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184. Jahrgang
mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Mittwoch, den 29. Juni 1921
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gerichtlicher Beitreibung fällt jeder Rabatt weg.
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Sozialdemokratiſche
Einigungs=
beſtrebungen.
m. Berlin, 27. Juni. Die Verſuche, zu einer
Wieder=
vereinigung der Sozialdemokratie zu kommen,
ſcheinen neuerdings beſtimmtere Geſtalt annehmen zu wollen.
Zwar hat es nie an Befürwortern der Wiedervereinigung
ge=
fehlt, aber ſie blieben ſo lange ohne Einfluß und Widerhall, als
die ſachlichen Gegenſätze unüberwindlich waren. Allmählich
haben ſich indeſſen die Verhältniſſe für derartige Beſtrebungen
weſentlich günſtiger als zu irgend einem früheren Zeitpunkt
ge=
ſtaltet. Zunächſt hat die unabhängige Richtung inſofern eine
gewiſſe Mauſerung durchgemacht, als ſie zwiſchen ſich und den
Kommuniſten eine reinliche Scheidung vollzogen hat. Dieſe
ſcharfe Trennungslinie nach links hat ſich in den letzten Monaten
beſtändig vertieft. Man braucht nur die beiden Parteiblätter,
die Freiheit einerſeits und die Rote Fahne andererſeits zu
ver=
folgen, um ſich darüber klar zu werden, daß es zwiſchen
Kommu=
miſten und Unabhängigen keine Verſtändigung geben kann.
Beide Richtungen arbeiten ſich diametral entgegen, ja, ſie
be=
kämpfen ſich untereinander ſchärfer als in irgend einer Stellung
zu irgend einer anderen Partei. Es handelt ſich dabei nicht
allein um grundſätzliche Fragen, wie die Stellung zu den
Ge=
werkſchaften, ſondern ebenſo ſehr um die ganze Tonart des
poli=
tiſchen Kampfes. Gerade von unabhängiger Seite kann man
immer wieder die Verſicherung hören, daß es ſich jetzt erſt wieder
lohnt, politiſch zu kämpfen, nachdem die kommuniſtiſchen Schreier
aus der Partei entfernt worden ſind, während bis dahin, die
Parteiverſamlungen unerträglich geweſen ſeien. Es kommt aber
weiter in Betracht, daß die politiſchen Verhältniſſe in den
Par=
lamenten des Reiches und Preußens beide ſozialdemokratiſche
Richtungen einander nähergeführt haben. Es konnte nicht ohne
Nachwirkung bleiben, daß die Unabhängie Fraktion ſich in der
Frage der Annahme des Ultimatums der Entente dem
Ver=
trauensvotum für das Kabinett Wirth angeſchloſſen hat.
Wenn deshalb jetzt von der Mehrheitspartei in Chemnitz
für den am 2. Juli in Leipzig beginnenden ſächſiſchen
Landesparteitag der Antrag geſtellt wird, von Partei zu
Partei in unverbindliche Verhandlungen zu treten zu ſofortiger
Bildung einer politiſchen Arbeitsgemeinſchaft mit dem
klargeſtell=
ten Ziel einer organiſatoriſchen Wiedervereinigung, ſo handelt
es ſich auch dabei wohl nicht bloß um eine Eigenbrödelei,
viel=
mehr iſt anzunehmen, daß dieſe Frage ſehr ernſtlich erwogen
wird. Auch der Vorwärts ſtellt ſich dieſer Forderung nicht
geradezu ablehnend gegenüber, ſondern macht nur den
ſelbſtver=
ſtändlichen Vorbehalt, daß ein Ganzes geſchaffen werden müſſe,
das aktionsfähig ſei und ſich nicht im inneren Streit verzehre.
Das Blatt fügt hinzu, daß es nur über die taktiſche Frage
Meinungsverſchiedenheiten geben könne, während über das Ziel
ſelbſt kein Streit beſtehe. Die Leipziger Verhandlungen werden
vielleicht darüber Klarheit ſchaffen, ob die „taktiſchen
Rückſich=
ten” einer Arbeitsgemeinſchaft im Wege ſtehen.
Südamerikaniſches Urteil zur Kriegsſchuld.
r. Berlin, 27. Juni. Der ehemalige braſilianiſche
Mini=
ſter und bekannte Hiſtoriker Manuel de Oliveira Lima hat
der großen argentiniſchen Zeitung La Prenſa in Buenos Aires
aus Waſhington einen Artikel über die Schuld am
Welt=
kriege geſandt. Der ausgezeichnete braſilianiſche Schriftſteller
unterſucht darin am der Hand der Literatur die Frage mit
be=
merkenswerter Unparteilichkeit. Er erwähnt u. a. eine in der
American Hiſtorical Review erſchienene Artikelreihe des
ameri=
kaniſchen Autors S. B. Fay, der dem Grafen Berchtold, den
Hauptanteil aller Schuld zuſchiebt. Oliveira Lima behauptet,
daß Fay mit Recht ſeine Artikel „Neues Licht über den Urſprung
des Weltkrieges” überſchreibt. Er meint aber, man dürfe auch
nicht die Schuld des alten Oeſterreich=Ungarn übertreiben, ohne
die Haltung Rußlands genau unterſucht zu haben, ebenſowenig,
wie man ein Verdammungsurteil über Deutſchland ausſprechen
dürfe, bevor man nicht alle Umſtände geprüft und alle noch nicht
zugänglichen franzöſiſchen und engliſchen Aktenſtücke
herangezo=
gen habe. Alle hätten gleichen Anteil an der Schuld,
aber am geringſten ſei wohl der Deutſchlands,
das am meiſten zu verlieren gehabt habe.
Oliveira Lima findet in der perſönlichen Haltung Kaiſer
Wilhelms II. gegenüber dem Mord von Serajewo nicht ſo ſehr
eine Abwehr des Angriffes auf das monarchiſche Prinzip, als
auf dem Grundſatz der Autorität, der für die Demokratien
die=
ſelbe Geltung wie für die Monarchien habe. Aus ſeinen eigenen
Erfahrungen als braſilianiſcher Legationsſekretär in Berlin
er=
wähnt Oliveira Lima, daß der Kaiſer in der ſchärfſten Form
und unter ſichtlicher innerer Bewegung ſeine Entrüſtung über die
Attentate auf die Präſidenten Carnot und Mac Kinley kund=
gegeben habe.
Eine Eingabe
Oberſchleſien.
der Handelskammer in Oppeln
an die J. A. K.
Oppeln, 27. Juni. (Wolff.) Die Handelskammer
Oppelm richtete an die Interalliierte
Kommiſ=
on folgende Eingabe:
Auf unſere Eingabe vom 10. Juni wurde bisher ein
Be=
id nicht zuteil. Wir wenden uns daher im Indereſſe von
ndel und Induſtrie unſeres Bezirks erneut am die
Interalli=
de Kommiſſion, um nochmals auf die Bedeutung der Frage
zuweiſen, die der Durchführung einer beſchleunigten
Aus=
hlung der Entſchädigungsgelder an ſämtliche
ſaſſen unſeres Bezirkes, die durch den frivolen Aufſtand
rfantys Schaden erlitten, zubommt. Die Schäden, die der
amte oberſchleſiſche Bezirk erlitt, ſind ſo ungeheuer groß, daß
einer ſchnellen Regelung der Entſchädigungsfrage in vieler
ziehung das Wiederaufleben des Wirtſchaftslebens
Oberſchle=
us abhängt. Das Wiederaufleben des Wirtſchaftslebens
Ober=
eſiens iſt aber auch noch von einer anderen Vorausſetzung
ab=
ngig. Wir gaben in unſerer letzten Eingabe der Hoffnung
sdruck, daß mit Hilfe des deutſchen Selbſtſchutzes und der
in=
iſchen eingetroffenen engliſchen Truppen eine möglichſt ſchnelle
juberung des Bezirkes von den Inſurgenten und damit ſeine
liche Befreiung von Mord, Roheitsdelikten und Plünderung
olgen müßte. Das Ergebnis der in den letzten Tagen
ge=
ogenen Verhandlungem zeigte jedoch, daß die Interalliierte
mmiſſion dieſem Weg der völligen Unterdrückung des
Auf=
ndes durch die Vertreibung und ſcharfe Beſtrafung der
In=
genten nicht zu gehen beabſichtigt. Die Interalliierte
ommäſſſom würdigte vielmehr, entgegem dem deutſchen
Stellen, die wiederholt gegebenen Zuſicherungen des Inſur=
und unter völliger Nichtachtung der
Endente=
mächte in ruchloſer Weiſe den Aufſtand
heraufbe=
ſchworen hat, und ermöglichte ihm, durch ihr Eingehen auf
Gründe, die Korfanty beivogen, nach dieſem Ausweg zu greifen,
liegen auf der Hand. Die vergangenen Wochen des Aufſtandes
zeigten in völliger Klarheit, daß es ausgeſchloſſen iſt,
Oberſchle=
ſiens Wirtſchaftsleben nach einer Trennung Oberſchleſiens von
Deutſchland aufrecht zu erhalten iſt. Die Kohlengruben ruhen
Eiſenhütten ſind infolge des Mangels an Rohmaterial
verſchie=
denſter Art, das ſie nur von Deutſchland beziehen können,
eben=
falls mangels jeden Abſatzes teils bereits ſtillgelegt, teils ſteht
nicht anders.
Die ſtaatlichenBergwerke ſtehen vor der
Zwangs=
verwaltung durch polniſche Beamte der Warſchauer
Regie=
rung, und der ſogenannte Vollzugsausſchuß griff in
geſetzwidri=
ger Weiſe durch mehrfache Verordnungen im die Verwaltung
ein und ordnete u. a. under Androhung ſchwerer Strafen die
Ablieferung von Geldern an die Inſurgentenkaſſen an. Von
den Kommunen und den deutſchen Kaufleuten wird unter
An=
drohung der Plünderung und Gewalt die Zahlung erheblicher
Beträge ſür die Kaſſe der Inſurgenten erpreßt. Der geſamte
Handel und Wandel Oberſchleſiens kommt zum
Ställſtand. Der völlige Zuſammenbruch ſteht
be=
vor, wenn es nicht gelingt, in kurzem den Abſatz und dem
Ver=
kehr zwiſchen Oberſchleſien und dem unbeſetzten Deutſchland
wiederherzuſtellen. Dies erkannte Korfanty ſehr wohl, und
da=
her rührt auch ſeine Bereitwilligkeit zum Rückzuge her, und
fſein Beſtreben, dadurch, wenn möglich, wewigſtens die letzte
völ=
lige Kataſtrophe des Zuſammenbruchs zu verhindern. Was
wurde durch Polenhand aus dem blühenden Oberſchleſien, als
welches es vor anderthalb Jahren ſeitens der deutſchen
Regie=
rung im Ausführung des Friedensvertrages der Interalliierten
Kommiſſion zu treuen Händen übergeben wurde?
Dieſem ſchon jetzt aufs äußerſte gefährdeten Zuſtande
Ober=
ſchleſiens gegenüber halten wir es als die geſetzliche Vertretung
vom Induftrie und Handel für unſere Pflicht, darauf
hinzuwei=
ſen, daß wir ſchon nach den bisherigen Ergebniſſen dem
Rück=
zuge Korfantys gegenüber die ſchwerſten Bedenken äußern
wüüſſen. Schon jetzt gehen uns von allem Seiten wieder Klagen
zu, daß auch in den Orten, die die Inſurgenten angeblich
ge=
räumt haben, ſofort nach dem Abzug der Kontrollkommiſſion
die früheren Banden die Waffen aus den Verſtecken wieder
her=
ausholem und mit Mord und Plünderung von neuem ihr
Un=
weſen treiben. Allſeitig wird die Befürchtung gehegt, daß es
Korfanay gelingen wird, auch bei Billdung der neuen
oberſchle=
ſiſchem Polizei Teile ſeiner Inſurgentenarmee wieder dort
hin=
einzubringen, ebenſo wie er es ſeinerzeit verſtand, den jetzigen
Aufſtand durch die von der Kommiſſion genehmigte ſtarke
Durch=
ſetzung der Abſtimmungspolizei mit polniſchen Elementen in
wirkſamer Weiſe vorzubereiten. Es iſt ausgeſchloſſen, daß auf
dieſer Grundlage das Wirtſchaftslebem
Oberſchle=
ſäens in abſehbaver Zeit ſich wieder entfalten kann. Induſtrie
und Handel ſind beſonders in dem Landgemeinden, in denem die
deutſchem Beamten und Kaufleute teils getötet oder verſchleppt,
teils, um dieſem Schickſal zu entgehen, zur Flucht gezwungen
wurden, unter ſolchem Umſtänden ganz zweifellos erneut
jeg=
lichen Angriffen polniſcher Inſurgenten und Horden willkürlich
und ſchutzlos preisgegeben. In den polniſchen Reihen ſpricht
mam bereits vom Ausbruch eines viertem Aufſtandes im Auguſt.
Wir wenden uns daher an die Interalliierte Kommiſſion
als die gegenwärtig zuſtändige Regierungsinſtanz ſür
Oberſchle=
ſien und erbitzten und berlangen nochmals nachdrücklich Schutz
für Induſtrie und Handel unſeres Bezirkes. Wir
weiſew insbeſondere darauf hin, bei der Bildung der meuen
Schutzpolizei darauf bedacht zu ſein, eim Inſtrument zu ſchaffen,
das in der Hand der Kommiſſiom auch tatſächlich geeigner iſt,
die Ordnung und Nuhe im unſerem Revier aufrechtzuerhalten,
Hab und Gut der Bevölkerung zu ſchützen und den Terror und
die Gewalttätigkeitsakte der polniſchen Banden zu verhindern.
Wir bitten ferner, in den geräumtem Teilem unbedingt auch für
völlige Beſeitigung der von Korfanty geſchaffenen
Inſurgenten=
ausſchüſſe und für die Aufhebung aller von dieſen getroffenen
Verzögerung der den polniſchen Banden anbefohlenen Räumung
aber endlich mit allen zur Verſügung ſtehenden Machtmitteln
den Aufſtand gewaltſam miederzuwerfem im Bewußtſein der gro= waren. Ebenfalls liegen in Breslau, Oderberg, Fürſtenberg,
ßeu Veranzwortung, die die Kommiſſion für die Wiederher= Berlin, Spandau, Havelberg und Brandenburg zahlreiche
ſtellung der Ruhe und Ordnung im Oberſchleſien vor dem
Deut=
ſchen Reiche und der ganzen Welt trägt.
Das Säuberungsabkommen.
* Berlin, 28. Juni. Der Deutſchen Tageszeitung wird
aus Oppeln gemeldet: Im Oberſchleſiſchen Säuberungs= von Berlim angekündigt wurde. Dieſe Summe ſoll heute oder
abkommen iſt geſtern der endgültige Abſchluß erzielt und
die Unterſchriften geleiſtet worden. Das Abkommen ſieht folgende
Räumungsetappen vor: Am 28. Juni geben die Polen Gleiwitz 50 Millionen Goldmark bezahlt worden ſind, ſind jetzt mit dieſen
und Hindenburg frei, am 29. Juni räumt der Selbſtſchutz das
von ihm beſetzte Gebiet, außer der Nordweſt= und Südweſtecke.
Am 1. Juli iſt Ruhetag. An den beiden folgenden Tagen
räu=
men die Polen ſtaffelweiſe das Induſtriegebiet bis Beuthen
ein=
ſchließlich. Am 4. Juli iſt wieder Ruhetag und am 5. erfolgt
beiderſeits der völlige Rückzug bis über die Grenze des
Abſtim=
mungsgebiets. General Höfer habe ſeinen Standpunkt dahin
gewahrt, daß die RNäumung Zug um Zug erfolgen müſſe und der
Selbſtſchutz nicht tatenlos mit anſehen werde, daß etwa die Polen
über das vom Selbſtſchutz geräumte Gebiet herfallen. Der
pol=
niſche Rückzug ſoll durch engliſche Kommiſſionen kontrolliert
werden. Engliſche Offiziere haben, wie die Deutſche Zeitung
Konflikt anzetteln wollen, oder einen neuen Aufſtand vorbereiten
werden.
ſiſchen Berg= und Hüttenweſens in Gleiwitz und
Hindenburg ſandten an Lloyd George und Giolitti, ſche zu verkaufen? Sir Mitchell Thomſen erwiderte, die
Um=
ein Telegramm, worin es heißt: Zuverläſſig erfahren wir, daß
die J. K. mit Korfanty über die Räumung des
In=
duſtriegebiets verhandelt. Nach unſeren Informationen
beſteht kein Zweifel, daß dieſe Verhandlungen von Korfanty in
gentenführer s Korfanty, der gegen Geſetz, Recht unehrlicher Abſicht geführt werden. Trotz Korfantys Zuſage
das Induſtriegebiet von Truppen zu räumen, hat er die feſte
Ab=
ſicht, ſein geſamtes Kriegsmaterial an der polniſchen Grenze in
Sicherheit zu bringen und ſeine militäriſchen
Organi=
die Verhandlungen den ungeſtörten Rückzug anzutreten. Die / ſationen in verſchleierter Form teils als Ortswehren
auf=
rechtzuerhalten. In Inſurgentenkreiſen wird bereits von
einem vierten Aufſtand geſprochen. Es beſteht auch die Abſicht,
durch Verzögerung der Räumung Amneſtie für die Inſurgenten
und ihre Schandtaten zu erzwingen. Wir fordern dringend
ent=
ſcheidende Maßnahmen zur ſchnellen Niederwerfung des
Auf=
ſeit Wochen, von wenigen Ausnahmen abgeſehen, mangels jeden ſtandes, der das oberſchleſiſche Wirtſchaftsleben vernichtet. In
Abſatzes. Ein Teil der Halden geriet bereits in Brand. Die dieſem Verlangen wiſſen wir uns einig mit der geſamten
ober=
ſchleſiſchen Induſtrie.
Volksopfertag für Oberſchleſien.
Berlin 27. Juni. (Wolff.) Der Opfertag für das
die Stillegung unmittelbar bevor. Bei den Zinkhütten iſt es Oberſchleſier=Hilfswerk am 3. Juli wird mit
weiteſt=
gehender Unterſtützung aller Behörden und einer ſehr großen
Anzahl von Organiſationen zu einem deutſchen
Volksopfer=
tag ausgeſtattet. Außer Preußen erteilten auch die Miniſterien
der ſüddeutſchen Staten, Heſſen, Oldenburg und Hamburg ihre
Genehmigung zur Abhaltung des Opfertages. Sie haben ihre
volle Unterſtützung zugeſagt.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Der Reichskommiffar für die beſetzten Gebiete.
* Koblenz, 27. Juni. Zu der Meldung, daß als
Reichs=
kommiſſar für die beſetzten Gebiete der bisherige
Abſtimmungs=
kommiſſar für Oberſchleſien beſtimmt ſei, ſchreibt die Kölniſche
Zeitung: Eine baldige Beſetzung des verwaiſten Poſtens iſt
allerdings ſehr zu wünſchen, denn aus einer weiteren
Verzöge=
rung der Neubeſetzung könnte vielleicht fälſchlicherweiſe bei den
Verbandsmächten geſchloſſen werden, daß Deutſchland an der
Wirkſamkeit dieſes Reichskommiſſariats vermindertes Intereſſe
habe. Was die beſetzten Gebiete anbetrifft, ſo hat ihre
Be=
wohner bereits eine gewiſſe Beunruhigung erfaßt, daß man
das wichtige Amt des Reichskommiſſars in Koblenz nicht ſchon
längſt wieder in die Hand eines vollbealaubigten Inhabers
ge=
legt hat. Die maßgebenden Organiſationen der beſetzten
Ge=
biete haben ſeinerzeit dringend die Errichtung des
Reichskom=
miſſariats gefordert; mit ihnen auch die Preſſe. Sie müßten
allen Zweifeln gegenüber betonen, daß ſie die Errichtung und
die Witkſamkeit der Koblenzer Stelle unter den häufig
ver=
wickelten Verhältniſſen noch für viel notwendiger als zuvor
halten.
Zu der Meldung, daß als Nachfolger des Reichskommiſſars
für die beſetzten Gebiete Fürſt Hatzfeldt in Ausſicht
ge=
nommen ſei, erfahren wir von zuſtändiger Stelle, daß es ſich
nicht um den früheren Plebiſzitkommiſſar in Oberſchleſien,
Für=
ſten Hatzfeld, ſondern um dem Fürſten Hatzfeldt=Wildenburg,
einen Sohn des früheren deutſchen Botſchafters in London,
handelt. Fürſt Hatzfeldt=Wildenburg iſt Rheinländer und auf
Schloß Cruthoff bei Altenkirchen anſäſſig.
Kulturtat farbiger Truppen.
* Köln, 27. Juni. Daß auch Ausflügler am hellen Tage
in gewiſſen Gegenden nicht ſicher ſind, von farbigen
Trup=
pen beläſtigt zu werden, beweiſt ein Vorkommnis, das ſich
geſtern in Bergiſch=Gladbach bei Köln zugetragen hat. Dort
wurde die kommuniſtiſche Stadtverordnete aus Köln Fräulein
Ackermann im Walde von farbigen Soldaten überfallen,
mit dem Bajonett bedroht und fortgeſchleppt. Auf ihr Schreien
kamen glücklicherweiſe Leute zu Hilfe, und die Soldaten ließen
von ihr ab. Fräulein Ackermann kam alſo mit dem bloßen
Schrecken davon.
Die Folgen des Ausbleibens der ſchleſiſchen Kohlen.
* Wie die Blätter berichten, führt die Fortdauer des
Aus=
bleibens der Kohlenlieferungen aus
Ober=
ſchleſien allgemein zu einer völligen Entblößung
Deutſchlands von irgendwelchen Kohlenreſerven.
Die Gasanſtalten im Reiche können nur mit durchſchnittlich 60
Prozent ihres eingeſchränkten Kontingents beliefert werden. Die
Elektrizitätswerke haben Abſchaltung von Induſtrien und
Streckenſperren vornehmen müſſen. Die Rücklagen ſind zum
Teil angegriffen und aufgebraucht. Auch die Kohlenbeſtände
der Eiſenbahnen ſind erheblich zurückgegangen. Desgleichen
Anordnungen ſofort Sorge zu tragen, bei jeder eintretenden, macht ſich ein ſcharfer Mangel an Bunkerkohle bemerkbar. In
Hamburg liegen infolgedeſſen über 50 Kähne feſt, die mit
Ge=
treide und Lebensmitteln nach Berlin und Schleſien beſtimmt
Schleppzüge, beſonders Lebensmiteltransporte, feſt.
Eine neue deutſche Reparationszahlung.
Paris, 27. Juni. (Havas.) Der Temps meldet, daß eine
bevorſtehende Zahlung von 44 Millionen Goldmark
morgen bei der Reparationskommiſſion eingezahlt werden. Da
für Rechnung der 850 Millionen deutſche Reichswechſel bereits
44 Millionen Goldmark nur noch 756 Millionen Goldmark bis
zum Fälligkeitstage am 3. Auguſt zu zahlen.
Paris, 27. Juni. (Wolff.) Wie der Temps mitteilt, hat
die deutſche Regierung bei der Reparationskommiſſion
heute eine weitere Zahlung von 40 Mill.
Gold=
mark in europäiſcher Währung geleiſtet, die als weitere
Ab=
ſchlagszahlung auf die erſte Zahlung von einer Milliarde
Gold=
mark verrechnet werden ſoll.
Der Verkauf deutſcher Schiffe.
London, 28. Juni. (Wolff.) Sir John Butcher fragte,
ob die Politik der Regierung, frühere feindliche Schiffe,
behauptet, geſagt, wenn die Polen ſich nicht an das Ab= die der britiſchen Regierung zugeteilt wurden, nur an britiſche
kommen halten würden, könne wenig geſchehen, denn, um Ge= oder alliierte Staatsangehörige zu verkaufen, aufgegeben
walt anzuwenden, ſeien die Engländer viel zu ſchwach. Das worden und, wenn ja, welche neue Politik angenommen worden
genannte Blatt befürchtet, daß die Polen entweder einen neuen ſei? Er fragte ferner, ob vor dem Verkauf von 10 früheren
deutſchen Schiffen, die kürzlich an Deutſche verkauft
worden ſeien, irgendwelche Verſuche gemacht worden ſeien, ſie
Gleiwitz, 28. Juni. (Wolff.) Die Vertreter des oberſchle= an Alliirte oder neutrale Staatsangehörige zu verkaufen, und
ob beabſichtigt ſei, noch andere frühere deutſche Schiffe an
Deut=
ſtände, unter denen der Verkauf der 10 deutſchen Schiffe erfolgt
ſei, ſeien wohl bekannt. Bis zum 30. Juni ſeien nur britiſche
und alliierte Firmen zu Angeboten auf deutſche Schiffe aufge=
Seite 2.
fordert worden, aber von dieſem Datum an werde man auch
Angebote fremder Firmen empfangen.
Eine traurige Statiſtik.
Berlin, 27. Juni. (Wolff.) Stand der Entwaffnung
des deutſchen Heeres vom 1. Mai 1921. Die
Reichstreu=
handgeſellſchaft erhielt bis zu dieſem Tage (die erſte Zahl
be=
deutet: zur Zerſtörung erhalten, die zweite Zahl bedeutet:
zer=
ſtört, die dritte Zahl: noch auf Lager) Gewehre und Karabiner:
4808 300, 4 770800, 37 500; Maſchinengewehre: 91042, 90 465,
577: Minenwerfer und Rohre von ſolchen: 22 778, 22 334, 444:
Geſchütze und Rohre von ſolchen: 50 489, 49 688, 801; Lafetten:
26 880, 26 595, 285; ſcharfe Artilleriegeſchoſſe und Minen:
36 800 000, 28 500 000, 8 300 000; ſcharfe Hand=, Gewehr= und
Wurfgranaten: 14 650 000, 14000000, 650000; ſcharfe
Zün=
der: 55 150 000, 53 600 000, 1550000; Handwaffenmunition:
390 000 000, 360 000 C00, 30 000 000; Flugzeuge: 16 379, 13 369,
10; Flugzeugmotoren: 23 999, 23 845, 1531. Die Ablieferungen
und Zerſtörungen auf Grund des Ultimatums nahmen erſt nach
Zuſammenſtellung dieſer Zahlen ihren Anfang.
Die Demiſſion des italieniſchen Kabinetts.
* In dem geſtrigen Bericht, betr. die Abſtimmung über
den Antrag Turati, mußte es richtig heißen: Der erſte
Teil bis einſchließlich die Worte „in der Außenpolitik” wurde
mi 234 gegen 200 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen, der
zweite Teil mit großer Mehrheit durch Handaufheben
ab=
gelehnt.
Das Miniſterium Giolitti iſt zurückgetreten,
weil die Mehrheit zu ſchwach und unter Ablehnung der
Außenpolitik durch innerpolitiſche Rückſichten zuſtande
gekom=
men iſt.
Rom, 28. Juni. (Wolff.) In der Nachmittagsſitzung
der Kammer teilte Giolitti mit, daß er infolge der
geſtri=
gen Abſtimmung und der kleinen dabei erzielten Mehrheit, deren
politiſcher Wert durch die während der Debatte gemachten
Vor=
behalte noch vermindert werde, der Anſicht ſei, daß dieſe
Ab=
ſtimmung die der Regierung zur Löſuna der gegenwärtigen
ernſten Fragen notwendige Stärke nicht gebe. Das Miniſterium
habe deshalb dem König ſein Rücktrittsgeſuch
einge=
reicht, der ſich die Entſcheidung vorbehalten habe. Die
Re=
gierung werde zur Erledigung der laufenden Geſchäfte auf dem
Poſten bleiben.
Der engliſche Bergarbeiterſtreik.
London, 28. Juni. (Wolff.) Die Konferenz der
Bergwerksbeſitzer und Bergarbeiter hat ſich
ver=
tagt. Die Delegierten treffen um 10 Uhr mit Lloyd George zu
einer Beſprechung über die Regierungsſubvention zuſammen.
Von zuſtändiger Seite wird erklärt, daß hinſichtlich des
Ueber=
einkommens mit der Regierung über die Subvention ein
vor=
läufiges Uebereinkommen erzielt ſei, demzufolge die Arbeit am
4. Juli wieder aufgenommen werden ſolle.
London, 28. Juni. (Wolff.) Die Konferenz der
Berg=
werksbeſitzer und Bergarbeiter mit Lloyd George,
die um 10 Uhr abends zuſammengetreten war, vertagte ſich um
Mitternacht, da keine Vereinbarung über die Beiſteuer der
Re=
gierung zu den Bergarbeiterlöhnen erreicht wurde. Lloyd
George erklärte, er müſſe ſich mit dem Kabinett beraten. Die
Konferenz zeigte, dem Reuterſchen Bureau zufolge, daß die
Bergwerksbeſitzer und die Bergarbeiter ſich über die Löhne und
das Verhältnis zwiſchen Gewinn und Löhnen, wenn ein
wirt=
ſchaftlicher Wiederaufſchwung erfolgt, einig ſind. Das
Abkom=
men ſoll bis zum September 1922 gelten. Wenn die Regierung
eine Beifteuer gewährt, werden die Führer den Bergarbeitern
die Annahme des Abkommens empfehlen. Die Lage iſt noch
ungewiß, da die Führer die Wiederaufnahme der Arbeit nicht
anordnen können, bevor ſie ſich nicht mit den Bergarbeitern
be=
ſprochen haben.
Die iriſche Frage.
London, 27. Juni. (Wolff.) Die geſamte Preſſe befaßt
ſich eingehend mit der Aufforderung Lloyd Georges an die
iriſchen Führer Craig und de Valera, zu einer Konferenz
nach London zu kommen. Die Blätter heben hervor, daß alles
von der Haltung de Valeras abhänge. Während die Times aus
Dublin melden, daß der Schritt Lloyd Georges in Irland
leb=
hafte Befriedigung und große Hoffnungen hervorgerufen
habe, würde der Morning Poſt zufolge der Brief des
Premier=
miniſters in Dublin als ein Geſtändnis der Schwäche des
bri=
tiſchen Kabinetts aufgefaßt. In einem Leitartikel erklärt die
Morning Poſt, das Schreiben Lloyd Georges an de Valera ſei
ohne Vorgang in der Geſchichte Englands; es ſei ein
Friedens=
appell, den die Regierung an Rebellen richte. Die bittende Geſte
werde in Indien und Aegypten und überhaupt überall dort, wo
Feinde Englands dasſelbe Ziel verfolgten wie de Valera,
näm=
lich die Zerſtörung des britiſchen Reiches, als ein
Zeichen der Schwäche aufgefaßt werden.
Der griechiſch=türkiſche Konflikt.
Engliſch=franzöſiſche Gegenſätze.
T.u. Paris, 28. Juni. Aus London ſind vom Reuter=
Bureau zwei gleichzeitige Meldungen über den Stand des
tür=
kiſch=griechiſchen Konfliktes und über das Scheitern der
Ver=
mittlungsaktion der Entente eingetroffen, aus denen hervorgeht,
daß die engliſche und die franzöſiſche Regierung in der Haltung
Von wirtſchaftlicher zu politiſcher Macht.
Von Dr. Otto Röhm, Darmſtadt.
In einer geordneten Familie iſt es eine Hauptſache, daß die
materielle Grundlage zum Zuſammenleben vorhanden iſt. Ehe
geheiratet wird, prüfen die Brautleute und insbeſondere auch
die Eltern der Braut, ob diejenigen Mittel vorhanden ſind, die
das Heiraten überhaupt ermöglichen. Wenn dann geheiratet iſt,
ſpielt die Erhaltung der Wirtſchaft, ſpielen die wirtſchaftlichen
Fragen die Hauptrolle. Der Mann und in vielen Fällen auch
die Frau, haben dafür zu ſorgen, daß die Mittel für das
Zuſam=
menleben da ſind. Gewöhnlich bringt der Mann die Geldmittel
herein und tauſcht ſie gegen Lebensmittel um. Der ganze
Zu=
ſchnitt des Lebens einer Familie muß ſich nach den Mitteln
rich=
ten, nach den wirtſchaftlichen Verhältniſſen. Mit anderen
Wor=
ten, die Wirtſchaft ſpielt die Hauptrolle und alles übrige, Fragen
der Erziehung, der Weiterbildung durch Wiſſenſchaft oder Kunſt
ſind Fragen zweiter Ordnung, deren Löſung auf der materiellen
Grundlage der Wirtſchaft erfolgt. Dieſes geſchieht um ſo leichter,
je beſſer dieſe in Ordnung iſt. Ganz vulgär kann man das auch
ſo ausdrücken, daß Eſſen und Trinken die Hauptſache im Leben
iſt. Man ſollte ſich nicht immer ſcheuen, dies auszuſprechen oder
gar dieſe Binſenwahrheit leugnen und gehaltloſe Phraſen über
die Wichtigkeit des Seelenlebens und über geiſtige Erneuerung
im Munde führen. Ohne Eſſen und Trinken hört alles Leben
und damit auch aller Streit über etwaige Fragen des Geiſtes
überhaupt auf. Ebenſo, wie alſo in der Familie die Wirtſchaft
die Hauptſorge vorſtellt, iſt es auch bei einer Gemeinſchaft von
Familien, bei einem Volk. Dieſe Wichtigkeit der Wirtſchaft kam
von jeher in den politiſchen Machtverhältniſſen zum richtigen
Ausdruck. Der Bauer, der Grundbeſitzer, der Graf trieben
Wirt=
ſchaft, ebenſo auch der Klerus, und beherrſchten je nach der Größe
ihrer wirtſchaftlichen Macht eine größere oder kleinere Zahl
an=
derer Menſchen. Allmählich wurden aus den Bauern und Grafen
Fürſten und Könige, die mit der wirtſchaftlichen Macht zugleich
die politiſche Führung des Volkes an ſich nahmen. Sie wirkten
beſtimmend ein auf die Regelung des Verkehrs der Glieder der
Volksgemeinſchaft untereinander und mit anderen
Volksgemein=
ſchaften. Den ihnen am nächſten ſtehenden, von ihnen
abhängi=
gen Wirtſchaftern, dem Adel und anderen Untertanen, ließen ſie
entſprechend ihren Verdienſten um die Hauptmacht oder auch um
die Allgemeinheit beſſere Vorteile zukommen und ſpielten nach
dem Grundſatz „divide et impera” gleich „teile und herrſche‟
bei paſſenden Gelegenheiten die Untertanen auch gegeneinander
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 29. Jun: 1921.
gegenüber Griechenland nicht einig ſind. In der erſten
Mit=
teilung wird der engliſche Standpunkt dargelegt, und ſtadt findet am Freitag, nachmittags 3½ Uhr, ſtatt mit folgender Tages.
zwar folgendermaßen: Man muß, nachdem die Griechen eine
Ententevermittlung abgelehnt haben, zum Standpunkt vom
März zurückkommen und man muß von vornherein eine ab= findet am Samstag, vormittags 9½ Uhr, ſtatt mit folgender
Tages=
mit einem neuen Vermittlungsangebot wieder auf den Plan zu
treten. Im Verlaufe der Entwicklung der griechiſchen Ereigniſſe
mehr, da ſich die Kräfte etwa gleich ſeien und der Konflikt
un=
entſchieden ausgehen würde. Daraus geht klar hervor, daß die
engliſche Regierung nicht beabſichtigt, nach der griechiſchen
Ab=
lehnung nunmehr aktiv zu interbenieren. Es heißt in der Mit= Als letzte Vorſtellung des A=Abonnements (Schauſpielmiete a,
Sonder=
ſo ausgedehnt und die griechiſchen Finanzmittel ſo beſchränkt,
daß einmal eine Erſchöpfung bei den Griechen eintreten muß. unter der Spielleitung Rudolf Weiskers einſtudiert. In den Hauptpar=
Ganz anders der franzöſiſche Standpunkt, der
Reuter=Bureaus hervorgeht. Das Reuter=Bureau will wiſſen,
daß man in franzöſiſchen Kreiſen von der ablehnenden Haltung
Griechenlands nicht überraſcht ſei und daß man franzöſiſcherſeits
der Anſicht ſei, der Entente liege die Verantwortung für die Opernpreiſen abgegeben.
Wiederherſtellung des Friedens im nahen Orient ob, und
in=
folgedeſſen müßten die Ententekabinette nunmehr Maßnahmen lein Mock mit Herrn., Konzertmeiſter Schubert ein Konzert, Die
Ba=
ergreifen, um dem gegenwärtigen unſicheren und ausſichtsloſen
Zuſtand ein Ende zu machen. Damit ſoll offenbar geſagt ſein,
daß die franzöſiſche Regierung ſich mit der griechiſchen Antwort
ſtellungen erheben wird, nur diesmal mit einem etwas ſchärferen
Tone und etwas präziſerem Inhalt, z. B. in ultimativem Sinne
mit der Bekanntgabe gewiſſer klarer Bedingungen. Aus den Senſibilität und geiſtiger Freiheit des Geſtaltens gehört, wie bei der
Reuter=Mitteilungen geht hervor, daß die franzöſiſche Regierung
mit Italiens Unterſtützung rechnet, um die Griechen wenigſtens über das Konzert: Das ſelten gehörte, von Stradal für Klavier
bear=
geneigt, den Griechen in einem neuen Kriege mit der Türkei, lein Luiſe Mock (Darmſtadt) eine recht bemerkenswerte Wiedergabe. Der
auf das Vermittlungsangebot zurückzukommen, falls ſich die bedeutendem, ſolidem Können, mit muſikaliſcher Sicherheit und ſcharfer
Lage für die Griechen ungünſtig geſtalten ſollte. Die Griechen
müßten ſich jetzt ſofort dem Machtſpruch der Entente fügen, und volle Art zu feſſeln. Sie vertiefte die erhaltenen Eindrücke mit der
dies bedeutet wenigſtens die Räumung von Kleinaſien.
* Kleine politiſche Nachrichten. Nach einer Meldung der Times hat
Deutſchland neue Angebote gemacht, um einen Teil ſeiner
an England ausgelieferten Handelsflotte wieder zurückzukaufen.
Be=
kanntlich ſind bis jetzt bereits 10 frühere deutſche Schiffe von England
wieder an Deutſchland zurückverkauft worden. — Der amerikamiſche
Staatsſekretär für den Krieg, John Weeks, kündigt amtlich an, daß die
amerikaniſche Beſetzungsarmee am Rhein am 1.
Or=
tober ds. Js. von 12000 auf 7500 Mann herabgeſetzt werden wird. Dieſe
Maßnahme iſt durch die vom Kongreß beſchloſſene Verminderung der
amerikaniſchen Heeresſtärke bedingt. Für die Beſetzungsarmee waren
urſprünglich 8000 Mann vorgeſehen. — Wie der Londoner
Korveſpon=
dent des Temps mitteilt, berichtet man, der König von Spanien
ſei nach London gekommen, um die Unterſtüitzung der engliſchen
Regie=
rung in den Verhandlungen zu erlangen, die Spanien demnächſt mit
Frankreich über das Schichſal von Tanger zu führen gedenkt. — Einer
Neutermeldung zufolge erklären die republikaniſchen Führer, es ſei ein
Abkommen über die miteinander konkurrierenden Entſchließungen
Knox und Porter bezüglich der Beendigung des Krieges mit
Deutſchland und Oeſterreich erzielt worden. Sie ſagen voraus, daß
die=
ſes Abkonumen namens des Senats und des Repräſentantenhauſes auf
der nächſtens ſtattfindenden Konferenz, von den Vertretern der beiden
Häuſer formell angenommen wird.
Stadt und Land.
Darmſtadt, 29. Juni.
n. Schöffengericht I. Intereſſenkolliſion zwiſchen einem
Hunde=
halter und Nachbarn, deren Nachtwuhe durch Gebell und Heulen
fort=
geſetzt geſtört worden war, hatte nach erfolgloſer polizeilicher
Verwar=
nung ein Strafverfahren veranlaßt. Der hieſige Kaufmann L. M.
be=
darf nach ſeiner Meinung zum Schutz von Holzvorräten uſw., die im
Hofraum lagern, eines zur Nachtzeit dort frei umherlaufenden Hundes.
Dieſer ſcheint der geeigneten Dreſſur zu ermangeln und machte ſich
häu=
fig in der erwähnten Weiſe für die Anwohner bemerkbar. M. beſtreitet
zwar eine übermäßige Beläſtigung und beruft ſich auf die unſicheren
Zeitverhältniſſe, doch ſagten mehrere einwandfveie, beeidigte Zeugen
zu ſeinen Ungunſten über häufige Ruheſtörungen aus, und es darf das
Hundehalten nicht zur Benachteiligung der Allgemeinheit werden. Es
verſtößt gegen 8 360 Poſ. 11 St. G.B. (Ruheſtörung und grober Unfug)
und die Polizeiverordnung vom Jahre 1909, wonach ſpeziell
Hunde=
beſitzer derartigem Verhalten ihrer Tiere vorbeugen müſſen. Demgemäß
wurde der Angeklagte ſchuldig befunden und für die beiden zur
Ver=
handlung ſtehenden. Fälle im Geldſtrafen von 25 Mark und
50 Mark verurteilt.
n. Strafkammer. Außer einem größeren, nach mehrſtündiger
Ver=
handlung zwecks weiterer Beweisaufnahme ausgeſetzten Fall des
Ver=
gehens gegen das Nahrungsmittelgeſetz wurde nur die Berufung des
20jährigen Arbeiters Karl Ehret aus Hirſchhorn verhandelt. Vom
Schöffengericht wegen einfachen und ſchweren Diebſtahls zu insgeſamt
6 Monaten 1 Woche Gefängnis verurteillt, ſtrebte er
Milde=
rung an, wurde aber abgewieſen. Er hatte dem eigenem Onbel, einem
für ſich wohnenden Arbeiter, unter Mißbrauch des Vertrauens ſchon im
vorigen Jahre fortgeſetzt Geldbewräge entwendet, indem er heimlich von
dem dahängenden Zimmerſchlüſſel Gebrauch machte. Als dann Jener
ſein bis dahin im Bett geborgenes Geld einſchloß, erbrach E. zweimal
das Behältnis. Insgeſamt war er der Aneignung von 550 Mark
ge=
ſtändig.
aus. Dieſelben Methoden wurden von den kleineren Machthabern
unterhalb der Stufe der Fürſten und Könige angewendet, um zu
verhindern, daß die Geſamtheit der Untertanen gemeinſam die
Macht ausübte, die ihr innewohnt, wenn ſie einig iſt. Es liegt in
der Natur der Menſchen, daß dieſer Zuſtand nur ſo lange dauern
konnte, als die Gegenſätze unter den einzelnen Gruppen der
Un=
tertanen nicht zu groß wurden und daß die Unzufriedenheit mit
dieſem Syſtem zuerſt bei denen ausbrechen mußte, für die bei
die=
ſer Wirtſchaft am wenigſten abfiel. Das waren in unſerer Zeit
die Induſtriearbeiter, die ihre Macht als Gemeinſchaft zuerſt
er=
kannten und bewußt den Kampf um die Führung der Wirtſchaft
und damit um die politiſche Macht aufnahmen. Sie erkannten,
daß der Weg zur pölitiſchen Macht über die Wirtſchaft führt und
wollten ſich die Wirtſchaft auf dem Wege über die Sozialiſierung
und dadurch auch die politiſche Macht erobern. Das wäre der
Weg der natürlichen Entwicklung, der Evolution, geweſen. Die
Revolution brachte ihnen in Deutſchland vorübergehend die
poli=
tiſche Vorherrſchaft. Sie mußten ſie aber wieder abgeben, weil
ihnen die wirtſchaftliche Macht, die Beherrſchung der Wirtſchaft,
fehlte. Ihr Ziel aber iſt und bleibt die Erringung der
wirtſchaft=
lichen und damit auch der politiſchen Macht. Die letztere iſt ohne
erſtere auf die Dauer unmöglich. Ueber dieſes Ziel und über den
Weg dahin, der über die Sozialiſierung führen ſoll, ſind ſich alle
Anhänger der linken Parteien vollkommen einig und ſie arbeiten
bewußt darauf hin.
Betrachtet man ſich im Gegenſatz dazu die rechten Parteien,
ſo findet man dort nur in geringem Umfange den
ſelbſtverſtänd=
lichen Gedanken verbreitet, daß die Wirtſchaft die Grundlage der
politiſchen Macht iſt und noch weniger den Gedanken, daß die
Vertreter der Wirtſchaft beſtrebt ſein müſſen, die ihrer
wirtſchaft=
lichen Macht entſprechende politiſche Macht ſelbſt auszuüben. Im
Gegenteil, eine große Maſſe intereſſiert ſich überhaupt bloß für
die allernächſten geſchäftlichen Intereſſen, ein Teil ſammelt ſich
um die Fahne der Religion; ein Teil will es allen recht machen
und ein Teil will ſeine wirtſchaftliche Macht wieder einem
Mon=
archen zur Verfügung ſtellen, um die alten Vorteile wieder zu
erlangen. Beſonders dieſer Streit über Monarchie und Republik
verwirrt die Menſchen und verhindert ſie, das Wefentliche zu
erkennen. Die äußere Form iſt an ſich unweſentlich, denn man
kann, wie die Welt zeigt, in beiden Formen wirtſchaften. Da aber
nun einmal die Republik eingerichtet iſt, und der Zuſtand unſerer
Wirtſchaft einen Streit um die Staatsform als unnötigen Luxus
erſcheinen läßt, ſo muß verlangt werden, daß dieſer Streit für
längere Zeit ruht und daß die Anhänger der Monarchie im
vater=
ländiſchen Intereſſe ihre Wünſche zurückſtellen, genau wie es im
Rummer 177.
— Eine öffentliche Sitzung des Kreisausſchuffes des Kreiſes Darm
ordnung: Geſuch des Mühlenbeſitzers Emil Bauer, betr. Errichtung
einer doppelten Turbinenanlage bei der Kaiſermühle bei Eberſtadt.
— Eine Sitzung des Provinzialausſchufſes der Provinz
Starkenbur=
wartende Haltung einnehmen, um dann bei nächſter Gelegenheit ordnung: 1. Antrag des Kreisamts Darmſtadt auf Unterſagung de
Trödelhandels der Frau Emma Kaffenberger in Darmſtadt
2. Klage des Ingenieurs Karl Gaule in Offenbach a. M. gegen die
wird ſich zweifellos eine ſolche Gelegenheit bieten müſſen, um ſo Stadt Offenbach auf Grund des Artikels 98 der Städte=Ordnung wegen
Regelung ſeiner Einkommensverhältniſſe.
— Landestheater. Die erſte Wiederholung des Schwankes „Die
drei Zwillinge”, der trotz des außerordentlichen Erfolges in die
ſer Spielzeit nur noch zweimal gegeben werden kann, findet heute ſtatt,.
teilung noch, daß auch im Falle eines griechiſchen Erfolges die miete I) geht worgen. Der Jahrmarkt zu Pulsnitz” zum letz=
Lage für die Griechen unhaltbar werden würde. Die Front ſei ten Male in Szene. Für Freitag, dem 1. Juli, wird „Der
Zigeu=
nerbaron” unter der muſibaliſchen Leitung Hans Schleſtngers und
tien ſind beſchäftigt die Damen Carlſen, Graebener (zum erſten Male
Arſena), Liebel und Meyer, ſowie die Herren Jürgas, Kuhn, Peterſen)
mehr oder weniger zuverläſſig aus der zweiten Mitteilung des Siegfried (zum erſten Male Ottokar), und Sorger (zum erſten Male
Barinkay). Die letzte diesjährige Aufführung von „Dreimäderlhaus”
iſt für Samstag, dem 2. Juli, nachmittags 2½4 Uhr, angeſetzt. Eine
Anzahl Sperrſitz= und Logenplätze wird an der Tageskaſſe zu kleinen
* Darmſtädter Künſtler auswärts. In Karlsruhe veranſtaltete
Fräu=
diſche Landeszeitung ſchreibt über das Konzert: In der Eintracht
konzer=
tierten Frl. Mock und Herr Schubert. Reger und Weismann, dann
Friedemann Bach gerieten Fräulein Mock im Aufbau des Ganzen wie
im Ausdruck des Einzelnen vortrefflich. Die Klarheit imponiert, mit
nicht zufrieden geben wird und daß man in Athen erneut Vor= der die Pianiſtin Reger ſpielt, beſonders die liebevolle Ausmalung des
Figurenwerkes läßt aufhorchen. Ich habe Friedemann Bachs
Orgel=
konzert noch ſelten in einer ſoſch glücklichen Verbindung von Energie,
Verlebendigung durch Frl. Mock. Auch für Brahms hat dieſe techniſch
ſicher muſizierende Pianiſtin viel übrig. — Die Badiſche Preſſe ſchreibt
auf die gefährlichen Folgen ihrer Haltung aufmerkſam zu beitete Orgelkonzert in D=Moll von Wilhelm Friedemann Bach, dem
älte=
machen. Man iſt alſo weder in Paris noch in Rom offenbar, ſten Sohn des großen J. S. Bach, erfuhr durch das jugendliche
Fräu=
freie Hand zu laſſen. Man will den Griechen auch nicht geſtatten, ſchwierigen Aufgabe zeigte ſie ſich in der Ta= gewachſen. Sie ſpielte mit
plaſtiſcher Herausarbeitung des thematiſchen Aufbaues. Der rhythmiſch
ſtark durchpulſte Vortrag vermochte durch ſeine friſche und temperament=
Wiedergabe der vier kleinen Stücke von J. Brahms. Das anſprechende,
von phantaſtiſchen Lichtern durchblitzte Scherzo ſei beſonders
hervor=
gehoben, obwohl hier ihr Reichtum an zarteren Miſchfarben nicht allzu
groß erſchien.
— Falſche Reichsbanknote zu 10 Mark. Von den Reichsbanknoten zu
10 Mark mit dem Datum vom 6. Februar 1920, die ſeit Anfang Januar
dieſes Jahres dem Verkehr zugeführt werden, iſt eine Fälſchung
aufge=
taucht, die als ſolche bei einiger Aufmerkſamkeit an den nachſtehend
auf=
geführten hauptſächlichen Merkmalen zu erkennen iſt: 1. Papier:
Das Waſſerzeichen fehlt. Der kupferbraune Faſerſtreifen iſt durch einen
ſchwachen Strichaufdruck geſchickt vorgetäuſcht. (Striche ſind im Gegenſatz
zu den Faſern des echten Faſerſtreifens mit einer Nadel zu entfernen.)
2. Vorderſeite: Geſamteindruck dem der echten Noten ähnlich.
Im graubraunen Druck fehlen unter den Worten „Reichsbanknote” des
oberen Feldes und „Reichsbankdirektorium” des unteren Feldes die
hellen Zierflächen (gut ſichtbar). Die hellen Zierranken in den
dunkel=
braun getönten Eckfeldern — mit Zahlen 10 — ſind auffallend dick und
unregelmäßig nachgebildet, 3. Rückſeite: Erheblich hellere Tönung.
In der Mitte der Verzierung unter dem rechteckigen Mittelfeld ſind die
auf echten Noten deutlich ſichtbaren kleinen Buchſtaben „mb” durch einen
Schnörkel — ähnlich einem „N” — erſetzk. Die Typen des Strafdrucks
und der Worte „Mark” ſind ungleich (vergleiche „Mark” rechts zu
„Mark” links). — Vor Annahme dieſer Nachahmungen wird gewarnt.
— Gleichzeitig wird in Erinnerung gebracht, daß das
Reichsbankdirek=
torium für die Aufdeckung von Falſchmünzerwerkſtätten und für
zweck=
dienliche Mitteilungen, die zur Feſtnahme und Beſtrafung von Herſtellern
und wiſſentlichen Verbreitern von falſchen Reichsbanknoten führen,
Be=
lohnungen ausgeſetzt hat, die im Einzelfalle, je nach der Gefährlichkeit
der Falſchſtücke, dem Umfange des Münzverbrechens und dem Maße der
Beihilfe bei der Aufdeckung bis zu einer Höhe von 10 000 Mark bemeſſen
werden und ſowohl an Fahndungsbeamte als auch an Privatperſonen
zur Verteilung kommen können. Auch in den Fällen werden angemeſſene
Belohnungen gezahlt, in denen durch die Aufmerkſamkeit des Publikums
und der Beamten Münzverbrechen verhütet werden.
* Sonnwendfeier des Jungdeutſchen Ordens. Zu einer
gemein=
ſamen Sonnwendfeier, dem alten deutſchen Feſt, waren
ſämt=
liche Bruderſchaften Starkenburgs auf den Frankenſtein gerufen. Gegen
9,30 Uhr war der Burghof von fröhlichem Treiben erfüllt. Bei
lohen=
dem Fackellicht bearüßten die Brüder ſich mit donnerndem „Heil”, die
Bruderſchaften Darmſtadt, Bensheim, Michelſtadt=
Erbach, Offenbach in ſtattlicher Anzahl, Vertretungen aus
Frankfurt a. M. und Homburg v. d. H. Die Großmeiſter
ſpra=
chen im Namen ihrer Bruderſchaften herzliche Worte des Willkommens,
der jungdeutſche Gedanke: das Vaterland über die Partei! klang als
ernſte Mahnung, aber auch ſtolz und voll Zuverſicht in die jungen,
deut=
ſchen Herzen! Dunkel und ſchweigend umſtanden die hohen Bäume den
Feſtplatz, geſpenſtig leuchteten die verfallenen Mauern im Fackelſchein,
glühten auf in rotem Licht, als Bruder Stiebler in ſeiner Feuerrede
mit den Worten voll heißer Vaterlandsliebe und ungebrochenem
deut=
ſchen Mannesmut begeiſterte Zuſtimmung fand. Echte deutſche
Lie=
der ſtiegen hinauf zu dem geſtirnten Himmel und fröhlich klirrten die
Gläſer bis ſpät in die Nacht. Und als der Mond verwundert über den
Saum des Waldes ſchaute, als die ſchwelenden Fackeln die Stunde des
Aufbruchs kündeten, ſchieden mit herzlichem „Heil” die Ordensbrüder
wieder von einander, in dem frohen Bewußtſein, gemeinfam mit
Gleich=
geſinnten — wo ſelbſt der Fremde zum „Bruder” wird — ein uraltes
deutſches Feſt gefeiert zu haben.
— Der Deutſchvölkiſche Turnverein „Jahn”=Darmſtadt (Deutſcher
Turnerbund 1919) feierte am 25./26. Brachmonds an den Kaiſerſteinen
bei Lützelbach ſeine Sommerſonnwende. Schon gegen Abend trafen die
erſten Scharen in Lützelbach ein, wo ſich alsbald auf der Wieſe vor dem
gaſtlichen Hauſe „Böhm” ein frohes Treiben der Jungen und Alten
E
übrigen die Linksparteien bei Ausbruch des Weltkrieges getan
haben. Es kann wohl mit einiger Berechtigung erwartet werden,
daß die Anhänger der Monarchie ſich in ihren vaterländiſchen
Ge=
fühlen von den Linksparteien nicht übertreffen laſſen. Der
gegen=
wärtige Zuſtand auf der ſogen. bürgerlichen Seite ſtellt ſich
dem=
nach ſo dar, daß die Vertreter der Wirtſchaft, wenn ſie Politik
treiben wollen, zunächſt in Parteigänger ſich verwandeln, und
zwar ausgerechnet in Anhänger der verſchiedenſten Richtungen.
Sie laufen auseinander in die verſchiedenen Parteien, gehen in
deren Verſammlungen, verwandeln ſich dort wieder in Vertreter
der Wirtſchaft zurück und machen auf dieſem Wege ihre
Wirt=
ſchaftspolitik in getrennten Gruppen. Wozu dieſe zweimalige
Verwandlung nach dem Grundſatz der bekannten Scherzfrage:
Warum ſoll ich eine Sache einfach machen, wenn ich ſie
kompli=
ziert machen kann? Der Widerſinn geht ſogar ſo weit, daß ſich
viele Vertreter der Wirtſchaft ſcheuen, gewiſſe Fragen in ihren
Kreiſen zu beſprechen, aus Furcht, es könnte der eine oder andere
plötzlich eine parteipolitiſche Hellebarde hervorholen und
Unfrie=
den ſtiften. Es wird nicht erkannt, daß alle Wirtſchaftsvertreter
der ſogen. bürgerlichen Richtung in der Wirtſchaft gemeinſame
Intereſſen haben, nämlich die des Individualismus gegenüber
dem Sozialismus, und daß ſie dieſen wichtigen Unterſchied
zwi=
ſchen rechts und links gemeinſam vertreten und ausfechten müſſen.
Gegenüber der Wirtſchaft und dieſem wichtigen Unterſchied in der
Wirtſchaftsführung ſpielen alle übrigen Parteidogmen, wie
Fra=
gen der Erziehung, Fragen der Staatsform uſw., eine ganz
unter=
geordnete Rolle. Worauf es ankommt, das iſt die
Auseinander=
ſetzung zwiſchen dem Individualismus und dem Sozialismus in
der Wirtſchaftsführung, die Auseinanderſetzung zwiſchen dem
Syſtem der Einzelwirtſchaft und dem Syſtem der
Gemeinwirt=
ſchaft. Dies ſind die beiden Geſichtspunkte, nach denen die
Men=
ſchen ſich orientieren und organiſieren müſſen. Das iſt ein
Pro=
blem von ſo großer Bedeutung, daß es notwendig iſt, es als
ſol=
ches ganz klar herauszuſchälen und die beiden Richtungen in ihrer
abſoluten Reinheit zu ſeiner Löſung einander gegenüberzuſtellen.
Es iſt kurz geſagt das Problem, es iſt das Problem der ſozialen
Frage, das noch in keinem Lande gelöſt iſt. Es kann auch nicht
mehr gelöſt werden in der Weiſe, wie es früher unter der
Mon=
archie hätte geſchehen können, aber nicht geſchehen iſt, durch
all=
mähliche Zuteilung von Rechten ſeitens einer Obrigkeitsregierung
an diejenigen, die mit ſolchen Rechten im Rückſtande ſind,
ſon=
dern die Vertreter der Wirtſchaft beiderlei Richtung ſelbſt müſſen
als gleichberechtigte Verhandlungsgegner nach dem Grundſatze
„Jedem das Seine” Len Ausgleich ſuchen. Iſt ein beide Teile
befriedigender Weg gefunden und der materielle Ausgleich ge=
Rummer 172.
mit Singen und Spielen erhob. Nachdem gegen ½11 Uhr die letzten
der Teilnehmer, unſere Frankfurter Turnbrüder, angelangt waren, ſetzte
ſich der ſtattliche Zug von etwa 100 Turnbrüdern und =ſchweſtern und
einer Reihe von Gäſten nach dem Feierplatz in Bewegung. Leiſe wehte
der Nachtwind über die Felder, hell leuchteten am Himmel die Sterne,
und im Silberglanz ſtieg langſam die Mondſcheibe über den
Waldes=
wipfeln empor, als nach Abſingen des Sonnwendliedes der Obmann den
Holzſtoß entzündete und den Feuerſegen ſprach. Die Weiheſtimmung tief
erfühlend, klang des Dietwarts Feuerſprache zu den Herzen der
bündi=
ſchen Turner und ihrer Gäſte von der Huttenvolks=Hochſchule, D. H. V.
und fahrenden Geſellen, zu denen ſich eine ſtattliche Anzahl von
Kur=
gäſten und Dorfbewohnern geſellt hatte. Zur Höhe tönte das Lied:
„Dich rufen wir mit rechtem Wort, du Geiſt von Gottes Gnaden” nach
der Lutherweiſe „Ein” feſte Burg iſt unſer Gott”; tiefgefühlte
Dichter=
worte, vorgetragen von Turnbrüdern und Turnſchwveſtern, erhoben die
Herzen. Hoch leuchtete des Feuerbrandes wabernde Glut, noch
ein=
mal faßte der Obmann, mit dem deutſchen Vaterunſer ſchließend,
zu=
ſammen, was alle innerlich bewegte, Hoffen und Sehnen in ſchwerer
Volksnot, und „Flamme empor” beſchloß den erſten Teil der Feier.
Langſam fank der geſchichtete Holzſtoß zuſammen. Ueber ſeine immer
noch hochzüngelnden Flammen ſprang als erſter der Gauturnwart. Bis
um ½3 Uhr lagerten die Feſtteilnehmer am Feuer. Noch fiel manch
gutes, beherzigenswertes Wort aus begeiſtertem Munde. Die Zupfgeige
klang, des Singens und des Springens über das Feuer war kein Ende.
Dann mahnte der Gauturnwart, und es ging zu kurzer Ruhe ins
Heu=
lager. Des Morgens um 8 Uhr ſammelte ſich alles neu geſtärkt zum
Wetturnen (Fünfkampf: Völkiſche Fragen, Steinſtoßen, Weitſprung,
100=Meterlauf und ſelbſtgewählte Freiübung), das ein erfreuliches Bild
des im Südweſtdeutſchen Turngau herrſchenden Geiſtes und Eifers gab.
Zum Abſchluß wurden trotz der glühenden Mittagshitze allgemeine
Freiübungen von allen Turnern ſtramm und ſchneidig vorgeführt. Dann
ging es um ½12 Uhr im geſchloſſenen Zuge auf die Böhmſche Wieſe
zurück, wo die ſorgenden Hande der Turnſchweſtern inzwiſchen ein
präch=
tiges Mittagsmahl bereitet hatten. Nach kurzer Naſt bei Sang und
Klang ging es dann heimwärts über Nieder=Modau, und von da nach
kurzer, froher und ergiebiger Kaffee=Einkehr weiter zu Fuß, zu Rad
und mit der Bahn. In aller Herzen aber klangen nach die Stunden
voll hoher Weihe und ſonniger Freude; keiner wohl, der nicht im
Innern ſich ſtill gelobte zu treuer Arbeit für den Deutſchen Turnerbund.
* Gedächtnisfeier. Die von dem Landesverband Heſſen der Heſſiſchen
(Deutſchnationalen) Volkspartei am 9. Mai d. J. im Saalbqu hier
ver=
anſdalteten Kacſerin=Gedächtnisfeier hat einen Ueberſchuß
von 515,50 Mark gebracht, welcher beſtimmungsgemäß an die Zentrale
für Säuglingsfürſorge in Heſſen zur Abführung gelangen wird. Ferner
hat die Sammlung von Mitgliedern der Ortsgruppe Darmſtadt der
gleichen Partei für eine Kranzſpende für die Beiſetzung der Kaiſerin
einen Ueberſchuß von 189,50 Mark gebracht, welcher für Zwecke der
Säuglingspflege beſonders in Darmſtadt beſtimmt geweſen iſt und an
die betreffende Stelle abgeführt werden wird.
— Verband für Jugendwohlfahrt Daumſtadt. Auf die heute
nach=
mittag 4½ Uhr im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden Vorträge über
„Kleinkindernot” und „Lichtluftbadpflege für Kinder” des Frl. A. Keller
und Frau Profeſſor Edinger=Frankſurt ſei an dieſer Stelle noch einmal
hingewieſen. Alle, die ſich für das Thema intereſſieren, beſonders die
Mütter, ſind willkommen. Der Eintritt iſt frei.
Darmſtädter Tagblatt, Mittisoch, den 29. Juni 1921.
Seitz 3.
Donnerstag, den 20. Juni 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: (Karten blau, lila, rot und grün).
Marke Nr. 30, 29 und 28, je 800 gr Brot. Marke Nr. 25,
560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: (Karten weiß”, Marke Nr. 23 und 19, je 800 gr
Brot. Marke Nr. 20, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Haushaltnngsmehl: Bis 15. Juli auf die Nährmittelmarken
Nr. 21 blau, grün, rot und lila und Nr. 17 weiß, je 800 gr
Haushaltungsinehl zum Pfundpreis von 3 50 Mk. ohne Tüte.
Geflügelverkauf im Lebensmittelamt, Wilhelminenſtraße 15:
Jeden Samstag vormittag von 9 bis 11 Uhr.
Milch: Auf Beſtell= und Bezugsmarke Nr. 18 der
Sonderbeſtell=
karte je ¼ Liter. Lebensmittelausweis iſt vorzulegen.
Weizengrieß: Es kommt der auf die Nährmittelmarlen „Lora”
vorbeſtellte Weizengrieß zum Verkauf und zwar erhalten die
Inhaber der Nährmittelkarten wveiß gegen Rückgabe der
Bezugsmarke Nr. 15 und die Inhaber der Nährmittelkarten
lila, roſa, blau und grün gegen Rückgabe der Bezugsmarke
Nr. 16 je ½ Pfund zum Preiſe von 1 Mark.
Zucker: Bezugsmarke Nr. 6, Juni=Anteil, 750 gr auf den Kopf.
Bezugsmarke Nr. 1, Einmachzucker, 4 Pfund auf den Kopf.
Städtiſche Bekleidungsſtelle: Verkauf der Reſtbeſtände
Wilhel=
minenſtraße 15, Zimmer 17.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 8 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 17.
Städtiſcher Holzverkauf: Auf die Nummern 1 bis 15 der
Holz=
ausweiskarten je 1 Ztr. Holz zum Preiſe von 14 Mk. für
Laub=
holz und 12 Mk. für Nadelholz. Dieſe Holzmengen müſſen
bis zum 1. Oktober bezogen ſein.
Kohlenabgabe: Bei den Kohlenlieferanten kann die 3. Rate 1/,
der Jahreszuteilung in Braunkohlenbriketts beſtellt werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts ſind für den Verkehr von
7 lihr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnet,
Samstags ſind alle Dienſträume bis 12½ Uhr geöffnet.
Es iſt auf die Nummern der aufgerufenen Marken genau zu
achten, da bei Verwechslungen Erſatz nicht geleiſtet wird.
* Saalbaukonzerte. Morgen, Donnerstag, konzertiert Herr
Muſik=
direktor Mickley mit einem großen Streichorcheſter. Im Programm
ſind u. a. vorgeſehen: Ouvertüre zu Oberon von C. M. v. Weber,
Bal=
lade und Matroſenchor aus Der fliegende Holländer von R. Wagner,
Ballett aus Coppelia von Delibes, Fantaſie aus Fledermaus von J.
Strauß, Valſe Romantique von Reineke, Südländiſche Serenade von
Friedemann.
* Sportreſtaurant am Böllenfalltor. Es wird wohl ſämtlichen
Darm=
ſtädter Sportsleuten, ſowie auch Spaziergängern eine angenehme Ueber=
raſchung ſein, daß in dem Golfhaus am Böllenfalltor ein Café=
Reſtaurant eröffnet wird. Das Geſchäft iſt täglich geöffnet und
wird dank ſeiner herrlichen Lage wohl bald ſich einer allgemeinen
Be=
liebtheit erfreuen.
— Preußiſch=Süddeutſche Kafſenlotterie. Wie man uns mitteilt,
ſind die Loſe zur 1. Klaſſe, deren Ziehung am 12. und 13. Juli
ſtatt=
findet, ſtark begehrt, ſo daß Spielluſtigen nur empfohlen werden kann,
ſich baldigſt ein Los zu ſichern. — Der neue Plan, bei welchem auf ein
Los ein Gewinn von über 1½ Millionen Mark fallen kann, findet
all=
gemeinen Anklang.
* Die landwirtſchaftliche Beilage wird aus techniſchen Gründen der
morgigen Nummer beigefügt.
— Arheilgen, 27. Juni. Die Kinderhilfswoche in
Arheil=
gen hat mit einem Konzertabend unter Mitwirkung ſämtlicher
hieſi=
ger Vereine und Muſikkapellen einen würdigen Abſchluß gefunden. Im
Schwanen” wirkten mit der Poſaunenchor, der Kirchengeſangverein, die
Geſangvereine Liederzweig und Eintracht, der Turnverein 1876 und eine
Abteilung Kraft= und Sportklubs. Im „Löwen” waren die Zivilkapelle,
die Geſangvereine Treue, Sängerluſt und Frohfinn, der Arbeiter=Turn=
und Sportverein und eine Abteilung des Kraft= und Sportklubs
ver=
treten. Eingeleitet wurde die Kinderhilfswoche am 19. d. M. mit
öffent=
lichen Platzkonzerten am „Löwen” durch die Feuerwehrkapelle und an
der Kranichſteiner Straße durch den Poſaunenchor. Hierbei wurden
durch junge Damen Blumen verkauft, deren Erlös in die
Sammel=
büichſen floß. Im Laufe der Woche ſind durch größere Schulmädchen
Hausſammlungen vorgenommen worden und zum Abſchluß der
Kinder=
hilfswoche fand oben erwähnter Konzertabend ſtatt. Mit dem hier
Dar=
gebotenen, ſowie mit dem finanziellen Ergebnis können wir alle
zufrie=
den ſein. Es wurden vereinnahmt: 1. Durch Sammelbüchſen
984,50 Mk., durch Hausſammlungen 2893,50 Mk. und bei dem
Konzerk=
abend 1229 Mk., ferner durch eine Spende von Deutſch=Amerikanern
aus Arheilgen 500 Mk. Die Kirchenkollekte hatte ein Ergebnis von
145 Mk., die Geſamteinnahmen betrugen demnach 5716 Mk. Es ſei
des=
halb allen Mitwirkenden und Spendern an dieſer Stelle der Dank des
Ortsausſchuſſes ausgeſprochen.
i. Groß=Zimmern, 27. Juni. Gemeinderatsſitzung. In
der letzten Sitzung am 25. ds. Mts. wurden nachſtehende, die
Allgemein=
heit intereſſievende Beſchlüſſe gefaßt: Die Neuregelung der Beſoldung
der Gemeindebeamten wurde endgültig genehnigt, ebenſo die Vergütung
des Bürgermeiſters. Dem derzeitigen Lebensmittelverwalter ſoll der
Vertrag ab 1. Juli gekündigt und die Stelle ſelbſt nicht wieder beſetzt
werden. Der Antrag, wie im Vorjahre auch für 1921 die Stelle eines
Hilfsfeldſchüitzen wieder zu beſetzen, wird für die Zeit vom 15. Juli bis
15. November mit einem durchſchnittlichen Gehalt eines Feldſchützen von
monatlich 850 Mark genehmigt. Für den von dem Landesamt für
Bil=
dungsweſen angeſetzten Jugendfeiertag am 24. Juni wurden im
Ein=
vernehmen mit der Mehrheit der Hauptkommiſſion Bereitſtellungen
ge=
macht: für Errichtung eines Podiums 200 Mark, für Bachen von
Wecken 650 Mark, für Beſchaffung von Wettſpielpreiſen 500 Mark,
zu=
ſammen 1350 Mark; nachträgliche Genehmigung wird erteilt. Für den
Landesverband zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten wird ein
Jahresbeitrag von 50 Mark bewilligt. Für die Heſſiſche Kinderhilfe,
deren Aufkommen im Kreiſe Dieburg zur Verwendung kommt, wird um
einen Beitrag erſucht. Der von der Hauptkommiſſion für dieſen Zweck
vorgeſchlagene Betrag von 5000 Mark wird auf 6000 Mark erhöht und
bewilligt. Der katholiſche Schulvorſtand bittet um Errichtung von
Leh=
rerwohnungen, da infolge Wohnungsmangel die Stelle eines Lehrers
zurzeit nicht zur Ausſchreibung gelangen konnte, was im Intereſſe der
Schule zu bedauern ſei. Es ſind ſeitens der Bürgermeiſterei
Verhand=
lungen wegen Gewährung von Baukoſtendarlehen für dieſe Wohnungen
eingeleitet, die jedoch noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind. Aus
die=
ſem Grunde erfolgt Rückſtellung dieſes Gegenſtandes. Die
Kreisbau=
inſpektion regt an, die Beſtimmung des § 15, ponach die an die Straße
zu ſtehen kommenden Stallungen uſw. mit dem Hauptgebäude in eine
gefällige architektoniſche Verbindung gebracht werden müſſen und
da=
durch das Ausſehen eines Wohnhauſes erhalten ſollen, zu ſtreichen. Da
dieſe Beſtimmung die Baukoſten verteuere und auch in unſere ländlichen
Verhältniſſe nicht paſſe, wird ein zuſtimmender Beſchluß gefaßt. Die
Sandgrube erforderte im Rechnungsjahre 1920 einen ungedeckten
Zu=
ſchuß von 6100 Mark. Die Baukommiſſion beantragt daher Erhöhung
der Sandpreiſe auf 2,50 Mark für Einſpänner und 4 Mark für
Zwei=
ſpänner. Der Sandpreis für Gemeindebauten ſoll auf der alten Baſis
bleiben mit Rückſicht auf die getätigte Submiſſion. Um die Koſten zu
vervingern, ſoll in Zukunft nur noch der Mutterboden zur Abhebung
kommen, die Sandgewinnung jedoch den Inteveſſenten überlaſſen
wer=
den. Weiterhin ſind Verhandlungen wegen Erwerb von Gelände für
eine neue Sandgrube eingeleitet.
A Beerfelden, 26. Juni. Jugendfeier. Herrliche Stunden
waren es, die die Kinder der Bürger= und Volkschule mit ihren
Lehre=
rinnen und Lehrern am Freitag in gemeinſamen Feiern verbrachten.
Nach einem kurzen Gang nach dem nahen Wald folgte das Spielen auf
einer nahen Wieſe: Wettlaufen, Reigen, Freiübungen, Spiele jeder Art
feſſelten die Jugend, in frohem Treiben rannen die Stunden dahin.
Den eigentlichen Feſtakt bildete die treffliche Rede des Herrn Rektors
Schwartz, in der er der Jugend die Bedeutung des Tages in ſehr
an=
ſprechender Weiſe nahe zu bringen wußte; eingerahmt waren ſie von
den Liedern der Kinder: „Ich hab' mich ergeben” und „Freiheit, die ich
meine‟. Den Abſchluß der Jugendfeier bildete die Preisverteilung,
die durch einen Beitrag der Gemeinde ermöglicht wurde.
Beerfelden, 26. Juni. Jubiläum. Vorausſichtlich am 31.
Juli er. begeht der hieſige Geſangverein Sänger=Riege mit der
Feier ſeines 25jährigen Beſtehens die Fahnenweihe. Die
Vor=
bereitungen ſichern dem Feſt ein gutes Gelingen. Da ſich der feſtgebende
Verein vor dem Kriege vielfach an auswärtigen Geſangswettſtreiten
be=
teiligte, iſt auf eine zahlreiche Beteiligung auch entfernt wohnender
Geſangvereine zu rechnen.
fpd. Offenbach, 27. Juni. Vier Kinder in den Main
ge=
ſtürzt. Beim Spielen an der Mainbrücke ſtürzten drei Jungen, die
Kriegen” ſpielten, in den Main. Zwei Kinder konnten rechtzeitig durch
Mitglieder des Schwimmvereins gerettet werden, das dritte Kind, der
Sohn des Bäckermeiſters Goletz, wurde als Leiche geborgen. — Kurz vor
dieſem Unfall wurde, an derſelben Stelle ein anderer Knabe, der
eben=
falls in den Main gefallen war, von einem zufällig
vorüberkommen=
den Herrn gerettet. Der eine der Retter, Herr Weber, der die Leiche
des kleinen Goletz barg, hat bereits mehr als 100 Perſonen aus den
Mainfluten gerettet.
Gießen, 28. Juni. Bauernrevolte. Das
Landesſied=
lungsamt hatte der wieſenarmen Gemeinde Ober=Hörgern in der
Wette=
rau 22 Morgen Wieſen aus der Gemarbung Münzenberg zugeſprochen.
Das ärgerte die Münzenberger Bauern und am 25. Jumi mähten ſie
nachts zwiſchen 10 und 2 Uhr mit 17 Mähmaſchinen die 22 Morgen
Heugras ab. Die Gendarmevie von Lich wurde zu Hilſe gerufen.
Auf den Wieſen hatten ſich ungefähr 400 bis 500 Menſchen in der Nacht
eingefunden, um das Heugras abzufahren. Die Gendarmen ſtanden wit
gezogenen Revolvern davor und verhinderten den
Abtrans=
port. Inzwiſchen wurde die grüne Polizei, in Butzbach verſtändigt.
Im Automobil kamen drer Offiziere und 20 Mann an, die das Gras
beſchlagnahmten. Um 4 Uhr traf ein Vertreter des Darmſtädter
Mini=
ſteriums ein, in deſſen Auftrag das Gras in Autos nach Butzbach
ge=
bracht werden ſollte. Gegen 1 Uhr ſtürmten etwa 400—500
Einwohner der Gemeinde Münzenberg auf die
Po=
lizei ein, wobei von Seiten der Bauern angeblich Schüſſe fielen.
Das Feuer wurde von der Polizei erwidert. Es entſpann ſich ei
regelrechter Kampf. Ob Perſonen verletzt wurden, iſt noch
nicht bekannt. Es wurden eine Reihe von Verhaftungen vorgenommen,
und die Einwohner von Münzenberg werden ſich nunmehr wegen
Rau=
bes, Landfriedensbruchs und Widerſtand zu verantwerten haben.
Kleine Nachrichten aus Heſſen, 28. Juni. In Erbach wurde der
am Mittwoch verſtorbene Herr Kaufmann Adolf Sachs unter reger
Beteiligung don hier und Umgegend zu Grabe getragen. Die
tief=
empfundene Graßrede hielt Herr Pfarrer Zeytgraf, nach ihm ſprachen
noch warme Worte der Anerkennung Herr Defan Bernbeck=Hirſchhorn
für das Ev. Dekanat Erbach und Herr Prof. D. Dr. Diehl=Friedberg
für den Landeskirchentag, beide Herren unter Niederlegung von
Kranz=
ſpenden. Eine ganze Reihe von Kränzen wurde im Auftrage der
hie=
ſigen Korporationen niedergelegt. — In Michelſtadt fand die
Gene=
ralverſammlung der Odenwälder Siedelungsvereine ſtatt. Als Gäſte
konntem begrüßt iverden: Herr Kreisdirektor Dr. Merck, Herr Finanzrat
Lucius vom Landesſiedelungsamt, die Abgeordneten Herren Hartmann,
Vornemann und Neff ſowie Herr Rechtsanwalt Sturmfels. Einſtimmig
traten alle Landbewerber dafür ein, Rodland auf alle Fälle nur in Kauf
zu nehmen. Das Landgeſetz muß die Handhabe dazu bieten. Dem
Ver=
treter des Landſiedelungsamtes aber wurde die dringende Bitte
mitge=
geben: Ohne Zögerung wit eiſernem Willen und feſtem Entſchluß
zuge=
packt; noch iſt es Zeit. — Der Deutſchamerikamer A. S. Roſenthal von
Beerfelden, der zurzeit in ſeiner Heimat weilt, hat in dieſen Tagen
wieder auf Anſuchen eines in der Fürſorgearbeit ſtehenden Herrn einer
bedürftigen kinderreichen Witwe in hochherziger Weiſe den Betrag von
500 Mark zur Verfügung geſtellt. Herr Roſendhal hat ſchon des öfteren
den Beweis dafür gegeben, daß er ernſtlich beſtrebt iſt, in ihm zur
Kennt=
nis gebrachten wirklichen Notfällen lindernd einzugreifen. — In
Worms ertrank beim Baden im offenen Rheine am jenſeitigen Ufer,
unweit der früheren Schießſtände, Gemarkung Lampertheim, der 1905
zu Worms geborene Erdarbeiter Karl Rittmayer. Seine Leiche
konnte bisher noch nicht geländet werden. — Bei dem von der
Binge=
ner Polizei feſtgenommenen Schmied Matthias Heher aus Dülken fand
man 40 000 Mark in bar vor. Ueber die Herkunſt des Geldes machte
der Mann die widerſprechendſten Angaben. Das Geld befand ſich in
einem aus Segeltuch hergeſtellten Täſchchen und beſtand aus 18
Tauſend=
markſcheinen, 8700 Einhundertmarkſcheinen, 7200
Fünfzigmark=
ſcheinen und 3520 Zwanzigmarkſcheinen. Heher hat in den
wenigen Tagen ſeines Aufenthaltes in Bingen nichtt weniger
als 20000 Mark verausgabt. Es wird mit Sicherheit
ange=
nommen, daß die Summe aus einem Diebſtahl herrührt. — Ein
Poli=
zeihund des Bingener Bewachungsinſtituts, ſtellte in kurzer Zeit
fünf Perſonen, die aus Nache in einen Garten in Eppelsheim
einge=
drungen waren und dort wüſte Zerſtörungen angerichtet hatten.
Rheiniſcher Frauentag der Deutſchen Volkspartei.
— Man ſchreibt uns: Am Samstag und Sonntag fand in Köln
ein Frauentag der Deutſchen Volkspartei für die
beſetz=
ten Gebiete und deren Umgebung ſtatt. Der Beſuch war über alle
Er=
wartungen ſtark. Ueber tauſend Frquen aus dem Rheinlande, aus der
Pfalz, aus Naſſau und Rheinheſſen waren erſchienen. Von der
Reichs=
tagsfraktion wohnten die Abgg. Moldenhauer und Kempkes bei,
Dr. Streſemann war leider wegen Krankheit verhindert. Faſt alle
weib=
lichen Abgeordneten der Deutſchen Volkspartei aus dem Reichstage und
Landtage waren anweſend. Die heſſiſche Parteileitung war durch Frau
Abg. Bierau, Herrn Pfarrer Berck und Generalſekretär Wittig
vertreten. Starke Abordnungen hatten entſandt die Frauenausſchüſſe
von Mainz, Worms, Alzey, Bingen, Darmſtadt, Gießen, von der
Berg=
ſtraße und aus anderen Orten Heſſens. Am Freitag fand ein
Begrü=
ßungsabend ſtatt. Sonntag vereinigten ſich die Teilnehmerinnen zu einer
Tagung im feſtlich geſchmückten Saal der Bürgergeſellſchaft. Frau
Neven du Mont begrüßte die Gäſte. Frau Reichstagsabgeordnete
von Oheimb ſprach über die Erziehung der Frau zur Politik, Abg.
Dr. Moldenhauer über die Steuerfragen, Frau Abg. Mende
über die Deutſchen in den Grenzmarken und im Auslande.
Bcſonders eindrucksvoll und lehrreich war der Vortrag von Frau
Mühſam (Mitglied des Reichswirtſchaftsrates) über die
wirrſchafts=
politiſchen Aufgaben der Frauen. Frl. Dr. Bernays=Mannheim
hob die Verſamnmlung zur Höhe vaterländiſchen Erhebens, durch ihren
glänzenden Vortrag über die Kulturaufgaben. Alle Vorträge fanden
ſtürmiſchen Beifall, eine lebhafte Ausſprache ſchloß ſich ihnen an.
Den geſchäftlichen Beratungen, die auf geiſtiger Höhe ſtanden,
folg=
ten herrliche Stunden der Geſelligkeit und der Erholung. Die Kölner
Ortsgruppe hatte es ſich nicht nehmen laſſen, die Veranſtaltungen
groß=
zügig und herrlich zu geſtalten. Der Sonntag führte die Teilnehmer
in einer Dampferfahrt nach dem Siebengebirge, begünſtigt vom ſchönſten
Wetter. In Königswinter wurde in verſchiedenen Sälen geſpeiſt. Hier
im unbeſetzten Gebiet konnten dann ungeſcheut deutſche Gefühle ihren
Ausdruck finden. Frl. Abg. Kemper ſprach hier über die
Rheinland=
frage. — Die Tagung hat bei allen einen undergeßlichen Eindruck
hin=
terlaſſen.
O Weinheim, 27. Juni. Die hieſigen
Tiefbohrarbei=
ten der Deutſchen Petroleum=A.=G. ſind nunmehr als
aus=
ſichtslos aufgegeben worden, nachdem man bei 150 Metern Tiefe
mittels Diamantbohrers auf eine Buntſandſteinſchicht geſtoßen war.
Insgeſamt hat der hieſige Betrieb, der monatelang in drei Schichten
ſchaffen, dann löſen ſich andere Fragen ſpielend, genau wie in
einer Familie, die in ihren materiellen Verhältniſſen
Ord=
nung hält.
Sollten die rechten, die ſogen, bürgerlichen Parteien, nicht
die Notwendigkeit erkennen, daß das wichtigfte Problem der
Aus=
einanderſetzung zwiſchen Individualismus und Sozialismus in
der Wirtſchaftsführung iſt und daß ſie ſich zu dieſem Kampfe um
die Fahne des Individualismus ſcharen und alle übrigen Dinge,
auch die Frage der Staatsform, als Fragen zweiter Ordnung
zurückſtellen müſſen, dann kommen wir in Deutſchland noch lange
zu keiner Ordnung unſerer Verhältniſſe, dann fallen wir vielleicht
wieder in militariſtiſche Zuſtände zurück, dann haben wir die
Forderung der Zeit verkannt, dann haben wir unſere Zeit
verpaßt.
Am 7. Februar 1921 habe ich im Darmſtädter Tagblatt einen
Plan aufgeſtellt, der den aben geſtellten Forderungen gerecht
wer=
den ſollte. Er lautete:
1. Die Parteien einigen ſich dahin, daß das Parlament künftig
eine Arbeitsgemeinſchaft zweier gleichſtarker Parteien ſein
ſoll, einer Rechtspartei und einer Linkspartei. Das heißt:
von jeder dieſer beiden Parteien ſollen gleich viele
Abge=
ordnete im Parlament ſitzen.
2. Jeder Wähler wählt nicht nur die von ihm gewünſchten
Abgeordneten der Partei, zu der er ſich zählt, ſondern auch
die der anderen Partei. Die Perſonen, die die meiſten
Stimmen auf ſich vereinigen, ſind gewählt mit der Maßgabe,
daß ſtets gleichviel Abgeordnete beider Parteien aus dem
Wahlgang hervorgehen.
Dieſes Syſtem würde ſtarke innerpolitiſche Wirkungen
her=
vorrufen. Die Vielgeſtaltigkeit der Parteien würde verſchwinden
und gleichzeitig der Wahlkampf der Parteien, da ja jede der
bei=
den großen Parteien gleichviel Sitze erhält. Der Kampf im
Par=
lament würde verſachlicht, da eine Vergewaltigung ausgeſchloſſen
iſt. Die Abgeordneten wären gezwungen, ſachlich zuſammen zu
arbeiten und einen Ausgleich ihrer Intereſſen zu ſuchen, anſtatt
im Parlament Wahlreden zu halten oder ſich perſönlich
anzu=
greifen. Die Wähler beider Parteien wären gezwungen, die
gegenſeitigen Abgeordneten und ſich ſelbſt gegenſeitig kennen zu
lernen, während im Gegenſatz dazu das derzeitige Syſtem
die an ſich zuſammenſtrebenden Menſchen trennt
be=
ziehungsweiſe nicht zuſammenkommen läßt. Die
Abge=
ordneten beider Parteien wären gezwungen, die Wünſche
beider Parteien zu beachten, während ſie bisher zu einem
großen Teil blindlings den eigenen Parteidogmen nachjagen,
ohne daran zu denken, daß andere Leute auch eine vernünftige
Meinung haben können. Das Syſtem, daß alle Wähler alle
Ab=
geordneten wählen, bürgt viel beſſer dafür, daß nur tüchtige Leute
ins Parlament kommen, weil die Wähler einer Partei in der
Auswahl der Abgeordneten der anderen Partei noch kritiſcher
ſein werden, als bei der Auswahl der Abgeordneten ihrer eigenen
Partei.
Schon damals war ich mir klar darüber, daß ein ſolches
Sy=
ſtem ſich nicht diktieren läßt und daß es nicht von heute auf
mor=
gen in die Tat umgeſetzt werden kann. Insbeſondere dürfte nicht
zu erreichen ſein, daß die Parteien ſich freiwillig dahin einigen,
ihre Exiſtenz aufzugeben und eine oder zwei gemeinſame
Par=
teien zu bilden. Man muß alſo andere Wegen ſuchen, und könnte
zunächſt daran denken, daß das Ziel auf dem Wege über den
Reichswirtſchaftsrat zu erreichen iſt. Das wäre nur ſo möglich,
daß dieſer Rat zu dem Zwecke anders zuſammengeſetzt wird und
daß er die ihm angehenden Fragen allmählich der Entſcheidung
des Reichstages entwindet. Neben dem Reichstag wird er
nie=
mals die ihm zukommende politiſche Macht erreichen. Genau
be=
ſehen, iſt es auch ein Luxus, wenn die Regierung bzw. das
Neichswirtſchaftsminiſterium ſich einen ſolch koſtſpieligen Apparat
wie den Reichswirtſchaftsrat lediglich als
Sachverſtändigenkolle=
gium hält und die ganzen Fragen dann auch noch dem Reichstag
zur Beratung und Beſchlußfaſſung übergibt. Es wird auch gar
nicht möglich ſein, die nötigen Vertreter der Wirtſchaft für den
Reichswirtſchaftsrat und für den Reichstag zu finden, und ſchon
deshalb wird man eine Vereinfachung herbeiführen müſſen. Damit
ſoll nicht geſagt ſein, daß die Vertreter der Wirtſchaft ihre
Un=
intereſſiertheit beim Reichswirtſchaftsrat zum Ausdruck bringen
und die Arbeit dort vernachläſſigen ſollen. So lange der Nat
beſteht, werden auch ſie dort arbeiten müſſen. Es wird aber nötig
ſein, auch das Ziel der Vereinfachung zu verfolgen, und deshalb
komme ich auf das Zweiparteienſyſtem zurück, das in der oben
geſchilderten Form das Ideal einer Arbeitsgemeinſchaft
vor=
ſtellt. Ein erſter Schritt könnte darin beſtehen, daß zunächſt alle
virtſchaftlichen Organiſationen ihre Mitglieder zu einer Partei
des wirtſchaftlichen Individualismus zuſammenſchließen und daß
deren Mitglieder gleichzeitig aus ihren bisherigen Parteien
aus=
treten. Es iſt denkbar, daß mit der dadurch herbeigeführten
Ent=
ziehung der Mittel die alten Parteien zerfallen. Die ſonſtigen
bürgerlichen Elemente würden ſich dann vorausſichtlich der
Par=
tei des wirtſchaftlichen Individualismus anſchließen. Auch die
Zentrumspartei würde vielleicht allmählich zerfallen, wenn eine
reine Wirtſchaftspartei mit Nachdruck die wirtſchaftlichen
Grund=
ſätze vertritt, die entweder richtig oder falſch ſind und die man
nicht drehen und wenden kann, je nachdem man Demokrat oder
Volksparteiler oder Zentrumsmann iſt. Sollte ſich das Zentrum
daneben halten, ſo würde das nichts ſchaden, es könnte ſo lange
ſein Leben halten, bis ſich der Gedanke der paritätiſchen
Arbeits=
gemeinſchaft durchgerungen hat, der in dem oben geſchilderten
Plan niedergelegt iſt und der eine beſondere Partei der Mitte
un=
nötig macht. Ein anderer Weg wäre, wenn die Vertreter der
Wirtſchaft in den Parteien, denen ſie angehören, verlangten, daß
alle Fragen der Wirtſchaft nicht mehr wie bisher geſondert in den
einzelnen Parteien bearbeitet werden, ſondern daß alle ſogen.
bürgerlichen Parteien dieſe Fragen gemeinſam beraten und auch
entſprechend dem dabei ſich ergebenden Reſultat im Plenum der
Parlamente vertreten.
Im erſteren Falle würde man eine neue Partei neben die
alten ſetzen und dieſe allmählich zu verdrängen ſuchen, im zweiten
Fall würde man die Parteien ſelbſt von innen heraus
um=
wandeln.
Mit der Durchführung dieſer Ideen müßte auch die Fiktion
verſchwinden, daß die Reichstagsabgeordneten Vertreter des
gan=
zen Volkes ſind. Seit wann ſind kommuniſtiſche Abgeordnete
Vertreter der deutſchnationalen Wähler und umgekehrt?
Die Grundidee meiner Ausführungen iſt alſo folgende:
1. Das Wichtigſte im Staat iſt die Wirtſchaft.
2. Die Herrſchaft über die Wirtſchaft iſt die Grundlage und
Vorausſetzung für die politiſche Macht.
3. Um die wirtſchaftliche und damit gleichzeitig auch die
poli=
tiſche Macht ſtreiten der Individualismus und der
Sozia=
lismus.
4. Aus dem Streit kann und wird, wenn er ſachlich geführt
wird, eine Arbeitsgemeinſchaft herauswachſen, die alle
be=
friedigt.
5. Dieſer Streit iſt durch den geiſtigen Kampf der Vertreter
beider Richtungen auszutragen.
6. Es iſt höchſte Zeit, daß ſich die Kämpfer dem Zweck
entſpre=
chend in Deutſchland ſo organiſieren, daß ſie die beſte
Aus=
ſicht haben, den ſozialen Ausgleich herbeizuführen.
7. Die beſte und raſcheſte Löſung würde eintreten, wenn man
den Streit austragen läßt durch zwei gleichſtarke, im oben
geſchilderten Sinne organiſierte Parteien, die dadurch
ge=
nötigt ſind, rein ſachlich einen Ausgleich der Intereſſen zu
ſuchen.
Dieſes Ideal iſt nicht von
torgen zu erreichen.
Man faſſe es aber als Ziel
beſchreite den
aus=
ſichtsreichſten, zu dem Ziele f!
Dasjenige Volk wird
die Führung im Rate der
ien, welches zuerſt
den Ausgleick zwiſchen Indio
und Sozialismus und
damit die Löſung der ſozialen Frage findet.
Zeite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 29. Juni 1921.
Mummer 173.
Tag und Nacht fortgeführt wurde, über eine Million Mark
ver=
ſchlungen.
Leipzig, 28. Jumi. Ein neuer Hölz=Prozeß. Wie berichtet
wird, wird Hölz ſich, entgegen anderslautenden Meldungen, wegen der
von ihm im Vogtlande begangenen Straftaten doch noch
vor einem ſächſiſchen Gericht zu verantworten haben. Das Verfahren
wird vor einem Schwurgericht ſtattfinden, da die Hölz zur Laſt
gelegten Verbrechen in die Zeit fallen, in der die Einrichtung der
außer=
ordentlichen Gerichte noch nicht beſtand.
Meſſina, 28. Juni. Vulkanaasbruch. Geſtern wurde ein
heftiger Ausbruch aus der Richtung des Stromboli bemerkt.
Der Vulkan iſt wieder in Tätigkeit. Die Bevölkerung verläßt
flucht=
artig die Gegend.
Heſſiſcher Landtag.
94. Sitzung.
St. Darmſtadt, 28. Juni.
Am Regierungstiſch Staatspräſident UIrich, Miniſter des Innern
Dr. Fulda, Juſtizminiſter v. Brentano, Präſidenten der
Landes=
ämter und Kommiſſare.
Präſident Adelung eröffnet die Sitzung um 934 Uhr. Das Wort
zu einer
kleinen Anfrage
erhält Abg. Heuſer (Soz.). Der Redner iſt auf der Tribüne, trotz
zweimaligen Erſuchens des Präſidenten, lauter zu ſprechen, nicht zu
ver=
ſtehen. Die Anfrage betrifft die Arbeitsloſigkeit durch Zechenſtillegung
der Eiſenerzgruben der Firma Buderus=Wetzlar.
Präſident Naab verbieſt eine Regierungsantwort nach der
wie=
derholt Verhandlungen mit der Firma unter Zuhilfeziehung des
Reichs=
kommiſſars und Erhebungen ſtartgefunden, doch hat ſich eine geſetzliche
Handhabe gegen die Firma nicht ergeben. Verhandlungen ſchweben
noch. Die Maßnahmen der Regierung hängen von dem Ergebnis der
Verhandlungen ab.
Die Generaldebatte zum
Hauptvoranſchlag
wird dann fortgeſetzt.
Abg. Delp: Mit den Darlegungen des Herrn Finanzminiſters
kann man im allgemeinen einverſtanden ſein. Kein Menſch kann ſagen,
was die Zukunft bringen wird. Unſere Fraktion kann nicht damit
ein=
verſtanden ſein, daß auch in den nächſten Jahren mit Amleihen
gewirt=
ſchaftet werden ſoll. Wir müſſen dahin kommen, daß die Einnahmen die
Ausgaben dechen. Wir wünſchen, daß unſer Vertreter bei der
Reichs=
regierung energiſch dafür eintritt, daß die indirekten Steuern nur dann
erhöht werden, wenn die Beſitzſteuern bis zur letzten Grenze
herange=
zogen werden. Prinzipiell ſind wir überhaupt gegen die indirekten
Steuern, nur die uns auferlegten ungeheuren Laſten können uns
ver=
anlaſſen, indirekten Steuern zuzuſtimmen. Daß unſere ſachlichen
Aus=
gaben, die auf Koſten der Allgemeinheit gehen, nun um das fünffache
geſtiegen ſind, bedauere ich. Wenn der Staat mit Bauarbeiten
zurück=
hält, um ſparen zu müſſen, bauen auch Privade nicht. Das führt zur
Arbeitsloſigkeit und zur Erwerbsloſenunterſtützung. Das Kapitel
Schutz=
polizei koſtet dem Staak 6 Millionen (40 Millionen trägt das Reich),
demgegenüber koſtet das Kapitel Erwerbsloſenfürſorge 8 Millionen und
der Kreisſtraßenbau 2 Millionen. Ich muß ſagen, es wäre mir bieber,
wenn wir die unpvoduktiven Ausgaben für die Schutzpolizei herabſetzen
könnten zu Gunſten von Arbeiten, damit dadurch die Erwerbsloſigkeit
aufhörk. Wenn die Leute Arbeit erhalten, brauchen wir Unruhen nicht
zu befürchten und dann reicht die blaue Polizei aus, wir können auf
die Schutzpolizei verzichten. Auch in dieſer Richtung ſollte man in
Ber=
lin tätig ſein. Merkwürdig iſt, daß entgegen einem Beſchluß des
Hau=
ſes, die Regierung wiederum 282 215 Mk. für die Betriebskranbenkaſſe in
den Voranſchlag eingeſtellt hat. Daß die Vertrauensmänner das
ver=
langt haben, iſt nur eine billige Ausrede. Das Haus hat verlangt, daß
die Betriebskrankenbaſſe aufhoren ſoll. Dem hätte die Regierung ſich
fügen müſſen. Ich habe das Gefühl, daß der Negierung der
Vertrauens=
männerbeſchluß ſehr willkommen war. Meine Frabvion wird dieſen
Be=
trag unbedingt ſtreichen. Die Staatsarbeiter ſollten bei den
Ortskranken=
kaſſen verſichert werden. Ich bedauere eine Regierung, die ſo wenig
den Beſchlüſſen des Landtages Rechnung trägt, daß es einer
Brüskie=
rung des Landtages gleichkommt. Weiter muß Stellung genommen
wer=
den gegen die viel zu weit gehende Belaſtung der Gemeinden. Der
Vor=
anſchlag für Darmſtadt betrug 1914 400 000 Mark heute 9 Millionen.
Aehnlich iſt es in Mainz, Offenbach, Gießen und Worms. Wenn Reich
und Länder Geſetze fabrizieren, die den Gemeinden ſo ungeheure Laſten
auferlegen, müſſen ſie auch eine gerechtere Verteilung dieſer Laſten
vor=
nehmen. Die Gemeinden können eben dieſe Laſten nicht mehr tragen,
ſie müſſen abbauen und den Nachteil haben die Aermſten, vor allem die
Kinder. Steuerliche Möglichkeiten biegen für die Gemeinden nicht mehr
vor. Die Reichsregierung bezw. das Land müſſen helfen, entweder durch
Bewilligung eines Steuerzuſchlagsrechts oder durch größere
Zuwendun=
gen aus den Reichseinkommenſteuern. Bei den Darlegungen des
Finanz=
miniſters und auch bei den Etatsreden wurden die Gemeinden, die das
Fundament des Staates ſind, denn doch zu wenig beachtet. Wohl iſt auf
den Ausgleichsſtock verwieſen worden, aber ich glaube, wenn es ans
Ver=
teilen gehen ſoll, wird der Herr Finanzminiſter ſagen, es iſt nichts mehr
da. Die Stadt Darmſtadt allein hat bisher 4 588000 Mark zu wenig
erhalten von dem, was ſie zu verlangen hat. Reich und Land müſſen
unbedingt den Städten ſteuerliche Einnahmequellen überlaſſen. Geſchieht
das nicht, dann iſt das Schlimmſte zu befürchten. Was wir bisher
ver=
hindevt haben, Unruhe und Aufruhr, werden die Folge ſein. Wir müſſen
ſchließlich den Erwerbsloſen ſagen, wendet Euch an die Regierung, wir
können nichts mehr tun.
Nun zur Debatte: Der Abg. Oſann hat beſonders auf den Antrag
der Demokraten bezüglich der Miniſterzahl Bezug genommen. Ich bin
der Meinung, der Herr Staatspräſident ſollte doch den heute geänderten
Verhältniſſen Rechnung tragen. Die ungeheuer geſtiegene Arbeit muß
gebeiſtet werden, ganz gleich wer ſie macht. Wir müſſen aber auch
ver=
langen, daß die Miniſter jederzeit für das Volk zu ſprechen ſein müſſen.
Der Hinweis, daß von der Zivilliſte das Hoftheater finanziert werden
müßte, iſt nicht ſtichhaltig. Heute könnte der frühere Großherzog auch
nicht mehr dieſe Zuſchüſſe tragen und das Land hätte ſeine Zivilliſte
er=
höhen müſſen. Kollege Kaul hat auf Oberſchleſien und die Orgeſch
ver=
wieſen. Es muß Ihnen bekannt ſein, daß Herr Kaul für Oberheſſen
ſehr viel übrig hat und er wollte eben nur der Verordnung des
Reichs=
präſidenten Geltung verſchaffen. Daß das 115er Jubiläum verlegt wer=
den mußte, hat nicht ſeinen Grund in dem Jahrestag des Kapp=Putſches,
ſondern in der Tatſache, daß gerade um dieſe Zeit die Beſetzung drohte.
Wenn in dem Feſtzug geſungen wurde: „Siegreich wollen wir
Frank=
reich ſchlagen”, ſo iſt das drei oder vier Tage vor der Beſetzung doch
bedenhlich, angeſichts der ſtarben Spionage von Seiten Frankreichs.
Ge=
gen die Regimentsfeier ſelbſt haben wir gar nichts. Ich möchte aber doch
darauf hinweiſen, was hätte geſchehen können, wenn die Arbeiter am
gleichen Tage einen Demonſtrationszug veranſtaldet hätten. Was die
Ausführungen Kauls zur Perſon des ehemaligen Großherzogs betrifft,
ſo möchte ich doch hier noch einmal das Stenogramm Kauls verleſen,
weil ich weiß, daß in der Wahlkampagne ſicher dawit Geſchäfde gemacht
werden ſollen. Für uns iſt der Großherzog ein Bürger wie jeder andere.
Wir würden es für verfehlt halten, wenn man ihn verantwortlich
ma=
chen wollte, für das, was ſeine Anhänger tun. Es können aber
Verhält=
niſſe eintreven, die die Negierung zwingen, einzugreifen. Ich erinnere
an den Fall des Exkaiſers Karl, der auch im Indereſſe des Landes
aus=
gewieſen werden mußte. Stark angegriffen wurde die Rede des
Staats=
präſidenten Ulrich in Arheilgen. Wir hoffen und wünſchen, daß unſere
Miniſter recht oft in die Verſammlungen gehen, damit ſie nicht, wie
die früheren Miniſter, volksfremd werden. Was den Vorwurf betrifft,
daß ſo viele Sozialdemokraten an der Regierungskrippe als Beamte
ſitzen, ſo ſtelle ich doch feſt, daß einzig und allein Kollege Bornemann
Staatsbeamter iſt, ſonſt ſitzt nirgends ein Sozialdemokrat. Ich möchte
aber dringend wünſchen, daß das in Zukunfk mehr der Fall iſt. Wir
wünſchten z. B., daß eine Anzahl Sozialdemokraten Kreisdirektoven
wären. Wir wünſchen, daß für dieſe Poſten befähigte Männer aus dem
Volke, ganz gleich welcher Partei, herangezogen werden. Wenn Herr
Oſann fragt, ob es Gewerkſchaftsſekretäre ſein ſollten, ſo ſage ich: Ja!
Wenn ich boshaft ſein wollte, könnte ich ja fragen, ob die früheren
Monarchen Examen abgelegt oder den Nachweis erbracht haben, daß ſie
zum Regieven geeignet ſind. So boshaft bin ich nicht. Einen Einwurf,
daß wir die Landwirte bekämpfen, muß ich zurüchweiſen, den Beweis
dafür wird niemand erbringen können. Gefreut habe ich mich über den
Ausſpruch Dr. Büchners, daß die Streikluſt abgeflaut iſt, und daß
wie=
der gearbeitet wird. Gewiß gibt es unter den Arbeitsloſen auch
Arbeits=
ſcheue. Aber die Geſamtheit der Arbeitsloſen iſt dafür nicht
verantwort=
lich zu machen, ſie ſind Opfer der Verhältniſſe. Der Abg. Büchner hat
auch auf die Feſte für die Kinderhilfe verwieſen. Ich unverſtreiche im
Prinzip, was er geſagt hat, aber wir brauchen Geld für die armen
Kin=
der, und wir müſſen die Menſchen nehmen, wie ſie ſind und nicht, wie ſie
ſein ſollten. Sicher iſt, daß der Kinderhilfe beſſer gedient wäre, wenn
jeder das was er auf dieſen Feſten ausgegeben, der Kiderhilfe direkt
gegeben hätte. Hoffentlich läßt ſich das in Zukunft erreichen. Zur Frage
des Kirchenzuſchuſſes liegt unſeve prinzipielle Stellungnahme feſt, wir
lehnen den Zuſchuß ab, würden aber reſtlichen Anſprüchen nicht
entgegen=
treten. Zum Schluſſe möchte Redner ebenfalls zu gemeinſamem Arbeiten
auffordern, die Maſſen der Arbeiter ſollten nicht nur die Pflicht zur
Arbeit, ſie ſollten auch das Recht zum Leben haben. Das ſollte ſich in
allen Parreien durchſetzon. Auf dieſem Grunde iſt eine Zuſammewarbeit
möglich im Intereſſe des Volkes und des Wiederaufbaues. (Bravo links.)
Nach der Pauſe erledigt das Haus zunächſt
Regierungsvorlagen,
betreffend Weitererſtreckung des Finanzgeſetzes 1920 auf die
Monate Juli, Auguſt und September 1921, und
betreffend Verordnung über die Verlängerung des
Beſol=
dungsgeſetzes vom 19. Mai 1920 (bis zum 30. September).
Ueber die Vorlagen berichtet für den Ausſchuß Abg. Eißnert (Soz.).
Die Vorlagen werden ohne weſentliche Debatte angenommen.
Die Altpenſionäre erhalten die ihnen vorſorglich gewährten Bezüge
weiter.
Die Generaldebatte zum
Staatsvoranſchlag
wird fortgeſetzt. Abg. Köhler (D. Vp.) (ſchwer verſtändlich) bedauert,
daß er der bisherigen Debarte nicht beiwohnen konnte und kommt dann
auf die Ausführungen des Staatspräſidenten zurück. Ich habe nicht dem
Geſamtminiſterium etwa den Vorwurf der Unfähigkeit gemacht, ſondern
ich habe nur geſagt, daß es mir ſcheint, daß einige Inhaber
verantwort=
licher Staatsſtellen ihren Aemtern nicht gewachſen ſeien. Meine
Ausfüh=
rungen, die ich ſelbſtredend voll vertrete, fielen in einer geſchloſſenen
Vertreterverſammlung. Meine Anſicht iſt keineswegs irgend eine
ab=
ſonderliche, ſie wird von Zehntauſenden im Lande geteilt. Ich weiß nicht,
warum der Herr Staatspräſident aus meinen Worten eine ſo große
Staatsaktion gemacht hat. Ich habe niemand in der Regierung
irgend=
wie verunglimpft. (s handelt ſich um ein durchaus, ſachliches Urteil.
Jeder darf doch in dem Freiſtaat ſeine Meinung frei äußern. (Zurufe
und Unruhe, in der einige weitere Ausführungen verloren gehen.)
Wenn der Herr Staatspräſident den Beamten hohes Lob ſpendete, ſo
ſtimme ich dem vollſtändig bei. Wir wiſſen, daß unſer Beamtentum in
treuer Pflichterfüllung ſtets der Regierung eine ſehr ſtarke Stütze war.
Wir gehen alle vollſtändig einig. Ich komme eben vom Deutſchen
Städte=
tag zurück und kann auf Grund der Verhandlungen feſtſtellen, daß Reich
und Land nicht ernſt genug und nicht ſcharf und nachdrücklich genug
da=
rauf hingewieſen werden können, daß ſie den Städten, als den
Lebens=
zellen des Staates die Lebensmöglichkeit nicht untergraben. Den
Stadt=
kaſſen fehlen viele Millionen, die entſtanden ſind aus den Vorlagen, die
ſie dem Reich und dem Land machen mußten für die Schul= und
Polizei=
koſten. Die Städte müſſen endlich wieder zu dieſen vorgelegten Mitteln
kommen. Da muß unbedingt auf das Reich energiſch eingewirbt werden.
Es iſt hier darauf hingewieſen worden, daß die Regierung dem beſetzten
Gebiet gewährt, was ſie nur kann. Ich ſage: Wie ſie es verſteht! Nur
wenn die Regierung in ſtändigſter, allerengſter Fühlung mit dem
Volke der beſetzten Gebiete bleibt, kann ſie ſich überzeugen, was ihm
not=
tut. Reichsminiſter Koch war erſt einmal im beſetzten Gebiet, der Herr
Staatspräſident freilich war ſchon zweimal in Worms, aber er war nur
in Parteiverſammlungen. (Hört!) Ich habe vergeblich auf ſeinen
Be=
ſuch gewartet, um ihm zeigen zu können, was uns wirklich fehlt. (
Staats=
präſident Ulrich: Ich habe leider keine Einladung erhalten!) Wenn
es daran liegt, das wird in Zukunft geſchehen. Nur wenn die Regierung
ſich perſönlich an Ort und Stelle unterrichtet, wird ſie ſich ein Bild machen
können von den Laſten, die in vielen Beziehungen die beſetzten Gebiete
zu tragen haben. Selbſtverſtändlich können die wirtſchaftlichen Fragen
nur gemeinſam mit Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelöſt werden, aber
Sie (zur Regierung) müßten viel intenſiver perſönlich im beſetzten
Ge=
biet tätig ſein. (Bravo.)
Abg. Herbert (Ztr.) kommt nach kurzen allgemeinen
Ausführun=
gen zu dem löblichen Verſprechen, ſich kurz zu faſſen. Die Ziffern des
Voranſchlages können nicht als endgültig gelten, ſie können darum auch
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Der Wächter unter dem Galgen” die Tragödie
eines Volkes in einem Vorſpiel und einem Nachſpiel von Leo
Weismantel. Uraufführung durch das „Frankfurter
Künſt=
lertheater für Rhein und Main” im Schauſpielhauſe zu
Frank=
furt am 27. Juni.
In Leo Weismaniels Tragödie feiert der Symbolismis
eine wahre Orgie. Faſt jedes Wort will und muß ſymboliſch
genommen werden, jeder Vorgang hat eine ſymboliſche
Bedeu=
tung. Von einer Handlung im Sinne der üblichen Technik des
Dramas kann eigentlich gar keine Rede ſein. Wollte man ihre
Linie aufzeigen, ſo müßte man ſagen, daß ein dalmatiniſcher
Bauernſohn ſeinen Eltern mit einem vorbeireitenden Soldaten
davonläuft, von den Zufällen des Krieges emporgehoben wird
zur Stelle des Kanzlers und ein mächtiges Reich ſchafft. Aber
nicht nur äußere, auch innere Feinde nagen an ſeiner Schöpfung:
Dämonophorus raubt ihm den Glauben an ſich ſelbſt, und der
Kanzler wirſt ſein Schſert zu Boden und entflieht. Das Reich
iſt dem Untergang geweiht. Nur Clariſſa, des Kanzlers
trau=
teſtes Weib, bewahrt den Glauben an ihn und ſich, und ihmn
das Schwert nachtragend, ſucht ſie den Geflohenen. Der Kaiſer
aber hat Dämonophorus fangen und hängen laſſen. Sein
Ka=
daver wird von dem Wächter unter dem Galgen bewacht. Gegen
ſich ſelbſt wütend, ſtirbt der Kanzler als Bauer in den
dalmatini=
ſchen Bergen, ſeinem Weibe befehlend, das Werk der Zerſtörung
zu vollenden. Da zweifelt auch ſie an ſich, und in wilder
Ver=
ziveiflung woill ſie ſich ſelbſt entleiben. In dieſem Augenblick
tritt der Wächter in den Raum, und nach harten Seelenkämpfen
übergibt Clariſſa ihm das Erbe des Kanzlers: das Schwert des
Elaubens an ſich ſelbſt und an den Frieden der Menſchheit.
Selbſt in dieſer, allen ſymboliſchen Beiwerks entkleideten
Inhaltsangabe wird der Kern der ſeltſamen Dichtung nicht ganz
klar. Die gefuchte Symbolik überwuchert in ihrem üppigen
Wachstum die einfache Linie des dramatiſchen Geſchehens wie
hundertjähriger Efeu eine Mauer: man ſieht von beiden nichts
miehr. Der Dichter kam dem Zuſchauer mit einem dreiſeitigen
Vorwort zu Hilfe, in dem er nicht nur den Ariadneſaden der
Handlung klar zu legen ſucht, ſondern vor allem die ſymboliſche
Deutung zu geben ſich bemüht. Demnach iſt in dem Kanzler
unſer eigenes Vaterland verkörpert, „jenes Reich, an das wir
alle glaubten in jenen Juli= und Auguſttagen 1914, bis wir
an=
fingen und nicht mehr glaubten und verzweifelnd an unſerer
eigenen Güte und Liebe das Schwert von uns warfen und wider
uns ſelbſt zu wüten anfingen‟ Clariſſa, des Kanzlers Weib,
ſymboliſiert „jenes Etwas, das zurück bliebt, nicht ſterben wollte,
das der Menſchheit angehörte” Und der Wächter endlich iſt
„der kommende Retter, der emporſteigen wird aus dem Volke,
der widerſtehen wird den Verſuchungen des Geldes, der Sinne
und des uulauteren Weges”,
Weismantel bezeichnet ſein Drama als „ein Vorſpiel und
ein Nachſpiel‟. Er deutet an, daß ihm ein Spiel vom Kanzler
als das den Kern bergende Mittelſtück vorſchwebt. In den jetzt
uraufgeführten Bruchſtücken, die die Tragödie eines Volkes heute
bilden, iſt uns alſo nur Anfang und Ende gegeben. Würden ſie
uns ein klares Bild vom Wollen der Dichtung und des Dichters
zeigen, ſo wäre ja das Mittelſtück unnötig. Aber Weismantel
ſieht ſelbſt ein, daß dieſe fragmentariſche Dichtung
unverſtänd=
lich bleiben muß. Es wäre zu wünſchen geweſen, daß
Weis=
mantel ſein Werk vor der Uraufführung vollendet und uns ein
Ganzes geſchenkt hätte. Denn ohne Zweifel iſt in dem Drama
der Odem eines ſtark ſchaffenden, mächtig geſtaltenden Geiſtes zu
ſpüren. Und ernſtem Willen, heißem Ringen ſoll die
Anerken=
nung nicht verſwehrt werden, auch wenn das, was ſie uns geben,
nicht geklärt iſt, aufbrauſend und aufſchäumend ſich zeigt.
Die Aufführung war auf Veranlaſſung der Theatergemeinde
des Bühnenvolksbundes zuſtande gekommen. Wir wiſſen nicht,
ob der B. V.B. dem Dichter mit der Aufführung des
unvollende=
ten Werkes einen Dienſt erwieſen hat. Daß in dem
Schauſpiel=
haus, das doch nur von Mitgliedern dieſer Theaterorganiſation
beſucht war, ſich dem ſehr ſchwachen Beifall ſogar
Mißfallens=
äußerungen entgegenſtemmten, erſcheint uns ein Beweis für das
Recht einer gegenteiligen Annahme. Berechtigt dürfte die
ziſchende Ablehnung allerdings bei dem ſtrebenden Ringen des
Dichters nicht ſein. Unverſtändlichkeit, Ueberwucherung der
kla=
ren Handlungslinie durch zu undurchſichtigen Symbolismus
wird aber immer den Keim für Ablehnung in ſich bergen.
Die Infzenierung Dr. Adam Kuckhoffs ſchuf dem Werk
einen erhabenen Rahmen. Leider ſtanden dem Regiſſeur nicht
ſo ſtarke Künſtlerperſönlichkeiten zur Verfügung, wie ſie dieſe
Dichtung fordert. Hans Otto, der den Wächter unter dem
Galgen verkörperte, und Gertrud Bergmann, die die Clariſſa
gab, ſtehen noch zu ſehr in den Anfängen ſchaufpieleriſcher
Tätig=
keit, um ſolche Schemen zu Geſchöpfen von Fleiſch und Blut zu
geſtalten. Nur der Kanzler, der in Willy Umminger ſchon
rein äußerlich einen prachtvollen Vertreter fand, hob ſich in
plaſtiſcher Schärfe von dem verſchwommenen Hintergrund der
Dichtung ab.
Willy Werner Göttig.
kein richtiges Bild der wirklichen Lage geben. Eingehender beſprichr
Nedner die Beamtenfragen. Neue Beamtenſtellen im Etat bedeuten nichn
ohne weiteves Vermehrung der Beamten, ſondern nur eine Anſtellung
bisher nicht etatsmäßiger, aber längſt vorhandener Beamten.
Berech=
tigten Einwänden des Reiches zur Beſoldungsfrage muß man natürlich
Rechnung tragen, im übrigen aber genaueſtens nachprüfen, was
ge=
ändert werden muß, damit Heſſen nicht nachſteht. Rückſtändige
Neu=
organiſationen, wie Bauweſen, Landmeſſer uſw., müſſen ſchleunigſt
durch=
geführt werden. Die finanzielle Sicherheit der Kirchen iſt tunlichſt zu
beſchleunigen. Auch die Verhältniſſe der Alt= und Neupenſionäre ſind
ſchleunigſt zu regeln. In der Ortsklaſſeneinteilung ſollte man weiterhim
auf drei ſtatt auf fünf Klaſſen himarbeiten, die Errichtung von Beamten= iſt zu begrüßen. Zu begrüßen ſind auch die Nachträge für
verſchiedene Zwecke der Landwirtſchaft. Wir müſſen damit fortfahren,
damit die Landwirtſchaft beſähigt wird, die Volksernährung beſſer
durch=
zuführen und ſicherzuſtellen. Daneben erwachſen dem Staat Sorgen für
Arbeiter und alle Berufsſtände und Erwerbsloſe und Erwerbsunfähige.
Es ſind zwar Rieſenaufgaben, die er zu löſen hat, aber wir dürfen
hoffen, daß, wenn alle beteiligten Kreiſe die Ruhe bewahren und
jeder an ſeiner Stelle ſeine Schuldigkeit tut, auch wieder beſſere
Zeiten kommen.
Abg. D. Dr. Diehl (Heſſ. Vp.): Aus den Reden verſchiedener
Vor=
redner war ein Ton des Bedauerns zu hören, daß man allerlei politiſche
Dinge mit der Etatsausſprache verknüpft hat. Ich meine, das ſchadet
aber doch nichts. Es iſt die letzte Ausſprache vor den Wahlen und es
iſt doch anzunehmen, daß mindeſtens die Hälfte der Herren nicht mehr
als Abgeordnete hierher zurückkehrt. Es iſt alſo gewiſſermaßen ein
Ab=
ſchied und der berechtigt dazu, einen Rückblick zu werfen auf das
Ge=
wollte und Erreichte. Beſonders hat mich die Summa des Kollegen Kaul
intereſſiert. In erſter Linie das, was er nicht geſagt hat. Er hat
kein Wort von den Parteien geſagt, die links von ihm ſtehen. Das
wäre doch wichtig geweſen (Abg. Kaul: In Heſſen kein Anlaß dazu!);
daß der Sozialiſierungsgedanke unter den Tiſch gefallen zu ſein ſcheint,
das begrüße ich als erfreulich. Es ſcheint doch, daß ſich die Ueberzeugung
Bahn bricht: es iſt nicht alles zu erreichen, was man gern möchte. Zu
den verſchiedenen Attacken, die er geritten hat gegen die Univerſitäten,
die Regimentsfeiern, den Großherzog uſw., habe ich doch das Gefühl.
daß Herr Kaul mindeſtens viel zu weit gegangen iſt. Der Vorwurf
gegen die vielgeſchmähten Oberlehrer, der doch einer groben
Dienſt=
verletzung gleichkommt muß in ſeiner Allgemeinheit zurückgewieſen
werden. Wenn man Beweiſe hat, ſollte man ſich auf dieſe Einzelfälle
beſchränken. Aehnlich iſt es mit den Univerſitäten. Hier muß
man doch ſagen, wo liegen Pflichtverletzungen einzelner Profeſſoren
vor? Hier allgemein ſcharf machen und mit dem Gedanken zu ſpielen,
die akademiſche Freiheit einzuſchränken, das iſt um ſo mehr zu bedauern,
als doch Herr Kaul auch akademiſches Bier getrunken hat. Herr Brauer,
der das nicht getan, hat eine erfreulich größere Meinung von der
aka=
demiſchen Freiheit. Auch die Attacke gegen die Regimentsfeiern iſt
über=
flüſſig und bedauernswert. Es iſt durchaus natürlich, wenn die
Men=
ſchen, die das große Erbebnis des Krieges hinter ſich haben, einmal
zuſammenkamen, um die Erinnerung an gemeinſam Erlebtes, an
ge=
fallene Kameraden zu pflegen. Ebenſo natürlich iſt es, daß bei
Maſſen=
zuſammenkünften auch ein gewiſſer Geiſt zum Durchbruch kam. Daran
ſind doch keine Drahtzieher oder „Mächer” ſchuld. Nun zum
Groß=
herzog. Es iſt doch lächerlich, irgend jemand einen Vorwurf zu machen,
wenn bei Tagores Beſuch auf dem Herrgottsberg ein Hoch auf den
Großherzog ausgebracht wird. Lächerlich, den Großherzog dafür
an=
zugreifen und nach Polizei und Staatsanwalt zu rufen, wenn nur von
irgend etwas derart zum Durchbruch drängt. Ich meine, es iſt ein
Zeichen dafür, daß die Partei, die doch nur durch Kampf groß und
herrſchend geworden von der Macht und Kraft ihres Gedankens, ihrer
„Idee, nicht mehr überzeugt iſt, wenn ſie jetzt nach Staatsanwalt und
Polizei ruft und unerqwichlichſte Dinge aus Vergangenheit umgekehrt
wieder aufleben läßt. Zum Schluſſe möchte ich auch meinerſeits zum
Frieden und zu gemeinſamer Arbeit anregen. Wir müſſen mehr als
bisher auf ſozialem Wege zuſammenkommen, müſſen die Bedürfniſſe
unſerer Mitmenſchen erkennen und ihnen Rechnung tragen lernen. Das
ſoziale Gefühl muß erweckt werden. Das iſt der Weg, der zu
gemein=
ſamer Arbeit führt. Dazu gehört auch die Achtung vor den Rechten
der Kirche. Ich möchte zu dieſer Frage doch den Wunſch äußern, daß
wir ſie wiſſenſchaftlicher und gründlicher behandeln als bisher. (Bravol)
Nächſte Sitzung Mittwoch 9½/= Uhr.
Schluß 12¾4 Uhr.
Deutſcher Reichstag.
Berlin, 28. Juni, nachmittags 2 Uhr. (Wolff.) Auf der
Tages=
ordnung ſtehen zunächſt
kleine Anfragen.
Auf eine Anfrage des Abg. Schwarz (U. S.P.) über den Ausſtand
des Maſchinen= und Keſſelperſonals der Schleppſchiffahrtsämter
Weſt=
deutſchlands erwidert ein Regierungsvertreter nach eingehender
Schil=
derung der einſchlägigen Verhältniſſe, daß ſich die Arbeitszeit des
Ma=
fchinen= und Keſſelperſonals nach der Arbeitszeit des Fahrperſonals der
Schife richte und daß nach den abgeſchloſſenen Verträgen Ueberſtunden
beſonders vergütet würden. Auf Veranlaſſung des
Reichsverkehrsmini=
ſteriums ſeien neue Verhandlungen eingeleitet.
Abg. D. Mumm (Deutſchnatl.) fragt an, ob die Reichsregierung
bereit ſei, in der Nähe großer Städte Wohnungsſiedlungen für
ver=
mögensloſe kinderreiche Familien aller Stände mit ausreichendem Land
für Selbſtverſorgung zu ſchaffen.
Regierungsſeitig wird erwidert, daß die mangelhafte Unterbringung
kinderreicher Familien von der Regierung bedauert wird. Ihre Gründe
reichten in die Vorkriegszeit zurück. Geſetzliche Maßnahmen ſeien
ge=
troffen worden, im Rahmen der Zuſtändigkeit des Reiches.
Wohnungs=
ſiedlungen zu ſchaffen, ſei Sache der Länder.
Abg. Ad. Hoffmann (Komm.) fragt an, ob zur Nachprüfung der
Urteile der Sondergerichte Vertrauensleute der Arbeiterorganiſationen
herangezogen werden ſollen? Regierungsfeitig wird dies verneint.
Abg. Henſel (Deutſchnatl.) fragt, wann ein Perſonenſchädengeſetz
vorgelegt würde. Regierungsſeitig wird erklärt, daß ein ſolches Geſetz
dem Reichsrat zur Beſchlußfaſſung vorliege.
Abg. Schultz=Bromberg (Deutſchnatl.) fragt an, was die
Regie=
rung zu tun gedenke, nachdem die polniſche Regierung den deutſchen
Domänepächtern in den abgetretenen Provinzen Polen und Weſtpreußen
das Pachtverhältnis zum 1. Juli gekündigt hat und fie aus den
Domä=
nen vertreibt.
Negierungsſeitig wird erwidert, die deutſche Regierung habe Schritte
getan, die nicht ohne Wirkung geblieben zu ſein ſcheinen.
Das Geſetz über die Geltungsdauer des Geſetzes gegen die
Kapital=
flucht wird in zweiter und dritter Leſung erledigt mit Geltungsdauer
bis 1. Januar 1923.
Es folgt die Fortſetzung der zweiten Beratung des
Nachtrags=
etats. Zum Haushalt des
Reichsminiſteriums des Innern
führt Abg. Dr. Roſenfeld (U.S.P.) aus: In Oftpreußen wird die
Aufrechterhaltung des Ausnahmezuſtandes mit der Anweſenheit
polni=
ſcher Formationen an der Grenze begründet. Die Mehrheitsſozialiſten
in Oſtpreußen ſind durchweg für Aufhebung des Ausnahmezuſtandes;
nur Herr Miniſter Dr. Gradnauer iſt dagegen. Der Ausnahmezuſtand
in Bayern iſt von der Landesregierung verhängt. Trotzdem kann die
Reichsregierung hier eingreifen. Sie will es tun, ſobald die
Entwaff=
nungsfrage endgültig geregelt ſein wird. Da kann Herr Gradnauer
lange warten! Auch in Koburg iſt der Ausnahmezuſtand verhängt
wor=
den. Gerade hier hat man ſehen können, daß die Verhängung nur
er=
regend gewirkt hat. In Württemberg ſind mit dem Ausnahmezuſtand
ſehr eigenartige Anordnungen getroffen worden, beſonders im
Druckerei=
gewerbe, die der Reichsverfaſſung widerſprechen, z. B. die
Unbrauchbar=
machung von Druckpreſſen auf 8 Tage. Die Reichsregierung nimmt ſich
aber die Ausrede, ſie müſſe ſich erſt mit den Ländern verſtändigen. Als
die ſozialiſtiſche ſächſiſche Regierung gegen die Ausnahmegerichte
prote=
ſtierte, hielt die Reichsregierung eine Verſtändigung mit ihr nicht für
notwendig, ſondern ſetzte ihr die Sondergerichte auf die Naſe. Die
Reichsregierung hat jetzt endlich die Auflöſung der Einwohnerwehren
in Bahern angeordnet, in einer ſehr zahmen Verordnung mit lächerlich
geringen Strafandrohungen. Man denke dagegen an die Todes= und
Zuchthausſtrafen in der Verordnung des Reichspräfidenten für
Mittel=
deutſchland. Wir ſprechen dem Herrn Miniſter Gradnauer unſer
ſchärf=
ſtes Mißtrauen aus.
Präſident Löbe macht barauf aufmerkſam, daß keine
Generaldis=
kuſſion ſtattfinde, ſondern der Titel Kanzleiſekretäre auf der
Tagesord=
nung ſtehe. (Stürmiſche Heiterkeit.)
Reichsminiſter des Innern Dr. Gradnauer: Wenn
laut=
ſchallende Reden Politik machen würden, ſo würde Herr Dr. Roſenfeld
noch ſehr viel erreichen. Ueber meine geſtrige Aeußerung im Ausſchuß
iſt in der Freiheit ein völlig entſtellender Vericht erſchienen; im übrigen
hatte ich geſtern im Namen der Reichsregierung zu ſprechen. Ich habe
erklärt, daß der Ausnahmezuſtand ſo ſchnell wie möglich beſeitigt
wer=
den ſoll. In einer Koalitionsregierung muß ich verſuchen, meine
per=
ſönliche Meinung möglichſt durchzuſetzen. Das habe ich gerade auf
die=
ſem Gebiete im größten Umfange getan. Aber die Tatfache bleibt
be=
ſtehen, daß die Mehrheit dieſes Hauſes die ſofortige „Aufhebung der
Ausnahmezuſtände abgelehnt hat; ebenſo haben einzelne Länder dieſe
Meinung. Dieſe Anſicht muß ich achten und muß mit den
Landesregie=
rungen verhandeln. Die Maßnahmen, die in Stuttgart gegen ein
kom=
muniſtiſches Blatt ergriffen worden ſind, billige ich perfönlich nicht, wie
ich überhaupt gegen jede Vorzenfur bin. Wenn in früheren
Berordnun=
gen härtere Strafen angedroht worben ſind, ſo bin ich dafür nicht
ver=
antwortlich. Ich hoffe, daß wir überhaupt ſehr bald zu einer Milderung
der Sitten und Strafen kommen. Ich erwarte viel weniger von den
v unter
Darmſädter Zagtlatt, Mittivoch, den 29. Juni 1921.
Seite 3.
Franken (Soz.) ſchließt ſich den Ausführungen
e Parkei habe geglaubt, daß zan in Vahern
talmezuſtände auskommen würde, doch habe geſtern
tquer im Ausſchuß ihn von dem Gegenteil überzeugt. Die
Länder exiſtieren nun einmal und das Reich habe die Pflicht, ſich mit den
Ländern auf friedliche Weiſe auseinanderzuſetzen.
Abg. Dr. Geher (Komm.) tritt für ſofortige Aufhebung aller
Aus=
nahmezuſtände ein, die ſich ſpeziell gegen die Kommuniſten richteten. In
Sachſen habe Herr Gradniauer nur mit Ausnahmezuſtänden regieren
können. Sine vernünf ige Regierung lürd
Reichsjuſtizminiſter Schiffer ſtellt gegenüber den Ausführungen
des Abg. Roſenfeld feſt, daß der frühere Polizeichef von Jagow gegen
die Stellung einer Kaution von 500 000 Mark und auf ein ärztliches
Atteſt, das von einer Nachwirkung der Tuberkuloſe und von einer
Leber=
erkrankung ſpricht, von der Unterſuchungshaft befreit worden ſei. Dieſe
Tatſache habe er, der Miniſter, auch ſchon früher erwähnt; daran werde
auch nichts geändert, wenn Heru von Jagow jetzt in einer Tageszeitung
erkläre, er ſei ſeit längerer Zeit nicht krank geweſen. (Heiterkeit bei den
Kommuniſten und Unabhängigen.)
Es folgen weitere Ausführungen der Abgg. Mittwoch (U. S.P.)
und Roſenfeld (U. S.P.), der den Fall Jagow als ein ſchlagendes
Vei=
ſpiel der Klaſſenjuſtiz bezeichnet, ſowohl hinſichtlich der Kaution wie auch
hinſichtlich der Krankheit, von der Herr von Jagow ſcheinbar ſelbſt nichts
wiſſe. (Zwiſchenruf des Abg. Ad. Hoffmann: Vielleicht zahnt er noch!
Stürmiſche Heiterkeit.)
Juſrizminiſter Schiffer: Ich werde immer beſtreht ſein, mit
glei=
chem Maße zu meſſen, aber meine Kompetenz iſt begrenzt durch die
Rechte der Länder. Auch muß ich mir derfagen, den Rechtsſpruch des
Reichsgerichts zu kritiſieren, das Herr von Jagow auf freiem Fuße läßt.
Außerdem, nicht bloß die Nürnberger hängen keinen, den ſie nicht haben,
ich z. B. weiß nicht, wo ſich Herr von Jagow befindet. (Lärm und
Heiterkeit links.)
Abg. Roſenfeld (U. S.P.): Die Unabhängigkeit der Richter ſteht
nur auf dem Papier. Die Richter wiſſen, was oben gewünſcht wird.
Um Hölz zu fangen, hat man eine hohe Belohnung ausgeſetzt. Tun
Sie das bei Jagow auch, aber ordentlich hoch, dann werden Sie ihn
bekommen.
Juſtizminiſter Schiffer: Auf die Ergreifung der Kappleute ſind
hohe Belohnungen ausgeſetzt worden. Die Unterſtellung, als wären
unſere Nichter nicht unabhängig gegenüber den vorgeſetzten Vehörden,
weiſe ich als objektiv unwahr entſchieden zurück.
Abg. Kuhnert (U. S.P.) wünſcht Neuregelung des Schulgeſetzes.
Damit iſt Kapitel 1 Titel 1, Kanzleiſekretäre, angenommen.
Zu Kapitel 1, Titel 16a (Entſchädigung der
Reichseiſenbah=
nen für die Freifahrkarten von Reichsratsmitgliedern) wird ein
An=
trag der Mehrheitsparteien angenommen, welcher die Zahl der
Frei=
fahrkarten beſchränkt.
Auf einen von dem Abg. Moſes (U. S.P.) vorgebrachten Wunſch
wird regierungsſeitig zugeſtimmt, daß eine neue Statiſtik unſerer
Kriegs=
verluſte veröffentlicht werden ſoll.
Der Reſt des Etats wird angenommen, ebenſo eine Reihe von Titeln
des Haushalts des Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft.
Abg. Körner (Deutſchnatl.) befürwortet eine Entſchließung des
Ausſchuſſes, die für Milchwirtſchaftliche
Forſchungs=
anſtalten in Süddeutſchland eintritt.
Die Entſchließung wird angenommen.
Hierauf vertagt ſich das Haus. Nächſte Sitzung Donnerstag,
2 Uhr. Tagesordnung: Interpellation Streſemann wegen Aufhebung
der Sanktionen. Fortſetzung der kleinen Anfragen. — Schluß nach
6 Uhr.
Zur Grubenkataſtrophe in Herne.
* Wie der Lokalanzeiger berichtet, iſt die Schuldlofigkeit der
Bergwerksverwaltung bei dem Herner Grubenunglück durch
die Ermittelungen der Unterſuchungskommiſſion einwandfrei erwieſen.
Es iſt anzunehmen, daß angeſichts der bisherigen
Unterſuchungsergeb=
niſſe eine Beſprechung der Kataſtrophe im Reichstag nicht mehr
ſtattfin=
den wi
Der Kampf um Oberſchleſien.
Ein Dementi.
Berlin, 28. Juni. (Wolff.) Eine Verliner Zeitung
ver=
öffentlichte am 25. abends einen angeblichen Geheimbericht
des Generals Lerond an die franzöſiſche Militärmiſſion
Ber=
lin. Der franzöſiſche Botſchafter überreichte hierzu dem
Reichs=
miniſter des Aeußern ein Schreiben, worin erklärt wird, daß
der Bericht in allen Punkten gefälſcht iſt.
Bruch des Räumungsabkommens durch die Polen. — Neuer
unerhörter Terror.
c. Berlin, 27. Juni. Im Berliner Tageblatt ſtellt der
deutſche Plebiſzitkommiſſar Urbanek feſt, daß das
oberſchleſi=
ſche Räumungsabkommen durch die gemeldeten
polni=
ſchen Angriffe auf den Bahnhof Gleiwitz und Beuthen von
Po=
len bereits gebrochen worden ſei, und verlangt, daß die
inter=
alliierte Kommiſſion dieſen Treubruch ſühnt, beſonders da in
der letzten franzöſiſchen Note an die Reichsregierung betont
wird, daß es jetzt vor allem darauf ankomme, das Preſtige
der interalliierten Kommiſſion wiederherzuftellen.
Ratibor, 28. Juni. (Wolff.) Wie Flüchtlinge berichten,
ziehen die Polen im Kreiſe Rybnik neue
Verſtärkun=
gen zuſammen. Ein unerhörter Terror ſetzt überall ein. In
Rogau, Kreis Ratibor, ſteht ein Zug Inſurgenten unter der
Führung des zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten
Ver=
brechers Joſef Warzoſchka. Der polniſche Apobeamte Friedrich
in Rogau reguirierte rückſichtslos bei den Heimattreuen und
er=
preßte Summen bis 15 000 Mark. Die Polenführer halten in
den Dörfern Verſammlungen ab und erklären, im Falle einer
ungünſtigen Entſcheidung würden ſie den Kampf gegen
Deutſch=
land wieder beginnen. Aus Ratiborhammer treffen Flüchtlinge
ein, denen in den letzten Tagen polniſche Geſtellungsbefehle
zugeſtellt worden waren. Die deutſche Bevölkerung rechts der
Oder befindet ſich in großer Beſorgnis vor den kommenden
Er=
eigniſſen. Zahlreiche Perſonen treffen in Ratibor ein, um das
Notwendigſte einzukaufen.
Die Heimſuchung der Oderſchiffahrt.
Breslau, 2. Juni. (Wolff.) Unter den Opfern des
pol=
niſchen Aufſtandes iſt einer der wichtigſten
Erwerbs=
zweige, die Oderſchiffahrt, ganz beſonders heimgeſucht.
Der polniſche Aufſtand mit ſeinen Folgen bedeutete geradezu
eine Kataſtrophe für ſie. Die Maßnahmen der interalliierten
Kommiſſion gipfelten in der Vorenthaltung der oberſchleſiſchen
Kohle. Wegen Ladungsmangels entſtand in den oberen Häfen,
insbeſondere in Koſel, eine ungewöhnliche Kahnanhäufung. Bei
Beginn des oberſchleſiſchen Aufſtandes lag ein
unverhältnis=
mäßig großer Teil der Oderfahrzeuge im Aufſtandsgebiet
ver=
ſammelt. Die Folgen des Aufſtandes erſtrecken ſich nicht bloß
auf die Oderſchiffahrt bis Stettin, ſondern bis Hamburg. Der
Getreidetransport ab Hamburg iſt gegenwärtig wohl noch
ge=
rade im Gange, aber durch den Mangel an Bunkerkohlen in
weitem Umfange bedroht und eingeſchränkt. In einer von der
ſchleſiſchen Schiffahrt an die interalliierte
Kom=
miſſion gerichteten Eingabe wird geſagt:
„Die Verluſte der Schiffahrt ſind außerordentlich groß: 1500
Fahrzeuge, darunter 1000 von Kleinſchiffern, deren einziges
Vermögensſtück in ihrem Kahn beſteht, ſind in ihrer Bewegungs=
und Erwerbsmöglichkeit vollſtändig lahmgelegt. Ein Teil
da=
von, der im eigentlichen Gefahrengebiet feſtgehalten wird, iſt
zum Teil zerſchoſſen, zum Teil havariert. Einige Kähne ſind
geſunken und ſehr viele ausgeplündert. Als legitimer Vertreter
der Groß= und Kleinſchiffahrt der Oder wendet ſich der
Schiff=
fahrtbetriebsverband für die Oder an die Kommiſſion und die
hinter ihr ſtehenden Regierungen und meldet die geſamten
be=
reits entſtandenen und noch entſtehenden Schäden zum Erſatz an.”
Eine ſchwediſche Stimme.
Stockholm, 27. Juni. (Wolff.) Stockholm Tidningen
be=
ſpricht im Zuſammenhang mit der Aalandsfrage das
ober=
ſchleſiſche Problem und ſchreibt, daß aus Rückſicht auf
den Friedensvertrag und die Autorität der Alliierten kräftige
Maßnahmen gegenüber Korfantys Aufruhrbanden ergriffen
werden müßten. Das Recht würde aber beiſeite gedrängt und
nationaler Egoismus in den Vordergrund geſchoben.
Frank=
reich, das nach der Beendigung des Krieges die Löſung des
europäiſchen und der internationalen Probleme in
aufſehen=
erregender Weiſe in die Hand genommen habe, ſtelle ſich auf
Polens Seite und wolle nicht gegen Korfantys Banden
ein=
ſchreiten. Nicht einmal die bolſchewiſtiſchen Tendenzen und der
Terror dieſer Banden ſcheine in Paris abkühlend gewirkt zu
haben. Korſanths Aufruhr predigt der ganzen Welt die
Not=
wendigkeit für jede Staatsmacht, über gute Verteidigungsmittel
zu verfügen. Ein ewiger Frieden ſei kaum zu einem Zeitpunkt
zu erwarten, wo es einem Korfanty freiſtehe, aufzutreten, wie
er es tue.
Bayern.
c. Berlin, 28. Juni. In der geſtrigen Sitzung des
Ver=
faſſungsausſchuſſes des bayeriſchen Landtags
erklärte bei der Erörterung der Verordnung über die
Schul=
pflege und die Schulleitung der Kultusminiſter, daß nicht die
ganze Verordnung, ſondern nur gewiſſe Teile dem Landtag zur
Begutgehtung vorgeleg: werden ſolſen, und verſuchte dies
ver=
faſſungsrechtlich zu begründen. Sämtliche Parteien waren
da=
gegen der Anſicht, daß die Verordnung ungekürzt dem Landtag
vorzulegen ſei. Bei der Abſtimmung ſtimmten 18 Abgeordnete
gegen die Regierungsauffaſſung, während 13 Abgeordnete der
Bayeriſchen Volkspartei ſich der Stimme enthielten. Die
Re=
gierung wird nunmehr die Abſtimmung im Plenum abwarten
und dann gegebenenfalls den Staatsgerichtshof über die
Kompetenzfrage entſcheiden laſſen.
Letzte Nachrichten.
c. Verlin, 28. Juni. Die Voſſiſche Zeitung teilt mit, daß
das Reichskabinett heute nachmittag zu einer Sitzung
zu=
ſammentrat, auf deren Tagesordnung die Steuerreform
ſteht. Wahrſcheinlich werde das Engebnis der
Kabinettsberatun=
gen die Grundlage für Ausführungen bilden, die der
Reichs=
kanzler morgen im Reichswirtſchaftsrat über die Steuerpläne der
Regierung machen werde.
Berlin, 28. Juni. (Wolff.) Der Abtransport der im
Augüſt v. J. nach Oſtpreußen übergetretenen rund 50 000
An=
gehörigen der ruſſiſchen Sowjetarmee wurde auf
dem Landwege von Altdamm nach Riga, auf dem Seetvege von
Stettin nach Narwa und unmittelbar nach Petersburg
ſtörungs=
los weiter durchgeführt und iſt im weſentlichen als beendet
zu betrachten.
c. Berlin, 28. Juni. Wie der Lokalanzeiger aus
parlamen=
tariſchen Kreiſen erfährt, ergaben die Ermittlungen der nach
Herne geſchickten Unterſuchungskommiſſion die
Schuld=
loſigkeit der Bexgverwaltung an dem
Gruben=
unglück auf der Zeche Mont Cenis. Auch der
kommnniſti=
ſche Betriebsrat ſei der Anſicht, daß die Bergbehörden keine
Verantwortung an dem Unglück haben. Als Urſache wurde
feſt=
geſtellt, daß ein Bergmann, um ſich die Lockerung des Geſteins
zu erleichtern, einen Sprengſchuß abgab, der die Exploſion
zur Folge hatte.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Veberſchrift übernimmt die Rebaktion
keinerlei Vexantwortung: für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfenge der Einſender verantwor/kich.)
— Die genaue Entfernung von Reinheim nach Darmſtadt=
Oſtbahn=
hof beträgt 16,1 Kilometer, aufgerundet 17 Tarifkikometer. Der
Fahr=
preisberechnung wird die aufgerundete Tarifentfernung zu Grunde
ge=
legt. Hiernach geht der erhobene Fahrpreis in Ordnung. Da in den
Fahrplänen die Entfernungen von der Anfangsſtation der Strecke
ab=
gerunder gerechnet ſind, kann die Tarifentfernung durch Abzug der
an=
gegebenen Entfernungen nicht ermittelt zverden.
Spiel, Sport und Turnen.
* Sportverein „Germania 1913‟ Darmſtadt e. V.
Das am Sonntag ſtattgefundene Spiel gegen Sportvereinigung 07
Biſchofsheim konnte Germawia mit 3:0 Toren für ſich entſcheiden.
Die Gäſte ſtrengten ſich in der erſten Halbzeit mächtig an, konnten jedoch
keinen Erfolg erzielen; dagegen gelang es Germania, kurz vor Halbzeit
zum erſten Male einzuſenden. Nach Seitenwechſel konnten die
Einhei=
miſchen das Spiel auf des Gegners Hälfte beſchränken und in
gleich=
mäßigen Abſtänden fielen zwei weitere Tore für Germania.
Eckenver=
hältnis 7:2. Das Spiel litt ſehr unter der drückenden Hitze. Mit
die=
ſem Spiel hat der Sportverein Germania ſeine Spielſaiſon geſchloſſen.
Nach 14 Verbandsſpielen trug Germania ſeit Ende Januar insgeſamt
18 Privatſpiele aus, von denen 8 mit einem Siege und 4 unentſchieden
endeten. In Anbetracht der nur erſtklaſſigen Gegner, darunter zwei
A=Meiſter, kann das Ergebnis als befriedigend bezeichnet werden, auch
dürfte dem Umſtande, daß die Mannſchaft faſt durchweg mit veichlich
Erſatz anzutreten gezwungen war, manche Niederlage zuzuſchreiben ſeim.
Jedoch hat Germania durch dieſe Spiele ohne Zweifel an Spielſtärke
gewonnen und wird ſicher in ſeiner jetzigen Aufſtellung einen nicht zu
verachtenden Gegner abgeben.
* Kraftſportvereinägung „1895‟ Darmſtadt. Am
Sonntag fand in Groß=Umſtadt das Gaufeſt des Odenwaldgaues,
2. Kreis des Deutſchen Athletenverbandes, ſtatt. Bei einer Konkurrenz
von über 200 Mann gelang es der Kraftſportvereinigung Darmſtadt mit
ihren aktiven Mitgliedern den Löwenanteil der Siege, nach Houſe zu
tragen. Nicht weniger als 9 erſte, 4 zweite, 4 dritte uſw. Preiſe wurden
ervungen. Für die höchſte Siegerzahl den 1. Vereinsſiegerpreis,
Muſter=
riege den 1. Preis, Tauziehen den 1. Preis. Im Stemmen und Ringen
errangen folgende Mitglieder Preiſe: Stemmen: Schwergewicht:
1. Preis Ludw. Heß, 2. Preis Wilh. Hanſel, 4. Preis Mich.
Hauffen=
meher. Mittelgewicht: 7. Preis Wilh. Grieß. Leichtgewicht:
2. Preis Aug. Wiemer, 4. Preis Kon. Feldmann, 6. Preis Ph. Groh,
7. Preis Joſ. Otto, 10. Preis Lipp. Federgewicht: 1. Preis Chr.
Berſch, 3. Preis Mich. Groh, 7. Preis Lud. Rühl. — Ringen:
Schwergewicht: 2. Preis Ludw. Heß, 3. Preis Ludw. Winkel.
Mittelgewicht: 1. Preis Jak. Menges, 3. Preis Mat. Eckerl.
Leichtgewicht: 1. Preis Joſ. Otto, 6. Preis Lipp.
Federge=
wicht: 1. Preis Leonh. Siegriſt, 6. Preis Mich. Groh, 8. Preis Spörer.
Jugendklaſſe 4: 1. Preis Schwarz, 3. Preis Barowsky.
Ju=
gendklafſe B: 2. Preis Wolf, 7. Preis Doſch.
Am Samstag, den 6. Auguſt, findet im Mathildenhöhſaal in
Darm=
ſtadt der Retourkampf mit der beſten word= und weſtdeutſchen
Ringer=
mannſchaft aus Köln ſtatt. Darmſtadt wird ihnen mit ſeinen beſten
Ringern in 16 Gängen gegenübertreten. Köln mit ſeiner Mannſchaft,
unter anderen Kreismeiſter und 2 Weltmeiſter. Auf deſſen Ausgang
wird man ſehr geſpannt ſein.
* Fußballwettſpiel Heſſiſche Schutzpolizei gegen
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Der Sportplatz am
Finanz=
amt wird heute Mittwoch, abends 6½ Uhr, der Schauplatz eines
fpan=
nenden Fußballwettſpiels ſowie hübſcher Freiübungen
von Turnerinnen ausgeführt, ſein. In einem fälligen Rückſpiel
meſſen ſich die 1. Fußballmannſchaften der Heſſiſchen Schutzpolizei
Darm=
ſtadt und der T. G. D. 1846. Beide Mannſchaften dürften wohl
ziem=
lich gleichwertig ſein und iſt der Ausgang des Spiels noch völlig
un=
gewiß. — Eine angenehme Abwechſelung bringt wiederum die Pauſe,
in der Turnerinnen der T. G. D. 1846 Keulenübungen vorführen
wer=
den, die anläßlich der Veranſtaltungen zum Beſten der Kinderhilfe im
Orangeriegarten und im Platanenhain allgemeinen Beifall gefunden
haben. — Am letzten Sonntag trug die 1. Fußballmannſchaft der
T. G. D. 1846 in Worms a. Rh. das fällige Rückſpiel gegen F.=Vg. 1910
aus und konnte das Spiel trotz reichlichem Erſatz mit 1:0 gewinnen.
* Hochſchul=Schwimmfeſt am 29. Juni im Woog.
Heute nachmittag hält die Darmſtädter Studentenſchaft ihr
dies=
jähriges Schwimmfeſt ab. Aus der Studentenſchaft ſind zahlreiche
Meldungen dazu abgegeben worden, beſonders die Erſtlingskämpfe ſind
ſtark beſetzt. Die Darmſtädter Studenten haben im Schwimmſport einen
guten Ruf. Auf der Akademiſchen Olympia 1920 in Hannover konnten
ſie zwei Meiſterſchaften gewinnen (100 Meter beliebig und die 4X50=
Meter=Staffel). Beides werden die Darmſtädter auf den diesjährigen
Hochſchul=Schlvimmeiſterſchaften am 27. und 28. Juli hier in Darmſtadt
zu verkeidigen haben. Die heute ſtattfindenden internen
Schwimmwett=
kämpfe ſollen für die Darmſtädter Hochſchule eine Vorſchau für, die
Meiſterſchaften ſein. Die offenen Kämpfe werden von erſtklaſſigen
Schwimmern beſtritten, die ſich ſcharfe Rennen liefern werden. Zum
Schluß wird ein Waſſerball=Spiel der akademiſchen Abteilung, des
Schwimmklubs Jung=Deutſchland gegen die neu aufgeſtellte Mannſchaft
des Akademiſchen Sportklubs ſtattfinden, bei dem wohl der Erſteren
der Sieg nicht zu nehmen iſt. Der Beſuch der Wettkämpfe, zu denen
kein Eintritt erhoben wird, kann warm empfohlen werden.
Der Tag der Leichtgthleten.
d. Ob die günſtigen Umſtände wie am dergangenen Sonntag in
Frankfurt bei den Internationalen in dieſem Sommer nochmals ſich
zu=
ſammenfinden, erſcheint fraglich.
Der vergangene Sonntag zeigte wieder recht eindrucksvoll, daß die
Vorbedingung für erſtklaſſige Leiſtung neben anderem das Wetter iſt:
Heißes, klares Sonnenwetter. Selbſt in Friedenszeiten wird es uns
ſchwer fallen, ein Feſt aufzufinden, das in allen Wettbewerben derart
Ueberragendes bot. Da auch die anderen Nebenumſtände,
Bahnverhält=
niſſe, Konkurrenz und Sonſtiges, das Beſte erwarten ließen, bewegte ſich
alles um die Grenze der Höchſtleiſtungen: Fünf neue
Beſt=
leiſtungen!
Unter der erleſenen Schar der Teilnehmer befand ſich auch die
Renn=
mannſchaft des Sportvereins 1898 Darmſtadt, die ſich
hauptſächlich in den Staffeln beteiligte. Die Mittelſtreckenläufer hatten
ſich ſeit längerem gerade für dieſen Tag vorbereitet. Nachdem bisher
immer mit wechſelndem Glück und Erfolg bei den beſuchten Wettkämpfen
teilgenommen worden war, mußte die Veranſtaltung am Sonntag ein
abſchließendes Bild, für die Leiſtungsfähigkeit der Darmſtädter geben.
Die Darmſtädter Leichtathleten haben die Prüfung glänzend beſtanden!
Voran in der olympiſchen Staffel.
Am Start ſtehen Darmſtadt und der bedentendſte
Leichtathletik=
verein: Sportklub Charlottenburg. Das war nicht mehr ein
Kampf des Berliner Klubs gegen den Darmſtädter Verein, hier ſtand
Nonddeutſchland gegen Süddeutſchland. Das war auch bei der
Teil=
nahme der Tauſende von Zuſchauern zu merken. Nur zwei
Mann=
ſchaften am Start und doch ein KamPf auf der ganzen Strecke bei
wech=
ſelnder Führung der beiden Vereine, bis zur Zielgeraden, wo die
bei=
den Schlußleute Schulter an Schulter unter lauter Begeiſterung und
Anteilnahme der Zuſchauer einen unvergeßlichen Kampf lieferten. Die
größere Energie des Darmſtädter Schlußmannes brachte ihn einige
Meter eher ans Ziel und damit ſeiner Mannſchaft den
wohlverdien=
ten Sieg.
Die Mannſchaften ſtanden ſich folgendermaßen gegenüber: 800
Meter: Schröck=Darmſtadt, Havemann (bayeriſcher Meiſter),
Charlotten=
burg; 200 Meter: Kiſſel=Darmſtadt, Kruger=Charlottenburg; 200 Meter:
Weber=Darmſtadt, Waffenſchmidt (deutſcher Meiſter), Charlottenburg;
400 Meter: Jans (Verbandsmeiſter), Frankfurt, Preſſelmaier (Berliner
Meiſter), Charlottenburg. Die von der Darmſtädter Mannſchaft
er=
zielte Zeit, 3 Minuten 46 Sekunden, wurde in dieſem Jahre einmal und
im vergangenen Jahre zweimal erreicht.
Auch in der 4X100=Meter=Staffel konnten die Darmſtädter mit ihrer
Mannſchaft (Kiſſel, Kirchhoff, Weber, Hans) ihre bisherigen Leiſtungen
bei weitem in den Schatten ſtellen. Bei den anweſenden Mannſchaften
hatte man es ſchon als eine Leiſtung anzufehen, ſie im Endlauf zu
ſehen. EEs waren zu den Vorläufen erſchienen die Meiſterſtaffel
Char=
lottenburg mit Rau als Schluß, Eintracht=Frankfurt, die Unbefiegten,
M. T.=B. München mit b. Halt, Preußen=Duisburg, Köln und
Mann=
heim, die bisher Darmſtadt immer geſchlagen hatten. Darmſtadt konnte
im Vorlauf Mannheim ſicher ſchlagen und ſich für den Endlauf
qualifi=
zieren. Duisburg und Köln waren ebenfalls im Vorrennen
ausge=
ſchieden. Dieſe Staffel iſt das bedeutendſte Rennen, an dem die
Darm=
ſtädter Mannſchaft bis jetzt überhaupt teilgenommen hat. Die
Ent=
ſcheidung ergab folgende Reſultate: 1. Charlottenburg, 2. Eintracht=
Frankfurt, 3. M. T.=V. München, 4. Darmſtadt.
Die gelaufenen Zeiten ſprechen für ſich ſelbſt. Ja, auf dem 4. Platz
wurde von Darmſtadt eine Zeit von 44,7 Sekunden erreicht, die im
gan=
zen Vorjahre außer Frankfurt und Charlottenburg nur von Leipzig und
Berliner Sportklub unterboten wurde. Mit dieſer Zeit ſtellten die
Darmſtädter eine Leiſtung auf, die ſie ſo oft nicht mehr wiederholen
werden.
Gegenüber den übrigen Rennen bor die 3X1000=Meter=Staffel nicht
ſehr viel Intereſſantes, wenn auch die Zeit des Siegers als erſtklaſſig
angeſehen werden muß. Es wäre zwiſchen Darmſtadt und Düſſeldorf 99
(mit Kromes und Dr. Riſſe) zu einem Duell gekommen, wenn nicht der
erſte Darmſtädter — zwar gegen den beſten Düſſeldorfer lanfend —
weit unter ſeiner bisherigen Trainingsform, die auf einer gleichmäßig
hohen Stufe ſtand, gelaufen wäre. Düſſeldorfs Vorſprung war groß
genug, um unangefochten in der glänzenden Zeit von 8 Minuten 16
Sekunden zu ſiegen. Koch, der Zweite in der Darmſtädter Mannſchaft,
überbot ſich ſeibft in ſeinem ausſichtsloſen Rennen mit ſeiner Zeit von
2 Minuten 42 Sekunden (gegen 2,53 des erſten Länfers). Der letzte
Mann machte — zwar gegen Düſſeldorf anflaufend — einen gemütlichen,
formvollen Schluß in 2 Minuten 45 Sekunden, ſo daß die Geſamtzeit
ebenfalls nur einige Zehntel hinter ihrer beſten vorjährigen Zeit
zurückbleibt.
Boten die Darmſtädter in den Staffeln ſo Erſtklaſſiges, ſo blieben
ſie in den Einzelwettkämpfen mit den erzielten Leiſtungen nicht viel
hinter den anderen zurück. Erwähnt ſei nur Kirchhoffs Juniorrennen
in 112/,a; Kiſſel erzielte im Zwiſchenlauf die gleiche Zeit.
Webers 200=Meter=Lauf war unter 23 Sekunden, da der 1. Sieger
222/,o Sekunden lief und Weber ihm dicht auf den Ferſen war. Fräulein
Krafts Hochſprung von 1,35 Metern iſt eine ſelten erzielte Leiſtung in
dieſer Uebung.
Der 26. Juni, der Tag der „Frankfurter
Internatio=
nalen” hat dazu beigetragen, den Ruf des Sportvereins Darmſtadt
als führenden Verein der Leichtathletik zu beſtätigen und nach außen
hin zu befeſtigen.
Der 24. Juli, die Sporkplatzweihe, der Tag der Leichtathleten in
Darmſtadt, wird davon beredtes Zeugnis ablegen.
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Verſammlungen: Verband für Jugendwohlfahrt um 4½ Uhr
im Saalbau. — Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsverbandes
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licher Hausangeſtellten um 8½ Uhr im Feierabend.
J
—
Leitung: Dr. Otto Waldgeſtel. Verantwortlich für den leitenden politiſchen
Teil und für Feuilleton: Dr. Otto Waldgeſtel; für heſſiſche Politik und den
übrigen Teil (außer Sport, Handel und Landwir ſchaftliches): Max Streeſe; fürr
Sport, Handelsteil und Landwirtſchaftliches: Kurt Mitſching; für den Anzeigenteil,
Anzeigenbeilagen und Mitteilungen aus dem Geſchäftsleben: Panl Lange.
Druck und Verlag: L. C. Wittichtiche Hofbuchdruckerei. Sämtlich in Darmſtadt.
— Für den redaktionellen Teil beſtimmte Mitteilungen ſind an die „Nedaktion bes
Tagblatts” zu richten. Etwaige Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
Drben nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſandt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 29. Juni 1921.
Rummer 177.
Familiennachrichten
Die glückliche Geburt eines
gesunden Jungen zeigen an
F/Dipl.-Ing. O. Kleinmann
u. Frau Sophie, geb. Höslein
Darmstadt, den 28. Jonf 1921
Hoffmangstr. 59.
(*25568
Die glückiiche Geburt eines
ge-
sunden Jungen zeigen hocherfreut an
Philipp Feigk u. Frau
Elisabeth, geb. Engel.
Darmstadt, den 27. Jani 1921
Karlstraße 71.
Ar30
Käthe Fröhlich
Peter Hübel
VERLOBTE
Groß=Zimmern. Mayen (Rheinland).
(*25283
Plötzlich und unerwartet verſchied am
24. d. M. im Sjädt. Krankenhaus in Bremen
infolge einer Lungenentzündung meine
heiß=
geliebte einzige Tochter, meine liebe Enkelin,
unſre Nichte und Couſine
Redakteurin der „Bremer Zeitung”
Fräul. Grſtel Thalau
in ihrem 21. Lebensjahr.
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Für die Hinterbliebenen:
Frau Eliſ. Thalau, geb. Bickel
Stat.=Vorſt, i. R. G. Bickel.
Darmſtadt, den 28. Juni 1921.
(7560
Geroinusſtr. 71, I.
Todes=Anzeige.
Heute abend um 6 Uhr verſchied infolge
eines Schlaganfalles mein lieber Gatte,
unſer treubeſorgter Vater, Bruder, Onkel /
(7568
und Großvater
Andreas Genazino
im 59. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Anna Genazino, geb. Schneider,
Familie Wilhelm Genazino,
„ Aug. Sehl Wwe.,
„ Wolf.
Eberſtadt, den 28. Juni 1921.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den
30. Juni, nachmittags 4 Uhr, vom
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hauſe, Odenwaldſtraße 4 aus, auf dem
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Dagkſagung.
Die Beerdigung de
Frau Sophie Reichert
findet nicht, wie urſprünglich angegeben um
4½ Uhr, ſondern um 3½ Uhr ſtatt. (**
Für die vielen Veweiſe herzlicher A
Teilnahme bei unſerem ſchmerzlichen
Verluſte, für die vielen Blumen= und 4
Kranzſpenden, insheſondere für die
troſt=
reichen Worte des Hrn. Pfarrer
Zimmer=
mann, ſowie für den ehrenvollen Nach=
ruf der Firma Nauheim & Co und des
Stenographen=Vereins von Kunowsky,
ſagen wir unſeren aufrichtigen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
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Stommor
Dankſagung.
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Teil=
nahme bei dem Hinſcheiden meines
treube=
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Schweſtern, die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Lofink am Grabe und für die
zahl=
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erzählt von F. Schrönghamer=Heimdal.
12)
(Nachdruck verboten.)
Während die am Ofentiſch ſich über den Segen der Saiſon
unterhalten und der Obermoſer Schorſch ſich über die Maßen
langweilt, läßt ſich der Münchener Metzgermeiſter Xaver
Veigl=
meier im Nebenzimmer draußen die pikfeinen Forellen
ſchmecken. Emmy iſt eifrig beſchäftigt, ihm zur Tilgung des
hierbei entſtandenen Durſtes das nötige Naß zu kredenzen. Sie
kommt nur für Augenblicke ins Gaſtzimmer, um hier ihres
kur=
zen Amtes zu walten. Draußen aber tönt meiſt Lachen. Der
werte Metzgermeiſter muß eine große Frende erlebt haben.
„A ſpaßiger Kund’!” bemerkt einer am Tiſche.
„Die Münchner ſind überhaupts fidel!” beſtätigt ſein
Nach=
bar. „I woaß ’s von der Militari her no‟. Wia i no’ beim
Kor g’wen bi”, beim erſten Küraſſierregiment ."
Aber die anderen haben zurzeit kein Intereſſe fürs erſte
Küraſſierregiment und winken dem Sprecher ab. „Sei ſtad,
Hansl, ſei ſtad!“
Der Obermoſer Schorſch wurmt ſich grimmig über die faden
Saiſonſchwätzer. Am meiſten aber über das ekelhafte Lachen
des Metzgermeiſters und das zeitweilige Kichern Emmys. Da
gibt es ihm jedesmal einen Stich ..
Einmal kommt Emmy herein und entſchuldigt ſich bei den
Dorfgäſten, wenn ſie ihnen nicht die gewünſchte Aufmerkſamkeit
ſchenken könne. Der Herr Metzgermeiſter wäre erſtens ein guter
Bekannter ihrer Familie in München, den ſie unmöglich
vernach=
läſſigen könne. Zweitens wäre er ein ſehr guter Gaſt, der etwas
aufgehen ließe, wenn man ihm die ſchuldige Geſellſchaft leiſte,
zumal er überhaupt nur ein paar Tage bliebe.
Schorſch hört ihr mit offenem Munde zu. Die Worte legen
ſich wie Oel auf die gepeitſchten Fluten ſeiner Seele ..."
„Im Nebenzimmer fliegt ein Sektpfropfen mit lautem Knall
z. Decke. Die am Ofentiſche horchen auf. Ja ja, der reiche
Metzgermeiſter . . . Der Wirt ſchaut zur Gaſtzimmertür herein,
macht eine bedeutſame Handbewegung in Richtung auf das
Herrenſtübchen, legt den rechten Zeigefinger an den Mund und
nickt mit großartiger Geſte, als wollte er ſagen: „O wie weuſe
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 29. Jnni 1921.
Seite 7.
iſt alles eingerichtet!” Für ihn fallen ſchon ein paar Beerlein
von der Traube des Reichen ab.
Der Metzgermeiſter iſt ſehr guter Laune. Er ſitzt in der
ge=
polſterten Ecke, ganz im Winkel. Emmy iſt entzückt über die
Ueberraſchung, die ihr der gute Toni durch ſein plötzliches
Er=
ſcheinen in Hochwinkel bereitet hat.
„Xaver Veiglmeier, Metzgermeiſter aus München
Tadellos, was?” — „Tomi” iſt ob ſeiner Schlauheit in beſter
Laune.
„Anton Felbinger, Hopfenhändler aus München . . ."
flüſtert Emmy. „O du Schlaumeier!” — A. F. 101, München,
Hauptpoſtlagernd.
Noch einmal klingen die Gläſer zuſammen. Toni, der
Pſeudometzger, legt ein paar blaue Lappen auf den Tiſch zur
Begleichung der Zeche. Emmy will herausgeben, aber der Gaſt
wehrt ab: „Laß gut ſein!“
„Gute Nacht, Fräulein!” — „Gute Nacht, Herr Veiglmeier!
Angenehme Ruh’!” — „Danke! Ebenfalls.” —
*
Einige Dorfgäſte haben das Zubettgehen des reichen
Metz=
germeiſters noch abgewartet. Auch der Bader hat ſich noch zu
ihnen geſellt, um ſich noch gebührend bewundern zu laſſen. Dem
Schorſch iſt die Stunde wie eine Ewigkeit erſchienen.
„Gott ſei Dank!” ſagt Emmy, vom Nebenzimmer
herein=
kommend. „Jetzt kann ich mich Ihnen wieder widmen. Die
Stadtmenſchen legen ſich einem auf die Nerven, wenn es auch
ſchließlich gute Bekannte ſind, die man nicht vor den Kopf ſtoßen
darf.”
Die Gäſte ſind mit dem Verhalten der Kellnerin im
allgemei=
nen Saiſonintereſſe Hochwinkels völlig einverſtanden.
„Da hat der Wirt die richtige ſchon erwiſcht!” meint einer
anerkennend.
„A tüchtig’s Weiberleut!” pflichtet ein anderer bei, indes
Emmy mit den Weinflaſchen daherkommt.
„Fünf halbe Bier und zwei Flaſchen Sekt, Kupferberg
Gold.”
Allgemeine Verwunderung. Der Bader ſitzt mit glänzenden
Augen unter den Gäſten. Sein Schweigen ſagt mehr als alle
Kurproſpekte der Welt. Er fühlt die bewundernden Blicke der
anderen.
„Der Herr Veiglmeier iſt ein Kavalier vom Scheitel bis zur
Sohle”, ſagt Emmy mit einem Seitenblick auf Schorſch, der
teil=
nahmslos daſitzt.
„Es werden noch mehr Kavaliere kommen”, prophezeit der
Bader. „Das iſt der Anfang erſt.”
Die Sehnſucht des Volkes ſitzt um den Ofentiſch und hält
Ausſchau nach den Kavalieren, die noch einziehen werden in
Hochwinkel. Nur der Obermoſer Schorſch wünſcht alle
Kava=
liere der Welt zum Kuckuck, zahlt und geht. Er hat eingeſehen,
daß er den Weggang der anderen nicht mehr, abwarten kann.
Zumal der Bader noch dazukam.
Draußen bei den Hollerbüſchen wartet er. Jetzt muß es ſich
weiſen, wie es um Emmys Liebe beſtellt iſt. Ob ſie
heraus=
kommt oder nicht.
Große Sterne leuchten auf den Harrenden. Die
Flieder=
dolden duften ſchwül und ſchwer. Da geht die Haustür, und
ein Schatten fliegt über die Straße.
Pſt!
Ich hab’ nicht anders können, Schorſch! Sei nicht bös!“
Wie weich ſie das „Schorſch” ſagt! Kein Menſch kann das ſo!
— „Gute Nacht!“ —
Die ewigen Sterne gehen gleichgültig über die Szene. Was
wiſſen die von Liebe?
Vom Obermoſerhof herauf hallt ein Jodler. Und ein Lied,
faſt trotzig geſungen:
Da unten in dem Tale
Da geht ein Müllersrad,
Das mahlet nichts als Liebe
Die Nacht bis an den Tag.
Die Mühle iſt zerbrochen,
Die Liebe hat ein End'
So leb' denn wohl, mein feines Lieb,
Ich fahre ins Elend!
So leb' denn wohl, mein feines Lieb,
Ich fahre ins Elend! Jujuhuhu!
(Fortſetzung folgt.)
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Mittwoch, 29. Juni.
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Nummer 177.
Wank für Handel u. Andustrie
Bilanz per 31. Dezember 1920.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 29. Inni 1921.
Seite 9.
Aktiva.
Hasse, fremde Geldsorten, Kupons und
Gut-
haben bei Noten- und Abrechnungs-
(Clearing-) Banken ...................."
Wechsel u unverzinsliche Schatzanweisungen
a) Wechsel (mit Ausschluß von b, c, d)
und unverzinsliche Schatzanweis ungen
des Reichs und der Bundesstaaten ...
b) eigene Akzepte... . . . . . . . . . . . . . . .. .."
c) eigene Ziehungen ... .. ......... ....."
d) Solawechsel der Kunden an die Order
der Bank ... . .. ..................."
Nostroguthaben bei Banken u. Bankfrmen
Reports und Lombards gegen börsengängige
Wertpapiere ... . . . . . . . . . . . . . . . ......."
Vorschüsse auf Waren und
Warenverschif-
kungen .. . . . . . . . . . . . .. . .. . .. .......
davon am Bilanztage gedeckt:
a) durch Waren,
Fracht-
od. Lagerscheine .. . . K234 598 827.25
b) durch andere
Sicher-
heiten. . . . . . . . . . . . . . „ 8 236 688.84
Eigene Wertpapiere:
a) Anleihen und verzinsliche
Schatzan-
weisungen des Reichs und der Bundes-
Stäaten .. . . . . . .. . . . .... . . ......
b) sonstige bei der Reichsbank und anderen
Zentralnotenbanken beleihbare Wert-
Paplere . . . . . . . . . . .. . . . ..... .....
c) sonstige börsengängige Wertpapiere..
d) sonstige Wertpapiere .. . . . . . . . . . . . . ."
Konsortialbeteiligungen. . . . . . . . . . . . . . . . . ."
Dauernde Beteiligungen bef anderen Banken
und Bankfirmen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Debitoren in laufender Rechnung:
a) gedeckte .. . . . . . . . . .. . ... . .........
b) ungedeckte. . . . . . . . . .. . ... . .........
c) Aval- u.
Burgschafts-
debitoren .. . . . . . . . K 565 019 535.62
Bankgebäude .... ... . . . . . . . .. . . ......
2 993 711 918/31)
3 069 11713:
695/35
Ae
22 230 525170
7 430 612
38 400 287
5 855 582
1 301 574 946
00.550 350
Passiva.
Aktien-Kapital .............. ... ........"
Reserven .. . . ....ssclsssssssasss-...
Kreditoren:
a) Nostroverpflichtungen .. . . ."
b) seitens der Kundschaft bei Dritten
benutzte Kredite ..... . . . . . .. . . . ....
c) Guthaben Deutscher Banken u.
Bank-
fIrmen .. . . . . . . . . . . . . . . ... .........
d) Einlagenaufprovisionsfreier Rechnung:
1. innerhalb 7 Tagen fällig .. .. . ... ..
2. darüber hinaus bis zu 3 Monaten
fällig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ......
3. nach 3 Monaten fällig .. ... . ... ..."
el sonstige Kreditoren:
1. innerhalb 7 Tagen fällig ...
2. darüber hinaus bis zu 3 Monaten
fällig. ..........
3. nach 3 Monaten fällig ......
Akzepte. .. . . . . . . . . . . . . . .. ........
Aval- u.
Bürgschafts-
verpflichtungen. . . . . K565 019 535.62
Eigene Ziehungen .. „
700.—
davon für Rechnung
Dritter. .. . . . . . . . . . . „„
Weiterbegebene
Sola-
wechsel der Kunden
an die Order der Bank „
Sonstige Passiva:
Unerhobene Dividende .... . .."
Talonsteuer-Reserve... . . .. . . . ..
Verrechnungskonto der Zentrale mit den
Filialen und Niederlassungen . . ..
Gewinn-Saldo ... . . . . . . . .. ... . . . ..
14 404 702/894
436 261 79413
2 996 822 853/2
422 823 814/3.
162 405 942/82
247 927 167/6
73 917 008
85 709 917
30 331 273/8
2003 394 982/4
34 999 721
16 444 594 476/4:
10 948 046131
347 809 438/491
1531 782 044/19
218 879 88618:
158 220 074136
42 866 376 673/60
596 454 000/41
198 508 720/70/5 943 383 5871
ℳ
220 000 000
47 000 000
126 949 855
444 462
2 172 830
95
46 138 999104
48 756 291
58 504 740
6 444594 476
Gewinn- und Verlust-Konto pro 1920.
Soll-
Geschäfts-Unkosten:
Handlungsunkosten, Zuwendungen an die
Beamten (Weihnachts- und
Abschluß-
vergütungen, Teuerungszulagen),
Inva-
liden- und Krankenversicherung,
Reichs-
versicherung, Ehrengaben an Beamte,
Zuwendungen an die Pensionskasse und
für wohltätige Zwecke . . . . . . . . . . . . . ..
-
......"
Steuern ...
Abschreibung auf Immobilien und Mobilien
Talonsteuer-Reserve. . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..
Gewinn-Saldo .. . . . . . . . ... ..... ... .....
Verwendung des Gewinnes:
Einlage in die besondere Reserve. .. . ..
Rückstellungskonto für Bauzwecke . . . . .
Fonds II für Altpensionäre .. . . . .. . . . . ."
Rückstellung für den
Pensionsversiche-
rungsverein für höhere Beamte .. . . .."
Zuwendung en die Fensionskasse für
die Angestellten .. . . . .. . . . . . . . . . . . ...
Dividende pro 1920 von 10% auf die alten
Aktien in Höhe von ℳX 160000000.—
und von 5% auf die jungen Aktien in
Höne von ℳ 60000 000.— .... . . . ...."
also insgesamt .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .."
Tantieme des Vorstandes, des
stellver-
tretenden Vorstandes und der am
Rein-
gewinn der Bank beteiligten Direktoren
Tantieme des Aufsichtsrats . . . . . . . . . . ..
Vortrag auf neue Rechnung. . . . . . . . . . . .
Haben.
Prowisionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .... ..........
Zinsen aus dem Konto-Korrent-Geschäft und aus Wechseln.
aus dauernden Beteiligungen bei anderen Banken und
Bankfirmen und aus Valuten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ..."
Gewinne aus Effekten .... .. . . . . .. . . . ... ...... . ..... ....
Gewinne aus Finanzoperationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ...
Verschiedene Eingänge .. . . . . . . . . . . . . . .. . .. .. .. .. . .. ....
Gewinn-Vortrag von 1919 .... . ........... ... .. . ...
Gewinn-Saldo. . . . . . . . .. . . . . ..
58 504 740.89
112560 431
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296 90=
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Berlin und Darmstadt, den 27. Juni 1921.
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monnaie mit über 10 Mk. 1 kleines Portemonnaie
mit 70 Pfennigen und 1 Doubléhalskettchen. 1 ſilb
Halskettchen mit 3 grünen Steinchen. — Zugelaufen:
6 Hammel. 1 Fox, weiß mit braunen Abzeichen.
Braunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen.
Der Kohlenverkauf auf dem Holzverkaufsplatz
hinter dem Hallenſchwimmbad findet täglich von
vor=
mittags 8—12 Uhr und nachmittags von 2—4 Uhr
(nicht wie bekanntgegeben von 3—7 Uhr) ſtatt.
Der Oberbürgermeiſter. (st7550
Oeffentliche Impfung.
Mittwoch, den 6. Juli ds. Js., und die
folgen=
den Mittwoche (ſolange Bedürfnis) von 4—5 Uhr
nachmittags, unentgeltliche Impftermine im
Schul=
hauſe an, der Rundeturmſtraße für im Vorjahre
ge=
borene ſowie für ältere, mit der Impfung im
Rück=
ſtande gebliebene Kinder,
Nachſchau jeweils acht Tage ſpäter, bei Meidung
der geſetzlichen Strafe. Kinder, die in dieſen
Der=
minen nicht geimpft werden, ſind bis zum
Jahres=
ſchluß auf Koſten der Eltern impfen zu laſſen,
andern=
falls im Januar k. Js die Nachholung der Impfung
binnen kürzeſter Friſt unter Strafandrohung
ange=
ordnet wird.
Außer den Pflichtigen werden in den Terminen
auch Erwachſene auf ihren Wunſch und Kinder, die
erſt im laufenden Jahre geboren ſind, auf Wunſch
ihrer Vertreter geimpft.
In der Regel werden in jedem Termin nicht
mehr als 50 Impfungen vorgenommen.
Kinder, deren Zurückſtellung von der Impfung
wegen Kränklichkeit beanſprucht wird, können
gleich=
falls in den Terminen dem Impfarzt vorgeſtellt
werden.
Wegen der Wiederimpfung der Schulkinder
wird beſondere Benachrichtigung an die
Schulvor=
ſteher erfolgen.
Aus einem Hauſe, in dem anſteckende
Krank=
heiten, wie Scharlach, Maſern, Diphtherie, Krupp
Keuchhuſten, Flecktyphus, roſenartige Entzündungen
oder die natürlichen Pocken herrſchen, dürfen
Impf=
linge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden
Die Kinder müſſen zum Impftermin mit
rein=
gewaſchenem Körper und mit reinen Kleidern ge=
(st7523
bracht werden.
Darmſtadt, den 21. Juni 1921.
Der Oberbürgermeiſter. J. V.: Daub.
Feldſchutz.
Zum Schutze der an die Hammelstrift,
ſoge=
nannten Maulbeerallee, zwiſchen Frank urter Straße
und Dreiſchlägerweg, angrenzenden Getreidefelder
gegen Verwüſtungen durch Perſonen beim Pflücken
der Maulbeeren, wird auf Grund der Städte=
Ord=
nung Artikel 129b, II, 2 die genannte Wegſtrecke
vom 1. bis Ende Juli für jeden Verkehr, mit
Aus=
nahme desjenigen der Grundſtücksanlieger, geſperrt.
(st.754:
Darmſtadt, den 25. Juni 1921.
Der Hberbürgermeiſter. J. V.: Buxbaum.
Induſtrie=Meldekarten.
Die Juli=Meldekarten für meldepflichtige
Induſtrie=
verbraucher ſind bis ſpäteſtens 5. Juli bei der
ſtädtiſchen Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtraße 22,
(st. 7542
Zimmer Nr. 36, abzuholen.
Darmſtadt, den 27. Juni 1921.
Städt. Kohlenausgleichſtelle.
Verſteigerung
einer Schreinerei=Einrichtung wegen
Geſchäftsaufgabe
a Nächſten Freitag, den 1. Juli d. J.
von vormittags 9 Uhr ab
Mühlſtraße 9 —
Es kommen zum Ausgebot u. a.:
5 ganz neue Hobelbänke, 4 desgleichen
Werkzeug=
ſchränke m. Werkzeiig, 1 größere Anzahl faſt ganz
neuer Hobeln aller Art, Feilen, Hämmer,
Streich=
maſſe, etwa 18 Stechbeitel, Stemmeiſen, faſt ganz
neue Bohrwinden, Beißzangen, Holzhämmer, lange
Bohrer, verſch. andere Bohrer (ganz neu),
Kehi=
hobeln, Nuthobeln, 1 runder Schleifſtein, 1
Schleif=
maſchine, Abziehſteine,
1 ganz neue Patentgehrungsſäge,
1 Anzahl Schraubzwingen, Knechte, Ziehklingen,
Fuchsſchwänze, Winkel uſw.
Feiner etwa 150 Zentner Schlämmkreide in
Zentnerſäcken, 6 große Fäſſer, 10 kleine eichene
Fäſſer, 1 Handliebmaſchine, verſch. Eſſenträgerkoffer,
53 7 940 89 2 Garderobeſtänder.
Die Werkzeuge ſind durchgängig von beſter
Qua=
lität, wenig oder faſt gar nicht gebraucht. Die
Be=
ſichtigung findet ½ Stunde vorherſtatt. Die
Schlämm=
kreide wird auch vorher freihändig en bloc verkauft.
Kaufliebhaber können ſich bei mir melden. (7547
Darmſtadt,
Hch. Hilsdorf
Karlſtraße 1.
Amtsgerichtstaxator.
Telephon 2490.
Donnerstag, den 30. d. Mts., vormittags
11½), Uhr, läßt die Ortsviehkaſſe Pfungſtadt ein
Schlachtpferd
Hillgäßchen 14, verſteigern.
Der Vorſtand.
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Wir bringen hiermit zur Kenntnis, daß der Gewinnanteil für das
Geschäfts-
jahr 1920
(P,7628
für die alten Aktien a Mk. 1000 auf Mkr. 100.—
„ af. 250 „ „ 42.85 für die
9s s
s „ Jungen
Aktie
(Emisston 1920) a Mk. 1000 „ „ 50.—
festgesetzt wurde. Die Auszahlung abzüglich 10% Kapitalertragssteuer
erfolgt gegen Einreichung der Gewinnanteilscheine Nr. 8 bezw Nr. 6 sofort
bei den Niederlassungen unseres Instituts in Berlin, Darmstadt, Aachen,
Aalen (Württ.), Alfeld (Leine), Alsfeid, Amberg, Aschaffenburg,
Augsburg, Bad Nauheim, Bad Salzschlirf, Bamberg, Barmen, Bensheim
a. d. B., Bernburg, Beuthen O.-S., Biebrich a. Rh., Bielefeld, Bingen a.
Rh., Bonn, Braunschweig, Bremen, Breslau, Bruchsal, Butzbach,
Cann-
statt, Cassel, Chemnitz, Cottbus, Crefeld, Crossen (Oder), Cuxhaven,
Dortmund, Dresden, Duisburg, Dülken, Düren, Düsseldorf, Elberfeld,
Essen-Ruhr, Forst N.-L., Frankiurt a. M., Frankfurt a. O. Freiburg (1.
Breisgau), Friedberg (Hessen), Fulda, Fürstenwalde a. d. Spree,
Fürth (Bavern), Gera (Reuss), Giessen, Glatz, Gleiwitz, Göppingen,
Gör-
litz, Greifswald, Greiz fi. V. ), Guben, Halle a. S., Hamburg, Hanau,
Han-
nover, Harburg (Elbe), Heilbronn a. N, Herborn (Dillkr.), Hersfeld
(Hessen), Hindenburg (0.-S) , Hirschberg (Schl.), Hohenstein-
Ernst-
thal, Iserlohn, Jauer, Jena, Kattowitz (0 -Sl, Kehl a. Rh., Köln a.
Rh., Kreuzburg (0.-S.), Kreuznach, Landau (Pfalz), Lauban (Schl.),
Leipzig, Leobschütz, Liegnitz, Limburg (Lahn), Lindau 1. B.,
Lud-
wigshafen a. Rh., Magdeburg, Mainz, Mannheim, Michelstadt 1. O.,
München, M-Gladbach, Münsterberg (Schl.), Myslowitz, Neustadt
(a. H.), Neustadt (O.-S.), Nürnberg, Offenbach a. M., Oppeln,
Pase-
walk, Passau, Pforzheim, Pirmasens, Prenzlau, Ouedlinburg,
Rati-
bor, Regensburg, Rhevdt, Rybnik, Saarburg (Bez. Trier),
Sanger-
hausen, Schweinfurt, Senftenberg 1. L., Sorau (N.-L.), Spever,
Sprem-
berg (N -L.), Stade, Stargard i P., Stettin, Stralsund, Stuttgart,
Tegernsee, Trier, Ulm, Uerdingen, Wald (Rhld.), Weilburg (Labn),
Weissenfels a. S., Wetzlar, Wiesbaden, Worms, Würzburg, Zeitz,
Züllichau,
oder in Cassel bei den Herren Fiorino & Sichel,
„ Coblenz bei Herrn Leopold Seligmann,
„Dresden bei den Herren Albert Kuntze & Co.,
„ Essen a. d. Ruhr bei Herrn Simon Hirschland,
„„ Frankfurt a. M. bei den Herren Otto Hirsch & Co.,
„Göttingen bei den Herven H. P. Klettwig & Reibstein,
„ Glogau bei Herrn H. M. Fliesbach’s Wwe.,
„Grünberg i. Schl. bei He en H. M. Fliesbach’s Wwe.,
„ Hannover bei den Herren Ephraim Mever & Sohn,
„ Karlsruhe bei Herrn Veit L. Homburger,
„ Köln bei den Herren Sal. Oppenheim jr. & Cie.,
„ Königsberg 1. Pr. bei der Ostbank für Handel und Gewerbe,
München bei den Herren Merck, Finck & Co.,
bei der Bayrischen Vereinsbank,
„ Nürnberg beider Bayerischen Vereinsbank,Abteilung
Lorenzer-
platz,
„ Stuttgart bei den Herren Stuber & Co.
„Amsterdam für die Niederlande bei der Amsterdamschen Bank,
„ Wien b d. Bank &Wechseistuben-Aktien-Gesellschaft,„„Mercur‟.
Nach dem 30 Juli 1921 werden die Gewinnanteilscheine nur bei den
Niederlassungen unserer Bank ausbezahlt.
Berlin und Darmstadt, den 28. Juni 1921.
Bank für Handel und
Industrie-
v. Simson.
Andreae.
Adlerwerke vorm. Heinrich Klever A.-G.
Frankfurt am Main.
Die Generalversammlung der Aktionäre der Adlerwerke vorm. Heinrich
Klever, Akt.-Ges. in Frankfurt a. M. vom 10. Dez. 1920 hat beschlossen,
das Aktienkapital der Gesellschaft um
nom. M. 36.000,000.— auf nom. M. 72.000,000.—
zu erhöhen und zu diesem Zweck
36.000 neue über je M. 1.000.—
auf den Inhaber lautende Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. November
1920 auszugeben. Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäreist ausgeschlossen.
Die Erhöhung des Grundkapitals ist bezüglich M. 18,000,000.— neuer
Aktien bereits durchgeführt. Diese Aktien sind von den alten Aktionären
bezogen worden. Die restlichen M. 18,000,000.— eind von uns gezeichnet
worden mit der Verpflichtung, sie den Aktionären zum Bezuge Inzubieten.
Nachdem die Erhöhung des Grundkapitals bezuglich der restlichen M.
18,000,000.— in das Hendelsregister eingetragen ist, jordern wir die Aktionäre
auf, das
Bezugsrecht auf diese M. 18,000,000.— unter folgenden Bedingungen
auszuüben.
1. Auf je 3 alte Aktien der Adlerwerke vorm. Heinrich Klever A.-G.,
Frankfurt a. M., kann eine neue Aktie zu M. 1000.— zum Kurse von
11400
bezogen werden.
2. Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Verlustes
von Donnerstag, den 30. Juni bis Houtag, den 18. Jnli 1921
in Frankfurt a. M. bei der Filiale der Bank für Handel und Industrie
„ y Firma Georg Hauck & Sohn
in Berlin
Darmstadt /
„ Bank für Handel und Industrie
bei den Miederlassungen der Bank fün
Handel und Industrie
Ia Buchen=5
Brennholz
trocken, ofenfertig gehackt,
frei Haus, 4 Ztr. 18.50 M.
Johannes Schäfer
Beſſungerſtr. 82. Lager:
Art.=Kaſ. 25. — Tel, 1505.
in Breslau
Cöln
Dresden
Düsseldort
Halle a. d. S.
Hamburg
Hannover
Leipzig
Mainz
Mannheim
München
Nürnberg
Stettin
Stuttgart
Wiesbaden
während der üblichen Geschäftsstunden auszuüben.
3. Die Aktionäre haben ihre Aktien ohne Dividendenbogen mit 2
gleichlau-
tenden von ihnen vollzogenen Zeichnungsscheinen, zu denen Formulare
bei den Anmeldestellen erhältlich sind, einzureichen und den
ausmachen-
den Betrag der zu beziehenden Stücke zu je 114% nebst 5% Zinsen
vom Nennbetrag vom 1. November 1920 bis zum Einzahlungstege bar
zu bezahlen. Der Schlussnotenstempel wird von den Aktionären getragen.
Soweit die Ausübung des Bezugrechtes im Wege der
Korre-
spondenz erfolgt, werden die Anmeldestellen die übliche
Bezugspro-
vision in Anrechnung bringen.
Ueber die Einzahlungen wird auf dem zweiten (blauen)
Zeichnungs-
schein Ouittung erteilt.
4. Die eingereichten Aktien, für welche das Bezugsrecht ausgeübt ist,
werden abgestempelt zurückgegeben.
5. Die neuen Aktien, mit laufenden Dividendenscheinen werden auf
Grund einer später zu erlassenden Bekanntmachung gegen Rückgabe
des guittierten blauen Zeichnungsscheines bei der Anmeldestelle, bei
welcher das Bezugsrecht ausgeübt wurde, ausg ehändigt.
Frankfurt a. M., im Juni 1921.
Filiale der Bank für Handel u. Industrie
Georg Hauck & Sohn.
Stroh und
Heu
liefert
(*25333im
Philipp Seeger
Pfungſtadt
Hahnerſtr. 8. Telephon 59
Wirtſchafts=
betrieb
und
Hausverwalter
ſtelle
der Turngemeinde
Darm=
ſtadt 1846 vereint zu
ver=
geben — Auskunft
er=
teilt Parfümerie Mülier,
(7561
Rheinſtraße 6
Wäſche z. Bügeln u
Stärken wird ang (*25422
Arheilgerſtr. 10, 2. St., I.
nſcht ſelbſt.
Heirat Geſchäftsmann
(evang., 38 J. alt, Witwer
m. 2Kind. mit anſtänd. Frl.
im Alt. v 25—35 J. Etwas
Erſp,erw. jed. nichtBeding.
Angeb. unt J 32 an die
*25456
Geſchäftsſtelle.
Hellſeher
Pator Wioderhol
Bin vorübergehend tätig
Holzſtraße 22
Darmſtadt, (**
Frankfurt a. M.
möchentlich
Fuhrgelegen=
heit, Möbeltransport uſw.
Chr. Achtelstädter
Telephon 895
Heidelbergerſtr. 103. (5701a
Erklärung.
Die gegen den Verleger
der sw. Korreſpondenz
im „Heſſ. Volksfr.” Nr. 84
vom 12. April gebrachte
Kritik beleidigender Art
nehme ich mit Bedauern
zurück. Redaktion des
„Heſſ. Volksfr”. A.
Geiß=
linger.
(*25524
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Mittwoch, den 29. Juni 1921.
Nummer 177.
Die ſchwächere Haltung des Deviſenmarktes, verbunden mit
Glatt=
ſtellungen in Anbetracht des Semeſterſchluſſes, verurſachten an heutiger
Börſe Kursrückgänge auf faſt allen Gebieten. Am Markt für Chemiſche
Werte verloren Scheideanſtalt zirka 12 Prozent, Griesheim zirka 2
Pro=
zent, Elberfelder zirka 7 Prozent; gut gehalten waren jedoch Babiſche
Anilin. Von Montanwerten büßten Gelſenkirchener 8 Prozent,
Har=
pener zirka 5 Prozent ein. Der Elektromarkt verkehrte — mit
Aus=
nahme von Deutſch=Ueberſee — in feſter Haltung. Bevorzugt waren
Schuckert, welche einen Kurs von 276 Prozent erreichten. Am
Einheits=
markt überwogen die Kursrückgänge. Niedriger ſtellten ſich u. a. Weſſel
Vorzellan, Eßlinger Maſchinen, Heddernheimer Kupfer. Zu höheren
Kurſen geſucht waren: Löhnberger Mühle, Kammgarnſpinnerei
Kaiſers=
lautern. Im Freiverkehr war das Geſchäft heute bedeutend ruhiger.
Holzmann notierten 361—358, Benz verloren zirka 8 Prozent.
Kauf=
intereſſe auf Baſis der letzten Kurſe beſtand für Hanſa Lloyd. Memeler
Zelſtoff erreichten einen Kurs von 680 Prozent. Am Markte für fremde
Renten waren 5proz. Bulgaren auf Auslandskäufe zu höheren Kurſen
geſucht.
Frankfurter Abendbörſe vom 28. Juni.
w. Die feſte Grundſtimmung, welche im allgemeinen vorherrſchte,
erhielt ſich auch an der Abendbörſe. Das Geſchäft war ruhig, doch
fan=
den in einzelnem Spezialpapieren wieder größere Umſätze, veubunden mit
Kursſteigerungen, ſtatt. Höher geſucht waren Volthom Seil= und
Ka=
belwerk, Löhnbenger Hütte. Scheideanſtalt waven gefpagter und wurden
mit 614 bezahlt, während Badiſche Anilin= und Farbwerke Höchſt ſich
be=
haupteten. Der Montanmarkt zeigte meiſt mäßige Befeſtigungen.
Gel=
ſenkirchen gingen mit 394, Deutſch=Lugemburg 360 um. Kali=Weſteregeln
430, ſchwächten ſich 3 Prozent ab. Regere Kaufluſt führte zu weiterer
Kurserhöhung in Elektro=Schuckert 274, A. E.=G. 299½4. Deutſch=
Ueber=
ſee waren 6 Prozent gebeſſert 1257. Hproz. Goldmexikaner 775, 2
Pro=
zent niebriger. Schiffahrtsaktien unterlagen mäßigem Angebot. Hapag
167, verloren 3 Prozent. Im freien Verkehr wurden Augsburg=
Nürn=
berger ſtärker geſucht, bis 500 Geld genannt. Ph. Holzmann
unter=
lagen Realiſierungen 359 bis 357, auch Hanſc=Lloyd ſchwächer 139, 136.
Benz=Motoren 213. Neckarſulmer Fahrzeug 325, 324. Angeboten waren
Seilinduſtrie Wolff. Diskonto=Geſellſchaft 278½, ſtellten ſich 3½a
Pro=
zent höher. Der Schluß geſtaltete ſich feſt.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
tend. Das Geſchäft geſtaltete ſich ruhiger. Die Maispreiſe ſchwankten,
Der Wert der Mark im Auslande.
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 28. Juni.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 28. Juni in Zürich 8,7o erreichten aber nicht voll die geſtrigen Notierungen. Recht feſte Tendenz
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie, Darmſtadt.
herrſchte nur für Oelſaaten, Raps und Rapskuchen, für welche ſich die
(vor dem Kriege 125,40) Franben, in Amſterdam 4 17½ (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 820 (88,80) Kronen, in Stockholm 6.15
(88,80) Kronen, in Wien 963½ (117,80) Kronen, m London 7.14
(9780) Schilling, in Neu=York 1353 (B3,80) Dollar, in Paris
16'ſs (125,40) Franken.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 28. Juni.
Geld Brief VWMe
Geld Brief Me
e
Geld Brief! Geld.! Brief Antw.=Bruf.) G0TN N 605.-1 BBI.z 55250 Norwegen. Nu559N MöGL. IDIOK.B048.15 Holland ...! B47250 12477,5 2425.— 243—1 Schweden 1s72.30 Nu68t1. 701628.30 1 1831.80 London ... 381.29 981.80 2761g 2765ig Helüingfors 12235 122,65) 119,85 2199 15 Paris ...! 805.40 6o6.60 532.90 594 10 New=York. . 74.55— R4.70- K2,42— 72.58— Schweiz ... r286 20 1 288.30 1241.20 134389 Wien (altes Spanien ..! 984.— 986.— 956 — 935.— D=Oeſt. abg I3.25— 13.33—12.98—1 13.03— Italien ... 371.10 371.90 359.10 359.901 Budapeſt R 88591, 88,6514/27.97—4 2803— Liſſab=Op. Prag= Dänemark. 1278.70 1281.3/1 1243,701 246301
Berliner Börſe.
Berli n, 28. Juni. (Wolff.) Die Börſe eröffnete mit teilweiſe
ſchwächeren Kurſen, weil der Rückgang der Deviſenpreiſe die Kauflüſt
einſchränkte und zu Gewinnſicherungen Anlaß gab, jedoch ſtellten ſich von
Beginn an Kohlenaktien auf die bevorſtehende Kohlenpreiserhöhung und
die Werte der Rhein=Glbe=Union, wie Bochumer Deutſch=Luxemburger,
Schuchert und Siemens u. Halske höher und die weitere
Aufwärts=
bewegung dieſer Papiere wirkte ſpäterhin allgemein befeſtigend.
Che=
miſche Werte und Elektrizitätsaktien profitierten aber von der Beſſerung
nur wenig. Von Spezialwerten gewannen Augsburg=Nürnberg
ziem=
lich 50 Prozent, Deutſche Waffen anfänglich 9 Prozent. Sonſt waven
die Nückgänge auf dieſem Gebiet aber entſchieden überwiegend.
Valuta=
werte waven nur wenig verändert. Megikaner lagen ſchwächer. Der
Anlagemarkt behielt, ſeine feſte und ruhige Veranlagung. Deutſche
An=
leihen waren teilweiſe um Kleinigkeiten gebeſſert.
Die Börſe ſchloß abgeſchwächt auch am Einheitsmarkte auf den
an=
dauernden Rückgang der Deviſenpreiſe.
Am Produrtenmarkte wirkte die Abſchwächung der
Debiſen=
kurſe auf die Kaufluſt nachteilig ein. Die Käufer verhielten ſich abwar=
Preiſe bei ſtarker Nachfrage höher ſtellten. Hülſenfrüchte, Heu und
Stroh hatten ſtilles Geſchäft. Letzteres blieb nur ſchwach behauptet.
H. Mannheim, B. Juni. (Tel.) Brown Bovery u. Cv.,
A.=G., hatte Roheinnahmen von 57,16 Millionen Mark. Nach Abzug
aller Unkoſten bleibt ein Reingewinn von 5 261 132 Mark. Diwvidende
10 Prozent (Vorjahr 6 Prozent). Erhöhung des Aktienkapitals um 40
Millionen Mark wird bewilligt.
Die Rheiniſche Kreditbank Mannheim und die
Pfäl=
ziſche Bank lehnten in ihren Generalverſammlungen einen Antrag
des Vertreters der Bankangeſtellten, die außerordentlichen Reſerven um
3 bezw. 2½ Millionen zugunſten einer einmaligen Entſchädigung an die
Angeſtellten herabzuſetzen ab
* Berlän, 28. Juni. Heute fand die Sitzung des Aufſichtsrats der
Diskonto=Geſellſchaft ſtatt, in der über die Ergebniſſe des
abgelaufenen Geſchäftsjahres berichtet wurde. Auf Vorſchlag der
Ge=
ſchäftsinhaber wurde beſchloſſen, der auf den 18. Juli einzuberufenden
Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 16 Prozent
in Vorſchlag zu bringen. Auch in dieſem Jahre iſt hinſichtlich der
Lon=
doner Niederlaſſung nur der Saldo, der ſich aus den Büchern für das
Rechnungsverhältnis mit der Filiale ergab, in die Bilanz eingeſtellt
worden. In gleicher Weiſe iſt bezüglich der Niederlaſſung in Metz
ver=
fahren worden. Das Kommanditkapital mit 310 000 000 Mark ſowie die
Allgemeine (geſetzliche) Reſerve von 109 000 000 Mark ſind unverändert
geblieben. Der „Beſondenen Reſerve” werden 50 000 000 Mark
zuge=
führt, wodurch dieſelbe einen Beſtand von 81 000 000 erreicht. Beide
Reſerven zuſammen betragen 190 000 000 Mark, Kapital und Reſerben
500 000 000 Mark.
* Lederfabrik Johann Metzger,
Aktiengeſell=
ſchaft. Die vor einiger Zeit mit einem Kapital von 3000 000 Mark
unter Mitwirkung der Bank für Handel und Induſtrie gegründete
Berliner Lederhandel=Aktiengeſellſchaft in Berlin hat in ihrer
Generalverſammlung vom 25. Juni d. J. einen Vertrag genehmigt,
wonach das geſamte Vermögen der Lederfabrik Johann
Metz=
ger in Elmshorn von ihr erworben wurde. Demgemäß hat ſie ihre
Firma in „Lederfabrik Johann Metzger, Aktiengeſellſchaft” umgeändert
und ihren Sitz nach Elmshorn verlegt.
Frankfurter Kursbericht 28. Juni 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe..
420
3½20
4½%IV.u. VSchatza
4½% VI.—IX.
490 Preuß, Konſols. ....
...
31,2 „
....."
300
3½% „ v
20 Bahern Anl.
3½% „
„Nde zuztrturr=
829 „ ........... 55,10
4% Württemberger .....
Ausländiſche.
188 Seſ echangene
1913, ab 1918.. . . . . . . 22,25
4½%0 Oeſt. Schatzanwe).
ſtfr. v. 1914...... .. .
4%5 Oeſt. Goldrente. . . . .
43a „ einheitl. Rente.
*
47
5%
4%0 T
420
420
4%0
4½%
420
Ra
77,5g 5% Mexik, amort, innere 479.—
konſ. äuß. v. 99
42 Mexik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. . .
39%
4½
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
49 Eliſabethbahn ſtfr.. . .
2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
39Oeſt. Staatsb. 1.b. 8.Em.
2150 8% Oeſt, Staatsb.Erg. Netz
430
„ v. 1883.
77— 41,% Angtolier I.......
320 Salon. Conſt Jonction
3% Salonique Monaſtir.
5% Tehuantepee . . . . . . . 470,—
½%
....
Deutſche Städte.
4% Darmſt. b. 1919b.1925
3½%0 Darmſtadt v. 1905.
4½ Frankfurt v. 1913.. ..
3½
„ v. 1903....
Pfandbriefe.
38
4%0 Pfälz.
49 Rhein.
18½30
Bank=Aktien.
Berliner Handelsgeſ..
Darmſtädter Bank.
— —
89,50 85.— 9 Uich 97,80 6 80,50 zass 96.— g. s5.— 85 — z1/ 89. 89,— 21 9.— 92,50 1 97,25 99,50 sl 88.— 89.— — 79.— s 100.— 100.10 98,50 98,50 85.50 83,50 96.— 96.— 213,50 177.— 177,50
Bncfan Kanf
Deutſche Bank .....
Dt. Effekt.= u. Wechſelbk,
Deutſche Vereinsbk.
Diskontogeſellſchaft
500,— Dresdner Bank.
Metallbank.
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kredikanſtalt . . . . ..
47.— Rhein. Kred.=Pank. . . .
Bergwerks=Aktien.
43.— Bochumer ..
Buderus ......"
105.— Dt. Luxemburger.
Gelſenk. Bergw...
Harpener Bergb..
463.— Eſchweiler Bergw..
Kaliwerke Aſchersleben
Weſteregeln
Baurahütte.
15,75 Bothringer Hütte
Mannesmann Röhren.
Phönix. . . . ."
Oberſchleſ. Eiſen Caro)
Oberbedarf.. ..
Rhein. Stahlw.
Riebeck Montan;
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . .
Nordd. Llotzd
Südd. E.=B.=Geſ.
Schantung E.=B.=
Baltimore,
Kanada.
Lombarden.
Indnſtric=Aktien.
Zement Heidelberg.
Badiſche Anilin ........
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
— 127,75 —
126.— 344,— 343,50 399ex. 408,— 618,— 611.— SrfäefeHNe7 Falf 27. 6. 323,50 Griesheim Elektron. 307,75 307,50 151.— Höchſter Farbwerke, 330,50 139.— Holzverkohlung ...." 470,— 467,— Werke Albert (Chem.). 615,— 227.— Allg. Elektr.=Geſ... 299,— 314,50 Bergmann=Werke. . . . . . 331,— 335,— Felten & Guilleaume .. 554,— 548.— Lahmeher . . . . . . . 238,50 235,— 183.— Licht & Kraft. . . . ..... 232,50 227.— Rhein. Elektr. Werke. . .. 258.— 240.— Schuckert.. . . .... . . . .." 259,50 269,— Siemens & Halske ..... 335.— 340,50 Feinmechanik (Fetter) ... 1020,— Gelſenkirchen Gußſtahl.. 415.— 435,— Gummi=Berlin=Frankfurt 320,— Gummipeter. ........ 445.— 438,50 Heddernheimer Kupfer.. 399,— Lederwerke Spicharz. . 272,50 Lüdenſcheid Metall ....." 738.— Adlerwerke Kleher.. ... 284,— Badenia (Weinheim). 379.— Breuer & Co. Vorzüge. 282,— — 9 Daimler Motoren. . 230,— 234,— Eßlinger Maſchinen. 350, 340.— Gasmotoren Deutz.. . . . . 342.— 345,— Karlsruher Maſchinen. 546,— 535,— 516.— Luxſche Induſtrie ....." 327,— Vogtländiſche Maſchinen, Oelfabrik Ver, Dt. .... . 300,— — Bellſtoff Waldhof. . . . . . . 520,— 114.— Zuckerfabr, Waghäuſel.. — 378,— Frankenthal 375.— Offſtein. . . . . 427,50
Darmſtädter Werte.
Dampfkeſſel Nobberg .."
Gebrüder Roeder.. ....
Gebrüder Lutz ........"
Helvetia Konſervenfabrik.
Motorenfabrik Darmſtadt
Venuleth & Ellenberger,
Berliner Kurſe.
28. 6. (Eigene telegr. Meldung.) 27.16.
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 523,—
328,25 Aſchaffenburger Zellſtoff: 648—
Augsb.=Nürnb. Maſchinen 460,—
619.— Berlin Anhalt=Maſchinen 320,—
298.— Bismarckhütte. . .......
Deutſch=Atlant. Tel. ... . 253,—
Deutſch=Niederländ. Tel. 272,—
Deutſche Erdöl. . . . . . . . . 857
Dt. Kaliwerke. . . .... . .. 342,—
Dt. Waffen u. Munition / 595,—
Donnersmarckhütte . . . . .
—
Dynamit Nobel ........ —
Elberfelder Farben ..... —
Elektr. Lieferung ....... —
316.— Gelſenk. Gußſtahl.. . . .. . 441,—
Geſ. f. elektr. Untern.. .. 207,75
989, — Hanſa Dampfſch. .
280,— Hemoor Zement ..
/ 460,—
725,— Hirſch Kupfer...
./ 375,—
282,25 Höſch Eiſen.. .. . . . . . . . . 849,—
375.— Hohenlohe Werke.
240,—
Kahla Porzellan. . .
770,—
Linde’z Eismaſch.. . . .. .
—
Lingel Schuh .......
386.—
Linke & Hofmann. .
470,—
Nordd. Gummi .. . . . . . . 201,—
330,— Orenſtein. . . . . . .. . . . . . .
625,—
339,— Rathgeber Waggon.
550,—
Roſitzer Zucker.
4597.
508.— Rütgerswerke .. ..
A
.
Sachſenwerk .. . .
299.—
375,— Siemen Glas ........
887.—
420,— Thale Eiſenhütte ..
—
Ver. Lauſitzer Glas..
—
Weſtfäl. EiſenLangendreer 415.—
Wittener Gußſtahl..
—
Wanderer Werke ...
—
Deutſche Petroleum,
760,—
Sächſiſche Gußſtahl
.
Steaua Romana . . . . . .
940.—
—
28./6.
519,75
643,—
495.—
320,—
318,50
256,—
363,—
830 ex
320 eg
566.—
620,—
367-I,
230,—
445.—
208,—
—
454,—
369.—
836,—
942,—
764.—
351.—
396,50
472,—
256,—
608,—
595,—
449,50
430,—
299.—
890,
443,—
640,—
750,—
940,—
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