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Nummer 242
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt,
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Freitag, den 2. September 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Was geſchieht in Genf?
Der franzöſiſche Einfluß.
lichkeit ſollte über dem Tod Erzbergers und den innerpolitiſchen
Auseinanderſetzungen doch nicht die oberſchleſiſche Frage Die polniſche Delegation entfaltet hinter den Kuliſſen eine rege
vergeſſen. Denn ſchon iſt in der erſten Sitzung des Völkerbundes
eine überaus wichtige Entſcheidung gefallen, nämlich der
Be=
ſchluß, daß der Völkerbundrat die Behandlung der ihm
vorgeleg=
ten Aufgabe überhaupt übernimmt. Er hätte ſie ja auch
ablehnen können. Gründe dafür ließen ſich ja immer finden.
Mehr noch, die Mitglieder des Völkerbundrats haben ſich der
grundlegenden Meinung des Präſidenten Iſhij angeſchloſſen, rungsbeſtimmungen zu den Verordnungen des
Reichs=
daß die Aufgabe nicht darin beſtehe, den Schiedsrichter zwiſchen präſidenten über die Zeitungs= und
Verſammlungs=
zwei Konfliktmächten (England und Frankreich) zu ſpielen, ſon= verbote veröffentlicht. Es geht daraus hervor, daß für die
dern eine ſelbſtändige und unabhängige Entſcheidung zu trefſen.
Dieſer überraſchende Entſchluß eröffnet neue Ausſichten, deren despolizeibehörden zuſtändig ſind. Binnen 24 Stunden hat eine
Wirren, noch nicht recht bewußt zu werden ſcheint. Wenn der
Völkerbundrat ſich ein eigenes, auf ſelbſtbeſchaffte Grundlagen, an den Reichsminiſter des Innern zu richten.
geſtütztes Urteil bilden will, muß er ſich an andere als die
ſtrei=
tenden Parteien, oder doch an alle intereſſierten Mächte wen= das geſtern gegen ſie verhängt worden iſt, Beſchwerde beim
den. Tatſächlich iſt bereits der Plan aufgetaucht, eine aus
Neu=
tralen zuſammengeſetzte Kommiſſion von Wirtſchafts= und darauf, daß die Verfügung gegen die Deutſche Zeitung nicht
Rechtsſachverſtändigen aufzuſtellen und von dieſer wieder eine Kwegen einer beſtimmten Veröffentlichung des genannten Blattes
Abordnung nach Oberſchleſien zum Studium der Frage an Ort
und Stelle zu ſenden.
Damit wäre alſo die Entſcheidung an eine neue Inſtanz gelegt werden könne.
überwieſen, die Verantwortung wiederum abgewälzt und die
ganze brennende Sache abermals verſchleppt. Die Herren des
internationalen Götterſitzes haben weniger in der „offiziellen
Setzung, als vielmehr in privaten Beſprechungen heftig, über genannten Blätter. Nach Anſicht des Reichsjuſtizminiſteriums iſt
dieſe Frage geſtritten, und man iſt ſich jetzt offenbar, darüber
einig geworden, daß der Gedanke der Bildung eines neuen
Gremiums „abwegig” ſei. Denn viele Köche verderben, den
Brei. Aber etwas anderes iſt noch ganz unausgeſprochen, und
das iſt die Frage, ob man denn nicht die hauptſächlich und
wirk=
lich intereſſierten Staaten Deutſchland und Polen
hinzu=
ziehen ſoll oder vielmehr muß. Die Juriſten, auch die
völker=
rechtlichen, ſuchen in einem ſolchen Fall ſtets den —
Präzedenz=
fall. Wann ſind intereſſierte Staaten zugezogen worden?
Ant=
zport: Im Wilnaer Falle und bezüglich der Aalandsinſeln. Zu
den Verhandlungen über die Angelegenheit von Wilna (bei der
der Völkerbund keine beneidenswerte Rolle ſpielte) waren die
Regierungen von Polen und Litauen vertreten. An den
Ver=
handlungen über die Aalandsinſeln beteiligten ſich bisher
Finn=
land und Schweden, ja, zu der nächſten Aalandskonferenz hat obachter in München am Mittwoch erſchienen.
der Generalſekretär des Völkerbundes bekanntlich auch
Deutſch=
land eingeladen, und Dr. Roſen hat die Einladung
angenom=
men. Warum ſollen Deutſchland und Polen nicht Vertreter zur
Verhandlung über die oberſchleſiſche Frage ſchicken? Hier hat nun
ein ſcharfer und ſtörender Widerſtand eingeſetzt, und man
ver=
rät wohl kein Geheimnis, wenn man darauf hinweiſt, daß er
von franzöſiſcher Seite kommt. Die franzöſiſche Diplomatie
wehrt ſich mit Händen und Füßen gegen eine Vorladung
der=
jenigen Staaten, die das oberſchleſiſche Schickſal doch in erſter
Linie angeht, und zwar wird der Einwand geltend gemacht, daß
weder Polen noch Deutſchland die Entſcheidung des Völkerbundes
angerufen hätten, ſondern einzig und allein der Oberſte Rak.
Auch ſonſt iſt der franzöſiſche Einfluß mächtig am
Werke, um dem Völkerbundrat die Arbeit ſauer zu machen. Man
ſcheut vor verſteckten Drohungen nicht zurück. Wenn der
Völker=
bundrat, ſo wird angedeutet, keine befriedigende Entſcheidung
treffe, müßten die „großen Nationen” ſich zurückziehen, und dann
ſei es aus mit dem Anſehen des Völkerbundes für alle Zeiten.
Der Völkerbundrat dürfe nicht vergeſſen, daß gar kein
deutſch=
polniſcher Konflikt vorliege, ſondern daß der Oberſte Rat von
Genf nicht viel mehr als einen „guten Rat” erwarte, um dann
von ſich aus eine Beſtimmung des Verſailler Vertrages
anzu=
wenden. Es iſt recht unerfreulich, zu beobachten, wie das
Havas=
bureau wieder ſowohl von Paris wie von London aus die Lage
beherrſcht, und man möchte der deutſchen Regierung dringend
raten, ihre Aufmerkſamkeit nicht durch ihre inneren
parteipoli=
tiſchen Sorgen von dem ablenken zu laſſen, was jetzt in Genf
geſchieht.
— Berlin, 1. Sept. Der Deutſchen Allgemeinen Zeitung
wird aus Baſel gemeldet: Der Korreſpondent des Corriere della
Sera beim Völkerbund teilt mit: Die beim Vizeſekretär des
Völ=
kerbundes Mounet, heute abgehaltene Sitzung der Mitglieder
des Völkerbundrates hat ſich zu einer geheimen Sitzung
über die oberſchleſiſche Frage geſtaltet. Nach einem
dreiſtündigen Meinungsaustauſch verpflichteten ſich die
Teilneh=
mer ehrenwörtlich, ſtrengſtes Stillſchweigen über die
Zuſammen=
kunft zu beivahren. In dieſer geheimen Sitzung wurde
haupt=
ſächlich das Verfahren beſprochen, nach dem der Rat am
Don=
nerstag die öffentliche Sitzung über Oberſchleſien abhalten ſoll.
Es ſoll nicht eine neue Unterſuchung über Oberſchleſien, ſondern
ein Kompromiß auf Grund der vorhandenen Unterlagen
ange=
ſtrebt werden. Die Notwendigkeit eines ſalomoniſchen Urteils
ſcheint unvermeidlich.
Die Berichterſtattung über die oberſchleſiſche Frage
ſoll Mitgliedern derjenigen Staaten anvertraut werden, die dem
Oberſten Nat nicht angehören, damit die Berichterſtatter durch
die früheren Verhandlungen nicht voreingenommen ſind. Die Be=
Eichterſtatter der Kommiſſion würden ſomit ſein; Hymans für
Belgien, de Cunha für Braſilien, Koo für China und Quinones
de Leon für Spanien. Die Deutſche Allgemeine Zeitung ſchreibt
dazu: Die Nachrichten aus Genf über die Urteilsbildung des
Völkerbundrates über Oberſchleſien weiſen heute
bedauerlicher=
peiſe auf die Möglichkeit eines Kompromiſſes hin. Die
Aufgabe, die der Nat übernommen hat, lautet jedoch ganz
an=
ders. Er ſollte ſich auf Grund des Aktenmaterials ein Urteil
bil=
den, das von den bisher vom Oberſten Rat gepflogenen
Ver=
handlungen gänzlich unabhängig ſei. Was dort jetzt in Genf zu
geſchehen ſcheint, ſind Ausgleichsverhandlungen. Nachgeben hier,
Entgegenkommen dort, eine Fortſetzung des Oberſten Rates von
Paris mit anderen Perſonen. Wir müſſen dringned hoffen, daß
die Methode ſachlicher Prüfung in der nächſten Sitzung
aufge=
nommen wird.
Nach Nachrichten aus Genf haben unter den Mitgliedern
des Völkerbundes Beſprechungen in der oberſchleſiſchen Frage
ſtattgeſunden. Am Nachmittag des 31. Auguſt fand eine
Unter=
redung zwiſchen Balfour und Bourgeois ſtatt. Es heißt, es ſei
eine Löſung in der oberſchleſiſchen Frage gefunden wor=
den. Angeblich ſoll der Völkerbundrat für eine eigene
Grenz=
linie eintreten. Deutſchland kann von einem Kompromiß
ſchwer=
lich viel Gutes erwarten. Von franzöſiſcher Seite wird immer
A* Aus Genf, 31. Auguſt, abends: Die deutſche Oeffent= wieder die Drohung laut, Frankreich werde aus dem
Völker=
bunde austreten, wenn gegen ſeinen Willen entſchieden würde.
Tätigkeit.
Die Verordnung gegen den Umſturz.
Die Verbote.
* Das Reichsminiſterium des Innern hat die Ausfüh=
Verbote außer dem Reichsminiſter des Innern auch die
Lan=
man ſich in Deutſchland, offenbar betäubt durch die inneren ſchriftliche Begründung zu erfolgen. Von jedem Verbote iſt dem
Reichsminiſterium ſofort Anzeige zu machen. Beſchwerden ſind
Die Deutſche Zeitung hat gegen das 14tägige Verbot,
Reichsminiſter des Innern eingelegt. Der Verlag beruft ſich
in den Ausgaben vom 30. Auguſt ergangen iſt, und beſtreitet, daß
der Verordnung des Reichspräſidenten rückwirkende Kraft bei=
Zu dem Verbot wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß
dieſes Verbot nicht wegen Veröffentlichungen vorgenommen
wurde, ſondern wegen der unzweifelhaft hetzeriſchen Tendenz der
damit der Tatbeſtand des 8 1 der Verordnung gegeben. Die
Reichsregierung iſt entſchloſſen, bei anderen Blättern ähnlicher
Geſinnung in jedem einzelnen Falle bei etwaigen neuen
Veröf=
fentlichungen aufhetzenden Inhalts in gleicher Weiſe vorzugehen.
Dieſer Tatheſtand iſt der Schriftleitung der Deutſchen Zeitung
durch ein im Lokalanzeiger veröffentlichtes telephoniſches
Ge=
ſpräch mit dem Preſſechef der Reichskanzlei beſtätigt worden,
worin der Preſſechef ausdrücklich erklärte, es handele ſich nicht
um einen beſonderen Aufſatz in der letzten Nummer der
Deut=
ſchen Zeitung, ſondern um die Tendenz der Deutſchen Zeitung
im allgemeinen.
Wie die Blätter aus München melden, ſind trotz des
Ver=
botes durch das Reichsminiſterium des Innern ſowohl der
Miesbacher Anzeiger in Miesbach, als auch der Völkiſche Be=
Die vom Bund der Aufrechten für den 1. September
an=
geſagte Tannenbergfeier in Breslau wurde vom
Poli=
zeipräſidenten verboten.
Einſpruch Bayerns gegen die Reichsverfügungen.
* Wie die Blätter aus München melden, beſchäftigte ſich der
bayeriſche Miniſterrat, der geſtern 6½ Stunden tagte,
mit den Maßnahmen zur Aufrechterhaltung von Ruhe und
Sicherheit, ſowie den jüngſten Erlaſſen der Reichsregierung, vor
allem den Zeitungsverboten und dem Verbot des
Uniform=
tragens. Der Miniſterrat ſoll beſchloſſen haben, gegen dieſe
Verbote bei der Reichsregierung nachdrücklichſt Einſpruch zu
erheben, und zwar ſowohl gegen die Form der Erlaſſe als
auch gegen ihren ſachlichen Inhalt.
ONB. München, 31. Aug. Die nichtſozialiſtiſche Preſſe
Münchens beſchäftigt ſich weiterhin, teils in erregten
Stel=
lungnahmen, mit der Verordnung des
Reichspräſi=
denten. Faſt übereinſtimmend wird insbeſondere dagegen
Stellung genommen, daß der Vollzug der Zeitungs= und
Verſammlungsverbote unter Uebergehen der zuſtändigen
baye=
riſchen Stellen offenbar vom Reichsminiſter des Innern in
An=
ſpruch genommen werde. Die rechtsgerichtete Müchener
Zei=
tung ſpricht von Berliner Regierungsverſuchen in Bayern, für
die die verabſcheuungswürdige Mordtat an Erzberger nur zum
Vorwand genommen werde. Das gleiche Blatt teilt mit, daß der
antiſemitiſche Völkiſche Beobachter in München telegraphiſch von
Berlin aus verboten worden iſt, und da ein ſolches Telegramm
jeder ſchicken könne, beabſichtige das Blatt, daraus keine
Konſe=
quenzen zu ziehen. Der Miesbacher Anzeiger, der nach Berliner
Meldungen ebenfalls verboten war, fand heute in München
außerordentlich ſtarken Abſatz im Straßenverkauf. Er ergeht ſich
unter der Ueberſchrift „Volksführer — Volksverführer” in
ſchar=
fen Angriffen gegen die Reichsregierung und den Reichskanzler.
Die Bayeriſche Volkspartei=Korreſpondenz, das
Münchener amtliche Organ der Bayeriſchen Volkspartei, ſpricht
von einem umgekehrten Sozialiſtengeſetz, durch das rückſichtslos
gegen den föderativen Grundgedanken der Reichsverfaſſung
ver=
ſtoßen werde. Die baheriſche Regierung werde wohl ihr
Be=
fremden über dieſes Vorgehen zum Ausdruck geben. Die
München=Augsburger Abendzeitung weiſt nach,
daß die Ausſchaltung der Richter und die Einſchaltung des
Reichsminiſters des Innern als einzige Vollzugsbehörde eine
direkte Verletzung der Weimarer Verfaſſung dem Geiſte und
Sinne nach iſt. Der Aufſatz verlangt von der bayeriſchen
Re=
gierung, daß ſie alle Schritte unternimmt, um die Hoheitsrechte
des bayeriſchen Staates und das Anſehen ſeiner Richter
entſchloſ=
ſen zu wahren. Das bayeriſche Volk weiß ihr nur Dank, wenn
ſie tut, was ihre Pflicht und gerecht iſt. Für Berlin gilt: Hand
weg von Bahern! Der Bayeriſche Kurier fordert
eben=
falls, daß die bayeriſche Regierung der Reichsregierung
min=
deſtens ihr Befremden darüber ausdrücken müſſe, daß ohne
Be=
fragen ein ſo tief einſchneidender Eingriff in das gliedſtaatliche
Einzelleben und die gliedſtaatliche Selbſtändigkeit gemacht
wor=
den iſt. Die Münchener Neueſten Nachrichten ſtellen
feſt, daß die Verordnung ein Eingriff in die Preſſefreiheit ohne
richterliche Anordnung bedeutet, und weiter, daß dieſelbe
ſozia=
liſtiſche Preſſe, die über den Ausnahmezuſtand in Bahern wahre
Orgien von Beſchimpfungen ſich leiſtet, die
Ausnahmeverord=
nung der Reichsregierung mit Jubel begrüßt.
In der ſozialiſtiſchen Münchener Morgenpoſt wird
die Regelung als Zeichen einer endlich gewonnenen Erkenntnis
freudig begrüßt. Das Blatt bezweifelt aber, daß manche
mon=
archiſtiſch geſinnten Landesbehörden und Staatsanwälte,
ins=
beſondere in Bayern, wirklich die Republik ſchützen würden. Die
Reichsregierung muß Macht erlangen, wenn die Verordnung
wirkſam werden ſoll. In dem Geiſt muß die Republik
mäch=
tig werden.
Die Kundgebungen.
* Außer in Berlin fanden, gleichwie in Darmſtadt, im Reiche
überall Demonſtrationen anläßlich des Todes Erzbergers
ſtatt. Zu Zwiſchenfällen iſt es nach den bis jetzt vorliegenden
Meldungen nicht gekommen. Kundgebungen erfolgten in
Braunſchweig, Hamburg, Halberſtadt, Hannover, Eſſen, Breslau,
Fürſtenwalde, München, Osnabrück, Leipzig, Magdeburg,
Schwe=
rin, Frankfurt a. M., Karlsruhe, Mannheim uſw. Charalteriſtiſch
iſt, daß in Chemnitz Sozialiſten und Kommuniſten für die
Frei=
laſſung des bekannten Banditen Hölz demonſtrierten.
Der Reichskanzler über die innerpolitiſche Lage.
Stuttgart, 1. Sept. (Wolff.) Der Reichskanzler
empfing auf der Fahrt von Stuttgart nach Biberach einen
Ver=
treter der württembergiſchen Zentrumskorreſpondenz und
er=
klärte auf deſſen Frage, welche politiſchen Folgen die
Ermordung Erzbergers vorausſichtlich noch auslöſen
werde, unter anderem: Wenn man die Wirkungen richtig
ab=
ſchätzen wolle, müſſe man ſich die in den letztzten Wochen
ſtei=
gende Erregung des arbeitenden Volkes wegen der ſinnloſen
Angriffe von rechts gegen die Republik und ſtaatliche Autorität
vor Augen halten. Uebertriebene Kundgebungen chauviniſtiſcher
Kreiſe hatten außen= und innenpolitiſch Unheil angerichtet. Im
Augenblick, wo wir außenpolitiſch das demokratiſche
Selbſt=
beſtimmungsrecht forderten, kompromittiere man die Politik des
Reiches. Man müßte geradezu meinen, gewiſſe Kreiſe hätten
Freude daran, unſere Außenpolitik in eine neue Atmoſphäre des
Haſſes und Argwohns zu ſtürzen. In dieſe Atmoſphäre hinein
komme die Nachricht vom Morde Erzbergers, die das ganze Volk
in Bewegung brachte. Die ungeheuere Erregung des
demokra=
tiſchen arbeitenden Volkes könnte ſchlimme Wirkungen auslöſen.
Es ſei zu wenig geſagt, wenn er bemerke, das Reich ſei in
Ge=
fahr. Nein, der Staat und ſeine Ordnung ſelbſt könnten durch
die Politik von rechts, die den Maſſendruck von links auslöſe,
in Gefahr gebracht werden. Er erinnere daran, daß vorgeſtern
die Mehrheitsſozialiſten und Unabhängigen gemeinſam bei ihm
vorſtellig geworden ſeien, um auf die dem Reich und der
demo=
kratiſchen Republik drohende Gefahr aufmerkſam zu machen. Der
Mord an Erzberger führte die ſozialiſtiſchen Parteien einander
näher. Vielleicht ſei dies gewiſſen Elementen recht willkommen,
weil man glaube, damit die bürgerlichen Elemente nach rechts
zu ziehen. Das ſei aber ein gewaltiger Irrtum. Er ſah in
Frankfurt, wie das chriſtlich denkende Volk der Arbeit ſich dem
Mord gegenüber einſtelle. Man ſolle ſich zur rechten Zeit
dar=
über klar ſein, wie der Verſuch, die Republik in Not zu ſtürzen,
von der geſamten deutſchen Arbeiterwelt beantwortet werde. Die
Reichsregierung erfülle in den Maßnahmen des geſtrigen Tages
nur ihre Pflicht, indem ſie größeren Gefahren vorzubeugen ſuche.
Oberſchleſien.
Beuthem, 1. Sept. (Wolff.) Der
Belagerungszu=
ſtand in Großſtrehlitz ſowie Stadt= und Landkreis Gleiwitz iſt
aufgehoben worden.
London, 1. Sept. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet, das
zweite Bataillon, der Royal Inniskilling Füfiliere, fuhr
geſtern von Portland nach Oberſchleſien ab.
London, 1. Sept. (Wolff.) General Smuts hielt bei
ſeiner Ankunft in Kapſtadt eine Rede über die Reichskonferenz,
worin er erklärte, die LageimOberſchleſien ſei ſo wichtig,
daß der unmittelbare Frieden der Welt ebenſo eng mit dieſer
Frage zuſammenhänge, wie im Jahre 1914 mit der belgiſchen.
Die Dominions hätten England bis zum Aeußerſten den Rücken
geſtärkt, um zu verhindem, daß die oberſchleſiſche Frage
Frank=
reich und Deutſchland in anen neuen Krieg hineinziehe. Jetzt
weiß es Europa, daß es nicht nur mit Großbritannien, ſondern
mit dem britiſchen Reiche zu tun habe. (Großer Beifall.) Die
Dominions unterſtützten den Völkerbund; ſie wollten vom
Mili=
tarismus nichts wiſſen. Smuts ſagte, er hoffe, daß der
Völker=
bund in der Löſung dieſer äußerſt ſchwierigen Frage Erfolg habe,
Aus dem beſetzten Gebiet.
Eine geheimnisvolle Verhaftung.
GRZ. Frankfurt a. M., 31. Aug. Wie erſt jetzt bekannt
wird, wurde am 23. Auguſüt d. J. in einem Ort der Umgebung
von Mainz ein Mann durch franzöſiſche Gendarmerie unter
Ver=
meidung jedem Aufſehens verhaftet. Der Verhaftete nannte
ſich Max Berg. Den anweſenden Zeugen wurde durch das
franzöſiſche Komando u. a. verboten, die Feſtnahme irgendwie
bekannt u geben. Durch dieſe Anordnung wurde die Verhaftung
tatſächlich verſchwiegen. Durrch einem ganz eigenartigen Zufall
iſt nun Licht in dieſe geheimnisvolle Affäre gekommen. Es hat
ſich nämlich herausgeſtellt, daß der Verhaftete nicht Max Berg,
ſondern Max Röber heißt. Röber war ſeiner Zeit an dem
Dor=
tenſchen Zeitungsunternehmen, Der Rheinländer, beteiligt. Er
verfocht darin nach Anweiſung von Dr. Dorten die bekamnten
ſeparatiſtiſchen Ideen. Das Geſchäftsgebaren Röbers in dem
Unternehmen iſt Herrn Dorten derart koftſpielig geworden, daß
er ſich veranlaßt ſah, dem Rheinländer eingehen zu laſſen. Die
geheimnisvolle Art der Verhaftung und der Verſuch der
Geheim=
haltung läßt die Möglichkeit zu, daß Dr. Dorten der franzöſiſchen
Militärbehörde klar zu machen verſtanden hat, daß es gefährlich
ſei, Röber weiter auf freiem Fuße zu laſſen. Jedenfalls iſt bis
heute noch nicht bekannt geworden, welche Gründe zu der
Ver=
haftung geführt haben.
Der Kampf gegen die Sportvereine im beſetzten Gebiet.
— Ludwigshafen, 31. Apg. Der Oberdelegierte in der
bayeriſchen Pfalz, General Demetz, führt einen rückſichtsloſen
Kampf gegen die Sport= und Turnvereine, denen er jegliche
Ver=
anſtaltung unterſagt, um angeblich militäriſchen Uebungen
vor=
zubeugen. U. a. hat dieſer General den pfälziſchen Schulen das
kommandomäßige Turnen und jegliche Art von Stabübungen
verboten. Dasſelbe Schickſal traf ein geplantes Gauturnfeſt in
Altrup am Rhein, zu dem mehrere Vereine aus dem unbeſetzten
Gebiet ihr Erſcheinen zugeſagt hatten. Ferner ein Staffellauf
der Orgelbomer Kirmes in Boppard am Rhein, das dem
zu=
ſtändigen Kreisdelegierten als eine Art militäriſche Uebung
ge=
fährlich erſchienen war. Der Feldzug der Beſatzungsbehörde gilt
aber auch vor allem Dingem dem Trommlerchor bei turneriſchem
Aufmärſchen. Die Angſt vor einer Militärmuſik hat zu einem
ausdrücklichen Verbot der Verwendung von Trommlern und
Pfeifern geführt. In Handhabung dieſer Maßnahme iſt es
ſo=
gar ſchon ſoweit gekommen, daß der Kreisdelegierte in Zell an
der Moſel einem Kinde eine Kindertrommel fortgenommen hat
und dem Vater des Kindes unter Hinzuziehung des Landrates
Seite 2.
Mummer 242.
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. September 1931.
energiſche Vorſtellungen wegen der militäriſchen Erziehung ſeines
Sprößlings machte.
Elſaß=Lothringen.
Die Freigabe der deutſchen Möbel.
Berlim, 30. Aug. Der Generalſtaatsanwalt in Elſaß=
Loth=
ringen wird bis zum 15. September eine Liſte derjenigen
deut=
ſchen Möbel aufſtellen, deren Eigentümer bisher die Aufhebung
der Zwangsverwaltung noch nicht beantragt haben. Aehnliche
Liſten wurden bereits vor einigen Monaten von den franzöſiſchen
Behörden der Möbelausfuhrkommiſſion in Kehl zur Verfügung
geſtellt, die die Namen der Eigentümer wiederhelt in den
El=
ſaß=Lorhringiſchen Mitteilungen, Verlag Berlin
W. 3, Taubenſtraße 34, veröffentlicht hat. Sobald die neuen
Liſten der Kommiſſion zugegangen ſind, wird eine nochmalige
Veröffentlichung erfolgen. Eigentümer, die darauf keinen Antrag
auf Freigabe ihres Haushalts bei der Möbelausfuhrkommiſſion
in Kehl ſtellen, haben deſſen Veräußerung durch die
Zwangsver=
waltung ohne Anſpruch auf Erſatz zu gewärtigen.
Danzig.
Danzig, 31. Aug. (Wolff.) In der Frage, ob zur Einreiſe
in das Gebiet der Freien Stadt Danzig von Ausländern (alſo
auch von Ausländern) ein polniſches Paßviſum gefordert
werden müſſe, war zwiſchen der Danziger und der polniſchen
Re=
gierung eine Einigung nicht zuſtande gekommen. Polen vertrat
den Standpunkt, daß es gemäß der Konvention vom 9. November
1920 die Kontrolle über die Einreiſenden erhalten müfſe, auch
bei der Einreiſe zur See, damit nicht Danzig zu einem Zentrum
von Elementen werde, die eine Gefahr für die Sicherheit von
Danzig oder Polen oder für den Frieden von Europa bedeuten.
Danzig dagegen wies darauf hin, daß das Erfordernis des
pol=
niſchen Sichtvermerkes ernſtlich den Handel und die
wirtſchaft=
lichen Jutereſſen der Freien Stadt beeinträchtigen würden.
In dieſer Angelegenheit iſt heute beim Danziger Senat die
Entſcheidung des Oberkommiſſars vom 30. Auguſt
eingegangen, worin der Oberkommiſſar nach ausführlicher
Wür=
digung der beiderſeitigen Standpunkte zu folgendem Schluß kam:
Ich bin der Anſicht, daß ſowohl die rechtliche Seite des Falles
ſtark zugunſten Danzigs ſpricht, als auch der Geſichtspunkt der
Zweckmäßigkeit ſich Danzig zuneigt. Ich entſcheide daher, daß
der polniſche Sichtvermerk nicht notwendig iſt, um einen
Aus=
länder zum Betreten der Freien Stadt Danzig zu befähigen, es
ſei denn, daß die Regierung der Freien Stadt es verlangt, daß
ein ſolcher Sichtvermerk gegeben werden muß.”
Das deutſche Eigentum in den Bereinigten
Staaten.
Paris, 1. Sept. (Wolff.) Havas meldet aus Waſhington:
Der amtliche Zwangsverwalter des ausländiſchen
Be=
ſitzes ſchlägt vor, das in ſeinem Beſitz befindliche Gold, das in
der Hauptſache aus dem Erlös der bei den Deutſchen
wäh=
rend des Krieges beſchlagnahmten Beſitzes ſtammt, zur Deckung
der amerikaniſchen Forderung an Deutſchland für die
Vernich=
tung der „Luſitania” und anderer Schiffe zu gebrauchen. Der
Betrag beläuft ſich auf ungefähr 400 Millionen Dollars, was
weitaus genügen würde, um die Anſprüche zu befriedigen. Die
Anſicht des Präſidenten Harding über dieſen Vorſchlag des
Zwangsverwalters iſt noch nicht bekannt.
Die Lohn= und Gehaltsfrage.
Berlin, 31. Aug. (Wolff.) Die Preſſekommiſſion der
Be=
amten und Angeſtellten und der
Arbeiterver=
bände teilt mit, daß ſich die Organiſationen mit Rückſicht auf
die Notlage der Beamten, Angeſtellten und der Arbeiter trotz der
ſchwerwiegenden Bedenken, nach ſchwierigen und harten
Aus=
einanderſetzungen gezwungen ſahen, das bei den jetzigen
Ver=
handlungen über die Einkommenerhöhung erzielte
Ergeb=
nis hinzunehmen. Es ſei aber den Vertretern des
Reichsfinanz=
miniſteriums gegenüber verlangt worden, daß die Regierung
zu=
ſammem mit den Organiſationen unverzüglich die
Weiterbera=
tungen der grundſätzlichen Fragen fortſetze, um ſo eine gerechte
Baſis zu ſchaffen, auf der in Zukunft eine befriedigende
Rege=
lungder Lohn=und Gehaltsfragen ermöglicht werde.
Mit dem Reichsfinanzminiſterium ſei vereinbart worden, daß die
noch offenſtehenden Einzelfragen der jetzigen Regelung durch
ſo=
fortige Aufnahme von Spezialverhandlungen geklärt und
er=
ledigt werden ſollen.
Der Eiſenbahnerverband hat einen Beſchluß gefaßt,
dem wir folgendes entnehmen: Bei den Lohn= und
Gehaltsfor=
derungen kann ſich der Eiſenbahnerverband, trotz aller
Anerken=
nung des im Verhandlungswege Erreichten, der Auffaſſung nicht
verſchließen, daß in einigen, ganz beſonders wichtigen und
grund=
ſätzlichen Fragen, die von der Regierung gemachten
Zugeſtänd=
niſſe ungenügend ſind. Dazu gehört die von der
Verhandlungs=
kommiſſion mit aller Entſchiedenheit verfochtene Forderung der
Gewährung einer gleich hohen Zulage für alle
Gehaltsempfän=
ger, ferner die mit allem Nachdruck wertretene Forderung auf
Beſeitigung der Differenzierung der Ortsklaſfen für Lohn= und
Gehaltsempfänger ſowie die während der Verhandlungen wie=
derholt geforderte Erhöhung der Kinderzulagen für die Arbeiter
und die Ausdehnung der Lohnerhöhung von einer Mark je
Stunde auf die unter 21 Jahre alten Lohnempfänger. Unter
Be=
rückſichtigung, daß die bisherigen Zugeſtändniſſe der Regierung
nur eine Etappe auf dem Wege zur notwendigen Verbeſſerung
der Einkommenverhältniſſe ſind, ſieht der erweiterte Vorſtand im
gegenwärtigen Augenblick davon ab, auf den weitergehenden
For=
derungen zu beſtehen. Er betont aber mit aller Entſchiedenheit,
daß die nächſte Etappe der Bewegung den von der Arbeiter= und
Beamtenſchaft erſtrebten ſozialen Ausgleich bringen muß.
Die Kundgebungen in Zeitz.
* Zeitz, 29. Aug. Ein Bericht der hieſigen
Polizei=
behörde ſtellt zu der Demonſtration gegen General
v. Lettow=Vorbeck feſt, daß dieſe ſich nicht gegen einem
Vor=
trag Lettows über Oſtafrika, ſondern gegen eine deutſchnationale
Verſammlung richtete, die wit einem Fackelzug der Vereinigung
„Stahlhelm” in der zu vier Fünfteln aus Arbeitern beſtehenden
Stadt verbunden werden und bei der Lettow als Parteiredner
ſprechen ſollte. Auch wird von Zurufen wie „Maſſenmörder” im
Polizeibericht nichts erwähnt.
Der Doppel=Galgen von Delligſen.
m. Berlin, 31. Auguſt.
Zu häßlichen Auftritten, die zu einer ſchweren Verwundung
des unabhängigen braunſchweigiſchen Miniſterpräſidenten
Oerter führten, iſt es in Delligſen bei Alfeld gekommen.
Dort hatte die Direktion der Alfeld=Delligſer Maſchinen= und
Fahrzeugfabrik ihre geſamten Werke ſtillegen wollen und das
braunſchweigiſche Miniſterium wollte dieſe Maßnahme durch
Verhandlungen abwenden. Zu dieſem Zweck begaben ſich
Mini=
ſterpräſident Oerter und die ſozialdemokratiſchen Miniſter Antrick
und Steinbrecher nach Alfeld, wo die Verhandlungen auch zu
allgemeiner Zufriedenheit ausfielen. Von Alfeld ging es nach
Delligſen, wo die Miniſter den Arbeitern, das Ergebnis
mittei=
len wollten. Die Miniſter kehrten dort in einem Gaſthaus ein,
um zu eſſen.
Nun hatte man in Delligſen ſchon vor längerer Zeit einen
Galgen errichtet, der vor der Kirche ſteht. Es iſt ein rot
ange=
ſtrichener Doppelgalgen, ſo daß immer gleich zwei gehängt
werden können. Nach dieſem Galgen würden jeweilig Leute
geſchleppt, die des Wuchers oder der Preistreiberei verdächtig
waren. Sie mußten unter dem Galgen ihre Sünden bekennen,
Beſſerung geloben und eine rote Fahne ſchwenken. Gerade als
die Miniſter zu Mittag aßen, wurde ein Landwirt zum Galgen
geführt, aber er gelobte nicht „Beſſerung‟ Er beſtritt vielmehr
mit hartnäckiger Beſtimmtheit, jemals Wucher getrieben zu
haben. Erſt als er verſicherte, daß er auch in Zukunft niemals
Wucher treiben würde, ließ man ihn los.
Aber, da man nun einmal „bei der Arbeit” war, ſo ſollte
auch der Wirt, bei dem die Miniſter aßen, an den Galgen
kom=
men. Die Menge rief ſtürmiſch nach dem Wirt, aber der dachte
gar nicht daran. Als ihm die Sache brenzlig wurde, flüchtete
er auf den Boden. Ein Teil der Menge wollte in das Haus
ſtürmen, aber nun warf ſich Miniſterpräſident Oerter auf dem
Hausflur den Leuten entgegen und befahl, den Wirt in Ruhe
zu laſſen. Als Oerter einen jungen Burſchen, der dem Wirt
unter allen Umſtänden zuleibe gehen wollte, zurückſtieß, erhielt
er einen Stockſchlag über den Kopf, ſo daß er eine ſtark blutende
Wunde davontrug. Oerter mußte ſich in ärztliche Behandlung
begeben, und erſt nach vieler Mühe gelang es den beiden
ande=
ren Miniſtern, die Leute zu beruhigen. Als Täter werden junge
Burſchen bezeichnet, die von ruſſiſchen Kommuniſten aufgehetzt
ſind. In der Menge wurden viele Sowjetſterne getragen und
häufig Deutſch mit ruſſiſchem Akzent geſprochen.
Ueber die eigenartige und eigenmächtige Juſtiz der Delligſer
Kommuniſten wird weiter gemeldet, daß man dort von allen
Sei=
ten die Bauern zuſammentrieb und vor den Galgen führte.
Selbſt Frauen ſchonte man nicht. Unter dem heulenden Beifall
der Menge wurde ein Bauer ſo bearbeitet, daß er kaum mit dem
Leben davonkommen wird. Die Menge drang in die Häuſer
vieler Landwirte ein und verübte allerlei Gewalttätigkeiten.
Wurſt, Fleiſch und ſelbſtgebackener Kuchen wurden auf die Straße
geworfen. Eine Landwirtsfrau mußte mit einer roten Fahne
in der Hand einem Zuge zum Galgen voranziehen. Als der
Mann und der Sohn dieſer Frau nach Hauſe kamen und
eben=
falls zum Galgen geſchleppt werden ſollten, traten ſie mit Axt
und Revolvern den Angreifern entgegen. Hierdurch
eingeſchüch=
tert, zogen ſich die Angreifer zurück und richteten einen
Stein=
hagel gegen das Haus, ſo daß keine Fenſterſcheibe ganz blieb.
Aus Braunſchweig iſt eine Abteilung Schutzpolizei nach
Delligſen unterwegs, um weitere Ausſchreitungen zu verhüten.
Die weſtungariſche Frage.
Budapeſt, 31. Aug. (Wolff.) Miniſterpräſident Graf
Berhlen erklärte über die weſtungariſche Frage vor
Vertretern der Preſſe: Da eine Einigung bezüglich der
Gebiets=
frage an der Haltung der öſterreichiſchen Regierung ſcheiterte,
rückten die materiellen Fragen in dem Vordergrund. Namentlich
mußte die Frage der Ablöſung des Staatseigenwms
aufgewor=
fen werden. Die ungariſche Regierung ſteht auf dem Stand=
punkte, daß ſie den Vertrag von Trianon einhalten muß.
Tat=
ſächlich wurde die Uebergabe Weſtungarns nicht verweigert,
ſon=
dern bloß bezüglich eines Drittels des Gebietes in der Schwebe
gehalten, bis Oeſterreich Bürgſchaften dafür gibt, daß es
eben=
falls ſeine Verpflichtungen erfüllt. Es handelt ſich hierbei um
die Ablöſung der Staatsgüter im Werte von 3½ Milliarden
Kronen, um die Regelung der Staatsſchulden, der Kriegsanleihen
und der Banknotenſchuld. Ferner muß ſich Oeſterreich zumindeſt
zur Verſorgung oder Uebermahme unſerer Beamten verpflichten.
Auch die Frage der gemeinſamen Güter muß bereinigt werden,
Die Beſchuldigungen der öſterreichiſchen Preſſe, als würde der
Widerſtand der Ortsbevölkerung durch die ungariſche Regierung
veranſtaltet oder geduldet, iſt vollkommen unwahr. Die
un=
gariſche Regierung entfaltet im Gegenreil die unerbittlichſte
Kon=
trolle auf dem ihr noch unterſtehenden Gebiet.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 2. September.
* Ernannt wurden: der Landgerichtsrat bei dem Landgericht der
Provinz Rheinheſſen Richard Hartner zum Landgerichtsrat bei dem
Landgericht der Provinz Starkenburg, der Amtsgerichtsrat bei dem
Amtsgericht Mainz Dr. Auguſt Oſterm zum Landgerichtsrar bei dem
Landgericht der Provinz Rheinheſſen, der Soaatsanwalt bei der
Staats=
anwaltſchaft in Mainz Dr. Otto Hartmann zum Amtsgerichtsrat
bei dem Amtsgericht Mainz, der Amtsgerichtsrat bei dem Amtsgericht
Offenbach a. M. Dr. Karl Hoffmann zum Amtsgerichtsrat bei dem
Amtsgericht Mainz, der Gerichtsaſſeſſor Otto Hellwig aus Gießen
zum Amtsrichter bei dem Amtsgericht Ulrichſtein, der Gerichtsaſſeſſor
Adolf Thüre in Mainz zum Staatsanwalt bei dem Landgericht der
Provinz Rheinheſſen. — Der ordentliche Profeſſor für Wärmerechnik
und Wärmewirtſchaft an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt wurde
mit Wirkung vom 1. Oktober d. J. im Nebenamt zum ſtändigen
wiſſen=
ſchaftlichen Berater der Staatsverwaltung ernannt.
* Offene Stellen. Die Stelle eines Landmeſſers bei dem
Waſſerbauamt Worms iſt ſofort zu beſetzen. Geeignete Bewerber
haben ihre Geſuche innerhalb zehn Tagen bei dem Miniſtevium der
Finanzen, Abteilung für Bauſeſen, einzureichen. — Bei der
Mciniſterial=
abteilung für Bauweſen ſoll zur Unterſtützung des dort beſchäftigten
Oberlandmeſſers eine in allen Zweigen des Verweſſungsweſens und auf
dem Gebiete der Ortsbaupläne, des Städtebaues und der
Grundſtücks=
umlegung erfahrene Hilfskraft eingeſtellt werden. Geeignete, theoretiſch
und praktiſch erprobte Bewerber werden erſucht, ſich bei der genannten
Miniſterialabteilung bis zum 15. September d. J. zu melden.
Dienſt=
antritt 15. Oktober 0. J. Die Höhe der Vergütung richtet ſich nach den
beſtehenden ſtaatlichen Beſtimmungen. Den Bewerbungsſchreiben ſind
die perſönlichen Angaben, Nachwveis der Berufsansbildung, ſowie
Zeug=
niſſe über die praktiſche Tätigkeit beizufügen.
n. Ferienſtrafkammer. Das Oſſenbacher Schöffengevicht hatte den
22jährigen Schloſſer Friedrich Mähn aus Biſchofsheim trotz bisheriger
Unbeſtraftheit für Entwendung eines Fahrrades von der Straße in
Offenbach gleich zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er war auf
friſcher Tat ergriffen worden, ſo daß der Beſtohlene ſofort ſoin
Eigen=
tum wieder erlangte. Auf M.s Berufung ſah wam in zweiter Inſtanz
den Fall milder an und ſetzte die Strafe auf vier Monate herunter.
— Des ſchweren Diebſtahls von Lederwaren im Werte von 50 000 Mark
ſind der 54jährige Wilhelm Schubert, der 37jährige Arbeiter Leonh.
Bär und der 36jährige Arbeiter Aloys Strott, ſämtlich aus
Offen=
bach, angeklagt. Sie alle leugnen, nachdem Sch. fvüher zweimal vor der
Polizei aufs eingehendſte die Tat eingeſtanden, die beiden
Mitbeſchul=
digten als Anſtifter ſowie Ausfüchrer und ſich ſelbſt als Helfer bezeichnet
hat. Wie Sch. ſeinerzeit zu Protokoll gab, haufe ihn B. beredet, in
ſeinem Beiſein Schlüſſelabdrücke gewommen und nebſt Str. mittels
Nach=
ſchlüſſels bzw. Eiubruchs ſich in Beſitz der Waren geſetzt, die beide Gann
wegſchafften. Ihm ſelbſt hätte man nachträglich mur 500 Mark aus der
ihm nicht näher bekannten Veräußerung überlaſſen. Heute unterſtützt
Sch. das völlige Leugnen der Mitangeklagten, will auch ſelbſt von der
Täterſchaft nichts wiſſen. Von dem Geſtohlenen iſt nichts ermittelt
wor=
den, und das neuerliche Verhalten Sch.s ergab die Notwendigkeit, die
Verhandlung bis auf weiteres zwecks Verwehrung der Beweiſe
aus=
zuſetzen. — Der vom Schöffengericht Offenbach wegen ſchweren
Diebſtahls zu zwei Jahren Gefängnis verurteilte 26jährige Schloſſer
Chriſtian Köhler von da verbüßt eben für andere Diebſtähle uſw.
faſt fünf Jahre Gefängwis, hat kürzlich aus freien Stücken den jetzt
an=
geklagten Fall bekannt und zugleich ſeine Ehefvau, ſowie eine Frau
Lina Holder aus Offenbach der Hehlerei bezichtigt, ſo daß ſie mit acht
Monaten bzw. zwei Wochen Gefängnis bedacht wurden. Es
handelt ſich um Entwendung von Waren aus einem Konfektionsgeſchäft
im Jahre 1919, und die Beſtohlene bezeugt, den Rolladen der
Eingangs=
tür verſchloſſen zu haben. K. fand in angeblich underſchloſſen vor, ſo
daß er ihn ohne Anſtrengung hochſchieben und ins Innere gelangen
kennte, wo er Beute von 2800 Mark Wert erlangte. Er gibt nur
ein=
fachen Diebſtahl zu, weshalb er das Urteil erſter Inſtang anfechte, möchte
aber das Gefängnis in Zuchthaus umgewandelt haben, weil er ja doch
ehrlos ſei und dann auf Abkürzung der Strafzeit rechne. Darauf bonnte
das Berufungsgericht nicht eingehen; man hielt aber K.3 Einwand für
nicht widerlegt und ſprach nur für einſachen Diebſtahl 1 Jahr und
6 Monate Gefängnis aus.
Fahrplanänderungen. Neu eingelegt werden ab 1. Sept.
d. Js.r Perſonenzug 4613 Langenlonsheim ab 2.18 Uhr, Bingerbrück an
2.35 Uhr nachmittags; Triebwagen 2162 St. Goarshauſen ab 10.50 Uhr,
Koblenz an 11.50 Uhr nachittags. Die Züge 4275/4276 ziviſchen Gau=
Odernheim und Worms verkehren täglich. — Geändert werden ab
1. Sept. d. Js.: Perſonenzug 1002 Camp ab 4.46 Uhr, Wiesbaden an
6.58 Uhr vormittags, und weiter wie ſeither; Perſonenzug 1006
Nieder=
lahnſtein ab 11.40 Uhr vormittags, Wiesbaden an 2.29 Uhr nachmittags,
und weiter wie ſeither; Perſonenzug 1010 Niederlahnſtein ab 4.45 Uhr,
Rüdesheim an 6.25 Uhr nachmittags, und weiter wie ſeither;
Perſonen=
zug 1675 Mainz Hauptbahnhof ab 8.39 Uhr, Wiesbaden an 8.56 Uhr
nachmittags; Perſonenzug 505 Nierſtein ab 6.55 Uhr, Mainz Haupt=
Wie Chamiſſos „Schlemihl” entſtand.
C.K. Chamiſſos unſterbliche Geſchichte vom Peter Schlemihl
ſt nicht nur ein klaſſiſches Werk unſeres deutſchen Schrifttums
geſporden, ſondern auch in zahloſen Ueberſetzungen über die
ganze Welt verbreitet. Ueber die Entſtehungsgeſchichte dieſer
zum Volksbuch gewordenen Dichtung ſchwebte aber bisher ein
gewiſſes Dunkel, weil die Urſchrift des Werkes verſchollen
war. Wie bereits früher berichtet, iſt dieſes koſtbare Manuſkript,
das Chamiſſo ſeinem Lebensfreunde und Amtskollegen, dem
Botaniker von Schlechtendal, ſchenkte, nunmehr von einem
Nach=
kommen in deſſen Nachlaß gefunden worden und ſoll
dem=
nächſt in buchſtabengetreuer Wiedergabe in einem Druck der
Januspreſſe herausgegeben werden. Der Finder und Beſitzer
des Manuſkripts, Hellmuth Rogge, gibt aber ſchon jetzt im
neueſten Heft des „Inſelſchiffes” Auskunft über die
wiſſenſchaft=
liche Bedeutung, die dieſe Urſchrift für die Entſtehungsgeſchichte
des „Peter Schlemihl” beſitzt. Der tragiſche Zwieſpalt in der
Seele des zum Deutſchen gewordenen Franzoſen, der nach
Aus=
bruch der Befreiungskriege beſonders ſtark hervortrat, trieb
Cha=
miſſo in das Kunersdorfer Aſyl, wo er in gewiſſenhafter
bota=
niſcher Arbeit die Befriedigung ſuchte, die er in Berlin nicht
finden konnte. Da trat in der ländlichen Stille eine Figur
wie=
der in ſeine Erinnerung, die ihn ſchon vor Jahren in den Tagen
des „grünen Muſenalmanachs” beſchäftigt hatte: Schlemihl. Der
„langbeinige Burſche” der ihm damals „durch die Sonette
ge=
laufen” war, gewann in ſeiner Phantaſie neues Leben, und
bin=
nen weniger Wochen entſtand die Dichtung. Da es ſein erſtes
größeres Proſawerk war, ſo wurde ihm die Schöpfung nicht
leicht, und ſeine Niederſchrift (rug deutlich die Spuren des
gei=
ſtigen Ringens. Aber ſein Künſtlertum wurde Herr über die
Biderſtände, und kurz vor der Leipziger Schlacht, am 27.
Sep=
tember 1813, beendete er das Meiſterwerk. Die einzelnen Stufen
in der Entſtehung der Dichtung laſſen ſich aus dem heute
vor=
liegenden Manuſkript feſtſtellen. „Wir haben” ſchreibt Rogge,
„das Heft in Händen, in das Chamiſſo die Schlemihl=Hiſtorie
eintrug, das er dem Ehepaar Hitzig, ſchwankend zwiſchen
Schöpferglück und fragender Selbſtkritik, zur Begutachtung
zu=
ſandte, als die erſte Stockung eintrat. Die Handſchrift ſetzt uns
ſogar in den Stand, die Stelle anzugeben, an der Chamiſſo im
dritten Kapitel die Feder niederlegte, um das Urteil des
Freun=
des anzurufen. Es iſt jener Einſchnitt in der Erzählung, als
Bendel nach dem fehlgeſchlagenen Beſuch des Profeſſors, der
Schlemihl einen falſchen Schatten malen ſoll, ſeinen Herrn mit
verhülltem Geſicht im Seſſel zuſammengeſunken findet und dann
die furchtbare Wahrheit erfahren muß, wodurch, wie Schlemihl
ſelbſt erzählt, ſich eine Wandlung ſeiner Geſchicke vollzieht. In
der Urſchrift tritt an dieſer Stelle eine Unterbrechung in Tinte
und Duktus deutlich zutage. Auch die Widerſtände, mit denen
Chamiſſo im vierten und fünften Kapitel zu ringen hatte, haben
ihre Spuren hinterlaſſen; in dieſen beiden Kapiteln aber nimmt
die Häufigkeit der Korrekturen ſichtbar ab; der Kampf war hier
im weſentlichen im Brouillon entſchieden worden. In den
ſpä=
teren Kapiteln iſt es dann tatſächlich „wie geſchmiert”
ge=
gangen."
Die innere Entwicklung des Schlemihl=Motivs läßt ſich in
ſehr intereſſanter Weiſe an der Aenderung des Titels verfolgen,
wie ſie aus der Handſchrift hervortritt. Die älteſte Ueberſchrift
lautet kurz und bündig: „A. Schlemihl‟. Der Name des Helden
wird dann auf den Titel „W. A. Schlemihl” erweitert, wobei die
beiden hier angedeuteten Vornamen „Wilhelm Auguſt” wohl eine
Art „Anſpielung” auf Auguſt Wilhelm Schlegel bedeuten ſollen.
Der Vorname „Peter” den Schlemihl dann wirklich erhielt, iſt
erſt nachträglich über die durchgeſtrichenen „W. A.” geſetzt
wor=
den. Der Titel lautete dann: Peter Schlemiehls Abentheuer,
mitgetheilt von Adelbert von Chamiſſo” und aus den „
Aben=
theuern” werden dann, je mehr der Dichter ſeine eigenen
Er=
lebniſſe und Erfahrungen beim Ausbruch des deutſchen
Frei=
heitskampfes, ſeine Heimatloſigkeit in die Geſchichte des
ſchatten=
loſen Geſellen verwebt, „Schickſale‟. Dazu tritt ein ſcherzhafter
Untertitel: Als Beitrag zur Lehre des Schlagſchattens.”
Hier=
mit iſt die Wandlung des Stoffes aus romantiſcher Fronie zum
naturwiſſenſchaftlichen Märchen gekennzeichnet. Die ſpäter
fort=
gelaſſene Siebenmeilenſtiefelreiſe des ratloſen Naturforſchers mit
ihren fachwiſſenſchaftlichen Bemerkungen kennzeichnet dieſes
naturgeſchichtliche Motiv, das den Rahmen der Novelle zu
ſpren=
gen drohte. Aber auch die „Schickſale” waren Chamiſſo ein noch
zu grober Titel, und ſo bezeichnete er denn ſeine Schöpfung als
„ſonderbare” und in noch zarterer Faſſung als „wunderſame‟
Geſchichte. Damit iſt endlich jene geheimnisvolle Miſchung von
Märchen und Wirklichkeit, Gelehrſamkeit und Naivität,
Grau=
ſigem und Zartem, Komiſchem und Tragiſchem ausgedrückt, die
den unvergänglichen Zauber des „Schlemihl” ausmacht.
* Thomas letzte Fahrt. Aus Egern am Tegernſee wird der
Köln. Ztg. geſchrieben: „Um mich iſt Heimat, und ihre Erde kann
den, der ſie liebt, nicht drücken.” Mit dieſen Zeilen ſchloß
Thoma ſeine Erinnerungen, die vor zwei Jahren erſchienen,
prophetiſch ab, als ob ihn ſchon leiſe Vorahnung beunruhigt
hätte. Nunmehr hat ihn die Heimaterde in ſich aufgenommen;
am 29. Auguft hat man ihm das letzte Geleite gegeben, mit dem
echt gebirgleriſchen Gepränge, an dem er ſelbſt viel Gefallen
hatte und das er oft in ſeinen Werken beſchrieben hat. Von
ſei=
nem maleriſchen Andeſen am grünen Abhang aus, das ein
„Muſtergüatl”, reich an altbayeriſcher Originalität, war, beglei=
teten die Gebirgsſchützen in ihrer ſchmucken hiſtoriſchen Tracht,
mit trauerumflorten Gewehrläufen und gezogenen Säbeln, mit
Trommeln und Pfeifen den mit Flor, Tannenreis und Latſchen
geſchmückten Wagen, dem eine Ehrengarde von ſeinen „
Wallberg=
lern” in kurzer Wichs und Gemsbart folgte. In langſamem
Zuge ging es am Ufer des in der Sonne blinkenden hellblauen
Tegernſees entlang, in dem die Motorboote und die übrigen
Schiffe für eine kurze Zeitſpanne ſtillſtanden. Allzu klein war
der Friedhof der Kirche von Egern und konnte all die pielen
Trauergäſte nicht aufnehmen. Der größte Teil mußte vor den
Toren bleiben. Neben ſeinem beſten Freund, Ludwig Ganghofer,
der ihm gerade vor einem Jahr voranging und deſſen Tod ihm
eine ſchmerzliche Lücke zurückließ, bettete man ihn zur letzten
Ruhe. Schulter an Schulter liegen die beiden Dichter und
Freunde hier nebeneinander auf dem ſtillen Friedhof, über dem
dunkle Tannen ſtill rauſchende und die nahen Berggipfel
feier=
liche Wacht halten. Fahnen neigten ſich zum letzten Male über z
ſein Grab, eine kleine Kanone am nahen Bergabhang löfte für
den Ritter des Eiſernen Kreuzes den Ehrenſalut. Warme
Nach=
rufe folgten an der offenen Gruft in langer Reihe; ſie galten
nicht nur dem Dichter, ſondern auch dem Menſchen. — Sein Haus
an Tuftenberg, in ſeiner Art das ſchönſte und originellſte im
ganzen Tegernſeer Tal, wurde erbaut aus dem Ertrag eines
einzigen Jahres, den ihm der große Bühnenerfolg ſeines
Luſt=
ſpiels „Moral” gebracht hat. Dieſes Werk iſt in München zum
erſtenmal am 21. November 1908 aufgeführt worden und
ent=
ſtand in Stadelheim, wohin Thoma wegen einer ſehr problema=,
tiſchen Beleidigung ins Gefängnis kam. Auf der letzten Seite
ſeiner Erinnerungen ſchreibt er noch: „Viele Wünſche gingen in
mir in Erfüllung, anders und ſchöner, als ich erwartet hatte,
auch der Wunſch, der am tiefſten in mir wurzelt: hier leben und
ſchaffen zu können. Aus den Fenſtern meines Tegernſeer
Hau=
ſes ſehe ich zu den Bergen hinüber, die das Lenggrieſer Tal
ein=
ſchließen, und ſie tragen bertraute Namen; in den Wäldern, die
ſich an ihren Hängen hinaufziehen, lief ich neben meinem Vater
her, und das ſtille Forſthaus, in dem ich die Kinderzeit verlebte,
liegt nicht allzuweit von mir. Wo ich auch war, und was mir
das Leben auch gab, immer hatte ich Heimweh danach.‟ Dieſes
Heimweh hatte ihn auch noch einmal mit aller Gewalt gepackt in
den letzten Tagen ſeiner Krankheit und ſeines Lebens. Da
draußen, meinte er, in ſeinem braunen Bauernhaufe, würde
ſchon alles wieder gut werden. Liebe Freunde taten ihm den
Liebesdienſt und ſchafften ihn heim, obwohl ſie wußten, daß es
vergebliche Mühe war.
* Friſur und Charakter. „Sage mir, wie Du Dich
fri=
ſierſt, und ich werde Dir ſagen, wer Du biſt.‟ Dieſe
abge=
änderte Form eines alten Sprichwortes ſtellt ein Frauenkenner,
Rummer 2 42.
Sahnhof an 7.34 Uhr vormittags; Eilzug 375 Goldſtein ab 10.34 Uhr,
MMainz Hauptbahnof an 11.13 Uhr vormittags, und weiter wie ſeither;
Werſonenzug 639 Weiterſtadt ab 10.32 Uhr, Mainz Hauptbahnhof an
1.26 Uhr vormittags, und weiter wie ſeither; Perſonenzug 1185 fällt
wiſchen Rüdesheim und Aßmannshauſen aus; Triebwagen 448 hält
n Waggonfabrik 0,5 Minuten an.
Voranmeldung von Ferngeſprächen. Nach der neuen
Fernſprech=
ordnung können vom 1. Oktober ab im Fernverkehr Geſpräche bereits
„m Nachmittag des Vortags gegen eine beſondere Gebühr von 50 Pfg.
ür die Anmeldung eines jeden Geſprächs unter Angabe einer beſtimmten
—nmeldezeit beſtellt werden („Vortagsanmeldungen‟). Der
hat
„om 1. Oktober ab ſchriftliche Vortagsanmeldungen ſowie
Dauer=
ſenmeldungen zugelaſſen werden, das ſind Anmeldungen auf täglich zwi=
„hen denſelben Teilnehmerſprechſtellen auszuführende
Geſprächsverbin=
ungen, die für einen längeren Zeitraum, z. B. 14 Tage, im voraus be=
Fellt werden. Einrichtungen dieſer Art werden jedoch nur in ſolchen
Orten zugelaſſen, wo ein Bedürfnis dafür vorliegt. Die gewerbsmäßige
inmeldung von Ferngeſprächen durch Dritte iſt nach der neuen Fern=
Srechordnung verboten und gilt als mißbräuchliche Benutzung des Ane
rhluſſes. Die Höchſtdauer einer Ferngeſprächsverbindung wird
durch die neue Fernſprechordnung auf 15 Minuten begrenzt,
damit die Leitungen künftig einem weiteren Kreiſe von Benutzern zur
erfügung geſtellt werden können.
— Landestheater. Anläßlich des 25jährigen
Dienſtjubi=
äums des Kaſſierers Herrn Heinrich Nothenburger fand
beute vormittag in der Tageskaſſe des Landestheaters eine kleine, aber
(ändrucksvolle Feier ſtatt. Ein Bläſerchor begrüßte den Jubilar beim
Betreten ſeines prächtig geſchmückten Dienſtraumes, worauf ein
Ver=
zeter der Generaldirektion ihn in ebenſo herzlicher wie humorvoller
Weiſe beglückwünſchte unter Ueberreichung eines Geſchenks. Alsdann
ſevach Herr Rechnungsrat Wambold als Kaſſenvorſtand des Landes=
(Heaters und zugleich namens der Mitglieder unter Ueberreichung eines
wertvollen Geſchenks herzliche Worte der Anerkennung ſeiner allzeit
bewährten Pflichttreue und Zuverläſſigkeit. Herr Rothenburger dankte
rit ſchlichten, ſehr bewegten Worten. Der Bläſerchor beſchloß die Feier
rit einem zur friſch=fröhlichen Tätigkeit auffordernden Marſche, die der
Fubilar auch ſofort begann.
* Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Die Ausſtellungsräume
tes Kupferſtichkkabinetts ſind Sonntag, 4. September wieder geöffnet.
usgeſtellt ſind die Stiche und Holzſchnitte Albre" Dürers, mit
Aus=
tahme der weniger wichtigen oder ſolcher, welche das Landesmuſeum
ticht in guten Abdrücken beſitzt.
wd. Die heſſiſche Beſoldungsordnung vor dem Reichsſchiebsgericht.
En einem Schreiben des heſſiſchen Finanzminiſteriums an das heſſiſche
BZeamtenkartell wird mitgeteilt, daß der Reichsfinanzminiſter einen Teil
ſeiner Einſprüche gegen das beſſiſche Beamtenbeſoldungs=,
Nuhegehalts=
tnd Hinterbliebenenfürſorge=Geſetz aufrecht erhalte und daß die
leſſiſche Regierung nunmehr die Entſcheidung des Reichsſchiedsgerichts
arrgerufen habe. Der heſſiſche Beamtenbund wurde aufgefordert, einen
Beiſitzer zu dieſem Gericht zu ernennen. Als ſolcher wurde der
Rorſitzende des heſſiſchen Beamtenbundes, Landgerichtsrat Dr. Müller
rr. Darmſtadt, als Stellvertreter Rektor Dr. Klaß=Darmſtadt
be=
inrmt.
* Die Meldungen über geheime Gefangenenlager in Algier werden,
wie das Wolffbüreau meldet, nachgeprüft. Vermutlich handelt es
ſch wicht um Kriegsgefangene, ſondern um Fremdenlegionäre.
* Friedensvertragsausſtellung. Die Liga zum Schutze der deutſchen
Kultur bittet uns mitzuteilen, daß in der Ausſtellung im Saalbau heute
nachmittag Herr Strippelmann=Darmſtadt die Führungen
über=
vommen hat.
— Dienſtjubiläum. Am 4. September feiert der Chauffeur Wilhelm
Schlander ſein 30jähriges Dienſtjubiläum bei der Firma W. Goebel
(Sandenbergſche Maſchinenfabrik G. Goebel). Durch ſeinen
unermüd=
lihen Fleiß und Treue erfreut er ſich im Hauſe ſeines Prinzipals einer
großen Beliebtheit.
k. Der Landesverband heſſiſcher Kaninchenzüchter hielt am Sonntag
ſeine Haupwerſammlung ab. Ueber die beabſichtigte Auflöfung der
Provinzialverbände und die Bildung von Kreisverbänden berichteten
Ehs=Offenbach und Steinbrecher=Darmſtadt. In Starkenburg
hat nach Gründung von ſechs Kreisverbänden der Provinzialverband
ſeine Auflöſung beſchloſſen. Oberheſſen und Rheinheſſen werden
nach=
folgen. Die Gelder gehen dann von dem Landesverband direkt an die
Hweisverbände. Starkenburg iſt in ſechs Kreisverbände eingeteilt:
Tarmſtadt, Offenbach, Dieburg, Groß=Gerau, Sprendlingen=Langen und
Aergſtraße. Für die Landesausſtellung meldete ſich der Verein Mainz=
Mreuſtadt. Dieſe Ausſtellung ſoll Ende Januar oder Anfang Februar
ſtattſinden.
— Der Gemeindeverein der Markusgemeinde hält ſeine nächſte
9Tonatsverſammlung Dienstag, den 6. September, abends 8½ Uhr, im
Cemeindehaus Kiesſtraße 17 ab. Es wird der nun im Druck vorliegende
Eritwurf der neuen Kirchenverfaſſung, den der Verfaſſungsausſchuß des
Landeskirchentags fertiggeſtellt hat, zur Beſprechung kommen. Die
Kerren Arbeiterſekretär Laufer Prof. Rothermel und Pfarrer
Pogel werden darüber referieren und zu reger Ausſprache
An=
rgung geben. Alle Cvangeliſchen, die ſich ein Urteil über die neue
Kirchenverfaſſung bilden wollen, ſind herzlich eingeladen.
— Die Johannesgemeinde beabſichtigt, ihre in dieſem Blatt bereits
angekümdigte und wegen des unbeſtimmten Wetters verſchobene
Wald=
feier auf der Kohlplatte bei günſtiger Witterung nächſten Sonntag,
4. September, abzuhalten. Der Abmarſch ſoll um 3 Uhr an den
Hirſch=
kopfen — nicht am Oſtbahnhof — erfolgen. Wie bei der gleichartigen,
überaus gut beſuchten und von herrlichſtem Wetter begünſtigten Feier
der Martinsgemeinde am letzten Sonntag wird ſich auch diesmal wieder
der Poſaur enchor in den Dienſt der guten Sache ſtellen.
Polizeibericht. Unbekannter Radfahrer geſucht.
Am Abend des 27. Auguſt dieſes Jahres wurde auf der
Gries=
heimer Straße ein Werkmeiſter von hier von marokkaniſchen
Soldaten überfallen und ſchwer verletzt. Ein
vorüberkom=
mender Radfahrer, der um dieſe Zeit die Strecke in der Ricktung nach
Darmſtadt paſſierte, ſoll geſehen haben, wie die beiden Marokkaner nach
der Tat die Flucht ergriffen und im Walde verſchwanden. Es wird
dringend gebeten, daß ſich dieſer Radfahrer umgehend bei der
Kriminal=
abteilung, Zimmer 8, meldet, damit er zur Sache vernomwen werden
Darmſtädter Tagblatt, Freitag, den 2. Septemtber 1921.
Seite 3.
kann. — Geſtohlen wurden: Auf dem Meßplatze eine Aktenmappe
mit Inhalt; ein in der Schuſtergaſſe aufgeſtelltes Fahrrad Marke
Tor=
pedo; ein am Poſtamt aufgeſtelltes Fahrrad Marke Adler; ein in der
Hobrechtſtraße aufgeſtelltes Fahrrad Marke Phänomen; aus einem
Hausflur in der Eliſabethenſtraße ein Fahrrad Marke Adler=Herold;
aus einer Hofreite in der Bleichſtraße ein Fahrrad (Marke unbekannt);
auf einer Bauſtelle an der Frankfurter Straße ein eiſerner Schubkarren
und ein Handwagen; in der Bleichſtraße einem Arbeiter ein Geldbetrag
von 200 Mark; aus einem Zimmer eines Hotels eine goldene Broſche
ſowie eine ſilberne vergoldete Halskette; aus einer Wohnung in der
Kaupſtraße während der Abweſenheit der Hausbowohner ein größerer
Geldbetrag; aus einer Wohnung in der Martinſtraße ein Paar ſchwarze
Herrenſchnürſtiefel /(Touriſtenſtiefel). — Feſtgenommen wegen
Diebſtahls der 18 Jahre alte Arbeiter K. G. von Freiburg i. B.; ſiſtiert
wegen Gewerbsunzucht uſw. zwei Perſonen.
Hamstag, den 3. Zeptember 1921
gültige Lebensmittelmarken:
rot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr 95, 94
und 96, je 800 gr Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr. Brot.
Für Kinder: (Karten weiß Marke Nr. 68, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 700 gr Brot
Ausgabe von 3 fatzbrotinarken für ſtillende Mütter:
Für den 3. Bezirk: Samstag, den „ 3 September
Montag. „
Dienstag, „
Mittwoch,
6.
Donnerstag. „ 8.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. September auf die
Lebensmittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr Haushaltungs=
„nehl zum Pfundpreis von .50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Tebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Gerſtenmehl (Hohenlohe indernahrung!: ½ Pfund zu 2.— Mk.
markenfrei, zu haben in den Städt. Krankennährmittel=
Ver=
kaufsſtellen.
Milch: Auf Marke „Auguſte” der blauen Lebensmittelkarten
je ½ Liter
Zucker: Auguſt= und September=Zucker auf die Marken. Gießen”
und Mainz” ſämtlicher Nährmittelkarten. Auf jede Marke
entfällt ein Anteil von 7—0 gr.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15. Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. D eſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 4. Rate ½e
der Jahreszuteilung vorwiegend in Braunkohlenbriketts
be=
ſtellt werden. Außerdem die volle Jahreszuteilung in
Roh=
braunkohlen aus der Grube Peinz von Heſſen
Berkanf der Reſtbeſtände von Unterkieidung uſw.: Jeden
Mittwoch von 7—12 Uhr vormittags und von 2—6 Uhr
nach=
mittags bei der Städt. Materialverwaltung im Hinterhaus
des Stadthauſes.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uihr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
—
E3 iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
— In Schuls Felſenkeller findet heute Freitag abend unter
Ober=
muſikmeiſter Webers Leitung ein großes Feſtkonzert ſtatt.
* Landwirte, werden auf die heutige Bekanntmachung des
Lebens=
mittelamtes über die Ablieferung von Umlagegetreide aufmerhſam
gemacht.
Monatskalender für Aquarien= und
Terrarien=
kunde für September 1921.
— Die Zuchtzeit iſt zu Ende (ausgenommen für die lebendgebärenden
Kärpflinge). Man gewöhnt die Jungfiſche nun an Trockenfutter.
Vor=
zuziehen ſind allerdings Algen, die ein natürliches Futter hergeben für
alle Aquarienfiſche, große und kleine und jede Gattung und Art,
Fried=
fiſche wie Raubfiſche. Man tut deshalb gut, ſich ein Aquarium mit Algen
hinzuſtellen. Dieſes Kaltwaſſeraquarium bietet immer eine Fülle von
Beobachtungsmaterial. Es iſt daher jedem Aquarianer dringend zu
raten, ſich ein Taſchenmikroſkop anzuſchaffen.
Es empfiehlt ſich auch, für Beobachtungen in der heimatlichen Natur
ein Schneckenaquarium aufzuſtellen, denn es iſt ſehr lohnend, das
Schwim=
men, das Freſſen, die Fortpflanzung und Entwickelung der Schnechen zu
ſtudieren.
In ſtehenden oder langſam fließenden Gewäſſern unſerer Heimat
wächſt das ährige Tauſendblatt (Myriophyllum ſpicatum L.) in dichtem
Raſen, in welchem ſich reiches Kleintierleben tummelt und namentlich die
Brut der Cyprimiden einen immer gedeckten Tiſch findet. Im Sommer
ſendet die Pflanze zahlreiche Blütenährchen über den Waſſerſpiegel
em=
por und derſelbe iſt dann mit dem Blütenpollen wie mit Schwefelſtaub
beſetzt. Während das ährige Tauſendblatt in tieferem Waſſer vorkommt,
bevorzugt das quirlblütige Tauſendblatt (Myriophyllum verticilatum L.)
mehr Waſſergräben. Beide Pflanzen, wie auch eine Spielart, das
wech=
ſelblütige Tauſendblatt, ſondern aus ihren Blättern reichlich
Kalkkar=
bonat aus. Sie ſind alſo die geeignetſte Bepflanzung für Aquarien, in
denen Schnechen gepflegt werden.
Anfang September lege man Regenwurmhechem an, um für den
Win=
ter ein nahrhaftes, natürliches Futtermittel zu haben. Die in dieſem
Monat geſammelten Würmer legen in ihrem Behälter Eier ab und
lie=
fern dadurch mitten im Winter maſſenhaft junge Regenwürmer. Am
beſtem verwendet man zur Hecke eine größere, mit lochkerer Lauberde (am
beſten iſt ſolche von einem Kompoſthaufen) gefüllte Kiſte, die man beim
Eintritt des Froſtes in den Keller ſtellt. Ferner richte man größere
Be=
hälter, in denen man aus Sparſamkeit (Heizung) während des Winters
alle gleichartigen Fiſche vereinigt, neu ein. In ſpäter eingerichteten
Aquarien wurzeln die Pflanzen nicht mehr ordentlich an. Mit
Waſſer=
peſt, Sagittaria natans, kann man allerdings auch mitten im Winter
noch Aquarien einpflanzen.
Der Terrarienfreund hat jetzt noch für die Schlangen und andere
größere Reptilien fleißig Winterfutter einzufangen; noch bietet ſich
Ge=
legenheit, einen größeren Vorrat von Eidechſen, Blindſchleichen und
Fröſchen zu beſchaffen. Da die Fliegen zu Ende gehen, müſſen
Laub=
fröſche und Chamälions an Mehlwvürmer gewöhnt werden.
Smaragd=
eidechſen und Leguanen reiche man öfters kleine Stückchen ſüßen Obſtes.
Die erwärmten Terrarien müſſen jetzt ſchon faſt beſtändig, die warmen
intenſiver geheizt werden.
Mitgeteilt vom Verein für Aquarien= und Terrarienkunde „
Hotto=
nia”, Sitzung jeden 1. und 3. Samstag im Monat, im Vereinslobal
„Heſſiſcher Hof”, Wilhelminenſtraße 1, 1. Stock. Reichhaltige Bibliothek
und Präparatenſammlung vorhanden. Gäſte und Freunde des Vereins
ſtets willkommen.
n. G=iesheim, 2. Sept. Hoffnungsvoller Burſche. Wegen
vier ſchverer Diebſtähle und vorſätzlichen Anzündens der Scheuer des
hieſigen Landwirts Schäcker aus Bosheit wurde ein 13jährige Junge
von hier in Unterſuchungshaft genommen.
n. Groß=Hauſen, 2. Sept. Eine Belohnung bis zu 5000
Mark ſetzte der hieſige Fabrikant Philipp Seehaus für
Ermitte=
lung der Einbrecher aus, die ihm in der Nacht zum 28. Auguſt einen
Ballen Sumatra=Rohtabak (Deckblatt) von 22000 Mark Wert geſtohlen
haben.
C Birkenau, 31. Aug. Einige Lehrerinnen aus Gernsheim a. Rh.
machten geſtern mit ihren Schülerinnen. Mäöchen von 10—12 Jahren,
einen Ausflug nach dem Odenwald. Dabei beſuchten ſie auch
die Wachenburg bei Weinheim, von wo aus ſie einen entzückenden
Aus=
blick nach der Rheinebene genoſſen und ihrer großen Freude und
Bewun=
derung iber die herrliche Gegend kaum Ausdruck verleihen konnten. Bei
dem Abſtieg ereigneten ſich aber leider zwei ſchwere Unfälle.
Zwei Mädchen ſtürzten ab, wobei das eine einen Knöchelbruch erlitt,
das andere am Kopfe ſchwer verwundet wurde. Erſtere wurde von
ihren Kameradinnnen abwechſelnd in eine bieſige Wirtſchaft getragen,
wvo Herr Sanitätsrat Dr. Stöhr die erſten Notverbäude anlegte. Der
Abendzug brachte die Ausflüglerinnen dann wieder in ihre Heimat
zu=
riick. Dieſer Vorfall iſt eine ernſte Mahnung an Lehrer und Lehrerinnen,
bei Kindera 1Sflügen peinlichſte Aufſicht zu üben!
sw. Langen, 1. Sept. Kolonnentag der heſſiſchen
Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz. Gelegentlich des
10jährigen Beſtehens der hieſigen Sanitätskolonne fand hier am
Sams=
tag und Sonntag der vierte Kolonnentag der freiwilligen
Sanitäts=
kolonnen vom Roten Kreuz ſtatt, der aus allen Teilen Heſſens gut
beſucht war. Unter Mitwirkung aller hieſigen Geſangvereine und einer
Muſikervereinigung fand Samstag abend eine Begrüßungsfeier ſtatt.
Am Sonntag vormittag fand auf dem Friedhof eine
Gedächtnis=
feier für die im Weltkriege Gefallenen ſtatt, wobei Kränge
nieder=
gelegt wurden. Die Gedächtnisanſprache hielt Herr Rektor Diehl=
Langen. Im Anſchluß an die Gedächtnisfeier fanden die Beratungen
ſtatt. Herr Miniſterialdirektkor Dr. Kratz ſprach über die Neuordnung
des deutſchen Roten Kreuzes und gab dabei einen Ausblick über die
Neuordnung des heſſiſchen Roten Kreuzes. Den Ausführungen war zu
entnehmen, daß ebenſo, wie ſich beim deutſchen Roten Kreuz Frauen=
und Männervereine, darunter auch die Sanitätskolonnen, zu einem
Ganzen zuſammengeſchloſſen haben, es künftig auch in Heſſen zu
erwar=
ten iſt, wobei die Sanitätskolonnen einen ſelbſtändigen Verband bilden
werden. Der Geſchäftsführer des Landesvereins vom Rotzen Kreuz,
Major a. D. Appuhn berichtete über die Tagung der deutſchen
Sani=
tätskolonnen in Goslar, wo die Gründung eines Reichsverbandes
deut=
ſcher Sanitätskolonnen vom Noten Kreuz und Verband der
Männer=
vereinigungen vom Roten Kreus ſtattfand. Hauptmann a. D.
Loth=
eißen ſprach über den neuen Satzungsentwurf des Landesverbandes
der freiwilligen Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz. — Den Abſchluß
bildete eine Alarmübung der Feuerwehr Langen in
Verbindung mit der Sanitätskolonne Langen, die als wohlgelungen
bezeichnet werden darf.
wd. Mainz, 1. Sept. Weſteuropäiſche Zeit. Um
Mitter=
nacht vom 25. auf 26. Oktober wird im beſetzten Gebiet die
weſteuro=
päiſche Zeit wieder eingeführt. Für das bürgerliche Leben dagegen
wird die zur Zeit gültige mitteleuropäiſche Zeit beibehalten. Die
Eiſen=
bahnuhren bleiben daher vom genannten Zeitpunkte ab im beſetzten
Ge=
biete wie im vergangenen Jahre um genau eine Stunde hinter der
ortsliblichen Zeit zurück. Im Gegenlatz zum vorigen Jahre ſind aber
die Züge im allgemeinen dem bürgerlichen Leben und damit der
mittel=
europäiſchen Zeit angepaßt. Es verkehren alſo ab 26. Oktober die meiſten
Züge im beſetzten Gebiete nach der Eiſenbahnzeit genau eme Stunde
früher als gegenwärtig. Damit bleibt auch der Fahrplan in engem
Zu=
ſammenhange mit dem unbeſetzten (rechtsrheiniſchen) Gebiet. Für den
hiernach ſich ergebenden Fahrplan iſt jedoch Vorausſetzung, daß die
Arbeits= und Schulzeiten auch nach dem 26. Oktober unverändert
bei=
behalten werden. — Römerfund. Bei Grabarbeiten zum Stellen
eines eiſernen Torpfeilers am Wagenhaus 8 hinter der Anlage ſtieß
Schloſſermeiſter Jakob Heuer in der Tiefe von 1,5 Meter auf einen
römiſchen Steinſarg, der gut erhalten iſt.
wd. Oppenheim, 1. Sept. Körperverletzung. In der Nacht
auf Mittwoch kam es in Undenheim zu einer Schlägerei, wobei der
Laudwirt M. Rauſchkolb lebensgefährlich und O. Schuckmann
aus Bechtolsheim ſchwer verletzt wurden. Die Gendarmerie verhaftete
vier Täter aus Selzen, Schornsheim und Dexheim.
wd. Bingen, 1. Sept. Diebſtahl. Am Mittwoch nachmittag
wurde aus dem Parterre eines Hauſes in der Mainzer Straße, das von
einem franzöſiſchen Kapitän bewohnt wird, von einem Unbekannten, der
ſich als Monteur des Elektrizitätswerkes Bingen ausgab und erklärte,
das elektviſche Licht prüfe zu müſſen, aus dem Schlafzimmer des
Kapi=
täns eine Geldtaſche mit 10 Einhundertmarbſcheinen, einer
Fünfhundert=
franknote und weiteren Frankſcheinen im Werte von 1500 Fr. geſtohlen.
Der Täter iſt flüchtig und hat auf dem Wege nach Bingerbrück, auf der
linken Seite der Brücke, die Brieftaſche mit 600 Mark in die Nahe
ge=
worfen. Offenbar handelt es ſich um einen „Klingelfahrer”, der dieſe
Art Diebſtähle gewerbsmäßig begeht.
Duncan Swann, an die Spitze einer Betrachtung, in der er als
untrügliches Mittel zur Erkennung des Charakters der Frau
das Studium ihrer Friſur empfiehlt. „Seitenlöckchen und
Ponnys,” ſchreibt er, „beweiſen, daß ihre Trägerin ſehr kokett
iſt, aber ihre Koketterie iſt harmloſer Natur und ohne jede
Bos=
heit. Mache ihr ein Kompliment, und ſie wird erröten; mache
ihr den Hof, und ſie wird entzückt ſein. Die griechiſche Friſur,
der ſtrenge Knoten, der nach hinten genommen iſt, und die
Ver=
zierung mit einem goldenen oder ſilbernen Band iſt das
Kenn=
zeichen der Mondäne, die auf Vornehmheit und Eleganz Wert
legt und deren kühles Weſen mehr Freundſchaft verſpricht als
Lrebe. Kurze Haare aber ſind das eigentliche Charakteriſtikum
der modernen Frau, des weiblichen Typs, der ſich nach dem
Kriege herausgebildet hat. Die Frau, die die Zierde der langen
Flechten ablegt, ſcheidet ſich damit bewußt von ihren Schweſtern.
Sie bekommt etwas mehr Männliches in ihrem ganzen
Auf=
neten, wirft mit burſchikoſen Ausdrücken um ſich, treibt eifrig
Sport, geht ſelbſtverſtändlich einem Beruf nach und iſt ſtolz
dar=
auf, daß ſie alle weiblichen Schwächen abgeworfen hat.
Gefühls=
weichheit iſt ihr auf den Tod verhaßt, und in den romantiſchſten
Nondſcheinſpaziergang bringt ſie mit ihrem lauten Lachen eine
fremde Stimmung. Wer ihr in der ſonſt üblichen Weiſe den Hof
macht, erregt nur Spott. Sie iſt ebenſo unternehmend wie
extravagant, und ſo kann man das kurze Haar den Männern
nar als ein Warnungszeichen nennen. Verfallen ſie dem
Zau=
ber einer ſolchen Frau, ſo gehen ſie vielen Ueberraſchungen und
Konflikten entgegen und werden ſich deshalb allmählich vor den
Mädchen mit den Titusköpfen in acht nehmen. So wie Simſon
mit ſeinen Locken ſeine Kraft verlor, ſo gibt auch die Frau mit
dem Abſchneiden ihrer Haare ihre ſtärkſten Reize für die
Män=
ner auf.”
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Haus Herzenstod” Komödie in 3 Akten von G. B.
Shaw. Reichsdeutſche Uraufführung im Frankfurter
Schauſpielhaus am 31. Auguſt.
Der Buchausgabe der Komödie „Haus Herzenstod”
die bei S. Fiſcher=Berlin erſchienen iſt, ſchickt Shaw ein ſehr
umfangreiches Vorwort voraus. Wer nun etwa glaubt, daß
dieſes Vorwort, das in überaus geiſtreicher Weiſe gegen den
Militarismus und den Krieg und die Folgen beider polemiſiert,
ettvas mit dem Stück zu tun habe, der irrt ſich ganz gewaltig.
Mir wenigſtens — und zu meinem Troſt hörte ich gar manchen,
dem es ebenſo ging — iſt kein Zuſammenhang zwiſchen dieſem
und jenem klar geworden. Doch ſei dem, wie ihm wolle: das
Vorwort lieſt ſich ſehr feſſelnd und eine dreiaktige Komödie ſoll
der Beſucher ja ſchließlich auch ohne Vorwort — ſei es vom
Autor oder von einem anderen noch Geſcheiteren — verſtehen.
Aber leider war auch das bei dem jüngſten Theaterſtück des
im=
mer älter werdenden Miſter Shaw leider nicht möglich. Auch
hier ſtehe ich mit meiner Verſtändnisloſigkeit durchaus nicht
allein. Es iſt gewiß nicht alleinige Aufgabe der Kritik, dem
Dichter nachzuweiſen, welche Fehler er gemacht hat, was er hätte
anders machen müſſen. Und gerade Shaw gegenüber wäre es
Anmaßung, wollte ſo ein kleiner Kritikus ihm gute Ratſchläge
geben. So möge denn mein Empfinden zum Ausdruck gebracht
werden, und Herr Shaw möge mir erlauben, zu glauben, daß
ich doch nicht ſo ganz unrecht habe. Alſo zunächſt iſt „Haus
Herzenstod” kein Theaterſtück. Denn wo iſt die Handlung, jene
logiſche Folge von Ereigniſſen, die dem Zuſchauer eine
geſchloſ=
ſene Vorſtellung von Vorgängen übermittelt? Davon iſt keine
Spur zu entdecken. Eine innere Handlung, eine Motivierung der
Handlungen der Perſonen fehlt vollſtändig. Nur ganz am Schluß
tritt plötzlich und unvermittelt von außen her, ohne jede innere
Nötigung ein allerdings aufregendes Ereignis ein: ein
Zeppelin=
angriff auf das nächtliche London mit platzenden Bomben, und
„dann wirds wieder ſo langweilig wie vorher‟. Das ſind die
eigenen Worte Hector Hushabyes. Und dies Wort ſpricht dem
Werk das kraſſeſte Todesurteil, das einem Drama geſprochen
werden kann: es iſt langweilig, totlangweilig. Man ſteinige
mich, aber es iſt tatſächlich ſo. Eine Anhäufung noch ſo
geiſt=
voller Apereus, ein noch ſo ſcharf geſchliffener Dialog vermögen
nicht auf die Dauer zu feſſeln, wenn nichts vorgeht, wenn nichts
paſſiert. Und ſelbſt hier, im ureigenſten Revier Shaws, beginnt
allmählich ein Nachlaſſen, ein Zurückſinken des Originalen. Das
wirklich Sprühende, Geiſtvoll=Zündende, das den Dialog früherer
Werke des Iren auszeichnet, fehlt oft, und ſo vermag auch der
Dialog ſtreckenweife nicht, Teilnahme zu erwecken, und bleierne
Langweile bricht den Stab über eine ziemlich verfehlte,
belang=
loſe Arbeit. Und was noch ein großer Fehler iſt: trotz all des
Geiſtreichelnden, trotz all der Verſchwendung von Geiſtesblitzen:
man iſt am Ende genau ſo klug als am Anfang!
So war denn auch die Aufnahme des Werkes reichlich lau
und der Beifall dürfte einzig und allein der von Walther
Brügmann ſehr ſorgfältig vorbereiteten Aufführung
zuge=
dacht geweſen ſein. Um nicht den Theaterzettel abſchreiben zu
müſſen (es iſt außerdem ſchon 11 Uhr) ſei den Darſtellern
unein=
geſchränktes Lob gezollt. Sie gaben ihr Beſtes und ließen den
Dialog ſo hell als möglich glitzern, kämpften mit rückhaltloſer
Hingabe an die Sache des Dichters einen Kampf, dem ein voller
Sieg von vornherein verſagt war. Willy W. Göttig.
* Der Meteorfall vom 17. Auguſt. Wie die Köln.
Ztg. mitteilt, iſt das Meteor vom 17. Auguſt u. a. beobachtet
wor=
den im Bochum, Remſcheid, Bergheim a. d. Erft, Buir bei Düren,
Berk bei Stadtkyll, Bonn, Rheindürkheim bei Worms, am
Chiemſee, in Scheidegg im bayeriſchen Algäu. Die Beobachter
an den zuletzt genannten drei Orten haben die ſchöne
Lichterſchei=
nung nördlich von ſich wahrgenommen, die übrigen, dazu auch
ein Mainzer Beobachter, ſüdlich. Daraus und aus dem Umſtand,
daß der Rheindürkheimer etwa ½ Minute nach dem Zerplatzen
der Feuerkugel den dumpfen Exploſionsknall gehört haben will,
was einer Entfernung von rund 10 Kilometer entſpräche, folgert
die Köln. Ztg., daß das Meteor nicht weit von Darmſtadt
niedergegangen ſei. Aber, ſo fügt das Blatt hinzu, es iſt ſchon
beſſer, man überläßt ſolche Folgerungen dem Fachmann. Mit
der wiſſenſchaftlichen Bearbeitung des Meteorfalles iſt Herr C.
Hoffmeiſter in Sonneberg, Sachſen=Meiningen, Robertſtraße 7,
betraut worden. Es wird gebeten, ihm Beobachtungen
unmittel=
bar mitzuteilen.
Die Karlsruher Herbſtwoche. Für die
diesjäh=
rige Herbſtwoche, die die Stadt Karlsruhe entſprechend der
„Badſiſchen Woche” des Vorjahres in der Zeit vom 23. September
bis zum 3. Oktober veranſtaltet, iſt nunmehr das endgültige
Pro=
gramm bekannt geworden. An der Spitze der geplanten
Veran=
ſtaltungen ſteht das Karlsruher Muſikfeſt. Es bringt
vor allem die Uraufführung der Mozartſchen
Jugend=
oper. Die berſtellte Einfalt” (La finta ſemplice) mit einem
neuen Text von Anton Rudolph, ferner ein Konzert, in dem
Hans Pfitzner, Franz Schreker und Erich Wolfgang Korngold
eigene Werke dirigieren werden. Kormgold wird auch eine
Auf=
führung ſeiner „Toten Stadt” leiten. Zur Aufführung gelangt
weiter „Der Bürger als Edelmann” von Richard Strauß (in
er=
weiterter Faſſung). Die Leitung dieſes Werkes wie die der
„Miſſa ſolemnis” liegt in den Händen von Operndirektor Fritz
Cortolezis. Das Schauſpiel des Badiſchen Landestheaters wird
Hermann Burtes „Katte” und Goethes „Urfauſt” zur
Karls=
ruher Erſtaufführung bringen. Als weitere Veranſtaltungen ſind
geplant: Ausſtellungen im Badiſchen Landesmuſeum, in der
Badiſchen Kunſthalle, im Badiſchen Kunſwerein, in der Galerie
Moos und in der Badiſchen Landesgewerbehalle; ferner eine
Badiſche Möbelſchau mit angewandten und freien Künſten, eine
Blumen= und Obſtſchau, eine Herbſtmodeſchau und ein
Schaufen=
ſter=Dekorations=Wettbewerb, ferner Turn= und
Sportveranſtal=
tungen, Volksſchauſpiel (Freilichtbühne) Oetigheim,
Pferderen=
nen mit Reit= und Fahrturnier, Märkte ſowie Kongreſſe
nam=
hafter deutſcher Vereinigungen, ſo der Deutſche Aerztetag.
k. Kleine Nachrichten aus Seſſen. Butzbach. Der frühere Direktor
des Zellengefängniſſes G. Klement iſt geſtorbe. — Hattenrod bei
Gießen. Der letzte Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71, Konrad
Albach, iſt im hohen Alter von 80 Jahren geſtorben. — Heubſtein.
Der Haſſia=Bezirkstag der Kriegervereine des Bezirks Herbſtein fand
eine Bezirksgruppe der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen
gebildet und ein Obmann gelvählt.
Reich und Ausland.
Berlin, 1. Sepk. Der Maſſenmörder Großmann wirb
nach dem Lokalanzeiger nicht nur beichuldigt, an etwa 60 Frauen und
Kindern ſadiſtiſche und unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben,
ſondern auch die von ihm gemordeten Frauen nach der Zerſtückelung zum
menſchlichen Genuß zub eitet zu haben. Er ſoll die Fleiſchteile von
den Knochen gelöſt, teils als Kalbfleiſch abgegeben, teils gepökelt, teils
als Bockwurſt verarbeitet und in der Nähe des Schleſiſchen Bahnhofs
verkauft haben.
Frankfurt a. M., 31. Aug. Ein ſchweres
Automobilun=
glück ereignete ſich Samstag nachmittag auf der Landſtraße von Gießen
nach Siegen, und zwar kurz hinter Dillenburg. Dort wollte ein
Auto=
mobil, das von ſeinen Beſitzer, dem Kaufmann Fritz von St. Georg,
geſteuert wurde, ſpielenden Kindern ausweichen. Es geriet der Böſchung
zu nahe und ſtürzte herunter. Der Wagenlenker war ſofort tot,
ſeine Frau und ſeine Kinder, trugen teils ſchwerere, teils leichte
Ver=
letzungen davon.
Jcua, 1. Sept. Fünffacher Mörder. Der heutige
Polizei=
bericht beſtätigt, daß der geſtern wegen Mordverdachts verhaftete Willi
Wenzel fünf Menſchenleben auf dem Gewiſſen hat. Wenzel ermordete
folgende Perſonen: Am 1. Aug. 1217 die 19 Jahre alte Alma Spindler
aus Kraltsdorf, am 1. oder 2. Februar 1918 die beiden Komplizen, die
Einbrecher Paul Luft und Karl Neubert, und am 19. November 1920
die 16fährige Marta Luge. Die Leichen, die der Mörder auf dem
Berg=
grundſwick am Jentzia berſcharrte, wurden zum Teil bereits ausgegraben,
ONB. St. Wenbel, 1. Sept. Eines ſüßen Todes ſterben
in St. Wendel ſeit einiger Zeit Zehntauſende von Bienen der Imker
der dortigen Gegend. Die Tierchen werden durch eine neu errichtete
Likörfabrik angelockt, die täglich größere Mengen von Zucker verkocht.
In den Siedekeſſeln finden ganze Bienenvölker, man ſpricht von bisher
70, den Tod, ſodaß manche Bienenſtände verödet ſind und die Imker
ſchlvere Schäden erleiden. Da Schutzmaßregeln in dem Betrieb nicht
an=
gebracht ſind, wird das Zufliegen der Immen nicht unterbunden werden
können.
Stockholm, 1. Sept. Dammeinſtur:. Infolge des Einſturzes
eines anderthalb Kilometer von der Eiſenbahn entfernten Dammes
wurde die Eiſenbahnlinie Stockholm—Oeſterſund zwiſchen den Stationen
Ange und Liusdal auf eine Strecke von 3000 Meter völlig zerſtört.
Zwei eleftriſche Ueberlandzentralen wurden ebenfalls zerſtört. Menſchen
kamen nicht zu Schaden.
Parlamentariſches.
ew. Der Schulausſcnß des Landyags beſchäftigte ſich in ſeiner
geſtrigen Sitzung, noch einmal mit den Artikeln über die
Dienſtuohnun=
gen, die Schnlgüter und das Schulvermögen. Die Artikel wurden mit
geringen Aenderungen nach der Regierungsvorlage angenommen.
Wich=
tia iſt der Veſchluß, daß die Teilnahme des Lehrers am Losholz und
Allmendgenuß mit dem Uebergang in die Staatsbeamteneigenſchaft weg=
=ufallen hat. Alsdann dunde mit der Beratung über den Schulvorſtand
begonnen. Ein Beſchluß wurde noch nicht gefaßt.
Parteitag der deutſchnationalen Volkspartei.
wd. München, 1. Sept. Unter überaus großer Bekeiligung von
deutſchnationalen Parteimitgliedern aus dem ganzen Reiche wurde heute
im Löſenbräufeſſer der Deutſchnationale Parteitag
eröff=
net. Etwa 1200 Stimmführer waren nebei 1200 Gäſten erſchienen. Die
Tribüne war mit ſeiß=blauen und ſchwarz=weiß=roten Fahnen und
Blu=
menflor geſchmückt. Staalsminiſter a. D. Hergt eröffnete im Namen
des Parteivorſtandes vor 10 Uhr die Verſammlung mit einer
Begrü=
ßungsanſprache, in der er betonte, daß die Partei ſich gegenwärtig in
dem ſchärfſten Kampfe befinde, den ſie jemals zu beſtehen hatte. Wir
ſtehen vor der Kriegserklärung des geſamten Proletariats, man hak uns
eine Mörderpartei genannt und wan ſucht uns mit allen Mitteln zu
pro=
voziereir. Allein unſers Gegner haben eine falſche Rechnung aufgemacht.
Eine glückliche Fügung kann man es nennen, daß der Deutſchnationale
Parteitag gerade heute ſtattfindet. So groß unſere Mäßigung auf der
einen Seite iſt, ſo ſcharf wird unſere Kampfſtellung unſeren Feinden
gegenüber ſein. Man wirft uns den Fehdehandſchuh hin; gut, wir
neh=
men ihn an. Wir werden den Kampf mit allen geſetzlichen Mitteln
füh=
ren, aber nicht in der Defenſive, ſondern wir werden auch zur Offenſive
übergehen. Die Aktion unſerer Gegner iſt nicht nur ein Verbrechen,
ſondern auch eine Torheit. Der Redner gedachte ſodann der engen
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen Nord und Süd. Es dürfe keine trennende
Main=
linic geben. Er begrüßte auch die Vertreter der Großdeutſchen
Volks=
partei von Oeſterreich und der Tſchechoſlowakei, ſowie vor allem die in
ſtarker Anzahl erſchienenen Vertreter und Gäſte aus dem Freiſtaat
Dan=
zig und aus dem Saargebict.
Der Zeutrumsführer Spahn zur Deutſchnationalen Volkspartei über=
getreten.
Berlin, 1. Sept. (Tel, unſarer Berliner Redaktion.)
Auf dem Deutſchnationalen Parteitage teilte der Parteivorſitzende
Hergt heute mittag mit, daß ſich der Zentrumsführer Prof. Spahn
aus Anlaß der jüngſten Vorgänge endgültig entſchloſſen habe,
zu der Deutſchnationalen Volkspartei
überzutre=
ten. Spahn wird heute über die Gründe ſeines Austritts aus der
Zen=
trumspartei und Uebertritts in die Deutſchnationale Volkspartei auf dem
Parteitag ausführlich Mitteilung machen.
Der Zioniſtenkongreß.
Karlsbad, 1. Sept. (Wolff.) Der 12. Zioniſtenkongreß,
der morgen eröffnet wird, ſoll vornehmlich die durch den Krieg
er=
ſchitterte Einheitlichkeit der zioniſtiſchen Bolvegung wieder herſtellen.
Die Leitung der Bewegung ſelbft bezeichnet als Aufgabe des Kongreſſes:
Stellungnahme zu der neuen poliriſchen Entwickelung der
Poläſtina=
frage und Sckaffung von großen materiellen Mitteln, welche die
Be=
ſiedelung Paläſtings erfordert. Aus dieſem Anlaß dürfte es zum
Wie=
deraufleben eines alten Zwiſtes kommen: Während die Leiter des
ameri=
kaniſchen Zionismus erklären, daß nach Erreichung des politiſchen
Erfol=
ges von San Remo die zioniſtiſche Politik im großen und ganzen zum
Abfchluß gelangt ſei und die zioniſtiſche Leitung nach Paläſtina verlegt
werden moge, ſteht die Führung der zioniſtiſchen Weltanſchauung auf
dem Standpunkte, daß letztere nach wie vor Trägerin des nationa=
len Lebenswillens des füdiſchen Volkes bleiben ſoll.
Zu dem Kongreß, der elf Tage dauern foll, ſind bereits 500 Delegierte
eingetroffen, wovon allein Polen 100 Teilnehmer ſchidte. Der Kongreß
iſt von allen Ländern Europas beſchickt; auch aus Amerika, Aſien und
Afrika ſind Teilnehmer eingetroffen. Selbſt aus Rußland konnten unter
großen Gefahren zehn Delegierte eintreffen. Von den Berliner
Dele=
gierten iſt an erſter Stelle der Botaniker Univerſitätsprofeſſor Dr.
War=
burg zu nennen.
Die Leipziger Meſſe.
Leibzig, 31. Aug. (Wolff.) Auch am Mittwoch war das
Meſſe=
geſchäft auf der allgemeinen Muſtermeſſe im großen und ganzen recht
rege. In den Meſſehäufern herrſchte in den Morgenſtunden teilweiſe
lebhafter Verkehr und es kamen vielfach lebhafte Abſchlüſſe, namentlich
nach dem Auslande, zuſtande. Nachmittags flaute das Geſchäft etwas ab.
Auf der techniſchen Meſſe blieb der Zuſpruch ziemlich umverändert. In
don letzten Tagen erſchien noch eine große Anzahl von Bulgaren,
Eng=
ländern, Italienern und Belgiern auf der Meſſe. Das Geſchäft iſt in
den einzelnen Branchen verſchieden. Während eine große Anzahl von
Ausſtellern bezüglich feſter vorliegender Beſtellungen ihre Erwartungen
übertroffen ſehen, beſtand bei anderen das Geſchäft in der Hauptſache in
der Anknüpfung neuer Verbindungen. Gute Geſchäfte wurden in
Klein=
motkoren und elektriſchen Schweißopparaten abgeſchloſſen. In der
Hygienemeſſe ſcheint der Abſatz nicht ſo ſtark zu ſein wie erwpartet.
Erhöhung der Eiſenbahntarife um 30 Prozent.
wd. Berlin 1. Sept. Die Mehrkoſten, die der
Eiſenbahn=
verwaltung entſtehen durch die Erhöhung der
Teue=
rungszulagen für die Eiſenbahnbedienſteten ab 1. Auguſt
und durch die vorausſichtliche Verteuerung der
Betriebsmateria=
lien (Kohle uſw.) ſollen nach einem Beſchluß des Reichskabinetts
durch eine Erhöhung der Perſonen= und
Güter=
tarife um 30 Prozent wieder eingebracht werden.
Ent=
ſprechende Vorlagen werden zunächſt in der zuſtändigen
Tarif=
kommiſſion der deutſchen Eiſenbahnverwaltungen und im
Ver=
kehrsbeirat durehberaten werden. Die erhöhten Tarife werden
vorausſichtlich ab 1. November für den Güterverkehr und ab
1. Dezemben für den Perſonenverkehr in Kraft treten.
Die Ermordung Erzbergers.
Der Verdacht gegen Hirſchfeld.
Berlin, 31. Aug. (Wolff.) Im Anſchluß an die Feſinahme des
ehemaligen Fähnrichs von Hirſchfeld ging beim Polizeipräſidium
eine ausführliche Mitteilung des württembergiſchen Landespolizeigmtes
vom 30. Auguſt ein, nach welcher Hirſchfeld als Mörder Erzbergers nicht
in Frage kommt. Die württembergiſche Kriminalpolizei ſtellte feſt, daß
ſich Hirſhfeid am Tage der Tat in Kalmbach, alſo 35 Kilometer vom
Tatorte entfernt, aufgehalten hat.
Demgegenüber ging beim Berliner Polizeipräſidium ein vom 31.
Auguſt datiertes Schreiben der Staatsanſvaltſchaft Offenburg ein mit
der Bitte Hirſchfeld weiter in Haft zu behalten und mit dem Bemerken,
daß die Staatsanwaltſchaft beim zuſtändigen badiſchen Landgericht einen
Haftbefehl gegen Hirfchfeld beantragen wird. Bei dieſer ungeklärten
Lage wird Hirſchfeld vorläufig im Berliner Polizeipräſidium weiter
feſtgehalten.
Die Mörder in Sicherheit?
Karlsruhe, 1. Sept. ((Wolff.) Auf der Rebaktion der „
Badi=
ſchen Preſſe” iſt heute morgen folgende Karte eingetroffen: Goſſenſaß,
den 28. Auguſt. Werte Redaktion: In dem Beſtreben, den Behörden
keine unnötigen Schwierigkeiten zu bereiten, teilen wir Ihnen mit, daß
wir den Brennerhinter unshaben. Man mag in Oppenan
und Griesbach beruhigt ſein und den aufgebotenen Apparat nach Hauſe
ſchicken. Wir geben Ihnen anheim, von dieſer Mitteilung nach
Gut=
dünken Gebrauch zu michen. Unterſchrift: Cunctator.
Dieſe Karte iſt der Staatsanw altſchaft ſofort übergeben
worden und es ſind die nötigen Schritte eingeleitet worden, um
feſtzu=
ſtellen, ob es ſich bei dieſer Karte nur um eine Myſtifikation, einen
Ver=
ſuch zur Irreführung der Behörden, handelt, oder ob tatſächlich die
Ab=
ſender die Mörder Erzbergers ſind.
Die Beiſetzung Erzbergers.
Biberach, 31. Aug. Der Zug mit den ſterblichen Ueberreſten
Erzbergers ſetzte ſich von der Stadtpfarrlirche aus um 1 Uhr in
Bewegung. Voraus gingen zahlreiche Vereine mit Muſickapellen und
Fahnen. Hinter dem Wagen folgten die Geiſtlichkeit mit dem
Weih=
biſchof D. Sproll, Frau Erzberger mit den beiden Brüdern des
Ver=
ſtorbenen und den ſonſtigen Angehörigen, der Reichskanzler mit den
Mitgliedern der Reichsregierung, der Reichstagspräſident, die Vertreter
der württembergiſchen und der baheriſchen Regierung, die Abgeordneten,
weitere Vereine und ein nach Tauſenden zählendes Gefolge. Um 1 Uhr
30 Minuten wurde der Sarg in die Gruft geſenkt. Nach einem Geſange
des Kirchenchors hielt Stadtpfarrer Schweikert die Trauerrede, in der
er den Vevewigten als den Mann würdigt, der dem Gebot chriſtlicher
Liebe in dreierlei Beziehung nachkam: in der Liebe zu Gott, in der
Liebe zum Volke und in der Liebe zur Familie. Nach Gebeten und nach
einem weiteren Chorgeſange hielt Reichskanzler. Dr. Wirth eine
längere Anſtrache. Er feierte den hervorragenden Staatsmann und
Parlamentarier, den großen ſchwäbiſchen Volksmaun. Er wies auf
Erzbergers Verdienſte hin, der den Waffenſtillſtand angenommen habe
und, um die deutſche Einheit zu retten, in Weimar für die
Unterzeich=
nung des Friedens war. In der Zeit dor dem Kriege brauchte man
nicht zu bangen um die Einheit des deutſchen Volkes. Nach der
Nieder=
lage aber mußte ein neues Band geſchaffen werden. Dr. Wirih führte
aus: Es ſei Erzberger gelungen, ein einheitliches Finanzweſen füir das
Reich zu ſchaffen. Auch die einheitliche Poſt und Eiſenbahn
verdanken wir dem verſtorbenen Miniſter. Wir wollen in Liebe unſerem
Volte dienen, nicht in Leidenſchaft. Wir würden den Toten ehren, wenn
wir ſein Werk ehren.
Nach dem Reichshanzler legte Reichstagspräſident Löbe einen Kranz
an dem Sarge nieder und erklärte: Die Flut von Angriffen mache nicht
irre in der Anerkennung für die raſtloſe Arbeit Erzbergers zur
Ret=
tung des ſchwer zuſammengebrochenen Volkes. Die Geſchichte werde
ihm geben, was viele ſeiner Zeitgenoſſen ihm nicht gegeben haben. Für
die geſamte deutſche Zentrumspartei ſprach Reichstagsabgeordneter
Becker=Arnsberg. Erzberger war der Unſerige, wenn auch
einzelne an ihm zu zweifeln begannen, wenn auch verſchiedene nicht ganz
Weiter ſprachen noch Oberregierungsrat Bayerle im Namen der
württembergiſchen Zentrumspartei, der württembergiſche Juſtizminiſter
Volz für die Zentrumsfroktion des württembergiſchen Landtages,
Stadtſchultheiß Doll= Biberach, Monſignore Vogt=Biberach. Dr.
Schober=Freiburg. Miniſterialrat Dr. Beurſch vom
Reichsſinanz=
miniſterium und andere, darunter auch namens der U. S. P. D.
Reichs=
tagsabgeordneter Geck=Offenburg. Ein Poſaunenchor und der übliche
Fahnengruß beendigten die Feier an dem von zahlloſen Kränzen
über=
deikten Grabe Erzbergers.
Reichskanzler Dr. Wirth iſt nachmittags um 5 Uhr nach Raſolfzell
weitergereiſt.
Bayern und das Reich.
Einſpruch Bayerns gegen die Verordnungen des
Reichs=
präſidenten.
wd. Berlin, 1. Sept. Der Lokalanzeiger meldet aus
München: Die Reichsregierung wird aller Wahrſcheinlichkeit
nach den Ausnahmezuſtand in Bayern aufheben.
Was dann erfolgt, darüber braucht niemand im Unklaren zu
ſein. Miniſterpräſident v. Kahr iſt heute bis auf weiteres in
ſeinen Urlaub nach Berchtesgaden zurückgekehrt. Die Bayeriſche
Volkspartei=Korreſpondenz erklärt, das Treiben der
Sozialdemo=
kratie und die Zerſchlagung der bundesſtaatlichen
Verwaltungs=
rechte ſei das Ende der Reichseinheit. Der Kampf für
oder wider den Einheitsſtaat ſei entfacht. In Bayern ſtehe die
bürgerliche Einheitsfront geſchloſſen zur Regierung.
Nötigen=
falls erfolge die ſofortige Einberufung des Landtages.
wd. Berlin 1. Sept. Dem Achtuhr=Abendblatt zufolge
hat die Reichsregierung keineswegs die Abſicht, über den Kopf
der bayeriſchen Regierung hinweg den
Belagerungszu=
ſtand in Bayern aufzuheben. Richtig iſt, daß bezüglich der
Aufhebung des Belagerungszuſtandes in Bayern zurzeit in
Ber=
lin Verhandlungen ſtattfinden, doch gehen dieſe
Verhand=
lungen ohne Kenntnis der bayeriſchen Regierung vor ſich. Zu
einer Entſcheidung iſt es noch nicht gekommen. Dann wird ſich
auch der Achterausſchuß des Reichstages mit der Frage der
Auf=
hebung des Belagerungszuſtandes in Bayern beſchäftigen.
Be=
züglich des Proteſtes der bayeriſchen Regieru ng
gegen die Zeitungsverbote und gegen das Verbot des
Uniformtragens erfährt das Blatt, daß der bayeriſche
Vertreter in Berlin von ſeiner Regierung beauftragt
wor=
den iſt, die von der bayeriſchen Regierung vorgebrachten
Beden=
ken gegen dieſe Verbote dem Reichskanzler Dr. Wirth
vor=
zutragen. Der Schritt des baheriſchen Vertreters in Berlin iſt
bisher jedoch noch nicht erfolgt, da der Reichskanzler Dr. Wirth
noch nicht in Berlin eingetroffen iſt. Sofort nach ſeiner
Rück=
kehr wird der Reichskanzler den bayeriſchen Vertreter empfangen.
wol. Berlin 1. Sept. Die Deutſche Tageszeitung
berich=
tet aus München: Die Parteiführer der
deutſch=
ſiationalen Volkspartei waren geſtern zu einer
ver=
traulichen Sitzung in München verſammelt, als Auftakt
zum heutigen Parteitag. Es ergab ſich völlige Einmütigkeit in
allen wirtſchaftlichen, ſozialen und kulturellen Fragen der
Ge=
genwartspolitik. Hauptgegenſtand der Beratung waren völkiſche
Fragen. Einigkeit herrſchte auch über die Frage der
Stellung=
nahme zu den jüngſten Maßnahmen.
In Augsburg ſprach geſtern Graf Weſtarp in einer
Partei=
verſammlung über das Ultimatum und deſſen Unterſchrift. Er
erklärte, es werde der Tag kommen, wo die Regierung erklären
müſſe, daß es unmöglich ſei, die fälligen Raten zu zahlen. Dieſer
Tag werde in die Zeit von April bis Juni nächſten Jahres
fal=
len. Solange unſere Arbeitermaſſen einer Partei folgten, die auf
dem Standpunkte des Klaſſenkampfes ſtehe, ſolange kommen wir
nicht aus der Knechtſchaft des Verſailler Vertrages hinaus. Zur
Ermordung Erzbergers erklärte Graf Weſtarp: Wir laſſen uns
nicht einſchüchtern. Wir ſind in der Verteidigung. Wenn es zu
dieſer Mordtat gekommen iſt, ſo trifft ein vollgerüttelt Maß von
Schuld die Sozialdemokratie, die jahrelang den klaren Sinn des
Volkes verwirrt hat.
Deutſih=lettiſche Wirtſchaftsverhandlungen.
Paris, 1. Sept. (Wolff.) Die lettiſche Geſandtſchaft
in Paris erklärte die aus deutſcher Quelle ſtammenden Gerüchte,
nach denen die lettiſche Regierung die Abſicht hätte, eine
An=
leihe in Deutſchland aufzunehmen für
unbe=
gründet. Eine deutſche Abordnung befinde ſich wohl
gegen=
wärtig in Riga, dieſe ſei aber nur beauftragt, im Einvernehmen
mit der lettiſchen Delegation die Ausführungsbeſtimmungen des
lettiſch=deutſchen Vertrages vom Juli 1919 über die
Reparationen, Kriegsſchäden und Warenlieferungen an Lettlans
feſtzuſetzen.
Hierzu erfährt das Wolfſſche Bureau, daß an Berliner maß
gebender Stelle nichts belannt iſt, daß von deutſcher
Seit=
das Gerücht über eine Anleiheaufnahme Lettlands in
Deutſch=
land verbreitet wird. Uebrigens ſcheint die lettländiſche Ge
ſandtſchaft in Paris über die „deutſche Abordnung” falſch unter
richtet zu ſein. Sie hat nicht die Aufgabe, die Ausführungs
beſtimmüngen des deutſch=lettiſchen Abkommens vom 15. Jul;
1920 (nicht 1919) feſtzuſetzen, ſondern hält ſich ausſchließlich zu
einer unverbindlichen wirtſchaftlichen Fühlung
nahme in Riga bereit.
Die Entſcheidung über Oberſchleſien.
Ueberweiſung an einen Unterausſchuß.
Genf, 1. Sept. (Wolff.) Die auf heute nachmittag 4 Uhr
anberaumte Sitzung der außerordentlichen Seſſion des
Völ=
kerbundrates, die ſich mit der oberſchleſiſchen Frago
befaßte, dauerte nur eine knappe halbe Stunde. Es wurde
dar=
auf folgende amtliche Mitteilung ausgegeben:
1. Um dem Rat die Möglichkeit zu geben, ſich in voller
Un=
abhängigkeit eine Meinung über die ihm unterbreitete Frage zut
bilden, ſind ſeine Mitglieder einmütig zu der Auffaſſung
gekom=
men, daß es wünſchenswert ſei, eine vorläufige Prüfung
der Frage durch die Vertreter von Belgien, Braſilien, China und
Spanien vornehmen zu laſſen, alſo von ſolchen Staaten, die ar
den vorangggangenen Unterſuchungen und Beratungen nicht
teil=
genommen haben.
2. Den Vertretern dieſer Mächte erwächſt die Aufgabe, die
verſchiedenen Grundlagen dieſes Problems zu prüfen, ſowohl
nach den vom Oberſten Rat übermittelten Dokumenten als mit
Hilfe ſonſtiger Informationsquellen.
3. Sie werden das Recht haben, alle diejenigen Berichte
einzufordern, die ſie als nützlich erachten, und die
erfor=
derlichen techniſchen Beiräte zu berufen. Wünſchenswert iſt, daß
die zu berufenden techniſchen Beiräte an den vorhergehenden
Unterſuchungen und Diskuſſionen nicht teilgenommen haber,
und ſoweit es möglich iſt, unter denjenigen Parteien ausgewählt
werden, die bereits an den Arbeiten der techniſchen Organiſa=,
tionen des Völkerbundes teilgenommen haben. Einwohner
des oberſchleſiſchen Gebietes — Deutſche
ſo=
wohl wie Polen — können berufen werden, um
mündlich Auskünfte über die örtlichen Verhältkiſſe zu geben.
4. Die Vertreter der erwähnten Mächte werden die
Ein=
richtungen des Völkerbundrates zu allen Zwecken, die ſie für
er=
folgreich halten; zur Verfügung haben.
5. Sie werden ihre Arbeiten nach freiem Ermeſſen berichten
ohne daß eine beſtimte Prozedur feſtgelegt wird. Sie werden
dann dem Rat Rechenſchaft ablegen, der die Arbeit
ſeiner=
ſeits dann weiter verfolgen wird und jederzeit zuſammen
treten kann.
Die weſtungariſche Frage.
Wien, 1. Sept. (Wolff.) Die öſterreichiſche Regierung
entſandte, um den bisher beſetzten Teil Weſtungarns für
alle Fälle halten zu können, Reichswehr zur Verſtärkung der
Gendarmerie. Die ungariſchen Aufſtändiſchen räumen, wie
man annimmt, Oedenburg nicht freiwillig, ſondern gehen
mög=
licherweiſe ſogar im ſüdlichen Burgenland offenſiv gegen die
ſteieriſche Grenze vor.
Wiener=Neuſtadt 1. Sept. (Wolff.) Nach einer
Mel=
dung des Korr.=Bureaus iſt Jennersdorf von der öſter
reichiſchen Gendarmerie aufgegeben worden. Die Bahnver=z
bindung zwiſchen Jennersdorf und Fehring iſt unterbrochen, bch
die Schienen von ungariſchen Baden aufgeriſſen worden ſind
Im Raume von Eiſenſtadt wurden St. Margarethen
Wolbenbrodersdorf und Siegendorf von öſterreichiſcher Gen
darmerig beſetzt.
Wien, 1. Sepk. (Wolff.) Nach Blättermeldungen ſtatterol
der frühere ungariſche Miniſter des Auswärtigen, Gratz den
Bundeskanzler einen nichtoffiziellen Beſuch ab, um mit ihnz
über die weſtungariſche Frage zu ſprechen.
Vermiſchtes.
—Genbſſenſchaftstag. Am 27. Auguſt waren es 25 Jahre
daß Juſtizrat Profeſſor Dr. Crüger=Charlottenburg in Wiesbaden
zum Anwalt des Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes gewählt worden iſt
Aus Anlaß dieſes 25jährigen Amtsjubiläums findet der diesjährige
Genoſſenſchaftstag der Schulze=Delätzſchen Genof4
ſenſchaften wiederum in Wiesbaden und zwar Mitte Oktober
ſtatt, bei dem eine kleine Feier des Jubiläums in Ausſicht genommem iſt!
Dr. Crüger wurde 1859 in Königsberg i. Pr. geboren. Er tvat 1887
in die Dienſte des Verbandes unter Leitung des Nachfolgers von Schukze
Delitzſch, des damaligem Anwaltes Friedrich Schenck, ein, deſſen Nach/
folger er 1896 wurde. Der Jubilar kann auf eine reiche Vergangenhei!
zurückblicken. Er betätigte ſich als Stadtverordneter in Charlottemburg
als Mitglied des Abgeordnetenhauſes des Reichstages und iſt Mitglied
des Reichswirtſchaftsrates. In weiten Kreiſen iſt er bekannt durch
ſein=
tüchtige Vertretung der Indereſſen des Mittelſtandes, in juriſtiſchen Kreit
ſen beſonders durch ſeinen Kommentar zum Genoſſenſchaftsgeſetz, der faſt
einzig daſteht. An der Berliner Handelshochſchule iſt Crüger
Direkto=
des Seminars für Genoſſenſchaftsweſen; ähnliche Vorleſungen hält
e=
an der Univerſität Halle und in Detmold als vorzüglicher Kenner und Er4
klärer des Genoſſenſchaftsrechtes. In Anbetracht ſeiner Kenntniſſe ha
ihn auch der Freie Ausſchuß der Deutſchen Genoſſenſchaftsverbände zun
Vorſitzenden gewählt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Bexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſe
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantworklich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnun
nicht begründet werden.
— Zu dem Eingeſandt im Darmſtädter Tagblatt vom 31. Auguſ.
über die Waldgottesdienſte ſei zur Richtigſtellung dem Herrn Einſender
folgendes mitgeteilt: Die Waldgottesdienſte wurden vorigen Sommer
auf Wunſch eines Zeitungseingeſandts begonnen. Sie ſind genau in
dem gleichen Rahmen wie in anderen Städten auch und bewegen fich
durchaus auf kirchlicher Grundlage. Sie ſollen kein Erſatz für Gemeinde/
gottesdienſte ſein und ſind deshalb immer auf frühe Morgenftunden
gelegt. Wer die Scharen kennt, die gerade an den Sonntagvormittager
in den Wald pilgern und die überhaupt keinen Gottesdienft mehr
be=
ſuchen, der wird das Bedürfnis verſtehen. Schreiber dieſer Zeilen weiſ
aus vielen Einzelgeſprächen, daß gerade durch dieſe Veranſtaltungen
mancher von da aus den Weg zur Kirche zurückgefunden hat. Wie
religiös Gleichgültige wverden gerade durch dieſen Dienſt erreicht. Kſo
kein Erſatz ſund keine Konkurrenz ſollen dieſe Veranſtaltungen ſein
ſondern praktiſche Volksmiſſionsarbeit, die der Kirche zugute kommt
Die Veranſtalter wenden ſich immer nur an Fernſtehende. Deshalb foll
der Herr Einſender ſich mitfreuen und an das Chriſtuswort denken7
„Wer nicht wider uns iſt, der iſt für uns”.
Einer, der die Sache genau kennt.
Letzte Nachrichten.
wd. Berlin, 1. Sept. Der geſtern in Berlin geſtorbene Gene/
ralfeldmarſchall v. Bülow wird am Samstag beigeſetzt werden.
Der Reichsminiſter der Finanzen hat als Stichtagfür die
Perſonenſtandsaufnahme zur Veranſagung der
Reichsein=
kommenſteuer für das Rechnungsjahr 1921 den 20. Oktober
1921 feſtgeſetzt.
Eine Reihe der verkrachten Wettkonzerne haben ſich auſ
ein neues Gebiet geworfen und verſuchen, die in ihrer Tätigkeit
angewandte Geſchäftsmeihode auf das Gebiet des
Effekten=
handels zu übertragen. Der Zentralverband Deutſcher
Ban=
kiers warnt vor verſchiedenen derartigen Unternehmungen.
wd. Baſel, 1. Sept. Echo de Paris meldet, daß nach der
er=
folgten Bezahlung der erſten Goldmilliarde bereits zwei
wei=
tere Zahlungen Deutſchlands für den 15. Oktober und
den 15. September von je 50 Millionem Goldmark angekündig
ſeien.
Nummer 242.
Darmſtädter Dagblatt, Freitag, den 2. September 1921.
Seite 5.
Helſingfors, 1. Sepr. (Wolff.) Die finniſche Regierug hat
eim Parlament die Einrichtung einer finniſchen
Geſandt=
ſchaft beim Völkerbund beantragt.
Wie Dagens Preß erfährt, wird die Regierung im
Parla=
rvent eine Geſetzesvorlage einbringen, die die Erhöhung der
Fölle von 1919 um 200 bis 900 Prozent vorſieht. Für
Luxus=
waren ſollen die Zollſätze noch ſtärker erhöht werden.
wd. London, 1. Sept. Der Evening Standard meldet, daß
das erſte engliſche Bataillon, das zur Unterſtützung der
Beſatzungstruppen in Oberſchleſien, beſtimmt iſt,
ſch geſter in Dover eingeſchifft hat und über Brüſſel ſeinem
Be=
jämaungsort zugeführt werden ſolle.
Madrid, 1. *Sept. (Wolff.) In Bilbao wurde aus rein
zxtlichen politiſchen Gründen ein Verſuch zu einem allgemeinen
Tusſtand unternoymen. Bei dieſem Verſuch, der ſofort
voll=
ſtändig ſcheiterte, wurden 13 Perſonen verhaftet.
Neue Bücher.
— Eine Erſparnis in zwiefacher Hinſicht iſt ein ſelbſtgefertigtes
4Teid. Einerſeits ſpart die Selbſtherſtellung den Arbeitslohn und den
Berdienſt, den der Verkäufer in die fertige Ware hineinkalkuliert,
an=
deverſeits laſſen ſich beſſere Stoffe und gediegenere Zutaten verwenden.
4waktiſch, kleidſam und billig angezogen zu ſein, mit den denkbar
gering=
ſten Mitteln das Haltbarſte und Eindrucksſicherſte ſchaffen zu können,
drzu hilft Vobachs Damen=Modenalbum für Herbſt und
Winter 1921/22, das in reizvoller Ausſtattung unter Beigabe von dier
banten Tafeln und einem Doppelbogen Abplättmuſtern ſoeben im
Ver=
lege W Vobach u. Co. in Leipzig zum Preiſe von 7 Mk. erſchienen iſt.
9Todelle für jeden Zweck und Geſchmack bietet das warm zu empfehlende
Werk in Flille. Zu jedem Modell ſind gebrauchsfertige Vobach=Schnitte
urd Vobach=Muſter in verſchiedenen Größen erhältlich. Man beſtellt das
Album in jeder Buchhandlung oder gegen Einfendung des Betrags
nebſt 80 Pf. für Porto beim Verlage.
— Die Grundzüge der gotiſchen Baukunſt. Von Dr.
Johannes Schinnerer. 2. Auflage. 96 Seiten mit 5
Textabbildun=
gen und 67 Abbildungen auf 56 Tafeln. R. Voigtländers Verlag in
Leipzig. Preis geb. 8 Mk. Gewöhnlich faßt der Laie den Begriff der
Gotik vecht äußerlich; ihm iſt im allgemeinen der Spitzbogen das
Merk=
mal, an dem er ein gotiſches Bauwerk zu erkennen vermeint. Das iſt
uin freilich ein großer Irrtum, denn der gotiſche Stil iſt in der
Kon=
ſtruktion des Bauwerks tief begründet. Er iſt in ſeinen Anfängen nichts
als eine Vervollkommnung und Weiterbildung der romaniſchen
Wölbe=
rechnik, tiefer gedacht aber der vollkommenſte Ausdruchk der
mittelalter=
liehen Seele, neben dem die Nachwelt nichts Ebenbürtiges mehr hat
her=
vorbringen können. Das kleine, mit den vielen Abbildungen
ausge=
ſtattete Buch bietet eine ganz vortreffliche Einführung in den Stoff,
deſſen genauere Kenntnis keinem Gebildeten oder Strebenden fehlen ſollte.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 1. Sept. (Priv.=Tel.) Auf dem heutigen
chlachtviehmarkt waren zugeführt 164 Kälber, 49 Schafe, 216
Arusfuhr wurde vom 15. Auguſt 1921 an geſtattet. Das
Ackerbaumini=
ſterium eröffnete an dieſem Tage den erſten Exportviehmarkt in
Buda=
aſt, von welchem Rinder und Schweine ohne Exvortbewilligung nach
dm Auslande ausgeführt ſerden dürfen. Die auf dieſen Märkten
auf=
gtriebenen Tierc düirfen jedoch nur an Ausläuder derkauft werden.
Mian erwartet eine döllige Freigabe des Viehverkehrs in den nächſten
Aaſte
her, 110
den findMft
Spiel, Sport und Turnen.
* Schwimmen. Der Darmſtädter Schwimmklub
Jung=
eutſchland veranſtaltet am kommenden Sonntag im Großen Woog
eir internes Wettſchwimmen bei dem der 1. Mainzer
2chwimmberein von 1201 gemäß der alten freundſchaftlichen Beziehungen
nider Klubs zu Gaſte ſein wird. Im Mittelpunkte der Veranſtaltung
uht die Austragung der Klubmeiſterſchafden der beiden Vereine. Im
ſegenfatz zu den früheren internen Schwimmfeſten des Klußs werden
dieſem Jahre die Damen= und Herren=Wettkämpfe an einem Tage
ſuusgetragen, ſo daß das Programm eine ſehr reichhaltige Geſtaltung
Fahren hat. Außerdem iſt zu den Einzelwettkämpfen in den einzelnen
Lagen üher 100 Meter eine mittlere Strecke von 400 Meter bel.
hinzu=
eekomen und eine lange Strecke von 1000 Meter bel. In ſeinem vollen
Umfange bezweat dieſes Wettſchwimmen eine Darbietung der ſportlichen
rbeit, die der Klub in dieſer Sommerſaiſon leiſrete, der ſyſtematiſchen
bechniſchen Ausbildung aller Mitglieder, die auch den Anfänger in die
duenſt des Schſvimmens einführt und ſeine Anlagen fördert. Auf der
heundlage dieſer allgemeinen Ausbildung beruhen die großen Erfolge,
die auf den nationlalen Schwimfeſten gan= Deutſchlands die Farben
vonr Jungdeutſchland berühmt machten. — Neben den Schwimm= und
Soringwettkämpfen ſerden auch zwei Waſſerballſpiele der 1.
Mann=
laften Jungdeutſiklands ſtattfinden. Die Jugendmannſchaft ſpielt gegen
hriat
jenohe"
winnen, wird der Deutſche Reichsausſchuß demnächſt eine
künſtleriſche Werbeplakette herausgeben. Dieſe iſt aus
Meißner=Porzellan hergeſtellt, dem im Jahre 1706 erfundenen
ſoge=
nannten „Böttger=Porzellnn”, dem ein hoher Sammlerwert zugeſprochen
wird. Der Preis der Plakette beträgt 15 Mk. Die Turn= und
Sport=
vereine erhaltem die Plakette zum Vorzugspreiſe von 10 Mk. und
kön=
nen den beim Verkauf erzielten Ueberſchuß von je 5 Mk. vor allem zum
Ankauf von Turn= und Sportgeräten verwenden. Um die
Werbewir=
kung dieſer Plakette möglichſt ſchnell eintreten zu laſſen, werden die
Vereine und Verbände gebeten, baldmöglichſt ausreichende Beſtellungen
aufzugeben. Dieſe ſind ausſchließlich an dem Verlag A. Eckard,
Dres=
den=A., Schnorrſtr. 19 (Poſtſcheckkonto Dresdei 16122) zu richten.
Die tägliche Turnſtunde.
Von Studienrat J. Schneider=Berlin.
— Eine Forderung, die eigentlich ſchon längſt hätte erfüllt ſein
kön=
nen, wwein alle Leibestibungen treibenden Verbände und
Berufsorgani=
ſationen geſchloſſen vorgingen. Die techniſchen Schwierigkeiten, die die
Unmöglichkeit der Durchführung beweiſen ſollen, erſcheinen auf den erſten
Blick gewiß nicht gering; ſie ſind aber durchäus überwindbar.
1. Der Stundenplan iſt faſt überall auf eine Woche berechnet:
man verſuche es mit einem, der ſich über zwei Wochen erſtreckt. (Vgl.
Jahrbuch für Volks= und Jugendſpiele 1921 S. 70—71). Eine Stunde
alle 14 Tage laſſen ſich die wiſſenſchaftlichen Fächer mit größerer
Stun=
denzahl eher abziehen als eine Stunde in jeder Woche. 3—4 Fächer zu
je einer Stunde alle 14 Tage ergibt 1½——2 Stunden wöchentlich, die
dann für die Leibesübung frei werden.
2. Die Herabſetzung der Unterrichtszeit von 45 auf 40 oder gar
35 Minuten wird keine Herabſetzung der Leiſtungen zur Folge haben.
Wie oft mußte bei der Zuſammenlegung von Schulen während des
Krie=
ges und noch nachher dieſer Ausweg beſchritten werden. Und es ging;
und zuvar ſehr gut. Bei der Charkottenburger Waldſchule und anderswvo
geht es auch. Bei 30 Stunden — meiſt ſind es mehr — fe 5 bzw. 10
Winuten Erſparnis gibt 150, bziv. 300 Minuten, d. h. faſt 4
Unterrichts=
ſrunden zu 40 oder über 8½/= Unterrichtsſtunden zu je 30 Minuten. Dieſe
auf die Leibesübung verwendet, erfüllt die Forderung. Wenn täglich
eine Turnſtunde vorhanden iſt, ſo braucht meiſt nur nach je 2
Unter=
richtsſtunden eine längere Pauſe ſtattzufinden, ſonſt genügen Pauſen
zu 5 Minuten. Man beklagt ſo oft die Ungewandtheit bieler Schüler der
höheren und der Volksſchulen im ſchriftlichen und mündlichen Ausdruck.
Gibt man ihnen die tägliche Turnſtunde, ſo wird das Gehirn ausreichend
durchblutet und der Lehrer wird nicht mehr über den Mangel an guten
Gedanken in guter Form zu klagen haben. Die Einbuße von 5—10
Minuten iſt reichlich wettgemacht.
3. Wenn der Mangel an Turnhallen und Spielplätzen ſowie an
Turnlehrern gegen die Vermehrung der Turnſtunden geltend gemacht
wird, ſo werden ſich vorläufig andere Räume (Schulſäle, Böden,
Tanz=
oder Vortragsſäle uſw.) und Plätze (verkehrsaume Straßen, unbebautes
Gelände u. dgl.) finden. Bei ſchlechtem Wetter kann bisweilen
Unter=
richt an den Klaſſen über den Betrieb der Leibesübungen erteilt
wer=
den. Geſchichte der Leibesübung, Geſundheitslehre, Erſte Hilfe (
prak=
tiſch), Körpermeſſung, Technik von Sprung, Lauf und Wurf mit
Zeich=
nungen und Berechnungen an der Wandtafel, Weſen und Betrieb des
Schwvimmens des Winterſports, Skizzierübungen einer zeichnenden Klaſſe
uſw.: das ſind ſo einige recht gute Betätigungsmöglichkeiten. — Man
wüirde übrigens erſtaunt ſein, wie ſchnell dem Mangel an Turn= und
Sporthallen (neue immer mit Laufgalerie anlegen!) und an Spielplätzen
— bei neuen Schulen muß ſtatt des erbärmlichen Höfchens ſtets ein
gro=
ßer Spielplatz mit angelegt werden — in dem Augenblick abgeholfen
würde, in dem man die tägliche Turnſtunde einführte.
4. Der aufgabenfreie Spielnachmittag in jeder Woche ſoll nicht allein
auf dem Papier ſtehen, ſondern im Sommer und im Winter durchgeführt
werden; natürlich müſſen die Spielleiter Vergütung oder Anrechnung
auf die Pflichtſtundenzahl erhalten.
5. Die Wandertage alle vier Wochen müſſen durchaus beibehalten
werden; der Wandertag alle vierzehn Tage wird auch noch kommen. Der
Durchführung dieſer Wandertage ſtellen ſich weniger techniſche Schierig=
Man erhebe für Unfall= und Haftsflichtverſicherung von Schülern und
Lehrern bei jeder Schulgeldzahlung einen gewiſſen, doch recht kleinen
Pflichktbeitrag; dann iſt die Hauptſchvierigkeit beſeitigt. Man lege den
Wandertag ferner für ein halbes Jahr immer auf einen beſtimmten
Wochentag und richte den Stundenplan ſo ein, daß die Lehrer und
Lehrerinnen, die nicht wandern können, ihre volle Pflich’ſtundenzahl zu
geben haben, die andern aber alle 4 Wocken, bzw. alle 14 Tage eine
Eut=
laſtung von 4—5 Stunden erhalten. Eine oder zwei Stunden des
Wan=
dertags können auch mit beſtem Erfolg zum Unterricht im Freien
ver=
wendet werden (Geſchichte. Erdkunde, Sprachen, Mathematik. Phyſik,
Botanis, Zoologie Geſchichte, Zeichnen. Geſang uſw.; val. dazu: Dr
Franzmeher in der Monatsſchrift füir Turnen, Sport und Spiel. April
1921). Dafür, daß eine Tagesentſchädigung an die Lehrer gezahlt wird,
finden ſich auch Mittel und Wege, ivenn man will! Die tägliche
Turn=
ſtunde kommt, denn ſie iſt notwendig.
Handel und Verkehr.
Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 1. Sept.
ine gleiche des Offenbacher Schwimmvereins 1896: die 1. Mannſchaft
nige eine kombinierte Mannſchaft der Mainzer Vereine.
Die letzte Veranſtaltung eines Schwimmfeſtes in dieſem Jahr wird
er Darmſtädter Schwimmklub Jungdeutſchland durch ein
Internatio=
iales Wettſchwimmen am 1. und 2. Oktober im Städtiſchen Schſvinmnbad
veiehen. Die beſten Schinimmer Deutſcklands, faſt alle deutſchen
Mei=
tu, werden hierbei mitwirken, ſo daß ein erſtklaſſiges Schwimmfeſt zu
rwwarten ſteht. Auch der deutſche Waſſerballmeiſter Hannoder wird
da=
ver ein Geſellſchaftsſpiel ſpielen. Die Internationalität wird durch die
Beteiligung von Wiener, Budapeſter und Schweizer Schwimmvereinen
ind Schwimmern genahrt.
* Baden=Baden, 1. Sept. Den Großen Preis von
Zoden=Baden (120 000 Mark) hat Graf Spretis (Stall Weinberg) Oſſian
javolinen. Der bisher ungeſchlagene Ordensjäger mußte ſich mit dem
hritten Platz begnügen.
dra. Einen Vergleich zwiſchen den
leichtathleti=
ſchen Meiſterſchaften von Deutſchland, Oeſterreich, Schweiz,
Uterika, England und Frankreich zieht die Deutſche Sportbehörde für
eichtathletik auf einer beſonderen Tabelle, aus der hervorgeht, daß der
Interſchied der Leiſtungen bei den beiderſeitigen Meiſterſchaften zwiſchen
Deutſchland und Amerika zwar verhältnismäßig geringer geworden iſt,
iber es nur in 2 Fällen den Deutſchen gelang, die amerikaniſchen
Leiſtun=
yeir zu übertrumpfen. Die engliſchen Leiſtungen wurden bereits in 4
fällen überſtiegen, die ſranzöſiſchen Meiſterſchaften wurden auf zehn
Gebieten übertroffen und nur auf 5 Gebieten ſind die Franzoſen um
in weniges beſſer geweſen. Die Schweizer Meiſterſchaften treten mit
einer Ausnahme hinter die deutſchem Leiſtungen zurüick, und die
Oeſter=
reicher desgleichen, nur daß dieſe eine Ausnahme mit Deutſchland im
oren Rennen ausgegangen iſt. Aus der Zuſammenſtellung wird man
intnehmen, wie ſchnell es gelungen iſt, Deutſchlands ſportliche
Leiſtun=
gen wieder zur Höhe zu entwickeln und daß die Zeit nicht fern ſein
ürfte, in der die beiden engliſch ſprechenden Nationen von uns in ihren
Leiſtungen völlig erreicht werden.
dra. Porzellanplakette des D.R.A. Um Turnen, Spiel
ind Sport der deutſchen Jugend zu unterſtützen, insbeſondere um Mittel
ür eine würdige Durchführung der Deutſchen Kampfſpiele 1922 zu ge=
Geld / Brie G
Geld / Brie 5l.- Aug.
Geld / Brie Fa
Geld / Brief Antw. Bruſt 653.30 654.7I 649.30 650,70 Norwegen. TI9L.301 193. 7 TIRB.R 1141.20 Holland.. 719n0 3923.9 2714, 75 272325 Schweden. . 1878.10 1881.90 858. 20/1361.80 London .. 320. 101 320.90 318.9: 319.55 Helſingfor? — —. Paris. 674.30 675.70 669.65 670,.9: New=Yor”. /36.81— 83,79- 35, 03½, 85.211, Schweit .. 1471.—1474.— 1462.— 465.— Wien (alte3 Spanien.
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Täuemark. 4981, 1501½ 15
Der Wert der Mark im Auskand.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 1. September in Zürich
6,82½ (vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,67½
(59,20) Gulden, in Kopenhagen 6,70 (88,80) Kronen, in
Stock=
holm 5,45 (88,80) Kronen, in Wien 1287 (117,80) Kronen, in Prag
97 (117,20) Kronen, in Neu=York 117,25 (22,80) Dollau, in Paris
147/8 (125,40) Franken.
Von den Produktenmärkten.
* Berlin, 1. Sept. Am Produktenmarkt herrſchte Ruhe.
Die Abſchwächung der Deviſenkurſe hatte die Käuſer vorſichtiger gemacht.
Für Weizen bieten die Mihlen niedrigere Preiſe als bisher. Für
Rog=
gen fehlt es an Unternehmungsluſt. Von Oſtpreußen macht ſich
Nach=
frage nach Futterbebarf geltend. Man ſucht dorr Peluſchken,
Acker=
bohnen, Wickengemeuge und Kleie zu kaufen. Aber die nach hier
geleg=
ten Preisgebote bleiben hinter den Forderungen weit zurück. Gerſte
war ſchwach. Für Hafer fehlt es an Unternehmungsluſt. Mais wird an
der Küſte billiger angeboten. In Oelſagt war einiges Geſchäft. Erbſen
waren viel angeboten. Futterhülſenfrüchte waren ſtill.
H. Mannheim, 1. Sept. (Prib=Tel.) An der heutigen
Pro=
duktenbörſe war der Verkauf wiederum ruhig. Die Nachfrage
nach Getreide hat vollſtändig nachgelaſſen. Angebor iſt genügend
vor=
handen. Weizen konnte nur bei Gewährung niedrigerer Preiſe abgeſetzt
werden. Roggen war überhaupt nichnt gefragt durch das Stilliegen der
Mühlen. Braugerſte kann nur in prima Qualität an den Mann gebracht
werden. In Futtermitteln und Hülſenfrüchten war die Stimmung
beſ=
ſer; hauptſächlich nach ſofort greifbarer Ware war die Nachfrage größer.
Die amtlichen Preiſe waren für Weizen 440—450, Noggen 350—360,
Braugerſte 450—500, Hafer 350—360, Mais einſchließlich Sack 325—360,
inländiſche Erbſen 450——550, Ackerbohnen 280, Wieſenheu 200—220,
Not=
kleeheu 220—230, Stroh 65—75, Reis einſchließlich Sack 675—900 Mark.
Die Tendenz war ſtetig.
b. Vom Gewürzmarkt. Die Nachfrage nach Pfeffer iſt weiter
lebhaft, im übrigen iſt das Geſchäft ruhig. Vanille iſt im Preiſe weiter
zurückgegangen. Ab Lager Hamburg notierten in vegulären Mengen
(ganze Sacke, Kiſten) für verzollte Ware für 1 Pfund: Pfeffer, ganz,
ſchwarz 9,00—9,50 Mk., do. gemahlen 10,50—11,00 Mk., do. weißer, ganz,
17,00 Mk., do. genrahlen 18,00 Sk. Vanille=Bvurbon 200—210 Mk., do.
Tahiti 150—160 Mk., Nelten 24,00 Mk., Piment 7.30 Mk., do. gemahlen
9,00 Mk., Kaneel, je nach Qualität, 17,00—24,50 Mk., Banda=Muskatnüſſe
ca. 110/120er 17,25—18,00 Mk., do. 130/140er 15,00 Mk., Kümmel,
deut=
ſcher 3,50 Mk., do. holländiſcher 3,80 Mk., do. oſtfrieſiſcher 3,60 Mk.,
Lor=
beerlaub 3,25 Mk.
* Aus der Glühl ampen=Induſtrie. Wie wir hören,
dürfte der Glühlampen=Konzern, dem die Osram=Geſellſchaft und die
A. E. G. angehören, eine Erweiterung erfahren, und zwar durch den
Hin=
zutritt der Julius Pintſch=A.=G. Ferner ſchwveben Verhandlungen mit
der Siemens u. Halske=Geſellſchaft.
* Preiserhöhung in der Textilinduſtrie Die
Ver=
einigung deutſcher Gardinenwebereien hat eine Erhöhung der Prciſe um
10 Prozent beſchloſſen. Mit weiteren Aufſchlägen iſt infolge der
Lohn=
erhöhung zu rechen.
8. Die Tiroler Holzverwertungsgeſellſchaft in
Innsbruck wurde in eine A.G. mit 20 Millionen Kr. Kapütal
umge=
wandelt. Die Geſellſchaft, die mehrere Säge= und Spaltwverke beſitzt,
iſt zurzeit im Begriffe, ihre Betriebe in Tirol und Salzburg bedeutend
zu vergrößern.
* Berlin, 31. Aug. Die Diskontogeſellſchchaft in
Berlin eröffnete heute in Proſtken (Oſtreußen) eine Zlveigſtelle.
* Deutſche Petroleum A. G. Die Verwaltung gibt eine
Erklärung ab, daß die Gerüchte über eine
Kapitalserhöh=
ung unbegründer ſeien. An der Börſe, wo dieſes Dementi
bereits bekannt war, maß ma ihm jedoch keine Bedeutung bei.
Außer=
dem verwies man darauf, daß die Geſellſchaft ein großes Guthaben in
ſchweizer Franken, das noch us den Verkauf der Stequua Romana=
Aktien herrührt, beſitze.
* Hochfrequenz, Aktien=Geſellſchaft für
braht=
loſe Telegraphie, Berlin. Die Generalverſammlung
geneh=
migte die in der letzten Generalverſammlung unerledigt gebliebene
Kapitalserhöhung um 1,4 Mälliomen Mſak auf 5,5 Millionen Mark. —
Die neute Aktien=Geſellſchaft überninmt ein Konſorkium unter Führung
der Kommerz= und Privatbank mit der Verpflichtung, gegen einen
Be=
trag von 1,4 Millioner Mark, den ihm die Geſellſchaft zahlt, den
Aktionären Lit. 4 das Bezugsrecht im Verhältnis 4:1 und den
Aktio=
nären Lit. B im Verhältnis von 4:2 zum Nennwert anzubieten. Auf
Anfrage ſpurde mitgeteilt, daß weſentliche Veränderungen in der
Ge=
ſchäftslage nicht eingetreten ſind. Die Geſellſchaft hat einige neue
Be=
teiligungen erworben und andere mit gutem Nutzen abgeſtoßen. — In
der Angelegenheit der Markoni=Shares ſeien ihr Nachrichten noch nicht
zugegangen.
wd. Niga, 30. Aug. Bekanntlich hat dis ruſſiſche Räteregierung
in Deutſchland 300 Lokomotiven beſtellt, jedoch können im
Laufe der Navigationsperiode d. h. bis das Meer eisfrei bleibt, nur
G4 dieſer Lokomotiven nach Rußland geſchafft werden und zwar auf
8 Dampfern, von denen jeder 8 Lokomotiven transportieren wird. Der
erſte dieſer Dampfer wird im Petersburger Hafen für dem Anfang
Sep=
tember erwartet. Auch 74 000 Tonnen Eiſenbahnſchienem ſollen groch im
Laufe des September aus Deurſchland in Petersburg eintreffen.
Preußiſch=Süöbeutſche Klaffenlotterie.
* Berlin, 31. Aug. In der geſtrigen Vormittagsziehung
wurden folgende größeren Gewinne gezogen: 100 000 Mark: 230163,
10000 Mark: 121843 181985, 5000 Mark: 21756, 3000 Mark: 134561
207143 276483. — In der geſtrigen Nachmittagsziehung wurden
folgende größeren Gewinne gezogen: 175 000 Mark: 227064, 50 000
Mark: 182425, 40 000 Mark: 45224, 3000 Mark: 186668 225220 285531.
Schluß des redaktionellen Teils.
Ohne Oreckeilber,
Gsohleobtslolden, ohne Verukastörung-
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn. ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holläzder’s Ambnlaterium
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (T,6853) Sonntag 10—12 Uhr.
Gotte8dienſt der Iſraelitiſchen Religionsgemeinde
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag; den 2. Sept. Voxabendgottesdienſt 7 Uhr 00 Min.
Samstag, den 3. Sept. Morgens,8 Uhr 30 Min.
Schrifterklä=
rung. — Sabbatausgang 7 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr 00 Min. —
Abends 6 Uhr 30 Min.
Gottesdienſt in der Shnagoge der Iſrgelit. Religionsgeſellſchaft.
Samstag den 3. Sept. Vorabend 6 Uhr 30 Min. — Morgens
7 Uhr 45 Min. — Nachmittags 4 Uhr 30 Min, — Sabbatausgang
7 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Nachmittags 6 Uhr 30 Min.
Samstag, den 3. Sept., und Sonntag, den 4. Sept.: Rauſch
Chaudeſch Elul.
Wetterausſichten für Freitag.
Stärkere Bewölkung, ſtellenweiſe Niederſchläge, Temperatur wenig
geändert, ſüdweſtliche Winde.
Vae
Hauptverſammlung des Feſthaus=Vereins abends 8¾4 Uhr im
Reſtaurant Kaiſerſaal.
Ausſtellung „Deutſchland und der Friedensvertrag” im Saalbau;
geöffnet von 3—7 Uhr (Liga zum Schutze der deutſchen Kultur).
Verſteigerungskalenber.
Samstag, 3. September.
Grummetgras=Verſteigerung um 8½ Uhr (
Zuſammen=
kunft am Nachtweidenweg=Erlenpfad).
Leitung: Dx. Otto PBaldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (adßer Sport, Handel und Landwilriſchatliches)! Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftlicheß: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitleilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. WSittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den rebaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkrinte werden nicht zurückgeſandt.
ge Rummer hat 8 Seiten.
Die Gebert eines gesunden
Stammhalters
zeigen an
Philipp Dörsam u. Frau
Käthe, geb. Wagner
Darmstadt, den 31. August 1921
Lichtenbergstr. 72.
(*339
Ihre am 4. September, nachm. 2 Uhr,
L in der St. Martinskapelle,
Bruch-
wiesenstraße, stattfindende Trauung
beehren sich anzuzeigen
Else Janson
Karl Langer.
Darmstadt, Heidelbergerstr. 102.
Eccccccccu F ‟
Statt Karten.
Für die uns anläßlich unsrer Ver-
G mählung erwiesenen
Aufmerksam-
w keiten sagen verbindlichsten Dank
Wilhelm Bieger u. Frau
33897) Jula, geb. Roßkopf
Darmstadt, Waldstr. 25, 31. Aug. 1921.
OsssssssssssssRseeessesaeese""
„Sccccccceese Awoopsooe
Für die uns anläßlich unserer
Silbernen Hochzeit
gesandten Glückwünsche u. Geschenke
sagen wir auf diesem Wege unseren
G herzlichen Dank.
*33977
Wilh. Sütterlin u. Frau.
Todes=Anzeige.
Es war Gottes Wille, unſere liebe Nichte
und Conſine
Fräulein
Marie Störger
im Alter von 63 Jahren nach längerem
ſchweren Leiden, zu ſich in die Ewigkeit
ab=
zurufen.
Die tranernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Müller
Heinrich Höreth
Hans Breitwieſer
„ Wilh. Fornoff.
Darmſtadt, Wiebelsbach, 1. Sept. 1921
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag
2½ Uhr von der Kapelle des Waldfried=
34046
hofes aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen Verluſte
meiner lieben Frau, unſerer innigſtgeliebten
Mutter, Schwägerin und Tante
Frau Katharina Wenz
ſagen wir allen denen, die ihr die letzte Ehre
erwieſen haben ſowie für die zahlreichen
Kranz=
ſpenden, unſeren herzlichen Dank.
Ludwig Wenz und Kinder
*33933)
Karlſtraße 56.
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Darmſtadt, den 1. September 1921, (st9899
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Zehrbach, Eliſ.,
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Fuchs, Heinrich, Wilhelm,
„ 142514,
Eva, Eliſabeth.
Frener, Marietta,
167675,
Frohmann, Guſtad,
„ 190425,
Habich, Magdalene,
„ 193732,
werden nach § 24 der Satzung für kraftlos erklärt,
wenn ſie nicht innerhalb drei Monaten bei uns
vorgelegt werden.
(s18808
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1921.
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