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Nummer 273
Die oberſchleſiſche Frage.
Und dann?
DNV. Infolge des Ernſtes der Lage, die durch den
Stand der oberſchleſiſchen Angelegenheit
hervor=
gerufen iſt, hat ſofort nach der Rückkehr des Reichskanzlers noch
im der Nacht eine Kabinettsſitzung ſtattgefunden, in der Dr.
Ro=
ſen Bericht erſtattete. Am nächſten Tage ſind dieſe Beſppechungen
fortgeſetzt worden. Ihr Inhalt war ſelbſtverſtändlich ſtreng
ver=
tpaulich, aber wir dürfen wohl annehmen, daß wan ſich mit allen
Eventualitäten beſchäftigt hat. Die Reichsregierung darf ſich
durch eine ungünſtige Entſcheidung nicht überraſchen laſſen. Die
Möglichkeit eines Fehlſpruches von Genf muß in die
politiſche Rechnung eingeſtellt werden und die Frage, was
dann werden ſoll, muß heute bereits erörtert werden. Daß die
Möglichkeit einer Kabinettskriſe beſteht, kann ja ernſthaft
von niemandem beſtritten werden, und es iſt auch erklärlich, daß
genau ſo, wie der Reichskanzler es tat, auch die deutſchen
Ver=
treter bei den alliierten Regierungen die Möglichkeit einer
Re=
gierungskriſe nicht leugnen konnten, wenn auch das Androhen
einer Regierungskriſe ſelbſtverſtändlich nicht erfolgt iſt, da das
taktiſch ein ſchwerer Fehler geweſen wäre. Die Reichsregierung
hat aber die Pflicht, ſich bereits jetzt mit den Dingen zu befaſſen,
die im Falle einer ungünſtigen Entſcheidung zu geſchehen haben.
Das Kabinett muß politiſche Richtlinien vorlegen, auch
wenn es die Ausführung dieſer Richtlinien nicht mehr erleben
ſollte und ſie ſeinen Nachfolgerm überlaſſen muß.
Wir können natürlich keinen Krieg gegen die Entente führen
und wir können auch keinen Krieg gegen Polen führen. Das iſt
eine Binſenwahrheit, die jedermann in Deutſchland kennt. Aber
doch liegen die Dinge heute anders als zu dem Zeitpunkt, da wir
den Frieden unterzeichnen mußten. Wir ſind ſehr wohl in der
Lage, eine Politik auf längere Sicht, und zwar beſonders nach
Oſten zu führen. Vow dieſer Möglichkeit muß Gebrauch gemacht
werden. Der Verluſt Oberſchleſiens an Polen iſt von
Deutſch=
land nicht zu verwinden. Unſere zukünftige Haltung
gegenüber dem polniſchen Staat wird deshalb ganz
beſonders Gegenſtand der Betrachtung ſein müſſen. Polen
be=
trachtet uns ſeit langem als ſeinen Feind; bekommt aber Polen
zu den übrigen deutſchen Gebieten auch noch Oberſchleſien, ſo
können wir nur ein Intereſſe daran haben, das auf unſere Koſten
unnatürlich aufgeblähte Polen zum Zuſammenbruch zu bringen.
Um dieſes Ziel zu erreichen, brauchen wir nicht einen einzigen
Schuß abzugeben, ſondern wir haben andere Mittel genug, da
Polen auf uns angewieſen iſt, den Zuſammenbruch Polens, der
ja ſowieſo erfolgt, zu beſchleunigen. Die Regierung Wirth iſt
für eine Verſöhnungspolitik ſtets eingetreten. Iſt eine ſolche
Politik infolge eines etwaigen Fehlſpruches von Genf und
in=
folge der Haltung der Polen nicht möglich, ſo iſt das im Intereſſe
der Verſöhnung ſelbſt zu bedauern; uns bleibt dann nur ein
ein=
ziges Ziel, das unabläſſig verfolgt werden muß.
* Es iſt bezeichnend für die Stimmung, die in
poli=
tiſchen Kreiſen herrſcht, daß der Leiter des demokratiſchen
Verliner Tageblattes, der ſonſt gewiß nicht den ſcharfem Mitteln
das Wort redet, in ſeinem Montagsartikel den
rückſichts=
loſen Wirtſchaftskrieg gegen Polen verlangt,
wenn in Genf in Fehlſpruch erfolgt. Mit den ewigen Proteſten
ſei nichts getan. Gewaltſamer Widerſtand gegen die Kanonen
der Entente unmöglich. Aber jene freundliche Vorſehung, die
dem friedlichen Igel die Stacheln gegeben hat, habe auch für
uns den Fall, daß wir den Polen den oberſchleſiſchen Raub
wie=
der abjagen müßten, mit Friedenswaffen verſehen. Statt der
wirtſchaftlichen Verſtändigung mit Polen, zu der wir bis zum
letzten Augenblick bereit waren, müßte die ſyſtematiſche
Aus=
dörrung Platz greifen. Der Verſchluß müßte ſo dicht, die
Abſper=
rung ſo organiſiert werden, daß nicht nur kein Kamel, ſondern
auch kein Huhn, keine Warenkiſte ferner durch das Nadelöhr
geht. Das wäre nur eine Repreſſalie. Es gibt noch andere.
Sie werden im Laufe der Erörterungen zutage gefördert werden.
Die angebliche Entſcheidung des Völkerbundsrates.
Genf, 11. Okt. (Wolff.) Wenn man den vorliegenden,
natürlich rein privaten Informationen Glauben ſchenken kann,
kann kaum mehr ein Zweifel darüber beſtehen, daß der
Völ=
kerbundsrat tatſächlich die Teilung Oberſchleſiens,
und zwar auch des Induſtriegebietes beſchloſſen hat. Ueber die
den Oberſten Rat vorzuſchlagende Grenzlinie iſt naturgemäß
nichts Sicheres und Endgültiges zu erfahren. In den Kreiſen,
die dem Völkerbund naheſtehen, verlautet aber mit Beſtimmtheit,
daß die Grenze ein Kompromiß zwiſchen den beiden Sforza=
Linien darſtellt. Danach ſoll an Polen fallen: Rybnik, Pleß, der
in den Kreis Pleß hineinragende Südzipfel des Kreiſes
Hinden=
burg, Kattowitz Stadt und Land, der Oſtteil des Landkreiſes
Beuthen ohne die Stadt, und Teile der Kreiſe Tarnowitz und
Lublinitz ohne die Städte. Was die reindeutſche Stadt
Königs=
hütte betrifft, ſo wird von einer für Polen günſtigen Löſung
ge=
ſprochen. Neben den Beſtimmungen über die neue Grenze ſoll
das Gutachten des Völkerbundsrates eine Fülle von teilweiſe
ſehr verwickelten Beſtimmungen enthalten über techniſche und
wirtſchaftliche Fragen, deren redaktionelle Ausarbeitung auf
große Schwierigkeiten ſtößt. Von den Mitgliedern des
Völker=
bundsrates wird jede weitere Auskunft über die Grenzlinie
ver=
weigert.
TU. Berlin, 12. Okt. Der Genfer Korreſpondent des
Ber=
liner Tageblattes berichtet auf Grund abſolut ſicherer
Informa=
tionen von einer an der Völkerbundsberatung beteiligten
Per=
ſönlichkeit, daß ſich die Meldungen über die beſchloſſene Teilung
Oberſchleſiens authentiſch beſtätigen. Der prinzipielle Beſchluß
des Völkerbundsrates gehe im einzelnen dahin,
Oberſchle=
ſien in drei Teile zu teilen. Pleß und Rybnik ſollen
an Polen fallen, das Zentralrevier im engeren Sinne, Gleiwitz,
Beuthen, Kattowitz unter polniſcher Souveränität konſtituiert
und die übrigen Gebiete Oberſchleſiens ſollen Deutſchland
zu=
geteilt werden. Der Rat befaßt ſich mit folgenden Spezialfragen:
1. Wie das Währungsſyſtem in dem autonomierten Mittelgebiet
reguliert werde. Hierüber iſt noch keine Einigung erzielt
wor=
den 2. Polen ſoll die Eiſenbahnverwaltung übertragen werden.
3. Die militäriſche Beſatzung in dem Mittelbezirk ſoll ganz
er=
heblich verſtärkt werden und die Verſtärkung ſoll Polen zur Laſt
fallen. Die oberſte Inſtanz in dem autonomierten Mittelbezirk
wird ein internationaler Ausſchuß ſein, der unter
Völkerbunds=
kontrolle geſtellt wird. Es ſind noch Verhandlungen mit
beſtimm=
ten Inſtanzen im Gange, um für die deutſche Arbeiterſchaft in
Donnerstag, den 13. Oktober 1921
den autonomierten und dem Polen zugewieſenen Bezirk
ſoge=
nannte Sicherheiten in ſozialpolitiſcher Hinſicht zu ſchaffen.
Das Reichskabinett und die Teilung Oberſchleſiens.
* Berlin, 12. Okt. Das Reichskabinett iſt geſtern
abend nach einer kurzen Sitzung wieder auseinandergegegangen,
da ihm authentiſche Nachrichten über das Schickſal Oberſchleſiens
nicht vorlagen. Das Kabinett wird heute vormittag 9 Uhr zu
einer neuen Sitzung zuſammentreten.
FU. Berlin, 12. Okt. Das Reichskabinett war geſtern
abend zuſammengetreten, hat ſich aber nach kurzer Ausſprache
auf heute früh 9 Uihr vertagt, da irgendwelche Nachrichten über
Oberſchleſien, die man als ſicher bezeichnen kann, nicht
eingegan=
gen ſind. Die ſehlenden Nachrichten haben auch zur Folge
ge=
habt, daß der für heute einherufene Ausſchuß für auswärtige
Angelegenheiten vertagt wurde.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung hemerkt im Anſchluß
hier=
an, daß es vorläufig noch ungewiß iſt, wie der Entſcheid des ſcheidung eine Kataſtrophe für das geſamte
Völkerbundsrates ausſehen woird, und es iſt auch noch ungewiß,
wie der Oberſte Rat ſich gegenüber dieſem Gutachten verhalten
wird. Deshalb erſcheinen auch die in einem Teil der Preſſe
an=
geſtellten Erörterungen, wie ſich das Kabinett Wirth im Falle
einer für Deutſchland ungünſtigen Löſung verhalten wird,
verfrüht.
Es iſt zu erwarten, daß das Reichskabinett vorausſichtlich
morgen darüber konferieren wird, welche Schlußfolgerungen aus
einer für Deutſchland ungünſtigen Löſung der oberſchleſiſchen
Frage zu ziehen wären. Die ſozialdemokratiſche Partei hat die
Abſicht, bei dieſer Gelegenheit vor einer Uebertreibung der Ge= und wirtſchaftlicher Experimente ſein. Der deutſche Ausſchuß
er=
ſamtlage zu warnen.
Heute vormittag werden im Reichstag die Parteien
zuſammentreten, um ſich mit der Lage zu beſchäftigen.
Die Fraktionen wollen, ſoweit Nachrichten betreffs Oberſchleſien
in der Wilhelmſtraße einlaufen, ſofort davon unterrichtet
wer=
den. So iſt die Möglichkeit gegeben, daß der Auswärtige
Ausſchuß jederzeit zuſammentreten kann. Man nimmt an,
daß bereits morgen nachmittag die Möglichkeit zur Einberufung
des Auswärtigen Ausſchuſſes gegeben iſt.
Wie das Berliner Tageblatt meldet, iſt der Botſchafter Dr.
Sthamer beauftragt worden, bei der engliſchen
Regie=
rung eine Demarche zu unternehmen und Lloyd George nicht
im Unklaren darüber zu laſſen, welche politiſchen Folgen ſich aus
einer Abtrennung des oberſchleſiſchen Induſtriereviers ergeben
würden. Die diplomatiſchen Vertreter
Deutſch=
lands in den anderen Ententeſtaaten haben
ähn=
liche Weiſungen erhalten.
Sämtliche Blätter ſehen die durch die bisher aus Genf
ein=
getroffenen Nachrichten im Deutſchland geſchaffene Lage als
äußerſt kritiſch an. Die Voſſiſche Zeitung erklärt,
daß die Entſcheidung des Völkerbundes, wenn ſie auch nur
an=
nähernd ſo ausfallen ſollte, wie es die heutigen Meldungen
be=
fürchten laſſen, keineswegs von Deutſchland widerſpruchslos
hin=
genommen zu werden braucht. Eine ſolche Entſcheidung wäre
kein Votum auf Grund der oberſchleſiſchem Abſtimmung, ſondern
vielmehr eine willkürliche Phantaſterei, deren Gutheißung weder
ein deutſches Kabinett ausſprechen könnte noch überhaupt
poli=
tiſch ernſt zu nehwenden Männern zuzumuten wäre. Der
Reichs=
tag werde zweifellos einmütig dem ſelbſtverſtändlichen Vorſchlag
des Kabinetts zuſtimmen, der Entente gegenüber die
Entſchei=
dung als unannehmbar und mit dem Friedensvertrag in
Wider=
ſpruch ſtehend zu beanſtanden.
Auch die Deutſche Allgemeine Zeitung betont,
daß weder das Kabinett Wirth noch irgendein anderes imſtande
wäre, die Verpflichtungen aus dem Verſailler Friedensvertrag,
aus dem Ultimatum und aus den Wiesbadener Abmachungen zu
erfüllen, falls Deutſchland auch nur ein Stück des oberſchleſiſchen
Induſtriegebietes genommen würde.
Der Lokalanzeiger ſpricht bereits von einer ſchweren
Regierungskriſe. Dem Blatt zufolge ſoll in politiſchen Kreiſen
verlauten, daß das Reichskabinett feſt entſchloſſen ſei,
zu=
rückzutreten, wem die Entſcheidung über Oberſchleſien ſo
ausfällt, wie es im Augenblick den Anſchein hat.
Wie das Blatt weiter mitteilt, weilten geſtern abend einige
Mitglieder des Reichsverbandes der deutſchen
Induſtrie beim Reichskanzler, um ſich mit ihm über die
Kreditaktion zu unterhalten. Auch die oberſchleſiſche Frage ift im
Zuſammenhang damit beſprochen worden. Induſtrie,
Landwirt=
ſchaft und Handel ſeien, dem Blatte zufolge, feſt entſchloſſen,
an=
geſichts der Nachrichten über die Beſchlüſſe des Völkerbundsrates
die größte Zurückhaltung zu üben. Nach dem etwaigen
Verluſt von Oberſchleſien oder nach der Teilung des
Induſtrie=
gebietes werde die deutſche Volkswirtſchaft nicht die Kraft
be=
ſitzen, Leiſtungen zu vollbringen, die mit dem Abſchluß des
Kreditabkommens verbunden wären. Das Abkommen
dürfe alſo nur herausgebracht werden, wenn
Deutſchland Oberſchleſien behalte, denn die
In=
duſtrie und mit ihr Handel und Landwirtſchaft dächten nicht
daran, Leiſtungen zu übernehmen, von denen ſie von vornherein
wüßten, daß ſie nicht erfüllt werden können. Außerdem verlaute
dem Blatte zufolge, daß die ausländiſchen Finanzkreiſe, die an
waren, entſchloſſen ſind, ihre Angebote zurückzuziehen, wenn
Deutſchland wichtige Teile von Oberſchleſien verlieren ſollte.
Das fair play Lloyd Georges.
wd. Berlin, 12. Okt. Die Deutſche Allgemeine Zeitung
weiſt angeſichts der Wichtigkeit der oberſchleſiſchen Frage darauf
hin, Lloyd George habe am 13. Mai 1921 im Unterhauſe
ausdrücklich erklärt, daß Polen geſchichtlich kein Recht auf
Ober=
ſung, die den Deutſchen nicht geſtattet, ſich in einer Provinz zu
verteidigen, die ihnen 200 Jahre gehört hat und die 600 Jahre
lang gewiß nicht polniſch geweſen ſei, wäre entehrend und
un=
wert der Ehre jedes Landes.
der Tagung des Oberſten Rates darauf hin, daß der Weltfrieden
von der Entſcheidung über Oberſchleſien abhänge. Es dürfte von 1,50 bis 2 Mark umfaſſen und nach dem letzten Stand der
keine Entſcheidung getroffen werden, die nicht Beachtung in der Löhne auf eine Lohnerhöhung von 30 bis 40 vom Hundert
hin=
ganzen Welt zu erwecken vermöge, und die Entſcheidung dürfe auskomen würden. Innerhalb desſelben Zeitraumes iſt die
gerechterweiſe auch nicht auf Koſten der Mehrheit der oberſchle= Teuerungsziffer um 17 Punkte geſtiegen, nämlich von 1045 im
ſiſchen Bevölkerung getroffen werden. Am 16. Auguſt 1921 ſprach Auguſt auf 1062 im September.
Lloyd George im Unterhauſe über Oberſchleſien und betonte:
Betrachte man das Gebiet als Ganzes, ſo handele es ſich in
Wirk=
lichkeit um eine deutſche Mehrheit.
ler, tritt in der engliſchen Zeitſchrift „Foreign Affaire” in einem ſchen der Regierung und den Großbanken ſtattfinden wegen der
Einzelnummer 25 Pfg.
Artikel nochmals warm für den Verbleib Oberſchleſiens bei
Deutſchland ein und betont, daß die Nationalpolen ihre Gefühle
für die Oberſchleſier erſt dann entdeckten, nachdem der deutſche
Fleiß das Land entwickelt hatte.
Kundgebungen für das deutſche Oberſchleſien.
wd. Berlin, 12. Okt. Die nahe bevorſtehende
Entſchei=
dung über Oberſchleſien hält Berlin in größter
Er=
regung. Es ſollen ſich, wie einige rechtsſtehende Zeitungen
mel=
den, Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Reichskanzler und
dem Außenminiſter Dr. Roſen über die diplomatiſche
Behand=
lung der oberſchleſiſchen Frage ergeben haben, ohne daß dieſe
Blätter aber irgendeine poſitive Tatſache anführen. Genau ſo
wie in Berlin herrſcht natürlich auch in Oberſchleſiem
Hoch=
ſpannung. Der deutſche Ausſchuß für Oberſchleſien
hat dem Reichskanzler Dr. Wirth ein Telegramm
ge=
ſandt, in dem er darauf hinweiſt, daß eine ungünſtige
Ent=
oberſchleſiſche Wirtſchaftsleben ſein würde. Eine
Vergewaltigung des Rechtes könne Oberſchleſien nicht
hin=
nehmen, die geſamten Deutſchen Oberſchleſiens handeln in
völ=
liger Einigkeit. Alle Parteien, Gewerkſchaften und ſtändiſchen
Körperſchaften ſeien verbunden. Es ſei zu verſtehen geweſen,
daß das Ultimatum der Entente von der Reichsregierung
ange=
nommen wurde, um Oberſchleſien für das Deutſchtum zu retten.
Einem Nechtsbruch gegenüber müſſe die Reichsregierung alle
Konſequenzen ziehen. Der Völkerbundsrat müſſe Recht Recht
bleiben laſſen. Oberſchleſien würde nicht Gegenſtand unſinniger
warte vom Reiche, daß es auch weiterhin die oberſchleſiſchen
Nechte verfechte.
Kattowitz, 12. Okt. (Wolff.) Die
ſozialdemokra=
tiſche Partei Oberſchleſiens hat folgendes Telegramm
an den ſozialdemokratiſchem Parteivorſtand in Berlin geſandt,
in dem es unter anderem heißt: „Die mit großer Geſchäftigkeit
verbreiteten polniſchen und franzöſiſchen Preſſenachrichten laſſen
den Schluß zu, daß die Teilung des Induſtriegebietes beabſichtigt
ſei und der weſentlichſte Teil des Induſtriedreiecks Polen
zuge=
ſprochen werden ſoll. In Erkenntnis der großen Gefahr, die
durch dieſe mögliche Entſcheidung dem Wirtſchaftsleben und der
aufs innigſte mit ihm verbundenen Arbeiterſchaft Oberſchleſiens
droht, hat das Bezirkskartell des Allgemeinen Deutſchen
Gewerk=
ſchaftsbundes in ſeiner Sitzung vom 6. Oktober den
Völker=
bundsrat durch Telegram noch einmal auf die
Unteilbar=
keit des Induſtriegebietes hingewieſen und um die
Entſendung von Sachverſtändigen gebeten. Allem Anſchein nach
iſt der Völkerbundsrat nicht gewillt, dieſen ſachlich
durch=
aus berechtigten, unbedingt notwendigen Forderungen auch
nur im geringſten ſtattzugeben. Die kommende
Entſchei=
dung ſoll anſcheinend unſer Recht und die
wirtſchaft=
lichen Bedürfniſſe des Landes und ſeiner Bevölkerung
nicht berückſichtigen, ſondern der franzöſiſch=polniſchen
Allianz Rechnung tragen. Ueber die kataſtrophalen
Folgen einer ſolchen Entſcheidung können weder der Allgemeine
Deutſche Gewerkſchaftsbund noch die ſozialdemokratiſche Partei
Oberſchleſiens die Verantwortung übernehmen. Die alliierten
Regierungen ſcheinen im Begriffe zu ſein, in der oberſchleſiſchen
Frage eine Entſcheidung zu fällen, die kataſtrophale
Fol=
gen für das Wirtſchaftsleben Deutſchlands nach ſich ziehen muß.
Von dieſen naturnotwendig eintretenden Folgen würde die
Ar=
beiterklaſſe von allen Bevölkerungsſchichten am ſchwerſten
betroffen werden. Die in der ſozialdemokratiſchen Partei
Ober=
ſchleſiens organiſierten Mitglieder ſtellen deshalb an den
Vor=
ſtand der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands das
drin=
gende Erſuchen, die ſozialdemokratiſchen Mitglieder der
deut=
ſchen Reichsregierung zu beauftragen, bei einer für Deutſchland
ungünſtigen Entſcheidung im der oberſchleſiſchen Frage ihre
Aem=
ter im Reichskabinett niederzulegen und zu erklären, daß die
ſo=
zialdemokratiſche Partei als Vertreterin der arbeitenden
Bevöl=
kerung die Verantwortung für die Zuſtimmung zu einer
ſolchen Entſcheidung nicht zu tragen verwag.”
Auch die katholiſche Volkspartei (Zentrum)
Oberſchleſiens richtete an den Reichskanzler ein
Tele=
gramm, in dem geſagt wird: „Der Völkerbundsrat ſoll eine
weit=
gehende Teilung Oberſchleſiens, ſogar des Induſtriegebietes,
unter Errichtung einer phantaſtiſchen wirtſchaftlichen Einheit
ernſtlich erwägen. Wir erwarten eine alsbaldige Erklärung der
Reichsregierung, daß eine ſolche Entſcheidung unannehmbar wäre
und den ſofortigen Rücktritt des Kabinetts zur Folge hätte.”
Der Landesverband Oberſchleſien der
Deutſchnationa=
len Volkspartei richtete ein Telegramm an den
Reichskanz=
ler, in dem dieſer aufgefordert wird, jede Vergewaltigung des
deutſchen Oberſchleſien mit aller Entſchiedenheit abzulehnen. Die
Partei ſtelle ſich hinter jede Maßnahme der Regierung, die
ge=
eignet iſt, Oberſchleſien ganz und ungeteilt dem Deutſchen Reiche
zu erhalten.
Neue Lohnbewegung.
* Nachdem es eine geraume Zeitlang in der Oeffentlichkeit
von den zwiſchen Unternehmern und Arbeiterorganiſationen aus
die deutſche Wirtſchaft mit Anleiheangeboten herangetreten Anlaß der Teuerung gepflogenen Lohnverhandlungen ziemlich
ſtill geweſen und ſo der Eindruck entſtanden war, als ſei der
Ausbruch neuer Lohnkämpfe einſtweilen nicht zu befürchten,
liegen nunmehr Nachrichten vor, die erhebliche
Auseinander=
ſetzungen zwiſchen dem induſtriellen Unternehmertum und der
Arbeiterſchaft über die Geſtaltung der Löhne erwarten laſſen.
Wie aus gut unterrichteten induſtriellen Kreiſen mitgeteilt wird,
ſind die meiſten der während der Monate Auguſt und
Septem=
ber mit Gültigkeit bis zum 31. Oktober abgeſchloſſenen
ſchleſien habe. Er ſei für fair play eingetreten. Eine Auffaſ= Tarifverträge von der Arbeiterſchaft
gekün=
digt wordeu. Insbeſondere betrifft dies die Eiſen= und
Stahl=, die Metall=, die chemiſche, die Holzinduſtrie und die
papiererzeugenden Induſtrien. Gleichzeitig mit der Kündigung
der bisherigen Verträge ſind von der Arbeiterſchaft unter Be=
Am 9. Auguſt 1921 wies Lloyd George in Paris aus Anlaß zugnahme auf die Ergebniſſe der amtlichen Teuerungsſtatiſtik
Forderungen geſtellt worden, die Stundenlohnaufſchläge
Deutſch=Oeſterreich.
Wien 11. Okt. (Wolff.) Die Neue Freie Preſſe erfährt
Sidney Osborne, der bekannte amerikaniſche Schriftſtel= von intereſſierter Seite, daß gegenwärtig Verhandlungen zwi=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.
M nee
charakter haben ſoll. Die Regierung hofft, durch eine ſolche
An=
leihe die Mittel aufzubringen, um die Notenpreſſe bis zum Ja= ähnlich ſieht, und das Blatt macht ſich noch luſtig über die.
nuar 1922 ſtillegen zu können.
Finamzausſchuſſes trat der neugewählte Finanzminiſter
ten, die er als Hyänen des Wirtſchaftslebens bezeichnete,
ver=
breitet werden und die an einer panikartigen Stimmung
inter=
eſſiert ſeien. Als Ergebnis der Verhandlungen mit ſeinem
Mit=
arbeiter, dem Generalrat Roſenberg, gab er folgende Erklärung
ab: Die Regierung denkt nicht daran,
Zwangs=
maßnahmen zu ergreifen, welche den öffentlichen
Kre=
dit und das Vertrauen in die Rechtsſicherheit erſchüttern könnten.
die zwangsweiſe Ausrufung anderer Werte. Er glaubt, daß
dieſe Erklärung genügen werde, um eine Atmoſphäre der
Be=
ruhigung zu ſchaffen, die der legitime Handel und die legitime
Produktion zur Betätigung volkswirtſchaftlich ſo wichtiger
Ge=
ſchäfte bedürfe.
Polniſcher Terror.
Kopenhagen, 11. Okt. (Wolff.) Die hieſige litauiſche
Geſandtſchaft teilt über das Auftreten der Polen im
Gebiet von Wilna folgendes mit: Der frühere litauiſche
Staatskommiſſar Silingas iſt während eines Familienbeſuches
in Wilng ohne Grund von Organen Zeligowskis verhaftet
wor=
den. Bisher iſt es nicht gelungen, ihn zu befreien. Dieſer Tage
haben die Polen in Wilng in der Litauiſchen Handels= und
In=
duſtriebank alle Schriftſtücke beſchlagnahmt und hierauf die Bank
geſchloſſen. Ebenſo wurden der Konſumperein in Laide und
zwei Aſyle geſchloſſen. Auch zwei litauiſche Gymnaſien ſind von
den Polen mit Beſchlag belegt worden. Die litauiſchen
Ge=
meindeſchulen werden im Wilnger Gebiet ſyſtematiſch beſeitigt
und das Erſcheinen litauiſcher Bücher unmöglich gemacht. Die
gleiche Behandlung wird den im Wilnagebiet wohnenden
Weiß=
ruſſen zuteil. Am Wilnger Gymnaſium darf von der fünften
Klaſſe an nur noch in polniſcher Sprache unterrichtet werden.
Die Hungersnot in Rußland.
Kopenhagen, 11. Okt. (Wolff.) Wie Politiken aus
Riga gemeldet wird, fordert die Hungersnot im
Ruß=
land immer mehr Opfer, beſonders unter den Kindern. Im
Samara=Gebiet verlaſſen die Eltern maſſenhaft ihre Kinder und
töten dieſe ſogar in vielen Fällen, um die notwendigſten
Lebens=
mittel für ſich zu bewahren. Berichten zufolge iſt der Verſuch
der Sowjetbehörden, die Kinder aus den Hungergebieten nach
Petersburg zu befördern, um hierdurch eine Beſſerung der Lage
herbeizuführen, vollſtändig mißlungen. In einem Zuge, der mit
700 Kindern abfuhr, befanden ſich bei der Ankunft in Petersburg
nur noch 300. 200 Kinder waren unterwegs geſtorben, 200
muß=
ten infolge ſchwerer Erkrantungen unterwegs zurückgelaſſen
werden.
* Die dritte internationale Konferenz für wirtſchaftliche
Wiederher=
ſtellung und Weltfrieden wurde am Dienstag in London eröffnet. Es
waren 200 Delegierte aus allen Teilen der Welt anweſend. Zur
Er=
örterung kam das Thema „Die Neligion als eim vereinigender Faktor
unter dem Nationen und als ppaktiſche Grundlage des Weltfriedens”
Lord Parmoov erklärte in ſeiner Rede, das Ziel der Konferenz ſei die
Förderung des internationalem Friedens und des Wiederaufbaues der
europäiſchen Geſellſchaft nach dem Weltkriege. Der ſchwediſche Vertreter
Dr. Weſtmann erklärte, es gereiche Gott nicht zum Nutzen, daß
augen=
blicklich 1700 deutſche Miſſionare von fhrer Arbeit in den britiſchen
Kolo=
nien uund im Indien abgehalten wünden, was auch ein großes Hindernis
für die Erneuerung normalen Beziehungen zwiſchem dem Chriſtew auf
beiden Seiten der Nordſee ſei. Die Konferenz nahm eine Entſchließung
an, in der die religiöſem Kräfte der ganzem Welt aufgefordert werden,
die Annahme einer auf alle Nationen angewandten Abrüſtung durch die
Waſhingtoner Konferenz zur unterſtützen.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der ehemalige Schnelldampfer
der Hamburg-Amerika=Linie „Deutſchland”, jetzt „Hanſa”, der für
Paſſagiere dritter Klaſſe umgebaut worden iſt, hat ſeine Probefahrt
gemacht und wird am 20. Oktober ſeine erſte Reiſe nach Neu=York
an=
treten. — Der ehemalige Dampfer der Kontinental=Reederei
„Schwarzenfels” iſt durch die Firma Leonhard Müller von
Eng=
land zurückgekauft worden. Die deutſche Beſatzung iſt nach
Eng=
land unterwegs, um das Schiff nach Hamburg zur Inſtandſetzung zu
bringen. — Neuter meldet aus Bombah, daß ein Antrag angenommen
wurde, wonach am Tage der Ankunft des Prinzen von
Wa=
les in Bombay in ganz Indien der Generalſtreik ausbrechen ſolle.
Mehrere engliſche Zeitungen treten dafür ein, daß die Reiſe des
Prin=
zen von Wales überhaupt unterbleiben ſolle, da der Zeitpunkt hierfür
nicht günſtig ſei. — Aus Waſhinnton wird berichtet: Staatsſekretär
Hughes berief die amerikaniſchen Vertreter für die
Abrüſtungs=
konferenz auf Mittwoch vormittag zu einer Sitzung zuſammen, in
der die Vorbereitungen der verſchiedenen Regierungsdepartements
be=
ſprochen werden ſollen, die den Delegierten bei der Erörterung über
die Abrüſtung die nötigen Angaben liefern ſollen.
dermſtodt, 42. Oücke.
* Grober Unfug. In letzter Zeit beunruhigten zu
wieder=
holten Malen wilde Zeitungsverkäufer das Publikum durch eine
ſtrupelloſe, an Betrug grenzende Anpreiſung eines Berliner
Preſſeerzeugniſſes, „Tribüne” genannt. Die neueſte Nummer
mit der drei Zentimeter hohen Ueberſchriftzeile „Umſturz in
Bayern” wurde hier geſtern wieder unter entſprechender
An=
preiſung angeboten und natürlich raſend abgenommen. Der
Käufer wurde bald den Schwindel gewahr, denn die Ueberſchrift=
zeile galt nur der Anlockung der vertrauensſeligen Käufer; in Ausgabe der enſten Marken mit den Bildern der Schmiede=, Bergarbeiter
Bahern hat ſich natürlich nichts ereignet, was einem Umſturz
die 60 Pfennig ausgegeben haben, denn gleich im erſten Artikel dar; die beiden nächſten mit den Werten 100 Pf. (arin) und 120 Pf.
Wien, 11. Okr. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des heißt es: „Nicht vom Umſturz ſoll hier die Rede ſein!” Bereits
Gürtler den Gerüchten entgegen, die von gewiſſenloſen Elemen= Blattes mit der Ueberſchrift: „Die Flucht des Kaiſers (blaugvin), Landarbeiter beim Mähem und Garbenbinden. Zunächſt
teilungen zun Beruhigung der durch dieſe Senſationsmeldungen briefe) zur Ausgabe; ihr folgt im Laufe des Oktober der 120 Pf.=Wert
beunruhigten Gemüter.
beſchlagnahmt worden.
Insbeſondere denkt ſie nicht an eine Notenabſtempelung oder an geführte Verhandlung richtete ſich gegen das aus Baden ſtammende, zu= zu habem ſind, können Markenſammler uſwp. ſie bei der
Markenverkaufs=
mädchen Zitta Hack. Die bisher unbeſtraſte ledige Angeklagte hatte Bedingungen beziehen.
in jener Stelle im Auguſt dieſes Jahres ihr neugeborenes Kind
vorſätz=
lich getötet, worauf ſie deſſen Verbrennung in der Keſſelfeuerung
ver=
reits teilgeiſe zerſtörte Schachtel mit der Leiche vor der ſo beabſichtigten der von ihm bezeichneten Sprechſtelle übermittelt werden. Dieſe
Ueber=
geſtändig. Die Verhandlung, in der Staatsanwalt Dr. Leoni die An=
Verurteilung wegen Verbrechens gegen 8 217 St. G. B. mit mildernden
Umſtänden zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis, abzüglich
6 Wochen Unterſuchungshaft.
n. Strafkamnzer. Cinen üheraus frechen Diebſtahl hatte der 21
jäh=
hellen Tage verübt. Er trieb ſich damals erwverhslos hier herum, er= waltung für eine Verletzung des Telegraphengeheimniſſes nicht
verant=
kundete in der Eberſtädter Villenkolonie die günſtige Gelegenheit und wurtlich. In großen Orten, wie Verlin, wo die Ausſonderung der durch
enttgendete mittels Einſteigens Kleider und einige Schmuckſachen von
etwa 7000 Mark Wert. Die in zinem anderen Zimmer des nämlichen
Geſchoſſes an der Nähmaſchine heſchäftigte Beſtohlene wurde durch ein daß die Telegramme bei ihrer Auflieferung die Angabe „Fernſprecher”
Geräuſch aufmerkſam und ſah gerade noch, wie der aus dem Fenſter
geſprungene Dieb imn Walde verſchwand. H. ließ die Kleider durch den geſchlüſſelte Telegramme oder um ſolche in fremder oder verabredeter
mit ihm in einer He=berge wohnenden 22jährigen Maſchinenſchloſſer
Meſſe angeblich für 600 Mk. abſetzen, und M. war deshalb wegen der
Hehlerei mitangeklagt. Er hatte die Hälfte des Erlöſes, als Lohn
er=
halten und wußte, trotzdem er es leugnet, von dem unehrlichen. Erwerb
der Sache, mußte mindeſtens aus den ganzen Umſtänden darauf
ſchlie=
ßen. Er wurde zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, die durch
ung zweier anderer Strafen insgeſamt 2 Jahre 6 Monate
Ge=
fängnis, abzüglich 4 Monate Unterſuchungshaft, zuteil.
Wirtſchaftskonzeſſion für Zehmthofſtraße 16 im Mainz=Kaſtel. Am 11.
Septembev 1920 kam das Geſuch des gemanntem Steins ein. Die Polizei
erklärt ſich gegen die Konzeſſion, die ſeit 1868 betniebene Wäirtſchaft werde
zur Zeit noch beſonders von Marokkanerm beſucht, der Umſatz an Bier
ſei im 1918 umd 1919 ſtändig zurückgegangen, im der Nähe ſeien genug
Wirtſchaften, auch kömten die Räume beſſer zu Wohnungen
umgewan=
delt werden. Die Wirtſchaftsdeputation verneinte das Bedürfnis und
er Provinzialausſchuß hat das Geſuch abgewieſen, indem er ſich im
Weſentlichem den angegebenen Gründen (auch bezüglich Wohnungsnot)
anſchloß. Der Geſuchſteller, durch Geh. Nat Cauſe vertveten, hat
Be=
rufung eingelegt. Geſuchſteller will keinem Alkoholausſchank betveiben.
da fün die franzöſiſchen Twuppen Alkoholverbotz beſteht. Die Wirtſchaft
iſt ſeit November 1930 geſchloſſen. Das Urteill evgeht auf
Abwei=
ſung der Berufung. 2. Desgleichen Geſuch des Hch. Jugenheimer
in Mainz für Kopbgaſſe B:. Jugenheimer, von Beruf Maurer, will im
ihm gehörenden Hauſe Wirtſchaft betveiben. Die Wirtſchaft beſteht
5. Oktober 1888 und liegt im dicht bevölkerten Stadtteil. Gegen die
Ehe=
frau J. liegt das Bedenben vor, daß ſie ſeit 1910 (alſo 11 Jahre)
Tür=
ſteherian in Mainzer Bordells geweſen ſei, eine Tatzſache, die die
An=
nahme vechtfertige, daß der Betrieb zur Förderung der Unſittlichkeit
mißbraucht werde. Die Wirtſchaftsdeputatiom der Stadtverordneten hat
die Bedürfnisfrage hinſichtlich des Ehemanns bejaht, aber die Bedenken
bezüglich der Ehefrau geteilt und Verſagung der Erlaubnis
anheim=
geſtellt. Der Provinzialausſchuß hat das Geſuch abgelehnt, weil Frau
J. als Türſteherim umd zuletzt Putzfrau in Mainzer Bordells tätig
ge=
weſen und auf Grund dieſer Tatſache und Tätigkeit im Wirtſchaftsbetrieb
ein Verſagungsgrund, weil Förderung der Unzucht aus der ſeitherigen
Stellumg der Frauu J. zu befünchten ſei, hengeleitetz werden müſſe. Eine
polizeiliche Beſcheinigung beſagt. daß auch weitene Familienglieder der
Frau J. als Türſtehevinnen und Putzfrauen im Mainzer Bordells tätig
geweſen ſind und zwar in den Jahven 1914—1991. Der Vertreter des
Geſuchſtellers vertwitt die Anſchauung, daß aus dev Tatſache, daß Frou
J. im Bordell wie feſtſtehe, Dienſte geleiſtet habe, unmöglich davauf
ge=
ſchloſſen werden könne, daß Frau J. nuu im Betriebe der Wirtſchaft
durch den Ehemanm die Unzucht ſöndern werde. So wie es der
Provin=
zialausſchuß getan, dürfe man nicht ſchematiſieren. Hier mißten die
be=
ſondeven Verhältmiſſe der Familie J., die Krankheit des Ehemanns und
ſeine faſt völlige Erwerbsunfähigleitz berückſichtiat werden, zumal nicht
erwieſen ſei, daß ſich Fpau J. ingend ſeither anſtößig benommen habe
Eine Beſcheinigung der Bürgermeiſterei Weifenau Zſagt zudem, daß
die Eheleute J. ſich in Weiſemauu einwandfrei verhalten, und Nachteiliges
gegen ſie nicht bekannt geworden ſei. Dev Vertreter des Kreisamts
Mainz betont dagegen den Zwangscharakter, des 8 33 der
Gewerhe=
ordnung. Frau J. habe ſich als Tüirſtehevin im ſittlicher Verwerflichkeit
der Tätigbeit der fortgeſetztem Kuppelei ſchuldig gemacht, J. Ehemann
habe jahrelang dieſe Tätigkeit ſeiner Ehefrau geduldet und derem
Er=
trägniſſe mit in der Ehe benutzt. Frau J. erklärt, im Bordell habe ſie
nur die Tür jeweils auf= umd zugemacht, Geld habe ſie von Gäſten wohl
als Tminkgeld bekommen, aber mitz dem Bordellbetrieb ſelbſt habe ſie
nichts zu tun gehabt. Den Dienſt habe vom 6 Uhr abends bis nachts
1 und 2 Uhr gedauert. Sie habe die Stellung, weil ihr nicht mehr
zu=
ſagend, aufgegeben. Der Verwaltungsgerichtshof gibt der Berufung ſtatt weiß. Der Obmann dankte im Namen ſeiner Kameraden.
und erteilt die Konzefſion.
Nachtrag zur Tagesordnung der Sitzung der
Stadtverordneten=
verſammlung am 13. Oktober: 21. Erneuerung des Apparates zur
Rönt=
gen=Tiefenbeſtrahlung im Stadtkrankenhaus. 22. Wiederverwendung 900 Mk. Rente bezieht, braucht nicht zu betteln. Wie ſteht es aber mit
von Erbgräbern auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädter
Straße, 23. Gewährung eines Darlehens an die Herberge zur Heimat, bezieht in den allermeiſten Fällen gar keine, in einzelnen Fällen nur
24. Beſchaffung von zwei Badewannen für die Kinderſolbadeanſtalt im
Schwimmbad.
Neue Freimarken mit Bildern der Schmiede=, Vergarbeiter und
Landarbeiter. Die Reichsdruckerei beginnt in dieſem Tagem mit der
Rudolf Virchow.
Zu ſeinem 100. Geburtstage.
Von E. Württemberger.
Rudolf Virchow iſt bedeutend und des Andenkens wert
als Mediziner und Anthropologe, als Pathologe und Anaton.
Als Forſcher und Lehrer hat er über ein halbes Jahrhundert an
der Berliner Univerſität gewirkt und hat ſo auf Tauſende
Schü=
ler einen beſtimmenden Einfluß gehabt. Aber darüber hinaus
hatte er mit ſeinen Forſchungen, die er in Reden auf zahlreichen
Kongreſſen vortrug, eine wiſſenſchaftliche Auswirkung wie kaum
ein anderer Gelehrter ſeiner Zeit in ſeinem Wiſſenſchaftsgebiet.
Daß er dabei auch manchem Irrtunn ſeiner Zeit unterworfen
war, iſt unvermeidlich. Trotz ſeiner genialen Begabung, die ihn
über manche Zeitirrtümer hinausblicken ließ, geſchah dies doch
nicht immer. Auch Homer hat manchmal geſchlafen, auch
Vir=
chow manchmal geirrt.
Leider hat man, da Virchow auch politiſch tätig war, dieſe
Irrtümer oft als Urſache genommen, auch den Politiker zu
be=
kämpfen, und ſo war der berühmte Gelehrte nicht ſelten
Gegen=
ſtand häßlicher Anwürfe von Gegnern. Ihm daraus Vorwürfe
zu machen, wäre durchaus verfehlt.
Am 13. Oktober 1821 zu Schivelbein in Pommern
ge=
boren, kam er frühzeitig ſtudienhalber nach Berlin. und er
be=
ſuchte nicht nur mediziniſche Vorleſungen, ſondern ſein
allum=
faſſendes Intereſſe ließ ihn auch an anderen Diſziplinen Anteil
nehmen, ſo an Geſchichte, die er auch hörte. „Als hier einmal der
Profeſſor ihn geſprächsweiſe fragte, woher er ſtamme, und
Vir=
chow ſeinen Geburtsort nannte, meinte der Profeſſor im Laufe
des Geſprächs, es würde eine ganz intereſſante Aufgabe ſein,
eine Geſchichte dieſes Ortes zu ſchreiben. Ein halbes Jahr war
vergangen, da traf der Profeſſor, deſſen Vorleſungen Virchow
gar nicht mehr beſuchte, dieſen auf der Straße. Der Profeſſor
ſprach den Studenten an und ſagte: „Waren Sie nicht aus
— „Jawohl, Herr Profeſſor!” — „Da hat mir
Schivelbein?”
heute jemand eine Geſchichte von Schivelbein geſchickt. Sprachen
wir nicht einmal darüber?” — „Jawohl, Herr Profeſſor, und der
Verfaſſer dieſer Geſchichte bin ich!“ — „So. na, dann beſuchen
Sie mich doch nächſten Sonntag zu Tiſch, Herr Kollege, damit
wir uns darüber unterhalten.”
E D
Mediziners und Anthropologen Virchow ein
Geſchichtswerk=
chen war.
Im Jahre 1843 ward der Zweiundzwanzigjährige Unterarzt
und 1846 der Fünfundzwanzigjährige Profeſſor an der Charité
Ein Jahr ſpäter begründete er mit Reinhardt das „Archiv für
pathologiſche Anatomie und Pſychologie und für kliniſche
Medi=
zin”, das er nach Reinhardts 1852 erfolgtem Tode allein
weiter=
führte. Im gleichen Jahre (1847) habilitierte er ſich als
Privat=
dozent für pathologiſche Anatomie und wurde im nächſten Jahre
— von der Regierung zur Beobachtung der
Hungertyphusepide=
mie nach Oberſchleſien geſchickt — durch ſeine viel beſprochenen
Mitteilungen über dieſe ſchnell berühmt. Da er ſich im Anſchluß
an dieſen Bericht an der Politik in freiheitlichem Sinne
betei=
ligte, wurde er von der Rgierung 1849 ſeines Amtes enthoben
und auf Widerruf angeſtellt. Dies war die Urſache, daß er im
gleichen Jahre einem Ruf an die Univerſität Würzburg folgte,
an der damals die Medizin eine hervorragende Bedeutung durch
die ſogenannte. Würzburger Schulet hatte, als deren Zierde der
jugendliche Profeſſor ſehr bald galt.
Im Jahre 1856 nach Berlin zurückberufen, war er fortan,
nahezu ein halbes Jahrhundert, einer der bewährteſten Lehrer
der Friedrich=Wilhelms=Univerſität. Von dem pathologiſchen
Inſtitut aus befruchtete er alle Teile der mediziniſchen
Wiſſen=
ſchaft. Es würde natürlich viel zu weit führen, in dieſem, nicht
für fachwiſſenſchaftliche Kreiſe beſtimmten Aufſatz auf alle
For=
ſchungsgebiete Virchows hier näher einzugehen.
Frühzeitig für die Einigung Deutſchlands eintretend, wurde
Virchow eines der eifrigſten Mitglieder des beutſchen
National=
vereins und als ſolcher 1862 in das preußiſche Abgeordnetenhaus
gewählt, in welchem er die Fortſchrittspartei begründete, deren
Führer er lange Jahre hier und von 1880 bis 1893 im Deutſchen
Reichstag wurde. Daneben war aber auch der große Gelehrte in
der Berliner Stadtverordnetenverſammlung tätig. Auf der
Na=
turforſcherverſammlung zu Innsbruck gab er die Anregung zur
Gründung der Deutſchen Authropologiſchen Geſellſchaft, deren
Vorſitzender er dann bis zu ſeinem Tode wurde, ebenſo wie er
ſeitdem auch die Berliner Anthropologiſche Geſellſchaft leitete.
„Virchow war es vergönnt,” ſo ſchreibt Waldeyer=Hartz in ſeinen
Lebenserinnerungen, „über ein Menſchenalter der Spiritus
ree=
tor der Anthropoloaiſchen Geſellſchaft und ihrer Verſammlungen
Rummer 273.
und Landarbeiter. Die Reihe dieſer ſechs Marken umfaßt drei Bilder.
Die beiden erſten mit den Werten 60 Pf. (dunkelviolett) und 80 Pf. (rot)
ſtellen Schwiede in verſchiedenen Altersſtufen beim Arbeiten am Amboß
(ultvamarin) zeigen Bergarbeiter mit Spitzhacke. Meißel umd Karrem im
vor einiger Zeit wurde in ähnlicher Weiſe eine Nummer dieſes voller Tätigkeit; die beiden letztem Werte 150 Pf. (orange) und 160 Pf.
aus Holland” marktſchreieriſch ausgerufen. — Dieſe Mit= kommt die 60 Pf.=Marke in Bogenform (einfaches Porto für
Inlands=
für den einfachem Auslandsbrief. Die übrigen Werte können noch nicht
ausgegeben werden, weil noch älteve Markenbeſtände vorhandem ſind, die
Die beiden Zeitungsverkäufer ſind geſtern abend von der aus wirtſchaftlichen Gründen zuerſt verbraucht werdem müſſees Der
Polizei ſiſtiert und die noch vorhandenen Zeitungsnummern Ausgabezeitpunkt der übrigen Markem (60 Pf. im Rollen uſm.), wird
ſpäter bekannt gegeben. Wo die jetzt neu ausgegebenen neuen Marken
n. Schwurgericht. Die geſtrige, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit bei den Poſtanſtalten infolge des Vorliegens ältever Beſtände noch nicht
letzt im Städtiſchen Krankenhaus hier beſchäftigte 25 Jahre alte Dienſt= ſtelle des Briefpoſtamts in Berlin C 2 gegem die dort zu erfragenden
Koſtenfreie Uebermittelnng angekommener Telegramme durch
Fernſprecher. Der Fernſprechteilnehmer kann bei ſeiner
Telegraphen=
ſugnte und von dem Heizer entdeckt wurde. Es gelang damals, die be= anſtalt ſchriſtlich beantragen, daß für ihn angekommene Telegramme
Beſeitigung zu bewahren, und die Täterin war nach kurzem Leugnen mittelung erfolgt jetzt koſtenfrei. Die Urſprungsausfertigung des
zu=
geſprochenen Telegramms wird dem Fernſprechteilnehmer mit der Poſt
klage vertrat und Rechtsanwalt Kalbhenn Verteidiger war, endigte mit als gewöhnlicher Brief — ebenfalls koſtenfrei — zugeſtellt. Ebenſo
werden Tezegramme an einen Empfänger, der ſich bei einem
Fernſprech=
teilnehmer aufhält oder in deſſen Dienſten ſteht, zugeſprochen, wenn
der Empfänger es heantragt und der Anſchlußinhaber zuſtimmt. Meldet
ſich bei der Teilnehmerſtelle ein Unbefugter zur Entgegennahme des
rige Maurer Karl Heiny aus Straßburg im Mai dieſes Jahres am Telegramms oder hört er deſſen Inhalt mit, ſo iſt die Telegraphenver=
Fernfbrecher zu übermittelnden angekommenen Telegramme das
Beſtell=
geſchäft ſehr erſchweren würde, hat der Antragſteller dafür zu ſorgen,
vor der Anſchrift erhalten. Handelt es ſich um ſehr lange oder um
Sprache, ſo kann die Telegraphenverwaltung, abweichend von der Ver=
Hermann Muth aus Heidenhauſen an einen Beſicher der hieſigen einbarung, ſie durch Boten abtragen laſſen, wenn die Telegramme auf
dieſe Weiſe ſchneller und ſicherer zugeſtellt werden.
Folgenummern für Fernſprechanſchlüffe. Gegenüber
Fernſprech=
teilnehmern mit ſtarkem Verkehr ſorgen die Fernſprechämter dafür, daß
genügend Platz für weitere Anſchluſſe des Teilnehmers unter Zuteilung
von Folgenummern verbleibt. Folgenummern ſind Rufnummern, die
die Unterſuchungsbaft verbüßt ſind, und dem H. wurden mit Einbezieh= nach ihrer Lage im Klinkenfeld eine in ſich geſchloſſene Umrandung
zu=
laſſen, ſo daß ſie ohne weiteres vom Amt aus wahlweiſe benutzt werden
können. Es empfiehlt ſich, daß Teilnehmer mit einer größeren Zahl
Verwzaltungsgerichtshof. 1. Geſuch des Wilh. Stein in Mainz um von Anſchlüſſen dieſe möglichſt in ſolche für abgehenden und für
an=
kommenden Verkehr trennen. In ſolchen Fällen brauchen nur die
An=
ſſe für den ankommenden Verkehr zuſammengelegt zu werden.
2Bom Landestheater. Am Samstag abend 7 Uhr gelangt, wie
gemeldet, „Der Barbier von Bagdad” neueinſtudiert und
neu=
inſzeniert zur Aufführung. Muſikaliſche Leitung: Herr
Generalmuſik=
direktor Balling, Regie: Joſef Schlembach. Die Hauptpartien
ſind wie folgt beſetzt: Margiana Frl. Cleve, Boſtang Frau Anna
Jacobs, Lurredin Herr Enehielm, der Kadi Herr Siegfried,
der Kalif Herr, Heufer. Abdul Haſſan wird von den Herren
Schlem=
bach und Biſchoff alternierend geſungen.
— Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters. Sonntag (4 5):
Orpheus in der Unterwelt. Große Opernpreiſe. Anfang 6½9 Uhr —
Montag: Erſtes Konzert des Heſſiſchen Landestheaterorcheſters. Anfang
Uhr. — Dienstag (Sondermiete 177, Schülermieten weiß
1, gelb 1):
Richard III. Große Schauſpielpreiſe. Anfang 7 Uhr. — Mittwoch
(B 6, Sondermiete 82, Schülermiete grün 1): Der Barbier von Bagdad.
Gew. Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr. — Donnerstag (C 6): Orpheus in
der Unterwelt. Get Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr. — Freitag (b 6,
d 3, Sondermiete 162): Einſame Menſchen. Gew. Schauſpielpreiſe.
An=
fang 7 Uhr. — Samstag, 22. Okt. (Fremdenmiete 22 gelb): Martha. Kl.
Opernpreiſe. Anfang 214 Uhr, Ende gegen 5½= Uhr. (Außer Miete):
Zwangseinquartierung. Ermäßigte Schauſpielpreiſe. Anfang 7½ Uhr.
Sonntag, 23. Okt. (B 7): Das Glöckchen des Eremiten. Gewöhnliche=
Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr.
— Die Sinfoniekonzerte des Landestheater=Orcheſters unter
General=
muſiüdivektor Michgel Ballings Leitung nehmen am Montag, dem 17.
ds. Mts. ihren Anfang. Zwei Neuheiten und die 4. Sinfonie in E=Moll
von Brahms gelangen diesmal zur Wiedergabe. An erſter Stelle ſteht
eine Suite für kleines Orcheſter von Richard Strauß, eine Reihe kngpper
geiſt= und humorvoller Stücke, die Strauß als Bühnen= und
Zwiſchen=
aktsmuſik zu dem Moliéreſchem Luſtſpiel „Der Bürger als Edelmam
ſchrieb und ſpäter für dem Konzertgebrauch als geſchloſſenes
Inſtrumen=
talwerk herausgab. Als zweite Programmnummer bringt
Konzert=
meiſter Drumm ein Viglinkonzert von Arnold Mendelsſohn zur
Urauf=
führung, das eine reiche Fülle wertvoller Muſik enthält und dem
So=
liſten eine zwar nicht leichte, aber ſehn lohnende Aufgabe ſtellt.
* Helmuth Grohé. Mitglied des Heſſiſchen, Landestheaters im
Darm=
ſtadt, wurde von Direktor Stanislaus Fuchs als Regiſſeur der Oper
an das Stadttheater in Eſſen verpflichtet.
* Konzert im Garniſonlazarett. Man ſchreibt uns: Den Inſaſſen
des Garniſonlazaretts an der Eſchollbrücker Straße wurde eine
außer=
gewöhnliche Freude zuteil. Der allſeitig bekannte Männergeſangverein
Konkordia veranſtaltete daſelbſt ein Konzert. Es wurden unter
Leitung des Chormeiſters Oskar Scheidhauer ernſte und heitere
Chöre zum Vortrag gebracht und gefielen ganz beſonders „Das
Mor=
genlied”, „Der Eifelwind”, „Das Wandern iſt des Müllers Luſt” und
Zum Sankt Martinsfeſt” von Arnold Mendelsſohn. Sämtliche Lieder
wurden präzis und mit gutem Verſtändnis zum Vortrag gebracht. In
den Pauſen ſang Herr Hinz mehrere Lieder zur Laute und wurden
mit großem Jubel aufgenommen, ebenſo die Duette der Herren
Scheid=
hauer und Hinz. Mit demſelben Erfolge zeigten ſich als Meiſter ihrer
Inſtrumente die Herren Kirſchner und Stay vom Zitherklub Edel=
* Zur Lage der Blinden. Man ſchreibt uns: In letzter Zeit ging
durch die Zeitungen ein Artikel, in dem das Betteln
Kriegs=
blinder ſcharf verurteilt wurde. Mit Recht!. Ein Blinder, der über
den Zivilblinden?. Da liegt die Sache nicht ſo einfach. Ein Zivilblinder
eine kärgrliche Rente, erreicht nur etwa ein Drittel des üblichen
Tages=
verdienſtes, weil er gegen die Konkurrenz der Sehenden nicht
aufkom=
men kann, auch nicht, wie dies meiſt der Fall. wenn 10 Stunden
ge=
arbeitet wird. Für den Blinden kommen im allgemeinen nur drei
Be=
zu ſein, und man mußte ſich ſagen, er war nirgends lieber als in
ſeiner Schöpfung, der Anthropologiſchen Geſellſchaft. Und wer
Nudolf Virchow als Menſchen kennen lernen wollte, der mußte
ihn bei den Tagungen der Deutſchen Anthropologiſchen
Geſel=
ſchaft begleiten. Die anregendſten und ſchönſten Stunden ſilkd
es für mich geweſen, abends nach getaner Arbeit nebſt einigen
wenigen Kollegen, die Virchow ſich ausſuchte, bei einem Glaſe
Wein mit ihm zuſammen zu ſein. Da ging er aus ſich heraus
und zeigte ſich auch als der gemütliche, aber ſtets geiſtreiche und
anregende Plauderer, dem zuzuhören man nicht müde wurde,
obwohl dieſe Nachſitzungen meiſt zu Nachtſitzungen wurden.”
Der Verſammlung im Jahre 1901, die in Metz ſtattfand,
wohnte der nahezu Achtzigjährige noch bei, und man bewunderte
damals die große Rüſtigkeit Virchows, mit der er alle
Fußwan=
derungen noch mitmachte. Es war die letzte Tagung, der er
beiwohnte.
Im Frühſommer 1902 brach der Gelehrte infolge eines
Falles den Oberſchenkelknochen. Zwar heilte der Bruch und
Vir=
chow konnte zur Nachkur nach Teplitz gehen. Hier machte die
Wiederherſtellung weitere gute Fortſchritte, ſo daß Virchow ſich
dort mit wiſſenſchaftlichen Plänen aller Art beſchäftigen konnte.
Von Teplitz begab er ſich dann im Auguſt nach Harzburg, um
dort die ſchöne, erfriſchende Luft des deutſchen Waldgebirges
auf ſich wirken zu laſſen. Dort ging es anfangs gut. Plötzlich
ſtellte ſich eine unüberwindliche Appetitloſigkeit ein, deren ernſte
Bedeutung der große Pathologe ſofort erkannte, ſo daß er nach
Berlin zurückzukehren wünſchte, um, wie er äußerte, in ſeinem
Heim zu ſterben. Er hatte ſeinen Zuſtand recht erkannt. Am
5. September 1902 verſchied er.
Rudolf Virchows Beſtattung auf dem Matthäikirchhof
ge=
ſtaltete ſich zu einer würdigen Huldigung, die den Manen des
großen Toten dargebracht wurde. Vom großen Saale des
Ber=
liner Nathauſes, wo die Leiche aufgebahrt worden war, da er
auch als Berliner Stadtverordneter an der Entwicklung Berlius
großen Anteil hatte, bewegte ſich ein ſchier endloſer Leichenzug,
an dem Kollegen, Schüler und Freunde des Gelehrten aus ganz
Deutſchland teilnahmen, durch die Straßen Berlins, die bis zum
Friedhof auf beiden Seiten von einer lebhaft ergriffenen
Be=
völkerung dichtgeſchart eingenommen wurden. Es ward ein
Mann zur ewigen Ruhe beſtattet, auf den die Berliner nabezu
ein halbes Jahrhundert mit Stolz geblickt.Setton
Mummer 273.
tufe in Betracht: Bürſtenbinderei, Korbmacherei und Stuhlflechten. In beteiligen. Es iſt zu empfehlen, die Sonntagskarte (3,50 Mk.) nach
ſtellt einen blinden Maſchinenſchreiber ein?. Aber auch für die übrigen Andrang zu dem Zuge 11.47 vormittags, alles mitkommen kann.
genannten Berufe der Blinden beſteht beim Publikum wenig Sympathie.
und auch die Reparaturen dorthin gebracht. Auch die Behörden laſſen tritt) Profeſſor Schilling aus England und Profeſſor Dr.
Berg=
hier die erforderliche Rückſicht ſehr ſtark vermiſſen. Es kann alſo wohl mann von hier Vorträge halten.
von einer auskömmlichen Exiſtenz ſelbſt fleißig arbeitender Blinder keine
Rede ſein, und die Blinden ſind in den meiſten Fällen ſehr auf die Mit= in der Kunſthalle am Rheintor ſtattfindenden Vortrag von Wilh.
hilfe ihrer Familien angewieſen, auf allerhand Beihilfen von verſchie=/Michel über „Verrar am Deutſchtum” aufmerkſam gemacht. Karten
denen Seiten uſw. Darum gebt den Blinden Arbeit, das iſt die beſte zu 3 Mk. an der Abendkaſſe. (S. Anzeige.)
Unterſtützung und Bewahrung von dem Bettelſtab.
verein eine ſehr gut beſuchte Verſammlung im Städtiſchen Saalbau. In Dr. Witte aus Köln im Feſtſaal der Vereinigten Geſellſchaft auf
Ein=
ſchen Mietervereins in Dresden. Hierüber ſprach der Vorſitzende des
Einleitend gab Herr Wolff eine Ueberſicht über den Urſprung der Mie= den Ländern am Rhein nimmt unter den kulturfördernden
Vereinigun=
terbewegung und den weiteren Ausbau derſelben und erwähnte dann gen eine beſondere Stellung ein, die durch die augenblicklichen
Verhält=
eingehend die in Dresden vorgetragenem Richtlinien, von denen einige niſſe am Ryeinſtrom noch ſehr an Bedeutung gewonnen hat. Was er
amtenapparat gehört, der die Wohnungen nicht verbilligen, ſondern ver= bandszeitſchrift „Die Rheinlande”, die von Wilhelm Schäfer
heraus=
beim Grundbeſitz ausgeſchaltet wird. Dem ſoliden Hausbeſitz „wollen ſchen Teil und den wertvollen Bildbeilagen dürfen „Die Rheinlande” als
auch die Mieter ſchützen; ſie ſind aber nicht gewillt, nun denjenigen die die vornehmſte und chavaktervollſte Kunſtzeitſchrift des deutſchem Weſtens
Schulden bezahlen zu helfen, die ſozuſagen ohne Geld Häuſer kauften. gelten. Es gibt kaum einen rheiniſchem Maler, Bildhauer oder
Schrift=
ſind und nun zu dem großen Geſchrei über den notleidenden Hausbeſitz den hat. Heute ſind die „Rheinlande” aufs engſte verküpft mit dem
Mieterhöhung ſprach der 1. Vorſitzende Herr Kleinert und gab der Ver= kommen,
ſammlumg Bericht über die Verhandlungen mit dem Hausbeſitzerverein, der Spen
die, wie es vorauszuſehen war, ohne ein befriedigendes Ergebnis für den Opfer geſallen iſt und auch jetzt noch an die Mitglieder des Verbande=
Hausbeſitzer geblieben ſind. Die Verſammlung billigte das Vorgehen koſtenlos geliefert werden kann. Der Verband möchte jetzt, da eine
kul=
des Vorſtandes, vor Inkrafttretem des Reichswietengeſetzes neue Richt= turelle Tätigkeit am Rhein mehr als je notwendig iſt, ſeinen
Wirkungs=
iſt nicht zutreffend, da in Mainz eine 9prozentige Rentabilität einſchließ= Oeffentlichkeit wenden. Seine Beſtrebungen verdienen die Unterſtüitzung
lich aller Nebengebühren gewährt wird und dieſe, umgerechnet, minde= aller, die an rheiniſcher Kultur Anteil nehwen. Die Mitgliedſchaft
be=
nicht noch günſtiger ſtellt. Die Verſammlung ſchloß gegen 10.30 Uhr zug der „Rheinlande” zur Teilnahme an einer jährlich ſtattfindender
und hat bewieſen, daß auch in Darmſtadt die Mieterbewegung ſtetig zu= Verloſung von Kunſtwerken und zu weſentlichen Vergünſtigungen beim
damit ihre Rechte gewahrt werden.
des V. H.C. ſtand diesmal im Banne des Marſchliedes „Das Wandern ſchäftsſtelle Köln, Gürzenichſtraße 16, Stadthaus.
iſt des Müllers Luſt”, bildlich als auch ſprichwörtlich genommen, denn
am Kopfe der Wanderſchar hatte der V. H. C.=Bruder Müller die Füh= ſtattfindende Monats=Hauptverſammlung wird wegen der
rung übernommen, während V. H.C.=Bruder Luſt die Nachhut unter wichtigen Tagesordnung beſonders hingewieſen. (S. Anz.)
ſeine Fittiche nahm. Es war aber auch eine Wanderleiſtung, die Band
die ungaſtlich ſich am Kopfe und Fuße trafen! Trotz früher Morgen= 10. Oktober das Feſt ihrer Silbernen Hochzeit.
ſtunde und vorher angekündigter größerer Marſchzeit folgten zur achten
Wanderung am Sonntag, dem 2. Oktober 1921, 134 Teilnehmer dem
Rufe der Führer. Der Frühzug, 6.16 Uhr, brachte die Schar von
Darm=
ſtadt=Oſt nach Lengfeld. Goldene Herbſtſonne grüßte ſchon auf der Fahrt
verheißungsvoll hernieder und blieb dann auch während des ganzen
Tages der Wanderſchar treueſter Begleiter. Sie ſtrahlte über den im Brot: (Gültig vom 8.—15. Okt. 1921). Für Erwachſene:
Herbſtſchmuck ſtehendem allbeliebtem Odenwald und ließ all deſſen Reize
in ſchönſter Pracht zur Geltung kommen. Nach kurzem Marſche durch
Lengfeld deſſen altertümliche Bauten die Augem der Wanderer feſſelten,
urde die Veſte Otzberg erreicht. Hier entbot Führer Müller, einen
kurzen poetiſch gut gelungenen Gruß, worauf zur Beſichtigung der
Burg=
anlagen geſchritten wurde. Herr Förſter Stendal unternahm in
liebens=
würdigſter Weiſe hierbei die Führung und gab ſelbſterforſchte
Geheim=
niſſe der Burggeſchichte zum Beſten. Nach kurzer Raſt, die ein Teil
der Wanderſchar durch eine „Eß=Dur” ausfüllte, wurde dem nächſten
Ziel, Hummetroth zugeſtrebt, das nach 1½ſtündigem Marſche auf
herrlichen, fernſichtbietenden Höhenwegen erreicht wurde. Auf dem Marſche
zwiſchen Otzberg und Hummetroth wurde der Führer Müller zufällig
in ein Zwiegeſpräch mit einem am Wegrand ſitzenden Bauer verwickelt
(V. H. C.=Bruder Bernd Beher). Aufmerkſam folgte die V. H. C.=Gemeinde
den hierbei gewechſelten launigen Verſen, die in treffenden Worten
un=
ſere ſchöne V. H.C.=Sache verherrlichten. Reicher Beifall wurde den
beiden Beteiligten geſpendet. Verfaſſer des poetiſchen Genuſſes war
Fühver, V. H. C.=Bruder Müller. Im wohlbekannten Hauſe Berres in
Hummetroth wurde Frühſtücksraſt gehalten, und ſich für den
Weiter=
marſch nach dem Endziel Michelſtadt kräftig geſtärkt, das nach dem
Wan=
derplan in ununterbrochenem Marſche über Bölſtein erreicht werden
ſollte. Das würzige Frühſtück jedoch und die heißen Strahlen der
Mit=
tagſonne veranlaßte die Führerſchaft, eine kurze Erfriſchungseinkehr in
Böllſtein bei Gaſtwirt Heiſt einzuſchieben. Nach weiteren zwei Stunden
wurde, über Steinbach kommend, das Endziel Michelſtadt erreicht. Auf
einem kurzen Rundgang wurde daſelbſt der Marktplatz mit ſeinem
alter=
tümlichen Rathauſe beſichtigt und ſodann in dem vielen V.H. G.ern in tags von 8—12 Uhr und 2—5 Uhr, Samstags 8—1 Uhr. Im Monat
beſter Erinnerung ſtehenden „Schmerkers Garten” Einkehr gehalten. Bei / September wurden behandelt 247 Kinder (134 Mädchen, 113
Kna=
vorzüglichſter Bewirtung entwichelte ſich bald echte V. H. C.=Stimmung.
Die Sektion Michelſtadt des Odenwaldklubs hatte ſich daſelbſt in überaus wurden 113 Zähne (101 Milchzähne und 12 bleibende Zähne). Zahl
ſtattlicher Anzahl eingefunden. Ihr Vorſitzender, Herr Poſtinſpektor der Tage, an denen Sprechſtunden abgehalten wurden: 26.
Seip widmete dem Klub die herzlichſten Begrüßungsworte, die von
V.H. C.=Bruder Pitz in ebenſo herzlichen Dankesworten erwidert wur= diesjährigen meteorologiſchen Herbſtes war vorwiegend warm und
aber=
den. Es folgten ſodann in bunter, ununterbrochener Reihenfolge Ge= mals ſehr trochen. Das Monatsmittel der Temperatur betrug 15,4 G.
ſangs= und ſonſtige Vorträge aus der Mitte unſerer Mitglieder, wie auch Celſius (1,6 über dem Durchſchnitt), während ſich die Gegenſätze auf 26.,7
ſeitens der Mitglieder der Sektion Michelſtadt. Reicher Beifall lohnte am 15. und 3,2 Grad am 29. ſtellten. Sommertage, d. h. ſolche mit einem
alle Mitwirkenden, denen V.H.C.=Bruder Möſer noch beſonderen Dank Höchſtſtand von wenigſtens 25 Grad, gab es noch zwei. Die
Luftdruck=
abſtattete. Raſch verflogen die wahrhaft gemütlichen Stunden, die zwei vertrilung bewirkte ein Vorherſchen der öſtlichen Windrichtung, nur am
Wandervereine vereint hielten. Die Schlußworte des Vorſitzenden der 12. wehte im Zuſammenhang mit einem barometriſchen Tief in Mittel=
Sektion Michelſtadt: „Wen Menſchen auseinander gehn, dann ſagen ſie Europa ſtürmiſcher Weſtwind. Heiterkeit des Himmels war überwiegend.
auf Wiederſehn” fanden freudigſten Widerhall bei allen Anweſenden, bedeckte Tage gab es nur vier. Wie erwähnt, war der Monat fermer
Vergegenwärtigt man ſich all das Geſehene und Gehörte, ſei es auf ſehr trocken. An nur drei Tagen mit mueßbarem Niederſchlag wurde eine
dem Marſche oder im Michelſtädter Saale, ſo ſind wir Teilnehmer reſt= Niederſchragsmenge von 13,1 Millimeter verzeichnet, wovon 8 auf den 12.
los verpflichtet, den genannten Führern für die ſorgſame Vorbereitung entfielen, eine Summe, die noch nicht einmal eim Viertel des lang=
und Durchführung der Wanderung herzlichen Dank zu ſagen. Es war jährigen Durchſchnitts von 59 Millimeter ausmacht. Bezeichnend war
wieder einmal eine Muſterleiſtung und eine Neugeburt ſchlummernder das völlige Fehlen von Gewittern. Der Barometerſtand, der
Kräfte, die wachzuhalten und weiterzupflegen unſer aller Pflicht ſei.
* Die Veranſtaltungskommiſſion der Ortsgewerbevereinigung und zwiſchen 760,4 Millimeter am 27. und 741,8 am 12. Die ſpärlich
ausge=
der Handwerkervereinigung verweiſt auf die heutige Anzeige, betreffend fallene Grummeternte kam bei dem trochkenen, oft heißen Wetter gut un=
Familienausflug über das Alsbacher Schloß, Auerbacher Schloß nach ter Dach.
Auerbach. Das herrliche Wetter, der Herbſtwald mit ſeinen prächtigen
Farben, die gemütliche Wanderung auf dem faſt ebenen Herrnweg mit port eines Baſſins, das ins Rutſchen kam, einen Beinbruch und
ſeinen ſchönen Ausblicken und die geringe Marſchzeit von 2½ Stunden Rippenquetſchungen zu. — Ein Maurer erlitt durch ins Rutſchen
ge=
dürften Veranlaſſung genug ſein, ſich mit Familie recht zahlreich zu kommenes Bauholz einen Knöchelbruch am rechten Bein. Beide
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.
Seite 3.
dem fraglichen Artikel war noch Maſchinenſchreiben genannt; wer aber Auerbach ſo frühzeitig zu löſen, daß bei dem zu erwartenden ſtarken
Sprachverein. Es ſei an die heute Donnerstag abend um 8 Uhr
Statt die Blinden zu unterſtützen, wird meiſt in Ladengeſchäften gekauft, bei „Sitte” ſtattfindende Verſammlung erinnert, in der (bei freiem Ein=
— Darmſtädter Sezeſſion. Es wird nochmals auf den Freitag abend
* Verband der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein. Am Don=
Mieterverein. Man ſchreibt ums: Am Samstag hatte der Mieter= nerstag, den 20. ds. Mts., abends 8 Uhr, wird Herr Muſeumsdirektor
der Hauptſache handelte es ſich um Bericht über die Tagung des deut= ladung des Verbandes der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein einen
Lichtbildervortrag halten über: „Der Kampf der rheiniſchen Kunſt um
Landesverbandes Heſſiſcher Mieterſchutzvereine, Herr Wolff aus Mainz, ihre Freiheit im 13. Jahrhundert. Der Vecband der Kunſtfreunde in
auch auf die gemeinſame Bewirtſchaftung der Wohnhäuſer hinzielten, ſeir 20 Jahren an opferfreudiger Arbeit für Kunſt und Künſtler geleiſtet
doch dürfte dieſes Ziel kaum erreicht werden, erſcheint auch nach Lage hat, wie fruchtbar ſeine künſtleriſchen Veranſtaltungen, vor allem die
der Sache wenig zweckmäßig, da hierzu immer ein umſtändlicher Be= großzügigen Ausſtellungen gewirkt haben, ergibt ein Blick in die
Ver=
teuern würde. Die Häuſer können ruhig im Privarbeſitz bleiben; es gegeben wird und dem Verband Freunde weit über ſeinen eigentlichen
muß nur dafür geſorgt werden, daß die wilde und uferloſe Spebulation / Wirkungskreis hinaus gewonnen hat. Mit ihrem reichhaltigen literari=
Ebenſo ſteht es mit dem Reparaturen, die häufig abſichtlich vernachläſſigt ſteller von Nang, der hier nicht Förderung und erſte Anerkennung gefun=
Veranlaſſung geben. Ueber die wiederum von dem Hausbeſitz geforderte Kunſtleben am Rhein, deſſen bedeutendſte Erſcheinungen hier zu Wort
und es iſt beſonders erfreulich, daß gerade dieſes Organ, dank
en ſeiner treuen Freunde, dem allgemeinen Chaos nicht zum
linien abgelehnt zu haben. Der Hinweis auf die Verhältniſſe in Mainz kreis verbreitern und ſich mit ſeinen Veranſtaltungen an eine größene
ſtens den hieſigen Verhältniſſen mit 7½ Prozent entſpricht, wenn ſie ſich rechtigt gegen einen geringen Jahresbeitvag außer zum koſtenloſem
Be=
nimmt, und wie wichtig es für die Mieter iſt, ſich zuſammenzuſchließen, Bezug von Büchern und Kunſtblättern. Die Mitglieder haben freien
Eintritt zu den gbwechſelnd in den rheiniſchen Städten gebotenen Ver=
— Vogelsberger Höhenklub Darmſtadt. Die Oktober=Wanderung anſtaltungen (Ausſtellungen, Borträgen uſw.). Näheres durch die Ge=
Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband. Auf die heute abend
* Im Silberkranz. Die Eheleute Poſtaſſiſtent Jakob Schmidt
an den Hoſen” hatte. Wer zählt die Schweißtropfen und die Blaſen, und ſeine Ehefrau Dina, geb. Seim, Helfmannſtraße 52, begingen am
Freitag, den 14. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarßen:
(Blaue Karten), Marke Nr. 83, 82 und Barbara”, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 62 und „Barbara”
je 800 gr Brot. Marfe Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Oktober auf die
Lebensmittel=
marken „Offenbach” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Bis 25. Oktober gegen Abgabe der Bezugsmarke „Helene‟
die Ausgabe von 750 gr Zucker auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate uo
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an
Jeder=
mann: „Jeden Mittwoch von 7—12 Uhe vormittags und von
2—6 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 uhr nachmittags geöffnel.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
— Städtiſche Schulzahnklinik. Sprechſtunden: Montags bis
Frei=
ben) mit 390 Konſultationen. Gefüllt wurden 305 Zähne, ausgezogen
C. Die September=Witterung in Darmſtadt. Der erſte Monat des
R f
beſonders hoch in der zweiten Monatshälfte war, ſchwankte
gs- Unfälle. Geſtern vormittag zog ſich ein Arbeiter beim Trans=
Frankfurter Theaterbrief.
Von Willy Werner Göttig.
Frankfurt, 11. Oktober.
Durch meinen Bericht „Meſſe und Oper” machte mir der
un=
erwartete Buchdruckerſtreik einen dicken Strich. So muß ich mich
denn damit beſcheiden, zu ſagen, daß außer dem früher
ausführ=
lich beſprochenen „Boris Godunow” im Opernhauſe als
offizielle Meſſefeſtſpiele „Der fliegende Holländer”
„Auda” und „Carmen” in Szene gingen. Die „Aida‟=
Auf=
führung gewann beſonderes Intereſſe durch ein Doppelgaſtſpiel
zweier Darmſtädter Künſtlerinnen: Frau Johanna Heſſe
ſang die Titelpartie ebenſo vollendet wie Frau Anna Jacobs
die Amneris. Beide Trägerinnen wurden neben dem ſehr
ſchö=
nen Rhadames des Herrn Adolf Jäger lebhaft gefeiert. Als
weitere Vorſtellungen während der Meſſe verdienen „Figaros
Hochzeit” mit der früher hier engagierten, noch immer
her=
vorragenden Luch Boennecken als Suſanne als Gaſt und „Die
Fledermaus” erwähnt zu werden. Das offizielle Meſſe=
Feſtkonzert wurde diesmal im Opernhauſe veranſtaltet. Es
war ausſchließlich der Vokalmuſik gewidmet und brachte
Frauen=
chöre (Deſſoffſcher Frauenchor) und Lieder von Muſſorgsky (
Per=
mann), Strauß (Gläſer), Brahms (Gentner=Fiſcher) und Marx
(Spiegel). Der finanzielle Erfolg dürfte bei dem bedauerlich
ſchwachen Beſuch kaum die Unkoſten gedeckt haben. Schade, denn
das Konzert war künſtleriſch ausgezeichnet.
Das Schauſpielhaus brachte als Meſſefeſtſpiele
Schil=
lers „Fiesko” und Goethes „Egmont”. Ueber beide
Neu=
inſzenierungen wurde ſeinerzeit berichtet.
Im Neuen Theater ging aus Anlaß des zehnjährigen
Jubiläums Shakeſpeares „Kaufmann von Venedig” in
Szene. Leider verbietet mir mein beſchränkter Raum, an dieſer
Stelle eingehend die Verdienſte Arthur Hellmers um das
Frankfurter Theaterweſen zu würdigen. Von den Aufführungen,
die hier herauskamen, ſind unſere Leſer durch regelmäßige
Be=
richte unterrichtet und wir brauchen nur auf die lange Reihe
literariſch wertvoller Bühnenwerke zurückzublicken, die an dieſem
Privatunternehmen zur Uraufführung gelangten, und werden
nicht anſtehen, anzuerkennen, daß bei Herrn Hellmer neben
tüch=
tigem kaufmänniſchem Sinn ein echt künſtleriſches Gewiſſen und
Verantwortlichkeitsgefühl ſtets beſtimmend auf die Geſtaltung
des Spielplanes gewirkt haben. Gerade die „Kaufmann”=
In=
ſzenierung ſtellt dem wagemutigen Direktor ein höchſt ehrenvolles
Zeugnis aus. Was Herr Hellmer als Regiſſeur hier zuſtande
gebracht hat, würde jeder ſtädtiſchen, ja ſtaatlichen Bühne zu
größter Ehre gereichen. Die Bühnenbilder Schöns waren von
ſtimmungsvoller Schönheit. Die Darſteller, allen voran Alois
Großmann (der, nebenbei bemerkt, am 17. Oktober im „
Ver=
ſchwender” als Tiſchlermeiſter Anton ſein 25jähriges
Bühnen=
jubiläum feiert), als ganz prachtvoller Shylock, leiſteten
Hervor=
ragendes. Die würdige Aufführung fand den reichſten Beifall
des völlig ausverkauften Hauſes. Uns bleibt heute nichts weiter
übrig, als dieſen Erfolg freudig zu konſtatieren und auch an
die=
ſer Stelle Herrn Direktor Hellmer herzliche Glückwünſche für das
kommende Dezennium auszuſprechen.
Die zweite Hellmerbühne, die Kammerſpiele, brachten
einen „Ludwig Thoma=Gedenkabend”, der neben
dem köſtlichen Luſtſpielchen „Lottchens Geburtstag” mit
Alois Großmann als Profeſſor Giſelius und Kurt Sellnick als
Privatdozent Appel den beſten Bauernſchwank „I. Klaſſe” und
das ſpießbürgerliche „Gelähmte Schwingen” umfaßte.
Dank wirklich flotter und prickelnder Aufführungen war der
Heiterkeitserfolg da und die Zuſchauer ſaßen nicht auf den
Händen.
Im Schumann=Theater hat das Programm
gewech=
ſelt. Die Hauptattraktion iſt natürlich der unverwüftliche Otto
Reutter, deſſen witzſprühende Couplets nicht endenwollende
Beifallsſalven auslöſen. Aber auch ſonſt iſt das reichhaltige
Programm wieder von einer ſolchen Güte, daß man aus dem
Staunen nicht herauskommt.
So ſind wir denn im lieben Frankfurt ſo langſam in die
Hochſaiſon hineingeſteuert. Nachdem die
Muſeumskon=
zerte begonnen haben, wenn die Montagskonzerte des
Frankfurter Symphonie=Orcheſters am 24.
Okto=
ber ihren Reigen eröffnet haben werden . .. dann kann man ſich
nur noch wundern, wo die Leute und das — Geld herkommen,
die allabendlich die Theater, Varietés und Konzerte füllen.
Dermglickte durden don der Mtlungswnache in das Kanfenſauts ges
bracht.
Der Termin der Landtagswahlen.
O.K. Aus vielen Kreiſen der evangeliſchen Bevölkerung kommen
Beſchwerden über die Feſtlegung des Termins der
Landtags=
wahlen auf den erſten Advent, die zu folgender Mitteilung
veranlaſſen. Nachdem durch Notiz in der Darmſtädter Zeitung vom
7. September bekannt geworden war, daß die Landtagswahlen am 27.
November ſtattfinden ſollen, hat das Oberkonſiſtorium am 8. September
an das Staatsminiſterium die dringende Bitte gerichtet, mit Rückſicht
auf die am 27. November ſtattfindende Feier des erſten Advents, mit
der in den meiſten Gemeinden ſtark beſuchte Abendmahlsfeiern
verbun=
den ſind, den Wahltermin zu verlegen. Dabei wurde weiter gebeten,
nicht etwa den 20. November für die Wahlen zu beſtimmen, da an
die=
ſem Tage in der evangeliſchen Kirche der Totengedächtnistag begangen
werde
Die daraufhin bei dem Oberkonſiſtorium eingegangene Antwort des
Staatsminiſteriums vom 10. September hat folgenden Wortlaut: „Das
Geſamtminiſterium bedauert, den Wahltermin nicht auf den 13. oder
6. November verlegen zu können, weil dadurch die nach dem
Landtags=
wahlgeſetz zu beachtenden verſchiedenen Termine zu ſehr
zuſammen=
gedrängt würden, was ſich nicht empfiehlt. Den 20. November hat das
Geſamtminiſterium gerade wegen des Totenfeſtes nicht als Wahltermin
beſtimmt. Da die Wahl aber verfaſſungsmäßig im November ſtattfinden
muß, blieb kein anderer Tag als der 27. November übrig.”
Das Oberkonſiſtorium hat am 16. September unter Hinweis darauf,
daß durch die diesjährige Anordnung des Wahltermins nicht nur der
erſte Advent, ſondern durch die zu erwartenden Wahlagitationen auch
der Totenſonntag geſtört und hierdurch eine Verletzung des kirchlichen
Empfindens hervorgerufen werde, die dringende Bitte an das
Staats=
miniſterium gerichtet, die Wahltermine für die Zukunft auf einen
frü=
heren Tag legen zu wollen.
Gaujugendtag des Gewerkſchaftsbundes
der Angeſtellten.
wg. Am 8. und 9. Oktober fand in Darmſtadt der Gaujugendtag des
Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten ſtatt. Die Tagung wurde am
Samstag durch einen Begrüßungsabend im Chriſtlichen Hoſpiz
einge=
leitet. Nachdem Herr Hammer von der Ortsgruppe Darmſtadt
herz=
liche Begrüßungsworte an die Jugend gerichtet hatte, folgten in bunter
Neihenfolge Muſikvorträge, Rezitationen und Volkstänze, die davon
Zeugnis ablegten, daß unter der Jugend ein geſunder Geiſt herrſcht.
Den Höhepunkt des Abends bildete die Anſprache des Herrn
Bor=
chardt=Berlin, welcher die Grüße des Bundesvorſtandes überbrachte.
Seine Worte klangen aus in den Satz: „Laßt Darmſtadt für Eueren
Gau ein Eiſenach werden!“
Am Sonntag vormittag trafen ſich die Jungen und Mädels, um in
ſportlichen Wettkämpfen zu zeigen, daß ihre Körper noch geſund und
kräftig ſind. Auch fand um dieſelbe Zeit eine Führerſitzung ſtatt.
Mit großer Freude konnte man feſtſtellen, daß unter der Jugend des
G.D.A. ein großer Drang nach vorwärts herrſcht, daß man heraus aus
dem Sumpfe will, in dem wir uns befinden. Alles dieſes Streben faßte
Herr Borchardt in die Worte zuſammen: Eine Welt kann nicht von
heute auf morgen geändert werden, aber in unermüdlichem Kampfe
muß es uns gelingen, vorwärts zu kommen. Nur reſtloſe Hingabe kann
uns zu wahren Führern der Jugend machen. Führer der Jugend ſein,
heißt mit der Jugend fühlen und denken!
Um 11 Uhr verſammelten ſich alle Teilnehmer auf dem Marienplatz
zu einer öffentlichen Kundgebung. Als Vertreter der
Heſſi=
ſchen Negierung ſprach der Präſident des Landesbildungsamtes Herr
Profeſſor Dr. Urſtadt herzliche Begrüßungsworte, an die Jugend.
Er führte unter anderem aus, daß es ihn ganz beſonders freue, daß er
zu einer Jugend ſprechen dürfe, die ihren feſten Willen bekunde, ihre
ganze Kraft in den Wiederaufbau unſeres Vaterlandes zu ſtellen. Dies
Bekenntnis, daß wir bei unſerem Jugendbundtage in Leipzig am 3. Okt.
1920 und bei der Wimpelweihe am 18. Juli 1921 in Eiſenach niedergelegt
haben, ſei der beſte Beweis dafür. Diehl aus Frankfurt ſprach
hier=
auf den Vorſpruch an die Jugend, worauf Herr Borchardt vom
Bundesvorſtand warme und begeiſterte Worte zur Jugend ſprach. Noch
nie habe ein Volk ſolche Aufgaben erfüllen müſſen wie das deutſche, noch
nie ſeien ſolche Anforderungen an den Einzelnen geſtellt worden wie
jetzt, und dennoch heißt es nicht verzweifeln. Die Geſchichte wird
der=
einſt erſt beurteilen, was in unſeren Tagen geleiſtet wird. Wollen wir
aber die an uns geſtellten Aufgaben erfüllen, dann muß unſere Jugend
geſund ſein und bleiben. Wir wollen deshalb unſere Treue zu unſerem
Beruf und unſerem Vaterlande erneut bekunden und danach ſtreben,
daß wir Menſchen werden, Menſchen, die den Glauben an die Zukunft
nicht verlieren. Hierauf ſprach Ferd. May=Frankfurt a. M. über die
Jugendringbewegung und Franz Mittel=Mainz über die Aufgaben
der Jugend im G. D.A. Der Gauobmann Heß ſchloß die Kundgebung
mit einem herzlichen Dank an den Vertreter der Heſſiſchen Regierung
und einem dreifachen „Heil” auf den G
Durch Vermittelung und tatkräftige Unterſtützung der Darmſtädter
Volksküche war es möglich, den Teilnehmern ein gutes und reichliches
Mittageſſen zu verabreichen. Der Nachmittag wurde dann durch Spiele,
Volkstänze, Führungen durch die Stadt uſw. ausgefüllt. Um 5 Uhr
verſammelten ſich alle Teilnehmer wieder im Chriſtlichen Hoſpiz zur
Schlußfeier und Wimpelweihe. Herr Borchardt, der die
Wimpelweihe vornahm, ſagte in ſeiner Weiherede: Laßt uns unſere
Wimpel unſere Wegweiſer ſein, unſere Wegweiſer, die uns auf den
rech=
ten Weg führen, auf den Weg zum Licht, zur Sonne. Hierauf wurde
die eigentliche Weihe vorgenommen unter erneuter Bekundung unſeres
Willens. Wir wollen: mithelfen, daß unſer Volk und unſere Jugend
aus der Wirrnis der Niederlage, der Bedrückung und der
Selbſtzer=
fleiſchung wieder emporkommt; wir wollen mitarbeiten, indem wir
unſeren Beruf als unſere erſte und wichtigſte Lebensaufgabe betrachten,
denn allein durch die Arbeit kann der Zerſtörung und dem Verfall
Ein=
halt geboten werden; wir wollen als höchſten Leitſatz unſerer
Berufs=
arbeit das Wohl der Volksgeſamtheit betrachten; wir wollen rein und
geſund bleiben, geiſtig und körperlich, um zu dieſer Arbeit fähig zu
ſein; wir wollen wurzeln im deutſchen Geiſt und Leben, Verſöhnung
und Vertrauen zu allen Volksteilen faſſen und erneuern; wir wollen
uns gegenſeitig fördern und aneifern, daß hingebende Arbeit und reine
Freuden uns über unſere Jugendzeit hinweg zu einem rechten
Lebens=
ziele führen.
Mit einem kräftigen „Heil” und einem fröhlichen „Wiederſehen
bei dem nächſten Gautage fand die glänzend verlaufene Tagung ihren
Abſchluß.
Der Held von Oſtafrika General von Lettow=
Vorbech in Darmſtadt.
nn. Im überfüllten Feſtſaal des Städtiſchen Saalbaues ſprach geſtern
auf Einladung der Deutſchnationalen, Ortsgruppe Darmſtadt, der zähe
Verteidiger umſerer oſtafrikaniſchen Kolonien, Herr General von Lettow=
Vorbeck über ſeine Erlebniſſe in Oſtafrika in zweiſtündigem Vortrag in
überaus feſſelnder Weiſe. Der Vorſitzende, Herr Rudolf Kindt, ein
alter Afrikaner, begrüßte den Redner des Abends ſowie die impoſante
Verſammlung in herzlichen Worten und wies darauf hin, daß durch den
Vertrag von Verſailles wir unſere Kolonien verloren. Auch das
Ko=
loniſierungsrecht hat man Deutſchland abgeſprochen, weil es nicht
kolo=
niſieren könne. Ein Vergleich mit dem wirtſchaftlichen Aufſchwung
unſerer Kolonien mit dem Kolonialbeſitz England und Frankveichs zeigt
aber gerade das Gegenteil. Bei dem Eingebovenem unſerer Kolonien
lebt die goldene Zeit in der deutſchen Herrſchaft auch heute
noch fort. Mit lebhaftem Beifall begrüßt führte General von Lettow=
Vorbeck etwa folgendes aus: Die Kolonialfrage iſt ſolange deutſche
Ge=
ſchichte geſchrieben wird, geradezu die treibende Kraft in der
Entwicke=
lung Deutſchlands geweſen. Die Hauptfrage war immer die Frage,
wo=
hin mit unſerem Bevölberungsüberſchuß. Im 19. Jahrhundert ſind
mehr als 40 Millionem Deutſche ausgewandert. Zur Zeit unſerer
höch=
ſten Bevölkerungsſtandes war der Wandertrieb aber ſehr gering. Der
Augenblick war vorauszuſehen, wo durch die induſtrielle Hochſpannung
der Bevölkerungsdruck der Heimat unerträglich wurde. Von dieſem
Ge=
ſichtspunkt aus war es zu begrüßen, daß ſich Deutſchland in letzter
Stunde noch einigen Kolonialbeſitz erwerben konnte. Die deutſche
Kolo=
niſation hat nur 30 Jahre gedauert. Die koloniſierten Gebiete haben
ſich ruhig und ſtetig auf das beſte entwickelt und in der kurzen Zeit
über=
raſchende Erfolge gebracht. Es beſtand die begründete Ausſicht für Mil
lionen deutſcher Volksgenoſſen eine zweite Heimat zu ſchaffen. Mit Recht
hat ein Engländer Oſtafrika mit Indien verglichen. Ein großer
Unter=
ſchied beſtand zwiſchem dem deurſchen Kolonien und den Kolonien
Eng=
lands und Frankreichs. Seit dem Jahre 1870 wurde dort das
Menſchen=
material zu politiſch=militäriſchen Zwecken ausgenutzt. Deutſchland lehnte
es ab ſeine Kolonien zu militariſieren. Bei unſeren Reichsbehörden
fehlte die einheitliche Direktive, welche Aufgaben den Kolonien in einem
Kriege zufallen ſollten. Im Weltkrieg haben ſie ſich als militäriſche und
politiſche Machtfaktoren erwieſen. Aber auch die großen und leitenden
Geſichtspunkte fehlten bei unſerer Koloniſierungsarbeit. Erſt der Krieg
hat uns gezwungen, auch zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Damit
wurdem die militäriſchen Führer vor eine ſchwere und faſt unlösbare
Aufgabe geſtellt. Dieſe Aufgabe iſt noch erſchwert worden durch den
Ausſpruch des großen Reichskanzlers: „Das Schickſal der Kolonien wird
auf den Schlachtfeldern Europas entſchieden”. Mit einer ſolchen
ſchwäch=
lichen Auffaſſung konnten ſich unſere Siedler niemals befreunden. Man
legte die Hände nicht in dem Schoß und begann mit weitem und ſicherem
Blick ſich Klarheit üben das Ziel, möglichſt viele feindliche, Kräfte auf den
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.
Rummer 273.
M RenHe
erſt in zweiter Linie, denn dieſer Krieg ging um das Schickſal des
Va=
terlandes: „Sieg oder Undergang‟. Wir hatten alſo unſere Truppen
micht als Kampfzweck ſondern als Kampfmittel zur Verwendung und ſo
galt es auch die Kolonie und die Truppen nur ſo einzuſetzen, um das
Vaterland zu entlaſten. Nur ſchwache militäriſche Kräfte ſtanden für
den Kampf beveit: 2400 Mann, außerordentlich ſchlecht bewaffnet und
ohne moderne Geſchüitze. Die Höchſtziffer wurde mit 3000 Mann Weißen
und 11000 Mann Schwarzen erſt ſpäter erreicht. Mit der Verwendung
der Bantu=Neger als Feldſoldaten ging man ein großes Riſikko ein.
Da=
gegen hatten ſich die Aslaris ſchon bei den erſten feindlichen
Zuſammen=
ſtößen als eine vortreffliche und mutige Kampftruppe aufs beſte bewährt.
Wie ſteht es mit den wirtſchaftlichen Hilfsmitteln? Die Engländer
glaub=
ten uns mit der Küſtenblokade auf die Kniee zu bringen. Wir waren
jedoch optimiſtiſcher! Und in der Tak, die Kolonie hat uns in der faſt
3½ jährigen ſchwveven Kriegszeit, außer Waffen und Munition, alles
ge=
liefert, was zum Unterhalt unſever Truppen erforderlich war. Wir
konnten es wagen dem Kampf mit dem Feinde aufzunehmen, auch mit
einem uns welt überlegenem Teil. Wie weit es uns gelungen iſt
feind=
liche Kräfte auf den Oſtafrikakriegsſchauplatz abzulenben, zeigen die
nach=
ſtehenden Zahlen aus engliſcher Quelle: Im Laufe der pſtafrikaniſchen
Kämpfe hat der Feind 300 000 Mann, darunter 140 Generale gegen ums
ins Feld geführt. Die Verluſte mit 60 000 Mann ſind keinesfalls zu
hoch. Außerdem noch 140 000 Pferde und Maultiere und unzählige
Automobile. Auf einen deutſchen Askari kamen 100 Feinde und 10
Au=
tomobile. Angeſichts unſerer ſchwachen Kräſte kam eine lange
Grenz=
verteidigung nicht in Betracht. Under Zuſammenfaſſung all unſerer
Kampfmittel griffen wir den Feind immer und immmer au ſeiner
emp=
findlichſten Stelle an. Während wir an der Ugandabahn zuud im
Kili=
mandſcharoggbiet einen zähen Buſch= und Kleinkrieg führten, erſchien
plötzlich im November 1914 eine britiſche Transportflotte vor dem Hafem
von Tanger. Alle unſere verfügbanen Kräfte wurden nach der
Lan=
dungsſtelle abgerollt. 6000 engliſche Feinde waren ſchou gelanbet. Mit
kaum 1000 Mann traten wir dem Feind entgegen. Mit einem Stoß
unſerev Askaris im Zentrum und Flanke des Feindes verwieleltem wwir
ihn in Niederlage und eiligſte Fluchk. Nur als Trümmer kamen ſie auf
ihren Schiffen an. Die Niederlage konnten ſich die Engländer nicht
er=
klä
n. Sie behaupteten, wir hätten ſie bei Tanger mit dreſſierten
Bienen beſiegt.
Mit Stolz und Freude berichtet der vortreffliche Redner ſodann von
den erfolgreichen Kämpfen im Buſch im Jahre 1915/16, insbeſondere mit
General Smuts.
Im Oktober 1917, nach erfolgreichen Kriegsjahren kämpften die
Truppen imer noch auf deutſchem Boden. Durch Selbſthilfe wurde
unſer Etappen= und Transportweſen organiſiert. Den für dem Europäer
gegen die Malaria unentbehrlichem Chinin ſtellten wir durch Abkochungen
der Chinarinde her. Die Truppe gab ihr den Medizinnamen Lettow=
Schnaps. Die Diſziplin war ideal, weil ſie auf freituilliger
Unterord=
nung beruhte. Trotz der erfpeulichen uoraliſchen Zuſtände und der
hohen ſoldatiſchen Enzwickelung unſerer Truppsn, wurden die
Kampf=
ausſichten täglich trüber
Die Geſchütze waren vernichtet und jeder Mann
hatte nur noch 20
Pat=
en. Wir mußten auf die rauchſtarken Patronen
für M
ell 71 zurückgreifen. Wir waren ohne richuärtige Verbindung
und T
age. Unſere Verſorgungsquelle waren die feindlichen
Maga=
ein Schlag gegen portugieſiſche Truppen am Novumafluß, ivo wir ung
he
uere Vorräte an Munition und Rleidung erbeuteten. Am Abend
zu neuen Taten bereit. Eingehend ſchildert der Ledner noch den Alein=
und Buſchkrieg und die aufreibenden Kämpſe mit den Engländern. Im
November 1918 wäre es uns bäld gelungen, die britiſchen
Etappen=
ſtationen in Zentralafrika aufzurollen. Wie ein Blitz aus heiterem
Himmel traf uns die Nachricht vom Waffenſtilſtand und der
bedingungs=
loſen Uedergabe von Oſtafrika. In Abercon legten unſere in ſtolzer
Haltung ihre Gewehre nieder, von deuen nicht ein einziges deutſchen
Urſprungs mehr war.
Das traurigſte für uns Afrikaner, die Heimkehr ſtand uns nun bevor.
In Rotterdam enthüllte ſich uns ganz das Bild, was aus unſerer
Hei=
mat geworden war: Deutſchland war wieder einmal ein Opfer ſeiner
Illufionen und ſeiner Gutgläubigkeit. In Afrika kannte man ſolchen
kleinlichen Parteihader nicht. Die Taten unſerer Afrihakämpfer haben
ſich auf ihr Vaterland zu beſinnen. Denm größer als der
Zuſammen=
bruch Deutſchlands ſind die Taten und Leiſtungen ſeines Volkes und beſten deutſchen Organiſten der Gegenwart, gewonnen war, der ſein
Feldheeves, die im Weltkrieg vollbracht wurden.
Endloſer Beifall dankte dem vorzüglichen Redner für ſeine in
ſchlich=
ten Worten erzählten Ruhmestaten.
für Monat Oktober 1921.
* Der Aquarienfreund vereinigt ſeine gleichalterigen Fiſche, um an
der Heizung zu ſparen, in Geſellſchaftsaguarien, die er teilweiſe ſchon
im September bepflanzt hat, damit die Gewächſe ſich noch gut bewurzeln
ſollten. Aber mit dem ſchloimmendem Pfeilkraut (Sagittaria natans) und
namentlich mit Waſſerpeſt kann er während des ganzen Winters noch
Aquavien einrichten.
Selbſtverſtändlich darf man nur Fiſche zuſammenſetzen, die ſich
gegen=
ſeitig vertragen und nicht etwva raufluſtige Cichliden mit kleinen,
wehr=
loſem Zahnkarpfen. Auch muß man ſich etzwvas nach der Heimat der Fiſche
richten und nach den ihnen zuſagendem Lebensgewohnheiten, denn nicht
jeder Fiſch will gleiche Waſſerwärme haben.
Unter den Wildfiſchen unſerer Heimat hat von den Winterlaichern
der Kilſch (Coregonus geronius) das Fortpflanzungsgeſchäft bereits im
September begonnen. Eine Ausnahme macht der Kilſch des Ammerſees
(Coregonus geronius var bavaviea Hofeg), der im Juni und Juli laicht.
November die Aalraupe, die Meerforelle, die kleine Maräne, der
Blau=
felchen. der Gangfiſch, die große Maräne und der Schnäpel. Die
Regen=
hogenforelle beginnt erſt zu laichem im Januar und hört auf damit im
Mai. Die längſte Laichzeit, von Oktober bis Appil, hat der Bachſaibling.
kann man ſich auch allerlei intereſſantes Getier holen. Wir erinnern z.
B. an die Waſſerſpinne und verweiſen gleichzeitig auf die Waſſerwanzen, bringen möge.
wie auf die räuberiſchen Schwinmkäfer, die wir felbſt unter dem Eiſe
in Begattung ſehen. Der größde und ſchlimmſte unter ihnen iſt der
Gelbrandkäfer, der in mehreren Arten die Gewäſſer Deutſchlands
be=
wohnt. Sie haben durcktweg die Größe vom Vorderglied eines Daumens
der Manneshand. Die Vorderbeine der Männchen ſind mit großen,
runden Haſtſcheiben verſehen, mit deren Hilfe ſie ſich zur Paarungszeit
vorzügliche Dienſte leiſten. Den Weſbchen fehlen dieſe Haftorgane
au=
ßerdem erkennt man ſie meiſtens an den längsgefurchten Flügeldecken, ſind an Herrn Amtsrichter Dittmar hier zu richten.
Faſt noch ſchlimmere Unholde als dieſe ausgebildeten Käfer ſind ihre
mit mörderiſchen Freßzangen ausgerüſteten Larven.
Der Terrarienliebhaber ſchaffe alle Tiere, ſoweit ſie nicht in
heizzen Zimmer überwintern ſollen, bei kühlem und ſtürmiſchem Wetter
in die Ueberwinterungs=Aquarien. Die einheimiſchen Kriechtiere
werde=
in mit feuchtem Moos gefüllten und oben vergitterten Kiſten in den neue Truhe für Pavierlappen!
Ueberwinterungsraum geſtellt. Von Wichtigkeit iſt, daß die Tiere gut
genährt ſind. Die Beſitzer von Exotem müſſen nun ſorgſam acht geben
und fleißig den Thermometerſtand beobachten. Denn gerade jetzt, wo
die Zimmer noch nicht ſtändig geheizt werden, und die Nächte ſchon
kühl
ſind, iſt die Gefahr. Tiere aus wärmerem Gegenden zu verlieven
am
größten. Dies gilt ſowohl für den Beſitzer von exotiſchen Reptilien, als
auch für den von exotiſchen Fiſchen. Es darf nie außer acht gelaſſe
werden, daß plötzliche Temperaturſchwankugem oft weit gefährliche
ſind, als das allmähliche Sinken der Temperatur etwas unter das
all=
gemein angenommene Minimum.
Mitg
eilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „
Hot=
tomia!
rmſtadt. Sitzung jeden 1. und 3. Samstag im Monat im
Veneinslokal Brauerei „Geſiſcher Hof”. Wilhelminenſtraße 1. 1. Stock.
Reichhaltige Bibliothek und Präparatenſammlung vorhanden. Gäſte und
Freunde des Vereins ſtets willkommen.
A.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Küuſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rebaktion ihr Urteil vor.
ſchaft tritt ſoeben mit einem hervorragenden Programm für den
kommenden Winter vor die Oeffentlichkeit. Vilma
Mönckeberg=
tag, 21. Oktober, mit einem Märchenabend einleiten. Ein Geſamt=
Gaſtſpiel des Neuen Theaters Frankfurt ſoll den Dichter
Wilhelm von Scholz mit einer Aufführung ſeines Schauſpiels „Der
Wettlauf mit dem Schatten” in Darmſtadt einführen, während das
Frankfurter Schauſpielhaus unter Leitung und
Mitwir=
kung des Intendanten Richard Weichert mit ſeinen beſten Kräften, wie
Gerda Müller und Fritz Odemar, der niemals zu erſchöpfenden Kunſt
junge Münchener Tänzerin, deren Tanz als prieſterliche Kunſt gefeiert
wird, wird zum erſten Male in Darmſtadt auftreten. Zwei Vorträge
ſollen in deutſche Kunſt und deutſche Kultur einführen: „Wilhelm
Michel wird in einem Vortrag „Datterich, der Elementargeiſt” eine
überraſchend vertiefte Auffaſſung, der Elementargeſtalt der
berühmte=
ſten Darmſtädter Dialektdichtung geben; Profeſſor Dr. V. C. Habicht
wird ſeine jüngſten Forſchungen über die Zuſammenhänge zwiſchen
Mathias Grünelvald und der deutſchen Myſtik an Lichtbildern darlegen.
n/Beſondere Freude dürſte ein Gaſtſpiel von Darmſtadts beliebteſtem
Bühnenkünſtler hervorrufen: „Bruno Harprecht kommt von
Hamburg, um ſich mit Eliſabeth Horn, zu einem luſtigen Brettlabend
im Rahmen der Geſellſchaft zu vereinigen. Die feine alte Kunſt der
Schattenſpiele wird durch eine Aufführung der Münchener
Schat=
tenſpiele unter der Leitung von Ernſt Moritz Engert, deſſen
Scherenſchnitte in der Ausſtellung der Sezeſſion das Entzücken der
Ken=
ner erwecken, vertreten ſein. Geleitet von dem Beſtreben, die Güter der
Kunſt und Kultur auch den unter den jetzigen Verhältniſſen ſchwer leit
denden Kreiſen, insbeſondere dem gebildeten Mittelſtand, zugäuglich zu
machen, hat die Geſellſchaft den Mitgliedsheitrag überaus niedrig
an=
geſetzt. ffür acht Abende Saal nur 25 Mark, numerierter Sperrſitz
35 Mk.): Sätze, wie fie wohl in keiner anderen Stadt bei einem ſo
hoch=
ſtehenden und abwechſelungsreichen Programm zu finden ſind. —
An=
meldungen nimmt die Buchhandlung Veroſträßer entgegen. (S. Anz.)
+ Arheilgen, 12. Okt. Holzverſorgung. Da ſeit der letzten
Leſeholzkartenausgabe bei vielen hieſigen Einwohnern ſtark veränderte
inkommensverhältniſſe eingetreten ſind, machten es ſowohl die
Inter=
eſſen der ärmeren Perſonen, als auch des Waldes nötig, diejenigen
Haushaltungen feſtzuſtellen, deren geringe Einkomuensverhältniſſe den 9
Kauf von Brennmaterial nicht wohl geſtatten. Alle
Haushaltungsvor=
ſtände, weſche ein Einkoprmen hon ziehr als 10 000 Mark haben, müßten
darum ausſcheiden) um den Aerineren die nur ſehr begrenzte Menge
Lefeholz” zukomzuen zu laſſetn. — In der geſteigen Verſammlung des
hieſigen Jüuglingsvareins dielt Herr Kand. chem. Becher,
Sohn des Bahnhefsvorſtehers Bicher von Kranichſtein, einen
hochinter=
eſſanten Vortrag. Das Lhema lautete: „Streifzüge in das Gebiet de=
Chemie‟. Der Vortragende kam in ſeinen Ausführungen ſperiell auf
das kürzlich ſtattgefundene Exploſionsunglück zu Oppar zu ſprechen, und ſ.
mancher der Zuhörenden bekam jvohl erſt jetzt ein klares Bild von der
Wirkung der chemiſchen Stoffe und von den Ausuehnung des Unglücks.
der Vortrag, der ſich eines reilt guten Beſuches erfreute, brachte dem
Nedner reichent Beifall ein. — Auch die hieſige ebangeliſche
Mäu=
nervereinigung, hat mit ihrer
Wiuterarbeit begonnen. Jeden
Monat ſoll nun ein Vortrag mit freier Ausſprache ſtattfinden. Als erſtes
Thema war der Entwurf der neuen Kirchenverfaſſung für Heſſen
ge=
ſtellt. Derſelbe wird, wie bekannt, demnächſt dem verfaſſunggebenden
Landeskirchentag zur Veratung übergeben und iſt von
rößter
Bedeu=
tung für die künſtige Geſtaltung unſerer Landeskirche. Der gutbeſuchte
Vortrag zeigte, wie weri ell es iſt, wenn derartige Angelegenheiten in
freier Ausſprache dem Volte zugänglich gemacht wverden.
tion unſeres Pfarraſſiſtenten wurden die Namen unſerer Geiſtlichen
durch einen Druckfehler entſiellt. Unſer Ortsgeiſtlicher iſt Herr Pfarrer
Grein, während Herr Hugo Vetzel als Pfarraſſiſtent ordiniert wurde.
— Klein=Bimmern, 11. Okt. Am Donnerstag, 13. Oktober, feiert
das Ehepaar Wilhelm Oberle und Margarete geh. Schnellbacher das
Feſt der Silbernen Hochzeit und ihr 25jähriges Geſchäftsjuhiläum mit
2 Lieferanten.
r. Zwiungenberg, 11. Okt. Kirchenglocken. Die neuen Glocken
der ebangeliſchen Kirche wverden nun ſeit vorigen Sonntag geläutet, und
ſind dieſelben zur vollen Zufriedenheit der Einwohnerſchaft ausgefallen.
Das harmoniſche Geläute ertönt wohlklingend von der hochgelegenen
Kirche in die weite Ebene hinaus, den Beginn des Gottesdienſtes an
zine und die Patronentaſchen des Feindes. Ende Nooember gelang uns Sonn= und Feſttagen verkündend, ebenſo gewiſſe Tagesſtunden
anzuzei=
gen und bei Beerdigungen das Leichenbegängnis in feierlicher Weiſe zu
begleiten. Neu eingeführt wurde, daß bei Eheſchließungen, und zwar
ſtanden unſere Truppen mit Kleidung und Munition ſriſch ausgerüſtet, während des Ganges der Neuvermählten vom Standesamt (Nathaus)
bis zur Kirche, mit allen Glocken geläutet werden ſoll.
— Erbach j. Obw., 11. Okt. In den Tagen vom 7.—9. Oktober
brachte die „Geſellſchaft der Muſikfreunde im Oden= betätigen.
wald” (Sitz Erbach i. Odw.) als erſte Veranſtaltung ihres zweiten
Vereinsjahres drei Herbſtkonzerte, die ſich zu einem
außer=
ordentlichen künſtleriſchen Ereignis geſtalteten. Der Freitag=Abend ſah
eine erſvartungsvoll geſtimmte Schar in dem neuen Saal des „Anker”
in Stockheim, wo das ausgezeichnete RebnenQuartett aus Frankfurt
a. M., das unmittelbar vor einer größeren Kunſtreiſe durch Spanien
ſteht, Beethobens Quartett Werk 59 Nr. 1. Hugo Wolfs „Iſtalieniſche
Serenade” und Schuberts unvergleichliches Quartett „Der Tod und das
Mädchen” vollendet vortrug. — Am Samstag=Abend fand in der in
feſtlichem Kerzenlicht erſtrahlenden altehrwürdigen Stadtkirche zu
Mi=
auch in der Heimat volle Anerbennung gefunden und viele veranlaßt, chelſtadt als 25. und Jubiläumskonzert der Geſellſchaft ein geiſtliches dem Hauſe mit, daß Präſident Dr. Streck er ſein Mandat nieder=
Konzert ſtatt, zu dem Arnold Landmann aus Mannheim, einer der gelegt habe.
hohes Können mit Werken von Bach, Buxtehude, Brahms und Reger
ergänzt durch geiſtliche Cböre, die durch den Chor der „Geſellſchaft der Pferdebeſtandsaufnahmen vorgenommen wurden. Die Pferde ſollen
Muſikfreunde” und den Michelſtädter Kirchenchor unter der ſtraffen
Leitung von Kammerſänger Nieratzky=Erbach und Oberpfarrer Bürſt=
Kalender für Aquarien= und Terrarienfreunde, lein=Michelſtadt zur Wiedergabe gelangten. — Den Schluß= und Höhe= es ſich um bie Ausführung einer Verfügung des Reichswehrminiſters
punkt bildete am Sonntag=Abend ein Konzert des Heſſiſchen
Landes=
theaterorcheſters aus Darmſtadt im Saale von „Schmerkers Garten‟
in Michelſtadt, das unter Michael Ballings genialer Leitung die
Egmont=Ouvertüre und 1. Symphonie von Beethoven und Mozarts
Figaro=Quvertüre und Symponie Es=Dur vollendet vortrug. Frau
Heſſe vom Heſſiſchen Landestheater, die binnen kurzem Mitglied der
Dresdener Staatsoper ſein wird, ſang mit voller Entfaltung ihrer worden,
wundervollen Mittel und in vornehmſter künſtleriſcher Auffaſſung die
ſchwierige Beethovenſche Arie „Ah perfido”, ſowie die Arie der Gräfin
aus „Figaros Hochzeit‟. Die Darbietungen der Darmſtädter Künſtler
(die überdies ſo entgegenkommend waren; bereits am Nachmittag das
gleiche Programm in einem leider nicht ſonderlich beſuchten
Sonder=
konzert für die Gewerkſchaften zu ſpielen), löſten bei den den großen Soldaten oder Perſonen handeln, die der Reichswehr überhaupt nicht
Saal bis zum letzten Platz füllenden Zuhörern Stürme des Befalls
und der Dankbarkeit darüber aus, daß das hervorragende Orcheſter des angehören.
Landestheaters unter Führung ſeines berufenen Leiters, des
General=
muſitkdirektors Balling, den Weg in den öſtlichen Odenwald gefunden
Im Oktober beginnen der Lachs, die Seeforelle, der Seeſaibling, im hatte. Es beſteht allgemein der driugende Wunſch, daß dieſes erſte vorlage, die Abänderung des Gemeindeumlagenge=
Orcheſter=Konzert in Erbach=Michelſtadt nicht das letzte ſein möge und
daß das Landestheater=Orcheſter auch für die Folge (wie dies jetzt durch Ausſchußanträgen angenommen, nachdem Abg. Sames namens der
das dankenswerte Entgegenkommen der Generaldirektion des Landes= Dem. Partei und Abg. Lur namens der Sozialdemokratiſchen Partei
theaters ermöglicht wurde), ſeiner Beſtimmung, dem ganzen Lande zu trotz vorhandener Bedenken ihre vorläufige Zuſtimmung zu der Vorlage
Aus den Tümpeln draußen, wo die Natur reges Leben entfaltet, dienen, entſprechend auch einer von den großen Wegen des Verkehrs erklärt haben.
abgelegenen Gegend, wie dem dicken Odenwald, ſeine herrliche Kunſt
O Waldmichelbach, 11. Okt. Am Sonntag, den 23. b. M., findet zu betr, wird nach dem Bericht des Abg. Sames (Dem.) angenommen.
Ehren des bekannten Odenwälder Dichters Adam Karrillon Es handelt ſich im Weſentlichen um andere Einrangierung verſchiedener
hier eine Feier ſtatt, beſtehend in der Ueberreichung eines Ehren= Beamtenklaſſen.
bürgerbriefes und Enthüllung einer Gedenktafel, an dem
Geburtshauſe des Dichters. Es iſt dies das jetzt noch im Gebrauch Kraftwerkes Wölfersheim berichtet Abg. Sames (Dem.)
befindliche Schulhaus, in dem der Vater des Dichters lange Jahre als
am Körper des Weibchens feſthalten, und die ihnen auch beim Naube Lehrer wirkte. Alle Freunde und Verehrer des beliebten Dichters ſind teln des Staatskredits zu bewältigen, unter Vorbehalt der
Ueberſchrei=
zu der Feier herzlichſt eingeladen. Anmeldungen und etzwaige Anfragen tung, die heute nicht zu berechnen iſt.
6 Fürth, 11. Okt. Von einem reichen Segen an Obſt werden die wohnenden Bauern vor, die ſich darüber beklagen, daß das abgebaute
nahmen dafür grenzen ans Fabelhafte. So wird die Obſternte eines
Landwirtes der Nachbarſchaft auf etwa 1000 Zentner geſchätzt, was
einer Einnahme von etwa 100 000 Mk. entſpricht. Da gibts wieder eine
nun bei uns ziemlich beendigt, aber leider ſchlecht ausgefallen. Nur
wenige Landwirte ſind in der Lage, kleine Mengen abzugeben viele
ſind ſogar gezwungen, ſich noch Kartoffeln zu kaufen; dabei ſind Bauern,
geneh=
die im vorigen Jahre außer ihrem Bedarf noch 100 Zentner verkaufen,
konnten. Der nicht Landwirtſchaſt treibenden Bevölkerung hält es
des=
en wegen ſehr ſchwer, ſich mit den nötigen Winterkartoffeln einzudecken,
dazu kommt noch der hohe Preis, der ſich wohl auf 70 Mark, vielleicht berichtet Abg. Delp (Soz): Es ſollen nach der mit dem Reichsgeſetz
auch noch höher, zu verſteifen ſcheint. Auch der Preis für Aepfel iſt in Verbindung ſtehenden Vorlage ſämtliche Gemeinden und Städte zur
für den Zentner bezahlt. Ebenſo iſt es mit dem Getreide, bei dem
immer höhere Preiſe vom Erzeuger herausgepreßt werden; beſonders dem Neichsgeſetz eine Abgabe von 5 Prozent des Nutzungswertes ſeiner
gilt dies von der Gerſte und dem Weizen.
laßt, die ſäumigen Landwirte aufzufordern, bis zum 15. Oktober das dieſer Summe dienen. Die Gemeinden und Länder können Zuſchläge
erſte Viertel des urſprünglich geforderten Lieferſolls abzuliefern, an= zu den genannten 5 Prozent erheben. Die Abgabe wird nach
Maß=
ſonſten ſtrengere Maßregeln ergriffen werden müßten. Fände eine gabe der im Einvernehmen mit den Miniſterien des Innern und der
Ermäßigung des Lieferungsſolls ſtatt, dann werde dies bei der nächſten Finanzen vom Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt alljährlich in
— Die Freie Literariſch=günſtleriſche Geſell= Ablieferung berückſichtigt. Die Landwirte des Kreiſes haben nämlich Pfennigen auf je 100 Mk. des abgabepflichtigen Wertes der Gebäude
gegen die Höhe des Lieferſolls Proteſt erhoben und wvollen dieſe herab= zur Erhebung ausgeſchrieben. Die Gemeinden haben mindeſtens
Hamburg, die gefeierte Vortragskünſtlerin, wird die Spielzeit am Frei= darin zu liegen, daß man für die Sollablieferung für Korn nur 105 Mk. Abgaben zu erheben. Die Wohnungsabgabe wird berechnet nach der
bezahlt werden. Noch größer iſt der Unterſchied bei dem Weizen; der mit der ſie am 31. Dezember 1920 im Brandkataſter eingetragen ſind.
Staat zahlt 115 Mk. Private 200—220 Mk. für den Zentner. Das iſt
des Pudels Kern!., Frucht, und namentlich Korn, hat es ja in Hülle und Bedenken gegen die Steuer namens der Landwirtſchaft. Die Steuer
Fülle gegeben,
Pp. Worms, 11. Okt. Der Rheiniſche Verkehrsver= erteilen, und beantragt, die Oekonomiegebäude von der Steuer frei
band tagte in Worms. Am erſten Tage fanden die für den glatten
Schillers einen Abend widmen werden. Edith von Schrenk eine Verlauf der Tagung nötigen Vorarbeiten ſtatt. Der Abend vereinte
die Teilnehmer zum zwangloſen Zuſammenſein. Am Haupttage fand bringen muß, ſollen in 20 Jahren getilgt werden. Es war zunächſt
vor=
nach einer ſachgemäßen Führung durch die Stadt am Vormittag die geſchlagen, durch 10 Prozent Aufſchlag auf den Mietwert den Betrag
öffentliche Verſammlung im Nibelungenſaale des Cornelianums ſtatt, aufzubringen. Das hat ſich jedoch praktiſch als undurchführbar erwieſen.
die Regierungspräſident a. D. 9
Gäſte und Teilnehmer begrüßte. Miniſterialrat Dr. Sonnenſchein
übermittelte das Bedauern des Staatsminiſters Dominieus, nicht er= den Gemeinden nicht ſchwer fallen, die Steuer einzutreiben. Im
üb=
ſcheinen zu können. Geheimrat Knebel vertritt den Reichsminiſter, rigen handelt es ſich lediglich um ein Ausführungsgeſetz, das auf Grund
der ebenfalls zur Beſprechung der wichtigen Verkehrsfragen in München des Reichsgeſetzes erlaſſen werden muß.
etr Doih i er Feauftral. 00. — , Nicke.
miniſters an der Tagung zu betonen und das Verſprechen zu geben, daß
für die Förderung der Verkehrsbeziehungen der Rheinlande alles nur
Mögliche geſchehen werde. Regierungsrat Kallenberg bringt die
Grüße der Ciſenbahndirektion Mainz und betont die Gleichartigkeit der
Intereſſen. Die Eiſenbahndirektion Mainz ſei immer bereit, den
In=
tereſſen des Verkehrsverbandes entgegenzukommen. Die Verkehrslage
habe ſich bereits weſentlich gebeſſert, und es werden jetzt 53 Prozent des
Fahrplanes vor dem Kriege gefahren. Mit der Aufhebung der
Sank=
tionen haben auch die Zollaufenthalte aufgehört. Jedoch ſei zu
be=
göſten, daß die militäriſche Prüfung des Gepäcks auf den
Uebergangs=
bahnhöfen (Goldſtein. Höchſt) beſtehen geblieben iſt. Es iſt deshalb
gut, wenu ſich die Reiſenden dort zu ihrem Gepäck einfinden. Reger
führt die Einführung der Sonntagsfahrkarten an und gedenkt der
be=
vorſteheußen Erhöhung der Fahrpreiſe. — Es ſprechen noch
Glück=
wünſche guls und überbringen Grüße. Provinzialdirektor Dr. Beſt=
Mainz für die Heſſiſche Negierung, Oberbürgermeiſter Dr. Köhler=
Worras, Wirkiicher Geb. Nat Magim. Kraus von der Neichszentrale
für deutſche Verkehrswverbung (Berlin) hielt dann über „Ausbau der
eutſchen Verkehrsfrembenorganiſation” und Syndikus Schmidt=
Verlin über „Beſatzungsleiſtungen und ihre Vergütungen” Vortrag. —
Die geſchloſſene Mitgliederverſammlung fand am ſpäten Nachmittag
ſtatt.
fpd. Aus Oberheffen, 9. Okt. Wenn vernünftige
Land=
wirte die veröffentlichten Richtpreiſe von etwa 40—45 Mark für
den Zentner Karxtoffeln als angemeſſen bezeichnet und
aner=
kannt haben, ſo treibt trotzdem der Wucher ungehindert ſein Unweſen.
In erſter Linie aber trägt an dieſen Verhältniſſen eine unglaubliche
Preistreibenei Schuld, die von den induſtriellem Werkem der nahem
Groß=
ſtädte betrieben wird. Dieſe laſſen die Dörſer mit Autos befahren und
alle nur irgendwie erreichbaren Kartoffelmengen zu jedem Preiſe
auf=
kaufen. Keine Verwaltugsbehörde iſt gegen dieſen Unfug bisher
ein=
geſihritten. Wenn dieſe von den Slädten — auch dieſe beteiligen ſich —
und der Induſtrie begonneue Politik ſo weiter betrieben wird, dann iſt
es ausgeſchloſſen, daß andere Bevölkerungskreiſe, ſich mit preiswerten
artoffeln verſorgen können.
8
Reich und Ausland.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Der beſchäftigungsloſe Arbeiter Otto
Kade vergiftete ſich geſtern in ſeiner Wohnung in der Heiden=
* Arheilgen, 12. Okt. In dem geſtrigen Bericht über die Ording= feldſtraße durrch Gas. Mit ihm ging ſeine Schweſter, die er von
der Arbeitsſtelle rufen ließ, mit ihrem fünf Monate alten Söhnchen
auf die gleiche Weiſe in den Tod.
Frankfurt a. M., 11. Okf. Wegen Brandlegung am
Ku=
liſſenhaus der Oper in der Nacht zum 28. März hatten ſich heute
6 Angeklagte, die Mitglieder der anarchiſtiſchen Vereiigung waren, vor
dem Schwurgericht zu berantworten. Das Unternehmem verfolgte den
Zweck, dem Abtransport von Sipomannſchaften nach Mitteldeutſchland,
uo Uuruhen ausgebrochen warven, zu verhindern. Wegen verſuchter
vor=
ſätzlicher Brandſtiſtung wurden drei Angeklagte zu je 1½ Jahren
Ge=
fängnis, wegen Beihilfe einer zu einem Jahre und zwei weitere
An=
geklagte zu je achſt Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Angellagter, der
erblindet iſt, wurde bedingt begnadigt.
fpd. Gersfeld, 10. Okt. Ein gutes Vorbild. Der Landwirt
Dittnar in Rommers hat ſeine überſchüſſigen Kartoffeln für 25 Mk.
den Zentner abgegeben und höhere Angebote mit dem Bemerken
abge=
lehnt, daß der Preis für Leute, die alles kaufen müßten, gerade hoch
genug ſei. Dieſem Beiſpiel ſind nun auch andere Landwirte der
Ge=
meinde Rommerus gefolgt. Auch aus anderen Gemeinden des Kreiſes
Gersfeld berichtet man, daß auch dort Landwirte ſich in gleicher Weiſe
Heſſiſcher Landtag.
111. Sitzung.
St. Darmſtadt, 12. Oktober.
Am Regierungstiſch: Staatspräſident Ulrich, Juſtizminiſter von
Brentano, Fiuanzminiſter Henrich und Negierungsvertreter.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 2/,10 Uhr und teilt
Kleine Anfragen.
Abg. Kiel (U.S.P.) fragt an, ob der Regierung bekannt ſei, daß
auch hier wieder beſtens bewällrte. Die Vortragsfolge wurde glücklich im Kreiſe Gießen (in Großen=Buſeck uſtv.) durch Reichswehroffziere
für etwaige innere Unruhen dem Neichswehrbataillon geſtellt werden.
Staatspräſident Ulrich verlieſt eine Regierungsantwort, nach der
handelt. Es war notwendg, feſtzuſtellen, ob genügend Vorſpann für
das Reichswehrbataillon Gießen vorhanden iſt, falls dieſes Bataillon
einmal plötzlich ausrücken muß. Das Bataillon iſt aus
Sparſamkeits=
gründen ſo ſchlecht mit Pferden verſorgt, daß es ſeine Fahrzeuge nicht
beſpannen kann. Von inneren Unruhen iſt dabei keine Rede und eine
derartige Bemerkung iſt auch von keinem Reichswehroffizier gemacht
Abg. Kiel fragt weiter an, ob der Regierung bekannt ſei, daß
Angehörige des Reichswehrbataillons Gießen noch das W II auf den
Achſelklappen tragen.
Staatspräſident Ulrich ſtellt feſt, daß kein Reichswehrſoldat
ver=
botene Abzeichen tragen dürfe. Es kann ſich höchſtens um entlaſſene
Regierungsvorlagen.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Die
Regierungs=
ſetzes vom 8. Juli 1911 und 7. Auguſt 1820 betreffend wird nach den
Die Regierungsvorlage, die Organiſation der
Bauver=
waltung und des Vermeſſungsweſens; hier Beſoldungsordnung
Auch über die Regierungsvorlage, betr. den Ausbau des
und beantragt, den angeforderten Betrag von 30 555 000 Mk. aus Mit=
Aba. Dorſch (Heſſ. Vp.) bringt verſchiedene Beſchwerden der an=
Landwirte im oberen Weſchnitztale geradezu überſchüttet und die Ein= Gelände nicht wieder genügend hergeſtellt und brauchbar gemacht wird.
Die Gruben werden nur notdürſtig mit Aſche zugeſchüttet uſw. Auch
ſollte die Negierung für genügendes Tauſchgelände ſorgen, damit dis
Bauern, denen Land enteignet wird, dafür anderes Gelände gegeben
wird. Schließlich möchte er noch auf einen Schönheitsfehler hinteiſen.
Aus dem Weſchnitztale, 11. Okt. Die Kartoffelernte iſt Man hat auch in Wölfersheim die früheren Hoheitszeichen halb
ent=
fernt. Man ſolle doch ganze Arbeit ſchaffen und die Grube gleich
hshoffnung” taufen. (Heiterkeit.) — Die Vorlage wvird
rig.
Ueber den Geſetzentwurf zur
Erhebung einer Abgabe zur Förderung des
Wohnungsbaues
wieder bedeutend in die Höhe geſchnellt und werden bis zu 150 Mark Behebung der Wohnungsnot durch Neubauten gezwungen werden.
Als Beitrag zu den Koſten ſoll Jeder, der eine Wohnung innehat, nach
Wohnung zahlen. Nur Einkommen bis 10 000 Mk. können gegebenen=
( Aus dem Kreiſe Heppenheim, 11. Okt. Die Soll=Abliefe= falls von der Abgabe befreit werden. Das Reich verlangt von Heſſen
rung des Getreides, von ſeiten der Landwirte iſt bis jetzt eine für die Nechnungsjahre 1921 und 1922 fünfzig Millionen
Baukoſten=
recht ſchleppende. Das Heſſiſche Kreisamt fand ſich deswegen veran= Zuſchuß. Die Wohnungsbauabgabe ſoll zur Verzinſung und Tilgung
geſetzt haben. Der ſpringende Punkt bei der ganzen Sache ſcheint aber die gleiche, höchſtens die doppelte Höhe der ſtaatlichen
erhält, während im freien Verkehr 160 Mk. und mehr pro Zentner Brandverſicherungsſumme der Gebäude (Brandverſicherungsanſtalt!),
Abg. Brauer Heſſ. Ppt.), (ſchwer verſtändlich), erhebt ſchwvere
ſei höchſt ungerecht und unſozial, er könne ſeine Zuſtimmung dazu nicht
zu laſſen.
Präſident Raab: Die 50 Millionen, die Heſſen dem Reiche
auf=
r. Kruſe=Godesberg leitete und Es blieb alſo nichts anderes übrig, als die Brandkataſter zugrunde zu
legen. Die Bedenken des Abg. Brauer kann ich nicht teilen. Es kann
Rummer 273.
Seite 3
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.
Abg. Knoll (Ztr.) bemängelt, daß nicht auch die nach dem Juli
1918 erſtellten Gebäude zur Beſteuerung herangezogen werden. Es iſt
nicht verſtändlich, daß die Leute, die in alten, vielleicht halb verfallenen
Wohnungen wohnen, die Abgabe zahlen müſſen, während die in neuen
Häuſern Wohnenden frei bleiben. Hinzu kommt, daß manche alten
Wohnungen recht ſehr in die Höhe getrieben wurden. Härte liegt auch
darin, daß nicht die Grundſtücke mit herangezogen werden, zumal die
Bauſpekulation mit die Hauptſchuld an der Verteuerung des Bauens
trägt. Gegen die Abſicht in Heſſen, die Abgabe auf Grund des
Brand=
kataſters zu erheben, habe ich ſchwere Bedenken, weil das eine ungerechte
Belaſtung werden kann. Den Antrag Brauer halte ich für
undurch=
führbar, weil er dem Reichsgeſetz entgegenſteht.
Abg. Sames (Dem.) tritt den Ausführungen des Vorredners
ent=
gegen und verteidigt die Vorlage. Die Berechnung nach dem
Brandver=
ſicherungswert ſei durchaus richtig und zuverläſſig, weil in Heſſen dieſ
Werte ſeit Jahrhunderten feſtſtehen. Die Erhebung der Steuer in
die=
ſer Weiſe iſt durchaus einfach und leicht. Redner bittet, die Vorlage
an=
zunehmen.
Abg. Lux (Soz.) polemiſiert gegen den Abg. Brauer, der die
Vor=
lage nur agitatoriſch ausnutze. (Widerſpruch.) Es könne keine Rede
davon ſein, daß die Landwirtſchaft die Belaſtung nicht ertragen könne
die für kleine und mittlere Beſitzer ganze 7,50 Mark beträgt. Derartiges
könne nur aus Unkenntnis oder wider beſſeres Wiſſen behauptet
wer=
den. (Ordnungsruf.) Zur Behebung der Wohnungsnot müſſen alle
Kreiſe beitragen.
Abg. Brauer (H. Vpt.) verwahrt ſich ſcharf gegen den Vorwurf
des Abg. Lux, daß er agitatoriſch aufgetreten ſei. Ein derartiger
Vor=
wurf ſei ihm in ſeiner über 25jährigen parlamentariſchen Tätigkeit noch
nicht gemacht worden. Wenn der Abg. Lux ausgerechnet hat, daß der
Kleinbauer weniger belaſtet wird als der Großbeſitzer, ſo liegt die
Un=
kenntnis auf ſeiner Seite. Es iſt durchaus unrichtig. Unſozial iſt es,
daß die Vergnügungslokale, Kinos uſw. nur nach dem
Brandverſiche=
rungswert und nicht nach dem viel höheren Ertragswert herangezogen
werden. Daß die Wohnungsnot behoben werden muß, dem ſtimme ich
ſelbſtredend auch zu, nur gegen die Art der Erhebung habe ich meine
Bedenken, weil ich ſie für unſozial halte. Gegen Steuern habe ich mich
noch nie geſträubt."
Nach weiterer Debatte, an der ſich die Abgg. Rechtien, Dorfch,
Präſident Raab, Abgg. Knoll, Lux, Sames, Finanzminiſter
Henrich und Abg. Delp beteiligen, erfolgt Abſtimmung.
Die Vorlage wird in der Ausſchußfaſſung
ange=
nömmen. Der Antrag Brauer wird abgelehnt. Die
Vorlage wird alsbald auch in zweiter Leſung
an=
genommen.
Das Geſetz, betreffend Abänderung des
Landwirt=
ſchaftskammergeſetzes, wird, nach kurzem Bericht des Abg.
u
ohne Debatte nach den Ausſchußanträgen angenommen.
Die zweite Leſung wird vertagt.
arauf tritt Vertagung ein. Nächſte Sitzung Donnerstag
9½ Uhr. — Schluß 1.15 Uhr.
Um Oberſchleſien.
Die ſchwierige Lage des Reichskabinetts.
Berlin 12. Okt. Wie die Blätter melden, hatte der
Reichskanzler nach Schluß der heutigen erſten
Kabinetts=
ſitzung eine längere Unterredung mit den ſozialdemokratiſchen
Parteiführern Hermann Müller, Scheidemann, Wels und dem
Reichstagspräſidenten Löbe über die Frage ſeiner
Demiſ=
ſion. Um 1 Uhr wurde die Kabinettsberatung fortgeſetzt. Sie
dauerte bei Schluß der Blätter noch an. Das Berliner
Tage=
blatt hält es für ziemlich ſicher,, daß im Falle einer
un=
günſtigen Entſcheidung über Oberſchleſien das
Reichs=
kabinett zurücktreten werde, da es die Erfüllung der
Wiedergutmachung des Ultimatums nicht übernehmen zu können
glaube. Ueber die Stellung der Parteien zu der Frage, ob
das Kabinett Wirth zurücktreten ſolle oder nicht, weiß die Voſſ.
Zeitung zu berichten, daß die Demokraten der Meinung
ſeien, das Kabinett müſſe ſofort die Demiſſion beſchließen, wenn
auch vorläufig nur für den Fall, daß die offizielle Eniſcheidung
des Völkerbundsrates wirklich ſo lauten ſollte, wie die bisherigen
Berichte aus Genf. Dagegen ſollen die
Sozialdemokra=
ten in der heutigen Beſprechung mit dem Reichskanzler vor
übereilten Schritten gewarnt und angeraten haben, auf jeden
Fall zunächſt die offizielle Mitteilung des Völkerbundsrates
ab=
zuwarten, ehe endgültig Stellung genommen werde.
Paris, 12. Okt. (Wolff.) Havas meldet: Der deutſche
Botſchafter hat geſtern morgen Briand einen Beſuch
abgeſtat=
tet. Obwohl eine gewiſſe Zurückhaltung hinſichtlich dieſes
Schrit=
tes beobachtet wurde, glaubt man doch annehmen zu dürfen, daß
er im Zuſammenhange mit der nahe bevorſtehenden Entſcheidung
über die oberſchleſiſche Frage ſtehe. Der deutſche Botſchafter ſoll
bei dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten einen letzten
Ver=
ſuch gemacht haben, um die Schwierigkeiten darzulegn,
die für Deutſchland im Falle einer ungünſtigen Löſung entſtehen
würden. Eine derartige Löſung würde nicht nur ſchwere
wirt=
ſchaftliche Folgen nach ſich ziehen, ſondern wäre imſtande, den
Sturz des Kabinetts Wirth hervorzurufen.
Havas bemerkt dazu: Es iſt unzweifelhaft, daß dieſer
aller=
letzte Verſuch ohne Wirkung ſein wird, denn die alliierten
Negierungen haben entſchieden, die Trennung vorzunehmen, die
der Völkerbundsrat empfehlen wird. Es iſt wahrſcheinlich, daß
der Völkerbundsrat heute ſeine Entſcheidung den
Alli=
ierten übermitteln wird. Dieſe werden die Entſcheidung noch
einige Tage lang geheim halten, um der interalliierten
Kommiſſion zu ermöglichen, alle zweckdienlichen
Maßnah=
men vor der Bekanntmachung der Grenze zu ergreifen. Es iſt
unwahrſcheinlich, daß vor Beginn der nächſten
Woche die Hauptmächte, die im Oberſten Rate vertreten ſind
die Entſcheidung Polen und Deutſchland durch Vermittelung
von Briand, der als Präſident der letzten interalliierten
Kon=
ferenz fungierte, bekannt geben werden.
Das Gutachten des Völkerbundes.
Genf, 12. Okt. (Wolff.) Das Gutachten des
Völ=
kerbundsrates über die oberſchleſiſche Frage iſt
fertig=
geſtellt und geht noch heute abend an den Oberſten Rat ab.
Die Privatmeldungen über die Grenzlinie in Oberſchleſien ſind
bisher vom Völkerbundsſekretariat dementiert worden. Es
beſtätigt ſich vielmehr, daß die geſtern übermittelten Angaben
des Wolff=Bureaus im allgemeinen zutreffen. Der
Rat ſchließt heute abend die Genfer Tagung, nachdem er heute
vormittag noch eine lange Vollſitzung abgehalten hatte. Am
Nachmittag ſollen noch einige Beſprechungen ſtattfinden; abends
verlaſſen die meiſten Ratsmitglieder bereits Geuf, falls nicht noch
unvorhergeſehene Verzögerungen eintreten, was aber
unwahr=
ſcheinlich iſt. Von einer öffentlichen Sitzung, die in Kreiſen
des Sekretariats gewünſcht wurde, will man abſehen.
Da=
gegen wird das Informationsbureau des Völkerbundes, um die
öffentliche Meinung zu beruhigen, heute abend eine längere
Mit=
teilung über den Verlauf der Tagung ausgeben, die jedoch
kei=
nerlei Angaben über die Löſung ſelbſt enthält. Der
Oberſte Rat bzw. die Botſchafterkonferenz ſollen morgen zur
Prüfung des Gutachtens des Völkerbundsrates in Paris
zuſam=
mentreten. Gleichzeitig ſollen die notwendigen
Polizeimaßnah=
men in Oberſchleſien getroffen werden. Wenn alle dieſe
Vorbe=
reitungen beendet ſind, wird das Gutachten des
Völkerbunds=
rates als Beſchluß des Oberſten Rates deröffentlicht.
Man rechnet damit, daß die Veröffentlichung Samstag oder
Sonntag gleichzeitig in den Ententehauptſtädten und in Genf
erfolgt.
Der engliſche Standpunkt.
London, 12. Okt. Offiziöſe Mitteilungen des
Auswär=
tigen Amtes betonen abermals die Unmöglichkeit einer
Londoner Einwirkung auf die Entſcheidung des
Völker=
bundsrates. Dieſe Feſtſtellung iſt durch die Pariſer
Verdächti=
gung und angebliche deutſche Vorſtellung veranlaßt.
Daily Chronicle, der mit großer Schärfe den Völkerbund
an=
greift, betont demgegenüber, daß England bei aller Loyalität
gegenüber dem Völkerbund alle legitimen Mittel
au=
wenden müſſe, um den engliſchen Standpunkt zur
Geltung zubringen. Das Blatt fragt, ob der Völkerbunf
durch ein furchtſames Kompromiß neue Kriegsgefahr
herauf=
beſchwören wolle. Nach der Morning Poſt fällt dem
Völker=
bundsrat die Aufgabe zu, zu entſcheiden, weil der Ausſchuß der
Vier lediglich zwei Alternativen aufgeſtellt hat für den Fall, daß
mehr das Ergebnis der Abſtimmung oder mehr das ökonomiſche
Intereſſe den Ausſchlag geben ſoll.
Augenblicklich ſcheint London noch ohne offizielle
Nachricht über das Ergebnis zu ſein.
(Frkf. Ztg.)
Kattowitz.
Kattowitz, 12. Okt. (Wolff.) Soeben iſt nachſtehendes
Telegramm von den Vertretern der deutſchen
Bevöl=
kerung der Stadt an folgende Stellen gefandt worden: an den
Völkerbundsrat in Genf, an den Premierminiſter Lloyd George
in London, an den Miniſterpräſidenten Briand in Paris, an den
Premierminiſter Bonomi in Rom und den japaniſchen
Bot=
ſchafter in Paris:
„In der Stadt Kattowitz ſind bei der Volksabſtimmung
über 85 Prozent der Stimmen für Deutſchland
abge=
geben worden. Die Zuteilung der Stadt an Polen wäre eine
große Mißachtung des deutſchen Ergebniſſes. Die deutſche
Be=
völkerung iſt aufs tiefſte erregt durch die Preſſemeldungen, daß
eine derartige Zuteilung in Erwägung gezogen iſt, und kann an
die Richtigkeit dieſer Meldungen nicht glauben. Das
Wirtſchafts=
leben der Stadt iſt mit dem deutſchen Wirtſchaftsgebiet
untrenn=
bar verbunden. Ihre Loslöſung vom Mutterlande würde ihre
Lebensbedingungen vernichten. Wir fordern
des=
halb, geſtützt auf das feierlich verbriefte Recht der
Volksabſtim=
mung, die Stadt Kattowitz bei Deutſchland zu belaſſen.”
Die Grenzen?
Paris, 12. Okt. (Wolff.) Der Genfer Korreſpondent des
Temps teilt über die vom Völkerbundsrat beſchloſſenen
Gren=
zen folgendes mit: 1. Die Polen erhalten die beiden ſüdlichen
Kreife. Pleß insgeſamt, den Kreis Rybnik zum großen Teil.
2. Das Induſtriebecken wird unter den beiden Ländern
geteilt. Deutſchland erhält die weſtlichen Teile des
Beckens, Gleiwitz und Hindenburg; Polen die Kreiſe
Königshütte Beuthen Land, Kattowitz Stadt
und Land. 3. Die beiden Kreiſe Tarnowitz und
Lubli=
nitz werden in ihrem öſtlichen Teil Polen, in dem weſtlichen
Teil Deutſchland zugeſprochen. 4. Deutſchland behält die
ande=
ren oberſchleſiſchen Kreiſe im Norden, Weſten und im Zentrum.
Der Völkerbund am Schluſſe ſeiner Tagung.
Genf., 12. Okt. (Wolff.) Tel. Die Tagung des
Völker=
bundsrates über die oberſchleſiſche Frage ging heute zu Ende.
Gegen 6 Uhr abends unterzeichneten die Ratsmitglieder das
Schlußprotokoll. Heute abend reiſt ein beſonderer Kurier nach
Paris, um Briand das Gutachten des Rates zu überbringen.
Eine amtliche Erßlärung des
Völkerbunds=
ſekretariats.
Das Völkerbundsſekretariat gab heute abend
fol=
gende amtliche Mitteilung heraus, in der die für die
Löſung der oberſchleſiſchen Frage maßgebenden
Ge=
ſichtspunkte dargelegt werden, allerdings ohne daß über die
Löſung ſelbſt Mitteilungen gemacht werden. Der
Völkerbunds=
rat hat ſeine Arbeiten über die Feſtſetzung der Grenzen in
Ober=
ſchleſien beendet. Ein Kurier, der heute abend nach
Paris abgeht, wird Herrn Briand die Antwort des Völkerbundes
auf die Einladung überbringen, die er am 14. Auguſt an den
Völkerbundsrat richtete mit dem Erſuchen, dem Oberſten Rat
bei der Löſung des oberſchleſiſchen Problems Beiſtand zu leiſten.
Bei der Prüfung dieſes Problems mußte auf Grund der
Be=
ſtimmungen des Vertrages der Völkerbundsrat ſowohl die in der
Abſtimmung zum Ausdruck gekommenen Wünſche der
Bevölkerung, wie auch die geographiſche und
wirtſchaftliche Lage des Landes in Betracht ziehen. Die
erſte Schwierigkeit ergab ſich dadurch, daß die Bewohner, die für
Deutſchland geſtimmt haben, und die Bewohner, die für Polen
geſtimmt haben, eng miteinander vermengt leben
und zwar in einem Verhältnis, das zwar nicht immer das
gleiche, aber in den dichtbevölkerten Gebieten ſehr beträchtlich iſt,
und zwar ſowohl aus wirtſchaftlichen, wie nach geographiſchen
Geſichtspunkten.
Eine Grenze war undenkbar, die Bewohner, die für
Deutſch=
land geſtimmt haben, an Polen zugewieſen hätte, ſodaß dem Rat
kein anderer Ausweg geblieben war, als dieſe Fälle dadurch zu
verringern, daß die Grenze ſich ſoweit als möglich dem
Abſtim=
mungsergebnis anpaßte. Eine derartige Grenzlinie hätte jedoch
Gebiete zerſchnitten, die induſtriell eng voneinander abhängen.
Die Beſtimmung einer neuen Grenze in einem Gebiete, das ſich
wirtſchaftlich unter gleichen Geſichtspunkten und gleichen
Bedin=
gungen entwickelt hatte, mußte auf beiden Seiten der Grenze
die verhängnisvollſten Folgen haben. Das wäre auch hier der
Fall geweſen, wenn die Grenze die Errichung einer neuen
Zoll=
ſchranke, Auflöſung der öffentlichen Betriebe, wie der
Berg=
werke, ein Umlaufen deutſchen Geldes, das Inkrafttreten einer
neuen bürgerlichen und induſtriellen Geſetzgebung mit ſich
ge=
bracht hätte.
Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten konnten unmöglich nur
durch leichte Abänderung einer einzigen, auf Grund der
Volks=
abſtimmung erlangten Grenze behoben werden. So gab es
Ge=
biete, in denen die Abſtimmung der einen oder anderen
Natio=
nalität ein zweifelloſes wenn auch nicht überragendes
Ueberge=
wicht geſichert hatte. Selbſt wenn man nun dieſe Gebiete nach
wirtſchaftlichen Geſichtspunkten und nicht auf Grund der
Ab=
ſtimmung geteilt hätte, würde die Grenze aufs engſte
mitein=
ander verknüpfte Wirtſchaftsgruppen zerſchnitten haben.
Der Völkerbundsrat ſah ſich daher folgender Lage gegenüber;
Eine Grenzlinie, die nicht das Induſtriegebiet zerſchneidet, würde
die Hoffnungen und Wünſche von nicht etwa kleinen Mehrheiten
in unwichtigen Gebieten, ſondern von entſcheidenden Mehrheiten
in ſehr wichtigen Gebieten vernichtet haben. Tatſächlich hat
nun aber die Volksabſtimmung dieſe Hoffnungen und Wünſche
nicht nur zugelgſſen, ſondern auch ermutigt. Daraus ergaben ſich
die bedeutenden Schwierigkeiten. Langwierige Verhandlungen,
die ſich mehr als zwei Jahre nach dem Friedensvertrag
hinge=
zogen haben und eine große Bevölkerung in angſtvoller Unge
wißheit über ihr völkiſches Schickſal ließen, hatten dieſe
Schwie=
rigkeiten noch beträchtlich vermehrt.
Zur Prüfung des Problems beauftragte der
Völker=
bundsrat zunächſt einen Ausſchuß, der ſich aus vier
Ratsmit=
gliedern zuſammenſetzte, und zwar aus den Vertretern Belgiens
Braſiliens, Chinas und Spaniens. Seine Arbeit überzeugte den
Ausſchuß davon, daß die Frage nicht dadurch gelöſt werden
konnte, indem man einfach eine Grenzlinie beſtimmte, entweder
ausſchließlich auf Grund der Volksabſtimmung oder auf Grund
wirtſchaftlicher Ueberweiſung, oder infolge eines Ausgleiches
zwiſchen beiden Methoden. Hätte man ohne eine andere
Be=
ſtimmung die Grenze nach einer dieſer Methoden aufgeſtellt, ſo
wäre man zu den verhängnisvollſten Erſcheinungen gelangt.
Ju=
folgedeſſen beſchloß der Viererrat nach gründlichem
Studium eine neue Grenzlinie zu empfehlen und vorzu=
ſchlagen, daß während einer beſtimmten Periode Garantien
gegen jede Vernichtung der gegenwärtigen
Wirtſchaftsbedingun=
gen angeboten werden, wobei dieſe Periode lange genug währen
müßte um eine vollſtändige und wirkſame wirtſchaftliche
Ueber=
weiſung zu ermöglichen. Anerkannte Sachverſtändige und
Fach=
leute wurden damit beauftragt die notwendigen wirtſchaftlichen
Beſtimmungen zu ſtudieren. Die betreffenden Perſonen gehörten
den techniſchen Organiſationen des Völkerbundes an und
unter=
lagen keinerlei Einflüſſen, ſowohl was ihre Nationalität als auch
die Politik der Behörden betrifft, von denen ſie ernannt wurden.
Sie wurden von den Vierratsmitgliedern aufgeſordert, die
all=
gemeinen Maßnahmen zu unterſuchen, welche die Fortführung
des wirtſchaftlichen Lebens in Oberſchleſien ſichern und die
Schwierigkeiten der Uebergangsperiode auf das Mindeſtmaß
be=
ſchränken konnten.
Die Projekte, in denen die betreffenden
Wirtſchaftsbeſtim=
mungen vorgeſchlagen werden, ſehen lange Perioden, an gewiſſen
Stellen bis zu 15 Jahren und eine Reihe von Vereinbarungen
vor. Dieſe Vereinbarungen beziehen ſich auf eine unparteiiſche
und gerechte Regelung der Eiſenbahnfrage, die Waſſer= und
Elektrizitätsverhältniſſe, Zollfreiheit für zollreiche Erzeugniſſe
wie Kohle und Zink, die Beibehaltung der deutſchen Mark als
geſetzliches Zahlungsmittel in den an Polen, abgetretenen
Ge=
bieten.
Der Rat ſchlug gleichzeitig mit der Annahme der Projekte
Garantien für die völkiſchen Minderheiten vor, was eine
we=
ſentlichen Ergänzung ſeiner politiſchen Grenzführung entſpricht.
Nur auf dieſer Linie war es möglich, den politiſchen Wünſchen
der Einwohner die größte Befriedigung zu gewähren und ihnen
gleichzeitig den Tatbeſtand des wirtſchaftlichen Wohlergehens
ihres Landes zu ſichern. (!!?2)
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Tel. In der heutigen Sitzung
des Reichskabinetts gab der Reichskanzler der allgemeinen
Erregung darüber Ausdruck, daß der Völkerbundsrat ſoweit
bis jetzt bekannt ſei, in Oberſchleſien Teilungen vornehmen
wollte, die im graſſen Widerſpruch ſtehen mit dem klaren Willen
der Bevölkerung, die in keiner Weiſe den wirtſchaftlichen
Be=
dürfniſſen des Landes entſprechen und gegen alles Recht weitere
deutſche Gebiete unter Fremdherrſchaft ſtellen, wodurch dem
deutſchen Wirtſchaftskörper aufs neue unheilbare Wunden
ge=
ſchlagen werden. Der Kanzler erklärte: Falls die Entſcheidung
ſo fällt wie es zu befürchten iſt, iſt eine neue Lage geſchaffen, die
die Vorausſetzungen entſcheidend beeinträchtigt unter denen die
gegenwärtige Regierung die Reichsgeſchäfte übernommen und
geführt hat. Eine abſchließende Erklärung und Stellungnahme
wird das Kabinett erſt dann geben können, wenn der Bericht des
Oberſten Rates amtlich vorliegt. Die Ausführungen des
Kanz=
lers ſtellten die einmütige Auffaſſung des Kabinetts dar.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Der
Reparationsaus=
chuß des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates
beſchäf=
tigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit dem Bericht ſeines
Un=
terausſchuſſes über den Geſetzentwurf für eine Abänderung
des Umſatzſteuergeſetzes vom 24. Dezember 1919. Es
wurde ein Steuerſatz von 2½ Prozent vorgeſchlagen. Der
Ver=
treter des Reichsfinanzminiſteriums erklärte ſich mit dieſem Satz
vorläufig unverbindlich einverſtanden. Das Geſetz wurde mit
14 gegen 3 Stimmen, der Bericht des Unterausſchuſſes im
übri=
gen einſtimmig angenommen.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Vorgeſtern abend verſtarb
hier im 81. Lebensjahre der Rechtslehrer Prof. Otto v. Gierke.
St. Ingbert, 12. Okt. (Wolff.) Der Stadtrat beſchloß geſtern
einſtimmig, einſchließlich der geſamten Linken, gegen die
Verord=
nung der Regierungskommiſſion, an die Beamten und
Angeſtell=
ten keine Zulagen in Mark zu gewähren, Beſchwerde
beim Verwaltungsgericht einzulegen.
Wien, 12. Okt. (Wolff.) Das Neue Wiener Tageblatt
mel=
det: Der Philoſoph Prof. Becher=München, der Kunſthiſtoriker
Prof. Pinder=Leipzig, der Hiſtoriker Prof. Oncken=
Heidel=
berg, der Chemiker Prof. Schill=Dresden und der Profeſſor
Braun=Franfurt a. M. lehnten, wie angenommen wurde,
infolge der ſchlechten öſterreichiſchen Valuta die Uebernahme der
angebotenen Lehrkanzeln an der Wiener Univerſität ab.
Spiel, Sport und Turnen.
* Turngemeinde Darmſtadt Fußballabteilung.
Wieder=
um konnte die 1. Fußballmannſchaft einen ſchönen Sieg erringen, indem
ſie am letzten Sonntag den F.=C.
Alemannia Groß=Rohrheim die erſte
Niederlage mit 5:1 beibrachte.
m Spiel war der Stempel der
Punkt=
jagd aufgedrückt da jede Mannſchaft gewinnen wollte; die überaus
kräftige Mannſchaft von Groß=Nohrheim mußte ſich jedoch der techniſch
reiferen Mannſchaft der Turner beugen. In wirklich vorbildlicher Weiſe
meiſterte Herr Mehner=Darmſtadt das Spiel als Schiedsrichter, das
zeitweiſe eine ſcharfe Form annehmen wollte.
* Sportfreunde 19.—V. f. B.=Ober=Ramſtadt 0:1
0:0). Die 1. Mannſchaft ſtand im 3. Verbandsſpiel der gleichen des
V. f. B.=Ober=Ramſtadt gegenüber. Das Spiel war durchweg
ausge=
glichen, wurde aber durch ein Eigentor zu Guunſten der Gäſte entſchieden.
In der letzten halben Stunde ſpielten Sportfreunde nur noch mit zehn
Mann, da der linke Läufer wegen Knieverletzung ausſcheiden mußte.
Der Mittelläufer der Sportfreunde war ſehr gut; beim Sturm fehlte
jegliche Schußfreudigkeit, wodurch hauptſächlich in der zweiten Halbzeit
verſchiedene ſichere Sachen ausgeläſſen wurden. Schiedsrichter leidlich.
Eckenverhältnis 3:1 für Sportfreunde.
Internationales Schwimmfeſt des Darmſtädter Schwimmklubs „Jung=
Deutſchland”.
* Am 1. und 2. Oktober veranſtaltete der D.S.K. J.D. ſein 1.
Inter=
nationales Schwimmfeſt im Städtiſchen Hallenſchwimmbad. Vor einer
Zuſchauermenge, die das kleine Bad kaum faßte, fanden die äußerſt
feſſelnden Kämpfe ſtatt. Die ganze Vekanſtaltung ſtand im Zeichen der
Höchſtleiſtungen. Durch die ſorgfältige Auswahl der Wettkämpfe, die
beſonders in den 1. und 2. Seniovenkämpfen die beſte Beſetzung aus
allen Teilen Deutſchlands erhalten hatten, konnte dem Darmſtädter
Publikum erſtklaſſiger Sport vor Augen geführt werden. Ein
glänzen=
des Zeugnis für das Aufblühen des deutſchen Schwimmſports iſt uns
die Tatſache, daß vier neue deutſche Beſtzeiten im Verlaufe der beiden
Tage geſchwommen wurden. Am Samstag konnte der bekannte
Seiten=
ſchwimmer Jung=Deutſchlands, Ed. Dingeldey, den deutſchen Nekord
über 100 Meter auf 1 Min. 13½/ Sek. herabdrücken. Ebenfalls ſtellte er
am Sonntag im Alleingang einen neuen Rekord über 200 Meter Seite
auf. Er drückte den Rekord von 2 Min. 49 Sek. auf 2 Min. 417/s Sek.,
E. Rademacher, der deutſche Meiſter im Bruſtſchwimmen verbeſſerte die
deutſche Beſtzeit über 200 Meter auf 2 53½/ Sek. Sein Klubkamerad
Fröhlich (Hellas=Magdeburg) der deutſche Rüchkenmeiſter, konnte ſeinen
eigenen Rekord um 2 Sek. verbeſſern. Er ſchwamm 100 Meter Rücken in
1 Min. 14 Sek.
Aeußerſt feſſelnde Kämpfe boten die 1. Seniorſtaffeln, um die ſich
Hellas=Magdeburg, Rhenus=Köln und V. f. v. S.=München mit aller
Zähigkeit ſtritten. Hellas=Magdeburg gewann dabei die Lagenſtaffel
X50 Meter in der glänzenden Zeit von 2 10½/s. Auch in den anderen
Staffeln zeigte ſich die Ueberlegenheit der Magdeburger Mannſchaften.
Scharfe Konkurrenz lieferten ſich in den Damenſtaffeln Hannover,
Heil=
bronn und Jung=Deutſchland Darmſtadt. Die Damenſtaffel 3X50 Meter
bel., verlor Darmſtadt um 1/s Sek. Nachdem es auf der ganzen Bahn
geflhrt hatte, wurde Jung=Deutſchlands Schlußmann von der deutſchen
Meiſterin G. Roſenberg, die alles aufholte, knapp geſchlagen. Die
Da=
wenlagenſtaffel gewann Jung=Deutſchland gegen Heilbronn in 2 Min.
57 Sek, und errang ſomit den Ehrenwanderpreis, der drei Mal zu
ge=
winnen iſt, um in Beſitz des Klubs überzugehen. Der andere Ehren=
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.
Rummer 273.
preis für Damen kam an Hannover, für Herrn beide an Hellas=
Magde=
burg. Der Darmſtädter Schwimmklub ſchwitt bei ſeiner 1.
Internatio=
nalen überraſchend gut ab. Mit 7 erſten Siegen und 7 zweiten Siegen
konnte er die Kampfbahn verlaſſen. Die 2. Sewiorlagenſtaffel 4X5
Meter und die 2. Seniorſtaffel bel., gewann Jung=Deutſchland mit
großem Vorſprung. Auch die Einzelvennen zeigten unſtreitig gute
Leiſtungen. N. Kalbfleiſch gewann die 400 Meter Bruſt für 2.
Senio=
ren in 7,022/s, während Rellensmann=Köln als zweiter Sieger 7,15 Sek.
brauchte. M. Bero gewann das Damenbruſtſchlwimmen in 1,45.
Die Ergebniſſe waren folgende:
Samstag, 1. Oktober:
1. Seniorenſtaffel 5X50 Meter beliebig: 1. V. f. v.
S.=Münchem 2,28/s
Jugendbruſt 200 Meter: 1. K. Orlewann, Jung=
Deutſch=
land Darmſtadt 3,22. 2. E. Müller, Jung=Deutſchland Darmſtadt 3,272/8=
1. Seniorenbruſt 100 Meter: 1. E. Radeyacher, Hellas=
Magdeburg 1,19. 2. H. Sommer, Rhenus=Köln 1,20.
2. Senjorenſtaffel 5X50 Meter beliebig: 1. Jung=
Deutſchland Darmſtadt 2,37. 2. Nikar=Heidelberg 2,39
Seniorſpringen: 1. Scheck, Delphin=Stuttgart 59 Punkte.
2. Pfordte, Alter Leipziger S.=V. 46 Punkte.
2. Seniorlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Jung=
Deutſch=
land Darmſtadt 2,20/. 2. Nibar=Heidelberg 2,227/s.
1. Seniorſeite 100 Meter: 1. E. Dingeldeh, Jung=
Deutſch=
land 1,13½s (Rekord). 2. E. Dahlem, Duisburg=Ruhrort 1,16.
Damenbruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Marianne Bero,
Jung=Deutſchland 1,45. 2. A. Broſi=Ludwigsburg 1.45‟fs.
Jagendlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Nikar=Heidelberg
2. Jung=Deutſchland Darmſtadt 2.40.
2341
Seniorſtaffel 3X100 Meter beliebig: 1. Hellgs=
Magdeburg 3,25‟½s- 2. V. f. v. S.=Mümchen 2,33/z.
Sorntg, 2. Oktober:
1. Senjorlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Hellas=
Magde=
burg 2.10/s-
Jugend 100 Meter beliebig: 1. Albert Balinger=Freiburg
1,12/s. 2. Kurt Barth=Weißenfels 1,16‟/s.
2. Seniorbruſt 400 Meter:
1. W. Kalbfleiſch. Jung=
Deutſchland 7,022/s. 2. K. Skellensmamn=Köln 1912 7.15.
Damenlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Jung=Deutſchland
1. Mannſchaft 2,57. 2. Jung=Deutſchland, 2. Mannſchaft 3,067/s.
Jugendſeite 100 Meter: 1. H. Fuchs=Offenbach 96 1.264/s.
2. F. Petry, Turngemeinde Darmſtadt 1,277/s.
2. Seniorſeite 100 Meter: 1. K. Görnemann, Hellas
Magdeburg 1,17/s. 2. W. Link=Heidelberg 1,194/5=
1. Senior 100 Meter beliebig: 1. E. Dahlem, Duisburg=
Ruhrort 1,07. 2. B. Skamper, Rhenus=Köln 1,07/8.
1. Seniorbruſt 200 Meter: 1. E. Rademachen, Hellas,
2,53½/s (Rekord).
2. Senior 400 Meter beliebig: 1. E. Laube=Hannover
5,572/z- 2. F. Berges, Jung=Deutſchland 6,03.
Jugendbruſtſtaffel 4X50 Meter: 1. Freiburg 2/48/5.
2. Jung=Deutſchland 2,514/s.
3. Seniorlagenſtaffel 4X50 Meber: Offenbach 96 2,08½/s.
Damenſchwimmen 100 Meter beliebig: 1. G.
Ro=
ſenberg=Hannover 1,252/s. 2. C. Cramer=Darmſtadt 1,32.
1. Seriorrücken 100 Meter: 1. Fröhlich, Hellas=Magdeburg
1,14 (Rekord). 2. E. Dahlem, Duisburg=Ruhrort 1,15.
2. Damenrücken 100 Meter: 1. H. Stindt=Hannover 1,394/s.
2. K. Moll=Heidelberg 1,42.
Ermunterungsſchwimmen 50 Meter beliebig:
1. F. Lang, Karlsruher S.=V. 30 Sek. 2. E. Brenner=Ludwigsburg 314/.
Jugendſtaffel 4X50 Meter beliebig: 1. Heidelberg
2,21. 2. Freiburg 2,22.
2. Sexiorſchwimmen 100 Meter beliebig: 1. F.
Nobis, Rhenus=Köln 1,074/s. 2. E. Laube, Waſſerfreunde=Hannover
1,102/s.
2. Seniorrücken 100 Meker: 1. C. Heberer, E. Frankf
S.=C. 1,19. 2 K. Kaufmann=Ludwigsburg 1,20.
Damenſtaffel 3X50 Meter: 1. Hannover 1,57”/s. 2.
Darm=
ſtadt 1,58.
1. Seniorſtaffel 5X100 Meter beliebig: 1. Hellas=
Magdeburg 5,51.
Waſſerballſpiel: „Bahern”=Mürnberg—,Jung=Deutſchland”=
Darmſtadt 3:4 (0:3). Nach Halbzeit abgebrochen.
Sportliche Kämpfe bei der Schutzpolizei.
* Den 1. leichtathletiſchen Wettkämpfen für die
Schutzpolizei in Heſſen und Heſſen=Naſſau, die unter
lebhafter Beteiligung von Polizei=Sportsleuten aus Fronkfurt, Kaſſel,
Weilburg, Darmſtadt, Friedberg, Butzbach, Babenhauſen, vom 7.—
Oktober im Frankfurt vor ſich gingen, war bei herrlichſtem
Herbſt=
wetter ein voller Erfolg beſchieden.
Die Leichtathleten der heſſiſchen Schutzpolizei zeigten ſich Dank der
vorzüglichen Leiſtungen ihrer Läufer, vor allem des bekannten Polizei=
Oberleutnants Jans, den übrigen Polizei=Verbänden überlegen. Der
Herr Staatspräſident Ulrich und der Herr Oberpräſident der
Pro=
ninz Heſſen=Naſſau, Dr. Schwander wohnten den Kämpfen bei.
Nachſtehend die Erfolge heſſiſcher Beamten:
400 Meter=Lauf: 1. Preis Jans=Darmſtadt.
Stabhochſprung:
Preis Henſel=Darmſtadt.
800 Meter=Lauf:
Preis Schifer=Butzbach.
100 Meter=Lauf: 1. Preis Kirihhoff=Darmſtadt.
1500 Meter=Zauf: 2.
reis Lang=Darmſtadt.
3000 Meter=Lauf 2. Preis Meher; 3. Preis Lang=Darmſtadt.
200 Meter=Lauf: 1. Preis Jaus=Darmſtadt.
4X100 Meter=Staffel: 1. Preis Heſſiſche Schurtzpolizei.
Olympiſche Staffel: 1. Preis Heſſiſche Schutzpolizei.
10X100 Meter=Staffel: 1. Preis Heſſiſche Schutzpolizei.
Speerwerſen: 1. Preis: Jans=Darmſtadt.
Weitſprung: 2. Preis Jans=Darmſtadt.
Hochſprung: 2. Preis Höreth; 3. Preis Frommer=Babenhauſen.
Polizei Vier=Kampf: 2. Preis Frick=Darmſtadt.
Turneriſcher Zehn=Kampf: 5. Preis: Scheerer; 7. Preis Riedel=
Darmſtadt.
In weit größerem Rahmen werden ſich am nächſten Samstag und
Spnntag hier im Darmſtadt, anläßlich des 1. Weſtdeutſchen
Polixei=Sportfeſtes die Kämpfe abwickeln. Teilnehmer ſin
aus iſen Richtungen des Reiches zut evwarten. Bisher haben die
Schutz=
peiizcien aus Hampurg, Erfurt, Eſſen, Stuttgart, Frankfurt a. M.
Kaſſel, Hanau, Bamberg und den heſſiſchen Verbänden ihre beſten
Sbertleute gemeldei. Vor allem ſei auf die Boxkämpfe am Samstag
abend im Runeibräus hingewieſen, die unter Leitung des Boxlehrers
Gebba=d=Frankfurt a. M., Meiſter von Württemberg, zum erſten
Mals in Darmſtadt gezeigt werden.
Nach den Frankfurter Leiſtungen iſt zu erwarten, daß ſich ſpannende
Kämpfe entickeln und die heſſiſhen Polizei=Sportsleute Arbeit
bekom=
men uns ihren guten ſpertlichen Ruf zu wahren. Nähere Angaben
er=
folgen im Anzeigenteil.
Großes Wettſechten in Darmſtadt
des 9. Kreiſes der Deutſchen Tunerſchaft, veranſtaltet von der Fecht=
Abteilung der Zurugemeide Darnzſſadt 1846, am Sonntag, den 16.
Oktober 1921, anläßlich ihres 75 jährigen Jubiläums. Die Fechtleitung
unſerer Turngerteinds hat ſich in der Veranſtaltung von Turnieren ſchon
einen guten Nawen geſichert und hat auch diesmal weder Mühe nod
Koſten geſcheut, wmr dem Darmſtädter Publikum eine intereſſonte
Ver=
anſtaltung zut bieien. Im Florett=Fechten ſind diesmal nur die beſſeren
Fechter der Aitmannen=Klaſſe zugelaſſen, alſo diejenigen, die aus Be
zirksfechten als Sieger hervorgegangen ſind. Von bekannten Darmſtädter
Fechtern ſing teilgaymeberechtigt: Fritz Müller, Adalbert Kötting, Franz
Stoock, Hans Weißwann und Wilhelm Brauns. Im Fechten au
ſchwere Sähel treten für Darmſtadt an: Franz Müller, Fritz Müller
und Alfred Schäfer. Sehr ſponnende Kämpfe werden ſich dann noch
in emem Mannſchaftswettfechten entwickeln, das im leichſten Säbel
aus=
getragen wird, und bei welchem die beſte Mannſchaft des Turnvereins
Fechenheim gegen die beſten Fechter unſerer Turngemeinde antreter
werden. Bis jetzt hanen zika 100 Fechter aus den Bezirken Fvankfurt=
Offenbach, Mainz und Gießen zemeldet, ſo daß ſehr intereſſanter Sport
zu erwarten iſt.
Radſport.
— Der Velocibed=K)ub Darmſtadt E. V. veranſtaltete
am Sonntag, den 9. ds. Mts. gurf der Strecke Henkels Gärtnerei—
Roß=
dorf—Gundernhauſen—Dieburg——Einſiedel (22 Kilometer) ſein
dies=
jähriges Herbſtrennen. Es ſtellten ſich dem Starter 19 Fahrer, von
denen neun in der vorgeſchriebenen Zeit das Ziel erreichten. Erſter
wurde Wolf in 37 Min. (Reked); 2. Walkenhorſt 37:50; 3. Harlos
38:52; 4. Weichſel 39; 5. Leichzlein und Molke 39:10 (totes Rennen);
6. Zürtz und Kappel 41 (totes Renner); 7. Waldſchmidt 41:10; 8.
Zieg=
ler 42; 9. Klein 42:22. Die Zeiten ſind ſämtlich ausgezeichnet und der
Schluß der diesjährigen Reyſaiſon entſprach in jeder Weiſe den
Er=
wartungen, die man auf die junge Mannſchaft geſetzt hatte.
* Die erſte Pokalſpielrunde um den ſüddeutſcher
Pokal findet, laut Mitteilung der zuſtändigen Behörden, nicht am
Oktober, ſondern erſt am 13. November ſtatt. Es beteiligen ſich an
der Pokalſpielrunde ſämtliche Liga= und A=Vereine pflichtgemäß, die B=
und C=Vereine freiwillig auf Grunfd der von dieſen abgegebenen
Mel=
dungem.
Schluß des redaktionellen Teils.
Ohne Lueckeilber,
Geschleohtsleldsh. ohne Bernfsstörung.
Autklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. werschl. K 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzi Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Franlkfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (1,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Unſere Agentur in
Babenhauſen
befindet ſich jetzt bei
Herrn Carl Strauch, Amtsgaſſe.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
(11334
Hooogoogoeooooo
Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolkig bis heiter, trocken, warm, nördliche Winde.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (C 3,
Schauſpiel=
miete e 3, Sondermiete Serie 92): „Pygmalion”
Vortrag von Univerſitätsprofeſſor Dr. Jakobi um 5½ Uhr im
Hörſaal der Techniſchen Hochſchule (Heſſiſcher Richterverein).
Städtiſches Berufsamt: Berufskundlicher Vortrag abends
7½ Uhr in der Aula des Realgymnaſiums (Buchdrucker, Buchbinder
und Kartonagearbeiter).
Verſammlungen: Deutſche Demokratiſche Partei (Frauengruppe)
abends 8 Uhr Grafenſtraße 18.
Deutſcher
Handlungsgehilfenver=
band abends 8 Uhr im Vereinsheim. — Männerverein der
Johannes=
gemeinde abends 8 Uhr im Gemeindehaus. — Sprachverein abends
8 Uhr im Reſtaurant Sitte.
Hausfrauenbund: Ausſtellung in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft, Neckarſiraße 1 (geöffnet von 10—1 und 2—5 Uhr),
Verſteigerungskalender
Freitag, 14. Oktober
Auto=, Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 11 Uhr
Ludwigs=
platz 8.
Spelzſtreu=Verſteigerung um 4 Uhr (Zuſammenkunft am
Bahnübergang Pallaswieſenßraße),
Kondenſierte Vollmilch=Verſteigerung um 9 Uhr im
Lager der Firma G. Groß Nachf., Bismarckſtraße.
Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 9½ Uhr in der Engliſchen
Jagdvilla zu Egelsbach.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuillieton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
gen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching
den Anzeigenteil,
nzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftslebe
Paul Lange.
und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt,
in des
den redaktionellen Teil beſtimmte
Litteilungen ſind an die
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizu
igliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Am 2. Oktober verſchied in Darmſtadt der
Generalmajor a. D.
vom 18. April 1893 bis 12. Sept. 1896 etatsmäßiger
Stabsoffizier des Leib=Dragoner=Regiments (2. Großh.
Heſſiſches) Nr. 24.
Mit ihm verliert der Offizierverein des
Regiment=
einen hochgeſchätzten, lieben Kameraden, der alle
Zei=
treu zum Regiment ſeiner Heimat gehalten und ſich
bei den alten Leibdragonern ein ehrendes Andenker
(11322
geſichert hat.
J. A.:
Meiſter, Generalmajor a. D.
FI Me nen de Kngn
einer Tochter an
K
Dr. Malzan u. Frau
Hildegard, geb. Leutert.
Darmstadt, 11. Okt. 1921
Mathildenstraße 27.
A. 303
Heute wurde unsre Irmtraut
geboren. Dies zeigen voll dank.
barer Freude an
Hermann Dönges u. Frau
Milli, geb. Rettberg.
Darmstadt, den 12. Oktbr. 1921
Hefusichstr. 22.
* 38554
Familiennachrichten
Statt Karten.
Ihre am Samstag, den 15. Oktbr.,
nachm. 2 Uhr, in der Pauluskirche
stattfindende T RAUUNG geben
bekannt
Gretchen Meyer
Heinrich Oldendorf
Bessungerstraße 6.
/*38556
Todes=Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Am Sonntag entſchlief ſanft
mein lieber Mann, unſer guter
Vater und Schwiegervater
Panl Fa).
Die Feuerbeſtattung hat aufſeinen
Wunſch in der Stille ſtattgefunden.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 12. Okt. 1921.
Von Beileidsbezeugungen und
Be=
ſuchen bitten wir abzuſehen.
(*38463
Verwandten, Freunden und Be
kannten zur Nachricht, daß ich die
Mitteilung erhielt, daß meine liebe
Schweſter
ulte Hauſier
geb. Böhler
am 8. d. M. in Budapeſt
verſchie=
den iſt.
Amalie Schönberger
geb. Böhler.
* 38442)
Dankſagung.
Für die überaus herzliche
Anteil=
nahme beim Hinſcheiden meines lieben
Mannes ſage ich allen Teilnehmern,
insbeſondere Herrn Pfarrer Goethe für
die troſtreichen Worte, meinen herz=
(*38415
lichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Jochim, geb. Braun Ww.
Darmſtadt, Kaſinoſtr. 27.
Gebildete vermögende
Dame
aus angeſehener Fam.
ſchuldlos geſch., 45 J.
ugendl. Ausſ., tücht.
m. Haushalt, muſik.
mit eig einger, Wohn.
wünſcht ſich mir ält.
Herren in ſicherer
Lebensſtellung zu ver=
(*3837‟
heiraten
Ang. u. H 7a d. Geſch
Lebensgefährtin
Kaufmann, ſtattl.
Erſchein., 33 J.,
eb., angen. Aeuß.,
vermög., ſucht auf
dieſem nicht
un=
gew. Wege die
Bekanntſch. einer
Dame im Alter
v. 20-30 J., große
ſtattl. Fig., zw. ſp
Heirat. Da
Ge=
ſchäftsvergr.
be=
abſichtige,
Ver=
mögen erwünſcht,
Vermittler
ver=
beten. Diskretior
Ehrenſache. Ang
mit Bild u.
28
a. d. Gſchſt. /=
Geb. Bollwaiſe, hsl.,
ſgm. Weſen, Anf. 30 J.
ev., a. g. Fam., m. ſch.
Möbel u. Wäſche,2600
Mk. Verm., w. ſ. m
beſſ. H. zu verh. Angeb
unter G 47 an die
Ge=
ſchäftsſtelle, (*38015
Ver=
größerungen
und Verkleinerungen
nach jed. Bild (10090a
S. Waſſerteil,
Gr. Ochſeng. 30 (Lad.).
Fraulein
bewand, in allen
Näh-
arbeiten, empfiehlt ſich
im Ausbeſſern von
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An=
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u. Weißzeugnähen, am
liebſten außer dem
Hauſe. Ang. u. H 13
an die Gſchſt. (*38414
janllin
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werden wie neu O/
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Witwer, Handwerker
mitte 40, ſucht älteres
Fräulein oder Witwe
ohne Kinder zwecks
Heirat
Gefl. Ang. u. G 57an
die Geſchftsſt. (*3805
JungerGeſchäftsmann
ſucht die Bekanntſchaft
eines hübſchen anſtänd
Mädchens im Alt, von
24—28 Jahr., zw. ſpt.
Heitat.
Etw. Vermögen erw.,
aber nicht unbdingt
er=
ford. Ang. m. Bild u.
294 Geſchſt. (*3817
Hilfsaufſeher, bei
Großſtadt angeſtellt u.
renſionsberechtigt, m.
hoh. Einkommen, 52
alt, 2 erw. Kinder, mit
gr. eig. Haus, Garten,
2 Morg Land,
Klein=
vieh, ſucht Mädchen o.
Witwe ohne Kinderm.
etw. Verm., am liebſt
v. Land, zw. b. /*38217
Heirat
k. z. I. Angeb. u. G 110
an die Geſchäftsſtelle.
Fräulein
31 J., ev. einz. Kinde.
vermögend.
Geſchäfts=
mannes, ſucht
Lebens=
gefährten m. feinfühl.
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Intereſſen, a. liebſt. geb
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Chemiker od ähnl, der
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das Heſſ. Ungez.=Vernicht.=Inſtitut
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Numer 273.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 13. Oktober 1921.
Seite 7.
1 Tepplehguterhalt., 2½ zu
verſchied. Gramophon
platten, 1 Speiſezim.
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n. Seſſel, 1 Tiſch, 2 Eck=
bänke (gepolſtert) zu
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Koſtüm, Staffelei zi
Magdalenenſtr. 6, I.
CA Z
trag iſt durch den Be= Käumungs-Verkauf.
terverſammlung vom Bett., Schränke, Tiſche,
3. September 1921 ab= Stühle, Schreibtiſche,
geändert worden. Das / Vertikows, Konſolſchrk. u. Landſchaften von den
nISekretär, Kommoden,
)0 Waſch=Tiſche, Nacht=
ſchränkchen, Diwan m.
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fenhauſen, e. G. m. b. nand Schmitt, Alexan=
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rBezug erſtklaſſig, z
„verkaufen (1121omd
Dieburgerſiraße 97 Chriſtoph Joſt. (11267 Faſt neuer H. Winter=
mantel, hochei. Smo=
Heſſ. Amtsgericht II. king=Anzug, Gr. 48, u.
n. H.=Halbſch. Gr. 44
In unſer Genoſſen= z. b. Anſ. v. 10—4 Uh=
ſchaftsregiſter „wurde Riedeſelſtr. 23, pt. /*2227 Schulſtr. 10. (*38365 Ein gut erhalt. Anzug
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hr. 41,Weite 7½, um
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Raglan
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*38368
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ſtüme f. mittl. Figur
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terſchuhe 27 u. 38, ſchw
Herrenanzug u. ſonſ=
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ſtraße 35, I. (*36290 Graue wildled. Damen= rien, 4½ Stunden=
preisw. z. vk. (*38263 Gelegenheits=
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Fabrik: Pallaswieſenſtraße 146,
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Verſorgung.
Um den Verbrauchern beſondere
Vorteile beimEinkauf zu bieten, haben
ſich die bekannten leiſtungsfähigen
landwirtſchaftl. Großhandelsfirmen
Auguſt Weißmantel & Sohn,
Oberſinn,
Rudolf Goldſtein, Zellingen,
Emil Rößler, Würzburg,
J. M. Uehlein & Sohn,
Würz=
burg,
zuſammengeſchloſſen, und alle
Be=
zieher (waggonweiſe) von
Speiſekartoffeln
Saatkartoffeln
Kraut u. Rüben
wollen ſich in ihrem eigenſten
Inter=
eſſe wegen Kartoffeln an die Firma
J. M. Uehlein & Sohn und wegen
Rüben und Kraut an Firma Emil
Rößler wenden.
(10950did
Hierdurch geſtatte ich mir, dem
ge=
ehrten Publikum die ergebene Mitteilung
zu machen, daß ich am heutigen Tage
am hieſigen Platze
Martinſtraße 5
eine Brennholzhandlung
eröffne.
Ich werde ſtets bemüht ſein, meine
Kunden mit Ia Ware in Zentnern wie
in Fuhren zu den billigſten
Tages=
preiſen zu beliefern.
(*37949
Mit aller Hochachtung
ergebenſt
Leonh. Haußner
(Wohnung Heinrichſtraße 44, Wirtſchaft.)
Kunkerraben
Gelberüben
ab mitteldeutſchen Stationen in
Wagen=
ladungen liefert
(*38447
Carl Hofen
Pfungſtadt.
Telephon 204.
VIePTNTTTCTCOOTTNTTTTTS
Oeſpenſter
Der neue große Roman von
Bruno H. Bürgel
Verfaſſer der Werke „Vom
Ar=
beiter zum Aſtronomen”, „Aus
fernen Welten”, „Der Stern
von Afrika‟ „Die ſeltſamen
Ge=
ſchichten des Dr. Ulebuhle” uſw.
Der Abdruck beginnt ſetzt in der
Poſſiſchen Zeitung
ieimmenntutmatiitimteetertmittttktltttttamtrrmtettman
7 Beſtellungen für monatlich 18 M. beider
Poſt und beim Verlag, Berlin SW 68
Sebeeesesseessesseerersstenndreesesrsssesterttrns
11174mde
2
Schwelnbelnäm!
Größeren Poſten Jungſchweine
(Springer und Läufer
(*38401
auch im einzelnen abzugeben.
Schwarz
Darmſtadt — Hofmeierei
Erbacherſtraße 125
Telephon 184
Stenographie und
Maſchinenſchreiben 2
Beginn des neuen Kurſus 15. Oktober,
Anmel=
dungen nachm. zwiſchen 3 u. 6 Uhr erbeten,
Soderſtr. 14
M. Naumann, ecke Mühlſtr.
Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 3. Ziel der Grund= und
Gewerbe=
ſteuer für das 1. Halbjahr 1921 iſt bei
Mei=
dung der Beitreibung bis 22. Oktober 1fd
Js. hierher zu zahlen. Vom 24, Oktober au
werden Pfandkoſten erhoben.
(st11300
Darmſtadt, den 11. Oktober 1921,
Die Stadtkaſſe.
Schloſſerarbeiten.
Die Herſtellung der eiſernen
Einfriedi=
gungen an den Neubauten am Rhönring und
die Schloſſerarbeiten und Anſchlagarbeiten an
derk Neubauten der Altersheime ſollen ver
(st11292
geben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unter=
zeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer
Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 15. Okt.
1921, vormittags 10 Uhr, einzureichen,
Darmſtadt, den 5. Oktober 1921,
Städtiſches Hochbauamt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, d. 14. Okt. I. Js., vorm. 11 Uhr
werden im Verſteigerungslokal Ludwigspl. 8
gepfändete Gegenſtände als
1 Büfett, 1 Schreibtiſch, 2
1 Auto, Trumeauxſpiegel, 1
Gram=
mophon ſowie Mobiliaegegenſtände
aller Art öffentlich, meiſtbietend gegen
Bar=
zahlung verſteigert,
(11337
Darmſtadt, den 13. Oktober 1921.
Jungermann, Heſſ. Gerichtsvollzieher
Bleichſtraße 53.
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zeig für Geſchlechtskranke!
Drei belehrende Hefte a 1 ℳ. 1. Harnröhren
leiden (friſch und alt) mit Anhang: Weißfluß
der Frau, 2. Syphilis u. ihre Heilung ohne
giftige Einſpritzungen. 3. Mannesſchwäche. Ver
ſand erfolgt vollſtändig diskret in verſchloſſenem
Brief. Wirkſame, unauffällige Kuren ohne
Be=
eufsſtörung, viele Anerkennungen. Keine ſonſt
üblichen Phantaſiepreiſe, keine unerwünſchten
Nachnahmeſendungen. Schreiben Sie ſofort,
velches Heft Sie wünſchen Dr. med. H
Schmidt, G. m. b. H., Berlin NW 184
(IV, 10611
Tirchſtraße 24.
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eingetragen: (11268/ Uuldgonndri.
Der
Geſellſchaftsver=
ſchluß der Geſellſchaf
Mark erhöht worden.
In unſer
Genoſſen=
ſchaftsregiſter wurde
heute in Band III
Nr. 10, bei der Landw.
H., eingetragen:
Die Genoſſenſchaft K
iſt in Liquidation
ge=
treten.
Darmſtadt, 9. Okt. 1921
Laſtfuhr=
transporte
fährt aus in der Stadt
und nach außerhalb bei
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Prompte Bedienung.
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(ühren
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Zwei=
ſpänner werden
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Haftſumme beträgt Seitenb.
gefaßt. Die Beteili
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d.:Gſchſt, d. Bl./*B1z0
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.
Rummer 273.
Tl drer
Die Eröffnung der Varieté=Spielzeit
Sonntag, 16. Oktober
Nachm. /,4 und
2 Vorſtellungen: abends s Uhr
eune!
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Ellen Richter-Honumentalflm
1. und 2. Teil
Napoleon
und die kleine
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2 Akten.
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Handwerkervereinigung.
Sonntag, den 16. Oktober 1921,
Abfahrt vormittags 11.47 Hauptbahnhof mit
Sonntagsfahrkarte nach Auerbach (Mk. 3.50)
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(Ausſteigen Station Hähnlein) über Alsbach,
Alsbacher Schloß (für kurze Raſt Imbiß
mitnehmen) — Auerbacher Schloß (
Kaffee=
raſt) — nach Auerbach, Einkehr bei Weigold
Dortſelbſt gemütliches Beiſammenſein.
Die Veranſtaltungskommiſſion.
NB. Anmeldungen für den Kaffee werden
erbeten bis ſpäteſtens Freitag abend ½6 Uhr
in der Geſchäftsſtelle, Martinſtraße Nr. 24
(Telephon 2669), bei Glaſermeiſter Werner,
Ludwigshöhſtr., (Tel. 1251) und bei
Sattler=
meiſter Wallauer, Rheinſtr. 37 im Laden.
(11301
Heute Donnerstag,
den 13. Oktober 1921, abends 8 Uhr,
im Vereinsheim Grohe, (Karlſtraße)
Monatshauptverſammlung.
Wichtige Tagesordnung.
Wir machen nochmals auf die angezeigten
Stenographiekurſe aufmerkſam. —
Anmel=
dungen werden in der Verſammlung ent=
11 338
gegengenommen.
Deutſche Volkspartei Darmſtadt
Freitag,
14. Oktober,
*
A.
abends 8 Uhr,
im Mathildenhöhſaal,
Dieburgerſtraße
Außerordentliche
Mitgliederverſammlung
Tagesordnung:
1. Vortrag des Landtagsabg. Dingeldey
über die politiſche Lage.
2. Die heſſiſchen Landtagswahlen. (
Red=
ner Abg. Dr. Oſann).
3. Ausſprache und Verſchiedenes.
Wir bitten unſere Mitglieder um
zahl=
reiches Erſcheinen. Mitgliedskarte dient als
Ausweis,
11397
Der Vorſtand.
Freie literariſch=künſtleriſche
Geſellſchaft Darmſtadt.
Winter 1921/22
1. Vilma Mönckeberg=Hamburg: Volksmärchen
der Weltliteratur (Freitag, 21. Oktober,
7½ Uhr).
2. Tanzabend Edith von Schrenk=München
Freitag, 4. November).
3. Geſamtgaſtſpiel des Neuen Theaters
Frank=
furt a. M.: „Der Wettlauf mit dem
Schat=
ten”, Schauſpiel von Wilhelm von Scholz,
unter perſönlicher Mitwirkung des Dichters.
4. Profeſſor Dr. V. C. Habicht=Hannover:
„Grünewald und die Deutſche Myſtik” (
Vor=
trag mit Lichtbildern),
5, Schillerabend des Frankfurter
Schauſpiel=
hauſes; Mitwirkende: Direktor Richard
Weichert, Gerda Müller, F. Odemar.
6. Wilhelm Michel: „Datterich, der Elemen
targeiſt”,
7. Münchener Schattenſpiele, geleitet von Ernſt
Moritz Engert=München.
8. Eliſabeth Horn und Bruno Harprecht=Ham=
(11310
burg: Brettl=Abend.
Die Veranſtaltungen finden in der Regel
im Mathildenhöhſaal, Dieburgerſtraße 26 ſtatt.
Der Jahresbeitrag von 25 Mk. für Saal, von
35 Mk. für numerierten Sperrſitz, berechtigt
zum Beſuch der acht Abende. Anmeldungen
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„Prinz Kuckuck‟"
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schreibliche Ereignisse,
Massen-
szenen v. tausenden v. Mitspielern.
In den Hauptrollen: Nils Prien,
Olga Limburg, Conrad Veith,
Hanna Ralph usw.
In der Nacht (*2u
Lustspiel m. Gerhard Dammann.
Das erste grosse
Automobil-
rennen Berlin-Grunewald
am 24. und 25. September 1921
Sieger: Fritz von Opel-
Ab Freitag: Der
Fortsetzungs-
flm, 5. Teil: Goliath Armstrong
DEN T00 IM N4 CKE)
Wemnrrre 5
„are
Dorela
Dor
werräte-
rische Klang
Detektivdramai. 5Akt.
als Hauptdarstellerin
Lilly Marischka.
Das erste große
Automobil-Rennen
Berlin -Grunewale
am 24. u. 25.
Sep=
tember 1921. Sie ger
Fritz von Opel,
Goliath Armstrong
4. Teil: Den Fluten
preisgegeben.
Der Fortsetzungs-
Sen-
sationsflm in 2 Teilen
Der Hund v.
Baskerville
I. u. II. Teil — 6 Akte
Hanni Weise
u. Alwin Meuß
in den Hauptrollen.
5000 H. Belohnung
Lustspiel in 3 Akt. m.
Gerhard Dammann.
Darmstädter Sezession
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Vortrag von Wilhelm Michel
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 223.
Darwſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.
Seite 9.
Danaé
21)
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdruck verboten.)
Allgemeine Klage der Enttäuſchung und beſtürzten Unge
duld. Spiekermann unkt warnende Beſorgnis, Ritterputſch
ver=
zweifelt am Aablick des Unerledigten, Fodor erhebt ſeinen
be=
ſchwörenden Baß. Ueber das Murren und Bitten der drei
kün=
digt Fränzes unangenehm hohe Stimme den Beſuch des Grafen
Zomebog an, der noch vorſprechen will, um morgen zu Muſik
und Abendmahlzeit ſeinen Neffen mitbringen zu dürfen. Alles
prallt an Hedes heftigem Unmut ab. Sie vergaß den gütigen
Rat, ſie iſt nicht kalt, nicht mehr eiskalt. Haſtig iſt ſie,
unge=
duldig, gereizt, tränennah. Der kleine Fuß ſtampft in den
Teppich: „Nichts mehr! Hat man denn auch nicht einen
Augen=
blick mehr für ſich? Den ganzen Morgen Arbeit und Aufregung.
Kaum zwei Stunden war ich unterwegs. Ich muß mich noch
umkleiden, muß vor fünf im Zuge ſein . . . Morgen, Kinder
morgen. Muß es denn juſt heut ſein? Ich kann ja nicht mehr.”
Schüchtern begütigt die dienſteifrige Lotte: „Ich will auch
gewiß nicht drängen. Mich brauchen Sie doch. Ich bringe eine
kleidſame, reizende Sportkappe aus meinem Salong.”
„Das geht nicht,” trotzt die Antwort.
„O doch. Es iſt ja nur über die Straße. Gleich da drüben.”
Sie führt Hede mit zärtlichem Zwang zum Balkon. „Sehen Sie,
Frau Gräfin, dort, dort bei dem dicken Schutzmann.”
Hede gibt nach, fordert aber herzlich baldige Rückkehr, die
gern verſprochen wird. Fränze ſoll raſch die Umkleidung
vorbe=
reiten. Sie entträgt das mitgebrachte Kleid, während Lotte ſich
von dannen tummelt, treppab und ſtraßüber.
Die beendete Vorbereitung ſcheint zu beruhigen. Die
Grä=
fin wendet ſich den Gäſten zu, als deren vordringlichſter Fodor
nähertritt: „Gräfin! Geſtatten, daß ich mich vorſtelle. Mein
Name iſt Fodor Aladär, Generaldirektor der Trausſylvaniſchen
Holz=A. G. Dringendes Anliegen, bitte. Handelt ſich”
hier
ſpricht er bedeutſam gedämpſt — „um Millionenbeträge.”
Gelangweilte. Dame antwortet fragender Weiſe: „Weiter
niſcht?‟
„Aber, bitte ſehr, muß vertraulich behandelt ſein.”
Gräfin Weſe wendet ſich nach prüfender Betrachtung des
neuen Mannes ungeduldig an die beiden anderen, um ihre
Zu=
dringlichkeit abzuweiſen. Die ſetzen ſich mit demutvollem
Un=
geſtüm zur Wehr, wollen um keinen Preis weichen. Jeder meint
ſich den wichtigſten, hält ſein Anliegen für unaufſchiebbar. Die
Poſt heiſcht dringender Erledigungen ſchwere Menge.
Ungeheu=
ere Beträge ſtehen auf dem Spiele. Was ſoll aber all das, wenn
der kleine Sachverſtändige den ſehnlich erharrten Abſchluß noch
immer verzögert, wenn er in die verdammten Dinger, dieſe
ab=
ſcheulichen Koofmichſchmöker keine Ordnung zu bringen vermag.
Nee! Niemals!
Sein Ueberdruß und Unbehagen beluſtigen die Umdrängte
Lachend beſchwichtigt ſie: „Fein ordentlich. Anſtellen und nicht
drängeln. Jeder ſoll an die Reihe kommen. — Lieber Ritterpuſch,
bemühen Sie ſich mal mit dem Herrn General undſoweiter ins
Rauchzimmer, bis ich rufen laſſe.
Fodor meint, er müſſe unter allen Umſtänden ohne die
ge=
ringſte Verzögerung, aber der Kontoriſt unterbricht ihn gnadelos
betont, daß Frau Gräfin Wort halten, wenn Fran Gräfin Gehör
zuſichern, und zwingt mit einem unwiderſprechlichen „Bitte”, ihn
zu begleiten.
Kontokorrente.
Raſch wendet ſich nun Hede dem Buchgelehrten zu,
munter=
ſie den Griesgram auf: „Alſo, Spiekälchen, Spiekerchen,
Spieker=
männchen: Schießen Sie los! Aber fein ſachte. Ich mag Ihr
koofmichſches Kauderwelſch nicht leiden. Was fehlt denn?
Fie=
ber? Wo ſteckt das Thermometer? Kann ich ableſen
So leicht nimmt der kleine Mann ſeine Aufgabe nicht. Ihre
Heiterkeit empört und verletzt ihn. „Frau Gräfin! Sie ſollen
mich nicht zum Beſten haben. Ich meine es doch gut mit Ihnen.”
Das ſagte er leider zu oft. Ungeduld fordert ſchnell
ein=
gehendere Begründung ſeiner Zudringlichkeit. Er meint aber:
„So geht es nicht. Wenn ich Sie nicht ſo ſchätzte und verehrte,
weil Sie ja doch die entzückendſte und großzügigſte Geſchäftsfrau
Berlins ſind und obendrein die fleißigſte . . . Dieſe Büicher ſind
ein Skandal! Das ſieht ſich beinahe an wie abſichtliche
Ver=
ſchleierung. So in Durcheinander! Firmaangelegenheiten und
Heereslieferungen, Warengeſchäfte — Einfuhr — Ausfuhr.
Ef=
fektenkäufe und =verkäufe . . . Kein richtiger Abſchluß im
Vor=
jahre. — Ritterpuſch iſt doch ein Schafskopf!”
„Iſt das alles, was Sie mir zu ſagen haben?”
„Die Eröffnungsbilanz für heuer war rein buchmäßig nach
ſeinen Angaben. Nun — je weiter wir ins Jahr gelangen, deſto
weniger vermag er ſich zurecht zu finden. Ihre Notizen ſind ihm
K”lſchrift. Sie nehmen ſich niemals Zeit, zu helfen. Ja, wie
ſoll ich denn da Ordnung ſchaffen? Ich muß Ihnen ſagen, wenn
Sie nicht Sie wären, auf Grund dieſer Bücher wäre es meine
Pflicht, die Anzeige zu erſtatten.”
„Unſinn
„Da ſind Einlagen in die Hunderttauſende — aber
nirgend=
wo iſt die Verwendung erſichtlich. Da ſind Einleger, die gar
nicht genannt ſind: Konto F . . . Kouto U. — Ja, wer iſt das
eigentlich? — Da finden ſich fabelhafte Gewinſtauszahlungen
und man ſieht nicht, wofür . . . Da ſtehen ernſte Männer und
da=
neben hergelaufene Dinger wie dieſes Lottchen. Geſchäfts=
abſchlüſſe ſind verzeichnet, worüber auch nicht eine einzige
Fak=
tura vorliegt. Frau Gräfin! Man ſchöpft direktemang Verdacht,
daß das Luſtgeſchäfte ſind.”
„Aber das iſt doch eben Ihre Aufgabe. Schande, daß Sie
das nicht . .. daß das nach Ihrer Arbeit noch ſo ausſieht!“
„Der Name dieſes famoſen Attaché, dieſes Pappamauresku
kommt auch wiederholt vor. Wieſo erhielt der Geld? Wofür?
Hat niemals eingelegt.
„Das gehört nicht hierher.”
„Sie zahlten in dieſem Jahre Unſummen aus. Ich errechnete
nahezu drei Millionen, aber die Außenſtände . . ., dieſe
Außen=
ſtände!“
„Nun? Und die Aktiven? Das Magazin, die Vorräte?”
„Sind berückſichtigt.”
„Ach Gott! Ich habe doch jetzt keinen Augenblick, zu
ver=
lieren! Gab ich Ihnen ſchon den Ausweis, der . . . dieſen
Aus=
weis?” Ungeduldig iſt ſie zum Schreibtiſch geeilt, aus Laden
und aus Stößen Papier ſucht ſie nervös kramend, ein großes
Verzeichnis hervor. Mehrere Bogen, die oben mit dem Titel
einer Großbank überdruckt ſind, zeigen lange Reihen von
Wert=
papiernamen und Ziffern. Während dieſes umfangreiche
Schrift=
ſtück von Hand zu Hand wandert, entgleitet ein zweites, um
nichts kleiner, nur doppelt gefaltet, und fällt zu Boden.
Spie=
kermann hebt es eilends auf und lieſt auf dem erſten Blatt:
Kontokorrentauszug für Hedwig Weiſe. Lieſt es eben noch und
hält plötzlich nichts mehr in der Rechten. Die Beſitzerin hat ihm
ärgerlich dieſen Auszug entriſſen und ſucht ihm das andere
Ver=
zeichnis, das in ſeiner linken Hand, unter die Naſe zu zerren.
„Ach! Nicht dieſes. Das gehört einer Kundſchaft . . . Das
an=
dere . . . das Sie halten.”
„Trägt Firmanamen. Ja ..., dann allerdings . . ., dann
dürften wir um die Ecke kommen.” Nachdenklich beginnt er zu
vergleichen, zu ſichten, zu rechnen, aber Hede gönnt ihm nicht
Raſt, drängt ihn zur Türe. „Alſo, man los! Nehmen Sie
Rit=
terpuſch bei den Ohren. Er ſoll Ihnen behilflich ſein.”
Spiekermann iſt aber auch auf den anderen Auszug
neu=
gierig. Er weiſt darauf: „Aber hier — unter dieſem Namen —
das iſt . .. das muß doch auch noch eine Million ſein?
Uebermütiges Lachen maskiert Verlegenheit, aber Wangen
röte brennt verräteriſch. „Nicht neugierig ſein, Spiekälchen. Das
iſt alt und ſtimmt nicht, gehört nicht hierher.‟ Der unliebſame
Frager fühlt ſich untergefaßt und zum Tiſch geleitet. Rechts
unterm Arm, links unterm Arm hält er nun mühſam je einen
der Buchrieſen. Rückſichtslos wird er ſodann hinausgeſchubſt
und hört noch die luſtige Stimme ſpotten: „Gott, ſind die
dum=
men Dinger ſchwer! Leben Sie wohl! Komen Sie gut heim.
Schreiben Sie mal ine Anſichtskarte.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 73. Oktober 1921.
Rummer 273.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 12. Oktober in Zürich 4,10
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 2,27 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 4,15 (88,80) Kronen, in Stockholm 3,45
(88,80) Kronen, in London 4,01 (97,80) Schilling, in Paris 102/
(125,40) Franken.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 12. Okt.
Geld Briel K.
Geld J
Brief f
Geld Brief afe
Geld / Brief Antw.Brüſſ)/ 871.20 872.30 N —A Norwegen. /1478.50 1431.5 NISSS.4MSTI. Holland . . k996.—/4004.— 0. 70/4222.3 Schweden. 283
230 8126.80/8133.2( 465.50/ 466.50/ 4 2.50 493 9 Helſingfors. 30 887.10 888.* 50 930.50 New=York. / 121.37/ 121.,69/ 130 37/ 130,83 702222.30234 7.60/2352.40 Wien (altes) 1620,801 624. 20/1708.301711.70 d=Oeſt. abg Sci. F1 6361/, 6381, 487.50 488.50 508.— 509.— Budapeſt 1843. Z18.85:/g/ 18,891 Prag: . . . 13260 132,90 22 Dänemark. 2307,702312.30 247.50/8452,50
ondon ..
Paris ..."
Schweiz
Spanien
talien
Liſſab.=Op.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Produktenmarkt. Die ſcharfe
Aufwärtsbewegung der Deviſenkurſe hatte am Produktenmarkte eine
beträchtliche Preisſteigerung für einzelne Artikel zur Folge. Das
Ge=
ſchäft war eng begrenzt, weil wegen des iſraelitiſchen Feiertages der
Markt nur ſehr ſchwach beſucht war. Die erhöhten amerikaniſchen
Preiſe für Weizen und Mais wirkten gleichfalls preisſteigernd,
nament=
lich zog Mais im Preiſe an, dann aber auch Hafer, zumal inländiſches
Angebot wegen der Feldarbeiten fehlte. Weizen wurde wenig umgeſetzt.
In Roggen konnte die ſtarke Kaufluſt bei weitem nicht befriedigt
wer=
den. In Futterſtoffen zeigte ſich viel Nachfrage bei geringem Angebot.
Von Mehl ſtellten ſich namentlich die aus Auslandsweizen hergeſtellten
Qualitäten höher.
Scharfe Strafbeſtimmungen bei Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln.
* Die deutſche Bevölkerung wurde ſeit Wochen durch in die Preſſe
gelangte Gerüchte beunruhigt, wonach durch Agenten ausländiſcher
Firmen oder durch gewiſſenloſe einheimiſche Aufkäufer Getreide
und Kartoffeln in großen Mengen im freien Handel aufgekauft
und über die Weſt= oder Oſtgrenze ins Ausland verſchoben werden.
Wie aus dem Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft
mit=
geteilt wird, beruhen die zu Beginn des neuen Erntejahres
beobachte=
ten Preistreibereien auf dem inländiſchen Getreidemarkt nicht auf
Ver=
ſchiebungen von Getreide ins Ausland, ſondern erklären ſich vor allem
aus den geringen zunächſt auf den Markt gelangten Mengen von
In=
landsgetreide und dem in der erſten Zeit allgemein vorhandenen
Be=
ſtreben, ſich nach Möglichkeit ſofort mit Getreide einzudecken. Die
Aus=
fuhr von Getreide, Mehl und Kartoffeln ins Ausland wird grundſätzlich
nicht genehmigt. Um Verſchiebungen von Getreide, Mehl, Kartoffeln
ins Ausland zu verhindern, ſind die Kontrollſtationen noch zu beſonderer
Aufmerkſamkeit angehalten worden. So bekommen nach den
verſchärf=
ten neueren Vorſchriften auch dann, wenn im Einzelfalle die Ausfuhr
von Saatgut, Kartoffeln oder von im Veredelungsverkehr hergeſtellten
Mehl zugelaſſen wird, Privatperſonen Ausfuhrſcheine überhaupt nicht
in die Hand, und iſt damit ein weiterer Riegel der verbotswidrigen
Ausfuhr vorgeſchoben. Mitteilungen über mutmaßliche Verſchiebungen
von Kartoffeln und Getreide ins Ausland ſind den Reichs= und
Landes=
behörden in großer Zahl zugegangen. Derartigen Anzeigen iſt
grund=
greifbarer Anhalt dafür ergeben, daß derartige Aufkäufe zum Zwecke
der Verſchiebung ins Ausland erfolgt ſind oder zu ſolchen
Verſchie=
bungen geführt haben. Vielfach hat wohl auch die Befürchtung, daß
Aufkäufe von Händlern aus anderen Gebieten Deutſchlands die
Be=
friedigung des lokalen Bedarfs beeinträchtigen oder zu einer Erhöhung
der Preiſe führen könnten, ſolche Gerüchte hervorgerufen, oder
ver=
ſtärkt. Grundſätzlich muß aber, ſoweit die freie Wirtſchaft wieder
ein=
geführt iſt, dem berufenen Handel die Befugnis zuſtehen, auch
außer=
halb ſeines Niederlaſſungsgebietes Lebensmittel und Waren
aufzukau=
fen, um ſie in die deutſchen Bedarfsgebiete zu überführen. Auch die
weſtlichen beſetzten Gebiete, die ſchon vor dem Kriege ausgeſprochene
Bedarfsgebiete waren, haben Anfpruch auf Verſorgung aus dem
übri=
gen Deutſchland. Wo Anzeichen für einen Mißbrauch beſtehen, ſind
beſondere Ueberwachungsmaßnahmen angeordnet. Bei feſtgeſtellten
Zu=
widerhandlungen werden mit allem Nachdruck die ſcharfen
Strafbeſtim=
mungen für verbotswidrige Ausfuhr, die in ſchweren Fällen Zuchthaus
androhen, angewendet werden.
Mannheim 11. Okt. (Wolff.) Unter Führung der
baheri=
ſchen Hypotheken= und Wechſelbank, des Bankhauſes H. Aufheuſer in
Münchem und unter Beteiligung Berliner, Eſſener und ſüddeutſcher
Firmen, ſowie der „Amon” Aktiengeſellſchaft Maſchinenfabriken in
Mann=
heim, iſt die Automobil=Aktiengeſellſchaft, deutſche Geſellſchaft für die
Licenz, E. Bugatti, mit einem Aktienkapital von 12 Millionen Mark
errichtet worden. Der Sitz der Geſellſchaft iſt Mannheim; die neue
Ge=
ſellſchaft hat mit der Rheiniſchen Automobil=Akdiengeſellſchaft in
Düiſſel=
dorf eine Intereſſengemeinſchaft beſchloſſen.
* Schnellpreſfenfabrik. A. G. Heidelberg. Das
Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen
Bruttoge=
winn von 4,20 Millionen Mk. Betriebsunkoſten erforderten 2.47 Mill.
und Handlungsunkoſten 435 706 Mk. Nach Abſchreibungen von 309 249
Mark und Deckung des vorjährigen Verluſtes in Höhe von 305 259 Mk.
verbleibt ein Reingewinn von 102 793 Mark, aus dem eine Dividende
von 8 Prozent verteilt und 22 713 Mk. auf neue Rechnung vorgetragen
werden. In der Bilanz ſtehen Grundſtücke und Einrichtungen mit 1,08
Millionen Mk., Debitoren mit 2,48 Millionen Mk. und Vorräte mit
6,06 Millionen Mk. Die Verbindlichkeiten beziffern ſich einſchl. der
An=
zahlungen auf beſtellte Maſchinen auf 10,96 Millionen Mk. In das
zu=
rückliegende Geſchäftsjahr war die Geſellſchaft mit einem geringen
Auf=
tragsbeſtand eingetreten. Auch in den erſten Monaten bot ſich wenig
Möglichkeit zu Geſchäftsabſchlüſſen. Erſt gegen Ende des Jahres 1920
war ein regerer Geſchäftsgang zu verzeichnen, der eine vorteilhaftere
Ausnützung des Betriebes ermöglichte, ſo daß die Herſtellungskoſten zu
ſätzlich nachgegangen; es hat ſich jedoch in keinem einzigen Falle ein den Verkaufspreiſen in ein richtiges Verhältnis kamei. Im
Fabrika=
tionsprogramm wurde weitgehend ſpezialiſiert. Lediglich die
altbe=
währte Flachſatzrotationsmaſchine „Heureka” und ein moderner
Schnell=
läufer wurden gebaut, wie die Vervollkommnung des Heidelberger
Druckautomaten weiter durchgeführt. Die insbeſondere mit letzterer
Maſchine erzielten Erfolge berechtigen zu den beſten Hoffnungen. — In
der Generalverſammlung, die den Abſchluß genehmigte,
wurde das Aktienkapital der bekanntlich zum Konzern Rhemag=Riebe=
Kugellager Nileswerke gehörenden Geſellſchaft von 800 000 Mark auf
5 Millionen Mk. erhöht. Dies hängt außer mit dem größeren
Geſchäfts=
umfang und den oben erwähnten Verbindlichkeiten auch damit
zuſam=
men, daß die Geſellſchaft einen Teil der neuen Aktien aus der jetzt bei
den Deutſchen Nileswerken beſchloſſenen Kapitalserhöhung übernehmen
ſoll. Von Heidelberger Unternehmen gehören hierzu noch die C.
Ma=
quet G. m b. H. und die bei ihr untergebrachte Mannheimer
Schrau=
benfabrik, G.m.b.H., deren Stammkapital ebenfalls erhöht worden
Was die Ausſichten anbelangt, ſo iſt zu melden, daß der Geſch
gang in den letzten Mongten gut geweſen iſt, da viele ausländiſche
Be=
ſtellungen vorlagen.
8 Aenderung der Geſchäftsaufſichtverordnung.
Die bezügliche, am 8. Auguſt 1914 erlaſſene und 14. Dezember 1916
er=
weiterte Verordnung hat ſich in der Praxis bewährt. Die Verordnung
bedarf der Abänderung, da weſentliche Vorausſetzung der Einleitung
der Geſchäftsaufſicht die Zahlungseinſtellung infolge des Krieges iſt. Im
Reichsjuſtizminiſterium hat am 27. Juni 1921 eine Konferenz mit
In=
tereſſengruppen ſtattgefunden, als deren Ergebnis wohl die
Beibehal=
tung der Geſchäftsaufſicht und der Zwangsvergleich außerhalb des
Kon=
kurſes in zweckmäßiger Ausgeſtaltung erwartet werden kann.
London, 11. Okt. (Wolff.) Die Wollauktion begann heute
mit einem Angebot von 11 665 Ballen guter Sorten, die faſt alle
ver=
kauft wurden. Anweſend war eine große Anzahl von Käufern aus dem
In= und Auslande, ſo daß ſich der Wettbewerb recht lebhaft geſtaltete.
Die Preiſe zogen demgemäß allgemein an, und zwar ſtellten ſich
Meri=
nos 5 bis 10 Prozent und Croßbrede 5 bis 7½ Prozent über den
Sep=
temberpreis.
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