Bezugspreis: 
Bei wöchenilich 2maligem Erſchelnen vom 16. Januar 
31. Januar 417 Pfennig und 13 Pfennig 
gegebühr, abgeholt 120 Pfeuntig, durch die 
boſfbezugs= 
130 Pfennig frei Haus. P 
reis ohne Beſtelgeld monatlich 3— Goldmatk. 
tworilichkei für Aufnahme von Anzeigen an 
 Tagen wird nicht übernommen. Nichte 
ſcheinen einzelner Nummern inſolge höherer Gewalt 
erechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung de 
lungen und Abbeſtellungen du 
Jezugspreiſes. Beſt 
keit für und Poſiſchecktonte: 
Fernmf ohne Verdind 
Franfſurt a. M. 1301.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Nachdruck ſämtlicher mit * verlehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.* geſtattet. 
Nummer 16 
Mittwoch, den 16. Januar 1924. 
187. Jahrgang
Einzeinummer 15 Goldpfennige
Anzeigenpreis:
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 20 Goldpfg. 
Flnanz=Anzeigen 30 Goldpfg., Rellantezeile (92 mm 
breit) 1 Goldmark. Anzeigen von auswärts 30 Soldpi= 
Finanz=Anzeigen 45 Goldpfg., 92 mm brelie R. 
            Hiame=
jeiſe 1.50 Goldmarf. Alle Preiſe in Soldmart 
(1 Dollar — 4.20 Marh. 
m. Faſſe höher 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht 
ſede Verpſtichtung auſ Erfüllung der 
            Anzeigen=
uſträge und Leiſtung von Schadenerſat 
konkurs od 
gerichtiſcher Be 
freibung fält (eder 
Rabat weg. Bankkonto: Deutſche Banl und 
            Darm=
ſädter 8 Nationalbant.
Eröffnung des engliſchen Parlaments
 Die engliſche Thronrede. 
London, 15. Jan. Der König begab ſich heute im 
            zere=
moniellen üblichen Aufzug vom Bucingham=Palaſt nach 
            Weſt=
minſter, um dort in den althergebrachten Formen das 
            Parla=
ment mit ſeiner Thronrede zu eröffnen. Nach den 
üblichen einleitenden Formalitäten verlas der König ſeine Rede, 
die folgenden Wortlaut hatte: 
„Meine Beziehungen zu den auswärtigen 
Mächten werden auch weiterhin freundlicher 
            Na=
tur ſein. Ich freue mich, mitteilen zu können, daß in der 
            Lö=
ſung der Fragen, die bisher den Weg gegenſeitigen Verſtändniſſes 
hinderten und die Wiedererholung der Welt verzögert haben, ein 
endgültiger Fortſchritt erzielt worden iſt. Die 
            Reparations=
kommiſſion hat zwei Ausſchüſſe eingeſetzt, in denen 
            Sachver=
ſtändige der Vereinigten Staaten gemeinſam mit ſolchen 
            Groß=
britanniens, Frankreichs, Italiens und Belgiens die wahrhaft 
ernſten finanziellen Fragen zu prüfen haben, die in der Situation 
Deutſchlands eie entſcheidende Rolle ſpielen. 
Der zukünftige Zuſtand der Tangerfrage in Marokko, 
die ſo lange Zeit eine Quelle politiſcher Uneinigkeit geweſen iſt, 
iſt der Gegenſtand eines zwiſchen den Vertretern der 
            hauptſäch=
lich daran beteiligten Mächte getroffenen Abkommens geworden, 
das eine internationale Regie, eine Förderung der 
            Verkehrsver=
bindungen und des Handels vorſieht. 
Demnächſt wird ein Geſetz zur Ratifizierung des 
Lauſanner Vertrags vorgelegt werden. Sobald es 
            mög=
lich iſt, ſoll dieſer Vertrag ratifiziert werden, und eine neue Aera 
friedlicher Beziehungen in der Türkei wird dadurch eingeleitet 
wverden. 
Meine Miniſter haben ſich in Gemeinſchaft mit den 
            Vertre=
tern der Dominions bemüht, die mit Bezug auf die 
            uner=
laubte Alkoholeinfuhr in die Vereinigten 
            Staa=
ten entſtandenen Schwierigkeiten zu beſeitigen und haben 
            Vor=
ſchläge für Abmachungen eingereicht, die ſich am Vorabend 
ihrer Vollendung beſinden und die dazu beitragen werden, 
            künf=
tighin die gütlichen Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern 
und Völkern zu feſtigen. 
Es wird auch weiterhin der Gegenſtand meiner Beſtrebungen 
ſein, den Anſchluß des Völkerbundes mit allen mir zu 
Gebote ſtehenden Mitteln zu kräftigen. 
Die Reihe jüngſt an der Nordweſtgrenze Indiens 
geſchehener Mordtaten durch Verbrecher, die in Afghaniſtan 
Unterſchlupf: geſucht haben oder ſelbſt Afghanen waren, haben 
hier ſehr viel bekümmertes Intereſſe verurſacht. Meine 
            Regie=
rung hat bei der des Emirs Vorſtellungen erhoben, und ich 
            ver=
traue darauf, daß die Täter beſtraft und befriedigende 
            Be=
ziehungen ſoweit wie möglich an der Grenze hergeſtellt werden. 
Die letzten britiſchen Reichskonferenzen, 
            ha=
ben in der Frage der innerreichlichen Zuſammenarbeit 
            bemer=
kenswerte Fortſchritte erzielt. Es iſt insbeſondere möglich, ohne 
das beſtehende fiskaliſche Syſtem unſeres Landes zu verlaſſen, 
die Wünſche der Dominions nach einer weſentlichen Ausdehnung 
des Prinzips der innerreichlichen Bevorzugungen zu 
            berückſich=
tigen, das zum erſten Male in der Konferenz vom Jahre 1917 
aufgeſtellt wurde und ſeit 1919 in Kraſt iſt. Vorſchläge, um die 
von beiden Konferenzen gefaßten Beſchlüſſe in Kroft zu ſetzen, 
wer en Ihnen vorgelegt tver en. 
Der König wandte ſich hierauf den innerpolitiſchen 
Fragen zu und bemerkte einleitend: Während ich mich freue, 
feſtzuſtellen, daß die zur Bekämpfung der 
            Arbeitslo=
igkeit gegenwärtig getroffenen Maßnahmen das wertvolle 
Ergebnis gehabt haben, im Laufe des letzten Jahres die Zahl der 
Arbeitsloſen zu vermindern, ſo iſt dennoch dieſe Zahl der 
            Er=
werbsloſen der Gegenſtand meiner ſorgfältigen Betrachtung. 
Meine Miniſter unterbreiteten vor kurzem dem Lande Vorſchläge, 
die nach ihrem Gutachten wohl geeignet ſind, die Löſung des 
Problems dadurch zu beſchleunigen, daß der Induſtrie in 
            weit=
gehendſtem Maße größere Si herheiten auf dem einheimiſchen 
Marlt und für die Airkſamleit der Ausfuhr ihrer 
            Er=
zeugniſſe in die überſeeiſchen Dominions und 
in das Ausland geboten werden ſollten. Aber dieſe 
            Vor=
ſchläge ſind vom Lande nicht angenommen worden. Unter dieſen 
Umſtänden wird um Ihre Zuſtimmung zur Ausdehnung und 
Beſſerung der nach dem Vorſchlag der Reichswirtſchaftskonferenz 
vorge ehenen Handelserleichterungen und Ausfuhrkreditpläne 
            ge=
beten. 
Der Kkönig ging dann weiter auf die Pläne der 
            Regie=
rung ein, um der Schiffbauinduſtrie Arbeit durch den 
ſoſortigen Bau von Schlachtkreuzern zu verſchaffen, auf 
die Heranbildung techniſcher Hilfskräfte, um die 
Arbeitsloſigleit der Jugend zu vermindern, und die beabſichtigte 
Ausdehnung der engliſchen Luftſtreitkräfte, im 
Intereſſe der nationalen Verteivigung, auf die geſetzliche 
            Aner=
kennun; unehelicher Hinder, deren Eltern dann ſpäter geheiratet 
haben, und auf eine ganze Reihe anderer Frazen der inneren 
Politik. 
Die Adreßdebatte im Unterhaus. 
TU. London, 15. Jan. Im Unterhaus begann heute 
            nach=
mittag die Debatte über die Thronrede. Nachdem für die 
            Kon=
ſervatibe Partei Miſter Tanks und Lord Apsley 
            ent=
ſprechende Erklärungen abgegeben und die Ausführungen der 
Thronrede gebilligt hatten, erhob ſich der Führer der 
            Arbeiter=
partei, Ramſay Macoonald. 
Macdonald erklärte eingangs, er begrüße die in der 
Thronrede enthaltenen Aeußerungen über die Außenpolitik. 
Aber die Situation werde von Augenblick zu Augenblick 
            ernſt=
hafter und es ſei dringend notwendig, eine 
            entſchiede=
nere und wirkſamere engliſche Politik einzu= 
7gen. 
Tie gegenwärtige Regierung verdiene nicht das Vertrauen 
des Parlaments. 
Ma=donald fuhr fort, das von den Miniſtern des 
            gegenwär=
tigen Kakinetts auf der letzten britiſchen Neichskonſerenz 
            gege=
bene Verſprechen, daß gewviſſe Materien dem Parlament 
            unter=
breitet werden ſollen, werde erfüllt werden, gleichviel welche und 
was für eine Regierung im Amte ſein werde, und es ſolle dann 
dem Parlament vollkommen ſreiſtehen, die Beſchlüſſe der Reichs=
 konferenz zu billigen oder zu verwerfen. Die letzten Wahlen 
hätten das Parkauient in eine ganz beſondere Stellung zu dieſen 
Fragen gebracht. Keine Partei habe einige Majorität, und die 
Regierung ſei mit einer Minderheit von 100 aus dem Wahlkampf 
zurückgekommen. Dieſes Parlament ſehe ſich einer Lage gegenüber, 
wie früher noch kein anderes. Was ſich aber auch ereignen möge, 
die Regierung, die fetzt die Geſchäfte in ihre Hand 
            be=
komme, müſſe unbedingt faires Spiel treiben. 
Nach Macdonald ſprach Lloyd George. Er drückte die 
Hoffnung aus, daß jede kommende Regierung, welther Art ſie 
auch ſein möge, ihre Autorität und ihren Einfluß zu wahren 
wiſſen werde, auf den England um ſeiner Macht und ſeiner 
Opfer Willen Anſpruch habe. 
Der Mißtrauensantrag der Arbeiterpartei. 
TU. London, 15. Jan. Die große Tagesordnung der 
Arbeiterpartei in Erwiderung der Thronrede wird dem Hauſe 
am Donnerstag unterbreitet werden. Ihre Form iſt nunmehr 
endgültig feſtgelegt und von der Partei gebilligt worden. Sie 
wird mit den Worten ſchließen: 
„Es iſt nichtsdeſtoweniger unſere Pflicht, Eurer Majeſtät 
mitzuteilen, daß Eurer Majeſtät gegenwärtige 
            Rat=
geber nicht mehr das Vertrauen dieſes Hauſes 
beſitzen." 
Dieſe Erwiderung wird von Clynes vorgebracht werden. 
Die Oebatte über die Thronrede im Oberhaus. 
TU. London, 15. Jan. Im Oberhaus ergriff in der 
Debatte über die Thronrede als Vertreter der Liberalen Partei 
Lord Grey das Wort. Obwohl die Reßarationskommiſſion 
            nun=
mehr zwei Sachverſtändigenausſchüſſe zur Unterſuchung der 
finanziellen Lage Deutſchlands eingeſetzt habe, ſehe er durchaus 
nicht öptimiſtiſch in bezug auf die Lage in Europa. Europa 
            wan=
dere immer noch auf den alten Wegen, die es ſchon vor dem 
Weltkriege beſchritten habe, und wenn es auf dieſen Wegen 
            fort=
fahren werde, gerate es in immer beklagenswertere Zuſtände. 
Die europäiſchen Nationen müßten einen neuen Weg einſchlagen, 
wenn ſie zu einer endgültigen Regelung gelangen wollten, und 
der einzige Weg, den er als ſolchen ſehe, ſei der, daß jede Nation 
das Völkerbundsabkommen unterzeichne, das heißt, daß ihre 
            be=
waffnete Macht nur noch unter der Leitung des Völkerbundes 
eingeſetzt werden könne. Mit Bezug äuf die außenpolitiſchen 
            An=
gelegenheiten ſprach ſich Lord Grey dahin aus, daß es angeſichts 
des Dreiparteienſyſtems durchaus wünſchenswert wäre, wenn 
der künftige Außenminiſter die Führer der beiden anderen 
            Par=
teien regelmäßig bei ſich empfänge und die Grundlinien ſeiner 
Außenpolitik mit ihnen erörtere, ſo daß er ſagen könne, daß er 
hierin die allgemeine Unterſtützung des Landes hinter ſich habe. 
Eine ſtändige Zuſammenarbeit zwiſchen den Liberalen und der 
Arbeiterpartei ſtehe an und für ſich nicht bevor. Lord Grey fügte 
hinzu, daß er der kommenden Arbeiterregierung ohne 
            Voreinge=
nommenheit entgegenſehe. Mit Bezug auf die Außenpolitik ſeien 
die Ziele der Liberalen dieſelben wie die der Arbeiterpartei. 
Lord Curzon erwiderte, es ſei wahr, daß ſchwere Wolken 
über der internationalen Situation ſtänden. Die Regierung ſei 
der Anſicht, daß der einzige Schlüſſel zur Löſung in der 
            Auf=
rechterhaltung der Entente liege, und in den letzten Jahren habe 
die engliſche Regierung wachſende Bemühungen in dieſer 
            Rich=
tung unternommen. Er ſei für die vollſte Oeffentlichkeit der 
            Re=
gierungspolitik. Denn je öffentlicher ſie vor ſich gehe, deſto beſſer 
werde im Lande erkannt werden, wie angebracht ſie geweſen ſei 
und wie wenig ſie den Vorwurf der Unentſchloſſenheit und 
            Ohn=
macht verdiene, der ſo unfair gegen ſie erhoben werde. 
Die Deutſche Vollspartei gegen Arnold Rechberg. 
Berlin, 15. Jan. Die Deutſche Volkspartei hat auf 
            Ver=
anlaſſung des Abgeordneten Rießer folgende Anfrage an 
die Reichsregierung gerichtet: Nach Zeitungsmeldungen 
hat Herr Arnold Rechberg in den von ihm veranlaßten 
            Beſpre=
chungen mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten und anderen 
politiſchen Perſönlichkeiten in Paris, insbeſondere mit 
            franzöſi=
ſchen Abgeordneten, dieſen in den letzten Wochen einen eigenen 
Neparationsplan perſönlich entwickelt, obwohl er ſelbſt jetzt in 
Zeitungen mitteilt, daß er ſeine bereits ſeit längerer Zeit 
            öffent=
lich vertretenen Vorſchläge nichts hinzuzufügen und lediglich die 
Chre gehabt habe, mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten 
über dieſen Vorſchlag zu plaudern. Bei Cinleitung ſeiner 
            Pari=
ſer Beſprechungen über die Lebensfragen des deutſchen Volkes 
wußte Herr Arnold Rechberg, daß ſich die Reichsregierung bisher 
noch niemals für einen ſolchen Plan ausgeſprochen hatte und daß 
ſie allein das auch ſchon wiederholt von ihr öffentlich in Anſpruch 
genommene Recht hat und haben muß, unſere 
            Reparationsver=
pflichtungen zu den alliierten Regierungen feſtzuſtellen. Er wußte 
oder mußte es wiſſen, daß bereits deutſche Verhandlungen 
            an=
geſtrebt oder ſogar eingeleitet waren, während er ſelbſt, wie wir 
feſtgeſtellk haben, zu irgendwelchen privaten Verhandlungen 
weder einen Auftrag noch die Genehmigung irgendwelcher 
            Regie=
rungsſtellen gehabt hat. Unter dieſen Umſtänden hätte er ſich 
klar darüber ſein müſſen, daß überhaupt, beſonders aber bei der 
gegenwärtigen Lage, durch prirate Verhandlungen in ſo 
            ſchwer=
wiegenden Fragen die eingeleiteten Reparationsverhandlungen
 ſchädigt werden können. Er mußte daher ſolche prieate 
            Unter=
handlungen unter allen Umſtänden unterlaſſen. Im Hinblick 
            dar=
auf, daß Herr Arnold Rechberg trotz allem ſeine Abſicht in Paris 
durchgeführt hat und die Gefahr beſteht, daß auch andere, die 
gleichfalls nicht leauftragt ſind, das deutſche Volk in ſeiner 
            ſchwve=
ren Schicſalsfrage nach außen vertreten zu zu können glauben, 
fragen wir an, iſt die Reichsregierung gewillt, zu prüfen, ob 
auf dem Wege der Geſetzgebung oder in einer anderen 
            wirk=
ſamen Weiſe ein in Konkurrenz mit den 
            Regierungsverhandlun=
gen verfolgtes Verhandeln von nicht hierzu beauftragten 
            Pricat=
perſonen mit offiziellen Vertretern auswärtiger Mächte 
            verhin=
dert oder erſchwert werden, kann?
 Komplott oder Politik? 
Ueber die Ausſichten der deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen. 
Von 
Dr. Walther Croll, Berlin. 
Ende der vergangenen Woche gab es eine große 
            außenpoli=
tiſche Ueberraſchung: Nachdem wir faſt drei Wochen auf die 
            Be=
antwortung der Note, welche die Reichsregierung am Tage vor 
Weihnachten in Paris und Brüſſel hatte überreichen laſſen, 
            ge=
wartet haben, und nachdem mit ziemlicher Deutlichkeit verlautete, 
daß die Antwort der Okkupationsmächte „im Weſentlichen 
            ab=
lehnend” ausfallen würde, haben die Vertreter der beteiligten 
Staaten beſchloſſen, den Wortlaut der Antwortnote vorläufig 
            ge=
heim zu halten. Dies ſoll einem ausdrücklichen Wunſche 
            Poin=
carés entſprechen. Botſchaftsrat v. Hoeſch hat ſich Anfang dieſer 
Woche in Berlin eingefunden, um die Note zu überbringen und 
um über ſeine Auffaſſung von der Lage Bericht zu erſtatten. 
Ueber die Gründe, welche Poincars zu der Heimlichtuerei 
            ver=
anlaßt haben, heißt es, es ſei für die beabſichtigte Weiterführung 
der direkten Verhandlungen nicht günſtig, wenn jetzt viel 
            Auf=
hebens davon gemacht tvürde, daß der erſte Einigungsverſuch 
keinen vollen Erfolg gebracht hat. Auch wenn dieſe Auffaſſung 
zutrifft, ſo bleibt doch die Frage offen, warum denn die 
            Antwort=
noten Frankreichs und Belgiens nicht in Ton und Inhalt ſo 
            ge=
halten waren, daß daraus die Zuverſicht auf einen günſtigen 
            Fort=
gang der Verhandlungen hergeleitet werden kann. Wenn die 
Antwortnote das Licht der Oeffentlichkeit ſcheut, ſo iſt das kein 
gutes Zeichen, und auch andere günſtige Symptome, auf die 
            ge=
fliſſentlich hingewieſen wird, können an dieſer Tatſache nur 
wenig ändern. Als ſolche Symptome werden die verſöhnlichere 
Haltung gewiſſer früher ſcharf antideutſcher Pariſer Blätter, 
            ſo=
wie die verhältnismäßig ruhige Auffaſſung, welche das Speyerer 
Femgericht gegen Heinz=Orbis und Konſorten in der franzöſiſchen 
Preſſe gefunden hat, genannt. Ia unterrichteten Berliner 
            Krei=
ſen vermutet man, Poincars betreibe eine Löſung der 
            ſchweben=
den deutſch=franzöſiſchen Fragen auf einem Wege, welcher in der 
Richtung der bekannten Rechbergſchen Vorſchläge liegt. Es iſt 
ſehr ſchwer zu erkennen, ob die Staatskunſt der Pariſer 
            Macht=
haber Komplott oder Politik bedeutet. 
Bei allem Peſſimismus, den wir Deutſchen in bezug auf die 
Ausſichten der deutſch=franzöſiſchen Verhandlungen zu hegen 
            An=
laß haben, darf doch nicht die Notwendigkeit geleugnet werden, 
keinen ehrkichen Verſuch zu unterlaſſen, um 
uns mit unſeren Kauptgläubigern, Frankreich 
und Belgien; zu verſtändigen. Die 
            Kohlenlieferungs=
vereinbarung zu Spa im Sommer 1920, das zwiſchen Rathenau 
und Loucheur abgeſchioſſene Wiesbädener Abkommen im Herbſt 
1921, ſpäter das ſogenannte „Bemelmans=Abkommen”, der 
Stinnes=Luberſac=Vertrag im September 1922 und endlich 
die Micum=Verträge in den letzten Wochen des abgelaufenen 
Jahres ſind Verſuche geweſen, unſere Hauptwiderſacher und 
Hauptgläubiger an unſerem wirtſchaftlichen Wohlergehen zu 
intereſſieren. Die gleichen deutſchen Kreiſe, welche die 
            Enttäu=
ſchung immer wieder am eigenen Leibe zu ſpüren bekamen, 
            ſchei=
nen nun nochmals zu hoffen, daß ſich Poincaré bekehren und daß 
es zu einer glimpflichen und dauernden Regelung der 
            Streit=
fragen kommen werde. Die Ausſichten ſind vielleicht in mancher 
Beziehung günſtiger als je zuvor. Amerika hat ſeine Abneigung 
gegen europäiſche Probleme ſoweit überwunden, daß es ſich an 
Sachverſtändigen=Beratungen beteiligt dind zur Geſährung eines 
namhaften Nahrungsmittelkredits an Deutſchland bereit iſt; das 
bedeutet für Frankreich eine baldige Störung beim Siegesmahl. 
In England iſt die franzoſenfreundliche konſervative 
            Unterhaus=
mehrheit verſchwunden und eine interventioniſtiſch geſinnte 
Arbeiterregierung im Anmarſch. Im Innern ſinkt der 
            Franken=
kurs und bedroht die Lebenshaltung weiter 
            Bevölkerungsſchich=
ten. Schon im Dezember, als ſich der Deputierte Reynaud in der 
franzöſiſchen Kammer für die Rechbergſchen Ideen einſetzte, hieß 
es, Poincaré intereſſiere ſich für den Plan einer franzöſiſchen 
Minoritätsbeteiligung an der deutſchen Wirtſchaſt. Durch ſolche 
Hingabe deutſcher Werte könnte allerdings das franzöſiſche 
Finanzweſen reformiert und der Kursſturz des Franken 
            auf=
gehalten werden. Aber vom Standpunkt der anderen 
            Verbands=
mächte aus wäre eine ſolche Politik nichts anderes als ein 
            Kom=
plott gegen die übrigen linterzeichner des 
            Ver=
ſailler Vertrages und gegen die 
            Wiederherſtel=
lung des freien Wettbewerbes auf dem 
            Welt=
markt. Man hat uns allerdings ſolange Worte für Taten 
            ge=
ſpendet, bis wir mit Frankreich in Sonderverhandlungen 
            ein=
treten mußten; und dann wird man wohl ſagen, wir hätten 
die Hilfe des Auslandes verſchmäht und ſtatt deſſen mit dem 
großen Weltfriedensſtörer Intrigen und Komplotte angezettelt. 
Mit dem bitteren und müden Fatalismus, die Alliierten „laſſen 
uns ſchuldig werden und überlaſſen uns dann der Pein” dürfen 
wir aber nicht die Politik eines neuen Jahres, wahrſcheinlich 
eines Jahres von entſcheidender Bedeutung, beginnen. Wir 
            müſ=
ſen uns rückſichtslos ehrlich Antwort auf die Frage geben, 
welche Ausſichten beſtehen für die Bemühungen, 
eine unmittelbare Verſtändigung mit 
            Frank=
reich und Belgien herbeizuführen? 
Die ſchamhaft verſchwiegenen „im Weſentlichen ablehnenden” 
Antworten der Regierungen in Paris und Brüſſel gründen ſich 
auf Gutachten, welche der Oberkommandierende an der Ruhr, der 
General Degoutte, und der Vorſitzende der Interalliierten 
            Rhein=
landkommiſſion, Tirard, auf Wunſch Poincarés erſtattet haben. 
Wenn Frankreich ein ehrliches Geſchäft mit uns vorhat, ſo muß 
es ſeinem Vertreter in der Pfalz, dem General de Metz, verbieten, 
anſtändige Deutſche durch ein Häuflein von Vagabunden und 
Querköpfen, die ſich „heimattreu” nennen, zu drangſalieren. Wer 
wird uns aber, wenn wir mit Frankreich und Belgien 
            Sonder=
verträge abgeſchloſſen haben, die Lebensmittelzufuhren 
            garau=
tieren, die wir in den allernächſten Monaten bewerkſtelligen 
            müſ=
fen, um unſer Volk zu füttern? Nur ein Narr kann glauben, daß 
die Bereitſchaſt, die in gewiſſen amerikaniſchen Finanzkreiſen für 
eine Kreditgewährung geherrſcht hat und die duich die 
            Verſchlep=
pungspolitik der Neparationskommiſſion bereits erheblich 
            ab=
gekühlt iſt, den Abſchluß eines deutſch=franzöſiſchen 
            Sondei=
abkommens in der Neparationsfrage überdauern würde! Die in 
Paris eingetroffenen amerikaniſchen Sachverſtändigen Dawes 
und Owen Young haben den ſehr vernünftigen Gedanken 
            aus=
geſprochen, das erſte Erſordernis der zu leiſtenden Arbeit ſei 
Eile. Dies gilt nicht nur für die Studien der beiden internatio=
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 16. Januar 192Z.
Runmer 16.
 nalen Ausſchüſſe, ſondern in beſonderem Maße für die 
            Welt=
völker ſelbſt. Poincaré kann in den Sonderverhandlungen mit 
uns nur eine Löſung erſtreben, welche die anderen Vertrags= und 
Reparationsmächte gegenüber Frankreich und Belgien 
            benach=
teiligt. Es iſt allerhöchſte Zeit, daß England, Amerika und 
            Ita=
lien die Initiative dazu ergreifen, daß eine internationale 
Löſung der kontinental=europäiſchen Probleme erfolgt. — Wenn 
ſich aber bei Poincaré kein Geſinnungswechſel vollzogen hat, und 
wenn der ſtarke Mann an der Seine Verhandlungsbereitſchaft 
nicht hegt, ſondern nur ſimuliert, ſo würden wir uns mit der 
Politik der direkten Verſtändigung um die letzten Chancen 
            brin=
gen, die uns geblieben ſind. Wer möchte aber dem deutſchen 
Lebensmute zutrauen, daß er einen nochmaligen Sturz vom 
            Gip=
fel der Hoffnung ohne tödliche Verletzung überſteht?
 Das neue ſächſiſche Kabinett. 
Das Programm der neuen Regierung. 
Dresden, 15. Jan. (Wolff.) In der heutigen Sitzung 
des Landtages ſtellte der neue Miniſterpräſident Heldt dem 
Hauſe das neue Kabinett vor, das ſich wie folgt zuſammenſetzt: 
Juneres: Müller (Soz.), 
Volksbildung: Kaiſer (Deutſche Volkspartei), 
Juſtiz: Bünger (Deutſche Volkspartei), 
Finanzen: Reinhold (Demokrat), 
Arbeit: Elsner (Soz.). 
Bis zur noch ausſtehenden Ernennung eines 
            Wirtſchafts=
miniſters werde der Miniſterpräſident ſelbſt dieſes Porteſeuille 
übernehmen. Sämtliche Miniſter hätten den Eid auf die Reichs= 
und Staatsverfaſſung geleiſtet. Die Regierung ſei das 
erſte Kabinett der Mitte, das für Sachſen gebildet 
wurde; aber es ſei in Verkennung der tatſächlichen Verhältniſſe 
bereits von den verſchiedenſten Seiten angegriffen worden. Die 
aus einer zwangsläufigen Entwicklung gebildete Regierung 
werde das ihrige dazu beitragen, daß die ſo begründete 
            Arbeits=
gemeinſchaft länger zuſammenhalten werde als die Regierungen 
der letzten Zeit. Allerdings ſei verſucht worden, den Beſtand der 
Regierung dadurch in Frage zu ſtellen, daß die Neuwahlen auf 
dem Wege eines Volksbegehrens betrieben würden. Die 
            Regie=
rung werde hierbei pflichtgemäß nach den geſetzlichen 
            Beſtimt=
mungen verfahren, Landtag und Regierung würden ſich aber 
während dieſes Verfahrens ſchlüſſig zu machen haben, in welchem 
Umfange noch vor den Neuwahlen eine Verringerung der 
            Ab=
geordnetenzahl und Veränderungen des Wahlverfahrens 
            durch=
geführt werden ſollten, wie ſie für die Reichstagswahlen bereits 
in Kraft ſeien. Im gegenwärtigen Kabinett ſeien zum erſten 
Male Vertreter aller Parteien zuſammengefaßt, die auf dem 
Boden der republikaniſchen Verfaſſung ſtehen. Darin liege die 
ſichere Gewähr dafür, daß die verfaſſungsmäßigen Einrichtungen 
Sachſens von einem neuen Kabinett peinlichſt gewahrt und 
            ge=
ſchützt würden. Zugleich dürfe gehofft werden, daß es durch 
            ge=
meinſchaftliche Arbeit aller wirtſchaftlichen Kreiſe gelingen werde, 
die wirtſchaftliche Not des Volkes ſo weit zu lindern, wie es 
            an=
geſichts der gegenwärtigen Lage überhaupt möglich ſei. Die 
            ſäch=
ſiſche Regierung lege beſonders, wegen der Erwerbsloſigkeit in 
Sachſen Wert darauf, von der Reichsregierung unterſtützt zu 
werden. Sie glaube dieſes Ziel aber beſſer durch mündliche 
            Ver=
handlungen zu erreichen, als durch einen Federkrieg. 
Die kulturellen Zwecke ſollten keinen 
            Nück=
ſchritt erfahren, ſondern ihrer Weiterentwicklung ſolle der 
Weg gebahnt werden, ſoweit es die Finanzverhältniſſe geſtatten. 
Es ſei zunächſt eine dringende Aufgabe, den Staatshaushalt auf 
Goldbaſis umzuſtellen. Eine Geſunduag der Finanzen 
würde in erſter Linie davon abhängen, ob es gelingen werde, 
die Wirtſchaft wieder in Gang zu bringen und damit eine geſunde 
Grundlage für eine Ausgleichung des Haushalts, zu ſchaffen. 
Die ſächſiſche Regierung glaube, daß es mit dem von der 
            Reichs=
regierung aufgezwungenen Perſonalabbau allein nicht 
            ge=
tan ſei, ſondern vielmehr damit Hand in Hand der Ab= und 
Umbau des Verwaltungsorganismus gehen müſſe. 
Man könne leider nicht behaupten, daß die Beziehungen 
            zwi=
ſchen der Reichsregierung und der ſächſiſchen Regierung im 
            ver=
floſſenen Jahre erfreulich geweſen ſeien. Auch die Verhältniſſe 
der einzelnen Landesregierungen zueinander ſeien vielfach durch 
eine allzu ſcharfe Betonung der parteipolitiſchen Gegenſätze 
            ge=
trübt worden. Die bayeriſche Regierung ſei ſoweit gegangen, daß 
ſie zu Sachſen die Beziehungen abgebrochen habe. Das Kabinett 
könne nicht glauben, daß dieſe Entwicklung dem deutſchen 
            An=
ſehen und der deutſchen Einheit ſörderlich ſei. Sie erblicke 
            viel=
mehr darin eine ſchwere Gefahr für die Weimarer 
Verfaſſung. Die bayeriſche Regierung habe eine Reform 
dieſer Verfaſſung angeregt. Die ſächſiſche Regierung, 
halte zwar eine grundſätzliche Neuregelung des 
            gegen=
wärtigen Finanzſyſtems für geboten, glaube aber, daß 
dieſes Ziel im weſentlichen auf dem Boden der gegenwärtigen 
Verfaſſung erreicht werden könne. Sie werde ſich nicht durch 
Förderung partikulariſtiſcher Tendenzen von dem geraden Wege 
abdrängen laſſen, der auf eine allmähliche Errichtung des 
            deut=
ſchen Cinheitsſtaates hinziele. 
Nach der Regierungserklärung, die wiederholt von 
            kommu=
niſtiſchen Zwiſchenrufen unterbrochen wurde und lebhaften 
            Bei=
fall in der Mitte des Hauſes erzielte, vertagte ſich das Haus auf 
zwei Stunden.
 Vom Tage 
In der oberſchleſiſchen Metallinduſtrie ſind nach 
Mitteilungen von gewerkſchaftlicher Seite 60 000 Arbeiter 
            ausge=
ſperrt. 
Die Denkſchrift der baheriſchen Staatsregierung zur 
Reviſion der Weimarer Verfaſſng iſt nunmehr auch dem 
Reichsrat zugegangen, der darüber wohl ſchon in der nächſten Sit= hatte geſtern abend eine längere Unterredung mit dem 
            Finauzminiſt=
zung des Reichsrats beraten dürſte. 
Der 60er Ausſchuß des beſetzten Gebietes iſt geſtern zum gegen den franzöſiſchen Frauken unternommen werden, zu begegneu. Auch 
zuveiten Male zuſammengetreten und hat die Wahl ſeines 
Präſidiums vorgenommen.
 Bei den geſtrigen Demonſt rationen der Kommuniſten 
in Berlin, anläßlich des Todestages Karl Liebknechts und Rofa wurde die Frage des plötzlichen rapiden Frankenſturzes eingehend be= 
Luxemburgs iſt es zu kleineren Zuſammenſtößen mit der Polizei 
gekommen. 
dacht ſteht, ein Attentat auf General v. Seeckt geplant zu 
Angaben gemacht werden. 
Der Aufſichtsratsvorſitzende der Württembergiſchen Vereinsbank 
Alfred von Kaulla, ein hervorragender Führer im 
            württembergi=
ſchen Wirtſchaftsleben, iſt im 71. Lebensjahre geſtorben. 
Der Komponiſt Geza Zichy iſt geſtorben.
 Vor dem Strafgerichtshof in Budapeſt begann geſtern die 
Hauptverhandlung im Prozeß Ullain und Genoſſen. 
Die jugvſlawiſche Preſſe begrüßt allgemein das mit Italien 
getroffene Abkommen in Fiume und betrachtet es als eine 
            gün=
ſtige Einleitung für ein allgemeines politiſches Uebereinkommen zwiſchen 
den beiden Staaten. 
Nach einer Radiomeldung aus Rom iſt Italien im Begriff, den 
Laufanner Vertrag durch ein Dekret des Königs zu 
            rati=
fizieren. 
Der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph teilt mit, daß 
der franzöſiſche Vertreter in Angora Oberſt Mougin 
demnächſt aus Angora abberufen werden würde und daß Oberſt 
Cotterau an ſeine Stelle treten werde. 
Die Nachrichten von dem großen Wahlſieg Zaglul 
            Pa=
chas in Aegypten haben in offiziellen engliſchen Kreiſen große 
Unzufriedenheit hervorgerufen.
 Reuter meldet aus Oſaka: Die telephoniſche und telegraphiſche 
            Ver=
bindung zwiſchen Tokio und Oſakn, iſt durch ein Erdbeben 
unterbrochen. 
Auf der Strecke zwiſchen Radziwillow und Zdolbunow 
ſüd zwei Perſonenzüge zuſammengeſtoßen. Laut 
Blättermeldungen beläuft ſich die Zahl der Toten auf 14 und die der 
Verwundeten auf 39.
Amtlicher Dollarkurs 4 210300000000
1 Billion 1 Pfg. — 10 Milliarden
Dr. Schacht zur Sachverſtändigenkonferenz eingeladen.
 Paris, 15. Jan. (Wolff.) Der erſte 
            Sachverſtändigenaus=
ſchuß hat heute vormittag beſchloſſen, den Reichsbankpräſidenten 
und Währungskommiſſar Dr. Schacht aufzufordern, einer der 
nächſten Sitzungen beizuwohnen, um Auskunft über verſchiedene 
auf die Währungsfrage bezügliche Fragen zu erteilen, die, wie 
das Communiqué beſagt, der Aufklärung bedürfen. 
Weiter beſchloß der Sachverſtändigenausſchuß, die Protokolle 
ſeiner Verhandlungen geheim zu halten und ſämtliche 
            Ausſchuß=
mitglieder darauf zu verpflichten, der Preſſe keine Interviews 
und Mitteilungen zu geben. Jede Mitteilung an die Preſſe wird 
durch den Generalſekretär erfolgen, der ſie vorher dem Ausſchuſſe 
unterbreiten wird. 
Erhöhung der Zolſgebühren im beſetzten Gebiet 
Eſſen, 15. Jan. Die franzöſiſche Zollverwaltung hat die 
Verzollungsgebühr für Pakete mit ſofortiger Wirkung auf das 
Vierfache der bisherigen Sätze erhöht. Der Zoll für ein Paket 
aus dem unbeſetzten Gebiet nach dem beſetzten beträgt daher 
künftig bis 5 Kilogramm 1.60 Goldmark, über 5 bis 10 
            Kilo=
gramm 3.20, 10 bis 15 Kilogramm 4.80, 15 bis 20 Kilogramm 
6.40 Goldmark. In der umgekehrten Richtung gilt die Hälfte 
dieſer Sätze. Die beſondere Behandlungsgebühr von 10 
            Pfen=
nigen für jedes Paket bleibt unverändert.
 Die bageriſche Sozialdemokratie für 
            Landtags=
auflöſung und Neuwahlen. 
München, 14. Jan. Die bayeriſche Sozialdemokrate läßt 
in ihrem Hauptorgan erklären, daß ſie für eine 
            Landtagsauf=
löſung und baldige Neuwahlen ſei. Sie mache ihre Zuſtimmung 
aber davon abhängig, daß der in Ausſicht geſtellte Entwurf einer 
Verordnung über die Sicherung der Wahlfreiheit von der 
            Re=
gierung dem Landtag vorgelegt und für die Durchführung der 
Verordnung der Generalſtaatskommiſſar ausdrücklich 
            ausge=
ſchaltet wird.
 Die Frankenkriſe. 
Große Beſorgnis in Paris. 
Paris, 15. Jan. (Wolff.) Im heutigen Miniſterrat wird der 
Miniſterpräſident Maßnahmen zum Schutze des Franken vorſchlagen. Er 
uend dem Juſtizminiſter, in deren Verlauf die Maßnahmen beſprochen 
wurden, die ergriffen werden ſollen, um den Entwertungsmanöveru, die 
der Handelsminiſter verhandelte geſtern mit den Vertretern der 
            Waren=
börſen, um über die Nachwirkungen des Frankenſturzes auf das 
            Ge=
nau ſte unterrichtet zu werden. In den Wandelgängen der Kammer 
ſprochen, und es wurden verſchiedene Maßnahmen ins Auge gefaßt, die 
man ergreifen könne, um die Frankenkriſe zu beſeitigen. 
So iſt nach Havas von einer ſtrengen Kontrolle der Deviſen geſpto= 
Ueber die Verhaftung eines früheren Offiziers, der in dem Ver= chen worden, von einer Zentraliſierung des Deviſenhandels durch die 
Bank von Frankreich ſowie von Einzelheiten, die ergriffen werden 
            müß=
haben, können im Intereſſe der Unterſuchung vorläufig keine weiteren ten, um die Deviſen nach Frankreich zurückzuführen, die die Exporteuro 
im Auslande belaſſen haben. Jedenfalls wünſcht man aber eine erhöhte 
Wachſamkeit, um die Verſuche zu durchkreuzen, die im Auslande gegen 
den Kredit Frankreichs unternommen werden. Nichts reihtfertige, das 
plötzliche Sinken des Franken. Mittwoch werde der Finanzausſchuß der 
Kammer in Anweſenheit des Finanzminiſters die Frage beſprechen. 
Wie im Echo de Paris mitgeteilt wird, iſt auch die Rede dabon, durch 
eine vorübergehende Erhöhung einiger Steuern der Frankenkriſe 
            eut=
gegenzuarbeiten. Jedenfalls werde der Miniſterrat heute beſchließen, 
daß keine Inflation getrieben werden ſoll. 
Geſtern abend iſt das Pfund an der Nachbörſe auf 98 Franfen, der 
Dollar auf 23,27 Franken geſtiegen. 
Britiſche Vermutungen über die Urſache 
des Frankenſiurzes. 
Londvn, 15. Jan. (Wolff.) Die Blätter bezeichnen den neuen 
Frankenſturz als aufſehenerregend und heben die in Paris darüber 
            ge=
zeigte große Beſorgnis hervor. Dem Pariſer Berichterſtatter der 
            Mor=
ningpoſt zu folge iſt die einzig mögliche Grklärung für den plötzlichen 
Zuſammenbruch des Franken die, daß die großen und kleinen 
            franzöſi=
ſchen Kapitalanleger über die Wendung, die die Dinge genommen hätten, 
beunruhigt ſeien, weshalb ſie ausländiſches Geld und ausländiſche 
            Wert=
papiere kauften gegen Abgabe franzöſiſcher Wertpapiere. 
Der Pariſer Berichterſtatter der Daily News ſchreibt, die 
            Ur=
ſache des Frankenſturzes werde in Frankreichs answärtigen Beziehungen 
geſucht. Man erwähne in dieſem Zuſammenhang die britiſche Hältung 
nach der Erſchießung des Separatiſtenführers Heinz in Spetzer. 
            Cur=
zon beharre auf einer unabhängigen Unterſuchung 
der Lage in der Pfalz. 
Daily News ſchreiben in dem Leitartikel: Die Wirtung der 
Ruhrinvaſion und das Verſchwinden Deutſch ands als eine wirtſchaftliche 
Einheit fei jetzt klar zu überſehen. Wenn Poincaré oder ſein Nachfolger 
beſchließen würde, daß Deutſchland, uur Frankreich vor der vollſtändigen 
finanziellen Rataſtrophe zu retten, in die Lage verſetzt werden müſſe. 
ſeine Schulden auf einer vernünftigen Grundlage zu bezahlen, ſo werde 
die Geſamtlage in Europa ein bemerkenswerte Umwandlung erfahren. 
Auch der Mancheſter Guardian führt aus, man könne nur 
hoffen, daß das Dilemma, in dem der nächſte franzöſiſche Finanzminiſter 
ſich befinden werde, ihn dazu veranlaſſen werde, Deutſch and weniger als 
Feind anzuſehen, der zerſchmettert werden müſſe, als vielmehr als 
Schuldner, der bei vernünftiger Vehandlung Frankreich zum ſchließlichen 
finanziellen Gleichgewicht verhelfen könne. 
Baiſie=Stinztuung in Paris. 
* Paris, 15. Jan. (Priv.=Tel.) Der geſtrige Ackordſturz des 
Franken, bei dem das Pfund bis zu 98 gehandelt wurde, iſt das groß= 
Ereignis des Tages. Nachdem geſtern im Finanzminiſte 
im eine 
            Kom=
miſſion zuſammengetreten iſt, um die Möglichkeit von Schutzmaßnahmer 
zu prüfen, iſt heute vormittag im Miniſterrat die Frage behandelt 
            wor=
den. Zum Unterſchied von der in der vorigen Woche abgehaltenen 
            Mi=
niſterberatung wird der Finanzminiſter heute keinerlei öffentliche 
            Erklä=
rung abgeben. Die Beſchlüffe, die gefaßt werden, ſollen geheimgehalteu 
werden. Es ſoll ſich nicht mehr um oberflächliche Polizeimaßnahmen 
zur Kontrolle oder Unterbindung der Baiſſeſpekulation, ſondern um 
weitgehende Maßnahmen auf dem Gebiete der franzöſiſchen 
            Auslandsgut=
haben ſowie auf ſteuerlichem Gebiet handeln. 
Als überraſchende Fulge ber Debiſenhaufſe wurbeu an der Pariſeu 
Warenbürſe geſtern keine Kursnotierungen vorgenommen. Man wollte 
es vermeiden, für die notwendigſten Artikel, vor allem Getreide, 
            über=
mäßig hohe Preiſe zu notieren. Indeſſen iſt man von beteiligten Kreiſen 
dagegen vorſtellig geworden. Ein Abgeordneter und ein Mitglieb des 
Senats haben heute ihre Abſicht mitgeteilt, die Regierung über die durch 
den Frankenſturz eingetretene Teuerung zu interpellieren. 
w. 
Franzoſiſche Abwehrmaßnahmen. 
* Paris, 16. Jan. (Priv.=Tel.) Nach dem geſtrigen 
            Mini=
ſterrat wurde zur Wiederherſtellung der franzöſiſchen 
            Finanz=
lage beſchloſſen, die allgemeinen Steuern um 10 Prozent zu 
            er=
höhen. Die franzöſiſche Regierung beabſichtigt ferner, eine Reihe 
von Geſetzesvorlagen einzubringen, die ſich namentlich auf die 
Bekämpfung der Steuerflucht in Frankreich und die 
            Einſchrän=
kung der öffentlichen Ausgaben beziehen. Außerdem ſollen 
            ſämt=
liche mit neuen Ausgaben verbundenen Projekte vorläufig fallen 
gelaſſen werden. Ueber die Auflage von zwei Zuſatzzehntel auf 
ſämtliche Steuern wird heute in der Kammer verhandelt werden. 
Die Regierung beſchränkt ſich darauf, auf raſche Abſtimmung zu 
drängen und wird bei dieſer Gelegenheit die Vertrauensfrage 
ſtellen. Schließlich haben die Miniſter noch andere Maßnahmen, 
über die bis jetzt nichts Beſtimmtes verlautet, zur Unterdrückung 
der Frankenſpekulation ergriffen.
 Die Markusbrüder. 
Von Hans Müller=Hickler. 
I. Das Fechten. 
Gs hat in Deutſchland eine Zeit gegeben, und das ſei heute, 
da an der Wehrloſigkeit und Unehre unſeres Volkes von drinnen 
und draußen ſo raſtlos gearbeitet wird, mit Poſaunen ins Land 
gerufen, da es jeder für eine Schande hielt, waffen= und 
            wehr=
los auf die Gaſſe zu gehen. Es war im 16. Jahrhundert 
            Deutſch=
land fauſtſtark und gewappnet. Jedweder ſtand feſt auf ſeinem 
Recht und es blühten die umwallten Städte, die Dörfer und 
Höfe. Luther und Dürer lebten, Maximilian, Sickingen und 
Frundsberg. Die Handelsherren trieben ihre Planwagen weit 
in Orient und die Zunftmeiſter erzogen einen ſtattlichen 
            Nach=
wuchs. Nicht allein die droben auf Burgen und Schlöſſern und 
die berufenen Kriegsleute gingen gewappnet, auch der Meiſter 
und Handwerksgeſell hate eine ſcharfe Klinge um und eine Feder 
am Hut, dazu berechtigt, dieweil er ein Markusbruder oder 
Federfechter war, und weil er ſich ſtolz „Meiſter vom langen 
Schwerte” nannte. Ein wehrhafter Geſchlecht lebte nie. Aus 
tiefer Schwäche mög’s wieder ſo erſtehn, das deutſche Volk, dann 
iſt ſein Aufſtieg ſicher. 
Es mag ein ſchöner und ſtattlicher Anblick geweſen ſein, 
wenn des Sonntags die handwerkfrohen, rüſtigen Geſellen 
            an=
ſchritten, die linke Fauſt auf des Schwertes Knauf geſtützt, alſo 
daß es „prahlend” hinausragte, luſtig zwirbelte die rote Feder 
im leichten Winde. „Freydige Burſchen” waren’s, die den 
            Dir=
nen unter Augen zogen, „nüchtern und wachtbar alle Stund” 
und fo einer vom Leder zudte, wiſchte er auf, daß auch ein Nitter 
ſich deckte. 
Doch die Klingen trugen ſie nicht zum Fuchteln und weil’s 
fürnehm und ſtattlich ausſaht ſie waren Fechter, in Waffen 
            auf=
gewachſen und hatten gelernt, ſie zu führen wie ihre 
            Zuſchlag=
hämmer, den Hobel und das Schnitzeiſen nach allen Regeln der 
Kunſt, herzhaftig, wacker und großmütig. Ihre Bruderſchaften 
hatten Freiheiten und Privilegien direkt von der Majeſtät und 
führten ein adelig Wappen. Keiner aber war ſtolzer als der 
Markusbruder, dieweil ſeine Bruderſchaft die älteſte war. Will 
man die Wichtigkeit dieſer Vereinigungen verſtehen, muß einem 
deren Entwicklungsgeſchichte und des Fechtens Anbeginn und 
Laufbahn bekannt werden.
 Das Fechten entſtand aus dem rauhen Schlag eines 
            eichen=
knüppelbewehrten Urahns; er wollt dem ebenſo gearteten oder 
einem Raubtier den Fraß ſtrittig machen oder auch ein trocken 
Plätzlein in träufelnder Höhle verteidigen. Drum haute er auf 
ſeinen Nächſten los in der wohlgemeinten und ehrlich betätigten 
Abſicht, ihm den Schädel einzuſchlagen. Daran iſt nichts 
            abzu=
tun. Dann fraß er den andern auf, vielleicht auch nur deſſen 
Jagdbeute. Waren’s auch gefährliche, wilde Geſtalten, die ſo 
kämpften mit Muskeln und Sehnen wie Eiſendraht und Gliedern 
wie Wagendeichſeln, klettergewohnt und von gewiß nicht 
            weich=
licher Stimmung — dem Geſetz der Natur folgend gab’s 
            den=
noch ſtärkere und ſchwächere — die ſtärkeren hätten trotz ſchlagen 
und beißen der Andern ſtets obgeſiegt, hätten die nicht ihren 
Vorteil im Parieren des Schlags, im Ausſpähen der Blößen des 
Gegners getunden. Das iſt zeitlebens des Schwächeren Los 
geweſen, den wütigen Hauer zu überliſten und ihn durch Stiche 
zu ſchädigen, da er ihn mit rüſtigem Schlag nicht fällen kann. 
Zunächſt mögen ſich die oben beſchriebenen Vorfahren ein 
Fell um den linken Arm gewickelt und dieſes ſpäter durch ein 
Holzſtück verſtärkt haben und nun konnten ſie Hieb und Stich 
auffangen. Es war auch nicht einerlei, wohin der Hieb traf. Ein 
Armbruch heilte wieder, das beweiſen Funde, einen ſteilen 
            Knüp=
pelhau aber von oben richtig geſetzt und gezielt und durch die 
Parade getrieben — den hielt auch der beſte Urſchädel nicht aus. 
Es kam Methode und Fagon in die Holzerei und als der 
            Knüp=
pel ein Holzſchwert wurde mit Schneide und Spitze, als nach dem 
das Bronzeſchwert erſtand, da folgte geregelteres Fechten von 
ſelbſt. Da kam’s überhaupt nicht mehr ſo ſehr auf Armkraft an. 
Wohl konnte ein grober Yauer dem andern anfangs ſchwer 
            zu=
ſetzen, doch auf die Dauer nicht. Behält der geübte Fechter 
ſeine Geiſtesgegenwart, läßt er den Dreſcher ſich weidlich abklopfen, 
dann wird der bald müde, verliert die Faſſung und ein 
            geſchul=
ter Angriff ſchmeißt ihn um. Die Hauptvorteile des „Ju Jitſu” 
beſtehen darin, daß man des Gegners Kraft zum eignen Siege 
benutzt, daß man durch Nachgeben ſiegt. 
Es iſt gar kein Zweifel, daß die Heere der Aegypter, der 
Griechen und Römer, wie ſie uniformiert und einheitlich 
            bewaff=
net, auch mit der Waffe völlig einexerziert und geübt waren; wie 
wäre ſonſt der Frontangriff der Römer mit dem Gladius 
            mög=
lich geweſen. Durch die Jahrhunderte erſtarkte die Fechtkunſt, 
weil der Bürger kriegsgewohnt und ſchwertſtark ſein mußte. Der 
Ritter war von Jugend an mit Rüſtzeug und den Waffen ver=
 traut und mit ihnen aufgewachſen, ſein Amt und Beruf war’s, 
in der Lehnsfolge ſtreitbar zu ſein. Er legte ſeine Prüfung im 
Reiten und Fechten im Turnier ab. Der Bürger aber tat ſich 
in Fechtergeſellſchaften zuſammen, um zu lernen und ſich prüfen 
zu laſſen. 
Die Regeln, die ſeither nur durch mündliche Tradition ſich 
vererbten, kamen nun in feſte Formen und wurden ſchriftlich 
niedergelegt, und ſchon im 14. Jahrhundert erſcheint eine Schrift, 
welche die 7 freien Künſte aufzählt, als ſiebente die „Hofekunſt” 
für die „Vechter, ſchermer, renger, ſprenger”. — Das Fechten 
wurde ſchon im 14. Jahrhundert „ſchermen” genannt, weil auch 
der Schild benutzt wurde und geſchultes Fechten der beſte Schutz 
und Schirm war. Der deutſche Schirmer ward berühmt und 
            ge=
prieſen in der Welt, ſo, daß andere Nationen mit der Tätigkeit 
auch das Wort, das ihnen fehlte, in ihre Sprache übernahmen; 
ſo entſtand das italieniſche „scherma” und das franzöſiſche 
„eserime‟. Mag’s dem Erbfeind lieb oder leid ſein, es kommt 
von „ſchirmen”, und das iſt nicht das einzige, was er in puncto 
Waffengebrauch und Tapferdraufgehen von uns lernte. Wenn 
er ſelbſt zu ſchlapp war, den Spieß zu führen, nahm er ſich 
Deutſche in Miete — wie Franz II. die Landsknechte. In allen 
Ciſenſachen ſind wir zeitlebens dem Franzos über geweſen, aber 
ſie verſtehen beſſer zu reden und halten feſter am Vaterland, dem 
ſie das elendige Parteihadern nachſetzen. — 
Es folgte im 15. und 16. Jahrhundert manche gute 
            Vor=
ſchrift für den Fechtlehrer, den man „Schirmmeiſter” und den 
Lehrling, den man „Schirmknaben” hieß. Eine der bekannteſten 
iſt die von Johannes Lichtenauer aus dem Anfang des 15. 
            Jahr=
hunderts. 
Die Waffen verbeſſerten ſich inzwiſchen immer mehr. Die 
Wichtigkeit des Fußgängers, des Bürgers und Bauern als 
Kämpfer nahm immer mehr zu, bei Sempach, Murten und in 
der Sporenſchlacht bei Kotwyk hatte Fußvolk die Geharniſchten 
aus den Sätteln geſtöchen und übel zugerichtet. Der Ruf der 
UInbeſiegbarkeit war geſchwunden, die adeligen Reiter waren 
            be=
ſiegt von elendigem Fußvolk. Wo einmal Breſche gelegt iſt in 
ein Vorurteil, und die allgemeine Meinung, da gibt’s kein 
            Hal=
ten mehr und früher oder ſpäter ſtürzt der ganze Wall — das 
mögen die ſich geſagt ſein laſſen, die heute des Volkes Führer 
zu ſein glauben. Auch ihr Wall ſtürzt ein. 
(Fortſetzung folgt.)
Rummer 16.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 16. Januar 1924.
Seite 3.
 * Die Beigrader Konferenz. 
Von 
Prof. Dr. Melchior Palägyi. 
Allem Anſcheine nach hat Beneſch mit ſeiner Belgrader 
            Kon=
ferenz eine ſchwere Niederlage erlitten. England und Italien 
haben, ſeine Itänte rechtzeitig durchſchaut und alles in 
            Bewe=
gung geſetzt, ſeine Pläne zu durchkreuzen. Es handelt ſich im 
tſchechiſch=franzöſiſchen Vertrag um nichts Geringeres, als die 
Kleine Enten,e, dann aber auch wvomöglich Rußlano, ja die 
ganze flaw ſche Welt vor den Siegeswagen Frankreichs zu 
            ſpan=
nen und der franzöſiſchen Vorherrſchaft in Europa dienſtbar zu 
mahen. Nun ſind aber die Fanfarenklänge, mit denen das 
            Zu=
ſtandekommen des großen franzöſiſch=ſlawiſchen Bundes 
            ange=
kündigt wurde, plötzlich verſtummt, und es iſt um die Belgrader 
Konſerenz recht ſtill geworden. Zuerſt hat Beneſch ſelbſt beſchwich. 
tigende Erklärungen abgegeben, daß es gar nicht ſeine 
            Abſich=
ſei, die Tſchechoflowakei einſeitg an Frankreich zu binden, noch 
weniger handele es ſich um eine ſoſche Bindung aller drei Staaten 
der Kleinen Entente, und zum Schluß bekräftigt es auch eine 
            offi=
zielle Verlautbarung der Belgrader Konferenz faſt feierlich, daß 
ſie Gewicht darauf lege, „ihre vertrauensvollen Beziehungen zu 
ſämtlichen alliierten Mächten beizubehalten”, d. h. ſie wünſche 
nicht, Beneſch zuliebe England und Italien zu verärgern. 
            Uir=
ſprünglich waren die zwei Hauptpunkie des Programms der 
Belgrader Konferenz: die Vorbereitung eines Bündniſſes der 
Staaten der Kleinen Entente mit Frankreich nach tſchechiſchem 
Muſter und die Anbahnung der Anerkennung Sowjetrußlands, 
beſonders auch durch Frankreich. Nun iſt die Konferenz 
            ziem=
lich kleinlaut geworden, ſie wünſcht ſich nicht in die großen 
            euro=
däiſchen Fragen zu miſchen oder gar den ganzen Kontinent in 
zwei gegenſätzliche Machtgruppen zu ſpalten, ſondern be chränkt 
ſich in beſcheidener Selbſterkenntnis auf Beſprechungen der 
Frage der ungariſchen Auslandsanleihe, die nirgends in der 
Welt und vielleicht am allerwenigſten in Ungarn Aufregung 
verurſacht. 
Daß die weltbewegenden Pläne des Herrn Beneſch ſo raſch 
zu eitel Dunſt werden, hat ſeine tiefreichenden realen Gründe, 
die wir im folgenden näher beleuchten möchten, da ſie manchen 
intereſſanten Einblick in die heutige europäiſche Situation 
            ge=
ſtatten. Vor allem iſt es ſehr erfreulich, zu ſehen, daß der 
            ita=
lieniſche Faſzismus nach vielen, ſehr bedenklichen und ſehr 
gefährlichen Schwankungen ſeiner Außenpolitik ſich der Kleinen 
Entente gegenüber zu einer geſunden Eingebung aufrafft, die 
manchen ſeiner bisherigen ſchweren Fehler gut machen kann. Es 
iſt geradezu ein ſelbſtverſtändliches und großes Intereſſe des 
aufſteigenden Italiens, den jungen ſüdſlawiſchen Nachbarſtaat 
nicht durch kleinlichen und engherzigen Egoismus ron ſich 
            abzu=
ſtoßen und dadurch direkt in die Arme Beneſchs und der 
            franzöſi=
ſchen Büdnispolitik zu treiben. Nun hat ſich endlich Muſſolini 
entſchloſſen, den vierjährigen Konflilt in der Fiumefrage, die 
das Verhältnis zu Jugoflawien vergiftet hatte, durch die 
            Zu=
ſpreckung des Deltas und Porto Baros an Südſlawien gütlid 
beizulegen, und was noch wichtiger iſt, ein Uebereinkommen 
hinſichtlich der Zuſammenarbeit zur Erhaltung der 
            Friedensver=
träge abzuſchließen. Zwar iſt der diesbezügliche Vertrag noch 
nicht underſchrieben, aber die Einigkeit iſt in auen weſentlichen 
Punkten erzielt, ſo daß die politiſch=wirtſchaftliche Annäherung 
Jugoſlawiens an Italien außer Frage geſtellt erſcheint. Durch 
dieſes kluge Verhalten gewinnt Rom wachſenden Einfluß auf die 
Belgrader Politik, und der überraſchend günſtige Erfolg gibt ſich 
ſofort in der großen Zurückhaltung der Konferenz kund, die 
nichts mehr von einem Sonderbündnis mit Frankreich weiß 
und auch die Frage der Anerkenuung der Sowjetrepublik auf 
ſich beruhen läßt. Rumänien war ohnehin der Anſicht geweſen. 
raß ein nach tſchechiſchem Vorbild abzuſchließendes Bündnis mit 
Frankreich ſeine Aktionsfreiheit allzu ſehr beeinträchtigen würde 
und jetzt hält es auch Jugoſlawien mit ſeinen Intereſſen für 
unvereinbar, der Initiative Beueſchs Gefolgſchaft zu leiſten. Und 
was die politiſche Anerkennung der Sowjetrepublik betrifft 
meint die Konferenz in aller Beſcheidenheit, daß die 
            Stellung=
nahme Italiens und Englands abzuwarten ſei, und auch nach 
her jedem Staat ſeine freie Beſchlußfähigkeit belaſſen werden 
foll. Fürwahr, ein vollſtändigerer Mißerfolg der Pläne Beneſchs 
läßt ſich kaum denken, und es wird ihm nicht geringe Mühe koſten, 
bei ſeinem nächſten Be uch in London ſich als unſchuldig an allen 
ihm zugeſchriebenen Abſichten hinzuſtellen. 
Es entſteht nunmehr die Frage, was einen Diplomaten wie 
Beneſch verleitete oder nötigte, ſeine Politik dermaßen einſeitig 
Frankreich gegenüber feſtzulegen und ſich hinterher durch die 
Belgrader Konferenz in ſeinen Plänen iſolieren zu laſſen. Die 
Erklärung dieſer merlwürdigen Sachlage iſt zweifellos in den 
überaus ſchwierigen inneren Verhältniſſen der heutigen 
            Tſchecho=
ſlowakei zu ſuchen, die man vielleicht ohne Uebertreibung geradezu 
als kritiſch bezeichnen könnte. Tſchechien iſt außerſtande, ſeine 
zwei lebenswichtigen Minderheitsfragen: das deutſche und das 
noch gefährlichere ſlowakiſche Problem, zu löſen, weil es in 
völlem Gegenſatz zu ſeiner geographiſchen Lage und ſeinem 
eihniſchen Aufbau eine rückſichtsloſe nationaliſtiſche und 
            imperia=
litiſche Politik verfolgt. Seitdem die Gemeindewahlen in der 
Slowakei einen großen Erfolg für die unter der Führung Hlinkas 
ſtehende ſlowaliſche Volkspartei brachten, iſt zwar in ihrem 
            ent=
ſchloſſenen Autonomiekampfe für einige Zeit eine Windſtille ein=
 getreten, aber ſie holt jetzt zu einem um ſo ſtärkeren Vorſtoß aus 
indem ſie mit ihren alten Forderungen: 1. Eintragung des 
Pittsburger Vertrages in das Verfaſſungsgeſetz, 2. ſelbſtändige 
Schulvertaltung für die Slowaken, 3. Gutmachung der 
            bisheri=
gen Rechtsverletzungen in der Slowakei, direkt an den 
            Präſi=
denten Maſaryk herantritt. Noch ſchlimmer gebärden ſich die 
pevolutionären ſlowakiſchen Kommuniſten, die ſich um Hilfe au 
die Moskauer Internationale wandten. Tſchitſcherin erklärt 
offen, daß die Forderungen der Slowaken durchaus berechtigt 
ſeien, ja, er ſpricht es auch aus, daß die Slowak=i geographiſch 
eng mit Ungarn zuſammenhänge und auf die Dauer nicht ganz 
von Ungarn losgelöft werden könne. Die Volkspartei droht ſich 
mit den übrigen Minderheite;;, insbeſondere mit dem 
            Deutſch=
tum, zu verbinden und einen pppoſitionellen Einheitsblock zu 
ſchaffen, ſo daß 7 Millionen Nichttſchechen den 7 Millionen 
            Tſche=
chen gegenüberſtünden. 
Derartigen inneren Gefahren glaubt Beneſch durch ein mili 
täriſches Bündnis mit Frankreich vorbeugen zu können. Die 
Tſchechollowakei iſt unter allen Staatsgebilden des neuen Europa 
das innerlich gebrechlichſte, und um dies zu verhüllen, treibt 
Beneſch eine ſcheinbar großzügige Politik, indem er ſich zum 
            Ver=
mittler zidiſchen Frankreich und England, oder, wie diesmal, 
zwiſchen Frankreich und Rußland aufwirkt. Auch die Belgrader 
onſerenz iſt, im Grunde genommen, ein mißlungener Bluff, 
dirch den ſich die Tſchechoſlowakei als Führerin in europäiſchen 
Fragen aufzuſpielen verſuchte.
 Aus dem 1Ser=Ausſchuß des Reichstags. 
Berlin, 15. Jan. Der Fünfzehnerausſchuß des 
            Reichs=
tags, der heute ſeine Sitzungen wieder aufnahm, beſchäftigte ſich 
heute zunächſt mit einer Verordnung, betr. Aenderung des 
            Ge=
ſetzes zur Ausſührung der Beſtimmungen des Verſailler 
            Vertra=
ges über gemiſchte Schiedsgerichtshöfe und die Vollſtredung 
ausländiſcher Urteile. Hierzu wurde vom Bertreter des 
            Aus=
wärtigen Amtes ausgeführt, daß bei Aufas”e des xafſitzen 
            iger=
ſtandes ſich die Reichsregierung auch entſchließen mußte, ihre 
Haltung gegenüber den deutſch=franzöſiſchen Schiedsgerichten zu 
verändern und die Urteile, die in der Uinterbrechungszeit 
            ergan=
gen ſind, anzuerkennen. Der Ausſchuß erhob keine Bedenken 
gegen die Verordnung. Bei der dann zur Beratung kommenden 
Verordnung zur Entlaſtung des Reichsgerichts empfahl der 
Ausſchuß folgende Aenderung, der auch die Regierung zuſtimmte: 
Das Oberſte Landesgericht hat die Reviſien zuzulaſſen, wenn ſie 
von einer Entſcheidung des Reichsgerichts oder, ſoweit eine ſolche 
nicht vorliegt, von der Entſcheidung eines Oberlandesgerichts 
abweicht, oder wenn ſonſt vor der Zulaſſung der Reviſion die 
Klärung einer Rechtsfrage von grungi” ’icher Bedeutung zu er 
warten iſt. Eine Verordnung über die Verfahren von 
            Miet=
ſachen, wodurch aus Erſparnisgründen die Beiſitzer bei den 
            be=
treffenden Amtsgerichtsverfahren beſeitigt werden ſollten, wurde 
vom Ausſchuß nicht gutgeheißen. Vielmehr empfahl der 
            Aus=
ſchuß der Regierung, von dem Erlaſſe dieſer Veroronung 
            abzu=
ſehen. Zum Schluß beriet der Ausſchuß eine Verordnung zur 
Ergänzung des Geſetzes über Gewährung einer Entſchädigung 
an verſetzte Veamte und von Umzugskoſten beim 
            Wohnungs=
wechſel am Orte. Der Ausſchuß erhob gegen dieſe Verordnung 
keine Bedenken. 
Das britiſche Preſtige in der Kölner Zone 
in Gefahr. 
London, 15. Jan. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der 
T imes” in Köln meldet, daß Paris es abgelehnt habe, das 
            Eiſen=
bahnübereinkommen zu ratifizieren, das von dem ( 
neraldirektor der 
rn unterzeichnet 
ranzöſiſchen Vertr 
Regie, Beraud, den britiſchen u 
en Deutſchen angenommen worden ſei. Infolgedeſſen ſe 
ind auch von 
ge in Köln wiederum ernſt. Die Regie zeigte ſich, 
            ins=
die Lage der 
befondere was den Gütertransport betreffe, als die unzulänglic 
Eiſenbahnverwaltung in Europa. Sie könne nicht einmal auf Grund 
des Düſſeldorfer Abkommens die angeführten Kohlenlieferungen bewäl 
ehrs 
tigen. Wenn nun durch die Wiederherſtellung des Durchgangsve 
durch Köln ihre letzte Entſchuldigung für ihre Unzulänglichkeit beſeitigt 
werde, werde die Regie vor der Welt als mit einem beklagenswerten 
Mißerfolg belaſtet daſtehen. Es läge baher den Franzoſen daran, die 
Regelung zu verzögern. Mit Hilfe ihrer Propaganda hofften ſie, die 
Engländer für die beſchämenden Verkehrsverhältniſſe verantwortlich und 
die britiſche Verwaltung unbeliebt machen zu können. Die Wirkung der 
Auslieferung der Eiſenbahnen an Frankreich würde ſich in vielen R 
tungen zeigen. Frankreich würden die Eiſenbahnen von Holland bis 
zur Schweiz in die Hand gegeben werden was ihnen die Möglichkeit 
gäbe, die Frachtſätze zu Gunſten der franzöſiſchen Induſtrien und z 
Nachteil britifcher und anderer Staatsangehöriger zu differenzieren, w 
dies Frankreich bereits auf anderen Gebieten in wirtſchaftlicher 
ziehung tue. 
In die britiſche Zone würden alſo franzöſiſche Beamte eindringen, die 
ſtatt der Engländer die Eiſenbahnen kontrollieren würden. Währenl 
die Engländer den Deutſchen Weiſungen hätten geben können, in dem 
Bewußtſein, daß ihnen Folge geleiſtet werde, würden ſie ſich dann an 
die Franzoſen wenden müſſen. Dies ware ein Vertragsbruch gegenüber 
den deutſchen Eiſenbahnern, die lohal mit den Engländern zuſammenge 
wirkt hätten. Geſamtentlaſſungen und Herabſetzung der Löhne auf die 
von der Regie gezahlten Frankenhungerlöhne wäre die Folge und ein 
Bruch des Rheinlandabkommens und des Friedensv rtrages, die von den 
Beſatzungsmächten England allein dauernd loyal gehalten habe. 
Schließlich würde es einen unheilbaren Schlag gegen das britiſche 
Preſtige bedeuten. Eine feſte Haltung der britiſchen Regierung ſei aber 
ein beruhigender Beweis, daß eine derartige kataſtrophale Unterwerfung 
nicht erfolgen werden.
 Clives in der Pfalz. 
Das Verhalten der Franzoſen. 
Mannheim, 15. Jan. Der Beſuch des engliſchen 
            General=
konſuls aus München in der Pfalz wirft ſeine Scha ten voraus 
Um 10 Uhr vormittags, alſo eine Stunde vor dem Eintreffen 
des Generalkonſuls, wurde der Verkehr über die 
            Mann=
heimer Brücke von der franzöſiſchen Befatzungsbehörde 
            wie=
der freigegeben. Zugleich wurde die Ueberwachung 
des telephoniſchen Verkehrs zwiſchen der Pfalz und 
dem unbeſetzten Deutſchland augeordnet. 
Clives einpfängt die Veriteter der Pfalz. 
Mannheim, 15. Jan. (Wolff.) Der engliſche 
            General=
konſul Clives, der heute im Parkhotel in Mannheim 
            einge=
troffen iſt, hat dem Wunſche der pfälziſchen Bevölterung 
            ent=
ſprechend die berufenen Vertreter der Pfalz zu einer Ausſprache 
über die durch die Separatiſten geſchaffene Lage empfangen. 
Außer den Vertretem ſämtlüher wirtſchaftlichen Verbände der 
Pfalz, der Arbeitgeber, der Gewerkſchaſten, ſämtlicher politiſchen 
Parteien der Pfalz einſchließlich der Kommuniſten und den 
            Ver=
tretern der Preſſe waren das Oberhaupt der katholiſchen Kirche 
Biſchof Dr. Sebaſtian in Speyer, und der Präſident des 
            Prote=
ſtantiſchen Landeskirchenrats der Pſalz, D. Fleiſchmann, erſchie 
nen. Die Ausſprache gab ein erſchütterndes Bild der Qualen, 
die die Pfalz unter der Herrſchaft der Separatiſten ertragen muß, 
und zeiste wiederum deutlich, daß die Separatiſten ihre 
            Gewalt=
herrſchaft nur dank der Unterſtützung durch General de Metz 
aufrecht erhalten können. Beſonders tiefen Cindruck machte die 
Erklärung eines Arbeiterführers, daß 99,9 Prozent der pfälziſchen 
Bevölkerung den künſtlich in das Land getragenen Separatismus 
aufs ſchärfſte verurteilen und nie und nimmer unlautere 
            Ele=
mente, die ſich die Regierungsgewalt angemaßt haben, als ihre 
Führer anerkennen. 
Nach Beendigung der Ausſprache erhob ſich die 
            Verſamm=
lung zum Zeichen einmütiger Zuſtimmung von ihren Sitzen, um 
in einer Kundgevung im Namen der Menſchenrechte und des 
Selbſtbeſtimmungsrechtes von 800 000 treudeutſchen Pfälzern den 
Vertreter der britiſchen Nation zu bitten, bei ſeiner Regierung 
dahin zu wirken, daß die Pfalz von dem Terror der Separatiſten 
und der Verſkavung befreit werde. 
„Die Pfalz will keine Autonomie‟. 
Ludwigshafen 15. Jan. Unter dieſer Ueberſchrift 
nahmen heute die „Pfälziſche Rundſchau” wie auch ihr 
            Lolal=
blatt ,Generalanzeiger” in ſchärfſter Weiſe Stellung gegen die 
Son erbündler. In einem Leitartikel wird die Geraltherrſchaft 
der Uſurpatoren, die bis zur Beſchlagnahme und Stillegung von 
Zeitungsbetrieben gehen, die die Anerlennung der neu n Regie 
rung” von den Landgemeinden erpreſſen und die Ausweiſung 
der nicht fügſamen Beamten veranlaſſen, vor aller Welt 
            feſtge=
ſtellt und die Wiederherſtellung des Zuſtandes gefordert, wie er 
durch das Rheinlandabkommen und den Verfailler Vertrag 
            ga=
rantiert iſt. Im Anſchluß an dieſen Leitartikel folgt die 
            Ver=
öffentlichung einer Reihe von Proteſten. An der 
Spitze ſteht ein Proteſt ſämtlicher pfälziſcher 
            wirt=
ſchaftlicher und religiöſer Verbände. Dieſe 
            ſchlie=
ßen ſich rüchaltlos dem Proteſt der pfälziſchen Bevölkerung 
            ge=
gen die Separatiſten an, der der Rheinlandkommiſſion geſtern 
überreicht wurde. Sie ſtellen folgende Forderungen auf: 
1. Wiederherſtellung der deutſchen Verwaltungsrechte unb einer 
unabhängigen Gerichtpflege; 
2. Verſammlungs= uud Preſſefreiheit 
3. Freiheit der Perſon und des Eigentums; 
4. Nuggängigmachung aller ſeparatiſtiſchen Gewaltmaßnahmen; 
5. Entwaffnung der Separatiſten und Wiederbewaffnung der deut 
ſchen Polizei. 
Anſchließend folgt ein Proteſt des Stadtrats und der Beam 
tengewerkſchaft von Landau gegen die am 11. Januar erfolgte 
Verhaftung von zwei ſtädtiſchen Beamten. Endlich 
            veröffent=
lichen die Blätter folgende von der „Regierung der autonomen 
Pfalz” angedrohten Vergeltungsmaßnahmen: „Für jeden an 
einem der Beamten der „Regierung” verübten oder verſuchten 
Anſchlag haſten die fünf angeſehenſten Bürger der Pfalz aus dem 
Gegenlager mit ihrem Leben und ihrem geſamten Vermögen.” 
Die Separatiſten haben wegen dieſer Veröffentlichungen mit der 
Beſetzung der beiden Blätter und der Beſchlagnahme der erſchienenen 
Nummer geantwortet. Das gleiche Schickſal iſt aus demfelben 
            Grund=
dem „Pfälziſchen Kurier” in Nenſtadt zuteil geworde 
fentlichung von 
” in Speher iſt wegen Ver= 
Die „Pfälzer Zeitun 
Leitartikeln und Proteſten gegen die Separatiſten von dieſen verboten 
worden. 
V 
de Metz vor der Rheinlandkommiſſion. 
Paris, 15. Jan. (Wolff.) Dem Echo de Paris wird von 
ſeinem Korreſpondenten in Mainz gemeldet, daß auf Veranlaſ 
ſung des franzöſiſchen Oberkommiſſars Tirard die 
            Rhein=
landkommiſſion geſtern vormittag den franzöſiſchen Ober 
delegierten für die Pfalz, General de Metz, gehört habe. 
Er habe die Vorgeſchichte der ſogenannten „autonomen 
            pfäl=
ziſchen Regierung” und den Anſchlag auf Heinz 
            auseinander=
geſetzt. Die Oberkommiſſare hätten ſich ins einzelne gehende 
Aufklärungen geben laſſen.
 * Der neueſte Henny Portenfilm 
„Das alte Geſetz.” 
Im Uniontheater läuft zurzeit der neueſte große Henn! 
Porten=Film, der allabendlich ausverkaufte Häuſer erzielt und, 
was im Film nicht immer der Fall iſt, dieſe auch in jeder Bezie 
hung rechtfertigt. „Das alte Geſetz” iſt das Dogma eines 
            from=
men Nabbiners, der ſeinen Sohn verſtößt, weil er den 
            unbe=
zwinglichen Drang in ſich fühlt, dem Ghetto zu entfliehen und 
ſich einer anderen Welt, einer Welt des Scheins zwar, aber doch 
eben einer Welt zu widmen, die einen impulſiven, ſtarken, auch 
ſittenreinen Menſchen erfüllen und ihn zum Mitſchöpfer an der 
Kunſt und der Kultur berufen kann. Man wird in etwas an 
Kainz erinnert, wenn man dieſen Film ſieht, der ein Stück 
            Alt=
wiener Theaterwelt in glänzender Regie entrollt. 
Baruch (Ernſt Deutſch), der Sohn des frommen Rabbiners 
(Avrom Morewsli von der Wilnaer Truppe in Warſchau) 
            ver=
läßt bei. Nacht und Nebel ſeine Heimat, die kleine Judenſtadt 
irgendwo in Galizien, um Schauſpieler zu werden. Er landet 
zunächſt in einem kleinen Theſpiskarren, muß niedrigſte. Dienſte 
verrichten und verdankt ſchließlich einer Laune der Erzherzogin 
Eliſabeth Thereſia (von Henny Porten ganz ausgezeichnet 
            ge=
ſpielt) ſeine „Entdeckung”. Sie ſchidt ihn kurzerhand Heinrich 
Jaube, dem Burgtheatergewaltigen (deſſen Prachtgeſtalt 
            Her=
mann Valentin in ganz meiſterhafter Weiſe verlebendigt), der 
nach anfänglichem Wettern den jungen Schmierenſchäuſpieler ſich 
notgedrungen verſprechen läßt und nun ſelbſt von dem Talent 
überraſcht iſt. Der Rabbiſohn ſteigt im Hofburgtheater bald von 
Stufe zu Stuſe, und als er infolge einer reizend geſchilderten 
            klei=
nen Intrige der Erzherzogin, die längſt andere Gefühle für den 
Kunſtler hegt als die einer Mäzenin, den bisherigen Liebling der 
Wiener aus dem Sattel wirſt, iſt ſein Glück und ſein Ruhm 
            feſt=
gefügt. Tann endlich — er bleibt auch auf der Höhe des 
            Künſtler=
ruhms ſich ſelbſt und ſeinem Glauben treu — verſucht er, 
            heim=
wehgetrieben, die Verſöhnung mit Vater und Mutter. Für der 
Vater aber iſt er tot und der Mutter Tränen ſind verſiegt. Nur 
die Jugendgeliebte, die in Treue ſeiner harrte, bleibt ihm, ſie 
wird ſein Weib. Der alte Schnorrer Ruben Pick, der einſt das 
Sehnen nach der großen Welt in ihm erweckte, aber ſorgt geſchickt 
dafür, daß der Vater Rabbiner, von ſchwerer Krankheit 
            heim=
geſucht, ſich in einer Shaleſpeare=Lektüre davon überzeugen läßt, 
daß es mehr Dinge zwiſchen Himmel und Erde gibt, als die
 Schulweisheit des Ghetto ſich träumen läßt. Der Alte fährt 
            heim=
lich nach Wien, ſieht den gefeierten Sohn im Burgtheater und iſt 
endlich überzeugt, daß ein Schauſpieler auch ein reiner, großer 
Menſch ſein kann. 
Mit der Verſöhnung „ſchließt die Handlung, die eine Reihe 
ganz prachtvoller Typen auf die Szene ſtellt, von denen außer 
den Genannten noch Jacob Tiedtke als Theaterdirektor der 
Schmiere, Grete Berger als Rabbinerina und Margarete Schlegel 
als Eſther hervorgehoben zu werden verdienen. Die Regie 
            Du=
ponts iſt ausgezeichnet und die Technik der Bildaufnahme — 
meiſtens in Wien entſtanden — iſt meiſterhafte deutſche Arbeit. 
Der kleine Liebesroman der Erzherzogin iſt ſehr dezent in die 
Handlung verſponnen und der Einblick in die Altwiener 
            Tbeater=
welt wird mit ausgezeichneter Sachkenntnis und ſtarkem Geſchid 
II. St 
eindruckstief eröffnet. 
Der vorletzte Band des Neuen Brockhaus. 
Wenn man den dritten Brockhaus=Band voll Wißbegier durchblätterk, 
hat man den Eindruck, vor einem recht lebhaften Ausſchnitt aus den 
Jahrmarkt des Lebens zu ſtehen, und es eröffnet ſich ein überaus reiche= 
Panorama von den höchſten Höhen des Wiſſens bis zu den breiten 
            Nie=
derungen des Alltags. Der Band enthält nicht nur das gefährliche 
Stichwort „Politik”, die „Weltklugheit”, wie ſie auch verdeutſcht wird 
er koppelt durch den Zwang des Alphabets die Sterne der Entente, Lloyd 
George, Muſſolini, Poincaré, mit Lenin, dem Träger des 
            Sowjetgedan=
kens, zuſammen, und auch die Hauptſtädte dieſer politiſchen 
            Wetter=
macher, London, Rom, Paris, Mostau, St. Petersburg werden gerade 
in dieſem Band behand lt, der noch andere Millionenſtädte, wie Neu= 
York und Peking, enthält. In enger Verbindung damit ſtehen die in 
trefflichen Karten und Abbildungen ausgeſtatteten Länderartikel, unter 
gen vor allem auf die Artikelreihe Rußland aufmerkſam gemacht ſei.
 die Parlamente, führt der dritte Band in einer hübſchen Ueberſicht vor, 
aus der wir auch das Alter der Verfaſſung der 84 Staaten erfahren. 
Die engliſche Verfaſſung, die Magna Charta, iſt ſchon über 700 Jahre 
alt, die nächſte im Alter, die der Vereinigten Staaten von Amerika, zählt 
erſt 136 Jahre; nicht weniger als 40. Verfaſſungen ſind als Folgen des 
Weltkrieges anzuſehen. In einer überſichtlichen graphiſchen Darſtellung 
zeigt uns der neue Brockhaus ſogar das Uhrwerk der Deutſchen 
            Repu=
blik, wie es die Weimarer Verfaſſung geſchaffen hat. Dem Wendepunkt 
des Welttriegs, der Marneſchlacht, iſt ein wichtiger Artikel eit zwei 
            in=
ſtruktiven Karten und einer ausgezeichneten ſynoptiſchen Ueberſicht 
            ge=
widmet. Ein Beweis der Objektivität des Neuen Brockhaus iſt der
 Schluß des Artikels, in dem geſagt wird: „Der deutſche Rückzug, den die 
Entente mit Unrecht als Erfolg ihrer Waffen in Anſpruch nimmt, iſt 
veranlaßt worden durch das Fehlen einer einheitlichen Führung 
Oberſten Heeresleitung, die es nicht verſtanden hat, die entgegengeſetzten 
Tendenzen in der Führung der erſten und zweiten Armee auszugleichen 
Ins Innerſte der Natur geleiten die Stichworte Leben, Menſch, M 
de Regeln und vor allem die eingehende Ueberſicht „Relativitäts= 
=orie‟. Durch ſie gewinnt man einen Begriff von der immenſen 
            Be=
der 
utung dieſer Theorie, durch die alteingewurzelte Anſchauungen 
            beſei=
tigt werden, wie dies auch durch die Entdeckung des Radiums und der 
Radioaktivität geſchehen iſt. Erwartungsvoll ſtehen wir an der Schwelle 
einer neuen Zeit. 
In der bildenden Kunſt offenbart ſich ein Gegenſatz, wie er größer 
nicht gedacht werden kann: die alte gegen die neue Kunſt. Die Tafeln 
„Madonna” und die zwei Tafeln „Miniaturen”, von denen die eine den 
Farbenreichtum der koſtbaven Originale ahnen läßt, zeigen die tiefe 
Innigkeit und Weltfremdheit der alten Künſtler. Wer etwa den Neuen 
Brockhaus noch nicht ſein eigen nennt, handelt klug, ſein Heim bald mit 
dieſer Hausapotheke für alle Wiſſensnöte auszuſtatten, ſolange die 
            Preis=
welle noch nicht im ſtärkeren Steigen iſt. In wenigen Monaten wird das 
Werk vollſtändig ſein und dann ſeine volle ſegensreiche Wirkung 
            aus=
üben können. 
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben 
* Prof. Dr. Ernſt Schweninger, der Leibarzt 
            Bis=
marcks, iſt in der Nacht zum Sonntag in München geſtorben. 
Als Sohn eines bayeriſchen Bezirksarztes am 15. Juni 1850 
            ge=
boren, wvar es ihm gelungen, den jungen Grafen Wilhelm von 
Bismarck mit gutem Erfolg zu behandeln, er wurde an den Kanz 
ler empfohlen, deſſen Geſundheit völlig wiederherzuſtellen ihm 
gelang. Schweninger erlangte Weltruſ. Nach dem Rücktritt von 
ſeiner Berliner Tätigkeit (Unirerſität, Leitung des Kreiskranken 
hauſes in Großlichterfelde) kehrte der Profeſſor nach Bayern 
            zu=
rück. — In München iſt weiter Frau Eda Lewes die Witwe 
des bekannten Schriftſtellers und 
            Literaturhiſto=
rikers LonisLewes, der daſelkſt 1894 verſtarb, verſchieden 
— Ein neues Krebsheilmittel. Der japaniſch 
Profeſſor Dr. Matſuſhita aus Tokio hat ein neues Krebshrimitre. 
entdedt, das von 1368 japaniſchen Aerzten bei mehr als 3000 
Kranken probiert worden iſt, wobei ſich das Mittel in 74 Prozent 
der Fälle als wirkſam erwieſen haben ſoll. Zurzeit wird es auch 
in deutſchen Kliniken verſucht. Es handelt ſich um das ſogen. 
Carcinolyſin, höchſtwahrſcheinlich ein Ferment, das aus der 
            chine=
ſiſchen Pflanze Haiſung gewonnen und mit Oel gemiſcht ißf.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 16. Januar 1924.
Rumiier 16.
Darmſtadt, 16. Januar.
 iſt wieder zu Ehren gekommen. Wir meinen heute nicht den 
neuen zu „Aehren” gekommenen, etwas protzig in ſeinem 
            vor=
getauſchten Goldglanz ſich gebärdenden Rentenpfennig, der ja 
gleichwie ſeine wertvolleren Genoſſen, der Zweier, der 
            gelbgold=
glänzende Fünfer und der Fünfziger, deſſen Glanz wir noch 
nicht feſtſtellen konnten, weil er einſtweilen immer noch ſtark 
            in=
kognito zu reiſen beliebt — als Herrſcher unter den neuen 
Hartgeldmünzen darf er ſich das geſtatten — wir meinen 
            viel=
mehr den guten alten, unſcheinbar gewordenen, oft mit einer 
            un=
definierbaren Patina überzogenen Pfennig, den man nach gutem 
alten deutſchen Brauch ehren mußte, um des Talers wert zu 
ſein (wo bleibſt du guter alter Taler??). Er iſt heute wieder zu 
Ehren gekommen dank dem Erſcheinen ſeiner jüngeren 
            Aehren=
genoſſen, die ihm im Werte gleichgeſtellt ſind. Viele haben ihn 
treu und brad geſammelt — geſpart — in dem ſtillgehegten 
Erwarten, einſtmals wieder ſchöne Dinge des Lebens um einen 
vder eine Anzahl ſeinesgleichen kauſen zu können. Dann aber 
kam das teufliſche Papiergeld mit ſeinen hohen Zahlen, die ſo 
ſtark verführeriſche Wirkung hatten, und viele von den vielen 
haben ſich verleiten laſſen, ihn herzugeben, als — Altmetall oder 
weil ihnen die hohen Zahlen auf dem Papierſchein mehr dünkten. 
Die wenigen Getreuen aber, die ihre Pfennige behielten, finden 
heute ihre Treue belohnt. Der Pfennig iſt wieder 
            vollgül=
tiges Zahlungsmittel. Allerorts, beſonders in den 
            ver=
ſchiedenſten Orten des Schwarzwaldes wie auch im deutſch=
            ſchwei=
zeriſchen Grenzgebiet, werden ſeit einigen Tagen wieder große 
Mengen Kupfer= und Nickelgeld aus der Friedenszeit in 
            Um=
lauf geſetzt. Aus Kiſten und Truhen werden ſie wieder 
            hervor=
geholt und dienen als Scheidemünze, anſtatt wie noch vor einigen 
Monaten ſaaweiſe als Altmetall verkauft zu werden. Dieſe 
            Ein=
zelſtücke werden zum vollen Goldmarkwert in Zahlung 
            ge=
nommen. 
Und das iſt gut ſo. Denn hierdurch wird wenigſtens bis zum 
gewiſſen Grade der Sammelwut eine Grenze gezogen, die 
wohl die Hauptſchuld daran trägt, daß bei der Reichsbank 
ſchon ſeit Tagen wieder ein Schildchen aushängt, auf dem 
            be=
kannt gemacht wird, daß Hartgeld nicht vorhanden iſt. Und noch 
aus anderem Grunde: unſere Jugend kann wieder ſparen 
lernen. Die Pfennigſparbüchſen, die immer noch 
irgendwo in der Schublade liegen, weil ſie ihren Daſeinszweck 
verloren hatten, können wieder in Benutzung genommen werden, 
es liegt nur an der Städtiſchen Sparkaſſe, ſie in ihrer 
vollen Tätigkeit wieder aufleben zu laſſen. Allerdings muß die 
Gewähr gegeben ſein, daß die Rentenpfennige in Rentenmark 
umgewandelt und als ſolche gutgeſchrieben werden und daß die 
Pfennige baldigſt wieder dem Verkehr zugeführt werden, denn 
ſonſt bleiben ſie nach wie vor Sammelobjekt, als welches ſie ihren 
eigenen Zweck naturgemäß verfehlt haben. 
St.
 — Heſſiſches Landestheater. Zur Vermeidung von 
            Mißverſtänd=
niſſen werden die Sondermieter darauf hingewieſen, daß ihnen ein 
            Mück=
trittsrecht bei der Erhebung des neuen Mietabſchnitts nicht zuſteht, da 
die Preiſe nicht erhöht worden ſind. Die Mieter ſind alſo auf Grund 
der Mietbedingungen verpflichtet, die Plätze weiter beizubehalten. Auch 
eine Stundung der fälligen Beträge kann in dem bisherigen Umfange 
nicht mehr vorgenommen werden, da eine Anzahl Sondermieter die 
übernommene Verpflichtung unpünktlich oder überhaupt nicht erfüllte. 
Heute iſt der letzte Erhebungstag für die Mieten 11, 12, 13, 14. Letzter 
Termin etwaiger Nachzahlungen iſt jeweils der Tag der ſiebten 
            Vor=
ſtellung der Sondermiete. Der Eintritt in den Zuſchauerraum iſt nur 
gegen Vorzeigung der Eintrittskarten und der Quittungskarten geſtattet. 
— Das Drumm=Quartett wird im Laufe der nächſten Wochen an 
fünf Abenden ſämtliche Beethoven=Streichquartette im Kleinen Haus des 
Heſſiſchen Landestheaters zur Aufführung bringen. Die Wiedergabe 
            die=
fer Werke durch die gleiche Künſtlervereinigung im Rahmen des 
            Beet=
hoven=Feſtes 1921 ſteht noch in beſter Erinnerung, ſo daß ſchon vielfach 
der Wunſch nach einer Wiederholung geäußert worden iſt. Der erſt 
Abend iſt für Dienstag, den 22. Januar, der zweite für Mittwoch, de 
30. Januar angeſetzt. Die weiteren drei Abende folgen im Fe 
ar 
und März. Zykluskarten für alle fünf Konzerte werden von 
            Donners=
tag, den 17. Januar, bis Dienstag, den 22. Januar, an der Tageskaſſe 
des Kleinen Hauſes abgegeben. 
— Hyynoſefim im Landestheater. Der Filmvortrag hat die 
            Auf=
gabe, die breite Oeffentlichkeit in die fremde Welt der Probleme unſeres 
Seelenlebens einzuführen, in denen die Sphären des Bewußten und 
            Un=
bwußten in der mannigfaltigſten Weiſe ſich verſchlingen und ſo jedem 
Menſchen den ihm eigentümlichen ſeeliſchen Charakter geben. Die 
            ge=
heimnisreichen Erſcheinungsformen, wie ſie ſich bei „Mond)üchtig 
bei 
Wandelrutengängern, beim Künſtler, bei der ſtigmatiſierten Nonne, d 
Gottesbraut, darbieten, finden in dem Film inſtruktive Erklärungen. 
* 
anſchaulicher Weiſe wird ein alltäglicher Seelenvorgang in ſeinen e 
zelnen Phaſen durch eine Serie von Trickzeichnungen dargeſt=llt; ein 
geradezu glänzendes Mittel, um den ungeheuer komplizierten Vorgang, 
der ſich in wenigen Sekunden abſpielt, in klarer Weiſe zum Verſtändnis 
auseinanderzufalten. Dabei iſt der Film vom Unbewußten abſolut nicht 
trocken lehrhaft; denn ſein reicher Inhalt iſt in eine antegende Form 
            ge=
faßt, die auch das Grauſige leicht erträglich macht. — Um den den 
            Vor=
ſtellungsbeginn ſtörenden Maſſenandrang zu der Theaterkaſſe an den 
Vorſtellungstagen möglichſt zu vermeiden, hat ſich das Landestheater 
auf Grund der Erfahrungen bei „Hygiene der Ehe” und den übrigen 
Filmen zu einer Aenderung im Kartenabgabeverfahren entſchloſſen. Es 
werden nur nur 
erierte Eintrittskarten zum Preiſe von 0,50 Mk. bis 
2,00 Mk. ausgegeben. Der Vorverkauf wird bereits morgen an 
der Kaſſe des Kleinen Hauſes und am Verkehrsbureau eröffnet. Wer 
auf einen guten Platz Wert legt, wird gut tun, ſich möglichſt frühzeitig 
für die in der zwveiten Hälfte der kommenden Woche ſtattfindenden 
            Vor=
führungen Karten zu ſichern. 
— Poſtſchalterſtunden. Vom 16. ab werden an den hieſigen 
            Poſt=
ſchaltern Einzahlungen auf Poſtanweiſungen und Zahlkarten wieder bis 
6 Uhr abends angenommen. Bei den Zweigtoſtämtern 3 (Hermannſtr.) 
und 4 (Stiftſtr.) beginnt der Nachmittagsdienſt wieder um 3 Uhr. 
— Die Stelle eines Hausverwalters für das Landtagsgebäude, 
Rheinſtraße 10 (Gehaltsgruppe IV), iſt demnächſt neu zu beſetzen. Mit 
der Stelle iſt die Bedienung der Zentralheizung verbunden. 
            Bewerbun=
gen ſind bis zum 1. Februar ds. Js. beim Landtagsamt einzureichen. 
Die Staatsbeamten i. R. uſw. werden darauf aufmerkſam 
            ge=
macht, daß die Bezüge für die 2. Januarhälfte ſpäteſtens bis 19. Januar 
bei der Landes=Hypothekenbank abgehoben ſein müſſen. Nach dieſem 
Tage ſind etwaige Rückſtände bei der Hauptſtaatskaſſe zu erheben. 
Holzgutſcheine der Heſſiſchen Staatsforſtverwaltung. Man ſchreibt 
uns: Es ſind Zweifel darüber entſtanden ob die Holzgutſcheine der 
Heſſiſchen Staatsforſtverwaltung auch für die Bezahlung von 
            Brenn=
holz verwendet werden können. Es wird deshalb darauf hingewieſen, 
daß Holzgutſcheine von den ſtaatlichen Kaſſeſtellen für die Bezahlung von 
Holz jeder Art entgegengenommen werden, ſowohl von Nutzholz wie 
auch von Brennholz. Wir machen bei dieſer Gelegenheit wiederholt 
darauf aufmerkſam, daß die Friſt, innerhalb deren beim Erwerb von 
Holzgutſcheinen 10 Prozent Nachlaß gewährt wird, am 23. Januar d. J. 
abläuft. Nähere Auskunft erteilen die öffentlichen Sparkaſſen ſowie in 
Darmſtadt die Ausgabeſtelle bei der Miniſterialforſtabteilung (
            Mathil=
denplatz 15, 3. Stock, Zimmer 116), woſelbſt auch Holzgutſcheine 
            erhält=
lich ſind. 
— Neue Bahnverbindungen. Ab Mittwoch, den 16. Januar 
1924, werden für den Arbeiter= und Berufsverkehr zwiſchen 
Darmſtadt und Frankfurt a. M. folgende Lokalzüge, die der 
Zoll= und Paßkontrolle unterliegen, befördert: 
Pz. 917 (M) Darmſtadt ab 6.58 vorm., Frankfurt an 8.07 vorm.; 
Pz. 955 Darmſtadt ab 6.40 abends, Frankfurt an 7.44 abends: 
Pz. 914 (W) Frankfurt ab 5.40 vorm., Darmſtadt an 6.44 vorm.; 
Pz. 970 Frankfurt ab 10.30 abends, Darmſtadt an 11.40 abends. 
Pz. 962 verkehrt 10 Minuten ſpäter: Frankfurt ab 8.00 abends, 
Darmſtadt Hbf. an 9.16 abends. — Pz. 999 hält in Nothalteſtelle 
Iſenburg Km. 6,7. — Ferner werden die Skandinavien—Schweiz= 
Expreßzüge mit erſter Wa enklaſſe wieder befördert, aber über 
die Main=Neckar=Bahn geleitet. I. 92 Saßnitz Hafen — Baſel 
verkehrt im Bezirk erſtmalig am 20. Januar und dann jeden 
Sonntag. Der Gegenzug I. 91 Taſel — Saßnitz Hafen verkehrt 
erſtmalig am 21. Januar und regelmäßig Montags. I. 92 
            Frank=
furt ab 5.47 vorm Darmſtadt 6.14 / 6.15, Mannheim an 7.10 
vorm.; I. 91 Mannheim ab 10.10 abends, Darmſtadt 11.05 / 11.06, 
Frankſurt an 11.B abends.
 Heſſiſche Städtekonferenz. 
Am Dienstag, den 15. Januar waren die Vertreter aller 
heſſiſchen Städte in Darmſtadt verſammelt, um die gegenwärtige 
Finanzlage der Städte zu erörtern und Richtlinien für die 
            Auf=
ſtellung der Haushaltspläne 1924 zu vereinbaren. 
            Uebereinſtim=
mung herrſchte darüber, daß äußerſte Sparſamkeit auf allen 
            Ge=
bieten unerläßlich ſei, daß aber trotzdem ohne Erſchließung 
            er=
giebiger neuer Einnahmequellen und vor allem Erhaltung der 
bisherigen Steuergebiete die künftigen Haushaltspläne nicht ins 
Gleichgewicht gebracht werden können. Den ſchärfſten 
            Wider=
ſpruch rief daher die Mitteilung hervor, daß der heſſiſche Staat 
die ureigenſte gemeindliche Steuerquelle, die Realſteuern (Grund= 
und Gewerbeſteuer), für ſich in Anſpruch nehmen will, und zwar 
in einem Maße, daß eine Ausgleichung der Haushaltspläne zur 
Unmöglichkeit wird, ein Zuſtand, für den die heſſiſchen Städte 
den Landtag und die Staatsregierung verantwortlich machen 
müſſen. 
TVL2
 An unſere Leſer! 
Dſe in den letzten Wochen eingetretene Stabiſſtät unſerer 
Währung ermöglicht es uns, en weiteren Abbau des 
            Bezugs=
preiſes vorzunehmen, und zwar haben wir denſelben für die Zeit 
vom 16. bis 31. Januar nunmehr auf
 feſigeſetzt. 
Unſere Boten=Frauen beginnen heute mit dem Inkaſſo und 
wir bitien unſere verehrlichen Abonnenten, den Betrag möglichſt 
beim erſten Vorſprechen der Trägerin entrichten zu wollen. 
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatt.
K2
 — Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Der Sonatenabend von Göſta 
Andreaſſon (Bioline) und Guſti Beck (örlavier) hatte am letzten 
            Sams=
tag in der Kunſt und Keramik einen ſolchen Andrang zu verzeichnen, 
daß viele wieder umkehren mußten. Die Leitung der Stadt, Akademie 
hat deshalb, vielfachen Wünſchen entſprechend, die beiden Künſtler zu 
einer Wiederholung des Abends gewonnen, die am Freitag, 18. Jan., 
abends 8 Uhr, im Saale der Stadt. Akademie (Ekiſaveihenſtraße 36) 
ſrattfindet. Auf dem Programm ſtehen wieder die Sonaten F=Moll von 
Buſoni, F=Dur von Mozart und die Kreutzer=Sonate von Beethopen. 
Herr Göſta Andregſſon iſt bekanntlich Lehrer der Meiſterklaſſen für 
Violine an der Stadt. Akademie. Karten zu 2 Mk. im Sekretariat der 
Stadt. Akademie. Die Lehrer und Schüler der Anſtalt erhalten für 
ihre Perſon Rarten zu 50 Pf. 
— Das Feſtſpiel „Friſch auf mein Volk” ſowie das 
            Bühnenſchautur=
nen der Turng meinde Darmſtadt 1846 wird am nacſten onntag, den 
2. Januar, nachmittags 3 Uhr, im Grozen Haus des Heſſ. 
            Landes=
theaters nochmals wiederholt. Die Beſetzung im Feſripiel iſt die gteiche 
der früheren Aufführungen. Der turneriſche Zeil gar einige 
            Amſtedun=
gen erfahren. So führen die Zurneridnen Sprunge au gogen 
            Seit=
pferd mit Federbrett aus und die 1. Zurnerriege turnt am hoyen 
            Dop=
pelreck. Dieſe Umanderungen werden gewitz großes Jutereſſe 
            hervor=
rufen. Der Karzenverkauf hat auzeiſt lebhäft eingeſetzt, die noch 
            vor=
handenen Karten ſind in der Parfumerie Muuer, dheinſtr. 6, erhältlich. 
Vorausſichtlich wird der Velfaſſer d.s Frſtſpiels, Turnbruder B. Kruger, 
Mcünchen, wie auch der Kreiswart für Geiſtesturnen, Zurnbruder Gg. 
Bender, Frankfurt a. M., der Auffuhrung veiwoynen. Nach der 
            Auf=
führung vereinigen ſich die Feſtſpielteilneymer und Mitwirtenden vom 
Buhnenſchauturnen im Tie=Saal des Turngauſes zu einem gemutlichen 
Zuſammenſein mit den beiden auswärtigen Turnbrüdern. 
H. M. 
— Sektion Darmſtadt des D. u. Oe. Alpenvereins. 
            Hauptver=
ſammlung. Nach Eröffnung der Verſammlung durch den 
            Vor=
ſitzenden Herrn Prof. Dr. C. Maurer legten Schriftführer, Huttenwart 
und Rechner ihre Jahresberichte ab. Zros der ſchweren Beiten ergab 
ſich hierbei ein Bilo, mit dem die Sektion woyl zufrieven ſein konnte. 
Tonririſch waren es beſonders die jüngeren Mitglieder, die ſich eifrig 
im Docggebirge betarigt hatren. Hülte und Bugangswege vefanden ſich 
in tadeltoſem Zuſtano, wie ſich Anfangs des Soumers einige Herren 
des Borſrandes perſonlich überzeugen tonnen. In dem neuen 
            Hütten=
puchter, Bergführer Bickel, har die Settion einen zuverläſſigen Meaun 
erwählt und fand die Bewirtſchaftung aulgemeine Anerkennung. Da 
der langjahrige Vorſitzende Herr Prof. Dr. C. Maurer erktarte, einie 
Neuwahl nicht mehr annehmen zu konnen, ſprach iym Herr 
            Bürger=
meiſter Mueller in beredten Worten den Dank der Sektion für die 
            auf=
opfernde Tatigkeit aus, indem er die vielen Verdienſte erwuhnte, die 
ſich Derr Prof. Dr. Maurer um dieſelbe erworben hatte und wie er die 
Sektion auch in ſchwerer Zeit zu der geachteten Steulung, die ſie im 
großen Verband und in der Heimat einnimmt, geführt. Im Namen 
des Vorſtandes überreichte ihm ſodann der Schriftführer das Diptom 
als Ehrenvorſitzender. Bei der Vorſtandswahl wurde als Vorſitzender 
Apothekenbeſitzer Dr. Th. Tenner, als Schriftführer Dr. med. A. 
            Huf=
fell gewählt. Die anderen Aemter verbliebeu in den bewayrten 
            Han=
den der ſeitherigen Inhaber. 
— Der Hochſchulring Deutſcher Art feiert am 18. Januar in 
            alther=
gebrachter Weiſe den Lag der steichsgründung durch einen 
            au=
gemeinen Kömmers im Saalvau. Hierzu ſino die in Darmſradt und 
Umgebung anſaſſigen Altakademiker mir Familie herzlich eingeladen. 
Beginn des Kommers ½8 Uhr punktlich. 
Ph. M. Die Turugeſellſchaft 1675 (Verein für Turnen, Spiel und 
Sport) hielt ihre Dauptverſaumlung av, die einen ſehr guten Beſuch 
zu verzeichnen hatte. Aus den Berichten der Kaſſen= und Zeugwarte 
war zu etirnehuen, daß aues in müſtergultiger Weiſe verwalter wurde. 
Ueber die Bereinstätigreit im verftöſſenen Jayre konnte der 
            Geſchafts=
führer einen erfreulichen Bericht augeven, der Zeugnis ablegte, daß 
            vie=
tes erreicht wuroe und es dem Borſtande, dank gewiſſengafter Arbeir, 
            ge=
lungen ir, den Verein uver eine ſchwere Zeit, beſonders der Geldenc. 
werrung, hinauszupringen. Einen ſchonen Erfolg kann die artive 
            Mann=
ſchaft für ſich büchen. Jyr gelang es, auf verſchiedenen Wetrurnen 
            meh=
zere erſte Siege zu erringen, einen beſonderen Zuwaihs ergielt die 
Schwimmabtellung als jüngite Abteilung des Bereins. Die 
            Zurnerſing=
maunſchaft erfreur ſich reger Beteitigung. Der Borfrand wurde 
            einſcin=
mig wiebergewäglt. Auf die im fommenden Jagre ſtattfindende S0
            jäg=
rige Jubelicier wurde gingewieſen, die einfau), ſchlicht aver würdevod 
geſtilrer werden ſou. 
— Der dv. Turnverein „Jahn” beging ſeine Jul= und 
            Weih=
nachtsfeier im gutgefüllten Saale der Perrusgemeinde. Im 
            Meit=
telpunkte ſtand die Julanſprache des Obmanns, die getragen war von 
ſrarkem Glauben an den Gottesfunken, der auch heute noch im deutſchen 
Menſchen wach iſt; vom Glauven an das dritre Deutſche Reich, das 
wahrhaft deutſch, d. h. groß und rein deutſch werden muß, wenn es eine 
Erfüuung der demſchen Sehnſucht bedeuten ſoll. Mitglieder und Gaſte 
gaben ihr Beſtes und paaren die Seelen, ſei es in muſikaliſchen 
            Vor=
trugen, Liedern oder Dichrungen. Insbeſondere wurde ein Dichter 
unſeren Herzen nahe gebracht, de: Sie Not der Zeit ſo tief empfindet, 
aber auch den Willen zur Lat wie kaum ein zweiter zu hammern 
            ver=
ſteht, Bogislav v. Selchpw. Die Zurner gaben Proben ihres Wachſens 
am Reck und Barren; die Turnerinnen erfreuten durch anmutige 
            Volts=
tanze. Der Glanzpunkt für die Kleinen war das Erſcheinen des Nico= Es finden nur noch wenige Aufführungen ſtatt. Heute nachmittag 4 Uhr 
laus, der ſeine Scherz= und Neckgaben austeilte, begleitet mit 
            gelun=
genen Verſen. Beim Tee, gereicht von liebevollen Turnſchweſtern, hielt 
man lange aus; ein Beweis, daß reine und gehobene Feſtesſtimmung Holmes” in Ausſicht genommen. (S. Anz.) 
auch ohne die Würze des Alkohois viele Stunden lang angalien kann. 
* Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener e. V., Orts= 
und Bezirksgruppe Darmſtadt, hielt im Gaſtgaus „Zur Sonne” iht 
ordentliche Generalverſammlung ab. Nach Eroffnung und 
            Protokollve=
leſung wurde der Geſchäfts= und Tätigkeitsbericht gegeben, der für das 
abgelaufene Jahr zufriedenſtellend iſt. Der Kaſſenvericht weiſt einen 
Kaſſenveſtand von rund 41 Goldmark auf. Die Kaſſe des 
            Werbeaus=
ſchuſſes weit 6,50 Goldmark auf. Nach dem Bericht der Nteviſoren wird 
Kam. Pyil. Scheerer, 2. Borſ.: Hch. Schuck, 1. Schriftführer: Hch. Hirſch, 
2. Schriftf.: Chriſt. Naas, 1. Kaſſier: Albrecht Bock, 2. Kaſſier: Konrad 
Hofmann; als Beiſitzer die Kameraden Jakob Georg (Ehrenvorſitzen= eingezogen, 
der), Hans Brunken (Veranſtaltung), Heinrich Schroth (Einkauf), Hans 
die „Ehemaligen” noch zu gemütlicher Unterhaltung kurze Zeit 
            bei=
ſammen.
 wird uns geſchrieben: 
In der Zeit vom 3. bis 6. Januar 1924 fand in Darmſtadt eine 
Heſſiſche landwirtſchaftliche Woche ſtatt, die als eine machtvolle 
            Kund=
gebung des für die Volksernährung ſo überaus wichtigen 
            Berufs=
ſtandes angeſprochen werden darf. „Harmoniſch nach außen und innen 
berliefen die Veranſtaltungen. Sie bewieſen, wie ſtark ſich die gut 
            or=
ganiſierte Bauernſchaft fühlt und mit welcher Energie ſie vorwärts 
ſtrebt, alle Neuerungen ſich zu eigen machen ſucht, um ihrer großen 
Aufgabe gerecht werden zu können. 
Um ſo bedauerlicher aber iſt es, daß ein Zweig ber beteiligten 
Organiſationen, und zwar der Heſſiſche Bauernbund, ſich nicht 
            verſa=
gen konnte, in einer ſeiner Verſammlungen anderen 
            Wirtſchaftsgrup=
pen, darunter auch dem Handwerk, den Fehdehandſchuh hinzuwerfen. 
In einer laugen Entſchliehung, in der gegen 
            Abſplitterungsbeſtrebun=
gen der Rheinlande, insbeſondere aber gegen die Finanz= und 
            Steu=
erpolitik des Reichs und der ſozialen und berufsſtändigen 
            Einrichtun=
gen Stellung genommen wurde, befindet ſich folgender Satz: 
„Reichs= und Landesregierungen müſſen mit allem Nachdruck 
dafür ſorgen, daß entſprechend der Senkung der Preiſe der 
            land=
wirtſchaftlichen Erzeugniſſe auch die Preiſe aller Bedarfsartikel 
            ent=
ſprechend ermäßigt werden. Der künſtlichen Hochhaltung der Preiſe 
durch Kartelle im Großen und Innungen im Aleinen iſt mit 
            Ent=
ſchiedenheit entgegezutreten, nötigenfalls ſind die Zwangsinnungen 
aufzuheben; Verminderung der Ausgaben muß an die Stelle der 
Vermehrung der Einnahmen treten. 
Vergebens ſucht man in dieſer Auskaſſung nach einem 
            Verſtänd=
nis für die Bedürfniſſe anderer Berufe, die doch auch ein Recht zum 
Leben haben, viel ſtärker wie die Landwirte unter der Not der Zeit 
und den drückenden Steuern leiden, und ſich gemeinſam mit Fragen 
ihres Standes beſchäftigen müſſen. Eigenartig muß es berühren, wie 
der Heſſiſche Bauernbund, das, was er durch ſeine Organiſation in 
erſter Linie anſtrebt, die wirtſchaftliche Stärkung ſeines Standes, 
            an=
deren Ständen unterſagen will. Bedauerlich iſt der Mangel an Ein 
ſicht, wo doch gerade in heutiger Zeit ſchwerſte Not die einzelnen 
Wirtſchaftszweige uneigennützig zuſammenarbeiten und ſich bemühen 
müßten, gegenſeitig für die jedem Beruf eigenen, aber ſtets 
            verſchie=
denen Lebens= und Exiſtenzbedingungen Verſtändnis zu gewinnen. 
Oder hat der Bauernbund allein das Recht, ſeinen Beruf zu 
            or=
ganiſieren, mit allen Mitteln, die eine ſtraffe Organiſation 
            gewähr=
leiſtet, auch die materielle Lage ſeiner Mitglieder zu beſſern. Es 
dürfte doch auch dem Bauernbund nicht unbekannt ſein, wie die 
            Preis=
politik der Landwirtſchaft, an der die Verbände doch ſicher nicht 
            un=
beteiligt ſind, bei Uneingeweihten, und das iſt wohl der größte Teil 
der Verbraucher, ſtärkſtes Mißtrauen und Kopfſchütteln erregt. Auch 
er wird mit dem Nichtverſtehen der breiten Maſſen in dieſer Hinſi 
zu kämpfen haben. Will ſich der Bauernhund wirklich dem Vorwurf 
ausſetzen, daß er das Verſtändnis für ſeine Handlungen bei der 
            brei=
ten Maſſe als ſelbſtverſtändlich vorausſetzt, während er ſelbſt dieſes 
Verſtändnis für die Belange anderer Berufe vermiſſen läßt? 
Dazu darſ bemerkt werden, daß man auch hier wieder der völlig 
abwegigen, wenn nicht ſogar tendenziöſen Auffaſſung begegnet, als 
ob die handwerklichen Organiſationen, insbeſondere die Zwangs= 
Innungen, lediglich gebildet würden, um unangemeſſene 
            Preisfeſt=
ſetzungen zu treffen. Dieſer Auffaſſung iſt ſchon wiederholt von 
            be=
rufener Stelle entgegengetreten worden. Es dürſte auch dem 
            Bau=
ernbund nicht unbekannt ſein, daß es den Zwangsinnungen geſetzlich 
unterſagt iſt, ihren Mitgliedern in der Preisbildung Beſchränkungen 
aufzuerlegen. Dagegen haben ſie nicht nur das Recht, ſondern auch
die Pflicht, ſich unausgeſetzt mit dieſen Fragen zu befaſſen und auf
 ihre Mitglieder erzieheriſch im Sinne einer geſunden 
zuwirken. Dieſes Recht iſt allmählich, Gott ſei Dank, Gemeingut aller
Preispolitik ein=
 gut geleiteten handwerklichen Organiſationen geworden. 
Am Handwerk hat ſich der ſeit Jahren beſtehende Mangel 
            ord=
nungsmäßiger Kalkulation empfindlich gerächt. Nicht weniger wie 
4000 Handwerksbetriebe ſind in Heſſen bereits der Not der letzten 
Jahre, und beſonders der letzten Monate, zum Opfer gefallen. Das 
Handwerk hat es leider nicht ſo verſtanden, mit ſeinen Vorräten und 
Erzeugniſſen zu wirtſchaſten, wie gerade die Landwirtſchaft, ſonſt 
            wä=
ren ſolch betrübende Vorgänge nicht zu verzeichnen. 
Was ſich das Handwerk aus der Kriegszeit, und den ruinöſen 
Nachkriegsverhältniſſen herübergerettet hat, iſt die Einſicht, daß nur 
durch Zuſammenſtehen aller und durch ſchärfſte Kalkulation ein 
            Wie=
deraufblühen möglich iſt. Dieſe Errungenſchaft die in den neu 
            auf=
ſtrebenden Organiſationen gehegt und gepflegt wird wird das 
            Hand=
erk trotz aller Anfeindungen zu erhalken und zu verteidigen wiſſen. 
ich die Vertreter des Heſſiſchen Bauernbundes ſollten dieſen 
            Ver=
hältniſſen Verſtändnis engegenbringen. Um ſo mehr, als in dieſen 
Reihen auch Reichs= und Landtagsabgeordnete an führender Stelle 
tätig ſind. Gerade dieſe Perſonen, als Sendboten des Volkes, 
            hervor=
gegangen aus freier Wahl, haben die Pflicht, an maßgebenden 
            Stel=
len nicht einſeitig zu urteilen, ſondern ſich auch in die Verhältniſſe 
anderer Berufe hineinzuarbeiten. 
Das geſamte deutſche Handwerk hat mehrfach, unter Führung 
ſeiner Verbände und Spitzenorganiſationen, in machtvollen 
            Kundge=
bungen ſich für die geſetzliche Einführung einer Zwangsorganiſation 
des Handwerks ausgeſprochen. Es geſchah dies in der Erkenntnis, 
daß nur auf dieſem Wege eine Wiedererſtarkung dieſes großen für 
unſere Volkswirtſchaft ebenfalls unentbehrlichen Berufes 
            herbeige=
führt werden kann. Dieſe Forderung wird das Handwerk 
            verteidi=
gen, wie es auch bei den Preisabbauverhandlungen mit den Behörden 
ſeinen Standpunkt und ſeine Preispolitik trotz gebührender Rückſicht 
auf die Notlage der Bevölkerung jederzeit zu vertreten und zu 
            recht=
fertigen wiſſen wird. 
— Evungeliſcher Bund. Wie alljährlich veranſtaltet der Evangeliſche 
Bund auch in dieſem Jahre wieder ſeinen „Deutſchen Abend”. 
Als Redner des Abends wird Herr Pfarrer Berck=Noßdorf einen 
Vortrag halten über das Thema: „Deutſche Propheten”. In einer ſo 
ernſten und ſchweren Zeit wie der Gegenwart, wo deutſch=evangeliſcher 
Glaube allein imſtande iſt, uns aufzurichten, iſt es ja ein dringendes 
Bedürfnis, uns wieder zu beſinnen auf die Quellen unſerer Kraft, auf 
das alte, unentbehrliche Vätererbe, das deutſche Gemüt und den 
            deut=
ſchen Glauben. Zur Verſchönerung des Abends haben die 
            Kirchengeſang=
vereine der Stadtkapelle und Petrusgemeinde ihre Mitwirkung 
            freund=
lichſt zugeſagt. Die Feier findet nächſten Sonntag, den 20. Januar, 
abends 8 Uhr, in der geheizten Stadtkirche ſtatt. Alle 
            evangeli=
ſchen Glaubensgenoſſen werden zu dieſer Veranſtaltung herzlich 
            ein=
geladen. Der Eintritt iſt frei. 
— Deutſche Volkspartei. Der für Freitag, den 18. Januar, von der 
Deutſchen Volkspartei im Großen Haus des Heſſiſchen Landestheaters 
abends 7½ Uhr vorbereiteten öffentlichen 
            Reichsgründungs=
feier wird von der hieſigen Bürgerſchaft größtes Intereſſe 
            entgegen=
gebracht. Da mit einem ausverkauften Hauſe zu rechnen iſt, wird 
            drin=
gend empfohlen, ſich umgehend Karten beſorgen zu wollen. 
Einäſcherungen im Krematorium in Darmſtadt. Im Jahre 1923 
ſind im Krematorium in Darmſtadt insgeſamt 84 Einäſcherungen 
            vor=
genommen worden. Davon ſtammen 20 von auswärts und 64 aus 
Darmſtadt. Gegenüber dem Jahre 1922 mit 105 Einäſcherungen iſt 
ein erheblicher Rückgang zu verzeichnen, der indeſſen nur auf die 
            Tat=
ſache zurückzuführen iſt, daß der Waldfriedhof in der beſetzten Zone 
liegt. Nachdem nun der Verkehr nach dem Waldfriedhof ungehemn 
vonſtatten gehen kann, wird auch die Benutzung des Krematoriums 
wohl wieder eine ſtärkere. Die Koſten einer Einäſcherung betragen zur 
Zeit 100 Mark für hieſige Einwohner. 
— Gegen ein Verbot der Hypothekenaufwertung hat nach den 
„Münch. N. N.” nun auch der Fürſtbiſchof von Breslau, Kardinal 
Bertram, ein Schreiben an den Reichskanzler gerichtet, in welchem er 
vom Standpunkt des natürlichen Rechts, insbeſondere des 
            Privat=
eigentums, in Sorge um das Lebensintereſſe weiteſter Kreiſe ſowie 
auch in pflichtgemäßer Vertretung der kirchlichen 
            Vermö=
gensintereſſen Einſpruch erhebt, Stellung genommen. 
— 
Lokale Veranſtaltungen. 
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten, 
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik. 
— Volkstheater. Wir machen nochmals auf die heutige 
            Vor=
ſtellung des Senſationsſtückes „Krone und Feſſel” aufmerkſam. 
iſt nochmals, und zwar zum letzten Male, das Märchen „Rotkäppchen” 
im Spielplan. Als nächſte Senſation iſt das Detektivſchauſpiel „Sherlok 
— Kriegerverei n 1874 Darmſtadt, E. V. Die Frauen 
und Töchter der Mitglieder des Vereins, ſowie des Verbandes werden 
hierdurch zu der Mittwoch, 16. Jan., abends ſtattfindenden 
            Monats=
verſammlung eingeladen. Zweck der Frauengruppe: Geſelliger 
            Zu=
ſammenſchluß, gemeinſame Frauenarbeiten im Intereſſe des Vereins 
bzw. des Verbandes uſw. Die noch nicht getätigten Anmeldungen können 
außer in der Verſammlung ſtets Mathildenſtraße 32, II, ſowie bei Frau 
Bender, Beſſunger Str. 49, erfolgen. — Die Mitglieder werden hier= 
Entlaſung erteilt und zur Neuwahl des Vorſtandes geſchritten. Der durch letztmalig erſucht, in ihrem Beſitz befindliche Bücher reſtlos zwecks 
Vorſtand ſetzt ſich nunmehr aus folgenden Herren zuſammen: 1. Vorſ.: Neueinrichtung der Vereinsbücherei beſtimmt am Freitag, 18. Jan., 
von 3—5 Uhr nachmittags, in der Bücherei, Woogsturnhalle, 
            abzulie=
fern. Nicht abgelieferte Bücher werden auf Koſten des betr. Leihers 
Die Heſſiſchen Regimentspereine 115, 116, 117, 118, 
Dieffenvach (2heater). Nach Schluß der Generalverſammlung blieben 23, 24, 25, 61, 18., Jäger zu Pferde Nr. 3, Kavallerieverein und die 
Offiziersvereinigungen laden für Samstag, den 19. Jan., abends 8 Uhr, 
zu einem Bierabend in der Brquerei Fay, Alexanderſtr. 23, herzlichſt ein
Nummer I6.
Darmſtädter Dagblatt, Miltwoch, den 16. Januar 1924.
 * Aus der Darmſtädter Gemeindepolitik 
ſo lautete das immer zeitgemäße, weil wirtſchaftlich hochintereſſante 
Thema, das Juſtizrat Lindt in einem geſtern im Verein der 
Deutſchnationalen Volkspartei gehaltenen Vortrag 
ſeinen längeren Ausführungen zugrunde legte. Der Redner griff 
            ei=
gangs des Vortrags weit zurück auf den Antrag, den er Ende 1902 mit 
dem Kollegen Saeng bei der Stadtverwaltung einbrachte, der auf 
            Ein=
führung der Magiſtratsverfaſſung abzielte. Er ſchilderte 
eingehend die Vorzüge ſolcher und die Widerſtände, die die Antragſteller 
damals fanden, erachtete aber die Frage ſolcher Neuordnung heute 
            wie=
der für zeitgemäß und begründete ſeine Anſchauung auch, indem er 
Streiflichter auf die heutigen Verhältniſſe im Stadtparlament warf. 
Hieran knüpften ſich Betrachtungen über das Gemeindewahlrecht in 
den Städten, ſeine Reformbedürftigkeit und den Stand der bezüglicher 
geſeßzgeberiſchen Vorarbeiten. Der Redner berührte ſodann die 
            ſchwie=
rige Lage der Stadtverwaltung in der Kriegs= und Nachkriegszeit, durch 
das Militär und das Eingreifen der Staatsverwaltung in der 
            Stadt=
verwaltung hervorgerufene Hemmungen und kam eingehend auf eine in 
der Kriegszeit erſchienene Schrift „Millionenerſparniſſe durch billiger 
Verwaltung” des Intendanturſekretärs Weidemann in 
            Wilhelms=
haben zu ſprechen. Vereinfachung der Verwaltung muß mit Abbau von 
Aemtern in organifatoriſcher Art Hand in Hand gehen; was hier ſchon 
früher von berufener Seite erörtert wurde, muß nun ſchleunigſt zur 
Tat werden. Redner wies in dieſem Zuſammenhange auf einen von 
Dr. Hans Maier=Frankfurt (Main) verfaßten, in der „Z. für Kom.= 
Wirtſchaft” 1923 erſchienenen Aufſatz hin, der für Vereinfachung der 
Fürſorge im Wohlfahrtsamt eintritt. (M. iſt Spezialiſt auf dieſem 
Gebiet.) Auf dem Gebiete gerade der Vereinfachung der Verwaltung 
(in Staat und Gemeinde) können wir Erfolge erzielen, wenn wir 
            ver=
ſtändig, aber nicht rigoros, aber auch nicht ſchematiſch vorgehen. Der 
Redner empfiehlt dringend das Leſen der bezüglichen Broſchüre des 
alten bayeriſchen Demokraten Karl Köhl=Würzburg, die 
die — wohl auch für Heſſen — grundlegend erſcheinenden Richtlinien 
enthält. Auch hier muß die alte Gärtnerregel befolgt werden: „Die 
Bäume von oben nach unten” (was auch Köhl empfiehlt), nicht von 
unten nach oben zu beſchneiden, wenn’s auch viclleicht, auf dieſes Gebiet 
übertragen, ſchwer fallen mag. Anknüpfend an dieſen Vortrag, den 
Redner ſchon 1919 zu Papier gebracht hat, wandte er ſich nochmals 
            Darm=
ſtädter Spezialien: Gas= Waſſer=, Elektrizitätspreiſen und der ihn gerade 
im letzten Jahre beſchäftigenden Lage der Kleinrentner und der 
            An=
wvendung des Februargeſetzes des Reiches zu, um ſchließlich auch noch 
kurz die heſſiſche Gewerbeſteuerreform zu ſtreifen. 
andtagsabg. Kindt leitete die Parteiverſammlung und dankte 
am Schluſſe der faſt 2ſtündigen Ausführungen dem Redner des Abends. 
An der ſich anſchließenden Diskuſſion beteiligten ſich der Vorſitzende, 
Stadtvv, Heß und Kleinert.
Seite 5.
Segelflug.
  
Parlamentgriſches. 
* Der Petitionsausſchuß des Landtags trak heute 
            vor=
mittag zuſammen und erledigte eine Reihe, meiſt älterer Vorlagen. Ein 
ag des Abg. Hofmann=Seligenſtadt (Ztr.) und Gen., die 
            Ober=
poſtdirektionen ſollten die Angeſtelltenverſicherungsmarken den örtlichen 
Poſtanſtalten ohne beſondere Anforderung ſofort weitergeben, wurde 
für erledigt erklärt, jedoch wurde der berechtigte Wunſch zur Geltung 
gebracht, die Regierung zu erſuchen, daß bei allen Poſtanſtalten, ganz 
beſonders im beſetzten Gebiet, ein eiſerner Beſtand angelegt wird, da 
mit Unliebſamkeiten verhindert werden. — Ein Antrag des Abg. 
Werner und Gen. (Bb.), die Teuerungszahlen auch für kleinere 
tädte uſw. zu veröffentlichen, und für Oberheſſen auch die 
            Teuerungs=
zahlen von Bad Nauheim in Rechnung zu ſtellen, wurde für erledigt 
erklärt. Ferner ſind durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt 
worden: Die Vorſtellung des Reallehrers Kreutzer zu Friedberg, bety. 
Verletzung des Art. 126 der Reichsverfaſſung, die Vorſtellung des 
            Vor=
ſtandsrats der Deutſchen Geſellſchaft für Raſſenhygiene=Berlin, in den 
Schulen weiter aufklärend zu wirken. Die Regierung iſt der Anſicht, daß 
dies ſchon weiteſtgehend geſchieht. — Antrag Kaul betr. Bekämpfung 
in Wucher und Preistreiberei: Hier wünſcht der Ausſchuß eine ſcharfe 
Prüfung der Handelspreiſe durch die Wuchergerichte.
 Kleeſtadt, 14. Jan. Heſſ. Landesverband Evangel. 
            Männervereini=
gungen. In der Notiz muß es ſtatt Pfungſtadt „Langſtadt” heißen. 
* Offenbach, 15. Jan. Die Lokalbahn Offenbach—Frankfurt 
ſoll in den Stunden zlviſchen:9 Uhr vormittags und 4 Uhr 
            nach=
mittags aus Erſparnisgründen den Verkehr ganz einſtellen. Die 
            Arbei=
züge morgens und abends können von einer Perſonalſchicht gefahren 
ſerden. In der Bürgerſchaft macht ſich lebhafter Proteſt gegen dieſe 
einſchräukende Maßnahme geltend. 
* Mainz, 15. Jan. Ungetreue Beamte. Drei 
            Eifenbahn=
beamte, Inſpektor Pirmann und die Oberfekretäre Ph. Kauth und Jakob 
Schirmer, die in den Jahren 1920 bis 1923 ſich in dem hieſigen 
            Güter=
bahnhof große Mengen Kleiderſtoffe aneigneten und an einen Mainzer 
erer Erkrankung nicht 
Großhändler verkauften, gegen den wegen ſch 
verhandelt werden konnte, wurden von der Strafkammer zu 1½, 10 
            Mo=
naten und 1½ Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht nahm 
            fort=
geſetzten Betrug an, berückſichtigte aber ſtrafmildernd, daß die 
            Angeklag=
ten durch die bei der Bahn damals beſtehenden Verhältniſſe und die 
eingeriſſene Unordnung zu ihrem verwerflichen Tun verführt wurden. 
Die volle Unterſuchungshaft in Höhe von 9 Monaten wurde ihnen 
            an=
gerechnst. 
Linöheim, 14. Jan. Am Sonntag verſtarb Oberamtmann Rich. 
Weſternacher, heſſiſcher Oekonomierat. W. iſt im Heſſenland noch 
in guter Erinuerung als langjähriger Vertreter des heimatlichen 
            ober=
heſſiſchen Wahlkreiſes, im Heſſ. Landtag, in dem er als eifriger Kämpfer 
ſiir die Intereſſen der Landwirtſchaft der Nationalliberalen Partei 
            an=
gehörte. 
O Gießen, 15. Jan. Die Kriminalpolizei verhaftete 
hier einen von der Staatsanwaltſchaft in Eſſen verfolgten Mörder 
            Niko=
laus Kiefer, der gerade im Begriffe war, den hieſigen Hauptbahnhof zu 
verlaſſen. 
Nieder=Eſchbach (Kr. Friedberg), 14. Jan. Bei der 
            Stich=
wahl um den Poſten des hieſigen Bürgermeiſters wurde der Kandidat 
der Sozialdemokratie, Becker II., zum Bürgermeiſter gewählt. 
Griedel (Oberh.), 14. Jan. Hier ſtarb, das Mitglied der 
            Land=
virtſchaftskammer, F. Fenchel II.
 Die Akademiſche Fliegergruppe an der 
            Techni=
chen Hochſchule Darmſtadt veranſtaltete geſtern Abend im 
Kleinen Haus einen Filmuortrag über die Rhönſegelflug= 
Wettbewerbe 1923. Die Veranſtaltung, die ſo ſtarkes Jutereſſe 
fand, daß das Theater dicht beſetzt war — auch das Großherzogspaar 
und die Prinzen waren anweſend —, wurde eingeleitet durch einen 
            fach=
techniſchen Vortrag des Herrn Profeſſor Schlink, der anfangs ſeiner 
Ausführungen auf die großen Erfolge der Wettbewerbe von 1922, die in 
der ganzen Welt mit Recht die größte Beachtung fanden, hinwies. 
            Die=
ſen Erfolgen gegenüber haben die Wettbewerbe 1923, denen man mit 
größter Spannung entgegenſah, vielfach Enttäuſchung hervorgerufen. 
Aber mit Unrecht. Auch 1923 wurden in der Tat recht erfreuliche 
            Er=
folge erzielt in Flügen von langer Dauer und großen Entfernungen, 
u Enttauſchung liege keinerlei Grund vor, denn der Zweck der Wett= 
2 iſt nicht die Veranſtaltung von Parabeflügen, deren 
            Möglich=
keit längſt bewieſen iſt, ſondern die Erforſchung und Förderung des 
ſegelflugtechniſchen Problems als ſolches. Die Löſung dieſes Problems 
wurde auch in 1923 ein erhebliches Stück gefördert, beſonders auch durch 
das intenſive und zielbewußte Arbeiten der Akademiſchen 
            Fliegergr=
ve 
t= 
Darmſtadt, die mit der größten Anzahl eigener Flugzeuge am 
            We=
beiverb beteiligt war, und die vor allem als einzige ihre ſämtlichen 
Flugzeuge wieder heil nach Hauſe brachte, während die anderen faſt 
ſämtlich zu Bruch gingen. 
Der Redner verbreitete ſich dann grundſätzlich über die Technik des 
Segelfluges und des Motorfluges, die ſich im weſentlichen dadurch un=
 zeuges, das fich in beſtimmter Höhe befindet, die es durch motoriſche 
Kraft erreicht und dann, nach Ausſchaltung dieſer, zur Erde gleitet, 
            wo=
bei es eine beſtimmte Entfernung zurücklegt, die von der Höhe abhängig 
iſt. Segelflug braucht Wind, iſt bei völliger Windſtille ausgeſchloſſen. 
Außer dem Wind gehört zum Segelflug ein geſchickter Flieger. Vom 
Segelflugzeugführer wird ungleich mehr verlangt, 
als vom Motorflugzeugführer. Er muß vor allem 
Eigentümlichkeiten der Luft und ihrer Strömungen genau kennen. Die 
Segelflugwettbewerbe haben erwieſen, daß der Sinn und das Gefühl 
dafür in der deutſchen Jugend beſonders ausgeprägt vorhanden iſt, 
            ſo=
daß man um die Zukunft und den Nachwuchs nicht beſorgt zu ſein braucht. 
Beim Segelflug unterſcheidet man ſtatiſchen und dynamiſchen Flug. Der 
ſtatiſche iſt der mit Hilfe der aufſtrebenden Winde, die auch thermiſche 
Winde ſein können, die durch Wärmeſtrömungen entſtehen 
d die von 
ganz erheblicher Bedeutung ſind. Gerade dieſe thermiſchen Winde 
müſſen noch mehr erforſcht und viel mehr ausgenutzt werden als ſeither. 
Rein dynamiſche Segelflüge, die auf Strömungen der Luft, auf 
indſchwankungen beruhen, ſind ſo gut wie ausgeſchloſſen, ſelbſt die 
Vögel führen, wie feſtgeſtellt, keine rein dynamiſchen Segelflüge aus. 
Botſch flog ſeine Rekordflüge in einem Gemiſch von ſtatiſchen und 
dynamiſchen Segeln. 
Von ausſchlaggebender Bedeutung bei dem Segelflug iſt die 
            Be=
ſchaffenheit des Flugzeuges. Es darf nicht zu leicht, aber 
auch nicht zu ſchwer ſein. Sein Gewicht muß mit der Tragfläche in 
richtigem Verhältnis ſtehen (Flächenbelaſtung). Die beſten Segler der 
Vögel (Albatroß) haben das ſchwerſte Eigengewicht im Verhältnis zur 
Tragfläche der Flügel. Das Segelflugzeug muß ferner eine beſtimmte 
Vorwärtsbewegung, eine geringe Abwärtsbewegung und vor allem gute 
Steuerfähigkeit (Wendigkeik) beſitzen. Die Darmſtädter 
            Flug=
geuge haben durchweg, beſonders der neue „Konſul” (nach Konſtruktion 
von Studierenden vom Bahnbedarf A.=G. erbaut) eine recht gute Steuer 
fähigkcit bewieſen. Dieſes Haupterfordernis des Segelflugzeuges bedarf 
aber noch der Verbeſſerung. Die Aufgaben des letzten Wettbewerbes 
waren mit Abſicht ſo weit geſtellt, daß ihre Löſung von vornherein in 
Zweifel gezogen werden konnte. Nur die größten Anforderungen können 
das Problem der Löſung näher bringen. 
Zum Schluß warf der Vortragende einen Blick in di= Zukunft des 
Segelfluges. Das neueſte Flugzeug der Darmſtädter, das ſeiner 
            Vollen=
dung entgegengeht, wird verſtellbare Flügel — Vergrößerung und 
einerung der Tragfläche — haben. Das ſtellt natürlich wiederum 
P. 
erhöhte Anforderungen an den Führer, dürfte ſich aber ſicher bewähren. 
Das Segelflugzeug der Zukunft wird das mit einew ganz leichten 
            Hilfs=
motor ausgerüſtete ſein, der den Apparat zunächſt in die Höhe bringt 
und dann freies Segeln ermöglicht. Von großer B=deutung iſt der 
            er=
ieheriſche Wert des Segelflugſportes im deutſchen Sinne. 
            Einig=
keit im Streben, Beſeitigung der Klaſſengegenſätze ſind ſichtbare Erfolge. 
Der Rhöngeiſt hält alle zuſammen in dem einen Ziel, daß wir bald mit 
der Hoffnung auf Erfüllung beten können. Herr mach unsfrei! 
(Lebhafter Beifall.) 
Herr stnd. Botſch erläuterte ſodann friſch und frei die nun 
            fol=
genden Bild= und Filmaufnahmen der vorjährigen Segelflüge auf der 
Waſſerkuppe, an denen über 60 Flugzeuge teilnahmen. Er ſprach zum 
Schluß allen Förderern des Segelfluges herzlichſten Dank der Aakad. 
Fliegeraruppe Darmſtadt aus, die demnächſt ihren Tätigkeitsbericht der 
Oeffentlichkeit übergeben wird. Die Aufnabmen eröffneten einen 
            in=
tereſſanten Einblick in das buntbewegte Lagerleben auf der Waſſerkuppe 
und die von über 30000 Menſchen beſnchte impoſante Einweihungs; 
jer 
des Fliegergedenkſteins, den ein von Gaubs Meiſterhand mödellie 
Bronceadler krönt. 
M. St.
 Zwei Entſchließungen. 
Der Provinzial=Ausſchuß Starkenburg 
hat folgende Entſchließung einſtimmig gefaßt: Die Beſetzung des 
Brückenkopfs Mainz durch die Franzoſen hat im vergangenen Jahre dazu 
geführt, daß unter Verletzung des Verſailler Friedensvertrags 
            lebens=
wichtige Teile der Provinz Starkenburg von dem unbeſetzten Teil der 
Provinz abgeſchnitten, der Verkehr lange Zeit ſtillgelegt, die beſtehenden 
Verwaltungsbezirke und voltswirtſchaftlichen Zuſammenhänge willkürlich
 Kreiſe ins Gefängnis geworfen und vertrieben wurden. Die Bevölt 
rung des beſetzten Gebiets iſt durch das Treiben der ſog. Separatiſten 
in ihrer Freiheit und ihrem Eigentum der Willkür verbrecheriſcher 
            Ele=
mente preisgegeben. 
Die Fortdauer folcher Zuſtände im beſetzten Gebiet iſt unhaltbar. 
die Schädigungen Einzelner und der Gefamtheit überſchreiten jedes 
Maß, vor allem iſt auch die Stadt Darmſtadt durch die Abtrennung von 
dem vor ihren Toren liegenden landwirtſchaftlich wichtigen 
            Produktions=
gebiet in den Niedorten aufs Schwerſte geſchädigt. 
Der Provinzial=Ausſchuß Starkenburg hat zu der Heſſiſchen 
            Regie=
rung das Vertrauen, daß ſie im Zuſammenwirten mit der 
            Reichsregie=
rung nichts unterlaſſen wird, um wieder geordnete Verhältniſſe im be=
 Staatsgebiets und die Autorität der heſiſchen Behörden aufrecht zu 
            er=
halten. 
Von der Reichsregierung erwarket er, daß ſie ſich allen etwa 
            eintre=
enden Wechſelfällen gegenüber ihrer Verpflichtung bewußt iſt, den 
            heſſi=
ſchen Staat während der Dauer der Beſetzung lebensfähig zu erhalten 
und die heſſiſche Regierung in ihren hierauf gerichteten Beſtrebungen 
            tat=
kräftig zu unterſtützen. Eine etwaige Neuorduung der ſtaatlichen 
            Verhält=
tiſſe Heſſens wird nach den Erklärungen der heſſiſchen Regierung nur 
im Einverſtändnis mit der Reichsregierung und nur auf dem in Art. 
der Reichsverfaſſung vorgeſchriebenen Wege erfolgen können. Mit der 
Reichsregierung und der Regierung Heſſens fühlen wir uns einig in der 
Ueberzeugung, daß keine feindliche Macht das Rheinland auf die Dauer 
von uns trennen kaun. 
Wenn wir unſer deutſches Land neu gliedern müſſen, dann nur für 
Deutſchland, im Rahmen des Reichs und nach deutſchem Recht und Geſetz, 
gez.: Beſt Rech, B. Karcher Granzin Schmetzer, 
Ritzel, Dr. Bernbeck, Heid, Schäfer.
 Briefkaſſen. 
H. M., hier. Der amerikaniſche Dollar ſtand am 9. Februar 1921 
60½, am 1. März 1921 61.
 Wetterbericht der Gießener Wetterwarte. 
Wettervorherſage für den 17. Januar: 
Meiſt bedeckt, tags Temperatur über Null, ſtrichweiſe Niederſchläge. 
Tageskalender. 
Landestheater Großes Haus, Anfang 7½ Uhr, Ende 9½ Uhr 
B 11): „Antigone”. Kleines Haus, Anfang Uhr, Ende 9½ Uhr 
 
Orpheum, 734 Uhr: 
(Sondermiete 21): „Die beiden Schützen”
 „Inkognito” — Union=, Reſidenz=Theater, 
Vorſtellungen.
Palaſt=Lichtſpiele: Kino=
 Die Handelskammer Darmſtadt 
iſt einſtimmig der Meinung, daß es für Heſſens wirtſchaftliche Zukunfk 
ein unabſehbarer Schaden wäre, wenn eine Zollinie im Lande 
            beibe=
halten oder gar in Verbindung damit eine Teilung Heſſens in politiſcher 
Beziehung eintreten würde. Die Handelskammer Darmſtadt, deren 
            Ge=
biet zum Teil beſetzt und zum Teil unbeſetzt iſt, erachtet ſich um ſo 
mehr berechtigt, ihre Me 
g öffentlich kundzutun, als ihre Teile im 
beſetzten und unbeſetzten Gebiet wirtſchaftlich innig verbunden und auf 
einander angewieſen find. Sie warnt deshalb nachdrücklichſt davor, 
A 
gend einer Regelung zuzuſtimmen, die eine politiſche oder wirt 
eilung des Landes zur Folge haben würde. Die Handelskam 
* hat 
das Vertrauen zur Reichs= und Landesregierung, daß ſie die Einheit 
Landes, als eines Gliedſtaates des Deutſchen Reiches, mit allen Mitteln 
wahren werden. 
Sport, Spiel und Turnen. 
Turnen. 
Turngemeinde Darmſtadt 1846. 
Am Montag abend fand im Turnhauſe die diesjährige 
            Haupt=
verſammlung der Leichtathletik=Abteilung ſtatt. Der 
gute Veſuch und der echt turneriſche Geiſt, der bei den Verhandlungen 
zum Ausdruck kam, bewieſen, daß die reinliche Scheidung in der 2 
teilung eine nützliche Auswirkung hatte. Die geſamte Stammannſcha 
hatte ſich eingefunden, dazu neue Freunde dieſes Uebungszlveigs. Aus 
ſte 
den Verhandlungen iſt zu entnehmen, daß die Abteilung ihre hö 
en 
Aufgabe darin erblickt, in enger Fühlung 
iit den anderen Abtei 
der Turngemeinde die Pflege des volkstümlichen Turnens (
            leichtathle=
tiſche Uebungen) zu pflegen und zu fördern. Der Arbeitsplan der 
            Deut=
chen Turnerſchaft, des Kreiſes und des Gaues für das Jahr 1324 de 
vorgetragen und beſprochen wurde, gibt der Abteilung ein reiches 
            Be=
tätigungsfeld hierzu. Die Fauſt= und Handballabteilung hat ſich zu 
einer Intereſſengemeinſchaft mit der Leichtathletikabteilung 
            zuſammen=
geſchloſſen. Die Hallenübungen (Training) im Winter finden an den 
Mittwochabenden im kleinen Turnſaal ſtatt. Im Sommer hat die 
            Hoch=
ſchule der Abteilung, für Gegenleiſtungen ſeitens der Turngemeinde, 
wie im vergangenen Jahre, ihren Sportplatz zu Uebungszwecken 
            über=
laſſen. Der Turn= und Sportlehrer der Hochſchule, Herr Söllinger, hat 
in liebenswürdiger Weiſe eine Unterweifung der Turngemeinde=
            Abtei=
hoch 
            ein=
lung dabei in Ausſicht geſtellt; eine Ehre, die die 
            Abteilu=
iter kamen 
ſchätzt. Der Geſamtvorſtand wurde neugewählt, die 
            Einzel=
in die Hände erfahrener Fachleute. Somit ſind alle Bedingungen 
            er=
füllt, die der Abteilung die Gewähr bieten, einem wohlgeordneten 
            Be=
trieb entgegenzuſehen. Die Pflege der Geſelligkeit und des 
            Bruder=
ſinns ſollen durch Unterhaltungsabende, wozu das Vereinshaus die 
ſchönſten Räume bietet, verſtärkt werden. Die erſte Hallenübung findet 
am nächſten Mittwoch, abends 8 Uhr, der nächſte Unterhaltungsabend 
anfangs nächſten Monats ſtatt. 
Ha=wiſchriftleitung: Ru 
f Mauv 
Verantwortl c 
Politik und Wirtſchaſt: mudolf Mauve 
ſerantwortlich 
Feuill ton und Heſſiſche Nachrchten: Max Streeſe 
Verantwortlich für Srort: Dr. Eugen Buhlmann 
Verantwortlich für Sclußd en .: Andreas Bauer 
Verantw rilich für den Inſ=ratente l: Willy Kuhle 
Druck und Verlag: 2. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt. 
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
 Statt beſonderer Anzeige. 
Gott der Allmächtige hai geſtern abend 
meinen inniggeliebten Mann, unſeren 
            treu=
ſorgenden Vater, Schwiegervater, 
            Groß=
pater, Bruder und Schwager 
Herrn Kaufmann 
Anton Fiſcher 
nach vollendetem 70. Jahre eines 
            arbeits=
reichen Lebens, wohlverſehen mit den 
Tröſtungen unſerer heiligen Kirche, zu ſich 
in die Ewigkeit abgerufen. 
In tiefem Schmerz: 
Chriſtine Fiſcher, geb. Müller 
Alma Schulte, geb. Fiſcher 
Heinrich Schulte 
und 3 Enkelkinder. 
Die Beiſetzung findei ſiatt Donnerstag 
11½= Uhr auf dem alten Friedhof vom 
(539 
Porfale aus.
 Todes=Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat es 
gefallen, meine liebe Frau, unſere 
gute Mutter, Schwiegermutter 
und Großmutter
 geb. Dörr 
nach langem Leiden zu ſich in 
die Ewigkeir abzuruſen. 
Die trauernden Hlnterbllebenen: 
Adam Kaus. 
Darmſtadt. Eſſen, 15. Jan. 1924. 
(*1270 
Ktiesſtr. 13. 
Die Beerdigung findet 
            Donners=
tag, den 17. Jan., nachm. ½3 Uhr, 
vom Trauerhauſe aus ſtatt. 
Die Einſegnung iſt um ½3 Uhr.
 Todes=Anzeige. 
Allen Freunden und Bekannten zur Kenntnis, daß 
meine liebe Frau und herzensgute Mutter ihrer Kinder 
Charlotte Schlegel, geb. Günter 
nach langem, ſehr ſchweren Leiden geſtern ſanft 
            ent=
ſchlafen iſt. 
In tiefem Schmerz: 
Leopold Schlegel und Kinder 
nebſt Verwandten. 
Darmſtadt, den 15. Januar 1924, 
Utrecht (Holland). 
Die Beerdigung ſindet Mittwoch, den 16. Jan., 
            nach=
mittags 4 Uhr, vom Portale des Friedhofs, Nieder 
(21272 
Ramſtädter Straße, aus ſtatt.
 jan 
Geſchäftsn 
Mitte 30er, ev., m. eig 
ſchuldenfr. Anweſ. an 
ein ſchön. Ort d 
            Berg=
ſtraße, wünſcht Fräul. 
von gut Herkunft (am 
liebſt.v Lande in den 
2 er J., das Freude an 
ein. gutgeh. Geſchäft 
hat u. den Haushalt 
gut verſteht, zw. bald 
kennen zu 
Heirat lernen. 
Angebote mit Bild 
rbeten unt. D 14: 
Geſchäftsſt. (*1236mg 
Fräul, 23 J., kath 
wünſcht ſolid. Herrn 
nicht unter 28 Jahren 
kennen zu ern zwechs 
ſpäterer Heirat. Ang u. 
E 24 Gſchſt. 1301
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme bei der Einſegnung, ſowie 
der zahlreichen Beileidskundgevungen. 
die mir anlißlich des Hinſcheidens der 
teueren Entſchlafenen zugingen, 
            mei=
nen innigſten Dank. 
Darmſtadt, den 15. Jan. 1924,
21291)
 Mandel 
Förſter i. R.
 Dankſagung. 
Für die uns ſo zahlreich 
dargebrachten Beweiſe 
            herz=
licher Anteilnahme bei dem 
uns ſo ſchwer betroffenen 
            Ver=
luſte ſagen wir innigſten Dank. 
Familie Otto Weitz. 
1260)
 Dankſagung. 
Für die uns erwieſene liebebolle 
Teilnahme beim Heimgange unſerer 
unver jeßlichen Mutter, auch für die 
Blumenſpenden, danken wir herzlichſ 
Beſonderen Dank Heirn Pfar er Marz 
für die troſtreichen Worte am Grabe= 
und die tröſtenden Beſuche während der 
langen rankleit, ſowie den Schweſtern. 
Eliſabeth und Käthe der 
            Johannes=
gemeinde für ihre liebevolle, auf= 
(*1289 
opfernde Pflege. 
In Namen 
der trauernd Dinterbliebenen: 
Ludwig Worret u. Frau 
Anng geb. Baumann. 
Darmſtadt, Blumenthalſtr. 34.
 Für ( 
meins Schweſter 
Anfang 30er, ſuche 
Eheglück. Feſter, 
gerader, flotter 
            Cha=
rakter, geſunde, 
            ſtatt=
liche Erſcheinung, 
ebenſo tü. tige 
            Wirt=
chafterin als 
            Ge=
ſchäftsführerin, von 
guter Intelligenz. 
größter 
            Zuvorkom=
nenheit u. 
            Aufmerk=
ſamkeit, ſonniges 
            Ge=
müt. Herren i Alter 
v. 40-45 J. mit ſich. 
Exiſtenz, die auf 
            glück=
liches Eheleben, lieb 
volle Eintracht und 
            Hauswirt=
ſparſame 
ſchaft Wert legen, 
woll. mir ihre Adreſſe 
unt. D 134 durch die 
Geſchäftsſte le d3. Bl. 
zukommenlaſſen. Nur 
ernſte Antr ge von 
ſolid, charaktervoller 
Tendenz werden 
            ge=
wüinſcht. Strengſte 
Diskr. zugeſ. (*1208
 7 Hühner, 1 Hahn 
1923er ſteh. am Legen, 
zu verkauf. 
            Kranich=
ſteinerſtr 28, pt. (*:a0
 jab 
4Bühner, 1 Bazn 
rebhuhnfarbige Ital. 
923, zu verk. von 2—4 
Uhr, Erbacher r. 15, 
Stb. Schlacht ühner 
könn. getauſcht ww ſeuns 
Sehr ſcharfer 
            Wolfé=
hu d. zu verk., auch 
gegen Lebensmittel 
). Stoff zu vertauſch. 
Näh. Geſchſt. (*1231
Darmſtädter Tagblatt
16. Januar 1924 Nr. 1
 Handel und Wandel in Heſſen. 
*6proz. Heſſiſche Braunkohle=Roggen=Anleihe. 
Am 1. Februar d. Js. wird der Zinsſchein für das vom 1. Mai 1. 
323 
bis 30. April 1924 laufende Zinsjahr fällig. Bei Einhaltung der 
            n=
leihebedingungen würden ſich ſo geringfügige Beträge ergeben, daß die 
Einlöſung der Zinsſcheine undurchführbar wäre. Um aber den 
            Gläubi=
gern den einer Sachwertanleihe entſprechenden Zins zu gewähren, hat 
die Heſſiſche Staatsſchuldenverwaltung für diesmal unter Aufwertung 
die Zinſen für eine Einheit auf 0,40 Goldmark feſtgeſetzt. Da die 
Schuldverſchreibungen der Anleihe auf 4, ½9 1. 
und 5 Einheiten 
lauten, ſo entfallen auf die jetzt fällig werdenden Zinsſcheine Beträge 
von 0,10, 0,20, 0,40, 0,80 und 2 Goldmark. 
I. Die Mainzer Volksbank e. G. m. b. H. veröffentlicht 
jetzt erſt den Rechnungsabſchluß für 31. Dezember 1922, der das Datum 
25. Mai 1923 trägt. Bankgebäude in Mainz und Ober=Ingelheim ſind 
auf je 2 Mk., die Stahlkammer auf 1 Mk. abgeſchrieben. Wertvapiere 
ſind mit 18 169 261 Mk., Wechſel mit 493 741 309 Mk., Kaſſe, Sorten, 
Zinsabſchnitte mit 32 431 166 Mk., Forderungen an Banken mit 
427 30 180 Mk., ſolche in laufender Rechnung mit 521 189 6l5 Mk. 
            ein=
geſtellt. Die Geſchäftsanteile betragen 3 335 045 Mk., täglich fällige 
            Ver=
pflichtungen mit 1 271 498 638 Mk., Schulden mit Kündigungsfriſt 
118040 350 Mk., ſolche an Banken und Genoſſenſchaften 69 555 022 M1 
Rücklagen 14 649 173 Mk. Mitgliederzahl am 31. Dezember 1921 6766, 
im Laufe 1923 traten hinzu 845, ausgeſchieden ſind 943, verblieben am 
31. Dezember 1922 7368 Mitglieder, mithin Zugang 602. 
* Nudelfabrik Schweickert A. G., Sitz Alzey. 
            Gegen=
ſtand des Unternehmens: Fortbetrieb des Schweickertſchen 
            Fabrikations=
geſchäfts (Teigwaren), ſowie Betrieb aller mit dieſem Geſchäft 
            ver=
wandten Induſtrien und Gewerbe. Grundkapital 1003 Mill. Mk., 
            ein=
geteilt in ſechs Vorzugsaktien über je 500 000 Mk., und 1000 weitere 
Stammaktien über je 100 000 Mk., alles Inhaberaktien. Gründer ſind: 
1. Martin Becker, Kaufmann, Worms, 2. Jak. Gebhard, Kaufmann, 
daſelbſt, 3. F. W. Schredelſeker, Kaufmann, daſ., 4. Otto Balz 
            Kauf=
mann, Alzey, 5. Wilhelm Groß, Notarsgehilfe, daſelbſt. Die Gründer 
haben ſämtliche Aktien übernommen. Mitglieder des Aufſichtsrates: 
Anton Braunwarth, Kaufmann, Worms, 2. L. F. Jak. Schweickert, 
Kaufmann, Alzeyz, 3. Gg. Ludw. Fritz, Kaufmann, Alzey, 4. Guſtav 
Seibert, Bücherreviſor, Wiesbaden. Zum Vorſtand iſt beſtellt: Emil 
Adam Schweickert, Kaufmann, Alzey; Prokuriſt: Kaufmam Adolf 
Schweickert, Alzey. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
* Der Ausweis der Reichsbank vom 15. Dezember 
zeigt eine Erhöhung der Beſtände der Bank an 
            Rentenmark=
ſcheinen um 66,8 auf 168 Mill. Rentenmark; davon entfielen 22,1 
Mill. Rentenmark auf Einzahlungen im Nentenmarkgiroverkehr, wo= 
Der größte Teil des erwähnten Zugangs — nämlich 58,5 Mill. 
            Nenten=
mark — rührt aus der Uebernahme erheblicher Beträge von 
            Renten=
markſcheinen aus Beſtänden des Reiches her, dem der Gegenwert in 
Papiermark zur Verfügung geſtellt wurde. Aus den unverzinslichen 
Krediten des Reiches bei der Rentenbank wurden im Umtauſch gegen 
Paxiermark weitere 37,9 Mill. Rentenmark abgeſetzt. Der 
            Umtauſch=
erlös wurde entſprechend mit 37,9 Trillionen Mk. auf die 
            Schatzan=
weiſungsſchuld des Reichs bei der Reichsbankk verrechnet, die 
ſich ſomit auf 21,9 Trillionen Mk. verminderte. Demgegenüber wieſen 
die privaten Kreditanſprüche an die Bank im Papiermarkgeſchäft im 
ganzen eine neue Zunahme auf. Die Wechſelbeſtände nahmen 
zwar um 22,9 auf 371,3 Trill. Mk. ab, dagegen ſtiegen die 
            Lombard=
forderungen um 50,7 auf 74,3 Trill. Mk. Hierin gibt ſich die 
Umleitung der Kreditgewährung auf wertbeſtändige Baſis zu erkennen, 
für die zunächſt nur das Lombardgeſchäft ausgeſtaltet war (das 
            Diskont=
geſchäft konnte erſt Ende Dezamber der Wertbeſtändigkeitsklauſel 
            unter=
worfen werden.) Die geſamte Kapitalanlage aus 
            Papiermark=
um 3,3 auf 482,3 Trill. Mk. Die Erhöhung der ſonſtigen 
            Akti=
auf den Deviſenkonten der Bank zuſammen. Auf der Paſſivſeite 
            er=
fuhren unter Einwirkung der vorſtehend dargelegten 
            Geſchäftsbewegun=
gen die fremden Gelder der Bank beträchtliche Zuflüſſe; ſie 
            dehn=
ten ſich insgeſamt um 93,4 auf 366,7 Trill. Mark aus. Der 
            Bank=
notenumlauf zeigt nach der Verminderung in der Vorwoche 
            dies=
mal wieder eine allerdings verhältnismäßig kleine Zunahme mit 24,2 
auf 414,2 Trill. Mk. Sie erklärt ſich im weſentlichen aus der oben 
erwähnten Hereinnahme von Rentenmark im Umtauſch gegen 
            Papier=
markbeträge, deren das Reich bedurfte, und aus dem Ankauf von 
            D=
viſen. Im übrigen wird man ſich zu vergegenwärtigen haben, daß de 
Notenumlaufs zur Zeit nicht mehr die Bedeutung zukommt, die ſie noch 
vor einigen Wochen hatten; denn nach der Ausſtattung des Verkehrs / Reichsanleihe 650, 4proz. Preuß. Konſols 450—520. Später ließ 
            in=
mit wertbeſtändigen Zahlungsmitteln bildet der Notenumlauf der deſſen auch das Intereſſe für dieſe Werte nach und man ſchloß in voll= 
Reichsbank nur noch etwa den fünften bis ſechſten Teil des a 
amten 
Geldumlaufs in Deutſchland, da mit der eingetretenen Stabilitgt der 
Währung die Umlaufsgeſchwindigkeit des Geldes abgenommen hat und 
der Zahlungsmittelbedarf an ſich ſtark gewachſen iſt. Die Darlehens=
 beſtände der Reichsdarlehenskaſſen haben ſich in der zweiten 
            Dezember=
woche um 2,4 auf 7.1 Trill. Mk. ermäßigt. Die Reichsbank gab den 
            ent=
ſprechenden Betrag in Darlehenskaſſenfcheinen an die Darlehenskaſſen 
zurück. 
Meſſen. 
* Die nächſte Techniſche Meſſe Hannvver findet am 
20. April (Oſterſonntag) bis 24. April ſtatt. Das iſt das Ergebnis der 
durch den Wirtſchaftsbund Hannover eingeleiteten und glücklich zu Ende 
geführten Einignugsverhandlungen zwiſchen der Techniſchen Meſſe 
G.m.b. H. und der Ausſtellungs= und Meſſe A.G., die urſprünglich jede 
für ſich eine Techniſche Meſſe planten und auch die Bekanntmachungen 
und Ausſchreibungen geſondert erlaſſen hatten. Die erreichte Einigung 
wird aber nicht nur dieſer einzelnen Veranſtaltung zugute kommen, 
ſondern darüber hinaus den Beſtrebungen, die Stadt Hannover unter 
die anerkannten großen Meſſeplätze einzureihen, förderlich ſein, zumal 
beſte Ausſicht beſteht, daß die beiden genannten, bisher nebeneinander 
arbeitenden Geſellſchaften zu einer völligen Verſchmelzung gelangen. 
Das Burenu der nächſten Techniſchen Meſſe, an das bis zum 1. März 
d. J8. Ausſteller=Anmeldungen zu richten ſind, befindet ſich Hannover, 
Artillerieſtraße 29 (Fernſprecher Nord 1255 und Weſt 4555), 
Warenmärkte. 
wb. Frankfurter Getreidebörſe vom 15. Jan. 
            Amt=
liche Notierungen (Getreide, Hülſenfrüchte und Biertreber ohne Sack, 
Weizenmehl, Roggenmehl und Kleie mit Sack), je 100 Kilo: Weizen 
Wetterauer 19—19,50, Roggen 16,75—17,50, Sommergerſte für 
            Brau=
zwecke 19—19,50, Hafer inländiſch 14,50—15, ausländiſch —. 
Weizenmehl 
ſütdeutſches Spezial Null 29,50—31, Roggenmehl 25,75—26,25, Weizen= 
und Noggenkleie 8—8,75. Tendenz: ſtetig. 
wb. Berliner Produktenbericht. Am Produktenmarkt 
hielt die feſte Stimmung an, wozu der ſtärkere Froſt beigetragen haben 
mag. Roggen wurde für die Reichsgetreideſtelle und einige Mühlen 
gekauft. Das Angebot vom Inland war mäßig. Für ruſſiſche Ware 
wurden zu hohe Preiſe gefordert. Veizen wurde bei erhöhten 
            Jorde=
rungen wenig umgeſetzt. Von Gerſte blieben gute Brauſorten verlangt. 
Hafer wurde bei mäſigen Umſätzen feſter gehalten. Das Mehlgeſchäft 
hat ſich noch nicht belebt. 
r. Vom Holzmarkt. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt 
uns: Der Abbau der Rohholzpreiſe, der auf Grund der geradezu 
            wahn=
witzigen Gebote in den Rohholzt. rminen des Monats November 
            durch=
aus nötig war, hat nunmehr an jenem Wege Halt gemacht, der ſich mit 
der Bewertung des Rohholz=s am Weltmarkt kreuzt. Man wird von 
den deutſchen Staatsforſtverwaltungen nicht gut erwarten können, da 
ſie ihr Holz billiger hergeben, als es einer vernünftigen Erwägung über 
die Importbedürfniſſe und ſonſtigen Warenpreiſe entſpricht. 
            Anderer=
ſeits ſind die Gebote, die von den Sägewerksbeſitzern j.tzt in den 
            Ter=
gegen 13,8 Mill. Rentenmark im Lombardverkehr abgefordert wurden, minen abgegeben werden, ein Gradmeſſer. Die Forſtverwaltungen haben 
Wohl keine Veranlaſſung, von ihrer Seite aus den Rohſtoff, ein wertvolles 
Staatsgut, aus dem ein Teil der Laſten gedeckt werden kann, zu 
            ver=
ſchleudern. Es gibt jetzt Kreiſe, die in dieſem Sinne zu wirken ſuchen. 
So ſehr Deutſchland an einem allgemeinen Abbau der Warenpreiſe 
            in=
tereſſiert iſt, ſo wenig zweckmäßig erſcheint es, gerade von den Preiſen 
des Roh= und Schnittholzes eine außergewöhnliche Abweichung der für 
die allgemeine Warenbewertung geltenden Grenzen zu fordern. Es hat 
den Anſchein, als habe ſich in letzter Zeit das Geſchäft am 
            Schnittholz=
markt etwas belebt. Die Anfragen gehen bei den Sägewerken und auch 
beim Platzholzhandel reichlicher ein. Es werden auch wieder hier und 
da Beſtellungen erteilt. Allerdings müſſen die meiſten B.triebe mit 
ihren Mitteln haushälteriſch wirtſchaften, da das Kreditweſen noch ganz „Liſſabon. ....... 
im Argen liegt. Neuerdings diskontiert zwar die Reichsbank 
            Waren=
wechſel, die diei gute Unterſchriften haben, und geht über eine 
            Kredit=
gewährug von höchſtens 50 000 Mark einem einzelnen Kreditſuchenden 
gegenüber nicht hinaus. Es handelt ſich alſo um keineswegs große 
            Be=
träge, die auf dieſe Weiſe gegeben werden können. Die Holzwirtſchaft, 
und Aentenmarkkrediten ergab in der Berichtswoche eine Vermehrung die mitten in der Einkaufsperiode ſteht, leidet unter den ungünſtigen 
Kreditverhältniſſen ſchwer. Die Angebote aus dem Ausland, namentlich 
ven hängt überwiegend mit Zugängen aus dem Poſtſcheckverkehr und aus der Tſchechoſſowakei, ſind ſeit kurzem ziemlich dringend, weniger für 
gute, als für geringere Ware.
 45 minus 10 ſtärker abgeſchwächt, während die übrigen Werte dieſe 
Marktes ſich beſſer behaupten konnten. Maſchinenwerte waren ek 
falls nachgebend. Südd. Zuckerattien verhältnismäßig gut gehalten. 
Montanaktienmarkt zeigte ausnahmslos weichende Kurſe, beſonders 
weſtlichen Werte, für die man infolge des Rückganges der franzöſiſch 
Währung eine ſcharfe Konkurrenz der franzöſiſchen Werke befürck 
Der Markt der Großbankaktien zeigte beſſere Widerſtandsfähigke 
Darmſtädter Bank 1534—15½, Deutſche Bank 15½—15, Diskonto 193 
bis 18½. Am Einheitsmarkt überwogen gleichfalls die Kursabſchwäck. 
ungen. Frankfurter Hof 14 minus 2, Denninger Leder 1,6 minus 0,6. 
Leibrand 2½ minus 0,3. Roeder 6, Badenia 1½. Feſter dagegen Frank 
furter Allgem. Verſicherungen 64 plus 4. Der freie Verkehr lag bei 
kleinen und unſicheren Geſchäften ebenfalls abgeſchwächt. Man 
            hört=
zier: Beckerſtahl 11, Beckerkohle 11½ Benz 434, Brown Boveri 2½, 
Georgi 1, Growag 0,4, Hanſa Lloyd 1,8, Karſtadt 2½, Kreichgauer 
Maſchinen 0,550, Krügershall 11½, Mez Söhne 6. Petroleum 25, 
            Ra=
ſtatter Waggon 7—6½, Kabel Rheydt 12, Ufa 7—7½ 
wb. Berliner Börſenſtimmungsbild. Der Mangel 
an Kaufluſt gab auch dem heutigen Börſenverkehr ſein Gepräge. Ma 
erklärt ſich das Fehlen von Käufern aus dem Kreiſe des Privatpublikums 
mit dem Geldmangel, der durch die Zahlung der Steuern und durch die 
Minderung der Einnahmen im Zuſammenhang mit der Aenderung der 
wirtſchaftlichen Verhältniſſe durch die Umſtellung auf Goldmark 
            herbei=
geführt wurde. Am empfindlichſten litten natürlich die hoch im 
            Kurſ=
ſtehenden Induſtriepapiere. Montaupapiere büßten bis zu 9 Billionen, 
Maſchinenfabriken bis zu 8 und Eleketrizitätsaktien bis zu 6 Billionen 
Prozent ein. Die übrigen Papiere ſchwächten ſich je nach dem 
            Kurs=
ſtande im gleichen Verhältnis ab. Vereinzelt zeigte ſich 
            Widerſtands=
fähigkeit. Beſſerungen hatten zum Teil Spritaktien und Zellſtoffpapier 
aufzuweiſen. Von Banken mußten Darmſtädter und Nationalbank ihren 
geſtrigen Gewinn faſt vollſtändig wieder hergeben. Im Gegenſatz 
            zu=
ſonſtigen Mattigkeit trat recht feſte Stimmung für öſterreichiſche und 
ungariſche Rentenpapiere hervor, die ſich namhaft höher ſtellten. Aud 
deutſche Anleihen, beſonders Preußiſche Konſols, waren weſentlich 
            ge=
beſſert. Das Geſchäft belebte ſich im Verlaufe nicht, die Abwärtshe 
ung der Kurſe kam aber zum Stilſtand; vereinzelt waren auch Anſätze 
zu unbedeutender Erholung bemerkbar. Die Deviſenpreiſe zeigten zum 
Teil weiter Neigung zur Abſchwöchung. Der Dollar blieb unverändert, 
Oeviſenmarkt. 
Sämfliche Kahlen verſtehen ſich als 1000 Mk.
Geid Kr Jne
Geſt
Are 8 Amſterdam=Rotterdam IMſe 15 407 000 N 31 80000 115 8962000 rüſſel=-Antwerpen .... 90 0.- 17 9 1000. 73565000.— 744 500.— hriſtiania. ............" 604 85100 - 507 51 000.- 50 F0V00. M.— Kopen agen .... ......" 155000. 2:0000.— 734 10000 — 850000= Stockholm ........ ....." 12,183000 1901 00. 117204060 22800000. Helſingfors ..........." 7 200 80 M. M00.—
1467 F2 8000. Italien ....... .. . . .. ... 1090 98 0. 520000 — 0000 London .............. 1.953010000 u8 00 000 55000000 10400000e New=York ............." 1182500000. u500 00. 39.100000. 421050000 Parié .... .. .......... 2 000. 10477000 — 527000.— 1.0
5000. Schweiz
.... 722 40000.— 73 3290000 2/40 00.— 74780
0000 Span
............ KB651000.— 1350007 3E700 00.— 5413 0000 — Vien (it. D.Oſterr. abg.) 60 98. 090= 0593 1908.— Frag ................ 125 186000. — 126814000 — 125 166000 — 1268 100 Budapeſt......... . ..." 660.— 1573.3 — 15:6 7.— 573 Buenos-Aires . . n..na u3700000 M000od. 1ia 50004 Bulgarien auauasas hs 77000 N.—
239 . Javan .....
......... 00 0. 100
90.7. 37
n00. 1000. Rio de Jan
V.. 4708 0 R0.— 7318000.— 00— N00 elgrav. . . . . .... . . 18 78000.— 2000 —
12 8000.— 8622 00.— 1 6657000.— 137
4030 — 131 770000.— 132.
0000.-
 Berliner Kurſe (Eigene telegr. Meldung.) 
Sämtliche Zahlen verſtehen ſich mit 1000 000000.
Börſen.
 Frankfurter Börſenbericht vom 15. Januar. (Eig. 
Bericht.) Die heutige Börſe eröffnete unter Realiſationen bei 
            vollkom=
men geſchwundener Aufnahmeluſt in ausgeſprochen ſchwacher Haltung. 
Auf allen Gebieten des Aktienmarktes traten Kursrückgänge ein, die 
teilweiſe erheblicheren Umfang als in der letzten Zeit annahmen. Zu 
Börſenbeginn beſtand nur etwas Intereſſe für feſtverzinsliche Werte, 
abſoluten Höhe und den ausgewieſenen wöchentlichen Schwankungen des insbeſondere für inländiſche Renten, die faſt ausnahmslos 
            Kursbeſſe=
rungen erzielen konnten. Hproz. Kriegsanleihe 162½ Milliarden, 4proz. 
kommen kuſtloſer Haltung. Am Chemieaktienmarkt waren zu Beginn 
Vadiſche Anilin mit 23 gedrückt, auch die übrigen Werte dieſer Gruppe 
lagen ſchwächer, ohne daß im weiteren Verlauf der Börſe eine Erholung 
hätte platzgreifen können. Am Elektr.=Aktienmarkt waren Schuckert mit
 Aktiengeſ. ür Anllinf 
Aſchaffenburger Zellſtuf 
Ausgb.=Närnb. Maſch 
Ber =Anbalt=Maſchinen 
Bk. f. Eleltr. W. vorzug. 
ſismarckhütte ... 
kohlen=Br 
 
zi 
Bremel 
ulkan ..... 
Bolle. .... .. . .. 
inden ....... 
Ehem. 8 
Rk.. 
Deutſch=Atant. Tel.. 
Deutſche Maſchinen .. 
Deutſch=Niedld. Tel. 
Deutſche Erdöl ...... 
Deutſche Petroleum 
Dt. Kaliwerke ..." 
* 
Verlin Karlsru 
Do nersmarckhütte ... 
Dynamit Nobel ..... 
Elberfelder Farben 
Elettr. Lieferung usa. 
R. Friſter . 
......." 
Gaggenau Vor 
...... 
Gelienk. Gußſtahl .... 
Geſ. f. eleſtr. Untern.
.. Hohenlok
Berke ..... Kahia Vorzellan ....." eindes Eismaſch.. . .. . . Linge, Schuh ........ fmann ....
H z. Loewe
Co. ......" W . Lorent zuusasatss.. 1Geo Weguin. ....
. 40 ſitzer 4
le... 505 d. Gummi .. . . . . Orenſtein ....
.. 210 15 Naihgeber Waggon.. 11400 ombacher Hütten .. 23 9s000 Roſitzer Zucker ....... 1012 Rütgersiverke......... 2177 Sachſenwerk.
9 1700 Sächſiſche Gußſtah .. 3. 1t. Siemens G. Korzell
Voltſtedter 30ch 23 00 Beſtſ. Giſen Langendreer 23250 17060 Wittener Gußſtahl .... 2760 Sulle Maſchinen ..... 1 1.100 18000 Wanderer=Berte .....! 17500 16500
 Darmſtädter und Nationalbank, Kommandit=Geſellſchaft auf Aktien. 
Frankfurter Kursbericht vom 15. Januar 1924. 
Die Notierungen ſind in Billionen Prozent ausgedrückt.
 Europäiſche Staatspapiere. 
a) Deutſche. 
52 Reichsanleihe ..........." 
......" 
3½8 
„ 
........ 
..... 
Dollar=Goldanleihe. ........." 
ungen .. 
lar=Schatzanw ziu 
8g. Tb. 
Dt. Schatzanw. K 
K. 
„ 
 
* 
418 . u. I. Schchanweiſ 
% HI.—I 
4½Dt. Schutzgebiet v. 0,8-11u. 13 
v.1. 
Sparprämienanleihe ...... 
Zwangsanleihe ............ 
2 Preuß. Konſols ....... 
3½½ 
„ ...." 
......." 
42 Bad. Anl. unk. 1935 . 
2 
. 
v. 1907 ......" 
2 Bahern Anleihe ........" 
„ 
Heſſ. Dollar Golbmk.=Schatzanw 
rC. 26 „Fac 
8—16% Heſſen Reihe B 
untilgb. b. 28. .... . .. ..... 
4½ Heſſen unk. 1924... ..... 
33... . ... . . . . .. . .. 
......... . . . . ..... 
42 Württemberger .........." 
b)Ausländiſche. 
5% Bosnien L.=E.=B. v. 1914 
L.=Inveſt.=Anl. v. 1914 
„ v. 1902 ........" 
............. 
3. 
ulgar. Tabak 1902.. . . . . 
% Griech. Monopol .... 
z Oeſt. Staatsrente v. 1913 
4½ 
5b 1918 nn 
412% Oeſt. Schatzanweiſ., ſtfr. 
.......... 
b. 1914 .... 
orente 
te........" 
42 Oeſt. Go 
48 einheitl. Rente ......"
1. 1. 15. 1.
 0.12 
a.
125
 58 Rum. am. Renke v. 03... 
4½% „ Goldrente v. 13— 
„ am. Goldrente konv. 
18 „ am. b. 05 ....
 49 Türk. (Admin.) v. 1903. 
(Bagdad) Ser. 
* 
II 
48 b. 1914, Zollanl.
 4½% Ung. Staatsr. v. 14 .... 
* 
Goldrente ........" 
Staatsr. v. 10 .... 
Kronenrente ......" 
*3. 
Anßereuropäiſche. 
5% Mexik. amort. innere ... . .." 
äuß. b. 99..... 
HR 0 
v. 04. ſtf 
..... 
konſ, inner. 
43 
Frigationsanleihe". 
52 Tamaulivas, Serie 1......
1.
0.14
42
 Oblig. v. Transportanſt. 
ſtfr. 
9 Clſabethrahn 
w=Bahn. 
48 Gal. Carl 
5% Oeſt. Südb. (Lomb.) ſtir. .. 
Alte Oeſt. Südb. (Lomb.) 
69Neus 
Oeſt. Staatsb. v. 1883 .... 
Oeſt. „ 
ſen. 
 
.." 
v. 188 
 
Oeſt. Staatsb. b. Erg. 
            Net=
b. (Sahzkammerg 
olier I..........." 
falon. Conſt. Fonction . 
.. 
tique Mongſtir ...... 
Se 
antepe. .. ...... 
4½% 
„..... 
Nach Sachwert verzinsl. 
Schuldverſchreibungen. 
ohlenwerta 
I. .. 
85 
2. 
unk.=Rogg. Anl.v.23 
6 Preuß. Ke 
rt=Anleihe 
NoggenwertAn 
2 Sächſ. Braunk.= Anl. Ser. Iu., I1 
2 Südd. Feſtwertbk. . . . . . . 
Bank=Aktien. 
Allg. Deutſche Creditanſtalt. . . . 
Bank für Brauinduſtri 
zarmer Bankverein.. .... 
Baher Sypotheken= u. 2 
ie 
Hande 
zerliner 
und Pr 
bank ... 
e 
dter u. Nat 
mk.. 
ſche 
ik...... 
ne u. Wechſelbank 
zutſche Hypot=Bank Mein. 
de Vereinsbank ...... 
isconto=Geſellſchaft ....... 
Dresdne 
... 
Bank. 
..... 
Frankfu 
Hypotheken=B 
nk...... 
2 
N. 
ebeutſch 
Crebitbank.. . . . 
* 
Reichsb 
nt. ............." 
bitbaut. .. 
Phein. 
... 
ppothekenba 
 
Süddeutſche Diseonto=Geſeliſch. 
Beſtbauk ......... 
Wiener Bankverein ....!...4. 
Bergwerks=Aktien. 
B.. . . .. .. . .... . .. 
Bochumer Bergb. .. i.Kra. . 
derus. 
......F..... 
..... 
Luxe 
weiler Bergwverks=Akt. . 
Gelſenkirchen Vergw. .... 
Bergbau. .........." 
ervenke 9 
Aſchersle 
ben ......." 
Salzd 
......" 
„ 
.. 
Reere 
ke (abg, Lothr. Hütte) 
nann Röhren :....... 
..............." 
Mansfelder. 
...... 
Oberbedarf 
berſchleſ. Eiſen (Caro) ......" 
Otavi Minen u. Eb.=Ant. .... 
Phönix Bergbau ..........
0.
 1. 
0550
15. tiebeck Montan. .. ..... .. mbacher Hütte.. . . . . . . . . .." B. 21 u. Hütten=Akt. . .
ergb.= ahütt 1 z. Altien induſtr. unterwehmung.
 Brauereien 
He 
ger Kempf=Stern. . . . . 
äu München ........ 
chöfferhof Binding). ...: 
Verger ..................
75
3
 Mee He eet 
Oppenheimer ......" 
rke (v. Kleher) ......." 
A. E. 6. S 
Stamm. . . ..... 
620 
Lit. A ... 
„.. Vorzug 
Lit. B. 
gen .... 
ont 
            Angl=
ntal. Guano „.. 
Anilin B! 
tow. . . . . . . 
M. 
ffen 
er Zel 
Uſtoff ...." 
abenig Weinheim) 
... 
Bal 
ſe Aniline n. Sodafabrik. 
Durlach ........ 
grenfabr. Furtwangen. 
aldur Piano............. 
........ 
.......... 
Kaa. 
Faſfehl ..... 
Bere 
Verke ....... 
Bing. Metallw 
DS A lh.. 
Brockhnes, Nieder=Walluf. ... 
Eementwerk Heidelberg.. . .. 
Karſtadt .. 
Lothringen (. 
Kan 
bert. 
..." 
* 
eim Ele 
tron .... 
Bries 
abrik Milch L..snaaa. 
zeiler=ter mer ......." 
Daiunker Moto 
... 
Deutſch. Eiſenhandel 
Gold= u. Silberſche 
eaunſt.: 
 
chnelbpreſſen .. 
esdener 
„ 
Züſeh. Stan 
Dürr) 
inckerhof W 
m. Stamm ... 
erslautern ..... 
Eiſenwerk g 
ſeher jr. ..... 
Elberfelder Farbw. v. Baher, 
Kupfer= u. Meſſingw. 
Elektr. Lieferungs.=Geſ. ...... 
Licht und Kraft . ... 
Bad. Wolle. 
......!" 
M..... 
rankfurt a 
A 
Email. & Stanzwo. Ulrich .... 
imzir 
............" 
linger Maſchiuen ..fnai. 
ittlingen Spinnerei ......... 
Faber, Joh. Bleiſtif 
......." 
ſcher .......... 
aber & 
Pirmaſe 
Ge 
...." 
Guilleaume, Carlsw. 
ank (Jetter).. ....." 
Feiſt Seltkellerei Frankf. 0. M., 
rankſurter Gas. . . .......... 
Frankfurter 
Hof............." 
ff. Maſch. Pokorny & Witter. 
Fuchs, Waggon Stamm ..... 
Kanz. Lubwig, Mainz .n..
1450
 Geiling & Cie. ............ 
Gernanig Linoleum ......... 
Gelſenkirchen Gußſtahl ....... 
oldſchn 
..." 
d. 
Gotha A 
. 
enius, Maſchinen Stam 
Ohe 
er Maſchinenf. Durlach. 
Grün & Bilinger „urniat. 
Han 
merſen (Osnabrüch ...." 
ke Füſſen ........ 
Heddernheimer Kupfer . ..4. 
Henligenſtaebt, Gießen ......" 
Hilvert Armaturenf. . ... ... 
Hindrichs=Auffermann. .... 
Hirſch Kupfer u. Meſſ. ......." 
ſwch= und Tiefbau .........." 
Höchſter Farben ....aaaaaa n. 
Hr 
ann. Phil. ............ 
ſerk. Induſt 
........" 
horometer Breslau Lll.. 
....... .. .......... 
unghans Stamm. 
.. 
uher Maſchine 
in, Schanzlin & Becker .. 
norr, Heilbronn . ....4t.... 
olb & Schüle Spinn. . ... 
nſewenfabrik Braun ..... 
Co., Lokom. ....... 
Lahmener & Co, zi.taafa, 
ech, Augsk 
... 
v. Rot 
....... 
ederwerke Spicha= 
..... 
ihw. Erfurt .... 
öhnber 
Rähle 
....... 
id Metallw. 
...! 
ſch.=u Mühlenbau.. 
Induſtrie ..........." 
verke Höchſt ......." 
Memin, Butzbach zuuteritaii 
etallg 
..... 
1 
Ri 2. 
.. 
jag, 
ſenb., Frankf. a. M. 
venus 
Deutz 
Notorenfe 
otorenfabrik Oberurf 
Neckarſulmer Fahrzeugwerke. .. 
ſeckarwerke Eßl. Stamm... 
verke Frankfurt a. M., 
Union Frankfurt a. M. 
Pfälz. Nähm., Kahſer z...... 
Bhilipps A.=G. ............" 
Porzella Weſſel ..........." 
Reiniger. Gebbert & S 
1... 
Rhein. Elektr. Stamm .. . . . . . 
Metall Vorzüge ...... 
Rhenat 
Aachen ........." 
inger, Maſchinen ,.1...... 
Rückforth, Stettin z .utaarffa. 
ütgerswerke .. ... . ..... ...." 
Schleußner (Frauk 
ta. M.) .. 
=chneider & 50 
........" 
Schnellpreiſen Frankenthal. . . . 
chramm Lackfahrik. 
hriftgießeret Stempel, 
Schuckert Elektr. (Mürnberg)... 
Schuhfabrik Berneis=Weſſel... 
ſchuhfabrik Hei 
......" 
uhf. Leande 
uch ..." 
hultz, Grünlack, Rdsh. . ... 
Seilinduſtrie Wolff ........." 
Sichel & Co Mainz ........." 
Siemens Alektr. Betriebe .....
15. 1 8‟ *. 17.: 1. 16 4 46 26 *. (9 1. 12 1. 6 ( 38 19 73 2. 93, 15 1
 Siemens Glasinduſtrie ......" 
Siemens & Halske. 
 
Stöckicht=Offenbach=Gummi . . 
Süddeutſche Immobilien 
ng. eleltr. Lieſ.=Geſ., Gotha 
ſhrenfabrik Furtwängl 
.... 
Zeithwerke i 
mdbach 
e 
erein f. C. 
Induſtr. Frk 
Ve 
beutſch. Olfahr. Mannh. 
Faßfabriken Caſſel 
.. 
Zummifabr. Bln.=Frkf. 
Nümberg 
..." 
 
Zelſtoff. Berli 
. 
Vogtländ. Maſch. Vorzüge .... 
Stämme.. 
Haeffner Stämme... 
Lf, 
tohm, Se 
..... 
E Fre 
„... 
Gezelin 
ußfabrik ....!! 
Zelſtoff Baldhof Stamm .... 
fabr 
Waghäuſel ........" 
Frankenthal ..... 
Heilbronn. . .. ... 
„ 
Offſtein .......... 
Rheingau . ....... 
tuttgart 
Transport=Aktien. 
Schantung E. B. ..... 
Süddeutſche Eiſenbahn=Gef. .. 
Havag (Paketfahrt) ......... 
d. Lloyd.. . . . . . . . . . . . . ..
 Darmſtädter Werte. 
B 
tbedarf . . . . . . . . . . . . . ." 
ampfkeſſel Rodberg. ... 
elvetig Konſervenfabrik. . . 
ſebr. Lutz......" 
 
enbfarik s 
armſtadt ... .. 
Gebr. Roeder 
........." 
Venuleth & Ellenberger ...... 
Unnotierte Aktien. 
Allg. Banwerein Düſſeldorf.. 
eckerkohle. . ................" 
eckerſtahl .................. 
eutz.. . . . .. . ......... ...... 
mn Boveri. 
........... 
ont. Handelsbank ........ 
Handelsbank ........" 
frankf. Handelsbank. ...... 
For 
onwerke ...1.affff.f. 
Giorgi Choc..........." 
........... 
Gche 
........ 
 
Conſerven 
Holſatiawerke, Altona .... 
Nabel Rheydt ..........." 
rſtadt R. ... 
......... 
gershall Kali ....." 
......" 
(etall Starkenbu 
......" 
z.8 
* Söhne, Freibg. 
Neckar=Gummi zuzarenatfif 
Dtſche. ..........." 
Naſtat 
er Waggon ...hrhnn.. 
Rem” Cheu 
1............... 
ertil=Ind. Barmen (Tiag).... 
ufa Film ...... 
......." 
Unterfranken Großkraftw. ....
5.1
 1.825 
49 
5,75
  
 
( 
75
4,5
 15. 1 
14 000 
15250 
W 
Bi0l
 1800 
30 0 
2.000 
1100 
2. 
3000
 * 
3-000
Rummer 16.
Darmſtädter Tagblatt. Mittwvoch, den 16. Januar 1924.
 Hans Peter Kromm der Lebendige. 
Eine Geſchichte von Ufer zu Ufer 
von Johanna Wolff. 
21, 
(Nachbruck verboten.) 
Langſam hatte er das entziffert. Da ließ der Bedauerns 
werte den Kopf auf den ſchönen Vers ſinken und weinte 
weinte — weinte. Dann tat er das „Geſchriebene” zu unterſt 
in ſeine Lade hinein. 
Der Name „Dunnerklaas” war aber doch ausgekommen 
und blieb an ihm hängen, auch als die, die ihn erfunden, auf 
dem Hofe längſt vergeſſen war . . . 
Merete erfuhr dieſe Geſchichte ſpäter von Antje, die hatte 
es miterlebt, und niemals wieder war die Rede gegangen, daf 
Kläschen einem Mädchen nachgeſtiegen .. 
Jetzt holte er bedächtig einen Lederbeutel hervor und zählte 
zwei Reihen harter Taler auf den Tiſch, und die Reihen waren 
gar nicht ſo kurz. „Das ſoll hier bleiben,” knurrte er, „die 
Große hat’s befohlen.” 
Aber Merete bedeutete ihm, er ſolle das Geld nur wieder 
einſtecken, ſie könnte ihce Ausgaben ſelber beſtreiten. Da fuhr 
der ſpitze Kopf noch einmal heraus, ſo weit es angehen mochte, 
reckte ſich der Hals, und die kleinen Augen ſahen die Frau an 
über und über — dann war der Dunnerklags verſchwunden. 
Peterle ſtand an der geſchloſſenen Tür, hielt Nöschen in der 
Schürze und ließ ſeinen blonden Jungenkopf ſchluchzend 
            nieder=
hängen. Das Männchen hatte ihm das Herz abgewonnen, hatte 
Hofſnungen auf Schäftenſtieſel, Pferd und Fohlen in ihm 
            er=
wedt und ihn dann enttäuſcht zurückgelaſſen. 
„Ich komme dann mit dem blauen Wagen!‟ Das war die 
letzte tröſtliche Verheißung geweſen. Der blaue Wagen war 
Peterles Hoffnung. 
Und die Mutter küßte ihren Jungen auf die klug blickenden 
Augen und erzählte von Ottchen und Euchen, der großen und 
kleinen Haide=Groſſi. Da hupfte er wieder auf einem Bein und 
fang: „Ottchen! Euchen! Ottchen, Cuchen!” bis er am 
            Ein=
ſchlafen war. 
JJa, und dann mußte gehandelt werden. 
Merete ließ ſich den Herrn Kreipel aus der Kellerwirtſchaft 
heraufkommen, und da er verlegen wie immer vor ihr ſtand, 
fragte ſie ihn geradezu, ob er nicht ihren Gemüſeladen 
            über=
nehmen wolle. 
Der gute Willy fuhr beſtürzt zuſammen. Machte ſich dieſe 
junge Frau einen Scherz mit ihm? 
„Nämlich, ich ziehe fort, Herr Nachbar — ich ziehe zu meinen 
Verwandten aufs Land,” erklärte die Inhaberin des 
            Grünwaren=
geſchäfts. „Und ich will Ihnen einen guten Rat geben: Seien 
Sie verſtändig, heiraten Sie meine Agnes.” Abermals fuhr Herr 
Kreipel zuſammen. „Agnes iſt in meine Kundſchaft eingeführt 
und kennt alle Großhändler und die beſten Bezugsquellen. Ich
Seite 7.
 glaube, Sie werden eine gute Frau an ihr haben. Die Agnes 
hat ſich ordentlich und fleißig bei mir gemacht, und geſcheit iſt 
ſie auch.” Herr Kreipel ſchwieg bedrückt. Den Kopf geſenkt, 
ſtand er hilflos vor der klaren Art der fungen Frau. „Die 
Agnes ſoll auch ein bißchen Geld haben,” ſetzte ſie raſch hinzu 
Und als der Mann ſich noch immer nicht regte, fuhr ſie fort: 
„Sie müſſen wieder eine Frau haben, ſchon Malchens wegen 
So ein Mädchen wie die Agnes finden Sie nicht leicht wieder.” 
Und ſie hielt ihm die Hand hin. Da faßte Willy Kreipel die 
            rein=
liche, liebe Hand, die ihm ſolch ein Inbegriff aller Sauberkeit 
geweſen, aller Güte: „Die — die Agnes,” ſtotterte er, „iſt di 
nicht zu jung für mich? Ich kriege ja ſchon graue Haare.” Aber 
Merete meinte, die Agnes ſei nicht viel jünger als ſie ſelber wäre 
und für eine Geſchäftsfrau gerade recht. 
„Dann in Gottes Namen,” ſtammelte der Witwer ergeben 
in ſein Geſchick und ſagte tauſend, tauſend Dank für alles, und 
auch daß die Frau Nachbarin mit dem Laden an ihn gedacht 
hatte. Er wolle das Geſchäft übernehmen und die Agnes dazu, 
die — die — ſei doch wenigſtens bei der Frau Nachbarin im 
Oicnſt geweſen und habe ihr dies und das abgelernt, was 
was ihm bekannt vorkommen würde, nachher in ſeiner — 
Einſamkeit! Und wenn er beim Umzug helfen könne, die liebe 
junge Frau möge nur verfügen — 
auf den Schultern wolle 
er die Sachen hintragen 
— So ſchlicht kam’s heraus, Merete 
fühlte ſich warm berührt von des Mannes grundguter, 
            ein=
facher Art. 
Die Kaufbedingungen wurden beſprochen und die 
            Ueber=
nahme geſetzlich feſtgelegt. Dann gab’s noch eine ſtille 
            Ver=
lobung in dem Stübchen, das ſeine Fenſter nach der Spree 
hinaus hatte . . 
Wenn Merete ihr Fortgehen auch nicht ſo beeilt hätte, Hans 
Peter fragte jeden Morgen, ob es nun Zeit ſei, den kleinen 
            Ran=
zen umzutun, den ihm die Mutter gekauft hatte. Eifrig trug 
er alles, was ihm gehörte, zuſammen und verſuchte mit Malchens 
Hilfe ſein Bündlein zu packen. Sein großmächtiges Buch hatte 
er natürlich zuerſt untergebracht. Das ſchlief in einer großen 
Kiſte, mit Decken und anderen Sachen verſtaut. Der Rollwagen 
kam und fuhr, mit Mutters Nähtiſch und der ſchönen Kommode 
beladen, hinweg. Dieſer herrliche Rollwagen! Verſchtvand er 
nicht, wie der Dunnerllaas verſchwunden war? Peterle lam erſt 
zur Nuhe, da er mit der Mutter in einer hübſchen Droſchhe zum 
Bahnhof fuhr . . . Röschen, mit etlichen friſchen Salatblättern 
verpackt, ſaß in einer Schachtel, die er ſelber tragen durfte. 
Willy Kreipel, ſein Malchen an der Hand, ſah den 
            Schei=
denden nach: „Die Hände — 
ſie konnte mich nicht vehmen 
mit den Händen — — 
Er ſchüttelte wehnütig den Kopf und 
ſtieg langſam, langfam in den Bierkeller hinunter. 
Merete aber ſah mutig und hoffnungsvoll dem Kommenden 
entgegen. Wollte ſie nicht Neuland gewinnen? Sandboden war’s. 
Aber doch ein Stück Mutter=Erbe, das ihr gehörte .."
 Und ihr zur Seite im Wagen ſaß Peterle und hielt „
            Rös=
chen” in der Hand. 
Von der Sonnenmühle, die eigentlich eine Schattenmühle war. 
„Da draußen — ſonnenüberſpannt 
eine Scholle aufduftendes Eigenland 
und Furchen brechend: das Leben! 
Das war eine Fahrt voller Ungeduld. Wenn der Zug hielt, 
fuhr das Peterle jedesmal ganz unbändig zur Tür und rief: 
„Er kommt mit dem blauen Wagen, der Dunnerklags!“ 
Stunden vergingen, und er wollte nicht einmal eſſen, der 
Knirps. Endlich waren ſie da. Kläschen mit dem blauen Wagen 
war auch da! 
Er trug wieder die langen Schäftenſtiefel und einen großen 
dicken Sack über Kopf und Rücken gehängt, die Ecke davon, wie 
eine Kappe gefaltet, über den Kopf gezogen, denn der Himmel 
hatte ſich mit Wolken bedeckt, es begann zu tröpfeln. 
„Da biſt Du ja, Freundchen!” ſagte Dunnerklags. Der 
Kkeine ſtaunte ihn an. Solch ein Sack! Das war ein 
            bewunde=
rungswürdiger Regenmantel. Die beiden verſtanden ſich ſofort. 
Auch für das Knäbchen wurde dieſe Art Schutz zugerichtet, und 
erfüllt von Seligkeit kroch Peterle hinein. Ueberhaupt, Kläschen 
ſchien durchaus mit den Gefühlen kleiner Jungen vertraut zu 
ſein. Er half Mereten in das Gefährt, aber den Buben nahm 
er auf den Bock. Da ſaßen die beiden Männer und guckten 
            porn=
weg in die Welt, und das Kindergeſicht ſchaute aus ſeinem 
            Sack=
zipfel wie verklärt. 
Das Gelände erſchien in einen dichten weißlichen Nebel 
            ge=
hüllt; Hans Peter wollte wiſſen, ob dieſer Nebel von oben oder 
von unten käme. Dunnerklaas wäre mit ſeiner Achtung bei dem 
Jungen beinahe feſtgeſeſſen, er wußte es nämlich ſelber nicht. 
„Der Nebel — der — der kommt von überall,” knurtte er endlich 
aus ſeinem Sack heraus. 
Muttle!” rief Hans Peter, den Kopf mit der ſchweren Kappe 
langſam wendend, „haſt Du ſchon ſolchen Nebel geſehen? Der 
kommt von überall, ſagt der Dunnerklags‟. Das ſriſche 
            Buben=
geſicht ſtrahlte in die graue Umwelt hinaus, zärtliche Hände 
ſtreichelte den groben Sack, als wär’s ein köſtlicher Teppich, 
Ein Windſtrich fuhr in den weißen Dunſt und ſchuf große 
ſeltſam wallende Gebilde: „Schau, Muttle — da ſteht ein Rieſe! 
Haſt Du ſchon ſolchen Rieſen geſehen?” tönte das entzückte 
Stimmchen wieder auf. „Guck, er hat jetzt einen Hund 
            bekom=
men. Siehſt Du den Hund? Und dort — ich glaube, das wird 
ein Engel, Muttle. Haſt Du ſchon ſolchen Engel geſehen? 
So klang’s in einem fort. Dunnerklags und die Mutter, 
beide mußten Witz und Verſtand zuſammenfaſſen, damit ſie den 
Fragen des kleinen Menſchen genügten.
(Fortſetzung folgt.)
ModerneSnortjacke
aus kariertem
Holtzeu 82 Wintermantel
aus guten ge-
mustert, Flanscl- 250
stolfen engl. Art A Ia Flauschmante
reine Wolle, streng
moderne Machart,
85
in bellen und dunk-
len Parben .... 4O Velour de laing u.
Eskimo-Mäntel
in vielen modernen
Farben und Mach- A800
A
arten. . . . . . .. Astrachan-
Mantel
in guter Onalitzt, Z400
ganz auf Eutter". Bih-rette-Jacke
aus Ia braunem
Wollptüsch,
00
apurtes geblumtes V.
——
Futter ......." Windiacken
für Ski und Rodel- 0)50
sport aus Ia wasser-
dichten Sioffen und 14.50 Regenmante
aus gutem wasser-
dichten b wollenen
Govercost ..1922 Donegal-
Mantel
800
aus Noppenstofk
kleidsame Hachart - Oovereoat.
Mäntel
A
25
Strichware, in wun-
derschönen Passons 4. Goverooat
Mantel
100
gezwirnt, moderne
lange Fassons .. V4 a Coverooat-
7—
Mantel
aus Zwirn- Cover-
cout, Hleidsame
Uochant 902 Schirmseidener
Regenmante!
in schönen
9
Farben J4— Samtmantel
aus gutem Vel.
du Nord aut
Seide gefättert: 0O— Jackenkleid
aus reinwollenem
Cheriot, gans auf 9000
Latter ....... E Sommer-Kleider
zum grossen Teil aus
Vollvoiles in weiss und Wst
farbig, teilweise etwas
trüb . . . .. . . . .. Sommer-
50.
10
Kleider
und
in weiss und farb.
250
Vollroiles u. Frottes Chewot-Kleid
reine Voll . ..... 9— Busen
aus Banmwoll, Flanell O95
in bell und dunkel 2 Blusen
aus gestreiften
325
Waschstoffen Blusen
aus weissem
Volrole 42 Kostüm-Rock
aus reinwollenem
75
marine Cheriot
Vi Dirndl-Kleid
aus geblumten
50
Stoffen 4: Pelzkragen
Pelzmufle
in schnars u. farbig H90
Kanju pro Stück
 Kein Engros-Verkauf 
Verkauf nur gegen bar 
Hein Umtausch
Gegr. 1865
Zeil 72178
Gegr. 1865
Frankfurk a. Main
 Ke 
kea 
Hri.= Belzltſig. 
guterh., zu kauf geſ. 
(538 
Angeb. an 
Geuter Rachfolger 
Schneidermei er 
Neckarſtr. 22.
 Speiſezimmer 
Backenſeſſel. 
            Diplo=
mat u. Spiegel 
zu kaufen geſuck 
Angeb. u. E 14 an 
die Geſchſt. (*1249
 Stark. Leiterwag 
ung 1m I., z. kf. ge 
Wienerſtr. 97, pt. (01.
 Photogr.= 
Apparat 
6X0od 9X12, m gut 
Objektiv zu kauf ge 
Angeb. u. D 141 an 
an d. Geſchſt (*121 
HLageräumek.
 250 gm Fabrikräu: 
Büro u. elektr. Licht, 
ofort zu verm. (547 
Büro Dingeldein 
Eliſabethenſtraße 5 
Telephon 8065. 
Möbl. Zimmer 
Hölgesſtr. 3, pt., bei 
Siegriſt, gut möbl Z. 
zu vermieten, 121356
 Herdweg 74, b Frank, 
2 gut möbl. Zimmer 
an alleinſteh. Herrn 
zu vermieten. (*1250
 Vornehm. mröbl. 
            Wohn=
u. Schlafzim. zu verm 
Hügelſtr. 15,Lad. 154 1a
 Wendelſtadtſtr. 34½ 
1. St, b. Wiegmann 
Wolin= u Schlafzim 
zu vermieten. /*1282
 Heidelbergerſtr. 120 
bei Stöckit, e. irdl 
Schlafzimmer ſowi 
ein Wohn= u Schlaf 
zimmer, alles auf 
möbliert, per ſofort 
zu vermieten. (*1309
 Achtung ! 
Suche ſof. od ſpäter 
einen Laden, n ög 
lichſt mit 
            Nebenzim=
mer od. Büro. 
            An=
geb unt D 143 an 
die Geſchſt. (*1230
 Wrſuchen, möglichſt 
im Zentrum d Stadt, 
3.-4 
Büroränme. 
Angeb. u D 142 ar 
(*1216 
die GGeſchſt
 (Ein 
eerer Raum 
wenn auch klein, der 
ſich evtl. al8 
            Werk=
ſtättchen eignet, zu 
mieten geſ. Ang. u. 
D 147 Gſchſt. *124
 Studentält. S. ſucht 
(*1260 
ſofort 
7 Of 
möbt. zimmer 
Ang. an Joſ. Bremm 
Niedeſeiſtr. 72, I.
 Suche 1 ober 2 gul 
möbl. Zimmer 
mit Bed. gegen gute 
Bezahl. Woogsviertel 
eriv Corne ius, Hein 
richſtr. 88, II. (e:-0md
 Ein kleiner Laden, 
in guter Lage, mit 
Wohn. geſ. Vermitil 
erw. Ang. u. E 
Geſchä tsſt. (*1805
 2—3 elegant (1257 
möbl. Zimmer 
geg. gu e Bezahlung 
von 2 Herr. p. ſof. ge 
Ang an Aruur 2ähr, 
Grafenſtraße 27, I.
 Berufst. Dame ſuch 
möbl. Zim. mit etn 
Kochgeleg. ; am lieb 
bei alleinſteh. Dame, 
vorbeh. Genehmig. 
W.=A. Ang. u. E 
an d. Geſchſt. (*1245
 Mäbl. gr. Zimm. 
das zugl. als Schlaf= 
und Wohnzimmer 
            be=
nutt werden kann; 
am liebſten mit Pen 
ſion, per ſofort ge 
Vorbeh. Genehm. t 
W.=A. Ang. unt E21 
an die Geſchſt. (2 128 
Für Studentin 
möbl. Zimmer ge 
Ang an Niue Guten 
bergſtraße 47. (1220 
1—2 Zimmer 
möhliertoder unmöbl 
ſofort geſucht (e131 
Fritz Faßzbender 
Eiſabethenſtraße 6.
 Eilige /21088ids 
Paßbilder 
Echuchardſtr 14, 
geöffn. v. 4—7 Uhr
Ke
 Socttttsets 
* Mittagstiſch 3
 0 405 —70 3 
Reſorm= 
2 Reſtaurant 
Alexanderſtr. 4, 
1 St. (520msm 3
 Zeil 72/78 
Mehrere möbl. 
Timmef 
Sof, zu mieten gesucht. 
Darmstädter Großschlächterei 
und Wursifabrik d. m. b. H. 
Ruchs & Paaly 
Blumenthafstr. 111, (538
 Bücher, Noten, 
            Zeit=
ſchriften w. ſolid u 
preisw. gebd Dorn. 
Alexanderſt. 4, v Bid
 Uebernehme v. ein: 
Herrn Beſorgung der 
Näh. Ge- 
Wüſche, Beitehler
Seite 8.
Darmſtädter Dagblatt, Mittwoch, den 16. Januar 1924,
Rummer 16.
Billig!
Billig!
Mantels Ftofſe
 Anzug 
Koſtüm 
3.90, 5.—, 6.50, 7.50, 9.— 
10.20, 13.60, 15.30. 
Breeches=Hoſen 
Stück 9.50, 10.50. 
Tannenſtraße 1 (Ecke 
Kreuzer, Weinbergſtraße). 
Bequeme Zahlungsbedingungen. (*1268
 Auz den Amtsverkündigungen des Kreisamts 
Darmſtadt und den Bekauntmachungen des 
Polizeiamts Darmſtadt. 
Gefunden: 1 dunkelbraune 
            Geldſchein=
hörſe mit ca. 1 Mk. 1 Herrenbadeanzug 
4 Schlachtmeſſer. 1 gelber 
            Damenhand=
ſchuh. 1 br. unes Mäpphen mit 
            Bezugs=
karten. 1 großer Stoffüberhandſchuh. Eine 
kl. Tabatspfeife 3 Stücke Toilettenfeife. Ein 
weißgrnuer Kinderpelz. 1 altes blaues 
Kinderkleidchen. 1 blaufarbiger 
            Damen=
mantelgürtel. 1 gr Damenhandſ huh. Ein 
Nickelzwicker. 1 ausgebogtes weiß. 
            Taſchen=
tuch. 1 dunkelbrauner Rohrſtock. 1 Paket 
mit Sto fen. 1 weißer Kinderpelz. 
            Fünf=
zigrnillionenmarkſchein. 1 Schrotleiter. — 
Zugelaufen: 1 ſchwarzer ſtarker Hund. Ein 
kleiner Pinſcher. 1 II. ſchwarzer Pinſcher.
 Heutiger Eintrag in das 
            Handels=
regiſter B: Firma: He ſiſch=Rheiniſche 
Bank, Aßtien=Geſellſchaft, Sitz 
            Darm=
ſtadt. Gegenſtand des Unternehmens: 
Fortführung der von der Rentenanſtalt 
und Lebensverſicherungsbank. Darm 
ſtädter Zweigniederlaſſung der 
            Frank=
furter Lebensverſicherungs=Aftien=
            Geſell=
ſchaft zu Darmſtadt betriebenen 
            Depo=
ſitenka e und Betrieb von Bank=, Handels= 
und gewerblichen Geſchäften aller Art 
Grundkapital: 100 Milliarden Mark. Der 
Geſellſchaftsvertrag iſt am 25. November, 
bezw. 29. Dezember 1923 feſtgeſtellt. Die 
Geſellſchaft wird durch zwei 
            Vorſtands=
mitglieder oder ein Vorſtandsmitglied 
(ordentliches und ſtellvertretendes) und 
einen Prokuriſten gemeinſchaftlich 
            ver=
treten. Vorſtand: Dr. Ludwig Lich, 
            Di=
reltor in Darmſtadt, Dr. Hans Meltzer. 
Banidirektor in Mannheim. Otto Seipp, 
Bankdirektor in Darmſtadt, Johannes 
Wiechert, Banfdirektor in Frankfurt am 
Main. Das Grundkapital iſt eingeteilt 
in 1000 auf den Inhaver lautende Aktien 
von je 100 00000 Mark, die zum Kurſe 
von 100 100%, ausgegeben werden. Die 
Mitglieder des Vorſtandes und ihre 
Steilvertreter werden vom Aufſichtsrai 
beſtellt — Die Generalverſammlung wirt 
durch öffentliche Bekanntmachung 
            minde=
ſtens drei Wochen vor dem 
            Verſamm=
lungstage berufen. Die 
            Bekanntwachun=
gen der Geſellſchaft ſind im Deutſchen 
Reichsanzeiger zu veröffentlichen. — Die 
Gründer der Geſellſchaft, die alle Aktien 
übernommen haben, ſind: Bankbeamter 
Auguſt Gräf in Darmſtadt, Bankbeamter 
Jakob Eck in Pfungſtadt, Bankbeamter 
Leo Kraemer in Darmſtadt, Prokuriſt 
Fritz Stromeyer in Darmſtadt, 
            Verſiche=
rungsmathematiker, Heinrich Lüders in 
Darmſtadt. Den erſten Aufſich/srat 
            bil=
den: Erſter Bürgermeiſter Nobert Ritter 
in Mannheim, Banldirektor Alfred Weis 
in Mannheim, Bankdirektor Stadtrat a. D. 
Hermann Jurſch in Berlin, Bankdirektor 
Dr. Wilhelm Roeder in Frankfurt a. M., 
Juſtizrat Keinrich Reh in Alsfeld, 
            Bank=
direk or Heinrich Henkel in Darmſtadt, 
Generaldirektor Paul Dumcke in 
            Frank=
furt a. M., Direktor Philipp Becker in 
Frankfurt a. M. Von den mit der 
            An=
meldung der Geſellſchaft eingereichten 
Schriſtſtücken, insbeſondere von dem 
            Prü=
fungsberichte des Vorſtandes, des 
            Auf=
ſichtsrates und der Reviſoren, kann bei 
dem Gerichte, von dem Prüfungsbeiichte 
der Reviſoren auch bei der 
            Handels=
kammer Darmſladt Einſicht genommen 
(505 
werden. 
Darmſtadt, den 31. Dez. 1923. 
Amtsgericht Darmſtadt I.
 E 
3 Ausnahme=Tage 3 
der Firma „Helios” G. m. b. H. 
Filiale Darmſtadt Alexanderſtr. 12 
G 
Mittwoch, den 16. Januar, bis einſchließlich Freitag, den 
18. Januar, verkaufen wir noch zu den billigſten Tagespreiſen: 
Damen=Röcke von 10.00 M. an 
 
Damen=Mäntel von 25.00 M. an 
Herren=Mäntel von 30.00 M. an 
Anzüge .. . von 30.00 M. an 
auf Teilzahlung 
bis zu 5 Monaten Ziel mit nur 10% Anzahlung bei 
ſofortiger Aushändigung der Ware (Ausweiſe mitbringen).
 Urfotgreicee Herlteter 
welcher die Bäckerkundſchaft 
regelmäßig beſucht (
            Mühlen=
vertreter oder dergleichen), am 
liebſten fachkundig, für den 
            Ver=
kauf eines konkurrenzloſen 
            Back=
präparates, bei lohne der 
            Pro=
viſion geſucht. Gute Vorarbeit 
durch Reklame. Keine Muſter. Ang. 
mit Angabe der bisher geführten 
Artikel u. N. G. *. 116an Ala= 
Haa enſtein & Vogler, Berlin. 
T Mn 52 
V
 Letzten Sonnt. wurde 
in der St. 
            Ludwigs=
kirche währ d. 8 Uhr= 
Gottesdienſtes, Nähe 
d. Kanzel, e. 
            Damen=
taſche mit wertvoll. 
Inhalt verſehentlich 
mitgenommen. Um 
Rückgabe an d 
            Fund=
büro, Sakriſt.o 
            Eigen=
tümerin geg. h. Bel. 
wird erſucht. (*1300
 Lack=u. Farhen= 
A 
Hertreter 
zum Beſuche der Induſtrie gegen 
            Fahrt=
vergütung und hohe Proviſion von 
            General=
vertreter ſofort eſucht. Zuſchr. unt. E 15 
an die Geſch iftsſt. d3. Bl. 
(*1276mg
 Zun lofortigen Eintritt evtl. per 
März ſuchen tüchtige 
(537 
oo 
Verkäufer und 
Verkäuferinnen 
für Kleiderſtoffe und 
            Baumwoll=
waren. Angebote mit Zeugnisabſchrif 
ten erbitten Gebr. Rothschlld, 
G. m. b. H., Markt.
 Dem verehrlichen Publikum zur Kenntnisnahme, daß die 
            er=
forderliche Anzahlung auch erſi bei der nächſten 
Gehalis= oder Lohnzahlung geleiſiet werden kann. 
Krnndnn.
 Geöffnet täglich von 9 bis 6½ Uhr ununterbrochen = 
Mat O6
 Heutiger Eintrag in das 
            Handels=
regiſter B. bei der Firma: Deutſche 
Landwirtſchafts= und Handelsbank 
in Darmſtadt: Durch Beſchluß der 
            Gene=
ralverſammlung vom 12. Mai 1923 iſt 
der Geſellſchaftsvertrag g ändert. Der 
Kapitalerhöhungsbeſchluß vom 12. Mai 
1923 iſt durchgeführt. Das 
            Grundkapi=
tal beträgt jetzt 506 000000 Mark. Karl 
Koch in Darmſtadt iſt zum 
            Geſamtproku=
riſten beſtellt in der Weiſe, daz er 
            be=
rechtigt iſt, in Gemeinſchaft mit einem 
Vorſtands= oder ſtellvertretenden 
            Vor=
ſtandsmitglied oder einem anderen 
            Pro=
kuriſten die Geſellſchaft zu vertreten und 
die Firma zu zeichnen. Es werden 
            aus=
gegeben auf den Inhaber lautende 
Stammaktien zum Kurſe von 2500 
1000 Stücke zu 100 Mark, 9800 Stücke 
zu 5000 Mark und 35 000 Stücke zu
 10000 Mark. 
Darmſtadt, den 8. Okt. 1923. 
Amtsgericht I.
(524
 Hafer 
Melaſſe 
Kleie 
Heu, Str. h 
Torfſtreu 
abzugeben (eisic 
R.Ringler 
Baldſtr. 54 Zel. 770
  
Ferkel= und 
Läuferſchweine 
ſtehen in groß. 
            Aus=
wahl zum Verkauf! 
Birka 6—12 Wochen 
alte, gutfreſſend 
Tiere, per Stück 
von 12 Mark an. 
Hochmann 
Pfungſtadt 
Bornmühle, Tel. 99 
am Bahnhof: 
Eberſtadt b. D, (*1292
mit höh. Schul ildung
ſucht Stellung. (*
Angebote u E 10
an die Geſchäftsſt. Erfahrene und per=
fekte Stenotypiſtin
ſucht per ſof. Stel=
lung in Büro oder
Bank. Angeb. unt.
E 2 Geſchſt. (2125 Fräulein
5 Jahre im Staats=
dienſt tätig
ſucht Stellung
in größ Geſchäft od
Büro. Angeb. u. E
a. d. Geſchäftsſt. 6525 Fraulein
in allen Zweigen des
Haushalts erfahren,
ſowie im Schneidern
und in der Kranken
pflege gut bewandert,
ſucht paſſenden
Wirkungskreis.
Angebote unter E 12
a. d. Geſchäftsſt. (526 ſ. Lar
Mädchen ſtelle eus
Steinſtraße 40, part Büglerin
nimmt noch Kunde
auß. dem Haus ar
Angeb. unt. D 13
Geſchäftsſtelle. (*12 Flickerin hat noch
einige Tage frei.
Angeb. unter D 133
Geſchäftsſtelle. (21206 Männlich Zuverläſ iger
Mann
ſucht per ſofort ode
1. Febr. Stell. a. Haus
verwalter, Portie
Bürodiener od. ähnl.
Vertrauenspoſten.
Angeb. unt. D13
Geſchäftsſtelle. (*1226 Dfene Stelen g WBeiblin In lebh. Detatl= Ge=
ſchäft ſuche ein Fräul.
.
ais Verkauferin
nicht unt. 20 Jahren
Bei Eignung Dauer=
tellung. Angeb. mit
Zeugniſſen u. D 136
an d. Geſchſt. (*1237 Jüngere
Kontoriſtin
mit ſehr guten Kennt=
miſſen in allen Büro=
arbeiten ſofort ge=
ſucht. Angeb. unter
E IGeſchſt. *1248
 Sofort ausschneiden und aut bewahren! 
An alle Kranke! 
Hess. Kreisarzt Dr. Bork schrieb in seiner Brosch üre: 
— Heilungen durch Magnetismus
 u. a.: Die Erſahrungen, welche ich bei dieser Behandlung 
            ein-
saminelte, bewiesen mir, daß jene Kraft ein mächtiges Heilmittel 
sei, das seines Gleichen in dom Arzneischatze, welchen die Medizin 
von den ältesten Zeiten an bis jetzt anhäufte, nicht habe; ein 
Heilmittel das unwägbar, an kein System gebunden in der Hand 
des Henschen liest und denjenigen, der dieser Kraft mächtig 
ist, zum wahren Helſer am Krankenbette erhebt. 
Prof Dr. med. Ennemoser schreibt: Keine einzige der 
bekannten Hei mnethoden ist im Stande, sich mit dem Magnetismus 
zu messen, sowohl in Rücksicht der Allgemeinheit von 
            Krank-
heiten, als in der Schnetligkeit des Erfolges. — Jeder praktische 
Heilinagnetiseur wirt bereit sein, den Beweis in der Probe zu 
liefern und er wird sicher nicht zu Schanden werden. 
(*1207 
Viele ähnl. ärztl. Anerken z. Verfüg. 
eignath Darmstad 
Fr. HorHHerger, MAxAGDMAtI, Frankfurterstr. 40. 
23 Jährlge Praxls-Erkahrung. 
6 Fachprüfungen im In- und Auslande, u. a. von 
Dr. med. Gratzinger, Magnetopath in Wien. 
Sprecnst: 10—6, Samstag und Sonntag 9—12. — Honorar gering.
 Kataloge und-Prospekte 
sowle alle in Frage korn 
menden Drucksachen in 
künstlerlsch vollendeter 
Ausführung. Bei kürzester 
Lieferfrist verbürgt unser 
Haus tadellosen Druck. 
Speziell Bearbeitung von 
umfangreichen Werken 
In ein- und mehrfarbiger 
Ausführung 
L., C. WITTICHISCHE 
MOFBUCHDRUCKEREI 
Darmstadt, Rheinstrasse 23
 in kleineren. Betrieb 
bei guter Bezahlung 
per ſofort geſucht 
Dauernde 
            Beſchäfti=
gung! Es kommen 
nur tüchtige, gewandte 
Kräfte in Frage. 
Angeb u E29 an 
die Geſchäftsſt. (542
 An-u. Abfuhr von 
            Stück-
gut u. Waggonladungen 
erledigt prompt und gewissenhaft 
ALBERTTOGT 
Mäheltransport / Spedition / Lastkraitwagenbetrieb
 Tüchtiges braves 
inmd 
Allelnmadcken 
mit gut. Zeugniſſen, 
event auch ein ache 
Stütze, bei hoh. Lohn 
und guter 
            Behand=
lung zu alsbaldigem 
Eintritt geſ. (500im 
Aif.ed Meſſel=Weg 34.
 Bei der einſchlägigen Kundſchaft 
beſteingeführter, in der 
            Margarine=
branche verſierter 
ge* 
Berrrerer 
für Darmſtadt und Umgebung 
möglichſt mit Sitz in Darmſtadt 
für bedeutende Süddeutſche 
            Marga=
rine=Fabrik per ſoſort geſucht. 
Herren oder Firmen, die dieſen 
Vorausſetzungen entſprechen u denen 
eigenes Büro, Telephonanſchluß und 
möglichſt auch geeignete Lagerräume 
zur Verfügung ſtehen, belieben ſich 
unter Angaben über bisherige 
            Tätig=
keit, Aufgabe von Ne erenzen uſw. u. 
M. N. P. 6481 an die Geſchäftsſtelle 
dieſes Blattes zu wei den. (TI. Mn 536
 Faſt ſchwa ze Katze 
entlaufen. Merkmal: 
brauner Flecken an 
der Schnauze. 
            Wieder=
oringer gute Beloh ung. 
Faßbender, 
            Eliſa=
bethenſtraße 6. ( 1313 
KBertäufeg 
Zu verkaufeu: 
2 gut erh. Bettſteilen 
mit (atratze, 1 
            Kin=
derbeitſtelle, 1 
            Schuh=
macher=Näymaſchine, 
1 Kinder portwagen, 
1 De imalwage mit 
Gewichten, 1Ausz 
            eh=
tiſch, überzog. (*1311 
Lanygaſſe 53, aden 
bei Hoch baum
 Eil K.=Bett m. 
            Ma=
tratze 30 G.. M. 
Wo. fshund, ſ wachſ., 
für 4pf vd. Fibrik, 
in nur gute Hände zu 
verk. Näh. Geſhſt.
 Chaiſelongue 
zu verkaufen 
1304) Ballonplatz 6.
 Begen Abreiſe 
1 kompl Küche 50.ℳ, 
1Korbmöbel=Gar it. 
mit Bank (n u) 80.X 
ſofort zu verkaufen 
Näh Geſchäftsſt (*. 
Faſt neuebr. 
            Touren=
ſtiefel (Gr. 43) ſehr 
billig zu verk. (*1247 
Beſſun er r.107, Sb 11 r.
 Geſucht zum 1. oder 
15. Febr. zu ält. 
            Ehe=
paar ein in Küche u. 
Hausarb. ſelbſtändig. 
Mädchen. Gut. Loh 
gute Behandlg. (eim 
Fuchsſtraße 20, part
 Inkl., gt. Haush. (2P. 
27 
Frau 0d. aul. 
ſelbſt. in Küche unk 
Haush (Lauffrau 
            vor=
handen bald. geſucht. 
Angebote u. E 1 
an die Geſchſt (ein
 Lehrlinge 
für unſere Werkſtätte 
werd. eingeſt. (415sm 
Heinrich Fritz 
Fabrik für 
            ntral=
heizungen, Aliceſtr. 2
 *eh 
Lehrling 
aus nur achtbarer 
Familie mit guten 
Schulkenntniſſenkann 
in Lebensmitte geſch. 
eintreten. 
21249 
Angeb. unt. D 149 
an die Geſchäftsſtelle.
 Anſtändig., durchaus 
reinli v. 1. zuverläſſ. 
jg. Mädchen vormitt. 
bis nach dem Spülen 
ſofort geſucht (*1297 
Hügelſtraße 7, part
 Von e. berufstätig. 
Dame w. f. demnächſ. 
nurvertrauensw., 
            ge=
ſund. Mäochen oder 
Frau ohne Anh., nicht 
u. 40 Jahre, für den 
Haush. geſ. Fami 
            ien=
a. ſchl. Angeb. m. Ang. 
der ſeith Tätigk. unt. 
E27 Geſchſt. (*1306
Mi
 DARMSTADT 
Gntenbergstraße 37/39• Tel. 2050
(228a
 Unabhäng. Frau 
in frauenloſen 
            Haus=
hält für ganze Tage 
bei vollſt. Verpfleg. u 
gut Bezahlg. geſu ht. 
Angebote unt. E5 
Geſchäftsſtelle. (21274
 Geg, etwas Hausarb. 
Zim. zu vergeb. (2u. 
Kaufmgnn, Georgenſt,12,
 Unſern ſeith. Näherinnen zur Kenntnis, 
daß wir den Betrieb ab kommenden 
Monta, wieder aufnehmen. 
Auch ſonſt gewandte Näherinnen 
werden angenommen. 
21254 
Gündner=Lang 
Leibbinden= u. Korſettfabrik 
Hölgesſtr. 5 
Hölgesſtr. 5.
 DDDLDZ! 
Leiſtungsfähige, ſei 
1865 beſtehende 
            Wein=
großhandlg. a. Rheir 
ſucht ſpez. für 
            Darm=
ſtadt und Umgebung 
einen bei Großhandel 
Hotels, 
            Reſtaurant=
u. ſolventer 
            Privat=
kundſchaft gut 
            einge=
führten Herrn zwecks 
Uebernahme ein r 
General= 
Veriretung 
in Rhein= und 
            Nahe=
weinen. In Frage 
kommen nur Herren 
die einen größeren 
monatlichen Umſat 
vertkagl. garantieren 
können. (389sm 
Weingut 
            Heiligen=
blutberg 
Ch. Abel 
Hoflteferant 
Genſingen b Bingen 
a. Rhein. 
DDSeTa
 Lehrling 
füir unſere 
            kaufmän=
niſche ſowie einen 
            ſol=
chen für unſere 
            tech=
niſche Abteilung mit 
höherer Schulbildung 
geſucht. 
(414sm 
Heinrich Fritz 
Fabrik für 
            Zentral=
heizungen, Darmſtadt 
Aliceſtr. 2
 nrling aus guter 
Na 
Lehrling Familief 
Zigarren & Pfei 
            en=
handlung ſof geſu nt 
Angeb. unt. D135 
Geſchäftsſtelte. (*1228 
Hinmabilen g
 Meenne 
verſchiedener Grö en, 
von 1000—5000 gm, 
auch Waldungen bei 
Darmſtadt, 30 —40 
jähr. Beſtand, prsw z 
verk. Liehaber 
            wol=
len, Angeb. u. E 
an die Geſchäftsſtelle 
21253 
einreichen.
 Haus 
3 Etagen, 6 Zimmer, 
auegeb. große Man 
ſarde, Garten, ſof. zu 
verk. Angeb. u. D 27 
an die Geſchſt. (286
 mit Garten hier oder 
an der Bergſtraße 
gegen 
            Goldmarkzah=
lung zu kauf. geſucht 
Angeoote mit Preis 
unter D 138 an die 
Geſchäftsſt. (*122.,
 Geſchätsehaus 
Lebensmitte geſchäft mit 
½jähr. Kündigung, 
in guter Lige, ſofort 
für 7000 ℳ zu verk. 
Angebote unter E 4 
Geſchäft=ſt. (*1273
 Kl. Vtllu 
weg. Auswinderung 
ſogleich beziehbar, in 
beſter Lage 
            Darm=
ſtadts, mit 7 Z. 1 K. 
Bad, neuzeitliche 
Einr. mit Möbeln f 
130 000 u ohne Möbel 
für 70 000 Mk z. verk. 
Anz. 30 000 Mk.. 
            An=
geb. erb. u. E 
an 
die Geſchſt 21264
 (Hochſchulviertel) 
1908 erbaut mit ca. 100 qm Garten, 
            Hhpo=
thekenfrei, für 12000 G.-Mark zu verkaufe 
Anfragen u. D 132 Geſchäftsſtelle. rle1:
 Einige faſt neue 
            Kna=
benanzüge (11-14), 
            ſo=
wie Mädchenkleider u. 
Schuhe (ſchwarz u. weiß, 
Gr. 30-35) preiswert 
zu verkaufen ( 1272 
Wendelſtadtſtraße 47.
 m. Koſe 
Cutaway bilig z 
verkaufen. Näleres 
Luifenſtr 10, pt. (*1-9
 H.=Wintermantel 
ehr billig zu verkauf 
Wienerſtr 57, p. (*1251
 Neuer 
            Damen=
mantel Größe 44 
preistv. zu v rkaufen. 
Schützenſtr. 7, 1I. (ni- 
40 Ztr. 4uiſt, Dedſtelle, 
Klapp=Sprtwagen. Lauf 
ühſchen z verk. (*12 
Marienpl 1, Zim. 19
 2 neute Gasbugele 
(Nickel) billig zu verk 
Näh. Geſchſt /e1 44
 Weißer Gashert 
gut erhalten zu verk. 
Nieder Namſtädte 
ſtra e 45, II + (*130
 2 Niemeuſcheiben 
(eiſ.) zu veik. (*1 
Telephon 1774,
 z.5‟ 
W oodd 0.:B. 
für gurgehendes Ge 
ſchäft als I. Hypr 
thek auf größere 
            ſchul=
denfreie Grunditücke 
Geſchäfts= u. 
            Wohn=
häuſer ſofort geſucht 
Ang b. unter E 13 
an d. Geſchäftsſtelle 
d8. Blattes. (*1259
 Goldmark. 
Darlehen, ca. 5000 
            ge=
ſucht geg. 20% 
            Gold=
zinſen. Genügende 
Sicherh. vorbanden. 
Angeb. unt. E 20 a. 
21287 
die G ſchſt.
 1500 
Goldmark
 zirka 1200 qm Nutzfläche zur Her=”ſ= Fabrikerweiterung 
ſtellung leichter Artikel zu kaufen 
geſucht. Sehr helle Näume Be ſds. Blattes. els6t 
dingung. Ausf. Angebote mit Preis 
unt. E 25 an die Geſchſt. ds. Bl. ceregs 19—0700 Müll
 geg gute Sicherheit 
zu leihen geſucht. 
Angeb. unt. E 11 
an die Geſchäftsſtelle
 *9 
4e 
Dladkärf 
ca. 1500—2000 qm geſucht. Angebote 
mit Preis und Lage des Grundſtücks 
unter E 18 an die Geſchäftsſt. (*1290
 hag titie zur Gründung 
eines techn. Büros 
von Jachm. geſucht 
Seitgader gaufm. Kenntn erw 
und etwas K pital 
            er=
forderlich. Angebote unter D 139 an die 
Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 
(*1219
 Setzer= 
Lehrling 
mit guter Schulbildg. 
zu Oſtern geſ. Meldg.: 
Buchdruckerei 
            Hein=
ri.h Elbert, 
            Schleier=
macherſtr. 12, (21092
 TalfseBaraffsan 
sucht junger, strebsamer 
Mann an solidem rentablen 
Unzernehmen mit einigen 
1000 Goldmark. 
Gefüllige ausführl Angebote unt. B 146 
an die Geschäftsstelle ds. Blatteg. (*1234
 I. Hypothek auf rent. 
Wohn= u. 
            Geſchäfts=
haus ſof. geſucht b. 
gt. Verzinſung. — 
An eb. unt D 140 
an die Geſchäftsſtelle 
d8. Blattes. (*1218 
Drka äf Hait 
gegen mehrf. Sicherh. 
u. Zinſen, evt. kurzfr. 
ſofort zu leihen geſ. 
An eb. unter E 28 
Geſchäftsſt. (*1307 
Jung. Geſchäftsmann 
ucht 6000 Mk. zu 
leihen auf ſichere 
Hypoth k bei guter 
Zinszahlung. Ang u. 
E 19 Gſchſt. (e1285 
on verbilft 2 Mit= 
Wel menſchen durch 
Gewähr. e Darlehins 
in Höhe v. 500.M. aus 
der derzeit. Nvt? 
            Ra=
tenrückz „eptl 
            Arbeits=
leiſtung. Ang. u. E 30 
an die Geſchſt. 21312 
Hypotheken 
durch Hilbert & Eo., 
Eisleben. Vermitdl. 
erwünſcht, (1I.Ng. 636
Palast-Lichtspiele
 Gfück und Leid eines Kindes in 5 Akten 
In der Hauptrolle: Lya Mara
Geheimbund der Falken
 Sensationelles Erlebnis des Meisterdetektins Kari F Wlll, 5 Akte, mit 
Valy Arnhelm als Harry Hill und Marga Lindt 
66 
Einlage: „Die brennende Kugel 
(485imd 
Zirkusgroßfilm in 6 Akten mit Alfred Galaor
Rasidenz iheater
 Ein Film aus dem russ. Ghetto und dem höfischen Wien um 1860, 
In den Hauptrollen: 
Henny Porten Marg. Schlegel, Alice Hechly, 
Ruth Weyher, Olga Limburg, Grete Berger, 
Ernst Deutsch, Avrom Morewski, 
            Her-
mann Vallentin, Jacob Tredtke, 
Robert Garrison.
 Nach dem gleichn. Roman d. Berl. Ill. Ztg. in 2 Teilen 
I. Tefi — 5 Akte 
* 
„Ber große Spieler” 
in den Hauptrollen: Hertrud Welker, 
Aud Egede Missen, Alfred Abel. 
Um eine Million Dollar 
Sensationstilm in 5 Akten. 
(495im
Heute und folgende Tage:
 bei ermässigten Preisen. 
Stimmungsmusik .. Erstklass. Dekoration 
(B15imr)
 An- u. Verkauf 
T. Antignität., Sammo gegenstä den 
(Perser-Teppichen), demälden 
Adolf Assmus 
Sch stergasse 15 (Laden) Tel. 426 
Alle an mich verkauften 
            Gegen-
stünde siud Inzusstenerfrei. 1104
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 16. Januar 1921.
Seite 9.
Rummer 16.
AI. z0
 E. V. 
Die ordentliche diesjährige Haupt= 
Verſammlung findet Montag, den 
18. Februar, abends 8 Uhr, im 
            Ver=
einshauſe ſtatt. 
Tagesordnung: 1. Jahresbericht, 2. 
            Rech=
nungsablage, 3 Voranſchlag, 4. Anträge, 
(540 
5. Ergänzungswahlen. 
Es ſcheiden ſatzungsgemäß 2 Mitglieder des 
geſchäfts ührenden Vorſtandes und 1, des 
erweiterten Brüderrats aus. — Anträge 
müſſen mindeſtens 4 Wochen vor der 
            Haupt=
verſammlung eingereicht werden. Siehe 
Satzungen § 12, 22, 26—28. 
J. A.: Philipp Heß; Dr. Avemarie.
 S 
Heute Mittwoch abend 
ab 5 Uhr
 Robol 
4 
Ss Mhlagpe 
im Konkordiaſaal 
Waldſtr. 33 (reey Waldſtr. 33 
K
 Mittwoch abend (sz= 
Nachtlaufen!
 Zanziaftitut Sohanna Georg 
Ballettmeiſterin, Rheinſtr. 41, III., I. 
Den neuen Stil der modernen 
            Geſellſchafts=
tänze lehre in anerkannt gründlicher, 
            vor=
nehmerund Fichkigex Ausbildung. 
Neue Kurſe beginnen im Laufe ds. Mts. 
Gef1. Anmeldungen baldigſt erbeten. ( 1222 
Der Unterricht ſindet in den 
            Räu=
men des Mozart=Vereins ſtatt.
 ab Montag, 21. Januar 1924 
Anmeldungen vormittags erbeten. 
Villa Kaus-Petry 
Hoffmannſtraße 21, 1. Stock. (1225ms
 1a trock. Eichen= u. Buchenbrennholz 
Heinrich Funk. Wilhelmſtr. 40. (Boms) Telephon 446.
 Landestheater. 
Großes Haug. 
Mittwoch, 16 Jan. 
B11 
Antigone 
von 
Sophokles=Hölderlin 
Anf. 7½, Ende 9½ Uhr. 
preiſe: 800-8000 Mind. 
Kleines Haus. (V‟‟ 
Sondermiete 21‟. 
Die beiden Schätzen 
von A. Lortzing. 
Anf. 7. Ende 9½ Uhr. 
Preiſe: 2—5 Billionen.
 Filet:. Sälle und 
Hohlſaumarbeit. 
in Wäſche ailer Art 
werden gut u. billig 
gearbeitet. Näheres 
in der Geſchſt. (*1214
 ſcho 3 Waſchen, 
Wäſuhe Stärken 
Büg. w. angen. (*122 
Nathildenplatz, 11 
Vorderh. 2. Stock.
Arbheum ludr
 Heute u. folg. Tage 
„Zukognito‟ 
Muſik v. Rudolf 
„ieliens. „gaus 
Kart.: Verkehrsbüro 
de Waal, Rheinſtr. 14
 Volkstheater 
Heute u. folg. Tage, 
8 Uhr abends 
Krone u. Feſſel 
Senſationsſtück a. d. 
Balkankriege. 
(*1215 
Heute nachm. 4 Uhr 
Mothkäppchen. 
Kart.: Verkehrsbüro.
 Kayſer= 
Nähmaſchinen, 
A dler= 
Nähmaſchinen, 
beſte deuſche 
Fabrikate (240a 
J. Donges & Wieſt 
Graßteaſßtt 3
 Mestadlalft Belläer 
Elisabethenstraße 23. 
Täif mrer TT77 7TFT 7 7n7 77, 77777T777T7CIIIEIIETHIEIDTEEEEIHTTTTTTTrre rrmiß 
Auf allgemeinen Wunsch meiner verehrten Gäste 
und im Interesse des Fremdenverkehrs halte ich von 
heute Mittwoch ab meine sämtlichen Lokalitäten 
auch wieder jeden Mittwoch geöffnet. 
NIA 
Feine auswahlreichste Küche 
bei kleinen Preisen. 
* 
Pilsner Urquell aus dem bürgerl. Brauhaus Pilsen 
Kulmbacher und Münchner Biere 
Darmstädter Kronenbier Gebr. Wiener 
Voranzeige für Donnerstag, den 17. Januar 
7. großer Bierabend 
mit Schweinsessen. 
KONAERT 
verbunden mit Gesangsvorträgen eines erstklassigen 
Künstlerquartetts und Solovorträgen 
Leitung: Opernsänger Herr Julius Welcker.
 Kr 6 
tige Auneiderin
 empfiehlt ſich im 
            An=
fertigen v. Damen=u. 
Kinder=Garderobe. 
Gefl. Anfrag. u. E6 
Geſchſt. erbeten. (ein!
 Einige Feſtmeter 
Eichen=
            Stamm=
holz 
zu verkf. Fuhrbach, 
Pankratiusſtraße 
4. Stock. (21240
 Heute Mittwoch 
ORO. AMERK. 
UAZZBAND
 TAGLICHAB SÜHR KONZERT 
E asc
 Beitragen von 
Büchern 
erledigt gewviſſenhaft 
in d. Nachm.=Std. 1: 
abends Bankbeamter 
Angeb unt. E 22 an 
die Geſchſt. (*1281
 Wanderer= 
Motorrad 
neu, 4 PS., m. 
            Doppel=
getriebe zu verk. (143a 
Donges & Wieſt.
Re
in g., ordentl. Pflege
 Phologr. 
Aufnahmen 
jeder Art. 
            Vergrö=
ßerungen nach jedem 
Bilde fert gt gut, 
ſchnell u. bill. (e imig 
Paßbilder 
(Lichtbild.) in 1 Stde 
Photogr. Atelier 
Thiele Nachf. 
nur Bleichſtr. 9
 Vervlelfältigungen 
Maſchinendiktate 
nur Qualit=Arb (63o 
(auch gegen Tauſch) 
Ba mers 
Maſchinen=Schreibſt. 
Rheinſtr 8. Tel 1 23.
 FtFupr 
Lümnnr drt Traud Darmſt. 
(Beliebter Ausflugsplatz) 
Kaffee=Reſtaurant 
u. eigene Bäckerei 
Ku 
von 
Karl sehengsufnagel 
Geheizte Räumlichkeiten 
vorerſt mr jeden Mitiwoch, Samstag und 
Somtag geöffnet. 
Für Geſelſſchaften auch Ausnaßmetage auf 
vorherige ſeſie Beſtellung. (418sm= 
Teſephon 1481, Amt Darmſiadt.
Frankfurt a. Hain
 Mur noch bis Sonntag 
Persönliches Gastspiel 
Henn/ Porten
(Bühne)
 I. Teil IIkesell H. Teil 
(Film) 
Anfang käsllch 8.30 abends 
Ende gegen 11 Uhr. 
Ausserdem 
3 Fremden-Vorstellungen 
Miktwoch, Samstag 
und Sonntag 
Anfang 5.30 Uhr nachmittags 
Ende gegen 8 Uhr. 
Nachmittags haben Jugendliche 
Zutritt. 
Preise der Plätze: 
Mk. 1.— bis 7.—- 
Logen- und Parkett-Plätze sind 
(II.522 
numeriert.
 Achtung 
Fachmonn 
übernimmt Bäume 
zum Fällen. Ae jen 
und Schneiden gegen 
billige Berechnung 
Jauod Simon 
Rundeturmſtr 2,
 inſ= 
Jamelchneiderei Georg Benkert 
35 Nieder=Ramſtädterſtr. 35 
Telephon 1963 * Telephon 1965 
Spezial=Anfertigung eleganter 
Koſtüme, Mäntel, Sport= 
Bekleidung. G527a
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 16. Januar 1924.
Nummer 16.
Durch besonders günstigen Einkauf verkaufen wir einen Posten
 Hußerst billigen Preisen 
N
A
 alllenklelder aus guten karierten Stoffen und Chetiot, alle Farben, keich mit Tressen 
und Stickerei verziert . . . . . . . . . 19.75, 18.75, 15.00, 14.00, 12.00, 9.75, 
TalllenKlelder aus reinnollenem Chetiot, Faule, Popslin und Gabardine, moderne Formen, 
mit Tressen verziert, in allen Farben . . . . . . . . . . 39.00, 32.00, 29.00, 25.00.,
R
Frauen-Röcke
in schönen Streifen . . . . . . . . . . . . . 8.75, 6.50, 5.95,
 KostUm-Kocke aus guten gestreitten Stoffen und reinnollenem Chetiot 
12.00, 9.50, 8.50, 6.75, 
Flausch-Mäntel in aien Gröden und Farben, gute Gualtst 
24.00, 22.00, 12.60, 16.00, 13.50, 12.75.
Blusen in Baumwollflanell . . . . . . . 4.25, 3.75,
3.25,
Wollblusen
reich mit Stickereien verziert . . 19.00, 16.00, 14.00, 12.00, 8.75.
Blusen aus Seiden-Trikot zie modernen Farben.
 neueste Formen . . . . 
... . . . . 20.00, 18.00, 16.75, 15.00, 14.00,
(530
 G. m. 
B. H.
MARKT
 Radfahrer 
Jetzt ist die beste Zeit, sein Fahrrad in fahrbereiten 
Zustand versetzen zu lassen, da mit Boginn der 
Saison die Preise sicher wieder steigen, 
* 
Fahrrader 
welche alt, verrostet und ihr schönes Auscehen verloren 
haben, werden wieder wie neu hergerichtet. 
vernickelt, emailliert. 
Reparaturen 
an Rädern ganz gleich welcher Art, Rahmenbrüche 
somio Umbau vog Herren- in Damenräder 
werlen fachmännigseh zu allerbillig. Preisen ausgeführt. 
Fahrradgummi 
sowie sämtliche Fahrradartikel spottbillig. 
Bevor Sie vo anders kaufen, beschten Sie bitto 
unsere Schaufenster-Aulagen. Gi9gm 
2 
Georg Hahn & 
Fahrradschlossermelster 
12 Große Ochsengasse 12 
seither Heinheimerstraße seither Heinheimerstraße.
Gulmiſtempers
2/131
 Stempel=Schulz 
Rheinſtr. 19. Tel 2613.
 Der praktiſche Ratgeber 
im Obſk= und Sartenbau 
Relteſte 
Gartenbau=Zeitſchrift deutſchlands 
Mit Beilage Geflügel= u. Kleinpſeh= 
Wirtſchaft 
Unentbehrlich für Gartenbeſitzer
 Probenummern und Verzeichnis von 
Gartenbau=Literatur vom Verlag 
Trowitzſch & Sohn, Frankfurt=Oder.
 Elegante Herren=u. 
Damen=Garderobe 
wird unter Garantie 
für Sitz u. Arbeit zu 
niedrigen Preiſen 
            an=
gefertigt. Evtl. 
            Teil=
zahlung. — Angebote 
mter B 23 an die 
R=ſchftsſt d Bl. /71303
Prima trockenes
erei0
 pfenfertig gehackt, liefert in Fuhren 
zu billigſtem Tagespreis. 
Arthur Hobernheim 
Bleichſtraße 40. Telephon 603. 
Kleinverkaf täglich von 8—12 u. 2—5 Uhr
 Paßbilder 
für die Reiſe 
Empfehle mich zur 
ſchnellſten u. prompt. 
Anfert, von 
            Lichtbild=
niſſen bei billigſter 
Berechng. 173o 
photograph Cortharus 
Tel. 1703, Ludwigspl. 6.
 Hoseph Trier 
Möbelfabrik 
Wilhelminenstr. 25 :: Telephon 55 und 56
Inyentuf-
 AuslerKauf 
1924 
Kompl. Zimmer 
Einzelmöbel 
Klubmöbel
 Vervielfältiger 
9 
S6 
ArAernf
Ende Samstag, den 19. Januar
 Verlangen Sie kostenlos und unverbindlieh Vortührung! 
Opalograph Compagnie 
Fliale Frankfart am Main 
Zeil 23 (Lalen Büro-Möbel-Beller) Zsll23 
(528mem)
 K 
Roß 
Hermannſtr. 29. 
Gedieg Ausbildung 
wahlfreiim Haushalt 
und Wiſſenſchaften. 
2 Plätze frei GGiödsm
 Fleiner eiſ. Ofen m. 
Knie, Ueberzieher f. 
älteren Herrn (mittl 
ſtarke Figur, z. vr (elzz 
Heinri zſtr. 1. part
 Preiswert 
eleg. dbl. 
            Kinder=
wagen mit dopp. 
Fed., tadell. erh., zu 
verkauf Beſier, 
            Roß=
dörferſtr. 81, II. (123s 
Zu verk. 1 Kinder= 
Sitz= u. Liegewagen, 
1 Baby Korb. 1 
            Kin=
der=Klappſtubl, 
            Klei=
derbüiſte mit Ständer 
(Gr 45). Näh. 
            Guten=
beraſtr. E8, 1I1.r (uis=
 Einige Btr. 
            Kar=
toffeln abzugeb (urzu 
Steinackerſtr 18. St.I
 Wanderer=
            Mvtov=
rad mit Beinagen, 
2 nene 
            Lechtmotor=
räder verkf. Zurolze us 
WAy Reuroty 
Elifabethenſtraße 41 
Telephon 100, Fkaüu
 o’orrad 
N.S U., 8 PS., in 
            ta=
delloſem Zuſtand, zu 
verkaufen (r1 6ims 
Dieburgerſtr. 150
 VF 
H.=FAAkTAbta fen,
 dzuver= 
2lbert Müller, 
Schwanenſtr. 61,1I1 (*
 R 
Honau 
bietet ſich dieſeWoche 
Transport= 
Gelegenheit 
mit Laſtauto. 
L. Eberhardt. 
möbeltensport u. 
            Tan=
auto=Vernehr, 
Forſtmeiſterſtraße 14 
Tel. 685
 R 
Zigarren 
owie Marken= 
Zigeretten 
und (Jrus 
Tabako 
hat ſtets günſtig) 
abzugeben 
Carl Fay 
Tabak=Erzeusniſſe 
Fra tfurt a. .. 
Braubachſtr. 1—5 
PickeFahre usranbodtk
 Fahrräder: 
neue von ℳK. 00.- an 
gebr, von A 40.- an. 
Vogel 
Liebfranenſtr. 32. (*
 Gardinenwagen, 
            Mö=
be rolle. Möbelwagen 
wird ia ewels veri ehen 
Hdgeiſtr. 15, Laden (61a
 KünterrichtK 
Engländer erteilt 
            Un=
terricht in der 
            eng=
liſch. und ruſſiſchen 
            Handelskorreſpon=
denz u Konverſ tion. 
Angeb u. D 148 an 
die Geſchſt. /71242mfs
 Wer erteilt ſpaniſch. 
Rft 
Sprachunterticht? 
Angeb u. D 144 an 
die Geſchſt. Eu23s
 Riesig Billig 
verkaufen wir 
Original-Radierungen 
nur erster Künstler 
Beachten Sis bitte unsere Schaufenster! 
Kunsthandlung 
jer 
G. CH. Wagne. Elisahethtens r. 7.
D12791