Einzelnummer 15 Goldpfennige
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fas 34. Januar 417 Pfennig und 43 Pfennis
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Iſinunten Tagen wird nicht übemommen. Nicht=
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
K
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Nachdruck ſämilicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſlenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 25
Freitag, den 25. Januar 1924.
187. Jahrgang
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breit 4 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Goldpfs
jinanz=Anzelgen 45 Goldpfg, U2 mum breite
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ie 1.50 Goldmart. Alle Preiſe in Goldmart
* Dolſar — 4.30 Marhl.
Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., eriſcht
de Verpſichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
ge und Leiſſung von Schadenerſat.
Bei
oder gerichtiſcher Beitreibu
s fält eder
Rabait weg. Banſkonte: Deuiſche B.
und
Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
Anruhen in Sachſen.
Buſammenſtöße zwiſchen Polizei und Oemonſtranten
Schwarzenberg; 24. Jan. Nach zwei
Gewerkſchaftsver=
ſammlungen geſtern abend bildete ſich ein
Demonſtrations=
rug. Der Aufforderung der Sicherheitspolizei, am Marttplatz
useinanderzugehen, kamen die Demonſtranten nicht nach,
viel=
nrehr wurde von ihnen geſchoſſen und Handgranaten ge
worfen.‟ Die Polizei machte von der Schußſaffe Gebrauch.
7 ünfzehn Demonſtranten und ſieben
Sicher=
eitspoliziſten wurden — teils ſchwer — verletzt.
Crſt nach Eintreffen von Verſtärkungen wurde die Ruhe wieder
kergeſtellt.
Ebenſo wie in Schwarzenberg im Erzgebirge kam es auch
i dem nahen Alberoda zu Zuſammenſtößenzwiſchen
der Polizei und Demonſtranten. Ein
Polizeikom=
n ando, das aus einem Offizier und acht Beamten beſtand, iſt
beim Verhaften eines Kommuniſtenſührers von einer größeren
enge tätlich angegriffen worden. Zwei Beamte wurden
nieder=
a*ſchkagen und verletzt. Die Polizeibeamten gaben darauf Feuer,
mpdurch ein Demonſtrant getötet und eine Anzahl verletzt wurde.
AUmählich konnte die Ruhe von der Polizei wieder hergeſtellt
gerden. Wie nach Schwarzenbeig ſind auch nach Alberoda noch
im Laufe der Nacht Polizeiverſtärtungen abgegangen.
Die Auflöſung des ſächſiſchen Landtags
abgelehnt.
Dresden, 24. Jan. Der Landtag lehnte mit 51 Stimmen
err Deutſchen Volkspartei, der Deutſchen Demokraten und der
Au ehrheit der Sozialdemokraten gegen 37 Stimmen der
Minder=
häit der Sozialdemokraten, der Deutſchnationalen und der
Kom=
murniſten den von der Minderheit der Sozialdemokratie
ausge=
gangenen Antrag auf Auflöſung des Landtages nach lebhafter
Tebätte ab,
Vom Tage
Der ſpaniſche Konſul in München Caballero hat dem
Zeutral=
ausſchuß der ausländiſchen Studentenhilfe für deutſche
Hoch=
ſchulen 4609 Doll. übermittelt, die von den Profeſſoren und Studenten
der Univerſtät Madrid zugunſten notleidender deutſchen Studenten
geſammelt worden ſind.
Das Bankhaus Gebr. Arnhold, Berliu=Dresden, hat für
die deutſche Nothilfe 30 000 Goldmark geſpendet.
Die Briefzenfur iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde erneut
über Speher verhängt worden. Die Separatiſten überwachen ſeit
heute wieder ſämtliche Telephongeſpräche nach und aus der Pfalz.
Der Neparationskommiſſion iſt der Bericht des
Völker=
bundsausſchuſſes für die Ungariſche Anleihe zugegangen.
Der Unterausſchuß des Sachverſtändigenausſchuſſes Dawes, der die
Stabiliſierungsfrage behandelt, tagte geſtern vormittag von 10—12¾
Uhr unter dem Vorſitz des amerikaniſchen Sachverſtändigen John.
Eine Pariſer Nachrichtenagentur glaubt zu wiſſen, daß die
Wah=
len zur franzöfiſchen Kammer am 4. Mai ſtattfinden
werden.
Nach Blättermeldungen aus Brüſſel ſpricht man in den
Wan=
delgängen der Kammer allgemein davon, daß mit einer
Negierungz=
kriſis zu rechnen ſei.
Die mündlichen Verhandlungen in London wegen der 26
prozenti=
gen Reparationsabgabe ſind nach eingehenden mehrtägigen Beratungen
zwiſchen zwei Delegierten der deutſchen Regierung und Vertretern der
britiſchen Regierung auf kurze Zeit vertagt worden.
Da die Leiter der engliſchen Eiſenbahngeſellſchaften es ablehnen,
von dem Spruch des ſtaatlichen Schiedsgerichts abzugehen, erklärte die
Streikleitung, daß der Streik zu ihrem Bedauern weitergehen müſſe.
(wt
Aunlicher Oouarkurs 4 210 300 000000
1 Goldmark — 1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
Die Frage der Reparationslieferungen.
Vereinbarung zwiſchen Deutſchland und der Reparationskommiſſion. — Deutſch=italieniſche
Perſiändigung. — Reporationsſtreit mit Jugoſlawien.
„Berlin, 24. Jgn. Dje durch die Perordnung vom 25.
Sep=
ember”erfolgte Ausſetzung der Zahlungen aus
Reparationsliefe=
ugen, die erfolgen mußte, wenn die Eriſtenzfähigkeit des
deut=
chen Volkes angeſichts des Zufammenbruchs der Währung nicht
irährdet werden ſollte, hatte zur Folge, daß die in Arbeit
be=
in dlichen Lieferungen von mehreren Hundert Millionen Mark,
uf die bereits erhebliche Anzahlungen geleiſtet worden waren,
rütht weiter ausgeführt werden konnten. Die Jutereſſen der
ilxierten Empfangsmächte, die hier die gleichen ſind wie die
hautſchen Intereſſen, erforderten dringend, daß Verhandlungen
ur Liquidierung dieſer Verträge eingeleitet werden. Da das
2rutſche Reich i ſeiner jetzigen finanziellen Notlage völlig
uößerſtande iſt, weitere Zahlungen auf dieſe Verträge zu leiſten,
unßte ein anderer Weg für ihre Finanzierung oder Abwicklung
ſe ucht werden. Die Möglichkeit zur Führung ſolcher
Verhand=
ungen wurde durch die Entſcheidung der Reparationskommiſſion
egeben, die, ohne der endgültigen Entſcheidung über die
Aus=
eh=ung der deutſchen Zahlungen vorzugreifen, die beteiligten
ſiierten Empfangsſtaaten ermächtigte, ſich unmittelbar mit der
nuutſchen Regierung wegen der Regelung zu einigen.
Am 22. November 1923 wurden vom Reichsminiſterium für
er Wiederaufbau mit der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung
Frreinbarungen getroffen, die auf dem Gedanken beruhen, daß
franzöſiſchen bezw. die belgiſchen Empfänger der Waren ſich
nit den deutſchen Lieferauten in Verbindung ſetzen und über die
urh zu leiſtende Reſtzahlung ſich einigen. Die Verträge
wer=
en alsdann gegen die Zahlung des Reſtpreiſes durch den
Empfänger der Ware im Freiverkehr abgewickelt und nur in
entimmten Ausnahmefällen wird das Deutſche Reich verpflichtet,
Lieferung auszuführen. Auch in dieſen Fällen werden die
och notwendigen Zahlungen von den Beſtellern geleiſtet. Dieſe
zrreinbarungen erhielten die Genehmigung der
Reparations=
on imiſſion und ſind bereits in Ausführung begriffen.
Am 23. Januar ſind die Verhandlungen zwiſchen der
deut=
hen und der italieniſchen Regierung zum Abſchluß gekommen.
dierbei wurde für jede einzelne Lieferung eine beſondere
Rege=
urg gefunden. Zum Teil einigte ſich der italieniſche Empfänger
her die Reſtlieferung und über den finanziellen Ausgleich mit
enn deutſchen Herſteller. In anderen Fällen wurde auf einen
eEl der Lieferung verzichtet, ſo daß nur Waren in Rahmen
bereits geleiſteten Einzahlung ausgeführt werden.
Schließ=
ch. verzichtet die italieniſche Regierung auf einen Teil der
Liefe=
ungen überhaupt mit der Maßgabe, daß der durch deren
Ver=
uertung einkommende Betrag für die Bezahlung und die
Durch=
ün rung anderer Lieferungen verwendet wird. Die
Vereinba=
urg bedarf noch der Genehmigung der Reparationskommiſſion.
Die Verhandlungen mit den übrigen beteiligten Alliierten
urden fortgeführt.
Däe Reparationslieferungen an Jugoſlawien.
* Berlin, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Der deutſche Gefandte in
jel grad Herr v. Feller iſt zur Berichterſtattung nach Berlin
enufen worden. Es iſt anzunehmen, daß ſeine Reiſe in erſter
iie im Zuſammenhange ſteht mit der Frage der deutſchen
tewarationslieferungen an Jugoſlawien, über welche in letzter
ett ja ein mehrfacher Schriftwechſel zwiſchen den beiden
Regie=
gen erſolgt iſt.
Dr. Schacht nach Berlin abgereiſi.
* Paris, 25. Jan. (Priv.=Tel.) Dr. Schacht iſt geſtern
bemd von Paris nach Berlin abgereiſt. Am Nachmittag wurde
won Poincaré empfangen. Ueber den Inhalt des
ſtattgefun=
emen Geſpräches verweigert man am Quai d’Orſay vorläuſig
de Auslunft. Man verſichert aber in gut unterrichteten Kreiſen,
aß es ſich nicht nur um einen Höflichkeitsbeſuch handelte,
ſon=
ern daß Poincaré durch eine Reihe von präziſen Fragen ſein
Intereſſe für das Projekt Dr. Schachts bekundete. Hingegen ſoll
der Beſuch des Reichsbankpräſidenten bei Barthou einen rein
formellen Charakter getragen haben. Im übrigen mußte Dr.
Schacht nach unſeren Informationen zahlreiche Einladungen, die
von Seiten führender Perſönlichkeiten in Paris an ihn ergingen,
ablehnen. Der allgemeine Eindruck nach dem ſechstägigen
Au=
fenthalt des Reichsbankpräſidenten läßt ſich dahin
zuſammen=
faſſen, daß Dr. Schacht nicht nur einen ſtarken perſönlichen
Er=
folg davongetragen hat, ſondern daß vor allem auch die
franzö=
ſiſchen Kreiſe von dem lebendigen Optimismus, der im Aſtoria=
Hotel vorherrſcht, allmählich angeſteckt werden. Allerdings
ver=
ſchanzen ſich die offiziellen Stellen hinter eine mißtrauiſche
Zu=
rückhaltung und bringen auch dem Goldnotenbankplan alle
mög=
lichen Vorbehalte entgegen.
Eine Havas=Note zur erſten Sachverſtändigen=
Entſcheidung.
Paris, 24. Jan. (Wolff.) Havas veröffentlicht folgende
Erklärung: Entgegen den verſchiedenen Ausführungen in der
ausländiſchen Preſſe hat das Erſte Komitee nicht beſchloſſen, den
Plan, den Dr. Schacht in den mit ihm abgehaltenen Sitzungen
auseinandergeſetzt hat, in Bauſch und Bogen anzunehmen.
Ge=
wiſſe Anregungen des Reichsbankpräſidenten ſind den
Sachver=
ſtändigen beachtenswert erſchienen. Das Komitee Dawes wird
ſie in dem endgültigen Plan berückſichtigen, mit deſſen
Aufſtel=
lung es zurzeit beſchäftigt iſt, und der am 30. Januar in Berlin
zur Erörterung gelangen wird.
Die Unterſuchungen in Berlin.
Die Arbeiten der Sachverſtändigen in Berlin werden etwa
zwei Wochen in Anſpruch nehmen. Es laſſe ſich ſchon heute
feſt=
ſtellen, daß keineswegs die Abſicht beſtehe, in Deutſchland eine
ähnliche Finanzkontrolle einzuſetzen, wie ſie in Oeſterreich beſtehe.
Vielmehr nehme man an, daß ein deutſcher Finanzfachmann die
Leitung der neu zu gründenden Währungsbank übernehmen
wird. Sollten ſich Schwierigkeiten ergeben, ſo würde man auf
einen amerikaniſchen Finanzfachnnann zurückgreifen. Man glaube
nicht, daß Poincaré es zulaſſen werde, daß ſich die neue
Gold=
notenbank in den Händen internationaler Finanzleute befinde,
obwohl er wiederholt von einer Finanzkontrolle geſprochen hat.
Nach ſeiner Anſicht ſoll eine ſolche Finanzkontrolle nur von den
Alliierten und nicht vielleicht von amerikaniſchen Finanzleuten
ausgeübt werden. Im übrigen laſſe ſich heute noch nicht
über=
ſehen, wie ſich die franzöſiſche und belgiſche Regierung gegenüber
der Goldnotenbank verhalten werden.
Der Eindruck der Rede Or. Luthers in Paris.
* Paris, 25. Jan. (Priv.=Tel.) Es iſt bekannt, daß die
Mitglieder der Ausſchüſſe in privaten Geſprächen, die ſie
gelegent=
lich der zahlreichen Feſtempfänge führten, auf ihre franzöſiſchen
Zuhörer einzuwirken ſuchen. Nach der geſtrigen Abendpreſſe zu
urteilen, hat dieſer Wirkung die Rede des Reichsfinanzminiſters
Dr. Luther weſentlich Abbruch getan. Dr. Luther, ſo wird
be=
hauptet, habe verſichert, daß Deutſchland nicht länger in der
Lage ſei, für die Beſatzungskoſten aufzukommen. Dieſe Worte
laſſen nach der Kritik franzöſiſcher Kreiſe auf einen
bevorſtehen=
den Vorſtoß Deutſchlands gegen den Friedensvertrag ſchließen (!)
Das ſtünde im Widerſpruch mit dem Geiſte kordialer
Zuſammen=
arbeit, den die Sachverſtändigen zu verbreiten ſuchten. Die
Mit=
teilung Dr. Luthers, ſo meint der Temps, iſt um ſo
unverſtänd=
licher, als die Alliierten um ihre Mitwirkung bei der Gründung
der Goldnotenbank gebeten wurden. (Man darf in Paris nur
nicht vergeſſen, daß die einzige Möglichkeit, die Beſatzungskoſten
zu bezahlen, eine neue Inflation iſt. Die Red.)
Das Arteil
über das Syſtem Poincaré.
Von
Güſtav Caſſel.*)
Der große Sturz des Franken während der letzten Tage hat
in der ganzen Welt äußerordentliches Aufſehen erregt und ein
ſcharfes Licht auf die Lage geworfen, in welche Frankreich durch
die auf alle Fälle in ökonomiſcher Hinſicht unvernünftige Politik
Poincarés gebracht worden iſt. Wenn auch der Sturz des
Franken in den letzten Tagen ſehr bedeutend war, ſo iſt doch das,
was jetzt vorgeht, tatſächlich nur eine Fortſetzung von einem
Kurs=
fall, der ſchon lange andauert. Zur Zeit der Konferenz von
Genua (April und Mai 1922), als die Ausſichten für eine
ver=
nünftige Regelung der Reparationsfrage noch vorhanden waren,
betrug der Wert von 100 Franken etwa 34 ſchwediſche Goldkrönen
(gleich 38 Goldmark). Es gelang Poincaré, wie man ſich
er=
innern wird, durch ſeine Unterminierungspolitik, die
Beſtrebun=
gen der Genua=Konferenz zu vereiteln. Sofort fing der Franken
an, ſich bedenklich nach Abwärts zu bewegen. Die
Mittelnotie=
rung für Dezember 1922 war 27,02 ſchwediſche Kronen für 100
Franken. Die Ruhrpolitik hat dann die Notierung für Dezember
1923 auf 20,06 heruntergedrückt. Zurzeit bewegt ſich der
Fran=
um einen Mittelkurs von 17,50. Der Franken hat alſo jetzt etwa
die Hälfte ſeines Wertes ſeit der Genueſer Konferenz verloren.
Das iſt das ökonomiſche Urteil der Welt über die franzöſiſche
Politik, und zwar ein Urteil, über das man ſich in Frankreich
nicht ſo leicht hinwegſetzen kann und darf. Auf die Ratſchläge
vernünftiger Staatsmänner der alliierten Mächte und
unab=
hängiger ökonomiſcher Experten hat Frankreich nicht hören
wollen. Hartnäckig und ſelbſtbewußt iſt Poincaré in ſeiner
Politik vorgegangen und hat ſeine Augen vor den ökonomiſchen
Folgen geſchloſſen, zu denen ſie unbedingt führen mußte. Auch
jetzt wollen die Franzoſen die wirkliche Lage nicht erkennen.
Amtlich wird erklärt, daß der Sturz des Franken ein Reſultat
feindlicher Mächte iſt, die nach Poincaré „eine gemeinſame Attacke
gegen den Franken unternommen haben”. Einige Maßnahmen,
die jetzt vorgenommen werden, wie Sperrung von Fernſprechern
und Ausweiſungen von Spekulanten, entſprechen vollkommen
dieſer naiven Auffaſſung. Es iſt ſonderbar, daß man in
Frank=
reich nicht verſteht, wie diskreditierend für die franzöſiſche Valutg
eine ſolche Auffaſſung der Lage ſein muß. Sie erinnert allzu
lebhaft an die entſprechendé Auffaſſung in anderen Ländern, die
in den Strudel der Inflation gezogen wurden, weil ſie vor der
Gefahr die Augen verſchloſſen.
Man ſucht ſelbſtverſtändlich auch in Frankreich Tatfachen
anzuführen, die geeignet ſind, eine günſtige Auffaſſung der fran
zöſiſchen Valuta zu unterſtützen, und ohne Zweifel kann man
auf verſchiedene bedeutende Momente hinweiſen. Die Statiſtik
für die Handelsbilanz 1923 zeigt einen ſo geringen
Einfuhrüber=
ſchuß, daß er ohne Zweifel durch Ausgaben in Frankreich
reiſen=
der Ausländer gedeckt werden kann. Aber die Angaben der
franzöſiſchen Handelsſtatiſtik ſind kaum zuverläſſig. Jedenfalls
muß die Berechnung des Einfuhrüberſchuſſes als ſehr unſicher
angeſehen werden. Man weiſt u. a. auch darauf hin, daß der
Notenumlauf ziemlich ſtabil geblieben iſt. Es iſt allerdings eine
ſehr bemerkenswerte Tatſache, daß der Notenumlauf konſtant
geblieben iſt, trotzdem der Franken ſo viel von ſeinem Wert
ver=
loren hat. Im Mai 1922 betrug der Notenumlauf 35,7
Milliar=
den Franken, Ende Dezember 1922 36,4 Milliarden und Ende
Dezember 1923 37,9 Milliarden. Anfang 1924 (10. Januar) iſt
der Notenumlauf auf 39,2 Milliarden Franken geſtiegen. Dieſe
letzte Steigerung hat die Franzoſen in große Unruhe verſetzt,
trotzdem beim Jahreswechſel in allen Ländern eine Steigerung
des Notenumlaufs erfahrungsgemäß ſtattfindet und dort kaum
Erregung hervorgerufen hat. In Frankreich möchte man gern
die Stabilität des Notenumlaufs ſo auslegen, als hätte in
Wirk=
lichkeit keine Inflation ſtattgefunden. Frankreich hat immer einen
größeren Notenumlauf gehabt als die anderen Länder. Dieſe
Tatſache iſt darauf zurückzuführen, daß die Franzoſen immer
einen größeren Kaſſenbeſtand haben und auch gewiſſermaßen
eine Teſaurierung (hamſtern von Banknoten) betreiben. Unter
ſolchen Umſtänden können ſelbſtverſtändlich die im Umlauf
be=
findlichen Banknoten leicht bei einer Erhöhung des Preisniveaus
für das größere Zahlungsmittelbedürfnis Verwendung finden.
Man braucht nur die Banknoten, die als Vermögensobjekt
Ver=
wendung gefunden haben, für andere Papiere einzutauſchen.
Das iſt auch der Fall geweſen durch Schaffung kurzfriſtiger Bonds
von über 100 Milliarden Franken. Dieſe Bonds, die in
verhält=
nismäßig kurzer Zeit der Einlöſung verfallen, können
ausge=
zeichnet die Banknoten als bewegliches Vermögen erſetzen, und
die Banknoten werden hierdurch frei und dienen als Zahlungs
mittel. Die auf dieſe Weiſe ohne Erhöhung des Notenumlaufs
geſchaffene Inflation iſt ſehr gefährlich, weil hierdurch die
Auf=
merkſamkeit des Volkes durch den ziemlich ſtabilen Notenumlauf
getäuſcht wird und infolgedeſſen nicht merkt, was eigentlich vor
geht. Daß wirklich eine Inflation in Frankreich ſtattfindet,
be=
weiſt der offizielle Index. Der offizielle Inder zeigte von Oktober
bis November eine Steigerung von 5 Prozent. Allein dieſe
Steigerung würde genügen, um den Fall des Franken von
20 Oere auf 19 Oere zu veranlaſſen. Es iſt auch nicht
ausge=
ſchloſſen, daß die Preisſteigerung ſich in demſelben Maße im
Dezember und Januar entwickelt hat. So könnte man den Fall
von 19 auf 17 Oere erklären. Die hier angegebenen Zahlen ſind
natürlich nur Verhältniszahlen, aber ſie zeigen doch, daß die
franzöſiſche Erklärung, daß das jetzt beſonders ſtark einſetzende
Sinken des Franken ausſchließlich von einer zufälligen
Verände=
rung auf den internationalen Märkten herrührt, nicht ſtimmt.
Für Oktober 1923 ergibt ein Vergleich zwiſchen dem
offi=
ziellen franzöſiſchen Index und dem ſchwediſchen eine
Kaufkrafts=
parität von 100 Franken — 27,25 ſchwediſchen Kronen, wwährend
zur ſelben Zeit der Mittelkurs nur 22,70 betrug. Der innere
Wert des Franken lag alſo zu dieſer Zeit 20 Prozent über dem
internationalen Werte. Es mag ja ein Troſt für Frankreich
ſein, zu wiſſen, daß die Bewertung des Franken im Inland
höher iſt als im Ausland, aber es iſt doch ſehr beachtenswert,
daß der Weltmarkt den franzöſiſchen Franken ſo unterbewertet.
*) Wir entnehmen die überaus intereſſanten Ausführungen des
bekannten ſchwediſchen Fachmannes dem „Svenska Dagblabet”, vom
21. Januar. 1924,
Rummer 25.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Janunt 1924.
Dies iſt darauf zurückzuführen, daß die allgemeine Auffaſſung
der Welt ein weiteres Sinken des Franken in Frankreich
voraus=
ſieht. Auch die Gefahr einer weitergehenden Inflation iſt ſo
bedeutend, daß niemand wagt, größere Beträge in
Franken=
währung zu behalten, wenn er nicht dieſe zu einem ſehr niedrigen
Kurſe gekauft hat, der ſchon einen ganz bedeutenden Sturz des
inneren Wertes des Franken diskontiert hat. Das internationale
Mißtrauen gegen Frankreichs Finanzen, das ſich hier zeigt, iſt
eine Tatſache, die man nicht durch kindliche Redensarten über
„Attasen” gegen die franzöſiſche Valuta verneinen kann. Gäbe
es ein wirkliches Vertrauen, dann würde ein genügend große
Anzahl von Frankenankäufern die Gelegenheit ausnutzen und
Franken zu Unterkurſen kaufen. Dies geſchieht aber nicht. Es
ſt weiter nicht nur das Ausland, das kein Vertrauen zu der
franzöſiſchen Politik und deren ökonomiſchen Folgen hat. Der
größte Druck auf den Franken wird ohne Zweifel von den
Fran=
zoſen ſelbſt ausgeübt. In Frankreich macht ſich auch eine
deut=
liche Neigung zur Flucht vor dem Franken bemerkbar, und es
wird amtlich darüber geklagt, daß die Exporteure ihre Guthaben
im Ausland ſtehen laſſen und für ihre heimatlichen Bedürfniſſe
neue Frankenkredite auflegen. Das iſt dieſelbe Methode, wegen
welcher Frankreich Deutſchland ſo eifrig bekämpft hat. Die
Möglichkeit für eine Kapitalflucht iſt aber offenbar bedeutend
größer in Frankreich, teils weil die Handelsbilanz ungefähr
balanziert und teils weil der Franken und auf Franken lautende
Wertpapiere noch im Ausland gehandelt werden.
Was beſonders Frankreich inſolvent gemacht hat, iſt die
un=
zweckmäßige Zweiteilung des Budgets, die es möglich machte,
unerhörte Ausgaben zu machen, die keine andere Deckung hatten,
als die erwarteten Reparationszahlungen ſeitens Deutſchlands.
Dieſes Budget hat im außerordentlichen Grade Leichtſinn,
Ver=
ſchleuderung und fehlende Kontrolle über die Ausgaben
veran=
laßt. Wären die ganzen Wiederaufbau=Ausgaben in dem
ordent=
lichen Budget aufgeführt geweſen, ſo hätte man ſich klar machen
müſſen, daß auch dieſe Ausgaben von dem Volk zu tragen ſeien,
und ſie wären dann ſicher in bedeutend engeren Grenzen
ge=
blieben. Die leichtſinnige Budgetaufſtellung und die Hoffnungen
auf Reparationszahlungen haben ferner notwendige
Steuer=
erhöhungen und ſeit langem notwendige Maßnahmen, für die
Steuereintreibung verzögert.
Wenn die Erkenntnis einmal Allgemeingut wird, daß
Frank=
reich niemals die erhofften Reparationszahlungen von
Deutſch=
land bekommen kann, wird ſelbſtverſtändlich die
Beurtei=
lung der Finanzen Frankreichs noch ungünſtiger werden. Immer
mehr zeigt ſich die Unmöglichkeit, das Budget ohne neue
erheb=
liche Anleihen zu balanzieren. Die Laſt für die Verzinſung
dieſer Anleihen wächſt ſo raſend ſchnell an, daß es unmöglich
ſcheint, überhaupt das Gleichgewicht ohne neue Anleihen in dem
Budget zu ſchaffen. Wenn erſt einmal das franzöſiſche Volk
anfängt, die Lage zu durchſchauen, werden die notwendigen
Anleiheſummen nicht mehr aufzutreiben ſein. Dann wird die
franzöſiſche Regierung vor der Wahl ſtehen, zwiſchen dem
Staats=
bankrott, der öffentlich die Unmöglichkeit der Verzinſung der
Schulden erklärt, und der Inflation, die auf indirektem Wege
die Schuldenlaſt vermindert, und jedenfalls für den Augenblick
die nötigen Mittel zum Gleichgewicht des Budgets beſchafft, zu
wählen. Die Erfahrung lehrt, daß eine Regierung bei einer
ſolchen Wahl ſich ſtets für die Inflation entſcheidet. Dieſe
über=
zeugenden Tatſachen ſind die Urſache des Mißtrauens der ganzen
Welt gegen die franzöſiſche Valuta.
Die ungeheuren Anleiheanforderungen des neuen Budgets
und die unmittelbare Anforderung von 3 Milliarden Franken
für „Credit National” dürſten die Veranlaſſung dafür ſein, daß
die Beſorgniſſe um den franzöſiſchen Franken beim
Jahres=
wechſel beſonders aktuell wurden. Auch die gleichzeitigen großen
Zahlungen an das Ausland haben dazu beigetragen. Die Politik
Poincarcs hat ſich wahrſcheinlich viel von der
Sachverſtändigen=
kommiſſion zur Unterſuchung der Finanzen Deutſchlands
ver=
ſprochen, deren Befugniſſe er in feinem Sinne einſchränken zu
können hoffte. Die Begrüßungsrede des amerikaniſchen
Vor=
ſitzenden bei der erſten Sitzung der Kommiſſion hat jedoch
be=
wieſen, daß Poincaré ſich hierin getäuſcht hat. Niemals iſt es
deutlicher geſagt worden, daß es die Aufgabe der Kommiſſion iſt,
Deutſchland vor dem Untergang zu retten. Die
Experten=
kommiſſion muß ihre Aufgaben darauf beſchränken, Deutſchland
eine ſtabile Valuta zu ſichern und Gleichgewicht in die
Staats=
finanzen zu bringen. Es iſt ganz und gar eine zukünftige Frage,
ob ein wieder aufgerichtetes Deutſchland die Möglichkeit hat,
Zahlungen ans Ausland leiſten zu können. Diefe Erklärung
beweiſt deutlich, daß die Auflegung eines zweiten Budgets, das
ſich nur auf die Hoffnung auf deutſche Reparationszahlungen
tützt, für den franzöſiſchen Franken die ernſtlichſte Gefahr
be=
deutet. Kann man ſich dann wirklich darüber wundern, daß die
Weltmärkte ſchon einen zukünftigen Sturz des Franken
diskon=
tiert haben und mit ihren Notierungen einer möglichen
ungün=
ſtigen Entwicklung begegnet ſind?
In Fraukreich hat man gewiß nicht nur von dieſer Gefahr
geſprochen, ſondern man iſt auch mit einer gewiſſen
Entſchloſſen=
heit vorgegangen. Zwei Diskonterhöhungen ſind ſchon
vorge=
nommen worden, und zwar am 10. Januar auf 5½ Prozent und
am 17. Januar auf 6 Prozent. Die Regierung hat ſich auch
kräftig gegen ſämtliche Vorſchläge über neue Ausgaben gewehrt,
denen nicht Anweiſungen beigelegt ſind, wie die Ausgaben
ge=
deckt werden ſollen. Uebrigens ſind auch Schritte unternommen
worden, um eine Steigerung der Einnahmen und eine beſſere
Kontrolle über die Steuerzahlungen zu ſchaffen. Dieſe
ſämt=
lichen Maßnahmen haben den gemeinſamen Fehler, daß ſie zu
ſpät kommen und daß ſie unter einer panikartigen Stimmung
vorgenommen werden, die eine genügende Vorbereitung für die
Steuererhöhung ausſchließt. Durch einen ſo plötzlichen Eifer,
die Valuta des Landes zu halten, gibt die Regierung in
Wirk=
lichkeit zu, wie außerordentlich geringwertig die bis jetzt geführte
Politik iſt. Alles verdichtet ſich, wie es ſcheint, zu einer
defini=
tiven Verurteilung des Syſtems Poincars.
Die Goldnotenbank.
Dr. Schachts Gründungsplan.
Franzöſiſche Darſtellung.
Paris, 24. Pan. (Wolff.) Der Berliner Korreſpondent
des Petit Pariſien will in der Lage ſein, das Statut der
künf=
tigen deutſchen Goldnotenbank nach den Plänen des
Reichsbauk=
präſidenten Dr. Schacht mitteilen zu können. Hiernach ſollen
die Zeichnungen für das Kapital der Bank nicht nur in
Deutſch=
land, ſondern auch im Auslande erfolgen. Die deutſchen und
ausländiſchen Zeichner ſeien nicht verpflichtet, ihre Namen
an=
ugeben. Sie können auch durch Dritte zeichnen laſſen.
Was die deutſchen Staatsangehörigen anbelangt, iſt eine
Amneſtie vorgeſehen. Jeder Deutſche, der gegen die verſchiedenen
Reichsgeſetze über die Kapitalflucht, über die
Vermögensverheim=
lichung uſw. verſtoßen hat, geht ſtraflos aus, beziehungsweiſe
wird rehabilitiert, wenn er Anteile der Bank in einem Betrage
zeichnet, der der Hälfte ſeines Vermögens in Deviſen
gleich=
kommt.
Die Reichsbank wird ſich an der Zeichnung des Kapitals
der Goldnotenbank mit einem Goldbetrage beteiligen,
der ihr ohne hypothekariſche Belaſtung zur Verfügung ſteht. Die
Zeichnung in Gold und Deviſen, die das Kapital konſtituieren,
werden in einem neutralen Lande deponiert, um
ſo=
wohl gegen eine etwaige Revolution in Deutſchland als auch
gegen die Beſchlagnahme durch eine feindliche Macht garantiert
zu ſein. Die Bank nimmt keine Transaktionen ſpekulativen
Tharakters vor. Ihr Aufſichtsrat beſteht ausſchließlich aus
Per=
ſönlichkeiten des Wirtſchaftslebens.
Die Einlöſung der ausgegebenen Banknoten gegen Gold oder
Deviſen nach Ablauf eines Jahres wird garantiert. Das
Bank=
geheimnis wird ſowohl von dem Reiche als durch Verträge mit
den ausländiſchen Treuhändern garantiert. Die Aktienanteile
werfen eine in Gold zahlbare Dividende ab. Die Bank iſt ſteuer=
und abgabenfrei.
Von dem Reingewinn" erhebt das Reich 2 Prozent des
Aktienkapitals. Von dem Reſt erhalten die Aktionäre 5 Prozent
ihres Kapitals und verteilen außerdem 50 Prozent des über die
Dividende überſchießenden Gewinns unter ſich. Durch
Zuſam=
menarbeit mit der Reichsbank vermeidet die Goldnotenbank
er=
hebliche Organiſations= und Perſonalausgaben. Der Beſtand
der Bank wird auf 26 Jahre garantiert. Bei der Liquidation
verteilen die Zeichner das Kapital und die Reſerten unter ſich.
Wenn die Bank vom Reiche erworben wird, entfällt auf die
Aktienanteile das Zwanzigfache der Durchſchnittsdividende der
letzten 10 Jahre, mindeſtens jedoch das Doppelte des
Kapital=
nennbetrages und die Hälfte der Reſerve. Die Verlängerung
der Konzeſſion von ſeiten des Reiches iſt vorgeſehen. Das Reich
erhält nach erfolgter Rückſtellung der Reſerven 10 Prozent vom
eingezahlten Aktienkapital, die Hälfte des nach Auszahlung von
5 Prozent an die Aktionäre verbleibenden Ueberſchuſſes über die
Dividende und im Liquidationsfalle die Hälfte des
Reſerve=
kapitals.
Nach dem Berichterſtatter ſchätzt Dr. Schacht, die ſich in
Deutſchland befindlichen ausländiſthen Deuiſen auf zwei
Mil=
liarden Goldmark und in Uebereinſtimmung mit den
ausländi=
ſchen Banken das im Auslande plazierte Kapital auf den
glei=
chen Betrag.
Die Goldnotenbank foll mit einem Kapital von einer
Mil=
liarde Goldmark errichtet werden. Sie ſoll zunächſt Noten im
Betrage von 2 Milliarden ausgeben, die zu 50 Prozent gedeckt
ſein werden. Später würden, wenn nötig, drei Milliarden
aus=
gegeben werden, um einen dem Bedarf entſprechenden
Gold=
umlauf zu ſchaffen.
Engliſch=amerikaniſche Beteiligung an der
neuen Goldnotenbank.
Berlin, 24. Jan. Nach einer Londoner Drahtung eines
Berliner Mittagsblattes erklären einige Banken der City,, nach
offizieller Befürwortung des Schatzgoldbanlplanes durch die erſte
Kommiſſion ſei die Beteiligung anglo=amerikaniſchen Kapitals
nunmehr gewiß. Die Lononer Beteiligung erfolge dann gemäß
Dr. Schachts Vorbeſprechungen in London durch eine
Banken=
gruppe unter Führung der Bank von England.
Der Hitſerprozeß in München.
* München, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Amtlich wird mitgeteilt:
Die Verhandlungen im Hitlerprozeß beginnen am 18. Februar,
vormittags halb 9 Uhr, und finden im Sitzungsſaal 5 des
Amts=
gerichts am Mariahilfplatz ſtatt. (Der Mariahilſplatz liegt weit
außerhalb Münchens in der Vorſtadt Au auf dem rechten
Jſar=
ufer.)
*Zu Karl Sudhoffs 70. Geburistag.
Der Ordinarius für Geſchichte der Medizin an der
Univer=
ſität Leipzig, Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Karl Sudhoff,
vollendete kürzlich ſein 70. Lebensjahr. Sudhoff iſt einer der
ganz Großen, welche uns Deutſchen nicht allein gehören, vor
denen die Welt ſich neigt, der ſich unbeſtritten internationaler
Anerkennung erfreut, und trotz der traurigen Wandlungen, die
either im Völkerverkehr auch auf geiſtigem Gebiete eingetreten
ind, wirkt ſein Rame zur höchſten Ehre deutſcher Wiſſenſchaft.
Die wahrhaft gigantiſche Lebensarbeit dieſes Gelehrten —beruhend
guf ungewöhnlicher Begabung, ſtarker Willenskraft, ſtählerner
phyſiſcher Konſtitution — iſt ein Denkmal deutſchen Geiſtes.
Sie liegt vor allem in der Medizingeſchichte, einer Wiſſenſchaft,
die univerſelle Anlagen und Kenntniſſe auf den verſchiedenſten
Gebieten vorausſetzt und die der theoretiſchen und praktiſchen
Medizin der Gegenwart Unſagbares zu geben vermag.
Die Geſchichte der Medizin hat an den Univerſitäten ein
wechſelvolles Schickſal gehabt. In Deutſchland war ſie im
Zeit=
alter der Naturphiloſophie zu beſonderem Anſehen gekommen,
ſie wurde mit beſonderer Begeiſterung betrieben und gehört.
Damals glaubte man, von den Alten noch etwas lernen zu
können. Als aber Tierexperiment und Mikroſkop, die dem
For=
ſcher tagtäglich neue Aufſchlüſſe gaben und neue Wege wieſen,
die Erinnerung an die große Vergangenheit erlöſchten und
ver=
geſſen ließen, daß es mit der Induktion allein nicht getan iſt,
daß man ſich auch über das mediziniſche Denken und die Theorie
der Erkenntnis Rechenſchaft geben muß, und daß das nur auf
hiſtoriſcher Baſis möglich iſt, fiel die Geſchichte der Medizin unter
den Tiſch. In dieſer Zeit trat Sudhoff ſein Lehramt in Leipzig
an, wo ein hochherziges Teſtament der Gattin Theodor
Puſch=
manns, der zunächſt in Leipzig als Privatdozent, ſpäter in Wien
als Ordinarius die Medizingeſchichte ruhmreich vertreten, die
Mittel geſchaffen hatte, die die Errichtung eines Extraordinariats
ſür das Fach geſtatteten. Daß man mit glücklichem Griff
Sud=
hoff an dieſe Stelle berief, macht das Jahr 1905 zu einem
Wendepunkt in der Geſchichte der medizinhiſtoriſchen Wiſſenſchaft;
von da an datiert ihr neuer Aufſchlung und die Anerkennung,
deren ſie ſich in der Medizin unſerer Tage in ganz anderem
Maße erfreut wie früher,
In der Goetheſtadt Frankfurt a. M. wurde Sudhoff geboren
als Sohn des reformierten Pfarrers Liz. Dr. theol. Karl
Sud=
hoff. Von 1878 bis 1905 hatte er als praktiſcher Arzt, anfangs
in Frankfurt, ſpäter, von 1883 an, in Hochdahl bei Düſſeldorf in
iner erfolgreichen ärztlichen Tätigkeit den Beruf mit allen
ſei=
nen Aufgaben, Bedürfniſſen und Nöten, mit ſeinen Leiden und
Freuden und mit dem, was den Kranken erfüllt, in tiefſter Seele
erfahren. In dieſen Jahren hatte auch die eminente
philolo=
giſche Begabung, die mit einem erſtaunlichen Gedächtnis
verbun=
den iſt, neben aller praktiſchen Arbeit die Zeit gefunden, ſich
mit medizin=geſchichtlichen Unterſuchungen zu beſchäftigen. Von
ihnen haben die Studien über Paracelſus, die die Perſönlichkeit
und Leiſtung des deutſchen Reformators der Medizin aus
ſagen=
umwobenem Dunkel zum erſten Male in das Licht moderner
hiſto=
riſcher Beleuchtung rückten, ſeinen Namen am meiſten betannt
gemacht. Eine dritte Eigenſchaft Sudhoffs, die der
Medizin=
geſchichte unſerer Tage ſo außerordentlich förderlich geweſen iſt,
ſein ſeltenes Organiſationstalent und ſeine raſtlos treibende
Energie, konnte ſich in dieſer Zeit betätigen. So war er das
treibende Element bei der Einrichtung der 1. ſelbſtändigen
hiſto=
riſchen Sektion auf der Naturforſcher=Verſammlung in
Düſſel=
dorf 1898, mit der auch eine hervorragende hiſtoriſche Ausſtellung
und Feſtſchrift verbunden war. 1899 gab er die Anregung zur
großen Goethe=Jubelfeier in Düſſeldorf, und er brachte dort eine
vielbewunderte Goethe=Ausſtellung zuſammen. Bei der
Begrün=
dung der Deutſchen Geſellſchaft ſür Meſchichte der Medizin 1991
war auch er die Triebkraft. Mit der Uebernahme der Leipziger
Profeſſur fielen alle Hemmungen der wiſſenſchaftlichen Tätigkeit
ort. Von allen ſeinen Arbeiten — die ½ Tauſend weit
über=
ſteigen — haben Sudhoff diejenigen am meiſten bekannt gemacht
welche ſich auf Paracelſus beziehen. Mit ſeinem Helden
Thephraſtus von Hohenheim bleibt der Name Sudhoffs für
mmer verknüpft, denn in unerreichbarer Weiſe hat er die
Fra=
gen der Echtheit der Schriften, der Grundlagen. der Bedeutung,
der Auswirkung Paracelſiſcher Ideen und praktiſcher Leiſtungen
gelöſt. Um dieſes Ziel zu erreichen, hat Sudhoff alle ſeine
Vor=
gänger in der Durchforſchung von Manuſkrivten faſt ſämtlicher
europäiſcher Bibliotheken weit hinter ſich gelaſſen; es gelang ihm
nicht nur, zahlreiche Texte aus helleniſtiſcher mittelalterlicher
rühneuzeitlicher Periode ans Licht zu ziehen, ſondern auch
Zu=
ſammenhänge aufzudecken — in Wort und bildlicher
Darſtel=
lung —, welche ſelbſt den engſten Fachgenoſſen eine
Ueber=
raſchung, eine Offenbarung waren. Wie Markſteine ragen auf
Der italieniſch=jugoſlawiſche Vertrag.
Die Oppoſition am Werk.
Belgrad, 24. Jan. (Wolff.) Die vereinigten Parteien
der Oppoſition einigten ſich dahin, in der heutigen Sitzung
der Skupſchtina folgenden Dringlichkeitsantrag zu
ſtellen:
1. Die Skupſchtina fordert die Regierung auf, ihr
ſo=
fort nähere Erklärungen über das
Ueberein=
kommen mit Italien zu geben.
2. Die Skupſchtina fordert die Regierung auf, namens
des Staates mit Italien nur ein ſolches
Ueberein=
kommen zu ſchließen, durch das die Intereſſen
des Staates vollkommen geſchützt und alle ſeine
Rechte gewahrt bleiben.
Im Klub der Radikalen Partei referierte geſtern
Paſchitſch über den Vertrag mit Italien und erbat ſich
die Ermächtigung zur Unterſchrift des
Ueber=
inkommens. Der Klub beſchloß in dieſem Sinne. Paſchitſch
reiſt am Donnerstag früh nach Rom ab. Eine Mehrheit für die
Ratifikation des Uebereinkommens im Parlament iſt geſichert.
Induſtrigliſierung aller ſiaatlichen
Unter=
nehmen in Rumänien.
Bukareſt, 24. Jan. (Wolff.) Der Miniſter für Handel
und Induſtrie, Conſtantineſcu, erklärte Preſſevertretern
gegenüber, daß ein Geſetzentwurf über die
Induſtrialiſie=
rung und Kommerzialiſierung aller ſtaatlichen
Unternehmen, mit Ausnahme der Eiſenbahnen, Poſt und
Monopolregie, vorbereitet werde. In Betracht kämen
haupt=
ſächlich die ſtaatlichen Waldungen und Domänen, die ſtaatlichen
Gruben und metallurgiſchen Unternehmen, die Badeorte, die
Staatsdruckerei und das Amtsblatt, das Militärarſenal, ſowie
die Teiche und Seen.
Lenins Ueberführung nach Roskau.
Aufbahrung der Leiche im Gewerkſchaftshaus.
Moskau, 24. Jan. (Wolff.) Heute um 7 Uhr morgens
traf die zur Ueberführungder Leiche Lenins gewählte
Delegation in Gorki ein, wo bereits Arbeiterabordnungen in
gro=
ßer Zahl verſammelt waren. Um 10 Uhr morgens wurde die
Leiche Lenins, die in einem von rotem Stoff überzogenen Sarg
ruhte, von Stalin, Bunov, Kraſſin, Bucharin,
Si=
nowjew und Kamenew aus dem Hauſe getragen.
Die nächſten Freunde und Schüler Lenins ſowie Mitglieder der
Regierung, des Zentralkomitees und der Partei trugen
abwech=
ſelnd den Sarg bis zu der vier Kilometer entlegenen
Eiſenbahn=
tation Gereaſſiſowo. Unmittelbar hinter dem Sarg folgte die
Familie. Auf dem Wege=zur Station warteten zahlreiche Bauern,
die von weit her gekommen waren, um von Lenin Abſchied zu
nehmen. Um 1 Uhr mittags erreichte der Trauerzug Moskau.
Es folgte eine Andachtspauſevon fünf Minuten,
wäh=
rend der jede Bewegung ruhte. Dann trugen die Freunde
Le=
nins, unter ihnen Rykow, Tomeki, Rudzutak, Djerjinſki und
an=
dere, dann die Vauerndelegierten des Allruſſiſchen Kongreſſes und
Mitglieder des Revoultionären Kriegsrates den Sarg nach dem
Gewerkſchaftshaus. Dem Sarge folgten Hunderttauſende; um
3 Uhr wurde die Leiche im Gewerkſchaftshaus
auf=
gebahrt, ſvo die Bevölkerung während dreier Tage von dem
toten Führer Abſchied nehmen kann. Lenin liegt im Sarge
in ſeinem üblichen grauen Anzug, an dem Rock iſt der Orden
des Roten Banners befeſtigt.
Die Außenpolitik der Arbeiterregierung.
London, 24. Jan. (Wolff.) Die Daily News ſchreibt
über die auswärtige Politik der neuen
Arbeiter=
regierung, eswerde eine kraftvolle,
feſteundfolge=
richtige Politik einſetzen, die ſich auf die
Völterbunds=
ideale ſtützen und ein wirtſchaftliches und allgemein menſchliches
Einvernehmen in Europa zu fördern verſuchen werde. Die
wei=
ter von der Arbeiterregierung geplante Wiederaufnahme
der Beziehungen u Rußland könne nicht hoch genug
eingeſchätzt werden. Rußlands politiſche Anerkennung böte auch
die günſtige Ausſicht, wirkſam der kataſtrophalen
aggreſſiven Politik Frankreichs in Zentraleuropa
entgegenzutreten. Der Erfolg oder Mißerfolg dieſer
Po=
litik werde ein Prüfſtein der britiſchen Diplomatie ſein.
Der Streif im Kölner Braunkoßlenrevier.
* Köln, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Auf der Donatusgrube, der
einzigen im Braunkohlenrevier, die noch arbeitet, ſtimmten
geſtern bei einer geheimen Abſtimmung 418 Arbeiter für den
Streik, 270 für Weiterarbeiten. Die geſamte Belegſchaft beträgt
rund 800. Da ſich für den Streik keine Dreiviertel=Mehrheit
er=
gab, wwird der Betrieb einſtweilen fortgeführt. Man hofft, daß
dies auch weiterhin möglich ſein wird. Außer den radikaleu
Streithetzern verſuchen jetzt auch ſeparatiſtiſche Elemente, die
Arbei=
ter zum Ausſtand zu treiben. Im übrigen iſt die Lage unverändert,
dieſem Forſchungswege die Werke: „Jatromathematiker des 15.
und 16. Jahrhunderts”, „Tradition und Naturbeobachtung”,
„Deutſche mediziniſche Incunabeln” „Ein Beitrag zur Geſchichte
der Anatomie im Mittelalter”, „Aerztliches aus griechiſchen
Papyrus=Urkunden”, „Graphiſche und typographiſche Erſtlinge
der Syphilis=Literatur” uſw. hervor.
In zahlreichen in= und ausländiſchen Journalen
veröffent=
lichte er Aufſätze, Rezenſionen und größere Abhandlungen. Als
Redner auf mediziniſchen Kongreſſen bildete er ſeit vielen
Jah=
ren eine ſtändige Erſcheinung. Eine Glanzleiſtuny der
Organiſa=
tion war die von Sudhoff errichtete hiſtoriſche Abteilung auf der
Dresdener Hygiene=Ausſtellung im Jahre 1911, die nicht
weni=
ger als 20 394 Objekte umfaßte und die Ueberzeugung von der
Wichtigkeit dieſer Forſchung in weite Kreiſe trun. Es wird nur
wenige Gelehrte geben, die an ihrem 70. Geburtstag auf eine ſo
erfolgreiche Lebensarbeit zurückblicken können und die ſich einer
ſo unverminderten Arbeitskraft erfreuen dürfen wie Sudhoff,
der heute in voller Leiſtungsfähigkeit als Ordinarius in ſolcher
Vielſeitigkeit ſeines Amtes waltet. Ehrungen und Widmungen
für Karl Sudhoff am 26. November waren außergewöhnlich
zahlreich. Es wurde ihm eine Bildnisplabette aus Bronze in
feiner Holzfaſſung überreicht, Begrüßung durch Rektor und
Dekan, Ueberreichung einer Glückwunſchadreſſe des Vorſtandes
der Geſellſchaft für Geſchichte der Medizin in kunſtvoller
Aus=
führung, Begrüßung im Namen des Vorſtandes der Geſellſchaft
Deutſcher Naturforſcher und Aerzte, des Vorſtandes der
Medi=
iniſchen Geſellſchaft in Leipzig, Ueberreichung einer Feſtſchrift
deutſcher Freunde und Schüler.
Eine zweite Feſtſchrift aus dem Auslande: „Essays on the
history of Medieine edited by Charles Singer and Henry E-
Sigerist” 560 Seiten mit 28 Tafeln, befindet ſich augenblicklich
noch in der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei in Darmſtadt
in Arbeit.
Man ernannte ihn zum Ehrenoorſitzenden der Deutſchen
Nor=
diſchen Geſellſchaft, zum Ehrenmitglied des Vereins Deutſcher
Aerzte in Prag, der Berliner Geſellſchaft für Naturwiſſenſchaften
und Medizin. Wohl ſämtliche allgemeinen mediziniſchen
Zeil=
ſchriften Deutſchlands und viele im Auslande brachten längere
Abhandlungen und Gratulationen mit ſeinem Bildniſſe zu ſel”
nem 70. Geburtstage; alle deutſchen Zeitſchriften mit dem
Ge=
fühl des Stolzes, daß er ein Deutſcher iſt, und alle ausländi chenl
würdigten neidlos ſeine Verdienſte,
Sch.
Rummer 25.
Die verabſcheute rot=weiß=grüne Flagge.
„ London, 24. Jan. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter
der Times in Trier ſendet ſeinem Blatte einen eingehenden
Bericht über die Maßnahmen der Franzoſenzur
Ent=
deutſchungder Stadt. Er ſchreibt, nur in der Pfalz ſeien
die Franzoſen in ihrer Unterſtützung der Separatiſten noch
offe=
ner geweſen als in Trier. Die Separatiſten könnten
in zehn Minuten hinausgeworfen werden, aber
ſchon zweimal, als ſie von der Menge angegriffen und ihre
Flaggen heruntergeholt worden ſeien, hätten die
Fran=
zoſen eingegriffen und berittene Spahis eingeſetzt,
die mit großer Rückſichtsloſigkeit gegen die
Menge vorgegangen ſeien. Der Berichterſtatter ſchließt,
die verabſcheute rot=weiß=grüne Flagge werde
von den Franzoſen überall beſchützt, und zwar im
Moſeltal und Rheinland, von Koblenz bis zur Pfalz. Was
ins=
beſondere den General de Metz anlange, ſo habe er ſich ſo
ſehr mit den Separatiſten eingelaſſen, daß die Franzoſen die
Unterſtützung derſelben nicht einſtellen könnten, wenn der
Ge=
neral nicht abgelöſt würde.
Tyrannen am Rhein.
London, 24. Jan. (Wolff.) Daily Chronicle gibt in
einem Leitartikel der Hoffnung auf baldige Veröffentlichung des
Berichts des Generalkonſuls Clive über die Pfalz Ausdruck.
Es ſei wünſchenswert, daß das franzöſiſche Volk erfahre, was
in der Sphäre geſchehe, die von dem franzöſiſchen Heer beſetzt
ſei. Die Maßnahmen der franzöſiſchen
Behör=
den dort ſeien tyranniſcher Art und dem Verſailler
Vertrage nicht weniger entgegengeſetzt, als
wenn die Franzoſen die Pfalz offen annektiert
hätten. Während ſie in der Pfalz auf dem elementarſten
Bürgerrecht der Einwohner herumtreten, täten ſie weiter
nörd=
lich alles, um die engliſche Stellung in Köln unhaltbar zu machen.
Man werde mit großem Intereſſe abwarten, in welcher Weiſe
Macdonald von dem franzöſiſchen
Premiermini=
ſter eine Erklärung und eine andere Art des Zuſammenwirkens
zu erlangen ſuchen werde.
Ein offener Brief an de Metz.
* Speyer, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Ein offener Brief, den
ein Pfälzer in der Zeitſchrift für internationales
Verfaſſungs=
recht an den oberſten Vertreter der Interalliierten
Rheinland=
kommiſſion für die Pfalz, General de Metz in Speyer, richtet, iſt
von großer außenpolitiſcher Bedeutung und derdient beſondere
Beachtung, weil er auf Grund der einſchlägigen Beſtimmungen
des Friedensvertrages und der Vevordnungen und Beſtimmune
gen aus dem Rheinlandabkommen, alſo auf Grund des
inter=
alliierten Beſatzungsrechts, frei von jeder politiſchen
Betrach=
ttung, den juriſtiſchen Nachweis führt, daß von General de Metz,
als dem oberſten Vertreter der Interalliierten
Rheinlandkom=
mniſſion für die Pfalz, das beſondere Beſatzungsrecht verfälſcht
ind dazu mißbraucht wird, die verfaſſungstreue deutſche
Be=
völkerung zu entreihten und mundtot zu machen. Klar und
Deutlich wird im einzelnen nachgewieſen, gegen welche Artikel
nd Paragraphen des Friedensvertrages von Verſailles und des
Mheinlandabkommens das Verhalten des Generals de Metz
ver=
ſſtößt durch die Bildung ſeparatiſtiſcher Banden, ihre Bewaffnung,
oie unentgeltliche Beförderung durch die Regiebahn, die
Ent=
vaffnung der deutſchen Polizei vor dem Separatiſteneinfall, die
eparatiſtiſchen Requiſitionen, die ſeparatiſtiſchen Standgerichte,
die Amtsenthebung und Vertreibung der rechtmäßigen Beamten,
vie Amtsanmaßung öffentlicher Aemter durch die Separatiſten,
die durch die Separatiſten verübten Freiheitsberaubungen,
Räu=
vereien, Erpreſſungen und Vermögensbeſchlagnahmungen, ſowie
Ausweiſung von Privatperſonen und Mißbrauch des dem
frau=
öſiſchen Delegierten in Beſatzungsangelegenheiten zuſtehenden
Zitationsrechtes, und was dergleichen Rechtsverletzungen mehr
ind. Der offiziöſe Brief kommt auf Grund ſeiner
Beweisfüh=
rung zu dem: Schluß, daß General de Metz ein ungetreuer
Sach=
walter eines ihm anvertrauten Amtes iſt, und das um ſo mehr,
uls die Beſatzung in der Pfalz Sachwalter nicht nur für
Frank=
eich, ſondern letzten Endes für alle Vertragsteile iſt. Der Brief
dchließt mit folgenden Worten: „Herr General! Sie haben die
Zewalt, ein ſchutzloſes Volk zu entrechten. Nimmermehr aber
wird es Ihnen gelingen, dieſes Volk zu entnationaliſieren und
hm ſeine Seele zu rauben. Die ewige Idee des ſittlichen Rechts,
eie ſtärker iſt als Ihre Maſchinengewehre, kann von Ihnen
vor=
übergehend mit Füßen getreten und vergewaltigt werden, ſie
wird aber nimmermehr aufhören, Sie in aller Zukunft vor dem
Leltgewiſſen anklagend zur Rechenſchaft zu ziehen.”
Die Vergewaltigung der Preſſefreiheit.
Ludwigshafen 24. Jan. Die Separatiſten haben den
roteſt der Pfälzer Preſſe gegen die Vergewaltigung der
Preſſe=
reiheit damit beantwortet, daß ſie ſämtliche Zeitungen von heute
ab mit einem Ztägigen Verbot belegt haben unter der
Begrün=
tung, daß dieſe ein Flugblatt herausgaben, in dem ſie Einſpruch
egen die Eingriffe in die Preſſefreiheit erhoben haben.
* Die Flügelhaube.
Kulturgeſchichtliche Betrachtung auf dem Krankenlager.
Von Oskar A. H. Schmitz.
Vor einiger Zeit mußte ich einige Wochen im Krankenhaus
ver=
mingen. Ich geſtehe, daß ich ſolche Perioden erzwungener Ruhe,
ſtalls ſie mit nicht zu großem körperlichen Unbehagen
ver=
hinden ſind, nicht unbedingt verabſcheue. Fühlen und Denken
nälegen in ſolchen Zeiten ſtets neue Antriebe zu erfahren. Dieſes
Ral waren es die Flügelhauben der Krankenſchweſtern, die ſich
nimer wieder meinem Vorſtellungsleben aufdrängten. Wie jeder
ranke, war ich dieſen Frauen gegenüber von herzlicher
Sym=
mathie erfüllt, und immer wieder bewunderte ich, wie in jeder von
ihnen weſenhafte Beſtimmung zu reiner Auswirkung im Sein
gelangte. Von wie wenigen modernen Berufsmenſchen beiderlei
Greſchlechts kann man ſagen, daß ſie wirklich gerade das erfüllen,
was ſie ihrem Weſen nach ſind? Faſt immer wird der Beruf
neich äußerlichen Geſichtspunkten gewählt, und ſo muß er, ſtatt
harmoniſche Auswirkung der Perſon zu ſein, zu unperſönlichem
Aklaventum werden. lind warum? Weil die wenigſten ſich zu
inrem Weſen bekennen wollen. Es iſt nun einmal ſo, daß die
üserwiegende Mehrheit der Menſchen nur im Dienen ihre wahre
Matur erfüllen kann. Die ſeeliſche Harmonie dieſer Schweſtern
liegt nun darin, daß ſie dies erkannt haben und ohne jede
ten=
darnziöſe Sophiſtik nichts anderes als Dienende ſein wollen,
wo=
durch ſie gerade der ſeelenloſen Sklaverei entgehen, zu der jeder
Beruf führen muß, der nicht als freier Dienſt der Perſon
aus=
ga übt wird.
Trotz meiner fühlenden und urteilenden Sympathie mit den
Stahweſtern merkte ich, wie aus meinem Unbewußten langſam
duch etwas wie Widerſpruch aufſtieg. Sie trugen jene bekannten
ſiif geſtärkten Hauben, deren abſtehende Flügel wohl einen Meter
Deirchmeſſer haben. Dadurch wurde es mir, zumal ich kurzſichtig
byn, faſt unmöglich, die einzelnen zu unterſcheiden. Ich wußte
niee, zu welcher ich dies oder jenes geſagt hatte, und da ich nicht
drurch Wiederholungen beläſtigen wollte, blieb manches Nötige
urgeſagt. Zugleich wurde alles Perſönliche auf den
unperſön=
lichen Generalnenner „Schweſter” gebracht, während doch
zweifel=
us3 unter jeder Haube eine andere menſchliche Perſon ſteclte.
ſth fühlte mich geradezu herausgefordert, dies zu mißachten. Jch
gurnete auf, wenn gelegentlich ein Mädchen ohne Haube den Tee
ercacht”, und als ich erfuhr, daß dieſes unerfahrene Ding Schweſter
Die Erwerbsloſenfürſorge.
Auf dem Wege zur Arbeitsloſenverſicherung.
Berlin, 24. Jan. Um die finanzielle Belaſtung der
öffent=
lichen Körperſchaften durch die Erwerbsloſenfürſorge
die naturgemäß bei der gegenwärtigen Arbeitsmarktkriſe
außer=
ordentlich ſchwer iſt, zu verringern, hatte der
Reichsarbeitsmini=
ſter am 15. Oktober eine Verordnung über die Aufbringung
der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge erlaſſen.
Darin war vorgeſehen, daß Arbeitgeber und
Arbeit=
nehmer zugleich mit den
Krankenverſicherungs=
beiträgen gewiſſe Zuſchläge für die Koſten der
Erwerbsloſenfürſorge abführen ſollten. Im
un=
beſetzten Gebiet hat dieſe Verordnung trotz der ſchwierigen
Wirtſchaftslage ſchon bemerkenswerte finanzielle
Er=
gebniſſe gehabt, im beſetzten Gebiet dagegen iſt die
Durchführung der Verordnung bisher noch nicht
mög=
lich geweſen, weil die Kreisdelegierten die Verordnungen wegen
der mangelnden Genehmigung der Rheinlandkommiſſion als
un=
gültig anſehen. Trotz aller Bemühungen war es erſt Ende
De=
zember möglich, die Verordnung durch die
Reichsvermögensver=
waltung in Koblenz der Rheinlandkommiſſion vorzulegen. Die
Genehmigung ſteht noch immer aus. Das iſt um ſo auffälliger,
als die Verordnung der ſogenannten autonomen Regierung der
Pfalz, welche die gleiche Angelegenheit betrifft, in der
Rheinland=
kommiſſion bereits mehrfach erörtert wurde. Die
Rheinland=
kommiſſion ſchiebt alſo die Erledigung der
Verord=
nung der Reichsregierung, die für die Entwicklung der
finanziel=
len Lage des Reiches von größter Bedeutung ift, mit
unverkenn=
barer Abſicht hinaus, während andererſeits die Verordnung
der ſogenannten Pfalzregierung, über deren Ungeſetzlichkeit gar
kein Zweifel beſtehen kann, mit offenſichtlicher Beſchleunigung
be=
handelt wird. Die Angelegenheit gewinnt noch dadurch ein
be=
ſonderes Geſicht, daß die vom Arbeitsminiſter verfügte
Verord=
nung vom 15. Oktober den erſten Schritt
zurArbeits=
loſenverſicherung bedeutet, deren Einführung die
alliier=
ten Mächte ſeit Jahren immer wieder von uns verlangt haben.
Zuſchüſſezur Verminderung der Arbeitsloſigkeit
Berlin, 24. Jan. Der Reichsanzeiger veröffentlicht
Be=
ſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters, wonach auf Grund der
Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge vom 1. November
1921 die oberſten Landesbehörden ermächtigt werden, für das
ganze Gebiet eines Landes oder einzelne Landesteile
anzuord=
nen, daß Darlehen oder Zuſchüſſe aus Mitteln der unterſtützenden
Erwerbsloſenfürſorge an Unternehmungen gegeben werden
kön=
nen, die ganz oder in ſelbſtändigen Betriebsteilen ſtilliegen. Die
betreffenden Unternehmungen müſſen ſich verpflichten, den Betrieb
wieder aufzunehmen und in ihm mindeſtens zwanzig Erwerbs.
loſe zu beſchäftigen.
Der Abbau beim Auswärtigen Amt.
Berlin, 24. Jan. Der Sparausſchuß des Reichstages
be=
ſchäftigte ſich mit dem Abbau im Bereich des Auswärtigen Amtes
Der Perſonalbeſtand iſt um 520 vermindert worden, was
gegen=
über dem Beſtande vom 1. Oktober einen Abgang von 18,2
Pro=
zent bedeutet. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Arbeitslaſt des
Auswärtigen Amtes gegenüber der Vorkriegszeit außerordentlich
gewachſen iſt, was ſich allein aus dem Verſailler Vertrag und der
Notwendigkeit ergibt, mit den neu gebildeten Staaten und den
früheren Gegnern zu Reparationsabkommen zu gelangen.
Der Abbau im Reichsfinanzminiſterium.
Berlin, 24. Jan. Der Sparausſchuß des Reichstags
ver=
handelte weiter die Abbaumaßnahmen und zwar im
Geſchäfts=
bereich des Reichsfinanzminiſteriums. Der Perſonalſtand dieſes
Miniſteriums wurde vom 1. Oktober 1923 bis 31. Januar 1924 an
Beamten um 14 Prozent und an Angeſtellten um 18 Prozent
ab=
gebaut. Beim Perſonal für die Zölle und Verbrauchsſteuern
be=
trug die Abbauziffer im gleichen Zeitraum 11,9 Prozent, beim
Perſonal für Beſitz= und Verkehrsſteuern 18,2 Prozent. Im
Ver=
lauf der Debatte erſuchte der Ausſchuß die Regierung, die Zahl
der Finanzämter, Hauptzollämter und Zollämter zu verringern,
deren Kaſſenweſen möglichſt zuſammen zu legen und an den
Erenzübergängen durch Verteilung und Uebertragung von
Dienſt=
befugniſſen zwiſchen Zoll= Poſt= und Eiſenbahnverwaltung
Per=
ſonalerſparniſſe herbeizuführen. Die Weiterberatung über den
Abbau der Finanzverwaltung wurde vertagt.
Keine Tagung des Auswärtigen Ausſchuſſes.
Berlin, 24. Jan. Es iſt mit großer Wahrſcheinlichkeit
au=
zunehmen, daß der Auswärtige Ausſchuß, der für nächſte Woche
eine Sitzung in Ausſicht genommen hatte, nicht zuſammentreten
wird und zwar mit Rückſicht auf den Beſuch der Pariſer
Sach=
verſtändigen. Aus dem gleichen Grunde dürfte auch der
Reichs=
tag vorläufig nicht zuſammentreten, bis die Sachverſtändigen
Ber=
lin wieder verlaſſen haben. Die Reichsminiſterien ſind während
dieſer Zeit natürlich vollauf mit der Vorbereitung des nötigen
Materials für die Kommiſſion beſchäftigt.
Beſchlüſſe
zum beſſiſchen Perſonglabbau.
Darmſtadt, 24. Jan. Bei Beginn der Verhandlungen
tourde die Regierungsvorlage über die Regulierung des
Wiesbaches in den Gemarkungen Welgesheim, Zotzenheimt,
Genſingen=Horrweiler beſprochen. Die Regierungsvorlage fand
Annahme und der Staatszuſchuß von ein Drittel der auf die
Gemeinden entfallenden Koſten wurde genehmigt. Bei der
Be=
ratung des Perſonalabbaugeſetzes wurden insbe
ſondere die Verfügungen des Staatsminiſteriums vom 21.
Dezem=
ber 1923, die die Grundſätze über die Entlaſſung der vertrag
lich Angeſtellten enthalten, beraten. Die gegebenen
Richt=
linien, die die Abbaukommiſſion der Regi=rung vorgelegt hat,
wurden im allgemeinen gutgeheißen. Von ſeiten der
Sozial=
demokraten wurden eine Reihe Abänderungsanträge geſtellt, von
denen drei Annahme fanden. In der Ziffer 1 der Richtlinien,
in welcher geſagt wird, daß die Entlaſſung erfolgen muß in
allen Fällen, wo häusliche Gemeinſchaft mit denjenigen
Fami=
lienangehörigen vorliegt, für deren Unterhalt der Angeſtellte
ſorgt, beſagt ein angenommener Antrag, daß dies in der
Regel erfolgen ſoll. Bei der Auswahl der Angeſtellten,
die noch über den 1. Februar hinaus im Dienſte verbleiben
ſollen, ſollen die über 12 Jahre Beſchäftigten tunlichſt
berückſich=
tigt werden. Die Auslegung des Reichsfinanzminiſters über die
Abfindungsſumme der zur Entlaſſung kommenden Angeſtellten
gilt als Kann=Vorfchrift. Auf Antrag der
Sozialdemo=
kraten wird aber nunmehr den Angeſtellten eine
Abfindungs=
ſumme zuteil in Höhe der Abfindung, wie ſie nach der
Reichs=
abbauverordnung für lebenslänglich angeſtellte Beamte in Frage
kommt. Der Anſpruch beſteht nicht, wenn der Ausſcheidende bei
ſeinem Austritt bereits eine andere Stelle gefunden hat. Für
die weiblichen Angeſtellten, ſoll die Kann=Vorſchrift beſtehen
bleiben. Es ſoll aber bei Prüfung der Verhältniſſe nicht
eng=
herzig verfahren werden. Ueber die Anſtellungsperre und
Ein=
ſtellungsſperre ſowie die Richtlinien für die zur Entkaſſung
kom=
menden lebenslänglich angeſtellten Beamten, wird erſt am
nächſten Dienstag beraten.
Die Höhe der Beſatzungskoſten.
60—70 Millionen Goldmark monatlich.
* Berlin, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Das
Reichsfinanzmini=
ſterium ſchätzt die Höhe der Beſatzungskoſten auf 60—70 Millionen
Goldmark monatlich. In einzelnen Monaten habe ſie 100 Mill.
Goldmark betragen. Zur Zeit werden 20—25 Prozent der
geſam=
ten Reichsausgaben von den Beſatzungskoſten verſchlungen.
Rechtsfragen vor dem Reichsrat.
Berlin, 24. Jan. Der heutigen Vollſitzung des
Reichs=
rats lag eine Veroronung zur Abänderung des
Tumultſchaoen=
geſetzes vor. Auf Wunſch des bayeriſchen Geſandten v. Preger
wurde die Verordnung an den Ausſchuß verwieſen, da die
baye=
riſche Regierung befürchtet, daß die Beſtimmungen dieſer
Verord=
nung auch auf die Perſonen angewandt werden könnte, die aus
der Pfalz durch die Separatiſten vertrieben wurden und die dann
nicht voll entſchädigt würden. Weiter wurde der Geſetzentwurf
über einen Vertrag über Rechtsſchutz und Rechtshilfe und den
Beglaubigungsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reiche und
Oeſter=
reich beraten. Der Vertrag ſieht einen direlten Verkehr zwiſchen
den beiderſeitigen Behörden vor, ſowie die gegenſeitige
Vollſtreck=
barkeit von Urteilen in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten. Der
Reichsrat ſtimmte dem Geſetz zu. Schließlich fand der Entwurf
eines Geſetzes über Danziger und memelländiſche
Reihrsange=
legenheiten Annahme. Er beſtimmt, daß ſchwebende Rechtsſragen
auf deutſche Gerichte übergeleitet werden.
Bayern.
Der bayeriſche Verfaſſungsausſchuß für
Auf=
hebung unſinniger Zeitungsverbote.
München, 14. Jan. Der Verfaſſungsausſchuß des
bayeri=
ſchen Landtags hat heute einen Antrag angenommen, der die
Re=
gierung erſucht, die Aufhebung des Verbotes der Auslegung von
nichtbayeriſchen Preſſeerzeugniſſen (Vorwärts, Voſſ. Zeitung.
Berl. T., Frankf. Ztg. uſw.) beim Generalſtaatskommiſſar zu
ver=
anlaſfen. Das Verbot wurde als unſinnig und lächerlich
be=
zeichnet.
Das Urteil im Prozeß Ulein.
Budapeſt, 24. Jan. (Wolff.) Im Prozeß Ulein wurde
heute das Urteil verkündet. Das Gericht verurteilte Dr. Ulein,
Dr. Bela, Szemere und Titus Bobula wegen des
Ver=
gehens der Aufforderung zum Aufruhr zu je ſechs Wocheu
Staatsgefängnis. Die Strafe gilt durch die Präventjvhaft und
durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Gegen das Urteil
haben ſowohl der Staatsanwalt wie auch die Angeklagten
Be=
rufung eingelegt.
werden vvollte, riet ich ihr faſt von dieſem Vorhaben ab. Bald
beobachtete ich, was für Aequilibrierkünſte dazu gehörten, um
mit dieſen Flügelhauben nicht überall anzuſtoßen, und als ich
inmal den Arzt, einen typiſchen naturwiſſenſchaftlichen
Mate=
rialiſten, fragte, ob denn dieſe Hauben nicht bei Operationen ſehr
ſtören, anttvortete er in grimmiger Reſignation: „
Selbſtverſtänd=
lich, aber da iſt nichts zu wollen. Gegen Dummheit . . . Sie
wiſſen ja.”
Dieſe Art der Beſtätigung brachte mich vor mir ſelbſt in eine
ſchiefe Lage. Ich pflege jede Art des Glaubens, und wäre er
noch ſo ſehr primitio, gegen den platten Materialismus, jedes
bedeutungsvolle Symbol gegen die baren Nützlichkeitswerte zu
verteidigen. Wie erklärte ſich aber mein Widerſpruch gegen die
Flügelhaube, der nicht ohne einen leichten Beigeſchmack von
Aergerlichkeit war und mich in bedenkliche Nachbarſchaft mit dem
materialiſtiſchen Mediziner brachte? Während die Dämmerung
hereinbrach, überließ ich mich einer Betrachtung über die
Flügel=
haube.
Ich erinnerte mich, ſie auf frühmittelalterlichen Bildern bei
Ktloſterſchweſtern geſehen zu haben. Dort waren ſie für mich
das rührende Symbol eines höheren ſeeliſchen Lebens innerhalb
der Roheit eines noch ausſchließlich triebhaften Daſeins.
Immer=
hin war dieſe Landsknechtwelt ſchon von dem Evangelium der
Liebe berührt, ſo daß ſie deſſen Träger achtete — Ausnahmefälle
abgerechnet. Die beiden Umſtände, die in dem Krankenhaus
meinen Widerſpruch gegen die Flügelhaube erweckten, waren es
nun gerade, die ihr einſtmals ihren ſymboliſchen Sinn gegeben
haben: Unperſönlichkeit und Unnahbarkeit. Die Trägerin dieſes
Kleidungsſtückes wollte nicht mehr als Perſon unterſchieden
werden, eine Annäherung wie an irgendeine Magd des Kloſters
war unmöglich, ohne Spuren auf der empfindlichen, weißen
ge=
ſtärkten Haube zu hinterlaſſen, die dadurch bis zu einem gewiſſen
Grad iſolierend wirkte. Nun ſind ja auch wir noch, ſolange nicht
bolſchewikiſche Ideen geſiegt haben, der Meinung, daß die Frau
vor rohen Angriffen geſchützt werden ſoll, aber die Sitten haben
ſich doch ſo weit gemildert, daß wir lächeln, wenn dies allzu
eifrig und merklich geſchieht. Ohne Zweifel ſtellte im
Mittel=
alter die ängſtlich auf ihre Tugend bedachte Frau den höheren
ſeeliſchen Typus dar gegenüber dem unbeherrſchten Triebweſen.
Heute jedoch kann eine Frau leicht ihre Tugend ſchützen, falls
ſie nur in der Dunkelheit abgelegene Straßen vermeidet, und
die allzu ſehr betonten Maßnahmen zeigen nicht
Höherentſwick=
ung, ſondern eher eine kindhafte Zurückgebliebenheit an.
Iſt nun etwa heute der auf bloße Nützlichkeitswverte
einge=
ſtellte Typus des Materialiſten der höhere? Nein, ſeeliſch iſt er
dem Thpus der religiöſen Schweſter weit unterlegen, aber er
beſitzt ihr gegenüber die Gabe der intellektuellen Kritik, und ſu
wird er zu der „Kraft, die ſtets das Böſe will und doch das
Gute ſchafft” und ſo den Antrieb zu allem neuen Werden in der
Welt bildet. Dieſem heute vorwiegenden Typus, der Träger
aller Revolutionen iſt, fehlt an ſich jede Seinsqualität, jede
gei=
ſtige wie ſeeliſche Größe und Tiefe, aber ſeine Kritik bereitet die
Zukunft vor. Eine einſeitige Kultur des Seeliſchen iſt in der
Tat nicht mehr möglich; ihre Vertreter, einſt die Ueberwinder
des heidniſchen Triebmenſchen, der darum natürlich in der Maſſe
nicht ausgeſtorben iſt, wirken heute rückſtändig. Das erkennen
die kritiſchen Jutellektuellen wohl. Was ſie aber nicht erkennen,
iſt, daß der neue über die Seele hinausſteigende Typ geiſtig
ſein wird, und daß Geiſt mehr iſt als bloß kritiſcher Verſtand,
ebenſo poſitiv ſubſtanziell wie die Seele und ſich zu dieſer nicht
feindſelig, kritiſch, ſondern wie der Mann zur Frau verhält,
nämlich bewußt führend. Geiſtige Erkenntnis der Welt, der
äußeren körperlichen wie der inneren ſeeliſchen, wird das
Leit=
tvort der Zukunft bleiben. Blindes Vertrauen auf das Gute
wird immer größere Enttäuſchungen erleben, kindliche Unſchuld
wird unter die Räder kommen. Der Menſch muß ſehend, rei
und ſelbſtverautwortlich werden; dann werden ihm alle
Seelen=
werte in neuem Lichte erſcheinen und lebensfähig bleiben. Unter
der Führung des erkennenden Geiſtes aber wird die ſcheue Seele
auch die etwas lächerliche Angſt vor den Trieben derlieren, die ja
doch Träger des Lebens ſind. Der Erkennende braucht ſia nicht
mehr zu unterdrücken, ſondern er wird ſie einzuordnen verſtehen
und, von der Aengſtlichkeit befreit, wird auch die Seele ſich
unbe=
fangener entfalten können als unter der Flügelhaube und nicht
länger dem Spott der Materialiſten und Intellektuellen
aus=
geſetzt ſein.
Nachdem mir dies klar geſvorden, war meine anfängliche
npathie zu den Schweſtern wieder hergeſtellt, mein
Wider=
ich gegen die Flügelhaube verlor alle Aergerlichkeit, ich
be=
htete ſie nun mit den wohlwollenden Augen des Antiquars;
hzeitig konnte ich äußerlich dem Arzt recht geben, ohne zu
rchten, dadurch in die ſeeliſche Armut ſeiner Weltanſchauung
geraten. Vor allem aber fetzte mich meine Erkenntnis inſtand,
gutem Gewiſſen jenem jungen Ding ſeinen Wahn gründlich
zureden und zugleich doch den Trägerinnen der Flügelhauben
kbar zu ſein, unter deren Schutz ich bald genas,
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Januar 1924.
Rummer 25.
Darmſtadi, 25. Januar.
— Außerordeufliche Steuer vom Gebäußebeſitz für 1923. Ab 22.
bs. Mts. gilt: Von d.m Grundverviögen, das nach Art. 1 des F.
nanz=
gefetzes für 1923 vom 14. Juli 1923 dem niedrigen Steuerſatz unterliegt,
wird für 1923 als außerordentliche Steuer vom Gebäudebeſitz eine weitere
vorläufige Staats=Grundſteuer erhoben. Dieſe Steuer beträgt 15
Goldpfg. von je 100 Mk. Steuerwert und iſt am 5. Februar 1924 fällig.
(Das Fiuanzminiſterium kann anderen Fälligkeitstermin feſtſetzen. Die
Regierung iſt ermächtigt, nötigenfalls anzuordnen, daß die Steuerpfl
ch=
tigen berechtigt ſind, von den Nutzungsberechtigten des der Steuer
unter=
worfenen Grundvermögens Erſatz dieſer Steuer nach dem Verhältnis der
Mietwerte zu verlangen. Dabei bleibt zweifelhaft, welcher Mietwert hier
gemeint iſt, ſo daß hierüber der Geſetzgeber noch die Aufklärung ſchuldig
bleibt. Aum. der Schriftleitung). Auf Antrag eines Erſatzpflichtigen
kam der auf ihn entfallende Steueranteil ganz oder teilweiſe erlaſſen
werden, wenn die Erhebung für den Erſatzpflichtigen eine beſondere
Härte bedeuten würde. Der Steucranteil iſt auf Antrag zu erlaſſen,
wuenn der Erſatzpflichtige bereits vor 15. Januar 1924 eine
Unter=
ſtützung der nachſt henden Arten bezogen hat und noch bezieht. 1.
Unterſtützung für Sozialrentuer, die nach dem Geſetz über
Notſtandsmaß=
nahmen zur Unterſtützung von Rentnenempfängern der Invaliden= und
Angeſtelltenverſicherung in der Faſſung vom 23. Juli 1929 Unterſtützung
beziehen; 2. Unterſtützung aus der Kleinrentnerfürſorge; 3.
Erwerbs=
loſenfürforge; 4. Wohlfahrtsuuterſtützung. — Vei welcher Stelle dieſer
An=
trag zu ſtellen iſt und wer über ihn entſcheidet, ſagt das Geſetz nicht, auch
nicht, welche Stelle gegebenenfalls den Steueranteil erläßt.
— Außerorbentliche Steuer vom Gebäudebeſitz. An Stelle des
5. Februar iſt als Fälligkeitstag der 18. Februar 1924 feſtgeſetzt.
Die Steuer beträgt 15 Goldpf. von je 100 Mk. Steuerwert. Weiteres
demnächſt durch die Finanzämter. Eine Verlegung des Fälligkeitstages
der außerordentlichen Steuer vom Gewerbebetrieb — 5. März 1924
iſt nicht in Ausſicht genommen. Letztere Steuer beträgt 3 Goldpf. von
je 100 Mk. Steuerwert des gewerblichen Anlage= und Betriebskapitals.
— Erhebung von Zuſchlägen für Steuerrückſtände. Das am 22. d.
Mts. in Kraft getretene Geſetz beſtimmt, daß Art. XVIII. der 2.
Reichs=
ſteuernotverordnung vom 19. Dezember 1923 über
Steuerrück=
ſtände auch auf die heſſiſchen Staatsſteuern Auwendung
find:t und it Zuſtimmung des Innenminiſteriums auch auf
Gemeinde=
abgaben und ſonſtige Gemeindeeinnahmen angewendet werden runn.
Hiernach bei den Staatsſteuern zu erhebende Zuſchläge und Zinſen
fließen in die Hauptſtaatskaſſe.
— Gebühren der Ortsgerichte. Ab 1. Februar 1924 werden die
Ge=
bühren in Goldmark berechnet. Der im Reg. Blatt Nr. 3 enthaltene Tarif
kann bei den Ortsgerichten eingeſeben werden.
— Hefſiſches Landestheater. Die erſte Wied rholung von Mozarts
„Gärtnerin aus Liebe” findet am Samstag, den 26. Januar,
abends 8 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt. Sie fällt der Sondermiete 12 zu.
Miete 4 und a. Die Samstagaufführung von Fritz von Unruhs
„Roſengarten” fällt ausnahmslveiſe den Mieten A und a zu. Die
Aufführung wird vorausſichtlich für längere Zeit die letzte des Werkes
ſein, da die Vorbereitungen zu Shakeſpeares „Lear” ein Werk von ſo
großer techniſcher Schwierigkeit im Spielplan nicht zuläßt.
— Volkshochſchule! Ferien! Weſcher Zauber liegt doch in dieſem
Wort, welche Sehnſucht erweckt es in unſerer Bruſt. Ob wir kleine
Buben oder Mädels ſind, Gefangene, das Joch der Schulbank ungeduldig
tragend, ob wir größer, „älter”, das Köpfchen voller Schmachtlöckchen in
Kontor oder Fabrik ſchaffen, oder ob wir ſchon mit dem grauen
würdi=
gen Weiß des Alters beſchenkt ſind, ganz gleich, driugt das beglückende
Wort Ferien an unſer Ohr, dann packt uns kindiſche Freude, dann ſind
wir alle Kinder, kleine, große Kinder. Und „Kinder” waren es auch, die
da am Donnerstag voriger Woche in der Techniſchen Hochſchule den
größten Saal bis in die kleinſte Lücke füllten, um dem Vortrag n
Lichtbildern über „Ferfenkurſe” und „Wanderungen im Schwarzwald
zu lauſchen. Obwvohl es draußen ſchneit, im Saale war vom rauhen
Winter nichts zu merken; da führte uns der „alte” Wandersmann der
Volkshochſchule, der Führer unſerer Hetmatwanderungen, Herr
Ober=
bergrat Prof. Dr. Klemm, in den Schwarzwald hinein. Da ging
unſchuldigen ſilbernen Bächlein und an hüpfenden ſpringenden Bächen
entlang, hinauf zu den Höhen und Gipfeln. Wie ſchön lagen die
dunk=
len Seen des Schiua
wvaldes da, mit ihren klaren Waſſerſpiegeln, jeder
einzelne ein großes blaukes Auge, widerſpiegelnd Himmel un
Schat=
ten, Wald und Licht. An ſhönen Plätzen wurde kurze Raſt geme
ht. und
dann erzählte unſer Führer ſchlicht und humorvoll einiges von den
Er=
lebniſſen des Ferienkurſes, der im vorigen Jahre den Schwarzwald
durch=
wandert hatte. Erlebniſſe, die muß ein richtiger Ferienkurs gehabt
haben. Sogar ein alter Kochtopf, der du. wird, kann bei ſolcher
Wanderfahrt zum Erlebnis werden. Aber auch Menſchen lernt man
kennen und Tiere, die derſchiedenſten Arten und Raſſen. So kam der
Harfe ade 1und deüDder od. — Din einden zecniſchen Danigen V.
aren die Lichtbilder (viele von Kursteilnehmern ſelbſt
herge=
ien
ſtel
dewi
jedesmal durch den Saal, weun ein neues Bild auf der Leinwand
er=
ſchier. So hat auch dieſer Vortrag, einem großen Hörerkreis,
deut=
ſchen Wald, deu Shwarzwald, wenn auch nur in Bildern, zugängig
ge=
macht. E3 iſt des Verdienſt des ehemaligen Leiters der Volkshochſchule,
Herrn Dr. Bräuning, mit den beſcheidenſten Mitteln, die erſten
Ferien=
kurſe m Daruſtadt zuſtande gebracht zu haben. Möge der Volkshochſchule
auch in dieſem Jahre gelingen, einigen Ferienkurſen es möglich zu
machen, das im Bud geſchaute in der Wirklichkeit kennen zu lernen. Doch
— das wird von den Eifenbahnfahrpreifen abhängen. Und darum iſt
die Frage angebracht: „Wird der alte Reichstag noch
Fahrpreisermäßig=
ungen für Kursteilnehmer der Volkshochſchulen bewilligen, oder müſſen
wir auf den neuen Reichstag warten?
— Todesfaſ. Au 23. Dezember verſchied die älteſte Einwohnerin
Darmſtadts, Frau Lina Mainzer, geb. Trier, im faſt vollendeten
94. Lebensjahre. Mit ihr iſt die letzte der Geſchwiſter dahin gegangen,
eich ihren Brüdern, Adolf und Theodor Trier, eine markante,
all=
die
gemein beliebte Perſönlichkeit war.
F. N. Bei dichtgefülltem Saal fand das Konzert des
Mozart=Vereins im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Der
ſtatt=
liche Chox trug als einziges größeres Werk den herrlichen „
Ge=
fang der Geiſter über den Waſſern” von Schubert vor. Herrlich
hebt ſich Schuberts Muſik zu den Verſen Goethes empor, wir
ſtaunen, wie Schubert auch die tiefſte Gedankenlyrik muſikaliſch
erfaßt und geſtaltet. Der ſchwierige achtſtimmige Chor wird von
vierhändig geſpieltem Klavier begleitet, und dieſer Umſtand iſt
an manchen Stellen für einen Chor, der meiſt a capella ſingt,
gefährlich. Beſonders im Anfang, wo die Stimmen noch nicht
eingeſungen waren, gab es kleine Trübungen. Es folgten ſpäter
Chörlieder von Mendelsſohn.Gade, Schumann, Förſter und
Kremſer, alles Kompoſitionen, die mit dem Geiſt der Romantik
eng verknüpft ſind. Bei allen Vorträgen zeichnete ſich der
Ver=
ein durch weichen, abgerundeten, manchmal faſt zu
zurückhalten=
den Klang aus, die Chordiſziplin war vorzüglich, überall
fühlte man den geſtaltenden Willen von Herrn Kapellmeiſter
Friedrich Rehbock, der mit größter Klarheit vortragen läßt,
wie ſein ganzes Weſen auf möglichſt objektive Erfüllung der
Abſichten des Komponiſten eingeſtellt iſt. Drei für Chor
bearbei=
tete Volkslieder ſtanden im Vortrag auf der gleichen Höhe wie
die übrigen Geſänge.
Von den Soliſten ſeien zuerſt genanut Herr Göſta
Andreaſſon (Violine) und Guſtav Beck (Klavier), Künſtler,
denen wir in letzter Zeit viel wertvolle Gaben verdanken und
die auch hier wieder in prachtvollem, beſeeltem Zuſammenſpiel
das Schubertſche Duo in A=Dur op. 162, Beethovens G=Dur=
Romanze und einen Ungariſchen Tanz von Brahms=Foachim
ein zweiter folgte als Zugabe — darboten.
In Fräulein Elli Sendler (Berlin) lernten wir eine
ſym=
pathiſche Altiſtin kennen, die mit klangvoller, wohlgepflegter
Stimme innigen, wirklich beſeelten Vortrag zu verbinden, weiß
und dadurch als Liedſängerin ſtarke Anerkennung verdient.
Ge=
tragenes gelingt ihr beſſer als lebhafte Friſche, uns war das
staccato in Wolfs Fußreiſe etwas zu gekünſtelt, wie auch hier
kleine Ungenauigkeiten, gegen die Wolf mit Recht ſehr
empfind=
lich war, auffielen. Den tiefſten Eindruck machten die Lieder
von Brahms. „Dein blaues Auge” wurde ergreifend geſtaltet,
ſo daß man lauten Beifall vermied, was für einen
Gefangs=
ſoliſten nach dem erſten Lied allerdings immer etwas peinigend
wirken muß. Nach der „Mainacht” brach dafür der Beifall um
ſo freudiger hervor und blieb der Künſtlerin getreu bis zu der
— Vortrag Proſeſſor Berzog in der Bereinigung der Frrunde
des humaniſtiſchen Gxomaſiums. Wir machen aufmerkſam auf
den heute Freitag, abends 8 Uhr, im Feſtſaal des
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums (Karlſtr. 2) ſtattfindenden Vortrag
von Univerſitätsprofeſſor Dr. Kudolf Herzog über „Gelouöte und
Banken im Altertum”. Gäfte, insbeſondere auch Damen, ſind
willkommen.
* Eintritt in die Sexten der höheren Schulen an Oſtern 1924.
Nach einer Verfgüung des Heſſiſchen Landesamtes für das
Bil=
dungsweſen können an Oſtern 1924 außer den Schülern nach
dem 4. Grundſchuljahr auch noch Schüler nach dem 3.
Grund=
ſchuljahr in die höheren Schulen aufgenommen werden. Die
Vorſchrift, daß vierjähriger Beſuch der Grundſchule unter allen
Umſtänden Vorausſetzung ſein ſollte, iſt alſo für 1924 noch
ein=
mal außer Kraft geſetzt worden. Allerdings bleiben gewiſſe
Einſchränkungen. Es können z. B. Schüler, die nach dem
31. März 1915 geboren ſind, nicht aufgenommen werden. Schüler,
Bedinguugen aufgenommen. Ueber alle Fragen, die für die
die hieſigen höheren Knabenſchulen in der nächſten Woche
ver=
anſtalten. (Näheres ſiehe Anzeige in der heungen Nummer.)
Bei dieſer Gelegenheit wird auch über die Einrichtung der
Normal= und Reformklaſſen geſprochen werden. Wie die
Eltern=
abende jetzt ſchon ſtattfinden, müſſen auch die Anmelduugen
frühzeitig, und zwar an dem beſtimten Tage, erfolgen, damät
eine lleberſicht über die Zahl der neuen Sextaner gewonnen neue Ideen wach werden. Wie zweckmäßig wäre eine ſolche Tätigkeit
werden kann, und damit die ſeitherigen Lehrer beim Uuterricht
auf diejenigen ihrer Schüler beſondere Atüaſicht nehnten können,
die in die höheren Schulen eintreten wollen. Das neue
Schul=
jahr beginnt Ende April.
Die deutſchen Aufbauſchulen ſind, ſo ſchreibt man uus, das jüngſte,
erſt 1921 geſchaffene ſtaatliche Glied unjeres Schulweſens.
Anfbau=
ſchulen heißen ſie, weil ſie auf den Lehrgang d.s 7. Voſtsſchuljahres
eine 6jährige höhere Schule aufbauen, die ebenſo wie die Gymnaſien,
Realgymnaſien und Oberrealſchulen ihre Schülerinnen bezw. Schüler zur
Reifeprüfung führen. Der geſamte Schulbeſſch ihrer Schüler umfaßt
die gleiche Zeit wie bei den übrigen höheren Schulen, nämlich 13 Jahre,
aber während in die übrigen hoheren Schulen die Kinder bereits nach
4jährigem Beſuch der Grundſchule eintreten müſſen, brauchen die Eltern,
die ihre Kinder in die Aufbauſchule ſchicken, die Entſcheidung erſt nach
7 Volksſchuljahren zu treffen. Allerdings können das Ziel der
Aufbau=
ſchule — in kürzerer Zeit zur vollen Reife einer höheren Schule zu
füh=
ren — nur wirklich begabte und körperlich widerſtandsfähige Schüler
er=
reichen. Au ſolchen Kindern aber fehlt es weder in der Stadt noch auf
dem Land, und gerade den begabten Landkindern war ſeither der Beſuch
einer höheren Schule vielfach unmöglich. Der Aufſtieg dieſer weitvollen
Volksſchichten aber liegt nicht nur im Intereſſe der Kinder ſelbſt,
ſon=
dern iſt von größter Bedeutung für das Volksganze. In Dorf und
Klein=
ſtadt hat unſer Volk einen Jungbrunneu, aus dem es ſich immer wieder
erneuert. Dieſen begabten Kindern vom Land wird nun durch die
Auf=
bauſchule die Möglichkeit einer höheren Schulbildung gegeben, ohne daß
ſie zu früh vom Elternhauſe und ihren heimatlichen Verhältniſſeu
losge=
riſſen werden müſſen. Deutſche Aufbauſchulen heißen die neuen
Schulen, weil ſie neben nur einer Fremdſprache als Pflichtfach und
einer weiteren als Wahlfach, die Jugend beſonders in die Schätze unſerer
Sprache und unſeres Volkstums einſchließlich der bildenden Kunſt und
Muſik einführen wollen. Mädchen bezw. Knaben, die das 7. oder 8.
Schuljahr i einer Voltsſchule zurückgelegt und mit gutem
Abgangszeug=
nis verlaſſen haben, können, wenn gute Begabung nachgewieſen wird,
aufgenommen werden; ſelbſtverſtändlich auch ältere. Es werden keine
an=
deren Keuntniſſe verlaugt als die in der Vollsſchule erworbenen.
Schulgeld wird nicht erhoben. Deutſche Aufbauſchulen beſtehen in
Darm=
ſtadt (Lagerhausſtraße 7) für Mädchen und in Alzeh, Beusheiu,
Fried=
berg für Knaben. Auskunft über die Aufnahmebedingungen uſw. erteilen
die Direktionen der Schulen auf mündliche oder ſchriftliche Anfragen.
— Beamten=Wirtſchaftsgenoſſenſchaft. In der außerordentlichen
Hauptverſammlung am 15. Januar hielt der 1. Vorſitzende einen kurzen liche Vexſammiung anberaumt. Die Sicherſtellung der Schwer=
Vortrag über die derzeitigen großen wirtſchaftlichen Nöte der
Beamten=
ſchaft und ermahnte die Anweſenden in eindringlicher Weiſe zu immer
fiſterem wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der Beamten aller Gattungen. Hiergegen ſoll proteſtiert werden. Der Bundesvorſitzende Kark Djedt=
In der Beamten=Wirtſchaftsgenoſſenſchaft haben ſich die Beamten eine
Einrichtung geſchaffen, die die Selbſthilfebeſtrebungen mit ſteigendem
Erfolg in die Tat umſetzt. — Da infolge beſonderer Verordnungen
P Der Beukehrätbzerein richtet an alle Gininuhner Darmſtadts die
Bitte, ihm bei der Erfüllung ſeiner übernomnenen Pflichten tatkräftige
Unterſtützung zu leiſten. Cs it unmöglich, daß alle Aufgaben erfüllt
werden können ohne eine geſicherte fuanzielie Grundlage. Die große
Teilnahmsloſigkeit weiter Kreiſe hat dazu gejührt, daß die an ſich ſchwn
gering bemeſſenen Mitgliederbeiträge meiſtens erſt in unſere Sände
lamen, wenn ſie nichts mehr wert waren.
Während früher die Haupt=
D
gifgabe des Verfahrsvoreins in der Hebung des Frendenverkehrs, der
von Wohnungen, von der Erteilung von Auskünſten und
Fützung von Ausſtellungen beſtand, müſſen heute auch neue
der Anterſt
Aufgaben gelöſt wverden. Das zur Verfügung ſtehende Verkehrsburea
ind von allen Kreiſen der Bevölkerung in weitgehendſtem Maße zu
Auskünften herangezogen, ohne baß der größte Teil der Anfragenden
Mitglieder des Verkehrsvereins ſind. Wir waren bis heute, dank der
aufmänniſchen Gr.
D e Silaoi der Wrn ſue Wu ene uaundugnſcet Gedldtentes
pro Monat ſp ge-ing, daß wir beſtimut damit rechnen, baß jevermann
denſelben für die Annehyrlichkeit der genauen Auskunftserteilung
ge=
die vor dem 1. April 1915 geboren ſind, werden unter gewiſſen währt. Anmeldekarten find im Verkehrsbureau vorrätig.
Einzahlun=
gen können guch auf unſer Poſtſcherkkonto Fraukfurt a. M. 69 219 er=
Aufnahme von Schülern an Oſtern 1824 wichtig ſind, wird den ſfolßen. Jeder helfe uns, und gebe uns freudig, er wird der Sache
Eltern durch die Elternabende Auskunft gegeben, welche Mützen, und aus der Sahe ſelbſt wird auch ihm wieder Nutzen zukommen.
„Arbeit iſt Leben.” Man ſchreibt uus: Man konnte in den letzten
Wochen eine uuge Tätigkeit beim Wegſchaffen des Schnees vou den
Ver=
kehrsſtraßen beobachten. Die Erwerbsloſen erarbeiten ſich die vom
Arbeits=
amt gezahlten Gelder in ehrlicher Arbeit. Da ſah man neben dem körperliche
Arbeit Gewvohnten den Hünſtler, den Wiſſenſchaftler den Kaufmann und
den Techniker mit großem Eifer der ungewohuten Tätigkeit ſich widmen,
Arbeit ohne ditekte Bezahlung, ein Stückchen Idealismus in unſerer ſo
ſelbſtſüchtigen Zeit. Das Blut kreiſt friſcher durch die Adern und läßt
für alle, eine allgemeiue Arbeitspflicht von einigen Wochen im Jahre.
Beieviele ſoziaſen und grundſätzlchen Werte würden da erſchloſſen
wie=
viele Vornnteile über den Haufen gerannt und wieviel Altenſtaub vo
der Seele geblaſen.
* Eine ruchloſe Tat wurde hiuter der Rennbahn in ſogenannten
„Saufang” verübt. Uubetaunte Täter haben dort an 14 Obſtbäumen die
inugen Kronen abgebrochen. Scheinbar handelt es ſich um einen
Nacheakt.
Unſug. In den letzten Nächten wurden in der Synagoge der
Js=
raelitiſchen Relig onsgeſellſchaft eine Reihe Fenſterſcheiben eingeſchlagen.
Von den Tätern fehlt jche Spur
* Erhüngt hat ſich im Abort ſeiner Wohynung au ſeinem Leibriemen
ein 8Sjähriger Aann. Eiu Le den ſoll ihn in den Tod getrieben haben.
— Beaufſichtigung der Hunde. Das Polizeiamt erinnert an ſeine
Verordnung vom 24. März 1909, wonach innerhalb der Stadt auf
öffentlichen Straßen und Plätzen ſowie an Orten, wo Menſchen zu
ver=
kehren pflegeu, Beruhadiner, Neufundländer, Leouberger, 4 oggen,
Barſohs, Maſtiffs und alle aus Kreuzungen dieſer Raſſen
hervorgegan=
geuen Hunde an einer kurzen Leine zu führen ſind, weil innerhalb der
Stadt und unmittelbar an ihren Grenzen mit Feldfrüchten bebaute
Grundſtücke vorhanden ſind, deren Anpflanzungen durch darin
umher=
ſtreifende Hunde erheblich beſchädigt werdeu könnten.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierznter erſchelnenden Notizen /ind ausſchließlich als Hinweiſe euf Ainzeigen zu betrachttz,
m
finem Falle irgendwie als Belprochung oder Frütlk.
— Orpheum. Erſtaufführung von „Madame
Pom=
padoux”, Leo Falls erfolgreichſtes Werk „Madame Pompadour” geht
heute hier erſtmalig in Szeue. Die Wiener Allgemeine Zeitung ſchreibt
gelegentlich der dortigen Premiöre: Leo Fall hat hier ſicherlich eine
ſei=
ner beſten und paſſiouierteſten Partituren geſchrieben. Seine Muſik
flattert in graziöſen Marſch= und Tanzuhythmen dahin hat eine
ſchmiſ=
ſige Juprefſion ueben der anderen und darüber hina,s die Süße echter
Lrafeemärk einf wirißt
earerei e eie ir
gehendſte Rückſicht genomr
en. Die Zahlung kann in 5 Raten zu ſe
3 Mark erfo’gen. Im Hinblick auf die großen — noch weiter
auszu=
hauenden — Aufgaben der Beamten=Wirtſchaftsgenoſſenſchaft, und im
Vergleich zu den Geſchäftsanteilen, die von ähnlichen und gleichen
Ein=
richtungen und Genoſſenſchaften gefordert werden, darf der feitgeſetzte
Geſchäftsanteil mit 15 Mark als beſcheiden bezeichnet werden.
— Geflügelausſtellung. Auch im Winter werden dieſes Jahr die
Räume des großen Ausſtellungsgebäudes auf der Mathildenhöhe —
wenn auch nur auf kurze Zeit — geöffnet. Die Beſtrebungen des Vereins
für Geflügel= und Vogelzucht „Ornis” erkennend, hat die Stadt die
großartig geeigneten Ausſtellungsräume des herrlichen Olbrichbaues
am Hochzeitsturm für die 1. große mittelſüddeutſche
Ge=
flügelſchau am 26. und 27. Januar 1924 zur Berfügung geſtellt.
Da die Ausſtellung von jedermann beſchickt werden kann, wird ſie nicht
allein ein Bild der Geflügelzucht der engeren Heimat, ſondern eines
größeren Umkreiſes bieten. Die zahlreichen Anmeldungen zeigen ein
vielfarbiges Bild. Auch Zuchtgeräte. Futterartikel und einſchlägige
Lite=
ratur ſind zur Beſichtigung aufgeſtellt. Eine reichhaltige Verloſung
liche Wohl der Beſucher iſt ebenfalls durch die Errichtung
friſchungsraumes Sorge getragen.
eines Er=
ſyriſcher Kantilene. Sie haftet leiht, ſie ſchwebt gleichſam ins Ohr,
ſie lächelt und flüſtert und weiſt zierliche, kokette Melodien auf. Dieſer
ſpieleriſche Reiz entfließt einer ſoliden und ſparſawreinlichen
Inſtru=
mentation.
— Der Internationale Bund der Kriegsopfer,
Arbeitsinvaliden und deren Hinterbliebenen hat a Samstag, den 28.
MMts., abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal eine große
öffent=
beſchädigten, der Witwen, Waiſen und Invaliden, der Beamten und
Au=
geſtellten ſoll durch die Abbauverfügungen des Reiches gefährdet werden,
Berlin, Mitglied des ſozialpolitiſchen Reichsausſchuſſes wird ſprechen.
— Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, findet der
Lieder=
nunmehr die Geſchäftsanteile wertbeſtändig zu geſtalten ſind, hat die abend der Vereinigten Männergeſangvereine am
Samstag, den 26. Januar 1924, abends 7 Uhr, in der Turnhalle am
Woogsplatz ſtatt, worauf wir nochmals hinweiſen.
Regimentsnachrichten.
— Berein ehem. Jäger zu Pferde 3, Darmſtadt, Alle
ehemaligen Jäger zu Pferde 3 werden nochmal9 auf die am Sonntag,
den N. Januar 1934, nachmittag8 2 Uhr, ſtattfindende
Geueralverſamm=
lung aufmerkſam gemacht. Die Verſammlung findet im Reſtayrant
Wolf, Waldſtr. 3, ſtatt.
Aus den Parteien.
Zugabe, dem ruſſiſchen Veſpergeſang, der zu den Lieblingsſtücken
von Suſanne Deſſoir gehörte. Bei dem weichen Wohllaut der
Stimme, der ganz auf beſeelter Atemführung beruht, ſchien mir
das glasklare pp. des letzten „jubilate” ein zu ſtarker Gegenſatz.
Wir wiſſen dem Mozart=Verein Dank für die Bekanntſchaft mit
einer ſo ſchönen Stimme, wie auch der ganze Abend reiche
An=
regung bvt.
Am Samtag, B. . ſindet eine außerordentliche Frauenſitzun
ſtatt im Parteilokal (Waldſtraße 45), abends 8 Uhr. Wir bitten unſere
Mitglieder driugend, zu erſcheinen, da es ſich um wichtige
Beſprechun=
gen handelt. Das Erſcheinen jeder einzelnen Parteifreundin iſt Pflicht.
Deutſche Demokr. Partei — Preſſeausſchuß.
Wi=
machen unſere Mitglieder nochmals darauf aufmerkſam, daß unſere
Sitzung nicht am Donnerstag, ſondern erſt heute Freitag abend
ſtatt=
findet.
Deutſche Demokr. Partei — Vinanzausſchuß. Wiu
laden unſere Mitglieder auf Samstag, 26. Jan., nachmittags 5 Uhr,
in das Parteilokal (Waldſtraße 45) zu einer wichtigen Beſprechung ei,
Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten.
Typen kennen in all ihrer Verſchlagenheit, Gewaltſamkeit und
Sinnen=
nier, in ihrer dauernden Verſchwörung gegen den Gutsherrn und ſeine
Getreuen, als ſiegreiche und unbeſtrafte Mörder eines Braven, als
un=
ermüdliche Minierer, die den Großgrundbeſitz Schritt für Schritt
zei=
ſtückeln.
Die Königstreuen. Der Buſch= und Heckenkrieg der königstreue
Chouans in der Bretagne gegen die berrſchende Republik, Treue un
Verrat, Frömmigkeit und
grauſauer 7
uat
Honoré de Balzae, Romane und Erzählungen. 7 Bände, Ernſt
Roh=
wohlt, Verlag, Berlin W. 35.
Aus den geſammelten Werken Honoré de Balzacs, die der Verlag
Rowohlt in geſchmackvollem Einband herausgibt, liegen dieſe ſieben
Bände zur Beſprechung vor:
Der Landarzt. Weſen und Wirken eines weiſen Arztes, den das
bigene düſtere Schickſal zum Wohltäter und Begründer einer neuen
Geſellſchaftsordnung im Nahzen ſeiner Dorfgemeinde macht, geben
dem Dichter Gelegenheit, ein ſoziales Idealbild zu entrollen. Die
Ge=
genſpieler des edlen Dr. Benaſſis beſchwören die Heldenwelt des
napo=
leoniſchen Zeitalters herauf, den ägyptifchen und italieniſchen Feldzue
volkstünzlichen Unſterblichteit.
Vater Gorſot. Dieſer mit Recht weltberühmte Roman ſtellt eine
Geſellſchaft dar, die mit ihren Schickſals= und Vermögensſchiebungen
bige Penſion und der Mittagstiſch der Madame Vauquer, die den
Al=
mit den berühmten Balza=Geſtalten wie Roſtignae, Vautrin und
Bjanchon vereinigen, werden zum Weltall.
Zwei Frauen. Ein Idyll, das in einer erſchütternden Tragödie
endet. In dieſen Erlebniſen und Bekenntniſſen zweier junger
adeli=
ger Frauen, von denen die eine ganz helfende Mutter, die andere
ganz gerſtörende und ſelbſrzerſtöreriſche Liebende wird, verrät der
ze Erforſcher des Menſchenherzens im Rahmen einer reichen
Schil=
gr.
der
ing der nachnapoleoniſchen franzöſiſchen Gefellſchaft die erhabenſten
und lächerlichſten Geheimniſſe der Frauenſeele.
Pariſer Novellen. Die Infaſſen des Tuchladens im alten Haus
zur Ballſpielenden Katze, die große Dame in ihrer wappengeſchmückten
Equipage vor der Tür des ſchlechten Hotels, in dem ihr vergötterter
Prinz der Boheme wohnt, ehrgeizige Hutmacher, Haarkräusler,
Pfand=
leiherinnen, Kartenſchlägerinnen, Seiltänzerinnen, Abgeordnete in den
Wandelgängen der Kammer, Flaneure des Boulevards vereint dieſe
Sammlung zu einem Karnebal der unbewußten Komödianten all der
Tragödien, Schauſpiele und grotesken Farcen auf der bunten Bühne
von Paris.
Die Bauern. In dicſem erſten realiſtiſchen Bauernroman, dem
Vorbild von Zolgs „la Verre”, lernen wvir die wahren ländlichen
der amazoniſch ſchönen Marie de Verneutl mit ihrem geliebten Foſnd,
dem jungen Noyaliſtenführer.
Ebefrieben. Gefährdung und Rettung des ehelichen Glückes iſt
das Thema dieſer drei, bald raſch fortdrängenden, bald breit
aus=
malenden Novellen, in denen die Salous und Boudoirs des Empire und
weiſen und verſonnenen Philoſonhen, der ſeine eigenen Wege geht.
der Neſtauration mit all ihrem Iwentar an Möbeln, Gewändern,
Ge=
ſichtern und Schickſalen aufleben.
Die Bände ſind einzeln kauflich.
Deutſcher Jägerkalender und Jahrbuch für 1924. Zuſammengeſtellt von
der Schriftleitung des „Deutſchen Jägers”. In Ganz=Kaliko geb. 2
Gold=
mark. Verlag F. C. M ayer, G. m. b. H., Müuchen, Briennerſtr. 9.
Kalender ſollen treue Geleiter, für die Dauer eines Jahres ſein,
follen daher nicht nur für den Augenblick feſſeln, ſondern dauernden
die Bereſina und die Geſtalt des tleinen Korporals in ſeiner erſten Wert haben, ſollen belehren — und auch unterhalten. Dieſen
Anfor=
derungen wird der „Deutſche Jägerkalender” gerecht. Neben einem
Ka=
lendarium, das genügend Raun für tägliche Eintragungen von
Beobach=
tungen uſw. zur Verfügung ſtellt, und auch die für den Weidmann
be=
ſonders wichtigen Auf= und Untergangszeiten des Tag= und
Nachtgeſtir=
nes bietet, enthält er Abſchußliſten für die einzelnen Monate
Merkblät=
ter über erte lte und erhaltene Jagdeinladungen, Treibiagdformulare,
eine Aufſtellung über Jagdeinnahmen und =ausgaben,
Wildſchadenfor=
mulare. Ganz beſonders reich iſt der textliche Teil ausgeſtaltet, der
neben einem jagdlichen Rückblick auf 1923 eine Reihe knapp gehaltener
Artikel über aktuelle Themata bringt. Zahlreiche Zeichnungen erſter
Künſtler, wie Dahlem, Rolf Winkler uſw., geben dem Werk auch eine für
das Auge gefällige Geſtalt.
Exkurſionsbuch zum Studium der Vogelſtimmen. Von Profeſſor Dr=
U. Voigt. 9. Auflage. 297 Seiten. (Verlag von Quelle u. Meher
in Leipzig, 1923.)
Kraft und Geiſt unſerer beutſchen Volksſchule. Von Geh.
Oberregie=
rungsrat Miniſterialdirektor P. Kaeſtner. 29 Seiten, (Verlag vont
Quelle u. Meher in Leipzig.)
Die Grundlinien der Weltgeſchichte. Eine einfache Schilderung des
Lebens und der Menſchheit. 14 Lieferungen von etwa 40 Bogen=
Grundpreis für jede Lieferung 0.50 Mk. (Verlag für
Sozialwiſſen=
ſchaft, G.m.b.H., Berlin SW. 68.)
Erich Weinert: „Der Gottesanadenknecht und andere Abfälle”. Bres”
lieder, 3.—5. Aufl. 0,50 Goldmark. (Elena Gottſchalk Verlag, Berlin=)
F. L. Hallener: „Rhythmus der Frauen”. (Eleng Gottſchalk Verlad,
Berlin.)
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Januar 1924,
Aus Heſſen.
+ Arheilgen, 24. Jan. Seitdem der Verkehr auf der Main=Neckar=
Bahn wieder aufgenommen wurde, halten nun auch die Güterzüge und
können die ankommenden Güter, wie z. B. Kohlen, auf der hieſigen
Station ausgeladen werden. Hiervon konnte man ſich in den letzten
Wochen wiederholt überzeugen; denn ſeitdem die Kohleubewirtſchaftung
freigegeben wurde, wird unſere Gemeinde, bzw. werden unſere
Kohlen=
händler, Rohlenverein und Konſumperein wieder reicklich mit dieſem
bei der jetzigen ſo kalten Witterung erwünſchten Brennmaterial verſorgt.
— Vie man vernimmt, wird von der Oberpoſtdirektion geplant, das
hie=
ſige Poſtamt 3 wieder in eine Agentur umzuwandeln. Es iſt dies wohl
in Verbindung mit dem in allen Bweigen gegenwärtig ſtattſindenden
Abbau zu bringen, wäre aber für unſere Gemeinde ein bedeutender
Rückſchritt. Man hofft allgemein, daß in dieſer Angelegenheit noch
nicht das entſcheidende Wort gefallen iſt.
Roßdorf, 24. Jan. Berichtigung. Zu unſerem geſtrigen
Ar=
tikel „Einen Beweis von Mut und Entſchloſſenheit”
werden wir erſucht, berichtigend mitzuteilen, daß die Nachtſchutzleute
keine Kenntnis davon hatten, daß ſich in der Rathauszelle ein Gefan=
gener befand, ebenſo wenig waren dieſelben im Beſitze eines Schlüſſels,
um die Zelle öffnen zu können. Auf ihrem nächtlichen Patrouillengang
hörten die beiden Nachtſchutzleute ein verdächtiges Geräuſch, ſchloſſen
den Rathausgang auf und ſtellten feſt, daß ſich in der Zelle ein
Ge=
fangener befand, ohne jedoch öffnen zu können. Außerdem waren die
Beiden davon überzeugt, daß der Gefangene aus eigener Kraft die
maſſive Zelle nicht hätte erbrechen können. Immerhin haben ſie
pflicht=
gemäß dem Polizeidiener Schuhmann von dem Vorfall Kenntnis
gege=
ben, mit dem Hinweis, er möge, da er im Beſitze des Schlüſſels iſt,
ein=
mal nach dem Reclten ſehen. Uebrigens ſei bemerkt, daß der
Aus=
brecher in der Gefängniszelle eine Eiſenſtange fand, mit der er ſehr
Heicht ſeine Flucht bewerkſtelligen konnte.
— Groß=Umſtadt, 23. Jan. Nächſten Sonntag, 27. Jan.,
nachmit=
tags 4 Uhr findet im Gaſthaus „Zum weißen Roß” hier eine
Kam=
rmermuſik=Aufführung des Darmſtädter Streich=
„uartetts ſtatt. Als Soliſtin wirkt Frau Kuhn=Liebel (Alt,
wom Heſſiſchen Landestheater mit, die als eine ausgezeichnete Konzert=
Kängerin bekannt iſt. In den letzten vier Jahren wurden die hier ſehr
Beliebten Kammermuſikaufführungen immer abends abgehalten. Um
wun auch den Bewohnern der umliegenden Orte Gelegenheit zu geben,
gegen geringe Opfer an Geld und Zeit beſte Muſik zu genießen, iſt das
Ronzert auf nächſten Sonntagnachmittag gelegt. Gäſte aus der Um
gebung unſerer Stadt ſiud herzlich wvillkommen. Begen Eintrittskarten
Unumerierte Plätze 1,5 0Mk., wende man ſich an die Buchhandlung von
Vindauer, wo ein Sitzplan aufliegt. Nichtnum. Plätze 1 Mk.
B. Dieburg, 23. Jan. Reichstagsabgeordneter Pfarrer Korell
Bon Rendel ſprach hier im vollbeſetzten Saale des Gaſthauſes „Zum
weißen Noß” über die Frage „Deutſchland und der Rhein”
Der ausgezeichnete Redner, der als Vorkämpfer des Deutſchtums am
Rhein bekannt iſt und deshalb vor Jahresfriſt auch von den fremden
Machthabern mit der Ausweifung aus Ober=Ingelheim bedacht wurde,
werſtand es, nach einer allgemein gehaltenen geſchichtlichen Beleuchtung
Des Problems Deutſchland—Rhein—Frankreich die gegenwärtig ſo
bren=
menden, noch lange nicht gelöſten Fragen des Rheinlands und ſeines
Wolkes mit wärmſtem vaterländiſchen Empfinden und ſozialem Gefühl
Den geſpannt lauſchenden Hörern zu ſchüldern. Vor allem wurden die
ffür unſer Heſſenland, ſo beſonders ſchwierigen Proöleme be=
trachtet und nach einer Löſung geſucht, die in nationaldeutſcher Hinſicht
keine noch ſo kleine Nachgabe enthalten dürfe, aber eine Erleichterung
Zeite 5.
des Loſes der ſo ſchwer bedrängten Bevölkerung des beſetzten Gebiets
bringen müſſe. — In der Diskuſſion brachte ein Kommuniſt die üblichen
Schlagworte vom internationalen Proletariat, das uns allein helfen
könne, vor und gab damit dem Vortrageuden Gelegenheit zu emer
von der Verſamulung ſtürmiſch unterſtützten Abrechnung mit dem
Kommunismus. Die Verſammlung dankte deu Reduer mit
langenhal=
tendem Beifall, worauf im Namen der hieſigen Deutſchen Demokr tiſchen
Partei, die den Vortragsabend veranſtaltet hatte, deren Vorſitzender,
Amtsgerichtsrat Becker dem Redner Danl ſagte und die
Verſamm=
lung mit einem Treugelöbnis zu Reich und Rhein ſchloß.
— Reinheim, 24. Jan. Odenwaldklub. In der ſtattlichen
Zahl von 55 Wanderern war Alt und Jung am Sonntag der Einladung
zur erſten Wanderung im Jubiläumsjahre der Orisgruppe des
Oden=
waldklubs nach dem ſchönen Lichtenberg gefolgt. Galt es doch, in dem
altbekannten gaſtlichen Hauſe Schellhags, in dem vor 25 Jahren die
Ortsgruppe begründet wurde, die Dekorierung der 12 erfolgreichen
Wan=
derer vom vergangenen Jahre und die Gründung der Jugendgruppe
des Klubs vorzunehmen. Der diesjährige Wanderpreis, beſtehend aus
einer wundervollen Radierung aus dem altertümlichen Wimpfen, fiel
durch das Los an Frau J. Halſter, während Herr Halſter anläßlich
ſeiner 5. Dekorierung den üblichen Wanderſtock erhielt. Mit Stolz blickt
die Ortsarupe auf ihre 25jährige erſprießliche Tätigkeit zurück, und mit
hoffnungsfrohen Wünſchen begleitet, ſie ihre neugegründete
Jugend=
gruppe, deren Zahl bereits 30 erreicht hat, in das erſte Jahr ihrer
Wan=
dertätigkeit hinein. Wohlgelungene Darbietungen der
Geſaugsabtsi=
lung der Ortsgruppe Lichtenberg, ſowie des bei ſolchen Gelegenheiten
immer mit echtem, urwüchſigem Humor geladenen Chroniſten der
Rein=
heimer Ortsgruppe verſchönerten aufs angenehmſte den Aufenthalt in
Lichntenberg, deſſen Abſchluß ein kleines, der wanderfrohen Jugend
ge=
widmetes Tänzchen bildete.
— Stockſtadt a. Rh., 24. Jan. Der Stenographen=Verein
Gabelsberger hielt ſeine diesjährige Generalverſammlung ab.
Lehrer Krumb. 1. Vorſitzender, erſtattete zunächſt eimn kurzen Ber
aus vergangener Vereinstätigkeit, welche in der erſten Hälſte des
Jah=
res infolge des Ruhrkrieges vollſtändig daniederlag, jedoch in der
zwei=
ten Hälfte wieder aufblühte. Die Nechnungsablage des Jahres 193
geſtaltete ſich zu einem weniger erfreulichen Ergebniſſe, wozu wir leider
die vergangene rieſige Geldentwvertung in Betracht ziehen müſſen. Bei
der Wahl des Vorſtandes wurde neben einigen neuen Mitgliedern der
nlte Vorſtand wieder gewählt. Die Uebungsſtunde wurde für in der
nographie vorgeſchrittene Mitglieder auf Samstag abend feſtgeſetzt.
Der St.=V. G. Stockſtadt a. Rh. ſtellt ſich als ſeine Aufgabe die Pfl.
ege
und Verbreitung des Syſtems Gabelsberger. Zu dieſem Zwecke bega
am 17. Jan, d. J. der diesjährige Anfäugerkurſus, welchen Herr Lehrer
Krumb leiten wird. Es haben ſich zu dieſem Kurſus nicht weniger als
35 Teilnehmer eingefunden. Dieſer Kurſus iſt ſicher ein gutes Zeichen
für den Fortſchritt unſerer Gabelsbergerſchen Sache in Stockſtadt
Mainz, 21. Jan. Heſſiſche Kinder in Tirol. In den
nächſten Togen werden 200 Kinder von Eiſenbahnerfamilien des
Giſen=
bahndirektionsbezirkes Mainz, vornehmlich aus der Gegend von
Binger=
brück, die Neiſe nach Tirol antreten, wo ihnen das menſchliche
Ent=
gegenkommen der ſtammesverwandten Bevölkerung für längere Zeit eine
Erholungsſtätte bereitet hat.
Gießen, B. Jan. Ein nichtswürdiger
Kofferdieb=
ſtahl. Dem Lautenſänger Dr. Hans Ebbecke, der im Kriege das
Augen=
licht verloren hat, iſt auf der Fahrt nach Wetzlar, wo er ein Konzert
gab, am 10. b8. Mts. im Zuge ab Frankfurt 5,2 Uhr nachmittags von
einem Mitreiſenden, mit dem er allein im Abteil ſaß, der Koffer mit
Ausrüſtungsgegenſtänden (Lautenliederheſte) für eine 14tägige
Konzert=
reiſe, ferner Kleider, Wäſche und auch Schuhe, ſowie ſolchen Dingen,
die=
ausſchließlich für den Alleingebrauch eines Blinden beſtimmt ſind,
ent=
weundet worden. Dr. Ebbecke der verheiratet iſt und Familie hat, i
für ſeinen Lebensunterhalt auf den Ertrag aus ſeinen Konzerten
ange=
wieſen und folglich durch den Diebſtahl materiell üb. raus ſchwer geſche
digt. Er hofft, durch dieſe Veröffentlichungen, vielleicht wieder in den
Beſitz ſeines Eigentums zu gelangen. Er appelliert an das
Anſtändig=
keitsgefühl ſeines Mitreiſenden und hofft, daß dieſer, nachdem er
nun=
mehr über Dr. Ebbeck.8 Lage unterrichtet iſt, ihm den Koffer an deſſen
Adreſſe: Heidelberg, Zähringerſtraße 1, zurückgibt. Völlige Straffreiheit
ſichert er ehrenwörtlich zu.
3* Aus dem Lande, 23. Jan, wird uns geſchrieben: Der Beſchluß
des Reichstags, daß Oſtern 1924 Schüler der Grundſchule noch
einmal nach dreijährigem Beſuche dieſer Schule in die höheren Schulen
übertreten dürfen, iſt von allen Eltern, die den Bildungsgang und den
Lebensweg ihrer Kinder ſorgſam überwachen und verfolgen, gewiß mit
Freuden begrüßt worden. Das Landesamt für das Bildungsweſen in
Darmſtadt iſt dem Wunſche des Reichstags beigetreten, ohne ihn in der
betreffenden Verfügung zu erwähnen. Man durſte geſtannt ſein, wis
ſich das Landesamt zn dem Beſchluſſe des Reichstags ſtellen würde,
nachdem es ſich als Verdienſt anrechnet, daß es in der Aufhebung der
Vorſchulen und in der Einführung der gemeinſamen Grundſchuls
Aufc ie Kce eet e e er efe in einf
üinzu, daß nun aber unwiderruflich Schluß ſet und daß fortan jeder
ſchüler die vierjährige Grundſchule zu beſuchen habe. Die Elter;
deren Kinder nächſtes Jahr nach dreijährigem Beſuche der Grundſchule
in die höhere Schule übertreten ſollen, meinen, daß dieſe Frage wohl
wies
er iu Berlin entſchieden wird. Es wird darauf ankommen, wie der
nächſte Reichstag ausſehen wird. Er muß den Mut aufbringen und
eine Beſtimmung des Grundſchukgeſetzes auſheben, die eine Frucht der
Revolution und nicht zu halten iſt, wenn begabte Kinder in ihrer
Aus=
bildung nicht ein Jahr zurückgeworfen werden ſollen. Warum ſollen
denn die Kinder vier Jahre zurückgehalten werden, wenn ſie in drei
Jahren die Reife für die höhere Schule erlangt haben? Dreht es ſich
dabei uur um öde Gleichmacherei?. Vir ſind der
Meinung=
das, was dieſes Jahr den Eltern mancher Kinder recht war, wird
ſtes
Jahr billig ſein. So muß das nächſte Jahr genau wie dieſes Je
Kt
erfahren werden. Wer die Reife hat, ſoll übertreten, wer noch nit
Ausleſe, das iſt Scheidung nach der Begabung und
Be=
anlagung! Sie wird ja doch vom Landesbildungsamt bei jeder
Ge=
genheit mit Recht in den Bordergrund geſchoben. Aus ſchultechniſchen
Gründen wird man auch nächſtes
Jahr an den höheren Schulen wieder
neue Sexten bilden müſſen. Erf
eulicherweiſe hat man damit wieder
den Grund, die Schüler ſchon nach drei Jahren aus der Grundſchule
zu entlaſſen. Hoffentlich wird man dann in den Reihen der „
entſchiede=
nen Schulreformer offen eingeſtehen, daß ihre „Schulreform” im Volke
keinen Boben hat, und daß man in Zeiten der größten wirtſchaſtlichen
Not ſo raſch als möglich den Schüler mit dem Rüſtzeug für den Kampf
ums Daſein verſehen muß, wenn er ein Pferd iſt, das boppeltes Futtel
braucht und im Trott des Durchſchnitts zu verkümmern droht. Wir
ſind der Meinung, daß fallen muß, was ſich als verfehlt erweiſt und vom
Volke abgelehnt wird. Was dieſes Jahr als Ausnahme bezeichnet
und herablaſſend gewährt wurde, muß vom Jahre 1925 wieder Regel
werden! Eine andere Auffaſſung darf man gar nicht aufkommen laſſen.
Der Reichstag wird hoffentlich auch im Dezember 1924 auf dem
Plane ſein!
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[ ← ][ ][ → ] Veage .
Darmſtädter Tagblafk, Frelfag, den 25. Januar 1924.
Rumer 25.
im Jahre 1923.
—Unabfehbar iſt in Deutſchland heute das Gebiet der Fürſorge
geworden. Durch tauſend Fäden mit Volkswirtſchaft und Sozialpolitik
verbunden, mußte ſie mit ſteigender Not ſich ſtändig erweitern, von einer
Berufsgruppe auf die andere, von der Stadt auf das Land übergreifend,
ſe nach den Bedürfniſſen des Tages. Ihr Ziel blieb ſtets: Schutz und
Erhaltung der Familie, der Keimzelle jeder Volksgeſundung, auch wenn
das eine oder andere gefährdete Mitglied vorübergehend beſonderer
Dilfe bedurfte.
Auch in Heſſen wuchs mit der Not das Bedürfnis nach lebendiger
Fürſorgearbeit auf dem Lande. Von um ſo größerer Bedeutung
er=
wies ſich daher im vergangenen Jahre die unter den Kreisämtern ſeit
1908 auf ſicheren Grundſätzen der Familienfürſorge wirkende, mit allen
Bedürfniſſen des Landes vertraute, freie und deshalb bewegliche
Orga=
niſation der Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge. Ihre
Er=
fahrung und ſrſtematiſche Vorarbeit ermöglichte es, den durch die Not
hervorgerufenen, täglich neu an ſie herantretenden Anforderungen
ge=
recht zu werden, ohne die bisher geleiſtete umfaſſende Arbeit auf
vor=
beugenden geſundheitlichen Gebieten zu vernachläſſigen. — Unentwegt
war ſie gemeinſam mit den Kreisämtern bemüht, die Hinderniſſe, die
ſich der Durchführung der Fürſorgearbeit, insbeſondere im beſetzten
Hebiet, entgegenſtellten, zu überwinden, neue Hilfsquellen durch
ver=
ſchiedene Organifationen des Auslandes zu erſchließen und auch das
elttfernteſte Dorf nicht durch Verkehrshinderniſſe von der Fürſorge
aus=
zuſchalten.
E3 iſt unmöglich, an dieſer Stelle ein Bild der vielſeitig verzweigten,
tief eingreifenden fürſorgeriſchen und erzieheriſchen Kleinarbeit und der
hinter ihr ſtehenden geldlichen Mittel des heſſiſchen Staates und der
Kommunalverwaltungen zu geben. Nur in großen Zügen können einige
Zahlen herausgegriffen werden, die ein Gradmeſſer ſein mögen für die
Arbeit der Kreisfürſorgerinnen, auf deren Schultern die Durchführung
der ländlichen Wohlfahrtspflege liegt. — Seitdem die Arbeit der
Zen=
trale für Mutter= und Säuglingsfürſorge nach Beginn des Krieges in
Einvernehmen mit dem Miniſterium des Innern über den engen
Rah=
men der Säuglingsfürſorge hinaus, ungeachtet der Beibehultung ihres
Namens, in engſter Fühlung mit der Landesverſicherungsanſtalt und
allen anderen auf dieſen Gebieten arbeitenden Inſtitutionen auf die B= der drohenden Volkskrankheiten, der Tuberkuloſe und Gie
hlechtskrankheiten, und der Trinker= und Krüppelfürſorge, ausgedehr
wurde, ſind im ganzen 48 Fürſorgeſchweſtern in den beſſiſchen Kreiſen
und in den Städten Darmſtadt und Gießen tätig. In 150 Städten und
Gemeinden wurden regelmäßige, noch immer )den Mittelpunkt der
Für=
ſorge bildende Mutterberatungsſtunden abgehalten, deren Beſuch ein
lebhafter war und in den Städten durchſchnittlich 40, in den
Land=
gomeinden 15—25 betrug. Insgeſamt wurden rund 8000 Kinder
vor=
geſtellt. Die im Anſchluß an die Beratungsſtunden gemachten, zur
Vertiefung und Befeſtigung einer ſachgemäßen Säuglingspflege uner
läßlichen Hausbefuche betrugen über 100 000. Naturgemäß mußte in
dieſer Zeit der ſchwierigen Ernährungsverhältniſſe auch das Kleinkind
in die Fürſorge einbezogen werden. Die fortſchreitende Zunahme von
Rachitis und Skrofuloſe erforderte auch in den ländlichen Gemeinden
eine ſorgſame Ueberwachung dieſes Alters, wenn nicht das Kind bereits
unterernährt und damit körperlich und geiſtig leiſtungsunfähig in die
Schule kommen ſoll. — Auch die Schulkinderfürſorge, die bisher nur in
den Städten ſyſtematiſch durchgeführt wurde, verlangte nach ärztlichen
Feſtſtellungen in den Landgemeinden durchareifende
Fürforgemaßnah=
men: beträgt doch in einer kleinen Stadt die Durchſchnittsabweichung
vom Normalgewicht 4,2 Kilo und die Abweichung von der Normalgröße
3,3 Zentimeter. Unter Berückſichtigung beſonders hoher Prozentzahlen
unterernährter Schulkinder wurden auf Anregung und unter
Mitwir=
kung der Kreisfürſorgerin in Bensheim, Bingen, Dietzenbach, Egelsbach,
Heuſenſtamm, Bieber, Mühlheim, Gonſenheim, Ober=Ingelheim,
Nie=
der=Ramſtadt, Pfungſtadt, Alsfeld, Nieder=Ohmen Solbäder und
Wald=
erholungskuren mit Verabreichung der amerikaniſchen Kinderſpeiſung
Zurchgeführt. Die Erfolge waren überall ſehr gute. Neben dieſer
ört=
lichen Erholungsfürſorge wurde, wie in anderen Jahren, wenn auch
infolge der finanziellen Verhältniſſe in geringerem Umfange, auf Vor=
ſchlag der Kreisfürſorgerinnen nach Unkerſuchung des Schularztes
Ver=
ſendung zu Heilkuren in die Kinderheime der
Landesverſicherungsan=
ſtalt in Bad=Nauheim, Waldmichelbach, Hirſchhorn und Wimpfen mit
732 Kindern durchgeführt. — Die zunehmende Verelendung der
Klein=
kinder wie auch der Schulkinder, insbeſondere die ſtarke Zunahme der
Rachitis in ſchwerſter Form, hatte bereits in den lepten Jahren eine
durchgreifende zentraliſierte Krüppelfürforge gefordert, die leider unter
dem Druck der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſtark zurücktreten mußte.
Insgeſamt kamen im vergangenen Jahre in den unentgeltlichen
Krüp=
pelberatungsſtellen in Darmſtadt, Mainz und Gießen 197 Kinder zur
Beratung und Behandlung.
Im Kampfe mit der Tuberkuloſe und den Geſchlecktskrankheiten,
deren Entwicklung die ſchlechten Wohnungs= und
Ernährungsverhält=
niſſe die günſtigſten Bedingungen bieten, wurden insgeſamt 30000 Be
ſuche der Schweſtern gemacht, vielfach im Anſchluß an die von der
Kreiſen errichteten Beratungsſtellen und an die von der
Landesverſiche=
rungsanſtalt durchgeführten Heilverfahren für Lungenkranke, die ſich
im Berichtsjahre auf 215 Männer und 236 Frauen beliefen. Die
Woh=
nungsfürforge, in normalen Zeiten der Grundſtein einer git
aufge=
bauten Familienfürſorge, konnte infolge der Verhältniſſe nur in der
Form der Wohnungspflege, unter Anleitung der Schweſtern,
durch=
geführt werden. Inskeſondere erfordert dieſe Wohnungspflege die
Mitarbeit der Fürſorgeſchweſtern auf dem Gebiete der Kriegsbeſchädig
ten und Hinterbliebenenfürſorge, auf dem ihre Tätigkeit heute auf dem
Lande unentbehrlich iſt. In engſter Fühlung mit den amtlichen Für
ſorgeſtellen führen ſie die beſonders erforderlich werdenden
Fürſorge=
naßnahmen durch: Arbeitsbeſchaffung und Kuren für die Witwen,
Kinderkuren, Unterbringung der Vollwaiſen u. dgl.
Gleichbedeutend neben die angeſichts der bedrohten Volksgeſundheit
erforderlichen ſozialbygieniſchen treten die ſozialerzieheriſchen Aufgaben.
In den vielen induſtrialiſierten Landbezirken verlangen dieſe angeſichts
der fortſchreitenden Jugendlichen=Verwahrlofung und Auflöfung der
Familie mehr denn je die Mitarbeit der Kreisfürſorgerinnen. Sie
beraten die Mütter, ſie beantragen in vielen Fällen Fürſorgeerziehun
und fechten ſie durch. Auch die Beaufſichtigung der Berufsmündel.
deren regelmäßige Beſuche ebenfalls durch die Schweſtern
wahrgenom=
men werden, erfordern in einzelnen Kreiſen, ſo z. B. im Kreis
Bens=
heim, wo die Zahl der Berufsmündel im vergangenen Jahre auf 257
ſtieg, außerordentlich viel Arbeit. Das gleiche gilt für die Aufſicht der
Pfl. kinder, die ſeit dem Jahre 1913 den Kreisfürforgerinnen im Land
üß= ragen wurde, und infolge der Geldentwertung und der damit
über=
all „nzureichenden Pflegeſätze, immer erneute Anträge. Ermittlungen
und Vermittlungen der Schweſtern im Intereſſe des Kindes erfordert.
Befondere Aufgaben brachte die Ruhrbeſetzung auch der heſſiſch
ländlichen Wohlfahrtspflege im vergangenen Jahre. Aus Duisburg,
Hagen und dem Siegerland wurden für die Sommermonate durch den
Heſſiſchen Bauernbund 3000 Rhein= und Ruhrkinder untergebracht, fü
welche die Nachprüfung der Pflegeſtellen, die ſpätere Ueberwe
und Rückverbringung den Kreisfürſorgerinnen übertragen wurde.
An=
dererſeits hatten die Schweſtern in den beſetzten heſſiſchen Kreiſen die
Auswahl, Einkleidung und Verſendung der in die Landpflegeſtellen
nach Thüringen und in die Kinderheime nach Kreuznach, Neckarſteinach
Heuberg und Wegſcheide zu verbringenden erholungsbedürftigen Kinder
durchzuführen, von denen die Kreiſe Bingen, Mainz, Alzey, Worms,
rmſtadt und Offenbach insgeſamt 2500 Kinder ent=
Groß=Gerau,
it der wachſenden Not nahm die Mitarbeit der
Kreis=
ſandten. —
fürſorgerinnen in der Altershilfe, der Kleinrentner= und
Mittelſtands=
fürſorge auch in den ländlichen Bezirken zu. Im Auftrage der
Wohl=
fahrtsausſchüſſe der Kreiſe und der verſchiedenen, auf dieſem Gebiete
arbeitenden Vereine wurden ihnen die Ermittlungen und die
Vertei=
lung der Sonderzuweiſungen und Unterſtützungen übertragen.
Wenn ſo die Kreisfürſorgerinnen in lebendiger, hellhöriger
Anteik=
nahme an dem Ergehen der Hilfsbedürftigen nach allen Seiten wirken,
ſo war es naturgemäß, daß ſie andererſeits bemüht waren, keine
Ge=
legenheit zu verſäumen, Hilfsquellen für ihre Schutzbefohlenen zu er=
ſchließen, Rat und Auskunft zu vermitteln, vorbeugend der Not
ent=
gegenzuarbeiten und, ſoweit es in ihren Kräften ſtand, durch Belehrung
auf dem Gebiete der Volksgefundheit Mütterabende, Schulkurſe,
Ju=
gendvorträge zu halten. Denn nur wo die Volksgeſundheitspflege von
Erkenntnis und dem ſittlichen Willen der Bevölkerung getragen iſt, kann
ſie von Erfolg ſein.
Wie der Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge als dem
Mittelpunkt der Familienfürſorge in Heſſen ſchon während des Kriegs
ſtets die auf dieſem Gebiet erwachſenden neuen Aufgaben auvertraut
wurden, ſo bildet ſie heute mit der von ihr erworbenen Ueberſicht und
Erfahrung den gegebenen Mittelpunkt für die Auslandshilfe für das
ganze Laud. Als „Mittelſtelle” des Deutſchen Zentralausſchuſſes in
Berlin wurde dem ihr angeſchloſſenen „Landesausſchuß” im Jahre 19
ſowohl die Durchführung der deutſch=amerikaniſchen Kinderſpeiſung, die
23 rund 15 000 Kinder in Heſſen ſpeiſte, als 1922 auch die Verteilung
der ausländiſchen Geld= und Sachſpenden im Lande übertragen.
Das Ziel, um deſſen Erreichung andere Länder zur Zeit kämpfen,
und das keine Geſetzgebung erzwingen wird, iſt hier erreicht: Die von
unten herauf organiſch gewachſene, nach einheitlich erprobten
Grund=
ſätzen durchgeführte, zentralſierte Wohlfahrtspflege im Lande, die in
dieſer Form in ſich vor der Erſtarrung und Bureaukratiſierung bewalnt
iſt und bleiben wird. Denn ſie wird getragen von einer
Schweſtern=
ſchaft, die als Beauftragte der Behörde und ihr verantwortlich, im
Vertrauen der Bevölkerung ruhend. Schweſter iſt im Sinne der inneren
Verbundenheit mit den hilfsbedürftigen Mitmenſchen und im Sinne
einer über politiſche und konfeſſionelle Bindungen hinausreichenden
Arbeits= und Lebensgemeinſchaft. Dieſe Entwicklung, die die beſſiſche
Organiſation, wenn auch im Stillen tätig, vorbildlich macht für andere
Länder, iſt dem Geiſt und der Geſinnung weitans ſchauender,
warm=
herziger Sozialpolitiker, die an der Spitze der Zentrale geſt inden
haben, und vor allem dem Verſtändnis und Entgegenkommen des
Staa=
tes und der Kommunalverwaltungen zu danken. Ernten aber wird
die Früchte dieſer Arbeit die kommende Generation nur dann, wenn
geſetzliche Maßnahmen dieſes auf Vertrauen aller Beteiligten
gegrün=
dete Wirken nicht zerſtören, ſondern in ihrer Entwicklung fördern und
unterſtüitzen würden.
V.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(ür die Veröffentlichungen unter diefer Ueberſchrift Übernimmt die Rebaltien feineriet
Ver=
es in vollem
Umfang=
antwortung; fAr ſie bieibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſe=
Einſen
vortſich.) —
der (Einſender vei
jen, die nicht v
et werden, fönnen nicht
zurückae andt, die Abiebnung uicht begrünget werden
Die Süddeutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft ließ bisher auf der Strecke
Reinheim—Reichelsheim einen Zug vormittags laufen, der um 7 Uhr in
Reinheim abging. Derſelbe hatte Anſchluß an den Zug nach dem
Oden=
wald, welcher Darmſtagt Hauptbahnhof 6 Uhr vormittags abfuhr. Seit
Montag, den 21. d3. Mtg., hat nun die Süddeutſche den Zug verlegt und
zwar auf 8,40 Uhr vormittags, ſo daß man erſt 7.45 vormittags in
Darmſtadt Hauptbahnhof nach dem Odenwald abzufahren braucht, um
in Reinheim Anſchluß nach Reichelsheim zu erhalten. Da es
bedauer=
licher Weiſe die hier anſäſſige Direktion der Süddeutſchen Eiſenhahn=
Geſellſchaft nicht für notig befunden hat, auf dieſe Aenderung öffentlich
hinzuweiſen, hatten am Mittwoch außer mir noch eine Anzahl anderer
Darmſtädter Einwohner, welche ebenfalls mit dem 6 Uhr Zuge gefahren
waren, das Vergnüg.
, in Reinheim rund 2 Stunden warten zu müſſer
Bei der heutigen kalten Jahreszeit iſt dies gewiß kein Vergnügen, zumal
die Heizverhältniſſe im allgemeinen auf Bahnhöfen und auch in den
Zügen nicht immer einwandfrei ſind.
Der neue Reichsjuſtizminiſter Emminger, dem der Ruf eines
tüchtigen Juriſten vorausgeht, hat am Schluſſe einer Erklärung, die er
im Rechtsausſchuſſe des Reichsrats abgab, geſagt: „Eine Aufwertung
der Schuldverpflichtungen von Reich, Ländern und Gemeinden kommt
nach den Grundſätzen der reichsgerichtlichen Entſcheidung nicht in Frage,
da dieſe öffentlichen Schuldner infolge des verlorenen
Kriegs und der Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag
zahlungs=
unfähig ſind”. Dieſe Zahlungsunfähigkeit offen einzugeſtehen, iſt eine
mutige Tat des neuen Leiters des Juſtizweſens; aber eine
Körper=
ſchaft des öffentlichen Rechts, die einem Einzelnen Geld ſchuldig iſt und
die Nichterfüllbarkeit ſolcher Geldſchuld mit ſeiner
Zahlungsunfähigkei=
begründet, ſollte doch darauf abſtellen, dem Gläubiger wenigſtens, ſagen
wir, einen Beſſerungsſchein in die Hand zu drücken!
Familiennachrichten
P Unser 3. Bub ist
P) heute angekommen
Buchhändler
Alfred Hoefer u. Frau
Darmstadt, 24. Jan. 1924
(2i6é
Vermählte:
Hans Determann
Marie Determann
geb. Ulrich
Hannover, Schillerstraße 33
(*2177
Dankſagung.
Für die uns erwieſene liebevolle
Teilnahme bei dem ſchweren Ver=
Inſte, der uns durch den Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen
be=
troffen hat, auch für die
Blumen=
ſpenden und dee tröſtenden
Grabes=
worte des Herrn Pfarrer Vogel
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterdſiebenen
Familien M. Hofmann
und K. Creter.
Darmſtadt, 24. Januar 1924.
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Mittwoch abend verſchied nach lingerem Leiden
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und
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Großmutter
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Frau Felrortide Selatk Boiide.
geb. Horſt
im vollendeten 72 Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 23 Januar 1924,
Blumenthalſtr. 62, I.
Die Beerdigung findet Samstag, den 26. Januar
1924, vormittags 11 Uhr, vom Portale des alten
Friedhofe, Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt.
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Nr. 44, bezw. Lagerhausſtr. Nr. 1,
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gegengenommen. Geburtsſchein und
Impfſchein ſowie das letzte Schulzeugnis
ſind vorzulegen. Schriftliche Anmeldung
iſt zuläſſig. Beſprechung mit den Eliern,
die Kinder für die unterſte Klaſſe der
Viktoriaſchule ann elden wollen, am=
28. Januar, abends 8 Uhr, im
Schul=
gebäude. Vergleiche ferner die Notiz im
okalen Teil über die diesjährigen
Auf=
nahmebedingungen.
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Die Direktionen:
Dr. Otto.
Kiſſinger.
Nutzholz=Verſteigerung.
(Gemeindewald Ober=Namſtadt.)
Dienstag, den 29. Januar 1923,
vor=
mittags 9 Uhr aufangend, werden aus
dein Forſtort Eichelberg an Ort und Stelle
meiſtbietend verſteigert:
(831
Stämme:
z=Roxei=
14=
Deiltto Kanfan Berei.
mftodt
9
Surmſtart, e.U. Mr. b.g.
Bilanz vom 30. Juni 1923.
Ahtiva:
Waren . . . . . . . Mk. 100 000 000.—
Inventar . . . ...
231000.—
Brundbeſitz . . . . . „
Beteiligungen . . . „
1177 790.—
Na en=u. Bankbeſtand „ 529 250412.—
51 945 455.—
Forderungen . . .
eMfe
Paſſiva:
Geſchäftsguthaben . . Mk. 114 568773.—
Reſerven.
309 504.—
74000.—
Hypotheken. . . . . . „
Spareinlagen . . . . „ 76 40)940.—
Verbindlichkeiten . . „ 282478 116.—
Erübrigu. g . . . . . 208 176 329.—
MM
Mitgliederbewegung:
Mitgliederzahl am 1 Juli 1922 . 13156
im Berichtsjahr eingetreten . . . 2288
1544
ausgeſchied. d. Aufkündigung 511
Tod . . .. . 8.
592
Mitglieder am 30. Juni 1923— — 11 853
Die gezeichneten Geſchäftsanteile
be=
trugen am 30. Juni 1923 Mk. 297 040 000.
Die Haftſumme betrug am 30. Juni
1923 Mr. 297040000.
(848
Darmſtadt, den 18. Dez. 1923.
Der Vorſtand.
5. Rordmann. Gg. Schanz. Gg. Metzler.
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[ ← ][ ][ → ]Kummer 25.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Januar 1924,
Reich und Ausland.
Bad Homburg.
Kur=Aktiengeſellſchaft Bad=Homburg. Unter dieſer
Firma wurde am 20. Januar in Bad=Homburg eine neue Geſelſchaft
ge=
gründet, welche den Betrieh der ſtadt ſchen Kur= und Badeverwaltung
vom 1. Februar d. J. an übernimmt. Der mit der Stadt Bad=Homburg
abgeſchloſſene Pachtvertrag von 89 Jahre Daur über das geſaute
Kur=
areal einſchl. Saalburgr ſtaurant, gibt der neuen Geſellſchaft die
Mög=
lichkeit, den Kur= und Badebetrieb in neue Bahnen zu leiten und damit
dem alten Weltbade wieder Geltung zu verſchaffen. Die bei der
Grun=
dung der Geſellſchaft beteiligten Firmen und Herren gewährle ſten das
Erre ichen der beabſichtigten Ziele. Es ſind teils Herren, deuen das
In=
tereſſe Homburgs beſonders am Herzen liegt, teils Heiren und Firmen,
deren ſonſtige Tätigkeit mit dem Kur= und Badeweſen eng verkn
rath, Generaldirektor Jutra, Direktor Küſſing, M. J. Oppenheimer,
Carl Ritter, H. Vollmer (Bremen). Als Vorſtand wurde vorerſt bis zur
endgültigen Beſtellung eines ſolchen Herr Alexandr v. Holwede, Bad=
Homburg, beſtellt. Aus dem mit der Stadt abgeſchloſſenen Pachtvertrag
wäre noch zu bemerken, daß der Geſellſchaft von vornherein hinreichende
Einnahmen aus Pacht= und ſonſtigen Verträgen zufließen, ſerner die
geſamte Fremdenbeherbergungsſteuer. Außerdem iſt die
Vergnügungs=
ſteuer für alle Veranſtaltungen der Kur= und Badeverwaltung auf die
Hälfte ermäßigt. Hiexmit iſt eine wirtſchaftliche Grundlage für d.n
Wiederaufbau des Heilbades gewährleiſtet. Es iſt zu hoffen und zu
wünſchen, daß nunmehr die Kriſen, welche das Bad Homburg in den
letzten Jahren durchgemacht hat, überwunden ſind und die in ihrer Art
einz’g daſt henden Kur= und Badeanlagen Homburgs den Kranken
ſo=
wohl, als auch den Erholungsbedürftigen die Möglichkeit gibt, ihre
kör=
verlichen und ſeeliſchen Schaden, wieder zu beheben. Die Geſellſchaft
wird alles daran ſetzen, um nach dieſer Richtung hin ebenfalls Anteil zu
nehmen, an dem Wiederaufbau des darniederliegenden Paterlandes.
Der Monn mit den vier Bräuten.
München. Ein großer Brautwerber ſcheint der verheiratete
For=
mer und Kutſcher Alexander Thoma von Ottobeuren, zurzeit in Haft.
zu ſein. Thoma, der wenig Luſt zur Arbeit zeigt, iſt ſchon von de
Amtsgerichten Miesbach, München, Starnberg und Freyung wegen
Be=
trugs, Unterſchlagung uſw. erhebluß beſtraft worden. Obwohl er ſelbſt
verheiratet iſt und ein Kind hat, verſprach er im Jahre 1919 einer hier
wohnhaften, 35 Jahre alten Näherin die Heirat. Als ihm die Braut
eines Tages ihre ſilberne Damenuhr anvertraute, verſchwand der
Bräu=
tigam mitſamt der Uhr. Das nächſte Eheverſprechen gab Thoma eines
Tages im Jahre 1930 einem 25 Jahre alten Dienſtmädchen auf dem
Aus Unvorſichtigkeit erſchoſſen.
Erkbach (Bayern) Der in den 30er Jahren ſtehende Max
Men=
nath reinigte letzten Sonntag nachmittag ſeinen Revolver. Die Rugel
drang der etwa 60jährigen Mutter in den Rücken, wodurch dieſe ſo
ſchwer verletzt wurde, daß ſie bald darauf ſtarb.
Dumme Gänſe.
Lahr. Auf der Polizeiwache erſchienen letzter Tage zwei 12
jäh=
rige Mädchen und erklärten, ein Zopfabſchneider haben ihnen die Zopfe
abgeſchnitten. Die Unterſuchung ergab aber, daß die beiden Mädchen
ſich ihres Haarſchmucks ſelbſt beraubt und ihn in den Schutterkanal
ge=
worfen hatten, weil ſie künftig eine ſogen. Pagenfriſur tragen wollten.
Auch das Mädchen, dem angeblich kürzlich ebenda in Begleitung ſeines
Vaters der Hopf von einem Unbekannten abgeſchnitten worden ſein foll,
hat dasſelbe ausgeführt.
Ein erſchütternder Unglücksfall.
Trier. Ein erſchütternder Unglücksfall ereignete ſich zwiſchen
Kordel und Ehrang. Der Metzger Adams von Ehrang war mit ſeinem
kleinen Mädchen von drei Jahren auf einom Wagen von Ehrang nach
Kordel gefahren. Auf dem Rückwege geriet der Wagen mit dem
Hin=
terteil ins Rutſchen und ſchlug um. Vater und Kinb fielen heraus und
kamen unter den Wagen zu liegen. Dem kleinen Mädchen lag die eine
Achſe des Wagens auf dem Kopf; der Vater lag ſo feſt unter dem
Gefährt eingekeilt, daß er k
dann ſein Kind zu retten. Aber alle ſeine Anſtrengungen waren
ver=
gebens. Das auf ihm ruhende Gewichſt war zu ſchwer. So mußte er
den ſchließlich die Verſuche aufgeben, und ſein Kind ſterben ſehen. Die
Unglücklicchen lagen unter dem Wagen, bis ſchließlich ein Radfahrer des
Weges kam und Hilfe herbeiholen konnte. Das Kind war tot, der Vater
hatte keine ſchweren Verletzungen erlitten.
* Die Schlacht von Trafalgar auf der Bühne.
In einem beſonders zu dieſem Zwecke erbauten Theater, in dem
ein großes Waſſerbaſſin die Stelle der Bühne einnimmt, wird die
Bri=
tiſche Admiralität die Schlacht von Trafalgar, den Untergang der
ſpani=
ſchen Armada und andere große Ereigniſſe der engliſchen Flottengeſchichte
vorführen. Das Thcater wird in dem gewaltigen Palaſt errichtet, der
die britiſche Regierung auf der Reichsausſtellung aufgeführt hat. Auf
den 4 Fuß tiefen Waſſern des kleinen Bühnenozeans erſcheinen Schiffe,
die genaue Nachahmungen der Fahrzeuge ſind, die bei dem großen Sieg
Nelſens beteiligt waren, und die einzelnen Epiſoden der Schlacht werden
uf Grund der eingehenden Berichte dargeſtellt. Dabei werden Kanonen
röhnen, die Flaggen flattern, die Schiffe ſich in Schlachtreihe
gegen=
ßertxeten, geentert werden und ſinken, ganz ſo wie in den wirklichen
Seeſchlachten. Dieſe Vorführungen ſollen in ihrer Geſamtheit eine Ge=
Seite 7.
ſchichte der engliſchen Flotte in den letzten 1000 Jahren darſtellen. Die
Wege von Perlach nach München. Als ihm die Braut nach der Ver=
Modelle ſind auf Grund eingehender Forſchungen von den geſchickteſten
kpbung in der elterlichen Wohnung erklärte, daß ihre Nähmaſchine repa=
raturbedürſtig ſei, zeigte er ſich ſofort hilfsbereit, dieſe wieder gebrauchs=
Fertig zu machen. Doch Hochzeiter und Nähmaſchine kehrten nicht
wie=
der zurück. Die dritte Braut war eine 40 Jahre alte, geſchiedene
Bürſteneinziehersehefrau, die Thoma in eizem Gaſthaus kennen lernte.
Da er ſich dieſer als Reiſender vorgeſtellt hatte, benötigte er hald nach
der Verlobung das Damenfahrrad der „Braut” zu einer Geſchäftstour.
Auch eine ſilberne Halskette mit goldener Uhr und eine Haarbandkette
nahm er ven der „Zukünftigen” zu leihen. Der Bräutigam kam jedoch
nicht mehr zurück, dagegen mußte die Hochzeiterin ihr Vehikel bei einer
Händlerin einlöſen. Die vierte glückliche Braut war wieder ein
Dienſt=
mädchen wit 26 Jahren, das Thon.a auf der Fahrt von Dresden nac
München kennen gelernt hatte. Auch ſie mußte alsbald erkennen, da
ſie das Opfer eines Heiratsſchwindlers geworden war. Unter
Einrech=
nung einer vom Amtsgericht Freyung wegen Betrugs verhängten
Ge=
fängnisſtrafe von 6 Pochen verurteilte nun das Amtsgericht München
den Angeklagten zur Geſamtſtrafe von 7 Monaten Gefängnis. Der
Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten.
Ein teures Beronügen.
München. Am 14. Januar wurde ein noch unbekanntes, etwva
22 Jahre altes Mädchen von einem Großinduſtriellen in der Neuhauder
Straße angeſprochen. Beide gingen dann in ein vornehmes
Ctabliſſe=
ment. Während der Vorſtellung ſtahl das Müdihen den
Garderobe=
zettel des Kavaliers und holte die Sachen, einen Mantel, grauen
Filz=
hut und braunen Nohrſtock mit vergoldetem Griff. Auch eine kleine
Brieftaſche mit der Goldgravierung „Darmſtädter Baus”
enthaltend
1000 franzöſiſche Franken, war die Beute. Die Dichin iſt klein, hat
bunkelbraune Haare, trug gelbbraunen Flauſchmantel, geſtridtes grünes
Jackett und dunkelblaue Stoffmütze.
Kunſthandwerkern gearbeitet. Auch die Reiſe des Kolumbus, die zur
Entdeckung Amerikas führte, wird gezeigt, und es werden Schiffstypen
aus allen Epochen der Geſchichte auf dieſer Waſſerbühne erſcheinen.
O Weinheim a. b. B., 2:. Jan. Baumeiſter Georg Hopp, der
nach den Plänen von Prof. Wienkoop=Darmſtadt die W. S.=C.=
Wachen=
burg gebaut hat, ferner Erbauer der evang. Altſtadtkirche und vielen
anderer öffentlicher Bauten, wie Gymnaſium, Kreispflegeanſtalt,
Neben=
bahnhof uſw., iſt im Alter von 64 Jahren geſtorben.
Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde.
Haupkſynagoge (Friedrichſtraße). Kleine Synagoge
Frettag, den 25. Jan. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 15 Min.
Samstag, den 26. Januar. Morgengottesdienſt 4 Uhr 45 Min.
Sabbatausgang 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 30. Min. —
Abends 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Synagoge der Fſrgel. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 26. Jan Vorabend 4 Uhr 35 Min. — Morgens
Uhr 15 Min — Nachm. 4 Uhr. — Sabbataus ann 8 Uhr 00 Min.
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 27 Januar, an: Morgens
7 lihr. — Nachm 4 Uhr 40 Min. — Abends 6 Uhr 30 Min
Sport, Spiel und Zurnen.
Turnen.
Main=Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
* Zur Ausbildung von Turnwart en und
Vor=
turnern für das Männerturnen hat die Gauleitung für
nächſten Sonntag eine Uebungsſtunde angeſetzt. In den ſünf
Bezirken des Gaues treffen ſich die Leiter der Jugend= und Aktiven=
Turnabteilungen zur Unterweiſung durch die Bezirksturnwarte.
Ins=
beſondere dient dieſe Uebungsſtunde dem Durchturnen der Wettübungen
für die diesjährigen Gauveranſtaltungen. Wie im vergangenen Jahre
ſo enthält auch der Gau=Arbeitsplan für 192/ eine Reihe größerer
tur=
neriſcher Veranſtaltungen, daruuter im Frühjahr ein
Jugendwett=
turnen, für die männliche und weibliche Jugend an verſchiedenen
Orten des Gaugebietes. Im Sommer findet das Gauturnſeſt mit
turneriſchen Wettkämpfen für die Aktiven und Altersturner im Ober
Ramſtadt ſtatt. Auf die Einzelheiten, Oxt und Zeit dieſer Gau
veranſtaltungen werden wir an dieſer Stelle zu geeigneter Zeit
hin=
weiſen. Die Bezirksübungsſtunden finden ſtatt im 1. Bezirk:
Darm=
ſtadt, Turngmeinde Woogsplatz, 2. Bezirt Groß=Gerau, Turnverein,
3. Bezirk Cherſtadt, Turnverein 4. Bezirk Dieburg, Turnverein, 5.
Be=
zirk Bensheim, Turnverein. Beginn vorm. 9 Uhr, anſchließend B=.
Bühranſchauturnen der Frefen Turngemeinde.
Die Jugendabteilung der Freſen Turngemeinde will ihr
Können in einem Bühnenſchauturnen am Sonntag, den 27. Januar,
nachmittags 4 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters zeigen. Das
Programm iſt ſehr reichhaltig; der Beſuch dürfte ſich lohnen.
Leichtathletik.
Sportverein Darmſtabt 1898 e. V.
Wegen der am Samstag, den 26. Januar, ſtattfindenden
außer=
ardentlichen Hauptverſammlung fällt der Waldlauf aus. Dafür
Treff=
punkt am Sonntag vormittag 10 Uhr im Stadion. Pünktliches und
zahlreiches Erſcheinen.
Zußball.
Pokalſpiele im Mainbezirk.
Am kommenden Sonntag beginnt die erſte Hauptrunde, in die die
Bezirksliga eingreift. Es ſpielen;
V. f. R. Kickers=Offenbach —V. f. B. Groß=Auheim;
„Viſtoria”=Aſchaffenburg — Hanau 1894;
V. f. R. 01=Frankfurt a. M. — Sportklub Bürgel:
„Helvetia”=Frankfurt a. M. — Sp.=V. Hanau
Sportvexein Frehkfurt a. M. — V. f. L. Iſenburg;
Hanau 93 — „Viktoria”=Cſchenheim;
„Germania” 94 — Sp.=V, Offenbach:
Eintracht” — Kickers „Viktpria”=Mühlheim;
Turngemeinde Rödelheim — V. f. R. „Olympia”.
Die Spiele beginnen um 2½ Uhr, ohne Wartezeit, und finden auf dens
Platze des erſtgenannten Vereins ſtatt.
Wetterbericht der Gießener Wetterwarte.
Wettervorherfage für den 26. Januar:
Zunehmende Bewölkung, milder, vereinzelte Niederſchläge,
Tageskalender.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr.
(Sondermiete 22‟, Schülermiete rot 8 und gelb 8): „Die Verſchwörung
des Fiesko zu Genua”, — Kleines Haus, 5 Uhr und 8 Uhr, Filmpor
trag: „Hyvnoſe=Suggeſtion”, — Orpheum: 794 Uhr: „Madame
Pompadour
— Darmſtädter Mieter= und Wohnungsperein, 7½ Uhr.
in der „Stadt Pfungſtadt”: Generalverſammlung. — Verein ehemal.
Eleonoren= und Frauenſchülerinnen, abends 8 Uhr, Zuſammenkunft:
Vortrag, Aufführung, Muſik. — Nationalſtenographen=Verein u.
Kunowskt, abends 8 Uhr, im Feiexabend: Hauptverſammlung,
Union=, Redenz, Zentral=Theater, Palgſt=Lichtſpiele:
Kinovor=
ſtellungen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortl/
Politik und Wirtſchaft; Rudolf Maupe
Werantwortlich
* Feuill ton und Heſſiſche Naurchten: Max Streeſ=
Verautwortlich für Srort: Dr. Eugenvefuhlmann
Verantwortlich für Sclußd in Andreas Bauer
Verautw rtlich für den nſ ratente l: Willy Kuhle
Pruck und Verlaa: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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entgegen=
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(825
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Bem.: Vergleiche auch den Artikel der heutigen Nummer.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Jattitar 1924.
Hans Peter Kromm der Lebendige.
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer
von Johanna Wolff.
(Nachbruck verboten.)
29)
Sie gab ihm das Hörrohr und deutete nach der Nichtung, in
die ſie hineingehorcht, Peterle aber ſchüttelte den Kopf — er
ver=
nahm nichts — gar nichts.
Dann konnte er wohl vor der kleinen Großi niederkauern
und ihr ſtumm ins Geſicht ſtarren; er empfand allerlei Dunkles,
Unverſtandenes von der Merkwürdigkeit des Daſeins — ein
Er=
barmen überſiel ihn, eine Ahnung von dem ungeheueren
Men=
ſchenleid, das wie zufällig auf dieſen oder jenen fiel,
unbarm=
herzig und unverſchuldet. Dann mußte er fortlaufen, um
Woll=
blümchen zu pflücken, Zittergras und Vergißmeinnicht am
Mühl=
graben zu ſuchen oder auch heimlich eine Roſe von den Büſchen,
die die Mutter im Würzgärtchen angepflanzt hatte, zu holen.
Das Lauſchen blieb bei dem Euchen. Vielleicht hatte das
Leben einen Ausgleich erfunden dem beeinträchtigten Geſchöpf,
oder es waren aus der Vergangenheit aufſteigende Erinnerungen,
die das ſchwache Geiſtchen gleichſam von außen kommend an das
Hörrohr gebunden wähnte. Sicher war das Tute=Nohr der
Armen ein Glück. Doch die fortwährende Nervenanſpannung
zehrte an den ſchwachen Kräften. Die feine Alt=Jungerngeſtalt
wurde zuſehends noch zarter, noch ſchmäler, aber jeden Morgen
griff die kleine Hand beglückt nach dem ſchwarzen Ling, während
Merete, die gutherzige und beſcheidene Merete, die letzte
Stein=
häuſerin überſah und beinahe vergaß.
Kann denn ein tüchtiger Menſch allzu tüchtig ſein?
Merete war’s.
Das Kind wuchs und ward ſtark.
„Sie waren ſich ſo nah, mit allem was ſie trennte,
ſo fern mit allem, was die Menſchen eint.”
Wieder war’s Winter geworden. Peterle lag oben in ſeinem
Bett und hatte den Huſten. Antje ſaß bei ihm und erzählte von
dem Rieſen Knorre, der die dicſten Eichen aus der Erde ziehen
konnte, gerade wie Peterle im Frühling Radieschen zog. Mit
einemmal geſchah unten im Hof ein furchtbares Krachen. Antje
Klog vom Stuhl, Peterle ſaß in ſeinem Bett: Knorre, der Rieſe!
Seite 9.
Die alten Rüſtern, die viele Jahre den Hof der Sonnenmühle
von der Scheunenſeite überſchattet hatten, wurden gefällt.
Er=
ſchlagen lag die erſte auf dem hartgefrorenen Boden, eine nach
der anderen ſank hin. Jedesmal, wenn eine fiel, fuhr Antje auf,
als geſchehe ein Unheil, und Peterle zittrte vor dem
zerbrechen=
den Ton. Zuletzt ragten nur die mächtigen Stümpfe über dem
Wurzelgewirre. Eine weite Lücke war entſtanden oben, wo die
breitgeäſteten Kronen im Licht gerauſcht hatten, daraus flutete
eine gewaltige Helle herein, übers Haus weg und erfüllte die
Stuben. Gut war’s, aber dem Buben ungewohnt, er fürchtete
ſich beinahe, nun der Himmel Einblick hatte in die Kammer, die
ſeine Schlafftätte barg. „Müſſen nun auch die Eichen ſterben?”
fragte er verängſtet, aber Antje meinte, die Eichen vorn würden
wohl am Leben bleiben, die gehörten dazu, die gehörten zu einem
rechten Haidehof, ſagte Antje, unb Peterle war froh darüber.
Die Rüſterſtämme wurden an ein benachbartes
Holzſäge=
werk gegeben, um Bretter daraus zu gewinnen, denn die
Höf=
nerin in der Sonnenmühle trug ſich mit Bauplänen.
Von Tag zu Tag mehr gewann die Rechenhaftigkeit Gewalt
über ſie; ſie tat ihren guten Eigenſchaften Eintrag, denn ſie
machte das Vielfältige zum Vielſpältigen und ihre Arbeitsluſt
zu einer Arbeitsgier. Langſam, langſam ging ſie mit ihrem
beſſe=
ren Menſchen darin unter. Und keine Macht der Umwelt, keine
begleitende Seele über ihr war da, ſtark genug, ihr zu wehren
oder nur vertiefenden Einfluß zu üben.
Das Kind! Jal Das hätte ſie halten können, doch der Knabe
war noch zu hilflos in ſich ſelber, um gegen die überwältigende
Willensrichtung der Mutter aufkommen zu können.
Wenn Merete das Peterle beim Zeichnen traf, zog ſie die
Stirn kraus, ihr Ton wurde herbe, ſie meinte ihren Knaben zu
erziehen, aus ſich herauszuziehen, und ſtieß ihn durch ihre
Weſens=
art nur mehr in die ſeine hinein. Er verſteckte ſein Beſtes vor
der Mutter. Jetzt tat er’s unbewußt; in der Wohnſtube nicht
verſtanden, ging er in den Stall hintunter, wo er freundliche
Be=
achtung fand, und ſie, die Kluge, ahnte gar nicht, was da auf
dem Spiele ſtand; daß ſie das Göttliche im Kinde beleidigte und
für nichts achtete, das wurde ihr nicht klar: die Mühle — die
Sonnenmühle wollte ſie aufbauen — trotz Euchen, die vom Tod
vergeſſen ſchien.
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Heimlich, unſtet ſchritt Merete durch den alten, verdeclten
Gang und ſaß dort auf dem verſtaubten Schemel — ſie ſchaute in
die Spinnweben, hörte die Mäuslein piepen und dachte immer
nur eins: Wie lange oben im Stübchen die letzte Steinhäuſerin
atmen könne. In Gedanken ſah ſie die zuſammengefallenen
Bottiche und ſpakigen Käſten mit blankem Korn gefüllt, die
Trich=
ter ſchüterten, und draußen das Kettenzeug, das Gatterwerk,
alles wieder neu und feſt ... Wie, wenn dort im Geſtänge eim
neues Rad hinge, lebendig arbeitend, ſich im blanken Waſſer
drehend? Sie legte Bretter und zog Balken — die gefällten
Rüſtern ſollten eine Brücke ſein zu einem Ziel ...
Aber hatte ſie nicht mit Handfchlag dem ſterbenden Otichen
zugeſagt, daß ſich das alte Rad nicht drehen follte bis —
Nun, ſchließlich brauchte es auch nicht das alte zu ſein! Alles
neu! Funkelnagelneu! Ottchens Wunſch und was damit
zuſam=
menhing, gehörte in eine alte Zeit hinein, in eine
abergläu=
biſche, die war überlebt worden. — —
Es kam ein ſchwüler Nachmittag herauf. Wieder ſaß Merete
in dem alten Mühlengehäufe und niemand ſtörte ſie. Ein
Kniſtern ging durch den alten Raum, ein Knacken im
ausgetrock=
neten Holz. Pkötzlich zuckte ein Blitz, die ſtaubige
Dämmerni=
erhellte ſich. Noch einer! Uind dann mehrere zuſammen faſt
gleichzeitig von hüben und drüben. Krachender Donnerſchlag
folgte. Ein Schlag über den andern, als ſollte die Welt
unter=
gehen. Unwillkürlich hatte Merete die Augen mit der Hand
be=
deckt, dann lief ſie zu dem kleinen Ausguck. Herrgott! Sie hatte
das Wetter gar nicht herankommen ſehen. Ueber den
Zigeuner=
hügeln ſtand es: ein ungeheuerer eisgrauer Sack, der ſich mit
raſender Geſchwindigkeit tiefer ſenkte. Jetzt lag er wie ein
voll=
geſtopftes Federbett feſt — — und von der anderen Seite nahte
ſich’s, ein Gebilde, wie ein Trichter anzuſehen, ſchwärzlichdick,
rot=
roſtig und ſchwefelfarben geſtreift und mit Flügeln beſetzt — von
oben herein aber floß ein Strahlen, als ſolle dieſer ungeheuere
Kelch Feuer ſpeien. Das ganze Himmelszelt färbte ſich ins
Braune, fleckte ſich mit einem ſchweren finſteren Rot. Krach! Da
ſtieß es zuſammen! Sack und Trichter ſpien Blitze nach allen
Seiten, blaue, grüne, buntfarbige Flammen — Strahl um Strahl.
zuckten ſie aufeinander wie zwei Rieſenungeheuer, Blitz, Knattern
und Berſten geſchahen immer zu gleicher Zeit. Der Grund bebte.
Es hatte eingeſchlagen.
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28. Januar 1924 Nr. 23
Handel und Wandel in Heſſen.
Kohlenerzeugung in Heſſen. Monat Dezember 1923:
An Rohbraunkohlen gefördert 52 750 To., verkauft davon 19 540 To.; aus
den verarbeiteten Rohkohlen wurden neben Schwelereiprodukten erzeugt:
2505 Tv. Braunkohlenbriketts, 733 To. Naßpreßſteine,
Die Kohlenförderung des Volksſtaats Heſſen für 1923 betrug 648 582
Tonnen, gegenüber dem Vorjahr mit 617 804 To. Hiervon wurden
340 148 To. im Rohzuſtand verkauft, ein weiterer Teil von den Werken
ſelbſt verbraucht und der Reſt zu Briketts, Naßpreßſteinen und
Schwelereiprodukten verarbeitet. Erzeugt wurden insgeſamt 34 908 To.
Briketts und 15 472 To. Naßpreßſteine.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Wie der Reichsbankausweis vom 31. Dezember zeigt,
haben die zum Jahresſchluß üblicherweiſe geſteigerten Kreditbedürfniſſe
der privaten Wittſchaft zu einer weiteren Zunahme des
Wechſelporte=
feuilles und des Lombardkontos der Bank geführt. In der Hauptſache
wurden die neu beanſpruchten Kredite in Rentenmark erteilt. Die
Lom=
bardforderungen ſtiegen im Rentenmarkgeſchäft um 48 auf 127 Mill.
Rentenmark, im Papiermarkgeſchäft um 18,3 auf 141,3 Trill. Mark. Im
Diskontverkehr wurden erſtmals auf Rentenmark lautende Wechſel
ange=
kauft, die Zugänge beliefen ſich auf 15,2 Mill. Neutenmark. Die
Be=
ſtände in Papiermarkwechſeln gingen dagegen wie in den beiden
Vor=
wochen zurück und zwar um 12,3 auf 307,5 Trill. Mark. Für die geſamte
Kapitalanlage ergibt ſich aus dieſen Veränderungen eine Erhöhung um
69,1 auf 591,1 Trill. Mark. Der Zunahme der Anlagen der Bank ſtand
eine entſprechende Steigerung der Paſſiven gegenüber, die beſonders bei
den Konten der fremden Gelder in die Erſcheinung trat. Dieſe wuchſen
— im weſentlichen im Zuſammenhang mit der Bereitſtellung von Mitteln
für den Ultimobedarf — insgeſamt um 153,3 auf 548 Trill. Mark wobei
ſich die Rentenmark=Giroguthaben allein um 42,1 auf 75,4 Mill.
Renten=
mark ausdehnen. Der Neubedarf an Banknoten war in der
Berichts=
woche verhältnismäßig gering; der Banknotenumlauf vermehrte ſich um
21,9 (gegen 60,4 in der Vorwoche) auf 496,5 Trill. Mark. Der Beſtand
an Reutenbankſcheinen verminderte ſich um 2,2 auf 192,9 Mill.
Renten=
mark. Die Ausleihungen der Darlehnskaſſen nahmen um 0,6 auf 9,3
Trill. Mark ab. Die Beſtände der Reichsbank an Darlehnskaſſenſcheinen
ermäßigten ſich auf den gleichen Betrag.
L. Aktiengeſellſchaften oder Genoſſenſchaften.
Schmidt=Ulm ſchreibt in „Bl. für Gem.=Weſen‟: Die Erfahrungen
haben gezeigt, daß diejenigen Genoſſenſchaften, die ſich in eine A. G.
umgewandelt haben, in keiner Weiſe einen Vorteil erzielten. Alles,
was ſie an Aktienkapital bzw. Reſerven abzüglich Gründungskoſten an
eigenem Vermögen hereinholten, iſt durch die ſtarke Geldentwertung ſo
wertlos geworden, daß eine jede Kreditgenoſſenſchaft, die ihren
Ge=
ſchäftsanteil in letzter Zeit erhöhte, weitaus mehr eigenes Kapital h.-kam.
Die Zukunft wird zeigen, daß die Kreditgenoſſenſchaften aus eigener
Kraft ebenſo ihr Eigenvermögen vermehren können wie die aus den
Genoſſenſchaften hervorgegangenen Aktiengeſellſchaften.
Die Anlehnungsmöglichkeit der Genoſſenſchaften an ihre
Zentral=
inſtitute, wie die Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdener Bank oder die
Zentral=(Verbands=)kaſſen, gibt den Genoſſenſchaften auch genügend
Stütze, ſo daß ſie es nicht notwendig haben, ſich in eine kleine
Aktien=
bank umzuwandeln, um ſpäter ins Schlepptau einer Großbank
genom=
men zu werden.
* Umtauſch von kleinen Goldanleiheſtücken in
Rentenmark. Von dem Angebot, die kleinen Stücke der auf
Gold=
anleihe lautenden Schatzanweiſungen von 1923 (Goldanleihe) in
Ab=
ſchnitten bis zu 5 Dollars (21 Goldmark) zum Umtauſch in Rentenmark
bei der Reichsbauk anzumelden, iſt, wie verlautet, nur in geringem
Um=
fange Gebrauch gemacht worden. Anträge auf Umtauſch werden aber,
der Zuſage entſprechend, noch bis zum 31. Januar 1924
entgegengenom=
men. Der Umtouſch in Rentenmark erfolgt bei den Reichsbankanſtalten,
nachdem die Reichsſchuldenverwaltung die eingereichſten
Goldanleihe=
ftücke geprüft hat.
Die gefährdete Kuponseinlöſung. Wie berlautet,
erhebt neuerdings die Reparationskommiſſion auf den Gegenwert
ver=
loſter Stücke und Kupons Anfpruch, von öffentlichen Unternehmungen
im Sinne des § 260 des Friebdensvertrages, welche ſich in der
Tſchecho=
ſlowakei, Ungarn und den von Deutſchland abgetrennten Teilen
befin=
den. Hiervon werden unter anderem betreffen die Kaſchau—Oderberger
Eiſenbahn, ſo daß die Einlöſung der nach dem 26. Juni 1919 ausgeloſten
Stücke und fällig gewordenen Kupons von den in deutſchem Eigentum
ſtehenden Stücken bis auf weiteres nicht mehr erfolgen kann. Die
zwi=
ſchen Deutſchland und der Reparationskommiſſion ſtrittigen Fragen
werden demnächſt durch ein Schiedsgericht entſchieden werden. . . . ."
Aus Geſchäftsberichten.
L. Allgäuer Torfbrikettwerke A.=G., München. Nach
dem Geſchäftsbericht für 1923 wurde die Entwäſſerung in großem Umfang
erweitert und verbeſſert, wodurch der Wert der Torffelder weſentlich
er=
höht wurde. Das Unternehmen erzielte einen Warengewinn von 44 110
Billionen. Es vrbleibt ein Reingewinn nach Abzug aller Unkoſten und
nach 74 Bill. Abſchreibungen von 3 131,78 Bill., der nach 90 Bill.
Rück=
lagen in Höhe von 2 21,78 Bill. vorgetragen wird. (A.=Kapital 73 Mill.)
Die Anlagen ſind ſämtlich auf 1 Mark abgeſchrieben.
Oie Wirtſchaft des Auslandes.
* Das Automobil im franzöſiſchen Außenhandel.
In den elf erſten Monaten 1923 wurden aus dem Auslande 7999
Auto=
mobile nach Frankreich eingeführt. Davon 7900 aus den Vereinigten
Staaten, 16 aus Deutſchland und 4 aus dem Saargebiet. Der
Geſamt=
wert beträgt 94 019 000 Francs. Außerdem wurden 84
Schwerlaſtauto=
mobile eingeführt: 41 aus den Vereinigten Staaten, 94 aus
Deutſch=
land. Ihr Geſamtwert beträgt 1 212000 Fr. — Ausgeführt wurden
25 182 Autos; davon 1178 nach Deutſchland, 1081 nach dem Saargebiet,
6463 nach England, 4652 nach Belgien und Luxemburg, 2638 nach
Spa=
nien, 1864 nach der Schweiz. Der Geſamtwert der Ausfuhr beträgt
646 928 000 Fr. Schwere Laſtwagen wurden 2278 ausgeführt; davon
65 nach Deutſchland, 183 nach dem Saargebiet, 415 nach Belgien und
Luxemburg, 425 nach der Schweiz und 187 nach England. Ihr
Geſamt=
wert betrigt 70 806 000 Fr. Der Wert der Ausfuhr überſteigt den der
Einfuhr in Perſonenwagen um 292 909 000 Fr., bei den übrigen
Laſt=
wagen um 67 594 000 Fr.
Warenmärkte.
wh. Frankfurter Getreidebörſe vom 24. Jan.
Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack,
Weizenmehl. Roggenmehl und Kleie mit Sack; Preis je 100 Kilo):
Weizen Wetterau 17,75—18, Roggen 16,40—16,60, Sommergerſte für
Brauzwecke 17,75—18,50, Hafer inländiſcher 13,50—14, do. ausländiſcher
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 28—29,25, Roggenmehl 24,75
bis 25,25, Weizen= und Roggenkleie 7,75—8,50. Tendenz ſtetig.
* Frankfurter Viehmark vom 24. Jan. Der
Neben=
markt hatte einen Auftrieb von 7 Ochſen, 9 Bullen, 7 Färſen und
Kühen, 767 Kälbern, 587 Schafen und 779 Schweinen. Gehandelt und
notiert wurde nach Goldmark. Ninder wurden nicht notiert: Kälber
Klaſſe b) 45—55, c) 30—40; Schafe a) 35—40, L) 30—35; Merzſchafe
—; Schweine im Gewicht von 80—100 Kilo 65—70, unter 80 Kilo
50—60, von 100 bis über 150 Kilo 65—70 Goldmark. Kälber und Schafe
behaupteten die Notierung vom letzten Hauptmarkt, während Schweine
um 5—10 Goldmark pro Zentner Lebendgewicht nachließen.
Marktver=
lauf: Kälher und Schafe nach anfänglich lebhaftem Handel langſam
ausverkauft. Am Schweinemarkt ſchleppender Handel und Ueberſtand.
Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe
am Donnerstag war nicht ſo ſtark beſucht wie ihre Vorgängerinnen. Die
Stimmung hat ſich nach der anfänglichen Abſchwächung auf befeſtigte
Auslandsforderungen und wegen der wieder eintretenden kälteren
Wit=
terung etwas feſter geſtaltet. Verlangt wurden für die 100 Kilo
bahn=
frei Mannheim in Goldmark: Weizen. 18,75—19,25, Roggen 16,75—17,
Gerſte 18,75—19,25, Hafer 14,75—15, Mais 19,25, Weizenmehl Spezial
Null 29,25, Roggenmehl 25.
Mannheimer Kleinviehmarkt. Der Auftrieb zum
geſtrigen Kleinviehmarkt betrug 65 Kälber, 182 Schweine und 570 Ferkel
und Läufer; Schafe waren nicht zugeführt. Bezahlt wurden für 50 Kilo
Lebendgewicht bei Kälbern 34—42 Goldmrak, bei Schweinen 64—73
Goldmark, für Ferkel und Läufer pro Stück 8—25 Goldmark. Tendenz:
Mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln und
Läufern lebhaft.
wb. Berliner Produktenbericht. Infolge des
anhalten=
ben Froſtes und der dadurch bewirkten Verlängerung des Stillſtandes
der Schiffahrt ſind die Zufuhren weiter erſchwert worden, ſo daß das
Angebot vom Lande noch geringer geworden iſt. Für Weizen und
Nog=
gen beſtand einiger Begehr, ſo daß hier teilweiſe etwas höhere
Forde=
rungen bewilligt wurden. Gerſte iſt ziemlich viel angeboten, doch
blei=
ben die geſuchten feinen Malzqualitäten nach wie vor knapp.
Ausge=
ſprochen feſt lag Hafer. In Mehl ſtellten die Mühlen höhere
For=
derungen, weshalb auch die zweite Hand mit Abgaben vorſichtiger
wurde. Kleie und Futterartikel hatten ſehr ruhiges Geſchäft,
Börſen.
Frankfurter Börſenbericht vom 24. Jan. (Eigener
Bericht.) Die Börſe zeigte heute das gewohnte Bild der letzten Zeit.
Die Umſätze blieben wieder ſehr klein und die Kursveränderungen
mini=
mal.; Beſondere Anregungen fehlen. Der günſtige Verlauf der Pariſer
Verhandlungen des Reichsbankpräſidenten konnte einen fühlbaren
Ein=
fluß auf die Börſe bis jetzt nicht gewinnen, wenn man auch von einer
Einigung in den zur Diskuſſion ſtehenden Fragen, insbeſondere der
Frage der Gründung einer deutſchen Goldnotenbauk, einen weiteren
Fortſchritt auf dem Wege zur Stabiliſierung unſerer Verhältniſſe und
ſomit zu einem geordneten Güterumlauf, erwartet. Von den
Aktien=
mäukten kann man im Großen und Ganzen ſagen, daß für einzelne
Spezialwerte, insbeſondere für Aktien von Geſellſchaften mit wenig
verwäſſertem Kapital, etwas Intereſſe anhält, während die Werte von
Werken mit großem Aktienkapital noch weiter zur Schwäche neigen.
Am Markte der heimiſchen Renten konnte ſich nach der kürzlich
ein=
getretenen ſtarken Abſchwächung eine kräftige Erholung, durchſetzen.
5proz. Kriegsanleihe war im Freiverkehr bis 150, 3½proz. Konſols bis
550 gehandelt. Die amtlichen Notierungen ſtellten ſich wieder eine
Klei=
nigkeit niedriger. Ausländiſche Renten tendierten eher nach unten, nur
Ungaun und Anatolier, in denen wieder lebhaftes Geſchäft war, lagen
feſter. Wertbeſtändige Anleihen blieben weiter ohne Intereſſe bei wei=
chenden Kurſen: Badiſche Kohlen 12, Sächſiſche Braunkohlen 2½. Von
Aktien waren am Chemieaktienmartt Elberfelder mit einem Kaſſakurs
von 23¾ leicht befeſtigt, während die übrigen Anilinwerte
durchſchnitt=
lich um 1—1½ abbröckelten. Am Elektr. Aktienmarkt beſtand etwas
Intereſſe für A.E. G., die zeitweiſe in recht beträchtlichen Poſten mit
13,125 bis 13,1 gehandelt wurden. Die übrigen Werte dieſes Marktes
waren kaum verändert. Voigt u. Haeffner 1,65 minus 0,15. Von den
Maſchinenwerten waren Eßlinger mit 12—12½ plus 2½ anziehend. Die
ſonſtigen Werte dieſes Marktes blieben behauptet. Zuckerwerte lagen
ohne Intereſſe, Montanaktien ſtill und wenig verändert, Großbankaktien
bei kleinem Geſchäft leicht anziehend. Darmſtädter Bank 18½ bis 18,6
plus zirka 1, Deutſche Bank 17 bis 16,6 plus zirka ½. Am
Kaſſamark=
überwogen die Abſchwächungen. Als nennenswert feſter ſind zu nennen
Frankfurker Allgem. Verſicherungen 75 plus 9, Kammgarnſpinnerei
Kai=
ſerslautern 20 plus 4. Im freien Verkehr hörte man: Beckerſtahl 10½4,
Beckerkohle 10½, Api 92 Benz 4½, Georgi 0,825, Growag 0.325,
Hanſa Llohyd 1½, Krügershall 10, Mez Söhne 6, Petroleum 22,
Sche=
bra 334, Ufa 834.
vb. Berliner Börſenbericht. Da bei der auch heute in
hohem Maße herrſchenden Geſchäftsſtille zur Schilderung des
Börſen=
verlaufes nichts übrig bliebe, als das an den Vortagen Erwähnte zu
wiederholen, kann man ſich darauf beſchränken, hervorzuheben, daß die
Aufwärtsbewegung in Spezialpapieren, die ſchon an den Vortagen den
Gegenſtand regerer Nachfrage ſeitens der Spekulation bildeten, ſich
fort=
ſetzte. Wieder waren es Hochbahn, Darmſtadter und Nationalbank und
Ungarifrhe Renten, die ſomit den Mittelpunkt einer gewiſſen
Geſchäfts=
belebung bildeten. Auch in heimiſchen Rentenwerten hielten die Kursd
erholungen an. Sonſt war die Grundſtimmung allgemein etwas
freund=
licher. Der Geringfügigkeit des Geſchäfts entſprachen die geringen
Kursveränderungen. Wo dieſe größer waren, handelte es ſich zumeiſt
um Erhöhungen von 1—3 Billionen Prozent, die vornehmlich
Spezial=
werten, wie Charlottenburger Waſſerwerke, Deutſchen Maſchinenaktien
und Deutſchem Eifenhandel zugute kamen. Geld war zu 1 pro Mille
und darunter reichlich angeboten. Die Deviſenpreife ſtellten ſich zumeiſt
etwas niedriger. Für Neu=York war die Nachfrage unverändert.
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land und Lendon waren 10 Prozent und Paris 25 Prozent geringer als
geſtern.
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Frankfurter Kursbericht vom 24. Januar 1924.
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
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Der zweite u. leizte Tei
der Mann der Kraft
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In der Hauptrolle: Leo Peukert.
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Vollmilch ohne Zucker, Bébé 55 ,„
Vollmilch mit Zucker, Bébé „ 75 „
Gerſteflochen, loſe
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Bruch=Reis..
Vollkorn=Reis ..
Ernſt=Ludwigſtr. 3.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Jahuar 1924.
Seite 11.
Rummer 25,
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Gebrüder Kappel
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitog, den 25. Januar 1924.
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