wtaatlich 3,75 M. u. 50 Pfg. Abtragegebühr, durch
Poſt bezogen 4,75 M. Einzelnummer 20 Pfg.
zſsllungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtelle
dimſtraße Nr. 23 (Fernſprecher Nr. 1. 125
„-426), unſere Tilialen, Landagenturen und alle
Detich in denen zuf Pfrimter. Verantwortlichheit für Auffahme von
Deudnaißt Bich dam n
zigen an beſtimmten Tagen wird nicht
übernom=
eS ohnenbe
in. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höh.
den
ihnen Eit
Mittzeln
e eine Dor
monr aich ein ein
ikräune
derſte
ider ir 1Dd Fr.
Hndalicen der
inealt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
s Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
ſe Sprat 1 b luurch Fernruf ohne Verbindlichkeit für uns.
184. Jahrgang.
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Anzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile im Kreiſe Darmſtadt 80 Pf.
Bankanz. 1.00 M., Reklamezeile (92mm breit)2.60M.
Auf vorſtehende Preiſe 25%o Teuerungszuſchlag,
Antzeigen von auswärts 1.50 M., Bankanzeigen
2.00 M., 92mm breite Rehlamezeile 5,00 M. Anzeigen
nehmen entgegen: Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 2, die
Agenturen u. Anzeigenexpeditionen. Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw. erliſcht jede
Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtl. Beitre bung fällt jeder Rabatt weg.
Mitel nicht hörbar mo
We oder ausdruck=
8, wenn ſi
Vorte iiſa unter
jalichen ein Börzügt
Die Cbedieme- mdi
Nummer 99
Montag, den 11. April 1921
Einzelnummer 20 Pf.
Zahlen a dr wirtſchaftliche Niedergang der Welt.
E.,S. Kurz nach dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes ſchrieb
SuSiha4 der Litg ! Sanuar 1919 der Norweger Harris Aall in Stockholm
dalladet treffend: „Was wir vom Frieden erwarten? Schöne
riche Ncher ſch aß brte, ſchlimme Taten, neuen Krieg.‟ Er hat recht
Ren Jarwmiſten nd belten — denn auch die ſchönen Worte fehlen ja bei den
ſchlim=
uSchaitoſe Shm, , mo Taten und dem neuen Kriege nicht, den wir jetzt erleben.
ur höchſten Voy 11M Warnungen einſichtiger Männer ſämtlicher Nationen haben
gicht verhindern können, daß der Frieden von Verſailles, der
tSDmgen miteinangr o inem weitſichtigen Engländer das „europäiſche
Folterwerk=
wniune Lie enzel z es” genannt wurde, weiter zu Gewaltmaßnahmen überſpannt
ewepen daß die An nuden iſt, die nichts anderes herbeiführen können als den Ruin
ig nicht verfändie afnopas. Vergeblich haben alſo einzelne Mahner ihre Stimme
* De mi den Fing agben, die den ſogenannten Friedensvertrag von Verſailles
Sreus die Kinder 1 ac vollendeten Wahnſinn bezeichnet haben. „Wo die
Kriegs=
uiah Naumnlage i0 muge Armeen zerſtört,” ſo ſchrieb Charles Sarolea, Profeſſor
r verſgen, z. B. ſam ſer Univerſität Edinburg, ein angeſehenes Mitglied der libe=
Sertehr, ſehr biel m vnin Partei in England, „da zerſtört die wirtſchaftliche Waffe
deren Hände zien Raonen. Sie trifft die Neutralen ebenſowie die
eimnperſtändliche Zeic Bende, die Verbündeten ſowohl wie die Neutralen; ſie trifft
asdricken kann, i mehn Deutſchland Böhmen und Polen, Serbien und Belgien.
bewgen, daß die zuſ Sie trifft die Unſchuldigen neben den Schuldigen. Sie bringt
en durfen; ſie umge) ina hrem Gefolge Hungersnot und Hungertyphus, Bankrott und
ſdiche Veiſe indem Woſchewismus. Im wahren Sinne bedeutet ſie einen Frieden
„prache eingeführt ho oon wirklichen Sieg, und ferner einen umwirklichen Sieg ohne
Rriden. Man ſieht langſam ein, daß der ökonomiſche Milita=
Filoſſenen Jahre vu rräus ſowohl in der Form der Blockade wie in der einer
öko=
en 20273 Perſonen du miſchen Vergeltung der Ausplünderung kein
Friedenswerk=
im letzten Jahre getön zru iſt, daß er vielmehr eine zweiſchneidige Waffe iſt.
im Jahn 1918. Ay dis orvohl den ihn anwendenden Staat wie den davon
betroffe=
rlonen wurden 2637 du nxu ſchädigt.”
en 2162 Perſonen. 1 Wort für Wort hat dieſer engliſche Nationalökonom recht
be=
von Wölfen 24, haltn: denn in der Tat kann der Vertrag von Verſailles nicht
m Bären 118, von g axdeführt werden, ohne ganz Europa zu z rſtören. Und es ſind
Im Jahre 1919 zu nnch ſnur Männer wie Sarolea, Keynes und der amerikaniſche
wilde Tiere zur Sire Fſinn zmann Baruch, die dieſe Ueberzeugung vertreten, ohne
arden 2485 Bärn u dusalb übrigens dem deutſchen Volke irgendwie hold zu ſein.
Eiemehr haben auch deutſchfeindliche Politiker, die mit eiſiger
der alte Winter, Küe rechnen, ſich überzeugt, daß man die Länder Mitteleuropas
umöglich der Vernichtung überantworten kann, ohne auch die
ter hö Sieer in ihrem Lebensmark zu trefſen. Dieſe Ueberzeugung
buc ſich ſelbſt in den volkswirtſchaftlich führenden Kreiſen
Eng=
leins nd Frankreichs Bahn. Immer deutlicher ſpürte man auch
i frankreich, daß es Deutſchland keinen Schaden zufügen kann,
oEn ſelbſt darunter zu leiden. Immer deutlicher erkannte man
im ingland, daß man die wirtſchaftlichen und ſozialen Verhält=
9niſſin Großbritannien und weit darüber hinaus im ganzen
emgſchen Reiche unrettbar zerrüttete, wollte man nicht zu an=
Feil dem Umſtand 29/r Methoden übergehen.
157 der vom Völkerbund beherrſchten Welt, die ſich doch
eiüfe tlich paradieſiſcher Ruhe erfreuen ſollte, flammt bald hier,
baſ dort ein Schadenfeuer empor, das für die Gläubiger
Mittel=
warme 1
euurnas koſtbare Werte vernichtet. Nicht einmal die Verbündeten
auch
urne ſich ſind einig. Allenthalben ſah man unzufriedene
Ge=
rVe
ſiottr. Italien grollte über die ihm aufgezwungene Löſung der
ie Blur
ſüdſawiſchen Frage. Frankreich litt unter Krämpfen, weil die
ſitzt glauhr. . Fahel „Faites paver les boches” — die Deutſchen müſſen alles
enger 300le” berzülen — ſich als Humbug erwieſen hat. In England beginnt
er Behaupkalg, man allmählich zu erkennen, daß die Verſprechungen der
Staats=
in Euroma 400 mumer, Deutſchland werde den ganzen Krieg auf Heller und
daß ſe Psemig bezahlen müſſen und bezahlen können, irreführend
ge=
iſt und d woir ſind. Die gewaltige Verſchuldung dieſer drei Länder
gewüber den Vereinigten Staaten hat die unbehagliche
Stim=
mun verſchärft. Daß Nordamerika vollends zu einer der erſten
Söt und Militärmächte herangewachſen war, daß es über Nacht
ergletiſchenug, diü rößte Handelsflotte der Welt in Händen hatte, ſah man in
hitele Erigand mit tiefem Groll. Andererſeits iſt der ſchmerzhafteſte
ung der Eide Pnt der amerikaniſchen Außenpolitik — der Gegenſatz zu
Ja=
an hat aus p./f — nicht nur nicht beſeitigt, ſondern, da Japan ſehr
gekräf=
beohachle” tigatzus dem Kriege hervorgegangen iſt, noch empfindlicher
ge=
kariele, 2 w nen. Von anderen Problemen — wie etwa der Gärung unter
* 3” der noflimiſchen Bevölkerung des britiſchen Weltreiches oder der
e* übkeneblichen Geſinnung der kleineren Ententebrüder — ſoll nicht
weür geſprochen werden. Es kann das Bild dieſer allgemeinen
„Urufriedenheit und Uneinigkeit nur vervollſtändigen, wenn man
beshchtet, wie die Polen ſich mit den Ukrainern, die Italiener
nug !” mitden Südſlawen in den Haaren liegen und wie ſich die
Na=
tiumlitäten der früheren Randſtaaten des Zarenreiches feindlich
gesrüberſtehen, als ob ſie nur auf das Stichwort lauerten, das
ihgih erlaubt, übereinander herzufallen.
Ddas alſo iſt der vielgerühmte Frieden der Menſchlichkeit, der
Ziviſation, der Gerechtigkeit! Nur das eine iſt richtig: es hat
einleneue Priode der Geſchichte begonnen. Allein es iſt nicht
einnſolche der Menſchlichkeit und des Völkerfriedens, vielmehr
herriht in ihr der Völkerhaß und das internationale
Blutſauger=
tunn Mit Händen läßt ſich greifen, wie dadurch auch unter den
Sö ervölkern eins nach dem anderen in den Abgrund gleitet.
Ery ganze Generation wächſt heute in Europa empor, deren
erit?e benserinnerungen ſich auf Blut und Gewalttat, auf Kampf
unMord, auf Elend und Hungersnot richten. Bitterſter
Man=
geen Nahrung und Kleidung iſt über viele Millionen
heran=
wemender Kinder verhängt. Die Jugend leidet an Schwäche
un5Müdigkeit, die Erwachſenen unter einer leeren
Hoffnungs=
louſſeit, wie ſie ſeit den Zeiten des Schwarzen Todes oder des
30färigen Krieges die weißen Völker vielleicht niemals
heim=
ge it hat. Alle Lebensfreude iſt den Menſchen vergällt. Jeder
lelſvie unter einem zentnerſchweren Druck, der ihm Atem und
Duiyen benimmt. Keine Hoffnung auf Beſſerung kann dabei
auflminen — und daher auch keine Arbeitsfreude.
Frotz alledem hat man unſeren feierlichen Proteſten, daß der
Fwieen von Verſailles unmögliche Bedingungen enthalte, nicht
gloeuen wollen. Jetzt beweiſt es die Wirklichkeit. Wie Europa
darp ſchrittweiſe zugrunde geht, läßt ſich faſt wie an einem
Banneter ableſen. Der wirtſchaftliche Verfall der
alltn Welt iſtoffenbar — auch dort, wo noch ſcheinbarer
W3)ſtand herrſcht. Selbſt diejenigen Neutralen, die im Kriege
Mäludengewinne einheimſten, ſehen jetzt ihre
Handelsbeziehun=
gerrnit ihren verelendeten Nachbarn zur Kraftloſigkeit verurteilt.
Wönan kurzſichtig genug war, ſich über den Tiefſtand der
deut=
ſchben Valuta zu freuen, ſieht man heute daher bedenkliche
Ge=
ſicht. Was nützt es Dänemark und den ſkandinaviſchen Län=
Lerdaß ſie aus Deutſchland billige Waren kaufen können, wenn
ihrin gleichzeitig (eben inſolge der Eniwertung unſerer Valuta)
die lusfuhr dorthin verſperrt wird? Ganze Induſtriezweige,
wire wa die ſchweizeriſche Stickerei, ſind dadurch lahmgelegt. Das
gleiche gilt von England, Frankreich, Italien. Man kann eine
förmliche Stufenleiter aufſtellen, an der ſich abzählen läßt, wie
die weitere Verelendung vor ſich gehen wird.
Der franzöſiſche Politiker Froſſard erklärte: der Völkerbund
ſei nur ein „kapitaliſtiſches Syſtem von
Blutſau=
gern zur Ausbeutung der Menſchheit”. Wird dieſe
Erkenntnis nicht allgemein und zieht man daraus nicht
entſpre=
chende Folgen, ſo wird das europäiſche Folterwerkzeug die
Glie=
der der europäiſchen Nationen binnen kurzem ſo furchtbar
ver=
ſtümmelt haben, daß die Heilkunſt aller Staatsmänner der Welt
nicht mehr ausreichen dürfte, die zermalniten Glieder in
abſeh=
barer Zeit wiederherzuſtellen. Dieſe Heilung dürfte dann
viel=
mehr von einem anderen Arzt übernommen werden — von einem
Dr. Eiſenbart, der ſchon hinter der Tür lauert, um ſein Werk
beginnen zu können: von dem Bolſchewismus. Wie die Central
News vor einiger Zeit meldeten, hat der ruſſiſche
Kommuniſten=
kongreß beſchloſſen, Clemenceau und Churchill in Anerkennung
ihrer Dienſte um die internationale Revolution die höchſte
Aus=
zeichnung von Sowjetrußland, den Orden der „Roten Fahne‟
zu verleihen. Es ſollten nur Poincaré und Lloyd George dabei
nicht vergeſſen werden! Auch wenn das nur ironiſch gemeint
geweſen ſein ſollte, läßt die Meldung einen tiefen Blick in die
inneren Zuſammenhänge der jüngſten Entwicklung tun.
In Italien und ſogar in Belgien dämmert der öffentlichen
Meinung, der Preſſe, der Staatsleitung die Erkenntnis auf, daß
eine Fortſetzung der bisherigen Methoden durchaus nicht nur
Deutſchland trifft, ſondern zugleich die übrigen Völker der alten
Welt zugrunde richtet. Nur die führenden Staatsmänner
Frank=
reichs und Englands und ſelbſtverſtändlich die von ihnen
be=
herrſchten Parlamente ſehen nicht, welche Torheit ſie anrichten.
Wenn dem verhaßten Deutſchland, das offenbar noch nicht genug
unter dem Kriege und der Hungerblockade gelitten hat, nunmehr
auch noch die Daumenſchrauben angeſetzt werden mit der 50
pro=
zentigen Einfuhrabgabe, ſo läßt die unſichere Haltung der
öffent=
lichen Meinung in England erkennen, wie ſehr man an einem
wirklichen Ertrage zweifelt. Denn das iſt ja die blödeſte Form,
zu der ſich dieſer Zahlenwahnſinn überſpitzt hat, daß unſere
Geg=
ner jedes Gefühl dafür verloren haben, was noch in den Grenzen
der Möglichkeit liegt. Nicht einmal durch die
Weltwirtſchafts=
kriſis, die ſich wie ein tödlich lähmendes Gift in ſämtlichen
Län=
dern der alten und der neuen Welt geltend macht, ſind ſie klug
geworden. Daß wir unter den neuen Zwangsmaßnahmen erſt
recht nicht die Arbeit leiſten können, die man von uns verlangt
— ob ber politiſche und wirtſchaftliche Verſtand in Frankreich und
England das wohl noch rechtzeitig einſehen wird?
Aus dem beſetzten Gebiet.
Köln, 9. April. (Wolff.) Der Köln. Ztg. wird geſchrieben:
Wie den Angeſtellten beim Kölner Delegierten des
Reichskom=
miſſars für die Ein= und Ausfuhr eröffnet wurde, beabſichtigt
die interalliierte Rheinlandkommiſſion, die
Dienſtſtelle des Delegierten ſofort von Köln nach Bad Ems zu
verlegen. Das Blatt bemerkt dazu: Dieſe Anordnung muß um
ſo mehr befremden, als bei einer Neuordnung der Ein= und
Aus=
fuhrfragen den Wünſchen und Verhältniſſen des beſetzten
Ge=
bietes beſonders Rechnung getragen werden ſollte.
Oberſchleſien.
Breslau, 9. April. (Wolff.) Die Bürgermeiſterkonferenz
des Mittelſchleſiſchen Städtetages, die heute im
Fürſtenſaal des Rathauſes tagte, nahm folgende
Reſolu=
tion an:
Nachdem die Abſtimmung in Oberſchleſien unzweifelhaft eine
deutſche Mehrheit ergeben hat, halten die heute in Breslau
ver=
ſammelten Bürgermeiſter des Mittelſchleſiſchen Städtetages auf
Grund der klaren Beſtimmungen des Verſailler Vertrages es für
ſelbſtverſtändlich, daß Oberſchleſien bei Deutſchland
verbleibt. Jede noch ſo geringe Abzweigung oberſchleſiſchen
Landes an Polen würde nicht nur ein Verſtoß gegen den
ge=
nannten Vertrag, ſondern auch eine ſchwere Schädigung des eine
wirtſchaftliche und kulturelle Einheit bildenden
Oberſchle=
ſiens ſein.
Berlin, 10. April. (Wolff.) Wie die Tägliche Rundſchau
aus Kattowitz weldet, haben die Gewalttaten der Polen nach
dem Abzug der engliſchen Truppen erneut
zuge=
nommen. Polniſche Banden durchziehen wieder raubend den
Landkreis Beuthen, ohne dabei geſtört zu werden, da die
Franzoſen keinerlei Erſatz nach dieſer Gegend geſchickt haben.
Karlsruhe, 10. April. (Wolff.) Die Vereinigten
Verbände heimattreuer Oberſchleſier, Ortsgruppe
Karlsruhe, veranſtalteten heute mittag hier eine machtvolle
Kundgebung gegen die drohende Aufteilung Oberſchleſiens
durch die Entente. Oberbürgermeiſter Dr. Finter wandte ſich
in einem flammenden Proteſt gegen die Verſuche, das
Abſtim=
nuungsergebnis durch ſpitzfindige Auslegungskünfte zu fälſchen.
Oberſchleſien ſei ein untreunbarer Beſtandteil Deutſchlands
und eine in ſich unlösbare Einheit. Wem es noch eine
Ge=
rechtigkeit gibt, dann muß uns Oberſchleſien gelaſſen werden. Es
wäre eine Verſündigung an der Menſchheit, ein Raub, der aller
Vernunft ins Geſicht ſchlüge, wollte man dem Deutſchen Reich
dieſes Kleinod entreißen. Das kann und darf nicht ſein.
Ober=
ſchleſien war deutſch, iſt deutſch und wß deutſch bleiben, ganz
und ungeteilt! (Lebhafter Beifall.) An den Reichskanzler
wurde eine entſprechende Entſchließung geſandt.
Die Preſſe zur Wahl Stegerwalds.
F. Berlin, 9. April. Mit der Wahl Stegerwalds zum
preußiſchen Miniſterpräſidenten beſchäftigt ſich die Abendpreſſe
ausführlich. Allgemein findet die Wahl eine freundliche
Aufnahme. Das B. T. berichtet, daß der neue
Miniſter=
präſident gar nicht Mitglied des Landtags iſt, da er ſich bei den
letzten Wahlen nicht mehr hat aufſtellen laſſen, und berichtet, daß
er ſich vom einfachen Schreinergeſellen heraufgearbeitet hat. Die
Sozialdemokratie ſcheine nach wie vor auf die Beſetzung der
Miniſterien für das Innere und die Landwirtſchaft das
Haupt=
gewicht zu legen, während ſie das Kultusminiſterium nicht ſo
un=
gern einem Demokraten überlaſſen wvollte. In Zentrumskreiſen
ſcheine man Martin Spahn, den Sohn des greiſen
Parlamen=
tariers, zum Kultusminiſter machen zu wollen. Das Blatt hält
dies für un glich, um ſo mehr, als die ſchwerinduſtriellen Kreiſe
der Deutſchen Volkspartei dieſe Kandidatur fördern. Man
be=
tont, daß Stegerwald mit völlig unverbrauchten Kräften an ſeine
ſchwere Aufgabe herantrete. Der Vorwärts hebt hervor, die
S. P.D, hätte Stegerwald ihre Stimme gegeben, um die
preußi=
ſche Regierungsbildung einen Schritt vorwärts zu bringen. Das
wäre nicht geſchehen, wenn die S.P.D. ihm ihre Stimme
vorent=
halten hätte, denn dann hätte er zwar von den Bürgerlichen
allein gewählt werden können, hätte aber das Amt ſofort wieder
ablehnen müſſen, da es unmöglich ſei, gegen die S. P.D. eine
Regierung zu bilden. Die Skimmabgabe bedeute alſo keine
Blankovollmacht. Vielmehr habe die S.P.D. nur dann ihre
Zuſtimmung gegeben, als ſie die Zuſicherung erhielt, er werde
zurücktreten, wenn ihm nicht die Bildung eines Kabinetts
ge=
linge, das auch die Zuſtimng der S.P.D. finde.
Nach dem Putſch.
Halle a. d. S., 9. April. (Wolff.) Das Sondergericht
verurteilte die Arbeiter Richard Koch und Karl Kaiſer aus
Teutſchenthal, die beſchuldigt waren, ſich den bewaffneten
Hau=
fen angeſchloſſen und gegen das Sprengſtoffgeſetz vergangen zu
haben, wegen Landfriedensbruchs zu je 2½ Jahren Zuchthaus
und 5 Jahren Ehrverluſt. Drei weitere Angeklagte wurden
wegen Anſchluſſes an eine bewaffnete kommuniſtiſche Bande zu
10, 7 und 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Der als Mittäter
des geſtern zum Tode verurteilten Arbeiters Paul Jakob
ſei=
nerzeit in Haft genon, jene Arbeiter Stanislaus Harych
er=
hängte ſich im Unterfuchungsgefängnis. Der 20jährige
Selbſt=
mörder war der Schwager des Ammendorfer
Eiſenbahnatten=
täters Jakob und mehrfach vorbeſtraft. Er war geſtändig, das
Eiſenbahnattentat bei Gröbers am 22. März begangen zu haben,
wodurch der Leipziger D=Zug entgleiſte, und zwar in
Gemein=
ſchaft mit Jakob.
Berlin, 9. April. (Wolff.) Heute abend fand in den
Ge=
ſchäftsräumen der Filiale Beuſſelſtraße der
Konſumgenoſ=
ſenſchaft für Berlin und Umgegend eine neue
Durch=
ſuchungſtatt. Die Beamten fanden in den verſchiedenen
Räu=
men weitere 100 Handgranaten, Sprengkapſeln, einige
Seiten=
gewehre, Karabiner, Piſtolen und etwa 1000 Patronen. Die
Waffen und die Munition befanden ſich teils im Laden verſteckt,
teils in Kiſten verpackt im Schaufenſter.
Der polniſche Korridor.
Berlin, 10. April. (Wolff.) Nach Blättermeldungen wird
das deutſch=polniſche Verkehrsabkommen, das den
Verkehr durch den Korridor und das Gebiet der freien Stadt
Danzig regelt, am 18. April in Paris, von dem Vertreter der
deutſchen Regierung und demjenigem Polens unterzeichnet
werden, nachdem die polniſche Regierung die Zuſtimmung der
Danziger Regierung zu dem Abkommen eingeholt hat.
Oeſterreich.
Salzburg, 9. April. (Wolff.) Eine Abordnung
ſo=
zialdemokratiſcher Gewerkſchaftler überreichte ein
bis Freitag befriſtetes Ultimatum mit 12 Forderungen,
darunter das Verlangen nach beſſerem Brot, billigerem Fleiſch
ſowie Preisgeleung in den Hotels unter Mitwirkung der
Ar=
beiterräte, die Sperre jeder Ausfuhr von Lebensmitteln, die
Ent=
fernung des chriſtlichſozialen Vizebürgermeiſters Hildmann
bin=
nen drei Tagen von der Leitung des Wohnungsamtes. Bei der
Nichterfüllung der Forderungen wird ein allgemeiner Streik der
Straßenbahner und Eiſenbahner ſowie die Sperre von Licht und
Waſſer in Ausſicht geſtellt.
Wien, 9. April. (Wolff.) Die Bundesregierung brachte dem
Nationalrat einen Entwurf eines neuen
Beſoldungsüber=
gangsgeſetzes ein für die Bundesangeſtellten, wodurch in
Anlehnung an das im Deutſchen Reiche ſeit Jahren erprobte
und in Oeſterreich eingeführte Syſtem der Einreihung der
Be=
amten in Beſoldungsgruppen je nach den von ihnen bekleideten
Dienſtpoſten erfolgen ſoll. Demgemäß wird die bisherige
Schei=
dung der Beamten nach ihrer Vorbildung fallen gelaſſen und
als Hauptmoment für die Bezahlung die Leiſtung in Betracht
gezogen. Gleichzeitig brachte die Regierung den Enturf eines
Perſonalvertretungsgeſetzes ein. Die Perſonalvertretungen ſind
zur Begutachtung aller allgemeinen grundſätzlichen Maßnahmen
in der Verwaltung in Perſonalangelegenheiten berufen.
Der engliſche Bergarbeiterſtreik.
London, 9. April. (Wolff.) Reuter meldet, daß die
Ver=
handlungen zwiſchen Lloyd George und den Vertretern des
Arbeiterdreibundes den ganzen Tag fortgeſetzt wurden.
Die Lage erſcheint gebeſſert. Freiwillige zur
Notſtands=
polizei melden ſich in großer Zahl.
Viele Kohlengruben in Northumberland haben den
Betrieb eingeſtellt. Es werden mehrere Brände
gemel=
det. Telegraphendrähte und Telegraphenſtangen wurden bei
Jarrow beſchädigt. Dieſe Attentate werden den Sinnfeinern zur
Laſt gelegt. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen.
Die Leute, die das Funktionieren der Pumpen in den Gruben
von Glenmorgan zu überwachen hatten, haben ihre Arbeit
ein=
geftellt. Man glaubt, daß alle Gruben in der Gegend bis heute
abend erſoffen ſind. Im Norden der Grafſchaft York macht ſich
in der Eiſeninduſtrie der Kohlemangel erheblich bemerkbar. Die
Hochöfen werden ausgeblaſen. Andere Fabriken ſehen ſich
eben=
falls genötigt, zu ſchließen. In Rhondda wurde ein Kohlenzug
angehalten, und an verſchiedenen Stellen kam es zu
Plünderun=
gen und Diebſtählen.
London, 10. April. (Wolff.) Reuter meldet: Am Schluß
der Sitzung des Arbeiter=Dreibundes wurde offiziell bekannt
ge=
geben, daß am Montag morgen eine Beſprechung zwiſchen den
Vertretern der Bergarbeiter und der Bergwerksbeſitzer ſtattfinden
und ferner, daß der Bergarbeiterverband heute nacht an die in
ihm zuſammengeſchloſſenen Unterverbände eine Warnung ergehen
laſſen werde, in der alle Mitglieder angewieſen würden, ſich jeder
Handlung zu endthalten, die ſich gegen die zur Sicherheit der
Berg=
werke nötigen Maßnahmen wenden würde oder die Anwendung
von Geſalt von Seiten der Regierung nach ſich ziehen müßte.
Spanien.
Madrid, 9. April. (Wolff.) In parlamentariſchen
Krei=
ſen laufen Gerüchte über Schwierigkeiten der
Regie=
rung um. Man ſpricht ernent von der Möglichkeit eines
Mini=
ſteriums Maura.
Am Dienstag wurde hier ein ſyndikaliſtiſches
At=
tentat gegen eine Gruppe Arbeiter vom katholiſchen Syndikat
verübt, wobei ein Arbeiter getötet und drei verwundet wurden.
Der Führer der ſpaniſchen Zivilmiſſion nach
Südamerika, Franco Rodriquez, ſchilderte in der Kammer
den Erſolg der Reiſe und die begeiſterte Aufnahme, die er überall
gefunden hat. Er empfahl nochmals die baldige Reiſe des
Kö=
nigs nach Südamerika. Der Miniſterpräſident erklärte die Reiſe
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, den 11. April 1921.
Nummer 99.
gleichfalls für empfehlenswert, aber die Regierung müſſe ſich die
Wahl des Zeitpunktes vorbehalten.
Die türkiſch=griechiſchen Kämpfe.
Paris, 9. April. (Wolff.) Nach einer Havasmeldung aus
Konſtantinopel ſollen 120 venizeliſtiſche Offiziere, die
ſich in Konſtantinopel aufhalten, bei dem griechiſchen
Oberkom=
miſſar einen Schritt unternommen haben, damit ſie wieder in
die Armee eingeſtellt werden. Sie hätten erklärt, daß ſie in
Inatolien kämpfen wollten.
Nach einem offiziellen Communiqus der Havasagentur aus
Athen werden die Verluſte der Südgruppe der griechiſchen
Armee wie folgt angegeben: 324 Verwundete, kein Toter. Die
Verluſte der Nordgruppe betragen 4000 Mann, darunter 600 Tote
und 400 Schwerverletzte.
Nach einer Havasmeldung aus Konſtantinopel hat Marſchall
Jzzet Paſcha eine Depeſche der Regierung von Angora
er=
halten, in der ihm die türkiſchen Erfolge bei Eskir Schehir
mit=
geteilt werden, die die nationaliſtiſchen Streitkräfte über die
grie=
chiſche Armee davongetragen haben. Dieſe Depeſche ſcheine die
Gerüchte zu beſtätigen, die ſeit der Rückkehr von Jzzet Paſcha
umlaufen über ein Einverſtändnis, das mit der gemäßigten
Partei in Angora erzielt wurde und darauf hinziele, daß die
doppelte Regierung, die augenblicklich in der Türkei vorhanden
ſei, verſchwinden ſoll. Man ſage, das Inkrafttreten der
Ver=
einbarung hänge von den Ereigniſſen in Anatolien und von der
Zuſtimmung des Sultans ab.
Eröffnung der Frankfurter Frühjahrsmeſſe.
W.B. Es ſcheint das Schickſal der Frankfurder Meſſe zu ſein, daß
ſie ſtets zu einer Zeit ſchweren wirtſchaftlichen Druckes ſtattfindet — ſo
führte Stadtrat Dr. Landmann bei einem Feſteſſen zu Ehren der
in= und ausländiſchen Journaliſten aus. Und ovenn man ſich
vergegen=
wärtigt, daß vor wenigen Tagen der Transportarbeiterſöreik noch
an=
dauerte, der das Abhalten der diesmaligen Meſſe überhaupt in Frage
ſtellte, ſo ſchienen die ſchwerſten Bedenken über das Schickſal der
diesjäh=
rigen Meſſe voll berechtigt zu ſein. Aber die herliche Frühlingsſonne,
die uns der heutige Sonntag beſcherte, ſchien mit einem Schlage alle
dieſe Sorgen beſeitigt zu haben. Wo geſtern noch das wüſteſte Chaos
herrſchte, da präſentierte ſich heute alles in denkbar beſter Opdnung, und
der ſtarke Menſchenſtrom, der ſich ſchon in früher Stunde i die wieder
erheblich erweiterden Ausſtellungsräume ergoß, konnte bald feſtſtellen,
daß das übliche geſchäftbiche Treiben ſich recht ſchnell einſtellte,
nament=
lich in der Dexvilwaven=Abteilung.
Eine beſondere Note bekam der heutige Tag durch die offizielle
Er=
öffnung der Sonderausſtellung:
„Das niederländiſche ſchöne Buch”
Die niederländiſche Kolonie, an ihrer Spitze der Generalkonſul Marr
und Vizekonſul ter Horſt, war zahlreich erſchienen. An die launigen
Begrüßungsworte des Herrn ter Horſt ſchloß ſich die ofizielle
Begrü=
ßungsfeier des Generalkonſuls Marx, und mit Recht durfte Stadtrat
Dr. Landmann in ſeiner Erwiderung betonen, daß auch dieſe
Aus=
ſtellung dazu beitragen werde, ein neues Band zwiſchen Holland und
Deutſchland zu knüpfen. Die Frankfurter Meſſe ſei nicht nur ein rein
wirtſchaftliches Unternehmen, ſondern ſie habe ſich auch die
Wieder=
anknüpfung der kulturellen Beziehungen zu den anderen Ländern als
eine ihrer Hauptaufgaben geſtellt. Die Frankfurter Meſſe wolle eine
Gelegenheit ſchaffen, wo ſich die Nationen träfen und das Schönſte und
Edelſte ihrer Art zeigten. Holland ſei das Land, das uns wirtſchaftlich
am nächſten ſtehe. Es ſei aber auch die Wiege des Völkerrechts durch
ſeinen großen Völkerrechtslehrer Grotius, und wie es ſeine Freiheit ſich
in ſchweren Kämpfen erobert habe, ſo ſei es auch heute nicht gewillt,
dieſe Freiheit gegenüber dem größten Druck, wie ſich in der Frage der
Auslieferung des ehemaligen deutſchen Kaiſers gezeigt habe, zu opfern.
Auch bei dem Feſteſſen, das am Nachmittag die Vertreter der
ſtaat=
lichen und ſtädtiſchen Behörden, das ausländiſche Konſularkorps und
die Vertreter der Preſſe vereinigte, kam in einer erneuten Rede des
niederländiſchen Generalkonſuls das Gefühl der engen Beziehungen
zwi=
ſchen Holland und Deutſchland zum Ausdruck. Die Gründung der
Frank=
furter Meſſe in den Zeiten ſchwerſten Niederganges ſei eine große Tat
geweſen. Er ſei überzeugt, daß ſich in keinem Lande unter ſolchen
Ver=
hältniſſen ſo viele energiſche Leute zuſammengefunden hätten, um ein
ſolches Werk zu ſchaffen. Das bisher Vollbrachte ſei bewundernswert
und gebe zu der Hoffnung Anlaß, daß das neue Unternehmen den Ruhm
der alten Frankfurter Meſſe bald wieder erreichen werde.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 9. April. (Wolff.) Am 5. April traf Oberleutwant
Kuhnigk mit 60 Reichsdeutſchen aus Krasnojarsk
wohlbehal=
ten in Moskau ein. Bis auf wenige Reichsdeutſche, die
frei=
willig zurückgeblieben ſind, iſt Krasnojarsk vollſtändig
geraumt.
Berlin, 10. April. (Wolff.) In der geſtrigen letzten Sitzung
des Landtags für Thüringen wurde ein Antrag der
drei vereinigten Fraktionen der Rechten auf Auflöſung
ab=
gelehnt. Dagegen ſtimmte die geſamte Linke einſchließlich
der Demokraten.
Berlin, 10. April. (Wolff.) Wie die Blätter berichten, iſt
als Haupturheber des Ueberfalls auf den
Kraft=
omnibus auf der Chauſſee bei Strausberg=Oſt am 26.
Fe=
bruar ein gewiſſer Max Marzahn ermittelt worden. Wie zwei
jetzt verhaftete Räuber bekundeten, die Marzahn bei einem
an=
deren Ueberfall halfen, gehörte er während der März=Unruhen
des vergangenen Jahres zu der Beſatzung desVorwärts.
Die Namen ſämtlicher Verbrecher, die mit ihm zuſammen die
Inſaſſen des Kraftomnibuſſes ausgeplündert und ſich auch an=
Konzert.
Zweite Hugo Wolf=Matinee des Muſikvereins.
O. Unſer Muſikverein läßt ſich in dieſem Winter die
Pflege des größten deutſchen Liederkomponiſten der neueren
Zeit in dankenswerteſter Weiſe angelegen ſein: er widmete
geſtern ſchon zum zweitenmale eine ſeiner Morgenmuſiken
Hugo Wolf, und noch eine weitere Veranſtaltung gleicher Art
ſoll, wie man hört, demnächſt folgen. Diesmal gab es eine
hoch=
intereſſante Auswahl aus dem „Spaniſchen Liederbuch”
von Heyſe und Geibel, von deſſen 44 Liedern 15, und zwar meiſt
die weniger bekannten oder hier noch gar nicht öffentlich
geſunge=
nen zu Gehör gelangten. Die Möricke=, Eichendorff= und Goethe=
Gedichte waren vorangegangen; das Spaniſche Liederbuch war
Wolfs dritte große lyriſche Ernte. Er komponierte den Zyklus
in der Zeit vom 28. Oktober 1880 bis 27. April 1881 in
Pechtelds=
dorf. Die Gottfried Keller=Gedichte, das „Italieniſche
Lieder=
buch” und die drei Michelangelo=Lieder folgten. Für jede dieſer
Gruppen hat Wolf eine grundverſchiedene Ausdrucksweiſe; er
erſcheint jedesmal als ein ganz anderer, ohne jedoch ſeine
Grund=
natur zu ändern. „Ihm ward”, wie Joſef Schalk, ſein treueſter
Gönner und Freund, einſt ſagte, „die verhängnisvolle Gabe, in
den Grenzen ſeiner durchaus lyriſchen Schöpfernatur, von allem
Anfang an das ſchlechthin Unübertreffliche zu leiſten. Jede
Gat=
tung lyriſcher Poeſie, die Hugo Wolf aufgreift, erſchöpft er
jedes=
mal in ihrem innerſten Weſenskern und damit ſich ſelbſt nach ſeinem
dieſer Muſik adäquaten muſikaliſchen Ausdrucksvermögen.” Aus
dieſer völligen Erſchöpfung der einmal erfaßten Aufgabe erklärt ſich
auch die auffällige Tatſache, daß Wolf nie mehr zu dem einmal
„erledigten‟ Dichter zurückkehrt. Und welche Schätze an Muſik
holt er bei dieſem Untertauchen in die Dichtung herauf! Er
hatte recht, wenn er ſeinem Freunde Eckſtein die Entſtehung des
Liedes „Nun wandre, Maria” mit den Worten anzeigt: „Wenn
Sie dieſes Lied erleben wollen, müſſen Sie meine Muſik dazu
hören.” — Zu einem Erlebnis wurde denn auch für die
zahl=
reichen aufmerkſamen Hörer die geſtrige Hugo Wolf=Feier im
Muſikvereinsſaale. Von Herrn Privatdozenten Dr. Friedrich
Noack in ſeiner bekannten feinſinnigen, klaren und inſtruktiven
Art eingeleitet und erläutert, hörten wir 15 aufs ſorgfältigſte
ausgewählte Lieder aus dem „Spaniſchen Liederbuch” durch
Herrn Alexis af Enehjelm in einer Interpretation, die
rein ſtimmliche Schönheit und edelſte lyriſche Vortragsart mit
einem tiefen geiſtigen Erfaſſen der ſchwierigen Aufgaben und
warmev Begeiſterung für den Tondichter in ſeltener Weiſe
ver=
einigte. Kleine Mängel der Intonation vermochten den
treff=
lichen Geſamteindruck nicht weiter zu beeinträchtigen. Reiche
Beifallskundgebungen dankten dem Sänger für den gebotenen
reinen Kunſtgenuß.
derer Räubereien ſchuldig gemacht haben, ſind bekannt; ihre
Verhaftung die und Marzahns hat aber bisher noch nicht
er=
folgen können. Auf die Ergreifung der Bande iſt eine
Beloh=
nung von 25 000 Mark ausgeſetzt.
Kopenhagen, 9. April. (Wolff.) Berlingske Tidende meldet
aus Helſingfors: Vennola ſtellte eine vorläufige
Miniſter=
liſte auf. Der bisherige Außenminiſter Holſti verbleibe im Amt.
Jubiläum
des Großherzöglichen Artilleriekorps.
der unvergeßlichen Toten gedenkend, die ihre Pflicht erfüllt haben, als
önnten ſie nie ſterben. Er gedachte der großen Vergangenheit des Regi=
ments, der Stunde des Wiederſehens und der kameradſchaftlichen
Mannes=
treue nach ſchwerer Zeit und wünſchte der ernſten Feier einen
harmo=
niſchen Verlauf.
Es folgten nun abwechſelnd Muſikvorträge und herzliche Anſprachen
on Kameraden Von 10 Uhr ab war Tanz im großen Saale,
Verkaufs=
ſtände für Schokolade, Blumen, Zigarren und Zigaretten, Tee= und
Kaffeezelte waren eingerichtet und erfreuten ſich lebhaften Zuſpruchs.
In einer holländiſchen Likörſtube bedienten junge Mädchen in ſtilechten
holländiſchen Trachten die Gäſte, Jungens und Mädchen verkauften
Poſt=
karten im Saale und willig öffneten ſich Herz und Geldbeutel der guten
Sache, nachdem zuvor in launigen Verſen um gütige Unterſtützung
ge=
beten worden war.
Hauptfeſttag.
Wolkenlos ſtrahlte der Himmel am Morgen des Feſttages, einen
ſchönen Verlauf verſprechend. In den Straßen feſtlich geſtimmte
Men=
ſchen, feſtlich geſchmückt die Häuſer. Ein Beweis, daß viele Beziehungen
feſt mit der alten Garniſon verknüpfen. Würdig eingeleitet wurde der
Morgen durch Kranzniederlegungen — zur Ehrung aller, auch
in fremder Erde ruhender Gefallener des Regiments und zum
Gedächt=
nis des Gründungstages des Artilleriekorps — auf dem Waldfriedhof,
auf dem alten Friedhof, am Landeskriegerdenkmal, am Denkmal
Lude=
wigs I. (Gründer des Artilleriekorps), am Denkmal Ludwig IV. und an
der „Germania” in der Kaſerne in der Heidelberger Straße.
Der Regimentsappell vereinigte vormittags 11 Uhr die
Batterien im offenen Viereck auf dem alten Kaſernenhof in der
Heidel=
berger Straße. Tannengrün und ſinniger Schmuck in der Vorhalle
be=
reiteten frohen Empfang. Die Rednertribüne im Hofe war umwunden
mit weiß=roten und ſchwarz=weiß=roten Farben. Mit dem
niederlän=
diſchen Dankgebet wurbe die Feier ſtimmungsvoll eröffnet. Hierauf
be=
ſtieg Pfarrer Rückert die Rednertribune und hielt die
tiefergrei=
fende Gedächtnisrede, dem Andenken der Gefallenen gewidmet. Er
führte darin etwa folgendes aus:
Jubiläen ſind Dank= und Freudenfeſte. An Dank ſoll es auch heute nicht
Jubiläen ſind Dank= und Freudenfeſte. An Dank ſoll es auch heute
nicht=
fehlen, aber das Bekenntwis zur Freude wird uns heute ſchwer. Not
und Jamer liogen cuf uns. Eine ganze Generation von Männern iſt
dahingeſunben. Ihrer zu gedenken, das iſt heute unſere erſte Aufgabe.
Ein weites Totenfeld tut ſich auch für unſer Regiment vor unſeven Augen
auf. Aber nicht bloß derer gedenben wie, die aus dem Großh,
Artillerie=
korps auf dem Felde der Ehre gefallen ſind, es iſt kameradſchaftliche
Pflicht, aller deutſchen Brüder zu gedenken, die ihr Leben dem Vaterland
opferten. Wie diele ſind nicht wiedergekommen! Wie viele Hoffnungen
zertreten! Und doch, wie viel Großes hat uns der Gedanke an unſere
Ge=
fallenen gegeben! Wie viel des Heldenhaften haben ſie uns gezeigt! Und
mitten in dem Materinlismus des Vernichtungswillens hat deutſcher
Idealismuts triumphiert! Der iſt auch jetzt nicht tot, auch wenn er oft
ſchon ſich verbirgt. Aunch bei umſeren Kindern wird einmal eine gerechtere
Würdigung Oeſſent kommen, vas Deutſchland im Krieg geleiſtet hät. Und
uns bleibt auf jeden Fall das Opfer unſerer gefallenen Helden, das uns
zuruft: Für Euch! Dem Vaterland zugut! Freilich, was ſie erhofften,
iſt nicht in Erfüllung gegangen. Ein trauriges Bild unſeres Vaterlandes
ſchauk uns an. Aber unſere Toten fragen uuns, ob wir nicht mehr fähig.
ſind, das zu verzvirklichen, wwofür ſie ſtarben, ob wir nicht mehr Kopf und
Hand zu ernſter Arbeit zwingen können. Für uns uß ihr Gedächtnis
ein Auferſtehen ſwerden. Wi müiſſen ihren Tod ſüchnen, nicht in dem
Sinn, daß eine Bluttat die andere erzeugt, ſondern ſo, daß wir in treuer
Arbeit und mit ungebrorhenem deutſchen Idealismuts das Haus unſerer
Zukunft bauten. „Eimigkeit und Recht und Freiheit fün das deutſche
Va=
terland! Blüh” im Glanze dieſes Glüiches, blühe deutſches Vaterland!”
Daran zu arbeiten, wollen wir Alle geloben, das ſind wir unſeren Toten
ſchuldig. Und dazu wolle Gott ſeinen Segen geben, daß ſir aus Mut=
und Hoffnungsloſigkeit herauskonnmen und in ihm unſere feſte Burg, eine.
gute Wehr und Waffen finden.
Der Mahnruf war verklungen. Und auf die Aufforderung des
Redners erhoben ſich alle Hände zum Schwur gen Himmel, ſtilles
Ge=
denken den Toten gelobend, die Kapellen intonierten leiſe das alte Lied
der treuen Kameradſchaft „Ich hatt” einen Kameraden” Mit tiefem
Ausdruck ſprach dann Hauptmann Bickel ein Gedicht des auf Oeſel
gefallenen Dichters Walter Flex „Die Dankesſchuld‟. Die Hoffnung
des Dichters iſt auch die unſerige, ein neues Geſchlecht möge durch treue
Pflichterfüllung zum Wohle der Geſamtheit die Dankesſchuld abtragen,
von der heute viele vom als etwas Selbſtverſtändlichem ſprechen. Im
Namen aller Regimentsangehörigen begrüßte hierauf. Exzellenz
Ge=
neralleutnant z. D. v. Müller die Kameraden. Redner führte etwa
folgendes aus: Wir wollen heute nicht nur unſerer teueren Toten in
Ehrfurcht gedenken, nicht nur den Geiſt treuer Kameradſchaft pflegen,
ſondern auch einen Blick tun in die Zukunft und fragen: Was können
wir tun, um ſie wieder lichtvoll zu geſtalten? In erſter Linie offen und
laut ſich zur Wahrheit bekennen, die Lüge zerſtören, daß
Deutſch=
land allein die Schuld am Weltkriege trägt, eine Lüge, die von Beginn
des Krieges an bis jetzt von unſeren Gegnern zu unſerem größten
Scha=
den ausgenutzt wurde. Deshalb muß das ganze deutſche Volk eintreten
für die Wahrheit, denn es geht um unſere Zukunft. Schon bemühen
ſich allerorts Leute in der Preſſe verſchiedenſter Richtungen, der
Wahr=
heit zum Siege zu verhelfen. Die Weltgeſchichte geht ihren Gang. Die
Entwickelung wird ſich aber erſt dann zu unſeren Gunſten geſtalten,
wenn das deutſche Volk ſich auf ſich ſelbſt beſinnt, in Einigkeit
zuſammen=
ſchließt und ſeine altbewährten Tugenden, Einfachheit, Sparſamkeit,
treue Pflichterfüllung, und vor allem ſeine heiße Vaterlandsliebe,
wie=
der obenanſtellt. Jeder an ſeinem Teile ſoll ſo ſein gutes. Beiſpiel
geben, echt deutſcher Geſinnung, damit die Eigenſchaften, die leider in
einem ſehr großen Teil unſeres Volkes von fremdvölkiſchen Elementen,
die vielfach die Preſſe an ſich geriſſen haben, verbreitet werden,
Sitten=
loſigkeit und das Streben nach leichtem, oft auf nicht einwandfreiem
Wege erworbenem Gewinn. „Ans Vaterland, ans teure, ſchließ dich an,
hier ſind die ſtarken Wurzeln deiner Kraft”. Wenn wir auch vielleicht
den Erfolg nicht mehr ſelbſt erleben, ſo wollen wir doch unſere Jugend
in deutſchem Geiſte erziehen; es wird dann in ihr uns ein Rächer
er=
ſtehen. Sie ſollen gute Deutſche ſein, und deutſch ſein, heißt nicht nur
wahr ſein und gottesfürchtig, vor allem, ſein Vaterland mehr
lieben als ſich ſelbſt! In dieſer, bis zum Tode ſelbſtloſen Liebe
und Treue zum Vaterlande haben unſere tapferen Helden vier Jahre
lang einer Welt von Feinden ſtandgehalten und Taten von Tapferkeit
vollbracht, wie ſie die Weltgeſchichte ihresgleichen noch niemals hatte.
Dieſe Tapferkeit iſt unſeren Feinden ſo furchtbar geworden, daß ſie uns
jetzt, obwohl wir waffenlos ſind, endgültig vernichten wollen. Daß es
dazu nicht kommen möge, dazu wollen wir mitwirken mit der ganzen
Kraft und Zähigkeit treuer deutſcher Herzen. In dieſer Hoffnung
ſtim=
nen Sie mit mir ein in den Ruf: „Unſer liebes deutſches Vaterland,
es lebe hoch, hoch, hoch!”
Die Kapellen intonierten „O Deutſchland hoch in Ehren”, deſſen erſte
Strophe von den Anweſenden gefungen wurde. In Vertretung des
Oberbürgermeiſters, der heute früh nach Berlin abreiſte, richtete
Bei=
geordneter Buxbaum herzliche Begrüßungsworte an die Kameraden.
Anknüpfend an ein altes ſchönes Lied, „Der iſt in tiefſter Seele treu,
der die Heimat liebt”, mahnte er, in tiefſter Not dem lieben Vaterland”
und im beſonderen dem Heſſenlande treu zu bleiben.
Als Letzter ſprach in formvollendeter und zu Herzen gehender Rei
der Rektor der Techniſchen Hochſchule, Geh. Baurat Prof. Walbe, g
Vorfeier am Samstag.
wst. Die Begrüßung der bereits eingetroffenen Kameraden — auf
den Bahnhöfen kamen im Laufe des Tages über 100 Prozent mehr an,
als gemeldet waren — fand am Samstag abend im feſtlich
ge=
ſchmückten Saalbau in Form einer kameradſchaftlichen
Ver=
einigung ſtatt. Von nah und fern waren die Teilnehmer in ihrer
alten Garniſon zuſammengeſtrömt; der Saal konnte die Menge kaum
faſſen. Die Kapelle Mickley eröffnete den Abend wirkungsvoll mit
dem Hohenfriedberger Marſch.
Herr Oberſtadtaſſiſtent Heil begrüßte die Kameraden
mit etwa folgendem Worten: Wir haben uns zuſammengefunden, um die
Erinnerung an den Gründungstag unſeres alten ſtolzen Regiments, dem
wir alle mit Stolz und Freude angehörten, feſtlich zu begehen. Wenn
auch das ſtolze Regiment, das vor 130 Jahren gegründet wurde, nicht
wehr beſtvehr, ſo gint uns heurte das Andenben an vergangene, ſchönere und
beſſere Tage. Die Erinnerung lenkt unſere Sinne zurück auf die Zeit,
wo wir als Jünlinge eintraten und uns zuſammenfanden, um unſerer
aktien Dienſtzeit zu geiügen und auf die harten eiſerneit Tage, wo wir
auszogen, hinaus in den Kampf, ein Teil von ums noch zu den Kriegen
1866, 1870/71, ein größerer aber zu dem Weltkrieg 1914/18. Es iſt nicht
növig, die tapferen Taten unſeres Regiments aufzuzählen; dieſe ſind
Ihnen alle noch in friſcher Erinnerung. Wohl wird das Regiment, beſſen
wir heute gedenben, in ſeinem alten Glanz nach menſchlicher Vorausſicht
nicht wieber erſtehen; wir aber wollen ſeiner gedenken, nach den Worten
unſeres Goethe: „Was vergaungen, kehrt nicht wieder, Aber ging es
leuch=
tend nieder, Oeuchtsts lange noch zurüick!“ — „Unſer altes, ſtolzes
Regi=
ment, es lebe hoch! hoch! hoch!"
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing begrüßte als Stadtoberhaupt
der alten Garniſonſtadt die Gäſte und Teilnehmer der Jubiläumsfeier,
den Verſammelten; er führte aus: Wenn zu der Feier eines Infanterin
regiments Zehntauſende, zu der Feier eines Ardillerieregiments,
wa=
noch diel mehr ſagen will, einige Tauſend zuſamnenſtrömen, in eine-
Zeit, wo im allgemeinen das Militär mcht beliebt iſt, dann iſt das do
wahrhafbig ein Beweis dafür, daß das Alte, auf das wir heute zurück
ſchauen, nicht ſchlecht geweſen ſein kann. (Bravo!) Ein Beweis, der al==
Tatſache ſehr viel mehr ſagt, als Worte es vermögen. Sie zeugt davon
daß ein großer, ein ſehr großer, ich glaube, der größte Teil unſerer deut
ſchen Mäner und nicht der ſchlechteſte dre Segnungen der allgemeinen
Wehrpflicht an ſich ſelbſt empfunden hat und noch empfindet. (Bravor
Davon auch, daß ir gleichmäßigem vaterländiſchen Dienſte höchſte ſittlich,
Werte enöhalten ſind, Werte, die ſich zuſammenfaſſem laſſen in dem einen
Gedanken: Freudige Unterordnunguntereinen Zwangl
der als Notwendigkeit erkannt wird für das allge
meine Wohl! In dieſem Gedanken ſind die anderen alle enthalten
wie Vaterlandsliebe, treues Pflichtgefühl, Kameradſchaft; und nur ein
Volk, das in ſolchen Gedanken erzogen wurde, nur ein ſolches Volk war
fähig, ſo unerhört Großes zur vollbringen, wie das deutſche Volk in
un=
ſeren Tagen. (Bravo!) Wahrlich, unſer altes Heer, es war eine
Stätt=
der Volkserziehung. Ich dauf es ausſprechen, als Vertveter einer ſtuden
tiſchem Jugend, die mit Vorliebe in den Reihen dieſes Regiments, deſſer
Gedächtnis wir hier feiern, diente und die in ſo großer Anzahl darin ver
bluten mußte, es muß neben dem Studium und weben jeglicher Berufs
ausbüldung doch wieder einmal eine allgemeine, gleichmäßige körperlichs
und ſittliche Erziehung, die das ganze Volk umfaßt, platzgreifen=
(Bravo!) Die Lücke, die durch die Auflöſung des Heeves entſtanden
iſt=
darf nicht von Dauer ſein. (Bravo!) Bis ſie geſchloſſen iſt, laſſen
Sie=
uns wenägſtens den Geiſt des alten Heeres ſachſhalten in unſerem Denkem
und Fühlen, den Geiſt, ich wiederhole es, der freudigen Unterordnung
unter einen Zwang, der als Notwendigkeit erkamt iſt f.r das allgemeins.
Wohl.
Dieſen Geiſt ſwollen ir pflegen, an uns, an unſerer Jugend, ihm
wollen ſwir vererben auf Kinder und Kindesckinder, daß er wieder ein
ſpäteres Geſchlecht ſtark und fähig mache, ſo große Taten zu vollbringen,
wie die ſvaren, an denen Sie alle mitgewirkt haben. (Beifall.)
Damit hatte die Feier einen erhebenden Abſchluß gefunden.
Unter den Klängem des Altheſſiſchen Parademarſches ordneten
ſich=
darauf die Batterien zum Vorbeimarſch auf dem Hofe der erſten=
Abteihrng.
Der Feſtzug bewegte ſich ſodann durch das Portal, Ahaſtraße,
Heibelberger Straße, Neckarſtraße, Rheinſtraßo, Wilhelmrinenſtraße zum
Srädtiſchen Sgalban, wo er ſich auflöſte. In den Straßen ſtand eine
dichte Menge, die den Zug wit Tücherſchwenken und Hurras begrüßte,
auf Mauerecken ſaß die Jugend und jubelte den Alten zu, die ſtramm
vorbeizogen.
Nach gemeinſamem Mittageſſen in deu verſchiedenſten Lokalen fanden
ſich die Feſtteilnehmer wieder im Saalbau zuſammen zur
Feſtverſammlung,
die bei wweitem nicht alle Teilnehmer faſſen konnte, obwohl bei dem hern
lichen Wetter der Gartei alsbald hinzugezogen wuurde.
Für die Feſtberſanmlung war ein reiches Programm aufgeſtellt
worden, das einen harmoniſchen und anregenden Verlauf des Nachittags
und Abends garantierte.
Herr Kiſfel hielt die Begrüßungsauſprache, in der er u. a.
au=
führte: Größer als föir erwartet haben, iſt die Beteiligung und
Bege=
ſterung an unſerem Feſte, wodurch ains die fraudige Gewißheit wird, daß
der Zwveck desſelben voll und ganz verſtanden iſt umd gewürdigt wind
Was uns in Friedenszeitzem in aktiver Dienſtzeit über die Schvierigkei
derſelben geholfen hat, was umſerem Frontkämpfern im Kriege Mut 7
Ausdauer gab, was ihnen die Schſvere der Entbehruuigen leichter mach=
und Troſt gewährte im Angeſicht des Todes, das war das Gefühl d
Zuſammengehörigkeit, das enge Verbundenſein mit einen jeglichen,
in ihrer Reihe ſtand zund gleiche Pflichtew hatte, das war die
Kamerchd=
ſchaft! Und dieſe Kameradſchaft iſt es, die alle menſchentrenmenden
Schranben fallen läßt umd uuns zu Brüdern macht, die im Geiſte der
Eini=
keit Tatzen vollbringt und Ziele erreicht, die ganze Generationen
he=
blindet unter dem Bauner ihres Wirkens, auf dem die Worte Schillers
zu leſen ſind:: „Wir ſvollen ſei ein einig Wolk von Brüdern, im keinm
Not uns trennen uud Gefahr!‟ Daß dies unſer feſter Wille und unſen
ſtetes Beſtreben bleiben wird, bekräftigen wir unſeren Vorſatz mitz einen
dreifachen Hoch: „Die Kameradſchaft, ſie lebe hoch, hoch, hoch!“
Geſangsvorträge der Liedertafel und der Vortrag eines
wirkugs=
vollen Feſtgedichtes „Kanonier 1790” (in charakteriſtiſchen Trachten) durc
Herrn Branner umd Frl. Heil ſchloſſen ſich am.
Die Jubfläumsfeſtuede
hielt Exzellenz Eggerſh: Nachdem wir heute bomnittag derer gedacht,
die, obwohl ſie nicht dabei ſeim können, doch die Hauptperſonem bei
un=
ſevem Feſte ſind, wachdem Herv Pfarper Rückert unſerer gefallenen
Hel=
den in zu Herzen gehenden Worten gedacht hat, wollen tvir nurnmehn
unſer Gedenhen dem Regiment ſelbſt zunvenden. Wie Kinder ihre Eltem
nie vergeſſen und ihnen Liebe und Verehrung über das Grab hinmt
bewahren, ſo vergeſſen auch wir alten Soldatein unſer ſtolzes Regiment
nicht. Wir ſehen in ihm einen Kitt, deu, umvertvüſtlich, uns wwie nit
eiſerem Klanmnern feſt zuſammenhält, deſſen Geſchichte uns Leiſtumgen
und Taten zeigt, die erhebend auch noch auf ſpätere Geſchlechter wirken
werden. Manches, ja Vieles hat gewechſelt im Laufe der 130 Jahm
Eines aber hat nie geſvechſelt: der Geiſt, der das Artilleriekorps beſeelte!
Er iſt derſelbe geblieben, vom Gründugstage des Regiments an bis zu
ſeiner leider kürzlich erfolgten Auflöſung, und hat ſich betätigt in allen
Kriegen, die das Regiment mitmachte, und deren Zahl ſwar groß. Stets
war das Regiment beſtrebt, ſeiner Schweſterwaffe, der Infanterie, den
Weg zu Siege zu bahnen gend Schulter an Schuulter mit ihr zu kämpfen
Auch die Schlachten zeigteir, daß Ausbildung, Nexven und Siegeswille der
Heſſei umübertroffen ſwaren in dem hier zunächſt endenden
Bewvegungß=
kriege. Aber auch ir dem Stellungskämpfen focht das Regiment mit Ans
zeichnung. Fürwahr! Frankreich hat’s Reginent kenen gelernt!
Wir, die wir heimkehnen durften, fanden unſer Vaterland veränden
bor. Dunkel geſvorden iſt’s im Reich unſerer Väter. Deutſchland,
vor=
dem das mächtigſte Land der Welt, das 23 feindlichen Navionem Stand
halten konnte, Deurſchland iſt heute ſwaffenlos, ein Spielball für anden
Völker: Auch umſer Reginent iſt nicht mehr. Soll’s ſo bleiben?
Kame=
raden! Dicht hinter uuns liegt das Oſterfeſt, das Feſt der Auferſtehung!
Hoffen wir, daß auch unſer ſchönes Regiment mal wieder neu erſtehl
— wir aber hoben die Pflicht, den Geiſt aufrecht zu erhalten, damit de
Regiment neut erſteht mit altem Geiſt. Das walte Gott! — Und nun einl
dreifach „Hurra unſerem alten Regiment!“.
Im übrigen wurde der offizielle Teil des Feſtaktes ausgefüllt durch
Muſik= und Geſangsvorträge, Deklamationen uſw., für die Frl. E. vol
Hahn, Frau L. von Hahn, die Herren Schmidt, Major Hertel
und die „Liedertafel” ihre ſchöne Kraft zur Verfüguung geſtellt hatten.
Den Reigen der Anſppachen ſchloß Hauptmann Bickel: Er ſpra
Dank aus für die vielen fleißigen Hände, die in Darmſtadt und in den
3 Provinzen tätig tvaren uund denen allein es zu danken iſt, wwenn
heu=
dies große Feſt zu einer undergeßlichen Erinnerung für uns alle wiid
In der kurzen Zeit von 4 Monaten wvurden die Vorbereitungen erledich
der ganze Nieſenapparat aufgebaut.
Leider ſvac es uns nicht möglich, jeden alten 25er einzuladen, weit
wir ſeie Anſchrift nicht kannten. Die Stammrolle des Regiments m.
nicht berfügbar; ir waren allein auf die Preſſe ungewieſeir, die unſerel
Wünſchen weitgehendſt Rechnung trug; hierfür den anweſenden Vertre
tern der Preſſe herzlichſt zu danken, iſt mir eine angenehme Pflche=
Ueber 2500 alte Regimentskameraden haben unſerem Rufe Folge geleiiwn
fürwahr eine hohe Zahl. Unſer Feſt ſteht under dem Zeichen der Erinne
rung, der Kameradſchaft. Aus der Sehnſucht heraus, alte Freunde wi
der zu ſehen, alte Kameradſchaft zu pflegen, wurde dieſes Feſt gebonn
In 97 Orten unſever heſſiſchen Heimat haben ſich alte 25er zuſamuit
geſchloſſen zu einem Verein ehemaliger Angehöriger des Großherzoglich”
Artilleriekorps. Dieſer Verein iſt in 3 Provinzialverbände geglieder
Aufgabe machen, die im lieben alten Regiment bewährte Kameradſchl
zu pflegeen, wiederkehrende Zuſammenkünfte zu fördern und in gegen
ſeitiger Achtung von Mann zm Mann dafür zu ſorgen, daß alte heſſuch
Mannes= und Soldatentugenden lebendig bleiben. Wir wollen in unſen
Herzen die Erinnerung an unſere ſtolze Vergangenheit lebemdig halnn
wir wollen uns ſtets vor Augen halten, welche Großtaten nur der ſelle
Ville eines einigen Volkes vollbringen konnte. Dazu ſoll uns der H
ſamunenſchluß in dem Regimentsverein helfen; wir hoffen von Herze
daß dieſer ſich auswachſen wird zu einem ſtarken Vereine, der alle heſſ
ſchen Artilleriſten umfaſſen möge, gleichviel wo ſie gedient haben. Weiſe
uns das gelingt, dann ſchaffen wir einen mächtigen Grundſtein zum Acl
jau unſeres Vaterlandes. — Im Geiſte ſtanden wir heute früh an Ve
Bräbern unſerer teuren Toten, die für die Größe und den Beſtan
Deutſchlands ihr Herzblut gaben. Wir hörten die ſtumme Mahnie
dieſer Gräber an uns Heigebehrte: Seid einig, erweiſt Euch werk.
ſeres Opfers, dann ſind die Taten deutſchen Mannesmutes, die Stroſ”.
ſänge, in dem wir gewohnt ſind, unſer Vertrauen in die Zukunfk e
Vaterlandes zum Ausdruck zu bringen. Laſſen Sie uns dieſes Lied ſild‟.
mit der ganzen Inbrunſt von Glaube, Liebe und Hoffnung.
Unſer deutſches, unſer heſſiſches Vaterland: „Hurra!”.
zur 2
Daher em
Lage
Büſtand der 4
tiſſe zum
Behel
bu zu
Heiet, betre
1M3
G Dehm
fon 3 Mark auf den
naſtens 14
ben,
ſäude
Die
uine Bekanntm
lehnten ſich im w
Aber die Gewährun
Anterſtu
Darlehen aus
Wol
Darlel
dem. Unterſtitzt
bis zu 10 Quadratr
der oberſten Landes
Einhentsſatzes erhöl
iie günte des Lam
zie Mieten in
perden von der
tepruft.
ſpochel.
Di
Richle
zur Ge
jeht zu erwa
Hegelung zu einer
Angs werden
jeitigen
dingt
ief
Sbſidtet
Dianße Häch
lofea in de
euies Sien da,
Dies füir dat el
De andern dle anck
eemtiſchit, .
Mr ein ſoiche g
e Ws Lautich 30
Hr, 8 har gu
ab Varteter
168
an unſerer Jugend
Nder. dß er wich
ri Tan zu hl
haben. Wefel)
Wbickluß gfunden.
emarſchd ndnt
gauf dem Hofe der 9
dus Portal,
Bihelmmenſtraßz
n den Sraßen ſim
Ien ud Humz bend
den Alten zu, die ſia
U bei der
Ri
iürt Pwpramm aift!
Den Ferklaf des Nachm
rache in der er x 4/
de Betriligug und 4
reidig Gewißheit witz)
miſt. md gewirdigt !
zeit über die Schwrerit /
mwirrn im Ariege M4t
tiebrumgen fiher n
das war dus Griul
m eit einen jegltan,
ne, das war de Laus
e alle menſchnmmme
4,dre im GriſtelrG!
V
—Itmn die Vorte 64
Eal vm Bridern, m!
wier fir Bille und 1
mieren Borſchy uut
boch
Rummer 99.
Dem Feſtakt folgte eine kameradſchaftliche Feſtvereinigung, die oine
fchier unerſchöpfliche Fülle weiterer Darbietungen, Anſprachen, Vorträge
uſw. brachte. Man blieb in ungetrübter und gehobener Stimmnung lauge
beifamnen. Unter den Ehrengäſten befand ſich ſowohl am Vormittag
auf dem Kaſernenhofe, wie nachmittags im Saalbau der Großherzog.
Heute fimden noch inoffizielle Nachſeiern ſtatt. Es ſpricht für die
glänzende Organiſation der Veranſtaltung, daß, obwohl ſtatt der erwar=
Eeten 2500 an die 6000 Teilnehmer eintrafen, alles vorzüglich „Happte‟
amd harmniſch verlief.
Darmſtädter Tagblatt, Montag, deit 11. Aprit 1921.
Seite
Darmſtadt, 11. April.
sw. Denkmalsſchändung. Bubenhände haben am Kriegerdenkmak
uf dem Paradeplatz an dem Bildnis des fechtenden Soldaten den Säbel
und die Helmſpitze abgeſchraubt und verſchwinden laſſen. Nach den
Tätern wird gefahndet.
sw. Ein Unglücksfall, der leicht ſchlimmere Folgen haben konnte,
er=
signete ſich am Sonntag in der Heidelberger Straße. Im Gedränge,
als der Feſtzug am Marienplatz von der Heidelberger Straße her
an=
am, ſcheuten die Pferde eines Wagens vor der ankommenden
Straßen=
pahn, Linie Eberſtadt. Eine Erkerſcheibe wurde demoliert, fonſt aber
purch die Geiſtesgegenwart beherzter Männer weiterer Schaden verhütet.
Rw. Unfall. Geſtern nachmittag ſprang in Griesheim ein junger
Mann während der Fahrt aus der Gondel einer Schiffsſchaukel
inem 14jährigen Mädchen direkt aufden Kopf. Es wurde in ſchwer
erletztem Zuſtande von der Rettungswache nach dem Darmſtädter
Kran=
ßenhauſe gebracht.
Zur Wiederbelebung der Bautätigkeit.
H.D. Noch immer liegt die private Bautätigkeit faſt völlig danieder,
a kaum ein Bauunternehmer die hohen Baukoſten zu tragen in der
Sage iſt. Daher entſchloß ſich die Reichsregierung, um einen völligen
Stillſtand der Bautätigkeit zu verhindern, aus öffentlichen Mitteln
Zu=
ſchiſſe zum Bau neuer Wohnungen, ſowie zur Ausführung von Not= und
Behelfsbauten zu geben. Der Reichstag hat, um möglichſt bald eine
geſetzliche Grundlage für die Bereitſtellung von Mitteln zum
Wohnungs=
au zu ſchaffen, zunächſt ein vorläufiges Notgeſetz angenommen, das
Beſetz, betreffend die vorläufige Förderung des Wohnungsbaues vom
2. Februar 1921. Hiernach ſind die Länder verpflichtet, zur Förderung
es Wohnungsbaues in den Jahren 1921/22 zum mindeſten einen Betrag
twu 30 Mark auf den Kopf der Bevölkerung aufzuwenden. Zur Dechung
Grundſätze über die Füörderung des Wohnungsbaues eunthält
Eene Bekanntmachung der Reichsregierung vom 19. Fehruar 1921. Dieſe
lehnten ſich im weſentlichen an die bereits bisher geltenden Vorſchriſten
über die Gewährung von Baukoſtenzuſchüſſen aus Reichsmitteln an. Zur
Tnterſtützung von Wohnungsbauten können die oberſten Landesbehörden
Darlehen ausgeben, jedoch nur, falls die Gemeindebehörde gleichkalls ein
Darlehen gibt. Wohnungsbauten auf dem Lande ſind beſonders zu
för=
dern. Unterſtützt werden follen grundſätzlich nur kleinere Wohnungen
Es zu 70 Quadratmetern Wohnfläche. Nur nach näherer Anordnung
ter oberſten Landesbehörde kann das Darlehen auf das Doppelte des
Einheitsſatzes erhöht werden. Das Gemeindedarlehen muß mindeſtens
ie Hälfte des Landesdarlehens betragen
Die Mieten in den mit Baukoſtenzuſchüſſen fertiggeſtellten Häuſern
werden von der Gemeindebehörde feſtgeſetzt und alle 5 Jahre nach=
Sprüft. Für das gewährte Darlehen iſt eine fogenannte,
Beihilfen=
ſspothek auf dem Grundſtück einzutragen.
Die Reichsregierung hat ſich veranlaßt geſehen, um die Bautätigkeit
leſchleunigt zu fördern, 114 Milliarden Mark dem Ländern vorſchußweiſe
w Geſpährung von Baukoſtenzuſchüſſem zur Verfügung zu ſtellen. Es
jeht zu euwarten, daß nunmehr auch dieſe zunächſt vopläufige geſetzliche
Begelung zu einer Wiederaufnahme der Bautätigkeit führen wwird.
Aller=
dengs werdem die gewährten Baukoſtenzuſchüſſe im Verhältnis zu den
der=
zritigen Baukoſten immer noch ſehr gering ſein. Gs iſt deshalb
unbe=
ſengt Erfordernis, daß beiun Bauen durch ſachgemäße Verwendung der
Frauſtoffe insbeſondere der Erſatzbauuſtoffe, ricktige Anwendung der
ge=
tzlichen Bauerleichterungein, die Einführung von normiſierten und
tybi=
frten Bauteilen und vor allem durch billigen Bezug der Bauſtoffe,
ſo=
b-ohl für den Rohbau als aunch für den inneren Ausbaut weitgehendſte
Er=
ſoarniſſe erzielt werden. Ueber all dieſe Fragen gibt die Bauſtoffbe=
Baffungsſtelle für den Volksſtaat Heſſen (Sitz int Frankfurt a. M., Oher=
Frainſtraße 51) koſtenloſe Auskunft.
Spiel, Sport und Turnen.
Fußball.
Sportverein=Liga—,Germania”=Rückingen 4:1 (8:0),
Eckenverh. 7:0 (6:0).
Sportverein konnte geſtern weiterhin ſeine Stärfe beſveiſen, indem
gegen einen gefürchteten Gegner des Nordmainkreiſes einen wohldver=
(Fenten Sieg davontrug. Manche hatten ſich von Rückingen mehr
ver=
ſprochen. Doch ſcheint es, wie die Framtfurter Preſſe ſchrieb, eine
un=
ſtändige Mannſchaft zu ſein. Ihre Spielweiſe iſt ziemlich hoch, und
2s öfteren ſah man die ſchönſten Naketen in die Luft ſteigen. Wis
twrausgeſagt, hat die Mannſchaft ihre Stärke im Sturm, der in der
ſten Halbzeit auch keine beſonderen Leiſtungen aufwvies. Die
Ver=
t=idigung iſt gerade nicht ſehr ballſicher. In der erſten Halbzeit wurde
von beidten Vereinen munchmal ſehr uhlegmatiſch. gepielte, haruptfäcklich
von Soiten Mückingens. Sporterein hatte dem Wind im Rücken und
konnte ſchon bald dem Rückinger Tore gefährlich werden. Der
Tor=
mann hält manchmal, ſehr ſchöne Sachen. Schließlich muß er doch
einen ſchönen Schuß von Steckenreuther paſſeren laſſen. Ein
Reklamieren der R.=Spieler wegen Abſeits iſt zwecklos. Und nach
kurzer Zeit iſt es derſelbe Spieler, der den verdutzten Rückingern das
2. Tor eimſchigbt. Beide Mannſchaften fpielen imuer noch ſehr
zer=
fahren, dazu noch ein ſehr müdes Tempo. Das Spiel ſpielte ſich zumeiſt
in Rückingens Hälfte ab. Schließlich kaun Steckenreuter indirekt
noch ein 3. Tor erzielen. Nach ſchnellem Vorſtoß ſchießt er von außen,
der Tormynn fängt, läßt aber den Ball in ſein Heiligtum fallen. —
Nach der Halbzeit venſucht R. mit dem Wind im Rücken die Tore
ein=
zuholen. Doch D.8 Verteidtgun iſt auf der Hut und vermeidet eine
allzugroße Annäherung der R. Mannſchaft. Das Spick nimmt jetzt
durch das ſchmellere Tempo an Intereſſe zu. D. Stum arbeitet jetzt
auch beſſer und baſd kann Tataes einen ſchönen Schuß anbringen,
der zum 4. Tone führt. Unbeirrt kämpft die R. Elf weiter. Bald ſollte
auch ihnen ein Erfolg vergönnt ſein. Durch einen Strafſtoß tunn R.
ſein Ehrentor erzielen. Auf beiden Seiten gab es noch manche
iu=
tereſſante Momente bis zum Schluſſe. Wer geſtern wieder D. Liga=
Elf geſehen hat, der muß ſagen, daß ſich die Mannſchaft gut entwickelt
hat. Ihr Spial iſt nicht nehr fyſtemlos wie in den Verbandsſpielen.
Das ſteile Syſtem, das ſich die Mannſchaft angewöhnt hat, iſt ſehr
ge=
fährlich und von großer Durchſchlagskraft. Dr. Neu verſteht es
glän=
zend, die Bälle zuzuſchieben. Gbenfalls Takaes, der ſeinen Halben
ſchöne ſteile Voxlagen gibt. Allerdings hatten die beiden geſtern
einen ſchlechten Tan, beſonders Jakobi. Die beiden Außen haben
ſich ſehr zu ihrem Vorteil verändert. Prachtvoll hat ſich Traute mit
Eöinger eingeſpielt. Bärenz hatte nicht viel zu tun, denn die
Verteidigung ſchaffte ſaubere Arbeit. Schtedsrichter gut.
Turngemeinde Darmſtadt 1846 gewinnt gegen
Turngemeinde Beſſungen 4:3.
Vor einer zahlreichen Zuſchauermenge, hauptſächlich aus
Durner=
kreiſen, begann das Spiel. Beide Manmſchaften ſpielen zuerſt ſehr
auf=
geregt und können ſich nicht zurechtfinden. Die 1846er finden ſich
zu=
erſt zuſammen und igehen vor das feindliche Tor; die gegneriſche
Ver=
teidigung, der heſte Teil der Mannſchrft, nur etzugs maſſiv, rettet immer
wieder, kann jedoch nicht verhindern, daß 2 unhaltbare Tone erzielt
wer=
den Nach Halbzeit iſt die Turngemeinde 1846 ſtark überlegen und ſtellt
das Reſultat auf 4:0. Gine Reihe ſichene Sachen werden ausgelaſſen.
— Dieſes hohe Reſultnt iſt für Beſſungen etwas zu viel und verſucht
Uen e en e e en einde e e eie.
Eiſers verdientes Tor und kunz harauf inſolge zu langen Zögerus der
Verteidigung ein zweites. — Turngemeinde 1846 war ihrem Gegner
in Bezug auf Kombination, Stellungsſpiel und Ausnützung der
Chau=
cen überlegen. Trotzdem hätte der Sturm flüſſiger ſpielen müſſen, was
jedoch bei dem 1. Vepbandsſpiel zu entſchuldigen iſt. Bei Beſſungen
war die Verteidigung und uor allen der jugendliche, unermüſdlich
arbei=
tende Mittelläufer am beſten, während der Sturm, von wenigen
Aus=
uahmen abgeſehen, nicht allzu gefährlich wurde, was wohl auf die
Neu=
aufſtellung zuricktzuführen iſt. Der vom Verband geſtellte Schiedsrichten
gutete ſeines Amtes ausgezeichnet.
1. D. F.=V. 12 gegen „Eintracht” Ligareſerven
Frankfurt 1:2 (Halbzeit 0:0. Eckenverh. 4:5. Obige
Mann=
ſchaften ſtanden ſich am Sonntag, vor dem Spiele des deutſchen Meiſters
1. F.=K. Nürnberg=Eintrackt Fronkfurt gegenüber und liefenten ſich ein
ſchönes, faires Spiel. Eintracht=Mannſchaft ziemlich ausgeglichen,
1. D. F.=V. 12er Hintermannſchaft gut, der Sturm ſehr zerfahren; erſte
Hälfte des Spieles ausgeglichen. In der 2. Hälfte 1. D. F.=V. 12
dau=
ernd überlegen. Zuſchauerzahl zirka 20 000 Perſonen.
1.b Mannſchaft 1. D. F.=V. 12 gegen 1. Mannſchaft
„Concordia”=Gernshelm 4:1 (4:0). Die 1h Mannfchaft konnte
ihr erſtes Spiel der Frühjahrsverhandsrunde in Klaſſe B mit 4:1 für
ſich entſcheiden. Schönes Zuſammenſpiel in der erſten Halbzeit brachte
4 Tore ein, davon konnte der Mittelſtürmer 3 Tore erzielen. Schöne
Leiſtungen und ein ſchön zugeſpielter Ball desſelben Spielers konnte der
Halblinfe unhaltbar verwandeln. Alle Tore, das Reſultat beſten
Könnens, unhaltbar dem Gernsheimer Torwächter. In der zweiten
Halbzeit paßt ſich Gernsheim beſſer der Darmſtädter Spielweiſe an und
ſein Eiſer wird denn auch ſchon nach 5 Minuten durch ein Tor belohut.
Zeitweife drüickk ſogar Gernsheim, indeß bleibt es doch der guten Arbeit
der Hintermannſchaft 1. D. F.=V. 12 und der Hilfloſigkeit der
Gerns=
heimer Stürmer beim Ehrentreffex. Torwächter, rechter Verteidiger
und rechts innen von Gernsheim gute Techniker. Schiedsrichten Herr
Becker=Pfungſtadt genau und gerecht in ſeinen Entſcheidungen. 1. D.
FeV. 12 im geſamten ſehr gut, nur ließ die Läuferreihe in der zuweiten
Halbzeit etwas mch.
1. Schiller=Mannſchaft 1. D. F.=V. gegen 1. Schüler=Mannſchaft
Germania 1913 Darmſtadt 1:1.
2. Schüler=Mannſchaft 1. D. F.=V. 12 gegen 1. Schiler=Mannſchaft
Sportfrreunde Darmſtadt 230.
* Taunus=Zuverläfſigkeitsfahrt. Die Fahrtleitung
hat zu der Bergprüfungsfahrt, die im Anſchluß an die
Zuverläſſigkeits=
fahrt ſtattſindet, eine bedeutuungsvolle Aenderung eintreten laſſen. Sie
hat dieſe Bergprüfugsfahrt in vier Klaſſen eingeteilt, für
klei=
nere, mittlere, ſtärkere und ganz große Spezialwagen, um damit den
einzelnen Wagentypen jeder Art und Größe Chaneei für einen Sieg zu
gelen. Au jeder Fahrer immer nut mit gleiſchſtarken Wagen zu
konkur=
rieven hat, ſo wird die Folge dieſes Beſchluſſes ſein, daß ſich
Privat=
fahrer in weit größener Anzahl mit Ausſicht auf Erfolg beteiligen können.
Die Zuverläſſigkeitsfahrt ſelbſt iſt bereits bis ins Kleimſte orgoniſiert, und
der „Verband der Samitätskolonnen für die Provinz Heſſen=Naſſau”
über=
nimmt die Beſetzung der gunzen Strecke, ſo daß Hilfe bei Unfällen ſofort
vorhanden iſt. Die Fahrt ſelbſt iſt eine Prütfugsfahrt im wahren Sinne
des Wortes ſowohl für Fahrer und Fahrzeuge; es dauf während der
Fahrt abſolut nichts am Wagen repariert werden, ohne daß der Fahren
mit Strafpunkten belegt ſwird. Nur bei Guummdefekten bleibt der
Fah=
rer ſtrafpunktfrei, wenn er die berſäutg Zeit wieder einholt. Da die
Fahrt, wie ſchon enwähnt, über die höchſten Spitzen des Taunus führt,
iſt jedem Fahrer und jedem Fahrzeug Gelegenheit gegeben, unter
ſchwie=
rigen Umſtänden ſeine Zwverläſſigteit zu erweiſent.
Schluß des rrdaktimtellen Teilg.
Sparen
ohne Einschränken
ist keine Kunst, wenn Sie Continental=
Absätze tragen. Durch ihre grasse
Haltbarkeit — Loder übertreffend —
verringern Sie Ihre Ausgaben. Sie
haben dabel elastisch weichen Gans
und erhöhte Gehleistung. Verlangen
Sie von Ihrem Schuhmacher 4-
HAIIEIIKAA
AuSatZe
So gut wie Continental•Reifen.
Becker
Vornehme Blusen
Wilhelminenstrasse 17
35904)
Tageskalenber.
Landestheater, Anfang 7 Uhr: Konzert des Landestheater=
Orcheſters (Hauptprobe vormittags 11 Uhr).
Orpheum: Vorſtellung um 774 Uhr.
Saauländep=Verlammlung 8½= Uhr im Heſſiſchen Hof.
Berſteigerungskalenber.
Dienstag, 12. April.
Nachlaß=Verſteigernng um 10 und 219 Uhr Bleichſtraße 28.
Nutzholz=Veuſteigerung um 11 Uhr in der Gaſtwirtſchaft Baltz
zu Brandau.
Haſe ie en aleen Ein We
für den Anzeigenteil: Pauk Aange. — Druck und Verlag: 2. C.
Wittichſche Hofbuchdruckerei. — Sämtlich in Darmſtadt.
Die heutige Nummer hat 4 Seiten.
MMIAlNCassHadeftohinnsdsse„Widze
Verkaufsbüro Frankfurt a. M.: L. &. E. Mover, Frankfurt a. M., Hersfelderstr. 21,
Telephon Amt Taunus Nr. 251.
Verkaufsbüro Darmstadt: ingenieur W. Zelder, Darmstadt, Heidelbergerstrasse.
(II,1047
Wirtſchaftsverpachtung.
Die Wirtſchaft im ſtädtiſchen Schlacht= und
Vieh=
hof iſt vom 14. Mat Ifd 33. ab neu zu verpachten.
Die Pachtbedingungen können im Stadthaus,
Zim=
mer 29, während der Dienſtſtunden eingeſehen
wer=
den. Angebote mit Angabe der ſeitherigen
Tätig=
keit des Bewerbers und unter Beifügung etwaiger
Zeugnisabſchriften ſind bis ſpäteſtens 18. Ifd. Mts.
emzureichen.
Bewerber, die die Wirtſchaft durch einen
Unter=
zäichter (Bäpfer) betrreiben zu laſſen beabſichtigen,
wollen ihrem Angebot genaue Angaben über die
Perſon des in Frage kommenden Unterpächters
Bäpfers, deſſen bisherige Tätigkeit, ſowle deſſen
Leiſtungen beifügen.
Angebote ohne dieſe Angaben können nicht
be=
jäckichtigt werden.
(st4827
Darmſtadt, den 6. April 1921.
Der Oberbürgermeiſter.
Berkänfe
Violine
fur 160 ℳ bei Gerbig,
Jacharſtr. 24, Stb. 1. (217t2io
Aäittelgroßer, guterhalten.
Restaurationsherd
hillig zu verk. Einzuſehen
Neckarſtr. 8, I. Näheres
Rheinſtr. 121 I. (unzusol
2. Bettſtelle m. Strohſack,
1 a. Küchenſchr. u. Tiſch,
1 ſchwz, u. 1 graues Kleid
für ältere, ſtarke Fig. und
Verſch, billig zu verk.
r.4541) Rhönring 17, I.
Ein Paar
feſte Da en=Echuhe
. Lackkappen, ſowie eine
M ooßgrüne Plüſchdecke f.
Tiſch z. vk. Friedw., guterh.
Kaſinoſtr. 25, II. (714390
Fuhren aller Art, a nach
ausw., übernimmt Waliher,
Millerſtr. 15, Tel. 3230, (573
3u mieten geſucht A
Kf Me
Räume
für Fabrikatlonszwecke zu
mieten geſuckt. Angeb. u.
O. 105 Gſchäftsſt. (4422a
Junges Ehepaar
ſucht ſof. od. ſpäter zwei
einfach möbl. Zimmer.
Angeb, an Pones,
Land=
wehrſtr. 84, 171. (*14842
Mbl. Zimmer
möglichſt mit voller Penſ.
für Student geſucht.
An=
geboterbittet Fordemaun,
Berlin=Lichterfelde WBeſt,
Weddigenweg 47, (114181
Königlich
cer LIo
Holläl
Amsberdam
Transatlantischer Dampferdienst
via Spanien und Portugal
für Pasaagiere, Fracht und Poat nach
SüD-AMERIKA
Rlo de Janelro, Santos, Monterldee, Bueno: Airei
CUBA / MERICO
Havana, Vera Cruz
NORD-AMERIKA
New
Orlean=
mil modernen Drei- u. Doppelschrauben-
Schnelldam-
ptern regelmässig in kurzen Abständen ab Amsterdäm
Modere schnelle Frachtdampfer nach
obengenann-
ten Häfen sowie nach Pernambuco und Bahla
Spezieller 14tätig, Frachtdlenst nach New Tork
Alle Auskünfte über Passage u. Fracht durch Wilh.
Kern, Frankturt a M., Bethmannstr. 56, und die in
den meisten Grosstädten befindlichen Vertretungen.
94
Miteſſer, Flechten
verſchwinden melſt ſehr
ſchnell. wenn man denSchaum
von Zucker”s Pateni-
Medleinal-Seile abends
eintrockuen läßt. Schaum erſt
morgene abwaſchen und uilt
Zuckooh-Creme nachſteeich,
Großartige Wirkung evon
Tauſenden beſtätigt. In allen
Apoihefen, Drogerlen, Par=
1ümerier u. Frileurgeſchäften
(IV,2970)
Geſchäſtsräume
Ryeinfttine a
iſt der 1, Stock als
Wohn- an
Gosehäftgäund
8 gru mod, ausgeſtattete
Nänme mit Zubehör.
Näheres beiGg,
Schub=
kegel i, Laden. (*1455‟
Enlanfen!
Zwergſchnanzer
abhanden gekommen.
Gegen gute Belohnung
abzugeben bei H. Flach,
Friedrichſtraße 4, (4492
R6
Wir ſuchen eine durchaus perfekte
Stenotypiſtin
für halbtägige Beſchäftigung (8-1½, Uhr).
Bewerbungen ſchriftlich unter Beifügung
von Zeugnisabſchriften und Lebenslauf
erbeten — Meldung von Anfängerinnen
zweckſos. Cintritt 1. Mai, (445580
Gewerkſchaft Meſſel
Grube Meſſel bei Darmſtadt.
X
R3
Roſſehlingen
werd, wie neu geſchliffen
das Stück 10 Pfg.
Parfümerie Frank
Eliſabethenſtr. 9. (86a
Stellengeſuche
Männlich
Tücht. Kaufmann
25 Jahre alt, aus der
Kammi= und
Haarſchmuck=
branche, ſucht Stelle in
Fabrik= oder Engros=
Ge=
ſchäft. Angebote unter
P, D. J. 745 an Rudolf
Moſſe, Frankfurt a. M. /1,4465
Schuhmacher=
Lehrſtelle
für einen biesjähr.
Kon=
firmanden geſucht.
Ange=
bote unter O. 134 an die
Geſchäftsſt, erb. (*1455s
TOffene Stellen E
Miifch
Suche zum 1. Mai ein beſi.
Alleinmädchen
für Küche u. Hausarbeit.
Monatsfrau vorhanden.
Frau Ernſt Carſtanfen
Bensheim (Heſſen).
Hochſtraße 2. (43623g0
Büglerin geſucht
*14547) Mückertſtr. 14.
Männlich
Mit
Bautechniker
ſelbſtändig in all.
Bureau=
arbeiten, für ſofort oder
1. Mat geſucht.
Angebote mit
ſelbſtge=
fertigten Skizzen,
Werde=
gaug, Zeugnisabſchriften
u. Gehaltsanſprüchen (ro
K. Klee (4493
Architekt B. D. All.
Seite 4.
DNIE! mſtädt ter Tagblatt, Montag, den 11. April 1921.
TOMotinie Vor
VON 1,5 PS AN AUFWARTS LANDWIRTSOHAFT KLEIN-GROSS-INDUSTBIE
TECHNIK
Palast-Lichtspiele
Tel. 2522
Grafenstr. 18 (Kaisernaal)
V Heute letzter Tag!
Der große Fortsetzungsfilm WIRVANA V. Teil
Gewalt. Detektivdrama in 6 Akten; in den Hauptrollen
die bekannten Künstler: Wladimir Azafelf, Greben
Rist, Eri Era, Ludwig Gellert
Grode Seusatignen -Kampf m. einem grimmigen Bären
Larteuens Habdidtene Torttrang
Tolles Lustspiel in 3 Akten
(4480
Bin unter
Zr.Iee
an das Fernſprechnetz
an=
geſchloſſen. (*14501
Dr. meil. Mack
Facharzt für
Frauenkrank=
heiten und Geburtshilfe.
Eſchollbrückerſtraße 12.
Sprechſtunden von 11-12
und 2—5 Uhr.
mch
Odstiden
Pfefferminz=
Kamillen=
Souchung=
ee
in ½ Pfund=Packung,
diverſe Gewürze pp. von
heute ab
veränderungs=
halber beſonders billig.
Gg. Beckenhaub
Wieſenſtr. 9, II. (*14498
Steuer=
Erklärungen
jed. Art fertigt, vom
Mi=
terium d. Finanz, Abt. f.
Steuerw. geprüft.
Fach=
mann, diskr an. (*14544
Möbus, Kölgesſtr. 11, pt.
Erstklassige Fabrikste
Kaffee- und Speise-Service
Grösste Auswahl! Billigste Preise!
Hermann Rosenthal
Ludwigsplatz.
(4381a
dinet Ineuter
Fortsetzung des Abenteuer Hlms
Der Mann ohne Namen
TV. Teil:
„Dio goldene Flut
nach dem Roman von Seeliger.
Peter Voss, der Millionendieb
in 5 hochinteressanten und spannenden
Akten.
Harry Liedtke als Peter Voss
Mady Christians — Rdith Heller
Georg Alexander als Bobby Dodd
Arich Kaiger-Titz als Stierkämpfer Pol
Der Geisterseher
Lustspiel in 2 Akten Leo Penkert.
gegen
Heiserkeit
Husten
Wanderer=
Fahrräder
anerkannt beſte deutſche
Marke, wied. eingetroffen.
J. Togges & Wieſt
Grafenſtraße 43, (2988a
R
aus Ia Kernleder
Näh= u. Binderiemen .
Rund= u. Kordelriemen
ſofort in allen
Dimen=
ſionen ab Lager
lieferbar. (909a
Handels= u. Ingenieur=
Büro G5 A. H. Krug
Darmſtadt. Tel. 1359.
aller
Putzzutaten urt
kaufe man nur in dem
(3551a
Georg Schubkegel
Speztatgaus gegentb.d. Hautztpoſt
Tadell erhalt. Brennabor=
Liegewagen m.
abnehm=
barem Kaſten bill. abzug.
Parcusſtr. 5, I. (*14502
Kochherde
7
Nacnung vor Nachahmungen / reichhaltige Auswahl, anerkannt bewährtes Fabrikat
Herdfabrik u. Emaillierwerk, G. m b. H.,
(1.10941)
in Darmſtadt, Landwehrſtraße 63.
1 vollſtändiges Bett /Aufmerkſame, fachmäuniſcheBedienung
u. 1 rund. Tiſch zu verk. kein Kaufztoang, erheblich ermäßigie Preiſe.
Landskronſtr. 61. (B4444
H. Zimmer & Cie., Eiſennandlung
Darmſtadt, Schützenſtr. Nr. 3. (4370a
Landwirt, Witw.,
Achtung!
Tst es möglich ?? ? Ja
nur wegen Einstellung dieser Fabrikation versende
diese 4 rein Aluminium-Kochtöpfe
Nt
15
134 Liter
Inhalt 4
mit Deckel
zu 110.— Mark franco Nachnahme.
Metallwaren-Manufaktur
in Holthausen bei Plettenberg.
(Bedingung Inserat einsenden ) (44602
Feinſter
Bienenhonig
garant. rein, Pfd. 16 Mk.,
empfiehlt
J. Bernius Nachf.
Wienerſtraße 82. (2078
Rosidenz- Theater
Hedorstrumpf
(*14540
I. Teil
„Wildtöt or”
Wildwest- und Abenteuerflm in 6 Akten
nach der bekannten Erzählung v. Coopers.
Der goldene Klub
Sittendrama in 4 Akten.
In der Hauptrolle Mady Chriatians
Blauer Maßanz.
ganz neu, für mittl Fig.
zu verk. Pr. 500,K. (*..sag
Metzner, Rheinſtr. 49, III.
Cyeſter 7 (d-
Klubſeſſel
echt Rindleder, zu verk.
Näh. Geſchäftsſt. (*14538
56 Jahre, vom Lande,
ſucht mit tüchtiger Dame
in den 40er Jahren in
Briefwechſel zu treten
zwecks ſpäterer Heirat.
Ang. u. O. 135 Gſchſt. /* uso=
Ernſtgemeint!
Bureaubeamter, 29 J.,
ſolide, w. Frl. zw. bald
Heirat kennen zu lernen.
Gefl. ausf., n. ernſtg.
Zu=
ſchriften, mögl. m. Bild,
w. zurückgeſ. wird, erb. u.
O. 100 an die
Geſchäfts=
ſtelle ds. Blattes. (*14363
Klavierſtimmen
ſofort (672
Arnold=Sohn
Eche Erbacherſtraße. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.
Orpheumſs
Ringer=Wettſtreit
Montag,
Heute, 11. April
Fortſetzung des
Entſcheidungskampfes
Weber
Reiber
neu hin= BE9: Weltmſtr.
zugetreten
Kellermann Madrally
Düſſeldorf BEB: Armenien
Kochansky
Naber
Polen 9e9 Königsb.
Randolff
Döhring
Oeſterreich 9e8: Oſtpr.
Beginn der Ringkämpfe
½10 Uhr. (4490
Kochkiſte, faſt neu, (
Heiu=
zelm.), mit Inhalt, f. gr.
Familie zu verkauf. Fritz,
Soderſtr. 14, pt. (* 14535
Oentral-Theater
Stnart Webbs 34. Abenteuer
Mule Beine Kose"
Detektivdrama in 4 Akten
Ernst Reicher als Stuart Webbs.
Der Scheidungsanwalt
in 3 Akten. Hauptr.: Paul Heidemann
Packung geſetzlich geſchützt
Wer TomoTkaufen will,
achte darauf, daß er auch Tomor in dieſer
Original=Fabrik=Packung erhälf.
Es gibt nur eine 10— Mandelmiſch=Pflanzenbukter=
Margarine Tomor, die allein von uns, unker ſtreng rikueller
Aufſichk des Herrn Rabbiners Dr. B. Wolf, Köln, hergeſtellk
wird und als erſter vollendeter fleiſchig und milchig
verwend=
barer Butter=Erſaß Welfruf genießt. Vor mißbräuchlicher
Benußung unſerer geſeßlich geſchützfen Handelsmarke Tomor
wird gewarnt.
Für Peſſach wird Tomor 7OD OP BD geliefert
Alleinige
Herſtellein: Sana=Geſellſchaft m.b.s., Cleve.
Seifen•Seifenpulver• Bleichsoda
in altbewährter Friedensgualität
oid Wiedel dan
Wir bitten hierdurch alle Frauen und
Männer, welche aus dem Saarland aus
eigenem Willen oder gezwungen
ausgewan=
dert ſind, ſich am Montag, den 11. ds. Mts.,
8½½, Uhr abends, im Heſſ. Hof,
Maihilden=
platz, zu einer Beſprechung einzufinden.
*14228s0)
Mehrere Saarländer.
Stenographie u. Haschinensehreiben
erlernt man gründl. i. Tages-od.
Abend-
stund in uns. Gesellsch. Beginn jederz.
Kaufm. Stenographen-Gesellschaft
„Gabelsberger” e. V., Mathildenpl 8.
Billig!
Billig!
Reines Kokosfett Pfd. nur 8. 45
Fſte. Tafelmargarine
loſe Pfd. 9.00 . . . . Pfundwürfel 9.50
Gesohnist. Dreier C. I. Hess Macht
Grafenſtr.,Ecke Rheinſt. 17 Saalbauſtr. 41. (*148
Berlin eben
Fürſo
Ereigniſ
Gs gibt in de
und wieder
ung die ſie
werktätig A
ſtand an kr.
immer opfe
in den Ar
durch die I.
und beladen
gegeben
bi=
eigene Ge
zwunge
tagen an
Hion dur
bereit, zu
7 ftärken,
Nue Ziele
Mui ein dt
aun Luiſe vor ih
wur diesmal
bitorias beſtä
Autin, nur M.
Deinen Gerze
Zu haben in der
Linhorn-, Hof-,
Merck’schen-u.
Mangold’schen
Apotheke.
Engros=Vertrieb:
Pr. Schäfer,
Darmstadt.
(1614a)
Brillanten
—Platin-, Gold- u. Silbergegenstände
Skauft zu hohen Preisen
Pädagogstr. 2
Kurtz-Wult, Telephon 1202
STRENGSTE DISKRETIONI