Darmstädter Tagblatt 1921


07. Juli 1921

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184. Jahrgang
Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.

Nummer 185

Donnerstag, den 7. Juli 1921

Einzelnummer 25 Pfg.

Leipzig und die Mitwelt.
D.N.V. Soweit man ſehen kann, haben die in Leipzig
vor dem dortigen Reichsgericht verhandelten Prozeſſe
wegen ſogenannter Kriegsvergehen in Deutſchland wie in den
ums feindlichen Ländern in erfter Linie den Erfolg gehabt, daß
ſie Gegenſtand einer ſehr heftigen Kritik wurden. Beſonders
hat der ſoeben zuu Ende geführte Prozeß gegen den Geneval
Sſtenger umd den Major Cruſius dazu geführt, daß ſich die Chau=
viniſten
diesſeits und jenſeits der Vogeſen erregten, und ſo
könnte man glauben, daß das Endergebyis dieſer Verhandlun=
gen
wemiger als Null ſein würd. In der Tat, wenn nichts
andeves dabei herauskäme, als daß der Haß under den Völbern
duurch ſie verſtärſt würde, ſo wäre das mehr alls zu beklagen,
aber dem iſt ohne Frage nicht ſo. Gewiß, es wird wenige
Deutſche geben, die nicht wüßten, daß die Entente dieſes Ge=
richtsverfahren
erzwungen hat, um die Behauptung von der
Kriegsſchuld Deutſchlands vom neuem zu ſtützen und zu erhär=
ten
. Die Wirkung auf die Völker ſoll die ſein, daß man ihnen
auf Grund der Prozeßberichte ſagt: Seht, ſo ſind dieſe Deut=
ſchen
, die den Weltkrieg angezettelt haben! In naturgemäßer
Auswirbung dieſer Abſicht befolgt die ausländiſche Preſſe, im
beſonderen wiederum die franzöſiſche, die Taktik, die Leipziger
Urteile als parteiiſch zu verdächtigen, und vor allem dürfte man
den neueſten Urteilsſpruch in dieſer Richtung ausſchlachten. Die
einzelnen Verdikte des Leipziger Richterkollegiums haben guch
bei uns ſelbſt in dem Sinne Widerſprch gefunden, daß man
ſie z. B. in der umabhängigen und kommuniſtiſchen Preſſe als
zu willde hinſtellte, während man ſogar in England und Frank=
reich
Stimmen hören konmte, aus denen hervorging, daß man
die Objektivität der Urteilsſprüche rückhaltlos anerkannte.
Wir ſehen aber den Wert und die Wörkung dieſer
Prozeſſe abſeits ſolcher Erwägungen auf ganz anderem Ge=
bietze
. Ihre große Bedeutung liegt darin, daß der im höchſten
Sinne moraliſche Gedanke, daß im Kriege alle
Heere ſich derſelben Vergehen ſchuldig gemacht
haben, zum Thema einer Weltdiskuſſion gewor=
den
iſt, das kaum wieder beiſeite gellegt werden kann. Die
Empfindung, die in dem Bibelſpruch von dem Splitter im Auge
des andern und dem Balken im eigenen Auge ſo billdhafte Prä=
gung
gefunden hat, wird wachbleiben und nicht mehr unterdrückt
werden können. Mam kann alſo ohne Uebertreibung ſagen, daß
das höchſte deutſche Gericht, deſſen Unantaſtbarkeit Lloyd George
ſelber anerkawnt hat und deſſen Anſehen in aller Welt feſtfteht,
eine hohe Sendung zu erfüllen hat, und daß die deut=
ſchen
Richter in Leipzig ſich dieſer ihrer großen Aufgabe im vor=
bilblicher
Weiſe als würdig erwieſen haben. Wir lehnen es ab,
uns auf den niederen Standpumkt zu ſtellen, daß für die Beur=
teilung
des Leipziger Verfahrens nur das Moment der Demüti=
guug
durch den Sieger ausſchlaggebend ſein kann. Walter
Rathenau hat ſoeben in Hamburg geſagt, daß der Wiederaufbau
der Welt im Deutſchlands Hand gelegt iſt. Das gilt auch in

geordneten im Allgemeinintereſſe kiegt. Es handelt ſich hier viel=
mehr
um die Ausnutzung eines ganz anders gedachten Vorrech=
tes
zu parteipolitiſchen und höchſt perſönlichen Zwecken. Des=
halb
der faſt heroiſche Kampf, den gerade jetzt die Mitglieder
des Staansrats um ihre Freifahrkarten führen. Sie wollen in
ganz Preußen umſonſt, d. h. auf Koſten der Allgemeinheit, her=
umreiſen
dürfen, während die Regierung ihnen mit vollem Recht
wr die Fahrt zwiſchen ihrem Wohnort und Berlin gewähren
will. Aber das genügt den Mitgliedern des Parſaments in Ber=
lin
nicht: ein Staatsrat, der beiſpielsweiſe in Steglitz bei Ber=
lin
wohmt, will auch in Aachen und im Tillſit perſönlich nach dem
Rechten ſehen könmen. Wenigſtens führt er dieſes ſachliche In=
tereſſe
an.
In der jetzigen Zeit, wo die Parlamente anderen Spar=
ſamkeit
predigen, muß dieſer mit ſo großer Leidenſchaft und
Hartnäckigkeit geführte Kampf auf Koſten der Steuerzahler!
den denkbar ſchlechteſten Eindruck machen. Wenn in Deutſch=
land
das Anſehen der Parlamente immer mehr ſinkt, ſo liegt das
nicht, wie manche behaupten, am Parlamentamismus an ſich, ſon=
dern
an dieſer Miſchung von perſönlichem Intereſſe und man=
gelndem
Verſtändnis für die Erfonderniſſe der Zeit.
Deutſche Mädchen ins Ausland.
** In verſchiedenen Zeitungen werden deutſche Mäd=
chen
ims Ausland geſucht, u. a. nach Holland, für 30
holländiſche Gullden 5 bis 600 Mark. Für dieſes Geld iſt
in Holland kein anſtändiges Mädchen zu haben. Man benutzt
daher die ſchlechte deutſche Valuta, um dunch Vorſpiegelung
falſcher Tatſachen deutſche Mädchen nach Holland zu bekommen.
Was ſind die Folgen? Die holländiſchen Dienſtboten haſſen
dieſſen umlauteren Wettbewerb und die deutſchen Mädchen ſind
dem Spott und auch Beleidigungen, der anderen Dienſtboten
ausgeſetzt. Außerdem iſt doch die Valuta fortwährenden Schwan=
kungen
umderworfen. Heute iſt der Guldem 24 Mank wert, in drei
Monaten vielleicht nur 15 Mark oder weniger, ſodaß der ver=
führeriſche
Lohm von 30 Gulden keine 600700 Mark, ſondern
nurr 450 Mark oder wewiger repräſentiert. Außerdem leben doch
die Mädchen im Holland und müſſem alles, was ſie gebrauchen,
in Gulden bezahlem. Reiſe= und Paßgebühren ſind ſehr hoch.
Steuern ebenfalls hoch. Der Aufenthalt alle drei Monaſte
im Hag perſönlich erneuert werden, koftet 34 Gulden Stempel
und die Reiſe von Amſterdam nach dem Haag ſtellt ſich auf wei=
tere
4 Gulden. Der Aufenthalt im fremden Land iſt für junge
Mädchen ſtets mit Gefahr verbunden, denm verbieven, ſie ihre
Stellumg und das Geld geht aus, ſo ſind ſie auf die Straße an=
gewieſen
, und was das bedeutet, das wiſſen die am beſten, die
mit eigenen Augen geſehen, wie Töchter anſtändiger Eltern durch
die Not im die Hände der Mädchenhändller getrieben wurden.
Oberſchleſien.
Der polniſche Rückzug eine Komödie.
* In Meldungem der Deutſchen Allgemeinen Zitung aus
Oppeln wird der polniſche Rückzugin Oberſchleſien
als eine Komödie bezeichmet. Nachrichten über die Bildung
polniſcher Banden hinter dew Linien der alliierten Truppen
treffen immer mehr ein. Tagsüber verhalten ſich die Banden,
die in den Wäldem verſteckt ſind, ruhig. Nachts überfallen ſie
die Häuſer der Deutſchgeſinmten, verſchleppen die Deutſchen,
plüündern und rauben. In den Wäldem um Gleiwitz wimmelt
es von ſchwer bewaffneten Inſurgenten. In den Kreiſen Rybnik
und Ratibor haben ſie in einer Reihe von Ortſchaften wieder die
Gewalſt an ſich geriſſen. Die deutſche Bevölkerung flieht in
Maſſen weſtwärts. Die über die Grenze gegangemen Inſurgen=
ten
=Verbände ſtehen, regulär zuſammengefaßt, hinter der Grenze
und halten dort militäriſche Uebungen ab. Die im Aufſtands=
gebiet
zurückgebliebenen Inſungenten und Hallerſoldgten ſind
nur bis zum 17. Juli beurlambt, auch beziehen ſie ihre Löhne
weiter. Es iſt ihnen aufgegeben worden, ſich für einen baldigen
Ruf bereit zu halten. Alle dieſe Anzeichen deuten auf einen dro=
henden
vierten polniſchen Aufſtand hin, der am 10. Juli durch
einen Geweyalſtreik eingeleitet werden ſoll.
Der Beuthener Zwiſchenfall.
* Nach einer Meldung des Berl. Tageblaſttes ſind infolge
des Zwiſchenfalles in Beurhen weitere Geiſeln, meiſt
Führer der deutſchen Parteien und Gewerkſchaften, feſtgenom=
men
worden. In einem Aufruf des Zwölferausſchuſſes der
deutſchen Bevölkerung Oberſchleſiens werden die Vorkommniſſe
in Beuthen auf das lebhafteſte bedauert und die Bevölkerung zur
Ruhe und Beſonnenheit aufgefordert. Die interalliierte Kom=
miſſion
ſolle als alleimäge Obrigkeit reſpektiert werden.
Nach einer Schilderung der blutigen Vorgänge in Beuthen
durch den Berichterſtatter des Berliner Lokalanzeigers ſind
franzöſiſche Offiziere, als die Beuthener Bevölkerung
Begrüßungsdemonſtrationen für die einrückenden Engländer ver=
anſtaltete
, ohne jede Venanlaſſung auf die Meuge losge=
ſtürzt
und haben, unterſtützt von franzöſiſchen Mamnſchaften,
mit Reitpeitſchen und Stöcken auf die Demonſtranſten einge=
hauen
. Als dann aus der Rosberger Gegend ein Schuß fiel,
ſteigerte ſich die Ervegung der Franzoſen ins Maßloſe. Sie
ſtürzten ſich auf wehrloſe Fyauen, riſſen ihnen die Kinder aus
den Armen, warfen dieſe auf die Erde und ſchlugen mit Kolben
auf ſie ein. Franzöſiſche Mammſchaften, die aus der Kaſerne
herbeigeeilt waren, richteten unter der unbewaffneten Volks=
menge
mit Bajonetten und Kolben ein furchtbares Bluſtbad an.
Eiem jungen Manne wurde der Kopf durch Bajonettſüche bis
zur Unkenntlichkeit zerſtochen. Die genaue Ziffer der deutſchen
Doten läßt ſich noch nicht feſtſtellen. Abends nach 8 Uhr, nachdem
die Ruhe bereits wiederhengeſtellt war, durchzogen franzöſiſche
Patrouillen die Stadt und warfen wahllos Handgranaten in
die Häuſer.
Paris, 6. Juli. (Wolff.) Ueber die Zwiſchenfälle
in Beuthen ſchreibt Guſtave Hervé in der Victoire: Wenn es
Verantwortliche für dieſen neuen Zwiſchenfall gibt, damm
ſind es unſere polniſchen Freunde, die durch ihren
Aufſtand das Unbehagen Englands hervorgerufen haben und
die Verteidigung des deutſchen Selbſtſchutzes. Dadurch wurde
eine ſchwierige Lage kompbizierter und die Entſcheidung der Alli=
ierten
um mehrere Wochen hinausgezogen, da ſie ihre Ent=
ſchließung
nicht treffen konnten und nunmehr die Grenzlinie
nur unter der Bedrohung mit dem Bajonett feſtlegen können.
Beuthen, 5. Juli. Die Nacht iſt im allgemeinen
ruhig verlaufen. Unter dem verſchärften Belage=
rungszuſtand
wind die Straßenaufſicht auf das ſtrengſte
durchgeführt. Der Straßenverkehr iſt von 6 Uhr abends bis
6 Uhr früh verboten. Niemand darf die Stadt auf der Eiſen=

bahn oder mit der Straßenbahn verlaſſen. Bei den geſtrigen
Vorgängen an der neuen Kaſerne wurde ein franzöſiſcher Ba=
taillonskommandeur
durch Kopfſchuß getötet und ein Sergeant
verletzt. Auf deutſcher Seite wurden vier Mann und ein Schul=
mädchen
getötet. Die Zahl der Verwundeten ſtehr noch nicht feſt.
Geſtern abend wurde das deutſche Plebiſzitkommiſſariat in Beu=
then
von den Franzoſen durchſucht. Einzelheiten ſind darüber
noch nicht bekannt. Der Redakteur der Morgenpoſt in Königs=
hütte
wurde verhaftet und nach dem Lager von Neuberun ver=
ſchleppt
. Die deutſchen Parteien und die Gewerkſchaften mahnen
die deutſche Bevölkerung dringend, weiter Ruhe zu bewahren
und alles zu vermeiden, was der deutſchen Sache ſchaden könnte.
Der Kreiskontrolleur und der Militärkommandant Beuthens
warnen durch öffentliche Anſchläge vor Zuſammenrottungen, da
Anſammlungen gewaltſam auseimandergetrieben werden würden.
Vorſchläge zur Löſung der oberſchleſiſchen Frage.
Berlin, 6. Juli. United Telegraph meldet aus Lon=
don
: Die Löſung der oberſchleſiſchen Frage wird
in kürzeſter Zeit erfolgen, und zwar dergeſtalt, daß der größere
Teil des Induſtriegebietes mit Kartowitz, Königshütte und Beu=
then
zuſammen mit dem größten Teil von Tarnowitz und Pleß
am Polen fällt und das Induſtriegebiet mit Gleiwvitz und Him=
denbung
Deutſchland zufallen wird. Infolge der ausfallenden
finzaniziellen Kraftquellen durch den Verluſt eines großen Teiles
des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes ſoll Deutſchland von einem
entſprechenden Satz der Neparationsleiſtungen befreit werden,
die von Polen übernommen wverden. Die Garantien dafür wer=
den
durch eine von den Alliierhem eingeſetzte Kommiſſion geſichert
werden, die ſowohl Induſtwie= als auch Finanzkontrollrechte über
das an Polen abzutnetende Induſtriegebiet erhalten ſoll. Die
Sanktionen am Rhein ſollem aufgehoben werden, wenn die deut=
ſchen
Entwaffnungsaktionen ſich als erfolgreich erweiſen. Die
Voſſiſche Zeitung erfährt eine andere Löſung aus Paris: Die
neue franzöſiſche Linie deckt ſich mit der zweiten Sforza=Linie,
die Hindenburg, Königshütte und die Shadt Kattowitz auf deut=
ſcher
Seite beläßt. Wir fragen wohl mit Recht, wo bleibt der
Friedensvertrag, nach dem das Abſtimmungsergebnis=
über
ganz Oberſchleſien enſtſcheiden ſoll?
Ausländiſche Preſſeſtimmen.
Gd. Breslau, 6. Juli. Die Löſung der oberſchleſiſchen
Frage ſchreitet der Entſcheidung entgegen. Die ausländi=
ſche
Preſſe beſchäftigt ſich bereits eingehend mit der bevor=
ſtehenden
Entſcheidung des Oberſten Rates. Es iſt erklärlich,
daß die franzöſiſche Preſſe die polniſchen Anſprüche refülos erfüllt
wiſſen will, während in der engliſchen und zum Teil auch in der
italieniſchen Preſſe auch die deutſchen Anſprüche in einem ge=
wiſſen
Umfange als benechtigt anerkannt werden. Beachtenswert
iſt eine Autslaſſung des Wiemer Vertreters des Nieuwe Rot=
terdamſche
Courant, die zunächſt auf die Sanktionen=
frage
eingeht. Der Berichterſtatter beſchäftigt ſich dann mit dem
polniſchen Aufſtand in Oberſchleſien, der die Beſitzergreifung des
Induſtriebezirkes zum Ziele hatte. Die interalliierte Kommiſ=
ſion
in Oppeln hat nach Anſicht des holländiſchen Journaliſten
ihre Pflicht nicht erfüllt, die darin beſtanden hätte, die Polen
ſofort wieder aus Oberſchleſien hinauszuwerfen. Dieſe Unter=
laſſung
ſei die einzige Anſtwori der Verbündeten auf die An=
nahme
des Ultimatums durch Deutſchland. Der Berichterſtatter
läßt dem deutſchen Selbſtſchutz volle Gerechtigkeit widerfahren,
der nur deshalb entſtanden ſei, weil die deutſche Bevölkerung
wehrlos der Willkür der polniſchen Banden ausgeliefert war.
Dann heißt es weiter: Die Behandlung, welche Deutſch=
land
in der oberſchleſiſchen Frage erfahren hat,
ſei in hohem Maße ungerecht. Sie ſei, aufholländiſch geſagt,
ſehr gemeim. Das klinge ſogenannt deutſchgeſinnt, aber
müſſe man denn die Wahrheit verſchweigen, welche diesmal für
Deutſchland ſei? Das wäre eine Verletzung der Sachlichkeit. Die
Engländer wiſſen übrigens, daß den Deutſchen Un=
recht
geſchieht. Sie konnten oder wollten nur aus ver=
ſchiedenen
Gründen nicht dagegen auftreten.
Gegen die Sanktionen.
In einer vom Hilfsausſchuß für Rheinlän=
der
und dem Rheinländer=Verein in Leipzig
eimberufenen Verſammlung ſprach vor mehreren Tauſend Zu=
hörern
der Reichstagsabgeordnete Pfarrer Korell=Ingelheim
über Das deutſche Elend in den Ländern am Rhein. Am
Schluſſe der durch Lichtbilder veranſchaulichten, ergreifenden, oft
von toſendem Beifall begleiteten, jeder nationaliſtiſchen Hetze
und Uebertreibung fernliegenden Ausführungen fand folgende
Entſchließung einſtimmige Anmahme:
Die heute vom Hilfsausſchuß für Rheinländer in Leipzig
eimberufene und von allen Kreiſen der Stadt Leipzig beſuchte
Maſſenverſammlumg erhebt den ſchärfſten Einſpruch gegen die
Fortdquer der Sanktionen. Sie waren und bleiben Gewalt=
maßregeln
ohne jede vechtliche Grundlage und wirken im beſetz=
ten
und unbeſetzten Deutſchland um ſo verbitternder, als
Deutſchland das Ultimatum angenommen hat und durch die
Sanktionen in der Erfüllung ſeiner ihm auferlegten Verpflich=
tungen
aufs ſchärfſte behindert wird. Die Leipziger Bevölke=
rung
, ſtolz autf die Treue des Rheinlandes, gelobt den bedräng=
ten
Volksgenoſſen volle innere Teilnahme, echt deutſche Treue
und Hilfsbereitſchaft nach beſten Kräften.
Baden und Württemberg.
* Zu dieſer Frage ſchreibt der Staats=Anzeiger für Würt=
temberg
:
In der Schwäbiſchen Dageszeitung vom 28. Juni die=
ſes
Jahres ſind in einem Aufſatz Zuſammenſchluß
von Württemberg und Baden eine Reihe völlig
aus der Luft gegriffener Behauptungen aufgeſtellt, die
wir, ſo unſinnig ſie ſind, doch mit Rückſicht auf die füd=
deutſchen
Nachbarländer nicht unwiderſprochen laſſen können.
Es wird dort geſagt, die Regierung des Herrn Dr. Hieber be=
treibe
die Eingemeindung Badens und Hohenzollerns. Dr. Hie=
ber
verfolge Annexionspläne, die ſich auf Baden, Heſſen, die
Pfalz und Bayeriſch Schwaben ausdehnen, mit Frankfurt a. M.
als Reſidenz. Die Tagung in Donaueſchingen wird als Werk
der württembergiſchen Regierung dargeſtellt, von der ſich die
württembergiſchen Drahtzieher nur deshalb zurückgehalten haben,
weil ſie nichts Gutes davon ahnten. Darauf wird die Behaup=
tung
aufgebaut, Dr. Hieber habe ſich in Donaueſchingen einen
Korb geholt.
Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß Dr. Hieber lediglich im
Jahre 1919 bei der erſten Leſung des Verfaſſungsentwurfs als
Abgeordneter die Frage einer näheren Verbindung von Würt=

uungeheune Summe ſal zur o aufgebracht werden. Es ergibt
ſich ungefähr folgende Gliederung der direlten Steuern:
Zu ihnen gehören die Einkommenſteuern, die durch eine
ſchärfere Faſſung ertragreicher geſtaltet werden ſollen, die er=
höhte
Körperſchaftsſteuer, die Erbſchaftsſteuer, die eine mäßige
Erhöhung erfahren ſoll, und die eigentlichen Beſitzſteuem, näm=
lich
die Vermögenszuwachsſteuer und das Reichsnotopfer, das
wevedelt werden ſoll. Die Veredlung iſt ſo gedacht, daß ſeine Ein=
ziehung
von 30 auf 10 Jahre verkürzt wird. Bei ihner Be=
mneſſung
ſoll vom Gegenwartswert ausgegangen, der Geldent=
zertung
alſo Rechnung getragen wenden. Um aber bei der Un=
fſicherheit
des Markwertes Ungenechtigbeiten zu vermeiden, foll
Die Veranlagung von zwei zu zwei oder von drei zu drei Jahren
gerfolgen. Der Geſamtbetrag der Beſitzſteuer wird auf 40 Mil=
Uiarden Mark geſchätzt. Indirekte Steuern: Die Steuern autf
Wetveide und Tabak werden nicht erhöht, dagegen ſollen alle Er=
Heichterungen in Fortfall kommen. Die Umſatzſteuer wird von
21½ auf 3 Prozent erhöht. Ferner wird die Kohlenfteuer eine
mnäßige Erhöhung erfahren, wie die Leuchtmittelſteuer, die Zünd=
Golzſteuer und einige andere kleine Steuern. Das Jahresertäg=
muis
wird mit etwa 32 Milliarden angenommen. Der Reichstag
Evin

Belnen Steuergeſetzentwürfe vornimmt.
Was der Reichstag koſtet.
m. Berlin, 5. Juli. Der Reichstag hat an Montag ohne
Dehatte ſeinen eigenen Etat verabſchiedet, aber gerade weil man
em Reichsſtage darüber ſchwieg, muß deutlich geſprochen werden.
Der Reichstag koſtet jetzt die Kleinigkeit von faſt 30 Mil=
Lionen Mark jährlich, ſelbſt für die heutige Zeit reichlich
viel. Allein die Druckſachen koſten vier Millionen Mark, wovon
Sas meiſte das Papier nicht wert iſt, worauf es gedruckt iſt. So
Foſtet z. B. jede Anfrage eines Abgeordneten an die Regierung
twa 400 Mark Druckkoſten, ſo daß, da bisher faſt tauſend An=
ragen
an die Regierung geſtellt wurden, hierfür 400000 Mark
zusgegeben worden ſind. Das Geld iſt zu Dreivierteln weg=
Beworfen, demn an der Beantwortung nur eines verſchwindend
kleinen Teiles dieſer Anfragen hat das Volk ein Intereſſe, das
bem Werte von 400 Mark auch nicht annähernd gleichkommt.
Noch mehr Geld als verdruckt, wird von den Abgeordneten ver=
faahren
. Die Freifahrkarten der Reichstagsabgeordneten koſten
jährlich etwa 6½ Millionen Mark. Die Regierung hat ausge=
echnet
, daß jeder Reichstagsabgeordnete jährllich durchſchnittlich
24 000 Kilemeter auf den Eiſenbahnen zurücklegt. Nur wewige
löönmen ſich von dieſer Entfernung eine Vorſtellung machen.
TBenn man Amerika und Afrika in ihrer ganzen Länge von Nor=
deen
nach Süden durchquert, ſo bleiben, noch immer mehrere
tcufend Kilometer übrig, die an 24 000 fehlen. Niemand wird
ernſtlich behaupten wollen, daß dieſe Kilometerfreſſerei der Ab=

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Rummer 185.

Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.

temberg und Baden aufwarf und die öffentliche Aufmerkſam=
keit
auf dieſe Dinge hinlenkte. Dieſe Anregung iſt damals von
allen Parteien für ſehr beachtenswert gehalten und unterſtützt
worden. Jeder Gedanke an Annexion oder auch nur Majoriſie=
rung
von württembergiſcher Seite aus wurde von Anfang an
und immer abgelehnt. Insbeſondere hat Dr. Hieber in ſeiner
Eigenſchaft als Staatspräſident im April d. J. im Landtag
erklärt:
Wir in Württemberg haben Anlaß und Verpflichtung, in
dieſer Frage zurückhaltend zu ſein, um nicht falſche Meinungen
über vermeintliche Abſichten, die auf württembergiſcher Seite in
dieſer Frage beſtehen, bei unſeren Nachbarländern oder ander=
wärts
aufkommen zu laſſen."
Die Donaueſchinger Verſammlung iſt unſeres Wiſſens in
erſter Linie von Bewohnern des Badener Landes, im übrigen
aber von Vertretern verſchiedener Grenzſtädte hüben und drüben
veranlaßt und vorbereitet worden. Sie haben auch die Ein=
ladungen
ergehen laſſen; die württembergiſche Regierung hat
nicht nur keine Einladung erhalten, ſondern auch von der gan=
zen
Sache nur durch die Zeitung Kenntnis erhalten. Damit
fallen alle in dem Artikel gezogenen Schlußfolgerungen in ſich
zuſammen und wir können nur bedauern, daß eine württember=
giſche
Zeitung in ſo unverantwortlich leichtfertiger Weiſe den
unſachlichen Stimmungen, die in Baden und Bayern wegen
dieſer Frage aufzukommen drohen, Nahrung gegeben hat.
Die Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen
aus Deutſchland.
* Paris, 6. Juli. Chicago Tribune meldet aus Neu=
York: Die Frage der Zurückziehung der Okkupations=
truppen
wird ſehr wichtig werden, wenn Harding wicht ſofort
die Zurückziehungsorder unterzeichnet. Der Präſident wünſcht
aber die Trppen in Europa, im Einvernehmen mit der Regiſe=
rung
, noch zu behalten. Der Präſident hat erklärt, daß
die Vereinigten Staaten an der Bezahlung der deutſchen Scha=
denſummen
intereſſiert ſeien und daß die Truppen wähnend der
Ausführung des Vertrages noch am Rhein verbleiben ſollen.
Nach Anſicht Hardings ſollen die Vereinigten Staaten mit der
Belaſſung der Truppen in Europa keinen anderen Zweck ver=
folgen
, als an der Ausführung des Verwages teilzunehmen.
Der Senat billigt, nach Anſicht des Blattes, die Entſcheidung
Hardings.
Verhandlungen zwiſchen der Tſchoſcho=Slowakei
und Ungarn.
Prag, 6. Juli. (Wolff.) Tſchechoſlowakiſches Preſſebureau.
Die erſte Etappe der in Prag geführten tſchechoſlowakiſch= magya=
riſchen
Verhandlungen wurde am 27. Juni beendet. Die Ver=
handlungen
betrafen den Ausgleich der gegenſeitigen
Forderungen, die Schulden, die Herausgabe der Depoſiten,
die Verhinderung der Doppelbeſteuerung, die Verſicherungs=
anſtalden
, die Poſtſparkaſſe und die Vorkriegs=Staatsſchuld. Auf
den ſeit dem 17. Juni umunterbrochen geführten Verhandlungen
wurden dieſe umfangreichen Fragen erſchöpfend erörtevt. Den
ungariſchen Delegierten wurde ein bis in die Einzelheiten aus=
gearbeiteter
Vertragsentwurf vorgelegt. Ein endgültiges Ab=
kommen
wurde vonläufig noch nicht erzielt, doch wurden zahl=
reiche
Informationen und wertvolles Material für die weiteren
Verhandlungen gewonnen. Die tſchechoſlowakiſch= ma=
gyariſchen
Wirtſchaftsverhandlungen in Buda=
peſt
wurden am 2. Juli vorläufig abgeſchloſſen und werden in
der erſten Hälfte des Auguſt fortgeſetzt. Die Ausſprache über
den Handelsvertrag und über Fragen der Eiſenbahn, Poſt und
des Waſſerverkehrs kam bedeutend vorwärts. Die Beratungen
über ein Abkommen, betreffend den Waremaustauſch unter Be=
rückſichtigung
der vorübergehenden Einſchränkumg der Ein= und
Ausfuhr, ſind bis zum Abſchluß eines Proviſoriums bis Ende
Auguſt gediehen. Ein definitives Abkommen wird im Laufe des
Auguſt abgeſchloſſen, da die Voyausſetzung hierfür auf ungari=
ſcher
Seite erſt nach der Beendigung der Ernte gegeben ſein wird.
Das neue italieniſche Kabinett.
O.N.B. Rom, 5. Juli. Das Kabinett Bonomi wind
als kurzlebiges techniſches Uebergangsminiſterium angeſehen.
Seine Zuſammenſetzung aus Vertretern der büngerlichen Limken
und brei Vertretern der katholiſchen Populavi iſt heterogen.
Letztere haben ſich ihre Unterſtützung des ehemaligen antikleri=
kalen
Herrn Bonomi mit den ſchwerwiegendſten Zugeſtändniſſen
an den Schul= und Rechtsfragen (Scheidung) abzahlen laſſen.
Insbeſondere gelang es ihnen, die Kultsverwaltung zu erhal=
ten
, welche vom Juſtizreſſort abhängt. Sonminos Jourmal
d’Jtalia äußert ſich ſkeptiſch. Idea Nazionale lehnt Bonomi,
der ein Verzichtspolitiker ſei, ab. Der katholiſche Corriere d’Ita=
lia
bleibt trotz des Eintritts der Populari imn das Mimiſterium
vecht kühl und will ſein Urteil bis zur Vorlegung des Rechtspro=
gramms
zurückſtellen. Die parlamentariſche Baſis des Kabinetts
iſt recht eng. Beſonders die Sozialiſten ſcheinen eine ſcharfe
Oppoſition vorzubereiten.
Rom, 6. Juli. Die Sozialiſten ſind in ſcharfe
Oppoſition zum Kabinett Bonomi getreten. Auch
die Faſziſten, Natiowaliſten und Rechtslibevalen bekämpfen das
Kabinett, umd ſelbſt die Fraktionen, aus deren Vertretern ſich
das neue Kabinett zuſammenſetzt, ſind unzufrieden, da jede von
ihnen eine größere Anzahl von Repräſentanten in der Regierung
haben möchte. Bemerkenswert iſt die Unzufriedenheit hervor=
ragender
Gioliutianer. Die Tagesblätter enthalten ſich noch jeder

Die Notruf=Geſellſchaft.
* In Berlin und Hamburg haben ſich Aktiengeſell=
ſchaften
gebildet, die im Zuſammenarbeiten mit der Polizei
Notrufanlagen herſtellen umd den Betrieb derſelben
organiſieren. Zweck der Geſellſchaften iſt, jedem, der dieſe
Leiftung zu bezahlen vermag, die Möglichkeit zu verſchaffen, von
ſeiner Wohnung oder ſeinem Geſchäftslokal aus in allen Fällen
der Gefahr auf ſchnellſtem Wege polizeiliche Hilfe herbeizurufen.
Das iſt natürlich weiſt einfacher, als die Herſtellung einer tele=
phoniſchen
Verbindung, welche Einbrecher uſw. natürlich weit
leichter zu verhindern vermögen. Die Berliner Notruf= Geſell=
ſchaft
hat mit dem Polizeipräſidium einen Vertrag geſchloſſen,
nach welchem die Geſellſchaft nur für die ſichere Uebermittlung
des Notrufs an die zutrefſende Polizeiſtelle Sorge zu tragen hat,
während dieſe die ſofortige Hilfeleiſtung bewirkt.
Der Stadtteil, der mit einem Notrufnetz überzogen werden
ſoll, wird in Bezirke eingeteilt. Jeder Bezirk beſteht aus mehre=
ren
Häuſerblocks. In der Mitte eines ſolchen Bezirks wird eine
Bezirkszentrale aufgeſtellt; dieſe Bezirkszentrale arbeitet auto=
nvatiſch
und erfordert kein Bedienungsperſonal. Von der Be=
zirkszentrale
aus werden durch die einzelnen Häuſerblocks ſoge=
nannte
Ringleitngen gezogen, in denen die einzelnen Notruf=
melder
liegen, und zwar können in eine Ringleitung 50 bis 150
Melder eingeſchaltet werden. In einer Bezirkszentrale können
12 Ringleitungen endigen, ſodaß dieſelbe den Anſchluß von etwa
1000 Teilnehmern vermitteln kann. Von der Bezirbszentrale
läuft ein Kabel zur ſogenannten Hauptmeldezentrale, welche auf
einem Polizeibureau untergebracht iſt. Dieſe Leitung endigt in
zwei Morſeappnnaten, welche die ankommenden Notmeldungen
aufzeichnet.
Die Anlage iſt eine Ruheſtromanlage. Zieht ein Teilnehmer
den Handgriff an ſeinem Notrufappavatz, ſo unterbricht er den
Ruheſtrom; hierdurch wird in der Bezirkszentrale die betreffende
Ringleitng auf die Verbſindungsleitng zwiſchen Bezirkszen=
trale
und Hauptmeldezentrale geſchaltet. Auf dieſe Weiſe wird
eine direkte Verbindung zwiſchen dem Notrufmelder und den
auf der Hauptmeldezentrale ſtehenden zwei Morſeapparaten her=
geſtellt
. Auf dieſe in einem geringen Bruchteil einer Sekunde
hergeſtellte Verbindung erfolgt im Meſder durch ein Uhrwerk
die Ausſendung von Morſezeichen, die eine für dieſen Melder
charakteriſtiſche Zahl darſtellen. Auf den beiden erwähnten
Morſeapparaten läuft in dieſem Augenblick ein Streifen ab, der
dieſe Zahl verzeichnet. Aus einem Verzeichnis erſieht der dienſt=

Vovausſage über die mutmaßliche Außenpolitik des neuen
Außenminiſters della Torretto. Der Avanti ſieht in ihm den ge=
horſamen
Diener Frankreichs. Im allgemeinen werden die
franzöſiſchen Preſſeſtimmen, die Topretto als Außen=
miniſter
begrüßen, mit Mißtrauen betrachtet.
Paris, 6. Juli. (Wolff.) Nach dem Petit Pariſien hat der
neue italieniſche Miniſter des Aeußern Marquis della
Torretto geſtern Paris verlaſſen und ſich nach Rom begeben.
Irland.
London, 5. Juli. (Wolff.) Der Preß Aſſociation zufolge
verlautet zuverläſſig, daß die Streitkräfte der Krone angewieſen
worden ſind, allmählich alle Gewaltmaßnahmen einzu=
ſtellen
, um das Friedenswerk nicht zu ſtören. Man rechne
mit der einſtweiligen Einſtellung der Feindſeligkei=
ten
in Irland.
London, 5. Juli. (Wolff.) Die Blätter melden, daß der
Premierminiſter von Nordirland, Sir James Craig, ſich
heute abend nach London begeben wird, wohin auch zwei
Teilnehmer an der geſtrigen Dubliner Konferenz reiſten. Einer
von dieſen, Lord Middleton, wurde heute von Lloyd
George in der Downingſtreet empfangen. Dem Evening
Standard zufollge verlautet, daß Middlevon, der zu der auf Frei=
hag
anberaumten Konferenz nach Dublin zurückkehren wird, ſich
über die Anſichten Lloyd Georges und der andern Kabinettsmit=
glieder
unterrichten wolle., In einer Unterredung ſagte Middle=
ton
, es ſei beſchloſſen worden, die Einzelheiten der Dubliner
Verhandlungen geheim zu halten; was ſeine perſönliche Auf=
faſfung
angehe, ſo habe er keinen Gmnd, mit den erzielten Fort=
ſchritten
unzufrieden zu ſein.
London. 5. Juli. (Wolff.) General Smuts iſt vor=
mittags
in Kingstown gelandet und begab ſich nach Dublin,
wo er mit dem Bürgermeiſter eine Unterredung hatte. Wäh=
vend
ſeines Aufenthaltes im Dublin wird er Gaſt des Bürger=
meiſters
ſein.
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Ratifikationsurkunden des
deutſch=chineſiſchen Friedensvertrages ſind in Peking
ausgetauſcht worden. Die deutſche Regierung hat den Basler Nach=
richten
zufolge den Wunſch geäußert, die Verhandlungen zwi=
ſchen
der Schweiz und Deutſchland über den Abſchluß eines
Schiedsvertrages möchten bald aufgenommen werden. Die Verhandlun=
gen
ſind nunmehr für die zweite Hälfte dieſes Monats und zwar in
Berlin, in Ausſicht genommen. Das internationale Exeku=
tivkomitee
der Frauenliga begann am Mittwoch in Wien
unter dem Vorſitz der Präſidentin Jeanne Adam die vorbereitenden
Arbeiten für die Tagung des dritten Kongreſſes. Zur Teilnahme an dem
Kongreß, der vom 10.16. Jubi in Wien abgehalten wird, iſt bereits
eine Reihe von Delegierten u. a. aus Amerika, England, Deutſchland,
der Schweiz, Holland. Dänewark, Mexiko, China und Japan eingetrof=
fen
. Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Bukareſt iſt am
Sonntag der polniſch=ruſſiſche Handelsvertrag unter=
zeichnet
worden. Der Vortvag ſoll ein Jahr laufen und dann gegebenen=
falls
erneuert werden. Da der König von Spanien den Rück=
tritt
des Kabinerts nicht angenommen hat, wird dasſelbe nun=
mehr
umgebildet werden. Mac Namara erklärte im Unterhauſe, daß
während des engliſchen Kohlenſtreiks etwa 70 Millionen Ar=
beitstage
verloren gegangen ſind. Die der Staatskaſſe im Zuſammen=
hang
mit dem Streik der Bergleute entſtandenen Ausgaben ſtellen ſich
wie folgt: Für die Verteidigungsſtreitkräfte und die Einberufung der
Reſerven 7 Millionen Pfund Sterling, für die Flotte 1 225 000 Pfund
Sterling, für die Luftſtreitkräfte 330 000 Pfund Stepling, für die tech=
niſche
Nothilfe 300 000 Pfund Sterling, endlich die Beiſteuer der Regie=
rung
für die Bergleute mit 10 Millionen Pfund Sterling.

Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Juli.
* Uebertragen wurde dem Schulomtsanwärter Wilhelm Albach
aus Griesheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Willofs im Kreis
Lauterbach und der Schulamtsanwärterin Johanya Müiller aus
Frankfurt a. M. eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Mainz.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Direktor an der Univerſitäts=
bibliother
Geheimer Hofrat Profeſſor Dr. Herman Haupt zu Gießen
mit Wirbung vom 1. September 1921 ab auf ſein Nachſuchen unter An=
erkennung
ſeiner dem Staat geleiſteten Diehſte.
n. Strafkammer. Als Nachſpiel zu dem Schwurgerichtsfall Schrapel
aus der Märztagung dieſes Jahres wurde umter Ausſchluß der Oeffent=
lichkeit
gegen die 31 Jahre alte Frau E. B. von hier verhandelt. Sie
hatte jener wegen Verbvechens nach § 219 St. G.B. zu anderthalb Jah=
ven
Zuchthaus Verurteilten, die jetzt als Zeugin aus der Strafver=
büßung
vorgeführt war, Beihilfe geleiſtet und wurde deshalb nunmehr
zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Im übrigen gelangten
nur Berufungsfälle zur Erledigung, wie ſich überhaupt umter dem Ein=
fluß
der neuen Zuſtändigkeit die Strafkammer ganz vorwiegend zur
zweiten Inſtanz geſtaltet. Von zwei ehewaligen Arbeitern des ſtädti=
ſchen
Molkereibetriebes hier, Heiur. Klein und Jakob Schumacher,
hatte der Erſtere ihre ſchöffengerichtliche Diebſtahlsverurteilung eu je
einigen Tagen Gefängnis angefochten. Sie waren vom Betriebsleiter
im Nodember vorigen Jahres betroffen worden, als ſie ſich zwei Kannen
von insgeſamt 40 Litern Vollmilch zur heimlichen Mätnahme nach Feier=
abend
in ihrem Aufenthaltsvaum verſteckt beiſeite geſtellt hatten. Bei
damaligem Monatsgehalt von 600 Mark ſchiitztem die unverheirateten
Täter dringende Not vor und wollen keineswegs aus Gewinnſucht zuuecks
Verkaufs der Milch gehandelt haben, ſondern lediglich die Herſtellung
von etwas Schmierkäſe in dieſem einzigen Verfehlungsfalle zu eigenem
Brohaufſtrich beabſichtigt haben. Der Verdacht iſt weitergehend, und es
bekundete die Hauswirtin des einen Angellagten, daß er regelmäßig
Butter und Milch zum Verbrauch mitzubringen pflegte, obwohl ſchon
vorher die frühere Abgabe an dortige Bedienſtete nicht mehr beſtand,
Bei der Milchknappheit wurde darauf geſehen, daß nach Möglichkeit alles
für die Allgemeinheit erhalten blieb. Auch das Berufungsgericht wies

tuende Beamte Straße, Wohnung und das Zimmer, in dem der
Hilferuf erfolgt iſt. In dem Augenblick, in dem dieſe Meldung
der Hauptmeldezentrale übermittelt wird, ertönt eine Alarm=
glocke
, es leuchten auf dem Morſeapparat Lampen auf, und ein
beſonderes Uhrwerk bezeichnet automatiſch die Zeit, zu der die
Meldung qnkommt. Der dienſttuende Beamte auf der Haupt=
meldezentrale
gibo dann ein Zeichen in die Leitung, das in dem
gezogenen Melder als Summex hörbar wird. Hierdurch erfährt
der Hilferufende, daß ſein Notkruf richtig verſtanden worden iſt
und Hilfe kommt. Alles das erfordert nicht mehr als 20
Sekunden.
Für die Ausführng der angeforderten Hilfe ſollen beſondere
Auttomobil= und Radfahrpatrouillen beveitgeſtellt werden, die
entweder dixekt auf der Wache, in der ſich die Hauptmeldezentrale
befindet, ſtationiert werden, oder auf anderen Wachen, die durrch
beſondere Polizeikabel mit der Hauptmeldezentrale verbunden
ſind.
Man wird gegen dieſe Einrichtung vor allen Dimgen ein=
wenden
können, daß ſie nur eeichen Leuten zu dienen vermag.
Aber es iſt zu berückſichtigen, daß die Einbrecher, um die es ſich
haurptſächlich handelt, auch vorwiegend die wohlhabenden Kreiſe
heimzuſuchen pflegen.
Der Plan ließe ſich aber meines Erachtens mit der Zeit
weiter ausbauen. Es wäre für ein großes Mietshaus nur ein
einziger Meldeapparat beim Verwalder des Hauſes notwendig.
Der in Gefahr befindliche Mieter hätte der Meldeſtelle des Haut=
ſes
auf elektriſchem Wege wr ein Klingelzeichen zu übermittelm,
und beim Ertönen desſelben würde auf einem Tablequ ein
Täfelchen ſichtbar werden, welches die Awgabe des Stockwerkes
oder der betreffenden Wohnng enthält. Durch Notruf würde
nun die Polizei zum Verwalter des Hauſes gerufen, wo ſie die
erforderliche Auskunft erhielte. So könnte die Einrichtung mit
der Zeit, genau ſo gut wie die öffendlichen Feuermelder,
der ganzen Bevölkerung eines Ortes dienſtbar gemacht
werden.
Fr. Hth.
R. KA. Das Kindererholungsheim Sonnenſtein‟ Die
Prinz Karl eon Schweden=Stiftung in Bad
Sulza iſt kürzlich eingeweiht worden. Eimne Ueine beſcheidene
Feier war vorgeſehen, die ſich aber für die Großen und Kleinen
zu einem wahren Feſt geſtaltete. Friſche grüne, aus Eichenlaub
gewundene Girlanden zierten die Räume, überall blühende
Blumen. Von den Balkonen wehten luſtige Wimpel in den
ſchwediſchen und Rotkreuz=Farben. Das Schwediſche Komitee

die Einwände der Verteidigung, es liege nur Uebertretung des § 370
Abſ. 5 S. G.B., höchſtens Noudiebſtahl und zwar lediglich Verſuch, vor,
ſämtlich ab und beſtärigte in anbetracht bisheriger Unbeſtraftheit das
angefochtene Urteil. Der Diebſtahl hatte natürlich den Verluſt der
Stelle verqnlaßt. Der Steinbrecher Johann Wettmann aus
Griesheim war in erſter Inſtanz wegen Großhandels mit Speck ohne
die erforderliche kreisamtliche Erlaubnis zu 300 Mk. Geldſtrafe verurteilt
und beſtreitet die Schuld. Er beſaß ſeit 1919 Wandergewerbeſchein für
Seife, Schokolade, der aus Verſehen auch die ſpäter vom Kreisamt
geſtrichene Ermächtigung für Speck und Schwalz enthielt. Nach beſagter
Streichung ſollte er noch im Januar d. Js. an einen hierher gekommenen
ſächſiſchen Schieber 150 Pfund Speck verkauft haben; doch beruhte gegen=
über
ſeinem Leugnem der Beweis nur darauf, daß er in einer jenem
Zeugen bei der Vernehmung in Chemnitz vorgelegten Phodographie
beſtimmt wiedererbannt worden war. Der Begriff des Großhandels mit
Lebensmitteln (wozu es auch nach Aufhebung der Fleiſch= Zwangswirt=
ſchaft
noch beſonderer Genehmigung bedarf) wäre zu bejahen geweſen,
doch ſchien dem Berufungsgericht die Feſtſtellung des Geſchäfts ſelbſt
nur durch jene Fernbeſtätigung als Beweis nicht ausveichend, und man
ſprach den Angeklagten frei. Das gleiche geſchah gegenüber dem
wegen Preistreiberei uſw. zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilten Händler
Georg Crößmann von hier, da keine Vorſchrift verletzt erſcheint.
Während ſeiner Abweſenheit aus dem Ladengeſchäft war angeblich von
Verkäuferinnen im Oktober dar. Js. die Abgabe der vorhandenen Kar=
toffeln
zum ausgehängten Pfundpreis (40 Pf.) von gleichzeitiger Ent=
nahme
anderer Waven gbhängig gemacht worden, und das Schöffenge=
richt
ſah in ſolchem Verfahren, wofür der Angeklagte als Inhaber ver=
antwortlich
ſei, eine mittelbare Herauſſchraubung des Kartoffelpreiſes
füir den genötigten Abnehmer. Höchſtpreis für Kartoffeln beſtand jedoch
gerade damals überhaupt nicht, die Zwangswirtſchaft war in dieſer Rich=
tung
aufgehoben und übermäßige Preisſteigerung oder ein ſonſtiger
Verſtoß lag nicht vor, ſodaß die Staatsanwaltſchaft in Uebereinſtmmung
mit der Verteidigung füir nichtſchuldig eintrat.
n. Schüffengericht I. Ein guter für die allgemeine Verkehrsſicher=
heit
ſohr dienlicher Fang war im Frühjahr auf dem hieſigen Hauptbahn=
hof
gelungen. Es handelt ſich um einen indernationalen gefährlichen
Taſchen= und Eiſenbahndieb unter dem vielleicht gar nicht zutreffenden
Namen Petrenz Waisbart aus Lodz und ei Frankfurter Polizei=
beguter
hatte ihm nebſt einem Genoſſen ſchon vorher beſondere Auf=
merkſamkeit
gewidmet. Beide pflegten die Strecke zu beſahren und im
Gedränge bei der Ankunft unter der Deckung eines über den Arm ge=
hängten
Mantels zu operieven. So konnte jener ſcharfblickende Wächter
der Ordnung wahrnehmen, wie W. einem nichtsahnenden Reiſenden die
Taſchen durchſuchte. Seine Feſtnahme gelang, dagegen befand ſich der
Helfershelfer W.s bereits in dem abgehenden Zuge und entham. W. hat
als beſonderes Kennzeichen eine große Quernapbe auf der einen Wange
und iſt in Deutſchland unter anderem Namen wegen ähmlichen Treibens
ſchon beſtraft. Jetzt erhielt er ein Jahr Gefängnis abzüglich
vier Monaten Unterſuchungshaft.
* Viktoriaſchule. Von der Unterpvima I der Studienanſtalt wird
Dienstag, den 12. Juli, abends ein Hans Sachs=Abend ver=
anſtaltet
. Es kommen einige Faſtnachtsſpiele, von einem muſikaliſchen
Programm umrahmt, zur Aufführung.
8 Provinzialausfchuß. 1. Klage des Adolf Kreuter zu Offenbach,
Fünfhäuſergaſſe 7, gegen einen am 4. Januar 1921 erlaſſenen Polizei=
befehl
. Am 13. Februar 1920 har bei Kreuter ei kleiner Brand ſtatt=
gefunden
, der einen Polizeibefehl der Stadt Offenbach zur Folge hatte,
der ihm gebot, die Schornſteinanlage in der Torfahrt, weil feuerge=
fährlich
, umzuändern. Die Brandverſicherungskommiſſion hatte den
Polizeibefehl veranlaßt. Kreuter hält angeſichts des Alters des Hau=
ſes
die gebotene Umänderung der Schornſteinanlage für nicht ausführ=
bar
. Kreuter hat klagend die Aufhebung des Polizeibefehls beantragt.
Eine direkte Auflage, was Kreuter im einzelnen tun ſoll, enthält der
Polizeibefehl nicht, insbeſondere nicht, worin die Schornſteinanlage zu
beanſtanden, und wie dem Zuſtand abgeholfen werden ſoll. Im Polizei=
befehl
ſteht lediglich, daß die Anlage den baupolizeilichen Vorſchriften
entſprechend abzuändern ſei. Erſt nach Erlaß des Befehls wurde
Kreuter anheim gegeben, einen Bauſachverſtändigen zuzuziehen, der
werde ihm ſchon ſagen, was im Einzelnen an der Anlage abzuändern
ſei. Das Urteil ergeht auf Aufhebung des Polizeibefehls,
weil zu allgemein gehalten. 2. Geſuch des Karl Willer in Offen=
bach
um Erteilung eines Wandergewerbeſcheins für 1921. Willer will
mit Schnürviemen und Nähgarn hauſieren. Die Erteilung iſt ver=
ſagt
, weil Willer noch nicht 25 Jahre alt iſt. Willer iſt Kriegsbeſchädig=
ter
, war bei Lehmann beſchäftigt, wo er nach ſeiner Angabe die Ar=
beit
ausſetzen mußte. Die Verhandlung wird ausgeſetzt, weil das ſtädti=
ſche
Fürſorgeamt in der Sache noch weitere Aufklävung geben ſoll.
Heſſ. Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die
öffentliche Sitzung des Verwaltungsgerichtshofs am Samstag, den
9. Juli 1921 vormittags 9½ Uhr: 1. Voventſcheidung gegen den Bür=
germeiſter
Schmitt in Hempten wegen Dienſtvergehen. 2. Klage des
Joh. Eberle IV. in Wolfsheim gegen den Gemeinderatsbeſchluß über
die Ernennung eines Gemeinderechners daſelbſt.
Nachtrag zur Tagesordnung der Stadtverordneten=Verſammlung:
10. Gewährung eines Darlehens an die Gemeinnützige Heimſtätten=
Baugeſellſchaft m. b. H., hier: Krediterweiterung um 257 000 Mark.
11. Einrichtung von Schulgärten. 12. Gewährung von Sondervergü=
tungen
an die ſtädtiſchen Schulärzte.
8 Keine Umſatzſteuerpflicht bei Sicherungsübereignungen. Seitens
der Kreditinſtitate erfolgt die Kreditgewähr ſehr oft gegen Ver=
pfändung
von Waren, die ſich auf dem Wege der Eigentumsübertragung
vollzieht. Der Kreditnehmer übereignet ſeine Warenlager an den Kre=
ditgeber
, dieſer überläßt das Lager zum kommiſſionsweiſen Verkauf an
den Kreditnehmer mit der Verpflichtung, die eingehenden Erlöſe zur
Abzahlung des Darlehens zu benutzen. In einem Falle hat das Finanz=
amt
die Umſatzſteuer (Luxusſteuer mit 15 v. H.) erheben wollen. Der
Reichsfinanzminiſter hat ſich dazu am 11. Juni 1921 dahin geäußert:
Gemäß 88 1 Nr. 1 und 5 des Umſatzſteuergeſetzes ſcheiden aus der Um=
ſatzſteuerpflicht
Verfügungsverſchaffungen aus, denen kein Gegenwert
gegenüberſteht. Die Sicherungsübereignung fällt nicht unter den Lie=
ferungsbegriff
. Sie iſt nicht die Ausführung eines Rechtsgeſchäfts, ſon=
dern
nur die Sicherung eines ſolchen. Ein Gegenwert für ſie wird vom
neuen Eigentümer nicht geleiſtet. Die Sicherungsübereignung kommt
nur dann für die Umſatzſteueer in Betracht, wenn der Gläubiger den
ihm zur Sicherung übereigneten Gegenſtand für die Schuld an Zah=
lungsſtatt
annimmt, oder wem der neue Eigentümer dem urſprüinglichen
Eigentümer die Sache gegen Entgelt vermietet, mag auch der Mietzins
auf die Schuld angerechnet werden, oder wenn ein Verkauf ſtatrfindet.

hatte die Einladungen ergehen laſſen. Gäſte aus mah und fern
waren gekommen. Under der ſtatlichen Verſammlung waren
u. a. anweſend: der ſchwediſche Geſandte Baron von Eſſen und
ſeine Gattin als Vertreter des ſchwediſchen Roten Kreuzes, Grä=
fin
von der Groeben und Freihen von Spitzemberg als Ver=
treter
des deutſchen Roten Kreuzes, Fnau Adele Schreiber= Krie=
ger
als Leiterin der Abteillumg Mutter und Kind eine An=
zahl
von Herren der ſchwediſchen Kolonie in Berlin, ferner Ver=
tyeter
der Bezirksdivektion, des Magiſtrats, der Landesverſiche=
rung
, der Badedirektion, der Geiſtlichkeit, der Aerzteſchaft, der
Fürſorgevereine und anderer Organiſationen. Der ſchwediſche
Geſandte, Baron von Eſſen, begrüßte die Gäſte und Kinder
mit warmen Wonten. Hundert Kinder können hier Aufmahme
finden. Die erſten haben ihren Einzug ſchon Amfang Mai ge=
halten
. Sie kehren bald zu ihren Angehörigen zurück, gekräftigt
am Leib und Seele. Große Freude und Dankbarkeit löſte bei
allen Anwefenden die Mitteilung des Barons von Eſſen aus,
daß er vom ſchwediſchen Roten Kreuz ermächtigt ſei, anläßlich
der Einweihungsfeier das Kindererholungsheim Sonnen=
ſtein
dem deutſchen Roten Kreuz als Geſchenk
zu übergeben. Freihen v. Spitzemberg als Vertreter des
deutſchen Roten Kreuzes mahm das großzügige Geſchenk dankbar
entgegen und bat den Geſandten, dem ſchwediſchen Volke und
dem Prinzen Karl von Schweden als Förderer des großen Lie=
beswerbes
den herzlichſten Dank zu übermitteln. Die Liebestat
des ſchwediſchen Volkes werde mit goldenen Lettern in deuck=
ſchen
Kinderherzen geſchrieben ſein. Der ſeierlichem Einweihung
ſchloß ſich ein fröhliches Feſt am.

CK. Womit verdient man am meiſten? Dieſe Frage, die
ſich heute ſicherlich viele voulegen, läßt ſich kurz dahin behandelm.
daß der am meiſten verdient, der anderen Vergnügen und Unter=
haltung
verſchafft. Jockeis, Preisboxer, Kinoſchauſpieler wer=
den
am höchſten bezahlt, und dann überhaupt alle Leute, die
einzigartige oder ſeltene Fähigkeiten beſitzen. R. Günther, der
in Ueber Land und Meer von den höchſten Einnahmen plaudery,
erimmert zunächſt an die Rieſenhonorare, die bei dem Kampf um
die Weltmeiſterſchaft im Boxen am 2. Juli 1921 ge=
zahlt
worden ſind. Die beiden Hauptkämpfer erhielten zuſcm=
men
ein Honopar von einer halben Million Dollar, und zwar
bekam der Amerikaner Dempſey 300 000 Dollan, der fvanzöſiſche
Weltchcmpion Carpentier 200000 Dollar. Hohe Einnahmen
haben auch von altersher die erfolgreichen Jockeis gehabt.
Beim Derby don 1868 verdiente der ſiegreiche Jockei John

[ ][  ][ ]

Rummer 185.
Landestheater. Heute wird Zwangseinquartierung
zum erſten Male wiederholt. Die letzte diesjährige Aufführung dieſes
Schwankes findet am Samstag ſtatt. In der morgen, Freitag, unter
der Spielleitung von Rudolf Weisker und unter muſikaliſcher Leitung
von Hans Schleſinger ſtehenden Aufführung der Cſardasfürſtin
gaſtiert Hede Weimann als Sylva, Rudolf Weisker als Feri und Her=
mamn
Häcker vom Stadttheater Mainz als Edwin. In den übrigen
Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen Carlſen und Gothe, ſowie die
Herren Jürgas Peterſen (zum erſten Male Boni) und Lind (zum erſten
Male Rohndorf). Die für Sonnkag, den 10. ds. Mts., in Ausſicht genom=
mene
10, literariſche Matinee wird verſchoben und fin=
der
gleich zu Beginn der nächſten Spielzeit ſtatt. Die Mietkarden be=
halten
ihre Gültigkeit.
Entlaſſung der Fremdenlegionäre. Die franzöſiſche Regierung
lehnt es ſeit einiger Zeit grundſätzlich ab, die 1820jährigen Fremden=
legionäre
zu entlaſſen, wenn ſie bei ihrer Verpflichtung
den Tatſachen zuwider erklärt haben, bereits 20 Jahre
alt zu ſein. Dies möge allen, die es angeht, zuu ernſten Warnung
dienen.
Treuer Mieter. Am 1. Juli wohnte Herr Kanzleiinſpektor Fried=
rich
Ziſfel bei Herrn Pfandmeiſter Johs. Kempf, Viktoriaſtraße 61,
20 Jahre.
* Geſamtverband deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften. In der heu=
tigen
Mitgliederverſammlung wird der Geſchäftsführer des D.H.V.,
Herr Stroband, über Reform oder Beſeitigung der Angeſtelltenverſiche=
rung
ſprechen. (Siehe geſtrige Anzeige.)
National=Stenographie. Man ſchreibt uns: Der hieſige Na=
tional
=Stenographen=Verein eröffnet, am Freitag, den
8. Juli, im Vereinslokal Feierabend, Stiftſtraße 51, einen neuen An=
ſängerkurſus
in National=Stenographie, dem anerkannt einfachſten und
loiſtungsfähigſten Syſtem der Gegenwart. (Siehe Anzeige.)
* Platanenhainkonzerte. Die von Herrn Direktor Mickley ein=
geführten
Promenadekonzerte im Plakanenhain erfreuen fie

tärkapellen die ſogen. Standmuſiken an verſchiedenen Plätzen innerhalb
der Stadt gaben, nur mit dem Unterſchied, daß ſeiner Zeit die Kon=
zerte
frei waren, was ſich aber mit den heutigen Verhältniſſen nicht
mehr vereinbaren läßt. Am kommenden Sonntag gelangt u. a. zum
Vortrag die Ouvertüre zu Dichter und Bauer von Suppé Sigmunds
Liebeslied und Feuerzauber aus der Walküre von Wagner, Lied der
Dalila Die Sonne, ſie lachte aus Samſon und Dalila von Saint=
Saens, Fackeltanz B=Dur von Meherbeer. (Siehe Anzeige.)
Freitag, den 8. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Prot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 27, 26 und 24, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß, Marke Nr. 22 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Inſatzbroimarken: Die Ausgabe von Zuſatzbrot=
marken
für werdende und ſtillende Mütter iſt
Für den 7. Bezirk: Freitag, den 8. Juli 1921.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 18 und Beſtellmarke Nr. 21 der
der Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vorzulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Niegel zu 8 Mk.
Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der Holz=
ausweiskarten
je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für Laub=
holz
und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate //,o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmiktelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhe vormittags bis 2 Uh= nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.

Eeite 3.

Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird,

Autounfall. Geſtern abend ſtürzte ein Auto infolge Reifen=
deſekt
in der Frankfurter Straße um und begrub die Inſaſſen unter ſich.
Dieſelben trugen Kopf= und Armperletzungen davon und wurden von
der Sanitätskolenne in die Loſſenſche Klinik verbracht.
Nieder=Beerbach, 4. Juli. Spende für die Kirche. Die
beiden nach Amerika ausgewanderten früheren Ortseinwohner Georg
und Wilhelm Schneider haben durch Vermittelung des Herrn
Beigeordneten Plößer der evangeliſchen Gemeinde 800 Mark zur An=
lage
einer elektriſchen Kirchenbeleuchtung geſchenkt.
Bensheim, 5. Juli. Der 2. Abend der Liga zum Schutze
der deutſchen Kultur fand geſtern hier ſtatt. Vor einer ſehr
gur beſuchten Verſammlung ſprach mit außerordentlichem Beifall. Herr
Strippelmann=Darmſtadt über das Thema: Hat Deutſch=
land
den Krieg gewollt? Hatte der Redner in ſeinem erſten
Vortrag über die Schuldſrage ſchon manchen Eckpfeiler aus dem Lügen=
gebäude
der Entente geriſſen, ſo legte er diesmal, an Hand neuer Do=
kumente
, noch klarer die Haltloſigkeit der Schuldanklagen dar. Er be=
wies
unwiderleglich, daß ſowohl die Behauptung, Deutſchland habe ſeit
Jahrzehnten auf die Weltherrſchaft hingearbeitet, und der Weltkrieg ſei
das logiſche Ergebnis dieſer Politik, erlogen iſt, als auch, daß die Be=
hauptung
, Deutſchland habe allein gerüſtet und wirtſchaftliche Vorberei=

tungen getroffen, jeder Berechtigung entbehrt. Herr Strippelmann

zum letzten Augenblick in Petersburg und Wien auf eine Verſtändigung
hingearbeitet hat. Am Schluſſe ſeiner Ausführung nahm der Redner
Gelegenheit, klar zu legen, welche Bedeutung die ſcharf formulierte Be=
kämpfung
der Schuldlüge für unſere innere politiſche Einigung habe,
und erntete toſenden Beifall, als er in treffenden Worten die Schatten=
ſeiten
unſeres heutigen politiſchen Kampfes kennzeichnete. Der nächſte
Ligaabend findet am Montag, den 1. Auguſt, ſtatt.
d. Groß=Umſtadt, 5. Juli. Bubenhand. In der Nacht vom
Samstag auf Somtag haben halbſüchſige Burſchen im Garten des
Gaſtwirts Ganß hier ſämtliches Frühobſt und Johannisbeeren abge=
erntet
. Der Polizeihund der hieſigen Gemeinde verfolgte die Spur zum
nahen Kurswald, wo die Beute aufgefunden wurde. Inzwiſchen ſind auch
die Täter, eif junge Zurſchen, die ſich der Tragweite ihrer Handlungs=
weiſe
ſicher nidtt beſrußt woren, ermittelt. Immerhin diirfte die An=
ſvendung
der Strafgeſetze ſehr am Platze ſein, damit Mein und Dein in
Zukunft beſſer unterſcieden werden kann.
Heubach, 5. Juli. Eine ſehr gut beſuchte Proteſtberſamm=
lung
der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegs=
gefangener
, fand am Sonntag hier wegen der Zurückhaltung der
Avignongefangenen ſtatt. Als Redner war Herr Wemdel, Gießen,
von der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur gewonnen, der dieſe
Frage im Zuſammenhang mit der allgemeinen Hetz= und Haßpropa=
ganda
der Entente aufs trefflichſte behandelte. Grundlage des Ver=
ſailler
Friedensdiktates iſt die Behauptung, daß Deutſchland der alleinige
Kriegsurheber und Kriegsberbrecher ſei. Nachdem der Redner die Lüge
von der alleinigen Kriegsſchuld Deutſchlands mit einigen treffenden
Nachweiſen abgekan hatte, brachte er erſchütternde Ausſagen ehemaliger
deutſcher Kriegsgefangener. Dieſe unter Eid ausgeſagten Vorgänge be=
weiſen
, wie ungeheuerlich groß die Kriegsverbrechen auf der anderen
Seite ſind. Die Leipziger Prozeſſe erſcheinen dem deutſchen Volke nicht
als Unrecht, weil dort deutſche Vergehen abgeurteilt werden, ſondern
nur deswegen lehnt ſich das deutſche Volk dagegen auf, weil die Ab=
urteilung
nur von Deutſchland erzwungen wird. Zum Schluſſe wies
der Redner darauf hin, wie gerade die Fragen der Kriegsſchuld und der
Kriegsverbrechen die Stimmung im Ausland für oder gegen uns be=
ſtimmen
. Das deutſche Volk ohne Unterſchied de Parteien ſollte ge=
meinſam
dafür ſorgen, daß die Wahrheit endlich auch draußen bekannt
wird. Die Veranſtaltung ergab einen ſchönen Ueberſchuß, der der Avig=
nonhilfe
zugeführt wurde.
wd. Mginz, 6. Juli. Von der Kunſtgewerbeſchule. Durch
Nücktritt Profeſſor Kübels war die Direktorenſtelle der Mainzer Kunſt=
gewerbeſchule
frei geworden. Die Stelle iſt jetzt dem Profeſſor 2- .o
Körnig, der ſeither an der Kunſt= und Handwerkerſchule in Brom=
berg
tätig war, übertragen worden. Auch in Weinorten, die nicht ge=
rade
zu den erſtklaſſigen zählen, werden immer noch Preiſe erzielt,
die ans Fabelhafte gvenzen. So wurden jüngſt bei einer Wein=
verſteigerung
in Kreuznach für Weine, die in Siefersheim gezogen wur=
den
, für das Stüch (1200 Liter) 46 600 Mark erzielt. Im Gegenſatz
hierzu wird auch von Weinverkäufen berichtet, die für das Stück mit
5000 Mark abgeſchloſſen wurden, und die ſich, bis ſie zum Kleinverkauf
durch die Wirte kommen, auf etwa 8000 Mark ſtellen werden. Das iſt
das Liter nicht ganz 6,70 Mark.
wd. Bingen, 6. Juli, Umeine Einſchränkungder Tanz=
luſtbarkeiten
herbeizuführen hat die Gemeinde Ulmen
an der Moſel beſchloſſen, für die Veranſtaltungen, die an nicht herkömm=
ichen
Tagen ſtattfinden, eine Luſtbarkeitsſteuer von 1500 Mark täglich
zu erheben. Der Beſchluß wurde von dem Kreisausſchuß Cochem ge=
nehmigt
.
Gießen, 6. Juli. Auf Veranlaſſungder Erfaſſungs=
abteilung
des Reichsſchatzminiſteriums in Bad=
Nauheim fandem in Gießen umfangreiche Ermittelungen nach
verſchobenen Automobilen ſtatt. Die Ermittelungen hatten zur Folge,
daß am Samstag mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. Die
Staatsanwaltſchaft hat die Angelegenheit übernommen. An den Schie=
bungen
ſollen noch weitere hieſige und auswärtige Perſonen beteiligt ſein.
Friedberg, 6. Juli. Der heſſiſche Schutz= und Wirt=
ſchaftsbund
hatte vor einigen Tagen eine Eingabe an das heſſiſche
Miniſterium des Innern gerichtet, in der um Schutz der Landwirtſchaft
bei Einbringung der diesjährigen Ernte gebeten wurde. Dem Bund
ging am 2. Juli folgende Antwort des ſtellvertretenden Mimiſters
des Innern zu: In Verfolg der Zuſchrift vom 21. Juni, worin ge=
beten
wurde, Maßnahmen im Intereſſe einer geſicherten und ungeſtör=
ten
Einbringung der Ernte zu treffen, haben wir unverzüglich Verhand=
lungen
mit den Kreisämtern und der Verwaltungsſtelle der heſſiſchen
Schutzpolizei eingeleitet. Dieſelben werden mit größtmöglicher Be=
ſchleunigung
geführt. Sobald ein Ergebnis vorliegt, werden wir Ihnen
unverzüiglich weitere Nachricht zukommen laſſen.
Niöda, 6. Juli. Der Streik der Arbeiter bei den Him=
meisbachſchen
Sägewerken in Nidda und Eichelsdorf iſt nach einer Dauer
von 13 Wochen heute beender worden. Es waren daran etwa 350
Arbeiter beteiligt. Die geforderte Lohnerhöhung iſt nicht bewilligt wor=
den
. Die Arbeit kann erſt nach und nach wieder in vollem Umfang auf=
genommen
werden, da infolge des langen Stillſtandes zuerſt die Ma=
ſchinen
und Werkzeuge in Ordnung gebracht werden müſſen. Der
Kriminalpolizei in Frankfurt iſt es gelungen, die vier Einbrecher,
die vor etwa ſechs Wochen aus dem Weishauptſchen Laden in Nidda
dier Fahrräder geſtohlem hatten, zu verhaften. Es ſind junge Leute
us Frankfurt.

Reich und Ausland.
Berlin, 5. Juli. Gräfin Wartensleben wurde von dem
Schöffengericht Berlin Mitte wegen Uebertvetung der Vorſchriften über
die Nationievung von Lebensmitteln zu 66 000 Mk. Geldſtrafe
verurteilt. Sie hatte ein Strafmandat von 200 Mk. erhalten, weil ſie
für ihren aus ſechs Perſonen beſiehenden Haushalt 1919 und 1920 täg=
lich
fünf Liter Milch und wöchenrlich ſieben Pfund Butter auf Karten
bezog, indem ſie Perſonen, die dauernd auf ihrem Gute wohnten, al3
zu ihrem Berliner Haushalt gehörig anmeldete. Gegen den Strafbefehl
erhob ſie Widerſpruch. In der Begründung des Urteils wird ausge=
fuhrt
, daß das Gericht von einer Gefängnisſtrafe Abſüand nahm, weil in
919 und 1920 die Rationierungsvorſchriften ſchon abgebaut wurden und
es bereits Lebensmittel im freien Handel gab.
Brüffel, 6. Juli. (Wolff.) Der Expreßzug Amſterdam=Paris,
der nachts gegen 12 Uhr Brüſſel verließ, entgleiſte bei Hennuyeres,
zwiſchen Tubize=Braine=Lecomte. Der erſte Packwagen wurde zermüm=

Wells in drei Minuten 120000 Goldmark. Vor dem Kriege
wurde die Gage von Vaſſermann jährlich mit 70 000 Mark,
die von Moiſſi mit 100000 Mark angegeben. Dieſe Summen
aber werden durch das, was heutzutage Kinoſchauſpieler
verdienen, weit in den Schattem geſtellt. So ſchloß Mitte 1919
eine anerikaniſche Kinofirma mit dem Filmkünſtler Fatty einen
Vertrag, durch den er ein Honorar von 3 Millionen Dollar zu=
geſichert
erhielt, wenn er dafür innerhalb von drei Jahren in
22 Zweiaktern und 2 Fünfaktern auftreten werde. Aehnliche
Millionengagen beziehen andere berühmte Sterne der ameri=
kaniſchen
Filmpelt. Ganz ſo viel kann Deutſchland nicht zahlen;
aber auch hier berdienen die Kinokünſtler ſehr anſtändig. Den
deutſchen Rekord ſtellte wohl Emil Jannings auf, der für jeden
Tag der Mitwirkung an einem Film 10 000 Mark erhielt. Das
war im Jahre 1919. Damals betrug das Honorar, das Henny
Porten für jeden Film erhielt, 44 000 Mark. Da ihr zehn Filme
im Jahre garantiert waren, machte das jährlich 440000 Mark
aus. Da aber die Herſtellung dieſer zehn Filme nur 150 Tage
in Anſpruch nahm, ſo konnte ſie noch öſter auftreten, und ihr
Jahreseinkommen wurde auf 6(0000 Mark geſchätzt. Seitdem
hat man freilich verſucht, die Prominenten der Filmkumſt in
ihren Bezügen etwas einzuſchränken. Die Patti, deren Stimme
man mit Recht als eine Goldwühle bezeichnet hat, ſoll ſich ein
Vermögen von 20 Millionen Goldwark erſungen haben. Auf
einer amerikaniſchen Gaſtſpielreiſe brachte ihr manches Konzert,
in dem ſie kaum eine Stunde ſang, mehr als 30000 Goldmark
ein; einmal wurden ihr zwei Lieder mit 20000 Goldmark hono=
riert
. Aehnliche Honorare haben ja auch andere Geſangsſterne,
z. B. Caruſo, erzieſt. Paderewski ſoll mit ſeinem Kla=
vierſpiel
mehr als 19 Millionen Goldwark eingenommen haben.
Berühmte Aerzte verdienen nicht ſo hohe Summen, jedoch
kommen auch hier Honorare von mehreren Zehntauſend, ſelbſt
Hunderitaniſend Goldmark für eine einzige Operation vor. Mär=
chenhafte
Honorare haben erfolgreiche Rechtsanwälte er=
halten
. Von einen engliſchen Rechtsanwalt, Lord Ruſſel of
Killoven, wird berichtet, er habe in einer einzigen Woche dreimal
durch Abfaſſung eines einzigen Briefes je 1000 Guineen gleich
21000 Goldmark verdient.
e. Wer ſchwatzt, kriegt einen Verweis! Aus Suhl wird
uns geſchrieben: Zu einer eigenartigen Maßnahme
hat ſich die Pokizeiverwaltumg in Suhl veranlaßt geſehen, um
den überhandnehmenden Zuſammenkünften der Klatſchbaſen

wännlichen und weiblichen Geſchlechts in den Straßen des
Städtchens entgegenzuwirken. Die Polizei will es in Zukunft
nicht mehr dulden, daß man ſich auf den Bürgerſteigen zum
Klatſch verſammelt und den Verbehr behindert und wird durch
Zuſendung von ſogenannten Erinnerungszetteln ſolchen mit
der koſtbaren Zeit wuichertreibenden Schwätzern Verweiſs er=
teilen
.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Genoſſenſchaft Deutſche Kunſt Wie uns
aus München mitgeteilt wind, wird die dor einen halben
Jahre zum Beſten der noileidenden begabten Künſtler und des
kunſtliebenden kaufenden Publikums gegründete Genoſſen=
ſchaft
Deutſche Kunſt in der nächſten Zeit in mehreren
Städten Deutſchlands Ortsgruppen ins Leben rufen. Zunächſt
werden in den betreffenden Städten eine Reihe gewählter, füh=
render
Perſönlichkeiten aus den Kreiſen der Staatsbehörden,
der Stadtverwaltung, der Lehranſtalten, der Banken, der Indu=
ſtrie
und des Handels, der einſchlägigen Vereine, ſowie der ge=
ſamten
Preſſe zu einer Vorbeſprechung zuſammenberufen, wel=
cher
dann ein allgemeiner Vortrag und die eigendliche Orts=
gruppengründung
folgt. Das Unternehmen kann im beſten Sinne
als eine Wohlfahrts=Verkaufsonganiſation angeſprochen werden,
welches den Geſamtreingewinn alljährlich der notleidenden
Künſtlerſchaft zukommen läßt. Eine Reihe der namhafteſten
Künſtler Deutſchlands, wie Prof. Fritz Erler=München, Prof.
Hahn=München, Prof. Lederer=Berlin, Prof. Slevogt=Berlin, ſo=
wie
Schulrat Prof. Dr. Kerſchenſteiner ſind im Aufſichtsvat
ehrenamtlich tätig und bürgen wohl allein ſchon dafür, daß man
dem Unternehmen das vollſte Vertrauen entgegenbringen kann.
Jeder Kunſtfreund kamn ſich im übrigen an der Genoſſen=
ſchaft
beteiligen oder auch gedanklich die gemeinnützigen Beſtre=
bunigen
unterſtützen. Eine geldliche Beteiligung kann durch
Zeichnen von Anteilen (ein Anteil zu 200 Mark, zuläſſige Höchſt=
grenze
von 100 Anteilen, alſo bis zu 20000 Mark) geſchehen.
Das Kapital iſt jederzeit kündbar und wird laufend zu 25 Pro=
zent
in Kunſtwerten verzinſt. Außerdem genießen Genoſſen=
ſchaftsmitglieder
den Vorteil, daß ſie bei Kauf von Original=
Kunſterzeugniſſen auf alle Käufe einen Preismachlaß von 5 Pro=
zent
haben. Intereſſenten erhalten jederzeit nähere Auskunft
von der Genoſſenſchaft Deutſche Kunſt, München, Kaulbach=
ſtraße
9 I zugeſandt.

mert und zwei Schaffner ſo ſchwer verletzt, daß Todesgefahr beſteht.
Der Poſtwagen iſt förmlich zerſplittert. Sieben franzöſiſche Poſtbe=
amte
wurden gerötet und drei verwundet. Auch die übrigen Wagen ent=
gleiſten
. Ctwa 20 Reiſende wurden verwundet. Die bisherige Unter=
ſüchung
weiſt auf die Möglichkeit eines verbrecheriſchen Anſchlages hin,
da die Schienen an mehreren Stellen gelockert ſind.
Heſſiſcher Landtag.

99. Sitzung.

St. Darmſtadt, 6. Juli.

Am Regierungstiſch: Staatsrat Ulrich, Finanzminiſter Henrich
und Regierungsvertreter.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9.45 Uhr. Vor Ein=
tritt
in die Tagesordnung erledigt das Haus
kleine Anfragen.
Auf die kleine Anfrage der Herren Abgeordneten Loos und Ge
noſſen vom 1. ds. Mts., betreffend das Beamtenbeſoldungsgeſetz, beehrt
ſich das Miniſterium der Finanzen namens der Regierung das Folgende
ergebenſt zu erwidern:
Eine Anweiſung von Vorſchüſſen auf die einzelnen Beamtengruppen
und Beamten nach dem kürzlich verabſchiedeten Beſoldungsgeſetz zu=
ſtehenden
Mehrbezüge iſt nicht beabſichtigt und empfiehlt ſich auch nicht,
da es ganz abgeſehen von den grundſätzlichen Bedenken, die gegen die
Gewährung von Vorſchüſſen beſtehen infolge der vielen von dem
Reichsminiſter der Finanzen zu dem bemerkten Geſetz erhobenen Bean=
ſtandungen
noch nicht ſicher iſt, ob die Mehrbezüge überhaupt und in
welcher Höhe gezahlt werden können. Die Beanſtandungen werden
raſchenſtens ihrer Erſedigung zugeführt. Antwort auf das Beanſtan=
dungsſchreiben
iſt bereits vor einigen Tagen an den Neichsfinanzminiſter
abgegangen; es ſteht alſo zu erwarten, daß mit der Anweiſung der ent=
gültigen
Bezüge in kurzer Friſt vorgegangen werden kann. Für die im
Ruheſtand befindlichen Beamten uſw. und die Hinterbliebenen ſind, die
neuen Bezüge unter Berückſichtigung der zu dem Ruhegehaltsgeſetz und
dem Hinterbliebenengeſetz erhobenen Beanſtandungen bis auf Ausnahme=
fälle
vorläufig ermttelt und auch zur Zahlung angewieſen worden.
Staatsrat Seipp verlieſt eine aus ſachlihen Gründem ablehnende
Regierungsanki
Abg. Schreiber (Dem.) fragt, ob die Regierung bereit ſei, dahin
zu wirken, daß den Hinterbliebenen der beim Ingelheimer Mord ge=
töteden
Eliſabeth Roos die zugeſagte Entſchädigung durch die Beſatzungs=
behörde
endlich ausgezahlt werde.
Staatspräſident Ulrich erwidert, die Reichsregierung ſei beſtrebt,
eine erheblich höhere Entſchädigung als 25 000 Franes zu erhalten, und
die Verhandlungen ſeien noch nicht abgeſchloſſen.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten und die Spezial=
debatte
zum
Etat
bei Kap. 53, Gymnaſien uſw., fortgeſetzt.
Abg. Zilch (Ztr.) wendet ſich in längeren Ausführungen gegen die
Ablehnung der Vorſtellung der Bürgermeiſterei Alsfeld u. a. Städte
und Eemeinden, die nicht gedeckten Ausgaben" zu den höheren Lehr=
anſtalten
auf den Staat zu übernehmen und verlangt eine andere Re=
gelung
der Freiſtellen dahin, daß auch Schülern, die auf Note drei kom=
men
, die Freiſtelle weiter bewilligt werden kann. Zu dew Ausführungen
des Abg. Kaul gegen die reaktionären Oberlehrer möchte Redneu feſt=
ſtellen
, daß der größte Teil der Oberlehrer demokratiſch geſinnt ſei, zum
mindeſten aber der Republik nicht feindlich gegenüberſtehe. Einzelfälle
ſollte man nicht allgemein vor die Kammer bringen, ſondern dem Lan=
desamt
für Bildungsweſen mitteilen.
Abg. Kaul (Soz.): Obwohl ich die Schwierigkeiten nichr verkenne,
die einer Vereinheitlichung des Schulweſens entgegenſtehen, bin ich doch
der Anſicht, daß eine innere Vereinheitlichung des höheren Schulweſens
unbedingt geſchaffen werden muß. Es iſt ein Geſetz über das höhere
Schuliseſen, gleich dem Volksſchulgeſetz, unbedingt zu ſchaffen. Ich mache
keineswegs einzelnen Oberlehrern den Vorwurf reaktionärer Geſinnung,
ſondern dem ganzen Geiſt, unter dem die tarſächlich demokratiſch ge=
ſinntem
Oberlehrer ebenſo ſehr zu leiden haben. Die Verſtöße am
Schulfeiertag waren keineswegs ſo gering, wie es dargeſtellt wird. Man
fah in den Schülerzüigen nur ſchwarz=weiß=rote Fähnchent und im Mittel=
punkt
ſtand das Lied Deutſchland über alles, das unter allen Um=
ſtänden
eben ein nationaliſtiſches Parteilied iſt.
Abg. Schreiber (Dem.) beſpricht die ſchwvierige Exiſtenz der
höheren Schulen auf dem flachen Lande, die vielfach ſchwer bedroht iſt.
Es müſſe unbedingt dafür geſorgt werden, daß dieſe Schulen, die kul=
turelle
Notwendigkeit ſind, erhalten bleiben.
Abg. Reh (Dem.) tritt ebenfalls für die Erhaltung der höheren
Schulen auf dem Lande und in kleineren Städten ein.
Abg. Dr. Oſann (D. Vpt.): Auch wir ſind der Anſicht, daß die
Erhaltung der höheren Schulen auf dem flachen Lande im Intereſſe
des Staates ſelbſt liegt, und daß dieſen Schulen, ſoweit ſie gefährdet
ſind, Staatszuſchüſſe gewährt werden. Auch für die Anwärter auf den
höheren Schuldienſt (deren Lage und Verhältniſſe Redner eingehend be=
ſpricht
) würde das Aufhören dieſer Schulen von größtem Nachteil ſein.
Abg. Hattemer (Ztr.) (ſchwer verſtändlich) tritt ebenfalls
für dieſe Anwärter ein und befürwortet die vorliegenden Wünſche auf
Ausbau der Realſchulen zu Oberrealſchulen, beſonders für Bad
Nauheim.
Abg. Urſtadt (Dem.): Wenn der Abg. Kaul konſequent wäre,
hätte er nicht ein Geſetz für die höheren Schulen, ſondern ein Schul=
geſetz
verlangt, denn er iſt doch auch für die Einheitsſchule uſw. Man
müſſe aber doch erſt die Erfahrungen auf dieſem Gebiete abwarten.
Erſt wenn wir das Ganze wirklich überſchauen können, wollen wir ein
großes Schulgeſetz machen.
Abg. Fraut Balſer (Dem.) tritt für eine Aufbauſchule für Mäd=
chen
ein, damit begabte Schülerinnen der Volksſchulen die Möglichkeit
haben, ſich entſprechend weiterzubilden, und zwar auch hier mit der Ein=
richtung
von Internaten.
Abg. Brauer (Heſſ. Vpt.) mißbilligt den ſtändigen Wechſel der
Beamten auf denr Lande, die nicht bodenſtändig werden und die Bevöl=
berung
niemals richtig kennew lernen. Man ſollte unbedingt die Schulen
auf dem flachen Lande erhalten, damit das beſſer werde.
Abg. Wünzer (D. Vpt.): Es iſt underſtändlich, daß Abg.
Kaul ſich noch immer über das Lied Deutſchland über alles aufregt.
Es iſt durchaus kein Parteilied, ſondern ein Bekenntnis der Liebe zum
gemeinſamen Vaterland, das Jeder ſingen kann. Wenn Herr Kaul
meinte, aus Rückſicht auf das Ausland ſollte man das Lied nicht ſingen,
ſo kann er ſich darauf verlaſſen, daß das Ausland, beſonders die Fran=
zoſen
, es gar nicht verſtehen würden, wenn wir das Lied nicht mehr
ſingen würden. (Bravo.)
Präſident Dr. Strecker möchte auf die einzelnen Wünſche kurz
eingehen. Im allgemeinen iſt zu ſagen, daß die Schuldinge noch derart
im Fluſſe ſind, daß eine geſetzliche Regelung noch nicht angebracht er=
ſcheint
. Die feſten Umriſſe der deutſchen Aufbauſchuile ſtehen feſt. Wir
haben dieſe Frage ſtändig im Auge. Die Erhöhung des Schulgeldes
hat ſich durchaus bewährt, wir konnten einer ganzen Anzahl von Schü=
lern
Freiſtellen bewilligen. Die Staffelung allein ſcheint uns jedoch noch
keine Löſung der Frage und wir erörtern bereits eine allgemeine Schul=
ſteuer
, zu der auch Junggeſellen und kinderloſe Eltern herangezogen
werden ſollen. Die Reform der Leſebücher haben wir dauernd im Auge,
Die erheblichen Koſten ſpielem hierbei eine Rolle. Das Schulfzſt iſt im
allgemeinen ſo verlaufen, wie wir es gewünſcht haben. In Zukunft
allerdings wünſche auch ich, daß das Jugendfeſt unter der ſchwarz= rot=
goldenen
Flagge vor ſich geht, die allein für deurſche derartige Feſte in
Frage kommt. Das Lied Deutſchland über alles iſt eigentlich ein altes
demokratiſches Lied. Es iſt zu bedauern, daß dieſes Lied zu grovokato=
riſchen
Zwecken von gewiſſen Kreiſen ausgenutzt wird. Der Auffaſſung
des Abg. Wünzer iſt beizuſtimmen. Freiſtellen können im allgemeinen
nur an ausgezeichnete Schüler vergeben werden, man wird alſo an der
Note 2 feſthalten müſſen. Wo beſondere Gründe vorliegen, ſoll das
Lehrerkollegium entſcheiden. Die Sorge für die Anwärter auf den
höheren Schuldienſt beſchäftigt uns dauernd. Zur Oberlehrerfrage iſt
doch zu ſagen, daß noch nicht alle Oberlehrer die republikaniſche Ein=
ſtellung
gefunden haben, die ein friedliches und gedeihliches Zufammen=
arbeiten
mit der Regierung gewährleiſten. Achkung vor der Republik
und ihrer Verfaſſung müſſen wir unbedingt verlangen. Die rebelliſche
Stimmung in den Oberlehrerkreiſen iſt durch die Preſſeangriffe gegen
meine Perſon geſchaffen worden. Sie erſchwerr den Weg zur Verſtän=
digung
. So lange freilich, wie jetzt in den Südweſtdeutſchen Schulblät=
tern
bei jeder Gelegenheit der Kampf bis aufs Meſſer angedroht wird,
ſo lange iſt eine Verſtändigung ſchwer. Die Herren ſollten es doch lieber
nicht auf, eine ſolche Machtprobe ankommen laſſen, in der die Regierung
ſicher die ſtärkere iſt. Es fragt ſich doch, ob ſolcher Kampf ſich lange
über zwei Monate Gehaltsſperre erſtrecken wird. Redner nimmt dann
Stellung gegen die antiſemitiſche Agitation der Verbände Deutſche
Jugend. Was die höheren Schulen auf dem Lande betrifft, ſo iſt die
Regierung die letzte, die ſolche Schulen ohne zwingende Nor aufheben
wird. Hier hat aber das Finanzminiſterium ein gewichtiges Wort mit=
zuſprechen
. Jedenfalls dürfen Sie uns das Vertrauen ſchenken, daß wir
auch dieſe Frage mit dem ganzen fachmänniſchen Ernſt behandeln, den
ſie verdient.
Damit ſchließt die Debatte. Der Ausſchußantrag wird angenommen,
der Antrag Schreiber, betr. Erhaltung der höheren Schulen auf dem
Lande, ebenfalls.
Nach der Pauſe wird eine Anzahl von Kabiteln ohne weſentliche
Debatte erledigt. Zu Kapitel 57, Volksbildung ( Landeswander=
pühne
uſw.), und 57a, Förderung der Kunſt, beſpricht Abg.

[ ][  ][ ]

Serte 4.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.

Rummer 185.

Reiber (Dem.) die Rheiniſche Muſikwoche und polemiſiert
gegen volksparteiliche Preſſeäußerungen, die es beanſtandeten, daß Prä=
ſident
Dr. Strecker und andere Regierungsvertreter der Muſikwoche bei=
gewohnt
haben, was in direktem Gegenſatz zu den hier geäußerten Wün=
ſchen
des Abg. Köhler ſteht.
Abg. Dr. Oſann (D. Vpt.) beanſtandet ebenfalls dieſe Notiz, die
unengebracht war. Bedauerlich war bei der Muſikwoche eine gewiſſe
Ge zerſchaft in Moinz.
Abg. Engelmann (Soz.) führt das ausſchließlich auf die un=
günſtige
Zeit zurück, in die das Konzert fiel. Das Kapitel wird dann
angenommen. Zu den Kapiteln
Univerſität und Techniſche Hochſchule
ſtellt Abg. Herbert (Ztr.) einen Antrag, der die Errichtung einer
Zoll=Hochſchuule betrifft (auf der Tribüne aber nicht verſtanden wird).
Abg. Kaul (Soz.) rügt wiederum den veaktionären Geiſt der Lehr=
körper
der Univerſität und Hoſchule. U. a. beanſtandet Redner, daß das
amtliche Verzeichnis des Lehrkörpers der Univerſität Gießen noch ſämt=
liche
Orden aufzählt, die die Profeſſoren beſitzen.
Abg. Vetters (Soz.) fordert, daß die Regierung beſtrebt iſt, Aus=
ſchreitungen
der Studenten, wie jüngſt ir Gießen zu verhindern. An=
erkennen
müſſe er, daß ein großer Teil der Hochſchullehrer bemüht iſt,
Bildung und Wiſſenſchaft in alle Volkskreiſe zu verbreiten durch Vor=
träge
uſw. Die Verpflegung in den Kliniken ſei vielfach unzureichend.
Wedner fragt an, ob die Negierung oder die Univerſität der Anwendung
des Friedmannſchen Mittels gegen die Tuberkuloſe Hinderniſſe in den
Weg legen wüirden. Schließlich beſpricht Redner das Verhalten der Stu=
denten
ſelbſt, das vielfach zu wünſchen übrig laſſe. Die Menſuren üben
eine verrohende Wirkung aus. Der Staat ſollte alle diejenigen zurück=
ſtellen
und nicht anſtellen, die die Spuren dieſer Roheit im Geſicht tragen.
(Heiterkeit.)
Abg. Dingeldey (D. Vpt.) nimmt gegen dieſe Ausführungen
ironiſierend Stellung. Es wäre intereſſant, die Andort des ehemaligen
Miniſters des Innern oder des Juſtizmioiſters zu hören. So reaktionär
ſollten doch die Herren der Linken nicht ſein. Was den Aufſand be=
trifft
, den die Studenten treiben ſollen, ſo ſteht dem doch entgegen, daß
heute 70 Prozent der Studenten mit einem Monatswechſel von unter
600 Mark auskommen miiſſen. Kein Arbeiter käme damit aus. Das
ſpricht doch von größtem Pflichteifer und ſtärkſtem Idealismus. (Bravo!)
Abg. D. Dr. Diehl (Heſſ Vpt.): Es muß unbödingt anerkannt
werden, daß kaum jemals ſo viel gearbeitet wurde wie heute. Die
zerhackten oder ungehackten Geſichter ſind keinerlei Maßſtab für das
Können der Studierenden. (Sehr richtig! Heiterkeit.) Daß die Orden
in dem Verzeichnis mit abgedruckt wurden, iſt wohl als Schönheitsfehler
zu betrachten, doch ſind dafür nicht die Profeſſoren und der Rekto= ver=
antwortlich
zu machen. Vermrlich iſt der Druck einfach per stilo vor=
genommen
worden. Gegen die Wünſche, den Einſluß des Landesbil=
dungsamtes
auf die Umiverſitätsverwaltung zu bergrößern, müſſe man
entſchieden Stellung nehmen, das würde zur Gefährdung der akademi=
ſchen
Freiheit führen.
Abg. Dr. Büchner (Dem.) ſtimmt dem Abg. Dingeldetz zu, daß
die Studierenden fleißig arbeiten, doch kommen immer noch Ausſchei=
tungen
von Korps vor, die im Intereſſe des Anſehens und auch dem
Ausland gegenüber vermieden werden müßten. Redner fügt Spezial=
fälle
an.
Abg. Urſtadt (Dem.): Gegen die gkademiſche Freiheit darf nicht
eingeſchritten werden, das ſchließt aber nicht aus, daß man gegen Ver=
ſtöße
Stellung nimmt. Die Menſuren ſollte man nicht anders als
Sport anſehen. Sie ſind dann immerhin noch äſthetiſcher als der Box=
ſport
. Auswüchſe auf dieſem Gebiete ſind beſtängt. Die ſchlagenden
Verbindungen erkennen heute die nichtſchlagenden voll an und ſind
durchaus gleichberechtigt im ſtudentiſchn Ausſchuß, der einen weſentlichen
Fortſchritt bedeutet und ſehr erfolgreich arbeitet.
Abg. Kaul (Soz.) beſpricht nochmals die Ordensaußählung in
den Verzeichniſſen und bezeichnet dieſe als Provokation. Er verteidigt
und erläutert dann in längeren Darlegungen ſeine Anregung, den
Einfluß des Landesbildungsamtes in der Verwaltung der Univerſität
zu vergrößern. Mit den Menſuren brauchte man ſich gar nicht zu be=
faſſen
, aber ſicher iſt, daß die ſatisfakhiongebenden Studenten ſich immer
noch als eine beſondere Klaſſe fühlen.
Nächſte Sitzung nachmittag 3 Uhr.
100. Sitzung.
Die Nachmättagsſitzung wurde um 3.15 Uhr durch den
dritten Präſidenten Neh eröffnet.
Präſident Dr. Strecker:
Auch ich erkenne gerne an, daß die Mehrzahl der Studentenſchaft
heute beſonders fleißig arbeitet; andererſeits muß man allerlei ihrem
Lebensalter zugute halten. Der plötzliche Uebergang der ſchulmäßigen
Gebundenheit zur akademiſchen Freiheit wirke erzieheriſch ungeſund. Um
einen gewiſſent Uebergang zu ſchaffen, werden wir ſchon in der obeven
Klaſſe der höheren Schulen den Schülern eine gewiſſe Freiheit belaſſen
müſſen. Sicher iſt aber auch, daß eine Minderheit der Studentenſchaft
ſich ungehörig benimmt und eine große Summe für unnötige Genuß=
mittel
ausgibt, trotz der wirtſchaftlichen Notlage. Es bleibt zu hoffen.
daß die heutigen Ausführungen der verſchiedenen Redner auf frucht=
bauen
Boden fallen mögen. Das vielfach herausfordernde Auftreten der
Couleurſtudenten muß verbitternd auf andere Volksfreiſe wirken. Schon
Fichte hat das betont. Das Recht auf Feudalismus wird ohne Grund
betent. Das Duell als ſpezielles Vorrecht der Studenten verwerfe ich;
die Menſur ſteht auf einem anderen Blatte. Immerhin bedeuten die
ſtudentiſchen Ausſchüiſſe einen Fortſchritt. Die Fühlung mit dem Volke
fehlt immer noch, ſie muß wieder gefunden werden. Der letzte Neſt von
Feudalismus, von einer Sonderſtellung der Studenten, muß verſchwin=
den
. Der Student muß auch mit dem Sozialismus ſich abfinden lernen.
Früher hatde die Freiheit der Wiſſenſchaft ſehr ſcharfe Grenzen. Noch
im Jahre 1898 war eine Verordnung möglich, in der der Verkehr mit
Sozialiſten als gegen die guten Sitten verſtoßend bezeichnet wurde. Dieſe
Unfreiheiten des früheren Regimes müſſen überwunden werden. Dinge,
wie der Antiſemitismus, die Boykottierung der republikaniſchen Fahne
uſw., müſſen bekämpft werden. Hier müißten die Leitungen der Univer=
ſitäten
ſchärfer durchgreifen. Die Jugend muß zu einer größern Achtung
vor der geltenden Staatsform erzogen werden. Das gilt für jede zu
Recht beſtehende Verfaſſung. Eingehend beſpricht Redner dann den Fall
Falckenſtein in Gießen und verlieſt die Begründung des gemilderten
Berufungsurbeils. Dieſer Fall beweiſt ſicher keine große Geiſtigkeit oder
vornehme Geſinnung der Beteiligten. Was die Freiheit der Wiſſenſchaft
anlangt, ſo liegen die Dinge doch ſo, daß wir dieſe abſolute Freiheit noch
gar nicht haben, ſondern ſie erſt ſchaffen müſſen. Die Univerſitäten ſind
ein getreues Spiegelbild der Umwelt. Wir brauchen die Hochſchulen
heutze, um der Freiheit noch weitere Türen zu öffnen. Gleichſerechti=
gung
der Demokratie und des Sozialismus muß erſtrebt werden. Der
Fall iſt denkbar, daß einmal der Staat der Hort der Freiheit iſt, nicht
die Univerſitäten. Man muß das Thema auch wal von dieſer Grund=
lage
aus drüfen. Man wird dazu kommen, eine Demokvatiſierung des
Hochſchulweſens zu fordern. Der Forderung der unbedingten Selbſt=
verwaltung
der Uniderſitäten darf entgegengehalben werden, daß die
Univerſitäten Staatsanſtalten ſind, für die der Staat viele Millionen
ausgibt. Ein Einfluß auf die Verwaltung der Univerſitäten iſt darum
eine moraliſch durchaus gerechtfertigte Forderug des Staates.
Abg. Frau Hattemer (Ztr.) möchte ebenfalls anerdennen, daß
heute die Studenten fleißig arbeiten und Not und Entbehrungen nicht
ſcheuen. Ceiſtige Werte, die in ſolchen Mühen erworben werden, laſſen
das Beſte von der Zukunft erhoffen. Die gerüigten Ruheſtörungen, be=
ſonders
in den Samstagnächten, ſollte man nicht ſo tragiſch nehmen.
Gegen die Korporationen haben wir nichts einzuwenden. Sie wirken
erzieheriſch und bilden Charaktere heran, haben auich viele Ideale, die
man nicht bekämpfen ſollte. Der Geiſt bei der Mehrzahl der Studenten
iſt gut und aufbauend.
Abg. Reiber erſtattet kurzen Schlußbericht, in dem er Erledigt=
erklärung
der Vorſtellungen beantragt. Er bemängelt dann die ſchnelle
Relegierung des Studenten Falckenſtein.
Präſident Dr. Strecker: Die Akten über dieſe Relegierung ſind
noch wicht abgeſchloſſen. Ich behalte mir Prüfung und Entſcheidung vor.
Damit ſchließt die Debatte. Die Abſtimmung über das Kapitel wird
ausgeſetzt. Eine ganze Anzahl weiterer Kapitel wird nach den Aus=
ſchußanträgen
erledigt.
Präſident Dr. Strecker: Wir ſtehen am Schluß der Abſtimmung
über den Etat des Bildungsamtes. Ich muß dazu noch einiges Grund=
ſätzliches
ſagen: Mit Genugtuung kann ich konſtatieven, daß die An=
griffe
in der Preſſe hier nicht ihr Echo gefunden haben. Es ſcheint alfo,
daß die Abgeordneten der Oppoſition dieſe Haltung ihrer Preſſe nicht
teilen. Ich begrüße es alſo mit Genugtuung, daß man über den ganzen
Preſſeklatſch hinweggehen kann und hoffe, daß das auch in komnenden
Wahlkampf der Fall ſein wird. Auf ein Kapitel dieſes Preſſeklatſches
muß ich jedoch noch zurückkommen. In einem Darmſtädter rechts ſpehen=
den
Blatte iſt einem Wormſer Lehrer der ſchwere Vorwurf gemacht
worden, daß er ſich auf Streckers Spuren in feindlichen Sold begeben
habe. Das iſt nicht wohr, der fragliche Lehrer hat durchaus im Sinne
des Schulminiſteriums gehanbelt. Wenn uyan gegen mich kämpft, ſo ſoll
man doch ehrlich ſagen, warum man das tut und foll meimen Pazifismus
nicht als vaterlandslos bezeichnen. Mein Pazifismus iſt nicht der Ta=
gores
, der mehr auf Völker verſöhnung führt, ich ſtehe auf dem
Voden des Völker rechts. Zum Schluß erörtert Rodner die erreichten
und unerreichten Ziele der Schulabteilung und dankt allen Mitarbeitern,

ſterium
Abg. Dr. Oſann (D. Vp.): Der Herr Präſident hat es beim Ka=
pitel
Denkmalpflege für nötig gehalten, ſchärfſte Angriffe und Vertei=

digungsveden zu halten, die höchſtens zu einer allgemeinen Schuldebatte
hätten angebracht werden können. Er iſt in keiner Weiſe auf die ſach=
lichen
Gründe der Bekämpfung ſeiner Schulpolitik eingegangen. Er
kann verſichert ſein, daß unſeverſeits die weitere Bekämpfung ſeiner Po=
litik
am richtigen Ort und zu gegebener Zeit in der allerſchärfſten
Weiſe geſchehen wiro. (Bravo. Unruhe.) Herr Präſident
Strecker ſollte ſich keiner Täuſchung darüber hingeben, daß er auch in
ſeinen eigenen Reihen (der Demokrtie), ſehr ſtarke Gegner habe, und
wir ſehen dem Wahlkampf mit Zuverſicht entgegen.
Abg. Brauer (Heſſ. Vp.): Auch wir bedauern, daß Präſident
Strecher beim Kabitel Denkmalpflege Gelegenheit zu den ſcharſen An=
griffen
auch gegen unſere Partei gab. Wir werden zu gegebener Zeit
darauf zurückkommeie.
Präſident Strecker: Meine Abrechnung galt vor allem der Preſſe=
fehde
gegen mich, die nichts weniger als aufbauend iſt.
Abg. Urſtadr (Dem.)t Ich will namens meiner Fraktion nur
erklären, daß wir die Schulpolitik Dr. Streckers durchaus billigen.
Abg. Kaul (Soz.) gibt eine ähnliche Erklärung namens der So=
zialdemokratie
ab. Das Kapitel wird genehmigt.
Zum Kap. 66 Landes=Ernährungsamt führt Abg.
Brauer (Heſſ. Vp.) Beſchwerde darüber, daß Heſſen bei der Getveide=
umlage
ſtärker herangezogen wird als Baden und Württemberg, und
kritiſiert dann weiter die Geſchäftsführung des Landes= Ernährungs=
amtes
, dem die Landwirtſchaft nicht mehr in der Lage iſt, Vertrauen ent=
gegen
zu bringen.
Abg. Dr. Dehlinger (Heſſ. Vp.): Die Sozialdemokvatie ſcheint
endlich einzuſehen, daß das Vaterland nicht durch Sozialiſierung ge=
rettet
werden kann. (Zwiſchenrufe.) Vor zwei Jahren habe ich den
Zuſammenſchluß der katholiſchen und evangeliſchen Landwirte gepredigt.
Heute muß ich das wiederholen. Nur die freie Wirtſchaft kann uns
retten. Das Zentrum aber hat füngſt wieder gegen die Aufhebung der
Zwangswirtſchaft geſtimmt. Aus Intereſſe für die Allgemeinheit ſollte
mnan die Landwirtſchaft fördern.
Abg. Lux (Soz.) verteidigt ſeine Partei gegen die Behauptung
der Rechten, daß die Sozialdemokratie Gegner der Bauern ſei. Sie
bekämpſt nur den Reformbund der Gutshöfe und die großen Beſitzer.
Die Sozialdemokratie ſteht auf dem Standpunkt, daß das Landesernäh=
rungsamt
baldigſt verſchwinden müſſe. Er verteidigt dann die Politik
des Reiches in der Getreidebewirtſchaftung.
Abg. Feldmann (Dem.): Die beiden Vorredner haben viel aus=
geſprochen
, was ich gerne underſchreibe. (Zuruf Kaul: Einheitsfront!)
Die Landwirte können ſehr ſvohl eine Einheitsfront bilden. Zur
weiteren Debatte allgemeiner Art ſprechen noch die Abg. Knoll (Z.),
Abg. Hoffmann (Z.) und Abg. Urſtadt. Darauf wird die
Weiterberatuno auf Donnerstag, ½10 Uhr vertagt.
Schluß 6 Uhr.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 6. Juli, vormittags 11 Uhr, (Wolff.) Der Entſurf zum
deutſch=belgiſchen Abkommen, betr. den Friedensvertrag,
wird in allen drei Leſungen genehmigt, ebenſo das Goſetz, betr. die Ab=
änderung
des Reichsbeamtengeſetzes von 1873.
Zum Geſetzentwurf über die Neuregelung der im Han=
delsgeſetzbuch
und in der Gewerbeordnung bei der Regelung des
Dienſtverhältniſſes der Handlungsgehilfen und techniſchen Angeftellten
vorgeſehenen Gehaltsgrenzen beantragt der Ausſchuß uneränderte An=
nahme
einer Entſchließung, worin die Erwartung ausgeſprochen wird,
daß der in Ausſicht geſtellte Geſetzentwurf über die vorläufige Regelurg
des Wetthewerbsverbots für die techntiſchen Angeſtellten noch in der näch=
ſten
Tagung des Reichstags verabſchiedet werden ban. Der dorliegende
Geſetzentwurf iſt notwendig geworden, weil die im Handelsgeſetzbuch
bzw. in der Gewerbeordnung genannten Gehaltsſätze den aurgemblick=
lichen
Gehaltsſätzen angepaßt werden müſſen. Demgomäß ſoll die bis=
herige
Schutzgrenze von 5000 Mk. auf 30 000 Mk. erhöht werden.
Das Geſetz wird ohne Debatte angenowmen, ebenſo die Entſchließung.
Auch in dritter Leſung findet das Geſetz Zuſtimmung.
Der Entwurf über die anderweite Feſtſetzung der
Leiſtungen und Beträge in der Invalidenverſicherung
wird ſodann in zwveiter und dritter Leſung behandelt. Der Entwurf
beantragt eine Eindeilung in acht Klaſſen. Klaſſe 1 umfaßt Einkommen
bis zu 1000 Mark, Klaſſe 2 10003000 Mark, Klaſſe 3 20005000 Mark,
Klaſſe 4 50007000 Mark, Klaſſe 5 70009000 Mark, Klaſſe 6 9000 bis
12000 Mark, Klaſſe 7 1200015000 Mark. Klaſſe 8 mehr als 15 000
Mark. Als Beitrag ſoll erhoben werden bis zum 31. Dezember 1926
pro Woche in Klaſſe 1 3,50 Mark, in Klaſſe 2 4,50 Mark, in Klaſſe 3
5,50 Mark, in Klaſſe 4 6,50 Mark, in Klaſſe 5 7,50 Mark, in Klaſſe 6
9 Mark, in Klaſſe 7 10,50 Mark und in Klaſſe 8 12 Mark.
Ein Antrag der Koalitionsparteien will in Lohnklaſſe 2 die vollen
Wochen der Kriegsdienſtzeit einrechnen. Außerdem liegen zu den ein=
zelnen
Prragraphen eine Reiche von Abänderungsanträgen der Unab=
hängigen
vor, die ſich auf die Erhöhung der Leiſtungen beziehen.
Abg. Veltin (Zentrum) bedauert, daß der Entwurf wieder in
einer Art Hetzjagd erledigt werden ſoll. Ueber die Regierungsvorlage
hinauszugehen, läge für ſeine Partei kein Grund vor.
Abg. Frau Behm (Deutſchnatl.) beantragt, dem Schutze der Heim=
arbeiter
beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden.
Abg. Dr. Karſten (U. S.P.) begrüßt die Vorlage. Die Anträge
ſeiner Partei wüirden bei den einzelnen Pavagraphen zur Beratung
ſtehen.
Abg. Erkelenz (Dem.) tritt für den Ausſckußontrag ein und
bemüht ſich, die Bedenken des Abg. Veltin zu widerlegen. Die weiter=
gehenden
Ankräge der Ungbhängigen und der Deurſchnatiowalen lehne
er aber ab.
Abg. Bartz (Kom.) ſtellt feſt, daß alle Hoffnungen auf eine Steige=
rungen
der Leiſtungen als Aequivalent für die Erhöhung der Beiträge
fehlgeſchlagen ſind. Seine Partei lehne jede Verantwortung dafür ab,
die Beiträge noch weiter zu erhöhen.
Abg. Andre (Zentvum) betont, wie es gemacht werden ſoll, um
die Leiſtungen zu erhöhen und die Beiträge herabzuſetzen. Der Vor=
redner
möge ſich doch die weſentlichen Erhöhungen der Leiſtungen an=
ſehen
, die in der Vorlage aufgezeichnet ſeien, dann werde ſein Vorwurf
auch in ſich ſelbſt zuſammenfallen. Dem Abg. Lang (Bayer. Vpk.), der
die Wiederherſtellung der Begierungsvorlage beantragt habe und den
leider auch die Zuſtimmung des Abg. Veltin gefunden habe, andworte
er, daß, wem auf allen Gebieten die Preiſe angeſtiegen ſeien und nicht
zum wenigſten auf dem Gebiete der Landwirtſchaft, auch die Leiſtungen
der Verſicheruugsanſtalten ſteigen müßten, weil ſie ſonſt gar keinen Zweik
hätten.
Der Andrag Land wird ſodann abgelehnt.
Der Entwurf des Ausſchuſſes wird angenommen, unter Ablehnung
der unabhängigen Anträge.
Damit ſind die acht Lohnklaſſen angenommen.
Zu den weiteven Anträgen auf ſofortige Beſſerſtellung der Witzven
bittet Abg. Kaiſer (Soz.), dieſe Anträge bis zum Herbſt zurüchzu=
ſtellen
, wo der Reichstag die ganze Materie ausführlich behandeln wird.
Daraf weuden die Anträge abgelehnt.
Der Reſt der Vorlage wind im weſeitlichen in der Ausſchußfaſſung
angenommen, wir einem Antrag Erfelenz, wonach den Kriegsteilneh=
mern
die Kriegszeit nach Lohnklaſſe 2 angerechnet werden ſoll.
Die dritte Leſung findet morgen ſtatt.
Der Geſetzontwurf, betr. die Gebühren der Rechtsanwälte
und Gerichtsvollzieher, wird in zweiter und dritter Leſung angenommen.
Es folgt der Geſetzendwurf, betr.
Wochenhilfe und Wochetfürſorge.
Der Ausſchuß hat die Beiträge aufgebeſſert, wovüber Abg. Frau
Schröder (Soz.) berichtet. Die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes waren
eimmiitig.
Abg. Frau Agnes (U. S.P.): Meine Partei hat nach erneuter Be=
ratung
der Materie beſchloſſen, doch noch über die Ausſchußfaſſung mit
weitergehenden Anträgen hinauszugehen. Wir verlangen unter ande=
vem
eine Schwangerenunterſtützung für acht Wochen vor der Entbin=
dung
in Höhe des Grundlohnes, mindeſtens aber 10 Mark täglich. Fer=
ner
eine Wöchnerinnenunterſtützung für 12 ſtatt für 10 Wochen. Dns
Geſetz ſoll ſpäteſtens am 1. Oktober 1921 in Kraft treten.
Abg. Frau Wachwitz (K.) ſchließt ſich dieſen Anträgen an. Jede
Fran habe Anſpruch auf eine Unterſtützung in ihrer ſchwerſten Stunde.
Reichsarbeitsminiſter Braun: Die umabhängigen Anträge ſind in
ihrer ganzen Ausdehnung erſt heute bekannt goworden. Den Anträgen
ſtehen große finanztechniſche Schwierigkeiten entgegen. Bisher ſind 275
Millionen Mark an Unkoſten veranſchlagt. Der Anduag Agmes würde
aber Mehrkoſten in Höhe von über einer Milliarde Mark verrſachen
und damit den Zuſammenbruch der Krankenkaſſen bedeuten.
Abg Frau Schröder (Soz.) erkennt die Gevechtigkeit der umab=
hängigen
Anträge an. Wohl niemand werde ſich iheen verſchließen kön=
nen
. Aber warum hätten ſich die Ungbhängigen im Ausſchuß nicht ent=
ſprechend
geäußert? Sie hätten ſich ja ausdrüicklich wit dem Entwurf
einverſtanden erklärt, um das Zuſtandekommen der Vorlage nicht zu ge=
fährden
. Die Vertreter der Krankenkaſſen hätten ja noch nicht einmal
zu dieſer Vorlage ihre Zuſbimmung erteilen wollen. Hätten die Unab=
hängigen
demn ſchon einmal die Krambenkaſſen befragt? Die unab=
hängigen
Ankäge werden darauf dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß zur
Beratung überwieſen.
Der Entwurf wird nach der Ausſchußfaſſung in zweiter Leſung an=
geno
men. Die Gritte Leſung wird morgen vorgenommen.
Es folg: die Abſtimmung über das
Mißtrauensvotum
des Abg. Hoffmann (Kom.) gegen den Reichsjuſtzminiſter in der An=

gelegenheit Jagow. Der Antrag wird gegen die Stimmen der Kommu=
niſten
und Unabhängigen abgelehnt.
Zu dem Geſetz über die Gewährung von Beihilſen an Rentenemrp=
fänger
aus der Angeſtelltenverſicherung erfolgt nur noch
eine kurze Debatte. Darauf erfolge die Annahme.
Der Ausſchuß für Bevölkerungspolitik beantragt beim Wiederzu=
ſammentritt
des Hauſes einen Geſetzentwurf gegen den Al=
koholmißbrauch
vorzulegen, dem Ueberhandnehmen von Bars,
Dielen, Likörſtuben und ſogen. Familienreſtaurants in den oberen Stock=
werken
entgegenzutreten, und dem Drängen auf weitere Ausdehnung der
Polizeiſtunde nicht Folge zu geben.
Abg. Brotauf (Dem.) tritt ſehr energiſch gegen dieſen Antrag auf.
Die Weiterberatung wird einſtweilen verdagt.
Es folgt die Beratung des Nachtragsetats zum Reichshaus=
haltsplan
für das Jahr 1921.
Reichskanzler Dr. Wirth:
Nach der Anregung des Sewiorenkonyents werden wir die großen
Steuerfvagen und die allgemeinen Probleme der Reparationen zu behan=
deln
haben, und es iſt dabei gewünſcht worden, daß ich noch vor den
Ferien die Grundzüige, ſoweit dies heute möglich iſt, der Steuer=
pläne
der Regierung in allgeweinen Umriſſen bezeichne. Ich
bin dieſer Aufforderung heute morgen im Ausſchuß des Reichswirt=
ſchaftsrates
nachgekommen und komme ihr auch heute hier im Hauſe nach..
Es iſt gerade zwei Jahre her, daß in der Nationalverſammlung die
ungeheuer ſchwvere Aufgabe der finanziellen Liquidation des Weltkrieges
hervorgehoben wurde. Der Bedarf des Reiches und der Länder wurde
damals auf 25 Milliarden Mark veranſchlagt. Es wurde aber der Be=
ratung
der Reichsfinanzen für das Jahr 1919 ausdrücklich darauf hin=
gewieſen
, daß es ſich bloß um einen Annäherungswert handeln könne,
und große unbekannte Werte noch nicht feſtſtänden, namentlich die
Summe, die wir jährlich nach dem Friedensvertrage ſchulden würden.
Dazu kamen noch zwei unbekannte Faktoren, deven Vorhandenſein wir in
den letzten zwei Jahren mit iymner größer werdender Deutlichkeit zu
ſpüren bekamen. Nämlich die Geldentwertung, und der andere Faktor,
den man als nachträgliche Kriegsausgaben bezeichnen könnte. Der letzte
Faktor iſt in Erſcheinung getreten, in den Milliardenaufwendungen der
beiden letzten Jahre für die Al ickelung des Krieges, für den Wieder=
aufbau
unſerer durch dem Krieg zertrümmerten deutſchen Volkswirtſchaft
uſw. Rieſige unſichtbare Kriegsanleihen wurden adf=
genommen
, um dem Naubbau beim Verkehrsweſen, beim Grund und
Boden und der übrigen Volkswirtſchaft, und vor allem durch den Raub=
bau
der Menſchenkraft. Die Wiedererſetzung dieſer verbrauchten Ka=
pitalien
und Kraftmengen konnte nicht erfolgen, ohne daß das Reich ein=
griff
. Das Reich mußte eine große Schuldenvermehrung übernehmen,
die um ſo rapider wurde, als jeder Verbrauch in Goldmark ein vielfaches
in Papierwark notwendig machte. Die Entwertung des Geldes
iſt der zweite Faktor, der unſere Finanzlage charakteriſiert, und ſie bis
zu einem Grade undurchſichtig geſtaltet. Es iſt notwendig, daß unſer
ganzes Volk ſich jederzeit dieſes ungeheuerlichen Prozeſſes bewußt wird,
der ſo gewalvige finanzielle Wirkungen ausübt. Große Teile des Real=
vermögens
ſind vernichtet, die ein halbes Menſchenalter angeſtrengter
Arbeit zur Wiederherſtellung erfordern werden. Dieſe Inanſpruchnahme
der deutſchem Volkswirtſchaft während des Krieges bis zur Erſchöpfung,
die Verpflichtungen gegen das Ausland und der Zufammenbruch der
Wirtſchaft, das alles iſt in Verbindung zu ſetzen, mit den großen poli=
tiſchen
Umwälzungen, die wir erlebt haben. Dazu kommt die ſtarke For=
derung
der Annäherung des Inlandpreiſes an den Weltmarktpreis;
die mit der Aufhebung der freien Wirtſchaft und der Aufhebung der
Zwangswirtſchaft zuſammenhängt. Das gegenwärtige Verhältnis iſt
ungefähr folgendes: Der innere Wert der Mark beträgt etwa
nur noch ein Zehntel des Friedenswertes. Auf dem Weltmarkt
liegt die Sachlage aber noch viel ungünſtiger. Wir dürfen nicht ver=
geſſen
, daß die Goldwark nur noch eine Groſchenmark iſt, auf dem
Weltmaukt aber noch bedeutend weniger. Ungeheuere Folgen ergeben
ſich daraus. Beſonders koloſſale Verſchiebungen im Rentenbeſitz. Dieſe
finanziellen Zuſtände haben zur Folge, daß das Bild der Finonzlage
des Reiches in einer ungeheuerlichen Verzerrung erſcheint. Ebenſo iſt
die Goldmarbſteuer, die wir an das Reich zu zahlen haben, nur eine
Groſchemmark. Jede Mark Einkomen, die wir haben, iſt auch nichts
weiter als ein Groſchen. Aber während wir hinſichtlich unſeres Ein=
kommens
dieſe veränderten Relationen ſehr wohl zu würdigen wiſſen,
tauchen dem Steuerzahler die Erinnerungen an die verſunkenen Gold=
marken
in dem Augenblick wieder auf, wo es gilt, Steuern zu zahlen.
Wir dürfen dieſe inkomenſurablen Größen nicht vergleichen. Wir müſſen
uns deſſen bewußt werden, wenn wir an die Steuerkaſſe treten.
Von weiten Schichtem der Bevölkerung wird dieſe klare Sach=
lage
noch lange nicht genügend gewürdigt. Wenn wan von
der Schuuldvermehrung während des Krieges und der Schuldvermehrung
nach dem Kriege ſpricht, von den Ausgaben vor dem Kriege und den
Ausgaben nach dem Kriege, da wird niemals darauf hingewieſen, daß es
ſich um zwei ganz verſchiedene Größen handelt. Unter dieſem Geſichts=
winkel
will der gegenvärtige Etat angeſehen werden. Unter dieſem Ge=
ſichtswinkel
unſere Leiſtungen an das Reich. Jeder andere Vergleich be=
deutet
eine objektive Irreführung des deutſchen Volkes. Der ordent=
liche
Haushalt weiſt 48,5 Milliarden Ausgaben auf, darunter 35,8 Mil=
liarden
, die für eigentliche Reichszwecke dienen. Der außerordentliche
Haushalt weiſt 59 Milliarden auf, darunter 26,6 Milliarden für die
Ausführung des Friedensvertrages. Das andere geht an Zuſchüſſe für
die Erwerbsloſenunterſtützung, Getreideverbilligung, Lebensmittelzu=
ſchüſſe
uſw. Dieſer außerordendliche Etat muß ſo raſch wie möglich ab=
gebaut
werden.
Nichts iſt ſo wenig in Deutſchland vertreten, als
die Erkenntnis unſerer Etatsziffern und mit nichts
wird ſo viel Unfug angeſtellt als mit der Beur=
teilung
dieſer Ziffern.
Ich bitte ſtreng zu unterſcheiden zwiſchen den Erforderniſſen des
außerordentlichen Etats und den beſonderen Erforderniſſen aus der
Erhöhung des Ultimatums. Was die 26,6 Milliarden zur Ausführung
des Friedensvertrages anlangt, ſo muß dieſe Summe zum größten Teil
in den Etat der Kontributionen übergehen, der in Zukunft einen lau=
fenden
Poſten ausmachen wird. Nur ſoweit wir Entſchädigungem zu
leiſten haben, ſind dieſe als außerordentliche einmalige Ausgaben zu
behandeln. 14,2 Milliarden ſind gleichfalls begründet durch die Ueber=
gangswirtſchaft
vom Krieg zum Frieden. Darunter ſtecken nicht weni=
ger
als 8 Milliarden für Lebensmittelzuſchüſſe. (Zuruf links: Zu=
ſchüſſe
für die Agrarier!) Es iſt beſonders darauf hinzuweiſen, daß die
Ausgaben des außerordendlichen Haushalts nicht mit den ſonſtigen
Etats zuſammengezählt werden dürfen als
Dauerbelaſtungen des Reiches,
was ſogar in finanztechniſchen Kreiſen hin und wieder geſchieht. Der
dritte Teil des Haushalts, der der Kontributionen, intereſſiert
beſonders. Wir haben da zwei unſichere Faktoren, die 26prozentige Ab=
gabe
von der deutſchen Ausfuhr und dann die Schwankungen der deut=
ſchen
Valuta. Es iſt heute nicht meine Aufgabe, das Reparations=
problem
in allen ſeinen Einzelheiten beſonders zu erörtern; ich laſſe
auch die politiſch bedeurſame Frage beiſeite, wie wir uns die Goldmark
beſchaffen werden, die wir als Verpflichtung des Ultimatums abliefern.
Aber darüber wird ſich doch die ganze Welt klar ſein, daß jede Finanz=
und Steuerpolitik in dem Augenblick ad abſurdum geführt wird, wo die
deutſche Reichsmark dauernd dem Abgrund zuſtürzt. (Zuſtimmung.) Da
braucht man keinen Finanzminiſter, ſondern einfach einen Reſerenten
aus irgend einer Kommiſſion, der die Druckerpreſſe in Bewegung ſetzt.
Mit Rückſicht auf das Schwanken der deutſchen Valuta ſind gerade unſere
Leiſtungen mit großem Vorbehalt zu beurteilen. Die Reparationsleiſtun=
gen
ſind gegenwärtig gleich 3,3 Milliarden Goldmark zu bewerten. Die
Koſten der Beſatzung ſind auch unſicher. Als Belaſtung für die deutſche
Finanzwwirtſchaft ſind für das ablaufende Jahr rund 15 Milliarden Pa=
piermark
in den Etat eingeſtellt. Wie hoch ſich die Koſten tatſächlich be=
laufen
werden es kommen dazu auch noch die Requiſitionen im be=
ſetzten
Gebiet wird erſt die Entwickelung zeigen. Eine Feſtſetzung
der Beſatzungskoſten auf eine erträgliche Höhe muß
ein Ziel ſein, das nicht nur wir anzuſtreben haben, ſondern das die
ganze Welt anſtreben muß. (Zuſtimmung.) Auch auf der Gegenſeite
iſt ja anerkannt worden, daß die Beſatzungskoſten einzuſchränken ſind.
Wir werden auf dieſes Thema ſpäter eingehend eingehen. Nun kommt
die Umrechnung der Kontributionsetats in Papiermark. Sie kann nur
wit großen Vorbehalten gemacht werden. Zur Zeit dürfen wir wohl mit
einem Verhältnis von 1:10 rechnen. Je höher ſich der Teil der Repa=
rationsleiſtungen
geſtaltet, der in Sachleiſtungen beſteht, und Sie haben
gehört, daß das Garantiekomitee eine Nachprüfung eingeleitet hat, um=
ſo
wehr wird die andere Leiſtung geringer werden können. Je geringer
aber die Sachleiſtungen ſind, umſo höher muß die Papiergeldleiſtung=
ausfallen
. Für die erſten Jahre wird man wit einer Papierbelaſtung
aus dem Ultimatum in Höhe von 42 Milliarden rechnen müſſen. Dazu
kommen dann die Koſten für die Beſetzung. Unter der Vorausſetzung,
daß der Geldwert im Innern auf der gegenwärtigen Baſis eine gewiſſe
Stabiliſierung erfahren wird, und daß im Laufe der Zeit der Außen=
wert
des Geldes an den Innenwert heranwachſen wird, wird ſich viel=
leicht
alles zuſammen jährlich auf 3,3 Milliarden Goldmark, d. h. auf
4045 Milliarden Papiermark ſtellen, wobei die Beſatzungskoſten ein=
zurechnen
ſind. Im außerordentlichen Etat bleiben zur Erfüllung des
Friedensvertrages 5 Milliarden. 21 Milliarden von den 26 ſind auf
den ordentlichen Haushalt der Kontributionen übernommen. Nun iſt die
Frage, wie ſoll Deckung gefunden werden. Wir wollen uns nicht in
theoretiſchen Erörterungen ergehen. Das grundſätzliche Ziel iſt, daß die
laufenden Kontributionen nus den laufenden Ein=
nahmen
zu decken ſind. Das iſt das Ziel, dem wir zuſtreben müſ=
ſen
und um deswegen wir auch vor einer neuen Beſteuerung nicht zu=
vüickſchrecken
dürfen. Zweifellos iſt das ganze nicht nur eine Frage der

[ ][  ][ ]

Rummer 185.

Selte B.

Weltwirtſchaft. Es ſollen größere Einnahmequellen geſchaffen werden,
damit die Reparationsſumme, ſoweit es möglich iſt, gedeckt werden kann.
Wir ſtehen jetzt vor der zweiten Phaſe der deutſchen Finanzreform. In
ordentlichen Etat. Dieſe Phaſe iſt gebennzeichnet durch eine Reform der
direkten Beſteuerung. Nun kommt die Sorge für den Reparations=
werden
. Trotz der hohen Belaſtung für das ganze Volk wird man doch
mit allem Nachdruck verſuchen müſſen, auch die indirekten Steuern zu auch den Reparationsetat, ſo wie es in unſeren Kräften ſteht, in Ord=
vervollbommnen
und auszubauen an den Punkten, wo ſie noch ausbau=
fähig
ſind. Es muß auf dieſe Weiſe ein möglichſt gutes Gleichgewicht als ſelbſt die ſchwerſten indirekten Steuern. Gerade
zwiſchen direkter und indirekter Beſteuerung herbeigeführt werden, damit
Man könnte daran denben, neue Wege zu gehen, wie ſie teilweiſe in
der Oeffentlichkeit, beſonders in den Zeitungen ſchon erörtert ſind. Dieſe
Erörterungen ſind ſehr wichtig, aber der praktiſche Steuerpolitiker muß
beſtrebt ſein, möglichſt raſch zum Ziele zu kommen. Der Prüfung und
Geſellſchaft vorgeſchlagen werden, werden ſich die Steuerbehörden gewiß
nuität von beſonderer Wichtigkeit. Deshalb wollen wir im erſten Sta=
dium
der Beratungen auf dem alten Wege vorwärts ſchreiten, um zum
Ziel zu gelangen. Was die
direkten Steuern,
die ſogenannte Beſitzſteuer, anlangt, ſo handelt es ſich um folgendes:
Wir müſſen zunächſt ſehen, aus der neuen Einkommenſteuer möglichſt
hohe Beträge herauszuwirtſchaften durch Vermehrung der Technik und
der Kontrolle. Manchmal hätte die pflegliche Behandlung der Steuer=
veranlagung
mehr erbracht als neue Steuern. (Sehr wahr!) Bei die=
ſer
hätten wir eine nicht unbeträchtliche Zahl von Milliarden erlangen
können. (Unruhe und Zwiſchenrufe rechts.) Weiter iſt gedacht eine Ver=
edelung
des Reichsnotopfers. Dazu tritt der Ausbau anderer Steuer=
arten
, ſo eine ſtarke Erhöhung der Körperſchaftsſteuer und der Kapital=
verkehrsſteuer
, eine Aenderung der Beſteuerung der Verſicherungen und
vorgeſehen. Unter den
indirekten Steuern
indirekter Steuern, ſo der Kohlen=, Zucker=, Tabak= und Bierſteuer; wei=
ter
der Ausbau des Branntweinmonopols, der Mineralwaſſerſteuer und
Zündholzſteuer und die Schaffung eines Süßſtoffmonopols. Die Ver=
edelung
des Reichsnotopfers iſt unbedingt erforderlich. Auf dieſe Weiſe
geſtaltet werden. Als man das Reichsnotopfer einbrachte, war der
fähigkeit Opfer bringen ſollte. Eine unterſchiedliche Behandlung war
weder in der Abſicht des Geſetzgebers gelegen, noch war ſie ſozial zu
rechtfertigen. Die eingetretene Entwertung der Mark iſt bei dem Grund=
gedanken
des Reichsnotopfers nicht gewertet worden. (Sehr richtig!
links.) Die Beſitzer von realem Vermögen ſind nicht ſo weit belaſtet,
als die Beſitzer von Papiervermögen. Ein Ausgleich muß gefunden
werden, und dieſer iſt am beſten zu erzielen, wenn der urſprüngliche
Gedanke des Reichsnotopfers wiederhergeſtellt wird. Auch bei dem
Reichsnotopfer muß wie bei der ganzen Volkswirtſchaft auf die Wert=
verſchiebung
Rückſicht genommen werden. Dabei kann auch eine Stei=
gerung
des Geldwertes wieder eintreten. Deshalb muß ein beweglicher
Faktor geſchaffen werden, der der Entwertung des Geldes Rechnung
trägt und damit eine ungleichmäßige Behandlung der Beſitzer ausſchließt.
Das Reichsnotopfer belaſtet das abgabenpflichtige Vermögen mit
10 Prozent. Jetzt ſoll zu einem beſtimmten Termin eine erhöhte
Vermögensabgabe erhoben werden, die von Jahr zu Jahr zu
veranlagen iſt. Die Veranlagung ſoll ſich alſo den jeweiligen tatſäch=
lichen
Verhältniſſen anpaſſen. Die Körperſchaften, beſonders die Er=
werbsgeſellſchaften
, follen mit Rückſicht darauf, daß ſie mit einem Steuer=
ſatz
von 10 Prozenk zum Reichsnotopfer herangezogen worden ſind, für
die nächſten 10 Jahre dazu herangezogen werden. Für Kleinrentner und
kinderreiche Familien ſind beſondere Vergünſtigungen vorgeſehen; an=
berückſichtigt
werden. Nun kommt die Frage des Ertrages eines ſolchen
ſchwer. Sie werden erſt gegeben werden können, wenn der Reichsnot= zuſammenhängen, vorgenommen w
opfergeſetzentwurf vorliegt und wir einen ungefähren Ueberblick ge=
wonnen
haben über die tatſächlichen Vermögensverſchiebungen und über
die etwaige Geſundung unſerer Geſamtwirtſchaft. Jedenfalls dürfen
wir, wenn wir vorſichtig ſchätzen, mit mindeſtens 7 bis 8 Milliarden
jährlich rechnen.
Meine Damen und Herren! Vor einigen Monaten iſt das Problem
aufgetaucht das darf ich in dieſem Zuſammenhang erwähnen von der
Beteiligung öffentlicher Körperſchaften, beſon=
ders
des Reiches, an der Induſtrie.
Dieſer Gedanke unterliegt zurzeit der Reichsregierung zur Durcharbei=
tung
und Erörterung. Zunächſt iſt der Teil in Angriff genommen, der
die Beteiligung an größeren Unternehmungen vorſieht. Dieſe Betei=
ligung
ſoll durch Anfall eines Teiles der Dividende geſichert werden.
Es muß dabei vermieden werden, daß den Unternehmungen flüſſige
Mittel entzogen werden. Um dies zu erreichen, werden ſelbſtverſtändlich
für die entſprechenden Unternehmungen die anderen Steuern entſpre=
chend
modifiziert werden. Sobald die Vorarbeiten zu einem Abſchluß
kommen, werde ich, jedenfalls Anfang September, dem Hauſe weitere
Mitteilungen zugehen laſſen.
Wir kommen in dieſem Zuſammenhang zu der Frage der Be=
ſteuerung
des Vermögenszuwachſes, der allerdings ſchon
durch die frühere Kriegsabgabe und durch das Reichsnotopfer und die mehr eingeleitet.
Einkommenſteuer erfaßt iſt. Aber es erſcheint doch geboten, den nach
dem 31. Juli 1919 oder wenigſtens nach dem 31. Dezember 1919 ent=
ſtandenen
Vermögenszuwachs noch durch eine einmalige große Abgabe
zu erfaſſen, zumal die geltende Beſitzſteuer ſehr gering iſt, und ſoweit
die Gewinne, die ſpekulativer Natur ſind, durch die Einkommenſteuer=
novelle
freigegeben ſind. Getroffen werden ſollen grundſätzlich nur die
großen Zuwachſe. Eine ſehr bedeutende Vermehrung der Einkommen=
und Beſitzſteuer erwartet die Finanzverwaltung von einer erheblichen
Verbeſſerung der Steuertechnik. Von der Verbeſſerung der Veran=
lagungstechnik
erwarten wir ein Mehr von 8 Milliarden gegen das
Vorjahr, was zur Vorausſetzung hat, daß das wirtſchaftliche Leben nicht
weiteren Störungen ausgeſetzt wird und keine weiteren größeren
Schwankungen im Geldwert eintreten. Die Schätzung des Einkommens
iſt ungeheuer ſchwierig und nicht minder die Schätzung des Verbrauchs.
Aus der nur ganz geringen Vermehrung der Steuer für Kohlen um
5 Prozent erwarten wir gegen das Aufkommen von 1920 ein Mehr
von 32 bis 36 Milliarden. Wir haben vorſichtige Schätzungen aufſtellen
laſſen und auch mit anderen darüber geſprochen. Aber die Schätzungen
gehen viele Milliarden auseinander; dabei iſt die Kohlenſteuer, wie
geſagt, mit einer ſehr mäßigen Erhöhung eingeſetzt. Eine vorläufige
Ueberſicht des Reichsfinanzminiſteriums ergibt, daß nach der Durchfüh=
rung
der Steuergeſetze wir nach vorſichtiger Schätzung mit etwa
80 Mälliarden Geſamtſteuereinnahmen
rechnen können. Die Schätzungen ſind ſehr vorſichtig geweſen. Bei
wiederholter Durchſicht wäre es vielleicht möglich, daß man zu einem
höheren Vetrag kommt. Bevor jedoch nicht eine genaue Veranlagung
der Einkommenſteuer vorliegt, müſſen die Schätzungen mit großer Vor=
ſicht
aufgenommen werden. Der laufende Bedarf, deſſen künftige Berech=
nung
etwa auf der Baſis des gegenwärtigen Verhältniſſes ſtattfinden
wird, wird noch erheblich über dieſe Summen hinausgehen und ſich um
die 100=Milliarden=Grenze bewegen, wobei das Problem des außerordent=
lichen
Haushalts beſonders berechnet werden muß. Zwiſchen den Steuer=
einnahmen
und dem dauernden Bedarf der nächſten Jahre ergibt ſich
eine nicht unweſentliche Spamung. Dieſe muß ausgefüllt werden,
indem die Kohle nutzbar gemacht wird und andererſeits die Frage der
ſtenerlichen Spannung zwiſchen den Ju= und Auslandswerten praktiſch
aufgerollt wird. Man wird um die entſprechende Löſung dieſer Frage
ſchwer herumtommen. Es ſind Berechnuagen über den Unterſchied
zuuiſchen In= umd Auslandspreis aufgeſtellt worden. Das weſentlichſte
iſt, daß die richtige Form gefunden wird, welche es geſtattet, dieſe
Steuern für die Intereſſen des Stnates auszunutzen. Wir müiſſen dabei
Rückſicht nehmen auf den Hausbrand. Der Grundſatz iſt, es ſoll ein
Höchſtmaß des Ertrages hepausgeholt werden, das ohne Störung der
Wirtſchaft möglich iſt. (Lachen rechts.) Merhwürdig, wie die Herren
darüber lachen können. Ich bin mir klar, daß über die Kohlenfrage
vom weltwirtſchaftlichen Boden, insbeſondere ſo lauge nicht nach Ab=
ſchluß
des Grubenarbeiterſtreiks in England wieder eine ruhigere Ent=
wickelung
angebahnt iſt, ein abſchließendes Urteil nicht möglich iſt. Es
handelt ſich um die grundſätzliche Stellungnahme, ob man ohne Berüh=
rung
des Problems weiterkommen bann, oder auch dieſem Problem ent=
gegengehen
muß. Dies iſt der Fall. Es iſt weiter der Valutageninn zu
erwvägen. Es ſchweben noch Erwägungen darüber, die Steuer ſo zu
geſtalten, daß ein Anveiz zur Produküvität der einzelnen Vevgwerke
und Betriebe geboten wird. In dieſem Zuſammenhange iſt auch die
Frage der Kohlenhandelskontrolle erwogen. Es iſt ſomit die Frage auf=
gewworfen
worden, wie in großen Umriſſen nach der Durcſuhrung bes
Steuerprogramms die Steuern ſich geſtalten werden, welces Dild die
Geſamtſteuern bieten. Nach meinen vorſichtigen und vorläufigen Schüt=
zungen
werden ſich die laufenden direkten Steuern insgeſamt für die
nächſten Jahre auf 40,5 Milliarden Mark ſtellen. Dazu kommen die
einmaligen Einnahmen vom Vermögenszuwachs und von den Nach=
kriegsgewinnen
, für welch letztere vorſiä tig eine Milliande Mark an=
genommen
worden ſind. Die indirekten Steuern ſollen 35,25 Milliarden
ergeben. Nach dieſem Programm werden ſich 54,5 Prozent der Einnah=
men
aus den direkten Steuern ergeben. Zu beachten iſt über auch die

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juli 1931
Steuerverwaltung, ſondern der Geſtaltung der ganzen Volks= und / Belaſtung des Beſitzes in Ländern und Gemeinden, die vier Milliarden
oder noch erheblich höher ſein würde. Wir wollen die ſozialen Geſichts=
punkte
und die volkswirtzſchaftliche Tragfähigkeit bewickſichtigen. Gelingt
es, die großen Mehreinnahmen zu ſchaffen, ſo iſt die Vorausſetzung für
der erſten galt es der Durchführung des Gleichgewichts im Innern die dritte Etappe der Finanzreform gegeben, die aber erſt in ſpäteren
Jahren kommt, mit dem Problem der geldlichen Stabiliſierung und der
Währungspeform. Das Progmamm ſteht erſt in großen Umwiſſen feſt.
etat und hier müſſen auch die indivekten Steuern ſyſtematiſch durchgebaut Einzelberatungen werden die nächſten Wochen bringen. Dem Reichstag
wird die Entſcheidung zufallen. Das Ziel iſt gegeben, nämlich, daß wir
nung bringen, demn die Inflation iſt für die Volkswirtſchmft ſchädlicher
die ſchwachen Schultern
die Geſamtheit der Steuern für das deutſche Volk tragbar erſcheint, leiden am meiſten unter der Entwertung des Geldes. Wiu haben den
Willen, und ich nechme an, alle Kreiſe des deutſchen Volkes, die eine Ret=
tung
unſeres Volkes ernſthaft ins Autge faſſen, ſind bereitwillig an die
Arbeit gegangen, durch den Wiederauſbau unſerer Steuergeſetze im Reich
und in den Länden und Gemeinden die Grundlagen zu ſchuaffen für das
Erwägung neuer großer Steuergedanken, wie ſie z. B. in der neuen eigene Daſein und für die Verpflichtungen, die uns auferlegt ſimd. Aber
dieſe Arbeiten müſſen getragen ſein von gewiſſen Vouausſetzungen. Die
nicht entziehen. Aber gerade bei den Steuern iſt eine gewiſſe Konti= liegen in einer friedlichen Entwickelung des dautſchen Volkes als Stgats=
weſen
und der deutſchen Wirtſchaft. (Beifall.) Die Garautiekommiſſion
hat in einer Note an uns geſchrieben: Das Gauandckomitee erkennt die
volle Bedeutung an, die eine Feſtlegung der Valuta für die Durchfüh=
rung
der Verpflichtungen gegen die Allierten lat. Es gibt ein doppel=
tes
Programm zur Befeſtigung der Mark, nämlich das Gleichge=
wicht
des Budgets und Einſtellung der Ausgabe von
ungedeckten Banknoten. Das Garantickomitee verkennt nicht
die Schwierigkeiten, in der ſich die deutſche Negierung befindet, aber das
Komitee iſt der Anſicht, daß die Lage des Buudgets noch eine durchgrei=
fendre
Aeform erfordere, als es die mitgeteilten Pläne vovſehen. Die
deutſche Regierung muß dieſe Mittel finden. Weun nicht noch durch=
greifendere
Reformen vorgenommen werden, ſo müßten die gegeuwär=
tigen
Maßnachmen der Allierten geändert werden. Das iſt eine klare
Warnung. Wir wollen ſie beachten. Aber wir dürfen fragen, ob
ein Ausbau der Kraftfahrzeugſteuer. Auch eine Wettrennſteuer iſt auch auf der anderen Seite jene Samktionen, oder beſſer Preſſionen
zum Abbau kommen, die unſerem Wirtſchaftsleben eine ſo große Wunde
geſchlagen. Iſt es nicht geradezu merkwürdia, daß man von uns große
ſtehen voran die Erhöhung von Zöllen und der Ausbau beſtehender neue Neſormen verlangt, während die Preſſionen am Rhein den deut=
ſchen
Volkskörper ſchwächen und das
Loch im Weſten
wieder geöffnet wird. Wäre es nicht richtig geſveſen, in dem Augenblick,
in dem man an uns mit einer Note herantritt, die Wuunde zu ſchließen,
wird am einfachſten und ſachgemäßeſten die Beſteuerung der realen Werte die man dem Volkskörper geſchlagen. Wir wollen dieſen Geiſt nicht
beachten, der in dieſer Note an Deutſchland herantritt. Hoffentlich wird
Grundgedanke der, daß der ganze Beſitz nach Maßgabe ſeiner Leiſtungs= die gleiche Garantiekommiſſion den Allierten gegemüber betonen, daß
die Wunde nunmehr geſchloſſen werden muß. Was ich von den Sank=
tionen
geſagt habe, gilt in erhöhtem Maße auch von der Stabiliſierung
der Veshältniſſe in Oberſchleſien. Das deutſche Volkt iſt gewillt,
Steuern auf ſich zu nehmen in einer Höhe, die die Welt noch nicht ge=
ſehen
hat. Aber die Preſſionen müſſen von uns genommon werden.
Wir verlangen von Ihnen allen große Opfer; ohne dieſe wird es nicht
gehen. Es wird und muß eine Mittellinie gefunden werden, auf
der ſich das deutſche Volk einigt. Aber dazu bedarf die Regierung eines
inneren Impulſes. Soll das deutſche Volk ſich an dem Wiederaufbau
der eurobäüſchen Wirtſchaft beteiligen, ſo geben man ihm freien Raum
zu ehrlichem Schaffen und zur Betätigung ſeiner Kräfte. (Lebhaſter
Beifall und Händeklatſchen.)
Nach kurzer Debatte, an der ſich die Abgg. Trimborn Helf=
ferich
, Keil, Dr. Becker, Criſpien Kleinath, Geher,
Dr. Leicht u. a. beteiligen, wird das Kapitel angenommen.
Ebenſo der Reſt des Nachtvagsetats des Neichsjuſtizamts uſv.
Nächſte Sitzung Donnerstag, 10 Uhr. Schluß 9.30 Uhr.
* Berlin, 5. Juli. Der Aelkeſtenrat des Reichstags,
der ſich heute nach dem Plenum mit dem Geſchäftsplan beſchäftigte, hält
noch immer an der Hoffnung feſt, daß die Arbeiten vor der Sonmer=
dere
Abgabepflichtige werden durch beſondere Uebergangsbeſtimmungen tauſe am Donnerstag abgeſchloſſen werden können. Der Widerzuſam=
mentritt
ſoll alsdann om 6. September ſtattfinden, und zwar ſoll dann
umbaues des Reichsnotopfers. Die Schätzungen ſind außerordentlich die erſte Leſung ſämtlicher Steuervorlagen, die mit den Reparationen
Das Urteil im Leipziger Prozeß.
Leipzig, 6. Juli. (Wolff.) Die auf heute nachmittag 3 Uhr an=
geſetzte
Urteilsderkündigung im Prozeß StengerCru=
ſius
verzögerte ſich, da der Verteidiger Dr. Fitzau bei Beginn der
Verhandlung einen neuen Beweisantrag ſiellte. Der Gerichtshof lehnte
nach kurzer Beratung den Antrag ab. Nach längeren Ausführungen der
beiden Verteidiger zog ſich der Gerichtshof zur Beratung zurück. Bald
darauf verkündete der Präſident das folgende Urteil: Der Beſchuldigte
Stenger wird freigeſtrochen, Cruſius wegen fahrläſſiger
Tötung zu 2 Jahren Gefängnis und Verluſt der Erlabnis zum
Tvagen der Uniform verurteilt. Die Unterſuchungshaft wird angerech=
net
und die Koſten des Verfahrens werden der Staatskaſſe auferlegt.
Die Streikbewegung.
Stetrin, 6. Juli. (Wolff.) Auf dem Eiſenwerr Kraft
bei Stettin legte geſtern nachmittag infolge von Lohnforderun=
gen
die geſamte Belegſchaſt ohne vonangegangene Verhandlungen die
Arbeit nieder. Da die Hochöfen in Gefahr gerieten, mußte ſofort
die techniſche Nochilfe eingeſetzt werden. Die Verhandlungen ſind nun=

Der Kampf um Oberſchleſien.
Unglaublich!
Breslau, 6. Juli. (Wolff.) Die Schleſiſche Volkszeitung
meldet unter der Ueberſchrift Unglaublich: Von gut unter=
richteter
Seite wind uns mitgeteilt, daß der Geiſtliche Woz=
nick
aus Amerika, der ſich gegenwärtig in Schoppinitz be=
findet
, als Major bei den Inſurgenten den Angriff auf
Kattowitz leitete. Nach eimer Meldung desſelben Blattes aus
Kattowitz ſchleuderten unbekannte Banditen eine Handgrauate in
die Wohnung eines Deutſchen in der Steinſtraße. Die zwei=
undvierzigjährige
Ehefrau, Mutter von ſieben Kindern, wurde
getötet und großer Sachſchaden angerichtet.
Der Beuthener Zwiſchenfall.
c. Berlin, 6. Juli. Eine Blättermeldung aus Breslau be=
ſagt
: Nach den letzten Nachrichten iſt der Beuthener Zwi=
ſchenfall
als von polniſcher Seite inſzeniert zu betrach=
ten
. Die Inſurgenten wollten dadurch eine Unterbrechung der
Räumungsaktion herbeiführen. Der fragliche Schuß, welcher die
bedauerlichen Ereigniſſe in Beuthen auslöſte, fiel aus dem fran=
zöſiſchen
Kaſinogarten, worauf wie auf ein Signal Schüſſe pol=
niſcher
Inſurgenten aus einer Seitengaſſe folgten. Von einem
dieſer Schüſſe wurde der als den Deutſchen gegenüber ſehr lohal
geltende franzöſiſche Major Montalégre getötet. Die
ärztliche Sektion des getöteten Offiziers ergab, daß der Getötete
nicht durch eine Piſtolenkugel, ſondern durch einen Gewehr=
ſchuß
getroffen iſt. Da die Deutſchen nicht im Beſitze von Ge=
wehren
ſind, kann der Schuß nur von polniſcher Seite abgegeben
worden ſein.
Der deutſche Selbſtſchutz aufgelöſt.
Berlin, 6. Juli. (Wolff.) Gemäß den getroffenen Ver=
einbarungen
verließ der deutſche Selbſtſchutz am 5. Juli
das oberſchleſiſche Abſtimmungsgebiet und wurde auf Befehl des
Führers, Generalleutnants Höfer, aufgelöſt.
London, 6. Juli. (Wolff.) Der Oppelner Korreſpondent
der Times betont, daß es notwendig ſei, die britiſchen Trup=
pen
nicht etwa bei der erſten Gelegenheit aus Oberſchleſien
zurückzuziehen, nachdem die Autorität der interalliierten
Kommiſſion eben erſt mit engliſcher Hilfe wiederhengeſtellt wor=
den
ſei.
Die Lage.
Händenburg, 6. Juli. (Wolff.) Als in Zaborze die
neue Ortspolizei aufgeſtellt werden ſollte, wurden aus=
ſchließlich
Inſurgenten aufgenommen. Die Proteſte der
geſamten Arbeiter= und Bürgerſchaft gegen dieſen Schritt beim
franzöſiſchen Kreiskontrolleur verhallen ungehönt. Die Erregung
wächſt ſtündlich.
Bei eintretender Dunkelheit zeigen ſich immer wieder In=
ſurgenten
mit Gewehren auf den Straßen und halten
Bürger an. Auch Maſchinengewehre werden naches wieder in
Stellung gebracht. Geſtemn wurde von franzöſiſchen Soldaten
ein Inſurgentemauto mit Munition beſchlagnahmt.
An der Südecke des Ortes trieben am Abend des 5. Juli
drei bis ſechs Inſurgenten ihr Unweſen und terroriſierten die

Bürger und Arbeiter. Zwei Flüchtlinge, die zurückkehren woll=
ten
, wurden mit dem Tode bedroht und mußten wieder flüchten.
Der franzöſiſche Kreiskontrolleur unternimmt
nichts gegen dieſes Treiben. Die Bürger ſowie die Vertpeter
von Behörden werden bei der Vorbringung von Klagen von
ihm nur mit großen Schwierigkeiten vorgelaſſen. Noch ſchlimmer
als in Hindenburg ſieht es in Bujakow, Chudow und anderen
Orten des Kreiſes aus. Ueberall ſind dort bewaffnete Po=
lenbanden
die Herren der Lage. In Mathesdorf wurden
geſtern früh ſechs bewafnete Inſungenten feſtgeſtellt. In Biel=
ſchowitz
laufen mit Gewehren bewaffnete polmiſche Banden um=
her
. Sie tragen weiße Armbinden mit den Buchſtaben G.W.
(Gemeindewache). In Biskupitz amtieren wie imn den meiſten
anderen Orten immer noch die Inſurgentenbehörden. Auf dem
Gemeindehaus, der Poſt und den Schächten des Borſiqwerkes
wehen noch immer polniſche Fahnen. Fünf Polizeibeamten, die
auf Lebenszeit eingeſtellt waren, iſt geſtern die Kündigung zu=
geſtellt
worden. Am Borſigwerk ſtehen Jnſurgenten Poſten.
IIn Sosnitza herrſchen dieſelben Zuſtände. Auf dem Förder=
turm
der neuen Grubenanlagen weht die polniſche Fahme. Seit
die Franzoſen abgerückt ſind, haben die Inſurgenten wieder die
Gewalt übernommen.

Letzte Nachrichten.
Marburg a. d. L., 6. Juli. (Wolff.) Der bekannte Pharmta=
zeut
Geheimrat Dr. Schmidt iſt im Ater vom 76 Jahrem
geſtorben.
Paris, 6. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chicago
Tribune aus Lima wurde in das Arbeitszimmer des Prä=
ſidenten
der Republik Peru, Leguia, von einem vorbeifahren=
den
Auto eine Bombe geſchleudert. Der Präſident war
jedoch nicht anweſend. Durch den entſtandenen Brand wurde ein
Flügel des Amtsgebäudes zerſtört.
Nom, 6. Juli. (Wolff.) Der Papſt erläßt zur Gedächtnis=
feier
des heiligen Dominieus eine Enzyklika, in der
das Werk des Dominikanerordens insbeſondere gegenüber den
Andersgläubigen hervorgehoben, die Zahl der aus dem Orden
hervongegangenen Heiligen aufgeführt und eifrige Gebetsübun=
gen
zu Ehren der heiligen Jungfrau empfohlen werden.
London, 6. Juli. (Wolff.) Wie aus Waſhingvon vom 5. Juli
gemeldet wird, beorderte das amerikaniſche Marinedepartement
einen Kreuzer und ein Kanonenboot nach Tampico, um die
amerikaniſchen Intereſſen zu ſchützen, falls es infolge der dunch
die Entlaſſung der Angeſtellten verurſachten Arbeitsloſig=
keit
zu Unruhen kommen ſollte.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſ.
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
Es werden zur Zeit wieder zirka 30 Heimſtättenhäus=
chen
am Dornheimer Weg durch die Heimſtättenbaugeſellſchaft
m. b. H. gebaut, die bis zum Herbſt ihrer Vollendung entgegengehen.
Der Kaufvertrag für ein ſolches Objekt iſt mit unzähligen, dem Laien
unverſtändlichen Klauſeln, die teilweiſe nach genauer Prüfung unerfüll=
bare
Forderungen in ſich bergen, ausgeſtattet. Es iſt den Intereſſenten
zu empfehlen, ſich vor Abſchließen dieſes Vertrages mit einem Juviſten
in Verbindung zu ſetzen und nicht etwas zu unterſchreiben, was man
nachher nicht einlöſen kann, damit man vor Enttäuſchungen, wie ſie ſchon
einige Perſonen erleben mußten, bewahrt bleibt.

Spiel, Sport und Turnen.
* Jiu=Jitſu. Der zurzeit hier weilende deutſche Meiſter Herr
Rahn=Charlottenburg wird heute abend im Fechtſaal des Darmſtägter
Fechſtklubs (Logengebäude, Sandſtraße 4) einen Vortrag halten. Bei
genügender Teilnahme ſoll ein Lehrgang von vier Wochen Dauer ſtatt=
finden
.
* Das neue Spielfyſtem. Ueber dieſes Thema fand am
3. Juli in Egelsbach eine eingehende Ausſprache von 4=, B=, C=
und unteren Ligadereinen aus den Gauen Oſtohein und Bergſtraße ſtatt=
Im Anſchluß an die Ausführungen des Herrn Gebhardt, wie und
warum das Stuttgarter Kompromiß zuſtande kom, nahmen die Ver=
treter
Stellung. Das Leitmotiv war: Wie kommt in Darmſtadt eine
Cinigung im S. F.V. zuſtande? Für eine Eewaltpolitik des Biegens
oder Brechens iſt an dieſen beiden Tagen keine Zeit mehr! So erklärte
ſich dem die Mehrzahl der Redner, wenn auch ſchweren Herzens, mit
dem vorgeſchlagenen Syſtem einverſtanden. Wenn ſie jedoch dasſſelbe
annehwen wollen, dam muß noch eine Reihe von Verbeſſerungen an=
gebracht
werden.
* Sportfechten. Der Verband Mittelrheimiſcher Fechtklubs wird
ſeine diesjährigen Jumiorenfechten in Florett und Säbel an dem
kommenden Somtag in Frankfurt (Turnhalle Sandweg 4) abhal=
ten
. Das Turnier wird einen ſehr ſtarken Beſuch aufweiſen. Von dem
Darmſtädter Fechtklub ſind 14 Meldungen abgegeben worden.
* Mannheim, 5. Juli. Sechſter deutſcher Kongreß für
Volks= und Jugendſpiele in Deutſchland. Dritter Tag. Am
Montag vormittag berieten die Unterausſchüſſe für die Landjugend und
für die Ertüchtigung des weiblichen Geſchlechts wichtige Fragen. Jar
erſtgenannten Unterausſchuß wurden zur Erhöhung des Intereſſes der
Landräte für die körperliche Ertichtigung der Landjugend ein Kongreß
mit ſachverſtändigen Bevatermn gewünſcht, ferner eine Beſſerung der Se=
menianausbildumg
und Kurſe für Landlehrer, Wettkämpfe fur die Land=
jugend
, Pflege der heimatlichen Spiele und ein Zuſammenarbeiten mit
dem Deutſchen Verein für Wohlfahrt und Heſmatpflege empfohlen. In
den einzelnen Prorinzen ſollen Vertwauensmänner die Arbeit fördern.
Bei dem Spielplatzgeſetz mit Berückſichtigung der Kleinſtädte und des
Landes und im Siedlungsgeſetz wurde eine Beſtimmung über die An=
weiſung
genügender Spielplätze in der Mindeſtgröße von zwei Morgen
gefordert.
Schluß des rezaktioneßen Zeils.

GSSChleGATSIOIdBL. olme Bermfsstörnng-

. Ohne Luecksilber,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. 3. (Nachn. 4.50).
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und Apotheken erhältliche Hühneraugen Lebewohl, während Horn=
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ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
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Ludwigsplatz 7.
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Wolkig, meiſt trochen, mäßig warm, Nordweſtwind.

Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr (Miete gelbö):
Zwangseinquartierung
Orpheum. Anfang 734 Uhr: Der Veilchenfreſſer
Sommerfeſt des Verbandes dev Gaſt= und Schankwirte Darmſtadt
um 8 Uhr in der Konkordia.
Abendſpaziergang des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verbandes, Ortsaruppe Darmſtadt (Abmarſch um 8 Uhr an der Halte=
ſtelle
Taunusſtraße).
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 8. Juli.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Klavier=uſſv. Verſteigerung um 11 Uhr Ludwigsplatz 8.

Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport. Handel und Landwiriſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Nurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittich.ehe Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
Für den redakrionellen Teil Seſtimmte Mittellungen ſind an die Redaktion des
Tagblatts zu richten. Etwaige Honorarſorderungen ſiund beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten,

[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dongerstag, den 2. Juli 1921.

Rummer 185.

Familiennachrichten

Statt Karten

Die Gebart ihrer Tochter Ursula
beehren sich anzuzeigen
Sonntag, den 3. Juli 1921
Ludwig Diefenbach u. Frau
Maria, geb. Wehner.
(7882

Ihre am Samstag, den 9. Juli, nach-
4 mittags 2 Uhr, in der Johannes-
kirche
stattfindende TRAUUNG
geben bekannt
Clara Hofmann
Dipl. Kaufmann Paul Brohm
Darmstadt, den 7. Juli 1921.
Aſ

Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es
gefallen, meinen lieben, herzensguten Gatten,
unſeren braven, treuen Sohn, Bruder und
Schwager
Gottwald Schonig
nach langem ſchweren mit Geduld getragenem
Leiden im Alter von 25 Jahren zu ſich zu
rufen.
In tiefer Trauer:
Marie Schönig, geb. Hahn
Familie Jakob Schönig
Schreinermeiſter.
Darmſtadt, Nieder=Weiſel, 6, Juli 1921
Klappacherſtr. 78.
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. Juli.
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofes aus ſtatt. (*26714

Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche Beteiligung und
in ſo großem Maße erwieſene Anteilnahme
bei dem Heimgange unſeres lieben herzens=
guten
, unvergeßlichen Vaters, Schwiegervaters,
Großvaters, Bruders und Onkels
Herrn
Andreas Genazind
ſagen wir hiermit unſeren aufrichtigſten Dank.
Insbeſondere danken wir für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden, Herrn Pfarrer
Paul für die troſtreichen Worte, für die Kranz=
niederlegungen
des Marinevereins Darmſtadt,
der Küfer=Zwangsinnung und des Militär=
vereins
Eberſtadt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Eberſtadt, den 6. Juli 1921. (7861

Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe herz=
licher
Teilnahme beim Ableben meines
lieben Mannes unſeres guten Vaters
ſagen wir allen Bekannten und Ver=
wandten
herzlichen Dank.
Familie Rebſcher.
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u. das Geſchäftsanteilbuch zwecks Berechnung
der Rückvergütung bis zum 16. Juli ds. Js. in der=
jenigen
Verteilungsſtelle gegen Quittung abzugeben,
aus der während des laufenden Geſchäftsjahres
die Waren entnommen ſind. Später abgelieferte
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Verrechnung kommen.
(7863

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Darmſtädter Tagblatt.
(1438dsi

[ ][  ][ ]

Rummer 185.

Darmſtadser Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1521.

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M‟

i
(r26704
ädchen
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nn

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.

Rummer 185

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Darmstadt

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Darmstadt
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Samstag, den 9. Jufi 1921, abends 7½ Uhr
im städt. Saalbau
Chorvorträge unter Leitung des Chor-
meisters
K. Grim.
Konzert u. Ballmusik v. Darmst. Orchester.
TANZ im großen Saale, Fackelpolonäse
mit Feuerwerk.
Das Fest findet bei jeder Witterung statt.

HAlaSC-Lichtsplole
Grafenstr. 18 (Kaisersaal)
Tel. 2522

DNNNr NA
III. Teil, 7 Akte
6. Episode: Faszinierende Augen. 7. Episode: Satanas.
Der Rekord d. Spannung u. Sensation!
Was sich an Raffinement, Tollkühnheit und Ver-
wegenheit
nur ersinnen läßt, kommt hier im III.
ATeil in ganz unglaublicher Weise zum Ausdruck.AA
(7847

P Nur noch heute!
Der Kopf des Gonzales
Ein Abenteuer dreier Menschen und eines Volkes
Tragödie in 5 Akten mit Fritz Greiner,
Else Bodenheim und Ernst Rückert.

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[ ][  ][ ]

Rummer 185.

Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen Herren=
leuten
und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
18)
(Nachdrux verboten.)
Dr. Qufrinus Zwichl ſchreibt ein neues Kapitel über die
Seele des Volkes. Aber ein anderes. Ein Kapitel, das der
Zeit auuf dem Leib gemeſſen iſt, alſo ein Thema von höchſtem
Zeitwert, beſonders auch für die Bedürfniſſe eines Höhenluftkur=
ortes
. Vorderhand heißt es Material ſammeln, mit Bienen=
Hleiß zuſammengetragen, wie ſein Hochſchulprofeſſor immer zu
ſagen pflegte.
Denn die Zeit iſt noch nicht veif. Es muß ſich erſt etwas
entladen, wie das Gewütter, das ſich eben über den Almerauen
zuſammenballt und graue Wolkenfetzen wie dämoniſche Fang=
arme
nach dem lieben, kulturfreundlichen Hochwinkel, des
Baders Schafflhuber ausſtreckt.
Erſt muß noch die Treuherzigkeit und der Opferſinn aus=
geprobt
werden. Aber dann wird ein Gewitter niedergehen.
Im Bureau des Verſchönerungsvereins ſitzen ſie um den
Vierteleimer Bier und laſſen in ihver Opferwilligkeit alles leben,
die Kultur, die Saiſon, den Doktor, die Baronin, die Winkel=
neuter
Ausflügler und ſich ſelbſt.
und draußen in der Natur finden ihre Hochrufe gellenden,
grollenden Widerhall.
Ein Wetter! ſchreit der Schaller.
Ein Elementarereignis! der Bader.
Blitz und Donner folgen ſich.
Mit unheimlicher Schnelle iſt es gekommen. Die Saiſon
Batte alle blind und taub gemacht.
Ein Elementarereignis! wiederholt der Bader mit ſtoiſcher
Ruhé, als wollte er ſagen: Je mun, was iſt zu machen?
Aber mein Gott, ein Gewütter iſt immer etwas Unbeſtimm=
tes
, unten bei der Haustür drängen die Winkelreuter Aus=
flügler
herein. Sie tnagen entſetzte Mienen zur Schau. Ein
Hochgebingsgewitter! Der Wirt glarmiert das ganze Perſonal
zum Schließen der offenſtehenden Türen und Fenſter. Wie ſinn=
los
renmt er umhen. Aber der Referendar und Leutyant der
Reſerve Müller hält ihn auf: Sie, Herr Wirt, haben Sie einen
Blitzableiter am Dach!

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juli 1921.

Seite 9.

Ja ſpeulich! Natürlich habe ich einen Blitzableiter am Doch!
Der Wirt hatte keinen Blitzableiter am Dach, ſondern eine
grobe Lüge eine Saifonlüge im Maul. Aber er hatte raſch ge=
rechnet
: Wem ich einen Blitzableiter habe, gehen ſie vielleicht
ins Nebenzimmer und verzehren noch einmal für 500 Mark.
Wenn ich aber keinen habe, verzehren ſie nichts und kommen
überhaupt nicht mehr.
Er hat richtig gerechnet. Der Blitzableiter, der nicht auf dem
Dache, ſondern nur im Munde des Wirtes iſt, gibt allen ein
Sicherheitsgefühl, wenn man weiß, daß draußen Gefahren toben.
Es blitzt und kngcht. Schwerer Regen praſſelt nieder. Die
Traufen toſen. Der Wirt ſieht vom Küchenfenſter aus dem
Toben des Wetters zu. Wie es bedrohlicher wird und immer
heftiger blitzt und grauslicher donnert, denkt er bei ſich: Viel=
leicht
laſſe ich heute abend die Portion Schinken um 7 Mark 50
Pfennige, ſtaut um 8 Mark ab, obwohl es in der Saiſon iſt.
Allein kaum verzieht ſich das Wetter, koſtet der Schinlen
8 Mark 50 Pfennige. Das macht die Freude. Das ſind die
Schwankungen der Volksſeele.
Der Wirt hat richtig gerechnet. Die Winkelneuter Ausflüg=
ler
vengnügen ſich wieder im Nebenzimmer wie am Nachmittage;
denn der Wirt hat eimen Blitzableiter auf dem Dache. Aber in
Wirklichkeit hat er keinen, ſondern auf der Abendkarte, iſt die
Portion Schinken um 8 Mark 50 Pfennig verzeichnet. Ein
Schnitzel 4 la Saiſon koſtet 12 Mark. Das iſt eine Spezialität
Hochwinbels.
Das Zuchen der Blitze wird ſchwächer und ſeltener, der Don=
ner
grollt ferner und gedämpfter. Nur der Regen rauſcht mächtig
wie zuvor. Es iſt kein Dapandenken, daß man nach Winkelreut
zurück kann. Es wäre nicht wegen der hellen Sommerkleider,
ſondern wegen etwa nachfolgender Schnupfen und Verkühlungen.
Deshalb erhebt ſich der Reſerendar und Leutmant der Re=
ſerve
Müller, Aopft an ſein Glas und vermeldet den Aufhorchen=
den
: Darf ich mir geſtatten, ganz ergebenſt einen Vorſchlag zu
machen?
Bitte, bitte! ſchallt es durcheinander.
Die Rückſicht auf das Wohl unſerer verehrten Damen
Fräulein Sommer dankt mit freundlichem Augenaufſchlag
glaube ich, verböetet eine Rückkehr nach Winbelreut von ſelbſt.
Wie mir der Wirt ſagte, wird es noch die ganze Nacht regnen.
Nach dieſer galanten Einleitung folgt der Vorſchlag: Aus
dieſem Grunde möchte ich anregen, dem Gedanden näher zu

treten, ob wir über die Nacht nicht hier bleiben ſollen. Zimmer
wären genügend vorhanden. Außerdem ſteht ein Bote bereit,
der uns in Winkelreut abmeldet.
Bravo, byavo! tönt es durcheinander. Etwas Neues!
Jawohl, wir bleiben.
Der Wirt ſteht mit dem Bader im Flure und macht ein an=
dächüiges
Geſicht. Sie bleiben. 23 Perſonen. Doch nein!
Nur 21. Denn zwei Herren wandern trotz des ſtrömenden Regens
nach Winkelreut zurück. Die beiden Herren Profeſſoren. Die
ſind konſervativ und beharnen bei ihrem Sommerſitze Winkel=
reut
und der Bedeutng des Digamma für die nachhomeriſche
Zeit.
Aber das macht dem Wirte nichts. Der Bader bmngt vom
Bureau eine Emailletafel mit der verheißungsvollen Aufſchrift:
Dependance und befeſtigt ſie am Hüterhauſe, das für die Saiſon
eingerichtet iſt.
Der Referendar und Leutnant der Reſerve Müller ſieht ihm
zu, und wie er zurückkommt, frägt er ihn: Aeh wie iſt der
Name der rotblonden Danze?
Fräulein Leda Delius.
Ah richtig. Hatte ſchon wieder vergeſſen. Danke einſt=
weilen
.
So bereitet man ſich auf die diplomatiſche Laufbahn vor.
Es iſt höchſte Zeit, daß das Zimmermädchen kommt.
Hochſgiſon! ruft es in der biederen Volksſeele des Wirtes.
Hochſaiſon! jubelt der Bader.
Hochſaifon! triumphiert der Weißpichler mit ſeinem fünf=
füßigen
Kaibl.
Aber das Zimmermädchen kommt. Die Verdingerin hat es
ſofort geſchickt. Geſtern beſtellt, heute iſt es mit der Poſt ſchon
da. O wie weiſe iſt alles eungerichtet! Der Wirt iſt im
ſiebenten Hiunmel.
Noch einer kommt mit der heutigen Poſt. Ein Gentle=
mann
! hat der Bader gerufen, wie er ihn im Poſtwagen ſitzen
ſah. Ein Engländer!
Der iſt ſteif wie ein Pfahl über die Tneppe geſtiegen und
verlangt ſelbſt das Fremdenbuch. Seine Schrift iſt ſteif wie
ſein Weſen. Huſton Darleh Baltimore. Zimmer Nr. 6.
O wie weuſe iſt alles eungerichtet!
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[ ][  ]

Seite 10.

Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juli 1521.

Rummer 185.

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 6. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in nicht einheitlicher Haltung. Weitere Rea=
liſationen
des Publikums verurſachten auf einigen Gebieten Kursrück=
gänge
. Montanwerte waren durchſchnittlich zirka 5 Prozent niedriger.
Auch Schiffahrtswerte konnten ſich nur knapp behaupten. Am Markt
für Chemiſche Aktien zeichneten ſich Scheideanſtalt durch beſondere
Feſtigkeit aus; ſie eröffneten zirka 35 Prozent höher, gaben jedoch im
Verlauf zirka 15 Prozent nach. Griesheim gewannen 4 Prozent, Bad.
Anilin waren abgeſchwächt. Elektrowerte hatten durchwveg kleine Kurs=
rückgänge
zu verzeichnen. Am Einheitsmarkt waren die Umſätze merk=
lich
geringer. Verſchiedene Werte notzierten niedviger, ſo Heidelberger
Zement, Wayß u. Freytag. Zucherfabrik Offſtein, Schneider und Hanau.
Höher waren Eßlinger Maſchinen, Krauß Lokomotiven. Lederwerke
Spicharz, Heddernheimer Kupfer und Schriftgießerei Stempel. Am
Markt für unnotierte Werte waren Geiling Sekt und Kunſtſeide zu
höheren Kurſen geſucht. N. S.U., Gebr. Fahr und Holzmann konnten
ſich gut behaupten. Heimiſche Nenten waren wenig verändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 6. Juli.
w. Die Geſchäftstätigkeit war auch an der Abendbörſe eine merklich
ruhige. Verſchiedentlich wurden noch Nealiſationen vorgenommen. Im
freien Verkehr ſchwächten ſich Ph. Holzmann ab 355, 354. Naſtatter
Waggon wurden 393, Gebrüder Fahr 352, Neckarſulmer 362 genannt.
Schwächer lagen Deutſche Petroleum zirka 800. Unter den Elektro=
werten
wurden A. E. G. Siemens u. Halske mäßig höher. Chemiſche Aktien
verbehrten in nicht ganz einheitlicher Haltung. Scheideanſtalt gegen den
Mittagsſchlußkurs mit 685 12 Prozent höher bezahlt. Anglo Cort.
Guano lagen ſchwächer 418, Hapag 177½, Nordd. Llohd 155, blieben
preishaltend. Baltimore Ohio mit 475 etwas reger gehandelt. Hproz.
Goldmexikaner 796. Nur weniges Geſchäft kam in Montanwerten zue
ſtande. Die Tendenz kennzeichnete ſich als behauptet. Mannesmann 644
wurden beſſer bezahlt. Auf dem Einheitsmarkte fanden nur wenige
Papiere größere Beachtung. Hannoverſche Papierfabrik Alfeld waren
ſtärker geſucht, auch Silberhütte Braubach gefragt. Adler u. Oppen=
heimer
1676 Lothringer Zement 540, büßten 9 Prozent ein. Der Schluß
geſtaltete ſich ruhig bei vorwiegend behaupteter Tendenz.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 6. Juli.

Jul:
Geld! Brief! Geld Brie

Re
Geld / Brief

Antw.=Bräſſ.)
Holland...
London ...
Paris ...!
Schweiz...
Spanien".
ſtalien ...
Liſſab.=Op.
Dänemark.

554
24321,
Zicig
591.8
1242.70
9481,
360,10

537.50
2761g
9481
330.90

53.30
24371, /2460
279.20
593. 10 599.15
1245.30/1 260.70
9661
363.60

7 57.10
2465.
279.80 1
63035
1263.30
988½=
384.40

1248 701251.301238.701281.30

Norwegent. 11043.,9 11046 17
Schweden 18 3 40/1608. 301340.8011
Helſingfors / 12485/ 125.15
New=York. N4. 2219
Wien (altes
D.=Oeſt. abg)12.4
Budapeſt . 127.35
Prag. . . . 69.30

74371

12.53-
7.40
100.10

He
Geld Brief

NBS.BN
3 129.35)
05

071.20
644 20
129,65
75.20

12.10-1
27.85 a
139.15

12.15
27.90
139.35

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 6. Juli in Zürich 7,8 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 4,05 (59,20) Gulden, Ko=

penhagen 8,10 (88,80) Kroen, Stockholm 6,20 (88,80) Kronen,
Wien 985 (117,80) Kronen, London 6,60 (97,80) Schilling, Neu=
York 1,32½ (23,80) Dollar, Paris 16F/e (125,40) Franben.
Berliner Börſe.
Verlin, 6. Juli. Vörſenſtimmungsbild. Die Börſe
war anfangs unſicher, da die Steuerfragen und die unerfreuliche poli=
tiſche
Lage vielfach Zurückhaltung veranlaßten. Mannesmann ſtellten
ſich aber gleich beim Beginn um 16 Prozent höher, Buderus um 8,
Rheiniſche Braunkohlen um 10, Rheinſtahl um 8 Prozent. Vowwiegend
waren jedoch Abſchwächungen weiſt mäßigen Umfanges, namentlich in
Farbwerten und Elektrizitätswerten zu verzeichnen. Augsburg= Nürn=
berger
Maſchinen ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Späterhin trat
eine Befeſtigung im Zuſammenhang mit der Steigerung der Deviſenkurſe
hauptſächlich am Montanmarkte ein. Valuta blieb feſt. Deutſche An=
leihen
teilweiſe anziehend. Der Einheitsmarkt war eher etwas ſchwächer.
Produktenbericht. Der Produktenmarkt behielt auch heute
ſeine feſte Stimmung für Lebensmittel und Futterſtoffe bei. Für die
flauen amerikaniſchen Nachrichten bot die Abſchwächung unſever Valuta
ein Gegengewicht. Hülſenfrlichte waren nicht viel angeboten, was die
Aufrechterhaltung der hohen Forderungen erleichterte. Mais war für
Berliner Konſum ſtark begehrt. Auch Bezugsſcheine waren feſt. Oel=
ſagten
waren bei reichlichem Angebot matter.
Von den Viehmärkten.
b. Der Auftrieb zu den letzten Märkden war in allen Viehgattungen
dem Bedarf entſprechend völlig genügend. Auf einzelnen Märkten ver=
blieb
noch Ueberſtand. Der Handel geſtaltete ſich meiſt langſam jedoch
haben ſich die Preiſe auf ihrer bisherigen Höhe behauptet, für beſonders
gute Ware wurden ſogar noch höhere Forderungen geſtellt und von den
Käufern auch bewilligt. Mittlere und geringe Ware war auf allen
Märkten ſchwer verkäuflich. Auch zu den heutigen Märkten waren die
Zufuhren gegenüber den Vormärkten wieder ſchwächer. Außer in Köln,
wo die Preiſe für Rinder, Kälber und Schafe um 50100 Mark an=
zogen
, bei Schweinen unverändert blieben, bewegten ſich die Preiſe auf
den meiſten übrigen Märkten eine Kleinigkeit weiter nach unten. Der
Handel geſtaltete ſich ruhig bis ſchleppend. Es notierten für 100 Pfund

Lebendgewicht in:
Frankfurt a. M.,
4. 6.
Zwickau, 4. 6.,
Chemnitz, 4. 6.,
Köln, 4. 6.,

Auftrieb
Preiſe
Auftrieb
Preiſe
Auftrieb
Meret
Auftrieb
Preiſe

Rinder
1375
250725
264
350700
604
200700
1108
250875

Kälber
300
450 800
39
500 700
476
450 725
922
3501300

Schafe
132
500
249
400700
433
300600
B0
300600

Schweine
324
10001325
489
10001350
1060
10001350
1090
11001300

* Diskonto=Geſellſchaft Berlin. Das Geſchäftsjahr
1920 brachte, wie wir dem ſoeben veröffentlichten Jahresbericht entneh=
men
, wieder eine alle Erwartungen übertreffende Ausdehnung der ge=
ſchäftlichen
Tätigkeit. Die Summe der der Diskonto=Geſellſchaft anver=
tnauten
Gelder vermehrte ſich um faſt 4 auf 12,02 Milliarden Mark.

Einſchließlich der Kreditoren der Norddeutſchen Bank in Hamburg und
des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins A. G. in Köln, deren geſamtes
Aktienkapital von 60 bezw. 100 Millionen Mark ſich im Beſitze der Dis=
konto
=Geſellſchaft befindet, erhöht ſich dieſe Summe auf 15,1 Milliarden
Mark gegen 10,65 Milliarden Mark i. V. Entſprechend dem ungeheuren
Zufluß an fremden Geldern weiſen alle Poſten des Abſchluſſes eine be=
deutende
Erhöhung auf. So ſtieg der Rohgewinn von 128,67 auf 404,33
Millionen Mark. Trotz der erheblichen Vermehrung der Verwaltungs=
koſten
von 59,86 auf 198,59 Millionen Mark und der Steuern von 15,3
auf 45,6 Millionen Mlark erhöhte ſich der Reingewinn von 53,5 auf 160,13
Millionen Mark, auss dem bei der üblichen vorſichtigen Bilanzierung
der Geſchäftszleitung eine Dibiheruße von 16 Prozent (10 Prozent) zur
Ausſchüttung gelangt. Der Beſonderen Reſerve werden weitere 50 Mil=
lionen
Mark und der Bau=Reſerve 20 Millionen Mark zugeführt und
für die Altersfürſorge der Beamten 10 Millionen Mark bereitgeſtellt.
Auf neue Rechnung werden 6,51 Millionen Mark vorgetragen. Der Ge=
neralverſammlung
wird eine Erhöhung des Kapitals um 90 Millionen
auf 400 Millionen Mark vorgeſchlagen werden. Abgeſehen von den Re=
ſerven
der Norddeutſchen Bank (23 Millionen) und des A. Schaaffhau=
ſenſchen
Bankvereins (30 Millionen) werden nach Durchführung dieſer
Transaktion und nach Genehwigung des Gewinnverteilungsplans Ka=
pital
und Reſerven der Diskonto=Geſellſchaft den Geſamtbetrag von 650
Millionen Mark erreichen. Der Geſamtumſchlag von einer Seite des
Hauptbuches einſchließlich der Ziffern der Norddeutſchen Bank und des
A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins erfuhr eine Steigerung von 398,42
auf 1 116,08 Milliarden Mark.
* Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.
(Alte Stuttgarter). Am 30. Juni 1921 fand im Bankgebäude die 66.
ordentliche Generalverſammlung unter dem Vorſitz des Präſidenten des
Aufſichtsrats, Dr. jur. G. von Doertenbach, ſtatt. Vertreten waren 819
Stimmen. Die Bankleitung berichtete über die geſchäftlichen Ergebniſſe
des Jahres 1920, die die des Vorjahres weit hinter ſich ließen. Die Bank
hat urnmehr die 2. Milliarde im Verſicherungsbeſtande überſchritten.
In der Todesfallverſicherung wurde ein Ueberſchuß von 10 510 859,16
Mark einſchließlich der den Gewinnrücklagen der Verſicherten vorweg
zugeſchriebenen Zinſen im Betrage von 878 646,93 Mark erzielt. Von
dem Ueberſchuſſe fließen ſatzungsgemäß 7 224 159,17 Mark in die Divi=
dendenreſerve
, 1 908 053,06 Mark in den Dividendenergänzungsfonds
und der Reſt mit 500 000 Mark in den Penſionsfonds der Bankbeamten.
Die Valutareſerve wurde um 17 Millionen Mark auf 25 Millionen
Mark erhöht. Die Bilanz und die vorgeſchlagene Verwendung des Ueber=
ſchuſſes
wurden genehmigt, ſowie dem Aufſichtsrat und Vorſtand Ent=
laſtung
erteilt. Den Antrag weniger Bankmitglieder, eine Satzungs=
änderung
betreffend, lehnte die Generalverſammlung mit überwältigen=
der
Mehrheit ab.
* Kolonialbank A.=G. In der letzten Generalverſammlung
der Kolonialbank A.=G. wurde das Aktienkapital um 40 000 000 Mark
auf 50 000 000 Mark erhöht und Herr Präſident Oskar v. Körner,
Wien, in den Aufſichtsrat gewählt. In der anſchließenden Aufſichtsrats=
ſitzung
iſt Herr Präſident Oskar v. Körner zum Vorſitzenden des Auf=
ſichtsrats
beſtellt und der ſeinem Konzern naheſtehende Direktor Alexan=
der
Hoffmann zum Mitgliede des Vorſtandes ernannt worden.

Staatspapiere.

5% Reichsanleihe.
B.

4½%aI Vzu. V. Schatzanweiſ.
4½% Vl.lK.
Sparprämienanleihe ..
420 Preuß, Konſols.....
..
3½%

48 Bad. Anl. unk. 1935
8½% v. 1907..
49 Bayern Anl. .. . . . . .

3½%
4% Heſſen unk. 1924..
3½½0
...
425 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902. 400.
134% Griech. Monopol ..
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.. .. . ..."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . .. . . . . . 31,80
490 Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl. Renle.

*
T.
4%
4½%0
4%0
42
4%

am.

v. 05

(Bagdad

Kursberich 5. 7. 8. 7. 77,50 69,75 69,90 75,25 75.50 84,75 84,75 72,25 72,30 82. 80,75 70,1. 60,10 56, 56,50 71. 72. 1. 50,40. 77,40 7. 64,70 64,90 71,60 71.60 63, 63, 54,25 54. 79.25 465. 1 23,50 24,50 31,50 4 51,50 52, 1: 20,25 134,75 135, 116. 117, konv. 93,50 5 3/ 67,50 107. I 92, g. 68,
4 67,90 57,50
6 57,85 28,50

Muesnanſe
77,50 8% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 99
7850 425 Mexik. Goldv. 04,ſtfr.!
konſ inner.. ..
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I.. 318.
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.) 76.

420
v. 1883
4½%0 Anatolier I.......

Sonſcer Känäfie.
5% Tehuantepee .......
4½½ ....

Deutſche Städte.
49 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
196 Frankfurt v. 1913...
44b, 13½%0 v. 1903...

Pfandbriefe.

2%

*afd
4% Rhein.
3½.%

Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Berliner Kurſe.

Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.

a 6. 7. Denfealen Falf *55 6. 7. 470, 471. Deutſche Bank ... 307, 304,50 792, 796. Ot. Effekt.= u. Wechſelbk. 152, 152, 620, Deutſche Vereinsbk.. 142,75 142, Diskontogeſellſchaft . 281, 280, 487, 493,25 Dresdner Bank.. 217,50 215,75 323, Metallbank ....." 312, 320, Nationalbank f. Deutſchl. 182. Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . . 62. 62, 48. 47,75 Rhein. Kred.=Bank. . . . . . 173. 172,50 75,75 Bergwerks=Aktien. Bochumer .. . . . . . . . . . . . Buderus .............." Dt. Luxemburger. . . . . . . 378, 380, n Gelſenk. Bergw... . . . . . 400, 404, ./ 86. 87, Harpener Bergb. ..... .. 551, 552, 460, Eſchweiler Bergw... . . . . 390, Kaliwerke Aſchersleben .. 350, 348,50 Weſteregeln ... 553, 549, Laurahütte . . . . . . . . . . . . 380, 376, 77,75 Lothringer Hütte .. . . . . . 432, 435, 71,80 Mannesmann Röhren... 642, 97,50 97,40 Bhönix. . ... ... .. . . . . .. 793, 790, Oberſchleſ. Eiſen Caro). 280, 288,75 6 79,50 Oberbedarf .. . . . . . . . . . ." 324, 324, Rhein. Stahlw. . . . . . . . . 529, 525, 20/ 95,80 95,50 Riebeck Montan . . . . . . . 534, 526. 85 85. Aktien v. Transportanſtalt. 11 89,50 90,50 Paketfahrt. . . . . . . . . . . . . 177, 180,75 2/ 93,40 93,/40 Nordd. Lloyzd.......... 154, 154,75 2 97,75 99,50 Südd. E.=B.=Geſ.... . . . . z 90. 90,90 Schantung E.=B....... . 565. 570, verl. 82. 81,50 Baltimore. . . . . . . 470, 474,50 gl 99. 99, Kanada ..." r. 99,75 98,50 Lombarden ............" r7 283,50 83,50 Oeſt.=Ung. Staatsbahn .. 128. 125, 96,25 95,75 Induſtrie=Aktien. Zement Heidelberg. .. . . . 385, 380, 214,75 221, Badiſche Anilin ........ 413, 407, 169,75 169,75 D. Gold=u. Silbſcheideanſt. 650, 673,

Dafe Me Srf
Griesheim Elektron. .
Höchſter Farbwerke. . . . . .
Holzverkohlung ........
Berke Albert (Chem.). ...
Allg. Elektr.=Geſ. .. . . . ..
Bergmann=Werke. . .. . . .
Felten & Guilleaume. ..
Lahmeher ............"
Licht & Kraft. . . .......
Rhein. Elektr. Werke. . . .
Schuckert . . . . . ... .. . . . .
Siemens & Halske ... ..
Feinmechanik (Fetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. ....... .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz....
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher.. ....
Badenia (Weinheim). . . .
Breuer & Co. Vorzüge..
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . . . .
Gasmotoren Deutz.. . . . .
Karlsruher Maſchinen. . .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen,
Oelfabrik Ver. Dt. .....
Zellſtoff Waldhof. . . . . . .
Buckerfabr, Waghäuſel".
Frankenthal.
Offſtein. . . . .

Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ..
Gebrüder Roeder. .. . . . ."
Gebrüder Lutz......."
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.

5, 7. 2nl 310, 316. 332, 332, 485, 479, 625. 639, 318, 313, 347, 342, 535, 531, 255, 249,50 239, 235, 259, 258, 290, 285, 356,50 350,50 1145. 1101, 495. 49), 324,75 325, 478, 470,50 407,50 410, 325rat 725, 730, 294,75 292, 401, 405. 360, 223. 218, 391, 395, 353, 349, 623, 620, 350, 445. 370, 379,50 299, 302, 518, 518, 381, 389,75 384,50 380, 455. 445, Nachfr. Angeb. 280, 385. 358, 363, 205, 300, 223, 228, 188, 192, 345, 350,

(Eigene telegr. Meldung.)
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Bismarckhütte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ. Tel.
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Dt. Kaliwerke. . ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . .
Dynamit Nobel ... . . ..
Elberfelder Farben ....."
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Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
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Hirſch Kupfer... . . . . . . .
Höſch Eiſen.... .. ... . ..
Hohenlohe Werke.. .. . . .
Kahla Porzellan. . .....
Linde’s Eismaſch.. .
..
Lingel Schuh .. . . . . . . . .
Linke & Hofmann . . . . . .
Nordd. Gummi .. . . . . . .
Orenſtein. . . . . . . .
...
Rathgeber Waggon .. ...
Roſitzer Zucker ....
Rütgerswerke .. .
Sachſenwerk .. .
Siemen Glas ....
Thale Eiſenhütte . . . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas... ..
Weſtfäl. Eiſen Langendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke ......."
Deurſche Petroleum .. . .
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .......

5./7.

565,
344,
255,
253,

366,
584,
620,
327,
350,50
265,
510.
219,

499,
377,
860,
252,50
741,
385,
450,
465,
280,
583,
589,75
465,
440,
304,50
965,
890,

442,50

745,
800,
770,
900.

6./7.
340,75
687,25
571,25
339,50

258,
262.

360,
574,
611,
322,25
353,
268,50
510.
219,50
277,
499,
374,

351,25
720,
375.
435.
450,25
278.
571,
570,
475,
430,
304,75
960,
868,

750
800,
789,
925.

G

lnn vn e
Die Inhaber der angeblich abhanden gekomme=
nen
Pfandſcheine Nr. 24982, 24985, 25427, 25428,
25430 und 25431 werden hiermit aufgefordert, ihre
Anſprüche an die Pfänder innerhalb 14 Tagen,
vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung
an gerechnet, bei uns geltend zu machen, widrigen=
falls
die Kraftloserklärung der Pfandſcheine er=
folgen
wird.
Darmſtadt, den 5. Juli 1921.
(7830
Städtiſches Leihamt.

Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 8. Juli 1921, vorm. 11 Uhr, werden
im Verſteigerungslokal, Ludwigsplatz 8 dahier, ge=
pfändete
Gegenſtände als
2 Klaviere, 1Silberſchrank, 1 Diwan,
1 Büfett, 1 Rohrplattenkoffer und
1 Doppelflinte (beſtimmt)
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert,

7879)

Jungermann
Gerichtsvollzieher.

Zur Auseinanderſetzung der Erbengemeinſchaft
wird am 18. Juli 1921, nachm. 4 Uhr, auf der Amts=
ſtube
des unterzeichneten Notars, Steinſtraße 3, das
auf den Namen des Feldſchützen i. P. Heinrich Münch
in Darmſtadt im Grundbuch von Darmſtadt, Band 1V
Blatt 327, eingetragene Grundſtück .
Flur II, Nr. 1179, Hofreite 55,
Pankratiusſtraße, 399 qm
auf übereinſtimmenden Antrag aller Beteiligten
öffentlich meiſtbietend verſteigert,
(78814od
Darmſtadt, den 7. Juli 1921,
Der Notar:
Dr. Oſann, Juſtizrat.

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Nach Einführung der Aufzeichnungspflicht
ist das
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unentbehrlich und seine Anschaffung noch vor
der Ernte ratsam. Das Umsatzbuch ist zur
Führung für ein Kalenderjahr eingerichtet
nach den Wirtschaftserzeugnissen getrennt
und ermöglicht es jedem Landwirt, die Umsatz-
steuererklärung
leicht und ohne Hilfe aufzu-
stellen
; es dient zugleich als Beweismittel
zur Beschwerde gegen hohe Besteuerung.
Bezugspreis einschl. Porto für Zusendung
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