Einzelnummer 15 Goldpfennige
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treis ohne Beſtellgeld monatich 3.— Goldmarf. 
eraniwortlichteit für Aufnahme von Anzeigen un 
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
K 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Nachdruck ſämilicher mit X verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſlenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 25
Freitag, den 25. Januar 1924.
187. Jahrgang
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* Dolſar — 4.30 Marhl. 
Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., eriſcht 
de Verpſichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
ge und Leiſſung von Schadenerſat. 
Bei 
oder gerichtiſcher Beitreibu 
s fält eder 
Rabait weg. Banſkonte: Deuiſche B. 
und 
            Darm=
ſtädter 8 Nationalbank.
 Anruhen in Sachſen. 
Buſammenſtöße zwiſchen Polizei und Oemonſtranten 
Schwarzenberg; 24. Jan. Nach zwei 
            Gewerkſchaftsver=
ſammlungen geſtern abend bildete ſich ein 
            Demonſtrations=
rug. Der Aufforderung der Sicherheitspolizei, am Marttplatz 
useinanderzugehen, kamen die Demonſtranten nicht nach, 
            viel=
nrehr wurde von ihnen geſchoſſen und Handgranaten ge 
worfen.‟ Die Polizei machte von der Schußſaffe Gebrauch. 
7 ünfzehn Demonſtranten und ſieben 
            Sicher=
eitspoliziſten wurden — teils ſchwer — verletzt. 
Crſt nach Eintreffen von Verſtärkungen wurde die Ruhe wieder 
kergeſtellt. 
Ebenſo wie in Schwarzenberg im Erzgebirge kam es auch 
i dem nahen Alberoda zu Zuſammenſtößenzwiſchen 
der Polizei und Demonſtranten. Ein 
            Polizeikom=
n ando, das aus einem Offizier und acht Beamten beſtand, iſt 
beim Verhaften eines Kommuniſtenſührers von einer größeren 
enge tätlich angegriffen worden. Zwei Beamte wurden 
            nieder=
a*ſchkagen und verletzt. Die Polizeibeamten gaben darauf Feuer, 
mpdurch ein Demonſtrant getötet und eine Anzahl verletzt wurde. 
AUmählich konnte die Ruhe von der Polizei wieder hergeſtellt 
gerden. Wie nach Schwarzenbeig ſind auch nach Alberoda noch 
im Laufe der Nacht Polizeiverſtärtungen abgegangen. 
Die Auflöſung des ſächſiſchen Landtags 
abgelehnt. 
Dresden, 24. Jan. Der Landtag lehnte mit 51 Stimmen 
err Deutſchen Volkspartei, der Deutſchen Demokraten und der 
Au ehrheit der Sozialdemokraten gegen 37 Stimmen der 
            Minder=
häit der Sozialdemokraten, der Deutſchnationalen und der 
            Kom=
murniſten den von der Minderheit der Sozialdemokratie 
            ausge=
gangenen Antrag auf Auflöſung des Landtages nach lebhafter 
Tebätte ab,
Vom Tage
 Der ſpaniſche Konſul in München Caballero hat dem 
            Zeutral=
ausſchuß der ausländiſchen Studentenhilfe für deutſche 
            Hoch=
ſchulen 4609 Doll. übermittelt, die von den Profeſſoren und Studenten 
der Univerſtät Madrid zugunſten notleidender deutſchen Studenten 
geſammelt worden ſind. 
Das Bankhaus Gebr. Arnhold, Berliu=Dresden, hat für 
die deutſche Nothilfe 30 000 Goldmark geſpendet. 
Die Briefzenfur iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde erneut 
über Speher verhängt worden. Die Separatiſten überwachen ſeit 
heute wieder ſämtliche Telephongeſpräche nach und aus der Pfalz. 
Der Neparationskommiſſion iſt der Bericht des 
            Völker=
bundsausſchuſſes für die Ungariſche Anleihe zugegangen. 
Der Unterausſchuß des Sachverſtändigenausſchuſſes Dawes, der die 
Stabiliſierungsfrage behandelt, tagte geſtern vormittag von 10—12¾ 
Uhr unter dem Vorſitz des amerikaniſchen Sachverſtändigen John. 
Eine Pariſer Nachrichtenagentur glaubt zu wiſſen, daß die 
            Wah=
len zur franzöfiſchen Kammer am 4. Mai ſtattfinden 
werden. 
Nach Blättermeldungen aus Brüſſel ſpricht man in den 
            Wan=
delgängen der Kammer allgemein davon, daß mit einer 
            Negierungz=
kriſis zu rechnen ſei. 
Die mündlichen Verhandlungen in London wegen der 26
            prozenti=
gen Reparationsabgabe ſind nach eingehenden mehrtägigen Beratungen 
zwiſchen zwei Delegierten der deutſchen Regierung und Vertretern der 
britiſchen Regierung auf kurze Zeit vertagt worden. 
Da die Leiter der engliſchen Eiſenbahngeſellſchaften es ablehnen, 
von dem Spruch des ſtaatlichen Schiedsgerichts abzugehen, erklärte die 
Streikleitung, daß der Streik zu ihrem Bedauern weitergehen müſſe.
 (wt 
Aunlicher Oouarkurs 4 210 300 000000 
1 Goldmark — 1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
 Die Frage der Reparationslieferungen. 
Vereinbarung zwiſchen Deutſchland und der Reparationskommiſſion. — Deutſch=italieniſche 
Perſiändigung. — Reporationsſtreit mit Jugoſlawien.
 „Berlin, 24. Jgn. Dje durch die Perordnung vom 25. 
            Sep=
ember”erfolgte Ausſetzung der Zahlungen aus 
            Reparationsliefe=
ugen, die erfolgen mußte, wenn die Eriſtenzfähigkeit des 
            deut=
chen Volkes angeſichts des Zufammenbruchs der Währung nicht 
irährdet werden ſollte, hatte zur Folge, daß die in Arbeit 
            be=
in dlichen Lieferungen von mehreren Hundert Millionen Mark, 
uf die bereits erhebliche Anzahlungen geleiſtet worden waren, 
rütht weiter ausgeführt werden konnten. Die Jutereſſen der 
ilxierten Empfangsmächte, die hier die gleichen ſind wie die 
hautſchen Intereſſen, erforderten dringend, daß Verhandlungen 
ur Liquidierung dieſer Verträge eingeleitet werden. Da das 
2rutſche Reich i ſeiner jetzigen finanziellen Notlage völlig 
uößerſtande iſt, weitere Zahlungen auf dieſe Verträge zu leiſten, 
unßte ein anderer Weg für ihre Finanzierung oder Abwicklung 
ſe ucht werden. Die Möglichkeit zur Führung ſolcher 
            Verhand=
ungen wurde durch die Entſcheidung der Reparationskommiſſion 
egeben, die, ohne der endgültigen Entſcheidung über die 
            Aus=
eh=ung der deutſchen Zahlungen vorzugreifen, die beteiligten 
ſiierten Empfangsſtaaten ermächtigte, ſich unmittelbar mit der 
nuutſchen Regierung wegen der Regelung zu einigen. 
Am 22. November 1923 wurden vom Reichsminiſterium für 
er Wiederaufbau mit der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung 
Frreinbarungen getroffen, die auf dem Gedanken beruhen, daß 
franzöſiſchen bezw. die belgiſchen Empfänger der Waren ſich 
nit den deutſchen Lieferauten in Verbindung ſetzen und über die 
urh zu leiſtende Reſtzahlung ſich einigen. Die Verträge 
            wer=
en alsdann gegen die Zahlung des Reſtpreiſes durch den 
Empfänger der Ware im Freiverkehr abgewickelt und nur in 
entimmten Ausnahmefällen wird das Deutſche Reich verpflichtet, 
Lieferung auszuführen. Auch in dieſen Fällen werden die 
och notwendigen Zahlungen von den Beſtellern geleiſtet. Dieſe 
zrreinbarungen erhielten die Genehmigung der 
            Reparations=
on imiſſion und ſind bereits in Ausführung begriffen. 
Am 23. Januar ſind die Verhandlungen zwiſchen der 
            deut=
hen und der italieniſchen Regierung zum Abſchluß gekommen. 
dierbei wurde für jede einzelne Lieferung eine beſondere 
            Rege=
urg gefunden. Zum Teil einigte ſich der italieniſche Empfänger 
her die Reſtlieferung und über den finanziellen Ausgleich mit 
enn deutſchen Herſteller. In anderen Fällen wurde auf einen 
eEl der Lieferung verzichtet, ſo daß nur Waren in Rahmen 
bereits geleiſteten Einzahlung ausgeführt werden. 
            Schließ=
ch. verzichtet die italieniſche Regierung auf einen Teil der 
            Liefe=
ungen überhaupt mit der Maßgabe, daß der durch deren 
            Ver=
uertung einkommende Betrag für die Bezahlung und die 
            Durch=
ün rung anderer Lieferungen verwendet wird. Die 
            Vereinba=
urg bedarf noch der Genehmigung der Reparationskommiſſion. 
Die Verhandlungen mit den übrigen beteiligten Alliierten 
urden fortgeführt. 
Däe Reparationslieferungen an Jugoſlawien. 
* Berlin, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Der deutſche Gefandte in 
jel grad Herr v. Feller iſt zur Berichterſtattung nach Berlin 
enufen worden. Es iſt anzunehmen, daß ſeine Reiſe in erſter 
iie im Zuſammenhange ſteht mit der Frage der deutſchen 
tewarationslieferungen an Jugoſlawien, über welche in letzter 
ett ja ein mehrfacher Schriftwechſel zwiſchen den beiden 
            Regie=
gen erſolgt iſt. 
Dr. Schacht nach Berlin abgereiſi. 
* Paris, 25. Jan. (Priv.=Tel.) Dr. Schacht iſt geſtern 
bemd von Paris nach Berlin abgereiſt. Am Nachmittag wurde 
won Poincaré empfangen. Ueber den Inhalt des 
            ſtattgefun=
emen Geſpräches verweigert man am Quai d’Orſay vorläuſig 
de Auslunft. Man verſichert aber in gut unterrichteten Kreiſen, 
aß es ſich nicht nur um einen Höflichkeitsbeſuch handelte, 
            ſon=
ern daß Poincaré durch eine Reihe von präziſen Fragen ſein
 Intereſſe für das Projekt Dr. Schachts bekundete. Hingegen ſoll 
der Beſuch des Reichsbankpräſidenten bei Barthou einen rein 
formellen Charakter getragen haben. Im übrigen mußte Dr. 
Schacht nach unſeren Informationen zahlreiche Einladungen, die 
von Seiten führender Perſönlichkeiten in Paris an ihn ergingen, 
ablehnen. Der allgemeine Eindruck nach dem ſechstägigen 
            Au=
fenthalt des Reichsbankpräſidenten läßt ſich dahin 
            zuſammen=
faſſen, daß Dr. Schacht nicht nur einen ſtarken perſönlichen 
            Er=
folg davongetragen hat, ſondern daß vor allem auch die 
            franzö=
ſiſchen Kreiſe von dem lebendigen Optimismus, der im Aſtoria= 
Hotel vorherrſcht, allmählich angeſteckt werden. Allerdings 
            ver=
ſchanzen ſich die offiziellen Stellen hinter eine mißtrauiſche 
            Zu=
rückhaltung und bringen auch dem Goldnotenbankplan alle 
            mög=
lichen Vorbehalte entgegen. 
Eine Havas=Note zur erſten Sachverſtändigen= 
Entſcheidung. 
Paris, 24. Jan. (Wolff.) Havas veröffentlicht folgende 
Erklärung: Entgegen den verſchiedenen Ausführungen in der 
ausländiſchen Preſſe hat das Erſte Komitee nicht beſchloſſen, den 
Plan, den Dr. Schacht in den mit ihm abgehaltenen Sitzungen 
auseinandergeſetzt hat, in Bauſch und Bogen anzunehmen. 
            Ge=
wiſſe Anregungen des Reichsbankpräſidenten ſind den 
            Sachver=
ſtändigen beachtenswert erſchienen. Das Komitee Dawes wird 
ſie in dem endgültigen Plan berückſichtigen, mit deſſen 
            Aufſtel=
lung es zurzeit beſchäftigt iſt, und der am 30. Januar in Berlin 
zur Erörterung gelangen wird. 
Die Unterſuchungen in Berlin. 
Die Arbeiten der Sachverſtändigen in Berlin werden etwa 
zwei Wochen in Anſpruch nehmen. Es laſſe ſich ſchon heute 
            feſt=
ſtellen, daß keineswegs die Abſicht beſtehe, in Deutſchland eine 
ähnliche Finanzkontrolle einzuſetzen, wie ſie in Oeſterreich beſtehe. 
Vielmehr nehme man an, daß ein deutſcher Finanzfachmann die 
Leitung der neu zu gründenden Währungsbank übernehmen 
wird. Sollten ſich Schwierigkeiten ergeben, ſo würde man auf 
einen amerikaniſchen Finanzfachnnann zurückgreifen. Man glaube 
nicht, daß Poincaré es zulaſſen werde, daß ſich die neue 
            Gold=
notenbank in den Händen internationaler Finanzleute befinde, 
obwohl er wiederholt von einer Finanzkontrolle geſprochen hat. 
Nach ſeiner Anſicht ſoll eine ſolche Finanzkontrolle nur von den 
Alliierten und nicht vielleicht von amerikaniſchen Finanzleuten 
ausgeübt werden. Im übrigen laſſe ſich heute noch nicht 
            über=
ſehen, wie ſich die franzöſiſche und belgiſche Regierung gegenüber 
der Goldnotenbank verhalten werden. 
Der Eindruck der Rede Or. Luthers in Paris. 
* Paris, 25. Jan. (Priv.=Tel.) Es iſt bekannt, daß die 
Mitglieder der Ausſchüſſe in privaten Geſprächen, die ſie 
            gelegent=
lich der zahlreichen Feſtempfänge führten, auf ihre franzöſiſchen 
Zuhörer einzuwirken ſuchen. Nach der geſtrigen Abendpreſſe zu 
urteilen, hat dieſer Wirkung die Rede des Reichsfinanzminiſters 
Dr. Luther weſentlich Abbruch getan. Dr. Luther, ſo wird 
            be=
hauptet, habe verſichert, daß Deutſchland nicht länger in der 
Lage ſei, für die Beſatzungskoſten aufzukommen. Dieſe Worte 
laſſen nach der Kritik franzöſiſcher Kreiſe auf einen 
            bevorſtehen=
den Vorſtoß Deutſchlands gegen den Friedensvertrag ſchließen (!) 
Das ſtünde im Widerſpruch mit dem Geiſte kordialer 
            Zuſammen=
arbeit, den die Sachverſtändigen zu verbreiten ſuchten. Die 
            Mit=
teilung Dr. Luthers, ſo meint der Temps, iſt um ſo 
            unverſtänd=
licher, als die Alliierten um ihre Mitwirkung bei der Gründung 
der Goldnotenbank gebeten wurden. (Man darf in Paris nur 
nicht vergeſſen, daß die einzige Möglichkeit, die Beſatzungskoſten 
zu bezahlen, eine neue Inflation iſt. Die Red.)
 Das Arteil 
über das Syſtem Poincaré. 
Von 
Güſtav Caſſel.*) 
Der große Sturz des Franken während der letzten Tage hat 
in der ganzen Welt äußerordentliches Aufſehen erregt und ein 
ſcharfes Licht auf die Lage geworfen, in welche Frankreich durch 
die auf alle Fälle in ökonomiſcher Hinſicht unvernünftige Politik 
Poincarés gebracht worden iſt. Wenn auch der Sturz des 
Franken in den letzten Tagen ſehr bedeutend war, ſo iſt doch das, 
was jetzt vorgeht, tatſächlich nur eine Fortſetzung von einem 
            Kurs=
fall, der ſchon lange andauert. Zur Zeit der Konferenz von 
Genua (April und Mai 1922), als die Ausſichten für eine 
            ver=
nünftige Regelung der Reparationsfrage noch vorhanden waren, 
betrug der Wert von 100 Franken etwa 34 ſchwediſche Goldkrönen 
(gleich 38 Goldmark). Es gelang Poincaré, wie man ſich 
            er=
innern wird, durch ſeine Unterminierungspolitik, die 
            Beſtrebun=
gen der Genua=Konferenz zu vereiteln. Sofort fing der Franken 
an, ſich bedenklich nach Abwärts zu bewegen. Die 
            Mittelnotie=
rung für Dezember 1922 war 27,02 ſchwediſche Kronen für 100 
Franken. Die Ruhrpolitik hat dann die Notierung für Dezember 
1923 auf 20,06 heruntergedrückt. Zurzeit bewegt ſich der 
            Fran=
um einen Mittelkurs von 17,50. Der Franken hat alſo jetzt etwa 
die Hälfte ſeines Wertes ſeit der Genueſer Konferenz verloren. 
Das iſt das ökonomiſche Urteil der Welt über die franzöſiſche 
Politik, und zwar ein Urteil, über das man ſich in Frankreich 
nicht ſo leicht hinwegſetzen kann und darf. Auf die Ratſchläge 
vernünftiger Staatsmänner der alliierten Mächte und 
            unab=
hängiger ökonomiſcher Experten hat Frankreich nicht hören 
wollen. Hartnäckig und ſelbſtbewußt iſt Poincaré in ſeiner 
Politik vorgegangen und hat ſeine Augen vor den ökonomiſchen 
Folgen geſchloſſen, zu denen ſie unbedingt führen mußte. Auch 
jetzt wollen die Franzoſen die wirkliche Lage nicht erkennen. 
Amtlich wird erklärt, daß der Sturz des Franken ein Reſultat 
feindlicher Mächte iſt, die nach Poincaré „eine gemeinſame Attacke 
gegen den Franken unternommen haben”. Einige Maßnahmen, 
die jetzt vorgenommen werden, wie Sperrung von Fernſprechern 
und Ausweiſungen von Spekulanten, entſprechen vollkommen 
dieſer naiven Auffaſſung. Es iſt ſonderbar, daß man in 
            Frank=
reich nicht verſteht, wie diskreditierend für die franzöſiſche Valutg 
eine ſolche Auffaſſung der Lage ſein muß. Sie erinnert allzu 
lebhaft an die entſprechendé Auffaſſung in anderen Ländern, die 
in den Strudel der Inflation gezogen wurden, weil ſie vor der 
Gefahr die Augen verſchloſſen. 
Man ſucht ſelbſtverſtändlich auch in Frankreich Tatfachen 
anzuführen, die geeignet ſind, eine günſtige Auffaſſung der fran 
zöſiſchen Valuta zu unterſtützen, und ohne Zweifel kann man 
auf verſchiedene bedeutende Momente hinweiſen. Die Statiſtik 
für die Handelsbilanz 1923 zeigt einen ſo geringen 
            Einfuhrüber=
ſchuß, daß er ohne Zweifel durch Ausgaben in Frankreich 
            reiſen=
der Ausländer gedeckt werden kann. Aber die Angaben der 
franzöſiſchen Handelsſtatiſtik ſind kaum zuverläſſig. Jedenfalls 
muß die Berechnung des Einfuhrüberſchuſſes als ſehr unſicher 
angeſehen werden. Man weiſt u. a. auch darauf hin, daß der 
Notenumlauf ziemlich ſtabil geblieben iſt. Es iſt allerdings eine 
ſehr bemerkenswerte Tatſache, daß der Notenumlauf konſtant 
geblieben iſt, trotzdem der Franken ſo viel von ſeinem Wert 
            ver=
loren hat. Im Mai 1922 betrug der Notenumlauf 35,7 
            Milliar=
den Franken, Ende Dezember 1922 36,4 Milliarden und Ende 
Dezember 1923 37,9 Milliarden. Anfang 1924 (10. Januar) iſt 
der Notenumlauf auf 39,2 Milliarden Franken geſtiegen. Dieſe 
letzte Steigerung hat die Franzoſen in große Unruhe verſetzt, 
trotzdem beim Jahreswechſel in allen Ländern eine Steigerung 
des Notenumlaufs erfahrungsgemäß ſtattfindet und dort kaum 
Erregung hervorgerufen hat. In Frankreich möchte man gern 
die Stabilität des Notenumlaufs ſo auslegen, als hätte in 
            Wirk=
lichkeit keine Inflation ſtattgefunden. Frankreich hat immer einen 
größeren Notenumlauf gehabt als die anderen Länder. Dieſe 
Tatſache iſt darauf zurückzuführen, daß die Franzoſen immer 
einen größeren Kaſſenbeſtand haben und auch gewiſſermaßen 
eine Teſaurierung (hamſtern von Banknoten) betreiben. Unter 
ſolchen Umſtänden können ſelbſtverſtändlich die im Umlauf 
            be=
findlichen Banknoten leicht bei einer Erhöhung des Preisniveaus 
für das größere Zahlungsmittelbedürfnis Verwendung finden. 
Man braucht nur die Banknoten, die als Vermögensobjekt 
            Ver=
wendung gefunden haben, für andere Papiere einzutauſchen. 
Das iſt auch der Fall geweſen durch Schaffung kurzfriſtiger Bonds 
von über 100 Milliarden Franken. Dieſe Bonds, die in 
            verhält=
nismäßig kurzer Zeit der Einlöſung verfallen, können 
            ausge=
zeichnet die Banknoten als bewegliches Vermögen erſetzen, und 
die Banknoten werden hierdurch frei und dienen als Zahlungs 
mittel. Die auf dieſe Weiſe ohne Erhöhung des Notenumlaufs 
geſchaffene Inflation iſt ſehr gefährlich, weil hierdurch die 
            Auf=
merkſamkeit des Volkes durch den ziemlich ſtabilen Notenumlauf 
getäuſcht wird und infolgedeſſen nicht merkt, was eigentlich vor 
geht. Daß wirklich eine Inflation in Frankreich ſtattfindet, 
            be=
weiſt der offizielle Index. Der offizielle Inder zeigte von Oktober 
bis November eine Steigerung von 5 Prozent. Allein dieſe 
Steigerung würde genügen, um den Fall des Franken von 
20 Oere auf 19 Oere zu veranlaſſen. Es iſt auch nicht 
            ausge=
ſchloſſen, daß die Preisſteigerung ſich in demſelben Maße im 
Dezember und Januar entwickelt hat. So könnte man den Fall 
von 19 auf 17 Oere erklären. Die hier angegebenen Zahlen ſind 
natürlich nur Verhältniszahlen, aber ſie zeigen doch, daß die 
franzöſiſche Erklärung, daß das jetzt beſonders ſtark einſetzende 
Sinken des Franken ausſchließlich von einer zufälligen 
            Verände=
rung auf den internationalen Märkten herrührt, nicht ſtimmt. 
Für Oktober 1923 ergibt ein Vergleich zwiſchen dem 
            offi=
ziellen franzöſiſchen Index und dem ſchwediſchen eine 
            Kaufkrafts=
parität von 100 Franken — 27,25 ſchwediſchen Kronen, wwährend 
zur ſelben Zeit der Mittelkurs nur 22,70 betrug. Der innere 
Wert des Franken lag alſo zu dieſer Zeit 20 Prozent über dem 
internationalen Werte. Es mag ja ein Troſt für Frankreich 
ſein, zu wiſſen, daß die Bewertung des Franken im Inland 
höher iſt als im Ausland, aber es iſt doch ſehr beachtenswert, 
daß der Weltmarkt den franzöſiſchen Franken ſo unterbewertet. 
*) Wir entnehmen die überaus intereſſanten Ausführungen des 
bekannten ſchwediſchen Fachmannes dem „Svenska Dagblabet”, vom 
21. Januar. 1924,
Rummer 25.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Janunt 1924.
 Dies iſt darauf zurückzuführen, daß die allgemeine Auffaſſung 
der Welt ein weiteres Sinken des Franken in Frankreich 
            voraus=
ſieht. Auch die Gefahr einer weitergehenden Inflation iſt ſo 
bedeutend, daß niemand wagt, größere Beträge in 
            Franken=
währung zu behalten, wenn er nicht dieſe zu einem ſehr niedrigen 
Kurſe gekauft hat, der ſchon einen ganz bedeutenden Sturz des 
inneren Wertes des Franken diskontiert hat. Das internationale 
Mißtrauen gegen Frankreichs Finanzen, das ſich hier zeigt, iſt 
eine Tatſache, die man nicht durch kindliche Redensarten über 
„Attasen” gegen die franzöſiſche Valuta verneinen kann. Gäbe 
es ein wirkliches Vertrauen, dann würde ein genügend große 
Anzahl von Frankenankäufern die Gelegenheit ausnutzen und 
Franken zu Unterkurſen kaufen. Dies geſchieht aber nicht. Es 
ſt weiter nicht nur das Ausland, das kein Vertrauen zu der 
franzöſiſchen Politik und deren ökonomiſchen Folgen hat. Der 
größte Druck auf den Franken wird ohne Zweifel von den 
            Fran=
zoſen ſelbſt ausgeübt. In Frankreich macht ſich auch eine 
            deut=
liche Neigung zur Flucht vor dem Franken bemerkbar, und es 
wird amtlich darüber geklagt, daß die Exporteure ihre Guthaben 
im Ausland ſtehen laſſen und für ihre heimatlichen Bedürfniſſe 
neue Frankenkredite auflegen. Das iſt dieſelbe Methode, wegen 
welcher Frankreich Deutſchland ſo eifrig bekämpft hat. Die 
Möglichkeit für eine Kapitalflucht iſt aber offenbar bedeutend 
größer in Frankreich, teils weil die Handelsbilanz ungefähr 
balanziert und teils weil der Franken und auf Franken lautende 
Wertpapiere noch im Ausland gehandelt werden. 
Was beſonders Frankreich inſolvent gemacht hat, iſt die 
            un=
zweckmäßige Zweiteilung des Budgets, die es möglich machte, 
unerhörte Ausgaben zu machen, die keine andere Deckung hatten, 
als die erwarteten Reparationszahlungen ſeitens Deutſchlands. 
Dieſes Budget hat im außerordentlichen Grade Leichtſinn, 
            Ver=
ſchleuderung und fehlende Kontrolle über die Ausgaben 
            veran=
laßt. Wären die ganzen Wiederaufbau=Ausgaben in dem 
            ordent=
lichen Budget aufgeführt geweſen, ſo hätte man ſich klar machen 
müſſen, daß auch dieſe Ausgaben von dem Volk zu tragen ſeien, 
und ſie wären dann ſicher in bedeutend engeren Grenzen 
            ge=
blieben. Die leichtſinnige Budgetaufſtellung und die Hoffnungen 
auf Reparationszahlungen haben ferner notwendige 
            Steuer=
erhöhungen und ſeit langem notwendige Maßnahmen, für die 
Steuereintreibung verzögert. 
Wenn die Erkenntnis einmal Allgemeingut wird, daß 
            Frank=
reich niemals die erhofften Reparationszahlungen von 
            Deutſch=
land bekommen kann, wird ſelbſtverſtändlich die 
            Beurtei=
lung der Finanzen Frankreichs noch ungünſtiger werden. Immer 
mehr zeigt ſich die Unmöglichkeit, das Budget ohne neue 
            erheb=
liche Anleihen zu balanzieren. Die Laſt für die Verzinſung 
dieſer Anleihen wächſt ſo raſend ſchnell an, daß es unmöglich 
ſcheint, überhaupt das Gleichgewicht ohne neue Anleihen in dem 
Budget zu ſchaffen. Wenn erſt einmal das franzöſiſche Volk 
anfängt, die Lage zu durchſchauen, werden die notwendigen 
Anleiheſummen nicht mehr aufzutreiben ſein. Dann wird die 
franzöſiſche Regierung vor der Wahl ſtehen, zwiſchen dem 
            Staats=
bankrott, der öffentlich die Unmöglichkeit der Verzinſung der 
Schulden erklärt, und der Inflation, die auf indirektem Wege 
die Schuldenlaſt vermindert, und jedenfalls für den Augenblick 
die nötigen Mittel zum Gleichgewicht des Budgets beſchafft, zu 
wählen. Die Erfahrung lehrt, daß eine Regierung bei einer 
ſolchen Wahl ſich ſtets für die Inflation entſcheidet. Dieſe 
            über=
zeugenden Tatſachen ſind die Urſache des Mißtrauens der ganzen 
Welt gegen die franzöſiſche Valuta. 
Die ungeheuren Anleiheanforderungen des neuen Budgets 
und die unmittelbare Anforderung von 3 Milliarden Franken 
für „Credit National” dürſten die Veranlaſſung dafür ſein, daß 
die Beſorgniſſe um den franzöſiſchen Franken beim 
            Jahres=
wechſel beſonders aktuell wurden. Auch die gleichzeitigen großen 
Zahlungen an das Ausland haben dazu beigetragen. Die Politik 
Poincarcs hat ſich wahrſcheinlich viel von der 
            Sachverſtändigen=
kommiſſion zur Unterſuchung der Finanzen Deutſchlands 
            ver=
ſprochen, deren Befugniſſe er in feinem Sinne einſchränken zu 
können hoffte. Die Begrüßungsrede des amerikaniſchen 
            Vor=
ſitzenden bei der erſten Sitzung der Kommiſſion hat jedoch 
            be=
wieſen, daß Poincaré ſich hierin getäuſcht hat. Niemals iſt es 
deutlicher geſagt worden, daß es die Aufgabe der Kommiſſion iſt, 
Deutſchland vor dem Untergang zu retten. Die 
            Experten=
kommiſſion muß ihre Aufgaben darauf beſchränken, Deutſchland 
eine ſtabile Valuta zu ſichern und Gleichgewicht in die 
            Staats=
finanzen zu bringen. Es iſt ganz und gar eine zukünftige Frage, 
ob ein wieder aufgerichtetes Deutſchland die Möglichkeit hat, 
Zahlungen ans Ausland leiſten zu können. Diefe Erklärung 
beweiſt deutlich, daß die Auflegung eines zweiten Budgets, das 
ſich nur auf die Hoffnung auf deutſche Reparationszahlungen 
tützt, für den franzöſiſchen Franken die ernſtlichſte Gefahr 
            be=
deutet. Kann man ſich dann wirklich darüber wundern, daß die 
Weltmärkte ſchon einen zukünftigen Sturz des Franken 
            diskon=
tiert haben und mit ihren Notierungen einer möglichen 
            ungün=
ſtigen Entwicklung begegnet ſind? 
In Fraukreich hat man gewiß nicht nur von dieſer Gefahr 
geſprochen, ſondern man iſt auch mit einer gewiſſen 
            Entſchloſſen=
heit vorgegangen. Zwei Diskonterhöhungen ſind ſchon 
            vorge=
nommen worden, und zwar am 10. Januar auf 5½ Prozent und 
am 17. Januar auf 6 Prozent. Die Regierung hat ſich auch 
kräftig gegen ſämtliche Vorſchläge über neue Ausgaben gewehrt, 
denen nicht Anweiſungen beigelegt ſind, wie die Ausgaben 
            ge=
deckt werden ſollen. Uebrigens ſind auch Schritte unternommen 
worden, um eine Steigerung der Einnahmen und eine beſſere
 Kontrolle über die Steuerzahlungen zu ſchaffen. Dieſe 
            ſämt=
lichen Maßnahmen haben den gemeinſamen Fehler, daß ſie zu 
ſpät kommen und daß ſie unter einer panikartigen Stimmung 
vorgenommen werden, die eine genügende Vorbereitung für die 
Steuererhöhung ausſchließt. Durch einen ſo plötzlichen Eifer, 
die Valuta des Landes zu halten, gibt die Regierung in 
            Wirk=
lichkeit zu, wie außerordentlich geringwertig die bis jetzt geführte 
Politik iſt. Alles verdichtet ſich, wie es ſcheint, zu einer 
            defini=
tiven Verurteilung des Syſtems Poincars.
 Die Goldnotenbank. 
Dr. Schachts Gründungsplan. 
Franzöſiſche Darſtellung. 
Paris, 24. Pan. (Wolff.) Der Berliner Korreſpondent 
des Petit Pariſien will in der Lage ſein, das Statut der 
            künf=
tigen deutſchen Goldnotenbank nach den Plänen des 
            Reichsbauk=
präſidenten Dr. Schacht mitteilen zu können. Hiernach ſollen 
die Zeichnungen für das Kapital der Bank nicht nur in 
            Deutſch=
land, ſondern auch im Auslande erfolgen. Die deutſchen und 
ausländiſchen Zeichner ſeien nicht verpflichtet, ihre Namen 
            an=
ugeben. Sie können auch durch Dritte zeichnen laſſen. 
Was die deutſchen Staatsangehörigen anbelangt, iſt eine 
Amneſtie vorgeſehen. Jeder Deutſche, der gegen die verſchiedenen 
Reichsgeſetze über die Kapitalflucht, über die 
            Vermögensverheim=
lichung uſw. verſtoßen hat, geht ſtraflos aus, beziehungsweiſe 
wird rehabilitiert, wenn er Anteile der Bank in einem Betrage 
zeichnet, der der Hälfte ſeines Vermögens in Deviſen 
            gleich=
kommt. 
Die Reichsbank wird ſich an der Zeichnung des Kapitals 
der Goldnotenbank mit einem Goldbetrage beteiligen, 
der ihr ohne hypothekariſche Belaſtung zur Verfügung ſteht. Die 
Zeichnung in Gold und Deviſen, die das Kapital konſtituieren, 
werden in einem neutralen Lande deponiert, um 
            ſo=
wohl gegen eine etwaige Revolution in Deutſchland als auch 
gegen die Beſchlagnahme durch eine feindliche Macht garantiert 
zu ſein. Die Bank nimmt keine Transaktionen ſpekulativen 
Tharakters vor. Ihr Aufſichtsrat beſteht ausſchließlich aus 
            Per=
ſönlichkeiten des Wirtſchaftslebens. 
Die Einlöſung der ausgegebenen Banknoten gegen Gold oder 
Deviſen nach Ablauf eines Jahres wird garantiert. Das 
            Bank=
geheimnis wird ſowohl von dem Reiche als durch Verträge mit 
den ausländiſchen Treuhändern garantiert. Die Aktienanteile 
werfen eine in Gold zahlbare Dividende ab. Die Bank iſt ſteuer= 
und abgabenfrei. 
Von dem Reingewinn" erhebt das Reich 2 Prozent des 
Aktienkapitals. Von dem Reſt erhalten die Aktionäre 5 Prozent 
ihres Kapitals und verteilen außerdem 50 Prozent des über die 
Dividende überſchießenden Gewinns unter ſich. Durch 
            Zuſam=
menarbeit mit der Reichsbank vermeidet die Goldnotenbank 
            er=
hebliche Organiſations= und Perſonalausgaben. Der Beſtand 
der Bank wird auf 26 Jahre garantiert. Bei der Liquidation 
verteilen die Zeichner das Kapital und die Reſerten unter ſich. 
Wenn die Bank vom Reiche erworben wird, entfällt auf die 
Aktienanteile das Zwanzigfache der Durchſchnittsdividende der 
letzten 10 Jahre, mindeſtens jedoch das Doppelte des 
            Kapital=
nennbetrages und die Hälfte der Reſerve. Die Verlängerung 
der Konzeſſion von ſeiten des Reiches iſt vorgeſehen. Das Reich 
erhält nach erfolgter Rückſtellung der Reſerven 10 Prozent vom 
eingezahlten Aktienkapital, die Hälfte des nach Auszahlung von 
5 Prozent an die Aktionäre verbleibenden Ueberſchuſſes über die 
Dividende und im Liquidationsfalle die Hälfte des 
            Reſerve=
kapitals. 
Nach dem Berichterſtatter ſchätzt Dr. Schacht, die ſich in 
Deutſchland befindlichen ausländiſthen Deuiſen auf zwei 
            Mil=
liarden Goldmark und in Uebereinſtimmung mit den 
            ausländi=
ſchen Banken das im Auslande plazierte Kapital auf den 
            glei=
chen Betrag. 
Die Goldnotenbank foll mit einem Kapital von einer 
            Mil=
liarde Goldmark errichtet werden. Sie ſoll zunächſt Noten im 
Betrage von 2 Milliarden ausgeben, die zu 50 Prozent gedeckt 
ſein werden. Später würden, wenn nötig, drei Milliarden 
            aus=
gegeben werden, um einen dem Bedarf entſprechenden 
            Gold=
umlauf zu ſchaffen. 
Engliſch=amerikaniſche Beteiligung an der 
neuen Goldnotenbank. 
Berlin, 24. Jan. Nach einer Londoner Drahtung eines 
Berliner Mittagsblattes erklären einige Banken der City,, nach 
offizieller Befürwortung des Schatzgoldbanlplanes durch die erſte 
Kommiſſion ſei die Beteiligung anglo=amerikaniſchen Kapitals 
nunmehr gewiß. Die Lononer Beteiligung erfolge dann gemäß 
Dr. Schachts Vorbeſprechungen in London durch eine 
            Banken=
gruppe unter Führung der Bank von England. 
Der Hitſerprozeß in München. 
* München, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Amtlich wird mitgeteilt: 
Die Verhandlungen im Hitlerprozeß beginnen am 18. Februar, 
vormittags halb 9 Uhr, und finden im Sitzungsſaal 5 des 
            Amts=
gerichts am Mariahilfplatz ſtatt. (Der Mariahilſplatz liegt weit 
außerhalb Münchens in der Vorſtadt Au auf dem rechten 
            Jſar=
ufer.)
 *Zu Karl Sudhoffs 70. Geburistag. 
Der Ordinarius für Geſchichte der Medizin an der 
            Univer=
ſität Leipzig, Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Karl Sudhoff, 
vollendete kürzlich ſein 70. Lebensjahr. Sudhoff iſt einer der 
ganz Großen, welche uns Deutſchen nicht allein gehören, vor 
denen die Welt ſich neigt, der ſich unbeſtritten internationaler 
Anerkennung erfreut, und trotz der traurigen Wandlungen, die 
either im Völkerverkehr auch auf geiſtigem Gebiete eingetreten 
ind, wirkt ſein Rame zur höchſten Ehre deutſcher Wiſſenſchaft. 
Die wahrhaft gigantiſche Lebensarbeit dieſes Gelehrten —beruhend 
guf ungewöhnlicher Begabung, ſtarker Willenskraft, ſtählerner 
phyſiſcher Konſtitution — iſt ein Denkmal deutſchen Geiſtes. 
Sie liegt vor allem in der Medizingeſchichte, einer Wiſſenſchaft, 
die univerſelle Anlagen und Kenntniſſe auf den verſchiedenſten 
Gebieten vorausſetzt und die der theoretiſchen und praktiſchen 
Medizin der Gegenwart Unſagbares zu geben vermag. 
Die Geſchichte der Medizin hat an den Univerſitäten ein 
wechſelvolles Schickſal gehabt. In Deutſchland war ſie im 
            Zeit=
alter der Naturphiloſophie zu beſonderem Anſehen gekommen, 
ſie wurde mit beſonderer Begeiſterung betrieben und gehört. 
Damals glaubte man, von den Alten noch etwas lernen zu 
können. Als aber Tierexperiment und Mikroſkop, die dem 
            For=
ſcher tagtäglich neue Aufſchlüſſe gaben und neue Wege wieſen, 
die Erinnerung an die große Vergangenheit erlöſchten und 
            ver=
geſſen ließen, daß es mit der Induktion allein nicht getan iſt, 
daß man ſich auch über das mediziniſche Denken und die Theorie 
der Erkenntnis Rechenſchaft geben muß, und daß das nur auf 
hiſtoriſcher Baſis möglich iſt, fiel die Geſchichte der Medizin unter 
den Tiſch. In dieſer Zeit trat Sudhoff ſein Lehramt in Leipzig 
an, wo ein hochherziges Teſtament der Gattin Theodor 
            Puſch=
manns, der zunächſt in Leipzig als Privatdozent, ſpäter in Wien 
als Ordinarius die Medizingeſchichte ruhmreich vertreten, die 
Mittel geſchaffen hatte, die die Errichtung eines Extraordinariats 
ſür das Fach geſtatteten. Daß man mit glücklichem Griff 
            Sud=
hoff an dieſe Stelle berief, macht das Jahr 1905 zu einem 
Wendepunkt in der Geſchichte der medizinhiſtoriſchen Wiſſenſchaft; 
von da an datiert ihr neuer Aufſchlung und die Anerkennung, 
deren ſie ſich in der Medizin unſerer Tage in ganz anderem 
Maße erfreut wie früher,
 In der Goetheſtadt Frankfurt a. M. wurde Sudhoff geboren 
als Sohn des reformierten Pfarrers Liz. Dr. theol. Karl 
            Sud=
hoff. Von 1878 bis 1905 hatte er als praktiſcher Arzt, anfangs 
in Frankfurt, ſpäter, von 1883 an, in Hochdahl bei Düſſeldorf in 
iner erfolgreichen ärztlichen Tätigkeit den Beruf mit allen 
            ſei=
nen Aufgaben, Bedürfniſſen und Nöten, mit ſeinen Leiden und 
Freuden und mit dem, was den Kranken erfüllt, in tiefſter Seele 
erfahren. In dieſen Jahren hatte auch die eminente 
            philolo=
giſche Begabung, die mit einem erſtaunlichen Gedächtnis 
            verbun=
den iſt, neben aller praktiſchen Arbeit die Zeit gefunden, ſich 
mit medizin=geſchichtlichen Unterſuchungen zu beſchäftigen. Von 
ihnen haben die Studien über Paracelſus, die die Perſönlichkeit 
und Leiſtung des deutſchen Reformators der Medizin aus 
            ſagen=
umwobenem Dunkel zum erſten Male in das Licht moderner 
            hiſto=
riſcher Beleuchtung rückten, ſeinen Namen am meiſten betannt 
gemacht. Eine dritte Eigenſchaft Sudhoffs, die der 
            Medizin=
geſchichte unſerer Tage ſo außerordentlich förderlich geweſen iſt, 
ſein ſeltenes Organiſationstalent und ſeine raſtlos treibende 
Energie, konnte ſich in dieſer Zeit betätigen. So war er das 
treibende Element bei der Einrichtung der 1. ſelbſtändigen 
            hiſto=
riſchen Sektion auf der Naturforſcher=Verſammlung in 
            Düſſel=
dorf 1898, mit der auch eine hervorragende hiſtoriſche Ausſtellung 
und Feſtſchrift verbunden war. 1899 gab er die Anregung zur 
großen Goethe=Jubelfeier in Düſſeldorf, und er brachte dort eine 
vielbewunderte Goethe=Ausſtellung zuſammen. Bei der 
            Begrün=
dung der Deutſchen Geſellſchaft ſür Meſchichte der Medizin 1991 
war auch er die Triebkraft. Mit der Uebernahme der Leipziger 
Profeſſur fielen alle Hemmungen der wiſſenſchaftlichen Tätigkeit 
ort. Von allen ſeinen Arbeiten — die ½ Tauſend weit 
            über=
ſteigen — haben Sudhoff diejenigen am meiſten bekannt gemacht 
welche ſich auf Paracelſus beziehen. Mit ſeinem Helden 
Thephraſtus von Hohenheim bleibt der Name Sudhoffs für 
mmer verknüpft, denn in unerreichbarer Weiſe hat er die 
            Fra=
gen der Echtheit der Schriften, der Grundlagen. der Bedeutung, 
der Auswirkung Paracelſiſcher Ideen und praktiſcher Leiſtungen 
gelöſt. Um dieſes Ziel zu erreichen, hat Sudhoff alle ſeine 
            Vor=
gänger in der Durchforſchung von Manuſkrivten faſt ſämtlicher 
europäiſcher Bibliotheken weit hinter ſich gelaſſen; es gelang ihm 
nicht nur, zahlreiche Texte aus helleniſtiſcher mittelalterlicher 
rühneuzeitlicher Periode ans Licht zu ziehen, ſondern auch 
            Zu=
ſammenhänge aufzudecken — in Wort und bildlicher 
            Darſtel=
lung —, welche ſelbſt den engſten Fachgenoſſen eine 
            Ueber=
raſchung, eine Offenbarung waren. Wie Markſteine ragen auf
 Der italieniſch=jugoſlawiſche Vertrag. 
Die Oppoſition am Werk.
 Belgrad, 24. Jan. (Wolff.) Die vereinigten Parteien 
der Oppoſition einigten ſich dahin, in der heutigen Sitzung 
der Skupſchtina folgenden Dringlichkeitsantrag zu 
ſtellen: 
1. Die Skupſchtina fordert die Regierung auf, ihr 
            ſo=
fort nähere Erklärungen über das 
            Ueberein=
kommen mit Italien zu geben. 
2. Die Skupſchtina fordert die Regierung auf, namens 
des Staates mit Italien nur ein ſolches 
            Ueberein=
kommen zu ſchließen, durch das die Intereſſen 
des Staates vollkommen geſchützt und alle ſeine 
Rechte gewahrt bleiben. 
Im Klub der Radikalen Partei referierte geſtern 
Paſchitſch über den Vertrag mit Italien und erbat ſich 
die Ermächtigung zur Unterſchrift des 
            Ueber=
inkommens. Der Klub beſchloß in dieſem Sinne. Paſchitſch 
reiſt am Donnerstag früh nach Rom ab. Eine Mehrheit für die 
Ratifikation des Uebereinkommens im Parlament iſt geſichert. 
Induſtrigliſierung aller ſiaatlichen 
            Unter=
nehmen in Rumänien. 
Bukareſt, 24. Jan. (Wolff.) Der Miniſter für Handel 
und Induſtrie, Conſtantineſcu, erklärte Preſſevertretern 
gegenüber, daß ein Geſetzentwurf über die 
            Induſtrialiſie=
rung und Kommerzialiſierung aller ſtaatlichen 
Unternehmen, mit Ausnahme der Eiſenbahnen, Poſt und 
Monopolregie, vorbereitet werde. In Betracht kämen 
            haupt=
ſächlich die ſtaatlichen Waldungen und Domänen, die ſtaatlichen 
Gruben und metallurgiſchen Unternehmen, die Badeorte, die 
Staatsdruckerei und das Amtsblatt, das Militärarſenal, ſowie 
die Teiche und Seen. 
Lenins Ueberführung nach Roskau. 
Aufbahrung der Leiche im Gewerkſchaftshaus. 
Moskau, 24. Jan. (Wolff.) Heute um 7 Uhr morgens 
traf die zur Ueberführungder Leiche Lenins gewählte 
Delegation in Gorki ein, wo bereits Arbeiterabordnungen in 
            gro=
ßer Zahl verſammelt waren. Um 10 Uhr morgens wurde die 
Leiche Lenins, die in einem von rotem Stoff überzogenen Sarg 
ruhte, von Stalin, Bunov, Kraſſin, Bucharin, 
            Si=
nowjew und Kamenew aus dem Hauſe getragen. 
Die nächſten Freunde und Schüler Lenins ſowie Mitglieder der 
Regierung, des Zentralkomitees und der Partei trugen 
            abwech=
ſelnd den Sarg bis zu der vier Kilometer entlegenen 
            Eiſenbahn=
tation Gereaſſiſowo. Unmittelbar hinter dem Sarg folgte die 
Familie. Auf dem Wege=zur Station warteten zahlreiche Bauern, 
die von weit her gekommen waren, um von Lenin Abſchied zu 
nehmen. Um 1 Uhr mittags erreichte der Trauerzug Moskau. 
Es folgte eine Andachtspauſevon fünf Minuten, 
            wäh=
rend der jede Bewegung ruhte. Dann trugen die Freunde 
            Le=
nins, unter ihnen Rykow, Tomeki, Rudzutak, Djerjinſki und 
            an=
dere, dann die Vauerndelegierten des Allruſſiſchen Kongreſſes und 
Mitglieder des Revoultionären Kriegsrates den Sarg nach dem 
Gewerkſchaftshaus. Dem Sarge folgten Hunderttauſende; um 
3 Uhr wurde die Leiche im Gewerkſchaftshaus 
            auf=
gebahrt, ſvo die Bevölkerung während dreier Tage von dem 
toten Führer Abſchied nehmen kann. Lenin liegt im Sarge 
in ſeinem üblichen grauen Anzug, an dem Rock iſt der Orden 
des Roten Banners befeſtigt. 
Die Außenpolitik der Arbeiterregierung. 
London, 24. Jan. (Wolff.) Die Daily News ſchreibt 
über die auswärtige Politik der neuen 
            Arbeiter=
regierung, eswerde eine kraftvolle, 
            feſteundfolge=
richtige Politik einſetzen, die ſich auf die 
            Völterbunds=
ideale ſtützen und ein wirtſchaftliches und allgemein menſchliches 
Einvernehmen in Europa zu fördern verſuchen werde. Die 
            wei=
ter von der Arbeiterregierung geplante Wiederaufnahme 
der Beziehungen u Rußland könne nicht hoch genug 
eingeſchätzt werden. Rußlands politiſche Anerkennung böte auch 
die günſtige Ausſicht, wirkſam der kataſtrophalen 
aggreſſiven Politik Frankreichs in Zentraleuropa 
entgegenzutreten. Der Erfolg oder Mißerfolg dieſer 
            Po=
litik werde ein Prüfſtein der britiſchen Diplomatie ſein.
Der Streif im Kölner Braunkoßlenrevier.
 * Köln, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Auf der Donatusgrube, der 
einzigen im Braunkohlenrevier, die noch arbeitet, ſtimmten 
geſtern bei einer geheimen Abſtimmung 418 Arbeiter für den 
Streik, 270 für Weiterarbeiten. Die geſamte Belegſchaft beträgt 
rund 800. Da ſich für den Streik keine Dreiviertel=Mehrheit 
            er=
gab, wwird der Betrieb einſtweilen fortgeführt. Man hofft, daß 
dies auch weiterhin möglich ſein wird. Außer den radikaleu 
Streithetzern verſuchen jetzt auch ſeparatiſtiſche Elemente, die 
            Arbei=
ter zum Ausſtand zu treiben. Im übrigen iſt die Lage unverändert,
 dieſem Forſchungswege die Werke: „Jatromathematiker des 15. 
und 16. Jahrhunderts”, „Tradition und Naturbeobachtung”, 
„Deutſche mediziniſche Incunabeln” „Ein Beitrag zur Geſchichte 
der Anatomie im Mittelalter”, „Aerztliches aus griechiſchen 
Papyrus=Urkunden”, „Graphiſche und typographiſche Erſtlinge 
der Syphilis=Literatur” uſw. hervor. 
In zahlreichen in= und ausländiſchen Journalen 
            veröffent=
lichte er Aufſätze, Rezenſionen und größere Abhandlungen. Als 
Redner auf mediziniſchen Kongreſſen bildete er ſeit vielen 
            Jah=
ren eine ſtändige Erſcheinung. Eine Glanzleiſtuny der 
            Organiſa=
tion war die von Sudhoff errichtete hiſtoriſche Abteilung auf der 
Dresdener Hygiene=Ausſtellung im Jahre 1911, die nicht 
            weni=
ger als 20 394 Objekte umfaßte und die Ueberzeugung von der 
Wichtigkeit dieſer Forſchung in weite Kreiſe trun. Es wird nur 
wenige Gelehrte geben, die an ihrem 70. Geburtstag auf eine ſo 
erfolgreiche Lebensarbeit zurückblicken können und die ſich einer 
ſo unverminderten Arbeitskraft erfreuen dürfen wie Sudhoff, 
der heute in voller Leiſtungsfähigkeit als Ordinarius in ſolcher 
Vielſeitigkeit ſeines Amtes waltet. Ehrungen und Widmungen 
für Karl Sudhoff am 26. November waren außergewöhnlich 
zahlreich. Es wurde ihm eine Bildnisplabette aus Bronze in 
feiner Holzfaſſung überreicht, Begrüßung durch Rektor und 
Dekan, Ueberreichung einer Glückwunſchadreſſe des Vorſtandes 
der Geſellſchaft für Geſchichte der Medizin in kunſtvoller 
            Aus=
führung, Begrüßung im Namen des Vorſtandes der Geſellſchaft 
Deutſcher Naturforſcher und Aerzte, des Vorſtandes der 
            Medi=
iniſchen Geſellſchaft in Leipzig, Ueberreichung einer Feſtſchrift 
deutſcher Freunde und Schüler. 
Eine zweite Feſtſchrift aus dem Auslande: „Essays on the 
history of Medieine edited by Charles Singer and Henry E- 
Sigerist” 560 Seiten mit 28 Tafeln, befindet ſich augenblicklich 
noch in der L. C. Wittichſchen Hofbuchdruckerei in Darmſtadt 
in Arbeit. 
Man ernannte ihn zum Ehrenoorſitzenden der Deutſchen 
            Nor=
diſchen Geſellſchaft, zum Ehrenmitglied des Vereins Deutſcher 
Aerzte in Prag, der Berliner Geſellſchaft für Naturwiſſenſchaften 
und Medizin. Wohl ſämtliche allgemeinen mediziniſchen 
            Zeil=
ſchriften Deutſchlands und viele im Auslande brachten längere 
Abhandlungen und Gratulationen mit ſeinem Bildniſſe zu ſel” 
nem 70. Geburtstage; alle deutſchen Zeitſchriften mit dem 
            Ge=
fühl des Stolzes, daß er ein Deutſcher iſt, und alle ausländi chenl 
würdigten neidlos ſeine Verdienſte, 
Sch.
Rummer 25.
Die verabſcheute rot=weiß=grüne Flagge.
 „ London, 24. Jan. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter 
der Times in Trier ſendet ſeinem Blatte einen eingehenden 
Bericht über die Maßnahmen der Franzoſenzur 
            Ent=
deutſchungder Stadt. Er ſchreibt, nur in der Pfalz ſeien 
die Franzoſen in ihrer Unterſtützung der Separatiſten noch 
            offe=
ner geweſen als in Trier. Die Separatiſten könnten 
in zehn Minuten hinausgeworfen werden, aber 
ſchon zweimal, als ſie von der Menge angegriffen und ihre 
Flaggen heruntergeholt worden ſeien, hätten die 
            Fran=
zoſen eingegriffen und berittene Spahis eingeſetzt, 
die mit großer Rückſichtsloſigkeit gegen die 
Menge vorgegangen ſeien. Der Berichterſtatter ſchließt, 
die verabſcheute rot=weiß=grüne Flagge werde 
von den Franzoſen überall beſchützt, und zwar im 
Moſeltal und Rheinland, von Koblenz bis zur Pfalz. Was 
            ins=
beſondere den General de Metz anlange, ſo habe er ſich ſo 
ſehr mit den Separatiſten eingelaſſen, daß die Franzoſen die 
Unterſtützung derſelben nicht einſtellen könnten, wenn der 
            Ge=
neral nicht abgelöſt würde. 
Tyrannen am Rhein. 
London, 24. Jan. (Wolff.) Daily Chronicle gibt in 
einem Leitartikel der Hoffnung auf baldige Veröffentlichung des 
Berichts des Generalkonſuls Clive über die Pfalz Ausdruck. 
Es ſei wünſchenswert, daß das franzöſiſche Volk erfahre, was 
in der Sphäre geſchehe, die von dem franzöſiſchen Heer beſetzt 
ſei. Die Maßnahmen der franzöſiſchen 
            Behör=
den dort ſeien tyranniſcher Art und dem Verſailler 
Vertrage nicht weniger entgegengeſetzt, als 
wenn die Franzoſen die Pfalz offen annektiert 
hätten. Während ſie in der Pfalz auf dem elementarſten 
Bürgerrecht der Einwohner herumtreten, täten ſie weiter 
            nörd=
lich alles, um die engliſche Stellung in Köln unhaltbar zu machen. 
Man werde mit großem Intereſſe abwarten, in welcher Weiſe 
Macdonald von dem franzöſiſchen 
            Premiermini=
ſter eine Erklärung und eine andere Art des Zuſammenwirkens 
zu erlangen ſuchen werde. 
Ein offener Brief an de Metz. 
* Speyer, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Ein offener Brief, den 
ein Pfälzer in der Zeitſchrift für internationales 
            Verfaſſungs=
recht an den oberſten Vertreter der Interalliierten 
            Rheinland=
kommiſſion für die Pfalz, General de Metz in Speyer, richtet, iſt 
von großer außenpolitiſcher Bedeutung und derdient beſondere 
Beachtung, weil er auf Grund der einſchlägigen Beſtimmungen 
des Friedensvertrages und der Vevordnungen und Beſtimmune 
gen aus dem Rheinlandabkommen, alſo auf Grund des 
            inter=
alliierten Beſatzungsrechts, frei von jeder politiſchen 
            Betrach=
ttung, den juriſtiſchen Nachweis führt, daß von General de Metz, 
als dem oberſten Vertreter der Interalliierten 
            Rheinlandkom=
mniſſion für die Pfalz, das beſondere Beſatzungsrecht verfälſcht 
ind dazu mißbraucht wird, die verfaſſungstreue deutſche 
            Be=
völkerung zu entreihten und mundtot zu machen. Klar und 
Deutlich wird im einzelnen nachgewieſen, gegen welche Artikel 
nd Paragraphen des Friedensvertrages von Verſailles und des 
Mheinlandabkommens das Verhalten des Generals de Metz 
            ver=
ſſtößt durch die Bildung ſeparatiſtiſcher Banden, ihre Bewaffnung, 
oie unentgeltliche Beförderung durch die Regiebahn, die 
            Ent=
vaffnung der deutſchen Polizei vor dem Separatiſteneinfall, die 
eparatiſtiſchen Requiſitionen, die ſeparatiſtiſchen Standgerichte, 
die Amtsenthebung und Vertreibung der rechtmäßigen Beamten, 
vie Amtsanmaßung öffentlicher Aemter durch die Separatiſten, 
die durch die Separatiſten verübten Freiheitsberaubungen, 
            Räu=
vereien, Erpreſſungen und Vermögensbeſchlagnahmungen, ſowie 
Ausweiſung von Privatperſonen und Mißbrauch des dem 
            frau=
öſiſchen Delegierten in Beſatzungsangelegenheiten zuſtehenden 
Zitationsrechtes, und was dergleichen Rechtsverletzungen mehr 
ind. Der offiziöſe Brief kommt auf Grund ſeiner 
            Beweisfüh=
rung zu dem: Schluß, daß General de Metz ein ungetreuer 
            Sach=
walter eines ihm anvertrauten Amtes iſt, und das um ſo mehr, 
uls die Beſatzung in der Pfalz Sachwalter nicht nur für 
            Frank=
eich, ſondern letzten Endes für alle Vertragsteile iſt. Der Brief 
dchließt mit folgenden Worten: „Herr General! Sie haben die 
Zewalt, ein ſchutzloſes Volk zu entrechten. Nimmermehr aber 
wird es Ihnen gelingen, dieſes Volk zu entnationaliſieren und 
hm ſeine Seele zu rauben. Die ewige Idee des ſittlichen Rechts, 
eie ſtärker iſt als Ihre Maſchinengewehre, kann von Ihnen 
            vor=
übergehend mit Füßen getreten und vergewaltigt werden, ſie 
wird aber nimmermehr aufhören, Sie in aller Zukunft vor dem 
Leltgewiſſen anklagend zur Rechenſchaft zu ziehen.” 
Die Vergewaltigung der Preſſefreiheit. 
Ludwigshafen 24. Jan. Die Separatiſten haben den 
roteſt der Pfälzer Preſſe gegen die Vergewaltigung der 
            Preſſe=
reiheit damit beantwortet, daß ſie ſämtliche Zeitungen von heute 
ab mit einem Ztägigen Verbot belegt haben unter der 
            Begrün=
tung, daß dieſe ein Flugblatt herausgaben, in dem ſie Einſpruch 
egen die Eingriffe in die Preſſefreiheit erhoben haben.
 * Die Flügelhaube. 
Kulturgeſchichtliche Betrachtung auf dem Krankenlager. 
Von Oskar A. H. Schmitz. 
Vor einiger Zeit mußte ich einige Wochen im Krankenhaus 
            ver=
mingen. Ich geſtehe, daß ich ſolche Perioden erzwungener Ruhe, 
ſtalls ſie mit nicht zu großem körperlichen Unbehagen 
            ver=
hinden ſind, nicht unbedingt verabſcheue. Fühlen und Denken 
nälegen in ſolchen Zeiten ſtets neue Antriebe zu erfahren. Dieſes 
Ral waren es die Flügelhauben der Krankenſchweſtern, die ſich 
nimer wieder meinem Vorſtellungsleben aufdrängten. Wie jeder 
ranke, war ich dieſen Frauen gegenüber von herzlicher 
            Sym=
mathie erfüllt, und immer wieder bewunderte ich, wie in jeder von 
ihnen weſenhafte Beſtimmung zu reiner Auswirkung im Sein 
gelangte. Von wie wenigen modernen Berufsmenſchen beiderlei 
Greſchlechts kann man ſagen, daß ſie wirklich gerade das erfüllen, 
was ſie ihrem Weſen nach ſind? Faſt immer wird der Beruf 
neich äußerlichen Geſichtspunkten gewählt, und ſo muß er, ſtatt 
harmoniſche Auswirkung der Perſon zu ſein, zu unperſönlichem 
Aklaventum werden. lind warum? Weil die wenigſten ſich zu 
inrem Weſen bekennen wollen. Es iſt nun einmal ſo, daß die 
üserwiegende Mehrheit der Menſchen nur im Dienen ihre wahre 
Matur erfüllen kann. Die ſeeliſche Harmonie dieſer Schweſtern 
liegt nun darin, daß ſie dies erkannt haben und ohne jede 
            ten=
darnziöſe Sophiſtik nichts anderes als Dienende ſein wollen, 
            wo=
durch ſie gerade der ſeelenloſen Sklaverei entgehen, zu der jeder 
Beruf führen muß, der nicht als freier Dienſt der Perſon 
            aus=
ga übt wird. 
Trotz meiner fühlenden und urteilenden Sympathie mit den 
Stahweſtern merkte ich, wie aus meinem Unbewußten langſam 
duch etwas wie Widerſpruch aufſtieg. Sie trugen jene bekannten 
ſiif geſtärkten Hauben, deren abſtehende Flügel wohl einen Meter 
Deirchmeſſer haben. Dadurch wurde es mir, zumal ich kurzſichtig 
byn, faſt unmöglich, die einzelnen zu unterſcheiden. Ich wußte 
niee, zu welcher ich dies oder jenes geſagt hatte, und da ich nicht 
drurch Wiederholungen beläſtigen wollte, blieb manches Nötige 
urgeſagt. Zugleich wurde alles Perſönliche auf den 
            unperſön=
lichen Generalnenner „Schweſter” gebracht, während doch 
            zweifel=
us3 unter jeder Haube eine andere menſchliche Perſon ſteclte. 
ſth fühlte mich geradezu herausgefordert, dies zu mißachten. Jch 
gurnete auf, wenn gelegentlich ein Mädchen ohne Haube den Tee 
ercacht”, und als ich erfuhr, daß dieſes unerfahrene Ding Schweſter
 Die Erwerbsloſenfürſorge. 
Auf dem Wege zur Arbeitsloſenverſicherung. 
Berlin, 24. Jan. Um die finanzielle Belaſtung der 
            öffent=
lichen Körperſchaften durch die Erwerbsloſenfürſorge 
die naturgemäß bei der gegenwärtigen Arbeitsmarktkriſe 
            außer=
ordentlich ſchwer iſt, zu verringern, hatte der 
            Reichsarbeitsmini=
ſter am 15. Oktober eine Verordnung über die Aufbringung 
der Mittel für die Erwerbsloſenfürſorge erlaſſen. 
Darin war vorgeſehen, daß Arbeitgeber und 
            Arbeit=
nehmer zugleich mit den 
            Krankenverſicherungs=
beiträgen gewiſſe Zuſchläge für die Koſten der 
Erwerbsloſenfürſorge abführen ſollten. Im 
            un=
beſetzten Gebiet hat dieſe Verordnung trotz der ſchwierigen 
Wirtſchaftslage ſchon bemerkenswerte finanzielle 
            Er=
gebniſſe gehabt, im beſetzten Gebiet dagegen iſt die 
Durchführung der Verordnung bisher noch nicht 
            mög=
lich geweſen, weil die Kreisdelegierten die Verordnungen wegen 
der mangelnden Genehmigung der Rheinlandkommiſſion als 
            un=
gültig anſehen. Trotz aller Bemühungen war es erſt Ende 
            De=
zember möglich, die Verordnung durch die 
            Reichsvermögensver=
waltung in Koblenz der Rheinlandkommiſſion vorzulegen. Die 
Genehmigung ſteht noch immer aus. Das iſt um ſo auffälliger, 
als die Verordnung der ſogenannten autonomen Regierung der 
Pfalz, welche die gleiche Angelegenheit betrifft, in der 
            Rheinland=
kommiſſion bereits mehrfach erörtert wurde. Die 
            Rheinland=
kommiſſion ſchiebt alſo die Erledigung der 
            Verord=
nung der Reichsregierung, die für die Entwicklung der 
            finanziel=
len Lage des Reiches von größter Bedeutung ift, mit 
            unverkenn=
barer Abſicht hinaus, während andererſeits die Verordnung 
der ſogenannten Pfalzregierung, über deren Ungeſetzlichkeit gar 
kein Zweifel beſtehen kann, mit offenſichtlicher Beſchleunigung 
            be=
handelt wird. Die Angelegenheit gewinnt noch dadurch ein 
            be=
ſonderes Geſicht, daß die vom Arbeitsminiſter verfügte 
            Verord=
nung vom 15. Oktober den erſten Schritt 
            zurArbeits=
loſenverſicherung bedeutet, deren Einführung die 
            alliier=
ten Mächte ſeit Jahren immer wieder von uns verlangt haben. 
Zuſchüſſezur Verminderung der Arbeitsloſigkeit 
Berlin, 24. Jan. Der Reichsanzeiger veröffentlicht 
            Be=
ſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters, wonach auf Grund der 
Verordnung über die Erwerbsloſenfürſorge vom 1. November 
1921 die oberſten Landesbehörden ermächtigt werden, für das 
ganze Gebiet eines Landes oder einzelne Landesteile 
            anzuord=
nen, daß Darlehen oder Zuſchüſſe aus Mitteln der unterſtützenden 
Erwerbsloſenfürſorge an Unternehmungen gegeben werden 
            kön=
nen, die ganz oder in ſelbſtändigen Betriebsteilen ſtilliegen. Die 
betreffenden Unternehmungen müſſen ſich verpflichten, den Betrieb 
wieder aufzunehmen und in ihm mindeſtens zwanzig Erwerbs. 
loſe zu beſchäftigen. 
Der Abbau beim Auswärtigen Amt. 
Berlin, 24. Jan. Der Sparausſchuß des Reichstages 
            be=
ſchäftigte ſich mit dem Abbau im Bereich des Auswärtigen Amtes 
Der Perſonalbeſtand iſt um 520 vermindert worden, was 
            gegen=
über dem Beſtande vom 1. Oktober einen Abgang von 18,2 
            Pro=
zent bedeutet. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß die Arbeitslaſt des 
Auswärtigen Amtes gegenüber der Vorkriegszeit außerordentlich 
gewachſen iſt, was ſich allein aus dem Verſailler Vertrag und der 
Notwendigkeit ergibt, mit den neu gebildeten Staaten und den 
früheren Gegnern zu Reparationsabkommen zu gelangen. 
Der Abbau im Reichsfinanzminiſterium. 
Berlin, 24. Jan. Der Sparausſchuß des Reichstags 
            ver=
handelte weiter die Abbaumaßnahmen und zwar im 
            Geſchäfts=
bereich des Reichsfinanzminiſteriums. Der Perſonalſtand dieſes 
Miniſteriums wurde vom 1. Oktober 1923 bis 31. Januar 1924 an 
Beamten um 14 Prozent und an Angeſtellten um 18 Prozent 
            ab=
gebaut. Beim Perſonal für die Zölle und Verbrauchsſteuern 
            be=
trug die Abbauziffer im gleichen Zeitraum 11,9 Prozent, beim 
Perſonal für Beſitz= und Verkehrsſteuern 18,2 Prozent. Im 
            Ver=
lauf der Debatte erſuchte der Ausſchuß die Regierung, die Zahl 
der Finanzämter, Hauptzollämter und Zollämter zu verringern, 
deren Kaſſenweſen möglichſt zuſammen zu legen und an den 
Erenzübergängen durch Verteilung und Uebertragung von 
            Dienſt=
befugniſſen zwiſchen Zoll= Poſt= und Eiſenbahnverwaltung 
            Per=
ſonalerſparniſſe herbeizuführen. Die Weiterberatung über den 
Abbau der Finanzverwaltung wurde vertagt. 
Keine Tagung des Auswärtigen Ausſchuſſes. 
Berlin, 24. Jan. Es iſt mit großer Wahrſcheinlichkeit 
            au=
zunehmen, daß der Auswärtige Ausſchuß, der für nächſte Woche 
eine Sitzung in Ausſicht genommen hatte, nicht zuſammentreten 
wird und zwar mit Rückſicht auf den Beſuch der Pariſer 
            Sach=
verſtändigen. Aus dem gleichen Grunde dürfte auch der 
            Reichs=
tag vorläufig nicht zuſammentreten, bis die Sachverſtändigen 
            Ber=
lin wieder verlaſſen haben. Die Reichsminiſterien ſind während 
dieſer Zeit natürlich vollauf mit der Vorbereitung des nötigen 
Materials für die Kommiſſion beſchäftigt.
 Beſchlüſſe 
zum beſſiſchen Perſonglabbau. 
Darmſtadt, 24. Jan. Bei Beginn der Verhandlungen 
tourde die Regierungsvorlage über die Regulierung des 
Wiesbaches in den Gemarkungen Welgesheim, Zotzenheimt, 
Genſingen=Horrweiler beſprochen. Die Regierungsvorlage fand 
Annahme und der Staatszuſchuß von ein Drittel der auf die 
Gemeinden entfallenden Koſten wurde genehmigt. Bei der 
            Be=
ratung des Perſonalabbaugeſetzes wurden insbe 
ſondere die Verfügungen des Staatsminiſteriums vom 21. 
            Dezem=
ber 1923, die die Grundſätze über die Entlaſſung der vertrag 
lich Angeſtellten enthalten, beraten. Die gegebenen 
            Richt=
linien, die die Abbaukommiſſion der Regi=rung vorgelegt hat, 
wurden im allgemeinen gutgeheißen. Von ſeiten der 
            Sozial=
demokraten wurden eine Reihe Abänderungsanträge geſtellt, von 
denen drei Annahme fanden. In der Ziffer 1 der Richtlinien, 
in welcher geſagt wird, daß die Entlaſſung erfolgen muß in 
allen Fällen, wo häusliche Gemeinſchaft mit denjenigen 
            Fami=
lienangehörigen vorliegt, für deren Unterhalt der Angeſtellte 
ſorgt, beſagt ein angenommener Antrag, daß dies in der 
Regel erfolgen ſoll. Bei der Auswahl der Angeſtellten, 
die noch über den 1. Februar hinaus im Dienſte verbleiben 
ſollen, ſollen die über 12 Jahre Beſchäftigten tunlichſt 
            berückſich=
tigt werden. Die Auslegung des Reichsfinanzminiſters über die 
Abfindungsſumme der zur Entlaſſung kommenden Angeſtellten 
gilt als Kann=Vorfchrift. Auf Antrag der 
            Sozialdemo=
kraten wird aber nunmehr den Angeſtellten eine 
            Abfindungs=
ſumme zuteil in Höhe der Abfindung, wie ſie nach der 
            Reichs=
abbauverordnung für lebenslänglich angeſtellte Beamte in Frage 
kommt. Der Anſpruch beſteht nicht, wenn der Ausſcheidende bei 
ſeinem Austritt bereits eine andere Stelle gefunden hat. Für 
die weiblichen Angeſtellten, ſoll die Kann=Vorſchrift beſtehen 
bleiben. Es ſoll aber bei Prüfung der Verhältniſſe nicht 
            eng=
herzig verfahren werden. Ueber die Anſtellungsperre und 
            Ein=
ſtellungsſperre ſowie die Richtlinien für die zur Entkaſſung 
            kom=
menden lebenslänglich angeſtellten Beamten, wird erſt am 
nächſten Dienstag beraten.
 Die Höhe der Beſatzungskoſten. 
60—70 Millionen Goldmark monatlich. 
* Berlin, 24. Jan. (Priv.=Tel.) Das 
            Reichsfinanzmini=
ſterium ſchätzt die Höhe der Beſatzungskoſten auf 60—70 Millionen 
Goldmark monatlich. In einzelnen Monaten habe ſie 100 Mill. 
Goldmark betragen. Zur Zeit werden 20—25 Prozent der 
            geſam=
ten Reichsausgaben von den Beſatzungskoſten verſchlungen. 
Rechtsfragen vor dem Reichsrat. 
Berlin, 24. Jan. Der heutigen Vollſitzung des 
            Reichs=
rats lag eine Veroronung zur Abänderung des 
            Tumultſchaoen=
geſetzes vor. Auf Wunſch des bayeriſchen Geſandten v. Preger 
wurde die Verordnung an den Ausſchuß verwieſen, da die 
            baye=
riſche Regierung befürchtet, daß die Beſtimmungen dieſer 
            Verord=
nung auch auf die Perſonen angewandt werden könnte, die aus 
der Pfalz durch die Separatiſten vertrieben wurden und die dann 
nicht voll entſchädigt würden. Weiter wurde der Geſetzentwurf 
über einen Vertrag über Rechtsſchutz und Rechtshilfe und den 
Beglaubigungsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reiche und 
            Oeſter=
reich beraten. Der Vertrag ſieht einen direlten Verkehr zwiſchen 
den beiderſeitigen Behörden vor, ſowie die gegenſeitige 
            Vollſtreck=
barkeit von Urteilen in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten. Der 
Reichsrat ſtimmte dem Geſetz zu. Schließlich fand der Entwurf 
eines Geſetzes über Danziger und memelländiſche 
            Reihrsange=
legenheiten Annahme. Er beſtimmt, daß ſchwebende Rechtsſragen 
auf deutſche Gerichte übergeleitet werden. 
Bayern. 
Der bayeriſche Verfaſſungsausſchuß für 
            Auf=
hebung unſinniger Zeitungsverbote. 
München, 14. Jan. Der Verfaſſungsausſchuß des 
            bayeri=
ſchen Landtags hat heute einen Antrag angenommen, der die 
            Re=
gierung erſucht, die Aufhebung des Verbotes der Auslegung von 
nichtbayeriſchen Preſſeerzeugniſſen (Vorwärts, Voſſ. Zeitung. 
Berl. T., Frankf. Ztg. uſw.) beim Generalſtaatskommiſſar zu 
            ver=
anlaſfen. Das Verbot wurde als unſinnig und lächerlich 
            be=
zeichnet. 
Das Urteil im Prozeß Ulein. 
Budapeſt, 24. Jan. (Wolff.) Im Prozeß Ulein wurde 
heute das Urteil verkündet. Das Gericht verurteilte Dr. Ulein, 
Dr. Bela, Szemere und Titus Bobula wegen des 
            Ver=
gehens der Aufforderung zum Aufruhr zu je ſechs Wocheu 
Staatsgefängnis. Die Strafe gilt durch die Präventjvhaft und 
durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Gegen das Urteil 
haben ſowohl der Staatsanwalt wie auch die Angeklagten 
            Be=
rufung eingelegt.
 werden vvollte, riet ich ihr faſt von dieſem Vorhaben ab. Bald 
beobachtete ich, was für Aequilibrierkünſte dazu gehörten, um 
mit dieſen Flügelhauben nicht überall anzuſtoßen, und als ich 
inmal den Arzt, einen typiſchen naturwiſſenſchaftlichen 
            Mate=
rialiſten, fragte, ob denn dieſe Hauben nicht bei Operationen ſehr 
ſtören, anttvortete er in grimmiger Reſignation: „
            Selbſtverſtänd=
lich, aber da iſt nichts zu wollen. Gegen Dummheit . . . Sie 
wiſſen ja.” 
Dieſe Art der Beſtätigung brachte mich vor mir ſelbſt in eine 
ſchiefe Lage. Ich pflege jede Art des Glaubens, und wäre er 
noch ſo ſehr primitio, gegen den platten Materialismus, jedes 
bedeutungsvolle Symbol gegen die baren Nützlichkeitswerte zu 
verteidigen. Wie erklärte ſich aber mein Widerſpruch gegen die 
Flügelhaube, der nicht ohne einen leichten Beigeſchmack von 
Aergerlichkeit war und mich in bedenkliche Nachbarſchaft mit dem 
materialiſtiſchen Mediziner brachte? Während die Dämmerung 
hereinbrach, überließ ich mich einer Betrachtung über die 
            Flügel=
haube. 
Ich erinnerte mich, ſie auf frühmittelalterlichen Bildern bei 
Ktloſterſchweſtern geſehen zu haben. Dort waren ſie für mich 
das rührende Symbol eines höheren ſeeliſchen Lebens innerhalb 
der Roheit eines noch ausſchließlich triebhaften Daſeins. 
            Immer=
hin war dieſe Landsknechtwelt ſchon von dem Evangelium der 
Liebe berührt, ſo daß ſie deſſen Träger achtete — Ausnahmefälle 
abgerechnet. Die beiden Umſtände, die in dem Krankenhaus 
meinen Widerſpruch gegen die Flügelhaube erweckten, waren es 
nun gerade, die ihr einſtmals ihren ſymboliſchen Sinn gegeben 
haben: Unperſönlichkeit und Unnahbarkeit. Die Trägerin dieſes 
Kleidungsſtückes wollte nicht mehr als Perſon unterſchieden 
werden, eine Annäherung wie an irgendeine Magd des Kloſters 
war unmöglich, ohne Spuren auf der empfindlichen, weißen 
            ge=
ſtärkten Haube zu hinterlaſſen, die dadurch bis zu einem gewiſſen 
Grad iſolierend wirkte. Nun ſind ja auch wir noch, ſolange nicht 
bolſchewikiſche Ideen geſiegt haben, der Meinung, daß die Frau 
vor rohen Angriffen geſchützt werden ſoll, aber die Sitten haben 
ſich doch ſo weit gemildert, daß wir lächeln, wenn dies allzu 
eifrig und merklich geſchieht. Ohne Zweifel ſtellte im 
            Mittel=
alter die ängſtlich auf ihre Tugend bedachte Frau den höheren 
ſeeliſchen Typus dar gegenüber dem unbeherrſchten Triebweſen. 
Heute jedoch kann eine Frau leicht ihre Tugend ſchützen, falls 
ſie nur in der Dunkelheit abgelegene Straßen vermeidet, und 
die allzu ſehr betonten Maßnahmen zeigen nicht 
            Höherentſwick=
ung, ſondern eher eine kindhafte Zurückgebliebenheit an.
 Iſt nun etwa heute der auf bloße Nützlichkeitswverte 
            einge=
ſtellte Typus des Materialiſten der höhere? Nein, ſeeliſch iſt er 
dem Thpus der religiöſen Schweſter weit unterlegen, aber er 
beſitzt ihr gegenüber die Gabe der intellektuellen Kritik, und ſu 
wird er zu der „Kraft, die ſtets das Böſe will und doch das 
Gute ſchafft” und ſo den Antrieb zu allem neuen Werden in der 
Welt bildet. Dieſem heute vorwiegenden Typus, der Träger 
aller Revolutionen iſt, fehlt an ſich jede Seinsqualität, jede 
            gei=
ſtige wie ſeeliſche Größe und Tiefe, aber ſeine Kritik bereitet die 
Zukunft vor. Eine einſeitige Kultur des Seeliſchen iſt in der 
Tat nicht mehr möglich; ihre Vertreter, einſt die Ueberwinder 
des heidniſchen Triebmenſchen, der darum natürlich in der Maſſe 
nicht ausgeſtorben iſt, wirken heute rückſtändig. Das erkennen 
die kritiſchen Jutellektuellen wohl. Was ſie aber nicht erkennen, 
iſt, daß der neue über die Seele hinausſteigende Typ geiſtig 
ſein wird, und daß Geiſt mehr iſt als bloß kritiſcher Verſtand, 
ebenſo poſitiv ſubſtanziell wie die Seele und ſich zu dieſer nicht 
feindſelig, kritiſch, ſondern wie der Mann zur Frau verhält, 
nämlich bewußt führend. Geiſtige Erkenntnis der Welt, der 
äußeren körperlichen wie der inneren ſeeliſchen, wird das 
            Leit=
tvort der Zukunft bleiben. Blindes Vertrauen auf das Gute 
wird immer größere Enttäuſchungen erleben, kindliche Unſchuld 
wird unter die Räder kommen. Der Menſch muß ſehend, rei 
und ſelbſtverautwortlich werden; dann werden ihm alle 
            Seelen=
werte in neuem Lichte erſcheinen und lebensfähig bleiben. Unter 
der Führung des erkennenden Geiſtes aber wird die ſcheue Seele 
auch die etwas lächerliche Angſt vor den Trieben derlieren, die ja 
doch Träger des Lebens ſind. Der Erkennende braucht ſia nicht 
mehr zu unterdrücken, ſondern er wird ſie einzuordnen verſtehen 
und, von der Aengſtlichkeit befreit, wird auch die Seele ſich 
            unbe=
fangener entfalten können als unter der Flügelhaube und nicht 
länger dem Spott der Materialiſten und Intellektuellen 
            aus=
geſetzt ſein.
 Nachdem mir dies klar geſvorden, war meine anfängliche 
npathie zu den Schweſtern wieder hergeſtellt, mein 
            Wider=
ich gegen die Flügelhaube verlor alle Aergerlichkeit, ich 
            be=
htete ſie nun mit den wohlwollenden Augen des Antiquars; 
hzeitig konnte ich äußerlich dem Arzt recht geben, ohne zu 
rchten, dadurch in die ſeeliſche Armut ſeiner Weltanſchauung 
geraten. Vor allem aber fetzte mich meine Erkenntnis inſtand, 
gutem Gewiſſen jenem jungen Ding ſeinen Wahn gründlich 
zureden und zugleich doch den Trägerinnen der Flügelhauben 
kbar zu ſein, unter deren Schutz ich bald genas,
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Januar 1924.
Rummer 25.
 Darmſtadi, 25. Januar. 
— Außerordeufliche Steuer vom Gebäußebeſitz für 1923. Ab 22. 
bs. Mts. gilt: Von d.m Grundverviögen, das nach Art. 1 des F.
            nanz=
gefetzes für 1923 vom 14. Juli 1923 dem niedrigen Steuerſatz unterliegt, 
wird für 1923 als außerordentliche Steuer vom Gebäudebeſitz eine weitere 
vorläufige Staats=Grundſteuer erhoben. Dieſe Steuer beträgt 15 
Goldpfg. von je 100 Mk. Steuerwert und iſt am 5. Februar 1924 fällig. 
(Das Fiuanzminiſterium kann anderen Fälligkeitstermin feſtſetzen. Die 
Regierung iſt ermächtigt, nötigenfalls anzuordnen, daß die Steuerpfl 
            ch=
tigen berechtigt ſind, von den Nutzungsberechtigten des der Steuer 
            unter=
worfenen Grundvermögens Erſatz dieſer Steuer nach dem Verhältnis der 
Mietwerte zu verlangen. Dabei bleibt zweifelhaft, welcher Mietwert hier 
gemeint iſt, ſo daß hierüber der Geſetzgeber noch die Aufklärung ſchuldig 
bleibt. Aum. der Schriftleitung). Auf Antrag eines Erſatzpflichtigen 
kam der auf ihn entfallende Steueranteil ganz oder teilweiſe erlaſſen 
werden, wenn die Erhebung für den Erſatzpflichtigen eine beſondere 
Härte bedeuten würde. Der Steucranteil iſt auf Antrag zu erlaſſen, 
wuenn der Erſatzpflichtige bereits vor 15. Januar 1924 eine 
            Unter=
ſtützung der nachſt henden Arten bezogen hat und noch bezieht. 1. 
Unterſtützung für Sozialrentuer, die nach dem Geſetz über 
            Notſtandsmaß=
nahmen zur Unterſtützung von Rentnenempfängern der Invaliden= und 
Angeſtelltenverſicherung in der Faſſung vom 23. Juli 1929 Unterſtützung 
beziehen; 2. Unterſtützung aus der Kleinrentnerfürſorge; 3. 
            Erwerbs=
loſenfürforge; 4. Wohlfahrtsuuterſtützung. — Vei welcher Stelle dieſer 
            An=
trag zu ſtellen iſt und wer über ihn entſcheidet, ſagt das Geſetz nicht, auch 
nicht, welche Stelle gegebenenfalls den Steueranteil erläßt. 
— Außerorbentliche Steuer vom Gebäudebeſitz. An Stelle des 
5. Februar iſt als Fälligkeitstag der 18. Februar 1924 feſtgeſetzt. 
Die Steuer beträgt 15 Goldpf. von je 100 Mk. Steuerwert. Weiteres 
demnächſt durch die Finanzämter. Eine Verlegung des Fälligkeitstages 
der außerordentlichen Steuer vom Gewerbebetrieb — 5. März 1924 
iſt nicht in Ausſicht genommen. Letztere Steuer beträgt 3 Goldpf. von 
je 100 Mk. Steuerwert des gewerblichen Anlage= und Betriebskapitals. 
— Erhebung von Zuſchlägen für Steuerrückſtände. Das am 22. d. 
Mts. in Kraft getretene Geſetz beſtimmt, daß Art. XVIII. der 2. 
            Reichs=
ſteuernotverordnung vom 19. Dezember 1923 über 
            Steuerrück=
ſtände auch auf die heſſiſchen Staatsſteuern Auwendung 
find:t und it Zuſtimmung des Innenminiſteriums auch auf 
            Gemeinde=
abgaben und ſonſtige Gemeindeeinnahmen angewendet werden runn. 
Hiernach bei den Staatsſteuern zu erhebende Zuſchläge und Zinſen 
fließen in die Hauptſtaatskaſſe. 
— Gebühren der Ortsgerichte. Ab 1. Februar 1924 werden die 
            Ge=
bühren in Goldmark berechnet. Der im Reg. Blatt Nr. 3 enthaltene Tarif 
kann bei den Ortsgerichten eingeſeben werden. 
— Hefſiſches Landestheater. Die erſte Wied rholung von Mozarts 
„Gärtnerin aus Liebe” findet am Samstag, den 26. Januar, 
abends 8 Uhr, im Kleinen Haus ſtatt. Sie fällt der Sondermiete 12 zu. 
Miete 4 und a. Die Samstagaufführung von Fritz von Unruhs 
„Roſengarten” fällt ausnahmslveiſe den Mieten A und a zu. Die 
Aufführung wird vorausſichtlich für längere Zeit die letzte des Werkes 
ſein, da die Vorbereitungen zu Shakeſpeares „Lear” ein Werk von ſo 
großer techniſcher Schwierigkeit im Spielplan nicht zuläßt. 
— Volkshochſchule! Ferien! Weſcher Zauber liegt doch in dieſem 
Wort, welche Sehnſucht erweckt es in unſerer Bruſt. Ob wir kleine 
Buben oder Mädels ſind, Gefangene, das Joch der Schulbank ungeduldig 
tragend, ob wir größer, „älter”, das Köpfchen voller Schmachtlöckchen in 
Kontor oder Fabrik ſchaffen, oder ob wir ſchon mit dem grauen 
            würdi=
gen Weiß des Alters beſchenkt ſind, ganz gleich, driugt das beglückende 
Wort Ferien an unſer Ohr, dann packt uns kindiſche Freude, dann ſind 
wir alle Kinder, kleine, große Kinder. Und „Kinder” waren es auch, die 
da am Donnerstag voriger Woche in der Techniſchen Hochſchule den 
größten Saal bis in die kleinſte Lücke füllten, um dem Vortrag n 
Lichtbildern über „Ferfenkurſe” und „Wanderungen im Schwarzwald 
zu lauſchen. Obwvohl es draußen ſchneit, im Saale war vom rauhen 
Winter nichts zu merken; da führte uns der „alte” Wandersmann der 
Volkshochſchule, der Führer unſerer Hetmatwanderungen, Herr 
            Ober=
bergrat Prof. Dr. Klemm, in den Schwarzwald hinein. Da ging 
unſchuldigen ſilbernen Bächlein und an hüpfenden ſpringenden Bächen 
entlang, hinauf zu den Höhen und Gipfeln. Wie ſchön lagen die 
            dunk=
len Seen des Schiua 
wvaldes da, mit ihren klaren Waſſerſpiegeln, jeder 
einzelne ein großes blaukes Auge, widerſpiegelnd Himmel un 
            Schat=
ten, Wald und Licht. An ſhönen Plätzen wurde kurze Raſt geme 
ht. und 
dann erzählte unſer Führer ſchlicht und humorvoll einiges von den 
            Er=
lebniſſen des Ferienkurſes, der im vorigen Jahre den Schwarzwald 
            durch=
wandert hatte. Erlebniſſe, die muß ein richtiger Ferienkurs gehabt 
haben. Sogar ein alter Kochtopf, der du. wird, kann bei ſolcher 
Wanderfahrt zum Erlebnis werden. Aber auch Menſchen lernt man 
kennen und Tiere, die derſchiedenſten Arten und Raſſen. So kam der
 Harfe ade 1und deüDder od. — Din einden zecniſchen Danigen V. 
aren die Lichtbilder (viele von Kursteilnehmern ſelbſt 
            herge=
ien 
ſtel 
dewi
 jedesmal durch den Saal, weun ein neues Bild auf der Leinwand 
            er=
ſchier. So hat auch dieſer Vortrag, einem großen Hörerkreis, 
            deut=
ſchen Wald, deu Shwarzwald, wenn auch nur in Bildern, zugängig 
            ge=
macht. E3 iſt des Verdienſt des ehemaligen Leiters der Volkshochſchule, 
Herrn Dr. Bräuning, mit den beſcheidenſten Mitteln, die erſten 
            Ferien=
kurſe m Daruſtadt zuſtande gebracht zu haben. Möge der Volkshochſchule 
auch in dieſem Jahre gelingen, einigen Ferienkurſen es möglich zu 
machen, das im Bud geſchaute in der Wirklichkeit kennen zu lernen. Doch 
— das wird von den Eifenbahnfahrpreifen abhängen. Und darum iſt 
die Frage angebracht: „Wird der alte Reichstag noch 
            Fahrpreisermäßig=
ungen für Kursteilnehmer der Volkshochſchulen bewilligen, oder müſſen 
wir auf den neuen Reichstag warten? 
— Todesfaſ. Au 23. Dezember verſchied die älteſte Einwohnerin 
Darmſtadts, Frau Lina Mainzer, geb. Trier, im faſt vollendeten 
94. Lebensjahre. Mit ihr iſt die letzte der Geſchwiſter dahin gegangen, 
eich ihren Brüdern, Adolf und Theodor Trier, eine markante, 
            all=
die 
gemein beliebte Perſönlichkeit war.
 F. N. Bei dichtgefülltem Saal fand das Konzert des 
Mozart=Vereins im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Der 
            ſtatt=
liche Chox trug als einziges größeres Werk den herrlichen „
            Ge=
fang der Geiſter über den Waſſern” von Schubert vor. Herrlich 
hebt ſich Schuberts Muſik zu den Verſen Goethes empor, wir 
ſtaunen, wie Schubert auch die tiefſte Gedankenlyrik muſikaliſch 
erfaßt und geſtaltet. Der ſchwierige achtſtimmige Chor wird von 
vierhändig geſpieltem Klavier begleitet, und dieſer Umſtand iſt 
an manchen Stellen für einen Chor, der meiſt a capella ſingt, 
gefährlich. Beſonders im Anfang, wo die Stimmen noch nicht 
eingeſungen waren, gab es kleine Trübungen. Es folgten ſpäter 
Chörlieder von Mendelsſohn.Gade, Schumann, Förſter und 
Kremſer, alles Kompoſitionen, die mit dem Geiſt der Romantik 
eng verknüpft ſind. Bei allen Vorträgen zeichnete ſich der 
            Ver=
ein durch weichen, abgerundeten, manchmal faſt zu 
            zurückhalten=
den Klang aus, die Chordiſziplin war vorzüglich, überall 
fühlte man den geſtaltenden Willen von Herrn Kapellmeiſter 
Friedrich Rehbock, der mit größter Klarheit vortragen läßt, 
wie ſein ganzes Weſen auf möglichſt objektive Erfüllung der 
Abſichten des Komponiſten eingeſtellt iſt. Drei für Chor 
            bearbei=
tete Volkslieder ſtanden im Vortrag auf der gleichen Höhe wie 
die übrigen Geſänge. 
Von den Soliſten ſeien zuerſt genanut Herr Göſta 
Andreaſſon (Violine) und Guſtav Beck (Klavier), Künſtler, 
denen wir in letzter Zeit viel wertvolle Gaben verdanken und 
die auch hier wieder in prachtvollem, beſeeltem Zuſammenſpiel 
das Schubertſche Duo in A=Dur op. 162, Beethovens G=Dur= 
Romanze und einen Ungariſchen Tanz von Brahms=Foachim 
ein zweiter folgte als Zugabe — darboten. 
In Fräulein Elli Sendler (Berlin) lernten wir eine 
            ſym=
pathiſche Altiſtin kennen, die mit klangvoller, wohlgepflegter 
Stimme innigen, wirklich beſeelten Vortrag zu verbinden, weiß 
und dadurch als Liedſängerin ſtarke Anerkennung verdient. 
            Ge=
tragenes gelingt ihr beſſer als lebhafte Friſche, uns war das 
staccato in Wolfs Fußreiſe etwas zu gekünſtelt, wie auch hier 
kleine Ungenauigkeiten, gegen die Wolf mit Recht ſehr 
            empfind=
lich war, auffielen. Den tiefſten Eindruck machten die Lieder 
von Brahms. „Dein blaues Auge” wurde ergreifend geſtaltet, 
ſo daß man lauten Beifall vermied, was für einen 
            Gefangs=
ſoliſten nach dem erſten Lied allerdings immer etwas peinigend 
wirken muß. Nach der „Mainacht” brach dafür der Beifall um 
ſo freudiger hervor und blieb der Künſtlerin getreu bis zu der
 — Vortrag Proſeſſor Berzog in der Bereinigung der Frrunde 
des humaniſtiſchen Gxomaſiums. Wir machen aufmerkſam auf 
den heute Freitag, abends 8 Uhr, im Feſtſaal des 
Ludwig=Georgs=Gymnaſiums (Karlſtr. 2) ſtattfindenden Vortrag 
von Univerſitätsprofeſſor Dr. Kudolf Herzog über „Gelouöte und 
Banken im Altertum”. Gäfte, insbeſondere auch Damen, ſind 
willkommen. 
* Eintritt in die Sexten der höheren Schulen an Oſtern 1924. 
Nach einer Verfgüung des Heſſiſchen Landesamtes für das 
            Bil=
dungsweſen können an Oſtern 1924 außer den Schülern nach 
dem 4. Grundſchuljahr auch noch Schüler nach dem 3. 
            Grund=
ſchuljahr in die höheren Schulen aufgenommen werden. Die 
Vorſchrift, daß vierjähriger Beſuch der Grundſchule unter allen 
Umſtänden Vorausſetzung ſein ſollte, iſt alſo für 1924 noch 
            ein=
mal außer Kraft geſetzt worden. Allerdings bleiben gewiſſe 
Einſchränkungen. Es können z. B. Schüler, die nach dem 
31. März 1915 geboren ſind, nicht aufgenommen werden. Schüler, 
Bedinguugen aufgenommen. Ueber alle Fragen, die für die 
die hieſigen höheren Knabenſchulen in der nächſten Woche 
            ver=
anſtalten. (Näheres ſiehe Anzeige in der heungen Nummer.) 
Bei dieſer Gelegenheit wird auch über die Einrichtung der 
Normal= und Reformklaſſen geſprochen werden. Wie die 
            Eltern=
abende jetzt ſchon ſtattfinden, müſſen auch die Anmelduugen 
frühzeitig, und zwar an dem beſtimten Tage, erfolgen, damät 
eine lleberſicht über die Zahl der neuen Sextaner gewonnen neue Ideen wach werden. Wie zweckmäßig wäre eine ſolche Tätigkeit 
werden kann, und damit die ſeitherigen Lehrer beim Uuterricht 
auf diejenigen ihrer Schüler beſondere Atüaſicht nehnten können, 
die in die höheren Schulen eintreten wollen. Das neue 
            Schul=
jahr beginnt Ende April. 
Die deutſchen Aufbauſchulen ſind, ſo ſchreibt man uus, das jüngſte, 
erſt 1921 geſchaffene ſtaatliche Glied unjeres Schulweſens. 
            Anfbau=
ſchulen heißen ſie, weil ſie auf den Lehrgang d.s 7. Voſtsſchuljahres 
eine 6jährige höhere Schule aufbauen, die ebenſo wie die Gymnaſien, 
Realgymnaſien und Oberrealſchulen ihre Schülerinnen bezw. Schüler zur 
Reifeprüfung führen. Der geſamte Schulbeſſch ihrer Schüler umfaßt 
die gleiche Zeit wie bei den übrigen höheren Schulen, nämlich 13 Jahre, 
aber während in die übrigen hoheren Schulen die Kinder bereits nach 
4jährigem Beſuch der Grundſchule eintreten müſſen, brauchen die Eltern, 
die ihre Kinder in die Aufbauſchule ſchicken, die Entſcheidung erſt nach 
7 Volksſchuljahren zu treffen. Allerdings können das Ziel der 
            Aufbau=
ſchule — in kürzerer Zeit zur vollen Reife einer höheren Schule zu 
            füh=
ren — nur wirklich begabte und körperlich widerſtandsfähige Schüler 
            er=
reichen. Au ſolchen Kindern aber fehlt es weder in der Stadt noch auf 
dem Land, und gerade den begabten Landkindern war ſeither der Beſuch 
einer höheren Schule vielfach unmöglich. Der Aufſtieg dieſer weitvollen 
Volksſchichten aber liegt nicht nur im Intereſſe der Kinder ſelbſt, 
            ſon=
dern iſt von größter Bedeutung für das Volksganze. In Dorf und 
            Klein=
ſtadt hat unſer Volk einen Jungbrunneu, aus dem es ſich immer wieder 
erneuert. Dieſen begabten Kindern vom Land wird nun durch die 
            Auf=
bauſchule die Möglichkeit einer höheren Schulbildung gegeben, ohne daß 
ſie zu früh vom Elternhauſe und ihren heimatlichen Verhältniſſeu 
            losge=
riſſen werden müſſen. Deutſche Aufbauſchulen heißen die neuen 
Schulen, weil ſie neben nur einer Fremdſprache als Pflichtfach und 
einer weiteren als Wahlfach, die Jugend beſonders in die Schätze unſerer 
Sprache und unſeres Volkstums einſchließlich der bildenden Kunſt und 
Muſik einführen wollen. Mädchen bezw. Knaben, die das 7. oder 8. 
Schuljahr i einer Voltsſchule zurückgelegt und mit gutem 
            Abgangszeug=
nis verlaſſen haben, können, wenn gute Begabung nachgewieſen wird, 
aufgenommen werden; ſelbſtverſtändlich auch ältere. Es werden keine 
            an=
deren Keuntniſſe verlaugt als die in der Vollsſchule erworbenen. 
Schulgeld wird nicht erhoben. Deutſche Aufbauſchulen beſtehen in 
            Darm=
ſtadt (Lagerhausſtraße 7) für Mädchen und in Alzeh, Beusheiu, 
            Fried=
berg für Knaben. Auskunft über die Aufnahmebedingungen uſw. erteilen 
die Direktionen der Schulen auf mündliche oder ſchriftliche Anfragen. 
— Beamten=Wirtſchaftsgenoſſenſchaft. In der außerordentlichen 
Hauptverſammlung am 15. Januar hielt der 1. Vorſitzende einen kurzen liche Vexſammiung anberaumt. Die Sicherſtellung der Schwer= 
Vortrag über die derzeitigen großen wirtſchaftlichen Nöte der 
            Beamten=
ſchaft und ermahnte die Anweſenden in eindringlicher Weiſe zu immer 
fiſterem wirtſchaftlichen Zuſammenſchluß der Beamten aller Gattungen. Hiergegen ſoll proteſtiert werden. Der Bundesvorſitzende Kark Djedt= 
In der Beamten=Wirtſchaftsgenoſſenſchaft haben ſich die Beamten eine 
Einrichtung geſchaffen, die die Selbſthilfebeſtrebungen mit ſteigendem 
Erfolg in die Tat umſetzt. — Da infolge beſonderer Verordnungen
 P Der Beukehrätbzerein richtet an alle Gininuhner Darmſtadts die 
Bitte, ihm bei der Erfüllung ſeiner übernomnenen Pflichten tatkräftige 
Unterſtützung zu leiſten. Cs it unmöglich, daß alle Aufgaben erfüllt 
werden können ohne eine geſicherte fuanzielie Grundlage. Die große 
Teilnahmsloſigkeit weiter Kreiſe hat dazu gejührt, daß die an ſich ſchwn 
gering bemeſſenen Mitgliederbeiträge meiſtens erſt in unſere Sände 
lamen, wenn ſie nichts mehr wert waren. 
Während früher die Haupt= 
D 
gifgabe des Verfahrsvoreins in der Hebung des Frendenverkehrs, der 
von Wohnungen, von der Erteilung von Auskünſten und 
Fützung von Ausſtellungen beſtand, müſſen heute auch neue 
der Anterſt 
Aufgaben gelöſt wverden. Das zur Verfügung ſtehende Verkehrsburea 
ind von allen Kreiſen der Bevölkerung in weitgehendſtem Maße zu 
Auskünften herangezogen, ohne baß der größte Teil der Anfragenden 
Mitglieder des Verkehrsvereins ſind. Wir waren bis heute, dank der 
aufmänniſchen Gr.
 D e Silaoi der Wrn ſue Wu ene uaundugnſcet Gedldtentes 
pro Monat ſp ge-ing, daß wir beſtimut damit rechnen, baß jevermann 
denſelben für die Annehyrlichkeit der genauen Auskunftserteilung 
            ge=
die vor dem 1. April 1915 geboren ſind, werden unter gewiſſen währt. Anmeldekarten find im Verkehrsbureau vorrätig. 
            Einzahlun=
gen können guch auf unſer Poſtſcherkkonto Fraukfurt a. M. 69 219 er= 
Aufnahme von Schülern an Oſtern 1824 wichtig ſind, wird den ſfolßen. Jeder helfe uns, und gebe uns freudig, er wird der Sache 
Eltern durch die Elternabende Auskunft gegeben, welche Mützen, und aus der Sahe ſelbſt wird auch ihm wieder Nutzen zukommen. 
„Arbeit iſt Leben.” Man ſchreibt uus: Man konnte in den letzten 
Wochen eine uuge Tätigkeit beim Wegſchaffen des Schnees vou den 
            Ver=
kehrsſtraßen beobachten. Die Erwerbsloſen erarbeiten ſich die vom 
            Arbeits=
amt gezahlten Gelder in ehrlicher Arbeit. Da ſah man neben dem körperliche 
Arbeit Gewvohnten den Hünſtler, den Wiſſenſchaftler den Kaufmann und 
den Techniker mit großem Eifer der ungewohuten Tätigkeit ſich widmen, 
Arbeit ohne ditekte Bezahlung, ein Stückchen Idealismus in unſerer ſo 
ſelbſtſüchtigen Zeit. Das Blut kreiſt friſcher durch die Adern und läßt 
für alle, eine allgemeiue Arbeitspflicht von einigen Wochen im Jahre. 
Beieviele ſoziaſen und grundſätzlchen Werte würden da erſchloſſen 
            wie=
viele Vornnteile über den Haufen gerannt und wieviel Altenſtaub vo 
der Seele geblaſen. 
* Eine ruchloſe Tat wurde hiuter der Rennbahn in ſogenannten 
„Saufang” verübt. Uubetaunte Täter haben dort an 14 Obſtbäumen die 
inugen Kronen abgebrochen. Scheinbar handelt es ſich um einen 
Nacheakt. 
Unſug. In den letzten Nächten wurden in der Synagoge der 
            Js=
raelitiſchen Relig onsgeſellſchaft eine Reihe Fenſterſcheiben eingeſchlagen. 
Von den Tätern fehlt jche Spur 
* Erhüngt hat ſich im Abort ſeiner Wohynung au ſeinem Leibriemen 
ein 8Sjähriger Aann. Eiu Le den ſoll ihn in den Tod getrieben haben. 
— Beaufſichtigung der Hunde. Das Polizeiamt erinnert an ſeine 
Verordnung vom 24. März 1909, wonach innerhalb der Stadt auf 
öffentlichen Straßen und Plätzen ſowie an Orten, wo Menſchen zu 
            ver=
kehren pflegeu, Beruhadiner, Neufundländer, Leouberger, 4 oggen, 
Barſohs, Maſtiffs und alle aus Kreuzungen dieſer Raſſen 
            hervorgegan=
geuen Hunde an einer kurzen Leine zu führen ſind, weil innerhalb der 
Stadt und unmittelbar an ihren Grenzen mit Feldfrüchten bebaute 
Grundſtücke vorhanden ſind, deren Anpflanzungen durch darin 
            umher=
ſtreifende Hunde erheblich beſchädigt werdeu könnten. 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die bierznter erſchelnenden Notizen /ind ausſchließlich als Hinweiſe euf Ainzeigen zu betrachttz, 
m 
finem Falle irgendwie als Belprochung oder Frütlk. 
— Orpheum. Erſtaufführung von „Madame 
            Pom=
padoux”, Leo Falls erfolgreichſtes Werk „Madame Pompadour” geht 
heute hier erſtmalig in Szeue. Die Wiener Allgemeine Zeitung ſchreibt 
gelegentlich der dortigen Premiöre: Leo Fall hat hier ſicherlich eine 
            ſei=
ner beſten und paſſiouierteſten Partituren geſchrieben. Seine Muſik 
flattert in graziöſen Marſch= und Tanzuhythmen dahin hat eine 
            ſchmiſ=
ſige Juprefſion ueben der anderen und darüber hina,s die Süße echter
 Lrafeemärk einf wirißt 
earerei e eie ir 
gehendſte Rückſicht genomr 
en. Die Zahlung kann in 5 Raten zu ſe 
3 Mark erfo’gen. Im Hinblick auf die großen — noch weiter 
            auszu=
hauenden — Aufgaben der Beamten=Wirtſchaftsgenoſſenſchaft, und im 
Vergleich zu den Geſchäftsanteilen, die von ähnlichen und gleichen 
            Ein=
richtungen und Genoſſenſchaften gefordert werden, darf der feitgeſetzte 
Geſchäftsanteil mit 15 Mark als beſcheiden bezeichnet werden. 
— Geflügelausſtellung. Auch im Winter werden dieſes Jahr die 
Räume des großen Ausſtellungsgebäudes auf der Mathildenhöhe — 
wenn auch nur auf kurze Zeit — geöffnet. Die Beſtrebungen des Vereins 
für Geflügel= und Vogelzucht „Ornis” erkennend, hat die Stadt die 
großartig geeigneten Ausſtellungsräume des herrlichen Olbrichbaues 
am Hochzeitsturm für die 1. große mittelſüddeutſche 
            Ge=
flügelſchau am 26. und 27. Januar 1924 zur Berfügung geſtellt. 
Da die Ausſtellung von jedermann beſchickt werden kann, wird ſie nicht 
allein ein Bild der Geflügelzucht der engeren Heimat, ſondern eines 
größeren Umkreiſes bieten. Die zahlreichen Anmeldungen zeigen ein 
vielfarbiges Bild. Auch Zuchtgeräte. Futterartikel und einſchlägige 
            Lite=
ratur ſind zur Beſichtigung aufgeſtellt. Eine reichhaltige Verloſung
 liche Wohl der Beſucher iſt ebenfalls durch die Errichtung 
friſchungsraumes Sorge getragen.
eines Er=
 ſyriſcher Kantilene. Sie haftet leiht, ſie ſchwebt gleichſam ins Ohr, 
ſie lächelt und flüſtert und weiſt zierliche, kokette Melodien auf. Dieſer 
ſpieleriſche Reiz entfließt einer ſoliden und ſparſawreinlichen 
            Inſtru=
mentation. 
— Der Internationale Bund der Kriegsopfer, 
Arbeitsinvaliden und deren Hinterbliebenen hat a Samstag, den 28. 
MMts., abends 8 Uhr, im Mathildenhöhſaal eine große 
            öffent=
beſchädigten, der Witwen, Waiſen und Invaliden, der Beamten und 
            Au=
geſtellten ſoll durch die Abbauverfügungen des Reiches gefährdet werden, 
Berlin, Mitglied des ſozialpolitiſchen Reichsausſchuſſes wird ſprechen. 
— Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich, findet der 
            Lieder=
nunmehr die Geſchäftsanteile wertbeſtändig zu geſtalten ſind, hat die abend der Vereinigten Männergeſangvereine am 
Samstag, den 26. Januar 1924, abends 7 Uhr, in der Turnhalle am 
Woogsplatz ſtatt, worauf wir nochmals hinweiſen. 
Regimentsnachrichten. 
— Berein ehem. Jäger zu Pferde 3, Darmſtadt, Alle 
ehemaligen Jäger zu Pferde 3 werden nochmal9 auf die am Sonntag,
 den N. Januar 1934, nachmittag8 2 Uhr, ſtattfindende 
            Geueralverſamm=
lung aufmerkſam gemacht. Die Verſammlung findet im Reſtayrant 
Wolf, Waldſtr. 3, ſtatt.
Aus den Parteien.
 Zugabe, dem ruſſiſchen Veſpergeſang, der zu den Lieblingsſtücken 
von Suſanne Deſſoir gehörte. Bei dem weichen Wohllaut der 
Stimme, der ganz auf beſeelter Atemführung beruht, ſchien mir 
das glasklare pp. des letzten „jubilate” ein zu ſtarker Gegenſatz. 
Wir wiſſen dem Mozart=Verein Dank für die Bekanntſchaft mit 
einer ſo ſchönen Stimme, wie auch der ganze Abend reiche 
            An=
regung bvt.
 Am Samtag, B. . ſindet eine außerordentliche Frauenſitzun 
ſtatt im Parteilokal (Waldſtraße 45), abends 8 Uhr. Wir bitten unſere 
Mitglieder driugend, zu erſcheinen, da es ſich um wichtige 
            Beſprechun=
gen handelt. Das Erſcheinen jeder einzelnen Parteifreundin iſt Pflicht. 
Deutſche Demokr. Partei — Preſſeausſchuß. 
            Wi=
machen unſere Mitglieder nochmals darauf aufmerkſam, daß unſere 
Sitzung nicht am Donnerstag, ſondern erſt heute Freitag abend 
            ſtatt=
findet. 
Deutſche Demokr. Partei — Vinanzausſchuß. Wiu 
laden unſere Mitglieder auf Samstag, 26. Jan., nachmittags 5 Uhr, 
in das Parteilokal (Waldſtraße 45) zu einer wichtigen Beſprechung ei, 
Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. 
Typen kennen in all ihrer Verſchlagenheit, Gewaltſamkeit und 
            Sinnen=
nier, in ihrer dauernden Verſchwörung gegen den Gutsherrn und ſeine 
Getreuen, als ſiegreiche und unbeſtrafte Mörder eines Braven, als 
            un=
ermüdliche Minierer, die den Großgrundbeſitz Schritt für Schritt 
            zei=
ſtückeln. 
Die Königstreuen. Der Buſch= und Heckenkrieg der königstreue 
Chouans in der Bretagne gegen die berrſchende Republik, Treue un 
Verrat, Frömmigkeit und 
grauſauer 7 
uat
 Honoré de Balzae, Romane und Erzählungen. 7 Bände, Ernſt 
            Roh=
wohlt, Verlag, Berlin W. 35. 
Aus den geſammelten Werken Honoré de Balzacs, die der Verlag 
Rowohlt in geſchmackvollem Einband herausgibt, liegen dieſe ſieben 
Bände zur Beſprechung vor: 
Der Landarzt. Weſen und Wirken eines weiſen Arztes, den das 
bigene düſtere Schickſal zum Wohltäter und Begründer einer neuen 
Geſellſchaftsordnung im Nahzen ſeiner Dorfgemeinde macht, geben 
dem Dichter Gelegenheit, ein ſoziales Idealbild zu entrollen. Die 
            Ge=
genſpieler des edlen Dr. Benaſſis beſchwören die Heldenwelt des 
            napo=
leoniſchen Zeitalters herauf, den ägyptifchen und italieniſchen Feldzue 
volkstünzlichen Unſterblichteit. 
Vater Gorſot. Dieſer mit Recht weltberühmte Roman ſtellt eine 
Geſellſchaft dar, die mit ihren Schickſals= und Vermögensſchiebungen
 bige Penſion und der Mittagstiſch der Madame Vauquer, die den 
            Al=
mit den berühmten Balza=Geſtalten wie Roſtignae, Vautrin und 
Bjanchon vereinigen, werden zum Weltall. 
Zwei Frauen. Ein Idyll, das in einer erſchütternden Tragödie 
endet. In dieſen Erlebniſen und Bekenntniſſen zweier junger 
            adeli=
ger Frauen, von denen die eine ganz helfende Mutter, die andere 
ganz gerſtörende und ſelbſrzerſtöreriſche Liebende wird, verrät der 
ze Erforſcher des Menſchenherzens im Rahmen einer reichen 
            Schil=
gr. 
der 
ing der nachnapoleoniſchen franzöſiſchen Gefellſchaft die erhabenſten 
und lächerlichſten Geheimniſſe der Frauenſeele. 
Pariſer Novellen. Die Infaſſen des Tuchladens im alten Haus 
zur Ballſpielenden Katze, die große Dame in ihrer wappengeſchmückten 
Equipage vor der Tür des ſchlechten Hotels, in dem ihr vergötterter 
Prinz der Boheme wohnt, ehrgeizige Hutmacher, Haarkräusler, 
            Pfand=
leiherinnen, Kartenſchlägerinnen, Seiltänzerinnen, Abgeordnete in den 
Wandelgängen der Kammer, Flaneure des Boulevards vereint dieſe 
Sammlung zu einem Karnebal der unbewußten Komödianten all der 
Tragödien, Schauſpiele und grotesken Farcen auf der bunten Bühne 
von Paris. 
Die Bauern. In dicſem erſten realiſtiſchen Bauernroman, dem 
Vorbild von Zolgs „la Verre”, lernen wvir die wahren ländlichen
 der amazoniſch ſchönen Marie de Verneutl mit ihrem geliebten Foſnd, 
dem jungen Noyaliſtenführer. 
Ebefrieben. Gefährdung und Rettung des ehelichen Glückes iſt 
das Thema dieſer drei, bald raſch fortdrängenden, bald breit 
            aus=
malenden Novellen, in denen die Salous und Boudoirs des Empire und 
weiſen und verſonnenen Philoſonhen, der ſeine eigenen Wege geht. 
der Neſtauration mit all ihrem Iwentar an Möbeln, Gewändern, 
            Ge=
ſichtern und Schickſalen aufleben. 
Die Bände ſind einzeln kauflich. 
Deutſcher Jägerkalender und Jahrbuch für 1924. Zuſammengeſtellt von 
der Schriftleitung des „Deutſchen Jägers”. In Ganz=Kaliko geb. 2 
            Gold=
mark. Verlag F. C. M ayer, G. m. b. H., Müuchen, Briennerſtr. 9. 
Kalender ſollen treue Geleiter, für die Dauer eines Jahres ſein, 
follen daher nicht nur für den Augenblick feſſeln, ſondern dauernden 
die Bereſina und die Geſtalt des tleinen Korporals in ſeiner erſten Wert haben, ſollen belehren — und auch unterhalten. Dieſen 
            Anfor=
derungen wird der „Deutſche Jägerkalender” gerecht. Neben einem 
            Ka=
lendarium, das genügend Raun für tägliche Eintragungen von 
            Beobach=
tungen uſw. zur Verfügung ſtellt, und auch die für den Weidmann 
            be=
ſonders wichtigen Auf= und Untergangszeiten des Tag= und 
            Nachtgeſtir=
nes bietet, enthält er Abſchußliſten für die einzelnen Monate 
            Merkblät=
ter über erte lte und erhaltene Jagdeinladungen, Treibiagdformulare, 
eine Aufſtellung über Jagdeinnahmen und =ausgaben, 
            Wildſchadenfor=
mulare. Ganz beſonders reich iſt der textliche Teil ausgeſtaltet, der 
neben einem jagdlichen Rückblick auf 1923 eine Reihe knapp gehaltener 
Artikel über aktuelle Themata bringt. Zahlreiche Zeichnungen erſter 
Künſtler, wie Dahlem, Rolf Winkler uſw., geben dem Werk auch eine für 
das Auge gefällige Geſtalt. 
Exkurſionsbuch zum Studium der Vogelſtimmen. Von Profeſſor Dr= 
U. Voigt. 9. Auflage. 297 Seiten. (Verlag von Quelle u. Meher 
in Leipzig, 1923.) 
Kraft und Geiſt unſerer beutſchen Volksſchule. Von Geh. 
            Oberregie=
rungsrat Miniſterialdirektor P. Kaeſtner. 29 Seiten, (Verlag vont 
Quelle u. Meher in Leipzig.) 
Die Grundlinien der Weltgeſchichte. Eine einfache Schilderung des 
Lebens und der Menſchheit. 14 Lieferungen von etwa 40 Bogen= 
Grundpreis für jede Lieferung 0.50 Mk. (Verlag für 
            Sozialwiſſen=
ſchaft, G.m.b.H., Berlin SW. 68.) 
Erich Weinert: „Der Gottesanadenknecht und andere Abfälle”. Bres” 
lieder, 3.—5. Aufl. 0,50 Goldmark. (Elena Gottſchalk Verlag, Berlin=) 
F. L. Hallener: „Rhythmus der Frauen”. (Eleng Gottſchalk Verlad, 
Berlin.)
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Januar 1924,
Aus Heſſen.
 + Arheilgen, 24. Jan. Seitdem der Verkehr auf der Main=Neckar= 
Bahn wieder aufgenommen wurde, halten nun auch die Güterzüge und 
können die ankommenden Güter, wie z. B. Kohlen, auf der hieſigen 
Station ausgeladen werden. Hiervon konnte man ſich in den letzten 
Wochen wiederholt überzeugen; denn ſeitdem die Kohleubewirtſchaftung 
freigegeben wurde, wird unſere Gemeinde, bzw. werden unſere 
            Kohlen=
händler, Rohlenverein und Konſumperein wieder reicklich mit dieſem 
bei der jetzigen ſo kalten Witterung erwünſchten Brennmaterial verſorgt. 
— Vie man vernimmt, wird von der Oberpoſtdirektion geplant, das 
            hie=
ſige Poſtamt 3 wieder in eine Agentur umzuwandeln. Es iſt dies wohl 
in Verbindung mit dem in allen Bweigen gegenwärtig ſtattſindenden 
Abbau zu bringen, wäre aber für unſere Gemeinde ein bedeutender 
Rückſchritt. Man hofft allgemein, daß in dieſer Angelegenheit noch 
nicht das entſcheidende Wort gefallen iſt.
 Roßdorf, 24. Jan. Berichtigung. Zu unſerem geſtrigen 
            Ar=
tikel „Einen Beweis von Mut und Entſchloſſenheit” 
werden wir erſucht, berichtigend mitzuteilen, daß die Nachtſchutzleute 
keine Kenntnis davon hatten, daß ſich in der Rathauszelle ein Gefan=
 gener befand, ebenſo wenig waren dieſelben im Beſitze eines Schlüſſels, 
um die Zelle öffnen zu können. Auf ihrem nächtlichen Patrouillengang 
hörten die beiden Nachtſchutzleute ein verdächtiges Geräuſch, ſchloſſen 
den Rathausgang auf und ſtellten feſt, daß ſich in der Zelle ein 
            Ge=
fangener befand, ohne jedoch öffnen zu können. Außerdem waren die 
Beiden davon überzeugt, daß der Gefangene aus eigener Kraft die 
maſſive Zelle nicht hätte erbrechen können. Immerhin haben ſie 
            pflicht=
gemäß dem Polizeidiener Schuhmann von dem Vorfall Kenntnis 
            gege=
ben, mit dem Hinweis, er möge, da er im Beſitze des Schlüſſels iſt, 
            ein=
mal nach dem Reclten ſehen. Uebrigens ſei bemerkt, daß der 
            Aus=
brecher in der Gefängniszelle eine Eiſenſtange fand, mit der er ſehr 
Heicht ſeine Flucht bewerkſtelligen konnte. 
— Groß=Umſtadt, 23. Jan. Nächſten Sonntag, 27. Jan., 
            nachmit=
tags 4 Uhr findet im Gaſthaus „Zum weißen Roß” hier eine 
            Kam=
rmermuſik=Aufführung des Darmſtädter Streich= 
„uartetts ſtatt. Als Soliſtin wirkt Frau Kuhn=Liebel (Alt, 
wom Heſſiſchen Landestheater mit, die als eine ausgezeichnete Konzert= 
Kängerin bekannt iſt. In den letzten vier Jahren wurden die hier ſehr 
Beliebten Kammermuſikaufführungen immer abends abgehalten. Um 
wun auch den Bewohnern der umliegenden Orte Gelegenheit zu geben, 
gegen geringe Opfer an Geld und Zeit beſte Muſik zu genießen, iſt das 
Ronzert auf nächſten Sonntagnachmittag gelegt. Gäſte aus der Um 
gebung unſerer Stadt ſiud herzlich wvillkommen. Begen Eintrittskarten 
Unumerierte Plätze 1,5 0Mk., wende man ſich an die Buchhandlung von 
Vindauer, wo ein Sitzplan aufliegt. Nichtnum. Plätze 1 Mk.
 B. Dieburg, 23. Jan. Reichstagsabgeordneter Pfarrer Korell 
Bon Rendel ſprach hier im vollbeſetzten Saale des Gaſthauſes „Zum 
weißen Noß” über die Frage „Deutſchland und der Rhein” 
Der ausgezeichnete Redner, der als Vorkämpfer des Deutſchtums am 
Rhein bekannt iſt und deshalb vor Jahresfriſt auch von den fremden 
Machthabern mit der Ausweifung aus Ober=Ingelheim bedacht wurde, 
werſtand es, nach einer allgemein gehaltenen geſchichtlichen Beleuchtung 
Des Problems Deutſchland—Rhein—Frankreich die gegenwärtig ſo 
            bren=
menden, noch lange nicht gelöſten Fragen des Rheinlands und ſeines 
Wolkes mit wärmſtem vaterländiſchen Empfinden und ſozialem Gefühl 
Den geſpannt lauſchenden Hörern zu ſchüldern. Vor allem wurden die 
ffür unſer Heſſenland, ſo beſonders ſchwierigen Proöleme be=
 trachtet und nach einer Löſung geſucht, die in nationaldeutſcher Hinſicht 
keine noch ſo kleine Nachgabe enthalten dürfe, aber eine Erleichterung
Zeite 5.
 des Loſes der ſo ſchwer bedrängten Bevölkerung des beſetzten Gebiets 
bringen müſſe. — In der Diskuſſion brachte ein Kommuniſt die üblichen 
Schlagworte vom internationalen Proletariat, das uns allein helfen 
könne, vor und gab damit dem Vortrageuden Gelegenheit zu emer 
von der Verſamulung ſtürmiſch unterſtützten Abrechnung mit dem 
Kommunismus. Die Verſammlung dankte deu Reduer mit 
            langenhal=
tendem Beifall, worauf im Namen der hieſigen Deutſchen Demokr tiſchen 
Partei, die den Vortragsabend veranſtaltet hatte, deren Vorſitzender, 
Amtsgerichtsrat Becker dem Redner Danl ſagte und die 
            Verſamm=
lung mit einem Treugelöbnis zu Reich und Rhein ſchloß.
 — Reinheim, 24. Jan. Odenwaldklub. In der ſtattlichen 
Zahl von 55 Wanderern war Alt und Jung am Sonntag der Einladung 
zur erſten Wanderung im Jubiläumsjahre der Orisgruppe des 
            Oden=
waldklubs nach dem ſchönen Lichtenberg gefolgt. Galt es doch, in dem 
altbekannten gaſtlichen Hauſe Schellhags, in dem vor 25 Jahren die 
Ortsgruppe begründet wurde, die Dekorierung der 12 erfolgreichen 
            Wan=
derer vom vergangenen Jahre und die Gründung der Jugendgruppe
 des Klubs vorzunehmen. Der diesjährige Wanderpreis, beſtehend aus 
einer wundervollen Radierung aus dem altertümlichen Wimpfen, fiel 
durch das Los an Frau J. Halſter, während Herr Halſter anläßlich 
ſeiner 5. Dekorierung den üblichen Wanderſtock erhielt. Mit Stolz blickt 
die Ortsarupe auf ihre 25jährige erſprießliche Tätigkeit zurück, und mit 
hoffnungsfrohen Wünſchen begleitet, ſie ihre neugegründete 
            Jugend=
gruppe, deren Zahl bereits 30 erreicht hat, in das erſte Jahr ihrer 
            Wan=
dertätigkeit hinein. Wohlgelungene Darbietungen der 
            Geſaugsabtsi=
lung der Ortsgruppe Lichtenberg, ſowie des bei ſolchen Gelegenheiten 
immer mit echtem, urwüchſigem Humor geladenen Chroniſten der 
            Rein=
heimer Ortsgruppe verſchönerten aufs angenehmſte den Aufenthalt in 
Lichntenberg, deſſen Abſchluß ein kleines, der wanderfrohen Jugend 
            ge=
widmetes Tänzchen bildete.
 — Stockſtadt a. Rh., 24. Jan. Der Stenographen=Verein 
Gabelsberger hielt ſeine diesjährige Generalverſammlung ab. 
Lehrer Krumb. 1. Vorſitzender, erſtattete zunächſt eimn kurzen Ber 
aus vergangener Vereinstätigkeit, welche in der erſten Hälſte des 
            Jah=
res infolge des Ruhrkrieges vollſtändig daniederlag, jedoch in der 
            zwei=
ten Hälfte wieder aufblühte. Die Nechnungsablage des Jahres 193 
geſtaltete ſich zu einem weniger erfreulichen Ergebniſſe, wozu wir leider 
die vergangene rieſige Geldentwvertung in Betracht ziehen müſſen. Bei 
der Wahl des Vorſtandes wurde neben einigen neuen Mitgliedern der 
nlte Vorſtand wieder gewählt. Die Uebungsſtunde wurde für in der 
nographie vorgeſchrittene Mitglieder auf Samstag abend feſtgeſetzt. 
Der St.=V. G. Stockſtadt a. Rh. ſtellt ſich als ſeine Aufgabe die Pfl. 
ege 
und Verbreitung des Syſtems Gabelsberger. Zu dieſem Zwecke bega 
am 17. Jan, d. J. der diesjährige Anfäugerkurſus, welchen Herr Lehrer 
Krumb leiten wird. Es haben ſich zu dieſem Kurſus nicht weniger als 
35 Teilnehmer eingefunden. Dieſer Kurſus iſt ſicher ein gutes Zeichen 
für den Fortſchritt unſerer Gabelsbergerſchen Sache in Stockſtadt
 Mainz, 21. Jan. Heſſiſche Kinder in Tirol. In den 
nächſten Togen werden 200 Kinder von Eiſenbahnerfamilien des 
            Giſen=
bahndirektionsbezirkes Mainz, vornehmlich aus der Gegend von 
            Binger=
brück, die Neiſe nach Tirol antreten, wo ihnen das menſchliche 
            Ent=
gegenkommen der ſtammesverwandten Bevölkerung für längere Zeit eine 
Erholungsſtätte bereitet hat.
 Gießen, B. Jan. Ein nichtswürdiger 
            Kofferdieb=
ſtahl. Dem Lautenſänger Dr. Hans Ebbecke, der im Kriege das 
            Augen=
licht verloren hat, iſt auf der Fahrt nach Wetzlar, wo er ein Konzert
 gab, am 10. b8. Mts. im Zuge ab Frankfurt 5,2 Uhr nachmittags von 
einem Mitreiſenden, mit dem er allein im Abteil ſaß, der Koffer mit 
Ausrüſtungsgegenſtänden (Lautenliederheſte) für eine 14tägige 
            Konzert=
reiſe, ferner Kleider, Wäſche und auch Schuhe, ſowie ſolchen Dingen, 
            die=
ausſchließlich für den Alleingebrauch eines Blinden beſtimmt ſind, 
            ent=
weundet worden. Dr. Ebbecke der verheiratet iſt und Familie hat, i 
für ſeinen Lebensunterhalt auf den Ertrag aus ſeinen Konzerten 
            ange=
wieſen und folglich durch den Diebſtahl materiell üb. raus ſchwer geſche 
digt. Er hofft, durch dieſe Veröffentlichungen, vielleicht wieder in den 
Beſitz ſeines Eigentums zu gelangen. Er appelliert an das 
            Anſtändig=
keitsgefühl ſeines Mitreiſenden und hofft, daß dieſer, nachdem er 
            nun=
mehr über Dr. Ebbeck.8 Lage unterrichtet iſt, ihm den Koffer an deſſen 
Adreſſe: Heidelberg, Zähringerſtraße 1, zurückgibt. Völlige Straffreiheit 
ſichert er ehrenwörtlich zu. 
3* Aus dem Lande, 23. Jan, wird uns geſchrieben: Der Beſchluß 
des Reichstags, daß Oſtern 1924 Schüler der Grundſchule noch 
einmal nach dreijährigem Beſuche dieſer Schule in die höheren Schulen 
übertreten dürfen, iſt von allen Eltern, die den Bildungsgang und den 
Lebensweg ihrer Kinder ſorgſam überwachen und verfolgen, gewiß mit 
Freuden begrüßt worden. Das Landesamt für das Bildungsweſen in 
Darmſtadt iſt dem Wunſche des Reichstags beigetreten, ohne ihn in der 
betreffenden Verfügung zu erwähnen. Man durſte geſtannt ſein, wis 
ſich das Landesamt zn dem Beſchluſſe des Reichstags ſtellen würde, 
nachdem es ſich als Verdienſt anrechnet, daß es in der Aufhebung der 
Vorſchulen und in der Einführung der gemeinſamen Grundſchuls
 Aufc ie Kce eet e e er efe in einf 
üinzu, daß nun aber unwiderruflich Schluß ſet und daß fortan jeder 
ſchüler die vierjährige Grundſchule zu beſuchen habe. Die Elter; 
deren Kinder nächſtes Jahr nach dreijährigem Beſuche der Grundſchule 
in die höhere Schule übertreten ſollen, meinen, daß dieſe Frage wohl 
wies 
er iu Berlin entſchieden wird. Es wird darauf ankommen, wie der 
nächſte Reichstag ausſehen wird. Er muß den Mut aufbringen und 
eine Beſtimmung des Grundſchukgeſetzes auſheben, die eine Frucht der 
Revolution und nicht zu halten iſt, wenn begabte Kinder in ihrer 
            Aus=
bildung nicht ein Jahr zurückgeworfen werden ſollen. Warum ſollen 
denn die Kinder vier Jahre zurückgehalten werden, wenn ſie in drei 
Jahren die Reife für die höhere Schule erlangt haben? Dreht es ſich 
dabei uur um öde Gleichmacherei?. Vir ſind der 
            Meinung=
das, was dieſes Jahr den Eltern mancher Kinder recht war, wird 
ſtes 
Jahr billig ſein. So muß das nächſte Jahr genau wie dieſes Je 
Kt 
erfahren werden. Wer die Reife hat, ſoll übertreten, wer noch nit
 Ausleſe, das iſt Scheidung nach der Begabung und 
            Be=
anlagung! Sie wird ja doch vom Landesbildungsamt bei jeder 
            Ge=
genheit mit Recht in den Bordergrund geſchoben. Aus ſchultechniſchen 
Gründen wird man auch nächſtes 
Jahr an den höheren Schulen wieder 
neue Sexten bilden müſſen. Erf 
eulicherweiſe hat man damit wieder 
den Grund, die Schüler ſchon nach drei Jahren aus der Grundſchule 
zu entlaſſen. Hoffentlich wird man dann in den Reihen der „
            entſchiede=
nen Schulreformer offen eingeſtehen, daß ihre „Schulreform” im Volke 
keinen Boben hat, und daß man in Zeiten der größten wirtſchaſtlichen 
Not ſo raſch als möglich den Schüler mit dem Rüſtzeug für den Kampf 
ums Daſein verſehen muß, wenn er ein Pferd iſt, das boppeltes Futtel 
braucht und im Trott des Durchſchnitts zu verkümmern droht. Wir 
ſind der Meinung, daß fallen muß, was ſich als verfehlt erweiſt und vom 
Volke abgelehnt wird. Was dieſes Jahr als Ausnahme bezeichnet 
und herablaſſend gewährt wurde, muß vom Jahre 1925 wieder Regel 
werden! Eine andere Auffaſſung darf man gar nicht aufkommen laſſen. 
Der Reichstag wird hoffentlich auch im Dezember 1924 auf dem 
Plane ſein!
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[ ← ][ ][ → ] Veage . 
Darmſtädter Tagblafk, Frelfag, den 25. Januar 1924. 
Rumer 25.
im Jahre 1923.
 —Unabfehbar iſt in Deutſchland heute das Gebiet der Fürſorge 
geworden. Durch tauſend Fäden mit Volkswirtſchaft und Sozialpolitik 
verbunden, mußte ſie mit ſteigender Not ſich ſtändig erweitern, von einer 
Berufsgruppe auf die andere, von der Stadt auf das Land übergreifend, 
ſe nach den Bedürfniſſen des Tages. Ihr Ziel blieb ſtets: Schutz und 
Erhaltung der Familie, der Keimzelle jeder Volksgeſundung, auch wenn 
das eine oder andere gefährdete Mitglied vorübergehend beſonderer 
Dilfe bedurfte. 
Auch in Heſſen wuchs mit der Not das Bedürfnis nach lebendiger 
Fürſorgearbeit auf dem Lande. Von um ſo größerer Bedeutung 
            er=
wies ſich daher im vergangenen Jahre die unter den Kreisämtern ſeit 
1908 auf ſicheren Grundſätzen der Familienfürſorge wirkende, mit allen 
Bedürfniſſen des Landes vertraute, freie und deshalb bewegliche 
            Orga=
niſation der Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge. Ihre 
            Er=
fahrung und ſrſtematiſche Vorarbeit ermöglichte es, den durch die Not 
hervorgerufenen, täglich neu an ſie herantretenden Anforderungen 
            ge=
recht zu werden, ohne die bisher geleiſtete umfaſſende Arbeit auf 
            vor=
beugenden geſundheitlichen Gebieten zu vernachläſſigen. — Unentwegt 
war ſie gemeinſam mit den Kreisämtern bemüht, die Hinderniſſe, die 
ſich der Durchführung der Fürſorgearbeit, insbeſondere im beſetzten 
Hebiet, entgegenſtellten, zu überwinden, neue Hilfsquellen durch 
            ver=
ſchiedene Organifationen des Auslandes zu erſchließen und auch das 
elttfernteſte Dorf nicht durch Verkehrshinderniſſe von der Fürſorge 
            aus=
zuſchalten. 
E3 iſt unmöglich, an dieſer Stelle ein Bild der vielſeitig verzweigten, 
tief eingreifenden fürſorgeriſchen und erzieheriſchen Kleinarbeit und der 
hinter ihr ſtehenden geldlichen Mittel des heſſiſchen Staates und der 
Kommunalverwaltungen zu geben. Nur in großen Zügen können einige 
Zahlen herausgegriffen werden, die ein Gradmeſſer ſein mögen für die 
Arbeit der Kreisfürſorgerinnen, auf deren Schultern die Durchführung 
der ländlichen Wohlfahrtspflege liegt. — Seitdem die Arbeit der 
            Zen=
trale für Mutter= und Säuglingsfürſorge nach Beginn des Krieges in 
Einvernehmen mit dem Miniſterium des Innern über den engen 
            Rah=
men der Säuglingsfürſorge hinaus, ungeachtet der Beibehultung ihres 
Namens, in engſter Fühlung mit der Landesverſicherungsanſtalt und 
allen anderen auf dieſen Gebieten arbeitenden Inſtitutionen auf die B= der drohenden Volkskrankheiten, der Tuberkuloſe und Gie 
hlechtskrankheiten, und der Trinker= und Krüppelfürſorge, ausgedehr 
wurde, ſind im ganzen 48 Fürſorgeſchweſtern in den beſſiſchen Kreiſen 
und in den Städten Darmſtadt und Gießen tätig. In 150 Städten und 
Gemeinden wurden regelmäßige, noch immer )den Mittelpunkt der 
            Für=
ſorge bildende Mutterberatungsſtunden abgehalten, deren Beſuch ein 
lebhafter war und in den Städten durchſchnittlich 40, in den 
            Land=
gomeinden 15—25 betrug. Insgeſamt wurden rund 8000 Kinder 
            vor=
geſtellt. Die im Anſchluß an die Beratungsſtunden gemachten, zur 
Vertiefung und Befeſtigung einer ſachgemäßen Säuglingspflege uner 
läßlichen Hausbefuche betrugen über 100 000. Naturgemäß mußte in 
dieſer Zeit der ſchwierigen Ernährungsverhältniſſe auch das Kleinkind 
in die Fürſorge einbezogen werden. Die fortſchreitende Zunahme von 
Rachitis und Skrofuloſe erforderte auch in den ländlichen Gemeinden 
eine ſorgſame Ueberwachung dieſes Alters, wenn nicht das Kind bereits 
unterernährt und damit körperlich und geiſtig leiſtungsunfähig in die 
Schule kommen ſoll. — Auch die Schulkinderfürſorge, die bisher nur in 
den Städten ſyſtematiſch durchgeführt wurde, verlangte nach ärztlichen 
Feſtſtellungen in den Landgemeinden durchareifende 
            Fürforgemaßnah=
men: beträgt doch in einer kleinen Stadt die Durchſchnittsabweichung 
vom Normalgewicht 4,2 Kilo und die Abweichung von der Normalgröße 
3,3 Zentimeter. Unter Berückſichtigung beſonders hoher Prozentzahlen 
unterernährter Schulkinder wurden auf Anregung und unter 
            Mitwir=
kung der Kreisfürſorgerin in Bensheim, Bingen, Dietzenbach, Egelsbach, 
Heuſenſtamm, Bieber, Mühlheim, Gonſenheim, Ober=Ingelheim, 
            Nie=
der=Ramſtadt, Pfungſtadt, Alsfeld, Nieder=Ohmen Solbäder und 
            Wald=
erholungskuren mit Verabreichung der amerikaniſchen Kinderſpeiſung 
Zurchgeführt. Die Erfolge waren überall ſehr gute. Neben dieſer 
            ört=
lichen Erholungsfürſorge wurde, wie in anderen Jahren, wenn auch 
infolge der finanziellen Verhältniſſe in geringerem Umfange, auf Vor=
 ſchlag der Kreisfürſorgerinnen nach Unkerſuchung des Schularztes 
            Ver=
ſendung zu Heilkuren in die Kinderheime der 
            Landesverſicherungsan=
ſtalt in Bad=Nauheim, Waldmichelbach, Hirſchhorn und Wimpfen mit 
732 Kindern durchgeführt. — Die zunehmende Verelendung der 
            Klein=
kinder wie auch der Schulkinder, insbeſondere die ſtarke Zunahme der 
Rachitis in ſchwerſter Form, hatte bereits in den lepten Jahren eine 
durchgreifende zentraliſierte Krüppelfürforge gefordert, die leider unter 
dem Druck der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſtark zurücktreten mußte. 
Insgeſamt kamen im vergangenen Jahre in den unentgeltlichen 
            Krüp=
pelberatungsſtellen in Darmſtadt, Mainz und Gießen 197 Kinder zur 
Beratung und Behandlung. 
Im Kampfe mit der Tuberkuloſe und den Geſchlecktskrankheiten, 
deren Entwicklung die ſchlechten Wohnungs= und 
            Ernährungsverhält=
niſſe die günſtigſten Bedingungen bieten, wurden insgeſamt 30000 Be 
ſuche der Schweſtern gemacht, vielfach im Anſchluß an die von der 
Kreiſen errichteten Beratungsſtellen und an die von der 
            Landesverſiche=
rungsanſtalt durchgeführten Heilverfahren für Lungenkranke, die ſich 
im Berichtsjahre auf 215 Männer und 236 Frauen beliefen. Die 
            Woh=
nungsfürforge, in normalen Zeiten der Grundſtein einer git 
            aufge=
bauten Familienfürſorge, konnte infolge der Verhältniſſe nur in der 
Form der Wohnungspflege, unter Anleitung der Schweſtern, 
            durch=
geführt werden. Inskeſondere erfordert dieſe Wohnungspflege die 
Mitarbeit der Fürſorgeſchweſtern auf dem Gebiete der Kriegsbeſchädig 
ten und Hinterbliebenenfürſorge, auf dem ihre Tätigkeit heute auf dem 
Lande unentbehrlich iſt. In engſter Fühlung mit den amtlichen Für 
ſorgeſtellen führen ſie die beſonders erforderlich werdenden 
            Fürſorge=
naßnahmen durch: Arbeitsbeſchaffung und Kuren für die Witwen, 
Kinderkuren, Unterbringung der Vollwaiſen u. dgl. 
Gleichbedeutend neben die angeſichts der bedrohten Volksgeſundheit 
erforderlichen ſozialbygieniſchen treten die ſozialerzieheriſchen Aufgaben. 
In den vielen induſtrialiſierten Landbezirken verlangen dieſe angeſichts 
der fortſchreitenden Jugendlichen=Verwahrlofung und Auflöfung der 
Familie mehr denn je die Mitarbeit der Kreisfürſorgerinnen. Sie 
beraten die Mütter, ſie beantragen in vielen Fällen Fürſorgeerziehun 
und fechten ſie durch. Auch die Beaufſichtigung der Berufsmündel. 
deren regelmäßige Beſuche ebenfalls durch die Schweſtern 
            wahrgenom=
men werden, erfordern in einzelnen Kreiſen, ſo z. B. im Kreis 
            Bens=
heim, wo die Zahl der Berufsmündel im vergangenen Jahre auf 257 
ſtieg, außerordentlich viel Arbeit. Das gleiche gilt für die Aufſicht der 
Pfl. kinder, die ſeit dem Jahre 1913 den Kreisfürforgerinnen im Land 
üß= ragen wurde, und infolge der Geldentwertung und der damit 
            über=
all „nzureichenden Pflegeſätze, immer erneute Anträge. Ermittlungen 
und Vermittlungen der Schweſtern im Intereſſe des Kindes erfordert. 
Befondere Aufgaben brachte die Ruhrbeſetzung auch der heſſiſch 
ländlichen Wohlfahrtspflege im vergangenen Jahre. Aus Duisburg, 
Hagen und dem Siegerland wurden für die Sommermonate durch den 
Heſſiſchen Bauernbund 3000 Rhein= und Ruhrkinder untergebracht, fü 
welche die Nachprüfung der Pflegeſtellen, die ſpätere Ueberwe 
und Rückverbringung den Kreisfürſorgerinnen übertragen wurde. 
            An=
dererſeits hatten die Schweſtern in den beſetzten heſſiſchen Kreiſen die 
Auswahl, Einkleidung und Verſendung der in die Landpflegeſtellen 
nach Thüringen und in die Kinderheime nach Kreuznach, Neckarſteinach 
Heuberg und Wegſcheide zu verbringenden erholungsbedürftigen Kinder 
durchzuführen, von denen die Kreiſe Bingen, Mainz, Alzey, Worms, 
rmſtadt und Offenbach insgeſamt 2500 Kinder ent= 
Groß=Gerau, 
it der wachſenden Not nahm die Mitarbeit der 
            Kreis=
ſandten. — 
fürſorgerinnen in der Altershilfe, der Kleinrentner= und 
            Mittelſtands=
fürſorge auch in den ländlichen Bezirken zu. Im Auftrage der 
            Wohl=
fahrtsausſchüſſe der Kreiſe und der verſchiedenen, auf dieſem Gebiete 
arbeitenden Vereine wurden ihnen die Ermittlungen und die 
            Vertei=
lung der Sonderzuweiſungen und Unterſtützungen übertragen. 
Wenn ſo die Kreisfürſorgerinnen in lebendiger, hellhöriger 
            Anteik=
nahme an dem Ergehen der Hilfsbedürftigen nach allen Seiten wirken, 
ſo war es naturgemäß, daß ſie andererſeits bemüht waren, keine 
            Ge=
legenheit zu verſäumen, Hilfsquellen für ihre Schutzbefohlenen zu er=
 ſchließen, Rat und Auskunft zu vermitteln, vorbeugend der Not 
            ent=
gegenzuarbeiten und, ſoweit es in ihren Kräften ſtand, durch Belehrung 
auf dem Gebiete der Volksgefundheit Mütterabende, Schulkurſe, 
            Ju=
gendvorträge zu halten. Denn nur wo die Volksgeſundheitspflege von 
Erkenntnis und dem ſittlichen Willen der Bevölkerung getragen iſt, kann 
ſie von Erfolg ſein. 
Wie der Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge als dem 
Mittelpunkt der Familienfürſorge in Heſſen ſchon während des Kriegs 
ſtets die auf dieſem Gebiet erwachſenden neuen Aufgaben auvertraut 
wurden, ſo bildet ſie heute mit der von ihr erworbenen Ueberſicht und 
Erfahrung den gegebenen Mittelpunkt für die Auslandshilfe für das 
ganze Laud. Als „Mittelſtelle” des Deutſchen Zentralausſchuſſes in 
Berlin wurde dem ihr angeſchloſſenen „Landesausſchuß” im Jahre 19 
ſowohl die Durchführung der deutſch=amerikaniſchen Kinderſpeiſung, die 
23 rund 15 000 Kinder in Heſſen ſpeiſte, als 1922 auch die Verteilung 
der ausländiſchen Geld= und Sachſpenden im Lande übertragen. 
Das Ziel, um deſſen Erreichung andere Länder zur Zeit kämpfen, 
und das keine Geſetzgebung erzwingen wird, iſt hier erreicht: Die von 
unten herauf organiſch gewachſene, nach einheitlich erprobten 
            Grund=
ſätzen durchgeführte, zentralſierte Wohlfahrtspflege im Lande, die in 
dieſer Form in ſich vor der Erſtarrung und Bureaukratiſierung bewalnt 
iſt und bleiben wird. Denn ſie wird getragen von einer 
            Schweſtern=
ſchaft, die als Beauftragte der Behörde und ihr verantwortlich, im 
Vertrauen der Bevölkerung ruhend. Schweſter iſt im Sinne der inneren 
Verbundenheit mit den hilfsbedürftigen Mitmenſchen und im Sinne 
einer über politiſche und konfeſſionelle Bindungen hinausreichenden 
Arbeits= und Lebensgemeinſchaft. Dieſe Entwicklung, die die beſſiſche 
Organiſation, wenn auch im Stillen tätig, vorbildlich macht für andere 
Länder, iſt dem Geiſt und der Geſinnung weitans ſchauender, 
            warm=
herziger Sozialpolitiker, die an der Spitze der Zentrale geſt inden 
haben, und vor allem dem Verſtändnis und Entgegenkommen des 
            Staa=
tes und der Kommunalverwaltungen zu danken. Ernten aber wird 
die Früchte dieſer Arbeit die kommende Generation nur dann, wenn 
geſetzliche Maßnahmen dieſes auf Vertrauen aller Beteiligten 
            gegrün=
dete Wirken nicht zerſtören, ſondern in ihrer Entwicklung fördern und 
unterſtüitzen würden. 
V.
 Stimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(ür die Veröffentlichungen unter diefer Ueberſchrift Übernimmt die Rebaltien feineriet 
            Ver=
es in vollem 
            Umfang=
antwortung; fAr ſie bieibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſe= 
Einſen 
vortſich.) — 
der (Einſender vei 
jen, die nicht v 
et werden, fönnen nicht 
zurückae andt, die Abiebnung uicht begrünget werden 
Die Süddeutſche Eiſenbahn=Geſellſchaft ließ bisher auf der Strecke 
Reinheim—Reichelsheim einen Zug vormittags laufen, der um 7 Uhr in 
Reinheim abging. Derſelbe hatte Anſchluß an den Zug nach dem 
            Oden=
wald, welcher Darmſtagt Hauptbahnhof 6 Uhr vormittags abfuhr. Seit 
Montag, den 21. d3. Mtg., hat nun die Süddeutſche den Zug verlegt und 
zwar auf 8,40 Uhr vormittags, ſo daß man erſt 7.45 vormittags in 
Darmſtadt Hauptbahnhof nach dem Odenwald abzufahren braucht, um 
in Reinheim Anſchluß nach Reichelsheim zu erhalten. Da es 
            bedauer=
licher Weiſe die hier anſäſſige Direktion der Süddeutſchen Eiſenhahn= 
Geſellſchaft nicht für notig befunden hat, auf dieſe Aenderung öffentlich 
hinzuweiſen, hatten am Mittwoch außer mir noch eine Anzahl anderer 
Darmſtädter Einwohner, welche ebenfalls mit dem 6 Uhr Zuge gefahren 
waren, das Vergnüg. 
, in Reinheim rund 2 Stunden warten zu müſſer 
Bei der heutigen kalten Jahreszeit iſt dies gewiß kein Vergnügen, zumal 
die Heizverhältniſſe im allgemeinen auf Bahnhöfen und auch in den 
Zügen nicht immer einwandfrei ſind. 
Der neue Reichsjuſtizminiſter Emminger, dem der Ruf eines 
tüchtigen Juriſten vorausgeht, hat am Schluſſe einer Erklärung, die er 
im Rechtsausſchuſſe des Reichsrats abgab, geſagt: „Eine Aufwertung 
der Schuldverpflichtungen von Reich, Ländern und Gemeinden kommt 
nach den Grundſätzen der reichsgerichtlichen Entſcheidung nicht in Frage, 
da dieſe öffentlichen Schuldner infolge des verlorenen 
Kriegs und der Verpflichtungen aus dem Friedensvertrag 
            zahlungs=
unfähig ſind”. Dieſe Zahlungsunfähigkeit offen einzugeſtehen, iſt eine 
mutige Tat des neuen Leiters des Juſtizweſens; aber eine 
            Körper=
ſchaft des öffentlichen Rechts, die einem Einzelnen Geld ſchuldig iſt und 
die Nichterfüllbarkeit ſolcher Geldſchuld mit ſeiner 
            Zahlungsunfähigkei=
begründet, ſollte doch darauf abſtellen, dem Gläubiger wenigſtens, ſagen 
wir, einen Beſſerungsſchein in die Hand zu drücken!
Familiennachrichten
 P Unser 3. Bub ist 
P) heute angekommen 
Buchhändler 
Alfred Hoefer u. Frau 
Darmstadt, 24. Jan. 1924 
(2i6é
 Vermählte: 
Hans Determann 
Marie Determann 
geb. Ulrich 
Hannover, Schillerstraße 33 
(*2177
 Dankſagung. 
Für die uns erwieſene liebevolle 
Teilnahme bei dem ſchweren Ver= 
Inſte, der uns durch den Heimgang 
unſeres lieben Entſchlafenen 
            be=
troffen hat, auch für die 
            Blumen=
ſpenden und dee tröſtenden 
            Grabes=
worte des Herrn Pfarrer Vogel 
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren 
herzlichen Dank. 
Im Namen der trauernden Hinterdſiebenen 
Familien M. Hofmann 
und K. Creter. 
Darmſtadt, 24. Januar 1924. 
(*2115 
Wienerſtraße 55.
 Ein= und Zwei= 
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jeder Preislage 
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Anerbach a./B., Tel. 487.
 Todes=Anzeige. 
Mittwoch abend verſchied nach lingerem Leiden 
unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und 
(22138 
Großmutter 
99 
Frau Felrortide Selatk Boiide. 
geb. Horſt 
im vollendeten 72 Lebensjahre. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 23 Januar 1924, 
Blumenthalſtr. 62, I. 
Die Beerdigung findet Samstag, den 26. Januar 
1924, vormittags 11 Uhr, vom Portale des alten 
Friedhofe, Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſtatt. 
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Anmeldungen für das Schuljahr 
924/25 werden am Dienstag, den 
5. Februax Ifd. Js., von 3—5 Uhr 
nachm., in den Schulgebäuden Hochſtr. 
Nr. 44, bezw. Lagerhausſtr. Nr. 1, 
            ent=
gegengenommen. Geburtsſchein und 
Impfſchein ſowie das letzte Schulzeugnis 
ſind vorzulegen. Schriftliche Anmeldung 
iſt zuläſſig. Beſprechung mit den Eliern, 
die Kinder für die unterſte Klaſſe der 
Viktoriaſchule ann elden wollen, am= 
28. Januar, abends 8 Uhr, im 
            Schul=
gebäude. Vergleiche ferner die Notiz im 
okalen Teil über die diesjährigen 
            Auf=
nahmebedingungen. 
(st827 
Die Direktionen: 
Dr. Otto. 
Kiſſinger.
 Nutzholz=Verſteigerung. 
(Gemeindewald Ober=Namſtadt.) 
Dienstag, den 29. Januar 1923, 
            vor=
mittags 9 Uhr aufangend, werden aus 
dein Forſtort Eichelberg an Ort und Stelle 
meiſtbietend verſteigert: 
(831 
Stämme:
 z=Roxei= 
14= 
Deiltto Kanfan Berei. 
mftodt 
9 
Surmſtart, e.U. Mr. b.g. 
Bilanz vom 30. Juni 1923. 
Ahtiva: 
Waren . . . . . . . Mk. 100 000 000.— 
Inventar . . . ... 
231000.— 
Brundbeſitz . . . . . „ 
Beteiligungen . . . „ 
1177 790.— 
Na en=u. Bankbeſtand „ 529 250412.— 
51 945 455.— 
Forderungen . . . 
eMfe 
Paſſiva: 
Geſchäftsguthaben . . Mk. 114 568773.— 
Reſerven. 
309 504.— 
 
74000.— 
Hypotheken. . . . . . „ 
Spareinlagen . . . . „ 76 40)940.— 
Verbindlichkeiten . . „ 282478 116.— 
Erübrigu. g . . . . . 208 176 329.— 
MM 
Mitgliederbewegung: 
Mitgliederzahl am 1 Juli 1922 . 13156 
im Berichtsjahr eingetreten . . . 2288 
1544 
ausgeſchied. d. Aufkündigung 511 
Tod . . .. . 8. 
592 
Mitglieder am 30. Juni 1923— — 11 853 
Die gezeichneten Geſchäftsanteile 
            be=
trugen am 30. Juni 1923 Mk. 297 040 000. 
Die Haftſumme betrug am 30. Juni 
1923 Mr. 297040000. 
(848 
Darmſtadt, den 18. Dez. 1923. 
Der Vorſtand. 
5. Rordmann. Gg. Schanz. Gg. Metzler. 
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Oher=Namſtadt, den 22 Jan. 1924 
Heſſ, Bürgermeiſterei. Rückert.
Beſſungerſtraße 88. — Telephon 622.
[ ← ][ ][ → ]Kummer 25.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Januar 1924,
 Reich und Ausland. 
Bad Homburg. 
Kur=Aktiengeſellſchaft Bad=Homburg. Unter dieſer 
Firma wurde am 20. Januar in Bad=Homburg eine neue Geſelſchaft 
            ge=
gründet, welche den Betrieh der ſtadt ſchen Kur= und Badeverwaltung 
vom 1. Februar d. J. an übernimmt. Der mit der Stadt Bad=Homburg 
abgeſchloſſene Pachtvertrag von 89 Jahre Daur über das geſaute 
            Kur=
areal einſchl. Saalburgr ſtaurant, gibt der neuen Geſellſchaft die 
            Mög=
lichkeit, den Kur= und Badebetrieb in neue Bahnen zu leiten und damit 
dem alten Weltbade wieder Geltung zu verſchaffen. Die bei der 
            Grun=
dung der Geſellſchaft beteiligten Firmen und Herren gewährle ſten das 
Erre ichen der beabſichtigten Ziele. Es ſind teils Herren, deuen das 
            In=
tereſſe Homburgs beſonders am Herzen liegt, teils Heiren und Firmen, 
deren ſonſtige Tätigkeit mit dem Kur= und Badeweſen eng verkn
 rath, Generaldirektor Jutra, Direktor Küſſing, M. J. Oppenheimer, 
Carl Ritter, H. Vollmer (Bremen). Als Vorſtand wurde vorerſt bis zur 
endgültigen Beſtellung eines ſolchen Herr Alexandr v. Holwede, Bad= 
Homburg, beſtellt. Aus dem mit der Stadt abgeſchloſſenen Pachtvertrag 
wäre noch zu bemerken, daß der Geſellſchaft von vornherein hinreichende 
Einnahmen aus Pacht= und ſonſtigen Verträgen zufließen, ſerner die 
geſamte Fremdenbeherbergungsſteuer. Außerdem iſt die 
            Vergnügungs=
ſteuer für alle Veranſtaltungen der Kur= und Badeverwaltung auf die 
Hälfte ermäßigt. Hiexmit iſt eine wirtſchaftliche Grundlage für d.n 
Wiederaufbau des Heilbades gewährleiſtet. Es iſt zu hoffen und zu 
wünſchen, daß nunmehr die Kriſen, welche das Bad Homburg in den 
letzten Jahren durchgemacht hat, überwunden ſind und die in ihrer Art 
einz’g daſt henden Kur= und Badeanlagen Homburgs den Kranken 
            ſo=
wohl, als auch den Erholungsbedürftigen die Möglichkeit gibt, ihre 
            kör=
verlichen und ſeeliſchen Schaden, wieder zu beheben. Die Geſellſchaft 
wird alles daran ſetzen, um nach dieſer Richtung hin ebenfalls Anteil zu 
nehmen, an dem Wiederaufbau des darniederliegenden Paterlandes. 
Der Monn mit den vier Bräuten. 
München. Ein großer Brautwerber ſcheint der verheiratete 
            For=
mer und Kutſcher Alexander Thoma von Ottobeuren, zurzeit in Haft. 
zu ſein. Thoma, der wenig Luſt zur Arbeit zeigt, iſt ſchon von de 
Amtsgerichten Miesbach, München, Starnberg und Freyung wegen 
            Be=
trugs, Unterſchlagung uſw. erhebluß beſtraft worden. Obwohl er ſelbſt 
verheiratet iſt und ein Kind hat, verſprach er im Jahre 1919 einer hier 
wohnhaften, 35 Jahre alten Näherin die Heirat. Als ihm die Braut 
eines Tages ihre ſilberne Damenuhr anvertraute, verſchwand der 
            Bräu=
tigam mitſamt der Uhr. Das nächſte Eheverſprechen gab Thoma eines 
Tages im Jahre 1930 einem 25 Jahre alten Dienſtmädchen auf dem
 Aus Unvorſichtigkeit erſchoſſen. 
Erkbach (Bayern) Der in den 30er Jahren ſtehende Max 
            Men=
nath reinigte letzten Sonntag nachmittag ſeinen Revolver. Die Rugel 
drang der etwa 60jährigen Mutter in den Rücken, wodurch dieſe ſo 
ſchwer verletzt wurde, daß ſie bald darauf ſtarb. 
Dumme Gänſe. 
Lahr. Auf der Polizeiwache erſchienen letzter Tage zwei 12
            jäh=
rige Mädchen und erklärten, ein Zopfabſchneider haben ihnen die Zopfe 
abgeſchnitten. Die Unterſuchung ergab aber, daß die beiden Mädchen 
ſich ihres Haarſchmucks ſelbſt beraubt und ihn in den Schutterkanal 
            ge=
worfen hatten, weil ſie künftig eine ſogen. Pagenfriſur tragen wollten. 
Auch das Mädchen, dem angeblich kürzlich ebenda in Begleitung ſeines 
Vaters der Hopf von einem Unbekannten abgeſchnitten worden ſein foll, 
hat dasſelbe ausgeführt. 
Ein erſchütternder Unglücksfall. 
Trier. Ein erſchütternder Unglücksfall ereignete ſich zwiſchen 
Kordel und Ehrang. Der Metzger Adams von Ehrang war mit ſeinem 
kleinen Mädchen von drei Jahren auf einom Wagen von Ehrang nach 
Kordel gefahren. Auf dem Rückwege geriet der Wagen mit dem 
            Hin=
terteil ins Rutſchen und ſchlug um. Vater und Kinb fielen heraus und 
kamen unter den Wagen zu liegen. Dem kleinen Mädchen lag die eine 
Achſe des Wagens auf dem Kopf; der Vater lag ſo feſt unter dem 
Gefährt eingekeilt, daß er k
 dann ſein Kind zu retten. Aber alle ſeine Anſtrengungen waren 
            ver=
gebens. Das auf ihm ruhende Gewichſt war zu ſchwer. So mußte er 
den ſchließlich die Verſuche aufgeben, und ſein Kind ſterben ſehen. Die 
Unglücklicchen lagen unter dem Wagen, bis ſchließlich ein Radfahrer des 
Weges kam und Hilfe herbeiholen konnte. Das Kind war tot, der Vater 
hatte keine ſchweren Verletzungen erlitten. 
* Die Schlacht von Trafalgar auf der Bühne. 
In einem beſonders zu dieſem Zwecke erbauten Theater, in dem 
ein großes Waſſerbaſſin die Stelle der Bühne einnimmt, wird die 
            Bri=
tiſche Admiralität die Schlacht von Trafalgar, den Untergang der 
            ſpani=
ſchen Armada und andere große Ereigniſſe der engliſchen Flottengeſchichte 
vorführen. Das Thcater wird in dem gewaltigen Palaſt errichtet, der 
die britiſche Regierung auf der Reichsausſtellung aufgeführt hat. Auf 
den 4 Fuß tiefen Waſſern des kleinen Bühnenozeans erſcheinen Schiffe, 
die genaue Nachahmungen der Fahrzeuge ſind, die bei dem großen Sieg 
Nelſens beteiligt waren, und die einzelnen Epiſoden der Schlacht werden 
uf Grund der eingehenden Berichte dargeſtellt. Dabei werden Kanonen 
röhnen, die Flaggen flattern, die Schiffe ſich in Schlachtreihe 
            gegen=
ßertxeten, geentert werden und ſinken, ganz ſo wie in den wirklichen 
Seeſchlachten. Dieſe Vorführungen ſollen in ihrer Geſamtheit eine Ge=
Seite 7.
 ſchichte der engliſchen Flotte in den letzten 1000 Jahren darſtellen. Die 
Wege von Perlach nach München. Als ihm die Braut nach der Ver= 
Modelle ſind auf Grund eingehender Forſchungen von den geſchickteſten 
kpbung in der elterlichen Wohnung erklärte, daß ihre Nähmaſchine repa=
 raturbedürſtig ſei, zeigte er ſich ſofort hilfsbereit, dieſe wieder gebrauchs= 
Fertig zu machen. Doch Hochzeiter und Nähmaſchine kehrten nicht 
            wie=
der zurück. Die dritte Braut war eine 40 Jahre alte, geſchiedene 
Bürſteneinziehersehefrau, die Thoma in eizem Gaſthaus kennen lernte. 
Da er ſich dieſer als Reiſender vorgeſtellt hatte, benötigte er hald nach 
der Verlobung das Damenfahrrad der „Braut” zu einer Geſchäftstour. 
Auch eine ſilberne Halskette mit goldener Uhr und eine Haarbandkette 
nahm er ven der „Zukünftigen” zu leihen. Der Bräutigam kam jedoch 
nicht mehr zurück, dagegen mußte die Hochzeiterin ihr Vehikel bei einer 
Händlerin einlöſen. Die vierte glückliche Braut war wieder ein 
            Dienſt=
mädchen wit 26 Jahren, das Thon.a auf der Fahrt von Dresden nac 
München kennen gelernt hatte. Auch ſie mußte alsbald erkennen, da 
ſie das Opfer eines Heiratsſchwindlers geworden war. Unter 
            Einrech=
nung einer vom Amtsgericht Freyung wegen Betrugs verhängten 
            Ge=
fängnisſtrafe von 6 Pochen verurteilte nun das Amtsgericht München 
den Angeklagten zur Geſamtſtrafe von 7 Monaten Gefängnis. Der 
Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten.
 Ein teures Beronügen. 
München. Am 14. Januar wurde ein noch unbekanntes, etwva 
22 Jahre altes Mädchen von einem Großinduſtriellen in der Neuhauder 
Straße angeſprochen. Beide gingen dann in ein vornehmes 
            Ctabliſſe=
ment. Während der Vorſtellung ſtahl das Müdihen den 
            Garderobe=
zettel des Kavaliers und holte die Sachen, einen Mantel, grauen 
            Filz=
hut und braunen Nohrſtock mit vergoldetem Griff. Auch eine kleine 
Brieftaſche mit der Goldgravierung „Darmſtädter Baus” 
enthaltend 
1000 franzöſiſche Franken, war die Beute. Die Dichin iſt klein, hat 
bunkelbraune Haare, trug gelbbraunen Flauſchmantel, geſtridtes grünes 
Jackett und dunkelblaue Stoffmütze.
 Kunſthandwerkern gearbeitet. Auch die Reiſe des Kolumbus, die zur 
Entdeckung Amerikas führte, wird gezeigt, und es werden Schiffstypen 
aus allen Epochen der Geſchichte auf dieſer Waſſerbühne erſcheinen. 
O Weinheim a. b. B., 2:. Jan. Baumeiſter Georg Hopp, der 
nach den Plänen von Prof. Wienkoop=Darmſtadt die W. S.=C.=
            Wachen=
burg gebaut hat, ferner Erbauer der evang. Altſtadtkirche und vielen 
anderer öffentlicher Bauten, wie Gymnaſium, Kreispflegeanſtalt, 
            Neben=
bahnhof uſw., iſt im Alter von 64 Jahren geſtorben. 
Gottesdienſt der iſrgelitiſchen Religionsgemeinde. 
Haupkſynagoge (Friedrichſtraße). Kleine Synagoge 
Frettag, den 25. Jan. Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 15 Min. 
Samstag, den 26. Januar. Morgengottesdienſt 4 Uhr 45 Min. 
Sabbatausgang 6 Uhr 00 Min. 
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 30. Min. — 
Abends 6 Uhr 30 Min. 
Gottesdienſt in der Synagoge der Fſrgel. Religionsgeſellſchaft. 
Samstag, den 26. Jan Vorabend 4 Uhr 35 Min. — Morgens 
Uhr 15 Min — Nachm. 4 Uhr. — Sabbataus ann 8 Uhr 00 Min. 
Wochengottesdienſt von Sonntag, den 27 Januar, an: Morgens 
7 lihr. — Nachm 4 Uhr 40 Min. — Abends 6 Uhr 30 Min
 Sport, Spiel und Zurnen. 
Turnen. 
Main=Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft. 
* Zur Ausbildung von Turnwart en und 
            Vor=
turnern für das Männerturnen hat die Gauleitung für 
nächſten Sonntag eine Uebungsſtunde angeſetzt. In den ſünf 
Bezirken des Gaues treffen ſich die Leiter der Jugend= und Aktiven= 
Turnabteilungen zur Unterweiſung durch die Bezirksturnwarte. 
            Ins=
beſondere dient dieſe Uebungsſtunde dem Durchturnen der Wettübungen 
für die diesjährigen Gauveranſtaltungen. Wie im vergangenen Jahre 
ſo enthält auch der Gau=Arbeitsplan für 192/ eine Reihe größerer 
            tur=
neriſcher Veranſtaltungen, daruuter im Frühjahr ein 
            Jugendwett=
turnen, für die männliche und weibliche Jugend an verſchiedenen 
Orten des Gaugebietes. Im Sommer findet das Gauturnſeſt mit 
turneriſchen Wettkämpfen für die Aktiven und Altersturner im Ober 
Ramſtadt ſtatt. Auf die Einzelheiten, Oxt und Zeit dieſer Gau 
veranſtaltungen werden wir an dieſer Stelle zu geeigneter Zeit 
            hin=
weiſen. Die Bezirksübungsſtunden finden ſtatt im 1. Bezirk: 
            Darm=
ſtadt, Turngmeinde Woogsplatz, 2. Bezirt Groß=Gerau, Turnverein, 
3. Bezirk Cherſtadt, Turnverein 4. Bezirk Dieburg, Turnverein, 5. 
            Be=
zirk Bensheim, Turnverein. Beginn vorm. 9 Uhr, anſchließend B=. 
Bühranſchauturnen der Frefen Turngemeinde. 
Die Jugendabteilung der Freſen Turngemeinde will ihr 
Können in einem Bühnenſchauturnen am Sonntag, den 27. Januar, 
nachmittags 4 Uhr, im Kleinen Haus des Landestheaters zeigen. Das 
Programm iſt ſehr reichhaltig; der Beſuch dürfte ſich lohnen. 
Leichtathletik. 
Sportverein Darmſtabt 1898 e. V. 
Wegen der am Samstag, den 26. Januar, ſtattfindenden 
            außer=
ardentlichen Hauptverſammlung fällt der Waldlauf aus. Dafür 
            Treff=
punkt am Sonntag vormittag 10 Uhr im Stadion. Pünktliches und 
zahlreiches Erſcheinen. 
Zußball. 
Pokalſpiele im Mainbezirk. 
Am kommenden Sonntag beginnt die erſte Hauptrunde, in die die 
Bezirksliga eingreift. Es ſpielen; 
V. f. R. Kickers=Offenbach —V. f. B. Groß=Auheim; 
„Viſtoria”=Aſchaffenburg — Hanau 1894; 
V. f. R. 01=Frankfurt a. M. — Sportklub Bürgel: 
„Helvetia”=Frankfurt a. M. — Sp.=V. Hanau 
Sportvexein Frehkfurt a. M. — V. f. L. Iſenburg; 
Hanau 93 — „Viktoria”=Cſchenheim; 
„Germania” 94 — Sp.=V, Offenbach: 
Eintracht” — Kickers „Viktpria”=Mühlheim; 
Turngemeinde Rödelheim — V. f. R. „Olympia”. 
Die Spiele beginnen um 2½ Uhr, ohne Wartezeit, und finden auf dens 
Platze des erſtgenannten Vereins ſtatt.
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherfage für den 26. Januar: 
Zunehmende Bewölkung, milder, vereinzelte Niederſchläge,
 Tageskalender. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 7 Uhr, Ende nach 10 Uhr. 
(Sondermiete 22‟, Schülermiete rot 8 und gelb 8): „Die Verſchwörung 
des Fiesko zu Genua”, — Kleines Haus, 5 Uhr und 8 Uhr, Filmpor 
trag: „Hyvnoſe=Suggeſtion”, — Orpheum: 794 Uhr: „Madame 
Pompadour 
— Darmſtädter Mieter= und Wohnungsperein, 7½ Uhr. 
in der „Stadt Pfungſtadt”: Generalverſammlung. — Verein ehemal. 
Eleonoren= und Frauenſchülerinnen, abends 8 Uhr, Zuſammenkunft: 
Vortrag, Aufführung, Muſik. — Nationalſtenographen=Verein u. 
Kunowskt, abends 8 Uhr, im Feiexabend: Hauptverſammlung, 
Union=, Redenz, Zentral=Theater, Palgſt=Lichtſpiele: 
            Kinovor=
ſtellungen.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve 
Verantwortl/ 
Politik und Wirtſchaft; Rudolf Maupe 
Werantwortlich 
* Feuill ton und Heſſiſche Naurchten: Max Streeſ= 
Verautwortlich für Srort: Dr. Eugenvefuhlmann 
Verantwortlich für Sclußd in Andreas Bauer 
Verautw rtlich für den nſ ratente l: Willy Kuhle 
Pruck und Verlaa: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt.
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Mittwoch. 30. Jan., in der Liebigs=Oberrealſchule,(Eing. Tagerhausſtr. 
Donnerstag, 31. Jan., in der Ludwigs=Oberrealſchule, Kapellſtr. 5. 
Die Anmeldungen werden Dienstag, 5. Februar, von 
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            entgegen=
genommen. Dabei ſind Geburtsſchein, Impfſchein und letztes 
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zeugnis /Herbſt 1922) vorzulegen. 
(825 
Die Direktionen der höheren Knabenſchulen in Darmſtadt 
Bem.: Vergleiche auch den Artikel der heutigen Nummer.
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nis, daß ich meine Gaſiwiriſchaft und 
Penſionsbetrieb in Seeheim Herrn 
Theodor Schmitt übergeben habe. 
Für das mir entgegengebrachte 
            Ver=
trauen ſage ich beſten 2 ank, mit der 
Bitte, dasſelbe auch auf meinen 
            Nach=
folger übertragen zu wollen. 
Peter Wendel.
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 der werſen Einwohnerſchaft von 
2 Seeheim und Umgebung zurMt, 
teilung, daß ich die von Herrn Peter 
Wendel geführte Heldmann’ſche 
Gaſtwirtſchaft und 
            Penſions=
betrieb. in Seeheim 
übernommen habe. Diein Beſireben 
wird ſein, meine werte Kundſchaft 
durch beſſen Ausſchank und gute 
            bür=
gerliche Küche in jeder Weiſe 
            zufrieden=
zuſtellen. Mit der Biite, das meinem 
Vorgänger entgegengebrachte 
            Ver=
trauen auf mich übertragen zu wollen, 
zeichne ich 
(*2147 
hochachtungsvoll 
Theodor Schmitt.
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Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Jattitar 1924.
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
(Nachbruck verboten.) 
29) 
Sie gab ihm das Hörrohr und deutete nach der Nichtung, in 
die ſie hineingehorcht, Peterle aber ſchüttelte den Kopf — er 
            ver=
nahm nichts — gar nichts. 
Dann konnte er wohl vor der kleinen Großi niederkauern 
und ihr ſtumm ins Geſicht ſtarren; er empfand allerlei Dunkles, 
Unverſtandenes von der Merkwürdigkeit des Daſeins — ein 
            Er=
barmen überſiel ihn, eine Ahnung von dem ungeheueren 
            Men=
ſchenleid, das wie zufällig auf dieſen oder jenen fiel, 
            unbarm=
herzig und unverſchuldet. Dann mußte er fortlaufen, um 
            Woll=
blümchen zu pflücken, Zittergras und Vergißmeinnicht am 
            Mühl=
graben zu ſuchen oder auch heimlich eine Roſe von den Büſchen, 
die die Mutter im Würzgärtchen angepflanzt hatte, zu holen. 
Das Lauſchen blieb bei dem Euchen. Vielleicht hatte das 
Leben einen Ausgleich erfunden dem beeinträchtigten Geſchöpf, 
oder es waren aus der Vergangenheit aufſteigende Erinnerungen, 
die das ſchwache Geiſtchen gleichſam von außen kommend an das 
Hörrohr gebunden wähnte. Sicher war das Tute=Nohr der 
Armen ein Glück. Doch die fortwährende Nervenanſpannung 
zehrte an den ſchwachen Kräften. Die feine Alt=Jungerngeſtalt 
wurde zuſehends noch zarter, noch ſchmäler, aber jeden Morgen 
griff die kleine Hand beglückt nach dem ſchwarzen Ling, während 
Merete, die gutherzige und beſcheidene Merete, die letzte 
            Stein=
häuſerin überſah und beinahe vergaß. 
Kann denn ein tüchtiger Menſch allzu tüchtig ſein? 
Merete war’s. 
Das Kind wuchs und ward ſtark. 
„Sie waren ſich ſo nah, mit allem was ſie trennte, 
ſo fern mit allem, was die Menſchen eint.” 
Wieder war’s Winter geworden. Peterle lag oben in ſeinem 
Bett und hatte den Huſten. Antje ſaß bei ihm und erzählte von 
dem Rieſen Knorre, der die dicſten Eichen aus der Erde ziehen 
konnte, gerade wie Peterle im Frühling Radieschen zog. Mit 
einemmal geſchah unten im Hof ein furchtbares Krachen. Antje 
Klog vom Stuhl, Peterle ſaß in ſeinem Bett: Knorre, der Rieſe!
Seite 9.
 Die alten Rüſtern, die viele Jahre den Hof der Sonnenmühle 
von der Scheunenſeite überſchattet hatten, wurden gefällt. 
            Er=
ſchlagen lag die erſte auf dem hartgefrorenen Boden, eine nach 
der anderen ſank hin. Jedesmal, wenn eine fiel, fuhr Antje auf, 
als geſchehe ein Unheil, und Peterle zittrte vor dem 
            zerbrechen=
den Ton. Zuletzt ragten nur die mächtigen Stümpfe über dem 
Wurzelgewirre. Eine weite Lücke war entſtanden oben, wo die 
breitgeäſteten Kronen im Licht gerauſcht hatten, daraus flutete 
eine gewaltige Helle herein, übers Haus weg und erfüllte die 
Stuben. Gut war’s, aber dem Buben ungewohnt, er fürchtete 
ſich beinahe, nun der Himmel Einblick hatte in die Kammer, die 
ſeine Schlafftätte barg. „Müſſen nun auch die Eichen ſterben?” 
fragte er verängſtet, aber Antje meinte, die Eichen vorn würden 
wohl am Leben bleiben, die gehörten dazu, die gehörten zu einem 
rechten Haidehof, ſagte Antje, unb Peterle war froh darüber. 
Die Rüſterſtämme wurden an ein benachbartes 
            Holzſäge=
werk gegeben, um Bretter daraus zu gewinnen, denn die 
            Höf=
nerin in der Sonnenmühle trug ſich mit Bauplänen. 
Von Tag zu Tag mehr gewann die Rechenhaftigkeit Gewalt 
über ſie; ſie tat ihren guten Eigenſchaften Eintrag, denn ſie 
machte das Vielfältige zum Vielſpältigen und ihre Arbeitsluſt 
zu einer Arbeitsgier. Langſam, langſam ging ſie mit ihrem 
            beſſe=
ren Menſchen darin unter. Und keine Macht der Umwelt, keine 
begleitende Seele über ihr war da, ſtark genug, ihr zu wehren 
oder nur vertiefenden Einfluß zu üben. 
Das Kind! Jal Das hätte ſie halten können, doch der Knabe 
war noch zu hilflos in ſich ſelber, um gegen die überwältigende 
Willensrichtung der Mutter aufkommen zu können. 
Wenn Merete das Peterle beim Zeichnen traf, zog ſie die 
Stirn kraus, ihr Ton wurde herbe, ſie meinte ihren Knaben zu 
erziehen, aus ſich herauszuziehen, und ſtieß ihn durch ihre 
            Weſens=
art nur mehr in die ſeine hinein. Er verſteckte ſein Beſtes vor 
der Mutter. Jetzt tat er’s unbewußt; in der Wohnſtube nicht 
verſtanden, ging er in den Stall hintunter, wo er freundliche 
            Be=
achtung fand, und ſie, die Kluge, ahnte gar nicht, was da auf 
dem Spiele ſtand; daß ſie das Göttliche im Kinde beleidigte und 
für nichts achtete, das wurde ihr nicht klar: die Mühle — die 
Sonnenmühle wollte ſie aufbauen — trotz Euchen, die vom Tod 
vergeſſen ſchien.
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 Heimlich, unſtet ſchritt Merete durch den alten, verdeclten 
Gang und ſaß dort auf dem verſtaubten Schemel — ſie ſchaute in 
die Spinnweben, hörte die Mäuslein piepen und dachte immer 
nur eins: Wie lange oben im Stübchen die letzte Steinhäuſerin 
atmen könne. In Gedanken ſah ſie die zuſammengefallenen 
Bottiche und ſpakigen Käſten mit blankem Korn gefüllt, die 
            Trich=
ter ſchüterten, und draußen das Kettenzeug, das Gatterwerk, 
alles wieder neu und feſt ... Wie, wenn dort im Geſtänge eim 
neues Rad hinge, lebendig arbeitend, ſich im blanken Waſſer 
drehend? Sie legte Bretter und zog Balken — die gefällten 
Rüſtern ſollten eine Brücke ſein zu einem Ziel ... 
Aber hatte ſie nicht mit Handfchlag dem ſterbenden Otichen 
zugeſagt, daß ſich das alte Rad nicht drehen follte bis — 
Nun, ſchließlich brauchte es auch nicht das alte zu ſein! Alles 
neu! Funkelnagelneu! Ottchens Wunſch und was damit 
            zuſam=
menhing, gehörte in eine alte Zeit hinein, in eine 
            abergläu=
biſche, die war überlebt worden. — — 
Es kam ein ſchwüler Nachmittag herauf. Wieder ſaß Merete 
in dem alten Mühlengehäufe und niemand ſtörte ſie. Ein 
Kniſtern ging durch den alten Raum, ein Knacken im 
            ausgetrock=
neten Holz. Pkötzlich zuckte ein Blitz, die ſtaubige 
            Dämmerni=
erhellte ſich. Noch einer! Uind dann mehrere zuſammen faſt 
gleichzeitig von hüben und drüben. Krachender Donnerſchlag 
folgte. Ein Schlag über den andern, als ſollte die Welt 
            unter=
gehen. Unwillkürlich hatte Merete die Augen mit der Hand 
            be=
deckt, dann lief ſie zu dem kleinen Ausguck. Herrgott! Sie hatte 
das Wetter gar nicht herankommen ſehen. Ueber den 
            Zigeuner=
hügeln ſtand es: ein ungeheuerer eisgrauer Sack, der ſich mit 
raſender Geſchwindigkeit tiefer ſenkte. Jetzt lag er wie ein 
            voll=
geſtopftes Federbett feſt — — und von der anderen Seite nahte 
ſich’s, ein Gebilde, wie ein Trichter anzuſehen, ſchwärzlichdick, 
            rot=
roſtig und ſchwefelfarben geſtreift und mit Flügeln beſetzt — von 
oben herein aber floß ein Strahlen, als ſolle dieſer ungeheuere 
Kelch Feuer ſpeien. Das ganze Himmelszelt färbte ſich ins 
Braune, fleckte ſich mit einem ſchweren finſteren Rot. Krach! Da 
ſtieß es zuſammen! Sack und Trichter ſpien Blitze nach allen 
Seiten, blaue, grüne, buntfarbige Flammen — Strahl um Strahl. 
zuckten ſie aufeinander wie zwei Rieſenungeheuer, Blitz, Knattern 
und Berſten geſchahen immer zu gleicher Zeit. Der Grund bebte. 
Es hatte eingeſchlagen. 
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28. Januar 1924 Nr. 23
 Handel und Wandel in Heſſen. 
Kohlenerzeugung in Heſſen. Monat Dezember 1923: 
An Rohbraunkohlen gefördert 52 750 To., verkauft davon 19 540 To.; aus 
den verarbeiteten Rohkohlen wurden neben Schwelereiprodukten erzeugt: 
2505 Tv. Braunkohlenbriketts, 733 To. Naßpreßſteine, 
Die Kohlenförderung des Volksſtaats Heſſen für 1923 betrug 648 582 
Tonnen, gegenüber dem Vorjahr mit 617 804 To. Hiervon wurden 
340 148 To. im Rohzuſtand verkauft, ein weiterer Teil von den Werken 
ſelbſt verbraucht und der Reſt zu Briketts, Naßpreßſteinen und 
Schwelereiprodukten verarbeitet. Erzeugt wurden insgeſamt 34 908 To. 
Briketts und 15 472 To. Naßpreßſteine. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Wie der Reichsbankausweis vom 31. Dezember zeigt, 
haben die zum Jahresſchluß üblicherweiſe geſteigerten Kreditbedürfniſſe 
der privaten Wittſchaft zu einer weiteren Zunahme des 
            Wechſelporte=
feuilles und des Lombardkontos der Bank geführt. In der Hauptſache 
wurden die neu beanſpruchten Kredite in Rentenmark erteilt. Die 
            Lom=
bardforderungen ſtiegen im Rentenmarkgeſchäft um 48 auf 127 Mill. 
Rentenmark, im Papiermarkgeſchäft um 18,3 auf 141,3 Trill. Mark. Im 
Diskontverkehr wurden erſtmals auf Rentenmark lautende Wechſel 
            ange=
kauft, die Zugänge beliefen ſich auf 15,2 Mill. Neutenmark. Die 
            Be=
ſtände in Papiermarkwechſeln gingen dagegen wie in den beiden 
            Vor=
wochen zurück und zwar um 12,3 auf 307,5 Trill. Mark. Für die geſamte 
Kapitalanlage ergibt ſich aus dieſen Veränderungen eine Erhöhung um 
69,1 auf 591,1 Trill. Mark. Der Zunahme der Anlagen der Bank ſtand 
eine entſprechende Steigerung der Paſſiven gegenüber, die beſonders bei 
den Konten der fremden Gelder in die Erſcheinung trat. Dieſe wuchſen 
— im weſentlichen im Zuſammenhang mit der Bereitſtellung von Mitteln 
für den Ultimobedarf — insgeſamt um 153,3 auf 548 Trill. Mark wobei 
ſich die Rentenmark=Giroguthaben allein um 42,1 auf 75,4 Mill. 
            Renten=
mark ausdehnen. Der Neubedarf an Banknoten war in der 
            Berichts=
woche verhältnismäßig gering; der Banknotenumlauf vermehrte ſich um 
21,9 (gegen 60,4 in der Vorwoche) auf 496,5 Trill. Mark. Der Beſtand 
an Reutenbankſcheinen verminderte ſich um 2,2 auf 192,9 Mill. 
            Renten=
mark. Die Ausleihungen der Darlehnskaſſen nahmen um 0,6 auf 9,3 
Trill. Mark ab. Die Beſtände der Reichsbank an Darlehnskaſſenſcheinen 
ermäßigten ſich auf den gleichen Betrag. 
L. Aktiengeſellſchaften oder Genoſſenſchaften. 
Schmidt=Ulm ſchreibt in „Bl. für Gem.=Weſen‟: Die Erfahrungen 
haben gezeigt, daß diejenigen Genoſſenſchaften, die ſich in eine A. G. 
umgewandelt haben, in keiner Weiſe einen Vorteil erzielten. Alles, 
was ſie an Aktienkapital bzw. Reſerven abzüglich Gründungskoſten an 
eigenem Vermögen hereinholten, iſt durch die ſtarke Geldentwertung ſo 
wertlos geworden, daß eine jede Kreditgenoſſenſchaft, die ihren 
            Ge=
ſchäftsanteil in letzter Zeit erhöhte, weitaus mehr eigenes Kapital h.-kam. 
Die Zukunft wird zeigen, daß die Kreditgenoſſenſchaften aus eigener 
Kraft ebenſo ihr Eigenvermögen vermehren können wie die aus den 
Genoſſenſchaften hervorgegangenen Aktiengeſellſchaften. 
Die Anlehnungsmöglichkeit der Genoſſenſchaften an ihre 
            Zentral=
inſtitute, wie die Genoſſenſchaftsabteilung der Dresdener Bank oder die 
Zentral=(Verbands=)kaſſen, gibt den Genoſſenſchaften auch genügend 
Stütze, ſo daß ſie es nicht notwendig haben, ſich in eine kleine 
            Aktien=
bank umzuwandeln, um ſpäter ins Schlepptau einer Großbank 
            genom=
men zu werden. 
* Umtauſch von kleinen Goldanleiheſtücken in 
Rentenmark. Von dem Angebot, die kleinen Stücke der auf 
            Gold=
anleihe lautenden Schatzanweiſungen von 1923 (Goldanleihe) in 
            Ab=
ſchnitten bis zu 5 Dollars (21 Goldmark) zum Umtauſch in Rentenmark 
bei der Reichsbauk anzumelden, iſt, wie verlautet, nur in geringem 
            Um=
fange Gebrauch gemacht worden. Anträge auf Umtauſch werden aber, 
der Zuſage entſprechend, noch bis zum 31. Januar 1924 
            entgegengenom=
men. Der Umtouſch in Rentenmark erfolgt bei den Reichsbankanſtalten, 
nachdem die Reichsſchuldenverwaltung die eingereichſten 
            Goldanleihe=
ftücke geprüft hat. 
Die gefährdete Kuponseinlöſung. Wie berlautet, 
erhebt neuerdings die Reparationskommiſſion auf den Gegenwert 
            ver=
loſter Stücke und Kupons Anfpruch, von öffentlichen Unternehmungen 
im Sinne des § 260 des Friebdensvertrages, welche ſich in der 
            Tſchecho=
ſlowakei, Ungarn und den von Deutſchland abgetrennten Teilen 
            befin=
den. Hiervon werden unter anderem betreffen die Kaſchau—Oderberger 
Eiſenbahn, ſo daß die Einlöſung der nach dem 26. Juni 1919 ausgeloſten 
Stücke und fällig gewordenen Kupons von den in deutſchem Eigentum 
ſtehenden Stücken bis auf weiteres nicht mehr erfolgen kann. Die 
            zwi=
ſchen Deutſchland und der Reparationskommiſſion ſtrittigen Fragen 
werden demnächſt durch ein Schiedsgericht entſchieden werden. . . . ." 
Aus Geſchäftsberichten. 
L. Allgäuer Torfbrikettwerke A.=G., München. Nach 
dem Geſchäftsbericht für 1923 wurde die Entwäſſerung in großem Umfang 
erweitert und verbeſſert, wodurch der Wert der Torffelder weſentlich 
            er=
höht wurde. Das Unternehmen erzielte einen Warengewinn von 44 110 
Billionen. Es vrbleibt ein Reingewinn nach Abzug aller Unkoſten und 
nach 74 Bill. Abſchreibungen von 3 131,78 Bill., der nach 90 Bill. 
            Rück=
lagen in Höhe von 2 21,78 Bill. vorgetragen wird. (A.=Kapital 73 Mill.) 
Die Anlagen ſind ſämtlich auf 1 Mark abgeſchrieben.
 Oie Wirtſchaft des Auslandes. 
* Das Automobil im franzöſiſchen Außenhandel. 
In den elf erſten Monaten 1923 wurden aus dem Auslande 7999 
            Auto=
mobile nach Frankreich eingeführt. Davon 7900 aus den Vereinigten 
Staaten, 16 aus Deutſchland und 4 aus dem Saargebiet. Der 
            Geſamt=
wert beträgt 94 019 000 Francs. Außerdem wurden 84 
            Schwerlaſtauto=
mobile eingeführt: 41 aus den Vereinigten Staaten, 94 aus 
            Deutſch=
land. Ihr Geſamtwert beträgt 1 212000 Fr. — Ausgeführt wurden 
25 182 Autos; davon 1178 nach Deutſchland, 1081 nach dem Saargebiet, 
6463 nach England, 4652 nach Belgien und Luxemburg, 2638 nach 
            Spa=
nien, 1864 nach der Schweiz. Der Geſamtwert der Ausfuhr beträgt 
646 928 000 Fr. Schwere Laſtwagen wurden 2278 ausgeführt; davon 
65 nach Deutſchland, 183 nach dem Saargebiet, 415 nach Belgien und 
Luxemburg, 425 nach der Schweiz und 187 nach England. Ihr 
            Geſamt=
wert betrigt 70 806 000 Fr. Der Wert der Ausfuhr überſteigt den der 
Einfuhr in Perſonenwagen um 292 909 000 Fr., bei den übrigen 
            Laſt=
wagen um 67 594 000 Fr. 
Warenmärkte. 
wh. Frankfurter Getreidebörſe vom 24. Jan. 
            Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, 
Weizenmehl. Roggenmehl und Kleie mit Sack; Preis je 100 Kilo): 
Weizen Wetterau 17,75—18, Roggen 16,40—16,60, Sommergerſte für 
Brauzwecke 17,75—18,50, Hafer inländiſcher 13,50—14, do. ausländiſcher 
Weizenmehl ſüddeutſches Spezial Null 28—29,25, Roggenmehl 24,75 
bis 25,25, Weizen= und Roggenkleie 7,75—8,50. Tendenz ſtetig. 
* Frankfurter Viehmark vom 24. Jan. Der 
            Neben=
markt hatte einen Auftrieb von 7 Ochſen, 9 Bullen, 7 Färſen und 
Kühen, 767 Kälbern, 587 Schafen und 779 Schweinen. Gehandelt und 
notiert wurde nach Goldmark. Ninder wurden nicht notiert: Kälber 
Klaſſe b) 45—55, c) 30—40; Schafe a) 35—40, L) 30—35; Merzſchafe 
—; Schweine im Gewicht von 80—100 Kilo 65—70, unter 80 Kilo 
50—60, von 100 bis über 150 Kilo 65—70 Goldmark. Kälber und Schafe 
behaupteten die Notierung vom letzten Hauptmarkt, während Schweine 
um 5—10 Goldmark pro Zentner Lebendgewicht nachließen. 
            Marktver=
lauf: Kälher und Schafe nach anfänglich lebhaftem Handel langſam 
ausverkauft. Am Schweinemarkt ſchleppender Handel und Ueberſtand. 
Mannheimer Produktenbörſe. Die Produktenbörſe 
am Donnerstag war nicht ſo ſtark beſucht wie ihre Vorgängerinnen. Die 
Stimmung hat ſich nach der anfänglichen Abſchwächung auf befeſtigte 
Auslandsforderungen und wegen der wieder eintretenden kälteren 
            Wit=
terung etwas feſter geſtaltet. Verlangt wurden für die 100 Kilo 
            bahn=
frei Mannheim in Goldmark: Weizen. 18,75—19,25, Roggen 16,75—17, 
Gerſte 18,75—19,25, Hafer 14,75—15, Mais 19,25, Weizenmehl Spezial 
Null 29,25, Roggenmehl 25. 
Mannheimer Kleinviehmarkt. Der Auftrieb zum 
geſtrigen Kleinviehmarkt betrug 65 Kälber, 182 Schweine und 570 Ferkel 
und Läufer; Schafe waren nicht zugeführt. Bezahlt wurden für 50 Kilo 
Lebendgewicht bei Kälbern 34—42 Goldmrak, bei Schweinen 64—73 
Goldmark, für Ferkel und Läufer pro Stück 8—25 Goldmark. Tendenz: 
Mit Kälbern und Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln und 
Läufern lebhaft. 
wb. Berliner Produktenbericht. Infolge des 
            anhalten=
ben Froſtes und der dadurch bewirkten Verlängerung des Stillſtandes 
der Schiffahrt ſind die Zufuhren weiter erſchwert worden, ſo daß das 
Angebot vom Lande noch geringer geworden iſt. Für Weizen und 
            Nog=
gen beſtand einiger Begehr, ſo daß hier teilweiſe etwas höhere 
            Forde=
rungen bewilligt wurden. Gerſte iſt ziemlich viel angeboten, doch 
            blei=
ben die geſuchten feinen Malzqualitäten nach wie vor knapp. 
            Ausge=
ſprochen feſt lag Hafer. In Mehl ſtellten die Mühlen höhere 
            For=
derungen, weshalb auch die zweite Hand mit Abgaben vorſichtiger 
wurde. Kleie und Futterartikel hatten ſehr ruhiges Geſchäft, 
Börſen. 
Frankfurter Börſenbericht vom 24. Jan. (Eigener 
Bericht.) Die Börſe zeigte heute das gewohnte Bild der letzten Zeit. 
Die Umſätze blieben wieder ſehr klein und die Kursveränderungen 
            mini=
mal.; Beſondere Anregungen fehlen. Der günſtige Verlauf der Pariſer 
Verhandlungen des Reichsbankpräſidenten konnte einen fühlbaren 
            Ein=
fluß auf die Börſe bis jetzt nicht gewinnen, wenn man auch von einer 
Einigung in den zur Diskuſſion ſtehenden Fragen, insbeſondere der 
Frage der Gründung einer deutſchen Goldnotenbauk, einen weiteren 
Fortſchritt auf dem Wege zur Stabiliſierung unſerer Verhältniſſe und 
ſomit zu einem geordneten Güterumlauf, erwartet. Von den 
            Aktien=
mäukten kann man im Großen und Ganzen ſagen, daß für einzelne 
Spezialwerte, insbeſondere für Aktien von Geſellſchaften mit wenig 
verwäſſertem Kapital, etwas Intereſſe anhält, während die Werte von 
Werken mit großem Aktienkapital noch weiter zur Schwäche neigen. 
Am Markte der heimiſchen Renten konnte ſich nach der kürzlich 
            ein=
getretenen ſtarken Abſchwächung eine kräftige Erholung, durchſetzen. 
5proz. Kriegsanleihe war im Freiverkehr bis 150, 3½proz. Konſols bis 
550 gehandelt. Die amtlichen Notierungen ſtellten ſich wieder eine 
            Klei=
nigkeit niedriger. Ausländiſche Renten tendierten eher nach unten, nur 
Ungaun und Anatolier, in denen wieder lebhaftes Geſchäft war, lagen 
feſter. Wertbeſtändige Anleihen blieben weiter ohne Intereſſe bei wei=
 chenden Kurſen: Badiſche Kohlen 12, Sächſiſche Braunkohlen 2½. Von 
Aktien waren am Chemieaktienmartt Elberfelder mit einem Kaſſakurs 
von 23¾ leicht befeſtigt, während die übrigen Anilinwerte 
            durchſchnitt=
lich um 1—1½ abbröckelten. Am Elektr. Aktienmarkt beſtand etwas 
Intereſſe für A.E. G., die zeitweiſe in recht beträchtlichen Poſten mit 
13,125 bis 13,1 gehandelt wurden. Die übrigen Werte dieſes Marktes 
waren kaum verändert. Voigt u. Haeffner 1,65 minus 0,15. Von den 
Maſchinenwerten waren Eßlinger mit 12—12½ plus 2½ anziehend. Die 
ſonſtigen Werte dieſes Marktes blieben behauptet. Zuckerwerte lagen 
ohne Intereſſe, Montanaktien ſtill und wenig verändert, Großbankaktien 
bei kleinem Geſchäft leicht anziehend. Darmſtädter Bank 18½ bis 18,6 
plus zirka 1, Deutſche Bank 17 bis 16,6 plus zirka ½. Am 
            Kaſſamark=
überwogen die Abſchwächungen. Als nennenswert feſter ſind zu nennen 
Frankfurker Allgem. Verſicherungen 75 plus 9, Kammgarnſpinnerei 
            Kai=
ſerslautern 20 plus 4. Im freien Verkehr hörte man: Beckerſtahl 10½4, 
Beckerkohle 10½, Api 92 Benz 4½, Georgi 0,825, Growag 0.325, 
Hanſa Llohyd 1½, Krügershall 10, Mez Söhne 6, Petroleum 22, 
            Sche=
bra 334, Ufa 834. 
vb. Berliner Börſenbericht. Da bei der auch heute in 
hohem Maße herrſchenden Geſchäftsſtille zur Schilderung des 
            Börſen=
verlaufes nichts übrig bliebe, als das an den Vortagen Erwähnte zu 
wiederholen, kann man ſich darauf beſchränken, hervorzuheben, daß die 
Aufwärtsbewegung in Spezialpapieren, die ſchon an den Vortagen den 
Gegenſtand regerer Nachfrage ſeitens der Spekulation bildeten, ſich 
            fort=
ſetzte. Wieder waren es Hochbahn, Darmſtadter und Nationalbank und 
Ungarifrhe Renten, die ſomit den Mittelpunkt einer gewiſſen 
            Geſchäfts=
belebung bildeten. Auch in heimiſchen Rentenwerten hielten die Kursd 
erholungen an. Sonſt war die Grundſtimmung allgemein etwas 
            freund=
licher. Der Geringfügigkeit des Geſchäfts entſprachen die geringen 
Kursveränderungen. Wo dieſe größer waren, handelte es ſich zumeiſt 
um Erhöhungen von 1—3 Billionen Prozent, die vornehmlich 
            Spezial=
werten, wie Charlottenburger Waſſerwerke, Deutſchen Maſchinenaktien 
und Deutſchem Eifenhandel zugute kamen. Geld war zu 1 pro Mille 
und darunter reichlich angeboten. Die Deviſenpreife ſtellten ſich zumeiſt 
etwas niedriger. Für Neu=York war die Nachfrage unverändert. 
            Hol=
land und Lendon waren 10 Prozent und Paris 25 Prozent geringer als 
geſtern. 
Oeviſenmarkt.
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
2. Da Bu.teGeld 2. Jarua Brtel
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— Ma 1566075000. 00. 0000.
1556100000
2 ntwerpen ..... 173066000.— 3100 1929000.—
17100 Chriſtiania. . . . . . . . . . . ." 78550000.— 1490000.— 579548000.
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2000.— — Kopenhagen .......... 0000.— 681700000.— Rfé
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1000 K tockholm .. . . . . . . . . . . ." 12263000. 7000. 275000. Helſingfors .. . . . . ..... 4737000. 3000.- 1000.— ſtalien ..............." 1842
28000.—- 8e12000.— 044000.— Lonvon ..........." 17855250000 4750000. 425000
Rfe Neiy=York ............." 189500000. 0000 000. 4210500000 — Paris... . . . . . . . . .... .. 91769000 000.— 189472000.— Schweiz ... .........." 71000.— 9.—
314000.
36880 Spanien .............. 533663000.— —533 n (i. D.=Oſterr. abg.). 19800. 30 1649.— Prag .............. 122443000.— Gif
90.— —V. Zudapeſt. . . . . . . . . . . .. . 40647.- M-
140350 Zuenos=Aires. . . . . . . . . . 88000. 1368412000. 0000. Zulgarien. . . . . . . . . . .. 0174000 0.— 39300
5000.-
00.— aban . . . . . . . . . . .. ... 00000. 18947000 000. 188
700000. Rio
ſe Janeiro ........" M. 443888000.—
—— Belgrad.... . .. .. ... .. 00.— 8622000.— 7979000.— Liſſabon .............. 12967500.— 1308 300—
0.—1128677000.— 12
 Berliuer Kurſe. (Eigene teiegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
 Aktiengeſ. für Anilinfr. 
Aſchaffenburger Zellſtoff 
ugsb.=Nürnb. Maſch. 
Berl.=Anhalt=Maſchinen 
rl. ſ.Elektr. W. vorzug. 
Bismarckhütte . 
Braunkohlen=Briketts . 
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 Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien. 
Frankfurter Kursbericht vom 24. Januar 1924. 
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt. 
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 Europäiſche Staatspapiere, 
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Der zweite u. leizte Tei
 der Mann der Kraft 
6 sensatfon u spandende Akte 
LEOS EHEROMAA 
Lustspiel in 3 Akten. 
In der Hauptrolle: Leo Peukert.
 Friſche Tafelmargarine . Pfd.= 54 Pfg. 
Kokosfett, loſe, gar. rein . . . Pfd. 55 „ 
Fett in Tafeln . . . . . . . G5 „ 
Butterſchmalz . . . . . . . . „ 70", 
Ia Back= u. Speiſe=Oel . Schoppen 47 „ 
50 „ 
Salat=Oel, reinſchmeckenb 
Tafel=Oel, hochfein . . . 
56 „ 
Ariſta=Rußbutter, das Beſte 
zum Brotauflrich . . . . . Pfd. 64 , 
Milch mit Zucker . . . . . . Doſe 55 „ 
Vollmilch ohne Zucker, Bébé 55 ,„ 
Vollmilch mit Zucker, Bébé „ 75 „
Gerſteflochen, loſe
 Haferflocken, loſe 
Bruch=Reis.. 
Vollkorn=Reis ..
Ernſt=Ludwigſtr. 3.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 25. Jahuar 1924.
Seite 11.
Rummer 25,
 IOBHAN 
der genlale Regisseur von „Herrin der Welt” und 
dem dteiligen MIAMAV-GROSSFILM 
Tagödie der Liebe 
Heute erster Tag des großen 4teiligen 
Fortsetzungsfilms: 
Fagödie der 
TOA 
1. Teil —5 Akte 
in den Hauptrollen:
 Der großen Nachfrage wegen 
noch einige Tage verlängert! 
Der Wunderknabe
Mia May
Emil Jannings
 Erike Glässner 
Kurt Vespermann, W. Galdarow, ida Wüist, lrmgard Bern, Kurt Goetz, v. Winterstein, 
Marlene Dletrich, Arnold Korf, Guldo Herzfeld, Herma Valentin.
 Himmy Aulrey, der Beschützer der Unschuld 
Vorführungsdauer 21, Stunden.
 Sensatlons-Groteske 
in 2 Akten..
 Jackie Coogan 
M 
BOf 
Gefangene der Liebe 
Sensationsdrama in 6 Akten. 
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ſtraße 31 und Rheinſtraße 42 befinden. 
Gebrüder Kappel
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Freitog, den 25. Januar 1924.
Rummer 25.
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