Darmstädter Tagblatt 1921


10. September 1921

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Nummer 250

Samstag, den 10. September 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Börſen=Veitstanz.
Von unſerem volkswirtſchaftlichen Mitarbeiter.
Die Hochkonjunktur an der Börſe hat ſich in
te jetzt zu Ende gehenden Woche zu einem krankhaften Zuſtand
orchärſt, wie er einfach noch nicht da war. Das ſpekulierende
ſublikum raſt in einem Taumel wildeſter Spielwut. Beamte,
rine Kaufleute, Mittelſtändler, die früher nicht daran gedacht
bben, ſich an der Börſe zu bereichern, kaufen jetzt Effekten, von
uen ſie nichts verſtehen, handeln mit Deviſen, die ſie gar nicht
kaichen. Alles vom letzten Reſt ihres Vermögens. Alles ohne
ſhliche Geſichtspunkte, ohne Kenntnis des Börſengeſchäfts. Sie
iben eben ihre Tips und folgen blind wie Schafe einem Leit=
Immel. Wenn nur von dem Geldregen etwas für ſie abfällt.
cre Gier, aus dem Elend augenblickliche Scheinbereicherung
holen, gleicht dem Eiſer der Aasfliegen, die mit ungezügelter
wringlichkeit einen Leichnam umſummen, den Leichnam der
dutſchen Währung. Der Vorſtand der Berliner Börſe nimmt
tgenüber dem Anſturm der Vielzuvielen eine merkwürdig
ſwankende Haltung ein. Er dehnt einerſeits die Börſenzeit
½s 5 Uhr nachmittags aus und öffnet den Börſenhof für den
ſundel in unnotierten Werten. (Bald iſt man auf der Straße.)
aererſeits ſtellt er immer wieder einen neuen Feiertag ein,
daß an der größten Börſe Deutſchlands in dieſer Woche nur
a zwei Tagen notiert wurde. Eine ſolche Notmaßnahme aber
(öricht.
Damit läßt ſich die Gewalt der Spekulationswut nicht unter=
tücken
. Im Gegenteil! Der Hexenkeſſel der Börſe wird an den
genigen Arbeitstagen bis zum Platzen geheizt. Die aufge=
ſeicherte
Spielwut ergießt ſich wie ein Lavaſtrom über die un=
üürklichen
Makler und Bankbeamten. Die Angeſtellten erklären
1zeits, daß ſie unter der Laſt der Aufträge zuſammenbrechen.
ſerhängnisvolle Mißverſtändniſſe und Fehler ſind die Folge.
un anderer Verzweiflungsſchritt des Börſenvorſtan=
174: Im nächſten Monat ſoll nur der Markt der variablen
Lerte freigegeben werden. Die Notierung aller Kaſſapapiere
f4 ausfallen. Da aber am Markt der variablen Werte nur
ſideſtpoſtten im Nominalwerte von je 5000 Mark gehandelt
terden, dürften vorausſichtlich viele Effektenkunden, die bisher
tin geſpielt haben, ihre Riſikoſummen erheblich erhöhen, um
ac um dieſes größere goldene Kalb herumtanzen zu können.
ſhn will eben keinen Tag verlieren. Wild und wahllos kauft
ſes Aktien. Jeder Börfentag bringt neue Rekorde, jede Stunde
1e Höchſtkurſe. Mit unerhörter Wut ſtürzt ſich auch alles auf
)e Valutawechſel. Die Notlage des Reiches wird von vielen
dankenlos nur dazu benutzt, ſich z la Hauſſe in Debiſen zu
Brutf! tagieren, weil uan annimmt, daß die vorläufig noch recht un=
vlkommene
Steuerdeckung des Reichsetats die Regierung zu
teiteren Notendrucken zwingen wird, wodurch die deutſche Va=
R14 tr ſich weiter verſchlechtern und der Kurs aller fremden
2Gre Lechſel weiter ſteigen muß. So war ja auch der Notruf zu
tutehen, den der Reichskanzler in einer ſeiner letzten Reden
asſtieß: Durch das Treiben der Valutaſpekulation wird die
erAl itliche Beſchaffung der Golddeviſen für die Reparationsmil=
larden
ſabotiert! Aber was kümmert das die vom Börſen=
umel
trunkenen Effekten= und Valutaſpieler? Ihnen winkt
töhend der Steuerbeamte, und nun gibt es für ſie nur eine
Deviſe ihr Schäfchen ins Trockene zu bringen. Erſt den
ltzten werden die Hunde beißen. Die Entwicklung an den
dutſchen Börſen ſcheint jetzt denſelben Verlauf zu nehmen, wie
iden letzten Jahren an der Wiener Börſe. Der große Kladde=
datſch
wird auch nicht ausbleiben. An der Wiener Börſe hat
bekanntlich wiederholt ſchwarze Tage gegeben, an denen plötz=
Ih alle Kauforders ausblieben und ſo überwältigende Rückgänge
etraten, daß Riefenvermögen, die in Monaten zuſammenſpeku=
ſett
waren, an einem Börſentage vollſtändig vernichtet wurden.
Merken die Spieler an den deutſchen Börſen nicht, daß über
lacht auch für ſie der furchtbare Zuſammenbruch kommen wird?
rgendeine wichtige bolitiſche Nachricht, irgendeine Wendung
uf dem Valutamarkt genügt, und die Panik iſt da. Und was
.die Regierung? Sie ſieht ahnungslos und tatenlos zu,
tie ſich an der Börfe eine Maſſenbewegung vollzieht, die nichts
uderes ift, als auf der einen Seite eine koloſſale Steuer=
ſlucht
und auf der anderen Seite eine kataſtrophale Unter=
tühlung
des letzten Währungsbodens, auf dem dieſe
egierung mit ihren politiſchen Machtmitteln, ihren Pachtver=
Flichtungen, Hoffnungen, Ausſichten ſteht. Gebietet ſie dem
förfenfieber keinen Einhalt, weiß ſie kein Mittel, die Krankheit
m Zentralnervenſyſtem der Wirtſchaft das iſt die Börſe
v überwinden, dann iſt der Tag nicht weit, an dem alles zu=
mmenbricht
.
Dr. rer. pol. Fritz Auer.
Die oberſchleſiſche Frage.
Oberſchleſien und das Selbſtbeſtimmungsrecht.
R.H. Der Völkerbundsrat hat die Unterſuchung der ober=
hleſiſchen
Frage an eine Kommiſſion übertragen, die ſich aus
Vertretern der Staaten zuſammenſetzt, die an den vorangegan=
denen
Verhandlungen im Oberſten Rat nicht teilgenommen
ſaben. Das läßt ein Streben nach objektiver Urteilsbildung er=
ennen
. Es iſt ferner Oberſchleſien nützlich, daß dieſe Kommiſ=
fon
ihre Arbeit auf breiteſter Grundlage vornehmen, daß ſie ſich
ues Material, das nur immer in Betracht kommen könnte, zu=
änglich
machen ſoll.
Weit wichtiger als dieſe Prüfung der lokalen Verhältniſſe
ürfte jedoch für die Kommiſſion ſein, daß ſie ſich einmal über
iie Frage Klarheit fchafft: Was iſt unter dem Selbſt=
leſtimmungsrecht
eines Volkes zu verſtehen, und
as folgt aus der Anwendung dieſes Selbſt=
Ueſtimmungsrechts auf Oberſchleſien für die
jitzige Entſcheidung? Daß Oberſchleſien das Selbſtbeſtimmungs=
lecht
im Friedensvertrag zugeſprochen worden iſt, wird wohl
liemand wagen, in Zweifel zu ſtellen. Die Willensäußerung
les oberſchleſiſchen Volkes ſollte für die Entſcheidung des Ober=
Ien Rates neben wirtſchaftlichen und geographiſchen Geſichts=
Nrkten maßgebend ſein.
Die oberfchleſiſche Bevölkerung hat ſich nun mit Dreifünftel=
INehrheit für Deutſchland ausgeſprochen. Was folgt daraus?
Iiſt es das Selbſtbeſtimmungsrecht von Gemeinden, das für
bberſchleſien maßgebend iſt, oder das Selbſtbeſtimmungsrecht
ines Volkes? Von erſterem hat man bisher nie etwas gehört.
uch Wilſon hat immer nur vom Selbſtbeſtimmungsrecht der
öölker geſprochen. Wenn nun aber die Bevölkerung eines Ge=
ietes
für die Entſcheidung über dasſelbe mit maßgebend ſein
foll, dann kann doch unmöglich eine Anzahl von Gemeinden

ausgeſondert werden. Dann kann doch ohne Zweifel dafür nur
die Mehrheit, die ſich in dem geſamten Gebiet bei der Abſtim=
mung
ergeben hat, Bedeutung haben. Für Oberſchleſien kommt
nun noch verſtärkend hinzu, daß auch die wirtſchaftlichen und
geographiſchen Verhältniſſe nicht nur gegen jede Teilung des
Landes ſprechen, ſondern auch geradezu ſein Verbleiben bei
Deutſchland fordern.
Bei den Verhandlungen im Oberſten Rat iſt man auffälli=
gerweiſe
an der Frage, was ſich aus der Anwendung des Selbſt=
beſtimmungsrechts
auf Oberſchleſien für dieſes Land ergibt, acht=
los
vorbeigegangen. Die ſtarken machtpolitiſchen Intereſſen, die
mitſprachen, führten zu dem tollen Handel zwiſchen Lloyd Ge=
orge
und Briand, der dann ſchließlich doch zu keinem Ergebnis
führte. Wäre es aber zu einer Verſtändigung zwiſchen England
und Frankreich gekommen, ſo würde es ſicher auf Koſten des
Selbſtbeſtimmungsrechtes der oberſchleſiſchen Bevölkerung ge=
ſchehen
ſein. Frankreich iſt es bekanntlich in ganz beſonderem
Maße, das dieſe Vergewaltigung anſtrebt. Würde es genau ſo
handeln, wenn es ſich nicht um deutſches Gebiet handelte?
Nehmen wir einmal an, der Friedensvertrag habe, wie man
es in Deutſchland nach den Wilſonſchen Erklärungen erwarten
mußte, auch für Elſaß=Lothringen das Selbſtbeſtim=
mungsrecht
, die Willensäußerung der Bevölkerung durch Volks=
abſtimmung
, vorgeſchrieben. Würde Frankreich auch nur eine
Diskuſſion über die Grenzlinie zugegeben haben, wenn das
elſäſſiſche und lothringiſche Volk ſich mit Dreifünftel=Mehrheit
für Frankreich ausgeſprochen hätte? Würde Frankreich nicht
etwa in einem ſolchen Abſtimmungsergebnis ſein unbeſtreitbares
Recht auf das geſamte Elſaß=Lothringen erkannt und demgemäß
dieſes Land für ſich gefordert haben? Nach unſerer Meinung
würde es dazu voll berechtigt geweſen ſein. Und wir ſind auch
überzeugt, daß kein Franzoſe dieſer unſerer Auffaſſung wider=
ſprechen
wird.
Wenn die Kommiſſion des Völkerbundsrats dem oberſchleſi=
ſchen
Problem auf den Grund gehen, wenn ſie ein rechtlich ein=
wandfreies
Gutachten abgeben will, dann wird ſie ſich zunächſt
einmal mit der Frage des Selbſtbeſtimmungsrechts befaſſen
müſſen. Die Prüfung alles übrigen dürfte ſich dann ſehr er=
leichtern
und als belanglos, ſogar zum großen Teil überflüſſig.
werden.
Die vberſchleſiſche Frage und der Völkerbundsrat.
ONB. Paris, 8. Sept. Wie der Berichterſtatter des Petit
Pariſien meldet, verſammelten ſich geſtern die vier Mitglieder
der eingeſetzten Völkerbundskommiſſion, die die oberſchle=
ſiſche
Frage zu ſtudieren hat. Jedes Mitglied dieſer Kom=
miſſion
hat einen Einzelbericht auszuarbeiten, der dann mit den
anderen zu einem Geſamtbericht verarbeitet werden ſoll und der
dem Völkerbundsrat unterbreitet werden wird. Er wird jedoch
keine Löfung der oberſchleſiſchen Frage vorſchlagen, ſondern nur
ein neues Studium des geſamten Problems bedeuten. Zwiſchen
Balfour und Bourgeois finden zahlreiche Beſprechungen in der
oberſchleſiſchen Sache ſtatt. Man erfährt aus offiziellen Kreiſen,
daß der italieniſche Vertreter Scialoja energiſch den von Bo=
nomi
vertretenen Standpunkt verteidigen werde, und mehr der
engliſchen Anſchauung geneigt ſei. Der Vertreter des Petit Pa=
riſien
hatte eine Unterredung mit dem braſilianiſchen Vertreter
da Cunha, der ihm erklärte, daß die vier Mitglieder der Kom=
miſſion
immer noch die Aktenſammlung über Oberſchleſien ſtu=
dieren
. Eine Entſcheidung ſei noch nicht getroffen und die Sach=
verſtändigen
ſeien noch nicht einberufen worden, denn die vier
Berichterſtatter wollen ſich von niemand beeinfluſſen laſſen und
wünſchen nur, daß Recht und Gerechtigkeit in dieſer Angelegen=
heit
triumphieren möchten.
Polniſches Banditentum.
Königshütte, 8. Sept. (Wolff.) Geſtern abend gegen
9 Uhr umkreiſten zwei verdächtig erſcheinende Perſonen die Apo=
unterkunft
in der Schule 11 in Königshütte und erkundigten ſich
bei einem Mädchen nach der Stärke der dort ſtationierten Apo.
Das Mädchen machte einen Vorpoſten auf die beiden Ban=
diten
aufmerkſam, der zur Feſtnahme der Banditen ſchritt. Die
Feſtgenommenen waren die Polenführer Heinrich Watella und
Peter Borek aus Chorzow. Borek führte eine große Dynamit=
bombe
bei ſich. Aus dem Benehmen der beiden Polenführer
konnte kein Zweifel entſtehen, daß ſie ein Attentat auf die Apo=
unterkünfte
vorhatten. Die Feſtgenommenen wurden in das
Polizeigefängnis gebracht. Etwa eine Stunde nach der Einliefe=
rung
erſchien jedoch der polniſche Oberhauptmann, dem
der Apozug im Chorzow unterſteht, und verlangte die Heraus=
gabe
der beiden Verbrecher. Er nahm auch die Bombe mit
ſich und fuhr mit den beiden Verbrechern im Auto nach Chor=
zow
. Hier wurden ſie freigelaſſen.
Die Völkerbundstagung.
Genf 8. Sept. (Wolff.) Die 6. Kommiſſion ( Poli=
tiſche
Angelegenheiten) trat heute nachmittag zuſammen, um die
Aufnahmegeſuche Ungarns, Lettlands, Litau=
ens
und Eſtlands zu beſprechen. Graf Gimino (Spanien)
führte den Vorſitz. Viviani ſchlug vor, daß die Kommiſſion
dasſelbe Aufnahmeverfahren wie im letzten Jahre annehmen
müſſe. Der Vorſchlag wurde angenommen. Infolgedeſſen wurde
eine Unterkommiſſion von ſieben Mitgliedern ernannt, die in
jedem einzelnen Falle folgende fünf Fragen zu beantworten hat:
1. Iſt das Aufnahmegeſuch in den Völkerbund regelmäßig er=
folgt
? 2. Iſt die Regierung de jure oder de facto anerkannt,
und von welchem Staate? 3. Beſitzt das Land eine regelmäßige
Regierung und beſtimmte Grenzen und wie groß iſt die Aus=
dehnung
der Bevölkerung? 4. Wird das Land ſelbſtändig
regiert? 5. Welche Handlungen ſeiner Regierung liegen vor:
a) was ſeine internationalen Verpflichtungen, b) was die Vor=
ſchläge
des Völkerbundes über die Rüſtungsfrage betrifft.
Der Bericht der Unterkommiſſion über dieſe fünf Fragen ſoll
wie im vorigen Jahre die Grundlage für die allgemeine Debatte
in der Vollſitzung des Ausſchuſſes bilden. Auf Vorſchlag des
Präſidenten wurden folgende Perſönlichkeiten in die Unterkom=
miſſion
gewählt: Fiſher (England), Regnald (Frankreich), Poul=
let
(Belgien), Jonescu (Rumänien), Munch (Dänemark) und
Swindern (Niederlande).
Vor Schluß der Sitzung, die, wie bisher alle Kommiſſions=
ſitzungen
, geheim war, bemerkte Lord Robert Cecil, daß die
Kommiſſion das Recht habe, öffentlich zu tagen, da nach der Ge=
ſchäftsordnung
die Vollverhandlungen der Kommiſſion zwar ge=
heim
ſein ſollen, aber nur, wenn nicht anders beſchloſſen werde.
Lord Cecil beantragte infolgedeſſen, daß in Zukunft die Voll=

ſitzungen der 6. Kommiſſion öffentlich ſein möchten. Der An=
trag
wurde von Regnald (Frankreich) und Imperiali (Italien)
unterſtützt und einſtimmig angenommen.
Die nächſte Sitzung dieſer Kommiſſion findet am Samstag
nachmittag ſtatt.
Genf, 8. Sept. (Wolff.) Eine der Fragen, die trotz vieler
großer Debatten auf der letzten Völkerbundsverſammlung uner=
ledigt
blieben, iſt die armeniſche. Sie ſteht diesmal aber
nicht auf der Tagesordnung der Verſammlung. Ein Telegramm
der armeniſchen Kolonie in Wien fordert das Generalſekretariat
des Völkerbundes auf, die armeniſche Frage doch auf die Tages=
ordnung
zu ſetzen. In dem Telegramm heißt es, das armeniſche
Volk ſei am Todeskampf angelangt, es appelliere an den Völker=
bund
und wünſche zu ſehen, daß der Bund den Armeniern die
in den internationalen Verträgen gewährten Rechte ſichern wolle.
Genf, 8. Sept. Die große Rede, die Branting heute
in der Völkerbundsverſammlung hielt und über die
bereits berichtet wurde, erregte wegen der eindringlichen Kritik,
die vor allem an der Tätigkeit des Völkerbundsrates geübt wird,
großes Aufſehen. Der Führer der ſchwediſchen Delegation wies
darauf hin, daß begreiflicherweiſe die meiſten Vorwürfe gegen.
den Völkerbund dem Rate gelten. Infolge des Zuſamwenhanges
zwiſchen Völkerbundspakt und dem Friedensvertrag verfolge die
öffentliche Meinung und vor allem die kleinen neutralen Staaten
mit der größten Empfindlichkeit alle Vorgänge, aus denen man
ſchließen könne, daß der Völkerbund ſich nicht nur von dem Ge=
ſichtspunkt
leiten läßt, die bei ſeiner Gründung maßgebend
waren. Der Völkerbund habe ſich mit verſchiedenen Fragen
überhaupt nicht beſchäftigt, aus denen man eine der Erhaltung
des Friedens dienliche Löſung erhoffen könnte. In anderen
Fällen traf er Entſcheidungen, die unvermeidlich den Gedanken
nahelegten, daß Erwägungen mitſpielten, keinen Einfluß aus=
zuüben
. Auch ſeien die von ihm angewendeten Methoden nicht
immer die glücklichſten geweſen. Branting ſagte wörtlich: Ich
glaube unbeſtreitbar, daß die Beratungen des Rates oft den Ein=
druck
hervorriefen, daß die Entſcheidungen nicht in ſeinen Sitzun=
gen
, ſondern wo anders vorbereitet und ſogar wo anders gefällt
wurden. Ein ſolches Verfahren iſt ſelbſtverſtändlich mit dem
Geiſte und dem Sinne des Paktes unvereinbar. Branting er=
wähnte
im Zuſammenhange damit, daß in den Fällen, in denen
auf Grund des Artikels 4 des Paktes ein nicht im Völkerbunds=
rat
vertretenes Mitglied bei der Beſprechung einer beſtimmten
Frage einen Vertreter in den Rat entſendet, dieſer Vertreter
nicht an den entſcheidenden Verhandlungen teilnehmen könnte.
Des weiteren führte Branting über die großen Koſten Klage,
die der Völkerbund den Mitgliedern auferlegte. Er ſprach auch
ſein Bedauern darüber aus, daß gewiſſe Vorſchläge zur Ver=
beſſerung
des Paktes, vor allem die der nordiſchen Staaten, nicht
die gebührende Aufmerkſamkeit gefunden haben. Er warnte da=
vor
, daß der Anſchein erveckt werde, daß der Rat in irgendeiner
der Fragen als Organ einer beſtimmten Mächtegruppe entſcheide.
Genf, 8. Sept. (Wolff.) Der Ausſchuß für Abände=
rung
des Völkerbundspaktes beſchloß in ſeiner heu=
tigen
Nachmittagsſitzung, keine Abänderung des Ar=
tikels
10 vorzuſchlagen. Wie man ſich erinnert, hatte die kana=
diſche
Delegation im letzten Jahre die Abänderung dieſes Ar=
tikels
beantragt. Dieſer Antrag hatte bei verſchiedenen Völker=
bundsdelegierten
Anklang gefunden, weil man von ihm erwartet
hatte, daß er den Beitritt Amerikas, das ſich vor allem dieſem
Artikel widerſetzt hatte, erleichtern könne. Die Kommiſſion zur
Abänderung des Völkerbundspaktes gab nach Beendigung ihrer
Sitzung folgende Mitteilung aus: Man erinnert ſich, daß die
Kommiſſion am letzten Samstag den Vorſchlag der kanadiſchen
Regierung beſprochen hat, der darauf ausgeht, den Artikel des
Paktes zu ſtreichen, wonach die Mitglieder des Völkerbundes
ſich gegenſeitig ihre territoriale Unverſehrtheit und ihre gegen=
ſeitige
politiſche Unverſehrtheit gewährleiſten. Die Kommiſſion
hatte beſchloſſen, den Artikel nicht völlig zu ſtreichen, aber eine
Abänderung zu ſuchen entweder in Form eines Abänderungs=
antrages
oder durch eine Entſchließung der Verſammlung, die
dieſen Artikel interpretiert. Die Vollſitzung der Kommiſſion be=
ſchloß
in ihrer heutigen Sitzung endgültig, keine Abänderung
des Artikels zu beantragen. Sie nahm eine Entſchließung an,
dieſen Artikel zu interpretieren. Es wird in dieſer Entſchlie=
ßung
geſagt, daß der weſentliche Zweck des Artikels nicht darin
beſteht, die territoriale und politiſche Organiſation, ſo wie ſie
heute beſteht, zu verewigen. Abänderungen können durch ge=
wiſſe
legitime Mittel angebracht werden. Der Pakt läßt dieſe
Möglichkeit zu. Er bezieht ſich nur auf territoriale Verände=
rungen
als Folge von Angriffen.
Die Entſchließung wird wahrſcheinlich morgen dem Rate
zugehen und der Verſammlung unterbreitet werden.
Genf, 8. Sept. (Wolff.) Nach den in den erſten vier
Tagen der Völkerbundsverſammlung vollbrachten
Arbeiten ſcheinen die Hoffnungen derjenigen ſich kaum
zu erfüllen, die erwartet haben, daß die Beſchlüſſe der
gegenwärtigen Tagung über die früher gefaßten Beſchlüſſe hin=
ausgehen
würden. Man muß vielmehr feſtſtellen, daß einige der
Fortſchrittsanregungen jetzt wieder unterdrückt werden. Der
heutige Beſchluß der Politiſchen Kommiſſion, genau dasſelb=
Aufnahmeverfahren wie im letzten Jahre wieder anzuwenden,
iſt dafür ein charakteriſtiſcher Beweis, nachdem die geſtrige Ab=
lehnung
des argentiniſchen Antrags auf bedingungsloſe Auf=
nahme
ſouveräner Staaten in der Kommiſſion bereits den An=
hängern
der Univerſalität des Völkerbundes eine ſchwere Nie=
derlage
bereitet hatte. Gerade in der vitalen Frage der Univer=
ſalität
ſteht der Völkerbund heute auf demſelben Standpunkt
wie im Vorjahr und iſt ſogar noch um die Hoffnung des argen=
tiniſchen
Antrages ärmer. Dasſelbe gilt in gewiſſem Maße von
dem Beſchluß der Kommiſſion für Paktsabänderungen, der die
wichtige Frage des Artikels 10 des Völkerbunds=
paktes
von der vorjährigen Verſammlung überwieſen wurde.
Dieſer Artikel, den man in Amerika ſeinerzeit aufs heftigſte
bekämpft hatte, da er die Mitglieder verpflichtet, gegenſeitig
ihre territoriale Unverſehrtheit zu gewährleiſten, ſollte auf kana=
diſchen
Antrag geſtrichen werden. Die Kommiſſion erklärte ſich
heute gegen die Streichung und wünſcht, daß die Verſammlung
ich mit einer die Tragweite mildernden Auslegung begnüge.
Stimmt die Verſammlung zu, ſo iſt damit auch eine der wichtig=
ſten
Hoffnungen erledigt, die die Anhänger einer Erweiterung
des Völkerbundes im letzten Jahre hegten. Während der Völker=
bund
in den erwähnten Fragen jede Abänderung im Sinne des
Fortſchritts v½meidet, erfährt man aus dem heute der Verſamm=
lung
zugegangenen Kommiſſionsbericht über die juriſtiſche Trag=

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. September 1921.

Rummer 250.

weite des Artikels 18, daß der Verſammlung eine Abſchwächung
des Artikels vorgeſchlagen werden ſoll, die einen Rückſchritt dar=
ſtellt
. Artikel 18 verlangt die Eintragung aller von Völker=
bundsmitgliedern
abgeſchloſſenen Verträge beim Völkerbunds=
ſekretariat
, widrigenfalls ſie ungültig ſeien. Der Ausſchußbericht
weiſt davauf hin, daß dieſer Artikel zu viel verlangt und daß er
dem Umſtande nicht Rechnung trägt, daß die Veröffentlichung
gewiſſer Vertragsklauſeln die internationalen Beziehungen oder
den Kredit der Vertragſchließenden gefährden könne. Wenn die
Verſammlung in weitgehendem Maße dieſen Anregungen folgt,
müßte das Prinzip der Oeffentlichkeit erſchüttert werden zugun=
ſten
des alten Syſtems der Geheimverträge, das durch Artikel 18
gerade beſeitigt werden ſoll.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Franzöſiſche Juſtiz.
Grx. Kaiſerslautern, 8. Sept. Vor dem franzöſiſchen
Appellgericht in Landau in der Pfalz hatte ſich der Eiſenbahn=
beamte
Zimmermann von hier zu verantworten, da an einem
alten Militärrock, den er auf der Straße getragen hatte, ſich
noch zwei deutſche Uniformknöpfe und die Hüft=
haken
befunden hatten. Auch wird ihm vorgeworfen, daß er
ſich mit einem Zeugnis deutſchen Urſprungs als Franzoſenfeind
aufgeſpielt habe, der jede Stunde bereit ſei, wieder loszuſchlagen.
Das Polizeigericht in Kaiſerslautern hat ihn wegen ſchwerer
Straftat zu 2000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Das Appellgericht
erkannte auf 3000 Mark Geldſtrafe bzw. 5 Monate Gefängnis.
Worin nun eigentlich die beſondere Straftat Zimmermanns be=
ſtehen
ſoll, iſt nicht recht erklärlich, es ſei denn, daß die beiden
Uniformknöpfe eine Gefährdung der Sicherheit der franzöſiſchen
Beſatzungsarmee darſtellen. Das Zeugnis deutſchen Urſprungs
dürfte ſelbſt für das franzöſiſche Appellgericht kein genügender
Beweis für die Straftat des Angeſchuldigten ſein.
Grz. Köln, 8. Sept. Der am 11. Juni 1921 in Biber bei
Trier an dem Kaufmann Rudolf Langerhand begangene Tot=
ſchlag
durch einen franzöſiſchen Sergeanten hat bis heute noch
keine Sühne gefunden. Obwohl durch eine große Anzahl
deutſcher Zeugen die Täterſchaft des Franzoſen einwandfrei feſt=
geſtellt
worden iſt, wurde der Sergeant freigeſprochen.
Die deutſchen Hauptzeugen hatte das franzöſiſche Kriegsgericht
zur Verhandlung nicht zugezogen. Der Totſchlag hat in der
ganzen Stadt und Bürgerſchaft eine tiefgehende Erregung her=
vorgerufen
. Langerhand war in Trier eine ſehr beliebte Per=
ſönlichkeit
. Die Angehörigen des Erſchlagenen erheben nach wie
vor Schadenserſatzanſprüche.
Die Verordnung gegen den Umſturz.
Der batzeriſche Konflikt.
wd. München, 8. Sept. Die Sitzung des ſtändigen Aus=
ſchuſſes
des bayeriſchen Landtages, die am Frei=
tag
vormittag ſtattfinden und ſich mit den Verhandlungen zwi=
ſchen
der Münchener und Berliner Regierung befaſſen ſollte, iſt
auf Samstag nachmittag 3 Uhr vertagt worden, da die bayeri=
ſche
Abordnung, die vorgeſtern nach Berlin gereiſt iſt, bis Frei=
tag
nicht zurück ſein kann. Sofort nach ihrer Rückkehr werden
die Beratungen der Koalitionsparteien wieder aufgenommen
werden, und es wird ſich der bayeriſche Miniſterrat eingehend
unter engſter Fühlungnahme mit den Koalitionsführern mit
der Geſamtlage befaſſen. Die Entſcheidung erwartet man hier
jedoch nicht vor Beginn der nächſten Woche.
wd. Berlin, 9. Sept. Wie aus Nürnberg berichtet
wird, veröffentlicht der Fränkiſche Kurier einen Aufruf an
die bürgerliche Bevölkerung, die er zur Bereitſchaft zu Ab=
wehraktionen
gegen die von der Sozialdemokratie geplan=
ten
Maßnahmen auffordert. Er ſagt, über die Frage des Be=
lagerungszuſtandes
hätte man reden können, aber gegenüber der
angedrohten offenen Gewalt gebe es nur ein Mittel; die ge=
ſchloſſene
Front der Freunde der Ordnung.
Die Verbote.
* Der Reichsminiſter des Innern hat die in Kaſſel erſchei=
nende
Heſſiſche Arbeiterzeitung, ein Organ der
K.P.D., wegen eines die Reichsregierung beleidigenden Artikels
verboten. Ferner wurde das deutſchnationale Göttinger Tage=
blatt
wegen Beleidigung des Reichspräſidenten vom Oberpräſi=
denten
Noske auf 14 Tage verboten.
ONB. München, 8. Sept. Nach Mitteilung der München=
Augsburger Abendzeitung hat der Landesverband
Bayern des Deutſchen Offiziersbundes ſofort nach
Bekanntperden der Verordnung des Reichspräſidenten über das
Uniformtragen beim bayeriſchen Miniſterpräſidenten Pro=
teſt
eingelegt und die Staatsregierung gebeten, das noch nie=
mals
angetaſtete und durch die Reichsverfaſſung garantierte Recht
des in Ehren abgegangenen Offiziers, ſein Ehrenkleid nach eige=
nem
Ermieſſen zu tragen, vor Schmälerung zu bewahren. Schon
der Gedanke, den im Dienſt um ihres Vaterlandes Einigung
und für deſſen Beſtand verdienten alten Soldaten die Erlaubnis
zum Tragen der Uniform bei öffentlichen vaterländiſchen Feiern
zu beſchränken und dieſe etwa in geſchloſſene Räume zu ban=
nen
, bildet eine ſchwere Kränkung aller derer, die für ihr Vater=

land gearbeitet, gekämpft und geblutet haben. Das Blatt ver=
öffentlicht
im Anſchluß daran eine Zuſchrift aus Offizierskreiſen
über das Uniformtragen, in der es heißt: Wir Offiziere in
Bayern werden die Uniform nach wie vor tragen, wenn es
uns paßt.
Reichswirtſchaftsminiſter Schmitt über die Lage
im Rheinland.
wd. Ein Mitglied der Voſſiſchen Zeitung hatte eine Unter=
redung
mit dem Reichswirtſchaftsminiſter Schmitt,
der von einer Informationsreiſe in das rheiniſch= weſt=
fäliſche
Induſtriegebiet und in das beſetzte Gebiet zu=
rückgekehrt
iſt. Der Miniſter betonte, ſeine Eindrücke ſeien im
allgemeinen günſtig. Da man aber in der Induſtrie mit der
Konkurrenz auf dem Weltmarkt rechnen müſſe, herrſche eine leb=
hafte
und fieberhafte Tätigkeit. Die Kriegsinduſtrie habe ſich
auf die Friedensproduktion allmählich umgeſtellt. Leider würde
dieſe Umſtellung durch die Ententekommiſſionen vielfach er=
ſchwert
. Viele Räume müßten leer ſtehen und berſänken in
Schutt, weil die Entente befürchtet, ſie könnten der Rüſtungs=
induſtrie
wieder nutzbar gemacht werden. Von den Leiden des
beſetzten Gebietes durch die künſtliche Zollgrenze teilte der Mi=
niſter
folgendes mit: Ueber die Wirkung der Sanktionen wurden
ſowohl von Unternehmern wie auch von den Arbeitern laute
Klagen geführt. Die Behinderung im Handelsverkehr zwiſchen
dem beſetzten Gebiet und dem übrigen Deutſchland haben wir
ſchwer empfunden, ohne daß wir eine bedingungsloſe Annahme
der Anforderungen, die vom Oberſten Rat bei der Aufhebung
der Sanktionen geſtellt worden, gedrängt wurden. In enger
Verbindung damit wurde wiederholt bei Beſprechungen mit Ver=
tretern
der Handelskammern betont, daß die Beſtrebungen, die
auf eine Ablöſung der Rheinlande vom übrigen Deutſchen Reiche
hinausgehen, in der ſchwer bedrängten Provinz keine nennens=
werte
Anhängerſchaft mehr aufweiſe. Die Induſtrie lege Wert
darauf, und ebenſo die Arbeiter, daß ſie treu zum Reiche halten.
Der Miniſter ging dann auf die Anwendung des Betriebsräte=
geſetzes
ein. Ueberall breite ſich der Gedanke aus, daß durch
eine Vermittelung, wie ſie in der Vertretung der Arbeiter vor=
handen
iſt, den berechtigten Wünſchen der Arbeiter entſprochen
werden kann. Schwere und harte Arbeit ſei zu leiſten. Aber
unter der kräftigen Initiative der Induſtrie und unter der Mit=
hilfe
einer intelligenten Arbeiterſchaft müſſe ein Aufſtieg erreicht
werden.
Die Erhöhung der Eiſenbahntarife.
* Als vor einigen Wochen der Reichskanzler und die Mini=
ſter
der Reichsbetriebsverwaltungen mit den Führern der An=
geſtellten
= und Arbeitergewerkſchaften über Teuerungszu=
ſchläge
berieten, wurde eine Erhöhung der Eiſen=
bahn
= und Poſtgebühren zur Deckung der neuen Per=
ſonalaufwendungen
angekündigt, während die Reichspoſtverwal=
tung
ziemlich raſch mit ihren ſcharf durchgreifenden Erhöhungs=
vorſchlägen
fertig geworden iſt, ſchwankte die Erhöhungsquote
der Eiſenbahntarife in den letzten Wochen, ſoweit ſie gerüchtweiſe
bekannt wurde, zwiſchen 25 und 50 v. H. Eine hieſige Telegra=
phenagentur
will aus dem Reichsverkehrsminiſterium erfahren
haben, daß man ſich nun im Reichskabinett auf einen einheit=
lichen
Zuſchlag von 30 v. H. auf Güter= und Perſonentarife ge=
einigt
habe. Dieſer Vorſchlag ſoll noch Ende dieſes Monats der
ſtändigen Tarifkommiſſion und dem Sachverſtändigenausſchuß
des Reichsverkehrsminiſteriums unterbreitet werden, damit die
neuen Tarife möglichſt ſchon am 1. November zur Einführung
gelangen können.
Die Umbildung des preußiſchen Kabinetts.
* Ueber den Verlauf der interfraktionellen Be=
ſprechungen
über die Umbildung des preußiſchen Kabinetts
berichten die Blätter nach einer Zeitungskorreſpondenz Einzel=
heiten
. Vom Zentrum ſurde zunächſt gefordert, daß der Vor=
ſitzende
der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion, Siering, den
Vorwurf widerrufe, daß das Kabinett Stegerwald aus Wort=
bruch
und Treubruch hervorgegangen ſei. Abg. Siering erklärte,
dazu nicht in der Lage zu ſein, da die aufgeſtellte Behauptung
ſeiner unwandelbaren Ueberzeugung entſpreche. Wohl aber ſei
er bereit, gemeinſam mit den anderen Parteien eine geeignete
Formulierung zu ſuchen, die das Moment der perſönlichen Be=
leidigung
ausſchalte. Als allgemeine politiſche Orientierung
hielten Zentrum und Demokraten daran feſt, daß die Neubildung
der preußiſchen Regierung nur auf der Baſis der breiten Kog=
lition
, d. h. unter Hinzuziehung der Deutſchen Volkspartei, ſtatt=
finden
könne. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde dieſer Vor=
ſchlag
abgelehnt. Es könne ſich jetzt lediglich darum handeln,
daß die Sozialdemokraten wieder in die preußiſche Regierung
eintreten und damit Preußen eine Regierung erhalte, die die
gleiche Zuſammenſetzung habe wie das Kabinett Wirth. Leinert
ſchlug vor, vorläufig eine Regierung der alten Koalition zu bil=
den
und nach ihrem Zuſtandekommen mit der Deutſchen Volks=
partei
über den Eintritt in die Regierung zu verhandeln. Dieſer
Vorſchlag wurde jedoch vom Zentrum und den Demokraten ab=
gelehnt
. Die interfraktionelle Beſprechung ging ſchließ=

lich völlig ergebnislos aus. Wie weiter gemeld
wird, hat Präſident Leinert Herrn Stegerwald von der Beſpre=
chung
ſogleich Mitteilung gemacht. Dieſer hat ſich damit einver
ſtanden erklärt, daß Leinert ſeine Miſſion als beendet anſie)
und vorläufig keine weiteren Schritte unternimmt.
Die Unterſuchung über den Aufruhr
in Mitteldeutſchland.
Berlin, 8. Sept. (Wolff.) In der Nachmittagsſitzum
wandte ſich der Unterſuchungsausſchuß für die mi
teldeutſchen Unruhen dem Falle Caſparek zu. Nad
Darſtellung des Vorſitzenden Kuttner wurde die Regierun
mehrfach vor ihm gewarnt. Sein Verſagen während des Arf
ſtandes wird vornehmlich darin geſehen, daß er dem kommunift
ſchen Angeſtellten Franzke den Schutz der Stadt Sangerhauf em
gegenüber dem bevorſtehenden Einmarſch der Aufſtändiſchn
übertrug. Zeuge Regierungspräſident d. Gersdorff bekun
dete, Caſparek habe erklärt, er betrachte die ihm zur Laſt gelegtin
kommuniſtiſchen Aeußerungen als ein ſtaatsbürgerliches Recht
ganz abgeſehen von ſeiner Tätigkeit als Landrat. Er ließ aut
keinen Zweifel daran, daß er den gewaltſamen Umſturz der R=
gierung
anſtrebte. Nach Anſicht der Mehrheit der wahlberechtig
ten Kreisinſaſſen war Caſparek nicht die geeignete Perſönlichkei
Es war Pflicht des Landrats, Meldung von der kommuniſtiſche
Tätigkeit Franzkes zu machen. Die optimiſtiſche Beurteilung da

Oberpräſidenten Hörſing hinſichtlich der Vorgänge im Aufruhr
gebiet teilt der Zeuge v. Gersdorff nicht. 500 Mann Beſatzun
für Eisleben und Hettſtedt zuſammen war zu wenig. Of
Vernehmungen werden am Freitag fortgeſetzt.
Die Hilfsaktion für Rußland.
London, 9. Sept. (Wolff.) Daily Herald zufolge iſt Oit
Antwort der Sowjetregierung auf die vom Vor
ſitzenden der interalliierten Konferenz für die Hunger=
not
in Nußland, Noulens, nach Moskau geſandte Note Ed
der ruſſiſchen Handelsdelegation in London eingetroffen
Tſchitſcherin erklärt in ſeiner Antwort, die Note Noulens
mache, ſtatt dem hungernden ruſſiſchen Volke eine wirkliche Unte
ſtützung zu bieten, Vorſchläge, welche Zweifel an dem Wunſch
Ser Alliierten, Hilfe zu leiſten, aufkommen kaſſen. Die Er
nennung Noulens, eines bitteren, verräteriſchen Feindes de
Revolution ſeit ihrem Beginn, der, wie nur irgendeiner, ver
antwörtlich ſei für den Bürgerkrieg, die Fremdeninvaſion un
die Blockage Rußlands, bedeute an ſich ſchon ein Programm
Statt den Hungernden zu helfen, zöge der interalliierte Aus
ſchuß es vor, die geſamte innere Lage Rußlands zu unterſuchen
Während Tauſende des Volkes infolge des Lebensmittelmangeſ
ſtürben, ſchlage Noulens der Kommiſſion vor, ſtatt Lebensmitte

für die Hungernden Statiſtiken über Rußland zu ſammeln/k weile
Tſchitſcherin vergleicht die Bemühungen der Amerikaner, Dric I0a
Nanſens, der Deutſchen und anderer mit der zyniſchen undyner
augenſcheinlichen Verſchleppung durch den Oberſten Rat und=uger
nennt die Vorſchläge des Noulens=Komitees einen ungeſag
heuerlichen Hohn auf Koſten von Menſchen, die Hungeuſ
ſterben.
Die iriſche Frage.
Inverneß, 8. Sept. (Wolff.) Die Antwort de
britiſchen Regierung auf das Schreiben de Va=
leras
vom 30. Auguſt lautet:
Die britiſche Regierung hat Ihr Schreiben vom 30. Augf
geprüft und muß dazu folgende Bemerkungen machen: D
Grundſatz: Eine Regierung auf Grund der Zuſtimmung da
Regierten iſt die Baſis der konſtitutionellen Entwicklung Groß
britanniens. Aber wir können als Grundlage der Konferey

nicht die Auslegung dieſes Prinzips annehmen, die uns ver
pflichten würde, jede Forderung, die Sie ſtellen könnten und dſ

bis zur Forderung einer Republik und der Verleugnung bed
Krone gehen könne, anzunehmen. Sie müſſen ſelbſt wiſſen, deß
eine Konferenz auf dieſer Grundlage unmöglich iſt, wenn dA
Grundſatz: Eine Regierung mit Zuſtimung der Regierten
derart in Anwendung gebracht würde, ſo würde er das GebäuM

eines jeden demokratiſchen Staatsweſens einreißen und die ziti
liſierte Welt auf die alte Einteilung in Völkerſtämme zurit
werfen. Wir hatten Sie dagegen eingeladen, unſeren Vorſchle
nach Verdienſt zu prüfen, damit Sie keinen weiteren Zweife/ ner=
mehr
über die Tragweite und über die Aufrichtigkeit unſerer AM
ſichten haben. In einer ſolchen Konferenz können Sie die Frag
der Garantien für alle die Punkte aufwerfen, bei denen Sie de
Anſicht ſind, daß die genannten Vorſchläge die Freiheit Irland
beeinträchtigen. Es widerſtrebt der britiſchen Regierung,
glauben, daß Sie auf der Ablehnung ihrer Vorſchläge beſtehen
ohne ſie in einer Konferenz geprüft zu haben. Die Weigerung
eine Regelung zu beſprechen, die dem iriſchen Volke innerhallſt
der Grenzen des Reiches die vollkommenſte Freiheit für ſein
nationale Entwicklung gewährt, kann nur

Unterwerfung unter die Krone und jede Eigenſchaft als Mitglig
des britiſchen Geſamtreiches verwerfen. Wenn wir aus Ihrem=
Schreiben dieſe Schlußfolgerung ziehen ſollen, dann könnte jed
weitere Debatte zwiſchen uns zu keinem nützlichen Zwecke mel
dienen, und jede Beſprechung wäre vergebens. Wenn wir aber

Anzengruber als Schauſpieler.
** Wie ſo mancher große Dramatiker der Weltliteratur, wie
Shakeſpeare und Moliere, Raimund und Neſtroy, iſt auch
Anzengruber urſprünglich Schauſpieler geweſen, und
wir haben in ſeinen Briefen eine erſchütternde Schilderung des
ganzen Elends, das die edle Natur bei dem Schmierentreiben
der fahrenden Komödianten ergreift. So viel wir aber über die
Empfindungen des Dichters in dieſem wirrevollen Wanderjahr=
zehnt
wiſſen, ſo wird doch die wirkliche Umwelt, in der er ſich
damals bewegte, erſt jetzt lebendig in dem ſein Schauſpielertum
behandelnden Kapitel der ausgezeichneten Anzengruber= Biogra=
phie
, die Prof. Alfred Kleinberg ſoeben im Cottaſchen Verlag
zu Stuttgart erſcheinen läßt und die unter Benutzung des ge=
ſamten
handſchriftlichen Nachlaſſes des Dichters Geſtalt nach
allen Seiten hin plaſtiſch darſtellt. Der Wunſch des jungen
Anzengruber, Schauſpieler zu werden, war etwa wie der Drang
des jungen Keller zum Malen, eine verkehrte Richtung, die der
unbewußt zum Licht drängenden Begabung gegeben wurde,
Die Bildnerſehnſucht des werdenden Dramatikers griff heiß
nach allem, was ihm eine Geſtaltung der einſtürmenden Lebens=
fülle
verſprach. Er ſelbſt hat in einer im Nachlaß erhaltenen
Aufzeichnung geſagt: Mein erſter Ehrgeiz war ein ſchauſpiele=
riſcher
. Natürlich, es galt ja nur, ſich zu zeigen, was man ſei;
das dichteriſche Schaffen vor allem für mich. Das kam aber
zur Jdylke neigte alles. Der Kampf warf erſt das Elend hin=
ein
. In dieſem letzten Satze iſt wie in einem Brennpunkt die
Tragik des hübſchen ſchlanken Burſchen bezeichnet, der ſich
zunächſt von dem bekannten Komiker Treumann dramatiſchen
Unterricht erteilen ließ und dann in einem der elendeſten Mu=
ſentempel
, die es je gegeben, in dem Meidlinger Theater des
Direktors Groll, die weltbedeutenden Bretter betrat. Ueber
den Spielplan, ſo ſchildert Kleinberg dieſe Bühne, entſchied
der Geſchmack der Schuſterjungen oben auf der Galerie, wes=
halb
noch an manchem Sonn= und Feiertag denn nur an die=
ſen
erlaubte die Konzeſſion Herrn Groll, Theater zu ſpielen
Schauerſtücke vom Schlage der Totenglocke um Mitternacht
oder des Geſpenſtes vom Rabenſtein über die Bretter gingen.
Stubenmädchen und Kellnerburſchen mußten ihr Bedürfnis, ſich
als Karl Moor oder Jeanne d’Are zu zeigen, mit teuren An=
ſchaffungen
ſür die Garderobe büßen, und es verſteht ſich von
ſelbſt, daß Groll niemandem ein Honorar zahlte. In dem
handſchriftlichen Heftchen Unterm Mond hat Anzengruber
Grolls Sorge um die von der Mutter beizuſtellenden Sub=
ſiſtenzmittel
des Anfängers gutmütig verulkt, und in dieſem
Heft iſt auch ein Dramatiſches Mixedpickle: Theatrum Meid=
lingianum
erhalten, worin die von Anzengrüber geſpielten.

zwanzig Röllchen nach ihrer inneren Lehre und ihren beträcht=
lichen
Koſten an Perücken, Schuhen, Bärten uſw. einander ſze=
niſch
gegenübertreten.
Anzengruber hat dann den Jammer des Schmierendaſeins bis
zur Neige durchgekoſtet. Heute war er mit einer Wandertruppe
in Oberöſterreich und der Steiermark, ein paar Monate ſpäter
an der ungariſch=türkiſchen Militärgrenze. Agentenkniffe und
Ränke der Berufsgenoſſen, Demütigungen in der Wiener Schau=
ſpielerbörſe
Zum Waſen Bettelgehalte von 20 bis 30 Gulden
den Monat und Kontraktbrüche, Dachkammern und öde Wirts=
ſtuben
als Nahmen des bürgerlichen Lebens, Scheunen und
ausgelaſſene Kirchen als Rahmen der Kunſt das ſind die
Ereigniſſe, die bald immer lauter von dem Ruf des Enttäuſch=
ten
: Fort von der Schauſpielerei! übertönt werden. Zu der
Erkenntnis, daß er ſeinen Beruf verfehlt habe, ringt er ſich
aber doch erſt langſam durch und ſchreibt ſchließlich am 23. No=
vember
1863: Ich bin im vierten Jahre meiner ſchauſpieleri=
ſchen
Laufbahn da, wo ich anfing, denn am heutigen Tage ſpiele
ich in der Waiſe aus Lowood den Sam, alſo gerade jene
Rolle, welche ich vor vier Jahren in Meidling geſpielt habe.
Das ermutigt und ſpornt an zum Totſchießen. Schriller
noch klingt der Ausdruck: Ich bin ſo elend, nicht das ſein zu
können, was ich ſein könnte wenn je einer ſo geknebelt, an=
gebunden
war, ſo bin ich’s die Knebel von einer Kunſt, die
nicht einmal feiles Brot iſt die kein Brot iſt ich bin tage=
lang
in einer Stimmung, die mich wünſchen läßt, ich wäre nicht
oder ich wäre nichts als das halbe Etwas! Nun wird
ihm klar, daß in der Schauſpielkunſt Vernunft und Verſtand nie
das Genie erſetzen können und daß ihm das Genie fehlt. Ueber
die mangelnde mimiſche Begabung Anzengrubers ſind ſich die
wenigen, deren Urteile über ſeine ſchauſpieleriſchen Leiſtungen
erhalten ſind, einig. Der Sohn des Direktors von Radler, unter
dem Anzengruber einige Zeit ſpielte, weiß zu erzählen, daß
Gruber eine etwas barſche und doch wieder trockene komiſche
Darſtellungsweiſe in Gebärdenſpiel und Redemanier in die
Kategorie der Kerkermeiſter, Profoſſen und ſolcher Theatercharak=
tere
drängte, die ihren lieben Nebenmenſchen recht tüchtig und
unverhohlen die Wahrheit zu ſagen hatten. Während er als
Vorleſer Vortreffliches leiſtete, fehlten ihm als Schauſpieler die
äußeren Mittel. Die Gliedmaßen ſitzen zu feſt an dem knorri=
gen
Körper, um der Rede den begleitenden Geſtus in ent=
ſprechender
Schnelligkeit folgen zu laſſen, und das Minenſpiel
ſcheint jener Durchſichtigkeit zu entraten, die das Antlitz zum
untrüglichen Spiegel der Seele macht. So gab Anzengruber
nach ſchmerzlichem Kampfe die Eroberung der Bühne als Schau=
ſpieler
auf, aber er hatte doch hier zum erſten Male ſein ange=
ſtammtes
Reich betreten, das er ſpäter als Dramatiker beherr=
ſchen
ſollte.

Die Ramsau.
Von H. Fey=Darmſtadt.
In der äußerſten Südoſtecke unſeres Vaterlandes ein part
dieſiſcher Erdenwinkel: Von Berchtesgaden bis über den Hinter
ſee hinaus das Tal der Ramsauer Ache. Die Berggrößen des
Berchtesgadener Landes umſtehen es und ſchauen in es hinein
Hoher Göll, Hohes Brett, Watzmann, Hochkalter, Reiteralpe
Impoſante Erhebungen, durch wundervolle Konturierung ſ7
auszeichnend, in unmittelbarer Nähe: Toter Mann, Steinber
und dahinter hervorſchauend und zu Kletterpartien einladenh
die ſteilaufragende Pyramide der Kitzkarſpitze. Es bietet
das Tal ein grandioſes Bild, aber es iſt lieblich zugleich: deu
nichts Anmutigeres läßt ſich denken, als die von der Straße teil
ſanft, teils ſteil anſteigenden Matten mit den blitzblankell
Häuſern und Häuſerchen des Dorfes Ramsau, alle mit dem nich
fehlenden, um das Haus laufenden, grün geſtrichenen Holzalta
mit ausgeſchnittenem Bretterwerk, dem flachen, weitausladenden
mit Steinen beſchwerten Holzſchindeldach, und die weiße Wanſ
mit Spalierobſt bewachſen. Schmuck und gemütlich zwiſchen den
Bergen wirkt das reizende Kirchlein, in dem um das Jahr 181
Joſeph Mohr, der Dichter des Weihnachtsliedes Stille Nacht

als Hilfsprediger wirkte. Dicht an die Straße tritt ab und zu
der Fichtenwald, der ſich hinaufzieht bis in ſchwindelnde Höhen
Hirſch und Gemſe bergend, hinauf, bis dahin, wo Watzman
und Hochkalter ihre Kalkrücken und =zacken Sonne und Wolken
zug darbieten. Ein Fichtenwald, ſaftgrün und tiefduftig, ſelbſt
turmhohe, ſteilrechte Wände bedeckend.
Prächtige Ahorne und Ahorngruppen, wundervoll entwickelſ
und gegliedert, mit herrlich gezeichneter Silhouette, die das Ent)
zücken jedes Malers ſind, zieren und beſchatten das Tal, ſäumen
die Wälder, in denen jetzt noch der blaue und weiße Enzian unß)

im Juli die Alpenroſe blüht, die jetzt allerdings ſchon ihre roten
Früchte zeigt. Rauſchend, oft hart an der Straße, durchtoſt die
Ache, zahlloſe Hinderniſſe überwindend, unendliches Geſtei
überſtürzend und unzählige Waſſerfälle bildend, mit grünen,
glasklaren Waſſern das Tal. Von der öſterreichiſchen Grenz
vom Hirſchbüchel kommend, nimmt ſie den Abfluß des Hinterſee
auf, der in ſeinen ſonſt tiefgrünen Fluten an ſtillen Abenden das
Feuer des ſonnbeglühten Hochgöll abſpiegelt. Weltvergeſſen
träumt hier das kleine Jagdhaus, in dem König Ludwig in de
Revolutionsnacht eine Zuflucht fand, von vergangenen, glänze!
den Tagen, von Fürſtenpracht und Fürſtenweidwerk.

Von hier ab überwindet die Ache ein unendliches Felſen
labyrinth; ſie ſtürzt in tiefe Schluchten, während an ihren

Ufern hart am Pfade nahezu ſteilrecht ein üppiger, felsbeſäte
Wald emporſteigt. Waſſer ſtürzen von allen Seiten. Hoch obel

[ ][  ][ ]

wir hoffen, dieſe Schlußfolgerung zu Unrecht ziehen, und
ſern der wirkliche Grund, der Sie veranlaßt, gegen unſere Vor=
Bläige Einwendungen zu erheben, der iſt, daß wir Irland weni=
ur
bieten als die Freiheit, die wir erläutert haben, ſo kann die=
Einwand bei einer Konferenz geprüft werden. Sie werden
r Anſicht ſein, daß dieſer Briefwechſel lange genug gedauert
ſtte. Infolgedeſſen muß die britiſche Regierung Sie bitten,
ſo in klarer Form mitzuteilen, ob Sie geneigt
d. zu einer Konferenz zu kommen, um die beſte
und Weiſe zu prüfen, in der der Zuſammenhang Irlands
dem britiſchen Reich mit den nationalen Beſtrebungen Ir=
hs
in Uebereinſtimmung gebracht werden kann. Wenn, wie
hoffen, die Antwort in bejahendem Sinne ausfällt, ſo ſchlage
vor, daß die Konferenz am 20. d. Mts. in Inverneß zu=
en
mentritt.
(gez.) Lloyd George.
London, 8. Sept. (Wolff.) Einer Blättermeldung zufolge
htvortete Lloyd George dem Gewerkſchaftskongreß in
wdiff bezüglich der iriſchen Verhandlungen, niemand
ſiterſetze ſich mehr dem Blutvergießen als die engliſche Regie=
ſiis
und am meiſten einem brudermörderiſchen Kriege zwiſchen
ſigern desſelben Reiches. Jedoch beſtärke das Zeugnis der
üßten demokratiſchen Staatsmänner in der Geſchichte ihn in
Glauben, daß ſelbſt Blutvergießen immer noch
ſer ſei als das Auseinanderreißen eines
bendigen politiſchen Organismus, deſſen Stärke
ſ. Einheit weſentlich ſei für die Freiheit der Welt.
London, 9. Sept. (Wolff.) Die Antwort des bri=
ſchen
Miniſterpräſidenten an de Valera hat
ne große Erleichterung gebracht und hat durch ihre Einladung
ſeiner Beſprechung große Befriedigung erzeugt. Man erklärt,
dieſe Einladung, die von dem aufrichtigen Wunſche nach
teieden beſeelt ſei, nicht außer Acht gelaſſen werden könne, trotz
he vorausgegangenen, im Namen der Sinnſeiner gemachten
ſeſlärungen.
Die Abrüſtungskonferenz.
Paris, 9. Sept. (Wolff.) Eine Havasmeldung aus Wa=
irgton
beſagt, daß Root, nachdem er mit Hughes ſich beſpro=
ſer
und mit dem Präſidenten Harding im Weißen Hauſe ge=
ſühſtückt
hatte, das Angebot gemacht hat, ein Zuſammenarbeiten
ſpiſchen der amerikaniſchen Abordnung der Abrüſtungs=

ſaſferenz und der Gründung Carnegies herzuſtellen. Das
Engebot ſoll von Hughes ſehr gut aufgenommen worden ſein,
r erklärt haben ſoll, daß die Beteiligung von Sachverſtän=
ſgen
in bezug auf dieſe Gründung ſehr heilſam ſe.
London, 8. Sept. (Wolff.) Der diplomatiſche Bericht=
ſiſhatter
der Evening News erklärt, in der Lage zu ſein, mit=
WAhtteilen, daß, obgleich berichtet worden ſei, daß die Frage der
hbhaltung von Vorbeſprechungen vor der Waſhing=
(Rcner Konferenz als eine ſolche zum erſtenmal vorge=
ſar
lählagen wurde, von der amerikaniſchen Regierung nicht gün=
hig
aufgenommen worden ſei, das Staatsdepartement in Wa=
hington
jetzt der Anregung, dieſe Vorbeſprechungen abzuhalten,
wlkommen zuſtimme. Der amerikaniſche Botſchafter, der
Hythe ſei, werde in enger Fühlung mit allen Vorſchlägen
ſeiben, die ſeitens der Vertreter der Mächte in London ge=
bacht
werden.
London, 9. Sept. (Wolff.) Daily News meldet, es werde
ſeecen der iriſchen Frage Lloyd George faſt unmöglich ſein, an
ſr. Waſhingtoner Konferenz teilzunehmen. Man
Rhane daher allgemein an, daß die britiſche Delegation min=
Eſtens zu Beginn der Konferenz den Premierminiſter nicht ein=
ſlreßen
werde. Es ſei jedoch durchaus möglich, daß Lloyd
ſeerge ſpäter, wenn die iriſche Frage fortgeſchritten ſei, nach
Boßhington kommen könne. Außerdem meldet das Blatt, die
Fitiſche Delegation für Waſhington ſei auf 50 Perſonen herab=
ahtzt
worden und werde vielleicht noch geringer ſein.
London, 9. Sept. (Wolff.) Reuter zufolge hat der Be=
hr
, daß Verhandlungen vor der Waſhingtoner Kon=
feenz
in London ſtattfinden ſollen, in japaniſchen
reiſen große Ueberraſchung hervorgerufen. Japan hat bis=
ar
nichts darüber erfahren und erwartet mit Spannung aus
Pafhington einen Hinweis auf die Anſicht der amerikaniſchen
Ferierung über das Programm und über die zur Verhandlung
kenden Fragen.
Nach einer Meldung des Daily Telegraph aus Tokio wün=
Sie ſeſhen die Flottenſachverſtändigen, auf einer poſitiven Einſchrän=
adAng
des Grundſatzes der Abrüſtungskonferenz zu beſtehen, und
8, Maen die Herabſetzung des Flottenprogramms auf acht
beſtehlAichkachtſchiffe und ſechs Schlachtkreuzer. Dies wird als Min=
eigersRſtgrenze
für die Sicherheit des japaniſchen Reiches angegeben.
ie Vorbedingung für die Herabſetzung ſei jedoch, daß Groß=
für
ſiſtiannien und die Vereinigten Staaten gleichen Verminderun=
ſin
ihrer Flottenrüſtungen zuſtimmten. Das Blatt Aſahi
ſtzle heint, daß die japaniſche Marinedelegation auf der Abſchaffung
Ar Befeſtigungen auf den Südſeeinſeln beſtehen und vorſchla=
hn
werde, daß die Vereinigten Staaten ihr augenblicklich über
Pei. Jahre verteiltes Flottenprogramm ſuspendierten.

* Aus dem Staatsdienſt entlaffen wurde auf ſein Nachſuchen der
Oberſekretär beim Kreisamt Heppenheim Heinrich Eckhardt.
Erhöhung der Stempelgebühren. Durch die im Heſſiſchen Geſetz
vom 1. Auguſt 1921 (betr. Erhebung von Zuſchlägen zum Urkunden=
ſtempel
) vorgeſehene Erhöhung der Stempelbeträge werden auch die
Stempelgebühren für Reiſepäſſe Sichtvermerke und Per=
ſonalausweiſe
betroffen. Es koſten nunmehr Inlandspäſſe 15
Mark, Auslandspäſſe 25 Mark. Für einfache Ausreiſe=Sichtvermerke
werden 15 Mark, für Rückreiſe=Sichtvermerke 25 Mark und für Dauer=
Sichtdermerke 30 Mark erhoben. Im Verkehr mit anderen Gebietsteilen

Mark und für die lediglich für den Verbehr mit den beſetzten rheiniſchen
Gebicten gültigen gelben Perſonalausweiſe 3 Mark. Sofern die Ein=
kommens
= und Vermögensverhältniſſe des Geſuchſtellers eine billige Be=
rückſichtigung
erfordern, kann die Gebühr bis zu ein Fünftel der vor=
ſtehenden
Beträge herabgeſetzt werden; dies insbeſondere, wenn die Reiſe
im nationalen oder öffentlichen Intereſſe gelegen iſt, oder aus dringenden
dienſrlichen, beruflichen, wirtſchaftlichen oder geſundheitlichen Gründen er=
folgt
oder wiſſenſchaftlichen oder künſtleriſchen Zwvecſen dient. Mittelloſen
Geſuchſtellern, welche ein Armutszeugnis vorlegen, z. B. Auswanderern,
kann die Gebühr völlig erlaſſen werden. Sofern es ſich lediglich um Ver=
gnügungs
= oder Luxusreiſen handelt, oder andere beſondere Umſtände
eine Erhöhung rechtfertigen, ſind die Gebühren den Vermögensverhält=
niſſen
des Geſuchſtellers entſprechend zu erhöhen und können das Fünf=
fache
der vorſtehenden Beträge erreichen. Wer auf die vorgeſehenen Er=
mäßigungen
Anſpruch erheben wili, wird gut daran tun, bei Stellung
des Antrags auf Ausſtellung eines Reiſepaſſes oder Sichtvermerks die
betreffenden eine Herabſetzung begründendem Geſichtspunkte hervor=
zuheben
.
Nach der neuen Fernſprechorhnung gilt bei Ortsgeſprächsver=
bindungen
die Leiſtung der Telegraphenverwaltung als ausgeführt,
wenn der Anſchluß des Anrufenden mit der verlangten Hauptſtelle ver=
bunden
iſt und dieſe oder eine daran angeſchloſſene Nebenſtelle den
Anruf beantwortet hat. Bei Ferngeſprächsverbindungen gilt die
Leiſtung der Telegraphenverwaltung erſt dann ausgeführt, wenn nach
Bereitſtellung der verlangten Verbindung die beiden beteiligten Haupt=
ſtellen
des Anrufenden und des Angerufenen oder eine an dieſe
Hauptſtellen angeſchloſſene Nebenſtelle den Anruf beantwortet haben.
Von dieſem Zeitpunkk an iſt eine Zurückziehung der Geſprächsanmel=
dung
nicht mehr zuläſſig. Lehnt es einer der Beteiligten ab, in ein
Geſpräch einzutreten, ſo wird die Gebühr für ein Dreiminutengeſpräch
der beſtellten Gattung erhoben. Kommt ein Ferngeſpräch deshalb nicht
zuſtande, weil der Anruf des Amtes am Urſprungs= und am Beſtim=
mungsort
oder an einem von ihnen nicht beantwortek wird, obwohl die
Anſchlüſſe betriebsfähig ſind, ſo wird als Vergütung für die Inan=
ſpruchnahme
der Fernleitung und für nutzloſe Betriebsarbeit ein Fünf=
tel
der Gebühr für ein Dreiminutengeſpräch der beſtellten Gattung
erhoben. Bei Geſprächen auf Entfernungen von mehr als 15 Kilo=
metern
und im Vororts= und Bezirksverkehr wird dieſe Vergütung
nicht berechnet.
Unbeſtellbaue Pakete. Die Zahl der Pakete, die weder dem
Empfänger ausgehändigt noch an den Abſender zurückgegeben werden
können, iſt immer noch recht bedeutend. Damit die Pakete den Empfän=
gern
auch dann zugeſtellt werden können, wenn die Aufſchrift unter=
wegs
abgefallen oder unlesbar geworden iſt, iſt durch die Poſtordnung
angeordnet worden, daß die Abſender ſtets in die Pakete obenauf ein
Doppel der Aufſchrift zu legen haben.
Landestheater. Heute Samstag, den 10. September, gelangt,
wie ſchon mitgeteilt wurde, der außerordentlich amüſante. Schwank
Zwangseinquartierung von Arnold und Bach, den Ver=
faſſern
der Spaniſchen Fliege zur Aufführung. Das Stück konnte
in der vorigen Spielzeit nur dreimal gegeben werden, weil der Ferien=
beginn
weitere Wiederholungen verhinderte, und iſt wegen des großen
Publikumserfolges jetzt gleich wieder in den Spielplan aufgenommen.
* Volkshochfchule Darmſtadt. Mit Wirkung vom 1. September hat
der bisherige Leiter der Volkshochſchule Kaſſel, Dr. Hermann Bräu=
ning
=Oktavio, die Leitung der Volkshochſchule Darmſtadt über=
nommen
. Nach Verhandlungen zwiſchen der alten Volkshochſchule ( Lei=
tung
: Herr Prof. D. Guſtav Pfannmüller) und dem Verein Volks=
hochſchule
Darmſtadt E. V. iſt ein Zuſammenſchluß aller an der
Volkshochſchularbeit intereſſierten Kreiſe erfolgt; mit Rückſicht auf die
geſteigerte Arbeit und die erhöhten Anforderungen, die an eine Volks=
hochſchule
geſtellt werden, iſt auch Darmſtadt einem Beiſpiel anderer
Städte gefolgt, und die beiden Organiſationen haben ſich in ihrem Zu=
ſammenſchluß
auf den Genannten als hauptamtlichen Leiter geeinigt.
Durch ſeine Schriften Ein engliſches Beiſpiel zur Bildungsreform
(Pfeil=Verlag 1919) und Die engliſche Arbeiterbildung und die deutſche
Volkshochſchule (Langenſalza 1920) und eine Reihe von Aufſätzen über
praktiſche Volkshochſchularbeit bekannt, hat Dr. H. Bräuning=Oktavio
gerade durch die Einrichtung von ſogenannten Terienkurſen An=
regungen
für die Ausgeſtaltung der ſtädtiſchen Volkshochſchule gegeben.
Es ſind dies 14tägige Lebens= und Arbeitsgemeinſchaften von Arbeitern,
Beamten uſw., von Hörern der Stadt=Volkshochſchule mit Dozenten auf
dem Lande. 1920 fanden zwei Kurſe ſtatt, der eine auf Sylt, der andere
in Hofgeismar; 1921 waren es zwei Kurſe, Juni und Auguſt, wieder
für Hörer der Volkshochſchule Kaſſel, mit je 15 Teilnehmern in Zwin=
genberg
an der Bergſtraße, an denen auch Dozenten aus
Darmſtadt mitarbeiteten. Es ſteht zu hoffen, daß es gelingt, die Volks=
hochſchule
Darmſtadt im Sinne aller Beteiligten zu einer Bildungs=
ſtätte
und zu einem geiſtigen Mittelpunkt aller Klaſſen und Schichten
unſerer Bevölkerung zu machen. Der neue Arbeitsplan dürfte frühe=
ſtens
Anfang Oktober zu erwarten ſein.
* Kunſtausſtellung Mathildenhöhe. Die Geſchäftsleitung der Aus=
ſtellung
alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen gewährt Schulen
und Vereinen bei gemeinſamem Beſuch eine erhebliche Ermäßigung
des Eintrittspreiſes und veranſtaltet bei genügender Betei=
ligung
auf Wunſch beſondere Führungen unter ſachkundiger Leitung.

Mit Ablauf der Ferien hat ſich der Beſuch der Ausſtellung ganz be=
deutend
geſteigert und neben zahlreichen hieſigen und auswärtigen
Schulen hat bereits eine ganze Reihe größerer Vereine die Ausſtellung
beſucht und beſondere Führungen veranſtalten laſſen. Es ſei beſonders
darauf hingewieſen, daß regelmäßig Sonntag vormittags 11 Uhr all=
gemeine
Führungen ſtattfinden, an denen ſich alle Ausſtellungsbeſucher
ohne weiteres beteiligen können. Für die nächſte Führung am
Sonntag, den 11. September hat ſich der ſtaatliche Denk=
malpfleger
, Herr Geh. Baurat Prof. Walbe, in liebenswürdiger
Weiſe zur Verfügung geſtellt.
* Die Friedensvertragsausſtellung im Saalbau iſt nur noch heute
Samstag und morgen Sonntag geöffnet. Eine Verlängerung kann auf
keinen Fall ſtattfinden, da die Ausſtellung die nächſte Woche bereits für
Würitemberg zur Verfügung ſteht. Die Ausſtellung iſt vormittags und
nachmittag geöffnet. Heute Samstag nachmittag führt Herr
Strippelmann, Sonntag vormittag Herr Großmann und
nachmittags Herr Schäfer. Die Kinovorſtellungen finden heute nach=
mittag
ab 3 Uhr und Sonntag vormittag ab 10 Uhr bis abends ſtatt.
Das einſtimmige Urteil aller Beſucher geht dahin, daß dieſe Ausſtellung
der Liga der Allgemeinheit einen ganz vorzüglichen Dienſt geleiſtet
hat, denn nur allzu wenig ſind die Tatſachen des Friedensvertrages in
unſerem Volke bekannt, ihre Verbreitung aber für alle heute bitter
notwendig. Jedermann loht die überſichtliche und klare Zuſammen=
ſtellung
und namcatlich die im letzten Saale der Ausſtellung gezeigten
Filmvorführungen finden allgemeinen Beifall. Niemand verſäume da=
her
, dieſe zwei letzten Tage zum Beſuche der Ausſtellung noch zu be=
nutzen
. Eintritk für einzelne Perſonen 2 Mk., Vereine 1 Mk., Schul=
kinder
50 Pf.
* Evangeliſcher Bund. Die zahlreiche Hörerſchaft, die am Don=
nerstag
abend den Feſtſaal des Gymnaſiums füllre, bewies mit aner=
kennenswerter
Aufmerkſamkeit, daß Profeſſor Dr. Kerns Vortrag
über Dante und das 20. Jahrhundert einem allgemeinen Verlangen
entgegenkam und den Erwartungen gerecht ward. Was der Obmann
des hieſigen Zweigvereins, Profeſſor D. Matthes, einleitend an=
deutete
, daß ſich nämlich auch die evangeliſche Welt des größten Italieners
freuen dürfe, das führte Redner in einer fünfviertelſtündigen Erörte=
rung
aus, welche Dantes Leben nur flüchtig ſtreifte, aber dafür das
umfaſſende Reich des Denkens und die unerſchöpfliche Geſtaltungskraft
des Dichters deſto gründlicher aufzeigte und hierbei Kunſt und Wiſſen=
ſchaft
, Staat und Kirche der Gegenwart und Zukunft treffend beleuch=
tete
. Daß die evangeliſche Kirche, welcher der Vortragende einen be=
ſonderen
Anteil an der Aufgabe zuwies, den Materialismus durch
einen neuen Spiritualismus zu überwinden, hierzu die rege Mitarheit
der Gebildeten in Anſpruch nehmen muß, betonte im Schlußtzert
Seminarlehrer Pickert, dem Redner für die Darbietung dankend,
die dem Bunde viele Freunde gewonnen hat.
* Die diesjährige Tagung des Landesvereins für Inner Miſſion
am 25. und 26. September iſt verbunden mit dem 23. Jahresfeſt des
Chriſtlichen Vereins junger Männer zu Darmſtadt und
dem Kreisfeſt der Kreisverbindung Wiesbaden des
Weſtdeutſchen Jünglingsbundes. Sonntag, den 25., 10 Uhr vormittags,
findet in der Stadtkirche der Feſtgottesdienſt der Chriſtlichen Vereine
junger Männer ſtatt und im Anſchluß daran Poſaunenblaſen auf dem
Marktplatz. Von 36 Uhr nachmittags iſt Nachfeier in der Turnhalle
am Woogsplatz. 8 Uhr abends findet der die Jahrestagung einleitende
Gottesdienſt in der Stadtkapelle ſtatt. Der Montag=Vormittag iſt mit
geſchäftlichen Sitzungen ausgefüllt: Um 9 Uhr vormittags tagt der Lan=
desausſchuß
, ½10 Uhr die Jahresverſammlung und um 11 Uhr ſoll
eine Verſammlung zur Gründung eines Verbandes der Inneren Miſ=
ſion
in Heſſen ſein. Am Nachmittag um 3 Uhr wird der Direktor des
Evangeliſchen Preßverbandes, Pfarrer Hinderer=Berlin, einen Vortrag
halten über das Thema: Evangeliſcher Oeffentlichkeitsdienſt. Die Ver=
anſtaltungen
am Montag finden ſämtlich im Chriſtlichen Hoſpiz, Ober=
gaſſe
12, ſtatt.
* Heſſiſche Rückwandererhilfe. Am Donnerstag nachmittag fand im
Hotel Baſeler Hof zu Frankfurt a. M. unter dem Vorſitz des Herrn
Geh. Regierungsrats von Hahn die diesjährige Mitglieder=
verſammlung
der Heſſiſchen Rückwandererhilfe
ſtatt. In dem von dem Herrn Vorſitzenden erſtatteten Jahresbericht
wurde eingehend über die Durchführung der Sammlung in ganz Heſſen
und beſonders im Kreis und in der Soadt Darmſtadt berichtet. Hierbei
wurde nochmals mit Dank der wertvollen Unterſtützung durch das
Komitee von Damen und Herren, welches Ihre Exzellenz Frau wirkl.
Geh. Rat von Römheld ſchon vorher zur Sammlung für die Darmſtädter
Kinderhilfe gebildet und welches ſich bereitwillig in den Dienſt der Rück=
wandererhilfe
geſtellt hatte, gedacht. Ebenſo wurde die wirkſame Mit=
wirkung
der Lehverſchaft ber den Haus= und Schulſammlungen anerken=
nend
erwähnt. Das Sammelergebnis war ein durchaus günſtiges. Der
Kaſſebeſtand betrug am 31. März I. Js. 261 125,79 Mk. Von zuſammen
39 Unterſtützungsgeſuchen wurden in 14 Fällem Unterſtützungen mit zu=
ſammen
5639 Mk. 50 Pfg. gewährt, 13 Geſuche wurden anderen zuſtän=
digem
Stellen überwieſem 11 Geſuche mußten leider abgewieſen werden
und 1 Geſuch wurde zurückgezogen. Die Zuſammenarbeit mit den Kreis=
gruppen
und mitz der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Fürſorge hat durchweg
gut funktioniert. Mit den noch vorhandenen Mitteln hofft man für das
nächſte Jahr auszureichen, ſodaß mit einer neuen Sammlung erſt Ende
nächſten Jahres wieder zu rechnen iſt. Es wurde die Hoffnung ausge=
ſprochen
, daß es vielen Auslandsdeutſchen gelingen werde, mit Hilfe der
ihnemn gewährten Entſchädigungen ſich wieder eine Exiſtenz zu gründen.
Nachdem dem Kaſſenwart Herrn Dr. Gruſchwitz, welcher ſich in
uneigennütziger Weiſe dem Hilfswerk der Rüchwandeverhilfe zur Ver=
fügung
geſtellt und die Kaſſegeſchäfte in muſtergültiger Weiſe geführt hat,
Entlaſtung erteilt wurde, wurden noch einige Satzungsänderungen vor=
genommen
. Der Namensänderung der Berliner Zentrale, jetzt Ver=
einigte
Fürſorge für das Auslandsdeutſchtum ent=
ſprechend
, ſoll die bisherige Heſſiſche Rückwanderhilfe für
die Zukunft die offizielle Bezeichnung Verein Heſſenhilfe für
Auslandsdeutſche führen. Zum Schluß ſprach noch der Ver=
treter
der Friedberger Kreisgruppe Herr Profeſſor Dr. Volp dem
Vorſtand für ſeine ſeitherige Tätigkeit den Dank der Verſammlung aus.
* Die Zentrumspartei Darmſtadt ſchreibt uns: Die erſten Wellen
der Entrüſtung über die Untat von Griesbach haben ſich gelegt. Jetzt
hält die Zentrumspartei den Zeitpunkt für paſſend, in einer würdigen,

r Waldesdickicht ein zweitürmiges Schlößchen. Wenn irgend=
ſ
0, ſo iſt hier Eichendorffſche Poeſie verwirklicht:
Hörſt du nicht die Bäume rauſchen
Draußen durch die ſtille Rund,
Lockt’s dich nicht, hinabzulauſchen
Von dem Söller in den Grund?
Aber wenn es Abend wird, wenn die Sonne hinter den
balkwänden und =zacken der Reiteralpe niedergegangen iſt, wenn
ſche Glut, mit der ſie Hochgöll und Watzmann übergoſſen hat, ver=
hornmen
iſt, wenn die erhabenen Gipfel geiſterhaft in den ſtern=
ſäten
Himmel ragen, wenn die weiße Straße einſam liegt, und
e Waſſer vernehmlicher rauſchen, dann mag der Wanderer der
ichterworte denken:

Ewigkeitsmelodie
Tönt aus deinem Rauſchen, o Bergſtrom,
Ind euer Schweigen, erhabenen Gipfel,
Künden der Ewigkeit Majeſtät.

C.K. Das Irland des Mittelmeeres‟ Eine Inſel, die wie
uand unter engliſcher Herrſchaft ſteht und von einem leiden=
haftlichen
nationalen Gefühl erfüllt wird, iſt Malta. Des=
alb
nennt M. T. Hainſſelin dieſes Land nicht mit Unrecht das
Irland des Mittelmeeres und führt dieſen Vergleich in inter=
ſanter
Weiſe durch. Wie die Iren ſind auch die Malteſer
renggläubige Katholiken und wachen eiferſüchtig über ihre
Uechte und Privilegien, deren ſie ſich keines von England rauben
Aiſſen wollen. Die nationaliſtiſche Partei ſpielt im politiſchen
heben der Inſel die Hauptrolle. Der Malteſer Bauer hat ſogar,
Lſonders wenn er alt wird, eine erſtaunliche Aehnlichkeit in den
eſichtszügen mit den iriſchen Bauern. Reines Malteſer Blut
Andet man nur unter den arbeitenden Ständen. Die oberen
Elaſſen ſind ſtolz darauf, daß ſie von den alten Malteſer Rittern
Verſtammen, die ja bekanntlich aus allen Weltgegenden zuſam=
enkamen
. Sie ſprechen Italieniſch und Engliſch, während bei
Den Bauern die heimiſche Sprache vorherrſcht. Dieſe Sprache
u noch die der alten Phönizier ſein, und überhaupt wird das
alteſiſche Volk von den Puniern hergeleitet. Namen, die aus
er karthagiſchen Geſchichte bekannt ſind, wie z. B. Hamilka,
And noch jetzt auf der Inſel allgemein üblich, beſonders in Gozo,
o die Raſſe am reinſten iſt. Auf der Inſel befinden ſich groß=
ſige
Trümmerſtätten eines phöniziſchen Tempels, und andere
unde des Altertums kann man überall bei zufälligen Grabun=
en
machen. Die ganze Inſel iſt ſo eine noch ungehobene Schatz=
Immer für den Archäologen, die nur einer ſyſtematiſchen
urchforſchung wartet. Obwohl die Inſel kaum mehr als 50
luadratmeter groß iſt, wird ſie doch von einer bedeutenden An=

zahl Menſchen bewohnt. Nirgends wohl in Europa ſind die
Menſchen ſo eng zuſammengedrängt wie auf Malta, mit ein=
ziger
Ausnahme von Belgien. Es gibt hier zahlloſe Städtchen
und Dörfer, jedes mit einer ſtattlichen ſchönen Kirche. Die bei=
den
Hauptorte ſind Valetta und Citta Veechia. Die Malteſer
ſind ein fleißiges und zähes Volk. Wer nicht ſchon um 4 Uhr
morgens mit der Arbeit beginnt, gilt für einen Faulpelz. Sie
liefern beſonders tüchtige Seeleute. Die Frauen der ärmeren
Kreiſe gehen immer in Schwarz gekleidet und hellen dieſe
Düſterheit der Tracht nur durch merkwürdig geformte Schmuck=
gegenſtände
auf. Die Aehnlichkeit, die ſie in ihrer Erſcheinung
mit Nonnen haben, wird durch die ſeltſame nationale Kopftracht,
die ſogenannte Onella, verſtärkt, eine Art weißer geſtärkter Ka=
puze
oder Haube. Die vornehmen Damen, die gewöhnlich euro=
päiſche
Toiletten tragen, bewahren beim Kirchgang ebenfalls
eiferſüchtig das Nationalkoſtüm, und auch darin zeigt ſich der
leidenſchaftliche nationaliſtiſche Geiſt, der in den Malteſern lebt.

C.K. Wie man Harakiri begeht. Harakiri iſt bekanntlich
die Art und Weiſe, auf die der Japaner eine Beleidigung aus
der Welt ſchafft. Dieſe ſeit uralten Zeiten im Reiche des Mi=
kado
überlieferte Sitte heißt auch Seppuku, der edle Tod. Wir
ſprechen nicht ſelten von dieſem Harakiri, aber wie es eigentlich
vollzogen wird, weiß niemand, und deshalb wird eine ausführ=
liche
Beſchreibung gewiß intereſſieren. Harakiri ſteht in Japan
an Stelle unſeres Duells, aber es bedeutet ſicheren Tod, und es
beſteht keine Möglichkeit wie beim Duell, mit dem Leben davon=
zukommen
. Es iſt eine Sühne für eine Beleidigung, die den
Göttern dargebracht wird und dem, der ſich ſelbſt opfert, den
Weg zur Unſterblichkeit erſchließt, ſeinem Namen ein gutes An=
denken
ſichert. Der Selbſtmord wird hier zu einer Helden=
tugend
erklärt. Die Sitte iſt zwar im modernen Japan im
Ausſterben, aber in einzelnen Teilen des Landes gilt ſie bei
konſervativen Männern noch immer als das einzige Mittel, um
eine Beleidigung von ſich abzuwaſchen. So ſeltſam es uns er=
ſcheint
, daß ein Beleidigter durch ſeinen eigenen Tod eine
Schmach ſühnt, die ein anderer begangen, ſo iſt doch im Lande
des Mikado dieſer Ausweg aus einem tragiſchen Lebenskonflikt
das lange geübte Vorrecht des vornehmen und tapferen Man=
nes
. Das Harakiri wird auf folgende Weiſe vollzogen: Nach=
dem
er die Beleidigung erfahren hat, verſammelt der Gekränkte
ſeine Familie und erzählt ihr die Geſchichte. Dann werden
eingehende Vorbereitungen für den Opfertod getroffen, damit
der Beleidigte in Frömmigkeit und Schönheit ſterbe. Die un=
verheirateten
Frauen der Familie umſchließen das Haus mit
einem Kreis von Lotosblumen, um die böſen Geiſter fernzu=
halten
und zu verhindern, daß ſie die Seele des Sterbenden

davontragen. Ein Zimmer wird reich ausgeſchmückt, und auf
ein kleines Podium wird das Schwert des Herrn nebſt einem
weißen Kleide gelegt. Iſt alles bereit, dann erſcheint der Prieſter
und legt eine Lotosblume auf das Schwert. Der Vollbringer
des Harakiri beſteigt, von ſeinem älteſten Sohn begleitet, das
Podium. Der Prieſter entfernt die Lotosblume, und während
der Mann das Schwert ergreift und niederkniet, ſegnet er ihn
mit der Blüte. Mit dem Aufgebot ſeiner ganzen Stimme und
in der dramatiſchſten Erregung erzählt dann der Kniende die
Einzelheiten der Schmach, die ihm angetan wurde. Nun kommt
der Schlußakt. Der kniende Mann öffnet ſein Gewand und
ſchlitzt ſich mit dem Schwert von rechts nach links den Bauch auf.
Der Sohn hilft ihm dabei und enthauptet dann den Vater.
Damit iſt der erſte Teil des Dramas vorbei. Ein in Lotos=
blätter
gehülltes, von denr Prieſter aufgenommenes Protokoll
des Vorganges wird dem Beleidiger zugeſendet, der nun die
gleiche Zeremonie in ſeinem Hauſe vollziehen maß. So endet
der Familienzwiſt, und der Ehre iſt Genüge getan.

ONB. Poſtkurioſum. Eine mehr als ſechs Jahre
unterwegs befindlich geweſene Feldpoſtkarte
aus dem Weltkrieg wurde jetzt durch die Poſt dem Adreſſaten,
Weinwirt Hoffmann in Zweibrücken, zugeſtellt. Die Karte iſt
K. D. Feldpoſt vom 14. Mai 1915 geſtempelt und außerdem
von dem 5. bad. Brigade=Erſ.=Bataillon mit dem Briefſtempel
verſehen. Sie ſtammt aus den Vogeſen. Der Abſender iſt ein
Leutnant, der der zum 15. Reſerve=Armeekorps gehörigen 3. Re=
ſerve
=Diviſion zugeteilt war. Wo mag die Karte die ſechs Jahre
hindurch geſteckt haben?
* Triſtan und Jſolde. Die Weltbühne berichtet: Nach
Jahren ſibiriſcher Gefangenſchaft gehe ich zum erſten Male wie=
der
zu Triſtan und Iſolde in das Opernhaus meiner Vater=
ſtadt
Wien. Neben mich auf den zweiten und erſten Platz der
Parkettreihe ſetzt ſich ein Kriegsgewinnlerpaar. An der Rück=
lehne
jedes Sitzes iſt hinten ein kleiner Sockel. Darauf ſtellt der
Gemahl eine Flaſche Bier. Der Logenſchließer tritt herzu und
fragt höflich: Wünſchen Euer Gnaden an Opernglas?" J
dank ſcheen, erwidern Dero Gnaden, mir trinken aus der Fla=
ſchen
. Ihro Gnaden hingegen haben auf ihren Sockel ein
kleines Paket gelegt. Dem entnimmt an der ſchönſten Pianiſſimo=
ſtelle
des zweiten Aktes die Dame eine Wurſt und verzehrt ſie
ſchmatzend. Ihre Hintermännin proteſtiert leiſe. Die Genie=
ßerin
wendet ſich ruhig um und ſpricht langſam und laut: Wenn
man ka Göld hat, ſich a Wurſt zu kaufen, nacha ſoll man auch
net in die Oper gehn.

[ ][  ][ ]

Seite 4.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, deu 10. September 1921.

Rummer 2.50.

bem G=eſte der Zeit eutiprechenden Verſammlung zu dieſem beſchämen=
den
Erfolge politiſcher Verhetzung Stellung zu nehmen, nicht um die
Gegenſätze zwiſchen den Bevölkeruugsſchichten noch zu verſchärfen, wohl
aber, um in eindringlicher und entſchiedener Form gegen eine ſolche
Ausartung des politiſchen Kampfes zu proteſtieren und ihres toten
Führers zu gedenken. Die öffentliche Verſammlung findet Montag,
den 12. September, im Städtiſchen Saalbau ſtatt.
* Der Evangeliſche Arbeiter= und Handwerkerverein veranſtaltet
morgen Sonntag nachmittag eine Familienfeier mit Einweihung
der neuen Saalbühne in ſeinem Vereinshaus Feierabend, Stiftſtraße,
wozu freundlichſt eingeladen wird. (Näh. ſ. Anz.)
* Vom Maintal zum Wetterſteingebirge. Wie jedes Jahu in den
Sommerferien, ſo gingen anch diesmal wieder die Darmſtädter
Pfadfinder hinaus in Gottes freie Natur, um die ſchönen Gaue
ihres Vaterlandes kentten zu lernen. Eine Abteilung hatte ſich die Auf=
gabe
geſtellt, des Reiches höchſten Punkt, die Zugſpitze, zu beſtei=
gen
. Um die teuren Bahnpreiſe zu ſparen, wurden die Räder hervor=
geholt
, und nach dreitägiger Fahrt über HeidelbergKarlsruhe durch
den ſchönen Schwarzwald mit ſeinen dunklen Tannen und ſeinen im=
poſauten
Häuſern kay man nach Konſtanz an den prachtvollen Boden=
ſee
, deſſen Reize man auf einer Fahrt über ihn nach Lindau erſt recht
kennen lernte. Nun kam das ſchwerſte, die Fahrt durchs Gebirge, durchs
Algäu, an den ſtolzen Königsſchlöſſern Hohenſchwangau und Neuſchwan=
ſtein
vorbei. Durch den ſchöuen Ammerwald über Oberammergau gings
nach Parteukirchen. Der Aufſtieg auf die Zugſpitze wurde vom Eibſee
aus unternommen. Als man oben nach 8 Stunden Marſch anlangte,
belch prachtvoller Ausblick bot ſich da! Rings herum die ſchneebedeckten
Gipfel der öſterreichiſchen Bergrieſen, ein uns Ebenenbewohnern ganz
ungewohnter Anblick. Nach kurzem Aufeuthalt auf der Spitze gings
wieder nach Partenkirchen zurück. Von dort fuhr man über München,
in dem mau einige Tage blieb, um ſich einen Teil ſeiner reichen Kunſt=
ſchätze
anzuſehen, Augsburg mit ſeinem Fuggerhaus und dem goldenen
Saal, Stuttgart, Eberhach nach Hauſe zurück, wvo man mit mancherlei
ſchönen Eindrücken und reichen Erlebniſſen geſund anlangte.
* Sportplatz=Reſtaurant. Heute abend konzertiert wieder Herr
Obermuſikmeiſter Weber mit ſeinem Salonorcheſter, worauf noch be=
ſonders
hingowieſen ſei. (S. Anz.)
zw. Eine nazhafte Spende für das Oberſchleſier=Hilföwerk. Das
Rheiniſche Brauntohlenſunditat, G. m. b. H. in Köln, hat dem Ober=
ſchleſier
=Hilfswerk zur Unterſtützung ſeiner Beſtrebungen den Betrag
von 250 000 Mark überwieſen.
* Senff=Georgis Luſtiger Abenb wird heute Samstag im großen
Saale des Saalbaues ſtattfinden. Karten ſind noch bei Konzert=Arnold,
Wilhelminenſtraße 9, und an der Abendkaſſe zu haben. (S. Anz.)
* Das letzte Donnerstags=Konzert im Saalbaugarten nahm, wie
uns geſchrieben wird, bei ſehr ſtarkem Beſuch einen glänzenden Ver=
lauf
. Das kombinierte Orcheſter entledigte ſich ſeiner geſtellten Auf=
gabe
in anerkennensverter Weiſe und wurden ſämtliche Stücke vollendet
wiedergegeben. Man hatte den Eindruck, als wäre auf die Zuſammen=
ſtellung
des Orcheſters größerer Wert gelegt worden als wie bisher,
was ganz beſonders von den Streichern und Holzbläſern geſagt wer=
den
kann. Es wäre im allgemeinen Intereſſe wünſchenswert, wenn
die vereinigten Dirigenten die Herren Hauske und Weber auf
der begonnenen Baſis weiter arbeiten würden, um auf dieſe Weiſe
Konzerte zu geben, wie man ſolche in früheren Zeiten hören konnte.
Deutſche Bolkspartei Darmſtadt.
* Der Parteiausſchuß der Darmſtädter Ortsgruppe der Deut=
ſchen
Volkspartei hielt eine ſtark beſuchte Sitzung ab, die von
Abg. Dr. Oſann eröffnet wurde. Eine Reihe von Ergänzungswah=
len
wurde einſtimmig vorgenommen. Der Vorſtand wurde in ſeiner bis=
herigen
Zuſammenfetzung durch Zuruf wiedergewählt. Die Vertrete=
rinnen
der Frauen im Vorſtand ſollen durch den Frauenausſchuß be=
ſtimmt
werden. Ueber den bevorſtehenden Parteitag in Stutt=
gart
(22. bis 25. Oktoher) referierte Geueralſekretär Wittig. Zu
Vertretern der Ortsgruppe wurden dem Landesausſchuß der Partei in
Vorſchlag gebracht: Direktor Dr. Gauß, Regllehrer, H. Kahl und
eine Vertreterin der Frauen. Eine Reihe weiterer Mitglieder erklärten
ſich auf Wunſch der Verſammlung ebenfalls zur evtl. Uebernahme von
Mandaten zum Parteitag bereit.
Landtagsabg. Dingeldey erſtattete ſodann Bericht über die
politiſche Lage. Er führte aus: Die Verurteilung der Mordtat
an Erzberger könne bei uns keine trockene Formalität ſein, ſondern müſſe
innerer Ueberzeugung entſpringen, denn wer, wie die Deutſche Volks=
partei
, für eine friedliche Weiterentwickelung und Geſundung unſerer
Verhältniſſe eintritt, ſehe dieſen Prozeß aufs neue ſchlwer gefährdet. Der
Bürgerkrieg iſt für uns kein Ziel, ſondern eine ſchwere Gefahr, die mit
allen Mitteln zu verhindern iſt. In der Außeu= wie in der Innenpolitik
müſſen wir uns in Geduld üben, müſſen politiſche Arbeit mit zuſammen=
gebiſſenen
Zähnen leiſten. In der jetzigen Zeit, wo Oberſchleſiens Schick=
ſal
noch immer ungewiß iſt, wo die Frage der Neparationen unſer Volk
bewegen ſollte, vo neue Steuern von ungeahntem Umfange bevorſtehen,
jetzt wäre der Ruf zur Sammlung geboten nicht kleinliche und ver=

de eic e ich e e ie e e e e eſe er iche
um der Enteute unſeren guten Willen zu zeigen. Die Verunglimpfung
unſeres Offizierskorps iſt ſcharf zu verurteilen. Wir ſtehen auf dem
Boden des Rechts, verleugnen niemals unſere alten Ideale und verlan=
gen
für uns und andere die volle Achtung der Ueberzeugung. An der
Ausſprache beteiligten ſich die Herren Stadtv. Krug, Generalſekretär
Wittig, Staatsanwalt Petry, Prof. Dr. Neßling, Geh. Rat
Walbe. Abg. Dr. Oſann ſchilderte die Perſon des Abg. Erzberger
aus ſeinen parlamentariſchen Erfahrungen. Durchdringenden Fleiß und
unermüdliche Arbeitslraft mußte man ihm zubilligen, ſo ſtark auch die
Schattenſeiten ſeines Weſeus gelveſen ſind. Mit einem kurzen Schluß=
werte
des Abg. Dingeldey ſchloß die Ausſprache. Die nächſte Sitzung
des Ausſchuſſes wird ſich mit der Kandidatenfrage zum Landtag be=
ſchäftigen
.
Folgende Entſchließungen fanden einſtimmige Annahme:
Die Ortsgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volkspartei hat in ihrem
Parteiausſchuß nach einem Vortrag des Abg. Dingeldey zur politiſchen
Lage Stellung genommen und ertlärt in Uebereinſtimmung mit der Ge= Zeit fanden hier und in Groß=Gerau wieder Aufnahmen der Quartiere
ſamtpartei: Die Ortsgruppe Darmſtadt der D. V.P. verurteilt ganz ſelbſt= und Säle ſtatt. Man rechnete deshalb in beiden Orten mit baldiger Ein=
Motiven die Tat entſprungen iſt. Sie proteſtiert, mit Eatſchiedenheit
gegen die unwahrhaftige Hetze, die den Mord bürgerlichen Parteien zur
Laſt legen möchkte. Sie beklagt es, daß politiſche Leidenſchaft und partei=
politiſches
Agitationsbedürfnis uicht einmal vor dem Tode Halt zu
machen vermag. Sie bittet ihre Mitglieder, durch Ruhe, Feſtigkeit und
Beſonnenheit allen aufgeregten Clementen ein Beiſpiel wirklicher Vater=
landsliebe
und ſtaatsbürgerlicher Verantwortung zu zeigen. Wir waren
immer und ſind der Aufſaſſung, daß die geltende Verfaſſung gegein jeden
vertreten wir getreu unſerem Parteiprogramm, mit keinen anderen als
nunft, nicht Zertliftung, ſondern Zuſammenfaſſung iſt die Aufgabe der beteiligt waren und deshalb, ſie die Meldung unterließen. Unter den

Schmähungen und Beſchimpfungen großer Teile des Bürgertums ſchlecht
gedient. Die Reichsregierung hat ſich durch Ausnahmeverfügungen, die
ſie zugeſtandenermaßen in erſter Linie gegen rechts anwendet, auf eine
abſchüſſige Bahn begeben. Die Kluft zwiſchen Bürgertum und Arbeiter=
ſchaft
droht unüberbrückbar zu werden. Der Diktarur des Proletariats
wind die Bahn geebnet. Wir ſparnen vor dieſer Entwickelung, fordern
gleiches Recht und wo es nötig iſt gleiche Ausnahmebeſtimmungeir
für alle Parteiei und Zeitungen und verlangen Schutz der verfaſſungs=
mäßig
gewährleiſteten Meinungs= und Verſammlungsfreiheit. Die
Reichstagsfrattion der D. V.P. bitten wir, in dieſem Sinne bei der Reichs=
regierung
vorſtellig zu werden. Sollte ſich die Regierung einer beſon=
deren
Einſicht verſchließen, ſo iſt unſever Partei im Intereſſe des Staa=
tes
und ſeiner Zutunft, keine andere Stellung, als die der ſchärfſten
Oppoſition geboten.
Infolge der Ermordung des Abg. Erzberger, die ſcharf zu ver=
urteilen
iſt, ſetzt eine nieue lebhafte Hetze gegen die Offiziere ein, die böſe
Früchte zeitigen muß. Die große Mehrheit der Offiziere hat dem Vater=
lande
gegenüber ihre Pflicht bis zum Aeußerſten getan und darf daher
von der Negierung den vollen Schutz ihrer Ehre und des Nechtes der
freien Meinungsäußerung fordern. Beſonders verurteilen wir die plan=
mäßige
vergiftende Agitation, wie ſie von Blättern vom Schlage der
Daumſtädter Zeitung und des Voltsfreundes gegen das Offizierskor)s
und die kameradſchaftlichen Vereine alter Soldaten getrieben wird. Wir
beklagen es, daß die heſſiſche Regierung die planmäßige Herabſetzung
eines, ehrenhaften Standes in ihrem amtlichen Organ duldet. Die Folge
der Hetze in der Preſſe ſind in zahlreichen Fällen ehrverletzende Angriffe
gegen Offiziere und die Mannſchaften der deutſchen Reichswehr geivefen.
Auch gegen die von der Reichsregierung in Ausſieht genomuenen Ver=
bote
von Verſammlungen militäriſcher Vereine und das Verbot des Tra=
gens
der Uniform haben iy ernſte Bedenken. Es beſteht die Befürch=
tung
, daß dein ehemaligen Offi=ieren das Recht der freien Meinungs=
äußerung
beſchnitten wverden ſoll, das jedeur Deutſchen verfaſſungsmäßig
zuſteht. Wir erhebeit deshalb entſchiedenen Eiuſpruch gegen ſolche und
ähnliche Maßnahmen und erwarten, daß ihre Aufhebung baldigſt er=
folgen
wird.
Die Poſtreklaize.
nn. Im Feſtſaale des Gelverbemuſeums ſprach am Donnerstag
abend vor einer zahlreichen Zuhörerſchaſt Herr Poſtrat Snell, Lei=
ter
der Poſtreklaue Darmſtadt, in einſründigem Vortrag über Poſt=
reklame
und ihre wirtſchaftliche und foziale Be=
deutung‟
. Der frühere Stephanſc Grundſatz, daß die Poſt kein
Wohlfahrts=, ſondern ein Verkehrsinſtitut ſei, läßt ſich bei der ſchlechten
Finanzlage der Reichspoſt nicht mehr aufrecht erhalten. Der Gedanke
der Poſtreklame iſt nicht mehr neu. Auch andere Staaten, uie Eng=
land
und Amerika uſw., haben ſich derſelben in ausgedehntem Maße
ſchon ſeit Jahren bedient. Die Reichspoſt hatte ſeither ihre Schalter=
reklame
an eine Privatgeſellſchaſt vermietet. Dieſer geſamte Reklame=
dienſt
ſoll jetzt in eigene Verwaltung der Poſt= und Telegraphenver=
waltung
genommen und auf breiteſter Grundlage aufgebaut werden.
Wir ſind der Anſicht, daß dieſe Aufgaben nur dann erfüllt werden kün=
nen
, wenn ſie der Allgemeinheit und der Verwaltung die größten Vor=
teile
bringen. Das neue Unternehmen ſoll überwiegend auf kaufmän=
niſchen
Grundſätzen durchgeführt werden. Mit der Poſtreklame ſoll
nicht ſinnlos Geld verdient und auch andere Gewerbe und insbeſon=
dere
die Preſſe ſollen dadurch nicht geſchädigt werden. Durch die Ge=
ſundung
des freien Wettbewerbs ſoll ſie dem Reich und den Intereſſen=
ten
zum Nutzen dienen. Redner verbreitete ſich ſodann eingehend über
den Wert und den Zweck der Reklame und betonte bezüglich der Ge=
fühlsfrage
bei der Reklame: Das Gute ſetzt ſich ſchon von ſelbſt durch.
Der ſoziale und wirtſchaftliche Wert des Unternehmens ſei in den Vor=
dergrund
zu ſtellen, und man müſſe auch die Tatſache auf ſich einwirken
laſſen, daß es ſich hier um etwas Neues und ein unſerer Zeit ent=
ſprechendes
, großzügiges Werk handelt.
Eine künſtlich gemachte Neklame würde ſich auf die Dauer nicht
erhalken können. Auch in Frankreich hat ſich jetzt die gleiche Idee Bahn
gebrochen. Dort hat man bereits die Innenreklame bei der Poſt und
dem Telegraph zur Durchführung gebracht. Die Frage: Wie helfen
wir unſeren Reklamenehmern am beſten?, ſoll unter Zuhilfenahme der
Reklamelehre wiſſenſchaftlich nach allen Nichtungen hin geprüft wer=
den
. Jeder Reklame foll eine geſchmackvolle Grundlage gegeben wer=
den
. Bei 44 Oberpoſtdirektionen des Reichs ſind die Neklamearbeiten
ſchon vollſtändig und mit einem durchſchlagenden Erfolg durchgeführt.
Der Einſpruch, daß die Poſtreklame durch Beamte und nicht durch Kauf=
leute
geleitet wird, iſt nicht ſtichhaltig. Der kaufmänniſche Geiſt iſt auc
in die Reichspoſtverwaltung eingedrungen und der ſoziale und volks=
wirtſchaftliche
Gedauke hat ſich auch hier durchgeſetzt. Eingehend be=
handelte
hierauf der Redner die Durchführung der Poſtreklame ſelbſt
und der Preſſe gegenüber. Die Art dieſer Reklame iſt grundverſchie=
den
gegenüber der Preſſe. Hier handelt es ſich um eine Dauer=
werbung
. Für die Poſtreklaue waren diele Privatbewerber vorhanden,
die viele Millionen hierfür geboten hatten. Die Reichsbehörde iſt die=
ſen
Lockungen nicht gefolgt. Die Pribatreklame hat unſeren Wett=
bewerb
nicht zu fürchten; die Poſt legt ſich ſelbſt die nötigen Einſchrän=
kungen
auf. Auch dem Poſtſcheckwveſen wurden Widerſtände entgegen=
geſetzt
und heute iſt es für die Geſchäftswelt ein unentbehrliches Be=
dürfnis
. Die Poſtreklame iſt keine Einrichtung ad hoe, nur hingewvor=
fen
und von bureauktatiſchem Dünkel getragen, oder um Geld zu ver=
dienen
, ſondern als eine eruſte Hauptaufgabe, der Geſchäftswelt zu
dienen, vor der Oeffeutlichkeit bekannt. (Lebh. Beifall.)
An der ſehr lebhaften Ausſprache beteiligten ſich die Herren Ober=
baurat
Waguer, der die Art der Poſtreklaue ſehr ſcharf in bäu=
künſtleriſchem
Sinne kritiſierte und einen Kunſtbeirat forderte. Herr
Profeſſor Limmer wandte ſich gegen die Druckſachenreklame und be=
tonte
, daß neuerdings ſogar Pribatbriefe zu einer Steiner=Neklame be=
nutzt
worden ſeien.

Griesheim, 8. Sepk. Der ſeitherige Platzkomman=
dant
des Barackenlagers iſt mit dem Regiment, welchem er an=
gehört
, ebenſalls abgereiſt. Derſelbe war der Zivilbevölkerung gegen=
über
verſtändig und human, wie es leider nicht viele Franzoſen ſind.
Griesheim, 8. Sept. Quartieraufnahme. Vor einiger
verſtändlich die Ermordung des Abg. Erzberger, gleichgültig, welchen quartierung. Da eine ſolche nicht erfolgte, ſcheint es ſich um eine perio=
diſche
Aufnahme der Quartiere und Säle gehandelt zu haben. Hier
würde man eine Belegung des Ortes mit Einquartierung auch nicht ver=
ſtehen
, weil das Baracheulager des Uebungsplatzes zienzlich leer geworden
iſt. Die im Eichwäldchen aufgefundene bewußtloſe alte Frau war eine
geiſtesgeſtörte Inſafſin der Heil= und Pflegeanſtalt Philipyshoſpital
bei Goddelau. Die Bedauernswerte trieb ſich einige Tage in der Nähe
des Waſſerm=es herum und lag die ganze Nacht bewußtlos in ihrem
Blute, da Ke bei der beſtialiſchen Vergewaltigung ſchwer verletzt wurde.
gewaltſamen Angriff zu ſchützen iſt. Unſere politiſchen Ideale und Ziete Der Tatset und deſſen Nähe werden ſtändig von franzöſiſchen farbigen
Patrouillen abgeſtreift, ſpdaß es nicht erklärlich iſt, warum die Frau
geſetzlichen und verfaſſungsmäßigen Mitteln. Nicht Hetze, ſondern Ver= ſo lange ohne Hilfe liegen blieb, wenn die Patrouillen nicht an der Tat
Stunde. Die Linlsparteien haben, dieſen Notwendigkeiten, durch die gegenwärtigen Zuſtänden darf ſich keine weibliche Perſon mehr zur Ar=
Gn

Heſſiſches Landestheater.
Freitag, 9. September.
Tosen.
W-I. Trotz ihrer grauſigen, einen haſſenden Stoff für einen
Schauerromau, abgebenden Handlung erwveckt Puccinis Oper
Tosca, die heute nach längerer Zeit wieder zur Aufführung
gelangte, ein künſtleriſches Jutereſſe, das ja der Komponiſt der
Opern La Boheme und Madame Butterfch die nach Tosca‟
entſtanden ſind, von vornherein für ſich in Anſpruch nehmen
darf. Der ſtark realiſtiſche Grundzug, der der Muſik der Bo=
höue
eigen iſt, kommt in der Oper Tosca in erhöhtem Maße
zum Ausdruck. Die grauenhaſte Folterungsſzene im zweiten
Akt und die Erſchießung des Verurteilten auf offener Szene
beeinträchtigen allerdings den durch die Muſik hervorgerufenen
künſtleriſchen Eindruck, und das Gefühl des Grauens, das durch
das Sujet erweckt wird, wird durch das wahre Heldentum des
Liebespaares nicht ausgeglichen. Man iſt indeſſen gewöhnt, daß
die Neuitaliener mit ſtarken Effekten arbeiten, und die Muſik
mit ihren ſtark aufgetragenen Farben entſpricht der bis zu den
kräſſeſten Effekten geſteigerten Handlung. Neben den Verismen
und den hochdramatiſchen Partien, unter denen die Schluß=
ſzene
des bis zum höchſten Grade aufregenden zweiten Aktes
die packendſte iſt, enthält die Oper aber auch Schönheiten in=
timer
Art, wie die Anfangsſzene des erſten Aktes und das
Duett des dritten Altes. Sie iſt ein echter Puccini und erinnert
faſt in jeder Szene an des Komponiſten La Bohéme‟. Die
Muſik ſetzt ſchon im erſten Akt dramatiſch ein und wird im
zweiten Akt, wie bemerkt, aufs höchſte geſteigert; der Einfall
mit der fingierten Füſilierung im Schlußakt iſt ein grauſamer,
aber ganz raffinierter Trick, durch den die ſchon bis zur Er=
ſchöpfung
angeſtrengten Nerven von neuem angeſpannt und in
Aufreguung verſetzt werden.

Die beiden Haupipartien waren nicht, wie früher, durch die
Vertreter des dramatiſchen, ſondern des lyriſchen Faches beſetzt.
Es wäre aber ein Jrrtum, zu glauben, daß dies ein Fehler ſei
und die Geſangspartien, die ein Gemiſch beider Gattungen ſind,
dabei zu kurz kamen. Denn Frl. Clede als Tosca und Herr
Enehjelm als Mario wurden nach beiden Richtungen hin,
ſowohl was die tonliche Energie und Herausarbeitung der dra=
matiſchen
Akzente als auch was den lyriſch=erotiſchen Empfin=
dungston
betrifft, dem Geſangsſtil der Oper in gleicher Weiſe
gerecht. Ja, man kann nach den tonlich und gefanglich ſchön
geſungenen und ſchöner zur Geltung gelangten lyriſchen Szenen
der Oper zu dem Schluß kommen, daß die heutige Beſetzung die
richtigere iſt. Allerdings müſſen beide in ſo guter ſtimmlicher
Verfaſſung ſein, wie heute Frl. Cleve und Herr Enehjelm. Die
Partie des Scarpia ſang Herr Biſchoff, der ſie geſanglich
und namentlich darſtelleriſch zu höchſter Wirkung ſteigerte, ſo
daß einen in der Ermordungsfzene des zweiten Aktes ein
Schauer überlief. Die kleineren Partien waren durch die Herren
Kuhn (Angelotti), Peterſen (Meßner) und Siegfried
(Spoletta) gut beſetzt.
In der Aufführung, die von dem neuen Kapellmeiſter Herrn
Szell geleitet wurde, war viel echtes Temperament und
Schwung. Durch das Ganze ging ein einheitlicher großer Zug
und ein ſtark ausgeprägtes Stilgefühl. Durch die Neuinſze=
nierung
war namentlich im erſten Akte ein ſchönes Bühnenbild
geſchaffen worden, in deſſen Nahnen ſich der kirchliche Pomp
der Schlußſzene wirkungsvoll entfalten konnte. Aich die An=
ordnung
und Beleuchtung des Zimmers Scarpias erhöhten die
Bühnenwirkung der grauſigen Szene, während uns die bau=
kaſtenartige
Aufſtellung der Kaſematte im letzten Akte weniger
gefiel. Spielleiter war Herr Schlembach. Bühnenarchitektur
und Koſtüme ſchuf Herr Pilartz. Das Haus war voll beſetzt.
Das Publikum ſpendete nach jedem Akte den Sängern reichen
Beifall.

beit in Feld und Wald wager. Glüickliches unbeſetztes Gebiet, das 2
dieſen Leiden weuigſtens verſchont bleibt!
Weiterſtadt, 8. Sept. Geſangverein Sängerluſt
am letzten Samstag von dem Geſangverein Sängerluſt in ſeinn
Vereinslokal abgehaltene Familienfeier galt den Mitgliede
deren Ehrung zum Silbernen Hochzeitsjubiläum durch den Krieg E
her nicht möglich war. So konnte der Verein 10 ſeiner Mitglieder
Gedenkblatt überreichen. Die Feier hielt ſich in einfachem Nahm=
Die Klänge einer Kapelle, Zither=, Solo= und Liedervorträge des B.
eins verſchönerten den Abend. Auch an humoriſtiſchen Einlagen feEl
es nicht.
Birkenau, 7. Sept. Die Erhöhung der Hundeſter
von 10 Mark auf 50 Mark, von deuen 40 Mark in die Gemeinder
fließen, hatte für unſere Gemeinde einen guten finanziellem Erfolg.
Jahre 1920 wurden 25 Hunde mehr gehalten als im Jahre vorher, 20
von Januar bis heute wurde die Hundeliſte wieder um 25 Tiere an

Alſo Geld iſt immer noch reichlich vorhanden, man muß es au
ſteuerlich zu faſſen wiffen. Das gäbe ja eine neue Steuerquelle für
Reichsfinauzmintiſter.
vd. Mainz, 9. Sept. Raub. Nach einem Zechgelage, an Sod
ſich ein bekannter ſchwerer Junge von hier, eine Frauensperſon au
ein zweiter Mann beteiligten, kam auf dem Heimwege des Kleeblat
der übliche Abſchluß: Der Verbrecher, ſchlug ſeinen Kumpanen, welg

ſeine gut geſzickte Geldtaſche hatte ſehen laſſen, bei den Römerſtet
nieder und ughur ihm die Brieftaſche mit 500 Mark ab. Der Verle
liegt im Kraukenhaus.
wd. Bingen, 9. Sept. Die Poſträuber verhaftet.
Polizeiverwaltung Bingen berichtet: Der vereinten Bemühungen
Polizei, Geudarmerie und Staalsauſualtſchaft gelang es, die Pol
räuber von Genſingen zu überführen. Der von der Por
bereits am Montag, den 6. Septemher, feſtgenommene. Wilb au im
Graffe aus Münſter bei Bingerbrück geſtand nach eingehensd kI
Kreuzuerkehr die Tat ein. Franz Zimmerſchitt aus Dietersh /
hat dann bei der Gegenüberſtellung nach aufänglichem Leugnen eky
falls geſtanden. Die Täter beſtiegen an der Station Welgeshein
Zotzenheim den an der Station haltenden Perſonenzug und fetzten /
in einen leexen Perſonenwagen. Dieſer Wagen war ein Halbwacy
d. h. auf der einen Seite iſt die Poſt untergebracht, auf der anden I
Hälfte, dagegen iſt für den Perſonenverkehr Platz. Zuerſt verſun
Zimmerſchitt die Tür zum Poſtwagen zu öffnen, dieſe war jedoch
ſchloſſen; dann ſchlug Zimmerſchitt mit einem Stemmeiſen die PN
wagenfenſter ein. Es war bealichtigt, daß Graffe in den Wagen

ſteigen, den Schaffner feſthalten und ihm die Augen zuhalten ſ=ul
denn ihn kannte der Schaffner nicht, während Zimmerſchitt dem Sck.
ner bekannt war. Indeſſen ſollte Zimmerſchitt Pakete und We
papiere herausiverfen. Als der Schaffner aber beim Einſchlagen
Fenſters die Notbremſe zog, ſprangen beide ab, liefen querfeldein
zur Nahe und gingen am Ufer entlang bis unterhalb der Pfeiferf.
Mühle, wvo ſie ſich trennten. Zimmerſchitt machte am 8. Septen
genen 1 Uhr mittags in ſeiner Haftzelle einen Selbſtmordverſuch du
Erhängen, wurde aber noch rechtzeitig abgeſchnitten.
Nidßa, 9. Sept. Hartnäckige Lebensüberdrüffi/,
Ein hieſiges, 22 Jahre altes Mädchen machte den dritten Selb) f5
mordverſuch. Wahrſcheinlich hatte ſie Salzſäure genommen,
ſie ſich tags zuvor in Friedherg verſchafft hatte. Anſcheinend veron! f..
nahm ſie noch am Montag an dem fröhlichen Treiben ihrer Jugol
genoſſen beim Kirchweihfeſt teil. Geſtern vormittag fanden ſie 20
beivohner ihres Hauſes bewuußtlos in dem Bette. Nachdem durch /uf
Arzt Vergiftung feſtgeſtellt worden war, wurde das Mädchen
FRiN
Gießen in die Klinik geſchafft. Vor etwa acht Monaten verſuchte
die Lebensmüde ſchon einmal in einem Teich in Bad Salzhauſen
vor neun Wochen in der Nidda bei der Krötenburgmühle zu ert=)
ken, wurde aber jedesmal beobachtet und wieder gerettet. Durch
viele Leſen von Schundromanen ſcheint das elternloſe Mädchen auf
Selbſtmordidee gekommen zu ſein.
Die Erhöhung der Teuerungszuſchläge
3u dem Grundgehalt und Ortszuſchlag,
fowie zu den Kinderzuſchlägen.
* Das Heſſiſche Geſamtminiſterium hat dem Präſide-
des
Finanzausſchuſſes des Landtags folgende Regierungsv
lage zugehen laſſen:
Nach der Negierungsvorlage vom 4. März 1921 Druckſache 1
(53 iſt der Teuerungszuſchlag zu deu Grundgeh./l
ten und Ortszuſchlägen dem Vorgehen des Reiches zufolge M=
Wirkung vom 1. Januar 1921 ab in den Orten der Ortsklaſſe A au
v. H., in dem Orten der Ortsklaſſe B auf 67 d.
in dem Orten MBen
Ortsklaſſe C auf 65 d. H., in den Orten der Ortsklaſſe D auf 60 v. Mkein.
in dem Orten der Ortsklaſſe k auf 55 v. H. feſtgeſetzt wvorden. ZMeden
Feſtſetzung hat auch auf die Vergütungen und die Ortszuſchläge der nA.Een
plaumäßigem Beamten uſw. Anwendung zu finden. Die Teuerung /
ſchläge für die Ruhegehalte und die Hinterbliebenenbezüge wverden in
gleichen Höhe ausgezahlt.

Die Teuerungszuſchläge zu ben Kinderzuſchlägen für die
amten, Staatsdieuſtanſuärter, Lehrer uſv. ſowie Ruhegehaltsempfä=
und Hinterbliebenen betragen nach der Regierungsvorlage vom 23.
zember 1920 Druckſache Nr. 584 vom 1. Oltober 1920 ab: in 2i
klaſſe 4 150 b. H., irt Ortsklaſſe B 125 v. H., in Ortsklaſſe C. 100 b.
in Ortsklaſſe D und E 75 v. H.
Durch die fortgeſchrittene Teuerung iſt eine Erhöhung die
Sätzenotwendig geworden. Der Reichsrat hat bereits einem
der Reichsregierung eingebrachten Geſetzentwurf, betrefſend die Feſtil
Lung eines 2. Nachtrags zum Reichshaushaltsplane für das Rechnu
jahr 1921 dergl. Reichsratsdruckſache Nr. 222 zugeſtimmt, der
entſprechende Erhöhung der Teuerungszuſchläge vorſieht.
Mit Wirkung vom 1. Auguſt 1921 ab beträgt hiernach der Teueru
zuſchlag zum Grundgehalt und zum Ortszuſchlage für die planmäß
Reichsbeguten: ſu der Ortsklaſſe 4 93 v. H., in der Ortsklaſſe B 91 v.
in der Ortsklaſſe C 89 v. H., in der Ortsklaſſe D 87 v. H., in der ON
klaſſe E 85 v. H. Vom gleichen Zeitpunkt ab erhalten zu ihrem
herigen Dienſteinkommen nebſt Teuerungszuſchlag:
Die männlichen außerplanmäßigen Reichsbeamten einen wei
Teuerungszuſchlag in der Höhe, daß ihr Dienſteinkommen nebſt Tg.
rungszuſchlag, das Dienſteinkommen uebſt Teuerungszuſchlag eines Pll
mäßigen Reichsbeamten der erſten Beſoldungsſtufe ihrer Eingangsgr:
erreicht.
Die wveiblichen außerplanmäßigen Reichsbeamten einen weit
Teuerungszuſchlag bis zur Erreichung eines Geſamtbetrages, wie er
ergeben zuürde, wenn unter Zugrundelegung des Teuerungszuſchlags
die planmäßigen Reichsbeamten ſowie des Ortszuſchlags für die
Beſoldungsſtufe ihrer Eingangsgruppe die Diätenſätze betragen wür!
vom Beginu des erſtei Dienſtjahres ab 75 v. H., vom Beginn des zwch
Dienſtjahres ab 75 v. H., vom Beginn des drittem Dienſtjahres all
v. H. vom Beginn des vierten Dienſtjahres ab 80 b. H. vom Bec
des fünften Dienſtjahres ab 85 v. H., vomr Beginn des ſechſten Dichk
jahres ab 90 v. H. vonr Beginn des ſiebenten Dienſtfahres ab 95 b.
vom Beginn des achten Dienſtjahres ab 100 v. H. Der Teuerungszuſd
zu den Kinderzuſchlägen beträgt vom 1. Auguſt 1921 ab: in der L.
klaſſe A 200 v. H., in den Ortsklaſſen B und C 175 v. H., in den L/
klaſſen D und A 150 v. H.
Für die Ruhegehaltsempfänger und die Hinterbliebenen werden
aus der Erhöhung dieſer Teuerungszuſchläge, nach 8 5 des Penſi
ergänzungsgeſetzes ſich ergebenden Folgerungen gezogen.
Im Hinblick auf die andquernden Teuerungsverhältniſſe glaubt
heſſiſche Regierung, auch für ihre Beamten uſw. eine weitt
Erhöhung der Teuerungszuſchläge, zu den Beſoldung
uſw. und den Kinderzuſchlägen beantragen zu ſollen. Wir be
ſichtigen deshalb, vom vorbemerkten Zeitpunkte ab auch für die pN
mäßigen und außerplanmäßigen heſſiſchen Landesbeamten die Teuerun
zuſchläge zu dem Grundgehalt und Ortszuſchlag ſowie zu den Kind
zuſchlägen in der gleichen Weiſe zu regeln, wie es für die Reichsbeand
geſchehen iſt.
Die Teuerungszuſchläge zu den Ruhegehalten und dem Hinterill
benenbezügen würden nach den Beſtimmungen in Art. 46 Abſ. 3 des W
Landtag bereits verabſchiedeten neuen Ruhegehaltsgeſetzes ſowie Art. 9
Abſ. 3 des neuen Hinterbliebenenverſorgungsgeſetzes ebenfalls auf
gugegebenen Beträge zu erhöhen ſein.
Die zur Durchführung vorſtehender Maßuahmen erforderlichen M
tel belaufen ſich auf aunähernd 34 Millionem Mark jährlich. Der
ſächlich aufgewendete Betrag ſoll nach der Begründung zu 8 1des G
wurfs eines Geſetzes über die Feſtſtellung eines zweiten Nachtrages u
Reichshaushaltsplaue für das Rechnungsjahr 1921 (Reichsratsdruckft
Nr. 222) vour Reich erſetzt werden.
Wie im Reich ſollen die erhöhten Teuerungszuſchläge alsbald /
Auszahlung kommen.
Wegen Dringlichkeit der Angelegenheit, beehren wir uns, Sie
gebenſt zu erſuchen, gemäß Art. 56 der heſſiſchen Verfaſſung vom 12.
zember 1919 möglichſt bald eine Beſchlußfaſſung des Finanzausſchul
herbeizuführen, vorbehaltlich der von dem Landtag ſpäter zu erwirken)
Genehuigung.
Parlamentariſches.
sw. Der Schulausfchuß hat in ſeiner letzten Sitzung die
ſchlußfaſſung über verſchiedene zurückgeſtellte Artikel nachgeholt.
Grund eines Gutachtens des Juſtizminiſteriums wurde beſchloſſen,
Lehrerinnen, die ſich verheiraten, nicht weiter im Dienſte verbleidt
können. Zu Art. 60 hatte Abg. Maul beantragt: Der Vorſitzell

[ ][  ][ ]

ummer 250.

Schulvorſtandes wird von den Mitgliedern des Schulvorſtandes auf
Jahre gewählt. Dieſer Antrag wurde mit allen gegen eine
mne angenommen. Die Zuſammenſetzung des Kreisſchulamts wurde
reſentlichen nach der Regierungsvorlage angenommen. Für An=
den
Vorſitzenden wie beim Schulvorſtand zu wählen, oder den
ſiszenden dem Kreisſchulrat zu übertragen, fand ſich keine Mehrheit.
der die früheren Beſchlüſſe der völligen Lernmittelfreiheit und die
nahme ihrer Koſten auf den Staat, ferner gegen den gleichen Be=
in
bezug auf die Fürſorgeerziehung hat das Finanzminiſterium
truch erhoben. Der Ausſchuß beließ es jedoch zunächſt bei ſeinen
üſſen.

Darmſtädter Tagblätt, Samstag, den 10). September 1381.

A.4

jauptverſammlung des Deutſchen Weinbau=
Verbandes.
d. Mainz, 7. Sept. Im großen Saale der Liedertafel trat
vormittag der Deutſche Weinbauverband zu ſeiner
ptverſammlung zuſammen. Der Präſident des Verbandes,
ler=Stuttgart, begrüßte in ſeiner Eröffnungsanſprache die in
* Zahl erſchienenen Vertreter des deutſchen Weinbaues und die
en der Behörden. Namens der Stadt Mainz hieß Oberbürger=
r
Dr. Külb die etwa 300 zählenden Vertreter des deutſchen
Gaues herzlich willkommen. Es ſei beabſichtigt geweſen, wieder,
im Jahre 1913, große Fachausſtellungen zu veranſtalten; leider
dazu die Stadthalle. Mainz ſei nunmehr der Sitz des Verban=
geworden
, es ſei immer gern bereit, die Vertreter des Weinbaues in
er Mauern aufzunehmen. Mainz ſei die Metropole des Weinhan=
mit
ſeinen 200 Weinhandlungen. Zum Schluſſe drückte er den
nch aus, daß bald wieder der Kongreß in Mainz ſtattfinden möge.
ſeinen Dankesworten für den Willkommensgruß betonte Regie=
Srat Dr. Diel als Vertreter für das Reichsminiſterium für Er=
ſrang
und Landwirtſchaft, das Beſtreben ſeines Miniſteriums, gerne
Weinbau zu helfen. Eine Kriſe ſei über den Weinbau gekommen.
Die Lage in Zukunft erträglicher zu geſtalten, wolle das Reichs=
iſterium
mit allen Mitteln an der Beſeitigung helfen. Aber es
de dazu nicht in der Lage ſein, wenn nicht auch in den Kreiſen der
ſier ſelbſt poſitiv mitgearbeitet würde. Die Regierung hoffe, daß
der heutigen Tagung ein ſtarker Antrieb in die Kreiſe des Winzer=
des
ergehe. Wenn dies erreicht werde, dann werde es auch gelin=
über
die Kriſe hinwegzukommen; dann würde die Zukunft ge=
ſein
. Staatsrat Dr. Schliephake rief in Vertretung des
rſdenten Uebel namens der heſſiſchen Staatsregierung den Ver=
een
ein herzliches Willkommen zu. Er freue ſich, daß Mainz ge=
m
zum dauernden Sitz des Verbandes gewählt worden ſei, weil auf
Stadt im beſetzten Gebiet ein ſchwerer ſeeliſcher Druck laſte und
Der Beſuch der Brüder aus dem unbeſetzten Gebiet die Zuſammen=
ſörigkeit
zeige. (Bravo!) Die heſſiſche Regierung habe ein ſtarkes
ſunzielles, ideelles und materielles Intereſſe an einem ſtarken Wein=
Die heſſiſche Regierung werde gerne mit Rat und Tat die Win=
anterſtützen
. Dieſe müßten aber auch mehr wie bisher die Fort=
itke
der Wiſſenſchaft ſich aneignen. Er könne feſtſtellen, daß der
fſi che Weinbauverband immer mit der Regierung zuſammengearbeitet
de und immer ein kräftiger Helfer und Förderer des Weinbaues für
geweſen ſei. Es ſei nicht nur Höflichkeit, wenn die Regierung ein
gtres Blühen und Gedeihen und guten Fortſchritt wünſche. Der
Haer ſchloß ſeine trefflichen Ausführungen mit den Worten: Wenn
* Heute nach Oppenheim und Bingen fahren, werden Sie mit freudi=
y
, aber auch wehmütigem Herzen ins Land ſchauen. In ſeiner Not
ſe3 uns immer mehr ans Herz gewachſen. Oekonomierat Kar=
toly
=Landau betonte in ſeinen Begrüßungsworten die Zuſammen=
ek
zwiſchen dem Reichsverband deutſcher Landwirtſchaftsgenoſſen=
ſaften
und dem Weinbauverband, die Erſprießliches zeige. Provin=
idirektor
Geheimerat Beſt wünſchte der Tagung namens der Pro=
z
Rheinheſſen guten Erfolg. Ein Gaſt aus Oeſterreich, Dr. Zwei=
ᛋt vom Kloſter Neuburg, überbrachte die Grüße der öſterreichiſchen

Au gen.
Daraufhin ehrte die Verſammlung den im vergangenen Jahre ver=
ſhenen
Ehrenpräſidenten Reichsrat Franz von Huhl.
In ſeinem Referat über Steuerfragen im Weinbau übte Direktor
rſt=Trier ſcharfe Kritik an der ſteuerlichen Belaſtung des Wein=
daes
. Während der Weinpreis ſinke, ſteigen die Produktionskoſten,
Zufuhr aus dem Auslande werde größer, während der Konſum
ᛋDeutſchland zurückgehe. Mit den Steuern könne man ſich eventuell
ah abfinden, was zu beklagen ſei, das ſei die Auslegung des Geſetzes
zingunſten des Weinbaues. Redner beanſtandete die Auslegung des
ſtundvermögens und des Ertragswertes. Wenn der Reichsfinanz=
aißter
dem Weinbau die Durchſchnittspreiſe des Jahres 1919 auf
zyurzig Jahre garantiere, dann wolle der Weinbau gerne die Steuern
Rcolen. Der Referent ging ſodann näher auf die Betriebsmittel=
nge
ein. Die ſteuerliche Erfaſſung könne hier nicht geſchehen wie in
* Landwirtſchaft, die ihre Ernte ſofort verkaufen könne; die Weine
aßren erſt im Keller des Produzenten ein Jahr und noch länger
zern. Solange der Reichsfinanzgerichtshof in München nicht ent=
ckeden
habe, daß der Reichsfinanzminiſter einem Rechtsirrtum unter=
haren
ſei, brauche der Weinbau noch nicht die Hoffnung ſinken laſſen.
r Rechtsweg ſei betreten.
In der Diskuſſion hob der Vorſitzende des Heſſiſchen Weinbauber=
ſ
hrdes, Kommerzienrat Sittmann, hervor, daß ſich niemand aus
dn Wirrwarr der Verordnungen zurechtfinde. Der Heſſiſche Weinbau=
band habe beſchloſſen, zu beantragen, daß noch ein zweiter, diploma=
ih
gewandter Vertreter mit nach Berlin gehe. Der deutſchnationale
Tichstagsabgeordnete Haas glaubt, daß die Mitte des Reichstags für
dr Beſitz gewonnen werden müſſe. Reichstagsabgeordnete Korell be=
gißte
die Ausführungen des Referenten, wenn er auch nicht alle ſeine
Asführungen decken könne. Wenn das Rheinland ſich nach Weſten
gentieren müſſe, dann könne der rheiniſche Weinbau nicht mehr be=
fyen
. (Lebh. Beifall.)
R wd. Mainz, 7. Sept. Ein Teilnehmer an der Hauptverſamm=
ng
des Deutſchen Weinbauverbandes, der ungenannt bleiben will, hat
on Kongreß eine namhafte Weinſpende übermittelt,
ſbvon jeder Gaſt, der an dem Kongreß teilnimmt, eine Flaſche er=
lten
ſoll.
wd. Mainz, 8. Sept. Nach der geſtrigen, harmoniſch verlaufenen
AMMheinfahrt kam heute wieder die Aubeit, die des Verbandstages
deriſhrrt, zu ihrem Recht. Landwirtſchaftsrat Klingner=Neuſtadt ſprach
heei /s erſter Redner über die Schaffung einer Weinpropa=
ſerndaſtelle‟
Ueber Produktionskoſten und Produk=
onsverbilligung erging ſich Weinbautechniker Scheu=Alzey
Mlängeren Ausführungen. An Hand von ſtatiſtiſchen Zahlen gab er
Ermn Ueberblick über die einzelnen Rebſorten, Rebenſelektionen und die
MAkampfung der Rebſchädlinge. Am Schluſſe ſeiner von tiefer Sachkennt=
M3 getragenen Ausführungen ſtreifte der Referent noch die Arbeiterfrage.
Eſher den Heu= und Sauerwurm, und ſeine Bekämpfung
each ſodann Dr. Zilläg=Trier von der Zweigſtelle der Biologiſchen
eeichsanſtalt. Anſchließend kam Prof. Dr. Meißner über Neu=
eitliche
Kellerwirtſchaftsfragen zu Wort. In begei=
ß
fren Worten wies er auf Vervollkommnung der Kellerwirtſchaft hin
d feierte Prof. Ortmann als Entdecker der deutſchen Weinhefen. An
ine Worte ſpann ſich ein lebhafter Meinungsaustauſch der Winzer.
Damit war die Tagesordnung erſchöpft. Die poſitive Arbeit, die ge=
ſtet
worden iſt, ſpiegelt ſich in den Entſchließungen des Hauptaus=
huſſes
wieder. Betreffend Weinausfuhr ſteht der Deutſche Wein=
uverband
auf dem Standpunkt, daß größte Ausfuhreinſchränkung er=
higen
muß, da der Abſatz im Inland ſtockt. Er tritt ein für beſſere
Aeberwachung der Grenzen, für Hebung der Stellung der Weinkontrol=
ue
, insbeſondere in weinbauloſen Gebieten und größeren Städten, da
rt vielfach Wein unter falſcher Flagge ſegelt, zum Schaden des guten
Aufs des deutſchem Weinbaues. Der Weinbauverband verlangt die Be=
frng
einer Kommiſſion aus Fachgelehrten und ſachverſtändigen Win=
Arn, die im Verein mit der Regierung die Klagen hinſichtlich des Reb=
Husgeſetzes prüfen und Vorſchläge zur zeitgemäßen Abänderung des
Heſetzes machen ſollen. Es wird ferner die Errichtung einer Zentrale

elangt, welche die Erfahrungen mit veredelten Reben ſammeln ſoll.
as Programm des Diretkors Fauſt=Trier zur Hebung des Weinbaues
I einer Kommiſſion aus Winzern zur Beratung überwieſen werden.
N8 wurde die Notwendigkeit der Schaffung eines eigenen Verbands=
gans
anerkannt, indeſſen iſt die Frage noch nicht völlig ſpruchreif. Es
urde die Anſtellung eines Generalſekretärs im Hauptamt beſchloſſen,
wie die Anſtellung eines Steuerſaſtverſtändigen zur Bearbeitung der
teuerfragen.
Am Nachmittag verſammelten ſich Vertreter und Gäſte zu einer
Feinprobe, die den Anweſenden anſchaulich und fühlbar die Lei=

Mmgsfähigkeit des deutſchen Weinbaues vor Augen führte. Damit hatte
des Deutſchen Weinbauverbandes, ihr Ende

diesjährige Tagung
rreicht.

Reich und Ausland.
Berlin, 9. Sept. Geſtändiger Mörder. Der Händler
roßmann, der bisher nur die Ermordung der Nitſche eingeſtand, legte
ure unter dem Druck der Indizienbeweiſe aus freien Stücken das
efrändnis ab, auch das Dienſtmädchen Sosnowski in der Nacht zum
. Auguſt ermordet zu haben. Nach dem Geſtändnis brach Großmann
uſtändig zuſammen, ſo daß er nicht weiter vernommen werden
nnte. Das Lager Altengrabow, das bis Ende Auguſt von Truppen=
ilen
der zweiten Infanterie=Diviſion belegt war und jetzt für die
eikerregimenter 3 bis 6 zur Verfügung ſtehen ſollte, mußte wegen
es Auftretens ruhrähnlicher Darmerkrankungen
hieſperrt werden. Die bereits im Lager befindlichen Teile der
eikerregimenter 5 bis 6 werden im Lager zurückgehalten, um die In=
(tronskeime nicht zu verſchleppen. Bis jetzt kamen vier Todesfälle

an Ruhr vor; die Erkrankungsfälle verlaufen übrigens gutartig. Es
ſind alle Maßnahmen getroffen, um ein weiteres Umſichgreifen der
Krankheit zu verhindern.
ONB. Wiesbaden, 8. Sept. Fremdenverkehr in Wies=
baden
. Mit dem Anfang September hat der Fremdenverkehr
die Zahl 100 000 überſchritten. Der Zuſtrom an Fremden iſt weiterhin
außerordentlich ſtark. An einem einzigen Tage kommen meiſt mehrere
hundert Fremde an; ſo brachte der 3. September 750 Perſonen. Von
der bisherigen Geſamtzahl 101 000 entfallen 30 000 auf die Kur, 71000
werden als Paſſanten bezeichnet.
Bundestagung der Reichsvereinigung
ehemaliger Kriegsgefangener.
Ein ſehr eindrucksvolles harmoniſches Bild bot die Bundes=
tagung
der Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefan=
gener
vom 1. bis 4. ds. Mts. im Kriſtallpalaſt in Leipzig, bei wel=
cher
1400 Landes= und Ortsgruppen durch 245 Delegierte vertreten waren.
Der allein in Heſſen über 100 Ortsgruppen zählende Landesverband war
durch zwei Delegierte vertreten. Die Tagesordnung und die Diskuſſion
zu den einzelnen Verhandlungspunkten zeigte ein ſehr lebhaftes In=
tereſſe
, ſodaß zu manchen Punkten ſich bis zu 40 Diskuſſionsredner mel=
deten
. Es wurde mehrfach feſtgeſtellt, daß eine Anzahl Hilfsausſchüſſe
beſtehen, welche geſetzlich unzuläſſig ſind, da ſie nicht aus
ehem. Kriegsgefangenen beſtehen und welche ſich teilweiſe auch der Poli=
zei
bedienen, um die ganzen Verhältniſſe der ehem. Kriegsgefangenen
beſſer auszuſchnüffeln. Gegen dieſe ungeſunden Verhältniſſe wurde
energiſch proteſtiert. Offiziell befinden ſich noch 69 deutſche Strafgefan=
genen
in Frankreich. Herr Koch aus Frankfurt a. M., welcher in
Frankreich über ſehr vorteilhafte Verbindungen verfügt, wird mit
Unterſtützung der R. e. K. und mit Zuſtimmung der Reichsregierung
demnächſt nach Paris fahren, um über die Freilaſſung der noch Gefangen=
gehaltenen
zu verhandeln. Bereits im März 1920 hätten ſchon dieſe
Verhandlungen unternommen werden können, wenn nicht das deutſche
Auswärtige Amt und die Reichszentrale verſagt hätten. Das Auswär=
tige
Amt trägt die Schuld an der Zurückhaltung unſerer deutſchem Brü=
der
. Weiter wurde feſtgeſtellt, daß das Internationale Rote Kreuz Genf
am 15. Oktober ds. Js. alle Ausführungen betr. Gefangenenmißhandlung
dem Völkerbund vorzulegen hat. Beſonders ſcharf wird die Verſchlep=
pungstaktik
der Kriegsgefangenen=Kriegsbeſchädigten=Anträge unter die
Lupe genommen und feſtgeſtellt, daß eine Anzahl Rentenanträge ſeit
1919 laufen, weil durch die Polizei noch nicht einwandfrei nach=
gewieſen
wurde, daß der Antragſteller ſeinerzeit unverſchuldet
in Gefangenſchaft geriet. Bei der Vorſtandswahl wird Freiherr von
Versner zum Bundesehrenvorſitzenden, Barſanti zum 1. Vor=
ſitzenden
und Dr. Givens zum 2. Vorſitzenden gewählt. Nach vier=
tägigen
, ſehr arbeitsreichen und anſtrengenden Sitzungen fanden von dem
Domchor in Leipzig und außerdem von Soliſten veranſtaltete Geſangs=
vorträge
vor einer mehrexe Tauſende Köpfe zählenden Menſchenmenge
im Innern des Völkerſchlachtdenkmals ſtatt. Freiherr von Lersner hielt
daſelbſt eine tief zu Herzen gehende Anſprache, in welcher er mit hei=
ligem
Ernſt unſerer lieben Toten gedachte. Am letzten Sitzungstage
gaben alle in Leipzig anweſenden Vertreter ſämtlicher abgetretenen
und beſetzten deutſchen Gebieten ſowie diejenigen vom äußerſten Norden
bis zum äußerſten Süden ausnahmslos ihrer Ueberzeugung Raum,
daß die Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener beſtehen und immer
mehr ausgebaut werden muß, um den noch gefangenen ſowie den be=
reits
zurückgekehrten Kameraden, der Heimat und der Familie das zu
ſein, wozu wir ehem. Kriegsgefangenen uns verpflichtet fühlen. Der
vierte Bundestag findet im nächſten Jahre in Nürnberg ſtatt.
Die Streikbewegung.
wd. Worms, 9. Sept. Der Streikk in der Zuckerfabrik
Rheingau A.=G. iſt am Mittwoch durch Spruch des Schlichtungsaus=
ſchuſſes
beendet worden. Die Arbeit wurde am Freitag wieder auf=
genommen
. Der Arbeiterrat legt ſein Amt nieder und ſeine bisherigen
Mitglieder verzichten auf ein Jahr auf ihr paſſives Wahlrecht,
wd. Mainz, 9. Sept. Der Streik der Tabakarbeiter bei den
Firmem Jennewein und Heberle iſt beendet. Die Arbeiter erhalten
einen Vorſchuß auf die Teuerungszulage und haben am Donnerstag die
Arbeit wieder aufgenommen.
Berlin, 9. Sept. (Wolff.) Der Schiedsſpruch des Schlichtungs=
ausſchuſſes
in Sachen der Lohnerhöhung der ſtädtiſchen
Arbeiter ſtößt auf Widerſpruch, ſeine Annahme iſt, wie berichtet
wird heute noch zweifelhaft.
T.U. Thale, 9. Sept. Die geſamte Arbeiterſchaft des
Eifenhüttenwerkes, etwa 3000 Mann, iſt wegem Lohnſtreitig=
keiten
in den Ausſtand getreten. Der Betrieb ſteht vollſtändig ſtill.
Der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete.
Berlin, 9. Sept. (Wolff.) Dem als Reichskommiſ=
ſar
für die beſetzten Gebiete in Koblenz in Ausſicht
genommenen Fürſten zu Hatzfeld=Wildenburg iſt von
der Botſchafterkonferenz das Agrement erteilt worden.
Vom Haargebiet.
Eine deutſche Proteſtnote.
Berlin, 9. Sept. (Wolff.) Die Regierungskommiſſion des
Saargebietes hat bekanntlich vor einiger Zeit eine Verordnung
über die Eigenſchaft als Saarbewohner erlaſſen,
gegen die, wie wir erfahren, die Reichsregierung bei der Re=
gierungskommiſſion
und beim Völkerbund Einſpruch er=
hoben
hat. In der Proteſtnote iſt ausgeführt, daß für die
Beſtimmung des Begriffes Saareinwohner übrigens ein
ſprachlich ſeltſames und im Vertrage von Verſailles nirgends
gebrauchtes Wort, kein Raum iſt, weil unter Bewohner des
Saargebietes einfach Leute zu verſtehen ſind, die im Saargebiet
wohnen. Die Regierungskommiſſion befaßt ſich aber, wie es
in der Note weiter heißt, keineswegs mit der Beſtimmung des
Wohnſitzbegriffes, ſondern beſtimmt den Begriff Saareinwoh=
ner
nach Merkmalen der Staatsangehörigkeit, ſo daß die ein=
zige
vertragliche Grundlage des Begriffes Bewohner des Saar=
gebietes
, der Wohnſitz, mit Elementen eines völlig anderen
Rechtsinſtituts und Staatsangehörigkeit zu einem neuen Rechts=
begriff
unter der Bezeichnung Saareinwohner verſchmolzen
wird, die man zutreffender mit den Worten ſaarländiſcher
Staatsangehöriger bezeichnen könnte. Darüber hin=
aus
ſollen auch noch nach der Verordnung der Regierungs=
kommiſſion
alle mit der Staatsangehörigkeit begriffsnotwendig
verbundenen Rechte auf den neuen Begriff Saareinwohner
übertragen werden, denn nach der Verordnung ſollen alle Saar=
einwohner
gleiche Rechte haben. Wer nicht Saareinwohner
iſt, ſoll als Ausländer behandelt werden. Die deutſche Note
erklärt dieſe Verordnung für vertragswidrig, denn
nach ausdrücklicher Beſtimmung des Verſailler Vertrages ſoll
die Staatsangehörigkeit der Bewohner des Saargebietes in kei=
ner
Weiſe berührt werden, in bezug auf die Staatsangehörig=
keit
alſo diejenige Rechtslage aufrechterhalten werden, die beim
Inkrafttreten des Vertrages beſtand. Dieſe Rechtslage war aber
unbeſtreitbar die, daß Inländer nur deutſche Staatsange=
hörige
waren, denen als Ausländer alle Perſonen nichtdeut=
ſcher
Abſtammung und Staatsangehörigkeit gegenüberſtanden.
Dieſen Unterſchied will die Regierungskommiſſion beſeitigen
und an ſeine Stelle den Gegenſatz von Saareinwohner zu
Nichtſaareinwohner ſetzen. Außerdem ſollen nach der Verord=
nung
der Regierungskommiſſion die öffentlichen Rechte nicht
mehr einen Ausfluß inländiſcher Staatsangehörigkeit bilden,
ſondern auf den unter der Bezeichnung Saareinwohner zu=
ſammengefaßten
Perſonenkreis übertragen werden. Damit wird
die Staatsangehörigkeit der Bewohner des Saarbeckens ausge=
höhlt
und faſt zur Bedeutungsloſigkeit herabgedrückt, während
ſie nach dem Vertrag in vollem Umfange aufrechterhalten blei=
ben
ſoll.
Aus allen dieſen Gründen, heißt es in der deutſchen Note,
muß die deutſche Regierung nachdrücklich Verwahrung ein=
legen
gegen dieſen erſten Verſuch, durch die Schaffung eines
Rechtsinſtituts, das der ſaarländiſchen Staatsangehörigkeit
nahezu gleichkommt, dem Saargebiet die Merkmale eines eige=
nen
Staatsweſens zu verſchaffen. Dies ſteht in vollem Wider=
ſpruch
zu den oberſten Grundſätzen des Vertrages von Ver=
ſailles
, nach deſſen klar ausgeſprochenem Willen das Saargebiet
lediglich ein vorübergehend der Regierung des Völkerbundes
unterſtellter Teil des Deutſchen Reiches ſein und in dem Recht
und der Staatsangehörigkeit ſeiner Bewohner keinerlei Aen=
derung
vorgenommen werden ſoll, ſo daß dort Ausländer keine
ſtaatsbürgerlichen Rechte ausüben dürfen. Die deutſche Re=
gierung
muß die Beſeitigung dieſes vertragswidrigen Zuſtandes

und die Aufhebung der Verordnung der Regierungskommiſſion
verlangen.
Danzig.
Berlin, 9. Sept. (Wolff.) Verſchiedene Blätter brachten
eine Nachricht, wonach der Oberkommiſſar für Danzig entſchied,
daß zur Einreiſe nach Danzig für nichtpolniſche Aus=
länder
, alſo auch für deutſche, entgegen der bisherigen Praxis
ein polniſcher Sichtvermerk nicht notwendig ſei.
Dies bedeutet jedoch nur, daß für die Einreiſe nach Danzig zur
See ein polniſcher Sichtvermerk nicht notwendig iſt. Aufdem
Bahnwege dagegen iſt nach wie vor ein polniſcher
Sichtvermerk zur Durchreiſe durch den Korridor nötig.
Auf einem anderen Wege als durch polniſches Gebiet iſt be=
kanntlich
Danzig auf dem Bahnwege nicht erreichbar.
Es beſteht mehrfach die irrtümliche Auffaſſung, daß der
direkte Luxuszug BerlinRiga, der Schlafwagen erſter und
zweiter Klaſſe führt und von Charlottenburg 6.15 abends abgeht,
ſichtvermerkfrei iſt. Dies trifft nicht zu. Für dieſen Zug iſt
ein polniſcher Sichtvermerk durch den Korridor nötig,
im Gegenſatz zu den beiden D=Zügen, die ſeit Dezember des
Vorjahres morgens und abends von Charlottenburg nach Oſt=
preußen
abgehen, ebenſo iſt für den Gegenzug Riga-Berlin ein
Sichtvermerk erforderlich.
Die Entſcheidung über das Luftfahrtgerät.
Danzig, 9. Sept. (Wolff.) Die Botſchafterkonferenz fällte
die Entſcheidung über das gemäß dem Friedensvertrag in
das Eigentum der alliierten und aſſoziierten Hauptmächte über=
gegangene
, zurzeit in Danzig befindliche ehemalige
Kriegsluftfahrtgerät, 18 der alten Flugzeuge, die be=
reits
durch den ſeinerzeitigen Vertreter der alliierten und aſſo=
ziierten
Hauptmächte, Oberſtleutnant Strutt, freigegeben wur=
den
, können ihre Flüge wieder aufnehmen. Alles übrige Kriegs=
luftfahrtgerät
muß indeſſen zerſtört werden. Mit der Zer=
ſtörung
wird ſich der Reparationsausſchuß der Botſchafterkos=
ferenz
befaſſen. Bezüglich der in Danzig befindlichen Zivil=
luftfahrtgeräte
ſchweben noch Verhandlungen.
Bayern und das Reich.
Eine Richtigſtellung des Reichsminiſters des Innern.
Berlin, 9. Sept. (Wolff.) Unter den zahlreichen unrich=
tigen
Behauptungen, die von Münchener Blättern über die
Reichsregierung aufgeſtellt werden, findet auch eine Mitteilung
der Münchener Neueſten Nachrichten, daß der Reichsminiſter
des Innern daran arbeite, die Regierung Kahr zu be=
ſeitigen
. Es ſollen ſich ſozialiſtiſche Führer in bayeriſchen
Kreiſen unter Umgehung der bayeriſchen Staatsregierung über
Angelegenheiten lokaler Natur beſchwerdeführend an die Reichs=
regierung
gewandt haben. Dazu iſt zu bemerken, daß nur in
einem einzigen Falle von bayeriſcher Seite an den
Reichsminiſter des Innern herangetreten wurde, und zwar iſt
dies der Fall des Koburger Delegramms, das der
Reichsminiſter ſofort in korrekteſter Weiſe der bayeriſchen Re=
gierung
bekannt gab.
Das Kompromiß.
* Berlin, 9. Sept. Die Voſſiſche Zeitung meldet
aus München unverbindlich über die Umriſſe der Eini=
gungsformel
: Bayern erkennt die Maßnahmen der Reichs=
regierung
zur Sicherung der demokratiſchen Republik grundſätz=
lich
an. Der Ausnahmezuſtand in Bayern wird den
für das Reich geltenden Verordnungen nach
Möglichkeit angeglichen. Die bayeriſche Regierung er=
hält
das ausſchließliche Vollzugsrecht für dieſe Beſtimmungen
und gibt die Zuſicherung, daß alle Ausnahmebeſtimmun=
gen
gleichmäßig und ohne Parteirückſichten gehand=
habt
werden. Der bayeriſche Ausmahmezuſtand wird unter
Einhaltung kurzer Friſten abgebaut. Heute nachmittag 5 Uhr
findet eine Sitzung des Miniſterrats ſtatt. Morgen früh werden
die parlamentariſchen Fraktionen beraten. Nachmittags ſoll dann
der ſtändige Landtagsausſchuß zuſammentreten.
Die Beratungen in München.
München, 9. Sept. (Wolff.) Die bayeriſche Dele=
gation
kehrte heute vormittag 11 Uhr von Berlin zurück.
Sofort nach dem Eintreffen erſtatteten Abg. Held und Staats=
ſekretär
Dr. Schweyer dem inzwiſchen nach München zurück=
gekehrten
Miniſterpräſidenden Dr. v. Kahr über die Verhand=
lungen
in Berlin eingehenden Bericht. Der bayeriſche Mi=
niſterrat
tritt heute nachmittag 5 Uhr zuſammen, um ſich
mit der Angelegenheit zu beſchäftigen.
Neue Zeitungsverbote.
Breslau, 9. Sept. (Wolff.) Die Schleſiſche Tages=
poſt
wurde auf drei und die Arbeiterzeitung auf fünf
Tage wegen Vergehens gegen die Verordnung des Reichspräſi=
denten
verboten.
Sitzung des Beſchwerdeausſchuſſes.
wd. Berlin, 9. Sept. Am Freitag fand die erſte Sitzung
des vom Reichsrat gebildeten Ausſchuſſes für Beſchwer=
den
gegen die auf Grund der Verordnung des Reichspräſiden=
ten
ausgeſprochenen Zeitungsverbote ſtatt. Der Beginn der
Beratungen dieſes Ausſchuſſes wurde bis Freitag hinausgeſcho=
ben
, um den Vertretern der außerhalb Berlins verbotenen Zei=
tungen
Gelegenheit zu geben, ihr Proteſtmaterial zu ſammeln.
Die einzelnen Fälle werden in kontradiktoriſchen Verhandlungen.
erörtert werden.
Anträge der Deutſchnationalen zu der Verordnung
vom 29. Auguſt.
wd. Berlin, 9. Sept. Die Deutſchnationale Frak=
tion
hat dem Vorſitzenden des Ueberwachungsausſchuſſes des
Reichstages heute folgende Anträge unterbreitet: Der Aus=
ſchuß
wolle die Regierung erſuchen: 1. alsbald ohne Rückſicht auf
den Zuſammentritt des Reichstages die Aufhebung der von
dem Reichspräſidenten unter Bezugnahme auf Artikel 48 der
Reichsverfaſſung erlaſſenen Verordnung vom 29. Auguſt d. J.
herbeizuführen, 2. im Falle der Ablehnung des Antrages
zu 1 folgende Aenderungen der Verordnung zu ver=
anlaſſen
: a) in den §§ 1 und 4 die Worte gegen die Vertreter
der republikaniſch=demokratiſchen Staatsform zu ſtreichen,
b) durch Streichung des § 1, Abſ. 4 und § 4, Abſ. 4 die ver=
faſſungsmäßige
Zuſtändigkeit der Landesregierungen zur Aus=
führung
der Verordnung wiederherzuſtellen, c) in die Ver=
ordnung
die Beſtimmung aufzunehmen, daß der Verordnung
keine rückwirkende Kraft beigelegt werden darf und daß die
politiſche Tendenz und politiſche Geſinnung einen ausreichenden
Grund zu einem Verbot oder Strafen nicht darſtellen, d) den
§ 6 dahin abzuändern, daß in dem Beſchwerdeausſchuß unab=
hängige
Richter die Mehrheit haben.
Der polniſch=litauiſche Konflikt
Der Völkerbundsplan.
Genf, 9. Sept. (Wolff.) Das Mitglied des Generalſekre=
tariats
Pierre Denis machte über den neuen Plan zur Re=
gelung
des polniſch=litauiſchen Konflikts vor
Preſſevertretern ergänzende Mitteilungen. Die weſentlichen
Beſtimmungen des Entwurfs ſind folgende: Polen und Litauen
erkennen ihre Unabhängigkeit an und werden die notwendigen
gemeinſamen Verwaltungsorgane ſchaffen. Die
Grenze ſoll die Curzon=Linie bis zum Njemen, den Lauf des
Njemen bis Druſkianiki, die Linie DruſkianikiStraraPuda
Jeziory zurück bis zum Njemen bei Vola, dann wieder den
Njemen entlang bis zur Mündung der Bereſina und einer
Linie bis zu der im Vertrage von Riga feſtgelegten ruſſiſchen
Grenze werden. Das Wilnger Gebiet ſoll im litauiſchen Staat
einen ſelbſtändigen Kanton bilden, deſſen Grenze durch Hal=
bic
ung der bisher neutralen Zone erhalten wird. Die poli=

[ ][  ][ ]

Eelte 6.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. September 1921.

Rummer 25w.

tiſche Organiſation" ſoll der eines ſchweizeriſchen Kantons
ähneln. Des weiteren enthält der Entwurf Angaben über die
Rekrutierung der Wilnaer Truppen, die nur im
Kriegsfalle ihre Rekrutierungszone verlaſſen können und der
Wilnaer Zentralregierung unterſtehen. Die offizielle Sprache im
geſamten litauiſchen Staat ſoll polniſch und litauiſch ſein. Allen
Mir derheiten ſind weiteſtgehende Garantien zu gewähren. Der
wichtigſte Teil des Abkommens bezieht ſich auf die politi=
ſchen
, militäriſchen und wirtſchaftlichen Kon=
ventionen
zwiſchen Litauen und Polen. Beide Staaten
ernennen Delegierte, die gemeinſam beraten. Außerdem ſollen
von beiden Regierungen ernannte Vertreter einen gemeinſamen
Rat für auswärtige Angelegenheiten bilden. Eine Militärkom=
miſſion
hat die Aufgabe, ein Einvernehmen zwiſchen den beiden
Generalſtäben zum Zwecke gemeinſamer Vorbereitungen für den
Kriegsfall zu ſchaffen. Noch andere wichtige Stellen des Zu=
ſammenarbeitens
zwiſchen den beiden Armeen ſind vorgeſehen.
Im Falle von Meinungsverſchiedenheiten über die gegenſeitige
Unterſtützung im Kriegsfalle hat ein vom Völkerbundsrat er=
nannter
Schiedsrichter zu entſcheiden.
Das Wirtſchaftsabkommen" fußt auf dem Grundſatz der
gegenſeitigen freien Wareneinfuhr, wenn nicht
aus fiskaliſchen Gründen Maßnahmen geboten erſcheinen. Es
ſieht auch ein neues Münzweſen vor. Litauen garantiert Polen
freien Zutritt zum Meere und die freie Durchfuhr. Was Me=
mel
betrifft, ſo ſoll eine Einigung erzielt werden, die Li=
tauen
die Staatsoberhoheit (ſoll wohl heißen
nicht? D. Ned.) gewährt, wohl aber jederzeit die Benutzung
des Hafens und jede Art von Transporten, ſo auch Munitions=
und Kriegsmaterialtransporten, garantiert. Das Abkommen ſoll
einer von der Wilnger Bevölkerung gewählten Volksvertretung
unterbreitet werden. Der Völkerbund überwacht die Ausfüh=
rungen
. Alle nicht aus Wilna ſtammenden Truppen, die gegen=
wärtig
noch dieſes Gebiet beſetzt halten, müſſen zurückgezogen
werden. Das gleiche gilt don den Beamten. Die litauiſche
Regierung will in ſpäteſtens ſechs Monaten die Verwaltung in
Wilna übernehmen. Die Grenzführung wird von einer drei=
gliederigen
Kommiſſion, die der Völkerbund ernennt, vorge=
nommen
, die an der Vertretung der beiden Regierungen teil=
nehmen
können. In Streitfällen entſcheidet der Vertreter des
Völkerbundrates. Man erfährt, daß die Vertreter der polniſchen
und litauiſchen Delegation in den letzten Tagen einen regen
Notenwechſel über dieſes Abkommen mit ihren Regierungen
gehabt haben.

Die Kabinettskriſe in Polen.
Paris, 9. Sept. Nach einer Meldung des Temps aus
Warſchau ſind die Führer der Reichstagsparteien geſtern
abend zu einer Sitzung zuſammengekommen und haben die Ab=
ſendung
eines Briefes an den Miniſterpräſidenten Witos be=
ſchloſſen
, in dem ſie deſſen Entſcheidung gutheißen, dem Staats=
oberhaupt
die Geſamtdemiſſion des Kabinetts zu
unterbreiten. Man iſt der Anſicht, daß Marſchall Pilſudski die
Demiſſion nicht annehmen wird und auch die Demiſſion des
Finanzminiſters noch nicht annehmen wird. Die Parteiführer
beſchloſſen außerdem, den Reichstag zu einer außerordent=
lichen
Sitzung für den 13. September einzuberufen.

Letzte Nachrichten.

T.u. Berlin, 9. Sept. (D.A.3.) Die deutſche drahtloſe
Telephonie hat einen außerordentlich bedeutſamen Erfolg
zu verzeichnen. Es iſt vor kurzem gelungen, einen normalen

Wechſelſtromverkehr vom Berliner Ortstelephonnetz über die
Hauptfunkſtelle Königswuſterhauſen mit Kopenhagen auf
drahtloſem Wege durchzuführen.

Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Darmſtadt e. V. 1898. Für das heute
nachmittag ſtattfindende Fußballſpiel gegen V.f.B. Ober=Ramſtadt
tritt die Ensgraber=Mannſchaft in folgender Aufſtellung an:
Krebs Wedel Pfeil H. Dang Joſt
Kuhn Krämer. Merkel
Thumm Bert
Ellenbeck.
Das Spiel am Sonntag gegen Wetzlarer Fußballklub von
1905 e. V. verſpricht ſehr intereſſant zu werden, da Wetzlar in ſtärkſter
Aufſtellung antritt. In der Mannſchaft ſpielen 4 Repräſentative, welche
bereits in Kreismannſchaften Weſtdeutſchlands tätig geweſen ſind. Wetz=
lar
ſpielt in ſchſvarzer Hoſe und weißem Trikot mit Stadtwappen. Die
Mannſchaften treten ſich in folgender Aufſtellung gegenüber:
Wetzlar:
Oswald
Fritz Gilbert
Waldſchmitt? Wörner Kinkler
Wenthe Flick Schindler Wörner. Wolf.
Darmſtadt:
Frick Steckenreuther Takaes Krauſe Jakobi
Schneider Schreiber Rauſch
Traude Stephan
Bärenz.
Das Spiel wird einen weiteren Maßſtab für das Abſchneiden Sport=
vereins
in den Verbandsſpielen zeigen können. Die Verbandsſpiele wer=
den
am 18. September hier mit dem Spiel gegen Bürſtadt beginnen.
Eine genaue Terminliſte wird an dieſer Stelle in nächſter Woche ver=
öffentlicht
. Entgegen der geſtrigen Mitteilung wird die Liga= Erſatzmann=
ſchaft
am Sonntag vormittag in Worms anläßlich des 75jährigen Be=
ſtehens
der dortigen Turngemeinde gegen deren erſte Mannſchaft zu
einem Propagandaſpiel amtreten. Turngemeinde Worms 1846
ſpielt A.=Klaſſe und iſt zurzeit ein ſehr ſpielſtarker Gegner. Beſonders
der Sturm und hierin die Außenſtürmer ſind beachtenswert. Darm=
ſtadt
wird alles daran ſetzen müſſen, um den letzten guten Reſultaten
ein weiteres hinzuzufügen.
Leichtathletik.
Schlußwettkämpfe am 11. September.
* Die Leichtathletikabteilung des Sportvereins 98 hält am Sonn=
tag
, den 11. September, ihre diesjährigen Schlußwettkämpfe
ab. Die erſte Darmſtädter Sportwoche hat gezeigt, daß weite Kreiſe
unſerer Stadt dem auf hoher Stufe ſtehenden Leichathletikſport großes
Intereſſe abgewonnen haben. Die Darmſtädter Wettkämpfe haben ſich
in der deutſchen Sportwelt einen bedeutenden Namen geſchaffen. Durch
die neue, beſteingerichtete Platzanlage iſt eine weitere Vorwärtsentwicke=
lung
zu erwarten, die in dem jetzt ſchon gut entwickelten Nachwuchs
ihren Ausdruck findet. Seit der Benutzung der neuen Platzanlage iſt
gerade in der Heranbildung des Nachluchſes Wertvolles geleiſtet, und
für die Zukunft wird auf dieſem Gebiete noch weiter gearbeitet werden,
da wirkliche Höchſtleiſtungen nur aus der breiten Baſis der Maſſe er=
ſtehen
können. Davon ſoll der nächſte Sonntag ein Zeugnis und zu=
gleich
einen Gradmeſſer für den Gang der Ausbildung geben. Die
Wettkämpfe erſtrecken ſich auf Laufen, Werfen und Springen; die erſte
Gruppe iſt den Wettkämpfen vorbehalten, wo durch die Teilnahme der
zahlreichen guten Kräfte der Wettkampfabteilung der Heſſiſchen Schutz=
polizei
gute Beſetzung der einzelnen Uebungen gewährleiſtet wird.
Der zweite Teil des Programms zeigt die Jugend in allen Uebungs=
arten
, wobei wiederum eine Klaſſeneinteilung für 14=, 16=, 18jährige
vorgenommen iſt.
Innerhalb der Jugend wird dieſes Programm beſonders freudig
erwartet und wird dieſer Sportart neue Jünger zuführen.
Die Wettkämpfe beginnen um 2 Uhr, ſo daß bis zum Beginn des
Ligaſpiels um 5 Uhr die Wettkämpfe erledigt ſind. Durch dieſe beiden
Veranſtaltungen am nächſten Sonntag wird eine wirkungsvolle Propa=
ganda
der beiden Hauptvolksſporte, Fußball und Leichtathletik, bewirkt
werden.

Verbands=Fechtturnier im Frankfurter Zog
Die Meldungen zum 1. Verbands=Turnier des Fechterverbandes 5
D. T. ſind abgeſchloſſen. Nur die ſtärkſte Turnierklaſſe wird vertretm
ſein. Die Kämpfe beginnen am Samstag, den 10. d. M., morgen
8 Uhr, mit Florett, dem am Nachmittag die Austragung der Gäry
auf ſchwerem Säbel folgt. Am Sonntag, den 11., beginnen morgen
die Kämpfe auf leichtem Säbel, die Degenkämpfe machen nachmitta
den Beſchluß. In jeder Waffe wird am gleichen Tage bis zur E,
ſcheidung durchgefochten, bei günſtiger Witterung im Freien. Die Ve
anſtaltung, die bekanntlich in den Händen der Frankfurter Turn= mr
Sport=Gem. Eintracht liegt, wird am Freitag, den 9., mit einer 2
grüßung im Vereinshaus eingeleitet. Am Samstag, den 10., findet zu
großer Feſtkommers mit Ball im Zoo ſtatt.
ONB. Kaſſel, 7. Sept. Unter ſtarker Beteiligung aus allen de
ſchen Gauen, auch aus dem beſetzten Gebiete, hielt hier der Buy)
deutſcher Wandervereine ſeine diesjährige Generalverſam=
lung
ab. Forſtfachleute ſprachen ſich anerkennend über die Bewegun
aus und bekämpften in ſcharfer Form die Auswüchſe der Wandervoge
bewegung. Der nächſtjährige Verbandstag findet vorausſichtlich
Mainz ſtatt.
Schluß des redaktionellen Teils.

Ohne Lueckeilber,
Hesohlecbtslelden. ohne Vernfsstöruns.

Aufklär. Brosch Nr. 5d diskr. verschl. 3. (Nachn 4.50)
pez.-Arzt Dr. med. Hollände- s Ambulaterinm
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 111, 57 Uhr (I,6853) Sonntag 1012 Uhr

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Wetterausſichten für Samstag.
Heiter, trocken, nachts kühl.

Tageskalender.
Landesrheater. Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (außer Miet
Zwangseinquartierung
Luſtiger Abend von Senff=Georgi abens 8 Uhr im Saalbau.
Gemütliches Beiſammenſein des Vogelsberger Höhenklr)
abends 8 Uhr im Mathildenhe ſaal.
Verſammlung des Zitherklubs Darmſtadt-Beſſungen abends 8
Uhr im Klublobal.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirckn
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10
und von 37 Uhr).
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in Da
Kunſthalle am Rheintor. 114 Uhr, Sonntags 104 Uhr.
Ausſtellung Deutſchland und der Friedensvertrag im Saalba,
geöffnet von 37 Uhr (Liga zum Schutze der deutſchen Kultur).
Spitzenbilder= und Gedenkblätter=Ausſtellung aus du
Sammlung Roll=Kichler im Gewerbemuſeum.

übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaſtliches) i. V. Kurt Mitſching: fr

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Beran wörtlich fur den leitenden polttiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeftel; für heſſiſche Polt ik und Sn

Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigen4/
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paal Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruderei. Sämilich i Darmſta !

Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die Rebaktion E0
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen: nachträglt ?

werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſondt.

Die hentige Rummer hat 14 Seiten.

Tusre TRAUUNG findet Sonntag,
O den 11. September, nachmittags
2½/, Uhr, in der Johanneskirche statt.

Helena Berger
Hugo Schwab

Darmstadt
Frankfurterstr. 55.

Bad-Nauheim
Parkstrasse 10.
2Ra49

Wir werden am Sonntag, den
11. September, nachmittags 3 Uhr, in
der Schloßkirche getraut.

Grete Welter
Karl Heinz Kriechbaum

Darmstadt, Kirchstraße 4.

A3. 3

Thre am Sonntag, den 11. September,
4 nachm. /4 Uhr, in der St. Elisa-
bethenkicche
stattfindende TRAUUNG
beehren sich anzazeigen
Christine Gaulrapp
Julius Bastian

Todes=Anzeige.

Tapoten

Donnerstag nacht entſchlief ſanft
nach langem ſchweren Leiden mein
inniggeliebter Mann, unſer treuer
Vater

In tiefer Trauer:
ert.
Leopoldine Förſter, Lachmann
geb. Willvonſeder
Maria Förſter
(*35140

LInoleum

in guter Oualität u. einzigartig
schönen Mustern zu außer-
ordentlich
günstigen Preisen

Teppiche, Läufer, Tisch-
Linoleum, beste Fabrikate

kauft man vorteilhaft bei

Darmſtadt, 9. Sept. 1921.

Telephon 486

Tapeten-Ehrhardt

Am weißen Turm

Die Beiſetzung findet in aller Stille ſtatt.


Samstag, 10. Sept. 1921
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Darmstadt
Blumenthalstr. 115.
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Allen Verwandten und Bekannten die
traurige Nachricht, daß unſere liebe Tante

Frau
Anna Schnabel Wwe.

Statt Karten.

geb. Bailly

Ihre Vermählung geben bekannt
Ludwig Pullmann u. Frau
Elise, geb. Strobel
Darmstadt, im September 1921.

am 8. Sept. 1921 im Alter von 60 Jahren
anft entſchlafen iſt.

Im Namen der Hinterbliebenen:
Familie Doſch.
Darmſtadt, den 8. Sept. 1921
Blumenſpenden dankend verbeten.
Die Beerdigung findet am Samstag, den
10. Sept. 1921, nachm. 3 Uhr, vom Portale
des Waldfriedhofs aus ſtatt. (*35066

Re
Schreibmaſchine
ſichtbare Schrift,
billig abzugeben.
Donges & Wieſt,
Grafenſtr. 4 3, (10082mdr

Zuckerſäcke?

Gefl. Ang. an Ferd. Wetz
Weinhandlg., Beſſunge
ſtraße 102.
(B1025

Junge Frau

näht i. Hauſe neue Wäſch
flickt und ändert; beſſen
auch Korſetten aus. Näh.
Geſchäftsſtelle. (*350:

(*35016 s
Ecccccde +2oD233222-32

R
4

ür die überaus zahlreichen Blamen-

spenden, Geschenke und Glück-

wünsche anläßlich meines
25jährigen Dienstjubiläums
sage ich hiermit auf diesem Wege

meinen herzlichsten Dank.

(10246

Heinrich Rothenburger

Kasster am Hess Landestheater.

Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme und Liebe bei
dem Tode unſerer lieben Tochter,
Schweſter und Schwägerin ſagen
wir herzlichſten Dank.
Darmſtadt, 9. Sept. 1921.
Familie Fiſck
35091

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Seite 8.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. September 1921.

Nummer 250.

Ans den Amtsverkändigungen des Kreis=
amts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
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monnaie
mit 1 Roſenkranz, 2 halbe Pferdedecken.
1 Sack Kleie, 2 Zehnmarkſcheine. 1 Nickelzwicker
in Futteral. 1 ſchwarzer Damengürtel. 1 Leſebuch
und 1 Schulheft,
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in den Apo=
theken
Darmſtadts: Es verſehen den Sonntags=
dienſt
und in der Woche vom 10. Sept. bis einſchließ=
lich
den 17. Sept. die Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9,
Beſſunger Apotheke, Karlsſtraße 111.

Konkursverfahren.
Ueber das Vermögen der Elektra‟, Maſchinen=
und Apparateban, G. m. b. H. zu Griesheim bei
Darmſtadt, wird heute, am 9. September 1921, mit=
tags
12 Uhr, das Konkursperfahren eröffnet, da die
Ueberſchuldung der Geſellſchaft nachgewieſen und der
Antrag auf Konkurseröffnung von Seiten des Ge=
ſchäftsführers
Karl Tappert geſtellt iſt.
Der Rechtsanwalt Dr. Joſeph Strauß zu Darm=
ſtadt
, Saalbauſtraße 9, wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum 1. Oktober
1921 bei dem Gerichte anzumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung, über die Beibehal=
tung
des ernannten oder die Wahl eines anderen
Verwalters ſowie über die Beſtellung eines Gläubiger=
ausſchuſſes
und eintretenden Falls über die in § 132
der Konkursordnung bezeichneten Gegenſtände und
zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf
Montag, den 10. Oktober 1921, vorm. 9 Uhr, vor
dem unterzeichneten Gerichte, Saal Nr. 118, Erdge=
ſchoß
, Termin anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur Konkursmaſſe
gehörige Sache in Beſitz haben oder zur Konkurs=
maſſe
etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts
an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu
leiſten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem
Beſitze der Sache und von den Forderungen, für
welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung
in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum
(10261
1. Oktober 1921 Anzeige zu machen.
Heſſiſches Amtsgericht II Darmſtadt:

Verſteigerungs=
Anzeige.

Dienstag, den 13. September
1921, ermittags 9uhr und nach=
mittags
2 Uhr beginnend, ver=
ſteigereich
auffreiwilligen Antrag:
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nachſtehende Mobilien gegen
Barzahlung: (10219
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Anlage, franzöf. Billard mit Zubehör,
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lüſter
, Meffinghahnen, Meſſerputzma=
ſchine
, Waſchmangel, Küchen=Einricht.,
Tiſche u. Stühle, Regulator, Sviegel=
mit
Trumean, skleiderſchränke, Waſch=
tiſche
, Garderobenſtänder, Bettſtellen
und Matratzen, Eckkleidergeſtell, Platt=
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gehalten werden.
Sonntag, den 11. Sept., 8 Uhr abends:
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In Oberſchleſien haben Inſurgentenbanden ge=
plündert
und geraubt. Tauſende Deutſcher haben
von Haus und Hof flüchten müſſen unter Zurück=
laſſung
von Hab und Gut. Groß iſt die Zahl der
Erſchlagenen. Ungezählte ſind verſchleppt worden,
Unzählbar ſind die grauſam Mißhandelten.
Die Not der Bevölkerung iſt rieſengroß!
Helft alle!
Keiner darf ſich ausſchließen! Jeder helfe nach Möglichkeit:
Helft ſofort!
Viele Hunderte von Millionen ſind nötig, außer=
dem
Wäſche, Kleidung, ſowie unverderbliche
Lebens= und Stärkungsmittel,
Zeigt unſeren armen Landsleuten in Oberſchleſien,
daß das deutſche Volk einig zuſammenſteht, wenn es
gilt, Hilfe zu bringen in der Not.
Das Deutſche Rote Kreuz, die Vereinigten Ber=
bände
heimattrener Oberſchleſier und der Bund der
deutſchenGrenziarkenſchutzverbände haben ſich zum
Oherſchleſier=Hilfswerkzuſammengeſchloſſen Zahl=
reiche
Verbände alle: Art haben ihre Unterſtützung
zur Verfügung geſtellt. Ein allgemeiner Opfertag
am 18. September d. Js, und Hausſammlungen ſind
in Ausſicht genommen.
Darmſtadt, den 6. September 1921.
Der Ortsausſchuß Darmſtadt
des Oberſchleſier=Hilfswerks:
Stadtverordneter Fabrikant Ferdinand Schmidt,
Vorſitzender des Ortzausſchuſſes;
Major a. D. Appuhn, Frau Berta Behre, Bei=
geordneter
Ludwig Daub, Verwaltungsoberinſpektor
Decher, Karl Ernſt Hoff (Vorſitzender der Darm=
ſtädter
Vereinigung der aus Elſaß=Lothringen Ver=
riebenen
), Wilhelm Höslein, Frau Anna Hübner,
Frau Stadtverordnete Kern, Rudolf Kiudt, Mini=
ſterial
= Direktor Dr. Kratz (für den Heſſiſchen Landes=
verein
vom Roten Kreuz und den Alice=Frauenverein);
Pfarrer Lautenſchläger, Polizeiwachtmeiſter Mordeck
(Vorſitzender der Ortsgruppe des Verein8 heimat=
treuer
Oberſchleſier), Theodor Stemmer, Fabrikant
Walter Trier, Frau Geheimrat Walbe, (10167a

Städt. Berufsamt Darmſtadt
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mit dem Thema:
Berufswahl u. Berufsausſichten
jeweils abends /,8 Uhr

12. September im Saal des Feierabend,
Stiftſtraße
13. September in der Eleonorenſchule,
Lagerhausſtraße
14. September im Gemeindehaus
Schuknechtſtraße
15. September im Gemeindehaus
Hofgartenſtraße
16. September in der Aula des Real=
(SSsaßs
gymnaſiums.
Der Eintritt iſt frei!

Des gentrums Totenklager

Montag, den 12. September,
abends 8 Uhr,
im Städtiſchen Saalbau:

Trauer=Kundgebung
der Zentrumspartei

für ihre
heimgegangenen Führer
Trimborn, Hitze,
Burlage, Erzberger.
Redner: Pfarrer Blum, Gernsheim.
Jedermann hat Zutritt.
Der Parteivorſtand.

NB. Zur Deckung der Unkoſten wird eine
Eintrittsgebühr von 1 erhoben, (10218

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Darmſtadt.
Abt.: Maſchinenbauſchule.

Beginn des Winterhalbjahrs am
10. Oktober d. J.
Das Reifezeugnis der Schule berechtigt
zu den gleichen Staatsſtellen wie das Reife=
zeugnis
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ſchulen
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Schulgeld 300 Mk. halbjährlich, Ein=
ſchreibegebühr
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[ ][  ][ ]

Nummer 250.

Darizſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. September 1.921.

Seite 9.

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Roman von Kurt Frieberger.
(Nachdrsck verboten.)
Mutter Weiſe guckt hinaus und ſagt trocken: Det is
Fiſcherns Lowiſe, die nach Seefe kommt . . ." Sie ſoll bedient
Serden.
Allein mit ihrer Phantaſie ſchmiegen ſich Vater und Tochter
eng aneinander Die Jugend klagt: Sieh, Mutter iſt ſo nüch=
ter
. Nich? Du kennſt Dein Mädchen beſſer. Nich? Du weißt,
Träume müſſen ſein. Nicht dumme Nachtträume, die nicht enden,
Träume, drin man ſtockhoch runterpurzelt und erſchrickt. Solche
nicht! Tagträume, Wachträume! Die ja! In denen alle müſſen,
wie die kleine Hede will. Drin das Leben muß!

Da packt dem Altee Begeiſterung über Begeiſterung. Jubelnd
beſchreit er es: Drin det Leben muß! Ja, du dämliches, dolles
Leben! Du mußt! Keene Fiſimatenten! Hede ſacht: Du mußt!
Hat ſie der Herrgott ſo groß und ſo blond, ſo ſtark und ſo ſchön
werden laſſen, wird er doch auch was Rechtes mit ihr vorhaben.
Die Stube kennt ihre Jugendträume. Unter der alten Uhr im
Winkelchen ſaß das Kind voll Sehnſucht. Die Augen feſte zu.
Mit eins waren die dunklen Wände fort und die Erblühte ſtand
ingendwo im Freien. War ein See ein märkiſcher See
föhrenumrauſcht, weidenmähnenumhangen und Sonne darü=
ber
und Wolken, Wolken, die reiſen wie Wünſche. Unaufhaltſam
ins Unendliche. Weithin ſtiller Spiegelglanz des Waſſers, nur
am Schattenufer leiſes Hauchgekräuſel, Wellenzartheit, die vor
Kühle zittert.
Ein Segelboot kreuzt auf und das Elück ſteht darin, hellicht!
und das Glück iſt kraftvoll, ſchlank und kühn. Es winkt!
Mädchen am Ufer breitet die Arme, ſelig erſchloſſen. Mit
weißen Möwen fliegt ihr Herz in ein himmelhohes Blau.
Im Einſt.
Die Türe geht auf. Mutters feſter Schritt reißt aus dem
Wolkenraum erdenab, ſo daß Hede den Aufenthalt in ihrer Ver=
gangenheit
abzukürzen beſchließt. Die Eltern ſind dem Grabe
zu nah, als daß ſie lange Friſten vorbedächten; ihre Tochter hin=
wieder
entwuchs den kindlichen Freuden an Dämmerträumen.
Weit zurück liegen die Zeiten des Ahnens und Noch=nicht=wiſſens,
des Sehnens und des Vorgefühls, da ſich verwirrte Mädchen=
vermutug
im eigenen Geheimmis nicht zurechtfand.
Aus allen Jahren blieb eine Lehre: das Glück findet ohne
Hilfe keinem Weg. Harren und Gedulden, Lauern und Hoffen
macht alt, iſt umſonſt, denn ſo viele Türen ſind in Großſtadt=
gaſſen
, Großſtadtwinkeln, daß das Glück die richtige Klinke nicht
finden kann. Mach dich auf ihm entgegen.
Ihm entgegen begann hier eines jungen Weibes Werdegang.
Vor Beginn der Fahrt auf Tod und Leben, wie wundervoll

kamen in ſtetem Wechſel, kamen und gingen Bangigkeit und be=
fangene
Erwartung, Siegesbewußtſein und Hoffen, jäh wechſelnd
wie Erröten und Erblaſſen. Heute wie damals ſteht Hede auf
der Schwelle des Glücks, aber zu jener Zeit lag ein Rätſelvolles,
Unfaßbares im Nebel, heut iſt das Ziel gedacht, gewollt und klar.
Heut muß das Leben. Hede zwingt es. Mit allen Mitteln. Sie
treibt zur Eile, ſtürmt der Mutter voraus ins Nebenſtübchen.
und hält inne trotz aller Haſt. Selten kehrt ſie hier ein,
aber jedesmal, wenn ſie das ſchmale Gehäuſe der Kindertage
betritt, wird ſie klein. Zaghaft fühlt ſie ſich elterliche Wohlerfah=
renheit
über den Kopf wachſen. Unbeſtimmte Beſorgnis eines
Ungehorſams quält ſie. Bedrückt das Kinderherz ein Klecks im
Schulheft, ein Tadelſtrich oder Verſpätung auf dem Heimwegs
Ratlos ſteht ſie, überſtürmt von Erinnerungen, zwiſchen ſchmalem
Bettchen und dem Tiſch am Fenſter. Auf verwittertem Wachs=
leinenbezug
wartet das Glastintenfaß. Es iſt leer und blank.
Auf dem Bücherbord an der Wand, das Vater ſelbſt gezimmert,
ſind noch die alten Schulſchmöker gereiht bis zum kleinen Kate=
chismus
und dem frommen Wemoirierſtoff. Band um Band in
ſauberblauem Papierumſchlag. Jeder träck ein weißes Schild=
chen
: Hedwig Weiſe und die Klaſſenzahl.
Dichter Schleiervorhang behütet das Zimmerchen vor jedem
Einblich, aber ein wenig kann man in den Hof hinaus blinzeln.
Hier endet das Unveränderliche. Anderer Vorhang gegenüber,
fremdes Geſicht und unbekannte Geſtalt. Armer Wohngaſt wech=
ſelt
gern die Heimſtatt. Der guten Erinnerungen feſſeln zu wenig,
in neuen vier Wänden findet ſich vielleicht ein neues Glück.
Mutter Weiſe bleibt lieber ſeßhaft. Ihr iſt der kleine un=
bewohnte
Raum vor allem lieb. Seltſame Weichheit der rauhen
grauen Frau. Sie ſchmeichelte nie, ſie hätſchelt nicht und hält es
wie der Bibelgott, der züchtigt, weu er liebt.
Die alte Glucke hat einen ſchönen Zierſchwan ausgebrütet.
Der ſchwamm davon, aber an die Eierſchalen darf niemand rüh=
ren
. Kann ſie für ihr Kind nicht ſorgen dünkt es ſie doch ein
Stück elterlicher Pflichterfüllung, wenn ſie dieſe Mädchenheim=
ſtatt
in jungferlicher Sauberkeit bewahrt. Solang die beiden
Alten leben, foll die Junge hier einen Raſtart vor Lebensſährlich=
keit
wiſſen.
Der Laden gibt reichlich zu tun, Warenbeſchaffung, Kunden=
bedienen
, Kaſſe, Wirtſchaft, die Mahlzeiten des Ehepaares, Ord=
nung
in Stube wie Küche viel Arbeit. Wer Mutter Weiſe
kennt, ſchätzt ihre Zuverläſſigkeit, ihre Ehrlichkeit, ihre Pünktlich=
keit
, ihren Sparſinn und ihr redliches Gebaren. Wer aber Hedes
Kaummertür öffnen darf, ſieht in das Herz einer guten Mutter.
Liebe große Traumverlorene! Dame zierlich und gepflegt;
Schönheit angeborener Gaben und voll Erfahrung, was gefällt!
War ſie gut, die einſtige Geborgenheit binnen dieſen Räumen?
Willenloſen Hoffens voll?. Inmitten beſcheidener, kleinbürger=
licher
Tatſächlichkeit; in winziger Geldbörſe ein paar Nickel

für den Wochenbedarf und Sorgen, nicht größer als die Stulle
zum Abendbrot . . .?
Heimweh?
Nein.
Nun wird väterlicher Sorgfalt, mütterlichem Aufopfern
gleichwertiger Dank erfolgt. Sie will nichts ſchulden. Dreß
Jahre lang ward mit Aufgebot aller Tat= und Denkkraft, mit
vollem Selbſteinſatz unermüdliche Arbeit undernommen und=
hochgebaut
. Ihr wie den beiden Alten, den Guten ſoll es from=
men
. und wenn ſie auch die Tochter ſpäterhin kaum mehr zu
Geſichte bekämen, ihr Andenken ſollen ſie ſegnen. Von dieſen bei=
den
droht kaum Gefahr. Die Eltern werden dem Kind nicht
ins Licht treten. Dieſe armſelige trauliche Vergangenheit wird=
ſich
ſchließen, wie die Türe des Stübchens nach dem heutigen!
Abſchied.
Schickſalsfrage.
Hede wendet ſich dem Spinde zu, das Mutter aufſchloßs
Beſcheidene Fähnchen hangen gereiht, derem ſich die Trägerin
kaum mehr entſinnt. Und nun erwacht ſie. Das Sportkleidchen=
iſt
gefunden. Sie will es gleich verſuchen. Und da iſt auch das
Strohhütchen, aber wie vergilbt. Das Kleid iſt möglich der Husz
nicht mehr. Erſter Schatten fällt über den morgenden Tag.
Im Türrahmen ſteht der Vater, ſchmaucht gedankenvoll und!
wird die Erinnerung an Hartkes Geſpräch nicht los. Wie kam=
der
nur auf die Hede zu reden? Ob er irgendwie, irgendwo mit
ihr zuſammentraf? Der Metzgermeiſter hat die biederen Ge=
wohnheiten
ſeines Vaters abgelegt und tut mitunter groß mit
vornehmen Bekanntſchaften. Kommt er mal, in letzter Zeit ſelten
genug, zu Lehmann ins Reſtaurant, wird keiner klug aus ſeinen
Reden. Gefährliche Fremdworte läßt er fallen; das klingt, wie
weyn eins Zeitung vorlieſt von Dingen, die unſer armes Vater=
land
gefährden. Valuta und Differenzgeſchäfte und wie das
ſonſt heißt und Goldpunkt. Ja, der verfluchte Goldpunkt.
Hede erinnert ſich wohl des Auguſt Hartke, tut verwundert!
daß der ſchon Meiſter iſt, meint aber gleich, Vater folle nicht zus
gucken, wenn ſie ſich umkleidet. Mutter ſchlägt ihm die Türe vos
der Naſe zu.
Friedrich Wilhelm Weiſe findet das ungehörig und beginnt
die Wanderung ſtubauf, ſtubab von neuem. Die Glocke ſchrillt ihn
an. Er lugt in den Laden; eine mächtige Geſtalt ſchiebt ſich vor
die Glastüre und pocht.
Herein.
Umſtändlich, ſchwerfällig tritt der Herr Metzgermeiſter
Auguſt Hartke ein und ſieht ſich ärgerlich um, da er den Haus=
herrn
allein findet. Fritz, der Lehrling, ſchwor doch einen heili=
gen
Eid, daß die Dame das Haus noch nicht verlaſſen habe. Na,
der Laufejunge ſoll ſich Uebles erleben.
(Fortſetzung folgt.)

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Nummer 250.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. September 1921.

Seite 13.

Gottesdienſtliche Anzeigen.
Evangeliſche Gemeinden.
16, Sonntag nach Trinitatis, den 11. September 1921.
tllekte für die Evangel. Bewegung in Oeſterreich in allen Kirchen.
Stadtkirche: Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Kleberger. Um
0 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß
Stadtkapelle: Vorm 9 Uhr: Pfarrer Heß. Um 11½ Uhr:
adergottesdienſt Pfarrer Kleberger. Abends 6 Uhr: Pfarr=
etskandidat
Becker.
Schloßkirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßge=
inde
. Um 10 Uhr: Pfarrer Zimmermann. Um 11½ Uhr:
dergottesdienſt.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Anmeldung zum Konfirmandenunterricht für Darmſtadt=
Beſ ungen:
Knaben: Donnerstag, den 15. Sept., nachm 56½ Uhr.
Mädchen: Freitag, den 16. Sept., nachm. 66½ Uhr.
Anmeldeort: Gemeindehaus Kiesſtr. 17 für Lukasgemeinde
(Pfr Kleberger), Markusgemeinde Pfr. Vogel), Kaplanei=
gemeinde
(Pfr. Heß), Reformationsgemeinde (Pfr. Lauten=
ſchläger
).
Schloßgemeinde (Pfr. Zimmermann) Konfirmundenſtube im
Schloß.
Martinsgemeinde: Gemeindehaus, Schuknechtſtr. 26: a) Weſtbe=
zirk
(Pfr. D. Waitz), b) Nordbezirk (Pfarraſſ Lohfink/, c im
Gemeindeſtift bei der Martinskirche: Oſtbezirk (Pfr Beringer).
Johannesgemeinde: Gemeindehaus, Kahlertſtr. 26: a) Nordde=
zirk
(Pfr. Marx), b) Südbezirk Pfr. Goetheſ.
Petrusgemeinde (Pfr. Wagner) Gemeindehaus, Hofgartenſtr. 8.
Paulusgemeinde (Pfr. Rückert, Gemeindeſaal Pauluskirche,
Martinskirche: Voim. 8½ Uhr: Chriſtenlehre (Schlußfeier) für
m Nordbezirk im Martinsſtift: Pfarraſſiſlent Lohfink; für den
stbezirk in der Kirche: Pfarrer Beringer; für den Weſtbezirk im
gmeindehaus: Pfarrer D. Waitz. Um 10 Uhr: Pfarraſſiſient
hfink. Um 11 Uhr: Kindergottesdienſt für den Weſtbezirk.
furer D. Waitz.
Fohanneskirche: Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk
n Gemeindehaus. Pfarrer Goethe. Um 10 Uhr: Pfarrer
gethe. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde): Vorm. 8½ Uhr: Chriſten=
ſre
(1. Gruppe): Pfarraſſiſtent Gerſtenmaier. Um 10 Uhr:
Farraſſiſtent Gerſtenmaier. Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt
Furraſſiſtent Gerſtenmaier,

Pauluskirche: Vorm. 8½= Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Nückert.
Um 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Stroh. Um
11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarra ſiſtent Stroh. Mittwoch,
den 14. Sept., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde im Gemeindeſaal. Pfarrer
Rückert.
Stiftskirche: Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Miſſionar Ther=
mann
. Um 11½ Uhr: Kindergotteédienſt. Donnerstag, den
15. Sept., abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24): Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Um 11½ Uhr: Kindergottesdienſt Nachm. 3½ Uhr: Bibel=
ſtunde
. Abend 8½ Uhr: Evangeliſationsvortrag. Donnerstag,
abends 8½ Uhr: Bibelſtunde Jugendbundverſammlungen:
Sonntag, nachm 2½ Uhr: Bbelſtunde für Jünglnge. Um 4½ Uhr:
Bibelſtunde für Jungfrauen. Montag, abends 8½ Uhr:
Bibelbetrachtung für Jünglinge (ält. Abteilung). Dienstag, abends
8½ Uhr: Bibelbetrachtung, für Jünglinge (Jugendabt) Abends
8½ Uhr: Gebetsſtunde für Jungfrauen (Steinackerſtr 2, I.). Don=
nerstag
, abends 7¾ Uhr: Gebetsſtunde für Jünglinge.
Ehriſtlicher Verein junger Männer. Vereinslokal: Infanterie=
Kaſerne, Alexanderſtr 22 im Hof link?, Erdgeſchoß) Aeltere Ab=
teilung
: Dienstag, abends 8½ Uhr: Bibelbe prechſtunde Jugend=
abteilung
: Jeden reitag, abends 8½ Uhr: Bibelbeſerechſtunde.
Wartburgverein Darmſtadt. Vere nslokal emeindehaus der
Martinsgem einde, Eingang: Schuknechtſtr. 36. Fre tag, abends 9 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt. (Selbſländige evangel.=Iuth. Kirche.)
Am 16. Sonntag nach Trinitatis, den 11. Sept., um 10 Uhr im Feier=
abend
, Stiftſtraße 51: Gottesdienſt mit heil. Abendmahl. (Beichte
um 9½, Uhr.) Pfarrer Müller.
Ehriſtliche Berſammlung (Waldſtr. 18): Sonntag, den 11. Sept.,
vorm 11 Uhr: Sonntagsſchu e. Nachm. 4 Uhr: Verkü digung des
Wortes Gottes. Mittwoch, den 14. Sept, abends 8½ Uhr: Gebets=
ſtunde
. Freitag, den 16. Sept., abends 8½ Uhr: Bibelſtunde.
Evangeliſche Cemeinſchaft (Cliſabethenſtr. 44): Sonntag, den
11 Sept, vorm 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule
Abends 8 Uhr: Goitesdienſt. Donnelstag, den 15. Sept., abends
8 Uhr: Gebetsſtunde.
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtr. 40): Sonntag,
vorm. ½10 Uhr: Gebetsſtunde Um 11 Uhr: Sonntagsſchule
Nachm ½4 Uhr: Glaubensverſamm ung. Dienstag, abends.½9 Uhr:
Bibelſtunde. Freitag, abends ½9 Uhr: Gebetsſtunde.
Kirche Jeſu Ehriſti der Heil, der letzt, Tage ( Heidelberger=
ſtr
. 46, pt.): Verſammlungen: Sonntag, den 11. Sept, vorm. 10 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. Mittwoch 14. Sept.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Eintritt frei. Freunde willkommen.

Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17:
Sonntag, den 11. Sept, vormittags 9½ Uhr: Bibelſtunde. UIm
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Pred. Win=
hold
Mittwoch den 14 Sept abends 8½ Uhr: Gebetsſtunde.
Meihodiſtengemeinde Darmſtadt (Schleiermacherſtraße 26),
gegenüber dem Juſtizpalaſt: Jeden Sonntag, nachmittags ½3 Uhr:
Sonntagsſchule. Um ½4 Uhr: Gottesdienſt. K. Kunde, Prediger,
Katholiſche Gemeinden.
17. Sonntag nach Pfingſten, den 11. September 1921.
Kirchweihfeſt.
St. Ludwigskirche: Samstag, nachm. Uhr und abends 8 Uhr:
Eelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Um 6 Uhr: Erſte heil. Meſſe Um 7 Uhr: Heil. Meſſe mit
Predigt. Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. Um 9½ Uhr:
Hochamt mit Predigt. Um 11 Uhr: Letzte heil. Meſſe. Nachm.
3 Uhr: Feſtandacht.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Sonntag, vorm. 6½ Uhr;
Heil Meſſe. Um 6 Uhr: Aoſenkranzandacht.
Kapelle in der Waldſtraße: Sonnrag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe.
Kapelle in Griesheim: Sonntag, vorm. 9½ Uhr: Heil Meſſe
mit Predigt.
St. Eliſabethenkirche: Samstag, nachm. 4½ Uhr und apenos
8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte
Sonntag, vorm von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil. Beichté.
Um ½7 Uhr: Frühmeſſe Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Pr digt.
Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 2 Uhr: Andacht
und Segen; darauf Sodalität Freitag, abends 8 Uhr: Bittandacht,
Kapelle zu Arheilgen: Vorm. 10 Uhr: Hochamt und Predigt.
Et. Martinskapelle zu Veſſungen. Samstag, nachm. 4 Uhr und
abends 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Sonntag, vorm. um 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. Um
7 Uhr: Heil. Meſſe Um 9 Uhr: Amt mit redigt. Um 11 Uhr:
Kindergottesdienſt. Nachm. um ½3 Uhr: Mi ſionsandacht,
Kirche zu Eberſtadt: Samstag, nachm 4 und abends 7 Uhr:
Beichtgelegenheit.
onntag, vorm. 6 Uhr: Beichtgelegenheit. Um ¼7 Uhr: Aus=
teilung
der heil. Kommunion. Um ½7 Uhr: Frühmeſſe Um
¼10 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachmittags ½2 Uhr: Chriſten=
jehre
. Um 2 Uhr: Andacht. Werktags iſt der Gottesdienſt ¼7 Uhr.
Kapelle in Pfungſtaot: Sonntag, vorm. 7 Uhr: Beichtgelegen
heit Um ½8 Uhr: Hochamt und Predigt Nachm. ½2 Uhrz
Andacht.
Provinzial=Pflegeanſtalt bei Eberſtadt: Montag, vorm. 7 Uhr:
Heil. Meſſe und Predigt.

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[ ][  ]

Seite 14.

Darmſtädter Tagblatt, Samstag, den 10. September 1921.

Rummer 250.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 9. September.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in nicht einheitlicher Haltung. Man beobach=
tete
auf einigen Märkten beträchtliche Glattſtellungen. Am Markte der
Valutawerte ſetzten Goldmexikaner 14 Prozent höher ein, Hproz. Te=
huantepee
12 Prozent gebeſſert, während Baltimore 8 Prozent nach=
gaben
. Am Montanmarkt lagen Mannesmann ſchwächer, minus 55
Prozent, dagegen waren Rheinſtahl zu erhöhten Kurſen geſucht. Am
Markte für chemiſche Werte verloren Holzverkohlung 40 Prozent, wäh=
rend
Anilin 7 Prozent gebeſſert waren. Im freien Verkehr waren ver=
ſchiedene
Werte erheblich niedriger. So wurden Kraichgauer Maſchi=
nen
bis 202 umgeſetzt, am Schluß jedoch erholt auf 220. Deutſche
Petroleum büßten zirka 30 Prozent ein; auch Benz, Rhenania, Raſtatter
Waggon, Deutſche Laſtauto 1020 Prozent niedriger. Sehr lebhafte
Umſätze fanden in Induſtrie=Unternehmungs=Aktien ſtatt; nachdem die=
ſelben
mit 375 Prozent, alſo 20 Prozent höher, eröffneten, gaben ſie
jedoch im Laufe auf 360 wieder nach. Für, Rudolf=Karſtadt=Aktien
zeigte ſich zu erhöhten Kurſen lebhaftes Kaufintereſſe. Stark begehrt
waren auch Bankaktien, Dresdener Bank plus 37, Berliner Handels=
geſellſchaft
plus 33. Darmſtädter Bank erreichten einen Kurs von 250;
für Deutſche=Bank=Aktien kam mangels Angebots keine Notiz zuſtande.
Der Einheitsmarkt lag feſt. Höher lagen ſpeziell Chamotte Anng plus
zirka 150 Prozent, ſchließlich jedoch geſtrichen. Ferner wurden höher
taxiert Vereinigte Ultramarin 40 Prozent, Mainkraftwerke 30 Prozent,
Waſſel Porzellan 20 Prozent, Dornap 90 Prozent, Luxſche Induſtrie
49 Prozent, Volthom=Vorzugsaktien 49 Prozent. Elfäſſiſch=Badiſche Wolle
gewannen weitere 200 Prozent. Schwächer lagen Gummipeter, die
zirka 89 Prozent einbüßten. Auch Neckarſulmer, Lothringer Zement,
Aſchaffenburger Zelſtoff. Wayß u. Freytag, Karlsruher Maſchinen er=
heblich
niedriger. Der Deviſenmarkt zeigte eine ſtark ſchwankende Ten=
denz
. Der Dollar 97 4 96.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 9. Sept.

Gu
ie
Geld Briel Geld. Brief Geld Brief V
Geld. Brief Antw. Bruſſ. 729.20 730,8. 721.20 722.50 Norwegen. N276.2/ 1278.80 1263,70 12 72.30 Holland .. 066 30 93073. 10/3039.40/3045.60 Schweden . 03230 2937.10 2075.41/2079.60 London .. 357.60 358.40 376 90/ 357.10 Helſingfors A Paris .. 739.20 740.30 73220 733,80 New=Yor. 26.10- 96.30 B6 023,96 22½, Schweiz 1658.30/1681.701843.30/1646.70 Wien (altes Spanien 1268. 70 1270.30 1258. 70/1 261.30 D.=Oeſt. abg a10½, 1i0.141 9.95 1001 Italien .. 424.50 425.50 420.50 421.50 Budapeſt 122.22 22.23-I 21.97 22.03 Liſſab.=Op. Prag. .. . 117.27/ 117.47 Dänemark. u69s30 1096 6184 80 u680.30

ONB. Dollarkurs 101
Der Dollarkurs wurde am Don=

nerstag im Abendfreiverkehr mit 101 gehandelt. Damit hat die finan=

zielle Kataſtrophe nach außen hin ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht.
Der Dollar hat den kataſtrophalen Kurs vom Februar 1920 erreicht.
Nur iſt diesmal die Situation noch viel ungünſtiger, da die übrigen De=
viſen
viel höher gehandelt werden. So wurden am Mittwoch gehan=
delt
: Holland mit 32,20, Schweiz 17,25, London 3,76, Paris 7,70. Der
neue gewaltige Sturz hat ſeinen Grund darin, daß in Neu=York große
Zwangsexekutionen der Mark, die ſich in ſchwachen Händen befanden,
vorgenommen wurden. Deutſchland ſteht durch dieſen gewaltigen Mark=
ſturz
am Anfang einer neuen, gewaltigen Teuerungswelle.

Heſſiſche Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft (Heag).
* In dem Geſchäftsbericht der Geſellſchaft für das 9. Betriebsjahr
(1. April 1920 bis 31. März 1921) heißt es über die Geſchäftslage:
Das verfloſſene Geſchäftsjahr, das 9. ſeit Gründung der Geſell=
ſchaft
, hat für uns, ſoweit der Bahnbetrieb in Frage kommt, eine wei=
tere
Verſchlechterung gebracht. Ganz beſonders iſt dies bei
der Dampfbahn der Fall, wo die Betriebseinnahmen die Betriebs=
ausgaben
nicht einmal decken. Gegenwärtig wird daher in Erwägung
gezogen, ob überhaupt die Aufrechterhaltung des Dampfbahnbetriebes
noch möglich iſt. Die entſprechenden Verhandlungen mit den in Frage
kommenden Stellen ſind inzwiſchen eingeleitet. Bei der elektriſchen
Straßenbahn liegen die Verhältniſſe zwar nicht ſo ungünſtig, aber
auch hier können die Ausgaben durch die Einnahmen kaum gedeckt wer=
den
. Die Erhöhung des Tarifs hat zwar eine Steigerung der Ein=
nahmen
, wie ſie vorgeſehen war, gebracht, jedoch ſind die Mehrein=
nahmen
durch Mehrausgaben für Materialien und Löhne aufgebraucht
worden. Für das neue Jahr ſind die Ausſichten auch hier nicht günſtig,
zumal eine weitere Tariferhöhung praktiſchen Wert nicht haben dürfte,
weil die Erhöhung der Fahrpreiſe einen Rückgang der Frequenz zeitigen
dürſte. Der Kernpunkt liegt bei der Straßenbahn in der achtſtündigen
Arbeitszeit, der außerordentlich unwirtſchaftlich wirkt; nur durch eine
Verlängerung der Arbeitszeit kann Beſſerung geſchaffen werden. Es
iſt dies eine Frage, über die ſich ſämtliche Straßenbahnunternehmen
vollſtändig einig ſind.
Die elektriſchen Werke haben erfreulicherweiſe zufrie=
denſtellend
gearbeitet, ſo daß es uns möglich war, einen
Ueberſchuß zu erzielen, der uns in die Lage verſetzt, eine 6 prozen=
tige
Dividende auf das Aktienkapital in Vorſchlag zu bringen. Wenn
nicht unvorhergeſehene Verhältniſſe eintreten, dürfte hier auch das neue
Jahr nicht ungünſtig werden.
Wie aus der Bilanz erſichtlich, haben wir im verfloſſenen Jahre
das Gruppen=Gaswerk Ober=Noden infolge Vereinbarung mit den Ver=
tragsgemeinden
Ober=Roden, Nieder=Noden, Urberach und Eppertshau=
ſen
angekauft. Im verfloſſenen Geſchäftsjahr hat das Werk zufrieden=
ſtellend
gearbeitet, ſo daß außer den erforderlichen Rücklagen auch noch
Ueberſchuß verbleibt. Auch für das kommende Jahr ſind die Verhält=

niſſe für dieſes Werk nicht als ungünſtig zu bezeichnen und wird
Nentabilität geſichert ſein.
Eine Aenderung des Aktienkapitals iſt im verfloſſenen Geſchäftsrch
nicht erfolgt, dasſelbe beträgt nach wie vor 4 000 000 Mk. Der Bee
der bisher ausgegebenen Schuldverſchreibungen in Höhe von 11 Min
nen wurde bis auf einen geringen Prozentſatz für Neubauten au
braucht. Infolge der bedeutenden Erweiterungen, die für die näc
Zeit in unſerem Ueberlandnetz und in unſeren Elektrizitätswerken
forderlich ſind, werden demnächſt größere Anforderungen an uns
ſtellt und haben wir hierfür bereits ein weiteres Darlehen in Höhe
10 Millionen, welches unter Anleihen in der Bilanz mit ausgewie
iſt, aufgenommen.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung weiſt aus an
neuerungsrücklagen für die Bahnen 1 094 724,96 Mk., Erneuerur
rücklagen für die Elekt izitätswerke 2 293 061,84 Mk., Erneuerungsr=
lagen
für das Gaswerk Ober=Roden 39 929 72 Mk. Disagio 144 654
Mark, Zinsſcheinſteuer 12 000 Mk., Anleihezinſen 503 200,75 D

Neingewinn 298 602,70 Mk., der wie folgt verwendet werden ſ.
5 Prozent für geſetzliche Rücklagen 12 108,67 Mk., 4 Prozent Akt;
Gewinnanteil 160 000 Mk., 6 Prozent Vergütung an den Aufſichtsag
4203,88 Mk., zur Verfügung der Generalverſammlung 122 290,15 S

Die Verwendung des zur Verfügung der Generalverſammlung ſtekn
den Betrages von 122 290,15 Mk. wird wie folgt vorgeſchlagen: 2 P
zent weiterer Aktien=Gewinnanteil 80 000 Mk., Vortrag auf neue No
nung 42 290,15 Mk., zuſammen 122 290,15 Mk. Die Generalverſarn
lung der Geſellſchaft findet am 30. September im Stadthaus zu Dan
ſtadt ſtatt.

* Aus der ſüddeutſchen Bankwelt. Das Bankh
Stahlſchmidt u. Co. in Bonn hat ſich bei dem Bankhaus Stürmer u.
in Wolfach i. B. kommanditariſch beteiligt.

* Die kommende Kohlenpreiserhöhung. Die Biu

gliederverſammlung des Rheiniſch=weſtfäliſchen Kohlenſyndikates beſch!
dem Reichskohlenverband eine Erhöhung der Kohlenpreiſe um 21 Mu
pro Tonne Fettkohle, ohne Kohlen= und Umſatzſteuer, ab 1. SeptemWiten
vorzuſchlagen, entſprechend den von dieſem Termin ab eintretenden Loy
und Gehaltserhöhungen, über die gegenwärtig verhandelt wird.

* Weiteres Anziehen der Häutepreiſe. Bei der De
ſteigerung der norddeutſchen Häuteverwertungsgeſellſchaft machte
wiederum ein weiteres Steigen der Preiſe bemerkbar. Die Pri
für Großviehhäute zeigten gegenüber den Preiſen auf der am 3. Aug
abgehaltenen Auktion Steigerungen von 10 bis 15 Prozent. Für
zelne Sorten von Roßhäuten betrug die Preisſteigerung ſogar Ü
20 Prozent.

Frankfurter Kursbericht 9. Sept. 1921.

jeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).

Staatspapiere.

5% Reichsanleihe.
4%.
3½%
825
.
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
4½% VI.1X.
Sparprämienanleihe . . ..
4% Preuß. Konſols.. . ..
3½%0
.....
3%

495 Bad. Anl. unk. 193*
3½% v. 1907..
4% Bayern Anl. . . . . . ."
3½%0
...
420 Heſſen unk. 1924.. ..
3½
330 ...
4% Württemberger . .. ..

Ansländiſche.

. 9.

77,50
77,60
6.
75,50
86,

9. 9.

79,50
66.50
56,25

71.
58,50
66,50

51,50
70,75

5% Bulgar, Tabak 1902.
1¾% Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsreute
1913, ab 1918........"
4½% Oeſt. Schatzanw=
ſtfr
. v. 1914.... .. ....
4% Oeſt. Goldrente. . . . .
49 einheitl. Ren e.
425 Rum. amn. Rente v. 03
4½% Goldrente v. 13
49
am. kone.
48
v. 05
4% Türk, Admin. v. 1903
42
(Bagdad! Ser. I
50
1I
v. 1911,Zollanl.
4½% Ung. Staatér. v. 14
420
Goldrente. ..
Staatsr. v. 10
4%0
Krovenrente.
4¾

22,

27.
56,50

127.
100,

51,75
24,
21.

77,50
75,50
65,25
76,50
86.
70.
79.,30

7. 9.
Mfeafſie.
5% Mexik. amort. innere 590,
konſ. äuß. v. 99 / 1008.
4%0 Mexik, Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner..
4½% Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..

66. Oblig. v. Transportanſt.
56. 4% Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
E6. 3% Ceſt. Staatsb. 1.b. 8. Ei.
3% Oeſt. Staatsb. Erg. Nesz
v. 1383.
89. 42
4½%0 Anatolier I......"
67. 13% Salon. Conſt. Jonction
380 Salonique Monaſtir.
50,50 5% Tehuantepee ..... ..
70,30 4½%0

Deutſche Städte.
40 Darmſt. v. 1919b.1925
3½20 Darmſtadt v. 1905.
490 Frankfurt v. 1913...
v. 1903...
425 Mainz. v. 1919b. 1926

Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920
4%0 Frkf H.Krd.=Ver. 1921
175, 4%0 Mein. Eyp. Bank 1922
1922
490 Pfälz.
19-3
151. /4%0 Rhein
verl.
49 Südd Bk. Münch. 1306
4% beiſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½%0 Heſſ. Ldhy. Bk. Pfdbr.
42 Heſſ. Ldlyp. Kom. Obl.

51,50
21.50

Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank..

45,
64

125,

620.
500,

95,50

92,50
82.
85,50
88,
98,50

520,
1018,

620.
390,

Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank ........
Drr. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
Dresdner Bank..
Metallbank ..
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt, Kreditanſtalt . .
Rhein. Kred.=Bank. .. ..

63,50

99.
96,10
82,50
20,50

Bergwerks=Aktien.
Bochumer ...
...
Buderus ..........
133. Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw.. . .
Harpener Bergb..
633, Eſchweiler Bergw....
527, Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregeln
Laurahitte ..
Lothringer Hütte.
Mannesmann Röhren.
95. Bhönik.. ......
Oberſchleſ. Eiſen CCaro).
Oberbedarf...."
Rhein. Stahlw.
Niebeck Montan..
92,50
82. Aktien v. Transportanſtalt.
86, Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
88,50 Nordd. Lloyd..........
98,50 Südd. E.=B.=Geſ..... . . .
93, Schantung C.=B...... ..
Baltimore . .
99, Kanada ...
...
36, 10 Lombarden ............
82,50 Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
92.
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg..
300, Badiſche Anilin ........
250, D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

7. 9.

180.

284,

243,
490,

51.

630,
682,

500,
750,
494,
598,
930,
813,

498,75
855,
682,

170.

192, 199,75

Rz10,

Fa.
450,

51,50

690,
800,
606.
680,75

500,
700,
510.
598,

424,
510.
925,
712,

256,
244.

550,
561,
895,

544,
860.

DDNfSe-Ae Farf 7. 9 9. 9 Griesheim Elektron. 509,75 507. Höchſter Farbwerke. 515. Holzverkohlung ..... 740. 709. Werke Abert (Chem.).. 1050, 1050, Elberfelder. .... Allg. Elektr.=Geſ..... . . . 485. 485. Bergmann=Werke. . . .. . . 480, 460, Felten & Guilleaume . . . 595, 650, Lahmeher ..
.... 379, Licht & Kraft.. . . . . . . . . 369, 360, Rhein. Elektr. Werke. . .. 380, Schuckert . . . . . . . . . . . . .. 483, 445, Siemens & Halske ..... 549, 549, Feinmechanik (Jetter) ... 820, Gelſenkirchen Gußſtahl.. 700, Gummi=Berlin=Frankfurt 568, Gummipeter. . . . . . . . . . 739. 650. Heddernheimer Kupfer.. 549, 539. Lederwerke Spicharz. . . . 526, 540. Lüdenſcheid Metall ..... 250, 955, Adlerwerke Kleher..... 450, 440, Badenia (Weinheim). . . . Breue & Co. Vorzüge.. 459,50 DainlerMotoren. . ... .. 396,76 Eßlinger Maſchinen. . . .. 618, 6is, Gasmotoren Deutz...... Karlsruher Maſchinen. .. 698, 643, 9 Lux’ſche Induſtrie ...... 451, 500, Vogtländiſche Maſchinen. 609, Oelfabrik Ver. Dt. ..... 500, 518. Zellſtoff Waldhof. . ... .. 600, 500, Zuckerfabr. Waghäuſel .. 555. 549,50 Frankenthal. 579, 577,50 Offſtein. . . . . Darmſtädter Werte. Maiite Angeb. Dampfkeſſel Rodberg 580, 600, Gebrüder Roeder.. 420. 430, Gebrüder Lutz.. 520, 530, Helvetia Konſervenfabrik. 475. 480, Motorenfabrik Darmſtadt 205, 310, Venuleth & Ellenberger. 440, 450,

Der Wert der Mark im Ausland.

* Für 100 Mark wurden gezahlt
9. September in Zürich 6,07½
dem Kriege 125,40) Franken,
Amſterdam 3,29 (59,20) Gulden,
Kopenhagen 6,10 (88,80) Kronen,
Stockholm 4,85 (88,80) Kronen
Wien 1317 (117,80) Kronen, in Prihr

84½ (117,80) Kronen, in London 5
(97,80) Schilling, in Neu=York 104
(23,80) Dollar, in Paris 1334 (25M
Franken.
Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 9. Sept. Produſ
tenbörſe. Der Rückſchlag am Dol

ſenmarkt war für den Produktenu
kehr ohne ſonderlichen Einfluß,
neue Angebote von auswärts ziemii
zurückhaltend waren. Weizen war
September und Oktober zu erhöriclehiel
Preiſen gefragt, und auch Hafer lag
ſpärlichen Offerten feſt. Für Rogpltſchiüt
zeigt namentlich der Weſten Intereſſe üſly ein
ſpätere Lieferung. Für. Winterge
waren geſtern noch große Mengen
kauft worden und heute beſtand, wei
Abgabeneigung. Nachdem ſich geſt:Dere
Nachmittag in Mais noch ein recht z9
fangreiches Geſchäft entwickelt had
waren heute bei weiter leicht erhök/

Preiſen die Umſätze ruhiger. Für Ri
eigte ſich beſonders ſeitens nordifh

und mitteldeutſcher Mühlen. Nachfregl
In den übrigen Artikeln iſt die Pr4
lund Geſchäftslage unverändert geblieb

* Südafrikaniſche Wol
ffür Deutſchland. Durch die
günſtige Finanzlage Deutſchlands kon
Deutſchland nicht die gleiche Menge f1
afrikaniſcher Wolle erwerben, wie
den Friedenszeiten und muß ſich
56000 Ballen begnügen. Eine Beſſ

rung kann nur erfolgen, wenn die ſ1

afrikaniſche Regierung an
gung der finanziellen
mithilft.

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