaubedienſtete, Verband der Gemeinde= und
Staatsarbei=
die ferne Gattin, der ein jähes Schickſal zum zweiten Male den ter, Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer,
Lebensgefährten von der Seite riß, die ihm, wie kaum je eine
Frau, Mitarbeiterin bei ſeinen Arbeiten war. Machtlos und
heute noch ratlos beugen wir uns vor dem furchtbaren Schickſal.
Helfferichs Tod reißt eine Lücke in unſere Reihe, die keiner von
uns zu ſchließen vermag. Der Mann geht von uns, ſein Werk für die Freie Hanfeſtadt Bremen, die älteſte Landwirtſchafts=
und Ehrfurcht errichten ihm in unſerem Herzen ein Denkmal. Jahrestag ihres Beſtehens. Die Feier wird mit einer
Feſt=
ehren ſein Andenken, indem wir weiter kämpfen auf den Bahnen, ſich dann ein Feſteſſen in den Räumen der Jakobihallen
anſchlie=
die er uns wies.
Der politiſche Beauftragte der Deutſchnationalen Volkspartei. Landwirtſchaftsrates, der am 25. und 26. April in Bremen die
(gez.) v. Lindeiner, Mitglied des Preuß, Landtages.” 53. Plenarſitzung abhält, teilnehmen werden,
* Der Aufmarſch.
Noch keine Reichstagswahl hat eine ſo große Zerſplitterung
geſehen wie die kommende. Insgeſamt 27 Parteien hatten dem
Reichswahlausſchuß ihre Liſten eingereicht, 4 mußten als nicht
den geſetzlichen Vorſchriften entſprechend zurückgewieſen werden.
23 Parteien alſo gingen in den Wahlkampf hinein. Während
Sozialiſten und Kommuniſten ſich nur mit je einer Liſte
begnü=
gen, weiſen die Rechtsradikalen gleich ein ganzes Dutzend auf.
Die Deutſchnationalen befinden ſich in einer mißlichen Lage. Sie
ſcheuen ſich, einen ſcharfen Trennungsſtrich zwiſchen ſich und den
Deutſchvölkiſchen zu ziehen. Sie fürchten anſcheinend, daß ihre
Wähler dann noch mehr als bisher nach rechts abſchwenken. Man
kann es derſtehen, wenn man weiß, daß allein in Pommern 37
ihrer Ortsgruppen zu den Deutſchvölkiſchen übergetreten ſind,
Die Deutſche Volkspartei befindet ſich dagegen in einer
gün=
ſtigeren Lage, als es urſprünglich den Anſchein hatte. An den
Vertretern der Nationalliberalen Vereinigung hat die Deutſche
Volkspartei nichts verloren. Die Abſchwenkung der kleinen
Gruppe um Quaatz und Vögler wird ihr keinen Schaden
zu=
fügen. Die überwiegende Mehrzahl der Wähler der Deutſchen
Volkspartei wird im Gegenteil dieſe Klärung nur begrüßen. Die
Nationalliberale Vereinigung befindet ſich zudem bereits im
Stadium der Zerſplitterung. Den Anlaß dazu gab das
Sach=
verſtändigengutachten. Während Quaatz ſich für ſeine Ablehnung
ausſprach, ſtand Vögler auf dem entgegengeſetzten Standpunkt.
23 Parteien für den Reichstag! In Heſſen allerdings „nur”
13. Gibt es keine beſſere Illuſtration jener unſeligen deutſchen
Eigenſchaft, die während einer mehrtauſendjährigen Geſchichte
das deutſche Volk mehr als einmal an den Rand des Abgrundes
gebracht hat? Es iſt eine trübe Tatſache, daß ſeit dem
Zuſam=
menbruch des Jahres 1918 von Wahl zu Wahl die
Zerſplitte=
rung der Parteien weitere Fortſchritte gemacht hat.
Wie unſelig dies ſich auswirkt, erhellt am beſten aus den
vor kurzem ſtattgehabten Wahlen zum bayeriſchen Landtag. Sie
ſind ein Schulbeiſpiel dafür, daß all die kleinen wirtſchaftlichen
Intereſſengemeinſchaften, die ſich Parteien nennen, mit der
Wahl wie Eintagsfliegen ihre Daſeinsberechtigung verlieren.
Den meiſten iſt es nicht gelungen, auch nur einen ihrer
Kandi=
daten ins Parlament zu bringen, und ſelbſt wenn es gelang,
ſo friſtet der einzelne ein kümmerliches Daſein. Die Möglichkeit,
irgend einen Einfluß auf die politiſche Geſtaltung zu nehmen, iſt
ihm von vornherein genommen. Er muß ſich bei den
entſcheiden=
tiefſte Teilnahme. Die Verdienſte Karl Helfferichs, ſo heißt es den Abſtimmungen ja doch, wenn ſeine Stimme einen Wert
reden wollen, einer der großen Parteien anſchließen. Welcher
Stimmenverluſt bei den Reichstagswahlen durch die
Abſplitte=
rung zu erwarten iſt, läßt ſich leicht daran ermeſſen, daß bei den
Bayern war ſtolz auf einen ſolchen Sohn und bedauert den un= bayeriſchen Wahlen allein im rechtsrheiniſchen Bayern 186 797
Stimmen verloren gingen.
Schwer einzuſehen der Wert der Abſplitterung. Von
prak=
tiſchen Geſichtspunkten, aus betrachtet iſt ſie höchſt überflüſſig.
Bleibt nur noch ihr agitatoriſcher Wert.
Sicher haben manche dieſer kleinen Wirtſchaftsgruppen und
Grüppchen berechtigte Wünſche, die ſie gern durch eigene
Ver=
treter verfochten ſehen möchten. Sollte es aber wirklich nicht
mög=
lich ſein, dieſelben Intereſſen auch von den großen Parteien
ver=
treten zu laſſen?
Bedenklich iſt es auch, daß gerade die Zerſplitterung bei den
bürgerlichen Parteien beſondere Blüten treibt und daß die
Stimmen, die da verloren gehen, tatſächlich indirekt nur der
aber doch bewieſen, daß eine Stärkung der Sozialdemokratie
ſicherlich nicht zum Heil des Ganzen iſt, da leider für ſie auch
heute noch nicht die Erwägungen der praktiſchen Politik, ſondern
ſtarrer Doktrinarismus beſtimmend iſt.
Von ausſchlaggebender Bedeutung bei den kommenden
Reich ſollte ſein und iſt in erſter Linie die Einſtellung der
Par=
teien zu den außenpolitiſchen Problemen. Der neue Reichstag
wird ſich mit wichtigeren Dingen zu befaſſen haben als mit der
Vertretung kleiner Sonderintereſſen einzelner Gruppen. Um
nicht weniger geht es als um Sein oder Nichtſein des Deutſchen
Reiches. Wenn das Deutſche Reich in Trümmer geht, wird
niemand ſeine wirtſchaftlichen Sonderwünſche in Erfüllung
Die Entſcheidung in der Reparationsfrage reift heran. Man
len wird. Wie ſie fällt, das wird weſentlich davon abhängen,
ob der neue Reichstag die ſichere parlamentariſche Baſis ſchafft,
welche allein eine zielbewußte, weitſchauende und folgerichtige
Außenpolitik auch für die Zukunft ermöglicht.
Ein neuer Lohntarifvertrag.
Berlin, 24. April. Im Reichsverkehrsminiſterium,
Abtei=
konnten. Auf ihn aber ſah auch ſchließlich die ganze außerdeutſche derbetriebe und den Bauarbeitern bei den im Eigenbetriebe der
durch eigene Kraft wieder aus der Tiefe zur Höhe zu führen, ſtraßenverſaltung. Auf Grund einer beſonderen Vereinbarung
erfahren, daß Helfferich nicht nur der rückſichtslofe, zielſichere Lohntarif iſt mit ſolgenden Arbeitnehmervereinigungen abge=
Kämpfer war, ſondern auch ein Meuſch mit weichem, hingeben= ſchloſſen worden: Deutſcher Verkehrsbund, Reichsabteilung für
dem Herzen, der Freundſchaft ſuchte und deshalb Freunde fand. Binnenſchiffahrt, Flößerei= und Waſſerbauperſonal, Gewerkſchaft
deutſcher Eiſenbahner und Staatsbedienſteter, Fachverband für
15. Jahrestag der Bremer Landwirtſchaftskammer.
Bremen, 24. April. Die Landwirtſchaftskammer
aber ſoll in uns und mit uns weiterleben. Dankbarkeit, Treue kammer des ganzen Deutſchen Reiches, begeht heute den 75.
Sein Leben und Wirken galt ſeinem Volk und Vaterland. Wir, derfammlung im Geſverbehaus heute nachmittag beginnen, der
ßen wird, an welchen Veranſtaltungen auch die Mitglieder des
Rummer 11.
Seite 2.
Kolonial=Gedenkfeiern.
„Gebt uns unſere Kolonien wieder!”
Berlin, 24. April. Die Koloniale
Reichsarbeits=
gemeinſchaft hat heute an den Völkerbund nach Gen
folgendes Telegramm gerichtet:
„Der Raub der deutſchen Kolonien bedeutet einen
Bruch der dem deutſchen Volke ſeitens ſeiner Gegner vor
Ab=
ſchluß des Waffenſtillſtandes gegebenen feierlichen Zuſicherungen.
Das geſamte deutſche Volk fordert daher die
Rückgabe ſeiner Kolonien als ſein
weltkundi=
ges, unantaſtbares Recht.
Die in der Kolonialen Reichsarbeitsgemeinſchaft
zuſammen=
geſchloſſenen Geſellſchaften, Verbände und Vereine, hinter denen
Millionen deutſcher Männer und Frauen ſtehen, ſtellen dieſe
Forderung aufs neue und geloben zugleich, nicht eher zu
raſten, bis dem deutſchen Volke ſein ihm unrechtmäßig entriſſener
Kolonialbeſitz zurückerſtattet iſt.”
Das Telegramm iſt unterzeichnet bom Präſidenten der
Kolo=
nialen Reichsarbeitsgemeinſchaft: Dr. Seitz, Gouverneur a. D.
Dr. Hahl, Gouvernenr a. D., Maercker, Generalmajor a. D
Die Berliner Feier.
Berlin 24. April. Die Kolvnial=
Reichsarbeitsge=
meinſchaft hatte zu einer Gedenkfeier in der neuen Aula
der Friedrich=Wilhelm=Univerſität am Donnerstag
vor=
mittag um 11 Uhr geladen. Die weite Halle der neuen Aula war von
einem zahlreichen Publikum angefüllt, unter dem ſich zahlreiche bekannte
Vertreter der früheren Kolonialverwaltung befanden. Die Vertreter
der Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden waren mit dem
Reichs=
innenminiſter an der Spitze erſchienen. Die eindrucksvolle Feier wurde
durch eine Anſprache des Rektors der Univerſität Berlin, Prof.
Roe=
thes eröffnet, der von der bekannten Depeſche des Fürſten Bismarck
un den deutſchen Konſul in Potsdam am 24. April 1884 ausging. Mit
der Depeſche iſt ſeiner Zeit der Grund zur aktiven Kolonialpplitik gelegt
worden. Etwas ganz Großes war geſchehen. Wir Deutſche, ſo führte
der Redner aus, waren im Begriff, unſere Hand nach dem Mitbeſitz
der Welt auszuſtrecken. Wir ſind von altersher Koloniſatoren. Auch
in Berlin ſtehen wir auf Koloniſationsboden. Altgermaniſcher Beſitz,
dann verloren gegangen und ſpäter wieder gewonnen von innen heraus.
Seit den Wickinger Tagen haben wir germaniſche Reiche von
tief=
germaniſchem Gehalt jenſeits der Meere gegründet. Denn ein geſundes
Volk kann nicht hochkommen ohne die Beherrſchung der Meere. Wir
wußten, daß wir Raum brauchen, wenn wir unſere Miſſion als Volk
erfüllen wollen. Das haben alle großen deutſchen Fürſten erkannt. Der
Glaube an die Aufgabe des Deutſchen war ſtark und iſt vollſtändig
be=
rechtigt. Wenn Deutſche allein ins Ausland gehen, ſo tun ſie fremde
Arbeit, oft gegen das Vaterland. Das iſt ein alter deutſcher Erbfehler,
Gerade deshalb brauchen wir deutſche Kolonien, weil wir ſonſt im
Aus=
lande unſere Eigenart verlieren. Der Schmachfrieden von Verſailles
hat uns die Kolonien geraubt. Wir dürfen aber nicht auf ſie verzichten.
Denn Verzichten iſt das ſchlimmſte Wort, das ein Volk kennt. Das
Nichtverzichten muß getragen ſein von dem Glauben an das eigene
Volk und ſeine Miſſion. Der Redner ſchloß mit den Worten: Deutſchland
Dein iſt die Zukunft, wenn Du an ſie glaubſt. Schwingen wir uns auf
zum felſenfeſten Glauben an die deutſche Miſſion, erziehen wir unſere
Kinder dazu. Wir brauchen Kolonien! Alſo werden wir ſie
holen, wen wir ſie wollen und an unſere Zukunft glauben!
Als nächſter Redner ſprach der frühere Gouverneur Dr.
Seitz: Ein großes modernes Volk kann ohne Kolonialpolitik nicht
leben. Das hat man in Deutſchland allgemein anerkannt. Wenn wir
an unſere verlorenen Kolonien denken, ſo erinnern wir uns in erſter
Linie an die materiellen Verluſte, die wir erlitten haben. Täglich
wer=
den wir durch die Not unſeres Volkes daran erinnert. 1914 waren über
600 Millionen Goldmarkkapital in den Kolonien eingelegt. Oft iſt
ge=
fragt worden, was unſere Kolonien wert ſind. Man hat ſie auf 110
Milliarden Goldmark geſchätzt, alſo faſt ſoviel, wie die Entente in dem
Verſailler Frieden von uns verlangte, jedoch läßt ſich ihr Wert nicht
genau angeben. Denn unendliche Zukunftsmöglichkeiten liegen in ihnen.
Ihr Raub bedeutet aber auch ſchwere Verluſte politiſcher Natur. Die
Lüge von unſerer Kolonialſchuld iſt von unſeren anſtändigen Gegnern
längſt begraben. Die Eingeborenen ſehnen ſich nach uns Deutſchen
zu=
rück. Wir Kolonialdeutſche haben heute die Pflicht, der Welt zu
bewei=
ſen, daß unſere Gegner nicht die reinen Lämmer ſind, als die ſich
hin=
ſtellen. Frankreich hat am Rhein in der jüngſten Vergangenheit den
Beweis erbracht, wie es ein fremdes Volk und Gebiet verwaltet. An
Verzicht auf die Kolonien denken wir nicht. Dies würde für uns ein
Abdanken vor der Weltgeſchichte bedeuten. In Erinnerung an unſere
glorreiche Vergangenheit rufen wir Kolonialdeutſche: Deutſchland, wach
auf! Als Vertreter der ehemaligen Schutztruppe ſprach der
Gene=
ral der Infanterie a. D. Lequis, für die ev.
Miſſio=
uare Prof. Dr. Theol. Miehter, für die Kath. Prof. Dr.
Frey=
tag. Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Nocht behandelte die Leiſtungen
und Erfolge der mediziniſchen Wiſſenſchaft in den Kolonien.
Kolonialgedenktag in Hannover.
Hannover 24. April. In Hannover wurde der Gedenktag der
Deutſchen Kolonialherrſchaft im Kuppelſaale der Stadthalle feſtlich
be=
gangen. Neben der Reichskriegsflagge ſchmückten die Flaggen unferer
größten Schiffahrtsgeſellſchaften das Podium, auf dem die Büſte
Bis=
marcks ſtand. Stahlhelmleute und Jungdeutſcher Orden waren
zahl=
reich vertreten. Generalfeldmarſchall v. Hindenburg hatte der
Verſammlung ſeine beſonderen Grüße übermittelt. Der Hauptredner
des Abends, General Maercker, ſprach über die Themen: 40 Jahre
deutſcher Kolonialherrſchaft und die Kolonialſchuldlüge.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1924.
Vom Tage.
Am Sonntag, den 27. April, wird Reichskanzler Dr. Marx in
Düſſeldorf im Apollotheater in einer öffentlichen
Wahlverſamm=
lung der Zeutrumspartei ſprechen. Es iſt dies der erſte der deutſchen
Miniſter, dem während der Wahlzeit die Einreiſe ins beſetzte Gebiet
er=
laubt wird; im allgemeinen wird ja von der Beſatzungsbehörde deutſchen
Miniſtern die Einreiſe außerordentlich erſchwert.
Der preußiſche Landtag hat ſich entſprechend dem Beſchluß
des Aelteſtenrates wieder bis zum 20. Mai vertagt.
Die beiden niederländiſchen Vertreter reiſten zur Wiederaufnahme
der niederländiſch=ruſſiſchen Verhandlungen nach
Berlin ab.
Als Nachfolger des füngſt in München verſtorbenen Geheimrats
Zeiß iſt der frühere Intendant der Bayeriſchen Staatstheater,
Frei=
herr v. Franckenſtein, der die bayeriſchen Bühnen bis zur
Revo=
lution im Jahre 1918 leitete, wieder als Generalintendant der
Baye=
riſchen Staatsthegter berufen worden,
Der Pfälzer Denkſtein in München wird nunmehr am
Sonntag, den 6. Juli, enthüllt werden.
Die franzöſiſche Regieruneg hat beſtimmt, daß die Miniſter, die
ſich um einen Kammerſitz bewerben, nicht mehr in öffentlichen
Verſammlungen das Wort ergreifen ſollen.
Die alliierten Regierungen haben der
Reparations=
kommiſſion ihre Antſvort noch nicht überreicht. Unter dieſen
Bedingungen ſieht man dem Zuſammentritt der Reparationskommiſſion
nicht vor der nächſten Woche entgegen.
Der tſchechiſche Präſident Maſaryk beabſichtigt, wie ſich der Matin
aus Prag melden läßt, auf ſeiner Reiſe nach Rom die Möglichkeit eines
Beitritts der Tſchechoſlowakei zu dem italieniſch=
ſüd=
ſlawiſchen Bündnis zu beſprechen.
Nach einer Meldung aus Helſingfors ſind nunmehr zwiſchen
Finnland und Rußland alle im Dorpater Friedensabkommen
vor=
geſehenen Verträge abgeſchloſſen, ausgenommen den Handels=
und Archivvertrag.
Der Burenführer Maritz, der bekanntlich wegen
Hochver=
rates angeklagt worden war, wurde zu 3 Jahren Gefängnis
mit Zwangsarbeit verurteilt.
Gegen den Geſetzentwurf zur Verwendung von 10 Millionen
Dollar zur Linderung der Nor in Deutſchland macht ſich
innerhalb des Senats eine ſtarke Oppoſition bemerkbar.
Eine Wahlrede Poincarés.
Paris 24. April. (Wolff.) Bei dem Feſtmahl, das die
Republikaniſche Vereinigung heute abend veranſtaltete, hielt
Miniſterpräſident Poincaré eine Wahlrede. Er beſchäftigte
ſich eingehend mit der Innenpolitik und ſprach ſich zum Teil ſehr
ſcharf gegen das Bündnis der Radikalen mit den Sozialiſten aus.
Poincaré erklärte, die Regierung erwarte, daß die nächſte
Kam=
mer eine Mehrheit ergebe, die keiner Diktatur irgendeiner
revo=
lutionären oder unkonſtituionellen Partei unterliege. Poincaré
entwickelte ſodann die hauptſächlichen Aufgaben der kommenden
Kammer auf innerpolitiſchem Gebiete und erklärte, daß auch
außenpolitiſch die kommende Kammer eine große Aufgabe
zu erfüllen habe. Sie müſſe ihren Blick auf jenſeits der
Gren=
zen richten, um die Rechte Frankreichs zu ſichern und den Frieden
der Welt zu konſolidieren. Nach einem Hinweis auf die
Not=
wendigkeit, die Lage im Orient durch die Ratifizierung des
Frie=
densvertrages von Lauſanne ſicherzuſtellen, erinnerte Poincaré
daran, daß der Friedensvertrag von Verſailles Frankreich
zwinge, über ein neues wirtſchaftliches Ergebnis ſogar in kurzer
Friſt mit Deutſchland ſelbſt zu verhandeln. Frankreich müſſe
Reparationen und Garantien für ſeine Sicherheit erlangen, ohne
daß jemand ſeine friedlichen Abſichten entſtellen könne. Man
dürfe keine Gelegenheit vergehen läſſen, die durch den Erfolg
des Ruhrunternehmens, durch den Bericht der Sachverſtändigen
und durch die Vorentſcheidung der Reparationskommiſſion
ge=
boten ſei. Man müſſe verſuchen, ſchließlich zu einer allgemeinen
Regelung zu kommen, und man dürfe das reale Pfand nicht
gegen einfache deutſche Verſprechungen austauſchen, denn
Deutſchlands Vergangenheit gewähre keine Garantie für ſeine
Aufrichtigkeit. Man dürfe ſich nicht auf einen Schuldner
ver=
leſſen, der bis jetzt nichts getan habe, um ſeine Verpflichtungen
zu erfüllen. Man müſſe ihn an ſeiner Befreiung durch die
Hoff=
nung intereſſieren, daß er gewiſſen Zwangsmaßnahmen
raſche=
ſtens ein Ende bereiten könne. Man dürfe Illuſionen nicht für
Sicherheiten nehmen und man müſſe im Geiſte des
Entgegen=
kommens verharren, ohne die Wirkung zum Opfer zu bringen.
Das ſei nicht nur Aufgabe von Leuten, ſondern das langwierige
und undankbare Werk erfordere mehr wie je die Wachſamkeit
des Landes, das ſich hierbei über die Außenpolitik auszuſprechen
habe, die die Regierung befolgt habe. Es liegt in den Händen
des franzöſiſchen Volkes, ob die jetzige Politik fortgeſetzt werden
ſoll, bis ein endgültiges Reſultat erzielt ſei, oder ob es vorziehe,
ſich auf unbekannte Wege zu begeben, auf denen es zweifelsohne
Abgründe finden werde. Ich zweifele nicht an dem einſichtigen
Urteil des Volkes, ſo ſchloß Poincaré. Niemand in Frankreich
zweifelt ernſtlich daran, und wer etwa im Auslande daran
ge=
zweifelt hat, wird bald enttäuſcht werden.
Der Meinungsaustauſch
über das Gutachten.
Beginn nächſier Woche.
* Man erwartet in Paris, daß die Reparationskommiſſion
erſt Anfang nächſter Woche den Meinungsaustauſch über das
Sachverſtändigengutachten eröffnet, da die Antworten der
ver=
bündeten Mächte kaum vor Ende dieſer Woche vorliegen dürften.
Ueber den Inhalt der franzöſiſchen Antwort macht die Pariſer
Preſſe bereits ausführliche Angaben.
Der Brüſſeler Berichterſtatter der Times erfährt von gur
unterrichteter Seite, die belgiſche Regierung ſtehe vollkommen zu
den Schlüſſen der Sachverſtändigen, es gäbe jedoch gewiſſe
Punkte, wie der Prozentſatz der Verteilung der
deutſchen Zahlungen, die Bedingungen für eine
Räumung des Ruhrgebietes, die
interalliier=
ten Schulden uſw., über die ein Meinungsaustauſch
zwiſchen Frankreich und Belgien für nötig
er=
achtet werde. Die franzöſiſch=belgiſche Zuſammenkunft, die
nach den letzten Auskünften früheſtens im Mai ſtattfinden ſollte,
werde früher erfolgen. Die Urſache dieſer Beſchleunigung iſt in
der Rede Macdonalds in York, in der Unterredung des belgiſchen
Außennniniſters mit dem belgiſchen Botſchafter in London und
der letzten Rede des Präſidenten Coolidge zu ſehen.
Die belgiſchen Miniſter Theunis und Hymans werden bei
Poincaré zum Ausdruck bringen, daß man die gebotene
Gelegen=
heit, die deutſche Anleihe in Amerika zum Gelingen zu bringen,
ergreifen müſſe. England und Amerika müßten zu dieſem Zweck
gewonnen werden. Wenn die belgiſchen Miniſter mit Poincars
geſprochen hätten, würden ſie auch Gelegenheit ſuchen, mit
Mac=
donald zu verhandeln. Sie würden bei ihm den franzöſiſch=
bel=
giſchen Standpuikt vertreten, daß die Lockerung des
wirtſchaft=
lichen Drucks im Ruhrgebiet der Organiſation des neuen
Pfän=
derſyſtems unterworfen werden müſſe und daß die militäriſche
Beſetzung nicht bendet, ſondern nur abgemildet werden könne.
Die Frage der Feſtſetzung des Betrages der
deutſchen Schulden und die der interalliierten
Schulden könnte, ohne miteinander vermengt zu werden,
auch parallel erwogen werden. Die Feſtſetzung der
deut=
ſchen Geſamtſchuld könne für einen gewiſſen Zeitraum verſchoben
werden, um die Durchführung des im Berichte der
Sachverſtän=
digen enthaltenen Planes zu erleichtern und zu beſchleunigen.
Die Hauptſache ſei, daß eine Atmoſphäre des Vertrauens
geſchaf=
fen werde, damit die Frage der deutſchen auswärtigen Anleihe,
die bei der Löſung des Reparationsproblems mithelfen ſolle,
geſichert werde.
Belgiſche Miniſter gehen nach Paris.
Brüſſel 24. April. (Meldung der Agence Belge.)
Theu=
nis und Hymans werden ſich am Montag nach Paris begeben,
wo ſie eine Unterredung mit Poincaré haben werden. Es
han=
delt ſich um einen einfachen Gedankenaustauſch über die Lage,
wie ſie ſich nach Ueberreichung des Sachverſtändigengutachtens
darſtellt. Ueber den gleichen Gegenſtand werden ſie,
wahrſchein=
ilch Ende nächſter Woche, eine Unterredung mit dem engliſchen
Premierminiſter haben.
Wie Havas hierzu mitteilt, hat die franzöſiſche Regierung
noch keine offizielle Beſtätigung dieſer Nachricht erhalten. Es
ſei aber klar, daß die geplante Reiſe franzöſiſcherſeits auf keinen
Widerſtand ſtoßen werde. Die Brüſſeler Berichterſtatter einiger
Abendblätter melden, daß es noch nicht feſtſtehe, ob die Reiſe der
belgiſchen Miniſter nach Paris am Montag oder Dienstag
ſtatt=
finden werde.
Die deutſche Induſtrie und das Gutachten.
Berlin 24. April. Vom Reichsverband der Deutſchen
Induſtrie wird uns folgende Reſolution zum Gutachten der
Sach=
verſtändigen mitgeteilt: Präſidium und Vorſtand des
Reichsver=
bandes der Deutſchen Induſtrie erkennen an, daß das Gutachten
des erſten Sachverſtändigenkomitees, das auf volkswirtſchaftlicher
Erkenntnis aufgebaut iſt, eine geeignete Grundlage zur Löſung
des Reparationsproblems darſtellt und billigen den Standpunkt
der Reichsregierung, auf der Grundlage dieſes Gutachtens zu
verhandeln. Sie ſehen davon ab, die vielfachen einzelnen Punkte
aufzuzählen, die noch ihrer Aufklärung bedürfen und beſchränkt
ſich darauf, als fundamentale Vorausſetzungen für die Annahme
der Durchführung des Gutachtens zu bezeichnen:
1. die Wiederherſtellung der vollen adminiſtrativen und
wirt=
ſchaftlichen Souveränität des Deutſchen Reiches über die
beſetzten Teile Deutſchlands;
2. daß die Durchführung des Gutachtens in demſelben Geiſte
erfolgt, der die Gutachter bei der Abfaſſung des Berichtes
beſeelt hat, insbeſondere, ſoweit als es ſich um den
uner=
läßlichen Schutz der deutſchen Währung bei den
ſogenann=
ten „Transfers” aus dem Reparationsfonds aus dem
Aus=
lande handelt.
* Königsberger Kanttage.
Von unſerem nach Königsberg entſandten Sonderberichterſtatter
Alfred W. Kames.
Der überreichen Fülle des Gebotenen auch nur in einer
Auf=
zählung gerecht zu werden, iſt kaum möglich. Die altehrwürdige
mater Albertina, die älteſte Univerſität Preußens, und die Stadt
Königsberg haben zur Feier der zweihundertſten Wiederkehr des
Geburtstages Immanuel Kants, des größten Sohnes der Stadt
und des erhabenſten Lehrers dieſer Hochſchule, zu einem
Gaſt=
mahl des Geiſtes geladen, und dieſem Rufe war das geiſtige
Deutſchland und waren führende geiſtige Perſönlichkeiten des
Auslandes in großer Zahl gefolgt. Iſt Kant der Sohn
Königs=
bergs, gewachſen aus der oſtpreußiſchen Scholle, die er nie
ver=
ließ, ſo iſt er doch nicht mehr Alleinbeſitz dieſer Stadt ſeiner
Ge=
burt und des Landes ſeiner Geburt, nicht mehr Alleinbeſitz
Königsbergs, Preußens, Deutſchlands, ſondern Beſitz,
unver=
gänglicher Beſitz der ganzen geiſtigen Welt, Beſitz der
Menſch=
heit, und ſeinen Manen, ſeinen Erkenntniſſen und ſeiner Lehre
von dem unbedingt Sittlichen huldigten in dieſen Tagen
ueben ſeinem Volke alle Völker der Erde, die das Ziel höherer
Menſchlichkeit nicht vergeſſen haben und nicht mißachten. Soll es
geſagt werden, daß an dieſer feierlichen Tafelrunde des Geiſtes
„das Fehlen franzöſiſcher und belgiſcher Vertreter nicht als ein
Fehl emtfunden wurde, daß kein ſuchendes Auge ſie vermißte,
daß es wie eine Selbſtverſtändlichkeit war, daß es nicht anging,
ihnen hier zu begegnen.
Sucht man im äußeren Bilde der Stadt die Prägung
Kant=
ſchen Geiſtes, dieſe Prägung, wie ſie Goethe und Schiller Weimar
aufgedrückt haben, ſo wird man auf den erſten Blick ſich enttäuſcht
fühlen und ſie vermiſſen. Zwar ziert ein rührend edles
Stand=
bild von Rauchs Meiſterhand den ſchönen Platz vor der
Univer=
ſität, zwar trägt die Burgmauer des mittelalterlich wuchtigen
Schloſſes eine Gedächtnistafel mit dem Satz, mit dem der Weiſe
ſeine geiſtige Perſönlichkeit ſelbſt vollumfaſſend umriß: „Zwei
Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer zunehmender
Be=
wunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender ſich das
Nachdenken damit beſchäftigt: Der geſtirnte Himmel über mir
und das moraliſche Geſetz in mir!‟ Dies ſind aber auch die
ein=
zigen Zeugniſſe ſeines Daſeins und Wirkens in dieſer Stadt, die
ſich einem unmittelbar darbieten. Nichts trägt ſonſt das Bild der
Stadt von der Ruhe des Philoſophiſchen an ſich, nichts gibt ihr
den Eindruck, eine Gelehrtenheimat zu ſein. Tätigkeit iſt ihr
her=
vorſtechendes Merkmal. Raſtloſe Bewegung und Drängen zu
Arbeit und zur Geſchäftigkeit zeigt ſich auf jedem Weg. Dieſe
Hauptſtadt einer infolge eines unnatürlichen Friedensvertrages
vom Mutterlande durch einen Korridor abgetrennten ſProvinz iſt
ganz eine Stadt wirtſchaftlichen Wirkens, kaufmänniſcher
Be=
triebſamkeit, und die Stadt des bedeutendſten öftlichen
See=
hafens. Aber da ſie das iſt, iſt ſie damit ſo dem Geiſte ihres
größten Sohnes fern? Iſt ſie nicht vielmehr in praktiſcher
Aus=
führung ſeines Evangeliums der Pflicht und ſeines Gedankens
des Tuns und der Tat ſonderlich dieſem Geiſte nahe und
be=
ſonders würdig, Mitverwalterin ſeines geiſtigen Erbes zu ſein?
Beſonders würdig auch deshalb, weil alles das, was den
Men=
ſchen Kant beſtimmte, ſein Erkenntnisdrang, ſein Fleiß, ſeine
Schlichtheit, in denen ſein Geiſt wurzelte und aus denen dieſer
Geiſt die Kraft zur höchſten Blüte ſog, heute noch beſtimmend
iſt für die Menſchen dieſer Stadt und für die Menſchen dieſes
Landſtriches bei allem Tun und Handeln, bei ihrem völkiſchen
Wollen und ihrer Werktätigkeit.
Ueberreich iſt die Fülle des Gebotenen. Die
Feſtverſamm=
lung der Königsberger Ortsgruppe der Kantgeſellſchaft im Neuen
Hauſe des Friedrichskollegiums, jenem humaniſtiſchen
Gym=
naſium, das Kant zu ſeinen Schülern zählte und das ihm das
Zeugnis der Reife zum wiſſenſchaftlichen Studium verlieh, war
am Samstag dor dem Oſterfeſt der Auftakt dieſer Königsberger
Kanttage unter den Oſterglocken. Mit tiefer Berechtigung
ſtan=
den am Begin dieſes Auftaktes die Ausführungen des
Königs=
berger Profeſſors Dr. Kowalewski von dem Heimatgeiſt in
der Kantſchen Philoſophie, beſonders berechtigt in dieſer Zeit
deutſchen Niedergangs, in der dem Geiſte Oſtpreußens und dem
Geiſte Kants die hohe Aufgabe obliegt, der deutſchen Heimat, dem
deutſchen Willen neuen Impuls zu geben, gleichen Impuls, wie
ihn vor hundert Jahren die Freiheitskämpfer von hier
empfin=
gen. Die Abneigung gegen ſchwächliches Schwanken und gegen
Schwankungen der Schwäche, ſo wie ſie Kant empfand und ſo
wie ſie noch heute dem oſtpreußiſchen Charakter gemäß iſt, ſie
muß von ganz Deutſchland aufgenommen, empfunden und geübt
werden. Dies iſt der erſte Impuls, aus dem alle anderen ſich
von ſelbſt ergeben, durch den das innere Ohr geſchärft wird für
die Stimme, die gebietet: Du ſollſt!
Wiſſenſchaftlich war ſonſt der Chärakter dieſes Abends, da
ſich ja Wiſſenſchaftler hier ein Stelldichein gegeben hatten. Ztoeier
Jünger und Verbreiter der Kantſchen Lehre, Rudolf Reicke und
Emil Arnoldt, beide auch Sprößlinge oſtpreußiſchen Bodens,
gal=
ten die Worte der Erinnerung und dankbaren Würdigung ihrer
Verdienſte, die Profeſſor Schöndörffer ſprach. Tiefſchürfende
Wiſſenſchaft dann in Profeſſor Dr. Lieberts, des Geſchäftsführers
der Kantgeſellſchaft, Thema über „Kant und die geſchichtliche
Weltanſicht”, Frucht wiſſenſchaftlicher Durchdringung, der man
hier im engen Rahmen nicht mit wenigen Worten gerecht zu
werden vermag.
Hoher Tag der Wiſſenſchaft war der Sonntag. Als die
Oſterglocken Mittag läuteten, verſammelte ſich in der Paläſtra=
Albertina die Kantgeſellſchaft, jene große Geſellſchaft des
gei=
ſtigen Deutſchlands, zu ihrer Feſtverſammlung. Höchſte geiſtige
Blüte hier verſammelt, in Wahrheit berufene Träger des
Kant=
ſchen Erbes, Künder ſeiner Lehre und Fortſetzer ſeines Werkes.
Der Aelteſte der deutſchen Philoſophen, Geheimrat Vaihinger=
Halle, ſollte als erſter das Wort nehmen, um Kants Stellung in
der Philoſophie der Gegenwart zu umreißen und zu klären. Aber
der Geſundheitszuſtand erlaubte es dem greiſen Gelehrten nicht,
perſönlich teilzunehmen, und ſo ſandte er ſeinen geiſtigen Gruß,
die von ihm vorbereitete Rede, die von dem Geſchäftsführer der
Kantgeſellſchaft der Verſammlung vorgetragen wurde. Als
be=
ſonderer Höhepunkt dieſer Verſammlung muß die Rede des
Breslauer Profeſſors Dr. Kühnemann gelten, der in großem
Schwung eines der Jünger, wenn auch des perſönlichen Gegners
des Weiſen, Herder, gedachte und hierbei Perſpektiven geiſtiger
Verknüpfung zwiſchen Königsberg und Weimar aufwies, die
plötzlich wie helles Licht blendeten. Vielleicht war es nicht gerade
die exakte Wiſſenſchaft, die die Hauptpatin dieſer Rede war, aber
das glutvolle Gefühl, mit dem der Redner ſeine Ausführungen
durchpulſte, riß mit und ließ das Anhören dieſer Rede zu einent
ganz beſonderen Erlebnis werden. Dann trat mit Ausführungen
Profeſſor Adickes über „Kants Erbe”, Profeſſor Drieſchs über
„Kant und die Ganzheit” und in der Verleſung eines
Manu=
ſkriptes des durch einen Krankheitsfall verhinderten Profeſſor
Scholz=Kiel über „Kant als der Klaſſiker der Metaphyſik”, die
Wiſſenſchaft und die Wiſſenſchaftlichkeit wieder in ihr hier
ange=
ſtammtes und abſolutes Recht.
Am Oſtermontag verhängte ſich der Himmel. Regenſchauer,
durchpeitſchten die Straßen und ließen daran zweifeln, daß
Oſter=
botſchaft auch Frühlingsbotſchaft iſt. So mußte unter der
Un=
gunſt des Wetters der feierliche Zug, den die akademiſche
Bürger=
ſchaft der Albertus=Univerſität zu Ehren Kants abzuhalten
ge=
dachte, aufgegeben werden. Der Weiſe im Elyſium wird darob
nicht grämen; denn auf Pomp ſtand nie ſein Sinn. Aber doch
wurde ihm dieſer Pomp zuteil, ein Pomp beſonderer Art und
aus beſonderem Anlaß. Zur Feier des nen errichteten
Grab=
mals, das mit hochſtrebenden Pfeilern ſich an den altehrwürdigen
feſtungshaften Dom anlehnt, waren die Würdenträger der Unj
Rummer 115.
Faſeismus und Vatikan.
Von unſerem Korreſpondenten.
Der Bericht ging leider verſpätet
hier ein, dürſte jedoch noch nicht an
Intereſſe verloren haben.
Dr. Z. Rom, 19. April.
Am 10. April hatte Muſſolini nach ſeinem großen
Wahl=
erfolge vom Balkon des Auswärtigen Amtes wieder einmal eine
Rede gehalten. „Das Volk Roms”, wie er die auf der Piazza
Colona Verſammelten pathetiſch nannte, beſtand zwar wohl
zu=
meiſt aus Anhängern der eigenen Partei. Jedenfalls hielt der
augenblicklich mächtigſte Mann im Staate noch einmal Nückſchau
auf das bisher Erreichte und gab Ausblicke in die Zukunft. „Alle
Parteien ſollen zugrundegehen, auch die faſziſtiſche, wenn die
Notwendigkeit es erfordert, aber das Vaterland ſoll groß und
ſtark werden.”
Ein ſtolzer und ſchöner Ausſpruch. Es kommt nur darauf
an, wie er befolgt wird. Seine Getreuen legen ihn ſich ſcheinbar
ſo zurecht, daß es bis zur Selbſtaufopferung noch gute Weile
hätte, zunächſt müßten erſt einmal die anderen Parteien daran
glauben. Am Abend brannten denn auch an verſchiedenen
Stel=
len in der Stadt die Zeitungsſtöße der oppoſitionellen Blätter,
die ſich erlaubt hatten, über den augenblicklich herrſchenden,
glück=
lichen Zuſtand ein klein wenig anderer Meinung zu ſein. Im
grellen Flammenſchein ſtocherten faſziſtiſche Jünglinge in ihren
Schwarzhemden mit den gefürchteten Knüppeln maleriſch in den
„Scheiterhaufen” herum, „ſtolz in der Bruſt, Sieges bewußt”,
Die italieniſche Bevölkerung exaltiert ſich wegen derartiger
kleiner Verſtöße gegen die guten Sitten nicht allzuſehr. Man
kennt dieſe ſcherzhaften Methoden der Faſziſten zu gut und
wen=
det ſich gleichgültig ab, um zur Tagesordnung überzugehen.
So=
lange ſich die heißblütige italieniſche „Giovinezza” nur an
der=
artigen untauglichen Objekten austobt, iſt es nicht ſo ſchlimm.
Peinlich wirkte indeſſen ein Zwiſchenfall, der ſich wenige Tage
ſpäter in Monza abſpielte. Dort waren angeblich Faſziſten von
Mitgliedern des „Verbandes der Katholiſchen Jugend”, einer
Gruppe, die vorgibt, apolitiſch zu ſein, in Wirklichkeit den
Popo=
lari zumindeſt ſehr nahe ſteht, provoziert worden. Die gekränkte
Ehre hatte man einfach dadurch rehabilitiert, daß einige
Ver=
ſammlungslokale demoliert und eine Redaktion nach bekanntem
Muſter verwüſtet wurden. Auch dieſer Fall wäre nur von lokaler
Bedeutung geweſen und hätte keine weiteren Kreiſe gezogen,
wenn nicht der Papſt interveniert hätte. Zunächſt ſtiftete er
ein=
mal eine halbe Million Lire, um den Schaden wieder gut zu
machen, ſodann ließ er in dem Sympathieſchreiben an den
Generalſekretär des genannten Verbandes durchblicken, daß er
von der Regierung ſtrenge Ahndung der Tat und Beſtrafung
der Schuldigen erwarte. Inzwiſchen hatte bereits die Regierung
aus eigener Initiative zu Unterſuchung des Falls einen
Ver=
treter nach Monza geſandt.
Gleichzeitig ging der Spektakel in den Zeitungen los. Auf
der einen Seite war man unangenehm berührt, daß der Papſt
eine ſo hehe Summe für dieſen Zweck ausgeworfen, während die
Kurie für die Unglücklichen von Amalfi nur 30000 Lire bewilligt
hatte. Man ſah darin eine politiſche Sympathieerklärung mit
fühlbarer Spitze gegen die Regierung. Die andere Seite ſchrieb
von „antiklerikalen Ausbrüchen des Faſzismus”, „der
Gefähr=
dung des geſamten Chriſtentums”.
Auch dieſer Entrüſtungsſturm wird ſich legen, aber durch die
rein äußerliche Begebenheit von Monza iſt die Aufmerkſamkeit
wieder ſtärker auf das Kapitel „Vatikan und Faſzismus” gelenkt
worden.
Die Römiſche Frage iſt keineswegs gelöſt. Man darf nicht
vergeſſen, daß es in Italien zwei Machtzentren gibt: Der Staat
und die Kirche. Denn wenn auch die Kirche „de facto” ihre
welt=
liche Stellung aufgegeben hat, ſo ſpielt doch der Einfluß des
Vatikans auf die Politik eine ſo große Rolle, daß jeder, der hier
auf die Dauer ſeine Poſition halten will, „Wege nach Rom”
fin=
den muß. Eine Regierung ohne dieſe wohlwollende Unterſtützung
— ſelbſt noch in der Neutralität — iſt einfach undenkbar. Die
Italiener ſind ſo gläubige Katholiken, daß ſie einen ſtarken
Widerſpruch in der beiderſeitigen Politik nicht vereinigen könnten.
Muſſolini hat darum auch wiederholt in ſeinen früheren
Reden betont, daß Religion und Nationalgefühl, — deſſen
Er=
wecker er ja ſein will, — zuſammenwirken müßten, daß eine
Macht die andere nicht zu verdunkeln brauche. Seine
Bemühun=
gen um die Gunſt des Vatikans waren auch nicht nur platoniſch,
Ohne Zweifel hat er es an Beweiſen, daß es ihm Ernſt mit
ſeinen Worten ſei, nicht fehlen laſſen. Er hat der Schule den
obligatoriſchen Religionsunterricht gebracht und den „Faſzio‟
von der Freimaurerei gereinigt. Das Preſtige der Kirche hat
unbeſtritten durch ihn eine Stärkung erfahren.
Seine Neider ſagen ihm allerdings nach, daß er damit nur
eine Dankesſchuld abgetragen und noch nicht einmal vollkommen
bezahlt habe. Denn es wird niemals ans Licht kommen, welche
Kräfte beſtimmend für Don Sturzo waren, in den entſcheidenden
Tagen des ſchweren Streites um die Wahlreform von dem
Vor=
ſitz des Parteivorſtandes zurückzutreten. Man weiß, daß dieſer
Schritt des ſizilianiſchen Prieſters Muſſolini damals ſehr
ge=
legen kam. Ein äußerſt gefährlicher Gegner verzichtete damit auf
verſität, des States und der Stadt und die Gäſte im
Gottes=
hauſe verſammelt. Ein Eindruck auch äußerlich von ganz tief
wirkender Schönheit und Würde. Höchſte Weihe aber erhielt
dieſe Stunde im mittelalterlichen Dom durch die Gedächtnisrede,
die Harnack ſprach. Wer anders, als gerade er war hier an
dieſer Stätte und an dieſem Tage berufen, von der
wiſſenſchaft=
lichen Perſönlichkeit des Weltweiſen zu ſprechen, von ſeinem
Werke und von der fortiebenden Wirkſamkeit dieſes Werkes, das
der Erkenntnis einen neuen Schöpfungstag gab und der
Menſch=
heit einen neuen Begriff ihres Weſens. Doppelt aber wurde er
Kant dadurch gerecht, daß er auch an ſein Werk die kritiſche Sonde
anlegte, daß er nicht nur den Lobpreis ſprach, ſondern auch das
Vergängliche darwies und es vergangen ſein ließ. Umſo mehr
durfte er die fündamentale Bedeutung des Genius feſtlegen,
die=
ſes Genius, deſſen Lehre nach den Worten Harnacks ſtets den
Ausgangspunkt der reinen Vernunft bilden und deſſen
Philo=
ſorhie der unbedingten Moral ſtets allen Zeiten voranleuchten
wird. Zurück alſo zu Kant, aufdaß uns das Chaos
nicht erfaſſe, in das die Menſchheit
unweiger=
lich fällt, wenn dieſe ſo feſt fundierte Moral
nicht mehr anerkannt wird.
Zweier Königsberger Sprecher ſei noch gedacht: des
Stadt=
ſchulrates Profeſſors Dr. Stettiner, der im Dom der Stadt
Königsberg die Ehre gab, die ihr als der Stadt Immanuel
Kants gebührt, und des Oberbürgermeiſters dieſer Stadt, Dr.
Lohmeher, der am neuen Grabe dieſes Grabmal als ein
Palla=
dium ſittlicher Freiheit in die Obhut der Stadt übernahm.
Den Abend beſchloß ein Begrüßungsempfang in dem ſchönen
Gebäude der Stadthalle, der in beſonderer Weiſe durch die von
dem vorzüglichen Königsberger Orcheſter vorgetragenen
Ouver=
türe zu „Egmont” und durch die Beethovenſche 5. Sinfonie
ge=
ſen auch als Vertreter der Reichsregie=
Miniſterpräſident Braun. Wir wollen wünſchen, daß die Worte
des deutſchen Innenminiſters, die er hier an geiſteshiſtoriſcher
Stätte ſprach, nicht nur in Deutſchland gehört werden, ſondern
daß man auch jenſeits der deutſchen Grenzen in der Welt ihnen
ein Ohr leiht. Deutſchland hat neben anderen Großen und
Größ=
ten der Welt einen Kant und ſein Werk geſchenkt, und darum
iſt die Welt Deutſchland ſchuldig, ſchuldig zum mindeſten, ſich zut
beſinnen, was ſie Deutſchland verdankt und was ſie aus dieſem
Herzlande Europas noch zu empfangen vermag, wenn ſie es nicht
knechtet, erniedrigt und unfruchtbar zum geiſtigen Gebären
macht. Der preußiſche Miniſterpräſident teilte den Beſchluß des
preußiſchen Staatsminiſteriums mit, der Königsberger
Univer=
üität trotz der ſchwierigen Finanzlage des Staates eine beſondere
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1924,
die Machtprobe mit ihm. Man darf wohl mit Sicherheit
anneh=
men, daß der Vatian dabei die Hand im Spiel hatte.
Wenn Muſſolini klug iſt und ſich nicht durch augenblickliche
Machterfolge den Blick für vergangene Tatſachen trüben läßt,
wird er dieſe Zeit nicht vergeſſen. Die Popolari haben bei den
letzten Wahlen rund die Hälfte ihrer Mandate eingebüßt, nicht
zum wenigſten, weil Don Sturzo beim Vatikan in Ungnade
ge=
fallen war. Deshalb iſt ihre Macht noch lange nicht gebrochen,
und gänzlich verfehlt wäre der Rückſchluß, die Faſziſten — die
augenblicklichen Herren im Lande und im Parlament — brauch= der 35 Angeklagten noch um einen erhöht, da der Staatsanwalt
ten ſich nicht mehr um dieſe Partei zu ſorgen.
über wohlwollende Zurückhaltung gezeigt, wenn nicht ſogar ihm darauf an, in welchem Umfange die einzelnen Angeklagten an
den Steigbügel gehalten. Das heißt aber nicht, daß ſie von ihrer
Macht, die ſie in weit größerem Maße beſitzt, als es nach außen vielmehr über die geſamte Aktion des Stoßtrupps als ſolche und
den Anſchein hat, keinen Gebrauch machen wird, wenn ihre In= über das politiſche Bild der Geſamtheit ſeiner Mitglieder zu
tereſſen gefährdet ſind.
Es iſt überall das gleiche Bild. Die Bravourſtückchen, durch betrüblich. Angelpunkt der Verteidigung aller Beſchuldigten iſt
die unreife Heißſporne ihre Daſeinsberechtigung beweiſen wol= die Berufung auf die Legalität ihrer Handlungsweiſe, an die ſie
len, ſchaden unendlich mehr, als ſie mit dem Grips, den ihnen
die Natur verliehen hat, überſehen können. (Wie Muſſolini die
eigene Partei von dieſen Elementen, die ſich nicht an legale Ord= eines der Angeklagten: „Ob ein Befehl Blödſinn iſt oder nicht,
nung gewöhnen können oder wollen, im eigenſten Intereſſe
ſäu=
bern muß, darüber wird noch einiges zu fagen ſein.)
Das Oſterfeſt ſteht vor der Tür. Hier in Italien und be=
und löſenden Macht der Kirche. Der Papſt iſt der Stellvertreter
ſich düinkt — und vielleicht auch iſt.
Die Rentenmark.
Keine Anterwertigkeit gegenüber der Goldmark.
Berlin, 21. April. Die im Finanzpolitiſchen Ausſchuß
des Reichswirtſchaftsrates letzthin gefallenen Aeußerungen, daß partei geweſen ſein. Er war derjenige, der vor Hitler in den
die Rentenmark nur noch 60 Pfennige wert ſei, hat zu den Bürgerbräukeller eindrang, um dieſem den Weg zu bahnen, und
verſchiedenſten Bemerkungen und Deutungen in der Preſſe ge= der ſpäter in der Münchener „Poſt” Akten beſchlagnahmte, um
Währungsverfall erfüllt. Um über dieſe vielfach aus dem
Zu=
ſammenhang geriſſene Bemerkung Klarheit zu ſchaffen und ihre
völlige Bedeutungsloſigkeit darzulegen, hat der
Reichsbankpräſi=
dent Dr. Schacht am 23. April an den Vorſitzenden des
Ver=
waltungsrats der Deutſchen Rentenbank, Staatsminiſter Lentze,
folgendes Schreiben gerichtet, das in ſeinem weſentlichen Teil rung da ſei. Es wird abzuwarten ſein, was der als Zeuge
vor=
hiermit veröffentlicht wird:
„Ich beehre mich, im Anſchluß an unſere telephoniſche
Unter=
haltung ergebenſt folgendes mitzuteilen: Am 10. April war in jedenfalls, daß ſolche Anklagen von einem Polizeibeamten, der
einer gemeinſamen Beratung des Finanz= und
Wirtſchaftspoli=
tiſchen Ausſchuſſes des Reichswirtſchaftsrats von einem Mitglied
dieſer Körperſchaft die Aeußerung getan worden, daß die
Renten=
mark nur noch 60 Pfennige wert ſei. Um einer Mißdeutung die= Sitzung zum Abſchluß gekommen iſt.
ſer Bemerkung entgegenzutreten, habe ich Gelegenheit
genom=
men, bei der Fortſetzung der Ausſchußbeſprechung am 11. April
auszuführen, daß in der ganzen Welt der Wert des
Geldes, gemeſſen am Preisniveau der hauptſächlichſten
etwa 40 Prozent geſunken iſt. Bedauerlicherweiſe
wur=
den auch dieſe Ausführungen in bewußter oder unbewußter
Ver=
kennung ihrer tatſächlichen Bedeutung benutzt, um die Sache ſo
mark gegenüber der Goldmark feſtſtellen wollen. Davon kann
ſelbſtverſtändlich nicht die Rede ſein, wie jedem einſichtigen Hörer
meiner Worte ohne weiteres klar ſein mußte. In jener Sitzung
handelte es ſich um die einfache Feſtſtellung der allgemeinen Er= Abſchiedsgeſuch des Polizeioberſien v. Geißer.
höhung des Preisſtandes, die der größte Teil aller Waren
er=
fahren hat, und die ſich naturgemäß in einer geringeren
Kauf=
kraft des Goldes und damit auch der auf Gold lautenden Wäh=
Goldmark gleichgeſtellt iſt, nimmt ſie ſelbſtverſtändlich an dieſem
Vorgang teil, dem auch die hochwertigen Zahlungsmitkel wie der
nordamerikaniſche Dollar und die ſchwediſche Krone unterworfen
ſind. Gegenüber den mehrfach hervorgetretenen Verſuchen
ge=
wiſſenloſer Geſchäftsleute, dieſe Tatſache zu einer Diskreditierung
ſpeziell der Rentenmark zu benutzen, ſowie zur Richtigſtellung
aller abweichenden publiziſtiſchen Darſtellungen erkläre ich
aus=
drücklich unter Hinweis auf meine Dresdener Rede, daß die
Rentenmark nach wie vor als ein vollwertiges
inländiſches Zahlungsmittel anzuſehen iſt, und die dem Reichsverkehrsminiſter vorſtellig geworden und hat erſucht,
Reichsbank, wie die neuerdings von ihr getroffenen
kreditpoli=
tiſchen Maßnahmen und deren Wirkungen auf die Deviſenkurſe
beweiſen, nicht nur den ernſten Willen hat, die Stabilität
allen Umſtänden aufrecht zu erhalten, ſondern
auch über wirkſame Mittel verfügt, dieſe Abſicht durchzuſetzen.
Setie 3.
* Der kleine Hitlerprozeß.
Die Vernehmung der Angeklagten.
Von unſerem Münchener Korreſpondenten.
g. München, 24. April.
In dem ſogenannten kleinen Hitlerprozeß hat ſich die Zahl
den bisher nicht erſchienenen Angeklagten Steinbinder ermitteln
Gerade ſolche Zwiſchenfälle, wie der in Monza ſind geeignet, konnte und zur Nachmittagsverhandlung polizeilich vorführen
ihr neuen Boden zu gewinnen. Die Kirche hat Muſſolini gegen= ließ. Politiſch geſehen, kommt es ſehr wenig bei dieſem Prozeß
den ihnen zur Laſt gelegten Straftaten beteiligt waren. Hier iſt
urteilen. Der Eindruck der beiden iſt politiſch betrachtet äußerſt
glaubten, und auf ihre Gehorſamspflicht gegenüber ihren
Füh=
rein. Bezeichnend in dieſer Richtung war heute die Annahme
war mir ganz gleich. Als Soldat hatte ich ihn auszuführen.”
Ein anderer Angeklagter berief ſich darauf, er habe den
Stoßtrupp als eine reguläre militäriſche Truppe betrachtet, weil
ſonders in Rom bedeutet es ſichtbarſten Ausdruck der bindenden Kronprinz Rupprecht am Trauertag kurz vor dem
Hitlerunter=
nehmen den Vorbeimarſch des Stoßtrupps am Armeemuſeum
Gottes. Muſſolini wird es nicht darauf anlegen, ſich mit ihm abnahm. Da ſämtliche Angeklagten bisher in Abrede ſtellten,
meſſen zu wollen, ſelbſt wenn er heute ein „Halbgott” des Volkes, daß ſie ſich des hochverräteriſchen Charakters ihres Unternehmens
bewußt waren, ſtellte der Vorſitzende heute feſt, daß für das
Ge=
richt unter Umſtänden die rechtliche Würdigung eine andere
werden dürfte, ſo daß Landfriedensbruch uſw. anzunehmen wäre,
der mit Gefängnis bedroht iſt.
In der Nachmittagsverhandlung ſtand im Mittelpunkt die
Ausſage des letzten Angeklagten, des Kriminalaſſiſtenten Gerum,
der ſchon als Polizeibeamter dem Stoßtrupp Hitler angehört hat.
Er will Vermittler zwiſchen der Polizeidirektion und der
Hitler=
führt und weite Kreiſe mit Unruhe und Sorge über einen neuen ſie Hitler auszuliefern. Er behauptete unter anderem, daß neun
Zehntel der Münchener Polizeidirektion nationalſozialiſtſch
ein=
geſtellt ſeien und richtete die ſchwerſten Angriffe gegen den Chef
der politiſchen Abteilung der Polizeidirektion, der ihm beim
Ver=
laſſen des Saales die Hand gedrückt und ſeiner Freude darüber
Ausdruck gegeben habe, daß endlich einmal eine nationale
Regie=
geſehene Chef der politiſchen Abteilung hierzu zu ſagen hat.
Be=
zeichnend für das frühere Syſtem in der Polizeidirektion iſt es
erſt kürzlich vom Dienſt ſuspendiert worden iſt, erhoben werden
konnten.
Die Zeugenvernehmung beginnt am Freitag, nachdem das
Verhör der Angeklagten heute Donnerstag mit einer geheimen
Kahr tritt zurück.
*g München, 24. April. (Priv.=Tel.)
Herr v. Kahr hat, wie uns zuverläſſig mitgeteilt wird, Mün=
Waren, gegenüber dem Friedensſtand im Durchſchnitt um chen wieder verlaſſen und ſoll ſich jetzt zum Landaufenthalt nach
einem Ort in Oberbayern begeben haben. Die Nachricht von
ſei=
nem bevorſtehenden Rücktritt iſt mittlerweile auch in die
Baye=
riſche Staatszeitung als erſtes bayeriſches Blatt übergegangen
hinzuſtellen, als hätte ich damit eine Unterwertigkeit der Renten= und dort kommentarlos übernommen worden. Auch er wird
ver=
mutlich ſeinen Poſten, wie wir ſchon angekündigt haben, nicht
mehr vor ſeiner definitiven Verabſchiedung antreten. Ein
Rück=
trittsgeſuch von ihm liegt jedoch noch nicht vor.
*g München, 24. April. (Priv.=Tel.)
Wie wir zuverläſſig erfahren, hat der Polizeioberſt v.
Sei=
rungseinheiten ausdrückt. Da die Nentenmark grundſätzlich der Ker, der Kommandant der bayeriſchen Landespolizei, ſein
Ab=
ſchied geſuch nach München gelangen laſſen. Er ſelbſt weilt noch
in der Schweiz auf Urlaub, dürfte alſo vor ſeiner Verabſchiedung
ſeinen Poſten wohl nicht mehr antreten.
Die Einſpruchsfrift beim Beamtenabbau
verlängert.
Berlin, 24. April. Der Allgemeine Deutſche
Beamten=
bund und die Reichsgewerkſchaft Deutſcher Eiſenbahnbeamter iſt
bei dem Miniſterpräſidenten, dem Reichsfinanzminiſter und bei
die durch die Ausführungsbeſtimmung 3 zur
Perſonalabbau=
verordnung gewährte Friſt für den geſetzlichen Einſpruch gegen
den Perſonalabbau zu verlängern, weil die Friſt zu kurz
bemeſ=
ſen erſchien und die Bekanntgabe der Verordnung teilweiſe zu
der Rentenmark ſowohl wie der Papiermark unter ſpät, teilweiſe überhaupt nicht erfolgt iſt. Wie wir nunmehr
er=
fahren, iſt die Friſt für den geſetzlichen Einſpruch bis einſchließlich
10. Mai 1924 verlängert worden.
Unterſtützung zuteil werden zu laſſen. Seine kurze Rede, in der
er den Begriff der Vernunft wohl doch nicht ganz im Geiſte
Kants erfaßte, war von der Mentalität des Parteimanns nicht
frei, doch ſchweige hier die Kritik, da ſie anzulegen Raum und
Ausbreitung erfordern würde.
Glänzend war das geſellſchaftliche Bild dieſes Abends.
Glänzend auch das Bild des Auditoriums, das am Dienstag,
den 22. April, dem eigentlichen Feſttage, Parkett und Ränge des
Königsberger Stadttheaters füllte zu dem Feſtakt, bei dem
Direk=
tor Magnifizenz Profeſſor Dr. Uckeley die Begrüßungsanſprache
hielt. Auch von ihm ein Wort, das an das Ausland gerichtet iſt
und von ihm gehört werden muß, dieſes Wort von dem Sinn der
Kantfeier, dieſem großen deutſchen Kulturfeſt, der darin beſteht,
daß aus dem „Du ſollſt!” das „Du kannſt” erwächſt, und der die
Völkerwelt vor die Alternative ſtellt, entweder uns, dem Volke
Kants, unſeren Arbeitsplatz in dem Zuſammenwirken zur
Kul=
turförderung der Menſchheit zuzugeſtehen, oder auch die Arbeit
jener Großen, deren Immanuel Kant einer war, abzulehnen
und auch ihn zu den Unweſentlichen zu rechnen, auf deren
Mit=
arbeit die Menſchheit verzichten könne. Wird die Völkerwelt dieſe
Alternative erkennen und wie wird ſie ſich zu ihr ſtellen? Dieſe
Frage iſt nicht nur entſcheidend für Deutſchlands Zukunft, ſie iſt
entſcheidend für die Kulturzukunft der ganzen Menſchheit. Darf
man aus den Beglückwünſchungsanſprachen der auswärligen
Gäſte, jener geiſtigen Führer fremder Völker, darf man aus den
Adreſſen, die die Univerſitäten anderer Länder überreichen
lie=
ßen, vielleicht die Hoffnung keimen ſehen, daß einmal doch auch
die heute noch Deutſchland feindliche Welt ſich wieder geiſtiger
Führung zuwendet, der Führung der reinen Vernunft, die auch
zugleich die praktiſche Vernunft iſt, und daß einmal doch die
Alternative ſo entſchieden wird, wie ſie entſchieden werden muß.
Zuviel des Gebotenen. Nicht möglich iſt, alles im Einzelnen
zu gedenken. Nicht möglich, im Einzelnen wiederzugeben, was
der Kultusminiſter Belitz von der Kraft der Idee und von der
Kraft des Geiſtes ſprach und wie er den Sinn der preußiſchen
Schulreform als vom Kantſchen Geiſte herkommend begründete.
Nicht möglich auch, weil den Rahmen dieſes Berichtes
notwen=
digerweiſe ſprengend, den geiſtvollen Unterſuchungen Profeſſor
Dr. Goedeckemeyers über Kants Stellung zur Metaphyſik, den
Ausführungen des Staatsſekretärs Dr. Becker über die
Bil=
dungskriſe der Gegenwart und dem Gang und dem Gehalt all
der anderen Anſprachen nachzuſchürfen und nachzugehen. Eines
großen unvergeßlichen Eindruckes ſei noch gedacht. Dieſes
Ein=
druckes, als der Rektor Magnifizenz aus der Ueberfülle der
ein=
gelaufenen Schreiben als einziges das Telegramm des Befreiers
Oſtpreußens, des greiſen Feldmarſchalls Dr. v. Hindenburg,
verlas, und dieſe Verſammlung, dieſe Verſammlung hoher und
höchſter Geiſtigkeit, ſich wie ein Mann von den Plätzen erhob
und dieſem Doktor ehrenhalber, dieſem Bekenner der Kantſchen
Forderungen durch die Tat, dieſem ſchlichten Soldaten huldigte.
Blitzend fuhren die Klingen der akademiſchen Jugend aus den
Scheiden ..."
Am Nachmittag hat die Geſellſchaft der Freunde Kants zum
hiſtoriſchen Bohnenmahl geladen. Dieſes Eſſen, das in jedem
Jahre am Geburtstage Kants ſtattfindet, hat ſeinen Namen
da=
her, daß in einer Speiſe verſteckt eine Bohue gereicht wird, deren
Finder für das kommende Jahr zum „Bohnenkönig” und
Vor=
ſtand der Geſellſchaft ernannt wird. Der Bohnenkönig des
ver=
gangenen Jahres, Profeſſor Unger, begrüßte die erſchienenen
Gäſte, deren Zahl jede bisher erreichte Teilnehmerzahl des
Boh=
nenmahls bei weitem überſtieg, und gab in einer weiteren Rede
noch einmal ein zuſammenfaſſendes Bild der Kantſchen
Bedeu=
tung. In einer Torte fand ſich dann die Bohne, und als neuer
Bohnenkönig” trat Univerſitätsprofeſſor Bickel ſeine
Herr=
ſchaft an.
Der Schluß dieſes Tages ſtand wieder im Zeichen
Beet=
hovens, deſſen „Fidelio” in einer guten Feſtaufführung im
Stadttheater in Szene ging. Als letzte Veranſtaltung der
Kant=
tage vereinte am Mittwoch ein Kommers die akademiſche Jugend
der alma mater Albertina mit ihren Lehrern und der großen
Zahl der noch anweſenden Gäſte.
Die Kanttage ſind vorüber. Es waren Feſttage des Geiſtes,
bei denen Ueberreiches geboten wurde, geboten und geſchöpft aus
dem unverſiegbaren Born deutſchen Geiſtesreichtums, den weder
Raubluſt des Feindes, noch Niedergang, noch materielle
Verar=
mung uns zu nehmen vermögen. Reich trotz allem iſt dieſes
deut=
ſche Land, das verarmt iſt, zum Paria wurde, voll eines
Reich=
tums, der den Wurzeln deutſchen Lebens immer wieder neue
Kraft gibt: das iſt der Heimatboden, auf dem wieder Deutſche
wurzeln und zu dem man ſich deutſch bekennen darf und muß.
Stolz auf die Heimat, die einen Kant gebar und ihn der Welt
ſchenkte, die einen Goethe gebar und ihn der Welt ſchenkte und
die einen Friedrich und einen Bismarck hervorbrachte, die die
Welt zwangen, ſich in Achtung zu neigen. So und in dieſem
Gefühl nahmen wir die Worte hin, wohl Worte bewußter
Mah=
nung, die Englands geiſtiger Geſandter hier zum Gedenken der
Manen Kants beziehungsreich ſprach: „Erſt wenn man in ſeiner
Heimat feſte Wurzeln hat, wird man vom Ausland richtig
ver=
ſtanden.” Und ſo wollen wir der Mahnung eingedenk ſein und
ſie beherzigen.
Das große Schauspiel in 7 Akten!
Die Hauptdarsteller:
E. Kaiser-Titz, Erna Horena,
Gonrad Veidt, Käthe Haack,
Henia Desni, Johannes Rlemann
Grete Reinwald, Hans Harr,
Otto Gebühr, W. Diegelmann.
Vorführungsdauer 21, Stunden!
Jugendliche haben Zutritt!
Der große Detektivfilm in 6 Akten
Die Fünfte Strasse
Die schwarze Schachdame
Sittenbild in 5 Akten mit Lucy Doraine.
In der Hauptrolle: Max Landa-
Seff als Bücherwurm Die Reise nach dem Mond
Ein neues Leben
Drama in 5 Akten mit Erna Morena, Bruno Decarli.
(*11883
Rhein-
straße 2
Rhein=
straße 2
Rheinisches Tonkünstler-Orchester
Kapellmelster Willy Schlupp
Freitag, den 25. April 1924
Großes Extra-Konzert
Montag, den 28. April 1924
abends 8 Uhr
KONZERT
im Großen Hause des Landestheaters
Eine öffentl. Hauptprobe kann nicht stattfinden
Karten bei Konzert-Arnold, Wilhelminenstraße
Heute letzte Aufführung
Ab Samstag, 26. April
Operette in 3 Akten
AAA Muſit von Robert Stoßz
Karten:
de Wagl, Rheinſtr. 14
Verkehrsbilro
Ernſt=Ludwigsplatz
Im Restaurant
Radio- Geszät
Vorführungen
Täglich bei freiem Eintritt
Seite 4.
Darmſtädter Dagblatt, Freitng, den 25. Rpril 1924.
Konzert
Grondoräreiren Buche
Die große amerikanische Ausstattungs-
Film-Operette
In 5 glänzenden Alkten
Akt: Die dunklen Punkte der Venus
Akt: Die Dollor-Ladies
Akt: Vermögen nicht erwünscht
Akt: Das Alkoholverbot
Akt: Die lunggesellensteuer
Hören Sie die prickelnde Mueik und die
entzückenden Operettenschlager:
Wenn ein Mädel jung und schön” — „O ges my
little Darling‟ — „Launische Göttin Fortuna, du stehst
im Bund mit Frau Luna‟ — „Das sind die Dollar-
Ladies, sie bringen uns das Glück”.
Persönliche Ritwirkung erster Solokräfte
namhafter Bühnen.
(5259
Die Trasödie einer Intrisantin
Tragödie in 6 Akten. In der Hauptrolle:
Johannes Riemann, Grete Weixler
Landestheater.
Großes Haus.
Freitag, 25. April
D17, d8
John
Gabriel Borkman
von H. Ibſen.
Anf. 7, Ende geg. 10 Uhr.
Preiſe: 0,70—7 Mk.
Fleines Hans. (N‟
6 und 8 Uhr
Filmvortrag:
Aus der Werkſtatt
eines Kulturfilms.
Preiſe: 0.50——4 Mk.
Elekkr. Licht= und
Klingel=Anlagen
repariert gut u. billig
Eckert,
Kranich=
ſteinerſtr. 7 (11742
HAMBURG-AMERIKA LIMIE
SCHNELLDIENST
HANBURG
C0BA-MERItO
HAVANA, VERA CRUZ, TäMPICO, PUERT0 HEXIC0
Abfahrtstage:
D. Holsatia . . . . . . . . . . . . 6. Juni
D. Toledo. . . . . . . . . . . . . . 8. Juli
Vorzägl. Einrichtungen erster Klasse (Staatszimmerfluchten),
zweiter Klasse, Mittel-Klasse, dritter Klasse und Zwischendeek
Ermäßigte Fahrpreise I. Kajüte von & 43.— an
Nähere Auskunft über Fahrpreise und alle Ein
ſten ertei
HAMBURG-AMERIKA LINIE
HAMBURd, ALSTERDAmM 25
und deren Vertreter in
DARNSTADT: Adolph Rady
Zimmerstraße 1.
ARe.
Pfungstadf: Jakob Zimbricl, Eberstädterstr.
Heute Freitag u. morgen Samstag
beim Meenzer Müller
im Rathausglöchchen, Schuſterg. 3,
direkt hinter dem Rathaus, am Markt.
Morgens: Wellfleiſch, Brat= und
Meenzer=Knoblauchwurſt. Abends: Friſche
Hausmacher Wurſt, Schweinepfeffer uſw.
Täglich Künſtler=Konzert.
Freitag und Samstag
Großes
Schlachtfeſt
mit Ooppel=Konzert
Bekannt gute, preiswerte Küche
Im Ausſchank das beliebte Kronenbier
(hell und dunkel)
la offene und Flaſchenweine und Liköre
Empfehle meine neu renovierten Lokalitiſten
Zwei ſchöne Vereins= und Geſellſchaftszimmer
Separates Weinzimmer
Es ladet höflichſt ein
(*41861
Joſeph Otto.
„Bismarck-Eck‟
Eche Bismarck= und Wendelſtadtſtr.
Samstag
Schlacht=Feſt
mit Konzert
Im Ausſchank:
Zronen=Pilfner und Kronen=Münchner.
11867)
Chr. Schmidt.
Ober=Ramſtadt
(Zum Löwen)
Samstag, 26. April,
Rohrbach
(Zur Sonnel
Sonutag, 27. April,
Gaſtſpiel des
Volks=
theaters Darmſtadt
Aönigin Luiſe.
Karten in den betr.
Theaterlokalen. (uuzer
Mansochfen asb-amen.
Kor
In einer Stunde Sie unter Garantie und Kleide
ſ. Brut (Niſſ.), Flöhe bei Menſch u. Tie
„Kampolda” pat. geſch. Mitt. Wunden
HAUSS unſchädlich. Guſt. Kanzler Schufſtr, 12, (Lzu
ſind die Beſten
Fabrikanter
Bernhard May
Söhne,
Die
Verſamm=
lung für dieſe
Woche
Freitag
abend 8 Uhr
alte
Geſcäfts=
ſtelle.
Continental,
beſte deutſche
ſchreibmaſchine,
ſofort lieferbar
Donges & Wieſt
Grafenſtr. 43. (145a
Singmannſchaft
d. Turngemeinde Beſſungen 1865
Orth’ſches Männerquartett
Samstag, 26. April, abds. 8 Uhr
im Saalbau
Leitung: Kapellmeiſter Friedel Fiſcher
Chöre: v. Schubert (m. Klavierbegleit u.
vier Waldhörnern), Hoffmann und
Fiſcher (a Capella).
Soliſten:
Judith Jurgenſohn aus Berlin,
Violin=
konzert von Glazounvw u. Paganini.
Robert Hager v. Landestheater, Lieder
von Schubert, Schumann u. Brahms.
Ein Waldhornquartett v. Landestheater.
Karten
65e40
von 1-3 ℳ bei Konzert=Arnold,
Wilhel=
minenſtr. 9, Chr. Arnold, a. Weißen Turm
u. Papierhandl Künzel, Beſſungerſtr. 59.
Dienstag, den 29. April, 8 Uhr,
im hleinen Haus
Lieder=Abend
Suſanne Horn
Mitw.: Willy Horn (Viola)
Hans Simon (Klavier).
Lieder von Schubert, Eornelius, Mahler.
Sonate für Viola u. Klav. v. A. Winkler.
Karten zu 1, 2 und 3 Mk. im kleinen Haus
des Landestheaters. 5
Fürstensaal m
Montag, den 28. April, 8 Uhr:
Original-Stuart-Experimental-Abend
Indische Magie, Okkultismus,
Fakirwunder, Phantome.
Das größte
Velträtsel Marga!
Die Seherin! Das Phänomen!
Die Dame welche alles sieht und
alles weiß. Frogen können seitens
des Publikums an die Dame selbst
gestellt werden.
Eintrittskarten: Num. 2.50, unnum.
2.00 und 1.00 Mark zuzügl. Steuer.
Im Vorverkaut Konzert-Arnold,
Wilhelminenstraße 9. (5307
NUISAS
(ganz= und halbjährig)
*11769) zur Ausbildung in:
Abteilung I:
Zuſchneiden u. Anfertigung von Kleidern,
Mänteln, Bluſen und Koſtümen;
Abteilung II:
Handarbeit: Häkeln, Weiß= u. Buntſticken;
Abteilung III:
Flicken und Umändern von Damen= und
Herrengarderobe.
Vorſtellung: Karlſtraße 11, I.
Ausverkauf
(*118271s
Kinderwagen
wegen Aufgabe des Artikels.
Pullmann, Moosbergſtraße 84.
Seidentriket:
Prinzeßröcke / Schlupfhoſen
Jumpers
in reicher Auswahl und aparten Farben
zu billigſien Preiſen
Eigene Anfertigung / Beſond. Wünſche werd. berüchſichtigt
HeinrichMaicte
Karistr. 58
Tel. 1333
[ ← ][ ][ → ]Rummer 115.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1924.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 25. April.
— Ernannt wurden am 14. April der Privatdozent an der
Landes=
umiverſität Li= Dr. Heinrich Frick in Gießen zum außerplanmäßigen
außerordentlichen Profeſſor in der ebangeliſch=theologiſchen Fakultät der
Landesuniverſität Gießen, am 17. April der Privatdozent an der
Lan=
desuniverſität Gießen Dr. Heinrich Burk. aus Münſter (Kreis
Fried=
berg) zum außerplanmäßigen außerordentlichen Profeſſor an der
Lan=
desuniverſität Gießen, der Privatdozent an der Landesuniverſität Gießen
Dr. Georg Funk aus Gut Falkenhof bei Bensheim zum
außerplan=
mäßigen außerordentlichen Profeſſor an der Landesuniverſität Gießen;
am 22. April 1924 der Studienrat am Realgymnaſium zu Darmſtadt
Auguſt Hohenſtein zum Studienrat an dem Ludwig=Georgs=
Gym=
naſium zu Darmſtadt mit Wirkung vom 28. April 1924 ab.
— Zurückgenommene Verſetzung. Am 17 Abril 1994 wurde die
unterm 17. Januar 1923 erfolgte Verſetzung des Förſters Philipp
Köh=
ves zu Forſthaus Apfelbachbrücke in die Forſtwartei Maulbach der
Oberförſterei Kirtorf auf ſein Nachſuchen zurückgenommen.
— Landestheater. In der Uraufführung von Ludwig Bergers
„Saul” ſpielt Fritz Valk die Titelrolle, G. v. Rappard den David,
Walter Kuliſch den Samuel, Anne Kerſten die Tirza, Ernſt Langheinz
den Joab und Hans Schmitz vom Stadthegter in Gießen a. G. den
Jonathan. Regie: Albrecht Joſeph, Bühnenarchitektur: C. T. Pilartz;
Kompoſitionen: Willy Schleuning. — Die für die D=Mieter
ange=
ſetzte Vorſtellung von „Butterfly” am Sonntag fällt aus. Ein Teil
der D=Mieter, der die Zuſatzmiete T hat, hat an dieſem Abend im
Kleinen Haus eine Aufführung von „Arigdne auf Naxos”.
E Unbebenklichkeitsvermerke für Reiſepäſſe. Das Finanzamt teilt
mit, daß alle Anträge auf Erteilung von Unbedenklichkeitsvermerken für
Reiſepäſſe nach Anweiſung des Reichsminiſters der Finanzen
ſchrift=
lich zu ſtellen ſind. Wer Gebührenfreiheit im Rahmen der
einſchlägi=
gen Beſtimmungen beanſprucht, hat den Antrag, ſoweit uicht aufgrund
der Verordnung über Ausreiſegebühren vom 3. April 1924 und der
Durchführungsbeſtimmungen vom 9. April 1924 eine beſondere
Be=
ſcheinigung beizufügen iſt, eingehend zu begründen und Belege und
Unterlagen für ſeine Angaben beizufügen.
— Auszahlung von Militär=Verſorgungsgebührniſſen beim hiefigen
Poſtamt 1. Am Dienstag., 29. April, von 8—12 Uhr vorm. und
2—5 Uhr nachm. werden die Militär=Verſorgungsgebührniſſe für Mai
an acht Zahlſtellen in der Paketausgabe gezahlt. Die an dieſem Tage
nicht abgehobenen-Gebührniſſe werden bis einſchl. 3. Mai am Schalter
der Rentenſtelle von 8.30 vorm. bis 12.30 Uhr nachm. zur Auszahlung
bereitgehalten. Nach dem 3. Mai findet eine Zahlung von Militärrenten
nicht mehr ſtatt. Die nicht abgehobenen Beträge werden dem
Verſor=
gungsamte zurücküberwieſen.
— Rechtswifſenſchaftliche Vorträge am Oberlandesgericht. Am
Frei=
tag, 9. Mai, abends 6 Uhr, wird im Saale Nr. 28 des 1. Obergeſchoſſes
des alten Gerichtsgebäudes Profeſſor Dr. Muß von der Techniſchen
Hochſchule hier über. Die gegenwärtige Währungslage Deutſchlands”,
und am Freitag, 23. Mai, abends 6 Uhr, an gleicher Stelle Geh.
Juſtiz=
rat Profeſſor Dr. Aron über „Die Entwicklung unſeres Arbeitsrechts
und die einſchlägigen, auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes erlaſſenen
Verordnungen ſprechen.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Für das
Dekorie=
ruungsfeſt am Samstag, den 26. April, iſt noch die Konditorei
Schwarz gewonnen worden, die in den oberen Räumen der Turnhalle
eine Kaffeſtube einrichtet. Auch bei der Ausſchmückung dieſes Naumes
wird der Waldcharakter vorherrſchend ſein. Die beiden Fahrräder, die
zugunſten der Schüiler= und Jugendwanderungen und zugunſten der
Weg=
markierungen am Feſtabend verloſt werden, ſind bei der Firma Müller
u. Ober, Rheinſtraße, ausgeſtellt. Der Preis eines Loſes beträgt nur
1 Mark. Unſere Mitglieber bitten wir mit Rückſicht darauf, daß ſehr
große Nachfrago nach Fremdenkarten iſt, ihre Karten umgehend bei
Herrn Bergmann abzuholen, damit nicht ſchließlich, um Ueberfüllung zu
vermeiden, Mitgliedskarten nur noch in beſchränkter Zahl ausgegeben
werden können. Jedenfalls können an der Abendkaſſe Mitgliedskarten,
ſoweit ſolche noch vorhanden ſind, nur gegen Ausweis abgegeben werden.
— Mozartverein. Das Konzert am nächſten Montag, das den
Mozartchor mit dem Landesthegterorcheſter vereint und durch die
Mit=
wirkung von Johanna Heſſe, Eugenie Stefanowa. Hans
Höff=
lin, Walter Hagner, Franz Müller und Ernſt Roth ein beſon= hatte für geſtern abend ihre Wähler zu einer Verſammlung in die
deres Gepräge erhält, erfreut ſich des ſtärkſten. Zuſprucks. Da eine
öffentliche Hauptprobe nicht möglich iſt, iſt zu empfehlen, ſich umgehend
noch einen Platz bei Konzert=Arnold zu ſichern.
Gymnaſium iſt durch die Regierung eine Maßnahme in Ausſicht genom=
Es ſollen ältere, verdiente akademiſche Lehrer penſioniert werden, und
erhalten dann die Penſion nach der Gruppe 11, während dienſtüngere
und im Lebensalter jüngere Herren durch die Ernennung zu
Ober=
ſtudienräten befördert werden und in die Guuppe 12 aufrücken. Hier= Darmſtadts, hieß die Verſammlung herzlichſt willkommen. Am
Redner=
durch werden Herren als Oberſtudienräte penſioniert und erhalten da= pult prangte ein rieſiges Hakenkreuz.
mit die Penſion nach Gruppe 12. Insbeſondere erregt auch der Umſtand
Aufſehen, daß dieſe Maßnahmen füredas beſetzte Gebiet
ge=
da mauche underſtändliche Uebergehungen ſtattgefunden haben. — wegung eine rein geiſtige ſei und als ſolche die bedeutendſte, die ſeit der
Abg. Dr. Oſann fragt daher bei der Negierung an, nach welchen Grund= Reformation das deutſche Volk bewegte, die ihren gewaltigen Aufſchwung
ſätzen bei den Ernennungen und Penſionierungen verfahren worden iſt erhalten habe, als ſie ſich mit der nationalſozialiſtiſchen Arbeiterbeweg=
und ob bei anderen Behörden (Juſtiz, Verwaltung) uſw. Perſonalver= ung vereinte und nun unter gemeinſamer Führung und, nachdem ſie in
änderungen, insbeſondere auch Penſionierungeik im beſetzten Gebiete
vorgekommen ſind, und weiter, wie ſich die Verwaltungen von Preußen
und Bahern bezüglich des Abbaues im beſetzten Gebiet geſtellt haben.
— Aus Aerztekreiſen ſchreibt man uns: In Veröffentlichungen der
letzten Zeit, die ſich mit der Berufswahl beſchäftigten, iſt bei Beſprechung
des Studiums der Medizin die Verminderung der Medizinſtudierenden
auf etwa Vorkriegszeit ſo hingeſtellt worden, als ob dadunch für die
Zukunft die Ausſichten des ärztlichen Berufs ſich gebeſſert hätten. Vor die= nationalen am Vorabend zurück und ſtellte feſt, daß es den
Deutſch=
ſem Trugſchluß kann nicht eindringlich genug gewarnt werden. Auch völkiſchen nun nicht mehr möglich ſei, die Parole, die gegenſeitige
Be=
dieſer Nachwuchs iſt im Verhältnis zum vorausſichtlichen Bedarf noch
als viel zu hoch anzuſehen. Noch lange Zeit wird vergehen, vis die wenn auch nur, um die Nichtlinien der eigenen Partei nachdrücklichſt
ungeheure Ueberfüllung der Nachkriegszeit überwunden ſein wird. Zur
Zeit werden durch die Sparmaßnahmen des Neiches, der Länder und
Gemeinden noch weitere, bisher begmtete Aerzte der freien Praxis zu= ſie auch im marriſtiſchen Programm zu finden ſind, und dann eine
Be=
geführt. Die Abwauderungsmöglichkeiten ins Auslaud ſind gauz
ge=
ring, das lehren die Nachrichten der ausgewanderten Aerzte. Dabei iſt
das Medizinſtudium ſicher eine der teuerſten Berufsvorbereitungen. Die
Ausſichten der heutigen Medizinſtudierenden ſind daher als recht trübe
zu bezeichnen, und es kann uicht eindringlich genug gewarnt werden, ſich und damit zum Nuin des Staates führen muß. Ebenſo ſei es Wahn,
über die ſicher noch viele Jahre ſchlechten Ausſichten des ärztlichen
Be=
rufes zu täuſchen.
— Orpheum. Hcute Freitag findet die letzte Aufführung der
Operette „Die luſtige Witwe” ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.)
* Das Rheiniſche Tonkünſtler=Enſemble im Schloß=Café, das
Herrn Kapellmeiſter V. Schlupp ſteht, iſt durch Neuengagement internationaler Narr (ſtürmiſche Zwiſchenrufe), weil ſeine international
ausgezeichneter Kräfte ergänzt und auf ſeine frühere Stärke
ge=
bracht worden. Dementſprechend ſind die Leiſtungen dieſer in
Darmſtadt einzigartigen Kapelle wieder die früher gewohnten
ganz ausgezeichneten geworden. Sie ſtanden immer auf einem
guten künſtleriſchen Niveau, das auch in der populären
Unter=
haltungsmuſik ſtets eingehalten wurde. Bei den Darbietungen
der „Rheiniſchen Tonkünſtler” handelt es ſich tatſächlich um
aus=
gezeichnete künſtleriſche Darbietungen. Das Orcheſter, in dem
jedes Einzelmitglied ein Künſtler iſt, iſt jeder Aufgabe gewach= Blätter unterſtützt, um ſich die Arbeiter zur Schutzwache zu erziehen.
ſen und verfügt über ein Repertoire, das in ſeiner
Reichhaltig=
keit und Vielſeitigkeit ſeinesgleichen kaum hat. Auch
über=
raſchend vor ſchwerſte Aufgaben geſtellt, bleibt es nichts ſchuldig.
Liſzts Prelude wird ebenſo feinſinnig und erſchöpfend geſpielt, deutſchen Volk. Im deutſchen Volke aber dürfe kein Jude irgend ein
wie die Brahmsſchen Zigeunertänze temperamentvoll und die
Märſche älterer und moderner Komponiſten voll Schneid und empfinden muß.
Verve. Auf jeden Fall kommt dank der Vielſeitigkeit des
Pro=
gramms und dank der zielſicheren Leitung des Kapellmeiſters
jeder Zuhörer auf ſeine Rechnung. — Auf das heute im Schloß=
Cafs ſtattfindende Extrakonzert ſei hierdurch hingewvieſen.
Das reich ausgewählte Programm dürfte wohl jedem Geſchmack
des Publikums entſprechen. (Siehe Anzeige.)
— Kreisausſchuß. Klage des Andr. Peter Eſſinger zu
Niedeu=
rung. Erſchienen ſind Kläger und Bürgermeiſter Pritſch. Eſſinger iſt
nach Nieder=amſtadt im vorigen Jahre verzogen, der Gemeindernt hat
am 20. Februar 1924 den Antrag auf Zuteilung des Losholzes zurück= ſetzung, daß dieſer Vollskaiſer nicht aus dem Munde eines Juden zum
gewieſen. E. will nur vorübergehend der wirtſchaftlichen Verhältniſſe
wegen weggezogen ſein, da ſeine Tochter in Nieder=Ramſtadt wohne,
Bürgermeiſter Pritſch erklärt, E, ſei mit den Möbeln weggezogen und, Schaffung von Berufskammern zur Kontrolle der Regierung, eines
da er nicht mehr in der Gemeinde wohne, müſſe die Zuweiſung des
Losholzes aufhören. Regierungsrat Probſt regt vergleichsweiſe
Erledi=
gung dahin an, daß, ohne eine Verpflichtung anzuerkennen, die
Ge=
meinde das Losholz gewähre. — Die Sache wird ausgeſetzt.
* Aus der Werkſiatt eines Kuliurfilms.
Zur Vorführung im „Kleinen Haus”.
hrk. Schon öfters hatte das große Publikum Gelegenheit, hinter die
auliſſen des Films zu ſchauen. Es gehörte in den letzten Jahren zu dem verſtandene Zwiſchenrufe jugendlicher Marxiſten, aus denen „
Dumm=
feſten Programm einer guten Umterhaltungszeitſchrift, daß ſie ab und kopf” herauszuhören war, eine ſehr ſcharfe Zurückweiſung durch die
zu einmal in einem illuſtrierten Aufſatz über das Zuſtandekommen eines
Kulturfilms” bietet, iſt jedoch ganz etwas anderes. Den Film mit ſeinen
eigenen Mitteln darſtellen, einen Film im Filu bieten, das war ſeither Minuten, dann verloſch das Feuer wieder und Dr. Dinker konnte ſeine
noch ein ungelöſtes Problem, das die Ufa trefflich löſte.
Begleitet von den ſprachgewandten, mit manchem Scherzwort
ge=
würzten Erläuterungen des Herrn Richter von der Univerſum=Film=
Geſellſchaft, rollte ein Hteiliger Film über die Leinwand. — Daß ſchon
allein bei natürlichen Aufnahmen viel Geduld, Glück und Arbeit not= Ausſprache. In dieſer entlud ſich dann allerdings mannigfiches
Tem=
wendig iſt, zeigten Aufnahmen des erſten Teiles. Ein Pfau ſchlägt nicht
auf Verlangen des Herrn Regiſſeurs ſein Räd, und nur der Zufall führt
den Hai vor den Kurbelkaſten, während der Operateur, gerade in der
Taucherglocke auf dem Meeresboden weilt. Hitze im Walzwerk, Kälte und
Näſſe iun der Meeresbrandung, Mut bei Aufnahmen aus dem Flugzeug, mit nachfolgender polizeilicher Näumung des Saales. J. das
Deutſch=
oder im Gebirge und ſchließlich eine Engelsgeduld ſind die wichtigſten landlied gellten ſchrille Pfiffe und draußen verſuchten Jugendliche, die
Eigenſchaften, die deu Filmoperateur begleiten müſſen. Das alles drängt
ſich auch ohne Erläuterung dem Beſchauer auf. Eine allgemeine
Er=
ſcheinung, die in vielen erſtklaſſigen Aufnahmen zu erkennen iſt, das iſt
die bildmäßige Wirkung, die immer wieder auch aus den einfachſten
Ge=
genſtänden herausgearbeitet wird, und ſei es auch nur eine einzelne Blüte
im rechteckigen Rahmen der Flimmerwand. Der dritte Teil des Films von der hieſigen Ortsgruppe der Deutſchen Volksbartei, einberufenen
bietet künſtliche Aufnahmen, die unter Verwendung von Zeitlupe,
Zeit=
raffer, Scherenſchnitten und Geiſterphotographien die Möglichkeiten der
verſchiedenen Filmtricks erläutern. Auch die Verwendung des Mikroſkopes
und des Fernrohres dient dazu, das Arbeitsgebiet des Films zu
erwei=
tern. Die Darſtellung eines Voxkampfes im vierten Teil in gewvöhnlicher
Aufnahme und gegenübergeſtellt durch die Zeitlupe läßt einmal erkennen,
welchen Wert die Zeitlupe für die Ausbildung und Prüfung von
Sports=
leuten bietet, und zeigt dann, welche eleganten Bewvegungen, auch im
ſcheinbar wilden Kaupf aufgeführt werden. Arbeit, Arbeit und
wie=
derum Arbeit ſteckt in jedem Film, auch wenn er ſcheinbar nur dem Humor
gewidmet iſt. Wenn man im zweiten Teil die mühſame Technik des
Scherenſchnittfilms geſehen hat, ſo kann man bei der heiteren Darſtellung
vom „Haſen und Stvinegel” den Gedanken uur ſchwer überwinden, daß
auch hier hinter der lachenden Leinwpand mühſame, ernſte und ungeheure
Geduld erfordernde Arbeit ſteckt.
Die Kultur des Films hat ſich zweifellos ſeit ſeinem Beſtehen von
einer wilden Räuberromantik des Spielfilms gehoben zum logiſch
auf=
gebauten und ernſt durcharbeiteten Großfilm künſtleriſcher Geſtaltung, wie
beiſpielsweiſe die Nibelungen. Seine Höchſtleiſtungen aber erreicht der
Film in den Kulturfilmen, die in Anwendungen ihrer techniſch faſt
un=
begrenzten Möglichkeiten wiſſenſchaftliche, insbeſondere
naturwiſſenſchaft=
liche Kenntniſſe der Allgemeinheit vermittelt. So waren auch in dieſem
Film nach unſerer Meinung diejenigen Teile die wertvolſten, die
Dar=
ſtellungen aus dem Wirken der Natur brachten.
Schade, daß das Haus nicht voll beſetzt war, das Gebotene hätte ein
ausverkauftes Haus verdient gehabt.
— Auf das heute abend 8 Uhr im Muſikvereinsſaal (Steinſtraße)
ſtattfindende Konzert von Grete und Otfrid Nies ſei hiermit
nochmals hingewieſen. Karten bei KonzertArnold, Wilhelminenſtr. 9,
und an der Abendkaſſe.
— Karl Stahl=Ausſtellung. Wer Bilder, Zeichnungen, Briefe
u. a. von Karl Stahl (1824—1848) beſitzt, wird gebeten. Nachricht
hier=
von an die Städtiſche Bücherhalle gelangen laſſen zu wollen.
Ihren 80. Geburtstag, begeht heute Freitag in voller Rüſtigkeit
Frau Gertrude Dannfald, Kiesſtraße 8.
— In dem Artikel Volkshochſchule vom 23. April muß es
heißen: Gewerbe=Oberlehrer Scheich — und: Dr. Wenz,
Lie=
der mit Klavierbegleitung.
Zu den Reichstagswahlen.
4 Die Deutſchvölkiſche Partei
Turnhalle am Woogsplatz geladen, zu der Schriftſteller Dr. Arthur
Dinter als Redner gewonnen war. Der Andrang zu der
Verſamm=
lung war fo ſtark, daß lange vor Beginn die Zugänge polizeilich
— Antrag des Abg. Dr. Dſann und die Fraktion der Deut= abgeſperrt werden mußten, und der Platz vor der Turnhalle noch dicht
ſchen Volkspartei. Man ſchreibt uns: Bei dem Mainzer Alten „beſtellt” war. Nur unter der Gefahr des Erdrücktwerdens gelang es
noch, in die Turnhalle zu gelangen und unter Mithilfe der „bewaffneten
inen, die in den betroffenen Kreiſen lebhafte Mißbilligung hert rruft: Macht” in Geſtalt zahlreicher blauer Polizeimannſchaften, die draußen
und drinnen für Ordung und Sicherheit zu ſorgen im Schweiße ihres
Angeſichts bemüht waren.
Herr Schambach Vorſitzender der Deutſchvölkiſchen Partei,
Der Redner des Abends, Herr Dr. Arthur Dinter, wurde mit
ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt. Er verbreitete ſich zunächſt kurz über
troffen werden. Auch einige Ernennungen zu Oberſtudienräten haben die Entwicklung der deutſchvölkiſchen Bewegung und ſtellte ſeinerſeits
in den beteiligten Kreiſen Bedenken und Ueberraſchungen hervorgerufen, unter dem Jubel der Verſammlung feſt, daß die deutſchvölkiſche Be=
München die Feuertaufe erhalten, ſo gewaltig anſchwoll, daß ſie heute
unaufhaltſam, ſich weiter entwickele mit dem Endziele der
Auf=
richtung des deutſchnationalen Staates auf chriſtlicher Grundlage unter
Ausſchaltung alles deſſen, was römiſchen und jüdiſchen Blutes iſt, dem
mit heiliger Flammenſchrift voranleuchten ſollen die Worte: „Endlich
nach ſo viel Jahrtauſenden vergeblichen Ningens einmal Deutſchland
den Deutſchen!‟ Er kam dann kurz auf die Verſammlung der
Deutſch=
kämpfung zu unterlaſſen, aufrecht zu erhalten. Jetzt gelte es Kampf.
herauszuſtellen. Gs folgte dann eine Einſtellung gegenüber der
deutſch=
ſozialen Arbeiterſchaft, der ſoziale Grundſätze unterbreitet würden, wie
kämpfung des Marzismus unter Berückſichtigung der vorbeigelungenen
Sozialiſierungsderſuche in Sowjetrußland und mit dem Nachweis, daß
die Sozialiſierung und Gleichmachung Aller, ob ſie arbeiten oder nicht,
zum wirtſchaftlichen Zuſammenbruch, zum Ruin der einzelnen Betriebe
zu glauben, daß eine Internationalität der Arbeiterſchaft überhaupt
möglich iſt. Kein ausländiſcher Arbeiter glaubt daran, nur der deutſche
ehrliche, idealiſtiſche Arbeiter glaubt es noch, obwohl er nie ein
prak=
tiſches Neſultat damit erzielt hat. Von einem allerdings ſollten auch
die ehrlichen deutſchen Arbeiter von ihren ausländiſchen Genoſſen lernen:
Der engliſche und der franzöſiſche Arbeiter ſind immer und in erſter
unter der temperamentvollen und kunſtſinnigen Leitung des Linie Engländer und Franzoſe, nuur der deutſche Arbeiter bleibt ein
eingeſtellten jüdiſchen und verjüdelten Bonzen ihn dazu gemacht haben.
(Stürmiſche Zwiſchenrufe: Phraſendreſcher uſw. Glocke des Präſidegten.
Unzuhe.)
Als dritten Grund gegen die Unmöglichkeit marziſtiſcher
Welt=
anſchauung führte der Redner dann an das unproduktive Bank= und
Börſenkapital, das das produktive Arbeitskapital (das die Wirtſchaft
nicht entbehren kann), tyranniſiert und drangſaliert. Und dieſes „
gott=
verfluchte Bank= und Börſenkapital” iſt in Händen der Juden, die an
dem Marxismus das größte Intereſſe haben; das die ſozialiſtiſchen
Von nun an war der Redner in ſeinem eigentlichen Element, in
dem Kampf gegen die jüdiſch=maruiſtiſchen Irrlehren und allem, ugs
nicht deutſchen Blutes iſt. Der Antiſemitismus der Deutſchvölkiſchen
ſei nicht geboren aus dem Haß gegen die Juden, ſondern aus Liebe zum
Amt bekleiden, weil auch der ehrlichſte Jude nicht deutſch, ſondern jüdiſch
In der Entwicklung des politiſchen Programms der Deutſchvölkiſchen
Partei ſtellt der Redner ungefähr dieſe Grundſätze auf: Beſeitigung des
jüdiſch=marziſtiſch=kapitaliſtiſchen Staates, unbedingtes Feſthalten an dem
Achtſtundentag, grundſätzliches Inden=Vordergrund=ſtellen der ſozialen
Frage, die ſittliche Umſtellung unſeres ganzen Lebens, Sicherſtellung der
chriſtlichen Religion in Form einer unverfälſchten Heilandslehre ohne
Nückſicht auf Konfeſſion, Todfeindſchaft dem Zentrum, das die
Gläubig=
keit der Katholiken zu parteipolitiſchen Zwecken mißbraucht, das eben= Kreiſe und Städte in Heſſen hat Abg. Nuß (3.) dem Landtag folgen=
Beerbach gegen die Gemeinde Nieder=Beerbach wegen Losholzverweige= falls international eingeſtellt iſt und mit dem Judentum in engen Be= den Antrag zugehen laſſen: „Es mehren ſich die Klagen der Bevölkerung
ziehungen ſtehe, Erſtrebung des Volksſtaates unter Hintanſtellung der
Staatsform, jedoch möglichſt eines Volkskaiſertums unter der
Voraus=
deutſchen Volke ſpricht und nicht unter Zeutrumseinfluß ſteht;
grundſätz=
liche Ablehnung der parlamentariſchen Regierung, der Demokratie und halb und außerhalb des Volksſtagtes Heſſen erheblich geſchäbigt,
wäh=
berufsſtändiſchen Wahlfyſtems uſw.
Im übrigen verwies der Vortragende ſehr eindringlich empfehlend
derbherzlichen Verkehr mit ſeinen Hörern — die Zwiſchenrufer wurden
Setie 5.
md Mit Iieke Finfirfr ine
ſteigend humorvollegemütliche Stimmung, die oſt wenig mit den ſarken
Tönen des Vortrags harmonierte. Auch gelegentliche Pfiffe und
Wider=
ſpruchsrufe beeinträchtigten nicht dieſe ſtändig ſchmunzelnde Atmoſtphäre,
bis gegen 10 Uhr dieſe friedlich=fröhliche Stimmung durch ein paai
miß=
deutſchvölkiſche Jugend fand, in der das Wort „Lausbub” fiel, das
Films berichtete. Was die Afg in dem Film „Aus der Werkſtatt eines wiederum nicht ſehr freundlich aufgenommen wurde und vorübergehend
die Volksſeele zum Kochen brachte. Sie kochte aber uur genau drer
2½ſtündigen Ausführungen unter ſtürmiſchen, langauhaltenden
Heil=
rufen zu Ende bringen.
Der Vorſitzende ſprach dem Redner den herzlichſten Dauk aus und
eröffnete auf ſtürmiſches Verlangen der verſammelten Gegner eine
perament und etzlicher aufgeſtabzelter Groll, als der Vortuugende dem
ihm ſtändig als Gegner nachreiſenden Dr. Alfred Dang ticht das
Wort erteilte, weil dieſer ihn planmäßig verleumde. Darob Sturm der
Gntrüſtung bei den Geguern und zwangsweiſe Schlluß der Verſammlung
Marſeillaiſe anzuſtimmen. Es blieb guch hier beim Verſuh.
—Eberſtadt, 23. April. Am heutigen Tage ſprach hier der
Landesgeſchäftsführer der D.V.P., Herr Kollbach=Darmſtadt in einer
öffentlichen Wählerverſammlung. Die politiſchen Geguer, der Partei
müſſen dieſem Vortrage gegenüber wohl ſtarke Befürchtungen gehabt
haben, denn am letzten Tage wurde von ihrer Seitg öffentlich im ganzeu
Orte bekannt gegeben, daß die angekündigte Verſammlung ausfiele. Da
dieſer Frreführung in dem gewünſchten Umfange nicht mehr
entgegen=
getreten werden konnte, litt naturgemäß auch der Beſuch der
Verſamm=
lung darunter. Mit allem Nachdruck ſei bei dieſer Gelegenheit
feſt=
geſtellt, daß kein Wort ſcharf genug iſt, um eine ſolche ſchmutzige
Kamp=
fesweiſe des Gegners zu brandmarken. — In einem über einſtündigen
Vortrage ſprach=Herr Kollbach über die Bedeutung, der kommenden
Neichstagswähl und über die wahrhaft nationale Politik der Deutſchen
Volkspartei, die von großen Erfolgen begleitet geſeſen ſei und auf dig
ihre zahlreichen Anhänger mit allem Stolze zurückblicken könnten. — Eing
Ausſprache wurde am Schluſſe der außerordentlich harmoniſch
verlau=
fenen Verauſtaltung nicht gewünſcht, und Herr Oberingenieur Lalbfuß
komnte als Leiter der Verſammlung dem Redner den herzlichſten Dans
der Verſammelten für den feſſelnden Vortrag ausſprechen.
XGroß=Umſtadt, 24. April. Geſtern Abend fand dahier im
Gaſthaus zum „Lamm” eine Wählerverſammlung ſtatt die von der
Landesgruppe Heſſen des Hypothekengläubiger= und Sparer=
Schutzder=
bandes für das Deutſche Reich, der unter dem Namen. Bund der
Geu=
ſen” in den Wahlkampf zieht veranſtaltet und gut beſucht war. Herr
Bargmann=Groß=Umſtadt eröffnete die Verſammlung, indem er kurz auf
Zweck und Ziele der Vereinigung hinwies und dem Redner des Abends.
Herrn Prof. Axt=Darmſtadt, das Wort erteilte. Dieſer bemerkte, daß er
an Stelle des bewährten Vorkämpfers für eine gerechte Aufwertung,
des Spitzenkandidaten des „Bundes der Geuſen”, Heurn
Oberlandes=
gerichtspräſidenten Dr. Beſt, der verhindert ſei, komme und ſprach dann
in mehr als eineinhalbſtündiger Rede über den Kampf um die
Auf=
wertungsfrage, die dritte Steuernotverordnung, ihren Inhalt, ihr
Un=
recht und ihre unheilvollen Folgen und die Stellung der Parteien zu
ihr hei der bevorſtehenden Reichstagswahl. Er zeigte, wie insbeſondere
die Parteien, die das Ermächtigungsgeſetz beſchloſſen und damit vor dem
Volke die Verantwortung für die Regierungsmaßnahmen, die unter
ſeiner Geltung gekroffen wurden, übernommen hatten, dieſem
ungeheuer=
lichſten Rechtsbruch gegenüber verſagt haben, und wie die Regierung,
als die Empörung des beraubten und entrechteten Volkes wuchs und ſie
fürchten mußte, daß eine Reichstagsmehrheit für Aufhebung ihrer
Veu=
ordnungen zuſtandekomme, ſchnell den Reichstag auflöſte. Sodann legte
er dar, daß der Sparerſchutzverband es zunächſt verſuchte, die
beſteheu=
den Parteien für beſtimmte Mindeſtforderungen der Gerechtigkeit zu
ge=
winnen, zu deren Vertretung im kommenden Reichstag ſie ſich
ver=
pflichten ſollten, und wie erſt dann, als zum Teil keine, zum Teil
aus=
weichende Antworten gegeben wurden, er zur Aufſtellung eigener
Kau=
didaturen ſchritt, damit nicht dieſe wichtige Lebensfrage des Deutſchen
Volkes bei den Wahlen mit Stillſchweigen übergangen oder in den
Hintergrund geſchoben werde. Er erklärte den gewählten Kampfng, eu
„Bund der Geuſen” und empfahl die Wahl dieſer Liſte mit dem
Spitzeu=
kandidaten Herrn Oberlandesgerichtspräſidenten i. R. Dr. Georg Beſt.
Mit größter Spannung und Aufmerkſamkeit war die Verſammlung den
klaren und packenden Ausführungen des Redners gefolgt und zollte ihm
reichen Beifall. — In der ſich anſchließenden Ausſprache wurde noch
einmal die Notwendigkeit des ſelbſtändigen Vorgehens des „Bundes der
Geuſen”, die Frage der Geſetz= und Verfaſſungswidrigkeit der dritten
Steuernotverordnung, der geſetzmäßigen Sicherheit verbrieſter und
ding=
lich geſicherter Forderungen gegenüber der Geldentwertung, die
Unge=
rechtigkeit der dritten Steuernotverordnung gegenüber Mündeln und
Waiſen und die Möglichkeit einer gerechten, die Verhältniſſe von
Gläubi=
ger und Schuldner berückſichtigenden Aufwertung beſprochen. Nachdem
noch durch den Verſammlungsleiter die Gründung einer Ortsgruppe des
Hypothekengläubiger= und Sparerſchutzverbandes ſtattgefunden hatte,
der eine größere Zahl Mitglieder ſofort beitraten, ſchloß er die
Verſamm=
lung mit der Aufforderung, für die gerechte Sache zu werben und am
Tage der Wahl für den „Bund der Geuſen” einzutreten.
— Habitzheim, 24. April. Am 22. d. M. fand im vollbeſetzten Saal
der Wirtſchaft „Kopp” hier eine Verſammlung der Deutſchen
Volkspartei ſtatt, in welcher Herr Landtagsabgeordn. Dr. Ofann
eingehend referierte. Vorſitzender war Friedrich Brenner. Der
Neferent beleuchtete die jetzige Wahllage, ſetzte auseinander, was die
Deutſche Volkspartei in den vergangenen Reichstagswahlen geleiſtet hat
(Erfolge auf dem Gebiete der auswärtigen Politik, Halten der
Wäh=
rung, Steuerpolitik uſw. und gab ein Bild von dem Aufmarſch der
Partei bei den jetzigen Reichstagswahlen. Seine Ausführungen fauden
einmütigen Beifall. Insbeſondere war zu begrüßen, daß die in
Habitz=
heim ſich aufhaltenden Ausgewieſenen ſehr zahlreich zu der
Verſamm=
lung erſchienen waren. Auf einige Anfragen aus der Verſammlung
heraus, gab der Referent befriedigende Antworten.
— Schlitz, 23. April. Geſtern abend fand hier im Güntrumſaale ciue
Verſammlung der Deutſchen Volkspartei ſtatt, in der Abg.
Dingeldey über das Thema „Durch Opfer und Arbeit zur
Freiheit” ſprach. Die Verſammlung war außerordentlich gut
be=
ſucht und bedeutete einen großen Erfolg für die Deutſche Volkspartei.
In anderthalbſtündigen Ausführungen verſtand es der Führer des
Heſſi=
ſchen Landesverbandes der Deutſchen Volkspartei, in großen Zügen ein
Bild der geſamten außen= und innenpolitiſchen Lage zu entwerfen. Die
mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Ausführungen hinterließen bei
allen Anweſenden die Ueberzeugung, daß die von vaterländiſchem
Ver=
antwortungsgefühl getragene Politik der Beſonnenheit, welche von der
Deutſchen Volkspartei gepredigt wird, auch in der Zukunft nicht
ver=
laſſen werden darf. Die Deutſche Vollspartei im Schlitzer Land ſieht
dem Ausgang der Wahlen mit vollem Vertrauen entgegen.
—Alsfeld, 23. Abril. Heute abend fand hier in der Turnhalle eile
große öffentliche Verſammlung der Deutſchen Volkspartei
ſtatt, in der der heſſiſche Führer der Deutſchen Volkspartei, Abgeordu.
Dingeldey, ſprach. Der große Saal der Turnhalle, der am Tage
zuvor bei der Demokratiſchen Verſammlung nur zur Hälfte beſetzt war,
war völlig überfüllt. Zahlreiche Beſucher, fanden keinen Einlaß mehr.
Der Redner feſſelte in ſeinen nahezu zweiſtündigen Ausführungen die
auch von zahlreichen Sozialiſten und Kommuniſten beſuchte
Verſamu=
lung derart, daß kein Zwiſchenruf und keinerlei Unterbrechungen den
Verlauf der Rede ſtörten. — In der Ausſprache turden don
Aus=
geſvieſenen Fragen geſtellt, die Abg. Dingeldes zur Zufriedenheit
le=
antwortete. Von den anweſeuden Gegneru hatte niemand den Wunſch,
iun der Ausſprache dem Reduer entgegenzutreten. Die Verſammlung,
die einen glänzenden Verlauf nahm bedeutete einen ganz beſonderen
Erfolg der Deutſchen Volkspartei. Bei Freund und Gegner wurde das
Vertrauen über die Richtigkeit und Stetigkeit der von der Deutſchen
Vollspartei verfolgten Politik aufs neue befeſtigt. Auch hier iſt man
der ſicheren Hoffnung, daß am kommenden Wahltag die bicherige
Stel=
lung der Deutſchen Volkspartei in Alsfeld als der ſtärkſten kürgerlichen
Partei völlig aufrecht erhalten bleibt.
Im Einverſtändnis mit dem Vorſtandes des Heſſiſchen
Beamten=
bundes und dem Landesverbandes der Deutſchen Volkspartei verzichtet
Herr Dr. Claß, auf ſein Mandat.
Parlamentariſches.
* Ueber die Einlöſung von Zahlungsmitteln der
darüber, daß verſchiedene Kreiſe und Städte die von ihnen in den
Ver=
kehr gebrachten Zahlungsmittel mit verhältnismäßig kurzer
Einlöſungs=
friſt aufgerufen haben und es nach Ablauf dieſer Friſt kategoriſch
ab=
lehnen, das Geld einzulöſen. Hierdurch ſind zahlreiche Bewohner
inner=
rend die betreffenden Kreiſe und Städte ein gewiſſes Geſchäft gemacht
haben. Es heurſcht über die wenig rückſichtsvolle und wenig ſoziale
Art des gerügten Vorgehens in weiten Schichten Verſtimmung und
Ver=
auf ſeine eigenen Schriften und auf die der Partei und ſorgte durch bitterung. Ich frage daher an: Iſt der Regierung der gerügte
Miß=
ſtand bekannt, und mas gedenkt fie zu tum, um ihm abzuheffen”
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1924.
Nummer 115.
Zur Neuordnung der öffentlichen Wohlfahrtspflege.
Von Regierungsrat Dr. Krebs.
1. Die finanziellen Grundlagen der Reichsverorbnung über die
Fürſorgepflicht.
Mit dem 1. April 1924 ſind die geſamten Aufgaben der
Wohl=
fahrtspflege, ſoweit bisher das Reich an deren Koſten beteiligt war,
auf die Länder übergegangen. Die Laſten der Wohlfahrtspflege
ha=
ben Fürſorgeverbände zu übernehmen, die nach der am 1. April in
Kraft getretenen Reichsverordnung über die Fürſorgepflicht zu bilden
ſind. Zum Ausgleich hierfür ſtellt das Reich in der dritten
Steuer=
notverordnung den Ländern und Gemeinden als neue Einahmequelle
die Mietzinsſteuer zur Verfügung. Während aber mindeſtens 10 Proz.
dieſer Steuer vorweg zur Förderung der Neubautätigkeit abgezweigt
werden ſollen, ſieht die dritte Steuernotverordnung eine ähnliche
pro=
zentuale Bindung für die Verwendung der Steuereinnahmen zu
Gun=
ſten der Wohlfahrtspflege nicht vor. Es wird daher von dem Ermeſſen
der Kreiſe und Städte abhängen, ob ſie die Wohlfahrtspflege — die
un=
ter 3 erwähnten Staatszuſchüſſe werden nur einen Bruchteil der neuen
Laſten decken können — in einem feſten Verhältnis an dem Ertrag der
Mietzinsſteuer beteiligen, ob ſie dafür andere beſtimmte
Einnahme=
quellen, z. B. Vergnügungsſteuern erſchließen wollen, wie dies
mancher=
orts geſchieht, oder ob ſie den geſamten kommunalen Ausgabebedarf der
Geſamtheit der Einnahmen gegenüberſtellen und den vorausſichtlichen
Fehlbedarf durch Sparmaßnahmen auf allen Gebieten, d. h. durch mehr
oder weniger ſchematiſche Abſtriche decken. Der Finanzdezernent wird
ſich hierbei bewußt bleiben müſſen, daß einfache und ſachgemäße
Wohl=
fahrtspflege, die vorbeugt und aufrichtet, zu den Inſtandhaltungskoſten
der Volkswirtſchaft gehört. Laſſen ſich auch auf dieſem Gebiet ſicher
Verſchwendungsfaktoren, vor allem der Faktor des Schematismus
her=
abſetzen, ſo muß doch der Gedanke leitend bleiben, daß Fürſorge in
Zeiten allgemeiner Not und Verarmung noch weniger Abſtriche
ver=
trägt, als viele andere Aufgaben der öffentlichen Verwaltung.
2. Vorausſetzung, Art und Maß der Fürſorge.
Gründe der Währungspolitik, die Notwendigkeit, den
Reichshaus=
halt um jeden Preis auszugleichen, haben die Reichsregierung in erſter
Linie veranlaßt, die Wohlfahrtspflege auf eine neue Grundlage zu
ſtel=
len. Die Pläne der Reichsregierung begegneten ſich dabei mit der
von dem Deutſchen Städtetag geſtellten Forderung der Beſeitigung des
Dotationsſyſtems mit ſeinem umſtändlichen und von der
Selbſtverwal=
tung als eine läſtige Bevormundung empfundenen Abrechnungsweſen.
Daneben ſtrebt jedoch dieſe Neuordnung die Erfüllung eines im Schoße
der Reichsregierung ſchon lange verfolgten Planes an, die
Schaf=
fung eines einheitlichen Reichswohlfahrtsrechts.
Die finanzielle Auseinanderſetzung (Beſeitigung des Zuſchußverfahrens
unter gleichzeitiger Wiederherſtellung der Steuerhoheit) wäre an ſich
auch ohne Neuordnung des materiellen Fürſorgerechts möglich geweſen,
ebenſo, wie dieſe nicht etwa dadurch bedingt war, daß das Reich als
Koſtenträger künſtig ausſcheidet. Die Verquickung des Gedankens einer
allgemeinen und einheitlichen Fürſorge mit dem Finanzausgleich
ver=
wiſcht, vielleicht unabſichtlich, die Tendenz der Verordnung. Das Reich
beſeitigt 4 Geſetze, die eine Sonderfürſorge für gewiſſe Kategorien von
Perſonen aus Reichsmitteln vorſahen.
1. Das Kleinrentnergeſetz,
2. das Sozialrentnergeſetz,
3. das Reichsgeſetz über die Koſten der Kriegsbeſchädigten= und
Kriegs=
hinterbliebenenfürſorge, ſowie alle ſonſtigen Vorſchriften nach
denen das Reich Koſten der ſozialen Fürſorge im Sinne des
Reichs=
verſorgungsgeſetzes zu tragen hat,
4. das Geſetz über die Wochenfürſorge.
Aufrecht erhalten geblieben ſind lediglich die Verordnung über die
ſoziale Kriegsbeſchädigten= und Kriegshinterbliebenenfürſorge,
Verfah=
rensvorſchriften, die von den Beiräten handeln, und das
Schwerbeſchä=
digtengeſetz, ein Geſetz, das ſich im weſentlichen mit dem beſonderen
Arbeitsnachweis und dem Arbeitsbeſchaffungsverfahren für
Schwerbe=
ſchädigte befaßt.
An die Stelle der aufgehobenen Geſetze ſind von der
Reichsregie=
rung erlaſſene Grundſätze getreten, nach denen ſich künftig Art, Maß
und Vorausſetzung der Fürſorge richten ſollen. In dieſen
Grund=
ſätzen wird zunächſt das allgemeine Mindeſtmaß der Fürſorge feſtgelegt,
daneben werden die beſonderen Vorſchriſten über die Fürſorge für
Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene, Sozial= und Kleinrentner
aufrecht erhalten. Beſeitigt ſind nur die Beſtimmungen über die
Höchſt=
ſätze für Sozial= und Kleinrentner. Eine Sonderregelung gilt für
hilfs=
bedürftige Minderjährige. Ihnen ſoll nach 8 49 des Reichsgeſetzes für
Jugendwohlfahrt neben dem unentbehrlichen Lebensunterhalt auch
Er=
ziehung und Erwerbsbefähigung geſichert werden, wobei das Bedürfnis
nach rechtzeitiger, dauernder und gründlicher Abhilfe gegen
Störungen der ſittlichen, geiſtigen und körperlichen Entwicklung, Art
und Maß der Hilfeleiſtung beſtimmen ſoll. Hier iſt alſo der Grundſatz
zur Pflicht gemacht, daß die öffentliche Fürſorge nicht nur Leben
er=
halten, ſondern vermeidbaren Schädigungen vorbeugen, in ihrer
Ar=
beitsfähigkeit Behinderte fördern und dadurch die Zahl unterwertiger
Arbeitskräfte möglichſt vermindern helfen ſoll. Art und Maß der
Für=
ſorge ſollen ſich im übrigen nach dem Einzelfall richten. Dieſer
Grund=
ſatz läßt ſich mit dem Gedanken einer Fürſorge nach Kategorien, mit
dem er ſcheinbar in Widerſpruch ſteht, dann vereinbaren, wenn der
Be=
griff „notwendiger Lebensbedarf” als Vorausſetzung der
Hilfsbedürf=
tigkeit und Maßſtab der Unterſtützung von den perſönlichen
Ver=
hältniſſen des Hilfsbedürftigen aus orientiert wird, wie dies Dr.
Pol=
ligkeit=Frankfurt a. M. in einem Generalreferat über die
reichsrecht=
lichen Grundſätze nach der Reichsverordnung über die Fürſorgepflicht
vorſchlägt. Es eröffnet dies die Möglichkeit ohne Bindung an
äußer=
liche Gruppenmerkmale der typiſchen Eigenart ebenſo wie den
individuellen Umſtänden des Notſtands Rechnung zu tragen. Die
Gruppeneinteilung würde ſich hiernach zunächſt an typiſche Notſtände,
wie ſie z. B. den Kriegsopfern und dem verarmten Mittelſtand eigen
ſind, anlehnen, ohne jedoch die äußere Zugehörigkeit zu einer beſtimmten
Kategorie von Perſonen zur formalen Vorausſetzung für das Maß der
Unterſtützung zu machen. So würden z. B. auch Bezieher von
Unfall=
renten oder Krankenrenten fürſorgeriſch grundſätzlich nicht anders zu
behandeln ſein, als in gleichartigen Fällen der Sozialrentner.
Hilfs=
bedürftigen Schwangeren und Wöchnerinnen ſoll die im Einzelfall
er=
forderliche Fürſorge gewährt werden.
Ausnahmen von den allgemeinen Grundſätzen über den Umfang
der Fürſorge ſind vorgeſehen. So ſoll Kriegsbeſchädigten und
Kriegs=
hinterbliebenen gegenüber ein Anſpruch auf Rückereſtattung von
Für=
ſorgeleiſtungen in der Regel ausgeſchloſſen ſein. Gewiſſe Renten und
ein angemeſſener Teil des Arbeitseinkommens erwerbsbeſchränkter
Hilfsbedürftiger, die unter Aufbietung beſonderer Tatkraft einem
Er=
werb nachgehen, werden bei der Fürſorge nicht angerechnet. Schließlich
ſoll auf die berufliche Ausbildung und die ſoziale Lage Rückſicht
ge=
nommen werden, wenn die Unterſtützung durch Anweiſung von Arbeit
gewährt wird.
3. Die Träger der Fürſorge.
Träger der Fürſorge ſind grundſätzlich die Bezirksfürſorgeverbände
und zwar für alle Fürſorgeaufgaben, die nicht ausdrücklich dem
Landes=
fürſorgeverband zugewieſen ſind. Heſſiſcher Landesfürſorgeverband iſt
das Land, Bezirksfürſorgeverbände ſind die Kreiſe und die 5 großen
Städte. Weitere Städte können unter gewiſſen Vorausſetzungen zu
Bezirksfürſorgeverbänden erklärt werden.
Die Kreiſe und die Städte erhalten als Bezirksfürſorgeverbände
monatliche Staatszuſchüſſe zu ihrem Fürſorgeaufwand, die den
Ver=
hältniſſen im Sinne eines Fürſorgelaſtenausgleichs, — insbeſondere
durch Beihilfen für die Erfüllung der beſonderen Fürſorgeaufgaben,
wie der Klein= und Sozialrentner, der Kriegsbeſchädigtenfürſorge uſw.
— Rechnung tragen ſollen.
Die Kreiſe beteiligen die Gemeinden an dem Fürſorgeaufwand der
einzelnen Fälle und zwar grundſätzlich zur Hälfte, d. h. insbeſondere
bei der Klein= und Sozialrentnerfürſorge, der Fürſorge für
hilfsbe=
dürftige Minderjährige, der Wochenfürſorge. Eine Ausnahme bilden
die Kriegsbeſchädigten= und Kriegshinterbliebenenfürſorge, deren
Koſten die Kreiſe als Bezirksfürſorgeberbände allein tragen, und die
Armenfürſorge, deren Koſten die Gemeinden allein tragen. Die
Ge=
meinden haben auch die Armenfürſorge wie bisher
durchzufüh=
ren, während von anderen Fürſorgeaufgaben nur die Klein= und
Sozialrentner und die Wochenfürſorge von dem
Bezirksfürſorgever=
band an einzelne oder ſämtliche Gemeinden des Kreiſes je nach Eignung
und nach den Bedürfniſſen der Praxis im Wege der Kreisſatzung zur
un=
mittelbaren Durchführung abgegeben werden können.
4. Mitwirkung der freien Wohlfahrtspflege und der Hilfsbedürftigen.
Die Heſſiſche Ausführungsverordnung beſchränkt ſich auf die
Feſtſtel=
lung des Grundſatzes, daß die Fürſorgeſtellen mit der freien Wohlfahrt
enge Fühlung halten und die Intereſſenvertretung der
fürſorgeberechtig=
ten Kreiſe beteiligen ſollen. Die Formen, in denen ſich dieſe
Zuſammen=
arbeit im einzelnen vollzieht, will der Geſetzgeber, der den Erlaß von
Nichtlinien in Ausſicht ſtellt, offenbar nicht durch ſtarre Bindungen von
vornherein feſtlegen, ſondern zunächſt der freien Entwicklung und dem
örtlichen Bedürfnis überlaſſen.
5. Zuſtändigkeit und Koſtenerſatz.
Eine weſentliche Neuerung in dem materiellen Fürſorgerecht bedeutek
die Aufhebung des Unterſtützungswohnſitzgeſetzes. Der Begriff des
Unter=
ſtützungswohnſitzes, der über ein halbes Jahrhundert in Deutſchland
Gel=
tung hatte iſt durch denjenigen des gewöhnlichen Aufenthaltsorts erſetzt.
Mit ihm ſollen die unfruchtbaren Erſtattungsprozeſſe der Armenverbände
verſchwinden.
6. Arbeits= und Unterhaltspflicht.
Nach dem Vorbild der Beſtimmungen in der Erwerbsloſenfürſorge
ſoll die Unterſtützung Arbeitsfähiger in geeigneten Fällen durch
An=
weiſung angemeſſener Arbeit gemeinnütziger Art gewährt oder von der
Leiſtung ſolcher Arbeit abhängig gemacht werden.
Zwangsmaßnahmen gegen Arbeitsſcheue, worunter grundſätzlich nur
die gewohnheitsmäßigen Bettler und Landſtreicher und ähnliche notoriſche
Koſtgänger der Armenpflege zu verſtehen ſind, ſowie gegen ſäumige
Unterhaltspflichtige ſind vorgeſehen, ſo die Unterbringung ſolcher
Per=
ſonen in geeigneten Anſtalten (Arbeitshaus) oder ſonſtigen
Arbeitseinrich=
tungen. Um ein beſchleunigtes Vorgehen gegen ſäumige Unterhalts=
und Erſatzpflichtige im Wege der Zwangsvollſtreckung zu ermöglichen,
iſt ein Verwaltungszwangsverfahren zugelaſſen, das ſich im weſentlichen
an das bisherige heſſiſche Recht der Zwangsvollſtreckung im
Verwal=
tungswege anlehnt.
Der Bedeutung der Materie entſpricht es, wenn, wie in der
heſſi=
ſchen Ausführungsverordnung vorgeſehen, ihre endgültige Neuordnung
der Geſetzgebung vorbehalten worden iſt. Andererſeits darf man es
be=
grüßen, daß die geſetzliche Regelung erſt für den 1.=April 1925 in
Aus=
ſicht genommen iſt. Die Praxis wird bis dahin zur Klärung der ſicher
zu erwartenden zahlreichen Streit= und Zweifelsfragen auf finanziellem
und rechtlichem Gebiet mit Erfolg beitragen können. An Hand der
in=
zwiſchen geſammelten Erfahrungen werden alle beteiligten Kreiſe eher
Stellung nehmen und ihre Wünſche begründen können, als ihnen dies
gegenwärtig mitten in der mit allzu kurzer Friſt erfolgten Umwälzung
des geſamten Fürſorgerechts möglich wäre.
Lofele Veranſtaltungen.
erſcheinenden Notlzes And austtchtleMic als Hlnweile auf Angelgun zu Sctracht
De
im fimnem Nalle knerstwte aie Beſſerbung Der Nitkl.
— Deutſcher Handlungsgehilfenverband. Die
Wochenverſammlung findet dieſe Woche heute Freitag abend 8 Uhr ſtatt.
(Siehe Anzeige.)
— Der Darmſtädter Männergeſangverein hält am
Samstag im Rummelbräu ſein Frühlingskränzchen ab, worauf wir an
dieſer Stelle nochmals hinweiſen. (Siehe Anzeige.)
— Darmſtädter Oberheſſen=Verein. Sonntag den
27. April, nachmittags, findet Frühlingsfeſt im Konkordiaſaal (
Wald=
ſtraße ſtatt.
— Hiſtoriſcher Verein Davmſtadt. Den letzten
dies=
winterlichen Vortrag hält am Montag, 28. April, abends 6 Uhr, in der
Aula des Realgymnaſiums (Eingang Kirchſtraße) Herr Prälat D. Dr.
Diehl über das Thema „Exulanten im heſſiſchen Kirchen= und
Schul=
dienſt.”
Kunſinotizen.
Ueber Werte, Künfflier und Hünſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Krechnuns
geſchlebt, bebält ſich die Rebation ihr Urtel vor.
— Göſta Andreaſſon und Guſtav Beck, zwei Künſtler,
die uns noch von ihrem letzten Sonaten=Abend in beſter Erinnerung
ſind, veranſtalten am Freitag, den 2. Mai, abends 8 Uhr, im Saal des
Hotels Traube einen 3. Sonatenabend. Zur Gehör gelangen Sonaten
von Brahms, Mozart und Jarnach. Karten bei Konzert=Arnold,
Wil=
helminenſtraße 9.
Aus den Parteien.
— Deutſche Volkspartei. Am heutigen Freitag um 8 Uhr
abends ſpricht im Städtiſchen Saalbau der Spitzenkandidat des
Wahlvorſchlags der Deutſchen Volkspartei in Heſſen, Reichsminiſter a. D.
Dr. Becker, zur Reichstagswahl. Der Eintritt iſt frei und es wird
Gelegenheit zur freien Ausſprache gegeben. In Anbetracht deſſen, daß
bei dieſer Verſammlung mit einem ſehr ſtarken Andrang der Beſucher
zu rechnen iſt, bitten wir unſere Mitglieder und Freunde, ſich rechtzeitig
am heutigen Abend einfinden und vor allem auch in den
Bekannten=
kreiſen weiterhin für dieſe Veranſtaltung werben zu lvollen.
Familiennachrichten
Die
glücklicheGe-
burt eines
gesun-
den Töchterchens
zeigen an
Darmstadt, 23. April 1924
Rechtsanwalt
Dr. Hermann Wolf
u. Frau lrene, geb. Oppenheimer
(*11744
Die Geburt eines
gesunden Mädels
zeigen hocherfreut
an
WilliSchürmann und
Frau Trude, geb. Gerst
Oberlahnstein, Ostermontag
(5265
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meine liebe Frau, unſere
geliebte, treubeſorgte Mutter
Frau Ling Brodrecht
zu ſich in die ewige Heimat
ab=
zurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Brodrecht
Elſe Brodrecht
Wilhelm Brodrecht.
Darmſtadt, den 24. April 1924.
Die Beerdigung findet Samstag
vorm. 10 Uhr vom Portale des
alten Friedhofs, Nieder=
Ram=
ſtädterſtr., aus ſtatt. (11844
Todes=Anzeige.
Am 23. d. Mts., abends 11 Uhr,
wurde meine liebe, gute Frau,
unſre treuſorgende Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau LinaSteckenreiter
geb. König
im nahezu vollendeten 53,
Lebens=
jahre von ihrem ſchweren Leiden
entöſt.
In tiefer Trauer:
J. Steckenreiter und Kinder
Erna, Karl und Johanna.
Reinheim i. D., Hindenburgſtr. 29,
Darmſtadt, Ilberſtedt, Brensbach,
Alsleben, Berlin.
(5295
Die Beerdigung findet Samstag,
nachmittags 3 Uhr, ſtatt,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren innigſten Dank.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Daum, geb. Sirchau
Darmſtadt. 25. Aprik 1924
Karlſtraße 53½=
uungs
Dankſagung.
Für alle Beweiſe herzlicher
Anteilnahme innigſten Dank.
J. Joſt und Kinder.
Darmſtadt, 24. April 1924.
Tägl. friſche Voll=;
milch wird ins Haus
gebracht. Angeb. unt.
E 73 Geſchſt. (1B32mr
Mf
Herrenhemden wer
den angefertigt.
Näh. Geſchſt. (*11770
HUE
Lina Adler, Modeselon
Mauerstrasse 20
Aailn
Kamauinn
M siad Benidt
G
Aan Hrassnnsan Matitkan
küin Mash uus Hat
Iarwau mitf, Haitzrnid ansgundin W. uct Hillun.
HERD ELLER KRAEMER C-FLAMHER HEILBRONN
Eilige
Paßbilder
Bhotogr. Werkſtätte
Schuchardſtr. 14, part.
Offen v. 9-7Uhr, ſucg
Bis heute Freitag aben
Beizen und
polieren
von Möbeln und
Pianos in allen
Farben. Umarbeiten
aller Möbel in jeder
Stilart. Erſtklaſſige
Arbeiten zugeſichert.
E. Janſen,
Bismarckſtr. 82. (aunes
Weißbind.=, Lackier.. Anſtreicherarbeit
wird bei billigſter
Be=
rechnung angenomm.
Bahlungsfriſt 3 Mon.
Angebote unter F 30
an die Geſchäftsſtelle
(11838
Fehsrädes
vernickeln geparaturen,
Erſatzteile billigſt
Hans Ripper,
die beiden Perſonen,
welche am 2
Feier=
tage, abends 10u,
beim Ausſteigen an
der Halteſtelle der
elektriſchen Bahn
Luiſenpl. den Schirm
ohne Griff zu ſich
nahmen, werden
er=
ſucht, denſelben ſof.
beim Polizeiamt od.
Rheinſtr. 9 bei
Her=
brandt abzug. (*11809
Die Beleidigung,
die ich gegen Frau
Wilhelmine.
Haber=
mehl getan habe,
nehme ich als
un=
wahr zurück und
be=
dauere, ſie getan zu
haben. Heinrich
Löffel.
(*11787
Beſſere gebild. Witwe,
Ende 40, kath., ohne
Anhang, mit gemütl.
Heim,
ſucht. Heirat
mit älterem Herrn in
ichererPoſition. Gefl.
Ang, u. P 43 Gſchſt.”
Wir übernehmen:
Die Einziehung von Forderungen,
Die Erteilung von Auskünften auf alle Plätze,
Rechts= und Sachrat in kaufm. Angelegenheiten
Treuhandfunktionen
(3345a
„Merkur
Auskunftei und Inkaſſo=Inſtitut für Handel und Gewerbe
Telephon 376
Kari Bauer
jetzt Rheinſtr. 26.
Briketts
(Union)
Nußkohlen
Braunkohlen
u. Brennholz
liefert billigſt (1177
Joh. Fuhrbach
pankratiusſtr. 14, IV.,r.
Papiermanufaktur
W. K. Kleinhens,
Waldſtr. 30, Tel. 3228
liefert Papierhand
ungen
Schreibwaren,
Schnl=Artikel.
De
pr. kg. garantiert
un=
erleſen d. Miſſionen
ſchöne Miſch. za. 8—
10.000 Briefmark. z.
Schw. Fr. 20.— per
kg. franko geg. Nachn.
E. Meiſter, Cret 24, La
Chaurde=Fonds F1
(Schweiz). 1V 5018
Welch. Schreiner
fer=
tigt Warenregal an?
Angebote u. F 19
Geſchäftsſt, (*11788
zur Anfertigung von Herrenkleidern.
Beſte Maßarbeit oder Konfektion.
Preiſe billigſt * Lieferzeit ſchnellſfens.
Heinrich Mai & Co.
Karlſtraße 38
Telephon 1333
[ ← ][ ][ → ]Nummer 115.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1921.
Seite 7.
Aus Heſſen.
* Eberſtadt, 24. April. Standesamtliche Statiſtik. Die
ſtandesamtlichen Eintragungen für die Zeit vom 1. Januar bis 1. April
(1. Vierteljahr 1924) ergeben folgendes Bild: 40 Geburten, 30
Sterbe=
fälle, 10 Eheſchließungen. Ein Vergleich mit dem gleichen Zeitraum im
vergangenen Jahre gibt zu erkennen, daß die Eheſchließungen um 8 und
die Todesfälle um 13 zurückgegangen ſind. Dagegen iſt die Zahl der
Ge=
burten die gleiche wie im Vorjahre. — Die Arbeitsloſen=
Sta=
tiſtik zeigt wenig Veränderung. Die Zahl der Arbeitsloſen (es handelt
ſich meiſt um ungelernte Arbeiter) beträgt zirka 100 in dieſer Woche. —
Treibriemen=Diebſtahl. In einer hieſigen Möbelfabrik ſind
in einer der letzten Nächte Treibriemen geſtohlen worden. Man iſt dem
Dieb auf der Spur.
m. Eberſtadt, 22. April. Man ſchreibt uns: Am Oſterſonntag fand
abends im Saale „Zum Schwanen” ein Konzertabend des hieſigen
Arbeitergeſangvereins „Laſallia” ſtatt. Der Verein ſteht feit einem
Jahre unter der Leitung des Darmſtädter Muſikpädagogen und
Muſik=
hiſtorikers Dr. Joſef Wenz, der den Verein neuen, höheren Zielen
entgegenführt und ſeinem muſikaliſchen Leben neuen, lebenskräftigen
Odem einhaucht. Wer den Verein letzten Sommer gehört hat und ſeine
heutigen Leiſtungen mit den damaligen vergleicht, der war erſtaunt über
die Fortſchritte, die er in jeder Beziehung gemacht hat, der war aber
auch erfreut, daß das Konzert, deſſen Programm neben guten Chören
Kammermuſikwerke von Mozart und Beethoven aufführte, ſchon ſolch
ſtar=
ken Zuſpruch aufwies und ſolche bis zum Schluſſe anhaltende warme,
hingebungsvolle Aufmerkſamkeit fand. Das Programm war ſehr
reich=
haltig und wertvoll. Der Chor ſelbſt leitete den Abend ein mit Mozarts
Bundeslied und legte damit ſowie mit den anderen fünf Chören von
Leyendecker, Riva, Silcher und Uthmann alle Ehre ein. Frau Kuhn=
Liebel vom Landestheater Darmſtadt ſang mit ihrer ſympathiſchen
Altſtimme eine Reihe von Brahms bearbeiteter Volkslieder. An
Kam=
mermuſik wurde geboten ein Trio und ein Quartett von Mozart, ſowie
ein Satz aus einem Beethovenſchen Quartett. In den Erfolg der Werke,
deren künſtleriſch beſeelte Wiedergabe packte, teilten ſich die Herren Dr.
Wenz (Klavier), W. Pfaff (Cello), und die Damen Frl. L.
Von=
derheit (Violine) und Frl. Voges (Viola), ſämtlich aus Darmſtadt.
Frl. Vonderheit gab uns außerdem Gelegenheit, ihr reiches Können in
dem zweiten Satz des Violinkonzertes von Mendelsſohn zu bewundern,
desgleichen Herr Pfaff in Cello=Soloſtücken von Haydn, Schubert und
Gluck.
A Pfungſtadt, 24. April. Diebſtahl. In einer der letzten Nächte
gelang es der Ortspolizei, zwei Diebe mit Säcken feſtzunehmen, die
Spinat von einem Acker geſtohlen hatten. — Die Wieſen ſind von jetzt
ab für ſämtlichen Fuhrwerksverkehr geſchloſſen. — Die Aufnahme der
Kinder in die Kleinkinderſchule findet am kommenden
Mon=
tag ſtatt.
— Nieder=Ramſtadt, 23. April. Am Karfreitag abend führte der
hieſige evang. Kirchenchor unter Leitung ſeines Dirigenten, des
Herrn Lehrer Müller=Traiſa, in der Kirche ein volkstümliches
Paſſionsoratorium von E. Degen mit ſehr gutem Gelingen
auf. Auch die Solopartien waven von hieſigen Kräften übernommen
worden. Es war eine rechte Feierſtunde" für die zahlreiche
Zuhörer=
gemeinde. Das Oratorium ſoll am nächſten Sonntag, um 4 Uhr
nachmit=
tags, nochmals dargeboten werden. Man rechnet auch auf Beſuch aus
der Umgegend.
— Ober=Ramſtadt=Rohrbach, 24. April. Das Volkstheater
Darmſtadt gaſtiert am Samstag in Ober=Ramſtadt (Gaſthaus zum Löwen)
und am Sonntag in Rohrbach (Gaſthaus zur Sonne) mit dem
vaterlän=
diſchen Schauſpiel „Königin Luiſe‟. Der Beſuch dieſes hochintereſſanten
patriotiſchen Werkes kann allen echt deutſchdenkenden Kunſtfreunden
emp=
fohlen werden. Die Leiſtungen des Enſembles ſind genügend bekannt.
* Roßdorf, 23. April. Am 1. Oſterfeiertag fand in unſerer Kirche
die Weihung der beiden neuen Glocken ſtatt. Die Feier
wurde eingeleitet durch den hieſigen Poſaunenchor und das Orcheſter, das
ſehr ſinnig den Pilgerchor aus „Tannhäuſer” vortrug. Herr Pfarrer
Berck weihte die Glocken in einer feierlichen, zu Herzen gehenden
An=
ſprache. Der Kirchengeſangverein trug aus Rombergs „Glocke” die
herr=
liche Weiſe „Friede ſei ihr erſt Geläute”, vor, nachdem die Glocken
ge=
läutet hatten. Die ganze Feier nahm einen erhebenden Verlauf, der
Alt und Jung in der dicht überfüllten Kirche in ſteter Erinnerung
blei=
ben wird. Die Glocken ſind von der bekannten Glockengießerei Franz
Schilling in Apolda gegoſſen und nach dem Gutachten des
Landeskirchen=
muſikmeiſters Mendelsſohn ſehr gelungen. Die erſte mit dem Ton e
wiegt 911 Kilogramm und iſt die Totenglocke. Sie trägt die Inſchrift:
„Die Toten geleite ich. Dem Gedächtnis der im Krieg 1914 bis 1918
ge=
fallenen 110 Gemeindeglieder gewidmet. Vergiß der teuren Toten nicht.
Niemand hat größere Liebe denn die, daß er ſein Leben läßt für ſeine
Freunde. Schwer die Zeit, groß das Leid, Gott half” zur ewigen
Selig=
keit. Friede fei mit allen, die in Chriſto Jefu ſind.‟ Die zweite mit dem
Ton gis hat 470 Kilogramm und die Inſchrift: „Die Lebenden rufe ich.
Land, Land, Land, höre des Herrn Wort. Auf dunkle Nacht folgt noch
ein deutſcher Tag.”
B. Dieburg, 21. April. Am zweiten Oſterfeiertag veranſtaltete der
hieſige Turnverein im „Mainzer Hof” einen bunten Abend, der ſich
eines außerordentlich ſtarken Beſuches erfreuen durfte und deſſen
Ver=
lauf dem Wunſche des Vorſitzenden, Herrn J. Rödler, in ſeiner
Be=
grüßungsanſprache, daß den Erſchienenen ein genußreicher Abend
beſchie=
den ſein möge, in vollem Maße entſprach. Die Muſik ſtellte Hermann
Holzapfel im Verein mit den Herren Wohlfart Vater und Sohn
und den hier beſtens eingeführten Darmſtädter Gäſten Etzold,
Winkel=
mann und Nömer, die wieder einmal die an dieſer Stelle wiederholt
gewürdigten künſtleriſchen Genüſſe boten. Ein Feſtſpiel „Rübezahl”
führte eine Turner=Wanderſchar im Rieſengebirge in das Zauberreich des
Berggeiſtes. War auch die ſonſt immer ausreichende Bühne des „Maiuzer
Hofs” für das Feſtſpiel etwas zu klein, ſo war gerade die Ueberwindung
dieſer Schwierigkeit durch die Regie anzuerkennen, die es verſtand, trotz
der engen Verhältniſſe die große Zahl der Mitwirkenden: Wanderer
Berggeiſter und Elfen, zu gruppieren und die hübſchen Reigentänze zur
Geltung zu bringen. Die beiden Sprechrollen lagen bei den Herren
Holzapfel und Schmidt in guten Händen. Ein Wort der Anerkeunung
dem Herrn Hügen, der für das Spiel die teilweiſe neuen Dekorationen
geſchaffen hatte, die in ihrer verſpektiviſchen Wirkung überraſchten. Ein
zweites dramatiſches Stück folgte im zweiten Teil des Abends, das
Luſt=
ſpiel „Turnerliſt”, das erfreulicherweiſe das Niveau der üblichen
„Vereinsbühne” weſentlich überragt und dank der kunſtvollen Wiedergabe
durch die Herren Böhle, Minor, Maier, Müller, und die Damen Rüth,
Klein und Bickel eine ſehr hübſche Wirkung erzielte. Das turneriſche
Element kam außer in dem Feſtſpiel noch in zwei Reigenvorführungen
zur Geltung; allerliebſt waren die kleinen Schülerinnen, die Herr Rödler
eingeübt hatte, und ganz famos die, von Herrn Lohrum einſtudierten
feſchen Buam und Deandeln der acht Turnerinnen in kleidſamer alpiner
Tracht, die ſolch reichen Beifall fanden, daß ſie ihre Reigen wiederholen
mußten. Die ganze Veranſtaltung verlief harmoniſch und endete mit
einem Tanz.
— Jugenheim, 23. April. Der Verein ehem. Heſſiſcher
Leib=Dragoner aus Darmſtadt hielt am zweiten Feiertag, mit
Marſchmuſik von Seeheim durch den Wald kommend, in der „Sonne‟
Einkehr. Bald erklangen muntere Tanzweiſen und nur zu bald mahnte
die Zeit zur Rückkehr. In wohlgeordneten Reihen wurde der Marſch
nach dem Bahnhof angetreten, die Muſik muntere Marſchweiſen
ſpie=
lend, die von der hieſigen Bevölkerung als willkommene Abwechslung
angehört wurden. Von treuer Kameradſchaft zeugte es, als an der
Wohnung des hier wohnenden 76jährigen ehem. Heſſ. Leib=Dragoners
Herr H. Schloſſer, der durch Trauer verhindert war, in den Reihen
der Kameraden mitzumarſchieren, der Verein mit ſtiller Begrüßung
des=
ſelben vorbeizog. Seeheim paſſierte der Verein vormittags der
hieſigen Bevölkerung mit ſchöner Marſchmuſik. Auf dem Zeppelinweg
brachte die Muſik noch zwei Muſikſtücke zu Gehör.
st. Bensheim, 24. April. Wie in den Vorjahren, ſo wird auch diefes
Jahr ſeitens des landwirtſchaftlichen Beziuksvereins dahier wieder ein
Lehrkurſus für Bienenwirtſchaft unter der Leitung des
Lehrers i. R. Würth von Fehlheim dahier abgehalten. Bis längſtens
15. Mai d. J. ſind die Anmeldungen bei dem Kurſusleiter ſchriftlich
oder mündlich zu bewerkſtelligen. Der Kurſus verteilt ſich auf ſieben
Sonntag=Nachmittage im Mai, Juni und September, von 3 bis 5 Uhr.
* Aus dem Weſchnitztal, 23. April. Die Bäckerinnung des
Weſchnitztals machte kurz vor den Feiertagen bekannt, daß nur
die=
jenigen Perſonen Feſtkuchen gebacken bekommen, die auch ihr Mehl und
ſonſtigen Backwaren bei den Bäckern beziehen. Diefe an ſich nicht
unbe=
rechtigte Maßregel iſt gegen die vielen Mehlhändler und Bezugsvereine
gerichtet, die in letzter Zeit wie Pilze aus der Erde ſchießen, die aber
andererſeits den Konſumenten nicht unerwünſcht ſind, da dieſe Geſchäfte
und Vereinigungen die Mehlpreiſe niedrig halten.
Kähne
HalSZ
* Lampertheim, 22. April. Junger Djeb. Ein 15jähriger
Lehr=
ling beſtahl ſeinen Meiſter um 500 Mark und wollte mit dem Betrag
durchbrennen. Die Polizei erhielt aber noch rechtzeitig davon Kenntnis
und nahm den Jungen in Haft. Das geſtohlene Geld war aber ſchon
nahezu verjubelt.
Fehlheim, 24. April. Selten iſt ein Feſt in hieſiger Gemeinde in
würdiger Weiſe begangen worden wie am zweiten Oſterfeiertage: Herrn
Lehrer Würth wurde zu ſeinem 50jährigen Hierſein die
entſpre=
chende Ehrung erwieſen. Ein großer, wohlgeordneter Lampionszug
be=
wegte ſich durch die hieſigen Ortsſtraßen nach der Wohnung des Jubilars.
Unter Beteiligung des Kriegervereins, Geſangvereins „Sängerluſt”, des
Mandolinen= und Trommlerkſubs „Einigkeit”, des Ortsvorſtandes und der
meiſten Einwohner verlief das impoſante Feſt. Alle vertretenen Vereine
widmeten dem Jubilar Worte des Dankes für ſeine hohen Verdienſte,
die er ſich durch ſeine uneigennützigen Charaktereigenſchaften erwarb.
Im Auftrage des Kriegervereins, dem der Jubilar ſeit der Gründung
vor 48 Jahren als Schriftführer angehörte, widmete der Präſident, Herr
Anton Mehl, warme Worte des Dankes, und als beſondere Chrung
überreichte Herr Nik. Andel ein Geſchenk als Anerkennung für ſeine dem
Verein geleiſteten großen Dienſte. Herr Beigeordneter Berg verſtand es,
in muſtergültiger Weiſe dem Jubilar im Auftrage des Ortsvorſtandes
und der Gemeinde für die großen Verdienſte, die er ſich in ſeiner 47
½jäh=
rigen Amtstätigeit als Lehrer erwarb, beſonderen Dank abzuſtatten. Nicht
außer Acht ließ er die unermüdliche Tätigkeit desſelben auf
wirtſchaft=
lichem und ſozialem Gebiete, wo ihm nicht allein die Gemeinde, ſondern
weit über die örtlichen Grenzen hinaus ein Jeder zu Dank verpflichtet iſt.
Auch die Jugend überbrachte aus kindlicher Dankbarkeit, wenn auch nicht
geſchloſſen, ihrem Lehrer i. R. die herzlichſten Glückwünſche dar. Der
Jubilar dankte in bewegten Worten allen Anweſenden für die große
Ehrung.
Offenbach a. M., 23. April. Vergiftet hat ſich der Erbauer der
in der Frankfurter Straße ausgeſtellten Schmetterlingsuhr, J. B. Er
war ledig, 53 Jahre alt. Die Motive dürften wohl in Nahrungsſorgen
liegen.
* Worms, 23. April. Auswanderer, Etwa 44 hieſige Familien
werden nach Braſilien auswandern.
Vier Nordlandfahrten.
entſtell. d. ſchönſte Antlitz. Ubl. Mundgeruch wirkt abſtoßend. Beide Übelwerd.
i. vollkommen unſchädl. Weiſe beſeitigt d. d. bew. Zahnpaſte Chloxodont.
Das Nordland mit ſeinen Fjorden und Fielden gewinnt
allmäh=
lich ſeine alte Bedeutung als Sommerziel der deutſchen Seetouriſtik
wieder. Mit einem intereſſanten und reichhaltigen Reiſeprogramm, das
vier Nordlandfahrten umfaßt und eine beſondere Anziehungskraft auch
deshalb ausüben dürfte, weil dieſe Fahrten durch die neuen
Beſtim=
mungen über Auslandsreiſen nicht betroffen werden, tritt fetzt die
Deutſche Oſt=Afrika=Linie hervor. Die Fahrten werden durch das
neueſte und ſchönſte Schiff der Geſellſchaft, durch den Turbinendampfer
„Uſambara” ausgeführt, der, mit allen modernen Bequemlichkeiten
und Sicherheitseinrichtungen, ausgeſtattet, eine angeuehme Seereiſe
verbürgt.
Die erſte Fahrt dauert vom 20. Juni bis zum 3. Juli und führt
die Reifeteilnehmer von Hamburg zunächſt nach dem Hardangerfford
und den Lotefos=Fällen. Von dort aus geht es nach Bergen und in die
ſchönſten norwegiſchen Fjorde.
Die Fahrtroute der am 6. Joli beginnenben und am 24. Juli
ab=
ſchließenden zweiten Nordlandfahrt geht von Hamburg über Odde,
Molde, Naes, Trondheim und Tromſö hinauf nach Hammerfeſt und dem
Nordkap. Auf der Rückſeite werden Lyngſeidet, Digermulen, Merok,
Gudvangen und Bergen angelaufen.
Die dritte Reiſe, für die eine Dauer von 24 Tagen vorgeſehen iſt,
beginnt mit der Ausfahrt aus Hamburg am 28. Juli. Odde iſt wiederum
der erſte norwegiſche Anlaufhafen, dem weitere Fjordhäfen bis hinauf
nach Hammerfeſt folgen. Von hier führt die Fahrtroute über das
Nordkap nach Spitzbergen, wo die Kings=Bai, die Croß=Bai, die
Mag=
dalenen= und die Smerenberg=Bai beſucht werden. Dann geht es
wie=
der zurück nach Norwegen und über Digermulen, Merok, Gudvangen
und Bergen heimwärts nach Hamburg.
Die vierte Reiſe füllt die Zeit vom 24. Auguſt bis zum 11.
Sep=
tember aus. Ihre Fahrtroute iſt die gleiche wie die der zweiten Reiſe.
Auf ſämtlichen Nordlandfahrten werden von den einzelnen
Lan=
dungsplätzen aus intereſſante Landausflüge veranſtaltet, auf denen die
Teilnehmer die bedeutendſten nahe der Küſte gelegenen landſchaftlichen
und kulturellen Sehenswürdigkeiten kennen lernen. Alle näheren
Aus=
künfte über Programme, Preiſe uſw. erteilt die Paſſageabteilung der
Woermann=Linie A.=G. und der Deutſchen Oſt=Afrika=Linie, das
Reiſe=
büro der Hamburg—Amerika=Linie in Hamburg ſowie alle Vertreter
dieſer Geſellſchaften.
Une
Beachten Hie
die Briefkästen
anzpannnanaslannagnnnann-
Kohlen
ℳy
Koks
Aate
nachweisbar gut eingeführt, gedeckte,
Hallen und große Lagerräume, ſucht
* zur Gründung einer G. m. b. H.
In=
treſſenten. Angebote unter F 24
—an die Geſchäftsſtelle.- (*11830
aunuannnanaalannnnnnnaner
Nur 5 Tage!
Ausverkauf
wegen Geſchäftsaufgabe
zu enorm billigen Preiſeu.
Eckel Nachflg.
Kolonialwaren
Döngesborngaſſe 7 (Ecke Woogſtr.) (*11884
1 1 O 2
verlangt die feine
Darotte
„SCHLOSS AMERONOEN
Großformat
Stück O pfennig
(4214a
Oigarettenfabrik, Frankfurt a. M.
Merfeg
Zur
Konfirmation
5306
Pfd.
Eichberg-Kaffee Edel gold Marke 4.40
rot 4.00 blau „ 3.60 grün „ 3.20 Moderne Ausstellungs- und
Einrichtungs-Gegenstände
für Laden und Schaufenster,
Alle Arten von Glasladentisch-
Aufsätze.
dean Sohn
Telephon 3472 (1013a
Landgraf-Philipp-Anlage
Antennenbau
selbst für dle schwierlgsten Fälle unter
Leitung erfahrenen Fachmannes, Feinste
Referenzen.
Lieferung
Vertrieb
sämtlichen Antennenmaterlals.
48754
sämtlicher erster Rundfunkgeräte der
Aerophon-A.-G., Frankfurt a. Main.
Hessische Haschinenfahrik Rob. Kunze
Pallaswiesenstr. 72
Tel. 2639
Wendelstadtstr. 31
Die Errichtung und der Betrieb von Funk-Sende- od. Funk-Empfangseinrichtungen
im Inland ist ohne Genehmigung d. Reichstelegraphenverwaltung verbot. u, stratbar.
Roh-Kaffee in allen Preislagen.
Pralinés Geschenk-Packungen
in allen Preislagen
Große Auswahl in Keks
frisch eingetroffen.
Schokoladenhaus
Fritz Eichberg G. m. b. H.
Stempel=Schulz2"
Gummiftempernheinſtr. 19. Tel. 2613
Baumwollene Schlupfhoſen
von M. 1.20 an
Sportffutzen . . von M. 2.40 0
Einſatzhemden von M. 2.70 o
Maccohemden u. Hoſenv. M. 2.80 an
Kinder=, Damen= u. Herren=Weſten in Wolle
zu billigſten Preiſen.
Heinrich Mai & Co.
Karlſtraße 38, Telephon 1333. (5299
Sekte A.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1924.
Nummer 115.
Reich und Ausland.
Die Ausfahrt des „Columbus”.
Bremen. In Anweſenheit einer unüberſehbaren Meuſchenmenge
berließ am Nachmittag des zweiten Oſtertages der Lloyddampfer „
Colum=
bus” den Hafen. Nicht weniger als ſieben große Schlepper waren nötig,
um den Rieſendampfer durch die Schleuſe zu bugſieren. Infolge der
engen Waſſerverhältniſſe und der ſtarken Nordweſtwinde ging das
Durch=
ſchleuſen nur äußerſt langſam vor ſich und nahm etwa drei Stunden in
Anſpruch. Die Ausfahrt durch den Vorhafen auf die Reede ging dann
glatt vonſtatten. Am Hohewegleuchtturm ging der „Columbus” dann
nochmals vor Anker, um dort am Dienstag die Paſſagiere an Bord
neh=
men zu können. Die Einſchiffung der Paſſagiere vollzog ſich am Dienstag
früh. Sehr groß war die Zahl der Begleiter der Paſſagiere, die alle die
Gelegenheit wahrnahmen, Einblick in die Einrichtung und Ausſtattung
des großartigſten aller heutigen Paſſagierdampfer zu nehmen. Nachdem
ſie etwa eine Stunde an Bord des „Columbus” verweilt hatten, begaben
ſie ſich wieder auf die beiden Tender „Vorwärts” und „Grüß Gott” die
noch lange das große Schiff umkreiſten und von denen aus die
Film=
operateure ihre Aufnahmen machten. Unter den Paſſagieren des „
Co=
lumbus” befindet ſich auch der bekannte Berliner Hotelbeſitzer Adlon.
40 Jahre deutſche Kolonialarbeit.
Die Koloniale Reichsarbeitsgemeinſchaft hat zum 24. April, dem
kolonialen Gedenktage, eine Schrift unter dem Titel: 40 Jahre deutſche
Kolonialarbeit” herausgegeben (Verlag der Agencia Duems, Berlin
W 35), die anſchaulich und überzeugend Deutſchlands Leiſtungen auf
kolonialem Gebiete darſtellt und ſo in geſchickter Weiſe das
Lügen=
gewebe von Deutſchlands kolonialer Unfähigkeit und Unwürdigkeit
zer=
reißt. Die anerkannten Führer und Kenner auf kolonialem Gebiete,
Männer wie Gouverneur Dr. Seitz, Gouverneur Dr. Schnee, einer der
beſten Kenner kolonialer Verwaltung und Nechtspflege Geh. Reg=Rat
Dr. Blumhagen, der Fachmann für koloniales Verkehrsweſen Geh.
Ober=
baurat Prof. Dr. Baltzer, ferner Direktor Kettler, Prof. Dr. B. Preuß,
der frühere Medizinalreferent im Reichskolonialamt Prof. Dr. Steudel,
der frühere Direktor der Otadiminen in Südweſt, Direktor Dr. Lotz,
Prof, Dr. Weſtermann, bekannt als Sprachforſcher und führende
Per=
ſönlichkeit auf dem Gebiet des Miſſionsweſens, endlich Prof. Dr.
Jae=
ger und Reg.=Rat Dr. Dannert; dieſe Kronzeugen deutſcher
Kolonial=
arbeit ergreifen in der Gedenkſchrift das Wort, um dem deutſchen Volke
und dem Auslande darzutun, was Deutſchland als Kolonialvolk auf den
einzelnen Gebieten kolonialer Betätigung für die Verbreitung von
Zivi=
liſation und Kultur in Afrika und der Südſee geleiſtet hat, welch
uner=
ſetzlicher Verluſt die Ausſchaltung Deutſchlands aus der Reihe der
Kolonialvölker für die noch unentwickelten Kolonialgebiete bedeutet, wie
unentbehrlich deutſches Kolonialland für die wirtſchaftliche Geſundung
und den politiſchen Auftieg Deutſchlands iſt, wie ſchamlos und jedes
Rechtsſcheines bar die Lüge von Deutſchlands kolonialer Schuld ſeitens
jener Völker war, die ihrer Landgier den Mantel der Moral und der
Gerechtigkeit umhingen und die ſich doch ſo unfähig erweiſen, die
ehe=
mals blühenden deutſchen Kolonien vor dem Verfall zu bewahren. Dieſe
Schrift, deren Sprache jeder verſteht, deren anſchaulicher Bildſchmuck von
der Hand des Kolonialmalers H. Aſchenborn und deſſen Bildbeilagen
jedem eine lebendige Vorſtellung von den deutſchen Kolonien vermitteln,
iſt eine Aufklärungs= und Kampfſchrift, die jeder Deutſche leſen ſollte
und deren weiteſte Verbreitung im deutſchen Volke, nicht zuletzt aber
im Auslande eine nationale Pflicht iſt.
Wiesbadens Erwachen.
Die große Bäder= und Kurſtadt zwiſchen Rhein und Taunus, deren
heiße Quellen durch alle geſchichtlichen Zeiten hindurch gerühmt werden
ls eine Wohltat der erkrankten Menſchheit, iſt durch ihre Lage im
be=
ſetzten Gebiet und durch die infolge der geſpannten politiſchen
Verhält=
niſſe erſchwert geweſene Einreiſe ſelber ſchwer krank geworden. Wie den
Kurbedürftigen ihre Heilmittel fehlen, ſo fehlen ihr die Kurbedürftigen,
und was das zu bedeuten hat, braucht nicht erläutert zu werden, wenn
man weiß, daß der wirtſchaftliche Apparat der Stadt zu etwa Achtzehntel
auf den Kur= und Fremdenbetrieb eingeſtellt iſt. Nachdem jetzt die
Ein=
reiſebedingungen bedeutend erleichtert worden ſind, glaubt Wiesbaden
be=
rechtigt zu ſein, zahlreich Beſuch aus dem unbeſetzten Deutſchland zu
erwarten. Und dieſe Berechtigung muß der Weltkurſtadt wohl
zugeſtan=
den werden, zumal ſie mit ihrem Hochſtand der mediziniſchen Wiſſenſchaft,
ihren muſtergültigen Hotel= und Penſionseinrichtungen, ihren reichen und
ausgedehnten Park= und gartenkünſtleriſchſten Anlagen und Wäldern.
ihren hochwertigen künſtleriſchen Einrichtungen (zwei Staatstheater, zwei
große Orcheſtralkörpeu und Muſeum) und ihrem modern entwickelten
Schufieſen einen Vorpoſten deutſcher Kultur im Weſten darſtellt. Was
Wieshaden nottut, was es erwartet, was es zu leiſten imſtande iſt, wie
die Eiureiſe= und Aufeuthaltsberhältniſſe ſind, das gibt die „Neue
Wies=
badener Zeitung” in einer ſoeben unter dem Stichwort „Wiesbadens
Er=
wachen” herausgegebenen Sondernummer kund, die in Wort und Bild
die ſcuklichen Verhältniſſe Wieshadens ſchildert und Einblicke in ſeine
Schönseiten bietet. Um die an ſich nur noch geringen Umſtändlichkeiten
bei de: Einreiſe nach Wiesbaden auf ein Minimum zu verringern, iſt es
nur nötig, ſich vorher an das Städtiſche Verkehrsbureau dortſelbſt zu
wende;”, das (ebenſo wie die Direktionen der größeren Hotels) die
For=
malitäien für die Beſucher erledigt.
Schweres Bootsunglück.
Höchſtädt a. D. Ein von Ulm kommendes Boot ſtieß bei
Gron=
heiu: an einen Brückenpfeiler und zerſchellte. Von den vier Perſonen
der Beſatzung ſind zwei, der Schriftgießereibeſitzer Weber aus Stuttgart
und deſſen 14jährige Tochter ertrunken.
Hotelgewerbe=Ausſtellung.
8 In Linz a. Donau findet vom 26. ds. bis 12. Mai die 1. allgemeine
öſterreichiſche Ausſtellung für Hotel=, Gaſt=, Kaffeehaus=, Gewerbe= und
Fremdenverkehrsweſen ſtatt. Oeſterreichiſche Sichtmerke werden den
Be=
ſucheru der Ausſtellung zur halben Normalgebühr erteilt, außerdem iſt
25prozentige Erwäßigung auf den öſterreichiſchen Bundesbahnen
zuge=
ſtanden.
Ausſperrung.
8. Die Waffenfabrik in Stehr (Oeſterreich) hat in ihrer
Automobil=
fabrik ſäntliche 3600 Arbeiter entlaſſen und den Betrieb geſperrt.
ſind Dr. Reppin’s Puddings!
Wunderfein
Allerfeinſte Zutaten:
„u
Reppin=Eonſummittel A. 6., Engelsdorf b. Leipzig:
Schatz beſuich mich mal
und Du wirſt Deine Freude an mir haben, wie ich mich glänzend
er=
holt habe, ſeitdem ich gegen meine Verdauungsbeſchwerden morgens
(I,5260
nüchtern echtes Bad Homburger Salz nehme.
Achte ſtets auf die Originalfirm „Bad Homburger Heilquellen G. m. b. H.
Welererch der Sekenen Beiſegnerfe.
Wettervorherſage für den 26. April;
Milde, ſüdliche bis weſtliche Winde, Regenfälle.
Das Schweizer Eiſenbahn=Unglück.
16 Tote. — 10 Verwundete. — Der Hergang des Unglücks.
Bellinzona, 24. April. Wie jetzt amtlich feſtſteht, ſind
bis jetzt von den Reiſenden 10 Tote und von dem
Fahrdienſt=
perſonal 6 Tote feſtgeſtellt. Verwundete ſind insgeſamt
10 Perſonen.
Wie jetzt feſtſteht, iſt der italieniſche Geſandte in Kopenhagen,
della Torre, den man unter den Opfern der
Eiſenbahnkata=
ſtrophe vermutete, heil in Baſel eingetroffen und paſſierte am
Mittwoch die Schweizer Grenze mit der Beſtimmung nach Berlin.
Einzelheiten über den Unfall.
Zu dem von der Generaldirektion der
Schweize=
riſchen Bundesbahnen herausgegebenen amtlichen
Commu=
nigué, das wir bereits geſtern veröffentlicht haben, erfahren wir noch
folgendes:
Das Communique der Kreisdirektion II der Bundesbahnen in
Lu=
zern ſpricht von einem Ueberfahren des geſchloſſenen Einfahrtſignals der
Station Bellinzona, von fünf Toten des Perſonals und zehn Toten von
den Reiſenden, welche Zahl ſich aber noch verändern könne. Ueber den
Hergang des Unglücks können noch folgende Einzelheiten berichtet
wer=
den: Der Mailänder Nachtſchnellzug traf mit einer Stunde Verſpätung
in Chiaſſo ein und wurde raſch abgefertigt. Dieſer fahrplanmäßige Zug
iſt in Bellinzona mit dem Schnellzug aus Arth=Goldau
zuſammenge=
ſtoßen. In Brand geraten ſind zwei Wagen. Bei einem der deutſchen
Wagen explodierte der Gasbehälter, ſo daß der Wagen in wenigen
Augenblicken lichterloh brannte. Die in dieſem Wagen befindlichen
Neiſenden ſind verbrannt; ihre Zahl konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.
Der Brand griff auf einen weiteren Wagen über, doch konnten die
Reiſenden dieſes Wagens rechtzeitig gerettet werden. Beſonders zu
betonen iſt, daß bei den techniſchen Einrichtungen im Bahnhof Bellinzona
ein Unglück vollkommen ausgeſchloſſen erſcheint, denn der Bahnhof
Bellinzona iſt, wie man ſich techniſch ausdrückt, verriegelt, ſo daß falſche
Weichenſtellungen, welche Zugzuſammenſtöße zur Folge haben können,
von vornherein ausgeſchloſſen ſind. Ein Unglick kann nur durch
un=
achtſamkeit entſtehen, wie ſie in der Tat hier vorliegt. Daß das Perſonal
des Nachtſchnellzuges Baſel—Mailand das geſchloſſene Einfahrtſignal des
Bahnhoſes Bellinzona nicht beachtet hat, geht daraus hervor, daß der
Zug in voller Geſchwindigkeit das Signal paſſierte. Eine Nachprüfung
der Weichen hat einwandfrei feſtgeſtellt, daß die Weichen
vorſchrifts=
mäßig geſtellt waren.
Die zwei Züge waren mit je zwei elektriſchen Maſchinen beſpannt,
die in voller Fahrt ineinanderſtießen. Die beiden vorderen Lokomotiven
wurden in die Höhe gehoben und quer über das Geleis geſchoben. Die
beiden Führerſtände waren vollkommen zerquetſcht. Der verantwortliche
Lokomotipführer, der das geſchloffene Einfahrtſignal nicht beachtet hat,
urbe getötet. Die größte Zahl der Opfer iſt in den beiden verbrannten
agen zu beklagen. Von dem deutſchen Wagen iſt nur noch das
Näder=
geſtell übrig geblieben; von dem italieniſchen Wagen blieben noch
ein=
zeine Wandteile ſtehen. Beide Züge waren außerordentlich ſtark beſetzt.
Die italieniſche Paßkontrolle verzeichnet eine Beſetzung von 15
Schwei=
zern, 45 Deutſchen, 52 Italienern, 4 Amerikanern, 2 Norwegern, zwei
Tſchechen, 2 Franzoſen und 2 Engländern. Unter den Italienern befand
ſich auch der italieniſche Geſandte in Kopenhagen, Graf della Torre, mit
ſeinem Sekretär. Es ſind ferner unter den italieniſchen Reiſenden
einige Studenten, die an deutſche Univerſitäten reiſen wollten. Die
Ge=
ſamtzahl der Reiſenden des Zuges aus dem Süden wird auf rund 250
geſchätzt.
Die Indentifizierung der Opfer
der Eiſenbahnkataſtrophe iſt nach wie vor ſehr ſchwierig. Die Prüfung
des Handgepäcks, das nur aus unförmlichen Ueberreſten beſteht, hat
keinerlei Anhaltspunkte ergeben. Heute werden nun die Koffer, die in
einem anderen Wagen lagen, einer erneuten Prüfung unterzogen;
viel=
leicht wird daraus etwas Greifbares zu ermitteln ſein. Im Verlaufe
des Donnerstag vormittag wurden die Ueberreſte von 13 Reiſenden
ge=
borgen. Der deutſche Konſul in Lugano erhielt zahlreiche Telegramme
von deutſchen Familien, u. a. auch von der Familie Helfferich, die
dringend Auskunft über das Schickſal ihrer Angehörigen erbitten.
Dr. Helfferich tötlich verunglückt.
Der deutſche Konſul in Lugano teilt uns mit, daß auf Grund
der aufgefundenen Ausweispapiere feſtgeſtellt wurde, daß ſich
Dr. Helfferich und jeine Mutter unter den Opfern
des Eiſenbahnunglücks befinden.
Nachdem man heute vormittag die unter den dichten Trümmern des
verbraunten deutſchen Wagens ſich vorfindenden Papiere und auch
uoch=
mals das geſamte Reiſegepäck einer genauen Viſitation unterworfen hatte,
hat man die Ideutität des Dr. Helffrich und ſeier Mutter feſtſtellen
können. Ferner wurden unter den Toten noch feſtgeſtellt: ein Herr
Sieg=
fried Wertheim aus Charlottenburg. Direktor der Diskont=Akt.=Geſ.
Wegen der beabſichtigten Ueberführung der ſterblichen Ueberreſte der
ums Leben gekommenen Deutſchen hat ſich heute vormittag eine
Beſtat=
tungskommiſſion von Bern uach Bellinzona begeben. Im Laufe des
heu=
tigen Vormittags konnte ein weiterer Toter identiſiziert werden:
Pro=
feſſor Rheinkogel aus Berlin=Charlottenburg, ferner Frau M. Gudet
und Kaufmaun L. Elvizion aus Mailand. Wie es heißt, will die
Fa=
milie des Dr. Helffrich die ſterblichen Ueberreſte nach Deutſchland
über=
führen laſſen. Man hoft, auch noch die übrigen Toten identifizieren zu
können.
Von den 19 Toten von Bellizona wurde jetzt noch ein Profeſſor
Weißhauſel indentifiziert. In dem Leichnam einer Dame vermutete man
die Gattin des verunglückten Dr. Wertheimer. — Die Frau Dr.
Helffe=
richs war nicht im Zuge, ſondern in Streſa, auf dem Gut ihrer Mutter,
zurückgeblieben. Sie hat ſich heute an die Unglücksſtätte begeben. Die
Identität des Dr. Helferichs iſt auch dadurch feſtgeſtellt, daß ſein
gol=
dener Fingerring aufgefunden wurde, in dem der Name
Helfferich eingraviert iſt. Ebenſo wurden unter den
Trüm=
mern politiſche Akten gefunden, welche ſich auf die
Reparations=
frage beziehen. Man nimmt an, daß unter den Trümmern noch weitere
Tote ſich befinden.
Die Urſache des Schweizer Eiſenbahnungläcks.
Das Unglück von Bellinzona wird nach der geſtern ſtattgefundenen
Unterſuchung darauf zurückgeführt, daß der Güterzug, der dem
Nacht=
ſchnellzug VBaſel-Mailand fahrplanmäßig immer vorangeht, infolge
Verſpätung von dieſem Zuge überholt wurde. Dieſe Ueberholung wurde
aber von Ambri auf den Zwiſchenſtationen bis Bellinzona nicht
mitge=
teilt, ſodaß die Weichenſtellung nicht mehr abgeändert wurde. Der
Semaphor zeigte zwar auf Halt, und der Heizer des Baſel—Mailände=
Zuges machte den Lokomotivführer auf dieſes Haltzeichen aufmerkſam.
Der Lokomotivführer erklärte jedoch, daß die Zeichen nicht den
Schnell=
zug, ſondern den nachfolgenden Güterzug beträfen, und hielt auf
Grund dieſer irrtümlichen Auffaſſung den Zug nicht an. Wenige
Sekun=
den ſpäter ereignete ſich dann der kataſtrophale Zuſammenſtoß. — Soeben
wird gemeldet, daß drei Reiſende ſich aus dem brennenden badiſchen
Perſonenwagen retten konnten. Es ſind dies ein Profeſſor aus Nanch
und zwei Herren aus Frankfurt am Main.
Der Bericht eines Augenzeugen.
Eine Baſeler Dame die ſich bei dem Unglück bei Bellinzona mit
vieler Mühe retten konnte, erzählt: „Als ich gerettet draußen ſtand, ſah
ich den deutſchen Wagen vor meinen Augen in lichterloher Glut. Auch
unſer Wagen war ſchon vom Feuer erfaßt. Die erſten Feuerwehrleute,
die zur Rettung herankamen, konnten nicht löſchen, da ihnen das Waſſer
fehlte, und als nachher Waſſer zur Stelle war, waren die Wagen ſchon
völlig ausgebrannt. Von der unglücklichen Familie des Direktors
Forth=
mann kam der Sohn mit Hautabſchürfungen davon und konnte ſeine
verletzte Mutter, ferner den ſchwer verletzten Vater und die verletzte
Schweſter aus dem italieniſchen Wagen retten, bevor das Feuer von dem
explodierten Wagen auf den italieniſchen Wagen übergegriffen hatte.
Der Heizer der zweiten Lokomotive des Baſel—Mailänder Zuges, der
kurz vor der Kataſtrophe abſprang, wurde vom Mailänder Zug
anläß=
lich des Zuſammenſtoßes von der zweiten Maſchine ſeines Zuges gefaßt
und unter den Rädern buchſtäblich zermalmt. Die Unglücksſtelle bot nach
der Kataſtrophe das größte Durcheinander. Die vier elektriſchen
Ma=
ſchinen, die beiden Hauptwagen, der ausgebrannte italieniſche Wageu und
ein Gepäckwagen ſtarrten traurig in die Luft. Die Lokomotive des
Baſel-Mailänder Zuges bildete mit dem Gegenzug ein Dreieck. Die
Führerſtellen aller vier Lokomotiven ſind vollſtändig zertrümmert. Die
Schienen waren herausgeriſſen und verbogen und ſtellenweiſe direkt
abgeſchnitten. Von dem Hauptwagen des Baſel—Mailänder Zuges iſt
nur noch das Gerippe vorhanden. Von dem badiſchen Wagen iſt
über=
haupt nichts mehr zu ſehen. Der italieniſche Wagen iſt nur noch ein
Blechkaſten ohne Untergeſtell. Auch dieſer Wagen iſt vollſtändig
aus=
gebrannt. Die Ueberreſte des Heizers der 1. Lokomotibe, der von der
zweiten Lokomotive zermalmt wurde, und deſſen Körper zwiſchen den
Rädern der Lokomotive und den Schienen eingeklemmt war, konnte
nicht entfernt werden. Im Laufe des heutigen Vormittages iſt es
go=
lungen, die Strecke ſoweit zu ſäubern, daß der Verkehr eingleiſig bon
ſtatten gehen kann.
Eine deutſche Auslaſſung zur Kataſtropke.
Berlin, 24. April. Von unterrichteter Seite wird uns zu dem
Unfall in Bellinzona mitgeteilt: In der Preſſe wurde mehrfach der
Umſtand hervorgehoben, daß der erſte der ſo ſchwer verunglückten
Perſonenwagen ein deutſcher Wagen mit Gasbeleuchtung geweſen ſei.
Hierdurch wurde teilweiſe der Eindruck erweckt, als ob die ungeeignete
Beſchaffenheit dieſes Wageus dieſes ſchwere Unglück hervorgerufen
habe, während die Zerſtörung durch die Gasbeleuchtungsanlage lediglich
eine Folge des Zuſammenſtoßes iſt, deſſen Urſache und Schuldfrage im
übrigen noch nicht aufgeklärt zu ſein ſcheint.
Nach den maßgebenden Uebereinkommen über die gegenſeitige
Be=
nutzung von Perſonen= und Gepäckwagen im internationalen Verkehr,
ſind Gas= und elektriſche Beleuchtung gleichmäßig zugelaſſen. Allerdings
ſuchen die Eiſenbahnverwaltungen, in iuternationalen Zügen möglichſt
Wagen mit elektriſcher Beleuchtung zu verwenden, da die Füllung der
Gasbehälter außerhalb der einzelnen Heimatverwaltungen vielfach
ſchwierig iſt und zweckmäßige Anlagen oft fehlen. Seit 1912 bereits hat
man in Deutſchland D=Zugwagen nur noch mit elektriſcher Beleuchtung
hergeſtellt; heute haben bereits zwei Drittel aller deutſchen D=Zugwagen
dieſe Beleuchtung. Der Umbau des ganzen deutſchen
Perſonenwagen=
parks auf elektriſche Beleuchtung würde einen Aufwand von rund 300
Millionen Mark erfordern und außerdem ſind die Betriebskoſten für
Steinkohlengas nur ein Sechſtel der elektriſchen Batterie= oder
Maſchi=
nenbeleuchtung. Daß auch bei elektriſcher Beleuchtung furchtbare
Un=
fallsfolgen eintreten können, hat ein Unfall in Frankreich gezeigt bei
dem Reiſende durch die Schwefelſäure der Batteriebeleuchtung verbrüht
wurden.
Auch die Behauptung, daß der verunglückte deutſche Wagen leichter
als die ausländiſchen geweſen ſei, und dadurch beſonders ſchlimm
zer=
trümmert wurde, iſt unwahrſcheinlich. Das Durchſchmittsgewicht des
deutſchen Schnellzugswagens iſt 44 Tonnen, während es im Ausland mit
Gebirgsſtrecken nur 36 Tonnen iſt. Zudem führen die Schnellzüge in
Deutſchland grundſätzlich vierachſige Wagen, ausnahmsweiſe
DnEce Wersgchlit des Secheiſchen eundechedien eulutie.
bevor man ſich in weiteren Mutmaßungen über den bedquerlichen Unfall
ergeht.
Ein Beſchluß der ſchweizeriſchen Bundesbahn.
Die Schweizeriſche Bundesbahn hat angeordnet, daß mit Rückſicht auf
die Kataſtrophe in Bellizona in Zügen keine mit Gasbeleuchtung
aus=
gerüſteten Wagen an der Grenze mehr übernommen und mit Zügen
weitergeleitet werden. Dieſer Beſchluß ſoll den ausländiſchen
Eiſenbahu=
verwaltungen bereits mitgeteilt worden ſein.
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus. Anfang 7 Uhr, Ende gegen 10 Uhr
(D 17. d. 8): „John Gabriel Borkman”. Kleines Haus, 6 und 8 Uhr,
Filmportrag: Aus der Werkſtatt eines Kulturfilms. — Orpheum,
734 Uhr: „Die luſtige Witwe‟. — Saal des Muſikvereins,
abends 8 Uhr: Konzert. — Neichsbund der Kinderreichen,
im Feierabendſaal: Verſamulung. — Union=, Reſidenz=,
Zentral=
theater, Palaſt=Lichtſpiele: Kinovorſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maup=
Teruntwortlich für Feuilleton und Heſſiſche Nachrichten: Mar Strceſ=
Beuntwortlich für Sport: Dr. Eugen Buhlmann.
Derantwortlich für Schlußdienſt: Andreas Bauer
Derantwortlich für den Inſeratenteii: Wilky Kuhle
Druck und Derlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtade.
Die heutige Rummer hat12 Seiten
Taluot Mlnuf nenn
Vfür Last-Kraftwagen A
sind ebenbürtig in Kongtruktion und Haltbarkeit den
Fahrräder
und Automobile
Reifent
Nummer 115.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1924.
Seite
Sur Hauf von Bertent sor der käuufssächer
Beste, langjährig erprobte Spezial-Gualitäten zu sehr niedrigen Preisen.
Bettfedern
und Daunen
Füllung im Beisein
des Käufers
Deckbetten
echt roter, federdichter Inlett. Feder-,
Halb-
daunen- und Dannen-Füllung
Mk. 22.—, 28.—, 34.—, 42.— bis 79.—.
Kissen . . . Mk. 7.50, 11.75, 15.—, 17.—
Matratzen
eigene Anfertigung aus besten Stoffen:
See-
gras Mk. 26.-, 34.-, 39.-, 44.-, Wolle Mk. 36.-,
44.-, 49.-, 54.-, 65.-. Kapok-und Roßhaar-
Ma-
tratzen, Reform-Unterbetten, Reformkissen.
Steppdecken
in prima Ausführung, in allen Farben,
Halb-
woll- und Wollfällung, Mk. 27.50, 32.— bis
zu den feinsten Mk. 79.—. Daunen-
Stepp-
decken in reichhaltiger Auswahl sehr billig.
Beiten-
Spezialhaus
SOLllBAIIA
Darmstadt
Markt 11
Meinz
Flachsmarktstr. 24
Mieh
Hüngeres Fräul.
in Stenographie und
Maſchinenſchreib,
be=
wandert, ſucht als
Anfängerin e. Stelle.
Angeb. unt. F 47 an
die Geſchſt. (*11863
Tücht Geſcäftsfr. ſ. f.½
„v.½ T. Beſchäftig. als
Aush. Ang. u. F 12
an d. Geſchſt. (*11775
Mädchen vom Land,
verſteht alle
Garten=
arb., ſucht hier
Stel=
lung. Bismarckſtraße
Nr. 71, II., r. (*11852
Durchaus tüch tige
Schneiderin (hier
fremd) in Mänteln,
Jacken, Kleidern ſucht
Kunden in u. außer
dem Hauſe. Ang. u.
B7Gſchſt. (*11757
Ord. Mädchen
ſucht Stellung, m. g.
Zeugnis, geht auch
in Reſtauration.
An=
gehote unter P 40
(*11846
Geſchäftsſt.
aus guter
Mädch. Familie
ſucht Stellung. Gute
Zeugniſſe vorhanden,
Angeb. unt. F 39 an
die Geſchſt. (*11847
Min
Mnger Mam
20 J. alt, mit kaufm.
Vorbildung, ſ. Stelle
als Volontär a Büro
oder Bank. Angeb.
unter P 14 an die
Geſchäftsſt. (*1176
unger
Zahntechniker
perfekt in Metall= u.
Kautſchuckarbeiten,
per ſof. Stekl. Ang.
u. F 22 Geſchſt. (*
Buchhalter
empf. ſich halbe und
ganze Tage. Angeb.
u. P 20 Gſchſt.
Chauffeur
ſuchr Stellung ſofor
vder ſpäter. Derſelbe
iſt vertraut mit
ſämt=
lichen vorkommenden
n.
Reparat:
längere Jahre, als
Schloſſer in Autofabr
tätig. Ang. unt. F 33
a. Gſchſt. erb. (11835
Suche großes
Arbeitsfeld
i. graph Kunſtanſtalt
vderphotogr. Betrieb,
Fachmann, 30 Jahre
alt, zeichneriſch ſicher,
Reſ.=Offiz. a. D.
An=
gebote unter F 25 a.
11824
d.
ſch.
AOffene Stellen
Mn
Schneiderin
wäſche perf. in Ober= Haustochrer
*11806) Stiftſtr 67, I. u. zw. ½2 u. 4 Uhr
und Maniküre ſof. od.
päter geſucht. 211808 Einſache etützt
Carl Nies
Friſeurſalon
Wilhelminenſtr. 10. geſucht. u1s
Eine gewandte.
Binderin/Suche fleißiges, ehr
ſowie Lehrmädchen! Mädchen
gebote erbeten unter Frau Jordan
F 3 Gſchſt. (*11746 Heinrichſtr. 152,/1175
Einfach, ſtreug ſolides
aus achtbarer Fam.
nicht unter 22 Jahr
für Konditorei=Eafé Lauffrau gejuch
ſtraße 9½ (rm781
Zahnarzt
ſucht gewiſſenhaftes,
zum Empfang der
im Sprechzim. Eintr.
Angeb. mit genau
Lebenslauf und Ge= hälterin,
ältereAlein=
haltsanſpr. unt. P 46
Geſchäftsſt. (11878
Eine ſelbſtändig ar=
11894
beitende
Directrice
und einige tüchtige
Arbeiterimen
geſucht.
Nähs. Geſchäftsſtelle, bei gutem Lohn, ein
Suche
für meinen Sohn mit
Realſchulbildung eine
Lehrſtelle
als Kaufmam zu
Oſtern und früher.
Angebote u. C 139
Geſchäftsſt. rumzismt
Gut empfohlenes
Hausmädchen
das auch etwas nähen
und bügeln kann,
ge=
ſucht. Vorzuſtellen zw.
3—4 Uhr Oſannſtraße
Nr. 33, Ecke Ohlyſtr
Ein gebildetes junges
Mädchen
wird ſof zu 2 dreijähr.
Knaben f. d. Vormitt.
geſ. Dr. Fiſcher,
Bis=
marckſtr 88. (*11863
Gutempfohl. Mädchen
für tagsüber geſucht.
Näh. Gſchſt. (*11818ks
Spezial=
Herren=Artikel=Geſchäft
ſucht junge, gewandte
Verkäuferin.
Angebote mir Zeugniſſen unter F 45
(11868
an die Geſchäftsſtelle erbeten,
Ke
täglich bis nach dem
Spülen geſ. (*11876
Hoffmannſtr. 47, pt.
Pribatſekretärin
Intelligentes, mit beſten Zeugniſſen
aus=
geſtattetes junges Mädchen, perfekt in
Stenographie und Maſchine, befähigt nach
kurzen Angaben ſelbſtändig zu arbeiten,
für Maſchinenvertriebsbüro geſucht.
Angebote mit Zeugnisabſchriften und
Behaltsforderung unter F 21 a. d. Geſch.
Füchtige
Verkaufskraft
fachkundig, bei hohem Gehalt gesucht
Darmstädter Teppich-I. Gardinen Haus
Heinrich Meyer
Ernst-Ludwigstrasse 19 (5272
wigſtr. 18, II („„wks aushilfsw.d Hausfr.
nfür Haus=!½Tagvertret. Ang.
Buglerin und Leib=/B 11 Geſchſt. (117 hemden, ins Haus alle geſ. (Fam.= Anſchl.
14 Tage geſucht Vorzuſt zw. 10 u. ½1
perfekt in Putzfr vorh. (118
Frlſelfe, Ondulat. Schießhausſtr. 12 in Hausarbeit ur
Wilhelminenſtr. 52, (Kochen erfahren, z
einzel. Dame z. 1.M
Tüchtige Friſeuſe geſucht. Frau S. Koc
ſucht (11828/ Bendeiſtsed ſr. 6, II. Wallhäufer’s Damen= /Ehrliche, zuverläſſig
Auſwartung
Steinackerſtr. 1. ſofort geſucht. An= mit guten Zeugniſſer Lauffrau gei
3mal wöchentl morg
2—3 Stund. (k11778
Wihelmſtr. 31. geſucht Schloßgarten= 1—2mal nachm. un=
Grafenſtr. 21, Laden. Ordentliches
Mädchen
arbeitsfreudiges für den Haushalt ſof.
geſucht. Konditorei
Fräulein/schufr. 4. Elr755 Suche mehrere perf.
Patienten und Hilfe Köchinnen, erſte un
zweite Hausmädchen,
ſofort oder 1. Mai. Stützem Jungfer, die
ſchneidern k., Haus=
mädchen, die ſelbſtän=
dig kochen können, zu
einzl. Dame, jüngere
Mädchen, d. ſchon in
Stelle war,, Köchin u.
Hausmädchen zuſ= n.
Hamburg, Mädchenf.
aufs Land. Alles ſind
nur gute Häuſer und
gute Bezahlung.
Frau Dingeldein
gewerbsmäß Stellenbüro
Eliſabethenſtraße 5
Tel. 3065. (r11833 Geſucht auf 1. Mai
braves,
tuchtig. Mädchen
für den Privathaus=
halt. Frau Ppotheker
Ramdohr,
Kirchſtr. 10½ (5250d1t zun 4.Mf
ſuche ich bei gut.
Lohn ein gewandt.,
nicht zu junges
Alleinmädch.
erfahren in allen
Hausarbeit Waſch=
frau vorh, (eursmt
Frau Eliſe Murjahn
Ober=Ramſtadt.
Für ſof. brab.
2
Alleinmädchen
evtl. auch Aushilfe,
f einige Wochen geſ.
Hobrechtſtr. 34, part. Männlich Typograph
ſetzer
A u B, flink u. kor=
rekt, zum 5. 5. in
Dauerſtellung
geſucht. Lohn üb.
Minimum.
G. Beger
G. m. b H.
Bensheim. Schreibtypen=
Juſteure
geſucht.
Junge intelligente
Leute mit leichter
Auffaſſungsg, werden
für Spezialarbeiten
(52.
angeler
4D0-Masebinenfabrig
Pallaswieſenſtr. 160
Arbeiten=
Kleiden
für jeden Beruf
in nur prima Oualitäten
finden Sie in großer Auswahl
unerreicht billig bei
Wilhelm Deuster
am Markt
(5273fg
Vertreter
geſucht für Darmſtadt und Umgebung,
der Lager auf eigene Rechnung
über=
nehmen kann. Neuer, geſchützter,
kon=
kurrenzl Gebrauchsmaſſenartikel (Verk.
1.4 1.—), den jedermann, ob Stadt=vd.
Landbewohner, täglich kauft Spielend
leicht verkäufl., hoher Verdienſt. Selten
vorteilhaftes, ſehr reelles Angebot von
Frankf. Firma. Angeb. nur von
ernſt=
haften Refl., auch von ſolch., die eine
ſol., dauernde Exiſtenz ſuchen, unter
P 10 an die Geſchäftsſt.
(5263 5
Erſte Margarine=Fabrik Deutſchlands 1
ſucht bei einſchlägigen Geſchäften gut
eingeführten
Vertreter
ebenfalls auch für Verkäufe an
Bäcke=
reien und Konditoreien. Es kommen
nur Bewerbungen erſter Verkaufskräfte
in Frage. Angebote unter E 8 an die
Geſchäftsſtelle.
(5236ks
R
Auswärtige, ſehr leiſtungsfähige alte Firma
vergibt den Alleinvertrieb.
mehrerer ihrer Spezialerzeugniſſe für
Darm=
ſtadt und Umgebung. Für kleine Warenlager
iſt eigenes Kapital nötig. Es wollen ſich nur
ordentliche Leute melden, da es ſich um leicht
verkäufliche ſolide Waren handelt. Anfangs
auch als Nebenerwerb geeignet. Angebote
unter N. G. W. 340 a. d. Geſchſt. (II. Mn. 5303
Süddeutſche Spezialitäten= u.
Drogengroßhandlung
ſucht zum ſofortigen oder baldigen
Eintritt einige (11745
Fachdrogiſten
im Alter von 20—25 Jahren.
Bewerbungsſchreibeu, mit
Zeugnis=
abſchriften unter B 2 a. d. Geſchſt.
R
Bomben=Schlager!
Tücht. Vertreter,
Händler, Hauſierer
if. neuen konkurrenzl /Elbert, Rheinſtr. 3
glänz begutacht.
Maſ=
ſen=Konſum Schlager
allerorts geſ. Gr.
Um=
ſatz: Teichter
Ver=
kauf: Str. reell.,
ge=
winnbring. Erwerb
oder Nebenerwerb f.
ſtrebſ. Perſonen. Pro= haltartikel geſucht.
ſpekte gratis u. franko
u. P. M. 310 dch.
In=
palidendank Leivzig.
R
und Kleinwagen=
Re=
parateure gegen hoh.
Lohn geſucht. (3276ks
Donges & Wieſt
Darmſtadt.
Oagerhalfe
für Maſchinenfabrik
geſ. Ang. unt. B 9 an
die Geſchſt. (5262fs
Ein jüngerer, tüch=
Heerghuis
Lauteſchlägerſtr. 22. (*
mit beſſerer Schul
Kräftiger Junge bildung für das
kauf=
ſchuientlaſſen)
männiſche Büro einer
für leichte Arbeiten hieſ. Fabrik geſucht.
(11749 Selbſtgeſchrieb. Ang.
geſucht.
Breitermann & Beiner unter F 36 an die
Schulſtraße 10. Geſchäftsſt. (B5284
Ve
Lehrling
geſucht.
(*1185Tfgi
Se
Verkäufer (innen)
Hauſierer (innen)
Straßenverkäufer
für glänzend. Haus=
Hoher Verdienſt
zu=
geſichert. Sofort zu
melden nach 7 Uhr
abends Hotel gold.
Hirſch, Schloßgraben. (*
Elegant möbliertes
Wohn= 1. Schlafzimmer
mit elektriſchem Licht zu vermieten.
e11761)
Reſch, Kaſinoſtraße 24, I.
Vornehm. möbl.
Zimm., ſof. beziehbar.
Fremdenheim. „
Hügel=
ſtr. 15, Laden. (5207a
Wohmrngstanich
mit all. Zubeh,
Karl=
ſtraße an der
Wilhel=
minenſtr., gegen eine
freigeleg. 4
Zimmer=
wohn. (Tintenviert. o.
Tünſtlerkol. zu tauſch.
geſ. Umzug w. vergüt.
Angeb. unt. P 5” an
die Geſchſt. Eeut73s
Wohnungstauſch.
Nuerbach —
Fürſten=
lager nach Darmſtadt
Geboten ſind 3
Zim=
mer u. Küche (
Allein=
wohnung). Zu
er=
fragen.
Niederram=
ſtädterſtraße 32 in
Darmſtadt b. Schutze.*
Käddn
mit 3 Zimmerwohng.
gegen 4
Zimmerwoh=
nung zu tauſchen
geſucht. Angebote
unter F6 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*11752
Arheilgerſtraße 31,
b. Ewald, ſchön möbl.
Zimmer m.
Klavier=
benutz, ſof. zu verm.
Anzuſeh. v. 11—2. (
Gr. ſonnig mövliert.
Zimmer mit Penſion
zu vermieten, (11829
König
Mathildenplatz 7, II.
Geldverkehr
300 G.=M.
gegen gute Sicherheit
auf ein Grundſtück zu
leihen geſucht. (*11796
Angebote unter F 23
an die Geſchäftsſtelle.
Sichere Eriſtenz!
Jung. tücht. Mann f
Darmiſtadt u. Umg
als Akleinvertr. geſ
Gutes u. dau. Eink.
zugeſ. Einige 100 Mk.
f Warenlag, erſord.
Perſ. Meld. am 26. 4.
v. 10-12 Uhr bei Hrn.
Roſenbuſch, Brauerei=
Ausſch.„ZurKrone‟
2tücht. Solzdreher
dauernd geſucht.
Pfungſtadt
Sandſtr. 23. (*1174
Zimmerß
Hraft
bei Klump, möbl.
Wohn= und
Schlafzimmer
Sit el. Licht,
Schreib=
tiſch uſw., in gutem
Hauſe, für 1 oder 2
Herren zu verm. /” uuo
4*20dd Mt.
auf 4 Mon, geg. hohe
Zinſen, ev. mit
Ge=
winnbeteiligung, zu
leihen geſ. Angeb. u.
Höhe des Ziusſatzes
ſind zu richten unter
F 38 Geſchſt. (5289
1
von Geſchäftsmann
gegen 20 %0 Binſen zu
leihen geſucht.
Rück=
zahlung nach Wunſch
jederzeit. Sicherheit
geuügend vorhanden.
Angeb. nnr. F 4 an
die Geſchſt. (117341
von 60u0 Mark
auf erſtklaſſ. Anweſen
geſucht. Gefl.
An=
erbisten u. B 17
Ge=
ſchäftsſt. erbet. (euzf.
Leihaber
mit 10-15000
Gold=
mark od. auch obige3
Kapital gegen hohe
Linſenu aute
Sicher=
heit geſucht. (e11785
Angebote u. V 18
an die Geſchäftsſtelle,
Für ein Unternehmen
wird ein ſtiller
Teilhaber
geſucht. Benötigt
werden etwa 10000
Goldmark. ( 11851
Angebote unter F 37
an die Geſchäftsſtelle.
1500 Mk.
von Kaufmann geg.
dopp. Sicherheit und
höchſte Verzinſ. per
ſofort geſ. Angeb. 1.
F 34 Geſchſt. Cuss
Kaufmann
ſ. 800 G.-M. zu leih.
geg. Sicherh. u. Zinſ.
Angeb. unt. P 13 an
die Geſchſt. (11774
ARäufeßt
Kleine Ladenregale
mit Schieblade zu
kau=
fen geſucht. (11849
Große Bachgaſſe 3.
Ein ſchönes Vierſitzer=
Auto
zu kauf. geſucht.
An=
gebote u. P 41 a.d
11864
Geſchäftsſt.
4rädr. Handwag.
guterh., zu kauf. geſ.
Ang. an Philipp Bitſch,
Woogsplatz 6.
Haare
ausgekämmte und
ab=
geſchnittene, brauche
ich zur eigenen
Fabri=
kation und zahle die
höchſten Preiſe (43009
G. Kanzler
Schulſtraße 12.
Verloren
Verloren
am 19. April nachm.
zwiſch, Karlſtr.,
Hein=
richſtr., Heidenreichſt.,
nach der Roſenhöhe
ein filb. Kollier mit
weiß, u. rot. Steinen.
Wiederbring Belohn.
Karlſtr. 63, III. (zum
Entlaufeng
Katze tweiß g. grau)
entl. G. Bel. abzug.
(Mollerſtr. 21, I. (auze=
Einträge in das Handelsregiſter 4:
Am 17. April 1924: 1. E. Merck,
Darm=
ſtadt: Die Prokura des Wilhelm Seip iſt
erloſchen; 2. L. C. Wittich’ſche
Hof=
buchdruckerei, Kaufmann Willy Kuhle
und Kaufmann Philipp Vierheller, beide
in Darmſtadt, ſind zu Geſamtprokuriſten
beſtellt derart, daß jeder von ihnen nur
in Gemeinſchaft mit dem
Geſamtproku=
riſten Franz Rutzen zur Zeichnung der
Firma berechtigt iſt; am 19. April 1924:
1. Lanz & Co., Darmſtadt: Die
Geſell=
ſchaft iſt aufgelöſt. Die Firma iſt
er=
loſchen; 2. Carl Mion Nachf.,
Darm=
ſtadt: Das Geſchäft iſt auf Carl Franz
Mion, Fabrikant, und Adam Bach,
Architekt und Fabrikant, beide in
Darm=
ſtadt, als perſönlich haftende
Geſell=
ſchafter übergegangen. Die offene
Han=
delsgeſellſchaft hat am 1. Januar 1924
begonnen. Die Firma iſt geändert in
Carl Mion & Co. Angegebener
Ge=
ſchäftszweig: Zementbaugeſchäft.
Ge=
ſchäftsräume: Lauteſchlägerſtraße 12
3. Friedrich Zaun, Darmſtadt:
Bank=
beamte Philipp Feick in Darmſtadt iſt
zum Prokuriſten beſtellt.
(5288
Darmſtadt, den 23. April 1924.
Amtsgericht Darmſtadt I.
Vergebung von Bauarbeiten.
tung von 26 Eigenheimwohnungen in
fünf Baublöcken ſollen für jeden
Bau=
block geſondert im öffentlichen
Wettbe=
werb vergeben werden, und zwar:
1. Erd=, Maurer= und Beton=Arbeiten,
2. Zimmer=Arbeiten,
3. Dachdecker=Arbeiten,
4. Spengler=Arbeiten,
5. Grobſchloſſer=Arbeiten.
Zeichnungen und
Verdingungsunter=
lagen liegen vom 28. ds. Mts. ab
wäh=
rend der Dienſtſtunden auf dem Büro
des Städt. Bauamts, zur Einſicht offen
Angebotsformulare werden, ſoweit der
Vorrat reicht, gegen Erſtattung des
Selbſt=
koſtenpreiſes daſelbſt abgegeben.
Die Angebote ſind verſchloſſen,
porto=
frei und mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis Montag, den 5. Mai
ds. Js., vormittags 11 Uhr, bei der
unterzeichneten Stelle einzureichen.
Zu=
ſchlagsfriſt 8 Tage.
(5264
Michelſtadt, den 23. April 1924.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
tiz
Bekanntmachung.
Der geſamte Handel der
Milchhänd=
lerſchaft Darmſtadt und Umgebung gibt
bekannt, daß der Milchpreis ab 25. ds.
Mts. 36 Pfennige ab Wagen beträgt
und 38 Pfeunige für Zuſtellen in die
(*11819
Wohnung.
Milchverteilungs=Vereinigung
Darmſtadt und Umgebung.
Hetall-Bettstellen
und Kinder-Betten
in Holz und Metall
in riesiger Auswahl
HeiLle Beidans
billiger
SalemZigaretten
100 Stück
Salem Fata Morgana • Mk. 3.60
„ Auslese . ..
„ 5.80
„ Cabinet . . . „ 6.40
Restposten:
3-Pfg.-Zigaretten . . Mk. 1.45
4
„ 1.95
8 „
„ (Groblormat) „ 4.80
Zigarettenvertrieb
16
„Ge He Da‟
Georg Hettinger
35 Elisabethenstraße 35.
Maler=, Lackierer= und
Weißbindergeſchäft
empfiehlt ſich in allen vorkommenden
Zim=
merarbeiten, Küchen=, Fußbödenſtreichen,
Treppenhäuſern uſw. ſowie Faſſaden aller
Art. Nur gute geſchmackvolle Arbeit wird
zugeſichert in einfacher bis zur feinſten
Ausführung unter Garantie und billig.
Auf Abſchlagszahlungen!
Es verſäume niemand, einen
Koſtenvoran=
ſchlag koſtenlos bei mir einzuholen.
Bitte ausſchneiden! Bitte ausſchneiden!
CARL SCHMIDT
Schloßgartenplatz 2. (*11866
UIDDT Ecae
trocken, für Möbelfabriken geeignet,
in gangbaren Stärken
Ca. 80 fn. Pappelrundholz
für Möbelfabriken geeignet, ab hieſigem
Lager bieten an:
Gebrüder Mainzer, Holzhandlung
Pfungſtadt.
(5254dfs
Wegen Auf.öſung der Städt.
Gold=
ankaufsſtelle werden die Auflieferer
der in Kommiſſion gegebenen
Gegen=
ſtände erſucht, dieſe umgehend abzuholen.
Ebenſo wollen die Perſonen, die noch
Forderungen und Anſprüche zu ſtellen
haben, dieſe bis ſpäteſtens 28. d. Mts.
geltend machen.
(st4911
Städt. Goldankaufsſtelle
Grafenſtraße
Weizenmehl 4pf. 118
Hildebrand Spezial 0 10 Pfd. 1.00
Feinſtes amerik.
4pfd. 20 ₰
Auszugmehl ao pf. 1.95
Ariſta=Nußbutter
in bekannter Güite .. Pfd.=E70 9
Friſche
Tafel Margarine
Pfd.=—60 3
glanzhe
Salat=Oel Scherpen 50 9
Eiex garantiert friſche Sied=Gier
1 Stück 10 Stück
103
123
145
1.15 ℳ
1.35 ℳ
ſi. holl. u. Allg.
Butter Taf=B. /,pf.
Eier=Nudeln pf.
Gemüſe=Nud. pr. 25
Kunſthonig pfe. 7
Malzkaffee loſe prt. 20
Darmſedter Tasstatt
Dndesdet
25. April 1924 Nr. 115
Wiriſchaftliche Rundſchau.
w. Die Geldbewegung bei der Reichshaubtkaſſe.
Nach einer Ueberſicht über die Geldbewegung bei der Reichshauptkaſſe
vom 11.—20. April beträgt die Summe der Einzahlungen 100 742 783,
der Auszahlungen 81 461 997 Goldmark. Es iſt mithin ein Ueberſchuß
von 19 280 786 Goldmark zu verzeichnen. Der Erlös aus der
Rege=
lung von Rentenmarkſchatzwechſeln ergibt für den gleichen Zeitraum
eine Zunahme von 7 092 159 Goldmark.
— Der Generaldirektor der „Deutſchen
Reichs=
bahngeſellſchaft‟ Durch eine Verordnung des Reichskanzlers
vom 3. April d. Js. iſt der Reichsverkehrsminiſter zum Generaldirektor
der Deutſchen Reichsbahn beſtellt und ihm zur Unterſtützung und
Lei=
tung des Unternehmens ein vorläufiges Direktorium zur Seite geſtellt
worden, das aber lediglich begutachtende Tätigkeit ausüben ſoll. Das
Direktorium iſt unter Uebernahme der vorhandenen Gliederung des
Reichsverkehrsminiſteriums aus den Staatsſekretären als
geſchäftsfüh=
renden Mitglidern und den Abteilungsleitern als weiteren Mitgliedern
gebildet, wobei eine ſtärkere Selbſtändigkeit der Abteilungsleiter
vor=
geſehen iſt. Das Direktorium hat im übrigen naturgemäß nur eine
vorübergehende Bedeutung und wird endgültig nach der Umſtellung des
Unternehmens unter Berückſichtigung der neuen Erforderniſſe gebildet
werden.
— Die Lage des rheiniſch=weſtfäliſchen
Eiſen=
marktes. Wir entnehmen dem Induſtriekurier folgende
Ausführun=
gen: Die lebhaftere Konjunktur rührt beſonders aus Händlerkreiſen her.
Sie war ſtellenweiſe ſo ſtart, daß die Liefertermine nicht unerheblich
verlängert werden mußten. Zur Zeit ſind die meiſten Werke in faſt
allen Eiſenſorten auf zwei bis drei Monate ausverkauft. Auch aus dem
Auslande iſt vermehrte Nachfrage zu verzeichnen, da die Konkurrenz der
franzöſiichen und belgiſchen Werke wegen der Frankenbefeſtigung und
des für längere Zeit erfolgten Ausverkaufs der Werke ſo gut wie
aus=
geſchaltet iſt. Da der Auslandsmarkt aber ziemlich geſättigt iſt, war die
Steigerung der Nachfrage nicht gleichbedeutend mit einer Steigerung
der Aufträge. Die feſte Stimmung erſtreckt ſich auch auf Eiſenſorten,
die bisher vernachläſſigt waren.
* Rückgang der Erwerbsloſenzahl im Ruhrgebiet.
Die Lage der Annener Induſtrie hat ſich weiter gebeſſert. Bei den
mittleren Fabriken dürfte die alte Arbeiterzahl wieder eingeſtellt ſein.
Da die Bautätigkeit noch wenig einſetzt, wollen die meiſten Glashüitten
aus Sorge vor etwaigem Abſatzmangel ihre Betriebe noch nicht eröffnen.
Die Zahl der Erwerbsloſen iſt jedoch weiter geſunken.
* Auftragsmangel im mitteldeutſchen
Waggon=
bau. Der mitteldeutſche Waggonbau hat gleich der
Lokomotiofabri=
kation die negativen und poſitiven Konjunkturkurven des Fiskus der
Reichsbahnverwaltung mitzumachen. Privataufträge liegen in anbetracht
der Geldknappheit und beſonders der Unmöglichkeit, langfriſtige große
Kredite ſeitens der Bankinſtitute zur Verfügung geſtellt zu bekommen,
nicht vor. Das Ausland bezeichnet die deutſchen Fabrikpreiſe als
be=
deutend über der Weltmarktparität liegend und gibt Aufträge der
billi=
ger arbeitenden Auslandsfabrik on. Im Waggonbau rechnet man
zuverſichtlich mit einem baldigen ende der Regiebahn und Wieder=
Ein=
verleibung in das Reichseiſenbahnnetz. Durch eine derartige Umſtellung
würde der zu 65 Prozent ſeitens der Regie beſchädigte
Waggonpark Reparaturwerkſtätten zugeführt werden müſſen, da
die Eiſenbahnwerkſtätten beſonders im beſetzten Gebiet durch die ganze
Einſtellung des Regiebetriebes unmöglich in der Lage wäre, auch nur
25 Prozent der beſchädigten und zerfahrenen Wagen kurzfriſtig
auszu=
beſſern. Hier würde ſelbſtredend der angrenzende mitteldeutſche
Wag=
gonbau ein für Monate rentables Arbeitsfeld zugeteilt erhalten, die die
Ausfälle ſeit Einführung des Sparſamkeitsetats reichlich erſetzen
dürf=
ten. Unter dieſen Geſichtspunkten ſind die Waggonbaufirmen bemüht,
ihre Betriebe doch dürftig aufrecht zu erhalten. Rein konjunkturtechniſch
hat ſich das Geſchäft in der erſten Aprilhälfte weder verbeſſert noch
verſchlechtert, da Aufträge weder eingegangen ſind noch beſtellte
Fabri=
kate abgeliefert wurden.
t. Schwindler=Unternehmungen im beſetzten
Ge=
biet. Unter der Wirkung der anßerordentlichen Kreditnot iſt eine neue
Gattung von Schwindlern entſtanden, die Betrügereien größeren
Um=
fanges betreibt. Nachdem bereits vor einigen Wochen von deutſchen und
niederländiſchen Kriminalbehörden ein ſchwindelhafter deutſch=
nieder=
ländiſcher Darlehen= und Hypotheken=Konzern entdeckt worden iſt, und
vor kurzem im Rheinland die Verhaftungen der Leiter und
Unteragen=
ten eines deutſch=ſchweizeriſchen Hypotheken=Vermittelungskonzerns (in
Zürich iſt Zentrale und Zweigniederlaſſungen in Düſſeldorf, Dortmund
und Eſſen) erfolgten, ſind jetzt Hamburger und Berliner
Kriminal=
behörden einer außerordentlich raffinierten Hypotheken=
Schwindlergeſell=
ſchaft im rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet auf die Spur gekommen.
Sie führt vornehmlich in Duisburg Betrügereien größeren Stils aus.
Das Schwindelunternehmen ſuchte ſich ſeinen Kundenkreis durch Anzeige
in führenden deutſchen Blättern, in denen Darlehen aus privater Hand
zu ſehr günſtigen Bedingungen angeboten wurden. Die
Vermittelungs=
verhandlungen der Firma erfolgten erſt nach Einzahlung eines Betrages
von 3 Prozent des nachgeſuchten Darlehens. Zahlloſe Kaufleute und
Hausbeſitzer ſind von den raffinierten Betrügern um große Beträge
geſchädigt worden.
Mathildenbad Solbad — A.G. Wimpfen a. N. Am
8. Mai d. J., nachmittags 1.30 Uhr, in Wimpfen Generalverſammlung
Tagesordnung enthält unter anderem die Umſtellung auf Goldmark.
Hinterlegung der Aktien bis ſpäteſtens 1. Mai bei der Geſellſchaft oder
der Handels= und Gewerbebank A. G. Heilbronn und Filiale Wimpfen.
Erwerbsgeſellſchaften.
— Aus den Genoſſenſchaften. Die Goldmarkbilanz der
Kulmbacher Volksbank e: G. m. b. H. (früher Gewerbe= und
Vorſchuß=
verein Kulmbach) ergibt einen Aktivenüberſchuß von 189 384 Goldmark.
Der G. V. wird vorgeſchlagen, die Geſchäftsguthaben in der Weiſe
aufzuwerten, daß für jeden Anteil 15 Prozent der Goldmarkeinzahlung
gutgeſchrieben werden, wozu 72000 Mark erforderlich ſind; ferner ſollen
nach den „M. N. N.”, denen wir dieſe Mitteilungen entnehmen, 100 000
Mark dem geſetzlichen Reſervefonds, 14 775 Mark einem
Delkredere=
fonds, 1000 Mark dem Gewerbeforderungsfonds überwieſen werden,
womit das eigene Vermögen der Genoſſenſchaft an Geſchäftsanteilen und
Reſerven ſich auf rund 190 000 Goldmark beläuft. Auf die einzelnen
Geſchäftsanteile zu 500 Mark Kurswert wird hiernach ein Betrag von
82,50 Goldmark entfallen. Die G.V. ſoll nun beſchließen, daß jeder
dieſer Geſchäftsanteile durch monatliche Einzahlung von 10 Mark auf
500 Goldmark zu erhöhen iſt und daß die Haftpflicht für jeden Anteil
2000 Goldmark beträgt. Die Papiermarkbilanz ſchließt mit 59 174 Bill.
Reingewinn ab.
Warenmärkte.
wb. Frankfurter Getreide börſe vom 24. April.
Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack.
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack. Preiſe je 100 Kilo):
Weizen Wetterau 18,15—18,50 Roggen 16—16,25, Sommergerſte für
Brauzwvecke 20—21, Hafer inländiſch 15—15,60, do. ausländiſch —
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 27,50—28,50, Roggenmehl 23,50
bis 24, Weizen= und Roggenkleie 10—10,75, Mais 19,25—20.
* Mannheimer Produktenbörſe. An der
Produkten=
börſe bewegte ſich das durch den Geldmangel beeinflußte Geſchäft in
engſten Grenzen. Ab ſüddeutſcher Station wurde verlangt: für Pfälzer
Weizen 18,5 bis 19 M., Roggen 15,5 bis 16 M., Gerſte 20,5 bis 21 M.,
Hafer 15,75 bis 16 M. die 100 Kilogramm. Dieſe Forderung wurde
jedoch größtenteils nicht bewvilligt. Im Mehlhandel vollzog ſich nur
langſam Geſchäft. Verlangt wurden für Weizenmehl Spezial 0 28,5
bis 28,75 M., Roggenmehl 23,5 bis 23,75 M., Weizenkleie 10,25,
Roggen=
kleie 9,5 M.
* Mannheimer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt
waren zugeführt 147 Kälber, 13 Schweine, 1044 Ferkel und Läufer.
Be=
zahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht für Kälber 54 bis 66 M.,
Schweine 54 bis 68 M., für Ferkel und Läufer pro Stück 14 bis 37 M.
Tendenz: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt, mit Schweinen
Ueber=
ſtand. Bei Ferkeln und Läufern war das Geſchäft mittelmäßig.
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt
zeigte ſich keine Belebung des Geſchäfts. Roggen war nur von
neu=
märkiſchen Stationen, anſcheinend in Deckung auf frühere Abgaben an
die Reichsgetreideſtelle, gefragt. Für Weizen zeigte ſich vereinzelt
Be=
gehr ſeitens der Mühlen. Hafer war feſt bei knappem Inlandsangebot.
Die Geldknappheit ließ weder in Hafer noch in Gerſte und
größeren Umſatz ſich entwickeln. Lebhafte Nachfrage beſte
toffelflocken bei ſteigender Tendenz.
Börſen.
* Frankfurter Börſenbericht vom 24. April (Eigener
Bericht.) Die Abwärtsbewegung der Effektenkurſe ſetzte ſich heute nicht
weiter fort. Die Beendigung des Deviſen=Clearings per Ende April
hat die Situation zunächſt etwas erleichtert, wozu auch die neuerliche
Abſchwächung des franzöſiſchen Franken auf 67,5 gegen London etwas
beigetragen haben mag. Es kommt zwar immer noch erhebliches
Ma=
terial heraus, insbeſondere für Berliner Rechnung, wo anſcheinend
Glattſtellungsbedürfnis vorliegt, doch war die Börſe infolge einiger
Meinungskäufe und auf Deckungen der Spekulation heute etwas
wider=
ſtandsfähiger. Die vorbörslich genannten Kurſe wurden eingangs nicht
ganz erreicht, trotzdem muß die Stimmung als etwas freundlicher
be=
zeichnet werden. Die leichten Erholungen, die ſich durchſetzen konnten,
verteilen ſich ziemlich einheitlich über den Kurszettel. Montanaktien
ſtellten ſich durchſchnittlich etwa 12 bis 1 Billion Prozent höher, nur
Harpener verloren bei kleinſtem Umſatz 0,75. Chemie= und Elektr.=Aktien
behaupteten etwa die geſtrigen Schlußkurſe. Von Maſchinenwerten
waren Daimler, Pokorny und Neckarſulmer unverändert. Bing leicht
abgeſchwächt. Zuckeraktien gewannen etwa 0,4 Prozent, Großbankaktien
durchſchnittlich 0,25. Von Auslandsrenten hatten Türken etwas Geſchäft
auf leicht erhöhtem Nivean. Im weiteren Verlaufe war die Tendenz
auf niedrigere Berliner Kursmeldungen zunächſt etwas leichter, ſpäter
wurden aber die Anfangskurſe wieder erreicht und die
Einheitsnotie=
rungen wieſen gegen den Börſenbeginn nur geringfügige
Veränderun=
gen auf. Die kleinen Ausſchläge, die ſich nach beiden Seiten feſtſtellen
laſſen, ſind eher auf Zufallsorders als auf die allgemeine Tendenz zu=
rückzuführen. Am Kaſſamarkt überwogen leichte Erhöhungen. Als
nennenswert gebeſſert ſind zu erwähnen: Berzelius, Emaillier Ulrich,
Liga Gummi. Der freie Verkehr war in Uebereinſtimmung mit der
Geſamttendenz ebenfalls etwas befeſtigt. Man hörte hier: Beckerſtahl 6,
Beckerkohle 6½, Benz 4½, Falcon 0,450, Growag 0,175, Kaiſer
Wag=
gon 0,375, Kreichgauer 0,250, Krügershall 5, Meher Textil 0,4,
Petro=
leum 11, Raſtatter Waggon 4½, Schebera 2, Ufa 4/8. Die Nachbörſe
war etwas lebhafter als an den Vortagen, die Kurſe neigten aber
wie=
der zur Schwäche. Man hörte noch: Anilin 13½ bis 137/g, A. E.G. 7½
bis 72g, Höchſter 10½½.
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Die geſtern
zum Schluß eingetretene leichte Erholung erfuhr bei Beginn des
heuti=
gen Effektenverkehrs eine geringfügige Erſchütterung, angeblich infolge
einiger Exekutionsverkäufe einer Großbank. Aber nur am
Montan=
markte war die Abſchwächung deutlicher und allgemeiner und zeigte ſich
auch hier nur in recht beſcheidenen Kursrückgängen. Die anderen
Um=
ſatzgebiete konnten ihren Kursſtand meiſt ziemlich gut behaupten,
ins=
beſondere Schiffahrts= und Bankaktien. Die freundlichere Stimmung
wurde auf die günſtigere Auffaſſung der politiſchen und wirtſchaftlichen
Lage infolge der angeblich zuſtande gekommenen Anleihehprojekte
zu=
rückgeführt. Man hofft auch, daß die Schwierigkeiten an den
Metall=
märkten ſich werden ordnen laſſen. Sie wurde in dieſer Annahme
ge=
ſtärkt durch die mäßige Abſchwächung des Franken im internationalen
Verkehr; aber das Geſchäft blieb in beſcheidenen Grenzen, da wegen
der vielen ungeklärten Fragen große Zurückhaltung beobachtet wurde.
Am Deviſenmarkt nahmen die Anforderungen weiter etwas ab. Preis
wurde entſprechend der internationalen Bewertung etwas niedriger
notiert. Für Buenos Aires, Kriſtiania und Stockholm konnten die
Zu=
teilungen etwas erhöht werden.
Oeviſenmarkt.
Geld
Brie Afe
Geld
Br Mefe
tiert Amſterdam=Rotterdam.„ 156.61 157.39 156.61 157.39 1Proz. Brüſſel=Antwerpen ....." 24.34 21.46 23.34 B.46 1Proz. Chriſtiania. . . ..
. 58.45 58.75 58.60 58.90 3 Proz. Kopenhagen .. ." 70.22 70.68 70 42 70.78 1Proz. Stockholm . . . 119 23 110.78 110.47 111.03 2 Proz. Heiſingfors 10.52 10 58 10 52 10.58 1 Proz. Italien .. 18.95 19.05 1885 18.95 1Proz. London". 18.455 18.545 18.455 18.545 1Proz. New=York 4.19 4.21 4.19 4.21 1Proz. Paris.. .. 28.43 28.57 27.43 27.57 1Proz. Schweiz". 74.21 74 59 74.61 74.99 1Proz. Spanien 59.15 59.45 59.35 59.65 1 Proz. Wien (i. D.=Sſterr. 6.08 6 12 6 08 6.12 20 Pr. Prag. 12.46 12.54 12 46 12.34 1Proz. Budapeſt. 5.32 5.38 5.52 voll Buenos=Aires. 1,375 1385 1.355 1.365 3 Proz. Bulgarien. 3.69— 3.1 3.09 3.11 voll Japan 1.725 1.735 1.695 1.705 20 Pr. Rio de Janeiro, C.475 0.485 0.475 0.485 5 Proz. Belgrad. 5.23 5.62 5.28 5.32 2Proz. Liſſabon 13.16 13.24 13.16 13.24 1Proz. Danzig 73.81 74.19 73.81 74.19 1 .1Proz.
Berliner Kurſe. (Eigene telegr. Meldung.)
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Aktiengeſ. für Anilinfr.
AſchaffenburgerZellſtoff
Augsb.=Nürnb. Maſch..
Verl.=Anhalt=Maſchinen
Berl.f.Elektr. W.vorzug.
Bismarckhütte.
Braunkohlen=Briketts” .
Bremer Vulkan ......"
Wolle........"
Chem. Hehden .......
Weiler ......
Deutſch=Atlant. Tel.. . .
Deutſche Maſchinen..
Deutſch=Niedld. Tel. ..
Deutſche Erdöl ......."
Deutſche Petroleum ..
Dt. Kaliwerke ......"
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ...
Dynamit Nobel ......
Elberfelder Farben. . . ."
Elektr. Lieferung ..... 1 10000
R. Friſter ........."
Gaggenau Vorz. ...
Gelſenk. Gußſtahl ....
Geſ. f. elektr. Untern..
Halle Maſchinen ...."
Han. Maſch.=Egeſt.. . .
9750 Hanſa Dampfſch. . . . . 23.4
8250 15500 u3000 Hemoor Zement ....." 33100 16750 17100 Hirſch Kupfer .. 24500 T 6125 16250 Höſch Eiſen.. 32600 5250 Hohenlohe Werke... 18560 33250 Kahla Porzellan ..... 9500 18000 18850 Lindes Eismaſch. 5100 52900 50000 Lingel Schuh .. 2750 86000 80000 Linke u. Hofmann .. 14000 3100 3125 L. Loewe u. Co.. 35500 11100 10500 C. Lorenz.. 3250 12100 12000 Meguin 18000 5750 5750 Niederländiſche Kohle 23000 18000 19750 Nordd. Gummi. 609 23500 29500 Orenſtein. 10500 Rathgeber Waggon.. 5600 32000 32100 Rombacher Hütten.. 13100 66000 60600 Roſitzer Zucker”, 2510d 90500 90000 Rütgerswerke 9500 5000 4900 Sachſenwerk 1600 12000 11750 Sächſiſche Gußſtahl. 23000 Siemens Glas 14000 3800 Thale Eiſenhütte 4000 Ver. Lauſitzer Glas .. — 17900 Volkſtedter Porzellan. 6500 1020 190 Weſtf. Eiſ. Langendreer 15250 11000 Wittener Gußſtahl .. . . 23500 61500 60000 Wanderer=Werke ..... 8250
24. I.
32500
24600
18250
8875
5000
2600
14250
36000
3375
1400
24500
10376
5100
13300
26100
9000
1625
22600
11500
5000
13500
21000
8000
Frankenkurs in London: 69.63
Markkurs „
19.25
Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſelſchaft auf Aßtien.
Frankfurter Kursbericht vom 24. April 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
Europäiſche Staatspapiere,
) Deutſche.
5‟ Reichsanleihe ..........."
8½%
.
„.
3%
Dollar=Goldanleihe. . ........."
Dollar=Schatzanweiſungen ...."
Dt. Schatzanw. K Ausg. Tv. 23
K IIv. 23
K „ Tv. 24
K. IIv. 24
V. u. V. Schatanweiſg.
4½% H—I5.
42Dt. Schutzgebiet v.0,8-11u.13
v. 14
Sparprämienanleihe .........
Zwangsanleihe ....
4% Preuß. Konſols ..
8½%
T
4% Bad. Anl. unk. 1935 ......
3
„ „ v. 1907 ......."
4½ Bahern Anleihe ........."
3½
Heſſ. Dollar Goldmk.=Schatzanw.
rckz. 26 .. ... . . . ...
8—16% Heſſen Reihe XXXJI.
untilgb. b. 28.. . . . . . . . . . . . .
4½ Heſſen unf. 1924.. . . . . . . ..
3½% ................."
% Württemberger .........,
b)Ausländiſche.
5½ Bosnien L.=E.=B. v. 1914..
5½ L.=Inveſt.=Anl. v. 1914
4½ „ v. 1902—........."
5% Bulgar. Tabak 1902.. .. ...
17/426 Griech. Monopol ......."
4½% Oeſt. Staatsrente v. 1913
ab 1918 ............"
4½% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr.
v. 1914 ..................
4½ Oeſt. Goldrente ........."
4½ einheitl. Rente ......"
52 Rum. am. Rente v. 03....
4½% Voldrente v. 13 ...."
. am. Goldrente konv.
4% „ am. v. 05 ......."
475 Türk. (Admin.) v. 1903....
43 „ (Bagbad) Ser. L..
„II..
4½ „ v. 1911, Zollanl. ...
76 Ung. Staatsr. v. 14 ...
„ Goldrente ........"
Staatsr. v. 10 ....
Kronenrente ......
Kußereuropäiſche.
Mexik. amort. innere . . . . .."
„ konſ. äuß. v. 99... ..
„ Gold v. 04, ſtfr. . . . ."
„ konf. inner. ......"
Irrigationsanleihe .
52 Tamaulipas, Serie 1......
23. 4.
0,0805
0.94
4,2
81.,5%
56
2.41
2,31
0.12
3,5 Md
2.115
0.22
0,358
034
(36
42
560 7
008
35
2,5
15
17
4,9
2.
0.4
21. 4.
0.0825
0,81
4,2
81,6
33
3,6 Mc
0212
0.29
0,305
42
0,28
0.235
0.27
2.5
1,85
0.825
2
3,5
49
B
Oblig. v. Transportanſt.
48 Eliſabethbahn ſtfr. . . . . . . . .
4% Gal. Carl Ludw.=Bahn. . . .
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtfr. . .
4%0
2,6% Alte Oeſt. Südb. (Lomb.)
2 6‟ Neue „
4% Oeſt. Staatsb. v. 1883 ....
3% Oeſt. „ 1. b. 8. Em..
„ „ 9. Em. .. .."
„ v. 1885 ...."
Oeſt. Staatsb. b. Erg. Netz.
4% Rudolfb. (Salzkammerg.) ..
4½% Anatolier I............
3% Salon. Conſt. Jonction ...
3½% Salonique Monaſtir ......"
5% Tehuantepec. . . . . . . . . . . .."
........
4½%
Nach Sachwert verzinsl.
Schuldverſchreibungen.
5% Badenw. Kohlenwertanl. . .
6% Heſſ.Braunk.=Rogg. Anl. b. 23
5%0 Preuß. Kaliwert=Anleihe ..
5% „ Roggenwert=Anl. . .
5% Sächſ. Braunk.=Anl. Ser. Iu. II.
5% Südd. Feſtwertbk. . . . . . . . .
Bank=Aktien.
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . .
Bank für Brauinduſtrie ......
Barmer Bankverein. . . . . . . . .
Bayer Hypotheken= u. Wechſelb.
Berliner Handelsgeſellſchaft . . .
Commerz= und Privatbank ...
Darmſtädter u. Nationalbank ..
Deutſche Bank .............."
DeutſcheEffekten= u. Wechſelbank
Deutſche Hypot.=Bank Mein.. . .
Deutſche Vereinsbank ........"
Disconto=Geſellſchaft . . . . . . . .."
Dresdner Bank. . .. .. . . . . . . .."
Frankfurter Bank ..........."
„ Hypotheken=Bank.
Metallbank. . . . . . . . . . . . . . . . .."
Mitteldeutſche Creditbank. . . . . .
Oeſterreichiſche Creditanſtalt ...
Reichsbank=Ant. . . . . . . . . . . . . .
Rhein. Creditban ...... .. . .."
Hypothekenbank .. . . .."
Süddeutſche Disconto=Geſellſch.
Weſtbank .... . . .. . ... ......."
Wiener Bankerein .........."
Bergwerks=Aktien.
Berzelius ... ...............
Bochumer Bergb. ....... ..
Buderns.. . . . . . . . . . . .. ... ..
Dt. Luxemburger ..... .. . . . .."
Eſchweiler Berguverks=Akt. . . ..
Zelſenkirchen Vergiv. .......
Harpener Bergbau.... .. .. ..
Kaliwerke Aſchersleben .......
„ Salzdetfurth.. . . .
Weſteregeln ......"
Klöckneriverke (abg. Lothr. Hütte
Mannesmann Röhrer .......
Mansfelder ....
Oberbedarf
„
Oberſchleſ. Eiſen (Caro) ....."
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .. .
Phönix Bergbau ..........."
B. 4.
0.9
4,8
Gl.
—
103
2. 4.
0,85
4,75
—
5,25
25
9,75
8.75
2,25
0.95
11
1.75
1,5
1,75
2,75
3.9
6,5
0,6
8,6
1,6
185
0,41
21.25
22
8
0.4
0,3125
6,5
10.
2,6
59
35,25
9.8
—
D
9,75
—
8,5
—
3,25
8,75
0,975
1,1
1,6
1.65
1,75
6,5
71.
1.1
0.65
8,5
1,3
1z.
1.9
0.405
20,75
94
9.3125
61
35
46
9.25
14,5
6.25
14
15:
20,2
20,35
34,5
25,5
5,8
13.75
Zb
I— Tauſent: M— Williener, M4— Milliarden U —ohne Umſak, X —rationiert,
Rhein. Stahlwerke ...
Riebeck Montan.. . . ....... .
Rombacher Hütte. . . . . . . . . .
Tellus Bergb.=u. Hütten=Akt.
Ver. Laurahütte . . . . . . . . . . .
Aktien indnſtr. Anternehmung.
Brauereien
Henninger Kempf=Stern. . . . . .
Löwenbräu München ........"
Schöfferhof (Binding)........
Werger ...................."
Akkumulat. Berlin .. .........
Adler & Oppenheimer ... . ..."
Adlerwerke (v. Kleher) ... .. .."
A. E. G. Stamm. . . . . . . . .
6% „ „„ Vorzug Lit.A ...
5% „ „ „ Vorzug Lit. B ..."
Amme Gieſecke & Konegen ...."
Anglo=Continental=Guano .. . . ."
Anilin Bln.=Treptow. . . . . . . . .
Aſchaffenburger Zellſtoff ....."
Badenia (Weinheim) .... ....
Badiſche Anilin=n. Sodafabrik.
Bad. Maſchf. Durlach ........"
Bad. Uhrenfabr. Furtwangen..
Baldur Piano. . . . . . . . . . . .. . .
Baſt Nürnberg .............."
Bayriſch. Spiegel ............"
Beck & Henkel CCaſſel) ........"
Bergmann El. Werke ... . . . . . ."
Bing. Metallwerke ... . . . . .. .."
Brockhues, Nieder=Walluf.... ."
Sementwerk Heidelberg. .. . . .."
„ Karlſtadt . . . . . . . ."
Lothringen (Metz).
Chem. Werke Albert. . . . . . . . . .
„ Griesheim Elektron ...."
„ Fabrik Milch .........."
Weiler=ter=mer .. . .. ..."
Daimler Motoren ............
Deutſch. Eiſenhandel Berlin .."
Dt. Gold= u. Silberſcheideanſt.
Dingler, Zweibrücken ........"
Dresdener Schnellpreſſen ...."
Dürkoppwerk (Stamm) ... . .."
Düſſeld. Ratinger (Dürr) ....."
Dhckerhof & Widm. Stamm .. ."
Eiſenwerk Kaiſerslautern ....."
L. Meher jr. ... . . ."
Elberfelder Farbw. v. Baher .."
„ Kupfer=u. Meſſingw.
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ......
Licht und Kraft ... .. .."
Elſäſſ. Bad. Wolle. . . .. . .. .. ..
Emag, Frankfurt a. M.. . . . . . .
Email.=& Stanzw, Ullrich ...."
Enzinger Werke .............
Eßlinger Maſchinen .........."
Ettlingen Spinnerei ........."
Faber, Joh., Bleiſtift ........"
Faber & Schleicher .........."
Fahr, Gebr., Pirmaſens ....."
Felten & Guilleaume, Carlswv...
Feinmechank (Fetter).... . . . .."
Feiſt Seitkellerei Frankf. a. M..
Frankfurter Gas... . . . . . . . . .."
Frankfurter Hof ........"
Fkf. Maſch. Pokorny & Wittek.
Fuchs, Waggon Stamm .. . ..
Ganz. Ludwig. Mainz ....."
B. 4.
30
131,
1.8
8
32,5
9,75
100
195
3"
17,5
102,
16.1
1.35
13.5
14.25
10.75
2,75
6
8,5
7,4
10
z=
3,1
1.75
4.1
2,1
3,5
2,3
11,6
1.8
9,75
9,4
12
3.4
4,3
11.5
6,25
35
3
4,25
24. 4.
13.75
1,8
8
16
30
10.25
3
276
19
16
132/=
14,75
7.5
5,25
2.9
10.5
2,5
5.25
8,75
1.
3,1
14,1
4,6
2"
—
325
1,6
2,25
11,6
1,8
9,4
10,5
0.45
47
30
10,5
5,9
17.
2,5
4,25
2,6
2,6
1,3
145
0.875 0,8
Geiling & Cie. .............."
Germania Linoleum .. . . . . . . .
Gelſenkirchen Gußſtahl ......."
Goldſchmidt, Th. .... ........"
Gotha Waggon..... .. .. ....."
Greffenius, Maſchinen Stamm.
Gritzner Maſchinenf. Durlach. . .
Grün & Bilfinger ..........."
Hammerſen (Osnabrück)......"
Hanfwerke Füſſen ..........."
Heddernheimer Kupfer .......
Heyligenſtaedt, Gießen ......."
Hilpert Armaturenf. . . . . . . . . ."
Hindrichs=Auffermann. . . . . . . ."
Hirſch Kupfer u. Meſſ. .... . ..
Hoch= und Tiefbau .........."
Höchſter Farben .............
Holzmann, Phil. ...... ....."
Holzverk.=Induſtr. . . . . . . .
Hydrometer Breslau .....
Inag .. . . . . . . . ....... ......
Junghans Stamm . . . . . . . . . . .
Karlsruher Maſchinen ........"
Kurſtadt R....
„.....
Klein, Schanzlin & Becker ...
Knorr, Heilbronn... . . . . .....
Kolb & Schüle Spinn. . . . . . . .
Konſervenfabrik Braun ......"
Krauß & Co., Lokom. . . . . . . . .
Lahmeyer & Co. ............"
Lech, Augsburg .............
Lederw. Rothe .............."
Lederwerke Spicharz ........"
Lingel, Schuhw. Erfurt ......"
Löhnberger Mühle .........."
Lüdenſcheid Metallw. . . . . . . . .
Luther, Maſch.=u Mühlenbau..
Lux’ſche Induſtrie ...... . ...."
Mainkraftwerke Höchſt......."
Meguin, Butzbach ..........."
Metallgef. Frkft. . . . . . . . . . . . . .
Meher, Dr. Paul ..........."
Miag, Mühlenb., Frankf. a. M..
Moenus Stamm .. . . . . . . . . . .
Motorenfabrik Deutz ........."
Motorenfabrik Oberurſel ....."
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. ..
Neckarwerke Eßl. Stamm .. . . .
Oleawerke Frankfurt a. M.. . . .
Peters Union Frankfurt a. M.
Pfälz. Nähm., Kayſer ........"
Philipps A.=G. .... ........."
Porzellan Weſſel ............"
Neiniger, Gebbert & Schall. . .
Rhein. Elektr. Stamm . . . . . . . .
„ Metall Vorzüge ... . . .."
Rhenania, Aachen ... ........"
Niedinger, Maſchinen ........."
Rückforth, Stettin ..........."
Rütgerswerke ............. .."
Schleußner (Frankfurt a. M.) ..
Schneider & Hanau.. .. . . . . .
Schnellpreſſen Frankenthal. . . .
Schramm Lackfabrik. . . . . . . . .
Schriftgießerei Stempel, Ffm.
Schuckert Elektr. (Nürnberg) ...
Schuhfabrik Berneis=Weſſel...
Schuhfabrik Herz............"
Schuhf. Leander Offenbach ..."
Schultz, Grünlack, Rdsh.. . . . . . .
Seilinduſtrie Wolff .........."
Sichel & Co., Maint ........"
Siemnens Elektr. Betriebe ... .."
Siemens Glasinduſtrie .. . . . . ."
Siemens & Halske.... . . . . . . .
Stöckicht=Offenbach=Gummi .. .
Süddeutſche Immobilien .....
Thüring. elektr. Lief.-Geſ., Gothe
Uhrenfabrik Furtwängler ....."
Beithwerke in Sandbach ....."
Verein f. Chem. Induſtr. Frkft.
Berein deutſch. Olfabr. Mannh.
Faßfabriken Caſſel ....
„ Gummifabr. Bln.=Frkf..
„ Pinſelfabr. Nürnberg ..
„ Ultramarin . . . . . . . . ...
„ Zellſtoff, Berlin ......."
Vogtländ. Maſch. Vorzüge ....
Stämme . . . .
Voigt & Haeffner Stämme . . .
Voltohm, Seil.............."
Bahß & Frehtag. . . . . . . . . . . ..
Wegelin Rußfabrik .........."
Zellſtoff Waldhof Stamm .. . ."
Zuckerfabr. Waghäuſel... ... . ."
Frankenthal ......"
Heilbronk.. . . . . . . .
Offſtein .........."
Rheingau ....... ..
Stuttgart . . . . . . .
0.25
2.25
3,8
3.1
4,25
7.75
23,5
3.8
2.,35
11,5
13
2
2,5
1.2
2.05
7,4
2,75
2,6
24. 4.
29,75
0,35
2,75
3,7
4,25
7.1
28
2,25
10
13
1,65
0,76
2,3
1.25
2.4
2.9
3.1
7,8
2,8
2.75
2.7
3,2
Schantung E. B......... . ... 0.9 0.95
35,75
20,9
LI- Süddeutſche Eiſenbahn=Geſ. ..
Hapag (Paketfahrt) ...... . . .
Nordd. Llohd.. . . . . . . . 36
20
* Darmſtädter Berte,
Bahnbedarf .. . . . .. ....." 1.4 1,35 Dampfkeſſel Rodberg.. . . . . . . . Helvetia Konſervenfabrik. . . . . . is Gebr. Lutz .................. Motorenbfarik Darmſtadt . . . . . Gebr. Roeder ..............." 66 6,2 Venuleth E Ellenberger ... 37 37 Unnotierte Aktien. Allg. Bankverein Düſſeldorf... Beckerkohle. . ............... 65 Beckerſtahl . . . . . . . . . . . . . . .... 6,25 5,75
4,5 Benz... . . . . . . .. . . .. ........ Brown Boveri .............." 2,2 Cont. Handelsbank ........... 0.1 0.11 Deutſche Handelsbank ........ 0.04
— Frankf. Handelsbank. . . . . . . . . . Falconwerke ................ de Giorgi Choc. ....... ..... ." 03 04 Growag ........ ......... ... 0.17 0,173 Hanſa Llohyd ..............." 1.6 1,6 Hero Conſerven ............. 0,6 0,6 Holſatiawerke, Altona .. . . . . . . 1.4 1,2 Kabel Rheydt.. . . .......... Krügershall Kali ............" Metall Starkenburg ........" 0.3 0,18 Metz, Karl & Söhne, Freibe. . .. 31. Neckar=Gummi .. . Petroleum Dtſche. 105
475 Raſtatter Waggon".
.... Remy Chem. .. . . . . . .. ......"
Textil=Ind. Barmen (Tiag).... 0,4 0.373 1.5 Ufa Film .... ... ............ 5,5 5,35 Unterfranken Greßkraftw. ..... 1 (.4 0.6 [ ← ][ ][ → ]
Nummer 115.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. April 1924.
Seite 11.
Der Mann mit dem Pelz.
Detektiv=Roman von J. Davids.
3)
(Nachdruck verboien.)
Sehr deutlich trat ihm an dieſem Abend alles das, was ſich
nachmittags ereignet hatte, bis in die kleinſten Einzelheiten noch
einmal vor Augen. Wort für Wort erinnerte er ſich deſſen, was
Lord Dunck ihm geſagt und was er in dem Briefe geleſen hatte.
Einzelne Angaben in demſelben intereſſierten ihn mehr, als er ſich
ſelbſt zugeſtehen wollte: Die Benutzung ſeiner Erfindung, die
Masken, die auch er zuweilen anlegte, um ſich unkenntlich zu
machen und eines von ſeinen Mitteln, um die Gangart zu
ver=
ändern, waren Dinge, die bei all ſeiner Ruhe doch diesmal
feinen Puls ſchneller ſchlagen ließen. Wer ſollte ſeine Kunſtgriffe
verraten haben? Niemand anders, als Miß Stewans kannte
ſeine Schminke und andere Geheimniſſe, um ſich unkenntlich zu
machen. Sollte ſie vielleicht . . .? Ein grelles Rot überzog ſein
bleiches Geſicht, und Falten traten auf ſeine Stirn bei dem
Ge=
danken an die Möglichkeit, daß Miß Stewans ſeine Geheimniſſe
verraten haben könnte. Doch ebenſo ſchnell, wie er gekommen,
ſchämte er ſich dieſes Gedankens. Miß Stewans, die ihm mit
Leib und Seele ergebene Krankenpflegerin, würde ſo etwas
nie=
mals tun.
Jackſon nahm nicht die geringſte Notiz von Fräulein Tinny,
die eingetreten war, um für ihn das Abendeſſen aufzutragen.
Sie ſagte auch nichts; ſie kannte ſeine Gewohnheiten ſeit vielen
Jahren und ſie wußte, daß es beſſer war, ihn nicht zu ſtören,
wenn er damit beſchäftigt war, „Verbrecher aufzuſpüren”, wie
Inſpektor Hunderſon dieſes Sinnieren Jackſons über das eine
oder andere Geſchehnis gewöhnlich nannte.
Der Detektiv aß nur ſehr wenig von dem Abendbrot. Sein
logiſches Denken hatte ihn zu einer Folgerung geführt, die ihn
ſelbſt ängſtlich machte, ängſtlicher, als wie er je geweſen war.
Seiner Meinung nach hatte Miß Stewans ſeine Geheimniſſe nicht
verraten. Dann aber blieb nur noch eine Perſon übrig, die es
wohl getan haben konnte und das war . . . Bob, der junge Mann,
der ihm jahrelang eine treue Hilfe bei all ſeinen Unternehmungen
geweſen, der vor zwei Jahren bei Feſtnahme einer berüchtigten
Banditenbande ſeinen Tod gefunden hatte. Obwohl Jackſon
an=
nehmen mußte daß Bob Stewans vor zwei Jahren umgekommen
war, ſtiegen jetzt doch Zweifel in ihm auf, Zweifel, die allmählich
immer ſtärker wurden, insbeſondere, wenn er an ſeinen
auto=
matiſchen Filmapparat dachte, deſſen Ausführung er vor zwei
Jahren, als Bob noch bei ihm war, entworfen hatte. Darüber
hätte Miß Stewans nichts erzählen können, ſchon aus dem
Grunde nicht, weil ſie in deſſen Einrichtung nicht eingeweiht war.
Als Jackſon mit ſeinem Abendbrot fertig war und Frl. Tinny
erſchien, um den Tiſch abzuräumen, ſah ſie zu ihrem Entſetzen, daß
Freddy, der Affe, mit geſchloſſenen Augen auf dem Boden des
Käfigs lag. Krampfhaft hielt das Tier eine halbe Zigarette, die
noch leicht glimmte, in ſeiner Pfote.
Aengſtlich fragend ſah Fräulein Tinny zu dem Detektiv
hinüber, der mit großem Intereſſe ein kleines Glasbüchschen,
das vor ihm auf dem Schreibtiſch lag, betrachtete.
„Iſt Freddy krank, Mr. Jackſon?” konnte ſie ſich jetzt nicht
enthalten, zu fragen.
„Er kann das Rauchen nicht vertragen, Miß Tinny. Es wird
ſchon wieder beſſer mit ihm werden,” war die gleichgültige
Ant=
wort des Detektivs.
Eine halbe Stunde ſpäter ließ Miß Stewans ſich bei ihm
melden. Seine Mienen heiterten ſich ſofort auf, als er ihr
fröh=
liches Lachen vom Gange her hörte. Die Gedanken, die ihn ſoeben
noch ſo ernſt beſchäftigten, waren mit einem Male wie
verſchwun=
den. Durch Miß Stewans fühlte er ſich dem normalen Leben, der
Wirklichkeit, zurückgegeben, der er ſich ſo oft entzog, weil er ſich
nicht ſo leicht von den Gedanken losmachen konnte, die ihn
beruf=
lich beſchäftigten.
„Meinen Dank für die ſchönen Roſen,” rief er ihr freundlich
entgegen, obſchon ſie ſich noch im Gang befand.
„Treten Sie ein.‟ Dann warf er haſtig ein Tuch über den
Käfig des Affen.
Die Türe wurde geöffnet, und Miß Stewans trat ins
Zim=
mer. Es war, als wenn mit ihrem Erſcheinen die Stimmung
in demſelben ſich wie mit einem Schlage veränderte. Wie wenig
paßte ihre ſonnige heitere Miene, ihre ganze Perſon in dieſes
Zimmer, in dem alles Mögliche, nur keine fröhlichen Pläne
aus=
gedacht wurden.
Mit Wohlgefallen trat Jackſon, der ſich erhoben hatte, ihr
entgegen und ein beſonderes Glücksgefühl durchſtrömte ihn, als er
aus ihrer Hand eine Vaſe mit eremefarbigen Roſen, ſeiner
Lieblingsblume, entgegennahm, denen er einen Ehrenplatz auf
ſeinem Schreibtiſch einräumte.
Miß Stewans war es, die er ſo häufig vermißte bei ſeinen
alltäglichen Berufsſorgen. Ihre melodiöſe Sprache, ihr
ſilber=
nes Lachen, ihr anmutiges Weſen waren ihm ebenſo ſehr
Bedürf=
nis, wie die ſchwierigen Probleme, die er für Scotland Yard löſte
und von denen er nicht mehr laſſen konnte.
(Fortſetzung folgt.)
Achtung!
Freitag u. Samstag
la Rindfleiſch
per Pfund 76 Pfg.
L. Wild
Klappacherſtraße 78
im Hofe rechts. (.
Brennholz
Buche und Eiche
geſchnitten per Ztr.
1.40 Mk., ofenfertig
1,50 Mk. liefert frei
(4499a
Haus
Hch. Kämmerer 4. Ww.
Pfungſtadt
Eberſtädterſtraße 46.
Jagd
WAnteil einer
ſchö=
nen, zwv.
Frank=
furt, Mainz und
Darmſt.
gelege=
nen, in kurz. Zeit
mit der Bahn
er=
reichbaren Jagd
Aabzug. Angeb u.
F. E. M. 502
an Rud. Moſſe,
Frankfurt am
Main. (I,5261
Erſtklaſſige
Herren= u.
Damen=
ſchneiderei
fertigt Herrenanzüge
ſo=
wie Damemkoſtüme für
30 ℳ Garautie für
tadell. Paſſen bei Ia
Verarb. Gefl. Ang.
u. B 49 Gſchſt
mackern
ohne Zugtiere
größte u. kleinſte
Flächen durch (eumelg
jawo=Handpflug
S im Gartenbau mit
Jubel aufgenommen.
Näh. Nummelbr., Allee 61
und Hawo, Bensheim.
Gakenarbeſt
übernimmt i. tadelloſ.
fachm. Ausführung
Bender, Marienpl. 1.
Verkäufeß
Möbel=An= u.
Verkaufſtelle
3 Alexanderſtr. 3
Zurzeit Folgendes
billig abzugeben:
5 pol u.6lack
Kleider=
ſchränke, 2 Bertikos,
1 faſt neue, nußb. Büfett
SeboltäerS
DOlAOlA
Peiswerte
DOTTOA
Helvetia
MMessaline
Sportseide
1 a po n
Rohseide
Helvetia
Seid.-Damassé
ca. 45 cm breit, gute Oualit.,
in allen modernen Farben . .
reine Setde, ca. 45 cm breit,
in grossem Farbsortiment .
für Hemdblusen, 80 cm breit
ca. 90 cm breit, mod. Drucks
für Kletder, Blusen und
Lam-
penschirme 11.50, 2 80, 8.50,
ca. 20 cm breit, gute
Ouali-
tät . . . . . . . . . . 9.80,
ca. 90 cm breit, in grossem
Farbsortiment
in hübsch. Farbst, f. Mantel- u.
Jackenf., ca. 85 cm b., 8.50,7.50,
2.95
3.00
5.50
5.75
5.80
6.00
6.80
Seiden-Brokat
Eolienne
Crepe de Chine
Duchesse
für Kleider u. Hutgarait.,
mod. Farbstellungen 9.80, 1:4J
gute Oaalität, doppelbr. in
schwarz, weiss 1. farb. 2,30, 7.00
doppelbrett, in schwacz,
weius, sowie in allen mod. (9,50
hellen u. dunk. Farb. 10.50,
reine Seide, 90 cm br, für
eleg. Mant.-1 Jackenfatter 40.50
Jaspé, eleg. Neuh, f. Kleid.
Seiden-Trikot und Jumper, 140 cm bret 9.50
140 cm breit, in grossem
Seiden-Trikot Fabsortim, gütte Gualtzt 10.80
B
e aC
ht
en
Sie bitte unsere
mod Drucks, doppelbr., f.
Crepe de Chine elegante Kleider u. Blaen 15,00
Auslagen im Haupteingan
UOOMMMOlIOOIINIA
Markt
Darmstadt
G. m.
B. Bun
Markt
5271=
Chaiſelongues
gute Verarbeitung,
48 ℳ, mit ſchönem
Ripsbezug 50,4
Sühle
Küchenſtühle, buchen
4 ℳ, Zimmerſtühle.
poliert, 6 ℳ.
Darmſtädter
Möbel=Zentrsle,
Gr. Ochſengaſſe 10.
Teleph. 2696. (11779
Modernes
pol. Kredenz, zu mod. 1,80 lang, mit ge
Büfett paſſend, pol. bogenen Gläſern,
Pfeilerſchr., Chaiſe= moderne Küche,
longue, Waſchkom. natur laſiert, rund
mit u. ohne Marmor, ſehr billig zu verkf.
Nachtſchränke, Bücher= Neckarſtraße 26,
regal, pol. f. n. Aus= Werkſtatt. (*11528mf
ziehtiſch (beſ. gut.
Stück), pol.
Damen=
ſchreibtiſch,
Küchen=
ſchr.,
Vorratsſchränk=
chen, Rauch= u.
Zier=
tiſche, Sviegel,
vier=
cckige Tiſche, 2 f. n
Handleiterwagen,
Etagere,Bilder, vollſt.
gute Betten, einz. n.
Spiralmatratz., 3teil
Matratzen, wß. eiſ.
Kinderbetten, neu
Rohrſtühle uſw.
Annaſtraße 8, part.,
links: HI Eisſchrank,
Bodenſtänder für eine
elektr Lampe,
Mäd=
chenkleider,
Damen=
bluſen —d Koſtüm,
ſehr billig. (*1188 Mar
Baſchtiſch
mor=
platte bill. z. vk. (,
Müllerſtr. 21, I. Ik=
1 Chaiſelongue, ei
Sofa. 1 Tiſch
Betten zu verkaufen
Auskunft Rheinſtr. 51
Wolf & Co. (*11874
ANde
Mö elverkauf
2 gl. Bett. m. Matr.,
1= u. 2tür Kleiderſchr.,
2tür. Eisſchrank,
Näh=
maſchinen für
Hand=
u. Fußbetr., ovale, O
u. Tiſche, Kommod.,
Roßhaarmatr.
Feder=
betten, Kiſſen,
Spie=
gel uſw. (11751
Kunkel, Wienerſtr. 83
Telephon 2497.
1 vollſt. Bett,
1 Schreibkommode,
1 Nachttiſch, (11767
1 Ausziehtiſch,
1 singer=Nähmaſchine,
1 Sparherd
zu vk. Riedeſelſtr. 39, I
H
Chaiſelonque
(Ottomane) aus erſter
Möbelfirma, faſt neu,
weit unter
Anſchaf=
fungspreis. Angeb
u. F 26 a. d. Geſch.
Hochfeine
Kinderwagen
aller Art weit unter
Ladenpreis
Etagengeſchäft
Kaffenberger.
Riedeſelſtr. 39, (11873
Mädhnäf.
Chaiſelongue,
Woll=
matratzen. Diwan,
Patentmatratz. „
Korb=
möbel, eiſerne
Bett=
ſtellen (zug
Neue Niederſtr 21,II.,I
3 defekte
Sprung=
feder=Matratzen
zu verk. Kirchſtr. 12
3. St. links. (*11300
Ein Küchenherd zu
verkaufen. (*11811
Neugaſſe 7
gebr., und 1 Bohr=/2 pelzgefütt.
Kinder=
maſchine zu verkauf. lederjacken u. a. m.
Maſſive
Korbgarnitur
für 60 Mk. zu verk.
Kaffenberger,
Riedeſelſtr. 39. (11892
Elegante
Mass-
Kostüme
faſt neu, billig zu vk
Näh. Geſch. (5282
Verkaufe guterhalt.
Herrenanzüge, Stief.
Händler verb. (*11805
Stiftſtr. 67, 1. St.).
Frackanzug
guterh, preisw.
ab=
zugeb. Nieder=Ram
ſtädterſtr. 64, II. (*
Verſch. Anaben=
An=
züge f. 4—7 Jährig.
billig zu verkaufen.
Beckſtr. 76, III (
K
weiße, wildlederne
Damenstiefel
Gc. 38, Maßarb., noch
nicht getragen, weit
unter Preis zu verk.
Heidelbergerſtr. 4, I.
Zu verk.:
Arbeitsklei=
der, 1Frack,2Gehröcke,
1 Hut, 1 paar Stiefel.
Näh. Geſch. *11823
Hervorr. Schwitzbad
(Kreuzthermal), mehr
Herrenſättel, Geſchirr,
Gartenſtühle Hamenreitkleid ſchik.
Hügelſtr. 27, (*11789 Näh. Gſchſt, (*11798
Damen sind begeistert von dem köstlichen
Duft und der erfrischenden Wirkung!
Hersteller:
J. Kron,
München
Preis
50 Pf.
Separator, Butter=/Neuer bl.
Chebiot=
maſchine faſt neu und Anzug mittl Figur
Fenſterladen 95—190/ 50 Mk., 2flam.
Gas=
bill. zu verkf (*11848 herd mit Tiſch 10 Mk
zu verkaufen. 1185=
Nah. Geſchäftsſtelle
II. Separator
1Buttermaſchine, ein
Gteil. Haſenſtall, ein
Hühnerſtall, 2 Ztr
Heu, 40 Pfd.
Rüben=
ſchnitzel, Ia
Stangen=
ſaatbohnen billig zu
verkaufen (11856
Beckſtraße 75, 2. St.
Näh. Geſchäftsſtelle.
Miſäſnage
u. Grammophon m
Platten zu verkaufen.
Angebote u. F 32
Geſchäftsſt. (*1183
2rädriger, faſt neuer
Waſſer= oder
Pfuhlwagen
zu verk., ſehr geeignet
f. Gärtnerei (*11758
Pfungſtadt
Eliſabethenſtraße 25.
Leichter
1 Späunerwagen
zu verkaufen
Soder=
ſtraße 60. (11763
S. g. rh. Schulbüch.,
Ob.=Realſchule, (211es=
Quinta und Quarta,
Mittelſchule 1. u. 2. Kl.
Gervinusſtr. 34, V., I.
Echter Bronze=
Herzenlüſter
nnt. Preis zu verk
Angeb. u. F 27 a
d. Geſch,
(5279
Gut=
erhalt. H. Fahrrad
preisw. zu verk. (*.,
Forſtmeiſterſtr. 16.
faſt neu,
Damenradz verk.
Grüner Weg 10, II. (*
Gebr. Tamenrad zu
verkaufen. (*11865
Kuhn, Hochſtr. 22
Motorrad
zu verk. gegen bar,
Mod. 1923, 3 PS.,
mit all. Neuerungen,
wenig gef., gründlich
durchrepar. Anzuſeh.
bei Gebr. Zürtz,
Mo=
torradwerke, Darmſtadt,
Darmſtr. 10, (r11590
Dunkelgrünes gut
er=
halt. Koſtüm, eignet
ſich a.f. ältere Dame
billig zu verkaufen.
Näh. Geſchſt. ( 1 1859
Knabenjacke u. Weſte,
Lodenmantel (f. 15.), Laubſäge
Bohrer zu vk. (*zIsg
Herdweg 110, part.
Wächter=Mikroſkop,
ergr. bis 300mal,z. vk.
Lotz Moosberalt 21,11.4
F 31 Geſchſt.
(Nutzholz)
z. verk. v. g. Fahrrad
zu vert. (Lager in der
Stadt). Zu erfrag.
in der Geſchſt: (rund
Lüſter
zu verkauf. Mühlſtr
Nr. 60½2, pt. (*11784
zu verk. Angebote u 3flam. Gaslüſter u
breite Eiſenbettſtelle
(engl.) Moosberg
4 m Eich.=Röller ſtraße 95, II. (5213d1
Mft
großer Kinderwagen
zu verkaufen (*11747
Ernſt Schulz.
Bruchwieſenſtraße 16.
Gartenbeſitzer!
Einige Meter Rohr
für Waſſerleitung
abzugeben
Soder=
ſtraße 60. (*11768
D K.W.=Hilfsmotor
rad in ſtark. Rahmen,
ſowie zwei gebrauchte
Räder umſtändehalb.
zu verk. Näh.
Mühl=
ſtraße 5, I. Ik3.
Erſtklaſſ.
Photoapparat
Goerz 6,5X9f. Platt.
u. Film preisw.
ab=
zugeb. (Neuwert 250
„)Heinrichſtr. 128, II.
1-2 Uhrnachm (*11885
Mndrch
Kind (2½ J) ſuch
1:
evtl. m.
Kochgelegen=
heit, 1 Bett kann ge
ſtellt werden. (*11797
Angeb. an Eolon,
Grüner Weg 8, part.
1—2 gut
möbl. Zimmer
in gut. Haus ab 1. Mai
od. 15. Mai z. iniet. geſ.
Dr. Sophie Furkel
Hotel Traube. C ugo=
Suche für m. Sohn
(Schüler) 19 Jahre ein
gut möbl. Zimmer in
nur gutem Hauſe.
Rupp.
Grüner Weg9. (*1 1828
Schön=
mzbl=Zimmer
p. 1. 5. 24 für jg.
Kaufm. geſ. Ang. an
Müller & Ober,
Rheinſtr. 39: (*11877
e
per ſofort 1—2 gut
möbl. Zimmer
mit elektr. Licht.
Angeb. an Rahimli,
Martinſtr 62, part. /*
Geriöſer Hert
ſucht per ſofort ein
oder zwei gut möbl.
Zimmer
möglichſt im Zentrum
Darmſtadts.
Angeb. unt. R 15 an
die Geſchäftsſt. (5270
Gutes möbl.
Dimnmer
möglichſt mit Penſion
in der Nähe der
Bis=
marckſtraße zu mieten
geſucht.
278fs
Kartonagen fabrik
Schneider
Kirſchenallee.
Dringendgeſucht
ein Zimmer mit zwei
Betten von 2 ruhigen
Studenten.
Schrift=
liche Angebote an
E. König, (*u=
Mathildenſtraße 51.
Möbl. Zimmer
ſofort geſucht, mögl.
Zentrum. Angeb. an
Herrn Zang b. Braun.
Karlſtraße 66. (5286
Für älteren Herrn
einfach
möbl. Zimmer
eſ. Näheres
Schloß=
gartenſtr 63, part
oder Teleph. 2572.
Dernburg. ( 11875
Kommit,
vorzügliche Waſchmittel.
ikanten
Bernhard May Söhne,
Groß=Zimmren. (2326a
iterricht
Amer. Buchführ.
Wer ert, gr. Unterr
nach 6 Uhr abends!
Ang. m. Stundenpr
R 50 Gſchſt (*
Maſchinenſchr.
Neue Kurſe
für Anfänger u.
Fort=
geſchrittene beginnen
Montag, den 28. April.
Einz. Unterr. jederzeit
Gründl. Ausbildung.
Mäß. Honorar. / usolg
M. Naumann
Ernſt=Ludwigſtr. 23.
Ph. Laumann
Tuchlager
Wendelſtadtſtr. 8.
Erſtkluſſige Stoffe
ſehr preiswert. (331a
Immobilien
I. Oden=
Landhaus wald
mit 1 Morgen Garten
am Haus,
Obſtbaum=
anlage, ſehr geeignet
zu Penſion, preiswert
z. verkf. Ang. u. B35
a. Geſchäftsſt (11832
Modern. 5 3.=Gaus,
Nähe Herdweg, unt.
günſt Beding. zu vk.
Anhebote u. F 48
Geſchäftsſt. (11888
Zigarren=
Geſchäft
gute Lage, gegen
2000 Mk. Anzahlung
zu verk. Angeb. u.
F 44 an die
Ge=
ſchäftsſtelle. (*11879
Lebensmittel=
Geſchäft, nur in
ver=
kehrsr Lage, mit vd.o,
Waren, z. 1. Mai zu
kaufen od. miet. geſ.
Vermittl. berb. Ang. u.
F 29 Geſchſt. (ugu
Tiermarkt
Friſchmelkende
Z iege
zu kaufen geſucht.
Angebote unt. F 28
Geſchäftsſt. (*11813
Friſchmelkende prima
Sahnenziege mit 2
weiblichen Jungen zu
verkaufen. Dr. Michel,
Roquetteweg 35. (*
Schöne Ferkel zu ver=
(-11886
kaufen.
Körbel, Marienpl. 1.
Bruteier von
Edel=
zucht ſchw. einfachk.
Minorkau wß
Wyan=
dottes. Kaufmann,
Alte Darmſtädterſtr. 64,
Eberſtadt. (*11825sm
Eine Glucke mit 12
Jungen zu verkaufen.
Traiſa, Nieder=
Ram=
ſtädterſtr. 36. (r11810
Airedale=
Terrier=Hündin
7 Mon. alt, ſch. Tier,
wachſ.,pr. Stbm., z. vk.
Näh. Geſchſt. (*11759
Ein guter
Ratten=
fänger zu kaufen ge=
(e1185o
ſucht.
Große Bachgaſſe 3.
Allen Freunden und Bekannten
ſowie dem verehrlichen Darmſtädter
Publikum zur Kenntnis, daß ich heute
Saalbauſtraße 37 ein
Lebensmittel=
und Feinkoſtgeſchäft
eröffnet habe.
Als langjähriger Angeſtellter, in
Firma Faßbender, beſtens bekannt,
wird es mein eifrigſies Beſtreben
ſein, nur beſie Qualitäten zu den
billigſten Preiſen zu liefern.
Um geneigten Zuſpruch bittet
AuguſtDörner
Lebensmittel 4 Feinkoſt
Saalbauſtraße 37
zwiſchen
Eliſabethenſtraße und Marienplatz
Ludwigsplatz 2, 1. St.
im Hauſe Arnheiter
Ludwigsplatz 2, 1. Si.
im Hauſe Arnheiter
W Geöffnet von /49 bis /1 Uhr und von 13 bis 1/7 Uhr
Auch für Ihre Eigur finden Sie
bei mir am Lager,
Legen Sie jedoch besonderen
Went
so fertige ich Ihnen innerhalb 2
Tagenden feinstenMaßanzug an.
Hauptpreislagen:
Stoffe / Verarbeitung • Zutaten erstklassig
Kleinverkaufsstelle
Schloßgraben 13a, direkt hinterm Schloß.
Seite 12.
Darmftädter T..,bln 1, F eitay, de * 21 21.
Rummer 115.
Aut drendg!
gewähren wir auf jeden Artikel im
die an der Kaſſe in
Werte von Mark 10,00 aufwärts T00 RaddL4 Azug gebracht werden.
Ungeachtet unſerer weit und breit anerkannt billigen Preiſe bedeutet dieſer 1Oprozentige Nachlaß einen
un=
geheuren Vorteil für jeden einzelnen, den ſich niemand entgehen laſſen ſollte, der wirklich darauf bedacht iſt, am
rechten Fleck zu ſparen.
Wir unterhalten ein Rieſenlager in allen Schuhwaren, bei uns finden Sie die größte Auswahl in
Herren= und Damen= Straßen=, Touren= und Geſellſchaftsſchuhen und Stiefeln,
in Arbeits= und Kinderſtiefeln, Hausſchuhen und Sandalen.
UnſereWaren ſind qualitativ erſtklaſſig. da2 wiſſen unſere Kunden, und die, die es nicht wiſſen, mögen ſich überzeugen.
Täglich treffen neue Sendungen ein, wir verkaufen billiger, wie die meiſten Firmen überhaupt in der
Lage ſind, einzukaufen.
Benützen Sie die Vormittagsſtunden zum Einkauf, ſpeziell gegen Ende der Woche.
Ludwigsplatz 2
Schwarzw. Zwetſchenwaff. 50 % 3.00
Schwarzw. Zwetſchenwafſ. 40% 2.40
Schwarzwäld. Kirſchwaſſ. 50% 3.50
Kartoffelbranntwein u. Kümmel 2.00
3.00
Weinbrand
2.50
Weinbrand Berſchnitt
3.50
Rum und Arrak V.
3.50
Ale Liköre.
2.86
Malaga und Tarragona
3.00
Vermuth.
Rheinhefiſcher Weißwein”.
. 1.50
. 1.50
Ingelheimer Rotwein .
Wirte Extra=Rabatt! (*11790) Kein Laden!
S. Lehmann, Hoffmannſtr. 12,part.
(Ecke Kies= u. Hoffmannſtr.)
Zahle für Kognakflaſchen 15.
Wäſche und Stoffe
kaufen Siegeg.bequeme Teilzahlung nur bei
MEIER & STERN
Darmſtadt, Saalbauſtr. 2.-6. /33322
Wir empfehlen zum Bezuge von:
Braunkohlen Briketts
und Nußkohlen
unſer Stadtlager Nieder=Ramſtädterſtr. 20
Kohlenhandlung Sornick G.m. b. H.
von 1954
11773
Nordſeefiſchladen
Eliſabeihenſtr. 7 4 4 Fernruf 2825
Frankfurt am Main
Gewerkſchaftshaus
G. m. b. H.
Offenbach
Mathildenſtraße 4
Ludwigsplatz 2
Friedberg i. H.
Wiesbaden
Gießen
Kaiſerſtraße 60
Schützenhofſtraße 3
Seltersweg 31
Aus friſchen Zufuhren empfehle:
Cabliau im Ausſchnitt Pfd. 20 ₰
Schellſiſche im Ausſchnitt Pfd. 60 8
Goldbarſch
. . Pfd. 40 8
Süßbücklinge
... Pfd. 50 d
Bismarckheringe . . . . Stck. 10 8
Oelſardinen Doſe 30, 40, 50,60 1.709
Salm in Doſen, Sardellen, geräuch. Lachs
Appels Mahonnaiſe Glas 80 ₰
V
Fl. 1.95, . Fl. 1.25,1,. Fl. 95 3
Appels feinſter Tafelfenf Glas 40 ₰
Briefmarken
von Miſſionsgeſellſchaften der ganzen Welt
geſammelt, nicht ſortiert, gutes Sammel=
und Tauſchmaterial. Ausnahmepreis für
12 k8 (ca. 3—4000 Stck.) inkl. aller Nach=
(5268a
nahme und Verſandſpeſen
6.50 Goldmark
Zufriedenheit garantiert. An Sammler
verſende gern ſchöne Auswahlſendungen,
Karl Kiesel,
Briefmarken-Großhandlung,
Frankfurt a. Main, Bleidenſtr. 33,
Poſtſcheckonto 50228 Frankfurt a. M
Elbert Rheinstr. 3
Einklebealben
lochbücher, 2s Tagehücher
Midmungsbücher, Lederkasten
Geldscheinlaschen sessese
Wa
Schreibmgſchinenf
neu und gebraucht — in jeder
Preis=
lage ſoflort ieferbar (117a
Carl Winkel
Darmnſtadt, Rheinſtr. 28, Teleph. 1435 6
Schuhmacherei Gebr. Hühner
Mathildenplatz 10, II. (5133a
Heu, Stroh, Hafer, Kleie,
Weizen, Gerſte, Rüben,
Melaſſe, Rübenſchnitzel,
Mais, Futtermehl, Hirſek
la Weizenmehl ſüdd. Speziak 0
per Pfund 18 9.
la Haferflocken entbittert u.
ent=
ſpelzt, per Pfund 17 9
bei Mindeſt=Abnahme von 10 Pfund
offerieren:
(5285
Schäfer & Ringler
Waldſtraße
Heidelbergerſtr.
1505.
Tel.
Tel,