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Nummer 270
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Freitag, den 30. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Entwertung der deutſchen Mark
als Signal.
DNV. Der amerikaniſche Dollar iſt jetzt glücklich auf 128,
das engliſche Pfund auf 475 und der holländiſche Gulden auf
4050 geſtiegen. Wenn man daran den heutigen Wert der
deutſchen Papiermark berechnet, ſo kommt man auf
knappe drei Pfennige. Dieſe Entwicklung haben alle diejenigen,
die ſich mit den dieſen Vorgängen zugrundeliegenden Urſachen
näher beſchäftigen, vorausgeſehen. Immerhin iſt der erneute
Sturz der Mark doch ſo überraſchend groß, daß er zu einigen
näheren Betrachtungen Veranlaſſung geben muß.
Die Unterzeichnung des Ultimatums war ein Akt heroiſcher.
Selbſtentäußerung des deutſchen Volkes, und niemano in ſeinen
Reihen war darüber im Zweifel, daß er von weittragenden
Folgen begleitet ſein würde. Die große Mehrheit aber ſtand
andereſeits auch auf dem Standpunkt, daß eine Reinigung der
internationalen Atmoſphäre nur dann herbeigeführt werden
kann, wenn der Welt einmal in bildkräftiger Form der ernſte
Wille des deutſchen Volkes zur Reparation vor Augen
geführt würde. Seit der Zeit ſind dann die Dinge ſyſtematiſch
ihren Weg gegangen, der vorauszuſehen war. Der Druck der
Reparationspflicht auf Deutſchland macht ſich dauernd
bemerk=
bar. Die Beſchaffung der Deviſenmillionen für die erſte Rate
brachte pünktlich allen noch ſo widerſtrebenden Geiſtern im
En=
tentelager zum Bewußtſein, daß man vielleicht befehlen könne,
Deutſchland ſolle zahlen, daß es aber ſchwer, ja unmöglich iſt,
die vernichtenden Wirkungen auf den internationalen Geldmarkt
zu verhindern. Der Eindruck auf die Ententeſtaaten iſt denn
auch nicht ausgeblieben, als an dem Tag, wo die
Reichsregie=
rung ſich mit größter Anſtrengung die geldlichen Mittel zur
Zahlung der erſten Goldrate verſchaffte, der Dollar und das
engliſche Pfund ſoſort ſehr bedenklich in die Höhe gingen. Es
iſt eben tatſächlich ſo gekommen, wie wir vorausgeſehen haben:
je mehr wir zahlen ſollen, deſto mehr müſſen wir zu
Schleuder=
preiſen ausführen, je mehr wir arbeiten, um zahlen zu können,
deſto tiefer ſinkt der geldliche Wert der deutſchen Mark.
Anti=
dumping=Gſeſetze beruhigen zwar die öffentliche Meinung, nützen
aber gar nichts. Die Arbeitsloſigkeit ſteigt in Amerika, in
Eng=
land und in Frankreich.
Die Rede Churchills im Sinne einer Rebiſion der
finanziellen Friedensbedingungen, und alle
An=
zeichen deuten darauf hin, daß ein weiteres Sinken der deutſchen
Valuta gleichzeitig auch ein Steigen der Ausſichten auf eins
Reviſion des Verſailler Friedens mit ſich bringt. Wenn die
Weltkataſtrophe vermieden werden ſoll, ſo muß es ſehr bald zu
Entſchlüſſen in dieſer Richtung kommen, und Deutſchland
er=
wartet von der Einſicht ſeiner früheren Feinde wenigſtens ſo
viel, daß ſie dieſe Entſchlüſſe faſſen, ehe es zu ſpät iſt.
* London, 28. Sept. Die fortſchreitende
Ent=
wertung der deutſchen Mark beſchäftigt die Preſſe
wei=
ter in hohem Maße. Evening Standard hebt hervor, daß
die Mark jetzt weniger als ½ Penny wert ſei, ſtatt
normaler=
weiſe 1 Schilling und ſchreibt in Anbetracht der Tatſache, daß
die übrigen Wechſelkurſe verhältnismäßig ſtetig ſind, ſei es nicht
verwunderlich, daß der Valutamarkt immer größere Nervoſität
und Beſorgnis an den Tag lege. Es ſei vollkommen
unerklär=
lich, weshalb die deutſche Mark immer weiter falle. Es ſei der
Möglichkeit Ausdruck gegeben worden, daß hinter allem deutſche
Machinationen zur Erreichung beſonderer Ziele zu ſuchen ſind.
Von zahlreichen Deutſchen werde dies jedoch angezweifelt, denn
es könne wohl vorteilhaft für die deutſche Induſtrie ſein, zur
Eroberung der ausländiſchen Märkte eine entwertete Mark zu
haben, es gäbe jedoch eine Grenze für die Entwertung. Wenn
die Mark über dieſe Grenze hinaus ſinke, ſo könne die Wirkung
in anderer Hinſicht für Deutſchland ſchädlich ſein. Deutſchland
könne ſein Finanzpreſtige einbüßen. Man könne vermuten, daß
Deutſchland einer wirtſchaftlichen Kataſtrophe zutreibe und das
könne ſehr ernſte Folgen zeitigen. Andererſeits, werde darauf
hingewieſen, daß Deutſchland Marken verkauft aus dem einzigen
Grunde, weil es ſeiner vor einem Monat übernommenen
Ver=
pflichtung bei dem Ankauf von notwendigen Einfuhrprodukten,
wie Lebensmittel uſw., nachkommen muß. In dieſem Falle
würde vielleicht eine Reaktion eintreten, die ebenſo wenig heftig
ſein könne, wie der augenblickliche Sturm. Auf jeden Fall bleibe
die deutſche Mark ein Myſterium. Weſtminſter Gazette
ſchreibt zu dem raſchen Fallen der Mark, keine Finanzpolitik
Deutſchlands könne es in den Stand ſetzen, die Reparationen zu
bezahlen, wenn es nicht eine ungeheuerliche Ausdehnung ſeines
Ausfuhrhandels vollbringen könne. Ohne dieſe Möglichkeit
werde die deutſche Mark immer weiter fallen. Die Alliierten
würden früher oder ſpäter dieſer Tatſache ins Auge ſehen und
beſchließen müſſen, ob ihre Forderungen erfüllbar ſind und ob
ſie dieſe Forderungen auf die einzig mögliche Weiſe erfüllt haben
möchten, nämlich durch eine Ueberflutung der Märkte der Welt
mit deutſchen Waren. In einem Leitartikel führt das liberale
Blatt aus, faſt alle Wirtſchaftler ſehen übereinſtimmend eine
neue Reparationskriſe für Deutſchland, im nächſten
Jahre voraus, die wahrſcheinlich alle Hoffnungen auf
ein Wiederaufleben des europäiſchen Handels
zerſtören werde. Sie ſagten, daß Deutſchland unter keinen
Umſtänden bezahlen könne, was es zu zahlen, ſich verpflichtet
habe, und daß es bei dem Verſuch, zu zahlen, ſowohl ſelbſt
ver=
armen als auch den Handel ſeiner Nachbarn ſchädigen werde.
Weſtminſter Gazette iſt der Anſicht, die Alliierten müßten dieſer
Lage ſofort zuvorkommen und verſuchen, ſie zu vermeiden. Wenn
man der Arbeitsloſigkeit in England auf den Grund gehen wolle,
müſſe man die Reparationsfrage neu erwägen und
den Weg zu einer geſunden europäiſchen Politik zurückfinden.
London, 29. Sept. (Wolff.) Die Weſtminſter Gazette
ſchreibt zu dem raſchen Fallen der deutſchen Mark:
Faſt alle Wirtſchaftier ſehen übereinſtimmend eine neue
Re=
parationskriſe für Deutſchland im nächſten Jahr
voraus, die wahrſcheinlich alle Hoffnungen für das
Wiederauf=
leben des europäiſchen Handels zerſtören wird. Sie ſagen, daß
Deutſchland unter keinen Umſtänden bezahlen könne, was es zu
zahlen ſich verpflichtet habe, und daß es bei dem Verſuch, zu
zahlen, ſowohl ſelbſt verarmen als auch den Handel ſeiner
Nach=
barn ſchädigen werde. Die Weſtminſter Gazette iſt der Anſicht,
die Alliierten müßten dieſer Lage ſofort zurvorkommen und
ver=
ſuchen, ſie zu vermeiden. Wenn man der Arbeitsloſigkeit in
England auf den Grund gehen wolle, müſſe man die
Repara=
tionsfrage neu erwägen und den Weg zu einer geſunden
euro=
päiſchen Politik zurückfinden.
Oberſchleſiſche Selbſtbeſinnung.
Auch das Unglück trägt Segen in ſich. Das Leben des
Ein=
zelnen, ganzer Familien und Völker beweiſt dies. Unglück iſt
ein harter Lehrer und wirkt wie ein Gewitter oft reinigend. Es
erweckt im Menſchen edle Triebe und zwingt ihn zur
Selbſtein=
kehr. Es läßt manchen, deſſen Augen verſchleiert waren, klar
ſehen und rüttelt zu kräftigem Widerſtand und zäher
Verfol=
gung auf.
Oberſchleſien iſt ein Beweis dafür. Kein deutſcher
Landes=
teil hat unter der Willkür und den Schikanen feindlicher Mächte
ſo bitter leiden müſſen, wie gerade der oberſchleſiſche. Zur
bru=
talen Vergewaltigung kam noch die nervenanſpannende
Ver=
ſchleppungstaktik der Entente. Polniſche Banditeneinbrüche und
franzöſiſcher Zynismus haben die Geduld der Oberſchleſier bis
zur hellen Verzweiflung aufgepeitſcht. Aber dieſe Geduld war
gerade die beſte Waffe dieſes treudeutſchen Volkes. Zwar
mach=
ten ſich in Oberſchleſien lange Zeit Regungen und Bewegungen
bemerkbar, die auf eine Losreißung Oberſchleſiens von
Deutſch=
land auszugehen ſchienen. Da war namentlich der eingeborene
Pole ſelbſt. Er, der vor dem Kriege noch mit ſeinen deutſchen
Genoſſen in friedlicher Eintracht ſeine Arbeit verrichtete, wurde
plötzlich durch kongreßpolniſche Verlockungen und Verheißungen
ein heimtückiſcher und fanatiſcher Gegner ſeiner früheren
Land=
genoſſen. Korfanty, ebenfalls ein eingeſeſſener polniſcher
Ober=
ſchleſier, aber ein nationaliſtiſcher Fanatiker, erzählte ſeinen
Volksgenoſſen alle möglichen goldenen Märchen. Und niemand
iſt leichter zu verführen, als gerade der im Grunde gutmütige
oberſchleſiſche Pollake. Sehnſucht nach Kongreßpolen war es
auf keinen Fall, was den oberſchleſiſchen Polen zum Aufſtand
gegen ſeine deutſchen Brüder bewegte. Nur materieller Gewinn,
den Konfanty, der Lügenprediger, ihm vorgaukelte, ließ ihn zum
Inſurgenten werden. Korfanty verſprach ihm die bekannte
Milchkuh und dann ein gutes Stück Land als eigenen
Grund=
beſitz. Aber die Milchkuh blieb aus und auch das gute Stück
Land. Und dann gefiel den oberſchleſiſchen Pollaken auch das
freie Landsknechtsleben unter der Räuberhäuptlings Korfanty
Führung, denn es verſprach ihm guten Sold. Nur ſonderbar,
daß er dieſen Sold im guten deutſchen Geld, ſo ſchlecht es auch
jetzt iſt, bezahlt haben wollte und nicht in noch ſchlechterem
pol=
niſchen Geld. Aber auch das deuiſche Geld blieb aus und Pan
Korfanty fiel raſch in der Achtung ſeiner Volksgenoſſen. Jetzt
ſieht der oberſchleſiſche Pole ein, daß es mit der polniſchen
Wirt=
ſchaft ein gefährliches Ding iſt, und daß die deutſche Ordnung
ſelbſt bei aller wirtſchaftlichen Depreſſion immer noch
himmel=
hoch über aller kongreßpolniſchen Herrlichkeit ſteht. Auch mit der
Phraſe „gut katholiſch” — polniſch, deutſch — „proteſtantiſch und
ungläubig” war der fromme oberſchleſiſche Pole nicht lange zu
ködern, denn er beſann ſich gar bald, daß einſt ſeine
proteſtan=
tiſchen-Volksgenoſſen viel ſichere Kantoniſten waren als die „gut
katholiſchen” Brüder aus Kongreßpolen, und daß ferner auch
ſehr viele deutſche Oberſchleſier ſehr gute Katholiken ſind. Kurz,
die Stimmung in Oberſchleſien iſt umgeſchlagen, und derſelbe
Pole, der ſich einſt von den Kongreßbrüdern zu Aufftänden
auf=
wiegeln ließ, will jetzt nichts mehr von Warſchau wiſſen und bei
Deutſchland verbleiben, denn er hat dieſe polniſchen
Aufſtänd=
am eigenen Leib und Gut erfahren
Auch in gewiſſen deutſchen Kreiſen machten ſich eine zeitlang
Bewegungen bemerkbar, die eine Losreißung Oberſchleſiens vom
Reiche erſtrebten. Da war z. B. „Der Bund der Oberſchleſier”,
der einen „neutralen Freiſtaat” auf ſein Banner ſchrieb. Ferner
die „Oberſchleſiſche Einigungspartei”, die eine „bundesſtaatliche
Autonomie” fordert. Die letztere Bewegung iſt auch jetzt noch
nicht eingeſtellt. Sie iſt die weniger gefährliche. Ein autonomes
Oberſchleſien würde ein ganz ſonderbares Gebilde ſein, das
wohl kaum ſeine wirtſchaftliche und politiſche Selbſtändigkeit
lange bewahren würde. Und da iſt nun jetzt plötzlich das
furcht=
bare Unglück in Oppau als großes Warnungsſignal aufgeſtiegen.
Die Oberſchleſier haben da geſehen, wie ein einiges großes
Reich bei ſchweren Kataſtrophen hilfreich und rettend eingreift.
Obwohl die Pfalz beſetzt iſt, ſo iſt und bleibt ſie doch ein gutes
Stück deutſches Land. lind da ſie zum Reiche gehört und ſich
nicht, wie einige vaterlandsloſe Geſellen wollten, von ihm
los=
geriſſen hat, iſt auch das Reich mit all ſeiner Kraft und
Hilfs=
tätigkeit für ſie eingetreten.
Auch die Verſchleppungspolitik der Entente in Oberſchleſien
ſchien für uns ein großes Unglück zu ſein, denn ſie hat
unſäg=
liches Elend über dieſes Stück deutſches Land gebracht. Und
doch iſt auch dieſes Uinglück uns Deutſchen zum Segen geworden.
Während dieſer langen Verſchleppungszeit hat der Oberſchleſier
Erfahrungen geſammelt, und dieſe Erfahrungen haben ſelbſt den
oberſchleſiſchen Polen belehrt, daß er unter deutſcher Hut beſſer
daſteht, als unter kongreßpolniſcher. Es heißt, daß der
Völker=
bundsrat die einzige Möglichkeit der Löſung der oberſchleſiſchen
Frage in einer neuen Volksabſtimmung ſieht. Uns Deutſchen
köante auch dieſe neue Laſt und Mühſeligkeit, die uns zum
zweiten Male auferlegt würde, im Grunde genommen nur ganz
angenehm ſein, denn unterdeſſen ſind, ja auch die Oberſchleſier
erwacht und zur Vernunft gekommen, die es bisher mit
Kon=
greßpolen hielten. Daß ein großer Umſchwung in Oberſchleſien
ſich vollzogen hat, und zwar zugunſten Deutſchlands, geht daraus
hervor, daß eine große Anzahl von Kundgebungen an die
Son=
derkommiſſion des Völkerbundsrates gerichtet worden ſind, die
ein Verbleiben Oberſchleſiens bei Deutſchland verlangen. Und
dieſe Kundgebungen ſtammen nicht nur aus deutſchen Kreiſen
Oberſchleſiens, ſondern auch aus polniſchen. Ein Gutes alſo hat
doch die franzöſiſch=polniſche Willkür und die Entente=
Verſchlep=
pungspolitik in Oberſchleſien gehabt.
Die Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen.
Paris, 28. Sept. (Wolff.) Ueber die Aufhebungder
wirtſchaftlichen Sanktionen, wird durch die Havas=
Agentur eine Note veröffentlicht, die gewiſſermaßen die
Ge=
ſchichte dieſer Maßnahmen wiedergibt. Die Note beſagt, daß
nach den Artikeln 264 bis 267 des Friedensvertrages von
Ver=
ſailles es Deutſchland in formellſter Weiſe unterſagt ſei, in
ſei=
nem Handelsregime irgend eine Differenzierung zum Schaden
eines der alliierten Staaten zur Anwendung zu bringen.
Deutſchland habe jedoch ein Syſtem des Ein= und
Ausfuhrver=
bots gebildet durch Abweichungen oder Lizenzen, deren
Bewilli=
gung ſo organiſiert ſei, daß ſie die Intereſſen mehrerer alliierten
Länder, beſonders aber Frankreichs, ſchwer geſchädigt hätten.
Franzöſiſche Kaufleute hätten fortgeſetzt mitgeteilt, daß eine
große Zahl ihrer Produkte, durch Prohibitivmaßnahmen vom
deutſchen Markte ferngehalten würden, während die Einfuhr der
gleichen Artikel geſtattet worden ſei, wenn ſie von anderen
Län=
dern kamen. Die Botſchafterkonferenz habe auf Grund dieſer
Reklamationen im Laufe des Jahres 1920 zwei Demarchen bei
der deutſchen Regierung unternommen, die jedoch kein praktiſches
Ergebnis gehabt hätten. Die Frage ſei ſchließlich während der
letzten Tagung des Oberſten Rates, verhandelt worden
und es ſei der Entſchluß gefaßt worden, dieſen wiederholten
Verletzungen des Friedensvertrages, ein Ende zu bereiten
da=
durch, daß man die Aufhebung der wirtſchaftlichen
Sanktionen abhängig mache von geeigneten
Maß=
nahmen. Das hätten die Alliierten in ihrer Reſolution am
13. Auguſt zum Ausdruck gebracht. Die deutſche
Regie=
rung habe ſich ſofort bemüht, dieſe Entſcheidung zu beſeitigen,
indem ſie ſie diskutierte. In ihrer Note vom 26. Auguſt habe ſie
ſich mit der Schaffung des erwähnten Organismus
einverſtan=
den erklärt, aber ihre Annahme mit deutſchen Reſerven
um=
geben, ſodaß ſie einer Ablehnung gleichgekommen ſei. In den
darauf folgenden Verhandlungen, habe die deutſche Regierung
ihre Abſicht näher präziſiert und behauptet, daß die
Ueber=
wachung durch den zu ſchaffenden interalliierten Organismus
vor der Lizenzbewilligung durch die deutſchen Behörden der
deut=
ſchen Souveränität Abbruch tue und verſichert, daß die
Nach=
prrüfung der Alliierten nach erfolgter Genehmigung genügen
würde. Die franzöſiſche Regierung habe ſich ſogleich
gegen eine derartige Interpretation der Reſolution vom 13.
Auguſt gewendet, deren Text im Gegenteil beſage, daß der
inter=
alliierte Organismus mit den zuſtändigen deutſchen Behörden
bei der Prüfung und Verteilung der Lizenzen zuſammenarbeiten
ſolle, alſo präziſiert, daß dieſe Zuſammenarbeit vor der
Geneh=
migung erfolgen müſſe. Die deutſche Interpretation hätte auch
dem Geiſte der Reſolution vom 13. Auguſt nicht entſprochen,
weil dieſe den Zweck gehabt habe, einer unterſchiedlichen
Be=
handlung durch die deutſchen Behörden zum Schaden der
Alliier=
ten und beſonders zum Schaden Frankreichs ein Ende zu
berei=
ten. Die deutſche Regierung habe verſucht, eine Unterſtützung
bei den Alliierten Frankreichs, namentlich aber bei den
Eng=
ländern, zu finden. Dieſe hätten aber nach einem
Meinungs=
austauſch die Wohlbegründetheit der franzöſiſchen Theſe
aner=
kannt.
Nachdem die deutſche Regierung dieſes Einverſtändnis
feſt=
geſtellt habe habe ſie ſich gebeugt und am 22. September die
ge=
ſtellten Bedingungen ſowie die Interpretierung der Alliierten
angenommen. Zu gleicher Zeit ſei auch die Zuſammenkunft
alliierter Sachverſtändiger mit den deutſchen Delegierten
ange=
nommen worden. Die Arbeit der Sachverſtändigen ſei, die
Ar=
beit des Ueberwachungsausſchuſſes zu organiſieren.
Berlin, 28 Sept. (Wolff.) Durch eine Note, die
Bri=
and heute als Präſident des Oberſten Rates dem deutſchen
Botſchafter in Paris zugeſtellt hat, wird die Aufhebung der
wirtſchaftlichen Sanktionen ab 30. September mitgeteilt. An
dieſe Mitteilung ſchließt ſich folgende Aufforderung an: Die
Alliierten laden die deutſche Regierung ein, möglichſt bald ihre
Delegierten zu bezeichnen, die zuſammen mit den alliierten
Sach=
verſtändigen die Modalitäten feſtſetzen werden, nach denen die
Lizenzen geprüft und ausgeſtellt werden in Uebereinſtimmung
mit der Entſcheidung des Oberſten Rates vom 13. Auguſt 1921.
Das Wiesbadener Abommen.
* Paris, 28. Sept. (Havas.) Der Kammerausſchuß für
die befreiten Gebiete hat heute die Mitteilungen des Miniſters
Loucheur über die Wiesbadener Abkommen
ent=
gegengenonrmen. Miniſter Loucheur wiederholte ſeine bereits
vor einigen Tagen vor dem Finanzausſchuß über dieſe Frage
abgegebenen Erklärungen. Die Abgeordneten für die befreiten
Gebiete ſprachen die Hoffnung aus, daß dieſe Abmachungen
einen praktiſchen Wert für die Herſtellung der zerſtörten Gebiete
haben möchten. Der Miniſter bemerkte, die Bewohner hätten
das Recht der freien Entſchließung und ſeien infolgedeſſen
durch=
aus nicht gezwungen, die von Deutſchland eingeführten Waren
zu nehmen. Die letzteren würden nach dem franzöſiſchen
Durch=
ſchwittspreiſe berechnet werden, der von drei Perſönlichkeiten
feſtgeſetzt werde, einem Franzoſen, einem Deutſchen und einer
von dem Schweizer Präſidenten zu ernennenden Perſönlichkeit.
Der dritte Sachverſtändige werde nur eingreifen, um über
even=
tuelle Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden anderen
Sachverſtändigen zu entſcheiden. Der Geſamtbetrag der Preiſe
für die gelieferten Waren würde auf das Reparationskonto
an=
gerechnet werden. Eine Art Einkaufsbureau ſolle in St.
Quen=
tin errichtet werden, wo alle Beſtellungen auf deutſche Waren
zuſammenlaufen werden. Der Miniſter ſprach ſchließlich die
Hoffnung aus, daß dieſes Abkommen von der deutſchen
Re=
gierung am 5. oder 6. Oktober ratifiziert ſein werde und vor
Ablauf eines Monats in Kraft treten könne.
Der deutſch=amerikaniſche Friedensvertrag.
London, 29. Sept. (Wolff.) Daily Telegraph meldet
aus Neu=York, daß die demokratiſche Oppoſition
gegen den Sonderfrieden mit Deutſchland wachſe
und daß ſogar die Möglichkeit beſtehe, daß die Republikaner nicht
in der Lage ſein würden, ſich die für die Ratifikation notwendige
Zweidrittelmehrheit im Senat zu ſichern. Seitdem der
vor=
malige Präſident Wilſon in dieſe Frage eingegriffen habe, ſei
der Widerſtand der Demokraten ſtärker geworden. Zahlreiche
Demokraten, die vor kurzem mit Wilſon beraten hätten,
ent=
werfen jetzt Vorbehalte, die darauf abzielten, die Vereinigten
Staaten zu zwingen, wenigſtens einen kleinen Teil der
Verant=
wortung des Siegers zu übernehmen.
Andererſeits meldet die Times aus Waſhington, daß
allge=
mein die Anſicht herrſche, daß die dort ſtattgefundene „
unfor=
melle Verſammlung” der demokratiſchen Senatoren jeden
Zwei=
fel daran behoben habe, daß vor der Bcendigung der
augen=
blicklichen außerordentlichen Tagung des Kongreſſes die
Ver=
träge mit Deutſchland, Oeſterreich und Ungarn mit den bereits
mitgeteilten Vorbehalten ratifiziert werden würden. Wenn die
Demokraten in corpore ſtimmten könnten, ſo würde die
Ratifika=
tion dieſer Verträge unmöglich geweſen ſein, da die Zahl der
Demokraten 37 betrage und eine Zweidrittelmehrheit der
geſam=
ten Körperſchaft von 96 Senatoren notwendig ſei. Die
Konfe=
renz der Demokraten habe jetzt gezeigt, daß ſie geteilter Anſicht
ſeien und daß mindeſtens die Hälfte der Demokraten für die
Verträge als einziges Mittel zur Beendigung des techniſchen
Kriegszuſtandes ſtimmen würden.
Der Times zufolge verſammeln ſich die demokratiſchen
Sena=
toren wieder am Donnerstag. Es iſt jedoch nicht wahrſcheinlich,
daß irgendein Umſtand die Lage verändern wird.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. September 1921.
Rummer 220.
und wird ſofort auf 30 Jahre an eine Aktiengeſellſchaft verpachtet.
Preußen ftellt ſofort 9 Millionen Mark zum Ausbau der
Ther=
malquellen und Wandelgänge zur Verfügung. Das Vermögen
des Kreiſes Pyrmont geht auf den Landkreis Hameln an der
Weſer über.
Die Däniſierung Nordſchleswigs.
* Mit der Abkretung Nordſchleswigs vom
Deutſchen Reiche können ſich die Nordſchleswiger nicht
verſöhnen, die Einſicht von dem guten Tauſch, den ſie nach
An=
ſicht der däniſchen Regierung gemacht haben, iſt ausgeblieben.
Jetzt ſollen zur „Aufklärung” der Nordſchleswiger die letzten
Reſerven vorgeſchickt werden, nämlich die höchſten Spitzen des
Landes. Von däniſcher Seite werden Anfang nächſten Monats
politiſche Verſammlungen abgehalten, zu welchen das
ganze däniſche Miniſterium aufgeboten worden
iſt, eine Maßnahme, die bisher unbekannt war und befremdend
anmutet. Es werden ſprechen: in Hadersleben Miniſter des
Innern Kragh, in Apenrske Berkehrsminiſter Slebſager und
Unterrichtsminiſter Appel, in Tingleff Juſtizminiſter Nytter, in
Toftlund und an anderen Orten Kandelsminiſter Rothe. Auch
der Kriegsminiſter ſoll in Verſammlungen ſprechen (Worüber
wohl?). Die Herren Miniſter werden je nach den Reſſorts, die
ſie vertreten, die Bevölkerung über die politiſche, wirtſchaftliche
uſw. Lage ihrer neuen Heimat aufzuklären ſuchen. Die
Mini=
ſterreden dürften mit den zu Ende gehenden deutſch=däniſchen
Verhandlungen in Zuſammenhang zu bringen ſein.
König Konſtantin iſt zufrteden.
Paris, 28. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Athen
hat König Konſtantin, bevor er Bruſſa verlaſſen hat, an
die Armee eine Proklamation erlaſſen, in der er ſagt, ſie
habe in glänzender Weiſe das militäriſche Werk ausgeführt, das
das Vaterland ihr anempfohlen habe. Jetzt bleibe ihr nur noch
übrig, das Ergebnis ſicherzuſtellen und die nötige Arbeit und
Organiſation zu unternehmen, damit ſo viele Opfer und Mühen
und ſo viel Ruhm nicht umſonſt vergeudet worden ſeien. Wenn
das wenige, was noch zu tun verbleibe, erfüllt ſei, dann würden
die Soldaten in die Heimat zurückkehren, glücklich und ſtolz, das
teuere Vaterland größer und glorreicher gemacht zu haben.
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Mitglieder der Danziger
Delegation ſind geſtern aus Geuf hierher zurüichgekehrt. Sie
haben ſich im Ausſchuß für verhältnismäßig befriedigt über das
Ergeb=
nis der in Genf über Danzig gepflogenen Verhandlungen ausgeſprochen
und ihrer Meinung dahin Ausdruck gegeben, daß ſie das beſte erreicht
haben, was nur unter den gegebenen Verhältniſſen zu erreichen war. —
Am Mittwoch wurde die von einem deutſchen Hilfskabeldampfer vor
einigen Tagen begonnene Legung des neuen
Fernſprech=
kabels zwiſchen Deutſchland und Schweden vollendet,
das einem dringenden Verkehrsbedürfnis entſpricht, nachdem Ende 1919
die erſte Seekabelverbindung dieſer Art in Betrieb genommen worden
war. Der Verkehr auf der neuen, noch weſentlich leiſtugsfähigeren
Linie wird eröffnet werden, ſobald die anſchließenden Landverbindungen
auf deutſcher und ſchwediſcher Seite fertiggeſtellt ſind. — Aftonbladet
melder aus Moskau: Alle früheren Offiziere und Unteroffiziere bis zum
55. Lebensjahre wurden mobiliſiert. Die ruſſiſchen
Truppen=
anſammlungen an der eſtniſchen Grenze dauern an. Von
Peters=
burg ſind mehrere Diviſionen Truppen an die rumäniſche Grenge
ent=
ſandt. Am 20. September gingen von Moskau drei Diviſionen in
Rich=
tung Odeſſa ab. Die Sowjetregierung gab aus Furcht, daß die Entente
eine Offenſive der Randſtaaten gegen Sowjetrußland unterſtützen werde,
den Befehl, die Befeſtigungsanlagen längs der Grenze und im
Peters=
burger Gebiet in Verteidigungszuſtand zu ſetzen.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 30. September.
Uebertritt Präſident Dr Streckers zur
Sozial=
demokratie.
wd. Der Präſident des Heſſiſchen Landesamts für das
Bildungsweſen Dr. Strecker hat in einem Schreiben an den
Landtagspräſidenten Adelung ſein Mandat
nieder=
gelegt und iſt gleichzeitig aus der Demokratiſchen Partei
aus=
getreten und in die Sozialdemokratiſche Partei
übergetreten.
sw. Die Landtagsfraktion der Demokratiſchen
Partei gibt ſolgende Mitteilung bekannt:
Dr. Strecker, der Präſident des Heſſiſchen Landesamts
für das Bildungsweſen, hat in einem Schreiben an den
Staats=
präſidenten Ulrich und an den Vorſtand der Demokratiſchen
Partei ſeinen Uebertritt zur Sozialdemokratie erklärt. Herr Dr.
Strecker, der ſeit Monaten den Parteiveranſtaltungen fern
geblie=
ben iſt, hat dieſen Schritt offenbar ſchon ſeit längerer Zeit bei ſich
erwogen und hat ihn, wie er ſchreibt, zuletzt noch unter den
ſtar=
ken Eindrücken eines mehrwöchentlichen Studienaufenthaltes in
der Schweiz ausgeführt. Damit ſcheidet er naturgemäß auch aus
den Vertrauensämtern aus, die ihm die Demokratiſche Partei im
Landtag und in der Regierung übertragen hatte. Wen die
Demokratiſche Partei für den Reſt der Landtagsperiode an
Dr. Streckers Stelle in die Regierung entſendet, iſt noch nicht
ent=
ſchieden. Jedenfalls wird der Wechſel in der Perſon des
Amts=
inhabers keinen Wechſel in der bisherigen Schulpolitik der
Par=
tei und ihrer Vertreter bedeuten.
* Ernatzut wurde der Amtsgerichtsoberſekretär bei dem Amtsgericht
Langen Friedrich Weiner zum Amtsgerichtsoberſekretär bei dem
Amtsgericht Darmſtadt II.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Wilhelm Spamer in Unter=
Flockenbach eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Heidesheim im Kreiſe
Bingen.
n. Schwurgericht. In der bis nach Mitternacht dauernden
Verhand=
lung des bereits berichteten Falles Gerhardt=Reinheim trat
wäh=
rend der ſehr umfangreichen Beweisaufnahme die Tat ſelbſt etwas allzu
ſehr hinter die übrigen Verhältniſſe zurück, und es nahmen letztere,
ins=
beſonderen die pekuniären Momente, als Grundlage des
verhängnis=
vollen Auftritts, einen breiten Raum ein. Für die Schüſſe kam im
weſentlichen außer den Angaben des nachher der Verwundung erlegenen
Schäfer das beeidigte Zeugnis von deſſen anderem Schwiegerſohn in
Betracht, da ſich der Angeklagte dieſes kritiſchen Punktes nicht erinnern
will, und von der Erregung völlig übermannt geweſen ſein will. Er
hatte dreimal gefeuert, wovon zwei Kugeln den Sch. trafen. Erſt einen
Monat nachher führte Blutvergiftung zum Tode, als deſſen Urſache nach
dem ärztlichen Gutachien die Kopſchußwunde anzuſehen iſt. Ueber G.s
Geiſteszuſtand ſprach ſich Medizinalrat Dr. Langermann dahin aus,
daß es ſich unzweifelhaft um einen Pfychopathen handle, der aufgrund
ſchungsvermögen ſeien deshalb den Umſtänden nicht gewachſen geweſen.
— Nachdem in langem Plädoyer die Staatsanwaltſchaft für Bejahung
des Totſchlags evtl. der Körperverletzung mit tödlichem Erfolg und die
Verkeidigung für völliges Nichtſchuldig eingetreten war ſprachen die
G=ſchworenen den Angeklagten nur der fahrläſſigen Tötung ſchuldig,
und er wurde demgemäß zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich ſechs
Monaten Uinterſuchungshaft verurteilt.
Geſtern fand unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit die Verhandlung
gegen die 31 Jahre alte Arbeiter Wilhelm Simon Ehefrau Maris
geb. Schmitt aus Offenbach wegen Verbrechens nach § 219 St. G.B. ſtatr,
und es war die Anklage durch Staatsanwalt Dr. Callmann, die
Vertei=
digung durch Rechtsanwait Keßler vertreten. Die Angeklagte war des
ihr zur Laf= gelegten Falles, in dem ſie als Entgelt 300 Mk.
erhalteu=
hatte, geſtä hia und wurde zu 1 Jahr Zuchthaus abzüglich drei
Monaien; ziei Wochen Unterſuchungshaft verurteilt.
* Heffiſcher Veriveitungsgerichtshof. Tagesordnung für die
öffent=
liche Sitzung am Samstag, 1. Oktober, vormittags halb 10 UUhr:
1. Vorentſcheibung gegen den Bürgermeiſter Gabel in Aſtheim wegen
Schadenerſatz; 2. desgleichen gegen Lehrer Steffan iin Maar
wegen Körprrverlebung.
3 Geſchaftsorduung des Staatsgerichtshofes. Aus dieſer von dem
Plenum des Oberlauk=sgerichts ausgearbeiteten Geſchäftsordnung iſt zu
entnehuen, haß aus die dem Landtage angehörenden Mitglieder des
Staatsgerichtshofes (ach: Mitglieder und acht Stellvertreter) von dem
Präſidenten vor Beyinn der erſten Verhandlung, an der ſie teilnehmen,
auf treue, gewiſſenhafte und unparteiiſche Erfüllung ihrer
Richterpflich=
ten, fowie die Wahrung der Amtsverſchwiegenheit vereidigt werden,
Solche Teeidigung ſcheine um ſo mehr geboten, als die Entſcheidungen
objektib und nicht vom Parteiſtandpunkte zu fällen ſind. Der
Staats=
gerichtshef führt ein mi: dem Staatswappen verſehenes Amtsſiegel und
einen ebenſolchen Amtsſiempel. Die Abfaſſung der Urteile liegt dem
Berichterſtaster ob. Autluhe Vekanntmachungen des Staatsgerichtshofs
erfolgen in der Darmſtädter Zeitung.
* Das kemmende Strefrect. Ueber dieſes Th= a wird am 5. und
6. Okt., jeweils abends von 5.15—7 Uhu im Saale —26 der Techniſchen
Hochſchule einer der bedeutendſten Strafrechtslehrer der Gegenwart,
Profeſſor Dr. v. Frank, der derzeitige Rektor der Univerſität
Mün=
chen, in öffentlicher Verſammlung ſprechen. Prof. Frank gehörte der
Strafrechtskommiſſion an, in der die Grundlagen zu dem Entwurfe
eines neuen Strafgeſetzbuches gelegt wurden. Aus berufenem Munde
wird ſich jeder über die neuen Probleme des Strafrechts unterrichten
können. Man darf dem Heſſiſchen Richterverein dankbar ſein, daß er
beſtrebt iſt, auf dieſe Weiſe volkstümliche Rechtskunde zu treiben und
die Kluft, die noch vielfach zwiſchen Laien und Juriſten beſteht, zu
über=
brücken. Der Eintrittspreis für beide Abendé beträgt 10 Mark. Karten
ſind im Verkrehrsbureau und an der Abendkaſſe erhältlich.
8. Steuerfreie Rücklagen beim Einkommenſteuergeſetz. § 59a de
Einkommenſteuernobelle vom 24. März 1921 läßt es zu, daß bei
Ermitt=
lung des Betriebs= und Geſchäſtsgewinns ſteuerfreie Rücklagen zur
Be=
ſtreitung der Koſten gebildet werden, die zur Erſatzbeſchaffung der zum
land= und forſtwirtſchaftlichen, gewerblichen oder bergbaulichen
Anlage=
kapital gehörigen Gegenſtände über den gemeinem Wert der
Erſatzgegen=
ſtände für die Jahre 1920—1926 vorausſichtlich aufgewendet werden
müſſen. Die Friſt zur Stellung ſolchen Antrags für 1920 läuft am 31.
Dezember 1921 ab. Es erſcheint deshalb geraten für die
erſatzbedürf=
tigen Gegenſtände, für deren Erſatzbeſchaffung Rücklagen gemacht
wer=
den ſollen, dem Finanzamt anzugeben: 1. Das Anſchaffungs= oder
Her=
ſtellungsjahr, 2. den Anſchaffungs= oder Herſtellungspreis, 3. die
vor=
ausſichtliche Geſamtgebrauchsdauer, 4. den Zeitpunkt, in dem
voraus=
ſichtlich die Erſatzbeſchaffung erfolgen wird. Wer keine Handelsbücher
mögens mit Einſchluß der dem Betriebe dienenden Grundſtüiche und
Ge=
bäude ſteuerfrei belaſſen werden, der bei Veranlagung zum
Reichsnot=
opfer in Anſatz gebracht ivordem iſt.
— Landestheater. Am heutigen Freitag wird Fritz von Unruhs
„Louis Ferdinand, Prinz von Preußen”, wiederholt. Die
Vorſtellung findet außer Vollmiete in der Sondermiete 18 ſtatt und
beginnt um halb 7 Uhr. „Prinz Louis Ferdinand”, iſt die nächſte
Premiere des Deutſchen Theaters in Berlin, das jetzt als erſte Bühne
nach Darmſtadt das Drama herausbringt. — Am Samstag wird
in der E=Miete, ſowie in der Söndermiete 5 Puccinis „Tosca”
wie=
derholt. — Am Sonntag früh ſpricht um halb 12 Uhr Julius,
Meier=Graefe in einer literariſchen Matinee über „Deutfchlands
Anteil an der Kunſt Europas‟. Der Vortrag findet in der Miete der
vorjährigen literariſchen Matineen als letzte dieſer Veranſtaltungen
ſtatt. Abends um halb 6 Uhr geht Richard Wagners „Lohengrin”
in der D=Miete in Szene.
Richard Specht, der Autor der bekannten Mahler=Biographie und
der großen zweibändigen Monographie „Richard Strauß und ſein
Werk”, hat eine vollkommene textliche Neubearbeitung des Verdiſchen
„Tronbadour” vollendet, die vom Heſſiſchen Landestheater zur
Uraufführung angenommen wurde.
25jähriges Dienſtjubiläum. Am Samstag, den 1. Oktober, ſind
25 Jahre verfloſſen, ſeit der Kirchendiener der Johannesgemeinde, Jak.
Schlegelmilch, ſein Amt in der Gemeinde verſieht. Vielen
Tau=
ſenden iſt er in dieſen Jahren nahe gekommen an Tagen, die zu den
Höhepunkten ihres Lebens gehören. Mit großer Treue und
Gewiſſen=
haftigkeit hat er ſeine gar nicht leichte weitverzweigte Arbeit in
„ſeiner” Johanneskirche, im Gemeindehaus und in zahlreichen Häuſern
und kirchlichen Vereinen der Gemeinde getan, zumal als Gehilfe der
bei=
den Johannespfarrer. Viele Gemeindeglieder werden darum mit
Dank=
barkeit des Jubilars an ſeinem Ehrentage gedenken.
* Wohltätigkeitskonzert zum Beſten der bei der Oppauer
Ka=
taſtrophe Geſchädigten. Das bereits angezeigte Konzert
fin=
der beſtimmt nächſten Donnerstag, den 6. Oktober, im Saalbau ſtatt.
Frau Johanna Heſſe wird Lieder von Schubert und Brahms, das
Drumm=Quartett Streichquartett von Schubert und
Klarinet=
tenquintett von Mozart unter Mitwirkung des Herrn Kammermuſiker
Winkler zur Aufführung bringen. — Karten bei Konzert=Arnold,.
Wilhelminenſtraße 9.
* Vom Allgemeinen Verband der Berſicherungsangeſtellten wird uns
geſchrieben: Wie bereits mitgeteilt, hat die unter den organiſierten
Ver=
ſicherungsangeſtellten vergenommene Urabſtimmung über den
Seite 2.
Die Morning Poſt meldet aus Waſhington, daß die
Oppo=
ſition gewiſſer republikaniſcher und demokratiſcher Senatoren
gegen die Ratifizierung des Friedensvertrages mit Deutſchland
den diplomatiſchen Vertretern der Mächte ernſtliche Beſorgniſſe
mache, die an der Waſhingtoner Konferenz teilnehmen würden,
und daß ſie Auswirkungen auf die verſchiedenen Außenminiſter
haben würde. Da die Ergebniſſe der Waſhingtoner Konferenz
mit bezug auf die Frage des Stillen Ozeans die Geſtalt eines
Vertrages annehmen müßten, frage man ſich, wer Gewähr dafür
biete, daß ein von dem amerikaniſchen Präſidenten durch ſeine
Delegierten abgeſchloſſener Vertrag die Zuſtimmung des Senats
finden werde. Wenn der Friedensvertrag mit Deutſchland, der
augenblicklich eine einfache Angelegenheit ſei, auf eine ſolche
ent=
ſchloſſene Oppoſition ſtoße und den Präſidenten veranlaßt habe,
ſeine anfängliche Politik aufzugeben und dem Senat
ſtattzu=
geben, ſo beſtehe nicht viel Ausſicht auf die baldige Ratifikation
eines ungleich verwickelteren Vertrages, wie ihn die
Wafhing=
toner Konferenz erkennen laſſe. Wenn dieſer Vertrag
irgend=
einen Wert haben ſollte, ſo müſſe er einer Allianz in gefährlicher
Weiſe nahekommen. Man frage ſich, ob ſich der Senat
bereit=
erklären werde, Verpflichtung und Verantwortung zu
überneh=
men, oder irgendwelche Rechte, die die Vereinigten Staaten jetzt
innehätten, preiszugeben.
Die oberſchleſiſche Frage.
Die Verhandlungen im Völkerbund.
Paris, 28. Sept. Havas meldet aus Genf, in Kreiſen der
Völkerbundsverſammlung finde immer mehr das
Gerücht Glauben, daß die Entſcheidung des Rates in der
ober=
ſchleſiſchen Frage in der Richtung eines Grenzverlaufes
erfolgen werde, der ſich der ſogenannten Sforza=Linie
nähere. Indeſſen dürfe man dieſes Gerücht immer nur under
Vorbehalt aufnehmen. Ebenſo werde verſichert, daß der Rat in
ſeiner Grenzbeſtimmung in weitem Maße von den Gutachten
ſich leiten laſſen werde, die ſowohl von den deutſchen und
pol=
niſchen örtlichen Arbeiterverbänden als von ihren Vertretern in
der Amſterdamer Gewerkſchaftsinternationale abgegeben worden
ſeien. Die Mitglieder der Gewerkſchaftsinternationale in
Amſter=
dam hätten einſchließlich des deutſchen Vertreters in einer
Denk=
ſchrift Anregungen gegeben, die geeignet wären, den
Völkec=
bundsrat aufzuklären und die Löſung vorzubereiten, die die
Zu=
ſtimmung der deutſchen und polniſchen Arbeitermaſſen in
Ober=
ſchleſien haben würde.
Im Gegenſatz hierzu ſteht folgende Meldung aus London,
28. Sept. Evening Standard zufolge wird erwartet, daß vier
Mitglieder des Völkerbundsrates, denen die
ober=
ſchleſiſche Frage unterbreitet wurde, binnen 14 Tagen
ihren Bericht erſtatten werden. Ihre Entſcheidung werde
wahr=
ſcheinlich in der Hauptſache zugunſten des Beſtrebens Englands
und Italiens ausfallen, die für die Ueberlaſſung des
Induſtriegebietes an Deutſchland ſind.
Oppeln, 28. Sept. (Wolff.) Der Völkerbundsrat
hat als Vertreter der oberſchleſiſchen Induſtrie
folgende Perſönlichkeiten zum Zwecke der Berichterſtattung nach
Genf berufen: Von deutſcher Seite: Bergrat Dr.
Geiſen=
heimer, Geſchäftsführer des oberſchleſiſchen Berg= und
Hütten=
männiſchen Vereins, und Gewerkſchaftsſekretär Karger vom
Be=
zirkskartell der freien Gewerkſchaften; als Vertreter der
pol=
niſch geſinnten Bevölkerungsteile Oberſchleſiens ſind
Grobia=
nowski, der früher für den Berg= und Hüttenmänniſchen Verein
tätig war, und Gewerkſchaftsſekretär Kott, der an der Spitze der
polniſchen Berufsvereinigung ſteht, nach Genf berufen worden.
Die Herren ſind bereits in Genf eingetroffen.
Engliſche Landkäufe in Oberſchleſien.
TU. Kattowitz, 29. Sept. Eine engliſche
Privatgeſell=
ſchaft hat in den Kreiſen Kattowitz und Beuthen einige größere
Parzellen Land angekauft und hat noch weitere Kaufangebote
gemacht.
Die Regierungs=Umbildung.
* Berlin, 29. Sept. Reichskanzler Dr. Wirth hatte
geſtern abend mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten
Ste=
gerwald, den Führern der Koalitionsparteien und
dem Abg. Streſemann Beſprechungen über die
Regierungs=
neubildung im Reiche und in Preußen. — In einer Sitzung der
Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, in der gleichzeitig
die Frage der Regierungsumbildung behandelt wurde, kam zum
Ausdruck, daß die Fraktion dem Eintritt der Deutſchen
Volkspar=
tei in die Reichsregierung grundſätzlich zuſtimme, daß jedoch kein
Anlaß gegeben ſei, auf eine ſchnelle Erledigung der Frage zu
drängen. Es ſei daher nicht ausgeſchloſſen, daß die
Regierungs=
umbildung im Reiche noch längere Zeit in Anſpruch nehmen
werde, dagegen dürfe man für Pxeußen auf eine ſchnellere
Re=
gelung der Angelegenheit rechnen. Es ſei nicht ausgeſchloſſen,
daß ſchon die nächſten Tage hier ein Reſultat zeitigen würden.
Anſchluß Pyrmonts an Preußen.
Hannover, 28. Sept. Wichtige Verhandlungen wurden
in den letzten Wochen zwiſchen Vertretern Preußens
und Waldeck=Pyrmonts gepflogen. Sie galten der
Los=
löſung Pyrmonts von Waldeck und ſeinem Anſchluß an Preußen.
Die Anſchlußverhandlungen ſind jetzt ſo weit gediehen, daß die
Veröffentlichung des abzuſchließenden Vertrages in den nächſten
Tagen erfolgen ſoll. Die grundlegenden Beſtimmungen des
Staatsvertrages ſind: Der Kreis Pyrmont wird dem
Staate Preußen einverleibt und dem Kreiſe Hameln
der Provinz Hannover angeſchloſſen. Bis zur nächſten Neuwahl
des Hamelner Kreistages treten einige nach Verhältnis der
Be=
völkerungsziffer zu wählende Abgeordnete Pyrmonts in dieſen
und in den Kreisausſchuß ein. Die Kommunalbeamten des
Kreiſes Pyrmont werden von dem Kreis Hameln übernommen.
Das Bad Pyrmont geht mit allem Zubehör an Preußen über
Rotgeld=Kurioſa.
m. Das Notgeld hat ſeit einiger Zeit immer mehr den Wert
eines Sammelkurioſums bekommen und die
Notwendig=
keit eines Erſatzgeldes verloren. Es wird in nächſter Zeit faſt
in ganz Deutſchland zur Einlöſung gebracht werden. Um ſo
mehr aber wird ſein Wert für Sammler ſich erhöhen. Oft
finden ſich geradezu kurioſe Sorten unter den verſchiedenen
Not=
geldern der verſchiedenſten Städte. Einige ſollen hier erwähnt
werden:
Neben Anſichten von Helgoland iſt das Wappen der Inſel
folgendermaßen erläutert: „Grön is det Lunn, Road is de Kant,
Wit is de Sunn, Det is der Wappen vant heilige Lunn.‟ Der
Nattenfänger von Hameln iſt aus der Vergangenheit zitiert
worden und ſchnnückt das Notgeld ſeiner Stadt. Auch Mölln in
Mecklenburg greift weit zurück: „Till Eulenſpiegel lebte zu
Mölln, in welcher Stadt vor ſechshalbhundert Jahren man ihn
begraben hat.” Mittelalterliches Soldatenleben zeigt eine andere
Serie, dazu die Inſchrift: „Twintig Penn und fief dato, De
lüttſte Schien van Itzehoe.” Lübeck zeigt auf mehreren kleinen
Zwanzigpfennigſcheinen witzig die Entwicklung ſeines
Doppel=
adlers vom Ei bis zum Wappen. Originell iſt die Darſtellung
des ſchiefen Turmes von Kitzingen, dem ein Geſicht angemalt
ivorden iſt. Der Magiſtrat von Mainbernheim gibt auf ſeinem
Notge’d bekannt, daß — die Brotkarten von eins bis drei auf
dem Rathaus abzuholen ſind! Die Gemeinde Probſtzella ſagt
eine Wahrheit, die leider auch weiter verallgemeinert werden
könnte: „Berlin, Probſtzella, München, wir gleichen uns gar
ſehr; das Kleingeld fehlt uns allen, das große noch viel mehr.”
Einen frommen Wunſch ſpricht die Kehrſeite dieſes Srheines
aus: „Ach, hätten ir das Hochgericht der alten Zeit noch ſtehn
und könnten alle Wucherer am Galgen baumeln ſehn!” Sechs
Schattenriſſe einer Serie zeigen, wie ein Bürgermeiſter auf dem
Lande vergebens Milch zu bekommen ſucht, und wie ſich ſchließ=
lich die verurteilten Bauern an einem Milchfaß zu Tode trinken
müſſen. Ein recht witziger Schein trägt die Inſchrift: „Im
Dramburger Land gibt’s, wie bekannt, ein Inſtitut, „die
Schleif=
mühle” genannt, wer unſere Not noch nicht begrifſen, dem wird
hier der Verſtand geſchliffen.” Michel ſteht an einem
Schleif=
ſtein, vor dem ein Amerikaner, ein Engländer und ein Pole
an=
getreten ſind. Nörenberg am Enzigſee knüpft an ſeine Krebsſage
an. Der Kreis Winſen zeigt auf ſorgfältig ausgeführten
Schei=
nen ſeine Schätze: Schafherden, Kühe und Pferde. Das
Kriegs=
notgeld von Bielefeld führt eine große Rübe mit der Inſchrift:
„Mit viel Liebe unſere Rübe präge feſt dir ein; Noterſatz bleibt
die Steckrübe, Gelderſatz iſt dieſer Schein.‟ Das Erſatzgeld von
Quedlinburg ſagt: „Notgeld? Iſt dir and’res lieber? Arbeit”
und verdräng’ die Schieber!“ Der Kämmerer von
Schnever=
dingen empfiehlt: „Spor dir watt, dann heſt du watt”; iſt dies
auch ein weiſer Rat odet ſoll es heißen: „hamſtere Kleingeld‟?
Zum Gedächtnis an die Ankunft Luthers auf der Wartburg
hat die Stadt Eiſenach eine Lutherſerie herausgegeben. Erfurt
hat zur Lutherſeier gleich zwei Erinnerungsſerien, farbig und
ſchwarz, ausgegeben, die mit Bildniſſen und Verfen des
Ge=
feierten verſehen ſind. Zur Erinnerung an die Reichsgründung
gab Drappſtadt einen Schein heraus mit der Inſchrift: „Ans
Vaterlan,d ans teure, ſchließ dich an . . ." Sehr ſchön iſt die
Kyffhäuſer=Ausgabe (Barbaroſſa, Altgermaniſches Opferfeſt
u. a.). Zu den ſchönſten Scheinen iſt vohl das Göttinger
Kriegsgeld zu rechnen, deſſen künſtleriſche Ausführung (Wappen,
Figuren und Ornamente) bei dieſer knappen Ueberſicht leider
nicht beſprochen werden kann. „Der Teufel ſelber räumt das
Feld, wo deutſche Treue Schildwacht hält!“ Dieſer Spruch,
Eichenlaubranken und Wappen, umgeben das Bild eines
ſeld=
grauen Kriegers auf dem vorzüglichen Kriegsgeld der Stadt
Landenberg Schlichte, vornehme Ausführung zeigen u. a. die
Scheine von Luckau und Glogau. Sehr ſchöne Bilder ſtammen
aus Wernigerode und Wetzlar. Gut iſt auch eine andere
Wetz=
lar=Ausgabe: auf der Vorderſeite Bildniſſe von Goethe und
Charlotte Puff, auf der Rückſeite der Goethebrunnen. Auch
Weimar=Bilder mit Goetheſprüchen ſind zu erwähnen. Das
Notgeld von Malente=Gremsmühlen führt Ausſprüche von Jakob
Heinrich Voß und Verſe von Geibel. Die im friderizianiſchen
Stil gehaltenen Scheine von Rheinsberg ſind muſtexgültig. Recht
nett iſt ein Kinderreigen auf dem Notgeld der Stadt Oelde.
Einen beſonderen Charakter haben die Scheine der
Grenz=
gebicte. So ſind in Schleswig=Holſtein während der
Abſtim=
mungszeit zahlreiche ſchöne Serien entſtanden. Die Worte „up
ewig ungedeelt” ſind ſehr oft zu leſen. „Lever duad as Slaav”
ſagt der Gutſchein von Keitum auf Shlt. „Gott wolle uns
be=
hüten, daß wir Frieſen werden Jüten” iſt bezeichnend für die
Stimmung in den Abſtimmungsgebieten. Landkarten mit den
verſchiedenen Teilungsplänen ſind recht zahlreich auf dem
Not=
geld Schleswigs. Aus Flensburger Scheinen treten die beiden
Parteien zum Tauziehen an. Die Gemeinde Süderbarup gab
zur Abſtimmung Notgeld heraus, das in kleinen Kreiſen die
Zahlen 1 bis 14 als Sinnbild der 14 Punkte Wilſons führt.
Oberſchleſien hat anſcheinend weniger Notgeld herausgegeben.
Kattowitz hat ſtiliſierte, an den Bergbau anknüpfende Bilder
ge=
wählt; hier findet man bereits Werte zu zwei und fünf Mark.
Die Daſeinsberechtigung hoher Werte iſt allerdings wohl
mit Recht zu bezweifeln. Während im allgemeinen
Fünfzig=
pfennigſcheine am häufigſten zu finden ſind, daneben Zehn=,
Zwanzig=, Fünfundzwanzigpfennig= ſowie auch Einmarkſcheine,
haben einige Gemeinden auch höhere Werte herausgegeben. Die
Stadt Erin hat ſehr ſchöne Ein= Zwei= und Fünfmarknoten.
Noch aus der letzten Kriegszeit ſtammen die Gießener Fünf=
und Zehnmarkſcheine. Peine und Neuſalz (Oder) gehen ſogar
bis 20 Mark. Die Ausſtattung dieſer Serien erinnert ſehr an
„richtiges” Geld. Völlig überraſcht iſt man jedoch, wenn man
die Traunſteiner Serie ſieht, die neben 5. 10 und 20 Mark auch
Noten zu 50 und 100 Mark aufweiſt. Die Notwendigkeit ſolchen
„Erſatzgeldes” muß ſinanztechniſch wohl in Frage geſtellt werden.
Rummer 270.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. September 1921.
Seite 3.
vom Schlichtungsausſchuß gefällten Schiedsſpruch deſſen Ablehnung
mit weit über 90 v. H. der Abſtimmungsberechtigten ergeben, während
die Arbeitgeber den Schiedsſpruch vorbehaltlos angenommen haben.
Zur Erhaltung des gefährdeten, gerade jetzt dringend nötigen
Wirk=
ſchaftsfriedens berief der Arbeitsminiſter die beteiligten Parteien zu
Einigungsverhandlungen in das Arbeitsminiſterinm auf
Samstag, den 24. September. Der Vorſitz war dem Oberregierungsrat
Cäſar vom Reichsarbeitsminiſterium übertragen. Nach einer
mehrſtün=
digen eingehender Ausſprache uber die durch die Alblehnung des S.
ieds=
ſpruchs geſchaffene Lage trat auf Anzegung des geſchickt Lorgehenden
Vorſitzenden eine aus je vier Vertretern, der Arbeitnehmer und
Arbeit=
grber leſtehende Kommiſſion zuſammen. In ſpäter Nachmittagsſrunde
wurde den Parteien ein Vergleichsvorſchlag unterbreitet,
wo=
nach der Schiedsſpruch dahin abgeändert wird, daß er nur bis zum 31.
Oktober dieſes Jahres Geltung habe, und daß die weiblichen
Angeſtell=
ten über 20 Jahre die gleiche Zulage von 500 Mark pro Jahr erhalten,
die den männlichen durch den Schiedsſpruch zuerkannt wird. Die Friſt
für Annahme oder Ablehnung dieſes Vergleichsvorſchlags wurde auf
den 30. September, mittags 1 Uhr, feſtgeſetzt.
hm. Turngemeinde Darmſtadt 1846. Neben Turnen für beide
Ge=
ſchlechter in allen Altersſtufen, Fechten, Leichtathletik, Schwimmen,
Fuß=
ball und Spielen wird auch das Singen in der Woogsplatz=
Turn=
gemeinde eifrig gepflegt und gefördert. Die Turner=Singmannſchaft iſt
mit eine der älteſten Geſangsvereinigungen unſerer Stadt und beſteht
nunmehr 54 Jahre. Außer einem Männerchor beſteht auch ein ſogen.
Gemiſchter Chor. Letzterer tritt nur vor den alljährlichen größeren
feſt=
lichen Veranſtaltungen der Turngemeinde zuſammen. Beide Chöre
ſtehen unter der bewährten Leitung des Chormeiſters W. Etzold.
Hauptſächlich haben die deutſchen Volkslieder eine eifrige Pflegeſtätte
gefunden, aber auch größere Chorwerke werden aufgeführt. Anläßlich
der 75. Jubelfeier, wo alle aktiven Abteilungen der Turngemeindé
ſich von der beſten Seite zeigen werden, will auch die Singmannſchaft
alles daranſetzen, um bei dieſen Feierlichkeiten mit Ehren zu beſtehen.
So will der Gemiſchte Chor ein größeres Chorwerk aufführen. Hierzu
reichen jedoch die bisher ſich beteiligenden Damen nicht aus. Es wird an
ſangesluſtige Damen hieſiger Stadt, insbeſondere aber an die Damen
der Mitglieder der Turngemeinde, die Bitte gerichtet, ſich für die
Jubel=
feier, welche in den Tagen vom 5.—7. November dieſes Jahres
ſtatt=
findet, für den Gemiſchten Chor zur Verfügung zu ſtellen. Die erſte
Singſtunde findet am Dienstag, den 4. Oktober, im Kneipſaale des
Turnhauſes am Woogsplatz ſtatt. Anmeldungen werden in den
Sing=
ſtunden entgegengenommen. Die Singſtunden des Männerchors finden
regelmäßig Dienstags abends 8 Uhr ſtatt. (Siehe Anzeige in heutiger
Nummer.)
Samstag, den 1. Oktober 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Blaue Karten), Marke Nr. 85, 84
und „Barbara”, je 800 gr Brot. Marke Nr. 81, 560 gr
Mehl oder 800 gr. Brot.
Für Kinder: (Weiße Karten), Marke Nr. 63 und „Barbara”
je 800 gr Brot. Marke Nr. 61, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Brot=3 ſatzmarken für ſtillende Mütter:
Für den 1. Bezirk: Samstag, den 1. Oktober
Montag, den 3. Oktober
Dienstag, den 4. Oktober
Mittwoch, den 5. Oktober
Donnerstag, den 6. Oktober
Freitag, den 7. Oktober
Samstag, den 8. Oktober.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Oktober auf die
Lebensmittel=
marken, Offenbach” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Gerſtenmehl (Hoheulohe Kindernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte: der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter.
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen”
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 8.
Städtiſcher Holzuerkauf: Auf die Nummern 1 his 20 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. D eſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in Roh
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen
Verkauf ter Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materiaiverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffne
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird
* Chriſtlicher Verein junger Männer, Alexanderſtr. 22 (Inf.=Kaſ.).
Wege, um aus Gegenwartsnöten und aus inneren Lebensfragen
heraus=
zukommen, werden in unſerer Zeit auf allerlei Weiſe zu zeigen verſucht,
und allerwärts geht ein Ringen um Klarheit über Weg und Ziel der
Menſchen durch die Reihen. Hilfsdienſt leiſten will auch der C.V.J.M.,
und es iſt gelungen, den ſchon von früher her hier bekannten Direktor
Lorentz vom Deutſch=Evangeliſchen Volksbund für eine
Vortrags=
reihe, die weite Kreiſe intereſſieren wird, zu gewinnen. Von
Sonn=
tag, den 2., bis Mittwoch, den 5. Oktober, jeden Abend um halb 9 Uhr,
ſpricht Herr Direktor Lorentz in den Räumen des C.V. J.M. (
Alexander=
ſtraße 22, Inf.=Kaſerne) über folgende Themen: Sonntag, abends um
halb 9 Uhr: „Die Sünde wider die Liebe”: Montag: „Das Weltbild der
Zukunft‟; Dienstag: „Der größte Weltbetrug”; Mittwoch: „Das Wort
vom Kreuz‟. Der Zutritt zu allen Vorträgen iſt für jedermann, auch
Damen, frei.
* Kaffee Bismarck. Die Direktion des Kaffee Bismarck veranſtaltet
am heutigen Freitag abend anläßlich des 150. Konzerts des ſo
un=
gemein beliebten und hervorragenden Kapellmeiſters Willi Bahl einen
Ehrenabend. Die ſo viel bewunderte Hauskapelle iſt auf 10 Mann
verſtärkt. Das Programm, welches gedruckt aufliegt, iſt auserwählt, ſo
daß der heutige Abend im Kaffee Bismarck wohl der ſchönſte aller
vor=
hergegangener Sonderabende zu werden verſpricht.
+* Arheilgen, 29. Sept. Neue Glocke: Laut einſtimmigem
Be=
ſchluß der Kirchengemeindevertretung und des Kirchenvorſtandes ſoll
für die während des Krieges abgelieferte größte unſerer drei Glocken
nun eine neue angeſchafft werden. Mit der Lieferung beauftragt wurde
die Firma Schilling zu Apolda, und wird ſie auf etwa 25 000 Mark zu
ſtehen kommen. Für die abgelieferte Glocke wurden ſeinerzeit 2300 Mk.
erlöſt; vom Reich iſt ein Zuſchuß von zirka 1000 Mk. zu erwarten, und
aus verſchiedenen Stiftungen ſind bis jetzt nahezu 7000 Mark
einge=
gangen. Durch eine demnächſt vorzunehmende Hausſammlung und die
allſonntäglichen 2 leropfer am Ausgange der Kirche hofft man, die
noch fehlende Summe in Bälde zuſammenzubringen, ſo daß vielleicht
ſchon auf Weihnachten wieder ein volles Geläute die Gläubigen zum
Gottesdienſte rufen könnte. — Die Eheleute Johs. Bohl und Kathar.
geb. Eck begehen am 2. Oktober das Feſt der Silbernen Hochzeit.
— Die Firma Schade u. Füllgrabe wird demnächſt ihre hieſige Filiale
von der Dieburger Straße 21 nach dem Saalgebäude des „Darmſtädter
Hofes” in der Darmſtädter Straße verlegen. — Die beiden von der
Heſſiſchen Landeswanderbühne hier veranſtalteten Theaterabende waren
für die Darſteller ein Erfolg, wie nicht anders zu erwarten war. Die
beiden Luſtſpiele: „Der Herr Senator” von Schönthan und Kadelburg,
ſowie Kleiſts Zerbrochener Krug” und Goethes „Laune des
Verlieb=
ten” boten den Darſtellern Gelegenheit, ihr Können zu zeigen, und dies
geſchah in einer Weiſe, die den Mitwirkenden alle Ehre macht. Nur
wäre zu wünſchen geweſen, wenn von ſeiten der hieſigen
Einwohner=
ſchaft der Beſuch ein beſſerer geweſen wäre, denn der Saal wies noch
eine große Anzahl leerer Plätze auf.
Sprenblingen, 27. Sept. Dienſtjubiläum. Geſtern feierte
der hier wohnhafte Bureauvorſteher Wilhelm Müller der
Rechts=
anwälte Juſtizrat Dr. Bender, Schoedler und Raab in Darmſtadt ſein
25fähriges Dienſtjubiläum. Im Kreiſe des Perſonals fand im
blumen=
geſchmückten Bureau eine den Jubilar ehrende Feier ſtatt, wobei Herr
Juſtizrat Dr. Bender unter anderem die große Pflichttreue des
Jubi=
laus feierte, der mit dem Frühzug Tag für Tag zu dem Bureau fährt
und in den 25 Jahren niemals den Zug verſäumt hat. Herr Röder
verſicherte ihn der Treue ſeiner Kolleginnen und Kollegen. Als äußeres
Zeichen treuer Anhänglichkeit wurden dem Jubilar wertvolle Geſchenke
überreicht.
wd. Mainz, 29. Sept. Die Vorortbahn nach
Bretzen=
heim und Hechtsheim, die bekanntlich von der Süddeutſchen
Eiſenbahn=Aktien=Geſellſchaft erworben wurde, um die Linien zu
elektri=
ſieren, ſtellt nunmehr, nach einem Beſchluß der geſtrigen
Stadtver=
ordnetenverſammlung, am 2. Oktober den Betrieb ein. Der
Be=
trieb arbeitete ſchon geraume Zeit mit Verluſt und die in Betracht
kom=
menden Gemeinden haben ſich geweigert, den erforderlichen Zuſchuß zu
leiſten. Die Linie Gonſenheim—Finthen wird in der ſeitherigen Weiſe
bis zur Elektriſierung weiterbetrieben, da bei dieſen Gemeinden die
Stadt Mainz das nötige Entgegenkommen gefunden hat. Die
Elektri=
ſierung ſoll umgehend in Angriff genommen werden. — Durch Beſchluß
der letzten Stadtverordnetenverſammlung wurde die
Fremden=
ſteuer in Mainz von 10 auf 20 Prozent erhöht. — Von der neuen
Teuerungswelle bleibt, aber auch gar nichts verſchont. Die
Mainzer Stadtväter haben ſich geſtern mit dem
Straßenbahn=
tarif beſchäftigt und gefunden, daß er zu niedrig iſt. Er wurde
da=
her allgemein um 25 Prozent erhöht. Wer in Mainz jetzt
„Elektriſche” fahren will, muß für 1—2 Teilſtrecken 75 Pf., für 3—4
Teilſtrecken 1 Mk., für 5—6 Teilſtrecken 1,25 Mk., für 7—8 Teilſtrecken
1,50 Mk., für 9 und 10 Teilſtrecken 1,775 Mk. und für mehr als 10
Teil=
ſtrecken 2 Mk. bezahlen. Die Wochenkarten ſind gleichfalls entſprechend
erhöht worden.
sw. Oppenheim, 29. Sept. Selbſtmord. Der Weinhändler
Wil=
helm Darmſtadt von hier hat ſich in ſeinem Bett erſchoſſen.
Der Grund zur Tat iiſt in familjären Unſtimmigkeiten zu ſuchen.
sw. Nierſtein, 29. Sept. Der Herbſt wird mit Rückſicht auf das
für die Trauben ſo günſtige Wetter nach dem geſtrigen
Gemeinderats=
beſchluß vorälufig noch verſchoben. Die Aiche Trauben wird
gegen=
wärtig mit 750—800 Mk. bezahlt.
8 Lich, 29. Sept. Zur Sicherung der nahen
Kloſter=
ruine Arnsburg ſind, da Einſturzgefahr beſteht,
Erneuerungs=
arbeiten dringend nötig. Die Solms=Laubachſche Verwaltung als die
Eigentümerin der Ruine will die etwa 30 000 Mk. betragenden Koſten
zur Verfügung ſtellen, ſofern hierzu auch vom Staat ein Zuſchuß in
einem Drittel der Höhe der erforderlichen Geſamtaufwendung
bereit=
geſtellt wird. Vom Landtage wird zu dieſem Zweck nachträglich
Bewil=
ligung von 10 000 Mk. erbeten. Die Zulaſſung des Beſuchs der Ruine
durch die Allgemeinheit ſoll auch weiterhin geſichert werden.
Reich und Ausland.
Berlin, 29. Sept. Zu den Verfehlungen des Berliner
Handwerkskammerpräſidenten Rahardt melden
Blät=
ter, daß Rahardt bereits in das Unterſuchungsgefängnis in Moabit
ein=
geliefert wurde. Die Höhe der Unterſchleife, die er gemeinſam mit
ſei=
nem Sohne als Vorſitzender der Hauptſtelle für den Einkauf
gemein=
ſamer Handwerkslieferungen begangen hat, beträgt bis jetzt 1 100 000
Mark. Wie der Lokalanzeiger hört, wurde unter dem Verdacht der
Mit=
beteiligung ein Intendanturrat verhaftet. Ein zweiter höherer
Ver=
waltungsbeamter entzog ſich der Feſtnahme durch die Flücht. — Wie die
Voſſiſche Ztg. hört, wird Maxim Gorki in zwei Tagen in Berlin
eintreffen. Gorki will in Bad=Nauheim längeren Kuraufenthalt nehmen.
— Wic die Blätter melden, verneinte geſtern das Kammergericht als
Reviſionsinſtanz die Rechtsgültigkeit des preußiſchen Geſetzes über die
Zwangspenſionierung von Beamten, die ein beſtimmtes
Lebensalter erreicht haben.
Dresden, 29. Sept. Geh. Kommerzienrat Schleber, Ehrendoktor
der Techniſchen Hochſchule Dresden, iſt im Alter von 74 Jahren
ge=
ſtorben.
Braunſchweig, 29. Sept. RaubüberfalL Vergangene Nacht
drang eine Räuberbande in das Gehöft des Landwirts Wilms in
Der=
ſtadt bei Wolfenbüttel ein. Als die Einbrecher bei Durchfuchung der
Räume in das Schläfzimmer des Beſitzers kamen, erwachte dieſer und
wurde von den Räubern durch mehrere Schüſſe niedergeſtreckt.
Die aus dem Nebenzimmer herbeieilende Ehefrau wurde mit Schüſſen
empfangen und ſchwer verletzt. Als das Dienſtmädchen die Lichtanlage
einſchaltete, flüchtete die Bande. Mehrere Nachbarn, durch den Lärm
der Ueberfallenen alarmiert, verfolgten die Einbrecher unter Nachſendung
von Gewehrſchüſſen. Den neueſten Nachrichten zufolge iſt Wilms und
ſeine Ehefrau ſchwer verletzt in ein Krankenhaus verbracht worden. Ein
Täter, der verwundet wurde, iſt bereits gefaßt, während die übrigen
Teilnehmer der Räuberbande entkommen ſind.
Paris, 28. Sept. Die Feuersbrunſt im Warenhaus Le
Printemps wird auf Kurzſchluß zurückgeführt, der in der
oberſten Etage erfolgt ſei. Die Leitung des „Printemps” teilt mit,
daß, da die Feuersbrunſt in einem neuen Gebäude, das noch nicht
voll=
ſtändig vollendet, ausgebrochen iſt und das alte Gebäude nicht berührte,
der Betrieb des Lokals nicht geſtört wird. — Der Intranſigeank nennt
eine phantaſtiſche Summe im Betrage von 50 Millionen an Schaden:
In den frühen Nachmittagsſtunden wird mitgeteilt, daß die weitere
Ausbreitung der Feuersbrunſt nicht zu befürchten iſt. Ein Feiern des
Perſonals ſoll, wie die Leitung des Warenhauſes mitteilt,
ausgeſchloſ=
ſen ſein. Zwei Feuerwehrleute ſind bei den Löſcharbeiten leicht verletzt
worden.
Stadtverordneten=Verſammlung.
m. Darmſtadt 29. Sept.
Der Obexbürgermeiſter eröffnet die Sitzung um 5.10 Uhr. Es wind
ſofort in die Beratung der Tagesordtrung eingetreten.
Straßenumbenennung.
Jur Einverſtändnis wit der Baudeputation wird beſchloſſen, die
Pfvüindnerhausſtraße in „Ploenniesſtraße”, nach dem bekannten
1871 verſtorbenen Dichter Wilhelm von Ploennies, umzubenennen.
Durch Nachtragsgeſetz ſind die Höchſtſätze der
Erwerbslofenfürſorge
vom 1. Auguſt ab erhöht worden.
Da die Stadt 1 der Unterſtützung zu tragen hat, wird nachträgliche
Zuſtimmung der Stadtverordnetenverſammlung erbeten, daß auch in
der Stadt Darmſtadt dieſe Höchſtſätze gewährt werden. Die Verſamm
lung erteilt dieſe Genehmigung.
Stadtv. Sparr richtet an die Verwaltung die Anfrage, inwieweit
von der Möglichkeit Gebrauch gemacht iſt, den Arbeitsinvaliden die
Sätze der Arbeitsloſenunterſtützung unter Aufrechnung ihrer
Invaliden=
bezüge zugute kommen zu laſſen. — Beig. Delp teilt mit, daß die
In=
validen, die über 662/= Prozent arbeitsunfähig ſind, von der
Arbeits=
loſenfürſorge ausgeſchloſſen ſeien. — Stadtv. Binſtadt macht dararf
aufmerkſam, daß weibliche Erwerbsloſe hier keine Unterſtützung
be=
ziehen. — Stadtv. Morgenſtern wendet ſich gegen die Darlegung
des Beig. Delp. — Stadvv. Sparr wünſcht, daß die Verwaltung dafür
eintvitt, daß allen Arbeits= und Unfallinvaliden die Wohltatz der
Er=
werbsloſenunterſtützung zugute kommt.
Iuſtandſetzungsarbeiten.
Die Brettereinfriedigung des ſtädtiſchen Geländes auf der Oſtſeite
der Lichtenbergſtraße, zwiſchen Kranichſteiner Straße und
Wenck=
ſtraße befindet ſich in ſchlechtem Zuſtand und bedarf einer
Inſtand=
ſetzung. Auch ſcheint eine Beſeitigung des in die Lichtenbengſtraße
vor=
ſpringenden Mauerreſtes Ecke Lichtenberg= und Kranichſteiner Straße
er=
wünſcht. Genehmigung zur Ausführung dieſer Arbeiten, ſowie um
Be=
veitſtellung des erforderlichen Krediks von 3050 Mark zu Laſten von
Ergänzungsmitteln wird erteilt.
Stadtv. Morgenſtern fragt an, ob nicht der Pächter verpflichtet
ſei, den Zaun wieder herſtellen zu laſſen. — Der Oberbürgermeiſter
be=
merkt, daß dieſe Verpflichtung nicht im Vertrag gewahrt geweſen ſei.
Für die Abhaltung von Schloſſerfachkurſen der Gewerbeſchule wurde
ſeiner Zeit eine Werkſtätte von Schmiedemeiſter Thierolf in der
Karl=
ſtraße gemietet. Dieſe Kurſe ſind nun eingeſtellt und die
frag=
liche Werkſtätte gekündigt worden. Nach dem mit Thierolf
abge=
ſchloſſenem Mietvertrag, iſt die fragliche Werkſtätte bei einem etwaigen
Kündigungsverhältwis ſo zu übergeben, wie ſie überliefert worden iſt.
Die ordnungsmäßige Herſtellung der Werkſtätte erfordert einen
Koſten=
betrag in Höhe von 2100 Mark. Es erfolgr Bewilligung dieſes
Be=
trages.
Stadtv. Schembs drückt ſeine Verwunderung darüber aus, daß
dieſe Kurſe nicht weiter fortgeſetzt werden. — Beig. Buxbaum
er=
klärt hiergegen, daß der Underricht vorläufig ausfallen mußte, weil im
Handwerk kein genügendes Intereſſe vorhanden ſei, es haben ſich nur
wenig Lehrlinge zu den Kurſen eingefunden. Beim Eintreten anderer
Verhältniſſe und wenn ein geeigneter Raum vorhanden ſei, würden die
Kurſe wieder aufgenommen.
Nach einem Beſchluß des Bezirksarbeitgeberverbandes ſollen die
Arbeiter=Altpenſionäre und deren Hinterbliebene
in ihren Ruhegeldbezügen gleichgeſtellt werden mit den Neupenſionären,
die auf Grund der Ruhegeldordnung für die ſtädtiſchen Arbeiter vom
8. Februar 1921 in den Ruheſtand verſetzt wurden. Die Gleichſtellung
ſoll ab 1. Januar ds. Js. ſtattfinden unter der Vorausſetzung der Er=
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Humperdincks „Hänſel und Gretel”.
Humper=
dinck iſt, wie ſchon gemeldet, in Neuſtrelitz, wo er bei ſeinem am
dortigen Landestheater als Opernregiſſeur wirkenden Sohn zu
Beſuch weilte, an einem Schlaganfall geſtorben. Zu; einer
Weihnachtsfeier hatte Humperdincks Schweſter, die in Köln
lebende Dichterin Adelheid Wette, für ihre Kinder das Märchen
von Hänſel und Gretel bearbeitet. Humperdinck hatte
als guter Onkel Muſik dazu gemacht. Ohne an die Möglichkeit
einer Aufführung zu denken, erweiterte er die Bruchſtücke gur
Oper. Es war Richard Strauß, der den Wert der Humperdinck=
Schen Kompoſition, zugleich auch das allgemeine Bedürfnis des
Publikums nach einem Rückſchlag gegen den bluttriefenden
ita=
lieniſchen Verismus erkannte und das Werk am 23. Dezember=
1893 in Weimar zur Aufführbng brachte. Der Erfolg übertraf
alle Erwartungen. In ſchnellem Siegeslaufe eroberte die Oper
alle deutſchen, ſodann die ausländiſchen Bühnen und machte
ſei=
nen Namen berühmit. Humperdinck hat in dieſem Werk durch
Verſchmelzung von Formprinzipien des alten Sing= und
Lieder=
ſpieles und des modernen Wagnerſchen Muſikdramas einen
neuen volkstümnlichen Typ der Märchenoper geſchaffen.
Humper=
dinck iſt in erſter Linie Muſiker, dann erſt Dramatiker, und ſo
kann man namentlich „Hänſel und Gretel” mehr als eine
Opern=
ſinfonie anſprechen, für welche Form Wagner uns in den
„Meiſterſingern”, ein undergängliches Beiſpiel geſchaffen hat.
— Das Ergebnis von Kunſtverſteigerungen
iſt ein Gradmeſſer für die Lage des Wirtſchaftsmarktes. Es
dürfte intereſſieren, daß die erſte Auktion von Rud. Bangel in
Frankfurt a. M. in dieſer Saiſon einen außergewöhnlichen
Ver=
lauf nahm. Für erſtklaſſige Kunſtwerke war ſteigende Nachfrage
vorhanden. Es wurden ffir Gemälde aus dem Nachlaß Frau
Geheimrats Netto=Gießen und aus fürſtlichem Beſitz u. a.
fol=
gende Preiſe bezahlt: A. Achenbach, Gebirgslandſchaft, 8000 Mk.;
Herm. Baiſch, Kuh. 14000 Mk.; Jakob Becker, Heſſenmädchen,
7000 Mk.; Eugen Bracht, Feldwacht, 10000 Mk.; H. Bürkel,
Rückkehr von der Alm, 11000 Mk.: F. v. Defregger,
Bauern=
mädchen, 13000 Mk.; derſelbe, Schulaufgabe, 9000 Mk.; Jak.
F. Dielmann, Heſſiſcher Bauernhof, 14000 Mk.; Max Gaiſſer,
Trompeter, 15 000 Mk.; derſelbe, Gelehrter, 6200 Mk.; Eb. von
Grützner, Bierprobe, 40 000 Mk.; H. v. Habermann,
Damenbild=
nis, 17000 Mk.; F. A. v. Kaulbach, Damenbildnis, 16 500 Mk.;
A. v. Keller, Weiblicher Akt, 14 000 Mk.; derſelbe, Indiſche
Tän=
zerin, 10 500 Mk.; derſelbe, Halbakt, 7000 Mk.: Max Liebermann,
Landſchaft mit Staffage, 30 000 Mk.; 93. Löwith, Raucher, 10000
Mark; G. v. Max, Irrlicht, 18000 Mk.; Leo Putz, Akt, 10000
Mark; Wilh. Schreuer, Kaffeegeſellſchaft, 15 000 Mk.: Toni
Stad=
ler, Landſchaft, 20000 Mk. Jusgeſamt erbrachten die 250 Bilder
mit Aufgeld ca. 900 000 Mark.
Die Sammlung Prinz zu Bentheim und
Stein=
furt gelangt am 4. Oktober zur Verſteigerung. Der ſoeben
erſchienene Katalog 1021 mit 39 Abbildungen verzeichnet
Ge=
mälde alter Meiſter des 15.—18. Jahrhunderts, ſowie neuerer
Meiſter (B. C. und Herm. Koekkoek, Corot, Schreyer). Im
An=
ſchluß daran werden flämiſche Gobelins des 15. und 16.
Jahr=
hunderts, Perſeiteppiche, kunſtgewerbliche Kurioſitäten und
wert=
voller Perlen= und Brillantſchmuck zum Ausgebot gebracht.
Heſſiſches Landestheater.
Donnerstag, 29. September.
König Richard III.
W-l. Zum Verſtändnis der Shakeſpeareſchen Tragödie
„König Richard III.” iſt es nötig, daran zu erinnern, daß
dieſe den Schlußak: des großen Hiſtorienzyklus bildet, deſſen
Dramen (Richard II., Heinrich IV. Heinrich V Heinrich VI.
und Richard III.) als Königsdramen bezeichnet zu werden
pfle=
gen und die den Kampf der weißen und der roten Roſe zwiſchen
den Häuſern Lancaſter und York um den engliſchen Thron
be=
handeln. Hierauf beziehen ſich die Schlußworte Richmonds in
„Richard III.” die aus der Handlung dieſes Dramas allein gar
nicht verſtändlich wären. Zu bemerken iſt, daß Shakeſpeare
hiſto=
riſche Tatſachen vorfand und ſich ſtreng an dieſe gehalten hat. In
der Art, wie er den Stoff bearbeitet hat, bekundet ſich ſeine große
Genialität. Der Charakter Richards III. gehört zu den
groß=
artigſten, welche die dramatiſche Literatur aller Zeiten
aufzu=
weiſen hat. In Richard III. müſſen wir etwas anderes als nur
ein menſchliches Scheuſal erblicken; er verkörpert den Fluch der
böſen Tat und vollſtreckt die Sühne für die lange Kette von
Schuld, die auf der Vergangenheit des Königshauſes laſtet, als
deren furchtbare Repräſentantin die rachedürſtende Witwe
Hein=
richs VI. wie ein düſterer Schatten im Hintergrunde der
Hand=
lung erſcheint. Die Energie des Verbrechers, mit welcher der
ſchuld= und fluchbeladene Richard ſeinem einzigen Ziele, dem
Beſitz der Krone, zuſtrebt, verleihen ihm etwas Furchtbares,
Dämoniſches; die eherne Folgerichtigkeit, mit der ſich die
Vor=
gänge zur Kataſtrophe dramatiſch entwickeln und das Geſchick
an dem Schuldigen ſich erfüllt, erinnern an die Größe
Sopho=
kleiſcher Tragödien.
Ueber Einzelheiten der Tragödie iſt viel geſchrieben und
ge=
ſtritten worden, vor allem über die Werbeſzene Gloſters um
Anna am Sarge ihres von ihm ermordeten Gatten im erſten
Akte. Man hat ſie als unwahrſcheinlich, das menſchliche
Emp=
finden und namentlich das ſittliche Gefühl des Weibes empörend
bezeichnet. Es lag aber wohl nicht in der Abſicht des Dichters,
die Charakterſchwäche des Weibes durch dieſe Szene zu beleuch=
ten, vielmehr iſt ſie als ein Beiſpiel für die Kunſt dramatiſcher
Konzentration zu betrachten und zu beurteilen, in der
Shake=
ſpeare Meiſter iſt. Er drängt (wie z. B. auch in der
Eingangs=
ſzene zu „König Lear”) in eine Szene zuſammen, wozu ſonſt
drei bis vier nötig wären. Die Szene mit Anna iſt in dem
Sinne dramatiſcher Konzentration ein verwegenes, aber genial
ausgeführtes Kunſtſtück. Dasſelbe gilt von der Werbeſzene bei
der Königin Eliſabeth um deren Tochter im dierten Akt, die zwar
pſychologiſch und dramatiſch meiſterhaft entwickelt iſt, im Grunde
aber nur eine Wiederholung der erſten Szene iſt und meiſtens,
wie auch hier bei den früheren Aufführungen, geſtrichen wird.
Die Szene der Ermordung des Clarence auf der Bühne iſt
grauenhaft, was bei der heutigen Aufführung noch dadurch
ge=
ſteigert wurde, daß der Mörder den Leichnam am Halskragen
über die Bühne ſchleifte, während bei anderen Bühnen die
Er=
mordung wohl hinter die Szene verlegt wird. In einem
merk=
würdigen Gegenſatz zu dieſer Szene läßtder Dichter Richarb,
auf deſſen Schuld und Strafe ſich der ganze letzte Akt zuſpitzt,
hinter der Szene ſterben. Bei der heutigen Aufführung fiel ſogar
der Kampf mit Richmond fort, wodurch der Schluß noch matter
wurde. Die ſchaurigen Klageſzenen der Frauen ſind oft mit den
antiken Chören derglichen worden.
Die Aufführung, die unter der Leitung des neuen Regiſſeurs
Herrn Eugen Keller ſtand, brachte viel Neues und
Groß=
zügiges und hinterließ einen gewaltigen Eindruck, wenn man
ſich auch nicht in allen Punkten mit der Spielleitung
einverſtan=
den erklären mag. Der Iſzenierung war die Stilbühne
zu=
grunde gelegt, ohne dekorativen Schmuck und ohne architektoniſche
oder landſchaftliche Charakteriſtik. An ihre Stelle traten farbige
Wände bzw. Vorhänge. Durch Beleuchtungseffekte wurde die
Wirkung der Bühnenbilder gehoben. Nur hätte man bei dem
Leichentransport im erſten Akt nicht gerade blaue und rote
Wände nehmen ſollen. Daß man auf alles äußere Beiwerk
ver=
zichtet, iſt zwar in dem Prinzip der Stilbühne begründet, und
deshalb wechſelten weder die Frauen, die in ſchlichten
Gewän=
dern erſchienen, noch Richard am ganzen Abend die Kleidung.
Man kann hierin aber auch zu weit gehen. Daß der König nach
der Krönung und auf dem Schlachtfelde ſeinen Hausrock
anbe=
hält, iſt doch nicht angängig, zumal er vor der Schlacht fragt, ob
ſeine Rüſtung bereitgelegt ſei. Von den Strichen war ein weit
geringerer Gebrauch gemacht worden als früher, dagegen waren
die Geiſtererſcheinungen auf eine einzige beſchränkt worden,
wo=
mit wir uns nicht einverſtanden erklären können. Die
Verwand=
lungen wurden durch Paukenwirbel übergeleitet, wovon man,
wie von den muſikaliſchen Nebengeräuſchen überhaupt, lieber
abſehen möge. Bei der Herſtellung der Masken hatte man wohl
die Lichtwirkung nicht genügend geprüft, denn ſonſt hätte man
die blauen Haare Richards und die grünen Backen Buckinghams
wohl nicht durchgehen laſſen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. September 1921.
Nummer 230.
ſüllung der Bebingungen der Ruhegeldordnung. Es wird beantragt,
naben der Bereitſtellung eines Kredits von 42 000 Mark, der von dem
Bezirksarbeitgeberverband beſchloſſenen Regelung zuzuſtmmen mit der
Maßgabe, daß den Ruhegeld= und Witwengeld=Empfängern, die durch
dieſe Neuregelung geringere Bezüge erhalten würden als ihnen nach den
bisherigen Beſtimmungen am Tage des Inkrafttretens der
Verbands=
regelung gewährt waren, die höherem Bezüge bis auf weiteres belaſſen
wverden.
Stadtv. Götz ſtimmt der Vorlage zu und bringt Wünſche der
Be=
amben und Altpenſionäre zum Ausdruck. — Stadv. Hallſtein
er=
innert daran, daß er ſchon vor längerer Zeit erſucht habe, Vorſchüſſe
auf dieſe Bezüge zu gewähren, das ſei aber bis heute noch nicht
ge=
ſchehen. — Beig. Delp erwidert, daß die Vorarbeiten ſoweit gediehen
ſeien, daß, wenn die Vorlage heute verabſchiedet werde, die Auszahlung
bereits in den nächſten Tagen erfolgen könne. — Nach weiteren
grund=
ſätzlichen Ausführungen der Stadtv, Aßmuth wird dem Andrag der
Verwaltung zugeſtimmt.
Benutzung ſtädtiſchen Geländes.
Um fernenhin zu verhüſten, daß dem Landgraben ungereinigte
Ab=
wäſſer der Stadt Darmſtadt zugeführt werden, beabſichtigt die
Kultur=
inſpektion Darmſtadt für die Waſſergenoſſenſchaften Griesheim und auf
deren Koſten ein Rückhaltebecken im Domanialwaldgelände der
Gemar=
kung Eriesheim zu errichten. Beim Bau der hierzu nötigen Stauſchleuiſe
wird eine 100 Quadratmeter große Fläche ſtädtiſchen, in der Gemarkung
Weiverſtadt gelegenen Geländes benotigt. Die Benutzung dieſes
ſtädti=
ſchen Geländes wird genehmigt.
Vergnügungsſteuer.
Nach 5 12 des Landesſteuergeſetzes ſollen die Gemeinden eine
Ver=
gnügungsſteuer erheben, zu der das Reich eine Muſterfaſſung
berausgegeben hat. Der der Stadtverordnetenverſammlung vorgelegte
Entwurf für die in Darmſtadt zu erhebende Vergnügungsſteuer war von
den Ausſchüſſen eingehend durchberaten und einige Aenderungen an dem
urſprünglichen Entwurf vorgeſchlagen worden.
Stadtv. Apffel wendet ſich gegen die neu vorgeſchlagene Faſſung
des § 2 des Endwurfs, da unter aucn Umſtänden die ſpörtlichen
Veran=
ſtaltungen von der Vergnügungsſteuer freigelaſſen werden müßten. —
Stadtv. Schnauber verbieſt eine Erklärung der von der Steuer
be=
troffenen Gaſtwirte, Saalbeſitzer uſw., derzufolge ſie ſich der Anſicht nicht
verſchließen, daß eine Belaſtung durch dieſe Steuer nicht zu vermeiden
ſei, ſie erklären ſich damit einverſtanden unter der Vorausſetzung, daß
dieſe Belaſtung ſich in den Grenzen des Erträglichen hält, und wenn ſich
herausſtellen ſollte, daß dieſe Belaſtung zu weitgehend iſt, eine
ent=
ſprechende ſpätere Milderung eintritt. — Stadtv. Sames beanſtandet
ebenfalls den neu vorgeſchlagenen § 2 Abſ. 2. Die Städte hätten den
Sportvereinen Plätze nt erbeblichen Opfern zur Verfügung geſtellt und
einige Städte gewähren dieſen Vereinen ſogar Zuſchüſſe. Da ſei es
geradezu widerſinnig, die Vereine, die die Leibesubungen pflegen, mit
einer Steuer zu belaſten und ſie dadurch in ihren Beſtrebungen zu
hin=
dern. Man könne den Sport nicht zum Vergnügen ſtempeln. Er
bean=
tragt, die alte Faſſung des Entwurfs wieder herzuſtellen. — Stadtv.
Beuſchner hat ebenfalls Bedenken wegen der neuen Faſſung. Schon
das Wort Vergnügungsſteuer Paſſe nicht, denn nicht alles, was man mit
dieſer Steuer erfaſſe, ſei Vergnugen, er ſchlage den Namen
Veranſtal=
tungsſteuer vor. Ferner rügt er, daß aus der Faſſung des Entwurfs
nicht klar hervorgehe, daß auch Biloungsbeſtrebungen, die nicht von
öffentlichen Vevanſtaltungen ausgehen, ſteuerfrei ſein ſollen. Das gleiche
treffe für die Veranſtaltungen der Jugendpflege zu. — Beig.
Dauber=
klärt, daß die Bezeichnung Vergnügungsſteuer durch das Reich feſtgelegt
ſei. Es ſei auch ſelbſtverſtändlich, daß die vom Vorredner erwähnten
Veranſtaltungen ſteuerfrei ſein ſollen, im übrigen gebe der § 23 die
Möglichteit, in allen den Fällen, wo eine Steuererhebung ungerecht
wäre, die Steuer ganz oder teillveiſe zu erlaſſen bezw. zu erſtatten. —
Beig. Ritſert tritt ebenfalls für die alte Faſſung des § 2 ein,
des=
gleichen Stadtv. Emmerling. — Stadtv. Löſch ſchließt ſich ſeinen
Vorrednern an mit dem Bemerten, daß demnächſt von den Schulen
Ver=
anſtaltungen unternommen werden, die auch den Zweck haben, Mittel zu
beſchaffen, die im Intereſſe der Jugend verwendet werden ſollen. Auch
bei dieſen Veranſtaltungen müſſe die Steuterfreiheit gewährleiſtet werden.
— Stadtv. Schembs weiſt auf die Scheuereien hin, die den Vereinen
aus der Steuer erwachſen; ſie würden dazu gezwungen, Eintrittsgeld zu
erheben, auch wenn ſie dies bisher noch nicht getan hätten. — Stadtv.
Leuſchner fragt, wie die Vevanſtaltungen der politiſchen Parteien
behandelt werden ſollen. — Beig. Daub erklärt, daß Veranſtaltungen
reinr polibiſcher Nadur ſteuerfrei ſind. Die Vevwaltung ſei damit
ein=
gerſtanden, wenn die alte Faſſung des § 2 wieder hergeſtellt werde.
Stadtv. Dr. Nöllner iſt der Meinung, man ſollte die Entſcheidung
über den Erlaß der Steuer in die Hände der Verwaltung legen. Den
Sportvereinen ſollte man freie Hand laſſen, denn ſie bringen Leben in
unſere Stadt. Bedenklich finde er die Feſtſetzung des Wertes der
Muſik=
autowaten. Im urſprünglichen Entwurf ſtand nur, daß die
Verſteue=
rung nach dem Wert erfolgen ſolle, die Kommiſſion ſetzte zur
Erläute=
rung dahinter „Neuwert‟ Er ſei für die Verſteuerung nach dem
An=
ſchaffungswert. — Stadtv, Herbert iſt gegen dieſen Vorſchlag, da er
die Mögbichkeit zu Verſchleierungen gebe. — Beig. Ritſert ſchlägt
vov, den zur Zeit der Verſteukrung geltenden Wert zu verſteuern.
Ge=
gen dieſen Vorſchlag wendet ſich der Stadtv. Sames. — Stadtv. Dr.
Nöllner tritt nochmals für ſeinen Vorſchlag ein und betont, daß
man dabei auch die in Frage kommende Induſtrie nicht übermäßig
ſchä=
digen dürfe.
Auf Vorſchlag des Vorſitzenden wird dem Entwurf in der alten
Faſſung zugeſtimmt mit der Abänderung in § 23, daß für den
Er=
laß der Steuer der Oberbürgermeiſter zuſtändig iſt. Ueber die genauere
Feſtlegung des zu verſteuernden Wertes der Muſikautomaten uſw., ſoll
ſpäter Beſchluß gefaßt werden, falls vom Reich nicht eine genaue
Um=
ſchreibung feſtgelegt wird.
Veranſtaltung von Volkskonzerten.
Das Landestheaterorcheſter hat ſich erboten, im
kommen=
den Winter eine Reihe von Konzerten für die Kreiſe der Bevölkerung,
denen ſonſt der Beſuch eines ſolchen Konzertes unmöglich iſt, zu ver=
Die Aufführung war auf die Erhöhung der dramatiſchen
und ſchaurigen Wirkung eingeſtellt und entſprechend der
Auf=
faſſung und dem Prinzip der Spielleitung eine großartige
Lei=
ſtung. Neu iſt zwar nicht, daß Richard die alte Böſewichtsmaske
und die Sprecher das hohe Pathos wieder hervorholten, aber doch
ging durch das Ganze ein großer Zug künſtleriſcher
Neuorientie=
rung. Der Träger der Titelrolle, Herr Valk, befremdete
an=
fangs, daß er nicht den Intriganten, ſondern den in dem hohen
Pathos leidenſchaftlicher Erregung ſich ergehenden bewußten
Böfewicht und Rächer ſeiner Mißgeſtalt hervorkehrte. Aber was
anfangs zu ſtark aufgetragen erſchien, erwies ſich im Verlauf der
Darſtellung als wohlüberlegte, konſequent und mit allen Mitteln
darſtelleriſcher Kunſt durchgeführtes künſtleriſches Prinzip.
Zu=
ſtatten kam es ihm bei dem heuchleriſchen Komödienſpiel, daß et
ſein Organ ebenſoſehr auf das Dämoniſche, wie auf den
ehrlich=
biederen Ton zu ſtellen weiß, und ſo waren die Werbefzenen
und die Szenen vor der Königswahl glänzende Leiſtungen
ſchau=
ſpieleriſcher Kunſt.
Mit der Auffaſſung der Rolle des Buckingham durch Herrn
Kuliſch können wir uns nicht einverſtanden erklären. Die
leidenſchaftliche Erregung und der rieſige Tonaufwand, mit
denen er die Rolle behandelte, entſprechen doch nicht dem
Charak=
ter dieſes Intriganten, der ja gar nicht aus innerer
Ueberzeu=
gung oder aus Leidenſchaft handelt, ſondern eine ſchlechte Sache
in gewinnſüchtiger Abſicht vertritt. Mit der Rolle der
achtzig=
jährigen Rachefurie Margarethe gab ſich Frau Horn die
erdenk=
lichſte Mühe und hielt ſie in großem tragiſchen Stil, aber ſie
er=
fordert auch das hohe Pathos des tragiſche Kothurns, das ihrem
Organ berſagt iſt. Vielleicht wäre Fräulein Sanzara, welche
die Rolle der Anna ergreifend ſpielte, kraft ihres Organs beſſer
hierfür geeigniet gewefen; die der Königin Eliſabeth und der
Her=
zogin von York waren durch die Damen Meißner und
Mön=
nig gut vertreten. Als beſter Sprecher des Abends bewährte ſich
Herr Neymer als Richmond.
Von den vielen anderen Rollen erwähnen wir noch den
Cla=
rence des Herin Gielen, der die Erzählung ſeines Traumes
ſo ergreifend ſprach, wie man ſie ſelten hört. Das Geſpräch mit
den Mördern war bedeutend gekürzt worden. Letzteren
ver=
liehen die Herren Langheinz und Weſtermann eine
charakteriſtiſche Verkörperung. Herr Baumeiſter hatte die
beiden Rollen des Königs Eduard und des Stanley, Herr
Ken=
ter die des Haſtings, Herr Hacker die des Erzbiſchofs und des
Prieſters, Herr Jürgas die des Catesby übernommen. Jung=
Eduard und =Richard waren Herr Karl Lindt und Fräulein
Steidl. Vühnenarchitektur und Koſtüme entwarf Herr T. C.
Pilartz die Ausführung beſorgten die Herten Scherl und
Schwerdtfeger, die Bcleuchtung der
Beleuchtungsinſpek=
tor Weil.
Das Publikum ſpendete nur noch dem dritten und letzten
Akte Beifall, nach dem er lebhafter wurde.
anſtalten, ohne für die Mitwirkenden eine Entſchädigung zu erlangen.
In Betracht kämen die Inſaſſen von Altersheimen, Krankenhäuſern,
die in Fürſorge des Wohlfahrtsamts ſtehende minderbemittelte
Bevöl=
kerung uſw. Die Eintrittskarten ſollen durch Vermittelung der Leitung
der Anſtalten und des Wohlfahrtsamts verteilt werden. Die Stadt
hätte die noch entſtehenden Koſten der Saalgeſtellung, des Druckes der
Programme, Eintrittskarten uſw. zu übernehmen. Zur teilweiſen
Deckung dieſer immerhin noch beträchtlichen Koſten iſt beabſichtigt, für
Programme uſw. eine Gebühr von 1 Mk. zu erheben. Es wird
bean=
tragt, zuzuſtimmen, daß die Stadt die Veranſtaltung dieſer Konzerte
übernimmt und die noch zu deckenden Koſten trägt.
Die Verſammlung ſtimmt dem zu. Stadtv. Morgenſtern
be=
antragt, das Eintrittsgeld vollſtändig fallen zu laſſen. — Stadtv. Hetz
regt eine Vereinbarung wit dem Landestheaterorcheſter an, im Winter
vielleicht ein Konzert im Kranbenhauſe ſelbſt zu veranſtalten.
Die Voranſchläge der höheren Knabenſchulen.
Von den vier höheren Knabenſchulen liegen die Voranſchläge
zur Genehwigung vor. Sie ſchließen in Einnahme und Ausgabe wie
folgt ab:
Einnahme: Ausgabe:
245 365 Mk. 1 786 628 Mk.
1. Ncalgymnaſium
910 317 „
116 130
2. Ludwigs=Obervealſchule
963 267 „
137 025
3. Liebigs=Oberrealſchule
93 831
941 246 „
4. Ludwigs=Georgs=Gymnaſium
An ſtädtiſchen Zuſchüſſen werden erforderlich:
836 829 Mk.
1. für das Realgymnaſium
404 312
2. für die Ludwigs=Oberrealſchule
399 737 „
3. für die Liebigs=Oberrealſchule
453 754 „
4. für das Ludwigs=Georgs=Gymnaſium
Durch die ab 1. Auguſt 1921 eingetretene Erhöhung der
Teuerungs=
zuſchlläge erhöhen ſich auch die oben berechneten ſtädtiſchen Zuſchüiſſe um:
1. 122 465 Mk. für das Realgymnaſium; 2. 54 923 Mk. für die Ludwigs=
Oberrealſchule; 3. 49 728 Mk. für die Liebigs=Oberrealſchule; 4. 67 272
Mark für das Ludwigs=Georgs=Gymnaſium.
Einwendungen gegen die Vorauſchläge werden nicht erhoben.
Die Beſtimmungen der Polizeiverordnung, betreffend die
Einfuhr von friſchem Fleiſch in dem Gemeindebezirk Darmſtadt
vom 1. April 1910 nebſt Vollzugsvorſchriften, ſind, den veränderten
Verhältniſſen entſprechend, im Einvernehmen mit den Vertretern des
Metzgergeſverbes umgearbeitet werden. Das Polizeiamt
Darm=
ſtadt hat den neuen Entwurf vorgelegt mit der Bitte, die Zuſtimmung
der Stadtverordnetenverſammlung gemäß Art. 219b, Abſatz 2, Ziffer 1
der Städteordnung herbeizuführen.
Die Verſammlung ſtimmt zu.
Mitteilungen.
Beig. Ritſert geht auf die manigfachen Eingaben ein, die auf
Beibehaltung der ſtädtiſchen Holzverhaufsplätze hinzielen. Die
Ver=
waltung könne hierzu nur erklären, daß die Holzplätze ſolange aufrecht
erhalten bleiben können, als Holz vorhanden iſt. Es werde ſolange Holz
verbauft werden, bis der jetzige Vorrat zu Ende iſt. Die Stadt werde
nicht mehr beliefert, da die Bewirtſchaftung aufgehoben iſt. Die
Ve=
fürchtungen, daß die Preiſe durch die Aufhebung der ſtädtiſchen
Ver=
kaufsplätze bedeutend in die Höhe gehen würden, halte er nicht für
be=
gründet, da auch anderes Brennmaterial jetzt reichlicher zur Verfügung
ſteht. Die Förderung der Gruße „Prinz von Heſſen” ſei jetzt devart,
daß ſie allen Anforderungen gerecht werde. Die Verwaltung ſei auch der
Anſicht, daß die Errichtung weiterer ſtädtiſcher Verkaufsplätze für
Braunkohle nicht nötig ſein wird, da die Konkurrenz, die ſich jetzt nach
der Freigabe der Braunkohle entfalten könnte, die Preiſe degulieren
werde. — Stadtv. Leuſchner kann ſich mit den Erklärungen des Beig.
Ritſert wicht einverſtanden erklären, er befürchte, daß die Preiſe im
freien Handel ganz bedeutend in die Höhe gehen würden, wenn die
ſtädtiſchen Verbaufsplätze nicht preisregulierend wirken. Er beantrage,
den Termin für die Aufhebung der Holzplätze hinauszuſchieben, vielleicht
wenigſtens bis zum 15. Oktober. — Beig. Ritſert erklärt, daß die
Holzkarte nicht verfallen würde, das heißt, ſolange eben Holz zur
Ver=
fügung ſtehe. Eine weitere Belieferung durch die Stadt ſei vollſtändig
ausgeſchloſſen, denn wem die Stadt das Holz im freien Handel
auf=
kaufen müſſe, könnte man mit ganz erheblichen Verluſten rechnen. —
Stadtv. Aßmurh iſt der Anſicht, daß die ſtädtiſchen Holzverkaufsplätze
under allen Umſtänden als preisdrüclendes Regulativ beibehalten werden
müßten. — Auch Stadto. Laufer hat erhebliche Bedenken gegen die
Aufhebung der Holzplätze, da dann eine ganz bedeutende Steigerung der
Holzpreiſe eintreten würde. — Stadtv. Löſch erklärt, daß er im
In=
tereſſe der Schulen für die Aufhebung der Holzplätze ſei, aber
anderer=
feits trete er dafür ein, daß wan einige Plätze beibehalten ſollte, wo
ſie den Schulbetrieb nicht ſtören könnten. — Stadtv. Binſtadt
ſchil=
dert die Mißſtände, die ſich in der Infanterjekaſerne ergeben hätten. —
Stadtv. Sparr iſt ebenfalls für die Beibehaltung der Holzplätze,
wei=
ter beantragt er, daß ſich die Stadtverwaltung dafür einſetze,
daß die weißen Holzleſekauten aufgehoben werden und eine
ein=
heitliche Karte ausgegeben wird. — Stadto. Aßmuth
bean=
tragt, Beſchluß dahin zu faſſen, daß wenigſtens ein Holzplatz im
Nordbezirk und einer im Südbezirk beibehalten wird, desgleichen ein
Verkaufsplatz für Braunkohlen.
Stadtv. Emmerling iſt der Anſicht, daß die Holzverkaufsplätze
nur ſo lange aufrechterhalten werden können, als die Stadt mit Holz
beliefert wird. Aber dringend möchte er raten, die Bewirtſchaftung
der Braunkohle beizubehalten; auch in Beſſungen ſollte man eine
Ver=
kaufsſtelle einrichten. Die Stadt habe in ihrer Braunkohlengrube einen
wichtigen Preisregulator auf dem Brennſtoffmarkt, den ſie nicht aus der
Hand geben dürfe. — Beig. Ritſert bittet, die ganze Frage noch
14 Tage in der Schwebe zu halten, dann könne man überſehen, wie die
freie Bewirtſchaftung wirke. Ein Ueberſchuß ſei bei dem Holzverkauf
nicht erzielt worden, ſondern ein Fehlbetrag. — Stadtv. Heß betont,
daß wohl alle ſich darüber einig ſeien, daß der Städtiſche Holzverkauf
ſegensreich gewirrkt habe, beſonders, weil ſich jeder das Holz
zeutner=
weiſe zum normalen Preiſe holen konnte. Er erkenne aber an, daß ſich
das nicht fortſetzen laſſe, nachdem die freie Wirtſchaft eingeſetzt habe.
Er möchte aber dringend befürworten, daß zwei Verkaufsplätze für die
Braunkohlen beibehalten werden. — Stadtv. Werner regt an, mit
den Kohlenhändlern ins Benehmen zu treten, daß dieſe die
Braun=
kohlen ohne Aufſchlag auch zentnerweiſe abgeben. — Der
Oberbür=
germeiſter betont, daß die Verwaltung ja nun Gelegenheit hatte,
die Meinung der Stadtverordnetenverſammlung in dieſer wichtigen
Frage kennen zu lernen. Die Verwaltung könne aber ihre
Maßnah=
men nur treffen, wenn ſie eine Ueberſicht habe, und darum möchte er
bitten, das Vertrauen in die Verwaltung zu ſetzen, und die nächſten drei
Wochen abzuwarten. Zeigt es ſich, daß die jetzt vorgebrachten Bedenken
berechtigt ſind, ſo werde die Verwaltung nicht zögern, ſofort die
erfor=
derlichen Maßnahmen einzuleiten. — Stadtv. Frau Lack wünſcht eine
Gleichſtellung des Preiſes bei der Abgabe der Kohle auf der Grube. —
Beig. Ritſert erwidert hierzu, daß dies bereits erfolgt ſei. Der
geringe Unterſchied beim Kleinverkauf rechtfertige ſich damit, daß dieſer
erhebliche Zuſchüſſe erfordere.
Stadtv. Morgenſtern fragt an, was die Verwaltung zu tun
beabſichtige, um die Kartoffelverſorgung der dem Wohlfahrtsamt
unter=
ſtehenden Perſonen ſicherzuſtellen? Ferner bemängelt er, daß die
Stadt=
verordneten noch immer nicht die verſprochene Geſchäftsordnung zu
Ge=
ſicht bekommen haben. Es ſcheine die Praxis zu beſtehen, den neuen
Stadtverordneten immer die Geſchäfrsordnung in baldige Ausſicht zu.
ſtellen und dieſe dann ſo lange zu vertröſten, bis die Amtszeit vorüber
ſei. Bei der nächſten Periode beginne dann das Spiel von neuem. —
Der Oberbürgermeiſter bemerkt hierzu, daß die Verwaltung
gewohnt ſei, daß man ihr immer die beſten Abſichten unterlege. Die
Geſchäftsordnung werde aber demnächſt dem Hauſe vorgelegt werden. —
Beig. Daub: Die Stadt habe auch in dieſem Jahre wieder eine
Hilfs=
aktion eingeleitet, um die bedürftige Bevölkerung mit Kartoffeln zu
verſorgen.
Beig. Ritſert teilt ferner mit, daß der Heſſiſche Verkehrsverband
um Erhöhung ſeines Beitrags von 100 auf 150 Mark nachgeſucht habe,
was bewilligt worden ſei.
Stadtv. Drach bringt Klagen von Handwerksmeiſtern vor, daß
ihre Rechnungen nicht bezahlt würden. — Stadtv. Frau Lack bringt
Klagen vor über mangelhafte Milchbelieferung und über die Höhe des
Milchpreiſes. — Stadtv. Dr. Nöllner iſt der Anſicht, daß die Klagen
erſt aufhören werden, wenn die Milch vollſtändig freigegeben ſei. Man
ſei in anderen Städten ſchon längſt zur ſreien Milchwirtſchaft
über=
gegangen. — Beig. Daub erklärt hierzu, daß die Stadt durch die
Reichsverordnung zu der teilweiſen Milchbewirtſchaftung verpflichtet ſei.
Man könne ſich über die Reichsverordnung nicht hinwegſetzen. Im
übri=
gen ſei auch er der Anſicht, daß erſt durch die vollſtändgie Freigabe der
Milch eine geregelte Belieferung gewährleiſtet ſei.
Gegen 8 Uhr trat die Verſammlung in die geheimen Beratungen ein.
Parlamentariſches.
sw. Der Schulausſchuß des Landtages trat geſtern in
die zweite Beratung der Schulgeſetznovelle ein, nachdem ſich die
Frak=
tionen an den beiden Tagen vorher damit befaßt hatten. In Artikel 1,
der die Aufgaben der Volksſchule umſchreibt, wurden die Worte „
natio=
nale Bildung” erſetzt durch „ſtaatsbürgerliche Bildung im Geiſte des
deutſchen Volkstums” Bei Artikel 3 erklärte der Finanzminiſter, daß
er ſich wegen der Einrichtung des 9. Schuljahres eine Prüfung der
Sach=
lage vorbehalten müſſe. In Artikel 4 hatte der Wortlaut einer
Beſtim=
mung über die Berückſichtigung konfeſſioneller Minderheiten zu
Be=
denken Anlaß gegeben. Der Ausſchuß gab der Beſtimmung eine
dem=
entſprechende neue Faſſung. Im Artikel 13 erfährt die Beſtimmung
über die Ueberwachung des Religionsunterichts eine Aenderung. Ark.
18, der von den Mittelſchulen handelt, wird von der Mehrheit des
Aus=
ſchuſſes geſtrichen.
Deutſcher Reichstag.
wd. Berlin, 29. Sept. Dem Reichstage iſt eine
Darſtel=
lung der Arbeit der Wuchergerichte für 1920 zugegangen.
Danach ſind im Reiche 27 524 Verfahren anhängig geworden, davon in
Heſſen 194. Auf Freifdrechung wurde erkannt in 23 397 Fällen,
davon in Heſſen in 21 Fällen. Zu Geldſtrafen wurden verurteilt 11 920
Perſonen, davon in Heſſen 107. Freiheitsſtrafen (ohne Zuchthaus)
wur=
den verhängt in 7676 Fällen, davon entfallen auf Heſſen 56. In
Zucht=
hausſtrafe wurden im Reiche 24 Perſonen genommen. Schließlich iſt in
79 Fällen auf Unterſagung des Handelsbetriebes erkannt worden.
wd. Berlin, 29. Sept. Im ſozialpolitiſchen Ausſchuß
des Reichstages ſtand heute der Geſetzentwurf der Aenderung
des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte zur Beratung. Den Kern der
Verhandlungen bildete ein Antrag Hoch (Soz.), das
Arbeitsmini=
ſterium zu erſuchen, bis zum Wiederzuſammentritt des Reichstags im
Oktober einen Abänderungsvorſchlag zu dem Entwurf zur Aenderung
der Reichsverſicherungsordnung vorzunehmen, der die Eingliederung
er Angeſtelltenverſicherung in die Invalidenverſicherung durchführt. —
Abg. Giebel (Soz.) begründete den Antrag. Sparſamkeit, Oekonomie
der Organiſation forderten die Verſchmelzung des Verſicherungsweſens.
Abg. Erkelenz (Dem.) gab einen Ueberblick über die geſchichtliche
Entwickelung der Angeſtelltenverſicherung. Dieſe leiſte mehr, als die
Invalidenverſicherung. Der Redner befürwortet die Entſtaatlichung des
Verſicherungsweſens und eine großzügige Selbſtverwaltung in der
An=
geſtelltenverſicherung. — Der ſozialpolitiſche Ausſchuß wandte ſich
dar=
auf einer Reihe von Petitionen zu, gemäß einem Antrage des Vereins
der Penſionäre und Invaliden der Staaatsbetriebe, und beſchloß der
Ausſchuß, die Regierung zu erſuchen, daß die Bezüge der Beamten den
Teuerungsverhältniſſen entſprechend aufgebeſſert werden. Es ſtanden
ſchließlich noch zwei Anträge Hoch (Soz.) auf der Tagesordnung, welche
ſom Arbeitsminiſterium ſtatiſtiſche Unterlagen verlangten. Dieſe
An=
träge wurden angenommen.
Die Exploſions=Kataſtrophe bei Oppau.
Die Zahl der Opfer.
Ludwigshafen, 29. Sept. (Wolff.) Nach der geſtern
veröffentlichten Totenliſte beträgt die bisherige Zahl der
Toten 428, von denen noch 67 unerkannt ſind. Die Zahl der
Vermißten beläuft ſich auf 199.
Die Hilfsaktion.
Berlin, 29. Sept. (Wolff.) Das deutſche Rote
Kreuz wurde benachrichtigt, daß die Neu=Yorker Staatszeitung
neuerdings im Auftrage des Central Relief Comitees einen
Sammelbetrag von über einer halben Million Mark für
Unter=
ſtützung der Notleidenden in Oppau durch Kabel
über=
wieſen habe.
Berlin 29. Sept. (Wolff.) Der bekannte Philanthrop
Großkaufmann Nathan Strauß in Neu=York überwies an
das Wolffbureau die Summe von 100 000 Mark zugunſten der
Opfer der Oppauer Exploſion mit dem Auftrag, den Betrag
zur Unterſtützung der Kinder zu verwenden. Das Wolffbureau
gab die Spende an den Reichshilfsausſchuß für Oppau weiter
und erhielt die Zuſicherung, daß die Summe dem Wunſche des
hochherzigen Spenders entſprechend verwendet würde.
Berlin 29. Sept. (Wolff.) Der
Reichshilfsaus=
ſchuß für Oppau gibt bekannt, daß außer den bereits
ge=
nannten Spenden=Annahmeſtellen ſich auch die Sparkaſfen
bereit erklärt haben, Beiträge entgegenzunehmen.
ONB. Ludwigshafen, 28. Sept. Auf Veranlaſſung des
bayeriſchen Landwirtſchaftsminiſteriums wurden für die bei der
Exploſion in Oppau Verletzten etwa 3 3 000 Stück Eier aus
dem rechtsrheiniſchen Bayern überwieſen.
* Wir werden um die Aufnahme folgender Zeilen gebeten:
Den unterzeichneten Stellen ſind aus Anlaß der Oppauer
Exploſionskataſtrophe ſo außerordentlich viele
Kundgebun=
gen der Teilnahme und tatkräftigen Hilfsbereitſchaft von allen
Seiten, amtlichen Stellen wie Privaten aus allen Teilen
Deutſch=
lands, ja der ganzen Welt zugegangen, daß es ihnen nicht
mög=
lich iſt, jeden Einzelnen beſonders zu danken. Es wird daher
gebeten, hiermit öffentlich den Dank der unterfertigten Stellen
ausſprechen zu dürfen und in dieſer Form entgegenehmen zu
wollen. Die Bürgermeiſterämter Oppau, Ludwigshafen,
Fran=
kenthal, Edigheim, die Bezirksämter Frankenthal und
Ludwigs=
hafen.
Die Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen.
Der Wortlaut der Note.
Berlin, 29. Sept. (Wolff.) Dem deutſchen Botſchafter
in Paris wurde geſtern folgende Note überreicht:
„Herr Botſchafter! Die alliierten Regierungen nahmen
Kenntnis von der Erklärung, wodurch die deutſche Regierung
die durch den Beſchluß des Oberſten Rates vom 13. Auguſt 1921
aufgeſtellten Bedingungen ausdrücklich angenommen hat; ſie
be=
ſchloſſen deshalb die Aufhebung der wirtſchaftlichen
Sanktionen, die durch den Oberſten Rat vom 7. März 1921
verhängt worden waren, ab 30. September 1921. Sie laden die
deutſche Regierung ein, baldmöglichſt ihre Delegierten zu
bezeichnen, die zuſammen mit den alliierten Sachverſtändigen die
Bedingungen feſtſtellen ſollen, wonach entſprechend den
Beſtim=
mungen des Beſchluſſes vom 13. Auguſt 1921 die Lizenzen
ge=
prüft und aufgeſtellt werden ſollen. Im Namen des Oberſten
Rates habe ich die Ehre, Eure Exzellenz zu bitten, Vorſtehendes
zur Kenntnis Ihrer Regierung zu bringen. Genehmigen Sie,
Herr Botſchafter, die Verſicherung meiner ausgezeichneten
Hoch=
achtung. (gez.) Briand.”
Der Reichsverband der deutſchen Induſtrie
und die Sachleiſtungen an die Entente.
* Berlin, 29. Sept. Nach einer lebhaften Diskuſſion über
die Organiſation der Leiſtungsverbände, an der
ſich auch Negierungskomiiſſar Batocki, der Nachfolger
Gug=
genheimers, beteiligte, wurde, den Blättern zufolge, auf der
Tagung des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie in
Mün=
chen über die Stellung der Induſtrie zu den Leiſtungsverbänden
eine Reſolution angenommen, in der es heißt: „Der
Reichsver=
band der deutſchen Induſtrie erklärt ſich grundſätzlich bereit, nach
allen Kräften die Regierung bei der Durchführung der
Sach=
leiſtungen für die Wiedergutmachung zu
unter=
ſtützen. Dieſe Sachleiſtungen werden nach Möglichkeit in freier
Ausſchreibung erfolgen müſſen. Auch da, wo man zwangsweiſe
die Bildung von Leiſtungsverbänden nicht umgehen zu können
glaubt, iſt ſie ausdrücklich auf den einzigen Zweck der
Sach=
leiſtungen für den Wiederaufbau zu beſchränken, ohne ſie mit
anderen, insbeſondere ſozialpolitiſchen Beſtimmungen zu belaſten.
Die umgeänderte Verordnung des
Reichspräſidenten.
TU. Berlin, 29. Sept. Das Reichsgeſetzblatt veröffentlicht
jetzt die neue Verordnung des Reichspräſidenten
zum Schutze der Republik vom 28. September 1921, die an die
Stelle der Verordnungen vom 29. und 30. Auguſt 1921 tritt. Sie
iſt von dem Reichspräſidenten, Reichskanzler Dr. Wirth und dem
Reichsminiſter des Innern Dr. Gradnauer unterzeichnet und
lautet nunmehr in den hauptſächlichſten Beſtimmungen
fol=
gendermaßen:
Periodiſche Druckſchriften, deren Inhalt zur gewaltſamen
Aende=
rung oder Beſeitigung der republikaniſch=demokratiſchen Verfaſſung oder
der verfaſſungsmäßigen Einvichtungen des Reiches oder eines ſeiner
Länder, zu Gewalttaten gegen Perſonen des öffentlichen Lebens, zum
Ungehorſam gegen Geſetze oder rechtsgültige Verordnungen oder gegen
die innerhalb einer Zuſtändigkeit getrofſenen Verordnungen der
ver=
faſſungsmäßigen Behörden auffordert oder anreizt, können für die
Dauer bis zu 14 Tagen verboden werden. Gleiches gilt für periodiſche
Druckſchriften, deren Inhalt eine Verächtlichmachung der Verordnungen
darſtellt, oder die verfaſſungsmäßigen Organe und Einrichtungen des
Staates in einer den inneren Frieden des Stgates gefährdenden Weiſe
ummer 270,
Darwſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. September 1921.
Eeite 5.
verächtlich macht. Das Verbot kann auf die Dauer von drei Monaten
ansgedehnt werden, wenn die Druckſchrift oder die vorher veobotene
nochmals gegen die Beſtimmungen des Abſatzes 1 verſtößt. Das Verbot
gilt für das geſamte Reichsgebiet und umfaßt auch jene angeblichen
neuen periodiſchen Druckſchriften, die ſich nachher als die alten darſtellen.
Verſammlungen, Vereine und Kundgebungen können außerdem nach
Arbibel 123 der Reichsverfaſſung verboten werden, wenn die Beſorgnis
begründet iſt, daß in den Verſammlungen Crörterungen ſtarrfinden, die
zur gewaltſamen Aenderung oder Beſeitigung der repubbikaniſch=
demo=
kratiſchen Verfaſſung oder der verfaſſungsmäßigen Einrichtungen des
Reiches oder eines ſeiner Länder oder zur Gewalttätigkeit gegen
Per=
ſonen auffordern.
Der Frieden mit Amerika.
Annahme im Auswärtigen Ausſchuß.
Berlin, 29. Sept. (Wolff.) Heute berichtete in einer
ver=
traulichen Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstages
in Anweſenheit des Reichskanzlers Reichsminiſter des Aeußern
Dr. Roſen über die Aufhebung der wirtſchaftlichen
Sanktionen und über den deutſch=amerikaniſchen
Vertrag. Nach mehrſtündiger Ausſprache beſchloß der
Aus=
wärtige Ausſchuß auf Anregung ſeines Vorſitzenden Dr.
Streſe=
mann bei vier Stimmenthaltungen, dem Reichstag die
Zuſtim=
mung zu dem Geſetze betreffend den am 25. Auguſt vereinbarten
deutſch=amerikaniſchen Vertrag über die Regelung der
deutſch=
amerikaniſchen Beziehungen zu empfehlen.
Die oberſchleſiſche Frage.
Genf, 29. Sept. (Wolff.) Die Schweizeriſche Depeſchenagentur
bezeichnet Gerüchte, wonach die Entſcheidung des Rates in der
ober=
ſchleſiſchen Frage ſich der Sforza=Linie nähern werde.
Gleichzeitig heißt es, daß der Rat ſich in hohem Maße von dem
Gut=
achten beeinfluſſen laſſen werde, das in der Denkſchrift der Amſterdamer
Gewerkſchafts=Internationale von allen Komiteemitgliedern, darunter
den polniſchen Vertretern, abgegeben wurde und daß die Denkſchrift eine
Löſung ermögliche, die ſowohl die Zuſtimmung der deutſchen wie der
polniſchen Arbeitermaſſen in Oberſchleſien finden würde.
Das Journal de Geneve erfährt, daß der Viererrat am
Diens=
tag die Erklärungen der dier hier eingetroffenen oberſchkeſiſchen
Perſönlichkeiten entgegennahm, und zwar des Bergrats Geiſenheimer
vom Berg= und Hüttenderband Oberſchleſien und des Sekretärs der
freien Gewerkſchaften Karinger auf deutſcher Seite und der Herren
Ro=
bianowſki und Kodd auf polniſcher Seite.
Die iriſche Frage.
London, 29. Sept. (Wolff.) Reuter. In der Antwort an de
Valera hebt Lloyd George nochmals die Nutzloſigkeit eines
weiteren Austauſches Prinzipieller Mitteilungen hervor und betont, daß
der Standpunkt der Regierung unabänderlich ſei. Demungeachtet
knüpft Lloyd George an dieſe Feſtſtellung die bereits gemeldete
Einla=
dung zu der in London am 11. Oktober ſtattfindenden Konferenz auf der,
wie es wörtlich heißt, „wir mir Ihren Delegierten als Wortführern des
Volkes, das Sie vertreten, zuſammentreffen können”
London, 29. Sept. (Wolff.) Reuter. Lloyd George ſandte
vormittags telegraphiſch ſeine Antwort an de Valera ab. Der
Text wind erſt veröffentlicht, wvem die Depeſche in Dublin
angekom=
men iſt.
London, 29. Sept. (Wolff.) Reuter. Die Antwort der
Re=
gierung an de Valera verſichert von neuem, daß die Regierung die
fundamentale Lage, die für das Beſtehen des Reiches von vitaler
Bedeutung ſei, nicht ändern könne. Die Sinnfeiner werden zu einer
Konferenz eingeladen, die am 11. Oktober in London ſtattfinden foll.
Die griechiſchen Truppen beziehen
Winterſtellungen.
TU. Athen, 29. Sept. In Kleinaſien iſt der Winter bereits
eingetreten. Die Truppen haben ihre feſten Winterſtellungen gerade
noch rechtzeitig erreichen können.
Streik und Arbeitsloſigkeit in England.
London 28. Sept. (Wolff.) In Süd=Wales haben heute
wei=
tere Kohlenbergwerke die Arbeit eingeſtellt. Die Zahl
der feiernden Bergarbeiter wird auf 80 000 geſchätzt. Die Not iſt ſehr
groß.
London, 28. Sept. (Wolff.) Wie die Blätter melden, fand
heute nachmittag in Shoreditch eine große
Arbeitsloſenkund=
gebung ſtatt. Es wurde die Rote Fahne geſungen und einer der
Redner erklärte, es werde dieſen Winter Bürgerkrieg geben, wenn man
das Proſlem der Arbeitsloſigkeit nicht in befredigender Weiſe regeln
werde. Die von 2000 Arbeitsloſen beſuchte Verſammlung nahm nach
Entgegennahme des Berichtes über die Unterredung zwiſchen den
Lon=
doner Arbeiverbürgermeiſtern und Lloyd George eine Entſchließung an,
in der erklärt wird, daß die Arbeitsloſen ſich nicht länger mit leeren
Verſprechungen begnügen, und vor nichts zurückziehen werden, um ihre
Forderung nach Arbeit oder voller Unverſtützung zu erzwingen.
Die amerikaniſche erkennt die mexikaniſche
Regierung an.
TU London, 29. Sept. Aus Mexiko wird berichtet, daß die
zwiſchen Mexiko und den Vereinigten Staaten geführten Verhandlungen
ſoweit gediehen ſind, daß die amerikaniſche Regierung bereit
ſei, die mexikaniſche Negierung anzuerkennen.
Letzte Nachrichten.
TU. Berlin, 29. Sept. Das Reichskabinett hat ſich in
ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Beſteuerungdes Tabaks
befaßt. Es wurde beſchloſſen, daß die Verordnung vom 4. Juli
1921 bezüglich der Beſteuerung des Tabaks am 1. Oktober 1921 in
Kraft trete. Doch wurde in Ausſicht genommen, bei den Zöllen
für Rohſtoffe Erleichterungen zu ſchaffen.
wd. Berlin, 29. Sept. Die Regierungsvorlage über die
Er=
höhung aller Frachtſätze im
Eifenbahngüter=
verkehr um 30 Prozent hat die Zuſtimmung der ſtändigen
Tarifkommiſſion der Staatseiſenbahnen und des vorläufigen
Verkehrsbeirates gefunden. Die Erhöhung tritt ſomit zum
1. November 1921 in Kraft. Die Perſonentarif= werden am
1. Dezember erhöht.
Kaſſel, 29. Sept. Von politiſchen Gegnern zu Tode
miß=
handelt wurde in dem kleinen Ort Grebenſtein bei Kaſſel das
Mitglied des Jungdeutſchen Ordens namens Koch. Dieſer kam
von einer Kneiperei und geriet beim Nachhauſeweg in erregte
Auseinanderfetzungen mit einigen Arbeitern, in deren Verlauf
Koch das Hakenkreuz von der Bruſt geriſſen wurde. Er ſelbſt
wurde zu Boden geworfen und mit Füßen getreten. Die
Miß=
handlung hatte zur Folge, daß Koch in das Krankenhaus
einge=
liefert werden mußte, wo er verſtarb. Als Täter iſt der
Arbei=
ter Voigt mit drei Mittätern verhaftet worden.
TU. London, 29. Sept. Aus Tokio wird gemeldet, daß
durch einen Zyklon ein großer Teil der japaniſchen Stadt
Na=
goha zerſtört wurde. Eine große Anzahl Schiffe iſt
unter=
gegangen."
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimme die Nedaktion
keinerlei Vexantwortung; ſür ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umſange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werdih.
— Vor etwa 5—6 Jahren ſpurde einmal im Herrngarten
der Hauptweg vom Schloßgartenplatz nach dem Theaterplatz und auch
dieſer ſelbſt mit einer Streu von hartem und glasſcharfem Baſaltgrus
ver=
ſehen. Die Körner wirken wie eine Raſpel auf das teuere Schuhzeug
der Paſſanten und machen das Begehen zu einer Widerwärtigkeit. Die
Körner betten ſich nicht in den Untergrund und verlieren nichts an ihrer
Form und Scharfkantigkeit, wit der ſie einen ganz unnötigen Verſchleiß
der Schuhſohlen beuirken. Das Immer=breiter=werden des Weges
be=
weiſt, wie gerne man dahin tritt,ewo die Körner niht unter dem Fuße
gefühlt werden. Es würde den wärmſten Dank Vieler erwechen, wenn
dieſe unpaſſende Beſchotterung vollſtändig fortgeräumt und durch etwas
Beſſeres (Beſſunger Kies) erſetzt werden wu
Spiel, Sport und Turnen.
* Radſport. Deutſches Sportabzeichen. Die Bewerber
um das Deutſche Sportabzeichen, die die Abſicht haben, die
vorgeſchrie=
bene Leiſtung im Radfahren: „Einer=Strecken=Fahren”
aus=
zuführen, werden hierdurch aufgefordert, ſich dieſerhalb an den vom
Reichsausſchuß für Leibesübungen beauftragten erſten Vorſitzenden des
Velozipedklubs Darmſtadt, Herrn Karl Bauer, Darmſtadt,
Wilheſ=
ninenſtraße 21, zu wenden. Die nächſten Prüfungen werden von dieſem
Herrn am Sonntag, den 2. Oktober, abgenommen, und es iſt dringend
erforderlich, daß die Intereſſenten ſich rechtzeitig informieren.
* Damenhandball=Werbeſpiel. Am Sonntag findet
nach dem Verbandsſpiel gegen F.=Kl. 07=Bensheim in
Griesheim ein Handball=Wevbeſpiel zweier Damenmannſchaften ſtatt.
Die Favoriten ſind: „Vorwärts”=Bockenheim und V. f. B. 19=Frankfurt
a. M.=Riederwald. Die Damen von „Vorwärts” ſind Meiſter in ihrem
Kreiſe, V. f. B. 19 iſt bekannt in Frankfurt und dies allein gibt ſchon
die Gewähr, daß bei dieſem neuen Spiel guter Sport bei Damen
ge=
boten wird. Der Beſuch iſt ſehr zu empfehlen, zumal dies das erſte=
Spiel iſt, welches in der Umgegend von Darmſtadt geboten wird.
* Sportverein Darmſtadt E. V. 1898. Im Anſchluß
an die geſtrigen Ausführungen geben wir nachſtehend die
Verbands=
ſpiele der weiteren Mannſchaften am kommenden Sonntag bekannt:
Ensgraber=Mannſchaft gegen F.=C. Germania=Arheilgen 1.
Mann=
ſchaft in Arheilgen; 2. Mannſchaft gegen F.=C. Germania=Arheilgen
2. Mannſchaft am Böllenfalltor; 3. Mannſchaft gegen F.=C. Germania=
Arheilgen 3. Mannſchaft in Arheilgen; 4. Mannſchaft gegen F.=C.
Germania=Avheilgen 4. Mannſchaft am Böllenfalltor.
Die Spiele am Böllenfalltor finden nachmittags, gleichzeitig mit den
Spieſen der Liga= und Liggerſatzmannſchaften und zwar auf dem
Uebungsplatz ſtatt. Die Ensgrabermannſchaft ſteht mit vier Punkten
und einem Torverhältnis von 8:3 mit an führender Stelle in der A=
Klaſſenrunde im Gau Bergſtraße. Germania=Arheilgen beſitzt eine
aus=
gezeichnete Hintermannſchaft, ſodaß Darmſtadts Sturm ſein Möglichſtes
leiſten muß. Der Geiſt, der in der Ensgrabermannſchaft herrſcht, wird
ſeinem Namen weiterhin Ehre machen. Auch die unteren Mannſchaften
haben i ihren bisherigen Spielen gegen F.=A. Union der Beſſunger
Turngemeinde und gegen F.=C. Viktoria=Griesheim belvieſen, daß ſie
achtbare Gegner darſtellen. Alle Spiele dürfen das Intereſſe des
Darm=
ſtädter Publikums beſitzen. Die 5. Mannſchaft erledigt vormittags auf
dem Uebungsplatz am Böllenfalltor ihr Rückſpiel gegen die 3.
Mann=
ſchaft F.=V. Germania 1911, Eberſtadt.
Ligamannſchaft: Darmſtadts Elf tritt zu dieſem Spiele mit
komplettem Sturm an, um auf jeden Fall gegen Lindenhofs
hervor=
ragende Hintermannſchaft zählbare Erfolge erzielen zu können. In
der Stürmerreihe Lindenhofs iſt der Halbrechte hervorzuheben, der
ei=
nem eifrigen Spiele zum Tove huldigt und nebenbei bemerkt auch
ſchie=
ßen kann. Darmſtadts Verteidigung und Torwart wird, wenn ſie in
alter Friſche und mit der erfonderlichen Energi= in den Kampf geht,
hoffentlich auch am kommenden Sonntag der Lage Herr werden. Der
Beſuch des Spieles am kommenden Sonntag kann nicht genug empfohlen
werden, beſonders denen, welchen ein Miverleben des Treffens gegen den
Odenwaldmeiſter am vergangenen Sonntag in Mannheim=Waldhof
ver=
ſagt war.
* Freie Tärngemeinde Darmſtadt (Fußball=Abteilung).
Während kommenden Sonntag die 2. Mannſchaft auswärts ſpielt, ſtehen
ſich auf dem Sportplatz, Eſchollbrücker Straße 28 (gegenüber dem neuen
Garniſonlazarert), die 1. Mannſchaft gegen die gleiche der Freien
Turn=
gemeinde Erzhauſen im Verbandsſpiel (4=Klaſſe) gegenüber. Nach den
letzt erzielten Reſultaten der Darmſtädter Mannſchaft iſt man allgemein
auf das Zuſammentreffen mit dieſer als ſpielſtark bekannten Mannſchaft
geſpannt, und iſt ein Beſuch des Spieles für Fußballfreunde ſehr zu
empfehlen. Vormittags ſtehen ſich ebenfalls im Verbandsſpiele die 1.
Jugendmannſchaft gegen die 1. Jugendmannſchaft Wixhauſen gegenüber.
Wixhauſen3 Jugend beſitzt die gute Ausbildung ihrer Sondermannſchaft
und wird die Darmſtädtre Jugend alles daran ſetzen wüſſen, um nicht
abermals gegen dieſe Mannſchaft ungünſtig abzuſchneiden.
Die Winterarbeit der Leichtathleten.
sch. Nach Beendigung der Wettkampfzeit ſchließt ſich die
Vor=
bereitungszeit für die nächſtjährige Saiſon an.
Neben anderem ſind zwei Hauptfaktorern, die die Winterarbeit
aus=
machen: Waldlauf und Hallentraiſing. Die Leichtathletikabteilung des
Sportvereins 98 gibt ihr Winteryrogramm wie folgt bekannt: Beginn
der regelmäßigen Uebungs=Waldläufe am Sonntag, den 2. Oktober,
vor=
mittags halb 11 Uhr, Stadion. Der Waldlauf iſt für alle Leichtathleten
verbindlich. In den erſten Wochen wird beſonderer Wert auf
Atmungs=
regelung gelegt.
Das Hallentraining beginnt am Donnerstag, 6. Oktober, 8—10 Uhr
(Sporthalle Schutzpolizei) und findit wöchentlich einmal ſtatt. Die
Ein=
richtungen der Halle ermöglichen, alle Uebungsgruppen durchzuführen.
Kraftübungen, Schnellkraftübunget, Ausdauerübungen, allgemeine
Gymnaſtik, ſchwediſche Sproſſenwand, Hammerſchwingen, Boxball,
Seil=
ſpringenn, vorbereitende Uebungenſzur Wettkampftechnik. Zum erſten
Male wird auch im Wintertraininc die Maſſage beibehalten. Nur die
regelmäßige Anwendung dieſes Hilßmittels wird die Erwartungen
er=
füllen. So werden alle Faktoren vireinigt, um im Laufe des Winters
eine Summe Lebensenergie aufzuſteichern für die Prüfungen in den
nächſtjährigen Wettkämpfen.
Die Entwickelung des ſyortlichen Schwimmens.
Von A. Gießminn=Darmſtadt.
Weit in die Urzeit der Menſchhöt können wir die Entwickelung
ein=
zelner Körperübungsarten verfolgen ſund es iſt intereſſant feſtzuſtellen,
daß wir im Allgemeinen heute gerade diejenigen Uebungsarten als
volks=
tümliche, d. h. für die große Maſſe geeigneten, bezeichnen können, welche
die älteſte Geſchichte haben. Es ſind das ſolche, welche der Menſch der
Vorzeit im Kampf mit der Natur, im Kampf gegen Menſch und Tier
am notwendigſten brauchte; körperliche Fähigkeiten, wie wir ſie auch heute
noch in den volkstümlichen Uebungen, dem Lauf, Sprung, Wurf und im
Schwimmen finden.
Lauf und Sprung brauchte der Menſch der Vorzeit zum Verfolgen
des Wildes, oder Rettang ſeines Leben. Den Wurf (Speer= und
Stein=
wurf) zur Erlegung des Wildes oder Verteidigung im Kampf. Das
Schwimmen zum Ueberqueren von Böchen und Flüſſen auf Jagd und
Kriegsfahrten. Beſonders bezüglich des Schwimmens muß man ſich
zu=
rückverſetzen in eine Zeit, wo weite Gebiete der Länder von
ungedämm=
ten Wildwaſſern durchzogen, wo Brüicken und Schiffe eine Seltenheit
wa=
ven. In jenem Zeitalter, kann man luohl mit Beſtimmrheit ſagen, hatte
die Fertigkeit des Schwimmens, ſeine höhſte praktiſche Bedeutung.
Ver=
folgt man nun die Entwickelung dieſer horgenanntem Uebungsarten
wei=
ter, ſo wird man finden, daß in den folgenden Jahrhunderten die Lauf=,
Sprung= und Wurfübungen eine außerordentliche Pflege gewoſſen haben.
Die Technik dieſer Uebungen erreichte msbeſondere im alten
Griechen=
land eine Höhe, die wir auch heute noch nicht auf allen Gebieten erreicht
haben.
Auch das Sckhſvimmen wurde in alle früheren Jahrhunderten
ge=
pflegt und geſchichtliche Ueberlieferungen ſagen uns, daß es auch ſchon
in früheren Zeiten vorzügliche ausdauemde Schwimmer gegeben hat.
Ueberall wo Menſchen an größeven Geſuäſſern wohnten, da zog es
be=
ſonders die Jugend zum Schwimmen. Aber das damalige Schwimmen
ging in den meiſten Fällen nicht über ein einfaches Naturſchwimmen
hinaus, einem Schvimmen, wie wir es heute noch bei Naturvölkern oder
auch in Deutſchland, in kleinen abgelegenen Oxten, wo jede Anleitung
fehlz. beobachten können.
Die Wiege der eigentlichen entzwicklungsfähigen Schwimnſtechnik ſtand
in England. Angeregt durch die Arbeit der Engländer auf dieſem
Ge=
biete wurden dann in den Jahren 1878 und 1879 die erſten
Schwimm=
bereine in Verlin und Hamburg gegründet, woran ſich im Jahre 1886
der Zuſammenſchluß aller deutſchen Schwimmbereine zu einem
Schwimm=
verbande angliederte.
Seit Gründung dieſes Verbandes hat die Entwickelung des
ſport=
lichen Schwimmens in Deutſchland, nachn einem Stillſtand von
Jahr=
hunderten, einen glänzenden Aufſtieg durchgemacht, ſo daß wir heute eine
der erſten Stellen derjenigen Länder einnehmen, in welchem das
Schwin=
men beſonders gepflegt wird. Dieſe Entwikelung wurde beſonders durch
Wettkämpfe gefördert, welche in den immer zahlreicher werdenden
Ver=
einen des Deutſchen Schwimmverbandes durchgeführt wurden. Ebenſo
wurde durch den Bau von modernen Hallenbädern, welche die Pflege des
Schwimmens auch im Winter zuließen, der Aufſtieg des ſportlichen
Schwimmens ſehr gehoben.
„Während zu Beginn der Entwickelungszeit im allgemeinen nur das
Bruſtſchvimmen und die unterſte Stufe des Rückenſchwimmens bekannt
waren, ſo verfügen wwir heute über Schſvimmartem, welche in den
ver=
ſcbiedenen Körperlagen eine hochentwickelte Technik zeigen, die es
ermög=
licht, daß jetzt über 100 Meter Zeiten geſchwommen werden, die im
Ver=
gleich wir Zeiten, welche in den erſten Entwickelungsſtufen der einzelnen
Schwimmarten geſchvommen wurden, ſich um 30—40 Sekunden verbeſſert
haben.
So ſind heute die deutſchen Beſtzeiten über 100 Meter im freien
Waſſer ſür Bruſtſchwimmen: 1:192/o Minuten. für Rüchenſchwimmen:
1:17.2 Minutem. für Seitenſchwimmen: 1:14,6 Minuten, für Hand=üiber=
Hand=Beinſchlagſtil (auch Crawe genannt): 1:042 Minuten.
Wie aus dieſer Aufſtellung erſichtlich, ſteht das Hand=üiber=
Hand=
ſchwimmen in Bezug auf Schnelbigkeit an der Spitze und haben wir in
dieſem Schwimmſtil den bisherigen höchſten Ttand der Entwickelung der
Schſvimmtechnik erreicht.
ie Technik des Schimmens bildetz eine Wiſſenſchaft, welche lang
jährige Erfahrung, ſcharfe Beobachtung und Nachdenben erfordert. Das
kann man leicht erſehen, wen man z. B. die Fortbewegung des
menſch=
lichen Körpers beim leicbtathletiſchen Lauf mt der Fortbewegung durch
Schwimmen vergleicht: Beim Lauf befindet ſich der menſchliche Körper in
feinem natürlichen Elewent, der Luft. Die Stellung iſt eine aufrechte,
die Laufbewegungen narürlich und von Kindheit an gewohnt, wenn auch
ſelbſtverſtändlich für den ſportlichen Lauf eme beſonders ausgebildete
Technik geh
Weit ſchvieriger dagegen iſt die Durchführung des Sckivimmens:
Der menſchliche Körper befindet ſich
nem Element, welches ihm von
Natur aus fremd, und an das er ſich erſt gewöhnen muß.
Die Lage iſt eine horizontale, in der Bewegungsform ungewohnte.
Die Bewegungen der einzelnen Glieder, welche zur Fortbewegung dienen
ſollen, kommen im gewöhnlichen Leben kaum vor und ſetzen
Muskel=
partien in Tätigkeit, die ſonſt wenig gebraucht werden. Dazu kommt der
große Widerſtand des Waſſers, die Schwierigkeit der Atmung, Waſſerdruck
und Waſſertempevatur.
der Hände und Füße, Schwerpunktlage des Schwimmers in horizontaler
Stellung uſw. Aber gerade all dieſe erhü’ten Anforderungen bedingen
den außerordentlichen Weik des Schwimnens, denn an den
Wider=
ſtänden ſoll ſich der Körper bilden.
Die heutige Entwickelung des ſportlichen Schwimmens ſtellt eine
Summe nicht nur körperlicher, ſondern auch geiſtiger Arbeit dar. Auf
breiter, gut vorbereiteter Grundlage iſt man in den Vereinen des
Deut=
ſchen Swchimmerbandes beſtrebt, über eine wertvolle
Durchſchnitts=
ausbildung hinaus, zu Höchſtleiſtungen zu kommen, die als letztes Ziel,
neben einer weiteren Vervollkommnung der Technik, die durchgreifendſte
körperliche Ausbildung unſerer Jugend herbeizuführen ſucht.
Im Laufe der Zeit haben ſich in Deutſchland einige ſogenannte
„Schwimmzentralen” gebildet, d. h. Städte, in welchen das Schwimmen
beſonders gebflegt und eine höhere Entwickelung erreicht hat. Zu dieſen
Städten können wir heute auch Darmſtadr zählen. In verſchiedenen
Schwimmerriegen hieſiger Turngemeinden und im Schwimmklub „Jung=
Deutſchland” wird eifvig gearbeitet, die Entwickelung und Technik des
Schwimmens zu fördern. Davmſtadt iſt der Boden, aus dem anläßlich
des vorjährigen Verbandsfeſtes verſchiedene Höchſtleiſtungen im
Schwim=
men hervorgegangen ſind. So beſaß auch der Schwimmhlub „Jung=
Deutſchland” in der leider verſtorbenen Lilly Fricke eine Schlvimmerin,
welche Höchſtleiſtungen hervorbrachte. Weiterhin beſitzt der Kluh in dem
jugendlichen E. Dingeldey den beſten deutſchen Seitenſchwimmer über
400 Meter.
Das in Darmſtadt am 1. und 2. Oktober ſtatrfindende Internationale
Schwimmfeſt, veranſtaltet vom Schwimmklub „Jung=Deutſchland”, wird
am beſten geeignet eſin, jedem Indereſſenten ein umfaſſendes Bild der
Endwickelung des deutſchen Schwimmſportes zu geben. Dieſer Einblick in
das „Weſen des Schwimmſportes” kann die Gewißheit geben, daß im
Verein mit „Turnen, Spiel und Sport”, das Schwimmen beſonders
ge=
eignet iſt, unſere Volks= und Jugendkraft wieder auf eine geſunde Höhe
zu bringen.
Landwirtſchaftliches.
w. Erbach, 29. Sept. Kreisobſtbauausſtellung. Alle
Indereſſenten ſeien nochmals an dieſer Stelle auf die am Sonntag, den
2., und Montag, den 3. Oktober 1921, in dem Räumen des neuen
Schul=
hauſes in König ſtattfindende Kreisobſtbauausſtellung
hin=
gewieſen. Die Ausſtellung wird am Sonntag, mittags 1 Uhr, feierlich
eröffnet und bleibt bis zum Eintritt der Dunbelheik zur Beſichtigung
frei. Am Montag iſt ſie wieder von vormittags 10 Uhr an offen. Schluß
der Ausſtellung und Preisverteilung iſt am Montag mittag um 4 Uhr.
Nach den einlaufenden Anmeldungem iſt mit einer reichen Beſchickung der
Ausſtellung ſowohl durch die einzelnen Ortsgruppen, wie ganz beſonders
auch durch Einzelausfteller zu rechnen. Die Ausſtellung dürfte deshalb
jedem Beſucher recht dankbare Anregungen auf dem Gebiete des
Obſt=
beues geben, zumal das zur Ausſtellung gelangende Obſt bei dem
ver=
hältnismäßig guten Ausfall der Obſternte im Odenwald nur
aus=
erleſenes ſein wird. Der Beſuch der Ausſtellung, der in Verbindung
mit einem Ausflug in die herbſtliche Natur des Mümlingtales erfolgen
kann, kann deshalb nur jedem wärmſtens empfohlen werden, dies auch
wieder deshalb, weil in Verbindung mit der Ausſtellung durch die
Land=
wirtſchaftskammer ein Obſtſortenbeſtimmungstag, der dem Obſtzüchtern
auch nur willkommen iſt, abgehalten wird. Ebenſo wie hiernach jeder
Beſucher der Ausſtellung auf ſeine Rechnung kommen wird, dürfte dies
auch für die Ausſteller der Fall ſein, da wertvolle Preiſe in erheblicher
Anzahl zur Prämiierung zur Verfügung ſtehen.
II. Mannheim 29. Sept. (Prib.=Tel.) Auf dem heutigen
Schlachtviehmarkt waren zugetrieben und wurden pro 50 Kilo
Lebendgewicht gehandelt: 229 Kälber 750—1000, 87 Schafe 350—550
40 Schweine 1300—1475 Mark; Ferkel waren 595 vorhanden, das Stück
wurde mit 40—370 Mk. gehandelt.
Handel und Verkehr.
H. Mannheim, 29. Sept. (Prib.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war die Tendenz feſt. Es notierten Weizen 500—505
Roggen 395—400, Gerſte 525—575, Hafer 365—375, Mais 375,
inländi=
ſche Erbſen 500—600, Ackerbohnen 400, Wieſenheu 195—210, Rotkleeheu
205—220, Stroh 60—70, Reis 725—900 Mark.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 29. September in Zürich
4,75 (vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 2,54 (59,20)
Gulden, in Kopenhagen 4,70 (88,80) Kronen, in Stockholm
3,65 (88,80) Kronen, in London 4,29 (97,80) Schilling, in Neu=York
0,81½ Dollar, in Paris 11,50 (125,40) Franken.
Berliner Kurſe vom 29. September.
475,50 29.19.
500,— Hohenlohe Werke 26.19,
520,— 29./9.
529,50 Aſchaffenb. Ze.lſt.. 701,— 799,— Kahla Porzellan .. 1380,— 1410,— Augsb.=Nb Maſch 975.— 993,50 Linde’s Eismaſch. 725, — 698,— Berl.=Anh. Maſch. 565,— Lingel Schuh. . .." 570, — 625, — Bismarckhütte . . . Linke & Hofmann. 819,— Dtſch.=Atlant. Tel. 420,— 550,— Nordd. Gummi . . Dtſch.=Niederl. Tel. 465, — 490,— Orenſtein ......." 1097,50 985.— Deutſche Erdöl . .. 1575,— 1525,— Rathgeber Wagg. 900,— Dt. Kaliwerke. . . 570,— 600,— Roſitzer Zucker.. 750,— 749,75 Dt. Waff. u. Mun. 975,— 11013.— Rütgerswerke 750,— Donnersmarckh. . . 1100. 1300,— Sachſenwerk. 500,— 550. Dynamit Nobel .. 538, — 590,— Siemens Glas. .." 810,— 897, Elberfelder Farben 499,— 529,— Thale Eiſenhütte. 1800,— Elektr. Lieferung. . — Ver. Lauſitzer Glas Gelſenk. Gußſtahl 650,— 620,— Weſtf Eiſ, Langend. 670.— 720, Geſ. f.elekt. Untern. 395, — Wittener Gußſtahl Hanſa Dampfſch. . 360,— 370,— Wanderer Werke". 1200,— 1250,— Hemoor Zement. 790,— 795,— Dtſch. Petroleum. 165,— 1180,- Hirſch Kupfer. . . . . 775,— 733.— Sächſ. Gußſtahl. . . 1200,— 1251,— Höſch Eiſen ...... 930,— 1040,— Steaua Romana. .
Schluß des redaktionellen Teils.
Gottesdienſt der Iſrgelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 30. Sept. Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 00 Min.
Samstag, den 1 Okt. Morgens 8 Uhr 30 Min. —
Sabbataus=
gang 6 Uhr 50 Min.”
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 6 Uhr 60 Min. —
Abends 5 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt in der Eynagoge der Iſraelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 1. Okt. Vorabend 5 Uhr 35 Min. — Morgens
8 Uhr 00 Min. — Nachmittags 4 Uhr 30 Min. — Sabbatausgang
6 Uhr 50 Min.
Sonntag, den 2. Okt.: Erev Rauſch Haſchonoh. Morgens
4 Uhr 30 Min.
Rauſch Haſchonoh.
Montag, den 3. Okt. Vorabend 5 Uhr 35 Min. — Morgens 5 Uhr
55 Min. — Nachm. 4 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr 40 Min.
Dienstag, den 4. Okt. Morgens 5 Uhr 55 Min. — Nachm. 4 Uhr
30 Min. — Feſtesausgang 6 Uhr 40 Min.
Von Mittwoch, den 5. Okt. (Zaum Gedaljoh) ab. Morgens
5 Uhr 15 Min. — Nachm 5 Uhr 30 Min.
Wetterausſichten für Freitag.
Wolkig trocken, nachts kalt, tagsüber mäßig warm, Nordwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 6½ Uhr, Ende 101 Uhr (Sondermiete
Serie 181): „Louis Ferdinand, Prinz von Preußen”.
Landes=Proteſtverſammlung der Gaſtwirtsverbände
Heſ=
ſens um 3 Uhr im Rummelbräu.
* Im geſtrigen Tageskalender war durch ein techniſches Verſehen
die Vorleſung des Oberdada in Zuſammenhang mit der Geſellſchaſt
für freie Philoſophie gebracht worden. Die Geſellſchaft hat mit dieſer
Vorleſung nicht das geringſte zu tun.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich fur den leitenden rolitiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching; für
Sport, Handelsteil n d Lan wirtſchaftliches: Kurt ANitfching; ſür den Anzeigenteil
Amzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lauge. —
Truc und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Säm lich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblat,s” zu richten. Eiwaige Honorarforderungen ſind beizufügen;
nachträglich=
werden nicht berückſichtigt. Uinverlangte Mannſkripte werden nicht zurückgeſend
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Bedeutende
Vorteile in
Verkauf ſoweit Borrat! /
Ia Suppen=Reis Pfd. 3.50 Bohnen, braun 9
Ia Vollkorn= „ „ 4,25 do. bunte
Spauiſcher „ „ 5.00 do. Wachtel
Erbfen, gelb . . Pfd. 2.60
do. Viktoria „ 3.00
do. grün geſp. . 4.00
Ia Graupen . . Pfd. 3.50
4.00
Haferflocken
5.00
Grünkern
Blütenweißes
loſe gewogen
Getr. Miſchobſt Pfd. 4.50
laGemüfe=Nudeln, 3.50
Maccaroni und
Fadennudeln . 7.50
Weizenmehl 0 Pſd. 3.80
Weizengries. . „ 4.50
Maisgries . . . „ 3.20
Gerſten=Kaffee Pfd. 3.70
Malz=Kaffee . . „ 3.90
Schoppen nur 8.50, 9.-u. 10
37798
Leberwurſt
Cocosfett
2 Pfd.=Doſe Mk. 5.00
in Tafeln Mk. 15.00
Voll=Heringe St. 80 Pfg., 10 St. 7.50
Blüten=
weißes
amerik.
Ia Weizenkleie Pfd. 1.50 Futter=Reis . . Pfd. 2.90
Futter=Gerſte
2.40 Futter=Erbſen . 2.00
Zigarren
vorzüglicher
Sualität
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Nr. 11, 2. Sortierung 1/s0 ℳ 1. —
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1ſ20 ℳ I.—
Flachs Spezialmarke //10 ℳ 1.20
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Flachs Hessenprügel //a0 1.50
La Viola
1ſa0 2.—
In Grösse und feiner Gualität sind
diese 3 Marken unerreicht.
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Elisabethenstr. 26 u. Gr. Ochsengasse 1U
gegenilber Restaurant Fink.
(10935mdt
Todes=Anzeige.
Heute nacht 11 Uhr entſchlief ganz uner
wartet infolge Herzſchlages mein
innigſt=
geliebter Mann, unſer guter, treuſorgender
Todes=Anzeige.
Wir erhielten die telegraphiſche Nachricht,
daß unſer guter Vater, Schwieger= und
Großvater
neſais hechutche
hlafen iſ
(11004
Familie Prof. Stammler.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. September 1921.
Nummer 220.
Familiennachrichten
Statt Karten.
Unsere TRAUUNG findet statt:
Samstag, den 1. Oktober, vormittags
11 Uhr, in der Stadtkapelle.
Hilde Kaiser
Arnold Süßmuth.
Statt Karten.
Ihre am Samstag, den 1. Oktober,
nachmittags 2‟, Uhr, in der
Martins-
kirche stattfindende TRAUUNG beehren
sich anzuzeigen
Kätha Germann
Ludwig Schäfer
Wenckstr. 12.
Schwanenstr. 65.
Ihre am Samstag, den 1. Oktober,
2 nachm. 21/, Uhr (nicht 3 Uhr), in
der Pauluskirche stattfndende Trauung
zeigen an
Margarethe Kurze
Ludwig Pfeffer
Orangeriestraße 14.
Stattjeder beſönderen Anzeige.
Heute verſchied ſanft unſere treue,
liebe Mutter, Großmutter und
Ur=
großmutter
Frau
Anna Manrer
geb. Jonghaus
in ihrem 84. Lebensjahre. (11025
Darmſtadt, 29. September 1921.
Im Namen der Familie:
Landgerichtsrat Dr. Maurer.
Die Einäſcherung findet in der Stille ſtatt.
Arst
Todes=Anzeige.
Heute mittag 12 Uhr verſchied plötzlich
infolge eines Herzſchlags mein geliebter
Mann, unſer lieber Bruder und Schwager
Dr. Ernſt Schrader
Profeſſorander Techniſchen Hochſchule.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Darmſtadt, Stützerbach i. Th., Münſteri. W.,
(11046
den 29. September 1921.
Leni Schrader, geb. Klopſch,
Hedwig Dietrich, geb. Schrader,
Pfarrer Albert Dietrich,
Oberregierungsrat Karl Gerſtberger
u. Frau Elſe, geb. Klopſch.
Die Beerdigung findet ſtatt Samstag, den
1. Oktober, nachmittags 3½ Uhr, auf dem
Waldfriedhof.
Heute verſchied plötzlich im Alter von
56 Jahren der außerordentliche Profeſſor
der Philoſophie
Dr. Ernſt Schrader.
Faſt 14 Jahre lang hat er an unſerer
Hochſchule gewirkt. Durch die ihm eigene
Klarheit und Sachlichkeit in der
Behand=
lung des Stoffes, hat er es verſtanden,
unter den Studierenden der Technik den
Sinn für reine Geiſteswiſſenſchaft zu för=.
dern, auf dem Gebiet der Pſychotechnik
hat er das Band mit den techniſchen
Be=
rufen enger geknüpft.
Lehrkörper und Studentenſchaft werden
des edlen Freundes, und des erfolgreichen
Lehrers immer mit Dankbarkeit und Treue
gedenken.
(11047
Darmſtadt, 29. September 1921.
Der Rektor
der Techniſchen Hochſchule.
Vater
Dr. phil.
Friedrich Knapp
Direktor der Zuckerfabrik
im 68, Lebensjahre.
Groß=Umſtadt, den 28. Sept. 1921.
In tiefem Schmerz:
Frau Martha Knapp, geb. Richter
Gertrud Knapp
Günter Knapp.”
(*37799
Die Beerdigung findet am Sonntag, den
2. Oktober, nachmittag8 3½ Uhr, ſtatt.
Dankſagung.
Für die in ſo reichem Maße zuteil
ge=
wordenen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgange, unſeres lieben Entſchlafenen
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank. Insbeſondere danken wir ſeiner
hoch=
geſchätzten Firma K. Schenk, den Herren
Be=
amten und Arbeitern, der
Kampfgenoſſen=
ſchaft, dem hieſigen Marineverein, ſowie den
Schweſtern der Dr. Loſſen=Klinik, für ihre
auf=
ppfernde Pflege während ſeiner ſchweren
Krankheit.
Anna Gottmann Wwe.
geb. Soeder
nebſt Angehörigen.
Darmſtadt, 29. Sept. 1921, (*37716
Mus Anlaß des ſchweren Leides iſt
*4 uns viel Liebe und Teilnahme
er=
wieſen worden, wofür wir herzlich Dank
ſagen.
Weißenfels, den 24. September 1921.
Stadtbaurat Förſter
und Kinder.
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[ ← ][ ]Seite 10,
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 30. September 1921.
Rummer 270.
Hilferuf
für die Notleidenden in Oppau!
Das furchtbare Unglück, das über die Arbeiter
und die Bewohner der an die Werke von Oppau
angrenzenden Gebiete hereingebrochen iſt, hat uns
alle tief erſchüttert. Unſägliches Leid iſt in vielen
Famikien eingekehrt, entſetzliche Not herrſcht überall.
Dem Leid vermögen wir nicht zu wehren, aber die
Not können wir durch raſche und ausgiebige Hilfe
lindern. Darum ertönt unſer Ruf laut und
ein=
dringlich:
Helft den Notleidenden in Oppau!
In unſerer Stadt iſt ein Hilfsausſchuß
zuſammen=
getreten, der durch die Veranſtaltung von
Samm=
lungen das Hilfswerk zum Beſten der Notleidenden
in Oppau einleiten wird.
Eine Hausſammlung mittelſt Liſten iſt in
Aus=
ſicht genommen, eine Sammlung innerhalb der
Betriebe uſw. in Vorbereitung. Im Vertrauen auf
die oft bewährte Opferwilligkeit der Darmſtädter
Bevölkerung richten wir an Alle die herzliche Bitte
die Sammlungen durch zahlreiche und
reiche Spenden nach Kräften zu
unter=
ſtützen.
Die Not iſt groß und ihre Linderung muß uns
allen eine hetlige Pflicht ſein.
Helft den Notleidenden in Oppau!
Darmſtadt, den 24. September 1921. (St 10856
Für den Hilfsausſchuß:
Idr. Gläſſing, Oberbürgermeiſter.
Verfügungsbeſchränkung hinſichtlich des
Abſchluſſes von Mietverträgen.
Die Geltungsdauer der überſchriebenen Anord=
4. 10. 1919
nung vom
8. 1. 1921— iſt mit Zuſtimmung des
Reichs=Arbeitsminiſteriums und mit Genehmigung
des Heſſiſchen Landes=Arbeits= und Wirtſchaftsamtes
— zu Nr L.A. &W.A. 19614/21 — bis zum 31. März
1922 verlängert worden.
Darmſtadt, den 28. September 1921, (st11040
Der Oberbürgermeiſter.
Abbruchsarbeiten.
Der Abbruch des Ringofens, auf dem ſtädtiſchen
Grundſtück Kranichſteinerſtraße Nr. 68½ ſoll
ver=
geben werden.
Die Bedingungen liegen bei dem unterzeichneten
Amte, Grafenſtr. Nr. 30, Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Samstag, den 8. Okt. 1921,
(st10999
vormittags 10 Uhr, einzureichen.
Darmſtadt, den 26. September 1921.
Städtiſches Hochbauamt.
On unſer Genoſſenſchaftsregiſter wurde heute unter
I Nr. 47 die Genoſſenſchaft unter der Firma:
Beamtenban? Darmſtadt, eingetragene
Genoſſen=
ſchaft mit beſchränkter Haftpflicht
mit dem Sitz in Darmſtadt eingetragen.
Das Statut iſt am 23. Auguſt 1921 feſtgeſtellt.
Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb
eines Spar= und Darlehnskaſſengeſchäfts zum Zwecke
der Förderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe der
Mitglieder ſowie der auf Selbſthilfe gerichteten
Be=
ſtrebungen des Deutſchen Beamten=
Wirtſchafts=
bundes.
Die Haftſumme beträgt für den Geſchäftsanteil
100 Mark; die höchſte Zahl der Geſchäftsanteile 30.
Die Bekanntmachungen erfolgen unter der Firma,
gezeichnet von zwei Vorſtandsmitgliedern, im
Darm=
ſtädter Tagblatt. Geht dieſes Blatt ein oder wird
es unzugänglich, ſo tritt an ſeine Stelle der Deutſche
Reichsanzeiger.
Die Willenserklärungen des Vorſtandes erfolger
durch mindeſtens zwvei Mitglieder; die Zeichnung
geſchieht, indem dieſe Vorſtandsmitglieder zu der
Firma ihre Namnensunterſchrift hinzufügen.
Vorſtandsmitglieder ſind Obertelegraphenſekretär
Philipp Burger, Kaſſeninſpektor Richard Oppelt
Staatskaſſier Adam Mahr, alle in Darmſtadt.
Die Liſte der Genoſſen kann während der
Dienſt=
ſtunden des Gerichts von jedem eingeſehen werden
Darmſtadt, den 23. September 1921 (11023
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Gb 1. Oktober ds Js. ſtellen ſich die Preiſe für die
A. Braunkohlen der Grube „Prinz von Heſſen”
wie folgt:
Hausbrandkohlen je Ztr. ab Grube 7,70 ℳ
(in Säcken verwogen) 8,50 ,
Induſtriekohle je Ztr. ab Grube &,00„
Feinkohlen
4,00
Hausbrandkohlen , „
st. 11000)
hallenſchwimmbad) 10,00,
Darmſtadt, den 27. September 1921.
Berwaltung der ſtädtiſchen
Braunkohlen=
grube „Prinz von Heſſen” bei Darmſtadt.
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