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Nummer 227
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen. nehmen engegen: Geſchäftsſtell Rheinſtraße B, die
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Donnerstag, den 18. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
in da
Die ſterbende Mark.
Die Markwährung hat in den letzten Tagen fürchtbare
eradezu tödliche Schläge empfangen. Unſere amtlichen Stellen
cheinen dieſer grauenhaften Abwärtsbewegung ahnungslos
egenüberzuſtehen. Wiederholt wurde aus Kreiſen der
Regie=
ung eine Beſſerung des Kurſes in Ausſicht geſtellt. Noch ganz
ürzlich hat die Reichsbank ein Sinken des Preiſes für
Goldan=
äufe angekündigt. Genau das Gegenteil iſt eingetroffen. Der
öchrzeizer gibt, während dieſe Zeilen geſchrieben werden, nur
och ſieben Franken für 100 Mark. Wenn es ſo weitergeht, geht
ie Mark unter den Stand von Anfang 1919 hinunter, und bald
ur ſich der Abgrund öſterreichiſcher Notierungen auf. Was iſt
orgefallen? Zweifellos iſt die neuerliche Abwärtsbewegung
er Mark zum erheblichen Teil veranlaßt worden durch die bis
um 31. Auguſt fällige Zahlung der erſten Reparationsmilliarde
no die ſonſtigen Wirkungen von Deutſchland angenommenen
intenteultimatums. Wohl iſt es der deutſchen Regierung
gelun=
en, die Zahlung der erſten Milliarde ſchon vor dem 31.
Auguſt=
cher zu ſtellen, aber gerade dieſe reſpektable Leiſtung, die eine
norme Anſtrengung bedeutet, hat den Markkurs von Stufe zu
öuufe herabgedrückt. Wenn auch die deutſche Regierung ſich
inen erheblichen Teil der Goldmilliarde auf dem Kreditwege
In Ausland beſchaffen konnte, ſo waren doch darüber hinaus ſo
mfangreiche Deviſenankäufe erforderlich, daß der Markkurs
nter einem ſtändigen, ganz außerordentlichen Druck gehalten
ſurde.
Nunmehr trennen uns nur noch etwa zwei Wochen von dem
ermin, an dem die deutſche Verpflichtung beglichen ſein muß,
Ind das ſcharfe Angebot, dem die Mark gerade, in den letzten
agen ausgeſetzt war, läßt die Vermutung auftauchen, daß die
esierung gerade jetzt noch erhebliche Anſtrengungen machen
uußte, um die Goldmilliarde, deren Aufkommen zum weitaus
rüßten Teile bereits geſichert iſt, durch Beſchaffung vielleicht
un=
edeckter Reſtpoſten zu ergänzen. Wenn am 15. September
wirk=
ch die wirtſchaftlichen Sanktionen aufgehoben werden,
verdan=
n wir dies zwar der pünktlichen Milliardenlieferung, bezahlen
örr auch durch weiteres Abſterben unſerer Währung. Ein
eng=
ſcher Beobachter, der Berliner Berichterſtatter, der Londoner
ſaily News, ſagt ne erdings als erſte warnende Stimme des
uslands mit Recht, daß auch optimiſtiſche Kreiſe einen
wirt=
hrftlichen Zuſammenbruch als ſicher anſehen, wenn
Deutſch=
u5 gezwungen wird, die Reparationszahlungen in dem
Maß=
ſas zu leiſten, wie ſie jetzt feſtgeſetzt ſind. Derſelbe
Korreſpon=
ett, dem die Wahrheit zu dämmern ſcheint, macht noch auf
was anderes aufmerkſam. Er bemerkt, daß die derzeitige
hörſenhaufſe und das Blühen einzelner deutſcher Indu=
(ien in Wahrheit kein Zeichen von Aufwärtsbewegung, ſondern
hue Hochkonjunktur der Verzweiflung ſei. Das
ſutſche Publikum habe das Vertrauen in die deutſche Mark ver=
Aren, und da es ſein Kapital nicht anders vor völliger
Ent=
ier tung ſchützen könne, kaufe es, wenn auch bei hohen Kurſen,
Unduſtriepapiere. Ganz richtig! Die Spekulationsluſt auf dem
ſnduſtrieaktienmarkt überſchreitet jetzt wohl alles hier dageweſene.
Das heutige Treiben erweckt den Eindruck, als wenn jeder,
ſir ein paar Tauſend Mark verfügbar hat, unbedingt an der
hittenbewegung beteiligt ſein will. Und der Warenhandel be=
Inrit bereits, Deviſen zu hamſtern, ſtatt ſie trotz der neuen
Er=
lichterungen an die Reichsbank abzuliefern. Denn er will
lärer nicht noch höhere Preiſe zahlen. (!) Alles will heraus
us der Mark! Man kann es den Leuten nicht einmal übel
ehmnen. Ihre Aufregung iſt menſchlich und wirtſchaftlich
durch=
lus zu verſtehen. Es gibt Kritiker, die in dieſem Börſentaumel
Ine neue Form der Steuerflucht ſehen, eine beſondere Methode
r Vermögensverſchiebung angeſichts der kommenden
Wirth=
hert Steuervorlagen. Aber dieſer Verdacht hält vor der ruhigen
ogik nicht ſtand. Denn wenn die neuen Steuern den Beſitz und
e Sachwerte ſchärfer treffen wollen, ſo werden ſie es gerade
shalb beſſer können, weil das Papiergeld, aus ſeinen letzten
erſtecken herausgekommen iſt und ſich in den Banken und auf
* Börſe öffentlich in Beſitz und Sachwerte verwandelt hat, dem
uariff der Steuerbehörde alſo näher gerückt iſt. Hier droht
gentlich keine Gefahr. Die Krankheit liegt immer nur in der
elbentwertung und in deren Zwillingsſchweſter, der
Teu=
ung. In der Arbeiter= und Beamtenſchaft machen ſich
Bewe=
lingen fühlbar, die zum Herbſt zu ſteigenden Schwierigkeiten
IId zu wechſelnden Konflikten zwiſchen Kapital und Arbeit füh=
In werden. Will die Regierung ſich wieder mit falſchen
Pro=
ſezeiungen begnügen oder weiß ſie eine Löſung des
Finanz=
oblems, bei dem die drohenden unerhörten Kämpfe um
Teu=
ung und Steuerüberwälzung vermieden werden?
Dr. rer, pöl. Fritz Auer.
TU. Haag, 17. Aug. Allgemeine Beunruhigung herrſcht in
r holländiſchen Preſſe über das dauernde Fallen der
ark. Nieuwe Rotterdamſche Courant ſagt, der Markſturz
be an den deutſchen Börſen eine wilde Hauſſe hervorgerufen,
der an den anderen Börſen betrachte man mit Unruhe das
fort=
uernde Sinken der Mark. Deutſchland könne mit allen
Län=
in, vor allem auf induſtriellem Gebiete, konkurrieren. Man
att ſich, ob es möglich ſei, ein Mittel zur Abwendung des
wei=
ren Sinkens der Mark zu finden und normale Zuſtände
her=
uxurufen. Vor allem leide Holland ſtark unter der deutſchen
onkurrenz. Infolgedeſſen herrſche eine äußerſt luſtloſe und
Nechte Stimmung auf dem Warenmarkte und greife auch auf
n Aktienmarkt über. Die amerikaniſchen Finanzkreiſe
ver=
eien die Anſicht, der Sturz der Mark hänge mit der Vermehrung
s Notenumlaufes in Deutſchland zuſammen. Jedenfalls müßte
ar hoffen, daß die Kreditverhandlungen mit amerikaniſchen
enkiers zu einem Reſultat führten.
Die oberſchleſiſche Frage.
9re Erklärung Lloyd Georges im Unterhauſe.
London 16. Aug. Lloyd George ſagte nach einer
gänzenden Meldung der im Unterhauſe abgegebenen
Erklä=
ungu. a. folgendes: Der letzte Zuſammentritt des Oberſten
Ates ſei in vieler Hinſicht der wichtigſte ſeit der
Friedens=
nſerenz geweſen. Es gäbe Fragen, die die Solidarität der
niente bedrohten. Er ſei der Anſicht, und er ſei gewiß, ſeine
ſicht werde von jedem Mitgliede des Hauſes geteilt, daß die
nrgkeit der Allierten eine Gewähr für den Frieden Europas
Ein Bruch, wobei jeder ſeine eigenen Intereſſen verfolge,
ue Rückſicht auf die anderen, wpürde die Gefahren und
Kon=
tie vermehren und den Anſporn zu einer Verſtändigung
ſchwä=
en und die Gefahren, die den Weltfrieden bedrohten, unbe=
rechenbar vergrößern. Aus dieſem Grunde ſei die letzte
Zu=
ſammenkunft des Oberſten Rates eine der bedeutſamſten
ge=
weſen, die bisher ſtattgefunden haben, und es ſei
außerordent=
lich zu begrüßen, daß zum Schluß der Konferenz eine
Entſchlie=
ßung angenommen wurde, die nicht nur beſage, daß die Allianz
fortdauern ſolle, ſondern daß der Geiſt der Allianz ſo ſtark wie
je zuvor ſei. Die Frage, die die größte Beſorgnis verurſachte,
ſei die oberſchleſiſche Frage geweſen, in vieler Hinſicht
eine der gefährlichſten und heikelſten Fragen, die je erhoben
worden ſind, obgleich an ſich verhältnismäßig eines der
leichte=
ſten Probleme, die je gelöſt werden ſollten.
Lloyd George erklärte weiter, es ſei zuzugeben, daß die
Bevölkerung Oberſchleſiens überwältigend
deutſch ſei. Bezüglich des weſtlichen Teiles Oberſchleſiens,
der in ſeiner überwiegenden Mehrheit für Deutſchland
ſtimmte, beſtehe unter den Allierten vollkommene
Ueberein=
ſtimmung, desgleichen darüber, daß Pleß und Rybnik, die
für Polen geſtimmtt hätten, Polen zugewieſen werden
ſollten. Die italieniſchen und britiſchen Sachverſtändigen,
des=
gleichen die italieniſche und britiſche Kommiſſion ſtimmten darin
überein, daß das ſehr wichtige Induſtriedreieck auf der
Grund=
lage der Abſtimmung der Bevölkerung Deutſchland zugeteilt
werden müſſe. Es wäre vollkommen unmöglich, Inſeln zu
ſchaffen. Deshalb hätten ſie zu beſchließen gehabt, an wen das
geſamte Gebiet fallen ſolle.
Die franzöſiſchen Sachverſtändigen ſeien ganz anderer
An=
ſicht geweſen. Die italieniſche und britiſche Kommiſſion hätten
in dieſer Frage nur das eine Intereſſe gehabt: Beiden Parteien
Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen. Die franzöſiſche
Kommiſ=
ſion hätte genau dasſelbe Intereſſe gehabt, nur daß ſie
unzweifel=
haft durch andere Umſtände bewogen worden ſei, die ihr Urteil
mitbeſtimmten, nämlich die Frage der Sicherheit, indem ſie die
Bergwerke, das Zink und Eiſen Deutſchland wegnähmen und
Polen aushändigen wollten. Dies ſei keine Erwägung, die im
Friedensvertrag enthalten ſei. Der Vertrag gebe die klarſten
Richtlinien bezüglich deſſen, was in Betracht gezogen werden
müſſe, nämlich die Bevölkerung, ſowie wirtſchaftliche und
geo=
graphiſche Erwägungen. Jene anderen Erwägungen gehörten
jedoch nicht zu den Richtlinien des Vertrages und ſeien deshalb
als außerhalb des Kreiſes der Erwägung liegend angeſehen
worden. Wenn einer Ungerechtigkeit zugeſtimmt würde, ſo
würde dies einen Konflikt in naher Zukunft, beſtimmt aber in
der fernen Zukunft verurſachen und in Europa würde es
kei=
nen dauernden Frieden geben.
Das Haus werde ſich erinnern, daß der Verſuch
unternom=
men worden ſei, um die Entſcheidungen des Oberſten Rates
vor=
weg zu nehmen. In Oberſchleſien habe ein polniſcher
Auf=
ſt and ſtattgefunden, der ſehr bemerkenswerte Aehnlichkeit hatte
mit den gleichen Bewegungen, die bereits in Wilna und an der
ruſſiſchen Grenze ſtattgefunden haben und wie ſie ſich vorher in
Oberſchleſien ereigneten. Man ſei in London der Anſicht
gewe=
ſen, daß, wenn dieſe Dinge ohne Einſpruch geduldet würden,
die Herrſchaft des Völkerrechts zu Ende ſein würde und daß die
Gewalt die Oberhand bei der Entſcheidung dieſer großen
Grenz=
frage erlangen würde. Dies würde für den Frieden
verhängnis=
voll geweſen ſein. Aus dieſem Grunde habe er einen energiſchen
Schritt unternommen, um einen nachträglichen Proteſt gegen
die Anerkennung deſſen, was als kait gecompli gelten könne, zu
erheben. Es ſei weſentlich, daß eine Warnung erteilt werde,
ſo=
weit die Regierung Großbritanniens in Betracht komme, die, wie
erfolgreich auch immer, der Aufſtand für eine gewiſſe Partei
ge=
weſen ſei, dieſen Aufſtand nicht anerkennen könne und daß nur
eine Entſcheidung das Schickſal Oberſchleſiens beſtimme, nämlich
die Entſcheidung der Körperſchaft, die, vom Friedensvertrag
ſelbſt geſchaffen, nach den Grundſätzen handele, die im
Friedens=
vertrag niedergelegt wurden.
Lloyd George ſprach ſich auerkennend über die Hilfe aus, die
Sir Harold Stuart dabei geleiſtet habe, der mit großer
Urteils=
kraft, Entſchloſſenheit und Takt gehandelt habe, und dem es im
Verein mit den übrigen Kommiſſaren vor allem zu verdanken
ſei, daß der Aufſtand in Oberſchleſien liquidiert und die
Autori=
tät der Alliierten wieder hergeſtellt wurde.
Lloyd George erklärte weiter, es ſei in der Einberufung der
Konferenz des Oberſten Rates ſeinerzeit eine Verzögerung
ent=
ſtanden, und nach einigen Erörterungen ſei es bald klar geweſen,
daß eine vollſtändige uebereinſtimmung
voll=
kommen unmöglich ſei. Es habe von Anfang an die
Schwierigkeit der Frage der Sicherheit beſtanden. Auf engliſcher
Seite habe man empfunden, daß, ſobald die ſtatiſtiſchen,
geogra=
phiſchen und wirtſchaftlichen Fragen beſprochen wurden, bei den
Franzoſen immer die Erwägung der Sicherheit vorherrſchte und
daß daher die Franzoſen keinerlei Vorſchlägen zuſtimmen
konn=
ten, die für die übrigen Allierten annehmbar waren. Unter
die=
ſen Umſtänden beſchloß man in voller Uebereinſtimmung die
oberſchleſiſche Frage der ſchiedsrichterlichen
Entſchei=
dung des Völkerbundes zu unterbreiten. Man könne
einwenden, daß dies bereits früher hätte geſchehen können, ohne
daß man einen politiſchen Mißerfolg riskiert hätte. Eine
Schwie=
rigkeit, die beſtand, ſei die geweſen, daß man zunächſt den
Auf=
ſtand erledigen mußte. Man hätte dieſes Problem nicht dem
Völkerbund übergeben können, da er nicht über die Ausrüſtung
verfügte, um mit dem Aufſtand fertig zu werden. Der Oberſte
Rat ſei die einzige Körperſchaft geweſen, die ſich mit dem
Auf=
ſtand habe befaſſen können. Er ſei ſicher, daß der Vorſchlag, den
Völkerbundrat entſcheiden zu laſſen, in dem einzigen Augenblick
gemacht wurde, in dem er annehmbar war und Ausſicht auf
Er=
folg hatte.
Asquith fragte bezüglich der oberſchleſiſchen Frage, ob
nach Anſicht Lloyd Georges die Deutſchenund die Polen
Gelegenheit erhalten würden, ihren Fall zu unterbreiten. Lloyd
George nickte zuſtimmend. Auf die Frage, ob die Deutſchen in
dieſer Hinſicht in genau dieſelbe Lage verſetzt werden würden
wie die Polen, trotzdem Deutſchland nicht Mitglied des
Völker=
bundes ſei, nickte Lloyd George, wie es den Anſchein hatte,
eben=
falls zuſtimmend. Thomas erklärte, die Anſicht der
Arbeiter=
partei ſei die, daß Lloyd George bei ſeiner Haltung in der
ober=
ſchleſiſchen Frage die überwältigende Mehrheit des engliſchen
Volkes hinter ſich habe, das der Meinung ſei, daß die franzöſiſche
Anſicht von einem zerſchmetterten, niedergetretenen Deutſchland
den beſten Intereſſen Englands und des künftigen Weltfriedens
widerſtreite. Barnes erklärte, die Sicherheit Frankreichs
be=
ruhe nicht in der Zerſchmetterung Deutſchlands, ſondern in der
Schließung von Freundſchaften in der ganzen Welt. Shaw
er=
klärte, er fürchte, die dem franzöſiſchen Vorgehen
zu=
grunde liegende Politik ſei nicht durch die Furcht vor
Deutſchland eingegegeben, ſondern von dem Beſtreben,
Bergwerkeund Landan ſich zureißen und die
haupt=
ſächlichſten mineralen Hilfsquellen Europas zu kontrollieren.
Bonomi über die Pariſer Verhandlungen.
Rom, 16. Aug. (Stefani.) Nach Rückkehr von Paris lud
der Miniſterpräſident Bonomi die Vertreter der Preſſe zu
einer Beſprechung ein, um ſie über die Pariſer
Beratun=
gen zu unterrichten. Der Miniſter des Aeußern della Toretta
und der Miniſter der Finanzen Soleri ſowie der Schatzminiſter
de Nova waren ebenfalls anweſend. Bonomi erklärte, die
italie=
niſche Delegation habe in Paris gefunden, daß die
oberſchle=
ſiſche Frage ziemlich verwickelt geweſen ſei. Sie habe ſich
immer bemüht, die Reibungen zu mildern. Eine
Zu=
ſprechung des geſamten Oberſchleſiens an einen
einzigen Staat ſei einſtimmig abgelehnt worden. Da
aber keine Einigung hinſichtlich der Zuteilung der Gebiete und
namentlich des Induſtriedreiecks möglich geweſen ſei, ſo habe
Italien vorgeſchlagen, den Völkerbundrat um ein endgültiges
Urteil zu erſuchen. So ſei die Gefahr des Bruches vermieden
worden. Italien habe für den Frieden gewirkt, um die Allianz
unverſehrt zu erhalten. Die oberſchleſiſche Frage ſei an den
Völkerbundrat verwieſen worden, der ſeine Meinung dem
Ober=
ſten Rat mitteilen werde. Dieſer werde ſie ſich zu eigen machen.
Bonomi hob hervor, daß die Allierten die auf die Erhaltung
des Friedens gerichtete Initiative Italiens gewürdigt hätten.
della Toretta fügte hinzu, daß die Entſcheidung ſich
mit dem Friedensvertrag von Verſailles in Einklang befinde
und daß es ſich um einen tatſächlichen Schiedsſpruch handele und
daß beide Parteien, Deutſchland und Polen, angehört werden
könnten. Soleri machte Mitteilungen über die Beſchlüſſe in
der Reparationsfrage. Zwar ſei den berechtigten Wünſchen
Ita=
liens nicht völlig Rechnung getragen worden, die Lage Italiens
habe ſich indeſſen doch verbeſſert. Die Konferenz der
Finanz=
miniſter ſollte als Konferenz bevollmächtigter Miniſter gelten.
Bei der Unterzeichnung des Schlußprotokolls hätten jedoch alle
Miniſter ihre Unterſchrift ohne Vorbehalte gegeben, mit
Aus=
nahme des Vertreters Frankreichs, der erklärte, er
könne nur mit der vorbehaltlichen Billigung ſeiner Regierung die
Unterſchrift geben.
Wie Bonomi und Soleri betonten, bebeutet dieſer Vorbehalt
keine Aufhebung der getroffenen Vereinbarungen, er erkläre ſich
vielmehr dadurch, daß die öffentliche Meinung in Frankreich
durch die Ergebniſſe der Konferenz anſcheinend wenig befriedigt
ſei. Bonomi und Soleri drückten die Hoffnung aus, daß die
Frage in freundſchaftlicher Weiſe erledigt werden würde.
de Nova teilte bezüglich der von Deutſchland an Italien zu
keiſtenden Zahlungen im natura mit, Italien wünſche ſolche
Waren und Erzeugniſſe, durch die den italieniſchen eine
Konkur=
renz nicht erwachſen könne. Er ſtellte mit Bedauern feſt, daß von
italieniſcher privater Seite verſucht werde, auch ſolchen Artikeln
den Eingang nach Italien zu verſchaffen, die der heimiſchen
Er=
zeugung Konkurrenz bereiten.
Lloyd George über die Aufhebung
der Sanktionen.
London, 16. Aug. (Wolff.) In ſeiner Rede im
Unter=
hauſe erklärte Lloyd George unter anderem noch, daß
neben der oberſchleſiſchen Frage auch die Frage der
Sanktio=
nen, die Deutſchland auferlegt worden ſeien, ſchwierig ſei.
Es beſtehe kein Zweifel, daß wirtſchaftliche
Sanktio=
nen nur gerechtfertigt ſeien, wenn Deutſchland beſſere
Ab=
machungen abgelehnt hätte. Deutſchland habe aber beſſere
Ab=
machungen angenommen und tue ſein Beſtes, um ſie
durchzufüh=
ren. Die Allierten ſeien der Anſicht, daß die Verlängerung
die=
ſer läſtigen Zollgrenze ungerecht ſein würde. Sie ſeien daher
übereingekommen, ſie aufzuheben. Bezüglich der
militäri=
ſchen Sanktionen ſeien die Franzoſen der Anſicht, daß
einige Beſtimmungen des Friedensvertrages noch nicht
voll=
kommen durchgeführt ſeien, insbeſondere bezüglich der
Entwaff=
nung. Die Franzoſen ſchlugen daher vor, daß die militäriſchen
Sanktionen noch einige Zeit aufrecht erhalten bleiben. Dieſe
Frage werde dem militäriſchen Ausſchuß, der eine Sitzung in
Paris abhalten werde, überwieſen werden. Es beſtehe im
übri=
gen die Abſicht, die Frage bei der nächſten Zuſammenkunft des
Oberſten Nates zu behandeln. Es herrſche allgemein die Anſicht,
daß die Zeit zu einer allmählichen Herabſetzung der Deutſchland
durch die Beſetzung und die Kontrolle auferlegten Laſten
gekom=
men ſei. Die Ausgaben dafür verſchlängen Schätze. Die
Alli=
ierten hätten genau ſoviel Intereſſe daran wie die Deutſchen
ſelbſt. Die Alliierten hätten ſogar, vom Standpunkt der
Repa=
ration geſehen, ein unmittelbares Intereſſe daran.
Augenblick=
lich hätten die Ausgaben für die Beſetzung und die
Kontrollkom=
miſſionen in Deutſchland faſt das geſamte Geld verſchlungen,
das für Reparationszwecke verſügbar ſein konnte. Es beſtände
kein Zweifel, daß ſie auch einen Zuſtand dauernder Erregung
ſchafften. Je eher Europa zu normalen Verhältniſſen
zurück=
kehre, umſo beſſer ſei es. Deutſchland ſei jetzt erſchöpft und liege
danieder. Wenn Deutſchland ſich jedoch wieder erhole, würden
die militäriſche Beſetzung und die Kontrollkommiſſionen immer
läſtiger werden. Es würde auch dann die Gefahr von
Zwiſchen=
fällen vorhanden ſein. Die Alliierten hätten beſchloſſen, einige
Kontrollkommiſſionen allmählich ſoweit als möglich zu
vermin=
dern und bezüglich der Koſten der Beſatzungsheere eine Regelung
zu treffen, die alle Teilnehmer befriedigen werde.
Was die Sicherheit Frankreichs betreffe, ſo könne
er die Nervoſität des franzöſiſchen Volkes verſtehen. Die
Ereig=
niſſe ſeien noch in Erinnerung, die es Fraukreich ſehr ſchwer
machten, eine nicht berechtigte Beſorgnis darin zu empfinden,
was die Folgen ſein würden, wenn Deutſchland ſeinen Angriff
erneuere. Die wahre Sicherheit Frankreichs hänge jedoch von
drei Dingen ab: Erſtens von der Entwaffnung Deutſchlands.
Darauf habe die britiſche Delegation bei allen Zuſammenkünften
des Oberſten Rates beſtanden. Zweifellos ſei es völlig
unmög=
lich, eine wirkliche Atmoſphäre des Friedens zu erreichen, bevor
nicht Frankreich ſich vor der Gefahr jener großen Heere, ſicher
fühle, die ihm ſo ſchweres Leid angetan hätten. Wenn jedoch
dieſe Rüſtungen einmal verſchwunden ſeien, ſei es unmöglich,
dieſe Rüſtungen heimlich herzuſtellen. Das nehme lange Zeit
in Anſpruch und komme immer ans Tageslicht. Nichts geſchehe
innerhalb des Deutſchen Reiches, was den Alliierten nicht
be=
kannt ſei. Kein einziges Schiff werde ohne Mitwiſſen der
En=
tente vom Stapel gelaſſen und kein Geſchoß auf dieſe Schiffe
ge=
ſtellt, von dem die Alliierten nicht Kenntnis erhielten. Das gelte
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1921.
Rummer 227.
auch für Frankreich. Deshalb könne Deutſchland niemals etwas
unternehmen, was mit ſeiner früheren überwätigenden Macht
vereinbar ſei. Der zweite Umſtand, von dem die Sicherheit
Frankreichs und Europas abhänge, ſei der, daß Deutſchland ſich
des Ruins bewußt wäre, den der Krieg Deutſchland ſelbſt
zuge=
fügt habe. Drittens hänge die Sicherheit Frankreichs davon ab,
daß jedem Angreifer zum Bewußtſein gebracht werden müßte,
daß er ſich die ganze Welt zum Feinde mache. Der
Anfangs=
erfolg werde ſchließlich den Ruin nur vergrößern, indem er die
Folgen der Niederlage und die Strafen, die dem Angreifer
auf=
erlegt werden, nur vergrößere.
Alſo: Lloyd George erklärt, Deutſchland könne nie etwas
unternehmen, was mit ſeiner früheren Macht vereinbar ſei und
es könne in Deutſchland nichts ohne Mitwiſſen der Entente
ge=
ſchehen. Trotzdem aber ſollen die militäriſchen Sanktionen
be=
ſtehen bleiben, bis Frankreich die Sicherheit habe, daß
Deutſch=
land ſeinen Angriff nicht erneuere. Kann es einen größeren
logi=
ſchen Unſinn geben?
Die Einlöſung der Reparations=Gutſcheine.
Berlin, 16. Aug. (Wolff.) Der für die Bearbeitung der
Reparationsfragen gebildete vorläufige
Sonderaus=
ſchußdes Reichswirtſchaftsrats beſchloß bezüglich der
Einlöſung der Reparationsgutſcheine einen
An=
trag, daß grundſätzlich das Reich die durch Einbehaltung der
Ex=
portabgabe verlorene Summe erſetzen ſoll, wobei folgende
Möglichkeiten zu unterſcheiden ſeien: Fand der Verkauf in
Mark ſtatt, ſo findet die Rückzahlung des vollen
beſchlagnahm=
ten Betrages in Mark ſtatt. Fand der Verkauf in einer
Aus=
landswährung ſtatt, ſo hat das Reich denjenigen Markbetrag zu
erſetzen, welcher den Exporteur in die Lage ſetzt, an dem Tage der
uszahlung den durch das Reich beſchlagnahmten Betrag in der
gleichen ausländiſchen Währung wieder zu beſchaffen. Der
Ex=
porteur iſt verpflichtet, den Quittungsſchein der engliſchen
Regierung unverzüglich zur Einlöſung vorzulegen. Die
Miniſte=
rien haben dieſen Anträgen grundſätzlich zugeſtimmt. Die
eng=
liſche Regierung iſt gebeten worden, auf dem
Reparationsgut=
ſchein außer den Pfundbeträgen auch die urſprünglichen
Mark=
beträge angeben zu laſſen, aus denen die Pfundbeträge errechnet
ſind. Die engliſche Regierung ſtellt in Ausſicht, daß auf den
Gut=
ſcheinen entweder der Markbetrag ſelbſt oder wenigſtens der
Umrechnungskurs angegeben wird. Sobald entſprechende
Wei=
ſungen an die engliſchen Zollbehörden ergangen ſind, und die
Gutſcheine die notwendigen Angaben enthalten, wird von der
mit der Einlöſung der Reparationsgutſcheine betrauten
Frie=
densvertragsabrechnungsſtelle nicht mehr der Kurs des
Aus=
ſtellungstages, ſondern der wirkliche Markbetrag der Auszahlung
zugrunde gelegt werden. Die beteiligten Miniſterien ſind ferner
grundſätzlich bereit, für die Berechnung des Markgegenwertes
in Zukunft nicht mehr den Kurs des Ausſtellungstages des
Gut=
ſcheins, ſondern den Kurs des Tages der Auszahlung
des Markgegenwertes zugrunde zu legen, ſo daß der
empfangs=
berechtigte Exporteur den Markbetrag erhält, der am
Auszah=
lungstage dem Pfundbetrage entſpricht, mit dem der Exporteur
bei dem Geſchäftsabſchluß gerechnet hat.
Die in dem Antrage des vorläufigen Reichswirtſchaftsrates
verlangte Unverzüglichkeit der Vorlage reicht nach Anſicht der
be=
teiligten Miniſterien aber nicht aus, den für den
Umrechnungs=
kurs maßgebenden Tag zweifelsfrei feſtzulegen, da die Vorlage
des Gutſcheines bei der Friedensbetragsberechnungsſtelle nicht
nur von der Schnelligkeit abhängt, mit der der
empfangsberech=
tigte Exporteur den Gutſchein vorlegt, ſondern auch noch von
einer Reihe von anderen zeitlichen Zufälligkeiten.
Es wird daher verſucht, den Tag der Ueberweiſung des
Markgegenwertes in anderer Weiſe ſo feſtzulegen, daß er vom
Willen des empfangsberechtigten Exporteurs und von ſonſtigen
Zufälligkeiten unabhängig iſt. Hierüber wird mit der engliſchen
Regierung verhandelt. Dem Wunſche des Ausſchuſſes, des
vor=
läufigen Reichswirtſchaftsrates gemäß, kann der
empfangsberech=
tigte Exporteur in Zukunft den Gutſchein außer unmittelbar bei
der Friedensvertragsabrechnungsſtelle auch bei der
Reichsbank=
anſtalt einreichen, in deren Bezirk er ſeinen Wohnſitz hat. Die
Reichsbankanſtalt leitet den Gutſchein an die
Friedensvertrags=
abrechnungsſtelle weiter und zahlt den Markgegenwert für
Rech=
nung des Reiches an den empfangsberechtigten Exporteur aus,
ſobald ſie von der Friedensvertragsabrechnungsſtelle darüber
verſtändigt worden iſt, daß der Gutſchein in Ordnung, und wie
hoch der Markgegenwert iſt. Die von den Reichsbankanſtalten
berechneten Gebühren von 1 pro Mille für die erſten 12000 Mk.
und ½ pro Mille für den 10000 Mark, überſteigenden Betrag,
ſowie mindeſtens 2 Mark für das Stück und die Koſten der
Ver=
ſendung des Gutſcheines nach Berlin, hat der Auftraggeber zu
tragen.
Die Freilaſſung der Kriegsgefangenen in Avignon.
Frankfurt a. M., 16. Aug. (Wolff.) Zu der
Frei=
laſſung von in Abignon zurückgehaltenen
Kriegsgefangenen erfahren wir, daß es ſich um ſolche
Gefangene handelt, deren Strafzeit noch im Jahre 1921 oder zu
Anfang des nächſten Jahres abgelaufen wäre. Ihre
Begnadi=
gung iſt den Bemühungen der Kriegsgefangenenheimkehr in
Frankfurt a. M., beſonders des deutſchen Delegierten für
Rück=
wanderung, Ludwig Koch, und vor allem dem Einſetzen hoher
franzöſiſcher Militärs für die Freilaſſung zu verdanken.
Hof=
fentlich zeitigt dieſe erſte Regung der Menſchlichkeit bei der
fran=
zöſiſchen Regierung in der Frage der Amneſtierung der
Straf=
gefangenen bald weitere Früchte und bewirkt auch die Freilaſſung
der jetzt noch nicht Begnadigten.
Die Zulaſſung des Films „Die ſchwarze Schmach‟
widerrufen.
* Der Preußiſche Miniſter des Innern hatte in Konſequenz
zweier Noten des franzöſiſchen Botſchafters
Lau=
rent in Berlin den Antrag auf Widerruf der Zulaſſung des
von der „Bayeriſchen Film=Geſellſchaft” hergeſtellten Films
Die ſchwarze Schmach” bei der Oberprüfſtelle
ge=
ſtellt, der am Samstag nachmittag unter Vorſitz des
Oberregie=
rungsrats Bulcke zur Verhandlung gekommen iſt. Als Vertreter
des Preußiſchen Miniſters des Innern war Regierungsrat
Sierendt erſchienen. Das Auswärtige Amt vertraten
General=
konſul Moraht und Regierungsaſſeſſor Dr. Freudenthal. Die
Noten des franzöſiſchen Botſchafters gelangten zur Verleſung,
in denen er das Verbot dieſes Films fordert, „weil er geeignet
ſei, die guten Beziehungen zwiſchen Frankreich und
Deutſch=
land (!) zu gefährden‟. Dieſem Antrage traten die Vertreter des
Auswärtigen Amts und des Preußiſchen Miniſters des Innern
in längeren Ausführungen bei. Den Ausführungen der
Regie=
rungsvertreter trat Dr. Friedmann in eingehenden Rechts= und
Sachausführungen entgegen. Es trete der Fall ein, was bei
Schaffung der Verbotsnorm des Lichtſpielgeſetzes Gefährdung
der Beziehungen zu auswärtigen Staaten” in der
Nationalver=
ſammlung bereits geltend gematch worden ſei, „daß nämlich jede
deutliche, wahrheitsgemäße Kennzeichnung
fran=
zöſiſcher Brutalitäten unmöglich gemacht
wer=
den könne”, anderſeits aber habe die Reichsregierung in
wieder=
holten Erklärungen im Reichstage, ſo am 24. Juni, am 1. Juli
und am 5. Juli 1921 in Beantwortung einiger „Kleiner
Anfra=
gen” über den Film „Die ſchwarze Schmach” und andere
Pro=
pagandafilms betont, daß „ſie ſich niemals des Rechtes begeben
werde, die Oeffentlichkeit im In= und Ausland über Maßnahmen
anderer Regierungen, die wir als unberechtigt oder entwürdigend
anſehen, in angemeſſener Weiſe aufzuklären” daß ſie es aber
vorziehe, die Aufklärung der Oeffentlichkeit möglichſt der
pri=
vaten Initiative zu überlaſſen.
Nach langer Beratung verkündete der Vorſitzende,
Ober=
regierungsrat Bulcke, die Entſcheidung dahin, daß mit
Stimmen=
mehrheit die Zulaſſung des Films für das Deutſche Reich
widerrufen, der Film alſo verboten worden ſei. Die
Mehr=
heit ſei bei ihrer Entſcheidung insbeſondere von der Erwägung
ausgegangen, daß auch jede mögliche Verſchlechterung der
Be=
ziehungen zu Frankreich verhindert werden müſſe, zumal im
gegenwärtigen Augenblick. Anderſeits aber habe die
Oberprüf=
ſtelle die guten und vornehmen Abſichten dieſes
Filmwerks und ſeine überzeugende Kraft voll
anerkannt, die ſich auch in einer geradezu erſchütternden
Wirkung einzelner Teile offenbare.
„Republik Baranya‟.
Laibach, 16. Aug. (Wolff.) Nach hier vorliegenden
Nach=
richten ſoll die Arbeiterſchaft Fünfkirchens die
Re=
publik proklamiert und Michael Karolyi zum Präſidenten
aus=
gerufen haben.
Belgrad 16. Aug. (Habas.) Infolge Schrittes der
alliierten Militärkommiſſion zur Vorbereitung der Näumung
von Baranya, die für den 18. Auguſt feſtgeſetzt iſt, hat bie
Bevölkerung von Pees und der Ortſchaften der ganzen Gegend
gegen die Räumung proteſtiert. Sie erklärt, falls bie Jugoſlawen
ſich nicht der Räumung wiberſetzen, würde ſie ſelbſt eine
Re=
publik Baranya im Bajadreieck ausrufen, deren
Präſident=
ſchaft Peter Dobropice übertragen werde.
Laibach 17. Aug. (Wolff.) „Jutoe” meldet aus Belgrad
vom 15. Auguſt: Am Sonntag fand in Fünfkirchen eine
Volksverſammlung ſtatt, an der etwa 25 000 Perſonen
teilnah=
men. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, daß, falls die Ungarn
nach Fünfkirchen kämen die Bevölkerung ſich mit der Waffe
auf=
lehnen und die ſerbiſch=ungariſche Republik
pro=
klamieren würde. Es wurde ein Vollzugsausſchuß mit dem
Maler Dobrovice an der Spitze gewählt. Die jugoſlawiſche
Re=
gierung hat vorläufig noch keine Inſtruktionen nach Fünfkirchen
geſandt. In Belgrad ſind Vertreter des Fünfkirchener
Vollzugs=
ausſchuſſes eingetroffen und haben die jugoſlawiſche Regierung
erſucht, den neuen Staat anzuerkennen. Der Miniſterrat
erör=
terte eingehend die entſtandene Lage. Die Regierung kann die
Grundlage des Friedens von Trianon nicht verlaſſen, wird aber
bei der Entente energiſche Schritte unternehmen, um die anſäſſige
Bevölkerung vor dem ungariſchen Terror zu ſchützen.
Budabeſt, 17. Aug. (Ungar. Korr.=Bureau.) In
Fünf=
kirchen fand am Sonntag eine Volksverſammlung ſtatt, an der
nur 2000 Perſonen teilnahmen. (!) Am Schluſſe der mißlungenen
Kundgebung wurde die Republir Baranya
ausgeru=
fen und ein Exekutiokomitee gewählt. Der
Regierungskommiſ=
ſar nimmt den gefaßten Beſchlüſſen gegenüber eine
unentſchie=
dene Haltung ein. Die Bürgerſchaft von Fünfkirchen hat ohne
Unterſchied der Nationalität der Ententekommiſſion die Bitte
unterbreitet, das Erſuchen der Kommuniſten, eine Räumung
Hang an Aegir.
Auch eine nautiſche Studie.
Von M. Büttner.
Ant bzeiten Himmel über der vom Strande bis fern zum
Horizont ſich breitenden See jagen helle und regendunkle Wolken,
dazwiſchen blitzt zuweilen die ſpäte Nachmittagsſonne ein paar
goldene Strahlen hindurch. Im Hafen von Saßnitz herrſcht
um dieſe Stunde betriebſames Leben — da liegt am Bollwerk
int ſchmucken weißen Gewande der große Stettiner
Salon=
dampfer zur Heimfahrt bereit, wohlgefüllt mit lärmenden
Sonntagsausflüglern von der nordheutſchen Waterkant.
Doch plötzlich bläſt von der Seeſeite her ein herzhafter
Wind=
ſtoß, der alle Hände an die Hüte und Mützen zwingt, die Schleier
Und Kleider der Damen wehen läßt und indiskret alle
Körper=
formen nachzeichnet. Manch mitleidiger Blick wird auf die
ſorg=
loſen Paſſagiere geworfen — von den Wetterkundigen, die ſtill
bei ſich denken: Da werden ſich wieder die Flundern freuen . . .
Einen letzten Abſchiedsruf heult die Sirene über den Hafen
hinweg, dann werden die Laufbrücken eingezogen, ein leiſes
Zit=
tern durchbebt den Schiffskörper, und nun bewegt ſich der „Odin”
in ſeinem Element.
Flir einige Zeit wird die allgemeine Aufmerkſamkeit noch in
Anſpruch genommen durch den ſchönen Anblick der von
Buchen=
wald gekrönten Kreidefelſen Rügens. Dann, eine halbe
Stunde ſpäter auf offener See: das Meer iſt dicht mit hohen,
weißen, wild gegen das Schiff anſtürmenden Schaumköpfen
be=
deckt. Der Dampfer ſchaukelt. Zuerſt findet das „ſchöne
Schau=
keln” noch allgemeinen Beifall, und wenn ſich der „Odin” einmal
ſo recht tief verneigt, dann kreiſchen vornehmlich die weiblichen
Stimmen bor Vergnügen hell auf und finden es „himmliſch”.
Doch — allmählich kommt auch der bisher ſtärkſte Optimiſt zu der
ueberzeugung: Oweh!. Die Meeresgötter ſind aber heute ſchlecht
gelaunt. Denn eine ſteife Briſe hat ſich unſerenr ſchwer
ſtampfen=
den modernen Germanengott gerade auf die Naſe geſetzt und
macht ihm immer mehr zu ſchaffen. So iſt er denn alſo da, der
gefürchtete Augenblick, der dem Magen der meiſten Leute ſo
unſympathiſch iſt! Der Kenner ſtellt ſtillvergnügt die immer
häufigere Ortsveränderung der Schiffsplanken feſt und denkt
erwartungsfreudig: Hallo! Heute wirds wieder intereſſant!
Unterdeſſen haben die des Salzwaſſers wenig oder gar nicht
kundigen Landratten oder auch die Unglücklichen, die es nie
ier=
nen, ſeefeſt zu bleiben, ſich krampfhaft feſt an ihre Stühle oder
Bänke geklemmt und mit wachſendem Unbehagen den immer höf=
micht zu geſtatten, nicht nur nicht zu erfüllen, ſondern zu
ermög=
lichen, daß die Räumang möglichſt bald durchgeführt werde.
Irland.
Dublin, 16. Aug. Nach einer Reutermeldung vollzog ſich
die Eröffnung des iriſchen Parlaments, da=
darüber entſcheiden ſoll, ob das iriſche Volk das engliſche
Am=
erbieten, Irland Homerule nach Art der Dominions zu
gewäh=
ren, annehmen oder aber im Kampfe bis zum Aeußerſten ur
ſeine vollſtändige Unabhängigkeit verharren ſoll, unter gewaltige
Begeiſterung der Bevölkerung. Obwohl es heftig regnete,
war=
teten ungeheure Volksmaſſen am Rathauſe, wo das Parlamem,
zuſammentrat. Insbeſondere wurde de Valera ein Empfan
bereitet, wie er ſonſt nur Fürſten zuteil wird. Das Parlamen
tagte im hiſtoriſchen Saale des Rathauſes, in dem Parnell ein
ſeiner bedeutendſten Reden für Irlands Freiheit gehalten hatte.
Parnells Bild hing über dem Sitze des Sprechers. Etwa 200
Zuhörer folgten den Verhandlungen. Als de Valera und drer
anderen Mitglieder des Kabinetts den Saal betraten, wurdey!
ſie mit Hochrufen empfangen, die minutenlang andauerten. Jy
iriſcher Sprache wurde ein Gebet verrichtet. Die Mitglieder de (nn
Parlaments leiſteten einzeln den Eid in iriſcher Sprache, indern
ſie unverbrüchliches Fefthalten an dem freien iriſchen Staate be
tonten. Nach einer längeren Rede de Valeras vertagte ſich del
Hans.
Die Hungersnot in Rußland.
* Im engliſchen Unterhauſe behandelte Lloyd Georg
die Frage der ruſſiſchen Hungersnot, die die furcht
barſte Heimſuchung feit Jahrhunderten ſei, die die Welt
betrof=
fen habe. Es ſei ſchwierig, Nachrichten zu erhalten. Zu ſeiner
größten Leidweſen müſſe er mitteilen, daß die Nachrichten, di
die Regierung eben erhalten habe, auf eine furchtbare Kataſtrophi me
hinweiſen. Soeben ſei ein Telegramm von dem britiſchen Hamz
delsvertreter in Moskau eingetroffen, das beſage, daß 35 Mil/ zut
lionen Menſchen hilfsbedürftig ſeien. Die Bewohner der voy arl
der Hungersnot heimgeſuchten Gebiete wandern, da ſie einſehert
daß keine Möglichkeit beſteht, daß die Hilfe ſie rechtzeitig
erreich=
um ſie vor dem Hungertode zu bewahren, in großen Maſſen nac)
verſchiedenen Richtungen. Sie ſeien dem Tode geweiht. 30 vor,
Hundert davon ſeien Kinder. Zahlreiche Kinder werden von der
Eltern ihrem Schickſal überlaſſen. Das ſei die Lage, wie ſie 7,ſnd
dem ſoeben eingetroffenen amtlichen Telegramm geſchilden
werde. Auf der Pariſer Konferenz habe im übrigen niemans/ un
ob er für oder gegen die Bolſchewiki war, die Hungersnot ztm
politiſchen Zwecken ausnutzen wollen. Es könne nichts ohne vö
lige Zuſammenarbeit mit der Regierungsmaſchinerie in den
Hungersnotgebieten unternommen werden. Es müßte jedoch vö
lige Gewähr gegeben werden, daß alle Hilfe den in Not Befin5 zugute komme. Die Leute, die das Hilfswerk organiſierteu,
müßten ſelbſt die Aufſicht darüber haben. Das Hilfswerk könn;
nur Erfolg haben, wenn in den nicht heimgeſuchten Gebiete
die Bauern veranlaßt würden, ihre Getreidevorräte gegen Lie/f= ds
ferungen, die vom Ausland kämen, abzugeben. Dieſe Lieferur//feio
gen vom Ausland könnten nur erfolgen, wenn die Sowjetregieſid
rung ihre Verpflichtungen bezüglich der bereits an Rußland guſ w
machten Lieferungen anerkenne. Wenn die Sowjetregierung Ve
trauen ſchaffen wolle, das die Handelswelt dazu bewege, iurſ
jetzigen Augenblick einzugreifen, dann müſſe ſie fagen, daß ſie ihr/
Verpflichtungen anerkenne.
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Am Montag nachmittag fand eine
Veſprechung der Parteiführer mit dem Reichskang
ler ſtatt, an der ſämtliche Fraktionen, außer den Deutſchnationale,
und den Kommuniſten, teilnahmen. In dieſer Befprechung wurde Oe
allgemeine innen= und außenpolitiſche Lage erörtert. Unter den gu
Debatte ſtehenden Tagesfragen nahmen die oberſchleſiſche Frage urd
namentlich die Steuerfrage einen beſonders weiten Raum ein. Dey
Vorwärts zufolge ſei man darüber einig geweſen, daß für din augeW En
blickliche Teuerung ein Ausgleich durch fofortige Teuerungszuſchüſſe fad m
die Beamten und Arbeiter geſchaffen werden müſſe. — Ueber den Bu/ fung.
ſammentritt des Reichstags iſt zwiſchen der Reichsregieruzg” in
und dem Reichstagspräſidenten vereinbart worden, an dem 6. Septey Eeß
ber, dem urſprünglich in Ausſicht genommenen Termin, feſtzuhalt / 7.0
und wegen der oberſchleſiſchen Frage keine Zwiſchentagung abzuhalte,)ſ
Für den Fall, daß die Steuervorlagen am 6. September noch nicht den
Reichstag vorliegen, ſollen zunächſt die Teuerungszulagen für die
B=
amten und Staatsangeſtellten beſprochen werden. — Präſident Hardiz9
forderte vom Kongreß einen Kredit von 200 000 Dollar für die A=/ res
rüſtungskonferenz.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 18. Auguſt.
* Ernannt wurde am 15. Auguſt der Rektor an der Volksfchule A z=
Offenbach Johann Martin mit Wirkung vom 16. Auguſt 1921 ab zun 10
Kreisſchultat bei der Kreisſchulkommiſſion Offenbach.
* Die Stelle eines geſchäftsleitenden Juſtiz=Bureau=Inſpektors H
dem Amtsgericht Ortenberg iſt zu beſetzen. Bewerbungen ſind bis
September d. J. bei dem Juſtizminiſterium einzureichen.
n. Ferienſtrafkammer. Nach nichtöffentlicher Verhandlung wur)
der 47jährige, hier wohnhafte Hauſierer Georg Rehberger, al
Merlau wegen Verbrechens gegen § 176 Abſ. 3 St.=G.=B. mit mildern
den Umſtänden zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte ſich (bi
her unbeſtraft) im hieſigen Herrngarten an zwei Kindern vergriffe
licheren Verbeugungen des galanten „Odin” zugeſehen. Zunächſt
überredet man ſich ſelbſt: „Ach, das iſt ja noch gar nicht ſo
ge=
fährlich, wenn es nicht ſchlimmer kommt ." Inzwiſchen bläſt
es in den Lüften immer munterer, das Schiff ſchaukelt ſtärker.
Man wird unruhiger, ſteht auf und geht einmal auf die andere
Bordſeite. Dort iſt es genau ſo, faſt ſcheint es einem noch ärger.
Dem Neuling wird es unerklärlicherweiſe immer ungemütlicher;
doch plötzlich denkt er: der Magen! Ja, das iſt es, der Magen
muß nicht ganz in Ordnung ſein. Man erinnert ſich alſo der
wohlgemeinten Ratſchläge und Vorbeugungsmittel. So ſetzt
man ſich wieder äußerſt gefaßt beinahe neben ſeinen Stuhl —
zu dumm, dieſe ungewohnten Schwankungen! — und ſtarrt
un=
ausgeſetzt auf den fernen Horizont; es ſoll helfen. Aber komiſch:
dem Magen wwird nicht beſſer davon. Man derſucht ein anderes
„ſicheres” Mittel und blickt fortgeſetzt geradeaus auf die Spitze
des Schiffes — dieſelbe Wirkung: nämlich keine. Dort ſieht man
erſt gerade deutlich, wie ſtark es ſchaukelt, und es wird einem
ſchwindelig. Der immer ängſtlicher flackernde Blick wendet ſich
alſo wieder ab und ſucht Halt an irgendeinem feſten Gegenſtand.
Ja, aber was iſt denn eigentlich noch feſt? Man merkt, wie der
kalte Angſtſchweiß ausbricht. Richtig, ſo tief wie möglich atmen!
Es ſoll ja helfen. Man atmet alſo ſo tief wie möglich. Nein,
es iſt auch nichts. Was das nur mit dem Magen iſt? Man hört
in der Umgebung merkwürdig biel Kognars beſtellen. Man
beſtellt alſo Kognak. Er rinnt heiß hinunter und wärmt einen
Augenblick, dann — die alte Geſchichte. Jetzt ſchlingert das Schiff
auch noch. Man riskiert noch einen Gang auf Deck, um ſofort im
wilden Zickzack von einer Bordſeite auf die andere zu taumeln.
Mit matten Augen ſieht man ratlos flehend ſeine Mitmenſchen
an. Sie ſehen faſt alle ſo ſonderbar bleich aus, ſollte es ihnen
etwa auch nicht beſſer gehen? Inzwiſchen iſt die Revolution im
Magen immer höher angeſchſollen, man kämpft und drückt,
ſchluckt und ſchluckt . Da fällt der Bick auf einen, der
zuſam=
mengeknickt über Bord lehnt, man begreift und — da iſt es aus.
Man konnte nur noch eben ans Geländer ſtürzen und ſich
hin=
überneigen. Und ungerührt nimmt Aegir, der Herr der Fluten,
wieder ein neues Opfer entgegen. Die Diagnoſe iſt ſehr einfach:
Nauſea, die gemeine Seekrankheit.
Der Seefeſte aber geht mitleidig vorüber. Und er begibt ſich
auf eine kleine Studienreiſe. Zunächſt ſieht er ſich ein wenig auf
dem Unterdeck der zweiten Klaſſe um. Welche Jammergeſtalten!
Auf ihren Sitzen kläglich zuſammengeſunken, verzweifelt lang
ausgeſtreckt auf den Bänken und krampfhaft das Taſchentuch
vor den freigebigen Mund preſſend, oder hoffnungslos nach
außen über die Bordwand hängend, ſehen ſie alle ſchauerlich
bleich wie die Leichen aus. Ihnen iſt jetzt alles gleich — was
geht ſie der heutige ſchöne Sonntag an, was ſchert ſie We
und Kinb.
Und wie es nun ſo merkwürdig ſtill an Bord geworden iſſt
Selbſt die Reiſegeſellſchaft aus Berlin ſchweigt! Aber an
Büfett, hei, welch ein Betrieh! Die Stewards haben alle Hänne
voll zu tun. Der Kognak findet reißenden Abſatz; das iſt faſ
das rechte Wetter für die Schiffskantine, und ſie nützt nach Kräſ
ten die günſtige Konjunktur aus.
Und es ſchaukelt und ſchlingert und ſchwankt. Dabei überdl
ein wahres Chaos: Bänke und Stühle fallen ſelbſttätig un
Bonillontaſſen, Likörgläſer und Flaſchen rollen klirrend übe
Deck; gänzlich Fremde machen miteinander urplötzlich und leiden
ſchaftlich äußerſt nahe Bekanntſchaft unte: herzlichen Umarmu
gen und gegenſeitigem Stützen und Wiederaufrichten; ſtets v.
neuem ſetzen ſich blitzſchnell die ehrbarſten älteren Herren, den
man es nie zugetraut hätte, ungeniert auf den Schoß völlig u
bekannter Damen und umgekehrt.
Indeſſen — alles geht vorüber! Da ragt bereits der ſchlani
Leuchtturm von Swinemünde, und dort ſind auch be
Molen in Sicht, die Einfahrt von der See in den Strom. Do
bedeutet alſo endlich die erfehnte Erlöſung aus der tiefſten Nu
des Seeübels. Nur noch wenige Minuten, dann neigt ſich de
Odin” zum letzten Male und fährt reſigniert, ohne die gering?
fernere Schwankung, auf ſpiegelglatter Stromfläche in die hee
miſchen Binnengewäſſer ein: — die Tragikomödie iſt zu Enn
Und nun: Auferſtehung der Scheintoten! Kaum ſpüre
ſie das träge Süßwaſſer unter den Planken, da beginnen ſie, ſ0
emſig aus ihren Umhüllungen zu ſchälen, und neuer Lebensml
glimmt in den bis dahin erloſchenen Augen auf. Jetzt
ab=
heißt’s natürlich ſchleunigſt Toilette machen, um wieder in de
Beſitz einer einigermaßen menſchenwürdigen Außenſeite zu 9
langen, und ein eifriges Bürſten, Wiſchen und Friſieren hebt an
Allen iſt es jetzt darum zu tun, ſchnell die etwa verräteriſche
Spuren der letzten Stunden zu beſeitigen; denn in wenig‟
Minuten legt der Dampfer an, dann kommt man doch wiebe
unter Menſchen. Es könnten dort zufällig ein paar Bekannil
aufſteigen. — Der „Odin” läuft in den Hafen ein. An Bord 4
man den Neuankömmlingen gegenüber nach Kräften unbefangel
Den aufgeſtiegenen Bekannten wird mit Begeiſterung erzäh.
daß die Ueberfahrt „ſehr ſchön” geweſen ſei. Auch die Reich
hauptſtädter haben längſt ihr gewohntes ſchönes Gleig
gewicht wiedergefunden, und als einer ihrer Gattung von eine
hinzugekommenen Landsmann mit hämiſchem „Na?” begräß
wird, da iſt er ſchon wieder ganz ber alte: „Wat, wir un ſeekrari
Nee, Männeren, ausjeſchloſſen. Det bisken Jeſchunkle ham
doch in Berlin ufin Autobus ooch!”
Rummer ZZ7.
nd es iſt befriedigend, daß derartige Gefährdung einer Erholungsſtätte
ſicht ungeſühnt bleibt. — Gegen den vor kurzem wegen Unterſchlagung
nd Betrugsverſuchs im Rückfall zu 5 Monaten Gefängnis verurteilten,
hährigen, aus Gera ſtammenden Fiſchhändler Rudolf Brand von
ſer wurde ein damals ausgeſetzter Anklagepunkt erledigt. Es handelt
ch um zwei Zechprellereien zum Nachteil einer jetzt als Zeugin über
n.s Ausflüchte gehörten Kellnerin in Höhe von mehreren hundert
ſark. Das Urteil lautet mit Einbeziehung jener Strafe auf insgeſamt
Monate Gefängnis.
T. Religionsſtatiſtik. Da in den letzten Jahren eine große Anzahl,
euer Religionsgeſellſchaften entſtanden iſt, wird für eine
ei der nächſten Volkszählung vorgeſehene Religionsſtatiſtik die
Ergän=
ug des Religionsverzeichniſſes nötig. Es wäre deshalb erwünſcht,
gnn die kleineren Religionsgeſellſchaften der Heſſiſchen Zentralſtelle für
e Landesſtatiſtik in Darmſtadt über ihre Bezeichnung Mitteilung
zu=
umen ließen und dabei angeben würden, welcher Gruppe ſie
zuzu=
achnen ſind, ob zu den evangeliſchen Kirchen, der römiſch=katholiſchen
ſirche, anderen evangeliſchen Chriſten, anderen katholiſchen Chriſten,
zſtigen Chriſten, Israeliten, anderen Religionsgemeinſchaften, oder zu
figer Religionsgemeinſchaft.
Tarmiſtadter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Augaſt 1321.
Seite
8 Zu dem Aufſatz: Die Tagegelder der Landtagsabgeordneten iſt be=
„tigend zu bemerken: Im Jahre 1920 ſtellten ſich die Ausgaben für den
andtag auf 385 950 Mark, denen eine Einnahme von 80 Mark
gegen=
berſtand. Die am Schluſſe des Aufſatzes aufgeführten Zahlen des
Vor=
nſchlags mit Einnahme 1700 Mark und Ausgabe 793 290 Mark ſind die
iffern für 1921, die Ausgaben für 1921 überſteigen alſo
die=
nigen von 1920 über das Doppelte hinaus. Die angeführte Bemerkung
ſes Berichterſtatters bezieht ſich auf den Voranſchlag 1920. Zum
Vor=
ſaſchlag Kap. 11 von 1921 hat derſelbe Herr Berichterſtatter eine
Be=
gerkung unterlaſſen.
Sicheren und guten Nebenverdienſt findet man in allen Zeitungen
ngeboten. Wer das lieſt ohne die Verhältniſſe zu kennen, muß wirklich
ſauben, es fehle in Deutſchland an Arbeitskräften, und doch iſt die Zahl
er Arbeitsloſen ſo groß und in weiten Kreiſen des Mittelſtandes, die
m Einkommen dem veränderten Geldwert nicht anpaſſen konnten,
errſcht bittere Not. Gerade auf dieſe Leute aber, die nach jeder
Ver=
erſtmöglichkeit zu greifen gezwungen ſind, rechnen ſolche
Zeitungsanzei=
en. Wer ſich darauf meldet, erhält ein Schreiben mit großartigem
irmenkopf, in dem ihm unter
Ee ie Welihi eieſch elit id einge e tech ih
intelligenz leicht 1000 Mark im Monat. Welche Arbeit es iſt, wird
ſohlweislich nicht geſagt. Zum Schluſſe aber wird, nur um ſich vor
orchern zu ſichern, die Einſendung von einigen Mark für Ueberlaſſung
Arbeitsmaterials verlangt und verſprochen, dieſen Betrag im Laufe
er Zuſammenarbeit zurückzuvergüten. Wer das Geld einſendet, erhält
n Offertenblatt, in dem alle möglichen Nebenerwerbsinſerate aus
ande=
en Zeitungen vereinigt ſind, natürlich ohne daß die Inſerenten auch nur
on der Aufnahme der Anzeigen Kenntnis erhalten, ſo daß alſo keinerlei
ſewähr dafür geboten iſt, daß die Anzeigen nicht längſt veraltet ſind.
ußerdem ſind natürlich auch unter dieſen Anzeigen wieder eine Maſſe,
em Kundigen längſt bekannter Schwindelangebote. Es muß
eigend geraten werden, vor Einſendung eines auch noch ſo geringen
etrages immer erſt Angabe der zu vergebenden Tätigkeit zu verlangen;
urd die nicht angegeben, ſo iſt das Angebor Schwindel. Wer im Zweifel
vr ein ſolches Angebot iſt, erhält koſtenlos Auskunft bei der
Zentral=
elle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen in Lübeck, Königſtraße 95.
* Ehrenfeldſänger. Während des Krieges beſtand hier die
Geſang=
tweinigung „Ehrenfeld” unter guter techniſcher Leitung des Herrn
Wil=
im Etzold. Dieſer „Ehrenfeld” hatte ſich zur Aufgabe gemacht den
ir das Vaterland in den Tod Gegangenen an deren Ruheſtätte (
Wald=
ſiedhof) als letzten Gruß und Dank ein Lied zu ſingen. — Auch ein
en dem „Ehrenfeld” gegebenes Konzert lieferte einen hohen Ertrag,
elcher für Kriegswaiſenkinder bei deren Konfirmation als Beihilfe
Ver=
endung fand. Alljährlich im November findet das Totenfeſt ſtatt.
ſie Herren Sänger von dieſem nun nicht mehr beſtehenden „Ehrenfeld”
erden, wenn ſie ihr dazumaliger tüchtiger Leiter wieder zu einem Lied
iv dieſen Tag ruft, nicht zurückbleiben. Dieſe Herren Sänger ſcheuten
ver zwei Jahre Mühe und Opfer nicht, unſeren Helden die letzte Ehre
zurtun. Es ſei ihnen deshalb heute noch öffentlich Dank gezollt. Auch
e geweſene Einigkeit unter dieſen Ehrenſängern” iſt von keinem
der=
ſen vergeſſen und bleibt für dieſelben immer in ſchöner Erinnerung!
— Erſter 116er Tag. Abfahrt der Teilnehmer am
Sonn=
a. den 21. Auguſt 0s. Js., mit dem fahrplanmäßigen Zuge 4.20 vorm.
auptbahnhof. Ankunft in Gießen 8.08 Uhr. Die Ausgabe der
Feſt=
öeichen, Teilnehmerkarten, Uebernachtugsſcheine Feſtfolge, ſowie
Feſt=
eiſchrift erfolgt in der am Donnerstag, den 18. Auguſt abends 8 Uhr,
In dev Brauerei. Zum Anker” ſtattfindenden kameradſchaftlichen
Zu=
mmenkunft der Veremigung ehem. 116er von Darmſtadt und
Umge=
img. Von Freitag, den 19. ds. Mts., ab erfolgt die Ausgabe bei
Ka=
erad Müller=Krägeloh, Rheinſtraße 4. Zur Teilnahme am Feſt in
ſießen werden nur Kameraden zugelaſſen, die im Beſitze des
Feſtab=
zichens ſind; dieſe ſind für nicht angemeldete Kameraden beim
Emp=
mysausſchuß, Bahnhof Gießen, erhältlich. (Siehe Anzeige.)
CPolizeibericht. Vorſicht Betrüger! In letzter Zeit ſind
hieſiger Stadt wiederholt Briefkaſten erbrochen worden. Der Täter
at es auf deren Inhalt abgeſehen. Bei den Briefſchaften fand er u. a.
echnungen und Geldanuveiſungen, auf Grund deren er dann verſuchte,
eſe Gelder zu erheben. Auch eine Anzahl Rechnungen von Herrn
ſamitätsrat Dr. Nöllner befanden ſich dabei. Es liegt im allgemeinen
mereſſe, bei Begleichung ſolcher Rechnungen die größte Vorſicht
ob=
zaltem zu laſſen derart, daß man vor Begleichung der Rechnungen ſich
ergewiſſert, ob der Einkaſſierer auch der Empfangsberechtigte iſt. Es
ird gebeten, zivecldienliche Nachrichten zur Kenntnis der
Kriminalabtei=
ng zu bringen. Scheckſchwindler. Ein Wilhelm Gulba, der
ch auch andere Namen beilegt, verſuchte in verſchiedenen Städten
Gei=
en und ſonſtige Muſikinſtrumente zu kaufen. Als Zahlung ſtellt er in
e Hauptſache Schecks aus, die ſich dann als wertlos herausſtellen. Gulba
r27 Jahre alt, mittelgroß, hat blondes Haar und kleinen Schnurrbart.
bei der Kriminalabteilung aufbewahrt: Zwei Paar
trümpfe ſchwarz und braun, 1 Haarſpange. Dieſe Sachen ſind im
awenbad am Woog geſtohlen. Perſonen, die glauben, Anſpruch
da=
uf machen zu können, werden erſucht, ſich bei der Kriminglabteilung,
immor 3, nachmittags von 3—5 Uhr, zu melden. Geſtohlen: Am
Woog ein bräunierte Taſchenuhr mit leuchtendem Zifferblatt, ein Kamm.
ſchildpattähnlich mit gelben und braunen Streifen, ein Kamm aus Horn,
grau=gelb. Aus einem Hauſe in der Soderſtraße ein Fahrrad, Marke
Adler. Aus dem Hofe in der Dragonerkaſerne am Marienplatz ein
Da=
menfahrrad Marke Ideal, Fabriknummer 14 805. Mittels Einbruchs aus
einem Hauſe im Niebergallweg der Betrag von 230 Mark.
Feſtge=
nommen wurden: Der 38 Jahre alte Kunſtmaler W. Sch. von Aachen
gen ſchweren Diebſtahls. Der 52 Jahre alte Händler J. S. aus Menden,
auf Grund Ausſchreibens einer auswärtigen Behörde.
Freitag, den 19. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau), Marke Nr. 100, 99
und 96, je 800 er Brot. Marke Nr. 91, 560 gr Mehl oder
800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß!, Marke Nr. 70, je 800 gr Brot.
Marke Nr. 66, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltungsmehl: Bis 15. September auf die
Lebensmittel=
marken „Friedberg” blau und weiß, je 800 gr
Haushaltungs=
mehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte,
Ungültige Marken. Alle bis einſchließlich 15, Auguſt ds. Js. für
Brot und Mehl aufgerufenen Marken ſind ungültig und dürfen
zum Brot= oder Mehlbezug nicht mehr angenommen werden.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 22 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau; grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
la Kernſeife: Ganze Niegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimnier 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /„o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
m. Orpheum — Sommertheater. Am Dienstag fand zum Beſten
des Künſtler=Enſembles eine Benefiz=Vorſtellung ſtatt, die
nach jeder Richtung einen großen Erfolg bedeutet. Die Darbietungen
zerfielen in zwei Teile. Im erſten, bunten Teil, zeigten ſich einmal die
beliebten Künſtler, wie der „Conferencier” bemerkte, ohne Schminke
und ohne Hilfe des Flüſtergeiſtes im Souffleurkaſten. Den Anſager,
oder auf deutſch Conferencier, mimte Herr Ernſt Hartmann mit
viel Humor und trefflichem Geſchick. Er wußte von jedem der
Mit=
wirkenden, eine humorvolle Charakteriſtik zu geben, wenn wir auch
nicht alles, was er ſeinen Kollegen nachſagte, ſo genau nehmen wollen.
Den Reigen der Darbietungen eröffnete Herr Julius Calm=
Deffrée mit zwei ſehr beifällig aufgenommenen Liedervorträgen,
dem trefflichen Rheinlied und dem recht nett, auch mimiſch
charakteri=
ſierten „Das Fräulein an der Himmelstür”. Auch Fräulein. Luiſe
Stoll erntete für ihren Geſangsvortrag aus der „Faſchingsfee”
leb=
haften Beifall. — Fräulein Dora Erl und Herr Albert Badewitz
trugen u. a. ſtimmungsvoll ein Biedermeiercouplet vor. — Unſer
hei=
miſcher Künſtler, Herr Theo Bögel, der auf der Bühne des
Sommer=
theaters die erſten Lorbeeren einheimſte, erfreute mit einigen netten
Deklamationen. — Herr Hartenfels zeigte ſeine hervorragenden
Talente als Sänger zur Laute, auch ſeine Vorträge fanden allgemeinen
Anklang. — Den Vogel ſchoß, wie immer, Herr Franz Sauer mit
ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen ab. Er bewährte ſich auch hier als ein
ganz ausgezeichneter Komiker. Er trug zunächſt das bekannte Couplet
von Otto Reutter „Aber der Mann” vor und dann ein humorvolles
Lied vom Kientopp. — Herr Hartmann erfreute hierauf ebenfalls
durch einige humoriſtiſche Proſavorträge in heſſiſcher Mundart und
erntete damit gleichfalls wohlverdienten Beifall. — Als Schluß des
bunten Teils brachte Herr Badewitz dann noch einige moderne
Ge=
ſangsvorträge. — Den Künſtlern wurden zu ihrem Ehrenabend reiche
Blumenſpenden überreicht. Herr Hartmann dankte zum Schluß
Herrn Direktor Harprecht und Herrn Direktor Fink für die
freundliche Ueberlaſſung des Orpheums und ſprach den Wunſch auf ein
Wiederſehen im nächſten Jahre aus. — Im zweiten Teil kam der
drei=
aktige Schwank „Hans Huckebein, der Unglücksrabe”, von
Blumenthal und Kadelburg zur Aufführung. Unter der bewährten
Regie des Herrn Sauer wurde flott geſpielt und der geſunde Humor
dieſes Schwanks prächtig zum Ausdruck gebracht. Es wirkten mit:
Franz Sauer, Eliſab. Wigge, Carl Mehner, Minna Agté,
Elſe Halden. Adolf Hartenfels, Bruno Harprecht, Heinz
Saar, Luiſe Stoll, Theo Bögel. Alle Mitwirkenden gaben ihr
Beſtes her und hatten Teil an dem glänzenden Erfolg auch des
zwei=
ten Teils des Abends. — Das außerordentlich zahlreiche Publikum
war in äußerſt gehobener Stimmung und kargte nicht mit
Beifalls=
bezeugungen.
— Das heutige Donnerstags=Konzert im Städtiſchen Saalbau leitet
Obermuſikmeiſter M. Weber. Im Programm ſind, vorgeſehen u. a.
Beethoven: Marſch „Die Ruinen von Athen”; Mendelsſohn: Quvertüre
zu „Athalia”; Bizet: Suite aus „LArleſienne”; Wagner: „Lohengrin”
und Tannhäuſer”. Als Soliſt wird Herr Breitrück auf der Poſaune
das Schumannſche Wanderlied zum Vortrag bringen. (Siehe auch Anz.)
Die Waffenſammlung des Gräflichen Schloſſes
in Erbach i. O.,
wohl der herrliche Ritterſaal, wie die Gewehrkammer, ſind
Ftzt unter beträchtlichen Opfern von ſeiten des gräflichen
beſitzers durch den bekannten Darmſtädter Waffenhiſtoriker,
errn Major Hans Müller=Hickler, in mehrmonatiger
ange=
rengter und umſichtiger Tätigkeit zum erſtenmale nach
wiſſen=
haftlichen und künſtleriſchen Geſichtspunkten aufgeſtellt worden.
er in den Kreiſen von Kunſt und Wiſſenſchaft geſchätzte
Fach=
ann, von dem die muſtergiltige Aufſtellung der
Wafſenſamm=
ungen in Kaſſel, Worms und Speier und zum Teil diejenige
r Darmſtadt herrührt, hat ſich durch zahlreiche Einzelſtudien
nen geachteten Namen in der Literatur der Waffenkunde er=
Voorben und ſchon vor dem Kriege ein grundlegendes Werk über
Den Erbacher Ritterſaal mit zahlreichen Bildertafeln verfaßt, das
Hoffentlich bald im Buchhandel erſcheinen wird. Ebenſo
ver=
mkt man ihm die ſchon 1903/04 vorgenommene Wiederherſtel=
Abing der berühmten Wimpfener Glasmalereien und des Michel=
Tädter Fenſters des Ritterſaals, welch herrliche Kunſtwerke er
I:ihrer urſprünglichen Schönheit wieder erſtehen ließ.
Mit der Neuaufſtellung des Ritterſaales ging
Une durchgreifende, mühſame und zeitraubende Reinigung und
Biederherrichtung der Rüſtungen Hand in Hand, wobei manches
ither kaum beachtete oder gar verborgene wunderbare Stück
Deu in Erſcheinung trat und bei der jetzigen Aufſtellung herrlich
ur Geltung kommt. Eine Anzahl ſchöner Rüſtungen, deren
Ein=
elheiten ſich durch ihre Aufſtellung hoch an den Wänden, dem
ölick des Beſchauers entzogen, ſind jetzt unten im Ritterſaal ſo
Hugeſtellt, daß ſie von allen Seiten in ihrer Schönheit betrachtet
Derden können. An der Süd= und Nordwand ſehen wir die
Nüſtungen, Helme, Stangenwaffen, Schwerter, Degen uſw. auf
Ven ſeitherigen Geſtellen zum erſtenmale in geſchichtlicher Folge
ufgeſtellt. Rechts vom Eingang erblicken wir die ſchweren Stech=
elrne, Ringpanzer, Harniſche, Schilde, Hellebarden,
Streitkol=
en, Schwerter uſw. des 15. Jahrh., links diejenigen der erſten
hälfte des 16. Jahrh., der Landsknechtszeit, gegenüber an der
tordwand die Waffen und Rüſtungen der Folgezeit. Daneben
litt die Ausrüſtung des 30jährigen Krieges und die ſpätere Zeit
s Harniſches, der Partiſanen, der Degen u. dergl. in
Erſchei=
ung, darüber hängt ein gleichzeitiges lebensgroßes Bildnis
25 Schwedenkönigs Guſtav Adolf, das mit anderen alten
Bil=
eim des Schloſſes hier zum erſtenmale gezeigt wird und dem
jächtigen Gewölbe etwas Warmes und Stimmungsvolles gibt,
die es von dem Begründer des Ritterſaals urſprünglich in Aus=
ſicht genommen war. In der Mitte des Saales wurden die
größten Koſtbarkeiten der Sammlung, der berühmte Ortenburger
Sattel, die geätzten herrlichen Schilde, Degen, Stangenwaffen
u. a. in eigenartiger Weiſe zuſammengeſtellt. Schon die
Befeſti=
gung der Waffen an den Geſtellen mit ſchmalen, hellen
Leder=
riemen gibt der Aufſtellung etwas Beſonderes. Neben den zwei
am Eingang zur Einhardskapelle die Wache haltenden mächtigen
Rittergeſtalten erheben ſich zwei mit dem Wappen des Hauſes
ge=
ſchmückte Geſtelle mit Erinnerungen an die militäriſche
Lauf=
bahn von Gliedern des Gräfl. Hauſes, vor allem Waffen von
ſol=
chen, welche im Kriege ihr Leben fürs Vaterland gelaſſen haben,
darunter der lorbeerbekränzte Helm und Degen des
unvergeß=
lichen Grafen Eberhard zu Erbach (F 11. 2. 1917), wodurch dem
Perſönlichen in der Sammlung in pietätvoller Weiſe Rechnung
getragen wird.
Im Großen und Ganzen iſt an dem ſeitherigen Schaubild,
namentlich auch in Betreff der Ritter zu Pferd, feſtgehalten
wor=
den. Nur hier und da fand ein Umtauſch der Rüſtungen ſtatt.
Die Gewehrkammer wurde ganz neu aufgeſtellt.
Seit=
her waren die Gewehre an den Abzugsbügeln aufgehängt. Jetzt
iſt die reiche Sammlung auf zwei langen Geſtellen in der Mitte des
Raumes und auf Bords, die an den Wänden hinlaufen, in
über=
ſichtlicher Weiſe aufgeſtellt. Sie gibt die Entwickelung der
Schußwaffen vorzüglich wieder und bringt die zahlreichen
herr=
lichen Stücke zum erſtenmale in ihrer ganzen Schönheit zur
Gel=
tung. Der Raum ſelbſt wurde von dem gen. Herrn künſtleriſch
ausgeſtaltet, mit dem Beſtreben, denſelben der Zeit des Grafen
Franz zu Erbach anzupaſſen. Unter Benützung der ſeitherigen
Auszierung wurde er mit Wappen, Jagdgerät und mächtigen
Geweihen geſchmückt.
Es iſt wohl kein Zweifel, daß die beiden Sammlungen ſeit
ihrem Beſtehen in ihren Einzelheiten nie ſo zur Geltung
gekom=
men ſind und durch die Neuaufſtellung an Wert unendlich
gewon=
nen haben. Damit iſt dem Begründer der berühmten
Sammlun=
gen, dem Grafen Franz zu Erbach, von deſſen Ururenkel, ein
neues, zeitgemäßes Denkmal errichtet worden.
Herr Major Müller=Hickler hat nun am 5. l. M., vorm. 10 Uhr,
in einem ſehr gut beſuchten eingehenden Vortrag die Grundſätze
und Ergebniſſe ſeiner Neuaufſtellung an Ort und Stelle
vorge=
führt und auf die Bedeutung der ganzen Sammlung ſowie
wich=
tige Einzelheiten hingewieſen.
Die Neuordnung der Erbacher Waffenſamm ung hat dem
ſchönen Odenwaldſtädtchen Erbach einen neuen
Anziehungs=
punkt verliehen.
K. Myrneweg.
Die Milchverſorgung in Heſſen.
ONB. Mainz, 16. Aug. Der Milchkriegin Heſſen,
der nach den kürzlichen Vereinbarungen zwiſchen den Städten
des heſſiſchen und heſſennaſſauiſchen Wirtſchaftsgebietes und
den landwirtſchaftlichen Organiſationen auf einer Preisbaſis
wegen Zechbetrugs. Der 19 Jahre alte Schiffer P. L. von Mainz we= von 2,50 Mark für den Liter Milch ab Stall zwar vorläufig
bei=
gelegt war, aber latent weiter wirkte, weil die Bauernſchaft im
beſetzten Gebiet angeſichts der beſonderen Verhältniſſe einen
höheren Preis für ſich verlangte, iſt jetzt infolge neuer
Verhand=
lungen zum Abſchluß gekommen, allerdings mit einer
weſent=
lich höheren Preisbildung, als die Städte ſeinerzeit zu bewilligen
bereit waren. Es ſollen jetzt die Landwirte im unbeſetzten
Ge=
biet 2,60 Mark, die im beſetzten Gebiet Heſſens und Heſſen=
Naſſaus 2,85 Mark für den Liter erhalten. Dieſe Preiſe liegen
40 und 65 Pfennig über dem vor dem Milchſtreik der
rheinheſſi=
ſchen Bauern bezahlten Preis von 2,20 Mark. Die
Milchverſor=
gung der rheinheſſiſchen Städte hatte ſich inzwiſchen bereits
wie=
der ſtark behoben und war in Mainz wieder bis auf 14000 Liter
pro Tag geſtiegen. Für die Verbraucher bedeutet die Erhöhung
eine fühlbare Belaſtung, die die Städte nur zubilligten, um die
Durchhaltung des Milchviehs bei der Futternot zu erleichtern
und die Milcherzeugung für den Winter zu ſichern.
Crumſtadt, 17. Aug. Ein Kind verbrannt. Am Samstag
nachmittag ereignete ſich hier ein bedauerlicher Unglücksfall. Während
die Mutter und Großmutter auf dem Felde beſchäftigt waren, ſchlief ihr
3½jähriges Kind zu Hauſe. Beim Erwachen hat das Kind wahrſcheinlich
mit den auf dem Nachttiſch liegenden Streichhölzern geſpielt, wodurch das
Bett Feuer fing. Durch das Weinen des Kindes wurden die
Mitbewoh=
ner des Hauſes aufmerkſam und drangen in das verriegelte Zimmer ein.
Leider fanden ſie das Kind ſo ſchwer verbrannt vor, daß es auf dem
Transport zum Krankenhaus mach Darmſtadt verſtarb.
sF. Auerbach, 17. Aug. Das Glockengeläute wird nun auch
hier bald wieder ſeinen alten Klang bekommen. Heute nachmittag ſind
die neuen Glocken, vier an der Zahl, hier angekommen und auf
einem ſchön geſchmückten Wagen nach der Kirche verbracht worden.
sw. Bensheim, 17. Aug. Meiſter Petz bereiſt gegenwärtig die
Bergſtraße. So zog heute ein luſtiger Tanzbär durch die Straßen,
be=
grüßt von einer großen Kinderſchar, und er hüpfte und tanzte wie einſt
im Frieden nach dem Takte der fahrenden braunen Geſellen.
O Birkenau, 16. Aug. In den beiden letzten Jahren war der
Häu=
ſerwechſel in hieſiger Gemeinde ein ziemlich ſtarker, dabei ſtiegen
aber die Preiſe immer höher, ſo daß man jetzt mit einem ſechs= bis
acht=
fachen Preiſe der Vorkriegszeit rechnen kann. So wpurd, kürzlich das
Wohnhaus des verunglückten Kutſchers Koch um den horrenden Preis
von 40 000 Mark an einen hieſigen Bürger verkauft. Dafür kaufte man
noch vor 40 Jahren ein ſchönes Bauerngut.
wd. Offenbach, 17. Aug. Ausgebrochen aus dem hieſigen
Ge=
fängnis ſind in der Nacht zum Samstag vier Strafgefangene, die ein Loch
durch die Decke brachen. Drei derſelben konnten wieder feſtgenommen
werden.
Erbach, 17. Aug. Preisanszeichnung der Waren. Das
Heſſiſche Landes=Ernährungsamt erläßt folgende Bekanntmachung: Auf
Grund des Artikels 1 der Reichsverordnung über die
Verſorgungsrege=
lung vom 16. April 1921 (Reichsgeſetzbl. S. 486) ordnen wir hierdurch
unter Zuſtimmung des Herrn Reichsminiſters für Ernährung und
Landwirtſchaft die weitere Fortgeltung der von dem Kreisamt Erbach
erlaſſenen Bekanntmachung vom 12. Auguſt 1920 betreffend
Preisaus=
zeichnung der Waren (Amtsverkündigungs=Blatt für den Kreis Erbach
Nr. 81) an, inſoweit dieſe auch für Lebens= und Futtermittel auf Grund
der 88 12—16 der Verordnung über die Errichtung von
Preisprüfungs=
ſtellen und die Verſorgungsregelung vom 25. September 1915 (
Reichs=
geſetzbl. S. 607) bzw. 4. November 1915 (Reichsgeſetzbl. S. 728)
er=
laſſen iſt.
O Aus dem Weſchnitztal, 16. Aug. Der Obſthandel hat nun
auch in unſerem Tale Begonnen. Für Aepfel zahlen die Händler 100—12)
Mark, dabei iſt es mitunter noch grünes Zeug. Wie wir hören, kommen
ſie in die Marmeladefabriken.
Mainz, 15. Aug. Wichtige Eiſenbahnfragen. Im
Rah=
men der Sparſamkeitspolitik der Reichsbahnen, erſcheint auch die
Um=
wandlung einer Anzahl von bisherigen Hauptſtrecken im
Nebenbahn=
betrieb zu liegen. Dagegen läßt ſich an ſich nichts einwenden. Es hat
aber in Heſſem viel Aufſehem erregt, daß ſich unter dieſen in eine zweite
Stelle zu richendem Linien auch die Streckem Mainz—Armsheim—Alzeh
und Alzeh—Bingen befinden. Die erſte iſt ein Glied der durchgehenden
Verbindung Heſſen—Pfalz, Mainz-Kirchheimbolanden-Kaiſerslautern,
die zweite das Hauptſtück der kürzeſtem Sehnenverbindung im Mainzer
Rheinknie Worms—Alzeh—Bingen. Man verſteht es nicht, wie im
Ge=
genſatz zu dem ſtarken Verkehr und der Wichtigkeit dieſer beiden Strecken
die Verwaltung zu einem ſolchen Plan kommen kann. Die Bahnen
füh=
ren durch ein mit engmaſchigen Netz von Hauptſtraßen mit einem
außer=
ordentlich ſtarbem Wagen= und Autoverkehr überzogenes Land, ſo daß die
Gefahren des Nebenbahnbetriebs mit ſeinen ſchrankenloſen
Straßen=
kreuzungen ſtark anwachſen würden. Auch die wichtige Querverbindung
im ſüdlichen Heſſen, Worms-BensheimBergſtraße, die die
drei Hauptverkehrsadern Nord=Süd Mainz—Worms—Ludwigshafen,
Frankfurt—Lampertheim—Mannheim und Frankfurt—Darmſtadt—
Mannheim—Heidelberg in weſtöſtlicher Richtung verbindet, ſoll nach
Plänen der Reichsbahnverwaltung aus Erſparnisgründen in eine
Neben=
bahn umgewandelt werden. Gegen dieſen Rückſchritt waren in dem
ganz betroffenen Gebiet und im den einzelnen Städten große
Einſpruch=
kundgebungen. Die Angelegenheit iſt außerdem jetzt auch Gegenſtand
einer Anfrage im Landtag geworden.
SD. Mainz, 17. Aug. MainzerBeſatzungsfreuden. Mit
der Ankunft des neuen franzöſiſchen Armeebiſchofs, der in Mainz
ſeinen Amtsſitz erhalten ſoll, wird binmen kurzem gerechnet. Die nötigen
umfangreichen Quartiermaßnahmen die die Wohnungsverhältniſſe weiter
anſpannen, da mit dem Biſchof eine erhebliche Anzahl
Verwaltungs=
beamten nach Mainz kommt, werden zurzeit durchgeführt. Die Hoffnung,
daß durch die Neubauten des Reiches endlich eine kleine Erleichterung in
den ſchlimmen Wohnungsverhältniſſen erzielt werden könnte, wird durch
die neue Inanſpruchnahme franzöſiſcherſeits wieder vernichtet.
Bingen, 16. Aug. Blutiger Streit. In der Nacht vom
Samstag auf Sonntag befanden ſich vier holländiſche Studierende des
Rheiniſchen Technikums auf dem Heimwege, als ſie in der Nähe des
ehe=
maligen Hotels „Germania” von ſechs jungen Leuten geſtellt und
be=
fragt wurden, ob ſie diejenigen ſeien, die behauptet hätten, die Deutſchen
ſeien Schufte. Im Verlaufe der Unterredung kam es zu einem
Hand=
gemenge, worauf die Studierenden ihr Heil in der Flucht ſuchten. Die
jungen Leute ſetzten ihnen nach und brachten dem Studenten van de
Knoop mehrere Meſſerſtiche bei, ſo daß er blutüberſtrömt in das Heilig=
Geiſt=Hoſpital eingeliefert werden mußte. Die von der Polizei ſofort
angeſtellten Recherchen waren bis jetzt erfolglos.
K. Gießen 16. Aug. Zum erſten 116er Tag. Aus allen
Teilen Oberheſſens, aus dem Kreiſe Marburg, Wetzlar, aus Offenbach,
Darmſtadt, Mainz, Frankfurt uſw., haben ſich mehr als 6000
Feſtteil=
nehmer gemeldet. Dazu wird eine große Anzahl nicht gemeldeter Gäſte
kommen, ſodaß man mit 7—8000 Teilnehmern rechnet. Um den ſtarken
Verkehr bewältigen zu können, hat die Bahnbehörde eine Anzahl
Son=
derzüge eingelegt auf den Strechen Gießen—Fulda, Gießen—Gelnhauſen
und Marburg—Gießen. Am Bahnhof iſt im ehemaligen Fürſtenzimmer
eine Auskunft eingerichtet. Für Schwerkriegsbeſchädigte ſtehen am
Bahnhof Fuhrwerke bereit. An dem 116er Tag beteiligen ſich außer
den Angehörigen des artiven Regiments auch ſämtliche
Kriegsformatio=
nen: Reſerve= und Landwehr=Regiment 116. ferner die hier aufgeſtellten
Regimenter 222, 254, 136 und die Erſatz=Bataillone. Die Bürgerſchaft
in unſerem lieben alten Gießen wird gewiß ihrer Liebe und
Anhäng=
lichkeit zu ihrem alten Regiment. 116 durch reichen Fahnenſchmuck
Aus=
druck geben.
I. Heuchelheim bei Gießen, 15. Aug. Zublutigen
Schläge=
reien kam es geſtern gelegentlich des Kirchweihfeſtes zwiſchen Burſchen
von hier und Klein=Linden. Meſſer, Latten und Knüppel ſpielten dabei
eine Rolle. Die jungen Leute hatten ſich an Branntwein und Schnaps
zuerſt Mut angetrunken. Drei Schwerverletzte mußten mit Auto in die
Gießener Klinik gebracht werden.
Friedberg, 17. Aug. AusLeichtſinnverunglückt. Auf der
Fahrt von Vilbel nach hier öffnete ein Reiſender die Türe ſeines Abteils
und kam der Aufforderung des Schaffners, ſie zu ſchließen, nicht nach.
Faſt im gleichen Augenblick riß ein auf dem Nebengleis fahrender
Güter=
zug die Tür vollkommen weg und zerſchmetterte dem leichtſinnigen
Reiſenden die eine Hand vollſtändig.
fpd. Vilbel, 17. Aug. Errichtung eines Volkshauſes.
Das Gewerkſchaftskartell faßte gemeinſam mit den Arbeitervereinen und
den Vertretern der ſozialiſtiſchem Parteien den Beſchluß, für Vilbel ein
Volkshaus zu erbauen. Zur Schaffung einer finanziellen Grundlage hat
jede an dem Unternehmen beteiligte Körperſchaft zunächſt einen Beitrag
von mindeſtens 100 Mark zu zahlen.
I. Klein=Linden, 15. Aug. Ihr 25=jähriges Jubiläum
beging geſtern unſere Kleinkinderſchule under Beteiligung der ganzen
Gemeinde. Pfaurer Lenz aus Lich hielt die Feſtrede. Ein von hier
ge=
bürtiger Deutſch=Amerikaner hatte aus Anlaß des Feſtes der Schule
500 Mark überſandt.
fpd. Büdingen 17. Aug. Vermißt. Der 2jährige Sohn Ernſt
des verſtorbenen Majors Goebel aus Gießen wird ſeit dem 31.
Jur=
vermißt. Der Verſchwundene befand ſich mit ſeiner Mutter in einem
Blockhaus auf dem Hoherodslopf und wan, von hier aus zu einer Be=
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Anguſt 1921.
Rummer 227.
ſorgung nach Herchenhain geſchickt worden, wo er aber nicht eingetroffen
iſt. Der junge Mann war bis vor kurzem in der Heil= und Pflegeanſtalt
Gießen untergebracht.
fpd. Schotten, 17. Aug. Vom Baumerſchlagen. Beim
Holz=
fällen wurde in Völzberg ein 60jähriger Landwirt von einem
umſtürzen=
den Baum erſchlagen. Ein Mitarbeiter kam mit leichteren Verletzungen
davon.
O Aus dem Schlitzerland, 17. Aug. Wildſchweine. Noch
immer machen ſich die Wildſchweine, denen unſere großen Wälder
ſicheres Verſteck bieten, zum Leidweſen der Landwirte auf den Flurin
bemerkbar. Die gräfliche Forſtverwaltung gibt ſich alle erdenkliche
Mühe, um den Schwarzkitteln auf den Leib zu rüchen. Die meiſten
Streifen verliefen aber bis jetzt ergebnislos. Im vergangenen Jahre
hatten die Jäger und Forſtbeamten mehr Glück. Da waren um dieſe
Zeit ſchon mehrere Wildſauen erlegt. Groß iſt natürlich der Schaden,
der in den Feldmarben angerichtet wird. Welchen Umfang dieſe Schäden
angenommen haben, beweiſt die Tatſache, daß in der Feldgemarkung
Willofs ſeit dieſem Frühjahr allein für über 7000 Mark Schaden
ein=
wandfrei feſtgeſetzt und auch vom Jagdpächter, der dafür aufkommen
muuß, anerkannt worden iſt.
Reich und Ausland.
wd. Köln, 17. Aug. Unterſchlagungen. Wie die Rheiniſche
Zeitung aus zuverläſſiger Quelle erfahren hat, ſind bei der Reichsbank
große Unterſchlagungen aufgedeckt worden. Es ſoll ſich um
Millionen=
werte handeln, um die die Bank durch Schiebungen, die unter eigenem
Namen vorgenommen worden ſind, betrogen worden iſt. Näheres
konnte bis zur Stunde noch nicht erfahren werden.
Salzburg, 17. Aug. Im Schneeſturm verunglückt. Drei
Berliner Touriſten und eine Dame aus Worms ſind bei einer Tour
in einen großen Schneeſturm geraten und verunglückt. Die
Bergung der Leichen konnte bisher noch nicht vorgenommen werden.
Parlamentariſches.
sw. Der Finanzausſchuß des Landtags war geſtern zu einer
kurzen Sitzung zuſammengetreten, um einige dringliche Vorlagen zu
be=
raten. Zunächſt beſchäftigte ſich der Ausſchuß mit der Angelegenheit des
Großſchiffahrtsweges Rhein=Main=Donau. Die intereſſierten
öffent=
lichen und privaten Stellen ſind mit ihren Verhandlungen nunmehr ſo
weit gekommen, daß in der allernächſten Zeit die Gründung einer
gemiſchtwirtſchaftlichen Aktiengeſellſchaft erfolgen kann. Schon bei der
letzten Etatsberatung war von allen Parteien die grundſätzliche
Zuſtim=
mung zur Beteiligung an Unternehmungen dieſer Art ausgeſprochen
worden, und bei der geſtrigen Verhandlung erklärten ſich die Vertreter
der einzelnen Fraktionen ausnahmslos damit einverſtanden, daß Heſſen
ſich an dem Aktie ikapital der zu gründenden Geſellſchaft beteiligt und
auch an Schuldverſchreibungen des Rhein=Main=Donau=Unternehmens
gemeinſam mit dem Reich und den beteiligten anderen Ländern, die
geſamtverbindliche Bürgſchaft für einen Betrag von 600 Millionen Mark
übernimmt. — Die Heizungsanlagen in der Zentrale für Kraft, Licht
und Wärme an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt ſollen vor
Ein=
tritt des Winters umgebaut werden, daß minderwertige Brennſtoffe
be=
nutzt werden können. Außerdem ſoll durch Anbringung eines
Speiſe=
waſſervorwärmers die erzeugte Wärme beſſer ausgenutzt werden und
durch die Herſtellung mechaniſcher Transportvorrichtungen gewiſſe
Er=
ſparungen an menſchlichen Arbeitskräften erzielt werden. Die
Anlage=
koſten im Betrage von 455 000 Mark werden bewilligt. — In Nidda wird
ein Wohnhaus für die Zwecke des Kreisvermeſſungsamtes, in
Heppen=
heim a. d. B. ein ſolches als Wohnung des Kreisoberwachtmeiſters
an=
gekauft. — Um das Kohlenvorkommen auf den Feldern Ernſt und
Friedrich V. der Gewerkſchaft Friedrich feſtſtellen zu können, fordert die
Regierung 100—120 000 Mark. Die Bohrungen müſſen aber alsbald
ſtattfinden, da die Regierung die Felder von der Gewerkſchaft zum Kauf
angeboten bekam. Der Ausſchuß bewilligte den Betrag. — Zur
Aus=
ſtattung des neuen Amtsgerichtes in Gießen mit Möbeln werden 222000
Mark, zur Herſtellung der Kloſterruine Arnsburg bei Alsfeld 10000
Mark bewilligt. — Zuletzt machte die Regierung noch einige
Mittei=
lungen üiber demnächſt zu erwartende Vorlagen. Für die Herbſttagung
iſt der Entwurf eines Mietſteuergeſetzes und der Entwurf einer
Abänderung des Gewerbeſteuergeſetzes zu erwarten.
Ferner ſteht eine Vorlage über die Errichtung der Forſtwartſchule in
Schotten in Ausſicht. Der Finanzausſchuß billigt die Abſicht der
Regie=
rung, die noch notwendigen Gebäulichkeiten ſelbſt zu erſtellen, falls ſie
nicht auf andere Weiſe beſchafft werden können. Außerdem wird der
Landtag die Beſoldungsordnung, über deren Beanſtandungen
durch den Reichsfinanzminiſter noch verhandelt wird, noch einmal
vor=
nehmen müſſen, damit das Geſetz zum Vollzug kommen kann.
Die Beſprechungen in Berlin.
Die Heranziehung der Goldwerte.
Berlin, 17. Aug. Die Beſprechung des
Reichs=
kanzlers mit den Parteiführern über die ſchwebenden
innen= und außenpolitiſchen Fragen werden den Blättern zufolge
heute nachmittag fortgeſetzt. Auch eine Kabinettsſitzung findet
vorausſichtlich heute nachmittag ſüatt.
Die „Deutſche Allgemeine Zeitung” beſtätigt die
Zeitungs=
meldung, daß im Zuge der vorliegenden Steuerpläne
Erwägun=
gen eine Rolle ſpielen, wie man die Sachwerte bezw. die
Goldwerte zur Dechung unſerer Verpflichtungen der Entente
gegenüber nutzbar machen könne. Das Blatt fügt hinzu, daß über
den ganzen Komplex der Heranziehung und Verwendung der
Sachwerte für die neuen Steuern aber noch einmal das
Kabinett beraten würde.
Die bayeriſchen Sonderwünſche zur
Getreide=
bewirtſchaftung.
München, 17. Aug. (Wolff.) Zu der Meldung, daß das
Reichsmiwiſterium auf das Erſuchen der bayeriſchen Regierung
um Anwendung der im § 42 der Reichsgetreideordnung dem
Reichsernährungsminiſter eingeräumten Befugniſſe einen
ab=
lehnenden Beſcheid erteilt habe, wird von amtlicher
bayeriſcher Stelle erklärt: Es iſt richtig, daß eine Antwort
in dieſem Sinne ergangen iſt. Die Verhandlungen ſind aber
noch nicht abgeſchloſſen, da auf Grund des
Miniſterratsbe=
ſchluſſes vom 15. Auguſt Vertreter des bayeriſchen
Landwirt=
ſchaftsminiſteriums wit den zuſtändigen Reichsſtellen in Berlin
aufs neue verhandelt haben. Von dem Ausgang dieſer
Verhand=
lungen wird es abhängen, ob die Reichsregierung ihre bisherige
Stellungnahme ändert, oder ob die bayeriſche Regierung genötigt
iſt, von ſich aus Maßnahmen zu treffen.
Die Streikbewegung.
* Mainz 16. Aug. In einer am Dienstag nachmittag
abgehal=
tenen Verſammlung der Arbeiter des Holzgewerbes wurde mit
Stim=
menmehrheit die Niederlegung der Arbeit beſchloſſen. Dafür
ſtimmten die freie und die chriſtliche Organiſation. Der Streik, von dem
die Möbel= und Baubranche betroffen werden, nimmt am Donnerstag
ſeinen Anfang.
* Kaſſel, 16. Aug. Der am Samstag nachmittag begonnene
Eiſenbahnarbeiterſtreik iſt heute durch Verhandlungen
bei=
gelegt worden. Die Arbeit ſoll morgen früh überall wieder
aufge=
hommen werden. Zu den Verhandlungen wird weiter berichtet: Um
den Eiſenbahnarbeiterſtreik beizulegen, fanden heute zwiſchen der
Eiſen=
bahndivektion einerſeits und den Vertretern der Arbeiterorganiſatzionen
und den Bezirksbetriebsräten andererſeits Verhandlungen ſtatt, zu denen
der Reichsverkehrsminiſter und die Spitzenorganiſationen der
Arbeiter=
ſchaft in Berlin je zwei Vertreter entſandt hatten. Nach längeren
Ver=
handlungen einigte man ſich dahin, daß die Arbeiter am Mittwoch, den
17. Auguſt, früh, übevall die Arbeit wieder aufnehmen. Lohn für die
Streiktage wird nicht bezahlt. Dagegen ſollen alle Arbeiter, die ſich
pünktlich zur Wiederaufnahme der Arbeit melden, wieder eingeſtellt
wer=
den. Der Forderung, den Taglohn der Betriebsarbeiter dem
Einkom=
men der im Gedinge arbeitenden Hauptwerkſtätvenarbeiter durch eine
Lohnzulage mit rüchwirkender Kraft anzugleichen, bonnte nicht
ſtatt=
gegeben werden. Dagegen wurde zugeſagt, die geplanten allgemeinen
Teuerungsmaßnahmen zugunſten der Beamten und Arbeiter möglichſt
zu fördern und die Frage zu prüfen, wie bei Einführung des
Gedinge=
verfahrens die mittelbar daran beteiligten Arbeiter zu entlohnen ſeien.
Auch ſoll nach Abſchluß der allgemeinen Teuerungsmaßnahmen eine
Prüfung der landwwirtſchaftlichen Verhältniſſe im Bezirk Kaſſel unter
beſonderer Berückſichtigung des Dienſtortes Kaſſel angenommen werden.
Den vorgebrachten Klagen über zu langſame Beantwortung von
Einga=
ben und Beſchwerden von Beteiligten reſp. deren Organiſationen, ſoll
durch eine tunlichſt ſchnelle Erledigung Rechnung getragen werden,
Die in den Apbeiterverſammlungen mehrfach gehörte Forderung, einen
Oberbeamten aus ſeiner jetzigen Stellung zu entfernen, wurde in den
Ausgleichsverhandlungen nicht erledigt.
wd. Halle, 17. Aug. Eine
Metallarbeiterverſamm=
lung faßte den Beſchluß, für kommenden Freitag in der Provinz den
Ausſtand zu proklamieren, falls bis Donnerstag nachmittag n
den Arbeitgebern in der Lohnfrage keine befriedigenden Zugeſtäng.
gemacht worden ſind.
Der Reichskanzler zur oberſchleſiſchen
Frage.
Berlin 17. Aug. (Wolff.) Der Reichskanzler
emp=
fing den Vertreter der Voſſiſchen Zeitung und machte ihm zur
oberſchleſiſchen Frage folgende Mitteilungen:
Sie fragen mich, welchen Standpunkt die Reichsregierung zu
der neueſten Wendung in der oberſchleſiſchen Frage einnimmt.
Ich will zunächſt eine tatſächliche Feſtſtellung machen. Aus dem
von dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten unſerem Botſchafter
in Paris überreichten Schreiben erfuhren wir lediglich, daß der
Oberſte Rat die Grenzfeſtſetzung in Oberſchleſien vertagt hat.
Ueber eine Befragung des Völkerbundrates hat man uns
eine Mitteilung nicht gemacht,
ſo daß ich mir in dieſem Punkte Zurückhaltung auferlegen muß,
bis ſich Klarheit über verſchiedene rechtliche und tatſächliche
Fra=
gen ergeben hat, die aus der Beiziehung einer neuen, wenn auch
vielleicht nur beratenden oder gutachtlichen Inſtanz, erwachſen
können. Rückhaltlos kann ich mich dagegen über die
oberſchle=
ſiſche Frage an ſich und über die Stellung der Reichsregierung
dazu auch in dieſer neueſten Phaſe äußern. Die oberſchleſiſche
Bevölkerung und das ganze deutſche Volk haben die
Entſchei=
dung des Oberſten Rates zwar mit klopfendem Herzen, aber mit
Zuverſicht erwartet. Wir hatten das Gefühl, daß
der unanfechtbare Rechtsſtandpunkt,
auf den ſich unſer Anſpruch auf Oberſchleſien gründet, und die
offene Politik, die die Reichsregierung vertritt, nicht ohne
Ein=
fluß in der Welt bleiben konnten. Wir durften hoffen, daß die
hiſtoriſch, kulturelle und wirtſchaftliche Legitimation Deutſchlands
auf Oberſchleſien anerkannt werden wird, welche die Zuteilung
Oberſchleſiens an das Deutſche Reich zur Notwendigkeit macht.
Ferner handelt es ſich bei der Entſcheidung über Oberſchleſien
nicht darum, in Verfolgung imaginärer Sonderintereſſen im
Oſten Deutſchlands einen Militärſtaat entſtehen zu laſſen, der in
erſter Linie einer Bedrohung Deutſchlands dienen ſoll. Eine
der=
artige Maxime wäre gefährlich und für den europäiſchen Frieden
verhängnisvoll. Leider wurde die Entſcheidung erneut vertagt
und die oberſchleſiſche Frage, die ſeit anderthalb Jahren eine
arbeitſame Bevölkerung in Verwirrung und die ganze Welt in
Atem hält, bleibt vorläufig
eine ſchwere Bedrohung des Weltfriedens.
In dem Schreiben, in dem der Oberſte Rat die Vertagung
der Entſcheidung mitteilt, wird verſichert, daß der Aufſchub
möglichſtkurz ſein werde. Ich erblicke darin ein ſtilles
Ein=
verſtändnis, daß man ſich an Oberſchleſien auf das ſchwerſte
ver=
ſündigt, wenn man es noch lange in dieſer ſchwebenden Pein
läßt und wenn man dem unglücklichen Lande noch nicht ſein
Recht gibt. Wir ſchließen uns der Mahnung an die Oberſchleſier,
Ruhe und Beſonnenheit zu wahren, voll an und brauchen uns in
dieſer Beziehung weder etwas vorzuwerfen, noch uns zu einer
Initiative treiben zu laſſen. Auch die Bevölkerung im übrigen
Deutſchland folgt verſtändnisvoll und diſzipliniert der Parole,
die wir ausgegeben haben, durch keinerlei gewaltſame Handlung
das klare Recht zu trüben, auf dem wir dieſen geiſtespolitiſchen
Kampf ſicher führten.
Wir haben von allem Anfang darauf aufmerkſam gemacht,
daß die oberſchleſiſche Frage keine rein deutſche Angelegenheit iſt.
Wir haben darauf hingewieſen, daß es eine europäiſche Frage
iſt, denn es könnte ſich an Oberſchleſien ein neuer großer Brand
entzünden, wenn die Gewalt über die Selbſtbeſtimmung der
Be=
völkerung triumphieren würde. Jetzt hat man von Europa an
die Welt, an die Geſamtheit der Nationen appelliert. Der
Welt=
frieden und das Weltgewiſſen könnten eine ungerechte Löfung
der oberſchleſiſchen Frage nicht ertragen. Wenn dieſe beiden
Be=
griffe Wert haben, wenn ſie keine Scheinwerte ſind, deren ſich
lediglich die Propaganda bedient, dann brauchen wir auch heute
nicht zu verzagen. Der Streitgegenſtand Oberſchleſien ſtellt ſich
nicht als irgendeine Grenzfrage dar, fondern das Schickſal des
Landes iſt mit dem Weltfrieden und von jetzt ab auch mit dem
Anſehen des Völkerbundes, wie immer man auch über
ſein bisheriges Wirken denken mag, auf das innigſte
ver=
knüpft. Seine Prinzipien, die von der geſamten Kulturwelt
anerkannt werden, beruhen auf der Ueberzeugung: Der Frieden
iſt beſſer als der Krieg, und man muß ihn mit allen Mitteln
er=
halten, und auf das Erkenntnis, daß das
Selbſtbeſtimmungs=
recht der Völker zu achten iſt und kein Volk gezwungen werden
darf, unter anderen als ſelbſtgewählten Regierungen und unter
anderen als ſelbſtgewählten Geſetzen zu leben. Zu dem
Grund=
ſatz, daß man die Völker nicht wie Steine auf dem Schachbrett
hin= und herſchieben dürfe, bekennen ſich alle Nationen. Bei
die=
ſen Prinzipien des Völkerbundes
muß Oberſchleſien deutſch bleiben,
denn die Bevölkerung will es, wie die Abſtimmung bewieſen hat.
Nur wenn das Selbſtbeſtimmungsrecht ſinngemäß und in
ver=
nünftiger Auslegung geachtet wird, läßt ſich eine friedliche
Löſung der nationalen Gegenſätze an der ſehr ſchwierigen
deut=
ſchen Oſtgrenze erhoffen, anderenfalls würden neue
Verwirrun=
gen unabwendbar ſein. Die Entſcheidung über Oberſchleſien kann
nicht anders fallen als im deutſchen Sinne.
Bedrohliche Lage in Oberſchleſien.
wd. Beuthen, 17. Aug. Auf Grund verſchiedener
Vor=
fälle waren Anzeichen vorhanden, daß ein örtliches
Los=
ſchlagen ehemaliger polniſcher Inſurgenten für
die Nacht zum Mittwoch ſtattfinden ſollte. Die Engländer haben
aus dieſem Grunde verſchiedene Vorkehrungen getroffen.
Militär beſetzte die Außenbezirke der Stadt, um Angriffe von
polniſcher Seite ſofort zunichte zu machen.
Die alliierten Kommiſſare wieder in Oppeln.
wd. Oppeln, 17. Aug. General de Marini iſt geſtern
aus Rom wieder in Oppeln eingetroffen. Für heute wird die
Rückkehr Leronds und Sir Harold Stuarts erwartet. Alle
drei Kommiſſare werden ſich gemeinſam zur Tagung des
Völker=
bundrates begeben, ſobald deren Ort und Zeitpunkt feſtſteht.
Ein gemeinſamer Schritt der Ententevertreter
in Berlin.
* Berlin, 17. Aug. In der Vertretung der Berliner
Botſchaft der alliierten Mächte, die zur Zeit alle
von Berlin abweſend ſind, haben heute vormittag die
Geſchäfts=
träger der Alliierten im Auswärtigen Amt vorgeſprochen, um
an die deutſche Regierung das Erſuchen zu richten, alle
diejeni=
gen Maßnahmen zu treffen, die zur Aufrechterhaltung der Ruhe
und Ordnung in Oberſchleſien dienlich ſind.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Die Immunität der Abgeordneten.
Berlin, 17. Aug. (Tel. unſerer Berliner
Re=
daktion.) Der Reichsminiſter des Innern hat in
Beantwortung einer Anfrage des Abgeordneten Mumm
fol=
gende Mitteilungen gemacht: Vor einiger Zeit wurde der
preu=
ßiſche Landtagsabgeordnete Plerge von der engliſchen
Be=
ſatzungsbehörde in Solingen verhaftet. Auf Wunſch des
preußi=
ſchen Landtags hat der Reichskommiſſar für die beſetzten
rheini=
ſchen Gebiete an den Präſidenten der interalliierten
Rheinland=
kommiſſion eine Note gerichtet, in der er bat, den interalliierten
Behörden Anweiſung zu geben, daß die Immunität der
Mit=
glieder des Reichstags und des Landtags auch im beſetzten
Ge=
biete in vollem Umfange geachtet werde. Die interalliierte
Rheinlandkommiſſion hat in ihrer Antwortnote vom
10. Juni 1921 einen ablehnenden Standpunkt
eingenom=
men. Sie vertritt die Anſicht, daß der Schutz der Immunität der
Abgeordneten ſpeder im Verſailler Vertrage noch im
Rheinland=
abkommen vorgeſehen ſei. Dieſe Anſicht wird ſich nach meiner
auch von dem Herrn Reichsminiſter der Juſtiz gebilligten
Auf=
faſſung mit Rechtsgründen kaum widerlegen laſſen, denn das
Rheinlandabkommen ſieht in Artikel 3 unter e ohne jede
Ein=
ſchränkung die Zuſtändigkeit der Militärgerichtsbarkeit der
alli=
ierten und aſſoziierten Truppen vor für Verbrechen und
Ver=
gehen gegen Perſonen oder Eigentum der interalliierten
Streit=
kräfte, auch legt es durch Artikel 4 den deutſchen Behörden die
Verpflichtung auf, Verhaftungen im Rahmen der Vorſchriften
des Artikels 3d und e vorzunehmen. Aus der Tatſache, daß die
Rheinlandkommiſſion die Geltung der Reichsverfaſſung im
be=
ſetzten Gebiet anerkannt hat, wird ſich im vorliegenden Falle eine
Geltung des Artikels 37 der Reichsverfaſſung auch für die
be=
ſetzenden Mächte nicht herleiten laſſen, da ihre
Militärgerichts=
barkeit nach dem Rheinlandabkommen nur durch die erwähnten
Vorſchriften in perſönlicher und ſachlicher Hinſicht beſchränkt iſt.
Bei der erheblichen und grundſätzlichen Bedeutung der
Ange=
legenheit war ich aber der Anſicht — und zwar im Einvernehmen
mit dem Herrn preußiſchen Miniſter des Innern —, daß
trotz=
dem dieſe Entſcheidung der interalliierten Rheinlandkommiſſion
nicht ſtillſchweigend als endgültig anerkannt werden dürfe. Ich.
habe daher beim Auswärtigen Amt darauf hingewirkt, daß durch
diplomatiſche Vorſtellungen bei den Regierungen
der einzelnen an der Beſetzung beteiligten Mächte eine
Aende=
rung des Standpunktes der Rheinlandkcmmiſſion
herbeizuführer=
verſucht werden möge.
Zunahme der Auswanderungen.
wd. Aus der Pfalz, 17. Aug. Die Verhältniſſe
veran=
laßten zahlreiche Pfälzer zum Verlaſſen ihrer Heimat.
In den meiſten Fällen wenden ſich die Familien nach Süd
Amerika, wo ſie durch Vermittlung von Landsleuten, die dor
bereids anſäſſig ſind, eine neue Heimat zu finden hoffen.
Das Wirtſchaftsabkommen zwiſchen Danzig
und Polen.
Danzig, 17. Aug. Am Schluß der Verhandlungen über
das Wirtſchaftsabkommen zwiſchen Danzig und
Polen gab der polniſche Generalkommiſſar Plicinski den
Senator Jeweowski gegenüber amtlich die Erllärung ab, daß
Polen auf das Recht, das Danziger Vermögen in Polen
zu liqwidieren, Verzicht beiſte. Der Vertreter des
Senat=
nahm davon Kenntnis, erklärte aber, daß nach, Auffaſſung de
Danziger Regierung eine ſolche Liquidierung überhaupt nicht
ſtatthaft ſein könne. Immerhin ſei erfreulich, daß die polniſch,
Republik nunmehr vor Unterzeichnug des Vertrages dieſe das
ganze Wirtſchaftsleben Danzägs berührende Erklärung abgegebeu
habe.
Ludendorff Ehrendoktor der Univerſität
Königsberg.
* Berlin, 17. Aug. (Tel. unſerer Berliner Rel
daktion.) Die mediziniſche Fakultät der Univerſitän
Königsberg hat General Ludendorff, als er anläßlich der
Tannenbergfeier in Königsberg weilte, die Würde eines Ehren)
doktors verliehen. In dem Diplom wird dieſe akademiſch
Würde verliehen „dem Helden, der das von einer Welt beute
lüſterner Feinde umklammerte deutſche Volk mit den ſcharfen
Schlägen ſeines unbeſiegten Schwertes geſchützt hat, bis es, falt
ſchen Worten trauend, ſeine ungebrochene Wehr und ſeine
ſtar=
ken Führer fallen ließ”.
Die Aufnahme der Erklärungen Lloyd Georges
wd. Berlin, 17. Aug. Das Achtuhr=Abendblatt berichtet,
Die ausführlichen Erklärungen Lloyd Georges übe
die internationale, Lage, beſonders über Oberſchleſie,
und über das Verhältnis zu Frankreich ſind in London mi
ungeheurem Beifallaufgenommen worden. Asqait)
hatte bei der Debatte über die Ertlärung des Miniſterpräſidente
in langem Ausführungen ſeine Zuſtimmaung auseinandergeſetzn
Beſonders erkannte er die von Lloyd George gewählte Halwm)
gegenüber Frankreich an. Lloyd George unterbrach Asquit
wiederholt mit Bravorufen. Die Sitzung bot das ſeltene un
ſeltſame Schauſpiel, daß zwei Rivalen ſich gegenſeitig Kompl!
mente machen. Sehr wichtig iſt, daß auch die Arbeiterpartei i.
der Perſon von Thomas die Zuſtimmung zu der Politik der Rel
gierng auf der Pariſer Konferenz erklärte mit den Worten: Die
wohl verſtandenen Intereſſen Englands und die Stärkung der
künnftigen Weltfriedens verbieten es, daß Deutſchland zu Bode
gedrückt wird. Die Sicherung für Frankreich beſteht nicht in ei
nem unterdrückten Deutſchland, ſondern in der Wiederherſte!
luung freundſchaftlicher Beziehungen mit allen Nationen der Wel
Der Verlauf der Diskuſſion über die Regierungserklärung be‟
weiſt alſo, daß Lloyd George das geſamte England hinter ſich ha
Frankreich iſt nicht zufrieden zu ſtellen.
wd. Paris, 17. Aug. Nach dem Echo de Paris erklärt
General Nollet, daß die Abrüſtung Deutſchland
eine unzureichende Garantie ſei, weil Deutſchlann
in fünf Jahren ſeine Waffenfabrikation wieder aufnehmen
könnte. Lloyd Geonge kümmere ſich in keiner Weiſe um die
franzöſiſche Sicherheit. Man habe feſtſtellen müſſen, daß
Deutſch=
land ſeine Zahlungen nur uwällig leiſte.
Die Verteilung der deutſchen Zahlungen.
wd. London, 17. Aug. Im Unterhauſe erklärte Sir Ro
bert Horne in einem Bericht über die Finanzlage, daß Englan)
im Laufe des kommenden Jahres von Deutſchland be
trächtliche Summen erhalten würde. Jedoch konnte
er keine beſtimmten Angaben machen. Das Abkommen auf der
Pariſer Konferenz ſei zwar von dem franzöſiſchen Finanzminiſter
unterzeichnet worden, jedoch nur unter dem Vorbehalt, daß die
Unterſchrift nachträglich vom franzöſiſchen Miniſterrat beſtätigt
würde. Dieſe Beſtätigung ſei bisher noch nicht eingetroffen.
Paris 17. Aug. (Wolff.) Wie das Echo de Paxis mit
teilt, hat der Finanzminiſter den Geſetzentwurf über das
Spe=
zialbudget für 1922 feſtgeſetzt, das ſich auf die durch der
Friedensvertrag notwendigen Ausgaben bezieht. In dieſem
Budget wird die Zahlung Deutſchlands auf ungefäh
4½ Milliarden Franes geſchätzt.
Die Erdroſſelung der deutſchen Luftfahrt.
Neue Maßmahmen der Eutente.
wd. Berlin, 17. Aug. Der Deutſchen Allgemeinen Zeitung
zufolge ſteht als Ergebnis der Verhandlungen des Oberſten
Rates die Ueberreichung einer neuen Note durch die
interalliierte Militärkontrollkommiſſion bevor, die weitere
ein=
ſchränkende Beſtimmungen für die deutſche Luftſchiffahrt und den
Bau von Flugzeugen enthält und ferner neue
Kontroll=
beſtimmungen der Alliierten über die deutſchen
Luftfahr=
zeugfabriken und Flugzeuge vorſehen wird. Wie das Blatt noch
berichtet, wendet ſich die Note in erſter Richtung gegen die nochſ
beſtehenden Fabriken, die ſich mit dem Bau von Luftſchiffen
befaſſen, vor allem gegen die Zeppelinwerke, denen die
Herſtellung von Luftſchiffen ſo erſchwert werden ſoll, daß an die
Wiederaufnahme des Baues von Paſſagierluftſchiffen
über=
haupt nicht mehr gedacht werden kann.
Die Abrüſtungskonferenz.
wd. Waſhington, 17. Aug. Der Kredit von 20
Millionen Dollars, den die amerikaniſche Regierung für
die Abrüſtungskonferenz geopfert hat, wird, für eineſ
zweimonatliche Dauer der Konferenz ausreichen. Sollte die
Konferenz längere Zeit dauern, ſo müßten neue Kredite anger
fordert werden. Es ſteht bereits feſt, daß jeder Staat, der an der
Konferenz teilnimmt, ſeine Rechnung ſelbſt bezahlen
muß=
wd. Waſhington, 17. Aug. Der Senator Lodge wurde
vom Präſidenten Harding zum Mitglied der Abordnung auf der
amerikaniſchen Abrüſtungskonferenz gewählt. Es iſt noch nicht
bekannt, ob er die Wahl annehmen wird.
Zurmſädter Tuzolatt, Tonuersiag, den 1S. Anguft 1531.
Seite 5.
Franzöſiſche Sonderintereſſen.
Paris 17. Aug. (Wolff.) Nach dem Eclair wird in gut
unterrichteten Kreiſen verſichert, daß im Gegenſatz zu dem, was
geſtern geſagt wurde, Briand in Waſhington verſuchen
wird, die Debatte nicht einzig und allein auf die
Entwaff=
nungsfrage zu beſchränken. Der franzöſiſche
Miniſterpräſi=
dent ſoll der Anſicht ſein, daß die Gelegenheit günſtig wäre, um
die meiſten großen internationalen Probleme zur
Sprache zu bringen und bei den amerikaniſchen Freunden
Frank=
reichs eine Darſtellung der lohalen Abſichten der franzöſiſchen
Politik aller Welt gegenüber zu geben.
wd. Paris, 17. Aug. Der Plan Briands, ſelbſt nach
Wafhington zu gehen, hat ſtarke Oppoſition gefunden, die
her Meinung iſt, daß man aus der Waſhingtoner Konferenz kein
zweites Verſailles machen ſolle. Politiſche Perſonen
wie Briand ſeien nicht die geeigneten Vertreter für Waſhington,
wo Fachleute zuſammenkommen ſollen./ Es wird von der
Oppo=
ſition behauptet, daß Briands Entſchluß auch in Amerika einen
ſehr zweifelhaften Eindruck gemacht habe.
Die Kredithilfe für Oeſterreich.
wd. Wien, 17. Aug. Die öſterreichiſche
Kredit=
hilfe ſcheint endlich in Fluß kommen zu wollen. Der
italie=
niſche Geſchäftsträger Biancheri erklärte einem Vertreter der
Neuen Freien Preſſe gegenüber, daß auf Grund einer ſoeben
eingetroffenen Depeſche Italien nunmehr ebenfalls auf das
Generalpfandrecht verzichte. In kurzer Zeit ſoll nunmehr ein
Vorſchuß von 40 Millionen Pfund flüſſig gemachi werden,
wo=
von die eine Hälfte zum Kronenaufkauf zwecks Einſchränkung
des Notendrucks und die andere Hälfte für Lebensmittel
ver=
wendet werden ſoll. Ueber die definitive Kreditaktion ſollen
im September in Wien eingehende Verhandlungen ſtattfinden.
Die Ereigniſſe in Fünfkirchen.
wd. Fünfkirchen 17. Aug. Nach den aufregenden
Vor=
fällen der letzten Tage herrſchte heute in der Stadt wieder
Ruhe. Die ſüdſlawiſchen Beſatzungstruppen nehmen eine
ab=
wartende Haltung ein und begnügen ſich damit, die Ordnung
auf=
recht zu erhalten. In den Bergwerken ruht die Arbeit noch, da
die Arbeiterſchaft mit der Errichtung von Barrikaden und
Feſtungswerken beſchäftigt iſt. Die Stimmung iſt äußerſt erregt
und man hört vielfach die Drohung, im äußerſten Falle die
Gru=
ben vor dem Einzug der ungariſchen Truppen in die Luft zu
ſprengen.
wd. Budapeſt 17. Aug. Die Nachricht von den
Fünf=
kirchener Ereigniſſen hat in hieſigen politiſchen Kreiſen
Erre=
gung hervorgerufen. Die Preſſe ſpricht von einem
bol=
ſchewiſtiſchen Komplott und bezeichnet die neuen Machthaber in
Fünfkirchen als Vaterlandsverräter.
Wirtſchaftsabkommen zwiſchen Italien
und Rußland.
Paris 17. Aug. Nach einer Havasmeldung aus Rom
meldet der Meſſagero, daß die Verhandlungen über ein
Wirt=
ſchaftsabkommen mit der Sowjetabordnung
nahezu beendet ſeien.
Die Hilfsaktion für Rußland.
wd. Berlin, 17. Aug. Der Vorwärts meldet: Der
Magi=
ſtrat von Berlin hat heute einſtimmig beſchloſſen, für das
not=
leidende Sowjetrußland 100 000 Mark zu
bewil=
ligen, vorbehaltlich der Zuſtimmung der Beuliner
Stadtver=
ordnetenverſammlung. Der Stadtverordnetenverſammlung liegt
ſchon ein, Antrag der drei ſozialiſtiſchen Fraktionen vor, ebenfalls
100 000 Mark für denſelben Zweck zu gewähren. Danach kann
man annehmen, daß dieſe Beſchlüſſe von beiden
Gemeindebehör=
den einſtimmig gefaßt werden.
* Riga, 17. Aug. Die amerikaniſch=ruſſiſchen
Verhandlungen ziehen ſich in die Länge, da Litwinow
plötzlich die Forderung geſtellt hat, daß eine gewiſſe Anzahl
Kom=
muniſten in den von Amerikanern zu gründenden
Hilfsorga=
niſationen vertreten ſein müſſen. Dies hat der Leiter der
amerikaniſchen Delegation, Brown, abgelehnt, außerdem verlangt
er, daß die Sowjetregierung denjenigen Perſonen, welche von
den Amerikanern Unterſtützung erhalten werden, ihre bisherige
Lebensmittelration nicht vorenthalten werde. Hierauf mußte
Litwinow zugeben, daß in den Hungergebieten die Bevölkerung
von den Sowjetbehörden überhaupt keine Verpflegung zugeteilt
erhält. Brown ſetzte ſich zwecks Klärung dieſer Fragen mit
Waſhington in Verbindung.
* Stockholm 17. Aug. Ueber die Möglichkeiten, die
Hungersnot in den Wolgagebieten zu bekämpfen, berichtet die
Prawda folgendes: Im vorigen Jahre ſtellte das ruſſiſche
ſtatiſtiſche Zentralbureau den Nettoüberſchuß an Getreide für
ganz Rußland auf 108 Millionen Pud feſt. Tatſächlich hat aber
das Lebensmittelkommiſſariat nicht weniger als 350
Millionen Pud angeſchafft und die Schleichhändler haben
von den Bauern nach Schätzungen etwa 240 Millionen Pud
ge=
kauft. Für das laufende Jahr berechnet das ſtatiſtiſche Bureau
den Getreideüberſchuß nur auf 13 Millionen
Pud, folglich müßte für die ganze Induſtriearbeiterbevölkerung
und die notleidenden Bauern an der Wolga Brotgetreide aus
dem Auslande angeſchafft werden. Man kann aber den
tatſäch=
lichen Ueberſchuß auf 583 Millionen Pud ſchätzen, was nur wenig
hinter dem Vorjahr zurückbleibt.
Zum Tode Königs Peter.
wd. Belgrad 17. Aug. Infolge des Ablebens des
Königs Peter I., König der ſüdſlawiſchen Nachfolgeſtaaten,
der Serben, Kroaten und Slowenen, tritt die Verfügung vom
28. Juni 1921 der Verfaſſung in Wirkſamkeit, wonach der ſeit
dem Jahre 1914 als Stellvertreter des Staatsoberhauptes
fun=
gierende Prinz Alerander Nachfolger des
verſtor=
benen Königs wird. Die Nationalverſammlung wird
ſpä=
teſtens am 26. Auguſt zuſammentreten, um die feierliche
Eides=
leiſtung des Königs Alexander entgegenzunehmen. Prinz
Alexan=
der befindet ſich auf dem Wege zur Hauptſtadt.
5¾½4 Millionen Arbeitsloſe in den Vereinigten
Staaten.
Paris, 17. Aug. (Wolff.) Die Chicago Tribune teilt aus
Waſhington mit, daß nach Angabe des Arbeitsſekretärs die Zahl
der Arbeitsloſen in den Vereinigten Staaten
gegenwärtig 5 735 000 betrage.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 17. Aug. (Wolff.) Die Großhandels=
Index=
ziffer des Statiſüiſchen Reichsamtes ſtieg von 1365 im
Durch=
ſchnitt im Jumi auf 1425 im Durchſchnitt im Juli. An der
Er=
höhung ſind ausnahmslos alle Gruppen beteiligt. Die Gruppe
Getreide und Kartoffeln ſtieg von 1043 auf 1096, Fleiſch, Fiſch
und Fette von 1626 auf 1633, Kolonialwaren von 1273 auf 1447,
Häute und Leder von 1640 auf 1729, Textilien von 1823 auf 1991,
Metalle von 1551 auf 1581 umd Kohle und Eiſen von 1671 auf
1740.
wd. Berlin, 17. Aug. Die von einer Berliner Zeitung
ge=
brachte Nachricht, daß eine jugoſſawiſche Kommiſſion ſich im
Ber=
lin aufhalte, um wegen eines deutſch=jugoſlawiſchen
Wirtſchaftsvertrages zu verhandeln, trifft nicht zu.
wd. Berlin, 17. Aug. Wie die Deutſche Tageszeitung aus
Prag meldet, rechnet man in der Tſchecho=Slowakei trotz
aller offiziellem Dementis feſt damit, daß in kurzer Zeit das
Parlament aufgelöſt wird, und daß Neuwahlen
ausgeſchrieben werden. Es iſt dies um ſo intereſſanter, als faſt
alle Parteien dieſe Neuwahlen fürchten.
wd. London, 17. Aug. Nach der „Times” haben jetzt alle
eingeborenen Stämme im Meſopotamien Ewir Feiſſal als
Herrſcher von Meſopotamien anerkannt. Die
Königskrönung ſoll in kurzer Zeit erfolgen.
Madrid, 17. Aug. (Wolff.) Die Regierung kündigt an, daß
ſie Maßnahmen treffen werde, um der in Marokko
entſtande=
nen ſchwierigem Lage zu begegnen. Die Cortes ſollen im
Sep=
tember einberufen werdem.
Bukareſt, 17. Aug. (Wolff.) Die Get reideausfuhr
Ru=
mäniens für 1921 betrug 745 665 Tonnen gegenüber 26 637
Tonnen im Jahre 1920.
Der Miniſterrat beſchloß, daß in Zukunft der Staat
allein das Recht der Ausfuhr von Weizen und
Rog=
gen habe. Die Ausfuhr der übrigen Getreidearten wird
frei=
gegeben unter der Bedingung, daß jeder Exporteur dem Staat
die gleiche Menge, die er ausführt, zum Höchſtpreiſe zur
Verfü=
gung ſtellt. Die Ausfuhrzölle auf Getreide werden aufgehoben.
Bukareſt, 17. Aug. (Wolff.) Take Jonescu ſprach ſich
auf ſeiner Reiſe durch die neuen Gebiete den Vertretern der
Preſſe der völkiſchen Minderheiten gegenüber dahin aus, daß
Rumäni nentſchloſſen ſei, die Klguſeln des Friedensvertrages
über die Minderheiten in aller Aufrichtigkeit und
im liberalſten Geiſte durchzuführen. Die Regierung
wün=
ſche, daß die Minderheiten ein für alle Mal einſehen, daß an
dem, was der Verdrag feſtſetzte, nichts mehr geändert werde.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht zurückgeſandt, die Ablehnung
nicht begründet werden.
— Auf der Tagesordnung der Stadtberordnekenberſammlung vom
18. ds. Mrs., ſtehr: Voranſchlag der Stadt für 1921; hier Erſtreckung der
Gültigkeitsdauer des Voranſchlags für 1920. Art. 171, Abſ. 2 der St.O.
lautet: Erleidet die Aufſtellung und endgültige Feſtſtellung des
Vor=
anſchlags eine Verzögerung, ſo iſt der Bürgermeiſter ermächtigt, die
ſtädtiſchen Geſchäfte auf drei Monate auf Grund des vorhergegangenen
Voranſchlags fortzuführen. Ueber die Dauer von drei Monaten kann
die Ermächtigung zur Fortführung der ſtädtiſchen Geſchäfte nur durch
Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung ausgeſprochen werden.
Die erſten drei Monate des neuen Verwaltungsjahres ſind mit Ende
Juni umlaufen, es hätte deshalb die Ermächtigung der
Stadtverord=
netenverſammlung zur Fortführung der ſtädtiſchen Geſchäfte auf Grund
des 1920er Voranſchlags zu Beginn der weiteren drei Monate im neuen
Verwaltungsjahr und nicht erſt zu einer Zeit achgeſucht werden ſollen,
in der die Hälfte dieſes weiteren Zeitrqumes . eits verſtrichen iſt.
Oeffentlicher Bureaudienſt und Allgemeinheit.
Es erſcheint verwunderlich und mit den Intereſſen der
Allgemein=
heit nicht im Einklang, daß zur jetzigen Jahreszeit die Schalter der
Allgemeinen Ortskrankenkaſſe in der „Blumenthalſtraße
erſt um 9 Uhr vormittags geöffnet werden. Der innere Betrieb
be=
ginnt allerdings ſchon früher, und das in den Vorraum zugelaſſene
Publikum ſieht die Beamten hinter der Verglaſung beſchäftigt, es
ſam=
melt ſich aber gewöhnlich eine größere Menge von Wartenden an, bis
zu ſolch ſpäter Stunde die Abfertigung endlich einſetzt. Bei der
Aus=
dehnung der Stadt und der gewiß nicht günſtigen Lage jener von
ſämk=
lichen Kreiſen der Einwohnerſchaft in Anſpruch zu nehmenden
Geſchäfts=
ſtelle wäre zur Erſparnis von Zeit und Aerger eine raſche, entſprechende
Aenderung dringend wünſchenswert, zumal eben wohl alle ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Bureaus bereits um 8 Uhr oder früher (Kartenausgabe
des Lebensmittelamts von 7 Uhr, Finanzamt an Amtstagen von 7½ Uhr
an) zugängig ſind.
Literariſches.
— Richard Streiter: Ausgewählre Schriften zur
Aeſtherik und Kunſtgeſchichte. Herausgegeben im Auftrag
der Familie von Prof. Dr. Franz von Reber und Prof. Dr. Emil
Sul=
ger=Gebing. (Delphin=Verlag, München.) Durch die Sammlung
ausge=
wählter Abhandlungen des verſtorbenen Münchener Hochſchulprofeſſors
Dr. Richard Streiter ſollen den Architekten und Kunſthiſtorikern,
über=
haupt allen Gebildeten, für Gegenwart und Zukunft wervvolle
Schrif=
ten iüber Architektur und Kunſt erhalten und aufs neue zugänglich
ge=
macht werden. Die Perſönlickkeit Richard Streiters tritt aus dieſen
Arbeiten ſtark und klar hervor. Pracktiſche Durchbildung, künſtleriſche
Begabung und wiſſenſchaftliche Schulung, verbunden mit einer
unge=
wöhnlichen Gabe ebenſo klarer als lebendiger Darſtellung gaben ihm
als Hochſchullehrer wie als Forſcher und Schriftſteller eine durchaus
eigene Prägung. Auf Veranlaſſung ſeiner Verwandten und Freunde
wurde dieſe Sammlung ausgewählter Schriften herausgegeben. Sie
kann den Anſpruch erheben, ein möglichſt genaues Bild von der
viel=
ſeitigen Tätigkeit und von dem außergewöhnlichen und umfangreichen
Wiſſen des Verfaſſers, zu bieten. Auch Streiters bedeutendſte Schrift
iſt in der Sammlung enthalten, ſeine „Architektoniſchen Zeitfragen”
in der es ihm darauf ankam, in fachmänniſch, aber allgemein
verſtänd=
licher Weiſe eine kritiſche Klarbegung der „Stilfrage” zu geben, die ſeit
Beginn unſeres Jahrhunderts immer und immer wieder aufgeworfen
worden iſt. Es ſchließen ſich weiter größere Abhandlungen und
Be=
ſprechungen an über: „Raumäſthetik und geometriſch=optiſche
Täuſchun=
gen” „Gotik oder Renaiſſance?” „Zur Baugeſchichte des Heidelberger
Schloſſes”. „Der Skulpturenßyklus in der Vorhalle des Freiburger
Münſters und ſeine Stellung in der Plaſtik des Oberrheins”, „
Jllu=
ſions=Aeſthetik”, „Nordawerikaniſche Architektur” „Eine „neue”
Kunſt=
lehre‟. „Das deutſche Kunſtgewerbe und die engliſch=amerikaniſche
Be=
wegung”. „Aus München” „Das neue Armeemuſeum in Müinchen”
Entwickelungsfragen auf dem Gebiete der chriſtlichen Kunſt des erſten
Jahrtauſends” „Münchener Architzektur um 1806 und 1908‟ Ein
aus=
führliches Schriftenverzeichmis und ein ſorgfältig bearbeiteter Anhang
geben dem Buch eine Vollſtändigkeit, die zweifellos bei den zahlreichen
Schülern, Bekannten und Freunden des Verfaſſers dankbare
Anerken=
nung finden wird.
** Spitzweg. Gedichte und Briefe mit 43 Bildern und
Zeich=
nungen. (Delphin=Verlag, München.) Emil Preetorius hat die hüibſche,
humorvolle Umſchlagzeichnung geliefert zu dem köſtlichen Büchlein.
Her=
wann Uhde=Bernays gibt eine ausgezeichnete, treffliche Schilderung des
Menſchen und Künſtlers Spitzweg. Das Buch bringt dann eine ganze
Reihe unveröffentlichter Gedichte, Versepiſteln und Briefe des
Alt=
meiſters romantiſcher Malkunſt, in denen er uns in ſeiner frohſinnigen
Art näher 1ritt. Die drolligen, im „Schnadahüpflton” luſtig
hervor=
ſprudelnden Verſe ſind zum Teil prächtige Müſterchen altmünchneriſcher
Dialektpoeſie. Wunderhübſch ſind auch die Reproduktionen einiger der
ſchönſten Malereien und charakteriſtiſcher Handzeichnungen. Das hübſch
gebundene Bändchen wird jedem Freund von Spitzwegs Kunſt eine
Quelle bleibenden Genuſſes ſein.
Spiel, Sport und Turnen.
Die Kleinſtädte helfen zum Spielplatzgeſetz!
Von J. Schneider=Berlin.
— Die kleinen Städte und Dörfer handeln; die Großſtädte „
er=
wägen‟. So kommt aus der kleinen Stadt Stadtilm in Thüringen
(Erfurt=Saalfeld), die etwa 3000 Einwohner zählt und zu gleichen
Tei=
len aus Induſtrie= und Landwirtſchaftsbevölkerung beſteht, die Kunde,
daß ſie einen großen, an der klaſſiſchen Ilm, am Buchberg und der
Eiſenbahn in der Nähe der Waſſerwerke gelegenen Turn=, Sport= und
Spielplatz in wenigen Monaten geſchaffen und kürzlich unter
Teil=
nahme der geſamten Bevölkerung eingeweiht hat, der außer allen
Ein=
richtungen für turneriſche, leicht= und ſchwerathletiſche Uebungen große
Spiel= und Uebungsfelder für Fußball, Fauſtball, Handball, Raffball,
Hockey, Tennis, Radball, Bogen= und Armbruſtſchießen, Volkstänze,
Hunderennen uſw. enthält. Im Winter kann der Platz als
Eislauf=
bahn und zum Eishockey, Eisſchießen uſw. benutzt werden; eine
Rodel=
bahn iſt in der Nähe; eine 60 Meter lange Schwimmanſtalt (
voraus=
ſichtlich mit Wellenbad) wird in Angriff genommen. Auch eine
Ski=
ſprunghügelanlage iſt wenige Minuten vom Sportplatz möglich. In
einigen Jahren wird an den Bau einer größeren Turn= und Laufgalerie
herangetreten werden, da auch im Fortbildungsunterricht Leibesübung
Pflichtfach iſt. Der Platz kommt ferner für das Kinderfeſt (
Gregorius=
feſt), Schützenfeſte, Tontaubenſchießen, Theateraufführungen, Trachten=
und Heimatsfeſte, Muſikwettbewerbe uſw. in Betracht. Die
Einrich=
tungen ſind einfach, dabei großzügig, zweckentſprechend und von
vorn=
herein entwickelungsfähig mit verhältnismäßig geringen Koſten
ange=
legt. Die Stadt iſt nicht reich, eher das Gegenteil. Sie weiß aber, daß
dieſe Anlagen keine Ausgaben, ſondern auch ziffernmäßig belegbare
reine Einnahmen bedeuten, ohne daß der Platz als Spekulationsobjekt
(Kurortgründung u, dergl.) dienen müßte.
Aehnlich gute Nachrichten kommen auch aus anderen kleinen Städten
und vom flachen Lande. Das Reichsminiſterium des Innern würde
mit einem Schlage über gutes, beweiskräftiges Material zur
Spiel=
platzfrage verfügen, wenn es eine Rundfrage in allen Kleinſtädten und
Dörfern veranſtaltete, beſonders da dort die natürlichen Widerſtände
der Bevölkerung gegen die Schaffung von Spielplätzen bis vor
kur=
zem viel größer waren als in den Großſtädten. Die Aufklärungsarbeit
durch den Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen und die
Zentral=
kommiſſion für Sport= und Körperpflege haben hier Wunder gewirkt.
* Turngemeinde Darmſtadr 1846,
Fußballabtei=
lung. Ein hochintereſſanter Fußballwettkampf ſteht kommenden
Sonn=
tag den hieſigen Sportfreunden bevor: Iſt es doch gelungen, den
Spielverein Miltenberg a. M., der vorzügliche A=Klaſſe
dar=
ſtellt, für die 1. Mannſchaft der Turngemeinde Darmſtadt 1846 zu
ver=
pflichten. Das Spiel findet auf dem Sportplatz am Finanzamt ſtatt. Da
die bei den ſeitherigen Wettſpielen während der Halbzeit gezeigten
tur=
neriſchen Vorführungen großen Beifall gefunden haben, wird auch dieſes
Mal die 1. Turnerriege der Turngemeinde Darmſtadt 1846
Vor=
führungen am Barren bringen, die man als erſtklaſſig bezeichnen kann
und ſicherlich jeden Beſucher befriedigen werden.
* Der F.=C. Germania=Arheilgen 06 feierte Samstag,
den 13. und Sonntag, 14. Auguſt, ſein 15=jähriges
Stiftungs=
feſt. Aus dieſem Anlaß kamen mehrere erſtklaſſige Wettſpiele zum
Austrag, die alle einem einwandfreien ſpannendem Verlauf nahmen.
Samstag abend ſtanden ſich die Ligamannſchaft Union=
Wixhauſen und die 1. Elf Germanias gegenüber. Nach
ſcharfem, abwechſelungsreichem Spiel blieb Union mit 2:0 Sieger. Beide
Tore fielen erſt in den letzten 20 Minuten. Sonntag machmmittag trafen
ſich vorerſt Mainz 05, 1. Jugend, Gaumeiſter des Weſtrheingaues, und
Germanias 1. Jugend, Gaumeiſter des Oſtrheingaues. Ein ſelten
ſchö=
nes Spiel, das bis Halbzeit 1:0 für Arheilgen ſtand. Nach der Pauſe
glich Mainz aus, ſodaß das Treffen 1:1 endete. Hierauf betraten Turn=
und Sportverein Langen 1. Mannſchaft und Germanias 1. Maunſchaft
den Platz. Auf den Ausgang dieſes Spieles war jedermann geſpannt,
iſt doch die Mannſchaft Langens aus Spielern zwei der ſpielſtärkſten
Vereine zuſammengeſtellt. Doch Germania, mit veränderter
Sturmauf=
ſtellung, beſinnt ſich auf ſeinem guten Ruf und zeigt, beſonders in der
zweiten Halbzeit, ſehr gute Leiſtungen. Unter dieſen Umſtänden war
der 3:2 Sieg Germonias verdient. Ecken 9:9. Nächſtem Sonntag ſteht
wieder ein intereſſantes Spiel bevor. Germania empfängt Melitia=
Hanau, einem ſtarken A=Verein, der vergangene Woche bei einem
Lo=
kaltreffen gegen die Ligamannſchaft der Hanauer Viktoria ein
unent=
ſchiedenes Reſultat erzielen komte. Der Beſuch des
Germaniaſport=
platzes iſt deshalb ſehr zu empfehlen.
* Nieder=Ramſtadt, 15. Aug. Bei dem Jugendtag in
Werſau am 14. Auguſt des Odenwaldgaues des Deutſchen Athletik=
Sportverbandes beteiligte ſich auch die Kraftſportabteilung des
hieſigen Turnvereins und hat große Erfolge zu verzeichnen. Es
erran=
gen in der C=Klaſſe Wilhelm Beuder I. im Ringem den 1. Sieg, im
Stemmen den 2. Sieg. B=Klaſſe: Heinrich Plößer den 7. Sieg im
Rin=
gen. A=Klaſſe, Ningem: Ludw. Beck den 7. Sieg, Aug. Schanz den 12.
Sieg. Im Dreibampf: Karl Trautmann den 7. Sieg. Aus dieſen
Re=
ſultaten iſt zu erſehen, wie ſich die Leiſtungem der Kraftſportabteilung
überraſchend ſchnell ſteigern. Ein dreifaches „Kraft Heil”
dra. Lehrgänge der Deutſchen Hochſchule für
Leibesübungen. Die in dieſem Jahre im Reich veranſtalteten
Fußballehrgänge der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen
haben einen außerordentlichen Erfolg gehabt. Um für das nächſte Jahr
allen Anforderungen gerecht werden und Folge und Termin der
Lehr=
gänge rechtzeitig einleiten zu können, werden die Verbände und
Ver=
eine gebeten, entſprechende Angaben zur Veranſtaltung derartiger
Lehr=
gänge bis zum 1. Dezember d. J. an das Sekretariat der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen, Berlin W. 35, Kurfürſtenſtraße 48, zu
richten und gleichzeitig mitzuteilen, für welche Zeit die Lehrgänge
ge=
wünſcht werden. Der Veranſtalter hätte 300 Mark Reiſebeihilfe,
Unter=
bringung und Verpflegung des Lehrers zu tragen. Die Lehrgänge
ſollen in allererſter Linie der Heranbildung von Vereinsübungsleitern
dienen.
Zu dem Ruderlehrgang vom 29. Auguſt bis 10. September
und dem Fußballehrgang vom 12. bis 24. September und dem
Lehr=
gang für Schwerathletik und Radfahren vom 12. bis 24. September
werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Der nächſte
Ruder=
lehrgang vof 29. Auguſt bis 10. September umfaßt praktiſche
Ruder=
übungen, Beſichtigungen von Bootshäuſern, Bootswerften und
Ruder=
machereien, Erproben techniſcher Neuheiten durch die Teilnehmer,
Ein=
blick in die Forſchungsgebiete der D. H. f. L., Unterricht in Maſſage=
und Körpermeſſung, Gelegenheit zu Lehrproben und zur Ablegung
des Sportabzeichens, Teilnahme an ſportlichen Veranſtaltungen (
Ber=
liner Stadtachter und Herbſtregatta). Unterbringung und Verpflegung
der Teilnehmer erfolgt in den Berliner Bootshäuſern. Die
Teilnahme=
gebühr einſchließlich Unterkunft, voller und reichlicher Verpflegung und
Lehrgeld beträgt 450 Mark. Außerdem werden ſpäter beſondere
Hörer=
karten ausgegeben für ſolche Teilnehmer aus Groß=Berlin, die nur die
Vorträge hören wollen. Teilnahmeberechtigt ſind Ruderer, deren Name
und Anſchrift durch ihre Vereine (auch Nicht=Mitglieder des Deutſchen
Ruderverbandes) bis zum 7. Auguſt d. J. ordnungsgemäß bei der
Hoch=
ſchule für Leibesübungen, Verlin W. 35, Kurfürſtenſtraße 48, gemeldet
worden ſind. Ein zweiter Ruderlehrgang findet bei genügender
Teil=
nahme vom 28. September bis 8. Oktober ſtatt. Die Meldungen
hier=
für werden zunächſt ohne Meldegeld und nur unter dem Vorbehalt
an=
genommen, daß ſich hierzu genügend Teilnehmer finden. Die Vereine
werden dringend gebeten, keine Anfänger zu entſenden, ſondern nun
ihre fähigſten Mitglieder.
Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften.
Fabrikanten: Otto Roth G. m. b. H., Berlin-Tempelhof.
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fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
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Darm=
ſtädter Tagblatts” iſt ſtets durch die Agentur.
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Wetterausſichten für Donnerstag:
Bewölkt, Gewitterneigung, ſonſt trocken, warm, nördliche bis
nord=
weſtliche Winde.
Tageskalender.
Orpheum. Anfang 7¾ Uhr: „Caſanovas Sohn”
Gedächtnisfeier für die Gefallenen von 1870/71 früh um 8 Uhr
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße.
Zuſammenkunft ber Vereinigung ehem. 116er um 8 Uhr im
Anker.
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 11—4 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 19. Auguſt.
obiliar=uſw.=Verſteigerungen: ½10 Uhr und ½3 Uhr
Ernſt=Ludwigſtraße 9. — 11 Uhr Ludwigsplatz 8.
Leitung: Dr. Otto Waldgeftel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dx. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwilrtſchatliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdrnderei. Sämtlich i Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufütgen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 18. Aluguſt 1921.
Rummer 227.
Familiennachrichten
Statt Karten.
VERLOBTE
Dora Spalt
Ludwig Dieter
Nieder-Ramstadt
Tralsa
z. Zt. Berlin, August 1921
A.35 53
Todes=Anzeige.
Heute verſchied plötzlich und unerwartet
meine innigſtgeliebte, treubeſorgte Mutter
Frau
Cäcilie Bäcker Wwe.
geb. Daus
im Alter von 65 Jahren.
20
In tiefer Trauer:
Eva Bäcker.
t. den 16. Auguſt 1921.
Die 2 igung findet am Freitag, 19. d. Mts.,
vorm. 117, Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die vielen Blumenſpenden bei dem uns
ſo ſchwer betroffenen Verluſte ſagen wir Allen
unſeren herzlichen Dank. Beſonderen Dank
den Franziskaner=Krankenbrüdern,
Hermann=
ſtraße, für die liebevolle u. aufopfernde Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Wilhelmine Fröhlich, geb. Harth
Karl Fröhlich.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1921. (*32088
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Nummer 227.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1521.
Seite 9.
Die Novelle.
ettvas aus dem Leben von Ernſt Elias Niebergall.
(Nachdrus vervoten.
Seit drei Jahren lebte Steinbach mit ſeiner Lina in der
ficklichſten Ehe. Die Schwärmerei, welche aus dem poetiſchen
krutſtand meiſt nur in die ſeligen Flitterwochen übergeht und
iüdann gewöhnlich nach und nach bis zur Proſa abkühlt, glühete
uwährend in des Dichters immer junger Bruſt; ſie war der
grenſtand unzähliger Gedichte, und keine, wollte man
behaup=
gelangen ihm beſſer. Lina vergalt ihm mit gleicher
Zärtlich=
ſſe; ſie verbarg ihre Fehler — und, welches Weib wäre frei
ſſton? — ſie zügelte ihre Eitelkeit, weil ſie einſah, daß ihr Gatte
ſot imſtande ſei, den Anforderungen derſelben Genüge zu
lei=
ſp, ſie brachte auch nicht mehr in Felix: Gegenwart in
Erinne=
ſng, daß ſie eine Hauptmannstochter ſei, denn ſein Vater war
ſp ein armer Handwerker geweſen, und es konnte ihn vielleicht
ſngenehm berühren; ſie ward ihm zuliebe häuslich, was
ſwer in ihrer Erziehung, noch in ihrem Naturell begründet war;
ſie vergaß ſogar die zahlreichen Anbeter früherer Zeit und
ſee nur ihm.
Der Frühling des dritten Jahres kam und lockte neue
Innelieder aus des Dichters Bruſt, aber ſie, die er ſo gerne
hich ſein Leid feierte, lächelte ihm nur mit trüben Augen zu, und
ſte Wangen blüheten nicht mit der Roſe um die Wette, wie
ſoſt. Ihr leidendes und blaſſes Ausſehen erſchreckte den
zärt=
ſten Cätten.
Ich fühle es, ich bin krank — ein Wurm nagt an meinem
ſen,” antwortete ſie auf ſeine beſorgten Fragen; da war er
on geeilt und kam mit dem geſchickteſten Arzt der Stadt
wder.
„Helfen Siel, ich beſchwöre Sie bei allem, was Ihnen teuer
es gilt zwei Leben,” flehete Felix.
Der Arzt durchſchaute mit geübtem Blick den Grund der
dnkheit.
„Ein Nervenübel,” entſchied er.
„Helfen Sie,” wiederholte Felix noch dringender, und die
ſhinke lächelte ſtill über ſeine liebende Furcht.
„Das ſicherſte Mittel,” war nach einigem Beſinnen die
Ant=
rt, „fände ich unſtreitig in veränderter Luft und einer
Bade=
etwa in W., aber” — ſein Blick muſterte das enge, ärmliche
hmmer und des Poeten altersſchwachen Rock — „in
Ermange=
ſug — könnte man auch andre Wege einſchlagen.”
Er wollte ſich ſetzen, um ein hieroglyphiſches Rezept zu
ſchrei=
m,aber Felix, der einige Augenblicke nachgedacht hatte, packte
am Arm.
„Ein Bad, ſagten Sie, Herr Doktor? in W. etwa? — Gut,
ſetrefflich — ganz meine Meinung. — Du gehſt noch dieſe Woche
15 W., Lina!”
„Felix!” bat dieſe mit einem Ton, der wie ein warnender
Riwand klang.
„Stille — kein Wort darüber! Du wirſt mir doch folgen?
drgen beſtelle ich die Chaiſe — Du fährſt noch dieſe Woche weg.”
Der Jünger Aeskulaps, ſelbſt verwundert über dieſe ſo
un=
wartete Bereitwilligkeit zu der teuren Kur, verordnete das
Rtige, und nach drei Tagen rollte Lina in der beſten Mietkutſche,
ſche Felix auftreiben konnte, davon, um aus dem Heilquell die
lorene Geſundheit zu ſchöpfen. Er aber ſtand in der Türe,
ſich vergnügt die Hände, und wiſchte mit ſeltſamem Geſicht
Augen; und als der Wagen um die Ecke verſchwunden war
wauch das Raſſeln der Räder ſich in der Ferne verlor, ſchlich er
ymütig hinauf und küßte den noch ſchlafenden Julius und
ſeufzte: „Der Himmel ſchenke Deinem lieben Mütterchen die
Ge=
ſundheit wieder!“
Der Dichter brachte ein großes Opfer. Nur mit den
größ=
ten Entbehrungen war es ihm möglich, die Koſten zu beſtreiten,
welche bei Lina’s Aufenthalt in dem Bad unvermeidlich waren.
Er beſaß kein Vermögen, ſie ebenſowenig; ein Vorſchuß, welchen
ihm ein mitleidiger Buchhändler auf ſeine noch unvollendete
No=
velle gab, deckte zwar Lina’s Reiſe und ihren erſten Aufenthalt
in der teuren Badeſtadt; aber es mußte doch für die Zukunft
ge=
ſorgt werden. Er arbeitete für verſchiedene Journale, er
ver=
doppelte ſeine ſchriftſtelleriſche Tätigkeit, und wenn er den Tag
zwiſchen ſeinem Julius und ſeiner Muſe geteilt hatte, traf ihn
die Mitternacht bei dem düſtren Lampenſchimmer noch wach on
dem Schreibepult. Zur Erſparnis hatte er die Magd
verabſchie=
det; er beſorgte ſein Kind und die kleine Haushaltung ſelbſt, und
er, der eben noch auf den Schwingen der Phantaſie ſich erhob,
ſtand im nächſten Augenblick am Herd — und kochte.
Aber nicht der leiſeſte Mißmut ſtieg in ihm auf, er duldete
ja alles für ſeine Lina, und Geben iſt ja ſo viel ſeliger, als
Nehmen!
Acht Tage ncch Abſendung ſeines oben mitgeteilten Briefes
erhielt Felix die ſo lange herbeigeſehnte Antwort. Er las mit
Entzücken:
Mein Einziger, mein Felix!
Hundert und aberhundert Mal, habe ich Deinen Brief
ge=
leſen! Er war ſo kurz! Ich ſah Dich lebendig vor mir, wie Du
ihn an dem Pulte ſtehend ſchriebſt, wie Du dabei lächelteſt und
meinen Namen leiſe nannteſt; aber ich trage ihn auch auf meiner
Bruſt, obwohl ich ihn von dem vielmaligen Durchleſen auswendig
herſagen kann.
Könnteſt Du nur bei mir ſein, Du und mein ſüßer Julius!
Ach, ich weiß nur zu gut, während ich hier willenlos von dem
Strome der Zerſtreuung und glänzenden Luſtbarkeiten fortgeriſſen
werde, ohne mein Herz zur Freude ſtimmen zu können, ſitzeſt
Du darbend, für mich darbend in dem engen Stübchen und
küm=
merſt Dir Falten in die Stirn, wie Du die übermäßigen
Aus=
gaben beſtreiten wirſt, die ich Dir ſo gerne erſparen möchte. Das
geht mir an’s Herz und macht mir manche traurige Stunde,
und je lauter das Vergnügen um mich rauſcht, deſto mehr
ſchließt ſich meine Bruſt vor ihm zu.
Hüte meinen Julius wie Deinen Augapfel. Ich weine, daß
ich ihn nicht an mein Herz drücken kann, es verlangt ſo ſehr nach
ihm.
Mein Zuſtand beſſert ſich überraſchend ſchnell, wie der Arzt
ſagt. Ich ſelbſt fühle noch wenig davon. Vielleicht iſt es der
Gram, von Dir und meinem Kinde getrennt ſein zu müſſen,
welcher mich die Beſſerung nicht empfinden läßt.
Doch von etwas Anderem! Ich möchte Dich um keinen
Preis durch meine törichten Klagen betrüben; alſo Neuigkeiten
aus dem Bade, ſie erheitern Dich vielleicht mehr als mich.
Ich bin noch ſo wenig unter die hieſige Welt gekommen, daß
ich mich auf meine nächſte Umgebung beſchränken muß,
gleich=
viel, wenn es Dir nur einiges Intereſſe abgewinnt.
Gerade über mir, in der Beletage, hat ein reicher Engländer
ſeinen Sitz aufgeſchlagen; er bewohnt das ganze teure Stockwerk,
obgleich er Niemanden als einen alten Bedienten" bei ſich hat.
Man ſpricht Seltſames von ihm, und ſelbſt ſeine Landsleute,
deren ſich viele hier aufhalten, machen eine ganz ſonderbare
Miene, wenn auf Sir Arthur Palesworth die Sprache kommt.
Seine Mienen und ſein ganzes Weſen ſind aber auch ganz
geeig=
net, die Vermutungen, welche man ſich über ihn geheimnisvoll
ins Ohr flüſtert, zu bekräftigen. Ich will verſuchen, ihn, ſo gut
ich kann, zu beſchreiben, vielleicht machſt Du ihn zum Helden
einer Novelle. — Seine Züge ſind edel, ſein Blick ſchwermütig,
aber geiſtvoll; blondes Haar umlockt ungekünſtelt ſeine hohe
Stirne, ſein Wuchs — nie habe ich einen ſchöneren Wuchs geſehen.
Er mag wohl fünfundzwanzig Jahre alt ſein. Zu ſeiner
Klei=
dung wählt er ſtets dunkle Farben; er geht einfach daher, nur
an ſeinem Finger glänzt ein unſchätzbarer Brillantring.
Wirſt Du eiferſüchtig, Männchen? Haſt Du auch Urſache
dazu? Würde ich ſo lobpreiſend von ihm ſchreiben, wenn er mir
wirklich gefiele? — Es wird Dir genügen, wenn ich Dir verſichere,
daß ich ihn erſt ein paarmal auf der Promenade geſehen und
noch kein Wörtchen mit ihm geſprochen habe: das Geheimnisvolle
in ſeiner Erſcheinung ſtößt mich zurück und wird ſtets dieſelbe
Wirkung auf mich äußern.
n Hauſe ſehe ich ihn gar nicht,
aber ſeinen ſchweren Fußtritt höre ich oft noch ſpät bis
Mitter=
nacht, daß es mir zuweilen ganz bang zu Mute wird; — was
mag ihm wohl keine Ruhe laſſen?
Du wirſt begierig ſein, die Vermutungen zu hören, mit
wel=
chen man ſich über ihn trägt, aber es ſcheinen mir auch nur
Ver=
mutungen zu ſein. Die einen ſagen, er habe ſeinen Bruder im
Duell erſchoſſen, Andere, er ſei mit einer jungen ſchönen Dame
aus einer der erſten Familien Enalands vermählt geweſen; ſie
ſei das Opfer ſeiner ſchrecklichen Eiferſucht geworden — er habe
ſie aus falſchem Verdacht der Untreue gemordet und deshalb ſein
Vaterland als Flüchtling verlaſſen.
Von all: dieſen Gerüchten kann ich aber bis jetzt noch keines
glauben. Die Menſchen ſind ja ſo gleich bereit, über Andere den
Stab zu brechen, die oft beſſer ſind, als ihre berufenen Richter.
Er ſaß neulich im Theater nicht weit von mir, man gab den
Othello. Bei der Stelle, wo der Mohr die arme Desdemona
mordet, beobachtete ich ihn genau, aber das geübteſte Auge hätte
keine Veränderung in ſeinen Mienen wahrnehmen können.
Wäre er der Mörder ſeiner Gattin, gewiß, dieſe Szene hätte er
vermieden.
Heute abend iſt wieder Ball. Ich bin noch auf keinen
ge=
gangen und fühle auch jetzt keine ſonderliche Luſt dazu, es müßte
denn ſein, daß die verwitwete Hofrätin Z., meine Nachbarin,
welche ſich für mich zu intereſſieren ſcheint, mich durch ihre Bitten
dazu beſtimmt; ſie hat mich ſchon ſo oft dazu eingeladen, daß ich
es, ohne unhöflich zu ſein, kaum mehr abſchlagen kann.
Ich erſchrecke über meinen endloſen Brief; aber bedenke, ein
Weib hat ihn geſchrieben, und ſollte es Dir auch Langeweile
ver=
urſacht haben, ſo erinnere Dich, daß er aus gutem Herzen floß.
Was wiſſen wir Weiber auch zu ſchreiben, das einen Mann
geiſt=
voll unterhalten könnte?
Schreibe bald! Ein Brief von Dir iſt mir, was einer Blume
der erquickende Tau. Ach, ich merke, ich habe gar meinem
Männ=
chen etwas von ſeiner Poeſie abgelauſcht!
Küſſe unſeren Julius an meiner Statt und gedenke
Deiner treuen Lina.”
Nachſchrift: „Böſer Mann, mich in einer Zeitſchrift
öffentlich zu beſingen! Was mögen die Leute davon denken!“
Der zärtliche Gatte las den Brief mehrmals durch, und ſein
Geſicht verklärte ſich immer mehr. Gehorſam hob er den
ſpielen=
den Julius empor und drückte ihm den befohlenen Kuß auf den
Mund.
„Komm, laß uns die engen Wände verlaſſen, mein
Herzens=
julius,” rief er und holte den Rock vom Nagel. „Das Herz iſt
mir ſo voll! — hinaus in die friſche Himmelsluft.”
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ie Löſung ſofort: Das Geſicht wind häufiger und auch ſtärker mit
Eſſer und Seife behandelt.
Oer Organismus bildet Fett und ſondert durch die Haut Fett ab.
Nhr um dieſen wertvollen Stoff zu verſchwenden, denn der Organismus
ſichwendet nichts, ſondern um die Haut zu ſchützen.
Die Seife aber löſt Fett auf, verſwandelt es ebenfalls in Seife.
Hätte die Natur die Poren der Haut durch Seife ſchützen wollen,
4t durch einen feinen Fetthauch, ſo wäre ihr das ein leichtes geweſen.
vollte aber Fett, und der Menſch verwandelt es in Seife.
Die Völker des Altertums kannten keine Seife, ſondern reinigten den
Körper durch Salben. Damen, welche alle Geheimniſſe der
Schönheits=
pflege bennen, tun es heute noch.
Wer darin Erfahrung hat, bennt ſie unter Tauſendem hevaus: Sie
altern nicht!
An eine ſolche Dame, Ninon de Lenrlos, knüpft ſich eine tragiſche
Begebenheit. Ihr eigener Sohn, der ſeine Mutter nicht kannte, verliebte
ſich in ſie, als ſie ſchon eine Greiſin, aber dem Aeußern nach ein junges
Mädchen war, und erſchoß ſich, als er die Wahrheit erfuhr.
Die vor noch nicht langer Zeit auf Schloß Löbichau in Thüringen
im Alter von über 90 Jahren verſtorbene Acarenca Pignatelli, Herzogin
von Kurland, bezauberte noch im Alter von 60—70 Jahren die Herzen
der Männer.
Auch heute noch gibt es Dawen, denen man ihr Alter nicht im
ent=
fevnteſten anſieht. Wir ſind nicht ſo ungalant, das wahre Alter einer
bekannten Bühnenſchönheit zu verraten, aber ihr Toilettegeheimnis
wol=
len wir enthüllen, es heißt „Marylan=Creme‟.
Vorſchriftsmäßig angewandt, was täglich nur einige Minuten mehr
Zeit erfordert als das Waſchen mit Seife, kräftigt die Haut= und Ge=
ſichtsmuskeln, die herabgeſunkenen Partien bekommen wieder Halt, die
Runzeln gleichen ſich wieder aus.
Nicht jahrelange Behandlung iſt dazu nötig, ſondern der Erfolg zeigt
ſich bald.
Wenn man ſich unter Berufung auf dieſe Zeitung an den „Marylan=
Vervrieb”, Berlin, wendet, ſo erhält man koſtenlos eine intereſſant
ge=
ſchriebene Broſchüre, in welcher das alles viel ausführlicher klargelegt
wwird, als es der Raum, der mir für dieſew Artikel zur Verfügung ſteht,
erlaubt.
Man erhält ſogar, wenn man darum erſucht, koſtenlos eine kleine
Probe der „Marylan=Creme” und kann ſich durch den Verſuch, der in
der Broſchüre näher beſchrieben iſt, überzeugen, daß es keine bloße
Theorie iſt, wwenn ich ſage, daß Seife die Schönheit verdirbt, Marylon
aber ſie erhält und wiederbringt.
Beſonders möchte ich dieſen Verſuch auch allen denen empfehlen, die
an Hautunreinigkeiten leiden, zu denen ich nicht nur Miteſſer und grauen
Teint, ſondern auch andere Schönheitsfehler rechne. Ich empfehle
ſo=
fort zu ſchreiben, da die Firma dieſe Gratisproben nur kurze Zeit
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bezügl. der Frau Trautmann
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veröffent=
lichen laſſen und den
Aus=
druck ſchmutzige
Nedensar=
ten unter Bedauern
zurück=
nehme. Emil Radtke. (* zuoos
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 18. Auguſt 1921.
Nummer 227,
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 17. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die matte Haltung des Deviſenmarktes verurſachte an heutiger
Börſe Kursrückgänge auf faſt allen Gebieten. Das Ausfallen der
Ber=
liner Börſe trug zur Zurückhaltung bei. Die Kursverluſte bei Höchſter
Farben, Griesheim Electron und Scheideanſtalt betrugen zirka 20—30
Prozent. Am Montanmarkt verloren Mannesmann 60 Prozent,
Gelſen=
kirchen zirka 20 Prozent, Deutſch=Luxemburger zirka 15 Prozent.
Da=
gegen fiel die Feſtigkeit der oberſchleſiſchen Werte auf. Oberbedarf
waren zirka 10 Prozent, Caro zirka 15 Prozent gebeſſert.
Schiffahrts=
werte konnten ſich gut behaupten. Am Elektromarkt zogen Lahmeher zirka
6 Prozent an, während A. E.=G. ihren geſtrigen Kurs nicht behaupten
konnten. Im Freiverkehr ſtanden Benz=Aktien im Vordergrunde. Die
alten Aktien erreichten vorübergehend einen Kurs, von 268 Prozent,
während die jungen Aktien bis 258 Prozent im Verkehr waren.
Schwä=
cher waren Deutſche Petroleum und Rhenania. Für Stahlwerk Becker
beſtand zu erhöhten Kurſen Kaufintereſſe. Der Einheitsmarkt verkehrte
in geteilter Haltung. Zu höheren Kurſen waren geſucht: Bronze
Schlenck, Goldenberg, Südd. Drahtinduſtrie. Niedriger waren Riebeck,
Voltohm, Eßlinger Maſchinen, Zuckerfabrik Heilbronn, Hilpert.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 17. Auguſt in Zürich 6,30
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 3,69 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 7.05 (88,80) Kronen, in Stockholm 5,25
(88,80) Kronen, in Neu=York 1,12 (23,80) Dollar.
w. Deviſenmarkt. Fxankfurt a. M., 17. Aug.
Geld Brief Rife
Geld / Brief Wfe
Geld / Brief fe
Geld Brief Antw.=Brüff.) 1 684.30 685.70 675.30 N 576.70 Norwegen. LT78S0T TIBL ZDNT TI3L.3GT 1133.70 Holland... R8tr 10882290 er8480 g730 30 Schweden: 11933.— 1957.—I1 1835.60 91839.40 London ... 332,60 333.401 327.10 327 90 Helſingfors — A A Paris .... 704.20/ 705.80 892.30 693.701 New=Yor”. 1.65— 91.85— FBrgi- 88.08— Schweit.. 154340154680 1501.— 1504. Wien ſaltes —A — Spanien ..!t 1183804186.20 141.40/1143,60 D.=Oeſt. abg 1o41 10.52— 10.3519/10.391, Iſtalien ...! 397.10 397.901 379,60 38040 Budapeſt .. 22.99— 72.38- 22.79.—— 9 22.78.— Liſſab.=Op. Prag.... 104.40 10460 10340 10360 Dänemark. 1476— 14799, 1346.— 1349.—
Vieh= und Fleiſchpreiſe.
b. Trotzdem unſere Landwirte infolge Futvermangel durch anhaltende
Trockenheit gezwuungen wavem und heute noch ſind, ihr Vieh zu verkaufen,
hat ſich weder auf den Viehmärkten noch bei den Fleiſchern ein
nennens=
wverter Preisrückgang bemerkbar gemacht. Vielmehr haben die Preiſe für
Schweine durchweg weiter angezogen und erreichen auf einzelnen
Märk=
ten nahezu wieder ihren höchſten Stand ſeit Aufhebung der
Zwangs=
wirtſchaft. Notierten die Preiſe auf den Hauptmärktem in den einzelnen
Provinzen bisher ziemlich einheitlich, ſo iſt jetzt wieder der
Preisunter=
ſchied von Markt zu Markt vecht erheblich, und außerhalb der Provinzen
noch weit größer. So notierten auf den letzten nachſtehenden Märkten:
Berlin .
München
Zwickau".
Chemnitz
Frankfurt M.
Köln.
200—680
Rinder Kälber Schafe
150—640 500— 700 450—850 900—1250 „
450— 700
250—725 500—1100 300—650 1100—1450 Mk.
250—625 400— 650 300—650 1200—1400 „
225—800 570— 950 250—450 1200—1400
Schweine
250—650 1050—1400 „
180—700 400— 750 300—500 1075—1425
für 100 Pfund Lebendgewicht und in München bei Schafen pro 100
Pfund Schlachtgewicht. Vergleicht man nun die Fleiſchpreiſe im
Groß=
handel und zwar koſteten in:
800—1400 1000—1400 1000—1100 1650—1700 Mk.
Köln .
München . 400—1000 700— 700 450— 850 1050—1400 „
ſo dürfte die Preisſpanne zwiſchen Lebend= und Schlachtgewicht denn doch
etwas hoch ſein. Für den Durchſchnittspreis im Kleinhandel darf aber
der höchſte erzielte Preis auf den Märkten nicht waßgebend ſein, da ſich
dieſer höchſte Preis nur auf eine geringe Anzahl Vieh bezieht. Der
Hauptauſtrieb zu den Märkten notiert weſentlich geringer und vergleicht
man dieſe Preiſe mit dem augenblicklichen Reiſchhandelspreiſen, ſo muß
der Vieh= umd Fleiſchhandel zur Stunde als recht lohnend bezeichnet
werden.
Häute — Leder — Schuhe.
b. Die letzten größeren Auktionen haben die ſeit Monaten anhaltende
Aufwärtsbewegung am Rohhäutewarkt für einzelne Gattungen
Groß=
biehhäute, beſonders für ſchwere Gewichte, ſowie auch für Schaffelle zum
Stillſtand gebracht und teilweiſe gingen die Preiſe eime Kleinigkeit zurück.
Dagegen war die Nachfrage nach Kalbfellen und Noßhäuten wieder ſehr
lebhaft und die Preiſe zogen, gegenüber den Julipreiſen, erneut an.
Wenn auch dev Preisrückgang für Großviehhäute im allgemeinen nicht
allzu hoch iſt, ſo dürfte doch immerhin der augenblickliche Stillſtand für
die lederverarbeitende Induſtrie von Bedeutung ſein, ſowie auch die
Tatſache, daß das Angebot infolge der ſtändig zunehmenden
Schlachtun=
gen von Monat zu Monat immer größer wird und ſchließlich auf die
weitere Preisgeſtaltung nicht ohne Einfluß bleiben kann.
Am Ledermarkt mußten noturgemäß infolge der ſtändig ſte
genden Rohhäutepreiſe die Preiſe ebenfalls erhöht werden und wenn au
die Käufer ſich dieſen Grhöhungen gegenüber zurückhaltend zeigten,
mußten ſie letzten Endes zur Aufrechterhaltung der Betriebe die
höhten Forderungen bewilligen. Der Bedarf in der lederverarbeitende
Induſtrie iſt nach wie vor groß und die Nachfrage nach einzelnen Ledel
ſorten, beſonders Sattlerleder ſehr ſtark, ſo daß ſich hier und da ein
Knappheit im Angebot bemerkbar macht. Nachdem nun aber die Preiſ
für einzelne Sorten Rohware zum Stillſtand gekommen ſind. dürftel
ſich die Verhältniſſe auch am Ledermarkt ändern, zumal bei ſteigenden
Häutepreiſen die Lederpreiſe ſofort folgen und man umgekehrt dasſel
erwarden kann.
Auch für die Schuhinduſtvie als Hauptabnehmer am Ledel
markt wird die an und für ſich bisher gute Beſchäftigung ſich weit
günſtig entwickeln und die Gefahr einer Erhöhung der Schuhpreiſe letztel
Endes beſeitigen, was von den Detaülgeſchäften nur mit Freuden begruß
werden wird, zumal nach den meiſt beendigten Ausverkäufen ſich jetzt eiſ
weniger vegere Nachfrage geltend macht.
* Hamburg, 17. Aug. Die zweite Hamburger Textil
muſtermeſſe, iſt in Gegenwart von Vertretern des hamburgiſch=
Senats und der Handelskammer von Hamburg, ſowie der Detailliſte
kammer und von Vertretern der Stadt und Handelskammer Altoyl
durch den Vorſitzenden des Meſſeausſchuſſes Adolf Roßmanni
(Hamburg) eröffnet worden. Senator Dr. Skubmann überbrachl
die Wünſche des Senats und gab dem Wunſche Ausdruck, daß die Meſ
zur Verdichtung der Beziehungen Hamburgs zum Inlande und Aut
lande beitragen möge. Als Vertreter der Handelskammer. Alton
überbrachte Krentzk die beſten Wünſche für das Gelingen der u
550 Firmen beſchickten Meſſe. An die Eröffnung ſchloß ſich ein Runk
gang durch die außerordentlich reichhaltigen Meſſeräume.
wd. Verband deutſcher Baubeſchlagsintereſſen
ten. Mit dem Sitze in Berlin wurde ein Verband deutſcher Bol
beſchlagsintereſſenten gegründet, der hauptſächlich den Mitgliedern M
Teilnahme an Wiederaufbauaufträgen in Nordfrankreich und Belgi
ſichern will.
wd. Preiskonven, on für Schuhbedarf. Zwiſchen de
Verband deutſcher Schuhbedarfsgroßhändler und drei größeren Herſtelleſ,
firmen iſt eine Konvention über Preiſe und Bezugs
bedingungen für Stoffſchuhe abgeſchloſſen worden.
Frankfurter Kursbericht 17. Auguſt1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
65% Reich2anleihe.
42
8½%
.....
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
4½% Vl.—1X. „
Sparprämienanleihe ....
420 Preuß, Konſols .....
3½%0
320
.
4% Bad, Anl. unk. 1935
„ v. 1907..
3½%0
425 Bayern Anl. .. . . . . .
3½%0
......
496 Heſſen unk. 1924....
3½% „
420 Württemberger . ..
Ausländiſche.
5% Bulgar, Tabak 1902.
138 Griech. Monopol..
412% Oeſt. Staatsrentev.
1913, ab 1918.... . .
18 Oeſt. Schatzanweiſ,
ftfr. v. 1914.. .. . . .. . .
425 Oeſt. Goldrente. . . . .
486 „ einheitl. Rente.
4%0 Rum, am. Rente v. 63
4½% Goldrente v. 13
4% am. „ konb.
v. 05
4%0 Türk, Admin. v. 1903
48 „ (Bagdad) Ser.
5%6
„ II
b. 1911,Zollanl.
430
4½% Ung. Staatér. v. 14
425 „ Goldrente. . .
Staatsr. v. 10
420
4% Kronenrente. 25,50
16, 8,
77,50
78,60
67.—
76,50
86.30
72,50
79,60
17. 8.
77,50
67,10
76,50
56.—
73,50
79,60
69,25
57,50
55,40
76,30
63,25
70,—
76,75
63,30
70.—
53,50 53.30
22.—
27.—
53.—
63.—
Weranane
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſifr.. . .
48 „.
4½% Anatolier I.
2 Slonſge Ronsſie=
4122
Deutſche Städte.
* 2pmſti4 1 ü=
425 Frankfurt b. 1918....
3½%0 „ v. 1903....
Pfandbriefe.
z5
163,—
97,50
110,50 —
108.—
88,—
199,50
87.—
61,50
5s.—
24.—
24,10
185 Pfälz.
2 Rhein,
3½2
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ...
Darmſtädter Bank..
3304— — — 86,50 n. — z z.! — — 107.— — — — „ 80,25 494,50 488.— — 414,75 5 — — — — 26 93:— 93.— „ 82,50 82,50 11 86,50 86,50 21 30,26 90,25 98,50 97,25 zl 85,75 85,50 1 — — — r.! 2.— 97.— r./ 83,50 83,50 I./ 94.— 94:— / 230,— 239,— 172,50 175,—
Banfkalen Gauf
505.— Deutſche Bank ........
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk. .... .
— Diskontogeſellſchaft .
Dresdner Bank..
Metallbank ..
Nationalbank f. Deutſchl,
Oeſt. Kreditanſtalt . .
Bergwerks=Aktien.
— Bochumer .
Buderus .....
Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw...
82,— Harpener Bergb..
Eſchweiler Bergw...
Kaliwerke Aſchersleben.
Beſteregeln..
Laurahütte . . . . . ..
Lothringer Hütte.. . . ..
Mannesmann Röhren.
Phönix. . . . . . . . . . .
Oberſchleſ. Eiſen (Caro)
Oberbedarf.. . . . . ..
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan ..
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . .
Nordd. Blotzd ........
Stdd. E.=B.=Geſ.—.
Schantung E.=B......—
Baltimore.
—:
Kanada ..
Lombarden .... . . ... . ..
Oeſt.=Ung, Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. ...
— 434,—
— 847.— 786,— 1087.— 1070,— 360,— 372,— 420,— 430,— 700.— 668,— 665.— 626.— 187,— 1841— —
— 178.—vI 632,— —
549,— 515,— — — — — — — 470,— 470,— 500,— 465,— 747,50 715.—
Indnſtrie=Aktien (Fortſ.
Griesheim Elektron. . . . . .
Höchſter Farbwerke.
.
Holzverkohlung .. . . . ...
Werke Albert (Chem.). . .
Elberfelder. .. . . . . . . b. ..
Allg. Elektr.=Geſ.... . . . .
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Felten & Guilleaume . ..
Lahmeher .. . .. . . . . . . . .
Licht & Kraft... . . . . . ..
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Siemens & Halske .....
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Selſenkirchen Gußſtahl..
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Offſtein. ....
„
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750,—
378.—
300,—
495,—
254,—
260)—
330,50
450,—
830.—
475,—
475 rat
492,50
380,—
875:—
319.—
374,50
258,—
499,—
790.—
365.—
422:—
400,—
500,50
660—
17. 8,
399,—
395,—v
560,—
780,—
429,—
366,—
374,—
499,50
260,—
266.—
268,50
327,—
445.—
818.—
480,—
559,—
480,—
324,—
370,—
262,50
483,—
762,—
430,
425.—
473,—
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Darmſtädter Werte.
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315.—
230,—
* Berlin, 17. Aug. Am PrA
duktenmarkt hatten die SchwuAl Vel
kungen des Dollarkurſes nur geringllden
Einfluß. Weizen änderte ſich nichſt
weſentlich im Preiſe. Angebote von vu
ſenden Stationen für ſofortige Liel
rung fanden ſchlank Aufnahme. Roggt
war von der Müllerei nur wenig 59
nur für ſpätere Lieferung gefragt, wöl
rend nach der Provinz die Ware leichtl
unterzubringen iſt. Die Preiſe ſchwäk
ten ſich teilweiſe etwas ab. Wintergerli
war vom Weſten begehrt, doch fehlt es
Angebot. Gute Sommergerſte wurde
den Malzfirmen teilweiſe über die Noh
bezahlt. Für Hafer bleibt der Konſtl
ſehr ſchwach. Ueber Paſſau eingetroff
ner ungariſcher Hafer iſt zwar, weſe
lich leichter, aber auch erheblich billig
als inländiſcher angeboten. Mehl
nur in ganz naher Ware begehrt.
Tendenz für Hülſenfrüchte war andauerhin Ver
feſt.
* Berlin, 16. Aug. Der B3
ſenvorſtand beſchloß, die Börſel
verſammlung für die Wertpazilk
börſe am Mittwoch, den 17., Diensick
den 23., und Donnerstag, den 25. Aug)
ausfallen zu laſſen.
* Frankfurt a. M., 17. Aug. 2
Börſenvorſtand gibt bekannt: Vom Wi
woch, den 17. Auguſt 1921, bis emſchlleP
lich Freitag, den 26. Auguſt 1921, fing
ſeine Abendbörſe ſtatt.
* Frankfurt a. M., 16. Aug.
heutige Aufſichtsratsſitzung der Fran
furter Verlagsanſtalt A=G.
Frankfurt a. M. beſchloß, einer einzih
rufenden Generalverſammlung die
höhung des Aktienkapitals von 1 aufb
Millionen Mark vorzuſchlagen. Die
höhung des Kapitals wird erforder)
durch eine in Ausſicht genommene bebel
ſame Erweiterung des Unternehmens. 9
Geſchäftsgang iſt als zufriedenſtellend
bezeichnen.
che
Auf Grund des Artikels 129b, II., 2, der
Städte=
ordnung vom 8. Juli 1911, wird hiermit allen
Per=
ſonen, auch den Eigentümern, das Betreten der
pffenen und eingefriedigten Grundſtücke, ſowie aller
Feldwege in der Feldgemarkung Darmſtadt von
jetzt bis Ende Auguſt 1921 von abends 9 Uhr bis
morgens 5 Uhr ſtrengſtens unterſagt.
Zuwiderhandlungen werden mit Polizeiſtrafen
bis zu 90 Mk. geahndet, gegebenenfalls kann auch
höhere Beſtrafung eintreten.
Darmſtadt, den 11. Auguſt 1921.
(st9323
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Buxbaum.
Drenholz=Verſteigerung N. 1.
Montag, den 22. Anguſt, nachm. 5 Uhr, wird
ein Teil des Holzes von der Brandfläche Abt. 7 —
Forſtwartei Bürgertanne — an Ort und Stelle
öffentlich verſteigert. Zum Verkauf kommen 20
Schichten Reisſtangen und Reiſig zu 8—10 rm je
Schicht und 66 Loſe ſtehendes Holz, je Los geſchätzt
auf 15—20 rm. Das Holz kann als Brennholz,
Bohnenſtangen, Baumſtützen und dergl. Verwendung
finden. Das ſtehende Holz muß binnen 6 Wochen,
vom Tage der Verſteigerung ab, entfernt ſein.
Nähere Auskunft erteilt Herr Forſtwart Ahlheim,
Blumenthalſtraße 47.
(st9337
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1921.
Heſſiſche Oberförſterei Darmſtadt.
Zeh.
Verſteigerungs=
Anzeige.
Freitag, den 19. Aug. I. Js., vorm.
Uhr, werden im Verſteigerungslokal
dwigplatz 8 dahier, gepfändete
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inde, als:
1 Pferd, 1 Büfett, 1 Schreibſekretär,
1 Bücherſchrank, 1 Schreibtiſch, 1 Sofa,
1 Kaffeeſervice, 2 Waffeldecken, 1
Leinen=
tiſchdecke, 6 Damaſttiſchdecken, 12
Damaſt=
ſervietten, 6 Kopfkiſſenbezüge mit Einſatz,
3 Damaſtdeckenbezüge, 6Handtücher, 6
Bett=
tücher, 12 Küchenhandtücher
öffentlich, meiſtbietend gegen Barzahlung
verſteigert.
Darmſtadt, den 17. Auguſt 1921.
Jungermann
Gerichtsvollzieher
Bleichſtraße 53.
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