ſner engegen: die Geſchäſtsſtelle Rheinſtraße 23
er grecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
Fn iter. Berantwortlichkeit für Aufnahme von
An=
e an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
tſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
ex berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
Fe zugspreiſes- Beſtellungen und Abbeſtellungen
urch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
mit Wohnungs=
Organ für die
ſemmer 223
184. Jahrgang
Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Sonntag, den 14. Auguſt 1921
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nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
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und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Woche.
Ehe er die Grenze zwiſchen Deutſchland und Polen gemäß
3 des Verſailler Vertrages beſtimmt, beſchließt der Oberſte
Hgemäß Art. 11, Abſ. 2 des Völkerbundſtatuts, die
Grenz=
ſthEige dem Völkerbundrat zu unterbreiten und ihn
ir Gutachten zu bitten. In Anbetracht der kritiſchen
he in Oberſchleſien wird der Völkerbundrat gebeten,
Wngelegenheit als äußerſt dringend zu betrachten.”
irch tagelangen Verhandlungen, die die Tiefe des
engliſch=
zöäiſchen Gegenſatzes zutage treten ließen, iſt die
Einforde=
zuunes Gutachtens des Völkerbundes der letzte Ausweg
ge=
mi)um einen ſofortigen Bruch der Entente cordiale zu
ver=
hu. Wir haben vor einer Woche ſchon auf die großen
Zu=
enhänge hingewieſen, und ſo kann die jetzige Wendung
äberraſchen. Man darf bei der Betrachtung der Dinge
ſütergeſſen, daß es ſich bei den Verhandlungen des Oberſten
Bü rricht mun um die Entſcheidung über Oberſchleſiens Schick=
ᛋAandelt, ſondern letzten Endes um eine Auseinanderſetzung
ſtzſepender Art zwiſchen England und Frankreich. So wie
ugland eine auch nur halbwegs der „Gerechtigkeit”
ent=
zherde Löfung der oberſchleſiſchen Frage eine weltpolitiſche
erdigkeit iſt, würde ein Nachgeben Frankreichs eine
Um=
gat ſeiner ganzen europäiſchen Politik im Gefolge haben
hätt. Wenn Lloyd George noch vor ſeiner recht plötzlichen
Ab=
föſten Paris die Anforderung eines Gutachtens des
Völker=
tares durchſetzte, ſo iſt es wiederum ein Zeichen der
unge=
un Gewandtheit des Taktikers Lloyd George. Es iſt aber
chzu verkennen, daß auch für Frankreich dieſe Löſung ihre
hun beträchtlichen Vorteile hat. Wenn auch in dem oben
an=
tien Beſchluß der Völkerbundrat gebeten wird, in
Anbe=
cder kritiſchen Lage in Oberſchleſien die Angelegenheit als
8ft dringend zu betrachten, ſo hat man doch am Quai
d’Or=
ieberum Zeit gewonnen, was aus mehr als einem Grunde
Aeunigsvoll erſcheint. Wir haben ſchon mehrfach darauf
hin=
bſei, daß die Taktik der franzöſiſchen Politik ganz offenbar
ſf abzielt, die oberſchleſiſche Entſcheidung hinauszuſchieben,
un erkennt, daß die franzöſiſchen Ziele ohne ſchwerwiegende
er zen mit England zurzeit kaum reſtlos zu erreichen ſind,
amnan hofft, bei der kommenden allgemeinen Auseinander=
Werheblich mehr erreichen zu können.
ſerin alſo die Pariſer Verhandlungen der letzten Woche
in=
eänen Erfolg Englands bedeuten, als ſie eine Iſolierung
Areichs klar zutage treten ließen, ſo hat doch auf der anderen
die dilatoriſche Taktik Briands einen neuen Erfolg erzielt.
Autſchlands Nerven werden von neuem unerhörte
Anfor=
tyeni geſtellt. Ein Ende der Leidenszeit Oberſchleſiens iſt
wict abzuſehen. Die Ungeheuerlichkeit der durch den „Frie=
WBitrag” von Verſailles geſchaffenen Verhältniſſe tritt wieder
MM greifbar zutage.
An wiſchen iſt ziemlich geräuſchlos die britiſche
Reichs=
erenz in London zu Ende gegangen, die mit aller
Deut=
mezeigt hat, welche=-Bedeutung die Dominions innerhalb
ſe45ſiſſchen Imperiums und damit für die Weltpolitik
gewon=
ſeinthen, und aus Japan kommt die Meldung, daß die
Teil=
aiht Fapans an der Waſhingtoner Konferenz einen
Abetzswechſel zur Folge haben könne. Die Ereigniſſe des
ſAübes werfen ihre Schatten voraus.
an Marokko hat die Schulung der afrikaniſchen
Einge=
ſolen im modernen Kriegsdienſt, insbeſondere durch
Frank=
ſei hund ihre Verwendung gegen Europäer die erſten
verhäng=
niu cleri Folgen gezeitigt. In ſchwerem Ringen können ſich die
ſoiken, ſpaniſchen Truppen kaum der aufs modernſte
hu ßüſteten Kabylen erwehren. Aus Franzöſiſch=Marokko
tre=
ronkreichs eingeborene Weltkriegskämpfer in Maſſen auf
Mnhes Gebiet über und bekämpfen nach allen Regeln der
uichiiſehen Taktik mit franzöſiſcher Munition die ſpaniſchen
Ahſen: „Schwarze am Rhein — ein Weltproblem!” ſagt der
ener neuerdings herausgekommenen bedeutungsvollen
H1
aus dem Oſten kommen immer mehr Nachrichten, die die
Mternde Not des ruſſiſchen Volkes beleuchten, und
Slſchrint immer fraglich, ob ſelbſt die großzügigſte Hilfsaktion
Gyurd Rettung bringen können. Unter den hungernden
W I fordern Cholera und Peſt fürchterliche Opfer. Wie ſehr
1o hun die Sowjetregierung darauf bedacht iſt, ſich am Ruder
g ten, beweiſt eine Meldung aus Neu=York, nach der die
2AAtegierung den Plan Hoovers verwerfe, welcher die Sol=
WAder Sowjetarmee zunächſt von den Lebensmittellieferun=
EhAnsöchließen ſoll.: Die Kontrolle über die
Lebensmittelver=
eri müſſe die Sowjetregierung ſelbſt ausüben. Wenn
Wauch ausländiſche Kommiſſionen zugelaſſen werden ſollen,
Bman doch klar erkennen, daß eine Hilfsaktion unter
die=
prausſetzungen lediglich den Nutznießern der
Sowjetregie=
ſlgute kommen würde. Wenn auch dieſe, um die
inter=
ae Hilfsaktion nicht von vornherein in Frage zu ſtellen,
Aich ihre ausländiſchen Vertretungen angewieſen hat, ſich
rewolutionären Propaganda zu enthalten, ſo iſt nach der
Igen Praxis mit Sicherheit auf ein verſtärktes Einſetzen
Aſchewiſtiſchen Propaganda im Auslande und insbeſondere
kiüſ chland zu rechnen, je ſchwieriger die Lage der Sowjets
zland ſelbſt wird.
— insbeſondere unſere Ernährungslage für die
Wirkſam=
er ſolchen Propaganda gewiſſe Vorbedingungen ſchafft,
su verkennen. Die Erfüllung des Ultimatums, die Mil=
Vahlungen in fremden Valuten haben einen neuerlichen
Pchalen Sturz der deutſchen Mark und eine ent=
Ipe Steigerung der Lebensmittelpreiſe im
e gehabt; dazu ſtehen wir vor der unabweisbaren Not=
Aeit den durch die Reparationsleiſtungen bedingten
ge=
en Geldbedarf des Reiches durch neue ſteuerliche Belaſtung
ſomten Volkes zu beſchaffen, wodurch nicht nur die allge=
Bebenshaltung nochmals erheblich herabgedrückt wird,
auch ſchwere Erſchütterungen unſeres geſamten Wirt=
Aiesens in den Bereich der Möglichkeit gerückt werden. Wir
Sie kommende Kriſis nur überwinden können, wenn die
des deutſchen Volkes dieſe Zuſammenhänge klar erkennen
bund daraus die Folgerung zieht, daß die Finanz= und
MA ftsprobleme nur in engſter Zuſammenarbeit aller Kreiſe
* werden können. Wenn heute Deutſchland pro Kopf der
Frung eine Schuldenlaſt von über 57 000 Mark abzutragen
müſſen wir uns klar ſein, daß jeder bis zur äußerſten
*Feiner Leiſtungen belaſtet werden muß. Nicht von „
an=
müſſen wir Opfer verlangen, ſondern von uns ſelbſt,
Dear Kampf der Parteien und Klaſſen bringt die Löſung,
W7 nur der Gemeinſchaftswille des geſamten Volkes. A.
Frivolität oder Unvermögen?
Wenn man die Verhandlungen in Paris verfolgt, ſoweit ſie
überhaupt der Oeffentlichkeit zugänglich werden, kommt man ſich
vor wie einer, der vor einem großen Rätſel ſteht. Man weiß
wahrhaftig nicht, ob es den Herren im Oberſten Rat ernſt iſt mit
ihrer Löſung des oberfchleſiſchen Rätſels. Anfangs ſchien es,
als ob ſich ein gewaltiges Ningen zwiſchen Lloyd George und
Briand entſpinnen ſollte. Sie markierten beide ernſte
Boxer=
ſtellung. Dann aber erzählte die Pariſer Preſſe mit ſichtlichem
Behagen, daß die beiden Miniſterpräſidenten öffentlich die fidelſte
Freundſchaft zur Schau trugen. Und nicht etwa nur bei einem
der vielen Frühſtücke, die beide ſich gegenſeitig vor den
Konferen=
zen zur Stärkung ihrer ſchweren Arbeit gaben, ſondern auch in
den Konferenzen ſelber. Herr Millet, der es wiſſen muß,
er=
zählte in langen Artikeln ſeinen Pariſern von der „nicht
enden=
wollenden Heiterkeit”, die während der Sitzungen geherrſcht
habe. Lloyd George und andere Delegierte hätten ſchlechte Witze
gerifſen, über die ſogar der ernſte Lerond und der noch ernſtere
Foch hätten lachen müſſen. Und das ſind die Männer, die über
das Wohl und Wehe eines zu Boden geſchmetterten Volkes zu
raten und zu urteilen haben! Das iſt der Geiſt der Frivolität,
der in Paris herrſcht und an den Geiſt des Amüſements
er=
innert, der den Wiener Kongreß im Jahre 1814—1815 beherrſcht
hatte und ihn für alle Zeiten in der Geſchichte gebrandmarkt hat.
Die oberſchleſiſche Frage ſcheint ebenſo den Sachverſtändigen
wie den Herren vom Oberſten Rat ſelber unlösbar zu ſein. Mit
allen Problemen verſucht man es da. Man kommt mit dem
In=
duſtriebezirk nicht ins Reine. Bald will man die eine Linie
ziehen, bald die andere. Bald will man ihn in zwei Teile
zer=
teilen und bald in eine große Anzahl von Zonen. Hat doch
ſogar die Sachverſtändigenkommiſſion ſich bis auf 16 Zonen
ver=
ſtiegen. Der Verſailler Vertrag und die
Abſtimmungsentſchei=
dung werden vollkommen ignoriert, und der Oberſte Rat treibt
ſeine eigene Willkürpolitik. Schreibt doch der Temps ganz
offen=
herzig, daß ſich die alliierten Regierungen jetzt nicht mehr an die
Vorſchläge der Sachverſtändigen halten wollen, ſondern „ſich auch
von politiſchen Erwägungen” leiten laſſen würden. Und auch
die italieniſche Delegation iſt von dem frivolen Pariſer Geiſte
angeſteckt worden, denn ihr Vorſchlag, den Deutſchen ein gut
Teil vom oberſchleſiſchen Induſtriebezirk zu nehmen und dafür
als Entſchädigung die Sanktionen aufzuheben, iſt mehr als
fri=
vol. Die Sanktionen beſtehen ja, nachdem Deutſchland ehrlich all
ſeinen ſchweren Verpflichtungen nachgekommen iſt, ſowieſo zu
Unrecht weiter. Das iſt alfo ein perfiber Vorſchlag.
War ſes wirklich bloß abgekartetes Spiel? Und wird ein
ſolches abgekartetes Spiel auch fernerhin noch getrieben? Lloyd
George hat plötzlich Paris verlaſſen müſſen, da ihn iriſche
An=
gelegenheiten abberufen haben." Iſt wirklich dieſer Grund der
Abreiſe ein ehrlicher oder auch nur ein frivoles Spiel? Es
heißt, daß die plötzliche Abreiſe Lloyd Georges” in Paris wie
eine Bombe eingeſchlagen habe. Man hält ſie für das Vorzeichen
eines Bruches zwiſchen England und Frankreich. Und doch iſt
es nur ſchwer zu glauben, daß England, mag es auch im ſtillen
dem franzöſiſchen Bundesgenoſſen noch ſo wenig grün ſein, ſich
Deutſchlands wegen in große Unannehmlichkeiten ſtürzen wird.
Liegt vielleicht nicht hier eine abſichtliche, von beiden Teilen
ab=
gekartete Verſchleppungstaktik vor? Wenn Lloyd George in
ſei=
ner ehrlichen Maklerrolle Deutſchland nicht ſchon ſo oft getäuſcht
hätte, ſo könnte man an den Ernſt ſeiner Handlungen glauben,
aber ſo wird es uns wirklich ſchwer.
In Oberſchleſien drängen die furchtbare Notlage und die
drohenden Ereigniſſe zu einer raſchen Löſung. Lange genug
hin=
ausgeſchoben iſt ſie ſowieſo ſchon worden. Und wenn jetzt durch
das frivole Spiel unvermögender, aber in ihrem Machtdünkel
rückſichtsloſer Politiker die Löſung des oberſchleſiſchen Problems
vielleicht noch auf Wochen und Monate hinausgeſchoben wird,
dann begehen die Alliierten ein Verbrechen vor dem Weltgewiſſen
und der Geſchichte. Sprach doch bei Beginn der Konferenz Lloyd
George von der hohen Verantwortlichkeit der Alliierten, die ſie
jetzt vor den Völkern aller Welt hätten. Zu Taten holt
an=
ſcheinend der engliſche Miniſterpräſident immer und immer
ernſt=
lich aus, und zuletzt bleibt es bei den leeren Phraſen. Iſt das
fair May?
rI.
Die Tagung des Oberſten Rates.
Die Preſſe zur Vertagung der oberſchleſiſchen Frage.
In der Beurteilungdes Beſchluſſes des Oberſten
Rates, die oberſchleſiſche Frage an den Völkerbundrat zu
ver=
weiſen, ſind ſich alle Blätter in einem Punkte einig, nämlich in
dem, daß die neue Verzögerung der Entſcheidung über
Ober=
ſchleſien aufs ſchwerſte nicht nur die Intereſſen der
ober=
ſchleſiſchen Bevölkerung ſchädigt, ſondern auch neue
Be=
unruhigung in die weltpolitiſche Lage hineinträgt. Alle
Blätter wünſchen daher dringend, daß der Völkerbundrat ſo
ſchnell wie möglich ſein Gutachten über Oberſchleſien abgibt.
Das B. T. glaubt die Auffaſſung in den deutſchen
Regie=
rungskreiſen über den Beſchluß des Oberſten Rates jetzt ſchon
mitteilen zu können. Der Aufſchub werde im Intereſſe der
be=
drängten oberſchleſiſchen Bevölkerung ſehr bedauert. Man ſei
jedoch in Regierungskreiſen der Anſicht, daß das Recht
Deutſch=
lands ſo feſt begründet ſei, daß es vor jedem Schiedsgericht der
Welt beſtehen könne, und bringt dem Völkerbundrat volles
Ver=
trauen entgegen. Der Völkerbundrat werde programmäßig am
25. Auguſt, vielleicht aber auch ſchon früher, zu einer Sitzung
über die oberſchleſiſche Frage zuſammentreten.
Die Entſcheidung des Oberſten Rates, die Löſung der oberſchleſiſchen
Frage dem Völkerbundrat zu überweiſen, wird von der
franzöſi=
ſchen Abendpreſſe zum Teil ſehr ſkeptiſch aufgenommen.
Zuſtimmung findet der Beſchluß bis jetzt noch nicht. Auguſte Gauvain
ſagt im Journal des Débats, die hinkende Löſung, auf die man
ſich geeinigt habe, ſei ein Notbehelf, aber es ſei die einzige Löſung, die
einen Bruch habe verhindern können. Sie biete den Vorteil, Frankreich
zum Teil die Verantwortung abzunehmen in einer Frage, die nicht
allein franzöſiſch=engliſcher oder franzöſiſch=deutſcher Natur, ſondern eine
europäiſche, ja eine Weltfrage ſei. Nach Gauvains Anſicht iſt es von
größter Wichtigkeit, daß Deutſchland die Entſcheidung annehme und daß
es nicht behaupten könne, daß Frankreich allein es ſei, das ihm die
Pro=
vinz rauben wolle.
Jacques Bainville ſagt in der Liberté, die Wahrheit müſſe klar
ausgeſprochen werden, die ſich aus der oberſchleſiſchen Frage klar
er=
geben habe: Frankreich ziehe hüh, England hot. Heute morgen ſei der
Wagen regelrecht ſtecken geblieben. Um ihn wieder flott zu machen, habe
man zum Spruch des Völkerbundes gegriffen; das ſei ein
Verlegenheits=
mittel. Bainville hat Bedenken, ob der Spruch des Völkerbundes
genü=
gend Autorität beſitze, und wie viel Zeit der Bund brauchen werde, um
ihn zu fällen. Durch das Aushilfsmittel des Schiedsſpruches hätten die
Regierungen zwar das Geſicht gewahrt, aber die ſchleſiſche Wunde bleibe
offen.
Sehr kritiſch verhält ſich der Temps. Frankreich habe zugeſtimmt,
dem Oberſten Rat die Löſung der oberſchleſiſchen Frage zu entziehen,
aus Gründen äußerer Politik. Es habe einer engliſch=franzöſiſchen
Mei=
nungsverſchiedenheit ein Ende bereiten wollen. Das Blatt zweifelt es
an, daß der Völkerbund berechtigt ſei, die Miſſion anzunehmen, die ihm
der Oberſte Nat übertragen habe. Das Blatt iſt der Anſicht, daß der
Vertrag erfordere, daß die Teilung Oberſchleſiens durch die alliierten
und aſſoziierten Hauptmächte vorgenommen werde, und nicht durch den
Völkerbund. Die eingeſchlagene Prozedur ende entweder damit, daß
die Großmächte ſich durch das Gutachten gebunden fühlen und daß in
dieſem Falle der Völkerbund die Teilung vornehme. Deutſchland Polen
und jede andere Signatarmacht könnten dann erklären, daß der Vertrag
verletzt ſei und daß, bevor man zum Schiedsſpruch greife, ein
Kom=
promiß von allen Intereſſierten abgeſchkoſſen werde, oder aber dem
Oberſten Rat ſtehe es frei, die im Namen des Völkerbundes feſtgehaltenen
Konkluſionen abzuändern. In dieſem Falle werde morgen der Kampf
wieder beginnen, den man heute zu Ende zu führen geglaubt habe.
Auch die geſamte Morgenpreſſe vom 13. Auguſt
beſchäf=
tigt ſich mit der Ueberweiſung der oberſchleſiſchen Frage an
den Völkerbundrat. Pertinax ſagt im Echo de Paris,
einzig und allein unter den Mächten, die am Oberſten Rat
teilgenom=
men häiten, habe Frankreich eine ernſte Anſtrengung gemacht, um mit
dem Dogma der Unteilbarkeit des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes zu
brechen. Frankreich allein habe die Notwendigkeit einer Teilung gemäß
den Ergebniſſen der Volksabſtimmung zugelaſſen. Die britiſchen
Dele=
gierten aber hätten zum Schluß wieder weggenommen, was ſie ſcheinbar
gegeben hätten. Die Tatſache, daß Japan und Italien ſcheinbar den
gleichen Standpunkt vertreten haben, könnte, die einmütige franzöſiſche
Meinung darin nicht erſchüttern. Wenn aber Frankreich das Recht und
die Vernunft für ſich zu haben glaube, wenn es ſich weigere, ſich dem
anzuſchließen, was es für eine falſche Auslegung anſehe, dann könne man
ihm nicht den Vorwurf machen, durch ſeine eigene Halsſtarrigkeit die
Kriegsſtimmung in Europa verlängert zu haben. Die franzöſiſche
Re=
gierung ſcheine im voraus geneigt zu ſein, ſich dem Verdikt zu fügen,
das der Völkerbundrat fällen werde, ſelbſt wenn dieſes Verdikt nicht
ein=
ſtimmig, ſondern mit Stimmenmehrheit abgegeben werde. Das ſei ein
weſentlicher Punkt, der unterſtrichen werden müſſe. Das Blatt tritt für
die Entſcheidung durch eine Mehrheit ein. Frankreich könne ja, wenn
es wolle, eine Art Obſtruktion unternehmen. Das werde es aber nicht
tun. Pertinax ſagt weiter, um zu einem Ergebnis in der
Teilungs=
frage zu kommen, hätten ſich Lloyd George und Briand über eine
Proze=
dur geeinigt, die über kurz oder lang die Aufgabe dieſes Standpunktes
nach ſich ziehen werde. Es ſei verletzend, daß die Regierung von Peking,
deren Autorität ſich nur über einen kleinen Teil des Himmliſchen Reiches
erſtrecke, dazu beitragen ſolle, das Schickſal dieſes wichtigen Bezirkes
von Europa feſtzulegen. Pertinax iſt auch damit unzufrieden, daß auf
die Einſtimmigkeit innerhalb des Völkerbundrates verzichtet werde, und
vertritt den Standpunkt, daß Miniſterpräſident Briand ſich ſchon im
voraus für die Löſung zu binden habe, die die Mehrheit des
Völker=
bundrates fällen werde. Lloyd George, der ſich ſchon rühme, daß
Ita=
lien und Japan ſeine Theſe angenommen hätten, braucht keine großen
Anſtrengungen zu machen, um ſeine Sache zum Siege zu führen. In
dieſem oberſchleſiſchen Prozeß ſei ihm Frankreich ausgeliefert. Pertinag
fährt fort: Die Vertreter Briands fragten, was man hätte tun ſollen
gegenüber der Ohnmacht der Alliierten, die oberſchleſiſche Grenze, zu
ziehen. Hätten die Deutſchen, geſtützt auf den Friedensvertrag, nicht
das Recht gehabt, ihre Handlungsfreiheit wieder zu gewinnen? Pertinax
antwvortet, man hätte die techniſchen Fragen aus der Diskuſſion
aus=
ſchalten müſſen, man hätte das Problem der Sicherheit Frankreichs
ent=
wickeln müſſen und von dem ratifizierten Vertrag von 1919 (gemeint iſt
der engliſch=amerikaniſche Schutzvertrag) Gebrauch machen müſſen. Man
hätte erklären müſſen, daß die Entente cordiale in Wirklichkeit nicht
exiſtiere, wenn man nicht mitarbeiten wolle, die Sicherheit Frankreichs
zu garantieren. Man hätte den engliſchen Staatsmännern die
Ueber=
zeugung beibringen müſſen, daß, um die Ausführungen des
Friedens=
vertrages von Verſailles ſicherzuſtellen, Frankreich nicht zögern werde,
auf dem rechten Rheinufer zu handeln. Mit einem Wort, man hätte
die Politik anwenden müſſen, die Miniſterpräſident Millerand am
6. Februar 1920 definiert habe und die nun ſeit Jahren gradweiſe
ab=
bröckele. Frankreich habe auf das Recht der direkten Handlung verzichtet
und, indem man den Völkerbund anrufe, füge man zu all den Kräften,
die in England und anderwärts ſeit dem Waffenſtillſtand gegen
Frank=
reich arbeiten, noch eine hinzu. Man habe weder die Entente cordiale
noch den Oberſten Rat gerettet.
Das Journal hebt hervor, daß die Ueberweiſung an den
Völker=
bund eine um ſo ernſtere Tatſache ſei, weil ſie die Folge habe,
aufs neue Amerika von den alliierten Beratungen zu entfernen,
nach=
dem man ſeine Rückkehr mit um ſo größerer Freude begrüßt habe. Das
Blatt will Briand keinen Vorwurf machen, denn er habe den Intereſſen
Frankreichs mit ſeiner ganzen Ueberzeugung gedient. Aber er ſei auf
die hartnäckige, vorgefaßte Meinung von Lloyd George und Lord
Cur=
zon, die ſich immer mehr zu Profeſſoren der Geſchichte Deutſchlands
auf=
werfen, geſtoßen. Briand habe brechen müſſen oder den Ausweg
an=
nehmen müſſen, den Lloyd George ihm angeboten habe. Das Blatt läßt
durchblicken, daß dieſer Ausweg von den italieniſchen Miniſtern
ent=
deckt worden ſei. Es iſt aber inſofern zufrieden, als es erklärt, es wäre
eine lange Erfahrung in der Politik, daß Zeit gewinnen viel heiße,
vielleicht ſogar alles heiße auf dem Gebiete der Politik.
Unglücklicher=
weiſe aber könnten neue Gefahren und neue Enttäuſchungen aufſteigen,
wenn die Intereſſen und Leidenſchaften der Völker auf dem Spiele
ſtänden.
Der Populaire ſagt, der geſtrige Beſchluß ſei das
Zugeſtänd=
nis der falſchen Art und Weiſe, mit der die Alliierten das oberſchleſiſche
Problem beim Abſchluß des Friedensvertrages geſtellt hätten. Die
Un=
fähigkeit, eine Löſung zu finden, ſei nur die Folge der Tatſache, daß
dieſe Frage nicht eine ausſchließlich engliſch=franzöſiſche Frage ſei.
*
Alle engliſchen Blätter befaſſen ſich mit der dramatiſchen
Wendung, die die Pariſer Verhandlungen über Oberſchleſien genommen
haben. Die Blätter begrüßen es, daß durch die Verweiſung der
ober=
ſchleſiſchen Frage an den Völkerbund der Bruch der Entente vermieden
wurde, und heben hervor, daß dieſer Vorſchlag von ſeiten
Großbritan=
niens kam.
Der Preß Aſſociation zufolge erzeugte der Beſchluß des
Oberſten Rates in britiſchen amtlichen Kreiſen ziemliche Befriedigung.
Es ſei wahrſcheinlich, daß die geſamte Frage dem Völkerbund anläßlich
der Völkerbundverſammlung im September unterbreitet werden wird.
Wie verlautet, ſoll auch die Nähe dieſes Ereigniſſes von einem gewiſſen
Einfluß geweſen ſein.
Der politiſche Mitarbeiter des Star ſchreibt, bisher habe der
Oberſte Rat den Völkerbund ausgeſchaltet und es vorgezogen, die Fäden
in ſeiner eigenen Hand zu behalten. Aber jetzt, wo die Alliierten in
ihrer Politik und in ihren Intereſſen einander hoffnungslos
gegenüber=
ſtänden, hätten ſie ſich plötzlich des Völkerbundes erinnert und ihm das
Durcheinander der oberſchleſiſchen Frage zur Löſung übergeben. Der
Ausſchluß Deutſchlands aus dem Bunde werde die Unterbreitung
die=
ſer Frage nicht berühren, denn es ſei vorgeſehen, daß in einem ſolchen
Falle der außerhalb des Bundes ſich befindende Staat eingeladen werde,
die Verpflichtungen der Mitglieder des Bundes zum Zwecke der Lofung
einer ſolchen Streitfrage zu übernehmen. Es beſtehe kein Zweifel darüber,
daß Deutſchland hierzu bereit ſein werde. Deutſchland ſtrebe nach der
Aufnahme in den Völkerbund. Deutſchlands prompte Zuſtimmung zu
dieſer Frage würde ein Beweis von bona fides ſein, der ſich ſpäter als
ſehr glücklich erweiſen werde.
Pal Mal and Globe ſchreibt, wenn Frankreich durch einen
Sondervertrag ſein Schickſal an eine Macht kette, die unſtet in ihren
Entſchlüſſen ſei, wie das neue Polen, ſo müfſe ſich Frankreich auf die
feſte Weigerung ſeiner Alliierten gefaßt machen, ſich in ein ſolches
Unter=
nehmen hineinziehen zu laſſen. Wenn es ſich erweiſen ſollte, daß
Frank=
reich bereits in den Netzen der Geheimdiplomatie ſtecke, dann ſolle es
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 14. Auguſt „1921.
Nummer 233
lieber abſeits von den oberſchleſiſchen Schwierigkeiten ſtehen und
an=
deren die Verantwortung überlaſſen.
Die Weſtminſter Gazette ſchreibt, die oberſchleſiſche Frage
ſei ein akutes Beiſpiel der verſchiedenen Geiſtesverfaſſung, mit der die
Engländer und die Franzoſen an eine ganze Gruppe von Fragen, die
ſich aus dem Friedensvertrag ergeben, herangetreten ſeien. Es handele
ſich hier um die Frage, ob die franzöſiſche Theorie der gewaltſamen
Zer=
ſtückelung Deutſchlands oder die britiſche Theorie der Erzielung einer
friedlichen Regelung durch Verſöhnung die Oberhand gewinnen ſolle.
Dies ſei ebenſo in der Frage der Sanktionen am Rhein, wie in der
ober=
ſchleſiſchen Frage zu erwägen. Frankreich werde die Unterſtützung der
Welt nicht erhalten bei ſeinem Verſuch, Deutſchland zu ſeiner eigenen
Sicherheit zu zerſtören. Es riskiere, daß es ſich in einer iſolierten
Min=
derheit einem überlegenen Feinde gegenüber befinde, den es ſo geplagt
habe, daß eine Verſöhnung ausgeſchloſſen ſei.
London, 13. Aug. (Wolff.) Die Verweiſung der oberſchleſiſchen
Frage an den Völkerbundrat wird von den Blättern allgemein begrüßt,
weil hierdurch der Bruch der Entente vermieden und der
Autorität des Völkerbundes Anerkennung zuteil werde.
Daily Telegraph ſchreibt, er glaube, der drohende Bruch ſei
vermieden. Europa atme wieder etwas leichter. Das oberſchleſiſche
Problem ſei nicht gelöſt, aber auf jeden Fall überwunden.
Der Berichterſtatter des Daily Telegraph ſagt, er glaube,
daß die Entſcheidung des Problems wohl nicht ſehr von den Prinzipien
abweiche, die der Sforza=Linie zugrunde liegen.
Die Dimes ſchreibt, die Konferenz des Oberſten Rates habe mit
einem Fiasko geendet. Um die ernſten internationalen Folgen zu
ver=
meiden, die aus der endgültigen Beſtätigung der franzöſiſchen Meinung
entſtehen würden, ſei beſchloſſen worden, die oberſchleſiſche Frage an
den Völkerbund zu verweiſen. Ein endgültiger Bruch ſei dadurch
ver=
mieden worden. Die Tatſache ſei jedoch bewieſen, daß innerhalb der
Entente zwei einander entgegenſtehende Anſichten bezüglich der Haltung,
die Deutſchland gegenüber eingenommen werden müſſe, vorhanden ſeien.
Weiter ſchreibt das Blatt, die Verweiſung der oberſchleſiſchen Frage an
den Völkerbund ſei ein Zugeſtändnis des Bankerotts jener äußerſt
anormalen Einrichtung des Oberſten Rates, der der Entente ſchwerere
Schädigungen zugefügt habe, als im Kriege die ſchlimmſten Feinde. Die
Times erklärt, die oberſchleſiſche Frage ſei jetzt nicht mehr eine
bren=
nende Frage der engliſch=franzöſiſchen Beziehungen, ſondern ein
Problem, das im Intereſſe des Weltfriedens raſcheſtens gelöſt werden
müſſe. Das Blatt meint, die Tagung des Oberſten Rates ſei vorüber.
Er habe jetzt zugeſtanden, daß er veraltet ſei, und übergebe ſeine
Auto=
rität dem Völkerbund.
Daily News erklärt, der Beweggrund, an den Völkerbund
heranzutreten, ſei nicht nur ein Trieb der Selbſterhaltung geweſen,
ſon=
dern der letzte Zufluchtsort in einer verzweifelten Lage. Der Oberſte
Rat werde durch ſeinen Tod der Entente mehr Nutzen bieten, als durch
ſeine ewigen Streitigkeiten.
Die Stimmung in Oberſchleſien.
Berlin, 13. Aug. Die Stimmung in
Ober=
ſchleſien über den Beſchluß des Oberſten Rates wird in einer
Meldung des Berliner Tageblatts aus Beuthen mit den
Wor=
ten charakteriſiert: „Wiederum enttäuſcht!” Angeſichts
der dauernden Unruhe und Beſorgnis vor neuen polniſchen
Auf=
ſtänden erheben ſämtliche deutſchen Blätter in Oberſchleſien die
inbrünſtige Forderung nach einer ſchnellen und gerechten
Ent=
ſcheidung. Die polniſchen Blätter enthalten ſich vorläufig jeder
Anſichtsäußerung.
Kattowitz, 12. Aug. Maßgebende Vertreter der deutſchen
und der polniſchen Partei haben auf Einladung der letzteren
am Freitag in einer eingehenden Beſprechung die Möglichkeit
erwogen, auf das oberſchleſiſche Volk
einzuwir=
ken, um die tiefbedauerlichen Auswüchſe der letzten Zeit zu
beſeitigen und insbeſondere die Beruhigung des Volkes
im Hinblick auf die bevorſtehende Entſcheidung zu
errei=
chen. In den nächſten Tagen werden beide Parteien einen
ent=
ſprechenden Aufruf veröffentlichen.
Polen im Völkerbund. — Aufnahme eines deutſchen Delegierten?
Wie der Matin meldet, wird Polen als Mitglied des
Völ=
kerbundes bei den Beratungen über die oberſchleſiſche Frage
jedenfalls konſultativ zugelaſſen, um im Laufe der
Debatte gehört zu werden. Auch die Aufnahme eines
deutſchen Delegierten wird jedenfalls angenommen
werden. Das Blatt ſagt, es ſei nicht ſicher, daß der
Völkerbund=
rat es übernehmen werde, die Grenzlinie ſelbſt zu ziehen. Er
habe ſich im Falle Albaniens bereits geweigert. Man erwarte
von ihm aber, daß er in ethnographiſcher, geographiſcher und
wirtſchaftlicher Beziehung ein begründetes Gutachten abgeben
wird; nach dem ſich dieſe oder jene Grenze von ſelbſt ergeben
werde. Einen Augenblick ſei daran gedacht worden, die Frage
den Vereinigten Staaten zum Schiedsſpruche zu überweiſen, aber
die Haltung Amerikas, das einer Einmiſchung in eine
euro=
päiſche territoriale Frage ablehnend gegenüberſtehe, habe dazu
geführt, daß dieſer Plan fallen gelaſſen worden wäre.
T.u. London, 13. Aug. Der Pariſer Beſchluß, die
ober=
ſchleſiſche Frage dem Völkerbund zur Entſcheidung zu
über=
geben, bedeutet nach Anſicht hieſiger informierter Kreiſe den
erſten praktiſchen Schritt zur Aufnahme Deutſchlands
in den Völkerbund.
Paris, 12. Aug. (Havas.) Briand als Vorſitzender des
in Paris tagenden Oberſten Rates hat heute abend den
ge=
ſchäftsführenden Präſidenten des Völkerbundrates, Vicomte
Scott.
Zu ſeinem 150. Geburtstag, 15. Augüſt.
Von Dr. Paul Landau.
Nie wieder hat ein Autor das europäiſche Publikum in eine
ſolche Raſerei des Leſefiebers, in einen ſolchen Taumel des
Ent=
zückens geriſſen, wie der „große Unbekannte” der ſeit 1814 als
„Verfaſſer der Waverley=Romane” hervortrat, Lord Byron, der
andere britiſche Dichter, der damals die Gemüter leidenſchaftlich
beſchäftigte, wirkte mit ſeinen kühnen revolutionären Verſen
doch nur auf einen erleſenen Kreis. Der „ſchottiſche Zauberer”
aber drang mit ſeinen ſpannenden Erzählungen in alle Schichten.
Goethe berichtet 1823 aus Karlsbad, daß er dort von nichts
an=
derem habe ſprechen hören, und einer Kritik dieſer Werke wich
er aus, indem er meinte, Bücher mit ſolchem Erfolg ſeien ſchon
dadurch unſterblich und entzögen ſich jedem Urteil. In den
Leih=
bibliotheken, die damals aufkamen, riß man ſich die Bände aus
der Hand, und kleine Leute, wie die Familie in Kellers „Grünem
Heinrich”, laſen ſich damit um ihre Exiſtenz und um ihren
Ver=
ſtand. In England verdiente dieſer Hexenmeiſter ein
Millionen=
vermögen und konnte es auf ſich nehmen, nach dem Bankerott
ſeines Bankhauſes und ſeines Verlegers die ohne ſein
Verſchul=
den auf ihn kommenden Verpflichtungen von 120 000 Pfund mit
ſeiner Feder abzuarbeiten; in Frankreich wurden ſeine Bücher in
1½ Millionen Bänden verbreitet; in Deutſchland ſchoſſen die
Ueberſetzungen und Nachahmungen wie Pilze hervor. Die durch
die Einkerkerung des großen Unruheſtifters auf St. Helena zur
Untätigkeit verdammte Reſtaurationsepoche berauſchte ſich an
den bunten Wunderbildern einer fernen und großartigen
Ver=
gangenheit, die in der Laterna magica der lebendigſten Dichtung
vorüberzogen.
Scott hat erſt 1827 das Geheimnis, mit dem er ſeine
Ver=
faſſerſchaft umgeben hatte, offiziell enthüllt; aber ſchon vorher
wußte man, daß der geniale Anonymus kein anderer ſei als der
ſchottiſche Dichter, der bereits durch gelungene Balladen und
Even aus Schottlands Sage und Geſchichte bekannt geworden
wpar. Seitdem iſt Scott der Klaſſiker des hiſtoriſchen Romans,
den er geſchaffen. Wohl lieſt man auf der Schule und im
Semi=
uar noch ſeine lyriſch=epiſchen Dichtungen, die ebenfalls Muſter
für unzählige derartige Schöpfungen in den modernen
Litera=
turen wurden. Man freut ſich an der friſchen Schilderungsgabe
des „Liedes des letzten Miſtrel”, an der kunſtvollen Anlage von
„Marmion”, an der Schönheit des „Fräulein vom See”, in dem
Iſhij, von der einſtimmig vom Oberſten Rat heute morgen
ge=
faßten Entſchließung verſtändigt, um die Anſicht des
Völker=
bundrates über den Verlauf der Grenze zwiſchen Deutſchland
und Polen einzuholen. Er bat gleichzeitig, den Völkerbundrat
einzuberufen.
Havas meldet, es ſei möglich, daß Polen in der Debatte im
Völkerbundrat über die Feſtlegung der deutſch=polniſchen Grenze
intervenieren werde. Das Statut des Rates ſähe vor, daß jede
Macht, die ihm nicht angehört, zur Teilnahme an den
Beratun=
gen aufgefordert werden könne, wenn eine Frage, die ſie
be=
ſonders intereſſiere, zur Debatte geſtellt werde. Es ſei
eben=
falls möglich, daß Deutſchland zugelaſſen werde, um ſeine
An=
ſichten bekannt zu geben.
Lloyzd George.
London, 13. Aug. (Wolff.) Lloyd George iſt geſtern
abend 7½ Uhr aus Paris hier eingetroffen und hat ſich
ſofort nach der Downing=Street begeben. Er wird alsbald den
König aufſuchen. Heute wird ſich das Kabinett mit der
Ant=
wort de Valeras befaſſen. Man nimmt an, daß in der iriſchen
Frage vor Dienstag nicht irgendwelche Erklärung abgegeben
werden wird. Jedenfalls dürfte in dieſen Tagen auch die
Ant=
wort der Sinnfeiner veröffentlicht werden.
Die Frage der Kriegsbeſchuldigten.
Paris, 13. Juli. (Havas.) Aus der geſtrigen
Vormittags=
ſitzung des Oberſten Rates berichtet Havas bezüglich der
De=
batte über die Kriegsbeſchuldigten: Der engliſche
Generalſtaatsanwalt erläuterte ſeine Eindrücke über die
ver=
ſchiedenen engliſchen Fälle und über die in Leipzig gefällten
Urteile. Es gäbe drei Möglichkeiten: 1. Man könne auch neue
Fälle dem Leipziger Gericht vorlegen. 2. Man könne auf den
Friedensvertrag zurückgreifen und die Auslieferung verlangen.
3. Jeder könne in ſeinem Lande in contumatiam die deutſchen
Kriegsbeſchuldigten verurteilen laſſen. Der Generalſtaatsanwalt
ſetzte hinzu, daß außer in einem Falle die Engländer keine
Klage über den Leipziger Gerichtshof vorzubringen
hätten. Der belgiſche Miniſter des Aeußern Jaſpar
er=
läuterte dann kurz, daß der einzige Fall, der von Belgien dem
Leipziger Gericht unterbreitet wurde, der Fall Ramdohr, in
Bel=
gien große Erregung hervorgerufen habe. Die Berichte der
bel=
giſchen Delegierten, die dieſem Urteilsſpruch beigewohnt hätten,
lauteten außerordentlich ungünſtig. Nach der Anklagerede des
Staatsanwalts und nach der Zeugenvernehmung habe man
all=
gemein eine Verurteilung erwarten können. Jaſpar kritiſierte
ſcharf den Freiſpruch. Das belgiſche Parlament habe ſich mit
der Angelegenheit beſchäftigt und beſchloſſen, dem Oberſten Rat
den Fall Ramdohr vorzulegen. Jaſpar betonte die
Notwendig=
keit für die Alliierten, eine Entſcheidung in dieſer Frage
ein=
ſtimmig zu treffen. Briand ſprach über die von Frankreich
dem Leipziger Gerichtshof unterbreiteten Fälle und ſchlug vor,
der engliſche Generalſtaatsanwalt und höhere franzöſiſche,
bel=
giſche und italieniſche Juſtizbeamte ſollten die bisher
abgeurteil=
ten Fälle prüfen und dem Oberſten Rat einen Bericht
vor=
legen. Der Oberſte Rat werde ſich dann darüber ausſprechen.
Die betreffenden Beamten ſollten gleichzeitig beauftragt werden,
Anregungen über die künftig einzuſchlagende Haltung
vorzu=
legen. Inzwiſchen wird, wie Havas weiter berichtet, dem
Leip=
ziger Gerichtshof von den Alliierten kein weiterer Fall
vorge=
legt werden, und die Alliierten werden gegen die erfolgten
Ur=
teile keinen Proteſt erheben.
Das Schickſal Oberſchleſiens.
Unteilbar!
Der Syndikus der Handelskammer in Oppeln, v. Stephanus,
äußerte ſich über die Teilbarkeit des Induſtriebezirks wie folgt:
Der oberſchleſiſche Induſtriebezirk iſt von Natur ein in ſich
geſchloſſenes Ganzes. Das Fundament der ganzen Induſtrie
ſind die Steinkohlen= und Erzvorkommen, die die Anſiedlung der
Eiſeninduſtrie, Zinkinduſtrie, Bleiinduſtrie und der übrigen
dar=
auf gebauten Nebeninduſtrien und Gewerbe, veranlaßt haben.
Die auf einem verhältnismäßig eng begrenzten Gebiet in
jahr=
hundertelanger Arbeit entſtandenen Induſtrien ſind ſamt und
ſonders aufeinander eingerichtet und angewieſen und
infolge=
deſſen voneinander abhängig, alſo derart unteteinander
verfloch=
ten, daß ſie durch Zoll und politiſche Grenzen nicht getrennt
werden können. Die Verkehrswege, die Verſorgung der
Bevölke=
rung und der Induſtrie mit Nahrungsmitteln, elektriſchem
Strom, Waſſer und allen ſonſtigen Hilfsmitteln des Lebens und
der Arbeit ſind für das ganze Gebiet einheitlich geregelt. Der
Güteraustauſch und der Verkehr der einzelnen
Induſtriegemein=
den untereinander iſt intenſiv und lebhaft, ſo daß man, wenn
man das Revier betrachtet, eine einzige gewaltige Induſtrie=
Großſtadt vor ſich zu haben glaubt, Etwa wie Mancheſter,
Shef=
field, Eſſen und dergl. Jeder auch noch ſo ſorgfältig ausgeklügelte
Schnitt durch die Stadt hindurch würde eine Zerreißung und
Lähmung des ganzen Wirtſchaftsgebildes bedeuten. Eine
Tei=
lung iſt daher nicht möglich, ohne das Ganze zu vernichten und
ohne alle diejenigen Länder und Landesteile ſchwer zu ſchädigen,
die mit dem Induſtriezentrum in Handel und Verkehr ſtehen.
Nur durch deutſchen Fleiß und deutſche Intelligenz iſt
übri=
gens Oberſchleſien unter zielbewußter Unterſtützung durch die
Regierungsorgane zu einem der bedeutendſten Induſtriegebiete
ritterliches Hofleben und rauhe Hochlandsſitten einander ſo
der Welt geworden, das neben einem blühenden Wirtſchaft.
auch hohe Kulturwerte beſitzt. Allerdings iſt die oberſch
Bvölkerung zweiſprachig. Dieſe gemiſchtſprachige Bevölky
hat aber ihre Kultur und Ziviliſation nur von Deutſchlans
noch vor wenigen Jahren iſt es keinem der polniſch ſpreck,
Leute in Oberſchleſien eingefallen, ſich nicht deutſch zu Fu
Daß ſich jetzt ein Teil der Bevölkerung, wie die Abſtinn
zeigte, für Polen bekennt, iſt nicht ihre wahre Herzensmern
Das liegt im weſentlichen an Verhetzung und Verführum,
nur vorübergehend wirkſam war. Schon heute hat ſich
ei=
ßer Teil der früher ſcheinbar polniſch geſinnten Bevöl=i
anders beſonnen und möchte gern ihr Votum rückgängig nun
Im übrigen iſt die Miſchung der deutſch und polniſch ſpme
den Bevölkerung eine ſo innige, daß es unmöglich iſt, in
ſchleſien irgendeine Sprachgrenze zu ziehen.
Es ſteht feſt, daß Oberſchleſien hinſichtlich der
Belie=
mit allen Hilfsmitteln vom Deutſchen Reiche abhängig un.)
ſichtlich ſeines Abſatzes vollkommen auf die Aufnahmefä hi
des Deutſchen Reiches eingeſtellt iſt. Mit einem Uebergau
Polen verſiegen die Quellen, aus denen die
oberſchleſiſch=
duſtrie geſpeiſt wurde. Selbſt wenn aber andere Quellen Fi
Zuführung der nötigen Hilfsmittel erſchloſſen werden 5e
würde Oberſchleſien an ſeiner Produktion erſticken, weil es.
Deutſchland als Abſatzgebiet wegfällt, überhaupt keinen
hätte.
Die Entente hat das Schickſal Oberſchleſiens und damt
von ganz Mitteleuropa in der Hand. Bleibt Oberſchleſien
geteilt bei Deutſchland, ſo kann man für die Zukunft der
wieder Hoffnung haben. Geht Oberſchleſien ganz oder teän
an Polen verloren, ſo werden in kurzer Zeit der Wohlſtam)
die Kultur in Oberſchleſien und darüber hinaus vernichte=t
Bolſchewismus wird dann an die Stelle der Ziviliſation
Ich kann mir nicht denken, daß die Entente, die hinre
Zeit hatte, die Verhältniſſe zu ſtudieren, von einem ſolcher:
nichtungswillen geleitet wird.
Valutafragen.
London, 13. Aug. (Wolff.) Die Times ſchreiben zu
erneuten Fallen der Mark, eine Erklärung für den
au=
blicklichen Tiefſtand der Mark ſei wahrſcheinkt
den Reparationszahlungen zu ſuchen. Wie bekannt, u
Deutſchland innerhalb des nächſten Monats der Reparai
kommiſſion Zahlungen leiſten. Die Tatſache habe vielleiy
Spekulationen in Mark ermutigt. Es ſei nötig, um
die=
kung der Reparationszahlungen auf die Währung zu verhi.)
daß von Zeit zu Zeit Vorkehrungen getroffen werden,
Deutſchland mit dem nötigen Kredit zu verſehen, damit
Land mehr Zeit erhalte, um Deviſen zu erwerben, in den
Bezahlung durch die Reparationskommiſſion gefordert
Diesbezügliche Vorkehrungen ſeien bereits einmal getroffer.!
den. Auch für den augenblicklichen Stand ſeien
Vorſchlä=
die Beſchaffung von Krediten für Deutſchland gefordert wu
Die Verhandlungen darüber ſeien jedoch noch nicht beendel
Times erklären ferner, ſo lange Deutſchland ein Budger/
habe, und ſo lange es gezwungen ſei, die Notenpreſſe in
ſpruch zu nehmen, und ſo lange es ſeine weiteren Reparail
zahlungen nicht durch Steuern decken könne, müſſe die
weiter entwertet werden.
Der Reichshaushaltsplan.
ONB. Der zunächſt nur in vereinfachter Form aufg
Reichshaushaltsplan für das Berechnungsjahr 1921 ſchlie
einem ordentlichen Haushalt in Einnahmen und Ausgabei
46 945 Millionen Mark ab. Durch den im Reih
zur Beſchlußfaſſung vorliegenden Nachtrag zum
Reichs=
haltsplan für 1921 werden ſich dieſe Zahlen noch um 1514
onen Mark erhöhen. Der ordentliche Haushalt wird dem
an Einnahmen und Ausgaben abſchließen mit 48 459 Mili
Mark. Zur Herſtellung des Gleichgewichts zwiſchen Einn 9
und Ausgaben fehlen an ordentlichen Einnahmen 4250 2
nen Mark, die, ſoweit nicht durch Mehrbeträge der Abgabe
Perſonen= und Güterverkehr inſolge Erhöhung der Eiſen
tarifſätze aufkommen werden, durch Erhöhung der Sätze be
der Steuern ſowie durch neue Steuern aufgebracht werden
Im übrigen finden die Ausgaben des ordentlichen Hau!
in den ordentlichen Einnahmen Deckung. Im außerorden!
Haushalte ſind als Ausgaben 59 680 Millionen Mark vorge
Hiervon werden durch außerordentliche Einnahmen
Millionen Mark gedeckt. Es ſind bis jetzt 49 180
lionen Mark ungedeckt. Dieſe ſind durch Anleihen z
ſchaffen. Für 1921 ſind die Mehrbeträge veranſchlaat
folgt: a) für die Reichspoſt= und Telegraphenverwaltung
dem vom Reichstag eingeſetzten Haushalt für 1921 einſchl*
Nachtrag 4515 Millionen Mark, b) für die Reichseiſenbal!
waltung zuſammen 14 368 Millionen Mark. Die Ausw7
des Ultimatums in haushaltsrechtlicher Beziehung iſt im
halt für 1921 noch nicht zum Ausdruck gekommen. Sie
einem beſonderen Nachtragshaushalt vorbehalten. Für dEi
parationen ſind im ordentlichen Haushalt Einnahmen oder
gaben bisher noch nicht vorgeſehen. Im außerordentlichen /
halt ſind für dieſe zu veranſchlagen: Lieferung von lebl
Tieren 3 Milliarden Mark, aus Anlaß der Ablieferung
Schiffen 1,5 Milliarden Mark, Wert der in den Abtretungse
ten zurückgelaſſenen Eiſenbahnfahrzeuge 1,5 Milliarden
prächtig gegenübergeſtellt ſind. Aber unſterblich ſind doch nur
einige ſeiner etwa 60 Romane, in denen das kräftige, von der
lebendigſten Anſchauung heimiſcher Zuſtände und Sitten
ge=
nährte Talent Scotts erſt zur vollen Entwickelung kam. Am
populärſten ſind nicht die künftleriſch beſten dieſer Werke, die noch
aus erlebter Tradition eine nahe Vergangenheit darſtellen, wie
der erſte Meiſterwurf „Waverley”, der großartige Sittenroman
„Guy Mannering” der humorvolle „Altertümer” oder „Robin
der Rote” und „Das Herz von Midlothian”, ſondern am meiſten
geleſen werden die ſtofflich intereſſanteſten, wie „Jvanhoe”,
„Kenilworth” „Quentin Durward”, „Der Talisman”
Immer=
hin ſind die Unterſchiede nicht allzu groß, denn Scotts Vorzüge
beleben auch die Bücher, die in der Kompoſition weniger
gelun=
gen ſind, und ſelten hat einer der großen Vielſchreiber der
Welt=
literatur ſo wenig Nieten zu verzeichnen. Es iſt Scott gegangen
wie allen großen Erzählern. Er ſank zur Jugendlektüre herab
und wurde erſt dadurch in aller Welt ganz heimiſch, ähnlich wie
Defoes „Robinſon” Swifts „Gulliver” und letzten Endes der
„Don Quixote‟. Aber deshalb werden auch die Großen ſeiner
nicht vergeſſen.
Brandes behauptete zwar in ſeinen „Hauptſtrömungen”, Scott
ſei ein Dichter, den jeder Erwachſeine geleſen hat, aber keiner
mehr lieſt. Doch dem widerſprechen die beſtändigen Neudrucke,
die ſich durchaus nicht nur an die Jugend wenden, widerſpricht
die eigenartig bedeutende Perſönlichkeit des Mannes wie die
Reife ſeiner epiſchen Kunſt. Ein Dichter, dem die bedeutendſten
Erzähler gehuldigt haben und dem ſie alle viel verdanken, kann
nur von einem verbildeten Publikum über die Achſel angeſehen
werden. Geſunde Leſer, auch mit den höchſten Anſprüchen,
wer=
den ſtets die Bewunderung teilen, die ein Alexis und Fontane,
ein C. F. Meher und Luiſe von Francois für ihn hegten, werden
der Weisheit ſeiner Technik, der Feinheit ſeiner Form
nach=
ſpüren, die Hauff, Otto Ludwig, Guſtav Freytag ſo eifrig
ſtudiert haben.
Der Menſch Scott, dieſe Miſchung von Naturburſche und
Patriarch, iſt ein Wunder für ſich, ebenſo ſein von märchenhaften
Erfolgen erfülltes und doch im aufreibenden Daſeinskampf
aus=
tönendes Leben. Nirgends iſt ſein Weſen beſſer geſchildert, als
in einer gelegentlichen Bemerkung Fontanes: „Er hat ganz den
Stempel des Genies, und zwar nicht in dem einen oder anderen,
ſondern in allem. Immer jung, bis zu dem Moment, wo
Un=
glück und Krankheit ihn niederwarfen, von immer gleicher Kraft
und Friſche. Ein Sonnenſchein war um ihn her. Der ganze
Mann leuchtete. Um ſein eigenes Wort zu gebrauchen: „He did
the honors for all Seotland”, er war der eigentliche Beherrſcher
ar ei
urk. Nach
icht erfüll
ment
Leil
Puenettide
Am
ſeines Landes, weit mehr als Georg IV. mit feinen BrumN
und ſeinem weißgeſtickten Jabot, und wie es in einem ſchotk/
Sprichwort heißt: „A Kings face shall give grase‟ 4
Königs Blick bringt Glück), ſo beglückte und begnadete
Sir Walter, wohin er ſah. Sein ganzes Leben war ein u.
geſetztes Wohltun; er trug ein Füllhorn, unerſchöpflich,
ſeine Liebe, ſeine reiche Begabung und das Glück, das m.
Guten und Heiteren iſt, es immer aufs neue füllten. Alles
an ihm. Die Tiere ſeines Hauſes umdrängten ihn, wenn ſe.
kommen ſahen; denn er kam nur, um zu liebkoſen, zu ſtre i
und — zu geben. Seinen Dienern der gütigſte Herr, F
Gäſten der gaſtlichſte Wirt, ſeinen Kindern ein Ideal des Lek
Arglos neidlos, lohal und pietätvoll. Sein Herz für Schor
und ſeine Werke für die Welt, ſo iſt er durch die Zeitlichke
gangen, wie ein großer Beglücker, Segen auf allen 1
Spuren.”
Seine Kunſt erwuchs ihm notwendig und zwanglos aus!
ſem Leben und dieſer Perſönlichkeit, natürlich, geſund, unpr!
matiſch. Viel weniger hat er ſeine Anſchauung der Geſchichten
gelehrten Studien geſchöpft, als aus dem Heimatboden, de
als eifriger Jäger, Reiter, Fiſcher durchſtreifte, deſſen
Mend=
er als Rechtsanwalt und Gutsbeſitzer kennen lernte. Er
melte Sagen und Lieder aus dem Munde der Hirten und
ern, er ſchlief in jeder Schäferhütte und kroch in jede Ruine-A
würzige Luft der ſchottiſchen Hochlande weht durch ſeine W‟
und der ewige Schlag des Menſchenherzens pocht bei ihm 2
jedem hiſtoriſchen Koſtüm. Mit einer fabelhaften Phantane
ihn mühelos in ferne und nahe Vergangenheit verſetzt, verbe
ſich ein erſtaunliches Gedächtnis, dem antiquariſche Beſchren!
gen, Einzelheiten des täglichen Lebens, Nuancen des hiſtork.!
Kolorits ſofort gegenwärtig ſind. Der ſpannenden Hanc”
mit ihren wechſelnden und reichbelebten Szenen, die deiſt
borenen Erzähler verraten, ſteht eine wundervolle Geſtaltel"
zur Seite. Die Galerie von Charakteren, die hier vorübere
umfaßt alle Volksklaſſen, tragiſche und phantaſtiſche, humoriſ a
und groteske Figuren; aber am ſchönſten hat er doch die ſo”
bürgerlichen Narren geſchildert, denn er hatte, ein Herd
Volk und ein liebevolles Auge für ſeine Sorgen und kleimel.. Der ruhige epiſche Gang und die breite
Einzelma=
wird an beſtimmten wichtigen Stellen von dramatiſcher See
nung und Bewegung verdrängt. Doch iſt ſtets mit malſte
Romantik eine kühle Verſtandesklarheit gepaart, die die Gie
ſeiner Begabung anzeigt. Es fehlte Scott an leidenſchaſt.
Glut, an jenem Hinabtauchen in die Tiefen und Untieſe"
Daſeins; bei aller Natürlichkeit iſt er doch konventionell, M..”
Magerate
din dem
eftlof
Nammer 223
ine Reparationen 8,6 Milliarden Mark, zuſammen 14,6
rden Mark. Außer den in den Haushalt für 1921 eingeſtell=
7750 Millionen Mark aus neuen Steuern uſw. wären dann
ordentliche Einnahmen noch aufzubringen die feſte
Annu=
ju Höhe von 2 Milliarden Goldmark und die 26 vom Hundert
der Ausfuhr, die nach der bisher ermittelten Ausfuhrziffer
1e21 mit etwa 1,3 Milliarden Goldmark anzunehmen iſt, im
en alſo noch 3,3 Milliarden Mark, die je nach dem
Kurs=
äe der Mark in Papiermark umzurechnen ſind. Hierzu
zu noch die Beſatzungskoſten, deren Höhe noch nicht endgültig
ſeltt. Für 1921 ſind ſie auf rund 8,5 Milliarden Mark
veran=
in Die Reichsſchuld betrug am 30. September 1920 zuſam=
S899 Millionen Mark. Sie hat ſich in der Zeit bis zum
ai 1921 durch Rücknahme von Schuldverſchreibungen zur
urig von Steuern (Kriegsabgaben und Reichsnotopfer) und
Verkaufe von Heeresgut um 7554 Millionen Mark verrin=
Sm 31. Mai 1921 betrug die fundierte Schuld 78 345
ſoten Mark. Die ſchwebenden Schulden beliefen ſich am
7.: 1921 auf 199 134 Millionen Mark. Hierzu treten
ſchließ=
rnch die Reparationsſchulden des Reiches, die in dem
du tum auf 132 Milliarden Mark feſtgeſetzt ſind.
Die Getreideumlage.
Das Verſtändnis für die Notwendigkeit, die für das
Wirt=
srahr 1921/22 auferlegte Getreideumlage nach beſten
Kräf=
eiu erfüllen, gewinnt in der Landwirtſchaft dank dem
Wirk=
iisſinn eines großen Teiles der Landwirte und der
ein=
igen Entſchließung der landwirtſchaftlichen
Spitzen=
hiationen, ſich nach Erlaß des Geſetzs über die Regelung
arkehrs mit Getreide auf den Boden des Geſetzes zu ſtellen
mru f baldige Erfüllung der Umlagepflicht hinzuwirken, immer
WVerbreitung. Die Ablieferungen auf Umlage weiſen
da=
uce wir von dem Reichsernährungsminiſterium hören, in
„ulGebieten bereits erfreuliche Ergebniſſe auf, in anderen
Ge=
ha kommt jedoch die Ablieferung, auch wenn berückſichtigt
Mdaß dort die Ernte zum Teil ſpäter beginnt, nur langſam
urg. Es kann daher nicht genug betont werden, wie ſehr
urde im Intereſſe der Landwirte ſelbſt liegt, ihre Umlage
nell als möglich zu erſüllen, da ſie dann für den Reſt des
Rickaftsjahres in der Verfügung über den übrigen Teil der
RSöllig frei werden. Nach dem Geſetz über die Regelung
öirkehrs mit Getreide vom 21. Juni fallen mit der
Erfül=
hdr Umlage für den Landwirt mit Ausnahme des
Verfütte=
ſverbotes für Brotgetreide alle Beſchränkungen in ſeiner
Rchaftsführung für Getreide fort. Es ſoll daher jeder Land=
Mdreſes Ziel völliger Befreiung von behördlicher
Einwir=
ſhund Ueberwachung möglichſt ſchnell durch Ablieferung ſei=
Birilagegetreides zu erreichen ſuchen, ſich insbeſondere auch
Kdarch die augenblicklich für Weizen ungeſund hohen Preiſe
cem freien Markte verleiten laſſen, etwa zuviel Getreide auf
zMarkt zu werfen und dadurch die Möglichkeit, ſeine Um=
19u erfüllen, zu gefährden. Die Haftung, die ihn in dieſem
Arifft, und die nach dem Geſetze unnachſichtlich in Anſpruch
ſhumen wird, würde nicht nur für ihn alle jetzt auf dem freien
iierzielten Gewinne verſchlingen, ſondern darüber hinaus
mtiren erheblichen geldlichen Verluſt bedeuten.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 14. Auguſt 1921.
Seite 3.
in Beiſpiel möge dies erläutern: Der Landwirt wird
Afirr den Zentner Weizen vielleicht noch den Preis von 225
erzielen und zur Zeit des höchſten Standes etwa 245 Mark.
Enacht für die Tonne 4500 bzw. höchſtens 4900 Mark und
be=
ſitregenüber dem Preiſe für Umlagegetreide mit 2300 Mark
Eite zwar eine augenblickliche Mehreinnahme von 2200 bzw.
Mark. Nach dem Geſetze zahlt der Landwirt, wenn die
Um=
ſaiht erfüllt wird, den Unterſchied zwiſchen dem Umlage=
Mifür Weizen und dem Preiſe für ausländiſchen Weizen
zu=
oes Zuſchlags von einem Viertel dieſes Unterſchiedes als
Amme. Der Unterſchied berechnet ſich, wenn man die
gegen=
ſieer: Preiſe von etwa 4750 Mark für die Tonne
ausländi=
hWeizen einſetzt, auf 2350 Mark, mit einem Zuſchlag von
o ent auf etwa 2940 Mark. Der Landwirt erleidet hiernach
EVerluſt von 340 bzw. 740 Mark je Tonne nicht abgelieferten
Ayegetreides, der ſich bei weiterem Rückgang der Preiſe für
miſches Getreide oder bei ſteigendem Weltmarktpreiſe oder
Fülichterung der deutſchen Währung bis zur Fälligkeit der
imlagerate im Oktober 1921 entſprechend erhöht.
Ab=
nn=von dem eigenen Intereſſe, das hiernach der Landwirt
r reſtloſen Erfüllung ſeiner Umlagepflicht hat, iſt es auch
wioterländiſche Pflicht der Landwirtſchaft, das Reich durch
blkeferung des einheimifchen Getreides vor der Notwendig=
Abewahren, aus dem Auslande noch mehr Getreide einzu=
At und hierfür noch mehr fremde Zahlungsmittel zu
Mffen.
Werden die Lebensmittel teurer?
W. Nach den Indexzahlen der Frankfurter Zeitung vom
Pgu ſt betrug im Großhandel der Index für die Gruppe der
Ss und Genußmittel am 8. Januar ds. Js. 154, am 2. Juli
Man 6. Auguſt 203. Dieſes plötzliche Emporſchnellen iſt nun
Awie auch die Frankfurter Zeitung bemerkt, zum großen
der Aufklärung als der Romantik. Eine glückliche
Hac=
lag in Scotts Weſen, und ſie kommt auch in ſeiner Kom=
Mn zum Ausdruck, die, ſo willkürlich und ungezwungen ſie
rcheint, doch eine feſte Verknüpfung der Themen und eine
Aſuente Durchführung der ganzen Anlage zeigt. Otto
Lud=
deſer tiefbohrende Ergründer der dichteriſchen
Form=
hume, hat ſich Scott für ſeine epiſchen Studien faſt ebenſo
Mſutſter genommen wie Shakeſpeare für ſeine dramatiſchen,
Serfolgt eingehend die Erzählungskunſt des Meiſters, die
Witl ichkeit ſeines Stils, den Reichtum ſeiner Mittel, und
in als Epiker nicht ſelten neben den Dramatiker
itzare.
eutt hat den hiſtoriſchen Noman aus dem Nichts geſchaffen.
Eher engliſche Literaturhiſtoriker Raleigh nachgewieſen hat,
ie er den Geſpenſter= und Räubergeſchichten ſeiner
Vor=
gar nichts. Er ſteht vielmehr auf den Schultern der
er, engliſchen Erzähler des 18. Jahrhunderts, eines
Fiel=
u d Smollett. Die Anregung für ſeine Beſchäftigung mit
echichte und der Volksdichtung empfing er vom deutſchen
und Drang. Mit Ueberſetzungen des „Götz” und der
lahen Gedichte begann er ſeine Laufbahn, und man hat
ſet Unrecht betont, daß die Elemente der Scoltſchen Ro=
Goethes „Götz” bereits im Keim enthalten ſind, die
Zu=
eigtimmung von Natur und Vorgang, die hiſtoriſche
Ver=
g wie die Zigeunerromantik und die Ausmalung des
kul=
driſchen Details. Aus dieſen Anregungen heraus ſchuf er
eue Kunſtform, die die ganze Weltliteratur befruchtete. Bis
aeiberts „Salambo” iſt kein hiſtoriſcher Roman entſtanden.
A Scotts Spuren zeigt, und auch das ſo ganz andersartige
As Franzoſen hat von ihm den Ausgang genommen. Um
Schluß noch dieſe gewaltige Nachwirkung kurz zu ſtreifen,
Epir einen Blick auf ſeine Nachahmer. Manzonis „
Ver=
ſend wohl das größte Kunſtwerk, das in ſeinem Geiſte
ge=
wurde, aber auch die hiſtoriſchen Meiſterromane de Vig=
AI Izaes, Hugos, Märimées und überhaupt die ganze
fran=
e Shomantik ſind ohne ihn nicht denkbar. In Amerika war
lheſter Schüler Cooper und ſein größter Hawthorne, in
Ie Bulwer und Thackeray. In Rußland lernten Puſchkin
Daol von ihm. In Deutſchland trat Willibald Alexis, der
e Scott der Mark” mit dem „Walladmoor” zuerſt in
ſei=
ſSske auf, und Hauffs „Lichtenſtein” machte ihm die
Popu=
ſtreitig. Die ganze Blütezeit des deutſchen Romans von
ud Fougé über Spindler und Heinrich König bis zu
Nag, und Fontane benutzte die Scottſche Technik. Ebenſo iſt
Sſchichtsſchreibung von ihm reich befruchtet worden.
Augu=
errh bekannte, durch „Jvanhoe” zu ſeinen Studien an=
Eu ſein, und kein einziger Geſchichtsſchreiber jener Zeit,
Nanke nicht, verleugnet ſeinen Einfluß.
Teil nur ſcheinbar, denm bis zum 2. Julö wurden bei der
Be=
rechnumg bezüglich des Getreides wur die
Zwangswirtſchafts=
preiſe berückſichtigt, während am 6. Auguſt die Notierungen des
ſeit Mitte Juli wieder freien Getreidehandels zugrunde gelegt
wurden. Die Zwangswirtſchaftspreiſe, ſtanden aber zum
gro=
ßen Teil lediglich auf dem Papier. Nur wenn früher auch die
Schleichhandelspreiſe bei der Feſtſetzung des Index in Rückſicht
gezogen wären, würde der Unterſchied zwiſchen dem 2. Juli und
dem 6. Auguſt die tatſächlichen Verhältniſſe zum Ausdruck
brin=
gen. Immerhin war er größer als die in den vergangenen
Mo=
naten verzeichneten Differenzem, weil in den letztem Wochem im
Großhandel eine Preisſteigerung der Lebensmittel ſtattgefunden
hat. Dieſe hat verſchiedene Urſachen, welche teils durch die
wirt=
ſchaftlichem Verhältniſſe des Inlandes, teils durch die
Verſchlech=
terung unſerer Valuta bedingt ſind.
Seit die Getreidezwangswirtſchaft durch die Umlage erſetzt
iſt, beſteht für das ulagefreie Getreide keine Preisbindung
mehr. Der Konſument hat dies nun zwar bisher noch nicht
ver=
ſpürt, weil die Lieferung von markenfreiem Brot erſt am 16.
Au=
guſt begiunt, er braucht aber auch nicht zu befürchten, daß von
dieſem Tage an das Brot unerſchwinglich teuer wird; es wird
nämlich weiter Brot auf Karten geliefert, in der Woche pro Kopf
1900 Gramm zu etwa 6,95 Mark. Dieſer Preis wird während
des ganzen Wirtſchaftsjahres 1921/22 unverändert beſtehen
blei=
hen. Der Preis für das markenfreie Brot hingegen wird durch
den Weltmarktpreis für Weizen beſtimmt, denn auch die
Preis=
bildung des inländiſchen freien Getreides hängt von dem
Welt=
markt ab, wobei übrigens zu bemerken iſt, daß die gegenwärtige
teilweiſe über den Weltmarktpreis hinausgehende Preiserhöhung
des freien Getreides nach Urteil aller Sachverſtändigen nur eine
vorübergehende, den Konſumentem kam betreffende Erſcheinung
ſein wird. Und nun auch jeder unlauteren Preisbildung für
markeufreies Brot einen Riegel vorzuſchieben, wird von
ver=
ſchiedenen Seiten die Feſtſetzung eines Richtpreiſes gefordert;
nach den jetzigen Vorſchlägew der Berliner Bäckerinnung ſoll
dieſer 7 Mark für 1400 Gramm Brot betragen. Aus allem ergibt
ſich, daß eine ungebührliche Steigerung des Brotpreiſes nicht zu
erwarten iſt; die Erhöhungen, die ſtartſindem, ſind unbedingt
not=
wendig, da das Reich nicht fortlaufend derart hohe
Verbil=
ligungszuſchüſſe wie in den letzten Jahren gewähren kann.
Die Abhängigkeit des Preiſes für markenfreies Brot vom
Weltmarktpreis bringt es wit ſich, daß die durch die Dürre
her=
vorgerufene Verſchlechterung der Getreideernte in gewiſſen
Reichsteilen für den Konſumentem als ſolchen kaum fühlbar
wird; darunter hat vielmehr in erſter Linie der betreffende
Land=
wirt, ſowie infolge der Notwendigkeit eines größeren Importes
auch die Volkswirtſchaft als Ganzes zu leiden. Anders liegt es
bei den Kartoffeln, da Deutſchſland hier faſt ausſchließlich auf die
eigene Produktion angewieſem iſt. Es läßt ſich zwar noch nicht
klar überſehen, ob die letzten Regenfälle den durch die Hitzeperiode
ſchwer geſchädigten Kartoffeln, noch zugute kommen konnten —
immerhin iſt ſicher, daß die Ernte unter dem Durchſchnitt bleibt,
und es iſt daher möglich, daß Preiserhöhungen eintreden.
Am meiſten iſt die Preisbildung tieriſcher Erzeugniſſe durch
die Dürre beeinflußt. Der Futtermangel hat zu einer ſtarken
Verminderung der Milchproduktion und daher zu einer
Preis=
erhöhung — naturgemäß auch für Butter — geführt; er hat
fer=
ner einen vermehrten Auftrieb von Vieh zu den Schlachthöfen=
und eine Preisſenkung im Großhandel im Gefolge gehabt. Daß
von letzterer der Konſument ſo wenig gemerkt hat, liegt an der
Beharrungstendenz im Kleinhandel. Es iſt nun infolge des
frühzeitigen Abſtoßens des Viehs ſeitens der Landwirte ſelbſt
bei günſtiger Witterung und gutem Futterwuchs mit einem
verminderten Auftrieb im Herbſt und daher mit einer
Preis=
erhöhung im Großhandel zu rechnen; ungerechtfertigt wäre es
aber, wenn dann auch die Schlächter ſofort eine Preisſteigerung
vornähmen; dies wäre erſt zu verantworten, wenn die
Groß=
handelspreiſe über den Stand vom Juni hinaus gehen. — Die
zukünftige Preisgeſtaltung der Butter aber, die auch auf dem
Weltmarkt eine große Rolle ſpielt, hängt in hohem Maße von
der Entwicklung unſerer Valuta ab; auf keinen Fall ſteigt der
Preis über den auf dem Weltmarkte.
Hinſichtlich des Zuckerpreiſes, der unter normalen
Verhält=
niſſen ſtark von dem Weltmarkt beſtimmt wird, ſoll durch
beſon=
dere Maßnahmen (Beſchränkung der Ausfuhr) einer durch
Sin=
ken unſerer Valuta hervorgerufenen Steigerung vorgebeugt
wer=
den. Nur die Preisbildung derjenigen Produkte, die aus dem
Auslande ſtammen (Reis, Kaffee, Tee uſw.), oder aus
importier=
ten Rohſtoffen hergeſiellt werden (Margarine), hängt weſentlich
von der deutſchem Vabuta ab, wie die in den letzten Wochen
ſtatt=
gehabte Preiserhöhung gezeigt hat.
Die Gegenliſte heraus!
RdF. Der Reichsjuſtizminiſter Schiffer hat mannhafte
Worte der Abwehr gegen die infamen Beſchimpfungen eines
Briand gegen unſer Reichsgericht gefunden. Nach Form und
Inhalt ſind Briands Anwürfe ſo niedrig, daß ſie nicht einmal
bis zu den Stufen unſeres höchſten Gerichtshofes reichen.
Be=
leidigen kann ein ſolcher Mann das Reichsgericht nicht, dazu
Der Löwenbrunnen.
Wir erhalten folgenden Brief in etwas ungefüger, aber
immerhin lesbarer Handſchrift:
Geehrte Redaktion des Tagblatts!
In der letzten Woche habe ich mehrere Beſuche erhalten. Die
Leute ſprachen von lackiertem Hintergrund, von Fialen (Was
ſind das eigentlich für Dinger?), einem Erbbegräbnis, das vor
mir angelegt ſei. Einer glaubte, einen Witz zu machen, indem
er ſagte, ich könne mir ja in meiner Einſamkeit von meinem
Freund, dem Gingo biloba (So ſteht’s auf ſeinem
Porzellan=
ſchild), Verſe aus dem Goetheſchen Divan vorſagen laſſen. Daß
Goethe ein deutſcher Dichter war, erinnere ich mich dunkel von
der Schule her. Wie aber ſeine Verſe in einen Divan kommen,
um aus dieſem aufgeſagt zu werden, blieb mir ganz unklar. Nur
das konnte ich mir denken, daß man auf einem Sofa ſitzend Verſe
vorſagt oder ſich vorſagen läßt. Aber weder Freund Gingo
noch ich können auf einem Sofa Platz nehmen, er nicht, weil er
als Baum feſtgewachſen iſt und ſeine Beine nicht aus der Erde
herausziehen kann, und ich nicht, weil ich als Brunnenlöwe auf
meinem Poſtamente feſtſitze. Endlich iſt mir die Leuchtkugel über
alles dieſes unklare Gerede geplatzt. Es kam da ein feiner junger
Herr, wahrſcheinlich einer der techniſchen Hochſchüler, die man zu
der Zeit, als ich ſelbſt noch jung war, Gewerbeſchüler und ſpäter
Polytechniker nannte. Am Arme hatte der Herr ein ſehr junges
Mädchen, dem er einen Artikel aus dem Tagblatt vorlas. In
dem war zunächſt von dem Leben auf dem ſtädtiſchen Holzplatz
im Hofe der Viktoriaſchule die Rede. Das war mir aber
lang=
weilig, denn das Leben auf dem Holzplatz kenne ich. So eine
Sache könnte ich ſelbſt beſchreiben, denn ich habe bei dem alten
Simmermacher in der Schmitzſchen Schule Schönſchreiben gelernt.
Jetzt iſt allerdings meine Pfote vom langen Liegen auf meinem
Sockel ſteif und meine Handſchrift klobig. Aber Witz für einen
Zeitungsartikel habe ich doch noch. Der junge Herr las ſeinem
Mädchen (früher nannte man das Schatz) weiter vor und hiekt
dazu eine kleine Literaturvorleſung. Der Gingo biloba
inter=
eſſierte mich, weil er mein Nachbar und Freund iſt. Ich erfuhr,
daß der Dichter Goethe als alter Herr in eine junge Frankfurter
Bankiersfrau mit Genehmigung deren Mannes ſterblich verliebt
war, und daß er ihr eine ganze Sammlung von Gedichten, ſo
wie ſie die Perſer machen, gewidmet hat, darunter eines mit der
Ueberſchrift „Gingo biloba”, weil das Blatt des Gingo ausſieht
wie zwei zuſammengewachſene Herzen. Die Gedichteſammlung
nannte der Goethe „Weſtöſtlicher Divan”, denn das perſiſche Wort
Divan bedeutet auf deutſch eine Sammlung. Aber wie ſteht es
nun mit dem Sofa, fragte ich mich. Auch dieſes erklärte der junge
Herr ſeinem Mädchen: Divan iſt nicht nur eine Sammlung von
Gedichten und dergleichen, ſondern auch eine Verſammlung von
fehlen ihm alle moraliſchen Vorausſetzungen in ſeiner eigenen
Perſon. Vom deutſchen Standpunkt aus ſind wir jedenfalls
dankbar, daß die Tätigkeit des Reichsgerichts die franzöſiſche
Anerkennung nicht fand, denn dieſe wäre nach dem, was wir
aus Briands Munde gehört haben, nur zu erreichen geweſen
durch einen Verrat an der Ueberzeugung und den Pflichten
un=
ſerer Richter.
Ein Satz unſeres Reichsjuſtizminiſters am Schluſſe ſeiner
Rede verdient beſonders hervorgehoben zu werden, nämlich, daß
Herr Briand diejenigen ſeiner Landsleute unter Anklage ſtellen
möge, die ihm als eines Kriegsverbrechens verdächtig bezeichner
wurden. Wer hat dieſe Bezeichnung vorgenommen, wer die
längſt fertige Gegenliſte überreicht? Bislang weiß die
Oeffent=
lichkeit von einer derartigen regierungsſeitigen Gegenanklage
nichts, obwohl die aktenmäßigen Belege für franzöſiſche
Kriegs=
verbrechen ganze Bände füllen. Es iſt ein Gebot natiomaler
Selbſtachtung, den deutſchen Namen vor Schmutz und
Verun=
glimpfung zu ſchützen. Die Welt muß allmählich glauben, wir
hätten nichts zu erwidern. Nicht nur reden, ſondern auch
han=
deln! Heraus mit der Gegenliſte!
Franzöſiſche Auffaſſung über die Hungersnot
in Rußland.
Scl. Paris, 12. Aug. Ebenſo wie die Republique
Fran=
caiſe wirft der Eclair die Frage auf, ob die Nachrichten über
die Lage in Rußland nicht etwas übertrieben ſeien.
Wäh=
rend die Republique Frangaiſe es für möglich hält, daß die
Sowjetregierung ſelbſ: das Elend übertreibe, um zunächſt
wirt=
ſchaftliche Unterſtützung zu erhalten und im Anſchluß daran mit
den Weſtmächten weiter in Beziehungen zu treten, ſagt der
Eclair: Sind die Nachrichten über Rußlands Lage nicht von den
Deutſchen ſtark, und zwar für ihre Politik aufgebauſcht worden?
Dieſe Auffaſſung ſtützt er auf eine Stelle aus einem Brief, den
ihm einer ſeiner Leſer ſchreibt: Man müſſe, um die Ausführung
der künftigen Entſcheidung des Oberſten Rates ſicherzuſtellen,
vor allem die Grundlage jeder deutſchgeſinnten Politik
beſtäti=
gen, d. h. Deutſchland gegenüber in der Frage der Sanktionen
eine feſte Haltung einnehmen. Die Deutſchen hätten raſch
be=
griffen, daß der Erfolg der Beratungen von der Entſcheidung
über dieſen wichtigen Punkt abhänge. Darum bemühe ſich die
erfinderiſche deutſche Propgganda zurzeit, die Aufmerkſamkeit der
Alliierten von beſtimmten Einzelgarantien des künftigen
Frie=
dens, dem Rhein und Oberſchleſien, abzulenken. Man betrachte
das Manöver nur etwas genauer. Vor einem Monat noch hatte
die Preſſe nur ein mäßiges Intereſſe für Rußland an den Tag
gelegt. Von dem Augenblick an, da der Zeitpunkt der Konferenz
feſtgeſetzt war, ſeien der ruſſiſchen Hungersnot in großen
franzöſi=
ſchen Tageszeitungen ganze Spalten gewidmet worden. Man
müſſe bei der ruſſiſchen Kataſtrophe zweifellos helfend eingreifen.
Dieſe Hungersnot ſei aber in zumindeſt auffallender Weiſe
ge=
rade zur rechten Zeit in den Vordergrund des Intereſſes gerückt
worden, um die Aufmerkſamkeit aller intereſſierten Kreiſe eine
Zeitlang abzulenken, indem ſich die ganze Willenskraft des
Lan=
des auf einen Punkt hätte konzentrieren ſollen: Einigkeit und
Feſtigkeit gegenüber Deutſchland. Verzeiteln wir unſere Kraft
nicht, ſchließt der Leſer des Eclair, durch die große Zahl der auf
der Konferenz zu behandelnden Probleme.
*
Kleine politiſche Nachrichten.
Keine Einberufung des Reichstags. Wie der „
Vor=
wärts” meldet, iſt bei den vorgeſtrigen Beſprechungen des Reichskanzlers
mit dem Reichstagspräſidenten Loebe und dem Abg. Müller=
Franken die Einberufung des Reichstages nicht für unbedingt nötig
er=
achtet worden. Die Einberufung ſoll jedoch erfolgen, ſobald entſcheidende
Nachrichten über die oberfchleſiſche Frage eintreffen.
Schulſtreik. Die freie Schulgeſellſchaft in Spandau hat in einer
Elternverſammlung den Schulſtreik vom 16. Auguſt an, alſo nach dem
Abſchluß der Ferien, beſchloſſen, weil für die vom Religionsunterricht
befreiten Kinder keine beſonderen Schulgebäude zur Verfügung geſtellt
tverden. Insgeſamt handelt es ſich um 739 Kinder.
Vanderlip in Berlin. Wie die B. Z. a. M. meldet, iſt der
Präſident der Firſt Nationalbank of Neu=York, Vanderlip, mit ſeiner
Familie in Berlin eingetroffen. Er empfing geſtern den Beſuch des ihm
befveundetem Wiederaufbauminiſters Rathenau und hatte eine längere
Beſprechung mit ihm.
In der Schlußſitzung des internationalen
Me=
tallarbeiterkongreſſes wurde eine Neſolution von Burozzi
(Italien) über die Verveigerung der Munitionsherſtellung und den
ſtufenweiſen Abbau der Mordinſtrumenteerzeugung angenommen, ferner
eine Reſolution der amerikaniſchen Maſchinenbauer, betreffend die
Ein=
leitung einer Aktion gegen zukünftige Kriege. In dieſer Reſolution
werden die Friedensverträge von Verſailles und St. Germam, die
Repa=
rationsbedingungem, die Zollgrenze und andere wirtſchaftliche
Erſchve=
rungen und die Vergewaltigung des Selbſtbeſtimmungsrechtes der
Völ=
ker bei dem angeſtrebten Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland
verwor=
fen. Alle dem internationalen Metallarbeiterverband angeſchloſſenen
Or=
ganiſationen werden aufgefordert, in engſter Gemeinſchaft mit dem
inter=
nationalen Gewerkſchaftsbund zu wirken. Dieſe Reſolution wurde unter
ſtürmiſchem Beifall einſtimmig angenommen. Der Vorſitzende
kon=
ſtatierte nach genauer Durchſicht der Verbandsltſten, daß der Bund 334
Millionen Mitglieder zähle. Zum Bundesſitz wurde neuerdings die
Schweiz, zum internationalen Sekretär Konrad Ilg gewählt.
Menſchen. Da nun die Perſer dabei mit ihren untergekreuzten
Beinen auf an den Wänden entlang laufenden Polſtern ſaßen,
ſo gab man in Europa, aber nicht in Perſien, ſolchen
Polſter=
möbeln den Namen Divan. So, jetzt weißt Du’s, ſagte der junge
Mann zu ſeinem Mädchen, und ich, der ich voller Intereſſe
zuge=
hört hatte, wußte es nun auch und ich war endlich aus meinem
Traum heraus. Der alte Simmermacher hatte uns nie ſo etwas
erklärt. Der feine junge Herr las weiter aus dem
Zeitungs=
artikel vor und nun horchte ich ganz beſonders auf, denn jetzt
kam ja ich an die Reihe; ich bekam beinahe Herzklopfen. Alles,
was in dem Artikel über mich geſagt iſt, kann ich mit meiner
Klobenpfote unterſchreiben. Irrtümlich iſt nur die Behauptung,
daß ich nicht ſchreiben könne. Das wäre eine Verunglimpfung
der Schmitzſchen Schule. Aber dem mir unbekannten Verfaſſer
des Artikels bin ich dankbar dafür, daß er ſich meiner
angenom=
men hat. Doch eine neue Unbill iſt mir zugefügt, ſeit der Artikel
erſchienen iſt: In den letzten Tagen iſt ſo viel Holz zugefahren,
daß man die Ausſicht, die ich bisher auf den Holzplatz genoß,
mit rieſigen Holzhaufen ganz verbaut hat. Den ſtädtiſchen
An=
geſtellten mache ich keinen Vorwurf; es fehlt eben an Platz. Aber
ich ſitze nun, eingeſtremmt zwiſchen meinem lackierten
Hinter=
grund und dem verrückten begräbnisartigen Blumenbeet, hinter
einem Holzhaufen und kann dieſen anglotzen. Die Ausſicht, mir
von Freund Gingo Gedichte an die Frankfurter Bankiersfrau
vorleſen zu laſſen, reizt mich nicht; ich mache mir aus ſolchen
Sachen nichts, denn ich bin eine rein praktiſche Natur. So werde
ich die Sache anfaſſen. Da eine für mein Kopfmaß paſſende
Kopfbedeckung in den hieſigen Geſchäften eben nicht zu haben
iſt, ſo laſſe ich mir jetzt eine neue Ballonmütze bauen. Ich werde
ſie demnächſt aufſetzen, eine Stummelpfeife ins Maul ſtecken, mich
von meinem Poſtament mit Gewalt losreißen, die Rheinſtraße
heruntermarſchieren und auf dem Rathaus dem Herrn
Ober=
bürgermeiſter mein Verlangen, an eine verſtändige Stelle an
einer Straße, wo ich meine Heiner ſehen kann und dieſe mich
ſehen können, verſetzt zu werden, perſönlich vortragen. Ich
brauche dabei weder die Verbeiſtandung durch einen Advokaten
noch eine ſolche durch einen Abgeordneten; ich bin mir ſelbſt
Löwe genug. Ich habe mir ſagen laſſen, daß es ſeit der
verrück=
ten Revolution in Berlin Sitte geworden iſt, in der Ballonmütze
und mit der Stummelpfeife im Munde ſeine, immer berechtigten
Wünſche vorzutragen. Dieſe Sitte werde ich nun auch in
Darm=
ſtadt einführen. Nur die Dummen ſind beſcheiden. Hat die
ver=
ehrliche Stadtverwaltung Witz, ſo antwortet ſie mir im Tagblatt,
bevor die Ballonmütze fertig geworden iſt, und der gewaltige
Kneller meiner Pfeife das Rathaus erfüllt. Ich bin nun auf
das Tagblatt abonniert und leſe es regelmäßig.
Mit Gebrumm!
indelte Löwe vom Löwenbrunnen.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 14. Auguſt 1921.
Rummer 23:
Stadt und Land.
Darmſtadt, 14. Auguſt.
* Perſonalnachricht. Der Vorſtand des Heſſiſchen Landes=
Eichungs=
amts, Bergrat Köbrich, iſt für die Dauer von weiteren 5 Jahren
zum beigeordneten Mitgliede der Reichsanſtalt für Maß und Gewicht
ernannt worden.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Guſtav Günkel zu Hackenheim
eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Kirſchhaufen, Kreis Heppenheim.
Von der Techniſchen Hochſchule. Dem Dr. Karl Fritzler zu
Buchſchlag wurde die venia legendi, für ruſſiſche Geſchichte an der
Tech=
niſchen Hochſchule zu Darmſtadt erteilt.
8 Verwaltungsgerichtshof. 1. Vorentſcheidung in Sachen gegen
Bürgermeiſter Ph. Kreis II. in Ober=Saulheim wegen Beleidigung.
Rechtsanwalt Keil in Wörrſtadt reichte für Wilh. Fiſchborn in Oher=
Saulheim gegen Kreis Beleidigungsklage ein, weil er in einer Sitzung
der Kommiſſion für die Feldbereinigung zu ihm geäußert habe: „Was
willſt Du mit Deinen 26 000 Mark, die Du verſteuerſt?” Kreis beſtreitet
folche Beleidigung, zudem habe er in Wahrung berechtigter Intereſſen
gehandelt, die Aeußerung ſelbſt in anderem Zuſammewhang getan. Der
Vorfall hat ſich am 9. November 1920 ereignet. Der Vertreter des
Staatsintereſſes verneint eine amtliche Verfehlung des Bürgermeiſters,
nur die in der Privatklage euthaltene Aeußerung ſtehe zur Entſcheidung.
Kreis habe nur die Jutereſſen der Gemeinde gewahrt und unberechtigte
Anſprüche Fiſchborns zurückgewieſen. Ob Kreis mit der Aeußerung in
ſteuerlicher Hinſicht einen Bruch des Dienſtgeheimniſſes vollzogen habe,
ſei hier nicht zu prüfen. Der Gerichtshof entſcheidet im Sinne des
Ver=
treters des Staatsintereſſes. — 2. Feldſchütz Schömbs in Herrnsheim
ſteht unter der Anklage, Ende Juli 1920 die Joh. Ofenloch Witwe, von
hier, tätlich beleidigt zu haben, in dem er ſie vorn an der Bluſe
ge=
packt, hin= und hergeſchüittelt und ſeinen Stock drohend gegen ſie
er=
hoben hat. Schömbs ſtellt die Sache ſo dar, daß die Encelkinder der
Frau Ofenloch von ihm mit Sächen mit geſtohlenen Mirabellen
angehal=
ten worden ſeien, wobei Frau Ofemloch ihm Widerſtand geleiſtet habe.
Dieſe Darſtellung des Feldſchützen Schömbs wird durch eine Zeugin
unterſtützt. Frau Ofeuloch iſt perſönlich erſchienen, Feldſchütz Schömbs
nicht. Der Vertreter des Staatsintereſſes verneint eine Ueber
das Gericht der Anſicht des Vertreters des Staatsintereſſes an.
n. Schwurgericht. Die nächſte ordentliche Tagung in Darmſtadt
be=
ginnt am Montag, den 26. September, vormittags 9½ Uhr. Zum
Vor=
ſitzenden wurde Landgerichtsrat Gauf ernannt. — Den Vorſitz des
Schwurgerichts Gießen führt Landgerichtsrat Cramer, den des
Schwurgerichts Mainz Landgerichtsrat Kilian.
— Eine Sitzung der Stadtverordneten=Verſammlung findet am
Donnerstag, nachmittags 5 Uhr, ſtatt mit folgender
Tagesord=
nung: 1. Voranſchlag der evangeliſchen Geſamtgemeinde Darmſtadt
für 1921. 2. Voranſchlag der Stadt für 1921; hier Erſtreckung der
Gül=
tigkeitsdauer des Voranſchlags für 1920. 3. Geſuche um Gewährung
von Zuſchüſſen in Höhe der Saalbaumiete. 4. Verſicherung der Stadt
gegen Haftpflicht. 5. Gewährung einer außerordentlichen Beihilfe an
langfriſtig Erwerbsloſe. 6. Mitteilungen.
— Kunſthalle am Rheintor. Montag, den 15 Auguſt, wird die
F. V. D.K, ihre zweite Sommerausſtellung in der Kunſthalle am
Rhein=
tor ſchließen. Auch diesmal war der Beſuch und Verkauf trotz Reiſezeit
und der ungünſtigen Wirtſchaftslage erfreulich. Im Ganzen wurde bis
jetzt erworben: Eugen Bracht: Am Bach, Abend in Hirſchhorn; Leo
Kahſer: Blick ins Land, Zwingenberg, Darmbach. Dieſe Werke gingen
zum Teil auch in auswärtigen Beſitz über. Im übrigen ergingen auf
Grund der Ausſtellung verſchiedene Aufträge an die Künſtler. Sonntag,
den 21. Auguſt, erfolgt die Eröffnung der dritten Ausſtel=
lung, zu der ſich bereits namhafte auswärtige Mitglieder der
Ver=
einigung angeſagt haben. Von hieſigen bekannten Künſtlern wird eine
größere Anzahl neuer Werke erwartet; Geſonderen Hinweis verdient eine
zweite Kollektion von E. Bracht. Wir weiſen hier nochmals auf die
zweite Ausſtellung hin, die heute von 10—4 Uhr zum letzten Male
ge=
zeigt wird.
* Sonntagsfahrkarten. Auf eine Eingabe des Hauptausſchuſſes des
Odenwaldklubs hat die Eiſenbahn=Direktion in Mainz beſchloſſen, auch
für Darmſtadt die Herausgabe von Sonntagsfahrkarten einzuführen.
Näheres wird demnächſt bekannt gegeben.
* Ein neuer Ueberfall durch Marokkaner. Zu dem „Eingeſandt”
unter dieſer Ueberſchrift erhalten wir vom Staatsminiſterium folgende
Erwiderung: In der Notiz in Nr. 221 des Darmſtädter Tagblatts vom
12. ds. Mts.. „Ein neuer Ueberfall durch Marokkaner”, findet ſich der
Satz: „Es iſt zweifellos nichts darauf erfolgt‟. Dies entſpricht
nicht den Tatſachen. Der Vorfall wurde ſofort nach ſeiner
Mel=
dung durch das hieſige Polizeiamt der zuſtändigen deutſchen Behörde in
Mainz mit dem Auftrag weiter gegeben, bei der franzöſiſchen Behörde
die erforderlichen Vorſtellungen zu erheben. Es wurde
ſomit alles getan, was nach Lage der Dinge zunächſt unternommen
wverden kann. Die in Betracht kommenden Behörden laſſen nichts
unver=
ſucht, um die höchſt bedauerlichen Vorkommniſſe zu verhindern, ſoweit
ſie der beſtehenden Macht gegemiber dazu im Stande ſind.
— Der Karnevalverein Beffungen 1905 hält am Sonntag, 14. Auguſt,
von nachmittags 4 Uhr, ſein diesjähriges Sommerfeſt („Beſſunger
Vorkerb”) im großen Saale der Beſſunger Turnhalle ab, zvozu Freunde
und Gönner des Vereins freundlichſt eingeladen ſind. (Näheres ſiehe
Anzeigenteil.)
* Das Weltpanorama, das ſeit dem 6. Auguſt d. J. hier ſeine Tore
geöffnet hat, erfreut ſich eines guten Beſuches. Kein Wunder! Verfolgt
doch das Inſtitut ein hohes Intereſſe der Kunſt und Wiſſenſchaft. Die
dargeſtellten Bilder ſind nicht allein für die Jugend belehrend, indem
ſie geeignet ſind, ein höheres Intereſſe für Geographie und
Völker=
kunde zu erwecken, ſondern auch durch die künſtleriſche, naturgetreue
Wiedergabe bedeutungsvoller hiſtoriſcher Ereigniſſe der Neuzeit, ſowie
von landſchaftlich hervorragenden Gegenden und architektoniſch
bedeu=
tenden Bauten für Erwachſene bildend. Das Weltpanorama iſt mit
ſei=
nen mannigfachen geographiſchen und kulturgeſchichtlichen farbigen
Glasſtereoſkopen eine Anſchauungsquelle, die alle Anſchauungsmittel der
Schule in den Schatten ſtellt. In naturgetreuer Plaſtik erſcheinen vor
den hungrigen Kinderaugen die ungeahnten Schönheiten der heimatlichen
Berge und Täler, die Palmenhaine in den Wunderlanden gegenpoliger
Völker. Die Kinder bekommen einen Begriff von der ungeheuren
Weite der Welt und ihren Schönheiten. Man ſieht im Weltpanorama
eine notwendige Ergänzung der geographiſchen Lehrſtunden. Es liegt
im Intereſſe der Erwachſenen wie der Schulen und ihrer Kinder, keinen
Serienwechſel zu verſäumen, möge vielmehr dieſe ſo bedeutende Stätte
der Belehrung noch in höherem Maße die lebhafte Teilnahme der
Be=
völkerung finden, wie bisher.
— Ludwigshöhe. Sonntag, den 14. Auguſt. Nachmittags=Konzert
unter Leitung des Herrn M. Weber. — Das bereits zweimal wegen
un=
günſtiger Witterung ausgefallene 2. Sommerfeſt iſt auf Mittwoch, den
17. Auguſt, verlegt. (Näheres folgt in Anzeigen)
— Im Sportplatz=Reſtaurgut (Böllenfalltor) konzertiert heute
Sonn=
tag abend die unter Herrn Hauskes Leitung ſtehende
Orcheſtervereini=
gung. (Siehe Anzeige.)
— Im Befſiſchen Hof konzertiert Sonntag, 14. Auguſt, abends, in
gewohnter Weiſe Herr Obermuſikmeiſter M. Weber nach einem
vollſtän=
dig neuen Programm. (Siehe Anzeige.)
Abſchlußprüfung des 3. Lehrgangs
der Darmſtädter Schutzmannſchule im
Sanitäts=
dienſt, Turnen und der Selbſtverteidigung.
— Geſtern fanden die Prüfungen des dreimonatigen Lehrgangs
der Darmſtädter Schutzmannsſchule, an dem 24 Beamte
der blauen Polizoi und 5 Gendarmen teilgenommen haben, mit einer
Prüfung im Sanitätsdianſt, Turnen und
Selbſtvertei=
digung in der Turnhalle am Woogsplatz ihren Abſchluß. Wie in
frü=
heren Jahren bei der heſſiſchen Schutzmannsſchule, ſo wurde auch bei den
drei in dieſem Jahre ſtattgefundewen Lehrgängen der körperlichen
Aus=
bildung in weitem Maße Rechnung getragen. Bei der Ausbildung der
Teilnehmer im Turnen galt es nicht, ſportliche Höchſtleiſtungen Einzelner
zu erzielen, eine allgemeine ſyſtematiſche Körperdurchbildung ſollte
er=
reicht werden, ſvozu das deutſche Turnen mit ſeinen vielen
Uebungsmög=
lichkeiten die beſte Grundlage bietet. Frei= und Handgeräteübungen,
dem Alter der Teilnehmer entſprechend angepaßtes Geräteturnen und
Sprungübungen bildeten den Uebergang zu den praktiſchen Uebungen für
den Polizeidienſt. Ein Hauptteil der Uebungen war die Unterweiſung
und Ausbildung in der Selbſtverteidigung nach der Art des japaniſchen
Dſchru=Dſchitſu, d. h. Siegen durch Nachgeben. Schon ſeit dem Jahre
1906 wird dieſe Selbſtverteidigungsweiſe in der heſſiſchen
Schutzmanns=
ſchule von dem derzeitigen und noch heutigen Lehrmeiſter Herrn
Hoffer=
bert=Darmſtadt gelehrt. In dieſer Zeit ſind mehrere Hundert
Polizei=
beamte der heſſiſchen Städte, darunter die Kriminalbeamten der Städte
Mainz und Darmſtadt, dazu in dieſem Jahre die Teilnehmer der drei
Lehrgänge der Darmſtädter Schutzmannsſchule, in dieſer Methode durch
denſelben unterrichtet und ausgebildet worden.
Dem Turnen ging eine Prüfung im Sanitätsdienſt durch Herrn
Hauptmann Lotheißen voraus. Die Turnvorführungen, auch unter der
Leitung bon Hertn Hofferbert begannen mit Freiübungen, zuſamu
en=
geſetzt aus Arm=, Bein= und Rumpftätigkeiten, zur ſyſtematiſchen
Durch=
bildung aler Körperteile. Es folgten zwei Gruppen Keulenübungen,
die ſpeziell zur Stärkung der Mückenmuskeln dienen follen. Als
Zwiſchen=
übungen hierbei wudem abwechſelnd Bein= und Atmugsübungen
ausge=
führt. Die nächſte Vorführung war eine Uebungsfolge an den
Schwebe=
kanten mit Liegeſtützübumgen. Alle dieſe Uebungen galten als
Vorübun=
gen für das nun folgende angewandte Turnen, Ueberſetzen von
Hinder=
niſſen, das in voller Uniform mit Säbel ausgeführt wurde. Hinderniſſe
von 80 Zentimeter bis 1,80 Meter Höhe, zu denen die Sprunggeräte und
Turnpferde die Uebungsobjekte abgaben, wurden gewandt und ſicher
ge=
nomen. Beſonders hierbei zeigte ſich die gleichmäßige allgemeine
Durchbildung der Teilnehmer. Der intereſſanteſte Teil der Uebung war
die Vorführumg in der Selbſtverteidigung, die wohl mit zu den
wuich=
tigſten der körperlichen Ausbildung für den Polizeibeamten zählt. Dieſe
dem Nichteingeſeihten bezw Nichteingeübten geradezu Furcht und
Ver=
wunderung erregende Verteidigungskunſt iſt bis heute dei weſtlichen
Völkern faſt unbekannt, während ſie bei den Japanern jedoch eine bereits
ſehr alte und ſehr gepflegte Kunſt bedeutet. Jeder Soldat, jeder Offizier
und jeder Poliziſt muß daſelbſt eine ſehr eingehende und ſtrenge Prüfung
darin ablegen. Bei dieſer Verteidigungskunſt muß beſonders
hervorge=
hoben werden, daß leine große Körperkraft nötig iſt, ſondern nur eine
gewiſſe Uebung, ein klarer Blick, ruhige Aufmerkſamkeit und eine elegante
Gewandtheit. Die heutige Uebung hat gezeigt, wie wichtig geeignete
Leibesübungen für den Beruf des Polizeibeamten ſind. Nicht allein
wichtig für ſeine eigene Sicherheit in allen Lagen ſeines Dienſtes,
ſon=
dern auch zur Geſunderhaltung ſeines Körpers. Es müßte jede Staats=
und Stadtverwaltung in ihrem eigenen Intereſſe, den jungen
Polizei=
beamten, um ſie länger dem Dienſt zu erhalten, die weitmöglichſte
Ge=
legenheit zu geregelten Leibesübungen geben, ja dieſe als Dienſtzweig
aufnehmen.
Am Schluß der bielſeitigem Vorführungen daukte Herr
Polizeidirek=
tor Dr. Wehner in herzlichen Worten dem Leiter des
Sanitätsunter=
richts Herm Hauptmann Lotheißen, ſolvie Herrn Hufferbert für die
lehr=
reichen Darbietungen, aber auch den Teilnehmern des Lehrgangs für
ihren Fleiß während der Ausbiüdungszeit.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler uud künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Rebaktion ihr Urteil vor.
— Die Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen als
Sonn=
tagsprogramm den großen Zirkus= und Varieté=Film „Der Sturz
in die Flammen”, ein gewaltiges Senſations= und
Abenteurer=
drama in 7 Akten, mit Erich Kaiſer=Tietz, Maria Zebenka, Eduard von
Winterſtein in den Hauptrollen. Ein Filmwerk von ſtärkſtem Inhalt,
meiſterhafter Darſtellung und überwätigender Szenerie. Nicht ſelten
werden gerade an den beliebten Künſtler Erich Kaiſer=Tietz in ſeiner
Heldendarſtellung ganz beſondere Anforderungen geſtellt, aber was der
Künſtler hier an Charakterauffaſſung und künſtleriſcher Darſtellung
leiſtet, kann kurzerhand als phänomenal bezeichnet werden; ihm würdig
zur Seite ſtellt ſich die Partnerin Maria Zebenka. Zum Schluß ein tolles
Luſtſpiel: „Brautwerbung mit Hinderniſſen”.
tu. Malchen, 12. Aug. Das 3. Hölzſche Räuberkorps. Der
Bürgermeiſter von Malchen erhielt vor kurzem einen Brief folgenden
Inhalts: Das dritte Hölzſche Korps ſteht vor den Toren Malchens. In
15 Minuten wird die einige hundert Mann ſtarke Truppe einmarſchieren
und das Dorf bis auf die Grundmauern niederbrennen, wenn nicht
ſo=
fort aus der Eemeindekaſſe oder aus Privatbeſitz den Truppen 4000
Mark zur Verfügung geſtellt werden. Dieſes Geld wird in einigen
Tagen mit 10 Prozent Zinſen zurückbezahlt. — Man ſieht, Hölz macht
Schule. Der Bürgermeiſter hat ſelbſtverſtändlich auf dieſes Schreiben
nicht reagiert.
W. Michelſtadt, 12. Aug. Turnfeſt. Auf dem Turnplatze des
hieſigen Turvereins fand die Enthüllung des Denkmals zu
Ehren der im Weltkriege gefallenen Turner ſtatt, der
eine große Anzahl Turner, Gäſte aus Michelſtadt und der näheren
Umgebung und Geſonders der Anverwandten der gefallenem Helden
bei=
wohntem. Der erſte Vorſitzende, Herr Kraft, begrüßte die zahlreich
Er=
ſchienenen und gab Zweck und Entſtehungsgeſchichte des Denkmals
be=
kannt. Hierauf erfolgte die Enthüllung, während gleichzeitig
Michel=
ſtadt zum erſten Male im elektriſchen Lichte erſtrahlte. Der Sprecher
ſtattete noch allen, die zu der raſchen Vollendung des Denkmals
beige=
tragen haben, den Dank des Vereins ab. Beſonders galt dieſer Dank
den Turnern L. Schäfer und Gg. Lauteuſchläger. Nach einem
ſchſbung=
vollen Prolog des Turners Bruno Kraft hielt ſodann Herr Stadtpfarrer
Bürſtlein die Weiherede, die aurf alle Anweſenden einen tiefen,
ergreifen=
den Eindruck hinterließ. Es wanen gedankentieſe Worte, die wert ſind,
der Nachwelt erhalten zu bleiben. Nachdem die zwei hieſigen
Geſang=
vereine paſſende Chöre und die Muſikkapelle ernſte Weiſen zu Gehör
gebracht hatten, wurde gemeinſchaftlich das Weihelied geſungen, gedichtet
von dem alten Turner und Ehrenvorſitzenden des Vereins L. Kurz. Zum
Schluſſe legten Turner und einzelne Vereine Kränze am Denkmal nieder.
Die herrliche Feier wird allen Teilnehmern unvergeßlich bleiben. Das
Dencmal beſteht aus einzelnen Findlingen, wie ſie im Walde umherliegen,
deren jeder den Namen eines gefallenen Turners eingemeißelt trägt,
und die zu einem hapmoniſchen Ganzen zuſammengefügt ſind. — Es
folgte im Feſtzelt die Feier des 60=jährigen
Stiftungs=
feſtes des Michelſtädter Turnvereins; wobei der alte,
gutbekannte Turner L. Schäfer die Feſtrede hielt und die Geſchichte der
Turnerei im Odenwald und beſonders in Michelſtadt aufrollte. Sodann
überbrachten Herr Kreisdirektor Dr. Merk Glüchwünſche, Herr Fabrikant
Kumpf für den Turnverein Erbach, der Bürgermeiſter für die Stadt
u. a. Turneriſche Vorführungen, Muſikſtücke und Geſangsvorträge
der=
kürzten die Stunden. Am Sonntag fand dann das 2. Gau=Spiel= und
Sportfeſt ſtatt, an dem ſich etwa 100 Turmer und Turnerinnen beteiligten
und das bis in die ſpäten Nachmittagsſtunden dauerte. Um zwei Uhr
bewegte ſich ein nicht allzu großer Feſtzug durch die Straßen unter
Teilnahme hieſiger und auswärtiger Turnvereine, verſchönt durch die
beiden hieſigen Nadfahrervereine mit ihren prächtig geſchmückten
Nä=
dern. Auf dem Feſtplatz ſanden dann noch weitere Wettſpiele, Turnen
der Schülerabteilung, Radreigen uſw. ſtatt, bis um 6½ Uhr die
Sieger=
verkündigung vorgenommen werden konnte. Zwei Bälle beſchloſſen am
Abend das Feſt. — Alles in allem war es ein ſchönes und
vohlgelun=
genes Feſt under der Leitung des 2. Vorſitzenden des Vereins und
Vor=
ſitzenden des Odenwaldgques, Heinrich Pfaff. Es wird allen
Beteilig=
ten ſicher in gugenehmer Erinnerung bleiben. Auch haben die aktiv
mit=
wirkenden Turner manche gute Lehre und Anregung mit nach Hauſe
ge=
nommen zum Wohle ihrer Vereine und der Turnerei überhaupt.
Erbach, 11. Aug. Die Mehl=und Brotpreiſe. Geſtern fand
im Kreisamtsgebäude hier eine wichtige Sitzung des Kommunal= der Text des Briefes feſtgeſetzt, der von dem Vorſitzendt
verbands=Ausſchuſſes ſtatt. Zunächſt wurde in Gegenwart
der Vertreter der Müller=Vereinigung für den Kreis Erbach und des
Starkenburger Mühlenkontors über die Feſtſetzung der Mahllöhne
ver=
handelt. Eine Einigung kam nicht zuſtande, da der Ausſchuß nur 18
Mark für den Doppelzentner gegen ſeither 14 Mark bewilligen will, die
Müller aber 20 Mark fordern. Aus prinziviellen Gründen gab man ſei= kehrungen treffen, um die Ruhe in Oberſchleſien
tens des Ausſchuſſes nicht nach, beabſichtigt vielmehr, falls nicht doch noch
eine Einigung zuſtande kommt, ſtatt wie ſeither das Getreide, von nun
an das fertige Mehl von der Reichsgetreideſtelle zu beziehen. In der
Frage der Feſtſetzung der Mehl= und Brotpreiſe ab 15. Auguſt,
über die ſodann beraten wurde, erfolgte der nachgenannte einſtimmige
Beſchluß: Die Bäcker zahlen für Roggenmehl 342 Mark, für
Weizen=
mehl 365 Mark, für Gerſtenmehl 342 Mark und für Krankenmehl 410 der Aburteilung der Kriegsbeſchuldigten v7
Mark pro Doppelzentner frei Oxt geliefert; die Kleinverkaufspreiſe be= Reichsgericht in Leipzig. Ein Ausſchuß ſoll die gefällten
tragen für Roggenmehl 1,90 Märk, für Weizenmehl 2 Mark und für
Krankenmehl 2,50 Mark, der Brotpreis für das 1800=Gramm=Brot
be=
trägt 6 Mark. Der Ausſchuß hofft, damit eine ſowohl für die
Ver=
braucher wie für die Bäcker annehmbare Regelung gefunden zu haben, ſchuldigten in contumaolam verurteilt werden ſollen.
Die 50prozentige Brotpreiserhöhung war dabei leider nicht zu ungehen. Ausſchuß wird ſich aus je zwei Richtern derjenigen Länn”
— Erbach i. O. 13. Aug. Kreisobſtbauausſtellung. Wie ſammenſetzen, die an dem Richtſpruch von Leipzig inteel
wir erfahren, beabſichtigt der Landwirtſchaftskammerausſchuß für die
Provinz Starkenburg, gemeinſam mit dem Kreisobſtbauverein für den
Kreis Erbach im kommenden Herbſt im hieſigen Kreis eine
Kreisobſtbau=
ausſtellung zu veranſtalten. Dieſe Anregung iſt freudig zu begrüßen,
zumal der Ausfall der Obſternte in unſerem Kreis ein verhältnismäßig
guter zu werden verſpricht und Obſtausſtellungen immer gute
Anregun=
gen auf dem Gebiete des Obſtbaues geben. Die intereſſierten Kreiſe kommiſſionen in Deutſchland, namentlich in bezug auf die
werden jetzt ſchon auf die geplante Veranſtaltung hingewieſen, ſo daß ſchiffahrt, vorſchlägt. Eine ziemlich lange Diskuſſion wurs
ihnen hinreichend Gelegenheit geboten iſt, die für die Beſchickung der
Ausſtellung erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. Hoffen wir, daß
die geblante Ausſtellung in jeder Beziehung ein voller Erfolg für die waffnung in Deutſchland, ſo wie der Friedensu
Veranſtalter ſein möge.
n. Lörzenbach i. O., 13. Aug. Der wegen der Brandſtiftung
in der Hofreite Arnold feſtgenommene 16jährige Johannes, Mar=
(nicht Merk), der als Mittäter den 17jährigen Dienſtknecht Oberle aus
Fürth bezeichnet hatte, nahm nachträglich dieſe Anſchuldigung zurück,
jedoch bleiben beide vorerſt in Unterſuchungshaft.
Sd. Mainz, 12. Aug. Franzöſiſche Rechtsanſchauung.
Das franzöſiſche Polizeigericht hatte einen Straßenbahnführer zu 100
Mark Geldſtrafe verurteilt, weil es in einem Nichthalten eines
voll=
beſetzten und als ſolchen bezeichneten Wagens ein ungebührliches
Ver=
halten gegen einen Offizier erblickt hatte. Im Berufungsverfahren
wurde das richtige Verhalten des Führers feſtgeſtellt, der ſich nach der
Fahrordnung und nach der Anweiſung eines vorgeſetzten Beamten ge= Städten Deutſchlands ihren Sitz haben ſollen, wo dies n
richtet hatte. Darauf erfolgte Freiſpruch. Im übrigen ſind die
Fälle, wo franzöſiſche Offiziere auf freier Strecke das Halten der
Straßenbahn verlangen, nicht ſelten.
Reich und Ausland.
Berlin, 13. Aug. Der preußiſche Kultusminiſter und der bru
Landwirtſchaftsminiſter haben laut Deutſcher Allgemeiner
Zeitu=
gemeinſame Verfügung erlaſſen, nach der das in bergiſch=märkiſch
biet gelegene, durch Funde prähiſtoriſcher Skelette bekannte Neg
tal zum Naturſchutzpark erklärt wird.
fpd. Königswinter a. Rh., 12. Aug. Der Verkauf der)
chenburg. Zu der am Donnerstag vor dem Bonner Amtsger=)
geſetzten Verſteigerung der ſagenumwobenen Drachenburg
hatt=
zehn kauffreudige und auch recht kapitalkräftige Herren eingefundr
Termin hörte man, daß auf der Burg gewaltige Hypothekenſchuldem
ten. Die Hauptgläubiger ſind ein deutſcher Kaufmann mit einst
lion und eine Brüſſeler Bank mit zwei Millionen Mark. Die Forn
der Bank auf. Auszahlung ihrer Hypothek in Goldmaok — das ſirn
als 12 Millionen Mark — ſchreckte ſämtliche Käufer ab. Das
konute ſelbſt nicht angeben, wie hoch übrigens mit allen Nebenboſtky
der Verkauf ſich geſtalten wverde. Infolgedeſſen ſtellten die Gläub iſe
Antrag auf einſtweilige Einſtellung des Verfahrens. Dem
Antra=
ſtattgegeben. Nunmehr ſchwebt bereits ſeit 10 Jahren das K
verfahren. — Ob es jemals zu Ende kommt?
Mettlach, 13. Aug. In der Nacht zum Freitag entſtand in *
brik von Villeroh u. Bloch und im Schloß Mettlach ein risſ
Brand, dem die Fabrikgebäude zum Opfer fielen. Auch
das-
wurd= faſt vollſtändig vernichtet. Der Schaden wird auf an
10 Millionen Mark geſchätzt.
Trier, 12. Aug. Profeſſor Dr. Caſpar Iſenkra ck
als Mathematiker, Phyſiker und Philoſoph durch zahlreiche Wn
kannte Gelehrte, iſt im 78. Lebensjahre geſtorben. Die kay
Apologetik verliert in ihm einen bedeutenden Kritiker.
München, 12. Aug. Ein heftiger Orkan verbuncn
ſvolkenbruchartigem Regen hat geſtern in der Stadt ſchwere Schäitz
gerichtet. Schornſteine wurden von den Dächern geriſſen und Ba u
niedergeworfen. Große Verheerungen richtete der Stuurm in aF
lagen der Iſar und im englifchen Garten an. Telegraphen= un
ſpreckleitungen wurden geſtört.
Kiel, 12. Aug. Schiffsunfall. Im Holtenuer Binrm
iſt geſtern nacht der ſchwediſche Dampfer „Garm”, deſſen Ruderad
verſagte, mit einem ſtilliegenden Seglerſchleppzug zuſammensn
Die mit Gerſte für Hamburg beſtimmte „Albatros” wurde, ver
Dompfer ſo unglücklich getroffen, daß ſie ſofort ſank. Die Man
wurde gerettet.
Kattowitz, 12. Aug. Rieſige Waldbrände wüten ſe.
mittag im Landkreis Kattowitz. Das Feuer entſtand im Forſt Wil
tal und griff mit großer Schnelligkeit auf die Nachbarwaldunge:
Binnen kurzer Zeit ſtanden etwa 4000 Morgen Wald in Flammnk
Feuerwehren der ganzen Umgegend wurden aufgeboten, um da
zu löſchen. Der Brand wütet fort. — Bei Nodau wütet ein /
Waldbvand, der bereits 2000 Morgen erfaßt hat. Zu den Löh
arbeiten wurden auch Beſatzungstruppen befohlen.
Hindenburg, 12. Aug. Der „Oberſchleſiſche Wanderer” melde!:
heute morgen wütet ein Unterholzbrand an verſchiedens,
len des Guidowaldes bei Hindenburg. Trotz Aufbietung aller
wehren der Umgebung konnte der Brand bis abends noch nicht
dämmt werden.
Lohn= und Gehaltskämpfe.
Berlin, 12 Aug. (Wolff.) In den Verhandlunge
Spitzenovganiſationen des Deutſchen Beamtenbundes, d
gemeinen Gewerkſchaftsbundes, des Deutſchen Gewerkſchaftsbun.*
des Gewerkſchaftsringes, die heute ſtattgefunden haben, verta.
Deutſche Beamtenbund als Forderung für die notwendig geworkn
chleſt
höhung des Einkommens der Beamten, daß allen Beamten, auch *
ren, in allen Beſoldungsgruppem und Ortsklaſſen ein gleicher A
zu dem bisherigen Bezuge gewährt wird, der für die Alt= und
ſionäre penſionsberechtigt ſein ſoll. Fernre ſollen alle StaffelurpAMncht
Teuerungszuſchlages nach Ortsklaſſen beſeitigt werden. Eine
Auz=
ergab, daß die übrigen Organiſationen ſich nicht dazu verſtehen
den Vorſchlägen des Deutſchem Beamtenbundes bezüglich der Kul fuüngsme
auf dieſer Grundlage zu erhebenden Forderungen zuzuſtimmen. Aift nachgeben
* Berlin, 13. Aug. Auf Verlangen des Allgemeinen Muund wird
ſchen Gewerkſchaftsbundes mach Lohnerhöhungen inF iA brat nicht
Brotpreisheraufſetzung erwidert jetzt, dem Berl. Tagebl. zufo /h
verſuch=
große Ausſchuß der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbän=Gf, Hond
Die deutſche Volkswirtſchaft wird in Zukunft höhere Aufwendua
Entlohnung nur dann machen können, wenn gleichzeiti,
Steigerung der Arbeitsleiſtung erfolgt und zu
Bvecke auch die Tarif= und Lohnpolitik von allen produktionsher
Beſtimmungen freigemacht wird.
In einer Verſammlung der Berliner Funktinoäre des Holz=4
verbandes ergab die Abſtimmung eine überwältigende Mehrheit
Streik. Der Streik in der Berliner Holzinduſtrie iſt darauf
Auguſterklärt worden.
Berlin 13. Aug. (Prib.=Tel.) Der Vorſtand der Zentuauk
gemeinſchaft des deutſchen Transport= und
Verkeb=
werbes beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Fr//
Brotpreiserhöhung inbezug auf die Gewährung eines
ausgleichs. Der Vorſtand der Zentralarbeitsgemeinſchaft des
ſchen Transport= und Verkehrsgewerbes erkennt allgemein an, 1
vennenswerte Erhöhung der Lebenshaltungstoſten, wie ſie dM
Brotpreiserhöhung eintritt, eine entſprechende Regelung der Lölnl
wendig erſcheinen laſſen kann. Er hält es für ſachlich unmögeld
angeſchloſſenem Arbeitsgemeinſchaften eine gleichmäßige Regel/!
empfehlen, weil die Verhältniſſe in den einzelnen Gewerben undd
verſchiedenen Plätzen durchaus verſchieden ſind. Der Vorſtand ei
jedoch den angeſchloſſenen Organiſationen, ſchleunigſt in eine U0
fung der in Betracht kommenden Lohntarife durch gemeinſchaftli)
handlungen einzutreten.
* Mannheim. 13. Aug. Zur Lohnbawegung in der
heimer Metallinduſtrie erfahren wir, daß die Verhandlu
einer Verſtändigung und zu einem Abſchluß eines neuen
Tarifv=
geführt haben.
Tagung des Oberſten Rates.
Paris, 13. Aug. (Wolff.) In der heute vormitta 4
gehabten Sitzung des Oberſten Rates wurde in erſte
Oberſten Rates an die deutſche Botſchaft in Paris und 4
polniſchen Geſandten übermittelt werden ſoll, um ſie bi
Entſcheidung des Oberſten Rates in Kenntnis zu ſetzen m.
zu verlangen, daß die beiden Regierungen die notwendige
recht zu erhalten. In der Mitteilung ſoll auch di
merkſamkeit der beiden Regierungen auf die Verantwo!
hingelenkt werden, die beide Regierungen trifft, falls W.=
und Truppen über die Grenze geſchafft werder.
zweiter Stelle beſchäftigte ſich der Oberſte Rat mit der
prüfen und nach gründlichem juriſtiſchen Studium dem O‟
Rat Vorſchläge machen über die Berichtigung der deutſchen
ſprechungen, ſei es, daß Urteile kaſſiert werden oder daß T
ſind. Der Oberſte Rat beſchäftigte ſich ſodann mit der
der Kontrollkommiſſionen in Deutſchland.
hatte Marſchall Foch eine Entſchließung vorgelegt, die be.
interalliierten Militärkomitee in Verſailles einſchließlich”
nommen worden war und die Aufrechterhaltung der KaI
dieſen Gegenſtand geführt. Die alliierten Vertreter war”.
mütig der Anſicht, daß eine Ueberwachung der
ſie vorſchreibe, fortgeſetzt werden ſoll. Die Frage ſei nur,
Kontrollkommiſſionen in ihrer jetzigen Form ſtändig en
bleiben ſollen. Briand erklärte, daß Frankreich ſich
Herabſetzung dieſer Organismen, die zum Teil ſchon deiſ
führt ſei, nicht widerſetzen werde. Der italieniſche Miniſte
dent Bonomi iſt Anhänger einer zeitlichen Beſchränkun
ſer Kommiſſionen. Lord Curzon verlangte, daß ſie
nich=
in Deutſchland ihren Sitz haben ſollten. Es ſcheint, i9
Havas, daß die anderen Delegierten darüber einig ſind, de-
Kommiſſionen, wenn nicht in Berlin, ſo wenigſtens doch
Heute nachmittag wird Marſchall Foch eine neue Fdrme.
legen, die er im Einverſtändnis mit der interalliierten ?"
kommiſſion in Verſailles finden ſoll. Der Oberſte Rat. !
Rummer 223.
uhr wieder zuſammen, um die Frage der Sanktionen zu
zutieren. Dies wird die letzte Sitzung des Oberſten Rates ſein.
DDer Oberſte Rat beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen
Vor=
micht interalliert ſein ſoll, einzuſetzen, um die erforderlichen
Sereitungen zu treffen. Der Oberſte Rat ſoll in dieſem Aus= ems zu beraten.
us durch drei Mitglieder vertreten ſein. Des ferneren wurde
rung über die ſtrategiſche Lage der Meerengen und über
ſierr Verteidigung, die ſichergeſtellt ſei. Außerdem beſprach der
ueſte Rat die Finanzlage Oeſterreichs. Die für
fsrreich vorgeſehene Hilfe iſt abhäugig davon, daß Amerika
trhafter Harvey erklärte, eine Bill ſei dem amerikaniſchen
Fiegierung der Vereinigten Staaten möchte dieſe Bill raſche= keitsantrag: Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Ma=
Hiü botieren.
urrung ſeiner Rechte zugezogen werde, fehlt eine Beſtätigung.
ti Mancheſter Guardian glaubt, daß der Völkerbundrat dies= Roehn aus Leipzia, ſind tot.
vielleicht in London zuſammeutreten werde, um den
errierminiſtern ihre Teilnahme zu erleichtern,
fhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen. —
Beibehaltung der militäriſchen Sanktionen.
Paris, 13. Aug. (Wolff.) Der Oberſte Nat hat in
tür heutigen Nachmittagsſitzung beſchloſſen, die wirtſchaft= Germania:
iaen Sanktionen unter der Reſerve aufzuheben, daß
urſchland am 1. Auguſt ſeine Verpflichtungen erfüllt, d. h.
e Milliarde Goldmark bezahlt gemäß dem Ultimatum von
tpon.
Rach einer eindrucksvollen Rede Briands wurde beſchloſſen,
Aaeablicklich (foll wohl heißen „vorläufig”. D. Red.) die mili=
FrEſchen Sanktionen beizubehalten.
Oberſchleſien.
Bern, 13. Aug. (Wloff.) Von unſerem
Privatbericht=
hater: Die Basler Nachrichten ſoreiben: Warum ſoll
Kuſſchland ſeine wirtſchaftliche Verſtümmelung
ſüchtloskaufen dürfen dadurch, daß es an die Polen die
ſe ſchon beſitzen? In der Zwiſchenzeit könnte Deutſchland
anch zu Kohlenlieſerungen in naturg angehalten werden, endete, recht ſpannend werden wird.
Ferifalls käme Polen auf dieſe Weiſe raſcher zu Kohlen, als
biah die Zuweiſung eines abgehackten Stückes von
Preußiſch=
ſeiſchleſien, welches zudem noch laut Artikel 90 des Verſailler
boſlichtet wäre. Dieſes Arrangement würde zu einem
wirt=
ia micht zu ewvigem Haß führen, wie eine etwaige Teilung
ſcht nachgeben kann. Darüber kam der Oberſte Nat nicht hin=
Aund wird auch der in der Verlegenheit augerufene Völker=
Gin verſuchen wird, die Schwierigkeit mit dem Schwert in
Mer Hand zu beſeitigen.
Das Berliner Tageblatt meldet: Am Freitag abend gegen
hr wurde das Schlafhaus der Hohenzollerngrube
u Polen überfallen, die mit Gewehren. Handgranaten
Gummiknüppeln bewaffnet waren. Die Inſaſſen des Schlaf=
Aies wurden ſchwer mißhandelt und mußten flüchten. Als
e Abteilung Engländer heranahte, waren die Banditen
ver=
tiounden. In Tarnowitz rückten am Freitag 80 Mann
n ſche Apobeamte ein, die als Grenzſchutz beſtimmt waren.
von ihnen verſuchter Umzug durch die Stadt wurde von den
igländern verhindert. Dieſe nahmen einen Teil der Polen feſt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Mainz, 12. Aug. (Wolff.) In Wiesbaden hat die
Rsgruppe der Deutſchnationalen Partei eine Verſammlung
politiſcher Tagesordnung abgehalten, ohne dieſe
Verſamm=
ſtg vorher den Delegierten der interallierten
Rheinlandkom=
ſion anzumelden, wie dies Vorſchrift iſt. In der
Verſamm=
uig machte der Referent Bemerkungen, welche die
Beſatzungs=
hörde als Beleidigungen gegenüber Frankreich auffaßte. Der
Uſrtzende und der Geſchäftsführer der Verſammlung wurden
das Kriegsgericht geſtellt. Der Vorſitzende, der in der
Ver=
nilung nicht erſchienen war, wurde in Abweſenheit zu einem
hre Gefängnis und 12000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Der
ſchäftsführer, der erſchienen war, wurde zu 2000 Mark
Geld=
ſt verurteilt,
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 14. Anguft 1921.
R
Berlin, 13. Aug. (Wolff.) Wir vernehmen, daß die nieder= ein naturreiner, aus beſten Vegetabilien hergeſtellter Extrakt von
zugsſitzung auch mit der Frage der Ernährung Ruß= ländiſche und die deutſche Regierung eine
Kommiſ=
ds und beſchloß, einen internationalen Ausſchuß, ſion eingeſetzt haben, welche demnächſt in Berlin zuſammentreten
wird, um die Regelung der Grenzfrage an der
Unter=
c. Berlin, 13. Aug. Wie die Blätter melden, trat
Frage des Orients beſprochen. Marſchall Fech gab Auf= heute nachmittag die Reichsregierung zu einer
Ka=
binettsſitzung zuſammen, in der ſie ſich neben der Be= Wer an Hühneraugen leidet, zu ſchneiden. Völlig
ge=
handlung anderer Fragen vor allem mit der durch den
vor=
läufigen Ausgang der Pariſer Verhandlungen geſchaffenen Lage und Apotheken erhältiche Hühneraugen=Lebewohl, während
Horn=
in der oberſchleſiſchen Frage befaſſen wird. Ueber den Gang haut auf der Sohle durch Lebewohl=Ballen=Scheiben
verblüf=
ifeine Hypothek auf Oeſterreich verzichtet. Der amerikaniſche und die Ergebniſſe der Pariſer Verhandlungen wurde die
deut=
jrament zugegangen, um dieſe Hypothek zu ſtreichen. Der ſche Regierung bisher amtlich noch nicht in Kenntnis geſetzt.
Die drei ſozialiſtiſchen Fraktionen unterbreiteten
eſte Nat ſprach infolgebeſſen den einmütigen Wunſch aus, der Berliner Stadtverordnetenverſammlung folgenden
Dringlich=
giſtrat, mit größter Beſchleunigung dem offiziellen
Hilfs=
irwberufung des Pölkerbundrats zum 20. Auguſt? komitee für Rußland 100 000 Mark zu bewilligen.
München, 13. Aug. (Wolff.) Durch den geſtrigen ſchwe=
Der japaniſche Vorſitzende wird nach einer Timesmeldung ren Gewitterſturm wurde ein Poſtflugzeug der
Völkerbundrat auf den 20. Auguſt einbe= Rumplerwerke in Augsburg, das von Leipzig über München
ſen. Für die Behauptung, daß Deutſchland zur Wahr= nach Augsburg fliegen wollte, um 4 Uhr nachmittags in der Nähe
von Freiſig abgeſtürzt und zerſchmettert. Der Pilot
Emmerich aus Saarbrücken und die Paſſagiere, ein Ehepaar
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein Germania 1913. Darmſtadt E. V.
Nach einer ſiebenwöchentlichen Spielpauſe nimmt heute auch Germania
ihre Spieltätigkeit wieder auf. Als erſter Gegner im neuen Spieljahr
iſt der in hieſigen Sportkreiſen beſtbekannte F. C. Olympia=Arheilgen
verpflichtet. Beide Gegner treffen ſich erſtmalig und man iſt auf den
Ausgang geſpannt. Die Mannſchaftsaufſtellung iſt folgende:
Schneider
Schmidt K. Waldhaus, A.
Mager. Weicker, K. Weicker, H.
Hofmann. Müller „Schmidt, L. Schroth Mennet.
Olympia:
Schön Traſer Büttner Völger Völger
Lücker. Reitz Heib
Benz Groth
Trinkaus.
* Sportverein Darmſtadt 1898 E. V. Nachdem die
ſpielfreie Zeit vorüber iſt, tritt der Fußballſport wieder voll in ſeine
Nechte ein. Sportyereins verſchiedene Mannſchaften konnten ſich recht. Heil. Meſſe mit Predigt. — Um 8 Uhr: Singmeſſe mit Predigt. —
ſtarke Gegner verpflichten. Für heute Sonntag ſind folgende Spiele
an=
geſetzt: Liga=Erſatz gegen Sp=Abt. Union der Turngemeinde Beſſungen — Nachm. 3 Uhr: Muttergottesandacht.
auf der Rennbahn, 2a gegen Sportklub 06 in Zwingenberg, 2b gegen
1. Olympia in Biebesheim, 3.a gegen 2. Olympia in Biebesheim und Heil Meſſe. — Um 6 Uhr: Roſenkranzandacht.
ein Uebungsſpiel zwiſchen der 3.b und 2,c am Böllenfalltor morgens.
Am kommenden Mittwoch, den 17. d. M., gelangt das Rückſpiel
zwi=
ſiti gen Gelder für die Ausbeutung der Kohlenfelder liefert, ſchen der 1. Mannſchaft der Turngemeinde Darmſtadt 1846 und der 8 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte.
Ensgraber=Mannſchaft auf dem neuen Sportplatz am Böllenfalltor zum
Austrag, welches vorausſichtlich nach dem wechſelvollen Vorſpiel, das 3:3 Um 17 Uhr: Frühmeſſe. — Um 8 Uhr: Heil. Meſſe mit Predigt. —
* Radſport. Das Bundesfeſt des Bundes Deutſcher
Radfahrer hat mit der Austragung der Meiſterſchaften von Deutſch= legenheit zur heil, Beichte.
land am 11. Auguſt ſein Ende erreicht. Die bekannte 1.
Jungmann=
trages für 15 Jahre zu Kohlenlieferungen an Deutſchland ſchaft des Veloeibed=Klubs Darmſtadt war, wie zu erwarten war, in
dem Jugerdreigen ſiegreich; ſie erzielte mit großem Vorſprung den , uhr: Heil, Meſſe, — um 9 Uhr: Amt mit Predigt. — Um 11 Uhr:
Mflichen Zuſammenarbeiten zwiſchen Deutſchland und Polen erſten Platz und erhielt einen wertvollen Ehrenpreis vom Verbande Kindergottesdienſt. — Nachm. 143 Uhr: Muttergottesandacht,
Deutſcher Fahrrad=Induſtrieller geſtiftet. Das Ergebnis des
Wett=
bewerbes war, daß die Jungmannſchaft des Velociped=Klubs als zurzeit
Leſchleſiens. Aber in einer ſolchen deutſch=polniſchen Vel= weitaus beſte Jungmannſchaft von Deutſchland bezeichnet wurde. Da=
Mnangsmöglichkeit liegt der politiſche Grund, weshalb Briand, mit iſt nunmehr endgültig unſere einheimiſche Jungmannſchaft an die
erſte Stelle gerückt. Die Jungmannſchaft wurde infolgedeſſen vom
Schweizer Radfahrerbund zu einer Konkurrenz mit der Schweiz, die im
Kdrat nicht hinwegkommen. Es iſt zu befürchten, daß Kor= Spätherbſt ſtattfinden ſoll, eingeladen zu einem Länderkampf Schweiz=
Deutſchland. Wir freuen uns, in Darmſtadt eine derart ausgezeichnete
Mannſchaſt beſitzen zu können, und ſprechen die Exwartung aus, daß es
der Mannſchaft gelingen möchte, weitere erſte Siege zu erringen.
Schluß des redaktionellen Teils.
Seite 5.
„Vermalton=Nährertrakt”
höchſtem Nährwert für Geſunde und Kranke in jedem Lebensalter
Malz= und Nähre=trakt=Werke Antiengeſellſchaft
Braunſchweig.
Erhältlich in allen Apotheken, Drogerien und einſchlägigen Geſchäften.
Aleiniger Großvertrieb für die Provinz Starkenburg
II.7349)
Hans und Ludwig Oswald, Darmſtadt.
hüte ſich mit dem Meſſer
fahrlos, dabei erſtaunlich ſchnell wikend iſt das in allen Drogerien
fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 u, 3 Mk. Drogerien: Ceutral=Drog,
Logel, Eliſabethenſtr. 30, EngeleTrogerie, Karlſtr. 28, Gg. Liebig &So=
Nchf., Luiſenſtr. 4, Frdr, Schäfer, Ludwigsplatz 7, Chr. Schwinn
Rheinſtr. 8, Gebr. Vierheller, Schuſtergaſſe 14.
(II.5925
Hand-
MMoroote hohlschiift
der
feinste SddshdSfär U
E Oual. B rasier) auch den stärksten Bartwuchs wohltuend
Mk. 69. K1. santt und sauber und bleibt
(9229a
Vollstand. 6½ jahrelang ohne Schleifen haarscharf!
— Verletzen unmöglich! —
mit Seile, K4 Bestätigt in tausenden von Anerkennungsschreiben,
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Arowanrlle bevsnsist WErhäſtlichi. S
WMigräne, Zahnschmer 2, Rheums. mnt
Apoiheken.
Mk. 40.
Ras.-Zeug
Pinselete.
Kirchliche Nachrichten.
Gemeinde glänbig getaufter Ehriſten (Baptiſten); Mauerſtr. 17:
Sonntag; den 14, Aug,, vormittags 9½, Uhr: Bibelſtunde. — 1im
11 uhr: Sonntagsſchule. — Nachm. 4 Uhr: Predigt und Bibeltag
der Sonntagsſchule, — Mittwoch, den 17, Auguſt, abends 8½ Uhr:
Gebetsſtunde.
Katholiſche Gemeinden.
Montag, den 15. Auguſt 1921.
Feſt Mariä Himmelfahrt.
St. Ludwigslirche: Montag, vorm. von 5½ Uhr an: Gelegenheit
zur heil, Beichte. — um 6 Uhr: Erſte heil, Meſſe. — Um 7 Uhr:
Um 9½ Uhr: Hochamt mit Predigt. — Um 11 Uhr: Letzte hl. Meſſe.
Kapelle der Barmherzigen Schweſtern: Montag, vorm. 6½ Uhr:
Kapelke in der Waldſtraße: Montag, vorm. 7 Uhr: Heil. Meſſe
St. Eliſabethenkirche: Sonntag, nachm. 125 Uhr und abends
Montag, vorm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur heil, Beichte. —
um ½10 Uhr: Hochamt mit Predigt. — Nachm. 2 Uhr: Andacht und
Segen.
St. Martinskapelle zu Beſſungen: Sonntag, nachm 4 Uhr: Ge=
Kollekte für Neuſtadt.
Montag, vorm, 6 Uhr: Gelegenheit zur heil. Beichte. — Um
Wetterausſichten für Samstag.
Wolkig, meiſt trocken, kühl, Weſtwind.
Mieete
Drpheum. Anfang 734 Uhr: „Der IBpenroſen=Kabalier”
Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten: Beſichtigung des
Landestheaters (Treffpunkt um 9½ Uhr am linken Eingang des
Lan=
desthegters).
Sommevfeſte uſv.: Heſſ. Fechtverein Waiſenſchutz um 4 Uhr im
Saalbau. — Geſellſchaft „Neichsadler” um 4 Uhr im Nummelbräu.
Sportverein „Germania” um 5 Uhr im Reſtaurant zur Windmühle.
Werbeabend des Jugendbundes für E.C. um 8 Uhr im Saale des
Chriſtlichen Hoſpiz.
Verſammlung des Vereins ehem. Heſſ. Leibdragoner um 9½ Uhr
im Fürſtenſaal.
Promenadekonzert um 11 Uhr im Platanenhain.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Verſteigerungskalender.
Montag, 15. Auguſt.
Mobiliar=Verſteigerung um 2½ Uhr zu Eberſtadt,
Ring=
ſtraße 25.
Die glückliche Geburt eines gesunden
JUNGEN zeigen an
Bankvorsteher Alfred Simokat
tnd Frau Elly, geb. Schmid
Darmstadt, den 13. August 1921
Heidelbergessts. 81 o=
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Elisabeth Mees
Heinrich Haas
VERLOBTE
Roßdorf
Uaf8 8
Mariechen Dietrich
Wilhelm Schneider
VERLOBTE
Groß-Zimmern, August 1921.
Dankſagung.
Da uns fortwährend Beweiſe
herz=
licher Liebe und Teilnahme an dem
herben Leid um unſere liebe, brave
entſchlafene
Elſe
zugehen, ſehen wir uns veranlaßt, an
dieſer Stelle Allen unſeren innigſten
Dank auszuſprechen, insbeſondere der
Evang. Gemeinſchaft und dem älteren
Fahrperſonal der Straßenbahn.
Familie L. Bock
Teichhausſtraße 34.
*31618)
Dankſagung.
Für die herzliche Anteilnahme an dem
ſo ſchweren und unerwarteten Verluſt meiner
herzensguten Frau unſerer treubeſorgten
Mutter, für die tröſtenden Grabesworte des
Herrn Pfarrer Schmidt, für die vielen Kranz=
und Blumenſpenden und allen denen, die ihr
das letzte Geleit gaben, ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten tiefgefühlten Dank.
Roßdorf, den 12. Aug. 1921. (*31499
Hermann Becher u. Kinder.
Verantwortlich. ſchen Veil und für Feuilleton: 1. V.
Mar Streeſei ſür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (außer Sport, Handel und
Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches.
Kurt Mitſching: für den Auzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäftsleben: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C. Wittich ſche
Hofbnchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den rebaktionellen Teil
be=
ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Medaktion des Tagblatts” zu richten. Gtwgige
Honorarforderungen ſind beizuſügen; nachträgliche wei den nicht berückſichtigt.
Unver=
langte Manuſtrinte werben nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 10 Seiten
und 1tuterhaltungsblatt.
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Hierdurch die ſchmerzliche Mitteilung,
daß heute unſere innigſtgeliebte, treue
Mutter Großmutter, Urgroßmutter,
Schwä=
gerin, Schwiegermutter und Tante.
Frau
74
Pfarrer Augaſte Seuf
geb. Kißner
Witwe des Pfarrers Otto Seu
im 81. Lebensjahr ſanſt in dem Herrn
ent=
ſchlafen iſt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
i. d. Namen
Marie Hell, Lehrerin.
Darmſtadt, den 12. Auguſt 1921.
Die Beerdigung findet Montag vormittag 6
um 9), Uhr auf dem alten Friedhof Nieder=
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Von der Reise zurück.
Dr. Nieswandt.
[ ← ][ ][ → ]Mergamamgsdintt ſiin Pamſtädtet Tagl
umnmer 32
Darmſtadt, 14. Auguſt
Jahrgang 1921
Kannnndee
Uns einzelnen bleibt nur übrig, einem jeden nach ſeinen
usnten, ſeiner Neigung und ſeiner Stellung, die Bildung
Volkes zu mehren, zu ſtärken und durch dasſelbe zu
zu reiten nach allen Seiten und wie nach unten, ſo auch,
1 vorzugsweiſe, nach oben, damit es nicht zurüchbleibe
ner den anderen Völkern, ſondern wenigſtens hierin vor.
frehe, damit der Geiſt nicht verkümmere, ſondern friſch und
ier bleibe, damit es nicht verzage, nicht kleinmütig werde,
urern fähig bleibe zu jeglicher großer Tat, wenn der Tag
Ruhms anbricht.
Johann Polfgang Goethe
ue aannannnanne
nannsnnnagsennaranaagen-
beerne Empfangsmethoden in der
draht=
loſen Telegraphie.
Daß man die elektriſchen Wellen, die eine drahtloſe Sta=
MiFeits des Ozeans ausſendet, bei uns in Deutſchland noch
teſien kann, wird von den Laien häuſig als das
Wunder=
ar der drahtloſen Telegraphie angefehen und es wird
da=
ir Schluß gezogen, daf. die Empfanger der drahtloſen
Te=
ſtig e von viel größerer Empfindlichkeit ſein müßten, als
ir=
ltelche anderen phyſikaliſchen Apparate. Man unterſchätzt
Hefer Auffaſſung die Wirkung einer kräftigen Sendeſtation
Werſchätzt die Empfindlichkeit des Empfängers. Der Strom,
nordamerikaniſche Großſtation in einer z. B. 100 Meter
Empfangsantenne in Deutſchland erzeugt, iſt ganz
unge=
non der Größe einiger Hunderttauſendtel Ampere. Würde
Strom ein Gleichſtrom ſein, ſo wurde ein Strommeſſer
us mäßiger Empfindlichkeit genügen, um ihn nachzuweifen.
re er ein Wechſelſtrom von hörbaxer Frequenz, ſo könnte
Aiedem Telephon abgehört werden.
Schlpierigkeit bei der drahtloſen Telegraphie beſteht aber
ſeiſdaß der Strom, den man in eine Empfangsantenne bringt,
AFrequenter Wechſelſtrom iſt, d. h. ein Strom, der ſeine
Aaup 30 000—500 000 Mak in der Sekunde wechſelt. Schwache
f röme dieſer Art können weder durch gewöhnliche Strom
ſroch dunch Telephone direkt nachgewieſen werden. Mag
woieſein Falle gezwungen, den hochfrequenten Empfangs=
Mit einen Gleichſtrom oder niederfrequenten Wechſelſtrom
urnen, d. h. einen ſog, Detektor zu verwenden, der dieſe
ü erfüllt.
s vor wenigen Jahren waren auf Anregung von Prof. J.
ſie ellgemein die Kriſtalkbetektoren im Gebrauch,
einfache Anordnunger, die aus einem Stückchen eines
tn Minerals, z. B. Bleiglanz Eiſenpyrit, oder Carborund
nem dagegen angedrückten Metallſtiftchen beſtanden. Sie
utem gegenüber dem, was man früher an Detektoren hatte,
Heblichen Fortſchritt, aber ihr Wirkungsgrad war gering
ri Zuverläſſigkeit nicht einwurfsfrei.
kure iſt der Kriſtalldetektor aus den kommerziellen
draht=
tzjationen verſchwunden und an ſeine Stelle das ſogen.
onen=Relais getreten, eine luftleer gepumpte
Glas=
enct drei metalliſchen Zuführungen, von denen eine wie der
öen einer Glühlampe durch einen elektriſchen Strom
ge=
ord. Trotz dieſer Einfachheit iſt es der wichtigſte Be=
1 jeder drahtloſen Empfangsſtation geworden. Es ſtellt
in einen Detektor dar, der an Empfindlichkeit und
Zuver=
ſchit den Kriſtall=Detektoren weit überlegen iſt, es läßt ſich
Füuch in ganz anderen Funktionen verwenden, von denen ſein
tei de Foreſt ſich nie hatte träumen kaſſen.
rar der Erfindung von p. Lieben und Reiß gibt ein ſolcher
men Relais einen ausgezeichneten Verſtärker ab. Man
mit imſtande, die Wirkung der in der Empfangsantenne er=
M Ströme außerordentlich zu verſtärken. Während ohne
MBeerſtärker an heißen Sommertagen der Telegraphiſt
Mael überhaupt nichts hören konnte, iſt er mit dem
Ver=
bif der Lage, die Telegramme bequem aufzunehmen. Die
nrsſtation kann weiter arbeiten und iſt nicht gezwungen,
bwehmer auf die Telegramme warten zu laſſen, bis
gün=
ämpfangsverhältniſſe eingetreten ſind.
ſie Tatſache, daß man mit einem ſolchen Elektronen=Relais
MiEung im Empfänger beinahe beliebig verſtärken kanu,
oft geäußerte Frage nahe: „warum verwendet man
über=
noch dieſe mächtigen Sendeſtationen mit ihren 100—200
Rhohen Türmen, ihren rieſigen Antennen und ihren mächti=
Aarchinen. Es würde doch viel einfacher ſein,
verhältnis=
teine Sendeſtationen zu bauen und ihre Wirkung im
Awer durch Elektronen=Relals zu verſtärken.” Leider ma=
U4 atmofphäriſchen Störungen, der ſchlimmſte Feind der
itten Telegraphie, einen Strich durch die Rechnung. Sie
1 durch das Elektronen=Relais ebenfalls verſtärkt und wür=
E44 ſolche Stärke annehmen, daß kein drahtloſer Telegraphiſt
iſtz; wäre, durch ſie hindurch die Zeichen ſchwacher Sende=
Mrt abzuhören.
doch hat gerade das Elektronen=Relais ſich auch im
9e mit den atmoſphäriſchen Störungen als äußerſt wirk=
Mittel erwieſen. Einmal hat es Empfangsmethoden in
Mt. Weiſe ermöglicht (z. B. Schwebungsempfang), die den
Empfang bei atmoſphäriſchen Störungen erleichtern. Außerdem
aber geſtattet ſie die Verwendung von Empfangsautennen, ſog.
Rahmenantennen, die gus einem mit Draht bewickelten
Nahmen ganz mäßiger Größe beſtehen. Dieſe Anteynen, die ſelbſt
im Iynern von Gebäuden unterzubringen ſind, ſind zwar viel
weniger wirkſam als die hohen vertikalen Antennen, aber ſie
reichen aus, wenn man Elektronen=Relais=Verſtärker benützt,
Und ſie beſitzen eine außerordentlich wichtige Eigenſchaft; ſie
wer=
den nur von ſolchen atmoſphäriſchen Störungen, die aus ganz
beſtimmten Nichtungen kommen, mit voller Stärke beeinflußt,
während Störungen, die in gnderen Nichtungen ihren Urſprung
haben, nur geringe Wirkung ausüben. Dieſe Antennen ſind
des=
halb im ganzen viel weniger empfindlich gegen gtmoſphäriſche
Störungen als eine vertikale Antenne.
Dem Elektronen=Nelgis iſt es in erſter Linie zu danken, wenn
die Betriebsſicherheit des drahtloſen Empfanges ſo geſteigert
würde, daß man heute ſeine Ueßerfee=Telegramme ruhig durch
drahtlofe Telegnaphie befördern laſſen wird, um ſo mehr, wenn
man weiß, daß ſich fämtliche Kabeln in den Händen unſerer
Feinde beſinden.
r½ Wiſſenſchaft und Technih IE
EEEEEEIru
C. K. Sonnenoberfläche und Witterungswechfel. In den
letzten Jahren hat ſich die Forſthung eingehengey mit dem
inter=
eſſanten Problem befhäftigt, inwietveit Klima= und
Witterungs=
veränderungen mit Vorgänigen auf der Sonne im
Zuſammen=
hang ſtehen. Man ſtellte regelmäßige gengue Meſfungen der
Strahlungsgröße an der Grenze der Atmoſphäre, der ſogen.
Solarkonſtante, an und ſuchte durch kritiſche Prüfung der
Witte=
rung meteorologiſche Erſcheinungen durch Vergleich mit den
Sonnenvorgängen zu erklären. Einige neuere Arbeiten über
dieſe intereſſanten Beziehungen werden in den „
Naturwviſſen=
ſchaſten” beſprochen. Auf rein rechneriſchem Wege hat Brockz
den Einfluß der Sonnenflecke auf den Klimawechſel unterſucht.
Auf Grund eines ſeit 1870 vorhandenen Beobachtungsmaterials
kommt er zu dem Schluß, daß unter der Vorausſetzung. Abnahme
der Sonnenfleckenzahl fei mit Abnahme, der Sonnenſtrahlung
verbunden, die Intenſität der Sonnenſtrahlung ſeit 1870
abge=
nonimen hat. Doch ſind nur einige Teike der Erde, hauptſächlich
die Trotzen, Zeytyakaſien und die Polargebiete direkt von der
Sonnenſtrahlung abhängig. Zwei ſkandinabiſche Forſcher, der
bekannge Fridlof Nanſen und Helland Hazuſon, gingen bei ihren
Arbeiten von den Schwankungen der Waſſertemperatur des
Nord=
atkantiſchen Ozeans aus. Es iſt ſchon lange bekannt, daß der
Wärmegehalt dieſer Waſſermafſen von hoher Bedeutung für das
Klima iſt. Die beiden norwegiſchen Forſcher haben nun wichtige
Gründe dafür beigebracht, daß die Schwankungen der
Waſſer=
tempergtur zu den Schwankungen der Sonnenaktivität in enger
Beziehung ſtehen. Dieſer Zuſammenhang iſt allerdings nicht
unmittelbar, ſondern die Strahlungsſchwankungen machen ſich
zuerſt in den oberen Luftſchichten bemerkbar, äußern ſich dann in
Luſtdruckſchwankungen und die daraus entſtehenden großen
gtmoſphäriſchen Zirkulgtionen rufen erſt ſich weithin erſtreckende
Temperaturperioden von verſchiedener Länge hervor. Man hat
ſolche Temperaturveränderungen mit einer Dauer von acht
Monaten bis zu zwei Jahren beobachtet. Auf ganz andere Art
ſuchte der argentiniſche Meteorologe Clatzton dem Problem
nahezukommen. Er ſtützte ſich auf die direkten Meſſungen der
Schwankungen der Solarkonſtante, die bis zu 6 Prozent
be=
tnagen. Er dehnte ſeine Studien auf 30 möglichſt gleichmäßig
über die ganze Erde verteilten Stationen aus und ſtellte ſo
perio=
diſche Wechſel in der Witterung feſt, die von dem Maxinum
oder Minimum der Solarkonſtante abhängig ſind. Seine
Ergeb=
niſſe ſtimmen in vielen Punkten mit denen der beiden
ſkandinavi=
ſchen Gelehrten überein, und in Argentinien hat man ſogar die
Claytonſchen Regeln für den praktiſchen Wetterdienſt verwertet,
nk. Die Geſinnung von Eiweiß auf biochemiſchem Wege.
Ein neues Verfahren zur Gewinnung von Giveiß auf
biochemi=
ſchem Wege wurde nach einem Bericht des Baheriſchen
Indu=
ſtrie= und Gewverbeblattes” Prof. Dr. F. Ehrlich und dem
„Konfortjum für elektrochenuiſche Induſtrie” in Nürnberg
pa=
tentiert. Das Verfahren beruht darauf, daß es Ehrlich
gelun=
gem iſt, in Löſungen von Azetalldehyd oder leicht erhältlichen
Um=
wandlungsprodukten des Azetaldehyds unter Zuſatz von
Aut=
moniaklöſung gewiſſe Heferaſſen zur Entwickung zu bringen, die
hierbei als natürliche Eiweißträger auftreten. Die Hefe wird
alſo nicht wie ſonſt durch Zucker ernährt, ſondern mit ſynthetiſch
keicht aus Kalziumkarbid gewinnbarem Azetaldehyd. Das
Ver=
fahren beſteht ſomit in einer geſchickten Kombinierung von
natür=
licher und künſtlicher Syntheſe des Eiweißes. Freilich iſt die
lebendige Zelle erforderlich, fodaß alſo nicht der Chemiker allein,
ſondern die Zelle als deſſen dienſtharer Beiſt die Syntheſe
aus=
führt. Trotzdem darf mon aben hier von einer Eiwelß=Syntheſe
reden, inſofern man der Eiweißfabrik, abgeſehen von der
Ur=
hefezelle, tatſächlich nur die ſynthetiſch darſtellbaren Nohſtoffe
zuführt, die dann nach einem Geheimverfahren der Natur auf
Gitweiß veuarbeitet werden. Es kommt in dieſe Fabrik uichts
hinein, was nicht aus lebloſen Stoffen ſynthetiſch hergeſtellt
wäre, und theoretiſch kann dieſe Fabrik — das iſt von
außen=
ordentlicher Wichtigkeit — unabhängig von den
Naturbedingun=
gen vom Boden, vom Wetter, unbegrenzte Mengen Eſtweiß
kiefern.
D
I
Ir
Der Naturfreund
Eansnrmsrnt
Famnrn.2!
sassssevesvensnsert
nlr. Eine Paradiesvogelbalz auf Neu=Guinea beſchreibt
Marchmeyer im Deutſchen Jäger. Zur Frühlingszeit
ver=
ſchwinden wie mit elnem Schlage alle Paradiesvögel aus den
Küſtengegenden der Inſel. Tief im Innern, im Schutze des
Ur=
waldes halten ſie auf nicht eben hohen Bäumen ihre Balz, deren
einer Marchmeher Zeuge ward, 50—60 der gelben
Paradies=
vögel in voller Farbenpracht mit ausgewachſenem gelben
Feder=
ſchmuck bewegten ſich auf einem kleinen kuppelförmigen
Bäum=
chen. Von Aſt zu Aſt ſpringend, ſtellten ſie ihren gelben
Feder=
ſchmuck ngch vorn ſpreizend, ſodaß ſich der ganze Vogel in einer
gelben großen Kugel zu befinden ſchien. Dieſe 60 oder mehr
gol=
denen Federkugeln, beſchienen von dem gelben Abendſtrahl der
Sonne, tanzten in einem kleinen Raum in ſolch einem
Durch=
einander daß die Farbenpracht das Auge nach langem
Hin=
ſchauen direkt blendete; der ganze Baum glich einer ſich ſtetig
be=
wegenden goldſtrahlenden Kugel. Die unſcheinbaren Weibchen,
denen jeder Schmuck abgeht, verſchwanden ganz in der
Farben=
pracht dieſer lebenden Goldkugel, und doch galt das ganze
Liebes=
ſpiel und Gezänk der verſammelten Hähne nur ihnen, den ganz
Unſcheinbaren. Eine Stunde etwa dauerte dieſes Liebesſpiel,
dann ſtrichen die Bögel nach und nach paarweiſe gb: Die
Weib=
chen hatten das Werben der Hähne erhört!
nl. „Kann mau Schlangen durch Muſik betören?‟ Der
Direktor der amerikaniſchen Geſellſchaft für Reptilienforſchung
iſt auf Grund ſeiner 25jährigen Verſuche und Erfahrungen der
Anſicht, daß der allgemeine Glaube, man könne Schlangen durch
Mufik kefchwören, ein irriger iſt. Er verſichte es mit jeder Art
von Muſikinſtrumenten, von der Zinnpfeife bis zum
Sinfonie=
orcheſter, und konnte keinerlei Einfluß auf die Schlangen
bemer=
ken. Eine Schlange, an der er eine muſtkaliſche Regung zu
be=
obachten glaubte, legte er auf ein Klavier und begann zu ſpielen.
Die Schlange glitt vom Klavier in ein Maufeloch, in dem ſie
einmal einen guten Fang gemacht hatte. Er umgab einen Geiger
mit 260 Schlangen, keine zeigte irgend einen muſikaliſchen Sinn.
Daß die Schlangen auf das Pfeffenſpiel, der indiſchen Fakire
reggieren, ſich aufrichten und rhythmiſche Bewegungen
ausfüh=
ren, erklärt der Forſcher mit dem mangelhaften Geſichtsſinn der
Schlangen, die die Farben nicht unterſcheiden und ſehr kurzſichtig
ſind; fremde Bewegungen beunruhigen ſie; ſie folgen den
Be=
wegungen, um ihnen zu parieren. Die Fakire, begleiten aber
eben ihr Pleifenſpiel mit rhythmiſchen Bewegungen ihres
Kör=
pers. Die Schlangen haben auch kein Mittel, um „ſeeliſche‟
Ne=
gungen zum Ausdruck zu bringen; ſie haben keine Augenlider
und keinen Schwanz; ſie beſitzen wpeniger Intelligenz, als die
Eidechſe und Schildkröte.
Mannigfaltiges
C.K. Der neueſte Modetanz. El Chucha iſt der Name des
neueſten Tanzes, von dem die Pariſer Blätter behaupten, daß er
ſich in der kommenden Winterſaiſon die Tanzſäle der ganzen
Welt erobern werde. Dieſer Tanz iſt aus der Zuſammenarbeit
von 18 Tanzlehrern entſtanden und wurde zum erſtenmal auf
der jetzt in Paris tagenden internationaken Konferenz der
Tanz=
lehrer vorgeführt, wvo er helle Begeiſterung erregte.
GK. Die Ohrringe werden Mode. Es gab eine Zeit, da
galt es für altmodiſch, ja faſt „barbariſch”, wenn man einem
jungen Mädchen Löcher in die Ohrläppchen ſtechen ließ, und nur
wenige Damen, die „apart” erſcheinen wollten, ſchmückten noch
ihre Ohren. Dieſe Zeit iſt heute endgültig vorbei. Ohrringe,
ſind die große Mode, und beſonders auf den großen Rennen,
die ja zugleich gewaltige Modeſchauſtellungen find, war kaum
noch eine elegante Frau zu ſehen, von deren Hörorganen nicht
ein paar Ringe herabbaumelten, und zwar was für Ringe!
Man begnügt ſich nicht mehr miit kleinen goldenen Reiſen,
ſon=
dern liebt ſchwene auffallende Gehänge, die einen ganz neuen
Zweig der Juwelierkunſt bilden. Wer übrigens die
ſchmerz=
hafte Operation des Löcherſtechens fürchtet, braucht ſich nicht zu
beunruhigen, denn die modemen Ohrringe laſſen ſich durch einen
ſinnreichen Schraubenmechanismus auch ohne Durchlochung
halt=
bar befeſtigen. Junge Mädchen bequemen ſich nur langſam zu
der neuen Mode, denn Ohrringe ſind mehr eine Tracht für
ältere Damen, die dadurch majeſtätiſch und würdevoll ausſehen,
und wirklich paſſen dieſe auffallenden Gehänge wenig zu der
einſachen, ſchlichten Erſcheinung der modernen jungen Dame.
Dieſe muß daher in der Wahl der Ohrringe, die nun einmal
von der Mode gefordert werden, ſehr vorſichtig ſein. Frauen mit
ſchmalen langen Geſichtern dürfen keine langen ſchmalen
Ohr=
gehänge tragen, weil dadurch die Form ihres Geſichtes noch
mehr unterſtrichen wird, und ebenſo verhält es ſich mit Frauten
mit breiten Geſichtern, die durch breiten Ohrſchmuck noch plumper
ausſehen. Aber es iſt für Ohrſchmck in allen möglichen
For=
men geſorgt. Am modernſten ſind allerdings die langen
Ge=
hänge. Iu Payis findet man aur häufigſten einen Schmuck, der
aus drei verſchiedenen Ringen beſteht, und zwuar wird ein Ring
aus Perlen von zwei Ringen aus Jett eingeſchloſſen.
Zier=
licher iſt eine andere Form, die aus einer kleinen mit Perlen
beſetzten Blume beſteht, an der eine größere Perle als Tropfen
hängt. Wieder andere Ohrringe haben Knoſpenforn, wobei
die kriſtallene Knoſpe mit Jettblättern verziert iſt. Wieder ein
anderer moderer Ohrring beſteht aus einem Kranz von
Gold=
blätter, der mit grünen Blättenn umgeben iſt und ein
An=
hängſel von Perlen hat.
Das Puppenhäuschen.
Ein Märchen von Anna Wahlenberg.”)
rdar einmal ein Zauberer, der hatte eines der
allernied=
kunſtvolſten Puppenhäuschen verfertigt, das man ſich
uen konnte. Es wpar mit Zinnen verſehen und auf den
1 flatterten luſtige Fahnen. Ja, man hätte es faſt ein
ennen können, ſo vornehm ſah es aus. An der Vorder=
Uia befanden ſich zwei reich verzierte Portale und vor die=
Söller, von dem eine Marmortreppe in einen
entzücken=
ſarten hinunterführte. Und das alles war ſo klein, daß
rize Kunſtwerk an dem faſt immer offenſtehenden
Ses Zauberers, der ein großer Freund von friſcher Luft
Matz fand. Aber das Merkwürdigſte an dieſem Häuschen
un, daß es von einer Herrſchaft, einem jungen Herrn und
Murigen Dame, bewohnt wurde, die einander nie geſehen
Denn der Zauberer hatte es ſo eingerichtet, daß in dem
AFck, wo der junge Herr die eine Türe aufmachte und auf
ier hinaustrat, die junge Dame ſich langſam in das
Un zurückzog. Wenn ſie aber auf dem Söller erſchien,
Nnißte er ins Haus zurück.
* junge Herr trug einen langen Nock, hielt einen Regen=
Ser ſich und ſah immer ernſt und ſpürdig aus. Die junge
ſengegen hatte ein roſaſeidenes Kleid an, ſchwang einen
Sonnenſchirm über dem Kopf und machte ſtets ein
ſtrah=
egnügtes Geſicht. So oft der Herr auf den Söller heraus=
Enete und ſtürmte es draußeu, erſchien aber die kleine
bann war Sonnenſchein und gutes Wetter; dafür hatte
Aberer wohlweislich geſorgt.
Shalb hieß der junge Mann auch Herr Regenwetter und
dnie Fräulein Sonnenſchein.
Meus dem ſinnigen Märchenbuch „Der Sonnenbaum” von
ue Benberg (Verlag Franz Schneider, Verlin SW. 11, gebunden
B EmnHmm
lich ſein müſſen, weil ſie in einen ſolch vornehmen, ſchönen Haus
wohnten, auf dem niedlichen, von Säulen umgebenen Söller
ſtehen und in den kleinen Garten hinunterſehen durften, wo
Heidelbeerſträucher die Bäume und Katzenpfötchen die Roſenſtöcke
waren, die auf einem weichen Grasteppich aus grünem Moos
wuchſen. Aber wie die Dinge lagen, konnte es doch zu keiner
rechten Gemütlichkeit kommen, wenn der eine Teik immer
drau=
ßen ſein mußte, während der andere drinnen war.
Indes, wenn ſie einander auch nicht ſehen konnten, ſo
konn=
ten ſie ſich doch wenigſtens gegenſeitig hören. Der kleine Herr
vernahm ganz deutlich das Rauſchen des ſeidenen Kleides der
jungen Lame, wenn dieſe auf den Söller hinaustrat oder in das
Haus zurückging. Und da war ihm, als höre er die ſchönſte Muſik.
Eines Tages neigte er ſich gegen die Wand, die ſie trennte,
und flüſterte: „Fräulein Sonnenſchein! Fräulein Sonnenſchein!“
„Jawohl,” erwiderte die kleine Dame. „Was wünſchen Sie,
Herr Regenwetter?”
„Ach, ich habe mich nur beſonnen, aus was für einem Stoff
Ihr Kleid wohl ſei,” ſagte er. „So oft Sie ſich bewegen, klingt
es genau ſo, als ſpiele jemand auf einer goldenen Harfe. Das
iſt einzig ſchön!”
Da lachte Fräulein Sonnenſchein hellauf, denn es machte ihr
große Freude, ſich beobachtet zu wiſſen, ob es auch nur ihres
Kleides wegen war.
O, Herr Regenwetter!” rief ſie. „Was iſt mein Kleid im
Vergleich zu Ihrem Rock?. Der iſt noch viel, viel merkwürdiger.
Ich höre ganz deutlich, wie er ſich öffnet und wieder ſchließt,
wenn Sie gehen. Und das klingt geradeſo, als wenn jemand
einen anderen umarmt.”
Aber als Herr Negenwetter dieſe Worte hörte, traten ihm
Tränen der Rührung in die Augen, denn ſie kamen ihm ſo
poe=
tiſch vor wie ein richtiges Gedicht.
„Ach, wie ſchön müſſen Sie ſein, wenn Sie ſo ſprechen!“
ſagte er.
„Und wie edel und männlich müſſen Sie ausſehen, ob Sie
nun ſprechen oder ſchweigen!” entgegnete ſie.
Er ſeufzte ſo tief, ſo tief, daß ſein Atem um die Ecke drang
und die Franſen ihres Sonnenſchirmes bewegte.
„O, wenn wir uns nur ſehen könnten!” rief er.
„Ja, ich wollte ſchon mit einem ſchwachen Schimmer
zufrie=
den ſein!” erwiderte ſie.
Und nun verabredeten ſie, ſich ſoviel als möglich zu ſtrecken,
um zu ſehen, was ſich tun ließe. Als ſie ſich dann auf die
Zehen=
ſpitzen ſtellten und ſich weit vorbeugten, glückte es dem kleinen
Herrn wirklich, die Federn auf dem Hut des kleinen Fräuleins
zu ſehen. Und das Fräulein erblickte das äußerſte Spitzchen von
dem Regenſchirm des jungen Herrn. Das machte beide ein paar
Tage glücklich. Aber dann wurden ſie natürlich wieder
unzufrie=
den und wollten noch mehr voneinander ſehen, was aber nicht
ging, denn der Zauberer hatte ſie in ſeiner Gewalt, und die
Schnur, mit der er ſie angebunden hatte, war ſehr ſtark.
Eines Tages verreiſte er indes, und die kleine Dame ſtand in
der Tür und ſchaute ihm nach, denn es mußte natürlich ſchönes
Wetter ſein, wenn er eine Reiſe antrat. Ob ſie aber auch wie
ſonſt ganz fröhlich lachte, lag doch etwas Wehmütiges über dem
jungen Geſchöpf. Und das ſah ein kleines Zeiſigweibchen, das
unaufhörlich voller Ausgelaſſenheit mit ſeinem Ehemann am
Fenſter vorbeiflog.
Schließlich hielt es die kleine Frau Zeiſig vor Neugierde
nicht mehr aus, und ſetzte ſich keck auf den Rand des Zöllers, um
Fräulein Sonnenſchein anzuſehen.
„Was fehlt Dir denn?” fragte ſie. „Du haſt es doch ſo gut,
wie Du es Dir nur wünſchen kannſt. Ein ſchönes Haus, ſchöne
Kleider und auch ſonſt alles fein. Aber trotzdem ſieht es aus,
als ob Tränen in Deinen Augen ſtünden.”
„Ja, ich habe auch allen Grund dazu,” erwiderte die kleine
Dame, ich — die von ihrem Herzallerliebſten nie mehr ſehen
darf, als die äußerſten Spitzen ſeines Negenſchirms. Und ihm
gebt es geradeſo mit mir. Hör nur, wie er drinnen ſingt!”
Rationelle Haushaltsführung.
(Warum ſo viele Schulden machen.)
„Wemn die Wohnungsnot wicht ſo groß wäre, dann würde
noch mehr wie bisher geheiratet”, dieſes war die
übereinſtim=
mende Ueberzeugung aller in dieſer Hinſicht unterrichteten
Per=
ſonein, die jüngſt in Berlin eine dahingehende Umfrage
beant=
worteten. Sie betonten dabei noch beſonders, daß heute viel
mehr wirtſchaftlich veranlagte Mädchen zur Ehe begehrt würden,
weil der Mann das Wirtshausleben überdrüſſig ſei, das ſelbſt
ein hohes Einkommen verſchlingt. An der Seite einer
wirtſchaft=
lich tüchtigen Frau ſei es ihm möglich, trotz Wohnung, Kleidung
und Nahrung, für zwei, noch Erſparniſſe zu machen, die umſo
größer ſind, je mehr die Frau auch noch durch allerlei
Handfertig=
keiten, die ſonſt dafür notwendigen Ausgaben erhält. Das
Mädchen mit hauswirtſchaftlichen Kenntniſſen wird deshalb auch
vor jenen anderen vorgezogen, die nur körperliche Reize oder
außer dieſen auch moch Barmittel in die Wagſchale zu legen haben.
Zumal erfahrungsgemäß die letzteren auch noch Anſprüche
mit=
bringen, die nicht ſelten in völliger Verkennung der heutigen
Geldentwertung das Eingebrachte weit überſteigen.
Wirtſchaftlich veranlagte Frauen, ein Segen für Mamn und
Familie. Ja, das ſind ſie und könnten ſie ſein, wenn ſie alle
danach trachteten, ſich mehr und mehr einer rationellen
Haus=
haltsführung zu befleißigen. Wie iſt es aber in Wirklichkeit heute
um ungezählte Haushaltungen beſtellt? Das „von=der=Hand=
in=
den=Mund=leben” könnte aufhören, ſoweit es die gut
verdienen=
den Arbeiterkreiſe betrifft, wenn die Frau den ſicheren Verdienſt
ſorgſam einteilt. Meiſt wird aber das Neueſte unter allem
Mode=
kram von ihr angeſchafft. Nicht nur Sonntags, ſondern auch
Wochentags zum Teil recht fragwürdigen Vergnügungen und
Zerſtreuungen nachgejagt, die keinem bleibenden Eindruck
hinter=
laſſen könmen, weil ſie viel zu ſchal und oberflächlich ſind, alſo
weder Ausſpannung noch wirkliche Erholung für die
Genießen=
den bedeuten. Ebenſo iſt es mit zahlreichen Gaumengenüſſen
und =Reizem der verſchiedenſten Art. Gleich unrationell wird
vielfach auch bei der Beſchaffung des Hausrates, wie bei
derjeni=
gen der Kleidung berfahren, dem unechten Schein, mehr wie dem
echten Sein, das allein Dauer verbürgt, gehuldigt. Was aber an
täglicher Verſchwendung in der einzelnem Haushaltung
geſün=
digt wird, das hat kürzlich der Volkswirtſchaftler Dr. Heinz
Pott=
hoff ausgeführt, als er ausgehend von einem täglichen Verluſt
von 10 Pfennigen in jedem Haushalt eine Rechnung aufſtellte,
was dieſe Verluſte nicht nur für dieſen, ſondern für die
Geſamt=
heit von 15 Millionem Haushaltungen im Deutſchland bedeuten.
Fliegen nur 10 Pfennige durch den ſchlecht bewachten Gashahn,
die uruhig brennende Lampe, oder verderbende Lebensmittel
zwecklos „zum Fenſter hinaus”, ſo ſind es im Jahr rund 40 Mark
in einem 30jährigem Menſchenlebem 1200 Mark, bei ſämtlichen
Haushaltungen in Deutſchland jährlich 600 Millionen und in
30 Jahren 18 Milliarden Mark. Wenn aber täglich in jedem
Haushalt durchſchnittlich nur 1 Mark geſpart würden, eine
Mög=
lichkeit, die durchaus durchführbar iſt, wie Dr. Potthoff nicht mit
Unrecht behauptet, dann ſind ſchon in einem Jahr 5 Milliarden
Volksvermögen zu erſparen, eine Summe, die ausreichen würde,
ſämtliche Kriegsanleihen zu verzinſem und zu tilgen.
Es wird heute ſo oft von den hohen Anforderungen
geſpro=
chen, die an die vielbeſchäftigte, kinderreiche Hausfrau und
Mut=
ter geſtellt werden. Anforderungen, die zumal dann nicht zu
leugnem ſind, wenn die Frau des Mittel= und Beamtenſtandes,
die heute mit einem oft weit geringerem Einkommen wie die des
Arbeiters haushalten und ausbommen, ſoll, ohne Schulden zu
machen, ſämtliche Arbeiten allein verrichten muß. Aber auch
ſie könnte ſich noch manche ſchwere Bürde, manche drüchende Laſt
von Körper und Seele wälzen, wenn ſie ihren geſamten Haushalt
den heutigen wirtſchaftlichen Verhältmiſſen anpaßte. Wie ſie es
lernen mußte, mit einer völlig veränderten Preisberechnung bei
alfen ihren Ausgaben, gleich 1:10, ja oft 1:15 oder gar 1:20
gegen=
über den Vorkriegspreiſen zu rechnen, ſo ſchwer es ihr auch
an=
fangs wurde und oft jetzt noch wird, müßte ſie auch heute ihre
geſamte Lebenshaltung nach völlig neuen Geſichtspunkten modeln,
um Einkommen und Ausgaben miteinander in Einklang zu
brin=
gen. Da gilt es freibich, auf manches verzichten zu lernen, das
früher als Gaumengenuß oder =Reiz begehrt und gekauft wurde.
Da gilt es, Angenehmes und Nützliches bei den Einkäufen
ſo=
lange zu meiden, bis das Notwendige vorhanden iſt. Weiter iſt
das geſamte Heim daraufhin zu prüfen, ob nicht das Uebermaß
an Arbeit, das Zuviel an täglichen Pflichtew für die Hausfrau
durch Vereinfachung der Einrichtung, Beſeitigung überflüſſiger
Staubfänger, die täglich wiederkehrender, zeitraubender
Reini=
gungsarbeit bedürfen, entſprechend gemindert werden kann.
Schließlich gibt es ja auch ugezählte techmiſche Helfer für ſie, die
ihr bei reger Benutzumg die früher zur Verfügung ſtehenden
Hilfskräfte entbehrlich machen. Natürlich murß jede Hausfrau
ſelbſt ein neues, für ihre Verhältniſſe paſſendes Syſtem der
ra=
tionellen Haushaltsführung ausprobieren. Hat ſie das aber
ge=
funden und iſt ernſtlich gewillt, den neuen Weg trotz anfänglicher
Schwierigkeiten tapfer weiter zu gehen, dann bleiben ihr auch
jene ſchwerſten Hausfrauenſorgen erſpart, die andere, minder
willensſſtarke Hausfrauen ofr Zeit ihres Lebems begleiten und
bedrücken: Haushaltsſchulden.
H. N.
Schutzmaßnahmen derHausfrau
gegenWitterungs=
unbilden. Nicht mur für den Körper, ſondern auch für die ſo
ſchwer zu beſchaffende Kleidung iſt an naſſen Tagen ein geeigneter
Schutz notwendig, der beide vor den Unbilden der Witterung
be=
wahrt. Deshalb ſollte wenigſtens ein Kleidungsſtück, am beſten ein
langer, deckender Mantel, waſſerdicht gemacht werden, um, wie eine
dazu gehörige Negenkappe, bei Regenwetter und Schneegeſtöber die
ſonſt durchdringende Näſſe abzuwehren. Ein vorzügliches Mittel
zum Waſſerdichtmachen für wollene Stoffe und leicht im Hauſe
an=
zuwenden iſt folgendes: 30 Liter Waſſer werden mit 1 kg Alaun
verrührt und in einem anderen Gefäß 30 Liter Waſſer mit 1 kg
Bleizucker. Dann gießt man beides zuſammen, läßt ſie ſolange
ſtehen, bis ſie ſich völlig geklärt haben, gießt die klare Flüſſigkeit
ſorgſam ab, und drückt darin den zum Wetterſchutz beſtimmten
Mantel tüchtig durch. Hat er noch 4—5 Stunden gut davon
be=
deckt, darin gezogen, dann wird er ohne zu wringen, zum Abtropfen
aufgehängt und nach dem Trocknen gründlich gebürſtet und
ge=
bügelt.
L.
Wochenküchenzettel!
Sonntag. Mittags: Riebelſuppe, gefüllte Kitzbruſt,
Schwarzwurzelgemüſe, Salzkartoffeln, Orangenkompott,
Waffeln.
Abends: Karfiolreisgemüſe (1), Aufſchnitt, Bier, Brot.
Montag. Mittags: Bouillon mit friſchen grünen Erbſen,
Rindfleiſch, geröſtete Kartoffeln, Remouladenſauce,
Kopf=
ſalat, Karthäuſerklöße.
Abends: Makkaroni mit ger. Käſe, Tee, Butterbrot.
Dienstag. Mittags: Grießſuppe, Tellerfleiſch, ganze
Kartoffeln, rote Rüben, Käſekuchen.
Abends: Ochſenmaulſalat, geröſtete Kartoffeln, Bier,
Butterbrot.
Mittwoch. Mittags: Brotſuppe, Schweinskoteletten,
Blumenkohl, Salzkartoffeln, Ananas.
Abends: Spiegeleier mit Spinat, Bier, Brot, Radieschen.
Donnerstag. Mittags: Gelbe Erbſenſuppe mit
ge=
ſchnittenen Nudeln, Bratwürſte.
Abends: Milchhaferflocken mit Himbeertunke, Butterbrot,
Wurſt, Tee.
Freitag. Mittags: Rhabarberſuppe (2), gefüllte
Kar=
toffeln (3), Reiskuchen.
Abends: gebratene Blutwurſt, Kartoffelſglat, Bier, Brot.
Samstag. Mittags: Frühlingsſuppe mit Reis,
Kar=
toffelpuffer mit Kompott.
Abends: geb. Grießſchnitten mit Kopfſalat, Bier,
Butter=
brot, Wurſt.
Kochvorſchriften:
1. Karfiolreisgemüſe. Halb Reis, halb Karfiol,
wird jedes für ſich weich gekocht, aus dem Karfiol ein
ſchmackhaf=
tes Gemüſe unter Zuſatz von Butterſchwitze und Gewürzen
be=
reitet, der Reis beigegeben und das Ganze nochmals aufgekocht.
2. Rhabarberſuppe. 2 Pfd. Rhabarber werden
ge=
ſchält, in Stückchen geſchnitten, in 2 Liter Waſſer mit
Zitronen=
ſchale und etwas Zimmet gut weich gekocht durchgeſchlagen, gut
geſüßt, mit 1 Eßlöffel Kartoffelmehl oder Mehl gedickt und
zu=
letzt mit einem Ei verquirlt. In Butter oder Fett geröſtete
Semmelwürfel machen die Suppe ſchmackhafter.
3. Gefüllte Kartoffeln. Von 3 Pfund großen
ge=
ſchälten Kartoffeln (roh) wird der obere Teil als Deckel
abge=
ſchnitten, das Innere ausgehölt und mit Fleiſchmaſſe gefüllt.
Dann werden die Deckel mit Faden auf den Kartoffeln befeſtigt.
In einem flachen, breiten Schmortopf wird reichlich Fett
ausge=
laſſen, in das die Kartoffeln nebeneinander gelegt werden. Sie
müſſen feſt verſchloſſen 1½ Stunden dünſten. Das Füllſel beſteht
aus ½ Pfund Hackfleiſch, drei eingeweichten Semmeln, 1. Ei,
Muskat, Pfeffer, Salz, Zwiebel.
Wie ſoll man Gurken eſſen? Viele Menſchen
wagen ſich nur ungern an Gurkenſalat, da ſie angeblich
Magen=
ſchmerzen davon bekommen. Und wohl alle Mütter belehren
ihre Kinder: „Ihr habt jetzt Gurkenſalat gegeſſen, daß ihr nun
ja kein Waſſer darauf trinkt!” So wird die ſchöne Gurke in
Mißkredit gebracht, ohne im geringſten eine Schuld zu haben.
Wer von Gurkenſalat Magenſchmerzen bekommt, kann ſicher ſein,
daß er entweder überhaupt magenkrank iſt, oder daß er noch nicht
ganz reife Gurken gegeſſen hat, zu denen beſonders die
Treib=
hausgurken gehören, oder daß — faſt immer trifft beides zu —
der Salat ganz falſch zubereitet war! Das einzig Brauchbare
an der Gurke iſt der Saft, alles übrige iſt zweckloſe,
unverdau=
liche Zelluloſe, die allerdings den Magen beläſtigen kann. Es iſt
deshalb das Unvernünftigſte, was man tun kann, wenn
man die Gurken in Scheiben ſchneidet, ſalzt, den Saft weggießt
und mit Pfeffer, Eſſig, Oel oder mit Milch eine „Würze” darüber
gibt. Das einzig Richtige iſt, die Gurken erſt kurz vor dem
Ge=
brauch in Scheiben ſchneiden, etwas mit Salz abſchmecken, wenig
pfeffern und den Saft mild mit Zitronenſaft anſäuern. Oel iſt
ſchwer verdaulich und kann ganz wegbleiben. Landleute eſſen
die Gurken am liebſten gleich friſch geſchält und in Salz getaucht
zu ihrem Brot. Das iſt noch richtiger als alle umſtändliche
Zu=
bereitung. Auch ſaure Gurken ſollte man täglich und immer
reichlich eſſen. Die Säure der Gurke iſt Milchſäure und hygie= Der Rätlel: 259. Dragon, er, Dragoner. 260, Stütze. 261—F
niſch von außerordentlichem Vorteil, namentlich für ſolche, die
zu Gicht und Zuckerkrankheit neigen.
Das einzig Maßgebende. „Wie findet den-
Mann Dein neues Koſtüm?”
„Ich weiß nicht, er hat die Rechnung noch nicht as
(Dorfbar.
Nobel. „Herr Ober, ich habe vorhin einen Zehnmau
verloren, wenn Sie ihn finden, möchte ich ihn wiederhaß
dernfalls können Sie ihn als Trinkgeld behalten,
Geographiſches Sternrätſel.
eooeos?
Aeu
M8
Die Zeilen von links nach rechts, von der Spitze m
Mitte geleſen ergeben:
1. Stadt im Königreich Sachſen. 5. Stadt i. Provinz Brank,
2. Stadt in Oberſchleſien.
6. Stadt in Provinz Rh;
3. Stadt in Oberſchleſien.
7. Stadt i. Provinz Heſſen=
4. Induſtrieort in Mittelſchleſien. 8. Oſtſeebad in Weſtpreu/
Die Anfangsbuchſtaben nennen eine Stadt am Bodenfe
Henny Sf
Städte=Rätſel.
Am, Ank, Da, dam, den, Dres, er, gen, ig, i. Ma, nz,
pen, R, rin, Sie, ſter, Tri, Tu, wer.
Aus obigen 22 Silben ſind folgende Städte zu ſuchen:
6. Stadt in Oberital m
1. Stadt in Weſtpreußen
Holland
Belgien
3.
Italien
8.
Sachſen
4.
Heſſen
9.
Rheinlary
5. „
Weſtfalen
Die Anfangsbuchſtaben ergeben eine bekannte Hauptſtad
Umſtellungs=Rätſel.
Eiland, Binſe, Seine, Amen, Selma, Strich, Fahne,
Linſe, Edgar, Schale, Elend, Alſter.
In obigen Wörtern ſind die Buchſtaben umzuſtellen,
wieder bekannte Hauptwörter entſtehen, deren Anfangsbn
eine berühmte Sängerin nennen.
Cank
Rätſel.
262. Derſelbe Selbſtlaut vorn und hinten, — Dazwiſcha
Stadt, — Das ganze Wort iſt viel zu finden — An;
Frucht und Blatt.
263. Ein kleines Tier kriecht hin und her — Und kann auch
ſpringen. — Verkleinerſt Du’8 mit „chen” noch mehr,
wird Dir nicht gelingen. — Es wird ein großes Mih
kind, — Das läuft und hüpft und ſpringt geſchwind.
264. Ein Mann in der Bibel, ein Handwerkzeug, — Ein G
eine Grade, ein Wort nennt’s Euch.
Auflöſungen.
Des Füllrätſels:
1. Warſchau. 2. Ar. 3. Schubrad. 4. Odeſſa. 5. Bier, E
7. Gent. 8. Erle. 9. Fell. 10. Iſrael. 11. Geſpenſt.
„Was obige Figur darſtellt.”
Des Arithmogriph:
Ruhr, Anng, Urne, Caen, Haar, Ehre, neun.
„Rauchen.”
Des Streichholzrätſels:
hach
DARM
Eider, Eimer, Eiter, Eifer.
Venantwartlich: Max Streefe
Das Zeiſigweibchen lauſchte, und da hörte es wirklich, wie
Herr Regenwetter drinnen im Haus mit einer zwar etwas
dün=
nen, aber wohlklingenden Stimme ſang:
„Ach Du holde Schöne,
Owie ich mich ſehne,
Dich einmal zu ſchauen,
Du mein höchſtes Gut —
Dich ſelbſt — nicht nur die blauen
Federn auf Deinem Hut.”
„Das war wirklich ganz nett,” ſagte Frau Zeiſig, beifällig
mit dem Kopfe nickend, als er fertig war.
Sie verftand ſich auf die Beurteilung ſolcher Dinge, denn ſie
war anerkannt muſikaliſch.
„Aber warum kommt er denn nicht zu Dir heraus?” fragte ſie.
„Er kann ſa nicht,” antwortete die kleine Dame.
Und dann erzählte ſie, wie der Zauberer ſie beide verhext
und aneinander gefeſſelt halte, aber doch ſo, daß ſie ſich nie
gegen=
ſeitig ſehen konnten.
Frau Zeiſig hörte aufmerkſam zu, und es dauerte nicht
lange, ſo begannen ihre Augen zu funkeln, während ſich ihre
ſämtlichen Federn vor Zorn ſträubten.
„So etwas Entſetzliches habe ich noch nie gehört!” rief ſie.
„Er hat Euch erlaubt, Euch miteinander hier häuslich
nieder=
zulaſſen, und dennoch muß das eine fort, wenn das andere
kommt! Und gerade in dieſem Monat! Das iſt wirklich empörend!“
„In dieſem Monat?” wiederholte Fräulein Sonnenſchein
erftaunt.
„Ja ſoviel ich weiß, iſt doch April der Monat, wo man am
allerliebſten miteinander ſpielt” erwiderte das Zeiſigweibchen.
„Aber wartet einmal, ich will ſehen, ob ich nichts für Euch
tun kann!”
Die kleine Frau hüpfte von der Balluſtrade herunter und
begann den Sachverhalt zu unterſuchen, wobei ſie bald eine
Schnur entdeckte, die an dem Fuß der kleinen Dame befeſtigt war.
Flugs zwickte ſie Frau Zeiſig mit ihrem ſcharfen Schnabel
ab. Und flugs war Fräulein Sonnenſchein befreit. Aber zu
gleicher Zeit wurde auch Herr Regenwetter aus ſeiner
Verzaube=
rung erlöſt. Wie ein Pfeil ſchoß er zu ſeiner Tür heraus, fiel
vor Fräulein Sonnenſchein in die Knie und ſagte, ſie ſei ſchöner,
als er geglaubt hätte.
Und Fräulein Sonnenſchein erwiderte, auch er ſei viel edler
und ſtattlicher, als ſie ſich jemals hätte träumen laſſen. Sie ſahen
rein gar nichts mehr als einander, und es ſchien faſt, als hätten
ſie dem guten Zeiſigweibchen zu danken vergeſſen, das auf dem
Balkongeländer ſaß und ihnen zuſchaute. Aber als es ihnen
endlich einfiel, dankten ſie ihm um ſo herzlicher. Und wie Frau
Zeiſig dann in die Linde vor dem Hauſe des Zauberers
hinauf=
flog, winkte ihr die kleine Dame mit ihrem Sonnenſchirm und
der kleine Herr mit dem Regenſchirm nach.
Dann nahmen ſie einander bei der Hand und gingen in den
Garten hinunter. Und dort aßen ſie von den großen Früchten
der Heidelbeerſtauden, die in ihren Augen größer waren, als die
größten Apfelſinen. Herr Regenwetter pflückte ein Röschen der
Katzenpfötchen und ſteckte es Fräulein Sonnenſchein in den
Gür=
tel. Und hierauf ließen ſie ſich auf dem weichen Mooſe nieder,
um ſich auszuruhen, und dabei waren ſie ſo vergnügt, wie noch
nie in ihrem Leben.
Aber plötzlich vernahmen ſie ein Poltern und Krachen, das
ſie erſchrocken aufſpringen ließ. Und im nächſten Augenblick ſtand
der erzürnte Zauberer vor ihnen.
„Hab’ ich es mir nicht gedacht, daß an dem Barometer etwas
nicht in Ordnung geweſen ſein müſſe!” rief er. „Erſt zeigt er
auf Sonnenſchein, als ich abreiſe, und dann kommt ein
Regen=
guß nach dem andern, und mit dem ſchönen Wetter iſt es aus
und vorbei. Aber dem werden wir bald abgeholfen haben.”
Damit nahm er Fräulein Sonnenſchein und Herrn
Regen=
wetter und befeftigte ſie wieder auf ihren Plätzen. Damit war
denn auch das Barometer, wie er das winzige Häuschen mit
ſei=
nen kleinen Bewohnern nannte, wieder in Ordnung gebracht.
Aber wenn Fräulein Sonnenſchein und Herr Regenwetter
ſich ſchon vorher nacheinander geſehnt hatten, ſo taten ſie es jetzt
noch viel mehr, nachdem ſie in nähere Veziehungen zueinander
getreten waren.
Als Fräulein Sonnenſchein am nächſten Morgen wieder
allein auf dem Söller ſtand, liefen ihr heiße Tränen über die
Wangen herab, obowhl ihr Mund lachte, und ſie rief ſchluchzend
nach Frau Zeiſig.
„Nun, was iſt denn los?” fragte das Zeiſigweibchen, als es
herbeiflog.
Und als die kleine Dame ihm ihr Leid geklagt hatte, nickte
es ihr ermunternd zu.
„Geh, geh,” ſagte es, „das brauchſt Du nicht allzu tragiſch zu
nehmen. Mein Schnabel iſt heute genau ſo ſcharf wie geſtern,
ja ſogar noch ſchärfer, denn ich habe ihn ſoeben gewetzt.”
Damit zwickte es die Schnur an dem Fuß der kleinen Dame
kurzweg ab. Der Zauber war wieder gelöſt und die kleinen
Herrſchaften konnten glücklich und vergnügt in ihren E
hinuntergehen.
Aber dieſe Freude dauerte nicht lange. Nach einer
We=
ſchien natürlich der abſcheuliche Zauberer und machte ſie En
an ihren Plätzen feſt. Doch Frau Zeiſig war ebenſo hark0
wie er. Sobald er den Rücken wendete, war ſie da und b‟
Schnur wieder durch, er mochte ſie in Ordnung bringen
er wollte. War ſie aber verhindert, dann ſchickte ſie ihren
oder eines von ihren Verwandten, damit dieſe es taten.
So verging der ganze April und Fräulein Sonnenſchei-
Herr Regenwetter konnten täglich mehrere frohe, hübſche u
den miteinander verleben. Und das Leben kam ihnen
ſchöner vor.
Aber mit dem nächſten Monat trat eine traurige Vern
rung ein. Sobald der Zauberer die abgezwickte Schnur mit
befeſtigt hatte, riefen Fräulein Sonnenſchein und Herr R.
wetter erwartungsvoll nach Frau Zeiſig. Doch wer nicht
war ſie. Sie wendete nur unwirſch in ihrem Neſt in der —
den Kopf nach dem Haus, rührte ſich aber nicht vom Fleſ—
„Warum ſchreit Ihr denn ſo?” fuhr ſie die beidem
„Glaubt Ihr, ich hätte das ganze Jahr über Zeit für Euch?
des muß für ſich ſelbſt ſorgen, Ihr auch. Ein Monat vom
gehört dem Spiel, die anderen aber der Arbeit. So muß es
Und es nützte alles nichts. Fräulein Sonnenſchein
Herr Regenwetter mochten Frau Zeiſig, ihren Mann
und=
ganze Verwandtſchaft noch ſo ſehr anflehen, zu kommen m.
zu befreien, ſie hörten elf Monate nicht auf dieſen Ruf.
Als aber das Jahr um und der April wieder da war, we
ſie ſofort wieder ein Verſtändnis, für den Kummer und
Sehnſucht der kleinen Dame und des armen kleinen Herkh—),
ſie halfen ihnen, wo ſie nur konnten. Vergebens ſuchte der
berer das ſogenannte Barometer in Ordnung zu halten. SeI
er es ausbeſſerte, Fräulein Sonnenſchein und Herr
Regent-
wurden gleich wieder befreit.
Zuletzt bekam er das ewige Ausbeſſern fatt, da es doch
nen Zweck hatte, Sobald der April da war, befreite er Fra.
Sonnenſchein und Herrn Regenwetter ſelbſt von ſeinem Z0e
und ſie durften miteinander ſpielen und vergnügt ſein. e
ſie nur wollten.
Deshalb iſt das Wetter im April immer höchſt unſicher. 2
kann nie ſagen, ob es gut oder ſchlecht ſein werde. U09
kommt nur daher, daß Fräulein Sonnenſchein und Herr V
vetter den ganzen Tag im Freien ſind und miteingndet
zieren gehen.
Rummer 223.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 14. Auguſt 1.921.
Die Sommerfriſche.
e Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachbrus verdoten.)
DDer Obermoſer Schorſch fährt einmal nach München.
Auf einmal, wie er über den Karolinenplatz geht, hört er
Kinderſtimme, die ihm ſehr bekannt vorkommt:
„Mutti. Mo=Mo’ Bußi deb’n
WVie er ſich umdreht, ſieht er eine ſehr vornehme Frau und
Eleines Mädchen, das ihm ſchon zueilt.
Mun geht ihm eine Leuchte auf.
Alſo die Frau Felbinger.
DDas Erſtaunen iſt groß und gegenſeitig.
„Ah, grüß Ihna Gott, gnädige Frau!”
„Ja, Sie ſin des! Es freut mich wirklich, Sie noch zu
tref=
ich habe oft an Sie gedacht, das heißt geſchäftlich!“
Min
„Sagen Sie mir, was Sie mit meinem Mann damals
ver=
welt haben. War das wirklich nur geſchäftlicher Natur?”
Der Bergſohn kommt einigermaßen in Verlegenheit. „Das
G eſchäftsgeheimnis.”
Verzeihen Sie die Frage ..
„Ja ſo. Das heißt — Iſt etwa der Hopfen billiger
ge=
irden?”
„Bedeutend ſogar. Mein Mann iſt förmlich entzückt über
iesjährigen Geſchäftsgang.”
.So, ſo. Iſt er noch ſehr oft nach Mainburg gefahren?”
„Gar nimmer oft. Wir ſind bald darauf in die
Sommer=
de."
Mitſammen?”
—Natürlich. Wie denn ſonſt?”
Ich hab nur gemeint.
Haben Sie heute auch wieder geſchäftlich zu tun?”
„Nein, ich bin nur ſo hier.”
Das iſt nett! Da beſuchen Sie uns doch einmal? Mein
lmm wird eine große Freude haben, Sie wiederzuſehen. Er
ſict oft und ſehr lobend von Ihnen.”
Ah?! — Das heißt, es kann ſchon ſein.”
Unſer Haus wiſſen Sie ja?‟
Freilich, freilich. Ich komm’ wohl einmal . .
Aber Schorſch kommt ganz beſtimmt nicht, ſondern er hat
Höflichkeitslüge ausgeſprochen, die auf die Hochwinkler
Hoch=
ſſon zurückfällt. — Das kleine Mädchen will noch unbedingt
Bußi” beim Abſchied und beruhigt ſich erſt, als man ihm
Daß ſich das auf der Straße, wo viele Menſchen vorbeigehen,
t ſchickt.
Winkt aber von weitem nach: „Hadö, Mo=Mo’, hadö, Mo=
Es iſt ſehr gut, wenn der Hopfen billiger wird.
Seite 7.
Die Haupt= und Reſidenzſtadt München iſt nicht nur als
Kunſtſtadt weit über die Grenzen des engeren Vaterlandes
hinaus bekannt, ſondern auch ein Eldorado, aller Bierkieſer,
namentlich bei beſonderen Gelegenheiten.
Eine ſolche Gelegenheit iſt das alljährliche Oktoberfeſt auf
der Thereſienwieſe unter dem Protektorate der alles
überragen=
den Bavaria. Zu dieſem Feſte wallt das ganze Bayernland.
Der Holledauer Hopfenhändler, der Rottaler Pferdezüchter, der
Allgäuer Käsfabrikant. Es iſt das Nationalfeſt der Bayern.
Was Wunder, wenn ſich auch die treuherzigen
Naturbewoh=
ner Hochwinkels und Umgebung zur Wallfahrt nach München
rüſten? Das baheriſche Verkehrsminiſterium kommt ja den
ſpe=
ziellen Wünſchen mancher Feſtbeſucher, die ſonſt daheim blieben,
in löblicher und verſtändnisvoller Weiſe entgegen, indem es den
Feſtpilgern freie Rückfahrt gewährt.
Da iſt man „auf der Wieſ’n” ſchnackerfidel und vergißt faſt,
daß auch die Münchener Saiſonpreiſe haben, indem die Maß
ein Heidengeld koſtet. Und es iſt nicht einmal eine Maß, ſondern
kaum drei Viertel.
„Proſt, Wirt!” ſagte der Bader.
„Proſt, Herr Schafflhuber!“
„Zenzl, noch a Maß! Aber ſcho beſſer einſchenka!” ſchreit
der Schaller.
„Daher, Radi! I mag an Radi!” ruft der Weißpichler.
„Ja, wer is denn dös?”
„Ja, wer kimmt denn da?" —
„Ja, wer hätt’ denn an dös denkt?”
Die edlen Volksſeelen der bierſeligen Hochwinkler ducken ſich
ängſtlich. Aber der Kommende hat ſie ſchon bemerkt und ſcheint
nicht gewillt, von ihnen Umgang zu nehmen.
Dr. Quirinus Zwickl ſchreitet, ſeine junge Frau am Arm,
auf die Gruppe zu, von der ihn niemand zu bemerken ſcheint.
Aber ſie tun nur ſo. Sie haben ihn ſchon bemerkt und wollen
es nur nicht ſcheinen laſſen.
Der Bader empfängt einen leichten Klapps auf den Rücken
und wendet ſich haſtig um.
„Ah — der Herr Doktor!”
Die Ueberraſchung iſt allgemein. Man gibt ſich recht bieder
und treuherzig und fühlt ſich ungeheuer geſchmeichelt, daß der
Doktor mit ſeiner Frau bei ihnen Platz nimmt.
„Gelten S‟. Herr Doktor, die heurige Saiſon!” bemerkt der
Bader mit einem Seitenblick auf die junge Frau. Damit gewinnt
er neuerdings die moraliſche Oberhand, und Dr. Quirinus Zwickl
wagt nicht zu widerſprechen. Der Bader benützt die Gelegenheit
und hält dem Privatgelehrten vor Augen, was er der Hochſaiſon
zu danken hätte. Und erlaubt ſich, ein Hoch auf das junge Paar
auszubringen. Damit iſt die Schlacht gewonnen, bevor der
Geg=
ner zur Waffe greifen konnte.
Daheim in Hochwinkel ſetzt er ſich im Auftrag des
Verſchöne=
rungsvereins hin und ſchreibt dem Doktor noch einen Brief, um
den Sieg der Saiſon auch ſchriftlich zu dokumentieren.
Werter Herr Doltor!
Lieber Freind!
Sie werden ſehr erſtaunt ſein, von dem Unterzeichneten
einen brief zu bekommen. Aber auf dem Oktoberfeſt war es
auders luſtig! Wir haben auf dem Heimwege immer von
dem Brautpaar geſprochen, das uns in der unvergeßlichen
Bräurosl überraſcht hat. Der Wirt ſagt, Sie gefallen ihm
beſſer, der Schaller ſagt, die Frau Doktorin gffallt ihm beſſer.
Ich ſage: Ihr gefällt mir alle zwei am beſten. Greti, meine
Frau, ſagt es auch.
Mit der Saiſon ſind wir im allgemeinen zufrieden,
ob=
wohl es mancherley Erfahrungen gibt. Zum Beiſpiel der
Amerikaner. Die wo das arme Landvolk betrügen. Sie
wiſſen es ſchon.
Der Wagner macht jetzt Rodelſchlitten, weil die
Winter=
ſaiſon vor der Tür ſteht. Die Rodelbahn geht vom Brechhaus
an bis auf Winkelreut hinab. Der Wirt hat ſie ſchon
aus=
geſteckt. Er laßt Sie freundlichſt grieſen.
Es iſt unſer aller Wunſch, wenn Sie vielleicht auf
Weih=
nachten kommen. Die frau Gemahlin wird ſchon rodeln.
Oder Schi. Die macht auch der Wagner und der Schreiner auch.
Es iſt eine lebhafte Kongurrenz. Aber der Schreiner kann es
beſſer.
Leider muß ich Ihnen mitteilen, daß Ihre Paragraphen
über die Verſchmitztheit abhanden gekommen ſind. Der Wirt
hat den Kegelbuben recht geſchimpft, aber kein Menſch weiß,
wo ſie hingekommen ſind. Vielleicht war es höherer Wille.
Aber kommen Sie geſiß auf Weihnachten. Rodelſchlitten
haben wir ſchon. Alles gratis. Auf Wiederſehen!
Viel Glück im Eheſtande von uns allen nebſt Grüßen an
euch Beide.
Das walte Gott!
Ihr ergebenſter
Sebaſtian Schafflhuber,
approb. Bader.
P. S. — Wenn Sie auf Weihnachten kommen, Prauchen
Sie keine Handapotheke mehr. Ich habe, mir eine Drogerie
beigelegt. Hoffentlich geht es gut.
Nochmals Gruß.
Ende.
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Iamter 223.
Darmſtädter Tagblatt, Sonntag, den 14. Auguſt 1921.
Seite 9.
Börfenwochenbericht
für die Zeit vom 8. bis 13. Auguſt.
tugekeilt von der Deutſchen Banh, Filiale Darmſtadt.
Diie Spannung, mit der man in dieſer Woche allgemein dem
Er=
d—r ſchickſalsſchweren Verhandlungen des Oberſten Rates in Paris
maah, vermochte nicht die Unternehmungsluſt an der Börſe zu
be=
dtepen, ja ſie gab der Spekulation ſogar für das Gebiet der
Ober=
aw Werve noch eine Sonderanregung, die hier zu einer äußerſt
a Geſchäftstätigkeit führte. Aber auch auf den meiſten anderen
waren die Umſätze ſehr groß und die Tendenz bemerkenswert
taß ſelbſt die zeitweiſe Abſchwächung der Deviſenkurſe an der
RASrſe beinahe unbeachtet blieb. Der Kaufandvang des Publikums
dreſer Woche ofſenbar eher noch zugenommen, da man von der
4. gten Verteuerung der Börſengeſchäfte durch die meuen Steuern
5Sunnigtes Hevausbohmmen der geplanten Hapitalserhöhungen und
ai chärfung der Intereſſenkämpfe erwartet. Auf einzelnen
Ge=
gomgen auch die andauernd ſehr günſtigen Nachrichten aus der
gi, ſelbſt dazu bei, die Kaufluſt der Kapitaliſtenkreiſe nicht
er=
gzuu laſſen. Am Kaſſamarkte, als dem eigentlichen Gebiete der
maätskäufe, nahm denn auch das Geſchäft häufig ſo ſtürmiſche For=
„Daß ſich die Feſtſetzung der Kurſe ſehr verzögerte und in ein=
„FEllem überheupt, nicht ermöglichen ließ. Ebenſo waren ſtarke
verungen oft mehrere Tage hintereinander nötig und Kursſperünge
Prozent und ſelbſt darüber ſind eine beinahe alltägliche
Erſchei=
orden. Das Intereſſe wendet ſich dabei mehr und mehr
ein=
ſanduſtriezweigen zu. So warem in dieſer Woche hauptſächlich
wette, Maſchinenfabriken und Zuckeraktien bevorzugt. Aber auch
yrrriablen Märkten war die Gefchäftstätigkeit ſehr lebhaft, ſo
be=
ir Montanmarkt, an dem eine zuverſichtliche Beurteilug der an
er chleſiſchem Fragen indirekt beteiligten Werte wvie Oberbedarf,
mür ttowitzer, Hohenlohe, Bismarckhütte und anderen ſtarke
Kurs=
ſnusen eintrug. Der weitere Verlauf der Pariſer Verhandlungen,
Lusgang wieder ſehr ungewiß erſcheinen ließ, brachte allendings
r Gebietz wieder erhebliches Material heraus, ſo daß weſentliche
erreichtem Preiserhöhungen wieder verloren gingen. Von den
y Montanwerten wurden Harpener m wemigen Tagen um über
zent geſteigert, da man die von der Verwaltung längſt erwogene
3mhöhung in der nächſten Zeit erwartete. Später trat auch hier
ſnEäßigumg ein. Auuch Chemewerte waren ſtärker begehrt. Elber=
Frbem hatten eine größere Steigerung aufzuweiſen, ebenſo Bad.
Rböchſter und Griesheimer. Am Markte der elektriſchen Werte
umn Gunillegumne, Siemens u. Halske und Schuckert hervorzuheben.
ff-llend iſt, daß auch der Deviſenmarkt, von geringen
Schwankun=
vrehen, eine durchweg feſte Haltug guſtwvies, obgleich doch eine
chland günſtige Löſung der oberſchleſiſchen Frage eine Beſſe=
„Mavkkurſes mindeſtens für einige Zeit zur Folge haben müßte.
Mannheimer Wochenberichte.
annheim, 13. Aug. Zut Beginn der Berichtswoche herpſchte
atlichen Marktgebieten ſehr feſte Haltumg und die Preiſe ſtiegen
t9 zu Tag, je länger die Trockenheit anhielt. Das Geſchäft war
haft und das Angebot wurde immmer kleiner, da die Verkäufer
Ka-tung noch höherer Preiſe mit ihrem Angeboten zurückhielten.
am Mittwoch ein Landregen eingetreten, der längere Zeit
an=
a fſcheint und den Erdboden kräftig durchweicht, ſo daß von den
tür Erdbodem ſteckenden Feldfrüchtem immerhin eine beſſere Ernte
mren iſt, als man ſeither berechnete. So iſt dem auch an der
eim Umſchwung eingetreten; das Geſchäft wurde ruhiger, die
uc6 Selten ſich gegenüber den wieder mehr hervorkvetenden
Ange=
tanurzück, obwohl ſig bereits etwas niedriger lauteten, und rechnen
uem, weiteren Preisrückgang.
Atreide. Die Ernte iſt im Süddeutſchland ſelbſt in den höchſten
ulsſtew Gegenden beendet, eime Erſcheinung, die ſeit Jahrzehnten
huhr beobachtet werdem konnte. Die Dreſchergebniſſe und die
Mahl=
ſtitz Tauten faſt durchweg günſtig. Weizen wurde von Mittel= und
MMui chland zu 480—430—510 Mk. angeboten und auch uungeſetzt,
afitvre-w er aber für 490 Mk. die 100 Killo ab Mannheim zu haben.
M walt 480 Mk. und ging auf 380—390 Mk. zurück. Bisher war
is inländiſches Brotgetreide ſchon um etwa 500 Mk. höher als
Elnndspreis und nur die letzttüägige ſtarke Steigerung des Dollar=
Batte hierim einem Ausgleich geſchaffen. Im Hinblick auf dieſe
Belrung des Inlandspreiſes wird vorausſichtlich auf Antrag der
Harſellſchaft für Brotgetreide das Reichsernährungsminiſterium
Efahr von Brotgetreide freigeben. Der Inlandspreis wird ſich
gun dem Weltwarktpreis anpaſſen, aber auch den vielfachen
ſithkungen unterworfen ſein und bei einer Beſſerung unſerer Mark
timtlich herabgedrücht werden. Für Winvergerſte wurdem Preiſe
4—420 Mk. genamt, wird aber für Futterzwecke als zu teuer
be=
unid geht nicht ab, trotz willigeren Haltung der Verkäufer. Das
fiſt hierin groß. Für Braugerſte erſter Qualität dagegen
be=
ſauße Nachfrage und wurde auuch nach Muſter zu 500—550 Mk.
Rilo gekauft. Hafer wird noch wenig beachtet, da er gegenüber
Futterartikeln zu hoch bewertet wird. Mais iſt von 335 Mk.
Mk. pro 100 Kilo in La Plata=Ware, hier verfügbar, geſunken.
Köngetreide war entſprechend dem Sinten unſerer Mark wieder
und konnten die Angebote keine Beachtung finden; ſollte aber
FEfuhr wirklich freigegeben werden, werden ſie doch greifbarere
Ge=
nehmen und zuu manchem Abſchluß führen.
e1 war anfangs der Berichtswoche ſtürmiſch gefragt und konnte
ſch für ſpätere Lieferungsfriſtem offeriert werden. Die Preiſe
Hich dementſprechend auch bedeutend höher und wurden für
Wei=
c Spezial=Null per Auguſt=September=Lieferung auf 725—730 Mk.,
Wh wehl bei ſofortiger Lieferung auf 475—480 Mk. und für
Rog=
gem ml BBaſis 0 auf 530 Mk. die 100 Kilo ab ſüddeutſche Mühlen zu
W/4krufsbedingungen der Süüddeutſchen Mühlenvereinigung gehandelt.
os Erſſches Mehl war zu 660 Mk. ab Hannover, amerikaniſches Aus=
GFihl zu 790 Mk. ab Köln Marke Exort=Patent zu 2734 holl. Gul=
Ri Rotterdam und amerikaniſches Hard=Patent zu 8,60 Dollar eif
olk umn angeboten. Im Uebereinſtimmung mit Getreide iſt aber auch
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
im Mehlhandel eine ruhigere Auffaſſung eingetreten und die Preiſe
ſind um 10—20 Mk. pro Doppelzentner geſunben. Das Geſchäft wurde
ſchleppend, da der Handel für die erſte Zeit genügend mit Mehl
ver=
ſehen iſt.
Saaten hatten ruhigem Markt bei feſter Grundſpimmung.
Raps=
ſaat wurde zu 585 Mk. pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim gehandelt.
Futterartikel. Die ſtarke Nachfrage, hat hiemin ebenfalls
etwas nachgelaſſen, da wan nach dem Regen wieder auf etwas mehr
Grümfutter rechnet and auch die Rübenernte beſſer ausfallen dürfte als
wie erwartet. Die Preiſe hielten ſich aber auf ihrer alten Höhe. So
lagen am Markt ſüddeutſche Trockenſchnitzel zu 256 Mt., vollwertige
Zuckerſchnitzel zu 360 Mk., Seſamkuchen zu 365 Mk. von Raubfutter
Wieſenheu zu 170—180 Mk., Rotkleeheu zu 180—200 Mk., Preßſtroh und
gebündeltes Stroh zu 60—70 Mk. die 100 Kilo waggonfrei Mannheim.
Hülſenfrüchte erfreuten ſich dagegem weiter guter Nachfrage,
da hierin die Erntezeit vorbei und an der Mißernte nichts mehr zu
ändern iſt. Auch die Spätkartoffeln werden, da vielfach ſchon ausgereift,
nicht mehr viel nachwachſem und ein kleineres Erträgnis bwingen, ſo daß
mit einem größeren Konſum von Hülſenfrüchten zu rechnen iſt.
Inlän=
diſche Erbſen waren zu 400—450 Mk. ab Mannheim, Wachtelbohnen zu
300—350 Mk. und alte Linſen zu 580—680 Mk. pro 100 Kilo ab
ſüd=
deutſche Stationen zu haben.
Wein. Alle Anzeichen deuten auf einen frühen Heubſt hin. Die
Trauben ſind infolge der großen Trockenheit zwar etwas klein geblieben,
aber durch die Sonnenglut gut gebraten worden. Der durchweichende
Negen wird aber in der Entwickelung der Trauben noch großen Einfluß
ausüben. Peronoſpora iſt nur vereinzelt, Oidſm dagegen ſtärber
auf=
getreten. Das Weingeſchäft liegt noch ſtill. Im oberen Pfalzgebirge
wurden 1920der Weißweine zu 4500—4800 Mk. gezuckerte zu 5000—5200
Mark pro 100 Liter, in Ahrweiler (Moſel) 12 090—17 000 Mk. für 1920er,
11 000—18 000 Mk. für 1919er und 17500 Mk. für 1917er bezahlt.
Holz. In Nadelholz iſt ein lebhafter Umſatz zu verzeichnen,
her=
vorgerufen durch das Fallen unſerer Mark, die Zwangsholzlieferugen
und die Lockewungen in den Sanktionen. Nadelrundholz lagert deshalb
nur noch ſehr wenig in den Waldungen, und die Waldbeſitzer beſchäftigen
ſich mit der Frage von Sommerſchlägen; es wurde auch ſchon etwas
vom Stock weg gekauft. Papierholz dagegen iſt weiter ſehr
vernach=
läſſigt. In Nadelſtammholz war das Geſchäft in den letzten Monaten
lebhaft. In der Feſtigkeit auf dem Schnittholzwarkte iſt eine
Erſchüitte=
rung eingetreten auf Gerüchte, daß die Entente auf Lieferung ſolcher
Ware verzichtet habe. Der Ginkauf am Brettermarkt iſt denn auch ſtiller
geworden. Unſortierte ſägefallende Bretter wurden mit etwa 500 Mk.,
hobelfähige Bretter mit etwa 700 Mk. pro Kubikmeter ab ſüddeutſche
Abgangsplätze angeboten. Bauholz wurde nur wenig gehandelt und lag
zu 625—675 Mk. pro Kubikmeter im Angebot, Vorratsholz zu 425 bis
450 Mark.
Schiffahrt, Frachten und Kohlen. Nach Beendigung
des Streiks, lebte der Rheinſchiffahrtsverbehr ſchnell wieder auf. zumal
auch Sonntags wieder gefahren werden wird. Der niedere Waſſerſtand
beſchränkte ſehr die Ladefähigkeit der Fahrzeuge, weshalb der leere
Kahnraum abgenommen hat und die Nachfuage groß geworden iſt. Der
Schlepplohn von Ruhrort nach Mannheim iſt von 50 Mk. in der
Vor=
woche auf 27 Mk. in dieſer Woche geſunken, von Mannheim nach
Straß=
burg beträgt er 25—26 Mk. pro Tonne. Die Schiffsmiete beträgt nach
Mannheim und Kaplswuhe 50 Pfg. pro Tonne und Tag, der
Talſchlepp=
lohn zirka 300 Prozent über dem Normaltarif. Die Ende der Woche
ein=
getretenen andauernden Regenfälle, laſſen ein ſchnelles Anſteigem der
Flüſſe erwarten, ſo daß für die Schiffahrt mum günſtigere Ausſichten
winken. Die Kohlenzufuhr war in der Berichtswoche noch geringer, da
die Schiffer durch den wiederen Waſſerſtand, nicht mehr zu
Kohlenver=
ladungen verpflichtet waren. Der Mangel an Qualitätskohle wird iummer
wieder ſchwer empfunden. Der Abſatz in Braunkohle iſt trotz
herabge=
ſetzter Preiſe klein. Der Verbrauch an Brennholz wird dieſen Winter
nicht die vorjährige Höhe erveichen, da die Induſtrie nicht ſo ſtark
be=
ſchäftigt ſein wird und doch etwas mehr Kohle am Markte liegt.
Tabak. Der niedergehende Regen bommt dem Tabaken ſehr zu
ſtatten und wird bei dem Spättabaken inbezug auf Quanrität nicht ohné
Ginfluß bleiben, d. h. wenm es nun nicht ſo lange regnet, wie es trocken
war. Der Pfälzer Tabakmarkt war weſiter feſt und wurden auch größere
Poſten in Umblatt=Tabaken zu 1400—1500 Mk. und in Einlage=Dbaken
zu 1300 Mk. pro Zentner umgeſetzt. Von badiſch=oberländiſchen
Pflan=
zerm ſind 1920er Produkte zu 1200—1300 Mk. in einem Umfange von
mehreren 1000 Zentnern abgegeben worden. Ihre Tabake finden durch
die Balutaverſchlechterung immer beſſere Bewertung. Rippen ſind immer
noch ſtark angebotem und wenig gefragt.
* Mannheim, 13. Aug. Der Verband ſüddeutſcher
Getreide=
börſen und =märkte hat neue allgemeine Handelsgebräuche und
Geſchäftsverbindungen und neue Handelsgebräuche für
Saat=
gun herausgegeben, die am 15. Auguſt in Kuaft tretem und für ſämtliche
Kontrakte Geltung haben ſollen, die vom dieſem Zeitpunkte an getätigt
werden.
— Oſtgaliziſche Petroleum=Aktiengeſellſchaft
Mannheim. Die Generalverſammlung, in der 14 Aktionäre mit 981
Aktien vertreten waven, genehmigte dem Verluſtabſchluß und wählte an
Stelle von zwei ausgeſchiedenen Herrem neu in den Aufſichtsrat die
Herren Julius Kahn von der Firma Kahn, Weil u. Co. Kom.=Geſ.
Ber=
lin und Herrn Klemens Harlacher von der gleichnamigen Bankfiurma in
Fvankfurt a. M. Ferner wurde beſchloſſen, das Aktienkapital um 1500 000
Mark zu erhöhen. Die neuen, ab 1. September 1921 gewinnberechtigten
Aktien übermimmt eine Banbengruppe, der die vorgenannten zwei
Fir=
men angehören, zu 125 Proz, und bietet den Aktionäven auf 2 alts eine
neue Aktie zu 135 Prozent an. Von den überſchießenden 600 000 des
neuen Aktienkapitals werden 300 000 Mk. feſt übernommen, 300 000 Mk.
bleiben zur Verfügung der Verwaltung. An dem Veräußerungsgewinn
bleibt die Geſellſchaft beteiligt.
Berlin, 13. Aug. (Wolff.) Die Steigerung des Dollarkurſes hat
die Tendenz am Produktenmarkt ebenſo wenig beeinflußt, wie
der ſeit geſtern abend niedergehende ausgiebige Landregen. Weizen und
Noggen waren für ſofortige Lieferung bei etwas feſteren Preiſen
ge=
fragt. Gerſte blieb ruhig. Hafer wurde nur bei gering beſtehender
Kaufluſt von Schleſien ſtark angeboten. Für Mais beſtand bei feſten
Preiſen für ſpätere Lieferung viel Kaufluſt. Zu der für inländiſche
Hülfenfrüchte und beſonders für Erbſen beſtehenden ſtarken Kaufluſt
ge=
ſellte ſich auch Intereſſe für ausländiſche Ware.
* Berlin, 12. Aug. Ueber die Maßnahmen, die zur
Milderung der durch die Lebhaftigkeit im Börſen geſchäft an der
Börſe zutage getretenen Mißſtände beabſichtigt ſind, fanden in der
Preſſe Erörterungen ſtatt, die den Tatſachen weit voraus eilen. Zurzeit
finden bei den in Frage kommenden Körperſchaften Beratungen ſtatt, die
dem gedachten Zweck dienem und nach erſolgter Voerbereitungsarbeit dem
Plenum des Börſenvorſtandes unterbreitet werden ſollen. Angeſichts des
Umfanges der erforderlichem Vorarbeiten vergeht noch einige Zeit, bis
die Frage ſpruchreif iſt. Der Börſenvorſtand veröffentlicht dann ſeine
Beſchlüſſe.
* Hamburg, 13. Aug. Am Deviſenmarkt war die
Teu=
denz bei lebhaftem Verkehr ſehr feſt; es notierten: Holland 2615,
Lon=
don 307½, Neu=York 83‟/s, Paris 650, Brüſſel 635, Schweiz 1410, Italiem
365, Spanien 1075, Kopenhagen 1325, Stockholm 1750. Kriſtiania 1070,
Helſingfors 125, Wiem 10½, Budapeſt 23 öſterreichiſche abgeſtempelte
Noten 8½= ungariſche Noten 23, finniſche Noten 124, rumäniſche Noten
105 und polniſche Noten 4,15.
* Lebensverſicherungsgeſellſchaft Phönix. Am
26. Juli wurde die 38, ordeutliche Generalverſammlung der Geſellſchaft
abgehalten. Dem Rechenſchaftsbewichte iſt eine außerordentliche
Steige=
rung des Verſicherungsbeſtandes zu entnehmen, der ſich Ende 1920 auf
2.17 Milliarden Kronen verſicherter Summe belief. In dieſem Betrag
ſind Verſicherungen in fremder Währung zur Friedensparität, die
Ver=
ſicherungen in dem Nachfolgeſtaatem zum geſetzlichen Relationskurs
ber=
rechnet. Die Einnahme der Geſellſchaft an Prämien, Zinſem und
Ge=
bühren iſt auf 21,6 Millionen Kromein geſtiegen, für fällige
Verſicherun=
gen wurdem 25,4 Millionem Kronen gezahlt beziehungsweiſe zurüchgeſtellt.
Der Sterblichkeſtsverlauf war günſtig und hat nur 78 Prozent der
er=
warumgsmäßigen Fälligkeiten in Anſpruch genommen. Aus der von
den Geſellſchaften während des Krieges betriebenen Kriegsverſicherungen.
ſind weitere Zahlungen vom 3,2 Millionen Kronen geleiſtet worden, ſo
daß die geſamten Auszahlungen an Hinterbliebene im Kriege gefallener
oder geſtorbener Soldaten 47,2 Millionen Kronen, die Zuwendungen an
die Kriegsfürſorge 8,8 Millionen Kronen erreichten. Die
Prämienreſer=
ven und Prämienüberträge, denem im Nechnungsjahre 130 Millionen
Kronen zugeführt wurden, ſind auf 495,5 Millionen Kronen geſtiegen.
Die Geſamtaktivem haben ſich für Endg 1920 auf 524,5 Millionen
Kro=
nen erhöht. Der rechnungsmäßige Ueberſchuß von 1 916 465 Kronen
84 Heller wird bis auf 192 923 Kronen 14 Heller, die auf neue Rechnung
vorgetuagen werden, zur Gänze den Kapitalreſerven der Geſellſchaft
zu=
gewvieſen, die ſich hierdurch auf insgeſamt 11,5 Millionen Kronen erhöhen.
Die Entwickelung der Geſchäfte im Jahre 1921 iſt eine anhaltend
gün=
ſtige. Der Verſicherungsbeſtand hat ſich im erſtem Halbjahr 1921 um
weitere 935 Mülionen Kronen erhöht und ſomach die Ziffer vom 3
Mil=
liarden Kronen überſchritten, die zinstragendem Aktien der Geſellſchaften
haben ſich um 45 Millionen Kronem vermehrt. Die Zuwahl der Herren
Dr. Ernſt Gruner, Präſident des Reichsaufſichtsamtes für
Prwvat=
verſicherug a. D. in Berlin, und Gevard H. L. Fitzwilliams in den
Verwaltungsrat wurde durch die Generalverſammlung beſtätigt. Herr
Juſtizrat Wilhelm Kißkalt, Dfvektor der Münchener
Rückverſicherungs=
geſellſchaft imn München, wpurde neur gewählt; die Wiederwahl dets
bur=
nusmäßig ausſcheidenden Mitglieder des Verwaltungsrates wurde
vor=
genommen.
* Reichsausſtellung für Kolonialwaren und
Lebensmittel. In monatelanger ſorgſamer Arbeit iſt die
Reſkhs=
ausſtellung für Kolonialwaren und Lebensmittel, die, in der großen
Frankfurter Feſthalle untergebracht, am Samstag, den 20. Auguſt,
intit=
tags, ihre Tore öffnen und bis Sonntag, den 28. Auguſt einſchließlich,
dauern wird, vorbereitet ſvorden. Sie wird vom Reichsverband
Deut=
ſcher Kolonialwaren= und Lebensmittelhändler (Sitz Berlin) veranſtaltet,
der im Franffurt in Verbindung und gleichzeitig mit der Ausſtellung
ſeine Jahresverſammlung abhalten wird. Die organiſatoriſche
und ausſtellungstechniſche Leitung dieſer groß angelegten Schau aus
allen Gruppem der Lebensmittelbranche liegt im Händem des Meßamtes
Frankfurt. Die Beſchickung der Reichsausſtellung darf als hervorragend
bezeichnet werden. Aus allen Teilen Deutſchlands ſetzt, ſich die große
Schav der Ausſteller zuſammen. Sie gehört folgenden Gruppen, die alle
recht gut vertreten ſind, an: 1. Kolonialſvaren und Landesprodukte, 2.
Feinkoſtwaren, 3. Erzeugnäiſſe der Süßigkeitsinduſtrie, 4. Getränke,
5. Tabak, 6. Materialwaren, 7. Ausſtattungsgegenſtände, 8. Maſchinen
und Apparate einſchlägiger Art, 9. Fachliteratur.
* Ungariſche Anleihen und Schutzverein. Der
Schutzverein der deutſchen Eigentümer von ungariſchen Anleihen teiltz
uns mit: Die ungariſche Regierung hat eine Herabſetzung der
ungariſchen Kriegsanleihen auf 80 Prozent des
Nennwer=
tes angeordnet. Anläßlich deſſen ſollen auch die nach dem 1. Juli 1921
fälligen Zinsſcheine der in Deutſchland untergebrachten ungariſchen
Kriegsanleihe zu 80 Prozent des Nennwertes eingelöſt werden, da die
deutſchen Eigentümer ungariſcher Kriegsanleihen bereits zum
Reichs=
notopfer herangetzogen werden. Die Schutzvereinigung hat gegen die
Anordnung Vorſtellungen erhoben. Ob dieſen Bemühungen Erfolg
beſchieden ſein wird, läßt ſich noch nicht überſehen. Jedenfalls ſehen ſich
die deutſchen Zahlſtellen vorläufig außerſtande, die Zinsſcheine
ungari=
ſcher Kriegsanleihen einzulöſen, bevor eine Klärung erfolgt iſt.
wd. Vorſicht bei Verkäufen nach Bulgarien. Nach
einer Mitteilung an die Wiener Kaufmannſchaft herrſcht zur Zeit in
Bulgarien infolge der zerfallenen innerpolitiſchen Verhältniſſe eine
große Kaufkriſe. Die deutſchen Firmen werden zur Verſendung nach
Bulgarien auf Konſignation oder auch nur gegen Teilzahlung, wobei
etwa die Hälfte der Ware bei Ankunft in Bulgarien bezahlt werden
ſoll, gewvarnt. Es ſind Fälle gemeldet worden, wvo faſt kein Ginziger
ſeine Verpflichtungen eingelöſt hat.
Bekanntmachung.
r ia den letzten Tagen auf dem Grundſtück
Arlähſreinerſtraße 68½z verurſachte grobe Unfug gibt
mitkeinnlaſſung, öffentlich bekanntzumachen, daß
das ltden in dem Teich des genannten Grundſtücks
der ßen iſt. Jeden, der das Grundſtück
unberechtig=
tertbe rbetritt, werde ich für die Folge zur Anzeige
brihir. Ich warne daher hiermit ausdrücklich da=
(st9219
voyKls Grundſtück zu betreten.
imſtadt, den 11. Anguſt 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
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eilenerden.
ſeVerdingungsunterlagenliegen aufdemBureau
uierzeichneten zur Einſicht auf: Die Angebots=
Aaue werden zum Herſtellungspreis abgegeben,
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ur dieſen Teil beſonders, durch das Kreisamt
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bei unterzeichneter Stelle einzureichen, woſelbſt
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