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Haus, durch die Poß
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an beſtimmten Tagen wird nicht übernt
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eugsmeiſes. Beſtellungen und
Wbbe
184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
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3. die
ehmen entgegen: Geſchäßtsſtell
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Krieg, Aufnihr, Streih uſw. erliſcht jede
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
Mrummer 212
Mittwoch, den 3. Auguſt 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
a.4bentener
n 4Aten
kir=
FPell
Trotz aller „Befriedigung” darüber, daß der immer kritiſcher
Bohletzende engliſch=franzöſiſche Konflikt vorläufig noch einmal bei=
A4 iſt, zeigt ſich Frankreich doch recht verſtimint und peſſimiſtiſch
eust.
einblick auf das weitere engliſch=franzöſiſche Verhältnis. Der
1.
Konfliktsſtoff iſt zwar vorläufig aus der Welt geſchafft, wenm
recht knampſhaft, dafür aber droht ein zweiter, viel gefähr=
Fhrer. Und danaus macht die franzöſiſche Preſſe durchaus kein
wimnis. Jui der Oberſten Ratsſitzung am 8. Auguſt wird auch
AM Frage der Teilung Oberſchleſiens auf der Tagesordnung ſte=
Und hier handelt es ſich für Frankreich mehr als um eine
bies Prinzipienfrage. England will bekanntlich nur die Bezirke
tmit und Pleß den Polen zuerteilen, obwohl auch dieſe
For=
tung gegen die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages ver=
. Damit aber will ſich Frankreich nie und nimmer
einver=
gen erklären. Höchſtens auf die Sforza=Linie würde es ſich
zurütchdrängen laſſen. Da würde es wenigſtens noch Zeit
Gelegencheäit finden, ſeinem geliebten Polen das beſte Stück
erſchleſiens zukommen zu laſſen.
Die Teilumgsfrage wird zwiſchen Frankreich und England,
deſſen Seite ſich Italien immer mehr und mehr ſtellt, ſcharfe
emanderſetzungen in der Oberſten Ratsſitzung hervorrufen.
En zweiten Pyrrhusſieg wird ſich Frankreich da wohl kaum
Ingen können, denn ein Pyrrhusſieg wird in ſeiner zweiten
lage ſtets zur Niederlage. Das alte Faſchoda=Geſpenſt taucht
er wieder auf. Frankreich, das größenwahnſinnig geworden
wird und will ſich dieſes Mal kein zweites Faſchoda gefallen
Und deshalb drohen jetzt ſchon die Pariſer Blätter, mit
Nervoſität, die einer höchſtgradigen Hyſterie gleicht. Echo
gris erklärt, daß Frankreich zwar alles mögliche tun werde,
ſie während des Krieges entſtandene engere Verbindung mit
land aufrecht zu erhalten, aber daß es die größten natzionalen
ereſſen ihr nicht opfern würde. Das iſt eine Sprache, die
das geringſte Mißverſtändnis mehr zuläßt.
Der Niß in der entente gordiale iſt zwar jetzt wieder einmal
3 dürftig verkleiſtert worden. Wie es aber am 8. Auguſt
hen wird, das iſt noch eine andere Frage. Wir Deutſche
brguchen uns nicht mit Nätſelraten den Kopf zu zerbrechen,
en uns vor allem aber auch nicht zu optimiſtiſchen
Hoffnun=
hingeben. Für uns gilt es jetzt nur eins: Kaltes Blut und
beirrte Beſonnenheit!
A
Die Indianer=Schmach.
* Eine der furchtbarſten Erſcheinungen des großen Krieges
u die Verwendung von raſſefremden Kriegsteilnehmern ſeitens
Feinde Deutſchlands. Die Verwendung von Negern.
In=
n und ſo weiter, iſt allgemein bekannt. Weniger bekannt
ſte ſein, daß in der amerikaniſchen Armee 17000 Indianer
mpften.
Dieſe Ziffer geht hervor aus einer Mitteilung der Londoner
wes, die über die Teilnahme der nordamerikaniſchen Indig=
Nra großen Kriege genaue Ziffern gibt. 17000 Indianer
pften allein in der amerikaniſchen Armee. Sie wurden beſon=
T8 berwendet als Stoßtrupps und Erkunder. Dieſe Tatſache
N hervor aus einem Brieſwechſel zwiſchen dem engliſchen Ge=
Iar Lord Haig und dem Amerikaner Dr. Dixon, der ſich
be=
nders für die nordamerikaniſchen Indianer einfetzt und dem
Wdianertum beſondere amenikaniſche Regierungshilfe
verſchaf=
will. In dieſem Briefwechſel ſchreibt Dr. Diron: „Die
In=
iuner kämpften für die Demokratie. Sie kämpften für eine
neiheit, die ihnen in dem Lande ihrer Geburt verwehrt, wird.
M Indianer muß in Amerika ſein gutes Recht werden. Denn
rote Indianer iſt niemals ſolch ein Wilder gewefen wie der
ülde Hunne..."
Seſe ſtandalöfe Ausſchreitung des Kriegshaſſes verdient
eenagelt zu werden. Wiberſprach ſchon die Verwendumng bon
Ein diplomatiſcher Pyrrhusſieg.
ſterrusſieg iſt es, und die franzöſiſchen Blätzer ſprechen mit
r recht ſonderbaren Verlegenheit ihre Genugtuumg und
Be=
uewug darüber aus, daß England in der oberſchleſiſchen
wieder einmal nachgegeben habe. Unterſucht wan aber
Nachgeben genau, ſo muß wan zu dem Schluß kommen,
Egentlich Frankreich den Kürzeren gezogen hat.
der Kernpunkt der oberſchleſiſchen Frage war für Frankreich
ſffowtige Entſendung einer Diviſion nach Oberſchleſien.
Da=
ſug ihm ja am allermeiſten, um dort die brutale Macht, die
der Politik ſtets vor Recht geht, ganz feſt in ſeiner Hand
hiben. Es malte mit grellen Faaben den deutſchen Teufel an
Azand. Ehe überhaupt der Oberſte Rat zuſammentreten ſollte,
es nötig, ſofort erſt Verſtärkungen nach Oberſchleſien, zu
fiu, da die franzöſiſchen Truppen dort nicht mehr in
Sicher=
ſeien. In dieſer Frage aber blieb England feſt. Es wollte
uafang an nichts von einer Truppenverſtärkung im
ober=
iſchen Abſtimmungsgebiet wiſſen und hat mit zäher Energie
Feinen Willen bis zuletzt durchgeſetzt. Und auf einmal hat
ereich kleinlgut, gerade in einer für die Franzoſen angeblich
erichtigen Frage nachgegeben. Auf einmal fühlen, ſich die
göſiſchen Truppen nicht mehr bedroht. Wieder einmal eine
jaaliſche Komödie. Wieder einmal: Tant de brmit pour ung
bettel
Purchgeſetzt hat Frankreich nur, daß die Allierten einen
ge=
namen Schritt in Berlin unternommen haben, und zwar im
vage des Transportes der alliierten Tmppenverſtärkungen.
Frage ſoll aber erſt vom Oberſten Rat ſelber entſchieden
en, der am achten Auguſt zuſammentritt. Das gibt alſo der
z Geſchichte ein anderes Geſicht. Laut Verſailler Vertrag
und will ſich Deutſchland gar nicht ſträuben, die allierten
zwen, welche der Oberſte Rat für nötig befindet, durch fein
etztes Gebiet zu laſſen. Die deutſche Reichsregierung hat
ſurrchaus nicht in dieſer Frage auf einen ſchroffen.
Weige=
sſtandpunkt geſtellt, ſondern ſie hat einfach in voller
diplo=
icher Korrektheit bei Frankreich angefragt, ob dieſes auf
te Fauſt oder mit Wiſſen und Willen der anderen Allierten
Verſtärkungsdiviſion nach Oberſchleſien werfen wolle. Da
ukreich anfangs auf eigene Fauſt dies tun wollte, ſo kam es
rinen beiden anderen Alliierten, den Engländern und
Ita=
en, in einen gefährlichen Konflikt. Deutſchland hat alfo
rlei erreicht: 1. daß Frankreich nicht eigenmächtig und ganz
„Willkütlatzue muit Drtztſchland umſpringen darF, zund
zwei=
daß nicht ſofort die Truppenverſtüärkung nach Oberſchleſien
Auckt werden darf, ſondern erſt mit als eine der wichtigſten
gen im den Oberſten Ratsſitzung aufs Tapet gebracht werden
Indianern dem amerikaniſchen Raſſenprinzip, ſo bedeutet die
g riand hat noch einmal über England geſiegt. Aber ein zu dem „ſwilden Hunnen” einen kaum verſtändlichen Schlag in der Hungernden, der Moskau bedroht, abzulenken. Maſſen von
wechſels durch die Londoner Times kann nur eine neue Anſtren= toriſchen Vollmachten ausgeſtattet wurde, iſt bereits nach
Tam=
gung der Northeliffe=Preſſe bedeuten, das Hunnenmärchen auf boff abgereiſt, vau wo er die Anordnungen leiten wird, die einen
alle Fülle aufrecht zu erhalten.
Polens Wirtſchaftslage.
DNV. In der polniſchen Zeitſchrift 20. Wiek (Zwanzigſtes
Jahrhundert) äußert ſich der polniſche Miniſterpräſident Witos
in längeren Ausführungen über die augenblickliche wirtſchaftliche
und politiſche Lage Polens. Wenn man bei dieſen Ausführun= bevorſtehenden Fall der Sowjetregierung
wer=
den notwendigen Optimismus bei der Beurteilung der
wirt=
ſchaftlichen Lage zwecks Beſſerung der polniſchen Valuta ſich
ver=
gegenwärtigt, wenn man von den rein agitatoriſchen
Aeußerun=
gen im Oberſchleſiſchen Problem abſieht, ſo ſtellen dieſe
Ausfüh=
rungen ein recht ergiebiges Material zur Beurteilung der
politi=
ſchen und wirtſchaftlichen Lage Polens dar.
über das Abflauen der Partei= und Klaſſenkämpfe bemerkt,
ge=
wecken, daß die bisher ſehr unvollkommene ſtaatliche
Rekonſtruk=
tion nach Ueberwindung der inneren und äußeren Schwierig= gelang dem Kommandanten, die aufrühreriſchen Soldaten durch
keiten mit größerem Erfolge vor ſich gehen wird, und wenn der
Miniſter gar behauptet, daß die Reife des politiſchen Denkens
ſich in bisher indifferenten Kreiſen zu entwickeln beginne ſo wird
ſchätzen müſſen. Die wirtſchaftlichen Daten ſeines Auffatzes
bieten viel Intereſſantes. Sie zeigen zunächſt, daß die polniſche
Regierung in der Tat beſtrebt iſt, die ſtark mitgenommene
Agrar=
wirtſchaft wieder in Ordnung zu bringen. Nach Witos Angaben
hat die polniſche Regierung in einer großzügigen Hilfsaktion den
Gebieten, die bei der bolſchewiſtiſchen Offenſive zu faſt nur 50
Prozent bebaut waren Ackergeräte und Vorſpann geliefert. Die
amtliche Schätzung konſtatiert die Erfolge dieſer Hilfsaktion durch
eine um 60 Prozent erhöhte Roggen= und um 20 Prozent erhöhte
Weizenernte gegenüber dem Vorjahr (757 Tauſend Tonnen
Rog=
gen gegenüber 619 Tauſend Tonnen, 2610 000 Tonnen gegen
1900 000 Tonnen Weizen). Auch die Zuckerproduktion hat ein
Mehr von 5000 Tonnen gegenüber dem Vorjahre ergeben, und
die Spiritusproduktion zählt bereits in der erſten Hälfte des
Jahres 43 Millionen Liter gegenüber 25 Millionen im Vorjahre.
Zeigt alſo in der Tat das Gebiet der Agrarwirtſchaft eine
erheb=
liche Beſſeruüg, fo tuuß doch auf dem Gebiete der „iduſtrie und
des Handels ein völliges Verſagen feſtgeſtellt werden. Trotz der
guten Ernten iſt das Ernährungsproblem für Polen noch
keines=
wegs gelöſt und der Vizeminiſter Stointzki hat erſt kürzlich in
einem Interview der Warſchauer Rzezepospolita auf die Gefahr
hingewieſen, die durch Wucher und Spekulation der
Ernährungs=
wirtſchaft drohen.
Die Induſtrieziffern aber, wie der Miniſter ſelbſt angibt,
ſind erſchütternd. Am beſten ſcheint noch die Kohleninduſtrie
ge=
fördert zu ſein, die aber immer erſt 83 Prozent des
Vorkriegs=
ſtandes erreicht hat, ſofern es ſich dabei nicht auch um eine höchſt
optimiſtiſche Ziffer handelt. Da die Zerſtörungen durch den
Krieg in der Textilinduſtrie ſehr erheblich waren, fo iſt ohne
Frage der Aufbau dieſer Induſtrie mit großen Schwierigkeiten
verknüpft. Andererſeits trägt der große ruſſiſche Textilbedarf
genügend Grundlagen für einen raſchen Aufbau der polniſchen
Textilinduſtrie bei. Trotzdem hat dieſe jetzt nach Witos
offen=
bar optimiſtiſchen Angaben erſt 60 Prozent der
Friedensproduk=
tion erreicht, von denen angeblich ein Viertel zum Export frei iſt.
Das alles zeigt, daß, wenn es der polniſchen Regierung überhaupt
gelingt, die polniſche Induſtrie in vollem Umfange wieder
auf=
zubauen, ſie alle Hände voll zu tun hat, und deshalb beſſer täte,
ſich nicht auch noch die Arbeit der Aufrechterhaltung und des
Ausbaues der oberſchleſiſchen Induſtrie zuzumuten.
Die Hungersnot in Rußland.
m. In den letzten Tagen aus dem Süden Rußlands in
Re=
bal eingetroffene Reiſende erzählen erſchütternde Einzelheiten
der entſetzlichen Hungersnot. Auf der Reiſe bis Kursk nicht ein
Fleckchen Feld, das nicht den ſengenden Sonnenſtrahlen zum
Opfer gefallen wäre. Auf allen Stationen Haufen abgemagerter
und ſchwerkranker Menſchen, die beim Einlaufen jeden Zuges
den Reiſenden die Hände entgegenſtrecken mit gellendem Ruf:
„Helft uns, um Chriſti willen, wir ſterben vor Hunger!” Cholera,
Typhus und Hunger raffen das erſchöpfte Volk in Scharen
da=
hin. Die Flucht vor dem Hungertode wächſt ins Rieſenhafte.
An ſechs Millionen ſind auf der Wanderung nach Brot und
Nah=
rung. Doch nicht wur die bäuerliche Bevöllerung verläßt die
Hungerdiſtrikte, auch die Arbeiter und ſelbſt Notgardiſten fliehen
und ſtürmen die Eiſenbahnzüge. Die Sowjetregierung hat
da=
her um dem Andrang einzudämmen, die Eiſenbahntarife plötzlich
erhöht. Eine Reiſe von Moskau nach Petersburg koſtet 140 000
Rubel, von Kiewv nach Petersburg 600 000 Rubel. Die über dieſe
Maßnahme wätend gewordene Menge bedroht die Stationen.
Häufige Ueberfälle ſind an der Tagesordnung; auf offener
Strecke werden die Züge oft für längere Zeit zum Stehen
ge=
bracht. um dieſer Gefahr zu begegnen, werden die Strecken von
Rotgardiſten bewacht: das Zugwerſonal iſt mit Gewehren
aus=
gerüſtet. Vielfach werden die Perſonenzüge von Panzerzügen
be=
gleitet. So weit das Auge reicht, ſieht man eine ungeheuere
Welle wandernder Menſchen. Saratow ſtellt ein Zigeunerlager Dinge befleißigt, die alle Anerkennung verdient. Wir wollen
bender dar. Alle ſanitären Maßnahmen werden von den
Kran=
ken mit Mißtrauen betrachtet. Der Aberglaube treibt die tollſten
Blüten: die Impfungen werden verhindert, die Krankem ver=
Aerzte, überwältigt von all dem ungeheueren Elend, erſcheinen
erſt auf Androhung zwangsweifer Vorführung. In der Nacht weil es ſich leider Gottes hier um einen Ausnahmefall handelt,
pflügen die Frauen die Grenzen der Dörfen, Beſchwörungen
aus=
ſtoßend, ſpringen und hüpfen nackt über Haufen brennenden Hol= tes ſpiegelte ſich auch in der Betrachtung der oberſchleſiſchen
Ver=
zes, in dem feſten Glauben, daß die Cholera über Feuer und die hältniſſe wieder. Wer darüber Genaueres nachleſen will, findet
gezogenen Marken nicht ins Dorf eindringen werde. Die Männer, einen Beleg dafür in den Berichten des Berliner Vertreters des
ſingen fromme Lieder und weiſen auf die neu Zuſtrömenden als
die urheber der Seuche hin. Es wird beſchloſſen, An= länder über Oberſchleſien” vom Verlag für Sozialwiſſenſchaft,
zeige über herrſchende Epidemien nicht zu erſtatten und die
über 60 Menſchen. 80 Prozent der Bevölkerung ſind von
Krank=
heiten beimgeſucht.
Die Sowjetregierung hat eine Reihe von Maßnahmen aus=
Verherrlichung des nordamerikaniſchen Indianers im Gegenſatz gearbeitet, die ſofort in Tätigkeit treten ſollen, um den Strom
das deutſche Geſicht. Die Wiedergabe des ſalbaderiſchen Brief= Flüchtlingen nähern ſich bereits Kaſan. Trotzki, der mit dikta=
Zuzug der Verhungernden und Verſeuchten verhindern ſollen.
An den bevorſtehenden Operationen werden elf Infanterie= und
zwei Kavalleriediviſionen teilnehmen.
Sowjetkriſe?
wek. Die in Berlin umlaufenden Alarmnachrichten über den
gen einen Abſtrich macht, indem man den aus Agitationsgrün= den durch folgende Meldung des Lokalanzeigers aus
Kopen=
hagen ergänzt: Wie aus Betersburg gemeldet wird, ſind dort
Gerüchte verbreitet, daß die Sowjetregierung den Führern der
Menſchewiki erklärt haben ſoll, daß es ihr unmöglich ſei, der Lage
Herr zu werden. Die Regierung habe ſich daher bereit erklärt,
alle Parteien zuſammenzuberufen, um gemeinſam über das
Schickſal Rußlands zu beſtimmen. Es verlautet, daß das ein=
Was der Miniſter über die innerpolitiſche Konſolidierung, geſetzte Hilfskomitee, in dem die Bolſchewiſten nur ſehr ſchwach
vertreten ſind, die Macht der Regierung übernehmen wird. In
hört unter das Kapitel Abſtrich, denn es ſoll die Hoffnung er= Petersburg beging das Pgwlowski=Regiment wegen der
Herab=
ſetzung der Brotration vor einigen Tagen eine Meuterei. Es
das Verſprechen zu beruhigen, daß er verſuchen werde, eine
Beſ=
ſerung der Lage herbeizuführen. Am nächſten Tage wurde das
Regiment auf einen Platz geführt, angeblich um militäriſche
man ſeine Anſprüche in dieſer Beziehung als äußerſt niedrig ein= Uebungen vorzunehmen. Dann wurde der Platz von zahlreichen
kommuniſtiſchen Truppen umringt und alle Soldaten, die bei der
Meuterei eine hervorragende Rolle geſpielt hatten, wurden vor
die Front geſtellt und auf der Stelle erſchoſſen. In Moskau
er=
eigneten ſich in den letzten Vagen ſchwere Unruhen. Dies hatte
zur Folge, daß dort der Belagerungszuſtand verhängt wurde.
Einzelheiten liegen noch nicht vor. Der Rat der
Volkskommiſ=
ſare hat ein Dekret erlaſſen, wonach es den hungernden
Flücht=
lingen verboten wird, nach Moskau zu kommen.
*
Kopenhagen 2. Aug. (Wolff) Politiken
veröffent=
licht ein Petersburger Gerücht, wonach die Sowjetregierung
ge=
genüber den Menſchewiki erklärt hat, daß ſie der Lage in
Ruß=
land nicht gewachſen ſei. Sie ſei bereit, mit allen
Par=
teien das Schickſal Rußlands zu beſtimmen, und verlange, daß
das eingeſetzte Hilfskomitee, in dem die Bolſchewiki nur ſchwach
bertreten ſeien, die Macht übernehmen ſolle.
Italien.
* Im Seuatz erklärte der Miniſter des Aeußern beim
Ab=
ſchluß der Debatte über die Regierungserklärung ferner. Italien
müſſe die aus dem Friedensveruage ſich ergebenden
Verpſlich=
tungen achten, auf denen ſich Italiens Politik aufbauen müſſe.
Italien müſſe ſeinerſeits verlangen, daß alle Mächte, die dem
Vertrag unterzeichneten, Italiens Rechte ihrerſeits achten. Bei
zweifelhaftem Fragen werde Italien den Geiſt der Verſöhnlichkeit
ſprechen laſſen. Die äußere Politik Italiens müſſe im
weſent=
lichen von wirtſchaftlichen Geſichtspunkten geleitet ſein, denn
Italien bnauche die ausländiſchen Rohſtoffe und die
ausländi=
ſchen Märkte. Durchaus erforderlich ſei, daß das Gleichgevicht
am Mittelmeer nicht weiter zu Italiens Nachteil geſtört werde.
Demzufolge ſei die Unantaſtbarkeit und die Verwirklichung der
duch den Dreiverband Italien zugeſicherten Vorteile
ſicherzu=
ſtellen. Es bedürfe daher einer Verſtändigung mit den Allierten
und einer Politik im Geiſte lohalen Zuſammenarbeit. Der
Mi=
niſter erklärte weiter, Italien habe in Angora wegen der
Zwi=
ſchenfälle von Adalig Proteſt eingelegt und ſeine Seeſtreitkräfte
in Konſtantimopel verſtärkt. Der Zweck diefer Maßnahme, ſei
einerſeits eine Warnung, andererſeits ſei ſie als möglicherweiſe
nowendig werdender Beitnag zur Verteidigung der Meevengen
durch die Allierten gedacht. Es ſei unbedingt erforderlich, daß
die Meerengen für die friedliche Schiffahrt geöffnet bleiben.
Be=
züglich Albaniens erklärte der Miniſter, Italiem ſei am meiſten
an dem Schickſal des Nachbarlandes intereſſiert und müſſe
da=
rüber wachen, daß die vom Italien zu Gunſten der
Unabhängig=
keit Albaniens ergriffenen Schritte nicht zum Vorteil anderer,
unter Schädigung der Freiheit Albaniens und der
lebenswichti=
gem ſtrategiſchem Intereſſen Italiens auslaufen. Sollte gegen alle
Vonausſicht und gegen Italiens Wunſch das von Italien
aufge=
ſtellte Programm undurchführbar ſein, ſo müſſe die ganze
alba=
niſche Frage nochmals auf der Grundlage der vorherrſchenden
Intereſſen Italiens geprüft werden, die von den Allüierten
be=
reits anerkannt ſeien.
Der Miniſter gab dann die bereits gemeldeten Erklärungen
über Oberſchkeſien und ſagte ſchließlich bezüglich des
Ver=
trages von Rapallo, er werde alles tun, um Italiens
Verpflich=
tumngen zu erfüllen umb werde nachdrücklich fordern, daß die
Rechte Italiens geachtet werden. Der Miniſter ſchloß mit der
Bitte um das Vertrauen des Senats. Die Erklärungen des
Mi=
niſters wurden beifällig aufgenommen.
Das Schickſal Oberſchleſiens.
Ein Engländer über Oberſchleſien.
Von der geſamten engliſchen Preſſe hat ſich bisher der
Man=
cheſter Guardian im beſonderen einer Objektivität über deutſche
hungernder, entkräfteter, vor den Augen der Umſtehenden Ster= damit nicht ſagen, daß alles, was in dieſem Blatte über
Deutſch=
land zu leſen war, nun auch abſolut richtig geweſen iſt.
Aner=
kannt werden muß jedoch das zweifellos vorhandene Streben
nach Objektivität, das Bemühen, auch der deutſchen Sache gerecht
bongen und die Toten nachts heimlich begraben. Man behauptet, zu werden, wo nach Anſchauung der Engländer eine ſolche
Ge=
die Bolſchewiſten hätten den Befehl gegeben, die in den Seuchen= rechtigkeit von nöten iſt. Wir neigen nicht dazu, dem engliſchen
banacken befindlichen Kranken langſam zu Tode zu quälen. Die Blatte wegen dieſer Haltung Komplimente zu machen, weil wir
glauben, daß es die Pflicht jedes Blattes iſt, ſo zu handeln. Aber
verdient er doch erwähnt zu werden. Dieſe Haltung des Blat=
Mancheſter Guardian, die ſoeben unter dem Titel: „Ein Eng=
Berlin, herausgegeben worden ſind. Nicht alles iſt richtig, was
Medizinalkommiſſionen vorbeifahren zu laſſen”. In den deut= in dieſer Broſchüre geſagt iſt. Manches iſt ſchief geſehen, manche
ſchen Koloniſtendörfern des Wolgagebietes ſterben täglich weit Schlüſſe ſind voreilig gezogen und manche Schlüſſe konnten ſo
nicht gezogen werden, wie der Verfaſſer ſie ſah, weil die
Voraus=
ſetzung falſch war. Aber die Tendenz des Auches iſt die Tendenz
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 3. Augnſt 1931.
der Objektivität, und deshalb iſt uns dieſes Zeugnis gerade jetzt
vor der Entſcheidung des Oberſten Rates ſehr wertvoll. Hier
wird bezeugt, daß der polniſche Terror nicht eine deutſche
Propa=
ganda=Erfindung iſt, ſondern der Verfaſſer hat geſchrieben, was
er mit eigenen Augen geſehen hat. Hier wird aber auch mit einer
ſeltenen Unerſchrockenheit und Offenheit die Rolle dargeſtellt, die
franzöſiſche Politiker und franzöſiſche Militärs in dieſem bisher
traurigſten Kapitel der oberſchleſiſchen Geſchichte geſpielt haben.
Am Quai d’Orſay ſitzen im franzöſiſchen Außenminiſterium jetzt
die Sachverſtändigen zuſammen, um die Entſcheidung über
Ober=
ſchleſien vorzubereiten. Auch ſie können aus der Darſtellung
die=
ſes Engländers eine Lehre ziehen, daß nämlich der dritte
ober=
ſchleſiſche Aufſtand verſagte, weil er die Bergwerke und Betriebe
von ihren Abſatzgebieten und von ihren Rohſtoffquellen tvennte.
Daraus iſt nur das eine zu folgern, daß Zuſammengehöriges
ticht voneinander getrennt. Unlösbares nicht voneinander gelöſt
werden kann.
Vorbereitungen ſür den vierten polniſchen Aufſtand.
Auguſt=Nachrichten aus Oppeln ſprechen von ungeheueren
Anſtrengungen, die polniſcherſeits gemacht werden, um ſofort mit
aktiven Truppen in das oberſchleſiſche Induſtriegebiet
ein=
zurücken. Der polniſche militäriſche Zentralpunkt liegt in der
Stadt Tſchenſtochau. Dort befinden ſich die Stäbe zweier
Divi=
ſionen; eine dritte, die ſogenannte oberſchleſiſche, wird
zuſammen=
geſtellt. In der Gegend von Beuthen klagen die Deutſchen
wiederum über den furchtbaren polniſchen Terror. Wagen von
Straßenbahnlinien, die in die Umgebung führen, ſtehen unter
der Kontrolle von Räuberbanden, die es beſonders auf Deutſche
abgeſehen haben. Die Mitglieder der Räuberbanden tragen faſt
alle Halleruniformen. Die polnifche Preſſe hat die Nachricht
ge=
bracht, daß in Berlin Proklamationen in drei Sprachen gedruckt
und unter die Ententetruppen verteilt würden, die durch
Deutſch=
land nach Oberſchleſien reiſen. Der Aufruf ſei von der
Kom=
muniſtiſchen Partei unterzeichnet. Anzeichen deuteten jedoch
darauf hin, daß ſie durch maßgebende deutſche Stellen
heraus=
gegeben würden. In dem Aufrufe würden die Ententeſoldaten
zur Geherſamsverweigerung gegenüber ihren Offizieren
aufge=
fordert. Dieſe Nachricht iſt erfunden.
Korfanty verſucht, Deutſchland dadurch zu diskreditieren,
daß er berichten läßt, General Höfer, ſei mit ſeinem Stabe in
Koburg; er ſtände mit dem ehemaligen Kaiſer in dauernder
Ver=
bindung. Auch dieſe Meldung iſt eine Tendenzlüge.
Dem Lokalanzeiger wird gemeldet: ein bekannter
oberſchle=
ſiſcher Magnat hätte ſeinen polniſchen Freunden mitgeteilt, der
vierte Aufſtand würde inden nächſten Tagen
be=
ginnen. Polniſche aktive Truppen würden dann ſofort
ein=
rücken.
Nach dem Vorbilde des deutſchen Ausſchuſſes für
Oberſchle=
ſien wurde, wie die polniſchen Blätter melden, ein polniſcher
Oberſter Volksrat für Oberſchleſien ins Leben
gerufen, dem zwölf Vertreter der polniſchen Parteien und
Ge=
werkſchaften angehören. An der Spitze des Volksrates ſteht ein
viergliedriges Präſidium, deſſen Vorſitzender Rymer iſt. Der
Volksrat hat ſeinen Sitz im Hotel Lomnitz in Beuthen. Seine
wichtigſte Aufgabe nennt der Volksrat den Schutz der Intereſſen
der polniſchen Bevölkerung und deren Vertretung bei der
interalliierten Kommiſſion.
Eine Erklärung Lloyd Georges.
* In Beantwortung einer Anfrage gab Lloyd George
im Unterhauſe folgende Erklärung ab:
Ich ſchätze mich glücklich, dem Hauſe mitteilen zu können, daß
wir zu einem zufriedenſtellenden
Uebereinkom=
men mit Frankreich gekommen ſind, damit der Oberſte
Rat die Frage Oberſchleſiens prüfen kann. (Beifall.) Der Oberſte
Rat wird in Paris am 8. Anguſt zuſammentreten, um ſich über
die Ergebniſſe der Volksabſtimmung in Oberſchleſien und die
Berichte der Abſtimmungskommiſſion auszuſprechen. Der erſte
Punkt der Tagesordnung wird der ſein, zu entſcheiden, ob bis
zur Bekanntgabe der Entſchließung betr. der Zuteilung
Verſtär=
kungen in dem Abſtimmungsgebiet nötig ſind oder nicht.
In=
zwiſchen haben der franzöſiſche, der britiſche und der italieniſche
Botſchafter in Berlin bei der deutſchen Regierung einen
gemein=
ſamen Schritt unternommen, damit Deutſchland bereit iſt, den
Transport der alliierten Truppen durch Deutſchland zu jedem
Augenblick, wenn der Oberſte Rat entſcheidet, daß die Lage in
Oberſchleſien dies erfordert, zu erleichtern.
Eine engliſche Regierungskommiſſion in Pleß und Nybnik.
* Nach einer Meldung des Berl. Tagebl. werden die
ober=
ſchleſiſchen Kreiſe Pleß und Rybnik zur Zeit von einer
eng=
liſchen Kommiſſion bereiſt, die ſich im Auftrag der engliſchen
Re=
gierung über die Stimmung der dortigen Bevölkerung
unterrich=
ten ſoll. Dem Blatte zufolge will anſcheinend die engliſche
Re=
gierung den Bericht dieſer Kommiſſion bei der Entſcheidung über
Oberſchleſien und ſpeziell über dieſe beiden Kreiſe verwenden.
Wie das Reuterſche Bureau erfährt, beantwortete Briand
den Vorſchlag, die Tagung des Oberſten Rates, am
8. Auguſt in Paris tagen zu laſſen, zuſtimmend. Lloyd George,
Lord Curzon und andere Regierungsmitglieder werden am
Sonntag abreiſen. Hier herrſcht das Empfinden, daß die
Tagung nur wenige Tage dauern wird, da die britiſchen Miniſter
in London Dringendes zu erledigen haben. Der italieniſche
Miniſterpräſident und der italieniſche Miniſter des Aeußern
wer=
den ebenfalls in Paris vertreten ſein.
Für ein ungeteiltes deutſches Oberſchleſien.
* Von einer amtlichen Stelle wird der Telegraphen=Union
verſichert, daß die deutſche Regierung weiter entſchieden den
Rechtsſtandpunkt vertreten wird, daß Oberſchleſien auf
Grund des Friedensvertrages und des Ergebniſſes der
Abſtim=
mung ganz und ungeteilt bei Deutſchland bleiben
muß. Ein gemeinſamer Schritt der Alliierten in der
Angelegen=
heit der Verſtärkung der Truppen nach Oberſchleſien iſt bisher
in Berlin nicht erfolgt. Der zweite Brief, fälſchlich Note
ge=
nannt, Dr. Roſens an die franzöſiſche Regierung wird demnächſt
der Oeffentlichkeit bekannt gegeben werden.
* Frankfurt a. M., 1. Aug. (Wolff.) In einer vom
Verband heimattreuer Oberſchleſier einberufenen Verſammlung
ſprach die bekannte Amerikanerin Ray Beveridge, über die
oberſchleſiſche Frage. Die Rednerin führte eingehend aus, wie
das ſtrittige Gebiet deutſchen Charakter trägt und nur bei
Deutſch=
land weiter gedeihen könne und behandelt dann die polniſchen
Greueltaten, die ſie zum Teil ſelbſt kennen gelernt hat. Der von
ſtarkem ſympathiſchen Gefühl für Deutſchlands Sache getragene
Vortrag machte tiefen Eindruck. An die Reichsregierung wurde
eine Entſchließung geſandt, die die Einſetzung aller Kräfte für
das ungeteilte Verbleiben Oberſchleſiens bei Deutſchland fordert.
Ferner wurde an den Präſidenten Harding ein Telegramm
ge=
richtet, in dem er gebeten wird, einzugreifen, damit die
ober=
ſchleſiſche Frage gerecht entſchieden wird. Sollten
Ententetrup=
pen nach Oberſchleſien geſchickt werden, ſo wird die amerikaniſche
Regierung gebeten, auch amerikaniſche Truppen zu entſenden.
Keine neuen Truppenſendungen nach Oberſchleſien?
ONB. London, 1. Aug. Daily Chronicle bemerkt heute
früh ausdrücklich, daß das Vorgehen der drei Botſchafter in
Berlin durchaus nicht die Entſendung von Truppen
ankündige, ſondern nur das engliſche Solidaritätsgefühl
bekun=
den ſoll. Die geſamte Morgenpreſſe begrüßt die erzielte
Einigung.
Der Sachverſtändigenausſchuß.
* Pertinax berichtet über die Verhandlungen des
Sach=
verſtändigenausſchuſſes, der die Aufgabe hat, die Frage der
deutſch=polniſchen zukünftigen Grenzen in
Oberſchle=
ien zu beraten, die Sachwerſtändigen hätten ſich in eine
prak=
tiſche Beratung eingekaſſen, alſo eine Debatte über den Text des
Vertrages vorgenommen. Dann hätten ſie es für ihre Pflicht
gehalten, die Arbeit derer zu ſtudieren, die vorher ſich mit der
Frage beſchäftigt hatten. Sie hätten den erſten engliſch=
italie=
niſchen Vorſchlag des Generals de Marini und Oberſten
Perci=
val geprüft, der von dem Grundſatz ausgeht, daß die
Induſtrie=
zone geteilt werden kann. Schließlich habe man die Vorſchläge
Korfantys und des Generals Lerond geprüft, die die
vorgenann=
ten Grundſätze zugunſten Polens umfaſſen. Endlich habe man
den Vorſchlag des Grafen Sforza in Betracht gezogen, der zwei
Löſungen vorſchlägt, eine, die die Einheit des Induſtriegebietes
aufhebt, eine andere, die den größten Teil des Induſtriegebietes
Deutſchland zuſprechen will. Der Sachverſtändigenausſchuß habe
Beſſeves gewollt. Es ſei ihm aber bis jetzt nicht gelungen. Am
Samstag hatten die engliſchen Drlegierten einen Grenzvorſchlag
gemacht, der wenig verſchieden ſei von dem erſten engliſch=
italie=
niſchen Vorſchlag, und nach dem zu dem Bezirk Rybnik und Pleß
Teile der Kreiſe von Ratibor, Lublinitz und Roſenberg
zuge=
ſchlagen werden ſollen. Man ſei alſo zu dem Vorſchlag des
Gra=
fen Sforza zurückgekehrt, der nun doch am günſtigſten ſei. Geſtern
hatten die franzöſiſchen Sachverſtändigen Vorſchläge unterbreitet.
Sie unterſcheiden ſich wenig von denen des Grafen Sforza. Die
italieniſchen Sachverſtändigen ſeien von ihrem neuen Miniſter
für Auswärtiges nicht autoriſiert worden, ſich durch Dokumente
zu binden, die der frühere Außenminiſter vor zwei Monaten
offiziell unterbreitet hatte. Jetzt ſeien die Sachverſtändigen des
Krieges ſatt, ſo erklärt Pertinax, und bemüihten ſich, die Linie
durch Einzeichnung der Stimmen gemeindeweiſe feſtzulegen.
Per=
tinax zweifelt, daß die Sachverſtändigen die Schwierigkeiten
löſen können. — Das Journal ſagt in einer kurzen Betrachtung,
die Widerſprüche, die vor einigen Tagen noch vorhanden geweſen
ſeien und die das Problem undurchführbar zu machen ſchienen,
würden verſchwinden, je mehr die Arbeiten der Sachverſtändigen
vopanſchreiten.
Noch keine Einladung.
Briand hat die Einladungen an die verſchiedenen
Mächte, die im Oberſten Rat vertreten ſind, zu deſſen Sitzung
am 8. Auguſt nochnichtverſandt. Er wartet noch die
Feſt=
ſetzung der Tagesordnung ab, um zu wiſſen, welche Mächte zu
der Beratung mit den vier Großmächten zu berufen ſind.
Inzwi=
ſchen ſetzt die interalliierte Sachverſtändigenkommiſſion im
Ge=
heimen die Prüfung des oberſchleſiſchen Problems fort. Sie prüfte
nacheinander die verſchiedenen Teilungsprojekte, nämlich die von
Aus dem Freundeskreiſe von Wilhelm
von Ploennies.
5. Rudolf Hildebrand.*)
Von Karl Noack.
Die Freundſchaft beider war beſonders innig, ſie hielt bis
zum Tode von Ploennies vor; ſie gründete ſich offenbar auf eine
Seelenverwandtſchaft beider. Der Verkehr beider beſchränkte ſich
faſt nur auf einen Briefwechſel. Der erſte Beſuch, den
Hilde=
brand in Darmſtadt nach jahrzehntelanger Bekanntſchaft machte,
mnußte im Dunkeln ſtattfinden, da Ploennies damals an einer
ſchweren Augenentzündung litt. Hildebrand überſchrieb ſeinen
nächſten Brief: „Lieber, armer, tapferer Freund!” Wenn die
Witwe Wilhelms von Ploennies auf die Freundſchaft beider zu
ſprechen kam, dann konnte ſie ſich nicht genug tun. Faſt dasſelbe
berichtete mir ſeinerzeit der Schwiegerſohn von Hildebrand, der
treffliche, nun auch längſt im Grabe ruhende Verwalter des
Hildebrandſchen Nachlaſſes, der Studienrat Gg. Berlit: „Ich
erinnere mich, daß er von ihm mit einer Art Andacht ſprach.”
Der obenerwähnte Briefwechſel iſt uns vor Jahren von der
Fa=
milie Hildebrand überlaſſen worden; er bildet einen wichtigen
Beſtandteil der Ploennies=Sammlung des Stadtmuſeums. Auf
ſeiner Grundlage ſowie von Erinnerungen, die ich als Schüler
von ihm während dreier Jahre geſammelt und die ich zu meinem
köſtlichſten geiſtigen Beſitz rechne, iſt das nachfolgende Lebensbild
aufgebaut. (Für Lehrer beſonders empfehlen wir noch Berlit,
G.: Rudolf Hildebrand. Ein Erinnerungsbild. Leipzig 1897.
— Ih 90; es iſt die Standmarke der Städt. Bücherhalle, unter
der das Buch eingereiht iſt und ſo gefordert werden kann.)
Hil=
debrand hatte im Jahre 1869 auf Wunſch von Hoffmann von
Fallersleben ſich daran gemacht, ſein Leben, ſeine ſeeliſche und
geiſtige Entwicklung zu ſchildern. Er kam aber nicht weit. Was
ſich erhalten hat, iſt in Obigem benutzt. Es ſei hier noch bemerkt,
daß ſämtliche Werke Hildebrands, auch das Grimmſche
Wörter=
buch, in der Städt. Bücherhalle vorhanden ſind.)
Heinrich Rudolf Hildebrand — er war ſtolz auf ſeinen
Hel=
dennamen **) — iſt am 13. März 1824 in Leipzig geboren in der
*) Die Zählung der einzelnen Aufſätze under dem Geſamttitel wurden
erſt auf eine Anxegung von anderer Seite begonnen, nach dem der
Auf=
ſatz über Königer ſchon erſchienen war. Dieſer iſt alſo Nr. 1. 2
Schädel, 3 — Rieger, 4 — R. Hofmann. Das auf verſchiedene
An=
fragen zur Aufklärung.
Hildebrand, althochdeutſch Hiltiprant, Graff, Ahd. Sprachſchatz
IV. 912 leitet das Wort von ahd. hiltia — Kampf und brant
—
flammen=
des, blitzendes Schwert, altfranz, brand, brandon — das Scht
t ab. Es
iſt demnach ein Schwertname — im Kampfe wie ein Brand ſo feurig und
ſengend.
„Bettelgaſſe”, der Johannisgaſſe, „einer ſtillen, zum Teil
freund=
lichen Straße, mit prächtigen Spielplätzen” „Mein Vater, ein
Schriftſetzer, litt an ſchwerer Hypochondrie und erzog mich, ohne
es zu gewahren, dabei zum Hypochonder. Ich habe ſpäter die
tiefſten Hebel der Philoſophie an meine Seele ſetzen müſſen, um
mein freies Gemüt aus dem Schutt einer finſteren Menſchen= und
Weltanſchauung herauszuholen. Die düſterſten Zeiten fielen
gerade in die Jahre, wo andere im Morgenrot leben, in die
Stu=
dentenjahre; aber da habe ich auch jene blutſauere Arbeit getan,
habe mit Hilfe der Philoſophie mich ſelbſt gleichſam neu geboren,
unſere großen Dichter und Denker freilich halfen mir redlich
da=
bei‟ Anfangs wendete er ſich der Theologie zu, widmete ſich
dann aber, als ernſte dogmatiſche Fragen ihn, den hypochondriſch
Vevanlagten, quälten, dem Studium der Philologie unter Moritz
Haupt, dem Urbild des Profeſſors Werner in Guſtav Freytags
„Verlorener Handſchrift” mit „heißem Bemühen” zu. Wir
wol=
len hier ſein äußeres Leben kurz zuſammenfaſſen, um dann
zu=
ſammenhängend ſein inneres Lebenswerk und ſeine Freundſchaft
mit Ploennies behandeln zu können. Nach glänzend beſtandener
Staatsprüfung wurde er Lehrer an der altberühmten
Thomas=
ſchule. Bei der zunehmenden Arbeit am Grimmiſchen Wörterbuch
wurde er zuerſt in ſeiner Lehrertätigkeit entlaſtet, ſchließlich ganz
davon befreit und ſeit 1869 Profeſſor der neueren deutſchen
Lite=
ratur an der Univerſität Leipzig. Unermüdlich in dieſem ſeinem
Amte — er las über die deutſche Altertumskunde neben Friedrich
Zarncke in ihrem ganzen Umfang — und als oberſter Leiter der
Wörterbuchsarbeit tätig, war es ihm noch vergönnt, im Kreiſe
ſeiner Freunde und Schüler ſeinen 70. Geburtstag, wenn auch
ſiech, aber noch mit jugendlicher Kraft in geiſtiger Friſche ſchaf
fend zu feiern. Tief ergriffen, „wie von Harmonien umraufcht”
dankte er allen. „Mir war’s,” ſchloß er, „als ob der Genius des
Vaterlandes ſelbſt zu mir ſpräche, in deſſen Dienſten ich mich ſeit
meiner Primanerzeit fühlte, wie Sie mich zeichneten in meinem
inneren Leben und Streben, ja, ich geſtehe, ſo möchte ich ſein,
ſo habe ich mich immer bemüht zu ſein. Haben Sie Dank für
den ſchönen Wiederklang, der da in meinen alten Tagen von
außen an mich kommt, wie ein Echo aus dem Walde.‟ Nachdem
er zuletzt faſt ganz gelähmt war, trat der Tod als Freund an ihn
heran am 28. Oktober 1894 und erlöſte ihn von ſeinen Leiden.
Hildebrand und Ploennies wurden durch ihre Beſchäftigung
mit dem Volkslied zuſammengeführt. Er hatte es Mitte der 50er
Jahre übernommen, das Buch Fr. L. von Soltau „Ein
hun=
dert deutſcher hiſtoriſcher Volkslieder” 1836 aus dem Nachlaß
desſelben fortzuſetzen. Um ſeinen Stoff zu vervollſtändigen,
wandte er ſich an den damaligen Großh. Heſſiſchen Leutnant von
Ploennies, der in ſeines Schwagers J. W. Wolf Zeitſchrift für
deutſche Mythologie und Sittenkunde I, S. 93, unter der
Ueber=
ſchrift „Volksgeſang im Odenwald” 1853 über ſeinen im Laufe
Nummer 2112
Percival, de Marini, Lerond, Korfanty und Sforza. Die n
niſchen Vertreter haben bezüglich des letzteren Planes roi
laſſen, daß er eine ſehr ernſte Grundlage für die Debattt
geben könne, ohne jedoch die italieniſche Delegation zu b=
Die franzöſiſchen Vertreter haben ihren Standpunkt nochs
bekannt gegeben.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Eine pazifiſtiſche Stimme zum Rheinlandproblem.
Grz. Brüſſel, 1. Aug. Die Preſſe beſpricht ein We),
Brüſſeler Univerſitätsprofeſſors Leclaire, das unter dem g
„Die weſtliche Frage” erſchienen iſt und in ſeiner
Stellungzo=
zur Schaffung eines ſelbſtändigen Rheinlandes großes Aruſt
erregt hat. Auf hiſtoriſcher Tatſachenerklärung kommt de
faſſer zur Ablehnung eines autonomen RE.
landſtaates betont vielmehr die Notwendigkeit einen
fiſtiſchen Politik gegenüber Deutſchland. Auch das füzm
Blatt der Liberalen, der Soir, hält die Möglichkeit der V=ax
lichung eines autonomen Rheinſtaates für ſehr zwei ſn
zumal die Politik Lloyd Georges Deurſchland den Rücken git
habe.
Die britiſche Beſatzungszone am Rhein.
Grz. Köln, 1. Aug. Wie die Rheiniſche Zeitung au
verläſſiger Quelle erfährt, wird die britiſche Beſatzug
zone im Rheinland, die ſeit einiger Zeit teilweiſe unte
rg=
zöſiſcher Beſatzung ſtand, in vollem Umfange wieder h
/e=
ſtellt werden. Köln und Bonn werden wieder ausſchit
britiſche Beſatzung erhalten. Ein Teil der Stadt Köln mm
kanntlich bisher von den Franzoſen beſetzt geweſen.
MAu
Wne
MI4
Wr
U
uis Gelit
5
ghift
Ausweiſungen und Preſſeverbote.
Grz. Koblenz, 1. Aug. Ueber die Ausweiſung de
ſchen Offiziers v. Teswar aus Trier ſind zurzeit noch
keirzey=
ſchlüſſe über den Grund dieſer Maßnahme von Seiten Bese
ſatzungsbehörde gegeben worden. Inwieweit die Beſchulde,
gegen Herrn v. Tesmar, er habe während des Krieges inſd
gien die Erſchießung von 120 Zivilgefangenen veranlaßt, urde n Au des Volle
Ausweiſung zuſammenhängt, iſt nicht bekannt.
Wie mitgeteilt wird, iſt Regierungsrat Zimmermarnm
Birkenfeld nicht ausgewieſen worden, ſondern er iſt auf
einer ehrenwörtlichen Verpflichtung nach dem unbeſetzten Seſct
land abgereiſt.
Die interalliierte Rheinlandkommiſſion hat wegen Giſe
bung der Sicherheit der Beſatzungstruppen die Aufführunde
deutſchen Films „Jean Baptiſte Linns” und die Verbreitun9e
Buches „Franzöſiſche Giftmiſcher” verboten.
England verlangt Aufhebung der Londoner Sanktiong / Iuue von der Et
ONB. B. Z. meldet aus London: England wird mit
Vorſchlage hervortreten, die Londoner Sanktionen aufzubein,) men heite del
deren Aufrechterhaltung in London als eine große Geful
das günſtig beurteilte Kabinett Wirth angeſehen wird. Dſen
liſche Regierung ſteht im übrigen, abgeſehen von diefen Lpon
tunitätsrückſichten, auf dem Standpunkt, daß die Aufreakthoſel=Jündigen Ge
tung der Sanktionen durchaus ungerechtfertigt ſei, da D
land ſeit längerem alle Verpflichtungen erfüllt und auch
Erfüllung zugeſagt hat.
de
Bälchens.
Areite zuk *
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dem 3. fül an O
neiben vom 2
Das „Loch im Weſten”.
ONB. Mannheim, 1. Aug. Die Wiedereröffnun lees in eine Erböl
„Loches im Weſten” durch die Sanktionen macht ſich in derdemt= umd Kriegsbe
ſchen Volkswirtſchaft immer mehr in ſeinen ſchädlichen Aſuwür
kungen bemerkbar. Eine Maſche nach der andern löſt ſich dun
Netze, das Deutſchland zum Schutze ſeiner Wirtſchaft um mm
Aufrechterhaltung eines höheren Wertes der Mark weniſtelns ! M Präſident
im Inland um ſich geſpannt hat. Durch die offen gewrienen un hat,
Maſchen wandern reale deutſche Werte, die der Abtraguns wr Iomm
deutſchen Verpflichtungen dienen könnten, ins Ausland um
M Ob
om
den eingetauſcht gegen Waren, für die Deutſchland in ſeiſier 7awommen un
Armut keine Verwendung haben dürfte.
Die Abrüſtungskomödie.
üichen Verhältmiſ
Daily Chronicle hebt die dringende Nowvendigkeit eiurer Mm ds Lande
baldigen pazifiſchen Konferenz hervor. De dpMhrAus,
lomatiſche Berichterſtatter des Blattes ſchreibt, in den Cönde= deme
rungen zur Herbeiführung der Abrüftungskonferenz ſcheim 4in R ühr Amt n.
Stillſtand eingetreten zu ſein, da Schwierigkeiten wegen de Fru= ud das Sie r
gen der pazifiſchen Konferenz wegen der ſogenannten Lorwe Bbwoltet haben
ſprechungen entſtanden ſeien. In amtlichen britiſchen Keigen A uſaßten Entſch
urteile man über die beiden Fragen vollkommen, verſcheden 4uch zufhören n
Während ſich die Abrüſtungskonferenz hauptſächlich mit dermülie Ru wil
täriſchen Rüſtngen befaſſen ſoll, ſeien verſchiedene Kreiſ wer /0 Anſchluß bier
Anſicht, daß ſie untvennbar mit den politiſchen Problemen wupte Fhmdſe zur 2.
ſächlich Europas und des fernem Oſtens zuſammenhänge.
Seohter iF üien die Neu
hat die pazifiſche Konferenz in der Hauptſache das Fmmm
problem und mittelbar das Bündnis mit Japan zum Gegenalnd. 0Nr Stellu
Mitglieder des britiſchen Reichskabinetts waren beſtrebt, ſoſo
damburg.
mit den Vereinigten Staaten und mit Japan zu beraten, ſewor. Rchl eine
Zuſch=
die Premierminiſter der Dominions die Heimreiſe antrete wo= zuder Fro
gegen Lloyd George, Meihan und Maſſey bereit waren, ſichſoſ
iMStellu
nach einem geeigneten Ort in den Vereinigten Staaten z we AAeußerung=
Rö=
Dr. Sch
*9
Obe
nr
der Jahre geſammelten Volksliederſchatz Bericht erſtattet ub ſich. Q
über das Odenwälder Volkslied ausgeſprochen hatte: „Inn
auf 2.
Erg
doch lebt er (der Volksgeſang) noch in friſcher Kraft auf der Gimſ= 4.0
ſoh=
ſen und Landſtraßen, in Wirtshäuſern und Spinnſtuben.
merden Leid und Freud, Geburt und Tod, Mordtaten
Schlachten, kleine und große Ereigniſſe aller Art und LitIi
alten und neuen Liedern beſungen.” In dem erſten Brie vom
18. März 1854 gibt Ploennies Auskunft über ſeine Sarnzſwng. de nehme
und ſchließt ſogleich wichtige Ratſchläge, wie man zu Volkübter= oler 9
lieferungen gelangen kann, bei. Er ſteuerte reichlich bei,
Simml
brand hat in ſeine Sammlung zwölf Lieder aufgenommen, fref
(
dem Volksmund entnommen, die ich Herrn Wilhelm von A
Mdien
nies in Darmſtadt derdanke‟. Darunter befindet ſich aud au
ſeiner ſchleswig=holſteiniſchen Zeit 1850, da er als freinliß
Jägerofſizier ſich an dem Kampfe beteiligt und den Sturt auuf /u
Friedrichſtadt am 4. Oktober 1850 mitgemacht hat, gein
Volkslied auf dieſes ſchmerzvolle Ereignis, das vielen Wckenen
das Leben koſtete. Es fängt an:
„Es ſteht ein Häuflein wackrer deutſcher Krieger
Vor Friedrichſtadt aus Schleswigs Heldenheer.
Sie unterlagen, doch ſie waren Sieger
Und von den Hundert lebt nicht einer mehr.”
In dem Brief vom 13. April 1856 findet ſich folgende Würzgume
der kürzlich erſchienen Hildebrandſchen Arbeit (Soltaus zſſchl
Volkslieder, zweites Hundert I— Ad 1119)): „Nach meiner
Mr=
teil findet man in wenigen Büchern ſoviel warmtätigen Elfſauß
auf den menſchlichen und nationalen Kern der Arbeit mit ovſie.
Maß und Umſicht zuſammen, als in dem Ihrigen.” Weiterſawhr
er dann fort: „Meine Umſtände ſind nun ſo, daß ich zuzſcher
Herausgabe meiner Volkslieder gewiß nicht komme. Brohgſals
hat ſich früher auf eine Anfrage hin zum Vertrag geneigt edcri
ich bin aber jetzt ganz in die militäriſche Technik gerate, uo
fülle meine freie Zeit mit Mathematik und Mechanik ode dal
nicht aus, weil ich oft durch Dienſtarbeit und bewegtes Leln ſiän
müde bin. Ich hätte Luſt, Ihnen die ganze Sammlung al=
Vvek=
mächtnis eines weiland Germaniſten zu übergeben, wen Svle
geneigt wären, das Beſte zu verarbeiten.” Hildebrand zunzie
leider ablehnen, weil er damals ſchon faſt ſeine ganze frei hieil
dem Grimmiſchen Wörterbuch widmete. Hildebrand beſchtcee
ſich Zeit ſeines Lebens mit dem Volkslied. Einige ſeiner eſchen
Vorleſungen waren dem Volkslied gewidmet. Sie wurdenchch
ſeinem Tode von dem unermüdlichen G. Berlit als: Miſe
rialien zur Geſchichte desdeutſchen Volkslihees
— K1 1371 1900 herausgegeben. Sie ſind neben O.
Böell=
der wohl ein Schüler von Hildebrand iſt: Pfychologie der
Hlcts=
dichtung (— K 185) wohl das hervorragendſte Werk in
Dehütch=
land auf dieſem Gebiete. Ploennies hat ſie dann 1858 ſnchm
heiu
ſmmmer 212.
wenn es den Vereinigtem Staaten und Japan genehm
Dgily Chronicle zufolge iſt man in Konferenzkreiſen der
ncht, daß ein Uebereinkommen erzielt wird, das ermöglicht,
Daldige Zuſammenkunft mit führenden Staatsmännern des
nahen Reiches, der Vereingten Staaten und Japans abzuhal=
Die Morning Poſt meldet dagegen, die amerikaniſche
Regie=
trete nur für eine einzige Konferenz ein, die ſowohl die
wik= als auch die Abrüſtungsfrage umfaſſe. Die Konferenz
an, wie die amerikaniſche Regierung entſchieden hat, in
uf=ington und nirgend wo anders ſtatt. Außerdem wird
wika nur die Nationen einladen, die mit den Vereinigten
acten diplomatiſche Beziehungem unterhalten.
Danzig.
Die interalliierte Kommiſſion für die Ver
ung des ehemaligen Staatseigentums gab
SSenat der Freiſtadt Danzig weitere Entſcheidungen bekannt
freien Stadt Danzig wird u. a. zugeteilt: Die
Artillerie=
aſ jaut einſchließlich des Geländes, die Gebäude der dort
be=
dächen Maſchinen, die Gebäude der Gewehrfabrik, die beiden
ſrrenkaſernen, die Trainkaſerne, das Train=Depot, das
Pro=
ſichn 27/ ramt, die St. Eliſabethkirche, das Konſiſtorium, ſowie der
ölliche Teil des großen Exerzierplatzes in Langfuhr, mit
Aus=
ne eines Geländeſtreifens von 50 Meter Breite entlang der
embahn. Dem Hafenausſchuß wurden zugeteilt: Das Hafen=
Deſiß Xt. das Hafenbauamt und das Lotſenamt mit dem Gelände
d=dem dazugehörigen Inventar. Außerdem wurden hinzuge=
Das Gelände nördlich des Freihafens und ſüdlich des
ötener Wäldchens, einſchließlich eines Geländeſtreifens von
Feter Breite zur eventuellen Weiterführung und Erweiterung
Siſenbahn, das Marinekohlenlager mit Ausnahme der Tanks
Zehälter für Petroleum einſchließlich der Koksbrennmaſchinen
Leitungseinrichtungen, das Gelände ſüdlich des
Weichſel=
ſhshofes, das der Weichſelſtrom=Bauverwaltung gehörte, ſowie
Teufahrwaſſer gelegene Häuſer. Dieſe Zuteilung iſt unter
ausdrücklichen Vorbehalt gemacht, daß, wenn ein Teil dieſer
Unde endgültig dazu beſtimmt wird, als Lagerplatz für den
unisport und die Lagerung einer für Polen beſtimmten Divi=
und als Anlegeplatz für die polniſche Flotte gemäß den Re
SWid9 MAluckionen des Völkerbundrates zu dienen, der Hafenausſchuß
enotwendigen Maßnahmen treffen müſſe, um das ihm zugeteilte
Michermatr. 1 AelEnde zur Verfügung zu ſtellen. Dem Hafenausſchuß ſind
fer=
ab jetzt zugeteilt die Nutznießung über die Verwaltung fol=
Weiebin Eshy er Güter: 1. Weſterplatte; 2. Weichſelmünde mit Ausnahme
Forts und des dieſe umgebenden Grabens; 3.
Munitions=
at wegen
m mit Ausnahme des Geländes, das gegenwärtig von den
iſchem Rückwandererlagern benutzt wird: 4. Holminſel mit
Ver
nahme des Teiles, der der Werft eingeräumt iſt.
* Sanklüne.! DDa die von der Sozialdemokratiſchen Partei für Donnerstag
wird m Aaeſichtigte Demonſtration auf dem Heumarkt verboten
ionen auſuſturde, rufen heute der Allgemeine Gewerkſchaftsbund, der
Allge=
große Girljerie freie Angeſtelltenbund (Afa), die Sozialdemokratiſche
nwird lic rvei, die Unabhängige Sozialdemokratiſche Partei und die
on dieſen Oyo mmmiſtiſche Partei zu einem am Donnerstag ſtattfindenden
je Aufnend4 ſtündigen Generalſtreik der Arbeiter, Angeſtellten
ſei, da 2
Beamten auf. Es ſoll proteſtiert werden gegen die unerhörte
und auch niſelſtung durch divekte und indirekte Steuern, gegen die
Erhö=
ſumg der Wohnungsmieten, die gewaltige Verteuerung der
Le=
eismittel und gegen die beabſichtigte Erhöhung des Brotpreiſes.
Ausgleich der Teuerung wird eine Erhöhung der Löhne und
dererommut ſievälter, eine Erhöhung der Bezüge der Invaliden, Witwen,
ſich in del hcfiſen und Kriegsbeſchädigten, der Armen= und
Erwerbsloſen=
ädlichen Aäim erſtützungen gefordert.
öſt ſich
Memel.
irtſchaft urd
Mark weng. * Der Präſident des Landesdirektoriums, Oberbürgermeiſter
offen gewanlenberg, hat, wie das Memeler Dampfboot meldet, am 23. Juli
Abtragu /m Oberkommiſſar Petisne ſein Rücktrittsgeſuch
über=
sland urd ſeicht. Der Oberkommiſſar hat dieſes Rücktrittsgeſuch am 30.
hland in ſſilli angenommen und folgendes Schreiben (in Ueberſetzung)
un=
aſſdem 31. Juli an Oberbürgermeiſter Altenberg gerichtet: Durch
Emreiben vom 23. Juli haben Sie wir mitgeteilt, daß die
augen=
e.
liklichen Verhältniſſe Ihnen nicht geſtatten, in Ihrem Amt als
wendigkeit Wictſident des Landesdirektoriums zu verbleiben und mich
ge=
hew, 2nſeen, Ihr Ausſcheiden zu genehmigen. Ich kann leider Ihrem
in den EyCanſche nicht entgegentreten. Ich bedauere auf das Lebhafteſte,
nferem ſcheu//s Sie Ihr Amt niederlegen, zu dem Sie beſonders befähigt
n wegen de ren, und das Sie mit ſo großer Hingabe im Intereſſe des
Ge=
genannten zuſſtdes verwaltet haben. Ich bin überzeugt, daß Sie trotz des von
britiſchen kMöſ yen gefaßten Entſchluſſes, welche Stellung Sie auch
einneh=
wen, verſch n nicht aufhören werden, für das weitere Gedeihen des
Ge=
bich mit da /b 42s zu wirken.
Im Anſchluß hieran meldet das Memeler Dampfboot, Pe=
dene N.”” hame verhandle zur Zeit mit den führenden Männern des Memel=
Problemen
gwietes über die Neubeſetzung des Präſidiums.
nhänge
ſache das 7
Zur Stellung des Kabinetts Wirth.
zum Geß”
*Hamburg, 2. Aug. Die Neue Hamburger Zeitung ver=
beſtehit
verwen :nticht eine Zuſchrift von führender parlamentariſcher Seite,
„w herzuder Fragedes Rücktrittsdes Kabinetts
Aannten Aeußerungen des Reichskanzlers und des
Reichsjuſtiz=
ntee” näniſters Dr. Schiffer ſtellt die Zuſchrift feſt, daß ſich das Mini=
irth Stellung genommen wird. Unter Berufung auf die be=
ſndsmann L. Erck geſchenkt. Der verwertete, ſie aber auch
um, und ſo kam ſie mit deſſen Nachlaß in die muſikaliſche
teilung der Königl. Bibliothek, wo ich ſie wieder auffand. Mit
ilfe der damaligen Großh. Regierung konnte ein jüngerer Fach=
Eloſſe, Herr Oberlehrer Dr. Gombert, mit dem ich mich zur
kausgabe verbunden hatte, eine getreue Abſchrift der gegen
A Lieder nehmen und, wenn nicht der Krieg und der
Um=
ſchwung aller Verhältniſſe dazwiſchen gekommen wäre, dann
urde die Sammlung in einer wiſſenſchaftlichen Ausgabe zu
dermanns Gebrauch vorliegen. Wer gibt aber jetzt die Mittel
r Drucklegung? Ein Lied, das gewiſſermaßen die Summe von
Sloennies Beſchäftigung mit dem Volksliede zieht, das in
meh=
len Faſſungen vorliegt und auch teilweiſe in den „General vom
Nopf” aufgenommen wurde, fängt an:
„Geh’ aus mein Herz und ſuch ein Lied
Auf freien Bergeswegen.
Wenn hier die Sangesluſt dich flieht,
Dort kommt ſie dir entgegen.
So ſuche ich denn zum Odenwald
Die liebgewordenen Gänge ..."
Surt tritt ihm „die Poeſie im Volke, ein Fräulein friſch und
entgegen und weiht ihn nun in die Geheimniſſe der „freien
ederkunſt der Odenwälder Gaue”, Ploennies wurde ſo — das
man ruhig ausſprechen — der Mitbegründer neben
üderen, vor allem ſeinem Schwager J. W. Wolf, der
heſſi=
chen Volkskunde.
Pldennies verfolgte von ſeiner Siechenſtube aus die
Lebens=
deir des Freundes. In einem Brief vom 19. Februar 1867
hr es: „Ihre vortreffliche Schrift über den deutſchen Sprach
erricht, die ich mehrmals mit Freude gelefen und dann bei
Meſigen Schulmännern in Umlauf geſetzt
Dieſe traurigen
plachverbeſſerungen der Korrektoren, Schulmeiſter und Behör=
” beiſen auf ein tiefſitzendes Uebel der Zeit hin, nämlich auf
Unbeſcheidene Prätenſion, etwas verordnen
42ſchaffen zu wollen, ohne etwas gelernt zu
den oder lernen zu wollen . . . Sie ſind natürlich
I Imn Wortgarten (— Wörterbuch) eingearbeitet.” Mit erlah=
Wellder Hand, aber jünglinghafter Friſche der Seele, wie es an
ieken Orten heißt, brachte Hildebrand ſeit der Mitte der 80er
Arc alte, lang gehegte und neue Betrachtungen, bald
ſprach=
en, bald allgemeinwiſſenſchaftlichen Inhalts, in der ihm wie
Ei zweiten zu Gebote ſtehenden Form zwanglos=natürlicher
erachsartiger Belehrung Aufſätze in den „Grenzboten” unter
bedeutſamen Ueberſchrift „Tagebuchblätter eines
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 3. Auguſt 1921.
Seite 3.
ſterium vollſtändig klar über die Notwendigkeit des Rücktritts
ſei, falls es in der oberſchleſiſchen und in der Angelegenheit der
Sanktionen keinen Erfolg erzielt. Es wird hinzugefügt, das
Parlament teile in ſeiner übergroßen Mehrheit den Standpunkt
der Regierung und werde nichts tun, um die Konſequenzen
hint=
anzuhalten, die die Regierung ſelbſt zu ziehen entſchloſſen ſei
Wörtlich heißt es dann: Von der Entſcheidung über Oberſchleſien
und die Sanktionen hängt alſo das Schickſal des Kabinetts Wirth,
das Schickſal Deutſchlands und darüber hinaus das Schickſal
eines großen Teiles der Welt ab. Dieſe Entſcheidung würde
eine vernichtende Wirkung aber nicht bloß ausüben, wenn ſie zu
ungunſten Deutſchlands und der Gerechtigkeit erginge, ſondern
auch wenn ſie ganz oder zu einem weſentlichen Teil
hinausge=
zögert würde. Eine weitere Verſchleppung — ſei es durch
Ver=
ſchiebung der Konferenz, ſei es auch durch eine internationale
Verwaltung des Induſtriegebiets unter Ausſetzung der endgülti.
gen Zuteilung —, wäre ebenſo unerträglich, wie eine poſitiv
un=
günſtige Entſcheidung.
Gegen die Erhöhung des Brotpreiſes.
* Wie der Berl. Lokalanzeiger aus Magdeburg meldet,
wen=
det ſich die Aerztekammer für die Provinz Sachſen gegen die
be=
abſichtigte Brotpreiserhöhung. Die berrächtliche Erhöhung des
Preiſes würde zur Folge haben, daß zahlloſe Kreiſe der
Bevöl=
kerung noch mehr der Unterernährung mit allen ihren üblen
Folgen preisgegeben würden. Neue folgenſchwere Unruhen und
Kämpfe ſeien zu befürchten. Die Aerztekammer hält es daher im
Hinblick auf das allgemeine Wohl und die Wiedergeneſung des
kranken Volkes für geboten, das unbedingt zur Lebenshaltung
nötige Brot in der bisherigen Preishöhe weiter zu verabfolgen.
Für das über die jetzige Brotmenge hinausgehende Brot könne
ein entſprechender Mehrbetrag gefordert werden.
Kleine politiſche Nachrichten.
Das Reichskabinett beendete die Beratungen über die
Steuer=
vorlagen noch nicht. Durch Reichskanzler Wirths Reiſe nach Bremen
mußten die Beſprechungen eine Unterbrechung erfahren. Die
Beratun=
gen werden am Mittwoch fortgeſetzt. Der Vorwärts erfährt, daß das
Kabinett zu der Ueberzeugung gekommen iſt, daß die Vorſchläge der
Reichswirtſchaftsminiſters, bezüglich der Erfaſſung der Goldwerte, einen
Weg in der Erfüllung unſerer Leiſtungsverbindlichkeiten der Entente
gegewüber bedeuten.
Kautsky und die britiſche Arbeiterſchaft. In einem
auf der heute in Stratford abgehaltenen Jahreskonferenz des
ſozialdemo=
kratiſchen Verbandes verleſenen Briefe zollt Kautsky dem Kampfe gegen
den Bolſchewismus Anerkennung und erklärt, die Einigung des
Sozialis=
mus ſei unerläßlich beſonders im gegewwärtigen Zeitpunkte, in dem die
britiſche Arbeiterſchaft der Vorkä ipfer (prixefighter) des internationalen
Proletariats geworden ſei. Die britiſche Arbeiterſchaft ſei ſchon allein
ſtark genug, um dem Imperialismus der herrſchenden Staaten
Wider=
ſtand zu leiſten.
Unruhen in den engliſchen Kolonien. Aus
Alhahaba=
wird gemeldet, daß unter den eingeborenen Truppen ſich eine große
Er=
regung bemerkbar macht. Unter den Mohammedanern werden Aufrufe
verbreitet, worin aufgefordert wird, weder in der Polizeimacht, noch in
er Armee Dienſt zu tun, da die Mohammedaner ſonſt auf ihre eigenen
Brüder ſchießen müßten.
Bekir Sami Bey dementiert von Paris aus die Nachricht
von einer Kriſe in Angora, die die Demiſſion Muſtapha Kemal Paſchas
zur Folge haben ſoll. Alle türkiſchen Patrioten begriffen die Notwendig
keit, ſich enger als je um ihre Regierung zuſammen zu ſchließen. Wie
die Havas=Agentur mitteilt, iſt König Konſtantin in Begleitung des
Premierminiſters Gunaris in Eski Sehir eingezogen. Den Blättern
zu=
folge wird Gunaris am Mittwoch nach Athen zurückkehren.
Graf Obata der japaniſche Geſandte in Peking
ter des Temps
der jetzt auf ſeinen Poſten zurückkehrte, hat einem Ver
in Tokio erklärt, die japaniſche Politik gegenüber China ſei, ſtrenge
Ent=
haltſamkeit in die inneren Angelegenheiten Chinas zu üben. Den
ge=
rechten Beſtrebungen des chineſiſchen Volkes biete Japan ſeine
Unterſtüt=
zung an.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 3. Auguſt.
* Ernannt wurde der Kreisſchulrat bei der Kreisſchulkommiſſion
Erbach Jakob Dieterich zum Kreisſchulrat bei der
Kreisſchulkom=
miſſion Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Auguſt d. J. an.
* diebertragen wurde dem Schulamtsanwärter Jakob Dauſcher
aus Mölsheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Alzey, dem
Leh=
rer Wilhelm Hölzinger zu Appenrod die Lehrerſtelle an der
Volks=
ſchule zu Fauerbach bei Nidda, dem Lehver Hermann Kaiſer zu
Eichelſachſen eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Wallernhauſen im
Kreiſe Büidingen und dem Lehrer Heinrich Spahn zu Offenbach eine
Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Seligenſtadt (Kreis Offenbach); ferner
der Lehrerin Eva Kaiſer zu Froſchhauſen eine Lehrerinſtelle an de
Volksſchule zu Hainſtadt (Kreis Offenbach) und dem Schulamtsanwärter
Otto Müller aus Sellnrod die Lehrerſtelle an der Volksſchule zu
Volkartshain im Kreiſe Schotten.
Erledigt iſt die mit einem ebangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Hebſtahl im Kreis Erbach und eine mit einem
katholi=
ſchen Lehrer zu beſetzende Schulſtelle an der Volksſchule zu
Gonſen=
heim (Kreis Mainz).
Kirchliche Dienſtnachricht. Am 29. Juli Ifd. Js. wurde dem Pfarrer
Laut, zu Dietzenbach die erſte evangeliſche Pfarrſtelle zu Nidda
Rudo
üiber
ngen.
n. Ferienſtrafkammer. Sechzehn Vorſtrafen (darunter neun wegen
Betrugs) wies der 51jährige Händler P. Schmitt aus Lampertheim,
wohnhaft hier, bereits auf, als er im vorigen Herbſt und Winter
aber=
mals zwei Schwindeleien im Nückfall verübte. Er trat an eine hieſige
Firma mit dem Anerbieten der Lieferung von Winterkartoffeln für
deren Arbeiter heran und wußte durch die Vorſpieglung des geſchehenen
Ankaufes, ſowie einſtweiliger Einkellerung bei den Erzeugern, die
Be=
ſteller zur Aushändigung von msgeſamt 5409 Mk. zu beſtimmen. Die
Lieferung hatte er zum Preiſe von 25 Mk. frei Oſtbahnhof und 26 Mk.
frei Keller zugcſagt, doch erfolgte trotz mannigfacher Erinnerung ſeitens
der in peinliche Lage geratenen Beſteller und ungeachtet wiederholter
Verſprechen, ſowie Ausflüchte Sch.s keine einzige Lieferung, während
Sch. das ganze erhaltene Geld für ſich verbrauchte. Er will auf
Zu=
ſagen von Landwirten gerechnet haben und ſelbſt im Stiche gelaſſen
worden ſein, hatte ſich aber die Vorauszahlung unzweifelhaft durch
be=
trügeriſche Vorſpiegelungen verſchafft. Nachträglich ſcheint es ihm
ſchwül geivorden zu ſein, und er erſtattete jene Summe in Raten bis
auf 1800 Mark zurück, welch letztere er gleichfalls zu erſetzen ſich bereit
erklärt hat. Den anderen Streich verübte er an dem Händler Br. zu
Spremdlingen, dem er angeblich eine größere Rapslieferung machen
wollte. Er veranlaßte auch kurz darauf durch eine Depeſche die
Abſen=
dung von 15 leeren Säcken, doch trafen dieſe nachher mit dem Raps nicht
ein, und es fanden ſich ſpäter nur noch acht bei Sch. vor, ſo daß
hinſicht=
lich dieſer Säcke ein vollendeter Betrug vorliegt. Deſſen Fortſetzung
zwecks Ausſchwindelung von 3000 Mk. Kaufſumme ſcheiterte an der
Vor=
ſicht
des Beſtellers und blieb daher Verſuch. Gegenüber ſolch klarem
Sachverhalt leugnete der Angeklagte jede betrigeriſche Abſicht, doch
er=
achtete man ihn für ſchuldig, billigte aber mildernde Umſtände zu,
wo=
durch er vor der durch den Staatsanwalt beantragten Zuchthausſtrafe
verſchont blieb. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 6 Monate
Ge=
fängnis nebſt 5jährigem Ehrverluſt.
u. Schöffengericht I. Zur beſonderen Warnung für Fahrradlüiſterne
der Langfingergattung ſei erwähnt, daß derartige Diebſtähle in
An=
betracht ihrer Gemeingefährlichkeit und des erhöhten Schmtzbedürfniſſes
vo
Zerkehrsmitteln gebührend ſtreng geahndet zu werden pflegen und
das Schöffengericht in der Regel ein Jahr Gefängnis als Minimum
an=
ſieht. Der 17jährige, bereits mit neun Monaten als Dieb vorbeſtrafte
Daglöhner Johann Gilbert von hier hatte am hellen Tage ein in
einem Hausflur ſtehendes Fahrrad aufs Korn genommen und war
da=
mit weggeeilt, wurde aber von dem Eigentümer verfolgt und eingeholt
obwohl der ältere Bruder Jakob Gilbert dem Verfolger ein Bein
ſtellte und ſo die Ergreifung zu verhindern ſuchte. Daß er damit aud
die Sicherung der Beute für jenen bezweckt habe, hielt das Gericht für
nicht für erwieſen, und es erfolgte für die erſtere Begünſtigung (weil
einem Angehörigen gewährt) Freiſpruch, während der Dieb ſelbſt zu
1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt wurde. — Die ſchon
rück=
fälligen Taglähner Leonbard Honig, 33 Jahre alt, und Karl
Land=
zettel, 26 Jahre alt, beide von hier, hatten das Pfingſtfeſt auf ihre
Weiſe durch eine meue Tat gefeiert, indem ſie am Tage wittels
Einſtei=
gens und Einbruchs zehn Hühner aus einem Zimmerplatz am alten
Friedhof ſtahlen und teils ſelbſt verzehrten, teils veräußerten. An ber
Tat nahm ein Bruder des Erſteren, Georg Hönig, teil, und die
Frau L.s verſchmähte die Mitwirkung bei Zubereitung und Schmaus
icht, was ihr 2 Wochen Gefängnis einträgt. Es wurden außerdem
G. H. zu 3 Monaten, die beiden anderen zu je 1 Jahr Gefängnis
verurteilt.
3. Die Kapitalertragsſteuerpflicht der für das uneheliche Kind
ge=
zahlten Abfindung. Die Alimentenvergleichsſumme hat der Vormund
nach § 1806 BGB. verzinslich mündelſicher anzulegen. Die Zinſen
unter=
liegen dann der Kapitglertragsſteuer. Um hier eine Milderung zu
er=
reichen, muß man, wie in der „Deutſchen Juriſtenzeitung” richtig bemerkt
wird, den § 44 des Einkommenſteuergeſetzes zu Hilfe nehmen, da die
Vorausſetzungen dieſer Beſtimmung zutreffen können. Wo das nicht der
Fall iſt (eine Einkommenſteuer iſt überhaupt nicht zu entrichten), bietet
Abſ. 4 des § 44 die Handhabe, die bare Erſtattung des Betrags der
ge=
zahlten Kapitalertragsſteuer zu erreichen, nur muß die Friſt nach § 130
der Reichsabgaben=Ordnung eingehalten werden. Die
Vormundſchafts=
richter ſollten den Vormündern rechtzeitig hierüber entſprechende
Be=
lehrung erteilen.
* Adreßbuch. Das Heſſiſche Polizeiamt hat an dem Manuſkript bis
in die letzten Wochen hinein gearbeitet, ſo daß das Buch, das nun in
kurzer Frift erſcheinen wird, ſich auf dem neueſten Stand befindet. Satz
und Druck ſind beendet und die Einbindearbeit im Gange. Da das
Adreßbuch nach erfolgter Ausgabe auf mindeſtens zwei Jahre wird
vor=
halten müſſen, ſo werden Intereſſenten gebeten, ſich ſogleich — falle
niclſt ſchon geſchehen — ein Exemplar zum Subſkriptionspreis von
60 Mark beim Verlag A. Bergſträßer (Rheinſtraße 6) zu ſichern. Es
iſt nur noch eine beſchränkte Anzahl von Büchern zu vergeben.
— Oberſchleſier=Hilfswerk. Nach wie vor herrſcht bei den
pberſchle=
ſiſchen Flüchtlingen größte Not. Außer Geldſpenden liegt dringender
Bedarf an Kleidung, Wäſche und Stiefeln vor. Es handelt ſich aber bei
den Oberſchleſiern um eine arbeitende Bevölkerung, der in vielen
Ge=
genden alles geraubt iſt, und die nur für wirklich brauchbare Sachen
Verwendung hat (nicht für Abfall, wie Lumpen, Ballſchuhe und dergl.)
Beſonders erwünſcht ſind auch Spenden von Lebens= und
Stärkungs=
mitteln. Da jedoch bei der unſicheren Lage in Oberſchleſien die Dauer
des Transportes unberechenbar iſt, kommen nur durchaus unverderbliche
Waren in Betracht. Geld= und Sachſpenden nimmt u. a. der Heſſiſche
Landesverein vom Roten Kreuz, Paradeplatz 3, entgegen.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt und Um
gebung. Man ſchreibt uns: Das Orcheſterkonzert am kommenden
Sams=
tag, den 6. Auguſt, im Saalbaugarten, wird durch ehemalige Mitglieder
der alten Regimentsmuſik ausgeführt. Ein beſonderes Gepräge wird es
dadurch bekommen, daß die Kapelle aus 50 bewährteſten Muſikern
be=
ſteht, deren muſikaliſche Leitung in die Hände von Herrn
Obermuſik=
meiſter Hugo Hauske gelegt iſt. Dem Darmſtädter genügt wohl der
Name ohne weitere Worte. Herr Hauske gibt ſeine bisherige militäriſche
Dienſtſtelle in Deſſau aus Geſundheitsrückſichten auf. Sich mit der
Ab=
ſicht tragend, nunmehr dauernd in Darmſtadt, ſeiner zweiten Heimat,
zu verbleiben, wird er mit dieſem Konzertabend ſeine Dirigententätigkeit
aufs Neue aufnehmen. Ein volkstümliches Programm im allerbeſten
Sinne des Wortes iſt für dieſen Abend aufgeſtellt worden. Um das
Konzert jedermann zugänglich zu machen, werden Eintrittskarten auch an
Nichtmitglieder in den bekannten Vorverkaufsgeſchäften, ſowie an der
Abendkaſſe abgegeben und es iſt ratſam, ſich rechtzeitig mit Karten zu
verſehen. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Der National=Stenographen=Verein eröffnet am Freitag, den
5. Auguſt, abends, im Vereinshaus „Feierabend”, Stiftſtraße 51, einen
neuen Anfängerkurſus in National=Stenographie. Dauer des
vollſtän=
digen Kurſus nur acht Stunden, bei wöchentlich zwei Unterrichtsabenden.
(Siehe Anzeige.)
Sonntagsphiloſophen”
P 29/1). Dieſen ſchloſſen
ſich dann Auszüge aus ſeinen Tagebüchern unter dem Titel:
„Gedanken über Gott, Welt und das Jch”, die nach
ſeinem Tode von G. Berlit 1910 herausgegeben ſind. Für ihre
Vortrefflichkeit ſpricht, daß ein bedeutender früherer hieſiger
Pfar=
rer mir anvertraute, daß er ſeine beſten Gedanken für die
Toten=
feſtpredigt aus dem erſtgenannten Buch, das er bei uns entliehen,
geſchöpft habe. Das war vor vielen Jahren. In einem Nachruf
auf Hildebrand wird das treffliche Wort von der nationalen
Seelſorge, die er geübt habe vom Katheder herab, wie im
Verkehr des Tages in Wort und Schrift, hervorgehoben. Ganz
ſeiner Art entſprechend pflegte Hildebrand oft ſcheinbar mit
ſei=
nen Vorleſungen nicht in Zuſammenhang ſtehende, an die Tages
ereigniſſe anknüpfende Betrachtungen ganz aus dem Stegreif
an=
zuſtellen. Ein ſolches Vorkommnis iſt noch lebhaft in meinem
Gedächtnis. Etwa 1878, in der Vorleſung über das Volkslied,
unmittelbar, nach dem Mordverſuch Hödels auf Kaiſer
Wilhelm I., kam er eines Morgens — er las immer früh von
9 bis 10 Uhr — ganz verſtört in die Vorleſung. Zuerſt bedeckte
er — wie er des öfteren, um ſich zu ſammeln, zu tun pflegte —
ſein Geſicht mit den Händen, dann fing er, anfangs ſtockend, mit
verhaltenem Schmerz, zu ſprechen an und entwickelte ſeine Anſicht
über die ſoziale Frage, die er, wie ſpäter Th. Ziegler und
andere, als eine Bildungsfrage auffaßte. Der Riß, der unſer
Volk in zwei ungleiche Hälften ſpaltet, komme von dem
Eindrin=
gen und der Aufnahme der klaſſiſchen Bildung in der oberen
Schicht. Während das Chriſtentum und ſeine Bildung den
gan=
zen Volkskörper durchdrang und ſich innig mit den alten
Volks=
vorſtellungen über Gott und Welt verſchmolz, wäre die im
An=
ſchluß an die Rechtsſtudien Deutſcher in Oberitalien, namentlich
in Bologna eindringende römiſche Rechtsauffaſſung und der
damit im Zuſammenhang ſtehende Bruch mit dem deutſchen
Recht, wie es ſich namentlich in den deutſchen Weistümern ſe
ſchön erhalten hat, daran ſchuld. Ich weiß im Augenblick nicht,
ob dieſe ſeine Anſichten ſich heute noch vollſtändig wiſſenſchaftlich
aufrecht erhalten laſſen, möchte aber noch bemerken, daß
Hilde=
brand als Herausgeber des Sachſenſpiegels, über den er
auch las, ein genauer Kenner des alten deutſchen Rechts war.
Nach Vollendung des „Knopfs” erwies ſich Hildebrand
Ploennies gegenüber als Freund in der Not. Ploennies ſchreibt
an ihn am 19. Januar 1868: „Ich habe aus Mitleid mit meinem
Volke, ſeinem Kriegsweſen und ſeiner Literatur einen
einbändi=
gen humoriſtiſchen Roman geſchrieben, welcher die Nation über
ihre wichtigſten Militärverhältniſſe aufklären und der Literatur
endlich den ſo lange ſchon fehlenden humoriſtiſchen Zeit= und
Kulturroman ſchenken ſoll. Nun aber iſt meine Lage die eines
Huhns, welches ein Entlein ausgebrütet hat und ihm nicht ſelber
folgen kann bei der erſten Ausfahrt ins Waſſer und ins Leben,
denn mein Roman iſt natürlich pſeudonym . . . Mein Roman
iſt ſehr ſchön, leicht und lieblich für Laien zu leſen, ſachkundig
be=
lehrend für Militärs. Die Handlung bewegt ſich auf idealem
Terrain, enthält keine irgendwie greifbare perſönliche oder lokale
Anzüglichkeit, trifft niewand, aber jedermann; es iſt auch Poeſie
darin. Verleger, was willſt Du noch mehr?! Etwa einen ſchönen
Umſchlag — Vignette? Auch dieſes iſt ſchon fertig, von der Hand
eines großen Künſtlers, Zeichnung gratis!“
Er bittet ihn nun, ihm einen Leipziger Verleger
auszu=
machen. Die Briefe gehen hin und her, Hildebrand gibt ſich die
größte Mühe, die aber ganz vergeblich iſt, ſogar S. Hirzel,
der den Wert des Werkes anerkennt, war zu vorſichtig und lehnte
ab. Da war es nun für Ploennies eine große Erleichterung, als
der Verleger ſeiner militärwiſſenſchaftlichen Werke E. Zernin
das Wagnis übernahm, die Ausfahrt auch dieſes Erzeugniſſes
der Ploenniesſchen Muſe in die rechte Bahn zu leiten
Ploennies hat an R. Hildebrand kein Gedicht gerichtet.
Dafür wollen wir aber ein Gedicht von R. H. bringen, das zeigt,
daß er auch auf dieſem Gebiete ſeinen Mann ſtellte:
Mein Weg durch die Welt.
Im Dunkeln ſucht ich meinen Weg,
Und komme nun zur Stelle:
Ich bahnte ſelbſt mir Weg und Steg,
Geführt von ferner Helle.
Ein milder Schein am Himmelsrand
Oft nur auf Augenblicke=
Doch blieb die Welle, wo er ſtand,
Sie blieb dem inneren Blicke.
Ihn ſeh ich klar nun, hab ihn feſt,
Daß ich gern gleich hin flöge —
Weiß doch, was mich nicht fliegen läßt,
Und wenn’s noch kräftiger zöge.
Im Fluge nicht, nur Schritt für Schritt
Kannſt du ans Ziel gelangen:
Und bringſt du nicht die Brüder mit,
Biſt du umſonſt gegangen.
Beide Freunde waren gleichgeſtimmt im Grunde ihrer Seele,
deshalb gab es auch bei ihrem Verkehr miteinander ſolch einen
wundervollen Zuſammenklang und Einklang.
Seite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 3. Auguſt 1921.
Mummer 219
Donnerstag, den 4. Anguſt 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 11, 9 und 8, je 800 gr Brot. Marke Nr. 10,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß Marke Nr. 12 und 9. je 800 gr
Brot. Marke Nr. 10, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende und ſtillende
Mütter:
Für den 4. Bezirk: Donnerstag, den 4. Auguſt 1921,
Freitag,
Samstag,
„ 6.
- „ 6.
Montag,
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Auguſt auf die Lebensmittelmarken
Nr. 5 blau, grün, rot, lila und Nr. 7 weiß, je 800 gr
Haus=
haltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte
Weizenmehl=Eonderausgabe: Auf die Marke „Eva” bis
6. Auguſt 1000 gr 85%iges Weizenmehl zu 2.60 Mk. ohne Züte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 21 und Beſtellmarke Nr. 21 der
Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vor=
zulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 36 blau, grün, lila und rot, Nr. 27
weiß, Nr. 13 gelb, Juli=Anteil 500 gr und Sonderzuweiſung
Marke „Minna” 500 gr auf den Kopf.
Ausgabe der neuen Einheitskarten im Lebensmittelamt,
Wilhelminenſtraße, Zimmer 8, an den Schaltern Nr. 1—6
von 7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags
Donnerstag, den 4. Auguſt, vom V. Bezirk die Straßen
mit den Anfangsbuchſtaben A— K
la Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mr., halbe Riegel zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilbelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate /o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uihr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Theater und Publikum. Man ſchreibt uns: Die am Samstag im
„Oxpheum” erfolgte Erſtaufführung der Offiziers=Tragödie von F. A.
Beherlein: „Zapfenſtreich”, war die Veranlaſſung eines erregten
Stimmungsgegenſatzes von Seiten des anweſenden Publikums: während
ein Teil der Zuſchauer — dem Charakter des Stückes Rechnung tragend
— in ſtillem, ruhigem Ernſt der Vorführung folgte, glaubte der andere
Teil durch beſtändiges Dazwiſchenlachen dem Stück den Stempel einer
Komödie aufdrücken zu können. Es kam daher zu einigen erregten
Zwi=
nrufen, in denen die „Lacher” zurechtgewieſen wurden. — Nun iſt es
ja wahr, daß in jedem, auch noch ſo ernſten Stück, immer irgend eine
konriſche Szene vorkommt, ſo z. B. bei der Vernehmung des Ul
Michalek; wenn das Publikum dabei ſeiner Heiterkeit die Zügel ſchießen
läßt, ſo iſt das zu verſtehen. Was aber garnicht zu verſtehen iſt, das
iſt der Umſtand, daß ein Teil des Publikums der Meinung war, es müſſe
lachen, wenn der tragiſche Held des Stückes für gewöhnlich nur
Komi=
kerrollen ſpielt und als ſolcher dem Publikum von früher her bekannt iſt.
Die „Lacher” machen ſich ſcheinbax keinen Begriff davon, daß ſie durch ihr
Verhalten den Schauſpieler —, der ſeine Nolle durchgearbeitet und mit
natürlichem Ernſt ſpielt — nervös und daher ungehalten und unſicher
machen und dadurch den künſtleriſch=ſchauſpieleriſchen Erfolg des ganzen
Stückes in Frage ſtellen! Dieſes äußerr ſich wiederum darin, daß der
ernſt geſtimmte Teil des Publikums in ſeinem Genuſſe geſtört wird —
und der Krach iſt fertig! Die Fähigkeit, die Perſon des Schauſpielers
von ſeiner Rolle zu trennen, iſt die erſte Vorbedingung eines wenn auch
nur etwas theatraliſch=geſchulten Publikums! Das war am Samstag
leider nicht der Fall. Dieſes „deplazierte” Lachen konnte auch durch den
größten Applaus am Schluß der Aufzüge nicht wvettgemacht wverden
des
Das merkte man am beſten, durch das berechtigte „Nichterſchein
Hauptdarſtellers.
Dr. K.
— Der Sportverein Darmſtadt 189 E.V. macht ſeine Mitglieder
auf die am kommenden Freitag, abends 7.30 Uhr, im Mozartſaal
ſtatt=
findende außerordentliche Hauptperſammlung noch beſonders
aufmerkſam. Mit Rückſicht auf die an dieſem Abend ſtattfindende
Neu=
wahl des Hauptvorſtandes des Vereins werden die Mitglieder erſucht,
recht zahlreich zu erſcheinen. (Siehe Anzeiga.)
Polizeibericht. Woogsdiebſtähle. Im Mädchen=
Schwimm=
bad wurde geſtern ein 10 Jahre altes Mädihen betroffen, wie dasſelbe
ein Portemonnaie mit 17 Mark Inhalt entwendete. Bei der durch die
Krim.=Polizei vorgenommenen Durchſuchung in der elterlichen Wohnung
wurden noch vier weitere Portemonnaies, eine Untertaille, ſowie ein
50=Markſchein vorgefunden, welche zweifellos ebenfalls von Diebſtählen
am Woog herrühren. Da Anzeigen nicht vorliegen ſo werden
Perſo=
uen, die ein Anrecht geltend machen zvollen erſucht, ſich die hier auf der
Krim.=Abteilung, Zimmer 10, befindlichen Sachen zuuecks Anerkennung in
der Zeit von nachmittags 3—5 Uhr anzuſehen. — Beim Baden im Woo
iſt am Sonntag nachmittag der 17 Jahre alte Baugewerkſchüler Karl
Köhler von Worms ertrunken. Ein Schlaganfall dürfte als Urſache
an=
zuſehen ſein. — Geſtohlen wurde aus der Torhalle eines Hauſes in der
Bleichſtraße ein Fahrrad, Marke Opel.
s-Beſtrafter Leichtſinn. Geſtern nacht verſuchte ein junger Mann.
ein Tor der Wagenhalle für die Straßenbahn am Böllenfalltor aus den
Angeln zu haben, wobei er der elektriſchen Leitung zu nahe kam und
ſich die rechte Hand ſchwer verbrannte. Er wurde von der
RettungZwache mit dem Krankenkraftwagen nach dem Krankenhauſe
gebracht.
Rohbraunkohle. Die durch die Vervollkommnung der techniſcher
Einrichtungen erhöhte Förderung und verbeſſerte Qualität der
Noh=
braunkohle aus der „Grube Prinz von Heſſen” ermöglicht es daß die
Verbraucher die volle, ihnen zugeteilte Jahresmenge von der Grube oder
vom Kohlenhandel beziehen können. Für den Kleinverkauf iſt auch eine
Verkaufsſtelle auf dem Holzlagerplatz am Hallenſchwimmbad eingerichtet.
Es iſt ſehr zu empfehlen, ſich während der trockenen Witterung mit
Noh=
braunkohlen einzudechen, ebenſo empfehlen wir den Bezug der jedem
Haushalt zuſtehenden Menge von 15 Zentner Holz, da der Verkauf des
ſtädtiſchen Holzes mit dem 1. Oktober ds, Js. aufhören wird.
Zuckernerteilung im Auguſt für die Anteile Auguſt, September
und Oktober 4½ Pfund auf den Kopf. (S. Bekanntmachung.)
* Arheilgen, 1. Aug. Das vom hieſigen Geſangverein Lieder
zweig veranſtaltete Konzert im Gaſthauſe „Zum weißen
Schwa=
nen” nahm den denkbar ſchönſten Verlauf. Der unter der Leitung des
Herrn Kammermuſikers Gims ſtehende Verein bot ſein Beſtes, und
wurden auch einige Chöre gemeinſam mit dem Geſangverein
Frohſinn=
armſtadt zu Gehör gebracht, die von ganz vorzüglicher Schulung
bei=
der unter gleicher Leitung ſtehender Vereine zeugten. Herrn Gims
gebührt volles Lob für das Gebotene, und alle Beſucher ſind voll
Dankes für die leider ſo raſch verfloſſenen genußveichen Stunden. In
Saale fand gleichzeitig Tanz ſtatt. Der Zuſpruch war ein überaus
großer, da die Darbietungen bei freiem Eintritt ſtattſanden. — Nach
Beſchlußfaſſung der letzten Verſammlung hat ſich die hieſige
Vereini=
gung ehemal. Kriegsgefangener aufgelöſt. Eine
Auf=
teilung des Vereinsvermögens ſoll demnächſt ſtattfinden. — Da zwiſche
dem hieſigen Gewerkſchaftskartell und der Vereinigung der hieſigen
Metzger Differenzen bezüglich der Fleiſchpreiſe entſtanden ſind
ird beabſichtigt, einen Darmſtädter Wetzgermeiſter zur Eröffnung einer
Filiale am hieſigen Platze zu veranlaſſen.
Groß=Gerau, 1. Aug. Waldbrände. Geſtern nachmittag um
1 Uhr entſtand — vermutlich durch Unvorſichtigkeit von Wandervögeln
— auf einer Wieſe in der Nähe von Forſthaus Mönchbruch ein
Byayd, der auf den nahen Wald überſprang und eine große Fläche des
Unterwaldes in Flammen ſetzte. Den raſch herbeieilenden Feuerwehren
von Nauheim, Königſtädten, Groß=Gerau und Klein=Gerau gelang es
den Brandherd durch Abgraben zu beſchränken. Die ungeheueren
Rauch=
wolken waren weithin ſichſbar. Die Größe des abgebrannten
Unterhol=
zes dürfte etwa acht Morgen ſein. — Ein weiterer Waldbrand, der in
der Nähe des Schönquer Hofes ausbrach, konnte ebenfalls von den
Feuerwehren eingedämmt werden.
ONB Mainz, 2. Aug. Erſchwerung des
Wirtſchafts=
berkehrs. Die Franzoſen haben für die in ihrem Teil des beſetzten
Gebietes liegenden Straßen zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzter
Deutſchland beſonders Vorſchriften über die Benutzung die
ſer Straßen durch Kraftwagen erlaſſen. Durch dieſe Verordnung wird
der Kraftwvagenverkehr auf einer ganzen Anzahl wichtiger Kreisſtraßen
bis auf einige wenige beſtimmte ſtillgelegt. Der Uebergang vom
linksrheiniſchen ins rechtsrheiniſche Gebiet erfährt dadurch natürlich
eine erhebliche Erſchwerung, da durch die Beſchneidung des Verkehrs
große Umvege von vielen Kilometern notwendig ſind und die
Lebens=
bedingungen zahlreicher Gemeinden mißachtet werden. Welchen
Um=
fang dieſe Maßregel hat, ergibt ſich aus der Tatſache, daß für den
wei=
ten Umkreis des Brückenkopfes Mainz nur ein Dutzend Straßen
zuge=
laſſen ſind. Im einzelnen iſt beſtimmt worden, daß im Bezirk nördlich
des Mains forgende Straßen zur Zollkontrolle vorgeſchrieben ſind: Von
Frankfurt nach Höchſt Zollbureau auf dem Wege; von Franrfurt nach
Zofſenheim Zollbureau Rödelheim; von Frankfurt nach Kronberg
Zoll=
bureau am Bahnhof Rkdelheim; von Oberurſel nach Königſtein
Zoll=
bureau in Friedrichshof; von Schierdorf nach Neuendorf Zollbureau
NNeuen=
in Hühnerkirchen; von Limburg uach Diez Zollbuveau in 9
diez; von Staffelberg nach Diez Zollbureau in Aul; von
Staffel=
berg nach Montebaur Zollbureau in Gerleshauſen; von Höhn nach
Selters und von Alzenkirchen nach Selters Zollbureau in Selters. Die
Straße Schmitten—Reirenberg iſt vorläufig freigegeben unter
Vor=
ausſetzung der Erledigung der Zollbehandlung auf einem Zollbureau.
Im Bezirk ſüdlich des Mains von Frankfurt nach Groß=Gerau durch
Gehſpitz, von Offenbach wach Langen über Wörfelden, von Darmſtadt
nach Groß=Gerau über Griesheim. Ausnohmsweiſe freigegeben ſind
von Frankfurt nach Langen durch Sprendlingen, von Darmſtadt nad
Langen durch Arheilgen und von Arheilgen nach Groß=Gerau durch
Gräfenhauſen.
Worms, 2. Aug. Leichenländung. Geſtern abend gegen
halb 8 Uhr wurde oberhalb der Straßenbrüicke die Leiche eiver 18—20
ahre alten Mannesperſon gelandet, die nur mit Badehoſe bekleidet
war. Beſchreibung: 1,65—1,70 Meter groß, kräftige Geſtalt, langes
dr
Ablondes Haar, bräunliche Augen, gut erhaltene Zähne. Ueber
die Perſönlichkeit iſt nichts bekannt.
Bingen, 2. Aug. Verſchiedenes. Die Rheinſchiffahrt iſt ſeit
Freitag berg= und talträrts in regem Gange. Das Strombild iſt
in=
folge Verlängerung der Arbeitszeiten (12 Stunden ſtatt 10 ſeither.
wieder belebt und bietet mancherlei abwechſelungsreiche Ausblicke.
Der Reiſererkehr iſt ſehr ſtark; die herrlichen Rheindampfer,
insbe=
ſont
e rheinabwärts, ſind fortwährend gut beſetzt. In der Tat bietet
auch jetzt eine Dampferfahrt auf dem Rhein, wo ſtets eine erfriſchende
Luft für die Läſtigkeit des glühenden Sonnenbrandes einigermaßen
Er=
ſatz bereitet, nur Angenehmes. — Man iſt eifrig mit dem Ueberſchlagen
der Ladung des havarierten Schleppkahns „Vereinigung Nr. 68” und
it Pumpen beſchäftigt. Die Ladung des in fünf Räumen beſchädigten
Schleppkahns muß vollſtändig geleichtert werden; ſie beſteht aus Erbſen,
Ammoniak und Zement und iſt von Mannheim bis Notterdam
ver=
frachtet. Das Hilfskranſchiff „Rheinſchiff. A. G.” vormals Fendel”,
Ver=
einigung Nr. 11, wurde dem Hadariekahne ſchon geſtern zur Seite ge
legt; heute iſt das mit großen Doppelſchlagpumpen verſehene Pumpſchiff
von Bopp u. Faß zu Aßmannshauſen noch hilfeleiſtend eingetroffen. —
Seit geſtern finden auf der hieſigen Reede zahlreiche Leichterungen zu
tiefgehender beladener Schiffe ſtatt, die ſchon vier Wochen hier vor
Anker liegen und wegen des Streiks und ſinkenden Waſſerſtandes die
Weiterfahrt zu Berg noch nicht antreten konnten. Aehnlich liegen die
Verhältniſſe bei der unterwegs zwiſchen Caub und Boppard
aufgehal=
tenen Rheinflotte,
wd. Alzey, 2. Aug. Unfall. Hier ſtürzte von einem Gerliſt ein
hieſiger Maurermeiſter und trug erhebliche Verletzungen davon. — In
dem Nachbarorte Daudenheim erſchoß ſich in ſeiner Wohnung der
70jährige Feldſchüitz Schwarz.
wd. Alzey 2. Aug. Vom Weinhandel. Infolge der günſti
gen Ausſichten auf einen guten Herbſt iſt das Angebot in Wein des
vor=
jährigen Jahrganges zur Zeit ſehr ſtark, da vielfach Weingutsbeſitz
ihre Fäſſer zur Aufnahme des neuen, der ein guter Tropfen zu werden
verſpricht, leeren wollen. Gefordert werden für das Stück 1920er etwa
5500—6000 Mark.
Bellersheim, 1. Aug. Brand. Geſtern nachmittag um halb
Uhr brach auf dem hieſigen Hofgut in einer Scheuer Feuer
aus, das dieſe in kurzer Zeit einäſcherte. Infolge der Dürre und des
überaus reichen Getreidevorrates züngelten raſch mächtige Feuergarben
zum Himnnel empor und hinterließen eine große Glut innerhalb der
noch ſteheuden Umfaſſungsmauern. Die Scheuer war dicht gefüllt mit
die
ſämtlichem Korn, Weizen von 21 Morgen, ſowie Heuvorräten.
Feuerwehren von hier, Obbornhofen und Wohnbach waren lange Zeit
bewüht, das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken, was auch ſchließlich
gelang, trotzdem faſt kein Waſſer zum Löſchen vorhanden war. Ueber
die Entſtehung des Brandes iſt bis jetzt nichts bekannt. Der Schaden
dürfte durch Verſicherung gedeckt ſein.
Reich und Ausland.
Berlin, 2. Aug. Wie dem Vorwärts mitgeteilt wird, wurde die
Unterſtützungskommiſſion der Berliner
Arbeiter=
chaft, die den Zweck hat, die wegen ihrer politiſchen Ueberzeugung
Verfolgten und Inhaftierten, ſowie deren Angehörige zu unterſtützen
von den beiden kommuniſtiſchen Treuhändern Paul Eckert und Karl
Hagen um 345 000 Mk. beſtohlen. Die beiden Treuhänder haben
im November des vorigen Jahres die genannte Summe von dem
Bank=
guthaben der Unterſtützungskommiſſiön abgehoben und ſind damit
ver=
ſchwunden. Die als Kaſſierer und Reviſoren tätigen Kommuniſten der
Kommiſſion wußten durch lügenhaften Kaſſenbericht die Veruntreuungen
bisher zu verbergen. Erſt dem zum Vorſitzenden der
Unterſtützungs=
kommiſſion neugewählten Mehrheitsſozialiſten Emil Barth gelang es.
die rieſenhafte Unterſchlagung zu entdecken.
fpd. Frankfurt a. M., 1. Aug. Nach den großen Ferien
Hitzeferien. Die Aufſichtsbehörde hat mit Rückficht auf die
der=
zeitige große Hitze verfügt, daß die Schüler und Schülerinnen morgen
bei Schulanfang wieder nach Hauſe zu ſchicken ſind. Der Unerricht ſol
lo lange ausgeſetzt werden, bis deſſen Wiederaufnahme durch die Zei
tungen bekannt gegeben wird. — Am Vorabend vor Schulbeginn, da
Tauſende von Schulkindern vom Lande in die Großſtodt
zurüickgokehr=
ſind, wird die Fortdauer der Ferien angeordnet. Das konnte man ſchon
vor einer Woche. Aber der alte Amtsſchimmel mit ſeinem Reiter Sankt
Bureaukratius regieren eben noch immer die Welt.
fpd. Cronberg, 1. Aug. Die mißliebigen Aufrufe. Am
Freitag morgen erſchienen vor der Bürgermeiſterei Cronberg im
Kraft=
wagen zwei franzöſiſche Offiziere, um am ſchwarzen Brett die Aufrufe
zur Oberſchleſier=Spende abzureißen. Mit dieſen
Sieges=
tropäen beladen, traten ſie den Rückweg nach Königſtein an. — Der
Feind leiſtete keinen Widerſtand.
ONB Heidelberg, 1. Aug. Ein betrügeriſcher Bankerot
teur verhaftet. Der aus dem Konkurs der Badiſchen
Haferprä=
parate= und Grünkernfabrik, G. m. b. H., in Wieblingen bei Heidelberg
bekannt gewordene frühere Geſchäftsführer dieſer Geſellſchaft Joſep=
Rhonheimer, der ſeit Ende Januar flüchtig und von dem
Unter=
ſuchungsrichter wegen betrifgeriſchen Bankerotts, mehrfachen Betrugs
und anderer Straftaten ſteckbrieflich verfolgt wurde, iſt am Samstag
nachmittag im Haag in Holland verhaftet worden. Der
Unterſuchungs=
richter hat bereits ſeine Auslieferung beantragt und man darf
anneh=
men, daß dieſem Verlangen entſprochen wird. Bekanntlich ſteht in dem
Konkurs über das Privatvermögen der beiden Brüder Fritz und Joſep
Rhonheimer Forderungen in Höho von 36 Millionen Mk. nur eine
Maſſe von etwas über eine Million gegenüber. Dem Vernehmen nach
iſt in Mannheim auch die ehemalige Geliebte des Joſeph Rhonheimer,
der mit einer Belgierin verheiratet iſt, verhaftet worden, weil ſie in dem
Verdacht der Hehlerei ſteht.
Zietigheim in Württemberg, 2. Aug. Großfeuer. Hier ſind
acht Wohnhäuſer und vier Scheunen niedergebrannt. Deu
Scha=
den wird auf eine Million geſchätzt.
Dresden, 2. Aug. Verurteilter Betrüger. Vom Dres
dener Landgericht wurde der Gründer der Wettbank „
Germania=
n
n=
zern” (ottwald wegen Betrugs zu ſechs Monaten Gefängnis
ver=
urteilt. Zahlloſe Perſonen hatten in der Erwartung, in zwei Monaten
100 Prpzent Dividende verdienen zu können, dem Konzern große
Sum=
men anvertraut. Gottwald hat aber das Geld nicht in Wetten angelegt,
ſondern es teils auf eine Bank gebracht, teils in ſeiner Taſche
be=
halten.
Lübeck, 2. Aug. Zugentgleifung. Der Schnellzug D 64
Berlin-Lübeck-Kiel, der um 1 Uhr 42 Min. nachmittags Lübeck ver
un
Ba
iſt geſtern zuiſchen Lübe
Saarbrücken, 2. Aug. Waldbrand,
Die Saarbrücker Zeitung
meldet aus Mülhaufen, daß ein gewaltiger Waldbrand in den
Vogeſen ausgebrochen iſt. Der Waldbrand erſtreckt ſich über den
ganzen Bergrücken bis zum Hartmannsweilerkopf. Der ganze Wald
bildet ein ungeheueres Flammenmeer und erleuchtet nachts die
Rhein=
ebene taghell. In dem jrährend des Krieges durch Grauaten geſpickte
Gelände erfolgen faſr ununterbrochen Exploſionen, ſo daß die Fen
wehr faſt machtlos iſt. Von Altkirch und Mülhauſen ſind franzöſiſche
Truppen zur Hilfeleiſtung abgerückt.
Trier, 2. Aug. Brand. Die Trieriſche Landeszeitung meldet;
Am Senntag nachmittag brach in dem Schloſſe des ehemaligen
Mini=
ſters Freiherrn Schorlemer=Liefer in Lieſer ein großſer Brand aus. Das
Dachgeſchoß und ein Schloßflügel wurden dernichtet. Der Schaden wird
auf über eine Million geſchätzt.
fd. Linz. 1. Aug. Die Ahr ohne Waſſer. Die Ahr
gegen=
über Linz iſt vollſtändig ausgetrocknet, was ſeit langen Jahren nicht
mehr vorgekommen iſt. Leider iſt dadurch auch der reiche Fiſchbeſtand,
vorwiegend Forellen, vollſtändig vernichtet.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Refs.
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. A bez b
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Die Not der Kleinrentner.
Man hat in Rentnerkreiſen das bittere Gefühl, daß man im
meinen für die große Not und das Elend, in denen der Kleinrentr.
leben gezwungen iſt, noch inrmer nicht das richtige Verſtändnis=
Auch der Rentner hat ein Leben lang gearbeitet. Was er durch
Sparſamkeit für ſeine alten Tage erübrigt hat, iſt nun dur-
C.
tung des Geldes ſo zuſammengeſchrumpft, daß er jetzt an 5
Lebensende mit Not und Entbehrung zu kämpfen hat. Man ma
nur vorſtellen, welche Empfindungen es in den Rentnerkreiſen au
muß, wenn man lieſt, daß das auf 15 000 Mk. feſtgeſetzte
Exiſten-
mum den heutigen Teuerungsverhältniſſen wicht mehr entſpr
wenn man ſieht, daß Gehaltserhöhungen und Teuerungszulage
viele Millionen von Mehrausgaben verurſachen, anſtandslos
be=
werden, während die Mehrzahl der Rentner mit einem Jahre;
men von 3000 Mk. und teilweiſe noch viel weniger ihr Leben
muß.
ſibt ja auch eine ſtädtiſche Fürſarge, die allen Bedü
mit B
n, verbilligten Lebensmitteln, Brennmaterialien 1,
zu Hilfe kommt. Nur bei den kleinen Rentnern will man die Gewöſt
von Beihilfen von der Erfüllung harter Bedingungen abhängig
hier ſollten in beſenders bedürftigen Fällen vom Wohlfahrtsan
Ausnahmen zugelaſſen werden. Mit banger Sorge ſieht man in dem 9
nerkreiſen dem nahen Zeitpunkt entgegen, an dem die angekündigte Sin
Erhöhung des jetzt ſchon für viele kaum erſchwinglichen Preiſes Fus
unentbehrlichſte Nahrungsmittel, das Brot, in Kraft treten ſoll,
hatte man bei der Feſtſetzung dieſes Preiſes auch im Reichsminisen
das Gefühl, daß dieſer Preis für den Kleinrentner unerſchwinglä.
würde, und es ſollten Vorkehrungen getroffen werden, die auch i lnes
Bezahlung desſelben ermöglichen ſollten. Aber von dergleichen Qa
rungen hat man bis zur Stunde noch nichts gehört. Es iſt die
Zeit, daß Staat und Gemeinde ſich endlich ihrer Pflicht auch dem
rentnerſtand gegenüßer beſinnen, bevor derſelbe ganz vevelendet. Wuen
Wahlen las man ſchöne Worte, und es hat ja auch in ſtaatlicheiw
ſtädtiſchen Parlamenten vereinzelte Stimmen gegeben, die d
bare Notlage des Kleinrentners erkannt und geſchildert und
*e
angeregt haben. Aber ſvas iſt geſchehen? Einige Steueverleichte ue
— ſonſt nichts! Jetzt hätte auch der heſſiſche Herr Finanzminiſtag
legenheit, zu zeigen, ob es ihm mit dem Wohlwollen für den
Rci=
ſtand ernſt iſt, denn
Der Worte ſind genug gewechſelt
nun laßt uns endlich Taten ſehn!
Die Streikbewegung.
* Berlin, 2. Aug. Urter der Leitung eines Vertreter3/
Reichsarbeitsminiſteriums finden in Aachen erneute Einiguns
verhandlungen zwiſchen den Arbeitgebern und den Angeſtti:
des Steinkohlenbergbaues ſtatt.
en. 2. Aug. Ein Verſammlung ſämtlicher Klaſſenb=
Landesangeſtellten beſchloß die Fortſetzung des Auskdes
bis zur vollen Durchſetzung aller Forderungen. Zugleich wurdem
geteilt, daß auch das Pflegeperſonal der Wiener
Krankenauſl=
ten in den Sympathieausſtand trete.
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m. Der letzte
Der Reichshanzler in Bremen.
Bremen, 2. Aug. (Wolff.) Der Reichskanzleiſt
heute morgen hier eingetroffen. Nach einem in den
Vormitg=
ſtunden der Aktiengeſellſchaft Weſer abgeſtatteten Beſuch
ute=
nahm der Kanzler eine Fahrt weſerabwärts, woran einige
Mit=
glieder der Senats, der Verwaltung der Aktiengeſellſchaft Pe
der Handelskammer, ſowie Vertreter der Preſſe teilnahne ,
Heute abend findet die von der bremiſchen Handelskammerei
i=
berufene öffentliche Verſammlung im großen Saale der Bmit
Börſe ſtatt, worin der Reichskanzler über die Auswirkunge dur
politiſchen Lage auf die Wirtſchaftslage ſprche
wird. Auf Einladung des Senats wird der Reichsaknzladaſt
Abendeſſen im engeren Kreiſe des Senats, der Handelskanmen.
der Aktiengeſellſchaft Weſer und einiger anderer
geladenerher=
ren einnehmen. Die Rückreiſe nach Berlin wird der Reichsat
ler vorausſichtlich noch heute nacht antreten.
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Ausſchreitungen gegen Deutſche in der
Tſchechoſlowakei.
Wien, 2. Aug. (Wolff.) Nach einer Blättermeldure aut
Außig kam es im Verlaufe einer von 1500 tſchechiſchen
Lgto=
nären veranſtalteten Proteſtverſammlung zu
Ausſchreinw=
gen gegen deutſche Paſſanten, die von den Tſckchun
verprügelt wurden, ohne daß die Pölizei eingriff.
Prag, 2. Aug. (Wolff.) Das Prager Tageblatt
veröienſt=
licht in einer Meldung aus Außig Einzelheiten über diedent
vorgefallenen Dätlichkeiten gegen Deutſche. Dnadk
hatten die Legionäre Handgranaten und andere Waffen, nonsſt
ſie die Gäſte eines Gaſthauſes bedrohten. Die deutſchen
Syoll=
demokraten brachten wegen der Außiger Vorfälle eine
Iſien=
pellation ein.
Prag, 2. Aug. (Wolff.) Der Bohemia zufolge wurdn /.
Flöhau bei Poderſam zwei Studenten überfallenund
mißhandelt. Die Vorfälle in Außig und Flöhau wurdn nin
der heutigen Nachtſitzung des Abgeordnetenhauſesvon
dem Deutſchnationalſozialiſten Patzelt beſprochen, der
nochmit=
teilte, daß die Legionäre in Außig Hetzreden hielten und richs
deutſche Staatsbürger mißhandelten. Auf dem Außiger
Jahm=
hofe wurden junge Leute mit Kornblumen im
Knopflochmiſß=
handelt. In Flöhau wurde dank dem Einſchreiten der Vernene
der politiſchen Parteien ein Blutbad verhindert. Die angſam
melte Bevölkerung wurde in brutaler Weiſe
auseinandergtrie=
ben. „Wundern Sie ſich nicht,” ſchloß der Abgeordnete, „veinn
ſich unſere Bevölkerung nicht mehr mit Steuerverweigerurz
he=
gnügen wird.”
Deutſch=ſchweizeriſcher Schiedsgerichts= un
Vergleichsvertrag.
Berlin, 2. Aug. (Wolff.) Die zurzeit hier ſtattfindnden
deutſch=ſchweizeriſchen Verhandlungen übe dien
Abſchluß eines allgemeinen Schiedsgerichts= und
heik=
gleichsoertrages verlaufen befriedigend und kamen ſeute
zu einem vorläufigen Abſchluß. Der ſchweizeriſche
Bevollnäſch=
tigte Profeſſor Max Huber verläßt vorausſichtlich heute Pxlon.
Die Verhandlungen werden in kürzeſter Friſt in Bern weuer
aufgenommen. Anläßlich der Abreiſe der ſchweizeriſchen
helle=
gierten findet beim Reichsminiſter des Aeußern ein
üſch=
ſtück ſtatt.
Dianl
Berlin, 2.
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Die Hungersnot in Rußland.
Kopenhagen 2. Aug. (Wolff.) Politiken wird auus
Riga gemeldet: Amtlich wird mitgeteilt: Die Cholera züne
im Gouvernement Samara furchtbar. Allein in der ſtudr
Samara kommen täglich 400 neue Fälle vor. Eine ungelueſre
Anzahl flüchtender Eltern hat ihre Kinder zurückgelaſſen. ml
Gouvernement Samara gibt es bereits über 40000 ſolche
her=
laſſener Kinder. — Trotzkif erklärte in einer Unterredung dſaß
das verbreitete Gerücht einer Mobiliſierung
Soweſt=
rußlands gegen Polen, Rumänien und Lettland, eine ſeiche
imperialiſtiſche Lüge ſei, da die rote Armee zurzeit drei uns
viermal geringer ſei als vor acht Monaten. Dagegen toxoſen
viele neue Offiziersſchulen errichtet, um die Schlagfertigke des
Heeres zu verbeſfern.
Das Moskauer Blat: Jsweſtija meldet: Die Zahl der
ſum=
gernden Bewohner in Oſtrußland, die auf Msſan
marſchieren, beläuft ſich auf über ſechs Millionen di
die Gouvernements Tamboſ, Penſa, Waroneſch
überſchuenm=
men und ſich ohne Aufenthalt vorwärts bewegen. Am 20.Ful
erreichten ſie die Stadt Tambow, nachdem ſie entgegengeinh ie
Truppen geſchlagen hatten. Sie plünderten alle Vordſie
und töteten ſämtliche Pferde der Kavallerie, Feuerwehr uund
Droſchken. Die Unterſuchung ergab, daß die Truppen, dene Wie
Schutz der Stadt anvertraut war, ſich weigerten, auf die Lemme
zu ſchießen.
* Berlin, 2. Aug. Wie der Lokalanzeiger aus N94
meldet, berichten dort eingetroffene ſibiriſche Flüchtlinge daß
auch ganz Sibirien infolge der großen Trockenheit vor ſuſter
Mor
Mich
W
Redo,
Rummer 212.
hmecklichen Hungersnot ſtehe. Das Getreide auf den
ewern ſei verdorrt. Außerordentlich zahlreich ſeien die Feld=
Waldbrände.
Laut B. T. fand geſtern in den Räumen des Auswärtigen
nes eine Beſprechung einer Reihe von Herren und Damen
nur, die dem Hilfswerk ſür das hungernde Rußland ihr
ſonderes Intereſſe entgegenbringen. Außer dem Miniſter des
uswärtigen waren unter anderem anweſend: der Reichskanzler,
Miniſter Gradrauer und Rathenau, Gerhart Hauptmann,
nru Gorki und Oberſtleutnant Draudt als Vertreter des
deut=
m Roten Kreuzes.
London, 2. Aug. (Wolff.) Hoover erteilte dem in
oudon weilenden Leiter des amerikaniſchen Hilfswerkes für
Sopa den Auftrag, ſich ſofort nach Riga zu begeben, um mit
ruſſiſchen Sowjetbehörden über die Einleitung eines
ameri=
uſiſchen Lebensmitteltransportes für Rußland zu verhandeln.
ſawver teilt mit, daß die Lebensmittelſendungen
er Danzig im Einvernehmen mit Rußland ſofort
begin=
e können. Er ſchätzt die Aufwendungen, die das amerikaniſche
ſütfswerk in Rußland erfordert, auf 1½ bis 1½ Milliarden
glars monatlich. Die erſte Lebensmittelſendung gehe
wahr=
k inlich nach Petersburg. Außer Lebensmitteln würden auch
Isneien geſandt.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 3. Auguſt 1921.
Seite 5.
Oberſchleſien.
Amtliche Berichte über den dritten polniſchen Aufſtand.
Berlin, 2. Aug. (Wolff.) Ueber den dritten
pol=
ſtichen Aufſtand im oberſchleſiſchen Abſtimmungsgebicet
ſarden Protokolle und Berichte zuſammengeſtellt,, die
anſchauliches Bild des Wütens der polniſchen Inſurgenten
en. Zu der am 28. Juni abgeſchloſſenen Zuſammenſtellung
öffentlichen die deutſchen Parteien und Gewerkſchaften
Ober=
eſiens eine Einſührung, worin hervorgehoben wird, wie
Hun=
eate Deutſchgeſinnter das Opfer fanatiſierter
Ban=
muik
n geworden ſind und Zehntauſende deutſchgeſinnter
Ober=
alleſier von ihren Wohnſtätten vertrieben wurden. Die
Me de0 zu/3Sſammenſtellung kann nicht beanſpruchen, ein vollſtändiges
6Id der Zuſtände zu geben, ſie ſoll nur einen Ausſchnitt
dar=
tclen aus jenem grauſigen Gemälde, das mit But, Tränen
u5d Jammer gemalt, dereinſt zeugen wird von den uamenloſen
enden des gequälten 18d gepeinigten und von aller Welt
ver=
fſenen friedlichen Volksteiles in Oberſchleſien. Eine Anklage
3 Vertnig; ſum gewaltiger Wucht ſei dieſes Buch gegen diejenigen, die die
Ein
Mlerwaltung des Landes zu treuen Händen übernommen haben,
den Aßuloe ihnen übertragene Miſſion aber auf das ſchmählichſte
ſchän=
diten. Die einzelnen Abſchnitte behandeln die polniſchen
Ge=
ſcher Aaſnr Analttätigkeiten, wie Verſchleppungen, Zwangsaushebungen,
9s Mft /g unitionstransporte und die Praktiken der polniſchen Inſur=
men.
erich woe Jarnten. Der letzte Abſchnitt iſt der Parteilichkeit der Franzoſen
Fankener g-widmet.
Die Tagesordnung der Ententehonferenz.
TU. Paris, 2. Aug. Nach dem Echo de Paris wird die
yskanzelkagesordnung der am nächſten Montag in Paris
begin=
nenden Konferenz des Oberſten Rates die folgenden acht Punkte
den Vorm
In Beiſch Eufaſſen:
1. Entſendung von Verſtärkungen nach Oberſchleſien.
voran einig
geſelſchaf 79 2. Feſtſtellung der deutſch=polniſchen Grenze in Oberſchleſien
an Hand der Volksabſtimmung.
eſe teilngk
delskammer 8 B. Die ſeit März und April in Anwendung befindlichen
wirt=
jagle der B ſchaftlichen und militäriſchen Sanktionen. Frankreich
be=
antragt die Aufrechterhaltung, England ihre Aufhebung.
uSwirkunge
zlage ſbut 2. Die Urteile gegen die Kriegsbeſchuldigten im Leipziger
Prozeß.
Salnilet
ndelsfann 5. Maßnahmen, um dem wirtſchaftlichen Elend in Rußland
entgegenzuwirken.
ladener
geichza B. Entwaffnung Deutſchlands. Maßnahmen zur Durchführung
der
einer wirtſchaftlichen Kontrolle.
7. Orientfragen.
78. Die albgniſche Frage.
Briands Verſchleppungsabſichten.
Berlin, 2. Aug. (Del. unſerer Berliner
Redak=
ion.) Briand beabſichtigt, wie der Matin mitteilt, die
ober=
ichleſiſche Frage auf der Ententekonferenz nicht endgültig zur
iin ſöntſcheidung kommen zu laſſen. Es ſei zweifelhaft, ob die ge=
09 genwärtig verſammelte Sachverſtändigenkonferenz ihre Arbeiten
werde rechtzeitig abſchließen können, und infolgedeſſen werde die
EEntentekonferenz in der nächſten Woche nur proviſoriſche
Be=
ihlüſſe faſſen, und zwar ungefähr in dem Sinne der Löſung,
ſie bereits mehrfach ins Auge gefaßt wurde, indem daß man die
umſtrittenen Gebiete bis zu einer ſpäteren endgültigen Entſchei=
* hung unter der Verwaltung des Oberſten Rates beläßt. Frank=
0 reich könne aber auf dieſen Vorſchlag nur dann eingehen, wenn
ie Abſtimmungsziffern der ſo geteilten Gebiete bei der
endgül=
ſigen Löſung berückſichtigt werden. — Ueber die Sanktionen
bchreibt der Matin wörtlich: Frankreich erkennt an, daß nach der
Einſetzung der Garantiekommiſſion die wirtſchaftlichen
Sank=
ionen und die Zollgrenze am Rhein dem allgemeinen
Kontroll=
yſtem angepaßt werden können, das ſeit der Annahme des
Ulti=
unatums zur Anwendung gekommen iſt,
Konferenz der alliierten Finanzminiſter.
Paris, 2. Aug. (Wolff.) Die bereits mehrfach angeſagte
Konferenz der alliierten Finanzminiſter wird
ſedenfalls anfangs nächſter Woche, wahrſcheinlich am Dienstag,
den 9. Auguſt, in Paris zuſammentreten. Auf der
Tagesordnung ſteht die Verteilung der deutſchen
Entſchädigungs=
zahlungen.
Noch keine Unterzeichnung des
franzöſiſch=
deutſchen Wiedergutmachungsabkommens.
TU. Paris, 2. Aug. Petit Pariſien teilt mit, daß das
franzöſiſch=deutſche Wiedergutmachungsabkommen
wahrſcheinlich erſt nach der Konferenz des Oberſten Rates
unter=
zeichnet werden wird. Herr Thamery, der franzöſiſche
Sachver=
ſtändige, habe ſchon vor einigen Tagen den genauen Wortlaut
nach Berlin überbracht. Bei, den Verhandlungen mit den
deut=
ſchen Sachverſtändigen habe ſich ergeben, daß Deutſchland nur
einige geringfüigige Wünſche in bezug auf die Aenderung des
Textes habe.
Der deutſch=amerihaniſche Sonderfrieden.
London, 2. Aug. (Wolff.) Der Waſhingtoner
Korre=
ſbondent der Morning Poſt erfährt aus gut unterrichteter, aber
ſicht amtlicher Quelle, daß die Baſhingtoner Regie=
Ung, bevor ſie Deutſchland die Eröffnung von
Verhand=
uungen über einen Sonderfrieden vorſchlug, mit den
Hauptſignatarmächten des Vertrages von Verſailles
Verhand=
ungen pflog, um ſich zu vergewiſſern, daß ſie in dem Abſchluß
Neſes Vertrages durch die Vereinigten Staaten keine
Schwierig=
keiten ſähen. Anlaß hierzu gab der Umſtand, daß der Vertrag
mit Deutſchland die den Vereinigten Staaten auf Grund der
wirtſchaftlichen und Reparationsbeſtimmungen des Verſailler
Vertrages zuſtehenden Nechte und Privilegien umfaſſen werde.
Zer Korreſpondent fügt hinzu, daß die Alliierten
ſelbſtverſtänd=
ſich keine Einwände erhoben hätten.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 2. Aug. (Wolff.) Amtlich. Reichspräſident Eber,
mpfiug den neu ernannten außerordentlichen Geſandten und
ebollmächtigten Miniſter der Nepublik Portugal Dr. da
Soſta, zur Entgegennahme des Beglaubigungsſchreibens. Der
Veichsminiſter des Aeußern Dr. Roſen war zugegen.
40. Berlin, 2. Aug. Nach den bisherigen Ergebniſſen der
Vahlen zum Verbandstage der Metallarbeiter
N2 200 Mehrheitsſozigliſten, 208 Ungbhängige und 73
Kommu=
liſten gewählt.
49. Berlin, 2. Aug. Die Ferientagung der
demokrati=
dey Reichstagsfraktion findet am 19. 20. und 21.
Auguſt in Konſtanz ſtatt. Ein Tag iſt für die politiſche
Aus=
ſprache vorgeſehen, die übrige Zeit ſoll dem geſelligen
Zuſam=
menſein gewidwet ſein.
TT Belgrad, 2. Aug. In der Nähe von Kraqujewatz iſt ein
Munitionslager in die Luft geflogen. Es gab
einige Tote. Wahrſcheinlich handelt es ſich um ein terroriſtiſches
Attentat.
Neapel, 2. Aug. (Wolff.) Der berühmte Tenor Carufo
iſt heute geſtorben.
Landwirtſchaftliches.
fpd. Frankfurt a. M., 1. Aug. Frankfurter
Vieh=
mart. Der Marft zeigte heute eine außerordentlich ſtarke Beſchickung.
Die Landwirte verringern infolge der anhaltenden Dürre ihre
Viehbe=
ſtände in wachſendem Maße. Aufgetrieben waren 87 Bullen, 289 Ochſen.
1190 Färſen und Kühe, 222 Kälber, 78 Schafe und 1047 Schweine. Der
Markk wurde in allen Viehgattungen bei lebhaftem Handel faſt völlig
ausverkauft. Der ſtarke Viehantrieb bewirkte einen Preisrückgang für
Ochſen um 75—100 Mk., für Bullen um 50 Mk., für Färſen und Kühe
um 100 Mk. und für Schweine um 75 Mk. Der Preis für Kälber
er=
hielt ſich auf alter Höhe. Es wurden bezahlt für einen Zentner
Lebend=
gewicht Ochſen: vollfleiſchige ausgewachſene 650—725 Mk., junge
flei=
ſchige 500—600 Mk., mäßig genährte junge und gut genährte ältere 400
bis 500 Mk. Bullen; vollfleiſchige 500—600 Mk., jüngere 450—500 Mk
mäßig genährte 400—450 Mk. Färſen und Kühe; vollfleiſchige Färſen
573—675 Mk. ausgemäſtete Kühe 550—650 Mk., geringere Färſen 450
bis 550 Mk., ältere Kühe 400—500 Mk., mäßig genährte Kühe 300—400
Mk., gering genährte Tiere 180—250 Mk. Kälber: feinſte Maſtkälber
700—800 Mk., mittlere Ware 600—700 Mk. geringere Tiere 500—600
Mk. Schafe: geringere Maſthammel und Schafe 400—500 Mk. Schweinet
vollfleiſchige unter 80 Kilogxamm 1100—1300 Mk., von 80—120
Kilo=
gramm 1300—1450 Mk., über 120 Kilogramm 1300—1400 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
Das Turnerkreuz.
him. Am geſtrigen Dienstag abend zog die Darmſtädter
Durner=
ſchaft hinaus auf den alten Darmſtädter Friedhof, um an der
Grab=
ſtätte eines verdienſlvollen Turners eine Gedenkfeier zu
veran=
ſtalten. Im Zuge war hauptſächlich die Jugend vertreten; woran die
alte hiſtoriſche Turnerfahne der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Es
galt, die großen Verdienſte des Turners Heinrich Felſing zu feierr
insbeſondere einer 75. Wiederkehr zu gedenken, nämlich derjenigen der
Zuſammenfügung der vier P zu dem ſogen. Turnerkreuz. Für die
Deutſche Turnerſchaft ſprach Kreisvertreter Schulrat Schmuck.
In
beredten Worten ſchilderte er die Verdienſte Felſings, die nicht nur für
Darmſtadt, ſondern füir die ganze deutſche Turnerſchaft fruchtbringend
waren. Seine kernigen Worte machten auf die zahlxeichen Amweſenden
einen tiefen Eindruck.
Dr. Hof ſprach für die Darmſtädter Turnerſchaft. Er führte in
ſeiner Anſprache aus, daß die Turnerſchaft nicht an die Grabſtätte
Fel=
ſings gepilgert iſt, um ihren Schmerz zum Ausdruck zu bringen, vielmehr
deshalb, um ihrem Stolz und Freude Ausdruck zu verleihen, in ihren
Reſhen einen ſo terdienſtvollen Mann beſeſſen zu haben. — Für die
Turngemeinde Darmſtadt 1816 ſprach Redewart Krämer. Von ihm
wurde die Tätigkeit Felſings innerhalb der Turngemeinde geſchilder
War doch Felſing Mitbegründer der Turngemeinde, lange ihr 1.
Spre=
cheu und auch Gchrenmitglied. In der Vereinsgeſchichte der
Turn=
gemeinde wind Felſing einen Ehrenplatz einnehmen.
Alle Redner legten prächtige Kränze nieder und feierten Felſing
als leuchtendes Vorbild für unſere Jugend.
Die Durmmannſchaft der Turngemeinde (Wovgsplatz) hielt am
Gedenktag eine ſchlichte Feier nach der Turnſtunde ab.
Die von Direktor Fritz Groh=Leipzig herausgegebene Kunſtzeitſchrift
Der Turn= und Sportwart widmet Felſing folgenden Aufſatz: „Das
Zeichen für den turneriſchen Wahrſpruch der vereinigten vier U. das
vom Turnvater Jahn ſtammende Turuwort „Friſch, frei, fröh ich,
fromm”, kann am 2. Auguſt 1921 ſeinen 75. Geburtstag begehen. Sein
Erfinder war der Darmſtädter Kupferſtecher Johann Heinrich Felſing
(geb, 18. Setztenber 1800).
Das Abzeichen der zu einem Kranze vereinigten vier F. das
ſeit=
her das allgemein gebräuchliche Wahrzeichen der deutſchen Turnep
ge=
worden iſt, erſchien zum erſten Male auf einer Fahne, die der Erfinder
dieſes Zeichens im Namen des Stadtvorſtandes den Schülern des
neu=
gegründeten Schülerturnvereins mit einer kurzen Anſprache überreichte.
Die Fahne trug die Farben der Stadt Darmſtndt, rot=weiß, die zugleich
die heſſiſchen Landesfarben ſind; ſie zeigte in deu Mitte die vier
ver=
goldeten und von einem Strahlenkranz umgebenen P, ein Sinnbild,
das auf beiden Seiten der Fahne erſcheint. Die Fahnenſtange endete
in einer in Holz geſchnitzten und vergoldeten Eule, von der das in
ſchwarz=rot=goſdenen Ouaſten endende Fahnenband herabfiel. Nicht
lange danach erſchien das Felſingſche Turnerzeichen auch auf den
Mit=
gliederkarten der im Jahre 1846 gegründeten Darmſtädter Tunngemeinde
und zwar genqu in der Form, die es auf der Fahne zeigte. Nach de
Auflöſung des Schilerturnvereins ging die hiſtoriſche Turnerfahne, die
zum erſten Male das deutſche Turnerzeichen trug, am 18. Mai 1848
in den Beſitz der Darmſtädter Turngemeinde über, die ſie noch heute
in Verwahrung hat.
Die neue Sportolatzanlage des „Darmſtädter Fußballvereins 1912‟.
* In aller Stille iſt in Darmſtadt eine weitere Sportplatzanlage
ſo weit gediehen, daß nächſten Soyntag zur Weihe derſelben geſchritten
werden kann. Der „Daumſtädter Fußballverein 1919‟
r erſt vor kurzem von einem außerordentlich umfangreichen
Spiel=
trieh — der auch qualitatio auf erfreulicher Höhe ſtand — für das
verfloſſene Spieljahr 1820/21 berichten konnte, hat ſich dieſe Anlage auf
dem hieſigen Egerzierplatz geſchaffen; ſie präſentiert bier einen
weite=
ren Zeugen ſeiner Tatfraft.
Aus der Erkenatnis heraus, daß Arbeit — und nur Arbeit, ein
ſo ſchver daniederliegendes Volk wie das unſerige emporführen kann
zu neuer Größe, ſtellt er ſich in den Dienſt einer Sache, die für den
Wiederauſbau von elementarer Bedeutung iſt: nämlich an der
Geſun=
dung unſeres Volkes durch Förderung d28 Sports. Jnsbeſondere die
ugend will er durch den Sport an Leib und Seele ſtählen, will ſie
ſerden laſſen zu lebenbejahenden, tatkräftigen und zielbewußten
Menſchen.
Zehn Jahre ſteht der Verein in der Arbeit für den Sport,
inſon=
derheit den Fußballſport. Jahre, reich an Mühen und Erfolgen.
In=
des hat ihn die Tatſache bedrückt, ließ ihn ſich nie ſo ganz entfalten wie
en es wvollte, jene Tatſache, keie Stätte zu haben, von der er ſagen
konnte: hier biſt du zu Hauſe; hier wirſt du ſo wirken, wie es deiner
Sache förderlich iſt. Und wenn er heute eine ſolche Stätte hat, die
zwau noch des Ausbaues bedarf, um außer dem Fußballſport auch
an=
deren Sportarten zu dienen, ſo darf der Veuein ſtolz fein auf ſein
Werk, um ſo mehr, als er faſt ausſchließlich eigener Kraft ſeine
Ent=
ſtehung verdankt, dem Idealismus und Opferſinn, feiner Mitglieder,
Und mit ihm wird ſich, des ſind wir gewiß, die ganze hieſige
Sport=
gemeinde freuen.
Ueher das Programm der Sportplatzweihe wird in den nächſten
Tagen bes Näheren berichtet.
* Schwimmrettungskurſus der Hefſ. Schupo zu
Darmſtadt. In den letzten Wochen wurde im Nahmen eines
allge=
meiven Sportkurſes, der von der Leitung der Heſſ, Schupo veranſtaltet
wurde, ein Nebenkurſus im Schwvimmrettungsweſen abgehalten, der
be=
zweckte, die Beamten der Heſſ. Schupo im Rettungsſchwimmen, im
Tau=
chen und in der Behandlung eines Ertrinbenden auszubilden. Den
Kur=
ſus leitete Herr A. Gießmann, Bezirksleiter der Deutſchen
Lebensret=
tungsgeſellſchaft. Es nahwen daran 18 Herren der Heſſ. Schupo zu
Darmſtadt teil, von denen 11 Herrn. 2 Offiziere und 9 Beamte die
Prü=
fung für den Grundſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft
legten. Die Prüfung beſtand aus Schwimmen 15 Min. lang, 50
Me=
er=
Schwimmen in Kleidern, Streckentauchen und Tiefſtauchen nach einem
5 Pfund ſchweren Gegenſtand Kenntnis der Rettungs= und
Befreiungs=
griffe und Anwendung der Wioderbelebungsmethode. Eine Beſichtigung
durch den Kommandeur der Heſſ, Schupo zu Darmſtadt beendete dieſen
überaus erfolgreichen Kurſus,
Radſport. Der Veloeivedklub Darmſtadt hatte am Samstag / Arpheum. Aufang 774 Uhr: Zapſenſtreich=
und Sonntag, den 30, und 81. Juli Gelegenheit, weitere erſte Erfolge Konzerte: Ludwigshöhe Kühr. — Sportplaz=Rkſtaurant,
Bälſenfall=
auf ſeine Fahnen ſchreiben zu können. Beim Gqu X in Würzburg
er=
rang die bekannte 1. Jugendmannſchaft, ſowie die
Schmuckreigenmann=
ſchaft mit größerem Vorſprung wiederum den 1. Preis. Eine neu
zu=
ſammengeſtellte 6 er Reigenmannſchaft trat am Sonntag zum erſten Mal Kunſtpflege in Heſſen, Luiſenplatz 4. Sonderausſtellung Prof.
in Frankfurt a. M. in den Wettbewerb und erzielte den 3. Platz. Die
wveiteren Mitglieder wauen am Korſo des Gaues Baden in Weinheim
beteiligt und auch hier, wie immer ſiegreich. Am gleichen Tage ließ der
Kluß den letzten Lauf um die Klubmeiſterſchaft ausfahren
auf der Strecke Darmſtadt—Lindenfels und zurück. Hier
wurde ein neuer Klubrekord durch den Fahrer Walkenhorſt
aufge=
ſtellt, der die Strecke in 2 Std. 30 Min. zurücklegte, aber infolge zu
ſpäten Abfahrens von dem früheren Klubmeiſter Wolf auf den 2. Platz
verwieſen werden mußte. Die Zeiten der übrigen Fahrer und der
Senioren unterſchieden ſich nicht wpeſentlich von den Siegern und die
A/=
ſultgte find in Anbetracht des bergigen Geländes als ſehr vorzüglich
zu bezeichnen. — Am kommenden Sonntag beteiligt ſich die erſte
Jugend=
maynſchaft des Klubs, die bisher bei Wettbewerben noch nie geſchlagen
wurde und ſtets mit größerem Vorſprung die erſten Plätze belegte, an
den deutſchen Maiſterſchaften in Aachen.
Wiſt zu
er=
warten, daß bei dieſem Wettbewerb die Darmſtädter wiedekim ſiegreich
ſein werden.
*Wixhauſen, 2. Aug. Bei günſtigem Wetter wird der
Turn=
verein Wixhauſen am nächſten Sonntag, nachmittags und abends,
auf ſeinem Turnplatz ein großes Schauturnen abhalten. Hierbei
foll vor allem den Beſuchern die Vielſeitigkeit des Turnens und die
Bedeutung desſelben für die Volksgeſundheitz vor Augen geführt werden.
Vom einfachen Spiele bis zur höchſten Leſtung der Gipfelturner an den
Geräten wenden Vorführungen ſtattfinden; Frei= und Stabübungen,
Keulenſchwingen, Reigen und Pyramiden werden das Programm
der=
vollſtändigen. Auch der befreundete Turwperein Arbeilgen hat zu
dieſem Schauturnen ſeine Teilnahme zugeſagt und wird mit ſeiner
ge=
ſamden Turnmannſchaft mitwirken. Ein Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt
deshalb ſehr zu empfehlen, zumal dieſelbe nicht den Charakter einer
Luſtbarkeit in ſich trägt. Möge dem Verein an dieſem Tage ein voller
Erfolg ſeiner turneriſchen Arbeit beſchieden ſein.
W. Groß=Zimmern 1. Aug. Am geſtrigen Sonntag fanden
auf dem herrlich gelegenen Sportplatz Dieburg die Austragungen
der Verbandsmeiſterſchaften des 2. Verbandes vom
9. Mittelrheinkrei
e der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt.
Ver=
treten waren als Gaumeiſt
er im Fauſtball vom Speſſartgau der
Turnverein Aſchaffenburg vom Rhein=Mgingau die Turngemeinde
Beſ=
ſungen vom Odenwaldgau der Turnverein 1863=Groß=Zimmern und
vom Odenvald=Jahngau der Turnverein Birkenau. Die Spiele waren
durchveg hochintereſſant und zeigten gute Technit und Kombination.
Am Vormittag fanden die Vorſpiele ſtatt mit folgendem Reſultat:
Aſchaffenburg 6 Punkte, Beſſungen 4 Punkte, Groß=Zimmern 2 und
Birkenau 0 Punkte. Nachmittags fand das Entſcheidungsſpiel
zwiſchen Aſchaffenburg und Beſſungen ſtatt, das zugunſten von
Aſchaffenburg ausfiel, ſo daß Aſchaffenburg als Verbandsmeiſten
im Fauſtball hervorging. — Gleich darauf fand das Entſcheidungsſpiel
im Handball ſtatt zwiſchen Turnverein Pfungſtadt und Turnverein
1863=Groß=Zimmern, da weitere Manſchaften nicht erſchienen waren.
Groß=Zimmern verließ das Spielfeld mit dem ſchönen, wohlverdienten
Reſultate 3:0 (8:0). Beide Mannſchaften ſuchten in ſchönem
Zuſam=
menſpiel den Sieg an ſich zu reißen. Beſonders hervorragend war der
Sturm von Groß=Zimmern, und gelang es Pfungſtadt trotz vier
Elf=
metern nicht, das Ehrentor zu retten, dank der guten Abwehr des
Tor=
mannes Niebel. Schiedsrichter Becker von Dieburg ſehr gut.
Die zwei Verbandsmeiſter Aſchaffenburg und Groß=Zimmern
be=
geben ſich am 21. Auguſt nach Frankfurt zur Austragung der
Kreis=
neiſterſchaft. Die ganzen Spiele ſtanden unter der Leitung des
Verbandsſpielwarts Clauſius=Aſchaffenburg und verliefen ohne jede
Störung.
* Nieder=Ramſtadt, 31. Juli. Einen großen Erfolg hat die
Kraftſportabteilung des hieſigen Deutſchen Turnvereins bei
dem heutigen Kreis=Jug zendfeſt des Deutſchen Athletik=Sportverbandes
in Mainz zu verzeichnen. Sportsmann Wilhelm Bender I. errang
den 1. Sieg im Ringen und den 3. Sieg im Stemmen. Ein Sieg, der
ſowohl für den Sportsmann ſelbſt, als auch für den Turnverein und die
Kraftſportabteilung von größter Bedeutung iſt und erneut zeigt, über
welche Kräfte der Verein verfügt, und beſonders wie es der Leiter der
Abteilung, Herr Fabrikant Voll, verſteht, ſeine Leute heranzubilden.
Ein großzügiges Fechterturnier. Zum erſten Male
hält der Fechtverband der Deutſchen Turnerſchaft ein
Verbandsturnier ab und hat die Veranſtaltung der Frankfurter
Turn= und Sportgemeinde „Eintracht” übertragen. Die letzte
fech=
teriſche Veranſtaltung des Fechterverbandes, der Mannſchaftskampf in
Jena, hat gezeigt, über welch vorzügliche Turnierklaſſe die D. T.
ver=
fügt, ſodaß von den Einzelgängen auf Florett, leichten und ſchweren
Säbel und Degen ſpannende und hochwertige Kämpfe zu erwarten ſind.
das Turnier findet am 10. und 11. September im Zoo zu Frankfurt a.
9.
N. unter Leitung des Fechtwarts der D. T., Staſſen, und des
Fecht=
warts der „Eintracht”, Hermann Schöndube, ſtatt. Meldeſchluß iſt der
20. Auguſt. Nachmeldungen werden keinesſalls angenommen. Außer den
in der Wettfechtordnung namhaft gemachten Fechtern ſind zugelaſſen: die
jeger bei deutſchen Turnfeſten oder gleichwertigen Veranſtaltungen.
Die Kreisverbandsvorſitzenden tragen für die Turnierfähigkeit der
meldeten Wettfechter die volle Veranwortung und beſtätigen auf dem
Anmeldeformular ihr Einverſtändnis.
* Sport in Bad Homburg. Das diesjährige
Inter=
nationale Golfturniex, veranſtaltet vom Golfflub Bad
Hom=
burg, findet auf den Golfplätzen im Kurpark. vom 7. bis 10. Auguſt ſtatt.
Der Reichsverband für Tanzſport in Berlin veranſtaltet mit deu
Kur=
verwaltung Bad Homburg am 13. und 14. Auguſt ein Tanzſportturnier
im Kurhaus=Theater und zuar am 13. Auguſt für Berufstänzer und am
14. Auguſt für Amateure, die in einem nennenswerten Turnier einen
erſten Preis erhalten haben. Am 15. Auguſt anfangend, finden auf den
Tennisplätzen im Kurpark die großen Internationalen
Ten=
nis=Turniere ſtatt. Außer erſten deutſchen Spielern werden aucß
holländiſche und ſpaniſche Meiſterſpieler an dem Turnier teilnehmen, das
ſpannende und intereſſante Spiele aufweiſen wird.
Schluß des redaktionellen Teils.
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Verantwortlich für den leitenden politiſchen Teil und
Max Streeſe; ür heſſiſche Politik und den übrigen Teil (auß r Sport Handel und
Landwirtſchaftliches): MNax Streeſ=; für Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches
Kurt Mitſching; ür den Arzeigenteil, Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus
— Druck und Verlag: L. C: Wittichliſche
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bonorarſorderungen ſind beizufügen: 1 a4hträgliche we1 eft nicht berüickſichtigt,
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Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Die Verlobung unserer Tochter Leni
mit dem Apotheker und Chemiker Herrn
Dr. phil. Richard Schön beehren
wir uns anzuzeigen
Pfarrer Färber und Frau.
Bleidenstadt i. Taunus.
Darmstadt, Schloß.
3. August 1921
Die glückliche Geburt eines
zweiten Töchterchens
zeigen ertreut an
Herbert Noack und Frau
Margarete, geb. Kiek.
Darmstadt, den 29. Juli 1921.
Klintk Dr. Rosenthal.
AAanne )
Ihre VERMAHLUNG beehren
sich anzuzeigen
Zahnarzt Dr. Otto Etling
und Frau Lisbet, geb. Weber.
Darmstadt, 30. Jcli.
(300X )
Wir werden Sonntag, 7. Augest,
nach-
mittags 2 Uhr, in der Stadtkapelle getraut
Reg.-Baumeister Hans Stephan
Leutnant d. R. a D.
Resi Stephan, geb. Küster.
Halle a. S., Messeburgerstr. 160, II.
Kanns 9
Dr. Richard Schön.
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nach langem ſchwerem Leiden am Montag
abend 9¾ Uhr im Alter von 68 Jahren
ſanft verſchieden iſt.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Hophie Brauburger, geb. Reeg,
und Kinder.
Darmſtadt, Arheilgerſtr. 53, 2. Aug. 1921.
Die Beerdigung findet Donnerstag, der
4. Auguſt, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Waldfriedhof ſtatt.
*30081
Wilhelmine von Zabern
Lehrerin i. R.
durch einen ſanften Tod von langem, ſchweren
Leiden erlöſt
Dipl.-Ing. Eduard Schütze
Mathilde Schütze, geb. Becker
VERMAHLTE
Dankſagung.
Darmstadt, 2. August 1921
Magerstraße 11
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſowie die vielen Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Hinſcheiden meines lieben Sohnes,
unſeres Vaters, Bruders, Onkels u. Schwagers
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Marie von Zabern.
Darmſtadt, 2. Auguſt 1921. (*30104
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt,
Ernſt Danz
Bürgermeiſter
Todes=Anzeige.
Freunden und Bekannten die ſchmerzliche
Mitteilung, daß unſere liebe Mutter
Frau
geb. Mayer
nach längerem Krankenlager im Alter vor
65 Jahren ſanft entſchlafen iſt. (*30097
Familie Carl Seipp
Kiesſtraße 32,
Die Beerdigung finder Donnerstag, den
4. Auguſt, nachm. 3 Uhr, vom Portale des
Friedhofes Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
ſagen wir allen Verwandten und Bekannten
unſeren innigſten Dank.
Ganz beſonders danken wir der Soz. Partei,
den Schulkameraden, den Turn= und
Geſang=
vereinen, der Feuerwehr und dem Sterbeverein,
Herrn Dr. Kurz und Schweſter Marta für ihre
treue Pflege während ſeiner Krankheit, Herrn
Dr. Gottram für ſeine ſchöne hervorleuchtende
Grabrede, dem Schulvorſtand und der
Lehrer=
ſchaft, dem Gemeindevorſtand ſowie den
Ge=
meindebeamten für ihre lobenden,
anerkennen=
den Worte für den Verſtorbenen.
Und allen denen, welche während ſeiner
Krankheit ihm treu zur Seite ſtanden.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Weiterſtadt, den 31. Juli 1921. (*29956
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Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 3. Auguft 1921.
Seite 7.
Die Sommerfriſche.
e Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal=
(Rachdruck perdoten.)
Der Braumeiſter kommt ſich vor wie ein Kind, das nicht
wie es heißt. Er muß ſchon eine furchtbare Dummheit
ge=
haben mit ſeinem „Toni”. —
Run bricht auch Mamſelle Lekrayon in herzzerreißendes Weh=
Haus: „Ma montre de Genéve! — Mes bracelets! — Huit
guatre vingt krancs!“
Der Braumeiſter verläßt den Jammevort und geht in die
h.. wo er die Wirtin nach der mächſten Gendarmerieſtation
gii will; aber leider iſt keine Wirtin da. Nicht einmal das
henmadl. Alles iſt im Nebenzimmer und hört offenen
Mun=
em Jammer zu, der ſich unmittelbar äußert.
Elementar!” denkt der Bader. Dem Wirte ſtehen dicke
mreißperlen auf der eiskalten Stirne, die keines Gedankens
fähig iſt. Die Kunde von dem Saiſonereignis verbreitet
ruſch im Dorf. Die meiſten Hochwinkler ſind auf den Feldern
uren. Nur wenigen, die in direktem Zuſammenhang mit
Hochſaiſon ſtehen, iſt es vergönnt, ſtumme Zeugen des
rults zu werden, ſo der Weißpichler als fünffüßiger Kaibl=
und der Schaller als Tennisplatzinhaber.
on den Sommengäſten findet ſich nur noch Taubeny ein,
aber ſeinem oberſten äſthetiſchen Grundſatz entſprechend ſo
el als nur angängig das Freie ſucht, alle zehn Schritte ſtehen
h., tief atmet und mit der wohlgepflegten Hand über bie hobe
erſtirne ſtreicht ..."
„Em Nebenzimmer legt ſich die Aufregung erſt allmählich.
Müller iſt es, der zuerſt die Faſſung gewinnt und als
Ju=
ie Angelegenheit zu erörtern beginnt: „Es handelt ſich
„Falls um einen äußerſt raffiniert angelegten und mit aller
mtigen Individuen eigenen Vorſicht ausgeführten
Maſſen=
brahl, dem wir alle zum Opfer gefallen ſind. So ſehr ich
ſirilich den Verluſt meiner Brieftaſche ſamt Inhalt bedaure,
das Andenben eines Herrn Regimentskameraden, ſo
auf=
ſtis ich den Verluſt, der Sie alle betroffen hat, die einen mehr,
amderen weniger, mitfühle und menſchlich verſtehe, ſo ſehr,
ch, dieſer Vorfall geeignet erſcheint, gegenſeitiges Mißtrauen
rwecken — für mich iſt augenblicklich das Verbrechen nach
ner juriſtiſchen Seite intereſſant, während für Sie die
mate=
i Frage mehr in Betracht kommen därfte. Trotzdem werden
wiir gerne geftatten, und ich glaube annehmen zu dürfen, im
uiee aller verehrten Ameſenden zu ſprechen, wenn ich
hier=
imn Namen der heiligen Juſtitia, der ich mich für ein Leben
lang zu ergeben die Ehre habe, gegen das Verbrechen als ſolhes,
welcher Natur es auch ſein möge, was ſich ja in Bälde
heraus=
ſtellen dürfte, wenn ich alſo gegen das Verbrechen als ſolches
hiermit öffenulich und feierlich Proteſt einlege . . ."
Die Wirkung dieſer Worte iſt eine ebenſo augenblickliche wie
beruhigende. Selbſt Kommerzienrat Sommer vergißt für
Augen=
blicke den ſchmerzlichen Verluſt; der Niederbayer will etwas
ſagen, unterläßt es aber aus Beſorgnis, die Schwabinger
Male=
rin möchte ſich wieder entſetzen, ſo daß der Referendar zu der
Annahme neigt, eine weitere Ausführung des Vorfalles nach der
juriſtiſchen Seite könne nur von Vorteil ſein. Er beabſichtigt,
über die modernen Einrichtungen zur Ermittelung von
Ver=
brechern weiter zu ſprechen, bleibt aber mitten im Satze ſtecken,
als ſähe er ſelbſt ſchon eine Spur ..."
Das Zimmermädchen winkt den Wirt mit höchſt auffallenden
Geſten auf den Flur. Der Gaſthofbeſitzer, der bisher wie ein
Steinblock geſeſſen hatte, ſpringt elektriſiert auf und wirft dem
Bader einen bedeutungsvollen Blick zu. Die ganze
Verſamm=
lung ſetzt ſich in Bewegung und folgt dem Zimmermädchen über
die Treppe. Vor Nummer 3 bleibt es ſtehen und klopft an. Sie
weiß bereits, daß keine Antwort kommt; ſie demonſtriert nur.
Dann öffnet ſie die Türe und ſagt einfach: „Ausgeflogen —
„Hei ja, bei dem ſchönen Wetter” — meint der Bader
ahnungslos.
Die gleiche Zeremonie wiederholt ſich bei dem Zimmer
Num=
mer 6, dem Wohnraum des Amerikauers.
„Auch ausgeflogen —
Die holde Maid überreicht dem
erſchrockenen „Chef” einen Zettel, der die Aufſchrift trägt: „Lebt
wohl! Auf Nimmerwiederſehen! Der Amerikaner und die
Ba=
ronin. Hä, hä!” — Der Wirt gibt den Zettel dem Bader
hin=
über. Vom Bader wandert er zum Referendar, vom Referendar
zum Braumeiſter und ſo fort. Jeder und jede lieft den
Abſchieds=
gruß wie eine Art Teſtament und ſchautt dem andern fragend
ins Geſicht.
„Ja nun,” ſagt der Bader.
Das Zimmermädchen ſteht mit triumphierenden Mienen da.
Der Juriſt kann nicht umhin, der Entdeckerin des
Hoch=
ſtaplerpärchens im Namen der Juſtitia kräftig die Hand zu
ſchüt=
teln. Nun ſteigt allen eine ungeheuere Abnung auf, die der
Referendar ſogleich weiterſpinnt: „Verehrte Antveſende! Das
Verbrechen iſt aufgeklärt, dank der Umſicht und diesbezüglichen
Erfahrung eines einfachen Zimmermädchens, dem ich hiermit
auch öffentlich danken möchte. Es handelt ſich um ein mit
äußer=
ſter Geriebenheit ausgeführtes Verbrechen. Der Amerikaner iſt
ſelbſtverftändlich kein Amerikaner und die Baronin kene
Baro=
nin, fondern ein Hochſtaplewpaar, das uns geſtern abend, als
wir ſchliefen, beraubte. Wir können vorderhand nichts tun, als
die Telegraphendrähte in Bewegung ſetzen. Nach allen
Him=
melsrichtungen
Hoch und ſtolz ſchreitet er der Menge vovan und eilt zur
Poſt. Bald ſingen die Telegraphen . . . In den Herzen der
Be=
trogenen ſteigt eine ſchwache Hoffnung auf, wieder in den Beſitz
ihrer Wertſachen zu gelangen. Das Hochſtaplerpaar konnte ja
noch nicht weit ſein. Vielleicht gelingt es, die Verbrecher
auf=
zugreifen. Denn die Telegraphendrähte ſingen ſchon . . .
11. Kapitel.
Für den Referendar und Leutnant der Neſerve Fritz Müller
wird der Hochſtaplertrick nicht nur juriſtiſch intereſſant, ſondern
auch diplomatiſch bedeutungsvoll. Seinem ſicheren Auftreten,
das ihm fortan trotz des Verluſtes ſeiner Brieftaſche ſamt
In=
halt als Eigenſchaft verbleibt, haben die übrigen Beſtohlenen
ihre Ruhe und Zuverſicht zu verdanken.
Kommerzienrat Sommer, der die heimliche Werbung
Mül=
lers um ſeine Tochter nicht recht ernſt genommen hatte, beginnt
jetzt, durch einen praktiſchen Fall übergeleitet, ſich auch für die
Laufbahn des angehenden Diplomaten zu intereſſieren. Der
Re=
ferendar iſt ſeinerſeits klug genug, das Vertrauen des
zukünfti=
gen Schwiegerpapas nicht ungewurdigt zu laſſen.
Nachdem Fritz Müller in ſeiner Eigenſchaft als juriſtiſcher
Staatsbeamter die in Frage ſtehenden Behörden auf das
Hoch=
ſtaplerehepaar im allgemeinen, auf den in Hochwinkel
ausgeführ=
ten Trick im beſonderen hingewieſen hat, läßt der
Kommerzien=
rat ein Telegramm an ſein Bankhaus abgehen, was dem
Referen=
dar Veranlaſſung gibt, ſeine diplomatiſche Befähigung an einem
Beiſpiel aus dem Privatleben zu erproben.
Er geleitet den Kommerzienrat zur Dependance und äußert
ſich auf dem Wege höchſt befriedigend über die wahrſcheinliche
Ergreifung des Verbrecherpaares. Die modernen Einrichtungen
wären ſo und ſo, das übrige aber Amtsgeheimnis et cetera.
Aber vom Amtsgeheimnis iſt kein weiter Sprung zum
Privat=
geheimnis.
„Verzeihen, Herr Kommerzienrat, wenn ich es wage, Ihnen
eine Privatangelegenheit zu unterbreiten . . ."
„Bitte!
„Durch den Verluſt meiner Brieftaſche ſamt Inhalt bin ich
leider in momentaner Verlegenheit. Uebrigens dürfte es Ihnen
wohl nicht verborgen geblieben ſein, wie ſehr mein Herz für das
gnädige Fräulein ..
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 3. Auguſt 1921.
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Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 2. Auguſt.
authgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
o fe Hauſſebewegung konnte an heutiger Börſe weitere Fortſchritte
„am, was in erſter Linie auf die erneute Befeſtigung des
Deviſen=
ſtes zurückzuführen iſt. Am Montanmarkt waren Phönix bis 905
ernt, Deutſch=Luxemburger bis 410 Prozent im Verkehr. Buderus
gurnen, zirha 5 Prozent. Chemie=Werte wurden ungefähr zu den
emen Kurſen gehandelt. Am Schiffahrtsmarkte neigten Norddeut=
Sloyd zur Schwäche, während Paketfahrt zirka 4 Prozent anzogen.
lektrowerten waren Licht und Kuaft zu höheren Kurſen geſucht.
Breiverkehr entwickelte ſich wieder lebhaftes Geſchäft bei ſtark
ſenkenden Kurſen. Kaſſelen Faß waren auf günſtige
Abſchlußge=
bis 780 Prozent geſteigert. Höher waren ferner N.S.I. und
Felder Kuxe. Von Darmſtädter Werten waren Gebrüder Lutz
75 Prozent, Darmſtädter Motoren bis 230 Prozent im Verkehr.
winheitsmarkt war feſt. Verſchiedene Werte mußten wieder infolge
Nachfrage rationiert werden. Zu höheren Kurſen waren geſucht:
Metall, Adler u. Oppenheimer, Löhnberger Mühle, Karlsruher
ſtänen, Eßlinger Maſchinen, Eiſenwerke Mayer. Fremde Renten,
ſa Mexikaner, waren im Einklang mit den feſten Deviſenkurſen
exnd.
Frankfurter Abendbörſe vom 2. Auguſt.
Rege beachtet waven wieder Kaſſainduſtriepapiere, wobei ſich
une Kursſteigerungen einſtellten. Lohnberger Mühle wurden g
ur, da der Nachfrage nur ein ganz geringes Angebot gegenüber=
aber Maſchf. Gritzner 604 verloren 20 Prozent. Montanaktien ruhiger,
aber feſt. Phönix ſtark gefragt. Glektrowerte hatten regen Verkehr,
be=
ſonders Bergmann=Werke. Scheideanſtalt lagen weiterhin feſt, die
übri=
gen Werte ruhiger. Der Schluß geſtaltete ſich feſt.
Der Wert der Mark im Auslanb.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 2. Auguſt in Zürich 7,32½
(vor dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 3,96 (59,20) Gulden,
Kopenhagen 820 (88,80) Kronen, Stockholm 6,05 (88,80)
Kro=
nen, Wien 1194 (117,80) Kronen, London 5,24 (97,80) Schilling,
Neu=York 1,21½ (23,80) Dollar, Paris 16 (125,40) Franken.
w. Tebiſenmarkt. Frankfurt a. M., 2. Aug.
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* Berlin, 2. Aug. Börſenſtimmungsbild. Infolge
Zucherfabrik Offſtein wurden 20 Prozent geſteigert 520. Geſucht der am Deviſenmarkt eingetretenen Preiserhöhung für ausländiſche Zah=
Gebrüder Junghaus zirka 350, Filzfabrik Fulda 585½ plus 5½ lungsmittel ſetzte ſich heute zu Verkehrsbeginn die Aufwärtsbewegung
in den zu ſchwankenden Kurſen gehandelten und unnotierten Pabieren
bei teilweiſe beträchtlichen Umſätzen fort. Der Kursſtand erhöhte ſich für
die führenden Montan= und Induſtriewerte durchſchnittlich um 5—7
Prozent. Bergmann, Köln=Rottweiler und Linke=Hoffmann erfuhren
Kursſteigerungen von 10—20 Prozent. In den zu Einheitskurſen
gehan=
delten Induſtriewerten war der Auftragseingang bei den Großbanken,
wenn auch gegen geſtern etwas geringer, doch noch umfangreich genug,
ſodaß auch hier die Mehrzahl der begüinſtigten Werte weitere, teilweiſe
erhebliche Kurserhöhungen erfuhr. Im Großverkehr wurden die in den
letzten Tagen ſo erheblich geſtiegenen Kurſe von der berufsmäßigen
Spe=
kulation unter Hinweis auf die kommenden Steuervorlagen, deren
Ver=
öffentlichung in der nächſten Zeit zu erwarten iſt, zu Realiſationen
be=
nutzt, ſodaß ſich der Preisſtand teilweiſe etwas ſenkte. Am Schiffahrts=,
Banken= und Rentenmarkt ſtand der Verkehr weſentlich hinter dem auf
anderen Gebieten zurück. Die Kursveränderungen waren hier belanglos,
Die andauernde Hitze und die wieder erhöhten Deviſenpreiſe
wirk=
ten weiter auf den Preisſtand am Produktenmarkt befeſtigend.
Die Nachfrage für Weizen und Roggen war allerdings nicht ſo dringlich
wie geſtern und der Preisſtand für dieſe Artikel daher nicht erheblich
verändert. Für Gerſte blieben die Preiſe infolge erheblicher Kaufluſt
der Brauereſen feſt. Für Hafer ſind die Forderungen bei ſpärlichem
An=
gebot weiter in die Höhe gegangen. Auch für Mais hält die Kaufluſt an.
In Bezugsſcheinen iſt aber bei den hohen Forderungen für dieſe nur
Roggenmehl iſt ſchwer abzuſetzen, wogegen
Weizen=
geringes Geſchäft.
eir
mehl gut anzubringen iſt. Für Futtermittel, wie Kleie und Rapskr
je Nachfrage an. Hilſenfrüchte ſind aber noch immer wenig
an=
hält
geboten.
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z65,a5
289,—
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47
2975
283
9,50
407,-
240,—
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450,—
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500.—
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400,—
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764—
810,
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810,—
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97.—
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875.—
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645,—
610,—
315.—
620,
576.—
494,50
410,—
601,50
900,—
760.
805.—
834,—
imei
er int
get
in Talß
K
Mn
Den Amtsverkändigungen des Kreis=
6Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
eſeunden: 1 Gepäckhinterlegungsſchein. 1
Taſchen=
z. M. R. 1 leeres, ſchwarzes Portemonnaie.
umismittelkarten, 3 verſchiedene Schlüſſel. Eine
mmittelkarte. 1 Einmarkſchein. ½ Pfd. Butter.
uner Roſenkranz. 1 ſchwarzlederne Brieftaſche
8 pieren, auf den Namen Johns lautend. Ein
oſenträger. 9 Schlüſſel an einem Ring. Eine
für Plattfuß. 2 Stehumlegekragen. 1 ſchw.
trndtaſche mit Schlüſſel, Uhrkette und
Taſchen=
ſilberne Halskette mit ovalem Anhänger mit
oographien. 1 ſchwarzer Tuchbeutel mit über
1 Portemonngie mit 20 Mk. 1 Fünfmark=
Hausbrandverſorgung.
ois Bekanntmachung, betreffend, Belieferung
hbraunkohle aus der Grube Prinz von Heſſen,
45. Mai ds. Js. wird dahin geändert, daß nicht
e Hälfte, ſondern die ganze bewilligte
Jahres=
he in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
unter Vorlage der Kohlenkarte verabfolgt
eu darf. Eine Verminderung der Belieferung
eſſeren Brennſtoffen findet deshalb nicht ſtatt.
darrmſtadt, den 1. Auguſt 1921.
(st8805
Der Oberbürgermeiſter.
ädigung für an Maul= und
Klauen=
ſeuche gefallene Rinder.
arh der Bekauntmachung des Kreisamts
Darm=
vom 6. Juni 1921 in der „Darmſtädter Zei=
Mr. 133 vom 10. Juni 1921 wird nicht nur
Sen, ſondern auch für Rinder, die in der Beit
Oktober 1919 bis zum Inkrafttreten des
Ge=
vom 13. Mai 1921 (1. Mai 1921) an der Maul=
Aauenſeuche gefallen ſind und für die auf
des alten Geſetzes eine Entſchädigung geleiſtet
iſt, nachträglich weitere Entſchädigung ge=
Ferner wird auch für ſolche Rinder
Ent=
idtung geleiſtet, die in derſelben Zeit aus Anlaß
Amul= und Klauenſeuche notgeſchlachtet werden
eenr und deren Fleiſch auf Grund des 5 33, Abſ. 2
Asführungsbeſtimmungen zum Reichsfleiſchbe=
Netz für untauglich zum Genuß für Menſchen
worden iſt.
nträge auf Gewährung einer Entſchädigung
dein erforderlichen Nachweiſen (Beſcheinigung
eisabdeckerei, Beugnis der Ortspolizeibehörde,
Aueisbetertnäramts oder geeigneter
Privatper=
erſuche ich auf dem Stadthaus, Zimmer 48,
oEteſtens 5. Auguſt ds, J8. einzureichen. Aus
Elstſchädigungsanträgen muß genau der Wert
ber wertbaren Teile (Haut, Fleiſch uſw.)
hervor=
ſowie die Höhe des bereits auf Grund des
Seſetzes vergüteten Entſchädigungsbetrags.
(st8824
27rmſtadt, den 2. Auguſt 1921.
Ter bberbürgermeiſter.
Zuckerverkauf.
üm: Auguſt werden die Zuckeranteile für Anguſt,
erhnber und Oktober, zuſammen 4½ Pfund auf
Nopf, zur Ausgabe gebracht.
2geſe Ausgabe geſchieht ohne Vorausbeſtellung
s Marken „Gießen”, „Mainz” und „Delene‟
Mehrmittelkarten als Bezugsmarken.
2ue Kleinhändler werden aufgefordett, die
oenſcheine für die ihnen zugeteilten Meugen
dem Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 13,
* 17, abzuholen, und zwar die Geſchäfte mit
Anfangsbuchſtaben
4—l. am Montag, den 8. Autguſt,
—Z am Dienstag, den 9. Auguſt.
20e Zwiſchenſcheine ſind ſofort, ſpäteſtens bis
— Anguſt, an den Großhandel weiterzugeben,
er Tag der Ausgabe an die Bevölkerung wird
Weröß entlicht.
(9t8832
Marmſtadt, den 2. Auguſt 1921,
Lebensmittelamt.
Abhandengekommene Sparkaſſenbücher.
Die vermißten Sparkaſſenbücher
Nr. 26963, lautend auf Schröter, Friedrich,
29079,
„ Zehrbach, Eliſ.,
„ 142514,
„ Fuchs, Heinrich, Wilhelm,
Eva, Eliſabeth.
„ 167675,
„ Frener, Marietta,
190425,
Frohmann, Guſtav,
193732,
Habich, Magdalene,
werden nach 8 24 der Satzung für kraftlos erklärt,
wenn ſie nicht innerhalb drei Monaten bei uns
vorgelegt werden.
(st8808
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1921,
Städtiſche Sparkaſſe Darmſtadt.
On unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurden am
a 29. Jult 1921 folgende Firmen neu eingetragen:
1. Jakob Schüler in Darmſtadt.
Inhaber iſt Jakob Schüler, Kaufmann in
Darmſtadt.
Die Ehefrau des Jakob Schüler, Eliſabeth
ge=
borene Jäger in Darmſtadt iſt zur Prokuriſtin
beſtellt.
2, General=Bertretungen, Kommiſſionen, Heinz
Grauert in Darmſtadt.
Inhaber iſt Heinz Grauert, Kaufmann in
Darmſtadt
Geſchäftsräume: Aliceſtraße 22.
3, Hans Wagner, Nordſeefiſchladen in Darmſtadt.
Inhaber iſt Han3 Wagner, Kaufmann in
Darmſtadt.
Geſchäftsräume: Eliſabethenſtraße 7.
(8804
Darmſtadt, den 30. Jult 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
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Beit 10
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 3. Auguſt 1521
Arbeitskalender für den Monat Auguſt.
— Die Ernte in Garten und Feld macht neue
Beſtellungs=
arbeiten notwendig. Zunächſt gilt es, dem freigewordenen Land
noch eine Nachernte abzugewinnen, weiterhin denken wir
vor=
ſorgend an das nächſte Jahr. Für Ausſaaten kommen jetzt
nur Gemüſe in Frage, die eine kurze Entwicklungsdauer
haben oder im Freien überwintern können. Für den Verbrauch
im Herbſt können im Auguſt noch geſät werden: Spinat, Radies,
Monatsrettich, Herbſtrüben, Kopf= und Feldſalat. Um im
näch=
ſten Frühjahr rechtzeitig friſches Gemüſe zu haben, ſät man
Mohrrüben und Mangold; auch Peterſilie und Schwarzwurzeln
werden vorteilhaft ſchon jetzt ausgeſät. Ende Auguſt laſſen ſich
ferner neue Saatbeete mit Rotkohl=, Weißkohl= und
Wirſing=
ſamen beſtellen, die im nächſten Jahre frühe Setzlinge liefern.
Das ſollten indeſſen nur ſolche Gartenbeſitzer tun, die ſich auch
im Winter um ihre Pflanzen kümmern können und wollen.
Gepflanzt wird vor allen Dingen Grünkohl (Blätterkohl oder
Braunkohl), aber auch noch Roſenkohl und frühe Sorten von
Kohlrabi werden noch erntereif. Bei dieſen ſpäten Pflanzungen
ſetzt man die Pflanzen enger als im Frühſommer, da ſie ſich
weniger ſtark entwickeln. Ferner werden in dieſem Monat neue
Perlzwiebeln gelegt.
Das tägliche Gießen und Beſpritzen, das Behacken und
Jä=
ten des Gemüſelandes iſt regelmäßig fortzuſetzen. Auf den
Spargelbeeten reißen wir die krummgewachſenen Triebe heraus,
um ſie zu verbrennen. Sie beherbergen die Maden der
gefähr=
lichen Spargelfliege. Die Tomaten ſind anzuheſten und zu
be=
ſchneiden, die jetzt noch ſich bildenden Blütenknoſpen entfernt
man lieber, da die ſich daraus entwickelnden Früchte doch nicht
mehr reifen. Beim Abpflücken der grünen Bohnen vermeide
man, an den Pflanzen gewaltſam zu ziehen oder zu reißen.
Dadurch lockert man leicht die empfindlichen Wurzeln oder
ſchüt=
telt die Blüten ab und ſchädigt den Ertrag. Am beſten kneift
man die Bohnen mit den Nägeln des Daumens, des Zeige= und
Mittelfingers ab. Gut iſt es, die brauchbaren Bohnen alle zwei
Tage abzunehmen. Dadurch werden die Pflanzen zu weiterem
Blütenanſatz angeregt. Wenn an den Frühkartoffeln das Laub
abſtirbt, wird das ganze Stück abgeerntet und ſofort neu
be=
ſtellt. Die Zwiebeln, Perlzwiebeln, Schalotten uſw. nimmt man
aus der Erde heraus, ſobald das Kraut abwelkt. An den
Kohl=
pflanzen ſuche man von der Unterſeite der Blätter die
Eierhäuf=
chen des Kohlweißlings ab. Die Spargel=, Gurken=, Borree=
und Selleriebeete erhalten öfter flüſſigen Dung. Ausdauernde
Würzkräuter, die ſchon mehrere Jahre auf demſelben Platz
ge=
ſtanden haben, werden zurückgeſchnitten, zerteilt und verpflanzt.
Die nun abgetragenen Erdbeerbeete ſind von ſchlechten
Blät=
tern zu reinigen und gut aufzulockern. Gleichzeitig ſchneidet man
die Ranken ab und verſieht den Boden mit einem kräftigen
Dungguß. Neue Erdbeerbeete können angelegt werden,
Im Obſtgarten verlangen die fruchtbeladenen Bäume
und Büſche gründliche Bewäſſerung. Mit Jauchegaben ſei man
jetzt zurückhaltend, ſie regen den Trieb aufs neue an, das
neu=
gebildete Holz reift aber bis zum Winter nicht mehr aus und
leidet dann durch Froſt. Frühes Kernobſt ſoll man nicht am
Baum ganz reif werden laſſen, ſondern einige Tage früher
pflücken und ſofort kühl lagern. Das Fallobſt iſt täglich
aufzu=
leſen und bald zu verwenden, damit die Obſtmaden nicht
aus=
kriechen und ſich weiter entwickeln. An den Formobſtbäumen
werden die Leittriebe angeheftet und die Seitentriebe entſpitzt.
Die im Juni oder Juli um die Stämme gelegten Fanggürtel
aus Wellpappe oder Strohſeilen ſind jetzt durchzuſehen und alle
Maden und Raupen, die ſich darunter feſtgeſetzt haben, zu
ver=
tilgen. Es können auch jetzt noch ſolche Madenfallen angebracht
werden, wo es noch nicht geſchehen iſt. Früchteſchwere Aeſte ſind
um das Abbrechen zu verhüten, mit Stützen zu verſehen; dabei
empfiehlt es ſich, zwiſchen Stütze und Aſt irgendwelche Polſter
anzubringen, damit keine Quetſchwunden entſtehen, die leicht
zur Bildung von Krebs Anlaß werden. An den Himbeer= und
Brombeerſträuchern ſchneidet man die abgetragenen Fruchtruten
und die zu dicht ſtehenden Zweige aus und läßt nur die
kräftig=
ſten Triebe ſtehen; eine Gabe von flüſſigem Dünger begünſtigt
die Entwicklung guter Fruchtknoſpen für das nächſte Jahr.
Im Kleintierhofe benutze man die günſtige Jahreszeit
noch ſo ausgiebig wie möglich, um alle Tiere, beſonders aber
die Jungtiere, durch Licht, Luft und Bewegung zu kräftigen
und außerdem für den Winter Futter anzuſammeln. Die Ziegen
ſchickt man fleißig auf die Weide. Wo es an genügend Weide
fehlt, läßt man die Tiere Wegränder und Hecken abgraſen, die
wohl allgemein als freie Nutzung gelten, natürlich unter
Auf=
ſicht, damit die Tiere keinen Schaden anrichten. Wer teilweiſe
auf Stallfütterung angewieſen iſt, verwende möglichſt Grünfutter
aller Art, Unkraut aus dem Garten, abgeerntetes Erbſenſtroh,
Erdbeerranken, Kraut von Möhren, Kohlblätter und
Hechen=
ſchnitt. Iſt ſolches Grünfutter reichlich vorhanden, ſo trocknet
man den Ueberſchuß für den Winter. Auch rohes Obſt freſſen
viele Ziegen gern, ſie bekommen jedoch davon oft lockere Zähne
oder ganze Früchte bleiben im Schlunde ſtecken. Man laſſe
des=
halb die Ziegen nicht dort graſen, wo Fallobſt herumliegt. Auf
der Weide ſind die Ziegen vor Regenſchauern zu ſchützen. Man
ſammle fleißig Laubheu und Laubreiſig für den Winter.
Die Hühner treten bald in die Zeit der Mauſer. Für
dieſen Vorgang ſind ſie durch möglichſt ausgiebige, eiweiß= und
kalkreiche Fütterung zu kräftigen. Als federbildende Stoffe ſind
anzuſehen vor allem friſche Knochen, Fleiſchmehl, phosphorſaurer
Kalk. Nur Tiere, die voll befiedert in den Herbſt eintreten,
wer=
den im Winter ihre Schuldigkeit tun. Alle älteren Tiere, die
nicht in das neue Zuchtjahr hinübergenommen werden ſollen,
ſind vor der Mauſer abzuſtoßen. Als ſolche ſind alle Hennen,
die älter als vier Jahre ſind, zu betrachten. Gut iſt es, wenn
man jetzt nach der Zuchtzeit die Geſchlechter trennen kann.
Bei=
den Teilen iſt eine Ruhepauſe dienlich. Auch unter dem
Jung=
geflügel iſt Ausleſe zu halten und, was nicht zur Weiterzucht
dienen ſoll, zu ſchlachten oder zu verkaufen. Je weniger Tiere,
deſto mehr Platz kann man ihnen bieten, deſto mehr Sorgfalt
ihnen zuwenden. Wenn irgend möglich, bringe man ſeine
Hüh=
ner nach der Ernte auf die Stoppelfelder. Sie ſind nicht nur
eine gute Feldpolizei, ſondern erſparen dadurch auch eine Menge
Futtermittel. Das gleiche gilt auch von Gänſen und
Trut=
hühnern. Die Tiere müſſen nur bei ſolchem Weidegang
aus=
reichende Gelegenheit zur Aufnahme von Trinkwaſſer haben.
Truthühner machen nicht ſelten jetzt noch ein zweites Gelege.
Man laſſe die Eier ausbrüten, natürlich nicht zu Zuchtzwecken;
bei geeigneter Pflege geben ſolche Spätbruten aber einen
ſchö=
nen Weihnachtsbraten. Brutluſt bei Hennen iſt jetzt
unwillkom=
men. Um ſie auszutreiben, wende man jedoch keine grauſamen
Bewaltmaßregeln an. Am meiſten iſt noch das Einſperren in
luftige Käſige zu empfehlen, in denen die Henne die anderen
Tiere beobachten kann. Zuchtenten gehören aufs Waſſer, hier
geht bei ihnen die Mauſer viel leichter und ſchneller von ſtatten,
als wenn ſie aufs Land angewieſen ſind. Den Zuchttauben
gönne man Ruhe. Bruten haben jetzt keinen Zweck mehr.
Da=
mit die Tiere fleißig feldern, füttere man im Schlage nur knapp
und nur abends eine Handvoll.
Die Kaninchenhäſinnen läßt man gegen Ende Auguſt
zum dritten Male belegen, damit die Jungen vor Eintritt der
kalten Jahreszeit widerſtandsfähig genug ſind. Von den erſten
Würfen dürfen jetzt nur noch die zu Zucht= und
Ausſtellungs=
zwecken beſtimmten Tiere vorhanden ſein. Ende Auguſt tritt
mitunter ſchon der Haarwechſel der Kaninchen ein. Kräftiges
Futter und ſorgfältige Pflege, beſonders Schutz vor Erkältungen
ſind notwendig, um die Tiere gut über dieſe Zeit
hinwegzu=
bringen.
Bei den Bienen iſt jetzt eine Hauptmuſterung
vorzu=
nehmen. Nicht mehr eierlegende Königinnen ſind, da nicht mehr
leiſtungsfähig, durch andere zu erſetzen. Schadhafte Waben ſind
zu entfernen. Bei Wegnahme von Honig iſt nicht zu viel
weg=
zunehmen. Weiſelloſe Völker ſind zu vereinigen. In Gegenden
ohne Spättracht laſſe man Winterverſorgung folgen. Die
Flug=
löcher ſchwacher Völker ſind zu verengen. Leere Waben ſchwefele
man ein. Als Bienenfeinde ſtellen ſich ein: Schwalben,
Rot=
ſchwänzchen, Hummeln und Weſpen.
Die ſpezifiſchen Wirkungen verſchiedener
Kraftfuttermittel.
F. Die hochintereſſante Frage nach der ſpezifiſchen Wirkung
der einzelnen Kraftfuttermittel auf die Milchergiebigkeit iſt durch
die umfaſſenden Fütterungsverſuche mit Milchkühen, welche Herr
Geh. Regierungsrat Profeſſor Dr. Hanſen ausgeführt hat, zu
einem gewiſſen Abſchluß gekommen.
Es ſei aus den Verſuchsergebniſſen nur folgendes
hervor=
gehoben: Für den Wert eines Futtermittels iſt neben der
Ge=
deihlichkeit und Bekömmlichkeit in erſter Linie der Gehalt an
verdaulichen bezw. ausnützungsfähigen Nährſtoffen maßgebend.
Die Kellnerſchen Stärketerte ſind auch bei Milchvieh zutreffend,
ſofern der Anteil an Eiweiß berückſichtigt wird.
Gewiſſe Futtermittel haben, abgeſehen von ihrem Gehalt an
verdaulichen Nährſtoffen bezw. an Stärkewert, noch beſtimmte
(ſpezifiſche) Wirkungen auf die Milchergiebigkeit. Dieſe können
in erſter Linie die Fetterzeugung in günſtigem oder ungünſtigem
Sinne, aber auch die Milchmenge beeinfluſſen. Wie die
Milch=
menge durch das Futter, ſo wird auch die fettfreie
Trocken=
ſubſtanz durch dieſes beeinflußt.
Manche Futtermittel, wie Maizena, in ſchwächerem Grade
Mais und Hafer, erhöhen die Milchmenge, drücken aber den
pro=
zentiſchen Fettgehalt der Milch herab.
Andere Futtermittel erhöhen bei gleichbleibender oder
we=
nig veränderter Milchmenge den prozentigen Fettgehalt, liefern
alſo eine größere Fettmenge. Hierher gehören: Palmkernkuchen,
Palmkernſchrot (entöltes Palmkernmehl) und Kokoskuchen,
fer=
ner Maisſchlempe dann aber in geringerem Grade wirkend:
Leinkuchen und Baumwollſaatmehl, ſowie Hülſenfrüchte,
na=
menulich Wicken und Erbſen.
Andere Futtermittel vermindern bei wenig veränderter
Milchmenge den prozentiſchen Fettgehalt der Milch und liefern
daher weniger Fett. Solche Futterſtoffe ſind: Leindotter= und
Mohnkuchen ſowie Reisfuttermehl. Schwächer iſt dieſe Wirkung
bei Seſamkuchen.
Die reſtlichen Kraftfuttermittel laſſen ausgeſprochene
beſon=
dere Wirkungen nicht ſehr deutlich oder gar nicht hervortreten.
Die Rapskuchen ſcheinen aber die Milcherzeugung günſtiger „u
beeinfluſſen als die Erdnußkuchen; dies trifft noch mehr zu für
Leinkuchen und Baumwollſaatmehl. Hanfkuchen verhalten ſich
ſo wie Erdnußkuchen. Sonnenblumenkuchen erzielten in bezug
auf die Milchmenge dieſelbe Wirkung wie Erdnußkuchen; ſie
drücken dagegen den Fettgehalt der Milch etwas herab.
Weizen=
kleie iſt ein etwas beſſeres Futter für Milchvieh als Roggenkleie.
Wie das letztgenannte Futtermittel verhalten ſich Roggenſchlempe
und Roggen. Die Maiskuchen, welche aus den Abfällen der
Stärkefabrikation hergeſtellt werden, verhalten ſich wie
Weizen=
kleie. Die Maizena beeinflußt zwar die Milchmenge günftig,
nicht aber deren Fettgehalt.
Futtermittel, die die Milchmenge nicht ungünſtig beeinfluſſen
und zugleich eine gute Körpergewichtszunahme veranlaſſen,
ſchei=
nen Trockentreber und Weizenkleie zu ſein. Bekanntlich iſt
erſte=
res Futtermittel in Abmelkwirtſchaften ſehr beliebt. Auch die
für die Milcherzeugung minderwertigen Futterſtoffe,
Reisfutter=
mehl, Mohn= und Leinkuchen, haben das Lebendgewicht günſtig
beeinflußt. Schließlich ſei bemerkt, daß alle Schlußfolgerungen
nur dann zutreffend ſind, wenn gleiche Nährſtoffmengen von den
einzelnen Futtermitteln verabreicht werden.
Pferdebeſitzer
ſeiem auf die Gefahren aufmerkſam gemacht, die durch die große
Hitze den Pferden drohen, denn dieſe ſind ſehr zu Hitzſchlägen
disponiert. In jedem heißen Sommer fallen eine große Anzahl
der ſchönſten und ſchwerſten Zugpferde der Hitze zum Opfer,
Man beachte daher folgende Vorſichtsmaßregeln:
Alle großen Anſtrewgungen ſind an heißen Tagen zu
vermei=
den; man teile die Arbeit für die Pferde ſo ein, daß ſie in die
frü
w Morgenſtunden und ſpäten Abendſtunden fällt, gebe den
Pferden bei der Arbeit Gelegenheit, öfters ihren Durſt mit
fri=
ſchem Waſſer zu ſtillem und gewähre ihnen öfters Ruhepauſen,
indem man ſie an ſchattigen, luftigen Plätzen genügend Zeit
halten läßt. Das Fahren von langen Strecken auf ſonnigen
Stra=
ßen iſt tunlichſt zu vermeiden
In der Zeit von ungefähr 11 Uhr vormittags bis 4 Uhr
nachmittags laſſe man die Pferde, möglichſt im Stalle ſtehen.
Der Stall muß immer Tag und Nacht gur gelüftet ſein.
Zeigt ein Pferd an einem heißen Tage bei der Arbeit
plötz=
liche Müdigkeit oder gar bereits ſtarke Erſchlaffung, ſo fahre man
nicht weiter, denn dieſe Erſcheinungen ſind die erſten Zeichen
des Hitzſchlages, ſondern man ſpanne das Pferd ſofort aus und
bringe es in den nächſten Stall oder an einen ſchattigen Platz,
gebe ihm friſches Waſſer und mache ihm kalte Umſchläge auf das
Genick.
F.
Welche Vorteile gewährt die Benützung
landwirt=
ſchaftlicher Maſchinen.
F. Durch die Benützung landwirtſchaftlicher
Maſchinen werden viele Arbeiten ſchneller und daher zur
richtigen Zeit ausgeführt. Dem Landwirtſchaftsbetriebe
haftet die Eigenart an, daß ſich die meiſten Arbeiten auf einen
kurzen Zeitraum zuſammendrängen. Iſt es ſelbſt unter
nor=
malen Verhältniſſen ſchwierig, alle Arbeiten pünktlich und gut
zu beſorgen, ſo können ungünſtige Witterungsverhältniſſe den
ganzen Wirtſchaftsplan über den Haufen werfen. Die
vorhan=
denen Arbeitskräfte, ſowohl die menſchlichen wie die tieriſchen
können nicht nach Belieben ohne Beeinfluſſung der Rentabilität
vermehrt werden; einer ſpäten Ernte folgt meiſtens eine
mangel=
hafte Vorbereitung der Felder für die Winterſaat, die dann zu
ſpät beſtellt wird und daher nicht kräftig genug in den
Win=
ter kommt.
Die ausgedehnte Benutzung von Maſchinen macht den
Land=
wirt unabhängiger von Witterungs= und Arbeiterverhältniſſen,
freier in ſeinen geſchäftlichen Dispoſitionen und befähigter zum
induſtriellen Betriebe ſeiner Unternehmungen, da die
erwähn=
ten Arbeiten ſchneller und dabei beſſer und vollkommener
ausge=
führt werden können. Aus dieſer Beſchleunigung der Arbeit
er=
gibt ſich eine nicht unweſentliche Verbilligung. Der
Produk=
tionsaufwand wird verringert, während der Roh= und
Rein=
ertrag ſteigen. Nach Krafft beträgt dieſe Verminderung der
Produktionskoſten im Vergleich zur Handarbeit bei
Grasmäh=
maſchinen 22 Prozent, Getreidemähmaſchinen 30 Prozent,
Dreſch=
maſchinen 30 Prozent, Hackmaſchinen 32 Prozent, Heuwender
31 Prozent, Heurechen 52 Prozent.
Dieſe Zahlen ſind ſelbſtverſtändlich nicht für alle
Verhält=
niſſe zutreffend. Je höher die Arbeitslöhne ſind, je größer der
Betrieb und ſomit die Zahl der Maſchinenarbeitstage, deſto
grö=
zer wird die Verringerung des Produktionsaufwandes ſein.
Der Vorrat an landwirtſchaftlichen Maſchinen macht einen
weſentlichen Beſtandteil des toten Inventars aus, und es iſ.
daher klar, daß nur wirklich notwendige und erprobte Maſchinen
angeſchafft werden. Eine unnötige Belaſtung des Maſchinen=
Hummer 2112
kontos iſt von nachteiligem Einfluß auf den Reinertrag undof
unter Umſtänden die Rentabilität des geſamten Wirtſc.
betriebes in Frage ſtellen. Die Anſchaffung wancher im nn
ſnien Landwirtſchaftsbetriebe notwendigen Maſchinen iſtt
manche Beſitzer als Einzelunternehmer unmöglich, einmall
in den meiſten Fällen die Räumlichkeiten für die Unterbriran
fehlen, dann, weil die Anſchaffungskoſten jetzt recht hoch
daher für ſie unerſchwingbar ſind, endlich aber weil der klae
Grundbeſitz eine gengüende Ausnützung der Maſchinen nic
möglicht und die Maſchinenbenutzung ſomit zu koſtſpielic
unwirtſchaftlich iſt. Die großen Vorteile der landwirtſchaftt,
Maſchinenbenutzung kann ſich der kleine Beſitzer nur dann.
ſchaffen, wenn er ſich mit einer Anzahl von Berufsgenoſſern
einigt und Maſchinengenoſſenſchaften bildet. Die
Maſa=
werden gemeinſchaftlich angekauft und gegen Bezahlung
Leihgebühr von den Genoſſen benutzt.
Vereinfachte Wirtſchaft in der Siedlung.
— Man kann zwar bei intenſiver Kultur den geſamten.
rungsbedarf eines Menſchen auf 1000 Quadratmetern erze
aber wir würden dabei unſeres Lebens nicht froh werden.
heute den Städtern die Anſiedlung auf dem Lande als 2
gegen den Hunger empfohlen wird, dann darf man ihnen
Lebensbedingungen anbieten, denen gegenüber den Sta
wöhnten das Hungern in der Stadt noch angenehmer erſog
Das Siedeln iſt freilich ein moraliſches Problem, eine ſi.
Ausleſe, aber gerade die Kräfte der Geſunden und
Zukunfa=
ken, die ſich vor keiner Mühe ſcheuen, dürfen nicht in un
mäßigen Wirtſchaftsformen zerrieben werden. Wieweit wir
von einem wirklich hilfeverſprechenden Siedlungsverfahrem
ernt ſind, wird einem mit Schrecken bewußt, wenn ma=
Schilderung des Altonger Rechtsanwalts P. Weſtphal lie
er in der Halbmonatsſchrift „Der Siedler”, Oskar Laube=V=
Dresden, von ſeinem erſten Siedlungsverſuche gibt.
Wegen zu geringer Wertung der Nahrungsmittel in fräu
Zeit — noch 1912 konnte man in London die täglichen rohet
bensmittel zu reichlicher und wohlſchmeckender Ernährum
70 Pfennige kaufen — iſt unſere Landwirtſchaft nicht viel wd
über die Stufe hinausgekommen, auf der ſie uns auf ägypn
Bildern erſcheint. Regnet es zur Ernt ſo verdirbt regeln
ein wertvoller Teil der Körnerfrüchte. „ſtes trocken zur
tumszeit, ſo verbrennt ein Teil der Gewächſe in der Dürre.
haben weder Bewäſſerungs= noch Trockenanlagen auf dem Er
können ſolche aber nicht länger entbehren, wenn wir in einer
lierten Selbſwerſorgerſtaat am Leben bleibem ſollen. Dieſ
tände ſchreien nach genoſſenſchaftlichem Aufbam!
Siedlerwerkes und jeder Einzelſiedler, der es untern
ſich ein Daſein auf der Scholle zu gründen, ſieht ſich Schmad
keiten gegenüber, die nur genoſſenſchaftlich bekämpft werden
vem. Kümmerlicher Handbetrieb im Graben, Hacken, Häufel=
Jäten im Garten verſchlingen die Zeit des Siedlers, währennd
Siedlersfrau unter der Arbeitslaſt in Haus und Stall fai
ſammenbricht. Wo ſoll da der Vorzug des
Siedlerleben=
der ſtädtiſchen Lebensführung liegen? Beiſpiele haben
beref=
wieſen, daß man wit gegenſeitiger Hilfe in genoſſenſchaftt
Gruppen auch heute noch ſeine Häuſer ſelber bauen kann.
haltgemeinſchaften, die das beſondere Familienglück am eiiſ
Herde nicht zu zerſtören brauchen, können die Arbeit im 2.
weſen auf einen Bruchteil ermäßigen. Die Kinderpflege
lä-
wenigſtens für einige Arbeitsſtunden des Tages in eine
meinſchaft auf eine einzige Arbeitskraft abwälzen, ſtatt de
dreißig Mütter nervös macht. Getreide und Hackfrüchte kun
genoſſenſchaftlich wit den bechniſchen Mitteln des Großbe
gebaut werden.
An die Vielſeitigkeit der Kleinbauernwirtſchaft darf ſi=
Siedlungsanfänger aus der Stadt nicht wagen. Die Erträg=
Tierhaltung lohnen die Mühe nicht, es ſei denn, daß man.
Milch, Fleiſch und Fett, ſondern Freude am Tier als Leu
genoſſen haben will, wofür ſich Schwein und Kuh jedoch
Q=
eignen. Drei Viertel der Nahrung verſchwinden in den bio
Lebensfunktionen des Tieres. Eine Ziege braucht an A
fläche ſchon das Mehrfache der Nahrungsfläche eines Men
Des Miſtes wegen Tiere zu halten wäre töricht. Grün=
Kompoſtdüngung ſind viel vorteilhafter, der Pflanzenwuche
Weidefläche düngt den Boden mehr als der Dung des Tm
das ihn friſt. Kohl und Rüben aus miſtfreiem Boden ſchm
außerdem beſſer und riechen reinlicher.
Heute ſind 16 Arbeitsſtunden des Tages, für die Lan
das Uebliche. Es muß die erſte Aufgabe einer
Siedleror=
ſation ſein, die Haushaltung von dem Schlendrian gedanker
Gewohnheit zu befreien. Es gibt Frauen, die ſich zur Lan—
lung nicht entſchließen können, weil ſie draußen ihre Möbel
ſtellen können. Es gibt Verlobte, die die Heirat hinausſchE.
weil die ſtandesgemäße Wohnung fehlt. Eine Gemein
könnte für das Hausweſen die Vorteile des Großbetriebes
wenden. Zu der Arbeitsgemenſchaft muß weiter die Abſatz=
Verwertngsgenoſſenſchaft treten.
A5
— Das Jauchen der Obſtbäume. Jaucheiſt kein Univa
dünger für Obſtbäume, wie der Anfänger im Gartenbau
manchen begeiſternden Ausführungen ſchließen könnte, ſon
nur mir Vorſicht und Bedacht anzuwenden. Man — ein, daß Jauche kein vollwertiges Nährmittel darſtellt
die Fruchtbarkeit der Obſtbäume nicht unbedingt fördert.
mentlich bei Aepfelbäumen würden größere Mengen r=
Jauche geradezu ſchädlich wirken. Im Spätſommer ruft
mit Jauchedüngung unerwünſchtes Treiben hervor. Sta.
jauchte Bäume werden auch leichter krebskrank. Man mur
der Jauchedüngung ſtets bedenken, daß dieſe den
Bäume-
hohem Grade Stickſtoff zuführt. Stickſtoff iſt aber bei Bäu=”
die ſtark treiben, ganz überflüſſig, ſie brauchen Kali, Kalk und?
phorſäure; Bäume, die viele Früchte angeſetzt haben, und ke
Holztrieb, zeigen, erhalten Stickſtoff, Kali und Kalk;
Bäume=
mr Laub und keine Blüten entwickeln, brauchen Phosphori.
und Kalk. Daraus iſt erſichtlich, daß man mit der wahls
Anwendung von Jauche mehr ſchaden als nützen kann. Die
Zeit der Stckſtoffdüngung iſt kurz vor der Blüte und ei
Monate danach. Bei der Jauchedüngung iſt noch zu beaik
daß Jauche nie unverdünnt angewendet werden ſoll. Kem
— Schmierläuſe am Grünkohl. Wenn Grünkohl eng
und nicht genügend bewäſſert wird, beſonders auf leichtem Bo
wird er leicht von einer weißen Schmierlaus befallen. Sie
ſich zuerſt an die Herzblätter und hemmt die Entwickelung
Pflanzen ſo ſtark, daß ſie kaum noch zu verwenden ſind. —
Zerdrücken kommt man den Schmarotzern nicht bei, weil 2
dadurch zugleich die zarten Herzblätter zerſtören würde.
einzige Mittel, die Pflanzen zu retten, dürfte folgendes i0
Man nimmt die mit Läuſen behafteten Pflanzen aus der E
und bindet ſie in Bündel. Dieſe beſchwert man mit einem e
und hängt ſie an einem Stabe in die Waſſertonnen, ſo daß
anzen Pflanzen untertauchen. Läßt man ſie 10 bs 12 Srun.
im Waſſer liegen, dann ſterben die Läuſe ab und die Pfland
können nach dem Herausnehmen, wieder eingepflanzt wel=
Will man die nicht zu ſehr mit Läuſen behafteten Blätter in
Küche verwenden, ſo kann man ſie in gleicher Weiſe durch lan
Eintauchen ſäubern.
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