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Nummer 253
Dienstag, den 13. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die neuen Steuern
und die Verwaltungskoſten.
— Man ſchreibt uns: Die kürzlich bekannt gewordenen
fuen Steuerpläne des Reichsfinanzminifteriums wer=
Kauffallenderweiſe in der Preſſe recht wenig beſprochen.
Ent=
ſen, die Preſſe aller Parteiſchattierungen iſt über das neue
rerbukett ſo beſtürzt, daß ſie einſtweilen keine Worte findet,
aber man ſpart ſeine Kritik auf, bis der Reichstag ſich
ein=
erid mit der Materie beſchäftigt, und das dürfte ja nicht mehr
ge dauern. Man darf ruhig behaupten, daß dieſe Stille die
he vor dem Sturm bedeutet. Denn die neuen Steuerpläne
arden links wie rechts einen Sturm des Widerſpruchs erfahren.
hrum? Weil man ſich überall fragt, ob ſie ihren Zweck
erfül=
bwerden, d. h. ob ſie die Staatsſchulden und Ausgaben zur
üige decken werden ohne Handel und Wandel über das erträg=
Maß zu belaſten.
Ein Geſichtspunkt ſcheint bei der Beurteilung der neuen
ſenervorlagen von den meiſten Kritikern von vornherein nicht
ſirgend beachtet zu werden, nämlich der, ob die neuen Steuern
r ſo viel Verwaltungskoſten verſchlingen werden, daß das
ſragsergebnis in keinem Verhältnis zu den Unkoſten ſteht.
ſe Reichsfinanzverwaltung hat bisher über die Koſten der
ſeiververwaltung, auch auf Anfragen hin, keine Auskünfte
er=
ſt. Es verlautet nun, daß die Reichsregierung demnächſt im
lichstage über die Steuerverwaltungskoſten von den
Rechts=
kteien befragt werden ſoll. Das Ergebnis dürfte die breiteſte
effentlichkeit in hohem Maße intereſſieren. Man vermutet
näm=
nicht mit Unrecht, daß das Mißverhältnis der
Verwaltungs=
ſten zum Steuertrag einen volkswirtſchaftlich geradezu
kata=
bphalen Umfang anzunehmen im Begriffe iſt. Die Klagen und
enken gegen die allzu großen Unkoſten gehen keineswegs von
her einzigen politiſchen oder wirtſchaftlichen Richtung aus. Das
ſrite ſchon durch ein paar Beiſpiele bewieſen ſein.
Gegen Ende Auguſt beſchäftigte ſich auch der
Reparations=
sſchuß des Reichswirtſchaftsrates mit den neuen
Steuervor=
hen. Dort wurde von einer Seite dargelegt, daß die Erhebung
ſer vierfach erhöhten Leuchtmittelſteuer in keinem Verhältnis
im Ertrage ſtehe. Der Regierungsvertreter trat dieſen
Dar=
hungen entgegen und beſtritt, daß, um 60 Millionen Mark
ſuchtmittelſteuer zu erhalten, 30 Millionen Mark
Erhebungs=
ſtm notwendig wären. Es wären höchſtens 6 Millionen Mark.
füſtens! Rach der Allgemeinen Tabakzeitung hat kürzlich die
ſhakinduſtrie dem Reichsfinanzminiſterium vorgerechnet, daß
Prozent der Einnahmen der Tabakſteuer (die im April und
ai d. J. 435 239 773 Mark betrugen) an Verwaltungsſpeſen
ſifgingen. Das Reichsfinanzminiſterium hat darauf zugegeben,
ſeien vielleicht nur 60 Prozent geweſen. Nur! Mit vielen
ceren Steuerarten dürfte es nicht viel anders ſein. Die
links=
okratiſche Berliner Morgenpoſt, deren Parteifreunde doch in
Regierung ſitzen, ſchrieb anfangs September: „Der
Kuddel=
uddel auf den Finanzämtern iſt jetzt glücklicherweiſe ſo groß
worden, daß ſich kein Beamter mehr durchfindet und, wenn ſich
ſelterzahler rat= und hilflos an ein Finanzamt wenden, ſo wird
eigene Unkenntnis mit Unfreundlichkeit oder Grobheit zu
Eſchleiern geſucht.”
Daß die Finanzämter jetzt ſchon nicht mehr ihre Arbeit
be=
äiltigen können, iſt bekannt. Aber das liegt nicht an ihnen,
ſon=
arn am Syſtem. Ein paar Beiſpiele. Erſt Ende Juli d. J. ſind
m Veranlagungsbehörden und Steuerkaſſen die
Ausführungs=
ſweiſungen des Finanzminiſters zum
Reichseinkommenſteuer=
ſietz zugegangen, aber dieſes ſelbſt datiert vom 1. April 1920.
ſte Veranlagung zur Reichseinkommenſteuer für 1920 iſt noch
igendwo beendigt. Wenigſtens im Weſten des Reiches ſind
ſ8her nur die Abzüge der Arbeiter und Angeſtellten
eingegan=
mr die übrigen Steuerzahler haben an Reichseinkommen= und
Eſänzungsſteuern erſt die Steuern als vorläufige
Abſchlags=
ſheung abgeführt, die ſie für 1919 bezahlt haben.
Woran liegt das? Die
Ausführungsbeſtimmun=
en zu den Steuergeſetzen kommen zu ſpät, fortgeſetzt finden
enderungen ſtatt, ein Geſetz und eine Verordnung jagt die
an=
ge, die Mehrzahl der Finanzbeamten iſt zu jung und
unerfah=
im Steuerweſen überhaupt, was am grünen Tiſch in Berlin
ziemlicher Haſt ausgedacht worden iſt, hält zumeiſt den
Erfor=
iniſſen der Praxis nicht ſtand, ſo herrſcht im Steuerweſen
zur=
ſit ein Wirrwarr und ein Durcheinander ohnegleichen. Wie
ſol=
m da die Steuern richtig und rechtzeitig eingezogen werden
ſnen? Welche Unkoſten dieſer Apparat jetzt ſchon verurſachen
ud an uß, kann man ſich leicht ausrechnen. Etwa in jedem
Regie=
ſigsbezirk beſteht ein Finanzamt, dazu kommen die kleinen
ſie an8imter der Kreiſe. Allein das Finanzamt in Düſſeldorf
ſtt z. B. 400 bis 500 Beamte. Was verſchlingt ein ſolches Amt
Gehältern, Miete, Möbeln, Schreibzeug uſw. Und nun denke
ſarr ſich, daß die Durchführung der neuen Steuervorlagen wieder
eue Beamte, neue Wohnungen, Mieten und Unkoſten aller Art
knirſachen wird. Hintennach werden uns nicht ſo ſehr unſere
ſteuern als ihre Verwaltungskoſten auffreſſen, dann ſind wir
in Opfer unſerer Steuerbureaukratie geworden, und auf jeden
eichenſtein kann man den Steuerzettel als Todesurſache kleben.
wd. Berlin. 12. Sept. Der Reichswirtſchaftsrat
ſimmt in einem Gutachten Stellung zu den neuen
Steuer=
hörlagen. Bei den Vermögensſteuern wird vorgeſchlagen,
ſen ſteuerfreien Betrag von 50 000 Mark auf 100000 Mark zu
rhöhen. Die erſten 100 000 Mark (ſtatt 50 000) ſind für die für
ſie nächſten 15 Jahre vorgeſehenen Zuſchläge freizulaſſen und
ſie Staffelung ſelbſt herabzuſetzen. Zu dem Geſamtplan der
ſteuervorlagen gibt der Reichswirtſchaftsrat folgende
Erklä=
fung ab: Die Steuergeſetzgebung in Deutſchland droht nicht
ſur unüberſichtlich zu werden, ſondern ſie iſt es ſchon
ge=
dorden. Es iſt deshalb eine Vereinheitlichung und
Verein=
ſachung des geſamten Steuerrechts zur
unaufſchieb=
laren Notwendigkeit geworden, dies umſomehr, als die
ſnüberſichtlichkeit der Veranlagungsvorſchriften und die
Unklar=
ſeit der Begriffsbeſtimmungen in vielen Fällen die Arbeit der
Firjanzämter nicht nur erſchwert, ſondern der ſchleunigen Arbeit
nb Möglichkeit der gerade bei den gegenwärtigen Verhältniſſen
er Geldſchwankungen und der Dringlichkeit der Deckung des
ſeparationsbedarfes, ſowie dem Ziel der Erreichung eines mög=
Naſt hohen Steuerbetrages beſonders Rechnung getragen
wer=
ſer muß.
Rhein—Main— Donau.
Der geniale Gedanke Harls des Großen, den Main mit
der Donan zuverbinden, der an der Unvollkommenheit
der damaligen Technik ſcheiterte, iſt im Laufe der Jahrhunderte
immer wieder aufgetaucht. König Ludwig I. war es, der die
Kanalidee durch den Bau des Ludwig—Donau—Main=Kanals
im Jahre 1846 verwärklichte, allerdings in einer Form, die ſchon
ſehr bald nach der Vollendung die Erwartungen enttäuſchte. Die
veranſchlagten Baukoſten und die Ausmaße des Kanals, der
nur von Schiffen mit einer Tragfähigkeit von 120 Tonnen
befahr=
bav war, erwieſen ſich als viel zu gering, um dem Zweck des
Kanals, als Durchgangsſtrecke für die internationale
Großſchiff=
fahrt zu dienen.
Die Zeiten wirtzſchaftlicher Nor, die ſchon immer im Leben
der Völker die Träger und Förderer großer Ideen waren, werden
nun den genialen Gedanken Karls des Großen, geſtützt auf die
Fortſchritte der Technik, feimen Verwirklichung in großzügiger
Weiſe entgegenführen. Verbehrsnot, Arbeitsloſigkeit, Kohlennot,
gewaltige Preisfteigerungen auf allen Gebieten des
Wirtſchafts=
lebens und die Verarmung des Volkes infolge Erfüllung des
Friedensvertrages vom Verſailles drängen dazu, Deutſchland
möglichſt bald wieder dem Anteil am Welthandel und Weltverkehr
zu verſchaffen, den es früher beſeſſen hat. Zur notwendigen
Auf=
rechterhaltung des ſcharfen Wettbewerbs auf dem Weltmarkte
iſt es aber erforderlich, eine erhöhte wirtſchaftliche Geſtaltung
unſerer induſtriellen Berriebe zu erzielen, die bei der
beſtehen=
den Kohlenmot die Heranziehung anderer Kraftquellen notwendig
macht. Auch bei genügenden Kohlenmengen iſt infolge unſerer
heutigen Wirtſchaftslage die größte Sparſamkeit mit Kohle am
Platze, um ſie für andere Zwecke freizubekommen; denn gerade
die Kohle iſt heute hochwertiges Zahlungs= und Tauſchmittel,
um den Rieſenlaſten aus dem Verſailler Friedensvertrag und
den hierauf folgenden Abkommen gerecht werden zu können. Es
geht daher nichy mehr am, die Hälfte des tatſächlichen Heizwertes
der Kohle in Rauch und Ruß aufgehen zu laſſen, vielmehr iſt volle
Ausnützug der Kohle notwendig.
Zum Wiederaufſtieg müſſen wir daher eine möglichſt
weit=
gehende Umſtellung des Wärmekraftbetriebes auf
Waſſerkraftbetrieb namentlich im Süden vornehmen.
Die Wahl zwiſchen Kohle oder Waſſerkraft, zwiſchen ſtändiger
Unſicherheit und Mangel an Brennſtoffen einerſeits und
groß=
zügiger Kraftentfaltung in Induſtrie und Wirtſchaftsleben
an=
dererſeits fällt nicht ſchwer. Planmäßige Waſſerſtraßen= und
Waſſerkraftpolitik, Ausbau der Großſchiffahrts= und
Kraftwaſſerſtraße Rhein-Main—Donau heißt die
Loſung!
Damit wird eine Verbindung der Nordſee mit dem
Schwar=
zen Meer, des induſtriereichen Rheingebietes mit dem an
land=
wirtſchaftlichen und forſtwirtſchaftlichen Produkten
reichgeſegne=
ten Donauländern geſchaffen. Ein Güteraustauſch wird einſetzen,
der befruchtend und belebend auf unſer ganzes deutſches
Wirt=
ſchaftsleben wirkt. In der Kraftwaſſerſtraße Rhein—
Main—Donau und Kelheim—Ulm wird ein neues
ge=
waltiges Syſtem von Kraftquellen entſtehen. 40 Kraftwerke
er=
ſtehen längs dieſer Waſſerſtraße in Bayern, die 400 000 PS und
nicht weniger als 2½ Mälliardem Kilowattſtunden jährlich
erzeu=
gen. Dadurch werden der deutſchen Volkswirtſchaft 3 Millionen
Tonnen Kohle jährlich erſpart. Die 2½ Milliarden
Kilowatt=
ſtunden ſichern nicht nur die Verſorgung Bayerns mit Licht und
Kraft, auch die Städte des unteren Mains, Hanau, Offenbach,
Frankfurt, Höchſt, Mainz uſw., ferner Thüringen, Sachſen,
Würt=
temberg, Baden, Heſſen und die übrigen angrenzenden Länder
können mit dem erzeugten Strom verſorgt werden, ſodaß
Dör=
fer, Städte und Länder Vorteile aus der Kraftwaſſerſtraße
Rhein—Main—Donau mit ihrem billigem Waſſerkraftſtrom
ziehen werden.
Durch dem Ausbau der Großſchiffahrts= und Kraftſtraße
wird aber auch die Arbeitsloſigkeit infolge Schaffung
Produktiver Arbeit wirkungsvoll bekämpft. Der
ſiedlungs=
belebende Einfluß wird um ſo größer ſein, als mit der
Groß=
ſchiffahrtsſtraße gleichzeitig Waſſerkraftwerke errichtet werden.
Durch den Erlös aus Waſſerkraft allein, ohne die Erträgniſſe der
Schiffahrt iſt eine glänzende Finanzierung des geſamten
Unter=
nehwens ermöglicht. Hiezu kommt noch der volkswirtſchaftliche
Nutzen aus der Frachterſparnis, der durch die Benutzung der
Waſſerſtraße dew Verkehrstreibenden erwächſt und zu der
not=
wendigen Verbilligung der Lebensmittel und ſonſtigen
Erzeug=
niſſe führt.
Der Kanalbau und Waſſerkraftkanal, der demnächſt in
An=
griff genommen wird, wird ein Kulturwerk von höchſter
volks=
wirtſchaftlicher Bedeutung werden. Unter Beteiligung von Neich,
Ländern und Privatkapital nimnt ein gemiſchtwirtſchaftliches
Unternehmen in Form einer Aktiengeſellſchaft dem Bau dieſes
überragenden Werkes, das die nachhaltigſte finanzielle Förderung
verdient, in die Hand. Damit hat dann endlich die Not der Zeit
allen hemmenden Peſſimismus in den Winkel geworfen. Ein
Grundpfeiber für dem Wiederaufſtieg des deutſchen
Wirtſchafts=
lebens und damit für deutſche Hoffnung auf eine beſſere Zukunft
wird geſchaffen; denn Reich, Länder und Gemeinden haben,
geſtützt auf die Fortſchritte der Techmik, geſichert gegen die Zufälle
unſerer Wirtſchaftslage, underſtützt von den Großbanken, der
Induſtrie und der Allgemeinheit, die ſegensreiche Lehre aus dem
Wort Goethes gezogen, das in der heutigen Zeit und gerade für
den Ausbau der Großſchiffahrts= und Kraftſtraße Rhein—Main—
Donau ſeine beſondere Geltung hat: „Feiger Gedanken,
bäng=
liches Schwanken, weibliches Zagen, ängſtliches Klagen, wendet
kein Elend, macht dich nicht frei. Allen Gewalten zum Trotz
ſich erhalten, nimmer ſich beugen, kräftig ſich zeigen, rufet die
Arme der Götter herbei.”
F. Heigl.
Der blutige Trotzkij.
Die Maſſenhinrichtungen in Moskau.
AA* Der neueſte antibolſchewiſtiſche Aufſtand in
Moskau, der vorläufig ſehr unglücklich mit der
Erſchie=
ßung von 60 oder 70 führenden Perſonen der
ruſ=
ſchen gegenvebolutionären Intelligenz endete, iſt ſchon ſeit einiger
Zeit erwartet worden. Schon Anfang Juli verſicherte das
kom=
muniſtiſch geſinnte engliſche Arbeiterblatt Daily Herald, daß für
Auguſt oder September eine neue weiße Erhebung in Rußland
vorbereitet werde. Die Verſchwörer beſäßen franzöſiſche und
amerikaniſche Unterſtützungsgelder und rechneten auf einen
ge=
meinſamen Schritt aller Vertreter der ruſſiſchen bürgerlichen
Parteien in Europa und Amerika. Aehnliches wußte auch die
konſerbative Londoner Morning Poſt zu berichten. In Berlin
wurde Herr Wigdor Kopp, der Agent der Sowjetregierung,
un=
ruhig; er beſchwerte ſich bei Dr. Roſen im Auswärtigen Amt
über die angeblich auch auf deutſchem Boden arbeitende
Propa=
ganda ruſſiſcher Gegenrevolutionäre.
Nun haben ein paar Dutzend Hinrichtungen die unheimliche
Vorausſagung beſtätigt. Ein trauriger Knalleffelt beleuchtet auf
eine Sekunde die dunkle Lage und zeigt die Sowjetregierung
ſcheinbar als Siegerin. Die Sowjetregierung hatte ja auch
tat=
ſächlich ſeit der Niederwerfung des Kronſtädter Aufſtandes in
dieſem Frühjahr eine Reihe von Erfolgen zu verzeichnen.
Gegen=
über der inneren Gefahr, die ſich ſo plötzlich und drohend
er=
hoben hatte, traten die Parteiſtreigkeiten, die noch kurz zuvor
in äußerſt heftigen Formen ausgefochten wurden, anſcheinend
ſtark zurück. Die kommuniſtiſchen Führer, die einander gleich
homeriſchen Helden zu bekämpfen und zu ſchmähen angefangen
hatten, beſannen ſich darauf, daß gegenüber den Maſſen des
ruſ=
ſiſchen Volkes und ſeinem Unwillen zwiſchen ihnen eine
ſolidari=
ſche Haftung beſteht und auf dem Anfang April beendigten 10.
Kongreß der Kommuniſtiſchen Partei wurden die Theſen und
Vorſchläge Lenins in den ſtrittigen Fragen mit großer Mehrheit
angenommen. Man regierte im Kreml eine Zeitlang leidlich
weiter, bis die Tatſache der ungeheueren Hungersnot
offen=
bar wurde. Das allruſſiſche Hilfskomitee mußte errichtet
werden. Es ſetzte ſich aus Politikern aller Richtungen bis zum
äußerſten rechten Flügel der früheren Duma zuſammen. Die
Sowjetregierung trat dem Komitee zugunſten der Hungernden
einen Teil ihrer Rechte ab, erlaubte ihm, auf eigene Fauſt
Ver=
bindungen mit dem Auslande zum Ankauf von Lebensmitteln
anzubahnen.
Damit war aber wohl der inneren Reaktion als auch dem
ausländiſchen Einfluß Tor und Tür geööffnet, und der alte
Streit zwiſchen Lenin und Trotzkif brach wieder aus. Lenin
hatte gehofft, auf dem Umwege über das innerparteiliche
Hilfs=
komitee eine Verſtändigung mit den nichtbolſchewiſtiſchen
Ele=
menten anzubahnen, fand aber weder im Lande ſelbſt, noch auch
bei den Amerikanern, mit denen er über die Hilfsaktion für die
Wolgagebiete verhandelte, das erwartete Verſtändnis. Im
Gegenteil, aus der Verſtändigung mit den rechtsſtehenden
Grup=
pen wurde ein immer drohenderer Zuſammenſchluß der
Gegen=
revolutionäre. Auf dieſen Augenblick hatte Trotzkij nur
ge=
wartet. Er brachte innerhalb des Exekutivkomittes eine ſtarke
Oppoſition gegen den Leninſchen Flügel zuſammen und ſetzte die
Auflöſung des Hilfskomitees durch. Das war der erſte
Schlag. Der zweite war die Erſchießung der ſchnell auf eine
Liſte gebrachten „Verſchwörer‟. Die dritte Maßnahme zur
Ret=
tung der ſowjetiſtiſchen Herrſchaft iſt nun die neue
Mobil=
machung der roten Truppen gegen die Randſtaaten. Aber die
Regierungen von Lettland, Eſtland und Finnland nehmen die
Trotzkiiſche Drohung nicht ernſt; wiſſen ſie doch, daß die letzte
Probekonzentrierung der Sowjettruppen an der ruſſiſchen Grenze
vor einigen Monaten kaum ein Drittel der wobiliſierten
Kom=
muniſten auf die Beine gebracht hat. Mit dem Kriegsruhm der
Moskauer Sowjetmänner iſt es vorbei, und nächdem fie nun die
furchtbare Blutſchuld neuer Maſſenhinrichtungen auf ſich geladen
haben, glaubt niemand mehr an eine friedliche Ueberleitung des
Bolſchewismus in eine ruſſiſſiche Demokratie, ſondern ſelbſt in
kommuniſtiſchen Kreiſen fürchtet man ein Ende mit Schrecken,
einen grauenhaften Bürgerkrieg, der der Herrſchaft der Lenin
und Trotzkij noch vor Anbruch des Winters ein
Ziel ſetzt.
Italien und Deutſchland.
m. Berlin, 11. Sept. Die letzten Tage war
Deutſch=
land in aller Munde. Uns wollte man eine Grube graben, ſb
lautet ein Bericht aus Rom, aber jämmerlich fiel man ſelbſt
hinein. Man wollte von gewiſſer Seite einen großen Schlag
gegen uns tun, und ſchlug nicht nur ins Waſſer, ſondern ſich
ſelbſt. Es handelt ſich um einen famoſen, gefälſchten „Bericht”,
den der Handelsrat Strohecker von der deutſchen Botſchaft an
das Miniſterium in Berlin erſtattet haben ſoll. In ihm ſollte
geſagt ſein, daß Deutſchland intime
Handelsbezie=
hungen zu Italien haben müſſe, um es in eine derartige
Abhängigkeit zu bringen, daß es immer der deutſchen Politik zu
folgen gezwungen ſei. Die nationaliſtiſche Idea Nazionale hatte
dies angebliche Dokument zuerſt veröffentlicht. Die Botſchaft
dementierte es ſofort und erklärte es als brutale
Fäl=
ſchung. Aber die Hetze ging trotzdem weiter. Erſt nach und
nach kam die Wahrheit zum Vorſchein. Der Erfolg war, daß
nunmehr die hieſigen Blätter ſich gegenſeitig in den Haaren
lie=
gen, ſich gegenſeitig verdächtigen, denunzieren, eines für den
an=
deren nach dem Staatsanwalt ſchreit und die aufgeſtörten Weſpen
wie wild herumraſen und ihre Stiche nach rechts und links
aus=
teilen, während ſie die Deutſchen in Frieden laſſen. Es war ein
Reinfall allererſter Klaſſe für die hieſigen Uebernationaliſten,
und alle diejenigen, die, noch in einer Art von Siegestaumel
be=
fangen, ihre nationalen Wünſche zu hoch ſpannen möchten.
Der Italiener, ſonſt ungemein friedfertig, kann bekanntlich
einen Tritt auf ſein nationales Hühnerauge abſolut nicht
ver=
tragen. Man kann es ihm nicht verdenken. Keine Nation liebt
dies, am wenigſten eine junge.
Es lag eigentlich auf der Hand, die Urheberſchaft dieſer
Fäl=
ſchung gewiſſen franzöſiſchen Machenſchaften zuzuſchreiben. Das
wäre Unrecht, denn es ſteht feſt, daß das gefälſchte Dokument den
franzöſiſchen Kreiſen allerdings angeboten worden, aber von
die=
ſen ſofort als Fälſchumg erkannt und zurückgewieſen worden war.
Der Erfolg iſt nun ein wahrhaft tragikomiſcher: heute waſchen
die betreffenden hieſigen Blätter gegenſeitig ihre recht ſchmutzige
Wäſche, während diejenigen, die man treffen wollte, nämlich die
deutſche Botſchaft, die deutſche Regierung und alles Deutſche
überhaupt, völlig unberührt und geſtärkt im Anſehen daſtehen.
Man kan ſogar behaupten, daß dieſe „Affäre” günſtig auf
unſere Beziehungen zu allen einſichtsvollen Italienern gewirkt hat.
Damit ſoll durchaus nicht geſagt ſein, daß dieſe Beziehungen
vollkommen ſind. Es bleibt noch recht viel zu tun übrig. Aber
bei vielen iſt der beſte Wille vorhanden, mit den den hetzenden
Belgiern und Franzoſen zu dankenden Vorurteilen aufzuräumen
und ernſtlich an die Wiederherſtellung des alten normalen
Zu=
ſtandes heranzugehen. Und da iſt es erfreulich, von einer am
letzten Auguſttage erfolgten Gründung berichten zu können, die
dazu beſtimmt iſt; eine geiſtige Annäherung beider Nationen
an=
zubahnen: der neue „Circolo italo-germanico”, der ſich
haupt=
ſächlich aus hervorragenden Univerſitätsprofeſſoren, angeſehenen
Kaufleuten und anderen Teilen der Intelligenz vekrutiert, will
hier regelmäßige Vorträge italieniſcher wie deutſcher Mitglieder
Seite 2.
Darmſtädter Dagblatt, Dienstag, den 13. Seßtember 1921
Mummer 25
beranſtalten, den betreffenden beiderſeitigen Landsleuten die
Neuerſcheinungen beider Länder zur Verfügung ſtellen, Kurſe der
deutſchen und italieniſchen Sprache abhalten, kurz, die Kenntnis
der beiden Länder in jeder Weiſe fördern.
Leipziger Pozeſſe und Gegenliſte.
RdE. Der Oberſte Rat hatte beſchloſſen, daß franzöſiſche,
engliſche, italieniſche und belgiſche Juriſten darüber beraten
ſoll=
ten, ob dem Reichsgericht in Leipzig weitere Fälle zu
überweiſen ſeien. Eine derartige Beratung hat bislang nicht
ſtattgefunden, wenigſtens iſt der deutſchen Regierung noch nichts
darüber mitgeteilt worden. In Frankreich ſieht man einer
even=
tuellen Nichtwiederaufnahme der Leipziger Prozeſſe mt
geſtei=
gertem Mißtrauen entgegen. Beſonders Poincaré iſt dazu
über=
gegangen, gegen die Leipziger Rechtſprechung Sturm zu laufen
und erneut die durch nichts begründete Auslieferung der „
Kriegs=
beſchuldigten” zu fordern. Er ergeht ſich dabei in niedrigen
An=
würfen gegen die deutſche Rechtſprechung und beſonders gegen
den höchſten deutſchen Gerichtshof, und reiht ſich damit ſeinem
Kollegen Briand würdig an die Seite. Umſo erfreulicher ſind
die Ausſprüche bedeutender engliſcher Juriſten über die
Unpar=
teilichkeit der deutſchen Richter, über die man in Frankreich vor
Wut ſchäumt. Noch kürzlich ſagte der engliſche
Generalſtaats=
anwalt Pollock in einer Beurteilung der Leipziger Prozeſſe vor
dem engliſchen Unterhaus, daß die „Aufrichtigkeit des Gerichts
über jeden Zweifel erhaben” ſcheine. Neuerdings veröffentlicht
die Fortnightly Review einen Artikel, in dem der britiſche
Juriſt Mullins der den Leipziger Prozeſſen beiwohnte,
ausdrücklich die „Unparteilichkeit des deutſchen Gerichtes”
feſt=
ſtellt. Wenn vor den alliierten Gerichten die Strafen vielleicht
auch höher ausgefallen ſein würden, ſo beweiſe das nur, daß
Sieger eben tun könnten, was ihnen beliebe. Alle engliſche
An=
erkennung der Rechtlichkeit deutſcher Richter kann uns nafürlich
nicht darüber hinwegtäuſchen, daß unter dem Deckmantel der
Gerechtigkeit eine ſchnöde Ungerechtigkeit berübt wird. Man hat
uns, die Beſiegten, gezwungen, die uns von der Entente
bezeich=
neten „Kriegsbeſchuldigten” vor Gericht zu ſtellen, während den
feindlichen Kriegsverbrechern kein Haar gekrümmt
wird. Es iſt dieſe Einſeitigkeit offenbar ein Sieg der Gewalt,
des Haſſes und der kalten politiſchen Propaganda über die
Ge=
rechtigkeit. Unſere Anklage, daß bei unſeren Gegnern zum
aller=
mindeſten, gleich ſchwere Verſtöße gegen Kriegsbrauch und
Menſchlichkeit verübt worden ſind, können wir durch aufgeſtellte
Gegenliſten erhärten. Wenn die Gerechtigkeit mehr ſein ſoll als
eine bequeme Phraſe, um nur auf die Beſiegten alles Unrecht
abzuwälzen, dann muß dieſe unſere Anklage unbedingt vom
Feinde nachgeprüft und unterſucht werden. Zögern wir darum
nicht länger, das Anklagematerial zu überreichen und die bereits
fertige Gegenliſte der Entente zuzuſtellen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
— Die jetzt wieder einſetzenden Transporte bon
Re=
kruten für die Fremdenlegion erinnern uns daran,
daß die Werber wieder eine erhöhte Tätigkeit entfalten. Uns
intereſſieren hier vorläufig hauptſächlich die deutſchen Werber,
von denen es im beſetzten Gebiet beinahe in jedem Orte gibt.
Bevorzugt ſind Orte in der Nähe von Sammeldepots der
an=
geworbenen Rekruten, wo das Geſchäft am meiſten blüht und
ſich die Werber am ſicherſten fühlen. Ein ſolches Rekrutendepot
befindet ſich auf dem Truppenübungsplatz Griesheim, und ein
Werber, der vor einigen Tagen zur Anzeige gebracht wurde,
ſagte ſeinen Opfern einfach, daß er ihnen Arbeit bei den
Fran=
zoſen verſchaffen könne. Dies war ja einigermaßen richtig, nur
hat der Mann verſchwiegen, daß die Arbeit in der
Fremden=
legion iſt und der Arbeitgeber die franzöſiſche Republik iſt. Der
Hauptgrund, warum die Werber ihr verächtliches Handwerk
im=
ier wieder fortſetzen können, liegt in der irigen Meinung, die
auch zum Teil bei der deutſchen Behörde beſteht, daß man den
Werbern im beſetzten Gebiet nichts anhaben könne, weil ſie unter
franzöſiſchem Schutze ſtehen. Dies iſt unzutreffend. Die
Fran=
zoſen rücken von den deutſchen Werbern im Falle ihrer
Verhaf=
tung im beſetzten Gebiet weit ab, und erklären einfach, dieſe
Leute nicht zu kennen. Einige Fälle, in denen verhaftete Werber
verlangten, den Franzoſen vorgeführt zu werden, haben dies
be=
ſtätigt. Der franzöſiſche Komandant erklärte einfach, daß er
die Leute nicht kenne, was auch richtig war, weil die
Sorte Leute ihm verächtlich war. Wenn unſere Behörde den
Handel mit der Fremdenlegion wirkſam bekämpfen will, braucht
ſie nur feft zuzugreifen und gegen die überführten Perſonen
ab=
ſchreckende Strafen zu verhängen. Natürlich können es die
deutſchen Behörden nur gegen Perſonen, welche ihrer
Gerichts=
barkeit unterſtehen und dies ſind alle deutſchen Werber.
Chicago, heute in der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur in
Leipzig hielt, erfuhren wir, daß die amerikaniſche Regierung
den größten Teil ihrer Truppen zum Herbſt aus den beſetzten
deutſchen Gebieten zurückziehen will. Die Folge dieſer
Maß=
nahme ird vorausſichtlich die weitere Ausdehnung der
Be=
ſetzung unſeres Landes mit farbigen Franzoſen fein. Das
be=
deutet: ein weiterer Teil des Landes ſteht unter der Gewalt von
Truppen von ſehr niedrigem Kulturzuſtand, und eine weitere
Spannung der politiſchen Lage kann nicht ausbleiben.
Das kann vermieden werden, wenn die amerikaniſche
Regierung die Beſetzung mit ihren Truppen
be=
ſtehen läßt. Dieſe Truppen haben ihre Aufgabe bisher am
ſachlichſten erfüllt; ſie werden bei ihrer Rückkehr in die Heimat
durch ihre genaue Kenntnis der deutſchen Verhältniſſe dazu
bei=
tragen, daß in der Union ein beſſeres und reineres Bild über
unſeren Kulturzuſtand entſtehen wird, und ſie werden die
Ein=
ſicht verbreiten, daß man das deutſche Volk falſch beurteilt hat,
daß unſer deutſches Land ein Kulturland iſt, das nicht zerſtört
werden kann, ohne daß die Völker in Mitleidenſchaft geraten,
die mit uns in Freundſchaft leben und die mit uns eine
fried=
liche, allen zugute komwende Wirtſchaft betreiben wollen.
Der Friedensvertrag der Regierung der Vereinigten
Staa=
ten mit Deutſchland hat in unſerem Volke von neuem die
Hoff=
nung erweckt, daß die Verſprechungen der amerikaniſchen
Regie=
rung und die Ziele, wofür das amerikaniſche Volk in den Krieg
eingetreten iſt, nämlich „nicht in Feindſchaft mit dem deutſchen
Volke leben zu wollen, ihm kein Unrecht und keinen Nachteil
zu=
zufügen und alle Rückſichten der Menſchlichkeit und des Rechtes
gelten zu laſſen, das Recht zu ſichern, ſein Leben und ſeine
Herr=
ſchaft nach ſeinem Willen einzurichten,” nunmehr erfüllt
wer=
den können.”
Rücktritt des bayeriſchen Geſamtminiſteriums.
Rünchen 12. Sept. Die Korreſpondenz Hoffmann
mel=
det: Das Geſamtminiſterium hat in ſeiner heutigen Sitzung die
Lage erörtert. Hiernach iſt das Geſamtminiſterium
zu=
rückgetreten. Nech § 46 der Verfaſſung führen die Miniſter
bis zur Bildung eines neuen Miniſteriums die Geſchäfte weiter.
TU. Berlin, 12. Sept. Die Reichsregierung hat,
wie der Lokalanzeiger erfährt, zu dem Ergebnis der
Münche=
ner Beratungen noch keine Stellung genommen. Bis in
die Abendſtunden war an die Reichsregierung von München
aus eine Rückfrage über die Faſſung des § 4 der Verordmung
des Reichspräſidenten vom 29. Auguſt noch nicht erfolgt. Heute
vormittag 10 Uhr tritt der Achterausſchuß des Reichstages
zu=
ſammen, der ſich eingehend mit den Münchener Vorgängen zu
befaſſen haben wird. Es iſt wit der Möglichkeit zu rechnen, daß
die ſozialdemokratiſchen Parteien einen Antrag auf Einfetzung
der Reichsexekutive einbringen werden. Das Reichskabinett hat
weder geſtern noch vorgeſtern getagt, um ſich mit dem bayeriſchen
Konflikt zu befaſſen. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme,
daß es dem Achterausſchuß des Reichstages nicht vorgreifen wird.
Thüringer Wahlen.
Einzelergebniſſe. Gotha: Kom. 14 435, Unabh. 4425,
Soz. 2607, Dem. 2151, Zentr. 263, D. Vpt. 11 990, Deutſchnat.
4610, Landbund 7529. Etwa 30 Ortſchaften fehlen noch. Gera=
Stadt: Kom. 2900, Unabh. 18 200, Soz. 3600, Dem. 1800, D. Vpt.
14 480, Deutſchnat. 2898, Zentr. 260, Landbund 199. Jena=Stadt:
Kom. 2988, Unabh. 867, Soz. 7281, Dem. 3046, Zentr. 240, D. Vpt.
5597, Deutſchnat. 1766, Landbund 58. Weimar: Kom. 1681,
Un=
abh. 854, Soz. 3356, Dem. 1925, Zentr. 445, D. Vpt. 5548,
Deutſch=
nat. 2797, Landbund 27. Eiſenach: Kom. 1417, Unabh. 4261, Soz.
2220, Dem. 1846, D. Vpt. 3988, Deutſchnat. 2058, Landbund 66,
Zentr. 261. Meiningen: Kom. 347, Unabh. 570, Soz. 1691, Dem.
535, Zentr. 137, D. Vpt. 2693, Deutſchnat. 1872, Landbund 61.
Apolda=Stadt: Kom. 927, Unabh. 598, Soz. 2127, Dem. 882,
Zentr. 180, D. Vpt. 2067, Deutſchnat. 823, Landbund 42.
Schwarz=
burg=Rudolſtadt: Kom. 4861, Unabh. 21 956, Soz. 13 504, D. Vpt.
5650, Landbund 6252, Deutſchnat. 3634, Zentr. 124, Dem. 1136.
Kleinere Ortſchaften fehlen noch.
Die Zurückziehung der amerikaniſchen
Beſatzungstruppen.
x. Aus Leipzigwird uns geſchrieben: In einer
Ver=
ſammlung der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur am 6.
Sep=
tember wurde beſchloſſen, folgendes Telegramm an den
Präſidenten Harding der Vereinigten Staaten zu ſenden:
„In einer Vortrage, den Herr Robert Paul Sachs,
ehemali=
ger Komitee=Vorſitzender der Friedensfreunde=Liga, Neu=York=
Der Kampf um Weſtunggen.
Wien 12. Sept. (Wolff.) In einer Unterredung
zwi=
ſchen den Mitgliedern der interalliierten
General=
miſſion und dem Bundeskanzler Schober, die in Langeck
an der ungariſchen Grenze ſtattfand, wurde die durch die
Zurück=
nahme der öſterreichiſchen Gendarmerie geſchaffene Lage
ein=
gehend erörtert. Der Bundeskanzler legte das größte Gewicht
auf die ſchleunigſte Durchführung der Friedensbedingungen
durch die Räumung des Burgenlandes, verlangte
aber außerdem angeſichts der augenblicklichen Lage die
notwen=
dige Sicherung der alten öſterreichiſchen Grenze. Er erhielt in
dieſer Richtung beſtimmte Zuſicherungen. Die Generalmiſſion
ſetzte zum Schutze des Beckens von Wiener=Neuſtadt und der
Kohlenbergwerke der Gemeinde Wien eine im Raum von
Wim=
maſſing bis ſüdwärts Wiener=Neuſtadt reichende, auf dem
bur=
genländiſchen Gebiete liegende Sicherungszone feſt. Die
General=
miſſion erklärte, daß durch die Rücknahme der Gendarmerie nach
Oeſterreich das Burgenland in keiner Weiſe berührt werden
könne. Sie ſprach die feſte Abſicht aus, die Räumung des
burgen=
ländiſchen Gebietes von den Banden ſofort in Angriff zu nehmen.
Trotzkif hob in ſeiner Rede hervor, daß die Sowjetregierung d
Mögliche tue, um die normalen Beziehungen zwiſchen Rußl
und Europa wieder herzuſtellen, aber all dieſe Verſuche ſti
auf die Inverventionspolitik Frankreichs.
Paris, 11. Sept. Wie das Journal des Débats mei
hat die Botſchafterkonferenz dem ungariſchen
ſandten in Paris eine Note über die Lage in den weſüli
Komitaten überreicht. Die Note ſtellt feſt, daß die von Band
und Elementen der regulären ungariſchen Truppe begange
Gewaltakte direkt der Budapeſter Regierung zur Verantwor
fallen. Dieſe wird deshalb aufgefordert, unverzüglich das
Frage kommende Gebiet zu räumen. Sollte dieſe 9ä
mung nicht in allernächſter Friſt erfolgen und die ungar
Regierung in ihrer Haltung verharren, ſo würden zur Sicher
der Ausführung des Friedensvertrages von Trianon Say
tionen ergriffen werden.
Darmſtadt, 13. Septembe
Siſtierung einer Geſprächsanmeldung. Nach der vom 1. OEtd
ab giltigen neuen Fernſprechordnung ender zwar die Gültigkeit der
einen Tag eingegangenen, noch nicht erledigten Geſprächsaru
dungen wit Schluß des Tagesdienſtes oder mit Ablauf des Tages.
Fernſprech=Vermittelungsſtellen, die künftig ununterbrochenen Dienſt.
helten, alſo in allen Fernſprechnetzen mit mehr als 1000 Hauptanſch
ſen, erſtrect ſich die Gültigkeit der von 10 bis 12 Uhr nachts eingeh
den Geſprächsanmeldungen jedoch künftig auch woch auf den fr
genden Tag. Die Gültigkeit einer Geſprächsanmeldung erliſt
weun nach Bereitſtellung der berlcngten Verbindung der Anrufende
der Gerufene oder einer von ihnen zur Führung des Geſprächs u
bereit find. Bei der Anmeldung von Geſprächen kann angegeben
den, daß ihre Gültigkeit zu einem beſtimmten Zeifpunkt vorzeitig
löſchen ſoll. Außerdem kann der Teilnehmer die Streichung einer
ſprächsanmeldung verlangen, wenn ſie innerhalb eines beſtimmter,
die Gültigkeitsdauer fallenden Zeitraumes zur Ausführung an der 9
wwäre. Dagegen kann er nicht verlangen, daß Geſprächsanmeldn)
wvährend beſtimmter Zeiträume zurückgeſtellt werden. Wird eine
ſprächsanmeldung auf nachträgliches Verlangen geſtrichen oder
„n
träglich befriſtet, oder wird eine Befriſtung geändert ober aufgehr
ſo iſt hierfür eine Gebühr von 75 Pf. zu entrichten; un übrigen, iſ
Befriſtung gebüihrenfrei.
* Handwerkskammer zu Darmſtadt. Die 26. Sitzung der Hl
merkskammer findet am Freitag, 23. Sept., vormttags 10 Uhr
Sitzungsſaal der Stadtverordnetenverſammlung im Rathaus ſtatt
folgender Tagesordnung: 1. Mitteilungen; 2. Bericht über
Tätigkeit des Voxſtades; 3. Abnahme der Jahresrechmng 1920; 4.
gänzungswahl zum Vorſtand und den Ausſchüſſen; 5. Verwaltun
angelegenheiten; 6. Geſellen= und Meiſterprüfungswoſen; 7 Lehrlinl
weſen — Reviſion der Betriebe: 8. Die neuen Steuerpläne; 9. A4
ſtundentag und Nebepckrbeit; 10. Neuorganiſation des Handwerks; rn
Verdingungsſtelle der Handwerkskammer, Heſſ. Handwerker=Zenn
genoſſenſchaft; 12. Verſchiedenes.
* Deutſche Demokratiſche Partei. Auf den heute abend im Fürßt
ſaal, Grafenſtraße 18, ſtattfindenden Staatsbürgerabend
eine Erörterung der Frage der Mittelſchulen bringt, ſei nochmals
merkſam gemacht.
* Deutfche Demokratiſche Partei. Handel und Induſt
Am Donnerstag abend findet im Fürſtenſaal (Grafenſtraße 18)
Verſammlung der dem Handel und der Induſtrie angehörigen Kn
der Parkei ſtatt, zu der Herr Direktor May ſich bereit erklärt
einen Vortrag über „Die Reformder Gewerbeſteuer”
übernehmen. Die Verſammlung ſoll zur Gründung eines Ausſchunt
führen, der die Intereſſen von Handel und Induſtrie innerhalb
Partei vertritt und dem Vorſtand in allen dieſe beiden Gebiete betreff
den Fragen beratend zur Seite ſteht. Alle Vertreter diefer Grup)
die der Partei angehören, werden zu dieſer Verſcmmlung driugend
geladen. (S. Anzeige.)
G
Ein Preisausſchreiben.
** Die Firma F. A. Brockhaus in Leipzig gibt ein neues
vierbändiges Konverſatjonslexikon heraus und hat
dieſe Herausgabe folgendermaßen begründet: Der Krieg mit
feinen Folgen brachte auf allen Gebieten eine ſolche Fülle von
Neuem, daß auch der Wunſch nach einem neuen Ratgeber immer
dringender, das Verlangen unabweislicher wurde. Denn in
keinem der gebräuchlichen Nachſchlagewerke waren Namen und
Dinge verzeichnet, die jetzt in aller Munde ſind und vielleicht
täglich geſucht werden. Nicht einmal zuverläſſige Lebensdaten
von einem Manne wie Hindenburg konnte man bisher mühelos
finden, und ſo viel auch von Relativitätstheorie und
Ver=
jüngungsverſuchen die Rede iſt, von Einſtein und Steinach wußte
man bisher kaum das Geburtsjahr. Der Lowzen, der
Damen=
weg und tauſend andere Oertlichkeiten, die während des Krieges
eine Rolle geſpielt haben, waren in keinem allgemein zugänglichen
Lexikon gebucht. Ueber die unheimlichen Tanks konnte man ſich
ſo wenig unterrichten, wie über Sinn und Ziel des Dadaismus.
Ja, ſelbſt Ausdrücke wie Bolſchewismus, Diktatur des
Proleta=
riats, Inflation und viele andere, die man heute immer wieder
hört und lieſt, — wer wußte genau, was damit gemeint ſei, wer
konnte den Begriff einwandfrei beſtimmen, ſeine Entſtehung
an=
geben, ſeine Tragweite abmeſſen? So wird es begreiflich, daß
alle Volksſchichten und alle Altersklaſſen nach einem neuen „
Se=
ſam, öfſne dich!” lechzten, das ihnen dieſe Rätſel löſte und die
Schätze des Wiſſens erſchloß.
Bei der Herausgabe trat aber auch die Frage der
Namens=
änderung erneut an den Verlag heran. Sie war noch in der
Kriegszeit, wo man in Deutſchland ganz natürlich dem
Fremd=
wörterunweſen mehr als je abhold wurde, im Sommer 1917 von
der Kölniſchen Zeitung wieder aufgegrifſen und mit eigenen
Vorſchlägen beantwortet worden. D. Otto Sarrazin, der
lang=
jährige Vorſitzende des Allgemeinen Deutſchen Sprachvereins,
ſchloß ſich mit großer Wärme an, und bald zog die Frage weitere
und weitere Kreiſe. Mit Indereſſe verfolgte dies der Verlag
F. A. Brockhaus, ohne zunächſt in den Kampf einzugreifen. Seine
Zeit kam, als das Erſcheinen des neuen Lerikons kurz bevorſtand.
Bei dem weitgehenden Intereſſe, das die ganze Frage
er=
weckt hatte, wollte er indes nicht nur von ſich aus die
Entſchei=
dung treffen, vielmehr einen möglichſt großen Teil, des dafür
empfänglichen deutſchen Volkes teilnehmen laſſen. Und ſo
ent=
ſtand der Gedanke des Wettbewerbes. Im Mai 1921 wurde in
einer Reihe führender deutſcher Zeitſchriften das
Preisaus=
ſchreiben: „Welchen Namen ſoll Bockhaus” Konverſations=
lexikon in Zukunft tragen?” veröffentlicht und alle Kreiſe, jung
und alt, zur Teilnahme aufgefordert. Welchen Anklang der
Ge=
danke gefunden hat, das beweiſen nicht nur die Tauſende von
Eingängen, ſondern auch die überaus zahlreichen ernſten und
humoriftiſchen Zuſchriften in Proſa und in Verſen, die voll
freu=
diger Zuſtimmung an den Verlag gerichtet worden ſind. Nicht
weniger als 2532 vollgültige und allen Bedingungen des
Preis=
ausſchreibens entſprechende Namenvorſchläge ſind
ordmngs=
gemäß und rechtzeitig beim Verlag eingelaufen, dazu bis Ende
Anguſt noch 2228 andere, im ganzen alſo 4760 Antworten.
Der weitaus größte Teil der Bewerber hat als Haupttitel
des ganzen Werkes den Namen Brockhaus ſelbſt
vorgeſchla=
gen, und zwar wiederum eine ganze Anzahl dieſen ganz allein
ohne jeden weiteren Zufatz. Ein Begleitſchreiben ſagt: „Der
Name Brockhaus ſagt alles. Ueber hundert Jahre hat er tauſend
und aber tauſend Menſchen belehrt und aufgeklärt. Sie haben
kein K.=L. gefordert, ſondern einen Brockhaus. Der Name wird
und muß bleiben.‟ Ein anderes Begleitſchreiben faßte dies in
den Reim:
„Für Brockhaus” neues Lexikon
Sucht Ihr ein Wort? Ihr habt es ſchon:
Der Name Brockhaus iſt bekannt
Im ganzen deutſchen Vaterland,
Dem Leſerkreis, den er beglückt,
Der Name Brockhaus voll genügt.”
Ueberaus zahlreich und verſchiedenartig ſind nun zu dem
Haupttitel Brockhaus die Vorſchläge des Untertitels an Stelle
des Wortes Konverſanonslexikon, das übrigens, weil einmal
ein=
gebürgert, auch einige Bewerber beibehalten wiſſen wollen. Die
größte Stimmenzahl hat von den vorgeſchlagenen Untertiteln
das Wort „Nachſchlagewerk” gefunden, nämlich 72 ohne weitere
Zuſätze und noch zahlreiche weitere mit allerlei Zuſätzen.
Den=
noch konnte dieſer Vorſchlag als preiswürdig und annehmbar
nicht in Frage kommen, einmal weil er unſchön und nicht
zug=
kräftig, vielmehr ſchwülſtig, dann auch, weil er zu allgemein iſt
und für jedes alphabetiſch angelegte Werk, ſo für jedes
Wörter=
buch, jedes Künſtler= und Schriftſtellerlexikon, Ritters „
Geogra=
phiſch=ſtatiſtiſches Lexikon”, die „Allgemeine deutſche Biographie‟
und zahlloſe ähnliche Sammelwerke die gleiche Berechtigung hat.
Von den Untertiteln, die beſonders zahlreich vorgeſchlagen
wor=
den ſind, ſeien genannt: Wiſſensborn, Wiſſensſchatz, Weltbuch,
Weltwiſſen, Alleswiſſer.
Unter der großen Menge der ſonſtigen Vorſchläge, die mehr
oder weniger Annehmbares bieten, finden ſich viele ganz
beſon=
ders eigenartige. So vor allem das mehrfach vorgeſchlagene,
plattdeutſch klingende „Nokixel” und ſeine Umformung ins Hof
deutſche „Nachguckſel”. Ueber dieſe Wahl hatte ein Leſer 9
Frankfurter Zeitung dieſem Blatte folgendes geſchrieben: „A
ich von dem Ausſchreiben des Verlags von F. A. Brockhw
wegen der Verdeutſchung des Namens ſeines großen Werkes 1
fiel mir etwas ans maner Jugendlektüre ein, das zeigt, n
verblüffend und einfach ſich deutſche Ausbrücke oft für
Fremdwort finden laſſen. Wenn ich mich nicht irre, läßt ſich
mit ihm zu fahren. Auf die Frage des Bauern, warum er
nachdenklich ſei, antwortet er, er möchte gern das Wort Lexiky
verdeutſchen, komme aber nicht auf einen paſſenden, vollwertig/
Erſatz. Da beſinnt ſich der Bauer kurze Zeit, um ihm dann /
erklären, das ſei doch eine ganz einfache Geſchichte, man dre
das Wort einfoch herum und habe das dialektiſche Nokixel od
hochdeutſch Nachguckſel.”
Und dieſen ſelben Gedanken vertritt, ein Bremer Herr
einem plattdeutſchen Schreiben an die Firma mit den Worte
„Warum erſt lange nah’n annern Namen ſöken? De ſteiht d
ja langs up. Nehmen Se man mal eenen Band her und ſtelld
denn vor ſick upn Schriefdiſch hin, aber nich ſo, wie’n dat gl
wöhnlich maken deiht, nee, mit das Böberſte to uunerſt. Der
ſeht Se glieks, dat ur L=e=x=i=keo=n de nee Name N=o=k=i=xe
ward. Wenn wan denn noch dat ale fremde x dör dat dütſche
erſetten deiht, denn heet dat „Nakiekſel”, und jeder Dütſche, v9
allen bi us im’n Nedderſaſſenland, weet, dat dat von „nakieker
(nachſehen) kummt."
Ein gewandter Verſeſchmied beſingt ſeinen Brockhaus
einem begeiſterten Gedicht, aus dem mur zwei Strophen m
ſeinem Namenvorſchlag angeführt ſeien:
In allen Fragen weiß ich Rat,
Die oft dir Hexz und Sinn beſchweren;
Ich bin ein „Wiſſens=Automat”
Für die, die gern ihr Wiſſen mehren.
Steck nur die Naſe tief hinein
In mich, die Antwort kommt dann ſicher
Heraus!. Mein Name müßte ſein
Ganz einfach: „Biblos”, „Buch der Bücher”!
Ein pfälziſcher Pfarrer vom linken Rheimufer, für deutſche
Wort und Weſen begeiſtert, weiſt in einem ausführlichen Brif
mit philologiſcher Gründlichkeit nach, daß ſein Vorſchlag „Brog
haus: Geſamtwiſſens=Schatz” in jeder Silbe urdeutſch ſei.
Die iriſche Frage.
Genf, 12. Sept. (Wolff.) Die dritte Kommiſſion des
ternationalen Kongreſſes für Völkerrecht n
einſtimmig folgende Entſchließung an: Der Kongre
der Anſicht, daß das iriſche Volk eine Nation bildet, die
möge ihrer geſchichtlichen, geiſtigen und moraliſchen Kraſt
in der Lage iſt, unabhängig zu leben. Großbritannier
daher kein moraliſches Recht, das iriſche Volk zu zwingen
ſeine Unabhängigkeit zu verzichten, einzig und allein aus (
den der kommerziellen und militäriſchen Opportumität.
dem die britiſche Regierung ſich ſelber als Verfechterin
Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker verkündet und aus
Haltung für ſich große Vorteile gezogen hat, würde ſie eine ſ/
verſtändliche moraliſche Pflicht vernachläſſigen, wenn fie ſich
gern wollte, den Grundſatz vollſtändig zur Durchführung zu
gen, den ſie vertreten hat, ſobald es ſich um andere handelt.
Die Hungersnot in Rußland und die Sowjel
regierung.
Paris, 11. Sept. (Wolff.) Nach einer Meldung der
formation aus Riga hat in einer der letzten Sitzungen
Sowjets in Moskau, der mehrere ausländiſche Journaud
beiwohnten, Kamenew erklärt, daß die Sowjetregierung e
entſcheidenden Sieginihrem Kampfe gegen die H
gersnot davongetragen habe. 10 Millionen Pud
Get=
ſeien den Hungernden ſchon geliefert worden und dieſes Erge
ſei nach der Anſicht Kamenews die beſte Andwort an die e
päiſche Bourgeoiſie, die bereits auf den Strz der Sowjetre
rung gerechnet habe. Durch die Beſeitigung der Hungersnot
die Sowjetregierung ihre Macht für lange Jahre befe
dem Buche. Von der Schulbank nach Afrika” ein junger Mc
von einem Bauern auf den Wagen nehmen; um ein Stück We
Nummer 253.
m. Ein luſtiger Abend bei Senff=Georgi. Es iſt immer das gleiche,
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. September 1921.
Eeite 3.
Wirkung nie verfehlende Rezept, das dieſe berufsmäßigen Lehrer des
hſinns und der Heiterkeit anwenden: Mit einem raſchen
Sturm=
giff wuf die teils empfangsbereitem, teils peſſimiſtiſch oder abwartend
geſtellten Hörer und Hörerinnen wird der erſte Widerſtand, den jede
ſellung auf eine andere Gemitsverfaſſung naturnotwendigerweiſe
ſtellt, überwunden. Iſt ſo der Boden bereitet, die platte Alltäglichkeit
rrumpelt, ſorgt ein ununterbrochen niederpraſſelndes Bombardement
Schlagern jeden Kalibers, ein wahres Feuerwerk von Witzen dafür,
die ſo geſchoſſene Breſche erweitert wird, bis der kleine, lebenſprü=
unermiidliche Mann auf der Bühne alles voll und ganz in ſeinen
gezogen hat, bis auch der derbiſſenſte Hhpochonder von ganzem
lacht und froh iſt, daß er lachen muß. In ſeiner bekannten
Mei=
haft ſang Senff=Georgi zunächſt das Lied der Liebe, uahm die
Mo=
helei aufs Korn, um dann mit prächtiger Mimik den Liebestod
Pavians zu ſchildern. Liebevolle Aufmerkſamkeit ſchenkte er den
n, um uns hierauf zu erzählen, wie es kommt, daß die Münchener
den Teufel im Leibe haben. Den größten Erfolg hatte er mit
en Erzählungen aus dem Schulleben, der ungewollten Komik dieſer
ſchuldigungszettel kann ſich ſo leicht niemand entziehen. Recht nett
gei auch die Erlebniſſe des Schneidermeiſters Zimmtlein im Himmel
hildert, und recht zeitgemäß mutete das Schefferſche Gedicht vom
oſthilfsboten Säbelbein” an. — Es ging, wie Senff=Georgi
angekün=
de hatte, durch Dick und Dünn, und er brachte in den knappen wie im
zige verſtreichenden Stunden wohl für jeden Geſchmack etwas Paſſen=
— Der Saal war gerappelt voll und dem Vortragskünſtler wurde
hafter Beifall geſpendet.
Mittwoch, den 14. September 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 93, 92
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
baushaltnngsmehl: Bis 15. September auf die
Lebensmittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Beflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Berſtenmehl (Hohenlohe indernahrung): ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarte
je ¼ Liter.
ucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken „Gießen:
und „Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 750 gr.
800 gr. Brot.
Für Kinder: (Karten weiß Marke Nr. 67, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 20 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. D eſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate /„,
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung n
Rol=
braunkohlen aus der Grube Prinz von Heſſen
Verkauf der Reſtbeſtände von Unterkleidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffne
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
* Der Deutſche Oſtbund, Ortsgruppe Darmſtadt, veranſtaltet am
onntag, den 18. Sept., einen Spaziergang nach Nieder=Ramſtadt.
Anzeige.)
* Poſtreklame. In dem Bericht über den Vortrag im
Gewerbe=
ſtiſeum in Nr. 250 vom 10. Sept. muß der zweite Satz heißen: „Der
ihere Stephanſche Grundſatz, daß die Poſt lediglich ein
Wohlfahrts=
ſd kein Geſchäftsinſtitut ſei, läßt ſich bei der ſchlechten Finanzlage des
Richs nicht mehr aufrecht erhalten.”
+ Arheilgen, 12. Sept. Das Turn= und Sportfeſt des
eſſenbundes (Vereinigung der edangeliſchen Jugend=Vereine),
hs geſtern hier veranſtaltet wurde, nahm einen in jeder Beziehung wür=
Izen Verlauf. Es hatter, ſich etwa 350 junge Leute aus ganz Heſſen
ſammengefunden, um ihr turneriſches bzw. ſportliches Können zu
gen. Schon früh um 7 Uhr begann in der Turnhalle des hieſigen
Kinvereins das Geräteturnen, woran ſich volksrümliche Uebungen reih=
. Selbſtverſtändlich gedachte der Ortsgeiſtliche im
Vormittagsgottes=
ſtenſte des Feſtes und wies an Lukas 7. 15, nach, daß doch das Band
r Liebe und die echte Gemeinſchaft zwiſchen Eltern und Kindern
wie=
ar enger geknüpft werden möge. Auch im Feſtgottesdienſte, der um
AUhr die Teilnehmer verſammelte, wies Herr Pfarrer Goethe=Darmſtadt
uf die Quelle aller Kraft hin und forderte die Jugend auf, an
der=
ben feſtzuhalten und ſich durch keinerlei Ablenkungen davon abbringen
laſſen. Anſchließend hieran bewegte ſich ein anſehnlicher Feſtzug
rch die Ortsſtraßen nach der Turnhalle, wo die Einzelübungen
ſtatt=
ſinden, während deren der Poſaunenchor Muſikvorträge zu Gehör
ſtachte.
— Dieburg, 11. Sept. Vereinigung von Freunden der
ſuſik. Um dem fühlbauen Mangel an Inſtrumentalkonzerten in
Iiſerer Kreisſtadt abzuhelfen, hat ſich hier eine Vereinigung von
greunden der Muſik gebildet, die zum Teil dem ſeit etwa zwei
ahren beſtehenden Odenwaldklub=Streichorcheſter angehören und ebenſo
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird
zu
die dieſes unter Leitung des Herrn Herm. Holzapfel ſteht. Die
Kapelle, aus vier Vwlinen, Viola, Cello, Baß und Klavier beſtehend, trat
im vorigen Monat zum erſtemmal und faſt wiederum mit einem ſchönen
Erfolg an die Oeffentlichkeit. Der ausverkaufte Saal des „Maizer
Hofes” bewies, daß hier in vielen Kreiſen Indereſſe für Muſik vorhanden
iſt, das nur befriedigt werden muß. Für ein Dilettanten=Orcheſter leiſtete
die Kapelle unter der temperamentvollem Leitung Herrn Holzapfels mit
exaktem Zuſammenſpiel und viel Klangſchönheit des Tonkörpers
durch=
aus Lobenswertes und Schönes. Auch das Programm, auf dem Wagner,
Verdi, Bizet, Boieldieu, Mascagni, Händel vertreten waren, konnte durch
ſeine Vielſeitigkeit vollauf befriedigen. Solche „Volkskonzerte” ſollen nun
monatlich ſtattfinden, was nur zu begrüßen iſt.
* Lengfeld, 12. Sept. Tödlicher Unfall. Freitag mittag fiel
Peter Wolf beim Aepfelbrechen vom Baum, wobei er einen Armbruch
und wahrſcheinlich innere Vevletzungen davontrug. Er wurde ſofort in
ſeine Wohnung gebracht, wo er am Samstag ſeinen Verletzungen
er=
legen iſt. Der Verſtorbene hinterläßt Frau und Kind.
wd. Mainz, 12. Sept. Ungültigkeitserklärung der
Bürgermeiſterwahl in Biſchofsheim. Bei der am
Sams=
tag ſtattgefundenen Verſammlung vor dem Kreiswusſchuß in Groß=Gerau
wurde die Wahl des Bürgermeiſterkandidaten Geometer Georg Fiſcher
zum Bürgermeiſter von Biſchofsheim auf Grund, des § 57 der
Land=
gemeindeordnung für ungültig erklärt.
Mainz, 12. Sept. Ein geriebener Gauner. Am Samstan
kam der Lehrling einer Handelsfirma auf der Schillerſtraße zu Fall und
ſpurde vorübergehend bewußtlos. Er wurde in das Offizierskaſino
ge=
bracht, wo ſich ein Unbekannter ſeiner annahm und ihm den beſchädigten
Rock auszon. Der Unbekannte entfernte ſich, angeblich, um den Rock
raſch ausbeſſern zu laſſen. Als der Junge zu ſich kam, war der
Unbe=
te verſchwunden. In dem Rock befanden ſich folgende Wertfachen:
Ein Barbetrag von 4189 Mk., ferner folgende Schecks: auf die
Volks=
bank in Groß=Gerau C417 Mk., Volksbank Mainz 9965 Mk., Bankhaus
enberger 683 Mk.. Elſäſſiſche Bank 380 Mk. — Die Zahlſtellen
wer=
den darauf qufmerkſam gemacht und gebeten, gegebenenfalls der
Krimi=
nalpolizei Mitteilung zu machen.
wd. Bingen, 12. Sept. Gegen die „Sanktionen‟. Die
Han=
delskammer Bingen hat an das Reichskabinett folgendes Telegramm
ge=
richtet: „Handel und Induſtrie der beſetzten Gebiete, vor allem auch
un=
ſeres Bezirkes, erwarten wit großer Sorge die für den 15. September
angekündigte Aufbebung der wirtſchaftlichen „Sanktionen‟ Die
Beſei=
tigung der Rheinzölle iſt eine Lebensfrage für das Wirtſchaftsleben der
beſetzten Gebiete, da in Induſtrie und Handel ſeit Wochen der Abſatz
vollſtändig ſtockt. Wir bitten dringend um ſchnellſte Unterrichtung der
Wirtſchaftskreiſe der beſetzten Gebiete.”
7
Reich und Ausland.
Berlin, 12. Sept. Verhaftet. Wie der Lokalanzeiger meldet, iſt
der Vorſitzende des Wettkonzerns, Klante, der wegen eines angeblichen
Nervenzuſammenbruchs ſich in das Sanatorium Weſtend begab, geſtern
dort verhaftet und dem Unterſuchungsgefängnis eingeliefert worden.
Die bisherigen Ermittelungen der Staatsanwaltſchaft ergaben, daß der
Klante=Konzern eine Unterbilanz von mindeſtens 60 Millionen
Mark hat. Der Konzern wurde nunmehr von der Staatsanwaltſchaft
geſchloſſen. Ebenſo werden wohl auch im Laufe des heutigen Tages die
üibrigen dem Klante=Konzern gehörenden Unternehmungen son der
Staatsanwaltſchaft geſchloſſen werden. Der Konkurs ſoll heute eröffnet
werden.
Aus bem Schwarzſuald, 11. Sept. Die Königin von Holland
und der Prinzgen ahl treffen am Montag, 12. Sept., zu längerem
Kur=
aufenthalt in Triberg ein, wo ſie im Schwarzwaldhotel Wohnung
nehmen, um ſich dann nach Villingen (Waſdhotel) zu begeben. Es
iſt dies der erſte Beſuch vegierender ausländiſcher Fürſtlichkeiten ſeit
dem Kriege in Deutſchland.
wd. Bernkaſtel, 12. Sept. Die verſchwundene Leiche. Bei
der Anlage eines Familiengrabes entdeckte ein Bürger in Rhaunen, daß
die Leiche ſeiner erſt kürzlich verſtorbenen Frau, aus dem Grabe
ver=
ſchwunden war. Sofortige Nachforſchungen der ganzen Bürgerſchaft
ſtell=
ten feſt, daß ein anderer Bürger die Leiche ausgegraben und verſchleppt
hatte. Neben dem beraubten Grabe liegt die vor Jahren verſtorbene
Frau des Grabſchänders beerdigt und dieſen Platz wollte ſich der Mann
ſür ſein eigenes Grab ſichern. Der beiſpielloſe Vorgang erregt in der
Gegend das größte Aufſehen.
T.U. München, 12. Sept. Ein ſozialdemokratiſcher
Ge=
waltſtreich wurde am ſpäten Nachmittag des Samstag gegen den
mit einem Laſtauto wie gewöhnlich ausgeführten Tvansport des
Mies=
bacher Tagblatts nach München verübt. In der Nähe des
Ge=
fänguiſſes Stadelhof vor München wurde das Auto von 15 Leuten
an=
gehalten und der Führer gezwungen, zum Gaſtwirt Hoffmann im
Arbei=
terviertel Gieſing zu fahren und ſeine Fracht dort abzuladen. Sie wurde
ſofort ergriffen und raſch in den vorbeifließenden Mühlbach geworfen.
Das Ueberfallkommando erklärte dem Transporteur, es hätte auf Auers
Anordnung konterrevolutionäre Blätter abfangen ſollen.
San Antonio (Texas), 11. Sept. (Wolff.)
Ueberſchwem=
mungskataſtrophe. Der infolge wolkenbruchartiger Regenqüiſſe
angeſchwollene Fluß San Antonio überſchwemmte in der Nacht
zum Samstag einen Teil der Stadt San Antonio. Bis jetzt
wurden ſechs Leichen gefunden, jedoch wird die Zahl der Toten auf
500 geſchätzt. Der Sachſchaden beläuft ſich auf mehrere Millionen
Dol=
lars. Beſonders das Geſchäftsviertel iſt ſtark heimgeſucht worden. In
einzelnen Teilen der Stadt erreichte das Waſſer 4,50 Meter Höhe und
führte alles mit ſich fort, was nicht niet= und nagelfeſt war. Inzwiſchen
iſt das Waſſer teilweiſe zurückgegangen.
Nach einer Meldung des Daily Telegraph aus San Antonio in
Texas beziffert ſich die Geſamtzahl der bei der Ueberſchwemmung
Umgekommenen auf 12 000.
Die Kieler Herbſtwoche.
Kiel, 11. Sept. (Wolff.) Die zweite Kieler Herbſtwoche
für Kunſt und Wiſſenſchaft wurde heute durch den
Ober=
bürgermeiſter der Stadt Kiel Dr. Lucken feierlich eröffnet. Eine
ſtatt=
liche Anzahl auswärtiger Gäſte, darunter insbeſondere viele
Hochſchul=
lehrer und Studenten der ſkandinabiſchen Unierſitäten, waren
an=
weſend. Aus Berlin war der preußiſche Miniſter für Wiſſenſchaft,
Kunſt und Volksbildung Dr. Becker anweſend. Das Reichskabinett
war vertreten durch den Staatsſekretär Wirklichen Geheimrat Dr.
Le=
wald. Das reichhaltige künſtleriſche Programm der Feſtwoche, die in
dem Stadttheater durch Hebbels „Nibelungen” eingeleitet wurde, wird
durch Vorträge hervorragender Vertreter der Wiſſenſchaft, durch
ſport=
liche Veranſtaltungen und recht ſehenswerte Ausſtellungen ergänzt.
In die zweite Hälfte der Herbſtwoche fällt auch die Eröffnung der
Nordiſchen Meſſe in Kiel, die bereits eine überaus große Zahl
von Ausſtellern aufweiſt und wozu gleichfalls vornehmlich zahlreiche
Beſucher aus den nordiſchen Ländern angemeldet ſind.
Kiel, 12. Sept. (Wolff.) Der erſte Tag der Kieler
Herbſt=
woche ſtand im Zeichen der Begrüßungen, die i der Aula der
Uni=
verſität erfolgten. Da die finniſchen Hochſchiler erſt Dienstag eintreffen,
erfolgte zunächſt die Begrüßung der ſchwediſchen und norwegiſchen
Do=
zenten, Studenten und Studentinnen. Der Rektor der Univerſität von
Kiel Profeſſor Dr. Kißkalt hieß die Gäſte herzlich willkommen.
Nach ihm ſprach Kultusminiter Dr. Becker, der auf das
völberver=
bindende Moment, wie es in der Kunſt und Wiſſenſchaft zu finden ſei,
hinwies und hervorhob, daß ein Zuſammenwirken der Gäſte mit den
deutſchen Studenten eine Stärkung des Deutſchland ſo notweudigen
Glaubens an ſeine Zukunft bedeute. Es folgten Begrüßungsworte des
Oberbürgermeiſters Dr. Lucken im Namen der Soadt. In den
Räu=
men des Hotels Vellevue verſammelten ſich die aus der Nordmark zur
Teilnahme an der Kieler Feſttroche Erſchienenen, denen der Vorſitzende
des Vereins der Heimattreuen Rafialski den Willkowmensgruß
entbot. Aus ſeiner Rede ſprach der innige Wunſch, daß die Gäſte das
Gefühl der kulturellen und geiſtigen Zuſammengehörigkeit mit
Deutich=
land in die neue Heimat mitnehmen möchten.
Nordiſche Woche.
Lübeck, 12. Sept. (Wolff.) Nordiſche Woche. Viele ausländiſche Gäſte
haben bereits die Stadt verlaſſen. Nach dem Finnländerabend im
Schab=
belhauſe fanden ſich die finniſchen Studenten zu einer Abſchiedsfeier im
Schifferhauſe zuſammen. Der General von Morgen widmete den
Scheidenden herzliche Worte. Zwei Herren aus Helſingfors dankten in
einem Trinkſpruch auf Lübeck und das Reich. Am geſtrigen Morgen
wurde ein den deutſchen Waffenbrüdern gewidmeter Kranz auf dem
Ehrenfriedhof niedergelegt. Unter den Klängen des Deutſchlandliedes
führte der Dampfer „Torneo” am Mittag die Studenten in die Heimat
zurück. Der Vortvag Dr. Graf Hermann Keyſerlings=
Darm=
ſtadt über „Seins= und Könnenskultur” am Vormittag bildete einen
würdigen Abſchluß der ſchöngeiſtigen Veranſtaltung der nordiſchen Woche.
Die öffentlichen Gebäude waren zum Abſchied geflaggt. Am Nachmittag
fanden ſportliche Wettkämpfe ſtatt. Den Ausklang der großzügigen
Lübecker Veranſtaltung bildete die „Meiſterſinger”=Aufführung mit
an=
ſchließendem Geſellſchaftsabend in den Räumen des Lübecker
Stadt=
theaters.
Verbandstag des Reichsverbandes Deutſcher
Poſt= und Telegraphenbeamten.
— In Gegenwart von Vertretern des Reichstags, des
Reichspoſt=
miniſteriums, der Oberpoſtdirektion Berlin, ſowie einer Reihe von
an=
deren Poſtbeamtenverbänden ſetzte der Reichsverband Deutſcher Poſt=
und Telegraphenbeamten am Donnerstag, 8. September, ſeine
Beratun=
gen fort. Von Herrn Verbandsſekretär Lenz, ſowie von dem Direktor
des Deutſchen Beamtenbundes Herrn Remmers wurden
Darſtellun=
gen über die Verhandlungen bezüfglich der letzten Erhöhung der
Teue=
rungszuſchläge gegeben und der Nachweis geführt, daß ſich nach Lage
der Verhältniſſe und im Hinblick auf die Haltung der Regierung ein
anderes Reſultat, als das vorliegende, nicht erreichen ließ. Von den
Vertretern der Beamten des flachen Landes wurde darauf hingewieſen,
daß die Spannung zwiſchen den Einkommen der ſtädtiſchen und der
ländlichen Beamten eine ungerechtfertigte Schädigung der Landbeamten
bedeute, die auf die Fehler des heutigen Ortsklaſſenſyſtems
zurückzu=
führen ſei. Hier iſt ein Ausgleich zugunſten der Landbeamten dringend
notwendig.
Im weiteren Verlauf der Verhandlungen ſprach Herr Direktor
Remmers vom Deutſchen Beamtenbund über die Notwendigkeit des
organiſatoriſchen Zuſammenarbeitens der Beamten aller Verwaltungen
und erläuterte die von dem Deutſchen Beamtenbund beobachtete Haltung
bei den Verhandlungen, die be=üglich der Erhöhung des
Teuerungszu=
ſchlages mit der Regierung und mit den anderen Spitzenorganiſationen
ſtattgefunden haben. Die Frage einer Reform des Beamtenrechts wurde
eingehend behandelt und mit Nachdruck die Forderung vertreten, daß die
von der Beamtenſchaft ſeit langem erwartete Verabſchiedung eines
Be=
amtenrätegeſetzes nun endlich verwirklicht werde, und zwar
lehnte der Verbandstag den von der Regierung vorgelegten Entwurf ab
und ſtellte ſich auf den Boden des vom Deutſchen Beamtenbund
aus=
gearbeiteten Entwurfes.
Die Fragen der äußeren und inneren Organiſation wahmen die
Ver=
handlungen weiterhin in Anſpruch. Das wichtigſte aus den Beratungen
hervorgegangene Ergebnis war die Zuſtimmung zu der ſtattgefundenen
Griindung der Reichspoſtgewerkſchaft.
In der Diskuſſion wurden dann die auf die beruflichen und
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe der Poſtbeamten bezüglichen zahlreichen
Ginzel=
fragen eingehend behandelt, wobei die Delegierten die von den Beamten
der Beſoldungsgruppen 3 bis 6, ſowie von den Diätaren erhobenen
Forderungen zum Ausdruck brachben und mit Nachdruck vertraten.
Ins=
geſomt ließen die Beratungen erkennen, daß die Verhältniſſe im
Poſt=
weſen noch in vielfacher Hinſicht einer Beſſerung bedürftig ſind,
ins=
beſondere aber es dringend nötig ſei, daß die von den Poſtbeamten
er=
ſtrebte Perſonalreform auf der Grumdlage der vom
Beamten=
beirat im Einternehmen mit dem Reichspoſtminiſterium ausgearbeiteten
Richtlinien baldigſt zur Durchführung gelange. Gegen die Abſicht des
Reichsfinanzminiſteriums, dieſe Richtlinien in weſentlichen Teilen
um=
zugeſtalren und eine andere Perſonalneuordnung nach dem vom
Reichs=
verkehrsminiſterium vertretenen Vorſchlage einzuführen, wurde
nach=
drücklich Verwahrung eingelegt.
Die Streikbewegung.
wd. Berlin, 12. Sept. Der B. Z. wird aus ſtädtiſchen Kreiſen
mitgeteilt: Die Angeſtellten der ſtädtiſchen Gas= und
Elektrizitätswerke ſind in den Streik getreten, ohne eine
Entſcheidung einer anderen Inſtanz abzuwarten. Die Arbeiter der
Werke ſind bereit, zu arbeiten, haben auch ſolche Arbeiten unternommen,
die geeignet ſind, unmittelbare Schäden zu verhüten. Die
Wiederauf=
nahme der Betriebe iſt daher an ſich jeden Augenblick möglich. Der
Magiſtrat hat am Samstag beſchloſſen, die Entſcheidung der nächſten
Wie eifrig ſich auch die Jugend an der Suche nach einem
ſeuen Namen beteiligt hat, zeigt das Schreiben einer
Mittel=
hulklaſſe in Sonneberg, in dem 27 namentlich aufgezählte
Schü=
dr ihre Vorſchläge machen, und zwar jeder einen anderen und
Ur Lehrer noch einen beſonderen dazu; ſowje ein zweites, in
bem ein Aachener Lehrer nebſt ſeiner Gattin und 13 ſeiner
Unter=
hmndaner Vorſchläge machen, die ſämtlich der altdeutſchen oder
hltnordiſchen Sprache und Literatur entnommen und hochdeutſch
rklärt ſind, ſo z. B. Hugiſaro (Rüſtung des Geiſtes), Walarazda
Stimme der Wala, der allkundigen Seherin), Hugitaran (
Gei=
ſige Ernte), Spahidakoſa (weiſe Beſprechung) uſw. Zum Schluß
ei dieſer kleinen Ausleſe noch ein rein humoriſtiſch zu wertender,
bber in ſeiner Art origineller Vorſchlag angefügt. Ein
Spaß=
ſogel ſingt in Reimen:
Mancher hoffnungsvolle Jüngling
Hat die Zunge ſich verrenkt,
Wenn ſich dies verflixte Fremdwor:
Ihm mal auf die Lippen drängt.
Von dem Fremdling zu befreien,
Ruft uns Brockhaus auf zur Tat.
Und mit Recht! Was will der Franzmann
Hier bei uns im deutſchen Staat?
Sicher wird man etwas finden,
Das dies Wort erſetzt. — Indes
Mein beſcheidener Vorſchlag lautet:
„Brockhaus” Unausſprechliches”
(Konverſation iſt aber nicht franzöſiſchen, ſondern
lateini=
chen Urſprungs. Das lateiniſche „Conversatio” iſt nur ins
Franzöſiſche übernommen worden. Lexikon iſt griechiſchen
Ur=
prungs. D. Red.)
Die Preisrichter haben ſich ſchließlich für den Titel „
Brock=
haus” mit dem Untertitel „Handbuch des Wiſſens”
ent=
ſchieden. Daher wurden die Vorſchläge mit dem erſten Preiſe
be=
dacht, die dieſe Titelzuſammenſtellung vorſahen. Den zweiten
Preis erhielten die, die ebenfalls „Brockhaus” als Haupttitel
an=
ühren nur mit der Voranſtellung „der Große”, „der Kleine‟
oder „der Neue”. Für den dritten Preis endlich wurde die
Löſung „Brockhaus” Von A bis Z” als geeignet erachtet. Der
erſte, zweite und dritte Preis (3000, 2000 und 1000 Mark) wurde
e in 3 Teile geteilt. Mit den 10 Troſtpreiſen wurden ſolche
Be=
werber bedacht, die in Verbindung mit dem Namen Brockhaus
ein beſonderes werbendes oder eigenartiges Wort geprägt haben.
Sie erhielten je 100 Mark.
* Dem Andenken Joſef Manns wurde am Samstag in der
Hedwigskirche zu Berlin ein feierliches Requiem
gewid=
met, in das Schlusnus, von Otto Urack am Cello begleitet,
Hän=
delſchen Geſang flocht. Die Soliſtem der Staatsoper, Cohr,
Or=
cheſter wie das Bureau= und Arbeitsperſonal der Staatstheater,
viele Berliner Muſiker und Kunſtfreunde hatten ſich eingefunden.
In den nächſten Tagen wird, wie ſchon mitgeteilt, Manns
Leich=
nam nach Lemberg übergeführt und dort beigeſetzt werden.
C.K. Das Geheimnis der guten Photographie. Ein
un=
durchdringliches Geheimnis liegt über den Photographien
der Dame. Warum wird eine hübſche Frau auf der
Photo=
graphie „nicht zum Anſehen”? Warum wirkt eine Häßliche im
Bilde ſo vorteilhaft und anmutig? Dieſe Fragen kann man
nur mit viel Ausdauer und unermüdlichem Probieren
beant=
worten, und manche Schöne muß ſich erſt ein dutzendmal vor die
Kamera ſtellen und die heute ſo hohen Koſten tragen, um eine
einigermaßen erträgliche Photographie von ſich zu erhalten. Um
ihren Mitſchweſtern Zeit und Koſten zu erſparen, teilt daher eine
Dame, die nach langen Erfahrungen das „Geheimnis der guten
Photographie” enthüllt haben will, allerlei Regeln mit, die man
beachten ſoll. Zunächſt muß man die „Photographierangſt”
über=
winden. Der Photograph ahnt gar nicht, wie peinlich es vielen
iſt, ſich vor ſeinem Apparat aufzuſtellen, und dieſes Gefühl des
Unbehagens drückt ſich natürlich in der ganzen Haltung ebenſo
wie im Geſicht aus. Man ſoll ſich daher an das „Schlachtfeld”
gewöhnen und ſich vorher an dem Ort, an dem man
photogra=
phiert wird, etwas heimiſch machen. Sodann wähle man das
Kleid, in dem man ſich photographieren läßt, mit Bedacht aus,
und ebenſo den Photographen. Die zweite Wahl ſoll nach der
erſten vorgenommen werden, denn die Wahl des Photographen
hängt von der Wahl der Toilette ab. Es gibt Künſtler, die
be=
ſonders geſchickt ſind im Straßenkleid aufzunehmen, während
andere ſich wieder für das Photographieren in großer Toilette
am beſten eignen. Am ſicherften geht die Dame, wenn ſie ſich in
einer Phantaſiedraperie aufnehmen läßt. Zunächſt verwiſcht ſie
dadurch alle Spuren der Zeit, in der das Bild gemacht iſt, ſo
daß keine unerwünſchten Rückſchlüſſe auf das Alter gemacht
wer=
den können, in dem ſie damals ſtand. Aber wenn man nicht
ge=
wöhnt iſt, ſolche Phantaſiekoſtüme zu tragen, dann wird man
darin nicht gut ausſehen, und deshalh werden viele doch zu
einem Kleid greifen, an dem die Mode ſtärker betont iſt. Dann
iſt Folgendes zu beachten: Will man ſich in einem hellfarbigen
Kleid photographieren laſſen, ſo wähle man Cremefarbe; zieht
man ein dunkles Kleid vor, ſo nehme man Blau, Dunkelblau
oder Rot. Alle Streifen und Karos, ſowie überhaupt auffällige
Muſter ſind zu vermeiden, weil dadurch auf der Platte ſehr
un=
ſchöne Wirkungen hervorgerufen werden können. Ebenſo iſt es
falſch, ſich erſt beim Friſeur das Haar machen zu laſſen, bevor
man zum Photographen geht. Das Geſicht erhält durch dieſe
kunſtvolle Friſur einen fremden Ausdruck, und dieſes
unnatür=
liche Arrangement des Haares ſchädigt den ganzen
Geſichtsaus=
druck. Damen laſſen ſich gewöhnlich nicht gern mit Augengläſern
photographieren; aber ſie ſollten es unbedingt tun, wenn ſie im
Leben Gläſer tragen, denn ſonſt ſehen die Augen ſtarr und
an=
geſtrengt aus. Hat man ſich ſeinen Photographen gewählt, ſo
füge man ſich ſeinen Anordnungen. Er weiß beſſer, welche
Stel=
lung am vorteilhafteſten wirkt. Auch laſſe man ſich nicht zu oft
photographieren; einmal in fünf Jahren iſt für den
Durch=
ſchnittsmenſchen genug.
B. Der „Satanismus” der modernen Kunſt. Verſchiedene
Neu=Yorker Blätter, darunter der Neu=York Herald,
veröffent=
lichen einen geharniſchten Proteſt gegen die Ausſtellung
moderner Kunſt, die gegenwärtig im Metropolitan Art
Muſeum zu ſehen iſt. Die Maler, die in expreſſioniſtiſcher und
kubiſtiſcher Art ſchaffen, werden hier „Verehrer des Satans, des
Gottes der Häßlichkeit” genannt. Die moderne Kunſt wird als
eine Form des Satanismuts gebrandmarkt, eine „
Teufelsver=
ehrung, die von ein paar europäiſchen Malern erfunden iſt, die
kein Talent haben und die Zeichen ererbten oder erworbenen
Wahnſinns an ſich tragen‟. Die Verehrung des Satans und der
Häßlichkeit, die in dieſen Werken zum Ausdruck komme, ſei für
dieſe „Degenerierten und Maniſchen” der hauptſächliche Anreiz
zu ihrem Schaffen. Es werden die Urteile einiger amerikaniſcher
Irrenärzte erwähnt, die erklärt haben, die Bilder dieſer
modern=
ſten Künſtler erinnerten durchaus an die Zeichnungen, die von
Irren angefertigt würden, und dieſe Werke zeigten dieſelbe
Ver=
faſſung des Geiftes und Körpers, die gewöhnlich die Menſchen
ins Irrenhaus brächte. Dieſer unerhörte Angriff, der die
mo=
dernen Künſtler in eine Reihe mit Irrſinnigen und Verbrechern
ſtellt, hat große Entrüſtung hervorgerufen, und der Kampf für
und wider die modernſte Kunſt, der in der alten Welt bereits
abzuflauen beginnt, iſt in Amerika mit einer bei uns nie
erreich=
ten Stärke entbrannt.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. September 1921
Rummer 253.
Inſtanz anzurufen. Die Kommunalbeamten und Angeſtellten handeln
in vollſtändiger Uebereinſtimmung mit den ſtreikenden Arbeitern. Der
Magiſtrat wird in den nächſten Stunden die Entſcheidung des
Neichs=
arbeitsminiſteriums herbeizuführen verſuchen. Außerdem will der
Magiſtrat mit der Streikleitung in Verbindung treten, um die
Ver=
richtung der Notſtandsarbeiten ſicherzuſtellen.
wd. Berlin, 12. Sept. Zu dem Streik in den ſtädtiſchen
Elek=
trizitätswerken wird noch bekannt, daß das Reichsarbeitsminiſterium die
vom Magiſtrat angerufene Entſcheidung abgelehnt hat. Es wird
be=
fürchtet, daß der Streik auf die Gaswerke übergreift. In zwei
Gas=
werben iſt die Arbeit bereits eingeſtellt.
wd. Berlin, 12. Sept. Zu der von uns bereits wätgeteilten
Mel=
dung über den Ausſtand der Angeſtellten der Berliner
Elektrizi=
tätswerke wird uns noch gemeldet: Die Angeſtellten ſind in den
Ausſtand getreten, da die Elektrizitätswerke den Schiedsſpruch des
Schlichtungsausſchrſſes ablehnten. Obwohl die Arbeiter der
Elektrizitäts=
werke heute früch zur Arbeit erſchienen, konnten ſie jedoch die Arbeit nicht
aufnehmen, da angeblich die Anweiſungen der Meiſter fehlten. Aus
dieſem Grunde haben heute früh die Straßenbahnen den
Be=
trieb eingeſtellt; auch die ſorſtigen elektrizitätverbrauchenden
Betriebe ſind ſtillgelegt. Die Untergrundbahn und einige Betriebe des
Weſtens ſind, von dem Streik nicht betroffen. Der Streik kommt
inſo=
fern überraſchend, als vor Dienstag ein Streikbeſchluß nicht gefaßt
wer=
den ſollte, da bis dahin das Geſamtreſultat der Abſtimmung erſt
vor=
liegen kann. Die Entſcheidung, daß die Arbeitgeber den Spruch des
Schlichtunsgausſchuſſes nicht angenommen haben, platzte jedoch mitten
in die Abſtimmung der Elektrizitätswerke hinein, wo ſie eine große
Er=
regung in den Reihen der Angeſtellten hervorrief. Der Streik hat ſchon
fühlbare Folgen gezeitigt. Dem Streik der Angeſtellten und Arbeiter
haben ſich auch die ſtädtiſchen Reinigungsarheiter angeſchloſſen.
wd. Berlin, 12. Sept. Der Tägl. Rundſchau zufolge wird im
Berliner Polizeipräſidium erwogen, die Techniſche Nothilfe
ein=
zuſetzen, um lebenswichtige Betriebe, die durch den Streik ſtillgelegt
wurden, weiter aufrecht erhalten zu können.
Annahme der Lohnvereinbgrungen für den Vergbau.
wd. Hannover, 12. Sept. Die zur Beſchlußfaſſung über die
zentrale Lohnregelung im Bergbau einberuſene
Reichs=
konferenz der freigewerkſchaftlichen Organiſationen, der u. a. auch der
Reichswirtſchaftsminiſter Robert Schmidt beiwohnte, nahm mit 154
gegen 71 Stimmen eine Entſchließung an, in der trotz erheblicher
Bedenken die Annahme der getroffenen
Lohnverein=
barungen erklärt wird. Die Organiſationsleitungen wollen die
Preisentwickelung auf dem Lebensmittelmarkt weiter verfolgen und zur
rechten Zeit mit neuen Lohnkorderungen an die Unternehmer
heran=
treten.
Die bayeriſche Kriſe.
Beratungen im Ueberwachungsausſchuſſe des Reichstages.
wd. Berlin 12. Sept. Heute tagte verabredungsgemäß
der Achterausſchuß des Reichstages (
Ueberwachungsaus=
ſchuß), um ſich mit dem Ergebnis der Verhandlungen der
Reichsregierung mit der bayeriſchen
Landesregie=
rung zu befaſſen. Der Abgeordnete Beyerle (B. V.)
kenn=
zeichnete in ſeinen Ausführungen die augenblickliche Lage der
bayeriſchen Kriſe und den Inhalt der Kompromißverhandlungen
zwiſchen der Reichsregierung und der bayeriſchen Vertretung
am Mittwoch, den 7. September, wonach der Wortlaut der
Ver=
ordnung des Reichspräſidenten vom 28. Auguſt einer erneuten
Faſſung unterzogen werden ſoll. Ueber dieſes Maß des
Kom=
promiſſes hinaus verlange der Ausſchuß des bayeriſchen
Land=
tages nach zwei Richtungen hin noch ein weiteres
Entgegenkom=
men ſeitens der Reichsregierung. Durch Abänderung des § 4
der Verordnung ſollen für die Verboie von Zeitungen die
Lan=
deszentralbehörden und die von ihnen betrauten Stellen
zuſtän=
dig ſein. Die Exekutive der Verbote ſoll im größten Umfange
den Ländern überlaſſen werden. Bezüglich des § 7 der
Verorö=
nung, wonach eine Beſchwerde gegen etwaige Verbote den
Ober=
gerichten des Landes vorgelegt werden darf, wurde verlangt,
daß darauf der größte Wert zu legen ſei. Es wurde darauf
hin=
gewieſen, daß die neuen baheriſchen Forderungen von den
ge=
ſamten Paricien der bayeriſchen Koalition einſchließlich der
Mit=
telpartei geſtellt ſeien und ihnen ſelbſt die Vertreter der
Mehr=
heitsſozialdemokraten nicht widerſprochen haben. Es dürfe in
Berlin nicht vergeſſen werden, daß die große Mehrheit des
bahe=
riſchen Volkes noch heute den Ausnahmezuſtand für erforderlich
und ſeine Aufhebung für gefährlich hält. Berſchiedene Fälle
hätten gelehrt, daß die Handhabung der Exekutive durch die
Reichsgewalt in einer dem Geſamtwohl unerträglichen Weiſe
politiſche Erſchütterungen ausgelöſt habe, die vermieden werden
müßten.
Reichskanzler Dr. Wirth erkannte an, daß der
Ab=
geordnete Beherle ſich bemüht habe, eine ſachliche Darſtellung
von der Lage ſoſvohl Bayerns wie des Reiches zu geben. Er
habe auch Ausführungen gemacht, auf die er im Rahmen einer
allgemeinen Erörterung wohl eingehen könne, die er aber
zu=
nächſt zurückſtellen müſſe. Der Reichskanzler legte dar, daß die
Faſſung des § 7 zwar auf die baheriſche Vertretung zurückgehe,
aber in München keine Annahme gefunden habe. Sie gehe
da=
hin, die Beſchlagnahene der Zeitungen werde von den
Landes=
zentralbehörden und den von ihnen beftimmten Stellen aus
eige=
ner Entſcheidung oder auf Erſuchen des Reichsminiſters geleitet.
Wenn die Landeszentralbehörde einem ſolchen Erſuchen des
Reichsminiſters des Innern nicht entſpreehen könne, habe ſie dies
ſpäteſtens am zweiten Tage nach Empfang der Verordnung dem
Reichsminiſter mitzuteilen, der dann befugt iſt, die Anordnung
ſelbſt zu erlaſſen, deren Durchführung der Landeszentralbehörde
obliegt. Der Abgeordnete Beherle habe die Frage geſtellt: Wird
heute die Annahme der Forderungen der bayeriſchen Koalition
hier zu erwarten ſein oder nicht? Er habe ſich bis jetzt nur mit
dem bayeriſchen Geſandten Herrn v. Preger unterhalten können
und er nehme an, daß die bayeriſchen Koalitionsparteien
ent=
weder von dieſem oder durch die Regierung neite Direktiden
er=
halten würden. Bisher ſei ein Führer für dieſe neuen
Verhand=
lungen noch nicht genannt worden. Es ſei alſo ganz unmöglich,
heute abſchließend dem Verlangen der bayeriſchen
Koalitions=
parteien nach einer Entſcheidung zu entſprechen. Gegenüber
einem Zuruf des Abgeordneten Beherle, daß er das Wort
„Heute” nicht gebraucht habe, bemerkte der Reichskanzler, daß er
ſich ſofort dieſes Wort notiert und ſich gleich gedacht habe, daß
dies wohl ein Irrtum ſein müſſe. Abgeordneter Dr. Beherle:
Sicherlich.
Der Reichskanzler fährt dann fort: Durch den Rücktritt des
Herrn Miniſterpräſidenten v. Kahr iſt eine neue politiſche
Situg=
tion geſchaffen worden. Zu den Referaten, die die bayeriſchen
Herren erſtattet haben, und zu den Mitteilungen, die wir von der
bayeriſchen Regierung wvohl noch offiziell bekommen werden,
wird die Reichsregierung Stellung nehmen müſſen. Ich laſſe
heute keinen Zweifel darüber, daß es nur erwünſcht wäre, wenn
wir raſch in eine ſolche Erörterung mit den dazu beauftragten
Herren eintreten könnten. Wenn dies heute ſchon geſchehen kann,
ſo iſt es mir erwünſchter, als wenn es erſt morgen der Fall iſt.
Ich bin durchaus der Auffaſſung, daß es im Hinblick auf die
letzt=
hin geführten Verhandlungen nicht als unmöglich erſcheint, zu
einer entſcheidenden Baſis zu kommen. Ich betone noch einmal,
im Hinblick auf die letzthin hier geführten Verhandlungen. Ich
warte dieſe Beſprechung mit den bayeriſchen Vertretern ab, um
dem Ausſchuß hernach ſo ſchnell wie nur möglich und
abſchlie=
ßend die Stellung der Reichsregierung mitteilen zu können.
Der bayeriſche Geſandte v. Preger führte aus, er möchte
glauben, daß das Bild, das der Herr Reichskanzler von den
Ver=
handlungen gegeben habe, in gewiſſer Hinſicht doch etwas
unvoll=
ſtändig ſei. Es wäre folgendermaßen: Nachdem am vorigen
Donerstag allgemein davon die Rede war, daß der § 4 von der
Reichsregierung entgegenkommend geändert werden müſſe, wurde
von einer kleinen jüriſtiſchen Kommiſſion eine Faſſung des § 4
vorgenommen, die in dem entſcheidenden Schlußſatze
folgender=
maßen lautet: Glaubt die Landeszentralbehörde einem ſolchen
Erſuchen des Reichsminiſters des Innern nicht entſprechen zu
können, ſo hat ſie ſpäteſtens am zweiten Tage nach Empfang des
Erſuchens die Entſcheidung des im § 7 vorgeſehenen Ausſchuſſes
des Reichsrates anzurufen.
wd. Berlin 12. Sept. Zu der politiſchen Lage
die ſich aus den Verhandlungen zwiſchen Berlin und München
ergeben hat, wird in hieſigen politiſchen Kreiſen erklärt, daß
nicht alle aus München eingegangenen Berichte richtig ſind. Vor
allen Dingen iſt es unzutreffend, daß die Deutſchnationale
Volks=
partei in Bayern aus der bayeriſchen Koalitionsregierung
aus=
getreten iſt. Bisher ſind aus München keinerlei Beſchlüſſe
mit=
geteilt worden, die als amtliche Bemerkung auf den Vorſchlag
der Reichsregierung anerkannt werden können.
Berlin, 12. Sept. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite wird
mitgeteilt, daß nach dem Rücktritt v. Kahrs das bayeriſche
Rumpfkabinett weiter verhandeln wird. Die
Reichs=
regierung ſei nach wie vor zur Verſtändigung bereit.
Die Neubildung des Kabinetts.
wd. Berlin 12. Sept. Wie der Deutſchen Tageszeitung
aus München gemeldet wird, würden die Bayeriſche
Volks=
partei und der Bayeriſche Bauernbund es bei der
Neubildung der bayeriſchen Regierung entſchieden ablehnen,
mit der Sozialdemokratie zuſammen in einem
Kabinett zu arbeiten.
Die oberſchleſiſche Frage vor dem Völkerbund.
wd. Paris 12. Sept. Wie der Petit Pariſien erfährt, wird
die oberſchleſiſche Frage heute von dem
Völkerbunds=
rat in Angriff genonrien werden.
wd. Berlin 12. Sept. Die Voſſiſche Zeitung meldet aus
Genf: Mit welcher Geheimhaltung die Beratungen der
Kom=
miſſion des Völkerbundes über Oberſchleſien
um=
geben werden, dafür kann als Beweis die Tatſache dienen, daß
die Beratungen dieſer Kommiſſion niemals in Genf ſtattfinden,
ſondern ftets in der Umgebung von Genf, woo die Herren mit
ihren Sekretären ganz unter ſich ſind. Alle dieſe Zuſammenkünfte
gelten übrigens als private und nicht als Kommiſſionsſitzungen,
während die zweite Sitzung erſt Anfang oder Mitte dieſer Woche
ſtattfinden wird. In dieſer Sitzung dürften aber die Berichte
der einzelnen Kommiſſionsmitglieder bereits vorliegen. Noch
immer rechnet man damit, daß der Spruch des Völkerbundsrates
über Oberſchleſien Ende dieſes Monats gefällt werden wird.
Von der Völkerbundsverſammlung.
* Ador zum Ehrenpräfidenten ernannt.
Genf, 12. Sept. (Wolff.) Die
Völkerbundsver=
ſammlung hat zu Beginn ihrer heutigen Sitzung auf den
Vorſchlag der portugieſiſchen Delegation den ſchweizeriſchen
Delegierten und Präſidenten des Roten Kreuzes Ador zum
Ehrenpräſidenten der Verſammlung ernannt. Damit
hat der kleine Zwiſchenfall bei der Wahl des
Verſammlungs=
präſidenten am vergangenen Montag ſeinen Abſchluß gefunden.
Ein Lobredner des Völkerbundes.
Genf, 12. Sept. (Wolff.) Leon Bourgeois der
Füh=
rer der franzöſiſchen Delegation, hielt heute vormittag im
Völker=
bunde eine große Rede über den Stand und die
gegen=
wärtige Lage des Völkerbundes, die Befürchtungen
und Hoffnungen für ſeine Zukunft abgeben. Er beſtritt, daß die
Waſhingtoner Konferenz irgendwie dem Völkerbunde ſchade, er
dürfe ſich vielmehr dazu beglückwünſchen, daß jenſeits des
Ozeans das gleiche Friedenswerk in Angriff genommen werde
wie hier. Hierauf ſprach er kurz über die oberſchleſiſche
Frage, die ein Beweis ſür die große Autorität des
Völker=
bundes ſei. Man ſehe, daß nicht nur Staaten, die ſich
mitein=
ander in Konflikt befinden, ſondern auch große Mächte, die nur
eine freundſchaftliche Meinungsverſchiedenheit haben, das Urteil
des Völkerbundes anrufen. Das zeuge von der moraliſchen
Kraft des Völkerbundes. Bourgeois bemühte ſich ſchließlich,
möglichſt den Eindruck zu verwiſchen, als wenn zwiſchen
Frauk=
reich und England Differenzen beſtanden hätten.
Leon Bourgeois konnte ſich mit der Kritik an der Tätigkeit
des Völkerbundsrates nicht einverſtanden erklären. Er rühmte
vielmehr dem Völkexbundsrat große Unparteilichkeit nach. Die
Waſhingtoner Konferenz dürfe keine Urſache zur
Be=
unruhigung für den Völkerbundsrat ſein. Trotz aller falſchen
Gerüchte, die herumſchwirrten, vor allem in der Preſſe, dürfe
inan auch das Vertrauen hegen, daß man auch auf der anderen
Seite des Ozeans das Friedenswerk fördere. Hierzu könne ſich
der Völkerbund nur beglückwünſchen. Das Programm des
Völ=
kerbundes glaubte Bourgeois in drei Worten formulieren zu
können: die Errichtung einer großen juriſtiſchen Organiſation,
wie ſie bereits in der Schaffung des internationalen
Gerichts=
hofes verwirklicht worden ſei, ferner in der Erhaltung des
Frie=
dens und in der Ueberwachung allernationalen
Konfliktsmög=
lichkeiten laut Artikel 19 des Paktes. Bourgeois ſchloß ſeine Rede
mit der feierlichen Verſicherung, daß der Völkerbundsrat die
politiſche Souveränität keines Staates antaſten würde. Der
Völkerbund ſei kein Ueberſtaat, aber es ſtehe nichtsdeſtoweniger
über der politiſchen Souveränität eine moraliſche, nämlich die
des Rechtes. Jeder Staat müſſe ein Beiſpiel geben in der
Beu=
gung vor der Gerechtigkeit. — Es ſprachen dann noch ein
ſpani=
ſcher und in indiſcher Vertreter, worauf die Sitzung gegen 1½
Uhr geſchloſſen wurde.
Die Mandatsfrage und der Schutz der Minderheiten.
Genf. 12. Sept. (Wolff.) Der Präſident des
Völkerbunds=
rates, Wellington Koo, hat an England, Frankreich, Italien und
Japan eine Note gerichtet, in der er für eine ſchnelle Löſung
der Mandatsfrage eintritt und ſagt, daß ſein Wunſch nach
einer ſchnellen Definition der Mandate für die afrikaniſchen und
aſiatiſchen Gebiete ſicher von den mit Mandaten betrauten
Re=
gierungen geteilt werde.
Genf, 12. Sept. (Wolff.) Der ſüdafrikaniſche Delegierte
Murray brachte in der heutigen Völkerbundsverſammlung zwei
Entſchließungen ein. Die erſte bezieht ſich auf den Schutzder
Minderheiten und wird wie Murray mitteilte, von dem
öſterreichiſchen Delegierten Grafen Mensdorff unterſtützi,
Auch der Kongreß der Völkerbundsvereine hat ihr beigeſtimmt.
Um die Pflichten des Völkerbundes zu gewährleiſten und den
Schutz der Minderheiten vollkommen zu erfüllen, erſucht die
Ver=
ſammlung den Völkerbundsrat, eine ſtändige Kommiſſion
zu ernennen. Die Kommiſſion hat die dem Völkerbund
zugeſtell=
ten Klagen entgegenzunehmen und einen Bericht auszuarbeiten,
indem ſie nötigenfalls an Ort und Stelle Unterſuchungen
vor=
nimmt. Die Minderheitsfrage betrifft vor allem einen Teil der
neugebildeten Staaten, die allgemein den aufrichtigen Wunſch
haben, die Minderheiten zu ſchützen. Der Völkerbund müßte aber
eine Organiſation ſchaffen, um mit den neugebildeten Staaten
zur Beruhigung der Minderheiten zuſammenzuarbeiten. Im
übrigen iſt Murray der Anſicht, daß eine Veröffentlichung der
Klagen der Minderheiten fehr gefährlich ſei, ſolange die
Berech=
tigung dieſer Klagen nicht nachgewieſen ſei. Gerade deshalb ſei
eine Organiſation zur Unterſuchung an Ort und Stelle
notwen=
dig, wie auch im Intereſſe des Friedens und der
Aufrechterhal=
tung der Verwaltung.
Die zweite Entſchließung gilt der armeniſchen
Frage. Murray wies darauf hin, daß man vor neuen
Ereig=
niſſen ſtände und daß der Oberſte Nat vielleicht bald eine
Re=
viſion des Friedens von Sedres ins Aug: faſſen
müſſe. Im letzten März ſtellte der Oberſte Rat die Bedingungen
auf zur Wiederherſtellung des Friedens zwiſchen der Türkei und
Griechenland. Dieſe Bedingungen bezögen ſich u. a. auf die
Gründung eines nationalen Heimatsſtaates für die
türkiſchen Armenier, deſſen Grenzen vom Völkerbund
ſichergeſtellt werden ſollten. Die Verfammlung überwies die
Prüſung, der Frage der 6. Kommiſſion (politiſche
Angelegen=
heiten).
Die deutſche Vertretung in den Vereinigten
Staaten.
wd. Berlin, 12. Sept. Dem B. T. zufolge iſt die Frage
der deutſchen Vertretung in den Vereinigten
Staaten gegenwärtig noch ungeklärt. Sie dürfte jedoch Ende
September oder Anfang Oktober akut werden, da man in
unter=
richteten Kreiſen erwartet, daß bis dahin die Ratifikation des
deutſch=amerikaniſchen Friedensvertrages von Seiten Amerik,
erfolgt ſein wird. Man iſt gegenwwärtig dabei, den Beamtenſtu
für die deutſche Vertretung in Waſhington zuſammenzuſtelle
Als Botſchafterrat iſt der zurzeit im Auswärtigen Amt täti
Legationsrat Horſtmann vorgeſehen. Ob Deutſchland nch
der Ratifizierung des Vertrages zuerſt einen Geſchäftsträger oSu
gleich einen Botſchafter entſenden wird, ſteht noch nicht feſt u.nd
hängt davon ab, wie Amerika die Frage ſeiner Vertretung regeſnl
wird.
Die weſtungariſche Streitſrage.
wd. Berlin, 12. Sept. Die Tägliche Rundſchau meldet au
Wien: Die Räumung des Burgenlandes ſei im Lazf
der Nacht reibungslos vollzogen worden. Gegenwärtig ſtänW
die geſamte Gendarmerie auf dem alten Grenzgebiet. Die and
ſprünglich für Oberſchleſien beſtimmten italieniſchen Truppm
ſeien vorläufig in Wiener=Neuſtadt untergebracht, um in Weſ
ungarn einzugreifen, falls die Entente Italien damit beauftrag
wd. Berlin, 12. Sept. Ungariſche Banden habu
erneut am geſtrigen Sonntag das nieder=öſterreichiſch
Gebiet angegriffen. Bei Kirchenſchlag, wo bereits vo
einigen Tagen ein ſchwerer Kampf ausgekrochen war, muf
Reichswehr den Verſuch von Banden zurückweiſen, welche Du
Stellung der Deutſch=Oeſterreicher zu überrumpeln verſuchen
Eingehende Einzelheiten liegen zur Stunde noch nicht vor. Di
Lage wird in unterrichteten Kreiſen, als bedrohlich betracht
Der Vundeskanzler ſelbſt faſt die Lage ungemein ernſt auf un
hat ſich dahin geäußert, daß im Falle Ungarn ſich unnachgieb
zeige, die weſtungariſche Kriſe eine Gefährdung des mitteleur,
päiſchen Friedens bedeute.
Die polniſche Kabinettskriſe.
wd. Berlin, 12. Sept. Der Rücktritt des Kab
netts Witos in Warſchau iſt für die weitere Entwickelun
der oberſchleſiſchen Frage von weſentlicher Bedeutung. Man hauu eine, d
den Rücktritt unter allen Umſtänden bis zur Entſcheidung d.ß
yberſchleſiſchen Frage hinausſchieben wollen. Wenn er trotzden ud
bereits jetzt erfolgt iſt, ſo müſſen daraus bedeutſame politiſchl
Schlüſſe gezogen werden. Der polniſche Staatschef hat die Fü
rer aufgeſordert, Vorſchläge für das neue Kabinett einzureichen, gellen.
Wie es heißt, ſoll der Nationaldemokrat Lowingski das Prä//
dium und die Finanzen übernehmem.
Ve
einten
ſ
fer,
Ihne
kommt
wd. Berlin 12. Sept. Der Kohlenausſchuß deg
Reichswirtſchaftsrates beſchäftigte ſich in ſeiner heu
tigen Sitzung mit einer großen Zahl von Anträgen, die in da
letzten Monaten eingegangen ſind, und mit der Aufhebung de
Zwangsbewirtſchaftung für Braunkohle, Naßbrennſteine, Grud/
ſoks, Zechenkoks und Gaskoks. Der Reichskohlenkommiſſar eis
klärte dazu, daß das Geſetz über die Zwangsbewirtſchaf
tung jetzt noch nicht aufgehoben werden könne
Er werde aber ſeine Verfügung hinſichtlich der
Zwangsbewin=
ſchaftung der genannten Brennſtoffe ab 1. Okober dieſes Jahre
außer Kraſt ſetzen. Von dieſem Zeitpunkt ab werden alſo der
Zwangswirtſchaft nur Steinkohle, Steinkohlenbriketts urd
Braunkohlenbriketts noch unterliegen. Der Kohlenausſchuß
ſtimmte dieſer Abänderung zu.
Schweres Eiſenbahn=Unglück in Frankreich.
werde
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wird
Turt
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dem
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jetzt e
die E
den n
guter
Paris, 11. Sept. (Wolff.) Der Schnellzug Straßburſ
Lyon entgleiſte abends im Bahnhof von Echets, kurz vor Lyrt
während er mit 80 Kilometer Geſchwindigkeit daherfuhr. Die
Urſa=
ſoll falſche Weichenſtellung ſein. Mehrere Reiſende wurden getöt
eine Anzahl kerletzt, davon einige, ſoweit bisher bebannt, ſchwver. No
einer weiteren Meldung ſind drei Wagen dritter Klaſſe umgeſtürzt und
ebenſo ein Poſtwagen. Die Zahlder Toten ſoll 25, die der
V=
ſundeten 50 betragen.
wd. Berlin, 12. Sept. Wie von amtlicher Seite mitgeteill
wird, ift der Polizeipräſident von Breslau, Geh. Regierungsru
Liebermann, vom Miniſterium des Innern zur Dis
pofition geſtellt wordem.
wd. Breslau, 12. Sept. Der polniſche Oberbefehlshab
General Haller hat wit Rückſicht auf ſeinen letzten Konflikt miſt
dem Stabschef Pilſudsky den Oberbefehl über die an der obei
ſchleſiſchen Grenze verſammelten Truppen niedergelegt und
ſich nach Krakau begeben. An ſeine Stelle iſt der ehemalige
Gen=
ralgouverneur von Lublin, Generaloberſt Zceptycki, zum Obef
befehlshaber ernannt worden.
wd. Paris, 12. Sept. Die Verhandlungen zur
Wieder=
erlangung des Eigentums des früheren Erzher
zogs Friedrich ſind am Samstag erneut wieder aufgenorn
men worden. Nach den Verhandlungen des Rechtsbeiſtandes duis
Erzherzogs mit dem Finanzier Gunther=Mayer, aus Neu=Yonl
wird das Vermögen des Erzherzogs Friedrich auf 200 Millionen
Dollar geſchätzt. Die Beſitztümer wurden unmittelbar nach den
Kriege beſchlagnahmt. Im Sommer 1919 ſchloß der Erzherzug/
durch Vermittelung eines in Paris lebenden Amerikaners einen
Vertrag ab, nach dem er alle ſeine Beſitztümer einem amerikeh
niſchen Syndikat übertrug.
Brüſſel, 12. Sept. (Wolff.) Heute morgen iſt in Coeckelbe
bei Brüſſel das Gewölbe der Annakirche eingeſtürz!
Drei Frauen wurden dabei getötet.
Vermiſchtes.
D.A.J. Eine Auswanderungs=Ausſtellung.
Deutſche Ausland=Inſtitut, Stuttgart, bereitet gege
wärtig eine Ausſtellung über die Auswanderungsfrage vor, 5
am 15. Oktober in Stuttgart eröffnet wverden ſoll und nach mehrwöchigen
Aufenthalt in Stuttgart als Wanderausſtellung, in verſchiedene gro/
deutſche Städte gehen wird. Die Ausſtellung wird im allgemeinen ve
ſtändlicherweiſe über die Auswanderungsluſt weiter deutſcher Kreiſe, übe
die Gründe, die dazu führen, über die Ausſichten und Möglichkeiten ein
Auswanderung unterrichten, ſie wird den Stand der Auswandererfün
ſorge und der Auswanderer=Literatur in Deutſchland darſtellen, wir
auch über Einrichtungen und Maßnahmen fremder Länder Materi
bringen und namentlich das Auswandererſchickſal und die Chancen
derſchiedenen Ländern behandeln. Ein umfangreiches Vildermaterie
wvie auch reichhaltiges Karten= und Buchmaterial ſtehen zur Verfügung
auch werden beſondere tabellariſche und ſtatiſtiſche Ueberſichten im Ar:
ſtellungsbureau des D.A.J. auf Grund der dort vorliegenden und vu
den verſchiedenſten Seiten des In= und Auslandes zur Verfüigung O
ſtellten Materials angefertigt. In einer beſonderen Abteilung wird b
Geſchichte der Auswanderung und auch die Entwickelung der Auswa
dererbefö=derung dargeſtellt werden. Für dieſe Abteilung haben die gre
ßeit Schiffahrts=Geſellſchaften ihre Mitwirkung zugeſagt und eine Rei
ſchöner Modelle in Ausſicht geſtellt. Eine große Anzahl von ModellW
werden gegenwärtig im Deutſchen Ausland=Inſtitut ſelbſt hergeſtellt, Lil
über die Siedlungen des Deutſchtms in den verſchiedenſten Teilen de
Welt und über die Anfänge und die Entwickelungsmöglichkeiten ein
Landſiedlung aufklären werden. Auch werden Proben der Produktio
in den fremden Siedlungsgebieten geboten werden, wie auch über Bau
und Geldweſen, über Vereine und ſonſtige Vertretungen deutſcher Krei
im Ausland ein Ueberblick gegeben werden ſoll. Eine beſondere Abte
lung wird die Auswanderung und Auswanderungsfürſorge fremdn
Staaten darſtellen. Die Ausſtellung verſpricht dank auch dem von ver
wandten Organiſationen und von inlanddeutſchen und auslanddeutſchel
Freunden des Inſtituts geſtifteten Material eine reichhaltige Darſtellun
der geſamten Auswanderungsfrage zu bieten.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim. 13. Sept. (Priv.=Tel.) Dem heutigen Schlach
vieh markt wurden zugetrieben und per 50 Kilo Lebendgewict
gehandelt: 289 Ochſen 600—840 Mk., 379 Bullen 550—700 Mk., 1111 Küile
und Färſen 300—830 Mk., 44 Kälber 750—1000 Mk., 210 Schafe 350—5‟
Mark und 676 Schweine 1300—1500 Mark.
Dem heutigen Haubtpferdemarkt wurden 105 Wagenpferk
723 Arbeitspferde, 145 Schlachtpferde zugeführt. Bezahlt wurden p
Stück für Wagenpferde 25—40 000 Mk., Arbeitspferde 20—35 000 Mi
Schlachtpferde 1000—4000 Mark.
Rummer 253.
Literariſches.
— Das Griechentum und ſeine Weltmiſſion. Von
Profeſſor Dr. Freiherr v. Biſſing. 188 Seiten. (Wiſſenſchaft und
Büldung, Band 169.) Preis gebd. 10 Mk. Verlag von Quelle u. Meher
in Leipzig. Das neueſte Buch der Sawnlung Wiſſenſchaft und Bildung
bietet weit mehr, als ſein Titel für den Laien ohnen läßt. Es iſt nichts
weriger als eine umfaſſende Geſchichte ſtaatlicher und geiſtiger Kultur
vom 2. Juhrtauſend vor Chriſti bis zur Zertrümmerung des
Römer=
reiches durch die Germenen. So gewaltig, alles durchdringend war die
Kraft jenes griechiſchen Geiſtes, daß er nach dem Zuſammenbruch ſeiner
Geburtsftätte, der griechiſchen Stadtſtaaten, nach dem Zuſammenbruch
des mazedoniſchen Weltreiches, doch bis zum Ende der antiken Welt
ſeine Bedeutung für die Menfchheit im Kampfe mit den älteren
orienta=
liſchen und den jüngeren germaniſchen Völkern behielt. Wir erleben
das einzigartige Schauſpiel, wie eigentlich jetzt erſt die griechiſche Kultur
eine kräftige nationale Grundlage erhält, indem ſie das Römertum
durchdringt und Rom als helleniſtiſcher Staat ſich zum Herrn der Welt
macht.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. September 1921.
Seite 5.
Spiel, Sport und Turnen.
Meiſterſchaſtskämpfe der Deutſchen Turnerſchaft in Hannover.
— Am 16. und 17. September finden die Meiſterſchaftskämpfe in
Hannover ſtatt, zu denen die tiichtigften Turner Deutſchlands
zuſammen=
treffen. Ein durch ſeine hohe Vielſeitigkeit beſtehender Zwölfkampf für
füngere Turner und ein Neunkampf in verſchiedenen Altersſtufen iſt
in hoher Gewandtheit ihren Körper in den vielſeitigſten Bewegungen
um Reck, Barren und Pferd zeigen. Schon heute zeigen die einzelnen
Veranſtaltungen der Kreiſe, wie ſehr ſich das Bild der Teilnehmer an
dieſen Kämpfen ſeit dem letzten großen Deutſchen Turnerfeſt veränderr
hat. In den Turnvereinen ſind anſtelle der tüchtigen Wettkämpfer von
Leipzig, von denen viele im Kriege gefallen ſind, oder zum Turnen nicht
mehr fähig, junge, tatkräftige Kämpen herangewachſen; ebenſo
leiſtungs=
fähig, wenn nicht leiſtungsfähiger, werden ſie ſich bei den Kämpfen in
Hannover an die Seite der erprobten Wetturner ſtellen. Wenige
Ver=
ine, darunter nur die größten, ſind in der Lage, die Wettkämpfe durch
einen oder den anderen ihrer Turner zu beſchicken; deſto erfreulicher
und ehrenvoller für Darmſtadt iſt es, durch acht ſeiner Beſten vertreten
Jahre wohl die beſten Ausſichten hat. Sollten ſich keine Verſager
ein=
ſtellen, dann wird er wohl bei der Spitzengruppe mitwarſchieren. Dazu
kommt Grohe, ſchon einmal Sieger bei einem deutſchen Zwölfkampf.
Wenn auch zur Zeit nicht mehr ganz in früherer Form, wird G. doch
ſeine früheren Leiſtungen zu überbieten ſuchen. Als weiterer
wohl=
errpobter Wetturnern wird Haber durch ſein ſicheres Geräteturnen
ſeiwen Mann ſtellen. Eine ganz junge Kraft, der 18jährige Fiedler,
der überaſchend ſchnell durch gute Vorbilder ſich zu einem
beachtens=
werden Kunſtturner herangebildet hat, wird es verſuchen, ſich mit den
älteren erprobten Kämpen zu meſſen. Neben dieſen Zwölfkämpfern
wird die Turngemeinde Darmſtadt vertreten ſein durch zwei ihrer alten
Turner im Neunkampf: Bauſcher, ein früherer altbewährter
Wett=
turner, wird in der Klaſſe für Teilnehmer über 40 Jahre, ebenſo Koch,
ein erfolgreicher früherer Wetturner, in der Klaſſe für Teilnehmer über
50 Jahre alt, antreten. — Die Turngeſellſchaft Darmſtadt entſendet zu
dem Bwölfkampf Kunz, auch ein durch ſeine Erfolge in dieſem Jahre
bekamter Turner. Neben dieſem wird Schneider, wohl der bis
jetzt evfolgreichſte Wetturner Darmſtadts, noch einmal ſeine Kraft für
die Ehre der Darmſtädter Turnerſchaft einſetzen. Die Teilnehmer
wer=
den nächſten Freitag früh nach Hannover abreiſen. Pöge ihnen ein
guter Erfolg beſchieden ſein, um damit den Ruf Darmſtadts als
Turner=
ſtadt erneut zu beweiſen. Um den Vorſtänden und Mitgliedern der
bei=
den beteiligten Vereine Gelegenheit von der Vielſeitigkeit und
Schwie=
rigkeit der Geräteübungen zu geben, findet heute Dienstag, den
13. Sept., abends um 9 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz ein
Schan=
turnen ſtatt, zu dem auch andere Intereſſenten freien Zutritt haben.
* Erſtes Verbandsturnier des Fechtverbandes
der Deutſchen Turnerſchaft. Am Samstag und Sonntag
wurde im Wäldchen des Zoologiſchen Gartens zu Frankfurt a. M.
das erſte Verbandsturnier des Fechtverbandes der
Deutſchen Turnerſchaft ausgetragen. Achtzig Fechter
nahmen teil. Die Ergebniſſe ſind: Florett, 56 Teilnehmer: Casmir=
Tgd. Berlin, 29 Treffer, Julius Thomſon=Tv. Offenbach 24, Hans
Thom=
ſon=Tv. Offenbach 21, Hoops=Tgd. Berlin 18, Herm. Schoendube=„
Ein=
tvacht”=Frankfurt 18, König=Tv. Chemnitz 15, Sachs=Tv. Frankfurt 8,
Amon=Fechtkl. Nürnberg 7, Klauder=Tv. Jena, Beier=T.= u. Spv. Leipzig,
Schmidt=Tv. Jena, Thomas=Tv. Offenbach Schmidt=Tv. Mainz, Carbow=
Tv. Frankfurt, Büdinger=Tv. Frankfurt, Sommer=Tgd. Berlin, Langhof=
T.=Verb. Hamburg=Gimsbüttel, Wilh. Schöndube=„Eintracht”=Frankfurt,
Dr. Lauſter=Tfl. Hannovey, Helfricht=Tv. Zella=St. Blaſien Graf=Tv.
Frankfurt. — Schwerer Säbel, 16 Teilnehmer: Eißner=Tv.
Bretzen=
heim, 16 Treffer, Killmer=To. Barmen 15, Geiwitz=Tv. Ulm 14, Amon=
F.=Kl. Nürnberg 14, Staſſen=T.= u. F.=Kl. Hanau 7, Urſprung=Tgd.
Born=
heim 7. — Leichter Säbel 44 Teilnehmer: Casmir=Tgd Berlin,
28 Treffer, Hans Thomſon=Tv. Offenbach 25, Hermann Schöndube=„
Ein=
tracht”=Frankfurt 20. Bechſtein=T.= u. Spv. Leipzig 17, Graf=Tv.
Frank=
furt 16, Sachs=Tv. Frankfurk 12, Carbow=Tv. Frankfurt 11, Henſel=Zv.
Offenbach 11, Wilh. Schöndube=„Eintracht”=Frankfurt, Hütt=„Eintracht”=
Frankfurt, Urſprung=Tgd. Bornheim, Helfricht=Tv. Zella=St. Blaſien,
Halberſtadt=Tv. Offenbach, Ulſeß=Mtv. 79 München. — Degen, 24
Teil=
nehmer: Casmir=Tgd. Berlin, 6½ Treffer, Halberſtadt=Tv. Offenbach
5½, Jul. Thomſon=Tv. Offenbach 5, Guggenheim=Tv. Offenbach 3,
Sta=
ßen=T.= u. F.=Kl. Hanau 3, Sommer=Berlin 3, Hütt=„Eintracht”=
Frank=
furt Schenk=Tv. Fechenheim. Sommer kam durch eine Verletzung, die er
in ſeinem letzten Gang erlitt, um ſeine guten Ausſichten.
* Beginn der Fußball=Verbandsſpiele.
Süd=
mainkreis. Offenbacher F.=Kl. Kickers gegen Sp.=Vgg. 1903
Sachſen=
hauſen 2:1. — F.=Kl. Union=Niederrad gegen F.=Kl. Union=
Wixhau=
fen 2:1. — F.=Kl. Kickers=Viktoria Mühlheim gegem F.=Kl. Egelsbach
2:1. — T.=V. Aſchaffenburg=Damm gegen V.f.L. Neu=Iſenburg 1:4. —
V.f.N. Offenbach gegen Sp.=Kl. Bürgel 1:1. — Offenbacher F.=V. gegen
Turnverein Heuſenſtamm 3:0.
* Sportklub Viktoria=Griesheim, 1. Mannſch. gegen
Spielvereinigung FrankfurtEſchersheim, 1. Mannſch.
(A.=Kl.) 5:0, Halbz. 3:0), Ecken 9:2. Als letztes Privatſpiel
vor den Verbandsſpielen fand dieſes Spiel am Sonntag in Griesheim
ſtatt. Griesheim hat Anſtoß und findet ſich ſofort zuſammen, trotz der
vier Erſatzleute. In der erſten Halbzeit ſchöner, ſelten zu ſehender Kampf,
wo der Griesheimer Sturm hervörragende Leiſtungen vollbrachte.
Ueber=
haupt ſpielte die Mannſchaft mit einem Schneid und Tempo, der
vor=
bildlich war. In ſchnellem Tempo wogt das Spiel hin und her,
Gries=
heim hat ſichtlich mehr vom Spiel, trotz Gegenwindes. Endlich in der
30. Minute fällt durch die Entſchloſſenheit des Mittelſtürmers das erſte
Tor, dem bald darauf durch den vorzüglichen Halblinken das zweite und
gleich darauf durch denſelben das dritte Tor folgt. Mit Aufbietung aller
Kräfte verſucht der Gegner Erfolge zu erzielen. Seine Angriffe ſcheitern
aber alle an der ſich in beſtechender Form befindlichen Griesheimer
Läu=
ferreihe und Verteidigung. In der zweiten Halbzeit laſſen die Gäſte
ſichtlich nach und beſchränken ſich nur noch auf das Abwehrſpiel.
Ein=
zelne Durchbrüche werden von der Griesheimer Verteidigung, die durch
ihre befreienden Sckläge glänzt, unſchädlich gemacht. Noch zweimal iſt
Griesheim erfolgreich; einmal durch den Linrsaußen und dann durch den
erſtmalig auf dieſem Platze ſpielenden Halbrechden, der endlich ſeinen
richtigen Platz gefunden zu haben ſcheint. Die ſympathiſche Elf der Gäſte
fiel dem Tempo zum Opfer, ſchlechte Hintermannſchaft, außer dem
bril=
lanten Torwächter, verſchuldeten die hohe Niederlage. — 2. Mannſchaft
Viktoria=Griesheim—1. Mannſchaft Boruſſia=Dornheim 4:4.
* Wixhauſen, 12. Sept. Anläßlich der am Sonntag begonnenen
Verbandsſpiele weilte die Liga=Elf des hieſigen F.K. „Union” bei
ihrem Namensvetter in Frankfurt a M.=Niederrad. Als
Undar=
teiffcher war Herr Frang vom V.f.R.=Frankfurt verpflichtet.
Nieder=
rad hat Anſtoß. In der erſten Viertelſtunde ſehr ausgeglichenes Spiel.
Wixhauſen bekomut ſeinen erſten Eckbal, der ſuunderſchön getreken wird
und unberührt in das Platzvereinstor geht. Das Spiel geht weiter und
wird von ſeiten Niederrads überlegter. Wixhauſen tritt fetzt ſeine zweite
Ecke, jedoch ehne die Gelegenheit der erſten, ſie geht ins Aus. Auch der
Platzverein kommt nach einem Durchbruchsberſuch mit einer erſten Ecke
vor Wixhauſens Heiligtum. Die Verteidigung leiſter jedoch ſichere und
gute Arbeit, indem ſie glänzend abwehrt. So geht das Spiel bis zur
Pauſe auf und ab, ohne daß einer der beiden Gegner auch nur einen
erfhlg hätte verzeichnen können. 0:0. Nach Wiederbegiun zeigt ſich
Niederrad von einer techniſch beſſeren Seite. Wighauſen nimmt die Sache
anſcheinend etwas zu leicht, Niederrad kommt durch und geht durch
ſchau=
fen Schuß vom Halblinken Büttner in Führung. Jetzt wird auch
Wis=
hauſen wieder etwas eifriger. Auch eine dritte Eche bringt nichts ein.
Eine techniſche Ueberlegenheit Niederrads iſt nach und nach
unverkeun=
bar geworden. Nach einem kurzen Angriff tritt der Platzverein ſeine
zweite Ecke, die ihm jedoch ſeinen Erfolg nicht vergrößern ſoll. Gleich
darauf beſucht Wixhauſens Sturm auch wieder einmal Niederrads
Hei=
ligtum erzielt aber nur ſeine dierte und letzte Ecke, die ohne Erfolg
verläuft. Cine Viertelſtunde vor Schluß bekommt Niederrad einen
Elfmeter zugeſprochen. Unhaltbar daſſiert der Ball der Gäſte Netz.
Doch lange ſoll dem nicht ſo bleiben; denn war es für den Halbrechten
Weſp=Wixhauſen nicht ein beſonderer Ehrgeiz und ſchöne Einzelleiſtung,
um ſeinem Verein etwa eine Viertelſtunde vor Schluß zu einem
Elf=
meter zu verhelfen? Ein ſcharfer Schuß und das Leder ſteckt im Kaſten.
Niederrad hat jetzt noch gute Arbeit, um einen etwas überraſchenden
und ausgleichenden Erfolg der Blau=Weißen zut vereiteln, denn die
letzteren geben, durch dieſen Treffer angeeifert, noch alles aus ſich
her=
aus. Aber niht lange ſoll der Eifer dauern, denn gleich darauf machte
der Schlußpfiff dem intereſſanten Treffen ein Ende. Wixhauſen kann
auf das 1:2=Reſultat ſehr ſtolz ſein, zumal ſein Namensvetter wohl einer
ſeiner ſtärkſten Eegner ſein dürfte.
Mk.
— Groß=Zimmern, 13. Sept. Internationales
Ringer=
march. Der Athletenverein „Vorwärts”=Groß=Zimmern beabſichtigt,
morgen Mittwoch, den 14. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Kaiſerſaal am
Bahnhof ein Ringermatch zu veranſtalten. Zu dieſem Abend iſt
es ihm gelungen, die als bekannt ausgezeichnete 1. Ringermannſchaft der
„Vereinigung Wiener Polizeiorgane” zu gewinnen. Die auszutragenden
Kämpfe verſprechen eine hochintereſſante Spannung und daher einen
ſtarken Zuſpruch, da ſich die Groß=Zimmerer Mannſchaft in beſter Form
befindet und die Wiener zurzeit mit die beſte Mannſchaft, in
Oeſter=
reich iſt.
sr. Deutſche Geh=Meiſterſchaft. Ueber 50 Kilometer kam
am Sonntag in der Nähe von München auf der Landſtraße die
Meiſter=
ſchaft von Deutſchland im Gehen zum Austrag. 34 Teilnehmer ſtellten
ſich dem Starter, darunter auch der Verteidiger Schötz=Duisburg. Bei
den guten und umfaſſenden Vorbereitungen des Veranſtalters und dem
ſchönen Wetter nahm die Meiſterſchaft einen einwandfreien Verlauf.
Der Berliner Müller ſetzte ſich ſofort an die Spitze und gab ſie bis ins
Ziel hinein nicht mehr. Mit großem Vorſprung ſiegte er vor dem
Er=
furter Hähnel. Der Verteidiger Schötz enttäuſchte und wurde hinter dem
Armeemeiſter Dreßler=Flensburg nur Vierter. Ergebniſſe: 1. H.
Mül=
ler=Berlin 4:40:14,2, 2. Hähnel=Erfurt 4:55:55,8, 3. Dreßler=Flensburg
5:08:19, 4. Schötz=Duisburg, 5. Schultze=Leipzig, 6. Erpl=München, 7. A.
Schmidt=Aſchaffenburg, 8. Hürfl=München.
sr. Großer Straßenpreis vom Rhein. Die
Radfern=
fahrt kam am Sonntag über 309,2 Kilometer auf der Strecke Krefeld=
Köln=Neuß=Bonn=Godesberg=Andernach=Koblenz und zurück zum
Aus=
trag. Die reichen Preiſe des Veranſtalters, B.D.R., ſowie das ſchöne
Wetter brachten eine ſtarke Beteiligung ſowohl bei den Herren= als auch
den Berufsfahrern. Leider hatten die Fahrer ſehr unter Gegenwind zu
leiden, der ſich beſonders auf dem Rüchvege ſehr bemerkbar machte. Um
5 Uhr 10 Min. morgens wurden Krefeld, Jägerhof, Ecke Grenzſtraße,
55 Amateure und 10 Minuten ſpäter 33 Berufsfahrer entlaſſenr.
Zahl=
reiche Deſekte lichteten bald das Feld. Bei den Berufsfahrern fielen
zuerſt Geisdorf, A. Huſchke und Nörenberg dieſen zum Opfer. Fiſcher
gibt vor Köln wegen Pedalbruch auf. Gleich von Anfang an wird ein
ſehr ſcharfes Tempo gefahren, ſodaß in Köln nur zwei Minuten die
Spitzengruppe der Berufsfahrer von den erſten der Herrenfahrer trennt.
In Vonn liegen beide Gruppen zuſcumen, bis zwiſchen Andernach und
Weißenturm durch einen Vorſtoß von Siebert eine Sprengung des
Fel=
des erfolgt. Aberger, R. Huſchke, A. Huſchke, der inzwiſchen wieder
auf=
gekommen iſt, ſowie Siebert, Kohl, Manthey und Seingaß liegen jetzt
allein in Front. Den Wendepunkt in Koblenz erreichen die Gebr. Huſchke,
Kohl, Aberger, Michgel, Siebert und Koch um 10 Uhr 16 Min.
vormit=
tags. Eine Minute ſpäter folgt als erſter Herrenfahrer der
Schwein=
furter Sachs. Auf dem Rückwege gelingt es R. Huſchke, Aberger,
Man=
they und Siebert ſich frei zu machen, um dann im Endſpurt in Krefeld
in dieſer Reihenfolge das Ziel zu paſſieren. Bei den Herrenfahrern lagen
zum Schluß der Scweinfurter Sachs, der Kölner Fiſcher und der
Mün=
chen=Glodbacher Mettels noch zuſammen. Erſterer ſiegte mit 1 beziv.
½ Lg. gegen Fiſcher und Mettels. Durch das ſcharfe Tempo der
Be=
rufsfahrer iſt die Zeit der Herrenfahrer um über eine halbe Stunde
ſchlechter als die der Berufsfahrer. Ergebniſſe: Berufsfahrer: 1. R.
Huſchbe (Continentalreifen) 10:47:00, 2. Aberger 1 Lg., 3. Manthey
½ Lg., 4. W. Siebert 4 Lg., 5. Kohl 10:47:30, 6. Büttner 5 Lg., 7. A.
Huſchte 10:48:00, 8. Steingaß ¼ Lg., 9. Geisdorf 10:51:00, 10. Frabfe
11:08:20, 11. Brandel 1 Lg., 12. Michael 2 Lg., 13. Nietzſche 11:23:00,
14. Arnhold, 15. Gielow, 16. Koch), alle dichtauf 17. Papenfuß, 18.
Du=
ſchinski, 19. Straßer. — Herrenfahrer: 1. A. Sachs (R.=V. Schwveinfurt 89)
11:18:40, 2. Fiſcher (Staubtvolke=Köln) 1 Lg., 3. Mettels (Schwalbe 92=
München=Gladbach) ½ Lg., 4. Knappke (Germania=Frankfurt a. M.)
11:25:30 5. Th. Nieſen (Schwalbe=Krefeld) 11:40:00, 6. Münſter
(Sckhwalbe 92=München=Gladbach) 3 Lg., 7. A. Fuchs=Solingen 11:53:00,
8. Lendner (R. v. Schweinfurt 89), 9. P. Klein (Staubwolke=Köln), 10.
F. Müller (R.=Kl. 84=Eſſen).
dra. Die Förderung des Jugendwanderns wird
durch einen Erlaß des preußiſchen Kultusminiſteriums vom 4. Auguſt
1921 allen Schulvorſtänden empfohlen. Sie ſollen Schulräume als
Uebernachtungsgelegenheiten für „Jugendwanderer bereitſtellen und
durch Vermittelung von Unterlagen, Stroh uſw. das Nächtigen
er=
möglichen.
Schluß des redaktionellen Teils.
Ohne Luecksilber,
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Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. werschl. ℳ 3.— (Nachn. ℳ/ 4.50).
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Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Poli(ik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches) i. V. Kurt Mitſching; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzrigenteil
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. WDittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämelich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werben nicht zurückgeſanbt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Familiennachrichten
Unser Stammhalter, ein prächtiger
Sonntagsjunge, ist angekommen.
Er soll Rupprecht, Carl, Hermann
heißen.
C. Köninger u. Frau Marie
geb. Arnold.
Magdeburg, Bötticherstr. 28,
11. Sept. 1921.
10368
Arnold Dieſtelmann
Emilie Dieſtelmann
geb. Schmidt
Vermählte
Darmſtadt . Beckſtraße 76, II.
(10355
Todes=Anzeige.
Sonntag nachmittag entſchlief ſanft nach
kurzem Leiden meine liebe Gattin, unſere
gute Mutter, Schwiegermutter und
Groß=
mutter
Anna Steuer
geb. Atzbach.
Darmſtadt, den 11. Sept. 1921.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Philipp Steuer.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den
14. ds. Mts., nachmitt 3 Uhr, vom Wald=
(*354:
friedhof aus ſtatt.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute morgen, den 11 September 1921,
verſchied plötzlich und unerwartet infolge
eines Herz chlags meine liebe, gute Frau,
unſre gute Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter und Tante
Frau
Chriſtine Schnorr
geb. Kropp.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
J. d. Namen
Ludwig Schnorr.
Darmſtadt, den 11. Sept. 1921 (*35391
Die Beerdigung findet am Dienstag, den
13. Sept. 1921, nachm 4 Uhr, vom
Sterbe=
hauſe, Ludwigshöhſtr. 99, nach dem Beſſunger
Friedhof ſtatt. Einſegnung ½ Stunde vorher.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß heute früh unſre
liebe, gute Tochter
Kätha
nach kurzem, ſchwerem Leiden im 14.
Lebens=
jahre ſanft verſchieden iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Jugenheimer
und Schweſter Thea.
Darmſtadt, 12. Sept. 1921.
Wendelſtadtſtr. 31,
Die Beerdigung findet am Donnerstag
nach=
mittag um 3 Uhr vom Portale des Wald=
*
friedhofs aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Nachricht, daß meine liebe, treue
Mutter, meine Schweſter, unſere Schwägerin
(10371
und Tante
Frau
Wilhelmine Simmrock
geb. Fey
heute vormittag 11 Uhr ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Theo Simmrock,
Familie Th. Fey, Liebfrauenſtr. 98.
Darmſtadt, den 12. September 1921,
Die Beerdigung findet Mittwoch, 14. Sept.,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem
Waldfried=
hof ſtatt.
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme und die
über=
aus zahlreichen Blumen= und Kranzſpenden
bei dem Heimgange meines lieben Mannes,
unſres guten Vaters ſagen wir Allen,
ins=
beſondere Herrn Pfarrer Goethe für die
troſt=
reichen Worte am Grabe und den Herren
Vor=
geſetzten und Berufskollegen für die
Kranz=
niederlegungen unſren herzlichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marg. Hang Wwe., geb. Oſtermayer
und Kinder.
Darmſtadt, 11. Sept. 1921.
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mit anſchließendem Tanz
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unter Leitung des Herrn Knörzer, ſowie der
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Für Unterhaltung iſt Sorge getragen. Abmarſch
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Gäſte herzlich willkommen. (*3532si!
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am Dienstag, den 13. Sept. 1921,
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Das Schicksal der
Carola v. Geldern.
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des Gewissens.
Die Insel der
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Menschen
Drama in 6 Akt. nach
dem gleichnam. Rom.
von Umile Volg.
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Zu dem am dienstag den 27. September beginnenden
Tanzkurſus, für Aufänger und Fortgeſchrittene
werden noch Anmeldungen entgegengenommen,
Brivatſtunden jederzeit.
Wir machen darauf aufmerkſam, daß wir mit
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der Berteilungsſtelle 9, Nieder=Ramſtädterſtr. 16,
zu der am
Dienstag, den 13. d. Mts., abends 8 Uhr,
im Saale des „Feierabend”, Stittſtraße,
ſtattfindenden
Verteilungsſtellenverſammlung
höfl. ein.
Tagesordnung:
Verteilungsſtellenangelegenheiten.
Wir bitten höfl., recht zahlreich und pünktlich zu
erſcheinen.
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Liebigſtraße 24.
Zu meinem am 19. Septbr beginnenden
Kurſus werden noch gefl. Anmeldungen von
einigen Herren erbeten. Ebenſo haben die
Einzeichnungen zu den Winterkurſen begonnen
und halte ich mich dem verehrl. Publikum
beſtens empfohlen.
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[ ← ][ ][ → ]Mummer 253.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 13. September 1921.
Seite 3.
Danas
Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdruck verboten.)
Die Vergangenheit läßt nicht locker.
Ungeduld lauſcht in der Kammer. Iſt die Luft noch nicht
un? Fremde Stimme, aufgeregte Gegenrede der Eltern. Wer
mg der Gaſt ſein? Die Armbanduhr zeigt zwei Uhr nachmittags.
ß wird zu ſpät. Die Rückkehr in die Wohnung iſt für drei Uhr
ngekündigt. Die Fahrt ſelbſt währt faſt eine halbe Stunde.
Mutter ſcheint zu wiſſen, wer kam; tat ſehr aufgeregt. Wäre
Begegnung ungelegen, hätte ſie wohl gewarnt. Hede will
icht länger warten, öffnet und erkennt ihren Spielkameraden.
irzlich will ſie ihm entgegen, ihn begrüßen, ſtutzt aber.
Alles, was Hartke nicht weiß, weiß ſie nur zu gut. In
ſtem Hauſe trägt man keine Röllchen, meidet man wohlweislich
ſiche Farbenfreude, die hier im Oſten tiefere Bedeutung haben
mg. Mühſam beherrſcht ſie ein unbezwingliches Lachen und
ntete ſich hinter heitere Frage: „Nanu. Wer is dot? . . .
ſiſt Du Dich aber fein rausgewacht. Wie der Obmann vom
ſiegerbund am Sedantag.”
Frau Weiſes Würde, ihre weihevoll hochzeitliche Stimmung
grägt ſolchen Spott nicht. Verweiſend waunt ſie die Vorlaute:
du haſt woll ine Puſchel, kecket Jör, der Du eenen jeſetzten Mann
Reſpektsperſon pieſacken willſt. Is det ne Art?”
Der Hausherr fällt ihr ins Wort: „Mutter! Vaſchiechtere
loß det Mächen nich. Sie ſoll . . . ſie ſoll janz frei .. ." Voll
ſafregung gerät er ins Stocken. Hede betrachtet erſtaunt bald
in, bald die alte Frau. „Seid Ihr aber ſonderbar! Alſo
imer würdevoll. Mutter Weiſes heiliger Herd! Und den
amen kleinen Schlächtermeiſter nicht pieſacken. Zart gebaut,
nie der ſchon iſt. Wenn wir ihn nur groß kriegen. — Schade,
aß mir ſo wewig Zeit bleibt . .
Nun ergreift der das Wort, der hier Wichtigſtes auf dem
terzen hat, nennt ſeine kleine Spielkameradin feierlich
Fräu=
ſin und will es kurz machen. Aber da er wieder nicht gut
los=
lgt, bricht mütterliche Rührung aus und der Schürzenzipfel
niſcht Träne um Träne fort. Die gute Alte findet für ihr Kind
nwe Koſeworte. Das blaue Kleidchen packt ſie ſorgfältig ein,
brührt es dabei, als ob ſie mit aller Zärtlichkeit ihrer Hede ſchön
tn könnte. Die finder ſich nicht zurecht, und als ihr das
Ge=
ſeben der ſeltſamen Drei dunkler wird und dunkler, löſt Weiſe
us Rätſel, indem er vor ſie hintritt und Hartkes Werbung ernſt,
fierlich, kurz mitteilt.
Zu ſeinem Befremden iſt die Tochter weder erfreut noch
ge=
art, eher peinlich gerührt und erſchrocken, aber Vaterpflicht iſt,
dm Kinde die Augen zu öffnen. Vielleicht vergaß ſie des
Be=
terbers Lebensſtellung, wißkennt ſie die bereitete Zukunft. So
rgänzt er der Mitteilung ſachliche Kürze: „In die janze
Prenz=
kuer Allee bekannt als in ufrechter Jeſchäftsmann, in Mann von
ihre un Jeld. in Mayn, wie nich bald eener. — Aber ick will
uſcht jeſacht haben. Ick jriff Dich niemals nich in Dein Leben
mit meine ollen unjlicklichen Hände. Ick jreife jetzt ooch nich in.
Tu Du, wat Dich Dein Herze ſacht.”
Mutter Weiſe findet in ihrer tiefweiblichen Begeiſterung
für den heiligen Eheſtand an ſich, daß die Handlungsfreiheit des
unüberlegten Mädchens denn doch allzuſehr betont werde. Macht
ſich der elterliche Wunſch nicht klar geltend, ſo könnte die
Um=
worbene glauben, der Bräutigam ſei abzulehnen. Das gäbe einen
ſchönen Kuddelmuddel! Obenörein mißfällt ihr Hedes Ungeduld,
die trotz des feſtlichen Augenblicks nach dem Kleiderpacken taſtet
und immer wieder verſtohlen die Armbanduhr zurate zieht.
Vater läßt ſich aber nicht beirren: „Ick weeß nich, Hede.
Ick hatte vor Dir immer wat janz Jroßet jeträumt, ſo in
rich=
tichet Wunder. Un nu . . . nu is der Herr Schlächtermeeſter
det Wunder! — Ichk hatte jejloobt, Hede wird mal mindeſtens
.. un nu . . ., wenn nür eener fracht, muß ick ſachen: Meine
Tochter? Hede Hartke heeßt ſe und ſonſt heeßt ſe niſcht.”
Da reißt aber dem würdigen Beſucher die Geduld. Erboſt
ſtellt er die drohende Frage: „Frau Metzgermeiſter Hartke. Is
det niſcht?” Und mit boshaften Schelaugen auf die ſchöne Dame
fügt er hinzu: „ne Jräfin natierlich nich.”
Das tragt ihm einen warnenden Blick ein und die kühle
Mah=
nung, ſich nicht zu verſäumen.
„Komm, Mutter,” befiehlt nun Weiſe. „Hier muß det Herz
ſeine laute un vanehmliche Sprache ſprechen. So wie et mal bei
uns in lautes un vanehmlichet „Ja” ſachte. Weeßte noch?”
Rührung übermannt ihn und auch ſeine Ehehälfte kämpft
ihre tränenſelige Bewegung mit einem ruppigen „Ach, Unſinn”
nieder. Aber willenlos läßt ſie ſich am Aermel faſſen und zur
Türe leiten. Ehe die beiden Alten in den Laden abziehen,
wen=
det ſich das kleine herzensgute Männchen nochmals um und all
ſeine bittere Lebenserfahrung, all ſein liebevolles Wohlwollen
mahnt mit Zitterſtimrme: „Kinner! Denkt mal nach. Et jibt nur
een Ilick uf Erden und keener weeß, wie et woll der olle
Herr=
jott meent.”
Allerlei Begehrlichkeit.
Haum ſind die beiden jungen Menſchen allein, da tritt Hede
zorwig an den verlegenen Gaſt heran und will wiſſen, was dieſe
Ueberraſchung ſoll. Der wird trotzig und findet, daß Vater Weiſe
bereits alles geſagt habe.
„Was meinſt Du mit der Gräfin?”
Da bereut Haruke, daß er ſich von ärgerlicher Aufwallung
hinreißen ließ und heimtückiſch auf ein Geheimnis anſpielte, das
ihm ein Zufall endhüllte. Kleinlaut bittet er um Verzeihung.
Aber böſer Vorwurf des Undanks antwortet ihm. Erfolglos,
denn er bebt innerilch vor kampftoller Gier. Er bietet ſeine Hand
an und mancherlei Erwägungen ſpießbürgerlicher Moral
ver=
führen ihn, die Werbung mit dem Blendglanz einer Gnade zu
gewanden.
Wie ärgert er ſich, daß ihm Unraſt nicht das erhoffte Gehör
ſchenkt. Nun muß er noch befürchten, mühſam ergatterte
Gele=
genheit zu verſäumen, nicht richtig abzukommen, das Ziel zu
verfehlen. Ungebduld und Beforgnis verleiten zu plumpſter
Vor=
ſpiegelung edlen großmütigen Sinnes. Er möchte den Retter,
den Hilfer, den Wohltäter ſpielen. „Ick will nich, det Du ſo ine
bedenkliche Exiſtenz fiehrſt.”
„Laß das meine Sorge ſein.”
„Hede. Wenn ick Dir doch vor ine große Jefahr bewahren
will!”
Statt gerührter Anerkennung lohnt Spott. Verdutzt ſieht er
ſeine Komödie der Großmut verſagen. Hede ſcheint denn doch
micht zu wiſſen, was auf dem Spiele ſteht. Sonſt wäre ſolcher
Leichtſinn unfaßbar. Herr, vergib ihr, denn ſie weiß nicht, was
ſie tut!
Man muß ihr die Augen öffnen denn ſie fühlt nur alle
Herr=
lichkeit ihres Daſeins. Lebensführung der vornehmen Dame
vom Kurfürftendamm. Umſchmeichelt von allen Kavalieren des
Weſtens. Vom Morgenritt in den Grunewald bis zum
Abend=
ſchmaus bei Muſik und Schaumwein ein Reigen aller Herrlichkeit
des Genuſſes. So erſcheint ſie ihm als ſagenhaftes Geſchöpf,
unfaßbar, bezaubernd. Was hat er nicht munkeln und raunen
gehört. Seltſamer Segen umgebe ſie geheimnisvoll. Was ſie
berührt, wird koſtbar. Werte, die durch ihre kleinen Hände gehen,
wachſen zur Unſchätzbarkeit an. Alle Reichtümer ſtrömen ihr zu.
Herrlich ſteht ſie im Geraun der Mitwelt, Goldüberſtrömt:
Eine Danaé.
Er kann nicht mit. Er faßt das nicht, will aber teil daran
haben. Auch ſo ſein können. Miternten dürfen. Selber in
Reich=
tum ſchwelgen. Nicht rechnen müſſen. Aufwand ohne Engc.
Ueberall aus dem Vollen ſchöpfen. Keinen Genuß verſäumen.
So viel iſt, das er noch nicht kennt. Wohl kann er ſich manches
leiſten. Aber auch die Freuden wollen gelernt ſein. Er verſteht
ſein Handwerk, er war ein braver Schüler, anſtelliger Lehrling,
tüchtiger Geſelle, ſtellt nun als Meiſter ſeinen Mann. Aber
Hede, die aus ihrer eiſernen Kaſſe Märchenſegen ſpendet, Hede,
die nun ſeit Jahren lernte, was das Leben verſchönt, Hede ſoll
ihm aus ſeinem Dickfell des Kleinbürgers helfen. Glück und
Genuß und ſie ſelbſt müſſen ſein werden, ſie, deren Schönheit er
nur dumpf fühlt und nicht zu erkennen, gar nicht einzuſchätzen
vermag.
Scheint er nicht ehrlichen Tauſch anzuſtreben? Zug um Zug:
Sie gebe ihren Reichtum, ihre Schönheit, ihre Kunſt, zu leben;
er bietet ſeinen ehrlichen Namen, ſeine wohlbeſtellte Firma und
einen Rückhalt ehrtüchtiger gefeſtigter Biederkeit.
Weiß Hede nicht, wie gefährliches Spiel ſie ſpielt? Begreift
er es doch ſelbſt kaum. Aber es kann nicht mit rechten Dingen
zugehen, wenn das kleine Schreibmädelchen, das
Tippmamſell=
chen, plötzlich im vornehmſten Weſten als Gräfin Weſe auftauncht,
fürſtlich Haus hält.
(Fortſetzung folgt.)
Man fordere ausdrucklich
„Pfeil- Spar-Glühkörper und
Sche auf die Pfeil-Schutzmarke
Stellengeſuche
Weiblich
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Mädchen
uchen Stellung als
Haus=
nädchen i. Kinderheim od
irholungsheim hier oder
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Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Dieustag, den 13. September 1921.
* 253.
Kumt
A
Handelstelt des Barmiftäbter Taabrultes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 12. September.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Tendenz der heutigen Börſe war ſehr uneinheitlich. Auf
ver=
ſchiedenen Märkten wurden größere Negliſationen vorgenommen. Am
Montanmarkt waven jedoch Kursbeſſerungen vorherrſchend. Gelſenkirchen
waren 44 Prozeut, Luxemburger 20 Prozent und Rheinſtahl ſogar 125
Prozent geſteigert. Mannesmann 36 Prozeut. Dagegen verloren Phönis
38 Prozeut, Buderus und Hapag ja 5 Prozent. Am Markte für chemiſche
Werte waren Anilin 13 Prozent niedriger. Am Elektromarkt waren
Gdiſon u. Lahmeher 9 Prozeut abgeſchwvächt. Größeres Kaufintereſſe
beſtand für Felten=Guilleaume. Jm freien Verkehr geſtaltete ſich das
Geſchäft bei ſtark ſchwankenden Kurſen nicht einheitlich. Höher geſucht
wanen Karſtadt, ferner Kaſſeler Faß auf Gerüichte über eine
bevor=
ſtehende Kapitalserhöhung. Auch Gebrüder Fahr ſtiegen bis 700 Prozent.
Stahlwerke Becer ſowvie Luduvig Ganz=Aktien waren zu niedrigem Kurs
offerievt. Das Intereſſe, welches ſich in den letzten Tagen für Bankaktien
bemerkbar machte, hielt auch heute an. Der Einheitsmarkt lag
ungleich=
mäßig. Neben größeven Kaufonders waren erſtmalig auch ſtärkere
Ab=
gaben zu beobachten. Der Debiſenmarkt war feſt, Dollar bis 105.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 12. September in Zürich 5,55
(vor dem Krieg 125,40) Franken, in Amſterdam 3,00 (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 5,50 (88,80) Kronen, in Stockholm 4,50 (88,80)
Kronen, in London 4,88 (97,80) Schilling in Neu=York 21½
(23,80) Dollars, in Paris 13 (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 12. Sept.
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Berliner Börſe.
Berlin, 12. Sept. Börſenbericht. Die von den Zeitungen
veröffentlichten Warnungen gegen die Gefohr einer übertriebenen
Bör=
fenſpetulation haben bei dem Pribatpublikum offenbar ihre Wirkung
nicht verfehlt. Heute überwog bei Beginn das Angebot eutſchieden,
nas die Kursbewvegung unregelmäßig geſtaltete und zum Teil
beträcht=
liche Kurseinbußen zur Zalge hatte. Beſonders litten in letzter Zeit
vornehmlich in die Höhe getriebene Werte. Es verioren Thale etua
100 Prozent, Gelſenkirchen nehr als 50 Prozeut, Akkumulatoren 42
Prozent, Anglo=Kontinental 38 Prozeut. A. E.G. 27 Prozent, Bergmann
35 Prozent, Augsburg=Nürnberger Maſchinenfabrik 50 Prozent. Nach
Erledigung des erſten Verkaufsandranges trat aber bei ruhigerem
Ge=
ſchäft unter Schwankungen eine Befeſtiquug ein, was in Zuſammeuhaung
mit deiſt Anziehen der Debiſenkurſe gebracht wurde. Durchtuen feſte
Haltung bekundeten pberſchleſiſche Werte, von denen Oberſchleſiſcker
Giſenbahnbedarf im Verlaufe um 70. Oberſchleſiſche Eiſeninduſtrie um
36 und Nattowitzer um 30 Prozeut ſtiegen. Laurahütte ſchzuächten ſich
dagegen ab. Schiffahrtsaktien waren gleichfalls ged ücke. Bankaktien
gogen aus Meinungskäufen beträcltlichen Nutzen in Exſartuug hohler
Jahresergebniſſe wegen des ausgedehnten Börſeugeſcläifts. Die
Cu=
höhungen betrugen bei der Berliner Haudelsgeſelliekaft z0, der Keuss
merzbank 28, der Daruſtädter Bank 48, der Deutfchen Baut 10 Pröz=
Valutauverte wurden wegen der Steigeruug der Deluiſeikurſe meiſt
bo=
trächtlich höher bezahlt, mexilaniſche Anleihen um 109 Prozeut und
darüber. Kanadgaktien genauuen 60 Pruzent. Ju Kolouialwerten war
die Kursbildung aber nicht gleichmäſtig. Bemerkenswert uar der
Rück=
gang der Schantungbahnaktien um 53 Prozent. Am Aulagemarkt war
die Kursbewegung im allgemeinen geringfügig. Oeſterreichiſche und
ungariſche Anleihen ſchzuächer. Deviſen ſtiegen hauptſächlich wegen
Materialtnappheit.
Von den Produktenmärkten.
II. Mannheim, 13. Sept. (Priv.=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war die Tendenz feſt. Es notierten: Weizen 470—480
Mark, Noggen 375—385 Mk. Braugerſte mit Sack 460—500 Mk., Hafer
360—385 Mk., Mais 340 Mk., Futtererbſen 500—600 Mk. Wieſenheu
200—220 Mk. Notkleeheu 220—230 Mk., Stroh 60—70 Mk., Rapskuchen
ohne Sack 630 Mk.
* Berlin, 12. Sept. Produktenbericht. Am
Produkten=
markt wirkte die weitere Befeſtigung des Dollarkurſes ſtart b=feſtigend.
Für Weizen wurde die Kaufluſt außerdem angeregt, weil der Weltmarkt=
preis von den hieſigen Preiſen für Inlandsware ſtark abweicht. Das
Angebot in Weizen war gering bei hohen Forderungen. Roggen
ge=
wann bei mäßigen Umſätzen einige Mark. Gerſte hatts ruhiges Geſchäft
bei hochgehaltenen Preisforderungen. Hafer ſtellte ſich eher teurer,
ob=
wohl die Käufer ſich ziemlich vorſichtig zeigten. Mais war wegen des
Rückganges der deutſchen Valuta außerordentlich feſt. Für Mehl
wur=
den höhere Preiſe verlangt. Kleine ſtellte ſich etwas feſter. Naps zog
im Preiſe a. Erbſen genannen feſtere Haltung. Füir Peluſchken und
Ackerbohnen zvollen die Käufer nicht über Haferpreis anlegen. Delkuchen
und andere Futterſtoffe blieben ſeſt.
Deutſche Reichsbank.
* Verlin, 12. Sept. Der vorliegende Ausweisder
Neichs=
bank vom 7. September zeigt im weſentlichen das für die euſte
Mo=
natsſwocke übliche Bild. Die geſamte Kapitalanlage iſt nach Befriedigung
der ſtartken Ultimoanſpriche der Vorwoche wieder zurückgegaugen, wenn
auch die Abnahme um 3570,7 Millionen auf 81 741,7 Millionen Mark
an die außerordentliche Belaſtung der Vorwoche nicht heragreichte. Die
bankmäßige Deckung allein genommen hat ſich um 3580,3 auf 81. 486,1
Millionen Mark vermindert. Auf der auderen Seite erfuhren auch die
Konten der f=emden Gelder einen Rückgana, der hauptſächlich mit der
eingetretenen Entlaſtung der Anlage und mit neuen Aöflüſſen von
Zah=
lungsmitteln im Zuſammenhang ſteht. Die fremden Gelder
ermäßig=
ten ſich um 4131,8 Millionen auf 9517,8 Millionen Mark. Der
Bauk=
notenumlauf zeigt ein weiteres Anwachſen um 654,8 Millionen auf
80 727,5 Millionen Mk. An Darlehenskaſſenſcheinen ſind 44,4 Millionen
Mark in die Kaſſen der Bank zurückgelangt, ſo daß der Umlauf an
Dar=
lehenskaſſenſcheinen am 7. September 7792,8 Millionen Mark betrug.
Somit beziſfert ſich die Vermehrung des Umlaufs an beiden Geldzeichen
zuſammen auf 610,7 Millionen Mk. gegenüber 388,4 Millionen M0k. iu
ter Vergleicl swvoche des Jahres 1920. Die Darlchenskaſſen haben in
der Berichtswoche geringfügige Darlehensanſprüche zu befriedigen
ge=
habt. Die=Summe der ausſtehenden Darlehen hat ſich um 32 Millionen
auf 10 947,6 Millionen Mk. erhöht. Da die Darlehenskaſſen einen der
Zunalime der Ausleiyungen entſprechenden Betvag an
Darlehenskaſſen=
ſcheinen au die Reichsbank abführten, ſo ſind die eigenen Beſtände, der
Bauk an Darlehuskaſſenſcheinen unter Berückſichtigung der erwähnten,
aus dem Verkohr genommenen Beträge um 70.1 Millionen auf 3084,7
Millionen Mk. geſtiegen.
Zur Verkehrslage im Ruhrrevier.
* Eſſen 7. Sept. Die betriebliche Lage im Ruhrbezirk in der
ver=
gangenen Woche war, wie in den Vorwocheu, wveiter günſtig. Die
Heran=
führung offener Wagen zur Nuhr aus dem geſamtei Zuführungsgebiet
uurde ſo energiſch betrieben, daß den Anforderungen für Brennſtoffe
immer mehr genügt wverden konnte. Ausfälle gab es in den letzten Tagen
nicht mehr. Auch die Geſtellung offener Wagen für andere Gülter konnte
eſentlich verbeſſert wer den. Dagegen waren die Beſtände an bedeckten
Wager weiterhin ſo niedrig, daß kaum die dringendſten Bedürfniſſe
be=
ſriodigt werden konnten. Es iſt zu hoffen, daß dieſer Mangel bei anhal=
Ltend günſtigen Beſtänden von ofſenen Wagen durch Heranziehung ſolcher
Wagen als Erſatz für die fehlenden bedeckten Wagen, in nächſter Zeit
etwas gelindert werden kann. Für Kohlen, Koks und Briketts wurden
der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Durchſchnitt einſcließlic
der nachkträglich beſtellten Wagen 20 598 Wagen, gereckhnet zu je 10 Ton
nen, angefordert. Geſtellt wurden arbeitstäglich durchſchnittlich 20 28
Wagen. Die Höchſtgeſtellung war am 31. Auguſt mit 20 465 Wager
Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Durchſchmittsgeſtellun
21 651 Wagen. Als Folge der günſtigen Verkehrslage konnte erſtmali
wieder von den Lagerbeſtänden auf den Zechen abgetragen werden. At)
3. September lagerten insgeſamt 353 392 Tonnem Brennſtoff auf de
Zechen. Der Nheinwaſſerſtand nahm in der vergangenen Woché wiede
rum langſam ab. Am 3. Setztember zeigte der Cauber Pegel, eine
Stand von 1.30 Meter. In den letzten Tagen fiel er wieder ſtärker, ſo
daß infolge der Unſicherheit in der Abiadung und der Scheu vor der
an
der eitenochineien zurſche Ar Aidern Raurden in gufbeltsäichn
Durchſchmitt 20 160 (22 047) ungeſchlagen. In der Zechenhäfen=Kanäle,
blieb die Leiſtung mit 26 413 annähernd dieſelbe wie in der Vorwoche
Die Viehmärkte der Woche.
b. Der Auftrieb von Schlachtvieh zu den dieswöchigen Märkten wa
in allen Gattungen reichlich. Der Handel verlief auf den meiſten Märt,
ten mittelmäßig bei ziemlich unveränderten Preiſen. Rinder wurde
Schweine dagegen wieder teuver. Für 100 Pfk.
Schweine
1100—150
1100—155
1050—15‟
1150—
1200—1
900—140
1150—140
1100-148
Die Kohlenproduktion in Heſſen.
* Die monatliche Statiſtik der Kohlenproduktion de
Volksſtaates Heſſen weiſt für den Monat Auguſt 1921 folgend
Zahlen nach: An Rohbraunkohlen wurden gefördert 43 852 Tonnen, ver
kauft wurdem davon 15 081 Tonnen; der größte Teil der Nohkohle wund
weiter verarbeitet oder wan zur weitenen Verarbeitung beſtimmt. An
den verarbeiteten Rohkohlen wurden neben Schwelereiprodukten erzeugt
2555 Tonnen Braunkohlenbriketts, 2048 Tonnen Naßpreßſteine. Außer
dem wurden in Heſſen erzeugt 10 205 Tonnen Steinpreßkohlen. Unte
Berückſichtigung der aus Vormonatem übernommenen Beſtänden ſowi
des Abſatzes und Selbſtverbrauchs verblieben am Monatsſchluß abſatz
fähig: 7553 Tonnen Rohkohlen 2 Tonnen Briketts, 4295 Tonnen Naß
preſſteine zuſammem 11830 Tonnen Braunkohlen und Braunkohlen
produkte im Geſamtwert von 1 709 179 Mark.
Berlin, 9. Sept. Die Schantung=Eiſenbahn ud
Geſellſchaft gibt bekannt: Dem Vorſtand der Schantung=Eiſer haſt
bahn=Geſellſchaft iſt amtlich mitgeteilt worden, daß die Reparations ſigefa
kommiſſion den Wert des Eigentums der Geſellſchaft auf 5.
Millionen Goldmark feſtgeſetzt hat. Wie wir von maßgeben
der amtlicher Stelle erfahren, läßt ſich heute noch nicht überſeher Kut
welche Entſchädigung ſchließlich für die Geſellſchaft herausſpringt. E= he
hängt dies ſowohl bon der Gutſchrift durch die Reparationskommiſſioy ſer Trele
ab, als auch von der endgültigen geſetzlichen Regelung der Liquidations. Guiſcht
ſchäden.
b. Bevliner Kartoffelnotierungen. Die Berline
Notierungskommiſſion für Kartoffeln notierte am 9. September folgend.P.
Preiſe in Mark für 50 Kilogramm: Speiſekartoffeln und rotze Kartoffel. Mei wie
40—43 Mark, gelbfleiſchige 41—44 Mark Erzeugerpreiſe ab märkiſchen 6y feine
Stationen.
n
Mior auc
Md zu Iit
uſchaff
Frankfurter Kursberichr 12. Sept. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Berliner Kurſe.
Staatspapiere.
AA.
6% Reich?anleibe. . . .
429
......
8½
.
4½%1V.u. V. Schatzanweiſ.
½% VI.—1X.
Sparprämienanleihe ....
4%0 Preuß. Konſols .....
.....
8½%0
485 Bad. Anl. unk. 198
8½% „ „ b. 1907.
4% Bahern Anl. ..... ..
8½%
...
20 Heſſen unk. 1924.. ..
3½% „ ....
8% „.....
4% Württemberger ....
77,50
73,50
(5,a6
76,50
86.—
72,50
79,80
66.—
50, —
12.9.
(6.—
WK
78.—
88,10
72,73
72,10
(6,25
56,50
9. 9
Außiereuropäiſche.
5% Mexik. amort innere 5.
konſ. äu ſf. B.99/ 1018,—
58
48 Mexik. Goldv. 04,ſtfr.)
329
konſ inner.
4½% Trrigationsanl, 620.—
5% Tainaulipas, Ser. I. 390,—
67.-
50,50
W60
Ausländiſche.
6% Bulgar, Tabak 1902.
134% Griech, Monopol,.
4½% Oeſt. Staatsreuite v
1919, a0 1918........
4½% Oeſt. Schatzan ve
ſtfr. v. 1914.........
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
420 „ einheltl. Nen e=
4% Num, am. Mente v. 03
4½%o — Goldrente v. 18
47 „ ain. „ konb.
4%0
v. 05
4%0 Türk, Admtn. v. 1903
47
(Bagdad) cer. !
6%
„11
4½ „ v. 1911,Zollanl.
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
499
Staatsr. v. 10
49
Kronenrente.
4%
175.—
27,50
z150
21,50
(7,50
60.—
6730
67.
66,75
50,60
71.80
Oblig. v. Trausportanſt.
49 Cliſabethbahn ſtfe.. ..
2,62, Oeſt. Südb. (Lounb.)
39 % eit. Staatsb. 1,b.8. Em.
820 Oeſt. Staatsb. Erg.Neit
4% „ „ v. 1883.
4½%0 Anatolier I......"
3% Salon Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
590 Tehuantepee
½a20
63,50
778
695, —
1160,—
670.
400,—
Bauk=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank......."
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. . . .
Diskontogeſellſchaft .. . ..
Dresdner Bank. .......
Metallbank ............
Nationalbank. f. Deutſchl,
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Rhein. Kred.=Bank. ...
66.—
425,
21,50
28, —
21.50
176.—
125,—
101.—
118.—
Deutſche Städte.
490 Darmſt. v. 1919b.1925
3½2 Darmſtadt 3. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
v. 1903....
42 Mainz, v. 1919b. 1020
133.—
633.—
527.—
g5.—
28,e5
51,50
Pfandbriefe.
420 Frautf. Hyp. Bk. 1920
8½%0
42 Frkf H.Krd.=Ver 1921
4% Mein, Hyp. Bank 1922
1922
420 Pfälz.
19.8
142 Ahein ,
verl.
8½%0
42 Südd Bk. Münch. 1906
42 Heſſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr.
81a% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
47 Heſſ. Ldhyp. Kom Obl.
92,50
82.—
86.—
88,50
98,50
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
21,50 Darmſtädter Bank.
135,
(65.—
535.—
95,50
82.—
Vergwerks=Aktien.
Bochumer .............
Buderus ..............
Dt. Luxemburger. .....
G lſenk. Bergw.... . .. ..
Harpener Berob. . .....
Eſchweller Veraw.......
Laliwerke Aſchersleben.
Weſteregeln..
Laurah tte ..........
Lothringer Hütte .. . . .. .
Mannesmann Möhren..
Bhönir..
Oberſchleſ. Eiſen Caro).
Oberbedarf............"
Rhein. Stahltv. .. . . . .."
Riebeck Montan .....
92,—
81,50
83,50
87,50
27,25
83.
99.—
96.10
82,50
300, —
250
100,50
95.—
82,50
(2.
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . .
Nordd, Lloyd:.
Südd. E.=B.=Geſ.,
Schantung E.=B.
Baltimore. .
Kanada ....."
...
Lombarden ............
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
330, —
255,
Juduſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ...
Badiſche Anilin .....
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
—
— —
119.— 545, — 589,— 565,— 860. 869. ahrrad=Laube ſ. DDfe-e Serf 9. 9. 12. 9. Griesheim Elektron. . . . . 495,— Höchſter Farbwerke. 495,— Holzverkohlung .... 700 — 715.— 12 Werke Albert Chem.). 1050,— — Elberfelder. . ....." Allg. Elektr.=Geſ.. .. . . 485,— 466,— Bergmaun=Werke. ..... — 470,— Felten & Guilleaume. .. 650,— 2 Lahmeher . ......" — 370,— Licht E Kraft. ......... 860,— 349,50 Rhein. Elektr Werke. . .. 360, 335, — Schuckert........ . . . . . . 445.— 435.— Siemens & Halske ..... 549,— 549,— Feinmechanik (Fetter) ... 820,— 835.— Gelſenkirchen Gußſtahl .. — Gummi=Berlin=Frankfurt — 520.— 600.— Gummipeter. ......... 650,— 482,— Heddernheimer Kupfer:. 539,— 5e0,— Lederwerke Spicharz. . .. 540,— Lüdenſcheid Metall . .. .. 955,— 700 ex Adlerwerke Kleher.. .... 440.— 440,— Badenia (Weinheim).... 615.— Breuer & Co. Vorzüge. — 449. DaimlerMotoren. . ..... — 369,— Eßlinger Maſchinen. ... 618.— 575,— Gasmotoren Deutz. . .... 500, Karlsruher Maſchinen. . 643,— 630, Lux’ſche Induſtrie ......" 500,— 458,— Vogtländiſche Paſchinen. — Oelfabrik Ver, Dt. ..... 518,— Bellſtoff Waldhof. ...... 590,— 588,— Buckerfabr. Waghäuſel .. 549,50 Frankenthal". 547,50 640,— Offſtein. Darmſtädter Werte. Nachfr. au Dampfkeſſel Rodberg ... 585.— 600,— Gebrüder Roeder..... 420.— Gebrüder Lutz......." 510,— 530— Heloetia Konſervenfabrik. 465.— 475.— Motorenfabrik Darmſtadt 205.— 315.— Benulet: E Ellenberger: 440,— 450,
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. ........"
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ, Tel,
Deutſche Erdöl. . .. . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . . .
Oynami Nobel ........
Elberfelder Farben ....."
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . .. . .
Geſ. f. elektr. Untern.. ..
Hanſa Dampfſch. . . . . . .
Hemoor Zement ......"
Hirſch Kupſer.....
Höſch Eiſen...... ..
Hohenlohe Werke..
Kahla Porzellan. .
Linde’s Eismaſch.. .
Lingel Schuh ... .."
Linke & Hofmann:
Nordd. Gummt .
Orenſtein. . ...
Rathgeber Waggon
Roſitzer Zucker.
Aütgerswerke.
Sachſenwerk.
Siemen Glas.
Thale Eiſenhütte.
Ver, Lauſitzer Glas..
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke ......."
Deutſche Petroleum ..
Sächſiſche Gußſtahl ..
Steaua Romana .,
— 425.— 290, 469, 1o99,— 1089, 575— 550, 947.—
2 856.—
— 500,— — 475,— 519,7 — 410.— 650, 2 345.— 360, 360, 750.— 695,— 6o5.— 588. 1178.— 850. 321,— 370 1170,— 1190, 580,— 609,— 505,— 519, 710.— 675,— 400.— 390,— 885.— 845, 794,75 860.— 735.— 670,— 552,— 575,8 515.— 470,— 747.— 742,— 1860,— 1700, 591,— 600.—
— 618.-
1170,— 1115.— 1152,50 1037,— 1150,— 1170,
MA ie
Verſteigerung.
Der Ertrag der Nußbäume am Martinspfad
wird am Freitag, den 10. d8. Mts., vorm. 11 Uhr,
öffentlich meiſtbietend an Ort und Stelle verſteigert.
Treffpunkt 11 Uhr Kreuzung Martinspfad und
Heinrichwingertsweg.
(st10370
Händler ſind nicht zugelaſſen
Darmſtadt, den 12. September 1921.
Städt. Hochbauamt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Mittwoch, den 14. September 1921,
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