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Nummer 220
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
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gerichtlicher Veitreibung fällt jeder Rahatt weg.
Donnerstag, den 11. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Zerreißung heißt Verblutung.
Bir Deutſche werden uns mit aller Anſtrengung des letzten
yrſtes gegen eine Zerreißung Oberſchleſiens wehren. Es wirde
swar nichts nützen, aber dieſer Proteſt iſt doch wenigſtens
Bugeſtändnis, und wer weiß, wie noch einmal ſich die
Zei=
andern können, wo ein ſtillſchweigendes Zugeſtändnis für
yeine bindende Feſſel werden könnte. Ein ungeteiltes deut=
6 Oberſchleſien, das iſt unſere unumſtößliche Forderung.
Ein ungeteiltes Oberſchleſien wollen ja im Grunde
genom=
ſm auch die Franzoſen, aber es ſoll den Polen gehören. Und
ßüungeteiltes Oberſchleſien — allerdings bis auf den kleinen
Feffen Rybnik und Pleß — wollen auch die Engländer, und
er zu unſeren Gunſten. Da aber zwei ſo extreie Forderungen
eimer Einigung führen können, ſucht man jetzt in Paris nach
ſam Kompromiß. Kompromiſſe ſind immer ſaul und haltlos.
Die Welt muß auf ein ungeteiltes Oberſchleſien ſchon
des=
wbeſtehen, weil bei irgendwelcher Teilung Oberſchleſien ſelber
ſunde gehen würde. Die oberſchleſiſchen Gemeinden und
Sdte ſind miteinander ſo organiſch verbunden, daß jeder
Tren=
hugs ſchnitt ein Verbluten bedeutet. Der ganze oberſchleſiſche
Hruftriebezirk gleicht einer Rieſenſtadt, deren einzelne
Stadt=
hü — hier alſo Gemeinden und Städte — miteinander in
wirt=
atlicher und ſozialer Beziehung aufs engſte verbunden ſind.
ſchu nehme z. B. nur die Stadt Königshütte an. Die iſt aus
utrellen und wirtſchaftlichen Gründen gar nicht vom deutſchen
fhſchleſien loszureißen. Daß die Stadt durch und durch deutſch
eht ſchon daraus hervor, daß dort am 20. März 1921 31 864
tmen für Deutſchland und nur 10 764 Stimmen für Polen
ſigeben wurden, alſo 74,75 Prozent zu 25.25 Prozent. Die
i4shütter beſuchen das künſtleriſch hochſtehende deutſche
Thea=
ſan Kattowitz und ſenden ebenfalls nach Kattowitz ihre Söhne
iſie dortigen höheren Schulen. Dieſe enge kulturelle
Ver=
ſihurig der beiden Städte macht einfach eine Zerreißung ihres
ſminſchaftlichen Bandes unmöglich. Ferner: die reiſende
Ge=
ſtuswelt pflegt, wenn ſie auch Königshütte ihren Beſuch
ab=
ſan will, ihr ſtändiges Quartier in dem hotelreichen Kattowitz
ſeehmen. Von da aus macht ſie ihre kurzen Fahrten nach
Fſügshütte, Bismarckhütte, Beuthen und all den naheliegenden
echleſiſchen Städten. Dieſes wirtſchaftliche Moment iſt durch=
Enicht als nebenſächlich zu überſehen. Vor allem aber hat
ſugshütte die größte Steinkohlengrube Oberſchieſiens, ja viel=
* ganz Deutſchlands, ferner das größte Eiſenhüttenwerk
Aſchleſiens die beide zuſammen 18000 Arbeiter beſchäftigen.
ce nun Königshütte polniſch werden, ſo würde nicht nur
dmDeutſchen Reiche eine ſeiner Hauptkohlenquellen entriſſen
ſimten, ſondern dieſe hochwichtige Kohlenquelle würde einfach
b)ügen und Polen nicht einmal zuſtatten kommen, denn das
ſwſihte für die große Grube und große Hütte Königshüttes kein
giſrundes Abſatzgebiet ſein.
Das ſind alles Beobachtungen, die nur der eingeſeſſene
Ober=
ſoſtier machen kann, nicht aber die weltfremden Herren in
Pa=
riſsie Oberſchleſien in falſcher Ueberſetzung für eine bergreiche
Sſnd gehalten hatten, ſo daß ſie zu Anfang ſogar ihre
Alpen=
füſſ dahin kommandiert hatten. Wie, man möchte ſagen:
unter=
i ſih, die oberſchleſiſchen Städte miteinander verbunden ſind,
gM3 B. auch daraus hervor, daß Königshütte mit Trink= und
Bſſtebswaſſer von Tarnowitz aus verſorgt wird. Man denke
ſihur eine Zerreißung dieſer beiden Gebiete, und das
waſſer=
ſam Königshütte würde einfach vor einer Kataſtrophe ſtehen.
Ebenſo iſt es mit Ratibor und Rybnik der Fall. Würde der
M Ratibor vom Kreiſe Rybnik losgeriſſen werden, dann wür=
9 4A 000 Arbeiter in Natibor, die jetzt in Rybnik ihre
brot=
bcende Tätigkeit verrichten, exiſtenzlos werden. Mit
Feder=
ſthen auf der Landkarte laſſen ſich ſolche Trennungsoperationen
wchvollziehen. Eine Zerſtückelung Oberſchleſiens würde einer
AAligen Operation, die an einem ſiameſiſchen Zwilling
ge=
nA wird, gleichen. Man würde zwar zwei einzelne Beſen
eihten, die aber nach kurzer Zeit verbluten und z" ude
9Awürden.
Die Tagung des Oberſten Rates.
Die Nachmittagsſitzung vom 9. Auguſt.
aris, 9. Aug. (Wolff.) Wie die Havas=Agentur
b=
at in der heutigen Nachmittagsſitzung des Oberſten 9
z/ht Präſident
Briand
WVort ergriffen, um den franzöſiſchen Standpunkt darzulegen.
Mer führte aus, die Politik Frankreichs beſtehe nicht darin,
Ma Verwundeten auf dem Schlachtfelde das Leben zu nehmen,
Anach jedem Kriege gebe es Sieger und Beſiegte. Der
eisvertrag von Verſailles ſpreche ſogar klar aus, daß die
Igten auch noch die Verantwortlichkeit des Krieges trügen.
rreich wünſche ebenſo wie ſeine Verbündeten, den Beſiegten
erechtes Schickſal zu bereiten, aber nicht etwa ein privilegier=
2ichickſal. Die Alliierten hätten beſchloſſen, einem Volke zum
eraufbau zu verhelfen. Das ſei das polniſche Volk. Indem
ſen Beſchluß gefaßt hätten, hätten ſie ſich auch verpflichtet,
De Lebensmöglichkeit ſicherzuſiellen. Die Grenzfrage ſei
ſo=
de Mitgliedern der Friedenskonferenz geſtellt und das
en in ethnographiſcher Hinſicht beſonders ſtudiert worden.
Ammig hätten die Mitglieder der Friedenskonferenz Ober=
Hen in den Friedensbedingungen Polen zugeſprochen.
Da=
habe man Hoffnungen erweckt. Briand ſagte, man könne
Ahe Werke anführen, ſo u. a. Brockhaus' Konverſationslexi=
6 Oberſchleſien niemals für vollkommen deutſch erklärt
ſei. Der franzöſiſche Miniſterpräſident ſpricht alsdann
Eigebnis der Volksabſtimmung durch und ſagt, die Stimme
Arbeiters habe den gleichen Wert wie die Stimme eines
In, aber es gäbe eine moraliſche Erwägung, die im Zwei=
Als für die Interpretation der Volksabſtimmung herange=
Werden müſſe. Man habe die Ausgewanderten abſtimmen
eind ihre Stimmen könnten doch nicht den gleichen Wert
die der Einwohner, die im Lande geblieben ſeien, haben.
leien auch viel intereſſierter an dem endgültigen Schickſal
beimat. Im ganzen genommen habe das Ergebnis der
Iſtinnzurg ge eigt, daß der deutſche Beſzohner in Weſten,
Aüiſche im Diien wohne. Geggradbiſch geuommen, ſei
die Löſung leicht, und uirtſchaftliche Fragen kämen nur im
ichen Teile in Bekrachzt. Es gebe dort bedeutende deutſche
triezentren. Indem man einige von dieſen
Induſtriezen=
nezppiert habe, habe man das Induſtriedreieck erzielt. Im
riebecken hätten die Polen 30 000 Stimmen Mehrheit
er=
rBS9üügeit Früßten vorherrſchen.
Die ethnogta)b‟
zierung geſeitet uud in ihrem
Ent=
itten die franzüſiſſhe
erhalte Deutſchland die Mehrheit der Stimmen, die für
Plan jedoch habe dieſen Vorzug nicht; denn er wolle 70 Prozent
der polniſchen Stimmen Deutſchland übertragen, während er nur
11 Prozent der deutſchen Stimmen Polen zuſpreche. Lloyd
George habe heute vormittag bemerkt, damit das Induſtriedreieck
leben könne, müſſe man ihm die Arbeiterzentren der ländlichen
Kommunen angliedern. Wenn dieſe Arbeit gemacht werde,
und um es dem deutſchen Gebiet anzügliedern, ſtelle, ſich die rend der nicht ausgebeutete ſüdliche Bezirk entſprechend im Werte ſteigen
Frage des Korridors.
Briand ſchloß mit der Erklärung, wenn ſich die Alliierten
nicht einigen könnten, würden die Folgen unberechenbar ſein.
Die franzöſiſche Regierung ſei ſich dieſer Gefahr immer bewußt digen freie Bahn. Es ſei jetzt wahrſcheinlich, daß die Franzoſen den
geweſen und habe die Frage geprüft, überzeugt davon, daß der
einmütige gute Wille der Alliierten es geſtatten werde, für das
oberſchleſiſche Problem eine Löſung zu finden.
Miniſterpräſident Bonomi appellierte alsdann im Namen
Italiens an die Solidarität der Alliierten, um zu einer
einſtim=
migen Entſcheidung zu gelangen. Der Vertreter Japans, Baron
Hayaſhi, drückte den Wunſch aus, daß eine Einigung über
eine gemeinſame Formel gefunden werde. — Die Sitzg des
Oberſten Nates war um 6 Uhr 55 zu Ende.
Nachmittagsſitzung: Zu Beginn des Abends ſind die unparteiſchen Erwägung der tatſächlichen Lage erweckt.
Arbeiten des Sachverſtändigenausſchuſſes ſchon weit
vorgeſchrit=
ten geweſen. Die angeſagte Abendſitzung hat nicht ſtattgefunden,
dagegen treten die Sachverſtändigen morgen vormittag ½9 Uhr
zu einer Sitzung zuſammen. Der Oberſte Rat ſeinerſeits wird
ſich morgen um 11 Uhr verſammeln. Man glaubt, daß in dieſer
Sitzung ſchon über den Entwurf des Ausſchuſſes beraten merden
könne und daß der Oberſte Rat in der Lage ſei, ihn mit oder
ohne Abänderungen anzunehmen.
Die Reſolution über die Wiederaufnahme der
Verhandlun=
gen des Sachverſtändigenausſchuſſes beſtimmt in Anbetracht der
Schwierigkeiten, die ſich dadurch ergeben, daß in der ſogenannten
Induſtriezone im Herzen Oberſchleſiens dicht nebeneinander
ſtädtiſche Kommunen mit ſtarken deutfchen und ländliche
Kom=
munen mit polniſchen Mehrheiten ſich befinden, ſowie ferner in
Anbetracht der Notwendigkeit, daß nach Möglichkeit dieſe Lage
mit den im Einvernehmen aufgeſtellten Grundſätzen in
Uieber=
einſtimmung gebracht werden muß, daß die durch die
Hinzuzie=
hung der Oberkommiſfare verſtärkte Kommiſſion der
Sachverſtän=
digen aufgefordert wird, die Sache aufs neue zu prüfen und
einen Bericht vorzulegen, aus dem hervorgeht, welche Kommunen
aus wirtſchaftlichen oder topographiſchen Gründen nicht von den
obengenannten ſtädtiſchen Großgemeinden getrennt werden
kön=
nen. Der Bericht ſoll auch ferner Rückſicht nehmen darauf, welche
Eiſenbahnlinien nötig ſind für die wirtſchaftliche Exiſtenz und
die Proſperität dieſer Gegenden.
Ueber den Verlauf der Nachmittagsſitzung der
interalli=
ierten Finanzkonferenz wird gemeldet, daß man ſich
vor allen Dingen mit der Frage der Koſten der
Beſatzungs=
armeen beſchäftigte. Es wurde beſchloſſen, ein Komitee
ein=
zuſetzen, beſtehend aus den Finanzminiſtern der allierten
Län=
der und den Betrag der Koſten für die Beſatzung bis zum 1. Mai
feſtzuſtellen. Dieſer Ausſchuß ſoll auch die Beſatzungskoſten für
jedes einzelne Land prüfen. Während ein engliſcher Soldat
15 Goldmark pro Tag koſtet, betragen die Unterhaltungskoſten für
einen franzöſiſchen Soldaten nur 6 Goldmark. Miniſter Loucheur
ſchlug zur Vereinheitlichung der Ausgaben einen Betrag von
11 Goldmark für jeden Mann vor. Bis jetzt hat die engliſche
Delegation dieſem Antrag noch nicht zugeſtimmt. Der gleiche
Ausſchuß müſſe auch prüfen, ob die Lieferungen Deutſchlands
die Koſten decken, und wenn nicht, wie das Defizit gedeckt werden
ſoll. Ein weiteres Komitee ſoll die Beſatzungskoſten nach dem
1. Mai prüfen. Dieſer Ausſchuß wird morgen zuſammentreten.
Am Schluß der Sitzung beſchäftigte ſich die Finanzkonferenz
mit der belgiſchen Prioritätsfrage und mit der Rückerſtattung
der belgiſchen Kriegskoſten durch Deutſchland.
Die nächſte Vollſitzung der Konferenz tritt Mittwoch
nachmittag zuſammen.
Der Schluß der Nachmittagsſitzung des Oberſten
Rates wurde mit der Prüfung der kleinaſiatiſchen Frage
ausge=
füllt. Es äußerten ſich hierzu Marſchall Foch und der engliſche
Oberſt Heywood, der kürzlich an der griechiſchen Front geweſen
iſt. Die beiden militäriſchen Sachverſtändigen erklärten, über
das endgültige Ergebnis des türkiſch=griechiſchen Feldzuges
könne man vielleicht erſt nach Monaten urteilen, da die
end=
gültige Entſcheidung ſo lange hinausgeſchoben werden könnte.
Die Abſicht der Alliierten ſei, in dieſem Konflikt neutral zu
blei=
ben. Eine ander Handlungsweiſe ſei nicht möglich, da beide der engliſchen Politik geweſen. Noch vor zwei Tagen hätten die
eng=
kriegführenden Parteien bis zur Stunde eine Vermittlung noch liſchen Vertreter geſogt, daß es unteilban ſei und dem Deutſchen
zuge=
nicht angenommen hätten.
es nicht unmöglich ſei, daß die Arbeiten der Sachverſtändigen
ſchon heute abend beendet ſeien.
Die Rede Lloyd Georges im Echo der Preſſe.
* Llohd Georges geſtrige Rede auf der Pariſer Konfevenz bildet das
Hauptthema der Preſſe. Der Ton der Blätter iſt bezüglich der
Aus=
ſichtem auf eine Regelung der obevſchleſiſchen Frage zuverſichtlich.
Daily Telegraph zufolge beſteht guter Grund zu der Annahme, ſolution, in dem Augenblick, iun dem mau die Sachverſtändigen eingeladen
daß die internationale Spannung wegen Oberſchleſien beträchtlich
uach=
gelaſſen hat und daß mehr Ausſicht auf eine Löſung beſteht. Das Blatt
erklärt, Lloyd George habe den Standpunkt der engliſchen Regierung,
daß das oberſchleſiſche Induſtriedreieck zu Deutſchland gehöre, im Oberſten
Nat evneut mit Nachdruck hervorgehoben. Das Blatt weiſt jedoch auf
die Möglichkeit hin, daß ein Kompromiß auf der Grundlage der
Preis=
gabe des Grundſatzes der Unteilbarkeit des oberſchieſiſchen Induſtriedrei= vechnen Löſung beſchritten habe.
ecks gefunden werden könne. Offiziell liegen, dem Blatt zufolge keine
Anzeichen dafür vor, es ſei jedoch, wis verlautet, Tatſache, daß jetzt ſowohl
auf engliſcher wie auf franzöſiſcher Seite die Neigung vorhanden iſt, eine
Grenzlinie, die das umſtrittene Gebiet durchſchneidet, in Erwägung zu
ziehen. Wenn dies auch nicht die beſte Löſung ſei, ſo ſei ſie doch die am
beſten erreichbare.
Daily Mail berichter, der durch die engliſchen, franzöſiſchen und
italieniſchem Oberkommiſſare verſtärſte Sachverſtändigenausſchuß ſei ſo
gut wie angewieſen worden, eine Teilung des umſtrittenen Induſtriedrei= gibt, erfüllt, mit Ausnahme der Kohlenſendungen; ſeit drei
ecls von Beuthen. Gleiwitz und Kattowitz zwiſchen Polen und
Deutſch=
land vorzuſchlagen, das die engliſche Regierung bisher Deutſchland
zu=
eilen wvollte.
Der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Chronicle meldet aus
Paris, man nähere ſich einer Löſungg des oberſchleſiſchen Problems. füllen.
Deutſchland geſtimmt hätten, aber auch Polen. Der engliſche In gut unterrichtelen Kreiſen glaube man, daß der Oberſte Rat bald eine
Regelung der oberſchleſiſchen Frage erzielen werde. Die
Sachverſtän=
digen hätten ſich bereits an die Feſtſetzung einer neuen Grenzlinie gemacht,
die von Nouden nach Süden, ſtatt von Oſten nach Weſten verläuft.
Eng=
laud müiſſe den Polen in dem Induſtriedreieck Bodem überlaſſen und
Fraukreich müſſe dagegen einen Teil des ganzen noch unentwickelten
Ge=
bietes von Pleß und Rybnik Deutſchland zugeſtehen. Ein Punkt, der
Eindruck gemacht habe, ſei der, daß in 15 Jahren das Induſtriedreieck
bleibe das Dreieck trotzdem eine Enklave in der polniſchen Maſſe, wahrſcheinlich von viel weniger wirtſchaftlichem Werte ſein werde,
wäh=
werde.
Der Berichterſtatter des Daily Chronicle erklärt, wenn die
bolitiſchen Grundſätze angenommen würden, ſo hätten die Sachverſtän=
Geiſt der von Lloyd George in ſeiner Rede niedergelegten Grundſätze
annehmenn würden. Wenn dies der Fall ſei, ſo ſei damit die wirbliche
Arbeit der Konferenz erledigt und die Entende ſei geretbet.
In einem Leitartikel erklärt Daily Chronicle, die „Eine Stimme,
eine Wert”=Bedingung könne leicht angewandt werden. Die anderen
bei=
den Bediugungen ſeien ſch)vieriger, da die am meiſten deutſchen Städte
am weiteſten von Deutſchland entfernt ſeien und umgekehrt (mit
Aus=
nahme von Gleiwitz).
Die Dimes ſchreiben, die Frage der Teilbarkeit des Induſtriegebiets
ſei erörtert worden und verſchiedene Anzeichen hätten auf die Möglichkeit
gedeutet, daß ſogar in dieſem ſchwierigſten Punkte die widerſtreitenden
Anſichten durch eine Teilung verſöhnt werden könnten, die alle
wirt=
ſchaftlichen Intereſſen ſichern und zugleich dem Abſtimmungsergebnis
gerecht werden könnte. Lloyd George habe jedoch in ſeiner Rede mehr
Die Havasagentur berichtet ferner über den Verlaufder, den Eindruck einer im voraus gefaßtem Anſicht, ſtatt einer ſorgfältigen
Der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegvaph ſchreibt,
die engliſchen Sachverſtändigen hätten außer der Perſival=Linie, die
Po=
len mit Pleß und Rybnik nur einen geringen Teil des Induſtriegebietes
im Nordweſten zuweiſt, noch weitergehende Vorſchläge bereit gehalten,
die einen Verſuch darſtelltem. Polen für den Verluſt des ganzen
Indu=
ſtriedreiecks zu entſchädigen durch Abtretung beträchtlichen Gebietes im
Norden um Lublinitz herum und weiteres Gebiet im Nordweſten von
Sondewitz. Als Beweis für die wenig logiſche Haltung der franzöſiſchen
Sachverſtändigen führt der diplomatiſche Berichterſtatter des Daily
Tele=
graph an, daß bei den vorläufigen Beſprechungen die franzöſiſchen
Sach=
verſtändigen ſoweitz gingen, vorzuſchlagen, daß England Polen einen
großen Teil des Induſtriegebietes zuſereche, wofüir Frankreich au
Deutſch=
land eine Anzahl polniſcher Landgemeinden überweiſen wolle, die
Eng=
land vollkommen bereit war, wegen ihrer polniſchen Bevölkerung Polen
zuzuteilen. Wenn dieſes Kompromiß zuſtande käme, ſo würde der
Er=
folg der ſein, daß Polen eine geringere polniſche Bevölkerung erhalten
hätte, als England ihm zu geben bereit war.
Die franzöſiſche Preſſe.
Paris, 9. Aug. (Wolff.) Ueber den geſtrigen Tag und die
über die Teilung des Induſtriegebietes
angenom=
mene Neſolution ſchreiben die Morgenblätter, indem ſie faſt
durchweg nicht mehr an der Möglichkeit einer Einigung
zwei=
feln. Pertinax ſagt im Echo de Paris, der geſtrige Tag habe
ſchlecht begonnen, was aber nicht bedeute, daß er ſchlecht
ge=
endet habe. Lloyd George habe in ſeiner Rede die
exträvagan=
ten hiſtoriſchen Theorien wieder vorgebracht, die ſeine berühmte
Rede vom 15. Mai ausgezeichnet hätten. Obzwar Pertinax die
Antwort des Miniſterpräſidenten Briand ſchwach findet, erklärt
er, die drei in dem Lloyd Georgeſchen Vorſchlag für die Arbeiten
der Sachverſtändigen enthaltenen Regeln ſeien von Briand nicht
reſtlos angenommen worden. In der Frage der Verſtärkungen
habe General Lerond den franzöſiſchen Standpunkt
aufrecht=
erhalten. Aber was nütze das alles, da die Deutſchen zum
größ=
ten Teil Befriedigung erlangen würden? Die Forderungen des
Generals Lerond ſeien alſo ins Leere gegangen. In der
Ange=
legenheit der Verſtärkungen habe man vor 14 Tagen in Berlin
gedroht und in London eine faſt brutale Sprache geführt.
Per=
tinax ſchließt: Iſt das eine franzöſiſche Politik?
Das Echode Paris gibt die Rede Lloyd Georges
offen=
bar in einer von engliſcher Seite ausgehenden Faſſung wieder.
Eine Stelle ſei beſonders hervorgehoben. Lloyd George ſagte:
Schleſien iſt während 700 Jahren deutſch geweſen, d. h. während
einer längeren Zeitperiode als die, die verfloſſen iſt, ſeitdem die
Normandie zu Frankreich gehärt. Es iſt wahr, daß Schleſien zu
Oeſterreich gehört hat, bis es von Friedrich dem Großen erobert
wurde. Selbſt wenn wan von der preußiſchen Eroberung an
rechnet, muß man doch zugeſtehen, daß Schleſien 177 Jahre zu
Deutſchland gehörte, alſo eine längere Zeitperiode als die,
wäh=
rend der Frankreich Elſaß=Lothringen beſeſſen hatte, bis es ihm
1871 abgenommen wurde.
* Der Perit Pariſien ſagt, zuur erſten Male habe man geſtern
einen Weg eingeſchlagen, der raſch zu einem Abkommem führen werde.
Das Dogma, das von britiſcher Seite verteidigt werde, habe davin
be=
ſtanden, daß das oberſchleſiſche Induſtriegebiet unteilbar ſei. Dieſes
Dogna habe Lloyd George in ſeiner Rede, deren Inhalt vielleicht
glück=
licher getveſen ſei, alls ihre Form, aufgegeben. Da man von dieſem
künſt=
lichen Hindernis befreit ſei, hätten die Sachverſtändigen ſofort ihnen Weg
voranſchreiten können.
Das Petit Jourmal ſagt, das Induſtriedreieck ſei die Feſtung
ſprochen werden müſſe. Nach der Diskuſſion in öffentlicher Sitzung und
nachdem Aoyd George und Briand in der Vollſitzung ihre widerſppe=
Paris, 10. Aug. (Wolff.) Der Petit Pariſien erfährt, daß chenden Theſen abſolut beutreten hätten, habe man erklärt, daß ſie in
einem Punkte einig ſeien, vor allen Dingen das Necht und die
Gerechtig=
keit ir Betracht zu ziehen. Man habe Grundſätze angenommen, die dazu
führen würden, daß eine gewiſſe Anzahl von kleinen natürlichen Bezirben
geſchaffen werde, die zum Teil Deutſchland und zum Teil Polen
zuge=
ſprochen würden. Die Löſtung, die man vorausſehe, nähere ſich alſo der
von Graf Sforza vorgeſchlagenen.
Der Matin ſagt zur Erläuterung der geſtern angenommenen
Re=
hätte, ihr Augenmerk auf die Teilung des Induſtriegebietes zu richten,
ſei die abſolute engliſche Theſe nicht mehr aufrechterhaltew wonden.
Der Gaulois erklärt, der zweite Tag der Verhandlungen habe mit
der einſtimmigen Annahme einer Reſolution geendigt, die eine merkliche
Annäherung der beiden entgegengeſetzten Standpunkte bedeute und zu der
Hoffnung berechtige, daß nunmehr der Oberſte Rat den Weg einer ge=
Auch der Figaro ſagt, in Wirklichkeit nähere man ſich der
Ver=
föhnung, trotzdeu ſcheinbar die Gegenſätze ſo unübeubriickbar ſeien wie
am Tage vorher.
Die Erfüllung der deuiſchen Reparationen.
Berlin, 10. Aug. Nach einem Telegramm hat
Deutſch=
land alle Verpflichtungen, wie die Reparationskommiſſion zu=
Monaten ſei die vorgeſchriebene Menge nicht abgeliefert worden.
— Die Stockung in den Kohlenſendungen hängt mit dem
pol=
niſchen Putſch in Oberſchleſien zuſammen, der es Deutſchland
unmöglich macht, auf dieſem Gebiet ſeine Verpflichtungen zu er=
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Auguſt 1921
Mummer 220.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Teuerungserſcheinungen.
Das unglückſelige Los, unter das der Gewaltvertrag von
Verſailkes die beſetzten Gebiete gebeugt hat, beſchäftigt in immer
ſtärkerem Maße die Oeffentlichkeit. Und die Klage über die
ſchwarze Schmach, die rückſichtsloſe Verwelſchungspolitik der
Franzoſen, die Willkürherrſchaft der Befatzungstruppen mehren
ſich mit jedem Tage. Aber neben dieſer geiſtigen Not werden
vielfach die ebenſo ſchweren materiellen Nöte der beſetzten
Ge=
biete überſehen, die das Durchſchnittsmaß dieſer Notzeit
eben=
falls überſchreiten. Die Teuerung bedrückt die beſetzten Gebiete
viel mehr als das unbeſetzte Deutſchland. Hier wirkt das
Ueber=
gewicht der franzöſiſchen, engliſchen, vor allem der amerikaniſchen
Valuta in preistreibender Weiſe auf die Bewegung der
Lebens=
koſten ein. Am ſtärkſten machen ſich die Wirkungen in den
Prei=
ſen für Wohnung und Gegenſtände des
Bekleidungs=
bedarfes fühlbar.
Aber auch ein Blick auf die Koſten des
Ernährungs=
aufwandes läßt den höheren Teuerungsgrad des beſetzten
gegenüber dem unbeſetzten Gebiet deutlich zutage treten. Die
rückläufige Bewegung, die, abgeſehen von Brot, Zucker und
Kohle, ſeit Anfang des Jahres in den wichtigſten
Kleinhandels=
preifen eingeſetzt hat, macht ſich in den Städten des beſetzten
Gebietes in weit langſamerem Tempo bemerkbar, als es im
Reiche durchſchnittlich der Fall geſpeſen iſt. So betrug der Preis
für 1 Kilogramm Roggenbrot bei anſteigender Preisbewegung
ſeit Anfang des Jahres in Wiesbaden 2,45, Koblenz 2,56, Köln
2,53, Aachen 2,45 und Trier 2,66 Mark, während der
Durch=
ſchnittspreis in Preußen 2,50 und in Berlin nur 2,37 Mark
aus=
machte. Von Hülſenfrüchten koſteten Erbſen (im freien Handel),
deren Preis im Durchſchnitt ſich auf 4,60 Mark das Kilogramm
geſtellt hatte, im Juni in Wiesbaden 4,74, Düſſeldorf 5,14, Köln
und Aachen 5,00 und Trier 6,40 Mark. Auch der
Weizenmehl=
preis ſtand im Juni in Düſſeldorf mit 2,85 Mark, in Köln mit
3,30 Mark über dem Berliner Preiſe von 2,80 Mark und im
Reichsdurchſchnitt von 2,88 Mark im Mai. Der Reispreis ſtand
nach lebhaften Sprüngen in den voraufgegangenen Monaten mit
7,50 Mark in Düſſeldorf, 8,00 Mark in Trier über dem
Städte=
durchſchnitt von 5,93 Mark. Ebenſo erhob ſich auch der
Zucker=
preis, der ſeit Februar eine durchweg aufſtrebende Richtung
zeigte, mit 8,40 Mark in Wiesbaden, Koblenz und Düſſeldorf,
8,50 Mark in Köly und 8,60 Mark pro Kilogramm in Trier
merklich über den Berliner Preis von 8,20 Mark. Der Preis
für ausländiſches Schweineſchmalz, der bei freiem Verkauf in
Berlin von 42,00 Mark im Januar auf 20,00 Mark im Juni
ge=
ſunken war, hatte ſich in den beſetzten Städten in langſamerem
Tempo ermäßigt, und zwar in Koblenz auf 22,00 Mark,
Düſſel=
dorf auf 23,45, Köln auf 22,00, Aachen auf 23,00 Mark und in
Trier auf 24,00 Mark, bei einem Durchſchnittspreiſe für Preußen
von 21,39 Mark im Mai. Der Milchpreis ging in Wiesbaden,
Koblenz und Trier mit 3,40 Mark, 3,10 Mark und 3,50 Mark für
1 Liter noch weſentlich über den Berliner Höchſtpreis von 3,00
Mark hinaus. Der Eierpreis ſtand in Wiesbaden mit 1,62,
Koblenz und Düſſeldorf mit 1,49, Köln mit 1,54, Aachen mit 1,58
und Trier mit 1,50 Mark pro Stück durchgehend über dem
Ber=
liner Preiſe von 1,39 und dem Städtedurchſchnitt von 1,40 Mark.
Ueber dem Durchſchnitt der preußiſchen Städte bewegte ſich
der Kohlenpreis dagegen in Koblenz mit 46 und Trier mit
48 Mark. Der Petroleumpreis ſtand wiederum ausnahmslos
über dem Durchſchnitt und dem Berliner Preiſe von 6,45 Mark
pro Liter.
Auch die Fleiſchpreiſe haben einen höheren Stand. So
be=
trug im Juni der Rindfleiſchpreis für je 50 Kilogramm in
Düſſeldorf 1362½ Mark, Köln 1358½ Mark, Aachen 1300 Mark
im Vergleich zu 1275 Mark in Berlin; der Schweinefleiſchpreis
in Düſſeldorf 1625, Köln 1600, Aachen 1575 Mark gegenüber
1487½ Mark in Berlin.
Mit Errichtung der Zollinie am Rhein und der Sanktionen
hat die allgemeine Teuerung noch zugenommen, und die
ver=
heerenden Folgen dieſer Maßnahmen wirken ſich noch immer
weiter aus.
Ueberſchwemmung mit franzöſiſchen Waren.
Vom Hanſabund wird uns geſchrieben: Nach Mitteilungen
aus Köln ſind von den Ententebehörden an franzöſiſche und
bel=
giſche Kaufleute in großem Umfange
Einfuhrgenehmi=
gungen für völlig überflüſſige, lediglich dem Luxus dienende
Feindbundwaren erteilt worden. So ſind ſeit dem
Ein=
ſetzen der Sanktionen allein für 300 Millionen Mark
Spiri=
tuoſen, für 100 Millionen Mark Wein, für 15 Millionen Mark
Seidenwaren eingeführt worden. Dieſe für die deutſche
Wirt=
ſchaft außerordentlich ſchädliche Einfuhr — denn es wird alles
daran geſetzt werden, die Waren nach dem übrigen Deutſchland
zu verſchieben — macht es erforderlich, erneut das kaufende
Publikum vor dem Einkaufunnötiger
Feindbund=
waren zu warnen. Angeſichts der vernichtenden Politik
Frankreichs gegenüber Deutſchland darf es nur eine Loſung
geben: Keinen Pfennig für franzöſiſche Waren,
die man uns unter Ausnutzung der politiſchen Machtſtellung
aufzudrängen verſucht.
Die Straßenſperrungen.
GRZ. Mainz, 9. Aug. Die Straßenſperrungen an der
Grenze des Zollgebietes ſcheinen den Zweck zu haben, der
fran=
zöſiſchen Beſatzungsbehörde neue Einnahmequellen zu
erſchließen. Die Kraftwagen werden auf den vielen verbotenen
Wegen von zahlreichen Kontrollpoſten angehalten und können
ſich die weitere Paſſierfreiheit ohne jeden weiteren Aufenthalt
durch Entrichtung einer Gebühr von 800 Mark erkaufen.
Gegen die franzöſiſche Willkür im Saargebiet.
GRZ. Saarbrücken, 9. Aug. Die Preſſe des Saargebiets
mit Ausnahme der frankophilen bekämpft aufs ſchärfſte die
Ab=
änderung der Juſtizgeſetze durch die
Regierungskom=
miſſion. Die Saarbrücker Zeitung ſagt zu der Aenderung, die
gegen den ausdrücklichen Prdteſt aller politiſchen Parteien zur
Ausführung kam, u. a.: Den demokratiſchen Prinzipien, für die
ſich der Völkerbund angeblich einſetzt, iſt damit nicht Genüge
ge=
ſchehen, und der Vorgang zeigt, daß das vom Deutſchen Reich
zeitweilig abgetrennte Saargebiet nicht nach dieſen Prinzipien
regiert wird. Der Vorgang zeigt weiter, daß die Bevölkerung
des Saargebiets von der Mitbeſtimmung des Geſchickes des
Ge=
bietes ausgeſchloſſen wird.
Köln, 10. Aug. (Wolff.) Die Rheinlandkommiſſion teilte
dem Reichskommiſſar eine Entſcheidung mit, wonach ſie
be=
ſchloſſen habe, nicht mehr zuzulaſſen, daß die deutſchen Gerichte
über die Vaterſchaftsklagen gegen Perſonen zu
entſchei=
den haben, die zu den alliierten Armeen oder zur interalliierten
Rheinlandkommiſſion gehören. Die Rheinlandkommiſſion iſt der
Anſicht, daß der Kläger ſeine Klage vor dem nationalen Gericht
des Beklagten einbringen muß.
Köln, 10. Aug. (Wolff.) Der Vertrieb der München=
Augsburger Abendzeitung iſt vom 8. Auguſt ab auf
die Dauer von drei Tagen in der Pfalz verboten. Die
Bayeriſche Staatszeitung iſt ab 8. Auguſt wegen
eines Artikels „Der Wirtſchaſtstod der Pfalz” verboten
worden.
Die neuen Steuern
*.* Gemäß den programmatiſchen Ausführungen des
Reichs=
kanzlers Dr. Wirth vom 6. Juli d. J. hat die Regierung
nun=
mehr in kurzen Umriſſen die Entwürfe zu den neuen
Steuer=
geſetzen charakteriſiert. Es ſind 15 an der Zahl, von denen die
Entwürfe über die Zuckerſteuer, die Süßſtoffſteuer und das
Branntweinmonopol bereits im Frühjahr bekannt waren. Die
neuen Steuern ſollen der Regierung bekanntlich in der
Haupt=
ſache die Mittel für die Bezahlung der Reparationen
ſchaffen. Der augenblicklich eingeſchlagene Kreditweg iſt
natür=
lich auf die Dauer nicht zu beſchreiten. Gegenwärtig iſt nur der
innere Etat gedeckt. Zum größten Teil ohne Deckung iſt der
außerordentliche Etat, während der Reparationsetat überhaupt
noch keine finanzielle Grundlage hat. Die Reparationen
erfor=
dern bekanntlich jährlich 3,3 Milliarden Goldmark, von denen
2 Milliarden feſte Leiſtungen und 1½½ Milliarden variable
Lei=
ſtungen darſtellen. In Papiermark läßt ſich dieſe Summe ſchwer
ausdrücken, da man damit rechnet, daß ein erheblicher Teil
die=
ſer Leiſtungen in Sachwerten aufzubringen iſt, über deren
Ver=
gütung man bis jetzt noch kein Urteil haben kann. Von der
Re=
gierung iſt dieſe Summe auf 42 Milliarden Papiermark beziffert
tvorden.
Bei den neuen Steuern handelt es ſich, darüber kann kein
Zweifel ſein, um die Ausſchöpfung der letzten
Reſer=
ven der deutſchen Wirtſchaft. Der ungeheure Druck,
der infolge der Teuerung auf den einzelnen wirtſchaftenden
Per=
ſonen laſtet, wird durch die Steuer um ein Vielfaches verſtärkt.
Welche Wirkungen ein derartiger Steuerdruck ſchließlich auf die
Wirtſchaft haben wird, läßt ſich kaum ahnen. Die neuen Steuern
verteilen ſich auf den Verbrauch, den Aufwand, den Verkehr und
den Beſitz. Die Regierung iſt bemüht geweſen, dem Grundſatz
einer ausgleichenden ſteuerlichen Gerechtigkeit Rechnung zu
tra=
gen in der Weiſe, daß die Geſamtbelaſtung durch direkte Steuern
im Gleichgewicht ſteht. Wieweit ihr das gelingen wird, läßt ſich
heute noch nicht überſehen. Dazu muß man erſt abwarten, wie
ſich die einzelnen Steuern, die ja ſamt und ſonders noch einer
eingehenden Beratung bedürfen, in die Wirklichkeit umſetzen
werden.
Zunächſt kommt alſo ein Ausbau der
Verbrauchs=
ſteuern in Betracht. Man iſt in dieſer Beziehung keine neuen
Wege gegangen, ſondern hat ſich im weſentlichen darauf
be=
ſchränkt, die gegebenen Steuerſätze einfach um ein Vielfaches zu
ſteigern. Dieſe Steigerungen ſind teilweiſe ganz
außerordent=
licher Natur. Der Satz der Zuckerſteuer wird etwa um das
Siebenfache erhöht, das Branntweinmonopol rechnet mit
fünf=
mal höheren Hektolitereinnahmen. Bier und Leuchtmittel
wer=
den um das Vierfache erhöht, während man ſich bei den
Zünd=
waren und dem Minieralwaſſer mit einer Verdoppelung
be=
gnügt. Die Erhöhung der Zölle betrifft in der Hauptſache
Wa=
ren, die einem Luxusbedürfnis dienen. Es iſt beabſichtigt, den
Zoll für Kaffee um 70 Mark auf 200 Mark zu ſteigern. Die
neuen tragenden Pfeiler des Syſtems der indirekten Beſteuerung
werden in Zukunft die Umſatzſteuer und die Kohlenſteuer ſein.
Die Umſatzſteuer ſoll von 1½ auf 3 Prozent geſteigert, d. h.
verdoppelt werden, während die Kohlenſteuer von 20 auf 30 Dr
zent des Wertes erhöht werden ſoll, unter gleichzeitiger
inächtigung des Reichsfinanzminiſters, vorübergehend eine
mäßigung auf 25 Prozent eintreten zu laſſen. Man hofft je*
falls, mit Hilfe dieſer Einſchränkung denjenigen Steinkole
redieren in Deutſchland, die eine geringere Kohle produziee
und den Braunkohlenrevieren eine Erleichterung zu gewälne
Ueber die Behandlung der Hausbrandkohle iſt in der amtläy
Regierungserklärung noch nichts geſagt, doch iſt anzunehre
daß in dieſem Punkte noch eine Sonderbehandlung eintr.t
wird. Es unterliegt keinem Zweifel, daß gerade die Verſcc
fung der beiden zuletzt genannten Steuern eine ganz ungeh un
Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft darſtellen, eine Belaſt
wie man ſie in normalen Zeiten auf keinen Fall hingenom-y,
haben würde. Es läßt ſich eben auch kein anderer Grund /
Rechtfertigung gerade dieſer Steuern heranziehen, als die g.w.
finanzielle Not, in der ſich das Reich befindet und der man
irgendeiner Weiſe Herr zu werden wünſcht. Die Ergiebi.0
dieſer Steuern iſt außerordentlich groß; der Ertrag der Uma
ſteuer wird ebenſo hoch wie der der Einkommenſteuer, d. h. .
12 Milliarden Mark jährlich, veranſchlagt. Durch die Erhößu
der Kohlenſteuer um 10 Prozent verteuert ſich die Tonne Ku
um rund 25 Mark. Dadurch kann der Ertrag der Kohlenſten
die augenblicklich etwa 6 Milliarden jährlich einbringt, auf mi
Milliarden Mark geſteigert werden.
Diejenige Kategorie von Steuern, die ein ganz beſondn
Intereſſe erweckt, iſt die Beſitzbeſteuerung. Man hat u
dieſer Richtung hin mit einem vollkommenen Umbau des bi.
geltenden Syſtems zu rechnen. Das Haupt= und Kernſtück A
Beſitzbeſteuerung wird danach in Zukunft eine VermögensſEu
bilden, die durch ein Vermögenszuwachsſteuergeſetz und
einen vorübergehenden Charakter tragende Geſetz über die
gabe vom Vermögenszuwachs aus der Nachkriegszeit ergi
wird. Man könnte dies letztere Geſetz vielleicht als das Notomt
der Nachkriegsgewinne bezeichnen, während der Gedanke en
allgemeinen Notopfers in Zukunft aufgegeben werden ſoll.
Regierung hat ſich den Schwächen des beſtehenden Reichsi
opfers nicht verſchließen können, die darin beſtehen, daß We
minderungen des einmal veranlagten Vermögens nur unzul u
lich berückſichtigt werden können, während neugebildete
mögen überhaupt nicht erfaßbar waren. Man will daher Ieit
lich das Geſetz über die beſchleunigte Erhebung des Reichsu
opfers vom Dezember vorigen Jahres zur Ausführung brim
im übrigen aber an die Stelle des Reſtbetrages des Reichsu
opfers eine laufende Vermögensſteuer ſetzen, die in Zeitabſchn
ten von drei zu drei Jahren zu veranlagen iſt und Steuerä
bis zu 1 Prozent enthält. Hierzu ſoll allerdings ein vorjä
gehender Zuſchlag treten, und zwar auf die Dauer von fünf.,e
Jahren, dem die phyſiſchen Perſonen mit 300 Prozent und
nicht phyſiſchen mit 150 Prozent unterliegen. Ausgeſproce
Abſicht des Geſetzgebers iſt es, den Druck auf das Betriebs=
Grundvermögen zu ſteigern, ſelbſt auf die Gefahr hin, daß di
die Vermögensſteuer und den Zuſchlag in vielen Fällen ein di
griff in die Vermögensſubſtanz erforderlich wird. Im letzt.n
Falle ſoll allerdings in ſchonender Weiſe vorgegangen werſe
indem es der Entſchließung des Steuerpflichtigen überlcſt
bleibt, in welcher Weiſe er ſeine Steuerlaſt abbürden 1
Grundlage der Wertermittelung iſt der gemeine Wert auf Gmt
der Reichsabgabenordnung. Es wird jedoch eine verſchiedel
Bewertungsgrundlage für Sach= und Geldkapitalien vorgeſe/
deren Grundſätze vom Finanzminiſter nach Anhörung verſ”
dener Stellen erlaſſen werden und die ſich nach dem jeweil
Wertſtand der Mark richten. In dieſen Vorſchriften liegt
beſondere ſteuerliche Behandlung der ſogenannten Sachwr/ſ. Vhertrage
deren Berechtigung davon hergeleitet wird, daß tatſächlich
Sachvermögen nicht wie das Kapitalvermögen der Abwä
bewegung der Mark folgt.
Wie ſchon geſagt, wird das Hauptſtück der Beſitzſteuer
doppelter Weiſe ergänzt. Einmal iſt eine Vermögenszuwah
ſteuer geplant, die an die Stelle des Geld= und Beſitzſteuergeſch
zu treten hat. Die Grundſätze der Bewertung ſind dieſelben 4
bei der Vermögensſteuer; freigelaſſen ſind Vermögen, die Ei
mehr als 100 000 Mark betragen, und ein Zuwachs, der 25)
Mark nicht überſteigt. Die Steuerſätze bewegen ſich zwiſ4P lſuhſen
1 und 10 Prozent. Eine ungleich höhere Belaſtung iſt dem alP Lin
dings nur einmal zu veranlagenden Vermögenszuwachs aus
Nachkriegszeit zugedacht, der zwiſchen 5 und 30 Prozent op ſP. Sdha
ſoll. Hier bleiben Vermögen bis 200 000 Mark, ebenſo ein
wachs von nicht mehr als 100 000 Mark unberückſichtigt.
dieſem Geſetz iſt eine doppelte Bewertungsgrundlage vorgeſen
während Kapitalvermögen und umlaufendes Betriebskapt
nach dem gemeinen Wert angeſetzt werden ſollen, iſt für Grist
vermögen und ſtehendes Betriebskapital der Steuerpflichtige
rechtigt, als Bewertungsgrundlage den gemeinen Wert oder
Geſtehungskoſten zu wählen.
Börſe und Erwerbsgeſellſchaften ſind ebenfalls mit neieſ
Steuern bedacht worden. Das kommende Kapitalverkehrsſter)
geſetz wird zu einer vollkommenen Zerſchlagung des beſtehen El
Reichsſtempelgeſetzes führen. Aus dieſem werden die Ren
wettſteuer, die Kraftfahrzeugſteuer und die Verſicherungsſte.
Gm
Aus dem Freundeskreiſe von Wilhelm
von Ploennies.
5. General von Herget.*)
Von Karl Noack.
Dieſes Vorbild eines tapferen und militäriſch hochgebildeten
deutſchen Offiziers, ein beſonders treuer Freund und Schüler
Wilhelms von Ploennies, hat ihn auch in weiteren
militäriſchen Kreiſen durch ein Lebensbild (im Beiheft zum
Militärwochenblatt 1889, S. 53—100) bekannt gemacht.
Karl Herget wurde zu Lauterbach am 1. Februar
1831 als Sohn des Freiherrl. von Riedeſelſchen Samt=Rats
Heinr. Wilhelm Chriſtian H. geboren. Ueber ſeine
Nei=
gung zum Militärberuf und die Stellung weiter Kreiſe dazu,
macht er a. a. O. S. 59 folgende Mitteilungen:
„Schreiber dieſes, von Jugend auf durch Neigung und
Wunſch des Vaters zum Soldaten beſtimmt, machte die gleiche
Erfahrung ſ, daß nämlich damals der Soldatenberuf in weiten
Kreiſen ſehr niedrig eingeſchätzt wurde). Man wandte ſich in
Beamten= und beſſeren Bürgerkreiſen geradezu enttäuſcht von
mir ab, wenn man auf Befragen, welches Studium ich ergreifen
würde, die Antwort erhielt, ich wolle nach abgelegter
Reifeprü=
fung Soldat werden. Einigermaßen nur konnte ich die Leute
mit dieſem Frevel verſöhnen, wenn ich ſagte, daß ich Artilleriſt
werden wollte. Ah, das ließ man ſich noch gefallen, denn der
Artilleriſt mit ſeinem noch aus der Zeit der alten Zunftartillerie
ſtammenden Nimbus von Mathematik und Phyſik und gar
Balliſtik und wie die „iks” alle heißen, das war doch noch ein
Mann der Wiſſenſchaft”.
Herget trat alſo erſt nach beſtandener Reifeprüfung als
„Student”, wie es in ſeinem Nationale heißt, am 16. April 1849
freiwillig bei der Artillerie ein. Er kam gleich in die Wirren
des Kriegs hinein, machte den Feldzug gegen die badiſchen
Auf=
ſtändiſchen mit und war ſtolz auf ſeine Auszeichnung: die
Ba=
diſche Felddienſtmedaille.
Nachdem er 1850 die Offiziersprüfung beſtanden, wurde er
am 8. April 1851 Leutnant, am 26. Auguſt 1854 wurde er zum
Korpsſtab verſetzt und Adjutant des Kommandeurs Pergler
von Perglas. Von 1860—1867 war Herget nebenbei Lehrer
der Waffenlehre an der Darmſtädter Militärſchule. Dieſe
be=
urteilt er a. g. O. S. 58 folgendermaßen: „Dieſelbe aber lwar)
Der Nama Herget iſt ein guter, alter deutſcher; vergl.
Am=
drehen: Die altdeutſchen Perſoneiamen in ihrer Enywicklung, S. 50,
und Graff, Ahd. Sprachſchatz IV 270 Herigaud, Herigog:
Herr=
gott?, Herrguth, Herget, Hergt. Dieſer leitet ſogar ital. 4riosto mit
Hinblick auf Agosto und Aosta von dem altd. Herigoz ab.
an und für ſich eine ſehr tüchtige Anſtalt, welche auf den
Be=
mühungen eines Generals von Lyncker ſeinerzeit
General=
quartiermeiſter, eines Oberſt Scholl ſeinerzeit Kommandenr
der Artillerie, Leiſtungen aufzuweiſen hatte, welche durchaus auf
der Höhe der Zeit ſtanden. Die Mittel eines ſo kleinen Staates,
wie das Großherzogtum Heſſen, erlaubten nicht, daß an der
Militärſchule Lehrer angeſtellt wurden, welche nur für dieſe
An=
ſtalt beſtimmt waren. Die Lehrer waren ſämtlich aktive Offiziere,
welche für ihre Mühewaltung zwar eine Vergütung erhielten,
ihren ſämtlichen Dienſt in der Front aber tun mußten. Eine
ſolche Einrichtung konnte beſtehen, weil die Militärſchule nur
während der Wintermonate, November bis einſchließlich März,
gehalten wurde und die Fußtruppen, Infanterie und
Fußartil=
lerie, ihre Rekruten erſt im April erhielten, während die
Ent=
laſſung, die ſogenannte Großbeurlaubung, ſchon nach den
Herbſt=
übungen ſtattfand, im Winter alſo nur ein geringer Dienſtſtand
nötig war, weil die Bundeskriegsverfaſſung und die alles
ver=
ſtändige Maß überſteigende Sparſamkeit der Landſtände die Zahl
der bei der Fahne befindlichen Mannſchaften auf ein Minimum
herabdrückte, (die Offiziere) mußten entweder zur Wiſſenſchaft
greifen, oder, namentlich in den Garniſonen außerhalb
Darm=
ſtadts, ein wenig beneidenswertes Daſein friſten. Wenn
trotz=
dem das heſſiſche Offizierskorps einen ſo guten Geiſt bewahrte,
ſo lag das weſentlich in dem Einfluß der größtenteils aus
alt=
heſſiſchen Soldatenfamilien ſtammenden, pflichttreuen
Komman=
deure und Stabsoffiziere, in der echten Kameradſchaftlichkeit
des Offizierkorps und vor allem in der nie raſtenden Sorge,
welche die heſſiſchen Fürſten perſönlich für das Wohl ihrer
Trup=
pen hegten." Zu den Lehrern an der Militärſchule iſt noch der
im 1. Lebensbild gezeichnete Hauptmann J. Königer, der die
Kriegsgeſchichte bis zu ſeinem Tode vortrug, zu nennen. Im
Jahre 1862 gab von Herget — der im Jahre 1860, in den
erb=
lichen Adelsſtand des Großherzogtums erhoben worden war —
zum Gebrauch bei ſeinen Vorträgen einen „Leitfaden für
den Unterricht in der Waffenlehre” heraus, in dem
er auch auf S. 50 die Konſtruktion des Ploenniesſchen
ſternför=
migen Geſchoſſes und andere Erfindungen von dieſem beſpricht.
Ploennies urteilt über dieſe Leiſtung in der Allgem.
Militärzei=
tung 1862, II. Nr. 46: „Vorliegende Schrift macht keinen
An=
ſpruch darauf ſalle Fragen gelöft zu haben), aber der Autor bietet
uns in beſcheidenſter Weiſe gerade das, was wir am
dringend=
ſten brauchen, nämlich eine klar durchdachte vorläufige Ueberſicht
der neuen Erſcheinungen in ihrem Zuſammenhang mit den
älteren. In gehaltvoller, präziſer Kürze wird das Neue und
Neueſte charakteriſiert und alles fügt ſich durch taktvolle Dispoſi
tion recht klar und natürlich in das überlieferte Syſtem.”
Der inzwiſchen zum Hauptmann Aufgerückte zog in den
Krieg von 1866 als Befehlshaber der 2. Fußart.=Batterie. Nach
verſchiedenen Hin= und Hermärſchen in Oberheſſen kam er mit *
Bahn am 12. Juli von Hanau nach Aſchaffenburg ni
bezog für den Reſt, der Nacht Quartier in Damm, wer A
Minuten nördlich dieſer Stadt. Ueber Herget und ſeine Leiſt
gen in dem Feldzuge 1866 hat ein ihm naheſtehender Offis
uns folgende Mitteilungen gemacht: „Herget war auf den
Ye=
ſchen und im Quartier auch bei ſchlimmen Nachrichten ſal
guter Laune. Es ſtand bei ihm feſt, daß er ſich gerade bei 22
ſchwierigſten Verhältniſſen auszeichnen würde. Auch ſe
gottesfürchtiger Sinn gab ihmeinen feſten Ha.
den Viele damals nicht hatten.‟ Die Gefechtstätigkeit der Bl
terie bei Fronhofen und den Weiberhöfen wird in
Geſchichte des Großh. Heſſ. Feld=Artillerie=
m=
giments Nr. 25 von Fr. Beck, S. 239, eingehend behand=
Nachdem der Rückzug auf Aſchaffenburg bewerkſtelligt
word=
war von Herget am Morgen des 14. im Warteſaal von Aſchaff
burg bei der Beſprechung von Perglas, dem
Kommand=
der Großh. Heſſiſchen Diviſion, deſſen langjähriger Adjutank
geweſen war, und dem öſterreichiſchen General von Neippe
anweſend. Er bot ſich hier an, die Oeſterreicher ins Gefecht zu
gleiten. Die Batterie nahm Stellung dicht nördlich der Bax!
linie, ging dann noch mehr weiter vor, jenſeits der Eiſenba.”
und rechts der Straße. Ein preußiſcher Gefechtsbericht ſprng
von der verheerenden Wirkung dieſer Batterie. „Damals wus
geſagt: „Die 2. Batterie war über aller Lob. *
haben.” Wer den Ausſpruch getan hat, weiß ich nicht me.
Herget war ſtark, als viele ſchwach waren.”
Nach dem Krieg wurde von Herget, nachdem er 1867
ſeinem Lehramt an der Militärſchule entbunden worden w.‟
am 12. Juni 1868 zum Vorſtand der I. Abteilung des Grolie
Heſſiſchen Kriegsminiſteriums ernannt und am 24. März 12‟
zum Major befördert. Im Krieg 1870 war Major von hels
Kommandeur der 2. Abteilung der Feldbatterien, ſein Adzulg.
war Leutnant E. Beck nach deſſen Verwundung bei Grabelh"
Leutnant Korwan. Der oben bereits angeführte Offizier ie.
über ihn noch folgende Angaben: „von Herget war im v0l-
Beſitz körperlicher und geiſtiger Kraft und von Patriotismus"
Siegeszuverſicht beſeelt in den Krieg 1870 gezogen. Er wurde.?
Ronſtadt, dem Batteriechef der 3. leichten Batterie, und d
Oberſtleutnant Stumpf, dem Kommandeur der Feldartiue.
als „Draufgänger” bezeichnet. Herget wollte gleich beiAmanw
ler auf eine entſcheidende Entfernung vorgehen und war Ie
2
Sa
[ ← ][ ][ → ]ſtummer 220.
nursgenommen und zu beſonderen Steuergeſetzen ausgeſtaltet,
lich unter gleichzeitiger erheblicher Steigerung der beſtehen=
Sätze. Das Kapitalverkehrsſteuergeſetz hat zum Gegenſtand
orgänge, die der Kapitalbildung dienen. Insbeſondere iſt
„rhöhung des Gründungsſtempels der Aktiengeſellſchaften
auf 7 Prozent vorgeſehen. Es iſt klar, daß eine verſchärfte
ier zerung des Beſitzes nicht an den Börſenſteuern
vorüber=
kann. So iſt eine Erhöhung der Börſenumſatzſteuer von
z 6 pro Mille in Ausſicht genommen. Ferner iſt die
Mög=
ſierk einer Deviſenbeſteuerung gegeben, die aber erſt Plaß
iſmr ſoll, wenn es die wirtſchaftlichen Verhältniſſe für
ange=
tverſcheinen laſſen. Die Erwerbsgeſellſchaften werden durch
erhöhung der Körperſchaftsſteuer auf 30 Prozent getroffen.
Rückſicht darauf, daß die Körperſchaftsſteuer eine
Doppel=
ſi darſtellt, will der Geſetzgeber eine Milderung dadurch
her=
juren, daß das Dividendeneinkommen nicht ſo ſcharf wie
bis=
herangezogen wird.
Die neuen Steuern werden auf jeden Fall einen geradezu
teuerlichen Druck auf die Wirtſchaft ausüben. Dabei ſoll
te zugeſtanden werden, daß die Regierung bei Aufſtellung
ᛋ3 PProgramms bemüht war, die Laſten nach Möglichkeit
trag=
zr machen und eine gleichmäßige Verteilung auf den
Wirt=
at körper herbeizuführen. Ob die Steuern in der Tat
trag=
ürid, darüber läßt ſich heute noch kein Urteil abgeben, dar=
Eeht der Praxis das letzte Wort zu. Eine andere Frage ift,
)i Regierung mit den neuen Steuern ihren geſamten
Geld=
in decken kann oder nicht. Nach dieſer Richtung liegen
aller=
ſts berechtigte Zweifel vor, wenn man ſich vergegenwärtigt,
ſöer durchſchnittliche Bedarf der nächſten Jahre ſich
h100 Milliarden Mark herum bewegen wird. Man
Saher gut tun, wenn man ſich vor Ueberraſchungen ſchützen
dem letzten Satze der Regierungserklärung beſondere
Be=
ſug zu ſchenken, in dem es heißt, daß die Frage, ob und
mneit noch auf anderem Wege als dem der Beſteuerung der
86 zu den Laſten des Reiches heranzuziehen ſei, noch der
ein=
mden Prüfung des Kabinetts unterliege!
*
Kleine politiſche Nachrichten.
Deutſche Allgemeine Zeitung meldet: Der frühere Leiter der
uSteilung der Reichsregierung, Wirkl. Legationsrat
Traut=
t!, wurde zum Generalkonſul in Kobe (Japan) ernannt.
zberger. Die Deutſche Allgemeine Zeitung erfährt von
zu=
higi— Stelle, die von einem Berliner Blatt gebrachte Meldung, daß
Ttichskanzler den Abgeordneten Erzberger zum Nachfolger
Trim=
als Parteivorſitzenden des Zentrums vorſchlug, entbehrt jeder
kdlage.
ober den Zwiſchenfall im D=Zuge Berlin-
Nord=
iſt geſtern eine Reihe von Zeugen im Berliner Polizeipräſidium
timrnen worden. Die Zeugen ſagten übereinſtimmend aus, daß der
güſſiche Kapitän Langevin provozierend aufgetreten ſei. Das
(yrhen der Eiſenbahnbeamten und der Schutzpolizei ſei dagegen durch=
Brekt geweſen. Die Entfernung aus dem Zug ſei in ſeinem eigenen
eſe notwendig geweſen, da ſich der Reiſenden eine große Erregung
hrgt chatte.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 11. Auguſt.
Ernannt: der Lumdmeſſer beim Landesvermeſſungsamt Fritz
mann in Darmſtadt zum Oberlandmeſſer im
Kataſtervermeſ=
ünſt, der Regierungsaſſeſſor Dr. Reinhard Koch zu Friedberg
mFldbereinigungskommiſſär mit der Amtsbezeichnung Kreisamt=
M.der Erſte Staatsanwalt Geh. Juſtizrat Franz Joſeph Dapper,
bir Mülhauſen i. Elſ., wohnhaft in Bensheim, zum
überplanmäßi=
hrſtaatsanwalt bei der Staatsanwaltſchaft am Oberlandesgericht.
debertragen wurde dem Lehrer Johamn Franz zu Kirſchhauſen
chrerſtelle an der Volksſchule zu Genſingen, der
Schulamtsampär=
hlnna Krug aus Dieburg eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule
Air=Krotzenburg im Kreiſe Offenbach.
hm Landesmuſeum. Durch Entſchließung des Geſamtminiſteriums
der Wirkliche Geh. Rat v. Römheld Exzellenz auf ſein Nach=
Fuiter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte mit
Wir=
ont 1. Auguſt 1921 an von dem Amte eines Direktors des
Landes=
us entbunden. Mit der Führung der Geſchäfte des Muſeums=
Ers iſt bis auf weiteres der Vortragende Nat im Landesamt für
ilbungsweſen Oberregierungsrat Löhlein beauftragt worden.
FEatlaſſen wurde der ordentliche Profeſſor an der Techniſchen Hoch=
Dr=Ing. Ernſt Braun zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Okt.
C. an unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte.
Exledigte Stellen: Die Stellen je eines Oberlandmeſſers im
und Kataſtervermeſſungsdienſt ſind mit Wirkung vom 1. Septem=
Js. ab neu zu beſetzen. Geeignete Bewerber haben ihre Ge=
Enierhalb 10 Tagen bei dem Landesvermeſſungsamt vorzulegen.
äed igt iſt die mit einem evangeliſchen Lebrer zu beſetzende Schul=
Fu Feldkrücken im Kreiſe Schotten. Mit der Stelle war
ſeit=
naniſtendienſt verbunden.
Feſſiſcher Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die öffent=
45izung des Verwaltungsgerichtshofes am Samstag, vormit=
Uhr: 1. Vorentſcheidung gegen den Bürgermeiſter Ph. KreisII.
r= Saulheim wegen Beleidigung; 2. desgleichen gegen den
Feld=
hr Schömbs in Herrnsheim wegen tätlicher Beleidigung.
Ans dem Provinzialtag iſt Dr. med. Felix Heeger aus Dieburg
ſcheden. An deſſen Stelle wird Schreinermeiſter Peter Neun
kühlheim a. M. in den Probinzialtag eintreten. Die Provinzial=
Amamiſſion tritt am Mittwoch, den 17. Auguſt, vormittags 10 Uhr,
Eiessamt zuſcmmen.
Z
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Auguſt 1921.
Seite 3.
mit, doch eilte er, kaum vom Typhus geneſen, wieder zu
14 Truppe.
ach dem Krieg war von Herget noch längere Zeit in
Darm=
in Garniſon und wohnte in der Wilhelmſtraße, von 1879
8 war er Kommandeur des Feldartillerie=Regiments Nr.
eſel, dann 1886—88 der IV. Feldartillerie=Brigade in
deburg. Seitdem lebte er im Ruheſtand in Bonn.
ich bis zuletzt ſchriftſtelleriſch tätig, klagte er doch in den
R Jahren in Briefen an den Schreiber dieſes über die
Ab=
e ſeines Gedächtniſſes. Er ſtarb am 21. Auguſt 1913 in
on ſeiner ſchriftftelleriſchen Tätigkeit nach 1870 habe ich
ngenaue Kenntnis. Außer der oben ſchon erwähnten
Bio=
ſe von Ploennies 1889 iſt mir noch bekannt eine Arbeit über
Landgräfliche Haus Heſſen=Homburg 1903
283). Seit 1899 entfaltete er eine umfangreiche Tätigkeit
agesſchriftſteller in den „Grenzboten” Tagesfragen
erweſens aus dem reichen Schatz ſeiner geſammelten
Er=
beleuchtend, er ſchrieb über Offizierslurus, zwei=
Dienſtzeit und anderes mehr. Oſt knüpft
derade erſchienene Schriften an, ſo an Beyerleins
oder Sedan”. Er fragt da: „Woher kamen die Erfolge?‟
mwortet: „Doch einfach dadurch, daß man in Preußen es
ſ, die Friedensarbeit richtig auszunutzen und in den
hern verſtand, für den Krieg zu lernen, was man
über=
ien Frieden lernen kann.” und gegen gewiſſe Witzblätter
det führt er aus einer dagegen erſchienenen Schrift die
emes erfahrenen älteren Offiziers an: „Laß dich nicht
be=
dat deutſches Heer! Sammle und ſtärke die Kräfte deines
arids; das ſei und bleibe dein heiliges Amt. Tue
unver=
deine Pflicht und bekümmere dich darum nicht, ob und
dei einſt deine Kraft wirſt beweiſen können, und laß andere
Kopf darüber zerbrechen, ob deine ſiegreichen Fahnen einem
Mer einem Sedan entgegenwehen!“ Von einer Verſchlech=
3 unſerer Heereseinrichtungen ſagt er anderswo a. a. O.,
ſſei ne Rede ſein. Immerhin ſollen uns dieſe Schriften zur
ung dienen, denn ſchon in der Bibel heißt es: „Wer ſich
er ſtehe, der ſehe wohl, daß er nicht falle.”
dem oben erwähnten Lebensbild von Ploennies leuchtet
Euf jeder Seite die hohe Verehrung Hergets für ſeinen
entgegen, ja man kann das Wort in dem vorigen Aufſatz
Adebrand auch hier anwenden und ſagen, Herget ſpreche
her wahren Andacht von Ploennies. Der letzte Grund
iſt, daß er, vielleicht unbewußt, fühlt, daß er das Beſte,
in Schrift und Taten geleiſtet, ſeinem älteren Freunde
ben Ploennies verdankt.
Freitag, den 12. Anguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün)
Marke Nr. 8, 7 und 4. je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 11 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Nährmitteln: Bis zum 12. Auguſt auf die
Be=
zugsmarken Nr. 18 der Nährmittelkarten weiß und Nr. 22
der Nährmittelkarten lila, roſa und grün je k Pfund
Beizen=
grieß zum Preiſe von 2 Mk. das Pfund. Auf Bezugsmarke
Nr. 8 der weißen Nährmittelkarten je eine Rolle Keks zu
1,75 Mk. und auf Bezugsmarke Nr 6 der Nährmittelkarten
lila, roſa und grün je ein Paket Zwieback zum Preiſe von
1,85 Mk. Die aufgedruckten Preiſe ſowohl für Keks als auch
für Zwieback ſind ungültig.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsinehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 22 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate ½„,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſtriume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummein der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
8 Zum freien Mehlhandel wird den Bl. für Gen.=Weſen”
geſchrie=
ben: „Anſtelle des Zwangsverfahrens tritt in Zukunft die Scheidung
zwiſchen dem Mehl, das im Umlageverfahren aufgebracht werden muß
und das weiter der Zwangswirtſchaft unterliegt, und dem übrigen Reſt,
der vollkommen frei bewirtſchaftet wird. Die Bäckermeiſter werden alle,
wie bisher, aus dem Umlagemehl den Teil erhalten, der von ihnen
durch Marken belegt wird. Sie werden Ecſtrebt ſein, auch auf dem freien
Markt Mehl zu kaufen, und das Geſchäſt durch Herſtellung des
freiwer=
denden Kuchens und der üibrigen frei werdenden Waren zu erweitern.
Nun ſetzt die Unſicherheit der Preisbewegung ein. Dieſe Unſicherheit
wird um ſo größer, als mit einer außerordentlichen Preisſteigerung
an und für ſich zu rechnen iſt. Der Preisunterſchied zwiſchen dem
Um=
lagenehl und dem des freien Handels wird vorausſichtlich zuungunſten
des freien Mehls ein ziemlich erheblicher ſein. Die Preisſteigerung wird
wahrſ heinlich ſprunghaft vor ſich gehen und nach einer gewiſſen Zeit
rein ſpekulativen Charakter annehmen, d. h., große Schwankungen
wer=
den auf dem Mehlmarkt eintreten. Das iſt der Zuſtand, der für das
Bäckergeſverbe, weil es ſich auf ſpekulativen Kauf eingelaſſen hat,
ver=
derblich werden kann.”
nn. Einmalige Teuerungszulage für die Kriegsveteranen von 1870=
1871 und früherer Jahre. Infolge der Teuerungsverhältniſſe in den
letzten Jahren, von denen die wegen ihres hohen Alters größtenteils
erwerbsunfähigen Veteranen faſt ausnahmslos hart
be=
troffen wurden, ſah ſich die Reichsregierung trotz ihrer nicht glänzenden
Finanzlage veranlaßt, die ſeit dem Rechnungsjahre 1917 alljährlich
be=
ſonderen Mittel zur Gewährung einmaliger Teuerungszulagen an die
Empfäuger der Veteranenbeihilfe bereitzuſtellen. Auch für das
Rech=
nungsjahr 1921 wurden zur Bewilligung einer beſonderen Beihilfe von
150 Mark für die alten Kämpfer von. 1870 die Mittel vom Reich zur
Verfügung geſtellt.
* Saalbaukonzert Otto. Man ſchreibt uns: Das Konzert des Herrn
Kapellmeiſters Otto von hier erfreute am Dienstag das Publikum
durch ein ſorgfältig zuſammengeſtelltes Programm. Es ſei hier
beſon=
ders erwähnt „La Toska” (Große Fantaſie) von Puccini, welche zum
erſten Male hier bffentlich zu Gehör gebracht wurde. Des weiteren fand
die Ouvertüre „Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien”
beſon=
deren Beifall. Das von Herrn Otto vorgebrachte Violinſolo „Fauſt=
Fantaſie” zeigte vollendete Kunſt, deſſen Vortrag um ſo befſer zu folgen
war, als die Zuhörer mit größter Aufmerkſamkeit folgten. Prachtvolle
Blumenſpenden für Herrn Kapellmeiſter Otto bezeugten ihm und ſeinem
geſchulten Orcheſter den Dank der Beſucher.
* Donnerstags=Konzerte im Saalbau. Wie im Anzeigenteil bekannt
gemacht, leitet heute Herr Direktor Mickley, das Konzert mit einem
verſtärkten Drcheſter und beſonders gewähltem Programm, und zwar
beginnt das Konzert mit der Ouverture zu „Orpheus”. Ihr folgen
unter anderem Auszüge aus den Opern „Das Glöckchen des Eremiten”
„Lohengrin”; große Fantaſie aus „Traviata” von Verdi, Ouverture zu
„Die diebiſche Elſter” von Roſſini, Polka=Piccicato von Eduard und
Joſ. Strauß, Militärmarſch von Schubert. Daß ſämtliche Muſikſticke
mit großem Verſtändnis ausgeführt werden, dafür bürgt die Leitung
des Herrn Mickletz.
* Sportplatz=Reſtaurant. Recht angenehme Stunden bieten die
Abendkonzerte, zumal wenn dieſelben von einem gewählten Salon=
Orcheſter ausgeführt werden, wie dies wiederum am Donnerstag abend
der Fall iſt. Herr Obermuſikmeiſter M. Weber leitet das Enſemble
und wirkt dabei perſönlich mit. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Vom ſtädtiſchen Fernſprech= und Meldeweſen.
Sch. Die Darmſtädter Stadtverwaltung beſchäftigt ſich gegenwärtig
mit dem Gedanben, verſchiedene Einrichtungen, die den Anforderungen
der Gegewwart nicht mehr entſprechen, zeitgemäß herſtellen
zu laſſen. Dazu gehöven u. a. die ſtädtiſchen Fernſprecheinrichtungen
und die Feuermeldeanlage. Die Mitglieder des Mogiſtrats, der
ſtädti=
ſchen Behörden und der Stadverordnetenverſammlung hatten
Gelegen=
heit, ſich mit den neueſten Fortſchritten der Fernmeldetechnik bekannt
zu machen, und zwar im Hörſaal des Phyſikaliſchen Inſtituts der
Tech=
niſchen Hochſchule, wo ſie ihnen Herr Ingenieur Haer vom
Werner=
werk der Siemens u. Halste A. G. in einem Vortrage, in Modellen und
in Lichtbildern vorführte. Die Stadt Darmſtadt hat in ihrer
Verwal=
tung und in ihren Betrieben rund 300 Sprechſtellen. Dieſe miſſen nicht
nur untereinander beliebig verkehren können, ein größerer Teil von
ihnen muß auch die Möglichkeit haben, über das Amt Geſpräche zu
füh=
ren. Herr Haer zeigte, wie ſich die Löſung der Aufgabe durch die
Ver=
bindung einer automatiſchen Telephonanlage mit einer
Poſtnebenſtellen=
anlage verhältnismäßig eifach errichten laſſe. Die zum Verbehr über
das Amt berechtigten Perſonen (Nebenſtelleninhaber) benutzen einen
und denſelben Apparat ſowohl für Amtsgeſpräche als auch für Geſpräche
im Innenverkehr. Der Verbehr der Sprechſtellen untereinander geht
ohne jedes Vermittelungsperſonal vor ſich. An Modellen und durch
Lichtbilder zeigte der Vortragende, wie män mit Hilfe einer auf der
Vorderſeite der Sprechſtation angebrachten Wählſcheibe die Nummer
einer verlangten Sprechſtelle einſtellt und wie die von der
zurücklaufen=
den Scheibe in die Leitung entſandten Stromſtöße ſelbſttätig arbeitende
Apparate, die ſogenannten Wähler, ſteuern, die dann die Berbindung
mit der gewünſchten Sprechſtelle herſtellen und ſie nach Geſprächsſchluß
wieder trennen. Das geht ſehr ſchnell; man erfährt ſofort, ob die
an=
gerufene Spreckſtelle frei oder beſetzt iſt, hat nicht zur befürchten, daß ein
Gepräch durch Zwiſcheufragen unterbrochen oder vorzeitig getrenntz
wird; man iſt ſicher, daß kein Unberufener das Geſpräch mit hört und
man iſt von jeder Verbindung ſofort wieder frei, ſobald wan das
wünſcht. Auch der Verbehr der Nebenſtellen zum Amt iſt automatiſch,
wpeil man durch Wählen einer beſtimmten Nuanmer ſelbſttätig eine freie
Amtsleitung erhält. Nur für Anrufe vom Ant her muß eine
Vermit=
telungsperſon da ſein, einmal der Auskunft wegen und beſonders
des=
halb, weil das Amt immer nur mit der Houptſtelle und nicht mit den
einzelnen Nebenſtellen verbindet. Für entfernt liegende
Verwaltungs=
oder Betriebsſtellen einer größeren Gemeinde ſind ſogen.
Kleinauto=
maten zu empfehlen, die auch in Verbindung mit
Poſtebenſtellenan=
lagen und durch beſondere Zuſatzeinrichtungen mit vollautomatiſchen
Anlagen betrieben werden können. Ein ſehr weſentlicher Vorzug der
automatiſchen Telephonanlagen iſt, daß ſie unbegrenzt erweiterungsfähig
ſind und daß dieſe Erweiterungen ausgeführt werden können, ohne daß
der Betrieb des bereits beſtehenden Teiles der Anlage geſtört wird.
Wie die Ausführungen über die ſelbſttätige Fernſprechvermittelung
erxegten auch diefenigen über eine Feuermeldeanlage für Darmſtadt bei
den Zuhörern lebhaftes Indereſſe. Die vorhandene Feuermeldeanlage
iſt nach dem älteſten Syſtem ſolcher Anlagen gebaut und entſpricht den
wodernen Anforderungen nicht mehr. Der Vortragende ging kurz auf
die Entwickelung der Feuermeldeanlagen ein und ſchilderte genauer
eine ſolche nach dem ſogen. Siemensſyſtem I, wie es für Darmſtadt
ge=
plant iſt. Bei dieſem liegen die einzelnen Meider hintereinander
ge=
ſchaltet in Schleifen — für Darmſtadt kommen vier in Frage —, die
an Relais endigen. Bei Eingang einer Meldung fallen die Nelaisanker
ab, und ſchließen einen beſonderen Stromkreis, unter deſſen Einfluß
die Alarmwecker für die Feuerſvehr und die Regiſtrie=apparate für die
Meldungen zum Anſprechen gebracht werden. Charykteriſtiſch für das
Siemensſyſtem I iſt, daß zwei gleichzeitig eingehende Meldungen aus
eimer Linie ungeſtört nebeneinander amkommen und daß die Kontrolle
des Leitungsnetzes durch ſelbſttätige Apparate in der vollkommenſten
Weiſe durchgeführt iſt. Der Ausbau einer ſolchen Feuermeldeanlage
kann allmählich erfolgen, indem man z. B. zunächſt nur eine Schleife
mit den Straßenfe: ermeldern ausrüſtet und in die anderen Schleifen die
Apparate zum Alarmieren der Freiwvilligen Feuerwehr legt.
Feuerlöſchübungen der Städtiſchen
Berufs=
feuerwehr.
nn. Auf Einladung des Kommandos der Städtiſchen
Berufsfeuer=
wehr fand geſtern vormittag um 9 Uhr auf dem Uebungsplatz der
Städtiſchen Brandwache an der Stadtkirche die Vorführung und
Be=
ſichtigung der ſämtlichen im Feuerlöſchdienſt der Stadt Darmſtadt
ſtehen=
den Feuerlöſchmaſchinen und Löſcheinrichtungen, ſowie eine groß
an=
gelegte Feuerſvehrübung ſtatt. Zu dieſen hochinvereſſanten Uebungen
hatten ſich zahlreiche Stadtverordnete und Vertreter der
Feuerlöſchkom=
miſſion, ſowie die Herren Direktor Geh. Nat v. Hahn, Regierungsrat
Dr. Melchior und Dr. Heinrichs von der Landesbrandkammer,
als Vertreter des Polizeiamts Herr Dr. Kaiſer, vom Städtiſchen
Waſſerwerk Herr Oberbauſekretär Winter, ſowie ein zahlreiches
Publikum eingefunden. Der Leiter der Städtiſchen Feuerwehr Herr
Branddirektor Fiſcher begrüßte in herzlichen Worten die ſtaatlichen
und ſtädtiſchen Vertreter und hob hervor, daß es eine Pflicht und
Not=
wendigkeit ſei, die Schlagfertigkeit und Ausbildung der ſtädtiſchen
Feuer=
wehrmannſchaft den berufenen Vertretern und den Bürgern der Stadt
im praktiſchen Dienſtbereich zu zeigen.
Die Vorführung begann zunächſt mit der Vorführung und Erklärung
der drei großen mächtigen Auto=Feirerlöſchwaſchinen neueſten Syſtems
und der auromatiſchen Leiter mit 40 Meter hohem ſelbſttätigen Auszug.
Hieran ſchloß ſich eine Schulübung der Steigmannſchaft mit Steigleitern
am neuen dreiſtöckigen Steigturm, die von einer vorzüglichen
Ausbil=
dung der Mannſchaft für den Ernſtfall Zeugnis ablegte. Ein groß
an=
gelegter Feuerangriff auf eine im Brand befindliche Zelluloidfabrik mit
Rettung des Bureau= und Arbeitsperſonals und der Lagerräume
bilde=
ten den weiteren Teil der Uebungen. Hierbei traten hauptſächlich die
große Autoleiter und die Rettungsmannſchaften wit ihren neueſten
Apparaten zur Rettung von Menſchenleben und raſcher Bekämpfung
der Brandgefahr in Tätigkeit. Dieſe Uebungen wurden mit Ruhe und
Sicherheit von dem Mannſchaften zur Durchführung gebracht und legten
Zeugnis von einer vorzüglichen Ausbildung im Rettungsdienſt ab. Den
Schluß der Uebungen bildete als Brandobjekt der von einem Blitzſtrahl
getroffene Stadtkirchturm, Gefährdung der Stadtkirche und der
um=
liegenden Häuſer, insbeſondere des Pfandhauſes mit ſeinem wertvollen
Inhalt. Hierbei traten zum Angriff des Brandobfektes die ſchmtlichen
Autolöſchmaſchinen in ihre vollſte Tätigkeit. Nach baum fünf Minuten
erfolgte ſchon die Waſſerabgabe auf den Stadtkirchturm zur Bekämpfung
der dortigen Brandgefahr, und von der Autoſaug= und Druckſpritze
wur=
den rieſige Waſſerſtrahlen bis zur Höhe der Eckbürmchen und über
die=
ſelben hinaus in das Innere des Turmes geſchleudert. Die weiteren
Abteilungen der Wehr ſchützten die Stadtkirche und die umliegenden
Wohngebäude vor dem ſie bedrohenden Flugfeuer. Die Raſchheit und
Schlagfertigkeit, mit der dieſe Uebung zur Durchführung kam, fand den
ungeteilten Beifall aller ſtaatlichen und ſtäddiſchen Vertreter.
Am Schluß der Uebungen ſprach Herr Stadtv. Sames namens
der Städtiſchen Feuerlöſchkommiſſion dem Leiter der Städtiſchen
Feuer=
wehr, Herrn Branddivektor Fiſcher, und ſeiner Mannſchaft den Dank
Landesbrandkammer ſprach der Wehr ebenfalls ſeine hohe Anerkennung
für die Schlagfertigkeit und die Diſziplin bei der Ausführung
ſämt=
licher Uebungen aus. — Eine cingehende Beſichtigung der Feuerwache=
Einrichtungen durch die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Vertreter bildete den
Abſchluß dieſer hochintereſſanten Vorführungen.
+ Arheilgen, 8. Aug. Das vom Sportverein
Olym=
pia o4=Arheilgen geſtern im Garten „Zum goldenen Löwen”
ver=
anſtaltete Sommerfeſt unter Mittvirkung der hieſigen
Feuerwehr=
kapelle nahm einen überaus günſtigen Verlauf. Außer Muſik und
Ge=
ſangsvorträgen fand Verloſung einer reichhaltigen Blumen=Tombola
ſtatt. Beſonders ſtark war der Zuſpruch beim Preisſchießen und dem
von früher bekannten Speerſtoßen, wobei recht hübſche Preiſe zur
Ver=
teilung an die Sieger kamen. Zur Beluſtigung der Jugend war eine
Kinderpolonäſe vorgeſehen, während im Saale zum Tanze aufgeſpielt
wurde. Alles in allem kanmder Verein mit Stolz auf die Veranſtaltung
zurückblicken, denn alle Beſucher waren voll des Lobes für die ihnen
be=
reiteten herrlichen Stunden der Freude und Unterhaltung.
+ Arheilgen, 10. Aug. Die Ausſichten für die
diesjäh=
rige Spätobſternte verſchlechtern ſich von Tag zu Tag immer
mehr. Alle Bäume leiden unter der furchtbaren Hitze und Trockenheit
überaus ſchwer, und das Obſt fällt waſſenweiſe ab. Die Apfelbäume
zeigen zwar noch ſtrichweiſe einen guten Behang, doch hängen die Früchte
ganz welk zwiſchen den ſaftloſen, ſchlaffen Blättern. Das Schlimmſte iſt
indeſſen weniger die ſchlechte Ausſicht auf die Obſternte felbſt, denn wit
Mißernten hat der Landwirt ab und zu immer wieder zu rechnen, als
vielmehr die Tatſache, daß infolge der großen Bodentrockenheit ſehr
viele Obſtbäume der Gefahr des Abſterbens ausgeſetzt ſind. Solche
Bäume zeigen bereits ein völlig abgeſtorbenes, fahlgelbes Laub, was
nach alter Erfahrung auf ein Verdorren derſelben hinweiſt. — Auch
die Neubeſtellung der abgeernteten Getreidefelder mit Futterpflanzen,
die jetzt unbedingt vorgenommen werden müßte, iſt zur Zeit völlig
un=
möglich, währnd ſonſt ſofort nach der Abfuhr der Ernte die Aecker
um=
gebflügt und vornehmlich mit Herbſtfutterpflanzen, Weißrüben oder
Futterkohlvoßi, beſtellt wurden. Sollte dieſe entſetzliche Dürre noch
wei=
ter anhalten, ſo geſellt ſich zu der allgemeinen Futternot infolge der
ſchlechten Heu= und Kleernte und der wohl vollſtändig ausfallenden
Grummeternte auch noch eine Fehlernte in den Herbſtfutterpflanzen.
Angeſichts dieſer troſtloſen Ausſichten iſt es zu begreifen, daß ſich der
Landwirte eine ganz verzweifelte Stimmung bemächtigt, zumal auch die
Dickrüben durchweg ſehr ſchlecht ſtehen und kaum eine halbe Ernte
ver=
ſprechen. Die Vorratsräume werden im kommenden Winter überall
eine bedenkliche Leere zeigen, wenn nicht ſehr bald ein gründlicher
Um=
ſchwung in der Witterung eintritt. Die Landwirte ſtellen ſich jetzt bereits
allgemein auf dieſe troſtloſen Ausſichten für den Winter ein. Jungvieh
wird kaum noch zutr Aufzucht zurückbehalten und auch das Großdieh
wird maſſenhaft abgeſetzt. Auch wit der Schweinezucht hält man mit
Rückſicht auf die zu befürchtende ſchlechte Kartoffelernte ſtark zurück. Die
nächſte Folge iſt, daß ſich die Ferkelpreiſe zurzeit ganz bedeutend ſenken.
X Griesheim, 10. Aug. Das altbekannte „Hotel Roth”
in der Nähe des Truppenübungsplatzes iſt von dem jetzigen Beſitzer
Herrn Hermann Wölfing an einen Franzoſen verkauft worden. Der
Kaufpreis beträgt angeblich 400 000 Mk. Das Hotel dürfte allen
Sol=
daten, die früher auf dem Platze eine Uebung machten, in guter
Erinne=
rung an ſchönere Zeiten ſein. — In der Zeit eines großen nationalen
Unglücks wird das religiöſe Empfinden der Menſchen ſtärker als ſonſt.
Die Anwohner des Truppenübungsplatzes würden es deshalb mit
Freu=
den begrüßen, wenn ſie Gelegenheit hätten, dem Gottesdienſte in der
Nähe beiwohnen zu können, anſtatt immer den weiten Weg nach der
Kirche in Griesheim machen zu wüſſen. Die meiſten Leute haben hierzs
keine Zeit. Es iſt deshalb angeregt worden, bei der zuſtändigen
Be=
hörde wegen Erbauung einer kleinen Kirche auf dem „Wirtſchaftsviertel”,
vorſtellig zu werden. Allerdings wüßte dann das Freudenhaus, das
ſchlecht neben eine Kirche pafſen würde, zum Heil unſerer Jugend in
das Innere des Barackenlagers verſchwinden, wohin es ſchon lange
gehört hätte.
c. Griesheim, 10. Aug. Heute nachmittag brannte die Scheune
des Landwirts Schecker in der Schönweiberſtraße bis auf die
Grund=
mauern nieder. Das in den eingebauten Ställem befindliche Vieh konnte
gerettet wenden. Der Feuerwehr gelang es, begünſtigt durch den
herr=
ſchendem Nordlvind, ein Uebergreifen auf das naheſtehende Wohnhaus zu
verhütten. — Dem Sohne des Geſchädigten wurden geſtern 900 Mark aus
ſeiner Wohmung geſtohlen.
r. Nieder=Ramſtadt, 9. Aug. Derhieſige Spar=und
Dar=
lehnskaſſenverein, der die drei Kirchſpielgemeinden Nieder=
Ramſtadt, Traiſa und Waſchenbach umfaßt und der Raiffeiſenorganiſation
angegliedert iſt, hielt am Sonntag im Gaſthaus „Zum Römer” ſeine
dies=
jährige Generalverfammlung ab. Nach der von dem Rechner
Wende vorgetragenen Rechnung betrugen die Einnahmen im
Geſchäfts=
jahr 1920 1346 700 Mark, denen eine Ausgabe von 1 329 635 Mark
ge=
genüberſtand, ſo daß ſich der Jahresumſatz auf 2 676335 Mark beläuft,
der höchſte ſeit den 26 Jahren des Beſtehens der Kaſſe. Die
Sparein=
lagen ſind bei einer Zunahme von 222 400 Mark auf 864 361 Mark
ange=
warhſen, ein beredtes Zeugnis von dem noch nicht erſtorbenen Sparſinn
der ländlichen Bevölberung und dem wachſenden Vertrauen zu unſerer
Kaſſe. Auch der Ueberweiſungsverkehr hat eine erfreuliche Ausdehnung
erfahren, obgleich darin bei den Handwerkern und Gewerbetreibenden
noch nicht das Verſtändnis für die Notwendigkeit und Einfackheit der
bargeldloſen Zahlungsweiſe beſteht. Die Bilanz ſcließt nach
Abſchrei=
bung eies größeren Betrages auf die dem Verein gehörende
Kriegs=
anleſhe mit einem Reingewinn von 578,94 Mark ab, ein Beweis, mit
wvelch geringem Nutzen die Kaſſe arbeibet. Aus dem Gewinn konnten
wie=
deru den gemeinnützigen und wohltätigen Anſtalten und Einrichtungen
innerhalb des Vereinsbezirks namhafte Zuwendungen gemacht werden.
Die Reſerven betragen 27 628 Mark, ſo daß bei der ſtets geübten
vor=
ſichtigen Geſchäftsführung die „ubeſchränkte‟ Haftpflicht der Mitglieder,
an der wir grundſätzlich feſthalten, immer kleiner wird. Der
gemein=
ſchaftliche Wavenbezug war im Berichtsjahr erfreulich rege, foll aber in
Zukunft noch weiter ausgebaut ſverden.
r. Jugenhcim, 10. Aug. Gedenkſtein. Auch unſere Gemeinde
will nicht zurückſtehen, ihre in dem großen Weltkriege gefallenen oder
durch Krankheit geſtorbenen Soldaten zu ehren durch Errichtung eines
Gedenkſteines. Durch eine Sammlung ſind bis jetzt in der
Ge=
meinde 5500 Mark aufgebracht worden. Die Bürgermeiſterei nimmmt mit
Dank weitere Gaben gerne entgegen. Die ausſvärts wohnenden
Jugen=
heimer und Freunde unſeres Ortes ſeien darauf aufmerkſam gemacht.
Zwjugenberg, 10. Aug. Obſt=Großmarkt. Die Preiſe ſind
fir Pfirſiche 7—8 Mk., für Aepfel 0,80—1,50 Mk. für Birnen 1.20—3,00
Mark, für Zwetſchen 1,60—2,50 Mk., für Reineklauden 1,50—2,00 Mk.,
alles pro Pfund.
Bensheim, 10. Aug. Mäuſeplage. Da ſich die Mäuſe auf
dem Felde und in den Gärten durch die anhaltende trochene Witterung
ungewein ſtark vermehren und großen Schaden anrichten, ſo erläßt die
Bürgermeiſterei eine Verordnung, wvonach alle Feld= und Gartenbeſitzer
aufgefordert ſverden, energiſch die Bekämpfung der Mäuſetzlage
vorzu=
nehmer. Säumige können bis zu 90 Mark =beſtraft werden.
sw. Beneheim, 10. Aug. Eine Proteßverſammlung gegen
die Umwandlung der Eiſenbahnſtrecke Beusseim—Worms in eine
Neben=
balinlinie fand hier in Anweſenheit der Vertreter des Vorſtandes
Mit=
teldeutſcher Induſtrieller, des Handelsvereins, der Heſſiſchen
Verkehrs=
vereine, des Beukchrsausſchuſſes der Vergſtraße, des Bürgervereins, des
Gaſtwirtevereins, der Bereinigung Bergſträßer u. Odenwvälder Hoteliers,
der Handelskayer Darmſtadt und der Stadt Bensheim ſtatt. Die ſeit
50 Jahren beſtehende Vollbahnſtrecke ſoll aus Sparſamkeitsgründen in
eine Nebenbahn umgewandelt werden, wvogegen die genannten
Korpo=
rationen Proteſt erhoben. Eine Maſſenverſammlung der Bewohner des
Riedes, Odenwaldes und der Bergſtraße ſoll am Samstag folgen. —
Die erſten Schulkinder, die zum Ferienaufeuthalt uach Hainſtadt
der=
bracht waren, ſind zurückgekehrt. Eine zweite Gruppe, etwa 60 Kinder,
ſoll nun mittelſt Laſtautos zur Erholung hinkoonmnen.
r. Von der Bergſtraße, 10. Aug. Die anhaltende
Trocken=
heit und die in Ausſicht ſtehende, ſchlechte Kartoffel=, Gemüſe= und
Futterernte laſſen die Hamſterei wieder ſehr aufleben. Allzu
ängſt=
liche Leute befüröſten eine Hungersnot und kaufen alle möglichen
Lebensmittelgegenſtände in Maſſen auf Vorrat ein. Reis, Oel, Fette,
Mehl und andere laltbaue Produkte ſind begehrte Artikel und wandern
in großen Quantitäten in heimliche Vorrats=äume. Sind die Ausſichten
für dieſen Winter auch nickt allzu roſig, ſo iſt das Hamſtern jetzt, wo
wieder faſt alle Lebenswittel im ſreien Handel zu hoben ſind, ein
un=
zwechmäßiges Unternehmen.
ſpd. Offenbach, 9. Aug. 700 Vögel verbrannt. Bei einem
Dachſtuhlbrande im Hauſe Mathildenſtraße 11 ging auch eine
Vogelzüch=
terei in Flammen auf. Hierbei verbrannten ciwa 700 Vögcl. — In
einem hieſigen Stempelgeſchäft wpunde dieſer Tage ein Gummidierſtftempel
für das Städtiſche Steueramt Offenbach beſtellt. Das Geſchäft fragbe
vorſichtshalber bei dem Sleueramt an und es ſtellte ſich heraus, daß der
Auftrag dort nicht erteilt ſei. Als der Auftraggeber das Dienſtſiegel
ab=
holen wollte, wurde er feſtgenommen. Es handelt ſich unt einen hieſigen
Varietébeſitzer, der das Siegel zur Abſtempelung der Eintrittskarten für
ſeine Vorſtellungen benuten und ſich auf dieſe Weiſe um die Billettſteuer
drücken wollte.
Ofſeubach, 10. Aug. Selbſtmord im Amtsgericht. Der
22jährige Kaufmaun Bruno Braun, gegen den ein Verfahren wegen
„irkundenfälſchung uſw. eingeleitet worden war, war trotz dringlichter
Vorladung nicht vor der Strafkammer Darmſtadt erſchiemen, mit der
Begründung, krank zu ſein. Er will auch ein ärztliches Atteſt beigebracht
haben. Das Gericht nahm aber Simulation an und erließ einen
Haft=
befehl. Heute uorgen wurde Braun nun verhaftet und dem
Amts=
gerickt Offenbach zugeführt. Er machte den Cindruck eines überaus
ner=
vöſen, überreizten Menſchen. Als Grund für ſein Nickterſcheinen vor
Gericht gab er wiederum Krankheit an. Es wurde ihm erklärt, daß er
dem Kreisauzt zur Unterſuchung vorseführt wverde. Als der ihn
ver=
nehmende Beamte donn einen Augenblick das Zimmer verließ, zog B.,
auf den ſeine Mutter und ein Schutzmann beruhigend einſprachen,
blitz=
ſcmnell einen Rebolver Eervor und ſchoß ſich in die rechte Bruſt. Deu
ſofort herbeigerufene Sanitätsrat Dr. Weiß konnte nur den inzwviſchen
eingetretenen Tod feſtſtellen.
Kelſterbach, 10. Aug. Durch Exploſion eines Schrapnell=
Geſchofſes verunglückten im hieſigen Deport vier Arbeiter; einer
davon iſt ſeinen Verletzungen erlogen.
Pp. Wscms, 10. Aug. Der Rieſenhrand auf dem
Alt=
phein tobt weiter, immer neue Flächen werden vom Feuer ergriffen.
Seit zehn Tagei kämpfen die Bewohner von Eich vergeblich einen
ver=
zweifelten Kampf gegen das entfeſſelte Element. Alle Verſuche, den
Brand zu löſchen, ſind bis jetzk völlig geſchLitert. Um der immer
gerö=
forem Ausbehnung eutgegenzutreten, iſt man jetzt dazu übergegangen,
den Rieſenbrandherd durch breite Gräben von dem übrigen Land
abzu=
ſchließen.
Fp. Oppenheim, 10. Aug. Die altberühmte
Lutherher=
berge „Die Kanne” in ſchwerer Brandgefahr. Im
An=
weſen des Weingutsbeſitzers J. Knöß enſtand ein Schadenfeuer, das ſich
ſehr raſch verbreitete. Die Scheune, die ehemals zu der bekannten
Luther=
herberge „Die Kaune” gehörte, brannte vollſtändig ninder, ſeit 50 Jahweu
zum dritten Male. Ein Weitergreifen des Feuers konnte verhindert,
Vieh und landwirtſchaftliche Maſchinen gerettet werden.
Lauterbach, 8. Aug. Förſterprüfung. Zurzeit weilen hier
26 Privat= und Gemeindsforſtbeamte, wvelche unter Leitung von Forſtrat
Eulefeld die Förſterprüfung ablegen. Als Prüfer nehmen außerdem teil
Revierförſter Puchert von Sickendorf und Förſter Rathien aus Gersfeld.
13 Prüflinge ſind aus der Provinz Weſtfalen, 8 von derr Rheinlanden,
2 Provinz Haunover, 2 Provinz Sachſen und 1 Kreis Lauterbach.
Zur Errichtung einer Vertrauensſielle zur
Ueber=
wachung der Abwicklung von Schuldverhältniſſen
aus Goldhypotheken heſſiſcher
Hypotheken=
ſchuldner.
hat der Abgeordnete Nuß folgende Anfrage an die Regierung gerichtet:
Nach einer offenbar auf zuverläſſigen Informationen beruhenden
Zeitungsnachricht iſt vor einigen Tagen beim Bayeriſchen
Staatsmini=
ſterium für Handel, Induſtrie und Gewverbe eime Vertrauensſtelle
gebil=
det worden, welche die Aufgabe hat, die Abwickelung der
Schuldverhält=
niſſe aus Golöhypotheken baheriſcher Hypothekenſchulduer zu überwachen.
— Ich ſrtge an: Iſt die Heſſiſche Negierung bereit und in der Lage,
cine ähnliche Einrichtung für heſſiſche Goldhypotheken=Schuldner alsbald zu
ſchaffen? — Zur Begründung verweiſſe ich auf die bekannte Tatſache, daß
(3 in Heſſen zahlreiche Schuldner gibt, welche uanentlich aus
ſchweize=
riſchen Goldhypotheten haften. Darunder ſind viele Leute des
Mittel=
ſtandes und der ſogengunten kleinen Nentner, welche unter der heutigen
Wirtſchaftslage beſonders ſchnrer leiden und gerade von dem zwiſchen
dem Deutſchen Reich und der Schweiz getroffenen Goldabkommen vom
6. Dezember 1920 hart betroffen werden.
Reich und Ausland.
kpd. Königſtein, 9. Aug. Beleidigungsklage um einen
verweigerten Scheck. Zur Begleichung von Koſten hatte eint
Frankfurter Fabrikbeſitzer der hieſigen Gerichtskaſſe einen Scheck
über=
ſandt. Der Scheck wurde da er nicht in Einklang mit den beſtehenden
Zahlungsvorſchriften ſtmic, vom Gericht zurüickgewieſen. Der
Fabrik=
beſitzer richtete nunmehr eine Beſchwerde au das Juſtizminiſterium, in
der er bemerkte: „Ich bin bereit, meinen jüngſten Lehrling nach
König=
ſtein zu ſenden, um den Herren eine richtige Auffaſſung über den
Scheck=
verkehr zu lehren.‟ Dieſe Nedewendung, die zur Keuntnis des
Amts=
gerichts gelangte, führte zu einer Beleidigungsklage gegen den
Be=
ſchwerdeführer. In dem geſtrigen Termine machte der Angeklagte
gel=
tend, daß er nur gegen das ſchwerfällige Zahlungsſyſiem ankämpſen
wvolle, da es mit dem Forderungen des neuzeitigem Wirtſchaftslebens
un=
vevembar ſei. Das Gericht kam dagegen zu der Auffaſſung, daß die
Aeußerung des Angeklagten das zuläſſige Maß der Kritik überſchreite
und deshalb eine Beleidigung enthalte. Als erſchwerend ſah das Gericht
noch den Umſtad an, daß der Frankfurter Fabrikbeſitzer den gebildeten
Kreiſem angehört und er ſich deshalb Zurückhaltung aufe-”————uß.
Der Angellagte wurde zu einer Geldſtraſe von 300 Mark verurteilt.
89. Boppard, 8. Aug. Ein aus Koblenz ſtammender
griegsgewinnler, Juwelier und Diomantonhändler, hat vor
zirka anderthnlb Jahren eine reizende Villa erworben und, um ſie noch
reizender zu geſtalten, rund eine Million hinein verbaut. Da es ihm
und ſeiner Frau hier aber auſcheinend an der nötigen Geſellſchaft
man=
gelt, die ihr und ſeine „Verdienſte” richtig zu würdigen verſteht, lädt
er ſich franzöſiſche Offiziere mit ihren Damen zu Gaſt.
Da=
bei geht es natürlich immer hoch her und die gebotenen Genüſſe dehnen
ſich miſt bis in den frühren Morgen hinein aus. Aber in des Diaman=
er lächelte und vohulierte, hatte ihm der „oße „Unhekaunte” aine
eiſerne Kaſſette erbrochen und war mit obiger Summe —
uu=
bekamnt wohin — verſtchwunden. So etwas iſt peinſich für die Gäſte,
zu denen auch zwei Verwandte der Hausfrau gehörten, noch beinlicher
für den Gaſtgeber. 5000 Mk. Belohnung für die Ergreifung des Täters
ſind ausgeſchrieben. In Boppard ſah man noch nie ſo viele „
ſtillver=
gmigte‟ Geſichter als an dem Tage, da dieſes Ereignis bekaunt wurde.
Bad=Wildungen, 8. Aug. Der Laryngeologe Prof. Dr. Krauſe,
der ſeinerzeit Kaiſer Friedrich behandelt hat, iſt im Alter von 73
Jah=
ren geſtorben.
Memiingen, 10. Aug. Geſtern abeud entſtand in dem Anweſen des
Kaufmanns Kerler infolge einer Benzinexploſion, ein
Brand, der acht Häuſer zerſtörte. 60 Perſonen ſind obdachlos.
Kongreſſe.
Allgemeine Evangel.=Luth. Konferenz.
17. Haupttagung in Greiz.
Die zweite öffentliche Abendverſammlung in der Stadtkirche wies
wie ihre Vorgängerinnen am Vorabend, einen ſehr guten Beſuch auf.
Superintendent Schaaf aus Potshauſen (Oſtfriesland) ſammelte in klaren,
volkstümlichen Ausführungen die Zuhörer um ſein Thema: „Der
Kate=
chismus als Lebensbuch‟. Durchdrungen von der ſelbſterlebten Kraft, die
Luthers Kleien Katechismus, dieſer „Laienbibel”, als Lebensbuch eignet,
wies er überzeugend nach, wie dieſes Büichlein die große, ſchriftgemäße
Summa alles deſſen emhält, was einem jeden Chriſten zur Seligkeit zu
wiſſen vomöten iſt. Von der Lebenskraft des Katechsmus zeugt ſein
Gebrauch als Haus=, Schul= und Kirchenbuch in der lutheriſchen Kirche
aller Zeitem und Länder gegemiber allen minderwertigen Erſatzſchriften,
ſeine Bed=utung als Bebeuntnisſchrift und Underſcheidungslehrer für
Wahrheit und Irrtum ſeit Luthers Tagen und ſein. Inhalt als ein
Lehr=
buch nicht toter Formen, ſondern lebenwirkenden religiös=ſittlichen
Han=
delns auch in der Gegeiuart. — In die Zukunft ſchaute auch der zweite
Vortrag dieſes Abends, gebotem von Seminardirekror Lic, theol.
Hym=
men=Witten, der üben „Unſere chriſtliche Zukunftshoffnung” ſprach.
Unſere chriſtliche Zukunftshoffnung iſt Chriſtushoffnung — ſo klang es
als Leitgedanle durch ſeine Ausführungen.
Der vierte und letzte Tag der Konferenz wurde durch die dritte
Hauswverſammlung im großen Saale des Tivoli mit einem Vortrag des
Konferenzvorſitzeuden, Geheimen Kirckenrat Profeſſor D. Ihmels=Leit zig,
über die Worte des 3. Artikels „Ich glaube nn eine heige chriſtliche
Kirche” eingeleitet. Sein Vortrag bedeutete einen großartigen
Rechent=
ſchaftsbericht über die bisherige Wirkſamkeit der Allgemeinen Erangeliſch=
Lutheriſchen Konferenz inmittzeiu und gegenüber aller übrigen Verſuche
die Künchen Deutſchands und der ganzen Welt ohue Rückſicht auf den
Be=
kenntnisſtand ihrer Glieder in großen Kiucheuverbänden
zuſaumenzu=
ſchließen, inden ſie bewußt auf dem Boden des Betenntniſſes Luthers
ſtehend, dem Ziele der Sammlung und des Zuſamenſchluſſes der
Chri=
ſtusgläubigen des ganzem Grösreiſes entgegenarbeitet in der Hoffnung, ſo
dem Gegenſtand unſeres Glaubeus, der Verwirklichung der einen heiligen,
chriſtlichen Kirche am reinſten und erfolgreichſten zu dienen. — Und zu
dieſem Ziele: Hinein in die Arbeit! das war der Kern des letzden,
tief=
gründigen Bortrags von Paſtor D. Dehlkers=Hannover über „Die
Miſ=
ſionsaufgabe der Kirchr an ihrem Volk‟ — Die Ausſprache nach beiden
Vorträgen zeigte eintmütige, dankbare Zuſtimmung zu dem Gebotenen.
Den Schlußalkord der ganzen Tagung bildete der Schlußgottesdienſt in
der vollbeſetzten Stadtkinche mit der tief zu Herzeir gehendem Prediat des
Stiftspredigers Paſtor Otto=Eiſenach iſber Jeremia 29, 11. die Gottes
G=danten über uns nachging, die eitel Frieden ſchaffen, durch viel Leid
führen, aber ſchließlich doch unſer tiefſtes Begehren ſtillen. — Harmonie,
das war der Scklußklang der Tagung, nicht nur in der prächtigen, die
Gottesdienſte verſchönenden Kiuheunuſik, ſondern auch in dem
Kirchen=
konzert am Abend des letzten Tages, das der Greizer Orgelmeiſter
Richard Jung mit ſeinen hervyrragenden muſikaliſchen Darbietungen,
underſtützt von dem Geſang des Konzertſängers Otto Schreiner=Gera,
den dankbaren Konferenzhefuchenn darbot. Mit einem Herzen voll Dank
entbieten alle reichbefriedigten Cäſte der Tagung der gaſtlichen Stadt
Greiz ihren Scheidegruß.
— Der Vereindeutſcher Freimaurer hält in Eſſen vom
22.—26. Sebtember ſeine diesjjährige Hauptverſammlung ab. Dem Verein
deutſcher Freimaurer, der im Jahre 1861 gegründet worden iſt, iſt ein
freivilliger Zuſamnuenſchluß von Mitgliedern nur anerkannter deutſcher
Logen, deren zurzeit gegen 500 gezählt werden. Seine Mitgliederzahl
beträgt über 30 000. Die dieslührige Tagesordnung enthält, für das
deutſche Logenleben beſonders wichtige Fragen.
Liierariſches..
„se. Oberſt Bauer, der dielgenannte treueſte Mitarbeiter
Luden=
dorffs, hat nun ebenfalls ſein Kriegsbuch erſcheinen laſſen. (Oberſt Bauer:
Der große Krieg in Feld und Heimat”, Verlag der Oſianderſchen
Buch=
handlung in Tübingen. Halbleinen 48 Mk.) Daß der Verfaſſer, der wie
kaun einer in alie Phaſen des großen Krieges drinnen und draußen
Einblick hatte, ſowohl militäriſch wie wirtſchaftlich und pokitiſch, ſich bis
heute Zeit ließ, einen Teil ſener Erinnerungen zu veröffentlichen, gereicht
dem wertvollem Werke — es iſt ſicher eines der wertvollſten
Erinnerungs=
werke überhaupt — zum Vorteil umſomehr, als er Betrachtungen daran
knüpfte die auf die Ereigniſſe auch der jüngſten Zeit gründen. Das Buch
iſt im Süil faſt vorbildllich, pachend, doch ohne Leidenſchaft in Anklage und
Abwvehr und Urteil. Man ſteht unter dem Eindruck unbedingter
Wahr=
haftigkeit, auch wenn man dem Schlußfelgerungen und retroſpektiven
Be=
trachtungen nicht unbedingt zuſtinant. Offen und ohne Schonung, aber
auch ohne Verdamungsurteile aus Gefühl oder Parkeinahme wird von
Fehlern drinnen und draußen geſprochen. Eine Fülle bisher unbekannter
Tatſachen wird eingehend behandelt, eine Menge bekannter unter völlig
neue Beleuchtung gerückt. Zum erſten Male wird das Zuſammenarbeiten
(und Gegeneinanderarbeiten!) von Heer und Heimat vollkommen offen
dargelegt; militäriſche Verſagev werden ebenſo offen wie die noch viel
größeven politiſchen behandelt. Dabei begmigt ſich der Verfaſſer mit der
einfachen Schilderung des Ablaufs der Ereigniſſe keinesfalls: er hält auch
mit ſeinem durchlvegs in nächſter Nähe der Brenmpunkte des Geſcheheus
erwvorbenen Urteil nicht zurück. Freilich, unvervückbar ſteht das Urteil
über die unübertrefflichen Leiſtungen des Geeres, das kein Feind über= tranſigeant mitteilen zu können:
winden konnte, das vernichtet wurde vom eigenen Volk. „Wie warſt du
herrlich und ſchön im deiner Treue, du unbeſiegtes, ſchmählich von
Ver=
rätern gemordetes, dur kaiſerlich deutſches Heer!” — Das ſind die
Schluß=
worte des Buches, die dem Verfaſſer zwar wvieder neue Widerſacher
er=
ſtehem laſſen werden, die aber die ſchünſte Krönung die ſes Buches
bil=
den, dem man von Herzeu wünſchen darf einen Platz in jedem deutſchen und Warſchau wiſſen laſſen, daß jede der beiden Regier!
Hauſe, das die Erinnerungen an das Heldentun des preußiſch=deutſchen eine große Verantwortung auf ſich lädt, wenn ſie es zu unm
Geeres und ſeinent ruhmwollen Untergang zu pflegen als Pflicht und oder Maſſenkundgebungen kommen laſſen würde,
Vermächbnis für kommende Generationen erkenuck. Freilich ſtählern hart
ſind Bauers Forderungen an dem Deutſchen, wem wir nicht untergehen
ſollen. Faſt grauſam in ihver unerbittlichen Schärfe und faſt troſtlos
ſind ſeine Ausblicke in die Zukunft. Bouer ſieht keinen Aufſtieg bisher,
auch noch keimen Beginn eines Aufſtieges. Das aber hoißt Abſtieg!
Denn nach ihm oibt es für das deutſche Volk nur einen Aufſtieg oder —
Untergang! Zurzeit ſteuern wir noch dieſem zu. Nichts vermag
den Zerfall aufzuhalten. Die bisherigem Wege ſind falſch in jeder
Be=
ziehung. Mag dieſer Peſſimismus vielleicht manchem Leſer etwas zu
hart, zu hoffnuungsſos ſcheinen, eins iſt ſicher, „nach Ludendorffs und ſchleſiſche Frage erſt in ſeiner morgigen Sitzung —
Hindenburgs Erinnerungen iſt Bauers Buch das aufſchlußreichſte Werk behandeln,
über den Krieg”, und auch darin kann man dem Proſpekt des Verlags
zuſſimmen: „Sein Werk in beſter Sprache und pactendſter Weiſe, für jeden
verſtändlich geſchrieben, iſt ein ergreifendes Vermächtnis des Geiſtes
un=
ſerer Oberſtem Heeresleitung, das im keinem deutſchen Hauſe fehlen darf.”
se Im DreiMasken=Verlag in München erſchienen ſoeben
drei kleine, aber hochintereſſante Erzeugniſſe modernſter Buchkultur:
„Das Roſenband”, Gedichte aus dem Nokoko, „Troſtbüch; haben. Die Reichsregierung iſt ſchon ſeit einiger Zeit in
lein”, koſtbare Lebensſprüche, und Die Seele des Veines”
Trinklieder. Wer Geſchmnack hat und Freude am Schönen, wer Bücker / Prüfung der Frage eingetreten, inwieweit
vorausſichtlich=
liebt, wie man gute Freunde lieben ſoll, die in allen Stunden des
Lei=
des und der Freude zur Hand ſind, dem ſind die kleinen Heftchen warm
zu empfehlen. Was ſie heraushebt aus der Menge des Durchſchnitts
(auch des ſehr guten), iſt ihre kultivierte Herſtellung und Ausſtattung.
Schlicht und gediegen, kleine Kunſterzeugniſſe, die in ſeltenem Gleich= beiführen werden und wieweit dieſer bei der durch die
Net=
maß das Gewand dem Inſalt anpaſſen. Cs ſund — eine Neuerſchei=, tion aufs äußerſte angeſpannten Finanzlage des Neiches O
nnann — Skribtor=Brucke a. h. Rünſler haben dieſe Koſtproben eine Erhöhungder Löhneund Gehälter der
Arbe=
aus alter und neuer Literatur (inhaltlich und finnig ausgewählt), von
bekannten und unbckannten Dichtern, geſchrieben und die Offizin der
Mandruck G. m. b. H.” hat ſie direkt vom Original gedruckt. „Ge= für die Länder von einſchneidender Bedeutung iſt, ſo wirs
ſchrieben” iſt nicht wörtlich zu nehmen, ſie ſind teilwveiſe in einer Art
antikiſierter Kurſivſchrift, teils in mittel= und altdeutſcher Fraktur
ge=
zeichnet, mit Initialen, Randleiſten, Zier= und Schlußſtücken geſchmüickt
und zweifarbig gebruckt. Das erſtgenannte ſchrieb” und ſchmüickte ziets Reichstag nach den Ferien bereits feſte Vorſchläge unterbr”
lich wie die Rokokoterſe Anna Simons, das Troſtbüchlein Hein= werden können.
rich Joſt und die Trinklieder Ernſt Heigenmooſer. Letztere
beiden Rinſtler ſchrieben in mittlever und ſchhverer deutſcher Froktur.
ohne aber an einen beſtimmten Schriftſchnitt ſich zu hulten. Der Druck
erfolgte auf Bütten und büttenähnlichem Pavier. So erhielten dieſe
Bichlein einen gehuſſen Orginalwet, ähnlich Origmalholzſchitten. Sie damit, daß in zehn Tagen 50000 Mann in Melikla ſein tu.
eignen ſich vorzüglich zu ſinnigen Geſchenken für Menſchen, die ſtille und
tiefe Freude lieben.
Zur Eiſenbahnerfrage.
Franxkfugt a. M., 10. Aug. (Wolff.) In einer in Homburg vor
der Höle abgehaltenen Verfammlung des Allgemeinen deutſchen
Eiſen=
bahnerverbandess des Divellkionsbezirks Frankfurt a. M. wurde beſchloſſen,
eine einmalige Wirtſchaftsbeihilfe von 2000 Mark
und eine Stundenzuilage vvr einer Mark zu fordern. Es iſt zu
erwuar=
ten, daß ſich der Aligeneine deutſche Giſenbahnerverband dieſer Forde= den Verteidigern Säcke mit Eis, da dies das einzige Mittel
rung an ſchließen wird.
1
Die Tagung des Oberſten Rates.
Noch keine Einigung.
Paris, 10. Aug. (Wolff.) Ueber die heutige
Vorm=
ſitzung des Oberſten Rates iſt folgendes” offiz
Communigué ausgegeben worden:
Da die mit dem Studium der oberſchleſiſchen Frage
tragten Sachverſtändigen ihre Arbeiten noch nich
endet haben, hat der Oberſte Rat die Prüfung der Lcr
Orient fortgeſetzt. Der Rat hat anerkannt, daß der 2u
blick noch nicht gekommen ſei, um ein Eingreifen der Aulf
in den türkiſch=griechtſchen Konflikt zu rechtfertigen. Die Su
ten köunten daher unter den augenblicklichen Verhältniſſen
eine Politik der ſtrikten Neutralität beibehalten, jedoch
dieſe Neutralität kein Hindernis für den freien Handel
Der Rat iſt dann in einen Meinungsaustauſch über die
von Konſtanitnopel und die Meerengen eingetreten. Der Sl
Rat wird heute nachmittag die Frage der Kontrolle übn
deutſche Luftſchiffahrt prüfen.
Paris, 10. Aug. (Wolff.) In der heutigen Vormt
ſitzung des Oberſten Rates hat beſonders 9
George den Standpunkt vertreten, daß die Neutralizt
türkiſch=griechiſchen Konflikt keineswegs ein
des privaten Handels mit Kriegsmaterial erfordere, ſo
die Regierungen ſelbft nicht eingreifen. Dies ſei auch die
geltende Auffaſſung in der Neutralitätsfrage. Nach
einen=
nungsaustauſch zwiſchen dem italieniſchen Miniſter des Asi
dem amerikaniſchen Botſchafter Harvey in Paris und den
niſchen Botſchafter Hahaſhi erklärte auch Miniſterpr
Briand, daß er gegen die Auslegungen Lloyd Georges', Se
franzöſiſchen Anſichten entſpreche, nichts einzuwenden haßl,
Paris, 10. Aug. (Wolff.) Der Oberſte Rat iſt
nachmittag 4 Uhr erneut zuſammengetreten, mn
geronautiſche Abrüſtungsklauſel des Vertrages vos
ſailles zu prüfen. Als militäriſche Sachverſtändige wohnt=
Sitzung bei: Marſchall Foch, General Weygand, der itali
General Marietti, der engliſche General Kachvill=Weſt,
der japaniſche General Watanabe.
Der Sachwerſtändigenausſchuß.
Paris, 10. Aug. (Wolff.) Schon ſeit 8½ Uhr ſix
Sachverſtändigen wie auch die Oberkommiſſare in S
im Quai d’Orſay zuſammengetreten, um eine Löſung aufn
lerer Linie auszuarbeiten, die dem Oberſten Nat unter n
werden wird, zur Teilung des oberſchleſiſchen Induſtrieg
zwiſchen Polen und Deutſchland. Auch Loucheur nimmt au
Verhandlungen teil.
Die verſchiedenen Vertreter der alliierten Mächte ſir
11 Uhr 5 Minuten im Miniſterium für auswärtige Anged
heiten zuſammengetreten. Kurze Zeit danach, während die
verſtändigenkonferenz getrennt noch andauerte, wurde die S
des Oberſten Rates eröffnet, um ſich mit der Lage im
Of=
beſchäftigen.
Die Finanzminiſter.
Paris, 10. Aug. (Wolff.) Die Finanzminiſten
alliierten Länder ſind heute vormittag von 10 bis
im Finanzminiſterium unter dem Vorſitz des franzöſiſchey
niſters Doumer zuſammengetreten, um den Wortlaut de
machungen feſtzulegen, die in der Sitzung vom 9. Auguu
Auge gefaßt worden ſind. Der Sitzung ſchloß ſich ein Fruh
au, an dem Loucheur, Sir Robert Horne, der italic
Finanzminiſter Seleri und Theunis teilnahmen.
nächſte Sitzung der Konferenz findet heute nachmittag 3 Uhr
Wieder Jutranſigeaut mitteilt, werden ſich die ver
deten Finanzminiſter in ihrer morgigen Sitzunn
der Frage der Kohlenlieferungen beſchäftigen. Ven
lich handelt es ſich um die Feſtſetzung des Preiſes für die
ſchen Lieferungen.
Die Haltung Italiens.
Paris, 10. Aug. (Wolff.) Nach dem Petit Pariſic n
klärte der italieniſche Miniſterpräſident in
geſtrigen Rede im Oberſten Nat, wenn es ſich um eine
auf Leben oder Tod für Polen handle, würde er.
zögern, der jungen Republik Vorteile zu gewähren, er wür?
ſelbſt ganz Oberſchleſien geben; aber es handle ſich um u.
anderes, es handle ſich darum, zwiſchen zwei Raſſen zu
ſcheiden, die ſich um ein Gebiet ſtritten, das keine klargexg
Trennungslinie habe. Die Volksabſtimmung ſei
die einzige Andeutung, die man beſitze. Deshalb W
man ſie ſo interpretieren, wie der Vertrag ſie vorſchreibe
jeder Stimme den gleichen Wert zuerkennen. Was vor
Dingen nottue, ſei die Aufrechterhaltung der Entente. Ar
deutung überrage das oberſchleſiſche Problem alle anderer
Alliierte Vorſichtsmaßnahmen?
Paris, 10. Aug. (Wolff.) Tel. Ueber das Verfahe
das die Alliierten nach der Feſtſetzung der oberſchleſiſchen Gd
durch den Oberſten Rat einzuſchlagen gedenken, glaubt dea
Zuerſt werden ſich die Oberkommiſſare auf
Poſten in Oberſchleſien zurückbegeben. Dann müſſen-
Alliiertentruppen an Ort und Stelle in den Ver
gungszuſtand geſetzt werden. Darauf werde man in Be=
Im übrigen iſt noch nicht bekannt, wie der Wonl!
der Entſcheidung den beteiligten Mächten mitgeteilt werden
Die Entſcheidung abermals vertagt.
Paris, 10. Aug. (Tel.) Wie Havas mitteilt, konnten
Sachverſtändigen ihre Arbeiten über Oberſchleſien
nicht beenden. Der Oberſte Nat wird darum die
Der Reichstag vor ſchweren Aufgaben.
Berlin, 10. Aug. (Wolff.) Bei ſeinem Zuſammentrin
September wird ſich der Reichstag vorausſichtlich ſofornn
einer Angelegenheit von weittragender Bedeutung zu bel
demnächſtige Brotpreiserhöhung, die Steigerung
Mietpreiſe und die Auswirkung der Steuerge)
gebung, z. B. eine etwaige Verteuerung von Kohle,
uſw., eine Steigerung der Koſten der Lebenshaltung
Angeſtellten und Beamten zu begegnen iſt. Da dieſe Frage
nicht ohne Benehmen mit den Landesregierungen geregelt
den können. Es iſt zu erwarten, daß ſchon in kurzer
Zeit=
erforderlichen Verhandlungen beginnen werden, ſo daß
Der Aufſtand in Melilla.
Madrid, 9. Aug. (Wolff.) Havas meldet: Man 1e
den und daß 30 000 Mann die Garniſonen von Tetuan
Laraſch verſtärkt haben werden. Die Aufſtändiſchen lieſe
erbitterte Kämpfe gegen die Reſte der Kolonnen des Geue.
Nawarro, die trotz großer Verluſte ihren Widerſtand fortſeit
Melilla, 10. Aug. (Wolff.) Die Lage des Generals ?"
varro in den Stellungen auf dem Monte Aruit ſoll imn
bedenklicher werden. Die Flugzeuge ſetzen die Verſorgr n
der Beſatzung mit Lebensmitteln fort. Vor allem bringen.
um den Durſt der Velagerten zu ſtillen.
zert
Albre
[ ← ][ ][ → ]Mummer 220.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Auguſt 1921.
Seite 5.
Die Abrüſtungskommödie.
London, 10 Aug. (Wolff.) Nach einer Neu=Yorker
De=
ſSe der Daily Mail bereitet die japaniſche Regierung
n Bau von Unterſeebooten von ganz außerordentlicher
farke vor. Es ſeien Schwerölmotoren beſtellt, die in einer
näſſen Gruppierung eine Geſamtſtärke von 15 000 bis 20000
ſideſtärken für jedes Unterſeeboot darſtellten.
Letzte Nachrichten.
Wien, 10. Aug. (Wolff.) Eine hieſige Korreſpondenz meldet:
zammenhängend mit dem Diebſtahl im
Kunſthiſto=
ichen Mufeumwurde als Täter ein gewiſſer Erwin Beck
z Amſterdam verhaftet. Bei ihm wurden noch vier Gemmen,
aus dem Beſitz des Muſeums ſtammen, gefunden.
Wien, 10. Aug. (Wolff.) Den Blättern zufolge begann die
ſämmung Weſtungarns bereits. Die Uebernahme der
ſerwaltung durch Oeſterreich wird vorausſichtlich am 28. Auguſt
ſtügen.
Dondon, 10. Aug. (Wolff.) Daily Mail teilt aus Athen
t, daß der ehemalige Zar Ferdinand von Bulgarien
der vergangenen Woche verſuchte, nach Bulgarien
zurückzu=
ten in der Abſicht, die gegenwärtige Regierung zu ſtürzen.
ver Grenze ſei er jedoch erkannt uld ſofort abgeſchoben
wor=
y — Die Nachricht wird von der bulgariſchen Delegation in
ſts kategoriſch dementiert.
KKriftianfand, 9. Aug. (Wolff.) Die Beſatzung eines heute
angekommenen ſchwediſchen Fiſchereikutters teilte mit, ſie
6 vor vierzehn Tagen beobachtet, wie ein deutſcher
ſerwler in der Nordſee auf eine Mine geſtoßen und in die
ſtift geflogen ſei.
BBelgrad, 9. Aug. (Wolff.) Der Miniſter des Innern hat die
aElaſſung aller Beamten angeordnet, die mit der
ſür muniſtiſchen Partei Beziehungen hatten oder
ſich haben. Der Unterſuchungsrichter verlangte von der
poli=
ithen Behörde die Auslieferung aller geweſenen kommuniſtiſchen
tgrordneten.
Spiel, Sport und Turnen.
Das Feldbergfeſt
ud am nächſten Sonntag, den 14. Auguſt, wieder auf dem früheren
isenübungsplatz Bad=Hombuug an Fuße der Saalburg abge=
Ktrmäihle. — Dem zu erwartenden ſtarlken Beſuch Nechnuing tragend,
die Straßenbahn ab Schauſpielhaus Fitzykfurt a. M. nach
Ober=
er-Hohemark und Bad=Homburg—Gothiſches Haus einen ſtark
ver=
ietwa 20 Minuten auf herrlichen Waldwegen zu errsichzeut. Anch die
Eeubahn läßt früh 5.34 Uhr ab Hauptbahnhof Franffurt a. M. einen
zug nach Oberurſel—Bad=Homburg und abends mb Homburg 8 Uhr
is einen ebenſolchen fahren. Hierzu haben ſelbſtverſtäundlich die i
rpreis bedeutend ermäßigten Sommtagskarten, die ja ſchort am
Sans=
bthrsmöglichkeit iſt aſo im weiteſten Maße Sorge getragen.
Die hervorragende Bedeutung der turneriſchen Wettkämpfe beim
ſwtergfeſt läßt ſich auch dieſes Jahr au den zahlreichen Anmeldungen,
mmmer noch täglich einlaufen, erbennen. Es ſind bereits über 1800
e Turner aus weit entlegenen Orten, wie Kbln, Halle a. S..=Kaſſel,
90Tadbach, Siegen, Urach, Köln=Mülheim, Düſſeldorf, Fraukenthal,
iigshafen, Heidelberg, Sindelfingen uſw.
ſu dem bedeutſamen Mannſchaftskarupf um das Völſungenhorn,
hend aus Dreiſprung, 15 Pfd.=Stoßen, Speerwurf und einer Mann=
Mts=Stabübuyg, haben ſich acht Vereine gemeldet, und zwar:
Turn=
du= und Sportverein Nieder=Erlenbach. Turnverein Nieder=Roden,
anverein Mainz von 1887 und Turnoerein Homburg. Verteidiger iſt
Unſ urg. Zu dem Staffellauf um fünfml 100 Meter um den Jahn=
Schild werden 20 Vereine mtveten mit den beſten Läufern, und
außer=
dem werden 17 Mannſchaftskämpfe in den Sonderühungen: Dreiſprung,
Weitſprung aus dem Stand und Kugelſtoßen ſtattfinden. Es iſt in
allen dieſen Kämpfen ein beißes Ringen zu erwarten. Der Vierkampf
beſteht aus Schnellaufen über 100 Meter, Kugelſtoßen, Weitſpringen
und einer Pflichtfreijübung; er wird in zwei Stufen ausgetragen. —
Beginn vormittags 8 Uhr mit den allgemeinen Frejübungen, an denen
ſämtliche Wettkämpfer teilzunehmen verpflichtet ſind. Die
Mannſchafts=
kämpfe beginnen nachmittags etwa 1.30 Uhr gleichzeitig mit den
Wett=
ſpielen im Fauſt= und Handball, an denen 20 Mannſchaften teilnehmen
werden.
Für die weitherkommenden Wetturner und Kampfrichter iſt für
reich=
liche Uebernachtungsgelegenheiten in den umliegenden Orten geſorgt.
Die Wohnungsausſchüiſſe ſind zentraliſiert in Oberurſel (Turnhalle der
Turngeſellſchaft) und in Bad=Homburg (Hotel zur Reichskrone,
Halte=
ſtelle der Elettriſchen am Markt).
Der Zutritt auf den Wettkampfplatz iſt für jedermann völlig frei,
* Wandern. Am Sonntag unternimmt die Wanderabteilung
der Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) eine
Wan=
derung in den Taunus. Die Bahnfahrt geht bis Königſtein. Von
da geht es über den Kleinen Felbberg, Großſen Feldberg, Saalburg nach
Homburg. Für Teilnehmer und Teilnohmerinnen unter 2 Jachven
er=
mäßigt ſich der Fehrpreis um die Hälfte, jeboch müſſen, ſie ſich ſofort
in eine Liſte beim Hausmeiſter einſchreiben. In Homburg trifft gegen
Abend die Womberabteilung mit den Turnern, die das Feldberg=
Turnfeſt mitmachen, zuſammen und tritt mit dieſen gemeinſam die
Heimfahrt an. Bekanntlich geſtattete die Beſatzungsbehürde guch in
dieſem Jahre nicht, daß das Bergfeſt auf dem Gipfel des Feldberges
ab=
gehalten wird, es wird desbalb — wie im letzten Jahre — auf dem ſehr
geeigneten und landſchafrlich außerordentlich hübſchen
Exerzier=
dlatz bei Homburg abgehalten. Die Zahl der Teilnehmer iſt in
dieſem Jahre gauz gewaltig, es follon 1600 Turner gemeldet ſein.
Zur Feldberg=Wanberung ſind alle Mitglieder der Turngemeinde
herz=
lich eingeladen; aber auch Gäſte ſind herzlich willkommen. Alles Nähere
iſt auf der Wandertafel im Turnhauſe zu erſehen. Neiſeausweis fürs
beſetzte Gebfet iſt unbedingt erforderlich.
* Städtewetikampf Köln-Darmſtadt. Der von der
Krafſportvereinigung 1895 Darmſtadt im
Mathilden=
höhſaale veranſtaltotz Sportabend erfreute ſich eines ungelöhrlich ſtarken
Beſuches, ein Beſveis dafür, daß obigor Veweim mit der Veranſtaltung
dieſer muſtergültigen Ring= und Boxkämpfs den Wiinſchen vieler
Sport=
freunde Rechung getragen hat. Der Retourkmnpf im Ringen Köln—
Darmſtadt endigte mit demr Sieye deu Külner Marinſchaft, die 22 Punkte
enringen konnte; Darmſtadt erhielt 10 Punbte, eirr reſtzektabler Erfolg,
weum beriickſichtigt wird, daß die aufſtrebenden Darmſtädter Ringer bei
dieſent Triffen der beſteir beutſchen Ringermannſchaft gegenüber ſtanden,
die lediglüh aus Meiſtervingern zuſammengeſtellt war. Die eimzelnen
Kämpfe zeichmeten ſich durckweg aus duuch den hohen Stand dechniſchen
Könnzens und teellen, ritteplichen Kampfes im Gegenſatz zu den
Ppofeſ=
ſionalriugkänpfen, bei denein die ganze Ringweiſe auf bie Stimmung des
Publikums eingeſtellt iſt und bei denen miau deu Eindwuck einer geiviſſen
theavaliſchen Aufmachung nicht los zvird. Dis Kölner Mannichaſt zeiſt
von hier nach München Wieni, Budapeſt, Zirich, Baſel, um ſich der dort
eingegangenein Verpflicktungenn zu eitledigen und wird auf der Rückreiſe
ren Fahrbstrieh eingerichtet, der ſchon 5.15 Uhr früh aufgenommen in Darmſtadt nochmals Station macherr und iſt für dieſem Tag ein
R Der Platz iſt ſolbohl ab Gothiſches Haus als auch ab Hohemurk weiterer Sportabend mit n=uem Puogramm geplant. Beſtimmende
Ve=
kanntmachungen werden hierzu zu gegebener Zeit erfolgen. Der
Heraus=
forderungskampf im Boxei Sckolz=Berlin—Matthes=Darmſtadt blieb der
knappen Zeit zuegen unentſchieden, wird aber demmäckſt endgüiltig zum
Austrag gelangen. Auzch dieſer Kampf erfüllte die geſtellten Erwartungen
vollkommem und zeugte von beſderfeitigem hohen Können. Währeud
h65 4 Uhr naclmittags benutzt werichen könmen, Gültigkeit. Für güt= Matthes vornehmlih in engliſchem Sttle käupfte betzorzugte der
Ver=
liner Scholz die amerikamiſche Art (Nahkpf). Scholz verſtand es
mei=
ſterhaft, die gutgezielten Stöße des energiſch angreifenden Matthes zu
parienenr und plazierte auch er in ſeiner ruhigen Kamyfart mauchen Tref=
Fzlwettkämpfer für den Vierkampf gemeldet, darunter wieder zahl= fer; jedenfalls darf man auf den folgenden Entſcheidungskampf geſtannt
ſein. Die Kraftſortveveinügung 1895 Darmſtadt hat uun neben
Stem=
men, Ringen und Leichtathletik in ihren Uebungsſtunden auch
fochmän=
niſch geleitete Boxkurſe eingerſichtet.
sr. 100 Kilometer=Meiſterſchaft von Deutſchland.
Der Bund Deutſcher Radfahrer trug in Aachen am Sonntag ſeine 100
Km.=Meiſterſchaft im Sechſer
Vereinsmannſchafts=
ſch Sportgemeinde Cintracht” und Turnverein von 1869 Fraukfurt, fahren aus. Die beſten deutſchen Mannſchaften aus dem ganzen Reiche
hngeſellſchaft Sachſenhauſen, Turnberein Vorwärts”=Bockenheim, waren erſchienen. Leider verſäumten es einige Mannſchaften, am
Sams=
tag ihre Räder plombieren zu laſſen, ſo daß ſie aur Sonntag nicht zum
Start zugelaſſen ſpurden. Bedauerlich iſt, daß ſich ein Düſſeldorfer
Mit=
glied zu perſönlichen Angriffen hinreißen ließ, wwodurch die Angelegen=
heit noch ein Nachſbiel dor dem Stzortausſchuß des Bundes habeu wird.
In dem Wettbewerb war natürlich die ausgezeichnete Renmmannſchaft der
Schweinfurter, trotzdem dieſelbe untervegs viel von Defekten
heimgeſucht wurde, nicht zu ſchlagen. Außerdem gab es in Köln noch
einige Saalwettbewerbe, darunter die Meiſterſchaft im Einer=Niederrad=
Kunſtfahren. Sie ließ ſich der Verliner W. Gutſchmidt nicht nehmen.
Der Nürnberger Reichert belegte dem zweiten Platz. Ergebniſſe: 100
Km.=Meiſterſchaft: 1. N.=V. Schweinfurth 3:09,11; 2. R.=V. Sport
Berge=
dorf 3:11:33; 3. B.RC. Zugvogel=Berlin 3:14:55; 4. Sportverein
Preſto=Chemnitz 3:20:42; 5. R. V. Staubwolke 1906=Köln 3:21:46; 7. R.C.
Diana=Leipzig 3:22:16; 7. R.A. der Spielvereinigung Fürth 3:23:03;
8. B. R.C. Krampe=Berlim 3:23:05; 9. N.V. Germania=Frankfurt 4. M.
3:24:43. — Meiſterſchaft von Deutſchland, Einor=Niederrad=Kunſtfahren:
1. Willy Gutzſchnidt, R. V. Caputh=Berlim 67—93 P.; 2. Georg Reichert,
R.C. Fröhlich=Mürnberg, 63—83 P. — Sechſer Niederrad=Kunſtzeigen:
1. Panter=Braunſchweig 12,504; 2. Flottweg=Düſſeldorf 12,383; 3.
Fröh=
lich=Nürnberg 10,598; 4. Falke=Forſt 10,348. — Achter Niederrad=
Kunſt=
reigen: 1. Blitz=Neukölln 13,81; 2. Pfeil=Erfurt 12,55; 3. Nadſport=
Har=
burg 11,49; 4. Pfeil=Schweumingen 11,06.
Schluß des redaktionellen Teils.
am Ohne Leuecksilber,
Heschlschisteides. ohne Bernisstörnng-
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn ℳ 4.50).
Spez.-Arzt Dr. med. Holländer’s Ambulatorium
Frankfart a. M., Bethmannstraße 56.
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fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
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Gewitter mit leichtem Nachregen, kühler, Nordweſtwind.
Rae
Mitgliederverſammlung. Darmſtädter Vereinigung
bertrie=
bener Elſaß=Lothringer im Weißem Saal, Grafenſtraße abends 8 Uhr.
Verſammlung vom Angehörigem des ehem. Tygin=Batl. 18 in der
Stndt Coburg, abends 810 Uhr.
Orpheum: Anfang 734 Uhr: „Der Alvenroſen=Kavalier”.
Konzerte: Städt. Sgalbau 8 Uhr. — Sportplatz=Reſtaurant 8 Uhr. —
Bismarck=Diele 8 Uhr.
Ausſtellung alter Wandmalereien aus heſſiſchen Kirchen
im Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 10—1
und von 3—7 Uhr).
Ausſtellung der Freien Vereinigung Darmſtädter Künſtler in der
Kunſthalle am Rheintor. 11—4 Uhr, Sonntags 10—4 Uhr.
Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4. Sonderausſtellung Prof.
Hans v. Volkmann, Karlsruhe, und Ferdinand Barth, Darmſtadt.
Täglich geöffnet von 10—1 und von 3—6 Uhr.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 12. Auguſt.
Fortſetzung der Mobiliar=Verſteigerung
Wendelſtadt=
ſtraße 23 (Loliwer links), vormittags 9 Uhr.
Verantwortlich ſür den leitenden poliltiſchen Teil und für Feulleton: 1. V.
Max Streefe; ſüir heſſiſche Politik und den übrigen Leil (außer Sport, Handel und
Landwirtſchaftliches): Max Sereeſe; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches:
Jurt Mitfſziug; für den Anzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
dem Geſchäſtöleben: Paul Lange. — Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche
Hofbnchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt. — Für den rebaktionellen Teil
be=
ſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion des Tagblatts” zu richten. Etwaige
Honorarforderungen ſind beizufügen; uachträgliche wer den nicht berückſichtigt.
Unver=
langte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummzer hat 8 Seiten.
Gn
Elisabeth Mäller
Dr. phil. Heinrich Wesp
VERLOBTE
Darmstadt, August 1921.
*31012
Statt Karten.
Mechthild Dittmar
Albrecht Bötticher
Regierungsbauführer
VERLOBTE
Oftenbach z. H.
Hausen b. Gießen.
Im August 1921.
/*31122)
Darmstadt,
Roauetteweg 16.
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imn Alter von 75 Jahren.
Nach einem ſehr arbeitsreichen Leben
oll Glück und Segen ſtarb ſie infolge kurzer
ſeftiger Krankheit.
Auguſt Hufnagel
und die Angehörigen.
Seeheim, 10. Auguſt 1921. (* 81165
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag
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Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Auguſt 1921.
Rummer 22G
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 10. Auguſt.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Bei äußerſt lebhaftem Verkehr konnte die Hauſſebewegung weitere
Fortſchritte machen, da die oberſchleſiſche Frage optimiſtiſch beurteilt
wird. Montanwerte waren ſprunghaſt höher. Harpener gewannen
zirfa 80 Prozent, Deutſch=Lugemburger zirka 20 Prozent, Gelſenkirchener
zirka 25 Prozent; Oberbedarf erreichten einen Kurs von 415. Chemiſche
Werte hatten nur mäßige Kursbeſſerungen aufzuweiſen. Am
Glektro=
markte waren Felten 11 Prozent gebeſſert, Schuckert 9 Prozent. A. E.G.
konnten ſich gut behaupten. Schiffahrtswerte verbehrten in nicht
einheit=
licher Haltung. Während Paketfahrt 3 Prozent anzogen, ſchwächten ſich
Lloyd 3 Prozent ab. Recht lebhaft und feſt geſtaltete ſich wieder der
Markt für umotierte Werte. Im Vordergrunde ſtanden Ludwig Ganz,
die auf die beabſichtigte Einführung zirka 15 Protzent gewannen.
Kunſt=
ſeide konnten ihren geſtrigen Höchſtkurs nicht voll behaupben. Intereſſe
zu anziehenden Kurſen beſtand für Winter=Papier und Raſtatter
Wag=
gon. Der Einheitsmarkt wau feſt. Eine größere Anzahl von Werten
ſtellte ſich wieder anſehnlich höher. Der Deviſenmarkt war wenig
ver=
ändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 10. Auguſt.
w. Im freien Verkehr hatten wieder Ludwig Ganz ſtarke Umſätze zu
verzeichmen. Die erſte Noti lautete 320 bis 323, um ſpäter allendings
etwas nachzulaſſen. Lebhaſter Nachfrage begegneten auch junge Meguin,
zwiſchem 550 und 555 gehandelt. Inag wannte man mit 284 bis 286. Feſt
lagen ferner Raſtatteu Waggon, Neckarſulmer, Gebrüder Fahr. Deutſche
Petvoleum 845, 850. Am Montanmaakt bliebem Oberbedarf weiter
ge=
ſucht 450. Garpener gut behauptet 764. Laurahütte fanden weiter
Be=
achtung. Phönix, Rheinſtahl Gelſenkirchem bliebem geſucht. Nordd.
Lloyzd befeſtigtz 158. Hapag 17734. Von Chemiſchen waren beſonders
belebt und höher Elberſelder Farben 369 bis 372. Höher ſtellten ſich
Badiſche Anilin 416, ſowie auch Scheideanſtalt beſſer 686½ Der
Ein=
heitsmarkd lag vorwiegend feſt. In ſtarker Nachfrage ſtanden
Schnell=
preſſe Dresden, Maſchinenfabvik Hydrometer, Pokarng. u. Wittekind,
Feimmechanik Jalter, Siegener Eiſen, Karlsruher Maſchinen. Zellſtoff
Aſchaffenburg, Schriftgießerei Stempel lagen im Angebot. Bingwerke
notiertem 388. Hirſch=Kupfer 409. Die Abendbörſe ſchließt feſt bei
leb=
haftem Geſchäft.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 10. Auguſt in Zürich 7,32½
(vor dem Kriege 125,40) Franben, in Amſter dam 3,99 (59,20) Gulden,
in Kopenhagen 8,05 (88,80) Kronen, in Stockholm 5.95 (88,80)
Kromen, in Wien 1275 (117,80) Kromen, ir Prag 99 (117,80) Kronen,
in London 6.,63 (97,80) Schilling, in Neu=York 1,23 (23,80) Dollar,
im Paris 152e (125,40) Frankem.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M.; 10. Aug.
Geld. Brief Mie
Geld / Brief Ni
Geld / Brief TRfe
Geld ! Brief On a 611.30ſ 612.70 51430 N 615.70 Norwegen. N038.50 MTO4L. UN NIOSS.D0f 1031 10 Holland ... 2500.— 2505.— 25041½g 25091 Schweden= 1e81.80 1684.20 M1883.30l1688.70 London ... 295.57 296 17 29583 2 29342 Helſingfors Ar- Paris ....!. 634.80 636.20 631.89 633.30 Rew=York. 503- 8038—6 6o.74½/ 80.901 Schweiz .. 359 60 1362.401 1361. 10/1363.30 Vien (altes Spanien ..!t 1048.90/1051. 101 1043 90/1048. 10 D=Oeſt. abg! 8.78— 18.83— 9.853 9891, Italien ...! 354.10 0 357.90 353.30 354.15 Budapeſt „ 1048— 805. 169 36 21.151, Liſſab.=Op. Prag.... 128 102,8 102,85 102.85 Dänemayk. 1258 701261.30 281. 20 1263,859
Berliner Börſe.
Berlia, 10. Aug. (Wolff.).Börſenſtimmungsbild. Heute
ſtanden Montanwerte und von dieſem befonders oberſchleſiſche im
Vor=
dergrunde des Intereſſeg. Die Gaufluſt war hierfür bei ſprunghaften
Frankfurter Kursbericht 10. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Kurserhöhungen als geradezu ſtürmiſch zu bezeichnen, ſo daß die 1
fangskurſe deswegen vielfach repartiert werden mußten. Die Hoffnumg
auf einen günſtigem Ausgang der Pariſer Konferenz hinſichtlich Eayl
ſchleſiens vegem die Spekulationsluſt immer wiebev von neuem an.
oberſchleſiſchen Wertg wurden gegenüber den anderen als erheblich
Kurs zurüchgeblieben bezeichmet. Es gab hierfün Kunsſprünge von 121
zu 45 Prozent. Im gleichem Ausmaße ungefähr ſtiegen auch Rheiruf
weſtfäliſche, wo Harpener trotz aller Dementis von einer
Kapitals=
mehrung mit einer Steigerung von 70 Prozent die Führung hattem.
Umſätze blieben hier außerordentlich groß, wenn auch ſpäter Schwanzu
gen in einzelnem Papieren eintraten, ſtiegen dafür andere wie Marud
mann und Rheinſtahl, um nun dieſe herauszugreifen, ganz erhe-l
weiter.
Von den Produktenmärkten.
* Vorms, 9. Aug. Warenbörſe. Die Börſe war ſehrs /
beſucht. Es wurden viel neuer Noggen, Weizen und Gerſte angebudl
Für Roggen war zu erzielen 360—370 Mk., für prima Weizen 470—4
und hir Gerſte 520—544 Mk., je nach Qualität. Alles pro 100
franko Worms. Futtermittel ſehr knapp und hoch im Preis.
Berlin, 10. Abg. (Wolff.) Am Produktenmarkt war 1
Geſchäftslage für Roggen heute ſtetiger, da hiepfür Nachfrage befiyl
und da das Angebot zu den ermäßigten Preiſen vorſichtiger gewwonden
Demgegenüber blieb für Weizen die Haltung matt. Nur für Sh
ſtehende Ware zeigte ſich wegem der befriedigendem Kaufluſt für Wed
mehl und Mais mehr Begehr. Wintergerſte wird nur vereinzelt au
bolen. Für Sommergerſte bleibt das Geſchäft luſtlos. In Hafer ghl
die Verbraucher nur ſehr ſchwer an die hohem Preiſe heran und n
für Mais hat die Kaufluſt etwas nachgelaſſen. Für Raps hat ſicht
Preislage nicht ſehr erheblich verändert. Roggenmehl bloibt nach
vor ſchwer verkäuflich und in Hülſenfrüchten hat ſich in der bisher
Geſchäftslage nicht viel verändert.
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . . . . .
3½2
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3½% „
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3½% „ ........
...........
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
5%6 Bulgar. Tabak 1902.
134% Griech. Monopol..
41=% Oeſt. Stäatsrente b.
1913, ab 1918.... . ...
4½%0 Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. b. 1914.. .. . . . . . .
420 Oeſt. Goldrente. . . . . 52,50
„ einheitl. Neitte: 23,75
4% Rum. am. Nente v. 03
4½%0 „ Goldrente d. 13
12
am. „ konv.
v. 05
4%9 Türk. Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. I
„II
v. 1911,Zollanl.
4½%0 Ung. Staater. v. 14
Goldrente.. .
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
4 23,50
22.— 24,— 53,— 23,75 159.— — 119.— 99.— 99.— — S.- 110.— 111,— 85.— 85.— 60,75 26,25 52.— 52.— =
Se
4% Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
3%0
konſ. inner.. ..
4½20
Frrigattonsanl.
52 Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
4% Eliſabethbahn ſtfr.. .
„ v. 1883.
*
4½%0 Anatolier I.......
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . . . . . . . 468,80
.....
4½220
Deutſche Städte.
* WDaſiſtk b 13f=
4%0 Frankfurt v. 1913....
v. 1903...
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3½20
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Defarlin GHaif
Deutſche Bank.......
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk,
Deutſche Vereinsbk. . .
Diskontogeſellſchaft ..
Dresdner Bank.. .. . .. ..
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Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . ... .
Rhein. Kred.=Bank. . .. . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer . ..
...
Buderus ...... ... .. ...
Dt. Luxemburger. . .. . ..
Gelſenk. Bergw.. . . . . .
Harpener Bergb...
Eſchweiler Bergw.... . .
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ..
Laurahütte . . . . . ..
Lothringer Hütte.......
Mannesmann Röhren..
Phönis. ............."
Oberſchleſ. Eiſen (Caro),
Oberbedarf.. . . . . .
Rhein. Stahlw.
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Paketfahrt. . . . . .. . . . . . .
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Durch Beſchluß der Generalverſammlung
der Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft
für Mitglieder der Metzgerinnung
Darmſtadt, e. G. m. b. H., am 11. Juli
1921 wurde die Genoſſenſchaft aufgelöſt.
Die Gläubiger werden aufgefordert, ſich
bei der Genoſſenſchaft zu melden. (8945sia
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1921.
Die Liquidatoren:
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Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 11. Auguſt 1921.
Seite 7.
Die Sommerfriſche.
WBeſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
(Nachdrux verboten.)
ger Gefragte beginnt eine weitſchweifige Auseinanderſetzung,
es gekommen wäre, daß er militärfrei geworden, und ſchrieb
nu nze Schuld auf ſeine Mutter, die es trotz ſeines Proteſtes
chreſetzt hätte, daß man ihn wegen Kurzatmigkeit nicht nahm.
fü ſein Vater wäre Vizekorporal beim zweiten
Küraſſier=
anent in Landshut geweſen.
.Der Mangel einer militäriſchen Schulung iſt jedenfalls eine
uerliche Lücke in Ihrem Werdegang. Ich ſchwärme förmlich
ir. Gardeoffiziere ſind mein Ideal.
Tas Wort „Gardeoffiziere” ſpricht ſie in merkwürdigem
Ton=
ähnlich der Baronin von Hechtersheim, ſo daß Doktor Zwickl
errät, wie der Mangel an militäriſcher Schulung zu
ſei.
Sch will Sie nicht länger aufhalten,” fährt Fräulein Delius
ei „Außerdem läuft man Gefahr, ins Gerede zu kommen,
iman erfährt, daß Sie bei mir ohne Begleitung eingetreten
Eine beſtimmte Zuſage kann ich Ihnen in der Sache ſelbſt
As nicht geben. Nach dem gegenwärtigen Eindruck der
Sann ich Ihnen nicht viel Hoffnung machen. Ich glaube
Ihnen heute noch einen endgültigen Veſcheid mitteilen zu
der. Adieu, Herr Nachbar! Und ſchönen Dank für den
auß, den ich wohl als Andenken behalten darf — auf
MEille ?"
„Kuf alle Fälle
Toktor Zwickl ſeufzt, nachdem ſich die Türe hinter ihm
ge=
ſen; die Art und Weiſe, wie Fräulein Delius ſeine
Werb=
iitgegennahm, insbeſondere ihre letzte Bemerkung, laſſen
wenig, wenig Hoffnung.
Metf dem Flur bemerkt er überdies das Zimmermädchen, das
en rriefendnafſen Lappen um den Scheuerbeſen legt und den
ßüterber höhniſch ins Geſicht blickt. —
Soch muß zur Ehrenrettung des Doktors geſagt werden, daß
hulein Delius nicht im entfernteſten daran denkt, die Werbung
des Privatgelehrten auszuſchlagen. In dem Briefe, den ſie nach
ſeinem Weggange ſchreibt, heißt es vielmehr:
„Teuerſte Freundin! Herzliebes Aennchew! Stelle Dir
einen ziemlich, etwa 1,75 großen, breitſchulterigen Mann vor.
Das kannſt Du leicht. Die Augen blaugrau, braunes, volles
Haar, desgleichen Schnurrbart. Kein Adonis zwar, aber ein
Mann! Dieſer Manu kommt vor einer halben Stunde zu mir
und wirbt um mich in einer Form, die man für unmöglich
hält, weil ſonſt nur in Familienromanen vorkommend. Aber
bei dieſem Manne war es ehrlichſte Wahrheit. Alles: Kniefall,
Schwur und „auf Händen tragen!“ Obendrein genießt er eine
Jahresrente von zwanzigtauſend Mark, wenn nicht mehr.
Charakter: einzig!!! Alter 37. Vergangenheit: Null. Es iſt
dumm, daß man ſo einem Burſchen nicht ſogleich um den Hals
fallen darf. Ihm wäre es höchſte Seligkeit geweſen — und
mir? —
Wer glaubſt Du, daß es iſt? Doktor Quirinus Zwickl!
Stelle Dir vor: Frau Doktor! Und: Leda Zwickl. Iſt das
nicht zu dumm? Ich darf ſeine Qual nicht verlängern: er iſt ja
noch im Ungewiſſen. Konvenienz!! Grüße Dein Männchen.
Immer die Deine!
Leda.”
*
Es gibt ein Witzblatt, das heißt „Der komiſche Michel‟. Der
Titel ſelbſt ſoll ſchon ein Witz ſein, denn unter dem „Michel” iſt
nämlich der „deutſche Michel” gemeint. Dieſes Witzblatt bringt
neben den vielen Witzen, Fabeln, Humoresken, Gedankenſplittern
und Schüttelreimen auch lange Anzeigenſpalten, die vom
Publi=
kum viel geleſen werden, weil ſie ebenſo luſtreich ſind wie das
Hauptblati.
Auch der Bader Sebaſtian Schafflhuber iſt auf das Blatt
abonniert, teils aus perſönlichem, teils aus Saiſonintereſſe. Da
aber die Saiſon ſehr plötzlich nachgelaſſen hat, bleibt ihm Zeit
genug, nicht nur den Haupt=, ſondern auch den Inſeratenteil
die=
ſes Witzblattes eingehend zu ſtudieren.
Seine beſondere Aufmerkſamkeit feſſeln zwei Steckbriefe;
denn „Der komiſehe Michel” bringt wegen ſeiner weiten
Verbrei=
tung auch Steckbriefe. Da heißt es:
Das unterfertigte Polizeiamt warnt hiermit vor dem
neben=
abgebildeten Individuum, das Albert Roſchicke heißt und ſich
unter verſchiedenen Namen in allen Weltteilen herumtreibt.
Er reiſt gern in Geſellſchaft eines weiblichen Individuums,
das Olga Kräſche heißt. Roſchicke, der ſich äußerſt vornehm zu
geben weiß, fällt durch ſeine Körperlänge auf. Er iſt als
Sol=
dat zweiter Klaſſe des erſten Garderegiments zu Fuß deſertiert
und wird vom Staatsanwalt wegen verſchiedener Reate
ge=
ſucht. Sachliche Mitteilungen an das Polizeiamt Lohlin,
Der zweite lautet:
Die unterfertigte Staatsanwaltſchaft ſucht die
nebenabge=
bildete Olga Kräſche, ehemalige Herrſchaftsköchin in Potsdam,
die mit einem gewiſſen, durch ſeine Körpergröße auffallenden
Albert Roſchicke, Soldaten zweiter Klaſſe und Deſerteur des
erſten Garderegiments zu Fuß, Kur= und Badeorte unſicher
macht. Sie weiß ſich durch Eleganz des Auftretens und ihre
gewinnende Erſcheinung das Vertrauen der Mitmenſchen zu
erwerben, um ſie dann zu betrügen. Derzeitiger Aufenthalt
unbekannt. Letzter Aufenthaltsort Hochwinkel, Amtsgericht
Winkelreut in Oberbayern. Sachdienliches an
Staatsanwaltſchaft VI. Berlin.
Es gibt merkwürdige Saiſonerfahrungen.
So zum Beiſpiel, wenn ein gewiſſer Sebaſtian Schafflhuber
im „Komiſchen Michel” Steckbriefe entdeckt, in denen von
Hoch=
winkel, Amtsgericht Winkelreut, die Rede iſt. Der Ort iſt alſo
unzweideutig beſtimmt; ein anderes Hochwinkel kann nicht in
Frage kommen. Für dieſe Tatſache gibt auch eine nähere
Be=
trachtung der „nebenabgebildeten Individuen” weitere
Anhalts=
punkte. Denn im Bilde des Soldaten zweiter Klaſſe des erſten
Garderegiments zu Fuß erkennt man unſchwer den nachmaligen
Multimillionär. Sir Huſton Darley aus Baltimore. Ferner
ſprechen alle Anzeichen und das Bild der Herrſchaftsköchin Olga
Kräſche für ihre Identität mit einer gewiſſen Berta Baronin
von Hechtersheim, Latifundienbeſitzerswitwe aus Splawada in
Braſilien,
(Fortſetzung folgt.)
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