Oagsn
monatlich 8,75 M. u. 75 Pf. Abtragegebühr, durch
die Agenturen 4.50 M. frei Haus, durch die Poſt
Eezogen 4,75 M. Einzelnummer 25 Pf. Beſtellungen
nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23
Fernſprecher 1, 125 und 426), die Agenturen und alle
Poſtämter. Verantwortlichkeit für Aufnahme von
An=
zeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übernommen.
Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höherer
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
Anzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit)2.80M.
Auf vorſtehende Preiſe 25%o Teuerungszuſchlag.
Anzeigen von auswärts 1.50 M., Bankanzeigen
2.00 M., 92mm breite Reklamezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 23, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konkurs oder
gerichtlicher Beitrelbung fällt jeder Rabatt weg.
184. Jahrgang
Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Nummer 185
Donnerstag, den 7. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Leipzig und die Mitwelt.
D.N.V. Soweit man ſehen kann, haben die in Leipzig
vor dem dortigen Reichsgericht verhandelten Prozeſſe
wegen ſogenannter Kriegsvergehen in Deutſchland wie in den
ums feindlichen Ländern in erfter Linie den Erfolg gehabt, daß
ſie Gegenſtand einer ſehr heftigen Kritik wurden. Beſonders
hat der ſoeben zuu Ende geführte Prozeß gegen den Geneval
Sſtenger umd den Major Cruſius dazu geführt, daß ſich die
Chau=
viniſten diesſeits und jenſeits der Vogeſen erregten, und ſo
könnte man glauben, daß das Endergebyis dieſer
Verhandlun=
gen wemiger als Null ſein würd. In der Tat, wenn nichts
andeves dabei herauskäme, als daß der Haß under den Völbern
duurch ſie verſtärſt würde, ſo wäre das mehr alls zu beklagen,
aber dem iſt ohne Frage nicht ſo. Gewiß, es wird wenige
Deutſche geben, die nicht wüßten, daß die Entente dieſes
Ge=
richtsverfahren erzwungen hat, um die Behauptung von der
Kriegsſchuld Deutſchlands vom neuem zu ſtützen und zu
erhär=
ten. Die Wirkung auf die Völker ſoll die ſein, daß man ihnen
auf Grund der Prozeßberichte ſagt: Seht, ſo ſind dieſe
Deut=
ſchen, die den Weltkrieg angezettelt haben! In naturgemäßer
Auswirbung dieſer Abſicht befolgt die ausländiſche Preſſe, im
beſonderen wiederum die franzöſiſche, die Taktik, die Leipziger
Urteile als parteiiſch zu verdächtigen, und vor allem dürfte man
den neueſten Urteilsſpruch in dieſer Richtung ausſchlachten. Die
einzelnen Verdikte des Leipziger Richterkollegiums haben guch
bei uns ſelbſt in dem Sinne Widerſprch gefunden, daß man
ſie z. B. in der umabhängigen und kommuniſtiſchen Preſſe als
zu willde hinſtellte, während man ſogar in England und
Frank=
reich Stimmen hören konmte, aus denen hervorging, daß man
die Objektivität der Urteilsſprüche rückhaltlos anerkannte.
Wir ſehen aber den Wert und die Wörkung dieſer
Prozeſſe abſeits ſolcher Erwägungen auf ganz anderem
Ge=
bietze. Ihre große Bedeutung liegt darin, daß der im höchſten
Sinne moraliſche Gedanke, daß im Kriege alle
Heere ſich derſelben Vergehen ſchuldig gemacht
haben, zum Thema einer Weltdiskuſſion
gewor=
den iſt, das kaum wieder beiſeite gellegt werden kann. Die
Empfindung, die in dem Bibelſpruch von dem Splitter im Auge
des andern und dem Balken im eigenen Auge ſo billdhafte
Prä=
gung gefunden hat, wird wachbleiben und nicht mehr unterdrückt
werden können. Mam kann alſo ohne Uebertreibung ſagen, daß
das höchſte deutſche Gericht, deſſen Unantaſtbarkeit Lloyd George
ſelber anerkawnt hat und deſſen Anſehen in aller Welt feſtfteht,
eine hohe Sendung zu erfüllen hat, und daß die
deut=
ſchen Richter in Leipzig ſich dieſer ihrer großen Aufgabe im
vor=
bilblicher Weiſe als würdig erwieſen haben. Wir lehnen es ab,
uns auf den niederen Standpumkt zu ſtellen, daß für die
Beur=
teilung des Leipziger Verfahrens nur das Moment der
Demüti=
guug durch den Sieger ausſchlaggebend ſein kann. Walter
Rathenau hat ſoeben in Hamburg geſagt, daß der Wiederaufbau
der Welt im Deutſchlands Hand gelegt iſt. Das gilt auch in
geordneten im Allgemeinintereſſe kiegt. Es handelt ſich hier
viel=
mehr um die Ausnutzung eines ganz anders gedachten
Vorrech=
tes zu parteipolitiſchen und höchſt perſönlichen Zwecken.
Des=
halb der faſt heroiſche Kampf, den gerade jetzt die Mitglieder
des Staansrats um ihre Freifahrkarten führen. Sie wollen in
ganz Preußen umſonſt, d. h. auf Koſten der Allgemeinheit,
her=
umreiſen dürfen, während die Regierung ihnen mit vollem Recht
wr die Fahrt zwiſchen ihrem Wohnort und Berlin gewähren
will. Aber das genügt den Mitgliedern des Parſaments in
Ber=
lin nicht: ein Staatsrat, der beiſpielsweiſe in Steglitz bei
Ber=
lin wohmt, will auch in Aachen und im Tillſit perſönlich nach dem
Rechten ſehen könmen. Wenigſtens führt er dieſes ſachliche
In=
tereſſe an.
In der jetzigen Zeit, wo die Parlamente anderen
Spar=
ſamkeit predigen, muß dieſer mit ſo großer Leidenſchaft und
Hartnäckigkeit geführte Kampf — auf Koſten der Steuerzahler! —
den denkbar ſchlechteſten Eindruck machen. Wenn in
Deutſch=
land das Anſehen der Parlamente immer mehr ſinkt, ſo liegt das
nicht, wie manche behaupten, am Parlamentamismus an ſich,
ſon=
dern an dieſer Miſchung von perſönlichem Intereſſe und
man=
gelndem Verſtändnis für die Erfonderniſſe der Zeit.
Deutſche Mädchen ins Ausland.
** In verſchiedenen Zeitungen werden deutſche
Mäd=
chen ims Ausland geſucht, u. a. nach Holland, für 30
holländiſche Gullden — 5 bis 600 Mark. Für dieſes Geld iſt
in Holland kein anſtändiges Mädchen zu haben. Man benutzt
daher die ſchlechte deutſche Valuta, um dunch Vorſpiegelung
falſcher Tatſachen deutſche Mädchen nach Holland zu bekommen.
Was ſind die Folgen? Die holländiſchen Dienſtboten haſſen
dieſſen umlauteren Wettbewerb und die deutſchen Mädchen ſind
dem Spott und auch Beleidigungen, der anderen Dienſtboten
ausgeſetzt. Außerdem iſt doch die Valuta fortwährenden
Schwan=
kungen umderworfen. Heute iſt der Guldem 24 Mank wert, in drei
Monaten vielleicht nur 15 Mark oder weniger, ſodaß der
ver=
führeriſche Lohm von 30 Gulden keine 600—700 Mark, ſondern
nurr 450 Mark oder wewiger repräſentiert. Außerdem leben doch
die Mädchen im Holland und müſſem alles, was ſie gebrauchen,
in Gulden bezahlem. Reiſe= und Paßgebühren ſind ſehr hoch.
Steuern ebenfalls hoch. Der Aufenthalt mß alle drei Monaſte
im Hag perſönlich erneuert werden, koftet 3—4 Gulden Stempel
und die Reiſe von Amſterdam nach dem Haag ſtellt ſich auf
wei=
tere 4 Gulden. — Der Aufenthalt im fremden Land iſt für junge
Mädchen ſtets mit Gefahr verbunden, denm verbieven, ſie ihre
Stellumg und das Geld geht aus, ſo ſind ſie auf die Straße
an=
gewieſen, und was das bedeutet, das wiſſen die am beſten, die
mit eigenen Augen geſehen, wie Töchter anſtändiger Eltern durch
die Not im die Hände der Mädchenhändller getrieben wurden.
Oberſchleſien.
Der polniſche Rückzug eine Komödie.
* In Meldungem der Deutſchen Allgemeinen Zitung aus
Oppeln wird der polniſche Rückzugin Oberſchleſien
als eine Komödie bezeichmet. Nachrichten über die Bildung
polniſcher Banden hinter dew Linien der alliierten Truppen
treffen immer mehr ein. Tagsüber verhalten ſich die Banden,
die in den Wäldem verſteckt ſind, ruhig. Nachts überfallen ſie
die Häuſer der Deutſchgeſinmten, verſchleppen die Deutſchen,
plüündern und rauben. In den Wäldem um Gleiwitz wimmelt
es von ſchwer bewaffneten Inſurgenten. In den Kreiſen Rybnik
und Ratibor haben ſie in einer Reihe von Ortſchaften wieder die
Gewalſt an ſich geriſſen. Die deutſche Bevölkerung flieht in
Maſſen weſtwärts. Die über die Grenze gegangemen
Inſurgen=
ten=Verbände ſtehen, regulär zuſammengefaßt, hinter der Grenze
und halten dort militäriſche Uebungen ab. Die im
Aufſtands=
gebiet zurückgebliebenen Inſungenten und Hallerſoldgten ſind
nur bis zum 17. Juli beurlambt, auch beziehen ſie ihre Löhne
weiter. Es iſt ihnen aufgegeben worden, ſich für einen baldigen
Ruf bereit zu halten. Alle dieſe Anzeichen deuten auf einen
dro=
henden vierten polniſchen Aufſtand hin, der am 10. Juli durch
einen Geweyalſtreik eingeleitet werden ſoll.
Der Beuthener Zwiſchenfall.
* Nach einer Meldung des Berl. Tageblaſttes ſind infolge
des Zwiſchenfalles in Beurhen weitere Geiſeln, meiſt
Führer der deutſchen Parteien und Gewerkſchaften,
feſtgenom=
men worden. In einem Aufruf des Zwölferausſchuſſes der
deutſchen Bevölkerung Oberſchleſiens werden die Vorkommniſſe
in Beuthen auf das lebhafteſte bedauert und die Bevölkerung zur
Ruhe und Beſonnenheit aufgefordert. Die interalliierte
Kom=
miſſion ſolle als alleimäge Obrigkeit reſpektiert werden.
Nach einer Schilderung der blutigen Vorgänge in Beuthen
durch den Berichterſtatter des Berliner Lokalanzeigers ſind
franzöſiſche Offiziere, als die Beuthener Bevölkerung
Begrüßungsdemonſtrationen für die einrückenden Engländer
ver=
anſtaltete, ohne jede Venanlaſſung auf die Meuge
losge=
ſtürzt und haben, unterſtützt von franzöſiſchen Mamnſchaften,
mit Reitpeitſchen und Stöcken auf die Demonſtranſten
einge=
hauen. Als dann aus der Rosberger Gegend ein Schuß fiel,
ſteigerte ſich die Ervegung der Franzoſen ins Maßloſe. Sie
ſtürzten ſich auf wehrloſe Fyauen, riſſen ihnen die Kinder aus
den Armen, warfen dieſe auf die Erde und ſchlugen mit Kolben
auf ſie ein. Franzöſiſche Mammſchaften, die aus der Kaſerne
herbeigeeilt waren, richteten unter der unbewaffneten
Volks=
menge mit Bajonetten und Kolben ein furchtbares Bluſtbad an.
Eiem jungen Manne wurde der Kopf durch Bajonettſüche bis
zur Unkenntlichkeit zerſtochen. Die genaue Ziffer der deutſchen
Doten läßt ſich noch nicht feſtſtellen. Abends nach 8 Uhr, nachdem
die Ruhe bereits wiederhengeſtellt war, durchzogen franzöſiſche
Patrouillen die Stadt und warfen wahllos Handgranaten in
die Häuſer.
Paris, 6. Juli. (Wolff.) Ueber die Zwiſchenfälle
in Beuthen ſchreibt Guſtave Hervé in der Victoire: Wenn es
Verantwortliche für dieſen neuen Zwiſchenfall gibt, damm
ſind es unſere polniſchen Freunde, die durch ihren
Aufſtand das Unbehagen Englands hervorgerufen haben und
die Verteidigung des deutſchen Selbſtſchutzes. Dadurch wurde
eine ſchwierige Lage kompbizierter und die Entſcheidung der
Alli=
ierten um mehrere Wochen hinausgezogen, da ſie ihre
Ent=
ſchließung nicht treffen konnten und nunmehr die Grenzlinie
nur unter der Bedrohung mit dem Bajonett feſtlegen können.
Beuthen, 5. Juli. Die Nacht iſt im allgemeinen
ruhig verlaufen. Unter dem verſchärften
Belage=
rungszuſtand wind die Straßenaufſicht auf das ſtrengſte
durchgeführt. Der Straßenverkehr iſt von 6 Uhr abends bis
6 Uhr früh verboten. Niemand darf die Stadt auf der Eiſen=
bahn oder mit der Straßenbahn verlaſſen. Bei den geſtrigen
Vorgängen an der neuen Kaſerne wurde ein franzöſiſcher
Ba=
taillonskommandeur durch Kopfſchuß getötet und ein Sergeant
verletzt. Auf deutſcher Seite wurden vier Mann und ein
Schul=
mädchen getötet. Die Zahl der Verwundeten ſtehr noch nicht feſt.
Geſtern abend wurde das deutſche Plebiſzitkommiſſariat in
Beu=
then von den Franzoſen durchſucht. Einzelheiten ſind darüber
noch nicht bekannt. Der Redakteur der Morgenpoſt in
Königs=
hütte wurde verhaftet und nach dem Lager von Neuberun
ver=
ſchleppt. Die deutſchen Parteien und die Gewerkſchaften mahnen
die deutſche Bevölkerung dringend, weiter Ruhe zu bewahren
und alles zu vermeiden, was der deutſchen Sache ſchaden könnte.
Der Kreiskontrolleur und der Militärkommandant Beuthens
warnen durch öffentliche Anſchläge vor Zuſammenrottungen, da
Anſammlungen gewaltſam auseimandergetrieben werden würden.
Vorſchläge zur Löſung der oberſchleſiſchen Frage.
— Berlin, 6. Juli. United Telegraph meldet aus
Lon=
don: Die Löſung der oberſchleſiſchen Frage wird
in kürzeſter Zeit erfolgen, und zwar dergeſtalt, daß der größere
Teil des Induſtriegebietes mit Kartowitz, Königshütte und
Beu=
then zuſammen mit dem größten Teil von Tarnowitz und Pleß
am Polen fällt und das Induſtriegebiet mit Gleiwvitz und
Him=
denbung Deutſchland zufallen wird. Infolge der ausfallenden
finzaniziellen Kraftquellen durch den Verluſt eines großen Teiles
des oberſchleſiſchen Induſtriegebietes ſoll Deutſchland von einem
entſprechenden Satz der Neparationsleiſtungen befreit werden,
die von Polen übernommen wverden. Die Garantien dafür
wer=
den durch eine von den Alliierhem eingeſetzte Kommiſſion geſichert
werden, die ſowohl Induſtwie= als auch Finanzkontrollrechte über
das an Polen abzutnetende Induſtriegebiet erhalten ſoll. Die
Sanktionen am Rhein ſollem aufgehoben werden, wenn die
deut=
ſchen Entwaffnungsaktionen ſich als erfolgreich erweiſen. Die
Voſſiſche Zeitung erfährt eine andere Löſung aus Paris: Die
neue franzöſiſche Linie deckt ſich mit der zweiten Sforza=Linie,
die Hindenburg, Königshütte und die Shadt Kattowitz auf
deut=
ſcher Seite beläßt. — Wir fragen wohl mit Recht, wo bleibt der
Friedensvertrag, nach dem das
Abſtimmungsergebnis=
über ganz Oberſchleſien enſtſcheiden ſoll?
Ausländiſche Preſſeſtimmen.
Gd. Breslau, 6. Juli. Die Löſung der oberſchleſiſchen
Frage ſchreitet der Entſcheidung entgegen. Die
ausländi=
ſche Preſſe beſchäftigt ſich bereits eingehend mit der
bevor=
ſtehenden Entſcheidung des Oberſten Rates. Es iſt erklärlich,
daß die franzöſiſche Preſſe die polniſchen Anſprüche refülos erfüllt
wiſſen will, während in der engliſchen und zum Teil auch in der
italieniſchen Preſſe auch die deutſchen Anſprüche in einem
ge=
wiſſen Umfange als benechtigt anerkannt werden. Beachtenswert
iſt eine Autslaſſung des Wiemer Vertreters des Nieuwe
Rot=
terdamſche Courant, die zunächſt auf die
Sanktionen=
frage eingeht. Der Berichterſtatter beſchäftigt ſich dann mit dem
polniſchen Aufſtand in Oberſchleſien, der die Beſitzergreifung des
Induſtriebezirkes zum Ziele hatte. Die interalliierte
Kommiſ=
ſion in Oppeln hat nach Anſicht des holländiſchen Journaliſten
ihre Pflicht nicht erfüllt, die darin beſtanden hätte, die Polen
ſofort wieder aus Oberſchleſien hinauszuwerfen. Dieſe
Unter=
laſſung ſei die einzige Anſtwori der Verbündeten auf die
An=
nahme des Ultimatums durch Deutſchland. Der Berichterſtatter
läßt dem deutſchen Selbſtſchutz volle Gerechtigkeit widerfahren,
der nur deshalb entſtanden ſei, weil die deutſche Bevölkerung
wehrlos der Willkür der polniſchen Banden ausgeliefert war.
Dann heißt es weiter: Die Behandlung, welche
Deutſch=
land in der oberſchleſiſchen Frage erfahren hat,
ſei in hohem Maße ungerecht. Sie ſei, aufholländiſch geſagt,
ſehr gemeim. Das klinge ſogenannt deutſchgeſinnt, aber
müſſe man denn die Wahrheit verſchweigen, welche diesmal für
Deutſchland ſei? Das wäre eine Verletzung der Sachlichkeit. Die
Engländer wiſſen übrigens, daß den Deutſchen
Un=
recht geſchieht. Sie konnten oder wollten nur aus
ver=
ſchiedenen Gründen nicht dagegen auftreten.
Gegen die Sanktionen.
— In einer vom „Hilfsausſchuß für
Rheinlän=
der” und dem „Rheinländer=Verein” in Leipzig
eimberufenen Verſammlung ſprach vor mehreren Tauſend
Zu=
hörern der Reichstagsabgeordnete Pfarrer Korell=Ingelheim
über „Das deutſche Elend in den Ländern am Rhein”. Am
Schluſſe der durch Lichtbilder veranſchaulichten, ergreifenden, oft
von toſendem Beifall begleiteten, jeder nationaliſtiſchen Hetze
und Uebertreibung fernliegenden Ausführungen fand folgende
Entſchließung einſtimmige Anmahme:
„Die heute vom „Hilfsausſchuß für Rheinländer” in Leipzig
eimberufene und von allen Kreiſen der Stadt Leipzig beſuchte
Maſſenverſammlumg erhebt den ſchärfſten Einſpruch gegen die
Fortdquer der Sanktionen. Sie waren und bleiben
Gewalt=
maßregeln ohne jede vechtliche Grundlage und wirken im
beſetz=
ten und unbeſetzten Deutſchland um ſo verbitternder, als
Deutſchland das Ultimatum angenommen hat und durch die
Sanktionen in der Erfüllung ſeiner ihm auferlegten
Verpflich=
tungen aufs ſchärfſte behindert wird. Die Leipziger
Bevölke=
rung, ſtolz autf die Treue des Rheinlandes, gelobt den
bedräng=
ten Volksgenoſſen volle innere Teilnahme, echt deutſche Treue
und Hilfsbereitſchaft nach beſten Kräften.”
Baden und Württemberg.
* Zu dieſer Frage ſchreibt der Staats=Anzeiger für
Würt=
temberg:
In der Schwäbiſchen Dageszeitung vom 28. Juni
die=
ſes Jahres ſind in einem Aufſatz „Zuſammenſchluß
von Württemberg und Baden” eine Reihe völlig
aus der Luft gegriffener Behauptungen aufgeſtellt, die
wir, ſo unſinnig ſie ſind, doch mit Rückſicht auf die
füd=
deutſchen Nachbarländer nicht unwiderſprochen laſſen können.
Es wird dort geſagt, die Regierung des Herrn Dr. Hieber
be=
treibe die Eingemeindung Badens und Hohenzollerns. Dr.
Hie=
ber verfolge „Annexionspläne”, die ſich auf Baden, Heſſen, die
Pfalz und Bayeriſch Schwaben ausdehnen, mit Frankfurt a. M.
als Reſidenz. Die Tagung in Donaueſchingen wird als Werk
der württembergiſchen Regierung dargeſtellt, von der ſich die
württembergiſchen Drahtzieher nur deshalb zurückgehalten haben,
weil ſie nichts Gutes davon ahnten. Darauf wird die
Behaup=
tung aufgebaut, Dr. Hieber habe ſich in Donaueſchingen einen
Korb geholt.
Demgegenüber iſt feſtzuſtellen, daß Dr. Hieber lediglich im
Jahre 1919 bei der erſten Leſung des Verfaſſungsentwurfs als
Abgeordneter die Frage einer näheren Verbindung von Würt=
uungeheune Summe ſal zur o aufgebracht werden. Es ergibt
ſich ungefähr folgende Gliederung der direlten Steuern:
Zu ihnen gehören die Einkommenſteuern, die durch eine
ſchärfere Faſſung ertragreicher geſtaltet werden ſollen, die
er=
höhte Körperſchaftsſteuer, die Erbſchaftsſteuer, die eine mäßige
Erhöhung erfahren ſoll, und die eigentlichen Beſitzſteuem,
näm=
lich die Vermögenszuwachsſteuer und das Reichsnotopfer, das
wevedelt werden ſoll. Die Veredlung iſt ſo gedacht, daß ſeine
Ein=
ziehung von 30 auf 10 Jahre verkürzt wird. Bei ihner
Be=
mneſſung ſoll vom Gegenwartswert ausgegangen, der
Geldent=
zertung alſo Rechnung getragen wenden. Um aber bei der
Un=
fſicherheit des Markwertes Ungenechtigbeiten zu vermeiden, foll
Die Veranlagung von zwei zu zwei oder von drei zu drei Jahren
gerfolgen. Der Geſamtbetrag der Beſitzſteuer wird auf 40 Mil=
Uiarden Mark geſchätzt. Indirekte Steuern: Die Steuern autf
Wetveide und Tabak werden nicht erhöht, dagegen ſollen alle Er=
Heichterungen in Fortfall kommen. Die Umſatzſteuer wird von
21½ auf 3 Prozent erhöht. Ferner wird die Kohlenfteuer eine
mnäßige Erhöhung erfahren, wie die Leuchtmittelſteuer, die Zünd=
Golzſteuer und einige andere kleine Steuern. Das
Jahresertäg=
muis wird mit etwa 32 Milliarden angenommen. Der Reichstag
Evin
Belnen Steuergeſetzentwürfe vornimmt.
Was der Reichstag koſtet.
m. Berlin, 5. Juli. Der Reichstag hat an Montag ohne
Dehatte ſeinen eigenen Etat verabſchiedet, aber gerade weil man
em Reichsſtage darüber ſchwieg, muß deutlich geſprochen werden.
Der Reichstag koſtet jetzt die Kleinigkeit von faſt 30 Mil=
Lionen Mark jährlich, ſelbſt für die heutige Zeit reichlich
viel. Allein die Druckſachen koſten vier Millionen Mark, wovon
Sas meiſte das Papier nicht wert iſt, worauf es gedruckt iſt. So
Foſtet z. B. jede Anfrage eines Abgeordneten an die Regierung
twa 400 Mark Druckkoſten, ſo daß, da bisher faſt tauſend
An=
ragen an die Regierung geſtellt wurden, hierfür 400000 Mark
zusgegeben worden ſind. Das Geld iſt zu Dreivierteln weg=
Beworfen, demn an der Beantwortung nur eines verſchwindend
kleinen Teiles dieſer Anfragen hat das Volk ein Intereſſe, das
bem Werte von 400 Mark auch nicht annähernd gleichkommt.
Noch mehr Geld als verdruckt, wird von den Abgeordneten
ver=
faahren. Die Freifahrkarten der Reichstagsabgeordneten koſten
jährlich etwa 6½ Millionen Mark. Die Regierung hat
ausge=
echnet, daß jeder Reichstagsabgeordnete jährllich durchſchnittlich
24 000 Kilemeter auf den Eiſenbahnen zurücklegt. Nur wewige
löönmen ſich von dieſer Entfernung eine Vorſtellung machen.
TBenn man Amerika und Afrika in ihrer ganzen Länge von
Nor=
deen nach Süden durchquert, ſo bleiben, noch immer mehrere
tcufend Kilometer übrig, die an 24 000 fehlen. Niemand wird
ernſtlich behaupten wollen, daß dieſe Kilometerfreſſerei der Ab=
Rummer 185.
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.
temberg und Baden aufwarf und die öffentliche
Aufmerkſam=
keit auf dieſe Dinge hinlenkte. Dieſe Anregung iſt damals von
allen Parteien für ſehr beachtenswert gehalten und unterſtützt
worden. Jeder Gedanke an Annexion oder auch nur
Majoriſie=
rung von württembergiſcher Seite aus wurde von Anfang an
und immer abgelehnt. Insbeſondere hat Dr. Hieber in ſeiner
Eigenſchaft als Staatspräſident im April d. J. im Landtag
erklärt:
„Wir in Württemberg haben Anlaß und Verpflichtung, in
dieſer Frage zurückhaltend zu ſein, um nicht falſche Meinungen
über vermeintliche Abſichten, die auf württembergiſcher Seite in
dieſer Frage beſtehen, bei unſeren Nachbarländern oder
ander=
wärts aufkommen zu laſſen."
Die Donaueſchinger Verſammlung iſt unſeres Wiſſens in
erſter Linie von Bewohnern des Badener Landes, im übrigen
aber von Vertretern verſchiedener Grenzſtädte hüben und drüben
veranlaßt und vorbereitet worden. Sie haben auch die
Ein=
ladungen ergehen laſſen; die württembergiſche Regierung hat
nicht nur keine Einladung erhalten, ſondern auch von der
gan=
zen Sache nur durch die Zeitung Kenntnis erhalten. Damit
fallen alle in dem Artikel gezogenen Schlußfolgerungen in ſich
zuſammen und wir können nur bedauern, daß eine
württember=
giſche Zeitung in ſo unverantwortlich leichtfertiger Weiſe den
unſachlichen Stimmungen, die in Baden und Bayern wegen
dieſer Frage aufzukommen drohen, Nahrung gegeben hat.
Die Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen
aus Deutſchland.
* Paris, 6. Juli. Chicago Tribune meldet aus Neu=
York: Die Frage der Zurückziehung der
Okkupations=
truppen wird ſehr wichtig werden, wenn Harding wicht ſofort
die Zurückziehungsorder unterzeichnet. Der Präſident wünſcht
aber die Trppen in Europa, im Einvernehmen mit der
Regiſe=
rung, noch zu behalten. Der Präſident hat erklärt, daß
die Vereinigten Staaten an der Bezahlung der deutſchen
Scha=
denſummen intereſſiert ſeien und daß die Truppen wähnend der
Ausführung des Vertrages noch am Rhein verbleiben ſollen.
Nach Anſicht Hardings ſollen die Vereinigten Staaten mit der
Belaſſung der Truppen in Europa keinen anderen Zweck
ver=
folgen, als an der Ausführung des Verwages teilzunehmen.
Der Senat billigt, nach Anſicht des Blattes, die Entſcheidung
Hardings.
Verhandlungen zwiſchen der Tſchoſcho=Slowakei
und Ungarn.
Prag, 6. Juli. (Wolff.) Tſchechoſlowakiſches Preſſebureau.
Die erſte Etappe der in Prag geführten tſchechoſlowakiſch=
magya=
riſchen Verhandlungen wurde am 27. Juni beendet. Die
Ver=
handlungen betrafen den Ausgleich der gegenſeitigen
Forderungen, die Schulden, die Herausgabe der Depoſiten,
die Verhinderung der Doppelbeſteuerung, die
Verſicherungs=
anſtalden, die Poſtſparkaſſe und die Vorkriegs=Staatsſchuld. Auf
den ſeit dem 17. Juni umunterbrochen geführten Verhandlungen
wurden dieſe umfangreichen Fragen erſchöpfend erörtevt. Den
ungariſchen Delegierten wurde ein bis in die Einzelheiten
aus=
gearbeiteter Vertragsentwurf vorgelegt. Ein endgültiges
Ab=
kommen wurde vonläufig noch nicht erzielt, doch wurden
zahl=
reiche Informationen und wertvolles Material für die weiteren
Verhandlungen gewonnen. Die tſchechoſlowakiſch=
ma=
gyariſchen Wirtſchaftsverhandlungen in
Buda=
peſt wurden am 2. Juli vorläufig abgeſchloſſen und werden in
der erſten Hälfte des Auguſt fortgeſetzt. Die Ausſprache über
den Handelsvertrag und über Fragen der Eiſenbahn, Poſt und
des Waſſerverkehrs kam bedeutend vorwärts. Die Beratungen
über ein Abkommen, betreffend den Waremaustauſch unter
Be=
rückſichtigung der vorübergehenden Einſchränkumg der Ein= und
Ausfuhr, ſind bis zum Abſchluß eines Proviſoriums bis Ende
Auguſt gediehen. Ein definitives Abkommen wird im Laufe des
Auguſt abgeſchloſſen, da die Voyausſetzung hierfür auf
ungari=
ſcher Seite erſt nach der Beendigung der Ernte gegeben ſein wird.
Das neue italieniſche Kabinett.
O.N.B. Rom, 5. Juli. Das Kabinett Bonomi wind
als kurzlebiges techniſches Uebergangsminiſterium angeſehen.
Seine Zuſammenſetzung aus Vertretern der büngerlichen Limken
und brei Vertretern der katholiſchen Populavi iſt heterogen.
Letztere haben ſich ihre Unterſtützung des ehemaligen
antikleri=
kalen Herrn Bonomi mit den ſchwerwiegendſten Zugeſtändniſſen
an den Schul= und Rechtsfragen (Scheidung) abzahlen laſſen.
Insbeſondere gelang es ihnen, die Kultsverwaltung zu
erhal=
ten, welche vom Juſtizreſſort abhängt. Sonminos Jourmal
d’Jtalia äußert ſich ſkeptiſch. Idea Nazionale lehnt Bonomi,
der ein Verzichtspolitiker ſei, ab. Der katholiſche Corriere
d’Ita=
lia bleibt trotz des Eintritts der Populari imn das Mimiſterium
vecht kühl und will ſein Urteil bis zur Vorlegung des
Rechtspro=
gramms zurückſtellen. Die parlamentariſche Baſis des Kabinetts
iſt recht eng. Beſonders die Sozialiſten ſcheinen eine ſcharfe
Oppoſition vorzubereiten.
— Rom, 6. Juli. Die Sozialiſten ſind in ſcharfe
Oppoſition zum Kabinett Bonomi getreten. Auch
die Faſziſten, Natiowaliſten und Rechtslibevalen bekämpfen das
Kabinett, umd ſelbſt die Fraktionen, aus deren Vertretern ſich
das neue Kabinett zuſammenſetzt, ſind unzufrieden, da jede von
ihnen eine größere Anzahl von Repräſentanten in der Regierung
haben möchte. Bemerkenswert iſt die Unzufriedenheit
hervor=
ragender Gioliutianer. Die Tagesblätter enthalten ſich noch jeder
Die Notruf=Geſellſchaft.
* In Berlin und Hamburg haben ſich
Aktiengeſell=
ſchaften gebildet, die im Zuſammenarbeiten mit der Polizei
Notrufanlagen herſtellen umd den Betrieb derſelben
organiſieren. Zweck der Geſellſchaften iſt, jedem, der dieſe
Leiftung zu bezahlen vermag, die Möglichkeit zu verſchaffen, von
ſeiner Wohnung oder ſeinem Geſchäftslokal aus in allen Fällen
der Gefahr auf ſchnellſtem Wege polizeiliche Hilfe herbeizurufen.
Das iſt natürlich weiſt einfacher, als die Herſtellung einer
tele=
phoniſchen Verbindung, welche Einbrecher uſw. natürlich weit
leichter zu verhindern vermögen. Die Berliner Notruf=
Geſell=
ſchaft hat mit dem Polizeipräſidium einen Vertrag geſchloſſen,
nach welchem die Geſellſchaft nur für die ſichere Uebermittlung
des Notrufs an die zutrefſende Polizeiſtelle Sorge zu tragen hat,
während dieſe die ſofortige Hilfeleiſtung bewirkt.
Der Stadtteil, der mit einem Notrufnetz überzogen werden
ſoll, wird in Bezirke eingeteilt. Jeder Bezirk beſteht aus
mehre=
ren Häuſerblocks. In der Mitte eines ſolchen Bezirks wird eine
Bezirkszentrale aufgeſtellt; dieſe Bezirkszentrale arbeitet
auto=
nvatiſch und erfordert kein Bedienungsperſonal. Von der
Be=
zirkszentrale aus werden durch die einzelnen Häuſerblocks
ſoge=
nannte Ringleitngen gezogen, in denen die einzelnen
Notruf=
melder liegen, und zwar können in eine Ringleitung 50 bis 150
Melder eingeſchaltet werden. In einer Bezirkszentrale können
12 Ringleitungen endigen, ſodaß dieſelbe den Anſchluß von etwa
1000 Teilnehmern vermitteln kann. Von der Bezirbszentrale
läuft ein Kabel zur ſogenannten Hauptmeldezentrale, welche auf
einem Polizeibureau untergebracht iſt. Dieſe Leitung endigt in
zwei Morſeappnnaten, welche die ankommenden Notmeldungen
aufzeichnet.
Die Anlage iſt eine Ruheſtromanlage. Zieht ein Teilnehmer
den Handgriff an ſeinem Notrufappavatz, ſo unterbricht er den
Ruheſtrom; hierdurch wird in der Bezirkszentrale die betreffende
Ringleitng auf die Verbſindungsleitng zwiſchen
Bezirkszen=
trale und Hauptmeldezentrale geſchaltet. Auf dieſe Weiſe wird
eine direkte Verbindung zwiſchen dem Notrufmelder und den
auf der Hauptmeldezentrale ſtehenden zwei Morſeapparaten
her=
geſtellt. Auf dieſe in einem geringen Bruchteil einer Sekunde
hergeſtellte Verbindung erfolgt im Meſder durch ein Uhrwerk
die Ausſendung von Morſezeichen, die eine für dieſen Melder
charakteriſtiſche Zahl darſtellen. Auf den beiden erwähnten
Morſeapparaten läuft in dieſem Augenblick ein Streifen ab, der
dieſe Zahl verzeichnet. Aus einem Verzeichnis erſieht der dienſt=
Vovausſage über die mutmaßliche Außenpolitik des neuen
Außenminiſters della Torretto. Der Avanti ſieht in ihm den
ge=
horſamen Diener Frankreichs. Im allgemeinen werden die
franzöſiſchen Preſſeſtimmen, die Topretto als
Außen=
miniſter begrüßen, mit Mißtrauen betrachtet.
Paris, 6. Juli. (Wolff.) Nach dem Petit Pariſien hat der
neue italieniſche Miniſter des Aeußern Marquis della
Torretto geſtern Paris verlaſſen und ſich nach Rom begeben.
Irland.
London, 5. Juli. (Wolff.) Der Preß Aſſociation zufolge
verlautet zuverläſſig, daß die Streitkräfte der Krone angewieſen
worden ſind, allmählich alle Gewaltmaßnahmen
einzu=
ſtellen, um das Friedenswerk nicht zu ſtören. Man rechne
mit der einſtweiligen Einſtellung der
Feindſeligkei=
ten in Irland.
London, 5. Juli. (Wolff.) Die Blätter melden, daß der
Premierminiſter von Nordirland, Sir James Craig, ſich
heute abend nach London begeben wird, wohin auch zwei
Teilnehmer an der geſtrigen Dubliner Konferenz reiſten. Einer
von dieſen, Lord Middleton, wurde heute von Lloyd
George in der Downingſtreet empfangen. Dem Evening
Standard zufollge verlautet, daß Middlevon, der zu der auf
Frei=
hag anberaumten Konferenz nach Dublin zurückkehren wird, ſich
über die Anſichten Lloyd Georges und der andern
Kabinettsmit=
glieder unterrichten wolle., In einer Unterredung ſagte
Middle=
ton, es ſei beſchloſſen worden, die Einzelheiten der Dubliner
Verhandlungen geheim zu halten; was ſeine perſönliche
Auf=
faſfung angehe, ſo habe er keinen Gmnd, mit den erzielten
Fort=
ſchritten unzufrieden zu ſein.
London. 5. Juli. (Wolff.) General Smuts iſt
vor=
mittags in Kingstown gelandet und begab ſich nach Dublin,
wo er mit dem Bürgermeiſter eine Unterredung hatte.
Wäh=
vend ſeines Aufenthaltes im Dublin wird er Gaſt des
Bürger=
meiſters ſein.
* Kleine politiſche Nachrichten. Die Ratifikationsurkunden des
deutſch=chineſiſchen Friedensvertrages ſind in Peking
ausgetauſcht worden. — Die deutſche Regierung hat den Basler
Nach=
richten zufolge den Wunſch geäußert, die Verhandlungen
zwi=
ſchen der Schweiz und Deutſchland über den Abſchluß eines
Schiedsvertrages möchten bald aufgenommen werden. Die
Verhandlun=
gen ſind nunmehr für die zweite Hälfte dieſes Monats und zwar in
Berlin, in Ausſicht genommen. — Das internationale
Exeku=
tivkomitee der Frauenliga begann am Mittwoch in Wien
unter dem Vorſitz der Präſidentin Jeanne Adam die vorbereitenden
Arbeiten für die Tagung des dritten Kongreſſes. Zur Teilnahme an dem
Kongreß, der vom 10.—16. Jubi in Wien abgehalten wird, iſt bereits
eine Reihe von Delegierten u. a. aus Amerika, England, Deutſchland,
der Schweiz, Holland. Dänewark, Mexiko, China und Japan
eingetrof=
fen. — Nach einer Meldung der Chicago Tribune aus Bukareſt iſt am
Sonntag der polniſch=ruſſiſche Handelsvertrag
unter=
zeichnet worden. Der Vortvag ſoll ein Jahr laufen und dann
gegebenen=
falls erneuert werden. — Da der König von Spanien den
Rück=
tritt des Kabinerts nicht angenommen hat, wird dasſelbe
nun=
mehr umgebildet werden. — Mac Namara erklärte im Unterhauſe, daß
während des engliſchen Kohlenſtreiks etwa 70 Millionen
Ar=
beitstage verloren gegangen ſind. Die der Staatskaſſe im
Zuſammen=
hang mit dem Streik der Bergleute entſtandenen Ausgaben ſtellen ſich
wie folgt: Für die Verteidigungsſtreitkräfte und die Einberufung der
Reſerven 7 Millionen Pfund Sterling, für die Flotte 1 225 000 Pfund
Sterling, für die Luftſtreitkräfte 330 000 Pfund Stepling, für die
tech=
niſche Nothilfe 300 000 Pfund Sterling, endlich die Beiſteuer der
Regie=
rung für die Bergleute mit 10 Millionen Pfund Sterling.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 7. Juli.
* Uebertragen wurde dem Schulomtsanwärter Wilhelm Albach
aus Griesheim eine Lehrerſtelle an der Volksſchule zu Willofs im Kreis
Lauterbach und der Schulamtsanwärterin Johanya Müiller aus
Frankfurt a. M. eine Lehrerinſtelle an der Volksſchule zu Mainz.
* In den Ruheſtand verſetzt wurde der Direktor an der
Univerſitäts=
bibliother Geheimer Hofrat Profeſſor Dr. Herman Haupt zu Gießen
mit Wirbung vom 1. September 1921 ab auf ſein Nachſuchen unter
An=
erkennung ſeiner dem Staat geleiſteten Diehſte.
n. Strafkammer. Als Nachſpiel zu dem Schwurgerichtsfall Schrapel
aus der Märztagung dieſes Jahres wurde umter Ausſchluß der
Oeffent=
lichkeit gegen die 31 Jahre alte Frau E. B. von hier verhandelt. Sie
hatte jener wegen Verbvechens nach § 219 St. G.B. zu anderthalb
Jah=
ven Zuchthaus Verurteilten, die jetzt als Zeugin aus der
Strafver=
büßung vorgeführt war, Beihilfe geleiſtet und wurde deshalb nunmehr
zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. — Im übrigen gelangten
nur Berufungsfälle zur Erledigung, wie ſich überhaupt umter dem
Ein=
fluß der neuen Zuſtändigkeit die Strafkammer ganz vorwiegend zur
zweiten Inſtanz geſtaltet. Von zwei ehewaligen Arbeitern des
ſtädti=
ſchen Molkereibetriebes hier, Heiur. Klein und Jakob Schumacher,
hatte der Erſtere ihre ſchöffengerichtliche Diebſtahlsverurteilung eu je
einigen Tagen Gefängnis angefochten. Sie waren vom Betriebsleiter
im Nodember vorigen Jahres betroffen worden, als ſie ſich zwei Kannen
von insgeſamt 40 Litern Vollmilch zur heimlichen Mätnahme nach
Feier=
abend in ihrem Aufenthaltsvaum verſteckt beiſeite geſtellt hatten. Bei
damaligem Monatsgehalt von 600 Mark ſchiitztem die unverheirateten
Täter dringende Not vor und wollen keineswegs aus Gewinnſucht zuuecks
Verkaufs der Milch gehandelt haben, ſondern lediglich die Herſtellung
von etwas Schmierkäſe in dieſem einzigen Verfehlungsfalle zu eigenem
Brohaufſtrich beabſichtigt haben. Der Verdacht iſt weitergehend, und es
bekundete die Hauswirtin des einen Angellagten, daß er regelmäßig
Butter und Milch zum Verbrauch mitzubringen pflegte, obwohl ſchon
vorher die frühere Abgabe an dortige Bedienſtete nicht mehr beſtand,
Bei der Milchknappheit wurde darauf geſehen, daß nach Möglichkeit alles
für die Allgemeinheit erhalten blieb. Auch das Berufungsgericht wies
tuende Beamte Straße, Wohnung und das Zimmer, in dem der
Hilferuf erfolgt iſt. In dem Augenblick, in dem dieſe Meldung
der Hauptmeldezentrale übermittelt wird, ertönt eine
Alarm=
glocke, es leuchten auf dem Morſeapparat Lampen auf, und ein
beſonderes Uhrwerk bezeichnet automatiſch die Zeit, zu der die
Meldung qnkommt. Der dienſttuende Beamte auf der
Haupt=
meldezentrale gibo dann ein Zeichen in die Leitung, das in dem
gezogenen Melder als Summex hörbar wird. Hierdurch erfährt
der Hilferufende, daß ſein Notkruf richtig verſtanden worden iſt
und Hilfe kommt. Alles das erfordert nicht mehr als 20
Sekunden.
Für die Ausführng der angeforderten Hilfe ſollen beſondere
Auttomobil= und Radfahrpatrouillen beveitgeſtellt werden, die
entweder dixekt auf der Wache, in der ſich die Hauptmeldezentrale
befindet, ſtationiert werden, oder auf anderen Wachen, die durrch
beſondere Polizeikabel mit der Hauptmeldezentrale verbunden
ſind.
Man wird gegen dieſe Einrichtung vor allen Dimgen
ein=
wenden können, daß ſie nur eeichen Leuten zu dienen vermag.
Aber es iſt zu berückſichtigen, daß die Einbrecher, um die es ſich
haurptſächlich handelt, auch vorwiegend die wohlhabenden Kreiſe
heimzuſuchen pflegen.
Der Plan ließe ſich aber meines Erachtens mit der Zeit
weiter ausbauen. Es wäre für ein großes Mietshaus nur ein
einziger Meldeapparat beim Verwalder des Hauſes notwendig.
Der in Gefahr befindliche Mieter hätte der Meldeſtelle des
Haut=
ſes auf elektriſchem Wege wr ein Klingelzeichen zu übermittelm,
und beim Ertönen desſelben würde auf einem Tablequ ein
Täfelchen ſichtbar werden, welches die Awgabe des Stockwerkes
oder der betreffenden Wohnng enthält. Durch Notruf würde
nun die Polizei zum Verwalter des Hauſes gerufen, wo ſie die
erforderliche Auskunft erhielte. So könnte die Einrichtung mit
der Zeit, genau ſo gut wie die öffendlichen Feuermelder,
der ganzen Bevölkerung eines Ortes dienſtbar gemacht
werden.
Fr. Hth.
R. KA. Das Kindererholungsheim „Sonnenſtein‟ Die
Prinz Karl eon Schweden=Stiftung in Bad
Sulza iſt kürzlich eingeweiht worden. Eimne Ueine beſcheidene
Feier war vorgeſehen, die ſich aber für die Großen und Kleinen
zu einem wahren Feſt geſtaltete. Friſche grüne, aus Eichenlaub
gewundene Girlanden zierten die Räume, überall blühende
Blumen. Von den Balkonen wehten luſtige Wimpel in den
ſchwediſchen und Rotkreuz=Farben. Das Schwediſche Komitee
die Einwände der Verteidigung, es liege nur Uebertretung des § 370
Abſ. 5 S. G.B., höchſtens Noudiebſtahl und zwar lediglich Verſuch, vor,
ſämtlich ab und beſtärigte in anbetracht bisheriger Unbeſtraftheit das
angefochtene Urteil. Der Diebſtahl hatte natürlich den Verluſt der
Stelle verqnlaßt. — Der Steinbrecher Johann Wettmann aus
Griesheim war in erſter Inſtanz wegen Großhandels mit Speck ohne
die erforderliche kreisamtliche Erlaubnis zu 300 Mk. Geldſtrafe verurteilt
und beſtreitet die Schuld. Er beſaß ſeit 1919 Wandergewerbeſchein für
Seife, Schokolade, der aus Verſehen auch die ſpäter vom Kreisamt
geſtrichene Ermächtigung für Speck und Schwalz enthielt. Nach beſagter
Streichung ſollte er noch im Januar d. Js. an einen hierher gekommenen
ſächſiſchen Schieber 150 Pfund Speck verkauft haben; doch beruhte
gegen=
über ſeinem Leugnem der Beweis nur darauf, daß er in einer jenem
Zeugen bei der Vernehmung in Chemnitz vorgelegten Phodographie
beſtimmt wiedererbannt worden war. Der Begriff des Großhandels mit
Lebensmitteln (wozu es auch nach Aufhebung der Fleiſch=
Zwangswirt=
ſchaft noch beſonderer Genehmigung bedarf) wäre zu bejahen geweſen,
doch ſchien dem Berufungsgericht die Feſtſtellung des Geſchäfts ſelbſt
nur durch jene Fernbeſtätigung als Beweis nicht ausveichend, und man
ſprach den Angeklagten frei. — Das gleiche geſchah gegenüber dem
wegen Preistreiberei uſw. zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilten Händler
Georg Crößmann von hier, da keine Vorſchrift verletzt erſcheint.
Während ſeiner Abweſenheit aus dem Ladengeſchäft war angeblich von
Verkäuferinnen im Oktober dar. Js. die Abgabe der vorhandenen
Kar=
toffeln zum ausgehängten Pfundpreis (40 Pf.) von gleichzeitiger
Ent=
nahme anderer Waven gbhängig gemacht worden, und das
Schöffenge=
richt ſah in ſolchem Verfahren, wofür der Angeklagte als Inhaber
ver=
antwortlich ſei, eine mittelbare Herauſſchraubung des Kartoffelpreiſes
füir den genötigten Abnehmer. Höchſtpreis für Kartoffeln beſtand jedoch
gerade damals überhaupt nicht, die Zwangswirtſchaft war in dieſer
Rich=
tung aufgehoben und übermäßige Preisſteigerung oder ein ſonſtiger
Verſtoß lag nicht vor, ſodaß die Staatsanwaltſchaft in Uebereinſtmmung
mit der Verteidigung füir nichtſchuldig eintrat.
n. Schüffengericht I. Ein guter für die allgemeine
Verkehrsſicher=
heit ſohr dienlicher Fang war im Frühjahr auf dem hieſigen
Hauptbahn=
hof gelungen. Es handelt ſich um einen indernationalen gefährlichen
Taſchen= und Eiſenbahndieb unter dem vielleicht gar nicht zutreffenden
Namen Petrenz Waisbart aus Lodz und ei Frankfurter
Polizei=
beguter hatte ihm nebſt einem Genoſſen ſchon vorher beſondere
Auf=
merkſamkeit gewidmet. Beide pflegten die Strecke zu beſahren und im
Gedränge bei der Ankunft unter der Deckung eines über den Arm
ge=
hängten Mantels zu operieven. So konnte jener ſcharfblickende Wächter
der Ordnung wahrnehmen, wie W. einem nichtsahnenden Reiſenden die
Taſchen durchſuchte. Seine Feſtnahme gelang, dagegen befand ſich der
Helfershelfer W.s bereits in dem abgehenden Zuge und entham. W. hat
als beſonderes Kennzeichen eine große Quernapbe auf der einen Wange
und iſt in Deutſchland unter anderem Namen wegen ähmlichen Treibens
ſchon beſtraft. Jetzt erhielt er ein Jahr Gefängnis abzüglich
vier Monaten Unterſuchungshaft.
* Viktoriaſchule. Von der Unterpvima I der Studienanſtalt wird
Dienstag, den 12. Juli, abends ein Hans Sachs=Abend
ver=
anſtaltet. Es kommen einige Faſtnachtsſpiele, von einem muſikaliſchen
Programm umrahmt, zur Aufführung.
8 Provinzialausfchuß. 1. Klage des Adolf Kreuter zu Offenbach,
Fünfhäuſergaſſe 7, gegen einen am 4. Januar 1921 erlaſſenen
Polizei=
befehl. Am 13. Februar 1920 har bei Kreuter ei kleiner Brand
ſtatt=
gefunden, der einen Polizeibefehl der Stadt Offenbach zur Folge hatte,
der ihm gebot, die Schornſteinanlage in der Torfahrt, weil
feuerge=
fährlich, umzuändern. Die Brandverſicherungskommiſſion hatte den
Polizeibefehl veranlaßt. Kreuter hält angeſichts des Alters des
Hau=
ſes die gebotene Umänderung der Schornſteinanlage für nicht
ausführ=
bar. Kreuter hat klagend die Aufhebung des Polizeibefehls beantragt.
Eine direkte Auflage, was Kreuter im einzelnen tun ſoll, enthält der
Polizeibefehl nicht, insbeſondere nicht, worin die Schornſteinanlage zu
beanſtanden, und wie dem Zuſtand abgeholfen werden ſoll. Im
Polizei=
befehl ſteht lediglich, daß die Anlage den baupolizeilichen Vorſchriften
entſprechend abzuändern ſei. Erſt nach Erlaß des Befehls wurde
Kreuter anheim gegeben, einen Bauſachverſtändigen zuzuziehen, der
werde ihm ſchon ſagen, was im Einzelnen an der Anlage abzuändern
ſei. Das Urteil ergeht auf Aufhebung des Polizeibefehls,
weil zu allgemein gehalten. 2. Geſuch des Karl Willer in
Offen=
bach um Erteilung eines Wandergewerbeſcheins für 1921. Willer will
mit Schnürviemen und Nähgarn hauſieren. Die Erteilung iſt
ver=
ſagt, weil Willer noch nicht 25 Jahre alt iſt. Willer iſt
Kriegsbeſchädig=
ter, war bei Lehmann beſchäftigt, wo er nach ſeiner Angabe die
Ar=
beit ausſetzen mußte. Die Verhandlung wird ausgeſetzt, weil das
ſtädti=
ſche Fürſorgeamt in der Sache noch weitere Aufklävung geben ſoll.
— Heſſ. Verwaltungsgerichtshof. Tagesordnung für die
öffentliche Sitzung des Verwaltungsgerichtshofs am Samstag, den
9. Juli 1921 vormittags 9½ Uhr: 1. Voventſcheidung gegen den
Bür=
germeiſter Schmitt in Hempten wegen Dienſtvergehen. 2. Klage des
Joh. Eberle IV. in Wolfsheim gegen den Gemeinderatsbeſchluß über
die Ernennung eines Gemeinderechners daſelbſt.
— Nachtrag zur Tagesordnung der Stadtverordneten=Verſammlung:
10. Gewährung eines Darlehens an die Gemeinnützige Heimſtätten=
Baugeſellſchaft m. b. H., hier: Krediterweiterung um 257 000 Mark.
11. Einrichtung von Schulgärten. 12. Gewährung von
Sondervergü=
tungen an die ſtädtiſchen Schulärzte.
8 Keine Umſatzſteuerpflicht bei Sicherungsübereignungen. Seitens
der Kreditinſtitate erfolgt die Kreditgewähr ſehr oft gegen
Ver=
pfändung von Waren, die ſich auf dem Wege der Eigentumsübertragung
vollzieht. Der Kreditnehmer übereignet ſeine Warenlager an den
Kre=
ditgeber, dieſer überläßt das Lager zum kommiſſionsweiſen Verkauf an
den Kreditnehmer mit der Verpflichtung, die eingehenden Erlöſe zur
Abzahlung des Darlehens zu benutzen. In einem Falle hat das
Finanz=
amt die Umſatzſteuer (Luxusſteuer mit 15 v. H.) erheben wollen. Der
Reichsfinanzminiſter hat ſich dazu am 11. Juni 1921 dahin geäußert:
Gemäß 88 1 Nr. 1 und 5 des Umſatzſteuergeſetzes ſcheiden aus der
Um=
ſatzſteuerpflicht Verfügungsverſchaffungen aus, denen kein Gegenwert
gegenüberſteht. Die Sicherungsübereignung fällt nicht unter den
Lie=
ferungsbegriff. Sie iſt nicht die Ausführung eines Rechtsgeſchäfts,
ſon=
dern nur die Sicherung eines ſolchen. Ein Gegenwert für ſie wird vom
neuen Eigentümer nicht geleiſtet. Die Sicherungsübereignung kommt
nur dann für die Umſatzſteueer in Betracht, wenn der Gläubiger den
ihm zur Sicherung übereigneten Gegenſtand für die Schuld an
Zah=
lungsſtatt annimmt, oder wem der neue Eigentümer dem urſprüinglichen
Eigentümer die Sache gegen Entgelt vermietet, mag auch der Mietzins
auf die Schuld angerechnet werden, oder wenn ein Verkauf ſtatrfindet.
hatte die Einladungen ergehen laſſen. Gäſte aus mah und fern
waren gekommen. Under der ſtatlichen Verſammlung waren
u. a. anweſend: der ſchwediſche Geſandte Baron von Eſſen und
ſeine Gattin als Vertreter des ſchwediſchen Roten Kreuzes,
Grä=
fin von der Groeben und Freihen von Spitzemberg als
Ver=
treter des deutſchen Roten Kreuzes, Fnau Adele Schreiber=
Krie=
ger als Leiterin der Abteillumg „Mutter und Kind” eine
An=
zahl von Herren der ſchwediſchen Kolonie in Berlin, ferner
Ver=
tyeter der Bezirksdivektion, des Magiſtrats, der
Landesverſiche=
rung, der Badedirektion, der Geiſtlichkeit, der Aerzteſchaft, der
Fürſorgevereine und anderer Organiſationen. Der ſchwediſche
Geſandte, Baron von Eſſen, begrüßte die Gäſte und Kinder
mit warmen Wonten. Hundert Kinder können hier Aufmahme
finden. Die erſten haben ihren Einzug ſchon Amfang Mai
ge=
halten. Sie kehren bald zu ihren Angehörigen zurück, gekräftigt
am Leib und Seele. Große Freude und Dankbarkeit löſte bei
allen Anwefenden die Mitteilung des Barons von Eſſen aus,
daß er vom ſchwediſchen Roten Kreuz ermächtigt ſei, anläßlich
der Einweihungsfeier das Kindererholungsheim „
Sonnen=
ſtein” dem deutſchen Roten Kreuz als Geſchenk
zu übergeben. Freihen v. Spitzemberg als Vertreter des
deutſchen Roten Kreuzes mahm das großzügige Geſchenk dankbar
entgegen und bat den Geſandten, dem ſchwediſchen Volke und
dem Prinzen Karl von Schweden als Förderer des großen
Lie=
beswerbes den herzlichſten Dank zu übermitteln. Die Liebestat
des ſchwediſchen Volkes werde mit goldenen Lettern in
deuck=
ſchen Kinderherzen geſchrieben ſein. Der ſeierlichem Einweihung
ſchloß ſich ein fröhliches Feſt am.
CK. Womit verdient man am meiſten? Dieſe Frage, die
ſich heute ſicherlich viele voulegen, läßt ſich kurz dahin behandelm.
daß der am meiſten verdient, der anderen Vergnügen und
Unter=
haltung verſchafft. Jockeis, Preisboxer, Kinoſchauſpieler
wer=
den am höchſten bezahlt, und dann überhaupt alle Leute, die
einzigartige oder ſeltene Fähigkeiten beſitzen. R. Günther, der
in Ueber Land und Meer von den höchſten Einnahmen plaudery,
erimmert zunächſt an die Rieſenhonorare, die bei dem Kampf um
die Weltmeiſterſchaft im Boxen am 2. Juli 1921
ge=
zahlt worden ſind. Die beiden Hauptkämpfer erhielten
zuſcm=
men ein Honopar von einer halben Million Dollar, und zwar
bekam der Amerikaner Dempſey 300 000 Dollan, der fvanzöſiſche
Weltchcmpion Carpentier 200000 Dollar. Hohe Einnahmen
haben auch von altersher die erfolgreichen Jockeis gehabt.
Beim Derby don 1868 verdiente der ſiegreiche Jockei John
Rummer 185.
— Landestheater. Heute wird „Zwangseinquartierung”
zum erſten Male wiederholt. Die letzte diesjährige Aufführung dieſes
Schwankes findet am Samstag ſtatt. In der morgen, Freitag, unter
der Spielleitung von Rudolf Weisker und unter muſikaliſcher Leitung
von Hans Schleſinger ſtehenden Aufführung der „Cſardasfürſtin”
gaſtiert Hede Weimann als Sylva, Rudolf Weisker als Feri und
Her=
mamn Häcker vom Stadttheater Mainz als Edwin. In den übrigen
Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen Carlſen und Gothe, ſowie die
Herren Jürgas Peterſen (zum erſten Male Boni) und Lind (zum erſten
Male Rohndorf). Die für Sonnkag, den 10. ds. Mts., in Ausſicht
genom=
mene 10, literariſche Matinee wird verſchoben und
fin=
der gleich zu Beginn der nächſten Spielzeit ſtatt. Die Mietkarden
be=
halten ihre Gültigkeit.
— Entlaſſung der Fremdenlegionäre. Die franzöſiſche Regierung
lehnt es ſeit einiger Zeit grundſätzlich ab, die 18—20jährigen
Fremden=
legionäre zu entlaſſen, wenn ſie bei ihrer Verpflichtung
den Tatſachen zuwider erklärt haben, bereits 20 Jahre
alt zu ſein. Dies möge allen, die es angeht, zuu ernſten Warnung
dienen.
— Treuer Mieter. Am 1. Juli wohnte Herr Kanzleiinſpektor
Fried=
rich Ziſfel bei Herrn Pfandmeiſter Johs. Kempf, Viktoriaſtraße 61,
20 Jahre.
* Geſamtverband deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften. In der
heu=
tigen Mitgliederverſammlung wird der Geſchäftsführer des D.H.V.,
Herr Stroband, über Reform oder Beſeitigung der
Angeſtelltenverſiche=
rung ſprechen. (Siehe geſtrige Anzeige.)
— National=Stenographie. Man ſchreibt uns: Der hieſige
Na=
tional=Stenographen=Verein eröffnet, am Freitag, den
8. Juli, im Vereinslokal „Feierabend”, Stiftſtraße 51, einen neuen
An=
ſängerkurſus in National=Stenographie, dem anerkannt einfachſten und
loiſtungsfähigſten Syſtem der Gegenwart. (Siehe Anzeige.)
* Platanenhainkonzerte. Die von Herrn Direktor Mickley
ein=
geführten Promenadekonzerte im Plakanenhain erfreuen fie
tärkapellen die ſogen. Standmuſiken an verſchiedenen Plätzen innerhalb
der Stadt gaben, nur mit dem Unterſchied, daß ſeiner Zeit die
Kon=
zerte frei waren, was ſich aber mit den heutigen Verhältniſſen nicht
mehr vereinbaren läßt. Am kommenden Sonntag gelangt u. a. zum
Vortrag die Ouvertüre zu „Dichter und Bauer” von Suppé Sigmunds
Liebeslied und Feuerzauber aus der „Walküre” von Wagner, Lied der
Dalila „Die Sonne, ſie lachte” aus „Samſon und Dalila” von Saint=
Saens, Fackeltanz B=Dur von Meherbeer. (Siehe Anzeige.)
Freitag, den 8. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Prot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 27, 26 und 24, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß”, Marke Nr. 22 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Inſatzbroimarken: Die Ausgabe von
Zuſatzbrot=
marken für werdende und ſtillende Mütter iſt
Für den 7. Bezirk: Freitag, den 8. Juli 1921.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Bezugsmarke Nr. 18 und Beſtellmarke Nr. 21 der
der Sonderbeſtellkarte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt
vorzulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Ganze Riegel zu 16 Mk., halbe Niegel zu 8 Mk.
Ansgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate //,o
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Außerdem die Hälfte der Jahreszuteilung in Rohbraunkohle
aus der Grube Prinz von Heſſen.
Die Dienſträume des Lebensmiktelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhe vormittags bis 2 Uh= nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.
Eeite 3.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird,
— Autounfall. Geſtern abend ſtürzte ein Auto infolge
Reifen=
deſekt in der Frankfurter Straße um und begrub die Inſaſſen unter ſich.
Dieſelben trugen Kopf= und Armperletzungen davon und wurden von
der Sanitätskolenne in die Loſſenſche Klinik verbracht.
— Nieder=Beerbach, 4. Juli. Spende für die Kirche. Die
beiden nach Amerika ausgewanderten früheren Ortseinwohner Georg
und Wilhelm Schneider haben durch Vermittelung des Herrn
Beigeordneten Plößer der evangeliſchen Gemeinde 800 Mark zur
An=
lage einer elektriſchen Kirchenbeleuchtung geſchenkt.
— Bensheim, 5. Juli. Der 2. Abend der Liga zum Schutze
der deutſchen Kultur fand geſtern hier ſtatt. Vor einer ſehr
gur beſuchten Verſammlung ſprach mit außerordentlichem Beifall. Herr
Strippelmann=Darmſtadt über das Thema: „Hat
Deutſch=
land den Krieg gewollt?” Hatte der Redner in ſeinem erſten
Vortrag über die Schuldſrage ſchon manchen Eckpfeiler aus dem
Lügen=
gebäude der Entente geriſſen, ſo legte er diesmal, an Hand neuer
Do=
kumente, noch klarer die Haltloſigkeit der Schuldanklagen dar. Er
be=
wies unwiderleglich, daß ſowohl die Behauptung, Deutſchland habe ſeit
Jahrzehnten auf die Weltherrſchaft hingearbeitet, und der Weltkrieg ſei
das logiſche Ergebnis dieſer Politik, erlogen iſt, als auch, daß die
Be=
hauptung, Deutſchland habe allein gerüſtet und wirtſchaftliche Vorberei=
tungen getroffen, jeder Berechtigung entbehrt. Herr Strippelmann
zum letzten Augenblick in Petersburg und Wien auf eine Verſtändigung
hingearbeitet hat. Am Schluſſe ſeiner Ausführung nahm der Redner
Gelegenheit, klar zu legen, welche Bedeutung die ſcharf formulierte
Be=
kämpfung der Schuldlüge für unſere innere politiſche Einigung habe,
und erntete toſenden Beifall, als er in treffenden Worten die
Schatten=
ſeiten unſeres heutigen politiſchen Kampfes kennzeichnete. Der nächſte
Ligaabend findet am Montag, den 1. Auguſt, ſtatt.
d. Groß=Umſtadt, 5. Juli. Bubenhand. In der Nacht vom
Samstag auf Somtag haben halbſüchſige Burſchen im Garten des
Gaſtwirts Ganß hier ſämtliches Frühobſt und Johannisbeeren
abge=
erntet. Der Polizeihund der hieſigen Gemeinde verfolgte die Spur zum
nahen Kurswald, wo die Beute aufgefunden wurde. Inzwiſchen ſind auch
die Täter, eif junge Zurſchen, die ſich der Tragweite ihrer
Handlungs=
weiſe ſicher nidtt beſrußt woren, ermittelt. Immerhin diirfte die
An=
ſvendung der Strafgeſetze ſehr am Platze ſein, damit Mein und Dein in
Zukunft beſſer unterſcieden werden kann.
— Heubach, 5. Juli. Eine ſehr gut beſuchte
Proteſtberſamm=
lung der Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegs=
gefangener, fand am Sonntag hier wegen der Zurückhaltung der
Avignongefangenen ſtatt. Als Redner war Herr Wemdel, Gießen,
von der Liga zum Schutze der deutſchen Kultur gewonnen, der dieſe
Frage im Zuſammenhang mit der allgemeinen Hetz= und
Haßpropa=
ganda der Entente aufs trefflichſte behandelte. Grundlage des
Ver=
ſailler Friedensdiktates iſt die Behauptung, daß Deutſchland der alleinige
Kriegsurheber und Kriegsberbrecher ſei. Nachdem der Redner die Lüge
von der alleinigen Kriegsſchuld Deutſchlands mit einigen treffenden
Nachweiſen abgekan hatte, brachte er erſchütternde Ausſagen ehemaliger
deutſcher Kriegsgefangener. Dieſe unter Eid ausgeſagten Vorgänge
be=
weiſen, wie ungeheuerlich groß die Kriegsverbrechen auf der anderen
Seite ſind. Die Leipziger Prozeſſe erſcheinen dem deutſchen Volke nicht
als Unrecht, weil dort deutſche Vergehen abgeurteilt werden, ſondern
nur deswegen lehnt ſich das deutſche Volk dagegen auf, weil die
Ab=
urteilung nur von Deutſchland erzwungen wird. Zum Schluſſe wies
der Redner darauf hin, wie gerade die Fragen der Kriegsſchuld und der
Kriegsverbrechen die Stimmung im Ausland für oder gegen uns
be=
ſtimmen. Das deutſche Volk ohne Unterſchied de Parteien ſollte
ge=
meinſam dafür ſorgen, daß die Wahrheit endlich auch draußen bekannt
wird. Die Veranſtaltung ergab einen ſchönen Ueberſchuß, der der
Avig=
nonhilfe zugeführt wurde.
wd. Mginz, 6. Juli. Von der Kunſtgewerbeſchule. Durch
Nücktritt Profeſſor Kübels war die Direktorenſtelle der Mainzer
Kunſt=
gewerbeſchule frei geworden. Die Stelle iſt jetzt dem Profeſſor 2- .o
Körnig, der ſeither an der Kunſt= und Handwerkerſchule in
Brom=
berg tätig war, übertragen worden. — Auch in Weinorten, die nicht
ge=
rade zu den erſtklaſſigen zählen, werden immer noch Preiſe erzielt,
die ans Fabelhafte gvenzen. So wurden jüngſt bei einer
Wein=
verſteigerung in Kreuznach für Weine, die in Siefersheim gezogen
wur=
den, für das Stüch (1200 Liter) 46 600 Mark erzielt. Im Gegenſatz
hierzu wird auch von Weinverkäufen berichtet, die für das Stück mit
5000 Mark abgeſchloſſen wurden, und die ſich, bis ſie zum Kleinverkauf
durch die Wirte kommen, auf etwa 8000 Mark ſtellen werden. Das iſt
das Liter nicht ganz 6,70 Mark.
wd. Bingen, 6. Juli, Umeine Einſchränkungder
Tanz=
luſtbarkeiten herbeizuführen hat die Gemeinde Ulmen
an der Moſel beſchloſſen, für die Veranſtaltungen, die an nicht
herkömm=
ichen Tagen ſtattfinden, eine Luſtbarkeitsſteuer von 1500 Mark täglich
zu erheben. Der Beſchluß wurde von dem Kreisausſchuß Cochem
ge=
nehmigt.
Gießen, 6. Juli. Auf Veranlaſſungder
Erfaſſungs=
abteilung des Reichsſchatzminiſteriums in Bad=
Nauheim fandem in Gießen umfangreiche Ermittelungen nach
verſchobenen Automobilen ſtatt. Die Ermittelungen hatten zur Folge,
daß am Samstag mehrere Verhaftungen vorgenommen wurden. Die
Staatsanwaltſchaft hat die Angelegenheit übernommen. An den
Schie=
bungen ſollen noch weitere hieſige und auswärtige Perſonen beteiligt ſein.
Friedberg, 6. Juli. Der heſſiſche Schutz= und
Wirt=
ſchaftsbund hatte vor einigen Tagen eine Eingabe an das heſſiſche
Miniſterium des Innern gerichtet, in der um Schutz der Landwirtſchaft
bei Einbringung der diesjährigen Ernte gebeten wurde. Dem Bund
ging am 2. Juli folgende Antwort des ſtellvertretenden Mimiſters
des Innern zu: In Verfolg der Zuſchrift vom 21. Juni, worin
ge=
beten wurde, Maßnahmen im Intereſſe einer geſicherten und
ungeſtör=
ten Einbringung der Ernte zu treffen, haben wir unverzüglich
Verhand=
lungen mit den Kreisämtern und der Verwaltungsſtelle der heſſiſchen
Schutzpolizei eingeleitet. Dieſelben werden mit größtmöglicher
Be=
ſchleunigung geführt. Sobald ein Ergebnis vorliegt, werden wir Ihnen
unverzüiglich weitere Nachricht zukommen laſſen.
Niöda, 6. Juli. Der Streik der Arbeiter bei den
Him=
meisbachſchen Sägewerken in Nidda und Eichelsdorf iſt nach einer Dauer
von 13 Wochen heute beender worden. Es waren daran etwa 350
Arbeiter beteiligt. Die geforderte Lohnerhöhung iſt nicht bewilligt
wor=
den. Die Arbeit kann erſt nach und nach wieder in vollem Umfang
auf=
genommen werden, da infolge des langen Stillſtandes zuerſt die
Ma=
ſchinen und Werkzeuge in Ordnung gebracht werden müſſen. — Der
Kriminalpolizei in Frankfurt iſt es gelungen, die vier Einbrecher,
die vor etwa ſechs Wochen aus dem Weishauptſchen Laden in Nidda
dier Fahrräder geſtohlem hatten, zu verhaften. Es ſind junge Leute
us Frankfurt.
Reich und Ausland.
Berlin, 5. Juli. Gräfin Wartensleben wurde von dem
Schöffengericht Berlin Mitte wegen Uebertvetung der Vorſchriften über
die Nationievung von Lebensmitteln zu 66 000 Mk. Geldſtrafe
verurteilt. Sie hatte ein Strafmandat von 200 Mk. erhalten, weil ſie
für ihren aus ſechs Perſonen beſiehenden Haushalt 1919 und 1920
täg=
lich fünf Liter Milch und wöchenrlich ſieben Pfund Butter auf Karten
bezog, indem ſie Perſonen, die dauernd auf ihrem Gute wohnten, al3
zu ihrem Berliner Haushalt gehörig anmeldete. Gegen den Strafbefehl
erhob ſie Widerſpruch. In der Begründung des Urteils wird
ausge=
fuhrt, daß das Gericht von einer Gefängnisſtrafe Abſüand nahm, weil in
919 und 1920 die Rationierungsvorſchriften ſchon abgebaut wurden und
es bereits Lebensmittel im freien Handel gab.
Brüffel, 6. Juli. (Wolff.) Der Expreßzug Amſterdam=Paris,
der nachts gegen 12 Uhr Brüſſel verließ, entgleiſte bei Hennuyeres,
zwiſchen Tubize=Braine=Lecomte. Der erſte Packwagen wurde zermüm=
Wells in drei Minuten 120000 Goldmark. Vor dem Kriege
wurde die Gage von Vaſſermann jährlich mit 70 000 Mark,
die von Moiſſi mit 100000 Mark angegeben. Dieſe Summen
aber werden durch das, was heutzutage Kinoſchauſpieler
verdienen, weit in den Schattem geſtellt. So ſchloß Mitte 1919
eine anerikaniſche Kinofirma mit dem Filmkünſtler Fatty einen
Vertrag, durch den er ein Honorar von 3 Millionen Dollar
zu=
geſichert erhielt, wenn er dafür innerhalb von drei Jahren in
22 Zweiaktern und 2 Fünfaktern auftreten werde. Aehnliche
Millionengagen beziehen andere berühmte Sterne der
ameri=
kaniſchen Filmpelt. Ganz ſo viel kann Deutſchland nicht zahlen;
aber auch hier berdienen die Kinokünſtler ſehr anſtändig. Den
deutſchen Rekord ſtellte wohl Emil Jannings auf, der für jeden
Tag der Mitwirkung an einem Film 10 000 Mark erhielt. Das
war im Jahre 1919. Damals betrug das Honorar, das Henny
Porten für jeden Film erhielt, 44 000 Mark. Da ihr zehn Filme
im Jahre garantiert waren, machte das jährlich 440000 Mark
aus. Da aber die Herſtellung dieſer zehn Filme nur 150 Tage
in Anſpruch nahm, ſo konnte ſie noch öſter auftreten, und ihr
Jahreseinkommen wurde auf 6(0000 Mark geſchätzt. Seitdem
hat man freilich verſucht, die „Prominenten” der Filmkumſt in
ihren Bezügen etwas einzuſchränken. Die Patti, deren Stimme
man mit Recht als eine Goldwühle bezeichnet hat, ſoll ſich ein
Vermögen von 20 Millionen Goldwark erſungen haben. Auf
einer amerikaniſchen Gaſtſpielreiſe brachte ihr manches Konzert,
in dem ſie kaum eine Stunde ſang, mehr als 30000 Goldmark
ein; einmal wurden ihr zwei Lieder mit 20000 Goldmark
hono=
riert. Aehnliche Honorare haben ja auch andere Geſangsſterne,
z. B. Caruſo, erzieſt. Paderewski ſoll mit ſeinem
Kla=
vierſpiel mehr als 19 Millionen Goldwark eingenommen haben.
Berühmte Aerzte verdienen nicht ſo hohe Summen, jedoch
kommen auch hier Honorare von mehreren Zehntauſend, ſelbſt
Hunderitaniſend Goldmark für eine einzige Operation vor.
Mär=
chenhafte Honorare haben erfolgreiche Rechtsanwälte
er=
halten. Von einen engliſchen Rechtsanwalt, Lord Ruſſel of
Killoven, wird berichtet, er habe in einer einzigen Woche dreimal
durch Abfaſſung eines einzigen Briefes je 1000 Guineen gleich
21000 Goldmark verdient.
e. Wer ſchwatzt, kriegt einen Verweis! Aus Suhl wird
uns geſchrieben: Zu einer eigenartigen Maßnahme
hat ſich die Pokizeiverwaltumg in Suhl veranlaßt geſehen, um
den überhandnehmenden Zuſammenkünften der Klatſchbaſen
wännlichen und weiblichen Geſchlechts in den Straßen des
Städtchens entgegenzuwirken. Die Polizei will es in Zukunft
nicht mehr dulden, daß man ſich auf den Bürgerſteigen zum
Klatſch verſammelt und den Verbehr behindert und wird durch
Zuſendung von ſogenannten „Erinnerungszetteln” ſolchen mit
der koſtbaren Zeit wuichertreibenden Schwätzern Verweiſs
er=
teilen.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Genoſſenſchaft „Deutſche Kunſt” Wie uns
aus München mitgeteilt wind, wird die dor einen halben
Jahre zum Beſten der noileidenden begabten Künſtler und des
kunſtliebenden kaufenden Publikums gegründete
Genoſſen=
ſchaft „Deutſche Kunſt” in der nächſten Zeit in mehreren
Städten Deutſchlands Ortsgruppen ins Leben rufen. Zunächſt
werden in den betreffenden Städten eine Reihe gewählter,
füh=
render Perſönlichkeiten aus den Kreiſen der Staatsbehörden,
der Stadtverwaltung, der Lehranſtalten, der Banken, der
Indu=
ſtrie und des Handels, der einſchlägigen Vereine, ſowie der
ge=
ſamten Preſſe zu einer Vorbeſprechung zuſammenberufen,
wel=
cher dann ein allgemeiner Vortrag und die eigendliche
Orts=
gruppengründung folgt. Das Unternehmen kann im beſten Sinne
als eine Wohlfahrts=Verkaufsonganiſation angeſprochen werden,
welches den Geſamtreingewinn alljährlich der notleidenden
Künſtlerſchaft zukommen läßt. Eine Reihe der namhafteſten
Künſtler Deutſchlands, wie Prof. Fritz Erler=München, Prof.
Hahn=München, Prof. Lederer=Berlin, Prof. Slevogt=Berlin,
ſo=
wie Schulrat Prof. Dr. Kerſchenſteiner ſind im Aufſichtsvat
ehrenamtlich tätig und bürgen wohl allein ſchon dafür, daß man
dem Unternehmen das vollſte Vertrauen entgegenbringen kann.
Jeder Kunſtfreund kamn ſich im übrigen an der
Genoſſen=
ſchaft beteiligen oder auch gedanklich die gemeinnützigen
Beſtre=
bunigen unterſtützen. Eine geldliche Beteiligung kann durch
Zeichnen von Anteilen (ein Anteil zu 200 Mark, zuläſſige
Höchſt=
grenze von 100 Anteilen, alſo bis zu 20000 Mark) geſchehen.
Das Kapital iſt jederzeit kündbar und wird laufend zu 25
Pro=
zent in Kunſtwerten verzinſt. Außerdem genießen
Genoſſen=
ſchaftsmitglieder den Vorteil, daß ſie bei Kauf von Original=
Kunſterzeugniſſen auf alle Käufe einen Preismachlaß von 5
Pro=
zent haben. Intereſſenten erhalten jederzeit nähere Auskunft
von der Genoſſenſchaft „Deutſche Kunſt”, München,
Kaulbach=
ſtraße 9 I zugeſandt.
mert und zwei Schaffner ſo ſchwer verletzt, daß Todesgefahr beſteht.
Der Poſtwagen iſt förmlich zerſplittert. Sieben franzöſiſche
Poſtbe=
amte wurden gerötet und drei verwundet. Auch die übrigen Wagen
ent=
gleiſten. Ctwa 20 Reiſende wurden verwundet. Die bisherige
Unter=
ſüchung weiſt auf die Möglichkeit eines verbrecheriſchen Anſchlages hin,
da die Schienen an mehreren Stellen gelockert ſind.
Heſſiſcher Landtag.
99. Sitzung.
St. Darmſtadt, 6. Juli.
Am Regierungstiſch: Staatsrat Ulrich, Finanzminiſter Henrich
und Regierungsvertreter.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 9.45 Uhr. Vor
Ein=
tritt in die Tagesordnung erledigt das Haus
kleine Anfragen.
Auf die „kleine Anfrage” der Herren Abgeordneten Loos und Ge
noſſen vom 1. ds. Mts., betreffend das Beamtenbeſoldungsgeſetz, beehrt
ſich das Miniſterium der Finanzen namens der Regierung das Folgende
ergebenſt zu erwidern:
Eine Anweiſung von Vorſchüſſen auf die einzelnen Beamtengruppen
und Beamten nach dem kürzlich verabſchiedeten Beſoldungsgeſetz
zu=
ſtehenden Mehrbezüge iſt nicht beabſichtigt und empfiehlt ſich auch nicht,
da es — ganz abgeſehen von den grundſätzlichen Bedenken, die gegen die
Gewährung von Vorſchüſſen beſtehen — infolge der vielen von dem
Reichsminiſter der Finanzen zu dem bemerkten Geſetz erhobenen
Bean=
ſtandungen noch nicht ſicher iſt, ob die Mehrbezüge überhaupt und in
welcher Höhe gezahlt werden können. Die Beanſtandungen werden
raſchenſtens ihrer Erſedigung zugeführt. — Antwort auf das
Beanſtan=
dungsſchreiben iſt bereits vor einigen Tagen an den Neichsfinanzminiſter
abgegangen; es ſteht alſo zu erwarten, daß mit der Anweiſung der
ent=
gültigen Bezüge in kurzer Friſt vorgegangen werden kann. Für die im
Ruheſtand befindlichen Beamten uſw. und die Hinterbliebenen ſind, die
neuen Bezüge unter Berückſichtigung der zu dem Ruhegehaltsgeſetz und
dem Hinterbliebenengeſetz erhobenen Beanſtandungen bis auf
Ausnahme=
fälle vorläufig ermttelt und auch zur Zahlung angewieſen worden.
Staatsrat Seipp verlieſt eine aus ſachlihen Gründem ablehnende
Regierungsanki
Abg. Schreiber (Dem.) fragt, ob die Regierung bereit ſei, dahin
zu wirken, daß den Hinterbliebenen der beim „Ingelheimer Mord”
ge=
töteden Eliſabeth Roos die zugeſagte Entſchädigung durch die
Beſatzungs=
behörde endlich ausgezahlt werde.
Staatspräſident Ulrich erwidert, die Reichsregierung ſei beſtrebt,
eine erheblich höhere Entſchädigung als 25 000 Franes zu erhalten, und
die Verhandlungen ſeien noch nicht abgeſchloſſen.
Darauf wird in die Tagesordnung eingetreten und die
Spezial=
debatte zum
Etat
bei Kap. 53, Gymnaſien uſw., fortgeſetzt.
Abg. Zilch (Ztr.) wendet ſich in längeren Ausführungen gegen die
Ablehnung der Vorſtellung der Bürgermeiſterei Alsfeld u. a. Städte
und Eemeinden, die nicht gedeckten Ausgaben" zu den höheren
Lehr=
anſtalten auf den Staat zu übernehmen und verlangt eine andere
Re=
gelung der Freiſtellen dahin, daß auch Schülern, die auf Note drei
kom=
men, die Freiſtelle weiter bewilligt werden kann. Zu dew Ausführungen
des Abg. Kaul gegen die „reaktionären Oberlehrer” möchte Redneu
feſt=
ſtellen, daß der größte Teil der Oberlehrer demokratiſch geſinnt ſei, zum
mindeſten aber der Republik nicht feindlich gegenüberſtehe. Einzelfälle
ſollte man nicht allgemein vor die Kammer bringen, ſondern dem
Lan=
desamt für Bildungsweſen mitteilen.
Abg. Kaul (Soz.): Obwohl ich die Schwierigkeiten nichr verkenne,
die einer Vereinheitlichung des Schulweſens entgegenſtehen, bin ich doch
der Anſicht, daß eine innere Vereinheitlichung des höheren Schulweſens
unbedingt geſchaffen werden muß. Es iſt ein Geſetz über das höhere
Schuliseſen, gleich dem Volksſchulgeſetz, unbedingt zu ſchaffen. Ich mache
keineswegs einzelnen Oberlehrern den Vorwurf reaktionärer Geſinnung,
ſondern dem ganzen Geiſt, unter dem die tarſächlich demokratiſch
ge=
ſinntem Oberlehrer ebenſo ſehr zu leiden haben. Die Verſtöße am
Schulfeiertag waren keineswegs ſo gering, wie es dargeſtellt wird. Man
fah in den Schülerzüigen nur ſchwarz=weiß=rote Fähnchent und im
Mittel=
punkt ſtand das Lied „Deutſchland über alles”, das unter allen
Um=
ſtänden eben ein nationaliſtiſches Parteilied iſt.
Abg. Schreiber (Dem.) beſpricht die ſchwvierige Exiſtenz der
höheren Schulen auf dem flachen Lande, die vielfach ſchwer bedroht iſt.
Es müſſe unbedingt dafür geſorgt werden, daß dieſe Schulen, die
kul=
turelle Notwendigkeit ſind, erhalten bleiben.
Abg. Reh (Dem.) tritt ebenfalls für die Erhaltung der höheren
Schulen auf dem Lande und in kleineren Städten ein.
Abg. Dr. Oſann (D. Vpt.): Auch wir ſind der Anſicht, daß die
Erhaltung der höheren Schulen auf dem flachen Lande im Intereſſe
des Staates ſelbſt liegt, und daß dieſen Schulen, ſoweit ſie gefährdet
ſind, Staatszuſchüſſe gewährt werden. Auch für die Anwärter auf den
höheren Schuldienſt (deren Lage und Verhältniſſe Redner eingehend
be=
ſpricht) würde das Aufhören dieſer Schulen von größtem Nachteil ſein.
Abg. Hattemer (Ztr.) (ſchwer verſtändlich) tritt ebenfalls
für dieſe Anwärter ein und befürwortet die vorliegenden Wünſche auf
Ausbau der Realſchulen zu Oberrealſchulen, beſonders für Bad
Nauheim.
Abg. Urſtadt (Dem.): Wenn der Abg. Kaul konſequent wäre,
hätte er nicht ein Geſetz für die höheren Schulen, ſondern ein
Schul=
geſetz verlangt, denn er iſt doch auch für die Einheitsſchule uſw. Man
müſſe aber doch erſt die Erfahrungen auf dieſem Gebiete abwarten.
Erſt wenn wir das Ganze wirklich überſchauen können, wollen wir ein
großes Schulgeſetz machen.
Abg. Fraut Balſer (Dem.) tritt für eine Aufbauſchule für
Mäd=
chen ein, damit begabte Schülerinnen der Volksſchulen die Möglichkeit
haben, ſich entſprechend weiterzubilden, und zwar auch hier mit der
Ein=
richtung von Internaten.
Abg. Brauer (Heſſ. Vpt.) mißbilligt den ſtändigen Wechſel der
Beamten auf denr Lande, die nicht bodenſtändig werden und die
Bevöl=
berung niemals richtig kennew lernen. Man ſollte unbedingt die Schulen
auf dem flachen Lande erhalten, damit das beſſer werde.
Abg. Wünzer (D. Vpt.): Es iſt underſtändlich, daß Abg.
Kaul ſich noch immer über das Lied „Deutſchland über alles” aufregt.
Es iſt durchaus kein Parteilied, ſondern ein Bekenntnis der Liebe zum
gemeinſamen Vaterland, das Jeder ſingen kann. Wenn Herr Kaul
meinte, aus Rückſicht auf das Ausland ſollte man das Lied nicht ſingen,
ſo kann er ſich darauf verlaſſen, daß das Ausland, beſonders die
Fran=
zoſen, es gar nicht verſtehen würden, wenn wir das Lied nicht mehr
ſingen würden. (Bravo.)
Präſident Dr. Strecker möchte auf die einzelnen Wünſche kurz
eingehen. Im allgemeinen iſt zu ſagen, daß die Schuldinge noch derart
im Fluſſe ſind, daß eine geſetzliche Regelung noch nicht angebracht
er=
ſcheint. Die feſten Umriſſe der deutſchen Aufbauſchuile ſtehen feſt. Wir
haben dieſe Frage ſtändig im Auge. Die Erhöhung des Schulgeldes
hat ſich durchaus bewährt, wir konnten einer ganzen Anzahl von
Schü=
lern Freiſtellen bewilligen. Die Staffelung allein ſcheint uns jedoch noch
keine Löſung der Frage und wir erörtern bereits eine allgemeine
Schul=
ſteuer, zu der auch Junggeſellen und kinderloſe Eltern herangezogen
werden ſollen. Die Reform der Leſebücher haben wir dauernd im Auge,
Die erheblichen Koſten ſpielem hierbei eine Rolle. Das Schulfzſt iſt im
allgemeinen ſo verlaufen, wie wir es gewünſcht haben. In Zukunft
allerdings wünſche auch ich, daß das Jugendfeſt unter der ſchwarz=
rot=
goldenen Flagge vor ſich geht, die allein für deurſche derartige Feſte in
Frage kommt. Das Lied „Deutſchland über alles” iſt eigentlich ein altes
demokratiſches Lied. Es iſt zu bedauern, daß dieſes Lied zu
grovokato=
riſchen Zwecken von gewiſſen Kreiſen ausgenutzt wird. Der Auffaſſung
des Abg. Wünzer iſt beizuſtimmen. Freiſtellen können im allgemeinen
nur an ausgezeichnete Schüler vergeben werden, man wird alſo an der
Note 2 feſthalten müſſen. Wo beſondere Gründe vorliegen, ſoll das
Lehrerkollegium entſcheiden. Die Sorge für die Anwärter auf den
höheren Schuldienſt beſchäftigt uns dauernd. Zur Oberlehrerfrage iſt
doch zu ſagen, daß noch nicht alle Oberlehrer die republikaniſche
Ein=
ſtellung gefunden haben, die ein friedliches und gedeihliches
Zufammen=
arbeiten mit der Regierung gewährleiſten. Achkung vor der Republik
und ihrer Verfaſſung müſſen wir unbedingt verlangen. Die rebelliſche
Stimmung in den Oberlehrerkreiſen iſt durch die Preſſeangriffe gegen
meine Perſon geſchaffen worden. Sie erſchwerr den Weg zur
Verſtän=
digung. So lange freilich, wie jetzt in den Südweſtdeutſchen
Schulblät=
tern bei jeder Gelegenheit der Kampf bis aufs Meſſer angedroht wird,
ſo lange iſt eine Verſtändigung ſchwer. Die Herren ſollten es doch lieber
nicht auf, eine ſolche Machtprobe ankommen laſſen, in der die Regierung
ſicher die ſtärkere iſt. Es fragt ſich doch, ob ſolcher Kampf ſich lange
über zwei Monate Gehaltsſperre erſtrecken wird. Redner nimmt dann
Stellung gegen die antiſemitiſche Agitation der Verbände „Deutſche
Jugend”. Was die höheren Schulen auf dem Lande betrifft, ſo iſt die
Regierung die letzte, die ſolche Schulen ohne zwingende Nor aufheben
wird. Hier hat aber das Finanzminiſterium ein gewichtiges Wort
mit=
zuſprechen. Jedenfalls dürfen Sie uns das Vertrauen ſchenken, daß wir
auch dieſe Frage mit dem ganzen fachmänniſchen Ernſt behandeln, den
ſie verdient.
Damit ſchließt die Debatte. Der Ausſchußantrag wird angenommen,
der Antrag Schreiber, betr. Erhaltung der höheren Schulen auf dem
Lande, ebenfalls.
Nach der Pauſe wird eine Anzahl von Kabiteln ohne weſentliche
Debatte erledigt. — Zu Kapitel 57, Volksbildung (
Landeswander=
pühne uſw.), und 57a, Förderung der Kunſt, beſpricht Abg.
Serte 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.
Rummer 185.
Reiber (Dem.) die Rheiniſche Muſikwoche und polemiſiert
gegen volksparteiliche Preſſeäußerungen, die es beanſtandeten, daß
Prä=
ſident Dr. Strecker und andere Regierungsvertreter der Muſikwoche
bei=
gewohnt haben, was in direktem Gegenſatz zu den hier geäußerten
Wün=
ſchen des Abg. Köhler ſteht.
Abg. Dr. Oſann (D. Vpt.) beanſtandet ebenfalls dieſe Notiz, die
unengebracht war. Bedauerlich war bei der Muſikwoche eine gewiſſe
Ge zerſchaft in Moinz.
Abg. Engelmann (Soz.) führt das ausſchließlich auf die
un=
günſtige Zeit zurück, in die das Konzert fiel. — Das Kapitel wird dann
angenommen. — Zu den Kapiteln
Univerſität und Techniſche Hochſchule
ſtellt Abg. Herbert (Ztr.) einen Antrag, der die Errichtung einer
Zoll=Hochſchuule betrifft (auf der Tribüne aber nicht verſtanden wird).
Abg. Kaul (Soz.) rügt wiederum den veaktionären Geiſt der
Lehr=
körper der Univerſität und Hoſchule. U. a. beanſtandet Redner, daß das
amtliche Verzeichnis des Lehrkörpers der Univerſität Gießen noch
ſämt=
liche Orden aufzählt, die die Profeſſoren beſitzen.
Abg. Vetters (Soz.) fordert, daß die Regierung beſtrebt iſt,
Aus=
ſchreitungen der Studenten, wie jüngſt ir Gießen zu verhindern.
An=
erkennen müſſe er, daß ein großer Teil der Hochſchullehrer bemüht iſt,
Bildung und Wiſſenſchaft in alle Volkskreiſe zu verbreiten durch
Vor=
träge uſw. Die Verpflegung in den Kliniken ſei vielfach unzureichend.
Wedner fragt an, ob die Negierung oder die Univerſität der Anwendung
des Friedmannſchen Mittels gegen die Tuberkuloſe Hinderniſſe in den
Weg legen wüirden. Schließlich beſpricht Redner das Verhalten der
Stu=
denten ſelbſt, das vielfach zu wünſchen übrig laſſe. Die Menſuren üben
eine verrohende Wirkung aus. Der Staat ſollte alle diejenigen
zurück=
ſtellen und nicht anſtellen, die die Spuren dieſer Roheit im Geſicht tragen.
(Heiterkeit.)
Abg. Dingeldey (D. Vpt.) nimmt gegen dieſe Ausführungen
ironiſierend Stellung. Es wäre intereſſant, die Andort des ehemaligen
Miniſters des Innern oder des Juſtizmioiſters zu hören. So reaktionär
ſollten doch die Herren der Linken nicht ſein. Was den Aufſand
be=
trifft, den die Studenten treiben ſollen, ſo ſteht dem doch entgegen, daß
heute 70 Prozent der Studenten mit einem Monatswechſel von unter
600 Mark auskommen miiſſen. Kein Arbeiter käme damit aus. Das
ſpricht doch von größtem Pflichteifer und ſtärkſtem Idealismus. (Bravo!)
Abg. D. Dr. Diehl (Heſſ Vpt.): Es muß unbödingt anerkannt
werden, daß kaum jemals ſo viel gearbeitet wurde wie heute. Die
zerhackten oder ungehackten Geſichter ſind keinerlei Maßſtab für das
Können der Studierenden. (Sehr richtig! Heiterkeit.) Daß die Orden
in dem Verzeichnis mit abgedruckt wurden, iſt wohl als Schönheitsfehler
zu betrachten, doch ſind dafür nicht die Profeſſoren und der Rekto=
ver=
antwortlich zu machen. Vermrlich iſt der Druck einfach per stilo
vor=
genommen worden. Gegen die Wünſche, den Einſluß des
Landesbil=
dungsamtes auf die Umiverſitätsverwaltung zu bergrößern, müſſe man
entſchieden Stellung nehmen, das würde zur Gefährdung der
akademi=
ſchen Freiheit führen.
Abg. Dr. Büchner (Dem.) ſtimmt dem Abg. Dingeldetz zu, daß
die Studierenden fleißig arbeiten, doch kommen immer noch
Ausſchei=
tungen von Korps vor, die im Intereſſe des Anſehens und auch dem
Ausland gegenüber vermieden werden müßten. Redner fügt
Spezial=
fälle an.
Abg. Urſtadt (Dem.): Gegen die gkademiſche Freiheit darf nicht
eingeſchritten werden, das ſchließt aber nicht aus, daß man gegen
Ver=
ſtöße Stellung nimmt. Die Menſuren ſollte man nicht anders als
Sport anſehen. Sie ſind dann immerhin noch äſthetiſcher als der
Box=
ſport. Auswüchſe auf dieſem Gebiete ſind beſtängt. Die ſchlagenden
Verbindungen erkennen heute die nichtſchlagenden voll an und ſind
durchaus gleichberechtigt im ſtudentiſchn Ausſchuß, der einen weſentlichen
Fortſchritt bedeutet und ſehr erfolgreich arbeitet.
Abg. Kaul (Soz.) beſpricht nochmals die Ordensaußählung in
den Verzeichniſſen und bezeichnet dieſe als Provokation. Er verteidigt
und erläutert dann in längeren Darlegungen ſeine Anregung, den
Einfluß des Landesbildungsamtes in der Verwaltung der Univerſität
zu vergrößern. Mit den Menſuren brauchte man ſich gar nicht zu
be=
faſſen, aber ſicher iſt, daß die ſatisfakhiongebenden Studenten ſich immer
noch als eine beſondere Klaſſe fühlen.
Nächſte Sitzung nachmittag 3 Uhr.
100. Sitzung.
Die Nachmättagsſitzung wurde um 3.15 Uhr durch den
dritten Präſidenten Neh eröffnet.
Präſident Dr. Strecker:
Auch ich erkenne gerne an, daß die Mehrzahl der Studentenſchaft
heute beſonders fleißig arbeitet; andererſeits muß man allerlei ihrem
Lebensalter zugute halten. Der plötzliche Uebergang der ſchulmäßigen
Gebundenheit zur akademiſchen Freiheit wirke erzieheriſch ungeſund. Um
einen gewiſſent Uebergang zu ſchaffen, werden wir ſchon in der obeven
Klaſſe der höheren Schulen den Schülern eine gewiſſe Freiheit belaſſen
müſſen. Sicher iſt aber auch, daß eine Minderheit der Studentenſchaft
ſich ungehörig benimmt und eine große Summe für unnötige
Genuß=
mittel ausgibt, trotz der wirtſchaftlichen Notlage. Es bleibt zu hoffen.
daß die heutigen Ausführungen der verſchiedenen Redner auf
frucht=
bauen Boden fallen mögen. Das vielfach herausfordernde Auftreten der
Couleurſtudenten muß verbitternd auf andere Volksfreiſe wirken. Schon
Fichte hat das betont. Das Recht auf Feudalismus wird ohne Grund
betent. Das Duell als ſpezielles Vorrecht der Studenten verwerfe ich;
die Menſur ſteht auf einem anderen Blatte. Immerhin bedeuten die
ſtudentiſchen Ausſchüiſſe einen Fortſchritt. Die Fühlung mit dem Volke
fehlt immer noch, ſie muß wieder gefunden werden. Der letzte Neſt von
Feudalismus, von einer Sonderſtellung der Studenten, muß
verſchwin=
den. Der Student muß auch mit dem Sozialismus ſich abfinden lernen.
Früher hatde die Freiheit der Wiſſenſchaft ſehr ſcharfe Grenzen. Noch
im Jahre 1898 war eine Verordnung möglich, in der der Verkehr mit
Sozialiſten als gegen die guten Sitten verſtoßend bezeichnet wurde. Dieſe
Unfreiheiten des früheren Regimes müſſen überwunden werden. Dinge,
wie der Antiſemitismus, die Boykottierung der republikaniſchen Fahne
uſw., müſſen bekämpft werden. Hier müißten die Leitungen der
Univer=
ſitäten ſchärfer durchgreifen. Die Jugend muß zu einer größern Achtung
vor der geltenden Staatsform erzogen werden. Das gilt für jede zu
Recht beſtehende Verfaſſung. Eingehend beſpricht Redner dann den Fall
Falckenſtein in Gießen und verlieſt die Begründung des gemilderten
Berufungsurbeils. Dieſer Fall beweiſt ſicher keine große Geiſtigkeit oder
vornehme Geſinnung der Beteiligten. Was die Freiheit der Wiſſenſchaft
anlangt, ſo liegen die Dinge doch ſo, daß wir dieſe abſolute Freiheit noch
gar nicht haben, ſondern ſie erſt ſchaffen müſſen. Die Univerſitäten ſind
ein getreues Spiegelbild der Umwelt. Wir brauchen die Hochſchulen
heutze, um der Freiheit noch weitere Türen zu öffnen.
Gleichſerechti=
gung der Demokratie und des Sozialismus muß erſtrebt werden. Der
Fall iſt denkbar, daß einmal der Staat der Hort der Freiheit iſt, nicht
die Univerſitäten. Man muß das Thema auch wal von dieſer
Grund=
lage aus drüfen. Man wird dazu kommen, eine Demokvatiſierung des
Hochſchulweſens zu fordern. Der Forderung der unbedingten
Selbſt=
verwaltung der Uniderſitäten darf entgegengehalben werden, daß die
Univerſitäten Staatsanſtalten ſind, für die der Staat viele Millionen
ausgibt. Ein Einfluß auf die Verwaltung der Univerſitäten iſt darum
eine moraliſch durchaus gerechtfertigte Forderug des Staates.
Abg. Frau Hattemer (Ztr.) möchte ebenfalls anerdennen, daß
heute die Studenten fleißig arbeiten und Not und Entbehrungen nicht
ſcheuen. Ceiſtige Werte, die in ſolchen Mühen erworben werden, laſſen
das Beſte von der Zukunft erhoffen. Die gerüigten Ruheſtörungen,
be=
ſonders in den Samstagnächten, ſollte man nicht ſo tragiſch nehmen.
Gegen die Korporationen haben wir nichts einzuwenden. Sie wirken
erzieheriſch und bilden Charaktere heran, haben auich viele Ideale, die
man nicht bekämpfen ſollte. Der Geiſt bei der Mehrzahl der Studenten
iſt gut und aufbauend.
Abg. Reiber erſtattet kurzen Schlußbericht, in dem er
Erledigt=
erklärung der Vorſtellungen beantragt. Er bemängelt dann die ſchnelle
Relegierung des Studenten Falckenſtein.
Präſident Dr. Strecker: Die Akten über dieſe Relegierung ſind
noch wicht abgeſchloſſen. Ich behalte mir Prüfung und Entſcheidung vor.
Damit ſchließt die Debatte. Die Abſtimmung über das Kapitel wird
ausgeſetzt. Eine ganze Anzahl weiterer Kapitel wird nach den
Aus=
ſchußanträgen erledigt.
Präſident Dr. Strecker: Wir ſtehen am Schluß der Abſtimmung
über den Etat des Bildungsamtes. Ich muß dazu noch einiges
Grund=
ſätzliches ſagen: Mit Genugtuung kann ich konſtatieven, daß die
An=
griffe in der Preſſe hier nicht ihr Echo gefunden haben. Es ſcheint alfo,
daß die Abgeordneten der Oppoſition dieſe Haltung ihrer Preſſe nicht
teilen. Ich begrüße es alſo mit Genugtuung, daß man über den ganzen
Preſſeklatſch hinweggehen kann und hoffe, daß das auch in komnenden
Wahlkampf der Fall ſein wird. Auf ein Kapitel dieſes Preſſeklatſches
muß ich jedoch noch zurückkommen. In einem Darmſtädter rechts
ſpehen=
den Blatte iſt einem Wormſer Lehrer der ſchwere Vorwurf gemacht
worden, daß er ſich auf „Streckers Spuren” in feindlichen Sold begeben
habe. Das iſt nicht wohr, der fragliche Lehrer hat durchaus im Sinne
des Schulminiſteriums gehanbelt. Wenn uyan gegen mich kämpft, ſo ſoll
man doch ehrlich ſagen, warum man das tut und foll meimen Pazifismus
nicht als vaterlandslos bezeichnen. Mein Pazifismus iſt nicht der
Ta=
gores, der mehr auf Völker verſöhnung führt, ich ſtehe auf dem
Voden des Völker rechts. Zum Schluß erörtert Rodner die erreichten
und unerreichten Ziele der Schulabteilung und dankt allen Mitarbeitern,
ſterium
Abg. Dr. Oſann (D. Vp.): Der Herr Präſident hat es beim
Ka=
pitel Denkmalpflege für nötig gehalten, ſchärfſte Angriffe und Vertei=
digungsveden zu halten, die höchſtens zu einer allgemeinen Schuldebatte
hätten angebracht werden können. Er iſt in keiner Weiſe auf die
ſach=
lichen Gründe der Bekämpfung ſeiner Schulpolitik eingegangen. Er
kann verſichert ſein, daß unſeverſeits die weitere Bekämpfung ſeiner
Po=
litik am richtigen Ort und zu gegebener Zeit in der allerſchärfſten
Weiſe geſchehen wiro. (Bravo. Unruhe.) Herr Präſident
Strecker ſollte ſich keiner Täuſchung darüber hingeben, daß er auch in
ſeinen eigenen Reihen (der Demokrtie), ſehr ſtarke Gegner habe, und
wir ſehen dem Wahlkampf mit Zuverſicht entgegen.
Abg. Brauer (Heſſ. Vp.): Auch wir bedauern, daß Präſident
Strecher beim Kabitel Denkmalpflege Gelegenheit zu den ſcharſen
An=
griffen auch gegen unſere Partei gab. Wir werden zu gegebener Zeit
darauf zurückkommeie.
Präſident Strecker: Meine Abrechnung galt vor allem der
Preſſe=
fehde gegen mich, die nichts weniger als aufbauend iſt.
Abg. Urſtadr (Dem.)t Ich will namens meiner Fraktion nur
erklären, daß wir die Schulpolitik Dr. Streckers durchaus billigen.
Abg. Kaul (Soz.) gibt eine ähnliche Erklärung namens der
So=
zialdemokratie ab. — Das Kapitel wird genehmigt.
Zum Kap. 66 Landes=Ernährungsamt führt Abg.
Brauer (Heſſ. Vp.) Beſchwerde darüber, daß Heſſen bei der
Getveide=
umlage ſtärker herangezogen wird als Baden und Württemberg, und
kritiſiert dann weiter die Geſchäftsführung des Landes=
Ernährungs=
amtes, dem die Landwirtſchaft nicht mehr in der Lage iſt, Vertrauen
ent=
gegen zu bringen.
Abg. Dr. Dehlinger (Heſſ. Vp.): Die Sozialdemokvatie ſcheint
endlich einzuſehen, daß das Vaterland nicht durch Sozialiſierung
ge=
rettet werden kann. (Zwiſchenrufe.) Vor zwei Jahren habe ich den
Zuſammenſchluß der katholiſchen und evangeliſchen Landwirte gepredigt.
Heute muß ich das wiederholen. Nur die freie Wirtſchaft kann uns
retten. Das Zentrum aber hat füngſt wieder gegen die Aufhebung der
Zwangswirtſchaft geſtimmt. Aus Intereſſe für die Allgemeinheit ſollte
mnan die Landwirtſchaft fördern.
Abg. Lux (Soz.) verteidigt ſeine Partei gegen die Behauptung
der Rechten, daß die Sozialdemokratie Gegner der Bauern ſei. Sie
bekämpſt nur den Reformbund der Gutshöfe und die großen Beſitzer.
Die Sozialdemokratie ſteht auf dem Standpunkt, daß das
Landesernäh=
rungsamt baldigſt verſchwinden müſſe. Er verteidigt dann die Politik
des Reiches in der Getreidebewirtſchaftung.
Abg. Feldmann (Dem.): Die beiden Vorredner haben viel
aus=
geſprochen, was ich gerne underſchreibe. (Zuruf Kaul: Einheitsfront!)
Die Landwirte können ſehr ſvohl eine Einheitsfront bilden. — Zur
weiteren Debatte allgemeiner Art ſprechen noch die Abg. Knoll (Z.),
Abg. Hoffmann (Z.) und Abg. Urſtadt. — Darauf wird die
Weiterberatuno auf Donnerstag, ½10 Uhr vertagt.
Schluß 6 Uhr.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 6. Juli, vormittags 11 Uhr, (Wolff.) Der Entſurf zum
deutſch=belgiſchen Abkommen, betr. den Friedensvertrag,
wird in allen drei Leſungen genehmigt, ebenſo das Goſetz, betr. die
Ab=
änderung des Reichsbeamtengeſetzes von 1873.
Zum Geſetzentwurf über die Neuregelung der im
Han=
delsgeſetzbuch und in der Gewerbeordnung bei der Regelung des
Dienſtverhältniſſes der Handlungsgehilfen und techniſchen Angeftellten
vorgeſehenen Gehaltsgrenzen beantragt der Ausſchuß uneränderte
An=
nahme einer Entſchließung, worin die Erwartung ausgeſprochen wird,
daß der in Ausſicht geſtellte Geſetzentwurf über die vorläufige Regelurg
des Wetthewerbsverbots für die techntiſchen Angeſtellten noch in der
näch=
ſten Tagung des Reichstags verabſchiedet werden ban. Der dorliegende
Geſetzentwurf iſt notwendig geworden, weil die im Handelsgeſetzbuch
bzw. in der Gewerbeordnung genannten Gehaltsſätze den
aurgemblick=
lichen Gehaltsſätzen angepaßt werden müſſen. Demgomäß ſoll die
bis=
herige Schutzgrenze von 5000 Mk. auf 30 000 Mk. erhöht werden. —
Das Geſetz wird ohne Debatte angenowmen, ebenſo die Entſchließung.
Auch in dritter Leſung findet das Geſetz Zuſtimmung.
Der Entwurf über die anderweite Feſtſetzung der
Leiſtungen und Beträge in der Invalidenverſicherung
wird ſodann in zwveiter und dritter Leſung behandelt. Der Entwurf
beantragt eine Eindeilung in acht Klaſſen. Klaſſe 1 umfaßt Einkommen
bis zu 1000 Mark, Klaſſe 2 1000—3000 Mark, Klaſſe 3 2000—5000 Mark,
Klaſſe 4 5000—7000 Mark, Klaſſe 5 7000—9000 Mark, Klaſſe 6 9000 bis
12000 Mark, Klaſſe 7 12000—15000 Mark. Klaſſe 8 mehr als 15 000
Mark. Als Beitrag ſoll erhoben werden bis zum 31. Dezember 1926
pro Woche in Klaſſe 1 3,50 Mark, in Klaſſe 2 4,50 Mark, in Klaſſe 3
„5,50 Mark, in Klaſſe 4 6,50 Mark, in Klaſſe 5 7,50 Mark, in Klaſſe 6
9 Mark, in Klaſſe 7 10,50 Mark und in Klaſſe 8 12 Mark.
Ein Antrag der Koalitionsparteien will in Lohnklaſſe 2 die vollen
Wochen der Kriegsdienſtzeit einrechnen. Außerdem liegen zu den
ein=
zelnen Prragraphen eine Reiche von Abänderungsanträgen der
Unab=
hängigen vor, die ſich auf die Erhöhung der Leiſtungen beziehen.
Abg. Veltin (Zentrum) bedauert, daß der Entwurf wieder in
einer Art Hetzjagd erledigt werden ſoll. Ueber die Regierungsvorlage
hinauszugehen, läge für ſeine Partei kein Grund vor.
Abg. Frau Behm (Deutſchnatl.) beantragt, dem Schutze der
Heim=
arbeiter beſondere Aufmerkſamkeit zuzuwenden.
Abg. Dr. Karſten (U. S.P.) begrüßt die Vorlage. Die Anträge
ſeiner Partei wüirden bei den einzelnen Pavagraphen zur Beratung
ſtehen.
Abg. Erkelenz (Dem.) tritt für den Ausſckußontrag ein und
bemüht ſich, die Bedenken des Abg. Veltin zu widerlegen. Die
weiter=
gehenden Ankräge der Ungbhängigen und der Deurſchnatiowalen lehne
er aber ab.
Abg. Bartz (Kom.) ſtellt feſt, daß alle Hoffnungen auf eine
Steige=
rungen der Leiſtungen als Aequivalent für die Erhöhung der Beiträge
fehlgeſchlagen ſind. Seine Partei lehne jede Verantwortung dafür ab,
die Beiträge noch weiter zu erhöhen.
Abg. Andre (Zentvum) betont, wie es gemacht werden ſoll, um
die Leiſtungen zu erhöhen und die Beiträge herabzuſetzen. Der
Vor=
redner möge ſich doch die weſentlichen Erhöhungen der Leiſtungen
an=
ſehen, die in der Vorlage aufgezeichnet ſeien, dann werde ſein Vorwurf
auch in ſich ſelbſt zuſammenfallen. Dem Abg. Lang (Bayer. Vpk.), der
die Wiederherſtellung der Begierungsvorlage beantragt habe und den
leider auch die Zuſtimmung des Abg. Veltin gefunden habe, andworte
er, daß, wem auf allen Gebieten die Preiſe angeſtiegen ſeien und nicht
zum wenigſten auf dem Gebiete der Landwirtſchaft, auch die Leiſtungen
der Verſicheruugsanſtalten ſteigen müßten, weil ſie ſonſt gar keinen Zweik
hätten.
Der Andrag Land wird ſodann abgelehnt.
Der Entwurf des Ausſchuſſes wird angenommen, unter Ablehnung
der unabhängigen Anträge.
Damit ſind die acht Lohnklaſſen angenommen.
Zu den weiteven Anträgen auf ſofortige Beſſerſtellung der Witzven
bittet Abg. Kaiſer (Soz.), dieſe Anträge bis zum Herbſt
zurüchzu=
ſtellen, wo der Reichstag die ganze Materie ausführlich behandeln wird.
Daraf weuden die Anträge abgelehnt.
Der Reſt der Vorlage wind im weſeitlichen in der Ausſchußfaſſung
angenommen, wir einem Antrag Erfelenz, wonach den
Kriegsteilneh=
mern die Kriegszeit nach Lohnklaſſe 2 angerechnet werden ſoll.
Die dritte Leſung findet morgen ſtatt.
Der Geſetzontwurf, betr. die Gebühren der Rechtsanwälte
und Gerichtsvollzieher, wird in zweiter und dritter Leſung angenommen.
Es folgt der Geſetzendwurf, betr.
Wochenhilfe und Wochetfürſorge.
Der Ausſchuß hat die Beiträge aufgebeſſert, wovüber Abg. Frau
Schröder (Soz.) berichtet. Die Beſchlüſſe des Ausſchuſſes waren
eimmiitig.
Abg. Frau Agnes (U. S.P.): Meine Partei hat nach erneuter
Be=
ratung der Materie beſchloſſen, doch noch über die Ausſchußfaſſung mit
weitergehenden Anträgen hinauszugehen. Wir verlangen unter
ande=
vem eine Schwangerenunterſtützung für acht Wochen vor der
Entbin=
dung in Höhe des Grundlohnes, mindeſtens aber 10 Mark täglich.
Fer=
ner eine Wöchnerinnenunterſtützung für 12 ſtatt für 10 Wochen. Dns
Geſetz ſoll ſpäteſtens am 1. Oktober 1921 in Kraft treten.
Abg. Frau Wachwitz (K.) ſchließt ſich dieſen Anträgen an. Jede
Fran habe Anſpruch auf eine Unterſtützung in ihrer ſchwerſten Stunde.
Reichsarbeitsminiſter Braun: Die umabhängigen Anträge ſind in
ihrer ganzen Ausdehnung erſt heute bekannt goworden. Den Anträgen
ſtehen große finanztechniſche Schwierigkeiten entgegen. Bisher ſind 275
Millionen Mark an Unkoſten veranſchlagt. Der Anduag Agmes würde
aber Mehrkoſten in Höhe von über einer Milliarde Mark verrſachen
und damit den Zuſammenbruch der Krankenkaſſen bedeuten.
Abg Frau Schröder (Soz.) erkennt die Gevechtigkeit der
umab=
hängigen Anträge an. Wohl niemand werde ſich iheen verſchließen
kön=
nen. Aber warum hätten ſich die Ungbhängigen im Ausſchuß nicht
ent=
ſprechend geäußert? Sie hätten ſich ja ausdrüicklich wit dem Entwurf
einverſtanden erklärt, um das Zuſtandekommen der Vorlage nicht zu
ge=
fährden. Die Vertreter der Krankenkaſſen hätten ja noch nicht einmal
zu dieſer Vorlage ihre Zuſbimmung erteilen wollen. Hätten die
Unab=
hängigen demn ſchon einmal die Krambenkaſſen befragt? — Die
unab=
hängigen Ankäge werden darauf dem Sozialpolitiſchen Ausſchuß zur
Beratung überwieſen.
Der Entwurf wird nach der Ausſchußfaſſung in zweiter Leſung
an=
geno men. Die Gritte Leſung wird morgen vorgenommen.
Es folg: die Abſtimmung über das
Mißtrauensvotum
des Abg. Hoffmann (Kom.) gegen den Reichsjuſtzminiſter in der An=
gelegenheit Jagow. Der Antrag wird gegen die Stimmen der
Kommu=
niſten und Unabhängigen abgelehnt.
Zu dem Geſetz über die Gewährung von Beihilſen an
Rentenemrp=
fänger aus der Angeſtelltenverſicherung erfolgt nur noch
eine kurze Debatte. Darauf erfolge die Annahme.
Der Ausſchuß für Bevölkerungspolitik beantragt beim
Wiederzu=
ſammentritt des Hauſes einen Geſetzentwurf gegen den
Al=
koholmißbrauch vorzulegen, dem Ueberhandnehmen von Bars,
Dielen, Likörſtuben und ſogen. Familienreſtaurants in den oberen
Stock=
werken entgegenzutreten, und dem Drängen auf weitere Ausdehnung der
Polizeiſtunde nicht Folge zu geben.
Abg. Brotauf (Dem.) tritt ſehr energiſch gegen dieſen Antrag auf.
Die Weiterberatung wird einſtweilen verdagt.
Es folgt die Beratung des Nachtragsetats zum
Reichshaus=
haltsplan für das Jahr 1921.
Reichskanzler Dr. Wirth:
Nach der Anregung des Sewiorenkonyents werden wir die großen
Steuerfvagen und die allgemeinen Probleme der Reparationen zu
behan=
deln haben, und es iſt dabei gewünſcht worden, daß ich noch vor den
Ferien die Grundzüige, ſoweit dies heute möglich iſt, der
Steuer=
pläne der Regierung in allgeweinen Umriſſen bezeichne. Ich
bin dieſer Aufforderung heute morgen im Ausſchuß des
Reichswirt=
ſchaftsrates nachgekommen und komme ihr auch heute hier im Hauſe nach..
Es iſt gerade zwei Jahre her, daß in der Nationalverſammlung die
ungeheuer ſchwvere Aufgabe der finanziellen Liquidation des Weltkrieges
hervorgehoben wurde. Der Bedarf des Reiches und der Länder wurde
damals auf 25 Milliarden Mark veranſchlagt. Es wurde aber der
Be=
ratung der Reichsfinanzen für das Jahr 1919 ausdrücklich darauf
hin=
gewieſen, daß es ſich bloß um einen Annäherungswert handeln könne,
und große unbekannte Werte noch nicht feſtſtänden, namentlich die
Summe, die wir jährlich nach dem Friedensvertrage ſchulden würden.
Dazu kamen noch zwei unbekannte Faktoren, deven Vorhandenſein wir in
den letzten zwei Jahren mit iymner größer werdender Deutlichkeit zu
ſpüren bekamen. Nämlich die Geldentwertung, und der andere Faktor,
den man als nachträgliche Kriegsausgaben bezeichnen könnte. Der letzte
Faktor iſt in Erſcheinung getreten, in den Milliardenaufwendungen der
beiden letzten Jahre für die Al ickelung des Krieges, für den
Wieder=
aufbau unſerer durch dem Krieg zertrümmerten deutſchen Volkswirtſchaft
uſw. Rieſige unſichtbare Kriegsanleihen wurden
adf=
genommen, um dem Naubbau beim Verkehrsweſen, beim Grund und
Boden und der übrigen Volkswirtſchaft, und vor allem durch den
Raub=
bau der Menſchenkraft. Die Wiedererſetzung dieſer verbrauchten
Ka=
pitalien und Kraftmengen konnte nicht erfolgen, ohne daß das Reich
ein=
griff. Das Reich mußte eine große Schuldenvermehrung übernehmen,
die um ſo rapider wurde, als jeder Verbrauch in Goldmark ein vielfaches
in Papierwark notwendig machte. Die Entwertung des Geldes
iſt der zweite Faktor, der unſere Finanzlage charakteriſiert, und ſie bis
zu einem Grade undurchſichtig geſtaltet. Es iſt notwendig, daß unſer
ganzes Volk ſich jederzeit dieſes ungeheuerlichen Prozeſſes bewußt wird,
der ſo gewalvige finanzielle Wirkungen ausübt. Große Teile des
Real=
vermögens ſind vernichtet, die ein halbes Menſchenalter angeſtrengter
Arbeit zur Wiederherſtellung erfordern werden. Dieſe Inanſpruchnahme
der deutſchem Volkswirtſchaft während des Krieges bis zur Erſchöpfung,
die Verpflichtungen gegen das Ausland und der Zufammenbruch der
Wirtſchaft, das alles iſt in Verbindung zu ſetzen, mit den großen
poli=
tiſchen Umwälzungen, die wir erlebt haben. Dazu kommt die ſtarke
For=
derung der Annäherung des Inlandpreiſes an den Weltmarktpreis;
die mit der Aufhebung der freien Wirtſchaft und der Aufhebung der
Zwangswirtſchaft zuſammenhängt. Das gegenwärtige Verhältnis iſt
ungefähr folgendes: Der innere Wert der Mark beträgt etwa
nur noch ein Zehntel des Friedenswertes. Auf dem Weltmarkt
liegt die Sachlage aber noch viel ungünſtiger. Wir dürfen nicht
ver=
geſſen, daß die Goldwark nur noch eine Groſchenmark iſt, auf dem
Weltmaukt aber noch bedeutend weniger. Ungeheuere Folgen ergeben
ſich daraus. Beſonders koloſſale Verſchiebungen im Rentenbeſitz. Dieſe
finanziellen Zuſtände haben zur Folge, daß das Bild der Finonzlage
des Reiches in einer ungeheuerlichen Verzerrung erſcheint. Ebenſo iſt
die Goldmarbſteuer, die wir an das Reich zu zahlen haben, nur eine
Groſchemmark. Jede Mark Einkomen, die wir haben, iſt auch nichts
weiter als ein Groſchen. Aber während wir hinſichtlich unſeres
Ein=
kommens dieſe veränderten Relationen ſehr wohl zu würdigen wiſſen,
tauchen dem Steuerzahler die Erinnerungen an die verſunkenen
Gold=
marken in dem Augenblick wieder auf, wo es gilt, Steuern zu zahlen.
Wir dürfen dieſe inkomenſurablen Größen nicht vergleichen. Wir müſſen
uns deſſen bewußt werden, wenn wir an die Steuerkaſſe treten.
Von weiten Schichtem der Bevölkerung wird dieſe klare
Sach=
lage noch lange nicht genügend gewürdigt. Wenn wan von
der Schuuldvermehrung während des Krieges und der Schuldvermehrung
nach dem Kriege ſpricht, von den Ausgaben vor dem Kriege und den
Ausgaben nach dem Kriege, da wird niemals darauf hingewieſen, daß es
ſich um zwei ganz verſchiedene Größen handelt. Unter dieſem
Geſichts=
winkel will der gegenvärtige Etat angeſehen werden. Unter dieſem
Ge=
ſichtswinkel unſere Leiſtungen an das Reich. Jeder andere Vergleich
be=
deutet eine objektive Irreführung des deutſchen Volkes. Der
ordent=
liche Haushalt weiſt 48,5 Milliarden Ausgaben auf, darunter 35,8
Mil=
liarden, die für eigentliche Reichszwecke dienen. Der außerordentliche
Haushalt weiſt 59 Milliarden auf, darunter 26,6 Milliarden für die
Ausführung des Friedensvertrages. Das andere geht an Zuſchüſſe für
die Erwerbsloſenunterſtützung, Getreideverbilligung,
Lebensmittelzu=
ſchüſſe uſw. Dieſer außerordendliche Etat muß ſo raſch wie möglich
ab=
gebaut werden.
Nichts iſt ſo wenig in Deutſchland vertreten, als
die Erkenntnis unſerer Etatsziffern und mit nichts
wird ſo viel Unfug angeſtellt als mit der
Beur=
teilung dieſer Ziffern.
Ich bitte ſtreng zu unterſcheiden zwiſchen den Erforderniſſen des
außerordentlichen Etats und den beſonderen Erforderniſſen aus der
Erhöhung des Ultimatums. Was die 26,6 Milliarden zur Ausführung
des Friedensvertrages anlangt, ſo muß dieſe Summe zum größten Teil
in den Etat der Kontributionen übergehen, der in Zukunft einen
lau=
fenden Poſten ausmachen wird. Nur ſoweit wir Entſchädigungem zu
leiſten haben, ſind dieſe als außerordentliche einmalige Ausgaben zu
behandeln. 14,2 Milliarden ſind gleichfalls begründet durch die
Ueber=
gangswirtſchaft vom Krieg zum Frieden. Darunter ſtecken nicht
weni=
ger als 8 Milliarden für Lebensmittelzuſchüſſe. (Zuruf links:
Zu=
ſchüſſe für die Agrarier!) Es iſt beſonders darauf hinzuweiſen, daß die
Ausgaben des außerordendlichen Haushalts nicht mit den ſonſtigen
Etats zuſammengezählt werden dürfen als
Dauerbelaſtungen des Reiches,
was ſogar in finanztechniſchen Kreiſen hin und wieder geſchieht. Der
dritte Teil des Haushalts, der der Kontributionen, intereſſiert
beſonders. Wir haben da zwei unſichere Faktoren, die 26prozentige
Ab=
gabe von der deutſchen Ausfuhr und dann die Schwankungen der
deut=
ſchen Valuta. Es iſt heute nicht meine Aufgabe, das
Reparations=
problem in allen ſeinen Einzelheiten beſonders zu erörtern; ich laſſe
auch die politiſch bedeurſame Frage beiſeite, wie wir uns die Goldmark
beſchaffen werden, die wir als Verpflichtung des Ultimatums abliefern.
Aber darüber wird ſich doch die ganze Welt klar ſein, daß jede Finanz=
und Steuerpolitik in dem Augenblick ad abſurdum geführt wird, wo die
deutſche Reichsmark dauernd dem Abgrund zuſtürzt. (Zuſtimmung.) Da
braucht man keinen Finanzminiſter, ſondern einfach einen Reſerenten
aus irgend einer Kommiſſion, der die Druckerpreſſe in Bewegung ſetzt.
Mit Rückſicht auf das Schwanken der deutſchen Valuta ſind gerade unſere
Leiſtungen mit großem Vorbehalt zu beurteilen. Die
Reparationsleiſtun=
gen ſind gegenwärtig gleich 3,3 Milliarden Goldmark zu bewerten. Die
Koſten der Beſatzung ſind auch unſicher. Als Belaſtung für die deutſche
Finanzwwirtſchaft ſind für das ablaufende Jahr rund 15 Milliarden
Pa=
piermark in den Etat eingeſtellt. Wie hoch ſich die Koſten tatſächlich
be=
laufen werden — es kommen dazu auch noch die Requiſitionen im
be=
ſetzten Gebiet — wird erſt die Entwickelung zeigen. Eine Feſtſetzung
der Beſatzungskoſten auf eine erträgliche Höhe muß
ein Ziel ſein, das nicht nur wir anzuſtreben haben, ſondern das die
ganze Welt anſtreben muß. (Zuſtimmung.) Auch auf der Gegenſeite
iſt ja anerkannt worden, daß die Beſatzungskoſten einzuſchränken ſind.
Wir werden auf dieſes Thema ſpäter eingehend eingehen. Nun kommt
die Umrechnung der Kontributionsetats in Papiermark. Sie kann nur
wit großen Vorbehalten gemacht werden. Zur Zeit dürfen wir wohl mit
einem Verhältnis von 1:10 rechnen. Je höher ſich der Teil der
Repa=
rationsleiſtungen geſtaltet, der in Sachleiſtungen beſteht, und Sie haben
gehört, daß das Garantiekomitee eine Nachprüfung eingeleitet hat,
um=
ſo wehr wird die andere Leiſtung geringer werden können. Je geringer
aber die Sachleiſtungen ſind, umſo höher muß die
Papiergeldleiſtung=
ausfallen. Für die erſten Jahre wird man wit einer Papierbelaſtung
aus dem Ultimatum in Höhe von 42 Milliarden rechnen müſſen. Dazu
kommen dann die Koſten für die Beſetzung. Unter der Vorausſetzung,
daß der Geldwert im Innern auf der gegenwärtigen Baſis eine gewiſſe
Stabiliſierung erfahren wird, und daß im Laufe der Zeit der
Außen=
wert des Geldes an den Innenwert heranwachſen wird, wird ſich
viel=
leicht alles zuſammen jährlich auf 3,3 Milliarden Goldmark, d. h. auf
40—45 Milliarden Papiermark ſtellen, wobei die Beſatzungskoſten
ein=
zurechnen ſind. Im außerordentlichen Etat bleiben zur Erfüllung des
Friedensvertrages 5 Milliarden. 21 Milliarden von den 26 ſind auf
den ordentlichen Haushalt der Kontributionen übernommen. Nun iſt die
Frage, wie ſoll Deckung gefunden werden. Wir wollen uns nicht in
theoretiſchen Erörterungen ergehen. Das grundſätzliche Ziel iſt, daß die
laufenden Kontributionen nus den laufenden
Ein=
nahmen zu decken ſind. Das iſt das Ziel, dem wir zuſtreben
müſ=
ſen und um deswegen wir auch vor einer neuen Beſteuerung nicht
zu=
vüickſchrecken dürfen. Zweifellos iſt das ganze nicht nur eine Frage der
Rummer 185.
Selte B.
Weltwirtſchaft. Es ſollen größere Einnahmequellen geſchaffen werden,
damit die Reparationsſumme, ſoweit es möglich iſt, gedeckt werden kann.
Wir ſtehen jetzt vor der zweiten Phaſe der deutſchen Finanzreform. In
ordentlichen Etat. Dieſe Phaſe iſt gebennzeichnet durch eine Reform der
direkten Beſteuerung. Nun kommt die Sorge für den
Reparations=
werden. Trotz der hohen Belaſtung für das ganze Volk wird man doch
mit allem Nachdruck verſuchen müſſen, auch die indirekten Steuern zu auch den Reparationsetat, ſo wie es in unſeren Kräften ſteht, in
Ord=
vervollbommnen und auszubauen an den Punkten, wo ſie noch
ausbau=
fähig ſind. Es muß auf dieſe Weiſe ein möglichſt gutes Gleichgewicht als ſelbſt die ſchwerſten indirekten Steuern. Gerade
zwiſchen direkter und indirekter Beſteuerung herbeigeführt werden, damit
Man könnte daran denben, neue Wege zu gehen, wie ſie teilweiſe in
der Oeffentlichkeit, beſonders in den Zeitungen ſchon erörtert ſind. Dieſe
Erörterungen ſind ſehr wichtig, aber der praktiſche Steuerpolitiker muß
beſtrebt ſein, möglichſt raſch zum Ziele zu kommen. Der Prüfung und
Geſellſchaft vorgeſchlagen werden, werden ſich die Steuerbehörden gewiß
nuität von beſonderer Wichtigkeit. Deshalb wollen wir im erſten
Sta=
dium der Beratungen auf dem alten Wege vorwärts ſchreiten, um zum
Ziel zu gelangen. Was die
direkten Steuern,
die ſogenannte Beſitzſteuer, anlangt, ſo handelt es ſich um folgendes:
Wir müſſen zunächſt ſehen, aus der neuen Einkommenſteuer möglichſt
hohe Beträge herauszuwirtſchaften durch Vermehrung der Technik und
der Kontrolle. Manchmal hätte die pflegliche Behandlung der
Steuer=
veranlagung mehr erbracht als neue Steuern. (Sehr wahr!) Bei
die=
ſer hätten wir eine nicht unbeträchtliche Zahl von Milliarden erlangen
können. (Unruhe und Zwiſchenrufe rechts.) Weiter iſt gedacht eine
Ver=
edelung des Reichsnotopfers. Dazu tritt der Ausbau anderer
Steuer=
arten, ſo eine ſtarke Erhöhung der Körperſchaftsſteuer und der
Kapital=
verkehrsſteuer, eine Aenderung der Beſteuerung der Verſicherungen und
vorgeſehen. Unter den
indirekten Steuern
indirekter Steuern, ſo der Kohlen=, Zucker=, Tabak= und Bierſteuer;
wei=
ter der Ausbau des Branntweinmonopols, der Mineralwaſſerſteuer und
Zündholzſteuer und die Schaffung eines Süßſtoffmonopols. Die
Ver=
edelung des Reichsnotopfers iſt unbedingt erforderlich. Auf dieſe Weiſe
geſtaltet werden. Als man das Reichsnotopfer einbrachte, war der
fähigkeit Opfer bringen ſollte. Eine unterſchiedliche Behandlung war
weder in der Abſicht des Geſetzgebers gelegen, noch war ſie ſozial zu
rechtfertigen. Die eingetretene Entwertung der Mark iſt bei dem
Grund=
gedanken des Reichsnotopfers nicht gewertet worden. (Sehr richtig!
links.) Die Beſitzer von realem Vermögen ſind nicht ſo weit belaſtet,
als die Beſitzer von Papiervermögen. Ein Ausgleich muß gefunden
werden, und dieſer iſt am beſten zu erzielen, wenn der urſprüngliche
Gedanke des Reichsnotopfers wiederhergeſtellt wird. Auch bei dem
Reichsnotopfer muß wie bei der ganzen Volkswirtſchaft auf die
Wert=
verſchiebung Rückſicht genommen werden. Dabei kann auch eine
Stei=
gerung des Geldwertes wieder eintreten. Deshalb muß ein beweglicher
Faktor geſchaffen werden, der der Entwertung des Geldes Rechnung
trägt und damit eine ungleichmäßige Behandlung der Beſitzer ausſchließt.
Das Reichsnotopfer belaſtet das abgabenpflichtige Vermögen mit
10 Prozent. Jetzt ſoll zu einem beſtimmten Termin eine erhöhte
Vermögensabgabe erhoben werden, die von Jahr zu Jahr zu
veranlagen iſt. Die Veranlagung ſoll ſich alſo den jeweiligen
tatſäch=
lichen Verhältniſſen anpaſſen. Die Körperſchaften, beſonders die
Er=
werbsgeſellſchaften, follen mit Rückſicht darauf, daß ſie mit einem
Steuer=
ſatz von 10 Prozenk zum Reichsnotopfer herangezogen worden ſind, für
die nächſten 10 Jahre dazu herangezogen werden. Für Kleinrentner und
kinderreiche Familien ſind beſondere Vergünſtigungen vorgeſehen;
an=
berückſichtigt werden. Nun kommt die Frage des Ertrages eines ſolchen
ſchwer. Sie werden erſt gegeben werden können, wenn der Reichsnot= zuſammenhängen, vorgenommen w
opfergeſetzentwurf vorliegt und wir einen ungefähren Ueberblick
ge=
wonnen haben über die tatſächlichen Vermögensverſchiebungen und über
die etwaige Geſundung unſerer Geſamtwirtſchaft. Jedenfalls dürfen
wir, wenn wir vorſichtig ſchätzen, mit mindeſtens 7 bis 8 Milliarden
jährlich rechnen.
Meine Damen und Herren! Vor einigen Monaten iſt das Problem
aufgetaucht — das darf ich in dieſem Zuſammenhang erwähnen — von der
Beteiligung öffentlicher Körperſchaften,
beſon=
ders des Reiches, an der Induſtrie.
Dieſer Gedanke unterliegt zurzeit der Reichsregierung zur
Durcharbei=
tung und Erörterung. Zunächſt iſt der Teil in Angriff genommen, der
die Beteiligung an größeren Unternehmungen vorſieht. Dieſe
Betei=
ligung ſoll durch Anfall eines Teiles der Dividende geſichert werden.
Es muß dabei vermieden werden, daß den Unternehmungen flüſſige
Mittel entzogen werden. Um dies zu erreichen, werden ſelbſtverſtändlich
für die entſprechenden Unternehmungen die anderen Steuern
entſpre=
chend modifiziert werden. Sobald die Vorarbeiten zu einem Abſchluß
kommen, werde ich, jedenfalls Anfang September, dem Hauſe weitere
Mitteilungen zugehen laſſen.
Wir kommen in dieſem Zuſammenhang zu der Frage der
Be=
ſteuerung des Vermögenszuwachſes, der allerdings ſchon
durch die frühere Kriegsabgabe und durch das Reichsnotopfer und die mehr eingeleitet.
Einkommenſteuer erfaßt iſt. Aber es erſcheint doch geboten, den nach
dem 31. Juli 1919 oder wenigſtens nach dem 31. Dezember 1919
ent=
ſtandenen Vermögenszuwachs noch durch eine einmalige große Abgabe
zu erfaſſen, zumal die geltende Beſitzſteuer ſehr gering iſt, und ſoweit
die Gewinne, die ſpekulativer Natur ſind, durch die
Einkommenſteuer=
novelle freigegeben ſind. Getroffen werden ſollen grundſätzlich nur die
großen Zuwachſe. Eine ſehr bedeutende Vermehrung der Einkommen=
und Beſitzſteuer erwartet die Finanzverwaltung von einer erheblichen
Verbeſſerung der Steuertechnik. Von der Verbeſſerung der
Veran=
lagungstechnik erwarten wir ein Mehr von 8 Milliarden gegen das
Vorjahr, was zur Vorausſetzung hat, daß das wirtſchaftliche Leben nicht
weiteren Störungen ausgeſetzt wird und keine weiteren größeren
Schwankungen im Geldwert eintreten. Die Schätzung des Einkommens
iſt ungeheuer ſchwierig und nicht minder die Schätzung des Verbrauchs.
Aus der nur ganz geringen Vermehrung der Steuer für Kohlen um
5 Prozent erwarten wir gegen das Aufkommen von 1920 ein Mehr
von 32 bis 36 Milliarden. Wir haben vorſichtige Schätzungen aufſtellen
laſſen und auch mit anderen darüber geſprochen. Aber die Schätzungen
gehen viele Milliarden auseinander; dabei iſt die Kohlenſteuer, wie
geſagt, mit einer ſehr mäßigen Erhöhung eingeſetzt. Eine vorläufige
Ueberſicht des Reichsfinanzminiſteriums ergibt, daß nach der
Durchfüh=
rung der Steuergeſetze wir nach vorſichtiger Schätzung mit etwa
80 Mälliarden Geſamtſteuereinnahmen
rechnen können. Die Schätzungen ſind ſehr vorſichtig geweſen. Bei
wiederholter Durchſicht wäre es vielleicht möglich, daß man zu einem
höheren Vetrag kommt. Bevor jedoch nicht eine genaue Veranlagung
der Einkommenſteuer vorliegt, müſſen die Schätzungen mit großer
Vor=
ſicht aufgenommen werden. Der laufende Bedarf, deſſen künftige
Berech=
nung etwa auf der Baſis des gegenwärtigen Verhältniſſes ſtattfinden
wird, wird noch erheblich über dieſe Summen hinausgehen und ſich um
die 100=Milliarden=Grenze bewegen, wobei das Problem des
außerordent=
lichen Haushalts beſonders berechnet werden muß. Zwiſchen den
Steuer=
einnahmen und dem dauernden Bedarf der nächſten Jahre ergibt ſich
eine nicht unweſentliche Spamung. Dieſe muß ausgefüllt werden,
indem die Kohle nutzbar gemacht wird und andererſeits die Frage der
ſtenerlichen Spannung zwiſchen den Ju= und Auslandswerten praktiſch
aufgerollt wird. Man wird um die entſprechende Löſung dieſer Frage
ſchwer herumtommen. Es ſind Berechnuagen über den Unterſchied
zuuiſchen In= umd Auslandspreis aufgeſtellt worden. Das weſentlichſte
iſt, daß die richtige Form gefunden wird, welche es geſtattet, dieſe
Steuern für die Intereſſen des Stnates auszunutzen. Wir müiſſen dabei
Rückſicht nehmen auf den Hausbrand. Der Grundſatz iſt, es ſoll ein
Höchſtmaß des Ertrages hepausgeholt werden, das ohne Störung der
Wirtſchaft möglich iſt. (Lachen rechts.) Merhwürdig, wie die Herren
darüber lachen können. Ich bin mir klar, daß über die Kohlenfrage
vom weltwirtſchaftlichen Boden, insbeſondere ſo lauge nicht nach
Ab=
ſchluß des Grubenarbeiterſtreiks in England wieder eine ruhigere
Ent=
wickelung angebahnt iſt, ein abſchließendes Urteil nicht möglich iſt. Es
handelt ſich um die grundſätzliche Stellungnahme, ob man ohne
Berüh=
rung des Problems weiterkommen bann, oder auch dieſem Problem
ent=
gegengehen muß. Dies iſt der Fall. Es iſt weiter der Valutageninn zu
erwvägen. Es ſchweben noch Erwägungen darüber, die Steuer ſo zu
geſtalten, daß ein Anveiz zur Produküvität der einzelnen Vevgwerke
und Betriebe geboten wird. In dieſem Zuſammenhange iſt auch die
Frage der Kohlenhandelskontrolle erwogen. Es iſt ſomit die Frage
auf=
gewworfen worden, wie in großen Umriſſen nach der Durcſuhrung bes
Steuerprogramms die Steuern ſich geſtalten werden, welces Dild die
Geſamtſteuern bieten. Nach meinen vorſichtigen und vorläufigen
Schüt=
zungen werden ſich die laufenden direkten Steuern insgeſamt für die
nächſten Jahre auf 40,5 Milliarden Mark ſtellen. Dazu kommen die
einmaligen Einnahmen vom Vermögenszuwachs und von den
Nach=
kriegsgewinnen, für welch letztere vorſiä tig eine Milliande Mark
an=
genommen worden ſind. Die indirekten Steuern ſollen 35,25 Milliarden
ergeben. Nach dieſem Programm werden ſich 54,5 Prozent der
Einnah=
men aus den direkten Steuern ergeben. Zu beachten iſt über auch die
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juli 1931
Steuerverwaltung, ſondern der Geſtaltung der ganzen Volks= und / Belaſtung des Beſitzes in Ländern und Gemeinden, die vier Milliarden
oder noch erheblich höher ſein würde. Wir wollen die ſozialen
Geſichts=
punkte und die volkswirtzſchaftliche Tragfähigkeit bewickſichtigen. Gelingt
es, die großen Mehreinnahmen zu ſchaffen, ſo iſt die Vorausſetzung für
der erſten galt es der Durchführung des Gleichgewichts im Innern die dritte Etappe der Finanzreform gegeben, die aber erſt in ſpäteren
Jahren kommt, mit dem Problem der geldlichen Stabiliſierung und der
Währungspeform. Das Progmamm ſteht erſt in großen Umwiſſen feſt.
etat und hier müſſen auch die indivekten Steuern ſyſtematiſch durchgebaut Einzelberatungen werden die nächſten Wochen bringen. Dem Reichstag
wird die Entſcheidung zufallen. Das Ziel iſt gegeben, nämlich, daß wir
nung bringen, demn die Inflation iſt für die Volkswirtſchmft ſchädlicher
die ſchwachen Schultern
die Geſamtheit der Steuern für das deutſche Volk tragbar erſcheint, leiden am meiſten unter der Entwertung des Geldes. Wiu haben den
Willen, und ich nechme an, alle Kreiſe des deutſchen Volkes, die eine
Ret=
tung unſeres Volkes ernſthaft ins Autge faſſen, ſind bereitwillig an die
Arbeit gegangen, durch den Wiederauſbau unſerer Steuergeſetze im Reich
und in den Länden und Gemeinden die Grundlagen zu ſchuaffen für das
Erwägung neuer großer Steuergedanken, wie ſie z. B. in der neuen eigene Daſein und für die Verpflichtungen, die uns auferlegt ſimd. Aber
dieſe Arbeiten müſſen getragen ſein von gewiſſen Vouausſetzungen. Die
nicht entziehen. Aber gerade bei den Steuern iſt eine gewiſſe Konti= liegen in einer friedlichen Entwickelung des dautſchen Volkes als
Stgats=
weſen und der deutſchen Wirtſchaft. (Beifall.) Die Garautiekommiſſion
hat in einer Note an uns geſchrieben: Das Gauandckomitee erkennt die
volle Bedeutung an, die eine Feſtlegung der Valuta für die
Durchfüh=
rung der Verpflichtungen gegen die Allierten lat. Es gibt ein
doppel=
tes Programm zur Befeſtigung der Mark, nämlich das
Gleichge=
wicht des Budgets und Einſtellung der Ausgabe von
ungedeckten Banknoten. Das Garantickomitee verkennt nicht
die Schwierigkeiten, in der ſich die deutſche Negierung befindet, aber das
Komitee iſt der Anſicht, daß die Lage des Buudgets noch eine
durchgrei=
fendre Aeform erfordere, als es die mitgeteilten Pläne vovſehen. Die
deutſche Regierung muß dieſe Mittel finden. Weun nicht noch
durch=
greifendere Reformen vorgenommen werden, ſo müßten die
gegeuwär=
tigen Maßnachmen der Allierten geändert werden. Das iſt eine klare
Warnung. Wir wollen ſie beachten. Aber wir dürfen fragen, ob
ein Ausbau der Kraftfahrzeugſteuer. Auch eine Wettrennſteuer iſt auch auf der anderen Seite jene Samktionen, oder beſſer Preſſionen
zum Abbau kommen, die unſerem Wirtſchaftsleben eine ſo große Wunde
geſchlagen. Iſt es nicht geradezu merkwürdia, daß man von uns große
ſtehen voran die Erhöhung von Zöllen und der Ausbau beſtehender neue Neſormen verlangt, während die Preſſionen am Rhein den
deut=
ſchen Volkskörper ſchwächen und das
Loch im Weſten
wieder geöffnet wird. Wäre es nicht richtig geſveſen, in dem Augenblick,
in dem man an uns mit einer Note herantritt, die Wuunde zu ſchließen,
wird am einfachſten und ſachgemäßeſten die Beſteuerung der realen Werte die man dem Volkskörper geſchlagen. Wir wollen dieſen Geiſt nicht
beachten, der in dieſer Note an Deutſchland herantritt. Hoffentlich wird
Grundgedanke der, daß der ganze Beſitz nach Maßgabe ſeiner Leiſtungs= die gleiche Garantiekommiſſion den Allierten gegemüber betonen, daß
die Wunde nunmehr geſchloſſen werden muß. Was ich von den
Sank=
tionen geſagt habe, gilt in erhöhtem Maße auch von der Stabiliſierung
der Veshältniſſe in Oberſchleſien. Das deutſche Volkt iſt gewillt,
Steuern auf ſich zu nehmen in einer Höhe, die die Welt noch nicht
ge=
ſehen hat. Aber die Preſſionen müſſen von uns genommon werden.
Wir verlangen von Ihnen allen große Opfer; ohne dieſe wird es nicht
gehen. Es wird und muß eine Mittellinie gefunden werden, auf
der ſich das deutſche Volk einigt. Aber dazu bedarf die Regierung eines
inneren Impulſes. Soll das deutſche Volk ſich an dem Wiederaufbau
der eurobäüſchen Wirtſchaft beteiligen, ſo geben man ihm freien Raum
zu ehrlichem Schaffen und zur Betätigung ſeiner Kräfte. (Lebhaſter
Beifall und Händeklatſchen.)
Nach kurzer Debatte, an der ſich die Abgg. Trimborn
Helf=
ferich, Keil, Dr. Becker, Criſpien Kleinath, Geher,
Dr. Leicht u. a. beteiligen, wird das Kapitel angenommen.
Ebenſo der Reſt des Nachtvagsetats des Neichsjuſtizamts uſv. —
Nächſte Sitzung Donnerstag, 10 Uhr. Schluß 9.30 Uhr.
* Berlin, 5. Juli. Der Aelkeſtenrat des Reichstags,
der ſich heute nach dem Plenum mit dem Geſchäftsplan beſchäftigte, hält
noch immer an der Hoffnung feſt, daß die Arbeiten vor der
Sonmer=
dere Abgabepflichtige werden durch beſondere Uebergangsbeſtimmungen tauſe am Donnerstag abgeſchloſſen werden können. Der
Widerzuſam=
mentritt ſoll alsdann om 6. September ſtattfinden, und zwar ſoll dann
umbaues des Reichsnotopfers. Die Schätzungen ſind außerordentlich die erſte Leſung ſämtlicher Steuervorlagen, die mit den Reparationen
Das Urteil im Leipziger Prozeß.
Leipzig, 6. Juli. (Wolff.) Die auf heute nachmittag 3 Uhr
an=
geſetzte Urteilsderkündigung im Prozeß
StengerCru=
ſius verzögerte ſich, da der Verteidiger Dr. Fitzau bei Beginn der
Verhandlung einen neuen Beweisantrag ſiellte. Der Gerichtshof lehnte
nach kurzer Beratung den Antrag ab. Nach längeren Ausführungen der
beiden Verteidiger zog ſich der Gerichtshof zur Beratung zurück. Bald
darauf verkündete der Präſident das folgende Urteil: Der Beſchuldigte
Stenger wird freigeſtrochen, Cruſius wegen fahrläſſiger
Tötung zu 2 Jahren Gefängnis und Verluſt der Erlabnis zum
Tvagen der Uniform verurteilt. Die Unterſuchungshaft wird
angerech=
net und die Koſten des Verfahrens werden der Staatskaſſe auferlegt.
Die Streikbewegung.
Stetrin, 6. Juli. (Wolff.) Auf dem Eiſenwerr Kraft
bei Stettin legte geſtern nachmittag infolge von
Lohnforderun=
gen die geſamte Belegſchaſt ohne vonangegangene Verhandlungen die
Arbeit nieder. Da die Hochöfen in Gefahr gerieten, mußte ſofort
die techniſche Nochilfe eingeſetzt werden. Die Verhandlungen ſind nun=
Der Kampf um Oberſchleſien.
Unglaublich!
Breslau, 6. Juli. (Wolff.) Die Schleſiſche Volkszeitung
meldet unter der Ueberſchrift „Unglaublich”: Von gut
unter=
richteter Seite wind uns mitgeteilt, daß der Geiſtliche
Woz=
nick aus Amerika, der ſich gegenwärtig in Schoppinitz
be=
findet, als Major bei den Inſurgenten den Angriff auf
Kattowitz leitete. Nach eimer Meldung desſelben Blattes aus
Kattowitz ſchleuderten unbekannte Banditen eine Handgrauate in
die Wohnung eines Deutſchen in der Steinſtraße. Die
zwei=
undvierzigjährige Ehefrau, Mutter von ſieben Kindern, wurde
getötet und großer Sachſchaden angerichtet.
Der Beuthener Zwiſchenfall.
c. Berlin, 6. Juli. Eine Blättermeldung aus Breslau
be=
ſagt: Nach den letzten Nachrichten iſt der Beuthener
Zwi=
ſchenfall als von polniſcher Seite inſzeniert zu
betrach=
ten. Die Inſurgenten wollten dadurch eine Unterbrechung der
Räumungsaktion herbeiführen. Der fragliche Schuß, welcher die
bedauerlichen Ereigniſſe in Beuthen auslöſte, fiel aus dem
fran=
zöſiſchen Kaſinogarten, worauf wie auf ein Signal Schüſſe
pol=
niſcher Inſurgenten aus einer Seitengaſſe folgten. Von einem
dieſer Schüſſe wurde der als den Deutſchen gegenüber ſehr lohal
geltende franzöſiſche Major Montalégre getötet. Die
ärztliche Sektion des getöteten Offiziers ergab, daß der Getötete
nicht durch eine Piſtolenkugel, ſondern durch einen
Gewehr=
ſchuß getroffen iſt. Da die Deutſchen nicht im Beſitze von
Ge=
wehren ſind, kann der Schuß nur von polniſcher Seite abgegeben
worden ſein.
Der deutſche Selbſtſchutz aufgelöſt.
Berlin, 6. Juli. (Wolff.) Gemäß den getroffenen
Ver=
einbarungen verließ der deutſche Selbſtſchutz am 5. Juli
das oberſchleſiſche Abſtimmungsgebiet und wurde auf Befehl des
Führers, Generalleutnants Höfer, aufgelöſt.
London, 6. Juli. (Wolff.) Der Oppelner Korreſpondent
der Times betont, daß es notwendig ſei, die britiſchen
Trup=
pen nicht etwa bei der erſten Gelegenheit aus Oberſchleſien
zurückzuziehen, nachdem die Autorität der interalliierten
Kommiſſion eben erſt mit engliſcher Hilfe wiederhengeſtellt
wor=
den ſei.
Die Lage.
Händenburg, 6. Juli. (Wolff.) Als in Zaborze die
neue Ortspolizei aufgeſtellt werden ſollte, wurden
aus=
ſchließlich Inſurgenten aufgenommen. Die Proteſte der
geſamten Arbeiter= und Bürgerſchaft gegen dieſen Schritt beim
franzöſiſchen Kreiskontrolleur verhallen ungehönt. Die Erregung
wächſt ſtündlich.
Bei eintretender Dunkelheit zeigen ſich immer wieder
In=
ſurgenten mit Gewehren auf den Straßen und halten
Bürger an. Auch Maſchinengewehre werden naches wieder in
Stellung gebracht. Geſtemn wurde von franzöſiſchen Soldaten
ein Inſurgentemauto mit Munition beſchlagnahmt.
An der Südecke des Ortes trieben am Abend des 5. Juli
drei bis ſechs Inſurgenten ihr Unweſen und terroriſierten die
Bürger und Arbeiter. Zwei Flüchtlinge, die zurückkehren
woll=
ten, wurden mit dem Tode bedroht und mußten wieder flüchten.
Der franzöſiſche Kreiskontrolleur unternimmt
nichts gegen dieſes Treiben. Die Bürger ſowie die Vertpeter
von Behörden werden bei der Vorbringung von Klagen von
ihm nur mit großen Schwierigkeiten vorgelaſſen. Noch ſchlimmer
als in Hindenburg ſieht es in Bujakow, Chudow und anderen
Orten des Kreiſes aus. Ueberall ſind dort bewaffnete
Po=
lenbanden die Herren der Lage. In Mathesdorf wurden
geſtern früh ſechs bewafnete Inſungenten feſtgeſtellt. In
Biel=
ſchowitz laufen mit Gewehren bewaffnete polmiſche Banden
um=
her. Sie tragen weiße Armbinden mit den Buchſtaben G.W.
(Gemeindewache). In Biskupitz amtieren wie imn den meiſten
anderen Orten immer noch die Inſurgentenbehörden. Auf dem
Gemeindehaus, der Poſt und den Schächten des Borſiqwerkes
wehen noch immer polniſche Fahnen. Fünf Polizeibeamten, die
auf Lebenszeit eingeſtellt waren, iſt geſtern die Kündigung
zu=
geſtellt worden. Am Borſigwerk ſtehen Jnſurgenten Poſten.
IIn Sosnitza herrſchen dieſelben Zuſtände. Auf dem
Förder=
turm der neuen Grubenanlagen weht die polniſche Fahme. Seit
die Franzoſen abgerückt ſind, haben die Inſurgenten wieder die
Gewalt übernommen.
Letzte Nachrichten.
Marburg a. d. L., 6. Juli. (Wolff.) Der bekannte
Pharmta=
zeut Geheimrat Dr. Schmidt iſt im Ater vom 76 Jahrem
geſtorben.
Paris, 6. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung der Chicago
Tribune aus Lima wurde in das Arbeitszimmer des
Prä=
ſidenten der Republik Peru, Leguia, von einem
vorbeifahren=
den Auto eine Bombe geſchleudert. Der Präſident war
jedoch nicht anweſend. Durch den entſtandenen Brand wurde ein
Flügel des Amtsgebäudes zerſtört.
Nom, 6. Juli. (Wolff.) Der Papſt erläßt zur
Gedächtnis=
feier des heiligen Dominieus eine Enzyklika, in der
das Werk des Dominikanerordens insbeſondere gegenüber den
Andersgläubigen hervorgehoben, die Zahl der aus dem Orden
hervongegangenen Heiligen aufgeführt und eifrige
Gebetsübun=
gen zu Ehren der heiligen Jungfrau empfohlen werden.
London, 6. Juli. (Wolff.) Wie aus Waſhingvon vom 5. Juli
gemeldet wird, beorderte das amerikaniſche Marinedepartement
einen Kreuzer und ein Kanonenboot nach Tampico, um die
amerikaniſchen Intereſſen zu ſchützen, falls es infolge der dunch
die Entlaſſung der Angeſtellten verurſachten
Arbeitsloſig=
keit zu Unruhen kommen ſollte.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Verantwortung; für ſie bleibt auf Grund des 8 21 Abſ. 2 des Preſ.
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Es werden zur Zeit wieder zirka 30
Heimſtättenhäus=
chen am Dornheimer Weg durch die Heimſtättenbaugeſellſchaft
m. b. H. gebaut, die bis zum Herbſt ihrer Vollendung entgegengehen.
Der Kaufvertrag für ein ſolches Objekt iſt mit unzähligen, dem Laien
unverſtändlichen Klauſeln, die teilweiſe nach genauer Prüfung
unerfüll=
bare Forderungen in ſich bergen, ausgeſtattet. Es iſt den Intereſſenten
zu empfehlen, ſich vor Abſchließen dieſes Vertrages mit einem Juviſten
in Verbindung zu ſetzen und nicht etwas zu unterſchreiben, was man
nachher nicht einlöſen kann, damit man vor Enttäuſchungen, wie ſie ſchon
einige Perſonen erleben mußten, bewahrt bleibt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Jiu=Jitſu. Der zurzeit hier weilende deutſche Meiſter Herr
Rahn=Charlottenburg wird heute abend im Fechtſaal des Darmſtägter
Fechſtklubs (Logengebäude, Sandſtraße 4) einen Vortrag halten. Bei
genügender Teilnahme ſoll ein Lehrgang von vier Wochen Dauer
ſtatt=
finden.
* Das neue Spielfyſtem. Ueber dieſes Thema fand am
3. Juli in Egelsbach eine eingehende Ausſprache von 4=, B=, C=
und unteren Ligadereinen aus den Gauen Oſtohein und Bergſtraße ſtatt=
Im Anſchluß an die Ausführungen des Herrn Gebhardt, wie und
warum das Stuttgarter Kompromiß zuſtande kom, nahmen die
Ver=
treter Stellung. Das Leitmotiv war: Wie kommt in Darmſtadt eine
Cinigung im S. F.V. zuſtande? Für eine Eewaltpolitik des Biegens
oder Brechens iſt an dieſen beiden Tagen keine Zeit mehr! So erklärte
ſich dem die Mehrzahl der Redner, wenn auch ſchweren Herzens, mit
dem vorgeſchlagenen Syſtem einverſtanden. Wenn ſie jedoch dasſſelbe
annehwen wollen, dam muß noch eine Reihe von Verbeſſerungen
an=
gebracht werden.
* Sportfechten. Der Verband Mittelrheimiſcher Fechtklubs wird
ſeine diesjährigen Jumiorenfechten in Florett und Säbel an dem
kommenden Somtag in Frankfurt (Turnhalle Sandweg 4)
abhal=
ten. Das Turnier wird einen ſehr ſtarken Beſuch aufweiſen. Von dem
Darmſtädter Fechtklub ſind 14 Meldungen abgegeben worden.
* Mannheim, 5. Juli. Sechſter deutſcher Kongreß für
Volks= und Jugendſpiele in Deutſchland. Dritter Tag. Am
Montag vormittag berieten die Unterausſchüſſe für die Landjugend und
für die Ertüchtigung des weiblichen Geſchlechts wichtige Fragen. Jar
erſtgenannten Unterausſchuß wurden zur Erhöhung des Intereſſes der
Landräte für die körperliche Ertichtigung der Landjugend ein Kongreß
mit ſachverſtändigen Bevatermn gewünſcht, ferner eine Beſſerung der
Se=
menianausbildumg und Kurſe für Landlehrer, Wettkämpfe fur die
Land=
jugend, Pflege der heimatlichen Spiele und ein Zuſammenarbeiten mit
dem Deutſchen Verein für Wohlfahrt und Heſmatpflege empfohlen. In
den einzelnen Prorinzen ſollen Vertwauensmänner die Arbeit fördern.
Bei dem Spielplatzgeſetz mit Berückſichtigung der Kleinſtädte und des
Landes und im Siedlungsgeſetz wurde eine Beſtimmung über die
An=
weiſung genügender Spielplätze in der Mindeſtgröße von zwei Morgen
gefordert.
Schluß des rezaktioneßen Zeils.
GSSChleGATSIOIdBL. olme Bermfsstörnng-
. Ohne Luecksilber,
Aufklär. Brosch. Nr. 5d, diskr. verschl. ℳ 3.— (Nachn. ℳ 4.50).
Epoz.-Arzt Dr. med, Holländer’s Ambplatorium
Frankfurt a. M., Bethmannstraße 56.
Täglich 11—1, 5—7 Uhr. (I,6853) Sonntag 11—1 Uhr.
hüte ſich mit dem Meſſer
Wer an Hühneraugen leidet, zu ſchneiden. Völlig
ge=
fahrlos, dabei erſtaunlich ſchnell wirkend iſt das in allen Drogerien
und Apotheken erhältliche Hühneraugen Lebewohl, während
Horn=
haut auf der Sohle durch Lebewohl=Ballen=Scheiben
verblüf=
fend ſchnell entfernt wird. Die Mittel verrutſchen nicht und bleiben
nicht am Strumpfe kleben. Preis 2 u. 3 Mk. Drogerien: A. Fiſcher,
Frankfurterſtr. 12, G. Liebig & Eo. Nchf., Luiſenſtr. 4, Frdr, Schäfer,
Ludwigsplatz 7.
(II.5925
re Re
Wolkig, meiſt trochen, mäßig warm, Nordweſtwind.
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7½ Uhr, Ende 934 Uhr (Miete gelbö):
„Zwangseinquartierung”
Orpheum. Anfang 734 Uhr: „Der Veilchenfreſſer”
Sommerfeſt des Verbandes dev Gaſt= und Schankwirte Darmſtadt
um 8 Uhr in der Konkordia.
Abendſpaziergang des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Verbandes, Ortsaruppe Darmſtadt (Abmarſch um 8 Uhr an der
Halte=
ſtelle Taunusſtraße).
Konzert um 8 Uhr im Saalbau.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 8. Juli.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Klavier=uſſv. Verſteigerung um 11 Uhr Ludwigsplatz 8.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich ſür den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport. Handel und Landwiriſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Nurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich.ehe Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redakrionellen Teil Seſtimmte Mittellungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarſorderungen ſiund beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten,
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dongerstag, den 2. Juli 1921.
Rummer 185.
Familiennachrichten
Statt Karten
Die Gebart ihrer Tochter Ursula
beehren sich anzuzeigen
Sonntag, den 3. Juli 1921
Ludwig Diefenbach u. Frau
Maria, geb. Wehner.
(7882
Ihre am Samstag, den 9. Juli, nach-
4 mittags 2 Uhr, in der
Johannes-
kirche stattfindende TRAUUNG
geben bekannt
Clara Hofmann
Dipl. Kaufmann Paul Brohm
Darmstadt, den 7. Juli 1921.
Aſ
Todes=Anzeige.
Dem Herrn über Leben und Tod hat es
gefallen, meinen lieben, herzensguten Gatten,
unſeren braven, treuen Sohn, Bruder und
Schwager
Gottwald Schonig
nach langem ſchweren mit Geduld getragenem
Leiden im Alter von 25 Jahren zu ſich zu
rufen.
In tiefer Trauer:
Marie Schönig, geb. Hahn
Familie Jakob Schönig
Schreinermeiſter.
Darmſtadt, Nieder=Weiſel, 6, Juli 1921
Klappacherſtr. 78.
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. Juli.
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des
Waldfriedhofes aus ſtatt. (*26714
Dankſagung.
Für die überaus zahlreiche Beteiligung und
in ſo großem Maße erwieſene Anteilnahme
bei dem Heimgange unſeres lieben
herzens=
guten, unvergeßlichen Vaters, Schwiegervaters,
Großvaters, Bruders und Onkels
Herrn
Andreas Genazind
ſagen wir hiermit unſeren aufrichtigſten Dank.
Insbeſondere danken wir für die vielen
Kranz= und Blumenſpenden, Herrn Pfarrer
Paul für die troſtreichen Worte, für die
Kranz=
niederlegungen des Marinevereins Darmſtadt,
der Küfer=Zwangsinnung und des
Militär=
vereins Eberſtadt.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Eberſtadt, den 6. Juli 1921. (7861
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
herz=
licher Teilnahme beim Ableben meines
lieben Mannes unſeres guten Vaters
ſagen wir allen Bekannten und
Ver=
wandten herzlichen Dank.
Familie Rebſcher.
*26651)
Heile mit Elektrizität
Wohlmath-Institat
Darmstadt
Landgr.-Philipp-Anlage 40
Schaufenster-Ausstellg.
bei Firma Rinner & Co.,
Rheinstraße.
Abertausend Zeugnisse
v. Aerzten u. Geheilten,
besonders b. veralteten
Leiden. Kabinen-
Be-
handlang. Apparate
verleihen und Veckauf
zur Selbstbehandlung.
Besichtigung, Auskunft, Broschüren u. Zeugnisse
von Aerzten und Geheilten kostenlos und
unver-
bindlich. Voilst, schmerzloses Heilmittel. (*2068
Hurm-Schokolade „Heho‟
Das sicher wirkende Mitte! gegen Maden und Spulwürmer
für Kinder und Erwachsene. (6968a
Zu haben in Apothelzen unel Drogerien.
Die meiſten im Handel befindlichen Mittel zur
Un=
geziefervertilgun; ſind eiſighaltend, wirken ſchädigend
auf das Haar ein, machen es ſpröde und brüchig.
Unſer reines Naturpräparat
„WIm u‟
dagegen iſt vollkommen unſchädlich, wirkt hervorragend
antiſeptiſch, macht das Haar geſchmeidig und weich
und vernichtet unter Garantie radikal
in einigen Hinuten
LAISO
Sallädier
solide Qualitäten — rationell gearbeitet
gute Sohlen — bestes Oberleder
Nr. 27/28 — 55.50 Nr. 29/30 — 58.50
Nr. 31/32 — 65.50 Nr. 33/35 — 6O.50
Nr. 36/39 — 82.50 Nr. 39/40 — B6.50
Strandschuhe • Hebirgsstiefel
Furnschuhe
Schuhwarenhaus
Speler 8
nhaber Paul Wildau
nur Ludwigstrasse 16.
(7867
Herreter 2S
ältere Modelle, ferner Einzelstücke und
Paare mit kleinen Arbeitsfehlern
(7758gid
empfiehlt zu
Ausverkaufspreisen
aussergewöhnlich billig
BELLA KATZMANN
Wilhelminenstrasse 17½=
Eilndeldert
Einkoch-Apparate
im Vollbad verzinkt, mit Einsatz, 6 Federn
und Thermometer
ur. 68.—
„Monopol--Einkoch-Gläser
mit Deckel u. Bing, alle Grössen, eng u. weit
Gummi-Ringe
in Friedensgualität
Einmach-Hafen
zum Zubinden
Pergament-Papier
Einmach-Töpfe
in allen Grössen.
(7813a
Mielbenäfn
HHfLOndr-Acographie.
Am Freitag, den 8. Juli, abends
7 Uhr, beginnt im Vereinshaus „
Feier=
abend”, Stiftſtraße 51, ein neuer
Anfänger=Kurſus
für Damen und Herren.
Dauer des vollſtändigen Kurſus nur 8 Stunden.
Honorar einſchl. Lehrmittel 20.— Mk.
Anmeldungen bei Beginn od. an die
Geſchäfts=
ſtelle des Vereins, Rhönring 115, erbeten. S
Meffe
In 1 Stunde Sie unt. Garantie Kopf=,
ſ. Brut (Niſſ.), Wanz, Flö eb.
DMenſch. u. Tier. Kampolda,
Hleid=Läuſeng M. Wundunſch. Berknur=
Gustav Kanzler, Darmstadt, Schulſtr. 12 (3970a
Peter Pfeiffer, Bensbeim, am Bahnhof (Poſtverſ.)
Ungeziefer
Wanzen, Käfer ete.
vertilgt radikal
(6117a
Abel & Lotz G. zm. b. M.
Telephon 461. Eliſabethenſtraße 31.
Sirnng
ofenfertig zu ℳ 12.— pro
Ztr. frei Wg. Darmſtadt,
liefert waggonweiſe
C. an der Heiden, Heidel=
(*26517md
berg.
Kohlengrieß
Reſte eines Kohlenlagers,
z. Anhalt. d. Feuers
ge=
eignet, abzug. Einſpänn.=
Fuhre ℳ 10.-, Zweiſpänn.
ℳ 20.— Nur Mittwoch bis
Freitag dieſer Woche.
*26480) Saalbauſtr. 4.
Aus unserem
TorufAntftrnnt
zu fabelhaft billigen Preisen; nie
wieder-
kehrende Kaufgelegenheit für Brautleute
Nur noch kleine Vorrätel
D
weiss, solide Aus-
Handtuchständer führung .. . .Jetzt BD. 40
Bauerntische nussb. imit. .
Jetzt 38.00
Bücherebageren zum Hängen
etzt 23.75
Bücheretägeren eleg, Ausführung, jetzt 79.00
Mäktigef mit verschliessb. Schublade, jetat 198.00
Leiter-und Kastenwagen
zu spottbilligen Preisen!
on derRKeis mrück
Dr. 4u. Bochet
Spezialarzt f.
Herven-
krankheiten
Bismarckstr. 66, (720-
Pangelbretter nussb. imit. . . . . . letzt 29,75
Büstenständer solide Arbeit.
Jetzt 29.75
mit Schloss und Fach-
42.50
Hausapotheken Aintellung
Hardinenstangen in allen Grössen, von 5.00 an
18.75
Portierengarnitur Holz, kompl.
Hessingportierengarnitur kompl. 29.75
Liegestuht ohne Fußstütze
34.50
Liegestufl mit Pußstütze-
55.00
Beldstühle ..
11.75, 7.75
Kinderstuhl starke Ausführung . . . . ſetzt 5.50
Bambustigeft mit Majolikateller.
5.95
SAllTHHlel AALAZ
(7873
Briefmarken=
ſammlung
kauft Liebhaber z. höchſten
Preis. Angeb. unt, H 138
an die Geſchäftsſt. (7492a
Fußboden=Oel
Leinöl, Sikkativ
(6221a
billigſt bei
Anton Fiſcher
Frankfurterſtr., Telephon 186.
Rf
Teilzahlung
offer, Firma
Evertzc Oo.
Saalbauſtr. 38, 1. Stock
½ Morgen
ſchönes Korn
auf dem Halm zu verkfn.
* 26614/Wittmannſtr. 34,p.
Wer liefert 100—150 Ztr.
Wieſenheu
auch Kleehen dabei?
An=
geb. mit 9 reis unter L. 10
Geſchäftsſt. (* 26602ds
Anzüge,
Mäntel,
Röcke,
Kleidchen,
Bett= uud
ete.
Koſtüme,
Kleider,
Bluſen,
Schürzchen,
Leibwä che
te. (7315a
R
R
Buche und Eiche gemiſcht, meiſt
. . M. 11.75
über 8 cm ſtark
M. 12.75
Ia Stich=Torf
„. . . M. 15.25
Ia Maſchinen=Breßtorf
pro Zentner, frei Waggon Darmſtadt, bietet
frei=
bleibend an
(*26516md
C. an der Heiden, Heidelberg.
Bezirks=Konſum=Verein
Darmſtadt e. G. m. b. H.
Wir bitten unſere werten Mitglieder, die
Klebe=
karten u. das Geſchäftsanteilbuch zwecks Berechnung
der Rückvergütung bis zum 16. Juli ds. Js. in
der=
jenigen Verteilungsſtelle gegen Quittung abzugeben,
aus der während des laufenden Geſchäftsjahres
die Waren entnommen ſind. Später abgelieferte
Marken können in dieſem Jahre nicht mehr zur
Verrechnung kommen.
(7863
Der Vorſtand.
Ke
geg Reiſetaſche zu tauſch. Neue Weinfäſſer
*26586) Wenckſtr. 7, II. z. vk. Obergaſſe 24, (*20768
vorwieg.
Klee und
Hert Bicken,
abzugeben.
Karl Heeb, /* 26680
Wendelſtadtſtr 34.
Tauſche Zucker geg.
Kar=
toffeln Schnauber,
Bark=
hausſtraße 12. *22663
Gebe Zucher
für Kartoffeln. Angeb. u.
L 7 a. d. Geſchſt. (*26595
Buchführung
Einrichtung, Führung,
Abſchluß, Bilanz, Bücher=
Reviſionen durch (6966a
H. Röpke, Buchhalter
u. Bücherreviſor,
Frank=
furterſtr. 22, Fernſpr. 397.
Beſſ. Arb., kath., 37 Jahre
alt, in guter Stellung,
etwas Vermögen, ſucht
auf dieſem Wege eine
ehr=
bare paſſ. Lebensgefährtin.
Angeb. unt
Verſchwiegen=
heit unter L. 35 an die
Geſchäftsſt, ds. Bl. (*26693
Gefandgeussportgeiliche
Lorſcheiften
für den Betrieb der
Buutereren
in Stadt und Land
ſind in unſerer Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 23, zu haben.
Darmſtädter Tagblatt.
(1438dsi
Rummer 185.
Darmſtadser Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1521.
SclbotPTaster Kect
Weit unter Preis! fenIZer ver Ornreras
Seite
(7871
Markt 7.
WVoll-Masseline la halbwollene Ware, in neuen schönen Mustern, Sollie schllarz und weiß ... Mtr. 16.90
Selden-FOujardine erstklassige Oualitst, in neuen mittelfarbigen Mustern
Mtr. 19.50
Gemusterfe Voll-Voile, in neuen Streifenmustern, für Kleider und Blusen
Mtr. 19.80
hübsche Muster, solide
FerCdlO Oualitst, für
Herren-
hemden und
Damen-
blusen ... .. . Mſtr. 8.90
Ca. 80 cm breit, für
VeSSCl Vorhänge und alle Art
Wäsche, besond.
preis-
vert ..... . . Mtr. 2.90
150 cm breit,
Bettuchstoffe la Qualtst.
schnere Ware . Mtr. 19.85
Schwarz-
neiß-m Rlelderstoffe
doppelbreit .. . Mtr. 14.50
Geb. junge Dame ſucht
Stelle als Volontärin
in Buch-u. Kunsthdlg.
oder Kunſtwarengeſchäft.
Angebote unt. I. 22 an d.
Geſchäftsſt. d. Bl. (*26632
Gew, ältere
Stenotypiſtin
ſucht ſich z. 1. Okt. zu
ver=
ändern. Sprachkenntn. beſ.
Engliſch. Unterwood.
An=
gebote unter I. 30 an die
Geſchäftsſt. d. Bl. (*26672
Stenotypiſtin
ſucht für ſof. Anfangsſtell.
Gefl. Ang. erb. u. L. 43 an
Hie Geſchäftsſt. /* 26705d1
Tandergärtuarin
welche dieSäuglingspflege
erlernt hat, 21 J. ſucht
1. Auguſt in Darmſtadt, mühle.
Gehaltsanſpr. 80—100 ℳ
monatl. Ang. unter 1 14 Erfahrene
Geſchäftsſtelle. (k26618
Ein Mädchen, welches
nähen kann, ſucht.
Be=
ſchäftigung in einer beſſer.
Damenſchneiderei
Angebote unter I. 47 an
die Geſchſt.
(*26726
Mng. Frällein
mit höh. Schulbildung u.
in allen weibl. Handarbeit.
Stellung
als Stütze, um ſich in beſſ.
Haush.z. vervollkommnen.
Ang. unt. T. 20 Geſchäftsſt.
Tücht. Köchin
ſucht Aushilfſtelle in größ
Betriebe. Näheres in der
Geſchäftsſtelle. (*26320id
Beſſeres (*2658‟
Hausmädchen
das im Nähen erfahren
iſt, ſucht paſſende Stelle
bis zum 1. Aug. od. ſpäter.
Angeb, unt I. 2 Geſchſt,
Saubere Frau
ſuchtLaufdienſt od. Bureau
reinigen Gervinusſtr. 49,
Htb., 2. St.
geht einige Stun=
Frau den putzen
Arheil=
gerſtraße 35, Hth. /*26655
Männlich
Bautechniker
mit abgeſchl Baugewerbe=
Schulb, ſucht
Anfangsſtel=
lung. Aag. unt. L. 42 an
die Geſchäftsſt. (*26706
Techniſch gebildeter
Kaufmann
42 Jahre alt, ſucht
Ver=
trauenspoſten. Auch ½
der Woche, Kaution kann
geſtellt werden. Gefl.
An=
gebote unter I. 17 an die
Geſchäftsſtelle. (k26622
Meich
(kautionsfähig) per 1. Aug
für Lebensmittelgeſchäft
in Darmſtadt geſucht.
Angeb. unter 1 45 an
die Geſchäftsſt. (*26720
Erſte, durchaus perfekte
Taillen=
Arbeiterinnen
per 1. Auguſt bei hohem
Lohn geſucht (7852
L. Mayer, Heidelberg,
Anlage 18.
Perf. Weißzeugnäherin
fürs Haus geſucht.
Angeb. unter I. 34 an
die Geſchäftsſt, (*26691ds
Zum Eintritt am 1. Auguſt oder 1. Sept.
ſuchen wir
1. Verkäuferin
für Damen= und Kinderwäſche
1. Verkäuferin
für Herrenartikel, Strumpfwaren, Handſchuhe
1. Berkäuferin
für Kurz= und Wollwaren.
Wir reflektieren jedoch nur auf allererſte Kräfte bei
guter Bezahlung und dauernder Stelung, (*7870d1
Gebrüder Unger, Ludwigſtr. 9.
durchaus bewandert in der
Technik der Wollſtickerei,
für f. Arb. geſucht. Näh.
Olbrichweg 16, pt. /*26639 ir Suche für meinen Land=
haushalt tüchtige Hilfe,
evtl. zum Anlernen. Frau
W. Hildebrand. Eber= 2
Stellung tagsüber zum ſtadt bei Darmſt, Wieſen=
(*26440mdr ältere. Stütze z
mit gutent Zeugniſſen zu
kinderloſem Ehepaar ge=
ſucht. Angeb. unt. K 91
a. d. Geſchäftsſt. (7814a Tüchtiges Mädehen /
geſucht.
(*26113ia
Villenkolonie Eberſtadt, g
Neue Darmſtädterſtr. 151, Köchin
bewandert, ſucht (*26625 m. gut, Zeugn. bei hoh.
Lohn ſucht (*26205id
Fr. Bankdir. Brink a
Roquetteweg 8. 19
9 Gebild, junge Dame I
z. ſtundenw. Geſellſch. b. z
alleinſt. Dame geſ. Angeb.
u. I. 6 a. d. Gſchſt. /*26596 fg Braves Mädchen
geſucht
Mühlſtr. 18, pt. (*26571 f. Einfache (II70
ſe
w Stützeit.
für kl. Haushalt z. 1. oder In.
15. Aug, geſ. Frau Oberftlt. le
Seelmann=Eggebert C
u
Frankfurt a. M.
Eſchersheimer Landſtr. 76. ſ (*26587 Geſucht wird per bald
einfache Stütze
für Kleinſtadihaushalt von
2 Perſ. Näheres Hügel=
ſtr. 61, 1. St. (*26612 In Tüchtiges,
ehrliches Mädchen iſt
n
von 8 Uhr bis nach dem be
Spülen geſucht. Näheres
Geſchäftsſt. d. Bl. (*26669 S Hädehen oder Fran
f. einig. Std. vorm ſof. geſ. g
Rhönring 83, pt. (*26664 2 jüngere—
Dienſtmädchen!
Tage oder einige Tage in hoher Lohn und gute Be=
köſtigung, für ſogleich geſ.
Eliſabethenſtr. 6. (*26659 Ordentl. br. Mädchen
von 9 bis nachmittags ſo=
(*26629
fort geſucht.
Kiesſtraße 55, II. Stock. Ein ehrliches, fleißiges W
Mädchen
(Frau) von vormitt. 7 Uhr
bis nach dem Spülen für
Hausarb. geſucht. Hölges=
ſtraße 14, II. (*26604 Zuverl. Lauffrau / 6.
von 8—10 Uhr geſucht m:
Katzmann, Wilhelminen= g
ſtraße 17½ (Lad.) (*26688 fü G
Alleinmädchen Ala=Haaſenſtein
ehrlich u. fleißig, welches
kochen kann, z. 1. Aug z.
2 Damen geſ. (*26718d1
Ernſt=Ludwigſtr. 5, 1. St
*h Ordentl. Mädchen
ſofort für Küchen= und zi
Hausarbeit bei hoh. Lohn k.
(*26695 b
geſucht.
Näh. Bleichſtr. 22, I. ar
AIeinfortretang
Es ſind noch verſchiedene
Kreiſe im Freiſtaat Heſſen,
ferner Stadt= u. Landkreis
Mainz
(*26679
zu vergeben
in zeitgemäßen, geſetzl.
ge=
ſchützten Maſſen=Artikeln.
Branchekenntnis nicht
er=
forderlich. Für Lager 1500
bis 2000 ℳ notwendig. —
Hohe Gewinnausſichten.
Strebſame Herren, d.Wert
auf mehr Einkommen und
ſelbſtänd, Stellung legen,
werden um ausführl.
An=
gebote gebeten unt. L 27
an die Geſchäftsſt. d. Bl.
n Haushalt
ehrliches
Mädchen
Alter von 17 bis 18
hren, am liebſten vom
ande, bei guter
Be=
ndlung geſucht (*26709
eirckcient in
Ein ordentliches
Mädchen
(s63s
21, II.
M‟
i
(r26704
ädchen
Heinrichſtr. 52, I.
nn
e Neceits
vd Chemik=Groß=
Daich
Stenotypiſt
Arbeiter, f.
ureau hieſ.
Ver=
Ma=
einc ite eil, Se=
Deiemn die
Ge=
ſtelle. (7860dsi
Prinelgk
welcher bei der einſchl.
Kundſchaft gut eingeführt
t, für den proviſions=
C. W. Taſche.
teinhagen i. Weſtf.
(1V,7949
1888.
Vertretungen und
Niederlagen
unſerer Spezial=
Bekeri=
när ete.=Präpargte,
welche leichtverkfl. ſind,
bei höchſt. Berdienſt zu
vergeben. Zuſchr, ſolb.
Firmen, Verſ.=Geſchft.,
Vertreter ete, an
Wup=
pertaler Ehem. Indnſtrie
K.=Geſ. Barmen. (*26685
Akquiſiteure
für Abonnent.=u. Inſerat.=
Werbung f. erſtkl. Fachztg.
geg. Prov. u. hohes Gehalt
f. hieſ. Bezirk geſ. Lebensſt.
Angeb. unt 11507 an Ala,
Berlin W 35. (k1,7166
Aneh Sie können
leicht u.
bequemNeben=
verdienſt haben. Ang.
K121a. Geſchäftsſt. *
Selbſtändiger tüchtig.
Dreher
ſofort für dauernd geſucht.
Angebote unter 1 37 an
die Geſchäftsſt. (7877
ins Haus geſ.
Sehneider z. Neuanfert
u. Aendern. Angeb. u. L.31
an die Geſchäftsſt. /k26671
Frſeugellſe
ſofort geſucht (*26609
Sarl Leiſt,
Beſſungerſtraße 41.
Ve
bei Hartmann, gut möbl.
Zimmer ab. 15. Juli an
beſſ. Herrn zu vermieten
kein Student). /k26393md
Lauteſchlägerſtr. ½, III.
(Schneider) freundl. möbl.
Zimmer an ruhigen Herrn
per ſof. zu verm. (*26600
Mauerſtr. 4, I.
bei Tyraſa, gut möbliertes
Zim. zum 1. Auguſt auch
früher zu vm. Anzuſ. von
4luhr nachm. (*26708
Für bekannte Dampfbackofen=
Bäckerei= u.
den (I,7e56
Bezirks-Vertreter
fort geſucht. In Bäckereien u Konditoreien
ut eingeführte Herren, werden bevorzugt.
ohe Verdienſtmöglichkeiten. Weiteſtgehende
an Rndolf
Kohlen
in Braunkohlen ſucht für Darmſtadt
Großes,
helles Labenonat
im Martinsviertel zu vermieten. (*266o5
Auskunft wochentags von 9 bis 8 Uhr.
M. Rink, Riegerplatz 3.
Lebensmittelgeschäft
umſtändehalber ſofort zu
verkaufen. Angebote unt.
I. 4 a. d. Geſchſt. (*268590
Aſchaffenburg— Darmſtadt
2 Zimmer=Wohnung mit Küche u. Manſarde
in Aſchaffenburg (2 Min. v. Bahnhof) gegen
ebenſolche, evtl. auch 3 Zimmer=Wohnung in
Darmſtadt, oder Vororten zu tauſchen geſucht.
Angebote unter L 23 an die Geſchäftsſtelle
ds. Blattes erbeten.
In Mokartältehenl ſolart Nau” Ar (3ſch
Landhaus, 3 Zimmer uſw. nebſt? Morgen umzäunten
Garten mit voller Ernte zu 150 Mille zu verkaufen.
Wolf. Moos & Co., G. m. b. H. in Bensheim. (II,7858 Kapitalanlage!
Achtung! Bergſtraße. Achtung
Offeriere Pillen, Landhänſer ſowie Objekte zahlg. (69l geſ. Gefl. Ang.
aller Art u. Preislagen in allen Gegenden
Deutſch=
lands.
(7851
Bensh. Immobilien= u. Hypotheken=Zentrale
K. Weißmüller, Bensheim a. B.
Friedhofſtraße 1946
Ludwigſtr. 8, I., b. Baum,
2 möbl. Zim 2.4 Betten,
Küchenben., Kell. (* „esooid
Kaſinoſtraße 23, II.
bei Lein gut möbl.
Wohn=
u. Schlafzimmer an beſſer.,
veruflich tätigen Herrn zu
vermieten.
(*26722
Schdne
3 Zimmer=Wohnung
in Kaſſel mit freier
Aus=
ſicht in beſſ. Wohnviertel,
3. Stock, mit gleicher
2 od. 3 Zimm.=Wohnung,
Parterre oder 1. Stock,
hierſelbſt zu tauſchen. Auch
kann Villa in Kaſſel,
Bentrum, mit ſehr
ren=
tablem Hinterhaus mit
freiwerdender 6 Zimmer=
Wohnung gegen
Land=
haus mit gleichen Räumen
in näherer Umgebung
Darmſtadts in Kauf
ge=
nommen werden.
An=
gebote im Baubureau
Blank, Alexanderſtraße 8,
part., abgeben. (* 26636ds
Möbl. Zimmer
m. Mittagtiſch od.
Koch=
gelegenh. von 2 geb. Damen
geſ. Wilkens, Martahaus
(Eliſabethenſtift). (*26593
Laden
mit Arbeitsraum in
bor=
nehmer Geſchäftslage von
feinem, ruhigem Geſchäft
geſucht, Angeb. u. J 88 an
die Geſchäftsſt. (7605a
Lager=Raum
für 50 Ztr. Heu in Nähe
des Mathildenplatzes geſ.
Friedr. Eiermann,
7865) Luiſenſtr. 6.
Fleine, helle
Werkſtätte
oder Part=Zimmer, für
ruhiges Geſchäft ſofort
geſucht. Angebote mit
Preis an Georg Grohe,
(*266 8
Karlſtr. 33.
Otaats veamter
Dr. rer. pol. ſucht f. ſofort
2 gut möbl. Zimmer
in beſſerer Lage
Angebote an
Landwirt=
ſchaftskammer, * 26545md
Seifenfaorik
nur eine Qualitätsware herſtellt, ſucht für
Platz und Umgebung geeigneten
Vertreter
ſuch von Privatkundſchaft. Nur beſtempfohl.,
niſche Herren, die bereits Privatkunden
wollen ſich melden. Off. u, P. K. M. 472
7 Moſſe, Frankfurt a. M.
(1.7855
Verwaltungsbeamterſucht
1 großes bzw. 2 mittlere
möblierte od. unmöblierte
Zimmer
in gutem, ruhigen Hauſe,
möglichſt Nähe d.
Dampf=
ſtraßenbahn, Rheinſtr. uſw.
Angeb. erb. bis 7. 7. an (*
Griesbach, „Hotel März”.
Junges Ehepaar
kinderlos) ruhige Mieter,
ſucht alsbald 1—2 Zimmer
m. Küche. Ang. an Michel,
Mollerſtr. 14, p. (k 26290ijd
Beſſeres, jg. Ehepaar
ſucht möglichſt per ſofort
2—3 möblierte od.
unmöbl. Zimmer
mögl. mit Küche, zu miet.
Gegend Heidelbergerſtraße
vd. Johannesviertel.
Schriftl. Ang. an Ohlig,
Beſſungerſtr. 97,pt. /*auscsdf
Gut möbl. Wohn=u. Schlafzim.
mit elektr. Licht,
Bedie=
nung u. Küchenbenutz, in
guter Familie und guter
Lage für 1. Aug. od. ſpäter
zu mieten geſucht Schriftl.
Angebote an Schih,
Eich=
vergſtraße 21, (*26511md
Gut möbl. Zimm.
möglichſt mit Penſion, z.
1. Aug, von ſolid, Herrn
geſucht. Zentr. d. Stadt
bevorz. Ang. an. H. Stto,
Wittmannſtr. 33. (*26638
Offizier a. D.
aus beſetztem Gebiet,
woh=
nungslos, ſucht ſofort in
Darmſtadt od. Umgebung
für Familie (3 Kinder)
möbliertes Wohn=
und Schlafzimmer
mit Kochgelegenheit — od.
Wohnung von Familie, die
längere Zeit verreiſt.
Angeb. an Scharmann,
Beckſtraße 63. (r26634
Dr. phil., Ref., ſucht
ab 1. Oktober ſonniges
möbl. Zimmer in gutem
Hauſe. Klavierbenutzung
erwünſcht. Bald Angeb.
u. L. 44 Geſchäftsſt. (7880
Haus
mit Lebensmittelgeſchäft
zu verkaufen. Angeb. u.
1.5 a. d. Geſchſt. (* 26580
En
O Haus 6
womöglich mit etwas
Garten inDarmſtadt
oder nächſter Um=
Agebung ſofort zu
kaufen geſucht.
An=
geböte u. K 72 a. d.
Geſchftsſt. (* 2623sid
Biua
im Villenviertel Eberſtadt
von Selbſtkäufer zu kaufen
geſucht. Angebote unter
L. 40 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*26713
ſauberes. Geſchäf
zu kaufen oder miete
geſucht. Angeb. u. I. 22
a. d. Geſchäftsſt. (*2667 3 beräalfen
ein ſehr rentables Ge=
ſchäft mit Wohn= un
Schlafzimmer. Angebote
u. L. 29 Geſchſt. (*2667 Betdverkehr w erhalten ſol. Leute
(ragess Beld jed. Standes i. jed
Höhe gegen Sicherheit
Phil. Monz, Mainz,
Poſtſchließf. 40. Bei Anf
Marken beilegen. (7504a Günſtige
50 000 Mark (Hypother
ſofort von hieſigem Kauf
mann geg, pünktl. Zins=
u. L. 15 Geſchſt. (*26621 Suche mich m. Kapital
ſtill oder tätig
an einem nur gan ſoliden
gutrentierend, flottgehend
kaufmänniſchen (k26529
Geſchäft
in Darmſtadt
zu beteiligen
oder ein ſolches käuflich
zu übernehmen. — Gefl.
Angeb. unt. K 137 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl. erbet. Finanzielle und tätige
Beteiligung
an Geſchäft von erfahr.
Kaufmann geſucht. Ang.
unter L 24 an die Ge=
ſchäftsſtelle. (*26673 Käufe Brennerei=Einrichtung
mit heſſiſchem Brennrecht
zu kaufen geſucht. Angeb.
an Emil Dorner, Lauben=
heim (Rhein. (F7853 Vier
gebr. Zimmertüren
1 Doppeltür m. Oberlicht
ſofort zu kaufen geſucht.
Möbelfabrik Klenk
Schloßgraben 13a. (e3md Kaufe
Mobel
aller Art zu höchſt. Tages=
preiſen. Angebote unter
L. 9 an die Geſchäftsſtelle
6598
ds. Blattes. Kleiderſchrank
2tür., mögl. poliert, ebenſo
1tür. Kleider= od. Wäſche=
ſchrank zu kaufen geſucht.
Angebote unter 1. 19 an
die Geſchäftsſt. (*26623 Zu kaufen geſucht:
1 größerer Reiſekoffer,
1 Repetierpiſtole
Angebote u. K 148 an die
Geſchäftsſtelle. (*26562 Guterh. Konditoreiback=
ofen zu kauf geſ. Angeb.
an Valt, Horn, Wald=
ſtraße 46, II. (k26332mdr Badeofen
mit Kohlenfeuerung zu
kaufen geſ. Angeb. mit
Preis u. 1. 1 Gſchſt./*26581 Kl. Schraubſtock
ſow. verſch. Werkzeug, auch
einzelne Stücke, zu kaufen
geſucht. Ang. unt. I. 18 an
die Geſchäftsſt. ( 26624 Gebrauchte guterhaltene
Ledermappe oder Leder=
koffer zu kaufen geſucht.
Angebote unt. L.36 an die
Geſchäftsſtelle. (*26624
Wiſſen Sie wo?
Sie erzielen d höchſt. Prs.
f. ſämtl. gebr. Gegenſt. u. f.
Kupfer, Eiſen, Bücher
sMeſſ., Zink, Stsniol
Alle
Bleif,Zeitung,„ Luiſipen
Flaſchen aller Art,
Felle, Haare uſw.
nur bei Dolstorzik
7296a) Forſtmeiſterpl. 5.
(Kom. n.ausw., all,w.abg.)
Gebrauchte
zu kanfen gesucht
Auton
Brannnarth
Frust-Indwigstr. 3.
(7868)
Flaſchen s
aller Art werden zu den
höchſt. Tagespreiſ, angekauft
Zwichkler
Schwanenſtr. 12. Tel. 1760.7
Eingang Schloßgartenplatz.
Guterhalt. Hochgebirgs=
Stiefel, Größe 43/44, zu
kauf. geſ Pre sangebote u.
I. 3 an die Geſchäftsſtelle
bs. Bl. erbeten. (*26588
Zel. 201
Zahle hohe Preife für
getrag. Kleider, Schuhe,
Wäſche, ſowie Boden= u.
Kellerkram uſw.
M. Karbowitz, Obergaſſe,
Ecke Schloßg. (*26607ds0
Eine noch guterhalt., ſtarke
zu kaufen
Zeltbahn geſucht.
An=
geb. u. I. 32 Gſchſt. (*zeio
ſchw Samttaſche mit Jnh.
vom Geiſenſee bis
Hein=
richſtr. Abz, gegen gute
Belohnung Heinrichſtraße
Nr. 109 Manſ. (*26592
Samstag uachm. nächſt
d. Heiligen Kreuz (*26657
6 kleine Dechchen
verloren. Wiederbr. Bel.
Dieburgerſtr. 156.
Achtung!
Die am Samstag in
d. Telephonzelle d.
Haupt=
poſtamtes 12.40 Uhr
ge=
fundene Brieſtaſche mit
Ausweispapier, auf
Phi=
lipp Röder lautend, iſt
binnen 5 Tagen bei
Straf=
freiheit, 10 % Belohnung
und Diskretion
Guten=
bergſtraße 36, parterre,
abzugeben. (*26652d1
Verloren
Taſchenmeſſer
mit Perlmuttſchalen, zwei
Klingen, Pfropfenzieher,
Sekthaken. Eberſtadt —
Magdalenenkaſ. Geg. gute
Belohn, da Andenken.
Eberſtadt „ (oam
Kaiſer=Wilhelmſtr. 83.
5 Fahrräder
geſucht in jedem Zuſtande.
A Hoffmaun, Wiesbaden,
Luiſenplatz 6. (*26267imd
Verloren!
iſt die Wärme, die
un=
genutzt z. Schornſtein
hinausgeht Dieſ.
Scha=
den hilft ab (78241ds
der neue Sparofen.
praktiſch vorgeführt bei
Philipp Schaaf
20 Ernſt=Lndwigſtraße 20.
in H
Waſſerhöhe 3,60 m.
Luftwärme 15‟ C.
Waſſerw. vorm. 7½ Uhr
20 C.
Woogspolizeiwache.
Seite 8
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 7. Juli 1921.
Rummer 185
Herren-Oberhemden
aus Percal mit Klapp-Manschetten
Dirndl-
Stoffe
Darmstadt
Markt
Aannannsta
Liedertafel"
Darmstadt
79. Vereinsjahr,
Vorherige Anmeldung zur
Mitgliedschaft an d. ersten
Vorsitzend. Hrn. W. Mitze,
Schützenstr.,berechtigt zur
Ermäßigung des
Eintritts-
geldes. (7680sd
Sommernacht-Fest
Samstag, den 9. Jufi 1921, abends 7½ Uhr
im städt. Saalbau
Chorvorträge unter Leitung des
Chor-
meisters K. Grim.
Konzert u. Ballmusik v. Darmst. Orchester.
TANZ im großen Saale, Fackelpolonäse
mit Feuerwerk.
Das Fest findet bei jeder Witterung statt.
HAlaSC-Lichtsplole
Grafenstr. 18 (Kaisersaal)
Tel. 2522
DNNNr NA
III. Teil, 7 Akte
6. Episode: Faszinierende Augen. 7. Episode: Satanas.
Der Rekord d. Spannung u. Sensation!
Was sich an Raffinement, Tollkühnheit und
Ver-
wegenheit nur ersinnen läßt, kommt hier im III.
ATeil in ganz unglaublicher Weise zum Ausdruck.AA
(7847
P Nur noch heute!
Der Kopf des Gonzales
Ein Abenteuer dreier Menschen und eines Volkes
Tragödie in 5 Akten mit Fritz Greiner,
Else Bodenheim und Ernst Rückert.
Re
Fſt. Tafelnargarine
Pfd. 4 7.80
la Schweineſchmalz sarantiert rein
Pfd. nur 11.30
(Gefäß, nicht Papier, bitte mitbringen)
Feinſter Kunſthonig Pfb.=0 4.35
Die beſte gezuckerte Voll=Milch
Marke „Pienic‟, Doſe 6.20
Geſchwiſter Dreier
Grafenſtraße, Rheinſtraße 17. (*26712
Sie Feisen sorglos,
falls Sie bei mir eine Police der Europäischen
Güter- u. Reisegepäck-Versicherungs-
Aktien-
gesellschaft verlangen womit das gesamte (
Hand-
u. aufgegebene Gepäck) für Reisen und Aufent
halte für 60 Tage versichert tst.
(6762a
Darmstadt
Rudolf Bellwig, Georgenstr. 9, Tel. 1331. Vororte Darmſtadts, etwa
zeige den
Allen Geſchlechts=Kranken
Weg zur ſchnellen und gründ.. Heilung durch giftfreie rakter (nicht unter 28Jahr.)
Kuren ohne Einſpritz und ohne Berufsſtörung.
Be=
währte Verf bei Harnröhrenleiden, friſch und beſ
veralt., Syphilis, Mannesſchwäche. Belehrende
Broſchüre vollſtänd, diskret in verſchl. Umſchlag ohne
jeden Aufdruck geg. 1 Mk. Leiden angeb. (IV7501
Spezialarzt Dr. med. H. Schmidt, BerlinNW. 184
Kirchſtraße 24. Sprechſtunden 11—1, 5—7,
Fabrikneue
Schreibmaſchinen
von ℳ 2100.— an
liefer=
bar, gebrauchte erſtkl.
Schreibmaſchinen ſehr
preiswert unter Garantie
abzugeben. Farbbänder,
Kohlenpapier erſtkl. Ware!
Fachm. Reparatur=
Werk=
ſtätte f. a. Syſteme
A. Lächler, Riegerplatz 3.
Teleph. 1489. (51702
Solides, gebildetes
Fräulein
26 Jahre alt, hier fremd,
ſucht Anſchluß an Dame
zwecks Sonntagsſpazierg.
Gefl. Ang. unter L. 38 an
die Geſchäftsſt. (*26701
Beſſeres Frl.
v. Lande, 27 J., mit
voll=
ſtändiger Ausſtattung,
ſchöner Wohnung in einem
35 000ℳ Vermög „wünſcht
mit Beamten in ſicherer
rechten / Stellung u. offenem
Cha=
in Briefwechſel zu treten
Vermögen erwünſcht.
Strengſte Diskr.
zuge=
ſichert. Anonym zwecklos.
Angebote mit Bild unter
L. 33 a. d. Gſchſt, (*26668
Gesantverband deutscher
Gedag!!!
Angestellten-Gewerkschaften.
Freitag, den 8. Juli 1921
abends 8 Uhr
im Erbacher Hof (Grohe)
Harlstrasse
Hitgliederversammlung.
Herr Fritz Stroband spricht über
Beform oder Beseitigung
der Angestelltenversicherung.
Zahlreiches Erscheinen erwünscht.
Gäste willkommen!
(7848
D. H. V. V. W. A. M. D. T. V. D.B. V.
H.K.A.
Verband der weiblichen Handels=u. Bureau=/Arnold=Sohn
angeſtellten E. V. Ortsgruppe Darmſtadt.
Kolleginnen! Beſucht alle den vom GEDAG
veranſtaltelen Vortrag
(7883
Reform oder Beſeitigung
der Angeſtellten=Verſicherung?
am Freitag, den 8. Juli, abends 8 Uhr, Lokal: gebeten.
Grohe, Karlſtraße. — Der angeſetzte Spaziergang
für dieſen Tag fällt aus. Der Vorſtand.
Städtiſcher Saalbau.
Heute den 7. Juli, abends 8 Uhr
6. Donnerstags=Konzert
im Stile deutſcher Militärmuſik
Leitung: Obermuſikmeiſter
M. Weber.
Soliſt: Herr Wilhelm Schomburg
(Trompete)
(*26578
Im Programm: Freiſchütz, Lohengrin. Carmen,
Racöczy. Orpheus in der Unterwelt. An der ſchönen
blauen Donau. Lieder für Trompeten= Solo,
Eintritt Mk. 2,50 anßer Steuer u. Programm. Heute letzte Aufführung:
—Bei ungünſtiger Witterung im großen Saale.
Voranzeige.
Saalbau
Dienstag, den 12. Juli
k. R. Hofhapellmeiſter
zohann Straup
aus Wien.
(7874
Reſtauration Seipel
Ecke Arheilgerſtraße.
Heute Donnerstag, 7. Juli, abends 8 Uhr:
Großes Garten=Konzert gum 1.Male wiederhol:
ausgeführt von der Darmſtädter
Muſik=
vereinigung „Harmonie‟
unter perſönl, Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters
Mittelſtädt.
Auslandszucker
zw. ſpäterer Heirat, garantiert ſaccharinfrei, 99 0 heller Kriſtall,
karten=
frei, zum äußerſten Tagespreis, in großen u. kleinen
Mengen ab Lager lieferbar.
(IV,7854
Leo Haas, Mainz, Stadthausſtr. 15
Telephon 4395.
Union-Theater: Residenz-Theater / Gentral - Theater
Der Ausstattungs- und
Monnmental-Film in
7 hochinteress. Akten
Katharina
die Grosse
Hauptdarsteller:
Lucie Höflich
Reinhold Schünzel
Mechtildis Thein
Albert Steinrück
Fritz Kortner.
Das Fränlein an der Kasse
Lustspiel in 2 Akten
mit Lya Ley.
14. sensat. Erlebnis
desSensations-Meister-
Detektivs
Harry Hill
Die Sehmuggler
von San Dugo
Detektivdrama
in 6 spannend. Akten.
Eing Treppe links
Lustspiel in 2 Akten
mit Gerhard Dammann.
Der mun
von Harry Piel
Abentener des
berühmten Detektivs
Ioe Deebs
in 4spannenden Akten.
leh-bin-Da...
Ein seltsam-tragisches
Geschehnis in 5 Akten
mit (*26703
Hans Mierendorff
Klavierſtimmen
ſofort 4579=
Eche Erbacherſtraße. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.
A
wird um Antwort oder
um Rückgabe d. Lichtbild.
(*26699
K
Bismarck=
Diele
Neue Kapelle
Beſte Darbietnngen
in Küche u. Keller.
Künſtleriſch
ausge=
ſtattete Näume, (nna
Epfang 32
Orpheum
Der
Beilchen freſſer
Ein luſt. Soldatenſpiel
aus vergangen, Tagen
Freitag, 8. Jult:
— Erſtaufführung —
Gretchen
Karten: Verkehrsbur.,
Reſidenz=Automat am
Weißen Turm, Hugo de
Waal (Rheinſtr. (7878
Einlaß 7 — Anfang 348.
Ende ea. ½11 Uhr.
Heſſ. Landestheater
Donnerstag, 7. Juli.
14. Vorſtellg. d. Sommerſpielzeit
Miete gelb”.
Zwangs=
einquartierung.
Gewöhnliche Schauſpielpreiſe.
(7884 Anf. 7½Uhr. Ende 9¾Uhr.
Vorverkaufan d. Tages.
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10—1 Uhr.
Freitag, 8. Juli,
Miete grün”
DieCſardasfürſtin
Gewöhnl. Opernpreiſe,
Anfang 7 Uhr,
1 Zentr. Kartoffel
gegen 4 Pfd. Zucker zu
tauſchen geſucht. Zu erfr.
Roquetteweg 4, II. (7872
Einige Zentner (*26684
Speiſe=Kartoffeln
zu kaufen geſucht
Ad. Braun, Alexanderſt. 18.
Louis Hein
19 Schuſtergaſſe 19
Friſch eingetroffen:
Das ſo ſehr beliebte mildgeſalz., feine
Dörrfleiſch und
8Kaſſeler Rippenſpeer
Banr ſo lange Borrat,
das Pfund nur Mk.
(ene hol, oder mert. Dareh 10.00
Feinſte holländiſche
9 Süßrahm=Tafelbutter
in Original ½. Pfundpaket, Mk. AHud0 6.
Friſche
ungeſalzene Tafelmargarine
von ganz vorzüglichem Geſchmack
in Pfundpackungen nur Mr. 8.40
„Armours Hanſa=Spezial” beſtes
1 Pfund
Block=Schmalz 12.
Bei Abnahme einer Orig.=Kiſte nur A1
ff. Nürnberger Dchſenmanlſalat
Original=Pfunddoſe Mk. 8.00
Geſalz. Schweinsrüſſel
Pfund nur Mk. 9.00
W Geſalz. Rindfleiſch, ohne Knochen,
beſte Ware . . . Pfund nur Mk. 6.00
Feinſtes Corned beef in Doſen und
loſe ausgewogen ¼ Pfd. nur Mk. 2.00
Feinſtes deutſches, ausgelaſſenes
Ochſenfett . . . . . Pfund Mr. 8.00
Feinſtes Kokos= und Pflanzenfett,
Nußbutter . . . . Pfund Mr. 8.00
In Originaltafeln Pfund nur Mk. 8.50
Feinſte kondenſ. gezuck. Vollmilch
hervorrag. Qual., per Doſe nur Mr. G.30
Steriliſ. Vollmilch (Ideal u. Neſtle)
Normal=Ooſe nur Mr. 6.30
Trockenmilch beſte Ware,
Aus=
nahmeangebot, 14 Pfd. nur Mk. 2.00
Feinſte Ochſenwürſtchen
(*26303dr
Stück nur Mk. 2.00
Rummer 185.
Die Sommerfriſche.
Eine Geſchichte vom biederen Landvolk, von vornehmen
Herren=
leuten und allerlei Lumpen
erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
18)
(Nachdrux verboten.)
Dr. Qufrinus Zwichl ſchreibt ein neues Kapitel über die
Seele des Volkes. Aber ein anderes. Ein Kapitel, das der
Zeit auuf dem Leib gemeſſen iſt, alſo ein Thema von höchſtem
Zeitwert, beſonders auch für die Bedürfniſſe eines
Höhenluftkur=
ortes. Vorderhand heißt es Material ſammeln, „mit Bienen=
Hleiß zuſammengetragen”, wie ſein Hochſchulprofeſſor immer zu
ſagen pflegte.
Denn die Zeit iſt noch nicht veif. Es muß ſich erſt etwas
entladen, wie das Gewütter, das ſich eben über den Almerauen
zuſammenballt und graue Wolkenfetzen wie dämoniſche
Fang=
arme nach dem „lieben, kulturfreundlichen Hochwinkel”, des
Baders Schafflhuber ausſtreckt.
Erſt muß noch die Treuherzigkeit und der Opferſinn
aus=
geprobt werden. Aber dann wird ein Gewitter niedergehen.
Im Bureau des Verſchönerungsvereins ſitzen ſie um den
Vierteleimer Bier und laſſen in ihver Opferwilligkeit alles leben,
die Kultur, die Saiſon, den Doktor, die Baronin, die
Winkel=
neuter Ausflügler und ſich ſelbſt.
und draußen in der Natur finden ihre Hochrufe gellenden,
grollenden Widerhall.
„Ein Wetter!” ſchreit der Schaller.
Ein Elementarereignis!” der Bader.
Blitz und Donner folgen ſich.
Mit unheimlicher Schnelle iſt es gekommen. Die Saiſon
Batte alle blind und taub gemacht.
Ein Elementarereignis!” wiederholt der Bader mit ſtoiſcher
Ruhé, als wollte er ſagen: „Je mun, was iſt zu machen?” —
Aber mein Gott, ein Gewütter iſt immer etwas
Unbeſtimm=
tes, unten bei der Haustür drängen die Winkelreuter
Aus=
flügler herein. Sie tnagen entſetzte Mienen zur Schau. Ein
Hochgebingsgewitter! Der Wirt glarmiert das ganze Perſonal
zum Schließen der offenſtehenden Türen und Fenſter. Wie
ſinn=
los renmt er umhen. Aber der Referendar und Leutyant der
Reſerve Müller hält ihn auf: „Sie, Herr Wirt, haben Sie einen
Blitzableiter am Dach!”
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juli 1921.
Seite 9.
„Ja ſpeulich! Natürlich habe ich einen Blitzableiter am Doch!”
Der Wirt hatte keinen Blitzableiter am Dach, ſondern eine
grobe Lüge eine Saifonlüge im Maul. Aber er hatte raſch
ge=
rechnet: Wem ich einen Blitzableiter habe, gehen ſie vielleicht
ins Nebenzimmer und verzehren noch einmal für 500 Mark.
Wenn ich aber keinen habe, verzehren ſie nichts und kommen
überhaupt nicht mehr.
Er hat richtig gerechnet. Der Blitzableiter, der nicht auf dem
Dache, ſondern nur im Munde des Wirtes iſt, gibt allen ein
Sicherheitsgefühl, wenn man weiß, daß draußen Gefahren toben.
Es blitzt und kngcht. Schwerer Regen praſſelt nieder. Die
Traufen toſen. Der Wirt ſieht vom Küchenfenſter aus dem
Toben des Wetters zu. Wie es bedrohlicher wird und immer
heftiger blitzt und grauslicher donnert, denkt er bei ſich:
Viel=
leicht laſſe ich heute abend die Portion Schinken um 7 Mark 50
Pfennige, ſtaut um 8 Mark ab, obwohl es in der Saiſon iſt.
Allein kaum verzieht ſich das Wetter, koſtet der Schinlen —
8 Mark 50 Pfennige. Das macht die Freude. Das ſind die
Schwankungen der Volksſeele. —
Der Wirt hat richtig gerechnet. Die Winkelneuter
Ausflüg=
ler vengnügen ſich wieder im Nebenzimmer wie am Nachmittage;
denn der Wirt hat eimen Blitzableiter auf dem Dache. Aber in
Wirklichkeit hat er keinen, ſondern auf der Abendkarte, iſt die
Portion Schinken um 8 Mark 50 Pfennig verzeichnet. Ein
Schnitzel 4 la Saiſon koſtet 12 Mark. Das iſt eine Spezialität
Hochwinbels.
Das Zuchen der Blitze wird ſchwächer und ſeltener, der
Don=
ner grollt ferner und gedämpfter. Nur der Regen rauſcht mächtig
wie zuvor. Es iſt kein Dapandenken, daß man nach Winkelreut
zurück kann. Es wäre nicht wegen der hellen Sommerkleider,
ſondern wegen etwa nachfolgender Schnupfen und Verkühlungen.
Deshalb erhebt ſich der Reſerendar und Leutmant der
Re=
ſerve Müller, Aopft an ſein Glas und vermeldet den
Aufhorchen=
den: „Darf ich mir geſtatten, ganz ergebenſt einen Vorſchlag zu
machen?”
„Bitte, bitte!” ſchallt es durcheinander.
„Die Rückſicht auf das Wohl unſerer verehrten Damen”
Fräulein Sommer dankt mit freundlichem Augenaufſchlag —
„glaube ich, verböetet eine Rückkehr nach Winbelreut von ſelbſt.
Wie mir der Wirt ſagte, wird es noch die ganze Nacht regnen.”
Nach dieſer galanten Einleitung folgt der Vorſchlag: „Aus
dieſem Grunde möchte ich anregen, dem Gedanden näher zu
treten, ob wir über die Nacht nicht hier bleiben ſollen. Zimmer
wären genügend vorhanden. Außerdem ſteht ein Bote bereit,
der uns in Winkelreut abmeldet.
Bravo, byavo!” tönt es durcheinander. „Etwas Neues!”
— „Jawohl, wir bleiben.”
Der Wirt ſteht mit dem Bader im Flure und macht ein
an=
dächüiges Geſicht. Sie bleiben. 23 Perſonen. Doch nein!
Nur 21. Denn zwei Herren wandern trotz des ſtrömenden Regens
nach Winkelreut zurück. Die beiden Herren Profeſſoren. Die
ſind konſervativ und beharnen bei ihrem Sommerſitze
Winkel=
reut und der Bedeutng des Digamma für die nachhomeriſche
Zeit.
Aber das macht dem Wirte nichts. Der Bader bmngt vom
Bureau eine Emailletafel mit der verheißungsvollen Aufſchrift:
Dependance und befeſtigt ſie am Hüterhauſe, das für die Saiſon
eingerichtet iſt.
Der Referendar und Leutnant der Reſerve Müller ſieht ihm
zu, und wie er zurückkommt, frägt er ihn: „Aeh — wie iſt der
Name der rotblonden Danze?”
„Fräulein Leda Delius.”
„Ah — richtig. Hatte ſchon wieder vergeſſen. Danke
einſt=
weilen.”
So bereitet man ſich auf die diplomatiſche Laufbahn vor.
Es iſt höchſte Zeit, daß das Zimmermädchen kommt.
Hochſgiſon! ruft es in der biederen Volksſeele des Wirtes.
Hochſaiſon! jubelt der Bader.
Hochſaifon! triumphiert der Weißpichler mit ſeinem
fünf=
füßigen Kaibl.
Aber das Zimmermädchen kommt. Die Verdingerin hat es
ſofort geſchickt. Geſtern beſtellt, heute iſt es mit der Poſt ſchon
da. „O wie weiſe iſt alles eungerichtet!‟ Der Wirt iſt im
ſiebenten Hiunmel.
Noch einer kommt mit der heutigen Poſt. „Ein
Gentle=
mann!” hat der Bader gerufen, wie er ihn im Poſtwagen ſitzen
ſah. „Ein Engländer!”
Der iſt ſteif wie ein Pfahl über die Tneppe geſtiegen und
verlangt ſelbſt das Fremdenbuch. Seine Schrift iſt ſteif wie
ſein Weſen. Huſton Darleh — Baltimore. — Zimmer Nr. 6. —
„O wie weuſe iſt alles eungerichtet!”
(Fortſetzung folgt.)
Unser AHWOHVUR
A.
Enorm herabgesetzte Preise
RGUT geht weiter!
Neue Auslagen!
Ein großer Posten MädehoHu WoiEteE-MEHieL für das
Serie !
Serie II
Serie III
Serie !V
jetzt Ab.—
jetat OB.—
fetnt 49.—
jetzt
Alter von 3 bis 16 Jahren
98.—
Enomme Posten Waschkleider für Damen
19.—
ſetzt 58.—
98.—
Enorme Posten Wasch-Blusen
29.—
ſetzt 15.—
39.—
Seiden-Trikotkleider
in vielen Farben.
jetzt
250.—
Regen
imprägniert, in allen Farben
-Mäntel
.. . . . . . jetzt 195.—, 125.—,
98.
DTAObr
De
Darmstadt
SLudwigstraße5
Größtes Haus für Damen-, Backfisch- und Mädchen-Kleidung.
(7840
Dee
als: 1 einflüg. Tor, vergl.,
12.70:1,13 m, 1 einfl.
Glas=
üre 2,00:0,76 m, 1
Polſter=
ürrahmen 2,25:1,00 m,
3 Fenſterbrüſtungen 1,12:
0,75 m, 1 eiſern. Torflügel
2,00:1,25 m, ca. 2 am
Ze=
nentplatten, 1 Säulen=
Bfchen 0.75 m hoch, Ferner
2 Holzrahmen zu
Miſtbeet=
enſter geeignet. 1
Blitz=
ſableiterauffangſtange,
ver=
chied eiſern Winkel,
Lang=
band u kleine Türſchlöſſer,
alte, eiſerne Bettſtelle, 1
Wellenbad=Waſchmaſchin.,
eiſ. Waſchfrau u. 1
Hof=
laterne billig zu verkaufen
26567) Mühlſtr 64, pt.
großer, guterhaltener
Koffer
nit 2 Einſätzen, 1 br. Hrn.=
Unzug u. 1 dunkelgrün r.
ohr guterh. Wintermant.
mittl. Fig.), 1 bl
Leinen=
ieid u. 1 Mantel (Gr. 44), 1
V P. H.=Stiefel (42), 2 P.
Dam =Stiefel (38), div. W
Einderſtiefel (28-30) u. 1.
B braune Ledergamaſchen
reisw. zu vk. Händl. verb. Preis ℳ 250.—. (*a6606
UInzuſ vorm. v. 8-11 Uhr.
Mäh. Geſchäftsſt. * 6692
Eiu gut erhaltener
Flügel
wegen Platzmangel zu
verkaufen oder gegen ein
Piano zu vertauſchen,
ſowie eine Brutmaſchine
(Sartorius) zu verkaufen.
Näh. Geſchäftsſt. (r2867s
1 Oelgemälde
1Teemaſchine u. 1 P.
un=
getragene, gelbe Stiefel
(Gr. 29,5cm zu verk Näh.
Geſchäftsſt. d. Bl. (*26619
Ein Zeichengeſtell
mit Reißbrett u. ein
Reiſe=
koffer zu verk. Anzuſehen
v. 5—5 nachm. (*26584
Löffelgaſſe 26, 1. St. lks.
f. 18 Perſ.,
TafelservIe6 87Teile zu
verkf. Goldmann,
Heidel=
bergerſtr 64, I. Anzuſeh.:
zwiſchen 10 u. 12 Uhr. z,zae
Tennisſchläger
gebr., ſehr gut erhalten,
zu verkaufen. Näheres in
der Geſchäftsſt. (*6700
Photo=Apparat
9X12 cm. neu, m. ſämtl.
Zubehör, billig zu verkauf.
Holzſtraße 26, II.
oaler Waſchkorb
ar. Einmachtopf, 1 P. g.
1 gr.
ourenſtiefel 45, 2 neue
Basbügeleiſen. 1
Stahl=
iſen, 1. Frackanzug, auf
Seide gearbeitet, billig
u verkaufen. Näheres
eſchäftsſtelle. (* 26377
Turugerät (i. Kaſt.) z. bk.
Wittmannſtr. 25, II. (kzuts
Eich Waſchmaſch.,
Sitz=
badew, Fltegenſchr.,
Klei=
derpuppe, Bilz
Naturheil=
verfahren zu verk. /426570
Heidelbergerſtr. 4, 2. St.
ür Mineralwaſſer=Hdl.
Einige hundert weiße 2,1
. grüne 2/, 1, auch braune
1 Fl. verkfl.
Saalbau=
taße Nr 4. (*26665
1 groß. Gasherd, 1 Puar
tarke Schnürſchuhe, 40-41
Gr. Ochſengaſſe 39, II.
Sehr gut erhalt, mittl.
öderherd, rechts, z. verk
26654 Heinrichſtr. 42, III.
1 Bettſtelle, poliert,
weißl., Meſ=
1
(*26066
ſingkn.
1 Nachttiſch, weißl.,
zu verkaufen
Soderſtr. 14, III. rechts.
Zu verkaufen:
1 Bettſtelle m. Muſch.
Auff. u. Spir.=Mar., eine
Spiral Matr, alles gut
erh. Kaupſtr. 48, 1./26682
große, eiſern. Behälter,
die neu, für Gärtnerei,
Zäſcherei o. dergl, bill.
Gzug. Walkmühle,
Eber=
nadt b. Darmſt. (*26641
Zu verkaufen!
Eiſernes Bet., komplett
mit Federbett, kl Schrank.
Nachttiſch, Badewinne,
eiſern. Zimmerofen
Saal=
bauſtr. 69, I. St. (*26631
Taniene Bettſtelle
m. Strohmatr. u. Eis fchrk.
zu vrk. Anzuſ v. 7—8 Uhr
*266 15) Neckarſtr. 28, III,
Gelegenheit=
kauf!
1 Büfett in eichen
mit prachtv. Schnitzerei,
1 Herrenſchreibtiſch
mit Aufſatz in Mahagoni,
1 Plüſchgarnitur
beſt.: 1 Sofa u. 2 Seſſeln,
1 ſchöner Teppich
ſowie verſchiedene Möbel
wegen Wegzug billig
abzugeben. (*26644
Möbel= und
Auktionshaus
Krummeck
Nr. 1c Bleichſtr. Nr. 1c.
Gpelerlimmek!
Stühlem Lederpolſterung
umzugshalb zu verkaufen,
Eberſtadt (n, d. Mühltal),
Blumenſtraße 11. 426702
—1 Feldbett, 1 Tiſchdecke
mit grün und rot, zu verk.
Riedeſelſtr. 48, 1 (*26640
Aer celſchcas
ebenſo 1 großer Roeder=
Herd mit Wärmeſchrank.
Zu erfragen in der
Ge=
ſchäftsſtelle ds Bl /7864ds
Hofa mit Umbau
(br. Eiche) preisw. abzug,
k26569ds) Kiesſtr. 38, I.
Klubſofa
mit Gobelinbezug,
preis=
wert zu verk. Friedrich
Eigenbrodt. Herdweg 18:
Fernruf 1692, (*26085od
Zu verkauſen
eine Chaiſelongue m. Decke
und Kiſen,
ein Akkumulator,
einebgarſchneidemaſchine,
(*26687
neu,
ein Mädchenmant. f. 14 F,
2 P. Hrn.=Stiefel (42.43).
Zu erfr. i, d. Geſchäftsſt.
Kee
Empire
Barock
in Kirſch=u. Nußbaum u.
Eichenholz, als Sofa,
Seſſel, Stühle, runde und
viereckige Tiſche,
Glas=
vitrine, alte Helbilder,
alte Porzellanfiguren u.
Taſſen, alte Miniaturen
und Holzſkulpturen.
An=
gebote zum An= u.
Ver=
kauf erblittet (*267194so
Eugen Wagner
Auktionator
Karlſtr. 41 — Tel. 2943.
HIE
Anzug für mittl. Flaur,
2 P. Herren=Stiefel (Gr.
40-41) zu verk. (k28803
Karlſtr. 115, Gth, II. r.
Mod. weiß. Kleid
faſt neu, zu verk. (k26585
Magdalenenſtr. 11, part
Schickes, ſchwz. Kleid
(handgeſtickt), Gr. 44/46,
ſchwz. Trauerhut, ſchwz.. Crépe de chine Bluſe,
ſchwz. Tuchkoſtüm, helles
Voilekleid, Gr. 44,
preis=
wert abzugeben (*26484
Hoffmannſtr. 5½, I.
Zu verkaufen:
1Anzug, getrag , 1 grüner
Filzhut, 1P. Lackſchuhe,42
26559) Soderſtr. 75, pt.
Ieuer Soamer-Anzug
ſchlanke Fig.) zu verkauf.
nur abends 7—8 Uhr. Näh.
„euar Wienerſtr. 78, Manſ.
2 faſt neue Herrenanzüge,
Taillenröcke, große Statur,
zu verkaufen (*26682dt
Kiesſtraße 93, 1 St.
Gehrockm. Weſte, Frack,
Anzug u. Rock für 18jähr.,
Partie Leinenkrag, 34-43,
Halbſch., 37, alles ſehr gut,
zu verkaufen (k26856
Kahlertſtr. 12, I.
1a graue (78 8imd
Offiz.=Trikothoſe
großeFigur) f.,/ 125.— zu
verkauf. Näh. Geſchäftzſt.
Billigſte Bezugsquelle
aus allererſten
Privathänden!
Reizendes roſa
Seiden=
kleid, weiß, geſtickt.
Voile=
kleid, prima Koſtüm, blau
auf weiß Seide, ſchweres
Seidenripskleid, ſchwarzes
Jackenkleid, Leinenanzug
für 7jähr. Jung. /*26724
Annaſtr. 8, part, Iks.
1 Plüſch=Zeppich
2XZm. gegen Linoleum=
Teppich zu vertauſchen
oder zu verkaufen
Kaup=
ſtraße 46, I. (*26661
2räd. Federhandkarren!
zu verkaufen. 2669s
Nieder Ramſtadt.
Ober=Ramſtädterſtr. 14.
Autoſchl uch.
Wickel=
gamaſchen u. hohe
Glas=
glocke zu verkaufen
Saal=
bauſtraße 65, II. (*26710
Gebr. Fätrräder
m. Freil. von 450 ℳ an
Ludwigshühſtr. 78, Fsssesmd
Verren- 1. Krabenrad
billig zu verkaufen. Jaud,
Saalbauſtr. 26, I.
Herren=Fahrrad
kompl., zu verk. (*26572
Große Bachgaſſe 10.
Weißer Sitzliegewagen,
guterhalten, billig zu ver=
(*26576
kaufen
Liebfrauenſtr. 112, I. r.
inder-Liegewagen
billig zu verkf. (*26696
Lichtenbergſtr. 75, III.
groß Ruckſack zu verk.
Liebigſtr 46, p,I. (26627
1 P. guterhatt. Boxcalf=
Stiefel (Nr. 37/ zu verk.
oder gegen 1 Paar desgl.
Chevreau=Stiefel (Nr. 36
bis 87) zu tauſchen geſucht
Heidelbergerſtr. 65, I. /42000
2 P wß.Halbſch.,35 u.38,
f.Mädchen, 1 P. Rindled.=
Knabenſchuhe zu verkauf.
*26560) Mauerſtr. 19, III.
Zu verk.: Damenſtiefel
(38), da zu klein, weit
(*26637
unter Wert
Niederſtr. 25, Hth, I. Iks.
Reitſtiefel
beſte Maßarbeit, Rindl.,
Größe 40 und 42, zu ver=
(26653
kaufen
Beſier, Heidelbergerſtr. 8.
größ,
Neuer Anzug Siaur
billig zu erkauf. (*26686
Darmſtraße 23, 3. St.
Eleg. Kleid für junges
Mädchen u. 3 m dunkelbl
Seide zu verk. Näheres
Geſchäftsſtelle (*26579
/2 Paar Fußbaulſchuhe
billig zu verkauf. 426611
Friedrichſtraße 36, 1I.
Zu verk.: Neue weiße
TennisſchnürſtiefelGr. 41,
Kinderkrücken, 1 m hoch,
(*28690
gepolſtert.
Saalbauſtraße 42, II.
1 Federrolle
neu hergerichtet, zu verk
Eberſtadt b. D.,
Heidel=
bergerſtraße 71. (*28643
3Näder
mit Achſe, für Stoßkarren
billigſt abzugeben. Rlöß,
Beſſungerſtr. 70. (B7873
Gut
erh. Alappsportwagen
(*26646
zu verkaufen.
Neue Niederſtraße 3, II.
etelt Nochilſtunden.
Näh. Geſchäftsſt (1se6s1
Junger Herr wv. abends
Fortbildungsunterricht in
Engliſch.
Ang. (Pr. u. Meth.) unter
L 21 Geſchäftst. (*26626
Erſtklaſſiger, deutſcher
Schäferhundrüde
1 Jahr alt, preiswert zu
verkaufen. Nieder=
Nam=
ſtadt, Fahrſtr. 13. (*2g589
Hübſch., kräft. Schnanzer,
24 Ju zu verk. (*26573
Roßdörferſtr. 159.
Ung. Spitz, 400 ℳ, ſehr
wachſam, 6 W. rauh.
Pin=
ſcher, beide Rüden, 120 ℳ
zu verkaufen (k26630
Soderſtr. 60.
Klavter
vonKaufm. in geſ. Stellung
zu mieten reſp. zu
kaufen geſucht.
Mieten müſſen aufd.
Kauf=
preis verrechnet werden.
Angeb. unt. I. 13 an die
Geſchäftsſt. d. Bl. (*26617
Dalmatinerhunde, 11
Woch, alt, ſ. edle Tiere u.
7 vorjährige Enten, beſte
Leger, bill. abzug.
Walk=
mühle, Cberſtadt/D, Pal=
Sehr ſchöner Fox, 6 Woch.
alt. billig zu verk.
Saal=
bauſtraße 26, I. 1726716
Fox=Terrier
raſſenrein, 1 Jahr alt, ſelt,
ſchönes Tier zu vkf. oder
gegen größere. Raſſe zu
tauſchen geſucht. Klöß,
Beſſungerſtr. 70. (B7876
Vienenwohngn.
Setag., hitabz. Karl Fritz,
26532ms
Arbeilgen.
elerſch ie eGhiche
1 Zentner 630 Mark.
Lebensmittelgeſchäft
Geider.
Landwehrſtraße 45
Telephon 2945. (*aesomd
kann man Vor=
Wo führen f. Film
erlernen und mithelfen?
Ang u. T. 28 Gſchſt. (kzor”
o kann Mädchen nach=
Wo mittags Ausbeſſern
v. Wäſche u. Kel. lernen?
Angebote unt I. 8 an die
Geſchäftsſtelle, (*26598
Gute, trächtige (7359
Zugkuh
zu verkauf. Ludw. Ruf,
Arheilgen, Dieburgerſtr. 36.
Schön Einiegſchtein z bk.
k26610/ Blumenthalft 38,1
1 fettes Schwein zu vk.
*264 72d1/Beſſungerſtr. 89.
Liebhaber=
Photographen
Entwickeln,
Kopieren uſw.
innerhalb 24 Stunden
bei mäßigſt,Berechng.
Cartharius
Photograph /7633a
4 Ludwigspl. 6, Tel. 1703
Silberner Loffel
(Altert, v. 1821) geg. ein.
gr. Schließkorb zu tauſch.
Angebote unter L 39 an
die Geſchäftsſt. (*26697
gibt für die neute
Wer Spielzeit im
Lan=
des=Theater ſeinen
Bar=
terreplatz ab? Gefl.
Nach=
richt erb. unter L 16. an
die Geſchäftsſt. (*26620
Raſierklingen
werden wie neu
geſchliffen, St. 10Pfg.
Parfümerie Frank
Eliſabethenſtr. 9 (57479
Damen=
ſchneiderin!
Einfache ſow. eleg. Damen=
und Kindergarderoben zu
den billigſten Preiſen bei
erſtklaſſiger Verarbeitung
werden geliefert. (*26645
Rhönring 73, 3. St.
Vorzuſprechen von 8—10
und 6—9 Uhr.
Von zwei Herren oder
Damen übernimmt ſaub.
Frau das Waſchen u.
Aus=
beſſern der Wäſche.
An=
gebote unter 1. 12 an die
Geſchäftsſtelle. (*26616
Frankfurt a. M.
möchentlich
Fuhrgelegen=
heit, Möbeltransport uſw.
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
Heidelbergerſtr. 103. 157017
Fuhren aller Art, a, nach
ausw, übernimmt Walther,
Mällerſtr.15, Tel.3286, 66544
Tücht. Schneiderin
empf. ſich für Damen= und
Kindergarderobe. Näheres
Geſchäftsſt d. Bl (*26680
Damen= u. Kinder=
Garderobe
ſowie Umänderungen gut
u. billig. Andebote unt.
I. 26 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Bl. (*26677
Defekte Schuhe
aller Art werden mit dem
beſten Kernleder geſohlt
und gefleckt. Nur bei
Kirchſtr. 10
Rubin gaben). (S5855a
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 2. Juli 1521.
Rummer 185.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 6. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die Börſe verkehrte in nicht einheitlicher Haltung. Weitere
Rea=
liſationen des Publikums verurſachten auf einigen Gebieten
Kursrück=
gänge. Montanwerte waren durchſchnittlich zirka 5 Prozent niedriger.
Auch Schiffahrtswerte konnten ſich nur knapp behaupten. Am Markt
für Chemiſche Aktien zeichneten ſich Scheideanſtalt durch beſondere
Feſtigkeit aus; ſie eröffneten zirka 35 Prozent höher, gaben jedoch im
Verlauf zirka 15 Prozent nach. Griesheim gewannen 4 Prozent, Bad.
Anilin waren abgeſchwächt. Elektrowerte hatten durchwveg kleine
Kurs=
rückgänge zu verzeichnen. Am Einheitsmarkt waren die Umſätze
merk=
lich geringer. Verſchiedene Werte notzierten niedviger, ſo Heidelberger
Zement, Wayß u. Freytag. Zucherfabrik Offſtein, Schneider und Hanau.
Höher waren Eßlinger Maſchinen, Krauß Lokomotiven. Lederwerke
Spicharz, Heddernheimer Kupfer und Schriftgießerei Stempel. Am
Markt für unnotierte Werte waren Geiling Sekt und Kunſtſeide zu
höheren Kurſen geſucht. N. S.U., Gebr. Fahr und Holzmann konnten
ſich gut behaupten. Heimiſche Nenten waren wenig verändert.
Frankfurter Abendbörſe vom 6. Juli.
w. Die Geſchäftstätigkeit war auch an der Abendbörſe eine merklich
ruhige. Verſchiedentlich wurden noch Nealiſationen vorgenommen. Im
freien Verkehr ſchwächten ſich Ph. Holzmann ab 355, 354. Naſtatter
Waggon wurden 393, Gebrüder Fahr 352, Neckarſulmer 362 genannt.
Schwächer lagen Deutſche Petroleum zirka 800. Unter den
Elektro=
werten wurden A. E. G. Siemens u. Halske mäßig höher. Chemiſche Aktien
verbehrten in nicht ganz einheitlicher Haltung. Scheideanſtalt gegen den
Mittagsſchlußkurs mit 685 12 Prozent höher bezahlt. Anglo Cort.
Guano lagen ſchwächer 418, Hapag 177½, Nordd. Llohd 155, blieben
preishaltend. Baltimore Ohio mit 475 etwas reger gehandelt. Hproz.
Goldmexikaner 796. Nur weniges Geſchäft kam in Montanwerten zue
ſtande. Die Tendenz kennzeichnete ſich als behauptet. Mannesmann 644
wurden beſſer bezahlt. Auf dem Einheitsmarkte fanden nur wenige
Papiere größere Beachtung. Hannoverſche Papierfabrik Alfeld waren
ſtärker geſucht, auch Silberhütte Braubach gefragt. Adler u.
Oppen=
heimer 1676 Lothringer Zement 540, büßten 9 Prozent ein. Der Schluß
geſtaltete ſich ruhig bei vorwiegend behaupteter Tendenz.
w. Teviſenmarkt. Frankfurt a M., 6. Juli.
Jul:
Geld! Brief! Geld Brie”
Re
Geld / Brief
Antw.=Bräſſ.)
Holland...
London ...
Paris ...!
Schweiz...
Spanien".
ſtalien ...
Liſſab.=Op.
Dänemark.
554
24321,
Zicig
591.8
1242.70
9481,
360,10
537.50
2761g
9481
330.90
53.30
24371, /2460 —
279.20
593. 10 599.15
1245.30/1 260.70
9661
363.60
7 57.10
2465.—
279.80 1
63035
1263.30
988½=
384.40
1248 701251.301238.701281.30
Norwegent. 11043.,9 11046 17
Schweden 18 3 40/1608. 301340.8011
Helſingfors / 12485/ 125.15
New=York. N4. 2219
Wien (altes
D.=Oeſt. abg)12.4 —
Budapeſt . 127.35—
Prag. . . . 69.30—
74371
12.53-
7.40—
100.10
He
Geld Brief
NBS.BN
3 129.35)
05—
071.20
644 20
129,65
75.20—
12.10-1
27.85 —a
139.15—
12.15—
27.90—
139.35—
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 6. Juli in Zürich 7,8 (vor
dem Kriege 125,40) Franken, Amſterdam 4,05 (59,20) Gulden, Ko=
penhagen 8,10 (88,80) Kroen, Stockholm 6,20 (88,80) Kronen,
Wien 985 (117,80) Kronen, London 6,60 (97,80) Schilling, Neu=
York 1,32½ (23,80) Dollar, Paris 16F/e (125,40) Franben.
Berliner Börſe.
Verlin, 6. Juli. Vörſenſtimmungsbild. Die Börſe
war anfangs unſicher, da die Steuerfragen und die unerfreuliche
poli=
tiſche Lage vielfach Zurückhaltung veranlaßten. Mannesmann ſtellten
ſich aber gleich beim Beginn um 16 Prozent höher, Buderus um 8,
Rheiniſche Braunkohlen um 10, Rheinſtahl um 8 Prozent. Vowwiegend
waren jedoch Abſchwächungen weiſt mäßigen Umfanges, namentlich in
Farbwerten und Elektrizitätswerten zu verzeichnen. Augsburg=
Nürn=
berger Maſchinen ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Späterhin trat
eine Befeſtigung im Zuſammenhang mit der Steigerung der Deviſenkurſe
hauptſächlich am Montanmarkte ein. Valuta blieb feſt. Deutſche
An=
leihen teilweiſe anziehend. Der Einheitsmarkt war eher etwas ſchwächer.
Produktenbericht. Der Produktenmarkt behielt auch heute
ſeine feſte Stimmung für Lebensmittel und Futterſtoffe bei. Für die
flauen amerikaniſchen Nachrichten bot die Abſchwächung unſever Valuta
ein Gegengewicht. Hülſenfrlichte waren nicht viel angeboten, was die
Aufrechterhaltung der hohen Forderungen erleichterte. Mais war für
Berliner Konſum ſtark begehrt. Auch Bezugsſcheine waren feſt.
Oel=
ſagten waren bei reichlichem Angebot matter.
Von den Viehmärkten.
b. Der Auftrieb zu den letzten Märkden war in allen Viehgattungen
dem Bedarf entſprechend völlig genügend. Auf einzelnen Märkten
ver=
blieb noch Ueberſtand. Der Handel geſtaltete ſich meiſt langſam jedoch
haben ſich die Preiſe auf ihrer bisherigen Höhe behauptet, für beſonders
gute Ware wurden ſogar noch höhere Forderungen geſtellt und von den
Käufern auch bewilligt. Mittlere und geringe Ware war auf allen
Märkten ſchwer verkäuflich. Auch zu den heutigen Märkten waren die
Zufuhren gegenüber den Vormärkten wieder ſchwächer. Außer in Köln,
wo die Preiſe für Rinder, Kälber und Schafe um 50—100 Mark
an=
zogen, bei Schweinen unverändert blieben, bewegten ſich die Preiſe auf
den meiſten übrigen Märkten eine Kleinigkeit weiter nach unten. Der
Handel geſtaltete ſich ruhig bis ſchleppend. Es notierten für 100 Pfund
Lebendgewicht in:
Frankfurt a. M.,
4. 6.
Zwickau, 4. 6.,
Chemnitz, 4. 6.,
Köln, 4. 6.,
Auftrieb
Preiſe
Auftrieb
Preiſe
Auftrieb
Meret
Auftrieb
Preiſe
Rinder
1375
250—725
264
350—700
604
200—700
1108
250—875
Kälber
300
450— 800
39
500— 700
476
450— 725
922
350—1300
Schafe
132
—500
249
400—700
433
300—600
B0
300—600
Schweine
324
1000—1325
489
1000—1350
1060
1000—1350
1090
1100—1300
* Diskonto=Geſellſchaft Berlin. Das Geſchäftsjahr
1920 brachte, wie wir dem ſoeben veröffentlichten Jahresbericht
entneh=
men, wieder eine alle Erwartungen übertreffende Ausdehnung der
ge=
ſchäftlichen Tätigkeit. Die Summe der der Diskonto=Geſellſchaft
anver=
tnauten Gelder vermehrte ſich um faſt 4 auf 12,02 Milliarden Mark.
Einſchließlich der Kreditoren der Norddeutſchen Bank in Hamburg und
des A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins A. G. in Köln, deren geſamtes
Aktienkapital von 60 bezw. 100 Millionen Mark ſich im Beſitze der
Dis=
konto=Geſellſchaft befindet, erhöht ſich dieſe Summe auf 15,1 Milliarden
Mark gegen 10,65 Milliarden Mark i. V. Entſprechend dem ungeheuren
Zufluß an fremden Geldern weiſen alle Poſten des Abſchluſſes eine
be=
deutende Erhöhung auf. So ſtieg der Rohgewinn von 128,67 auf 404,33
Millionen Mark. Trotz der erheblichen Vermehrung der
Verwaltungs=
koſten von 59,86 auf 198,59 Millionen Mark und der Steuern von 15,3
auf 45,6 Millionen Mlark erhöhte ſich der Reingewinn von 53,5 auf 160,13
Millionen Mark, auss dem bei der üblichen vorſichtigen Bilanzierung
der Geſchäftszleitung eine Dibiheruße von 16 Prozent (10 Prozent) zur
Ausſchüttung gelangt. Der Beſonderen Reſerve werden weitere 50
Mil=
lionen Mark und der Bau=Reſerve 20 Millionen Mark zugeführt und
für die Altersfürſorge der Beamten 10 Millionen Mark bereitgeſtellt.
Auf neue Rechnung werden 6,51 Millionen Mark vorgetragen. Der
Ge=
neralverſammlung wird eine Erhöhung des Kapitals um 90 Millionen
auf 400 Millionen Mark vorgeſchlagen werden. Abgeſehen von den
Re=
ſerven der Norddeutſchen Bank (23 Millionen) und des A.
Schaaffhau=
ſenſchen Bankvereins (30 Millionen) werden nach Durchführung dieſer
Transaktion und nach Genehwigung des Gewinnverteilungsplans
Ka=
pital und Reſerven der Diskonto=Geſellſchaft den Geſamtbetrag von 650
Millionen Mark erreichen. Der Geſamtumſchlag von einer Seite des
Hauptbuches einſchließlich der Ziffern der Norddeutſchen Bank und des
A. Schaaffhauſenſchen Bankvereins erfuhr eine Steigerung von 398,42
auf 1 116,08 Milliarden Mark.
* Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.
(Alte Stuttgarter). Am 30. Juni 1921 fand im Bankgebäude die 66.
ordentliche Generalverſammlung unter dem Vorſitz des Präſidenten des
Aufſichtsrats, Dr. jur. G. von Doertenbach, ſtatt. Vertreten waren 819
Stimmen. Die Bankleitung berichtete über die geſchäftlichen Ergebniſſe
des Jahres 1920, die die des Vorjahres weit hinter ſich ließen. Die Bank
hat urnmehr die 2. Milliarde im Verſicherungsbeſtande überſchritten.
In der Todesfallverſicherung wurde ein Ueberſchuß von 10 510 859,16
Mark einſchließlich der den Gewinnrücklagen der Verſicherten vorweg
zugeſchriebenen Zinſen im Betrage von 878 646,93 Mark erzielt. Von
dem Ueberſchuſſe fließen ſatzungsgemäß 7 224 159,17 Mark in die
Divi=
dendenreſerve, 1 908 053,06 Mark in den Dividendenergänzungsfonds
und der Reſt mit 500 000 Mark in den Penſionsfonds der Bankbeamten.
Die Valutareſerve wurde um 17 Millionen Mark auf 25 Millionen
Mark erhöht. Die Bilanz und die vorgeſchlagene Verwendung des
Ueber=
ſchuſſes wurden genehmigt, ſowie dem Aufſichtsrat und Vorſtand
Ent=
laſtung erteilt. Den Antrag weniger Bankmitglieder, eine
Satzungs=
änderung betreffend, lehnte die Generalverſammlung mit
überwältigen=
der Mehrheit ab.
* Kolonialbank A.=G. In der letzten Generalverſammlung
der Kolonialbank A.=G. wurde das Aktienkapital um 40 000 000 Mark
auf 50 000 000 Mark erhöht und Herr Präſident Oskar v. Körner,
Wien, in den Aufſichtsrat gewählt. In der anſchließenden
Aufſichtsrats=
ſitzung iſt Herr Präſident Oskar v. Körner zum Vorſitzenden des
Auf=
ſichtsrats beſtellt und der ſeinem Konzern naheſtehende Direktor
Alexan=
der Hoffmann zum Mitgliede des Vorſtandes ernannt worden.
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe.
B.
4½%aI Vzu. V. Schatzanweiſ.
4½% Vl.—lK.
Sparprämienanleihe ..
420 Preuß, Konſols.....
„ ..
3½%
48 Bad. Anl. unk. 1935
8½% „ v. 1907..
49 Bayern Anl. .. . . . . .
„
3½% „
4% Heſſen unk. 1924..
3½½0 „ „
...
425 Württemberger .....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902. 400.—
134% Griech. Monopol ..
4½%0 Oeſt. Staatsrentev
1913, ab 1918.. .. . ..."
4½% Oeſt. Schatzanweiſ.
ſtfr. v. 1914.. . .. . . . . . 31,80
490 Oeſt. Goldrente. . . . .
„ einheitl. Renle.
*
T.
4%
4½%0
4%0
42
4%
am.
v. 05
(Bagdad
Kursberich 5. 7. 8. 7. 77,50 69,75 69,90 75,25 75.50 84,75 84,75 72,25 72,30 82.— 80,75 70,—1. 60,10 56,— 56,50 71.— 72.— 1. 50,40. 77,40 7.— 64,70 64,90 71,60 71.60 63,— 63,— 54,25 54.— 79.25 465.— 1 23,50 24,50 31,50 4 51,50 52,— 1: — 20,25 134,75 135,— 116.— 117,— konv. — 93,50 5 — 3/ 67,50 107.— I 92,— g. 68,—4 67,90 57,50
6 57,85 28,50
Muesnanſe
77,50 8% Mexik. amort. innere
konſ. äuß. v. 99
7850 425 Mexik. Goldv. 04,ſtfr.! —
konſ inner.. .. —
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I.. 318.—
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.) 76.
420
v. 1883
4½%0 Anatolier I.......
Sonſcer Känäfie.
5% Tehuantepee .......
4½½ „ ....
Deutſche Städte.
49 Darmſt. v. 1919b.1925
3½% Darmſtadt v. 1905.
196 Frankfurt v. 1913...
44b,— 13½%0 „ v. 1903...
Pfandbriefe.
2%
*afd
4% Rhein.
3½.%
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Berliner Kurſe.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.
Darmſtädter Bank.
Dafe Me Srf
Griesheim Elektron. .
Höchſter Farbwerke. . . . . .
Holzverkohlung ........
Berke Albert (Chem.). ...
Allg. Elektr.=Geſ. .. . . . ..
Bergmann=Werke. . .. . . .
Felten & Guilleaume. ..
Lahmeher ............"
Licht & Kraft. . . .......
Rhein. Elektr. Werke. . . .
Schuckert . . . . . ... .. . . . .
Siemens & Halske ... ..
Feinmechanik (Fetter)...
Gelſenkirchen Gußſtahl..
Gummi=Berlin=Frankfurt
Gummipeter. ....... .
Heddernheimer Kupfer..
Lederwerke Spicharz....
Lüdenſcheid Metall .....
Adlerwerke Kleher.. ....
Badenia (Weinheim). . . .
Breuer & Co. Vorzüge..
Daimler Motoren. . . . . . .
Eßlinger Maſchinen. . . . .
Gasmotoren Deutz.. . . . .
Karlsruher Maſchinen. . .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen,
Oelfabrik Ver. Dt. .....
Zellſtoff Waldhof. . . . . . .
Buckerfabr, Waghäuſel".
Frankenthal.
Offſtein. . . . .
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Rodberg ..
Gebrüder Roeder. .. . . . ."
Gebrüder Lutz......."
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger.
(Eigene telegr. Meldung.)
Aktiengeſ. f. Anilinfabr. . .
Aſchaffenburger Zellſtoff.
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berlin Anhalt=Maſchinen
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
Deutſch=Atlant. Tel. ....
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . ..
Dt. Kaliwerke. . ........
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte . . . .
Dynamit Nobel ... . . ..
Elberfelder Farben ....."
Elektr. Lieferung ......."
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . . . . .
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupfer... . . . . . . .
Höſch Eiſen.... .. ... . ..
Hohenlohe Werke.. .. . . .
Kahla Porzellan. . .....
Linde’s Eismaſch.. .
..
Lingel Schuh .. . . . . . . . .
Linke & Hofmann . . . . . .
Nordd. Gummi .. . . . . . .
Orenſtein. . . . . . . .
...
Rathgeber Waggon .. ...
Roſitzer Zucker ....
Rütgerswerke .. .
Sachſenwerk .. .
Siemen Glas ....
Thale Eiſenhütte . . . . . . .
Ver. Lauſitzer Glas... ..
Weſtfäl. Eiſen Langendreer
Wittener Gußſtahl. . . . . .
Wanderer Werke ......."
Deurſche Petroleum .. . .
Sächſiſche Gußſtahl ....
Steaua Romana .......
5./7.
565,—
344,—
255,—
253,—
—
366,—
584,—
620,—
327,—
350,50
265,—
510.
219,—
—
499,—
377, —
860,—
252,50
741,—
385,—
450,—
465,—
280, —
583,—
589,75
465,—
440,—
304,50
965,—
890,—
—
442,50
—
745,—
800,—
770,—
900.—
6./7.
340,75
687,25
571,25
339,50
258,—
262.—
—
360,—
574,—
611,—
322,25
353,—
268,50
510.—
219,50
277,—
499,—
374,—
—
351,25
720,—
375.—
435.—
450,25
278.—
571,—
570,—
475,—
430,—
304,75
960,—
868,—
750—
800,—
789,—
925.—
G
lnn vn e
Die Inhaber der angeblich abhanden
gekomme=
nen Pfandſcheine Nr. 24982, 24985, 25427, 25428,
25430 und 25431 werden hiermit aufgefordert, ihre
Anſprüche an die Pfänder innerhalb 14 Tagen,
vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung
an gerechnet, bei uns geltend zu machen,
widrigen=
falls die Kraftloserklärung der Pfandſcheine
er=
folgen wird.
Darmſtadt, den 5. Juli 1921.
(7830
Städtiſches Leihamt.
Verſteigerungs=Anzeige.
Freitag, den 8. Juli 1921, vorm. 11 Uhr, werden
im Verſteigerungslokal, Ludwigsplatz 8 dahier,
ge=
pfändete Gegenſtände als
2 Klaviere, 1Silberſchrank, 1 Diwan,
1 Büfett, 1 Rohrplattenkoffer und
1 Doppelflinte (beſtimmt)
öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert,
7879)
Jungermann
Gerichtsvollzieher.
Zur Auseinanderſetzung der Erbengemeinſchaft
wird am 18. Juli 1921, nachm. 4 Uhr, auf der
Amts=
ſtube des unterzeichneten Notars, Steinſtraße 3, das
auf den Namen des Feldſchützen i. P. Heinrich Münch
in Darmſtadt im Grundbuch von Darmſtadt, Band 1V
Blatt 327, eingetragene Grundſtück .
Flur II, Nr. 1179, Hofreite 55,
Pankratiusſtraße, 399 qm
auf übereinſtimmenden Antrag aller Beteiligten
öffentlich meiſtbietend verſteigert,
(78814od
Darmſtadt, den 7. Juli 1921,
Der Notar:
Dr. Oſann, Juſtizrat.
Benötigen
Sie einen Bienſtmank!
So telephonieren Sie an Nr. 1909
Das Ausbauen der Gasrohre von
der ehemaligen
Hiiitäraasanftalt
Gräfenhäuſerweg, nach der Zeppelinhalle
und auf dem Hofe der Gasanſtalt ſelbſt,
wird vergeben und erſuchen wir
Unter=
nehmer, ihre Angebote ſchnellſtens an unſeren
Vertreter Herrn Joſeph Morche,
Mannheim=Handhofen
zu richten.
Maſchinenbangeſellſchaft Wolf & Co.
G. m. b. H., Berlin W8.
Fachwerksgebände
7,00 m lang, 4,00 m breit, aus Ia Material
gebr., mit Ziegel eingedeckt, mit angebautem
Vorraum und Kloſett, für Bureau u.
Woh=
nung geeignet, fis und fertig aufgeſtellt,
preiswert zu verkaufen.
(*26608d*
Otto Blöcher, Baugeſchäft
Friedrichſtraße 13, Tel. 1687.
Bin unter Nr. 3262 an das
Telephonnetz angeſchloſſen.
Frankenſtein=
Dentiſt L. Grund, ſtraße 60.
(*26577ds
Sprechſt.: 9—12 u. 3—6.
Nach Einführung der Aufzeichnungspflicht
ist das
Usdeabüen
für Jandwirtschaftl. Betriebe
unentbehrlich und seine Anschaffung noch vor
der Ernte ratsam. Das Umsatzbuch ist zur
Führung für ein Kalenderjahr eingerichtet —
nach den Wirtschaftserzeugnissen getrennt —
und ermöglicht es jedem Landwirt, die
Umsatz-
steuererklärung leicht und ohne Hilfe
aufzu-
stellen; es dient zugleich als Beweismittel
zur Beschwerde gegen hohe Besteuerung.
Bezugspreis einschl. Porto für Zusendung
bei Vorauszahlung auf mein Postscheckkonto:
Frankfurt a. Main Nr. 65130: 4.— Mk. für
1 Buch; 11.—Mk. für 3 Bücher und 175.— Mk.
für 50 Bücher.
Sammelbestellungen durch die
land-
wirtschaftl. Ortsvereine werden empfohlen.
Ministerialsekretär Aug. Roth, Darmstadt
Gervinusstraße 62. (*257181d
60, 70 und 80 m
breit,
Lisch Enerken
zu billigsten Preisen
IArLrERarn empfahlt (514a
Schnl-
Taperoddadd Hdornärdt str. 7
Stuhlflechterei
(Neue Sitze von 6.00 Mark an)
Korbmöbel und
Korbreparaturen
WÜLAY AIöNS
Beſſungerſtraße 70. (B7670
IAPreuß.50d Klaſenlateriel
Ziehung 1. Kl. am 12. u. 13. Juli 1921
2 Haupttreffer einſchl. Prämien im günſt. Falle zuſ.
Drei Millionen Mark
2 Präm.
zu je
Mark
4
Haupt=
gw. zu je
Saoag
ABoddg
Sauduu
Saddou
Lart
TautoT
Mark
TaLLSduv.
Lospreiſe Achtel Viertel Halbe Ganze
in der Klaſſe: 10.00 20.00 49.00 80 00
noch zu haben bei den Lotterie=Einnehmern:
Hilsdorf
Kullmann
Karlſtr. 1, Fernruf 2400 Wilhelminenſtr. 9, Fernruf 351
Ohnacker
Petrenz
Ludwigſtr. 1, Fernruf 84
Rheinſtr. 33, Fernruf 220.
Ae
Fertige (
darkenlaufen u.
liefert frei Grundſtück billigſt (7681a
Heinheimerſtr. 76
Karl Schimmer, Tel. 212.
Elektr.
Bettfedern=Reinigung Betrieb
Dämpfen u. Desinfizieren, ſowie Aufarbeiten u.
Neu=
anfertigung aller Matratzen u. Polſtermöbel,
Patent=
matratzen in allen Größen. — Lager in Bettfedern
und Daunen, Barchenten und Drellen. (B1960
Tapeziermeiſter,
Jak. Heymann, Beſungerſtr. 55. Tel. 1601.