Darmstädter Tagblatt 1921


13. Oktober 1921

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Nummer 273

Die oberſchleſiſche Frage.
Und dann?
DNV. Infolge des Ernſtes der Lage, die durch den
Stand der oberſchleſiſchen Angelegenheit hervor=
gerufen
iſt, hat ſofort nach der Rückkehr des Reichskanzlers noch
im der Nacht eine Kabinettsſitzung ſtattgefunden, in der Dr. Ro=
ſen
Bericht erſtattete. Am nächſten Tage ſind dieſe Beſppechungen
fortgeſetzt worden. Ihr Inhalt war ſelbſtverſtändlich ſtreng ver=
tpaulich
, aber wir dürfen wohl annehmen, daß wan ſich mit allen
Eventualitäten beſchäftigt hat. Die Reichsregierung darf ſich
durch eine ungünſtige Entſcheidung nicht überraſchen laſſen. Die
Möglichkeit eines Fehlſpruches von Genf muß in die
politiſche Rechnung eingeſtellt werden und die Frage, was
dann werden ſoll, muß heute bereits erörtert werden. Daß die
Möglichkeit einer Kabinettskriſe beſteht, kann ja ernſthaft
von niemandem beſtritten werden, und es iſt auch erklärlich, daß
genau ſo, wie der Reichskanzler es tat, auch die deutſchen Ver=
treter
bei den alliierten Regierungen die Möglichkeit einer Re=
gierungskriſe
nicht leugnen konnten, wenn auch das Androhen
einer Regierungskriſe ſelbſtverſtändlich nicht erfolgt iſt, da das
taktiſch ein ſchwerer Fehler geweſen wäre. Die Reichsregierung
hat aber die Pflicht, ſich bereits jetzt mit den Dingen zu befaſſen,
die im Falle einer ungünſtigen Entſcheidung zu geſchehen haben.
Das Kabinett muß politiſche Richtlinien vorlegen, auch
wenn es die Ausführung dieſer Richtlinien nicht mehr erleben
ſollte und ſie ſeinen Nachfolgerm überlaſſen muß.
Wir können natürlich keinen Krieg gegen die Entente führen
und wir können auch keinen Krieg gegen Polen führen. Das iſt
eine Binſenwahrheit, die jedermann in Deutſchland kennt. Aber
doch liegen die Dinge heute anders als zu dem Zeitpunkt, da wir
den Frieden unterzeichnen mußten. Wir ſind ſehr wohl in der
Lage, eine Politik auf längere Sicht, und zwar beſonders nach
Oſten zu führen. Vow dieſer Möglichkeit muß Gebrauch gemacht
werden. Der Verluſt Oberſchleſiens an Polen iſt von Deutſch=
land
nicht zu verwinden. Unſere zukünftige Haltung
gegenüber dem polniſchen Staat wird deshalb ganz
beſonders Gegenſtand der Betrachtung ſein müſſen. Polen be=
trachtet
uns ſeit langem als ſeinen Feind; bekommt aber Polen
zu den übrigen deutſchen Gebieten auch noch Oberſchleſien, ſo
können wir nur ein Intereſſe daran haben, das auf unſere Koſten
unnatürlich aufgeblähte Polen zum Zuſammenbruch zu bringen.
Um dieſes Ziel zu erreichen, brauchen wir nicht einen einzigen
Schuß abzugeben, ſondern wir haben andere Mittel genug, da
Polen auf uns angewieſen iſt, den Zuſammenbruch Polens, der
ja ſowieſo erfolgt, zu beſchleunigen. Die Regierung Wirth iſt
für eine Verſöhnungspolitik ſtets eingetreten. Iſt eine ſolche
Politik infolge eines etwaigen Fehlſpruches von Genf und in=
folge
der Haltung der Polen nicht möglich, ſo iſt das im Intereſſe
der Verſöhnung ſelbſt zu bedauern; uns bleibt dann nur ein ein=
ziges
Ziel, das unabläſſig verfolgt werden muß.
* Es iſt bezeichnend für die Stimmung, die in poli=
tiſchen
Kreiſen herrſcht, daß der Leiter des demokratiſchen
Verliner Tageblattes, der ſonſt gewiß nicht den ſcharfem Mitteln
das Wort redet, in ſeinem Montagsartikel den rückſichts=
loſen
Wirtſchaftskrieg gegen Polen verlangt,
wenn in Genf in Fehlſpruch erfolgt. Mit den ewigen Proteſten
ſei nichts getan. Gewaltſamer Widerſtand gegen die Kanonen
der Entente unmöglich. Aber jene freundliche Vorſehung, die
dem friedlichen Igel die Stacheln gegeben hat, habe auch für
uns den Fall, daß wir den Polen den oberſchleſiſchen Raub wie=
der
abjagen müßten, mit Friedenswaffen verſehen. Statt der
wirtſchaftlichen Verſtändigung mit Polen, zu der wir bis zum
letzten Augenblick bereit waren, müßte die ſyſtematiſche Aus=
dörrung
Platz greifen. Der Verſchluß müßte ſo dicht, die Abſper=
rung
ſo organiſiert werden, daß nicht nur kein Kamel, ſondern
auch kein Huhn, keine Warenkiſte ferner durch das Nadelöhr
geht. Das wäre nur eine Repreſſalie. Es gibt noch andere.
Sie werden im Laufe der Erörterungen zutage gefördert werden.
Die angebliche Entſcheidung des Völkerbundsrates.
Genf, 11. Okt. (Wolff.) Wenn man den vorliegenden,
natürlich rein privaten Informationen Glauben ſchenken kann,
kann kaum mehr ein Zweifel darüber beſtehen, daß der Völ=
kerbundsrat
tatſächlich die Teilung Oberſchleſiens,
und zwar auch des Induſtriegebietes beſchloſſen hat. Ueber die
den Oberſten Rat vorzuſchlagende Grenzlinie iſt naturgemäß
nichts Sicheres und Endgültiges zu erfahren. In den Kreiſen,
die dem Völkerbund naheſtehen, verlautet aber mit Beſtimmtheit,
daß die Grenze ein Kompromiß zwiſchen den beiden Sforza=
Linien darſtellt. Danach ſoll an Polen fallen: Rybnik, Pleß, der
in den Kreis Pleß hineinragende Südzipfel des Kreiſes Hinden=
burg
, Kattowitz Stadt und Land, der Oſtteil des Landkreiſes
Beuthen ohne die Stadt, und Teile der Kreiſe Tarnowitz und
Lublinitz ohne die Städte. Was die reindeutſche Stadt Königs=
hütte
betrifft, ſo wird von einer für Polen günſtigen Löſung ge=
ſprochen
. Neben den Beſtimmungen über die neue Grenze ſoll
das Gutachten des Völkerbundsrates eine Fülle von teilweiſe
ſehr verwickelten Beſtimmungen enthalten über techniſche und
wirtſchaftliche Fragen, deren redaktionelle Ausarbeitung auf
große Schwierigkeiten ſtößt. Von den Mitgliedern des Völker=
bundsrates
wird jede weitere Auskunft über die Grenzlinie ver=
weigert
.
TU. Berlin, 12. Okt. Der Genfer Korreſpondent des Ber=
liner
Tageblattes berichtet auf Grund abſolut ſicherer Informa=
tionen
von einer an der Völkerbundsberatung beteiligten Per=
ſönlichkeit
, daß ſich die Meldungen über die beſchloſſene Teilung
Oberſchleſiens authentiſch beſtätigen. Der prinzipielle Beſchluß
des Völkerbundsrates gehe im einzelnen dahin, Oberſchle=
ſien
in drei Teile zu teilen. Pleß und Rybnik ſollen
an Polen fallen, das Zentralrevier im engeren Sinne, Gleiwitz,
Beuthen, Kattowitz unter polniſcher Souveränität konſtituiert
und die übrigen Gebiete Oberſchleſiens ſollen Deutſchland zu=
geteilt
werden. Der Rat befaßt ſich mit folgenden Spezialfragen:
1. Wie das Währungsſyſtem in dem autonomierten Mittelgebiet
reguliert werde. Hierüber iſt noch keine Einigung erzielt wor=
den
2. Polen ſoll die Eiſenbahnverwaltung übertragen werden.
3. Die militäriſche Beſatzung in dem Mittelbezirk ſoll ganz er=
heblich
verſtärkt werden und die Verſtärkung ſoll Polen zur Laſt
fallen. Die oberſte Inſtanz in dem autonomierten Mittelbezirk
wird ein internationaler Ausſchuß ſein, der unter Völkerbunds=
kontrolle
geſtellt wird. Es ſind noch Verhandlungen mit beſtimm=
ten
Inſtanzen im Gange, um für die deutſche Arbeiterſchaft in

Donnerstag, den 13. Oktober 1921

den autonomierten und dem Polen zugewieſenen Bezirk ſoge=
nannte
Sicherheiten in ſozialpolitiſcher Hinſicht zu ſchaffen.
Das Reichskabinett und die Teilung Oberſchleſiens.
* Berlin, 12. Okt. Das Reichskabinett iſt geſtern
abend nach einer kurzen Sitzung wieder auseinandergegegangen,
da ihm authentiſche Nachrichten über das Schickſal Oberſchleſiens
nicht vorlagen. Das Kabinett wird heute vormittag 9 Uhr zu
einer neuen Sitzung zuſammentreten.
FU. Berlin, 12. Okt. Das Reichskabinett war geſtern
abend zuſammengetreten, hat ſich aber nach kurzer Ausſprache
auf heute früh 9 Uihr vertagt, da irgendwelche Nachrichten über
Oberſchleſien, die man als ſicher bezeichnen kann, nicht eingegan=
gen
ſind. Die ſehlenden Nachrichten haben auch zur Folge ge=
habt
, daß der für heute einherufene Ausſchuß für auswärtige
Angelegenheiten vertagt wurde.
Die Deutſche Allgemeine Zeitung hemerkt im Anſchluß hier=
an
, daß es vorläufig noch ungewiß iſt, wie der Entſcheid des ſcheidung eine Kataſtrophe für das geſamte
Völkerbundsrates ausſehen woird, und es iſt auch noch ungewiß,
wie der Oberſte Rat ſich gegenüber dieſem Gutachten verhalten
wird. Deshalb erſcheinen auch die in einem Teil der Preſſe an=
geſtellten
Erörterungen, wie ſich das Kabinett Wirth im Falle
einer für Deutſchland ungünſtigen Löſung verhalten wird,
verfrüht.
Es iſt zu erwarten, daß das Reichskabinett vorausſichtlich
morgen darüber konferieren wird, welche Schlußfolgerungen aus
einer für Deutſchland ungünſtigen Löſung der oberſchleſiſchen
Frage zu ziehen wären. Die ſozialdemokratiſche Partei hat die
Abſicht, bei dieſer Gelegenheit vor einer Uebertreibung der Ge= und wirtſchaftlicher Experimente ſein. Der deutſche Ausſchuß er=
ſamtlage
zu warnen.
Heute vormittag werden im Reichstag die Parteien
zuſammentreten, um ſich mit der Lage zu beſchäftigen.
Die Fraktionen wollen, ſoweit Nachrichten betreffs Oberſchleſien
in der Wilhelmſtraße einlaufen, ſofort davon unterrichtet wer=
den
. So iſt die Möglichkeit gegeben, daß der Auswärtige
Ausſchuß jederzeit zuſammentreten kann. Man nimmt an,
daß bereits morgen nachmittag die Möglichkeit zur Einberufung
des Auswärtigen Ausſchuſſes gegeben iſt.
Wie das Berliner Tageblatt meldet, iſt der Botſchafter Dr.
Sthamer beauftragt worden, bei der engliſchen Regie=
rung
eine Demarche zu unternehmen und Lloyd George nicht
im Unklaren darüber zu laſſen, welche politiſchen Folgen ſich aus
einer Abtrennung des oberſchleſiſchen Induſtriereviers ergeben
würden. Die diplomatiſchen Vertreter Deutſch=
lands
in den anderen Ententeſtaaten haben ähn=
liche
Weiſungen erhalten.
Sämtliche Blätter ſehen die durch die bisher aus Genf ein=
getroffenen
Nachrichten im Deutſchland geſchaffene Lage als
äußerſt kritiſch an. Die Voſſiſche Zeitung erklärt,
daß die Entſcheidung des Völkerbundes, wenn ſie auch nur an=
nähernd
ſo ausfallen ſollte, wie es die heutigen Meldungen be=
fürchten
laſſen, keineswegs von Deutſchland widerſpruchslos hin=
genommen
zu werden braucht. Eine ſolche Entſcheidung wäre
kein Votum auf Grund der oberſchleſiſchem Abſtimmung, ſondern
vielmehr eine willkürliche Phantaſterei, deren Gutheißung weder
ein deutſches Kabinett ausſprechen könnte noch überhaupt poli=
tiſch
ernſt zu nehwenden Männern zuzumuten wäre. Der Reichs=
tag
werde zweifellos einmütig dem ſelbſtverſtändlichen Vorſchlag
des Kabinetts zuſtimmen, der Entente gegenüber die Entſchei=
dung
als unannehmbar und mit dem Friedensvertrag in Wider=
ſpruch
ſtehend zu beanſtanden.
Auch die Deutſche Allgemeine Zeitung betont,
daß weder das Kabinett Wirth noch irgendein anderes imſtande
wäre, die Verpflichtungen aus dem Verſailler Friedensvertrag,
aus dem Ultimatum und aus den Wiesbadener Abmachungen zu
erfüllen, falls Deutſchland auch nur ein Stück des oberſchleſiſchen
Induſtriegebietes genommen würde.
Der Lokalanzeiger ſpricht bereits von einer ſchweren
Regierungskriſe. Dem Blatt zufolge ſoll in politiſchen Kreiſen
verlauten, daß das Reichskabinett feſt entſchloſſen ſei, zu=
rückzutreten
, wem die Entſcheidung über Oberſchleſien ſo
ausfällt, wie es im Augenblick den Anſchein hat.
Wie das Blatt weiter mitteilt, weilten geſtern abend einige
Mitglieder des Reichsverbandes der deutſchen
Induſtrie beim Reichskanzler, um ſich mit ihm über die
Kreditaktion zu unterhalten. Auch die oberſchleſiſche Frage ift im
Zuſammenhang damit beſprochen worden. Induſtrie, Landwirt=
ſchaft
und Handel ſeien, dem Blatte zufolge, feſt entſchloſſen, an=
geſichts
der Nachrichten über die Beſchlüſſe des Völkerbundsrates
die größte Zurückhaltung zu üben. Nach dem etwaigen
Verluſt von Oberſchleſien oder nach der Teilung des Induſtrie=
gebietes
werde die deutſche Volkswirtſchaft nicht die Kraft be=
ſitzen
, Leiſtungen zu vollbringen, die mit dem Abſchluß des
Kreditabkommens verbunden wären. Das Abkommen
dürfe alſo nur herausgebracht werden, wenn
Deutſchland Oberſchleſien behalte, denn die In=
duſtrie
und mit ihr Handel und Landwirtſchaft dächten nicht
daran, Leiſtungen zu übernehmen, von denen ſie von vornherein
wüßten, daß ſie nicht erfüllt werden können. Außerdem verlaute
dem Blatte zufolge, daß die ausländiſchen Finanzkreiſe, die an
waren, entſchloſſen ſind, ihre Angebote zurückzuziehen, wenn
Deutſchland wichtige Teile von Oberſchleſien verlieren ſollte.
Das fair play Lloyd Georges.
wd. Berlin, 12. Okt. Die Deutſche Allgemeine Zeitung
weiſt angeſichts der Wichtigkeit der oberſchleſiſchen Frage darauf
hin, Lloyd George habe am 13. Mai 1921 im Unterhauſe
ausdrücklich erklärt, daß Polen geſchichtlich kein Recht auf Ober=
ſung
, die den Deutſchen nicht geſtattet, ſich in einer Provinz zu
verteidigen, die ihnen 200 Jahre gehört hat und die 600 Jahre
lang gewiß nicht polniſch geweſen ſei, wäre entehrend und un=
wert
der Ehre jedes Landes.
der Tagung des Oberſten Rates darauf hin, daß der Weltfrieden
von der Entſcheidung über Oberſchleſien abhänge. Es dürfte von 1,50 bis 2 Mark umfaſſen und nach dem letzten Stand der
keine Entſcheidung getroffen werden, die nicht Beachtung in der Löhne auf eine Lohnerhöhung von 30 bis 40 vom Hundert hin=
ganzen
Welt zu erwecken vermöge, und die Entſcheidung dürfe auskomen würden. Innerhalb desſelben Zeitraumes iſt die
gerechterweiſe auch nicht auf Koſten der Mehrheit der oberſchle= Teuerungsziffer um 17 Punkte geſtiegen, nämlich von 1045 im
ſiſchen Bevölkerung getroffen werden. Am 16. Auguſt 1921 ſprach Auguſt auf 1062 im September.
Lloyd George im Unterhauſe über Oberſchleſien und betonte:
Betrachte man das Gebiet als Ganzes, ſo handele es ſich in Wirk=
lichkeit
um eine deutſche Mehrheit.
ler, tritt in der engliſchen Zeitſchrift Foreign Affaire in einem ſchen der Regierung und den Großbanken ſtattfinden wegen der

Einzelnummer 25 Pfg.

Artikel nochmals warm für den Verbleib Oberſchleſiens bei
Deutſchland ein und betont, daß die Nationalpolen ihre Gefühle
für die Oberſchleſier erſt dann entdeckten, nachdem der deutſche
Fleiß das Land entwickelt hatte.
Kundgebungen für das deutſche Oberſchleſien.
wd. Berlin, 12. Okt. Die nahe bevorſtehende Entſchei=
dung
über Oberſchleſien hält Berlin in größter Er=
regung
. Es ſollen ſich, wie einige rechtsſtehende Zeitungen mel=
den
, Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Reichskanzler und
dem Außenminiſter Dr. Roſen über die diplomatiſche Behand=
lung
der oberſchleſiſchen Frage ergeben haben, ohne daß dieſe
Blätter aber irgendeine poſitive Tatſache anführen. Genau ſo
wie in Berlin herrſcht natürlich auch in Oberſchleſiem Hoch=
ſpannung
. Der deutſche Ausſchuß für Oberſchleſien
hat dem Reichskanzler Dr. Wirth ein Telegramm ge=
ſandt
, in dem er darauf hinweiſt, daß eine ungünſtige Ent=
oberſchleſiſche
Wirtſchaftsleben ſein würde. Eine
Vergewaltigung des Rechtes könne Oberſchleſien nicht hin=
nehmen
, die geſamten Deutſchen Oberſchleſiens handeln in völ=
liger
Einigkeit. Alle Parteien, Gewerkſchaften und ſtändiſchen
Körperſchaften ſeien verbunden. Es ſei zu verſtehen geweſen,
daß das Ultimatum der Entente von der Reichsregierung ange=
nommen
wurde, um Oberſchleſien für das Deutſchtum zu retten.
Einem Nechtsbruch gegenüber müſſe die Reichsregierung alle
Konſequenzen ziehen. Der Völkerbundsrat müſſe Recht Recht
bleiben laſſen. Oberſchleſien würde nicht Gegenſtand unſinniger
warte vom Reiche, daß es auch weiterhin die oberſchleſiſchen
Nechte verfechte.
Kattowitz, 12. Okt. (Wolff.) Die ſozialdemokra=
tiſche
Partei Oberſchleſiens hat folgendes Telegramm
an den ſozialdemokratiſchem Parteivorſtand in Berlin geſandt,
in dem es unter anderem heißt: Die mit großer Geſchäftigkeit
verbreiteten polniſchen und franzöſiſchen Preſſenachrichten laſſen
den Schluß zu, daß die Teilung des Induſtriegebietes beabſichtigt
ſei und der weſentlichſte Teil des Induſtriedreiecks Polen zuge=
ſprochen
werden ſoll. In Erkenntnis der großen Gefahr, die
durch dieſe mögliche Entſcheidung dem Wirtſchaftsleben und der
aufs innigſte mit ihm verbundenen Arbeiterſchaft Oberſchleſiens
droht, hat das Bezirkskartell des Allgemeinen Deutſchen Gewerk=
ſchaftsbundes
in ſeiner Sitzung vom 6. Oktober den Völker=
bundsrat
durch Telegram noch einmal auf die Unteilbar=
keit
des Induſtriegebietes hingewieſen und um die
Entſendung von Sachverſtändigen gebeten. Allem Anſchein nach
iſt der Völkerbundsrat nicht gewillt, dieſen ſachlich durch=
aus
berechtigten, unbedingt notwendigen Forderungen auch
nur im geringſten ſtattzugeben. Die kommende Entſchei=
dung
ſoll anſcheinend unſer Recht und die wirtſchaft=
lichen
Bedürfniſſe des Landes und ſeiner Bevölkerung
nicht berückſichtigen, ſondern der franzöſiſch=polniſchen
Allianz Rechnung tragen. Ueber die kataſtrophalen
Folgen einer ſolchen Entſcheidung können weder der Allgemeine
Deutſche Gewerkſchaftsbund noch die ſozialdemokratiſche Partei
Oberſchleſiens die Verantwortung übernehmen. Die alliierten
Regierungen ſcheinen im Begriffe zu ſein, in der oberſchleſiſchen
Frage eine Entſcheidung zu fällen, die kataſtrophale Fol=
gen
für das Wirtſchaftsleben Deutſchlands nach ſich ziehen muß.
Von dieſen naturnotwendig eintretenden Folgen würde die Ar=
beiterklaſſe
von allen Bevölkerungsſchichten am ſchwerſten
betroffen werden. Die in der ſozialdemokratiſchen Partei Ober=
ſchleſiens
organiſierten Mitglieder ſtellen deshalb an den Vor=
ſtand
der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands das drin=
gende
Erſuchen, die ſozialdemokratiſchen Mitglieder der deut=
ſchen
Reichsregierung zu beauftragen, bei einer für Deutſchland
ungünſtigen Entſcheidung im der oberſchleſiſchen Frage ihre Aem=
ter
im Reichskabinett niederzulegen und zu erklären, daß die ſo=
zialdemokratiſche
Partei als Vertreterin der arbeitenden Bevöl=
kerung
die Verantwortung für die Zuſtimmung zu einer
ſolchen Entſcheidung nicht zu tragen verwag.
Auch die katholiſche Volkspartei (Zentrum)
Oberſchleſiens richtete an den Reichskanzler ein Tele=
gramm
, in dem geſagt wird: Der Völkerbundsrat ſoll eine weit=
gehende
Teilung Oberſchleſiens, ſogar des Induſtriegebietes,
unter Errichtung einer phantaſtiſchen wirtſchaftlichen Einheit
ernſtlich erwägen. Wir erwarten eine alsbaldige Erklärung der
Reichsregierung, daß eine ſolche Entſcheidung unannehmbar wäre
und den ſofortigen Rücktritt des Kabinetts zur Folge hätte.
Der Landesverband Oberſchleſien der Deutſchnationa=
len
Volkspartei richtete ein Telegramm an den Reichskanz=
ler
, in dem dieſer aufgefordert wird, jede Vergewaltigung des
deutſchen Oberſchleſien mit aller Entſchiedenheit abzulehnen. Die
Partei ſtelle ſich hinter jede Maßnahme der Regierung, die ge=
eignet
iſt, Oberſchleſien ganz und ungeteilt dem Deutſchen Reiche
zu erhalten.
Neue Lohnbewegung.
* Nachdem es eine geraume Zeitlang in der Oeffentlichkeit
von den zwiſchen Unternehmern und Arbeiterorganiſationen aus
die deutſche Wirtſchaft mit Anleiheangeboten herangetreten Anlaß der Teuerung gepflogenen Lohnverhandlungen ziemlich
ſtill geweſen und ſo der Eindruck entſtanden war, als ſei der
Ausbruch neuer Lohnkämpfe einſtweilen nicht zu befürchten,
liegen nunmehr Nachrichten vor, die erhebliche Auseinander=
ſetzungen
zwiſchen dem induſtriellen Unternehmertum und der
Arbeiterſchaft über die Geſtaltung der Löhne erwarten laſſen.
Wie aus gut unterrichteten induſtriellen Kreiſen mitgeteilt wird,
ſind die meiſten der während der Monate Auguſt und Septem=
ber
mit Gültigkeit bis zum 31. Oktober abgeſchloſſenen
ſchleſien habe. Er ſei für fair play eingetreten. Eine Auffaſ= Tarifverträge von der Arbeiterſchaft gekün=
digt
wordeu. Insbeſondere betrifft dies die Eiſen= und
Stahl=, die Metall=, die chemiſche, die Holzinduſtrie und die
papiererzeugenden Induſtrien. Gleichzeitig mit der Kündigung
der bisherigen Verträge ſind von der Arbeiterſchaft unter Be=
Am 9. Auguſt 1921 wies Lloyd George in Paris aus Anlaß zugnahme auf die Ergebniſſe der amtlichen Teuerungsſtatiſtik
Forderungen geſtellt worden, die Stundenlohnaufſchläge
Deutſch=Oeſterreich.
Wien 11. Okt. (Wolff.) Die Neue Freie Preſſe erfährt
Sidney Osborne, der bekannte amerikaniſche Schriftſtel= von intereſſierter Seite, daß gegenwärtig Verhandlungen zwi=

[ ][  ][ ]

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.

M nee
charakter haben ſoll. Die Regierung hofft, durch eine ſolche An=
leihe
die Mittel aufzubringen, um die Notenpreſſe bis zum Ja= ähnlich ſieht, und das Blatt macht ſich noch luſtig über die.
nuar 1922 ſtillegen zu können.
Finamzausſchuſſes trat der neugewählte Finanzminiſter
ten, die er als Hyänen des Wirtſchaftslebens bezeichnete, ver=
breitet
werden und die an einer panikartigen Stimmung inter=
eſſiert
ſeien. Als Ergebnis der Verhandlungen mit ſeinem Mit=
arbeiter
, dem Generalrat Roſenberg, gab er folgende Erklärung
ab: Die Regierung denkt nicht daran, Zwangs=
maßnahmen
zu ergreifen, welche den öffentlichen Kre=
dit
und das Vertrauen in die Rechtsſicherheit erſchüttern könnten.
die zwangsweiſe Ausrufung anderer Werte. Er glaubt, daß
dieſe Erklärung genügen werde, um eine Atmoſphäre der Be=
ruhigung
zu ſchaffen, die der legitime Handel und die legitime
Produktion zur Betätigung volkswirtſchaftlich ſo wichtiger Ge=
ſchäfte
bedürfe.
Polniſcher Terror.
Kopenhagen, 11. Okt. (Wolff.) Die hieſige litauiſche
Geſandtſchaft teilt über das Auftreten der Polen im
Gebiet von Wilna folgendes mit: Der frühere litauiſche
Staatskommiſſar Silingas iſt während eines Familienbeſuches
in Wilng ohne Grund von Organen Zeligowskis verhaftet wor=
den
. Bisher iſt es nicht gelungen, ihn zu befreien. Dieſer Tage
haben die Polen in Wilng in der Litauiſchen Handels= und In=
duſtriebank
alle Schriftſtücke beſchlagnahmt und hierauf die Bank
geſchloſſen. Ebenſo wurden der Konſumperein in Laide und
zwei Aſyle geſchloſſen. Auch zwei litauiſche Gymnaſien ſind von
den Polen mit Beſchlag belegt worden. Die litauiſchen Ge=
meindeſchulen
werden im Wilnger Gebiet ſyſtematiſch beſeitigt
und das Erſcheinen litauiſcher Bücher unmöglich gemacht. Die
gleiche Behandlung wird den im Wilnagebiet wohnenden Weiß=
ruſſen
zuteil. Am Wilnger Gymnaſium darf von der fünften
Klaſſe an nur noch in polniſcher Sprache unterrichtet werden.
Die Hungersnot in Rußland.
Kopenhagen, 11. Okt. (Wolff.) Wie Politiken aus
Riga gemeldet wird, fordert die Hungersnot im Ruß=
land
immer mehr Opfer, beſonders unter den Kindern. Im
Samara=Gebiet verlaſſen die Eltern maſſenhaft ihre Kinder und
töten dieſe ſogar in vielen Fällen, um die notwendigſten Lebens=
mittel
für ſich zu bewahren. Berichten zufolge iſt der Verſuch
der Sowjetbehörden, die Kinder aus den Hungergebieten nach
Petersburg zu befördern, um hierdurch eine Beſſerung der Lage
herbeizuführen, vollſtändig mißlungen. In einem Zuge, der mit
700 Kindern abfuhr, befanden ſich bei der Ankunft in Petersburg
nur noch 300. 200 Kinder waren unterwegs geſtorben, 200 muß=
ten
infolge ſchwerer Erkrantungen unterwegs zurückgelaſſen
werden.
* Die dritte internationale Konferenz für wirtſchaftliche Wiederher=
ſtellung
und Weltfrieden wurde am Dienstag in London eröffnet. Es
waren 200 Delegierte aus allen Teilen der Welt anweſend. Zur Er=
örterung
kam das Thema Die Neligion als eim vereinigender Faktor
unter dem Nationen und als ppaktiſche Grundlage des Weltfriedens
Lord Parmoov erklärte in ſeiner Rede, das Ziel der Konferenz ſei die
Förderung des internationalem Friedens und des Wiederaufbaues der
europäiſchen Geſellſchaft nach dem Weltkriege. Der ſchwediſche Vertreter
Dr. Weſtmann erklärte, es gereiche Gott nicht zum Nutzen, daß augen=
blicklich
1700 deutſche Miſſionare von fhrer Arbeit in den britiſchen Kolo=
nien
uund im Indien abgehalten wünden, was auch ein großes Hindernis
für die Erneuerung normalen Beziehungen zwiſchem dem Chriſtew auf
beiden Seiten der Nordſee ſei. Die Konferenz nahm eine Entſchließung
an, in der die religiöſem Kräfte der ganzem Welt aufgefordert werden,
die Annahme einer auf alle Nationen angewandten Abrüſtung durch die
Waſhingtoner Konferenz zur unterſtützen.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der ehemalige Schnelldampfer
der Hamburg-Amerika=Linie Deutſchland, jetzt Hanſa, der für
Paſſagiere dritter Klaſſe umgebaut worden iſt, hat ſeine Probefahrt
gemacht und wird am 20. Oktober ſeine erſte Reiſe nach Neu=York an=
treten
. Der ehemalige Dampfer der Kontinental=Reederei
Schwarzenfels iſt durch die Firma Leonhard Müller von Eng=
land
zurückgekauft worden. Die deutſche Beſatzung iſt nach Eng=
land
unterwegs, um das Schiff nach Hamburg zur Inſtandſetzung zu
bringen. Neuter meldet aus Bombah, daß ein Antrag angenommen
wurde, wonach am Tage der Ankunft des Prinzen von Wa=
les
in Bombay in ganz Indien der Generalſtreik ausbrechen ſolle.
Mehrere engliſche Zeitungen treten dafür ein, daß die Reiſe des Prin=
zen
von Wales überhaupt unterbleiben ſolle, da der Zeitpunkt hierfür
nicht günſtig ſei. Aus Waſhinnton wird berichtet: Staatsſekretär
Hughes berief die amerikaniſchen Vertreter für die Abrüſtungs=
konferenz
auf Mittwoch vormittag zu einer Sitzung zuſammen, in
der die Vorbereitungen der verſchiedenen Regierungsdepartements be=
ſprochen
werden ſollen, die den Delegierten bei der Erörterung über
die Abrüſtung die nötigen Angaben liefern ſollen.

dermſtodt, 42. Oücke.

* Grober Unfug. In letzter Zeit beunruhigten zu wieder=
holten
Malen wilde Zeitungsverkäufer das Publikum durch eine
ſtrupelloſe, an Betrug grenzende Anpreiſung eines Berliner
Preſſeerzeugniſſes, Tribüne genannt. Die neueſte Nummer
mit der drei Zentimeter hohen Ueberſchriftzeile Umſturz in
Bayern wurde hier geſtern wieder unter entſprechender An=
preiſung
angeboten und natürlich raſend abgenommen. Der
Käufer wurde bald den Schwindel gewahr, denn die Ueberſchrift=

zeile galt nur der Anlockung der vertrauensſeligen Käufer; in Ausgabe der enſten Marken mit den Bildern der Schmiede=, Bergarbeiter
Bahern hat ſich natürlich nichts ereignet, was einem Umſturz
die 60 Pfennig ausgegeben haben, denn gleich im erſten Artikel dar; die beiden nächſten mit den Werten 100 Pf. (arin) und 120 Pf.
Wien, 11. Okr. (Wolff.) In der heutigen Sitzung des heißt es: Nicht vom Umſturz ſoll hier die Rede ſein! Bereits
Gürtler den Gerüchten entgegen, die von gewiſſenloſen Elemen= Blattes mit der Ueberſchrift: Die Flucht des Kaiſers (blaugvin), Landarbeiter beim Mähem und Garbenbinden. Zunächſt
teilungen zun Beruhigung der durch dieſe Senſationsmeldungen briefe) zur Ausgabe; ihr folgt im Laufe des Oktober der 120 Pf.=Wert
beunruhigten Gemüter.
beſchlagnahmt worden.
Insbeſondere denkt ſie nicht an eine Notenabſtempelung oder an geführte Verhandlung richtete ſich gegen das aus Baden ſtammende, zu= zu habem ſind, können Markenſammler uſwp. ſie bei der Markenverkaufs=
mädchen
Zitta Hack. Die bisher unbeſtraſte ledige Angeklagte hatte Bedingungen beziehen.
in jener Stelle im Auguſt dieſes Jahres ihr neugeborenes Kind vorſätz=
lich
getötet, worauf ſie deſſen Verbrennung in der Keſſelfeuerung ver=
reits
teilgeiſe zerſtörte Schachtel mit der Leiche vor der ſo beabſichtigten der von ihm bezeichneten Sprechſtelle übermittelt werden. Dieſe Ueber=
geſtändig
. Die Verhandlung, in der Staatsanwalt Dr. Leoni die An=
Verurteilung wegen Verbrechens gegen 8 217 St. G. B. mit mildernden
Umſtänden zu 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis, abzüglich
6 Wochen Unterſuchungshaft.
n. Strafkamnzer. Cinen üheraus frechen Diebſtahl hatte der 21 jäh=
hellen
Tage verübt. Er trieb ſich damals erwverhslos hier herum, er= waltung für eine Verletzung des Telegraphengeheimniſſes nicht verant=
kundete
in der Eberſtädter Villenkolonie die günſtige Gelegenheit und wurtlich. In großen Orten, wie Verlin, wo die Ausſonderung der durch
enttgendete mittels Einſteigens Kleider und einige Schmuckſachen von
etwa 7000 Mark Wert. Die in zinem anderen Zimmer des nämlichen
Geſchoſſes an der Nähmaſchine heſchäftigte Beſtohlene wurde durch ein daß die Telegramme bei ihrer Auflieferung die Angabe Fernſprecher
Geräuſch aufmerkſam und ſah gerade noch, wie der aus dem Fenſter
geſprungene Dieb imn Walde verſchwand. H. ließ die Kleider durch den geſchlüſſelte Telegramme oder um ſolche in fremder oder verabredeter
mit ihm in einer He=berge wohnenden 22jährigen Maſchinenſchloſſer
Meſſe angeblich für 600 Mk. abſetzen, und M. war deshalb wegen der
Hehlerei mitangeklagt. Er hatte die Hälfte des Erlöſes, als Lohn er=
halten
und wußte, trotzdem er es leugnet, von dem unehrlichen. Erwerb
der Sache, mußte mindeſtens aus den ganzen Umſtänden darauf ſchlie=
ßen
. Er wurde zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt, die durch
ung zweier anderer Strafen insgeſamt 2 Jahre 6 Monate Ge=
fängnis
, abzüglich 4 Monate Unterſuchungshaft, zuteil.
Wirtſchaftskonzeſſion für Zehmthofſtraße 16 im Mainz=Kaſtel. Am 11.
Septembev 1920 kam das Geſuch des gemanntem Steins ein. Die Polizei
erklärt ſich gegen die Konzeſſion, die ſeit 1868 betniebene Wäirtſchaft werde
zur Zeit noch beſonders von Marokkanerm beſucht, der Umſatz an Bier
ſei im 1918 umd 1919 ſtändig zurückgegangen, im der Nähe ſeien genug
Wirtſchaften, auch kömten die Räume beſſer zu Wohnungen umgewan=
delt
werden. Die Wirtſchaftsdeputation verneinte das Bedürfnis und
er Provinzialausſchuß hat das Geſuch abgewieſen, indem er ſich im
Weſentlichem den angegebenen Gründen (auch bezüglich Wohnungsnot)
anſchloß. Der Geſuchſteller, durch Geh. Nat Cauſe vertveten, hat Be=
rufung
eingelegt. Geſuchſteller will keinem Alkoholausſchank betveiben.
da fün die franzöſiſchen Twuppen Alkoholverbotz beſteht. Die Wirtſchaft
iſt ſeit November 1930 geſchloſſen. Das Urteill evgeht auf Abwei=
ſung
der Berufung. 2. Desgleichen Geſuch des Hch. Jugenheimer
in Mainz für Kopbgaſſe B:. Jugenheimer, von Beruf Maurer, will im
ihm gehörenden Hauſe Wirtſchaft betveiben. Die Wirtſchaft beſteht
5. Oktober 1888 und liegt im dicht bevölkerten Stadtteil. Gegen die Ehe=
frau
J. liegt das Bedenben vor, daß ſie ſeit 1910 (alſo 11 Jahre) Tür=
ſteherian
in Mainzer Bordells geweſen ſei, eine Tatzſache, die die An=
nahme
vechtfertige, daß der Betrieb zur Förderung der Unſittlichkeit
mißbraucht werde. Die Wirtſchaftsdeputatiom der Stadtverordneten hat
die Bedürfnisfrage hinſichtlich des Ehemanns bejaht, aber die Bedenken
bezüglich der Ehefrau geteilt und Verſagung der Erlaubnis anheim=
geſtellt
. Der Provinzialausſchuß hat das Geſuch abgelehnt, weil Frau
J. als Türſteherim umd zuletzt Putzfrau in Mainzer Bordells tätig ge=
weſen
und auf Grund dieſer Tatſache und Tätigkeit im Wirtſchaftsbetrieb
ein Verſagungsgrund, weil Förderung der Unzucht aus der ſeitherigen
Stellumg der Frauu J. zu befünchten ſei, hengeleitetz werden müſſe. Eine
polizeiliche Beſcheinigung beſagt. daß auch weitene Familienglieder der
Frau J. als Türſtehevinnen und Putzfrauen im Mainzer Bordells tätig
geweſen ſind und zwar in den Jahven 19141991. Der Vertreter des
Geſuchſtellers vertwitt die Anſchauung, daß aus dev Tatſache, daß Frou
J. im Bordell wie feſtſtehe, Dienſte geleiſtet habe, unmöglich davauf ge=
ſchloſſen
werden könne, daß Frau J. nuu im Betriebe der Wirtſchaft
durch den Ehemanm die Unzucht ſöndern werde. So wie es der Provin=
zialausſchuß
getan, dürfe man nicht ſchematiſieren. Hier mißten die be=
ſondeven
Verhältmiſſe der Familie J., die Krankheit des Ehemanns und
ſeine faſt völlige Erwerbsunfähigleitz berückſichtiat werden, zumal nicht
erwieſen ſei, daß ſich Fpau J. ingend ſeither anſtößig benommen habe
Eine Beſcheinigung der Bürgermeiſterei Weifenau Zſagt zudem, daß
die Eheleute J. ſich in Weiſemauu einwandfrei verhalten, und Nachteiliges
gegen ſie nicht bekannt geworden ſei. Dev Vertreter des Kreisamts
Mainz betont dagegen den Zwangscharakter, des 8 33 der Gewerhe=
ordnung
. Frau J. habe ſich als Tüirſtehevin im ſittlicher Verwerflichkeit
der Tätigbeit der fortgeſetztem Kuppelei ſchuldig gemacht, J. Ehemann
habe jahrelang dieſe Tätigkeit ſeiner Ehefrau geduldet und derem Er=
trägniſſe
mit in der Ehe benutzt. Frau J. erklärt, im Bordell habe ſie
nur die Tür jeweils auf= umd zugemacht, Geld habe ſie von Gäſten wohl
als Tminkgeld bekommen, aber mitz dem Bordellbetrieb ſelbſt habe ſie
nichts zu tun gehabt. Den Dienſt habe vom 6 Uhr abends bis nachts
1 und 2 Uhr gedauert. Sie habe die Stellung, weil ihr nicht mehr zu=
ſagend
, aufgegeben. Der Verwaltungsgerichtshof gibt der Berufung ſtatt weiß. Der Obmann dankte im Namen ſeiner Kameraden.
und erteilt die Konzefſion.
Nachtrag zur Tagesordnung der Sitzung der Stadtverordneten=
verſammlung
am 13. Oktober: 21. Erneuerung des Apparates zur Rönt=
gen
=Tiefenbeſtrahlung im Stadtkrankenhaus. 22. Wiederverwendung 900 Mk. Rente bezieht, braucht nicht zu betteln. Wie ſteht es aber mit
von Erbgräbern auf dem alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädter
Straße, 23. Gewährung eines Darlehens an die Herberge zur Heimat, bezieht in den allermeiſten Fällen gar keine, in einzelnen Fällen nur
24. Beſchaffung von zwei Badewannen für die Kinderſolbadeanſtalt im
Schwimmbad.
Neue Freimarken mit Bildern der Schmiede=, Vergarbeiter und
Landarbeiter. Die Reichsdruckerei beginnt in dieſem Tagem mit der

Rudolf Virchow.
Zu ſeinem 100. Geburtstage.
Von E. Württemberger.
Rudolf Virchow iſt bedeutend und des Andenkens wert
als Mediziner und Anthropologe, als Pathologe und Anaton.
Als Forſcher und Lehrer hat er über ein halbes Jahrhundert an
der Berliner Univerſität gewirkt und hat ſo auf Tauſende Schü=
ler
einen beſtimmenden Einfluß gehabt. Aber darüber hinaus
hatte er mit ſeinen Forſchungen, die er in Reden auf zahlreichen
Kongreſſen vortrug, eine wiſſenſchaftliche Auswirkung wie kaum
ein anderer Gelehrter ſeiner Zeit in ſeinem Wiſſenſchaftsgebiet.
Daß er dabei auch manchem Irrtunn ſeiner Zeit unterworfen
war, iſt unvermeidlich. Trotz ſeiner genialen Begabung, die ihn
über manche Zeitirrtümer hinausblicken ließ, geſchah dies doch
nicht immer. Auch Homer hat manchmal geſchlafen, auch Vir=
chow
manchmal geirrt.
Leider hat man, da Virchow auch politiſch tätig war, dieſe
Irrtümer oft als Urſache genommen, auch den Politiker zu be=
kämpfen
, und ſo war der berühmte Gelehrte nicht ſelten Gegen=
ſtand
häßlicher Anwürfe von Gegnern. Ihm daraus Vorwürfe
zu machen, wäre durchaus verfehlt.
Am 13. Oktober 1821 zu Schivelbein in Pommern ge=
boren
, kam er frühzeitig ſtudienhalber nach Berlin. und er be=
ſuchte
nicht nur mediziniſche Vorleſungen, ſondern ſein allum=
faſſendes
Intereſſe ließ ihn auch an anderen Diſziplinen Anteil
nehmen, ſo an Geſchichte, die er auch hörte. Als hier einmal der
Profeſſor ihn geſprächsweiſe fragte, woher er ſtamme, und Vir=
chow
ſeinen Geburtsort nannte, meinte der Profeſſor im Laufe
des Geſprächs, es würde eine ganz intereſſante Aufgabe ſein,
eine Geſchichte dieſes Ortes zu ſchreiben. Ein halbes Jahr war
vergangen, da traf der Profeſſor, deſſen Vorleſungen Virchow
gar nicht mehr beſuchte, dieſen auf der Straße. Der Profeſſor
ſprach den Studenten an und ſagte: Waren Sie nicht aus
Jawohl, Herr Profeſſor! Da hat mir
Schivelbein?
heute jemand eine Geſchichte von Schivelbein geſchickt. Sprachen
wir nicht einmal darüber? Jawohl, Herr Profeſſor, und der
Verfaſſer dieſer Geſchichte bin ich! So. na, dann beſuchen
Sie mich doch nächſten Sonntag zu Tiſch, Herr Kollege, damit
wir uns darüber unterhalten.

E D
Mediziners und Anthropologen Virchow ein Geſchichtswerk=
chen
war.
Im Jahre 1843 ward der Zweiundzwanzigjährige Unterarzt
und 1846 der Fünfundzwanzigjährige Profeſſor an der Charité
Ein Jahr ſpäter begründete er mit Reinhardt das Archiv für
pathologiſche Anatomie und Pſychologie und für kliniſche Medi=
zin
, das er nach Reinhardts 1852 erfolgtem Tode allein weiter=
führte
. Im gleichen Jahre (1847) habilitierte er ſich als Privat=
dozent
für pathologiſche Anatomie und wurde im nächſten Jahre
von der Regierung zur Beobachtung der Hungertyphusepide=
mie
nach Oberſchleſien geſchickt durch ſeine viel beſprochenen
Mitteilungen über dieſe ſchnell berühmt. Da er ſich im Anſchluß
an dieſen Bericht an der Politik in freiheitlichem Sinne betei=
ligte
, wurde er von der Rgierung 1849 ſeines Amtes enthoben
und auf Widerruf angeſtellt. Dies war die Urſache, daß er im
gleichen Jahre einem Ruf an die Univerſität Würzburg folgte,
an der damals die Medizin eine hervorragende Bedeutung durch
die ſogenannte. Würzburger Schulet hatte, als deren Zierde der
jugendliche Profeſſor ſehr bald galt.
Im Jahre 1856 nach Berlin zurückberufen, war er fortan,
nahezu ein halbes Jahrhundert, einer der bewährteſten Lehrer
der Friedrich=Wilhelms=Univerſität. Von dem pathologiſchen
Inſtitut aus befruchtete er alle Teile der mediziniſchen Wiſſen=
ſchaft
. Es würde natürlich viel zu weit führen, in dieſem, nicht
für fachwiſſenſchaftliche Kreiſe beſtimmten Aufſatz auf alle For=
ſchungsgebiete
Virchows hier näher einzugehen.
Frühzeitig für die Einigung Deutſchlands eintretend, wurde
Virchow eines der eifrigſten Mitglieder des beutſchen National=
vereins
und als ſolcher 1862 in das preußiſche Abgeordnetenhaus
gewählt, in welchem er die Fortſchrittspartei begründete, deren
Führer er lange Jahre hier und von 1880 bis 1893 im Deutſchen
Reichstag wurde. Daneben war aber auch der große Gelehrte in
der Berliner Stadtverordnetenverſammlung tätig. Auf der Na=
turforſcherverſammlung
zu Innsbruck gab er die Anregung zur
Gründung der Deutſchen Authropologiſchen Geſellſchaft, deren
Vorſitzender er dann bis zu ſeinem Tode wurde, ebenſo wie er
ſeitdem auch die Berliner Anthropologiſche Geſellſchaft leitete.
Virchow war es vergönnt, ſo ſchreibt Waldeyer=Hartz in ſeinen
Lebenserinnerungen, über ein Menſchenalter der Spiritus ree=
tor
der Anthropoloaiſchen Geſellſchaft und ihrer Verſammlungen

Rummer 273.

und Landarbeiter. Die Reihe dieſer ſechs Marken umfaßt drei Bilder.
Die beiden erſten mit den Werten 60 Pf. (dunkelviolett) und 80 Pf. (rot)
ſtellen Schwiede in verſchiedenen Altersſtufen beim Arbeiten am Amboß
(ultvamarin) zeigen Bergarbeiter mit Spitzhacke. Meißel umd Karrem im
vor einiger Zeit wurde in ähnlicher Weiſe eine Nummer dieſes voller Tätigkeit; die beiden letztem Werte 150 Pf. (orange) und 160 Pf.
aus Holland marktſchreieriſch ausgerufen. Dieſe Mit= kommt die 60 Pf.=Marke in Bogenform (einfaches Porto für Inlands=
für
den einfachem Auslandsbrief. Die übrigen Werte können noch nicht
ausgegeben werden, weil noch älteve Markenbeſtände vorhandem ſind, die
Die beiden Zeitungsverkäufer ſind geſtern abend von der aus wirtſchaftlichen Gründen zuerſt verbraucht werdem müſſees Der
Polizei ſiſtiert und die noch vorhandenen Zeitungsnummern Ausgabezeitpunkt der übrigen Markem (60 Pf. im Rollen uſm.), wird
ſpäter bekannt gegeben. Wo die jetzt neu ausgegebenen neuen Marken
n. Schwurgericht. Die geſtrige, unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit bei den Poſtanſtalten infolge des Vorliegens ältever Beſtände noch nicht
letzt im Städtiſchen Krankenhaus hier beſchäftigte 25 Jahre alte Dienſt= ſtelle des Briefpoſtamts in Berlin C 2 gegem die dort zu erfragenden
Koſtenfreie Uebermittelnng angekommener Telegramme durch
Fernſprecher. Der Fernſprechteilnehmer kann bei ſeiner Telegraphen=
ſugnte
und von dem Heizer entdeckt wurde. Es gelang damals, die be= anſtalt ſchriſtlich beantragen, daß für ihn angekommene Telegramme
Beſeitigung zu bewahren, und die Täterin war nach kurzem Leugnen mittelung erfolgt jetzt koſtenfrei. Die Urſprungsausfertigung des zu=
geſprochenen
Telegramms wird dem Fernſprechteilnehmer mit der Poſt
klage vertrat und Rechtsanwalt Kalbhenn Verteidiger war, endigte mit als gewöhnlicher Brief ebenfalls koſtenfrei zugeſtellt. Ebenſo
werden Tezegramme an einen Empfänger, der ſich bei einem Fernſprech=
teilnehmer
aufhält oder in deſſen Dienſten ſteht, zugeſprochen, wenn
der Empfänger es heantragt und der Anſchlußinhaber zuſtimmt. Meldet
ſich bei der Teilnehmerſtelle ein Unbefugter zur Entgegennahme des
rige Maurer Karl Heiny aus Straßburg im Mai dieſes Jahres am Telegramms oder hört er deſſen Inhalt mit, ſo iſt die Telegraphenver=
Fernfbrecher zu übermittelnden angekommenen Telegramme das Beſtell=
geſchäft
ſehr erſchweren würde, hat der Antragſteller dafür zu ſorgen,
vor der Anſchrift erhalten. Handelt es ſich um ſehr lange oder um
Sprache, ſo kann die Telegraphenverwaltung, abweichend von der Ver=
Hermann Muth aus Heidenhauſen an einen Beſicher der hieſigen einbarung, ſie durch Boten abtragen laſſen, wenn die Telegramme auf
dieſe Weiſe ſchneller und ſicherer zugeſtellt werden.
Folgenummern für Fernſprechanſchlüffe. Gegenüber Fernſprech=
teilnehmern
mit ſtarkem Verkehr ſorgen die Fernſprechämter dafür, daß
genügend Platz für weitere Anſchluſſe des Teilnehmers unter Zuteilung
von Folgenummern verbleibt. Folgenummern ſind Rufnummern, die
die Unterſuchungsbaft verbüßt ſind, und dem H. wurden mit Einbezieh= nach ihrer Lage im Klinkenfeld eine in ſich geſchloſſene Umrandung zu=
laſſen
, ſo daß ſie ohne weiteres vom Amt aus wahlweiſe benutzt werden
können. Es empfiehlt ſich, daß Teilnehmer mit einer größeren Zahl
Verwzaltungsgerichtshof. 1. Geſuch des Wilh. Stein in Mainz um von Anſchlüſſen dieſe möglichſt in ſolche für abgehenden und für an=
kommenden
Verkehr trennen. In ſolchen Fällen brauchen nur die An=
ſſe
für den ankommenden Verkehr zuſammengelegt zu werden.
2Bom Landestheater. Am Samstag abend 7 Uhr gelangt, wie
gemeldet, Der Barbier von Bagdad neueinſtudiert und neu=
inſzeniert
zur Aufführung. Muſikaliſche Leitung: Herr Generalmuſik=
direktor
Balling, Regie: Joſef Schlembach. Die Hauptpartien
ſind wie folgt beſetzt: Margiana Frl. Cleve, Boſtang Frau Anna
Jacobs, Lurredin Herr Enehielm, der Kadi Herr Siegfried,
der Kalif Herr, Heufer. Abdul Haſſan wird von den Herren Schlem=
bach
und Biſchoff alternierend geſungen.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters. Sonntag (4 5):
Orpheus in der Unterwelt. Große Opernpreiſe. Anfang 6½9 Uhr
Montag: Erſtes Konzert des Heſſiſchen Landestheaterorcheſters. Anfang
Uhr. Dienstag (Sondermiete 177, Schülermieten weiß
1, gelb 1):
Richard III. Große Schauſpielpreiſe. Anfang 7 Uhr. Mittwoch
(B 6, Sondermiete 82, Schülermiete grün 1): Der Barbier von Bagdad.
Gew. Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr. Donnerstag (C 6): Orpheus in
der Unterwelt. Get Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr. Freitag (b 6,
d 3, Sondermiete 162): Einſame Menſchen. Gew. Schauſpielpreiſe. An=
fang
7 Uhr. Samstag, 22. Okt. (Fremdenmiete 22 gelb): Martha. Kl.
Opernpreiſe. Anfang 214 Uhr, Ende gegen 5½= Uhr. (Außer Miete):
Zwangseinquartierung. Ermäßigte Schauſpielpreiſe. Anfang 7½ Uhr.
Sonntag, 23. Okt. (B 7): Das Glöckchen des Eremiten. Gewöhnliche=
Opernpreiſe. Anfang 7 Uhr.
Die Sinfoniekonzerte des Landestheater=Orcheſters unter General=
muſiüdivektor
Michgel Ballings Leitung nehmen am Montag, dem 17.
ds. Mts. ihren Anfang. Zwei Neuheiten und die 4. Sinfonie in E=Moll
von Brahms gelangen diesmal zur Wiedergabe. An erſter Stelle ſteht
eine Suite für kleines Orcheſter von Richard Strauß, eine Reihe kngpper
geiſt= und humorvoller Stücke, die Strauß als Bühnen= und Zwiſchen=
aktsmuſik
zu dem Moliéreſchem Luſtſpiel Der Bürger als Edelmam
ſchrieb und ſpäter für dem Konzertgebrauch als geſchloſſenes Inſtrumen=
talwerk
herausgab. Als zweite Programmnummer bringt Konzert=
meiſter
Drumm ein Viglinkonzert von Arnold Mendelsſohn zur Urauf=
führung
, das eine reiche Fülle wertvoller Muſik enthält und dem So=
liſten
eine zwar nicht leichte, aber ſehn lohnende Aufgabe ſtellt.
* Helmuth Grohé. Mitglied des Heſſiſchen, Landestheaters im Darm=
ſtadt
, wurde von Direktor Stanislaus Fuchs als Regiſſeur der Oper
an das Stadttheater in Eſſen verpflichtet.
* Konzert im Garniſonlazarett. Man ſchreibt uns: Den Inſaſſen
des Garniſonlazaretts an der Eſchollbrücker Straße wurde eine außer=
gewöhnliche
Freude zuteil. Der allſeitig bekannte Männergeſangverein
Konkordia veranſtaltete daſelbſt ein Konzert. Es wurden unter
Leitung des Chormeiſters Oskar Scheidhauer ernſte und heitere
Chöre zum Vortrag gebracht und gefielen ganz beſonders Das Mor=
genlied
, Der Eifelwind, Das Wandern iſt des Müllers Luſt und
Zum Sankt Martinsfeſt von Arnold Mendelsſohn. Sämtliche Lieder
wurden präzis und mit gutem Verſtändnis zum Vortrag gebracht. In
den Pauſen ſang Herr Hinz mehrere Lieder zur Laute und wurden
mit großem Jubel aufgenommen, ebenſo die Duette der Herren Scheid=
hauer
und Hinz. Mit demſelben Erfolge zeigten ſich als Meiſter ihrer
Inſtrumente die Herren Kirſchner und Stay vom Zitherklub Edel=
* Zur Lage der Blinden. Man ſchreibt uns: In letzter Zeit ging
durch die Zeitungen ein Artikel, in dem das Betteln Kriegs=
blinder
ſcharf verurteilt wurde. Mit Recht!. Ein Blinder, der über
den Zivilblinden?. Da liegt die Sache nicht ſo einfach. Ein Zivilblinder
eine kärgrliche Rente, erreicht nur etwa ein Drittel des üblichen Tages=
verdienſtes
, weil er gegen die Konkurrenz der Sehenden nicht aufkom=
men
kann, auch nicht, wie dies meiſt der Fall. wenn 10 Stunden ge=
arbeitet
wird. Für den Blinden kommen im allgemeinen nur drei Be=
zu
ſein, und man mußte ſich ſagen, er war nirgends lieber als in
ſeiner Schöpfung, der Anthropologiſchen Geſellſchaft. Und wer
Nudolf Virchow als Menſchen kennen lernen wollte, der mußte
ihn bei den Tagungen der Deutſchen Anthropologiſchen Geſel=
ſchaft
begleiten. Die anregendſten und ſchönſten Stunden ſilkd
es für mich geweſen, abends nach getaner Arbeit nebſt einigen
wenigen Kollegen, die Virchow ſich ausſuchte, bei einem Glaſe
Wein mit ihm zuſammen zu ſein. Da ging er aus ſich heraus
und zeigte ſich auch als der gemütliche, aber ſtets geiſtreiche und
anregende Plauderer, dem zuzuhören man nicht müde wurde,
obwohl dieſe Nachſitzungen meiſt zu Nachtſitzungen wurden.
Der Verſammlung im Jahre 1901, die in Metz ſtattfand,
wohnte der nahezu Achtzigjährige noch bei, und man bewunderte
damals die große Rüſtigkeit Virchows, mit der er alle Fußwan=
derungen
noch mitmachte. Es war die letzte Tagung, der er
beiwohnte.
Im Frühſommer 1902 brach der Gelehrte infolge eines
Falles den Oberſchenkelknochen. Zwar heilte der Bruch und Vir=
chow
konnte zur Nachkur nach Teplitz gehen. Hier machte die
Wiederherſtellung weitere gute Fortſchritte, ſo daß Virchow ſich
dort mit wiſſenſchaftlichen Plänen aller Art beſchäftigen konnte.
Von Teplitz begab er ſich dann im Auguſt nach Harzburg, um
dort die ſchöne, erfriſchende Luft des deutſchen Waldgebirges
auf ſich wirken zu laſſen. Dort ging es anfangs gut. Plötzlich
ſtellte ſich eine unüberwindliche Appetitloſigkeit ein, deren ernſte
Bedeutung der große Pathologe ſofort erkannte, ſo daß er nach
Berlin zurückzukehren wünſchte, um, wie er äußerte, in ſeinem
Heim zu ſterben. Er hatte ſeinen Zuſtand recht erkannt. Am
5. September 1902 verſchied er.
Rudolf Virchows Beſtattung auf dem Matthäikirchhof ge=
ſtaltete
ſich zu einer würdigen Huldigung, die den Manen des
großen Toten dargebracht wurde. Vom großen Saale des Ber=
liner
Nathauſes, wo die Leiche aufgebahrt worden war, da er
auch als Berliner Stadtverordneter an der Entwicklung Berlius
großen Anteil hatte, bewegte ſich ein ſchier endloſer Leichenzug,
an dem Kollegen, Schüler und Freunde des Gelehrten aus ganz
Deutſchland teilnahmen, durch die Straßen Berlins, die bis zum
Friedhof auf beiden Seiten von einer lebhaft ergriffenen Be=
völkerung
dichtgeſchart eingenommen wurden. Es ward ein
Mann zur ewigen Ruhe beſtattet, auf den die Berliner nabezu
ein halbes Jahrhundert mit Stolz geblickt.Setton

[ ][  ][ ]

Mummer 273.

tufe in Betracht: Bürſtenbinderei, Korbmacherei und Stuhlflechten. In beteiligen. Es iſt zu empfehlen, die Sonntagskarte (3,50 Mk.) nach
ſtellt einen blinden Maſchinenſchreiber ein?. Aber auch für die übrigen Andrang zu dem Zuge 11.47 vormittags, alles mitkommen kann.
genannten Berufe der Blinden beſteht beim Publikum wenig Sympathie.
und auch die Reparaturen dorthin gebracht. Auch die Behörden laſſen tritt) Profeſſor Schilling aus England und Profeſſor Dr. Berg=
hier
die erforderliche Rückſicht ſehr ſtark vermiſſen. Es kann alſo wohl mann von hier Vorträge halten.
von einer auskömmlichen Exiſtenz ſelbſt fleißig arbeitender Blinder keine
Rede ſein, und die Blinden ſind in den meiſten Fällen ſehr auf die Mit= in der Kunſthalle am Rheintor ſtattfindenden Vortrag von Wilh.
hilfe ihrer Familien angewieſen, auf allerhand Beihilfen von verſchie=/Michel über Verrar am Deutſchtum aufmerkſam gemacht. Karten
denen Seiten uſw. Darum gebt den Blinden Arbeit, das iſt die beſte zu 3 Mk. an der Abendkaſſe. (S. Anzeige.)
Unterſtützung und Bewahrung von dem Bettelſtab.
verein eine ſehr gut beſuchte Verſammlung im Städtiſchen Saalbau. In Dr. Witte aus Köln im Feſtſaal der Vereinigten Geſellſchaft auf Ein=
ſchen
Mietervereins in Dresden. Hierüber ſprach der Vorſitzende des
Einleitend gab Herr Wolff eine Ueberſicht über den Urſprung der Mie= den Ländern am Rhein nimmt unter den kulturfördernden Vereinigun=
terbewegung
und den weiteren Ausbau derſelben und erwähnte dann gen eine beſondere Stellung ein, die durch die augenblicklichen Verhält=
eingehend
die in Dresden vorgetragenem Richtlinien, von denen einige niſſe am Ryeinſtrom noch ſehr an Bedeutung gewonnen hat. Was er
amtenapparat gehört, der die Wohnungen nicht verbilligen, ſondern ver= bandszeitſchrift Die Rheinlande, die von Wilhelm Schäfer heraus=
beim
Grundbeſitz ausgeſchaltet wird. Dem ſoliden Hausbeſitz wollen ſchen Teil und den wertvollen Bildbeilagen dürfen Die Rheinlande als
auch die Mieter ſchützen; ſie ſind aber nicht gewillt, nun denjenigen die die vornehmſte und chavaktervollſte Kunſtzeitſchrift des deutſchem Weſtens
Schulden bezahlen zu helfen, die ſozuſagen ohne Geld Häuſer kauften. gelten. Es gibt kaum einen rheiniſchem Maler, Bildhauer oder Schrift=
ſind
und nun zu dem großen Geſchrei über den notleidenden Hausbeſitz den hat. Heute ſind die Rheinlande aufs engſte verküpft mit dem
Mieterhöhung ſprach der 1. Vorſitzende Herr Kleinert und gab der Ver= kommen,
ſammlumg Bericht über die Verhandlungen mit dem Hausbeſitzerverein, der Spen
die, wie es vorauszuſehen war, ohne ein befriedigendes Ergebnis für den Opfer geſallen iſt und auch jetzt noch an die Mitglieder des Verbande=
Hausbeſitzer geblieben ſind. Die Verſammlung billigte das Vorgehen koſtenlos geliefert werden kann. Der Verband möchte jetzt, da eine kul=
des
Vorſtandes, vor Inkrafttretem des Reichswietengeſetzes neue Richt= turelle Tätigkeit am Rhein mehr als je notwendig iſt, ſeinen Wirkungs=
iſt
nicht zutreffend, da in Mainz eine 9prozentige Rentabilität einſchließ= Oeffentlichkeit wenden. Seine Beſtrebungen verdienen die Unterſtüitzung
lich aller Nebengebühren gewährt wird und dieſe, umgerechnet, minde= aller, die an rheiniſcher Kultur Anteil nehwen. Die Mitgliedſchaft be=
nicht
noch günſtiger ſtellt. Die Verſammlung ſchloß gegen 10.30 Uhr zug der Rheinlande zur Teilnahme an einer jährlich ſtattfindender
und hat bewieſen, daß auch in Darmſtadt die Mieterbewegung ſtetig zu= Verloſung von Kunſtwerken und zu weſentlichen Vergünſtigungen beim
damit ihre Rechte gewahrt werden.
des V. H.C. ſtand diesmal im Banne des Marſchliedes Das Wandern ſchäftsſtelle Köln, Gürzenichſtraße 16, Stadthaus.
iſt des Müllers Luſt, bildlich als auch ſprichwörtlich genommen, denn
am Kopfe der Wanderſchar hatte der V. H. C.=Bruder Müller die Füh= ſtattfindende Monats=Hauptverſammlung wird wegen der
rung übernommen, während V. H.C.=Bruder Luſt die Nachhut unter wichtigen Tagesordnung beſonders hingewieſen. (S. Anz.)
ſeine Fittiche nahm. Es war aber auch eine Wanderleiſtung, die Band
die ungaſtlich ſich am Kopfe und Fuße trafen! Trotz früher Morgen= 10. Oktober das Feſt ihrer Silbernen Hochzeit.
ſtunde und vorher angekündigter größerer Marſchzeit folgten zur achten
Wanderung am Sonntag, dem 2. Oktober 1921, 134 Teilnehmer dem
Rufe der Führer. Der Frühzug, 6.16 Uhr, brachte die Schar von Darm=
ſtadt
=Oſt nach Lengfeld. Goldene Herbſtſonne grüßte ſchon auf der Fahrt
verheißungsvoll hernieder und blieb dann auch während des ganzen
Tages der Wanderſchar treueſter Begleiter. Sie ſtrahlte über den im Brot: (Gültig vom 8.15. Okt. 1921). Für Erwachſene:
Herbſtſchmuck ſtehendem allbeliebtem Odenwald und ließ all deſſen Reize
in ſchönſter Pracht zur Geltung kommen. Nach kurzem Marſche durch
Lengfeld deſſen altertümliche Bauten die Augem der Wanderer feſſelten,
urde die Veſte Otzberg erreicht. Hier entbot Führer Müller, einen
kurzen poetiſch gut gelungenen Gruß, worauf zur Beſichtigung der Burg=
anlagen
geſchritten wurde. Herr Förſter Stendal unternahm in liebens=
würdigſter
Weiſe hierbei die Führung und gab ſelbſterforſchte Geheim=
niſſe
der Burggeſchichte zum Beſten. Nach kurzer Raſt, die ein Teil
der Wanderſchar durch eine =Dur ausfüllte, wurde dem nächſten
Ziel, Hummetroth zugeſtrebt, das nach 1½ſtündigem Marſche auf
herrlichen, fernſichtbietenden Höhenwegen erreicht wurde. Auf dem Marſche
zwiſchen Otzberg und Hummetroth wurde der Führer Müller zufällig
in ein Zwiegeſpräch mit einem am Wegrand ſitzenden Bauer verwickelt
(V. H. C.=Bruder Bernd Beher). Aufmerkſam folgte die V. H. C.=Gemeinde
den hierbei gewechſelten launigen Verſen, die in treffenden Worten un=
ſere
ſchöne V. H.C.=Sache verherrlichten. Reicher Beifall wurde den
beiden Beteiligten geſpendet. Verfaſſer des poetiſchen Genuſſes war
Fühver, V. H. C.=Bruder Müller. Im wohlbekannten Hauſe Berres in
Hummetroth wurde Frühſtücksraſt gehalten, und ſich für den Weiter=
marſch
nach dem Endziel Michelſtadt kräftig geſtärkt, das nach dem Wan=
derplan
in ununterbrochenem Marſche über Bölſtein erreicht werden
ſollte. Das würzige Frühſtück jedoch und die heißen Strahlen der Mit=
tagſonne
veranlaßte die Führerſchaft, eine kurze Erfriſchungseinkehr in
Böllſtein bei Gaſtwirt Heiſt einzuſchieben. Nach weiteren zwei Stunden
wurde, über Steinbach kommend, das Endziel Michelſtadt erreicht. Auf
einem kurzen Rundgang wurde daſelbſt der Marktplatz mit ſeinem alter=
tümlichen
Rathauſe beſichtigt und ſodann in dem vielen V.H. G.ern in tags von 812 Uhr und 25 Uhr, Samstags 81 Uhr. Im Monat
beſter Erinnerung ſtehenden Schmerkers Garten Einkehr gehalten. Bei / September wurden behandelt 247 Kinder (134 Mädchen, 113 Kna=
vorzüglichſter
Bewirtung entwichelte ſich bald echte V. H. C.=Stimmung.
Die Sektion Michelſtadt des Odenwaldklubs hatte ſich daſelbſt in überaus wurden 113 Zähne (101 Milchzähne und 12 bleibende Zähne). Zahl
ſtattlicher Anzahl eingefunden. Ihr Vorſitzender, Herr Poſtinſpektor der Tage, an denen Sprechſtunden abgehalten wurden: 26.
Seip widmete dem Klub die herzlichſten Begrüßungsworte, die von
V.H. C.=Bruder Pitz in ebenſo herzlichen Dankesworten erwidert wur= diesjährigen meteorologiſchen Herbſtes war vorwiegend warm und aber=
den
. Es folgten ſodann in bunter, ununterbrochener Reihenfolge Ge= mals ſehr trochen. Das Monatsmittel der Temperatur betrug 15,4 G.
ſangs= und ſonſtige Vorträge aus der Mitte unſerer Mitglieder, wie auch Celſius (1,6 über dem Durchſchnitt), während ſich die Gegenſätze auf 26.,7
ſeitens der Mitglieder der Sektion Michelſtadt. Reicher Beifall lohnte am 15. und 3,2 Grad am 29. ſtellten. Sommertage, d. h. ſolche mit einem
alle Mitwirkenden, denen V.H.C.=Bruder Möſer noch beſonderen Dank Höchſtſtand von wenigſtens 25 Grad, gab es noch zwei. Die Luftdruck=
abſtattete
. Raſch verflogen die wahrhaft gemütlichen Stunden, die zwei vertrilung bewirkte ein Vorherſchen der öſtlichen Windrichtung, nur am
Wandervereine vereint hielten. Die Schlußworte des Vorſitzenden der 12. wehte im Zuſammenhang mit einem barometriſchen Tief in Mittel=
Sektion Michelſtadt: Wen Menſchen auseinander gehn, dann ſagen ſie Europa ſtürmiſcher Weſtwind. Heiterkeit des Himmels war überwiegend.
auf Wiederſehn fanden freudigſten Widerhall bei allen Anweſenden, bedeckte Tage gab es nur vier. Wie erwähnt, war der Monat fermer
Vergegenwärtigt man ſich all das Geſehene und Gehörte, ſei es auf ſehr trocken. An nur drei Tagen mit mueßbarem Niederſchlag wurde eine
dem Marſche oder im Michelſtädter Saale, ſo ſind wir Teilnehmer reſt= Niederſchragsmenge von 13,1 Millimeter verzeichnet, wovon 8 auf den 12.
los verpflichtet, den genannten Führern für die ſorgſame Vorbereitung entfielen, eine Summe, die noch nicht einmal eim Viertel des lang=
und Durchführung der Wanderung herzlichen Dank zu ſagen. Es war jährigen Durchſchnitts von 59 Millimeter ausmacht. Bezeichnend war
wieder einmal eine Muſterleiſtung und eine Neugeburt ſchlummernder das völlige Fehlen von Gewittern. Der Barometerſtand, der
Kräfte, die wachzuhalten und weiterzupflegen unſer aller Pflicht ſei.
* Die Veranſtaltungskommiſſion der Ortsgewerbevereinigung und zwiſchen 760,4 Millimeter am 27. und 741,8 am 12. Die ſpärlich ausge=
der
Handwerkervereinigung verweiſt auf die heutige Anzeige, betreffend fallene Grummeternte kam bei dem trochkenen, oft heißen Wetter gut un=
Familienausflug über das Alsbacher Schloß, Auerbacher Schloß nach ter Dach.
Auerbach. Das herrliche Wetter, der Herbſtwald mit ſeinen prächtigen
Farben, die gemütliche Wanderung auf dem faſt ebenen Herrnweg mit port eines Baſſins, das ins Rutſchen kam, einen Beinbruch und
ſeinen ſchönen Ausblicken und die geringe Marſchzeit von 2½ Stunden Rippenquetſchungen zu. Ein Maurer erlitt durch ins Rutſchen ge=
dürften
Veranlaſſung genug ſein, ſich mit Familie recht zahlreich zu kommenes Bauholz einen Knöchelbruch am rechten Bein. Beide

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.

Seite 3.

dem fraglichen Artikel war noch Maſchinenſchreiben genannt; wer aber Auerbach ſo frühzeitig zu löſen, daß bei dem zu erwartenden ſtarken
Sprachverein. Es ſei an die heute Donnerstag abend um 8 Uhr
Statt die Blinden zu unterſtützen, wird meiſt in Ladengeſchäften gekauft, bei Sitte ſtattfindende Verſammlung erinnert, in der (bei freiem Ein=
Darmſtädter Sezeſſion. Es wird nochmals auf den Freitag abend
* Verband der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein. Am Don=
Mieterverein. Man ſchreibt ums: Am Samstag hatte der Mieter= nerstag, den 20. ds. Mts., abends 8 Uhr, wird Herr Muſeumsdirektor
der Hauptſache handelte es ſich um Bericht über die Tagung des deut= ladung des Verbandes der Kunſtfreunde in den Ländern am Rhein einen
Lichtbildervortrag halten über: Der Kampf der rheiniſchen Kunſt um
Landesverbandes Heſſiſcher Mieterſchutzvereine, Herr Wolff aus Mainz, ihre Freiheit im 13. Jahrhundert. Der Vecband der Kunſtfreunde in
auch auf die gemeinſame Bewirtſchaftung der Wohnhäuſer hinzielten, ſeir 20 Jahren an opferfreudiger Arbeit für Kunſt und Künſtler geleiſtet
doch dürfte dieſes Ziel kaum erreicht werden, erſcheint auch nach Lage hat, wie fruchtbar ſeine künſtleriſchen Veranſtaltungen, vor allem die
der Sache wenig zweckmäßig, da hierzu immer ein umſtändlicher Be= großzügigen Ausſtellungen gewirkt haben, ergibt ein Blick in die Ver=
teuern
würde. Die Häuſer können ruhig im Privarbeſitz bleiben; es gegeben wird und dem Verband Freunde weit über ſeinen eigentlichen
muß nur dafür geſorgt werden, daß die wilde und uferloſe Spebulation / Wirkungskreis hinaus gewonnen hat. Mit ihrem reichhaltigen literari=
Ebenſo ſteht es mit dem Reparaturen, die häufig abſichtlich vernachläſſigt ſteller von Nang, der hier nicht Förderung und erſte Anerkennung gefun=
Veranlaſſung geben. Ueber die wiederum von dem Hausbeſitz geforderte Kunſtleben am Rhein, deſſen bedeutendſte Erſcheinungen hier zu Wort
und es iſt beſonders erfreulich, daß gerade dieſes Organ, dank
en ſeiner treuen Freunde, dem allgemeinen Chaos nicht zum
linien abgelehnt zu haben. Der Hinweis auf die Verhältniſſe in Mainz kreis verbreitern und ſich mit ſeinen Veranſtaltungen an eine größene
ſtens den hieſigen Verhältniſſen mit 7½ Prozent entſpricht, wenn ſie ſich rechtigt gegen einen geringen Jahresbeitvag außer zum koſtenloſem Be=
nimmt
, und wie wichtig es für die Mieter iſt, ſich zuſammenzuſchließen, Bezug von Büchern und Kunſtblättern. Die Mitglieder haben freien
Eintritt zu den gbwechſelnd in den rheiniſchen Städten gebotenen Ver=
Vogelsberger Höhenklub Darmſtadt. Die Oktober=Wanderung anſtaltungen (Ausſtellungen, Borträgen uſw.). Näheres durch die Ge=
Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband. Auf die heute abend
* Im Silberkranz. Die Eheleute Poſtaſſiſtent Jakob Schmidt
an den Hoſen hatte. Wer zählt die Schweißtropfen und die Blaſen, und ſeine Ehefrau Dina, geb. Seim, Helfmannſtraße 52, begingen am
Freitag, den 14. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarßen:
(Blaue Karten), Marke Nr. 83, 82 und Barbara, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 81, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 62 und Barbara
je 800 gr Brot. Marfe Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Oktober auf die Lebensmittel=
marken
Offenbach blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
mehl
zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Zucker: Bis 25. Oktober gegen Abgabe der Bezugsmarke Helene‟
die Ausgabe von 750 gr Zucker auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate uo
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts be=
ſtellt
werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen.
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw. an Jeder=
mann
: Jeden Mittwoch von 712 Uhe vormittags und von
26 Uhr nachmittags bei der Städt. Materialverwaltung
im Hinterhaus des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
8 uhr vormittags bis 3 uhr nachmittags geöffnel.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Städtiſche Schulzahnklinik. Sprechſtunden: Montags bis Frei=
ben
) mit 390 Konſultationen. Gefüllt wurden 305 Zähne, ausgezogen
C. Die September=Witterung in Darmſtadt. Der erſte Monat des
R f
beſonders hoch in der zweiten Monatshälfte war, ſchwankte
gs- Unfälle. Geſtern vormittag zog ſich ein Arbeiter beim Trans=

Frankfurter Theaterbrief.
Von Willy Werner Göttig.
Frankfurt, 11. Oktober.
Durch meinen Bericht Meſſe und Oper machte mir der un=
erwartete
Buchdruckerſtreik einen dicken Strich. So muß ich mich
denn damit beſcheiden, zu ſagen, daß außer dem früher ausführ=
lich
beſprochenen Boris Godunow im Opernhauſe als
offizielle Meſſefeſtſpiele Der fliegende Holländer
Auda und Carmen in Szene gingen. Die Aida‟= Auf=
führung
gewann beſonderes Intereſſe durch ein Doppelgaſtſpiel
zweier Darmſtädter Künſtlerinnen: Frau Johanna Heſſe
ſang die Titelpartie ebenſo vollendet wie Frau Anna Jacobs
die Amneris. Beide Trägerinnen wurden neben dem ſehr ſchö=
nen
Rhadames des Herrn Adolf Jäger lebhaft gefeiert. Als
weitere Vorſtellungen während der Meſſe verdienen Figaros
Hochzeit mit der früher hier engagierten, noch immer her=
vorragenden
Luch Boennecken als Suſanne als Gaſt und Die
Fledermaus erwähnt zu werden. Das offizielle Meſſe=
Feſtkonzert wurde diesmal im Opernhauſe veranſtaltet. Es
war ausſchließlich der Vokalmuſik gewidmet und brachte Frauen=
chöre
(Deſſoffſcher Frauenchor) und Lieder von Muſſorgsky ( Per=
mann
), Strauß (Gläſer), Brahms (Gentner=Fiſcher) und Marx
(Spiegel). Der finanzielle Erfolg dürfte bei dem bedauerlich
ſchwachen Beſuch kaum die Unkoſten gedeckt haben. Schade, denn
das Konzert war künſtleriſch ausgezeichnet.
Das Schauſpielhaus brachte als Meſſefeſtſpiele Schil=
lers
Fiesko und Goethes Egmont. Ueber beide Neu=
inſzenierungen
wurde ſeinerzeit berichtet.
Im Neuen Theater ging aus Anlaß des zehnjährigen
Jubiläums Shakeſpeares Kaufmann von Venedig in
Szene. Leider verbietet mir mein beſchränkter Raum, an dieſer
Stelle eingehend die Verdienſte Arthur Hellmers um das
Frankfurter Theaterweſen zu würdigen. Von den Aufführungen,
die hier herauskamen, ſind unſere Leſer durch regelmäßige Be=
richte
unterrichtet und wir brauchen nur auf die lange Reihe
literariſch wertvoller Bühnenwerke zurückzublicken, die an dieſem
Privatunternehmen zur Uraufführung gelangten, und werden

nicht anſtehen, anzuerkennen, daß bei Herrn Hellmer neben tüch=
tigem
kaufmänniſchem Sinn ein echt künſtleriſches Gewiſſen und
Verantwortlichkeitsgefühl ſtets beſtimmend auf die Geſtaltung
des Spielplanes gewirkt haben. Gerade die Kaufmann= In=
ſzenierung
ſtellt dem wagemutigen Direktor ein höchſt ehrenvolles
Zeugnis aus. Was Herr Hellmer als Regiſſeur hier zuſtande
gebracht hat, würde jeder ſtädtiſchen, ja ſtaatlichen Bühne zu
größter Ehre gereichen. Die Bühnenbilder Schöns waren von
ſtimmungsvoller Schönheit. Die Darſteller, allen voran Alois
Großmann (der, nebenbei bemerkt, am 17. Oktober im Ver=
ſchwender
als Tiſchlermeiſter Anton ſein 25jähriges Bühnen=
jubiläum
feiert), als ganz prachtvoller Shylock, leiſteten Hervor=
ragendes
. Die würdige Aufführung fand den reichſten Beifall
des völlig ausverkauften Hauſes. Uns bleibt heute nichts weiter
übrig, als dieſen Erfolg freudig zu konſtatieren und auch an die=
ſer
Stelle Herrn Direktor Hellmer herzliche Glückwünſche für das
kommende Dezennium auszuſprechen.
Die zweite Hellmerbühne, die Kammerſpiele, brachten
einen Ludwig Thoma=Gedenkabend, der neben
dem köſtlichen Luſtſpielchen Lottchens Geburtstag mit
Alois Großmann als Profeſſor Giſelius und Kurt Sellnick als
Privatdozent Appel den beſten Bauernſchwank I. Klaſſe und
das ſpießbürgerliche Gelähmte Schwingen umfaßte.
Dank wirklich flotter und prickelnder Aufführungen war der
Heiterkeitserfolg da und die Zuſchauer ſaßen nicht auf den
Händen.
Im Schumann=Theater hat das Programm gewech=
ſelt
. Die Hauptattraktion iſt natürlich der unverwüftliche Otto
Reutter, deſſen witzſprühende Couplets nicht endenwollende
Beifallsſalven auslöſen. Aber auch ſonſt iſt das reichhaltige
Programm wieder von einer ſolchen Güte, daß man aus dem
Staunen nicht herauskommt.
So ſind wir denn im lieben Frankfurt ſo langſam in die
Hochſaiſon hineingeſteuert. Nachdem die Muſeumskon=
zerte
begonnen haben, wenn die Montagskonzerte des
Frankfurter Symphonie=Orcheſters am 24. Okto=
ber
ihren Reigen eröffnet haben werden . .. dann kann man ſich
nur noch wundern, wo die Leute und das Geld herkommen,
die allabendlich die Theater, Varietés und Konzerte füllen.

Dermglickte durden don der Mtlungswnache in das Kanfenſauts ges
bracht.
Der Termin der Landtagswahlen.
O.K. Aus vielen Kreiſen der evangeliſchen Bevölkerung kommen
Beſchwerden über die Feſtlegung des Termins der Landtags=
wahlen
auf den erſten Advent, die zu folgender Mitteilung
veranlaſſen. Nachdem durch Notiz in der Darmſtädter Zeitung vom
7. September bekannt geworden war, daß die Landtagswahlen am 27.
November ſtattfinden ſollen, hat das Oberkonſiſtorium am 8. September
an das Staatsminiſterium die dringende Bitte gerichtet, mit Rückſicht
auf die am 27. November ſtattfindende Feier des erſten Advents, mit
der in den meiſten Gemeinden ſtark beſuchte Abendmahlsfeiern verbun=
den
ſind, den Wahltermin zu verlegen. Dabei wurde weiter gebeten,
nicht etwa den 20. November für die Wahlen zu beſtimmen, da an die=
ſem
Tage in der evangeliſchen Kirche der Totengedächtnistag begangen
werde
Die daraufhin bei dem Oberkonſiſtorium eingegangene Antwort des
Staatsminiſteriums vom 10. September hat folgenden Wortlaut: Das
Geſamtminiſterium bedauert, den Wahltermin nicht auf den 13. oder
6. November verlegen zu können, weil dadurch die nach dem Landtags=
wahlgeſetz
zu beachtenden verſchiedenen Termine zu ſehr zuſammen=
gedrängt
würden, was ſich nicht empfiehlt. Den 20. November hat das
Geſamtminiſterium gerade wegen des Totenfeſtes nicht als Wahltermin
beſtimmt. Da die Wahl aber verfaſſungsmäßig im November ſtattfinden
muß, blieb kein anderer Tag als der 27. November übrig.
Das Oberkonſiſtorium hat am 16. September unter Hinweis darauf,
daß durch die diesjährige Anordnung des Wahltermins nicht nur der
erſte Advent, ſondern durch die zu erwartenden Wahlagitationen auch
der Totenſonntag geſtört und hierdurch eine Verletzung des kirchlichen
Empfindens hervorgerufen werde, die dringende Bitte an das Staats=
miniſterium
gerichtet, die Wahltermine für die Zukunft auf einen frü=
heren
Tag legen zu wollen.
Gaujugendtag des Gewerkſchaftsbundes
der Angeſtellten.
wg. Am 8. und 9. Oktober fand in Darmſtadt der Gaujugendtag des
Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten ſtatt. Die Tagung wurde am
Samstag durch einen Begrüßungsabend im Chriſtlichen Hoſpiz einge=
leitet
. Nachdem Herr Hammer von der Ortsgruppe Darmſtadt herz=
liche
Begrüßungsworte an die Jugend gerichtet hatte, folgten in bunter
Neihenfolge Muſikvorträge, Rezitationen und Volkstänze, die davon
Zeugnis ablegten, daß unter der Jugend ein geſunder Geiſt herrſcht.
Den Höhepunkt des Abends bildete die Anſprache des Herrn Bor=
chardt
=Berlin, welcher die Grüße des Bundesvorſtandes überbrachte.
Seine Worte klangen aus in den Satz: Laßt Darmſtadt für Eueren
Gau ein Eiſenach werden!
Am Sonntag vormittag trafen ſich die Jungen und Mädels, um in
ſportlichen Wettkämpfen zu zeigen, daß ihre Körper noch geſund und
kräftig ſind. Auch fand um dieſelbe Zeit eine Führerſitzung ſtatt.
Mit großer Freude konnte man feſtſtellen, daß unter der Jugend des
G.D.A. ein großer Drang nach vorwärts herrſcht, daß man heraus aus
dem Sumpfe will, in dem wir uns befinden. Alles dieſes Streben faßte
Herr Borchardt in die Worte zuſammen: Eine Welt kann nicht von
heute auf morgen geändert werden, aber in unermüdlichem Kampfe
muß es uns gelingen, vorwärts zu kommen. Nur reſtloſe Hingabe kann
uns zu wahren Führern der Jugend machen. Führer der Jugend ſein,
heißt mit der Jugend fühlen und denken!
Um 11 Uhr verſammelten ſich alle Teilnehmer auf dem Marienplatz
zu einer öffentlichen Kundgebung. Als Vertreter der Heſſi=
ſchen
Negierung ſprach der Präſident des Landesbildungsamtes Herr
Profeſſor Dr. Urſtadt herzliche Begrüßungsworte, an die Jugend.
Er führte unter anderem aus, daß es ihn ganz beſonders freue, daß er
zu einer Jugend ſprechen dürfe, die ihren feſten Willen bekunde, ihre
ganze Kraft in den Wiederaufbau unſeres Vaterlandes zu ſtellen. Dies
Bekenntnis, daß wir bei unſerem Jugendbundtage in Leipzig am 3. Okt.
1920 und bei der Wimpelweihe am 18. Juli 1921 in Eiſenach niedergelegt
haben, ſei der beſte Beweis dafür. Diehl aus Frankfurt ſprach hier=
auf
den Vorſpruch an die Jugend, worauf Herr Borchardt vom
Bundesvorſtand warme und begeiſterte Worte zur Jugend ſprach. Noch
nie habe ein Volk ſolche Aufgaben erfüllen müſſen wie das deutſche, noch
nie ſeien ſolche Anforderungen an den Einzelnen geſtellt worden wie
jetzt, und dennoch heißt es nicht verzweifeln. Die Geſchichte wird der=
einſt
erſt beurteilen, was in unſeren Tagen geleiſtet wird. Wollen wir
aber die an uns geſtellten Aufgaben erfüllen, dann muß unſere Jugend
geſund ſein und bleiben. Wir wollen deshalb unſere Treue zu unſerem
Beruf und unſerem Vaterlande erneut bekunden und danach ſtreben,
daß wir Menſchen werden, Menſchen, die den Glauben an die Zukunft
nicht verlieren. Hierauf ſprach Ferd. May=Frankfurt a. M. über die
Jugendringbewegung und Franz Mittel=Mainz über die Aufgaben
der Jugend im G. D.A. Der Gauobmann Heß ſchloß die Kundgebung
mit einem herzlichen Dank an den Vertreter der Heſſiſchen Regierung
und einem dreifachen Heil auf den G
Durch Vermittelung und tatkräftige Unterſtützung der Darmſtädter
Volksküche war es möglich, den Teilnehmern ein gutes und reichliches
Mittageſſen zu verabreichen. Der Nachmittag wurde dann durch Spiele,
Volkstänze, Führungen durch die Stadt uſw. ausgefüllt. Um 5 Uhr
verſammelten ſich alle Teilnehmer wieder im Chriſtlichen Hoſpiz zur
Schlußfeier und Wimpelweihe. Herr Borchardt, der die
Wimpelweihe vornahm, ſagte in ſeiner Weiherede: Laßt uns unſere
Wimpel unſere Wegweiſer ſein, unſere Wegweiſer, die uns auf den rech=
ten
Weg führen, auf den Weg zum Licht, zur Sonne. Hierauf wurde
die eigentliche Weihe vorgenommen unter erneuter Bekundung unſeres
Willens. Wir wollen: mithelfen, daß unſer Volk und unſere Jugend
aus der Wirrnis der Niederlage, der Bedrückung und der Selbſtzer=
fleiſchung
wieder emporkommt; wir wollen mitarbeiten, indem wir
unſeren Beruf als unſere erſte und wichtigſte Lebensaufgabe betrachten,
denn allein durch die Arbeit kann der Zerſtörung und dem Verfall Ein=
halt
geboten werden; wir wollen als höchſten Leitſatz unſerer Berufs=
arbeit
das Wohl der Volksgeſamtheit betrachten; wir wollen rein und
geſund bleiben, geiſtig und körperlich, um zu dieſer Arbeit fähig zu
ſein; wir wollen wurzeln im deutſchen Geiſt und Leben, Verſöhnung
und Vertrauen zu allen Volksteilen faſſen und erneuern; wir wollen
uns gegenſeitig fördern und aneifern, daß hingebende Arbeit und reine
Freuden uns über unſere Jugendzeit hinweg zu einem rechten Lebens=
ziele
führen.
Mit einem kräftigen Heil und einem fröhlichen Wiederſehen
bei dem nächſten Gautage fand die glänzend verlaufene Tagung ihren
Abſchluß.
Der Held von Oſtafrika General von Lettow=
Vorbech in Darmſtadt.
nn. Im überfüllten Feſtſaal des Städtiſchen Saalbaues ſprach geſtern
auf Einladung der Deutſchnationalen, Ortsgruppe Darmſtadt, der zähe
Verteidiger umſerer oſtafrikaniſchen Kolonien, Herr General von Lettow=
Vorbeck über ſeine Erlebniſſe in Oſtafrika in zweiſtündigem Vortrag in
überaus feſſelnder Weiſe. Der Vorſitzende, Herr Rudolf Kindt, ein
alter Afrikaner, begrüßte den Redner des Abends ſowie die impoſante
Verſammlung in herzlichen Worten und wies darauf hin, daß durch den
Vertrag von Verſailles wir unſere Kolonien verloren. Auch das Ko=
loniſierungsrecht
hat man Deutſchland abgeſprochen, weil es nicht kolo=
niſieren
könne. Ein Vergleich mit dem wirtſchaftlichen Aufſchwung
unſerer Kolonien mit dem Kolonialbeſitz England und Frankveichs zeigt
aber gerade das Gegenteil. Bei dem Eingebovenem unſerer Kolonien
lebt die goldene Zeit in der deutſchen Herrſchaft auch heute
noch fort. Mit lebhaftem Beifall begrüßt führte General von Lettow=
Vorbeck etwa folgendes aus: Die Kolonialfrage iſt ſolange deutſche Ge=
ſchichte
geſchrieben wird, geradezu die treibende Kraft in der Entwicke=
lung
Deutſchlands geweſen. Die Hauptfrage war immer die Frage, wo=
hin
mit unſerem Bevölberungsüberſchuß. Im 19. Jahrhundert ſind
mehr als 40 Millionem Deutſche ausgewandert. Zur Zeit unſerer höch=
ſten
Bevölkerungsſtandes war der Wandertrieb aber ſehr gering. Der
Augenblick war vorauszuſehen, wo durch die induſtrielle Hochſpannung
der Bevölkerungsdruck der Heimat unerträglich wurde. Von dieſem Ge=
ſichtspunkt
aus war es zu begrüßen, daß ſich Deutſchland in letzter
Stunde noch einigen Kolonialbeſitz erwerben konnte. Die deutſche Kolo=
niſation
hat nur 30 Jahre gedauert. Die koloniſierten Gebiete haben
ſich ruhig und ſtetig auf das beſte entwickelt und in der kurzen Zeit über=
raſchende
Erfolge gebracht. Es beſtand die begründete Ausſicht für Mil
lionen deutſcher Volksgenoſſen eine zweite Heimat zu ſchaffen. Mit Recht
hat ein Engländer Oſtafrika mit Indien verglichen. Ein großer Unter=
ſchied
beſtand zwiſchem dem deurſchen Kolonien und den Kolonien Eng=
lands
und Frankreichs. Seit dem Jahre 1870 wurde dort das Menſchen=
material
zu politiſch=militäriſchen Zwecken ausgenutzt. Deutſchland lehnte
es ab ſeine Kolonien zu militariſieren. Bei unſeren Reichsbehörden
fehlte die einheitliche Direktive, welche Aufgaben den Kolonien in einem
Kriege zufallen ſollten. Im Weltkrieg haben ſie ſich als militäriſche und
politiſche Machtfaktoren erwieſen. Aber auch die großen und leitenden
Geſichtspunkte fehlten bei unſerer Koloniſierungsarbeit. Erſt der Krieg
hat uns gezwungen, auch zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Damit
wurdem die militäriſchen Führer vor eine ſchwere und faſt unlösbare
Aufgabe geſtellt. Dieſe Aufgabe iſt noch erſchwert worden durch den
Ausſpruch des großen Reichskanzlers: Das Schickſal der Kolonien wird
auf den Schlachtfeldern Europas entſchieden. Mit einer ſolchen ſchwäch=
lichen
Auffaſſung konnten ſich unſere Siedler niemals befreunden. Man
legte die Hände nicht in dem Schoß und begann mit weitem und ſicherem
Blick ſich Klarheit üben das Ziel, möglichſt viele feindliche, Kräfte auf den

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Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.

Rummer 273.

M RenHe
erſt in zweiter Linie, denn dieſer Krieg ging um das Schickſal des Va=
terlandes
: Sieg oder Undergang‟. Wir hatten alſo unſere Truppen
micht als Kampfzweck ſondern als Kampfmittel zur Verwendung und ſo
galt es auch die Kolonie und die Truppen nur ſo einzuſetzen, um das
Vaterland zu entlaſten. Nur ſchwache militäriſche Kräfte ſtanden für
den Kampf beveit: 2400 Mann, außerordentlich ſchlecht bewaffnet und
ohne moderne Geſchüitze. Die Höchſtziffer wurde mit 3000 Mann Weißen
und 11000 Mann Schwarzen erſt ſpäter erreicht. Mit der Verwendung
der Bantu=Neger als Feldſoldaten ging man ein großes Riſikko ein. Da=
gegen
hatten ſich die Aslaris ſchon bei den erſten feindlichen Zuſammen=
ſtößen
als eine vortreffliche und mutige Kampftruppe aufs beſte bewährt.
Wie ſteht es mit den wirtſchaftlichen Hilfsmitteln? Die Engländer glaub=
ten
uns mit der Küſtenblokade auf die Kniee zu bringen. Wir waren
jedoch optimiſtiſcher! Und in der Tak, die Kolonie hat uns in der faſt
3½ jährigen ſchwveven Kriegszeit, außer Waffen und Munition, alles ge=
liefert
, was zum Unterhalt unſever Truppen erforderlich war. Wir
konnten es wagen dem Kampf mit dem Feinde aufzunehmen, auch mit
einem uns welt überlegenem Teil. Wie weit es uns gelungen iſt feind=
liche
Kräfte auf den Oſtafrikakriegsſchauplatz abzulenben, zeigen die nach=
ſtehenden
Zahlen aus engliſcher Quelle: Im Laufe der pſtafrikaniſchen
Kämpfe hat der Feind 300 000 Mann, darunter 140 Generale gegen ums
ins Feld geführt. Die Verluſte mit 60 000 Mann ſind keinesfalls zu
hoch. Außerdem noch 140 000 Pferde und Maultiere und unzählige
Automobile. Auf einen deutſchen Askari kamen 100 Feinde und 10 Au=
tomobile
. Angeſichts unſerer ſchwachen Kräſte kam eine lange Grenz=
verteidigung
nicht in Betracht. Under Zuſammenfaſſung all unſerer
Kampfmittel griffen wir den Feind immer und immmer au ſeiner emp=
findlichſten
Stelle an. Während wir an der Ugandabahn zuud im Kili=
mandſcharoggbiet
einen zähen Buſch= und Kleinkrieg führten, erſchien
plötzlich im November 1914 eine britiſche Transportflotte vor dem Hafem
von Tanger. Alle unſere verfügbanen Kräfte wurden nach der Lan=
dungsſtelle
abgerollt. 6000 engliſche Feinde waren ſchou gelanbet. Mit
kaum 1000 Mann traten wir dem Feind entgegen. Mit einem Stoß
unſerev Askaris im Zentrum und Flanke des Feindes verwieleltem wwir
ihn in Niederlage und eiligſte Fluchk. Nur als Trümmer kamen ſie auf
ihren Schiffen an. Die Niederlage konnten ſich die Engländer nicht er=
klä

n. Sie behaupteten, wir hätten ſie bei Tanger mit dreſſierten
Bienen beſiegt.
Mit Stolz und Freude berichtet der vortreffliche Redner ſodann von
den erfolgreichen Kämpfen im Buſch im Jahre 1915/16, insbeſondere mit
General Smuts.
Im Oktober 1917, nach erfolgreichen Kriegsjahren kämpften die
Truppen imer noch auf deutſchem Boden. Durch Selbſthilfe wurde
unſer Etappen= und Transportweſen organiſiert. Den für dem Europäer
gegen die Malaria unentbehrlichem Chinin ſtellten wir durch Abkochungen
der Chinarinde her. Die Truppe gab ihr den Medizinnamen Lettow=
Schnaps. Die Diſziplin war ideal, weil ſie auf freituilliger Unterord=
nung
beruhte. Trotz der erfpeulichen uoraliſchen Zuſtände und der
hohen ſoldatiſchen Enzwickelung unſerer Truppsn, wurden die Kampf=
ausſichten
täglich trüber
Die Geſchütze waren vernichtet und jeder Mann
hatte nur noch 20 Pat=
en
. Wir mußten auf die rauchſtarken Patronen
für M
ell 71 zurückgreifen. Wir waren ohne richuärtige Verbindung
und T
age. Unſere Verſorgungsquelle waren die feindlichen Maga=
ein
Schlag gegen portugieſiſche Truppen am Novumafluß, ivo wir ung
he
uere Vorräte an Munition und Rleidung erbeuteten. Am Abend
zu neuen Taten bereit. Eingehend ſchildert der Ledner noch den Alein=
und Buſchkrieg und die aufreibenden Kämpſe mit den Engländern. Im
November 1918 wäre es uns bäld gelungen, die britiſchen Etappen=
ſtationen
in Zentralafrika aufzurollen. Wie ein Blitz aus heiterem
Himmel traf uns die Nachricht vom Waffenſtilſtand und der bedingungs=
loſen
Uedergabe von Oſtafrika. In Abercon legten unſere in ſtolzer
Haltung ihre Gewehre nieder, von deuen nicht ein einziges deutſchen
Urſprungs mehr war.
Das traurigſte für uns Afrikaner, die Heimkehr ſtand uns nun bevor.
In Rotterdam enthüllte ſich uns ganz das Bild, was aus unſerer Hei=
mat
geworden war: Deutſchland war wieder einmal ein Opfer ſeiner
Illufionen und ſeiner Gutgläubigkeit. In Afrika kannte man ſolchen
kleinlichen Parteihader nicht. Die Taten unſerer Afrihakämpfer haben
ſich auf ihr Vaterland zu beſinnen. Denm größer als der Zuſammen=
bruch
Deutſchlands ſind die Taten und Leiſtungen ſeines Volkes und beſten deutſchen Organiſten der Gegenwart, gewonnen war, der ſein
Feldheeves, die im Weltkrieg vollbracht wurden.
Endloſer Beifall dankte dem vorzüglichen Redner für ſeine in ſchlich=
ten
Worten erzählten Ruhmestaten.
für Monat Oktober 1921.
* Der Aquarienfreund vereinigt ſeine gleichalterigen Fiſche, um an
der Heizung zu ſparen, in Geſellſchaftsaguarien, die er teilweiſe ſchon
im September bepflanzt hat, damit die Gewächſe ſich noch gut bewurzeln
ſollten. Aber mit dem ſchloimmendem Pfeilkraut (Sagittaria natans) und
namentlich mit Waſſerpeſt kann er während des ganzen Winters noch
Aquavien einrichten.
Selbſtverſtändlich darf man nur Fiſche zuſammenſetzen, die ſich gegen=
ſeitig
vertragen und nicht etwva raufluſtige Cichliden mit kleinen, wehr=
loſem
Zahnkarpfen. Auch muß man ſich etzwvas nach der Heimat der Fiſche
richten und nach den ihnen zuſagendem Lebensgewohnheiten, denn nicht
jeder Fiſch will gleiche Waſſerwärme haben.
Unter den Wildfiſchen unſerer Heimat hat von den Winterlaichern
der Kilſch (Coregonus geronius) das Fortpflanzungsgeſchäft bereits im
September begonnen. Eine Ausnahme macht der Kilſch des Ammerſees
(Coregonus geronius var bavaviea Hofeg), der im Juni und Juli laicht.
November die Aalraupe, die Meerforelle, die kleine Maräne, der Blau=
felchen
. der Gangfiſch, die große Maräne und der Schnäpel. Die Regen=
hogenforelle
beginnt erſt zu laichem im Januar und hört auf damit im
Mai. Die längſte Laichzeit, von Oktober bis Appil, hat der Bachſaibling.
kann man ſich auch allerlei intereſſantes Getier holen. Wir erinnern z.
B. an die Waſſerſpinne und verweiſen gleichzeitig auf die Waſſerwanzen, bringen möge.
wie auf die räuberiſchen Schwinmkäfer, die wir felbſt unter dem Eiſe
in Begattung ſehen. Der größde und ſchlimmſte unter ihnen iſt der
Gelbrandkäfer, der in mehreren Arten die Gewäſſer Deutſchlands be=
wohnt
. Sie haben durcktweg die Größe vom Vorderglied eines Daumens
der Manneshand. Die Vorderbeine der Männchen ſind mit großen,
runden Haſtſcheiben verſehen, mit deren Hilfe ſie ſich zur Paarungszeit
vorzügliche Dienſte leiſten. Den Weſbchen fehlen dieſe Haftorgane au=
ßerdem
erkennt man ſie meiſtens an den längsgefurchten Flügeldecken, ſind an Herrn Amtsrichter Dittmar hier zu richten.
Faſt noch ſchlimmere Unholde als dieſe ausgebildeten Käfer ſind ihre
mit mörderiſchen Freßzangen ausgerüſteten Larven.
Der Terrarienliebhaber ſchaffe alle Tiere, ſoweit ſie nicht in
heizzen Zimmer überwintern ſollen, bei kühlem und ſtürmiſchem Wetter
in die Ueberwinterungs=Aquarien. Die einheimiſchen Kriechtiere werde=
in
mit feuchtem Moos gefüllten und oben vergitterten Kiſten in den neue Truhe für Pavierlappen!
Ueberwinterungsraum geſtellt. Von Wichtigkeit iſt, daß die Tiere gut
genährt ſind. Die Beſitzer von Exotem müſſen nun ſorgſam acht geben
und fleißig den Thermometerſtand beobachten. Denn gerade jetzt, wo
die Zimmer noch nicht ſtändig geheizt werden, und die Nächte ſchon
kühl
ſind, iſt die Gefahr. Tiere aus wärmerem Gegenden zu verlieven
am
größten. Dies gilt ſowohl für den Beſitzer von exotiſchen Reptilien, als
auch für den von exotiſchen Fiſchen. Es darf nie außer acht gelaſſe
werden, daß plötzliche Temperaturſchwankugem oft weit gefährliche
ſind, als das allmähliche Sinken der Temperatur etwas unter das all=
gemein
angenommene Minimum.
Mitg
eilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde Hot=
tomia
!
rmſtadt. Sitzung jeden 1. und 3. Samstag im Monat im
Veneinslokal Brauerei Geſiſcher Hof. Wilhelminenſtraße 1. 1. Stock.
Reichhaltige Bibliothek und Präparatenſammlung vorhanden. Gäſte und
Freunde des Vereins ſtets willkommen.
A.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Küuſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rebaktion ihr Urteil vor.
ſchaft tritt ſoeben mit einem hervorragenden Programm für den
kommenden Winter vor die Oeffentlichkeit. Vilma Mönckeberg=
tag
, 21. Oktober, mit einem Märchenabend einleiten. Ein Geſamt=
Gaſtſpiel des Neuen Theaters Frankfurt ſoll den Dichter
Wilhelm von Scholz mit einer Aufführung ſeines Schauſpiels Der
Wettlauf mit dem Schatten in Darmſtadt einführen, während das
Frankfurter Schauſpielhaus unter Leitung und Mitwir=
kung
des Intendanten Richard Weichert mit ſeinen beſten Kräften, wie
Gerda Müller und Fritz Odemar, der niemals zu erſchöpfenden Kunſt
junge Münchener Tänzerin, deren Tanz als prieſterliche Kunſt gefeiert
wird, wird zum erſten Male in Darmſtadt auftreten. Zwei Vorträge
ſollen in deutſche Kunſt und deutſche Kultur einführen: Wilhelm
Michel wird in einem Vortrag Datterich, der Elementargeiſt eine
überraſchend vertiefte Auffaſſung, der Elementargeſtalt der berühmte=
ſten
Darmſtädter Dialektdichtung geben; Profeſſor Dr. V. C. Habicht
wird ſeine jüngſten Forſchungen über die Zuſammenhänge zwiſchen
Mathias Grünelvald und der deutſchen Myſtik an Lichtbildern darlegen.

n/Beſondere Freude dürſte ein Gaſtſpiel von Darmſtadts beliebteſtem
Bühnenkünſtler hervorrufen: Bruno Harprecht kommt von
Hamburg, um ſich mit Eliſabeth Horn, zu einem luſtigen Brettlabend
im Rahmen der Geſellſchaft zu vereinigen. Die feine alte Kunſt der
Schattenſpiele wird durch eine Aufführung der Münchener Schat=
tenſpiele
unter der Leitung von Ernſt Moritz Engert, deſſen
Scherenſchnitte in der Ausſtellung der Sezeſſion das Entzücken der Ken=
ner
erwecken, vertreten ſein. Geleitet von dem Beſtreben, die Güter der
Kunſt und Kultur auch den unter den jetzigen Verhältniſſen ſchwer leit
denden Kreiſen, insbeſondere dem gebildeten Mittelſtand, zugäuglich zu
machen, hat die Geſellſchaft den Mitgliedsheitrag überaus niedrig an=
geſetzt
. ffür acht Abende Saal nur 25 Mark, numerierter Sperrſitz
35 Mk.): Sätze, wie fie wohl in keiner anderen Stadt bei einem ſo hoch=
ſtehenden
und abwechſelungsreichen Programm zu finden ſind. An=
meldungen
nimmt die Buchhandlung Veroſträßer entgegen. (S. Anz.)
+ Arheilgen, 12. Okt. Holzverſorgung. Da ſeit der letzten
Leſeholzkartenausgabe bei vielen hieſigen Einwohnern ſtark veränderte
inkommensverhältniſſe eingetreten ſind, machten es ſowohl die Inter=
eſſen
der ärmeren Perſonen, als auch des Waldes nötig, diejenigen
Haushaltungen feſtzuſtellen, deren geringe Einkomuensverhältniſſe den 9
Kauf von Brennmaterial nicht wohl geſtatten. Alle Haushaltungsvor=
ſtände
, weſche ein Einkoprmen hon ziehr als 10 000 Mark haben, müßten
darum ausſcheiden) um den Aerineren die nur ſehr begrenzte Menge
Lefeholz zukomzuen zu laſſetn. In der geſteigen Verſammlung des
hieſigen Jüuglingsvareins dielt Herr Kand. chem. Becher,
Sohn des Bahnhefsvorſtehers Bicher von Kranichſtein, einen hochinter=
eſſanten
Vortrag. Das Lhema lautete: Streifzüge in das Gebiet de=
Chemie‟. Der Vortragende kam in ſeinen Ausführungen ſperiell auf
das kürzlich ſtattgefundene Exploſionsunglück zu Oppar zu ſprechen, und ſ.
mancher der Zuhörenden bekam jvohl erſt jetzt ein klares Bild von der
Wirkung der chemiſchen Stoffe und von den Ausuehnung des Unglücks.
der Vortrag, der ſich eines reilt guten Beſuches erfreute, brachte dem
Nedner reichent Beifall ein. Auch die hieſige ebangeliſche Mäu=
nervereinigung
, hat mit ihrer
Wiuterarbeit begonnen. Jeden
Monat ſoll nun ein Vortrag mit freier Ausſprache ſtattfinden. Als erſtes
Thema war der Entwurf der neuen Kirchenverfaſſung für Heſſen ge=
ſtellt
. Derſelbe wird, wie bekannt, demnächſt dem verfaſſunggebenden
Landeskirchentag zur Veratung übergeben und iſt von
rößter Bedeu=
tung
für die künſtige Geſtaltung unſerer Landeskirche. Der gutbeſuchte
Vortrag zeigte, wie weri ell es iſt, wenn derartige Angelegenheiten in
freier Ausſprache dem Volte zugänglich gemacht wverden.
tion unſeres Pfarraſſiſtenten wurden die Namen unſerer Geiſtlichen
durch einen Druckfehler entſiellt. Unſer Ortsgeiſtlicher iſt Herr Pfarrer
Grein, während Herr Hugo Vetzel als Pfarraſſiſtent ordiniert wurde.
Klein=Bimmern, 11. Okt. Am Donnerstag, 13. Oktober, feiert
das Ehepaar Wilhelm Oberle und Margarete geh. Schnellbacher das
Feſt der Silbernen Hochzeit und ihr 25jähriges Geſchäftsjuhiläum mit
2 Lieferanten.
r. Zwiungenberg, 11. Okt. Kirchenglocken. Die neuen Glocken
der ebangeliſchen Kirche wverden nun ſeit vorigen Sonntag geläutet, und
ſind dieſelben zur vollen Zufriedenheit der Einwohnerſchaft ausgefallen.
Das harmoniſche Geläute ertönt wohlklingend von der hochgelegenen
Kirche in die weite Ebene hinaus, den Beginn des Gottesdienſtes an
zine und die Patronentaſchen des Feindes. Ende Nooember gelang uns Sonn= und Feſttagen verkündend, ebenſo gewiſſe Tagesſtunden anzuzei=
gen
und bei Beerdigungen das Leichenbegängnis in feierlicher Weiſe zu
begleiten. Neu eingeführt wurde, daß bei Eheſchließungen, und zwar
ſtanden unſere Truppen mit Kleidung und Munition ſriſch ausgerüſtet, während des Ganges der Neuvermählten vom Standesamt (Nathaus)
bis zur Kirche, mit allen Glocken geläutet werden ſoll.
Erbach j. Obw., 11. Okt. In den Tagen vom 7.9. Oktober
brachte die Geſellſchaft der Muſikfreunde im Oden= betätigen.
wald (Sitz Erbach i. Odw.) als erſte Veranſtaltung ihres zweiten
Vereinsjahres drei Herbſtkonzerte, die ſich zu einem außer=
ordentlichen
künſtleriſchen Ereignis geſtalteten. Der Freitag=Abend ſah
eine erſvartungsvoll geſtimmte Schar in dem neuen Saal des Anker
in Stockheim, wo das ausgezeichnete RebnenQuartett aus Frankfurt
a. M., das unmittelbar vor einer größeren Kunſtreiſe durch Spanien
ſteht, Beethobens Quartett Werk 59 Nr. 1. Hugo Wolfs Iſtalieniſche
Serenade und Schuberts unvergleichliches Quartett Der Tod und das
Mädchen vollendet vortrug. Am Samstag=Abend fand in der in
feſtlichem Kerzenlicht erſtrahlenden altehrwürdigen Stadtkirche zu Mi=
auch
in der Heimat volle Anerbennung gefunden und viele veranlaßt, chelſtadt als 25. und Jubiläumskonzert der Geſellſchaft ein geiſtliches dem Hauſe mit, daß Präſident Dr. Streck er ſein Mandat nieder=
Konzert ſtatt, zu dem Arnold Landmann aus Mannheim, einer der gelegt habe.
hohes Können mit Werken von Bach, Buxtehude, Brahms und Reger
ergänzt durch geiſtliche Cböre, die durch den Chor der Geſellſchaft der Pferdebeſtandsaufnahmen vorgenommen wurden. Die Pferde ſollen
Muſikfreunde und den Michelſtädter Kirchenchor unter der ſtraffen
Leitung von Kammerſänger Nieratzky=Erbach und Oberpfarrer Bürſt=
Kalender für Aquarien= und Terrarienfreunde, lein=Michelſtadt zur Wiedergabe gelangten. Den Schluß= und Höhe= es ſich um bie Ausführung einer Verfügung des Reichswehrminiſters
punkt bildete am Sonntag=Abend ein Konzert des Heſſiſchen Landes=
theaterorcheſters
aus Darmſtadt im Saale von Schmerkers Garten‟
in Michelſtadt, das unter Michael Ballings genialer Leitung die
Egmont=Ouvertüre und 1. Symphonie von Beethoven und Mozarts
Figaro=Quvertüre und Symponie Es=Dur vollendet vortrug. Frau
Heſſe vom Heſſiſchen Landestheater, die binnen kurzem Mitglied der
Dresdener Staatsoper ſein wird, ſang mit voller Entfaltung ihrer worden,
wundervollen Mittel und in vornehmſter künſtleriſcher Auffaſſung die
ſchwierige Beethovenſche Arie Ah perfido, ſowie die Arie der Gräfin
aus Figaros Hochzeit‟. Die Darbietungen der Darmſtädter Künſtler
(die überdies ſo entgegenkommend waren; bereits am Nachmittag das
gleiche Programm in einem leider nicht ſonderlich beſuchten Sonder=
konzert
für die Gewerkſchaften zu ſpielen), löſten bei den den großen Soldaten oder Perſonen handeln, die der Reichswehr überhaupt nicht
Saal bis zum letzten Platz füllenden Zuhörern Stürme des Befalls
und der Dankbarkeit darüber aus, daß das hervorragende Orcheſter des angehören.
Landestheaters unter Führung ſeines berufenen Leiters, des General=
muſitkdirektors
Balling, den Weg in den öſtlichen Odenwald gefunden
Im Oktober beginnen der Lachs, die Seeforelle, der Seeſaibling, im hatte. Es beſteht allgemein der driugende Wunſch, daß dieſes erſte vorlage, die Abänderung des Gemeindeumlagenge=
Orcheſter=Konzert in Erbach=Michelſtadt nicht das letzte ſein möge und
daß das Landestheater=Orcheſter auch für die Folge (wie dies jetzt durch Ausſchußanträgen angenommen, nachdem Abg. Sames namens der
das dankenswerte Entgegenkommen der Generaldirektion des Landes= Dem. Partei und Abg. Lur namens der Sozialdemokratiſchen Partei
theaters ermöglicht wurde), ſeiner Beſtimmung, dem ganzen Lande zu trotz vorhandener Bedenken ihre vorläufige Zuſtimmung zu der Vorlage
Aus den Tümpeln draußen, wo die Natur reges Leben entfaltet, dienen, entſprechend auch einer von den großen Wegen des Verkehrs erklärt haben.
abgelegenen Gegend, wie dem dicken Odenwald, ſeine herrliche Kunſt
O Waldmichelbach, 11. Okt. Am Sonntag, den 23. b. M., findet zu betr, wird nach dem Bericht des Abg. Sames (Dem.) angenommen.
Ehren des bekannten Odenwälder Dichters Adam Karrillon Es handelt ſich im Weſentlichen um andere Einrangierung verſchiedener
hier eine Feier ſtatt, beſtehend in der Ueberreichung eines Ehren= Beamtenklaſſen.
bürgerbriefes und Enthüllung einer Gedenktafel, an dem
Geburtshauſe des Dichters. Es iſt dies das jetzt noch im Gebrauch Kraftwerkes Wölfersheim berichtet Abg. Sames (Dem.)
befindliche Schulhaus, in dem der Vater des Dichters lange Jahre als
am Körper des Weibchens feſthalten, und die ihnen auch beim Naube Lehrer wirkte. Alle Freunde und Verehrer des beliebten Dichters ſind teln des Staatskredits zu bewältigen, unter Vorbehalt der Ueberſchrei=
zu
der Feier herzlichſt eingeladen. Anmeldungen und etzwaige Anfragen tung, die heute nicht zu berechnen iſt.
6 Fürth, 11. Okt. Von einem reichen Segen an Obſt werden die wohnenden Bauern vor, die ſich darüber beklagen, daß das abgebaute
nahmen dafür grenzen ans Fabelhafte. So wird die Obſternte eines
Landwirtes der Nachbarſchaft auf etwa 1000 Zentner geſchätzt, was
einer Einnahme von etwa 100 000 Mk. entſpricht. Da gibts wieder eine
nun bei uns ziemlich beendigt, aber leider ſchlecht ausgefallen. Nur
wenige Landwirte ſind in der Lage, kleine Mengen abzugeben viele
ſind ſogar gezwungen, ſich noch Kartoffeln zu kaufen; dabei ſind Bauern, geneh=
die
im vorigen Jahre außer ihrem Bedarf noch 100 Zentner verkaufen,
konnten. Der nicht Landwirtſchaſt treibenden Bevölkerung hält es des=
en
wegen ſehr ſchwer, ſich mit den nötigen Winterkartoffeln einzudecken,
dazu kommt noch der hohe Preis, der ſich wohl auf 70 Mark, vielleicht berichtet Abg. Delp (Soz): Es ſollen nach der mit dem Reichsgeſetz
auch noch höher, zu verſteifen ſcheint. Auch der Preis für Aepfel iſt in Verbindung ſtehenden Vorlage ſämtliche Gemeinden und Städte zur
für den Zentner bezahlt. Ebenſo iſt es mit dem Getreide, bei dem
immer höhere Preiſe vom Erzeuger herausgepreßt werden; beſonders dem Neichsgeſetz eine Abgabe von 5 Prozent des Nutzungswertes ſeiner
gilt dies von der Gerſte und dem Weizen.
laßt, die ſäumigen Landwirte aufzufordern, bis zum 15. Oktober das dieſer Summe dienen. Die Gemeinden und Länder können Zuſchläge
erſte Viertel des urſprünglich geforderten Lieferſolls abzuliefern, an= zu den genannten 5 Prozent erheben. Die Abgabe wird nach Maß=
ſonſten
ſtrengere Maßregeln ergriffen werden müßten. Fände eine gabe der im Einvernehmen mit den Miniſterien des Innern und der
Ermäßigung des Lieferungsſolls ſtatt, dann werde dies bei der nächſten Finanzen vom Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamt alljährlich in
Die Freie Literariſch=günſtleriſche Geſell= Ablieferung berückſichtigt. Die Landwirte des Kreiſes haben nämlich Pfennigen auf je 100 Mk. des abgabepflichtigen Wertes der Gebäude
gegen die Höhe des Lieferſolls Proteſt erhoben und wvollen dieſe herab= zur Erhebung ausgeſchrieben. Die Gemeinden haben mindeſtens
Hamburg, die gefeierte Vortragskünſtlerin, wird die Spielzeit am Frei= darin zu liegen, daß man für die Sollablieferung für Korn nur 105 Mk. Abgaben zu erheben. Die Wohnungsabgabe wird berechnet nach der
bezahlt werden. Noch größer iſt der Unterſchied bei dem Weizen; der mit der ſie am 31. Dezember 1920 im Brandkataſter eingetragen ſind.
Staat zahlt 115 Mk. Private 200220 Mk. für den Zentner. Das iſt
des Pudels Kern!., Frucht, und namentlich Korn, hat es ja in Hülle und Bedenken gegen die Steuer namens der Landwirtſchaft. Die Steuer
Fülle gegeben,
Pp. Worms, 11. Okt. Der Rheiniſche Verkehrsver= erteilen, und beantragt, die Oekonomiegebäude von der Steuer frei
band tagte in Worms. Am erſten Tage fanden die für den glatten
Schillers einen Abend widmen werden. Edith von Schrenk eine Verlauf der Tagung nötigen Vorarbeiten ſtatt. Der Abend vereinte
die Teilnehmer zum zwangloſen Zuſammenſein. Am Haupttage fand bringen muß, ſollen in 20 Jahren getilgt werden. Es war zunächſt vor=
nach
einer ſachgemäßen Führung durch die Stadt am Vormittag die geſchlagen, durch 10 Prozent Aufſchlag auf den Mietwert den Betrag
öffentliche Verſammlung im Nibelungenſaale des Cornelianums ſtatt, aufzubringen. Das hat ſich jedoch praktiſch als undurchführbar erwieſen.
die Regierungspräſident a. D. 9
Gäſte und Teilnehmer begrüßte. Miniſterialrat Dr. Sonnenſchein
übermittelte das Bedauern des Staatsminiſters Dominieus, nicht er= den Gemeinden nicht ſchwer fallen, die Steuer einzutreiben. Im üb=
ſcheinen
zu können. Geheimrat Knebel vertritt den Reichsminiſter, rigen handelt es ſich lediglich um ein Ausführungsgeſetz, das auf Grund
der ebenfalls zur Beſprechung der wichtigen Verkehrsfragen in München des Reichsgeſetzes erlaſſen werden muß.

etr Doih i er Feauftral. 00. , Nicke.
miniſters an der Tagung zu betonen und das Verſprechen zu geben, daß
für die Förderung der Verkehrsbeziehungen der Rheinlande alles nur
Mögliche geſchehen werde. Regierungsrat Kallenberg bringt die
Grüße der Ciſenbahndirektion Mainz und betont die Gleichartigkeit der
Intereſſen. Die Eiſenbahndirektion Mainz ſei immer bereit, den In=
tereſſen
des Verkehrsverbandes entgegenzukommen. Die Verkehrslage
habe ſich bereits weſentlich gebeſſert, und es werden jetzt 53 Prozent des
Fahrplanes vor dem Kriege gefahren. Mit der Aufhebung der Sank=
tionen
haben auch die Zollaufenthalte aufgehört. Jedoch ſei zu be=
göſten
, daß die militäriſche Prüfung des Gepäcks auf den Uebergangs=
bahnhöfen
(Goldſtein. Höchſt) beſtehen geblieben iſt. Es iſt deshalb
gut, wenu ſich die Reiſenden dort zu ihrem Gepäck einfinden. Reger
führt die Einführung der Sonntagsfahrkarten an und gedenkt der be=
vorſteheußen
Erhöhung der Fahrpreiſe. Es ſprechen noch Glück=
wünſche
guls und überbringen Grüße. Provinzialdirektor Dr. Beſt=
Mainz für die Heſſiſche Negierung, Oberbürgermeiſter Dr. Köhler=
Worras, Wirkiicher Geb. Nat Magim. Kraus von der Neichszentrale
für deutſche Verkehrswverbung (Berlin) hielt dann über Ausbau der
eutſchen Verkehrsfrembenorganiſation und Syndikus Schmidt=
Verlin über Beſatzungsleiſtungen und ihre Vergütungen Vortrag.
Die geſchloſſene Mitgliederverſammlung fand am ſpäten Nachmittag
ſtatt.
fpd. Aus Oberheffen, 9. Okt. Wenn vernünftige Land=
wirte
die veröffentlichten Richtpreiſe von etwa 4045 Mark für
den Zentner Karxtoffeln als angemeſſen bezeichnet und aner=
kannt
haben, ſo treibt trotzdem der Wucher ungehindert ſein Unweſen.
In erſter Linie aber trägt an dieſen Verhältniſſen eine unglaubliche
Preistreibenei Schuld, die von den induſtriellem Werkem der nahem Groß=
ſtädte
betrieben wird. Dieſe laſſen die Dörſer mit Autos befahren und
alle nur irgendwie erreichbaren Kartoffelmengen zu jedem Preiſe auf=
kaufen
. Keine Verwaltugsbehörde iſt gegen dieſen Unfug bisher ein=
geſihritten
. Wenn dieſe von den Slädten auch dieſe beteiligen ſich
und der Induſtrie begonneue Politik ſo weiter betrieben wird, dann iſt
es ausgeſchloſſen, daß andere Bevölkerungskreiſe, ſich mit preiswerten
artoffeln verſorgen können.
8

Reich und Ausland.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Der beſchäftigungsloſe Arbeiter Otto
Kade vergiftete ſich geſtern in ſeiner Wohnung in der Heiden=
* Arheilgen, 12. Okt. In dem geſtrigen Bericht über die Ording= feldſtraße durrch Gas. Mit ihm ging ſeine Schweſter, die er von
der Arbeitsſtelle rufen ließ, mit ihrem fünf Monate alten Söhnchen
auf die gleiche Weiſe in den Tod.
Frankfurt a. M., 11. Okf. Wegen Brandlegung am Ku=
liſſenhaus
der Oper in der Nacht zum 28. März hatten ſich heute
6 Angeklagte, die Mitglieder der anarchiſtiſchen Vereiigung waren, vor
dem Schwurgericht zu berantworten. Das Unternehmem verfolgte den
Zweck, dem Abtransport von Sipomannſchaften nach Mitteldeutſchland,
uo Uuruhen ausgebrochen warven, zu verhindern. Wegen verſuchter vor=
ſätzlicher
Brandſtiſtung wurden drei Angeklagte zu je 1½ Jahren Ge=
fängnis
, wegen Beihilfe einer zu einem Jahre und zwei weitere An=
geklagte
zu je achſt Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Angellagter, der
erblindet iſt, wurde bedingt begnadigt.
fpd. Gersfeld, 10. Okt. Ein gutes Vorbild. Der Landwirt
Dittnar in Rommers hat ſeine überſchüſſigen Kartoffeln für 25 Mk.
den Zentner abgegeben und höhere Angebote mit dem Bemerken abge=
lehnt
, daß der Preis für Leute, die alles kaufen müßten, gerade hoch
genug ſei. Dieſem Beiſpiel ſind nun auch andere Landwirte der Ge=
meinde
Rommerus gefolgt. Auch aus anderen Gemeinden des Kreiſes
Gersfeld berichtet man, daß auch dort Landwirte ſich in gleicher Weiſe

Heſſiſcher Landtag.

111. Sitzung.
St. Darmſtadt, 12. Oktober.
Am Regierungstiſch: Staatspräſident Ulrich, Juſtizminiſter von
Brentano, Fiuanzminiſter Henrich und Negierungsvertreter.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 2/,10 Uhr und teilt
Kleine Anfragen.
Abg. Kiel (U.S.P.) fragt an, ob der Regierung bekannt ſei, daß
auch hier wieder beſtens bewällrte. Die Vortragsfolge wurde glücklich im Kreiſe Gießen (in Großen=Buſeck uſtv.) durch Reichswehroffziere
für etwaige innere Unruhen dem Neichswehrbataillon geſtellt werden.
Staatspräſident Ulrich verlieſt eine Regierungsantwort, nach der
handelt. Es war notwendg, feſtzuſtellen, ob genügend Vorſpann für
das Reichswehrbataillon Gießen vorhanden iſt, falls dieſes Bataillon
einmal plötzlich ausrücken muß. Das Bataillon iſt aus Sparſamkeits=
gründen
ſo ſchlecht mit Pferden verſorgt, daß es ſeine Fahrzeuge nicht
beſpannen kann. Von inneren Unruhen iſt dabei keine Rede und eine
derartige Bemerkung iſt auch von keinem Reichswehroffizier gemacht
Abg. Kiel fragt weiter an, ob der Regierung bekannt ſei, daß
Angehörige des Reichswehrbataillons Gießen noch das W II auf den
Achſelklappen tragen.
Staatspräſident Ulrich ſtellt feſt, daß kein Reichswehrſoldat ver=
botene
Abzeichen tragen dürfe. Es kann ſich höchſtens um entlaſſene
Regierungsvorlagen.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten. Die Regierungs=
ſetzes
vom 8. Juli 1911 und 7. Auguſt 1820 betreffend wird nach den
Die Regierungsvorlage, die Organiſation der Bauver=
waltung
und des Vermeſſungsweſens; hier Beſoldungsordnung
Auch über die Regierungsvorlage, betr. den Ausbau des
und beantragt, den angeforderten Betrag von 30 555 000 Mk. aus Mit=
Aba. Dorſch (Heſſ. Vp.) bringt verſchiedene Beſchwerden der an=
Landwirte im oberen Weſchnitztale geradezu überſchüttet und die Ein= Gelände nicht wieder genügend hergeſtellt und brauchbar gemacht wird.
Die Gruben werden nur notdürſtig mit Aſche zugeſchüttet uſw. Auch
ſollte die Negierung für genügendes Tauſchgelände ſorgen, damit dis
Bauern, denen Land enteignet wird, dafür anderes Gelände gegeben
wird. Schließlich möchte er noch auf einen Schönheitsfehler hinteiſen.
Aus dem Weſchnitztale, 11. Okt. Die Kartoffelernte iſt Man hat auch in Wölfersheim die früheren Hoheitszeichen halb ent=
fernt
. Man ſolle doch ganze Arbeit ſchaffen und die Grube gleich
hshoffnung taufen. (Heiterkeit.) Die Vorlage wvird
rig.
Ueber den Geſetzentwurf zur
Erhebung einer Abgabe zur Förderung des
Wohnungsbaues
wieder bedeutend in die Höhe geſchnellt und werden bis zu 150 Mark Behebung der Wohnungsnot durch Neubauten gezwungen werden.
Als Beitrag zu den Koſten ſoll Jeder, der eine Wohnung innehat, nach
Wohnung zahlen. Nur Einkommen bis 10 000 Mk. können gegebenen=
( Aus dem Kreiſe Heppenheim, 11. Okt. Die Soll=Abliefe= falls von der Abgabe befreit werden. Das Reich verlangt von Heſſen
rung des Getreides, von ſeiten der Landwirte iſt bis jetzt eine für die Nechnungsjahre 1921 und 1922 fünfzig Millionen Baukoſten=
recht
ſchleppende. Das Heſſiſche Kreisamt fand ſich deswegen veran= Zuſchuß. Die Wohnungsbauabgabe ſoll zur Verzinſung und Tilgung
geſetzt haben. Der ſpringende Punkt bei der ganzen Sache ſcheint aber die gleiche, höchſtens die doppelte Höhe der ſtaatlichen
erhält, während im freien Verkehr 160 Mk. und mehr pro Zentner Brandverſicherungsſumme der Gebäude (Brandverſicherungsanſtalt!),
Abg. Brauer Heſſ. Ppt.), (ſchwer verſtändlich), erhebt ſchwvere
ſei höchſt ungerecht und unſozial, er könne ſeine Zuſtimmung dazu nicht
zu laſſen.
Präſident Raab: Die 50 Millionen, die Heſſen dem Reiche auf=
r
. Kruſe=Godesberg leitete und Es blieb alſo nichts anderes übrig, als die Brandkataſter zugrunde zu
legen. Die Bedenken des Abg. Brauer kann ich nicht teilen. Es kann

[ ][  ][ ]

Rummer 273.

Seite 3

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.

Abg. Knoll (Ztr.) bemängelt, daß nicht auch die nach dem Juli
1918 erſtellten Gebäude zur Beſteuerung herangezogen werden. Es iſt
nicht verſtändlich, daß die Leute, die in alten, vielleicht halb verfallenen
Wohnungen wohnen, die Abgabe zahlen müſſen, während die in neuen
Häuſern Wohnenden frei bleiben. Hinzu kommt, daß manche alten
Wohnungen recht ſehr in die Höhe getrieben wurden. Härte liegt auch
darin, daß nicht die Grundſtücke mit herangezogen werden, zumal die
Bauſpekulation mit die Hauptſchuld an der Verteuerung des Bauens
trägt. Gegen die Abſicht in Heſſen, die Abgabe auf Grund des Brand=
kataſters
zu erheben, habe ich ſchwere Bedenken, weil das eine ungerechte
Belaſtung werden kann. Den Antrag Brauer halte ich für undurch=
führbar
, weil er dem Reichsgeſetz entgegenſteht.
Abg. Sames (Dem.) tritt den Ausführungen des Vorredners ent=
gegen
und verteidigt die Vorlage. Die Berechnung nach dem Brandver=
ſicherungswert
ſei durchaus richtig und zuverläſſig, weil in Heſſen dieſ
Werte ſeit Jahrhunderten feſtſtehen. Die Erhebung der Steuer in die=
ſer
Weiſe iſt durchaus einfach und leicht. Redner bittet, die Vorlage an=
zunehmen
.
Abg. Lux (Soz.) polemiſiert gegen den Abg. Brauer, der die Vor=
lage
nur agitatoriſch ausnutze. (Widerſpruch.) Es könne keine Rede
davon ſein, daß die Landwirtſchaft die Belaſtung nicht ertragen könne
die für kleine und mittlere Beſitzer ganze 7,50 Mark beträgt. Derartiges
könne nur aus Unkenntnis oder wider beſſeres Wiſſen behauptet wer=
den
. (Ordnungsruf.) Zur Behebung der Wohnungsnot müſſen alle
Kreiſe beitragen.
Abg. Brauer (H. Vpt.) verwahrt ſich ſcharf gegen den Vorwurf
des Abg. Lux, daß er agitatoriſch aufgetreten ſei. Ein derartiger Vor=
wurf
ſei ihm in ſeiner über 25jährigen parlamentariſchen Tätigkeit noch
nicht gemacht worden. Wenn der Abg. Lux ausgerechnet hat, daß der
Kleinbauer weniger belaſtet wird als der Großbeſitzer, ſo liegt die Un=
kenntnis
auf ſeiner Seite. Es iſt durchaus unrichtig. Unſozial iſt es,
daß die Vergnügungslokale, Kinos uſw. nur nach dem Brandverſiche=
rungswert
und nicht nach dem viel höheren Ertragswert herangezogen
werden. Daß die Wohnungsnot behoben werden muß, dem ſtimme ich
ſelbſtredend auch zu, nur gegen die Art der Erhebung habe ich meine
Bedenken, weil ich ſie für unſozial halte. Gegen Steuern habe ich mich
noch nie geſträubt."
Nach weiterer Debatte, an der ſich die Abgg. Rechtien, Dorfch,
Präſident Raab, Abgg. Knoll, Lux, Sames, Finanzminiſter
Henrich und Abg. Delp beteiligen, erfolgt Abſtimmung.
Die Vorlage wird in der Ausſchußfaſſung ange=
nömmen
. Der Antrag Brauer wird abgelehnt. Die
Vorlage wird alsbald auch in zweiter Leſung an=
genommen
.
Das Geſetz, betreffend Abänderung des Landwirt=
ſchaftskammergeſetzes
, wird, nach kurzem Bericht des Abg.
u
ohne Debatte nach den Ausſchußanträgen angenommen.
Die zweite Leſung wird vertagt.
arauf tritt Vertagung ein. Nächſte Sitzung Donnerstag
9½ Uhr. Schluß 1.15 Uhr.

Um Oberſchleſien.
Die ſchwierige Lage des Reichskabinetts.
Berlin 12. Okt. Wie die Blätter melden, hatte der
Reichskanzler nach Schluß der heutigen erſten Kabinetts=
ſitzung
eine längere Unterredung mit den ſozialdemokratiſchen
Parteiführern Hermann Müller, Scheidemann, Wels und dem
Reichstagspräſidenten Löbe über die Frage ſeiner Demiſ=
ſion
. Um 1 Uhr wurde die Kabinettsberatung fortgeſetzt. Sie
dauerte bei Schluß der Blätter noch an. Das Berliner Tage=
blatt
hält es für ziemlich ſicher,, daß im Falle einer un=
günſtigen
Entſcheidung über Oberſchleſien das Reichs=
kabinett
zurücktreten werde, da es die Erfüllung der
Wiedergutmachung des Ultimatums nicht übernehmen zu können
glaube. Ueber die Stellung der Parteien zu der Frage, ob
das Kabinett Wirth zurücktreten ſolle oder nicht, weiß die Voſſ.
Zeitung zu berichten, daß die Demokraten der Meinung
ſeien, das Kabinett müſſe ſofort die Demiſſion beſchließen, wenn
auch vorläufig nur für den Fall, daß die offizielle Eniſcheidung
des Völkerbundsrates wirklich ſo lauten ſollte, wie die bisherigen
Berichte aus Genf. Dagegen ſollen die Sozialdemokra=
ten
in der heutigen Beſprechung mit dem Reichskanzler vor
übereilten Schritten gewarnt und angeraten haben, auf jeden
Fall zunächſt die offizielle Mitteilung des Völkerbundsrates ab=
zuwarten
, ehe endgültig Stellung genommen werde.
Paris, 12. Okt. (Wolff.) Havas meldet: Der deutſche
Botſchafter hat geſtern morgen Briand einen Beſuch abgeſtat=
tet
. Obwohl eine gewiſſe Zurückhaltung hinſichtlich dieſes Schrit=
tes
beobachtet wurde, glaubt man doch annehmen zu dürfen, daß
er im Zuſammenhange mit der nahe bevorſtehenden Entſcheidung
über die oberſchleſiſche Frage ſtehe. Der deutſche Botſchafter ſoll
bei dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten einen letzten Ver=
ſuch
gemacht haben, um die Schwierigkeiten darzulegn,
die für Deutſchland im Falle einer ungünſtigen Löſung entſtehen
würden. Eine derartige Löſung würde nicht nur ſchwere wirt=
ſchaftliche
Folgen nach ſich ziehen, ſondern wäre imſtande, den
Sturz des Kabinetts Wirth hervorzurufen.
Havas bemerkt dazu: Es iſt unzweifelhaft, daß dieſer aller=
letzte
Verſuch ohne Wirkung ſein wird, denn die alliierten
Negierungen haben entſchieden, die Trennung vorzunehmen, die
der Völkerbundsrat empfehlen wird. Es iſt wahrſcheinlich, daß
der Völkerbundsrat heute ſeine Entſcheidung den Alli=
ierten
übermitteln wird. Dieſe werden die Entſcheidung noch
einige Tage lang geheim halten, um der interalliierten
Kommiſſion zu ermöglichen, alle zweckdienlichen Maßnah=
men
vor der Bekanntmachung der Grenze zu ergreifen. Es iſt
unwahrſcheinlich, daß vor Beginn der nächſten
Woche die Hauptmächte, die im Oberſten Rate vertreten ſind
die Entſcheidung Polen und Deutſchland durch Vermittelung
von Briand, der als Präſident der letzten interalliierten Kon=
ferenz
fungierte, bekannt geben werden.
Das Gutachten des Völkerbundes.
Genf, 12. Okt. (Wolff.) Das Gutachten des Völ=
kerbundsrates
über die oberſchleſiſche Frage iſt fertig=
geſtellt
und geht noch heute abend an den Oberſten Rat ab.
Die Privatmeldungen über die Grenzlinie in Oberſchleſien ſind
bisher vom Völkerbundsſekretariat dementiert worden. Es
beſtätigt ſich vielmehr, daß die geſtern übermittelten Angaben
des Wolff=Bureaus im allgemeinen zutreffen. Der
Rat ſchließt heute abend die Genfer Tagung, nachdem er heute
vormittag noch eine lange Vollſitzung abgehalten hatte. Am
Nachmittag ſollen noch einige Beſprechungen ſtattfinden; abends
verlaſſen die meiſten Ratsmitglieder bereits Geuf, falls nicht noch
unvorhergeſehene Verzögerungen eintreten, was aber unwahr=
ſcheinlich
iſt. Von einer öffentlichen Sitzung, die in Kreiſen
des Sekretariats gewünſcht wurde, will man abſehen. Da=
gegen
wird das Informationsbureau des Völkerbundes, um die
öffentliche Meinung zu beruhigen, heute abend eine längere Mit=
teilung
über den Verlauf der Tagung ausgeben, die jedoch kei=
nerlei
Angaben über die Löſung ſelbſt enthält. Der
Oberſte Rat bzw. die Botſchafterkonferenz ſollen morgen zur
Prüfung des Gutachtens des Völkerbundsrates in Paris zuſam=
mentreten
. Gleichzeitig ſollen die notwendigen Polizeimaßnah=
men
in Oberſchleſien getroffen werden. Wenn alle dieſe Vorbe=
reitungen
beendet ſind, wird das Gutachten des Völkerbunds=
rates
als Beſchluß des Oberſten Rates deröffentlicht.
Man rechnet damit, daß die Veröffentlichung Samstag oder
Sonntag gleichzeitig in den Ententehauptſtädten und in Genf
erfolgt.
Der engliſche Standpunkt.
London, 12. Okt. Offiziöſe Mitteilungen des Auswär=
tigen
Amtes betonen abermals die Unmöglichkeit einer
Londoner Einwirkung auf die Entſcheidung des Völker=
bundsrates
. Dieſe Feſtſtellung iſt durch die Pariſer Verdächti=
gung
und angebliche deutſche Vorſtellung veranlaßt.
Daily Chronicle, der mit großer Schärfe den Völkerbund an=
greift
, betont demgegenüber, daß England bei aller Loyalität
gegenüber dem Völkerbund alle legitimen Mittel au=
wenden
müſſe, um den engliſchen Standpunkt zur
Geltung zubringen. Das Blatt fragt, ob der Völkerbunf
durch ein furchtſames Kompromiß neue Kriegsgefahr herauf=
beſchwören
wolle. Nach der Morning Poſt fällt dem Völker=
bundsrat
die Aufgabe zu, zu entſcheiden, weil der Ausſchuß der

Vier lediglich zwei Alternativen aufgeſtellt hat für den Fall, daß
mehr das Ergebnis der Abſtimmung oder mehr das ökonomiſche
Intereſſe den Ausſchlag geben ſoll.
Augenblicklich ſcheint London noch ohne offizielle
Nachricht über das Ergebnis zu ſein.
(Frkf. Ztg.)
Kattowitz.
Kattowitz, 12. Okt. (Wolff.) Soeben iſt nachſtehendes
Telegramm von den Vertretern der deutſchen Bevöl=
kerung
der Stadt an folgende Stellen gefandt worden: an den
Völkerbundsrat in Genf, an den Premierminiſter Lloyd George
in London, an den Miniſterpräſidenten Briand in Paris, an den
Premierminiſter Bonomi in Rom und den japaniſchen Bot=
ſchafter
in Paris:
In der Stadt Kattowitz ſind bei der Volksabſtimmung
über 85 Prozent der Stimmen für Deutſchland abge=
geben
worden. Die Zuteilung der Stadt an Polen wäre eine
große Mißachtung des deutſchen Ergebniſſes. Die deutſche Be=
völkerung
iſt aufs tiefſte erregt durch die Preſſemeldungen, daß
eine derartige Zuteilung in Erwägung gezogen iſt, und kann an
die Richtigkeit dieſer Meldungen nicht glauben. Das Wirtſchafts=
leben
der Stadt iſt mit dem deutſchen Wirtſchaftsgebiet untrenn=
bar
verbunden. Ihre Loslöſung vom Mutterlande würde ihre
Lebensbedingungen vernichten. Wir fordern des=
halb
, geſtützt auf das feierlich verbriefte Recht der Volksabſtim=
mung
, die Stadt Kattowitz bei Deutſchland zu belaſſen.
Die Grenzen?
Paris, 12. Okt. (Wolff.) Der Genfer Korreſpondent des
Temps teilt über die vom Völkerbundsrat beſchloſſenen Gren=
zen
folgendes mit: 1. Die Polen erhalten die beiden ſüdlichen
Kreife. Pleß insgeſamt, den Kreis Rybnik zum großen Teil.
2. Das Induſtriebecken wird unter den beiden Ländern
geteilt. Deutſchland erhält die weſtlichen Teile des
Beckens, Gleiwitz und Hindenburg; Polen die Kreiſe
Königshütte Beuthen Land, Kattowitz Stadt
und Land. 3. Die beiden Kreiſe Tarnowitz und Lubli=
nitz
werden in ihrem öſtlichen Teil Polen, in dem weſtlichen
Teil Deutſchland zugeſprochen. 4. Deutſchland behält die ande=
ren
oberſchleſiſchen Kreiſe im Norden, Weſten und im Zentrum.
Der Völkerbund am Schluſſe ſeiner Tagung.
Genf., 12. Okt. (Wolff.) Tel. Die Tagung des Völker=
bundsrates
über die oberſchleſiſche Frage ging heute zu Ende.
Gegen 6 Uhr abends unterzeichneten die Ratsmitglieder das
Schlußprotokoll. Heute abend reiſt ein beſonderer Kurier nach
Paris, um Briand das Gutachten des Rates zu überbringen.
Eine amtliche Erßlärung des Völkerbunds=
ſekretariats
.
Das Völkerbundsſekretariat gab heute abend fol=
gende
amtliche Mitteilung heraus, in der die für die
Löſung der oberſchleſiſchen Frage maßgebenden Ge=
ſichtspunkte
dargelegt werden, allerdings ohne daß über die
Löſung ſelbſt Mitteilungen gemacht werden. Der Völkerbunds=
rat
hat ſeine Arbeiten über die Feſtſetzung der Grenzen in Ober=
ſchleſien
beendet. Ein Kurier, der heute abend nach
Paris abgeht, wird Herrn Briand die Antwort des Völkerbundes
auf die Einladung überbringen, die er am 14. Auguſt an den
Völkerbundsrat richtete mit dem Erſuchen, dem Oberſten Rat
bei der Löſung des oberſchleſiſchen Problems Beiſtand zu leiſten.
Bei der Prüfung dieſes Problems mußte auf Grund der Be=
ſtimmungen
des Vertrages der Völkerbundsrat ſowohl die in der
Abſtimmung zum Ausdruck gekommenen Wünſche der
Bevölkerung, wie auch die geographiſche und
wirtſchaftliche Lage des Landes in Betracht ziehen. Die
erſte Schwierigkeit ergab ſich dadurch, daß die Bewohner, die für
Deutſchland geſtimmt haben, und die Bewohner, die für Polen
geſtimmt haben, eng miteinander vermengt leben
und zwar in einem Verhältnis, das zwar nicht immer das
gleiche, aber in den dichtbevölkerten Gebieten ſehr beträchtlich iſt,
und zwar ſowohl aus wirtſchaftlichen, wie nach geographiſchen
Geſichtspunkten.
Eine Grenze war undenkbar, die Bewohner, die für Deutſch=
land
geſtimmt haben, an Polen zugewieſen hätte, ſodaß dem Rat
kein anderer Ausweg geblieben war, als dieſe Fälle dadurch zu
verringern, daß die Grenze ſich ſoweit als möglich dem Abſtim=
mungsergebnis
anpaßte. Eine derartige Grenzlinie hätte jedoch
Gebiete zerſchnitten, die induſtriell eng voneinander abhängen.
Die Beſtimmung einer neuen Grenze in einem Gebiete, das ſich
wirtſchaftlich unter gleichen Geſichtspunkten und gleichen Bedin=
gungen
entwickelt hatte, mußte auf beiden Seiten der Grenze
die verhängnisvollſten Folgen haben. Das wäre auch hier der
Fall geweſen, wenn die Grenze die Errichung einer neuen Zoll=
ſchranke
, Auflöſung der öffentlichen Betriebe, wie der Berg=
werke
, ein Umlaufen deutſchen Geldes, das Inkrafttreten einer
neuen bürgerlichen und induſtriellen Geſetzgebung mit ſich ge=
bracht
hätte.
Die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten konnten unmöglich nur
durch leichte Abänderung einer einzigen, auf Grund der Volks=
abſtimmung
erlangten Grenze behoben werden. So gab es Ge=
biete
, in denen die Abſtimmung der einen oder anderen Natio=
nalität
ein zweifelloſes wenn auch nicht überragendes Ueberge=
wicht
geſichert hatte. Selbſt wenn man nun dieſe Gebiete nach
wirtſchaftlichen Geſichtspunkten und nicht auf Grund der Ab=
ſtimmung
geteilt hätte, würde die Grenze aufs engſte mitein=
ander
verknüpfte Wirtſchaftsgruppen zerſchnitten haben.
Der Völkerbundsrat ſah ſich daher folgender Lage gegenüber;
Eine Grenzlinie, die nicht das Induſtriegebiet zerſchneidet, würde
die Hoffnungen und Wünſche von nicht etwa kleinen Mehrheiten
in unwichtigen Gebieten, ſondern von entſcheidenden Mehrheiten
in ſehr wichtigen Gebieten vernichtet haben. Tatſächlich hat
nun aber die Volksabſtimmung dieſe Hoffnungen und Wünſche
nicht nur zugelgſſen, ſondern auch ermutigt. Daraus ergaben ſich
die bedeutenden Schwierigkeiten. Langwierige Verhandlungen,
die ſich mehr als zwei Jahre nach dem Friedensvertrag hinge=
zogen
haben und eine große Bevölkerung in angſtvoller Unge
wißheit über ihr völkiſches Schickſal ließen, hatten dieſe Schwie=
rigkeiten
noch beträchtlich vermehrt.
Zur Prüfung des Problems beauftragte der Völker=
bundsrat
zunächſt einen Ausſchuß, der ſich aus vier Ratsmit=
gliedern
zuſammenſetzte, und zwar aus den Vertretern Belgiens
Braſiliens, Chinas und Spaniens. Seine Arbeit überzeugte den
Ausſchuß davon, daß die Frage nicht dadurch gelöſt werden
konnte, indem man einfach eine Grenzlinie beſtimmte, entweder
ausſchließlich auf Grund der Volksabſtimmung oder auf Grund
wirtſchaftlicher Ueberweiſung, oder infolge eines Ausgleiches
zwiſchen beiden Methoden. Hätte man ohne eine andere Be=
ſtimmung
die Grenze nach einer dieſer Methoden aufgeſtellt, ſo
wäre man zu den verhängnisvollſten Erſcheinungen gelangt. Ju=
folgedeſſen
beſchloß der Viererrat nach gründlichem
Studium eine neue Grenzlinie zu empfehlen und vorzu=

ſchlagen, daß während einer beſtimmten Periode Garantien
gegen jede Vernichtung der gegenwärtigen Wirtſchaftsbedingun=
gen
angeboten werden, wobei dieſe Periode lange genug währen
müßte um eine vollſtändige und wirkſame wirtſchaftliche Ueber=
weiſung
zu ermöglichen. Anerkannte Sachverſtändige und Fach=
leute
wurden damit beauftragt die notwendigen wirtſchaftlichen
Beſtimmungen zu ſtudieren. Die betreffenden Perſonen gehörten
den techniſchen Organiſationen des Völkerbundes an und unter=
lagen
keinerlei Einflüſſen, ſowohl was ihre Nationalität als auch
die Politik der Behörden betrifft, von denen ſie ernannt wurden.
Sie wurden von den Vierratsmitgliedern aufgeſordert, die all=
gemeinen
Maßnahmen zu unterſuchen, welche die Fortführung
des wirtſchaftlichen Lebens in Oberſchleſien ſichern und die
Schwierigkeiten der Uebergangsperiode auf das Mindeſtmaß be=
ſchränken
konnten.
Die Projekte, in denen die betreffenden Wirtſchaftsbeſtim=
mungen
vorgeſchlagen werden, ſehen lange Perioden, an gewiſſen
Stellen bis zu 15 Jahren und eine Reihe von Vereinbarungen
vor. Dieſe Vereinbarungen beziehen ſich auf eine unparteiiſche
und gerechte Regelung der Eiſenbahnfrage, die Waſſer= und
Elektrizitätsverhältniſſe, Zollfreiheit für zollreiche Erzeugniſſe
wie Kohle und Zink, die Beibehaltung der deutſchen Mark als
geſetzliches Zahlungsmittel in den an Polen, abgetretenen Ge=
bieten
.
Der Rat ſchlug gleichzeitig mit der Annahme der Projekte
Garantien für die völkiſchen Minderheiten vor, was eine we=
ſentlichen
Ergänzung ſeiner politiſchen Grenzführung entſpricht.
Nur auf dieſer Linie war es möglich, den politiſchen Wünſchen
der Einwohner die größte Befriedigung zu gewähren und ihnen
gleichzeitig den Tatbeſtand des wirtſchaftlichen Wohlergehens
ihres Landes zu ſichern. (!!?2)
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Tel. In der heutigen Sitzung
des Reichskabinetts gab der Reichskanzler der allgemeinen
Erregung darüber Ausdruck, daß der Völkerbundsrat ſoweit
bis jetzt bekannt ſei, in Oberſchleſien Teilungen vornehmen
wollte, die im graſſen Widerſpruch ſtehen mit dem klaren Willen
der Bevölkerung, die in keiner Weiſe den wirtſchaftlichen Be=
dürfniſſen
des Landes entſprechen und gegen alles Recht weitere
deutſche Gebiete unter Fremdherrſchaft ſtellen, wodurch dem
deutſchen Wirtſchaftskörper aufs neue unheilbare Wunden ge=
ſchlagen
werden. Der Kanzler erklärte: Falls die Entſcheidung
ſo fällt wie es zu befürchten iſt, iſt eine neue Lage geſchaffen, die
die Vorausſetzungen entſcheidend beeinträchtigt unter denen die
gegenwärtige Regierung die Reichsgeſchäfte übernommen und
geführt hat. Eine abſchließende Erklärung und Stellungnahme
wird das Kabinett erſt dann geben können, wenn der Bericht des
Oberſten Rates amtlich vorliegt. Die Ausführungen des Kanz=
lers
ſtellten die einmütige Auffaſſung des Kabinetts dar.

Letzte Nachrichten.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Der Reparationsaus=
chuß
des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates beſchäf=
tigte
ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit dem Bericht ſeines Un=
terausſchuſſes
über den Geſetzentwurf für eine Abänderung
des Umſatzſteuergeſetzes vom 24. Dezember 1919. Es
wurde ein Steuerſatz von 2½ Prozent vorgeſchlagen. Der Ver=
treter
des Reichsfinanzminiſteriums erklärte ſich mit dieſem Satz
vorläufig unverbindlich einverſtanden. Das Geſetz wurde mit
14 gegen 3 Stimmen, der Bericht des Unterausſchuſſes im übri=
gen
einſtimmig angenommen.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Vorgeſtern abend verſtarb
hier im 81. Lebensjahre der Rechtslehrer Prof. Otto v. Gierke.
St. Ingbert, 12. Okt. (Wolff.) Der Stadtrat beſchloß geſtern
einſtimmig, einſchließlich der geſamten Linken, gegen die Verord=
nung
der Regierungskommiſſion, an die Beamten und Angeſtell=
ten
keine Zulagen in Mark zu gewähren, Beſchwerde
beim Verwaltungsgericht einzulegen.
Wien, 12. Okt. (Wolff.) Das Neue Wiener Tageblatt mel=
det
: Der Philoſoph Prof. Becher=München, der Kunſthiſtoriker
Prof. Pinder=Leipzig, der Hiſtoriker Prof. Oncken= Heidel=
berg
, der Chemiker Prof. Schill=Dresden und der Profeſſor
Braun=Franfurt a. M. lehnten, wie angenommen wurde,
infolge der ſchlechten öſterreichiſchen Valuta die Uebernahme der
angebotenen Lehrkanzeln an der Wiener Univerſität ab.

Spiel, Sport und Turnen.
* Turngemeinde Darmſtadt Fußballabteilung. Wieder=
um
konnte die 1. Fußballmannſchaft einen ſchönen Sieg erringen, indem
ſie am letzten Sonntag den F.=C.
Alemannia Groß=Rohrheim die erſte
Niederlage mit 5:1 beibrachte.
m Spiel war der Stempel der Punkt=
jagd
aufgedrückt da jede Mannſchaft gewinnen wollte; die überaus
kräftige Mannſchaft von Groß=Nohrheim mußte ſich jedoch der techniſch
reiferen Mannſchaft der Turner beugen. In wirklich vorbildlicher Weiſe
meiſterte Herr Mehner=Darmſtadt das Spiel als Schiedsrichter, das
zeitweiſe eine ſcharfe Form annehmen wollte.
* Sportfreunde 19.V. f. B.=Ober=Ramſtadt 0:1
0:0). Die 1. Mannſchaft ſtand im 3. Verbandsſpiel der gleichen des
V. f. B.=Ober=Ramſtadt gegenüber. Das Spiel war durchweg ausge=
glichen
, wurde aber durch ein Eigentor zu Guunſten der Gäſte entſchieden.
In der letzten halben Stunde ſpielten Sportfreunde nur noch mit zehn
Mann, da der linke Läufer wegen Knieverletzung ausſcheiden mußte.
Der Mittelläufer der Sportfreunde war ſehr gut; beim Sturm fehlte
jegliche Schußfreudigkeit, wodurch hauptſächlich in der zweiten Halbzeit
verſchiedene ſichere Sachen ausgeläſſen wurden. Schiedsrichter leidlich.
Eckenverhältnis 3:1 für Sportfreunde.
Internationales Schwimmfeſt des Darmſtädter Schwimmklubs Jung=
Deutſchland.
* Am 1. und 2. Oktober veranſtaltete der D.S.K. J.D. ſein 1. Inter=
nationales
Schwimmfeſt im Städtiſchen Hallenſchwimmbad. Vor einer
Zuſchauermenge, die das kleine Bad kaum faßte, fanden die äußerſt
feſſelnden Kämpfe ſtatt. Die ganze Vekanſtaltung ſtand im Zeichen der
Höchſtleiſtungen. Durch die ſorgfältige Auswahl der Wettkämpfe, die
beſonders in den 1. und 2. Seniovenkämpfen die beſte Beſetzung aus
allen Teilen Deutſchlands erhalten hatten, konnte dem Darmſtädter
Publikum erſtklaſſiger Sport vor Augen geführt werden. Ein glänzen=
des
Zeugnis für das Aufblühen des deutſchen Schwimmſports iſt uns
die Tatſache, daß vier neue deutſche Beſtzeiten im Verlaufe der beiden
Tage geſchwommen wurden. Am Samstag konnte der bekannte Seiten=
ſchwimmer
Jung=Deutſchlands, Ed. Dingeldey, den deutſchen Nekord
über 100 Meter auf 1 Min. 13½/ Sek. herabdrücken. Ebenfalls ſtellte er
am Sonntag im Alleingang einen neuen Rekord über 200 Meter Seite
auf. Er drückte den Rekord von 2 Min. 49 Sek. auf 2 Min. 417/s Sek.,
E. Rademacher, der deutſche Meiſter im Bruſtſchwimmen verbeſſerte die
deutſche Beſtzeit über 200 Meter auf 2 53½/ Sek. Sein Klubkamerad
Fröhlich (Hellas=Magdeburg) der deutſche Rüchkenmeiſter, konnte ſeinen
eigenen Rekord um 2 Sek. verbeſſern. Er ſchwamm 100 Meter Rücken in
1 Min. 14 Sek.
Aeußerſt feſſelnde Kämpfe boten die 1. Seniorſtaffeln, um die ſich
Hellas=Magdeburg, Rhenus=Köln und V. f. v. S.=München mit aller
Zähigkeit ſtritten. Hellas=Magdeburg gewann dabei die Lagenſtaffel
X50 Meter in der glänzenden Zeit von 2 10½/s. Auch in den anderen
Staffeln zeigte ſich die Ueberlegenheit der Magdeburger Mannſchaften.
Scharfe Konkurrenz lieferten ſich in den Damenſtaffeln Hannover, Heil=
bronn
und Jung=Deutſchland Darmſtadt. Die Damenſtaffel 3X50 Meter
bel., verlor Darmſtadt um 1/s Sek. Nachdem es auf der ganzen Bahn
geflhrt hatte, wurde Jung=Deutſchlands Schlußmann von der deutſchen
Meiſterin G. Roſenberg, die alles aufholte, knapp geſchlagen. Die Da=
wenlagenſtaffel
gewann Jung=Deutſchland gegen Heilbronn in 2 Min.
57 Sek, und errang ſomit den Ehrenwanderpreis, der drei Mal zu ge=
winnen
iſt, um in Beſitz des Klubs überzugehen. Der andere Ehren=

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.

Rummer 273.

preis für Damen kam an Hannover, für Herrn beide an Hellas= Magde=
burg
. Der Darmſtädter Schwimmklub ſchwitt bei ſeiner 1. Internatio=
nalen
überraſchend gut ab. Mit 7 erſten Siegen und 7 zweiten Siegen
konnte er die Kampfbahn verlaſſen. Die 2. Sewiorlagenſtaffel 4X5
Meter und die 2. Seniorſtaffel bel., gewann Jung=Deutſchland mit
großem Vorſprung. Auch die Einzelvennen zeigten unſtreitig gute
Leiſtungen. N. Kalbfleiſch gewann die 400 Meter Bruſt für 2. Senio=
ren
in 7,022/s, während Rellensmann=Köln als zweiter Sieger 7,15 Sek.
brauchte. M. Bero gewann das Damenbruſtſchlwimmen in 1,45.
Die Ergebniſſe waren folgende:
Samstag, 1. Oktober:
1. Seniorenſtaffel 5X50 Meter beliebig: 1. V. f. v.
S.=Münchem 2,28/s
Jugendbruſt 200 Meter: 1. K. Orlewann, Jung= Deutſch=
land
Darmſtadt 3,22. 2. E. Müller, Jung=Deutſchland Darmſtadt 3,272/8=
1. Seniorenbruſt 100 Meter: 1. E. Radeyacher, Hellas=
Magdeburg 1,19. 2. H. Sommer, Rhenus=Köln 1,20.
2. Senjorenſtaffel 5X50 Meter beliebig: 1. Jung=
Deutſchland Darmſtadt 2,37. 2. Nikar=Heidelberg 2,39
Seniorſpringen: 1. Scheck, Delphin=Stuttgart 59 Punkte.
2. Pfordte, Alter Leipziger S.=V. 46 Punkte.
2. Seniorlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Jung= Deutſch=
land
Darmſtadt 2,20/. 2. Nibar=Heidelberg 2,227/s.
1. Seniorſeite 100 Meter: 1. E. Dingeldeh, Jung= Deutſch=
land
1,13½s (Rekord). 2. E. Dahlem, Duisburg=Ruhrort 1,16.
Damenbruſtſchwimmen 100 Meter: 1. Marianne Bero,
Jung=Deutſchland 1,45. 2. A. Broſi=Ludwigsburg 1.45‟fs.
Jagendlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Nikar=Heidelberg
2. Jung=Deutſchland Darmſtadt 2.40.
2341
Seniorſtaffel 3X100 Meter beliebig: 1. Hellgs=
Magdeburg 3,25‟½s- 2. V. f. v. S.=Mümchen 2,33/z.
Sorntg, 2. Oktober:
1. Senjorlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Hellas= Magde=
burg
2.10/s-
Jugend 100 Meter beliebig: 1. Albert Balinger=Freiburg
1,12/s. 2. Kurt Barth=Weißenfels 1,16‟/s.
2. Seniorbruſt 400 Meter:
1. W. Kalbfleiſch. Jung=
Deutſchland 7,022/s. 2. K. Skellensmamn=Köln 1912 7.15.
Damenlagenſtaffel 4X50 Meter: 1. Jung=Deutſchland
1. Mannſchaft 2,57. 2. Jung=Deutſchland, 2. Mannſchaft 3,067/s.
Jugendſeite 100 Meter: 1. H. Fuchs=Offenbach 96 1.264/s.
2. F. Petry, Turngemeinde Darmſtadt 1,277/s.
2. Seniorſeite 100 Meter: 1. K. Görnemann, Hellas
Magdeburg 1,17/s. 2. W. Link=Heidelberg 1,194/5=
1. Senior 100 Meter beliebig: 1. E. Dahlem, Duisburg=
Ruhrort 1,07. 2. B. Skamper, Rhenus=Köln 1,07/8.
1. Seniorbruſt 200 Meter: 1. E. Rademachen, Hellas,
2,53½/s (Rekord).
2. Senior 400 Meter beliebig: 1. E. Laube=Hannover
5,572/z- 2. F. Berges, Jung=Deutſchland 6,03.
Jugendbruſtſtaffel 4X50 Meter: 1. Freiburg 2/48/5.
2. Jung=Deutſchland 2,514/s.
3. Seniorlagenſtaffel 4X50 Meber: Offenbach 96 2,08½/s.
Damenſchwimmen 100 Meter beliebig: 1. G. Ro=
ſenberg
=Hannover 1,252/s. 2. C. Cramer=Darmſtadt 1,32.
1. Seriorrücken 100 Meter: 1. Fröhlich, Hellas=Magdeburg
1,14 (Rekord). 2. E. Dahlem, Duisburg=Ruhrort 1,15.
2. Damenrücken 100 Meter: 1. H. Stindt=Hannover 1,394/s.
2. K. Moll=Heidelberg 1,42.
Ermunterungsſchwimmen 50 Meter beliebig:
1. F. Lang, Karlsruher S.=V. 30 Sek. 2. E. Brenner=Ludwigsburg 314/.
Jugendſtaffel 4X50 Meter beliebig: 1. Heidelberg
2,21. 2. Freiburg 2,22.
2. Sexiorſchwimmen 100 Meter beliebig: 1. F.
Nobis, Rhenus=Köln 1,074/s. 2. E. Laube, Waſſerfreunde=Hannover
1,102/s.
2. Seniorrücken 100 Meker: 1. C. Heberer, E. Frankf
S.=C. 1,19. 2 K. Kaufmann=Ludwigsburg 1,20.
Damenſtaffel 3X50 Meter: 1. Hannover 1,57/s. 2. Darm=
ſtadt
1,58.
1. Seniorſtaffel 5X100 Meter beliebig: 1. Hellas=
Magdeburg 5,51.
Waſſerballſpiel: Bahern=Mürnberg,Jung=Deutſchland=
Darmſtadt 3:4 (0:3). Nach Halbzeit abgebrochen.
Sportliche Kämpfe bei der Schutzpolizei.
* Den 1. leichtathletiſchen Wettkämpfen für die
Schutzpolizei in Heſſen und Heſſen=Naſſau, die unter

lebhafter Beteiligung von Polizei=Sportsleuten aus Fronkfurt, Kaſſel,
Weilburg, Darmſtadt, Friedberg, Butzbach, Babenhauſen, vom 7.
Oktober im Frankfurt vor ſich gingen, war bei herrlichſtem Herbſt=
wetter
ein voller Erfolg beſchieden.
Die Leichtathleten der heſſiſchen Schutzpolizei zeigten ſich Dank der
vorzüglichen Leiſtungen ihrer Läufer, vor allem des bekannten Polizei=
Oberleutnants Jans, den übrigen Polizei=Verbänden überlegen. Der
Herr Staatspräſident Ulrich und der Herr Oberpräſident der Pro=
ninz
Heſſen=Naſſau, Dr. Schwander wohnten den Kämpfen bei.
Nachſtehend die Erfolge heſſiſcher Beamten:
400 Meter=Lauf: 1. Preis Jans=Darmſtadt.
Stabhochſprung:
Preis Henſel=Darmſtadt.
800 Meter=Lauf:
Preis Schifer=Butzbach.
100 Meter=Lauf: 1. Preis Kirihhoff=Darmſtadt.
1500 Meter=Zauf: 2.
reis Lang=Darmſtadt.
3000 Meter=Lauf 2. Preis Meher; 3. Preis Lang=Darmſtadt.
200 Meter=Lauf: 1. Preis Jaus=Darmſtadt.
4X100 Meter=Staffel: 1. Preis Heſſiſche Schurtzpolizei.
Olympiſche Staffel: 1. Preis Heſſiſche Schutzpolizei.
10X100 Meter=Staffel: 1. Preis Heſſiſche Schutzpolizei.
Speerwerſen: 1. Preis: Jans=Darmſtadt.
Weitſprung: 2. Preis Jans=Darmſtadt.
Hochſprung: 2. Preis Höreth; 3. Preis Frommer=Babenhauſen.
Polizei Vier=Kampf: 2. Preis Frick=Darmſtadt.
Turneriſcher Zehn=Kampf: 5. Preis: Scheerer; 7. Preis Riedel=
Darmſtadt.
In weit größerem Rahmen werden ſich am nächſten Samstag und
Spnntag hier im Darmſtadt, anläßlich des 1. Weſtdeutſchen
Polixei=Sportfeſtes die Kämpfe abwickeln. Teilnehmer ſin
aus iſen Richtungen des Reiches zut evwarten. Bisher haben die Schutz=
peiizcien
aus Hampurg, Erfurt, Eſſen, Stuttgart, Frankfurt a. M.
Kaſſel, Hanau, Bamberg und den heſſiſchen Verbänden ihre beſten
Sbertleute gemeldei. Vor allem ſei auf die Boxkämpfe am Samstag
abend im Runeibräus hingewieſen, die unter Leitung des Boxlehrers
Gebba=d=Frankfurt a. M., Meiſter von Württemberg, zum erſten
Mals in Darmſtadt gezeigt werden.
Nach den Frankfurter Leiſtungen iſt zu erwarten, daß ſich ſpannende
Kämpfe entickeln und die heſſiſhen Polizei=Sportsleute Arbeit bekom=
men
uns ihren guten ſpertlichen Ruf zu wahren. Nähere Angaben er=
folgen
im Anzeigenteil.
Großes Wettſechten in Darmſtadt
des 9. Kreiſes der Deutſchen Tunerſchaft, veranſtaltet von der Fecht=
Abteilung der Zurugemeide Darnzſſadt 1846, am Sonntag, den 16.
Oktober 1921, anläßlich ihres 75 jährigen Jubiläums. Die Fechtleitung
unſerer Turngerteinds hat ſich in der Veranſtaltung von Turnieren ſchon
einen guten Nawen geſichert und hat auch diesmal weder Mühe nod
Koſten geſcheut, wmr dem Darmſtädter Publikum eine intereſſonte Ver=
anſtaltung
zut bieien. Im Florett=Fechten ſind diesmal nur die beſſeren
Fechter der Aitmannen=Klaſſe zugelaſſen, alſo diejenigen, die aus Be
zirksfechten als Sieger hervorgegangen ſind. Von bekannten Darmſtädter
Fechtern ſing teilgaymeberechtigt: Fritz Müller, Adalbert Kötting, Franz
Stoock, Hans Weißwann und Wilhelm Brauns. Im Fechten au
ſchwere Sähel treten für Darmſtadt an: Franz Müller, Fritz Müller
und Alfred Schäfer. Sehr ſponnende Kämpfe werden ſich dann noch
in emem Mannſchaftswettfechten entwickeln, das im leichſten Säbel aus=
getragen
wird, und bei welchem die beſte Mannſchaft des Turnvereins
Fechenheim gegen die beſten Fechter unſerer Turngemeinde antreter
werden. Bis jetzt hanen zika 100 Fechter aus den Bezirken Fvankfurt=
Offenbach, Mainz und Gießen zemeldet, ſo daß ſehr intereſſanter Sport
zu erwarten iſt.
Radſport.
Der Velocibed=K)ub Darmſtadt E. V. veranſtaltete
am Sonntag, den 9. ds. Mts. gurf der Strecke Henkels Gärtnerei Roß=
dorf
GundernhauſenDieburgEinſiedel (22 Kilometer) ſein dies=
jähriges
Herbſtrennen. Es ſtellten ſich dem Starter 19 Fahrer, von
denen neun in der vorgeſchriebenen Zeit das Ziel erreichten. Erſter
wurde Wolf in 37 Min. (Reked); 2. Walkenhorſt 37:50; 3. Harlos
38:52; 4. Weichſel 39; 5. Leichzlein und Molke 39:10 (totes Rennen);
6. Zürtz und Kappel 41 (totes Renner); 7. Waldſchmidt 41:10; 8. Zieg=
ler
42; 9. Klein 42:22. Die Zeiten ſind ſämtlich ausgezeichnet und der
Schluß der diesjährigen Reyſaiſon entſprach in jeder Weiſe den Er=
wartungen
, die man auf die junge Mannſchaft geſetzt hatte.

* Die erſte Pokalſpielrunde um den ſüddeutſcher
Pokal findet, laut Mitteilung der zuſtändigen Behörden, nicht am
Oktober, ſondern erſt am 13. November ſtatt. Es beteiligen ſich an
der Pokalſpielrunde ſämtliche Liga= und A=Vereine pflichtgemäß, die B=

und C=Vereine freiwillig auf Grunfd der von dieſen abgegebenen Mel=
dungem
.
Schluß des redaktionellen Teils.

Ohne Lueckeilber,
Geschleohtsleldsh. ohne Bernfsstörung.
Autklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. werschl. K 3. (Nachn 4.50).
Spez.-Arzi Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Franlkfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 111, 57 Uhr. (1,6853) Sonntag 1012 Uhr.

Unſere Agentur in
Babenhauſen
befindet ſich jetzt bei
Herrn Carl Strauch, Amtsgaſſe.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblattes.
(11334

Hooogoogoeooooo

Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolkig bis heiter, trocken, warm, nördliche Winde.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (C 3, Schauſpiel=
miete
e 3, Sondermiete Serie 92): Pygmalion
Vortrag von Univerſitätsprofeſſor Dr. Jakobi um 5½ Uhr im
Hörſaal der Techniſchen Hochſchule (Heſſiſcher Richterverein).
Städtiſches Berufsamt: Berufskundlicher Vortrag abends
7½ Uhr in der Aula des Realgymnaſiums (Buchdrucker, Buchbinder
und Kartonagearbeiter).
Verſammlungen: Deutſche Demokratiſche Partei (Frauengruppe)
abends 8 Uhr Grafenſtraße 18.
Deutſcher Handlungsgehilfenver=
band
abends 8 Uhr im Vereinsheim. Männerverein der Johannes=
gemeinde
abends 8 Uhr im Gemeindehaus. Sprachverein abends
8 Uhr im Reſtaurant Sitte.
Hausfrauenbund: Ausſtellung in den Räumen der Vereinigten
Geſellſchaft, Neckarſiraße 1 (geöffnet von 101 und 25 Uhr),
Verſteigerungskalender
Freitag, 14. Oktober
Auto=, Mobiliar= uſw. Verſteigerung um 11 Uhr Ludwigs=
platz
8.
Spelzſtreu=Verſteigerung um 4 Uhr (Zuſammenkunft am
Bahnübergang Pallaswieſenßraße),
Kondenſierte Vollmilch=Verſteigerung um 9 Uhr im
Lager der Firma G. Groß Nachf., Bismarckſtraße.
Mobiliar=uſw. Verſteigerung um 9½ Uhr in der Engliſchen
Jagdvilla zu Egelsbach.

Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuillieton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
gen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching
den Anzeigenteil,
nzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftslebe
Paul Lange.
und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt,
in des
den redaktionellen Teil beſtimmte
Litteilungen ſind an die
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizu
igliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Am 2. Oktober verſchied in Darmſtadt der
Generalmajor a. D.

vom 18. April 1893 bis 12. Sept. 1896 etatsmäßiger
Stabsoffizier des Leib=Dragoner=Regiments (2. Großh.
Heſſiſches) Nr. 24.
Mit ihm verliert der Offizierverein des Regiment=
einen
hochgeſchätzten, lieben Kameraden, der alle Zei=
treu
zum Regiment ſeiner Heimat gehalten und ſich
bei den alten Leibdragonern ein ehrendes Andenker
(11322
geſichert hat.
J. A.:
Meiſter, Generalmajor a. D.

FI Me nen de Kngn
einer Tochter an
K
Dr. Malzan u. Frau
Hildegard, geb. Leutert.
Darmstadt, 11. Okt. 1921
Mathildenstraße 27.
A. 303

Heute wurde unsre Irmtraut
geboren. Dies zeigen voll dank.
barer Freude an
Hermann Dönges u. Frau
Milli, geb. Rettberg.
Darmstadt, den 12. Oktbr. 1921
Hefusichstr. 22.
* 38554

Familiennachrichten

Statt Karten.

Ihre am Samstag, den 15. Oktbr.,
nachm. 2 Uhr, in der Pauluskirche
stattfindende T RAUUNG geben
bekannt
Gretchen Meyer
Heinrich Oldendorf
Bessungerstraße 6.

/*38556

Todes=Anzeige.

Statt beſonderer Anzeige.
Am Sonntag entſchlief ſanft
mein lieber Mann, unſer guter
Vater und Schwiegervater
Panl Fa).
Die Feuerbeſtattung hat aufſeinen
Wunſch in der Stille ſtattgefunden.
Die trauernd Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 12. Okt. 1921.
Von Beileidsbezeugungen und Be=
ſuchen
bitten wir abzuſehen.
(*38463

Verwandten, Freunden und Be
kannten zur Nachricht, daß ich die
Mitteilung erhielt, daß meine liebe
Schweſter
ulte Hauſier
geb. Böhler
am 8. d. M. in Budapeſt verſchie=
den
iſt.
Amalie Schönberger
geb. Böhler.
* 38442)

Dankſagung.
Für die überaus herzliche Anteil=
nahme
beim Hinſcheiden meines lieben
Mannes ſage ich allen Teilnehmern,
insbeſondere Herrn Pfarrer Goethe für
die troſtreichen Worte, meinen herz=
(*38415
lichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Jochim, geb. Braun Ww.
Darmſtadt, Kaſinoſtr. 27.

Gebildete vermögende
Dame
aus angeſehener Fam.
ſchuldlos geſch., 45 J.
ugendl. Ausſ., tücht.
m. Haushalt, muſik.
mit eig einger, Wohn.
wünſcht ſich mir ält.
Herren in ſicherer
Lebensſtellung zu ver=
(*3837
heiraten
Ang. u. H 7a d. Geſch

Lebensgefährtin
Kaufmann, ſtattl.
Erſchein., 33 J.,
eb., angen. Aeuß.,
vermög., ſucht auf
dieſem nicht un=
gew
. Wege die
Bekanntſch. einer
Dame im Alter
v. 20-30 J., große
ſtattl. Fig., zw. ſp
Heirat. Da Ge=
ſchäftsvergr
. be=
abſichtige
, Ver=
mögen
erwünſcht,
Vermittler ver=
beten
. Diskretior
Ehrenſache. Ang
mit Bild u.
28
a. d. Gſchſt. /=

Geb. Bollwaiſe, hsl.,
ſgm. Weſen, Anf. 30 J.
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unter G 47 an die Ge=
ſchäftsſtelle
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Ver=
größerungen

und Verkleinerungen
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bewand, in allen Näh-
arbeiten
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mitte 40, ſucht älteres
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ohne Kinder zwecks
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Gefl. Ang. u. G 57an
die Geſchftsſt. (*3805
JungerGeſchäftsmann
ſucht die Bekanntſchaft
eines hübſchen anſtänd
Mädchens im Alt, von
2428 Jahr., zw. ſpt.
Heitat.
Etw. Vermögen erw.,
aber nicht unbdingt er=
ford
. Ang. m. Bild u.
294 Geſchſt. (*3817
Hilfsaufſeher, bei
Großſtadt angeſtellt u.
renſionsberechtigt, m.
hoh. Einkommen, 52
alt, 2 erw. Kinder, mit
gr. eig. Haus, Garten,
2 Morg Land, Klein=
vieh
, ſucht Mädchen o.
Witwe ohne Kinderm.
etw. Verm., am liebſt
v. Land, zw. b. /*38217
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31 J., ev. einz. Kinde.
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[ ][  ][ ]

Numer 273.

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 13. Oktober 1921.

Seite 7.

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3. September 1921 ab= Stühle, Schreibtiſche,
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Um den Verbrauchern beſondere
Vorteile beimEinkauf zu bieten, haben
ſich die bekannten leiſtungsfähigen
landwirtſchaftl. Großhandelsfirmen
Auguſt Weißmantel & Sohn,
Oberſinn,
Rudolf Goldſtein, Zellingen,
Emil Rößler, Würzburg,
J. M. Uehlein & Sohn, Würz=
burg
,
zuſammengeſchloſſen, und alle Be=
zieher
(waggonweiſe) von
Speiſekartoffeln
Saatkartoffeln
Kraut u. Rüben
wollen ſich in ihrem eigenſten Inter=
eſſe
wegen Kartoffeln an die Firma
J. M. Uehlein & Sohn und wegen
Rüben und Kraut an Firma Emil
Rößler wenden.
(10950did

Hierdurch geſtatte ich mir, dem ge=
ehrten
Publikum die ergebene Mitteilung
zu machen, daß ich am heutigen Tage
am hieſigen Platze
Martinſtraße 5
eine Brennholzhandlung
eröffne.
Ich werde ſtets bemüht ſein, meine
Kunden mit Ia Ware in Zentnern wie
in Fuhren zu den billigſten Tages=
preiſen
zu beliefern.
(*37949
Mit aller Hochachtung
ergebenſt
Leonh. Haußner
(Wohnung Heinrichſtraße 44, Wirtſchaft.)

Kunkerraben
Gelberüben
ab mitteldeutſchen Stationen in Wagen=
ladungen
liefert
(*38447
Carl Hofen
Pfungſtadt.
Telephon 204.

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Oeſpenſter

Der neue große Roman von
Bruno H. Bürgel
Verfaſſer der Werke Vom Ar=
beiter
zum Aſtronomen, Aus
fernen Welten, Der Stern
von Afrika‟ Die ſeltſamen Ge=
ſchichten
des Dr. Ulebuhle uſw.
Der Abdruck beginnt ſetzt in der
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(*38401
auch im einzelnen abzugeben.
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Darmſtadt Hofmeierei
Erbacherſtraße 125
Telephon 184

Stenographie und
Maſchinenſchreiben 2
Beginn des neuen Kurſus 15. Oktober, Anmel=
dungen
nachm. zwiſchen 3 u. 6 Uhr erbeten,
Soderſtr. 14
M. Naumann, ecke Mühlſtr.

Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 3. Ziel der Grund= und Gewerbe=
ſteuer
für das 1. Halbjahr 1921 iſt bei Mei=
dung
der Beitreibung bis 22. Oktober 1fd
Js. hierher zu zahlen. Vom 24, Oktober au
werden Pfandkoſten erhoben.
(st11300
Darmſtadt, den 11. Oktober 1921,
Die Stadtkaſſe.

Schloſſerarbeiten.
Die Herſtellung der eiſernen Einfriedi=
gungen
an den Neubauten am Rhönring und
die Schloſſerarbeiten und Anſchlagarbeiten an
derk Neubauten der Altersheime ſollen ver
(st11292
geben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unter=
zeichneten
Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer
Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 15. Okt.
1921, vormittags 10 Uhr, einzureichen,
Darmſtadt, den 5. Oktober 1921,
Städtiſches Hochbauamt.

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, d. 14. Okt. I. Js., vorm. 11 Uhr
werden im Verſteigerungslokal Ludwigspl. 8
gepfändete Gegenſtände als
1 Büfett, 1 Schreibtiſch, 2
1 Auto, Trumeauxſpiegel, 1 Gram=
mophon
ſowie Mobiliaegegenſtände
aller Art öffentlich, meiſtbietend gegen Bar=
zahlung
verſteigert,
(11337
Darmſtadt, den 13. Oktober 1921.
Jungermann, Heſſ. Gerichtsvollzieher
Bleichſtraße 53.

Ein Finger=
zeig
für Geſchlechtskranke!
Drei belehrende Hefte a 1 . 1. Harnröhren
leiden (friſch und alt) mit Anhang: Weißfluß
der Frau, 2. Syphilis u. ihre Heilung ohne
giftige Einſpritzungen. 3. Mannesſchwäche. Ver
ſand erfolgt vollſtändig diskret in verſchloſſenem
Brief. Wirkſame, unauffällige Kuren ohne Be=
eufsſtörung
, viele Anerkennungen. Keine ſonſt
üblichen Phantaſiepreiſe, keine unerwünſchten
Nachnahmeſendungen. Schreiben Sie ſofort,
velches Heft Sie wünſchen Dr. med. H
Schmidt, G. m. b. H., Berlin NW 184
(IV, 10611
Tirchſtraße 24.

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In unſer Handels= verkaufen
regiſter wurde heute

zu Nieder Ramſtadt
eingetragen: (11268/ Uuldgonndri.
Der Geſellſchaftsver=
ſchluß
der Geſellſchaf

Mark erhöht worden.

In unſer Genoſſen=
ſchaftsregiſter
wurde
heute in Band III
Nr. 10, bei der Landw.
H., eingetragen:
Die Genoſſenſchaft K
iſt in Liquidation ge=
treten
.

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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.

Rummer 273.

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Die Eröffnung der Varieté=Spielzeit
Sonntag, 16. Oktober
Nachm. /,4 und
2 Vorſtellungen: abends s Uhr

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1. und 2. Teil
Napoleon
und die kleine
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2 Akten.
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Sonntagsfahrkarte nach Auerbach (Mk. 3.50)
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Alsbacher Schloß (für kurze Raſt Imbiß
mitnehmen) Auerbacher Schloß ( Kaffee=
raſt
) nach Auerbach, Einkehr bei Weigold
Dortſelbſt gemütliches Beiſammenſein.
Die Veranſtaltungskommiſſion.
NB. Anmeldungen für den Kaffee werden
erbeten bis ſpäteſtens Freitag abend ½6 Uhr
in der Geſchäftsſtelle, Martinſtraße Nr. 24
(Telephon 2669), bei Glaſermeiſter Werner,
Ludwigshöhſtr., (Tel. 1251) und bei Sattler=
meiſter
Wallauer, Rheinſtr. 37 im Laden.
(11301

Heute Donnerstag,
den 13. Oktober 1921, abends 8 Uhr,
im Vereinsheim Grohe, (Karlſtraße)
Monatshauptverſammlung.
Wichtige Tagesordnung.
Wir machen nochmals auf die angezeigten
Stenographiekurſe aufmerkſam. Anmel=
dungen
werden in der Verſammlung ent=
11 338
gegengenommen.

Deutſche Volkspartei Darmſtadt
Freitag,
14. Oktober,
*
A.
abends 8 Uhr,
im Mathildenhöhſaal,
Dieburgerſtraße
Außerordentliche
Mitgliederverſammlung
Tagesordnung:
1. Vortrag des Landtagsabg. Dingeldey
über die politiſche Lage.
2. Die heſſiſchen Landtagswahlen. ( Red=
ner
Abg. Dr. Oſann).
3. Ausſprache und Verſchiedenes.
Wir bitten unſere Mitglieder um zahl=
reiches
Erſcheinen. Mitgliedskarte dient als
Ausweis,
11397
Der Vorſtand.

Freie literariſch=künſtleriſche
Geſellſchaft Darmſtadt.
Winter 1921/22
1. Vilma Mönckeberg=Hamburg: Volksmärchen
der Weltliteratur (Freitag, 21. Oktober,
7½ Uhr).
2. Tanzabend Edith von Schrenk=München
Freitag, 4. November).
3. Geſamtgaſtſpiel des Neuen Theaters Frank=
furt
a. M.: Der Wettlauf mit dem Schat=
ten
, Schauſpiel von Wilhelm von Scholz,
unter perſönlicher Mitwirkung des Dichters.
4. Profeſſor Dr. V. C. Habicht=Hannover:
Grünewald und die Deutſche Myſtik ( Vor=
trag
mit Lichtbildern),
5, Schillerabend des Frankfurter Schauſpiel=
hauſes
; Mitwirkende: Direktor Richard
Weichert, Gerda Müller, F. Odemar.
6. Wilhelm Michel: Datterich, der Elemen
targeiſt,
7. Münchener Schattenſpiele, geleitet von Ernſt
Moritz Engert=München.
8. Eliſabeth Horn und Bruno Harprecht=Ham=
(11310
burg: Brettl=Abend.
Die Veranſtaltungen finden in der Regel
im Mathildenhöhſaal, Dieburgerſtraße 26 ſtatt.
Der Jahresbeitrag von 25 Mk. für Saal, von
35 Mk. für numerierten Sperrſitz, berechtigt
zum Beſuch der acht Abende. Anmeldungen
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Ab Freitag: Der Fortsetzungs-
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DEN T00 IM N4 CKE)
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Detektivdramai. 5Akt.
als Hauptdarstellerin
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Das erste große
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Berlin -Grunewale
am 24. u. 25. Sep=
tember
1921. Sie ger
Fritz von Opel,
Goliath Armstrong
4. Teil: Den Fluten
preisgegeben.

Der Fortsetzungs- Sen-
sationsflm
in 2 Teilen
Der Hund v.
Baskerville
I. u. II. Teil 6 Akte
Hanni Weise
u. Alwin Meuß
in den Hauptrollen.
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Lustspiel in 3 Akt. m.
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[ ][  ][ ]

Rummer 223.

Darwſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 13. Oktober 1921.

Seite 9.

Danaé

21)

Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdruck verboten.)

Allgemeine Klage der Enttäuſchung und beſtürzten Unge
duld. Spiekermann unkt warnende Beſorgnis, Ritterputſch ver=
zweifelt
am Aablick des Unerledigten, Fodor erhebt ſeinen be=
ſchwörenden
Baß. Ueber das Murren und Bitten der drei kün=
digt
Fränzes unangenehm hohe Stimme den Beſuch des Grafen
Zomebog an, der noch vorſprechen will, um morgen zu Muſik
und Abendmahlzeit ſeinen Neffen mitbringen zu dürfen. Alles
prallt an Hedes heftigem Unmut ab. Sie vergaß den gütigen
Rat, ſie iſt nicht kalt, nicht mehr eiskalt. Haſtig iſt ſie, unge=
duldig
, gereizt, tränennah. Der kleine Fuß ſtampft in den
Teppich: Nichts mehr! Hat man denn auch nicht einen Augen=
blick
mehr für ſich? Den ganzen Morgen Arbeit und Aufregung.
Kaum zwei Stunden war ich unterwegs. Ich muß mich noch
umkleiden, muß vor fünf im Zuge ſein . . . Morgen, Kinder
morgen. Muß es denn juſt heut ſein? Ich kann ja nicht mehr.
Schüchtern begütigt die dienſteifrige Lotte: Ich will auch
gewiß nicht drängen. Mich brauchen Sie doch. Ich bringe eine
kleidſame, reizende Sportkappe aus meinem Salong.
Das geht nicht, trotzt die Antwort.
O doch. Es iſt ja nur über die Straße. Gleich da drüben.
Sie führt Hede mit zärtlichem Zwang zum Balkon. Sehen Sie,
Frau Gräfin, dort, dort bei dem dicken Schutzmann.
Hede gibt nach, fordert aber herzlich baldige Rückkehr, die
gern verſprochen wird. Fränze ſoll raſch die Umkleidung vorbe=
reiten
. Sie entträgt das mitgebrachte Kleid, während Lotte ſich
von dannen tummelt, treppab und ſtraßüber.
Die beendete Vorbereitung ſcheint zu beruhigen. Die Grä=
fin
wendet ſich den Gäſten zu, als deren vordringlichſter Fodor
nähertritt: Gräfin! Geſtatten, daß ich mich vorſtelle. Mein
Name iſt Fodor Aladär, Generaldirektor der Trausſylvaniſchen
Holz=A. G. Dringendes Anliegen, bitte. Handelt ſich
hier
ſpricht er bedeutſam gedämpſt um Millionenbeträge.
Gelangweilte. Dame antwortet fragender Weiſe: Weiter
niſcht?
Aber, bitte ſehr, muß vertraulich behandelt ſein.
Gräfin Weſe wendet ſich nach prüfender Betrachtung des
neuen Mannes ungeduldig an die beiden anderen, um ihre Zu=
dringlichkeit
abzuweiſen. Die ſetzen ſich mit demutvollem Un=
geſtüm
zur Wehr, wollen um keinen Preis weichen. Jeder meint
ſich den wichtigſten, hält ſein Anliegen für unaufſchiebbar. Die
Poſt heiſcht dringender Erledigungen ſchwere Menge. Ungeheu=
ere
Beträge ſtehen auf dem Spiele. Was ſoll aber all das, wenn
der kleine Sachverſtändige den ſehnlich erharrten Abſchluß noch

immer verzögert, wenn er in die verdammten Dinger, dieſe ab=
ſcheulichen
Koofmichſchmöker keine Ordnung zu bringen vermag.
Nee! Niemals!
Sein Ueberdruß und Unbehagen beluſtigen die Umdrängte
Lachend beſchwichtigt ſie: Fein ordentlich. Anſtellen und nicht
drängeln. Jeder ſoll an die Reihe kommen. Lieber Ritterpuſch,
bemühen Sie ſich mal mit dem Herrn General undſoweiter ins
Rauchzimmer, bis ich rufen laſſe.
Fodor meint, er müſſe unter allen Umſtänden ohne die ge=
ringſte
Verzögerung, aber der Kontoriſt unterbricht ihn gnadelos
betont, daß Frau Gräfin Wort halten, wenn Fran Gräfin Gehör
zuſichern, und zwingt mit einem unwiderſprechlichen Bitte, ihn
zu begleiten.
Kontokorrente.
Raſch wendet ſich nun Hede dem Buchgelehrten zu, munter=
ſie
den Griesgram auf: Alſo, Spiekälchen, Spiekerchen, Spieker=
männchen
: Schießen Sie los! Aber fein ſachte. Ich mag Ihr
koofmichſches Kauderwelſch nicht leiden. Was fehlt denn? Fie=
ber
? Wo ſteckt das Thermometer? Kann ich ableſen
So leicht nimmt der kleine Mann ſeine Aufgabe nicht. Ihre
Heiterkeit empört und verletzt ihn. Frau Gräfin! Sie ſollen
mich nicht zum Beſten haben. Ich meine es doch gut mit Ihnen.
Das ſagte er leider zu oft. Ungeduld fordert ſchnell ein=
gehendere
Begründung ſeiner Zudringlichkeit. Er meint aber:
So geht es nicht. Wenn ich Sie nicht ſo ſchätzte und verehrte,
weil Sie ja doch die entzückendſte und großzügigſte Geſchäftsfrau
Berlins ſind und obendrein die fleißigſte . . . Dieſe Büicher ſind
ein Skandal! Das ſieht ſich beinahe an wie abſichtliche Ver=
ſchleierung
. So in Durcheinander! Firmaangelegenheiten und
Heereslieferungen, Warengeſchäfte Einfuhr Ausfuhr. Ef=
fektenkäufe
und =verkäufe . . . Kein richtiger Abſchluß im Vor=
jahre
. Ritterpuſch iſt doch ein Schafskopf!
Iſt das alles, was Sie mir zu ſagen haben?
Die Eröffnungsbilanz für heuer war rein buchmäßig nach
ſeinen Angaben. Nun je weiter wir ins Jahr gelangen, deſto
weniger vermag er ſich zurecht zu finden. Ihre Notizen ſind ihm
Klſchrift. Sie nehmen ſich niemals Zeit, zu helfen. Ja, wie
ſoll ich denn da Ordnung ſchaffen? Ich muß Ihnen ſagen, wenn
Sie nicht Sie wären, auf Grund dieſer Bücher wäre es meine
Pflicht, die Anzeige zu erſtatten.
Unſinn
Da ſind Einlagen in die Hunderttauſende aber nirgend=
wo
iſt die Verwendung erſichtlich. Da ſind Einleger, die gar
nicht genannt ſind: Konto F . . . Kouto U. Ja, wer iſt das
eigentlich? Da finden ſich fabelhafte Gewinſtauszahlungen
und man ſieht nicht, wofür . . . Da ſtehen ernſte Männer und da=
neben
hergelaufene Dinger wie dieſes Lottchen. Geſchäfts=

abſchlüſſe ſind verzeichnet, worüber auch nicht eine einzige Fak=
tura
vorliegt. Frau Gräfin! Man ſchöpft direktemang Verdacht,
daß das Luſtgeſchäfte ſind.
Aber das iſt doch eben Ihre Aufgabe. Schande, daß Sie
das nicht . .. daß das nach Ihrer Arbeit noch ſo ausſieht!
Der Name dieſes famoſen Attaché, dieſes Pappamauresku
kommt auch wiederholt vor. Wieſo erhielt der Geld? Wofür?
Hat niemals eingelegt.
Das gehört nicht hierher.
Sie zahlten in dieſem Jahre Unſummen aus. Ich errechnete
nahezu drei Millionen, aber die Außenſtände . . ., dieſe Außen=
ſtände
!
Nun? Und die Aktiven? Das Magazin, die Vorräte?
Sind berückſichtigt.
Ach Gott! Ich habe doch jetzt keinen Augenblick, zu ver=
lieren
! Gab ich Ihnen ſchon den Ausweis, der . . . dieſen Aus=
weis
? Ungeduldig iſt ſie zum Schreibtiſch geeilt, aus Laden
und aus Stößen Papier ſucht ſie nervös kramend, ein großes
Verzeichnis hervor. Mehrere Bogen, die oben mit dem Titel
einer Großbank überdruckt ſind, zeigen lange Reihen von Wert=
papiernamen
und Ziffern. Während dieſes umfangreiche Schrift=
ſtück
von Hand zu Hand wandert, entgleitet ein zweites, um
nichts kleiner, nur doppelt gefaltet, und fällt zu Boden. Spie=
kermann
hebt es eilends auf und lieſt auf dem erſten Blatt:
Kontokorrentauszug für Hedwig Weiſe. Lieſt es eben noch und
hält plötzlich nichts mehr in der Rechten. Die Beſitzerin hat ihm
ärgerlich dieſen Auszug entriſſen und ſucht ihm das andere Ver=
zeichnis
, das in ſeiner linken Hand, unter die Naſe zu zerren.
Ach! Nicht dieſes. Das gehört einer Kundſchaft . . . Das an=
dere
. . . das Sie halten.
Trägt Firmanamen. Ja ..., dann allerdings . . ., dann
dürften wir um die Ecke kommen. Nachdenklich beginnt er zu
vergleichen, zu ſichten, zu rechnen, aber Hede gönnt ihm nicht
Raſt, drängt ihn zur Türe. Alſo, man los! Nehmen Sie Rit=
terpuſch
bei den Ohren. Er ſoll Ihnen behilflich ſein.
Spiekermann iſt aber auch auf den anderen Auszug neu=
gierig
. Er weiſt darauf: Aber hier unter dieſem Namen
das iſt . .. das muß doch auch noch eine Million ſein?
Uebermütiges Lachen maskiert Verlegenheit, aber Wangen
röte brennt verräteriſch. Nicht neugierig ſein, Spiekälchen. Das
iſt alt und ſtimmt nicht, gehört nicht hierher. Der unliebſame
Frager fühlt ſich untergefaßt und zum Tiſch geleitet. Rechts
unterm Arm, links unterm Arm hält er nun mühſam je einen
der Buchrieſen. Rückſichtslos wird er ſodann hinausgeſchubſt
und hört noch die luſtige Stimme ſpotten: Gott, ſind die dum=
men
Dinger ſchwer! Leben Sie wohl! Komen Sie gut heim.
Schreiben Sie mal ine Anſichtskarte.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 73. Oktober 1921.

Rummer 273.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 12. Oktober in Zürich 4,10
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 2,27 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 4,15 (88,80) Kronen, in Stockholm 3,45
(88,80) Kronen, in London 4,01 (97,80) Schilling, in Paris 102/
(125,40) Franken.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 12. Okt.

II.
Geld Briel K.
Geld J
Brief f
Geld Brief afe
Geld / Brief Antw.Brüſſ)/ 871.20 872.30 N A Norwegen. /1478.50 1431.5 NISSS.4MSTI. Holland . . k996./4004. 0. 70/4222.3 Schweden. 283
230 8126.80/8133.2( 465.50/ 466.50/ 4 2.50 493 9 Helſingfors. 30 887.10 888.* 50 930.50 New=York. / 121.37/ 121.,69/ 130 37/ 130,83 702222.30234 7.60/2352.40 Wien (altes) 1620,801 624. 20/1708.301711.70 d=Oeſt. abg Sci. F1 6361/, 6381, 487.50 488.50 508. 509. Budapeſt 1843. Z18.85:/g/ 18,891 Prag: . . . 13260 132,90 22 Dänemark. 2307,702312.30 247.50/8452,50

ondon ..
Paris ..."
Schweiz
Spanien
talien
Liſſab.=Op.
Berlin, 12. Okt. (Wolff.) Produktenmarkt. Die ſcharfe
Aufwärtsbewegung der Deviſenkurſe hatte am Produktenmarkte eine
beträchtliche Preisſteigerung für einzelne Artikel zur Folge. Das Ge=
ſchäft
war eng begrenzt, weil wegen des iſraelitiſchen Feiertages der
Markt nur ſehr ſchwach beſucht war. Die erhöhten amerikaniſchen
Preiſe für Weizen und Mais wirkten gleichfalls preisſteigernd, nament=
lich
zog Mais im Preiſe an, dann aber auch Hafer, zumal inländiſches
Angebot wegen der Feldarbeiten fehlte. Weizen wurde wenig umgeſetzt.
In Roggen konnte die ſtarke Kaufluſt bei weitem nicht befriedigt wer=
den
. In Futterſtoffen zeigte ſich viel Nachfrage bei geringem Angebot.
Von Mehl ſtellten ſich namentlich die aus Auslandsweizen hergeſtellten
Qualitäten höher.
Scharfe Strafbeſtimmungen bei Ausfuhr von Getreide und Kartoffeln.
* Die deutſche Bevölkerung wurde ſeit Wochen durch in die Preſſe
gelangte Gerüchte beunruhigt, wonach durch Agenten ausländiſcher
Firmen oder durch gewiſſenloſe einheimiſche Aufkäufer Getreide
und Kartoffeln in großen Mengen im freien Handel aufgekauft
und über die Weſt= oder Oſtgrenze ins Ausland verſchoben werden.
Wie aus dem Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft mit=
geteilt
wird, beruhen die zu Beginn des neuen Erntejahres beobachte=
ten
Preistreibereien auf dem inländiſchen Getreidemarkt nicht auf Ver=
ſchiebungen
von Getreide ins Ausland, ſondern erklären ſich vor allem
aus den geringen zunächſt auf den Markt gelangten Mengen von In=
landsgetreide
und dem in der erſten Zeit allgemein vorhandenen Be=
ſtreben
, ſich nach Möglichkeit ſofort mit Getreide einzudecken. Die Aus=
fuhr
von Getreide, Mehl und Kartoffeln ins Ausland wird grundſätzlich

nicht genehmigt. Um Verſchiebungen von Getreide, Mehl, Kartoffeln
ins Ausland zu verhindern, ſind die Kontrollſtationen noch zu beſonderer
Aufmerkſamkeit angehalten worden. So bekommen nach den verſchärf=
ten
neueren Vorſchriften auch dann, wenn im Einzelfalle die Ausfuhr
von Saatgut, Kartoffeln oder von im Veredelungsverkehr hergeſtellten
Mehl zugelaſſen wird, Privatperſonen Ausfuhrſcheine überhaupt nicht
in die Hand, und iſt damit ein weiterer Riegel der verbotswidrigen
Ausfuhr vorgeſchoben. Mitteilungen über mutmaßliche Verſchiebungen
von Kartoffeln und Getreide ins Ausland ſind den Reichs= und Landes=
behörden
in großer Zahl zugegangen. Derartigen Anzeigen iſt grund=
greifbarer
Anhalt dafür ergeben, daß derartige Aufkäufe zum Zwecke
der Verſchiebung ins Ausland erfolgt ſind oder zu ſolchen Verſchie=
bungen
geführt haben. Vielfach hat wohl auch die Befürchtung, daß
Aufkäufe von Händlern aus anderen Gebieten Deutſchlands die Be=
friedigung
des lokalen Bedarfs beeinträchtigen oder zu einer Erhöhung
der Preiſe führen könnten, ſolche Gerüchte hervorgerufen, oder ver=
ſtärkt
. Grundſätzlich muß aber, ſoweit die freie Wirtſchaft wieder ein=
geführt
iſt, dem berufenen Handel die Befugnis zuſtehen, auch außer=
halb
ſeines Niederlaſſungsgebietes Lebensmittel und Waren aufzukau=
fen
, um ſie in die deutſchen Bedarfsgebiete zu überführen. Auch die
weſtlichen beſetzten Gebiete, die ſchon vor dem Kriege ausgeſprochene
Bedarfsgebiete waren, haben Anfpruch auf Verſorgung aus dem übri=
gen
Deutſchland. Wo Anzeichen für einen Mißbrauch beſtehen, ſind
beſondere Ueberwachungsmaßnahmen angeordnet. Bei feſtgeſtellten Zu=
widerhandlungen
werden mit allem Nachdruck die ſcharfen Strafbeſtim=
mungen
für verbotswidrige Ausfuhr, die in ſchweren Fällen Zuchthaus
androhen, angewendet werden.

Mannheim 11. Okt. (Wolff.) Unter Führung der baheri=
ſchen
Hypotheken= und Wechſelbank, des Bankhauſes H. Aufheuſer in
Münchem und unter Beteiligung Berliner, Eſſener und ſüddeutſcher
Firmen, ſowie der Amon Aktiengeſellſchaft Maſchinenfabriken in Mann=
heim
, iſt die Automobil=Aktiengeſellſchaft, deutſche Geſellſchaft für die
Licenz, E. Bugatti, mit einem Aktienkapital von 12 Millionen Mark
errichtet worden. Der Sitz der Geſellſchaft iſt Mannheim; die neue Ge=
ſellſchaft
hat mit der Rheiniſchen Automobil=Akdiengeſellſchaft in Düiſſel=
dorf
eine Intereſſengemeinſchaft beſchloſſen.
* Schnellpreſfenfabrik. A. G. Heidelberg. Das
Unternehmen erzielte im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Bruttoge=
winn
von 4,20 Millionen Mk. Betriebsunkoſten erforderten 2.47 Mill.
und Handlungsunkoſten 435 706 Mk. Nach Abſchreibungen von 309 249
Mark und Deckung des vorjährigen Verluſtes in Höhe von 305 259 Mk.
verbleibt ein Reingewinn von 102 793 Mark, aus dem eine Dividende

von 8 Prozent verteilt und 22 713 Mk. auf neue Rechnung vorgetragen
werden. In der Bilanz ſtehen Grundſtücke und Einrichtungen mit 1,08
Millionen Mk., Debitoren mit 2,48 Millionen Mk. und Vorräte mit
6,06 Millionen Mk. Die Verbindlichkeiten beziffern ſich einſchl. der An=
zahlungen
auf beſtellte Maſchinen auf 10,96 Millionen Mk. In das zu=
rückliegende
Geſchäftsjahr war die Geſellſchaft mit einem geringen Auf=
tragsbeſtand
eingetreten. Auch in den erſten Monaten bot ſich wenig
Möglichkeit zu Geſchäftsabſchlüſſen. Erſt gegen Ende des Jahres 1920
war ein regerer Geſchäftsgang zu verzeichnen, der eine vorteilhaftere
Ausnützung des Betriebes ermöglichte, ſo daß die Herſtellungskoſten zu
ſätzlich nachgegangen; es hat ſich jedoch in keinem einzigen Falle ein den Verkaufspreiſen in ein richtiges Verhältnis kamei. Im Fabrika=
tionsprogramm
wurde weitgehend ſpezialiſiert. Lediglich die altbe=
währte
Flachſatzrotationsmaſchine Heureka und ein moderner Schnell=
läufer
wurden gebaut, wie die Vervollkommnung des Heidelberger
Druckautomaten weiter durchgeführt. Die insbeſondere mit letzterer
Maſchine erzielten Erfolge berechtigen zu den beſten Hoffnungen. In
der Generalverſammlung, die den Abſchluß genehmigte,
wurde das Aktienkapital der bekanntlich zum Konzern Rhemag=Riebe=
Kugellager Nileswerke gehörenden Geſellſchaft von 800 000 Mark auf
5 Millionen Mk. erhöht. Dies hängt außer mit dem größeren Geſchäfts=
umfang
und den oben erwähnten Verbindlichkeiten auch damit zuſam=
men
, daß die Geſellſchaft einen Teil der neuen Aktien aus der jetzt bei
den Deutſchen Nileswerken beſchloſſenen Kapitalserhöhung übernehmen
ſoll. Von Heidelberger Unternehmen gehören hierzu noch die C. Ma=
quet
G. m b. H. und die bei ihr untergebrachte Mannheimer Schrau=
benfabrik
, G.m.b.H., deren Stammkapital ebenfalls erhöht worden
Was die Ausſichten anbelangt, ſo iſt zu melden, daß der Geſch
gang in den letzten Mongten gut geweſen iſt, da viele ausländiſche Be=
ſtellungen
vorlagen.
8 Aenderung der Geſchäftsaufſichtverordnung.
Die bezügliche, am 8. Auguſt 1914 erlaſſene und 14. Dezember 1916 er=
weiterte
Verordnung hat ſich in der Praxis bewährt. Die Verordnung
bedarf der Abänderung, da weſentliche Vorausſetzung der Einleitung
der Geſchäftsaufſicht die Zahlungseinſtellung infolge des Krieges iſt. Im
Reichsjuſtizminiſterium hat am 27. Juni 1921 eine Konferenz mit In=
tereſſengruppen
ſtattgefunden, als deren Ergebnis wohl die Beibehal=
tung
der Geſchäftsaufſicht und der Zwangsvergleich außerhalb des Kon=
kurſes
in zweckmäßiger Ausgeſtaltung erwartet werden kann.
London, 11. Okt. (Wolff.) Die Wollauktion begann heute
mit einem Angebot von 11 665 Ballen guter Sorten, die faſt alle ver=
kauft
wurden. Anweſend war eine große Anzahl von Käufern aus dem
In= und Auslande, ſo daß ſich der Wettbewerb recht lebhaft geſtaltete.
Die Preiſe zogen demgemäß allgemein an, und zwar ſtellten ſich Meri=
nos
5 bis 10 Prozent und Croßbrede 5 bis 7½ Prozent über den Sep=
temberpreis
.

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