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184. Jahrgang
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Mummer 218
Dienstag, den 9. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Franzöſiſche Flegel.
ens ganze Franzoſentum war von jeher nichts als eine
lüg=
ae Phraſe. Aber gerade deutſche Michelhaftigkeit und vor
Frauentorheit ſchwärmte für das Franzöſiſche ſeit alters=
Broße Franzoſen kannten ihr Volk beſſer. Voltaire
ver=
eine Landsleute mit Papageien, und einmal ſogar nannte
eine Miſchung von Affe und Tiger. Das letztere hat der
und ſeine Folgen zur Genüge gezeigt
Are Phraſe von franzöſiſcher Ritterlichkeit und Höflichkeit
ſach in die deutſche Volksſeele ſo eingefreſſen, daß lange Zeit
wbei uns die deutſchen Ausdrücke unbekannt waren und
trr von chevalereskem Weſen, von Politeſſe und
Galan=
prach. Der Franzoſe galt bei uns als der Typ des
Kada=
wes erleſenſten Trägers der Ritterlichkeit gegen Männer
göflichkeit gegen Frauen. Die Tage Ludwigs XIV. hatten
Urgroßväter und Urgroßmütter nicht kuriert, und die
F Elemenceaus und Fochs werden es ebenſowenig tun.
die beſetzten Gebiete ſtöhnen unter der Schmach der ſchwar=
8-uppen und der galliſchen Arroganz weißer Häuptlinge
Lber die Frechheit der franzöſiſchen ſiegloſen Sieger greift
ims unbeſetzte Gebiet hinüber. Typiſch iſt der Fall des
Kars Langevin, der ſich im Schlafwagen des D=Zuges
Ber=
orddeich wie ein echter und rechter Flegel benommen hat.
unſchläge brauchten erſt gar nicht darauf aufmerkſam zu
4u, daß dort jedwedes Rauchen verboten iſt, ſondern eigener
hid und eigenes Taktgefühl mußten das jedem halbwegs
ſtren Mitteleuropäer von ganz allein ſagen; Monſieur
küin, der der interalliierten Luftfahrtkommiſſion angehört
Berlin ſeinen Wohnſitz hat, war anderer Anſicht. In
MKopfe hat ſich, wie in denen ſo vieler anderer „ſiegreicher”
Köfen, die fixe Idee feſtgeſetzt, daß Deutſchland nur eine
r, Frankreichs iſt und daß jeder Franzoſe in ihr ſchalten
urlten kann, wie er will. Er hatte ſich im Schlafwagen
isarette angezündet und rauchte ſie im Gange, obwohl die
fhrenden ihm zu erkennen gaben, daß dies erſtens nicht
ge=
ſei und daß ſie zweitens durch dieſen Rauch beläſtigt
y.* Monſieur Langevin aber hatte für alle dieſe
Vorhal=
nur ein höhniſches Lächeln und zündete ſich ſogar noch
eite Zigarette an. Als ihn eine lungenkranke Dame
höf=
brt, das Rauchen doch zu unkerlaſſen, antwortete der ga=
Havalier mit einem höhniſchen Achſelzucken und lächelte
Und als ihm ein deutſcher Oberſt in ſeiner berechtigten
ſtang ſchließlich die Zigarette aus der Hand ſchlug, tobte
ein wildgewordenes Defpötchen und ſchimpfte auf die
und auf Deutſchland und erklärte, daß er als Franzoſe
ſurſchland tun und laſſen könne, was er wolle. Selbſt den
Met gegenüber, die ihn zur Ruhe verwieſen und auf die
Ind spflichten eines Reiſenden aufmerkſam machten, zeigte
töhniſch=renitent. Ja, er zog ſogar kurz vor Spandau die
tye und zwang den Zug zum Halten. Die grenzenloſe
Geduld war hier nun zu Ende. Der Herr Kapitän
energiſch, aber unter Beachtung aller Regeln des
Anſtan=
u dem Wagen gebracht und — was nur deutſche Höflich=
Ariag — mit einem Auto unter polizeilichem Schutz wieder
ö rlin zurückgefahren.
ſunr ſollte nun glauben, daß eine anſtändige Regierung
Slchen flegelhaften Vertreter ihrer Nation einfach gehörig
” Finger geklopft und den Beleidigten Genugtuung
ge=
lätte. Aber hier handelte es ſich ja nur um Boches. Da
S unentwegt den Herrenſtandpunkt durchzuſetzen. Statt
rung erfolgte gerade das Gegenteil. General Nollet ſieht
imee der Grande Nation durch dieſen deutſchen Akt der
Mhüfe ſchwer beleidigt. Er hat eine Note an die
Reichs=
ſieg gerichtet, in der er ausgiebigſte Satisfaktion verlangt.
AſtDie Höhe der Unverſchämheit! Das iſt die kraſſeſte
Will=
is hochmütigen Militarismus. In der Note ſoll in
kate=
er Art die Amtsenthebung des in Frage kommenden deut=
Aolizeibeamten gefordert werden. Der Mann, der mr
licht getan hat, ſoll nie wieder im deutſchen Staatsdienſt
det werden dürfen. Ferner ſoll ſich die deutſche
Regie=
hin entſprechender Weiſe entſchuldigen und dieſe
Entſchul=
in allen größeren Zeitungen veröffentlichen. Eins nur
Rolet noch vergeſſen, nämlich, daß eine Kompagnie der
Aehr im Parademarſch an der Wohnung des Herrn
Ka=
auf der Faſanenſtraße vorüberdefiliert und ihm
mili=
e Ehrenbezeugungen erweiſt.
Me Note, die umgehend an die deutſche Reichsregierung
ge=
wurde, iſt in ihrem Wortlaut ſonderbarerweiſe nicht ſofort
ixegeben worden. Warum? War hier ſolche „diplomati=
Fückſichtnahme”, die man derbdeutſch anders überſetzen
gar ſo dringend notwendig? Vielleicht wird man ſie
Surch Pariſer Blätter eher erfahren als durch deutſche.
AA hat die breiteſte Oeffentlichkeit in Deutſchland
beſchäf=
o es iſt Pflicht der Reichsregierung, namentlich in dem
Mackiſchſten Staat der Welt, wo ja das Volk mitregieren
u5e Note bekannt zu geben. Muß da dem franzöſiſchen
un nicht der Kamm ſchwellen, wenn er ſieht, daß die
deut=
echsregierung vor ſeinem Zigarettenqualm zittert? Die
e Regierung geht von dem Standpunkt aus, daß ſie erſt
Berung der franzöſiſchen hören will. Aber ein Volk von
igkionaler Ehre, das Volk Friedrichs des Großen und
Bis=
ſoll trotz ſeiner tieftraurigen Lage ſich nicht ſolche fran=
Fauſtſchläge allzu rückſichtsvoll gefallen laſſen. Wenn
Teil von den Forderungen, die Nollet geſtellt haben ſoll,
2 richtig erweiſt, dann ſind ſie ſo frech und unverſchämt,
Eein beſſeres Mittel gegeben hätte, als ſie ſofort dem
deut=
alke bekannt zu geben. Mag der franzöſiſche Kapitän den
ſeiner vorgeſetzten Behörde ſchildern, wie er will, ſein
olt uns in dieſem Falle nichts, ſondern einzig und allein
Eſtellung der deutſchen Mitfahrenden, von dem Oberſten
* kranken Dame an bis zum Schaffner. Die Note Nollets
Sfort veröffentlicht und mit aller Schärfe zurückgewieſen
Es wird Sache des Reichstags ſein, ſich mit dieſer
ſſchen Flegelei öffentlich und energiſch zu beſchäftigen.
eer Woche tritt der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags
WAyen. Erſte Angelegenheit muß es ihm ſein, einmal den
Dangebin unter die Lupe zu nehmen. Außerdem iſt auch
Derten, daß die Rechtsparteien dieſen Fall durch eine
ſ9 Anfrage” vor das Parlament bringen. Es geht hier nicht
N die Beläſtigung einiger Reiſenden durch einen
Fran=
ondern um die deutſche Ehre im allgemeinen. Will ſich
Nſche Republik weiter noch einen ſouveränen Staat
nen=
darf ſie ſich nicht folche Willkürübergriffe irgendeines
Mahnſinnig gewordenen Franzoſen im eigenen Lande ge=
Eſen. Nicht Herr Nollet hat die Beſtrafung des pflicht=
auff
mann
getreuen deutſchen Beamten zu fordern, ſendern die deutſche
Re=
gierung hat von der franzöſiſchen die Abberufung ihres höchſt
ungebildeten Vertreters zu verlangen. Der Fall hat mit
„Staatskunſt” gar nichts zu tun, ſondern iſt lediglich eine
Ehrenfrage.
Iſt auch vorläufig für uns Deutſche alles verloren, ſo müſſen
wir doch — leider gilt es hier, den Ausſpruch eines
Franzoſen=
königs zu zitieren — das Wort befolgen: „Tout est perdu, fors
Phonneur.
„I
Oberſchleſien eine Einheit — und darum
unteilbar.
Ka. Alle Verſuche der Ententepreſſe oder amtlicher
Perſön=
lichkeiten der Entente, die oberſchleſiſche Frage auf dem Wege
der Teilung zu löſen, rechnen nicht mit den tatſächlichen
Ver=
hältniſſen des Landes. Sie ſetzen ſich aus politiſchen Gründen
über die engen kulturellen und wirtſchaftlichen Zuſammenhänge
der einzelnen Landesteile hinweg, obwohl es auch für einen
ober=
flächlichen Beobachter nicht ſchwer iſt, die kulturelle und
wirt=
ſchaftliche Einheit Oberſchleſiens zu erkennen. Wie feſt dieſe
Einheit gefügt iſt, lehrt eine Betrachtung der Beziehungen
zwi=
ſchen einzelnen Kreiſen und einzelner Städte mit ihren
Land=
kreiſen. In der Stadt Königshütte z. B., welche einen
eige=
nen Kreis bildet, wurden am 20. März 1921. 31864 Stimmen
für Deutſchland und 10 764 Stimmen für Polen abgegeben. Das
Verhältnis der deutſchen zu den polniſchen Stimmen iſt alſo
74,75 Prozent zu 25,25 Prozent. Die verhältnismäßig geringe
Stimmenzahl für Polen in dieſer Stadt, die mehr als Beuthen,
Gleiwitz und Kattowitz eine Arbeiterſtadt iſt, kann auffällig
er=
ſcheinen. Sie gibt auch in der Tat zu denken. Die Anſiedlung,
die ſich ſpäter zur Kreisſtadt Königshütte ausgewachſen hat, iſt
in der Zeit entſtanden, in der Preußens Könige den Grund zur
induſtriellen Blüte Oberſchleſiens legten. Die dortige
Arbeiter=
ſchaft enthält als Kern alteingeſeſſene Arbeiterfamilien, die mit
den dortigen großen Werken, der ſtaatlichen Königsgrube und
der Königshütte, traditionell verwachſen ſind, mit Kind und
Kindeskindern ihnen Anhänglichkeit bewahrten und den Segen
dieſer Anhänglichkeit erfuhren. Mehr als in den Bezirken, wo
die Induſtrie neueren Datums iſt, die Arbeiterſchaft gleichſam
zuſammengeleſen werden mußte und zu einem großen Teil aus
jüngeren, von der Familie und der Scholle losgelöſten
Elemen=
ten beſteht, haben die Königshütter Arbeiter den gleißneriſchen
Lockungen des Polentums widerſtanden und die Erfahrungen,
die ſie von altersher mit der deutſchen Wirtſchaft gemacht haben,
dem polniſchen Zukunftswechſel vorgezogen. Als
erfahrungs=
reicher, nachdenklicher und verſtändiger in den nationalen
Streit=
fragen haben ſie ſich bisher gezeigt und dies auch durch die
Ab=
ſtimmung am 20. März bekundet. Dieſe, auch ſoweit ſie polniſch
ſpricht, größtenteils zu Deutſchland haltende Bevölkerung von
Deutſchland loszureißen, wäre ein ſchreiendes Unrecht.
In wirtſchaftlicher und ſozialer Beziehung ſteht der
Stadt=
kreis Königshütte in der engſten Beziehung zu dem Landkreiſe
Beuthen, dem die Stadt Königshütte angehörte, bevor ſie eigener
Kreis wurde. Auch die Nachbarſchaft von Kattowitz beeinflußt
die Stadt Königshütte. Die höheren Schulen werden zum Teil
von Königshütter Schülern beſucht, das Kattowitzer Stadttheater
wegen ſeines hohen künſtleriſchen Standes auch von
Königs=
hüttern. Die Reiſenden und Vertreter der deutſchen Induſtrie=
und Handelsfirmen pflegen in Kattowitz Standquartier zu
neh=
niger Unterkunftsgelegenheiten bietet, zu beſuchen. Auch dieſe
Verhältniſſe ſprechen dagegen, Königshütte aus dem Verbande
mit den genannten beiden ebenfalls überwiegend deutſchen hätten die Anſicht der engliſchen Regierung in dieſer Frage nur
Städten herauszureißen.
Im Weichbilde von Königshütte liegt die größte
Stein=
kohlengrube Oberſchleſiens und wahrſcheinlich ganz
Deutſch=
lands, das ſtaatliche Steinkohlenbergwerk König, das jährlich
2 bis 3 Millionen Tonnen fördert und rund 10 000 Arbeiter
be=
ſchäftigt, ferner das größte Eiſenhüttenwerk Oberſchleſiens und
eines der größten Deutſchlands, die der Vereinigten Königs= und
Arbeiter beſchäftigt. Rechnet man die Familienangehörigen
dazu, ſo gewähren dieſe beiden Werke mindeſtens 50 000
Per=
ſonen einen reichlichen Unterhalt und durch ihre Fürſorge=,
Unterrichts= und Unterhaltungseinrichtungen ſoziale und
kul=
turelle Wohltaten Bei einem Anheimfall an Polen würden
hierin große Störungen eintreten und die Arbeiterſchaft in jeder ſofortigen Regelung der oberſchleſiſchen Grenzfrage zu beſtehen.
Hinſicht auf eine tiefere Stufe herabgedrückt werden.
Mit dem Verluſt des Steinkohlenbergwerks König würde
dem Deutſchen Reiche eine”, ſeiner ergiebigſten und wertvollſten
Kohlenquellen verloren gehen und das Reich eine empfindliche
Einbuße an Steuern erleiden. Das gleiche iſt bezüglich der
Königshütte der Fall. Sie umfaßt eine Kokerei mit Gewinnung
von Nebenprodukten, eine Kupferextraktion, eine Hochofenanlage pflichtungen anzupaſſen, die durch Lord d’Abernon im Mai zur
mit ſieben Hochöfen, eine Eiſen= und Metallgießerei, ein älteres
und ein neues Martinswerk mit Stahlformgießerei, Walzwerke
mit einem reichgegliederten Walzprogramm, eine Räder= Wei= Abkommen zwiſchen England und Deutſchland, in dem
Ober=
chen= Federn= und Waggonbeſchlagteilfabrik eine Waggonfabrik,
ein Preßwerk, eine Brückenbauanſtalt, elektriſche Zentralen. Die
Erforderniſſe dieſer großen Betriebe an techniſchen,
kaufmänni=
ſchen und Verwaltungsbeamten, an Spezialarbeitern, an
Roh=
materialien (Schmelzmaterialien, Zuſchlägen uſw.), an
Betriebs=
materialien, Maſchinen, Apparaten und dergl. können nur von
deutſcher Seite ausreichend, prompt und qualitativ befriedigend
beſchafft werden. Ebenſo wäre für einen großen Teil der
Pro=
duktion der Königshütte in Polen kein hinlänglich
aufnahme=
fähiger Markt zu finden. Das Werk würde raſch in
Betriebs=
ſolche würde, da ſie ganz auf die genannten beiden
Unterneh=
mungen eingeſtellt iſt, in ſchwierigſte finanzielle Verhältniſſe
kommen, ihrer Bevölkerung der Verdienſt und vieles andere
feh=
len, woran ſie jetzt gewöhnt iſt. Damit würde die Stadt aus
niſſen lebt und ſich in ſchweren Zeiten als relativ ruhig gezeigt
hat, infolge wirtſchaftlichen und ſozialen Niederganges zu einem
Brandherde gefährlicher Beſtrebungen werden.
Königshütte mit Trink= und Betriebswaſſer durch die ſtaatliche
Waſſerleitung vom Adolfſchacht im Kreiſe Tarnowitz verſorgt. Daily Expreß weiter meldet, wird ſich Lloyd George der
For=
wird. Eine eigene Verſorgungsmöglichkeit gibt es für die Stadt
nicht. Lebensmittel müſſen aus weiteren Entfernungen bezogen
werden, da die Umgebung der Stadt, die induſtriell dicht beſiedelt
iſt, für einen nennenswerten Ackerbau keinen Naum und auch ſchleſien nur eine Herausforderung bedeuten könne und zu
ern=
keinen geeigneten Boden bietet.
ſchleſien klar zu Tage. Nur böſer Wille kann ſie leugnen. Böſer / Entſendung durchzudrücken, und ſie nur infolge der feſten Hal=
Wille aber kann niemals Leitſtern für eine Entſcheidung ſein,
die den Intereſſen des Landes entſpricht. Die Intereſſen des
Landes, die wirtſchaftlichen ſowohl wie die kulturellen und
ſo=
zialen, verlangen die Unteilbarkeit Oberſchleſiens und ſein
Ver=
bleiben bei Deutſchland.
Um Oberſchleſien.
Vor der Entſcheidung.
* Die Habasagentur meint, die öffentliche Meinung auf
beiden Seiten des Kanals wünſche, daß man in der
oberſchleſiſchen Frage zu einer Einigung gelange,
die die beiderſeitigen Forderungen berückſichtige und gleichzeitig
Bürgſchaften für die Aufrechterhaltung der Entente cordiale
gebe. In engliſchen Konferenzkreiſen habe man Sonntag abend
den Eindruck gewonnen, daß die engliſchen Vertreter ſich an den
Standpunkt von der Unteilbarkeit des oberſchleſiſchen
Induſtrie=
gebietes feſt gebunden fühlten und ſich — ſo beſagt die
Havas=
meldung weiter — hinter dieſen Grundſatz verſchanzten, um die
Zuteilung des oberfchleſiſchen Induſtriegebietes mit Ausnahme
von Pleß und Rybnik, die an Polen fallen würden, zu fördern.
Man hege in England die lebhafte Befürchtung, durch jede
an=
dere Löſung ein neues Elſaß=Lothringen zu ſchaffen, das für die
Zukunft eine Quelle ſteter Streitigkeiten in Europa ſein würde.
Auf franzöſiſcher Seite habe man gleichfalls den Standpunkt der
Unteilbarkeit des Induſtriegebietes vertreten, jedoch zugunſten
der Polen. Es habe den Anſchein, daß während der Arbeiten
der alliierten Sachverſtändigen die franzöſiſchen Vertreter dieſen
Standpunkt hätten fallen laſſen, der zu weitgehend ſei, und daß
ſie ſich mit der Teilung des Induſtriegebietes im Verhältnis der
abgegebenen Stimmen einverſtanden erklärt hätten. Dieſes
Ver=
fahren würde zur Feſtſetzung einer Grenze führen, die außer
einigen Abänderungen zugunſten Polens im weſentlichen der
Sforza=Linie entfpräche. Das ſeien die beiden einander
gegen=
überſtehenden Auffaſſungen. Lloyd George werde den Verſuch
machen, in perſönlichen Beſprechungen mit Briand eine
An=
näherung beider Stahdpunkte zu ermöglichen. In engliſchen
Konferenzkreiſen habe man Sonntag abend verſichert, die Frage
der Entſendung von Verſtärkungen werde erſt nach Erreichung
einer Verſtändigung über die Grenzlinie behandelt werden.
Allem Anſchein nach, ſo ſagt Havas weiter, iſt man jetzt in allen.
Kreiſen der Konferenz der Anſicht, daß die Entſendung von
Ver=
ſtärkungen nicht mehr ſo unbedingt geboten iſt, wenn nur die
Entſcheidung in aller Bälde getroffen wird. Man ſei eher
ge=
neigt, das Kriegsmaterial zu verſtärken, über das die
Verbands=
truppen zurzeit verfügten und Deutſchland gegenüber
nötigen=
falls andere Zwangsmittel zur Anwendung zu bringen, z. B.
am linken Rheinufer.
Die franzöſiſch=engliſchen Gegenſätze.
* Der diplomatiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph
ſchreibt, die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen der britiſchen
und der franzöſiſchen Regierung in bezug auf deren Politik
gegenüber Deutſchland ſeien weitreichend. Die engliſche
Regie=
rung ſei überzeugt, daß, wenn eine Entſcheidung in der ganzen
Frage jetzt nicht getroffen würde, dieſe Entſcheidung von den in
Oberſchleſien an Ort und Stelle befindlichen Truppen erzwungen
werden könne, und daß die Verzögerung einer ſolchen
Entſchei=
dung ſelbſt nur um einige Wochen eine ernſte Gefahr nach ſich
ziehen könne. Außerdem fordere das wirtſchaftliche und
poli=
men und von hier aus Königshütte, das als Arbeiterſtadt we= tiſche Intereſſe Europas, daß das oberſchleſiſche Problem ſofort
gelöſt werde. Die Berichte die in London am Abend der
Ab=
fahrt der britiſchen Delegierten aus Paris eingetroffen ſind,
verſtärkt. Das Blatt hält es daher nicht für unmöglich, daß der
erſte Tag der Pariſer Konferenz in einen toten Punkt verlaufen
werde.
Daily Expreß ſchreibt, die engliſchen Vertreter ſeien zu
dem Entſchluß gekommen, daß die Entſendung von Verſtärkungen
nach Oberſchleſien in rein politiſcher Hinſicht ein guter Schachzug
ſein könne, in militäriſcher Hinſicht aber unbegründet ſei. Die
Laurahütte=Aktiengeſellſchaft gehörige Königshütte, die rund 8000 engliſche öffentliche Meinung ſei eigentlich beunruhigt und hege
mehr als je den Verdacht, daß die Polen mit Frankreich
zu=
ſammen intrigiert haben und daß grundloſe Pläne im voraus
entworfen worden ſind. Lloyd George habe die Vollmacht des
engliſchen Kabinetts, ſich allen ſolchen Plänen zu widerſetzen.
und ſei nach Paris gegangen, entſchloſſen, die Annahme einer
unmöglichen militäriſchen Aktion zu verhindern und auf einer
Robert Juvenel weiſt im Deuvre darauf hin, daß der
franzöſiſch=engliſche Konflikt in Oberſchleſien ſo zu deuten ſei,
daß die Engländer ihre augenblickliche Theſe vielleicht nicht im
Rahmen von Grundſätzen verteidigen, ſondern um ſich den Ver=
Zeit der Annahme des Ultimatums eingegangen wurden. Das
ſei wohl möglich. Vielleicht handle es ſich um ein umfangreiches
ſchleſien vielleicht nur ein Pfand für das Zuſammenarbeiten in
Rußland und einer der Artikel einer weitergehenden Konvention
ſei. Das weſentliche für England ſei vielleicht nicht einmal
Rußland, ſondern Kleinaſien. In Kleinaſien befinde ſich der
Weg nach Indien. Während Frankreich nur an den Rhein denke,
von dem ſeine Sicherheit abhänge, denke England immer zuerſt
an den Euphrat, von dem die Sicherheit ſeines indiſchen Reiches
abhänge.
Daily Chroniele ſchreibt in ſeinem Leitartikel, es ſei
und Abſatzſchwierigkeiten geraten. Die Stadt Königshütte als keine Rede davon, daß England polenfeindlich oder
deutſch=
freundlich ſei, noch weniger ſei es antifranzöſiſch. Lloyd George
fordere nur, daß beiden Parteien Gerechtigkeit widerfahre und
daß beide die Regelung als endgültig annehmen.
Der parlamentariſche Berichterſtatter des Daily Expreß
einem Induſtriezentrum, deſſen Bevölkerung in guten Verhält= ſchreibt, Frankreich und Großbritannien befänden ſich in der
oberſchleſiſchen Frage in offenem Konflikt. Die Franzoſen
hätten die extravaganten Forderungen der Polen, die von
Kor=
fanty und Pilſudski in Paris, ſo laut verkündet wurden, ge=
Zum Schluß ſei noch darauf hingewieſen, daß die Stadt ſördert. Großbritannien würde bei ſeinem Widerſtand gegen
jene Forderungen die Unterſtützung Italiens erhalten. Wie
derung nach Entſendung von Verſtärkungen nach
Oberſchleſien energiſch wid erſetzen. Die Engländer ſeien der
Anſicht, daß die Anweſenheit franzöſiſcher Truppen in
Ober=
ſten und unvermeidbaren Schwierigkeiten mit den Deutſchen
Die Zuſammenhänge liegen hier ebenſo wie in ganz Ober= führen werde. Frankreich habe vor einigen Tagen verſucht, die
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. Auguſt 1921.
Rnmmer 2l
tung Großbritanniens aufgeſchoben. In einem anderen Artikel
ſchreibt der Daily Expreß, die Zukunft Polens als Nation hänge
von ſeiner friedlichen Entwicklung ab, Polens ſchlimmſte Feinde
ſeien Abenteurer wie Korfanty.
Die Frage der Truppenverſtärkungen.
London, 8. Aug. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet, die
Frage der Verſtärkungen für Oberſchleſien werde
ſofort erörtert werden. Die britiſche Regierung ſei der Anſicht,
daß eine Verſtärkung der alliierten Truppen in Oberſchleſien
gegenwärtig nicht notwendig ſei und auch nicht notwendig werde,
wenn die geſamte Frage raſch gelöſt werde. Die franzöſiſche
Re=
gierung fei andererfeits davon überzeugt, daß eine Verſtärkung
der Truppen unbedingt wotwendig ſei. Das Blatt erklärt, daß
Frankreich vorſchlagen werde, daß der Oberſte Rat keine
Ent=
fcheidung bezüglich der Feſtlegung der Grenzen trefſe, bis die
nötigen Verſtärkungen ihre ihnen zugewieſenen Standorte in
Oberſchleſien erreicht haben.
Die franzöſiſche Prefſe.
Die Pariſer Morgenpreſſe beſchäftigt ſich in erläuternden Artikeln
noch einmal mit der oberſchleſiſchen Frage indem ſie das
Er=
gebnis der Volksabſtimmung durchſpricht und den franzöſiſchen
Stand=
punkt in der oberſchleſiſchen Frage erläutert. Der Matin ſagt: Wenn
Oberſchleſien deutſch bleibt, wird die Militärpartei triumphieren. Ihr
Plan iſt, die Niederlage Polens auszuwutzen und nach und nach im Oſten
die Folgen der Niederlage auszuwiſchen. Oberſchlefien endgültig dem
Deutſchen Reiche einverleibt, wünde ein Propagandcverk und eine
Ba=
ſtion gegen das neue Polen werden. Deutſchland würde dank ſeines
Machtzuwachſes die Hand zuerſt auf Poſen und dann auf Weſtpreußen
legen und ſchließlich auch auf Danzig.
Was wird Fvankreich tun? Die Alldeutſchen ſetzen voraus, daß es
keinen wirklichen Krieg unternehmen wird, um Polen zu helfen, aber, daß
es das Ruhrgebiet beſetzen werde. Wir reſumieren ſo im voraus und
ervegen uns darüber nicht allzu ſehr. Auf die Frage, warum die
eng=
liſche Politik Deutſchland in dieſer Frage ermutige und jetzt Stellung
gegen Polen nehme, antwortet der Matin, das ungeheuere britiſche Reich
beſitze nur ein kleines Heer. Ernſte Probleme würden ſich für England
in Aſien und im Stillen Ozean ergeben. Die engliſche Politik wolle
ſich nicht mehr durch Angelegenheiten auf dem europäiſchen Kontinent
von Sorgen abbringen laſſen, die es für viel dringlicher halte. Wenn
Deurſchland durch die Bedrohug des Ruhrgebietes und durch den Ver=
Iuſt Oberſchleſiens der Mittel beraubt werde, einen neuen Krieg
vorzu=
bereiten, dann wende Frankreich mit ſeinem Heer, dem mächtigſten Heer
der Welt, Herr von Euvopa. Das ſei ein Machtzuwachs, den die
eng=
liſche Politik niemals zugelaſſen habe, im Gegenteil, wenn Deutſchland
gemigend Kraft behalte, um nicht bedroht zu bleiben, werde
Franf=
reich, burch die Sorgen um ſeine Sicherheit beſchäftigt, das er — päiſche
Gleichgewicht aufrecht erhalten. England, ohne ein Opfer zu bringen
und unter Erhaltung aller ſeiner Kräfte für andere Unternehmungen,
könne aus den deutſch=franzöſiſchen Streitfällen nur Nutzen ziehen, den
hiedsrichter ſpielen und verhindern, daß ſie nicht tragiſch verlaufen.
Die Diskuſſion zzwiſchen Qoyd George und Briand miiſſe alſo, wenn
ſie fruchtbringend ſein wollte, ſich um ein allgemeines politiſches Syſtem
drehen, deſſen außerordentliche Gefährlichkeit für die Zukunft Englands
nicht ſchwer zu belveiſen iſt.
Pertinax im Echo de Paris fagr, die zwei Fragen, die heute
ge=
ſhellt werden, ſind: 1. Maß die induſtrielle Zone in Oberſchlefien als ein
unveilbares Ganzes betrachtet werden. 2. Müſſen Zwangsmaßnahmen
vorgeſehen werdenn, um Deutfchland eventuell zu zwingen, den Willen der
Mächte anzunehmen? Wem Lloyd George nicht die Direktiven ſeiner
Politik ändere, ſehe man nicht recht, wie eine Verſtändigung möglich ſei.
Die Engländer glaubten, daß friedbiche Löſungen noch möglich ſeien.
Die Franzoſen beharrden jedoch auf dem Gedangn, daß Deutſchland den
Friedensvertrag von Verſailles und die Ruhe Europas nur in dem Maße
veſpektieren werde, in dem es ſich durch eine ſtärkere Macht, die bereit
ſei, ſich gegen es zu wenden, bedroht fühle.
Der Perit Pariſien ſchreibt: So groß auch die Schwierigkeiten
ſeien, die ſich inbezug auf die Auslegung des Ergebniſſes der
Volks=
abſkimmung in Oberſchleſien zwiſchen Frankreich und Englond ergeben,
ſcheine es doch nicht, daß man verzweifeln müſſe zu einem Ergebnis zu
gelangen, aber nur unter einer Bedingung, daß man im Laufe der letzten
Woche durch die Arbeiten der Sachverſtändigen erkannt habe, daß won
uf beiden Seiten darauf verzichten müiſſe, das Induſtriegebiet für
unteil=
bar zu halten.
Das Petit Journal ſagt: Um den Ausgangspunkt des
Kon=
fliktes zu erkennen, müſſe man viel eher einen Kalender als einen Atlas
befragen. Die oberſchleſifche Kriſe ſei eine Kriſe der Dauer der Allianz.
Sie zeige den Augenblick an, in dem England glaube, auf dem Wege, der
zur Schwvächung Deutſchlands führe, eit gemg gegangen zu fein. Im
Auguſt 1921 hätte es einen anderen Erund nicht gegeben, wenn es keine
oberſchleſiſche Frage gegeben hätte. Aus dieſem Grund iſt es unerläßlich,
daß man die Dinge ſieht, wie fie liegen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Franzoſen und Polen im Rheinland.
m. Aus dem beſetzten Gebiet wird uns geſchrieben: Daß
allein ein gutes Einvernehmen zwiſchen Polen und Franzoſen
nicht nur in bezug auf die polniſche und franzöſiſche Republik,
fondern auch zwiſchen den franzöſiſchen Soldaten in Oberſchleſien
und den Banden Korfantys beſteht, iſt ja wohl zur Genüge
be=
kannt. Weniger bekannt dürfte ſein, daß dieſe Freundſchaft
be=
fonders lebhaften Ausdruck im dem rheiniſchen Induſtriegebiet
findet, wo polniſche Arbeiter in größter Zahl zuſammenleben.
Daß dieſe polniſch=franzöſiſche Freundſchaft aber ſo weit geht,
daß durch ſie deutſche Beamte beleidigt und an der Ausführung
ihre? Dienſts verhindert werden, und zwar in einem Gebiet, das
durchweg deutſch iſt, verdient doch in der Oeffentlichkeit bekannt
gegeben zu werden, insbefondere deshalb, weil der folgende
Vorfall nunmehr die amtliche Beſtätigung erfährt und an der
Tatſache nicht mehr zu zweifeln iſt.
In Mörs (Rheinland) befteht ein polniſcher Turnverein,
der die Freundſchaft mit den franzöſiſchen Truppen
außerordent=
lich pflegt. Es ſoll ihm ſchließlich unbenommen bleiben. Der
polniſche Turnverein hatte in einem Saale in Mörs eine
Tanz=
luſtbarkeit, die bei der zuſtändigen deutſchen Behörde
ordnungs=
gemäß angemeldet war und zu der Erlaubnis bis abends 11 Uhr
erteilt wurde. Nach 10 Uhr betrat Eine Patrouille der Polizei
den Saal, um feftzuſtellen, ob der Verein Erlaubnis habe, über
dieſe Zeit hinaus zu feiern. Die Mitglieder des Vereins teilten
der Polizei auf Anfrage mit, daß ein franzöſiſcher Offizier mit
etwa 10 Unteroffizieren anweſend ſei und ihnen die Erlaubnis
bis 1 Uhr nachts erteilt hätte. Die deutſche Polizei erklärte den
Mitgliedern, daß dies nicht ſtatthaft fei, und die franzöſiſche
Kommandantur ſelbſt verlange, daß die von den deutſchen
Be=
hörden erteilte Polizeiſtunde genau eingehalten werden müſſe.
Darauf miſchte ſich der franzöſiſche Offizier ein und frägte,
wer die Patrouille geſandt hätte und wie lange gefeiert werden
dürfte. Die Beamten erklärten ihm, daß ſie von der Behörde
ge=
ſchickt ſeien und daß nur bis 11 Uhr abends gefeiert werden
dürfe. Kurz nach 11 Uhr erſchien die Patrouille nochmals und
veranlaßte die Muſik, das Spiel abzubrechen und fortzugehen.
Dieſe befolgte auch die Aufforderung. Darauf aber geriet der
franzöſiſche Offizier derart in Wut, daß er mit Vierkrügen auf
die Tiſche ſchlug und fortgeſetzt nach der Muſik fchrie, begleitet
von den franzöſiſchen Unteroffizieren mit Händeklatſchen. Nicht
genug damit, wandte ſich der Offizier plötzlich gegen die
Polizei=
beamten und ſchrie ſie an, was ſie hier wollten. Sie ſollten
machen, daß ſie weiter kämen, er ſei hier im Auftrage der
fran=
zöſiſchen und polniſchen Republik. Im Saale ſeien Franzoſen
und Polen, und die Deutſchen müßten hinaus. Dies war das
Signal, daß man unter Heulen und Johlen ſowie Hurrarufen
auf Frankreich und Polen die Polizei aus dem Saale drängte.
Da die Beamten annehmen mußten, daß durch weiteres
Ein=
greifen nur noch mehr Unruhe entſtehen könnte, entfernten ſie ſich,
worauf der franzöſiſche Offizier mit ſeinen Unteroffizieren und
der polniſche Turnverein noch bis gegen 12 Uhr weiter in treuer
Brüderſchaft feierten, den Wirt, der ſich weigerte, weiter Getränke
auszugeben, bedrohten und Gläſer und Ausſchank beſchädigten.
Dieſer Vorfall iſt dem zuſtändigen franzöſiſchen
Komman=
deur zur Kenntnis gebracht worden mit der Bitte, den Vorfall zu
unterſuchen und dafür zu ſorgen, daß in Zukunft derartige
Vor=
kommniſſe unterbleiben. Es iſt zu hoffen, daß die höheren
mili=
täriſchen Stellen das Verhalten des franzöſiſchen Offiziers und
ſeiner Unteroffiziere nicht billigen werden und in Zukunft
der=
artige Ausſchreitungen nicht mehr vorkommen. Aber der ganze
Vorfall iſt für ums Deutſche wichtig genug und beſtätigt nur
das, was wir hundertmal ſchon aus Oberſchleſien gehört haben.
Die Logik der Lüge.
Von Heinrich Stuhrmann, M. d. L.
der. Es gibt eine unerbittlich harte Folgerichtigkeit in allem
geſchichtlichen Werden. Sie ftellt ſich als Tragik des größten aller
Uebel in der Welt, der Schuld, dar und wirkt ſich wie im
engſten und kleinſten Raume eines einzelnen Menſchenlebens,
ſo auch in dem weiten und großen Lebenskreis der Völker und
Nationen mit der zwingenden Notwendigkeit eines
unverbrüch=
lichen Naturgefetzes aus. Wenn die Bibel auf dem heiligen
Amboß der ewigen Wahrheit den ehernen Satz prägt: „Irret
euch nicht, Gott läßt ſich nicht ſpotten; denn was der Menſch ſäet,
das wird er ernten”, oder wenn der deutſche Dichter von dem
„Fluch der böfen Tat” ſpricht, „daß ſie fortzeugend Böfes muß
gebären” — es iſt immer die gleiche Logik der Sünde, die
als tiefſter Sinn der Geſchichte erkannt und herausgeſtellt wird.
Unter einem ſolchen tragiſchen Zeichen ſteht ganz beſonders
und deutlich ſpürbar die Gegenwart. Was heute die ganze
Welt=
geſchichte beſtimmt, was heute die deutſche Volksgeſchichte formt,
das iſt die furchtbare Logik der Lüge, die — einmal
aus=
geſät — wie ein erſtickendes Unkraut den Acker überwuchert und
immer neue böſe Giftfrüchte zeitigt. Mit einer Lüge ſetzte das
deutſche Drama der Gegenwart in der Welt ein, der Lüge von
der deutſchen Schuld am Kriege und im Kriege, und jeder neue
Akt dieſer weltgeſchichtlichen Schickſalstragödie iſt nur eine
durch=
aus folgerichtige weitere Auswirkung jener Lüge, unter deren
Suggeſtion der feindliche Vernichtungswille ſteht. Nur wer die
Logik der Sünde nicht kennt, kann ſich über die Brutalitäten
immer neuer Zwangsforderungen und Zwangsmaßregeln
wun=
dern und entrüſten, welche uns politiſch gänzlich totſchlagen und
wirtfchaftlich völlig verſklaven wollen.
Aber — was weit ſchlimmer in ſeinen verheerenden Folgen
iſt: zu dieſer fremden Schuld, die ja nicht auf unfere Rechnung
zu ſetzen iſt — denn wir ſind keine „Kriegsverbrecher” oder doch
wenigſtens nicht wir allein —, tritt unſer eigenes uns mit
ge=
radezu erdrückender Schwere belaſtendes Sündenkonto der Lüge,
ob es ſich dabei um bewußte Unwahrheiten oder unbewußte
Un=
wahrhaftigkeiten handelt. Die Revolution war die erſte große
deutſche Lüge — der größte Volksbetrug, der je geſchehen iſt.
Lüge war die amtliche Meldung von der — noch gar nicht
er=
folgten — Abdankung des Königs von Preußen. Lüge war die
Legende von den flatternden „roten Fahnen” auf den engliſchen
Kriegsſchiffen. Lüge war die Nachricht von den ausgebri
rebolutionären Bewegungen in den feindlichen Armeen.
Unterſchreibung des Diktats von Verſailles ſetzte ſich
di=
der Lüge weiter fort. Der Einwand, daß wir nur gezwr
unterſchrieben, ändert nichts an der Tatſache, daß es eireß,
war, die wir durch unſere Unterſchrift als Wahrheit arm
ten. Dadurch ward die Unterſchrift ſelber wieder eine
Wir unterſchrieben die Diktate von Paris und London,
wir eingeſtandenermaßen außerſtande ſind, das, was wir
ſchrieben, zu erfüllen. So wurden unſere Unterſchriften
neue Lügen. Der Vorwärts erklärte noch am 1. Februsr
„In ganz Deutſchland gibt es keinen Menſchen, der diee
ſchläge für ausführbar hält,” und am Tage darauf wn
einer offiziellen Erklärung der Sozialdemokratiſchen Sſe
im Reichstag ausdrücklich es noch einmal ausgeſprochen
deutſche Regierung, die bereit wäre, dieſe Vorſchläge f1
führbar zu erklären, wird ſich nicht finden; ſie würde d 4
trauen weder des Inlandes, noch des Auslandes ve
ſ=
denn ſie würde ſich einer Unwahrheit ſchuldig rn
Wir vergeſſen nur zu ſchnell. Solche deutſche Regierunge
ſich doch gefunden, und ſie haben — nach dem einwandſ
Zeugnis des Vorwärts — unſer Volk mit dem Fluche din
belaſtet.
Doch es ſei genug der Feſtſtellungen dieſer Logik de
Wie ſagte doch Bebel ſchon auf dem Parteitag zu J
Gg
G
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Jahre 19112 „So lange die Menſchheit beſteht, hat
Zeitalter gegeben, in dem die Heuchelei und Lüge ſo zut
ſchaft gelangt wäre wie heute!‟ Es iſt wahr. Alles, un
zes öffentliches Leben iſt heute eingeſtellt auf Schein, a
chelei, auf Phrafe, auf Geſte, mit einem Wort: auf Lü./
der unerbittlich harten Logik der Lüge gehen wir zu
Sie umſchließt die tiefſte Tragik der deutſchen Eigenſchuld.
die Bibel den Teufel den „Vater der Lüge” nennt —
ſpricht die Wahrheit —, dann kann man den Schluß ziele
Welt und nicht zuletzt Deutſchland iſt heute völlig des
geworden!
Das muß klar erkannt und offen ausgeſprochen
Dann ergibt ſich aber die Schlußfolgerung ganz von ſel
eine allgemeine Teufelaustreibung kann uns noch retter
da ergeht der Gewifſensappell an alle Menſchen auf EM
Erde, die noch den Mut zur Wahrheit haben: „Schlict
eng und feſt und ſtark zuſammen zum Kreuzzug wider di
in jeder Geſtalt, wider Schein und Heuchelei, wider Un
und Unwahrhaftigkeit! Vorwärts zum heiligen Kampf
Wahrheit — für Wahrheit und Recht!” Bei dieſem Kam/
ten wir Chriſten in der vorderſten Front ſtehen, denn der
deſſen Namen wir tragen, trägt ja doch den Ehrenname
„Königs der Wahrheit‟. Er hat ſich für die Wahrheit an
ſchlagen laſſen. Wahrlich, wir verdienten es nicht, ſeine Dim
und Bekennerinnen zu heißen, wenn wir die Kreuzige/b
Wahrheit durch die Teufeleien der Lüge heute duldeten
aus Furcht vor dem Märtyrertum, das unſer deswegen
Gelingt es nicht, die ſittlichen Vorbedingungen für eir
Leben durch eine ſeeliſche Wiedergeburt unſeres Volkes zt
fen — und dazu gehört die Austreibung des ganzen
Lügengeiſtes — dann gibt es keine Rettung. Der Lef
Lüge muß die Logik der Wahrheit entgegengeſtellt werde,/
die Wahrheit wird uns frei machen!
Das Denkmal der „Dover Patrol”,
r. Am 27. Juli wurde in der Nähe von Dover, an 5
ſeite der St. Margarts=Bucht, ein Denkmal in Geſtan
zirka 25 Meter hohen granitnen Obelisken zur Ehrung
gen engliſchen Marinemannſchaften enthüllt, deren Aufg
Bewachung und Sperrung der Dober=Calais=Straße in
kriege war. Ein ganz gleichartiger Obelisk wird franz
feits auf Cap Blanc Nez bei Calais errichtet. Gegen d
von Carlyle als notwendig bezeichnete Heldenverehrung
auch von unſerem Standpunkt nichts einzuwenden. Die
zeuge der „Dober Patrol” haben bei der bekannten u.
häufig von Erfolg begleiteten energifchen Offenſiotätigk
ferer Zerſtörer und U=Boote zweifellos keine leichte Aufg
habt. Lächerlich wirkt aber, wenn gelegentlich der Enthäu
feierlichkeiten in der engliſchen Preſſe, z. B. in den Tine
Legende aufzüſtellen verſucht wird, als habe die arme,
ſchwache Dover Patrol fahraus, jahrein gegen eine und
teutoniſche Uebermacht ſiegreich ſtandgehalten und ſo allei
land gerettet. Englands meerbeherrſchende Flotte mehe!
doppelt ſo ſtark wie die deutſche dazu die franzöſiſche, E
italieniſche, japaniſche und ſchließlich auch die amerik
die induſtriellen Werkſtätten der ganzen Welt im Hinte
ſollten doch eigentlich wohk imſtande fein, die nebenbei
modernſte Befeſtigungen geſchützte Dover=Calais=Straße
Einbrüche der deutſchen Seeſtreitkräfte, die bei der ganze!
graphie des Kriegstheaters nur bon kleineren Fahrzeugen!
geführt werden konnten, zu ſchützen. Die Times verſuchen
Leſern auszumalen, was alles hätte geſchehen können, wch
heldenhafte kleine Dover Patrol nicht durch ihre Wachd
und ihre Standhaftigkeit das Eindringen deutſcher Geſcn
in den Kanak verhindert hätte. Dieſe Art der Glorifizier
ſich durchaus achtbarer feemännifcher Leiſtungen, iſt vör
Fin neues Unr
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Mtiebung der
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Vom Philoſophen des „grundloſen
Optimismus”.
(Züur 106. Geburtstag von Hieronyms Lorm, 9. Auguſt.)
Einen „Lebensheros” nennt in ſeiner Ausgabe der „
Bekennk=
nisblätter” Philipp Stein den Dichter und Philoſophen Heinrich
Landesmann, der am 9. Auguſt 1821 in Nikolsburg in
Mähren geboren, mit 16 Jahren infolge einer fchon vor 4
Jah=
ren einſetzenden Lähmung höllig das Gehör verkor und dem
Studium der geliebten Mnſik entfagen mußte, deſſen Augenlicht
auch immer ſchwächer wurde, bis er mit 60 Jahren auch ganz
blind war, und der ſich doch nicht tatlofer Verzweiflung hingab,
ſondern in unbeugfamer Tatkraft alle Hinderniſſe überwand,
ein hervorragender Schriftſteller wurde und ein glückliches Ehe=,
leben führte. Umgeben von einer ihn verehrenden Familie, hat
er bis 1873 in Baden bei Wien, dann in Dresden, feit 1892 in
Bränn gelebt und iſt dort, 81 Jahre alt, geſtorben. Von feiner
Bildung fagt er felbſt, daß Beruf und Neigung bewirkten, daß
er ſo ziemlich alle namhaften Schriftfteller aller Völker geleſen
habe. „Förderlich auf mich wirkten” fährt er fort, „infolge
mei=
ner beſonderen Art und Natur: Homer, Seneca, Kant,
Shake=
ſpeare, Goethe, Walter Scott und die Franzoſen von 1830—40.”
„Als Tollhäusler erſchiene ich mir,” ſchließt er, „brächte ich
die=
ſelbe Liſte für alle Welt vor.‟ Seine erſten Gedichte erſchienen
im Oeſterreichifchen Morgenblatt, 1843 veröffentlichte er ſein
Ebos „Abdul” eine mohammedaniſche Fauftfage. 1846 kam
feine umfangreichere erſte kritiſche Schrift heraus, „Wiens
poe=
tiſche Schwwingen und Federn”, die die Aufmerkſamkeit auf ihn
zog. Etwa ein Vierteljahrhundert iſt er nach feiner Rückkehr
ins Vaterland für literariſche Kritik tätig geweſen. Gutzkow
hat ihn einen Meiſter des Feuilletons genannt. Von ſeinen
Ro=
mauen führen wir den „Gabriel Solnar” an, von ſeinen
Gedich=
ten die Sonette und Chaſelen, von feinen philofophiſchen
Schrif=
ten den „Naturgenuß” „Natur und Geiſt”. „Die Mufe des
Gkücks” und „Moderne Einſamkeit”.
Aus feinen „Bekenntnisblättern” können einige ethiſche,
po=
litiſche und ſoziale Gedanken zeigen, daß der „grundloſe
Opti=
miſt” auch der Gegenwart noch manches zu fagen hat. „Unſer
Gefühl”, heißt es einmal, „ſagt uns mit aller Entſchiedenheit,
daß außerhalb unſerer Erfahrung und Einſicht noch etwas
vor=
handen ſein muß, eine höhere Macht. Der Irrtum beginnt erſt,
wenn dieſe „Macht” auf die Dinge dieſer Erde bezogen wird,
auf Glück und Unglück, auf Schickfgle der eigenen Perſon oder
der Welt.” Seine Pfychologie drückt Lorm — unter dieſem
Na=
men hat er ſtets geſchrieben — in Sätzen aus wie: „Ein
Gött=
liches gibt es allerdings auf Erden, welches ſich ohne Namen
und ohne Eigenſchaften dem Gemüte offenbart: die innere
Nö=
tigung, anderen Gutes zu tun oder ihnen Vergnügen zu
be=
reiten." „Was einen Menſchen glücklich macht, das iſt für ihn
auch wahr, und alle Weisheit ſoll ja nur der Ausdruck der
Wahrheit ſein.” Von feiner Beobachtung zeugt die Aeußerung:
„Häufig ſind die Naturen, die heroiſche Entſchlußkraft haben,
eine Kette zu ſprengen, aber nicht den Mut beſitzen, Zwirnsfäden
zu zerreißen.” Auch feine Gedanken über den Staat können noch
heute interefſieren. „Die Kultur eines Staates”, ſchreibt er,
„wird nicht durch den Prunk ſeiner Großen und Reichen
bewie=
ſen, ſondern durch die Gratisgenüſſe, die ſie dem Volke zuwendet,
die ſchönen Straßen, die gepflegten öffentlichen Gärten.” Wenn
der Mann, deſſen Ethik ſich in den Worten ausſpricht: „Edlere
Weſen find dankbarer für dasfenige, was ſie anderen leiſten, als
für dasjenige, was ſie von denſelben empfangen”, einmal
be=
hauptet: „Meine Weltanſchaunng iſt eine Philoſophie der
Ver=
neinung”, ſo widerſpricht ſein ganzes Leben dieſem Satze.
Be=
jahung, Lebensbejahung iſt der tiefſte Zug ſeines Weſens alſo
auch ſeiner Weltanſchanung.
Dr. R. B.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Das Heſſiſche Landestheater in München.
Ueber die Infzenierung des „Kegn” durch Intendant
Hartung ſchreibt der Münchener Kritiker Hermann Eßwein
in der Münchener Poſt u. a.:
Am Donnerstag abend wurde dem Münchener Publikum in
den Kammerſpielen vor Augen geführt, was auswärts, in
Darmſtadt, an gutem Willen und geſichertem Können zur
Förderung neuzeitlicher Schaufpielkunft, neuzeitlicher Dichtung
am Werk iſt. Es iſt viel, ſehr viel, was der Intendant der
Heſſi=
ſchen Landesbühnen, Herr Guſtav Hartung, mit den
Sei=
nen erreicht hat: Der reftlofe Bruch mit den Traditionen des
Spiel=Beamtentums, die äußerſte Ausdrucksſteigerung des
Wor=
tes und der Geſte und zugleich ihre ſtraffſte Bindung durch
künſt=
leriſche Zucht, durch ſicheres Stilgefühl. Dazu, Verdienſt des
Herrn Th. C. Pilartz, eine wagemutige, aber nirgends
un=
feine Szenengeſtaltung im Sinne neuzeitlichen Kunſtempfindens,
die nur frei zu werden brauchte von einem Reſt von
program=
matiſchem kunſtgewerblichem „Exprefſionismus”, (vor allem im
Koſtüm), um ganz vorzüglich zu ſein.
Was mir an der erſtaunlichen Inſzenierung vor allem
auf=
fiel, war Hartungs Beſtreben, den Darſteller von der Fläche des
Bühnenbodens loszulöſen, ſeine Aktion in den Raum zu
ver=
legen, den Körper in fedem Gelenk, in jedem Muskel
mitzube=
teiligen, um ſo die ſtereotypen Armbewegungen und die ſchläfrige
Beinmimik der älteren Schule gründlich abzutun. Das Mittel
der Neuerung, die freilich ihre zwei Seiten hat und nal
einem Meiſter der Regie richtig gehandhabt werden kan!
Treppen, Podeſte, Erhöhungen aller Art. Hartung ſter
Schauſpieler gleichfam aufs Modellpodium, und vertrüg:
dieſe exponierte Lage ſo gut wie ſein trefflicher Herr Re
und ſeine kleine Partnerin im zweiten und dritten Akt, fy
nicht zu befürchten, daß die als Steigerung der fchauſpieleßt
Aktivität gedachte Neuerung gelegentlich auch einmal zur
gewerblichkeit des „lebenden Bildes”, zur ſtiliſtiſchen Erſtan
führen kann.
Es gab geftern ein paar ſolcher Momente, aber ſie
nicht ſchwer, und im ganzen wurde ein Dokument ſo ek”
und ernſter künſtleriſcher Arbeit geboten, daß es um
„Kunſtſtadt” wieder einmal recht ſchlecht ſtünde, dürften w!
nicht auf unſere Kammerſpiele berufen, als auf eine der
und verdienteſten Pflanz= und Pflegeſtätten der neue
Anderwärts weiß man zu ſchätzen, was hier in müh ”
Jahrzehnten aufgebaut wurde, um dann in wenigen V
böotiſch hinweggerülpſt zu werden. Die ſublime Rack
Kammerſpiele, ihre künſtleriſchen Grundfätze den Münc.
über Darmſtadt und über die Autorität eines ſtage
Bühnenleiters wieder nahe zu bringen, umſchließt eine E=
Die „Kunſtſtadt” die von ihrem Trödelmarkt längſt vermo
Dinge auch die letzte Spur friſchen und unbefangenen
willens berſcheucht hat, wird zur Gewerbeſchau Mür
1922 — Darmſtadt und andere deutſche Kunſtmittel.)
bemühen müſfen, da ſie ſelber in dem vom Reinhart=Unge
reinigten Künſtlertheater allenfalls nur ein Autodafé, eine
zeilich approbierte Haupt= und Staatsaktion mit geſchwe.
Nittern und ſchwarzverkappten Femrichtern und hinterdre.
Satyrſpiel eine Budapeſter Orpheumspoſſe zu bieten haf
von echten Juden gemimtem Antiſemitismus.
Hoffentlich merken wir an dem Darmſtädter Fiten
und an Falckenbergs gleichzeitigem Berliner Gaſtſpiel in
letzter Stunde noch, wie herrlich weit wir es gebracht haw”
Zu den Einzelheiten des Abends; Herr Reymer (*
Prinzregententheater her zu erinnern glauben, hat ſich in *
ſtadt zu einem ganz erſtaunlichen Schauſpieler entwickell.
liegt eben alles daran, auf welchen Boden und in welchel
gabenkreis Talente verſetzt werden.
Ich habe fo ftarke, eindringliche, ehrliche Arbeit
lange=
mehr geſehen. Den Darmſtädtern, die auch ſonſt, nach
Zettel laſſen ſich die Namen und die Rollen leider nicht *
menbringen, trefflich auf dem Plan waren, ſtanden die
heimiſchen Herren Framer, Dyſing, Ernſt ebenbürtig zur
und auf die von Frl. Kanitz reſtlos gelöſte Daiſy Müller. "
wir ſogar noch beſonders ſtolz ſein.
Rummer 218.
. Die „Dover Patrol” hat nicht einmal zu verhindern
ver=
ſucht, daß deutſche Zerſtörer ihren eigenen Stützpunkt Dover
t Granaten belegten und daß trotz aller geſchaffenen
Hinder=
trotz Netzen und märchenhafter nächtlicher Beleuchtung
eiche deutſche U=Boote in den Kanal einbrachen und dort
ſche Kriegs= und Handelsſchiffe verſenkten. Wenn die
Auf=
der Dover Patrol relativ ſchwer war und Mißerfolge nicht
lieben, ſo lag das in der Hauptſache daran, daß die ſtolze
rand Fleet” von England es kleinen und ſchwachen
Torpedo=
hen und Fiſchkuttern überließ, die ſo wichtige Verbindungs=
Dover—Calais zu ſchützen, während ſie ſich ſewbſt in ſtän=
Beſorgnis vor deutſchen U=Booten und der halb ſo ſtarken
echen Schlachtflotte, die wiederholt herausfordernd vor der
ſchen Küſte erſchien, in recht vorſichtiger Zurückhaltung hoch
in den nördlichen Nebeln hielt.
Die Ehrung der Gefallenen der Dover Patrol durch ragende
nmäler auf beiden Seiten des Kanals iſt eine Pflicht der
urlebenden, denen das Schickſal — nicht ihr militäriſch=
ſee=
nniſches Verdienſt allein — den Sieg zuteil werden ließ.
nwahrhaftige „Cant” aber wäre bei den
Enthüllungsfeier=
täten beſſer fortgeblieben.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 9. Auguſt 1921.
Seite 3.
Kerenskij und die ruſſiſche Kataſtrophe.
T. Im Pariſer Exzelfior ſchreibt Kerenskij:
Rein Weltunglück des bisherigen Geſchehens, der furcht=
Krieg nicht einmal, kann verglichen werden mit der
Furcht=
ſert der ruſſiſchen Hungersnot. In einem Lande von 100
uonen Menſchen iſt das Brot faſt verſchwunden. Millionen
Menſchenleben ſind mit dem Tode bedroht. Die Frage des
Auchterhaltens oder des Falles der bolſchewiſtiſchen
Willkür=
h iſt abgelöſt worden durch eine weit größere Frage: Wird
zland leben oder wird es vom Erdboden derſchwinden?
lund muß leben! Alle müſſen ihm helfen. Dieſe
bolſche=
iſchen Machthaber im Kreml, die ſich verzweifelt an die Herr=
1 anklammern, lieben weder Rußland, noch verſpüren ſie
tlääd mit den Millionen, die Hungers ſterben, noch haben ſie
Eewiſſen. Sie krümmen ſich in tieriſcher Furcht vor dem
igericht, das über ſie hereinbrechen wird. Dieſe Furcht wird
wingen, dem ruſſiſchen Volk die Freiheit zurückzugeben,
die ein Ringen mit der Hungersnot weder durch Rußland
durch das Ausland möglich iſt. Lenin hat in ſeinem Appell
die Vereinigten Staaten verſprochen, daß auswärtige Helfer
½e Freiheit des Handelns erhalten würden. Freiheit des
delns iſt aber der einzige Weg zur ruſſiſchen Rettung: Nicht
heit des Handelns nur für das helfende Ausland, ſondern
Hale ruſſiſchen Bürger. Trotzdem ſoll zu dieſer Stunde nicht
die ruſſiſche Freiheit gekämpft werden, ſondern um Leben
Sterben von Millionen von ruſſiſchen Menſchen: Es
han=
ſich um die Exiſtenz Rußlands.”
Die deutſchen Kohlenlieferungen.
.. Aus dem Ruhrbezirk wird gedrahtet:
Ern Zeichen geſunder wirtſchaftlicher Auffaſſung (und ſomit
keine Merkwürdigkeit) kommt von Paris. Nach einer Mit=
Ung ſoll das franzöſiſche Miniſterium für öffentliche Arbeiten
dem Plan umgehen, zwiſchen den franzöſiſchen Verbrauchern
Mien deutſchen Syndikaten direkte Beziehungen herzuſtellen.
bach ſcheint der franzöſiſche Kohlenüberfluß eine, auch wieder
der Sortenfrage ausgehende, gute Folge haben zu können,
die Rückkehr von der bureaukratiſchen Zwangswirtſchaft
freien Wirtſchaft, die ſich nach Angebot und Nachfrage richtet,
Samit, wenn die Meldung ſtimmen ſollte, auf ihren erſten
B gebracht, der für beide Teile Vorteile zur Folge haben
AHer — und welche gute Meldung aus Frankreich hätte
t zu gleicher Zeit ihr „Aber” — auch dieſe Verlautbarung hat
Pferdefuß mit der zugleich gemeldeten Feſtſtellung der
Re=
tionskommiſſion, daß die Alliierten das Recht haben ſollen,
Kohlenaustauſch vorzunehmen für Sorten, die ſie nicht
ſtigen. Dieſes „Recht”, das ſich durch nichts begründen läßt,
in neues Unrecht für Deutſchland, und ſeine Durchführung
die derzeitige, vornehmlich auf der Sortenfrage beruhende
ſiae Kohlennot nur noch gewaltig verſchlimmern. Eine ſolche
Echiebung der Reparationslieferungen auf die beſten Sorten
uräche auch nicht dem von der Reparationskommiſſion
gleich=
hilten Grundſatz, daß die Alliierten die einzelnen Sorten in
hrelben Verhältnis zueinander, wie ſie in Deutſchland
ver=
ſicht werden, verlangen ſollen.
Dreſer Grundſatz iſt überdigs nicht neu, ſondern ſtets von
Ei Seiten, der deutſchen ſowohl wie der alliierten, vertreten
oer, wenn auch von der Entente für die Mindeſtlieferungen
Rvon uns für die Höchſtlieſerungen. Bei dem innigen
Zu=
himemhang der deutſchen Kohlenlage mit der Erfüllung des
Arrtums darf dieſes Abkommen, bei dem wir, kaum leben
hen, nicht überſpannt werden, wenn Frankreich auch ſich ſelbſt
Reiaufbauen will.
Kleine politiſche Nachrichten.
e Entſchließung der engliſchen Regierung,
teovn von der Freilaſſung der Mitglieder des
Sinnfeiner=
it ments, die der Freiheit veraubt waren, auszunehmen, weil
Mordes überführt ſei, hat in Irland eine ſchwierige Lage
ge=
ſeh. Das Sinnfeinerparlament hielt am Samstag in ſpäter Stunde
BSitzung ab, in der mit Beſtimmtheit erklärt wurde, ohne die Frei=
Ng Max Keowus liege die Möglichkeit vor, daß die Sinnfeiner den
eu tillſtand ſofort abbrechen würden.
griechiſche Miniſterpräſident Gunaris und
segsminiſter trafen an Bord eines Zerſtörers in Piräus ein. Der
terpräſident erklärte, er ſei durch die Ergebniſſe der militäriſchen
tt onen vollkommen befriedigt. Die Haltung des Heeres ſei
vor=
ih geitsſen und es ſei bereit, jede weitere Aktion durchzuführen. Die
rn onen würden alsbald wieder aufgenommen und bis zur völligen
atverfung des letzten Widerſtands fortgeſetzt werden. Der
Miniſter=
eint fügte hinzu, er beabſichtige zur Zeit keine Neiſe nach dem
n. Von der Einberufung der in den Ferien befindlichen
National=
nmlung ſei keine Rede.
diplomatiſch e Berichterſtatter der
Havas=
nt ur erfährt aus durchaus zuſtändiger engliſcher Quelle, daß im
ſatz zu den umlaufenden Gerüchten es durchaus nicht in der
Ab=
elohd Georges liege, ſich und ſein Land auf der
Abrüſtuungskonfe=
in Aötſhington zu vertreten.
Darmſtadt, 9. Auguſt.
Ernannt wurde der Amtsrichter bei dem Amtsgericht Mainz
Mrichtsrat Dr. Haus Schneider zum Landgerichtsrat bei dem
Rrickt der Provinz Rheinheſſen.
4Zebertragen wurde der Lehrerin Anna Bubenheim, zur
0 Drais im Kreiſe Mainz, eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule
ieder=Olm (Kreis Mainz).
IIn den Ruheſtand verſetzt wurde der Oberamtsrichter bei dem
NTicht Schlitz Geheimer Juſtizrat Franz Wahl mit Wirkung vom
Ser 1921 unter Anerkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Dienſte.
Dr. Adolf Klags f. Kürzlich ſtarb hier im hohen Alter von
leen der Geheime Landeskulturrat i. P. Dr. Adolf Klaas. Der
gte, der aus dem früheren Herzogtum Naſſau ſtammte, hatte
O 30 Jahren an erſter Stelle des Heſſiſchn Landskulturweſens
ien, und derdankt ihm das Land eine Reihe vorbildlicher Ein=
Men. Unter ſeinen Schriften ſei erwähnt. Die Melioration des
in den 80er Jahren bei Bergſträßer erſchienen.
Familientag. Man ſchreibt uns: Am 7. Auguſt fand in den Räu=
2s Kaiſerſaals der erſte Familientag der Familie Anton
Er war beſucht von 42 Teilnehmern. Die Tagung ſtand im Zei=
2* echten Gefühls der Zuſammengehörigkeit. Es wurde beſchloſſen,
Ar uilientag alljährlich zu wiederholen.
Eogelsberger Höhenklub. Aus dem heutigeit Auzeiseuteil iſt zu
daß nächſten Sonntag die planmäßige Auguſt=Wanderung ſtatt=
Anmeldungen hierzu nimmt Frl. Neudecker, Ernſt=
Ludwig=
entgegen, jedoch nur bis längſtens Donnerstag, nachm. 6 Uhr;
eien Tage Bierabend unter Mitwirkung der
Inſtrumental=
hrg. — Auf die am 11. September ſtattfindende
Jubiläumswan=
mit Nachfeier aus Anlaß des 40jährigen Beſtehens des Zweig=
Darmſtadt ſei jetzt ſchon hingevieſen.
Chemalige Gter. Auf die heute abend 8 Uhr ſtattfindende
Ver=
tung des Vereins ehemaliger 6ler Artilleriſten machen wir
aFſam. (Näheres ſ. Anz.)
Mittwoch, den 10. Auguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Trot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 8, 7 und 4, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 11 und 9, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Nährmitteln: Bis zum 12. Auguſt auf die
Be=
zugsmarken Nr. 18 der Nährmittelkarten weiß und Nr. 22
der Nährmittelkarten lila, roſa und grün je 1 Pfund
Weizen=
grieß zum Preiſe von 2 Mk. das Pfund. Auf Bezugsmarke
Nr. 8 der weißen Nährmittelkarten je eine Rolle Keks zu
1,75 Mk. und auf Bezugsmarke Nr 6. der Nährmittelkarten
lila, roſa und grün je, ein Paket Zwieback, zum Preiſe von
1,85 Mk. Die aufgedruckten Preiſe ſowohl für Keks als auch
für Zwieback ſind ungültig.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Beizenmehl= Sonderausgabe: Auf die Marke. „Eva” bis
10. Auguſt 1000 gr 859iges Weizenmehl zu 2.60 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 22 der
Sonderbeſtellkarte je ½4 Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6,
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Mittwoch, den 10. Auguſt, vom VII. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben A—K.
Ia Kernſeife: Ganze Niegel zu 16 Mk., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /„o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die volle Jahreszuteilung in Rohbraunkohlen aus
der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
— Die neuen Brot= und Mehlpreifs werden in der heutigen
Num=
mer amtlich bekanntgegeben. Sie treten am 16. Auguſt in Kraft.
8 Hitze und Waſſerverbrauch. Ing. Hch. Müller=Offenbach ſchreibt
in „Waſſer und Gas‟: Es erweiſt ſich als notwendig, für die
verſchie=
denen Verbrauckszeutren jeweils beſondere Vorſchriften zur
Einſchrän=
kung des Waſſerverbrauchs während der heißen Jahreszeit
auszuarbei=
ten, die nicht nur die Betriebsverhältniſſe des Waſſerwerks berückſichtigen,
ſondern auch der Eigenart der Verhältniſſe der verſchiedenen
Ver=
brauchsſtellen, und vor allem den Gewohnheiten der Verbraucker
Rech=
nung tragen. Eine Ausſprache darüber läßt ſich in den Tageszeitungen
leicht herbeiführen. Aber auch die Inſtallateure vermögen
weſentlich zur Verbreitung der Geſichtspunkte, auf die es bei
Einſchrän=
kung des Verbrauchs während heißer Jahreszeit in erſter Linie an=,
kommt, in den Kreiſen der Kundſchaft wie in der Oeffentlichkeit
beizu=
tragen. Die Zahl der Undichtigkeiten im Leitungsnetz und an den
Zapfſtellen hat erheblich zugenommen. Viele Hausbeſitzer laſſen
über=
haupt keine Reparaturen mehr bornehmen, es ſei deun, die Mieter
be=
zochlen ſie. Da dazu jedoch die wenigſten Mieter Neigung verſpüren,
viele auch nicht dazu in der Lage ſind, werden die Reparaturen leider
faſt immer erſt vorgenommen, wenn es allerhöckſte Zeit iſt und das
Waſſer entweder ungehindert der Zapfſtelle entſtrömt oder aber bei
undicht gowordener Leitung dem Mieter in die Küche läuft. Auf
Un=
dichtigkeiten an Klofettſpülkäſten ſollte beſonders geachtet werden. Da
ſcheinen die Inſtallateure berufen, die Waſſerwerke bei den
verſchie=
denen ſtatiſtiſchen Arbeiten wirkſam zu unterſtützen. Joder Inſtallateur
ſollte gefundene Mängel dem Baſſerwerk mitteilen, auch ſchwere Fälle
von Waſſerverſchwendung oder unnützer =Vergeudung unnachſichtlich zur
Anzeige bei dem Werke bringen. Die Waſſerwerke, die im Hinblick auf
geſtiegene Löhne heute vielfach mit verringertem Perſonal arbeiten
müſſen, ſind auf einen ſorgfältig ausgebauten und ſorgſam gepflegtn
Nachrichtendienſt angewvieſen, wenn ſie der Aufgabe, den
Waſſerver=
brauch wirkſam einzuſchränken, überhaupt genachſen ſein wollen. Die
Inſtallateure bilden in dieſem Nachrichtendienſt zweifellos ein wichtiges
Glied; eine Tatſache, die zwar bisher und hier und dort anerkannt,
aber nichtsdeſtoweniger für die Finanzen der Städte und Gemeinden
doch von großer Bedeutung iſt.
(. Die Juli=Witterung in Darmſtadt. Der Berichtsmonat wird
durch ſeine beiſpielloſe Hitze und Trockenheit noch lange in Erinnerung
bleiben. Das Temperaturmittel betrug 21,6 Grad Celſius (3,2 über
normal) und wurde damit in den letzten 60 Jahren nur vom Juli 1874,
1887 und 1911 um die Kleinigkeit von 0.1 Grad übertroffen. Der tiefſte
Thermometerſtand, der auf den 3. fiel, betrug 72 Grad, während am
28, das Thermometer auf 36,2 Grad ſtieg, ein Wert, der in der
genann=
ten Periode nur im Juli 1865 mit 36,5 Grad, 1870 mit 36,6 Grad und
1881 mit 36,9 Grad überſtiegen wurde, während der zweitheißeſte Tag
war. Eine wahrhaſt tropiſche Hitze zeigte das letzte Monatsdrittel mit
einem Mittelwert von 24 4 Grad, dem die zweite Dekade mit 23,0 Grad
während 10 Tropentage, d. h. ſolche mit einem Höchſtſtand von
minde=
ſtens 30 Grad, verzeichet wurden. Die äquatoriale ud die polare
Luftſtrömung hielten ſich annähernd die Wage. Nur ein Tag war trüb,
während neun heitere Tage beobachtet wurden. Der Monat war ferner,
wie erwähnt, außerordentlich trocken. An vier Tagen mit meßbarem
Niederſchlag wurden 5,9 Millimeter Regen verzeichnet, während der ihrem Sitz,
langjährige Julidurchſchnitt 65 beträgt. Hiermit war der Berichtsmonat
ſen nur Oftober 1908 und Juni 1920, letzterer mit 4,2 Millimeter, noch tionieren des Betriebes. Das Aufrichten det Klappen fällt ganz weg,
geringere Werte auf. Gewitter wurden nur zwei beobachtet, beide ſog, das Anrufe= und Schlußzeichen kann kaum überſehen werden. Beim
Ferngewitter. Das Baroweter ſchwankte zwiſchen 755,5 Millimetern
am 10. und 741,2 am 28., alſo nur unbedeutend. Am letzten Tage lag
ein Tief über Südfkandinavien, das jedoch den erhofften Negen nicht
brackte, nachdem faſt den ganzen Monat hindurch ein barometriſches
Hoch über England und Frankreich gelagert hatte, das die feuchte ozea= faſſen zu können. Beim Fernamt ſind ebenfalls die Neuheiten
einge=
niſche Luft von uns abſchloß. Um die Monatsmitte trocknete der Darm
aus, was ſeit 1911 nicht mehr vorgekommen war. Das Einbringen der terer. Mit dem Umbau des Fernſprechamtes ſind noch ſonſtige
Neue=
die Trockenheit begünſtigt, während die Hackfrüchte unter der beiſpiel= paraten wird im Laufe der nächſten Wochen entfernt werden. Neue
loſen Dürre — auch der Juni hatte nur zwei Fünftel des normalen Apparate ſind bereits kurbellos. Gbenſo wird die Batterie entfernt,
Niederſchlags geliefert — erheblich litten und das Obſt ſtark abfiel.
— Konzert der Leibgardiſten. Das von der Vereinigung früherer tralbatterie hat, zu der der Strom durch eigene Anlage erzeugt wird
Leibgardiſten von Darmſtadt und Umgebung veranſtaltete Orcheſter=
Konzert der ehemal. Hoboiſten des Leibgarde=Regiments unter Leitung
ſeines letzten Obermuſikmeiſters Hauske hatte den Saalbaugarten
mit der Terraſſe dicht gefüllt. Nach dem einleitenden, ſehr anſprechen= die Nummer, alſo durcheinander, in dicken Kabeln unterirdiſch bei dem
den, von dem Mitglied der Vereinigung Fr. Heynau komponierten Telephonamt zuſammen. Hier werden ſie in ſogenannten Hauptver=
Hickler in einer kernigen Anſprache die Kameraden mit ihren Damen,
insheſondere auch den Großherzog (mit lebhaftem Beifall und Hoch be= dene Belaſtung der Fernſpreckſtellen dieſe uicht der Nummer nach auf
grüßt), der es ſich trotz dringender Abhaltungen nicht habe nehmen
laſ=
leben, ferner den Geueral von Lyncker, den wieder hier an= der Statiſtik je 200 gleichbelaſtete in einer Tafel zuſammengeſchaltet
gehörigen der übrigen Regimenter. Er erinnerte an den Tag, wo vor einzelnen Damen. Die 4500 Nummern, mit denen jede Begmtin
Ver=
ſieben Jahren mau hinausgezogen ſei, die Taſchen voller Patronen, die
Herzen voller Begeiſterung. Die 115er haben ſich tapfer geſchlagen;
wenn es anders gekommen ſei, ſo tragen ſie keine Schuld. Den
Genick=
fang habe man aus der eigenen Heimat empfangen. Trotz der ſchweren
Zeit gelte es aber, den Mut nicht zu verlieren: der heutige Tag ſei der
Fröhlickkeit geweiht, den man gemeinſam mit den Kameraden der an= jeder Teilnehmer mit je zwei Drähten an den alten und an den neuen
deren Regimenter feiern wolle. Der Hauptgedanke müſſe ſein und blei= Tiſchen augeſchloſſen. Wenn ſämtliche Nummern durchgeprüft ſind,
werde auch wieder die Zeit kommen, wo wir unter den von unſerer
Regierung jetzt ſo warm vor uns behüteten Fahnen unſere Heimat wie= alten Amtes durch Abſchneiden der Drähte. Sicher iſt, daß
der zu neuer Kraft neuem Anſehen und Siegen verhelfen. In das eine ſo umfangreiche und komplizierte Neuanlage im Anfang mancher=
„Deutſchland über alles” geſungen. Während dann unter Hauskes Lei= nehmer liegt es, wuenn ſie dieſen nicht zu vermeidenden Störungen
tung das geſchickt zuſammengeſtellte Programm, darunter verſchiedene Verſtändnis entgegenbringen, ſich genau an die Vorſchriften hal=
Werke von Hauske ſelbſt, ſowie ein 115 er Marſch des früheren Ange= ten und dem Amt die Beſeitigung, die ſo ſchnell wie möglich erfolgen
hörigen der Kapelle, Raab=Frankfurt (von dieſem ſelbſt dirigiert), eine wird, erleichtern.
recht gemütliche Stimmung herbeiführte, fand auch die Jugend ihr
Recht, da im Saale fröhliche Weiſen zum Tange aufgeſpielt
wurden=
wobei aber nur deutſche Täuze das Herz erfreuten.
* Spotrplatz=Reſtaurant. Auf das Konzerr 8 Hauax-im
Sportplatz=Reſtaurant heute Dienstag wird noch beſonders aufmerkſam
gemacht. (S. Auz.)
— Sommerfeſt Ludwigshöhe. Das wegen Regenwetters am
ver=
gangenen Mittwoch ausgefallene Sommerfeſt findet nunmehr morgen
Mittwoch, den 10. Auauſt, abends ſtatt. Außer Konzert (Leitung Herr
Obermuſikmeiſter M. Weber) wird der Reſtaurateur Herr Wenz trotz
hoher Koſten große Illumination der Anlagen bieten, um ſomit den
Beſuchern der als Waldreſtaurant einzig ſchön gelegenen Ludwigshöhe
möglichſt diel Abweckſelung zu bieten. (Näheres ſ. Anz.)
— In Schuls Felſenkeller findet, wie im Anzeigenteil erſichtlich,
heute Dienstag, abends 8 Uhr, ein volkstümlicher Abeud
ſtatt, wobei nun Werte der bedeutendſten öſterreichiſchen Komponiſten,
wie Millöcker, von Suppé. Johann Strauß, Kalman, Lehar, Ziehrer,
Komzak, Benatzky uſw. zur Aufführung gelangen. Herr M. Weber
dirigiert.
Vom Darmſtädter Fernſprechamt.
Wichtige Neuerungen.
Im algemeinen waren die Neuerungen im Fernſprechweſen in der
letzten Jahren wenig erfreulicher Art und erſtreckten ſich faſt
ausnahms=
los auf. — Erhöhung der Gebühren. Zur Abwechſelung auch einmal
ein Zwangspump des Reiches bei den Fernſprechteilnehmern, in deſſen
Gefolge die Kapitalertragsſteuer für die Glücklichen kam, die ihre 1000
Mark pumpen mußten, um ſie dem Reich zu pumpen. Eine
Gebühren=
erhöhung winft ja auch heuer wieder, aber ſie wird einigermaßen
ſchmackhaft gemacht durch bedeutſame Neuerungen
techni=
ſcher Art, die in ganz kurzer Zeit — vorausſichtlich weniger als
einer Woche — für den Bereich Darmſtadt eingeführt werden. Von
dieſen ſoll heute die Rede ſein, weil es ſich für die Fernſprechteilnehmer
dringend empfiehlt, ſich mit dieſen Neuerungen bekannt zu machen,
wenn ſie ſich ſelbſt Aerger und Zeitverluſt und dem Fernſprechamt mit
ſeinen Beamten unnütze Belaſtung erſparen wollen. Herr
Telegraphen=
direktor Hoffmann, der Vorſtand des Telegrapheuamts
Darm=
ſtußt, hatte die Vertreter der Preſſe am Samstag zu einer Beſichtigung
der neuen Fernſprechanlagen eingeladen. An dieſe Beſichtigung ſchloß
ſich vergleichsweiſe eine ſolche der alten Anlagen, die ſich
außerordent=
lich inſtruktiv geſtaltete und — ehrlich ſei es geſtanden —, die doch manch
ſcharfes Urteil über den Fernſprechbetrieb in Darmſtadt
reviſionsbedürf=
tig erſcheinen ließ, ſoweit eben die Tätigkeit der Beamten und vor allem
der Beamtinnen damit kritiſiert wurde. Soviel darf geſagt werden, die
Ueberzeugung hat gelehrt, daß Pflichtverletzung oder Nachläſſigkeit der
Beamtinnen ſicher nicht (ganz beſtimmt aber nur zum kleinſten
Prozeut=
ſatz) Schuld on den Mißſtänden trug, die tatſächlich allein in der
Ueberlaſtung des Davmſtädter Fernſprechamtes, der Abnützung
der Apparate u. dal. liegen. Wer ſich davon überzeugt hat, wird den
Beamtinnen manches abbitten.
Herr Poſtrat Hagenow hatte die Lebenswürdigkeit, an Hand
von Plänen und Skizzen einen Vortrag zu halten über die Anlage des
alten Fernſprechamtes, die Bedienung des alten Syſtems durch die
Be=
amtinnen, und anſchließend dann mit Demonſtrationen die neue Anlage,
die bereits völlig fertiggeſtellt iſt und täglich erprobt wird, zu erklären
und ihre Vorteile zu erörtern. Es iſt nicht gut möglich, das Gehörts
ohne die Beigabe von Plänen vollſtändig wiederzugeben. Aber was
allgemein intereſſiert, ſei wiederholt:
Wir unverſcheiden in Darmſtadt wie bei jedem größeren
Fernſprech=
aut ein Ortsamt und ein Fernamt. Den Laien dürſte
intereſſie=
ren, daß das Ortsamt räumlich erheblich kleiner iſt, als das Fernamt,
obwohl. Darmſtadt jetzt weit über 3000 Teilnehmer hat. (Da das
Darunſtädter Amt nur für eine Höchſtleiſtung von 3000
vorge=
ſehen war, erklären ſich manche Mängel durch dieſe Mehrbelaſtung, die
die Erſtellung eines Notamtes erforderlich machten.) Alſo der kleine
Schranktiſch (der Tiſch und die Tafel mit den Stöpſellöchern”) iſt für
das Ortsamt, der größere für das Fernamt. Das Ortsamt dient der
Verbindung der Teilnehmer untereinander, das Fernamt der
Verbin=
dung der verſchiedenen Telegraphenämter des Reiches, die oftmals ſehr
kompiiziert iſt. Unſer Ortsamt iſt ein ſogen. Vielſachamt. Von jedem
Platz der etwa 30 Beamtinnen aus kann jedes „Telephonfräulein” (die
Beamtin!) den Anrufer mit ſämtlichen Teilnehmern verbinden, d. h. ſie
kann 200 Anrufern mit je 4500 Teilnehmern von ihrem Platz aus
Ge=
ſpräche vermitteln. Jede Dame bedient nämlich 200 Teilnehmer. Dieſe
200 Teilnehmer ſind nicht etwa nach der Nummer ſortiert, ſondern nach
Umfang und Zahl ihrer Geſpräche, ſo daß jede Beamtin möglichſt
gleich=
mäßig belaſtet iſt.
Der Betriebsvorgang war nun bisher folgender: Der
Teilnehmer dreht die Kurbel. Wenn er Glück hatte, ſchon nach der
erſten, meiſtens aber erſt nach der 2. und 3. und mehrfachen Drehung,
meldet ſich Las Telephonfräulein mit einem mehr oder weniger
freund=
lichen „Hier Amt!“ — Der Teilnehmer: Bitte 9801 — Die Beamtin:
9162 — Der Teiknehwer: Zig zig!! — Die Beamtin: Wie bitte? — Der
Teilnehmer: Neun ach zig!! — Beamtin: 980! — Teilnehmer: Jaaa!
2 Beamtin: Bitte rufen! — In der Zeit hat die Beamtin an ihrem
Ee. s mi einem duntsken Felſaähner. Mods. Deſer der ſerach
ſpäter rufen!“ — Dann wiederholte ſich das Schauſpiel nach kurzer Zeit
in ähnlicher Weiſe. Nach Schluß des Geſprächs zeigte ſich der Beamtin
eine kleine gelbe Scheibe, die durch die jahrlange Abnutzung ziemlich
unklar geworden und uft überſehen wurde, ſo daß man den Teilnehmer,
den man erſt nicht bekam, nickt wieder los wurde.
Heute iſt das anders! Man kurbelt nicht mehr! Man nimmt
nur den Hörer ans Ohr und — wartet! Warten macht geduldig und
beruhigt die Nerven. Man wartet, bis die Dame im Amt ſich meldet.
Das geſchieht in üblicher Form. Das geſchieht aber aller Vorausſicht
nach ſchneller und pünktlicher als bisher, trotz des
Aus=
ſchaltens der wutenßen Kurbelei. Denn die neue Art des Anrufens
iſt klarer und überſichtlicher. Vor dem Platz der Dame leuchtet ein
kleines Signallämpcken auf, das die Nummer des Anrufers trägt.
Direkt darunter iſt das Loch für den Stöpſel. Hat man ſeine gewünſchte
Nummer geſagt und der Teilnehmer iſt beſetzt, ſo muß man in Zukunft
in den letzten 60 Jahren der 18. Auauſt 1892 mit 36,8 Grad geweſen, auf die liebgewordene Stimme der Beamtin: „Beſetzt, bitte ſpäter rufen”,
verzichten. Sie ſagt nichts mehr!. Dafür ertönt im Hörer
ein deutliches mehrfaches Tuten oder Summen. Dann hängt man ein
vorausgegangen war. Die Zahl der Sommertage, d. h. ſolchen, an und verſucht ſein Heil ſpäter. Will man die Beamtin während eines
denen das Thermometer mindeſtens 25 Gr. im Schatten erneichte, war 2, Geſprächs haben, oder meldet ſie ſich längere Zeit nach Abnehmen des
Hörers nient von ſelbſt, kann man ſich bemerkbar machen durch
lang=
ſames Auf= und Abbewegen des Hakens, an dem der Hörer hängt
bzw. der Gabel bei Liſchapparaten. Je langſamer und unaufgeregter
das geſchieht, je eher bemerkt die Beamtin das Verlaugen des
Teil=
nehwers nach einer Unterredung. Ein Lämpchen flackert auffallend vor
Hierin liegen im weſentlichen die Neuerung und ihre Vorteile:
Er=
der trockenſte Juli ſeit 1901, da der übel angeſchriebene von 1911 immer= ſparnis an Menſchenkraft, Beſchränkung des Sprechens im
Fernſprech=
hin noch 13 Millimeter geliefert hatte. In der genannten Periode wie= ſaal auf ein Minimum, Schonung der Nerven und damit beſſeres Funk=
Geſprächsſchluß leuchten zwei Lampen ſo lange, bis getrennt iſt) und
dergleichen mehr. Durch einen Hebeldruck wird das Geſpräch gezählt.
Man muß die beiden Fernſprechſäle im Betrieb ſehen, um die
außerordentliche Tragweite dieſer Neuerungen gauz
er=
führt. Nur iſt hier der Betriebsvorgang ein anderer und komplizier=
Wiuterfrucht und des größten Teils des Sonmergetreides wurde durch rungen erforderlich geworden. Die überflüſſige Kurbel an den
Ap=
ſoweit nicht Nebenſtellen vorhanden ſind, da das neue Amt eine
Zen=
uſw. Vonk dem Umfange der Arbeiten kann vielleicht einen kleinen
Be=
griff vermitteln, wenn man folgendes erfährt: Die Drähte der 3000
Teilnehmer laufen aus den verſchiedenen Stadtteilen, ohne Rückſicht auf
Leibgardiſten=Marſch begrüßte der Vorſitzende Major i. R. Müller= teilern im Kellergeſchoß nach der Nummer ſortiert und peinlich
genau überſichtlich geordnet. Da man aber in Rückſicht auf die
verſchie=
die Beamtinnen verteilen kam, müſſen ſie durch weitere Verteiler
wie=
ſen, auch heute unter den Kameraden einige gemütliche Stunden zu ver= der durcheinander gelegt werden, und zwar ſo, daß ſie nach Ergebnis
ſäſſigen Obermuſikmeiſter Hauske, ſowie die Vertreter und An= haben. So werden die Drähte nach oben geführt zu den Plätzen der
bindung herſtellen kann, ſind natürlich wieder genau nach der
Num=
mer ſortiert. Zu einem einzigen Hauptverteiler ſind beiſpielsweiſe
30 000 Lötungen erforderlich!
Es iſt klar, daß der Umbau eines ganzen Werkes ohne
Unterbre=
chung des Betriebes ſehr ſchwierig und langwierig iſt. Zur Zeit iſt
ben, unſer heiliges, liebes Vaterland zu ſchützen und zu erhalten; es erfolgt in einer Nacht — die noch bekannt gegeben wird — die
In=
betriebnahme des neuen Amtes und Ausſchaltung des
dreifache Hurra auf das Vaterland wurde jubelnd eingeſtimmt und lei Störungen ausgeſetzt iſt. Im eigenen Intereſſe der Teil=
D. St.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. Auguſt 1921.
Nummer 218.
m brachte am Sonntag als vor=
: Spielzeit eine
Urauffüh=
rung
„Der Alpenroſen=
Kava=
lier” von Kurt Krat
eal, Muſik von Dr. Karl
Gran=
dauer. Man gab ſih alle Mühe, dem neuen Stück der bekannten
Schwankfirma eine gute Aufnahle zu ſichern, die es denn auch bei dem
überaus beifallsfreudigen zahlreichen Publikum im ausgeſprochenen Maße
fand, was in erſter Linie der Aufführung mitzuverdanken iſt. Der
In=
halt des Stückes ſtellt eine Umarbeitung des Schwankes „Der
Hoch=
tvuriſt” derſelben Verfaſſer dar, durch das Einfügen von Geſangsſtücken
und fonſtigen Zutaten er)veitert. Die ſo entſtandene Schwankoperette iſt
recht unterhaltend, wenn guich ohne beſondere Eigenart; die Muſik bringt
einige ganz nette volktümliche Zwei= und Mehrgeſänge, im übrigen hält
ſie ſich durchaus im Rahwen der modernen leichten Operettenmuſik; einige
an Bekannte mahnende Melodien blieben im Ohr ſofort haften, anderes,
mehr originaler, eigener Eingebumg entſprungen klingt angenehm
melo=
diös, ohne beſondere „Schlager” aufzuweiſen. Mit vielen anderen
Ope=
vetten teilt auch dieſe Schwankoperette die Eigenſchaft, daß die
Geſangs=
nummern nicht ungezwungen aus der Handlung ſich ergeben, ſondern
eingeſchoben erſcheinen, welcher Eindruck noch dadurch verſtärkt wird, daß
mitunter zwiſchen dem letzten geſprochenen Wort und dem Geſangspart
eine ungewöhnlich lange Pquſe gehalten wurde.
Der Gang der Ereigniſſe iſt kurz folgender: Der Fabrikant Fridolin
Krauſe hat viele Jahre hindureh luſtige Wochen in fröhlicher,
ungebun=
dener Weiſe in München verlebt, während ſeine Frau der Meinung war,
er befinde ſich auf gefährlichen Hochtouren. Um ſeiner Frau dies
glaub=
haft zu machen, ſchreibt Krauſe ihr lange Bergbriefe, der er aus einem
Buch abſchreibt. Bei ſeinem 50. Geburtstage läßt Frau Krauſe, um
ihren „Gipfelſtürmer” zu überraſchen, ſeine geſammelten Briefe drucken,
und die beiden Bergführer, von denen in den Briefen die Rede iſt, nach
Berlin kommen. Der Knoten iſt damit ſchon im erſten Akt geſchürzt, der
geriebene Krauſe verſteht es jodoch, ſeine Frau noch den ganzen zweiten
Art hindurch zu täuſchen und erſt im letzten Akt bricht ſein Lügengebäude
zum Teil zuſammen. Daneben ſpielt noch die Liebesgeſchichte von drei
Paaren, was für einen abwechſelungsreichen Fortgang der Handlung
dient.
Geſpielt und geſungen wurde mit einer herzerfreuenden Friſche und
Natürlichkeit, und ſelbſt der baheriſche Dialekt wuvde von den Herren
Sauer und Badewitz und Dora Erl fehlerfrei beherrſcht. Der
gelungenſte Teil auch in dieſer Beziehung iſt wohl die drollige,
zwerch=
fellevſchütternde Perſiflage der baheriſchen Bauerntheater, womit Herr
Direktor Harprecht, Herr Sauer und Dora Erl den albergrößten
Beifall fanden. Herr Harprecht als Giefelſtürmer Krauſe übertraf
ſich wieder in der Auswertung dieſer humoriſtiſchen Figur, er bot wieder
das Tollſte auf dem Gebiete des grotesken Humors. Herr Sauer, der
auch die Regie führte, war ein echter bayeriſcher Bergführer. Herr
Vögel wußte den ſpleenigen Aſſeſſor mit viel Humor wirkſam
auszu=
ſtatten. Den geſanglichen Teil trugen in der Hauptſache die Heuren
Hechler als Dr. Förſter, der über eine angenehme Stimme verfügt,
die eine gute Schulung verrät, Frl. Lonny Rolph als die moderne
Tochter, deren Darbietung geſanglich und auch darſtelleriſch auf einer
hohen Stufe ſtand, und auch Herr Badewitz als der
Alpenroſenkada=
lier wurde ſeiner Aufgabe in vollem Maße gerecht. Dora Erl war eine
waſchechte Sennerin, ihr Spiel zeigte eine ausgezeichnete ſchauſpieleriſche
Begabung. Lobend ſeien noch erwähnt Frl. Luiſe Stoll als Lilly,
Minna Agté als Frau Krauſe, Adolf Hartenfels als Schriftſteller
Holberg und Ernſt Hartmann als Krauſes Teilhaber.
Dem Stück bereitete, wvie bereits geſagt, das Publikum eine überaus
herzlicke Aufnahme. Nach den Aktſchlüſſen konnte ſich der eine der beiden
Verfaſſer, Herr Kratz, für den reichen Beifall bedanken. Auch reiche
Blu=
menſpenden wurden den Daxſtellern überreicht. Die Orcheſterleitung lag
bei Herrn Kapellmefſter Seyfert in guten Händ
40jähriges Vereinsjubiläum des Darmſtädter
Männergeſangvereins.
nn. Unter zahlreicher Teilnahme ſeiner Mitglieder und hieſiger und
auswärtiger Geſangvereine beging am Samstag und Sonntag der
Darm=
ſtädter Männergeſangverein die Feier ſeines 40jährigen Vereinsjubiläums
in feſtlicher Weiſe. Eingeleitet wurde das Jubiläumsfeſt am Samstag
abend durch einen Feſtkommers im Reſtaurant Rummelbräu und einer
Feſtrede des 2. Vorſitzenden Herrn Nühl. Frl. Ellen Kießling
ſo=
wie das Ehrenmitglied des Jübelvereins, Herr Kammerſänger Weber,
hatten ſich mit prächtigen Geſangsdarbietungen in den Dienſt des Abends
geſtellt. Durch prächtige Leiſtungen im Kunſtgeſang des Jubeldereins
und des Geſangvereins „Harmonie” ſowie des Doppelquartetts „
Rhein=
gold” Männerquartetts „Loreley” und Orthſchen Männerquartetts
ſo=
wie durch eine Walzerarie für Pofaune, vorgetragen durch Herrn
Breit=
rück, wurden die zahlreichen Feſtgäſte in jeder Weiſe befriedigt.
Am Sonntag nachmittag fand im Städtiſchien Saalbaugarten bei ſehr
zahlreicher Teilnahme der Mitglieder und hieſiger und auswärtiger
Bru=
dervereine und Ehrengäſte ein Feſtkonzert ſtatt, ausgeführt von der
neuen Orcheſtervereinigurng umter der vortrefflichen Leitung des Herrn
Obermuſikmeiſters Hugo Hauske. Eingeleitet wurde dasſelbe mit
einem Jubiläumsmarſch und einem Feſtgeſang mit Orcheſterbegleitung
vom Vereinsdirigenten
ſtadt), das koloſſalen Beifall fand. Die Geſangvereine „Olympia”=,
„Konkordia”= und „Einigkeit”=Darmſtadt und das Etzoldſche
Männer=
quartett, ſowie der Geſangverein Traiſa verſchönten das Feſt mit
ſrimm=
lich prachtvoll geſungenen Chören. Bei dem nun folgenden Feſtakt
über=
brachten die Geſangvereine „Liedertafel” „Olympia”, „Sängerluſt”=
Traiſa, „Einigkeit”=Beſſungen, Orthſches Männerquartett, Geſangverein
Eberſtadt, Männerquartett „Loreley”=Darmſtadt u. a. dem Jubelverein
die herzlichſten Glückwünſche zu ſeinem 40jährigen Gründungsfeſte. Den
mitwirbenden Vereinen wurden durch den Vorſitzenden des Feſtvereins
kunſtvoll ausgeführte Erinnerungsmedaillen überreicht. Eine beſondere
Ehrung wurde dem 1. Vorſitzenden des Darmſtädter
Männergeſang=
vereins, Herrn Ernſt Reichelt, zuteil. Demſelben wurde für 30
jäh=
rige treue Mitgliedſchaft eine kunſtvoll ausgeführte Ehrenurkunde unter
Glas und Rahmen überreicht. Für Unterhaltung der Jugend war durch
Preisſchießen, Tombola und Tanz im großen Saalbauſaal aufs beſte
ge=
ſorgt. Den Abſchluß des ſchön und eindrucksvoll verlaufenen
Jubiläums=
feſtes des Darmſtädter Männergeſangvereins bildete am Abend ein ſtark
beſuchtes Feſtkonzert und ein großer Feſtball im Saale des Städtiſchen
Saalbaus,ausgeführt von der Orcheſtervereinigung unter der Leitung des
Herrn Obermuſikmeiſters Hugo Hauske.
Kunſtnotizen.
Ueber Werke, Künſtler und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehender
Erwähnung geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Palaſt=Lichtſpiele (Kaiſerſaal) bringen deut großen Film
„Anna Karenina” nach dem Roman von Leo Tolſtoi, in 6 Akten
a Kare=
Und dennoch kommt für ſis die Stunde, wo ſie das Kind und den Gatten
verläßt, um einem Menſchen zur folgen, der die Größe ihres Opfers nicht
wert iſt. Solche Themen im Film bieten für den Bearbeiter ungeheuere
Schwierigkeiten. Die Widerſtände für eine Künſtlerin, die dieſen Seelen=
zuſtand von ſeinen erſten Regungen bis zum endgültigen Zuſammenbruch
in glaubhafter Weiſe darſtellen ſoll, wachſen ins Uebermenſchliche. Dazu
gehört eine Künſtlerin von üiberragender Bedeutung und als ſolche zeigt
ſich hier Lya Mara in ihrer ganzen Größe und künſtleriſchen Bedeutung.
Die Wohnungsluxusſteuer in Darmſtadt.
Am 19. Mai 1921 hat der Oberbürgermeiſter eine Ortsſatzung über
die Erhebung einer Wohnungsluxusſteuer veröffentlicht, die nach § 11.
mit der jetzt bei Steuergeſetzen üblich werdenden rüchwirkenden Kraft
auf 1. April 1921 ausgeſtattet iſt. Ihre rechtliche Begründung ſucht und
findet ſie in Art. 15 und 199 der Heſſiſchen Städteordnung, und ſie hat
auch die dort vorgeſehenen Inſtanzen (Kreisausſchuß und Miniſterium
des Innern) paſſiert. Die Stimmen im kommunalpolitiſchen Lager
ſind gerade nicht für Erhebung ſolcher Steuer erwärmt. Insbeſondere
bekont neuerdings Beig. Menne=Oberhauſen: „Hand in Hand arbeiten
von Steuerbehörde und Wöhnungsamt iſt unerläßlich” Inwieſveit
die=
ſer — an ſich ſelbſtverſtändlich erſcheinende — Grundſatz bei
Durchfüh=
rung der neuen Steuerordnung beobachtet wird, laſſen wir dahingeſtellt.
Die draktiſche Handhabung mag es erweiſen. Uns gilt es hier nur
feſt=
zulegen, wie man in ſachverſtändigen Kreiſen über Wirkung und Erfolg
des ſteuerlichen Vorgehens denkt. Wir laſſen wieder Menne ſprechen:
„Zuſammengefaßt kann geſagt werden, daß die Wohnungsluxusſteuer
bei ſcharfem Ausbau Härten mit ſich bringt, verbitternd, ungerecht und
aufreizend wirken kann, während ſie bei liberaler Ausgeſtaltung
ein=
wal keinen nennenswerten Ertrag abwirft, und dann gegenüber der
amtlichen Tätigkeit des Wohnungsamtes eigentlich etwas gamz
Ueber=
flüſſiges darſtellt. Gute Kenner der Verhältniſſe kommen daher zu dem
Ergebnis, die Wohnungsluxusſteuer, abgeſehen vielleicht von beſonderen
örtlichen Verhiltniſſen, ſwo ſie im einzelnen Falle wohl angebracht ſein
ag, aus Zweckmäßigkeitsgründen gänzlich abzulehnen (wie dies von
Oberbüirgermeiſter Delius=Gceſtemünde in 3. für Kom.=Wirtſchaft und
Kom.=Politik geſchieht). Dabei wäre erwünſcht, wenn die
Stadtver=
waltung aus dem ja zunächſt nur den Stadtverordneten zugänglich
gemachten Voranſchlag 1921 der Oeffentlichkeit bekanntgeben würde, wie
hoch ſie Einnahme und Ausgabe bezüglich dieſer Steuer veranſchlagt.
Kaum iſt die neue Steuerordnung in Kraft und die Nachprüfung durch
die Kommiſſien infolge Reklomation der als pflichtig in Anſpruch
Ge=
nommenen wird noch nicht eingeſetzt haben, geſchweige denn, daß Klagen
beim Provinzialausſchuß erhoben, ſein können, iſt eine weſentliche
Veränderung der Sachlage eingetreten, dadurch, daß am 14. Juli
1921 das Reichsgeſetz über die Erhebung einer
Ab=
gabe zur Förderung des Wohnungsbaues vom 26. Juni
1921 in Kraft getreten iſt. Nach § 6 Abſ. 2 dieſes Geſetzes ſind die
Gemeinden bercchtigt, zur Förderung der Wohnungsbeſchaffung und
der Siedlung für die Rechnungsjahre 1921—1941 von Wohnungen, die
im Verhältnis zur Zahl der Bewohner oder zur Zwecbbeſtimmung der
Näume als übergroß anzuſehen ſind, eine beſondere Abgabe zu erheben,
die das Geſetz als Wohnungsluxusſteuer bezeichnet. Die Erhebung be=
darf der Genehmigung der oberſten Landesbehörde, der die nähere
Re=
gelung nach Maßgabe der von der Reichsvegierung — auch hinſichtlich
der Beſteuerungsgrundlage des Nutzungs=(Miet=)werts nach dem Stand
vom 1. Juli 1914 oder eines anderen landesbehör
Landesrechts vorbehalten bleibt. Nach § 12 des Geſetzes ſtellt die
Reichs=
regierung mit Zuſtimmung des Reichsrats allgemeine Grundſätze, ſowie
ſolche für Feſtſetzung des Nutzungswertes auf. Nach § 11 kann der
Reichsarbeitsminiſter eine — wie hier —bereits eingeführte Steuer,
wenn ſolche der Höhe nach den 88 5, 6 des Reichsgeſetzes entſpricht, bis
ſpäteſtens 1. April 1923 zur Erhebung zulaſſen.
Nachdem nun erſt die reichsgeſetzlichen Grundlagen
geſchaffen ſind bze. ſein werden, um zur Erhebung einer
Wohnungs=
luxusſteuer auf Grund der Beſteuerungsgrndlage des Miedwerkes zu
gelangen, wird die Stodtverwaltung nicht umhin können, die bereits
er=
laſſene
teuerordnung nochmals eingehender Ueberprüfung zu
unter=
ziehen, um ſie in Einklang mit dem Reichsrecht zu bringen.
K.
Offenbach, 8. Aug. Verſchwinden eines 14jährigen
Mädchens. Seit Freitag abend wird die 14jährige Erna Eger von
hier, die ſeit drei Wochen als Hausmädchen bei Dr. Kaiſer, Mainſtraße
143, tätig iſt, vermißt. Sie muß kurz nach 8 Uhr das Haus verlaſſen
haben. Ihre Wäſche und Kleidung hat ſie, vermutlich in einem Tiſchtuch
verpackt, mitgenommen. Die Vermißte iſt groß und kräftig gebaut, hat
blondes Haar und bleue Augen. Sie iſt wahrſcheinlich bekleidet mit
einem gelben, geblümten Waſchkleid und trägt keinen Hut. Wer kann dem
Polizeiame hierzu nähere Mitteilungen machen?
Pp. Worms, 7. Aug. Ein Rieſenbrand auf dem
Alt=
rhein. Seit Tagen bereits ſteht der Altrhein bei Eich in hellen
Flam=
ien. Der Brond hat einen Nieſenumfang angenommen; es iſt, als ob
das Feuer immer größere Ausdehnung erfahre. Hunderte von Morgen
ſtehen in Brand und bilden ein einziges furchtbares Flammenmeer. Nicht
allein die Feuerwehr, ſondern ſämtliche Bewohner in Eich von 17—45
Jahren mußten zur Nothilfe aufgeboten werden. Doch vergeblich war
der tagelange ſchweve Kampf der Bewohner mit dem entfeſſelten Element.
Blos dert, wo faſt ſämtliches Schilf, Streu, Torf ausgebrannt iſt, ſinken
die Flammem langſam in ſich zuſammem. Der Altrhein iſt jetzt nur noch
eine einzige glutende Rieſenſchlange im Landſchaftsbild.
Ep. Oppenheim, 7. Aug. Die Transformatorenſtation
als Diebesfalle. Als Diebesfalle hat ſich in Dienheim die
Trans=
formatorenſtation erwieſen. Adam Krenzer II. aus Dienheim hatte dem
Landwirt Hch. Haſſinger dort ein Fahrrad und drei Gänſe im Werte von
1300 Marſt geſtohlen. Damit noch nicht genug, machte er ſich in der
Nacht auf, um am Transformatorenhaus die Platinſpitzen der
Blitzablei=
ter zu ſtehlen. Hier ereilte ihn jedoch ſein Schickſal. Er kam mit der
Starkſtromleitung in Berührung und ſtürzte ſchwerverletzt ab. Wieder
geheilt, hatte er ſich jetzt vor dem Schöffengericht zu verantworten.
Krenzer beſtreitet, daß er Blitzableiter habe ſtehlen wollen und behauptet
er habe den Tod geſucht. Es kann ihm das nicht wiberlegt werden, doch
wird er für die anderen Diebſtähle zu 1 Jahr und 1 Monat Zuchthaus
verurteilt.
Bingen, 8. Aug. Zuder EinführungdesKleinwaſſer=
Fahrplans im Trajekt nach Rüdesheim ſchreibt die Rhein=
und Nahe=Ztg.: Eine unerhörte Rückſichtsloſigkeit iſt es, daß es nicht für
nötig gehalten wird, die Oeffentlichteit durch die Preſſe von der Ingel=
tungſetzung des Kleinwaſſer=Fahrplans rechtzeitig in Kentnis zu ſetzen.
Immer, venn das Schiff in den Kleinvaſſer=Fahrplan eintritt, überläßt
man es dem Publikum, ſich auf dem Erfahrungswege durch Verpaſſen
der neuen Abfahrzeiten, Verpaſſen von Anſchlüſſen uſw. der
Selbſtherr=
lichkeit des Trajektfahrplanes anzupaſſen. Dazu kommen noch
Fahrplan=
beſonderheiten, die geradezu wie ausgeklügelt erſcheinen, die Verachtung
der tatſächlichen Verkehrsbedürfniſſe auszudrücken. So trifft z. B.
mor=
gens von Bingen 9.07 ein Schiff in Rüdesheim ein. Eine Minute früher,
9.06, iſt der Anſchlußzug nach Lorch abgefahren.
Obenhauſen, 8. Aug. Ein Jubiläum der Lumda
tal=
bahn. Am 1. Auguſt waren es 25 Jahre ſeit der Eröffnung der oberen
Teilſtrecke der Lumdatalbahn. Aus dieſem Grunde hatte der
Eiſenbahn=
verein Londorf einen Ausflug nach Staufenberg unternommen, wo die
Mitglieder ſowie Gäſte einige ſchöne Stunden bei Muſik und Tanz
ver=
brachten. Der Vorſitzende des Vereins hielt eine Anſprache und ſchloß
mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das Vaterland. Von
Be=
ginn der Bahn her ſind noch ſechs Bedienſtete hier im Dienſt.
Stockheim (Heſſen), 8. Aug. Ein etwa 15 Jahre alter Burſche wurde
bei der Fahrt von hier nach Frankfurt ohne Fahrkarte im Zuge ange=
troffen. Er gab an, nach Heldenbergen reiſen zu wollen und wollte auch
dort nachlöſen. Am Bahnhof Altenſtadt ſtieg er aber auf der andeven
Seite aus und lief querfeldein. Der Schaffner bemerkte es, und da der
Zug, wegen Kreuzung mit einem entgegenkommenden Zug, etwas länger
hielt, verfolgte er ihn und erreichte ihn in der Nähe des Emmahofes.
Als der Burſche ſah, daß er nicht mehr entrinnen konnte, ging er mit
ofſenem Meſſer auf den Schaffner los, der ſeine Mühe hatte, ihn zu
übevwältigen und dem Bahnhofsvorſteher vorzuführen.
Was will die Heſſiſche Landeswanderbühne
und was wird ſie bringen?
Während der erſten Spielzeit der Heſſiſchen Landeswanderbühne
konnte die Zentralſtelle zur Förderung der
Volksbil=
dung und Jugendpflege in Heſſen, die die Schöpferin dieſes
großangelegten Bildungsunternehmens iſt, eine Reihe wertvoller
Erfah=
rungen fammeln, die der diesjährigen Spielzeit in weitgehendſtem Maße
zugute kommen ſollen. Als Frucht dieſer Erfahrungen gewann ſie vor
allem die Ueberzeugung, daß die Aufgabe einer Landeswanderbühne
ſelbſtverſtändlich eine andere iſt, als die eines Stadt= oder Landestheaters.
Gemeinſam iſt beiden das allgemeine Ziel, durch dramatiſche Kunſt
Bil=
dung, Veredelung und Unterhaltung zu ſpenden. Das Trennende aber
liegt darin, daß den feſten Theatern noch eine beſtimmte Rolle in der
Pflege und Förderung der dramatiſchen Kunſt zukommt; eine Rolle,
auf Grund deren ſie ſtändig nach Neuem zu ſuchen haben wird, das
ge=
eignet iſt, das Theater zum Spiegel aller künſtleriſchen Tendenzen der
Zeit zu machen. Für die Landeswanderbühne dagegen liegt der
Schwer=
punkt in der Verpflichtug, volkstümliche Kunſtpflege zu treiben. Sie
muß praktiſch wirken. Sie har nicht in erſter Linie der Kunſt, ſondern
der Volksbildung zu dienen. Sie muß ſich auf die Menſchen einſtellen,
muß die Kunſt wirkſam an ſie herantragen und wird daher mehr mit
Erprobtem als noch zu Erprobemdem arbeiten müſſen. In ihrem
Stre=
ben, möglichſt weite Volkskreiſe tatſächlich mit der Kunſt in Fühlung zu
bringen, wird ſie keinen ausſchließlich literariſchen Ehrgeiz entfalten
können. Sie ſoird vielmehr den Menſchen nehmen wie er iſt, und wird
die Ziele „Bildung, Veredelung und Unterhaltung” in möglichſter
Ver=
bundenheit und Gleichzeitigkeit zu erreichen ſuchen. Ein feſtes Theater
kann unter Umſtänden trennen zwiſchen Aufführungen mit
Publikums=
erfolg und Aufführungen bon literariſchem oder zeirgeſchichtlichem Wert.
Eine ſolche Trennung kann ſich die Landeswanderbühne nicht geſtätten.
Wirken muß alles was ſie bringt. Sie wird daher unter den
wert=
vollen Bühnendichtungen diejenigen auswähſen müſſen, die den
volkstüm=
lichen Geſchmack anſprechen. Sie wird Schiller eher durch die „Räuber”
vepräſentieren, als durch die „Braut von Meſſina”, Shakeſpeare eher
durch eins ſeiner Luſtſpiele als durch eine der großen Tragödien; Kleiſt
eher durch den „Zerbrochenen Krug” als durch „Phentheſilea” In der
Gattung der Unterhaltungsſtücke wird ſie ſelbſtverſtändlich das
Unwer=
tige ſtreng vermeiden, aber ſie wird leicht heitere, liebenswürdige
Dich=
tungen bringen, auch wenn ſie keine ausgeſprochen literariſche
Bedeu=
tung haben, und wird ihnen durch eine vornehme geſchmackvolle Art der
Darſtellung künſtleriſchen und bildenden Wert geben. Dieſer Punkt iſt
beſonders wichtig. Nicht der Spielplan allein beſtimmt Wert oder
Un=
werk einer Spielzeit, ſondern im ſelben Grade das Maß von Sorgfalt,
Geſchmak und ſchauſpieleriſchem Können, das in der Darſtellung zum
Ausdruck kommt. Ein leichtes Stüick in ſorgfältiger Ausarbeitung und
auf vornehme, künſtleriſche Art aufgeführt, wiekt bedeutend bildender und
veredelnder auf Geiſt und Geſchmack der Maſſen, als eine klaſſiſche
Dich=
tung in roher, nachläſſiger Darſtellung. Ein ſtändiges Thema unſerer
Witzblätter iſt die Schmiere und der Schmierenkomödiant im großen
klaſſiſchen Stück. Darin kommt ein ſehr richtiges Empfinden zum
Vor=
ſchein: Eble, gehaltvolle Darſtellung iſt ebenſo wichtig als geſchmackvolle
Ausſvahl der Stiicke.
Dieſe Grundſätze, dieſe Erwägungen ſind für den Spielblan der
Heſſiſchen Landeswanderbühne ausſchlaggebend
Er iſt unter ſorgfältiger Durchdenkung der dieſer Bühne geſtellten
Auf=
gaben zuſtande gekommen. Bei einem Teil der Stücke ſteht der bildende
bei einem anderen Teil der unterhaltende Zweck mehr im Vordergrund. Doch
in allen Fällen iſt dafür geſorgt, daß das Bildende zugleich anziese
das Unterhaltende zugleich veredelnd ſei, wobei gehaltvolle Darſter,
überall als eine weſentliche Größe in Rechnung geſtellt iſt. Zu erwöir
iſt auch, daß bei der Auswahl der Stücke gewiſſe Umſtänede techma=
Art mitſprachen. Man muß in Bekracht ziehen, daß die Landeswan
bühne unter ganz beſtimmten Bedingungen arbeitet. Sie hat z. B;
mit einem begrenzten Raum zu rechnen, der ihr gewaltige Maſſs
gebote verbietet, auch allzu große Belaſtung mit Dekorarionen darf ſit
nicht zumuten. Dadurch ſcheiden manche Stücke aus, die ſonſt in
Mahmen fallen würden; man denke etva an „Tell” und ähnliches.
iſt außerdem ine „Stilbühne”, ſie macht ſich die modernen Anſchaurm
von ſtiliſtiſcher, d. h. bloß andeutender Geſtaltung des Bühnenbilde.
der Darſtellung klug zunutze, und erzielt dadurch eine beträchtliches
einfachung es Apparats. Sie bann ſich alſo nicht darauf einlaſſen. M.
bis zur Täuſchung getreu nachzuahmen und Stücke, die dies ausdr—
verlangen, kommen für ihren Spielplan daher nicht in Frage. Sin=
Beſchränkungen, ſo ſind es doch nur ſolche, die der Bühne durchau
Möglichkeit lafſen, ihren ſchönen Beruf der Bildung und Geiſteswu
lung des Volkes reſtlos zu erfüllen; Beſchränkungen überdies, von
elbſt die größten Bühnen nicht ganz frei ſind.
Die großen Namen der deutſchen Dichtung ſind im Spielplax
Heſſiſchen Landeswanderbühne vertreten durch Schiller, Goge
Kleiſt und Hans Sachs; denn die vornehmſte Aufgabe einer ſſ.
Unternehmung wird immer darin liegen, den großen geiſtigen Beſſ;
Nation dem Volk erlebbar darzubieten. Durch eine ſolche
Verr=
digung der geiſtigen nationalen Gütergemeinſchaft trägt die Wanderzu
Weſentliches bei zur neuen Bindung unſeres Volkes, zur Stärkury
Gemütsverhältniſſes zwiſchen dem Einzelnen und der Geſann=
Schiller erſcheint mit den „Näubern”, dieſer gewaltigen Dicktu
die mitten durch die Freude am bunteſten Abenteuer die edlen Geäu
eines großen, fühlenden Menſchenherzens trägt. Goethe
biet=
ſchlechthin größte Bühnendichtung der Deutſchen, den „Fauſt”.
dies als großes Wagnis erſcheinen. „Die Heſſiſche Landeswanderbh
vird den Beweis erbringen, daß es möglich iſt, mit einfachen M3.
doch unter äußerſtem Einſatz menſchlicher und könneriſcher Kräfte
Urbild deutſcher Menſchenentwickelung bebendig zu machen. Deuu
wird Goethe von ſeiner liebenswürdigen Seite in der „Laun ;
Verliebten” gezeigt, von jener Seite, die in Goethe achtzehntes
hundert und Nokoko iſt und die ſo weſentlich zu ſeinem Geſamtbilli
hört. Von Kleiſt kommt „Der zerbrochene Krug”, die W
Lebensäußerung deutſcher komiſcher Weltbetrachtung. Als
Bele=
alten deutſchen Humors kommen die „Hans Sachsſpiele” deu
erkenbar als Anfangsglieder derſelben Kette, die ſchließlich zum
brochenen Krug” geführt hat. Was an der größten
Erſcheinun=
außerdeutſchen Bühnenliteratur, an Shakeſpeare, Kraft,
Können und Leben iſt, wird „Der Widerſpenſtigen
mung” prall verdeutlichen. Hält man zu den vorhergenannten Ay
dann noch „Onkel Jochen” von Fritz Reuter und die „D0/
ſchen Kleinſtädter” von Kotzebue, ſo kann man erkennen, .0
ein breiter Strom ernſter und lachender Schilderung deutſcher Mer
typen dieſen Spielplan durchläuft. Man kann wohl ſagen, de—
nehmſte Held dieſer Wanderbühnenſpielzeit ſei das deutſche .
mit ſeinem Aufrecken zu größten Dingen, mit ſeinem Haften an beh /t
Kleinlichkeit, mit ſeinem Geiſtesſchwung, ſeiner Tüchtigkeit und
Engen. Daher dürfte der Spielplan als beſonders glücklich gelten kru
Die Gartung des feineren, modernen Versluſtſpiels wird durch die „
dene Eva” von Schönthan und Koppel=Ellfeld rek.
tiert, die anſpruchsloſe Komik des bürgerlichem Luſtſpiels durch
Herr Senator” von Schönthan=Kadelburg. Die Lim=
„Zerbrochenen Krugs” ſetzt ſich nach der modernen Seite hin fort:
Hauptmanns „Böberpelz” und „Schneider Wibben
Müller=Schloſſer. In graue germaniſche Sagenwelt fült
ſchungvolle, ſtilgroße Dichtung „Wieland der Schmied
Friedrich Lienhard zuvück.
Die Stimmung des navraliſtiſchen Dramas ſpiegelt ſist
„Stxom” von Max Halbe; die Gattung des dramatiſchen Kr
wärchens wird durch eine Neuheit „Derkluge Prinz von F
land” von Walter Jenſen glücklich vertreten.
Man ſieht, dieſer Spielplan greift friſch in die Vorräte de
Bühnendichtung hinei. Er faßt das Volk klug an ſeinen edleren —
ſeinen derberen Regungen; an den erſteren nur ſo viel, daß es nart
gen kann, an den letzteren nur ſo viel, daß es nicht in tiefeve Syt
herabgezogen wird. Er vermittelt notwendiges Wiſſen um das Eei
gut des deutſchen Volkes. Er zeigt den Volksgenoſſen das Hohe, ar
ſie teilhaben, und läßt ſie doch ſich freuen an buntem, leichtem, gl. Spielzeug, immer mit dem Gedanken, auch dieſes Leichtere zum
träger zu machen durch vollender künſtleriſche Darbievang. Weih
auch der Begriff des „vollender Künſtleriſchen” noch ſeine Unklarn
hat, ſo ſei geſagt, daß die Zentralſtelle zur Förderung der Volksb=7
und Jugendpflege in Heſſen von dieſem Begriff ihre ganz beſtian
Vorſtellungen hat. Die Heſſiſche Landeswanderbühne will nicht ℳ
ſpielen, wie die ſtehendem Bühnen. Sie will nicht raffiniert, ni—k
preſſioniſtiſch ſpielen, ſie will keine ſchauſpieleriſche Treibhauskunſ.
gen. Sie will herzhaft und volksrümlich ſpielen, vornehm aber f
fein aber nicht verſtiegen, eigenartig aber nicht ſchrullenhaft.
Sin=
ſich mit ihrer Darbietung immer nahe am Herzen und Verſtändn-
Zuſchauers halten. Denn was ſie bringt, muß wirken. Sie karn!
nicht auf guten Willem berufen, ſie nnuß Ergebniſſe erzielen; Ergezu
in dem großen Kampf um geiſtige Geſundung und Verdichtung des-)
ſchen Volkes.
Reich und Ausland.
Berlin, 8. Aug. Die Strafkammer in Franken
verurteilte, laut Lokal=Anz., den amerikaniſchen Chemike
Nathan Vanſtone aus Chicago wegen verſuchter Beſtechung
Chemikers der Badiſchen Anilin= und Sodafabrik Ludwigshafen 7
Erlangung von Fabrikgeheimniſſen zu 4 Monaten Gefängnis.
fpd. Frankfurt a. M., 7. Aug. Für 520 000 Mark Si
geſtohlen. Eine Villa, die knapp eine Stunde ohne Aufſicht
wurde in dieſer Zeit von Einbrechern heimgeſucht. Dieſe erbern
Tafelſilber, Schmuckſachen und Münzen im Werte von 520 000 2
Als mutmaßliche Täter kommen die Einbrecher Heinrich Eckel unss
hannes Bartholomäus aus Kaſſel in Fvage. Durch Mittelmänner
die beiden Einbrecher verſucht, von dem Raub in Kaſſel einige der
vollſten Stücke zu verkaufen. Weil ſie aber unverſchämt hohe Prei
dertem, wurden die Ankäufer ſtutzig und zeigten die Sache der Poliz
Die Täter konnten noch nicht verhaftet werden.
fpd. Nürnberg, 7. Aug. Der 15jährige Lehrling
hieſigen Bank, ein Knirps von Geſtalt, füllte ein leeres Scheckforau
auf 150 000 Mark aus, fälſchte ſeelenruhig die Unterſchrift
Vorgeſetzten und hob unbeanſtandet den Betrag bei einer befreumieh
Bank ab. Dann teilte er das Geld mit zwei Freunden. Selbſtver,
lich mietete das Trio nunmehr ein Auto und fuhr an den Bodenſee—
Nünchen bezahlten ſie dem Führer die Fahrt fürſtlich ſchon im vool
Das machte den Mann ſtutzig und er verſtändigte die Polizei, die die
Kiekindiewelts nach wenigen Augenblichen in ihre Obhut nahm. 12
Mark konnten der Bank noch gerettet werden.
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Vermiſchtes.
— Ein Bund d er Verſicherten. Vor kurzem hat ſich i.
im Zeitalter allg. Zwangsverſicherung faſt des ganzen Volks zeitge
Bund gebildet, welcher die Intereſſen der Verſicherten gegenüber
Verſicherungsträgern durch Rechtsberatung, Rechtshilfe und Aufklar
der Verſicherten vertreten wird. Vor allem will er durch ſeine
paganda erreichen, daß die Verſicherten die ihnen durch das
Geſetz=
liehenen Rechte auch wirklich ausüben und dadurch dazu beitragen—
die hohen Ziele, welche die ſozialpolitiſche Geſetzgebung ſich geſtellt—
erreicht werden. Obwohl der Bund bisher in der Oeffentlichkeit
gar nicht hervorgetreten iſt, hat ſich die Preſſe ſchon mehrfach in
artikeln mit em Bunde befaßt; ein Zeichen dafür, wie lebhaft dass
tereſſe an dem Bunde, ſei es für, ſei e3 gegen ihn, iſt. Im Nac
der ſozialpolitiſchen Geſetzgebung tritt der Bund gegen die befolle-”
von einer Reihe von Ortskrankenkaſſen propagierten Beſtrebungen
durch Beſeitigung der Betriebs= und Erſatzbaſſen die Ortskranken.
zu Rieſenorganiſationen zu machen, in denen der
Zwangsverſicherſe-
vermeidlich ein Objekt bureaukratiſcher Verwaltungsmaßnahmen in
Der Bund vertritt den Slandpunkt, daß das Nebeneinanderbeſth
verſchiedener Kaſſen, zwiſchen denen der Verſicherte die Wahl
hat=
mehr dem Ideal ſozialpolitiſcher Fürſorge nahekommt und daß
Haus der ſozialpolitiſchen Verſicherung für die Verſicherten auf
Weiſe viel leichter wohnlich gemacht werden kann, als bei der 2
führung der unentwegten Zentraliſierungsbeſtrebungen der Zwangs=
ſicherung. Der Bund wird durch Veröffentlichungen in der Tagest‟
und durch Vorträge in den Mitgliederverſammlungen ſeine Ziele
führlich begründen. Zunächſt handelt es ſich darum, die Indolela
den Fatalismus vieler Zwangsverſicherten zu überwinden und aus
brach liegenden Kräfte zum Ausbau der Sozialverſicherung Nii
ziehen.
Der Jahresbeitrag beträgt, um jehem den Beitritt zu ermögtie”
jährlich nur 10 Mark, wofür unter anderem Rechtsberatung Dut”
Syndikus des Verkandes erteilt wird.
Beitrittserklärungen und Anfragen ſind zu richten an das Se
tariat des „Bundes der Verſicherten”, zu Händen von Fral.
Fuchs, Berlin, Mittelſtraße 14.
Kraimmer 218.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. Auguſt 1931.
Seite 5.
Oberſchleſiens Schichſalsſtunde.
wer Reichskanzler: „Der Spruch des Oberſten Rates wird
entſcheidend ſein für die Zukunft Deutſchlands,
aber auch Mitteleuropas!”
g=erlin, 8. Aug. (Wolff.) Der Reichskanzler Dr.
nahhat dem Vertreter des Nuovo Giornale in Florenz eine
edung gewährt. Zur oberſchleſiſchen Frage
te ſich der Reichskanzler u. a. folgendermaßen:
Man hat es mir in gewiſſen Kreiſen verargt, daß ich von
eutſchen Recht auf Oberſchleſien geſprochen habe; aber ich
Doch nicht das verſchweigen, was wahr und recht iſt. Ich
wie Leiden der oberſchleſiſchen Bevölkerung nicht
verſchwei=
fennen, aber ich habe auch die Gerechtigkeit nicht verſchwie=
So ſie uns zuteil geworden iſt. Ein ſolches Zeugnis für
gerechtigkeit haben Ihre Truppen in Oberſchleſien abgelegt,
ſurter Blutopfern für den Schutz des Landes, das ihnen
an=
muit war, eingetreten ſind, ſoweit es in ihren Kräften ſtand.
zoberſchleſiſche Bevölkerung hat ihrer Dankbarkeit dadurch
fünen Ausdruck gegeben, daß ſie die Särge der italieni=
Truppen mit Blumen ſchmückte. Glauben Sie mir,
wird von dem oberſchleſiſchen Volke nicht vergeſſen werden.
7o wie in Oſt= und Weſtpreußen, haben die italieniſchen
zren auch in Oberſchleſien durch ihr, Verhalten gegenüber
unheimiſchen Bevölkerung ihre Friedensgeſinnung
kund=
u und ich glaube, daß dadurch manche Bande wieder
an=
ift ſind, die der Krieg zerriſſen hatte. Ich hoffe beſtimmt,
ſie Erkenntnis von der europäiſchen
Schickſals=
inſchaft durch eine ſolche Friedensgeſinnung gefördert
ſch zur europäiſchen Solidarität auswachſen wird. Alle
4ne, ob Sieger oder Beſiegte, müſſen mit allen Kräften an
üir Aufgabe arbeiten, wenn das ſchwere Werk gelingen ſoll.
t ann aber die von uns verlangten ungeheuren Laſten nicht
ſuten, wenn man uns die Hand abſchlägt, Oberſchleſien
ſrir. Die Zuteilung Oberſchleſiens an Deutſchland iſt
un=
ſisbar, wenn nicht das Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker,
ſiplex in der Abſtimmung zum Ausdruck gekommen iſt, zum
müßverden ſoll. Die vielen Gründe, welche dieſes Verlangen
irzelnen rechtfertigen, brauche ich Ihnen nicht weiter
aus=
ſenderzuſetzen. Oberſchleſien iſt mit einem Arbeitsſaal zu
ver=
ſabtei, der nicht willkürlich zerſchnitten und zerriſſen werden
t‟. Der Uebergang der oberſchleſiſchen Wirtſchaft an Polen
ſnate bedeuten, daß ſie verurteilt wäre, in den Zuſammenbruch
lniſchen Wirtſchaft hineingezogen zu werden. Man hat
hSberſchleſien als von einer Waffenſchmiede geſprochen. Sie
in ganz genau, daß Deutſchland keine kriegeriſchen Abſichten
wcilde führt. Ein deutſches Oberſchleſien wird berufen ſein,
iidlicher Arbeit den Wiederaufbau Europas zu fördern,
ſidinttſche Regierung hat ſich ſchon in ihrer Note vom 1. April
bit alliierten Mächte bereit erklärt, Polen unter
vorzugs=
ein Bedingungen die für ſeine Wirtſchaft etwa noch
erforder=
im Kohlen und ſonſtigen Erzeugniſſe zu liefern, ſo lange das
tſosenſchätzen überreiche polniſche Gebiet, welches den
größ=
al des ſüdöſtlichen Beckens umfaßt und viel größer als das
ſche Areal iſt, noch nicht erſchloſſen iſt. Sie hat ſich
weiter=
ſvtreit erklärt, weitgehende Hilfe bei der Erſchließung der
iſchen Bodenſchätze zu leiſten. Sie hat gehofft, auf dieſe
Eeenge wirtſchaftliche Bande zwiſchen Deutſchland und
Po=
nu knüpfen, die auch eine Grundbedingung für das Beſtehen
Spilniſchen Staates iſt. Sie hat aber aus Warſchau nur
ht und Hohn gehört, ſie hat es erleben müſſen, daß die pol=
Regierung den dritten polniſchen Aufſtand in das ober=
Aſce Land trug, und ſie muß jeden Tag noch erleben, wie
attſche Abſtimmungsſieg durch unſaubere Methoden
ver=
ſſit wird. Wir können und wollen mit ſolchen Waffen nicht
feri. Wir wollen Frieden, Arbeit und Recht.
Nwir verlangen das gleiche von der Gegenſeite
näſſen fordern, daß ſie aufhört, nach unrechtmäßigen Zielen
rosen, und daß ſie auf alle Mittel der Gewalt verzichtet.
ſen Preſſeſtimmen der letzten Tage iſt wiederholt der
Ge=
einer proviſoriſchen Löſung der oberſchleſiſchen
geſerörtert worden. Ich brauche Ihnen gegenüber nicht zu
ſten, daß jede derartige Löſung für die deutſche Re=
Kirng unannehmbar iſt; ſie widerſpricht den klaren
en des Friedensvertrages und würde den Keim zu dauern=
Monflikten im Oſten legen.
Ir warten auf den Spruch des Oberſten Rates. Dieſer
Sich wird entſcheidend ſein für die Zukunft Deutſch=
Ms, aber auch für die Zukunft Mitteleuropas. Wir
dixtuen feſt darauf, daß der Spruch im Sinne des Rechts
aus=
ſchſh wird, das allein den ſo nötigen Frieden und den Wieder=
„hu Europas ermöglichen und gewährleiſten kann.”
Zuſammentritt des Oberſten Rates.
Faris, 8. Aug. (Wolff.) Kurz nach 3 Uhr hat die Ta=
Ag des Oberſten Rates unter dem Vorſitz des Miniſterpräſi=
En Briand begonnen. Sämtliche Delegierten ſind an=
Md. Die belgiſche Delegation iſt nicht vertreten, da die
ober=
aAſge Frage auf der Tagesordnung ſteht. Rechts von Briand
loyd George Platz genommen, links von ihm ſitzt der
miſſche Miniſterpräſident Bonomi.
Fcris, 8. Aug., 7 Uhr 10 Min. (Wolff.) Tel. Havas
Eſtek über die erſte Sitzung des Oberſten Rates: Die
me, iſt um 6.05 Uhr zu Ende gegangen. Sie wurde völlig
Wdie Beſprechung der oberſchleſiſchen Frage aus=
Eit. Miniſterpräſident Vriand eröffnete die Sitzung und
ßt die alliierten Vertreter. Darauf wurde jede Delegation
ordert, ein allgemeines Expoſé der oberſchleſiſchen Frage
ſern.
dee Vorſitzende des Sachverſtändigenausſchuſſes, Froma=
Al=gte den franzöſiſchen Standpunkt dar und zeigte,
AS Abſtimmungsgebiet geteilt werden könne und daß der
herlauf durch das Ergebnis der Abſtimmung nach
Ge=
en beſtimmt werden müſſe.
rauf trug Sir Cecil Hurd ſeine Darlegung des engli=
Standpunktes vor, der auf die Unteilbarkeit des
ſt iegebietes und ſeine Zuſprechung an
Deutſch=
chinausläuft. — Der franzöſiſche Sachverſtändige
La=
gab der Anſicht Ausdruck, daß dieſes Induſtriegebiet
ge=
verden könne und zum großen Teil, einſchließlich
Königs=
an Polen fallen müſſe, wobei der Grenzverlauf ſich
ſch der Sforza=Linie zu nähern habe.
italieniſche Delegierte hat einen vermittelnden
dprinkt vertreten.
endon, 8. Aug. (Wolff.) Die geſamte Preſſe beſchäftigt
Pariſer Telegrammen und in Leitartikeln mit der Kon=
18 des Oberſten Rates. Sämtliche Blätter weiſen
e in der oberſchleſiſchen Frage zwiſchen der britiſchen und
mmzöſiſchen Regierung beſtehenden
Meinungsverſchieden=
in. Die Times erklären, zwiſchen den alliierten
Sachver=
gn beſtänden Meinungsverſchiedenheiten in bezug auf die
erne Politik, nicht in bezug auf die oberſchleſiſche Frage
Es handle ſich um die Frage, welche Haltung gegen=
Seutſchland angenommen werden ſollte, und in dieſer
Eimmten die Anſichten der engliſchen und franzöſiſchen
Ung nicht überein.
r diplomatiſche Berichterſtatter des Daily Chronicle
be=
us Paris: Die radikale Mehrheit der Franzoſen erklärt:
ſchtet Deutſchland, dann iſt alles gut! Die anderen
hin=
ſklären: „Wenn nan Deutſchland vernichtet, ſo wird das
er ällgemeinen Kataſtrophe führen.‟ Der Berichterſtatter
deutſchen Streit als eine endgültige Kriſe. Es
ſei zweifelhaft, ob die engliſch=franzöſiſche Allianz, die den Krieg
gewonnen habe, in dieſer Woche noch beſtehen werde. In
ge=
wiſſen Pariſer Kreiſen ſpreche man ganz offen davon, daß ein
ſchwaches Deutſchland die beſte Gewähr für den europäiſchen
Frieden ſei. 1871 hätten die Deutſchen dasſelbe von Frankreich
geſagt und genau denſelben Fehler gemacht, den Frankreich
heute mache. Lloyd George handle als wahrer Freund
Frank=
reichs wie auch als wahrer Beſchützer der britiſchen Intereſſen,
wenn er ſich dem Wahnſinn widerſetze, Deutſchland ſelbſt den
gefährlichſten Grund zur Unzufriedenheit zu geben, den es 1871
Frankreich durch die Wegnahme von Elſaß=Lothringen gegeben
habe. Kein Miniſterpräſident könne an einem Uebereinkommen
teilnehmen, das den Krieg früher oder ſpäter unvermeidlich
mache, und daher widerſetze ſich Lloyd George der Abtrennung
des Induſtriegebiets Oberſchleſiens von Deutſchland. Die
Fortdauer der Entente zwiſchen Frankreich und England hänge
davon ab, ob Oberſchleſien von Deutſchland losgetrennt werde
oder nicht. Augenblicklich erſcheinen die widerſtreitenden
An=
ſichten Frankreichs und Englands in bezug auf die geographiſche
und wirtſchaftliche Zukunft Oberſchleſiens völlig unverſöhnlich.
Heiligſtes Recht — ein ungeteiltes Oberſchleſien!
Linz a. Rh., 8. Aug. (Wolff.) Auf dem Marktplatz wurde
geſtern eine Maſſenkundgebung für Oberſchleſien
veranſtaltet, die von den vereinigten Verbänden heimattreuer
Oberſchleſier einberufen war. Nach einer zu Herzen gehenden
Anſprache des Vertrauensmannes der oberſchleſiſchen Verbände
ſchilderte ein oberſchleſiſcher Flüchtling in ergreifender Weiſe
die Schmach und die Schande, ſowie das Elend und die
Un=
gerechtigkeiten, denen das oberſchleſiſche Brudervolk in den
letz=
ten Monaten ausgeſetzt iſt. Er ſchloß die Ausführungen mit den
Worten: In zwölfter Stunde ſoll daher dem Oberſten
Rat noch einmal entgegengerufen werden: Wir verlangen
unſer heiligſtes Recht, wir verlangen ein
ungeteil=
tes Oberſchleſien. Eine in dieſem Sinne gehaltene
Ent=
ſchließu ing wurde drahtlich dem Auswärtigen Amt und der
Reichsregierung übermittelt.
Teilweiſe Einigung der Sachverſtändigen.
* Der Bericht des Sachverſtändigenausſchuſſes
zur Regelung der oberſchleſiſchen Grenzfrage ſtellt
nach dem Temps feſt, daß über drei grundſätzliche
Fra=
gen eine Einigung erzielt worden iſt: 1. daß der
Friedens=
vertrag von Verſailles die Teilung des
Volksabſtimmungsgebie=
tes zwiſchen Deutſchland und Polen zulaſſe, daß man ſich alſo
nicht auf die in dem geſamten Abſtimmungsgebiet von einer
Partei erzielte. Mehrheit berufen könne, um ihr Oberſchleſien
insgeſamt zuzuteilen: 2. daß der Friedensvertrag vorſchreibe,
daß bei der Feſtſetzung der deutſch=polniſchen Grenze Rückſicht
genommen werden müßte auf die Wünſche der Bevölkerung, die
durch die Abſtimmung zum Ausdruck gekommen ſind, und auch
auf die geographiſche und wirtſchaftliche Lage der Orte; 3.
end=
lich, daß man bei der Grenzziehung ſich von der gemeindeweiſen
Abſtimmung leiten laſſen müſſe. Die Sachverſtändigen haben
nach dem Temps verſchiedene= Vorſchläge für die Grenzführung
geprüft und ſind ſchließlich auf zwei Löſungen, eine franzöſiſche
und eine engliſch=italieniſche, als Verhandlungsbaſis gekommen.
Die von Graf Sforza anempfohlene Löſung ſei von dem
Sach=
verſtändigenausſchuß nicht wieder aufgenommen worden.
Die in Frage kommenden beiden Löſungen hätten keine
Ein=
ſtimmigkeit gefunden. Beide Pläne verlangten die
Unteil=
barkeit des Induſtriebezirks. Die franzöſiſche
Lö=
ſung wolle das Gebiet Polen zuſprechen, während die
engliſch=
italieniſche Löſung das Gebiet zum größten Teil Deutſchland
zu=
ſprechen wolle.
England für Aufhebung der Sanktionen.
London, 8. Aug. (Wolff.) Die Morning Poſt meldet, die
britiſche Regierung werde für die Aufhebung der
Sanktionen eintreten. Auch in amtlichen belgiſchen Kreiſen
ſei eine Neigung zugunſten der Aufhebung der wirtſchaftlichen
Sanktionen vorhanden. Die belgiſchen Sozialiſten ſeien für die
Aufhebung der wirtſchaftlichen Sanktionen, und da die belgiſchen
Sozialiſten auch im Kabnett gerecht vertreten ſeien, ſo müßten
die belgiſchen Delegierten ſelbſtverſtändlich ihre Anſicht in
Be=
tracht ziehen. Es wäre jedoch möglich, daß die belgiſchen
Dele=
gierten für eine teilweiſe Aufhebung der wirtſchaftlichen,
ſozia=
len und militäriſchen Sanktionen eintreten, jedoch die
Beibe=
haltung der Beſetzung von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort
fordern werden, um damit der Unzufriedenheit der Alliierten
mit den Leipziger Urteilen Ausdruck zu geben.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 8. Aug. (Wolff.) Von zuſtändiger Seite wird
be=
kannt gegeben, daß Korvettenkapitän v. Abendroth,
Kom=
mandeur der Küſtenwehrabteilung 6, am 1. Auguſt mit der
Er=
laubnis zum Tragen der bisherigen Uniform aus dem
Marine=
dienſt ausgeſchieden iſt.
Kottbus, 8. Aug. (Wolff.) Geſtern abend gegen ½10 Uhr
verſuchten polniſche Inſaſſen des Interniertenlagers
einen gewaltſamen Ausbruch aus dem Barackenhaus.
Die Poſten gaben ſofort Feuer, und der größte Teil der
Aus=
brecher wurde wieder in die Baracken zurückgejagt. Etwa
30 Mann gelang es, in den angrenzenden Wald zu
ent=
fliehen. Die Verfolgung wurde ſofort aufgenommen, blieb
aber erfolglos. Die Schutzpolizei und die Gendarmerie werden
zur weiteren Verfolgung aufgeboten werden. Von den
Aus=
brechern blieben drei, durch Schüſſe der Poſten, größtenteils
Beinſchüſſe, ſchwer verletzt, liegen. Weitere vier oder fünf
Ver=
leyte wurden von den Entflohenen mitgenommen.
Wien, 8. Aug. (Wolff.) Der Großinduſtrielle und
Rennſtall=
beſitzer Anton Dreher iſt im 72. Lebensjahre geſtorben.
London, 88. Aug. (Wolff.) Daily Telegraph meldet, daß
man in London wegen des Ausbleibens jeder Nachricht von der
engliſchen Delegation, die ſich nach Moskau begeben
habe, ſehr beunruhigt ſei.
Literariſches.
* Die Gegenrechnung. Seit 1918 hört die Belaſtung unſeres
Volkes in jeder Beziehung nicht mehr auf. Man ſucht die Härten des
Friedensvertrages u. a. dadurch zu rechtfertigen, daß wan behauptet,
nur die Deutſchen hätten allein Verbrechen im Kriege begangen. Jeder
denkende Deutſche kennt dieſe Lüge, aber auch im Auslande beginnt es
allmählich zu tagen. Die Urteile in den Leipziger Verhandlungen vor
dem Reichsgericht ſind größtenteils nicht zur Zufriedenheit unſerer
Gegner ausgefallen; in der feindlichen Preſſe wird die Aburteilung vor
feindlichen Gerichten verlangt. Es iſt deshalb ein großes Verdienſt des
Verlages „Deutſche Eiche”, daß er die ſeit Januar ds. Js. in ſeinem
Verlage (München 2, S. W.) erſcheinende Monatsſchrift Die
Gegen=
rechnung für Juli 1921 als Sonderheft unter dem Titel „Die erſten
Leipziger Verhandlungen und ihre Ergebniſſe” mit einer „Gegenliſte im
Bilde” erſcheinen läßt. In klauer, obſeltiver Weiſe führt uns Otto von
Stülpnagel, der bekamte Verfaſſer des Euches „Die Wahrheit über die
Kriegsverbrechen” vor Augen, welche Gründe zur Verurteilung bzwv.
Freiſprechung der angeklagten, ſogen. „Kriegsberbrecher” führten. Die
Gegenliſte im Bild und Wort zeigt uns deutlich, welche Anklagen wir
zu erheben haben. Das Buch ſollte in allen deutſchen Häuſern geleſen
werden. Die Schriftleitung bittet, ihr Adreſſen Bekannter im Auslande
zu ſenden, damit dorthin Exemplare geſandt werden können. (
An=
ſchrift: München 50, Poſtfach 51.) — Preis des Einzelheftes 3,50 Mk.,
vierteljährlich 10 Mk. Weitere abgeſchloſſene Sonderhefte der „
Gegen=
rechnung” ſind in Vorbereitung.
* „Der Menſch verſagt” von Wilhelm Michel. (Erich
Reiß Verlag, Berlin.) Von dem pazifiſtiſchen Standpunkte ſeines
Schöpfers aus iſt dieſes Büchlein trotz vorhandener Widerſprüche und
widerleglicher Schlußfolgerungen eine Sammlung geiſtvoller
Erkennt=
niſſe und Wehrheiten. Eine Art ins Höchſtgeiſtige verſtiegene
tempera=
mentvolle Kapuzinerpredigt, der man wünſchen kann, daß ſie von dielen,
namentlich auch Nichtdeutſchen, aber nur von Denkenden und
Urteils=
fähigen gehört werde. Scharf und geiſtreich, eine Kampfſchrift gegen
wen? Gegen den Menſchen als weltbeherrſchendes Individuum.
— Als ein Dokument der Zeit wird das Büchlein Wert behalten in der
Literatur.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 8. Aug. (Priv.=Tel.) Am heutigen
Schlacht=
vie hmarkt waren zugeführt und wurden pro Zentner Lebendgewicht
gehandelt: 182 Ochſen 450—660 Mr., 286 Farven 400—560 Mk., 1266
Kühe und Färſen 200—660 Mk., 466 Kälber 600—780 Mk., 139 Schafe
250—450 Mk., 820 Schweine 1050—1350 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
Das Schwimmfeſt des 9. Turnerkreiſes im Großen Woog.
Für die bereits von auswärts ampeſenden Turner und
Tur=
nerinnen hatte die Turngemeinde Darmſtadt 1846 (Woogsplatz) als
feſt=
gebender Verein einen einfachen Begrüßungsabend im
Kneip=
ſaal veranſtaltet. Die Begrüßungsworte ſprach Redewart Krämer.
Er begrüßte recht herzlich die auswärtigen Gäſte, beſonders aber die
Getreuen aus dem Saargebiet. Füir die herzlichen Begrüßungsworte
dankte für die Getreuen aus dem Saarbecken Schwimmwart Becker=
Saarbricken. Seine von hoher Begeiſterung getragenen Worte klangen
in dem Gelöbnis aus, daß die Bewohner des ſchver bedrückten
Saau=
gebietes feſt und treu zum geliebten deutſchen Vaterlande halten
wer=
den. Für die übrigen Gäſte und für die Kreisleitung dankte der Kreis=
und Deutſche Scwimmwart Robert Braun=Frankfurt für den
war=
men Empfang wie auch für die muſtergültigen Vorbereitungen zu den
Wettkämpfen. Weiter verbreitete ſich Schwimmwart Braun über die
Bedeutung des Schuvimmſports unter den übrigen Leibesübungen, wie
auch über die Entwickelung des Schwimmens und Waſſerſpringens in
der Deutſchen Turnerſchaft. Die Deutſche Turnerſchaft hat bekanntlich
Hen Schwimmſport in den einzelnen Turnkreiſen und Gauen nunmehr
organiſiert und verſpricht dieſer neueſte Zweig ſich ganz gewaltig zu
entwickeln.
Neben ernſten und erhebenden Worten kam am Begrüßungsabend
auch turneriſcher Frohſinn vollauf zur Geltung. Gemeinfam geſungene
Lieder wie auch heitere Vorträge der auswärtigen Gäſte und
Einheimi=
ſcher brachten das Turnervölkchen in heiterſte Stimmung. Beſonders
hervorgehoben verdienen zu werden die Vorträge von Turner Robert
Schneider. Sein Gedicht auf das Turner=Schwimmfeſt und „unſern
Wooa” fand lebhafteſten Beifall. Den auswärtigen Gäſten dürfte aber
erneut bewieſen worden ſein, daß es in der Beamtenſtadt Darmſtadt
nicht „ſteif” zugeht.
Den Wettkämpfen voraus ging am Sonntag vormittag eine
Sit=
zung des Kampfgerichts. Beim Schwimmen und beſonders
Waſſer=
ſpringen ſind dieſe Sitzungen und deren Ausſprachen von allergrößter
Wichtigkeit. Von ihnen hängt die reibungsloſe Abwickelung der
ein=
zelnen Wettkämpfe unbedingt ab.
Um 10 Uhr konnten die Wettkämpfe beginnen. Das
Wettkampf=
buch enthielt nicht weniger als 19 verſchiedene Kämpfe mit nahezu 200
Teilnehmern bzw. Teilnehmerinnen. Die Oberleitung der Kämpfe lag
in den Händen des Kreisſchwimnuvarten Braun. Ihm zur Seite
ſtand eine Schar erprobter Kämpen, die für eine flotte Durchführung
Gewähr leiſteten. Alle Kämpfe wickelten ſich demgemäß raſch ab und
hat, ich die herrliche Kampfbahn im Woog wiederum aufs trefflichſte
bewährt. Der Vormittag war den Mehrkämpfen gewidmet, und zwar
für Turner und Turnerinnen. Hier wurden recht gute Leiſtungen
voll=
bracht, in den verſchiedenen Schwimmarten wie auch Waſſerſpringen.
Recht beachtenswert waren die guten Leiſtungen der Turnerinnen im
Waſſerſpringen. Der Nachmittag brachte Einzelkämpfe in den
verſchie=
denen Schwimmarten, im Waſſerſpringen und Staffeln für beide
Ge=
ſchlechter. Auch hier wurden fehr gute Ergebniſſe erzieltz beſonders
kann dies von den beiden Hauptſpringen geſagt werden. Die Wertung
füir dieſes war ſehr ſcharf, mancher ausſichtsreiche Springer kam durch
kleine Fehler in der Körperhaltung etwas ins Hinterteffen. Der niedrige
Waſſerſtand mag die Sprünge etwas nachteilig beeinträchtigt haben, da
der Abſtan8 — Brett — Waſſerſpiegel — zur Zeit nicht den richtigen
Maßen ontſpricht. Recht beachtenswert ſuaren die Leiſtungen der
Schni=
ler der Turngemeinde Darmſtadt 1816; ein guter Nachwuchs ſcheint hier
geſichert. Die große Zuſchauermenge verfolgte die einzelnen Kämpfe
mit lebhaftem Intereſſe und ſpendete den einzelnen Leiſtungen überaus
reichen Beifall. Die Ergebniſſe der einzelnen Sprünge wurden ſofort
ausgerufen und konnten die Zuſchauer den Stand bzw. die Punktzahl
der einzelnen Springer gut verfolgen. Beſonderese Intereſſe erregte
das Waſſerballſpiel am Schluß der Wettkampffolge. Es ſtan=
Gen ſich gegenüber die Mannſchaften der Saarbrücker
Turner=
ſchaft und Turnverein 1850=Frankfurt. Wie zu
erwar=
ten, errangen hier die äußerſt flinken und auf hoher teclmiſcher Stufe
ſtehenden Frankfurter den Sieg. Saarbrückens Mannſchaft iſt nicht
ſchnell genug; weiter fehlt auch das Zuſammenſpiel, jedoch hat ſie ſich
als ſehr junge Mannſchaft recht wacker gehalten. Den Schiedsrichter
ſtellte der Turnberein Offenbach; ſtrenge Unparteiiſchkeit zierte dieſen
Turner. Das Spiel verlief recht anregend und wurde auf beiden Seiten
ruhig und einwandfrei geſpielt. — (Die Siegerliſte folgt morgen.)
* Fußballverein „Germania”=Eberſtadt—
Turn=
gemeinde Darmſtadt 2: 1 (Halbzeit 0:0). Am Sonntag lieferten
ſich beide Mannſchaften ein Spiel, das reich war an ſpannenden
Momen=
ten. Gleich von Anfang an gerieten beide Parteien in ein ſchaufes Tempo,
um ſich einen Vorſprung zu ſichern, aber bis zur Halbzeit blieb es
beider=
ſeits erfolglos. Kurz vor der Pauſe mußte ein Eberſtädter Swieler
wegen unſportlichem Verhalten das Feld verlaſſen. Trotz 10 Mann iſt
in der zweiten Hälfte eine teilweiſe Ueberlegenheit Eberſtadts
unverkem=
bar. Nach ſchönem Durchbruch gelingt es dem Halbrechten Eberſtadts das
erſte Tor zu erzielen, dem die Darmſtädter nach kurzem Abſtand
gleich=
ziehen. Von 2 weiteren Toren wird ein Tor (obwohl unzweifelhaft) vom
Schiedsrichter nicht gewährt. An dieſem Reſultat war nichts mehr zu
ändern. Schiedsrichter im allgemeinen gut.
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Kokos=Handbeſen . . . . . . . . . . . . 4.5
Schenertücher . . . . . Mark 4.25, 2.95, 1.9/
Metall=Topfreiniger . . . . . . . Stück 0.9
Tafel=Eßbeſtecke, Solinger Fabrikat . . . 5.7
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Eßlöffel rein Aluminium), 1 Otzb. . . .6.9
Sanceenlöffel ſrein Aluminium) . . Stück 2.2
Gemüſelöffel (rein Aluminium) . . Stück 3.7.
Küchenmeſſer, beſte Qualität . . 2 Stück 2.4.
Emaille=Eßlöffel
„6Stück 0 9.3
Emaille=Kochtöpfe mit Deckel, geſtanzt
26 24 22 20 18 16 14c
22.50 19.75 16 25 13.50 11.50 8.75 7.50
Emaille=Milchkannen mit Henkel
1
Ltr.
18.75 13.50 11.50 8.75 6.95
Emaille=Milchtöpfe m. Ausguß, geſtanzt 8.5d
Emaille=Milchtöpfe, gefalzt
12 14 16cn
8K5 10.50 12.50
Emaille=Milchträger, 1 Liter, m. Henkel 2.50
Univerſalſiebe mit 3 Böden . . . 18 cm 12.75
20 cm 14.50
Nudelpfannen, geſtanzte ſchwere Qualitä*
18 cm 6.25, 20 cm 9.75
Ein Poſten Weingläſer . . . . . . Stück 2.,75
Obſtſchalen (auf Fuß, Preßglas) . . Stück 9.50
Tortenplatten auf Fuß Preßglas) Stück 12,75
Kompottſchalen (Preßglas)
18 cm 6.75, 20 cm 9.75, 24 cm 10.75
Waſſergläſer, großes, weißes, gutes
Glas
.... Stitg 1.42
Rahm=Service, 3teilig . . . . . Stück 16.75
Milchflaſchen für Kinder, mit Skala, 3 Stck. 2,75
Deſſert=Teller, Steingut . . . . . 6 Stück 8.75
Salatieren, gerippt, 32 cm . . . . Stück 6.75
Kaffee=Kumpen".
weiß 1.35, bunt 1.65-
Gemüſe=Schüffeln, 24 cm 3.95, 26 am 4.95
Satz Schüſſeln . . 5teilig 10.50, 7teilig 24.50
Milchkannen mit Schrift
½ Ltr. 2.75, ¾4 Ltr. 3,75, 1½ Ltr. 5.90
Teller, beſte Ware, kein Ausſchuß,
tief 2.35, flach 2.25
Nachttöpfe, beſte Qutalität, kein Ausſchuß, 7.50
Blumentöpfe, Majolika, ff. Dekore . . . 9.80
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269½
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ſiſches Amt
Inie Genolig
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Genoſſerſche
Amfſtadt eingete
Luch Beſchluf
m 1921 iſt da
Ne höchſte
Genoffe bet
hnnerstag, de
urmitt
1
8dwas
[ ← ][ ][ → ]Mmmmer 218.
r e
Swegen der Erhöhung der Mehlpreiſe burch die
erhsgetreideſtelle wurden durch Beſchluß der
zu=
nwigen Ausſchüſſe vom 1. d8. Mts. die Mehl= und
empreiſe mit Wirkung vom 16. Anguſt d3, J8.
wvie folgt feſtgeſetzt:
A. Mehlpreiſe.
-, Abgabepreiſe der Mehlverteilungsſtelle.
Kroggenmehl 350.— 4 für den Dz. ohne Sackpfand,
Beizenmehl 374.—
esmiſchtes
8-rotmehl 363.70„
Haushal=
urngsmehl 641.—
ewu kommen die ſeitherigen Unkoſten für die
Lie=
urig frei Haus.
II. Kleinverkaufspreife.
es 9iges Weizenmehl 4. 20 ℳ für das kg und 2.35.0
ſar 560 gr (Mehlmarke) ohne Tüte,
kaushaltungsmehl, wie feither, 3.50 ℳ für das
A fund ohne Tüte,
A uszugsmehl (nur für Krankel 2,50 ℳ für das
AFund einſchließlich Tüte.
B. Brotpreiſe.
1500 gr Brot. . .. . .. . 5 50 ℳ,
*o0 gr Brot. . . . . . . . 2.75 ℳ,
50 gr Krankenbrot .9 — 4,
4rötchen aus gemiſchtem Brotmehl im Gewicht
ten 50 gr 20 Pfg.
(st9033
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1921.
Lebensmittelamt
nunſer Handelsregiſter, Abteilung 4, wurden am
ecto Lorenz in Darmſtadt
Inhaber iſt Otto Lorenz, Kaufmann in
Darm=
äirdt.
„Srlando”, Film=Geſellſchaft Neugaß & Bogt,
tauptniederlaſſung Frankfurt am Main,
Bweig=
nederlaſſung Darmſtadt.
Offene Handelsgeſellſchaft.
Perfönlich haftende Geſellſchafter ſind:
Her=
nann Neugaß, Schauſvieler, und Carl Vogt,
Film=
iſg auſpieler, beide in Frankfurt a. M.
Die Gefellſchaft hat am 15. Junt 1921
be=
ſc nnen.
Die Geſchäftsräume befinden ſich
Alexander=
ſt aße 12.
3 Wedde & Eo.
Offene Handelsgeſellſchaft Sitz Darmſtadt.
Perfönlich haftende Geſellſchafter ſind: Julius
ſgeode, Kaufnann in Darmſtadt, und Eduard
Gedde, Kaufnann in Eberſtadt bei Darmſtadt.
Die Geſellſchaft hat am 1. Auguſt 1921
be=
nnen.
Sinſichtlich dei Firma:
krreich Lengfelder, Vieh=Handlung in Darmſtadt,
berde eingetragen:
(s030
Sie Firma iſt geändert im
reich Tengfelder, Biehhandlung und
Bjeh=
gentur.
Oarmſtadt, den 4. Auguſt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt 1.
t unſer Genoſſctſchaftsregiſter wurde heute bei
der Firma:
(9029
klanfsvereinigutg der Konditoren Heſſens,
ein=
gagene Genoſſetſchaft mit beſchränkter
Haft=
pflicht
Darmſtadt eingettagen:
Ourch Beſchluß der Generalverſammlung vom
Funt 1921 iſt dat Stauut geändert.
Die höchſte Zahl der Geſchäftsanteile, auf die
ſin Genoſſe beteſigen kann, beträgt jetzt: 20,
Oarmſtadtz den 29. Jtlt 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt t.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 9. Augtuſt 1921.
Morgen Ziehung!
Eisenacher Geld-Lotterie
Hauptgewinn M. 20000
tletuten Lose a BT. 1.56 noch mu haben
M-erte-Fnn, Chr, Kullmann, Mihelminenstr. 4.
Seite 7.
Hi Mef Kattohäfe
Prager Mustermasse
1.—8. Septamber 1921.
Auskünfte erteilen:
Lizeksnsnlat der Tschschoslorakischen Republik,
Frankfurt a. H., Gäthastrasse 2.
Informatisvckanzlei der Prager Hustermesse.
Eeget 1 Aisfäe Kafande.
eiſteigerung
omnerstag, den 11. Auguft ds.
6., vormittags 1210 Uhr
be=
anend, verſteigere ich in
Auerbach (Heſſen)
Bachgaſſe 5
egen Aufgabe eines
landwirt=
ſcüigen Betiebes nachfelgent
tzeichnete Wagen, Geſchire und
Geräte:
1 Jagdwagen, vierſitzig, 1Halbver=
Beck, ſchweren Kaſtenwagen, 1 ſchwere
Feder=
kolle, 1 leichte Federrolle 1 Schlitten mit kompl.
Blüſäpolſterung, Schlittengeläute mit
Roß=
ſchwoefen und Schellenhalsband;
4 Jaar Ernteleitern, 1 Futtertrog, Kummete,
Entermmmete, Kammdeckel, Deckengurte, Halfter,
Zügel Rückengeſchirre waſſerdichte, wollene
Somrer=, Netz= und Lederdecken u. a. m.;
1 eil. Egge, 1 Häckfelmaſchine mit
Riemen=
ſcheibe und Niemen, 1 Riemenſchneidmaſchine
mit Handbetrieb, 1 Bandſäge mit vier
Bän=
dern, 1 neue Baamleiter 1 Doppelſtehleiter,
* kleine Leiter, 4 Scheuerleiter, 10 Säcke;
1 Tragbutte, Fäſſer, Bütten, Körbe, 400 Stück
eiſten mit Scharnierdeckel, 1 Weinbergſpritze,
Peinkergſchwefler;
Stall=, Acker= und Gartengeräte aller Art,
* Meter Akazien=Pfahlholz, 1 Partie Heu (
Klee=
nd Wieſenher), Stroh.
Ferner der nach der neueſten
Reichsverord=
ung für Getreide freigegebene Teil von
un=
bedroſchener Gerſte und Hafer;
(7jähriger Wallach,
1.Pferd fotter Gänger);
1 Elektromotor mit Antriebriemen 2/, PS.;
1 große Partie neues ird. Geſchirr;
1 Dezimalwage mit Gewichten.
(8017
Nmſtadt, den 9. Auguſt 1921.
Baab
Amtsgerichtstaxator.
Im Auftrag
M1 Auguſt 1921 folgende Firmen neu eingetragen: der Frau Fabrikant Penuleth verſteigere ich wegen Wegzug in deren Wohnung / Gedr. No49/chllg,
Wendelſtadtſtraße 23 (Soupre links) Bc
die hochherrſchaftliche Wohnungseinrichtung. Es kommen zum Ausgebot:
amz F. Tag: Donnerstag, 1 1. Anguſt, von vorm. 9 Uhr ab:
20 Oige älde (Landſchaften, Porträts) 1 Paſtellbild, 1 Radierung,
Stiche, Fenſterbilder, 1 Wandſchirm (Malerei), 1 desgleichen
ver=
sold., 1 Plbu m. Walvorlagen, 2 Biguren (Hermant und
Toro=
thea), 6 Lxthertiſchchen, 4 Broneevaſen, Leuchter, Wendteller,
Säulen, 20 Väzde Heine, 9Bände Shakeſpeare, 10 Bände Wieland,
6 Bände Chsnifio, 1 Band Körner, 1 Band Bilz, 3 Bände
Hart=
mann, Brehm’s Tierleben, 17 Bände Meyers Legikon, 14 Tände
dentſch öſter=eich, Alvenverein, 6 Metall= und runde Tiſchchen,
1 Schachtiſch mit Figuren.
Ferner= 1 großes Ecſervice 188 Stück, ſehr feines Fabrikat,
1 Kaffeeſervige (Berliner Manufaktur),
Ferner: 12 Moecataſſer, 24 Kriſtalltellker, 9 Römer=Gläſer, 12 Beingläſer, SAühere Frau
12 Likörgläſer, 12 Sektgläſer.
1 große Anzahl feines Kriſtallgeſchirr.
Ferner 1 verſilb. Kaffeer undZeeſervieer 1 Kaffekanne, 1 Teekanne Bhü=Ank. 58
mit Tablette, 1 Milchkanne, 1 Zuckerdoſe mit Tablette.
1 große ſilberne Miichka ne, 1 tleinere do., 1 verſilberte Milchkanne
mit Zuckerdoſe und Tablette, 1 verſilberter Tafelaufſatz, 2
Kon=
fektkörbe, 3 Tabletten, 2 Konfektkörbchen (innen Gergold.); 1
Tes=
kanne, verſilbert, 2 Nickel=Tee= und Milchkannen, 1 große
berſit=
berts Bowle, 3 Nickel=Raffgemaſchinen, 1 verſilb, Bewürzſtänder.
Ferner: 18 ſilberne Tafelmefſer, 24 ſilberne Eßlöffel, 18 ſilberne ſtraße 21, I. — (*307851a1
Gabeln, 18 ſilberne Deſſertmeſſer, 24 ſilberne Kaffeelöffel, gut empf, Frau
1 ſilbernes Trazchierbeſteck, 18 verfilberte Deſſertgabein, 18/od. Mädchen b. morgens
Deſſertmeſſer m. Verlmuttgriff, Seviettenringe u. Meſſerbänkchen.
2. Tag: Freitag, den 12. Auguft, von vormittags 9 Uhr ab: Tüchtig, zuberl. Mädchen,
1 Schlafzimmer=Einrichtung:
2 vollſtänd, Betten (Mahag.=Bettſtellen) mit Feder= und 3keil Roßhaarmatratz, geſücht. Zu erfr zwiſchen
2 Daunen=Plumeaux, 4 Kiſſen, 1 pol. Kleiderſ hrank, Waſchkommode mit 3 und 6 Uhr Stiſtſtraße
Spiegel unb Marmor, 2 Nachttiſche mit Marmor,
1 Nococo=Salon:
1 Sofa mit 6 Polſterſtühlen, mit Gobelinſtoff bezogen, 1 Damenſchreibtiſch 1
Kleé=
blatt und 1 Seck. Tiſchchen, 1 Pgravent, 1 Trumeauſpiegel Empire), jünger, Fräulein
Ferner: 1 vollſtänd. Bett mit Roßhaarmatratze, Deckbett und Kiſſen, 2 Waſch= welches im Zeichnen und
kommoden mit Spiegel und Marmar, k pol, 2tür. Kleiderſchrank, 2 kack. Sticken bewandert iſt.
2tür. Kleiderſchvänke, 4 ktür Rleiderſchränke, 1 Gglerieſchvänkchen. 1
Ans=
tiehti ch, 1 Seiretär, 1 Toiletteſpiegei, 1 Wandſchränkchen. Pläſchfofa mit
6 Seſſeln, 1 Garnitur Garkenmöbel, 1 Hvalſpiegel, verſchied, Tuumegu= Beſſeres Frl, bis nach
ſpiegek, 1 Eisſchrank.
1 Smhrng=Teppich, 3 auf 3 Meter,
etwa 24 Blatt Tülſvorhänge, 8 Plüſch do., 6 Seiden dv., 4 Fute do. 2Roll= /Dienſtmädchen
vorhänge, verſchied. Gobeline nnd Seidenbrokatbezüge, Betteppiche, Stepp= per ſof. gef. Srau Front,
decken, 1 große feine Tüllbettdecke für 2 Betten:
1echte Broncependule, 1 antike Broncependule.
Beſichtigung: Mittwoch Nachmittag von 3—5 Uhr.
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Durch Beſchluß der Generalverſammlung
der Ein= und Verkaufsgenoſſenſchaft
für Mitglieder der Metzgerinnung
Darmſtadt, e. G. m. b. H., am 11. Juli
1921 wurde die Genoſſenſchaft aufgelöſt.
Die Gläubiger werden aufgefordert, ſich
bei der Genoſſenſchaft zu melden. (6945sict
Darmſtadt, den 5. Auguſt 1921.
Die Liquidatoren:
gez. Kraft. Krug. Kühn. Trutmpfheller.
u. praktiſch gebildet, ſucht,
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ſtätte ſuche ich (*30756
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ſtraße 15. Ik. (430769 Braves, fleißiges
Schulſtraße 15 (430762 Tüchtige, zuverk, ſaubere
Butzfrau
für ſofort geſucht Nies,
Frieorichſtr. 18. 1730783kt Aelterer, aber rüſtiger, Jüng. Mädchen
durchauls verkrauenswür= das ſchon in Stslig tBar,
diger Heer; dem jede für 13. Sept vor einzelner
Zeit des Tages zur Ver= Däme deſ. Fn.Linkenhekd;
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geeignete Beſchäftigung, weiches rochen kann,
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leuten und allerlei Lumpen
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Wirkung kann in keinem Falle eine ungünſtige ſein, wie
ich erſichtlich. Fräulein Delius lacht hell auf, nimmt die
Widmung in Empfang und legt den bewußten kleinen
Sand, der ſich bei näherer Betrachtung als Revolver
er=
wieder auf das Nachttiſchchen.
ſüne weitere Erfahrungstatſache lehrt, daß man das Eiſen
ieen muß, ſolange es warm iſt. Zu dieſem Behufe iſt es
lwaft, im gegebenen Falle eine entſprechende Form zu
wäh=
u ſich, wie männiglich bekannt, noch immerdar bewährt
A*an macht einen Kniefall, indem man das friſche
Taſchen=
ur die mit dem betreffenden Knie in Berührung kommende
reitet, legt die linke Hand aufs Herz und erhebt die rechte
ri Schwure: „Ich liebe Sie, gnädiges Fräulein Delius.
ger Sie mich, bitte, und machen Sie mich zum Glücklichſten
trblichen!“
ewer muß vermerkt werden, daß Dr. Quirinus Zwickl die
mſoweit nicht richtig einhält, als ihm einige
Beteuerun=
i= auf „Händen tragen”, „auf Roſen betten”, „bis ans
der Welt gehen” und noch andere in der Kehle ſtecken blei=
(leichwohl iſt die Unterlaſſung mit dem Hinweis auf die
9 zu entſchuldigen, daß die betreffenden Redewendungen
arwurf enthalten ſind; außerdem lag es in der urſprüng=
Abſicht des Verfaſſers dieſes Entwurfes, ſie mit möglichſter
hugungskraft wiederzugeben, ſo daß der Redner
hinläng=
tchuldbar erſcheint. —
3gibt auch Pauſen in der Hochſaiſon des Herzens.
chr Hauptkennzeichen liegt in einer gewiſſen Hilfloſigkeit, die
win: ſchon im allgemeinen eigentümlich iſt. Im gegenwär=
Falle braucht wohl nicht beſonders darauf hingewieſen
tyen, welchen Grad dieſe Hilfloſigkeit bei gewiſſen
Voraus=
ter erreichen kann. Auch Fräulein Delius ſcheint ſich
döcklich lebhaft mit dieſen bezeichnenden Merkmalen zu
be=
rwelchem Zwecke ſie eine Zigarette in Brand ſetzt und
tuchwölkchen vor ſich hinbläſt.
oerhaupt läßt ihr Verhalten an Sachlichkeit nichts zu
wün=
ſührig.: Sie gibt dem Knienden zunächſt zu erkennen, daß
nächt unerwünſcht wäre, wenn er den vorher behaupteten
uuf dem angebotenen Stuhle wieder einnähme, was ohne
ſturig geſchieht.
tim ein in Liebesangelegenheiten völlig unerfahrener
/lehrter und Volksſchriftſteller einmal die Abſicht kund
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, deu 9. Auguſt 1921.
Seite 9.
getan hat, in den Bund der Ehe zu treten, muß er ſich der
Be=
antwortung von allerlei diesbezüglichen Fragen unterziehen.
Denn die Ehe iſt ein Vertrag und man muß beiderſeits wiſſen,
was dabei herausſchaut. Da aber der Freier nicht gewillt ſcheint,
ſeine Ungeſchicklichkeit aufzugeben, beginnt die angehende Braut
die Einleitung mit der Eröffnung:
„Ihr Antrag ehrt mich, Herr Doktor; aber Sie werden
ein=
ſehen, daß ich mich vorher über mancherlei vergewiſſern muß,
womit aber noch nicht geſagt iſt, daß ich Ihren Antrag annehmen
werde. Geſtatten Sie daher, daß ich Ihnen einige Fragen
vor=
lege . . . In erſter Linie: Sind Sie noch frei?”
Der Gefragte denkt im Augenblick ſeine Liebes= und
Lebens=
geſchichte durch. Wie er als Primaner dem Beiſpiel ſeiner
Kom=
militonen folgend rote Nelken im Knopfloch trug und täglich
zweimal an einem Obſtlerſtande am Viktualienmarkt vorbeiging,
weil die Tochter einer Obſtlersfrau pechſchwarze Haare und
Augen wie ein paar Schwarzkirſchen hatte und wie ihm ſchien,
ſeine Promenaden weiter nicht übel nahm. Eines Tages wollte er
ſich, wieder durch das Beiſpiel ſeiner Kommilitonen angeregt,
ſogar den Mut nehmen, der Auserwählten mit den Kirſchenaugen
ein roſa Kuvert mit dito Inhalt zu übergeben, ſtolperte aber in
dieſer löblichen Abſicht über einen in der Wichtigkeit des
Augen=
blicks überſehenen Schubkarren. Die natürliche Folge davon
war, daß er ſtreckterlängs zu Boden fiel, was das Gelächter aller
umſitzenden Obſtlerinnen bewirkte. Ein Blick auf die heimlich
Verehrte überzeugte den unglücklich Liebenden von der
Aus=
ſichtsloſigkeit ſeines Vorhabens: denn dieſe lachte nicht nur,
ſon=
dern ſchrie vor Vergnügen förmlich heraus. Von dieſer Stunde
an vermied er den Weg über den Viktualienmarkt gefliſſentlich
und Jahre hindurch. Außerdem grub ſich ein tiefer Haß gegen
alles Roſafarbene und Pechſchwarze in das jugendliche Herz des
Liebesſchülers. Und kam unangefochten über die Zwanziger
hin=
weg. Als er nach dem Tode ſeiner Eltern Erbe eines
Zins=
hauſes und anſehnlicher Renten geworden tar, neigte er noch
einmal zu der Anſicht, daß es beſſer wäre, ſein Haus zu beſtellen,
als einſam zu ſterben. In dieſer Anſicht beſtärkten ihn die
Rat=
ſchläge eines Studienfreundes, der ihm die Vermittelung einer
entſprechenden Partie in Ausſicht ſtellte. So kam es, daß er
un=
verſehens zu einer mit fünf heiratsluſtigen Töchtern geſegneten
Familie zu Gaſt geladen wurde. Er dachte an nichts Schlimmes,
bis zum Nachtiſch ſein Studienfreund erſchien, der die Familie
in ein höchſt intereſſantes Geſpräch zog. Er wußte nicht mehr,
wie es zuging, aber auf einmal befand er ſich mit der älteſten
Tochter ganz allein in einem ſtilvollen Rauchzimmer. Es
ver=
giug eine halbe Stunde, bis die Frau Mutter mit den Worten:
„Ach, da ſeid Ihr ja!” in dieſes Zimmer trat. Hernach
verab=
ſchiedete er ſich und dankte beſtens für die freundliche Einladung
und vergaß nicht ausdrücklich hervorzuheben, daß er kaum mehr
ſo treffliche Kapaunen eſſen werde wie in dieſer Familie. Dieſe
Vermutung beſtätigte ſich, da er nie mehr eine Einladung erhielt.
Auch ſein Studienfreund vernachläſſigte ihn andauernd. Von
nun an hatte er reichlich Gelegenheit, ſich uneingeſchränkt ſeinen
Privatſtudien und der Verwaltung ſeines Vermögens zu
wid=
men.men. Einen Verſuch, zwecks Beſtellung ſeines Hauſes
noch=
mals Pläne zu faſſen, vermied er auf Grund der bisherigen
Er=
fahrungen. Er promodierte nur noch, um ſeinen Bildungsgang
äußerlich abzuſchließen, mit einer Arbeit aus der philoſophiſchen
Sektion, „Die Seele des Volkes”, die von ſeiten der
Examina=
toren wegen ihrer Gründlichkeit viel belobt wurde
Hier macht Doktor Zwickl, der alles der Wahrheit
ent=
ſprechend ſchilderte, eine Paguſe und nimmt eine Priſe, läßt ſie
aber angeſichts der Situation unbenützt fallen. Glücklicherweiſe
ſcheint Fräulein Delius dieſen Vorgang nicht zu bemerken, ſo
daß er gleich wieder weiterfährt:
„In der Folge ſchrieb ich Erzählungen und erlebte die
ſel=
tene Freude, daß einige davon eine Neuauflage erfuhren. Den
Sommer verbringe ich jedes Jahr hier in Hochwinkel, wie Ihnen
vielleicht ſchon bekannt ſein dürfte. Das iſt mein Lebenslauf ..
Hier ſchließt er den Bericht und fährt, ſeines Zweckes
ein=
gedenk, unwillkürlich nach der weißen Krawatte, ob ſie noch
rich=
tig ſitzt. Da dies zutrifft, antwortet er ruhig und gefaßt auf die
folgenden Fragen:
„Wie alt ſind Sie jetzt?”
„Siebenundreißig Jahre und vier Monate.”
„Ich bin rund achtundzwanzig — das heißt, ohne
beider=
ſeitige Verbindlichkeit. Wie hoch beläuft ſich Ihr Einkommen?”
„Auf etwas über zwanzigtauſend Mark.”
„Ich beziehe eine Jahresrente von rund zehntauſend Mark.
Vermögen habe ich keines. Rauchen Sie?”
„Nein.”
„Ich glaube bemerkt zu haben, daß Sie ſchnupfen?”
Alſo doch! Doktor Zwickl bleibt die Antwort ſchuldig.
„Das müßten Sie ſich ſelbſtverſtändlich ſogleich abgewöhnen
für den Fall, daß ich mich wirklich entſchließen könnte, Ihrem
Antrag näherzutreten. Auch greift es das Gehirn an.”
„Es iſt nur ganz leichter Pariſer
„Immerhin. — Haben Sie als Einjähriger gedient oder
be=
kleiden Sie gar den Rang eines Reſerveoffiziers?”
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Mit
Mark 100000
evtl. auch mehr, wird bei
ohnendem Geſchäft ſtille
Zeteiligung geſucht.
An=
gebote unt. S 75 an die
Geſchäftsſtelle. (*30778
1.Hhpoth.
5000 Mk. ſofort von
Selbſtgeber geſ. H. Zinſ.
Angebvte unt. S 44 an d.
Geſchäftsſt d. Bl. (*30674
Darlehen
an jedermann geg.
Sicher=
heit bei bequemer
Abzah=
ung. Angebote u. S 63
Geſchäftsſtelle, (*30743ik
32jähr. Herr
zweier Sprachen mächtig,
gew. Werkmeiſter in gr.
Fabrik, wünſcht ſich an
gutem Geſchäft mit 30 bis
50 Mille tätig zu beteilig.
Angebote an J. Guye,
Mauerſtraße 15. (*30720
Dame
oder Herr
mit Haus od. groß. Wohn.
iſt Gelegenh. geboten, ſich
event. nur ſtill an guter
Exiſtenz
zu beteilig. Ang. u. S 35 an
die Geſchäftsſt. (*306130j
Iau Mitie
von vorwärtsſtrebendem, tüchtigem Handwerker,
zur Gründung eines kleinen ausſichtsreichen
Fabrik=
unternehmens, als ſtille oder tätige Teilhaberſchaft
geſucht. Die ſodann angelegte Fabrikeinrichtung
dient als Sicherheit. Bei tätiger Beteiligung
je=
doch nur uon tüchtigem Kaufmann, der auch auf
der Reife lurchaus beivandert iſt. Gefl. Angebote
erbeten 4.. 103 an die Geſchäftsſtelle. ( 3087—
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 8. Juli.
Mitgeteillt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Amf die Steigerung der Debiſenburſe ſowie auf die beſſere
Beurtei=
kung der oberſchleſiſchen Frage eröffnete die heutige Börſe in feſter
Hal=
tug. Am Montanmarkt ſtanden Phönig im Vordergrund. Dieſelben
erreichten einen Rekordkurs von 1005 Prozent. Rheinſtahl ſtiegen bis
620 Prozent. Auch Deutſch=Luxemburger, Gelſenbirchener und
Mannes=
mann waren bei lebhaften Umſätzen um 5—10 Prozent gebeſſert. Am
Markt für Chemiſche Werte gewaumem Anilim zirka 10 Prozent,
Scheide=
anſtalt zirka 5 Prozent, Griesheim=Elektron zirka 6 Prozeut. Von
Glektro=Werten waven Felten u. Guilleckumg mit zirka 605 Prozent im
Verkehr. Lahmeher, Bergmann und Schuckert wurden ungefähr zu den
letzten Kurſen gehandelt. Im Freiverbehr entwickelte ſich wieder
leb=
haftes Geſchäft in Mansfelder Kuxen. Dieſelbem eröffneten mit 5800
und wurden im Verlauf der Börſe bis 6050 in großen Poſten, aus dem
Markt genommen. Veithwerke gewannen zirka 50 Prozent. Starkes
Kaufintereſſe zu höheren Kurſen beſtand auch für Vereinigte
Kunſtſeide=
fabriken. Der Einheitsmarkt war feſt bei größenem Kursſteigerungen.
Feſtverzinsliche Werte wanen, wenig verändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 8. Auguſt.
w. Am Debiſenmarkt wurde die Tendenz im Laufe des Nachmittags
unſicher, und Noten unterlagen Schwankungen. Die Folge davon war,
daß ſich die Tendenz an der Abendbörſe bei ruhigerem Geſchäft
unregel=
mäßig geſtaltete. In Phöni==Bergbau erhielt ſich weitere Kaufluſt und
der Mekordpreis von 1000 erhöhte ſich auf 1015. Oberbedarf fanden
wei=
tere Beachtung 350. Beſondere Beachtung fanden Mansfelder Kuxe,
welche in großen Poſten zwiſchen 6025 bis 6475 umgingen. Lahmeher,
welche im Angebot lagen, gaben 5 Prozent nach. Siomens u. Halske,
A.E.G. lagen feſt. Norddeutſcher Aoyd ſchwächten ſich auf 159 ab.
Metall Bing 3/5 feſter. Enzinger Werke ſtärker gefragt, desgleichen
Zellſtoff Aſchaffenburg. In veger Nachfrage ſtanden ferner Feinmechanik
Jetter, Siegener Eiſen. Maſchinenfabrie Karlswerke 765 ſtiegen 14
Prozent. Brauerei Sinner 260, Filzfabrik Fulda 579. Sehr begehrt
waren Zuckerfabrik Offſtein 530. Der Schluß geſtaltete ſich feſt, in
ein=
selnen Spezialwerten lebhafter. Chemiſche Aktien lagen ruhig bei gut
behaupteten Kurſen. Auslandspapiere waren vermachläſſigt.
Der Wert der Mark im Auslande.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 8. Auguſt in Zürich 7.35
(bor dem Kriege 125,40) Fuanken, in Amſterdam 3,99½ (59,20).
Gul=
den, in Kopenhagen 8,10 (88,80) Kronen, in Stockholm 6,00
(88,80) Kronen, in London 5,25 (97,82) Schilling), in Neu=York
1,23½4 (23,80) Dollar, in Paris 15,75 (125,40) Franken.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a. M., 8. Aug.
Aug
Geld /. Brie
Antw=Bräfl.)
Holland. ..
London ...
Paris ...
Schweiz . .
Spanien".
Italien .
Liſſab=Op.
Dänemark.
T606.40 60T.KC
R485.— 2180—
291 20 291 80
627.05 628.45
1o449
347.16
1a3c 1ale
347.90
1243,70124630
1248.70
VieBrief Nie
Geld ! Brief Ffe
Geld ! Brief B0S 70I Norwegen. NOZZB0IOBL.I. NGSSDT 1036.10 ſsoß. Schweden.
Helſingfors. 1638.30 91641.,70 1870.801 1674.20 5 294.55 122.80 12320 30 635.20 New=York. 80.54. 180 701,/81. 17— 62.33— 101356.40 Wien (altes — O1646. 10 D.=Oeſt. abg 8.8619 888. 28034 8841, 0 330.90 Budapeſt. 20 3519 20 3914 4.53- 120.57— DDl
1251.3 Prag. ... ! 102,65 3 102.83 103.30 103.70
Berliner Vörſe.
Berlin, 8. Aug. (Wolff.) Börſenſtimmungsbild. Von
den neuen Steuervorlagen der Regierung wird an der Börſe allgemein
angerommen, daß bei ihrer Durchführung in gemilderter oder ver=
ſchärfter Form eine neue Periode der Preisſteigerungen, eine
allge=
meine Verteugrung und damit natürlich auch eine Vermehrung des
Notenumlaufs und inſolge hiervon eine neue Markentwertung eimtreten
ſverden, alſo alles Erſcheinungen, auf denen bereits jetzt zu einem
weſent=
lichen Teile die anhaltenden Kursſteigerungen an der Börſe beruht
haben. Aus dieſer Verfaſſung heraus und wegen der unaufhörlichen
Kaufluſt des Publikums ſetzte ſich heute die Aufwärtsbewegung der
Kurſe, beſonders in Induſtrie= und Montanwerten, in verſtärktem
Maße fort, wobei von den letzteren oberſchleſiſche Werte ebenfalls mit
kräſtigen Erholungen genannt wurden. Im Durchſchnitt hob ſich der
Kursſtand um 10—20 Prozent, für Harpener und Akkumulatoren um
30 Prozent, ſowie für Phönig und Nheiniſche Braunkohlen um rund
15 Prozent, wobei erſteve den Rekordppeis von 1000 erreichten. Das
Geſchäft war namentlich anfangs im Großverkehr bedeutend, wurde aber
ſpäter auf Schwankungen ruhiger und das Intereſſe wandte ſich
vor=
nehmlich den genannten Papieren zu. Die zu Einheitskurſen gehandel=
ten Papiere wurden wieder lebhaft vom Publikum gekauft, doch gingen
die Käufe nicht über das Maß vom vorigen Montag hinaus. Die übrigen
Märkte blieben ſtill und feſt. Die Deviſen zogen weiter an, doch waren
die Umſätze gering.
Von den Produktenmärkten.
Frankfurter Getreidebörſe vom 8. Auguſt. Die
Kla=
gen, die aus laudwirtſchaftlichen Kreiſen über die ungünſtigen Einflüſſe
der trockenen Witterung gekommen ſind, haben viele Hoffnungen auf
eine gute Ernte zerſtört. Es läßt ſich andererſeits aber noch immer
er=
warten, daß die jetzt häufiger aufwetenden Regenfälle zum Teil wieder
eine Beſſerung herbeizuführen vermögen. Letzteves mag wohl auch der
Grund geweſen ſein, daß ſich die Preiſe in Futterartikeln nur wenig
veränderten; die vege Nachfrage blieb bei feſter Tendenz aber beſtehen.
Sehr begehrt waren Hülſenfrüchte neuer Ernte. Sämereien zur
Nach=
ſaat waren verlangt. Weizen und Roggen in ſchwerer Qualität
erziel=
ten höhere Preiſe. Weizenmehl ſchwankend je nach Art. Geſundes
trockenes Heu begehrt. Auch Stroh fand gute Aufnahme. Heu mfolge
Ausfuhrverbot aus Bahern feſt.
Nichtamtlich ließen ſich folgende Notierungen feſtſtellen (alles in
Mark pro 100 Kilv): Auslandsweizen 485, Roggen 400, Donauhafer —,
Inlandserbſen 400—450, Viktorigerbſen 500—550, Rangvonbohnen 300
bis 320. Wicken 350, Braſilbohnen 300, Burma=Reis —, Weizenmehl
N.r 0 725, Heu 200—210, Stroh 80.
H. Mannheim, 8. Aug. (Priv.=Tel.) Am heutigen
Produkten=
markte war die Tendenz in Getreide etwas ruhiger, in Futtermitteln
und Hüilſenfrüchten ſohr feſt und die Preiſe geſteigert. Amtlich wurden
für 100 Kilogramm ab Mannhein folgende Preiſe notiert: Weizen
490—520, Roggen 400, Braugerſte 500—550, inländiſche Erbſen 400 bis
450, Wieſenheu 170—180, Rotkleeheu 180—200, Preßſtroh und
gebün=
deltes Stroh 60—70, Reis 600—900, Raps 585.
* Berlin, 8. Aug. Infolge des Witterungsumſchlages war
am Produktenmarkt die Kaufluſt vorſichtig, wobei weitere
Preisrück=
gänge für Brotgetreide eintraten. In Weizen, Roggen und Gerſte
waren die Umſätze gering. In Hafer ſind ſie woch unbedeutend und
der Platzbedarf kaufte noch lieber Mais. In Roggenmehl geſtaltete ſich
der Abſatz recht ſchwierig. Sehr feſt lag infolge der Nachfrage der
Oel=
mühlen Raps. Für Hülſenfrüchte entwickelt ſich noch immer kein
beſon=
deres Geſchäft. Die Preiſe werden hierfür wieder höher genannt.
Vom Holzmarkt.
r. Unſer fachmänniſcher Mitarbeiter ſchreibt uns: Es liegt noch ſehr
viel Nundholz in den Wäldern. Das zeigt die Verdingung des
Eiſen=
bahnzentralamtes. Eine genaue Betrachtung des Ergebniſſes erweiſt,
daß das Angebot ſehr groß iſt. Freilich muß man die nicht unerhebliche
Zahl von Angeboten von Nichtfachleuten und Spekulanten abziehen.
Das Zentralamt wird ſich diesmals die Anbieter ganz beſonders genau
anſehen müſſen. Einige große Schivellenkonzerne haben übrigens nicht
bedingungsgemäß angeboden, und es iſt ſehr wohl möglich, daß das
Eiſenbahrzentralamt mit dieſen Firmen einen freihändigen
Lieferungs=
vertrag abſchließen wird. Das Brettergeſchäft iſt ruhiger geworden.
Die Anregung zu größeren Abſchlüſſen fehlt. Auch der Verkehr am
Schnittholzmarkt bleibt ſchleppend. Wohl werden zahlreiche
Kaufhand=
lungen aufgenommen, aber nur ein kleiner Teil führt zu Abſchlüſſen.
Beſonders ruhig iſt das Geſchäft am Bauholzmarkt. Auch der Abſatz
von Gruben= und Pavierholz geht nur langſam vor ſich. Die Preiſe
ſind wenig befriedigend. Die feit langem erhoffte Beſſerung am
Eichen=
markt iſt nicht eineetreten. Parkettbretter werden vielfach zu
verluſt=
bringenden Preiſen angeboten. Hin und wieder tauchte Nachfrage nach
Eichenkanteln auf. Auch der Erlenpreis hat ſich etwas geſenkt, da einige
dringende Angebote zu 900 Mk. frei deutſch=polniſcher Grenze vorlagen.
Kantholz in angeblauter Ware wird vielfach angeboten. Gine kleine
Ausnahme von der allgemeinen Geſchäftsſtille macht eine geringe
Nach=
frage nach Waggonbohlen.
r. Konkurs einer Holz=Aktiengeſellſchaft. Die zu
Beginn dieſes Jahres gegründete E. Moſchal l=Aktiengeſellſchaft in
Oſterode (Oſtpreußen) iſt in Konkurs geraten. Die Firma betrieb ein
Baugeſchäft und eine Bautiſchlerei in Oſterobe, ſowie zwei Sägewerke
in Barwieſe und Alt=Jablonken. Die eingebrachten Sachwerte ſcheinen
bei der Gründung etwas hoch bewertet zu ſein. Die Geſellſchaft konnte
in mehreren Fällen das in ſtaatlichen Forſten erſteigerte Holz nicht
ab=
nechmen, ſo daß die Oberförſtereien zu nochmaligen Verkäufen ſchreiten
muißten. Das Grundkapital betrug 5 Millionen Mark.
— Rheiniſche Autompbilbau A.=G. Die G-/
ſammlung beſchloß die Erhöhung des Grundkapitals um 3,5 a-ff
lionen Mark. Die neuen Aktien werden im Verhältnis von
zwe=
zu 120 Prozent angeboten. Die Verwaltung teilt mit, daß ſi=
Virma Bugatti in Straßbung einen Vertrag abgeſchloſſen heit
den ſie Fabrikation und Vertrieb der Bugatti=Fabrikate erwor-rM
Die Durchführung der Fabrikation ſoll durch die Verbindung
Unionwerken der Maſchinenfabrik in Mannheim erfolgen. Es
ſichtigt, die Kraftwagenabteilung dieſer Geſellſchaft in eine neaef
wd. Metallgeſellſchaft Frankfurt a. M. Die
Metall=
geſellſchaft hat einen bedeutenden Auftrag für die italieniſche Kolonie
Erythrea erhalten. Es handelt ſich um ſchweve Schienen und Schwellen
in einem Umfange von mehreren tauſend Tonnen.
ſchaft einzubringen unter entſprechender Beteiligung der Urucß
Die Ginführumg der Aktien des Unternehmens an der Berlireſt
werde ſobald als möglich erfolgen.
* Syſtematiſche Unterbietung der deutſchen
landsverkaufspreiſe. In letzter Zeit iſt vom deutſag
landshandel und in Induſtriekreiſen die Beobachtung gemacht
daß die deutſchen Verbaufspreiſe nach dem Auslande vom
ſyſtematiſch unterboten werden. Der Grund für
ſcheinung iſt darin zu ſuchen, daß durch die Unterſtellung des
Ausfuhrverkehrs unter die Kontrolle der Rheinlandkommi ſü
Grund der Sanktirnen die deutſchen Verkaufsproiſe nach dem 9
bei der fremden Konkurrenz bekannt geworden ſind. Der Ent
die Preisſpanne zwiſchen den deutſchen Inlandspreiſen und
den Außenhandelsorganen feſtgeſetzten Auslandspreiſen wird
frenden Konkurrenz dazu benutzt, um Firmen des beſetzten Gch
Verkäufen ans Ausland auf Baſis der deutſchen Inlandspreiſſe= z
gen. Ganz abgeſehen davon, daß dadurch das deutſche Dumi
etwas andere Beurteilung erfahren muß, als ſie ihm ſonſt
iſt dies Verfahren bedenklich für die deutſche Deviſenpolitik, deu
unmöglich, die zur Abtragung der Verpflichtungen erforderliche
ſen herbeizubekommen, wenn es Deutſchland unmöglich gemch
die deutſchen Erzeugniſſe zu Weltmarktpreiſen in Auslandch
zum Verkauf zu bringen.
* Abſatzſteigerung beim Zinkverband. Zic
hüttenvereinigung wird, wie wir hören, am 24. Auguſt in Boc
Sitzung abhalten, in der über die Geſchäftslage ausführliche 1
gemacht werden wird. Der Abſatz hat in der letzten Zeit eine 3
erfahren. Die Frage der Zinkausfuhr dürfte eine Neuregelung
nachdem die Zinkhüttenbereinigung ſich angeſichts der Sankticrn
Export äußerſte Beſchränkung auferlegt hatte. Gine Preisck
kommt bei der Zinthüttenvereinigung nicht mehr in Betuay/
Preiſe richten ſich nach den Londoner Notierungen.
— Wiederaufbaukredite. Der Außenhandelsbean
durch beſondere Beziehungen in der Lage, Geſuche von Firmeu
an der Wiederaufbautätigkeit beteiligen wollen, eine Beſchafin
Betriebskapital unter der Vorausſetzung genügender hypotl
Sicherheiten weiter zu geben. Anfragen unter eingehender Smm
des Betriebes und der erforderlichen Unterlagen ſind unter der
nung „Wiedevaufbaukredite” an die Geſchäftsſtelle Berlin W. 9 gum
ONB. Bleiſtiftfabrik vorm. Faber in Nürny
An der Börſe erfolgten große Käufe in den Aktien des Unten
für ſübdeutſche Rechnung, ſo daß der Kurs um 45 Prozent azu
repartiert werden mußte. Es verlautete, daß das Unternehnns
Auſträge aus dem Auslande erhalten habe. Auch verwies mar
daß die Geſellſchaft noch eine Tochtergeſellſchaft in Amerika brich
der für ſpäter Eingänge zu erwarten ſeien.
wd. Bergmann Elektrizitätswerke. A. G.
hören, trat Generaldirektor Bergmann am 1. Auguſt eine Gef4
reiſe nach Amerika an, die der Geſellſchaft gpoßen Vorenl
gen ſoll. Der Geſchäftsgang bei den Bergmanns=Werken wiud
ſtig bezeichnet.
Ratibor, 6. Aug. (Wolff.) Der Betriebsrat der 2d
Elektrizitätswerke beſchloß laut Oberſchleſiſchem Anzesl
elektriſchen Strom auch für die Erntearbeit in —A
lichen Vororten von Ratibor, ſo lange zu ſperren, bis
den Landarbeitern zurückgehaltenen Kartoffeln auf den Markt
werden.
— Italieniſche Schienenaufträge für 6
Werke hat die Metallgeſellſchaft im Frankfurt a. M., Abteilt.
und Stahl, von der italieniſchem Regierung auf mehrere tauſend
Schienen und dazugehörige Schwellen für die italieniſche Kolonic
erhalten.
NOB Waſhington, 6. Aug. Die United States, Stell
ration hat ihre Preiſe u 3—10 Dollar ermäßigt. Der
erklärte, er ſei überzeugt, daß jetzt die Preiſe den mögei
Tiefſtand erreicht hätten. Er glaubt, den meiſten Verkäufer:
nicht einmal mehr die Deckung der Selbſtkoſten möglich.
3½2%
......
3%,
4½%IV.u. V. Schatzanweiſ.
4½%0 VI.—IX.
Sparprämienanleihe . . .
420 Preuß, Konſols..
3½,% „
z Bad. Anl. unk. 193:
v. 1907..
½2%0 „
2o Bahern Anl. . . . . . . .
......."
290
% Heſſen unk. 1924....
%0 „ ..........
6 Württemberger ....
Ausländiſche.
% Bulgar. Tabak 1902.
3% Griech. Monopol..
½% Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.. .. . ...
½% Oeſt. Schatzanwe).
ſtfr. v. 1914. .......
4% Oeſt. Goldrente. . . ..
4% „ einheitl. Rente.
86 Rum. am. Rente v. 03
½% Goldrente v. 13
425
am. „ konv.
v. 05
4%0 Türk. Admtn. v. 1903
(Bagdad) eer, 1I
139
„II
v. 1911,Bollanl.
ſ
½%0 Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. ..
2ſo
Staatsr. v. 10
42
Kronenrente.
25
68,50
75,50
86,60
72,50
79 75
70,50
59.60
56.—
63,10
69,75
53,25
21.—
49,50
118,50
98,50
Mfe
—
66.
25,50
24.—
68,30
76,25
86.30
72,60
79,30
70,50
59,50
56.—
69,—
63,10
69,25
62,25
53,50
75,50
Af
23,50
26.—
52.—
22,50
160,—
98,50
115.—
110,—
86.—
60,—
27.—
26,50
25.—
49 Mesik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. ..
Irrigationsanl.
58 Tamaulipas, Ser. I.
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eiſabethbahn ſtfr.. . .
2,( 2 eſt. Südb. (Lomb.)
39, O=ſt. Staatsb. 1.b. 8. Em.
38 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
429 „ „ v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
39 Salon Conſt Jonction
3%5 Salonique Monaſtir. 82,25
58 Tehuantepee . ......"
....."
4½2
Deutſche Städte.
4% Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
49 Frankfurt v. 1913.. ..
3½%0 „ v 1903....
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
42 Frankf. Hyp. Bk. 1920
....
3½%
4%0 Frkf H. Krd.=Ver. 1921
42 Mein. Hyp. Bank 1922
1922
425 Pfälz. „
19-3
425 Rhein ,„
verl.
3½,20
4%0 Südd Bk. Münch. 1906
4½ Heiſ. Ldhyp. Bk. Pfdbr. 97.—
3½½ Heſſ. Ldhy. Bk Pfdbr.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank..
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt. 348.—
188,50 46,25
70,—
— 45,10 Rhein. Kred.=Bank.
Bergwerks=Aktien. 168,50 41,50 41,— Bochumer . .. Buderus ... 603.— — u Dt. Luxemburger. 402,— G lſenk. Bergw... 409,— 469,— 82.— Harpener Bergb. 618.— 470, Eſchweiler Bergw. 435,— Kaliwerke Aſchersleben .
Weſteregeln
Laurah tte ... 350,24
S65,—
369,50 72,25 72,30 Lothringer Hütte. Mannesmann Röhren. 668,— „o 98.— Phönix. . . . . . . . . . . 93,— Oberſchleſ. Eiſen (Caro), 291,50 94,—
84.— 75,50
94.—
84,— Oberbedarf..
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan ..
Aktien v. Transportanſtalt. 334,50
590.—
549,50 87.50 87.— Paketfahrt. . . . 179,80
160,— 90,75 90,75 Nordd. Llohzd........ 5 98,50 98.— Südd. E.=B.=Geſ.. 123.— 85.— 85,20 Schantung E.=B... 531,— 75.— 75,25 Baltimore . . .. 480,— Kanada ..... 97.— Lombarden . — 83,60
95.— 83,50
24.— Oeſt.=Ung Staatsbahn..
Induſtrie=Aktien.
Bement Heidelberg. . . . .. 440,— Badiſche Anilin .." 400,— 169.— 169.— D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 674,50
Frankfurter Kursbericht 8. Auguſt 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Berliner Kurſe
Danfclen Fauf
P T rnrauſe.
Staatspapiere.
468.— Deutſche Bank.
305.— 301,50 Griesheim Elektron.
5% Mexik. amort innere
334,— 343,— Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. 330,—
77,50 77,50 55
58 Reichsanleihe.
Dt. Effekt. u. Wechſelbk. 150,— 150,— Höchſter Farbwerke. . ... 335,— 340.— Aſchaffenburger Zellſtoff. 795,—
konſ. äuß. v. 99
78,75 79.—
141,50
Deutſche Vereinsbk.
40.
141,—
517.—
261,50
214,—
355,—
168,50
61
410,—
421,
644,—
450,—
355,
565,—
G
995.—
300,25
340,50
608.—
569,—
179.—
160,—
480.—
445.—
400,
680,
524.— 529, — Darmſtädter Werte. Nahfr. Angeb. Dampfkeſſel Rodberg ... 500,— 520.— Gebrüder Roeder.. .... 355,— 365.— Gebrüder Lutz ........." 320,— 325.— Helvetta Konſervenfabrik. 300.— 310.— Motorenfabrik Darmſtadt 225,— 235,— Venuleth & Ellenberger. 355. 365.—
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhitte. .......
Deutſch=Atlant. Tel. ...
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . ..
Dt. Kaliwerke. . ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . . .
Oynamit Nobel ........"
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl.. . . . ..
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . . . ..
bemoor Bement .......
Hirſch Kupfer..........
Höſch Eiſen.. ..... .....
Hohenlohe Werke......
Kahla Porzellan. . . . . . . .
Linde’s Eismaſch.. . . ...:
Lingel Schuh ........"
Linke & Hofmann. . . . . .
Nordd. Gummi .. . . . . . .
Orenſtein. .......... .."
Rathgeber Waggon .....
Roſitzer Zucker .........
Rütgerswerke .. . . . . . . .
Sachſenwerk ......
Siemen Glas ..... ...."
Thale Eiſenhütte . . . . . . ."
Ber. Lauſitzer Glas.....
WBeſtfäl. Eiſen Langendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Berke .......
Deutſche Petroleum ....
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana ... ....
773.—
395,—
960,—
250,—
340.—
423,5
665.—
625.—
348,—
359,—
285.—
480,5-
221.—
285.—
575,—
4o1,5c
900,—
241,5c
914,75
420,—
530,—
517,—
299,75
663,—
620,—
565.—
461,—
391,—
610,50
876.—
Beiſal
Gefahr
Oberſch
M mr 2
Zand,
780.—
780,—
840,—
Sei,Loukk
Zahle die höchſten Preiſe
f. getr Damen= u. Herren=
Kleider, Schuhe, Wäſche
uſw., ſow. Boden=u.
Keller=
kram,Papier, Metalle. (8868o
J. Blum
Lauteſchlägerſtr. 4, Laden.
Sorten Säcke
Alle
verden zu d. höchſt.
Tages=
preiſen angekauft (8901a
Zwickler,
Schwanenſtr. 12, Tel. 1760
EingangSchloßgartenplatz
Briefmarken=
Sammlung kauft
Lieb=
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