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Nummer 184
184. Jahrgang.
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Mittwoch, den 6. Juli 1921
Einzelnummer 25 Pfg.
Die Wiederaufnahme der deutſch=ruſſiſchen
Handelsbeziehungen.
R. H. Die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchem Deutſchland und
Rußland, die infolge des Krieges eine lange Unterbrechung
er=
fahren haben, ſind durch das am 6. Mai 1921 zuſtande gekommene
Abkommen zwiſchen der deutſchen Regierung und der
Sowjet=
regierung wieder in ein aktives Stadium getreten. Neben der
Regelung der Gefangenen= und Internierten=Fürſorge, ſowie der
Wahrnehmung ſtaatsrechtlicher und konſulariſcher Befugniſſe
ſind die beiderſeitigen Delegationen vor allem mit der Regelung
der wirtſchaftlichen Beziehungen betraut worden.
Für die deutſche Volkswirtſchaft ergeben ſich, wenn auch das
praktiſche Ergebnis des Abkommens in der nächſten Zeit nicht
zu fentlich in Erſcheinung treten wird, für die Zukunft aller
Wahrſcheinlichkeit nach weittragende Folgen. Zwar vollzogen ſich
auch vor der Unterzeichnung des Wirtſchaftsabkommens gewiſſe
Geſchäfte zwiſchen beiden Ländern. Es waren dies aber im
weſentlichen Gelegenheitsgeſchäfte. Mit dem Zuſtandekommen
der neuen Vereinbarungen iſt eine Feſtigung der wechſelſeitigen
Wirtſchaftsbeziehungen eingeleitet. Damit hat der bisherige,
auf Zufälligkeiten geſtellte Handelsverkehr den Charakter des
geſetzmäßigen erhalten. Auch pſychologiſch betrachtet, wird die
Tatſache, daß eim Abkommen von Staat und Staat getätigt iſt,
von Vorteil ſein.
Es wäre müßig, zu prophezeien; niemand weiß mit
Be=
ſtimmtheit, welche wirtſchaftliche Entwicklung Rußland in der
Folgezeit durchmachen wird. Daß ſich in dem letzten Monat in
Sowjetrußland eine Wandlung der inneren Wirtſchaftsführung
durchgeſetzt hat, iſt bekannt. Dahin gehört die Tatſache, daß ſich
Lenin zu Zugeſtändniſſen an die ruſſiſche Bauernſchaft hat
ent=
ſchließen müſſen, daß der freie Handel mit Getreide, Kartoffelu
und Heu in den meiſten Gouvernements geſtattet iſt, ſowie daß
die durch die Naturalſteuer zu erfaſſenden Getreidemengen
ge=
genüber dem bisherigen Ablieferungsquantum bedeutend
ver=
ringert wurden. Wichtig iſt ferner die Datſache, daß die
augen=
blicklich vorherrſchendem Kreiſe in Sowjetrußland ſich von der
Erteilung ſogenannter Konzeſſionen einen Erfolg
verſpre=
chen, insbeſondere für den Wirtſchaftsverkehr mit anderen
Ländern.
Zweifellos beſteht in Rußland eine ſtarke Neigung, mit
Deutſchland in Geſchäftsverbindung zu kommen. Sehr
weſent=
lich iſt hierbei, daß die Schiffahrt zwiſchem Deutſchland und
Rußland wieder aufgenommen iſt, wenn auch vorläufig noch in
geringem Umfange. Vor kurzem iſt die Deutſch=Ruſſiſche
Trans=
portgeſellſchaft wit dem Sitz in Berlin gegründet worden. An
dieſer Geſellſchaft iſt zur Hälfte deutſches, zur Hälfte ruſſiſches
Kanſtal beteibigt. Die ruſſiſche Regierung hat ſich der
Geſell=
ſchaft gegenüber verpflichtet, nur durch ſie die Transporte regeln
zu laſſen. Die Geſellſchaft überträgt die Ausführung der
Trans=
porte im Einzelfalle derjenigen Schiffahrtsgeſellſchaft, die ihr die
günſtigſten Bedingungen ſtellt. Keine deutſche Linie genießt
irgend weſche Vorzugsſtellung.
Auf die Benutzung des Petersburger Hafens legt die
ruſſi=
ſche Regierung aus naheliegenden Gründen beſonderen Wert.
Der Hafen iſt, nachdem eine minenfreie Fahrtrinne geſchaffem iſt,
und die Hafenanlagen notdürftig inſtand geſetzt ſind, vor kurzem
dem Verkehr freigegeben worden. Als erſtes Auslandsſchiff nach
dem Kriege lief ein holländiſcher, als zweites Schiff ein deutſcher
Dampfer „Fehrmann” den Petersburger Hafen an. Beide mit
Heringen beladene Dampfer wurden von ruſſiſchen
Kriegs=
ſchiffen begrüßt.
Die Wiedereröffnung des wechfelſeitigen Handelsverkehrs
hat in Rußland große Hoffnungen für die Zukunft geweckt. In
welchem Ausmaß ſich das deutſch=ruſſiſche Geſchäft in der
näch=
ſten Zeit entwickeln wird, läßt ſich naturgemäß nicht mit
Be=
ſtimmtheit ſagen. Von den deutſchen Lieferanten wird immer
wieder die Frage aufgeworfen: Womit kann Rußland die
Lie=
ferungen bezahlen? Gewiß, die Dinge liegen nicht einfach, aber
die Frage der Bezahlung wird im Einzelfalle nicht immer
un=
lösbar ſein. Das hat u. a. die Tatſache erwieſen, daß
Intereſſen=
ten in Deutſchland und anderen Soaaten mit Rußland bereits
Geſchäfte abgeſchloſſen und durchgeführt haben. Es iſt
anzu=
nehmen, daß ſich das deutſch=ruſſiſche Geſchäft langſam von
Grund auf wieder aufbauen wird. Vor allem kommt der weitere
Ausbau und Wiederaufbau des ruſſiſchen
Transportwe=
ſens in Frage, ſowie die Lieferung von Maſchinen der
ver=
ſchiedenſten Art, von landwirtſchaftlichen Geräten, von
Chemi=
kalien und Textilien. Auch das Verſicherungsgeſchäft
wird ſich vorausſichtlich wieder beleben. Eine
Warenaus=
fuhr von Rußland nach Deutſchland wird erſt
mög=
lich ſein, wenn das ruſſiſche Transportweſen einigermaßen
ge=
fördert iſt. In gewiſſem, wenn auch geringem Umfange hat
Rußland jetzt ſchon einige Mengen von Rohproduckten
ausge=
führt. Gegenwärtig liegen beiſpielsweiſe in Riga größere
Par=
tien ruſſiſchen Flachſes und ruſſiſchen Holzes. Es wird einer
zähen, nicht ermüdenden Arbeit aller an dem Wiederaufbau der
deutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen beteiligten Kreiſe
be=
dürfen, um den Handelsverkehr für beide Länder nutzbringend
zu geſtalten.
Das neue italieniſche Kabinett.
Rom, 4. Juli. (Wolff.) Amtlich. Das neue Kabinett
ſetzt ſich folgendermaßen zuſammen: Vorſitz, Inneres und bis
auf weiteres auch das Miniſterium des Aeußern: Bonomi,
Kolonien: Gigerydini, Juſtiz: Bodino, Fimanzen: Soleri, Schatz:
Denavar, Krieg: Gasparouto, Marine: Bergamaſſo, Kultus:
Cor=
bino, öffentliche Arbeiten: Micheli, Landwäntſchaft: Mauri,
In=
duſtrie und Handel: Belotti, Arbeit und ſozialle Fürſorge:
Bene=
duce, Poſt und Telegraphen: Giuffrida, befreite Gebiete:
Rai=
neri. Bonomi wird das Miniſterium des Auswärtigen bis
zum Eintreffen der Antwort des Marquis delle Terrotta
führen, der ſich zurzeit im Auslande befindet.
* In Deutſchland hat man das größte Intereſſe daran,
zu wiſſen, welche Polätik Italien künftig einſchlagen wird.
Bonomis innenpolitiſche Aufgabe iſt ſeine eigene Sache, uns
indereſſiert aber, ob der außenpolithiſche Kurs, den Graf Sforza
eimgeſchlagen hat, der alte bleiben wird. Die italieniſche
Kam=
mer hat ſich mit der Sforzaſchen Politik nicht einverſtandem
er=
klärt, und es liegen Gründe dafür vor, daß dies auch im
be=
ſonderen für die oberſchleſiſche Politik Sforzas gilt.
Es iſt bemerkenswert, daß die Nachrichten über das ſogenannte
Sforza=Projekt aus Paris in die italieniſche Preſſe lanziert
wurden, am Quai d’Orſay hate man ein ſehr begreifliches In=
dereſſe daran, daß dieſe Vemmittlungspläne in Italien ausgiebig
dishutiert wurden. Die von der Regierung unabhängigen
Blät=
ter, z. B. die Idea Nazionale und auch der neugegründete Pgeſe,
haben ſich ſcharf gegen die Sforzaſchen Teilungspläne
ausge=
ſprochen. Sie habem ſehr deuclich zum Ausdruck gebracht, daß
auch Italiens wohlverſtandenes Intereſſe nur darin beſtehe,
wenn Oberſchleſien ungeteilt beim Deutſchen
Reiche verbleibe. Auch die Giolitti naheſtehende Stampa
hat durchaus nicht den Standpunkt Sforzas vertreten, ſo daß
man wohl annehmen bann, daß der frühere italieniſche
Miniſter=
präſident nicht mit der oberſchleſiſchen Politik ſeines
auswärti=
gen Kollegen einverſtanden war. Eine Unterſtützung haben den
Sſorzaſchen Plänen lediglich die der Conſulta naheſtehenden
römiſchen miniſteriellen Blätter geliehen. Aber auch hier wurde
nicht der Hauptton auf Oberſchleſien gelegt, ſondern in den
Er=
örterungen dieſer Blätter fand das Beſtreben Sforzas eine
Unterſtützung, das darauf hinzielte, die widerſtrebenden Pole der
Entente zu vereinigen.
Es iſt ſehr wohl denkbar, daß der neue Außenmimiſter auch
dieſe Blätter in anderer Weiſe beeinfluſſen wird, wenn ſeine
Politik eine andere iſt als die Sforzas. Auf die Haltung Ihaliens
kommt bei der Entſcheidung ſehr viel an, im gegenwärtigen
Augenblick aber können wir nur abwarten und nicht hoffen.
Paris, 5. Juli. (Wolff.) Der Matin teilt mit, daß
Marquis della Torretta ſich augenblicklich in Paris
aufhalte. Er ſcheine geneigt zu ſein, das Portefeuille des
Aeu=
ßerew anzunehmen. Seine Ernennung werde in offiziellen
fran=
zöſiſchen Kreiſen günſtig aufgenommen und der neue italiewiſche
Außenminiſter werde als ein aufrichtiger Anhänger der
franzö=
ſiſch=italieniſchen Freundſchaft betrachtet. Petit Pariſien ſchreibt:
Was man von ſeinem Ideen und der Rolle wiſſe, die er jüngſt
noch in Oeſterreich geſpielt habe, geſtattet zu glauben, daß er eine
ähnliche Rolle ſpielen werde wie Graf Sforza, und daß er genau
abwägen werde. Die Gelegenheit hierzu werde ſich ihm ſofort
bieten, um im Oberſten Rat den Beweis ſeines politiſchen
Gei=
ſtes zu geben. Graf Sforza habe für die Teilung Oberſchleſiens
zwei Löſungen vorgeſchlagen, die als Diskuſſionsbaſis hätten
dienen können, und die nicht ſehr entfernt von dem ſeien, was
ohne Zweifel ſchließlich angenommen werde. Seine Nachfolger
werden nun hieraus die gerechſte Folge der Stellungnahme
zie=
hen müſſen, die Graf Sforzas Schritt bei dieſer delikaten
Ver=
handlung geſichert habe."
Oberſchleſien.
Die Räummg.
Kattowitz, 4. Juli. (Wolff.) Die Eiſenbahndirektion
teilt mit: Der Eiſenbahnverkehr iſt am 2. Juli früh
wieder aufgenommen worden. Die Vorbereitungen dazu waren
in den letzten Tagen ſchon getroffen worden. Insbeſondere
wurde die StreckeHindenburg—Gleiwitz—Peiskretſcham-Oppeln
mehrmals befahren, um zut ſehen, ob der Zeitpunkt der
Wieder=
aufnahme des Verkehrs nicht verfrüht iſt. Ein neuer Fahrplan
war ſchon lange fertig. Hiermach konnte Freitag früh der erſte
Zug abfahren. Die Züge kamen ungefährdet durch und waren
ſämtlich ſtark in Anſpruch genommen. Es iſt zu erwarten, daß
die große Reiſeluſt noch mehrere Tage anhält. Als Ausweis gilt
die Legitimationskarte. Sobald die Räumung des Gebietes
von Kattowitz erfolgt ift, ſetzt auch der Zugverkehr von hier aus
ſofort ein. Die zur Zeit in Gleiwitz weilende
Oberbetriebs=
leitung kehrt dann nach Kattowitz zurück. Die zentrale Leitung
liegt dann wieder in der Eiſenbahndäirektion Kattowitz. Wie
von der Eiſenbahndirektion Katwowitz witgeteilt wird, wurde
das geſamte Perſonal dahin verſtändigt, ſich Montag zur
Wie=
deraufnahme des Dienſtes beveitzuhalten, da Ausſicht vorhanden
iſt, den Verkehr bereits am Montag in vollem Umfange
aufzu=
nehmen. In der verfloſſenen Nacht wiederholten ſich in gewiſſen
Zeihabſchnitten die wilden Schießereien aus dem
Belagewungs=
ringe. Es blieb lediglich bei dem Gewehrfeuer. In Gleiwitz
und in der näheren Umgebung iſt heute alles ruhig. Die
Dör=
fer ſind alle von Inſurgenten frei. Auch Hindenburg und
Um=
gebung ſind frei. Der Zugverkehr Oppeln—Gleiwitz iſt wieder
im Gange.
Oppeln, 4. Juli. (Wolff.) Die interalliierte Kommiſſion
teilt mit, daß die polniſchen Inſurgenten am 2. und 3. Juli ſich
vorſchniftsmäßig zurückgezogen haben.
Ein Zwiſchenfall bei der oberſchleſiſchen Säuberungsaktion.
* Die Blätter berichten über einen Zwiſchenfall, der
ſich beim Einzug der Entencetmppen in Beuthen ereignete.
Als das Gros der einziehendem Truppen, die aus Engländern
beſtand, durch die Friedrichſtraße zog, brachen die Bewohner,
die ſich nach vielen Wochen von der Bedrängmis dutrch die
In=
ſurgenten und den Schikanen der Franzoſen befreit ſahen, in
Jubelrufe aus und ſümmten vaterländiſche Lieder an.
Darauf rückte die franzöſiſche Wache aus der neuen Kaſerne
hevan und hieb mit Kolben und Gummiknüppeln auf die
Men=
ſchenmenge ein. (!) In der allgemeinen Verwörrung fielen
plötzlich Schüſſe, durch die ein franzöſiſcher Major
er=
ſchoſſen und mehrere Franzoſen verletzt wurden. Durch das
rückſichtsloſe Vorgehen der franzöſiſchen Soldaten kamen
meh=
rere Franen und Kinder ums Leben. Die Franzoſen
nah=
men mach dem Vorfall 20 Bürger von Beuſten, als Geiſeln in
Haft, darunter den erſten und den zweiten Bürgermeiſter ſowie
den Sanitätsrat Dr. Bloch. Am Nachmittag wurden die
Haupt=
ſtraßen von den engliſchen Poſten beſetzt und die Ruhe wieder
hergeſtellt.
Das Treiben der Inſurgenten.
* Nach einer Meldung des Berl. Lobalanzeigers aus
Rati=
bor kehren in den Kreiſen Natbor, Rybnik und Gleiwätz ſowie
in Groß=Strehlitz überall die polniſchen Banden in die
Dörfer zurück und überfallen die im Vertrauen auf die
Säube=
rungsaktion in ihre Heimſtätten zurückgekehrten deutſchen
Fa=
milien. Der Ort Schymotzütz, der bereits am 1. Juli von den
Inſurgenten geräumt ſein ſollte, iſt geſtern vom polniſchen
Ban=
den beſchoſſen worden. In den Wäldem von Jankowitz und
Klein=Rauten wimmelt es vom Inſurgenten, die in der Nacht
die Dörfer überfallen und die Deutſchen berguben und ver=
ſchleppen.
Der Frieden mit Amerika.
wd. Berlin, 4. Juli. Zur Wiederherſtellung des
Friedenszuſtandes zwiſchen Deutſchland und
Amerika ſchreibt das Achtuhrabendblatt: Nach der bisherigem
Haltung der Vereinigten Staaten mtß angenommen werden, I
daß ſie den Verſailler Friedemsvertrag kaum als Grundlage des
Friedens mit Deutſchland anſehen wollen. In dieſer Frage
werden wohl Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der
amerikaniſchen Regierung zum Abſchluß eines beſonderen
Frie=
densvertrages zwiſchen den beiden Staaten ſtattfinden müſſen.
Die Entſendung eines kommiſſariſchen deutſchen Vertreters nach
Amerika dürfte auch wohl demnächſt erfolgen. An die
Entſen=
dung eines Botſchafters nach Waſhington wird vorläufig nicht
gedachſt, weil noch keine zuverläſſige Mitteilung darüber
vor=
liegt, ob die Vereinigten Staaten ihren bisherigen
kommiſſari=
ſchen Vertreter in Berlin beibehalten oder einen Botſchafter nach
Deutſchland entſenden wollen. Jedenfalls wird ſich die
Hal=
tung der deutſchen Regierung nach den Schritten der Vereinigten
Staaten richten müſſen. Bei dem kommenden Verhandlutngen
zwiſchen Deutſchland und Amerika dürfte vorausſichtlich auch der
Völkerbundgedanke eine große Rolle ſpielen. Harding will an
ſeine Stelle einen anderen Völkerbund ſetzen, der tatſächlich dem
Verſöhnaingsgedanken dient. Da Deutſchland ſich durch die
An=
nahme des Verſailler Vertvages auch zut den dort enthaltenen
Völkerbundſatzungen bekenen mußte, würde in der Frage des
Völkerbundes die deutſche Auffaſſung von dem amerikaniſchen
Standpunkt abweichen. Während die policiſchen Folgen der
Wiederherſtellung des Friedenszuftandes zwiſchen Deutſchland
und Amerika erſt in ſehr langer Zeit in die Erſcheinung treten
dürften, ſo kana man doch damit rechnen, daß in wirtſchaftlicher
Hinſicht die Annahme der Friedensreſolution ſich nunmehr
be=
merkbar machen wird. Die Frage der Rüchgabe des
beſchlag=
wahmten deutſchen Eigentums im Amerika und das Problem
qamerikaniſcher Rohſtoffkredite werden wohl im der nächſten Zeit
in den Vordergrund treten.
Paris, 5. Juli. (Wolff.) Nach einer Meldung der
Chi=
cago Tribune aus Waſhington beabſichtigen die Senatoren
John=
ſon und Borah, falls Präſident Harding bei ſeiner heutigen
Friedensproklamation nicht ſelbft die
Zurückzie=
hungder amerikaniſchen Truppen verlangt, eine
Re=
ſollution einzureichen, in der dieſe Zurückziehung gefordert
werden ſoll. Der Präſident befinbet ſich zwiſchen zwei
feind=
lichen Lagern, von denen das eine, die Anhänger von Hughes,
die Repauatonen des Verſailler Vertrages mit Vorbehalt
ver=
langt, während die „Unverſöhnlichen” ihre Sache bis zum Ende
autszukämpfen beabſichtigen.
Gegen die Sanktionen.
Dortmund, 4. Juli. Der Deutſche
Verlegerver=
band der Lokalpreſſe mit dem Sitz in Wattenſcheid hat in
ſeiner Vollverſammlung in Dortmund einſtümmig folgende
Ent=
ſchließung angenommen: Die im Dortmunid ſtantgehabte
zähl=
reich beſuchte Vollverſammlung des über ganz Deutſchland
ver=
breiteten Deutſchen Verlegerverbandes der Lokalpreſſe proteſtiert
hiermit öffentlich feierlich gegen die Aufrechterhaltung
der Sanktionen im Weſten des Deutſchen Reiches durch
die Alliierten. Wider alles Recht werden, hierdurch dem deutſchen
Volke Laſten auferlegt, die unerträglich ſind und die ſich immer
wehr in vernichtender Weiſe für das deutſche Wirtſchaftsleben,
namentlich aber für den Handel und die Induſtrie im
Weſt=
deutſchland, auswirken. Aich die Preſſe und damit das ganze
öffentliche Leben haben unter dieſen unhaltbaren Zuſtänden im
beſetzten Geböiet ungeheuerlich zu leiden, derart, daß
Preſſefrei=
heit, Kritik und das Wirken der Parteien aufs höchſte bedvoht
ſind. Wir bitſten die Reichsregierung, auch weiterhin alle nur
möglichen Schritte zu unternehmen, damit eine Aenderung dieſer
unhaltbaren Verhältwiſſe herbeigeführt wird, damit endlich die
dem deutſchen Volke für den Wiederaufbau erforderliche Freiheit,
Ruhe und Ordnung zuteil werden.
Freiſtaat Danzig.
Danzig, 4. Juli. (Wolff.) Die Danziger
Neue=
ſten Nachrichtem entſandden zur Anbahnung der
Be=
ziehungen zwiſchen dem Freiſtaat Danzig und
den Vereinigten Staaten ihren Redakteur Fritz Jaewicke
nach Amerika, der nurnmehr aus Waſhington berichtet, da
Har=
ding ihn als erſten Journaliſten deutſcher Zunge nach dem
Kriege in einer Privataudienz empfing. Harding betonte dabei,
daß auch Amerika die Unabhängigkeit Danzigs und ihre
Unan=
taſtbarkeit anerkenme. Der Präſident ſprach die beſten Wünſche
Ameribas für die Zukunft Danzigs und die geſamten
Kriegs=
wunden der Völker Enzropas aus und bat, dieſe Worte als
Bot=
ſchaft Amerikas nach Danzig zu übermitteln. Auch die übrigen
Geſellſchaftskreiſe bezeigten dem Vertreder des Danziger Blattes
ihre Sympathie, beſonders gelegentlich einer Einladung in den
Waſhingtoner Metroplitan=Club, wo er in Geſellſchaft des
Staatsſekretärs Hughes, des Underſtaatsſekretärs Fletcher, des
Ernährungsſekretärs Hover und des Generals Perſhing ſpeiſte.
Die Waſhingtoner und Neu=Yorker Preſſe widmeten dem
Empfang ihre freundlliche Aufmerkſamkeit.
Das Beamtenbeſoldungsgeſetz.
* In einem Schreiben an den Präſidenten des Reichstages
Löbe erklärt der Reichsfinanzmimiſter, daß die von dem 32.
Aus=
ſchuß (Beamtenamgelegenheiten) gefaßten Beſchlüſſe für
die Reichsregierung unannehmbar ſeien. Er müſfſe
ſich vorbehalten, im Plenum eingehend zu den Beſchlüſſen
Stellung zu nehmen, ſodaß mit einer langwierigen
Beamten=
debatte zu rechnen ſei. Die Blätzer rechnen mit der Möglichkeit,
daß der Reichstag zwecks Erledigung des
Beamtenbeſoldungs=
geſetzes länger als urſprünglich geplant, zuſammenbleiben
dürfte.
Der Hanſa=Bund gegen das neue
Fernſprech=
gebührengeſetz.
— Der Hanſabund hat in einer Eingabe an den
Reichs=
tag die Meinumgen ſeiner Unterorganiſationen und
Einzelmit=
glieder zu dem Entwurf eines neuen
Fernſprechgebüh=
rengeſetzes zuſammengefaßt und kommt darin zu dem Schluß,
daß die neuen Gebühren als eine zu ſtarke Belaſtung,
beſon=
ders des kleinen Geſchäftsmannes, anzuſehen ſeien.
Ziemlich einmütige Ablehnung erfährt die Abſchaffung der
Pau=
ſchal= und die Einführung von Geſprächsgebühren. Zur Deckung
des Defizits der Poſt wird allſeitig unter der vom Reichstag
empfohlenen „Berückſichtigung nach wirtſchaftlichen und ſozialen
Geſichtspumkten” vorgeſchlagen, eine Erhöhung der
Ein=
richtungs= Miete= und Pauſchalgebühr und der
einmaligen Abgabe, eine höhere Belaſtung der Privatanſchlüſſe
vor den Geſchäftsanſchlüſſen, höheve Gebühren für Nachtgeſpräche,
Vergütung ausgeführter Reparadren, Einführung der
aus=
ſchließliſch automatiſchem Verbindung, endlich beſonders eine
Seite 2.
Bereinfachung der Verwaltung und eine Verminderng des
Be=
amtenheeres. Der Hanſabund iſt der Meinng, daß durch die
neuen Maßuahmen des Reichspoſtmiwiſteriums den Fordevungen
des Reichstags, die wirtſchaftbiche und ſoziale Seite der
Koſten=
erhöhung zu berückſichtigen, nicht entſprochen worden iſt.
Der Ausbau der Waſſerſtraßen.
München, 4. Juli. (Wolff.) Bei der Tagung des
Zentralvereins für deutſche Binnenſchiffahrt
ergriff der Miniſterpräſident v. Kahr das Wort zu einer
herz=
lichen Begrüßung der anweſenden Vertreter der beteiligten
Län=
der, insbeſondere des Reichsverkehrswimiſters Gröner, namens
der bayeviſchen Regiewng und hob hervor, daß, da die dem
all=
gemeinen Verkehr dienenden Waſſerſtraßen Deutſchlands an das
Reich übergingen und dawit die Geſchicke der Binnenſchiffahrt
dem Beichsminiſterium anvertnaut ſind, guch das Reich dieſe
Geſchicke in die Hand nehmen müſſe. Der Miniſterpräſident
wünſchte den Bergtungen einen reichen Erfolg auch über die
Erenzen Bayerms himaus und ermahnte die Verſammlung, zu
dem ungebrochenen deutſchen Underwehmungsgeiſt Vertvauen zu
haben, und erſuchte die Anweſenden, die Wege zu ebnen, die
das Verſtändnis für das gewaltige Werk wecken, und bat
insbe=
ſondere den Reichsverkehrsminiſter Gröner, die großzügigen
Verkehrspläne bei der Reichsregierng zu fördern. Nach dem
Miwiſterpräſidenten nahm Reichsverkehrsminiſter Gröner das
Wort. Er überbrachte die Grüße der Reichsregierung und ihre
beſten Wänſche für die Dagung. Wenn ich hier in München, im
Bayermlande, zu Ihnen ſpreche, ſo werden Sie mir geſtatten,
daß ich den großen Plan voranſtelle, der unſere größten Ströme
Eunopas, den Rhein umd die Donau, verbinden ſoll. Der
Reichs=
verkehrsmwiſter ſprach in dieſem Zuſammenhange den in Frage
kommenden Perſönlichkeiten den Dank und die volle
Anerken=
numg der Reichsregierung für die verdienſtvolle Tätigkeit um die
Förderung des Planes aus und ſchloß mit den nochmaligen
beſten Wünſchen für die Tagung und die Ausſtellung und
ims=
beſondere für die baldige Verwirklichung des großen
Schiff=
fahrtsweges vom Main bis zur Donqu. Darauf wurde in die
Verhandlungen eingetreten.
* München, 4. Juli. Der hier weilende
Reichsver=
kehrsminiſter Gröner hatte heute nachmittag mit dem
Mimiſterpräſidenden v. Kahr und dem Handelsminiſter Dr.
Haym eine mehrſtündige eingehende Ausſprache über alle die
baheviſchen Verkehrsintereſſen berührenden Fragen. Die
Haupt=
gegenſtände der Berauungen bildeten die Erhaltung und
Aus=
geftaltung der Zweigſtelle des Reichsverkehrsminiſteriums in
München und der Ausbau der Waſſerſtraßen.
Reichs=
verkehrsminiſter Gröner brachte, wie eine amtliche Meldung ſagt,
den Wünſchen und Bedürfniſſen Bayerns weitgehendes
Ver=
ſtändmis entgegen.
Landeskonferenz der ſächſiſchen
Sozial=
demokraten.
* Leipzig, 4. Juli. Die Landeskonferenz der
Sozſaldemokratiſchen Partei Sachſens mahm
heute eine Kompromißentſchließung Chemitz=Leipzig=
Dresden=Zwickau an, die in ihnem weſentlichen Teile lautet:
Die gemeinſchaftliche Regierungsarbeit beider
ſozialdemo=
kratiſchen Parteien un Sachſen hat bewieſen, daß die
theoreti=
ſchen und ſachlichen Gegenſätze zwiſchen
Sozial=
demokraten und Unabhängigen keineswegs
mehr ſo groß ſind, daß ſie ein dauerndes Hindernis der
Wiedervereinägeng beider Parteien bilden müßten. Die
Landes=
konferenz bekudet deshalb den feſten Willen, die von den beiden
ſozüaliſtiſchen Parteien gebildete Regierung zu halten und ihre
Arbeiten wit allen Kräften zu fördern und ſchlägt deshalb vor,
nichts unverſucht zu laſſem, um wicht nur im Landtage, ſondern
auch in den Gemeimdeparlamenten Arbeitsgemeinſchaften zu
ſchaffen mit dem Ziek einer ſpäteren organiſatoriſchen
Wieder=
vereiwigung.
In der Ausſprache beklagte ſich der Miniſterpräſident Buck
darüber, daß die Patei den Miniſtergenoſſen wicht genügend
Automität und Umterftützung gewährt habe; oft ſei ſogar eine
Diskreditierung feſtzuſtellen. Der U. S.P. dürfe ſeine Pardei wicht
nachlaufen. Dunch Klärungen und Gärungen würde es auch
von ſelbſt dazu komen, daß man 1925 eine einige
Sozialdemo=
krackiſche Partei habe. Auch mit der Deutſchen Volkspartei könne
man arbeiten, wenm dieſe Partei ſich auf den Boden der
demo=
kratiſchen Verfaſſung und der Republik ſtelle. Molkenbuhr führte
aurs, Beſchlüſſe zur Einigung könnten ja gefaßt werden, aber der
Gegenſatz zwiſchen de Parteien ſei doch allzu groß.
Die Gefahren der Fremdenlegion.
Gd. Berlin, 4. Juli. Die Werbungen für die
Fremdenlegion ſind von den franzöſiſchen
Mili=
tärbehörden im beſetzten Gebiet neuerdings wieder in
gro=
ßem Umfange vorgenommen worden und werden jetzt ganz
un=
verhüllt betrieben. Es iſt ſogar vorgekommen, daß Leute auf
der Straße angehalten worden ſind. Auf der Kommandanmrr in
Dnisburg erfolgte in den letzten Tagen die Aufnahme von
durch=
ſchrittlich 10 bis 15 jungen Leuten. Mit erhöhtem Nachdruck
muß daher in der Oeffentlichkeit darauf hingewieſen werden,
welch tnauriges Los die Fremdenlegionäre erwartet. Aufgabe
der Eltern und Erzieher bleibt es, durch entſprechende
Aufklä=
rumg dahin zu wirken, daß nicht wertvolle Kräfte des deutſchen
Volkstums im Dienſte eines fremdſtagtlichen Militarismus
wei=
ter vergeudet werden.
Die iriſche Frage.
London, 5. Juuli. (Wolff.) Im Rathaus von Dublin,
auf dem die amerikaniſche Flagge weht, wurde geſtern die
Kon=
ferenz zwiſchen den Sinnfeinerführern de
Va=
lera, Griffith und vier Unioniſtenführern in
Nordirland eröffnet. Dem Star zufolge wurde die
Kanfevenz nach 3½ſtündiger Verhandlung bis Freitag vertagt.
Gleichzeithig wit der Konferenz wurden in den Kirchen Gotdes=
Walderſees Erinnerungen an Kaiſer
Friedrich.
** Die Eräinnerungen des
Generalfeldmar=
ſchalls Grafen Walderſee, die aus ſeinem Nachlaß vom
Heitzrich Otto Meisner in der Deutſchen Revue mitgeteilt
wer=
den, beſchäftigen ſich in ihrem neueſten Abſchnitt mit dem
Kai=
ſer und der Kaiferin Friedrich und bieten ein
hoch=
intereſſantes Charakterbild des Herrſchers. „Wenn man ſich ein
Bild von Kaiſer Friedrich machen will,” ſchreibt Walderſee,
„muß man von vornherein die Zeſit vor und nach ſeiner
Ver=
heitratung ſcharf trennen. Natürlich iſt der Wandel als ſolcher
nicht plötzlich eingeteten. Prinz Friedrich Wilhelm war ein
leicht zu leitendes gutherziges Kind von offenem Weſen.
Aus=
geſtadtet mit nicht gerade hervorragenden geiſtigen Fähigbeiten,
aber doch vielleicht etwas über dem Durchſchnitt ſtehend, hat er
ſich durch Fleiß und Gewiſſenhaftigkeir eine gute Billdung
an=
geeignet. Gern ſchloß er ſich Leuten ſeines Alters an, in deren
Kreiſe die Freundlichkeit ſeines Weſens ſich bis zur Bonhomie
ſteigern konnte, was wohl einzelne ſeiner Partner die nötigen
Grenzen vergeſſen ließ. Wem er näher gekommen wau, dem hat
er die Treue bewahrt. Auf religiöſem Gebiete gut angeleitet,
war er das, was wir jetzt einen gläubigen Chriſten nennen.
Dunch und durch Preuße, fand er auch Gefalben am altpreußiſchen
Soldatenm, wie es ſein Vater ja verkörperte, ohne jedoch große
micitäriſche Paſſion und beſondere ſoldatiſche Anlagen zu zeigen.
Schon in den erſten militäriſchen Dienſtjahren entwickelte ſich ein
gewiffer Andagonismus zwiſchen ihm und dem Vetter Friedrich
Harl, der wichts als Soldat ſein wollte und ſich dem Prinzen
Friedrich Wilhelm gegenüber gern etwas überhob. Politiſch hielt
ſich Friedrich Wilhelm ſehr zurück, er vermied den Anſchluß an
extreme Richtuugen und hörte gern Anſichten von verſchiedenen
Seiſten. Kurz: von einem gewöhnlichen Sterblichen mit ſeinen
Eigenſchaften hätte es geheißen: er iſt ein ehrlicher braver Kerl.”
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1921.
dienfte abgehalten, in denen für einen glücklichen Ausgang der
Verhandlungen gebetet wurde.
Der Star will von maßgebender Seite in London erfahren
haben, die Nachrichten aus Duhlin gäben Grund zu der
Hoff=
nung, daß nach Beendigung der Dubliwer Beſprechuungen de
Va=
lera nach London kommen werde, und zwar noch vor dem
13. Juli.
Der Mancheſter Guardſian meldet: Wenn gleich Sir James
Craigh nicht an der Konferenz in Dublin teilnimmt, ſei doch
dafür geſorgt, daß ſeine umd ſeiner Freunde Anſichten auf den
Konferenz zum Ausdruck gebrgeht würden.
London, 5. Juli. (Wolff.) Im Auswärtigen Amt wird
die Meldung, General Smuts habe ſich nach Irland
be=
geben, dementiert. Die meiſten Blättzer glaubem jedoch,
Smutts werde ſich, wenm auch nicht in gantlichem Auftrage, ſo doch
im Eimverſtändnis mit Lloyd George nach Dublin und hierauf
nach Belfaſt begeben, zun dort dem Premierminiſter von
Nord=
irland die Vorſchläge de Valeras zu überbringen.
Beendigung des Krieges mit der Türkei.
London, 5. Juli. (Wolff.) In Erwiderung auf eine
An=
frage im Unterhauſe wird von Regieruungsſeite mitgeteilt, daß
die Veröffentlichung der Kabinettsorder, betreffend die
Been=
digung des Krieges mit der Türkei, binnen kurzem
erwartet wverde.
Lautt eimer Reutermeldung aus Konſtantinopel
er=
klärte Juſſuf Kemal Paſcha, der Miniſter für auswärtige
Angelegenheitzen, im Parlament von Angora under dem 26. Juni:
„Unſere Beziehungen zu unferen Alliierten in Afghauiſtan ſind
ausgezeichnet. Unſere Beziehungen zu Rußland, die auf der
Grundlage des Vertrages vom 16. März, der binnen kurzem
der Verſammlung vorgelegt wird, bewhen, ſind normal. Wir
erwägen die Herſtelluna regelmäßiger Beziehungen zu der
per=
ſiſchen Regierung. Was die Miſſion Bekir Sami Beis zur
Lon=
doner Konferenz berrifft, ſo lehnte die Verſammlung die
Ab=
wachutngen ab, die er in Europa getroffen hatz, weil ſie ſeinen
Inſtruktionen und unſeren Intereſſen widerſprechen. Der
fran=
zöſiſchen Regierung, die den Wunſch geäußert hat, eim
Abkom=
men mit uns abzuſchließen, die ſomit ihren Wunſch, den
Kriegszuſtand zu beendigen, zum Ausdruck gebracht
hat, haben wir Vorſchläge underbreitet, die auf unſeren
natio=
nalen Wünſchen beruhen. Eine Antwort iſt bis jetzt noch nicht
eingegangen. In der Zwiſchenzeit iſt aber der größte Teil der
franzöſiſchen Truppen, die in Zunguldak ſtationiert waren,
zu=
rückgezogen worden. Beſprechuungen mit hervorragenden
fran=
zöſiſchen Perſönlichkeiten haben die Möglichkeit einer
Verſtändi=
gung ergeben. Italien zieht ebenfalls ſeine Trppen von
un=
ſerem Boden zurück. Wir verſuchen die Averkennung unſerer
nationalen Rechte und eine vollſtändig unabhängige Türkei
inmerhalb uniſerer Grenzen undter Ausſchluß ausländiſcher
Eim=
wiſchungen zu erlangen.” Nach dieſer Erklärung ſprach die
Navionalverſammlung dem Habinett ihr rückhaltloſes
Ver=
trauen aus.
* Kleine politiſche Nachrichten. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des
Reichswirtſchaftsrats beſchäftigte ſich mit der
Invalidenverſiche=
rung. Der Ausſchuß nahm folgenden Antrag an: Der Sozialpolitiſche
Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats ſpricht ſich gegen jede Anrechnung der
Invalidenrente auf die Bezüge aus Verſicherungen oder
Verſorgungs=
einrichtungen geſetzlicher oder privater Natur aus. — Der Rechtsausſchuß
des Reichstages hat mit 12 gegen 12 Stimmen den Antrag der
Links=
parteien auf Zulaſſung der Frauen zum Richteramt
ab=
gelehnt. Die Frage ſoll zur prinzipiellen Klärung dem Plenum des
Reichstags überwieſen werden. — Wie das Berliner Tageblatt erfährt,
wird der Reichskanzler heute oder morgen” nicht nur im
Reichswirt=
ſchaftsrat, ſondern auch vor dem Reichstag das neue
Steuerpro=
gramm der Reichsregierung in einer großen Rede entwickeln. —
Laut Voſſiſcher Zeitung ſind die Finanzminiſter der Länder in Berlin
zu einer Beratung über das neue Steuerprogramm zuſammengetreten.
Sie haben, dem Blatt zufolge, der Ueberzeugung Ausdruck gegeben, daß
es notwendig ſei, die kommenden Steuergeſetze durch ein Rahmengeſetz
zu verbinden, um die Ablehnung einzelner Steuern durch wechſelnde
Mehrheiten unmöglich zu machen. — Der Berl. Lokalanzeiger meldet aus
München: Die Nachricht von der Wiederernennung des
amerikani=
ſchen Botſchafters Hill beſtäkigt ſich. Er war am Sonntag in
München und iſt einſtweilen in die Schweiz gereiſt.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 6. Juli.
* Zum Rektor der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt wurde für
die Zeit vom 1. September 1921 bis 31. Auguſt 1922 der ordentliche
Pro=
feſſor Dr.=Ing. Waldemar Peterſen gewählt.
* Erledigt, iſt eine mit einem evangeliſchen Lehrer zu beſetzende
Schulſtelle zu Günterfürſt im Kreiſe Erbach.
* Perſonalveränderung. Den Charakter als Oberleutant erhielt
Leutnant a. D. Obenauer, zuletzt im Nw.=J.=R. 22, früher im
Leibgarde=Inf.=Regt. 115, zugleich die Erlaubnis zum Tragen der
Uni=
form des letztgenannten Regiments.
n. Strafkammer. Wahre Unbeſonnenheit müſſen die bisher
unbe=
ſtraften, 25 bzw. 24 Jahre alten Arbeiter Sch. Eheleute aus Rüſſelsheim
empfindlich büßen. Der Mann war gerade beſchäftigungslos, als die
Frau eine Beſchäftigung auswärts in Ausficht hatte und ſich dafür
gleich eine Wochenfahrkarte der Staatsbahn für 4,60 Mk. löſte. Wider
Erwarten zerſchlug ſich die Sache, dagegen konnte Sch. ſelbſt an jenem
Orte Arbeit erhalten; es fehlte ihm aber an Geldmitteln. Nun lag die
nur einmal benutzte Fahrkarte da, man änderte den Vornamen darauf
ab, der Mann bediente ſich ihrer und wurde dabei gleich abgefaßt. Es
lag ſchwere Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug vor, und die
beiden Angeklagten mußten ſchuldig erkannt werden, nachdem ſie ſchon
alsbald an die Bahnverwaltung die Ordnungsſtrafe von 20 Mark
ent=
richtet hatten. Natürlich billigte das Gericht den unumwunden
Geſtän=
digen mildernde Umſtände zu, doch beträgt ſelbſt dann die geringſte
zu=
läfſige Strafe 1 Woche Gefängnis, zu der man beide verurteilte.
n. Schöffengericht. Der hieſige Wirt Eduard Noll, der in ſeinem
„okal weibliche Bedienung hat, wurde nach nichtöffentlicher Verhandlung
der fortgeſetzten Kuppelei im Sinne des § 180 Str. G.B. ſchuldig
befun=
den und zu 2 Monaten Gefängnis abzüglich 1 Monat
Unter=
ſuchungshaft, ſowie zu 3000 Mk. Geldſtrafe verurteilt.
Nach der Verheiratung mitder Prinzeſſin
Vik=
toria vollzog ſich nun nach der Darſtellung Walderſees „
lang=
ſam, aber ſicher eime Veränderng, ganz alleim bewirkt durch die
ihm geiſtig überlegene, dallentvolle, zur Intrige neigende, ſehr
hütbſſche und ſehr ſinnliche Gemahlin. Sie hat ihm zuwächſt duurch
ihren Charme völlig an ſich gefeſſelt, und ihn ſchließlich zu.
einem wällenloſen Werkzeug herabgedrückt.
Bald begann er nun, ſich einer liberalen Richtumg zutzuwenden,
wober in erſter Linie koburgiſche Einflüſſe ſich geltend machten,
ausgehend ſowohl von ſeinem ihm ſehr imponierenden
Schwie=
gervater dinebt und von dem Herzog Ernſt, wie von den
An=
hängern der Familie, vor allem Stockmar.”
Die Erinnerungen legen nun im einzelnen dar, wie der
Kronprinz infolge dieſer Einwirbung in Gegenſatz zu ſeinen
Vater trat und beſonders Bismarck häufig Oppoſition machte.
„Der Prinzeſſin lag das Verſtändnis für die Bedeutung der
Ar=
wee und für ihr Verhältnis zum Königshauſe völlig fern. Sie
fand es abgeſchmackt, daß ein Prinz auch Soldat von Beruf ſein
ſollte, und bemühte ſich redlich, dem Gemahl die Freude an
dieſem Berufe zu verleiden.‟ Dagegen rief die ſehr bedeutende
Anceilmahme Friedrich Wilhelms an den drei Einigungskriegen
doch wieder eine Freude am Soldatenhandwerk in ſeinem Herzen
hervor; er zeigte als Heerführer geſundes Urteil, perſönlichen
Mutt und übte durch ein gewiſſes Geſchick im Verkehr mit den
Truppn und durch ſeine ganze Erſcheinung den beſten Einſluß
auts. Die gewaltigen Erfolge hoben ſein Selbſtgefühl. Aber
nach dieſer glorreichen Zeit geriet er wieder in das Fahrwaſſer
ſeiner Frau, die, wie Walderſee betont, „immer
Englän=
derin geblieben iſt”. „Die Schwäche des Kronprinzen der
Gemahlin gegenüber wuchs von Jahr zu Jahr; er ſah ſchließlich
zu ihr auf wie zu eimem weit überlegenen Weſem und ordnete
ſeine Anſicht immer der ihrigen unter. In der letzten Zeit
hat man es oft beobachten können, daß er in der Unterhaltung
ſich zu einer Anſicht mit Beſtiymtheit und aus Uieberzeugung
bekamte und am nächſten Tage, alſo nachdem er mit der Gatzuim
Rummer 184.
— Volkshochſchule Darmſtadt. Die Schlußfeier des
Som=
merſemeſters der Volkshochſchule Darmſtadt war als
ein Heimatabend gedacht, der von der „Darmſtädter Bühne zum
Heiner” veranſtaltet wurde. Herr Harres führte uns mit ſeinem
Kaſperletheater auf den Herrgottsberg, in Darmſtadts ſchöne
Wälder, auf Datderichs Pfade und auf die Spuren des jungen Goethe.
Zuerſt gelangte eine geſchickt und lebensvoll geſtaltete Dramatifierung
der Sage vom Herrgottsberg zur Darſtellung, als Spiel geſtaldet von
Ernſt Luckow, für die Aufführung auf der Heinerbühne durchgeſehen
von Franz Harres. Nach einem gemütvoll=launigen Zwiſchenſpiel von
Franz Harres ging das Goetheſche Faſtnachtsſpiel vom Pater Brey in
Szene. Die Spielleitung und die Darſteller verſtanden es vortrefflich,
den volkstümlich=heimatlichen Ton zu treffen, und es iſt erſtaunlich, wie
ſie mit den geringen ſzeniſchen Mitteln des ganz in Vergeſſenheit
ge=
ratenen Kaſperltheaters Wirbungen zu erzielen wußten, die den Plan
vollauf rechtfertigen, dieſen ausgeſtorbenen Zweig der Heimatkunſt neu
zu beleben.
* Maſſenchorkonzert der unter Leitung des Chormeiſters Herrn W.
Etzold ſtehenden Männergefangvereine. Mit welch großem Intereſſe
die Konzerte vorgenannter Vereine bei den Darmſtädter
Sangesfreun=
den aufgenommen wurden, bewies der geradezu rieſenhafte Beſuch des
am Sonntag im Städtiſchen Saalbau abgehaltenen Konzertes. In
dem großen Garten war kaum noch ein Plätzchen zu finden. Welche
Sorgfalt für die Einſpudierung der Maſſenchöre verwendet wurde
be=
zeugte die muſterhafte Vortragsweiſe ſämtlicher Nummern. Die Chöre
„O. Welt ſo doppelt ſchön” „Das Dorfgeheimwis” und „Der
Donau=
wellenwalzer” fanden lebhaften Beifall und mußten die beiden letzteren
auf ſtürmiſches Verlangen wiederholt werden. Auch der gemiſchte Chor
und der Damenchor wurden mit großem Beifall aufgenommen und
mußte der „Frühlingsball” ebenfalls wiederholt werden. Aus
Dank=
barkeit für ſeine Mühe und Arbeit überreichten die Sänger ihrem
ver=
dienſtvollen Chormeiſter, Herrn W. Etzold, einen prachtvollen
Blumen=
korb.
* Der Aeltere Sterbekafſeverein Darmſtadt a. G. (gegründet 1870)
ſchreibt uns, daß er mit der Zuſammenlegung des „Sterbekaſſevereins
Darmſtadt” mit einem anderen Sterbekaſſeverein keineswegs etwas zu
tun habe. Nach wie vor ſei er ein Verein für ſich, der auf
Gegenſeitig=
keit beruht, ſeine Vermögenslage bis jetzt immer günſtiger geſtaltet und
der, ſeiner Tendenz gemäß, einen großen Zuwachs an Mitgliedern in der
letzten Zeit zu verzeichnen hatte. Er zahlt eine Sterberente von 950 Mk.
aus. Auch in dieſem Jahre ſind die Sterbefälle günſtig, daß, ſoweit ſich
bis jetzt überſehen läßt, die Durchſchnittsziffer von 12 Sterbefällen nicht
überſchritten wird. Somit kann man für das Mitglied, einſchl.
einmali=
gem blinden Beitrag für Verwaltungskoſten, die jährliche Aufwendung
mit rund 12—15 Mark, wie ſeit Jahren ſchon, veranſchlagen. Die
Vor=
ſtandsmitglieder vollziehen ihre Leiſtungen ohne Vergütung.
Aufnahme=
geſuche werden bei den Herren Heinrich Meyer, Kranichſteiner Straße
Nr. 81, und Daniel Bergoint, Schützenſtraße 18, jederzeit
entgegen=
genommen. (Siehe heutige Anzeige.)
* Der Gefangverein „Männerquartett” enthüllte am Sonntag ſeine
von den Mitgliedern geſtiftete Ehrentafel für die im Weltkriege
gefallenen Angehörigen des Vereins unter zahlreicher Beteiligung in
dem Reſtaurant „Kanone‟. Dieſe Ehrentafel iſt zur Zeit in der
Buch=
druckerei K. F. Bender hier, Beſſunger Straße, ausgeſtellt, woſelbſt
auch noch Karten davon erhältlich ſind.
* Vereinigung früherer Leibgardiſten von Darmſtadt und Umgebung.
Die Mitglieder werden auf die morgen abend im Vereinslokal zur
Ma=
thildenhöhe ſtattfindende Monatsverſammlung (Leibgarde=Abend)
auf=
merkſam gemacht und um zahlreichen Beſuch gebeten.
* Der Ortsgewerbeverein und die Handwerkervereinigung verweiſt
nochmals auf die heute nachmittag ſtattfindende Beſichtigung der
Darmſtädter Braunkohlengrube — Abmarſch pünktlich
2 Uhr von den Hirſchköpſen — und den anſchließenden Familienabend
auf dem „Oberwaldhaus”. Anfang 8 Uhr,
— Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger”
Elifabethen=
ſtraße 52, eröffnet am Donnerstag abend in ihren
Unterrichts=
räumen neue Kurſe in Stenographie und Maſchinenſchreiben, unter
Leitung ſtaatlich gebrüfter Lehrer der Stenographie. Wer die
Steno=
graphie, dieſes wichtige Mittel zum Vorwärtskommen, gründlich erlernen
will, der nehme an dieſen Kurſen teil. Ammeldungen werden täglich
in der Zeit von 2 Uhr nachmittags bis 9 Uhr abends entgegengenommen.
(Siehe Anzeige.)
* Der Verband der Gaſt= und Schankwirte Darmſtadts veranſtaltet
am Donnerstag in der „Konkordia” ein Sommerfeſt unter gütiger
Mitwirkung des Etzoldſchen Männerquartetts. (S. Anz.)
Donnerstag, den 7. Juli 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Prot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 27, 26 und 24, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß), Marke Nr. 22 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken: Die Ausgabe von
Zuſatzbrot=
marken für werdende und ſtillende Mütter findet
Für den 6. Bezirk: Donnerstag, den 7. Juli 1921
„ 7.
Freitag,
8.
Haushaltungsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaltungsmehl zum Pfundpreis von 3.50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Malzextrakt: Dickflüſſig, zu haben in Apotheken und Drogerien,
die Doſe zu 5.50 Mark.
Milch: Auf Beſtell= und Bezugsmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtell=
karte je ¼ Liter Lebensmittelausweis iſt vorzulegen.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate ᛋ⁄zo
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden,
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet.
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
— Zucker=Sonderzuweiſung im Juli 500 Gramm auf den Kopf.
(Näheres ſiehe Bekanntmachung.)
zuſammen geweſen war, genau das Gegenteil für richtig hielt.
Schließlich ſchien er es gar nicht mehr zu empfinden, keine eigene
Anſicht mehr zu haben. Was kommen mußte, trat ein: die
Kronprinzeſſin ſah zu ihrem Entſetzen, daß ſie einen ſchwachen,
beines energiſchen Entſchluſſes mehr fähigen Mann hatte; daß
dies aber ihr eigenes Werk war, wind ſie wohl nicht zugegeben
haben."
Abſchließend umteilt Walderſee von dem Charakter des
Kai=
ſers: „Mit den kriegeriſchen Erfolgen kam die im Weſen
Fried=
rich Wilhelms ſtechende Eitelkeit zu gewiſſer Entfaltung. Er
wußte, daß er ein ſchöner Mann war, und bemühte ſich eifrig,
dies auch zu zeigen; er hat viel über die zweckmäßigſte Uniform
— am liebſten trug er die der Königin=Küraſſiere und legte dann
gern den Küraß an zum Verdruß des Kaiſers, da es gegen die
Vorſchrift war —, über die Auswahl der anzulegenden Orden
und ihre Gruppierumg nachgedachſt. Hand in Hand damit ging
naturgemäß eine Empfänglichkeit fün Schmeicheleien. . . . Zur
Eitelkeit geſellte ſich eine erhebliche Portion Fürſtemſtolz, ſchon
in den 50er Jahren ſichtbar, durch die Erfolge der ſpäteren Zeit
aber noch gewaltig geſteigert. Im Gegenſatz zu ſeinem Vader
wollte er die Fürſten die Fülle der haiſerbichen Macht empfinden
laſſen und hatte zweifellos für den Fall der Thronbeſteigung
ſich maaicherlei vorgenommen. Seine Krankheit verhinderte die
Ausführung, wodurch ſchwere Konflikte, die das junge Reich
leicht hätten in erſte Kriſen bringen können, vermieden worden
ſind. Nach dem bisher Geſagten glaube ich, daß eine Aeva
Kai=
ſer Friedrichs für das Deutſche Reich kein Glück gewefen wäre.
Gerade wenn man dies ausſpricht, iſt es Pflicht, ſich der guten
Seiten dieſes Hohenzollern zu erinnern. Ein muſterhafter Gatte,
ein treuer und aufopfernder Familienbater, verabſcheute er
Leute, deven Ruf auch nur fragwürdäger Natur war, während
man in dieſer Beziehung am kaiſerlichen Hofe und auch an dem
des Prinzen Karl öfter ein Auge zudrückte. Seinen Freunden
hielt er die Treue. Sein gutes Herz iſt bei mancher Gelegenheitz
zu werken geweſen."
Ziummer 1SZ.
* Ein ſonderbarer Vorgang. Man ſchreibt uns: Am Donnerstag
erſchien in der Wohnung des Vorſitzenden einer Genoſſenſchaft ein
Steuerbote a. D. mit einem Schutzmann und verſuchte, ſich die Bücher,
beſonders das Scheckbuch, zu verſchaffen. Als er merkte, daß die Ehefrau
nicht darauf einging, glaubte er ſeine Abſicht durch Drohung mit Anzeige
ſei der Staatsanwaltſchaft zu erreichen. Vorher verſuchte er beim
Bank=
haus Lehmann, Geld zu erheben, was jedoch fehlſchlug. Anzeige iſt
erſtattet.
* Städtiſcher Saalbqu. Das ſechſte Donnerstags=Konzert am 7. Juli
leitet Obermuſikmeiſter M. Weber. Vielfachen Wünſchen entſprechend,
ſieht das Programm nur gerne gehörte, populäre Werke klaſſiſcher und
moderner Meiſter vor. Herr Weber legt Wert darauf, Programme zu
bieten, welche dem Charakter eines Gartenkonzerts entſprechen. (Näheres
im Anzeigenteil.)
— Preußiſch=Süddeutſche Klafſenlotterie. Die Erneuerung der Loſe
zu der bereits am 12. ds. Mts. beginnenden 1.. Klaſſe muß planmäßzig
ſechs Tage vor Beginn der Ziehung bei den zuſtändigen
Einnehmern erfolgt ſein. Dieſe Erneuerungsfriſt läuft heute abend
ab, worauf wir alle bisherigen Spieler aufmerkſam machen, damit ſie ſich
das Anrecht an ihrem Los erhalten können. Für neuhinzutretende
Spie=
ler iſt, wie wir erfahren, bei den hieſigen Einnehmern noch eine
be=
ſchränkte Loſezahl verfügbar, die jedoch bald vergriffen ſein dürfte.
+* Arheilgen, 4. Juli. Das 40jährige Stiftungsfeſt der
Freiwilligen Feuerwehr nahm einen äußerſt günſtigen
Ver=
lauf. Die Vorfeier am Samstag begann mit einem Umzug der Wehr
durch die Hauptſtraßen zum Gaſthaus „Zum goldenen Löwen‟. Der ſich
hier anſchließende Kommers beſtand in Anſprachen, Geſangsvorträgen
ſämtlicher hieſiger Geſangvereine und Konzert der eigenen Muſikkapelle.
Das Programm verlief auf das ſchönſte und hinterließ einen tiefen
Ein=
druck auf alle Teilnehmer. Der Sonntag wurde durch ein Wecken
ein=
geleitet, und von 11—12 Uhr fand vor dem Feſtgarten ein Platzkonzert
ſtatt, das eine gewaltige Zuhörerſchaft anzog. Nachmittags pünktlich
um halb 3 Uhr bewegte ſich ein impoſanter Feſtzug, beſtehend aus
ſämt=
lichen hieſigen Vereinen, nach dem „Löwen”=Garten. In dem Zuge
wurden die alten Herren, die ſeit Beſtehen des Korps demſelben
ange=
hören, gefahren. Es fielen beſonders unſere Sportvereine und die
Ju=
gend in ihrer ſchmucken Kleidung auf. Nach Ankunft auf dem Feſtplatz
entwickelte ſich bald ein reges Treiben und wechſelten Turn= und
ſport=
liche Aufführungen und Konzert miteinander ab. Am Abend konnte ſich
die Jugend noch in zwei Lokalen am Tanze vergnügen. Die feſtliche
Veranſtaltung nahm einen in jeder Beziehung würdigen und guten
Verlauf.
Gundernhauſen, 5. Juli. Für die Heſſiſche Kinderhilfe
gingen in hieſiger Gemeinde ein: Hausſammlung: 2883 Mk., durch
Ver=
kauf von Blumen auf dem Sängerfeſt: 393,66 Mk., eine Gabe von einem
auswärts wohnenden Gundernhäuſer 100 Mk., Kirchenkollekte 31 Mk.,
von der bürgerlichen Gemeinde 500 Mk., von der Spar= und
Darlehns=
kaſſe 200 Mk., zuſammen 4107,66 Mk. Ein gutes Ergebnis bei einer
Ein=
wohnerzahl von tauſend Seelen.
Groß=Umſtadt, 4. Juli. Provinzialverſammlung. In
erhebender Weiſe verlief die am 3. d. M. hier abgehaltene
Provinzial=
verſammlung der Heſſiſchen Landesvereinigung des
Deutſchen evangeliſchen Gemeindetages unter reger
Beteiligung der Gemeinde ſelbſt wie vieler Feſtgäſte aus nah und fern.
In der Frühe erklangen die feierlichen Weiſen unſerer ehrwürdigen
Choräle vom Turm der Stadtkirche, ausgeführt vom Poſaunenchor
Darmſtadt. In dem Feſtgottesdienſt, in dem zugleich mit genanntem
Poſaunenchor auch der von Groß=Zimmern mitwirkte, führte die
Feſt=
predigt von Profeſſor D. Matthes=Darmſtadt über Lukas 13, 20/21,
in die Bedeutung der Tagung und in die Aufgaben der kirchlichen
Ge=
meinde ein. Wie man die Jugend für das Intereſſe an Kirche und am
kirchlichen Gemeindeleben gewinnen kann, zeigte die auf das ſchönſte
ver=
laufene, ſehr ſtark beſuchte Jugendfeier des Nachmittags.
Poſaunen=
chor, Orgelſpiel, mehrſtimmige Geſänge von Jugendchören und der drei
oberſten Schulklaſſen unter der bewährten Leitung von Herrn Rektor
Maſer, Deklamationen und Gemeindelieder wechſelten in friſcher
Weiſe miteinander ab, das Ganze ausklingend in einem packenden
Vor=
trag des Herrn Dr. Avemarie=Darmſtadt über „Der Sonntag, unſer
Freund‟ Galt dieſe Feier mehr der Jugend, die unter Begleitung
vieler Eltern erſchienen war, eine Feier, die tiefen Eindruck machte, ſo
galt die um 3½ Uhr beginnende, von Pfarrer D. Waitz=Darmſtadt
er=
öffnete Veranſtaltung mehr den Erwachſenen, inſonderheit den
kirch=
lichen Gemeindevertretungen. Inſtrumental= und Vokalmuſik
umrahm=
ten die Vorträge von Profeſſor Rothermel=Darmſtadt über „
Not=
wvendigkeit und Arbeit der Gemeindevereine” und von
Univerſitätspro=
feſſor D. Dr. Schian=Gießen über „Die alte und die neue Gemeinde‟
Herr Dekan Knodt=Groß=Zimmern überbrachte für den nächſtjährigen
Gemeindetag eine Einladung nach Groß=Zimmern, Herr Bürgermeiſter
Arzt begrüßte im Namen der weltlichen Mitglieder des
Kirchenvor=
ſtandes; Herr Pfarrer Bickelhaupt, in deſſen Hand die
Vorberei=
tung der Tagung lag, ſprach das Schlußwort. Unter dem Eindruck
be=
ſonderer Weihe ſtanden ſicher alle Teilnehmer, die auch wieder erkannt
haben dürften, welchen Reichtum an religiöſen Gütern unſere Kirche
hat, und dankbar iſt noch beſonders der muſikaliſchen Darbietungen zu
gedenken, die Herr Lehrer Lindner durch verſtändnisvolles
Orgel=
ſpiel, der Kirchengeſangverein unter der Leitung des Heurn
Zeichen=
lehrers Frey und Frau Anna Hilsdorf durch Sologeſang aus
„Paulus” von Mendelsſohn gegeben haben. Der Abend des Feſttages
brachte im Saale des Gaſthauſes „Zum Lamm” zuletzt noch unter der
Leitung von P. Briegleb eine wirkungsvolle Nachfeier und ſomit
einen ſchönen Abſchluß des Ganzen. Im Mittelpunkte ſtanden die drei
Anſprachen von Pfarrer Liz. Waas=Ober=Ramſtadt über Die
evan=
geliſche Gemeinde, ihre Freude und ihr Leid”, von Eiſenbahninſpektor
Kleinert=Darmſtadt über „Die evangeliſche Gemeinde, ihre Arbeit”
und von Profeſſor D. Dr. Schian=Gießen über „Die evangeliſche
Ge=
meinde, ihre innere Kraft”, Geſangliche Darbietungen fehlten auch hier
nicht. — War auch das, was in der Tagung in ſo reichem Maße durch
die vier Veranſtaltungen geboten wurde, faſt zu viel, ſo hat doch das
Ganze einen bleibenden Eindruck auf die Teilnehmer gemacht, und in
unſerer an Unruhe, Sorgen und Diſſonanzen ſo reichen Zeit, in der
Viele nach Halt, Troſt, Sammlung und Kraft ſuchen, iſt ein ſolcher
Ge=
meindetag eine wirkliche Hilfe, der wir dringend bedürfen. Möge er
zum Segen des Gemeindelebens auch fernerhin in recht vielen
Gemein=
den wirken!
Dorf=Erbach, 5. Juli. Kameradſchaftliche
Zuſammen=
kunft. Einen ſchönen Beweis echter kameradſchaftlicher Treue zeigte
die Zuſammenkunft der Angehörigen des ehemal. Landſturm=
Batls. Erbach i. Odw. in Neckarſteinach. Von allen Teilen
des Odenwaldes fanden ſich zahlreiche Kameraden zum Teil mit Frauen
und Kindern ein. Die dortigen Landſtürmer ließen es ſich nicht nehmen,
ile ankommenden Kameraden in würdiger Weiſe zu empfangen. Vom
Das Deutſche Kriegerkurhaus in Davos.
Von Miniſterialrat Dr. Karſtedt (Steglitz).
Wer Viktor v. Scheffel näher kennt, erinnert ſich mit beſonderem
Ver=
gnügen ſeiner wundervollen Schilderung einer Wanderfahrt zu Anfang
der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts durch Graubünden und
das Engadin. Damals lagen dieſe Gebiete Deutſchland noch
verhält=
nismäßig fern, ſo daß es begreiflich iſt, da Land und Volk dieſer
hiſto=
riſch und kulturell ſo intereſſanten Landſchaften einen beſonderen Reiz
auf den wander= und trinkfrohen Scheffel ausübten. Es iſt möglich, daß
gerade ſeine Schilderungen es geweſen ſind, die Graubünden und das
Engadin dem deutſchen Volke näher gebracht haben. Als er 1876 ſtarb,
da gehörte Davos z. B. bereits zu den Orten, die deutſche Wanderer
ebenſo zu ſchätzen wußten, wie Schweizer. Und ein Jahrzehnt ſpäter
hatte dasſelbe Davos ſich ſchon als wichtiger Kurort Heimatrecht in der
Vekämpfung der Tuberkuloſe der deutſchen Aerzteſchaft geſichert.
Seitdem iſt Davos mit den umliegenden Orten Graubündens zum
Ziel Tauſender und Abertauſender von Wanderern aus Deutſchland
geworden; Geſunder, die hier Sport und Erholung, Kranker, die
Hei=
lung ſuchten. Zahlreiche Deutſche, die krank heraufgekommen waren,
hatten ſich nach ihrer Geneſung als Kaufleute, Handwerker und
Unter=
nehmer hier niedergelaſſen, in Davos war ein deutſches Realgymnaſium
mit der Berechtigung zur Abnahme des Abitur entſtanden, deutſche
Ver=
eine hielten die Landsleute zuſammen, kurz: Davos iſt unter dem Schutz
und der Förderung der Schweizer Behörden zu einer Stätte geworden,
in der ſich die Deutſchen heimatlich fühlen durften. Und als in den
letzten Kriegsjahren die Schweiz zahlreiche deutſche Internierte in Davos
unterbrachte, da gewann der Ort faſt den Charakter einer deutſchen
Garniſon, der in Geſtalt der deutſchen Kolonialſchule auch ein geiſtiger
Mittelpunkt nicht fehlte.
Einen der vornehmſten Stützpunkte des Deutſchtuüms in Davos
bildete das von deutſchen Wohlfahrtsorganiſationen während des
Krie=
ges für Zwecke der Kriegsbeſchädigtenfürſorge geſchaffene Deutſche
Kriegerkurhaus. In hervorragend günſtiger und ſchöner Lage
hat es mit einer Aufnahmefähigkeit von 160 Kranken Hunderten von
kranken Deutſchen auf gemeinnütziger Grundlage — das Deutſche Rote
Kreuz iſt ſtark an ihm beteiligt — Geſundheit und Arbeitsfähigkeit
wiedergegeben. Seine Patienten beſtanden bisher durchweg aus Kranken,
die ſich ihr Leiden im Kriege zugezogen hatten und ihre Kur zu Laſten
der öffentlichen Kriegsbeſchädigtenfürſorge durchführten. Daneben
be=
herbergte es immer eine kleinere Zahl von Privatpatienten, die gerne
die Preisvergünſtigungen, die das Haus bot, benutzten. Sozial war die
Vatientenſchaft inſofern von Anfang an intereſſant, als ſie ſich aus allen
Schichten zuſammenſetzte. Hier lag der Induſtriearbeiter neben dem
Dkademiker und der Reichswehroffizier neben dem Handwerker. Möglich
war das Gelingen dieſes ſozialen Verſuchs weſentlich dank einer aus=
Darmſtädtes Tgbiatt, Militedig, bei G. Jat1 1321,
Bahnhof aus ging es in geſchloſſener Formation unter Vorantritt einer
Muſikkapelle nach dem Lokale „Zum Schiff”. Hier entfaltete ſich bald
reges Leben. Gedanken wurden aus ernſten und fröhlichen Tagen
aus=
getauſcht. Wohl mancher vermißte heute einen lieben, ihm
nahegeſtan=
denen Kameraden, den ſchon längſt der grüne Raſen in Feindesland
deckt. Kam. Merſcher=Neckarſteinach gedachte in ſeiner
Begrüßungs=
anſprache der gefallenen Helden und der Bedeutung des Tages. Nicht
um den Militarismus zu feiern, nicht ſich des elenden Krieges mit allen
ſeinen Schrecken zu erinnern, ſondern um alte deutſche Treue und
Ka=
meradſchaftlichkeit hochzuhalten, das ſei der Zweck des heutigen Tages.
Nur Einigkeit und Liebe zum Vaterlande ermöglichen es, daß ſich neue
Kraft und neues Leben in der Heimat=Erde und im deutſchen Lande
wie=
der entfalten könnten. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen forderte er
darum auf, Ortsgruppen mit evtl. kleinen monatlichen Beiträgen zu
bil=
den, damit auch weitere Zuſammenkünfte ſich in finanzieller Hinſicht
leich=
ter ermöglichen laſſen. Kamerad Beher=Birkenau gedachte in
freund=
lichen Worten des anweſenden 73jährigen ergrauten Majors Winter
aus Darmſtadt und hieß ihn herzlich willkommen. Der dortige
Geſang=
verein unrer Leitung ſeines rührigen Dirigenten Herrn Lehrer Weiß
beehrte uns mit einigen wohl vorgetragenen Liedern und trug
weſent=
lich zur Verſchönerung des Tages bei. Leider ſchlug allzu früh die
Tren=
nungsſtunde, da auch Küche und Keller des Hauſes Schiff ihr Beſtes
boten. Mit dem Wunſche, ſich im kommenden Jahre wieder zu ſehen bei
Kamerad Horle=Siedelsbrunn, drückten ſich die Kameraden die Hände
zum Abſchied.
Lindenfels, 4. Juli. Konzert. Ein hier nicht gewöhnliches
muſi=
kaliſches Ereignis bot ſich am Sonntag nachmittag im Saale des Hotels
Zum Odenwald” mit der Aufführung zweier Chorwerke für gemiſchten
Chor, dem „Zigeunerleben” von Schumann und der Erſten
Walpurgis=
nacht” von F. Mendelsſohn durch den Muſikverein Heppenheim a. d. B.
unter Leitung ſeines vorzüglichen Chorleiters, Herrn Aſſeſſor Hermann
Kaiſer=Darmſtadt. In dem Konzert, das eine Wiederholung des
in Heppenheim und Lorſch mit Erfolg aufgeführten Programms
dar=
ſtellte, betätigten ſich noch ſoliſtiſch in anerkennenswerteſter Weiſe Frl.
Poldi Heyl (Alt) und Herr Dr. Anton Stiefenhofen (Tenor),
ſo=
wie am Klavier Herr Guſtav Beck und Herr Aſſeſſor Kaifer,
ſämt=
lich von Darmſtadt. Die Vorträge des Chores, ſowie ganz beſonders
auch die tiefempfundenen und künſtleriſch hervorragend wiedergegebenen
Solovorträge ernteten den großen und ſichtlich dankbewegt geäußerten
Beifall der Beſucher.
Mainz, 5. Juli. Proteſt gegen die
Ortsklaſſenein=
teilung. Im großen Saale der „Stadt Mainz” fand Samstag
nachmittag eine aus allen Teilen des beſetzten heſſiſchen Gebiets beſuchte
Verſammlung der Ortskartelleder Staats=und
Gemein=
debeamren ſtatt, in der ſchärfſter Proteſt gegen die bis jetzt erfolgte
Noteinſtufung der heſſiſchen Gemeinden in das Ortsklaſſenverzeichnis
er=
hoben wurde. An der Hand eines ſehr umfangreichen Matevials wurde
nachgowieſen, wvie Heſſen ganz auffallend ſchlecht bei dieſer Einſtufung
gegenüber den preußiſchen Nachbargebieten und der Pfalz weggekommen
iſt. Während z. B. in der bayeriſchen Pfalz 11 Orte in Ortsklaſſe A,
29 in Ortsklaſſe B und etwa 200 in Ortsklaſſe C eingeſtuft ſind, weiſt
das in ganz gleichen wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſtehende Rheinheſſen
nur eine (rmeinde (Mainz) in A, drei in B und eine ganz geringe
An=
zahl in C auf während die weitaus größte Mehrzahl in D und E
ein=
geſtuft iſt. Noch auffallendere Unterſchiede zeigen ſich bei einem
Ver=
gleich der linksmainiſchen Orte Heſſens zwiſchen Frankfurt und Mainz
mit den gegenüberliegenden rechtsmainiſchen Gemeinden Preußens.
Wäh=
rend auf der preußiſchen Mainſeite bein einziger Ort in D oder E
eingereiht iſt, ſind es die linksmainiſehen heſſiſchen Orte faſt
ausnahms=
los. Ferner hat man für das preuſiſche Rheingau keinen einzigen Ort
in D oder E eingeſtuft, dagegen faſt alle rhemheſſiſchen Orte auf der
linksrheiniſchen Seite zwiſchen Mamz und Bingen in D oder E. Es
wurde eine Deputation beſtimmt, die in Berlin entſchieden Proteſt gegen
dieſe Einſtufung erheben ſoll.
* Kleine Nachrichten aus Heſſen, 5. Juli. Das dem Perſonenverkehr
zwiſchen Bürgel und Fechenheim dienende Boot, in dem ſich etwa 25
Perſonen männlichen und weiblichen Geſchlechts befanden, kippte am
Sonntag um. Die Inſaſſen fielen ins Waſſer, konnten aber
ſämt=
lich ans Land gebracht werden. Mannſchaften des Offenbacher
Ruder=
vereins, die den Vorgang beobachtet hatten, eilten wit ihrem Boot
ſo=
fort zur Unfallſtelle und leiſteten Hilfe. Ihren tatkräftigen
Bemühun=
gen und jenen des Fährmannes iſt es zu danken, daß nicht über
zahl=
reiche Familiem ſchweres Unglück hereingebrochen iſt. Bei einem
Mäd=
chen, welches bewußtlos aus dem Waſſer gezogen wurde, mußten erſt
Belebungsverſuche angeſtellt werden, die auch von Erfolg begleitet waren.
Eine brave ſtädtiſche Kuh befindet ſich auf dem Mainzer
ſtädtiſchen Gur Windhäuſer Hof, die zur Zeit nicht weniger als 33½
Liter Milch täglich liefert, alſo eine ganz außerordentliche Leiſtung.
Während die Fawilie Joh. Hotz in Groß=Oſtheim beim
Nach=
mittagskaffee in der Küche ſaß, ſtieg ein unbekannter Dieb durch ein
Fenſter in das Schlafzimmer und räumte dort die unverſchloſſene
Schublade aus. Anſcheinend wurde ihm der Rückweg durchs Fenſter
abgeſchnitten, weil die Hausfrau zufällig das Schlafzimmer betrat. Er
ſchlüpfte raſch unter das Bett, wo ihn die Frau entdeckte. Als die Frau
fortlief, um Hilfe zu holen, eilte der Spitzbube durchs Fenſter unerkannt
davon. Er nahm 2000 Mark, ſowie einem goldenen und ſilbernen Ring
mit. — Einen ausgezeichneten Plan zur Pflege und Kräftigung ihrer
unterernährten Kinder hat die Ober=Ingelheimer
Gemeindeber=
waltung entworſen. Die beiden Gemeinden Ober= und Nieder=
Ingel=
heim beſitzen im Hunsrück einen großen Wald. Es wurde beſchloſſen,
in dem prächtig und ſehr geſund gelegenen Walde eine Erholungsſtätte
für bedürftige Kinder nach dem Muſter der Frankfurter
Kindererho=
lungsſtättem auf der Wegſcheide bei Bad Orb zu errichten. Zu dieſem
Zwecke wird eine Kommiſſion von hier demnächſt die Frankfurter
Ein=
richtungen beſichtigen, um ſie für ihre Pläne im Hunsrück zu verwerten.
Die Getreidebewirtſchaftung 1921.
— Vom Preſſeamt beim Staatsminiſterium wird uns geſchrieben:
Das Reichsgeſetz über die Regelung des Verkehrs mit Getreide vom
21. Juni 1921 har für die demnächſtige Getreideernte das
Umlage=
verfahren feſtgeſetzt. Nachdem ſich das bisherige
Bewirtſchaftungs=
ſyſtem, das auf der Beſchlagnahme des geſamten Getreides aufgebaut
war, nicht mehr als durchführbar erwieſen hat, und da auch die von
der Landwirtſchaft verlangte freie Getreidewirtſchaft unter keinen
Um=
ſtänden ſeitens der Reichsregierung zugeſtanden werden konnte, blieb
als Uebergangswirtſchaft nur das jetzt vom Reichstag
be=
ſchloſſene Umlageverfahrem als gangbare Bowirtſchaftungsform übrig.
Das Geſetz beſtimmt, daß im Umlageterfahren 2½ Millionen
Tonnen Getreide aufzubringen iſt, wobei als Getreide im
Sinne dieſer Vorſchrift nicht nur Brotgetreide, ſondern auch Gerſte und
gezeichneten ärztlichen Leitung, die in den Kranken grundſätzlich nur
Kranke ſah. Gewiß ging es nicht immer ohne Reibungen ab! Da
meinte einer, einen Anſpruch auf ein Einzelzimmer zu haben — das
Haus hat nur Ein= und Zweibettenzimmer —, und da wollte ein anderer
in der Zuweiſung eines Einzelzimmers eine Zurückſetzung ſehen! Aber
ſchließlich glückte das Unternehmen doch, und wenn ich heute Dankbriefe
von Patienten aus allen Schichten erhalte, dann freut es uns doppelt,
daß uns dieſe Heilſtätte Beſitz wurde.
Noch ein kleines Bild! Bei meinem letzten Beſuch in dem Haus
im Sommer 1920 war gerade ein genauer Weg zum nahen Wald in
Arbeit. Und wer waren die freiwilligen Wegebauer? Ein Berliner
Oberlehrer, ein Referendar, ein Landwirt und ein Arbeiter! Ein
beſſe=
res Bild der ſozial ausgleichenden Wirkung des Kurhauſes konnte es
allerdings kaum geben.
Neuerdings iſt beabſichtigt, das Haus auch Frauen und Kindern
zugänglich zu machen.
Leider nur droht auch das Deutſche Kriegerkurhaus ein Opfer der
ſchlechten Valuta zu werden. Die Organiſationen, die es bisher trugen,
ſind zur Uebernahme weiterer Laſten nicht mehr in der Lage und
genö=
tigt, ſich nach Hilfe umzuſehen. Eine weſentliche Unterſtützung wird
ihnen durch führende Mediziner auf dem Gebiete der Bekämpfung der
Tuberkuloſe, wie Sauerbruch (München), de la Camp (Freiburg),
von Müller (München), Brauer (Hamburg) uſw., die übereinſtimmend
erklären, daß Deutſchland auf die Heilmöglichkeiten des Schweizer
Hoch=
gebirgklimas nicht verzichten kann, da es ihnen innerhalb ſeiner eigenen
Grenzen nichts Ebenbürtiges zur Seite zu ſtellen vermag.
Erfreulicher=
weiſe haben auch bereits namhafte Vertreter aus Handel und Induſtrie
ſich mit der Tat für die Erhaltung der national wie mediziniſch ſo
wich=
tigen Heilſtäte eingeſetzt, ſo daß zu erwarten ſteht, daß der Aufruf, den
ein aus einer Reihe von Reichsminiſtern, Handels= und Induſtrieherren,
ſowie Wiſſenſchaftlern beſtehender Ausſchuß zur Erhaltung des deutſchen
Kriegerkurhauſes demnächſt erlaſſen wird, nicht ungehört verhallt. Möge
es gelingen, eine deutſche Kulturſtätte auf dem gaſtlichen Schweizer
Boden zu erhalten, deren Erfolge ihren Fortbeſtand rechtfertigen!
Nähere Auskunft erteilen der Reichsausſchuß der Kriegsbeſchädigten=
und Kriegshinterbliebenenfürſorge Berlin, Scharnhorſtſtraße 35, und
die Abteilung Bäderfürſorge des Zentralkomitees vom Roten Kreuz,
ebenda.
Heſſiſches Landestheater.
W-I. Am Montag gaftierte Frl. Clana Roediger, die
von 1902 bis 1908 unſerer Oper angehörte, als Mavia Thereſia
in Leo Falls Operette „Die Kaiſerin‟. Die Stimme von
Frl. Roediger hat ſich gut gehalten und ihre hohen Kopftöne
ſind von unverminderter Schönheit, die geſangliche Durchführug
Hafer — letzterer allerdings nur mit /s auf die Umlage anrechenbar —
anerkannt wurde. Bei der Unterverteilung auf die Lander iſt unſerem
Lande eine Umlage von 55 000 Tonnen Getreide aufgegeben worden.
Im Vergleich zu der Ablieferung des letzten Jahres, die gegenüber den
Vorjahren eine ganz außerordentlich geringe war, bedeutet dies
Ver=
langen etwa die Hälfte der vorjährigen Ablieferung.
Die den Ländern aufgegebenen Umlagemengen ſind auf die
Kommunal=
verbände und von dieſen auf die Gemeinden unterzuverteilen; den
Ge=
meinden liegt ob, die Ablieferung des einzelnen landwirtſchaftlichen
Be=
triebes feſtzuſetzen.
Bei der Unterverteilung iſt auf die Zahl der Selbſtverſorger, ſolvie
auf die Betriebsgröße Rückſicht zu nehmen. Das Reichsgeſetz beſtimmt
ausdrücklich, daß Getreideanbauflächen von nicht mehr als 1 ha von
der Umlage frei zu laſſen ſind; durch dieſe Beſtimmung ſowie die
Notwendigkeit der Berückſichtigung der Betriebsgrößen
bei der Feſtſetzung der Umlagen iſt die Gewähr geſchaffen, daß die
Um=
lage nach billigem Ermeſſen unterverteilt wird. In dem Geſetz iſt die
Haftung der Länder, der Kommunalverbände, der Gemeinden und der
einzelnen Erzeuger dahingehend feſtgelegt, daß bei der Nichtablieferung
der feſtgeſetzten Umlagemengen der Betrag an das Reich abzuführen iſt,
der dem Unterſchied zwiſchen dem Umlagepreis und dem Preiſe für
ausländiſchen Weizen zuzüglich eines Zuſchlags von ¼ dieſes
Unter=
ſchiedes entſprichs. Dieſe für alle beteiligten Erfaſſungsſtellen überaus
bedeutungsvollen Beſtimmungen machen es erforderlich, daß für eine
reſt=
loſe Ablieferung der aufgegebenen Umlage von allen als haftbar
erklär=
ten Stellen hingearbeitet wird.
Die Anordnungen wvegen der Erfaſſung des Umlagegetreides ſind
nunmehr erlaſſen worden.
Der Reichsverband der deutſchen Preſſe.
Hamburg, 5. Juli. (Wolff.) Der Reichsverband der
deutſchen Preſſe beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Verhandlung
mit der Wahl des Vorſtandes, der mit dem Vorſitzenden Heinrich
Rippler an der Spitze wiedergewählt wurde. Er erledigte die
Beratun=
gen über die oberſte ſchieds= und ehrengerichtliche Inſtanz und nahm
einen Bericht der zwangswirtſchaftlichen Kommiſſion, ſowie das Referat
über die Preſſe im Reichswirtſchaftsrat entgegen. Gegen die
Sank=
tionspolitik der Entente richtete ſich die nachſtehende
Reſo=
lution, die einſtimmig angenommen wurde:
„Der Vertretertag des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe richtet
an die Reichsregierung die ernſteſte Aufforderung, mit allen Mitteln
dar=
auf zu dringen, daß die ſogen. Sanktionen ohne Verzug aufgehoben
wer=
den. Die wirtſchaftlichen Bedrückungen und ſeeliſchen Leiden, denen die
Bevölkerung im Rheinlande ſchon durch die erſte Beſetzung ausgeſetzt war,
wurden durch die fernere Beſetzung und infolge von Strafmaßregeln bis
zur Unerträglichkeit geſteigert. Indem der Reichsverband der
Bevölke=
rung des beſetzten Gebietes im Weſten und der unter jenen
Zwangsmaß=
nahmen beſonders leidenden Preſſe herzliche Grüße ſendet und ihr für
die unerſchütterliche Treue zum Deutſchen Reiche und zur deutſchen
Sache dankt, ſpricht er die Erwartung aus, daß die in ihrer Wirkung für
die ganze deutſche Volkswirtſchaft vernichtende, dem Friedensvertrage
widerſprechende Zollgrenze am Rhein und die übrigen Sanktionen
als=
bald aufgehoben werden. Der Wiederaufbau Deutſchlands kann nur
geſchehen, die Verpflichtungen können nur erfüllt werden, wenn die
Drangſalierung der werktätigen Bevölkerung, die Behinderung von
Han=
del und Verkehr und die Bedrohung der kulturellen Betätigung,
beſon=
ders auch der Preſſefreiheit, endlich aufhören. Der Reichsverband ruft
die Preſſe Deutſchlands und der Welt auf, für die Erfüllung dieſer
For=
derung der Gerechtigkeit nachdrücklich und unermüdlich einzutreten. Mit
gleicher Wärme und Herzlichkeit richtet der Reichsverband der deutſchen
Preſſe Gruß und Dank an die Bevölkerung und Preſſe
Oberſchle=
ſiens. Er fordert, daß Oberſchleſien, das ſeit 600 Jahren deutſch iſt,
ganz und ungeteilt beim Deutſchen Reiche verbleibt
und das klare Ergebnis der Volksabſtimmung geachtet wird. Der Reich=
s=
verband ſpricht die Erwartung aus, daß durch baldigſte Entſcheidung
des Oberſten Rates im Sinne des Friedensvertrages und der
Abſtim=
mung dem gequälten Lande endlich Gerechtigkeit werde, und daß damit
auch die deutſche Preſſe Oberſchleſiens in kürzeſter Zeit wieder in den
Beſitz völliger Freiheit gelangt.”
Nach Schluß der Verhandlungen folgten die Delegierten einer
Ein=
ladung des Hamburger Senats zur Beſichtigung der
Hambur=
ger Hafen=Betriebsanlagen. Bei dieſer Gelegenheit wurden beſonders
die Schwierigkeiten, die infolge der Erweiterungspläne für den
Ham=
burger Hafen und der damit zuſammenhängenden Fragen Groß=
Ham=
burgs entſtehen, erörtert. Im Schuppen 71, am Kaiſer Wilhelm=Hafen,
wurden die Teilnehmer an der Beſichtigung durch den Syndikus der
Hamburg—Amerika=Linie Dr. Friedr. Haſſelmann begrüßt; er erwähnte
unter anderem, daß im Freihafengebiet der Gedanke der Verbundenheit
der Intereſſen des Weltverkehrs räumliche Geſtalt angenommen habe.
Der Freihafengedanke müſſe wieder zu einer Macht werden im Rate der
Völker. Jeder, der den Hafen geſehen, werde die Ueberzeugung mit ſich
nehmen, daß man hier bereit ſei, die beſten Kräfte für die
Arbeitsgemein=
ſchaft der Nationen einzuſetzen.
Leipziger Kriegsprozeß.
Leipzig, 4. Juli. (Wolff.) Im Prozeß Stenger—
Cru=
ſius führte der Oberreichsanwalt aus, er ſei feſt überzeugt davon, daß
Stenger den Befehl, alle auf dem Schlachtfelde Verwundeten zu
er=
ſchießen, nicht gegeben habe. Geſtützt werde dieſe Behauptung der
En=
tente lediglich durch die Ausſage des Angeklagten Cruſius. Deſſen
Be=
hauptung ſei als obfektiv falſch anzuſehen. Cruſius gab am 21. Auguſt
den angeblichen Befehl weiter, und wirkte bei ſeiner Ausführung mit. Nach
ſeiner Auffaſſung war Cruſius tatſächlich der Meinung, einen ſolchen
Be=
fehl von Stenger erhalten zu haben. Infolgedeſſen ſeien tatſächlich auch
ine Anzahl Verwundete erſchoſſen worden, und es ſei auch dadurch
glaubhaft, daß Cruſius ſelbſt geſchoſſen habe. Es möge empörend
ſein für das Rechtsgefühl, daß Ueberſchreitungen
auf deutſcher Seite beſtraft wurden, während
die=
jenigen der Gegenſeite ungeſühnt blieben. Aber das
ge=
höre vor das Forum der Geſchichte und nicht vor das Forum des
Reichs=
gerichts. Cruſius machte ſich der Anſtiftung zur Tötung und verſuchten
Tötung ſchuldig. Zum mindeſten war es eine grobe Fahrläſſigkeit, den
Befehl nicht auf ſeine Rechtmäßigkeit nachzuprüfen. Was Cruſius für
die am 26. Auguſt vorgeworfenen Handlungen betrifft, ſo kann der
Ober=
reichsanwalt gegenüber dem ärztlichen Gutachten nicht annehmen, daß
Cruſius am 26. Auguſt zurechnungsfähig war. Er ſei daher nur für die
Handlungen am 21. Auguſt zu verurteilen.
Der Oberreichsanwalt beantragte am Schluſſe ſeines
anderthalbſtündigen Plaidoyers gegen Major a. D. Cruſius unter
Zubilligung mildernder Umſtände eine Gefamtſtrafe von 2½
Jah=
ren Gefängnis.
der Partie war allen Lobes wert. Was die Darſtellung der
Rolle betrifft, ſo war ihre Maria Thereſia eine liebe, herzige
Prinzeſſin, die feſche Reſi und der vollstümliche Wiener Dialert,
durch deſſen ſichere Beherrſchung Frl. Cleve ihrer Rolle einen
Hauptreiz verlieh, kamen dabei aber zu kurz. Frl. Roediger,
die bei ihrem Erſcheinen mit Beiſall begrüßt wurde, fand beim
Publikum eine warme Aufnahme. Die Partie des Franz brachte
Herr Adolf Jäger aus Frankfurt dank ſeiner ſtimmlichen und
geſanglichen Qualitäten zu beſtmöglicher Geltung.
Geſtern abend gelangte der dreiaktige Schwank „
Zwangs=
einquartierung” der Schwankfabrik Arnold und Bach
zum erſten Male zur Aufführng. Die Zwangseinquartierung
mit ihren Urſachen und Folgen ift eigentlich kein Thema, über
das man zu lachen geneigt iſt, aber die Autoren haben den Mut
gehabt, dies und anderes, was uns drückt, von der
hmoriſti=
ſchen Seite qufzufaſſen und zu verulken, und das Publikum
folgte ihnen und ſchrie förmlich vor Vergnügen trotz der
abge=
ſchmackten Gemeinheiten, ohne die es auch hier nicht abgeht.
Die Aufführung war ſehr flott und anregend, Herr Jürgas
konmte in der Rolle des Kommiſſionsrats Schwalbe, der ſich
eine Villa gekauft hat, um den Reſt ſeines Lebens in behaglicher
Ruhe zu verbringen, durch die Zwaigseinquartierungen eines
chikanöſen Dezernenten im Wohnungsamt aber zur
Verzweif=
lung getrieben wird, wieder einnal ſeine Begabung für komiſche
Rollen dieſer Art in erfolgreicher Weiſe betätigen. Der Kampf
mit ſeinem Gegner, dem Dezernenten Dr. Hellwig, der von
Herrn Leibelt flott geſpielt wurde, iſt eine Wiederaufſpiſchung
des Verhältwiſſes zwiſchen Gieſecke und Dr. Siedler im „Weißen
Nößl‟. Eine reizende Verkörperumg und dezente Darſtellung
hatte die Rolle der Helene durch Frl. Graebener erhalten.
Köſtlich war die Köchiw Anna der Frau Gothe, die jeder Rolle,
ſei ſie kleiin oder groß, ennſt oder humoriſtiſch, durch ihre Kuunſt
der Charakteriſtik erhöhtes Indereſſe zu verleihen weiß; die derbe
Komik war durch die Damen Niedt als Portiersfrau und
Carlſen als Auguſte Kliemchen verdreten. Die Rollen des
Gerhard und ſeiner ungariſchen Braut wurden durch Herrn
Kuliſch und Frl. Wittels, die des unverſchämten Dieners
durch Herrn Peterſen und des Kompagnons Ellermann durch
Herrn Göbel geſpielt. Spielleiter war Herr Leibelt. Das
Zimmer der Villa Schwalbe, in dem ſich die Handlung abſpielt,
zeugte von auserleſenem Geſchmack.
Seite 4.
Heſſiſcher Landtag.
98. Sitzung.
m. Darmſtadt, 5. Juli.
Präſident Adelung eröffner die Sitzung um 9.45 Uhr. Die
Be=
ratung des Staatsvoranſchlags wird beim Kapitel 19, Miniſterrum des
Innern, fortgeſetzt, und teilt der Präſident hierzu mit, daß die Parteien
eine allgemeine Ausſprache nicht wünſchen. Das Kapitel wird ohne
Debatte genehmigt; desgleichen die Kapitel 20—22. Bei Kapitel 23,
Provinzialdirektionen und Kreisämter bemängelt Abg. Widmann (S.)
die Pläne für das Kreisamtsgebäude in Offenbach, für das im Rohbau
2 316 600 Mark vorgeſehen ſind. Der jetzigen Notlage des Staates ſei
hierbei in keiner Weiſe Rechnung getragen. Allein für die
Kreisdirek=
torwohnung ſeien 13 Ziumer und 2 Mägdezimmer vorgeſehen, die
Zimmer haben Ausmaße, daß man ſchon eher von Reitſälen ſprechen
kann, und die Diele habe ein Ausmaß von 54 Quadratmetern. Er bitte
die Regierung, eine genaue Dunchſicht der Pläne vorzunehmen. Das
Kapitel wird genehmigt.
Zu Kapitel 24, Landes=Gendarmeriedivektion, erkundigt ſich Abg.
Knoblauch (Soz.) nach dem Stand der Reform des Polizeiweſens.
Gendarmevie= und Polizeiveſen ſollten einheitlich geſtaltet werden unter
einer einheitlichen Leitung. — Staatspräſident Ulrich erklärt, daß bei
der Vorlage über die Uebernahme der Polizeikoſten auf den Staat
Ge=
legenheit ſein werde, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Die
Regie=
rung habe beſtimmte Beſchlüſſe noch nicht gefaßt. — Abg. Knoblauch
wendet ſich weiter gegen die Wiedereinführung militäriſcher Formen bei
der Gendarmerie. — Obervegierungspat Gmmerling erklärt, daß
die Regierung nicht daran denke, die Gendarmerie, Polizei und
Schutz=
polizei miteinander zu verſchmelzen, ſondern es ſei vielmehr eine
Pa=
rallelorganifation der drei Zweige des Sicherheitsweſens geplant. Mit
der Zuſammenlegung habe man in Preußen keine guten Erfolge erzielt.
Es ſei beabſichtigt, kleinere Unterbezirke in den Kreiſen zu ſchaffen, die
von eimem Oberwachtmeiſter geſührt werden und ihrerſeits wieder einem
Kreiskommiſſar unterſtehen. Die Beſoldungsfrage der Gendarmerie
werde gemeinſam mit der Polizei erledigt werden. Die
Wiedereinfüh=
rung des Helms für die Gendarmerie ſei durch praktiſche Erwägungen
wohl gerechtfertigt. Die Autorität werde dadurch geſtärkt, auch wiſſe
das Publikum genau, daß ein Gendarm wit Helm im Dienſt ſei, was
beim Erſcheinen mit Mütze nicht der Fall ſei. — Abg. Knoblauch
tritt nochmals für Vereinheitlichung des Sicherheitsweſens ein. — Abg.
Hofmann (Ztr.) tritt dafür ein, daß für die Gendarmen neue
Woh=
nungen gebaut werden ſollen. Der Ankauf von Häuſern hierfür ſei auch
nicht billiger und trage überdies zur Verſtärkung der Wohnungsnot
bei. Weiter wendet ſich Redner gegen die Gewährung von Prämien
für die Erfaſſung gehamſterter Milch an die Gendarmen ſeitens der
Landes=Milch= und Fettſtelle. Dadurch ſeien die Beamten zu beſonders
rigoroſem Vorgehen veranlaßt worden. — Abg. Wünzer (D. Vpt.)
tritt für die Beibehaltung des bisherigem Zuſtandes ein bei einem
ver=
ſtändnisvollen Zuſammenarbeiten nach einem einheitlichen Plan. Das
Tragen eines Helms ſei ſchon aus Gründen der perſönlichen Sicherheit
für den Gendarmen gerechtfertigt. Ohne äußeren Grund ſollte man
nicht gewaltſam in die Organiſation des Sicherheitsweſens eingreiſen. —
Das Kapitel wird genehmigt.
Zu Kapitel 26, Arbeitshaus Dieburg, regt Abg. Frau Balſer an,
die Handarbeitslehrerinnen aus Gruppe 4 nach 5 zu verſetzen. Dieſes
Kapitel und das folgende „Landeswaiſenanſtalt” werden genehmigt. —
Zu Kapitel 28 „Pribat=Erziehungs= und Beſſerungsanſtalten”, ſpricht
Abg. Knoll (Ztr.) für den Antrag des Zentwums auf Erhöhung des
Zuſchuſſes an dieſe Anſtaltzem von 6000 auf 27 000 Mark und
gleich=
mäßige Verteilung auf die in Betracht kommenden 9 Anſtalten mit je
3000 Mark. Im folgenden Jahre könne die Verteilung nach der Stärke
der Belegſchaft erfolgen. — Abg. Sames (Dem.) ſchildert die Notlage
der Anſtalt in Hähnlein und tritt für dem Antrag Knoll u. Gen. ein. —
Staatspat Matthias bemerkt, daß die Ausgaben des Staates nicht
in dieſem Kapitel voll im die Grſcheinung treten, demn es werden vom
Staat 50 Prozent der Pflegekoſten dem Ortsaumenverbänden erſtattet.
Der Notlage der einzelnen Anſtaltew werde nach Möglichkeit Rechnung
getvagen. Gegen die Erhöhung des Zuſchuſſes habe er nichts
einzuwen=
den, wünſcht aber keine ſchematiſche Verteilung. — Den gleichem
Stand=
punkt vertritt Abg. Frau Bierau (D. Vpt.). — Abg. Widmann
(Soz.) tritt für die Ueberführung der Anſtaltem i den Beſitz der Städte
ein. — Staatsrat Matthias bemerkt demgegenüber, daß der Staat
jetzt einigermaßen in Reformen gehemmt ſei, da die Reichsgeſetzgebung
demnächſt wichtige Vorlagen bringen wird. — Abg. Schulte (Soz.)
wendet ſich gegen die gleichmäßige Verteilung des Zuſchuſſes,
es müſſe hierbei die Wirtſchaftlichbeit und Zweckmäßigkeſt maßgebend
ſein. Bei der privatem Wohlfahrtspflege ſei in den letzten Jahren nicht
mmer planmäßig und zielbewußt gearbeitet worden; es wurde vielfach
nach Gefühlen gewirtſchaftet. — Abg. D. Dr. Diehl iſt gleichfalls für
Verteilung des Zuſchuſſes mach der Bedürftigkeit. Die Grumdlage der
Anſtalten ſei bisher und werde auch in Zukunft die chriſtliche
Liebes=
tätigkeit ſeim. Er wame davor, dem Gedanken einer Verſtaatlichung
dieſer Anſtalten ſobald näher zu treten.
Der Antrag Knoll, Erhöhung auf 27 000 Marb, wird einſtimmig
angenommen, nachdem der Antragſteller den zweiten Teil ſeimes
Antrages über den Verteilungsmodus zurüchgezogen hatte. — Das
Ka=
pitel wird ebenfalls genehmigt.
Zu Kapitel 29, Zentrale für die Landesſtatziſtik, nehmen die Abgg.
Knoblauch (Soz.) und Herbert Stellung zu einer Eingabe der
Amtsgehilfen dieſer Stelle umd befürwortem die Einſtufung dieſer
Ge=
hilfen nach Gruppe 4. — Die betreffendem Titel 9 und 10 des Kapitels
werden zurückgeſtellt und das Kapitel hierauf genehmigt.
Nach der Pauſe beantragt Abg. Reiber, das Kapitel 30 „
Kir=
chen” zurückzuſtellen, bis der Ausſchuß zu den vorliegenden Anträgem
Stellug genommen habe. Dem wird zugeſtimmt. — Abg. Frau
Steinhäuſer (Soz.) bringt zum Kapitel „Aerztlicher Dienſt”
Kla=
gen vor über die Behandlung von Reſerenten auf dem Bad=
Nau=
heimer Verbandstag der Hebammen durch einem Kreisarzt. — Abg. Frau
Hadtemer rechtfertigt dieſes Verhalten. Die Refeventin habe imn einer
ſtumdenlangem Ausführung polſitiſche Anſchauungen entwickelt und war
über heſſiſche Verhältniſſe gar nicht oder falſch underrichtet. Zwiſchen
Kreisärzten und Hebammem in Heſſen beſtehe ein geradezu bäterliches
Verhältnis. — Staatspräſident Ulrich teillt mit, daß die Regierung
Kenntmis von dem Vorfällen erhalten habe, ſie könne aber erſt Stellung
dazu nehmen, wenn das Matevial vorliegt. — Gine Reihe von Kapiteln
wird debattelos enledigt.
Zu Kapitel 43 „Hochbauweſen” erkundigt ſich Abg. Sames (Dem.)
nach dem Stand der Neuorganiſation der Bauverwaltung in Heſſen. —
Staatsrat Matthias erwidert, daß Vorſchläge ausgearbeitet wordem
ſind, die im Mimiſtevnum des Innern einer Durchſicht unterzogen
wur=
den und verſchiedene Beanſtandungen erfuhren. Die
Selbſtverwaltungs=
körper müſſen auch erſt Stellung zu dem Entwürſen nehmen. — Abg.
Dr. Oſann (D. Vpt.) hält ebenfalls eine Neuorganiſation der
Bau=
verwaltung für erforderlich, befürchtet aber, daß der jetzige Landtag
nicht mehr zur Beſchlußfaſſung hierüber gelangen kann, obgleich
beſon=
ders die Frage der Vereimigung der Hoch= und Tiefbauämter ſehr
drin=
gend ſei. Er bittet, die Vorlage ſo ſchnell wie möglich vorzulegen. —
Zu Kapitel 49 „Volksſchulen” wünſcht Abg. Schorn (Ztr.), daß
unbedingt alsbald die Not der Anwärter und Anwärterinnen umd der
Altpenſionäre gemildert werde. Weiter bringt er einige Fälle vor wo
die Höchſtzahl der Schüller in einer Klaſſe weit überſchvitten wird.
Merk=
würdig ſei die Tatſache, daß gerade im Kreiſe Alzeyz vielfach überfüllte
Schulklaſſen zu verzeichnen ſind. — Abg. Schulte (Sog) wendet ſich
gegen die Preſſeerörterungen gegen eine Wormſer Lehrevin. — Abg.
Frau Hattemer (Ztr.) tritt für gerechtee Behandlung der
Altpen=
ſionäre ein, ſie ſollten dieſelben Teuerumgszuſchläge erhalten wie die
ſeit 1919 in den Ruheſtand getretenen. — Abg. Kaul (Soz.) betont die
Dringlichkeit der Frage, die bisherigen Schulbücher, beſonders die
Leſe=
bücher, möglichſt bald dem Geiſt der modernen Zeit anzupaſſen. Er
be=
antvagt, hierfür eine Kommiſſion beim Landesbildungsamt zu ſchaffen,
in der auch der Landtag Einfluß bekommen ſoll. Die Hereinziehung
einer unſchuldigen Lehrerin in die politiſche Debatte, nur um den
ver=
haßten Präſidenten des Landesbildungsamtes angreifen zu können, ſei
eine unerhörte Schamloſigkeit. — Abg, Frau Balſer (Dem.) verurteilt
ebenfalls die Hereinziehung dieſer Angelegenheit in die Oeffentlichkeit.
Sie halte die vom Landesamt gefundene Löſung für richtig. — Frau
Abg. Bierau (Heſſ. Bpt.) ſtimmt den grundſätzlichen Ausführungen
der Vorrednerin zu, iſt aber der Meinung, daß der Fall eine derart
milde Beurteilung, wie ſie hier zum Ausdruck gekommen ſei, nicht
ver=
diene. — Präſident Dr. Strecker hätte es für richtiger gehalten, wenn
man den Fall hier nicht zur Erörterung gebracht hätte. Er ſtellt feſt,
daß er von der Lehrerin vorher nichts gewußt habe und daß er ſie erſt
bennen bernte, als ſie beveits im Miniſterium als Schreibkraft tätig war.
Der Fall war rein amtlich behandelt worden, ohne daß er irgendwie
gehört worden ſei. Der Lehrerin ſei von ihrer unmittelbar vorgeſetzten
Behörde, der Kreisſchulkommiſſion Worms, das beſte Zeugnis ausgeſtellt
worden. Ihre Verwendung in der ſchlechter bezahlten hieſigen
Stel=
lung ſei erfolgt auf ihren Wunſch, da ſie ſich nicht von ihrem Kinde
trenmen wollte. Redner wendet ſich weiter gegen die doppelte
Geſell=
ſchaftsmoral, die dem Mann alles erlaubt und bei der Frau das
ge=
ringſte Vergehen aufs ſchärfſte verurteilt.
Zu Kapitel 50 „Turn= und Zeichenunterricht” beantragt
Abg. Dingeldeh (D. Vpt.), dem Poſten des Tuvninſpektors nicht auf
den Inhaber zu bewilligen, ſondern zu einem endgültigen zu geſtalten.
— Präſident Dr. Strecker ſtimmt dem zu. — Abg. Schorn (Ztr.)
wendet ſich dagegen, daß ein beſonderer Turninſpektor angeſtellt werden
foll, der die Aufgabe hat, die Lehrer zu beaufſichtigen. Der Ausbildung
der Lehrer für die Leibesübungen im den Lehrerbildungsanſtalten müßte
mehr Aufmerbſambeit gewidmet werden. — Abg, Urſtadt (Dem.) for=
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1921.
dert ein beſonderes Inſtitut für Leibesübungen zur Heranbildung von
Fachlehrern. — Abg. Eißnert (Soz.) iſt für Bewilbigung auf den
Inhaber. Wenn man das Amt dauernd beibehalten wolle, müſſe man
auch für andere Fächer die Fachaufſicht einführen. — Abg. Reiber
ſie bei Schaffung der Stelle waren. Der Ausbildung der Lehrer in
Leibesübungen werde heute bereits mehr Aufmerkſambeit zugewendet
gelehnt, das Kapitel genehmigt. — Bei Kapitel 53, Gymafium uſw.,
wird die Beratung abgebrochen.
1 Uhr.
Deutſcher Reichstag.
* Berlin, 5. Juli. Auf der Tagesordwung ſtehen zunächſt
Anfragen.
fährdung des Anſehens der deutſchen Gerichte durch widerſetzliches Ver= Unterſuchumg iſt für mich mit der Ermordung gleichbedeutend. (
Heiter=
ſeitig erwidert, daß dieſe Frage bei der allgemeinen Neform des Straf= ſchaffung laufe ich täglich eine Stunde Trapp. (Stürmiſche Heiterkeit.)
rechtes mit zu prüfen ſei.
des Baltilumabenteuers und der ſprafrechtlichen Verfolgung des Graſen ſich auf der einen Seite als kerngeſunder Mann vorſtellt, und auf der
den Anordnungen niemals widerſetzt.
Auf eine Anfrage wegen des geſetzwidrigen Transportes des
U=Bootleutnants Boldt mach Leipzig, wird erwidert, der Vorfall habe Kreuzzeitung. (Abg. Hofmann ruft: Und wann wird er verhaftet?
Anlaß zur Anſtellung von Ermittelungen gegeben, die noch nicht
abge=
ſchloſſen ſeien. Die Antwort werde ſchriftlich gegeben werden.
des Verfahrens gegen Herrn v. Jagow und der Unabhängigen über er der Juſtiz ein Schnippchen geſchlagen habe. (Abg. Hofmann ruft:
denſelben Fall. Die Interpellation wird noch heute erledigt werden. Und wann wird er verhaftet? Zuruf: Seien Sie doch nicht ſo blut=
Die Interpellation des Zeutrums über die Verkehrsnot im
tet werden. Eine Reihe kleinerer Vorlagen wird ſodann den zuſtändi= Anſchauungen, wir haben alle Urſache, den Ernſt der Angelegenheit auf
gen Ausſchüſſen überwieſen, bezw. angenommen.
von Beihilfen an die Rentenempfänger aus der
Angeſtelltenverſicherung.
parteien vor. iDe Verſicherungsgrenze ſoll von 15 000 auf 30 000 Mark
feſtgeſetzt werden. Es ſollen drei neue Klaſſen im Verſicherungsgeſetz
für Angeſtellte geſchaffen werden. Klaffe K mit einem Einkommen von
5000 bis 10 000 Mark und B Mark Beitrag, Klaſſe I. mit einem
Ein=
kommen bis 15 000 Mark und 40 Mark Beitrag und Klaſſe M mit einem
Einkommen über 15 00 Mark und 48 Mark Beitrag. Das Geſetz ſoll ! Jagow auf das Ausland wirdkt und das zu einer Zeit, wo in Leipzig
zum Teil auf den 1. Jonuar 1921 zurückdatiert werden.
Abg. Lambach (D.=N.) betont, daß die Novelle zum
Angeſtellten=
verſicherungsgeſetz auf dieſe Weiſe Geſetz werden ſolle denn der Antrag
ſei identiſch mit dem Kern der Vorlage. In Ausſchuß zuv Beratung
des Verſicherungsgeſetzes ſei zunächſt infolge des Widerſpruches der
An=
geſtellten, die ganze Vorlage geſcheitert, andererſeits aber ſei es den
Soziuldemokraten gelungen, das Ziel ihrer Wünſche, die Ausdehnung
der Verſicherungspflicht, imn dieſen Rentengeſetzentwurf hineinzuſchmug= ſei. Schließlich ſei gegen die Stellung einer Kaution von 500 000 Mark
geln. Bedauerlich ſei, daß ſo vieſe Mitglieder der bürgenlichen Parteien
ſich zu dieſem Mißbrauch hätten einfangen laſſen.
Abg. Thiel (Dt. Vp.) ſtimmt der Vorlage an ſich zu, nicht aber
den Abänderungsanträgen und bedauert, daß die bürgerlichen Parteien
ſich zum Teil ebenfalls für die Anträge entſchloſſen hätten.
Die Regierung ſolle auch nicht vor den Schranken der
Geſellſchaftsord=
nung Halt machen, dem es gäbe keinen Underſchied zwiſchen Arbeitern öffentlichen Meinung vermieden werden können. Am 9. Mai iſt die
eine Grenze nach oben gezogen werden?. Nedner fordert Angliederung
des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes an das Invalidenverſicherungsgeſetz.
parteien hätten keinen anderen Zweck, als die Sachlage zu verſchieben. bringen. (Beifall links, Lärm rechts.) — Abg. Radbuuch (Soz.)
An der Regulierung der Angeſtelltewverſicherung werde durch die An= meint, die Interpellation ſei nur deshalb eingebracht worden, weil
träge durchaus nichts geändert. Daß die Angeſtellten in die ſoziale
Ver=
ſicherung hineingehören, wird ja trotz des anfänglichen Proteſtes heute mann, Hölz, ſehen.
niemand wehr beſtveiten. Für den Antag ſeiner Partei ſei nur das
großen Mehrheit der Angeſtellten einfach urnter den Tiſch fallen zu laſſen.
Abg. André (3.) tritt der Befürchtung entgegen, daß die provi= 7 Uhr 30 Min.
ſoriſch angeſetzten Beiträge den Anforderungen nicht genügen könnten.
Jedes Grüppchen mache jetzt den Anſpruch, daß es vor der Einbringung
einer Vorlage erſt befragt werden müſſe. Dadurch werde jede voſche amtenangelegenheiten wurde die zweite Leſung der Ausfüh=
Arbeit unmöglich gemacht und man käme überheupt nicht zu einem rungsbeſtimmungen zum Beſoldungsgeſetz fortgeſetzt und mit
auch dagegen, daß behauptet werde, die Vorlage bedeute einen Raubzug
auf die Toſchen der Angeſtellten. Seine Partei ſei nicht für die
Ver=
ſchmelzung mit dem Invalidenverſicherungsgeſetz, denn die Arbeiter und folgenden Jahres beginnen. Sodann wurde eine Entſchließung von Ab=
Angeſtellten könnten nicht ohne weiteres zuſammengeworfen werden, geordneten Breunig (U.S.P.) angenommen, wonach für die Be=
Die Vorlage ſei nun ein Proviſorium, aber ſie werde us über die
Zeit bis zur Fertigſtellung des neuen Geſetzes hinweghelfen.
der Vorlage ein.
Abg. Karſten (U.S.P.) erklärt, die Angeſtellten ſeien auch da= wird.
von überzeugt, daß eine Erhöhung der Beiträge notwendig ſei.
Abg. Eekelenz (Dem.) gibt in ſeinem Schlußwort noch eine
Ueberſicht über die Täuigleit der Abgg. Lambach und Thiel im
Aus=
ſchuß, die eine Verſtändägung ſtets durch Regierungen unmöglich
mach=
ten. Wielleicht ſei auch der Mangel an Unkentmis der Geſchäftsordnung ſchuß für den Ausbau der Friedenswirtſchaft hatte die
maßgebend, wenn die Rechtsparteien keine nechtzeitigen Anträge geſtellt Vertreter der Preſſe anläßlich der Tagung des Reichsverbandes der
hätten.
Artikel 1 des Geſetzes wird einſtimmig angenommen.
Die Erhöhung des Gehaltsſatzes auf 30000 Mk. nach dem Parkhotel an der Flottbecker Chauſſee eingeladen. Bei dieſer
wird einſtimwig angenommen. Darauf wird der Neſt der Gelegenheit machte Miniſter D. Rathenau u. a. folgende Aus=
Vorlage mit großer Mehrheit angenommen, ebenſo die rückwirkende führungen:
Kraft bis zum 1. Jamuar 1921.
Die dritte Leſung des Geſetzes erfolgt morgen.
Daraf werden noch folgende Haushaltserats angenommen: den kann vom Einzelnen, nicht von Regierungen, ſondern nur von den
Reichserährungsminiſterium, Reichsverkehrsminiſterium. Bei dem Haus= Völkern ſelbſt und der Macht der Erkenntnis. Es handelt ſich darum,
halt des Auswärtigen Amtes werdem die Anträge auf Schließung der den Kontinent wiederherzuſtellen. Die Löſung des Problems wird
Umſtellung wird angenommen.
Es folgt die zweite Beratung des Geſetzes zur Ueberwachung oder unfreiwillige Schickſalseinheit eines ganzen Kontinents.
Verfloch=
des Verkehrs mit Poſtpaketen. Der Ausſchußantwag wird ten ſind die Länder zunächſt durch eine Kette materieller Verſchuldung.
anverändert angenommen. Schließlich wird das Geſetz auch in zweiter Es iſt kein Land, das heute nicht verſchuldet wäre, mit Ausnahme jener
und dritter Leſung genehmigt.
Das Wehrmachtverforgungsgeſetz zur Verſorgung der
Angehörigen des Reichsheeres und der Reichsmarine, ſowie ihrer Hinter= jeder dem anderen verpflichtet und verbunden. (Sehr richtig!)
Weiter=
bliebenen wird ohne Debatte in dritter Leſung angenommen.
Nunmehr folgen die vorher zurückgeſtellten beiden
Interpellationen zum Fall Jagow.
Abg. Dr. Spahn (Z.) begründet kurz die Interpellation der
Koa=
litionsparteien, iſt aber auf der Tribüne kaum zu verſtehen.
Abg. Dr. Roſenfeld (u.) begründet die Interpellation ſeiner wo durch die Zahlungsnotwendigkeit Deutſchlands gewiſſe Geldwerte
dem Staate in Konflikt kämen würden von der Juſtiz mit großer
Schnel=
ligkeit gefaßt und gegen die Arbeiter kenne die Klaſſenjuſtiz keine Milde.
Herr von Jagow ſei ein ganzes Jahr lang unbehelligt geweſen. Noch
trage daran die Schuld, und wie wolle man die Schuldigen zur Rechen= dits und der Beziehungen der wirtſchaftlichen Zuſammenhänge.
ſchaft ziehen. Aber die Ohrfeige, die der Miniſter von Jagow erhalten
habe, ſei verdient geweſen. Niemand werde es in Deutſchland geben, der terefſen= und Notgemeinſchaft, mögen ſie es wiſſen oder
ſich eines Falles erinnern könne, wo gegen einen Hochverräter nicht vor= nicht, denn der „Wiederaufbau des einen Landes kann nicht geſchehen,
gegangen worden ſei. Das Atteſt eines Hausarztes habe, doch keinen wenn der Wiederaufbau der übrigen Länder nicht gelingt. (Sehr wahr!)
Wert, ſelbſt der ärmſte Arbeiter in Deutſchland müſſe in einem ſolchen Die Verbundenheit geht noch weiter, denn wir müſſen uns klar daruber
Jagow eingeredet, daß er krank ſei. Herr Eulenburg habe wenigſtens Gebiete, teils durch Emporkommen vieler neuer Staaten und durch neue
ſo getan, als ob er krank ſei, aber Herr von Jagow übertweffe ihn noch. Zerſplitterungen, teils aber auch durch Vergleich mit den größeren, ge=
Er ſimuliere Geſudheit. (Stürmiſche Heiterkeit.) In Frankfurt a. M. waltigeren Staatenkomplexen, die von dem Krieg nahezu unberührt ge=
und em ärztlicher Entlaſfungsantrag ſei unberückſichtigt geblieben. Wie Sinne mit den alten griechiſchen Staaten vergleichbar, die zwar in
walle der Herr Miniſter dieſem Manne helfen? Einem Mann wie Tol= ihren Dimenſionen winzig gegen unſere Komplexe erſcheinen, die aber
ler laſſe man im Gefingnis elend zu Grunde gehen, Herr von Jagow gleichfalls unter der Zerſplitterung ihrer Aufgaben, an der
Gegenſätzlich=
aber laufe frei herum. Merkwürdig ſei ferner, daß der Haftbefehl ſeiner keit ihrer Intereſſen und im Mißverſtändnis gegenüber der tatſächichen
Zeit nur wegen Fluchtverdachts ergangen ſei und nicht wegen Kollu= Verbundenheit gelitten haben. Dieſe kleinen europäiſchen Territorien
ſionsgefahv. Auch alle andenen Angellagten ſeien noch frei und könnten, werden, wenn ſie ſich ihres Zuſammenhanges nicht bewußt ſind, nicht
im=
ſich verſtändigen. Wie ſteht es denn mit den anderen zehn Kappiſten= ſtande ſein, die großen techniſchen Aufgaben der Zukunft zu löſen, denn
Prozeſſen?. Ob die Herren wohl alle ſo krank ſeien, wie Herr von die techniſche Führung liegt da, wo die Größe der Produktion iſt. Die
Jagow. Helfershelfer von Hochverrätern gehörten ebenfalls in das Größe der Produktion aber iſt bedingt durch großen Konſum, d. h.
Zuchthaus und der Herr Miniſter ſolle ſich hüten, damit nicht auch er große Territorien. Vor allem aber ſind die Länder und Völker diefes
Bekamntſchaft mit dem Zuchthaus mache.
Rnmmer 184.
Neichsjuſtzminiſter Schiffer: Ich erkenne ohne weitenes an, daß
die Oeffentlichkeit ein Recht auf Aufklärung hat. Es bedarf nicht ſeiner
freundlichen Warnung an mich, mich vor dem Zuchthauſe vorzuſehen.
Ich könnte dieſelbe freundliche Warnung an ihn richten, denn er hat ei=
(Dem.) erklärt, daß die Verhältniſſe heute andere geworden ſind, als wie nen ſtrafbaven Appell an die Gewalt gerichtet. (Lebhafte Zuſtimmung
rechts.) Ich habe im Falle Jagow Zurückhaltung üben müſſen, weil
es ſich um ein ſchwebendes Verfahren handelte. Auch iſt es für einen
als früher. Er habe gegen den Poſten nichts einzuwenden, nur eimen Juſtizminiſter mißlich, ſich mit einem Angeſchuldigten in eine offene Po=
Inſpektor lehne er ab. Die Lehverſchaft habe bereits genügend Aufſicht lemik einzulaſſen. Die Angelegenheit Jagow hat eine perſönliche und
über ſich. — Präſident Dr. Strecker iſt der Meinung, daß die Ent= eine ſachliche Seite. Die perſönliche Seite liegt in der Erklärung des
wickelung dahin gehen wird, daß die Schulen mehr als bisher durch Herrn von Jagow in der Kreuzzeitung. Wenn man die Worte Jagows
Fachleute kontvolliert werden. Es werde ſogar enwogen, die Verwal= in gutes Deutſch überſetzt, daß er ſeit März 1920 nicht krank geweſen ſei.
tung nach Fächern eu gliedern ſtatt, wie ſeither, nach Anſtalten. — Abg: ſo heißt das: Wie kommt der Juſtizminiſter dazu, mich als krank zu
D. Dr. Diehl (Heſſ. Bpt.) ſchlägt vor, dem Turninſpektor einen an= bezeichnen. Ich bin ein vollſtändig geſunder Mann und der Miniſter
deven Ditel zu geben. — Der Amtrag Dingeldey wird ſodann ab= hob meinen leidenden Zuſtand nur hervor, um die Untätigkeit und die
Unſähigkeit der Juſtiz zu verdecken. Darin liegt eine grobe Verhöhnung
der Juſtiz. Tatſächlich ſpielt aber der Geſundheitszuſtand des Herrn v.
Nächſte Sitzung Mitwwoch, vormittags 9½ Uhr. — Schluß nach Jagow in dem Verfahven eine große Rolle, denn wenn er ſich jetzt auch
als einen kerngeſunden Mann hinſtellt, ſo hat doch ſein Verteidiger, zu
dem er wohl halten wird, ihn als einen ſchwer leidendem Mann
hin=
ſtellen laſſen. Aus den Akten geht hervor, daß Jagow in der Jugend
eine ſchwere Tuberkuloſe überwunden hat, deren Folgen aber immer
noch vorhandem ſind, ſodaß dieſe Krankheit leicht jeder Zeit wieder akut
wverden kann. Dazu kommt nach den Akden noch eine Leberanſchwellung,
ferner ein akutes Gallenblaſenleiden und anderes. Während ſeiner Un=
Auf eine Anfrage des Abg. Gräf (D.N.) wegen der ſchweren Ge= terſuchungshaft hat Jagow ſelbſt an ſeine Verteidiger geſchrieben, die
halten der Angeklagten, wie z. B. im Prozeß Höltz, wird regierungs= keit links.) Ich muß kalte Abreibungen machem und ſeit der Pferdeab=
Ich muß hier den krankem Jagow, dem geſunden Jagow mit aller Deut=
Auf eine Anfrage des Abg. Künſter (K.) wegen der Beratung lichkeit gegenüberſtellen. Es iſt nicht aus der Welt zu ſchaffen, daß Jagow
von der Goltz und des Leutnants Roßbach, wird vegierungsſeinig erwit anderen Seite, wenn es ſich um Unterſuchungshaft handelt, wehleidig
dert, der Graf habe im Auftrage der Reichspegierung gehandelt, und ſich wird. Ich ſtelle ferner feſt, daß meine Erklärung über den
Geſundheits=
zuſtand des Herrn von Jagow nicht im Widerſpruch mit ſeinen früheren
Erklärungen ſteht, ſondern nur mit ſeinen letzten Erklärungen in der
Heiterkeit.) Dieſes Bild des Herrn von Jagow wird romantiſche
Na=
turen etwas enttäuſchen, die von ihm als von einem ſtarken Mann ge=
Es folgt die Interpellation der Koglitionspartien über den Stand träumt haben. Zeitungsartikel beglückwünſchten Herrn von Jagow, daß
dürſtig! Abg. Hofmann: Ich will ja nur erleben, daß Herr von Jagow
Kreife Monſchau wird innerhalb der geſetzlichen Friſt beantvor= verhaftet wird. Heiterkeit.) Dieſe Heiterkeit entſpricht nicht meinen
uns wirken zu laſſen. Sie hat eine furchtbare Bedeutung. Die Blätter
Es folgt die zweite Beratung des Entwurfes über die Gewährung ſprechen den Gedanben aus, Herr von Jagow habe der gegenwärtigen
Regierung ein Schnippchen geſchlagen. Das iſt ein gewaltiger Irrtum.
es handelt ſich um einen Vorſtoß gegen den Staatsgedanken, und das
Staatsoberhaupt. Herr von Jagow ſtürmt gerade ſo gegen den Staat
Hierzu liegen eine Reihe von Abänderungsanträgen der Koalitions= wie die Hernen von der äußerſten Linken. (Zuruf: Sie wurden ja auch
verhaftet!) Auf Grund meiner Objektivität iſt dann noch darauf
hinzu=
weifen, daß der Vorſtoß des Herrn von Jagow auch noch andere
Be=
denklichkeiten hat. Auch diejenigen Herven, die mit ihm einig gehen,
müßten ſich die Frage vorlegen, wie das Verhalten des Herrn von
vor dem Reichsgericht derartig wichtige Prozeſſe ſchweben.
Der Miniſter geht nunmehr auf die Einzelheiten des Prozeſſes ein,
und erklärt, daß am 20. März 1920 das Verfahren gegen Herrn von
Jagow eröffnet worden ſei, und auch die Beſchlagnahme des Vermögens
des Herrn von Jagow ſei ausgeſprochen worden. Herr von Jagow war
damals zuerſt nicht aufzufinden und hatte inzwiſchen durch ſeinen
Ver=
treter, den Juſtizrat von Gorden, den Antrag geſtellt, das Verfahren
auf Grund des Amneſtiegeſetzes einzuſtellen, was aber abgelehnt worden
von der Verhängung der Unterſuchungshaft Abſtand genommen worden,
da der Staatsanwalt zu dem Schluß gelangte, daß Fluchtverdacht nicht
vorliege. Herr von Jagow wurde dann verhört und iſt der Ladung
hier=
zu auch nachgekommen. Damals hatte er ſeine Wohnung in Potsdam
angegeben. Hier liegt auch ein Mangel des Verfahrens, daß der Oef=
Abg. Bortz (K.) erkemnt den Grundſatz des Geſetzes als nichtig an. fentlichleit von der Vernehmung des Herrn von Jagow keine Mitteilung
gemacht worden iſt. Wäre das geſchehen, ſo hätte die Frreführung der
und Angeſtellten und Beamten. Aus welchem Grunde müſſe überhaupt Vorunterſuchung abgeſchloſſen worden und die Akten der
Staatsanwalt=
ſchaft übergeben. Noch in den letzten Wochen ſind von der
Staatsan=
waltſchaft Anfragen in dieſer Sache ergangen. Das Juſtizminiſterium
Abg. Hoch (S.) ſagt, die Ausführungen der Verweter der Rechts= wird alles tun, das Verfahren ſo bald als möglich zum Abſchluß zu
manche in Herrn von Jagow eine Aehnlichkeit mit einem anderen Ehren=
Inzwiſchen iſt von den Kommuniſten ein Mißtrauensvotum einge=
Beſtweben maßgebend geweſen, einſtweilen nicht die Monatsbeiträge der bracht worden. Die Abſtimmung hierüber wird morgen erfolgen.
Dar=
auf wird vertagt. — Nächſte Sitzung morgen vormittag 11 Uhr. — Schluß
*
* Berlin, 5. Juli. (Wolff.) Im Reichstagsausſchuß für Be=
Ziele. Seine Partei ppoteſtiere dagegen, daß die beiden Rechtsparteien einigen Aenderungen erledigt. Es wurde beſtimmt, daß das
Diäta=
ſo tun, als ob ſie alleim die Intereſſen der Angeſtellten im Auge hätten, riendienſtalter der Beamten mit Hochſchulſtudium beginnt; wenn
ein Hochſchulſtudium von drei Jahren vorgeſchrieben iſt, ſoll das
Diä=
tariendienſtalter mit dem 1. Januar des auf die Ablegung der Prüfung
amten mit eigenem Hausſtand, die infolge des Krieges gezwungen ſind,
ihren bisherigen Dienſtort in abgetretenen oder beſetzten Gebieten zu
Abg. Schwarzer (Bah. Vp.) tritt für eine raſche Erledigung verlaſſen, für die Zeit der Führung des doppelten Haushalts eine
Rege=
lung getroffen werden ſoll. durch welche die Schädigung vermieden
Rathenau über den Wiederaufbau.
* Hamburg, 5. Juli. (Wolff.) Der Hamburgiſche
Aus=
deutſchen Preſſe zu einem Geſellſchaftsabend, an dem die Spitzen der
Hamburgiſchen Behörden und des Hamburgiſchen Handels teilnahmen,
„Das Problem des Wiederaufbaues iſt nur ein Ausſchnitt aus
dem großen europäiſchen Problem, dem Problem, das nicht gelöſt wer=
Zentpale für den Heimatdienſt abgelehnt. Der Ausſchußantrag auf eine darin beſtehen, daß erkannt wird die enge Verflochtenheit und
Ver=
bundenheit der europäiſchen Nationen, die freiwillige
großen Reiche jenſeits des Ozeans. Der Generalgläubiger der Welt iſt
Amerika, der Generalſchuldner Deutſchland, und zwiſchen ihnen
einge=
ſchaltet ſind ſämtliche Nationen gleichzeitig als Schuldner und Gläubiger,
hin aber ſind die Länder verflochten durch die Entwertung ihrer
Geld=
mittel. Nicht ein einziges Land, mit Ausnahme der großen überſeeiſchen
Staaten, iſt verſchont geblieben von dieſer wirtſchaftlichen Erkrankung
während der Kriegszeit und Nachkriegszeit. Innerhalb der Geldſyſteme
aber beſteht ein Syſtem kommunizierender Röhren, welches verhindert
daß der eine ſich erholt, wenn der andere leidet. Auch in dem Augenblick,
Partei. Warum ſei nicht wenigſtens die Unterſuchungshaft über Herr im Steigen ſind, bleibt die Verbundenheit der Geldwerte untereinander
von Jagow verhängt worden? Dieſenigen, die als Nebolutionäre mit ſichtbar. Sodann ſind die Staaten untereinander verknüpft durch den
Begriff des Wiederaufbaues, deſſen alle bedürfen.
Zer=
ſtört ſind alle in ihrem wirklichen Leben, von der
äuße=
ren Zerſtörung der ſichtbaren Güter, von der Zerſtörung der Städte und
heute ſchwanke die Regierung, ob ſie gegen ihn vorgehen ſolle. Wer Landſchaften ausgehend, bis zur Zerſtörung des Unſichtbaren, des Kre=
Dieſe Vernichtung ſchweißt die Nationen zuſammen zu einer In=
Falle das Atzeſt eines Kreisarztes beſchaffen. Die Juſtiz habe Herrn von ſein, daß die heutigen Territorien Europas klein ſind. Es ſind kleine
iſt der Arbeiter Lehmann im Gefängnis erblindet und lahm geworden, blieben ſind.Dieſe kleinen Territorien wirtſchaftlicher Art ſind im gewiſſen
Kontinents verbunden durch den bleiernen Himmel einer Kriſis, die rom
Hiummer 18X,
Aufgang bis zum Untergang über ihnen hängt. Viele ſind geneigt, die
Kriſis als vorübergehende zeitliche Erſcheinungen anzuſehen, die geheilt
werden könnte durch die einfachen Mittel, mit welchen man früher den
wirtſchaftlichen Erſchütterungen begegnete. Im Irrtum ſind jene, die
das glauben. Dieſe Kriſis iſt eine organiſche Krankheit eines
tiefleiden=
den wirtſchaftlichen Körpers. (Sehr richtig!) Es iſt nicht zu verhehien,
daß von den Bewohnern dieſes Planeten 300 Millionen als
Konſumen=
ten ausgeſchaltet ſind. Es iſt nicht zu verhehlen, daß durch die
Geſcheh=
niſſe dieſes Krieges und durch ſeine Folgen eine Umſchichtung uuter der
Bevölkerung ſtattgefunden hat, die leider allzu ſchwer den Ständen der
Intelligenz mitſpielte, die dadurch aus dem Konſumkreis ausgeſchieden
ſind. Eine Umſtellung des Produktionsprogramms der Welt wird
hier=
durch erforderlich, eine Umſtellung, die nicht in wenigen Jahren
voll=
zogen werden kann.
Wenn wir dieſe Ueberſicht der Gebundenheiten vor uns
vorüber=
ziehen laſſen, ſo ſollten wir glauben, daß keine Minute des europäiſchen
und Weltlebens verloren ginge, in der nicht die Sachverſtändigen und
Kenner des Wirtſchaftslebens der Welt zuſammentreten, ſich begegnen
und von früh bis ſpät beraten, wie dieſe Krankheit zu heilen ſei. (Sehr
richtig!) Geſchieht das? Wenig iſt davon zu ſehen. Noch immer herrſcht
der Gedanke, es könne der eine gedeihen, wenn der andere derdirbt. (Sehr
richtig!) Noch immer herrſcht der Gedanke der Verfeindungen, der
Gedanke der Vergeltung, von dem der preußiſche General v. Clauſewitz
ſagte: Krieg iſt die Fortſetzung der Politik mit anderen Mitteln. Heute
ſind wir verſucht zu ſagen, daß die gegenwärtige Politik die Fortſetzung
des Krieges mit anderen Mitteln ſcheint. (Sehr wahr!) Es iſt zu
be=
greifen, daß ein tiefer Abſcheu gegen den Krieg in den Seelen aller
Menſchen und einer ganzen Welt ſich einwurzelte. Wir Deutſchen teilen
die tiefe Sehnſucht nach Frieden und dauerndem Frieden, dennoch
kön=
nen wir pſychologiſch begreifen, daß der Gedanke der Sicherheit, wie man
ihn faſſen zu können glaubt, heute die Oeffentlichkeit außerhalb
Deutſch=
lands ſtärker bewegt, als der Gedanke wirtſchaftlicher Notwendigkeiten.
Die wahre Sicherheit der Nationen und die wahre Sicherheit des
Welt=
friedens aber beruht nicht auf individualiſtiſcher Grundlage; ſie beruht
auf dem Gefühl der Verflochtenheit ſämtlicher Glieder der Welt zu
einem Ganzen, und die Welt wird dann am ſicherſten und geſündeſten
ſein, wenn die Lebensnotwendigkeit eines jeden erkannt wird und wenn
es niemanden mehr gibt, der gegen die Lebensnotwendigkeit des kleinſten
und größten Volkes in individualiſtiſchem Streben verſtößt. (Sehr
rich=
tig!) So hat ſich in den meiſten Geiſtern unter denjenigen Nationen,
mit denen wir im Kriege lebten, der Gedanke feſtgeſetzt, es könne ein
Goldſtrom entſpringen, geſtaut und gefangen werden, der, von
Deutſch=
land ausgehend, alle anderen zur Geſundung führt. Ich laſſe es
un=
geprüft, ob die Heilung durch einen Goldſtrom, der von einem Lande
ausgeht, der Welt zugute kommen würde (Sehr gut!); aber zweifellos
wird ein ſolcher Goldſtrom kaum entſtehen.
Wir Deutſchen ſind verpflichtet durch unſere Unterſchrift und durch
die Ehre unſeres Namens, den wir unter Verträge ſetzten. Wir werden
ſie erfüllen und werden bis an die Grenze unſeres Könnens gehen, um
die Ehre unſeres Namens zu wahren, der als Unterſchrift unter den
Verträgen ſteht, deren Verbindung wir betonen, auch wenn ſie nicht
unſeren Wünſchen entſprechen. Das hindert uns aber nicht, offen davon
zu ſprechen, daß die Formen, in denen die Erfüllung von uns verlangt
wird, nicht dem Kraftzuſtand des Landes entſprechen, und daß ſie nicht
unſeren deutſchen Verhältniſſen angepaßt ſind. (Sehr richtig!) Es iſt
zweifellos möglich, ein Land tributpflichtig für andere zu machen. Der
Fall iſt vielfach vorgekommen, daß ein Volk einem anderen Tribur zahlte,
fei es in Gold, ſei es in anderen edlen und unedlen Stoffen. Wir
wiſ=
ſen, daß Deutſchland kein Land des Goldes und der Rohſtoffe iſt.
Deutſch=
land iſt ein Land, das mit Ausnahme des Kohlenvorrates, den es für
ſeine eigenen Bedürfniſſe braucht, von ſeiner Hände Arbeit lebte, lebt
und leben wird. Wir können nur zahlen mit der Arbeit unſerer Hände
und unſeres Geiſtes, und werden es redlich tun. Aber jede
Zahlungs=
form von Arbeit hat Nebenwirkungen, an die vielleicht nicht jeden
Augen=
blick gedacht wurde. Die Arbeit iſt gebunden an Subſtanzen. Wer alſo
in Arbeit zahlt, kann nur in Subſtanzen zahlen. Die mit Arbeit
be=
haftete Subſtanz wird mit Arbeit nicht ſtärker behaftet, als etwa im
Betrage von 40 Prozent, wenn wir das Fertigprodukt ins Auge faſſen.
Wollen wir vier Milliarden in Arbeitswerten zahlen, ſo haben wir die
zu verbinden mit ſechs Milliarden Stoffen. So erreicht die Ausfuhr,
die erforderlich iſt, um vier Milliarden Arbeit zu exportieren, den
Be=
trag von 10 Milliarden. Ein ſolcher Betrag iſt nahezu ſo groß, wie
unſere ganze Friedensausfuhr war. Ein ſolcher Betrag kann nicht auf
Märkte geleitet werden, ohne daß dadurch ſchwere Wirkungen ausgelöſt
werden bei allen Nationen der Erde. (Sehr wahr!) Dieſen
Verhält=
niſſen haben wir ins Auge zu ſehen. Aber ins Auge geſehen muß ihnen
auch werden von ſeiten unſerer Gegenkontrahenten. (Sehr gut!)
Zwei=
fellos geſchah das, zweifellos faßte man im Augenblick, wo wir die
Lon=
doner Vereinbarungen erreichten, die Tatſache ins Auge, daß
Deutſch=
land, wenn es ſeinen Verpflichtungen nachkommt, gewaltige
Warenmen=
gen auf die Märkte werfen muß. Zweifellos ſpürte man Bedenken, was
geſchehen würde, wenn die Märkte der Erde mit deutſchen Waren in
dieſem Umfange belaſtet würden. So findet man den Weg, der dieſem
Strom einen Damm entgegenſetzen ſoll.
Man erfand den Index. Der Indes hat mancherlei Funktionen.
Er ſoll einerſeits ſein ein Wahrzeichen der deutſchen Entwicklung im
Sinne einer Beſſerung. Dieſe Eigenſchaft hat der Index nicht in
hervor=
ragendem Maße, denn ein Land, das zur Zahlung und zu einem
rieſen=
haften Export verurteilt iſt, iſt nicht dadurch geſund, daß es dieſer
Ver=
pflichtung entſpricht. Nicht das innere Weſen Deutſchlands wird vom
Index genommen, ſondern nur die von uns vollzogene oder zu
voll=
ziehende Leiſtung in Gütern. Das iſt aber nicht die wahre Funktion des
Wertmeſſers für wirtſchaftliche Beſſerungen. Die zweite Funktion war
offenkundig die, daß er den Dumping Influx, das heißt das Ausſtrömen
der Waren auf den Markt der Welt, hemmen ſollte. Auch in dieſer
Be=
ziehung kann er ſeine Aufgabe nicht erfüllen. Er kann dahin wirken,
daß der Druck in Deutſchland außerordentlich ſteigt, kann dahin wirken,
daß in Deutſchland doppelte Dampfkraft angewendet werden muß, um
Waren ins Ausland zu treiben. Aber dieſen Effekt der
Ausfuhrſteige=
rung will man ja; ſomit kann man und darf man ihn durch den Index
nicht binden. Der Strom wird geſtaut, aber nicht gehemmt. Die
Neben=
wirkung hat der Index außerdem, daß er bei jeder der
aufeinanderfolgen=
den deutſchen Regierung Zweifel auslöſen muß darüber, ob es
wüin=
ſchenswert ſei, die Einfuhr und die Ausfuhr, zu ſteigern oder ſich mehr
und mehr auf die Binnenwirtſchaft zu konzentrieren. Es entſteht hie
und da die Auffaſſung und kann vorkommen, daß eine Regierung für
die Steigerung der Ein= und Ausfuhr eintritt, daß eine andere
wieder=
um dafür eintritt, die Ein= und Ausfuhr zu erdroſſeln, um die Wirkung
des Index zu mildern. Aber das kann nicht im Intereſſe der
Weltwirt=
ſchaft ſein, daß ein Staat von der Größe und der Wirtſchaftskraft wie
Deutſchland zu einer wechſelnden Politik verurteilt wird und daß in den
aufeinander folgenden Regierungen total verſchiedene Prinzipien
ver=
treten werden. Die einzige Funktion, die der Index reſtlos erfüllt, iſt
die, daß er unſere Zahlungsmengen vergrößert. Doch er iſt nicht das
Mittel, das unſeren Gegenkontrahenten und den mit uns leidenden
Völkern nützen kann. Es iſt das Verdienſt der franzöſiſchen
Staatsmän=
ner, daß ſie dieſe Wirkung erkannten. Trotzdem ſind gerade in
Frank=
reich die Tendenzen ſehr lebendig, die darauf hinzielen: Laßt nur den
Goldſtrom kommen, er wird alles heilen. Es iſt ein Verdienſt, wenn im
Gegenſatz zu mancher Regung der öffentlichen Meinung erkannt wurde,
daß es nicht Goldſtröme ſind, die von Deutſchland ausgehen, ſondern
daß nur die deutſche Arbeitsleiſtung zur Wiederherſtellung dienen kann,
insbeſondere zur Wiederherſtellung Frankreichs. So ſind die
Verhand=
lungen in Wiesbaden entſtanden. Ich darf ſagen, daß ſie in der
abge=
laufenen Woche durch Vertreter, die ich entſandte, fortgeſetzt wurden,
und daß ſie fortſchreiten, zwar langſam, entſprechend den großen
Schwie=
rigkeiten der zu behandelnden Gegenſätze, aber mit Stetigkeit, und daß ſie
die Ueberzeugung in uns erwecken dürfen, daß von der Gegenſeite der
Wunſch gehegt wird, mit uns ein Leiſtungsprogramm zu vereinbaren,
anſtelle eines Zahlungsprogramms. (Bravo!) Dieſe Erkenntnis aber
wird ſich über die Welt verbreiten, daß Leiſtungsprogramme geſetzt
wer=
den müſſen anſtelle von Gold= und Geldprogrammen. (Sehr richtig!)
Ein Gold= und Geldprogramm wird die Welt nicht heilen; ſie kann
nur geſunden, wenn man uns die Möglichkeit bietet, Produkte zu liefern,
die unſerer Leiſtungsfähigkeit angemeſſen ſind und die die Weltwirtſchaft,
wenn ſie auf die Märkte kommen, nicht zerrütten.
Es iſt zu hoffen, daß die Erkenntnis und die Einſicht dieſer an ſich
einfachen, aber mit populären Vorſtellungen ſchwer vereinbaren
Be=
ziehungen allmählich über alle Welt geht. Es iſt ferner zu hoffen, daß
den großen Staat jenſeits des Ozeans ſeit geſtern ein hoffentlich ewiger
Frieden mit uns verbindet. (Bravo!) Und daß dieſes Land, deſſen
Schwert auf die Wagſchale ebenſo entſcheidend geweſen iſt wie ſeine
Feder bei dem Verantwortlichkeitsgefühl, das ſeinen Bürgern
inne=
wohnt, erkennen wird, daß die Zuſtände Europas nicht geheilt werden
können, wenn ein Komplex von der Rieſengröße Europas fernbleibt.
(Sehr richtig!) Verhehlen dürfen wir uns nicht, daß auch dann, wenn
die Beziehungen zwiſchen den Völkern ſich verengern, wenn Gedanken
durch die Welt gehen, die eine Folge vernünftiger Betrachtung, leider
aber noch mehr eine Folge andauernder ſchwerer Weltkriſen werden, daß
auch dann Deutſchland ſchweren und harten Jahren entgegengeht. Die
Leiſtung, die vor uns liegt, zu unterſchätzen, wäre ein verhängnisvoller
Irrtum. Geleiſtet werden kann, was uns obliegt, nur dann, wenn
ent=
ſprechend den Worten meines Vorredners die Erkenntnis in uns allen
aufſteigt, daß wir nicht nur verbunden ſind mit der Außenwelt durch
unſichtbare Ketten, ſonderm auch durch eine Kette der gemeinſchaftlichen
Verantwortung, durch eine Kette unſeres bewußten Willens zum
gemein=
ſchaftlichen Schickſal, durch eine Kette unſeres engen brüderlichen
Zuſam=
menhanges. (Bravo!) Nur wenn wir erkennen, daß die Dinge, die
uns auferlegt ſind, ein ganzes Land fordern und ein ganzes Volk, nur
wenn die Erkenntnis beſtehen bleibt, die ſich ausdrückte in den Worten
des Herrn Jung, der ergreifend ſprach von der Verbundenheit des
Weſtens, zu der ich auch nennen möchte die unverbrüchliche Verbunden=
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1921.
heit des Oſtens (Bravol), nur wenn dieſe Erkenntnis uns bleibt, ſind
wir imſtande, die Laſten zu tragen, die uns auferlegt ſind. Dann aber
werden wir ſie tragen. Wenn Deutſchland zuſammengeſchweißt wird,
ſei es durch Nor, ſei es durch ſchwere Jahre, ſo iſt dieſes
Solidaritäts=
gefühl, dieſes Verwachſenheitsgefühl zwiſchen Landesteil und
Landes=
teil, zwiſchen Ständen und Ständen ein unbergänglicher Schatz, der zu
teuer nicht bezahlt werden kann. (Bravo!) Wenn aber Deutſchland
dieſe Atlaslaſt getragen hat und ſich ihr gewachſen zeigte, dann kann
Deutſchland das Haupt erheben unter den Völkern, denn es hat den
Wie=
deraufbau der Welt geſchaffen. Das bedeutet eine harte, große Miſſion
unter den Völkern, die uns tröſten wird in den Zeiten, die kommen.
Seite
Das zwiſchenſtaatliche Ausgleichsverfahren.
Nachträgliche Einreichung von Forderungen.
Berlin, 5. Juli. (Wolff.) Wie bereits gemeldet, verlautet
aus dem Reichsausgleichsamt, daß nach einem vor kurzem
ge=
troffenen Abkommen Forderungen im zwiſchenſtaatlichen
Ausgleichsverfahren bis 30. September geltend gemacht
werden können. Damit iſt denjenigen deutſchen Gläubigern,
welche aus irgendeinem Gmunde verſäumt haben, ihre
Aus=
gleichsforderungen rechtzeitig anzumelden, jetzt Gelegenheit
ge=
geben, das Verſäunſte noch nachzuholen. Die
Geltend=
machung von Ausgleichsforderungen nach dem 30. September
dürſte wohl ausgeſchloſſen ſein. Sowohl das Deutſche Reich als
gutch die deutſchen Gläubiger ſelbſt haben ein Intereſſe danan,
daß alle Geldverbindlichkeiten, die nach dem Verſailler Vertoag
im Wege des Ausgleichsverfahrens zu regeln ſind, tatſächlich auch
nur auf dieſem Wege geregelt werden. Deshalb kann den
ſäu=
migen Gläubigern ur dringend geraten werden, etwaige noch
nicht angemeldete Ausgleichsforderungen ſoſort anzumelden.
Gläubigen, die es underlaſſen, ihre Autsgleichsforderungen ſofort
anzumelden, ſetzen ſich außerdem nach § 64 des
Reichsausgleichs=
geſetzes ſtrafrechdlicher Verfolgung aus und auch der Gefahr,
daß ihre Forderungen gemäß § 18 desſelben Geſetzes ohne
Ent=
ſchädignung enteignet werden. Straffreiheit wird nur dann
ein=
treten, wenn die Anmeldung nachgeholt wird, bevor die
Unter=
laſſung zur Kenntnis des Reichsausgleichsamtes gelangt. Es
iſt als ſicher anzunehmen, daß das Reichsſausgleichſamt von der
Strafverfolgung im allen Fällen abſieht, bei denen nachgewieſen
wird, daß der Gläubiger nichſt ſchuldhaft die Anmeldung ſeiner
ausgleichspflichtigen Forderungen bisher unterlaſſen hat.
Konferenz der deutſchen Finanzminiſter.
T.U. Berlin, 5. Juli. Die deutſchen
Finanzmini=
ſter verſanmelten ſich geſtern zu einer Konferenz des
Aus=
ſchuſſes der deutſchen Fimanzminiſter über Reparations=
und Steuerfragen. Im Anſchluß daran findet am
Don=
nerstag weiterhin eime Ausſprache des Reichsfinanzminiſters
und des Ausſchuſſes der Länderfimanzminiſter zit Veymetem
der Kommtnal=Spitzenverbände Deuſtſchlands ſtatt über die
ſteuerlichen Beziehungen zwiſchen Reich, Ländern und
Ge=
meinden.
Oberſchleſien.
Bruch des Räumungsabkommens durch die Polen.
* Berlin, 5. Juli. Die Deutſche Tageszeitung meldet aus
Oppeln: Geſtern wurde von dem Zwölferausſchuß der
deutſchen Parteien, der im Beiſein des Genevals Höfer dagte,
feſtgeſtellt, daß durch die Polen keine der Abkommen
entſprechende Räumungerfolgte. Die
Inſurgenten=
behörden arbeiueten weiter und würden von den Franzoſen
in ihrer amülichen Eigemſchaft beſtätigt. In Klein=Rauden,
Kreis Ratibor, ſei die Ortswehr aus Inſurgenten gebildet
wor=
den. Der Zwölſerausſchuß machte weiter darauf aufmerkſam,
daß auf deutſcher Seite der Selbſtſchutz bei der Entwaffnung
umd Auflöſung ſich ſtrikte an die Vorſchriften der
interalliier=
den Kommiſſion halte.
Der Abtransport des Selbſtſchutzes.
* Berlin, 5. Juli. Mehrere Blätter melden aus Breslau:
Es ſoll in den letzten Tagen beim Abzug des Selbſtſchutzes
aus Oberſchleſien zu Konflikten in Mittelſchleſien
gekommen ſein. So ſeien einzelne Selbſtſchuitzformationen mit
Waffen über die Grenze gekommen und von Arbeitergruppen
angehalten worden. Im Kreiſe Nimptſch ſei eine Gruppe
von bewaffneten Selbſtſchutzleuten von Arbeitern der Polizei
übengeben worden, doch ſei es den Bewaffneten gelungen, nachts
zu endkommen.
Aufnahme des Eiſenbahnverkehrs.
Ratibor, 5. Juli. (Wolff.) Die Züge bis Rybnik
wer=
den von den italieniſchen Soldaten begleitet, und zwar
auf Befehl des italieniſchen Kreiskondrolleurs.
Engliſche Truppen in Beuthen.
Oppeln, 5. Juli. (Wolff.) Im Verlaufe des geſtrigen
Tages gegen Mittag rückten Engländer in Beuthen ein.
Beim Durchzug durch die Friedrichſtraße wurden die engliſchen
Truppen von der Einwohnerſchaft lebhaft begrüßt. Dies gab
Anlaß, daß die Franzoſen auus ihren Kaſermements ausrückten.
Im Verlaufe des Nachmittags kam es auch zu
Zuſammen=
ſtößen zwiſchen franzöſiſchem Millitär und der Bevölkerung.
Zahlreiche Ziviliſten und auch mehrere Franzoſen ſind verletzt
worden. Die Wilhelmſtvaße, die Guſtav=Freytag=Straße, die
Donnersmarckſtraße und die Friedrichſtnaße ſind von engliſchen
Poſten beſetzt. Die Fvanzoſen nahmen vorläufig zwanzig
Bür=
ger als Geiſeln in Haft. Under ihmen befinden ſich der erſte und
zweite Bürgermeiſter von Beuthen, Stadtratz Krüger, der Führer
der Demokratſchen Partei Sanitätsrat Block. Für den
Tele=
graphendirektor von Beuthen wurde der Telegraphenſekretär
Eichel in Haft genommen.
Das internationale Abrüſtungsproblem.
Kopenhagen, 5. Juli. (Wolff.) In einer Sitzung des
nordiſchen interparlamentariſchen Kongreſſes
in Kopenhagen beitete der ehemalige Staatsmniſter
Bran=
ting=Schweden die Diskuſſion über das internationale
Abrüſtungsproblem ein. Er verwies in dieſem
Zuſam=
menhang auf die oberſchleſiſche Frage. Falls bei der
Löſung dieſer Frage auf die Einſicht des deutſchen Volkes keine
Rückſicht genommen werde, würde das Miniſterium Wirth,
das bei den Weſtmächſten das Vertvauen beſitze, in eine äußerſt
ſchwierige Stellung kommen; die Situation könne dadurch ſehr
gefährlich werden. Leider iſt der Völkerbund nicht ſo ſtank, wie
es wünſchenswert wäre. Durch die Löſung der
Aaland=
frage werde er nicht geſtärkt. Man kann ſich nicht wundern,
daß die großen Nationen kein beſonderes Zutrauen zum
Völker=
bund haben. Man muß danan denken, daß die Aufnahme
Deutſchlands in den Völkerbund mit Schwierigkeiten
ver=
buunden iſt, daß Ameriba andauernd außerhalb ſteht, Rußland
das große Fragezeichen iſt und in Japan deu Imperialismuts
weitzerhim blüht. Man kann deshalb leider nicht ſagen, daß
zu=
künftig Kriege ein Ding der Unmöglichbeit ſeien.
Irland.
T.1. London, 5. Juli. Bei der geſtern begonnenen
Kon=
ferenz im Dublin zwiſchen den Delegierten der Sinnſeimer
und den Unioniſten handelt es ſich darum, feſtzuſtellen, ob die
Sinnfeiner bereit ſind, auf die Republik zu verzichten und ſich
mit der Unabhängigkeit eines Dominions zu begnügen. Die
Konferenz hat über drei Stunden gedauert. Ein offizielles
Communigué erklärt, daß eine Einigung über gewiſſe Punkte
zuſüande gekommen iſt. Die Konferenz hat ſich auf Freitag
vor=
mittag verſtagt.
T.U. London, 5. Juli. Die Polizei entdeckte im Walde
bei Tralee Waffen und Munition, darunter tauſend
Schuß Mumition, verſchiedene Revolver, Exploſiogeſchoſſe,
Land=
minen, Teile für drahtloſe Telegrgphie und Signalflaggen.
Drei Perſonen wurden verhaftet.
Narn
Letzte Nachrichten.
* Berlin, 5. Juli. Die Boſſiſche Zeitung meldet: Der
Reichskanzler hält Freitag in Breslau in der großen
Jahrhunderthalle eine politiſche Rede. An der
Veran=
ſtaltung beteiligen ſich alle politiſchen Parteien von den
Deutſch=
nationalen bis zu dem Unabhängigen.
Mitzteilungen der Blätter zufolge findet die nächſte
Kon=
ferenz der Ernährungsminiſter am 8. Juli in
Stuttgart ſtadt. Die Konferenz wird ſich mit der Frage der
Kunſtdüngerverſorgeung, der Aufhebung der Beſtimmngen über
den Erlaubniszwang bei dem Handel mit Lebens= und
Fudter=
mitteln und mit der Zuckertwirtſchaft beſchäftigen.
Blätter erfahren aus zuſtändiger Stelle: Der Staatsſekretär
Bergmann beabſichtigt nach Erledigung der von ihm
be=
handelten großen Aufgaben aus dem Süaatsdienſt auszrſcheiden.
Seine Berufung in den Aufſichtsrat der Deutſchen
Bank trete erſt von dem Zeitpunkt des Ausſcheidens aus dem
Staatsdienſt in Wirkſamkeit.
Betzdorf, 5. Juli. (Wolff.) Hier begann unter Beteiligung
von etwa 200 Delegierten aus allen Bergrevieren Deutſchlamds
die 16. Generalverſammlung des Gewerkvereins
chriſtlicher Bergarbeiter unter dem Vorſitz des Abg.
Imbuſch=Eſſen. Das Reichsarbeitsminiſterium und das
preu=
ßiſche Handelsminiſterium entſandten Vertreter. Abordnungen
chriftlicher Bergarbeiter fanden ſich aus Holland und
Oeſter=
reich ein.
Stendal, 5. Juli. (Wolff.) Nachdem die ſozialiſtiſche
Stadtverordnetenmehrheit ihré Mandaſte
nieder=
legte und dadurch die Beſchlußunfähigkeit der
Stadt=
verordnetenverſammhing herbeiführde, erklärte das preußiſche
Staatsminiſterium gemäß § 79 der Städteordnutng, Artikel 82
der Verfaſſung vom 30. November die
Stadtverordnetenverſamm=
lumg für aufgelöſt.
Breslau, 5. Juli. (Wolff.) Geſtern abend brach im hieſigen
Haupttelegraphenamt Feuer aus, das den Dachſtuhl
beſchä=
digte. Der Dnahtverkehr iſt teilweiſe geſtört.
T.U. Rotterdam, 5. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird,
ſteht Baku in Flammen. Ein Teil der Stadc und
ver=
ſchiedene Oelquellen ſind vernichtet.
Madrid, 5. Juli. (Wolff.) Reuter weldet: Das
Mini=
ſteriam iſt zurückgetreten.
Spiel, Sport und Turnen.
*Weiterſtadt, 5. Juli. Nächſten Sonnkag und Montag findet
in unſern Mauern das 36. Gauturnfeſt des Main=Rodgaues ſtatt.
An allen Ecken und Enden iſt man hier jetzt ſchon fleißig mit den
Vor=
bereitungen und Zurüſtungen zum nahen Feſte am Werk. Beſonders
der Turnverein ſelbſt, an der Spitze ſein rühriger Vorſtand, läßt es ſich
keine Mühe und Koſten ſcheuen, um den lieben Turnern und
Turnfreun=
den den Aufenthalt hier möglichſt intereſſant und angenehm zu machen.
Der am Ortseingang gelegene Feſtplatz iſt aufs beſte hergerichtet und für
Unterhaltung und Verpflegung auf demſelben für Jung und Alt reichlich
geſorgt; beſonders auch in turneriſcher Beziehung wird Hervorragendes
geleiſtet werden, ſo daß jeder Beſucher auf ſeine Koſten kommt.
* Um die Meiſterſchaft im Handball im Main=
Rheingau Deutſcher Turnerſchaft ſtanden ſich am
Sonn=
tag der Turn=Verein e. V. 1863=Dieburg und die Durn=
Gemeinde Nieder=Roden in Neu=Ifenburg gegenüber.
Das Spiel, das teilweiſe ſehr unfair berlief und öfters die Grenzen des
Erlaubten überſchritt, konnte Nieder=Rodem eine Minute vor Spielende
durch ſeinen Mittelſtürmer für ſich entſcheiden, und ſich ſo für die
Zwi=
ſchenrunde qualifizieren. Dieburgs Spielweiſe ließ nichts zu wünſchen
übrig, jeder erfüllte ſeinen Poſten ſo gur es ging und auch der Erſatz
(drer Mann) bewährte ſich gut. Die Kombination des Sturmes war
vor=
bildlich und ſchuf oft kritiſche Lagen vor dem Nieder=Rodener Tor.
Nie=
der=Roden hat auch eine ſehr flinke Mannſchaft, beſonders wäre die gute
Verteidigung und der Torwart hervorzuheben. Bei Halbzeit ſtand das
Spiel noch 0:0 und endete mit dem Ergebnis von 2:1 für Nieder=Roden.
Schiedsvichter korrekt und einwandfrei. — Turngemeinde Neu=Iſenburg—
Turnverein Neu=Iſenburg 3:2 (2:2), abgebrochen vom Turnverein,
Schiedsrichter leitete einwandfrei.
Main=Rheingau Deutſcher Turnerſchaft.
* Handball. Die am Sonntag in Neu=Iſenburg
ſtattge=
fundenen Meiſterſchaftsſpiele zeitigten folgende Reſultate: Turnverein
Dieburg—Turnverein Nieder=Roden 1:2 (Halbzeit 0:0). Ein Spiel, das
auf beiden Seiten mäßige Leiſtungen zeigte. Obwohl Dieburg techniſch
überlegen, mußte es ſich der glücklicheren Mannſchaft von Nieder=Roden
beugen, was wohl in der Hauptſache dem Dieburger Torwächter
zuzu=
ſchreiben iſt, der ſeiner Aufgabe in keiner Weiſe gewachſen war. Beide
Tore hätte er unbedingt halten müſſen. — Nach dieſem Spiele follte das
Spiel der Turngemeinde Darmſtadt gegen Turngemeinde Neu=Iſenburg
ſtattfinden. Da aber Darmſtadt in recht unſportlicher Weiſe nicht
an=
trat zu dieſem Spiele, gilt dasſelbe für Neu=Iſenburg gewonnen. — Am
Sonntag, den 10. Juli, findet die Fortſetzung der Spiele ſtatt, und ſpielt
an dieſem Tage Turnverein Nieder=Roden gegen Turnverein Pfungſtadt
auf einem noch näher zu beſtimmenden Platze.
Schluß des redaktionellen Zeils.
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Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 10 Uhr (Miete rot 4): „Der
Zigeunerbaron”
Orpheum. Anfang 734 Uhr: „Der Veilchenfreſſer”
Ortsgewerbeverein: Beſichtigung der Darmſtädter
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lengrube „Prinz von Heſſen” (Abmarſch um 2 Uhr von den
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köpfen).
Verſammlungen: Jugendabteilung des Zentralverbandes der
An=
geſtellten (Ortsgruppe Darmſtadt) um 8 Uhr im Perkeo. — Ehemal.
116er um 8 Uhr im Goldenen Anker.
Verſteigerungskalender.
Donnerstag, 7. Juli.
Mobiliar=uſw.=Verſteigerung um ½10 und ½3 Uhr Ernſt=
Ludwigſtraße 9.
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwirtſchaftliches): Max Streeſe; für
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Paul Lange. —
Druck und Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Redaktion des
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarfordgrungen ſind beizufügen; nachträgliche
werben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Familiennachrichten
Die glückliche Gebart einer
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Heute entſchlief nach langem ſchweren
mit größter Geduld ertragenen Leiden
unſer lieber, herzensguter Mann und Vater
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In tiefer Trauer:
Emilie Giller, geb. Leichtweiß
Fritz Giller, Chemiker.
Darmſtadt, den 5. Juli 1921.
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Die Beerdigung findet auf Wunſch des
Ent=
ſchlafenen in aller Stille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abſehen
zu wollen.
(*26408
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
meinen lieben Gatten, unſeren lieben,
treu=
ſorgenden, unvergeßlichen Vater, Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Ludwig Hofmann
Lokomotivführer
im Alter von 44 Jahren nach langem ſchweren
mit Geduld getragenem Leiden zu ſich zu
rufen.
In tiefer Trauer
Kath. Hofmann Wwe., geb. Schneider
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Darmſtadt, den 4, Juli 1921.
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Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
7. d. M., um 2 Uhr nachmittags, vom
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Nummer 184.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, deu 6. Jali 1521.
Seite 7.
Landwirtſchaft, Sartenbau, Kleintierzucht und Siedlungsweſen
Was iſt beim Grünfüttern an Vieh zu beachten?
— Der Winterfutteranbau hat zugenommen, ſo daß in
die=
ſem Sommer reichlich Grünfutter zur Verwendung kommt. Der
Grünfutteranbau muß ſich auch mit der Vermehrung der
Vieh=
zucht in fortſchrittlichen Bahnen bewegen. Denn in dem
Grün=
futter ſind hohe Prozente Eiweiß und Fett aufgeſpeichert, welche
für den Körper der Zucht= und Maſttiere, des Groß= und
Klein=
viehes je nach Art und Körpergewicht notwendig ſind. In Klein=
und Mittelſiedelungen, wo mehr Schweine, Milchſchafe, Ziegen
und Kaninchen gehalten werden, hat der Futteranbau auch
Vor=
teile. Das Grünfutter kann in einer ſolchen Anſiedelung auch
durch die Anlage einer gemeinſchaftlichen Weide vergrößert
wer=
den. Wenn in der Anſiedelung ſelbſt ſoviel Land für eine Weide
nicht erübrigt werden kann, ſo wird die Weide direlt an die
An=
ſiedelung angelegt. Ob die gemeinſchaftliche Weide nun ½
Mor=
gen oder mehr Morgen Land umfaſſen ſoll, richtet ſich nach der
Größe der Anſiedelung und ob viel Groß= und Kleinvieh
ge=
halten wird. Die Hauptſache iſt, daß zur Anlage dieſer Weide
Süßgräſer und eine dauerhafte Grasmiſchung für Weiden
Eusgeſät wird. Die Weide muß mit einem haltbaren Zaun
um=
ſäumt ſein. Für Kaninchen kann eine beſondere abgeſchloſſene
Abteilung auf der Weide eingerichtet werden, damit dieſe vor
den Fußtritten der größeren Tiere geſchützt ſind. Auf dieſe Art
kann eine Kleinſiedelung auch die wohltuende Grünfütterung in
Geſtalt des Weideganges in Anſpruch nehmen.
Die Hauptſache iſt nun, daß bei allen Tieren, auch jenen
Tieren, die im Stall abgeſchnittenes Grünfutter erhalten, der
Uebergang vom Trockenfutter zum Grünfutter bedachtſam
ge=
ſchieht. Man laſſe das Jungvieh und auch das herangewachſene
ältere Rind und die Milchkuh, ſowie die Schafe und Ziegen den
erſten Tag des Weideganges nur eine kurze Zeit auf der Weide,
den zweiten Tag kann der Aufenthalt auf der Weide ſchon länger
ſein, während der Weidegang am fünften bis ſechſten Tage ſchon
den ganzen Tag ausgedehnt werden kann. Man füttere die erſten
Tage neben dem Grünfutter noch Heu uſt. Für die
Stallfütte=
zung kommen hauptſächlich Wieſengras, Rotklee, Luzerne, Gelb=
Ulee, Steinklee, Gemengfutter und Grünwicken der verſchiedenſten
Art uſw. in Betracht. Sämtliches Grünfutter, mag es an Pferde,
Ochſen, Rinder, Milchkühe, Schafe, Ziegen uſw. verfüttert
wer=
den, ſoll friſch zum Verfüttern kommen.
Man ſchneide nicht mehr Grünfutter ab, als für einen Tag
notwendig iſt. Dieſes ſchneide man morgens früh im Tau und
lagere es in der Nähe des Stalles unter einem ſchattigen Baum
oder auf der Tenne. Es muß flach auseinanderliegen, weil hobe
Schichten ſich leicht erwärmen, dann Schimmel und Fäulnis
ent=
ſtehen. Das beſte Grünfutter iſt vor der Blüte geſchnittener
Inkarnatklee und Süßgras, ſowie die verſchiedenen
Miſchgrün=
futter. Schwedenklee und Steinklee können für Rinder und
Pferde ſchädlich werden, beſonders dann, wenn der Steinklee
ſpät geſchnitten und ſchon junge Samenkörner im Entſtehen
be=
griffen ſind. Man ſoll deshalb dieſe beiden Kleearten nur mit
Wieſengras oder anderem Grünfutter gemiſcht geben. Zu je
1 Zentner Wieſengras rechnet man 4 Zentner Steinklee oder
Schwedenklee. Dieſe beiden Kleearten ſind aber am
unſchädlich=
ſten für das Vieh, beſonders Pferde und Rinder, wenn ein
Drit=
tel Schwedenklee, ein Drittel Wieſengras und ein Drittel
Roggen=
ſtroh miteinander verhäckſelt werden. Dieſes
Strohgrünfutter=
miſchhäckſel ſchadet nicht und wird für den Körper der Tiere
be=
kömmlich. Immerhin achte man darauf, daß dieſe beiden
Klee=
arten nicht jung geſchnitten werden. Der Steinklee wird deshalb
ſchädlich, weil er beſonders in der Blüte einen hohen Gehalt von=
Kumarin hat. Freſſen Pferde, Rinder und Kühe dann dieſen
Klee ungemiſcht, ſo entſtehen Beſchwerden im Magen und der
Harn ſondert ſich ſchwer ab. Beim Verfüttern von Grünwicken
und Grünklee iſt zu beachten, daß ſie vor der Blüte geſchnitten,
friſch ohne Welkſein gereicht, ein ſehr nahrhaftes Futter ſind.
Dadurch wird nicht allein die Milch bei der Milchkuh vermehrt
und fetter, ſondern es verleiht auch dem Rind ein kräftiges
Wachstum mit gut entwickelten Knochen. Sind aber ſchon in
den Grünwicken, gleichviel, welcher Art, feſte
Samenbeſtand=
teile, ſo kann man an dem Großvieh, auch an Schafen und Ziegen,
Lähmungen des Körpers feſtſtellen.
Die Muskelentwickelung ſoll auch an den Ziegen und
Scha=
fen leiden, wie denn auch Pferde nach dem Genuß ſolchen
Grün=
futters ſchweratmig und Ziegen dämpfig werden. Man ſoll
beim Grünfüttern auch ſtets beachten, daß die Tiere, gleichviel, ob
Groß= oder Kleinvieh, vor dem Freſſen auch genügend getränkt
ſind. Ein Tränken direkt nach dem Grünfutterfreſſen iſt nicht
zu empfehlen, beſonders dann nicht, wenn das Grünfutter durch
Lagern ſchon welk geworden iſt. Säuft das Vieh dann große
Mengen Waſſer, ſo ſchwimmt ſozuſagen das Grünfutter im
Magen, es wird ſehr feucht und die welken Teile beginnen zu
quellen, wodurch Unpäßlichkeit in die Wege geleitet wird. Auch
können je nach Umſtänden noch ſchlimmere Folgen eintreten.
Der Landwirt und die Kleinviehhalter, die ſtets dafür ſorgen,
nur friſches, ungewelktes Grünfutter zu verabreichen, ſorgen
dann auch für die Geſunderhaltung des Viehes. Denn auch
durch die Verdauungsbeſchwerden, Lähmungen und Freßunluſt
ſtockt der Tierkörper in ſeiner regelmäßigen Entwickelung,
wel=
ches ein Zurückbleiben im Wachstum der in Frage ſtehenden
Tierart im Gefolge hat. Auch bei Milchkühen, Ziegen und
Milch=
ſchafen kann der Milchertrag zurückgehen. Nicht minder ſtockt
der Fleiſchanſatz beim Kaninchen, wenn es plötzlich zu viel
Grün=
futter frißt. Wiſſenſchaftlich und praktiſch iſt es feſtgeſtellt, daß
das Grünfutter, richtig verabreicht, ſehr nährend und ſättigend
iſt, ſo daß man es mehr als Futter gebrauchen ſoll.
Futterrübenbau für Kleintiere.
— Im Frühjahr, wen das Heu knapp wird und
Grünfutter noch nicht zu haben iſt, ſind Futterrüben am
beſten geeignet, die Kleintiere zu ernähren. Sie laſſen ſich auch
für, das Geflügel gut verwenden, vorzüglich für Entan und
Gänſe und ſind unentbehrlich für Kaninchen, Schafe und
Schweine. Es kommt allerdings darauf an, die geeignete Sorte
anzubauen, die für Boden und Lage paßt, ſich nötigenfalls
ver=
pflanzen läßt, hohen Ertrag liefert, viel Zucker und
Trocken=
beſtandteile enthält und ſich in Mieten gut aufbewahren läßt.
Man wendet bei Anbau drei Verfahnen an. Wo erſt eine
ſpäte Feldbeſtellung möglich iſt, und der Acker ſich nicht m höchſter
Kultur befindet, pflanzt man die Rüben aus. Dabei iſt es
mög=
llich, den Acker im Frühjahr mehrmals zu bearbeiten und das
Unkraut zu vertilgen. Ohne Schaden kann man noch Stallmiſt
oder Jauche auf das Feld fahren, unter Umſtänden vorher auch
eimn Grünfuttergemiſch von Roggen und Zottelwicke auf dem
Rübenfelde bauen. Die Pflanzung erfolgt in Furchen von 25
bis 30 Zentimeter Abſtand und zwar auf die Furchenkämme. Die
Entfernungen zwiſchen den einzelnen Pflanzen dünrfen nicht zu
=groß werden, denn nur enge Pflanzweite bringt Höchſterträge.
Bei frühzeitiger Sagt bis Mitte Mai wendet mau das
Drillver=
fahren am. Die letzten Nachtfröſte ſollen jedoch vorüber ſein und
die Bodenwärme mindeſtens 10 Grad Celſius betragen, weil die
Saat ſonſt nicht keimt. Die normale Saattiefe beträgt 1,5 bis
2 Zentimeter, auf leichtem Boden bis 5 Zentimeter. Die Reihen
egt nian 38 bis 42 Zentimeter voneinander an, innerhalb der
Reihe beträgt der Pflanzenabſtand 20 bns 28 Zentimeter.
In kleinen Betrieben iſt das Auslegen auf Dämme üblich.
Dabei wird der Samen mit der Hand auf die Kämme von 25
bis 30 Zentimeter entfernten Furchen ausgelegt. Zum Anbau
ſind folgende Sorten zu empfehlen: grümköpfige rheiniſche
Rie=
ſenmöhre von Küppers, die bis 4 Kilo ſchwer wud, oben grün
uund unten weiß iſt und diefgelockerten, nährſtoffreichen, nicht zu
ſchweren Boden verlangt, ferner hellgelbe Ottersberger
Mauſe=
ſchwanzrübe, Brabanter Rote Nieſen, grünköpfige Vogeſen, für
leichten Boden geeignet, Criewener weiße Möhre, für beſſere und
leichte Böden, Altringham=Möhre für beſſeve Böden. Die
Mohr=
rübe gehört zu den ſicherſten Feldfrüchten und gedeiht in jedem
Klima. Sie verträgt Trockenheit und Kälte beſſer als anhaltende
Feuchtigkeit, und baßt deshalb auch auf ärmere ſandige
Lehm=
böden, ſofem ſie ſich in guter Kultur befinden. Anſpruchsvoller
ſind die Futter= oder Halbzuckerrüben, wie Rheiniſche Lanler,
Subſtanzia, Friedrich Werther. Die größten Erträge liefern die
Pfahlrüßen oder ſlaſchenförmigen, zu denen Roter Machrmut,
Roter Rieſenpfahl, Küppers lange gelbe Rieſen zählen. Sie laſſen
ſich leicht verpflanzen und wachſen tief imn die Erde.
Torfmull und Stickſtoffverluſf.
— Wie Louis Eoldberg in ſeinem leſenswerten „Buch vom
deutſchen Torf und Moor” (Verlag F. O. 6 Dvesden), mitteilt,
gehen durch Stickſtoffverluſt bei den menſchlichen Abfallſtoffen
in Deutſchland jährlich etwa dreiviertel Milliarden
Mark verloren, weim ma für Kopf und Jahr den
Friedens=
preis von 10 Mk. einſetzt. Die im den Städten übliche
Schwemm=
kanaliſation befreit die Wohnungen zwar in hygieniſch
einwand=
freier Weiſe von den wenſchlichen Ausfuhrſtoffen, bedeutet
ander=
ſeits aber ungeheure Verſchwendung. Ausgiebig verwertet
wer=
den dieſe Stoffe nur beni Torfmlleinſtreu i die Abortgruben
oder die Aloſetts. Torfmull hat ein ungeheuer großes
Waſſer=
aufſaugevermügen. Beim Vergleich mit andenem Einſtreumitteln
hat Dr. Georg Berfu an der Berliner Landwiutſchaftlichen
Hoch=
ſchule ermittelt, daß Torfmull das Zehn= bis Zwölffache ſeines
Eigengewichtes aufſaugen kann, und dadurch Sägeſpähne,
See=
gras, Laub, Stroh. Holzwolle und Kiefernadeln völläig in den
Schatten ſtellt. Neben dieſem Scugvermögen beſitzt Torfmull
aber uoch eine andere Eigenſchaft, die ihm eime unvergleichliche
Eignung als Bindemittel der Fäkalien verſchafft: en vermag nicht
nur flüſſiges, ſondern auch gasförmiges Anmmoniak feſtzuhalten.
Der Verluſt von Stickſtoff während der Düngerlagerung iſt
von jeher ein wunder Punkt in der Landwirtſchaft geweſen und
man hat mit, allen möglichen Zuſätzen verſucht, ihm
entgegen=
zuwirken. Ueber die Ergebniſſe dieſer Verſuche teilt Goldberg
im dem angeführten Werke folgende Ziffern mit: ohne
Konſer=
vierungsmittel betrug der Stickſtoffverluſt 30 bis 40 Prozent, bei
Verwendung von Kainit 29 bis 32 Prozent, bei
Verwendung von Superphosphatgips 22 bis 25 Prozent, bei
Verwendung von Schwefelſäune 20,5 Prozent, von
Superphos=
phatgips im größerer Doſis 11,6 Prozent und bei Verwendung
von Torf 72 Prozent. Iſt es nicht erſtaumlich, daß dieſe
Fähig=
keit des Torfmutlls, noch ſo wenig praktiſch ausgenützt wird?
Bei Abortgruben geſchieht, die Anwendung am zwechmäßigſten
in folgender Weiſe: in die geleerten Gmuben wird gine Schichd
von 50 bis 60 Zentimeter Torfmull eimgeſtreut und nach jeder
Benutzung von oben eine kleine Schaufel nachgeworfen. Auf
dieſe Weiſe werden je Kopf und Jahr ungefähr 50 Kilo Torfmutll
verbraucht. Gebrauchswaſſer und Grundwaſſer darf im die am
beſten betonierten Gruben nicht gelangen. Man kamn auch unter
eine einfache Süitzgelegenheit einen Eimer oder ein anderes
Ge=
fäß, das öfter geleert wird, aufſtellen und daneben ein offenes
Kiſtchen für Torſmull und eine Kohlenſchippe zum Gebnauch.
Der auf ſolche Weiſe erzielte Tonrfdünger iſt gerade für kleine
Wirtſchaften mit Gartenbetrieb von unſchätzbaem Wert. Neben
der Bereicherung des Bodens mit Pflanzennährſtoffen hat ſeine
Anwendung eine Verbeſſenung der phyſikaliſchen
Bodenverhält=
niſſe zur Folge. Er macht leichten Boden, waſſerhaltend und
bindig und ſchwenen Boden locker. Vor der Verwendung winrd
der Inhalt der Gruben kompoſtient und nach jedesmaligem
Um=
ſtechen Torfſtreu von allen Seiten über den Haufen gedeckt. Ks.
R0
Landwiriſchaft
TRD. Pflanzenſchutz. Der großen Bedeutung, die dem
Pflanzenſchutz in Hinſicht auf eine geſteigerte landwirtſchaſtliche
Erzeugung zukommt, wird ſeitens der Landwirte immer noch
zu wenig Beachtung geſchenkt. Würden alle Laudwirte ſich
be=
wußt ſein, daß auch den Pflanzenkrankheiten und =Schädlingen
durch rechtzeitig eingeleitete Vorbeugungs= und
Bekämpfungs=
maßnahmen Einhalt geboten werden lanm, ſo könnten der
Land=
wirtſchaft alljährlich erhebliche Verluſte erſpaot bleiben. Die
be=
rufenen Organe der Pflanzenſchutzdienſtes, die Hauptſammelſtelle
an der Landwirtſchaftskammer in Darmſtadt und die
Beziuks=
ſammelllellen an den landwirtſchaftlichen Schulen ſind jederzeit
bereit, Nat und Auskunft über Fragen des Pflanzenſchutzes zu
erteilen.
Zurzeit werden auf Veranlaſſung der Landwürtſchaftskammier
in Darmſtadt bei allen Beziurksſammelſtellen an den
landwirt=
ſchaftlichen Schulem für die im Pflanzenſchutzdienſt tätüigen
Samimller Unterrichtskurſe abgehalten über den Zweck und die
Einrichtung des Pflanzenſchutzdienſtes und über die wichtigſten
Pflanzenkvankheiten und =Schädlinge. Im Anſchluß hieran
finden bei einem Feldeundgang praktiſch= Unterweiſungen an
lebendem Pflanzenmaterial ſtatt
Lanbwirte, die Intereſſe daran haben, als Samler im
Pflanzenſchutzdienſt tätig zu ſein, wollen ſich an den Vorſteher
der in ihrem Bezirk beſtehenden landwirtſchaftlichen Schule
wenden.
TKD. Verhütung des Schweinerotlaufs. In manchen
Tei=
len Heſſens, ſo im Kveis Erbach, iſt die Schweinerotlaufſeuche
in großem Umfange wieder ausgebrochen. Nach dem neuen
Emt=
ſchidigungsgeſetz für Tierſeuchen wird für die an Rotlauf
einge=
gangenen Tiere keine Entſchädigung mehr gewährt. Das
volle Niſiko laſtet alſo auf dem Beſitzer. Solange die Seuche
entſchädigugspflichtig war, wurden auch ſtaatlicherſeits
nuent=
geltlich die Impfungen der Schweine vorgenommen. Nun iſt
es Sache der Landwirte ſelbſt, ſich vor Schaden zu ſchützen,
was durch eine Impfung der Tiere leicht geſchehen kam.
Bei dem heutigen Wert, den die Tiere darſtellen und dem zu
tra=
genden Riſiko ſollen die Landwirte die geringen Impfkoſten nicht
ſcheuen, um ſo den Ausbruch der Kranſheit in ihrem Gehöft zu
verhüten. Die Landwirtſchaftskammer in Damſtadt war wegen
Freigabe des Impfſtoffes an die Landwirte an das Miniſterium
mit eimer Eingabe herangetneten. Die Regierung teilt aber mit,
baß nach dem Reichsviehſeuchengeſetz die zur Schutzimpfung
notwendigen Baktenienkultunen nur an Tierärzie verabfolgt
wer=
den dürfen.
F. Stark ausgelaufene Lager an landwirtſchaftlichen
Ma=
ſchinen ſind nicht felten Veranlaſſung zu weiteren ſchweren
Be=
ſchädigungen derſelbem; in der Regel kommt es zu ſtarken
Ver=
biegungen rder gae zum Bruch von Wellen von Meſſerſtaugen an.
Mähmaſchinen und dergl. Durch den aus ſolchen Urſachen
her=
vongerufenen unruhigen Gang löſen ſich gerne die
Schrauben=
muttern der Lagerdeckel, und anderer Befeſtigungsſchvauben, und
bei nicht ganz aufmerkſamer Behandlumg der Maſchinen wird
die Verbiegug oder der Bruch ſo weſentlicher Teile
herbeige=
führt, daß die Maſchine im ganz kurzer Zeit unbrauchbar wird.
Rechtzeitig vor dem Gebrauch ſoll daher jede Maſchine darauf
pachgeſehen werden, ob alle Wellen noch gut in den Büchſen und
Lagern ſitzen, damit ſie bis zur Gebrauchszeit noch gebeſſert
wer=
den könmen. Häufig aber ſtellt ſich der Venſchleiß der Lager und
Wellen erſt wähnend der nötzigſten Gebrauchszeit heraus, und
dann wird aus Wangel an ſofordigem Erſatz weitengearbeitet
und die Maſchine vollſtändig untauglich gemacht. In ſolchem
Fällen ausgelaufener Lager oder Büchſen leiſtet ein Stück alten
Leders von einem Pferdeſielen, einem Treibriemen, einem Stieſel
und dergl, oſt ganz erſtaunliche Dienſte, wenn m das
ausgelau=
fene Lager oder die ausgelaufene Büchſe ein paſſendes Stück
ein=
geſetzt wird. Auch als Unterlage oder Beilageſcheiben laſſen ſich
Lederſtücke in Ermangelung von paſſenden Eiſenſcheiben oder
Unterlagen ſehr wohl verwenden. Mit ſolchem Notbehelf läßt ſich
oft necht gut ſo lange auskommen, bis die Inſtandſetzung der
Maſchine ohne Betriebsſtörung möglich iſt, ohne daß die
Ge=
brauchsfähigkeit der Maſchine ſelbſt gefährdet wird.
—0.
Obſt= und Gartenbau
9
—Hiutbeerſpaliere. Für Himberruten eignen ſich nur Stützen.
aus Holz. An Drahtſpalieren werden die Nuten, wenn man ſie
auch mit Baſt bindet, ſchwarz. Verwendet man Weſdenruten, ſo
muß man ſie auch erſt vorher um den Draht winden und daun
un die Himbeerruten beſonders binden, damit ſich Himbeeren
und Draht nicht berühren. Dieſem umſtändlichen Anbinden
emtgeht man durch Verwendung von Holz, zumal Bindeweiden
für dieſen Zweck zu grob ſind.
— Nochmals gute Futterpflanzen einfäen. Um für den
Herbſt immer ein gutes, ſaft= und kraſtreiches Grünfutter zur
Hand zu haben, ſät man alle Wochen einen Abſatz von
Jo=
hannisroggen und Zottelwicke, vielleicht noch mit Wintergerſte
und Wintererbſen. Später eingeſäte Gemenge dieſer Art ſind
wertvoll für das Frühahr, welches vorausſichtlich wieder teure
Futterpreiſe bringen wird. Die Zottelwicke iſt das erſte maſſige
Grünfutter, welches es gibt. Zottelwicke und Johannisroggen.
für das Frühjahr kann man bis November und Dezemben hinein
anſäen. Die Landwwirte ſind durch ſolche Vorkehrungen nicht nur
imſtande, ſich ein gutes Grünfutter zu ſichern, ſondern auch auf
die Preisbildung der Handelsfuttermiſtel zu ihren Gunſtem
ein=
zwinken. Der Handel beantwortet jede Steigerung der Nachfrage
mit Preisaufſchlag. Iſt die Landwirtſchaft aber gerüſtet, hat ſie
genügend Futter, um nicht jedem Preiſe zuſtimmen zu müſſen,
ſo werden die Periſe auch in niederen Greizen bleiben.
— Mangold. Steht Mangold zu dick, und das iſt meiſt der
Fall beim Säen, ſo kann man die zu dicht ſtehenden Pllunzen
ausziehen und zu neuen Reihen anpflanzen. Es
iſt beſonders wichtig, den Mangold gut zu überwintarn, da die
überwinterten Pflanzen im nächſten Frühjahv eines der erſten
und feinſten jungen Bemüſe liefern.
— Stoppelrüben oder Rübkraut kann man vom Eude Junſi
ab ſchen. Es iſt ein vorzügliches Herbſt= und Wintergemüſe,
welches aushält, bis ſtaake Winterfröſte es zerſtören.
l 5
Vieh= und Geflügelzucht
Sl. Mer m enſieruidt 1al
betnachten die Kartoffelſchalen oft als minderwertiges Futter,
das man nur als Nobehelf gibt. Die rieſigen Mengen dieſes
Abfalles, die in den ſtädtiſchen Haushalzungen weggeworfen
wer=
den, bedeuten einen verwerflichen Raubbau an Nahrungsmitteln.
Die Anfänge mit Schalenſammlungen, die im Kriege gemacht
wurden, ſind in der Hauptſache guut gemeinne Vorſchläge
geblie=
ben. Solche Sammlung iſt aber auch heute noch zeitgemäß, denur
erſtens bekommen wir vom Auslande noch herzlich wenig herein,
das die Kartoffelſchalen entbehrlich machte und zweitens müſſen
wir uns in jeder Hinſicht vom Auslande ungbhängig zu machen
ſuchen.
— Die Färbung der Eierſchale. Es iſt ein weitvenbreiteter
Abenglaube, daß bräunliche Eier, werwoller ſeien als weiße.
Wem man die Hühnereier nach ihrem Nährwert ſcheiden will.
dann muß man nicht auf die Färbung der Schale, ſondern auf die
des Dotters ſehen. Eier mit tieſgelbem Dotter liefem
ge=
wöhnlich, die Hühner auf dem Lande, die freien Auslauf haben.
Ber den Eiern mit blaſſem Dotter könnte man von einer
Bleich=
ſucht der Hühnereiger ſprechen, denn der Stoff, deſſen Fehlen die
blaſſe Fanbe zeigt, iſt Eiſen, derſelbe, von dem auch unſer Blut
ſeine Farbe erhält. Der Gehalt von Eiſſen im Eidotter wächſt
mut der Tiefe der Farbe und iſt davon ebhängig, daß die Hühner
unter geſunden Bedingungen leben und namentlich viel Grünes
zu freſſen bekommen.
— Kalk für Legehühner und Kücken. Das Legehuhn braucht
zur Bildung der Eierſchale Kalk, das umendwickelte Kücken
da=
egen zum Aufbau ſeines Knochenſkeletts. Dieſer Uneſrchied
vei=
langt auch die Verabreichung verſchiedener Kalkverbin.
dungen. Der Knochenbildung dienen vonnehmlich die
phos=
phorſauven Kalkſalze, die Eierſchalen enthalten hauptſächlich
kohenſauren Kalk. Daher ſind die Kalkphosphate wichtig für das
Junggeflügel, während das Kalkfutter der Legehühner vor allem
aus Karbonaten beſtehen muß. Wenn auch die verſchiedenen
Futtermittel, wie Glage in der Berſiner Tierärztlichen
Wochen=
ſchrift ſchreibt, Kalkſalze enthaltem, ſo können dieſe den Bedarf
der Tiene, doch nicht annähernd decken. Pro Tag und Huhn
rechnet man mit einem Kalkbedarf von 2 bis 3 Gramm. Dieſen
deckt das Huhn bei freier Futterſuche nicht nur aus den
Futter=
ſtoffen, es pickt ihn von den Kalkwänden der Häuſer und wo es
ihn ſonſt findet. Bei künſtlicher Fütterung müſſen die Salze
dementſprechend berabreicht werden. Für Kücken eignen ſich
Knochenaſche, Knochenmehl, Knochenſchrot,
Fiſch=
köpfe und Gräten, für Legehühner Eierſchalen,
Muſchelſchalen, Auſternſchalen, grebspanzer u.
dergl. Am einfachſten bietet man den Legehühnenn den Kalk in
einer Krippe mit altem Kaltmörtel, Kalkſteinen, Kalkputz,
Mauer=
ſchutt, Kreide zur beliebigen Selbſtaufnahme. Der Kallputz wird
zweßmäßig in erbſengroße Stücke zerkleinert. Die ſtaubförmigen
Reſte können auch mit dem ſonſtigen Futter vermengt werden.
Gips von Tecken, Stuck uſw. eignet ſich nicht für dieſen Zweck.
Ebenſowenig können die Hühner friſchen Kalk aufnehmen.
Kalk=
ſtaub oder Kalkmehl aus Kalkbrenmereien iſt zwar zur
Rein=
haltung der Ställe von Ungezieſer ſehr nützlich, aber keim
Futter=
mittel.
B.
— Der Kamm als Geſundheitsmertmal. Der Hühnerkamm
zeigt jede Störug im Kreislaufe des Blutes infolge ſeines
Neichtums an Blutzellen ſofort an. Kleine blaſſe Kämme
deu=
ten auf Elutarmut und Körperſchwwäche, gulgerährie und
blut=
reich= Tiere haben hochrote volle Kämme. Während der
Mau=
ſer und im Winter ſchrumpfen die Kämme zu ſanmeli, wobei ſie
ſich bei manchen Hühnern umlegen. Bei guter Füttrrugg his
zum Frühjahr verſchwindet dieſe Schlaffheit wieder. Bei Hähnen
iſt die dunkle Färbung des Kamwes die Folge von
Verdauungs=
ſtörungen, beſonders von Verſtopfunx Reichliche
Grünfütte=
rung heilt ſie.
—.
Vienenzucht
W
EhnHal mE
Juni=Full. Eine Reihe der beſten Blüteupflanzen ſpeuden jest
ihren Nektar, Himbeere, Weißklee, Inkamatklee. Hederich,
Aka=
zien. Linden und taufend Blumen öffnen jetzt täglich neue
Honig=
quellen, und im dieſem Jahre, iſt auch die blaue Kornblume
maſſenhaft verteten. Wohl dern Bienenzuchter, der jetzt recht
ſtarke Völker hat. Dieſe, die über genügend Flugbienen
ver=
fügen, holen jetzt in kurzer Zeit ganz gewaltige Honigvorräte ein
und bringen den höchſten Nutzen. Jed’s Schwärmen und jede
Schwächung muß jetzt vermieden wverden. Nur wirklich ſtarke
und kräftige Völker können die Tracht richtig ausnutzen. Um
den Vieuen die Arbeit zu erleichtern, ſoll min leere Wa=ben
in die Stöcke einhängen, um ſie mit Honig füllen zu laſſen.
Es werden durch das Einhängen der Waben tauſende Bienen für
die Honigtvacht frei, die ſonſt Wachs holen, bereiten und
bearbei=
ten zußten. Fallen jetzt Schwärme, ſo nehme man ihnen die
Königin und laſſe ſie wieder in den Stock zurückkehren.
N achdruck ſämtl. Artikel verboten, Verantwortlich: Kurt Mitſch ing
Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1921.
Rummer 184.
Aus den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Fünfmarkſchein. 1 kleiner
Hohl=
ſchlüſſel. 1 weißſeidener Kinderſchuh, 1 Kinder=
Gummiſauger. 1. braunſeidener Damenkleidgürtel.
1 großer Schlüſſel. 2 Einmarkſcheine, 2
mittel=
große Schlüſſel an einem Ring. 1 mittelgroßer und
1 großer Schlüſſel. 1 altes Portemonnaie mit über
11 Mk. 1 ſchwarzes Damenportemonnaie mit über
17 Mk. 55 Mk. in Scheinen. 1 braunes
Damen=
portemonnaie mit über 20 Mk. 1 dunkle Brieftaſche
mit über 50 Mk. 1 braunes Schildkrötportemonnaie
mit über 4 Mk. 1 ſilberne Damenuhr. 1 braunes
Portemonnaie mit über 4 Mk. — Zugeflogen: Ein
Bienenſchwarm. 1 Brieftaube mit Klubring 01830.
7. 3. 21.
Im Juli wird eine Sonderzuweiſung
von Zucker
500 gr auf den Kopf, zur Verteilung gebracht.
Dieſe Ausgabe geſchieht ohne Vorausbeſtellung
auf die Marke „Minna” der Nährmittelkarte als
Bezugsmarke.
Den Kleinhändlern werden zu dieſer Ausgabe
die gleichen Mengen Zucker zugewieſen, wie die auf
die Marke „Darmſtadt” und ſind die Zwiſchenſcheine
hierzu für die Geſchäfte, mit den Anfangsbuchſtaben
A—T Donnerstag, den 7. Juli,
2—2 Freitag, den 8. Juli,
aef dem Lebensmittelamt, Wilhelminenſtr. 15,
Zim=
mer 19, abzuholen. Die Zwiſchenſcheine ſind ſofort,
ſpäteſtens bis zum 11. Juli, an den Großhandel
weiterzugeben. Der Tag der Ausgabe dieſer Sonder=
(st7829
zuweiſung wird noch bekanntgemacht.
Darmſtadt, den 4. Juli 1921.
Lebensmittelamt.
Kraftloserklärung von Pfandſcheinen.
Die Inhaber der angeblich abhanden
gekomme=
nen Pfandſcheine Nr. 24982, 24985, 25427, 25428,
24430 und 25431 werden hiermit aufgefordert, ihre
Anſprüche an die Pfänder innerhalb 14 Tagen,
vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekanntmachung
an gerechnet, bei uns geltend zu machen,
widrigen=
falls die Kraftloserklärung der Pfandſcheine
er=
folgen wird.
Darmſtadt, den 5. Juli 1921.
(st7830
Städtiſches Leihamt.
Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 6. Ziel der Grund= und ewerbeſteuer für
1920 iſt bei Meidung der Beitreibung bis 11. Juli
Ifd. Js. hierher zu zahlen. Vom 12. Juli an
wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(st7473
Darmſtadt, den 24. Juni 1921,
Die Stadtkaſſe.
Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für das 2. Kalender=Vierteljahr
1921 für die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Schulen
iſt bei Meidung der Beitreibung bis zum 11. Juli
Ifd. Js. hierher zu zahlen. Vom 12, Juli ab
wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(st7472
Darmſtadt, den 24. Juni 1921.
Stadtkaſſe.
Bekanntmachung.
Betrefſend: Ausführung von Walzarbeiten auf der
Straße Einſiedel—Dieburg, km 8,14—9,8.
Wegen Vornahme von Walzarbeiten iſt die
Kreis=
ſtraße Einſiedel—Dieburg, km 8,14—9,8, für
Fuhr=
werke und Automobile auf die Dauer von drei
Wochen vom 8. Juli Ifd. Js. ab polizeilich geſperrt.
Dieburg, den 27. Juni 1921.
(2775gm
Heſſiſches Kreisamt Dieburg.
Gebhardt.
Von der Reise zurück
Dr. P. Wolfk
Frauenarzt. (*26274ms
Sprechstd. wochentags. ‟/,3—1/,5 Uhr.
Tel. 2448 — Kasinostr. 20.
Stenographen=Vereinigung
„Gabelsberger”, Eliſabethenſtraße 52.
Neue Kurſe
Stenographie und Maſchinenſchreiben
beginnen
Donnerstag, den 7. Juli 1921
abends 7 Uhr
unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer.
Anmeldungen werden täglich von 2—9 Uhr in
unſerer Geſchäftsſtelle Eliſabethenſtr. 52 entgegen=
(7837
genommen.
Leibniz=Schule,
Aufnahme von Knaben u. Mädchen vom 6. Jahre
an für Nachhilfe und Beaufſichtigung der häuslichen
Schularbeiten — Vorbildung für alle Klaſſen höherer
Schulen — Sekundareife — Primareife — Abitur —
mittlere Beamtenlaufbahn — Repetitorien für
Studierende der Hochſchule und Nachbar=
Univerſi=
täten zur Vor= und Haupt=, Doktor= und
Staats=
prüfung. — Einzelſtunden für ältere Leute und
Ausländer zu jeder Tageszeit. — Letzter
Abend=
kurſus für Kriegsteilnehmer, die im Herbſt
das erleichterte Maturum ablegen können.
— Täglich Anmeldungen und koſtenloſe Auskünfte
im Sekretariat, Herdweg 28.
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Darmſtadt, Hermannſtr. 29.
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Nacheichungen
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Kranichſteinerſtr. 65, Tel. 1151.
Kaufe Kartoffeln oder
gebe Zucker.
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ſtraße 80, pt. (*26563
Körperſchaftsſteuer und
Kapitalertragsſteuer.
Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe der
Steuer=
erklärungen zum Zwecke der erſten Veranlagung zur
Körperſchaftsſteuer und zur Kapitalertragsſteuer.
I. Die nach § 1 des Körperſchaftsſteuergeſetzes der
Körperſchaftsſteuer unterliegenden Steuerpflichtigen,
die im Bezirke des Finanzamts den Ort der Leitung
oder, wenn der Ort der Leitung im Ausland liegt,
ihren Sitz, einen nach § 71 der
Reichsabgabenord=
nung beſtellten Vertreter oder den größten Teil ihres
inländiſchen Vermögens haben, werden aufgefordert,
die Steuererklärungen für die Veranlagung zur
Körperſchaftsſteuer
abzugeben.
Körperſchaftsſteuerpflichtig ſind:
1. die Erwerbsgeſellſchaften (Aktiengeſellſchaften,
Kommanditgeſellſchaften auf Aktien,
Kolonialge=
ſellſchaften, bergbautreibende rechtsfähige
Ver=
einigungen und nicht rechtsfähige
Berggewerk=
ſchaften, Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung,
ſonſtige Perſonenvereinigungen mit
wirtſchaft=
lichem Geſchäftsbetriebe deren Zweck die
Er=
zielung wirtſchaftlicher Vorteile für ſich oder ihre
Mitglieder iſt);
2. die Erwerbs= und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften,
Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit und
die politiſchen Parteien und Vereine mit
eige=
nem Gewerbebetriebe;
3. ſonſtige juriſtiſche Perſonen des bürgerlichen
Rechts, insbeſondere” eingetragene Vereine,
rechtsfähige Anſtalten und Stiftungen;
4. juriſtiſche Perſonen des öffentlichen Rechts,
ins=
beſondere kirchliche Körperſchaften, Anſtalten
und Stiftungen;
5. nicht rechtsfähige Perſonenvereinigungen und
Zweckvermögen mit Ausnahme der offenen
Handelsgeſellſchaften, der
Kommanditgeſellſchaf=
ten und der ſonſtigen Erwerbsgeſellſchaften, bei
denen die Geſellſchafter als Unternehmer (
Mit=
unternehmer) des Betriebes anzuſehen ſind.
Die Abgabe der Erklärung liegt ob:
bei juriſtiſchen Perſonen den geſetzlichen
Ver=
tretern,
bei Perſonenvereinigungen und Zweckvermögen, die
eigene Rechtsfähigkeit nicht beſitzen, den
Vorſtän=
den oder Geſchäftsführern und, ſoweit ſolche
nicht vorhanden ſind, den Mitgliedern oder
Be=
teiligten (§5 84, 86 der Reichsabgabenordnung).
Prokuriſten und Handlungsbevollmächtigte ſind zur
Abgabe der Erklärung nicht berechtigt. Steht nach der
Satzung, Stiftung oder ſonſtigen Verfaſſung die
ge=
ſetzliche Vertretung nur mehreren Perſonen
gemein=
ſam zu, ſo iſt zur Abgabe der Steuererklärung die
Mitwirkung der für die Geſamtvertretung
vorgeſchrie=
benen Anzahl von Perſonen erforderlich.
Zur Abgabe der Erklärungen ſind die
Perſonen=
vereinigungen und Zweckvermögen verpflichtet, deren
Steuerpflicht am Tage des Inkrafttretens des
Körper=
ſchaftsſteuergefetzes (15. April 1920) beſtanden hat.
Die Steuererklärungen müſſen umfaſſen:
1. das Einkommen der Geſchäftsjahre (
Wirtſchafts=
jahre), deren Ende in die Zeit vom 1. April
1919 bis 31. März 1920 fällt, oder, wo ein
be=
ſonderes Geſchäftsjahr nicht vorliegt, das
Ein=
kommen des Kalenderjahres 1919 (§ 20 des
Kör=
perſchaftsſteuergeſetzes),
2. das Einkommen der Geſchäftsjahre (
Wirtſchafts=
jahre), deren Ende in die Zeit vom 1. April 1920
bis 31. März 1921 fällt, oder, wo ein beſonderes
Geſchäftsjahr nicht vorliegt, das Einkommen des
Kalenderjahres 1920.
Für jedes nach dem 31. März 1919 abgelaufene
Ge=
ſchäftsjahr iſt eine beſondere Steuererklärung
abzu=
geben.
Die Steuererklärungen ſind in der Zeit
vom 1. Juni bis 31. Juli 1921,
ſoweit jedoch am 31. März 1921 der Geſchäftsabſchluß
durch die zuſtändigen Organe (Mitglieder,
Geſell=
ſchaftsverſammlung) noch nicht feſtgeſtellt iſt, binnen
drei Monaten nach der Feſtſtellung bei dem
unterzeich=
neten Finanzamt ſchriftlich einzureichen oder zu
Pro=
tokoll des Amtes im Dienſtgebäude abzugeben. Die
Erklärungen ſind mit der Verſicherung abzugeben, daß
die darin enthaltenen Angaben nach beſtem Wiſſen und
Gewiſſen gemacht ſind.
Die Einſendung der ſchriftlichen Erklärung durch
die Poſt iſt zuläſſig, geſchieht aber auf Gefahr des
Ab=
ſenders und deshalb zweckmäßig mittels
Einſchreibe=
briefes. Mündliche Erklärungen werden von dem
unterzeichneten Finanzamt während der
Geſchäfts=
ſtunden zu Protokoll entgegengenommen.
Der etwaige Geſchäftsbericht (Jahresbericht) und
Mitgliederverſammlungsbeſchluß ſind anzuſchließen.
Falls Bücher im Sinne des Handelsgeſetzbuches
ge=
führt werden, iſt eine Abſchrift der unverkürzten
Bi=
lanz für die Geſchäftsjahre 1919 und 1920 einzureichen
(§ 174 der Reichsabgabenordnung). Iſt eine Gewinn=
und Verluſtrechnung aufgeſtellt, ſo iſt auch dieſe
bei=
zufügen!
Liegen keine kaufmänniſchen Abſchlüſſe vor, ſo ſind
die ſonſtigen Rechnungen, Abſchlüſſe,
Rechenſchafts=
oder Geſchäftsberichte anzuſchließen.
Aus der Bilanz oder den Erläuterungen ſoll klar
hervorgehen, wie Gegenſtände des Gebrauchs und
La=
gerbeſtände bewertet und welche Beträge darauf und
auf zweifelhafte und uneinbringliche Forderungen
oder ſonſt abgeſchrieben worden ſind.
Wenn Ausgaben für Anlagen als Unkoſten gebucht
ſind, iſt der Betrag in der Steuererklärung und in
den Erläuterungen anzugeben".
Als Schuldpoſten dürfen Verpflichtungen aus
Bürg=
ſchaften, Gefälligkeitsakzepten und dergleichen in der
Bilanz nur aufgeführt werden, wenn die
Rückgriffs=
rechte berückſichtigt ſind.
Die Vertreter des Steuerpflichtigen haben auf
Ver=
langen die Richtigkeit ihrer Angaben nachzuweiſen; ſie
können von dem Finanzamt und dem Steuerausſchuß
zur mündlichen Vernehmung vorgeladen und mit
Ge=
nehmigung des Landesfinanzamts, zur Abgabe einer
eidesſtattlichen Verſicherung über die von ihnen
be=
haupteten Tatſachen angehalten werden.
Wer die Friſt zur Abgabe der Steuererklärung
ver=
ſäumt, kann mit Ordnungsſtrafen zur Abgabe
ange=
halten, auch kann dem Steuerpflichtigen ein Zuſchlag
bis zu zehn v. H. der endgültig feſtgeſetzten Steuer
auferlegt werden (8170, Akſ. 2, und §202, Abſ. 2 der
Reichsabgabenordnung).
Wer die Körperſchaftsſteuer hinterzieht oder zu
hinterziehen verſucht, oder wer eine derartige
Hand=
lung ſeines Vorteils wegen begünſtigt oder hierbei
hilft, wird mit einer Geldſtrafe bis zum zwanzigfachen
Betrage der hinterzogenen Steuer beſtraft.
Die Steuerpflichtigen werden ferner darauf
hinge=
wieſen, daß für die nach dem 31. März 1921
abge=
laufenen Geſchäftsjahre die Steuererklärungen binnen
zwei Monaten nach Zuſtellung des
Steuererklärungs=
vordrucks, wenn jedoch ein Vordruck nicht zugeſtellt
wurde, binnen drei Monaten nach Ablauf des Tages,
an dem das Jahresergebnis (der Jahresabſchluß) von
den zuſtändigen Organen feſtgeſtellt wurde,
abzu=
geben ſind.
II. Die unter I, 1—4 genannten
körperſchaftsſteuer=
pflichtigen Perſonenvereinigungen und Zweckvermögen
werden aufgefordert, gleichzeitig mit der
Körperſchafts=
ſteuererklärung die auf Grund der Verordnung vom
3. Juni 1921 über die Abgabe der
Kapitalertrags=
ſteuererklärung (Zentralblatt für das Deutſche Reich,
S. 41) vorgeſchriebene
Kapitalertragsſteuererklärung
abzugeben.
Die Steuererklärungen müſſen umfaſſen folgende in
der Zeit vom 31. März bis 31. Dezember 1920 fällig
gewordenen Erträge:
1 Diskontbeträge von Wechſeln und Anweiſungen
einſchließlich der Schatzwechſel, ſoweit es ſich um
Kapitalanlage handelt,
2. alle Erträge aus ausländiſchen Kapitalanlagen
Gleichzeitig ſind zum Zwecke der Nachprüfung einer
richtig vorgenommenen Beſteuerung die in der
genann=
ten Zeit fällig gewordenen Kapitalerträge der in § 2.
Nr. I, 4—6 des Kapitalertragsſteuergeſetzes
bezeich=
neten Art (Zinſen von Hypotheken, fonſtige
Forde=
rungszinſen, auch aus Warenforderungen uſw.)
anzu=
geben. Grundſätzlich ſind hier der einzelne Zinsbetrag
und der Name des betreffenden Schuldners geſondert
aufzuführen. Bei Steuerpflichtigen, welche
Handels=
bücher nach den Vorſchriften des Handelsgeſetzbuches
führen, genügt es jedoch, wenn die in der genannten
Zeit fällig gewordenen Zinſen in einer Summe ohne
Nennung des Namens der einzelnen Schuldner
ange=
geben werden und ferner eine Erklärung darüber
ab=
gegeben wird, ob die genannten Zinſen verſteuert ſind
oder nicht.
(6276a
Die Vordrucke für die Steuererklärungen können
erſt vom 1. Juni d. Js. ab bezogen werden.
Darmſtadt und Langen, den 24. Mai 1921.
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Nummer 184.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1921.
Seite 9.
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 5. Juli.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
Die bereits geſtern ſeitens der Spekulation vorgenommenen
Reali=
ſationen ſetzten ſich heute weiter fort, ſo daß auf einigen Märkten leichte
Abſchwächungen zu konſtatieren waren. Auch ſeitens des Publikums
wec= mehr Zurückhaltung bemerkbar. Montanwerte, gaben nur wenig
nach. Chemie=Werte verkehrten nicht einheitlich. Scheideanſtalt und
Holzverkohlung waren zu höheren Kurſen geſucht. Badiſche Anilin und
Elberfelder Farben notierten niedriger. Auch die in den letzten Tagen
bevorzugten Elektrowerte hatten Kursrückgänge bis zu 5 Prozent
auf=
zuweiſen. Der Einheitsmarkt war geteilt. Neben zahlreichen
Kurser=
höhungen waren auch verſchiedene Kursrückgänge zu verzeihnen. Höher
ſtellten ſich u. a. Eiſenwerke Meher, Ludwigshafener Walzmühle,
Ding=
ler Maſchinen, Jetter u. Scheerer, Schriftgießerei Stempel, Nähmaſchinen
Kahſer. Der Freiverkehr war nach feſter Eröffnung ſchwächer, gut
be=
hauptet indeſſen Deutſche Maſchinen und Gebr. Fahr. Der Deviſenmarkt
verkehrte in feſter Haltung.
Frankfurter Abendbörſe vom 5. Juli.
w. Die Erörterungen über das zu erwartende Steuerprogramm
waren an der Börſe von lähmendem Einfluß auf das Geſchäft. Die
Umſatztätigkeit war beſcheiden wobei die Kurſe eine uneinheitliche
Hal=
tung aufweiſen. Am Einheitsmarkte wwar die Tendenz gut behauptet,
man konnte die Beobachtung machen, daß die Abgaben, die an der
Mit=
tagbörſe vorgenommen wurden, im allgemeinen zum Stillſtand
gelang=
ten. Zu den Werten die Preisſteigerungen verzeichneten, gehörten
Ei=
ſenwerke Metzer, welche ſtank geſucht blieben. Feſt lagen wiederum
Scheideanſtalt, welche bis 660 anzogen, ſonſt waren die
Kursveränderun=
gen in chemiſchen Werten beſcheiden. Elektro Bergmann, Licht und
Kraft fanden etzwas Beachtung, dagegen waren Lahmeyer mit 2501. Montanpaviere blieben vorwiegend gut behauptet.
Bude=
rus notierten 599, Harpener ſeſter 557. Schiffahrtsaktien hatten regeres
Geſchäft zu verzeichnen. Hapag bevorzugter 179½4, Nordd. Lloyzd 1554.
Im freien Verkehr warem Benz angeboten 228 227. Ph. Holzmann
gingen auf 252, 253, Maſtatter Waggonfabrik 396, Gebrüder Fahr 353.
Berzelius waren zu höheren Kurſen gefragt. Der Schluß geſtaltete ſich
behauptet.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 5. Juli.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
penhagen 8,20 (88,80) Kronen, Stockholm 6.,30 (88,80) Kronen,
Wien 965 (117.80) Kronen, London 7,31 (97,80) Schilling, Neu=
York 1,34½4 (23,80) Dollar, Paris 16/e (125,40) Franken.
Berliner Börſe.
* Berlin, 5. Juli. Börſenſtimmungsbild. Die
bevor=
ſtehende Bekanntgabe der neuen Steuermaßnahmen führte an der Börſe
zu einem Rückſchlag gegenüber dem geſtrigen beſonders ſtarken
Kaufan=
drang. Auch das ziemlich erhebliche Anziehen der Deviſenkurſe wirkte
verſtimmend, wenngleich dieſer Umſtand andererſeits auch für den Indu;
ſtriemarkt eine Stütze bildet. Stark begehrt waren Rheiniſche
Braun=
kohlenaktien, die den heutigen Dividendenabſchlag anfangs voll wieder
einholten. Augsbura=Nürnberger Maſchinen ſetzten die
Aufwärtsbelve=
gung fort und gewannen 36 Prozent, dagegen waren Weſteregeln um
etwa 20 Prozent abgeſchwächt. In ſpäteren Verlaufe war die
Kurs=
bewegung allgemein ſchwvankend bei mäßigem Geſchäft. Der
Schiffahrts=
aktienmarkt zeigte feſte Teudenz, insbeſondere für Hamburg=
Südameri=
kaniſche Dampfſchiffahrt und Hanſa, die 10 bezu. 11 Prozent, ſtiegen.
Valutapapiere waren mäßig gebeſſert. Mexikaner lagen höher. Der
Anlagemarkt zeigte nur geringfügige Aenderungen. Deutſche Anleihen
waren gut behauptet, öſterreichiſche teilweiſe gebeſſert.
Prodaktenbericht. Am Produktenmarkt wirkte der ſtarke
Bedarf für Futterartikel im Groß=Berlin befeſtigend, namentlich auf
Mais und ſofort greifbare Futdererbſen. Andere Hülſenfrüchte, ſowie
Lupinen und Sevadella hatten ein ſehr ruhiges Geſchäft. Naps und
Rübſen wurden von Mühlen gekauft. Napskuchen war begehrt.
Torf=
melaſſe wurde höher gehalten.
Geld! Brief
Geld) Briel
Antw.=Brüff.
Holland ...
London ...
Baris ...."
Schweiz..
Spanien.
Italien ..
Liſſab=Op.
Dünemark.
7582.40/
272,95
1231.70
9411,
360,60
N 533.60
2405.10/2409.90
273,55
588.90 588,10
9133
361.40
223,80 1226.20
Nee
2755ſg 2781g
5o1.80/ 593.101
1234. 30 1242, 70 1245.30
9461, 9481,
360 10 360.90
248 701251.301
Norwegen.
Schweden.
Helſingfors
New=York.
Vien (altes
9=Oeſt. abg!
Budapeſt .
Prag:...
1048.15
(606.60
125.15
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 5. Juli in Zürich 8,00 (vor
dem Kriege 125,/40) Franken, Amſterdam 4,10 (59 20) Gulden, Ko=
* Stuttgarter Lebensverſicherungsbank a. G.
(Alte Stuttgarter). Das Jahr 1920, das 66. Geſchäftsjahr,
brachte in der Todesfallyzerſicherung einen Reinzuwachs von 34 956 (im
Vorjahre 18 460) Verſicherungen mit 531 011 765 Mk. (i. V. 232 372 332
Mark) Einſchließlich der Altersverſicherung waren Ende 1920 in Kraft
225 803 (i. V. 191 147) Verſicherungen mit 2 017 435 987 Mk.
(i. V. 1 487 122 422 Mk.) Kapital. An Prämien und Zinſen gingen
128 Millionen Mark ein. Der Durchſchnittszins für die Kapitalanlagen
war 4,51 Prozent. Der Gewinn aus Kapitalanlagen (tatſächlicher und
buchmäßiger Kursgewinn, Proviſionen) betrug 3 743 552 Mk.; in fremden
Währungen entſtand ein Agioverluſt von 956 678 Mk. Die
Verwaltungs=
koſten beliefen ſich infolge der weiter geſtiegenen Teuerung und des ſehr
großen Neugeſchäfts auf 14,62 Prozent der Geſamtjahreseinnahme. Wie
im Vorjahre erforderte auch diesmal der niedrige Stand der
Reichs=
mark Maßnahmen im Hinblick auf die in ausländiſcher Währung
ab=
geſchloſſenen Verſicherungen. Die Valutareſerve wurde durch
Zuſchrei=
bung von 17 Millionen Mark (die zum Teil aus frei gewordenen
Rück=
lagen beſtritten wurden) auf 25 Millionen Mark gebracht. Von einer
Kürzung der rechnungsmäßigen Prämienreſerve nach der Zillmerſchen
oder einer ähnlichen Methode konnte, wie bisher, abgeſehen werden.
Der Ueberſchuß betrug in der Todesfallverſicherung einſchließlich 878 647
Mark den Dividendenrücklagen vorweg zugeſchriebener Zinſen 10 510 859
Mark (i. V. 7 120 042 Mk.). Davon ſollen 9 132 212 Mk. den Sicherheits=
fonds I und II und 500 000 Mk. dem Penſionsfonds der Beamten
zuge=
wieſen werden. Die beiden Sicherheitsfonds und die beſonderen
Dibi=
bendenreſerven der Pläne B und C betragen dann 58 Millionen Mark.
Das Vermögen der Bank iſt von 611 Millionen Mark auf 694 Millionen
Mark angewachſen.
5prozentige Teilſchuldverſchreibungen der
Neckar=Aktiengeſellſchaft in Stuttgart. Die zum
Zweck des Ausbaus des Nechkars von Mannheim bis Plochingen und
zum Bau und Betrieb von Waſſerkraftwerken an der Neckarwaſſerſtraße
mit einem Aktienkapital von 300 000 000 Mk. unter Mitwirkung des
Reichs und der Länder Württemberg, Baden und Heſſen gegründete
Neckar=Aktiengeſellſchaft wird demnächſt zur Beſchaffung der
erforder=
lichen Mittel für die Durchführung des erſten Teils des Bauprogramms
350 000 000 Mk. Hprozentige= mündelſichere
Teil=
ſchuldvarſchreibungen ausgeben. Die
Teilſchuldverſchreibun=
gen ſollen auf den zu erſtellenden Kraftwerken, hypothekariſch
ſicher=
geſtellt werden. Außerdem werden ſowohl Kapital wie Zinſen durch die
geſamtſchuldneriſche Garautie des Reichs ſowie der Länder
Württem=
berg, Vaden und Heſſen geſichert. Der Ausgabekurs iſt auf 99 Prozent
feſtgeſetzt. Die Proſpekte werdem vorausſichtlich Anfangs Juli erſcheinen.
Voranmeldungen werden jetzt ſchon von allen deutſchen Banken,
Ban=
kiers und Sparkaſſen entgegengenommen. (S. Anz.)
— Enkrichtung der Ausfuhrabgabe bei der
Aus=
fuhr aus dem unbeſetzten über das beſetzte Gebiet
nach dem Ausland. Beim Verſand von Gütern aus dem
unbe=
ſetzten über das beſetzte Gebietz nach dem Ausland muß nach Anordnung
der Interalliorten Kommiſſion die Ausfuhrabgabe im beſetzten Gebiet
entrichtet werden. Um die hierdurch entſtehende Gefahr einer
Doppel=
bezahlung (im unbeſetzten und im beſetzten Gebiet) zu vermeiden,
emp=
fiehlt der Reichskommiſſar für Aus= und Einfuhrbewilligung, die
Aus=
fuhrabgabe gleichzeitig mit der Aufgabe der Güter bei einem Poſtamt
für eine Zollkaſſe des beſetzten Gebietes, am zweckmäßigſten die der
vor=
ausſichtlichen G enzausgangsſtation des beſetzten Gebietes einzuzahlen
und die Quittung über dieſe Ginzahlung auf die Ausfuhrbewilligung
anzuheften. Die Güterabfertigungen ſind angewieſen, derartige
Quit=
tungen als genügenden Beleg, über die entrichtete Ausfuhrabgabe
an=
zuſehen.
* Lebensverſicherungs=Geſellſchaft Phönix in
Wien. In der am 16. ds. abgehaltenen Sitzung des
Verwaltungs=
rates der Lebensverſicherungs=Geſellſchaft Phönig in Wien wurden Herr
Dr. Ernſt von Gruner Exzellenz. Präſident des Reichsaufſichtsamtes
für Privatverſichenung in Berlin a. D., und Herr Gerard H. L.
Fritz=
williams in London als Mitglieder kooptiert. Die Geſellſchaft hat
ihren ſeit Kriegsausbruch unterbrochenen Geſchäftsbetrieb in Aegypten
und Griechenland wieder aufgenommen und auch eine
Zweignieder=
laſſung für Bulgarien in Sofia errichtet. An Stelle des
zurückgetre=
tenen Herrn Dr. Paul Bezzenberger wurde Rechtsanwalt Dr. jur.
Her=
mann Steininger in Mümchen zum Hauptbevollmächtigten für das
Deutſche Reich und Direktionsratz ernannt. Mit der Leitung des
deut=
ſchen Geſchäftes iſt Herr Direktor Otto Herz in München betraut.
Frankfurter Kursbericht 5. Juli 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank).
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . .. . . .
...
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3½%
49 Bahern Anl.
3½%6
......:
4% Heſſen unk. 1924,. ..
9½% ......
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42 Württemberger ....
Ansländiſche.
6% Bulgar. Tabak 1902.
1½½ Griech. Monopol..
4½% Oeſt. Staatsrentev.
1913 ab 1918..... ..
4½%0 Oeſt. Schatzanweſſ.
ſtfr. v. 1914.. . . . . . .. .
4%0 Oeſt. Goldrente. . . . .
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b½% Goldrente b. 18
4% am. „ konv.
p. 05
50
4% Türk, Admin. v. 1903
(Bagdad) Ser. !
420
4
v. 1911,8ollanl. 6775
4½%0 Ung. Staatsr. v. 14
Goldrente. . .
Staatsr. b. 10
Kronenrente.
400,— 470. 24,50 23,50 31,80 31,80 51.— 51,50 26.— 03/ 133.— 134,75 3 114,— 116.— 93.— 67,50 107,— 11 92,— 92.— 68.— 58.— 57,50 29. —
Mesnantäſche
5% Mexik, amort, innere
konſ. äuß. b. 99
42 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ, inner.. .
*
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser, I..
Oblig. v. Transportanſt.
42 Eliſabethbahn ſtfe.. . .
2,69 Oeſt. Süidb. /Lomb.)
B%Oeſt. Staatsb. 1. b.8. Em.
390 Oeſt. Staatsb. Erg. Netz
v. 1888.
4½% Anatolier I.......
39 Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
58 Tehuantepee . ....."
4½%
......"
Deutſche Städte.
420 Darmſt. v. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1913....
3½%
„ v. 1903.. . .
420 Mainz, p. 1919b. 192e
Pfandbriefe.
425 Frankf. Hyp. Bk. 1920
31½2%
4% Frkf. H. Krd.=Ver. 1921
Mein, Hyp. Bank 1922
1928
425 Pfälz.
1938
% Rhein. „
verl.
12
4% Südd. Bk. Münch. 1906
47 Heſſ.Ldhyp. Bk. Pfdbr.
3½2 Heſſ. Ldhh. Bk. Pfdbr.
47 Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ... ..
Darmſtädter Bank. . . ...
Bank=Aktien (Fortſ.)
Deutſche Bank.......
Dt. Effekt. u. Wechſelbk.
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Dresdner Bank.
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Oeſt. Kreditanſtalt . ...
Rhein. Kred.=Bank. . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ..
..
Buderus ..............
Dt. Luxemburger. ....
Gelſenk. Bergw.. ...
Harpener Bergb. . . . ..
Eſchweiler Bergw..... .!
Kaliwerke Aſchersleben ..
Weſteregeln ..
Laurahitte . .
Lothringer Hütte..
Mannesmann Röhren.
Bhönir. ... ...
Oberſchleſ. Eiſen (Caro).
Oberbedarf......"
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan.. ...
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd. Lloyd ... . . . . .. .
Südd. E.=B.=Geſ..... ...
Schantung E.=B...... .
Baltimore. .
.
Kanada ...
Lombarden.......
Oeſt.=Ung. Staatsbahn ..
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350— 579,— 553.—
880, Lederwerke Spicharz. . 310,— 325rat Hemoor Zement ...nt. 475.— 499.— 366.—
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Adlerwerke Klehzer.. .... 760.—
291.— 725.—
294,75 Hirſch Kupfer..........
Höſch 383,—
......" — 860,— 377,—
252,50 647.— 432,— eim). . . . 415,— 401,— ..... . . 249,— — 793.— Breuer & Co. Vorzüge. 374— Kahla Porzellan. . ......
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2. Scheidel. (*26834
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1921.
Nummer 184.
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Sb
S
39
39
TSe
39
K
9
9
Aut
At
39
29
29
39
33
79
77
39
19 19
Erläuterungen zur Prämienverteilung:
In der Zeit vom 1. Juli bis einschl. 30. September ds. Js.
gelangt in allen einschlägigen Geschäften unsere Qualitätszigarette
„Pax” zu 40 Pfg in als „Prämienpackung”” gekennzeichneten
Packungen zu je 20, 50 und 100 Stück zum Verkauf. Die Raucher
sammeln in vorgenannter Zeit diese leeren Originalpackungen und
liefern dieselben vom 26. September bis einschl. 30. September von
2—6 Uhr nachm. bei Bücherrevisor Noll, Eichbergstr. 24, ab.
Die Stückzahl der abgelieferten Packungen bzw. die Zahl der
ge-
rauchten Zigaretten wird vom Ablieferer selbst in einer dort
aufgelegten Liste eingetragen.
Auf den Ablieferer, der die Höchstzahl an Pax-Zigaretten nach
Maßgabe der Liste geraucht hat, entfällt die 1. Prämie; die
Ver-
teilung der übrigen neun Prämien erfolgt stufenweise abwärts.
Diejenigen, auf welche nach der Liste eine der obigen Prämien
entfallen, werden schriftlich benachrichtigt. Die Ablieferungsliste
selbst liegt am 2. und 3. Oktober Eichbergstr. 24 bis abends 6 Uhr
zur Einsichtnahme für jeden Ablieferer auf. Die Prämien werden
gegen Vorlage der Benachrichtigung am 6. Oktober ds. Js. während
der Geschäftsstunden von 8—12 und 2—6 Uhr in unsern
Geschätts-
räumen Hügelstr. 73 bar ausbezahlt.
Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß nur
Packungen mit dem Autdruck „Prämienpackung 1. Juli bis 30.
Sep-
tember 1921” angenommen werden.
Es ist uns möglich geworden, unter Verwendung von nur
vor-
züglichen orientalischen Tabaken und bestem rußfreiem Papier unsere
allgemein beliebte 40 Pfg.-Zigarette „Pax” zu einer erstklässigen
Qualitätsmarke zu gestalten. Dem rauchenden Publikum ist somit
eine vorzügliche Zigarette zugeführt und es kommt selbst der
ver-
wöhnteste Raucher auf seine Kosten.
Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß diese „Prämien‟-
Beklame keinesfalls auf Kosten der Oualität der Zigarette geht,
sondern an Stelle von anderweitigen kostspieligen Reklamen, wie
Plakate, Glasschilder usw. usw.
Ligarettenkabrik „Pax‟ Darmstadt.
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Die Sommerfriſche.
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17),
(Nachdruxk verboten.)
Die Baronin hemmt ihren Schritt und ſieht traumperloren
in die Ferne. Ein glückliches und zugleich wehmütiges Lächeln
geht über ihre weichen Züge. Mitleidvoll und ahnend betrachtet
Fräulein Delius die Sinnende.
„Sie haben wohl noch nicht geliebt, Kind?” frägt die
Baronin.
„Nein”, ſagte Leda.
„Ich dachte wir’s; aber dann kam es über mich wie ein
Sturm. — Es war gerade Manöver in der Gegend, wo mein
On=
kel ſein großes Rittergut hatte. Natürlich erhielten wir
Ein=
quartierung, lauter Gardeoffiziere..."
Die Baronin macht eine Pauſe und berfällt wieder in
weh=
mutsvolle Verſunkenheit. „Lauter Adelige aus den erſten
Ge=
ſchlechtern Preußens. — Waren Sie früher mal in Verlin?”
„Nein.”
„Dann kennen Sie weder die Garde noch ihre Offiziere...
Ein Schlagwort heißt, Neapel ſehen und ſterben! Damals habe
ich daran gedacht, und in meiner kindlichen Unſchuld — ich war
ſiebzehn Jahre alt — dachte ich weiter: „Die Garde ſehen und
dreimal ſterben. . . Denn er war auch dabei. . ."
„Wer? Seine Majeſtät? Der letzte Kaiſer?”
Ja, der auch; aber ich meine meinen Er, der wie ein Sturm
über mich kam. Der junge Baron von Hechtersheim, der ſchönſte
und ſtattlichſte Leutnant von den Gardes du Korps..." Die
Baronin weiht ihm eine Träne der Erinnerung. „Ja, er liebte
mich und ich ihn. Ein einziger Blick, der erſte, den wir
wechſel=
ten, hatte genügt, um das Geheimnis unſerer Seelen zu
endhül=
len. Ich war die Glücklichſte unter der Sonne. Er zog mich,
das arme Aſchenbrödel, zu ſich empor, er warb bei meinem
On=
kel um meine Hand. Aber mein Onkel ſagte: Sie hat ja nichts
als das nackte Leben..." Da ſteckten die Töchter dahinter.
Denn ich beſaß in Wirklichkeit ein Vermögen von einer halben
Million.”
Die Baronin ſeufzt.
„Erlaſſen Sie wir die Schilderung des Folgenden ... Ich
ſage Ihnen wur: meine Kouſinen intrigierten auf nicht
wieder=
zugebende Art; aber ſchließlich ſiegte meine Unſchuld doch, und
die Verleumderinnen wurden entlarvt! Ich und mein Fritz
ließen uns in London trauen und ſagten Europa Lebewohl.
Dann ſchifften wir uns nach Braſilien ein, wo Fritz, ſo hieß
mein Bräutigam, das Erbe eines Onkels, der eben geſtorben
war, antrat. Wir hatten die größten Ländereien in ganz
Bra=
ſilien, Splanada. Dort verlebten wir zehn Jahre der
glücklich=
ſten Ehe, die es jemals gab. Leider hatte uns der Himmel kein
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 6. Juli 1921.
Seite 11.
Kind beſchieden, aber wir liebten uns nur um ſo mehr. Bis
eines Tages..."
Nun ſetzt wieder ein großes Ereignis ein, das ſeinen
Schat=
tem vorauswirft.
„Bitte, erlaſſen Sie mir auch dieſe Schilderung. — Eines
Tages brachten ſie mir meinen Fritz von der Jagd auf einer
Tragbahre.
„Entſetzlich!”
„Von einem Jaguar zerfleiſcht.. ."
„O, Sie Aermſte!” Leda Delius faßt die Wankende, die
umzuſinken droht, und ſagt ihr Worte des Troſtes, Worte, wie
ſie die Not des Augenblicks eingibt, und eine Freundſchaft
be=
feſtigen.
Nirgends prallen die Gegenſätze ſo aufeinander wie in
ei=
nem Höhenluftkurort wie Hochwinkel. Dieweil draußen auf den
einſamen Sommerfluren eine Halbohnmächtige in den Armen
einer Studentin aus Koblenz Troſt und Erquichung findet aus
namenloſem Leide, iſt im Burequ des Verſchönerungsvereins
eitel Luſt und Freude. „Alleluja! Einhaut’s!” ſagt der Bader.
Denn der Weißpichler iſt gekommen und bezahlt das erſte
Beſichtigungsgeld für das fünffüßige Kalb, das in ſeinem
Stalle ſteht.
„Der Doktor”, ſagt er, „und 23 Winkelreuter Kurgäſt ham ſ
ſchon ang ſchaut. Sind 24 Perſonen im ganzen, pro Perſon 50
Pfennig, macht in Summa 12 Mark. A ſchöne Einnahm' auf
den erſten Tag.”
Der Weißpichler zählt triumphierend bave 12 Mark auf den
Tiſch im Bureau des Verſchönerungsvereins. Er triumphiert
aber nicht wegen der Einnahme des Verſchönerungsvereins,
ſondern wegen ſeiner eigenen. Denn Kommerzienrat Sommer
hat ihm ſtatt der ſchuldigen 11 Mark 50 Pfennige einen
Zwanzig=
markſchein in die Hand gedrückt, auf den aber der Weißpichler
„leider” nicht herausgeben konnte. Der Kommerzienrat Sommer
hätte ſich ſchon herausgeben laſſen, wenn der Weißpichler
ge=
konnt hätte, und der Referendar und Leutnant der Reſerve
Müller nicht ſo nahe dabei geſtanden wäre. So hat er die
Sai=
ſonſehenswürdigkeit nur als „furchtbar originell” bezeichnet und
gemeint: „Laſſen Sie s gut ſein, wemn Sie nicht können .. .
Der Weißpichler hätte aber ſchon herausgeben können, wenn
er gemocht hätte. Er hat es eben einmal probieren wollen, wie
es bei den Stadtleunen iſt, wenm man nicht herausgeben kann.
und es war gut.
Von dem ſagt er aber den anderen nichts und ſeufzt nur,
wie der Bader ſeine Uneigennützigkeit und Hochherzigkeit
zu=
gunſten des Verſchönerungsvereins in alle Himmel erhebt, indem
er in der ſelbſtlofeſten Abſicht ſein fünffüßiges Kaibl zur
Ver=
fügung ſtelle.
Die Naturſeele des Weißpichler aber wehrt ſich gegen eime
derartige Beweihräucherung und ſtammelt verlegen: „Heutzutag
muß man Opfer bringen können.‟ Denn es weiß ja niemand,
daß er einen Profit von 8 Mark 50 Pfennigen hatte, weil er nicht
henausgeben konnte. Und daß er weiter „Opfer bringen” wird,
indem er auch in Zukunft nicht henausgeben kann. Man muß
es nur probieren und recht treuherzig ſein.
„Jch,” ſagt der Wirt, „die Saiſon läßt ſich prachtvoll an.”
„Ja, großartg! Ganz wider alles Erwarten,” ſagt der
Bader.
„Ich habe ſchon ein ſchönes Stück Geld eingenommen,” ſagt
der Wirt weiter. „Für Kaffee, Kuchen und Limonaden allein
über 300 Mark heute nachmittag. Freulich iſt auch Schinken dabei
geweſen und ein paar Schoppen Wein, was ſehr ins Geld geht.”
Die anderen ſtaunen!
Aber ſie würden noch mehr ſtaunen, wenn ſie wüßten, daß
der Wirt pro Taſſe Kaffee 2 Mark, für ein Stück Kuchen auch
2 Mark, für den Schoppen Wein 6 Mark und für drei dünme
Blättchen Bauerngeſelchtes 8 Mark verlangt hat. Aber das weiß
nur die edle Volksſeele des Wirtes.
„Judem aber Brot und Schinken eure Produkte ſind, werte.
Vereinsmtglieder,” fährt er jetzt weiter, „habt Ihr den gleichen
Nutzen wie ich. Ihr ſollt daher nicht weunen, daß ich einen
größeren Profit habe wie Ihr. Das würde nur Feundſchaft
ſtiften. — Damit Ihr aber ſeht, daß nicht bloß unſer liebes
Vereinsmitglied Weußpichler ein Opfer bringt, ſondern auch der
Wirt, und, wie ich als Ehrenvorſtand hoffe, Ihr alle, mit dem
Bader an der Spitze, ſo gebe ich Euch hiermit bekannt, daß ich
Euch in Zukunft für das Pfund Bauerngeſelchtes 15 Mark
be=
zahlen kann und nicht mehr bloß 10 Mark 50 Pfenwige wie
bisher.
Der Wirt wartet auf die Wirkung ſeiner Enthüllung.
All=
gemeiner Jubel. Da gehört ein Dämpfer drauf; drum fügt der
Wirt wie verbeſſernd bei: „Aber Ihr müßt natürlich auch
Opfer bringen.‟ Denn es weiß ja niemand, daß der Wirt ſtatt
20 Mark 40 Mark eingenommen hat, und zwar für Portionen,
die ihn ſelber höchſtens 5 Mark koſtetzen. A
das weiß
nie=
mand. Denn die Volksſeele iſt ſcheu und
viegen.
Jetzt aber lommt der Triumph des Abe indem der Wirt
verkündet, daß er den anweſenden Mitgliedern des
Verſchöne=
rungsvereins auf das Wachſen und Gedeihen desſelben eimem
Viertel Eimer Bier bezahlt. Weiter könne er aber ſeinen
Opfer=
ſinn für heute nicht mehr betätigen.
„Eigemali” ſollt” i zu meinemr Lawm=Tennisplatz”, ſagt der
Schaller, „aber a Freimaß is allewal a Ehrenſach.” Und winkt
eime Maß nach der andern auf das Wohl des
Verſchönerungs=
vereins. Aber beileibe nicht auf das ſeine.
So bringt ein jeder ſein Opfer. Sogar Dr. Zwickl. Denn
er kommt über den Flur her und ruft zur Türe hinein: „Meine
Herren, die Rede halte ich ſchon, aber erſt etwas ſpäten. In
einer außerordentlichen Generalverſammlung . . ."
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