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Donnerstag, den 31. März
192
Der Kampf gegen den Aufruhr.
rC. Ein ganz unglaublicher Optimismus hat bisher die
Mämer beherrſcht, die berufen ſind, Ordnung im Lande zu
hal=
ten und den kommniſtiſchen Putſch niederzuſchlagen. Sie haben
Unterkaſſungsfünden begangen, die viel ſchwerer ſind, als manche
ſchwere Begehungsſünde. Namentlich hat der
Oberpräſi=
dent Hörſing eine Langmut mit den Aufrührern gezeigt,
die geuade das Gegenteil bezwecken mußte, was ſie beabſichtigte.
Wenn eine Feuersbrunſt ausbricht, dann geht man nicht erſt mit
kleinen Eimern vor, ſondern ſucht ſo raſch wie möglich die
Dampfſpritze herbeizuholen, die mit vehementer Angriffskraft das
Feuer ſchon im Anfang erſtickt, damit es nicht nur nicht das
Ge=
bäude ſelbſt, ſondern auch die Nachbarhäuſer nicht niederbvennt.
Herr Hörfing aber ging erſt gegen den Brand in der Provinz
Sachſen mit kleimen Eimern vor. Die Schupo, die in einzelnen
Hundertſchaften auf Ententediktatur hin keine Maſchinengewehre
führen darf, ſollte genügen, die mit Dynamit und ſchweren
Ma=
ſchinengewehren bewaffneten roten Horden mit Nachſicht zu
über=
wältigen. Hörſing fürchtete das Geſchrei der entfeſſelten
Prole=
tarier und verlor mit väterlichen Predigten viel koſtbare Zeit, die
die Aufſtändiſchen dazu bemitzten, Polizeibeamte zu ermorden,
Häuſer auszuplündern, Betriebe bis auf den Grund zu ruinieren
und wichtige Gebäude in die Luft zu ſprengen. Kopfſchüttelnd
ſah man dem Vorgehen des Oberpräſidenten zu, und rief zuletzt
nach der Reichswehr. Aber der Oberpräſident ſah immer noch in
den Aufrührern arme verirrte Menſchen, die man mit
Glacé=
handſchuhen angreifen und denen man gütig zu Herzen reden
müſſe. Eine ſolche Bußpredigt erinnert unwillkürlich an die des
Paters in den „Räubern”, die nur den Hohn und das Gelächter
der Banditen auslöſte. Und wieviel Spiegelbergs und
Schuf=
terle gibt es unter dieſen roten Banditen! Daß dieſe einen
regel=
rechten, ſchon Mowate vorher ſorgſam ausgearbeiteten
Feldzugs=
plan hatten, daß alſo nicht von einer plötzlichen Verführung die
Rede ſein konnte, das wollte der Oberpräſident nicht begreifen.
Und ſo wurde aus den kleinen züngelnden Flammen ein
Rieſen=
brand, der nachträglich zu löſchen diel ſchwerer iſt, als es noch
vor acht Tagen möglich geweſen wäre. Hörſing ging in ſeiner
Milde und Langmut ſogar ſo weit, daß er jedem Aufrührer, der
freiwillig ſeine Waffen ablieferte, vollkommene Strafloſegkeit
zu=
ſprach, obwohl er dazu gar kein geſetzliches Recht hat, da er direkt
die Beſtimmung des Entwaffmngskommiſſars für nuſl umd
nich=
tig erklärt. Schon wegen Tragen der Waffen, die nach der
Ord=
mung und dem Geſetz bei hoher Strafandrohung längſt abgeliefert
ſein mußten, hätten die Empörer beſtraft werden müſſen, ganz
abgeſehen davon, daß ſie wegen Aufruhrs dem Richter zugeführt
werden müſſen. Was Hörſing mit ſeiner Milde und Angft vor
dem Proletariergeſchrei erreicht hat, das ſehen wir jetzt mit
Schrecken, und gerade die tüchtige und ehrenhafte Arbeiterſchaft,
die in ihrer Beſonnenheit und Einſicht dieſe bolſchewiſtiſchen
Putſche durchaus nicht billigt, wird am meiſten unter den Folgen
der Hörſingſchen Milde leiden müſſen. Viele Berriebe ſind auf
Monate hinaus ruiniert und viele Schächte werden erſaufen, ſo
daß die Arbeitswiligen und =tüchtigen auf lange Zeit hinaus
brotlos werden. Der Entwaffnungskommiſſar hat auf eine
An=
frage des Vorſitzenden des parlamentariſchen Beirats him klipp
und klar erblärt, daß er das Verhalten des Oberpräſidenten
Hör=
ſing durchaus mißbilligt. „Ohne auf die große Gefahr” äußerte
er ſich, „die in einer derartigen Amneſtie für die öffentliche
Ord=
nung und Staatsautorität liegt, näher einzugehen, geſtatte ich
mir, darauf hinzuweiſen, daß die erlaſſene Beſtimmung (nämlich
Strafloſigkeit bei Waffenablieferung) im ſtrikten Gegenſatz zu
den im Emtwaffnungsgeſetz enthaltenen Vorſchriften ſteht.”
Auch der Laie mußte einſehen, daß bei derartigen
revolutio=
nären Erhebungen ein bloßes Polizeiaufgebot geradezu
wider=
ſinmig iſt; daß ein ſolches ſchwächliches Vorgehen gleichbedeutend
iſt mit „Oel ins Feuer gießen”. Jetzt nun, nachdem das Kind in
die Grube gefallen iſt, fängt man erſt an, ſie zuzudecken. Endlich
beſinnt man ſich auf verantwortlicher Seite darauf, daß es in
Deutſchland auch noch eine Reichswehr gibt, die dazu da iſt, wild
auflodernden Aufruhr ſofort mit aller Energie zu unterdrücken.
Jetzt endlich ruft man Reichswehr herbei. Das hätte ſchon vor
acht Tagen geſchehen müſſen, und ſollte auch geſchehen, aber als
da ſchon die Reichswehr auf dem Sprunge ſtand, pfiff ſie Herr
Hörſing wieder ab. Wäre das nicht geſchehen, ſo wäre der
Auf=
ruhr längſt unterdrückt und viel Elend und unſöglicher
wirtſchaft=
licher Schaden verhindert worden. Beim Kapp=Putſch im
vori=
gen Jahne ungefähr um dieſelbe Zeit ging man energiſcher vor,
aber da es ſich jetzt um „verführte Arbeiter”, die die anſtändige
Arbeiterſchaft am meiſten verurteilt, handelt, mußte
unentſchuld=
bare und unbegreifliche Milde angewendet werden, damit das
zerrüttete Wirtſchaftsleben Deutſchlands nur ja noch mehr durch
falſche hurmane Experimente zerſtört wird. Endlich greift nun
die Reichswehr ein, die beweiſen wird, wie raſch ſolche Brände,
die Moskau angezündet hat, wieder gelöſcht werden, wenn man
eben nicht bloß kleine Eimer, ſondern die Dampfſpritze zu Hilfe
ruft. Das mag für künftige Fälle eine heilſame Lehre ſein, mögen
nun die Aufſtände, die Ordnung und Geſetze mit Willkür und
Rückſichtsloſigkeit zertreten, kommen, woher ſie wollen.
Die Zuverſicht des Miniſters Severing.
* Berlin, 29. März. Der preußiſche Miniſter des Innern
Severing äußerte ſich einem Mitarbeiter des Berliner
Tage=
blattes gegenüber über die Lage in Mitteldeutſchland
und im Nuhrgebiet. Der Miniſter iſt der Anſicht, daß man heute
nach der Beſetzung der Leunawerke billigerweiſe davon ſprechen
könne, der Bewegung vollkommen Herr geworden zu ſein. Ich
glaube, daß dieſer Erfolg der Schupo auf die Aufrührer
nieder=
ſchmetternd wirken wird; denn Leuna galt mit Recht als
ſtärk=
ſter Stützpunkt des mitteldentſehen Aufruhrgebietes. So lauten
denn auch die heutigen Nachrichten bereits erheblich günſtiger,
als noch vor wenigen Tagen. Selbſt aus Erfurt, das ei ie ſehr
unruhige und radikale Arbeiterſchaft beſitzt, wird berichtet, daß
die Arbeit in den Fabriken in vollem Umfange getan wird. Man
geht nicht fehl, wenn man hofft, daß die Bewegung in Kürze,
ſpäteſtens bis Ende der Woche, voll erledigt ſein wird. Die
Be=
gebniſſe im Ruhrgebiet hält der Miniſter nicht für
beſorgnis=
erregend. Ich bin vielmehr der Anſicht, ſagte der Miniſter, daß
nach dem feſten Zugreifen in Eſſen größere Unruhen kaum zu
er=
warten ſind. Der Generalſireikparole im Ruhrgebiet ſind
übri=
gens, wie Ihuen ja bekannt ſein wird, nur wenige unwichtige
Schächte gefolgt. Ueber die Lage in Berlin äußerte ſich der
Mini=
ſter durchaus berphigend, ebenfo über die Lage in Haule.
Die kommuniſtiſche Propaganda.
* Berlin, 29. März. Ein Abgeordneter der
Demokrati=
ſchen Partei bringt im Berliner Tageblatt die kommuniſtiſchen
Unruhen in Zuſammenhang mit der Konferenz, die Ende
des vorigen Jahres bei Bremen ſtattgeſunden hat und ſich mit
der kommuniſtiſchen Propaganda in Weſteuropa
befaßte. Die Teilnehmer hatten ſich fremde Päſſe beſchafft und
traten unter falſchen Namen auf. Es wurden Berichte aus
ver=
ſchiedenen Staaten erſtattet und organiſatoriſche Beſchlüſſe
ge=
faßt. Ueber Deutſchland referierte der Vorſitzende der
ruſſi=
ſchen Sektion der deutſchen Kommuniſten. Nach ſeiner
Mei=
nung ſollte der revolutionäre Aufſchwung des deutſchen
Prole=
tariats im Frühjahr 1921 ſeinen Höhepunkt erreichen. Es wurde
im übrigen auf der Konferenz feſtgeſtellt, daß die äußere
Be=
drohung durch die Entente im deutſchen Proletariat einen
revo=
lutionären Geiſt erzeuge. An der Tätigkeit des Sowjetvertreters
in Berlin, Kopp, wurde Kritik geübt. Er habe die
bolſchewiſti=
ſche Propaganda nicht genügend unterſtützt und auf dem
Ge=
biete der Anknüpfung wirtſchaftlicher Beziehungen habe er nicht
genügende Ergebniſſe geliefert. Als Nachfolger Kopps wurden
Kraſſin und Gillerſon genannt. Ueber den Geldmangel wurden
auf der Konferenz Klagen nicht laut. Das Parteibudget
für Deutſchland betrug monatlich 2 130 000 Mark. Um
ein ſicheres Eingehen der aus Moskau angewieſenen
Mittel zu gewähren, wurde die Schaffung eines
Propa=
gandafonds für Weſteuropa angeregt. Aufgabe der
Konferenz war es außerdem, die Organiſation zu verbeſſern.
Es ſollen ſechs Zentren geſchaffen werden. Das Pariſer
Zen=
trum ſoll die Arbeit in Frankreich, England, Spanien, Belgien,
Holland und in den beſetzten deutſchen Provinzen leiten. Das
Berliner Zentrum umfaßt Deutſchland mit Ausnahme
Oftpreu=
ßens und Oberfchleſiens, das Prager Zentrum Oberſchleſien, die
Tſchechoſlowakei, Polen, Deutſch=Oeſterreich, Ungarn und
Ru=
mäyien. Außerdem wurde ein ſüdeuropäiſches Zentrum, ein
weiteres in Adrianopel und ein ſkandinaviſches verlangt.
Ein Schritt vorwärts in der produktiven
Erwerbsloſenfürſorge.
K.T. Da von der Erhöhung der Produltion heute alles
ab=
hängt, ſollte man keine Gclegenheit verſäumen, die die
Möglich=
keit bietet, umter Ausnützung jetzt brachliegender Arbeitskräfte
Werte von großer volkswirtſchaftlicher Bedeutung
zu ſchaffen. Im beſten Sinne des Wortes produktive
Er=
werbsloſenfürſorge und gleichzeitig in allgemein
volks=
wirtſchaftlicher und jeweils lokaler Hinſicht von größter
Bedeu=
tung iſt der Kanaliſations= und
Waſſerleitungs=
bau. Die Mehrzahl aller Ortſchaften unter 3000 Einwohnern iſt
heute noch ohne Waſſerleitung und Kanaliſation. Von Städten
und Gemeinden von 3000 bis 10000 Einwohnern beträgt die
Zahl der nicht mit Waſſerleitung verſehenen zirka 250; bedeutend
höher noch iſt der Prozentſatz bei denen, die keine
Kanali=
ſation beſitzen. In den größeren Städten bedürfen die
An=
lagen infolge Vernachläſſigung während der letzten ſechs Jahre
dringend des Ausbaues und größerer Reparaturen. Wie kann
unter den heutigen Umſtänden die Erbauung diefer Anlagen in
die Wege geleitet werden?
Für die Finanzierung ſtellt das Reich ſeine
Unter=
ftützung in ganz bedeutender Höhe zur Verfügung (ſiehe
Reichs=
verordnung über Erwerbsloſenfärſorge vom 26. Januar 1920
und Ausführungsbeſtimmungen dazu vom 23. April 1919,
beſon=
ders Ziffer 1, Abſatz 5). Braucht eine kleine Stadt von 5000
Ein=
wohnern etwa ein Jahr zur Fertigſtollung einer
Waſſerleitungs=
anlage und beſchäftigt ſie dabei 75 Arbeitsloſe, ſo ergibt das bei
rund 300 Anlagen 22 500 Arbeitstage, die der
Erwerbsloſenfür=
ſorge entzogen werden. Bei einer Vergütng von 12 Mark
pro Tag und Mann kommt die Geſamtlohnaufwendung auf
270 000 Mark. Auf Grund der genannten Erlaſſe wird das Reich
bei begründetem Antrag etwa das Doppelte der Summe
zu=
ſteuern, da es ſich um Unternehmngen von „hervorragend
volks=
wirtſchaftlicher Bedeutung” handelt. Mit einem Zuſchuß von
540 000 Mark wird aber die Gemeinde ſicher in der Lage ſein,
den Bau der Anlage in Angriff zu vehmen.
Die Gemeinde oder Stadt genießt während des Baues den
großen Vorteil, daß auch die einheimiſchen Arbeiter und
Hand=
werker lohnenden Verdienſt finden. Die in Betrieb befindliche
Anlage iſt eine etwa innerhalb 35 Jahren ſich ſelbſt
amortiſie=
rende ſichere Einnahmequelle, hebt die allgemeinen hygieniſchen
Zuſtände um ein Bedeutendes und gibt dem Orte Möglichkeiten,
ſich auszudehnen, fördert den Fremdenverkehr. Auch das
Feuer=
löſchweſen wird ſich weſentlich vervollkommnen. Um die
Bau=
koften der Anlage möglichſt niedrig zu halten, muß auch von der
einſchlägigen Induſtrie verlangt werden, daß ſie auf einen
über=
mäßigen Gewinn verzichtet, und daß ſie ihre Kalkulationen ſo
niedrig wie möglich ſtellt. Es iſt daher erfreulich, zu hören, daß
der Verband deutſcher
Waſſerleitungsunter=
nehmer e. V., Sitz Frankfurt a. M., im Intereſſe dieſer
volks=
wirtſchaftlich ſo wichtigen Anlagen das ſeinige tun will, um die
Preiſe ſo niedrig wie möglieh zu halten. Wenn die Stadt= und
Gemeindebehörden die Initiative ergreifen und raſcheſt die
finanzielle Unterſtützung durch das Reich beantragen, ſo können
die Waſſerleitungs= und Kanaliſationsarbeiten rechtzeitig im
Frühjahr begonnen werden.
Aus dem beſetzten Gebiet.
* Kaiſerslautern, 29. März. Die Preſſezenſur
und die militäriſche Zenſur der Telegramme in der Pfalz ſind
von heute ab aufgehoben worden.
Kaiſerslautern, 29. März. (Wolff.) Nach Aufhebung
der Preſſezenſur in der Pfalz iſt nunmehr von heute ab auch die
bisher vorgeſchriebene militäriſche Zenſur der
Tele=
gramme in Wegfall gekommen.
Die Zollgrenze am Rhein.
Paris, 29. März. Nach einem im Temps
veröffentlich=
ten Artikel des Journal d’Alſace ſollen bei der Errichtung
der Zollgrenze folgende Geſichtspunkte zur Anwendung
kommen:
Das Rheinland wird als autonomes Wirtſchaftsgebiet
be=
trachtet mit einem Zollſonderſtatut. Der Tranſitverkehr mit dem
Auslande wird von den Zollpoſten nur kontrolliert. Die Zölle
für dieſe Waren werden an der politiſchen Grenze Forbach—
Weißenburg ſofort erhoben. Doch wird der Rhein wahrſcheinlich
als maritime Grenze betrachtet werden. Die neue Taxe für
Waren aus dem beſetzten Gebiet in das unbeſetzte Deutſchland
und umgekehrt hat der Abſender zu tragen. Der rheiniſche
Heu=
del ſoll begünſtigt werden. Die Ausfuhrzölle aus dem Rheinland
in das unbeſrtzte Deutſchland ſollen günſtiger ſein wie umgekehrt.
Für die Wareneinfuhr aus dem unbeſetzten Deutſchland nach
dem Rheinland gedenkt man zunächſt Zölle zu erheben in Höhe
von 20 bis 25 Franes der Auslandsimporttaxe. Allmählich
ſol=
len die Zölle geſteigert werden, ſo daß nach einer gewiſſen Zeit
das Rheinland im Weſten wie im Oſten dieſelbe Importtaxe zu
bezahlen hat. Der franzöſiſche Kaufmann, der nach dem
Rhein=
land exportiert, wird dieſelben Tarife bezahlen wie bisher, nur
mit dem Unterſchied, daß die Zölle der
Wiederherſtellungskom=
miſſion und nicht der deutſchen Zollverwaltung zufließen. Eine
wichtige Aenderung jedoch wird ſtattfinden, welche den
franzöſi=
ſchen Kaufmann am meiſten intereſſiert: die Ein= und
Ausfuhr=
erlaubnis wird von nun an von der Interalliierten Oberſten
Kommiſſion und nicht mehr von den deutſchen
Außenhandels=
ſtellen erteilt. In gewiſſem Maße wird alſo das Regime zur
Zeit des Waffenſtillſtandes wieder eingeführt.
Wenn der Gewährsmann des Journal d’Alſace wirklich ſo
gut unterrichtet iſt, wie er behauptet, dann ſoll das Rheinland
für Deutſchland lediglich zum wirtſchaftlicßen Ausland gemacht
werden.
E. London, 30. März. Der Daily Telegraph erfährt, daß
der engliſche Vertreter bei der Interalliierten
Rhein=
landkommiſſion Sir Robertſon, begleitet von engliſchen
Sachverſtändigen, nach Paris abgereiſt iſt, um den engliſchen
Botſchafter bei der Erörterung über die beſte Methode zur
Aus=
führung des Vorſchlages des Oberſten Rates hinſichtlich der
Er=
richtung einer beſonderen Rheinzollgrenze zu unterſtitzen.
E Brüſſel 30. März. Verſchiedene Blätter hatten die
Nachricht vervreitet, die Zollverwaltung werde Frankreich
allein übertragen. Dieſem Gerücht tritt die Nation Belge
ent=
gegen und erklärt, daß der interalliierte Charakter der
Zollver=
waltung durchaus gewahrt bleibe und unter den drei damit
be=
auftragten Beamten ein Belgier, ein Franzoſe und ein
Eng=
länder ſei.
Eine deutſche Kohlennote.
Berlin, 29. März. (Wolff.) Der Verkauf von
Re=
parationskohle durch die alliierten
Empfangs=
länder hat die deutſche Regierung veranlaßt, der
Repa=
rationskommiſſion in Paris und der belgiſchen Regierung in
Brüſſel folgende Note übergeben zu laſſen:
Nach den der deutſchen Regierung zugegangenen zuverläſſigen
Mitteilungen haben in letzter Zeit in erheblichem Umfange
Ver=
käufe von Reparationskohlen durch die alliierten
Empfangslän=
der ſtattgefunden. Es handelt ſich dabei um ſehr beträchtlich=
Mengen, mindeſtens 70 000 Tonnen. So ſind belgiſcherſeits von
dem Comptoir belge pour la reparation des charbon
alleman=
des, alſo von offizieller Quelle, bis zu Anfang März etwa
40 — 45000 Tonnen in die Niederlande verkauft
wor=
den, die zum Teil von Antwerpen aus geliefert werden. Das
gleiche Comptoir hat ferner bis Anfang März etwa 10 000
Ton=
nen Braunkohlenbriketts nach den Niederlanden verkauft, wobei
es die gleiche Menge monatlich auf unbeſtimmte Zeit angeboten
hat. Außerdem ſind durch das belgiſche Comptoir charbonnier
maritime in Antwerpen deutſche Reparationskohlen frei Schiff
Rotterdam, Duisburg oder Mannheim angeboten worden.
Sämt=
liche Verkäufe und Angebote ſind zu abnorm billigen Preiſen
er=
folgt. In Rotterdam befanden ſich Anfang März etwa 50 000
Tonnen Reparationskohlen unentladen in Kähnen.
Die deutſche Regierung hat in einer Note vom 6. Dezember
1920 durch Vermittelung der deutſchen Kriegslaſtenkommiſſion
ohne Widerſpruch der Reparationskonmniſſion ihren
grundſätz=
lichen Standpunkt wiederholt dahin zum Ausdruck gebracht, daß
Deutſchland etwaigen Austauſchgeſchäften mit Reparationskohlen
zuſtimmen und an den daraus entſtehenden Vorteilen beteiligt
werden muß. Noch weitweniger als derartigen
Austauſch=
geſchäften kann Deutſchland dem Verkauf von
Re=
parationskohlen in der oben geſchilderten Art
zuſtim=
men. Die Abſicht des Friedensvertrages war, den Alliierten
den Kontingent ihrer früheren Importe aus Deutſchland ſowie
den Ausfall der zerſtörten Gruben durch Auferlegung von
Pflicht=
lieferungen an Deutſchland zu ſichern. Die Reparationskohlen
ſollen mithin der Wirtſchaft der beteiligten Mächte ſelbſt zugute
kommen. Nicht etwa ſollen ſie es ihnen ermöglichen, damit
Handelsgeſchäfte zu treiben. Dadurch würde dem
Zweck des Friedensvertrages direkt zuwidergehandelt. Wegen
des gegenteiligen, von einzelnen Regierungen eingeſchlagenen
Verfahrens muß die deutſche Regierung um ſo mehr
Verwah=
rung einlegen, als ſie, wie es die Tatſachen ergeben, und wie ſie
der Reparationskommiſſion wiederholt mitgeteilt hat, trotz aller
Bemühungen nicht in der Lage iſt, die Kohlenlieferungen, die ihr
auferlegt ſind, voll zu erfüllen.
Wie auch an dieſer Stelle hervorgehoben werden muß, kommt
noch hinzu, daß immer ſchärfere Anforderungen an die Sorten
und Qualitäten der zu liefernden Menge geſtellt werden. Der
Einſpruch der deutſchen Regierung gegen die Höhe
und Art dieſer Auflagen, iſt bisher unberückſichtigt geblieben.
Umſo weniger iſt es für ſie erträglich, wenn anderweit ohne die
Beteiligung Deutſchlands und noch dazu unter Preis über
erheb=
liche Teile derjenigen Liefermengen, welche ſie unter ſchweren
Schädigungen der eigenen Wirtſchaft den alliierten Ländern
zu=
geführt hat, verfügt wird.
Unliebſamer Beſuch in Budapeſt.
Budapeſt, 29. März. Oſterſonntag nachmittag erſchien
König Karl unerwartet in Budapeſt und ſuchte den
Reichsverweſer Nikolaus v. Horthy auf. Nach kurzer
Be=
ſprechung hat der König auf Wunſch des Reichsverweſers und
der in Budapeſt weilenden Parteiführer und
Regierungsmit=
glieder die Hauptſtadt verlaſſen. Die ungariſche Regierung hat
Verfügungen getroffen, damit die Rüclkehr des Königs nach
einem neutralen Staat ermöglieht werde. In der Hauptſtadt und
im Lande herrſcht völlige Ruh
Wien, 29. März. (Wolff.) Zur Ankuuft des
frühe=
ren Königs Karl inungarn erfährt die Politiſche
Korre=
ſpondenz: Der frübere König war Samstag abend in
Stein=
amanger eingetroffen und beim dortigen Biſchof abgeſtiegen.
Miniſterpräſident Graf Telecki wurde nach Steinamanger
be=
rufen. Sowohl er wit Oberſt Lehar haben dem früheren König
er Durchführung hſeiner Abſichten abgeraten. Trotzdem ſuhr
der König Sonntag früh im Kraftſvagen nach Budapeſt. In
einem zweiten Wagen fuhr Miniſterpräſident Telecki, der
unge=
fähr zwei Stunden ſpäter in Budapeſt eintnaf. Der Reichsver=
Eeite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1921.
Rummer 88.
Beſer b. Horthy war vollkommen unvorbereitet, und nach
einer langen Beſprechung riet er dem König zur Rückreiſe
in die Schweiz. Der König fuhr mit dem
Miniſterpräſi=
denten am Sonntag abend von Budapeſt ab. Er entſchloß ſich
aber während der Fahrt, im Lande zu bleiben, und ſoll ſich
gegenwärtig in Steinamanger beſinden. In der Beſprechung
war auch von einer Zuſtimmung der franzöſiſchen Regierung zur
Rückkehr des Königs die Rede. Der franzöſiſche Vertreter in
Budapeſt hat inzwiſchen in formeller Weiſe bekannt gegeben,
daß die Alliierten ſich der Rückkehr des Königs
auf den ungariſchen Thron widerſetzten. (Auch
in Deutſchland kann die Rückkehr des treuloſen Exkaiſers nicht
erwünſcht ſein.) In Budapeſt ſollen nur wenige von dieſen
Plänen gewußt haben. Es ſind einige Verhaftungen
vorgenom=
men worden. Wie der Politiſchen Korreſpondenz voc
unter=
richteter Seite mitgeteilt wird, hat die Regierung der Republik
Oeſterreich alle Vorkehrungen getroffen, um Rückwirkungen
die=
ſer Vorgänge auf Oeſterreich zu verhindern. Zu gleicher Zeit
wurde eine Unterſuchung eingeleitet, ob die Nückkehr des früheren
Königs über öſterreichiſches Gebiet erfolgte, um, falls dies der
Fall ſein ſollte, die dafür Verantwortlichen feſtzuſtellen.
Wien, 30. März. (Wolff.) Das Erſcheinen König
Karls in Ungarn erregte hier zwar großes Aufſehen, aber
keine Beunruhigung. Die Mehrzahl der Blätter betont, daß der
König ſchlecht beraten war, als er ſich zu dieſem Schritt entſchloß.
Wenn Ungarn in ſeiner Mehrbeit auch monarchiſch ſei und König
Karl als ſeinen legitimen König anerkenne, ſo hätte ſeine
Rück=
kehr mur im Einvernehmen mit den Regierungsfaktoren in
Buda=
peſt vor ſich gehen ſollen. Für Oeſterreich ſei wohl keine
Verwick=
lung zu befürchten, da mit der baldigen Abreiſe des Königs aus
Ungarn beſtimmt gerechnet werden könne. Die Blätter bringen
Einzelheiten über die Vorgänge in. Budapeſt. Danach
habe der König den Reichsverweſer aufgefordert, ihm die Macht
zu übergeben, doch Horthy habe erwidert, daß der König
Unmög=
liches verlange. Er, Horthy, habe ſein Amt von der Nation
er=
halten und er könne dies Amt nur der Nation wieder zurückgeben.
Er müſſe, vor die Wahl zwiſchen König und Volk geſtellt, ſich auf
die Seite des Volkes ſtellen. Der König ſolle warten, bis das
Parlament die Entſcheidung getroffen habe. Der König ſei durch
die Mitteilung äußerſt erſchüttert geweſen und ſoll ſeiner tiefſten
Enttäuſchung Ausbruck gegeben haben, da er einen ſtürmiſchen
Empfang in Ungarn erwartet hatte. (!) Im Zuſammenhang
mit dem Erſcheinen des Königs in Ungarn hat, wie die Blätter
melden, die Regierung die Verhaftung des legitimiſtiſch geſinnten
ehemaligen Miniſters des Innern Benicky und des Präſidenten
des Vereins „Erwachendes Ungarn” Smrecſamyi, verfügt. Auch
der ehemalige Stadtkommandant von Budapeſt, Lukaſic, ſoll
ver=
haftet worden ſein.
Abbruch der franzöſiſch=ſchweizeriſchen
Sollverhandlungen.
F. Genf, 29. März. Die Verhandlungen zwiſchen der
Schweiz und Frankreich über die Zollfrage ſind von
der franzöſiſchen Regierung in ſchroffer Weiſe abgebrochen
wor=
den. Die franzöſiſche Botſchaft in Bern hat dem Bundesrat eine
Note überreicht,, wonach es der franzöſiſchen Regierung
unmög=
lich iſt, Verhandlungen in dieſer Frage weiter zu führen, und
wonach ſie ihre volle Aktionsfreiheit in Anſpruch nehme. Die
franzöſiſche Regierung hat nunmehr dem Parlament einen
Geſetz=
entwurf vorgelegt, nach welchem die Zollgrenze mit der politiſchen
Grenze zuſammenfallen ſoll. Bemerkenswert iſt noch, daß die
franzöſiſche Regierung in einem der Note beigegebenen
Begleit=
brief den Vorſthlag des Bundesrates, die Angelegenheit einem
Schiedsgericht zu unterbreiten, entſchieden ablehnt.
Die Haltung Amerikas.
Berlin, 29. März. Allmählich heben ſich die Umriſfe der
amerikaniſchen Außenpolitik etwas deutlicher ab. Vor einigen
Tagen wurde gemeldet, die zweite Botſchaft Hardings an
Hen Kongreß werde eine große Ueberraſchung bringen. Bald
darauf wurde dieſe Meldung dahin ergänzt, Harding werde
tbeder den Völkerbundvertrag noch den Verfailler
Friedensver=
trag annehmen, ſondern einen Sonderfrieden mit Deutſchland
ſchließen. Jetzt wird der Deutſchen Allgemeinen Zeitung aus
Wafhington berichtet: Eine bemerkenswerte Erklärung, die
auf die künftige Haltung des republikaniſchen Senats und
viel=
leicht der ganzen Hardingſchen Verwaltung hinzudeuten ſcheint,
tpurde vom Informationsbureau der Republikaniſchen
Partei abgegeben. Sie wird eingeleitet durch die Worte:
Wir ſind aus dem Verband der europäiſchen
Mächte ausgetreten. Dadurch wird es klar, daß
Präſi=
dent Harding die vom Verband gehegte Erwartung, er werde die
Verbündeten bei der Eintreibung der deutſchen
Wie=
derherſtellungsſummen unterſtützen nicht
erfül=
len wird. Die Erklärung ſagt, daß, falls der Präſident ſo han=
Zeln würde, würde er eine Anslegung des Vertrages von
Ver=
failles vornehmen, und von der Parole abweichen, die er in ſeiner
Einſetzungsadreſſe ausgegeben hat, worin er erklärte: Wir
wol=
len keinen Anteil nehmen an der Leitung der Geſchicke der Alten
Welt. Die Erllärung der Republikaniſchen Partei ſchließt mit
den Worten: Die Auseinanderſetzung über die Zahlung der
Wie=
derherſtellungsſumme hat allein durch die beteiligten Parteien zu
geſchehen. Wir Amerikaner gehöven nicht zu Europa.
*„London, 30. März. Die Zuſtimmung Hardings
10 Milliarden Doklar in Amerika für das Elend
in Irland ſammeln zu laſſen, macht einen peinlichen
Ein=
druck. Der Mancheſter Guardian ſagt: Der Präſident ſpricht, als
wäre Irland Armenien und wir Türken. Ueberdies reiſt
Har=
dings Freund Senator Kenyon nach Irland, um den
Präſiden=
ten vor der neuen Tagutng des Kongreſſes über die Lage zu
unterrichten.
Paris, 30. März. (Wolff.) Die Pariſer Morgenpreſſe
be=
ſchäftigt ſich mit der Stellungnahme der
amerikani=
ſchen Regierung zum Verſailler
Friedensver=
trag. Perdinax fragt im Echolde Paris, welches die
Nege=
lungen ſeien, auf die Staatsſekretär Hughes anſpiele. Ohne
Zweifel die Kolonialwandate, die durch den Völberbundrat im
Dezember feſtgeſtellt wurden und die im Urteil von Waſhington,
namentlich in den Petroleumkreiſen Meſopotamiens, ein
wahr=
haft wirtſchaftliches Monopol zugunſten der Mandate ſeien.
Endlich wohl die Rechte Japans in der chineſiſchen Provinz
Schantung und auf die Inſeln im Stillen Ozean. Sicherlich
könne Hughes auch die Verteilung der ehemaligen deutſchen
Ka=
bel gemeint haben. Pertinax fragt, ob nicht gewiſſe Methoden
bei der Regelung des Reparationsproblems, z. B. die
zwölf=
prozensige Exportſteuer oder die fünfzigprozentige Abgabe vom
Verkaufswert deutſcher Waren Gegenſtand des Himveiſes ſein
könnten. Das ſei möglich, aber nicht ſicher. Auf alle Fälle ſei
es nicht wahrſcheinlich, daß die Vereinigten Staaten ſich in
wei=
tem Maße in die Reparationsregelung einmiſchen würden, um
nicht zu ſtören. Sie hätten den Wunſch kundgegeben, alles zu
vermeiden, was als eine Unterſtützung Deutſchlands gedeutet
werden könne. — Der Petit Pariſien ſchreibt: Amerika
be=
ginne einzuſehen, daß, wenn es ſich jetzt von dem neuen
diplo=
matiſchen Syſtem der Welt ausſchließe, es ſich ſelbſt das größte
Unheil zufüge. Vielleicht werde es ſich bald davon überzeugen,
daß es ſich dem Friedensvertrag von Verſoilles, ja ſogar einem
abgeänderten Völkerbund anſchließen könne, ohne von ſeiner
Souveränität etvas aufzugeben, und ohne ſich der Gefahr
aus=
zuſetzen, in die europäiſchen Angelegenheiten verwickelt zu
wer=
den. — Oeuvre ſagt, alle Welt bebauere die freiwillige
Ein=
ſamkeit Amerikas. Es hänge von den Vertretern Waſhiugtons
ab, daß ſie bei den Beratungen der Entente wieder ihre Plätze
einnehmen könnten.
Die Abrüſtungskomödie.
London 30. März. Reuter erfährt von maßgebenden
britiſchen Kreiſen zu der Meldung der Daily News über
nichtfor=
melle Erörterungen der Abrüſtungsfrage zwiſchen
England und den Vereinigten Staaten, in
Lon=
don ſei über einen ſolchen Schritt der Vereinigten Staaten nicht
das geringſte bekannt. England ſei durch ſeine
Mitglied=
ſchaft im Völkerbund für den Grundſatz des ſchiedsgerichtlichen
Verfahrens in internationalen Streitfragen und für die
An=
nahme der Regulierung der Rüſtungen verpflichtet. Es ſei
ſelbſt=
verſtändlich, daß jeder ſeitens der Vereinigten Staaten
kom=
mende Vorſchlag in dieſen und in allen anderen Fragen von
Eng=
land begrüßt und mit größter Aufmerkſambeit geprüft würde.
Der griechiſche Boxmarſch in Aſien.
Athen, 30. März. (Wolff.) Die der Einnahme bon
Afiun=Karahiſſar vorhergegangenen Kämpfe waren
er=
bittert und blutig. Die griechiſchen Truppen waren ſeit
Beginn der Operationen in fünf Tagen in Gewaltmärſchen 100
Kikometer weit auf ſchneebedeckten Wegen und bei eiſigem Winde
vorgerückt. Der Angriff auf Afiun dauerte acht Stunden. Die
Griechen gingen dreimal mit dem Seitengewehr vor und griffen
die Kemaliſten bon der Höhe aus an. Die Verluſte der
Kema=
liſten ſind nach der griechiſchen Meldung gewaldig. Die Türken
verſuchten zwölf Gegenangriffe. Afiun war das
Verpflegungs=
zentrum der Kemaliſten.
F. London, 30. März. Nach einer Konſtantinopeler
Mel=
dung des Pariſer Korrefpondenten des Daily Telegraph hat die
Pforte an die Mächte eine Note gerichdet, worin ſie gegen
die griechiſche Offenſive im gegenwärtigen Augenblick
proteſtiert und in der die Türkei eine friedliche Löſung
ſucht. Die Note macht die Griechen für die Verwicklungen
ver=
antwortlich, die ſich bereits ergeben haben. Die Angora=
Regie=
rung will einen ähnlichen Proteſt erlaſſen.
*
*
* Kleine politiſche Nachrichten. Nach einer Habasmeldung aus Lille
hat der Bund der kooperatiden Vereinigung für den
Wiederauf=
bau des Nordens Frankreichs ſich gegen die Teilnahme
deut=
ſcher Arbeitskräfte ausgeſprochen, da für die fehnelle Wiaderherſtellung
der Departements franzöſiſche und im Notfalle alliſerte Arbeitskräfte
ausreichten. — Das Handelsminiſterium von Uruguay iſt bereit,
ſo=
fort der deutſchen Regierung Kredite zu gewähren, damit dieſe in der
Lage iſt, Wolle und andere Erzeugniſſe in Uruguay zu kaufen. Auch
mit Deutzſch=Oeſterreich ſollen Unterhondlungen von Uruguay wegen
V
ähmlicher Vergöinſtigungen beſtehen. — Nach einer Havasmeldung aus
Madrid haben Kammer und Senat ihre Aubeiten am Diensdag
nach=
mittag wieder aufgenommen. — Der Berliner Lokalanzeiger meldet aus
Warſchau: Die Kämpfe zwiſchen den Aufſtändiſchen und den
Sowjet=
truppen um Kiew dauern beſonders bei Darnitza und Büla=Zerbwa mmit
unvermiderter Heftigkeit an. Die ganze Kiewer Carniſon, 40 000
Mann, mimmt an dem Kampf mit den Aufftändiſchen teil. In der Stadt
ſelbſt dauern nächtliche Ueberfälle auf Kommiſſare und Agenden der
Sowfetbehörden fort.
Darmſtadt, 31. März.
* Ernannt wurden der Gefangenenwärter Johannes Sulzbach
am Landeszuchthaus Marienſchloß zum Strafanſtaltswachtmeiſter
da=
ſelbſt, der Amtsgerichtsoberſekretär Wüchelm Schuldt zu Butzbach
zum Oekonomen bei dem Landeszuchthaus Mavienſchloß, der Oberlehrer
an der Oberrealſchule in Gießen Dr. Geong Ploch zum Oberlehrer
an dem Realgymnaſium in Gießen, der Amtsgehilfe an der Liebigs=
Obervealſchule in Darmſtadt Karl Lemmersdorf zum
Amtsgehil=
fen an der Oberrealſchule in Alsfeld und der Amtsgehilfe an der
Ober=
realſchule in Alsfeld Jakob Magel zum Amtsgehilfen an der Liebigs=
Oberrealſcharle in Darmſtadt.
* Uebertragen wurde dem Lehrer Karl Becker zu Wimpfen eie
Lchrerſtelle an der Volksſchule zu Offenbach.
* Aes dem Staatsdienſt entlaffen wunde der Kanzleigehilfe bei dem
Amtsgerickt Fürth Joſeph Zeiß auf ſein=Nachſuchen.
* Erkedigte Stelle. Die Stelle eines geſchäftsleitenden Suſdizbureau=
Inſvektors bei dem Amtsgericht Lorſch iſt zu beſetzen. Bewerbungen
ſind bis zum 15. April 0. J. bei dem Miniſterium der Juſtiz
einzu=
reichen.
n. Strafkammer. Gerade aus dem Gefängnis wieder auf freien Fuß
gekoumen, wurde die 23 Jahre alte Dienſtmagd Marie Bücherl aus
Leifling in der Pfalz ſofort in zwei hieſigen Stellen diebſtahlsrückfällig,
indem ſie Kleidungsſtücke und andere Sachen von erheblichem
Geſamt=
wert entwendete. Sie iſt geſtändig und wurde zu 9 Monaten
Ge=
fängnäs abzüglich 2 Monaten Underſuchungshaft verurteilt. — Auch
der 18jährige Schloſſer Peter Joſeph Reitz von hier war des
Dieb=
ſtahls im Rüickfall angeklagt, doch konnte nur Unterſchlagung
nachgewie=
ſen werden, die ihm 6 Wochen Gefängnis eintrug. Es handelt
ſich um Aneignung einer größeren Angahl Brotwarken, welche der
An=
geklagte nachher zu 1 Mk. das Stick weiterveräußerte. Er ſollte ſie auf
dem Städtiſchen Arbeitsamt einem andeven Arbeiter us der Taſche
ge=
ſtohlen haben, behauptet jedoch, er habe ſie auf dem Boden liegend
gefunden und behalten, was zwar recht zweifelhaft, aber nicht zu
wider=
legen iſt. — Fahrläſſige Tötung fällt dem 22jährigen, bisher
unbeſtraf=
ten Schuhmacher Emil Max Stark aus Zwota, jetzt in Gräfenhauſen
wohnhaft, zur Laſt, und das fragliche Unglück hat ſich bereits im Maz
1919 zu Altenburg ereignet. Der nicht auszurottende Leickwſinn in der
Handhabung von Schußwaffen forderte ein Menſchenleben als Opfer,
und der ſelbſt ſein umbeſonnenes Verſchulden zugebende Angeklagte muß
es mit 8 Monaten Gefängnis büßen. Er gehörte demals als
Handwerker dem bortigen Fliegerlager an und ſah, wie der
ſtellvertre=
tende Schießunteroffizier einen Revolver in die Waffenkawmer
zurrück=
tragen wollte. Obwohl St. wit derartigen Wofſen durcktis nicht
ver=
traut war, ließ er ſich die Piſtole geben, und der Unteroffizier (ſie für
ungeladen haltenh) ging ungern darauf ein. Alles war das Werk
weni=
ger Augenbliche. St. zielte im Scherz auf einen Kameraden, und dieſer
wunde durch den Schuß in den Kopf auf der Stelle getötet. — Die
Be=
teiligung an einem in der hieſigen Luſtſchiffhalle Anfangs Dezember
borigen Jahves verübten ſchweren Diebſtahl wird von dem i gleicher
Michtung ſchon erheblich vorbeſtraften 22jährigen Schloſſer Otto
Stein=
brecher von hier beſtritten, und es konnte nur Verurteilung wegen
Sehlerei nebſt ſchwerer Urkundenfälſchung zu 10 Monaten
Ge=
fängnis abziiglich 2 Monaten 2 Wochen Unterſuchngshaft erfolgen,
wenn auch weitergehender Verdacht vorliegt. Nackls verſchwand aus
einem verſchloſſenen Geräteſchuppen der im Abbruch befindlichen Halle
trotz der ſchaufen frnngöſiſchen Ueberwachung eine größere Menge
Werk=
zeuug nebſt einer elektriſchen Bohrmaſchine von etwa eiem Zeutner
Ge=
wicht im damaligen Werte von 5000 Mk. Die Täter mußten ſich unter
dem Schutze der Dunkelheit durrch Pöſten und Batronrillen geſchlichen und
wit Dietrich die Tür geöffnet hoben. Anfangs fehlte jeder
Anhallts=
bunkt, bis Hausſuckſung aus anderem Anlaß bei einem hieſigen
Hand=
lurngsgehilfen den größten Teil des Geſtohlenen zufällig zutage förderte.
Dem Betreffenden hette es St. kurz zuvor überbracht und zum Kaufe
als angeblich aus dem beſetzten Gebiete ſtammenh angeboten. Bei ihm
war noch ein Zweiter, und Beibe legten, als ein Austeis über redlichen
Erwerb verlangt wirde, einte gefälſchte Rechnung aus Mginz vor. Der
Angegangene kehntze den Ankauf zwar ab, lieh aber dem St. auf
dringen=
den Wunſch 300 Mk., wofür ihm die Sachen einſtweilen als Pfand
ver=
blieben. Dann kam die zufällige Enidechumg; es wurde alles
beſchlag=
mahmt, und das Geld hat St. noch nicht erſetzt. Er will einen
Unbe=
kannten getroffen haben, der im Beſitze der Gegenſtände geweſen ſei,
und den er in gutem Glauben beim Abſatzverſuch als Bermittler
unter=
ſtützt habe. Er ſelbſt gehörte allerdings zu den anr Hallenabbruch
be=
ſchäftigten 54 Arbeitern und war daher mit dem Verhältniſſen vertraut,
doch fehlt ſchlüſſige Belaſtung hinſichtlich der Ausfjihrung des Diebſtahls,
während das Hehleveibcwußtſein und der Gebrauch einer gefälſchlten
Ur=
kunde offenkundig erſchienen. Ein damals bei der Kriminalpoligei
ein=
gelaufener anonymer Brief hatte St. als Teülnehmer bezeichnet und vor
ſeiner Abreiſe ins Ausland gewarnt.
* Gewerbeiufeum. Die Ausſteklung von
öſterreichi=
ſchem Notgeld aus der Saumlung des Herrn Möſinger in
Frankfurt wird am 1. April eröffnet. Die Scheine ſind in
alphabeti=
ſcher Reihenfolge wauh Herſtellugsorten angeordnet, und zwar gelangen
in den nächſten 14 Tagen die Scheine aus Städten mit dem
Anfangs=
buchſtaben A.—J. zur Ausſtellung, während vom 15. April ab die zweite
Reähe von Scheinen gezeigt wevden ſoll. In einer Vitrine find einzelne
Kurioſitäten ausgelegt, wie Norgeld auf Sperrholz, auf alten
Lebens=
mittelkarten und anderes mehr. Die außerordentlich vollſtändige
Samm=
luung dürfte bielfach Intereſſe finden.
Die Dekorationen zu „Louis Ferdinand‟.
Voy Ing. R. Kranich.
Durch die Dekoration muß ſich der Zuſchauer beim Aufgehen
des Vorhanges unwillkürlich in die Sümmng verſetzt fühlen,
die der betreffenden Szene zu Grude biegt. Dies iſt neben den
praktiſchen Anforderungen, die an jede Dekoration geſtellt
wer=
den, der zu enfüllende höhere Zweck derſelben.
Die erſtem höſtoriſch nachweisbaren Anfünge des
Dekorations=
löeſens fimden ſich bei den akten Aegyptern. Sie ſind im den
ein=
fachen Requiſitenſticken, deren ſich die Prieſter bei ihren religiöſen
Feiern bedienten, zu erkennen. Die Art der Anwendung dieſer
Hilfsmittel wechſſellte im Laufe der Jahrhunderte vielfach. Im
großen und ganzen ſind zwei ſich berämpfende Hauptrichvungen
vorhanudem.
Die eine ſucht durch möglichſt naturgetreue, oder hiſtoriſch
vichtige Wiedergabe des Schaußlatzes zum Ziele zu gelangen. Es
iſt dies die impreſſionſiſtiſche Richtzung. Die andere verzichtet im
Gegenſatz hierzu ganz cuf die Nachbildung und arbeitet nur die
Stimmmtng des betreffenden Bildes heraus. Sie bedient ſich
da=
bef beſonders gern ſtarker Gegenſätze in der Farbenauswahl. Es
iſt bie expreſſioniſtiſche Richtung.
Vor wenigen Jahren noch herrſchte an unſeren
tonangeben=
den deutſchen Bühnen die impreſſioniſtiſhe Richtung vor. Schon
vor dem Jahre 1918 hatte man aber faſt allgemein erkannt, daß
iuan durch die allzuweite Ausbanutng dieſer Richtung in eine
Sackgaſſe geraten war. Nach dem allgemeinen Umſturz wandte
uian ſich völlig von ihr ab und bief dann leider über die einzig
richtige Straße des Fortſchritts hinuaus und verrannte ſich in der
Sackgaſſe des Expreſſionismtts.
Jetzt endllich beginnt man allmählich einzufehen, daß aller
Wahrſcheinlichkeit nach keine der beidem Richtungen allein zu
einent öq uernden Fortſchritt führen kamn, ſondern, daß dieſer nur
dotrch die haumoniſche Verbindung der beiden Richtungen zu einer
Einheitsrichtung erreſicht werden kann. Zu ähnlicher Erkenmtnis
gelongs man ja jetzt auf faſt allen Gebieten des Lebens, auf denen
man in Extreie geraten ſpar. Man ſtrebt überall danach, an die
Stelle des ſich in estremen Richtungen behämpfenden und dadurch
zvertvernichtenden Dualismus, möglichſt fneſien aber doch in
har=
inoniſchem Kräfteverhältmis bleibenden wertſchaffendem
Monis=
mius zu ſetzeln.
Einen Einblick in die Art, wie ſich dieſe Verbindung auf dem
hier behandelten Gebiete des Dekorationsweſens vollziehen kann,
bieten uns die Bühnenbüilder des Unruhſchen „Louis
Fer=
dinand‟ Der künfüleriſche Beirat Herr Pilartz und der
Vor=
ſtand der Malgbteilung des Lanbestheaters, Herr Scherl, haben
in engſter Fühlng mit dem Spielleiter des Stückes, Herrn
In=
tendanten Hartung, die Bilder geſchaffen. Doch nun zur
Beſpre=
ehung der einzelnen Bilder.
Der Gartenſaal, das erſte Bild, iſt ein hoher, heller Raum.
Drei große, die Zimmerdecke faſt erreichende Fenſter laſſen das
Tageslicht ungehſindert hereinfſrten. In dieſem Raum ſind zwvei
Elemente, die bei oberflächllicher Bevrachtueng unbereinbar
erſchei=
nen, harmonäſch miteimander verbunden. Wie Goethe von ſich
ſagte: Vom Vater hab’ ich die Statzur, des Lebens ernſtes Führen,
vom Mütterchen die Frohnatur, die Luſt zum Fabulieren; ſo iſt
hier die ernſte preußiſche Lebensführung, der Sinn für
Ord=
nungsliebe, Zuverläſſigkeit, der ſich in der imprefſiowiſtiſchen Art
der Flächeneinteilung cusſdrüjckt, vereint mit der Frohwatr, dem
Sinn für alles Schöne, die Kumſt, verſinnbildlicht durch einen
vornehinen Farbenveichtum der Wände, der mehr expreſſioniſtiſch
wirkt. In dieſer Dekoration iſt alſo das vereint, was auch in
dem Prinzen ſüh verbindet. So bereitet uns dieſes Bild vor auf
den erſten Auftritt des Prinzen, auf ſein jugendliches
Herein=
ſtürmem von ſeinen tollem Ritt, auf dem er die Seele ſeines
Vol=
kes erbannt, begreiſen, Dieben gelernt hat.
Es folgt das Treppenhaus des Berliner Schloſſes. Wer wäre
nicht fpeudig überraſcht G=
die ganze Größe des alten Hohenzollernſchſoſſes in ihm
verkör=
pert fühlt. Dies iſt wirklich gelungen. Wie die Vorhalle eines
Tempels wirkt dieſer Raum. Freillich, wenn uns dann Orawien
auf die Veränderungen, die an der Ausſtattung des Raumes ſeit
dem Tagen des großen Königs vorgenommen worden ſind,
auf=
merkſam gennacht hat, dann iſt all unſere Freude an dem lichten
Razm dahin, umſd wir flüchten gern wit dem Prinzen in die
Künſtbenklaguſe.
Eine Zergliederung dieſes Miniatrrbildes ſcheint mir
grau=
ſam. Rheinlandſüinrytang! Raurſcht da drauußen nicht unſer
deut=
ſcher Strom um den Loreleifelſen? Schwebt nicht Meiſter
Beet=
hovens Geiſt bei dem Klüngen des Spinettes durch den Raum?
Wer die Stimmung dieſes Billdes nicht verſteht, mitfühlt, der
trägt kein deutſches Herz in der Bruſt. Doch wir müſſen zurück
in die Wirklichſkeit. Rauch weht im nächſten Bild der
Oktober=
wind um die Pfeiler eines Bogengewölbes in Alt=Berlin. Graue
Mauern ſchließen den Rcum ſeitlich ab. Unheimlich den nahen
Sturm verkünden5, iſt die Stümmung des Bildes. Der Herold
macht den Abſchluß des Bütndniſſes mit Frankreich bekannt. Der
Prinz ſtürzt zum König in den Audienzſaal. Wir finden die
Wände des Gartenſaases wieder. Aber anders angeordnet,
Tü=
ren zugefügt, Fenſter weggelaſſen. Dieſer Auudienzſaal macht mit
ſeiner ſchachtelartigen Anordnung der Wände unbebingt den
Ein=
druck von einer gewiſſen, ſchienenartigen Zwongsläufigkeit auf
uns. Verlaſſenſein, Unſichenheit erzeugt in uns der Heine
Schreib=
tiſch des Köwigs, das faſt einzige Möbelſtück in dem großen
Raum. Dazu im Gegenſatz zum Gartenſaal ein auffallender
Mangel an Fenſtern, und wir ſind in der richtigen Stimmung
zum Verſtändmis der folgenden Szenen mit dem König. Der ein=
zige Lichtblick in dieſem Naum iſt das Bild Friedrichs des
Gr=
ßen, das doniwierenſ über der Mitveldür angebracht ift.
Dieſe Dekoration iſt eim marbandes Beiſpiel für die Ueber
begenheit der Einheitsrichtumg. In vein expreſſioniſtiſchem Sim
wr auf die Haupufzene im 1. Bild hin ausgearbeitete Wänd
hätten niemals auch den Audſienzſcal bilden können. Die Man
wigfalldigkeit wäre nicht vorhanden geiveſen. Im impreſſioniſti
ſchen Stil gehaltene Wäxſde aber, die in beiden Räumen zugleie
häuen verwendet werden können, hätten nicht die notvendige
ſtarke Betonung der Lebemsfreude Beim 1. Auftritt des Prinzer
wie ſie durch das expreſſiowiſtiſche Element in der Einheitdeko
ration erzeugt wird, hervorkringen können. Alſo allgemein: De
Impreſſionismus arbeitet mit zu wenig Bühnenſirkung, ſein
Vilder ſpüelen zu wwenſig mit. Der Expreſſionismus dagegen wir!
zu leicht aufdringlich, will zu viel mitſpielen. Im
Einheitsfti=
müſſen die Fehler der beiden aauusgeglichen, die Vorzüge nach Be
Hürfmis herausgeholt werden. Daß durch die Vielſeitigkeit eine
Dekonation natürlich gurch bedeutende Erſparniſſe bei der Aus
ſtattung eines neuen Stückes geiacht werden können, liegt ja au
der Hand.
Aus dieſem Grunde ſind auuch im Nathautsſaak die Wände
des Treppenhauſes verwendet. Durch zwei große Gemälde
berei=
chert. Große Wandſſlächen, im Winkel geſtellt, grenzen dem Raum
ab. Beängſttgend, brückend, ſchwül iſt die Stimmung trotz de
Feſttaſel im Vordergrund. Eingeſtellt auf dem Ausruf Louis
Ferbinanids: Wo bleibt Gott?
Noch erhöhſt bis zur avembemehmenben Enge wird dieſſ
Stimmmung im nächſten Bill, dem niedrigen kleinen Wirtshaus
raum; der eigentlichen Todeskanunner des Helden, er ſieht —
Na=
poleon. Und num das Schlußbilld. Ich muß geſtehen, dieſe De
koration verſtand ich nicht gleich. Der Dechniker in mir ſtäeß ſie
an der durch die ſüarke Hervorhebung des expreſſioniſtiſchen Zuge
bedingte Außerachtlaſſung der Technik. Die Dekoration beſteht j
nrr aus dem gewaltigen Tveppenbaut, der nach dem rechts
ge=
legenen Schloßeingang hin anſteigt. Letzterer iſt hautptſächli
durch einen Pfeiler gebildet, der mit den übrigen Pfeilern un
Wänden autßer durch ein Geländer überhcupt nicht verbunden iſt,
ſondern völlig frei im Raum ſteht. Noch eine ſtolze Säule zeug
von verſchſpundener Pracht. Der folgende Zuſamrmenbruch Preu
ßens findet in dieſer Säule einen ſelbſt mit den reichſten Mittely
nicht zu übertrefſendem Ausdruck. Wer dazu in der Schlußſzene
die hohe Geſtallt der Königin auf der Höhe der Terraſſe ſich ab
hebend gegen den immer dunkler werdenben Himmel geſehen hat
dem wird gewiß dies Bild im bleibender Erinnerung bleiben.
Hoffentlich geben uns die beiden Künſtler, Herr Pilartz und
Herr Scherl, noch recht viele ſolche Beweiſe ihres ſchönen
Zuſam=
mentwirkens und Könnens, daß der alte Ruf des Darmſtädter
Theaters, auch auf dem Gebiete des Dekorationsweſens ein
füh=
rendes Haus zu ſein, weiter zu Recht beſteht.
Nummer 88.
* Deutſche Volkspartei. Wie ſchon mitgeheilt, findem anläßlich bes
Parteitages zwei öffentliche Verſammlungen am nächſten
Freitag ſtatt, die eine im Saalbau, die andere in der Turnhalle. In
beiden Berſammlungen ſpricht Reichsdagsabgeordneter Finamzainiſter
a. D. Dr. Becker, außer ihm in der Turnhalle Abg.
Brüning=
haus, im Saalbau Abg. Moldenhauer=Köln. Admiral m. D.
Brüninghaus war in der Schlacht am Stagerak Komandeur des
Li=
nienſchiffes „König‟. Seit der Revolution ſtellte er ſeine Kruft der
Prr=
tei zur Verfügung. Er eroberte im Wahlkreis Chemitz zwei Mandate
für die Deutſche Bolkspartei. Herr Brüninghaus iſt ei guter Redner
und hat im Reichstage vaſch Anſehen gewonnen. In der Verſammlung
im Saalbau wird Herr Abg. Profeſſor Dr. Moldenhauer=Köln
ſprechen. Man hat dieſen hervorragenden Sozial= und
Wirtſchaftspoli=
tiker beſonders deshalb zu uns gebeten, weil er ein ausgezeichneter
Ver=
treter der befetzten Gebietze iſt. Herr Dr. Moldenhauer iſt ein geiſtvoller
Redner und war auch Mitglied der Preußiſchen Oandesverſammlung.
Auf das Mamdat im Lamdlage hat er bei der letztem Wahl verzichtet, un
ſich ganz der Reichspolitik zu widmen. — Die Beteiligung wird am
bei=
den Vorträgen ſehr ſtark ſein. Auch von auswärts haben ſich viele
Teil=
nehmer angemeldet.
— Goethebund Darmſtadt (Freie Vereinigung). Am Dienstag, den
April, abends, im Muſikvereinsſaal, Steinſtraße, beginnt Dr.
Obenauer eine neue Vortragsreihe über Goethes
Per=
ſönlichbeit. Die Themen der einzelnen Vorträge lauten: Die
Per=
ſömlichkeit: Die Liebe: Die Natur; Die Geſellſchaft: Das Weltbild des
Dämoniſchen; das Göttliche. Der Vorverkauf bei Buchhandlung
Berg=
ſtrgeßer und Konzert=Armold hat bereits begonnem. (Siehe Anzeige.)
* Quäker=Vortrag. Man ſchreibt uns: Nicht alle Entenveangehörige
ſind unſere Feinde. Es gibt in den Ententeländern ſehr viele Menſchen,
die ſich mit der Londoner und der Pariſer Diktatur nicht einverſtanden
erblären. Die Erkemntnis, daß devartige, alles vemichtende Gewaltakte
zum Nachteil nicht nur Deutſchlands, ſomder auch ganz beſonders der
alliierten Länder ausfallen mwiſſen und wiemals zu einem Weltfrieden
führen können, findet im vielem Kreiſem des Auslandes mehr und mehr
Boden. In erſter Linie gehören zu dieſem Kreiſſew die religiöſe
Geſell=
ſchaft der Freunde (Quäker), welche bemüht ſind, durch Wort und Tat
an der großen Aufgabe einer endlichen Berſtändigung der verſchiedenen
Wölker ſich voll und ganz einzutſetzen. Wie ſich die Quäker zu der heutigen
pplitiſchen Lage ſtellen, wird in einem Vortrag Herr Carl Heath=
London, der mitten in der Quäberbewegung ſteht, am Donnerstag
abend im ſtädtiſchen Jugendheim (Mathildenhöhſaal) berichten. Sicherlich
werden die Ausführungen, die durch einem Dolmetſcher ins Deutſche
über=
ſetzt wenden, allgemeines Intereſſe erregen. (Siehe heutige Anzeige.)
Darmſtädter Tagblatt, Dounerstag, den 31. März 1921.
Seite 3,
Freitag, den 1. April 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Für Erwachſene: Bezugsmarke Nr. 3, Beſtellmarke
Nr. 3 und Bezugsmarke Nr. 5, je 800 gr Brot, Beſtellmarke
Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Für Kinder: Bezugsmarke Nr. 3, 800 gr Brot,
Bezugs=
marke Nr. 5, 560 gr Mehl oder 800 gr Brot.
Sorned beef: Von Mitrwoch, den 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher
Nährmittel=
karten zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund.
Haushaltungsmehl: Von Dienstag, den 22. März bis einſchl.
Dienstag, den 5. April ds, Js., 750 gr Haushaltungsmehl
zum Pfund reiſe von 5.10 Mk. auf die
Nährmittelbezugs=
marke Nr. 277. Die Bezugsmarken ſind von den Geſchäften
bis ſpäteſtens 8. April abzuliefern.
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 11 und 12 mit
5 Pfund zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund,
Zucker: März=Anteil auf Marke Nr. 3.
la Kernſeife: Markenfreie Abgabe das Pfund zu 11.50 Mk.
Ausgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche
Ver=
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der
Kohlen=
ausgleichſtelle.
Hausbrandkohlen. Die 6. Rate zur Hälfte in Kohlen, Briketts
oder Koks, zur Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz
von Heſſen. Die Rohbraunkohlen können vom Kohlenhandel
oder direkt an der Grube bezbgen werden.
Die Dienſträume des Lebensmittelamts und der
Kohlenausgleich=
ſtelle ſind für den Verkehr von 8 Uhr vormittags bis
3½ Uhr nachmittags geöffnet. Samstags ſind alle
Dienſt=
ränme bis 12½ Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Berlorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nicht umgetauſcht.
Achtung=
bewahren.
Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzn”
C. Die Witterung des Jahres 1920 in Darmſtadt. Laut Mitteilungen
der Heſſiſchen Zentralſtelle für die Landesſtatiſtik war das Jahr 1920 im
allgemeinen etwas zu warm, während es hinſichtlich der
Niederſchlags=
menge von dem langjährigen Durchſchnitt kaum abwich. Beſonders mild
waren Januar, Februar, März und Mai, während der Auguſt,
beſon=
ders aber der November, zu kühl waren. Die kälteſten Monate waren
November und Dezember mit einem Mittel von 2,1 Graſ Celſius,
wäh=
rend der Juli mit einem ſolchen von 18,4 Grad der wärmſte war. Die
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Frankfurter Theater=Oſtern. „Das Dorf
ohne Glocke.‟ „2 X2 — 5.” „Wasihrwollt.” „Tage
des Lebens” („Studentenliebe‟).
Das Schumanntheater hat ſich die Oſterfeierſtimmung
nicht entgehen laſſen und in dem dreiaktigen Singſpiel nach einer
ungariſchen Legende des Arpad Paſztor „Das Dorf ohne
Glocke” von Eduard Künnecke ein Werk vorgeführt, das ſich
in ſeiner ethiſch wertvollen Handlung ſo recht an die
Feiertags=
ſtimmung anlehnt und durch ſeine feine Muſik aufs
vorteilhaf=
teſte aus dem Operetten= und Singſpielkitſch heraushebt. Iſt
ſchon der Handlungsvorwurf ſo ganz etwas anderes, wie wir es
in dem modernen Singſpiel gewohnt ſind, ſo überſteigt die Muſik
das übliche Niveau noch gewaltiger. Künnecke iſt nicht nur ein
Könner; ihm ſtrömt Muſik aus tiefſtem Herzen. Erfindung,
Harmonik, Rhythmik, das alles geht einen eigenen, gediegenen
Weg. Wie unendlich fein iſt die plaſtiſche Darſtellung des
er=
wachenden Tages zu Beginn des erſten Aktes, wie zart ſchwingt
ſich über das ſchmiegſame Hornthema (h, e, fis, h, gis, hl8)) das
luſtige Klarinettenthema, das geſangvolle, innige Melos der
erſten und zweiten Violinen, wie rhythmiſch pikant iſt das kleine
Walzerliedchen der Reſi erfunden. Ein Meiſterſtück gediegenſter
Fugenkompoſition ſind die Einleitungen des Duetts Nr. 3
(Schmied, Sofie), der große Enſembleſatz im zweiten Finale,
und vor allem die wundervoll geſanglichen a capella=Chöre und
Soloenſembles des „Rgnus Dei” und des „Gloria”. Wahrlich
ein Werk aus ſo einzig vollendetem Guß, daß man ſein
Erſchei=
nen nicht freudig genug begrüßen kann. Leider überſtiegen die
orcheſtralen Anforderungen der klangſchwelgenden Partitur die
Kräfte des Schumanntheaters. Daraus ſoll aber weder der
Direk=
tion noch dem Kapellmeiſter ein Vorwurf gemacht werden. Beide
hatten getan, was ſie konnten, um eine möglichſt einwandfreie
Aufführung zuſtande zu bringen. Uneingeſchränktes Lob gebührt
Albert Miſchel, der in unermüdlicher Arbeit raſtlos, an dem
muſikaliſchen Gelingen tätig war. So kam denn trotz der nicht
zu umgehenden Mängel eine ſchöne Aufſührung zuſtande.
Ueber=
raſchend eindrucksvoll und tief geſtaltete Direktor Emil
Noth=
mann den edlen Vater Benedikt. Neben ihm treten die übrigen
Partien ziemlich zurück. Von ihnen ſind in erſter Linie zu
nen=
nen: der grobknochige Schmied des geſanglich weitaus die beſte
Leiſtung bietenden Mardin Pietſch, der berſchlagene Krämer des
zu buffohaften Hans Walden, die luſtige Kellnerin Reſi der
fri=
ſchen Anni Jutter. Der arme Schmiedegeſelle Peter wurde durch
Herrn Hiller=Wiedemann darſtelleriſch und geſanglich getötet
— hoffentlich verſchwindet der Künſtler bald wieder von der
Szene —, während Berta Menzel der ebenſo armen, aber
ſaube=
ren Eva ſyinpathifehe Züge gab. So darf das Schumanntheater
ſtylz fein in dem Bewußtſein, endas künſrleriſch Wertvolles
ge=
leiſtet zu haben. Die Anerkennung wird nicht ausbleiben.
Das Motto des Wiedſchen Satyrſpiels „2X2—5‟, das
das Neue Theater als Oſterpremiere brachte, dürfte auf der
Jahresextreme ſchwankten zwiſchen 30,5 Grad am 17. Juli und — 10,8
um 17. Dezember. Bezeichmend war das ungemein warme Frühjahr,
während Sommer und Herbſt zu bihl waren. Das Jahresmittel der
Temperatur ſtellte ſich auf 10 Grad Celſius (0,4 über normal) Froſttage
gab es 75 und u fünf Tagen (ſämtlich im Dezember) zeigte das
Thermo=
meter ſtändig unter Null (ſogen. Eistage). Froſtfrei blieb die
Periode=
vom 13. März bis 27. Oktober. Die Zahl der ſogen. Sommmertage, d. h.
ſolcher, an denen das Thermometer mindeſtens 25 Grad zeigte,
be=
ſchränkte ſich auf 27, wovon 11 in den Juli fielen, während der
lang=
jährige Durchſchnitt 33 beträgt. Der Jahresdurchfchwitt der Bewölkung
von 62 Prozent wich von dem normalen (64 Prozent) kam ab. Der
heiterſte Monat war der Oktober mit 35, der trübſte der Dezember mit
92 Prozent. Was die Niederſchlagsberhältniſſe angeht, ſo betrug die
Jahrresſumme 636,3 Millimeter gegemüber 633,8 normal. Beſonders
naß waren Januar, April, September, vor allem aber der Juli, welch
letzterer mit 145,8 Millimeter im ſchroffſten Gegenſatz zum Juni ſtand,
der die winßige Menge von 4,2 Millimeter geliefert hatte. Auch die
bei=
den Herbſtmonate Oktober umd November waren ungemein trocken. Dage
mit Niederſchlag wurden 143 gezählt, worunter nur 14 mit Schnee. Hagel
fiel mur einmal und Gvaupeln an 12 Tagen, während die Zahl der meiſt
leichten Gewitter 15 betrug. Die Periode vom 13. März bis 6. Dezember
blieb ſchneefrei. Was endlich den Barometerſtand angoht, ſo ſtellte ſich
das Jahresmittel auf 750,0 Millimeter (0,8 über normal), mit den
Gegenſätzen von 766,1 am 2. Februar und 727,0 am 15. Märzz während
die Gegenſätze der Monatsmittel zwiſchen 756,1 im Februar und 714,9
im April ſchwankten.
* Treuer Mieter. Am 1: April ſind 25 Jahre verfloſſen, daß die
Familie Laux im Hauſe Wienersſtraße 73 bei Frau Agnes Stichel
wohnt.
* Orphew. Die Schlierſeer berabſchheden ſich heute
Donnerstag, 31. März, vom Darmſtädter Publikum mit der dreiaktigen
Poſſe „Der Stammhalter” — Freitag, 1. April, beime Vorſtellung wegen
Vorbereitungen zum neuen Spielplan. (S. Anz.)
Die Heſſiſche Landeswanderbühne
am Ende ihrer erſten Spielzeit.
Die Heſſiſche Landeswanderbühne ſwurde gegründet in dem
Beſtre=
ben, den weiteſten Schichten der Bevölkerung auf dem Lande Eimblick
zut gewähren in eine ihnen bisher vielfach unbekannte ſchöne Welt des
Geiſtes. Ihre Aufgabe war und iſt, das Volk zum Verſtändnis des
Dichterwortes zu erziehen und heranzubilden. Die Erfahrungen, welche
die Heſſiſche Landeswanderbühtze in dieſer Hinſicht während der erſten
Spielzeit machen durfte, bevechtigen zu den ſchönſten Hoffnungen.
Ueber=
all, wohin ſie kam, wurde ſie wit offenen Armen umd offenem Herzen
begrüßt und überall ſchied ſie mit dem Bewußtſein, daß ihr Wirke nicht
umſonſt war, daß aus ihren Beſtrebuugen eine Saat aurfgehen wird, die
fagensvoll und beilbringend für dem Aufbau umſerer Volksgemeinſchaft
werden kann.
Wie zu Beginn ihrer Kunſtfahrt, hatte auch zur Beendigung der
erſten erfolgreichen Etappe Herr Direktor Haſſinger von der
Zen=
tralſtelle für Volksbildung zu einer Abſchiedsvorſtellung
ein=
geladen, die geitern im Rahmen einer Aufführung von Goethes „
Jphi=
genie” gegeben wurde. Shr zahlreich war der Einladung Folge
ge=
leiſtet wurden. Vor der Vorſtellung ergriff Herr Diwektor Haſſinger
das Wort zu einem
Rückblick und Ansblick.
Wir entnehmen ſeinen warmherzigen Ausführungen das Folgende:
Keine andere Kunſtgattung iſt der lebendägen Ankeilnahme der
Volks=
geſchmtheit ſo günſtig, wie die dramatiſche Darſtellung. Darum iſt es
wuch wohl micht zu verwundern, daß die Bemühungen, zuviſchen Volk und
Kunſt neue Beziehungen zu knüpfen, am eheſten auf dieſem Gebiete
Er=
folge erbennen laſſen. Auch bei kritiſcher, zurückhaltender Beurteilung
darf man wohl ſagen, daß in unſerer Zeit zahlreiche hoffnungsvolle
An=
ſätze zu einem künftigen fruchtbaren Verhältris zwiſchen Volk und
Theater vorhanden ſind. Der wirtſchaftlichen Notlage zum Trotz fand
auch die Theatergattung die aufſteigende Bahn, die in alten
Friedens=
zeiten einen unabläſſigen Exiſtenzkampf führen mußte, die
Wander=
bühne. Friher eingegangene Wanderbühmen lebten wieder auf;
neue wurden gegründet, ſo die Schnäbiſche Volksbühne, die Rhein=
Mainiſche Verbandsbühne, die Pfälziſche=Saarländiſche Wanderbühne,
die Rheiniſche Landesbuihne und die Heſſiſche Landeswanderbühme. Man
erhannte in ſteigendem Maße die Kulturbedeutung des „fahrenden
The=
aters” und hielt deshalb erfreulicherweiſe mnicht zurück, dieſe
Unterneh=
mungen zu unterſtüitzen.
Wir haben es deshalb im Herbſte vorigen Jahres troßz aller
ent=
gegenſtehenden Bedeuken gewagt, die Heſſiſche
Landeswan=
derbühne, ins Leben zu rufen. Die erſte Spielzeit unſerer
Wander=
bühne ſoll mit der heutige Vorſtellung ihren Abſchluß finden. Auch
bei allem guten Willen hätten wir unſern Plan nicht durchführen können,
wemn wir nicht von Anfang an uns der Unterſtützung des Heſſiſchen
Geſamtmimiſteriums, der zuſtändigen Reichsbehörden und des
Landes=
theaters hätten erfreuen dürfen. Den Miniſterien und der Leitung des
Landestheaters ſei deshalb auch an dieſer Stelle für ihre bisherige Hilfe
herzlichſter Dank geſagt. Wir hoffen dabei zuverſichtlich, daß ſie uns
im nächſten Jahre ihre höchſt wertvolle Umterſtützung noch in ſteigendem
Maße zuwenden werden. Ermöglicht wuude die Tat beſonders durch
das freundſchaftliche Verhältnis der Zentralſtelle zu dem Verein zur
Förderung der Volksbildung in Württemberg, wit dem ein Abkommen
getroffen wurde, daß eine im Dienſte der ſchwäbiſchen Volksbüldung
ver=
wendete Stilbühne nebſt künſtleriſchem und techniſchem Perſonal, das für
Heſſen naturgemäß Ergänzung finden mußte, zu einem Gaſtſpiel nach
Heſſen leihweiſe überlaſſen wunde, und zivar für die Dauer von Mitke
Oktober 1920 ab bis 1. April 1921. Erfreulicher= und dankenSwverterweiſe
ſtellten ſich auch viele private Perſönlichkeiten und Firmem, welche dem
Unternehmen und ſeiner Aufgabe reichſſtes Verſtändwis und
twohlwol=
lendſtes Intereſſe entgegenbrachten, mit ncmnhaften Spenden in den
Dienſt der guten Sache und ermöglichten ſein oft ſehr, ſehr ſchwieriges
Durchhalten.
kürzeſten Formel lauten: „Setz dich über alles weg, freut dich über
jeden Dreck!” Mindeſtens können alle die kleinen und großen
tragiſchen Momente des täglichen Lebens uns nichts anhaben,
wenn wir den lockeren, leichten Frohſinn beſitzen, der Paul Abel,
dem Helden des unterhaltſamen Stückchens, eigen iſt. Der
ſeltſame Titel „2X2— 5” bedeutet etwa: Alle Geſetze und
Nor=
men, die menſchliches Tun begründen und vorher beſtimmen
wol=
len, ſind ebenſo ſinnlos wie die Formel 2 X2— 5. Das
bewei=
ſen die Perſonen des Stückes, deſſen Handlung in
entſchwunde=
nen Zeiten ſpielt, denn heute „ſeien die Menſchen ja ganz
an=
ders”. Ich bin boshaft genug, zu behaupten, daß ſie gerade
heute ſo ſind: denn der königliche Rechnungsrat, der lieber ſofort
ſeine Entlaſſung nimmt, als einer liberalen Regierung zu dienen,
und dann doch bleibt, läuft gerade heute in tauſenden von
Pracht=
exemplaren herum. „Es gibt, Gott ſei Dank, noch Charaktere!”
ſagt er. Damit: Schwamm über die Komödie, die eine luſtige
„Abendröte”, das Renegatentum, die Geſinnungslumperei von
der ſatyriſchen Seite anfaßt ſtatt von der tragiſchen. Das letztere
langweilt, während das erſtere unterhält. Unter Alois
Groß=
manns Regie, der auch den tüchtigen königlich=liberalen
Rech=
nungsrat Hamann ſpielte, wurde mit einer Laune und einem
Schmiß geſpielt, die dom erſten Augenblich elektriſierend in das
ausverkaufte Haus überſprangen. Ernſt Karchoſ war als Paul
Abel ſo recht in ſeinem Element, Otto Wallburg famos als Konik,
Margarete Lanner eine echte Hetäre Othella Luſtig. Als
über=
aus wandlungsfähiger Schauſpieler erwies ſich Peter Stanchina
als weibiſeher Friedrich Hamann, der eine verblüffend feine
Karikatr bot. Jubelnder Beifall zeichnete den Sieg.
Mit Shakeſpeares „Was ihrwollt!” ſeierte das
Schauſpielhaus den Oſterfeiertag. Die Inſzenierung
Richard Weicherts folgte dem Originaltext des großen Briten
und brachte die 16 Bilder in ununterbrochener Folge (abgeſehen
von der großen Pauſe nach dem 10. Bild) in offenen
Verwand=
lungen mit Hilfe der Drehbühne. Ganz eigenartig reizvoll war
der humorvolle Schluß mit den vorüberhuſchenden Silhouetten
der Haupifiguren. Die ganze Aufführung war überhaupt von
einem grandioſen Stilgefühl beherrſcht. Bühnenbilder —
Lud=
wig Sievert als Erdenker, Max Boſſecker als vortrefflicher
Aus=
führer — und Figurinen verſchmolzen ſich zu einer wundervollen
Einheit. An der Spitze der Darſteller ſei Carl Ebert genannt,
deſſen Malvolio in Auffaſſung und Durchführung wohl
uner=
reicht ſein dürfte. Das Quartett der Verſchwörer gegen ihn fand
in Toni Impekoven (Tobias), Georg Lengbach (Chriſtoph), Ben
Spanier (Fabio) und Käthi Hartmann (Maria)
zwerchfellerſchüt=
ternde Vertreter. Die ernſten Figuren des Spiels lagen in den
Händen Fritz Odemars (Orſino), Hans Königs (Sebaſtian),
Maria Karſtens (Olivia) und Fritta Brod (Viola), die ihrer=
der ein ehrender Meilenſtein auf dem emporſteigenden Weg des
Franrfurter Schauſpielherſes.
Die erſte Vorſtellung fand in Offenbach a. M. am 18. Oktober 1920
ſtatt. Im ganzen haben wir 70 Orte unſeres Heſſenlandes beſucht und
140 mitt organiſiert, ſo daß von der Tätjgkeit der Heſſiſchen
Landes=
wanderbüchne 210 heſſiſche Orte erfaßt wurden. Davon ſind im beſetzten
Gebiete 116 und im unbeſetzten Gebiete 94. Geſpielt wurden folgende
Stücke: „Kabale und Ließe” von Friedrich v. Schiller, „Verſunkene
Glocke” von Gerhart Hauptmann, „Jugendfreunde” von Ludwig Fulda,
Treue Magd” von Bruno Frank, „Emilia Galotvi” von Leſſing, „Des
Meeres und der Liebe Wellen” von Fr. Grillparzer, „Minna von
Barn=
helm” von Leſſing, „Maria Magdalene” von Hebbel, „Nathan der
Weiſe” von Leſſing, „Iphigenie” von Goethe und das Märchenluſtſpiel
vor Bürkner. Im ganzen wurden während der fünfeinhalb Monate
156 Vorſtellungen gegeben, und zwar „Kabale und Liebe‟ Bmal, „
Ver=
ſunkene Glocke” 23mal, „Jugendfreunde” 24mal, „Treue Magd”, 5mal,
„Envilia Galotti” 6mal, „Des Meeres und der Liebe Wellen” Bmal,
„Minna von Baumhelm” 22mal, „Natham der Weiſe” Hmal, „Iphigenie‟
3mal und „Rorkäppchen” als Kindervorſtellung 38mal. Es erſcheint
ein=
leuchtend, daß es zur Ermöglichung dieſer Arbeitsleiſtung eines großen
Energieaufwandes bedurfte, und dies beſonders noch dadurch, daß uns
Eiſenbahn und Auto manche aufregende Situation bereiteten.
Wir haben den Spielplan unter Ausſchaltung jeglicher politiſchen
und religiöſer Tendenzen möglichſt reichhaltig zu geſtalten verſucht; wir
ſind der Auffaſfung, daß es vor allen Dingen die Klaſſiker verdienen,
immer mehr und mehr Gemeingut unſeres Volbes zu werden. Dameben
ſoll ſelbſtverſtändlich auch die gute zeitgenöſſiſche Literatur gepflegt
wer=
den. Die ganze Art unſerer Arbeit, die Auswahl der Stüicke, die
Aus=
ſtattung und die Darſtellung müſſen ſich auf den Grundgedanken der
Volksbildung einſtellen. Ich habe ſchon oft bei Aufführungen betont und
betone es auch heute noch einmal mit Nachdruck, die Heſſiſche
Landes=
wanderbühne ſoll keine Amüſierungsanſtalt ſein umnd keinen
bloßen Zeitvertreib bringen; ſie ſoll vielmehr allen eunpfänglichen
Volks=
genoſſen Auge und Herz öffnen für dig Schönheit und Erhabenheit der
Kumſt, für den Ernſt und den Scher= des Lebens. Unter dieſem
Ge=
ſichtspunkte ſind auch die Aufführungen unſerer Landeswanderbühne gur
behrerten. Wir erfreuen uns bei unſerer Tätigkeit auf dieſem Gebietz
deutzſcher Thenterſultur und des Bühnentolksbundes. Mit beidem
Orga=
niſationen ſtehen wir in engſtem freundſchaftlicher Verhältnis.
Es iſt getviß keine leichte Aufgabe, mit einer Wanderbüühme die
vor=
hin genamnten Ziele zu erreichen. Der ſehr häufige Wechſal bringt in
künſtleriſcher und perſönlicher Hinſicht viel Schwierigkeiten wit ſich.
Wenn dieſe Schwierigkeiten trotzdem im weſentlichen überwunden
wur=
den, und die küinſtleriſchen Erfolge unſere Erwartungen vielfach
über=
trafen, ſo iſt das wicht nur der freudigen Aufnahme zu berdanken, die
unſere Bühne überall fand, ſonder auch dem Ergebnis angeſtrengter
Arbeit, die angefüllt war von großen Sorgen und Opfern an Zeir und
Kraft. Ueberall, wo die Bühmne ſpielte, erntete ſie höchſtes Lob und guch
die Fachkritiker der Preſſe äußerten ſich allgemein durcheus günſtig
über ihre Leiſtungen. Dieſe Erfolge verdankt ſie neben der
unermüid=
lichen und zielbewußten Tätigkeit des künſtleriſchen Lsiters Herrn
Stockinger vor allem der Hingabe und dem ernſten Streben ſwitz
aller ihrer Mitglieder. Sie haben bis auf tvenige Ausnahmn, die ja
die Regel beſtätigen, trotz der memmigfachen Erſchwerung, die das ftete
Umherveiſen in vielfach kalten Eiſenbahnwagen und das Uebernachten
ir oft ungeheäzten Zimmern mit ſich brachten, ihr Beſtes geboten. Dafür
ſei ihnen heute unſer aufrichtiger Dak und unſere volle Anerkeummg
ausgeſprochen. Aber auch das teckmiſche Perſonal ſei wichtt vergeſſcn.
Beſonders lobend ſei woch Herr Beleuchtungsinſpektor Mann erwähnt,
der oft zum Entzücken aller Theatzerbeſucher wahre Wunder vollboachte.
Einen weſentlichen Anteil an dem Gelingen unſerer künſtleriſchen
Be=
ſtrebungen haben aber auch die örtlichem Vertrauensleute (Lehrer,
Kreis=
ſchurlräte, Pfarrer, Kreisdirektoren, ſowie Gewerkſchaftsbeamte, Vertreteu
der verſchiedenſten Organiſatkionen), die in ſelbſtloſer Weiſe die lohnlen
Vorbereitungen übernommen hatten.
In Heſſen ſind die Schwierigkeiten beſonders groß. Sie liegen ur
erſter Liwie darin, daß wir uns bei dem Mangel an größeren Städten
in der Hauptſache an kleine und kieiners Ortſckſaften ud Dörfer wenden.
mußten, wo bei der Unzulänglichkeit vieler Säle nicht nur eine
Spiel=
möglichteit ſehr erſchwert war, ſondern auch oft infolge der Kleinheit der
Säle, ſelbſt bei ausgezeichnetem Beſuch der Vorſtellungen, eine auch nur
emrigermaßen erträgliche Tageseinnahme nicht erzielt werden komnte.
Aber trotzdem höelten und halten wir es für umſere Pflicht, uns an
kleine und kleinſte Orte zu wenden, da es Hauptaufgabe ſein muß,
ge=
rabe den weiteſten Schichten der Bevölkerung, den Lentenr auf dem
fla=
chen Lande, die viel weniger als die Bewohner der großen und
mittle=
ren Städte Gelegenheit haben, mit den Geiſtesgütern der Nation in
Berührung zu kommen, Einblick in dieſe ſchöne, für Herz und Verſtand
und zur Erhaltung der Volksgemeinſchaft ſo bedeutungsvolle geiſtige
Welt zu vermitteln. So nehmen wir von der erſten Spielzeit der
Heſſiſchen Londeswanderbühne Abſchied mit dem Beivußtſein, alles
dar=
angeſetzt zu habenr, was möglich war, um der Idee zum Siege zu
ver=
helfen, und imn der Gehvißheit, daß uns noch unendlich vieles zu tun
übrig bleibt. Das ſoll uns ein Anſporn ſein, auf dem beſchritvenem Weg
mit Eifer, Endſchloſſenheit urſ Zielſicherheit weiterzuſchreiten. Ich
möchte hoffen und wünſchen, daß auch durch unſere Abſchiedsvorſtellung
der Heſſiſchen Landeswmiderbühne in reiht vielen von Ihnen ſich die
Ueberzeugung durchſetzt, daß mur auf dem Wege rechter Volksbiſdung
unſer daniederliegendes Volksleßen ſich wieder innerlich erheben kann,
und daß Sie alle miteinander zu dieſer Erkenntnis auch bald die Tat
fügen möchten. Dann wird aus den Scmen, den wir durch unſere
Heſ=
ſiſche Landeswaderbühne in ſchverer Zeit in empfängliche Herzen
ſtreuren durften, unſerem ſchönen Heſſemlande und umſerem lieben
deut=
ſchen Vaterlande Segen erwachſen! (Lebhafter Beifall.)
Herr Präſident Dr. Strecker, ſchloß ſich den Dankesbezeugungen
an alle Helfer, Förderer und Mitwirkende namens des Minäiſteriums
an, bekonte auch ſeinerſeits die große kulturelle Bedeutung des
Unter=
nehmens und erbat die Förderung und Unterſtützung aller dazu
Beru=
ſenen auch für die Zukunft.
Hierauf folgte die Aufführung von „Iphigenie auf Tauris”
Man muß anerkennen, daß wirklich Außerordentliches und künſüleriſch
ungemein Wertvolles von der kleinen Büihne geleiſtet wird. Durckhweg
haben die Solokräfte mit Ernſt und Eifer und gauzer Hingabe an ihrer
Ob es nötig twar, uns die niederzerrende Rcaliſtik des
Schau=
ſpiels „Tage des Lebens” von Leonid Andrejew
aufzu=
zwingen (und dazu gerade am Oſterfeſt), iſt eine Frage, die ich
entſchieden verneinen möchte. Schlimm genug, daß es derartige
Zuſtände geben kann. Ins Rampenlicht brauchen ſie nicht
ge=
zogen zu werden. Und noch ausgerechnet von einem ruſſiſchen
Autor! Ich bin abſolut kein Feind ausländiſcher Dichtungen,
ich finde aber, daß die deutſchen Dichter den Vorzug haben ſollten.
Es ſoll indeſſen nicht geleugnet werden, daß Andrejews Drama
packt und mitreißt. Der Dichter malt in kraſſen Farben. In
lichtem Gold der erſte Akt, dann ſchnell zuſammenbrechend immer
tieſeres Schwarz ſozialen und moraliſchen Elends. Das alles
er=
innert ſo ein bißchen an Kino und Hintertreppe — man beachte
den Untertitel Studentenliebe” —, das alles hat ſo ein bißchen
den Hautgout, die Anrügigkeit der Kolportage, denn alle
Requi=
ſiten der Zehnpfennig=Romane tauchen auf: der blanke Säbel,
die ſechsläufige Piſtole, die grauſame Eſſigſäure, die nie leere
Schnapspulle, ja im letzten Akt ſogar der obligate angeheiterte
Provinzleutnant. So hat den Jeder Beſucher das für ihn
nötige Stimmungselemenb zur Hand, und der Erfolg iſt gemacht.
Robin Robert führte die Regie. So glänzend die Textregie
war, ſo mangelhaft war die Dekorationsregie. Man kann ein ſo
naturaliſtiſches Werk nicht auf der Stilbühne vor Vorhängen
ſpielen. (Die Straße im zweiten Akt zum Beiſpiel!) Da wird
die Stilbühne ſtillos. Ueberhaupt erſchien uns die Geſtaltung
der Bühnenbilder doch etwvgs zu ſehr under finanziellem
Geſichts=
punkt entſtanden zu ſein, weshalb Reinhold Schön nicht büßen
ſoll. Man konnte dieſe immerhin ſtark fühlbaren Mängel aber
bei der ausgezeichneten Darſtellung vergeſſen, und der tieſe
Ein=
druck, den die Aufführung hervorrief, äußerte ſich in lebhaftenn
Beifall. Hertha Hambach (Olga) muß — alle Vorzüge
zuer=
kannt — ausgeglichener, weniger ſchroff in den
Stimmungs=
wechſeln ſpielen. Sie lann da von Hermann Kner (Nikolaf)
ſehr viel, wenn nicht alles lernen. Eine feine Studie war die
Mutter des Fräulein Reiter. Aus der Menge der übrigen
Dar=
ſteller ſeien noch Kurt Gerdes (Onufry) und Auguſt Weber
W. W. G.
(v. Ranken) genannt.
ONB. Ein deutſcher Triumph. Aus Rom,
29. März, wird gemeldet: Der Oſterſonntag war ein Tuiumph
derdeutſchen Muſik. Am Abend konnte das Teatro
Con=
ſtantino die ungehenere Menſcheumenge nicht faſſen, die
gekom=
men wan, um der Aufführung von Waguers „Parſifal” unter
Leitung des Berliner Kapellmeiſters Brecher beizuwohnen. Am
Nachmittag ſtellte ſich nach jahrelanger Abweſenheit Arthur
Nikiſch dem römiſchen Publikum vor. Und die alten Römer
ver=
ſicherten, daß ſie einen ſolchen Taumel des Publikums noch nicht
erlebt hätten. Nach dem Vorſpiel zu „Triſtan und Jſolde”
der=
hinberte die raſende Menge die Fortſührung des Programimis.
Nahdem der Beifall weit über eine Viertelſtunde (2) gedauert
hatte, mußte ſich Profeſſor Nikiſch zur Wiederholung entſchließen.
Eeite 4.
Darmſtädter Tagblatt, Donuerstag, den 31. März 1921.
Rnzmer BB.
großen künſtleriſchen Aufgabe ge rbeitet und haben erreicht, drm
Aippen=
reichen Gefahren, die die Erſtellung der großen klaſſiſche Werke von
fo beengter und beengender Bühne birgt, unbedingt Herr zu werden.
Maar verliert mit gutem Willen und entſprechender Einſtellung bei
die=
ſem Spiel den Eindruck des engen äußeren Rahmens und läßt ſich gern
in den Bann der vollen Wirkung der herrlichen Weike ſchlagen.
Eliſi=
beth Maiſch bringt für die Jphigenie außergewöhnlich viel und Gutes
nut. Sie verfügt über ausreichende teclmiſche Mittel und hat vor allem
Leben und Empfindung, Verinnerlichuung, die überzeugend wirkt. So
vevmag ſie die Skala der Gefühle vom verträunt=naiten bis zum
drama=
tiſch=tragiſchen zu erſchöpfen. In Paul Sehnert (Thoas), Karl
Kreuzinger (Oreſt), Hans Frommamn (Pylades), und Ernſt
Stockinger (Arkas), der auch die Negie führte, erwuchſen ihr
gleich=
wertige Gegenſpieler. Man ſpendete ehrlich und reichlich Beifall.
Die Schaffung einer ſogenannten „
Reichsverbands=
prüfung” der nichtſtaatlichen Lehranſtalten.
Mach Mütteilung in öffentlichen Blättern ſoll an den nichtſtaaklichen
Lehranſtalten im kgufenden Jahre erſtmals eine ſogenaunte „
Reichs=
verbandsprüfung” abgehalten werden. Dieſe Prüfung ſoll jungen
Leu=
ten, denen die Reife füir Oberſekunda fehlt, Gelegenheit geben, ein „
Min=
deſtbäldungsmaß” für den Eintritt in beſtimmte Berufe oder Fachamſtalten
rachzuuweiſen. Die Anſorderungen entſprechen angeblich denem der
bis=
herigen Einjährigenprüfung. Der Reichsſchurlasſchuß hat die‟
Anſchauung vertreten, daß zu einer ſolchen Prüfung ein Bedürfnis
nicht vorliege. Nachdem die Einjährig=Freiwilligenprüfung, die
früher vor einer beſonders eingeſetzten Konnniſſion habe abgelegt
wer=
den können, durch das Reich aufgehoben worden ſei, könne auch einer
Cnſatzvevanſtaltmg für dieſe Prüfung ſtaatlicherſeits eine Bedeutng
nicht beigelegt werden. Die frühene Einjährigenprütſung werde EZiglih
durch die an einer öffentlichen Lehranſtalt abgelegte Prifung zum
Nach=
weis der Reife für die Oberſekunda erſetzt.
Hiermach kann eine ſolche pridate Prüfung keinerlei Erſatz für eine
ſtaatliche Prüfung bilden. Sie wäre doher gauch fün die etwaige ſpätere
Zulaſſung zu öffentlichen Berufen ohne jede Wedeuitug, wie ihr Beſtehen
auuch nicht von der Ablegutng einer Aufnahmeprüfumg in die Oberſekunda
eier öfſentlichen. Lehronſtalt befreien Fann. Im Hinblick hierauf könnte
auch Lehrern öffenilicher Schullen nicht geſtattet werden, ſich an der
Ab=
haltuug folcher Prüfungen zu beteiligen, ſelbſt wenn ihnen die
Gemeh=
migung zum Untrrichten an den betrefſenden nichtſtaatlichen Anſtalten
erteflt worden ſein ſollte.
Durch eine ſolche Prütfung wüinde üüberdies der erganiſche Aufbau des
Schulweſens, wie er nach den Beſtimmungen der Reichsverfaſſung
vor=
geſehen iſt, nur ungünſtig beeinflußt werden, da die Prüfung in der
fyſtematiſchen Ausgeſtaltung des Schullweſens keine innere Begründung
finden würde. (Darmſt. Ztg.)
* Roßdorf, 30. März. Liturgiſche Gottesdienſte. Gleich
ben durch den Kirchengeſangverein mit je zwei eutſprechenden Chören
reicher ausgeſtatteten Gottesdienſten um Laades=Buß= und Bettage und
erſten Oſterfeiertage dürften auch die Liturgiſchen Gottesdienſte am
Kar=
freitag und Nachmittag, des erſten Oſterfeſttags wieder Amblang
gefu=
den haben. Zu beiden hohen Feiertagen iſt je ein reicher, zum Teil
noch ungehobener Liederſchatz in dem Geſangbuche und in ſeinem
An=
hange vorhanden. Außer dem alten „O Haupt voll Blut und Wunden”
wurden auf dieſe Weiſe wieder die noch unbekannten Lieder? „Kommt
und laßt uns Chriſtum ehren!” „Auf, auf mein Herz, mit Freuden”
„Oſtern, Oſtern, Frühlingswehen” und „Ueberwinder, nimm die Palme!”
verirandt und von der Gemeinde frendigſt aufgenommen und
abwech=
ſelnd mit dem Kirchenchor bzw. den Kindern in den 9 Gottesdienſten der
Karwoche alsbald ſicher geſungen. — Konfirmation. Am zweiten
Ofterſeſttage wurden die am 13. März vorgeſtellten 84 Konfirmanden,
37 Knaben und 47 Mädchen, bei dichtgefülltem Gotteshaufe konfirmiert.
Unter Leitung ihrer Geſangslehrer Hangen und Frl. Eichler fangen bei
dieſen Gelegenheiten die Konfirmanden mehrſtmmmig: „Jeſu, geh
vor=
an” und „So nimm denn meine Hände‟. Die Kirche war von den
Kon=
firmanden mit Blumen umd dem ſchon reichlich vorhandenen erſten Grün
der Frühlingsnatur feſtlich geſchmüickt. Am Nochmitdag traten nach der
Verkerlung der Konfirwationsgedenkſcheine devem Sprüche von den
Konfirmanden ſelbſt ausgeſucht und geſvünſcht waren, die nächſtjährigen
Konfirmanden 1922 in ziemlich der gleichen Anzachl an Stelle der
Schei=
denden um den Altar und ſangen unter Orgelbegleitung: „Zieht in
Frieden eure Pfade!
L. Jugenheim, 30. März . Einbruch. Heute nacht wurde am
Bahnhof im Gepäckraum eingebrochen. Die Diebe haben eine
Fenſter=
fcheibe herausgeſchnitten und ſind ſo in den Raum eingedrungen. Einige
Kiſten wurden erbrochen, eine Kiſte mit Seife geſtohlen. Von den
Tävern fehlt jode Spur.
h. Auerbach, 29. März. Brennholzverteilung. Ein
gro=
ßer Teil des Holzes kam durch die Gemeinde an die Bezugsberechtigten
zur Verteilung und iſt man mit dem Anfahren desſelben eifrig
beſchäf=
tigt. Auf jeden ſelbſtändigen Haushalt entfallen zuvei Meter und koſten
dieſe Buchen=Scheit 215 Mark, Buchen=Kwüppel 195 Mark, Srockholz
und Wellen werden den Viehhaltern beſonders überwieſen, jedoch
eben=
falls durch Verloſung. Das Anfahren koſtet für je 2 Meter 25 Mark
aufwärts, bis zum Höchſtbetrage von 35 Mark. — Während des Oſter=
— Mit dem Legen der Frühkartoffel hat man überall begonnen
und iſt hierzu das trockene Wetter ſehr günſtig.
n. Höchſt i. O., 30. März. Außer Lebensgefahr. Der durch
ſeinen Schwiegerſohn Philipp Gerhandt zu Birkerts im Streit
verſpun=
debe Ludſvig Schäfer befindet ſich nunmehr im Darmſtädter
Eliſabethen=
ſtift, hat je eine Schußverletzung am Hals und in der Leiſtengegend und
ſoll in beiner unmittelbaren Lebensgefahr ſein.
n. Lampertheim, 30. März. Aufgeklärter Leichenfund.
Der geſtern gemeldete Leichenfund aurf der Viernheimer Landſtraße hat
durch die amtlichen Schritte ſeine Aufblärumg dahin gefunden, daß der
tot bei ſeinem Fahrrad, angetrofſene Arbeiter Georg Frank von
Viernheim einem Herzſchlog erlegen war und irgendwelche verbrecheriſche
Handlung nicht vorliegt.
Mainz, 30. März. Scheckſchwinöler. Ein Metzgermeiſter
verkaufte vor einigen Tagen einem angeblich in Frankfurt wohnenden
Kaurfmann Schmalz und Fett zum Preife von 20 000 Mark. Der Käufer
ſtellte auf eine bebannte Frankfurter Handelsfirma einen Scheck aus.
Der Metzger ſandte die Ware an den Bahnhof Kaſtel, wo ſie verladen
wurde. Als der Scheck eingelöſt werden ſollte, ſtellte es ſich heraus, daß
er gefälſcht war und der Metzger das Opfer eines Betrügers geworden
Heſſiſches Landestheater.
Mittwoch, 30. März.
Die Entführung aus dem Sexail.
W-I. In einer wohlgelungenen und an ſchönen Eindrücken
reichen Aufführung ging heute Mozarts Oper „Die
Entfüh=
rung aus dem Serail”, die herrlich wie am erſten Tag,
wieder in Szene. Geleitet wurde die Aufführung durch Herrn
Georg Szell als Caſtdirigent. Herr Szell iſt
Deutſchöſter=
reicher (nicht Tſcheche) und ein Muſiker von hervorragender
Be=
gabung. Trotz feiner Jugend — ſchon mit 19 Jahren war er
erſter Kapellmeiſter in Straßburg — hat er ſich ſchon als
Hapell=
meiſter, Konzertbirigent, Komponiſt und Pianiſt einen Ruf
er=
worben. Wenn es noch eines Befähigungsnach eiſes für die
Kapellmeiſterſtelle bedurfte, ſo hat er ihn an dem heutigen Abend
erbracht. Die unvergängliche Schönheit und Grazie und der nie
verſiegende Melodienreichtum der Mozartſchen Muſik kamen in
inſtrumentaler ſoſohl als auch in vokaler Hinſicht zu reinſtem
Aus=
druck und vollſter Geltung, namentlich aber war es die
wunder=
volle Herausarbeitung 8er Melodien und Stimmen, denen ſich
das Orcheſter diskret anpaßte, die die heutige Aufführung
aus=
zeichnete und beſonders genußreich geſtaltete. Dieſes Empfinden
und Behagen, echte Mozartſche Muſik zu hören, wurde durch die
glänzende geſangliche Leiſtung Fräulein Jungbauers als
Conſtanze verſtärkt, die allen Anforderungen, auch in
repräſen=
tatiber Hinſicht, reſtlos entſprach. Herr Enehjelm, der den
Belmonte ſang, beſitzt alle Mittel ſür einen Mozartſänger, die
er aber noch nicht immer zu ſeinem Vorteil auszunützen weiß.
Er iſt eine etwas problematiſche Künſtlernatur, anfangs ſcheinbar
nicht in Stimmung, ſaug er im letzten Akte ſehr ſchön. Prächtig
war das Duett zwiſchen ihm und Fräulein Jungbauer. Das
Spiel hat noch zu viel Verlegenheitsbewegungen. Den in jeder
Hinſicht lobenswerten Leiſtungen von Fräulein Meyer als
Blondchen und Herrn Schlembach als Osmin, deren früher
ſchon lobend gedacht worden iſt, war das ſchöne Gelingen und
der ſtarke Erfolg der Aufführung mit zu verdanken. Auch Herr
Siegfried als Pedrillo verdient in das Los mit eingeſchloſſen
zu werden. Die gefährlichen Klippen des ſtuminen Spiels
wur=
den von Herrn Ausfelder als Selin und Fräulein
Jung=
bzuer mit Geſchick überwunden. Das Publikum zeigte ſich für
die Schönheiten der Oper ſehr empfänglich und ſpendete reichen
Beifall.
iſt. War= und Betrüger ſind verſchwunden. — Die geprekkten
Schmalzſchieber. Zwri Mainzer „Handelsiente”, die ais
Haupt=
geſchäft das Schieben mit Schmalz betreiben, ſind von einem Kollegen
in Chemitz grüidlih betrogen worden. Eine für Mainz beſtimmt
ge=
weſene größere Lieferung von amerikaniſchom Scweineſchmalz wude
zum Preiſe von 192000 Mark in einem Mainzer Schieberkaffee nach
Chemnitz weiterverkauft. Da die in Chemmitz eingeholte Auskunft über
den Käufer gart lantete, rollte die Schmeizſendung von Mainz wach
Chemnitz und givar mit einer Woche Zahlungsfriſt. Als letztere ohne
Erfüllung der Zahlung abgrelcſen war, reiſten die Mainzer Schieber
nach Chemnitz, und erfuhren dort zu ihrem Schracken, daß der Käufer
die Ware zum Preiſe von 150 000 Mark gegei Barzahlamg, unbekannt
wohſin, aveitergeſchoben hatte und mit dem Gelde in die Schweiz
abge=
dampft ſei.
Rüſſelsheim, 30. März. Kommuniſtiſche Hetze. An der
Ge=
bäuden der Opelwerke war heute vormittag ei Aufruf der
Zentrale der Konmmiſtiſchen Partei Deutſchlands an die Arbeiterſchhaft
angeſchlagen, in welchem zum Streik, gu Beſitzergreifunng der Werke und
zur Bildung einer proledariſchen Ortstehr aufgefordert wurde. Die
Arbeiterſchaft leiſtete dem Aufruf keine Folge. Die Betriebe ſind
voll im Gange. Der Aufruf wurrde auf Anordnung der
Bürger=
meiſteerei von der Polizei entſernt.
Spiesheim i. Rheinheſſen, 29. März. Die militarifferte
Feuerwehr. Welche tollen Blaſen der bloße Gedanke an den zum
Schlagwort gewondenen Früheren „Militarismus” in den Köpfen maneher
Leute breibt, belveiſt ein an Schülda erinnernder Fall aus hieſiger
Ge=
meinde. Von Oppenheim kam der Feiterwvehrinſpektor, um die hieſige
Ortsfeuerlvehr zu alarmieren. Da die Bewohner aber im Felde
arbef=
detem, gigen ſie auf die Alarierung nicht ein. Nur einige Handwerker
erſchienen auuf dem Sammelplatz. Am die Meldung über dieſen im
In=
tereſſe der Schlagfertigkeit umſerer Feuterwehren gewiß ſehr bedaurlichen
Vorfall Emüipft nun der Berichterſtatter aus Spiesheim in einem
Provinz=
blatt, die ein ſtarbes Kopfſchüitteln erregende Mitteilung, die Leute häkten
das Probealarmieren ſatt uund ließen ſich nicht mehr „militariſieren”.
Lieber mag alſo ſchon ei Dorf abbrennen, als daß man ſich durch die
Feuerwehr „militariſieven” läßt.
Gießen, 30. März. Das Gießener Bakaillon des neuen
Reichsheeres iſt im Laufe des geſtrigen Tages vollzählig zum
Truppen=
übungsplatz Ohrdruff ausgevüickt. Das Bataillon wind dort mit anderen
Truppenteilen bereitgeſtellt, um bei etwaigen Ausdehmng der
Aufruhr=
belwvegung zur Aufrechterhaltung von Ruhe ud Ordrmg eingeſetzt zu
werden.
* Kleine Mitteilungen aus Heſſen. Das Beamtenheer in
Heſſen. Nach einer dem Landtag zugegangenen Aufſtellung gibt es
in Heſſen insgeſct 12 789 Beamte, Beamtenanwärter,
Ruhegehalts=
empfänger, Withwen uund Vdllwaiſen. Von den Beamten befinden ſich 294
in Ortsklaſſe A, 1579 in B, 649 in C, 813 in D, 863 in E, zuſammen 4198
Beamte. — Der rheiniſche Blütengarten. Angenehm
über=
raſcht wanen die Oſterausflügler aus Stadt und Land, als ſie den
Rhem=
gau, beſonders die Gegend von Mombach bis Bingen in ein Blütenmeer
umgewandelt ſahen. Aprikoſen= und Kirſchbäume ſtehen in voller Blüte
und erfreuen in ihren hochtietlichen Gewande das Auge des
Naturfreun=
des. — Bad=Nauheim. Unſer geſchüitzt vom Taunusrand gelegener
heſſiſcher Badeplatz zeigte ſich zu Oſtern ſchon in ſeinem Frühlingskleide
fertig und wohlvorbereitet zum Empfang der vielen Tauſenden, die auch
in dieſem Jahre an den heilkväftigen Quellen wieder Erholung und
Ge=
ſundurng ſuchen werdem. Die mit einem guten Anfang begonnene
Vos=
ſciſon mag als ein gutes Vorzeichen für die Hochſaiſon angeſehen
wer=
den. Leider ſind die 200 Aerzte, die für die Karwoche ihren Beſuch
an=
geſagt hatten, ausgebllieben, weil die Studienreiſe der unſicherem
politi=
ſchen Verhältniſſe tvegen auf ſpäter verſchoben werden mußte. — Aus
dem ſüdlichen Vogelsberg. Auf den Kälterückſchlag, der
vor=
übergehend Schnee brachte, iſt eine ſommerliche Wärme gefolgt. Mit
der Saat von Gerſte und Hafer haben die Landwirte ſchon begonnen. So
erfreulich auch das zeitige Friihfahr iſt, ſſo not tut doch ein grümdlicher
Regen, der das beimende Leben in der Natur erweckk. Das warme
Wet=
ter hatte wieder viele Feiertags=Au. flügler uis der Stadt in den
Vogels=
berg gelockt.
O.N.B. Aus der Pfalz, 29. März. Abnormwarme
Witta=
rung in der Pfalz. Die warme, trochene Witterung hat in der
Pfalz auch in der Oſterwoche fortgedauert. Die Vegetation iſt
ſchon ſoweit forgeſchritten, wie ſonſt bei normaler Witterung im
April und Mai. Die Aprikoſen=, Kirſchen= und andere Obſtbäume ſtehen
in voller Blüte. Manche Sträucher und Bäume haben ſchon lange
friſch=
grüne Blätter. In den Mitvagsſtumden herrſchr ſommerliche Wärme.
Die Trockenheit auf dem Feldern iſt ußerordentlich groß. Da nur etwa
15—20 Prozent der Wetterſeunchtigkeit vorhanden ſind, hegt mam in
land=
tvirkſchaftlichen Kreiſem für die Ernte große Befürchtung, wenn nicht
bald ausgiebiger Regen fällt. Infolg= der angaltenden Trockenheit geht
der Waſſerſtand des Oberrhems ſtändig weidter zurück. Die Schiffahrt
legt faſt vollſtändig ſtill. Die Schleppkähne können nur halb beladen
werden. Das Rheinwaſſer iſt ſo klar und durchſichtig, daß wan am
Karſamstag nachmitrag vom ſüdlichen Gehfteg der Rheinbrücke
Ludwigs=
hafen—Mannheim aus infolge der Sonnenreflexe ſelbſt an den diefſten
Stellen des Stromes im ſogenannten Fahrwaſſer den Rheingrund
deut=
lich ſehen konnte.
Die Erwerbsloſigkeit im Februar.
Berlin, 29. März. (Wolff.) Am 1. März 1921 ſtellze ſich die
Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger auf 428000, darunter 348000
männliche und 80 000 weibliche, die Zahl der Zuſchlagsempfänger (
unter=
ſtützte Familienangehörige) auf 495 000. Die mit Ende des Winters
von vielen Seiten evhoffte Milderung der Erwerbsloſigkeit iſt damitz
leider eusgeblieben, Genn die Zahl der unterſüitzten Erwerbsloſen iſt
an=
nähernd die gleiche wie zu Anfang Februar (433 000). Andererſeits iſt
es durch den Ausbau der bproduktiben Erwerbsloſenfürſorge, die gegen
200 000 Erwerbsloſen Beſchäftigung verſchafft hat, gelungen, wenigſtens
ein Anſchwellen der unterſtützten Erwerbsloſen zu vermeiden, trotzdem
die wirtſchaftliche Kriſis die Lage des Arbeitsmarktes außerordentlich
erſchwert. Allerdings bleibt bei all dieſen Zohlen zu berückſichtigen, daß
die unterſtützten Erwerbsloſen nur einen Ausſckuritt aus dem Kreiſe der
arbeitsloſen Bevölkerung darſkellen, und daß nach wie vor ein ganz
er=
heblicher Bevölkerungsteil das gewohnte Arbeitseinkomnen entweder
ganz oder zum Teil entbehrt.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion
leinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwortlich.)
— Seitden durch dem, Krieg die Wichtigkeit der Landſvirtſchaft
er=
kannt worden iſt, wenden ſich viele junge Leute der Landwirtſchaft als
Lebensberuf zu. Das Ergebnis der bisher gemachten Erfahrungen auf
dieſem früher weniger gepflogenen Berufsgebiet ſei deshalb für
Indereſ=
ſenten kurz mitgeteilt. Die Ausſichten für einen Landwirt (Vevwalter,
Inſpektor, Pächter) ſind nicht ſchlecht zu nennen, wenn der junge Mann
große Liebe zum Beruf, gute Geſundheit und für ſpätere
Exiftenzgrün=
dung etwas Vermögen befitzt. Die dreijährige Lehrzeit wird meiſt ohne
gegenſeitige Vergütung abgeſchloſſen; arbeiter der junge Mann zur
Zu=
fviedenheit, ſo wird er im 2. und 3. Jahr ein Taſchengeld vom Lehrherrn
erhalten. Sehr zu beachten iſt, daß der junge Körper eines Städters
nicht die Arbeitskraft eines bäuerlichen Knechtes hergeben kann.
Ueber=
anſtrengung in den Endwicklungsjahren kann ſchwere Störungen der
Ge=
ſſundceit zur Folge haben. Die norwendige Erholungszeit, beſonders ein
völlig freier Sonntag, ſind unbedingt einzuhallten. Auf kräfbige Koſt,
Milch, Eier uid Käfe bei Tiſch, iſt auf jeden Fall Werk zu legen.
Väuer=
liche Betricbe, die dieſe Grundforderuugen nicht eingehen wollen, ſind
unbedingt zu meidem. Denn die durch die Kriegsjahre unterernährte und
ſchwach entwickelte Stadtjugend darf kein=sfalls an die Land)wirtſchaft
weggeworfen tverden, um etwa einer geizigen Ausbeutung zu unterliegen.
— Ueber die Herſtellung von Dienſtſiegeln und =Stempeln
hat das Heſſiſche Staatsminiſterium ein Ausſchreiben erlaſſen, das durch
ſeine künſtleriſche Ausführung und geſhmackvollen Vorbilder nicht nur
eine einheitliche, ſondern auch eine künſtleriſche Ausführung der amtlichen
Siegel veranlaſſen ſoll. Leider werden, ie man jetzt ſchon ſehen kann,
die guten Abſichten des Minäſteriums dadurch durchkreuzt, daß die
Her=
ſteller vielfach mit einer großen Gleichgültigkeit, man möchbe ſagen
Mißachtung, an die Arbeit gehen und ſo geringen Wert auf die
Ausfüh=
rung der Siegel legen, daß ſie ſogar die einfachſten Regeln der deutſchen
Rechtſchreibung außeracht laſſen. So hat z. B. die Bürgermeiſterei Neu=
Iſenburg, Kreis Offenbach, eine Dienſtſtempel von einer Gravier= und
Prägeanſtalt in Müchlheim a. M. erhalten, in dem das „ſt” in dem Worte
„Bürgermeiſterei” mit Schluß=s und auch „IſenGburg” mit Schluß=s
ge=
ſchrieben iſt. Alſo in zwei Worten zwei ganz grobe Verſtöße gegen die
Grundvegeln der deutſchen Rechtſchreibung (vgl. § 11 und 12 der
amt=
lichen „Regeln für die deutſche Rechtſchceibung”)! Es iſt klar, daß ſolche
Kleinkinderfehler mit der Würde eines Amtsſiegels nicht in Einklang zu
bringen ſind und ausgemerzt werden müſſen. Um ſo mehr, da jedes
Siegel beſtimmungsgemäß die Ueberſchrift „Volksſtaat Heſſen”, führt,
Die kommuniſtiſchen Unruhen.
Fortſchreitende Beruhigung.
* Berlin, 30. März. Wie die Blätter betomen, hat der
geſtrige Tag die Entſcheidungfürden Mäßerfolgdes
kommuniftäſchen Aufſtandes gebracht, da die
Geweral=
ſtreikparole ſo gut wie wirkungslos geblieben iſt. Sowohl in
Berlin wie auch im weſtbeutſchen Induſtriegebiet und in
Mit=
telldeutſchlamnds hat ſich die übergroße Mehrheit der Arbeiter
ge=
gen den Streik ausgeſprochen. Berlin iſt geſtern von
grö=
ßeren Zwiſchenfällen verſchont geblieben. In den letzten Tagen
find uungefähr 500 Kommunöſten im Haft gononmen worden.
Der wegen ſeimer kommiſtäiſchen Hetzreden aus dem ſtädtiſchen
Elektrizikädsſwerk entſernte Agitator Sült, iſt einer der Führer
der jetzigen kommmniſtiſchen Stömmgsverſuche der N.A. G. imn
Oberſchönewveide und hielt eine Brandrede für den ſoforrigen
Streik. Die Belegſthaſt der Fabrik ließ ſich jedoch nicht
beein=
fluſſenu und ffimaute gegen den Stpeik. Sült zog ſchließlich urmder
Drohungen ab.
Zu blutigen Zuſammenſtößen iſt es im Weſtideuchſchland, mr
Schwelm und Gevelsberg gekommen. Dort haben die
Kommnmiften die Reichsbank uund das Poſtamt geblündert. Sie
erbeuteten insgeſannt 550 000 Mark. Eine ſtarke Abteiluung der
Schutzpolizei ſtellte die Bande. Es kam zu einem Gefecht, in
dem die Kommuniſten 50 Tote und eine größere Zahl
Verwn=
dete hauten. Im Mettmann wurde nach einem Hauidſtreich
auf das Bürgemmeiſtevamt die Reichsbankwebenſtelle von einer
Bande beſetzt und 650 000 Mdark entwendetz. Die Bande beſtand
aus Perſonen, die gus Düſſeldorf mach Mettwann gekonomen
warenu und ſich als Konmmmniſten autsgaben. Vor der
anrücken=
den Schuttzpolizei ergriffen die Räuber die Fluicht, wachdem ſie
das entendete Geld under ſtch verteilt hatten.
Nach einer Blätzermeldung ants Halle hat bei Gröbers auf
der Strecke mach/ Leipzög, zwwiſchem Kommiſten, die den Ort
be=
ſetzt halten, und einer Hundertſchaft Schutzpolizei ein ſchweres
Gefecht ſtattgiefunnſden. Nach Verhuſt von zſwwei Offizieren und 10
Polizeibeamten mußte die Schutzpobizei den Kampf gegew die
mit zahlreichen Maſchinengewehren ausgerüſteten Aufrührer
aufgeben.
Verſchiedenem Nachrichten zufolge ſollen ſich umter den imt
Leunawerk verhafteten auch der Oberbefehlshaber der Roten
Armee im Mitteldeutſchland, der Halleſche Stadtverordnete Lemck
und der politiſche Kommiſſar des Mansfelder Kreiſes, der
Stadt=
verordnete Bowitzki, befinden. Vom der Beſatzung der
Leutna=
werke wurden nur etwa 300 Mann in Haft genommzen, da die
meiſten wur gezwuungen im Leunawerk arbeiteten.
Die Meldeſtelle beim Magdeburger Oberpräſidinm teillt mit,
daß im den Leunawerkem viele Gewehre, Mumition, deer
Laſtautomobile und ein behelfsmäßiger Panzerzug erbeuutet
ſwum=
den. Aus den übrigen Kreiſen des Niegierugsbezirks Merſeburg
liegen Meldungen vor, mach denen ſich an einzelnem Stellen die
Aufſtändſiſchen wiederunn zu kleinerem Trupps zußammenrottem.
Aus dem Ausſagen der Gefangenen geht hervor, daß
wahrſchein=
lich Max Hölz ſich im Geiſelltal herumtreibt. Eim Automobil,
das ihm verfollgte, konnte wur einige Automobbille der Flüüchſtenden
Aufſüändiſchem exreichew, im denen ſich Geiſeln befamden, welche
befreit und nach Merſebung zurücktransportiert wurden. Eine
Anzahl Geiſſeln zvar verwundet. In Zſchonewitz wurdem die
Notzſtandsarbeiten verrichſtet. In Halle herrſcht Ruhe, jedoch
ſind die Elektrizitäts= zud Gasarbeiter in einen Sympathöeſtreik
getreten. Die Techniſche Nothilfe wurde ſofort eingeſetzt, ſodaß
die Beleuchtung und die lebensſichtigen Betriebe nicht in Frage
geſtellt ſind. Bei Gröbers fand ein heftiger Zuſamwenſtoß
zwiſchen einer Hundertſchaft uud Auſſtändiſchen ſüatt. Autf beiden
Seiten ſind erhebliche Vercrſte zuu verzeichmen. In
Magde=
burgiſt alles ruhig. Es gelang, eine ſchwere Verbrecherbande,
dias ſogenannte Sprengkommando, feſtzurnehmen. Dieſes beſtand
aus lauter Ausländern. In Erfurt herrſcht Ruhe. Die
Ei=
ſenbahner und die Arbeiter der Firma Habern haben mit
Er=
folg dem Lockzugen der Komnmtmiſten widerſtanden.
Am 30. März abends gab die Melbeſtelle foügenden
Lage=
bericht: In Halle iſt das Gas= und Elektrizihätswerk noch
nicht im Betrieb. Heute Nacht herrſchte Ruhe. Nachts wurde
eine Kominarniſtenverſamelumig ausgehoben. In Querfurt
treiben ſich Bamdem herum, Unruhen ſind nicht eingetreten. In
Mansfeld herrſcht Ruhe. Im Weißenfelswurde der
Ge=
neralſtreik proklamiert, jedoch erfolgkos. In dem Bezirk Borna
trat eim geringer Teil der Bergarbeiter auf drei Gruben in den
Streik.
Oberpräſident Hörſſing erläßt für die Regßerungsbezirke
Magdebung umd Erfurt eine Behantmachnug, die alle
Ver=
ſammlungen unter freiem Himmel,
Zuſammen=
rottungen und Umzüge verböetet. Alle übrigen
Verſamm=
lungen müiſſen vorher angemelldet werden.
Im übrigen liegen noch folgende Einzelmeldungen vor:
Provinz und Freiſtaat Sachſen.
Querfurt, 29. März. (Wolff.) Eine Bande hat hier
eine Reihe von Geſchäften geplündert und die
Stadt=
kaſſe beraubt. Vor der eintreffenden Schuitzpolizei verließ
ſie auf Automobilen uter Mitmahme des Büngemeiſters und
zweier weiterer Geiſeln die Stadt. Die verfolgende Schutzpolizei
erreichlte die Bande. Bei dem ſich entwichelnden Feuengefecht
wur=
den die drei Geiſeln verudet. Eine Anzahl Kommmumiſten,
darunter ihr Führer, ſind gefallen.
Weißenfels 29. März. (Wolff.) Bei den Kämpfen
zwiſchen der Sicherheitslwehr und den Kommuniſtem hatten
letz=
tere nach bisherigem Melduungen mrindeſtens 50 Tote und viele
Verletzte, darunter 25 ſehr ſchwer. Die Verluuſte der
Sicherheits=
wehr warem verhältnismäßig ſehr gering. Die Weißenfelſer
Mamnſſchaft hatte einen Totzen und vier Verletzte.
Wittenberg, 29. März. (Wolff.) Eine aufgevegte
Men=
ſchenmenge hat die hieſigem Zeitungen gezivungen, den Drudkbe=.
trieb einzuſtellen und ſich an dem allgemeinen Streik zu
be=
teiligen.
Leipzig, 29. März. (Wolff.) In Gröhers wurde ber
Bahn=
hof von Roten Truppen beſctzt. Seit heurte mittag ſind Kämpfe
mitz herbeigerückten Polizeitruppem im Gange. Der
Eiſenbahn=
verkehr zwiſchen Leipzig umd Halle iſt eingeſtellt. Under dem
Druck der Kommuniſten ſind im Lugaut=Oelsnitzer Kohlenrevier
Teilſtreiks ausgebrochen.
Erfurt, 30. März. (Wolff.) In Erfurt iſt es vollkonmnen
ruhig. Die Arbeitiſtallgemeinwieder
aufgenom=
men. Die Schutzpolizei wurde geſtern nachmittag aus dem
Fabriktiertel zurückgezogen. Heute nacht gegen 2 Uhr erfolgte
eine ſchwere Detonation. Wie ſich herausſtellte, haben
an=
ſcheinend komnntniſtiſche Elemente die Eiſenbahn=
Unter=
führung auf der Strecke Erfurt—Kaſſel, zwiſchen der Steiger=
Straße und der Guſtav=Frehtag=Straße geſprengt. Der durch
die Sprengung an der Eiſenbahnumterführung angerichtete
Scha=
den iſt nurr geringfügig, da das Sppengmaterial nicht im
Mauer=
werk untergebracht, ſondern frei in der Unterführung viedergelegt
worden war. Als Täter konunen einige 18jährige Burſchen in
Betracht, die bereits verhafter ſind. Sie gehören der
Kommnu=
niſtiſchen Partei an.
Thüringen.
Jena, 29. März. (Wolff.) Die Aktiom der Kommuniſten in
Jena war von vornherein dadurch erſchwert, daß die
Arbeiter=
orgemiſationen ſich gegen ben Eintritt in den Generalſtreik
er=
klärten. Aſs heute früh ein Trupp Erwerbsloſer zu den
Eiſen=
bahniverkſtätten zog, um dort die Einſtellunng der Arbeit zu
er=
ziwingen ,begaben ſich die Eiſenbahner vormittags nach dem
Ge=
werkſchaftshaus, um eine Verſammlung zur Beſprechung der Lage
abzuhalten. Die Verſammlung beſchloß mit etwa 800 gegen 10
Stiminen, mittags die Arbeit wieder aufzunehmen.
Dagegen gelang es den Kommuniſten, den Betrieb der
Straßen=
bahn ſtillzulegen und die Arbeiter der Betriebswerkſtätten des
Elebtrizitätswerkes zur Einſtellung der Arbeit zu veranlaſſen.
Nummer 88.
Induſtriegebict.
Difrn, 29. März. (Wolff.) In Eſſen iſtder Tag rmttg
balgaufen. Das Ruhrecho ift von heirte ab auf eine Woche
ver=
boten worden wegen einer Aufforderung zum Hochverrat und
zmn bewaffneten Wüderſtand gegen die öffentkiche Gewalt.
Düſfeldrf, 29. März. (Wolff.) Die Lage im
Regie=
rgsbezink Däſſeldorf hat ſich im Laufe des heutigen
Vormit=
tags entſpamt. In allen Städten des Bezirks herrſcht Ruhe.
Dort, wo d2 geſtern zu kommuniſtiſchen Artionen gekomnmen iſt,
ſiud dieſſe durch das Eingreiſen der Schutzpolizei ſchmell
unter=
drückt worden. I Rextſcheid ſtreiken noch 50 Prozent der
Ar=
beitzer. Der Zugverkehr vom Weſtdeutſchland nach Oſtem iſt auf
einer Blockſtatvon vor Hagen von den Kommuniſten geſperrt
wor=
den. Die Züge werden deshalb über Hattingen geleitet. Der
Zrgverkehr erleidet infolgedeſſen erhebliche Verſpätungen Der
Generallplan der Putſchiſten, die Stadt Elberfeld und damit das
Wuppertal und das Bergiſche Land in die Hand zu bekommen,
iſt geſcheitert. Hente vornittag wurden die Steinbrüche von
Gwpſſer und Dorwap und die dortigen Wälder, in denen ſich
ver=
ſprengte kommuntiſtiſche Banden uunihertreiben, durch die
Schuitz=
polizei geſäubert.
* Berlin, 29. März. Nach einer Meldung des B. T. aus
Recklinghauſem drangen brei mit Armeepiftolen
ausgerü=
ſtete Räuber in das katholiſche Pfarrhaus zu Scherlebeck ein.
Sie feſſelten den Pſarrer Miethe, den Pfarrer Müller und ihre
Haushälterin und durchſuchten alle Behälter nach Geld. Aus
der Kirche ſtahlen ſie die Monſtranz.
Eſſen 30. März. (Wolff.) Die Belegſchaften auf deni
Zechen des rheiniſchem Induſtriegebiets fuhren heute faſt
überall vollzählüg an, qußer auf einigen linksrheiniſchen
Schachdanlagen, vo die Belegſchaften ſtark mit kommuniſtiſchen
Elementen durchſetzt ſind. Die Verſuche der Kommuniſten, den
Geweralſtreik hervorzurufen, ſind demnach vollkommen geſcheitert.
Baden.
Karlsruhe, 29. März. (Wolff.) Als nach Säuberung des
Marötplatzes und nach Zerſtreuung der Demonſtranten die
kaſ=
nierte Polizei ebem abrücken wollte, drängten 250 Demonſtranten
über den Marktplatz auf den Eingang des Bezirksamtes zu. In
der Nähe der Demonſtranten fielen Nevolverſchüfſe;
gleich=
z=atig wurden die Demonſtranten zum Angpiff auſgehetzt. Da
der Aufforderug der Polizei zur Räumung des Marktplatzes
von den Demonſtranten nicht Folge geleiſtet wurde, vertrieb die
Polizei die Demonſtranten von dem Marktplatz und aus den
an=
grenzendew Straßen. Dauauf wurde die Polizei mit
Hand=
granaten umd Revolverſchüſſen empfangen. In
der Kaiſerſtraße und in der Zährünger Straße wurde ſie auch aus
Häuſem beſchoſſen. Die Polizei erwidertedas Feuer,
Die Polizei harte keine Verlinſte. Auf Seitem der Demonſtranten
betrungen die Verluſte nach vorläuſiger Feſtſtekung 1 Toter und
5 Verwundete. Gegen 10 Uhr abends war die Ruhe
wie=
der hergeſtellt.
Karlsruhe., 30. März. (Wolff.) Nach dem der
Preſſe=
abteikung der badiſchen Regierung vorliegenden Meldungen iſt
die Lage im ganzen badiſchen Lande nuhug. In Konſtanz
hat bediglich eine Verfammlung von 200 Perſonen ſtattgefurnden,
die aber ohne jede weitere Störumg verlief. Auch in Mannheim
ſiid keine weiteren, Störungen vorgekommen.
Schleſien.
WZesTau., 29. März. (Wolff.) Der Schleſiſchen Zeitztng
zu=
folge ereigwete ſich heute mittag in der Nikolaiſtraße 59/60, wo ſich
Das Parteiburrec der Kommmmiſten ud die Redaktion der
Ar=
beiterzekhg befindet, eine gewaltige Exploſion
wo=
dauch eine Wand zerrmiment wurde und hunderte vom
Fenſter=
ſcheiben zexſplittert wurdem. Vorlänzfig fehtl jede Aufklärung.
Memſchen ſind. grichſt verletzt.
Oſtpreußen.
Kö nigsberg, 80. März. (Wolff.) Das Erſcheinen der hie=
IDnrn Fonmiſtiſſchem Zeitung „Die Note Fahne des Oſtens”
Lide bis arf weiteres verboten.
Geftern abend gegen 9 Uhr erfolgte auf bem zwiſchen den
Kaſerngen an der Cranzer=Allee gelegenem Kanonenweg eine
ſiarke Detonatiom, zahlreiche Fenſterſcheiben wurden
zer=
timert. Die Hafenarbeiter ſind autsſtämdig.
Beſprechung der Regierungen.
Bcxtiä, 29. März. (Wolff.) Die Lage im mitteldeutſchen
Auffruhngebiet und dem übrigen Deutfchland iſt heute in einer
gemeinſamen Sitzunng des Reichskabinetts und des
preu=
ßiſchen Kabänetts unter dem Vorſitz des Reichspräſidenten
eingehenb auf Grud der erſtatteten Berichte erörtert worden.
Die Axton im Mirteldeutſchlamd wird durch die Schutzpobizei
ſcharf umd vollſtändig durchgeführt. Das Militär bleibt
verfü=
guungsbereit. Ueber ſeinen etwa notwendig werdenden Einſatz
wird wach der weiteren Entwicklung der Lage entſchieden werden.
Die Aburteilung der Ruheſtörer.
Berlim, 30. März. (Wolff.) In dew Berliner Betrieben
wird faft allgemein gearbeitet, doch bleibt die Schutzpolizei
in Alarmbereitſchaft Die Aufruhrbewegung wird
wei=
der aufmerkſam beobachtet. Bisher wurden ungefähr 200
Per=
fonem feſtgenomen, die ſchom in dem nächſten Tagen von dem
außerordentlichew Gericht abgeurteilt werden ſollen.
Alle diejewigem Ruheſtörer, die in die Betriebe eindrangen und
Sabotageakte verübten, werden wegen Landfriedensbruch und
die Verbreiter hetzeriſcher Flugblätter, worin zum Sturz der
Re=
gierumg und zum bewaffneten Aufſtand aufgefordert wurde,
we=
gem Hochverrats abgeurteilt. — In der Fabrik der A.E.G. in
der Brumenſtnaße ſand heute vormittag unter der 10 000 Mann
ſtarkem Belegſchaft eine Abſtimmung ſtatt, die nur 1500
Stimmen für den Streik ergab. Trotzdem verſuchte eine
Min=
derheit, die Arbeiterſchaft zur Arbeitseinſtellung zu zwingen,
tvorauf die Belegſchaft kurzen Prozeß machte und die Ruheſtörer
aus dem Betrieb hinauswarf.
Das Kraftwerk Golpa wieder in Betrieb.
T.U. Berlin, 30. März. Im Kraftwerk Golpa wurde am
geſtrigen Dienstag eine Betriebsverſammlung abgehalten, die in
ſpäter Nachtſtunde eine Abſtimmung über die Frage des
Streiks vornahm. Das Ergebnis war, daß zirka 200 Stimmen
für und 600 gegen einen Streik abgegeben wurden. Daraufhin
wurde am heutigen Mittwoch die Arbeit im Elektrizitätswerk
wieder aufgenommen. Nach Vornahwie der
notwendi=
gen Unterſuchungen und Abdichtungen, die inſolge des
dreitägi=
gen Kaltliegens der Keſſelanlagen notwendig ſind, wurde im
Laufe des heutigen Vormittags mit der Stromerzeugung wieder
begonnen, ſo daß Berlin noch heute Strom aus Golpa erhalten
wird.
Aushebung eines kommuniſtiſchen Generalſtabsquartiers.
T.U. Halle, 30. März. Das
Generalſtabsquar=
tier der roten Armee von dem der Aufruhr in
Mittel=
deutſchland geleitet wird, konnte heute nacht im Hauſe
Reil=
ſtraße 84 in Halle von der Sicherheitspolizei überrumpelt
werden. Die eindringende Sicherheitswehr fand dort zwei
Kom=
muniſten, den berüchtigten Schneidewind und einen anderen
namens Hartfeld an der Arbeit vor. In einem Nebenraum
arbeiteten zwei Maſchinenſchreiberinnen. Als die Polizei
ein=
drang, ſprangen Schneidewind und Hartfeld ſofort durch das
Fenſter auf den Hof und verſuchten, ſich die Verfolger durch
Schüſſe fernzuhalten. Ein Beamter der Sicherheitspolizei
ſtreckte Schneidewind durch einen Piſtolenſchuß
nieder; der andere, der weiter feuerte, wurde gleichfalls
durch Schüſſegetötet. Die Durchforſchung der Räume
er=
gab, daß man hier eine überaus wichtige Entdeckung gemacht
hatte. In den Haufe befand ſich tatſächlich das Stabsquartier
der roten Armee für Mitteldentſchland. Man fand große
Men=
gen beſten Kartenmaterials mit genauen Einzeichnungen der
Eiſenbahnlinien und Fabriken. Ferner Pläne über Aufſtellung
und Einteilung der roten Armee, die Gliederung in Unterſtäbe
und Bezirie, und eine Aufſtellmm der Orte, in denen
Spreug=
ſtoffe lagerden. Auch die Meldung fand ſich vor, daß die
An=
ſchläge auf die Zeitungsbetriebe erledigt worden ſeien, ferner 50
Quittungen über größere Gelbbeträge. Die Polizei nahm
in=
folge dieſer Aufzeichnungen zahlreiche Verhaftungen vor. Auch
Anweiſungen für Verhaftungen von Perſonen in anderen
Städten ſind erfolgt. Dem Stabsquartier war eine
Nachrichten=
zentrale angegliedert, der eine große Anzahl von Spitzeln
bei=
geordnete war. Die Ueberrmmpelung des Quartiers konnte durch
die Polizei ohne Verluſte durchgeführt werden.
Die kommuniſtiſche Internationale
an der Arbeit.
T.1. Rom, 30. März. Der gleichzeitige Ausbruch von
ter=
roriſtiſchen Unruhen in Deutſchland, Italien, Spanien und auch
in einigen Teilen des Balkans ließen die Vermutung
auftom=
men, daß man es mit einem groß angelegten Plan zu tun
habe, der von Moskau aus geleitet werde. Das Pariſer Blatt
Exzelſior erfährt nun, daß Berlin und Mailand
gegen=
wärtig die Hauptzentralen der bolſchewiſtiſchen
Propaganda iſt Europa ſind. Von Mailand aus werden
dieſe Behauptungen aus gut informierter Quelle beſtätigt.
Da=
nach ſind gegenwärtig verſchiedene Agenten, die namentlich
ge=
nannt werden, damit beſchäftigt, Agitationsreiſen in Italien und
auch nach Agram, Bulgarien und Griechenland zu unternehmen.
Aehnliche, Zentralen befinden ſich in Zürich und Madrid, die in
Verbindung mit Agram, Belgrad und Adrianpel und
Konſtan=
tinopel ſtehen. Die Revolutionskomitees haben die Aufgabe,
mit Mitteln, die den offiziellen Vertretern Moskaus nicht geſtattet
ſind, auf den Umſturz hinzuarbeiten.
Die Entwaffnung.
Eine neue Note der Militärkontrollkommiſſion
und ihre Beantwortung.
Berlin, 30. März. (Wolff.) Die interalliierte
Militärkoutrollkommiſſion hat am 18. März 1921
an das Auswärtige Amt folgende Note gerichtet:
In der Pariſer Note von 29. Jauar 1921 iſt der deutſchen
Regierung der 28. Februar 1921 als Termin für die
Ausfüh=
rung gewiſſer militäriſcher Beſtimmungen zugebilligt worden.
Aus den Meldungen der Kontrollorgane iſt nun folgendes
feſt=
geſtellt worden:
1. Die Auslieferung der über die zugeſtandene Menge
hinaus vorhandenen Waffen iſt nicht vollendet,
insbeſon=
dere iſt neben der zuläſſigen Zahl von Maſchinengewehren noch
die gleiche Zahl von Maſchinengewehren zu Uebungszwecken
vor=
handen und es iſt eine große Menge auseinandergenommener
Waffen vorhanden, under der Bezeichnung Erſatzſtücke, deren
Ge=
ſamtwert von der deutſchen Regierung ſelbſt auf über eine
Mil=
iarde Mark geſchätzt wird. Andererſeits ſind verbotene Waffen,
wie Maſchinenpiſtolen, lange Piſtolen und Granatwerfer nicht
ausgelieſert worden.
2. Das nicht zuläſſige Artilleriematerial der Feſtungen
Kü=
ſtrin, Königsberg und Lätzen=Boyen iſt noch nicht
ausgelieſert worden.
3. Die Auslieferung des nicht zugelaſſenen
Artilleriemate=
rials der Küſtenfeſtngen iſt der Kommiſſion noch nicht angezeigt
trorden. Die Auslieferung des nicht zugelaſſenen leichten
Feſtungsmaterials iſt zwar bei der Mehrzahl der Feſtungen im
Gange, für Pillau, Marienburg, Königsberg, Lötzen=Boyen und
Küſtrin iſt ſie aber noch nicht im Gange.
Die interalliierte Kontrollkommiſſion nimmt Vermerk von
den oben genannten Verfehlungen. Sie erlaubt ſich, formell
darum zu erſuchen, daß vor dem 31. März 1921 Abhilfe
geſchaffen wird. Sie glaubt ferner hervorheben zu ſollen, daß
den Beſtimmungen der Pariſer Note über die Fabriken noch
nicht Genüge getan iſt.
Auf dieſe Note hat das Auswärtige Amtam 26. März
1921 folgende Antwort gegeben:
In der Note vom 18. März 1921 Nr. 1413 gab die
interalli=
ierte Militärkontrollkommiſſion der Anſicht Ausdruck, daß
Deutſch=
land, gewiſſe Beſtimmungen des Vertrages von Verſailles über
die Ausrüſtung des Heeres und der Feſtungen nicht erfüllt habe.
Demgegenüber habe ich folgendes zu erklären:
1. Die Reichswehr beſitzt an Geſchützen, Minenwerfern,
Ma=
ſchinengewehren, Gewehren und Karabinern nur noch die durch
Artikel 164 des Vertrages und durch das Protokoll von Spa
feſt=
geſetzten Mengen. Für die ſonſtige Bewaffnung des Heeres
ſchreibt der Vertrag keine Zahlen vor. Der Beſitz daran
über=
ſchreitet nicht das Maß deſſen was zur
Aus=
rüſtung eines 100 000 Mann=Heeres
erforder=
lich iſt. Die deutſche Regierung iſt aber, wie ſie bereits früher
erklärte, bereit, die vorhandenen langen Piſtolen und
Maſchinen=
piſtolen auf die Zahl der zugelaſſenen Gewehre und Karabiner
in Anrechnung zu bringen. Uebungswaffen können nicht als
Waffen im Sinne des Vertrages betrachtet werden, da ſie für die
Verwendung zum ſcharfen und blinden Schuß dauernd
un=
brauchbar gemacht wvorden ſind. Die Annahme, daß
auseinander=
genommene Waffen im Werte von einer Milliarde Mark
vor=
handen ſind, iſt irrig, wohl aber ſind, wie ich in meiner Note
vom 11. Februar dargelegt habe, Erſatzteile und Halbfabrikate
für Waffen umd Munition von ſolchem Werte vorhanden.
Fer=
tige Waffen können aus den dorhandenen Teilen ohne
Neufabri=
kation anderer Teile und langwieriger Bearbeitung nicht
her=
geſtellt werden. Um die zweckloſe Zerſtörung großer Werte zu
vermeiden, hatte die deutſche Regierung bereits im Sommer 1920,
vorgeſchlagen, die Beſtände, ſoweit ſie nicht für die Truppe und
die Zeugämter unmittelbar benötigt werden, im beſetzten
Ge=
biete lagern zu laſſen. Se hat dieſen Vorſchlag in der Note vom
11. Februar erneuert. Die Kontrollkommiſſion behält ſich in
ihrer Note vom 19. Februar die Antwort darauf vor. Die
Ent=
ſcheidung der Botſchafterkonferenz iſt bis jetzt nicht
einge=
gangen. Nach Artikel 180 Abſatz 4 und Artikel 167 Abfatz 1 des
Vertrages von Verſailles iſt Deutſchland berechtigt, das Syſtem
der befeſtigten Werke an der Süd= und Oſtgrenze mit der am
10. Januar 1920 vorhandenen Beſtückung zu behalten. Dem
Drucke der Alliierren weichend, mußte ſich die deutſche Regierung
gleichwohl entſchließen unter Wahrung des Rechtsſtandpunkdes,
die ganze Artillerieausrüſtung der Feſtungen an der Südgrenze
und den größten Teil der Artillerie der Oſtſeefeſtungen
auszu=
liefern. Sie hat nur für Königsberg, Küſtrin und Boyen eine
Anzahl von Geſchützen zurückbehalten, die zur Verteidigung
die=
ſer Feſtungen erforderlich ſind. Unter den gegenwärtigen
Ver=
hältniſſen im Oſten iſt die Auslieferung dieſer Geſchütze
unmöglich. Aehnlich iſt die Sachlage bei der Ausrüſtung
der Feſtingen mit Nahkampfwaffen und =gerät. Dieſes
Mate=
rial gehört begrifflich zum Syſtem der Feſtungswerke. Die
deut=
ſche Regierung hat daher vertragliches Recht auf ſeine
Beibehal=
tung. Ueber ihre Verpflichtung hinaus hat ſie ſich genötigt
ge=
ſehen, für die Feſtungen an der Südgrenze in die Ablieſerung
zu willigen. Für die Oſtfeſtungen muß ſie an ihrem Rechte
feſt=
halten. Bei den Küftemerken iſt die Ablieferung des geſamten
von der Kontrollkommiſſion nicht genehmigten Kriegsmaterials
im Gange. Die örtlichen Diſtriktkommiſſionen ſind über die
Ein=
zelheiten unterrichtet.
In der Angelegenheit der Fabriken zur Herſtellung von
Kriegsmaterial ſieht die deutſche Regierung der Beantwortung
ihrer Note an die Botſchafterkonſerenz entgegen, deren Inhalt
der Kontrollkommiſſion unter dem 19. März mitgeteilt wurde.
Sie erinnert daran, daß Artikel 168 des Friedensvertrages ihr
das Recht gibt, die ihr geeignet erſcheinenden Fabriken
vorzu=
ſchlagen. Den alliierten Regierungen iſt nur das Recht
vorbe=
halten, die Zahl der Fabriken zu beſchränken und ſolſche, deren
Lage ihnen nicht genehm iſt, abzulehnen. Es verſtößt alſo
offen=
bar gegenden Friedensvertrag, wenn die Kontrollkommiſſionen
das Recht für ſich beanſpruchen, Fabriken zu beſtimmen, die von
der deutſchen Regierung überhaupt nicht vorgeſchlagen wurden.
Die deutſche Regierumg hat keiner der
Beſtimmun=
gemdes Friedensvertrages, die die Ausrüſtung des Hoeres und
der Feſtungen betreffen, zuwidergehandelt. In den
Punkten, die zviſchen ihr und den alliierten Regierungen ſtreitig
ſind, iſt ſie überzeugt, daß ſie das Recht auf ihrer Seite hat. Sie
erklärt ſich bereit, dieſe Streitpunkte einem unparteiiſchen
Schiedsgericht zu unterbreiten. Ich beehre mich, Sie zu
bitten, dieſen Vorſchlag zur Kennmis der alliierten Regierungen
zu bringen.
Die Ausdehnung der Beſetzung.
Ein erneuter Appell Deutſchlands an den Völkerbund.
Genf, 30. März. (Wolff.) Die deutſche Regierung
hat an das Generalſekretariat des Völkerbundes in Sachen
der Beſetzung dentſchen Gebietes eine zweite Note
gerichte. Dieſe lenkt die Aufmerkſamkeit des Generalſekretariats
des Völkerbundes auf die Tatſache, daß die alliierten Truppen
die Beſetzung deutſchen Gebietes weiter ausdehnen und
drückt die Hoffnung aus, daß gemäß der vorangegangenen Note
vom 10. März d. J. die Artikel 12—17 des Völkerbundpaktes zur
Anwendung kommen möchten. Das Memorandum hat folgenden
Wortlaut:
„Nach der Beſetzung von Duisburg, Ruhrort und Düſſeldorf
gingen die Truppen der alliierten Mächte weiter vor und beſetzten
die Ortſchaften Walſum, Ratingen, Velbeck und Marxloh, ſowie
die Bahnhöfe Mülheim=Speldorf und Oberhauſen=Weſt. Nach
den der deutſchen Regierung zugekommenen Berichten über die
Truppenbewegung in dieſen Gebieten ſcheint es in der Abſicht der
alliierten Militärvertreter zu liegen, die Beſetzung noch weiter
auszudehnen. Die deutſche Regierung proteſtiert gegen die
Fort=
ſetzung eines gegen jedes Recht und gegen jede Gerechtigkeit
ver=
ſtoßenden Vorgehens. Sie verlangt, daß das in den Artikeln
12 bis 17 des Völkerbundspaktes vorgeſehene
Verſtändigungs=
verfahren, um deſſen Anwendung ſie ſchon nachgeſucht hat, auch
auf die neuen Maßnahmen der Alliierten ausgedehnt wird.”
Das Memorandum iſt gezeichnet vom Reichsminiſter Dr.
Simons und trägt das Datum des 22. März 1921. In einem
Begleitſchreiben zu der Note an den Generalſekretär des
Völker=
bundes bittet der Miniſter gleichfalls um Weitergabe des
Me=
morandums an den Völkerbundrat.
Rückkehr der deutſchen Botſchafter auf die
Auslandspoſten.
T.11. Paris, 30. März. Wie Neu=York Herald aus London
meldet, iſt der deutſche Botſchafter Dr. Sthamer geſtern
wie=
der in London eingetroffen. Er erklärte, daß auch Herr Dr.
Mayer ſich wieder auf der Rückreiſe nach Paris befinde. Auf
der deutſchen Botſchaft wird gleichzeitig erklärt, daß Dr. Sthamer
keine neuen Vorſchläge nach London mitgebracht habe.
Ungarn vor neuen Kriſen?
T.1. Budapeſt, 30. März. Die ungariſche Regierung hat
heute die Note der Entente erhalten, in der die Wiederkehr
der Habsburger als Caſus belli bezeichnet wird. Aufgrund
dieſer Note ſind Graf Andraſſy, ferner der Bezirkskommandant
von Budapeſt Paul Hegebüs, Miniſterpräſident Teleki und Graf
Bethlen zum Exkaiſer Karl nach Steinamanger gereiſt. Aus
Steinamanger iſt die Nachricht eingetroffen, daß die dortigen
Be=
hörden ſich auch weiterhin den Anordnungen, die ſie von
Buda=
peſt erhalten, fügen werben. — Der Freitagsſitzung der
National=
verſammlung wird die Veröffentlichung eines amtlichen
Kom=
muniques über die Vorgänge am Sonntag vorausgehen. In der
weiteren Sitzung wird es zweifellos zum Sturz der
Regie=
rung uind zum endgültigen Verſall der Regierungskoalition,
ſowie einer reinlichen Scheidung zwiſchen den Karliſten und
den Antikarliſten komimen.
Letzte Nachrichten.
Berlin, 30. März. (Wolff.) Die Kündigungsbe
ſchkänkungen zu Gunſten Schwerbeſchädigter wie
ſie die Geſetze vom 6. AFrit 1920 und 22. Oktober 1920 für die
Uebergangszeit für notvendig erachteten, ſind durch Verordnung
des Reichsarbeitsminiſterinumns zumächſt bis zum 30. April 1921
verlängert worden Die Vorlage des Reichsarbeitsminifteriums,
weſche für die Zukunft eine Reihe von Abänderuugen des
bis=
herigen Rechtszuſtandes vorſieht, liegt zur Zeit dem ſozialpoliti
ſchen Ausſchuß des Reichstages vor und wird ſofort nach der
Oſterpauſe in Behandlung genommen werden.
Paris, 30. März. (Havas.) Aus Haifa wird gemeldet:
An=
läßlich der Reiſe Winſton Churchills fand eine große
Kundgebung der Eingeborenen ſtatt, die auf Befehl
des Gouverneurs mit Waffengewalt auseinandergetrieben
wur=
den. Ein Eingeborener wurde getötet, mehrere, darunter drei
ſchwer, verletzt. Das Land iſt erregt.
London, 30. März. (Wolff.) Daily Mail meldet: Am
Diens=
tag vormittag iſt in Chikago eine Bombe explodiert, die
zehn Perſonen tötete und eine große Zahl ſchwer verſpundete.
London, 30. März. (Wolff.) Die Morningpoſt meldet aus
Kalkutta: Im Verlaufe der letzten Meutereien in Najpur
wurden neun Eingeborene getötet und 24 Poliziſten
verwundet.
London, 30. März. (Wolff.) Daily Mail meldet aus Neu=
York: Harding beabſichtige, den ehemaligen Präſidenten
Taft zum erſten Richter am oberſten Gerichtshof
zu ernennen.
Wafhington, 30. März. (Wolff.) Viviani iſt am 28
März abends hier eingetroffen. Nach Havas dementiert der
Ma=
tin in aller Form, daß die Miſſion Vivianis finanzieller
Art ſei.
Landwirtſchaftliches.
fpd. Frankfurt a. M., 28. März. Schlachtviehmarkt.
Dem heutigen Markt ſuareir augetrieben 126 Ochſen, 26 Bullen, 401
Fär=
ſen urnd Kühe, 68 Kälber, 49 Schafe, 623 Schweine. Der Maukt nahm
bei dem naturgemäß geuing beſchickten Zutrieb einen ſchleppenden
Ver=
lauf, bei Schweinem verblieb Ueberſtand. Dagegen trat eine Steigerung
der Preiſe füir Ochſen um 25,50, für Küihe uim 25, für Kälber unt 100 bis
150 und flir Schweine um 100 Mark dro Zentner ein. Nur die Bullen
fielen edwas in den Preiſen. Es wurden notiert für einen Zentner
Le=
bendgewicht: Ochſen: vollfleiſefige, ausgemäſtete 800—875 Mk., junge
650—750 Mk., mäßig genährte und gur genährte ältere 550—600 Mk.
Bullen: vollfleiſchige ausgeivachſeite 700—750 Mk., jüngere 600—650 Mk.;
Färſen und Kühe: vollfleiſchige ausgemäſtete Färſen 800—875 Mk.
ausgemäſtete Kühe 625—750 Mk., wvenig gut entwickelte Färſen 600—750
Mk. ältere ausgeinäſtete Kühe und jüngere Tiere 500—600 Mk., mäßig
genährte Kühe und Färſen 400—500 Mk.; Kälber: feinſte Maſttiere 900
bis 1000 Mk., mittlere Maſt= und beſte Saugkälber 700—850 Mr.; Schafe:
geringere, Maſthammel und Schafe 550—650 Mk., geringere 450—550
Mk.; Sckſveine: vollfleiſehige unter 80 Kilogramm 950—1200 Mk., von
80—150 Külograum 1300—1400 Mk. Unreine Sauen und geſchnitten=
Eber 1200—1300 Mk.
Spiel, Sport und Turnen.
Turmparteübung in den Vezirken.
Zur weiteren Ausbildung der Turnſvarte und Vorturſer und zur
Vorbereituing der Veranſtaläungen in Kreis urnd Gau finden am
Sonn=
tag, den 3. April, Turnwarteübungen in den Bezirken ſtatt,
und siar: 1. Bezirk in Arheilgen, 2. Bezirk in Griesheim,
3. Bezirk in Eberſtadt 4. Bezirk in Noßdorf; die Uebungen
be=
ginnen pünktlich vormittags 9 Uhr. Anſchließend an das Turnen findet
Beſpvechung ſtatt und wwerden hierbei noch rückſtändige Diplome von den
im verfloſſenen Jahre abgehaltenen Wekturnen autsgegeben. Gäſte können
den Uebungen als Zuſchmter beiwohnen.
Fußball.
* Sportverein Germanim 1913=Darmſtadt E.V.
Germanias erſte Mannſchaft war am Oſtermontag einer Einladung des
Raſenſportvereins 07=Linwburg (4=Klaſſe) gefolgt und konnte zeit dem
Reſultar 3:0 einen einwandfreien Sieg erringen Limburg ſtellte eine
körperlich weir üiberlegene Manuſchaft ins Feld, die jedoch der Technit
manigleute nieht geſvachſſen war. Leider wurde das Spiel durih
der
niaues Zuſpiel
meiſten=
n Wind derartig beeinflußt, daß
glich war und die wohlgezielten Schüiſſe oft ins „Aus”
lau=
tei
en
Anforde=
deten. Der Schiedsrichter duar mindevwertig 1
gungen in keinev Weiſe.
Sportklub „Haſſia 1913‟=Dieburg 1. — „Phönix”=
Mannheim Liga=Reſerve 11: 1 (Halbzeit 7:1).
Am 2. Oſterfeiertag trafem ſich Bbige Mannſchaften zu einem
Freund=
ſchaftsſpiel auf dem neu angelegten Sportplatze des erſtgenannten
Ver=
eins. „Haſſia‟=Dieburg hatte i Anbetracht des ſchiveren Spieles ſein
beſtes Material zur Stelle. Die Beſetzung der einzelnen Poſitionen ſvar
nur gut. Die Mdamnſchaft wies eine gute Form auf und ein jeder
Spie=
ler war beſtrebt, nur ſein Beſtes herzugeben. Der Gegner war auch in
kompletter Aufſtellung zur Stelle. Die Mannſchaft ſpielte ſehr fair und
war techniſch gut durchgebildet. Sie Eonnte aber ihr veihtes Können nicht
entfalten imfolge allzugroßer Anſtrengungen am „vorhergehenden Tage
und auch während des Spieles machte ſich bei ihr eine gewiſſe Schlaffheit
bemerkbar. Diebung gereichte dieſer Umſtand zum Nutzen und kann man
ſich ſo das äußerſt hohe Refultat von 11 Toren erklären.
In folgender Aufſtellung ſpielten die Mannſchaften: „PFönix”=
Mannheim (weiße Hoſe, rote Blufen):
Schieſtl
Schetzle Bomarius
Groß Schrenk Miſchelfelder
Allgayer Steudle Sprenger Friedrich Löſch
„Haſſſia‟=Dieburg (ſchwarze Hoſe, weiße Bluſen):
Humtel Nödlen Huſter von Biſchowink Lang II.
Shomas I. Lang III. Helfrich
Lang I. (K.) Bilch
Köfler
Schiedskichter (in blauem Dreß); Herr Schwarz, „Haſſia‟=Dieburg.
Kurz zum Spielbenlarf. Nach Anſtoß Diebunrgs erfaßt „Phöms”
ſogleich dem Ball, der Meihtsaußen flankt im die Mitte, aber Köfler weiß
mt der Faſt zu Hären. Eine weitern ſühere Chance wird durch „
Ab=
ſeits” mterbunden. Gleich darauf dasſelbe Bild vor Mannheims Tor.
Disburgs Hmlbrechte bringt das „Phünix‟=Geiligtu durch einen präziſen
Schuuß in Gefahr, der Ball wird aber vun Schieftl gehalten und ins Feld
befördert. Bei einem abermaligen Durchbrch ersielt „Haſſia” in der
12. Mdimute durch Mödller das 1. Tor und eröffmet ſomit den Torreigen.
Die Tore fallen jetzt in kurzen Abſtänden hintereinander, ſo kaun bereits
ſchon drei Miuten ſpäter v. Biſchopint nach burzem Gedränge zum
zweiten Mule einſchieben. Einen groben Fehler des rechten „Phönix”=
Vertsidigers bemtzt der kreffliche Linksaußen von Dieburg, ſpielt allein
ſich dmrch und ſchießt das dritte Tor für ſeine Fanßen. Mühelos erzielt
Diebung guch noch das 4., 5., 6. Tor ud 5 Mimtten vor Halbzeit ein 7.,
ein Sebſttor des weihtem „Phünix”=Verteidigers. Dieſen ſieben Toren
kann „Phönig nur eins entgegenletzen, das wohlverdiente Ehrenkor, ein
Fernſchuß, für Möfler unhaltbar. Wach Halbzeit iſt Dieburg auch wieder
ſtämdig überlegen und erzielt nuch weitere 4 Tore, Garunter einem 11
Meter. Mit einer Niederlage von 11:1 verläßt Phönix” das
Spiel=
felb. Das Trefſen war äußerſt far ud an ſchönen Momenten ſehr reich.
Für dire Farrneß des Rampfes ſpricht der Umſtand, daß im Verlgufe des
Spieles nur zwvei Swafſtöße verhängt wunden und zwar wegen allzu
fcharſen An=den=Mann=Gehens. Das Publikum, das i Menge erſchtenen
war verhielt ſich ſehr ruhig und zollte bei prächtigen Leiſtrngen großen
Beifall. Der Schiedsrichter war für das Spiel der geeignete Leiter, er
hatte das Spiel ſtets in der Had und war i ſeinen Entſcheidungen kor=
-ck.
zekt und ſicher.
* Griesheim b. D., 29. März. Am Karfreſtag fand auf dem
Viktoria=Sportplatz das Auswahlſpiel der Klaſſe B im Oſtrheingau ſtatt
urnd endete mit dem Reſuültat vom 2:1 zur Gunſten der A=Mannſchaft. Am
1. Oſterfeieruag hatte Viktoria einem vollen Erfollg zu verzeichnen. Der
Gegner der 1, Mannſchaft war diesmal die Ligaveſerve des Offembacher
Fußballvereins. Griesheim mitk dem Wind un Rüückem bann bis zur
Halb=
zeit dreimal erfolgreich ſein. Nach Halbzeit wind Griesheims Ton
zeit=
weiſe ſtark belagert, doch iſt guuch die Ueberlegenheit Griesheuns gegen
den Wind nicht zu erkennen. Nach ſchöner Vorlage Ean der halbrechte
Nr. 4 eimſenden. Der Anſtoß Offenbachs bringt den Ball vor Gviesheims
Tor, ein Schurß und die Ehre iſt gerettet. Bald dareuf ervönt der
Schlußpfiff und mit 4;1 für Gries eim hat ein ſſchönes Spiel ſein Ende
erreicht.
Weitere Reſultate Viktorſas: 2. Mannſchaft — 1. Mannſchaft
Ale=
mania=Groß=Rohrheim 2:2; 3. Mamſchaft — 1. Mamnſchaft Fußball=
Ver in=Steinbach 4:1; 1. Jgd.—3. Manmſchaft Chatti=Wolfskehlen 5:0;
1. Schm.—1. Schm. Fußball=Verein=Darmſtadt 2:2. Für den 2. Feiertag
havte ſich Viktoria der Spielvereinigurng Pfungſtadt verpflichtet, war aber
leider gezwungen, mit 7 Mam Erſatz anzutreten, was ihr die überaus
hehe Niederlage von 8:1 Toren einbrachte. Eine kombinierte 2., 3. und
4. Mannſchaft geſann gegen die 2. der Spielvereinigung mit 2:1 Toren.
Die 2. Jgdm. hatte die gleiche von Germania 06=Langen ols Gegwer und
blieb auch hier Griesheim mit 3:2 Toren Sieger. Die 2. Schm. konnte
gegen die 2. Schm. vom Fußballverein Darmſtadt ebenfalls mit 2:1
Toren gewinnen.
Fußballoerein „Germanio 1911‟=Eberſtadt (B=
Klaſſe) — „Fußballſportverein 1919‟=Groß=Zimmern
5:1. Zum Freundſchaftsſpiel hatte ſich Groß=Zimmern obige Mannſchaft
zu Oſtern verpflichtet. Groß=Zimmerm mißte leider mit drei Mann
Er=
ſatz antreten, daher auch die empfindliche Niederlage. Eberſtadt hatte von
Anfang an ſchon das Spiel in der Hand. Angriff auf Angriff wird von
dem ſehr ſlinken Sturm uuternommen, der aber immer von dem
her=
vorragenden Gr.=Z. Mittelläufer unterbumden wird. Groß=Zimmern
ſtellt um, der Mittelläufer geht in die Verteidigung, doch dadurch fehltze
das Rückgract der Läuferreihe, Eberſtadr bombadiert einfach aus 30 Meter
Entfernuung das Tor und kanm ſo bis Halbzeit drei Mal Erfolgreich ſein.
Nach Halbzeit macht Groß=Zimmemn wächtige Anſtrengungen, aber
manche ſchöne Vorlage von Halbliks wurde von Halbrechts verſiebt. Da
gellingt es endlich dem Halblimben durch gutes Einzelſpiel das einzige
Tor für Groß=Zimmern zu erzielen. Doch mehr ſollte Groß=Zimmern
an dieſem Tage nicht von dem Glücke begünſtigt werden. Eberſtadt
konnte noch zweimal durch meiſterhaftes Kombimationsſpiel erfolgreich
ſein. Es konnte ſomit einen ſchönen, ihvem guten Können entſprechenden
Sieg erringen. Hervorragend war Eberſtadts Verteidigung und die
Flügelſtürmer, auch das Können der übrigen Mannſchaft war gut. Bei
Groß=Zömmern war beſonders der reihte Verteidiger auf gewohnter
Höhe, ſolwie der Tormamr, Halblinke umd der linke Verteidiger ſehr gut.
* Fußballverein Hofheim (Ried)
Raſenſportver=
ein Wacker=Stuttgart 8:0. Die am Karfreitag in Hahn gegen
den bortigen F.K. Olympia 1:1 und am erſten Oſtertag gegen Konkordia=
Gernsheim 1:1 ſpielende erſte Mannſchaft des Raſenſporwereins Wader
aus Stuttgart ſpielte am zweiten Oſverfeiertag gegen die gleiche des
Fußballvereins Hofheim. Beide Vereine ſind Bezärksmeiſter der C=Kaſſe.
Wie bereimnbart, ſollten die Gäſte mm erſten Feiertag abends, von
Gerns=
heim komend, in Hofheim eintreffen und von ſeiten des
Fußballber=
eins (unter gefl. Mitwirkung des Wander= und Mandolinenklubs
Fi=
debio) feſtlich empfangen werden. Zu dieſem Zwerk hatte ſich eine große
Memſchenmenge eingefunden, jedoch mran war enttäuſcht . . . . ſie komen
nickt. Am Montag morgen haen die erſten Gäſte i Hofheim an, ber
Reſt erſt hirz vor Spielbeginn. Gegen 3 Uhr wurden beide
Mannſchaf=
ten mit Muſik zum Sportplatz begleitet. Um 3 Uhr betraden die Spieler,
begrißt vun den Zuyſchauern, das Spielfeld. Hofheim wählt (den Gäſten
den Vorzug laſſend) Wind und Sonne im Geſicht. Beide Mannſchaften
finden ſich vorerſt wicht zuſammen, jedoch kam Hofheim bis zur Pauſe
zweimal durch gute Einzelleiſtung einſenden. Nach der Pauſe finden
ſich die Mannſchufden beſſer zuſammen, bsſonders der Hofheimer Sturm,
welcher Angriff auf Angriff folgen läßt. Noch 6mal mußte bis zum
Schluſſe der Stuttzgarter Tonvächter das Leder aus dem Kaſten holen.
Gin Teil der Gäſte verließ erſt am Dienstag Hoſheim.
Die Ausſchreibung der Reichsfugendwettkämpfe 1921
iſt ſoeben erſchienen. Sie lautet wach den Beſchlüſſen der drei von
Turnerſchaft, Sportbehörde für Ahtletik und Schwimrmverband für die
Wettkämpfe ernamten Mitglieder:
Reichsjugenbkämpfe 1921. A. Allgemeines. Die
Reichs=
jugendkämpfe 1921 werden für die männliche und weibliche Jugend in
je drei Altersklaſſen ausgetragen. Die 1. Altersklaſſe umfaßt die
Jahr=
gänge 1908 und 1907, die 2. Aitersklaſſe Jahrgänge 1906 und 1905 und
die 3. Altersklaſſe Jahrgänge 1904 und 1903. Für jede Klaſſe wird
durch den Reichsausſchuß ein Wettkampf ausgeſchrieben; nur für
die=
ſen gibt der Reichs usſchuß die Ehvenurkunden. Es bleibt den
Städte=
gruppen oder Wettbampfleitungen überlaſſen, weitere Einzel=,
Mehr=
oder Mannſchaftskämpfe auszuſetzen, ebenſo auch für die Ausgeſtaltung
der Veranſtaltung durch Maſſenvorführungen, Spiele uſw. zu ſorgen.
Als Tag der Reichsjugendwertkämpfe gilt der 19.
Jumä. Nur ausnahmsweiſe darf von dieſem Tage abgewichen
wer=
den. Auf alle Fälle müiſſen die Reichsjugendkämpfe bis zum 17. Juli
erledigt ſein. Für Wettkämpfe, die nach dieſem Tage abgehalten
wer=
den, gibt der Reichsausſchuß keine Urkunden aus. Bis ſpätsſtens 10
Tage nach den Wettkämpfen iſt dem Reichsausſchuß auf beſonderen,
von ihm abzufordernden Vordrucken zu berichten und gleichzeitig die
Zahl der gewünſchten Urkunden aufzugeben.
B. Verzeichnis der Wettkämpfe. a) Männliche Jugenb: 1.
Drei=
kempf: 100=Meter=Lauf, Hochſprung, Schllagballwurf; 2. Sechskampf:
100=Meter=Lauf, Weitſprung, Schlagball= (oder Ger=)wurf, Reck,
Bar=
ren, Schwimen (oder Pferd); 3. Sechskampf: 75=Meter=Hürdenlauf,
Weitſprung, Kugelſtoßen 5 Kg., Reck, Barren, Schwvimmen (oder Pferd).
b) Weibliche Jugend: 1. Einzelkämpfe: 75=Meter=Lauf, Schlagballwarf,
Weitſprung; 2. Vier= oder Fünfbampf: 75=Meter=Lauf, Schlagball= (vder
Ger=)wurf, Reck, Barren und wenn möglich Sch.vimmen; 3. Vier= oder
Fümfkampf: Hürdenlauf 75 Meter, Kugelſtoßen 5 Kg., Reck, Barren,
und wenn möglich Schwimen. Die weiteren Beſtimmungen und die
Pflichtübungen werden noch bekannt gegeben.
doToonniere Ta.
das Darmſtädter Tagblatt?
— Eine Sportberatungsſtelle für Thüringen wurde in
Meſaringen gegründet.
— Im Hammerſverfen (5 Kilogramm) übertraf der
Sports=
mann Furtwengler=Regensburg ſeinen eigenen bisherigen
deut=
ſchen Rekord und erzielte in München eie Leiſtung von 50,925 Meter.
— Die 9. Okympiade ſoll im Jahre 1928 in Budapeſt
ſtatt=
finden. Infolgedeſſen beſchäftigt man ſich ſchon jetzt in der ungariſchen
Hmuptſtadt mit der Errichtung eines gewaltigen Stadions.
Scluß des redaktioneßen Teils.
AA. zromatischund ausgiebig, billig im Verbrauch
Wiederlagen in allen Stadtteilen
Wetterausſichten für Donnerstag.
Wolrig, trochen, allmählich wieder wärmer, nach Südweſt drehende
Winde.
ZusstLiender.
Landestheater. Anfang 6½ Uhr, Ende nach 10½ Uhr (C N.
Scheurfpiellmiete & 13, Sondermiete Serie XV8): „Louis Ferdinand,
Prinz von Preußen”
Orpheum: Vorſtellung um 7¾ Uhr.
Vortrag von Sekretär des Rats der Freunde für internationalen
Diemſt Carl Heaty um 7½ Uhr im ſtädtiſchen Jugendheim, Dieburger
Straße 26.
Gemeinſame Sitzung des Feſt= und Verwaltumgsausſchuſſes der
Vereinigung ehemals heſſiſcher Leib=Dyagoner um 8 Uhr im „Hotel
Prinz Karl.
Verſteigerungskalender.
Freitag, 1. April.
Stammholz=Verſteigerung um 9 Uhr im Altheimer
Ge=
meindelvald (Buſammenkunft auf der Hautpſchneiſe an den Meſſeler
Wieſen).
In
1. Altheim
2. Arheilgen
8. Auerbach
4. Babenhanſen (Heſſe=
5. Bickenbach
6. Biebesheim
7. Erumſtadt.
8. Dieburg.
9. Eberſtadt.
10. Egelsbach".
11. Erfelden .
12. Erzhauſen.
13. Eſchollbrücken
14. Gernsheim
15. Gräfenhauſen.
16. Griesheim .
17. Groß=Rohrheim
18. Groß=Rmſtadt.
19. Groß=Zimmern.
20. Gundernhauſen.
21. Habitzheim.
22. Hahn b. Pfungſtadt
23. Hähnlein
24. Heubach i. D.
25. Jugenheim
26. srleeſtadt.
27. Klein=Umſtadt
28. Klein=Nohrheim
29. Klein=Zimmern.
30. Lengfeld
31. Meſſel ...."
32. Nieder=Beerbach
33. Nieder=Ramſtadt.
54. Ober=Ramſtadt
35. Pfungſtadt
36. Reinheim
37. Richen .
38. Roßdorf.
39. Schneppenhauſen" .
40. Seeheim
41. Semd.
42. Spachbrücken
43. Stockſtadt
44. Traiſa.
45. Ueberau
46. Weiterſtadt
47. Wixhauſen
48. Wolfskehlen
49. Worfelden
50. Zwingenberg. .
bei
Frau M. Vonderſchmidt, Hauptſtraße
Frau H. Anthes X., Waldſtraße
Frau Wilhelm Röder, Bachgaſſe 22
Frau Joh. Gehringer, Amtsgaſſe 218
Frau Thomas Hils, Pfungſtädterſtr. 3
Frau Hch. Trautmann Ww., Kirchſtr. 81
Frau Kath. Hönig Wwe, Neuſtraße 3
Frau Eliſe Balles, Hutmachergaſſe 8
Georg Becker II., Odenwaldſtr 7‟//0
Fr. Jak. Schroth XI., Ernſt Ludwigſtr. 1
Phil. Eberling III., Neugaſſe 40
Frau Joh. Joſt, Ludwigſtraßie
Fräul. Anna Gilbert, Pfungſtädterſtr. 23
Frau B. Wenzel, Zanggaſſe 9
Frau Wilhelm Glenz. Hau tſtraße
Georg Becker, Alte Darmſtädterſtr.
Frau Fr. W. Herbold I. Ww, Ldgſtr. 11
Frau L. Klinger Wwe., Rodenſteinerſtr.
Frau Joh. Reinhardt VI., Hauptſtr.
Frau Chriſtine HorneffWwe., Altſtraße
Karl Rikl, Schloßgaſſe
Hch. Lang, Schneidermeiſter, Obergaſſe
Frau C. Krämer Wwe Rodauerſtr. 59
Frau Schimpf, Waſſerfall 77.
Frl. Karola Luckhaupt, Hauptſtr. 12
Eliſe Hirſchel Witwe
Frau El. Hoffmann We., Bahnhofſtr. 20
Frau B. Wenzel, Gernsheim, Zangg. 9
Johannes Köbel III., Dieburgerſtr. 38
Frau Dorothea Heil, Otzbergſtraße 7
Hch. Joſt, Holzhäuſergaſſe 100
Frau Babette Reiß, Untergaſſe 26
J. Oehlenſchläger, Stiftſtraße 68
Frau Luiſe Neubert, Aliceſtr. 15
Nikolaus Heil, Sandſtraße 82
Frau Geiſt Wwe., Wilhelmſtraße
Joh. Georg, Mittelſtraße 11
Georg Handſchuh. Dieburgerſtr. 61
Heinrich Schroth
Jakob Bauer, Frankenſteinſtr. 1
Frau Hch. Storck Wwe, Oberendſtraße
Karl Poth IV., Hofgaſſe 10a
Frau Hch. Henninger IV. We, Ldgſtr. 17
Ad. Mahr, Schuhmſtr., Bernhardſtr. 7
Gg. Volz Wwe., Hauptftr. 27
Karl Böhm, Darmſtädterſtraße 10
Frau El, Aurenhammer, Falltorſtr. 33
Fuchs, Schreiner, Oppenheimerſtraße 7
Fräul. Eliſab. Engel, Neugaſſe 19
Frau Douvier Wwe., Obergaſſe 3.
Für pünktliche und gewiſſenhafte Zuſtellung werden wir Sorge
tragen.
(3892
Der Verlag des „Darmſtädter Tagblatts”.
Unſere Agentur in
ugenheim
befindet ſich bei
(3996
Frl. Carola Luckhaupt, Hauptſtr. 12.
Beſtellungen auf unſer „Darmſtädter Tagblatt” ſowie
Inſerate werden dort entgegengenommen. Für pünktliche
Zuſtellung der Zeitung werden wir jederzeit beſorgt ſein.
Der Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
Leſtung: Dr. Oity Wnlbaeſtg. Verantmortlich für den leitenden politiſchen
Zeil und für Ferilleton: Dr. Ottv ABafboeſtel; füir heſſtſche Polt k und den
Abreigen Zeil (anßer Sport, Handel und Landwir/ſchaftüichee) APar Streeſet für
Sport, Handelsteil nnb Lan wintzchaftliches: Hurt Mitf=hing: für den Anwigestetl,
Awzeigenbeiiagen uud Mütteilungen aus dem Geſchäftsſebenz Wanl Lange. —
Druck und Beplag: L. C. Witsich’ſche Auflcchernckerei. Sümlich i Prmnſtabt,
— Für den rebaltiondlen Zeil beſtlmmte Miteillungen ſinb an die „Aebaition des
Tagblatts” zu nichten. Ehvrige Honoravzmndemungen ſinb beizufügen; nachträglice
werden nicht berückſichtigt. UInvirlangte Manufkinte werden nicht mrückgefanbt.
Die heutige Rummer hat 12 Seiten.
Die glückliche Geburt einer gesunden
Tochter
zeigen hocherfreut an
Dr. Wilhelm Vix u. Frau
Flora, geb. Dudenhöffer
Darmstadt, 30. März 1921.
(3999
nna
Statt Karten.
Für die uns anläßlich unserer
Ver-
mählungerwiesenen Glückwünsche und
G Aufmerkgamkeiten sagen wir allen, be- G
sonders derMädchen-Jugendvereinigung
der Johannesgemeinde, herztichen Dank.
Ludwig Georg und Frau 6
Marie, geb. Schüßler.
Eleissbach (Dillkreis). (*12784
Wdbnnn
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben Entſchlafenen
ſowie für die troſtreichen Worte des
Herrn Pfarrer Waitz am Grabe, der
liebevollen Pflege der Schweſtern des
Eliſabethenſtiftes und den zahlreichen
Blumenſpenden ſagen auf diefem Wege
herzlichen Dank.
(*12771
Im Aamen der traueruden Hiuterbliebenen:
Hermann Breitwieſer.
Butter
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach längerem ſchweren Leiden ſtarb
heute früh unſere liebe Mutter, Großmutter,
Schweſter, Schwiegermutter, Sch wägerin
und Tante
(400*
Frau
Preis 21,50 Mk., in jedem
Quantum zu haben bei
Heinrich Ahl, Karlſtr. 99,
im Hofe rechts. (*12768
Karoline Meyer Wwe.
geborene Joſeph
im 76. Lebensjahre,
Hausfrauen empf.: es
Ia vollfette
Camembert=
käſe a St. 4 ℳ, Ia voll:
fette Rahmkäſe, a Skück
4,50 ℳK, Ia Limburgerkäſe,
Ta Gouda= u. Gdamerkäſe,
½. Pfd. 4 ℳ, Ia
Bauern=
handkäſe, 10 St. 6,80 ℳ.
Arnold, Rhönring 29,
nächſt der Frankfurterſtr.
A
Für Huddings Jammeris,
SuppenJnken, Jorten u.sw.
verwende man stets
OrOetgers
Taa
Bestes, deufsches Fabrikat!
Volles deutsches Pfundgewicht!
Die trauernden Hinterbliebenen.
Junge Kriegerswitwe
(31 J. alt), 2 Kinder (7 und
8 J. alt), wünſcht ſich wied
Worms, den 30. März 1921,
zu verheiraten.
Reichelsheim i. 9.. New=York, Gladenbach.
Die Beiſetzung erfolgt Freitag, den 1. April,
vormittags 11 Uhr, in Reichelsheim i. O.
Nur ernſtgemeinte Angeb.
erbeten unt. L 116 an die
Geſchäftsſt. d. Bl. (*12401
K
K
Für die überaus liebevolle Teilnahme
bei dem uns ſo ſchwer betroffenen
Ver=
lufte ſagen wir allen, beſonders Herrn
Pfarrer Waitz ſowie Herrn Fr. Meyer
für die troſtreichen Worte, dem
Geſang=
verein „Melomanen”, der bei mir
be=
ſchäftigten Arbeiterſchaft, meinen werten
Stammtiſchfreunden und der
Darm=
ſtädter Geſchäftswelt, meinen innigſten
Dank.
(*12716
2m Aamen der trauernden Binterbliebenen:
Paul Erni nebſt Kindern.
Heixat: (1,397
Hübſche 23jähr. Deutſch=
Amerikanerin, Halbwaiſe,
m. 650 000 Dollac, ſow.
eine größ. Anzahl verm.
Damen wünſchen ſich ſo
fort zu verheiraten m.
Herren auch ohne Berm.
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Berlin, Alexanderſtr. 36.
Herr, 27 Jahre alt,
Kriegs=
beſch. m. etw. Vermögen.
wünſcht mit Fräulein im
Alter v. 18—25 J. zwecks
Heirat in Verbindung zu
treten. Diskr. zugeſichert.
Angeb. nur m. Bild unt.
L. 144 Geſchftsſt. (*12518
Gandelsmann (*12760
Mitte 30er Jahre, ſolid,
fleißig u. ehrenh., wünſcht
ſi= alsbald mit Dame gl.
Alters, Witwe mit Kind
nicht ausgeſchl., zu verh.
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Bei Abnahme von größeren Quanten entſprechend
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Beſitz
binnen
gen
10 Uhr,
dahier, e
beſchä
Ans den Amtsverkündigungen des
Kreis=
amts Darmſtadt und den Bekanntmachungen
des Polizeiamts Darmſtadt.
Gefundene Gegenſtändet 1 Fünfzigmarkſchein.
1 Fünfmarkſchein. 1 Etui mit 2 Spiel Karten. Ein
mittelgroßer und 5 kleine Schlüſſel an einem Ring.
1 mittelgroßer Schlüſſel mit Schildchen (Vorgarten).
1 wollenes Umhängetuch. 1 altes, großes
Porte=
monngie mit 10 Mk. — Zugelaufen: 1 Rehpinſcher,
1 Jagdhund.
Ausgabe von Zuſatzbrotmarken.
Die Ausgabe von Zuſatzbrotmarken für werdende
und ſtillende Mütter findet für die Folge regelmäßie
in den erſten ſieben Werktagen eines jeden Monats
ſtatt, und zwar am:
1. Werktag für den 1. Bezirk,
2.
„ uſw.
„ „ 2.
Weitere Bekanntmachungen erfolgen nicht mehr;
es wird aber im Tageskalender an den
Ausgabe=
tagen noch beſonders darauf hingewieſen.
Die Ausgabe erfolgt jeweils während, der
Ge=
ſchäftsſtunden von 8—12½ Uhr. Lebensmittelaus
weis und Stillbeſcheinigung iſt erforderlich.
Darmſtadt, den 80. März 1921.
(8t2982
Lebensmittelamt.
Anmeldung von Doppelwohnungen.
Nach der Verordnung des Heſſiſchen Landes=
Ar=
beits= und Wirtſchaftsamtes vom 1. Februar 1921
hat jeder, der außer ſeiner Wohnung noch eine
mehrere andere Wohnungen in oder außerhalß
Wohnortes beſitzt, der Gemeindebehörde des Z..
ortes Anzeige zu erſtatten und dabei anzugeben,
welche Wohnung als ſeine Hauptwohnung angeſehen
werden ſoll. Die gleiche Verpflichtung gilt für
Mit=
glieder eines gemeinſamen Haushaltes, die außer
der mit den übrigen Haushaltsangehörigen
gemein=
ſamen Wohnung noch eine eigene Wohnung haben.
Wird in der Anzeige keine Wohnung als
Hauptwoh=
nung bezeichnet oder wird die Anzeige unterlaſſen,
ſo iſt die Gemeindebehörde berechtigt, zu beſtimmen,
welche Wohnung als Hauptwohnung angeſehen
wer=
den muß. Liegen die Wohnungen in den Bezirken
verſchiedener Gemeinden und hat jede Gemeinde die
in einem anderen Bezirk liegende Wohnung als
Hauptwohnung bezeichnet, ſo ſteht dem
Verfügungs=
berechtigten innerhalb von zwei Wochen nach
Zu=
ſtellung der Mitteilung der letzten Gemeindebehörde
die Beſchwerde an das Landes=Arbeits= und
Wirt=
ſchaftsamt zu. Falls die Wohnungen im Bereiche
verſchiedener Länder liegen, iſt die Beſchwerde an
den Reichsarbeitsminiſter zu richten.
Demgemäß werden Alle, die hiernach
anzeige=
pflichtig ſind, aufgefordert, entſprechende Meldung
bis längſtens zum 10. April 1921 an das
unterzeich=
nete Amt zu erſtatten. Zuwiderhandlungen können
mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mark oder mit Haft
(st3990
beſtraft werden.
Darmſtadt, den 29. März 1921.
Städt: Wohnungsamt.
Gebiſſe
mit und ohne Platten.
Reparaturen werden ſof
erledigt.
*12547mdf
Frau Foſeph, Dentiſtin,
J. Foſepb, Dentiſt,
Markt 4,
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ſtraße 26. (*12724
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Empfehlungen. Ang. unt.
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feinſter Qualitsware:
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Kaonan
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Seelachs ſchnitten . Mark
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arbeit),Mantelkleidern.
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zum billigſten Tagespreis. — Fiſchkonſerven und
Marinaden.
(3927
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beſ ern von Wäſche und
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Karlſtr. 47. Tel. 641.
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Eliſabethenſtr. 19. Tel. 543.
Grafenſtr. 19. Tel. 40.
Fühlen Art
Anzeigepflicht hinſichtlich des Wechſels im
Eigentum oder Beſitz eines Wohnhauſes.
Nach der Verordnung des Heſſiſchen Handes=
Ar=
beits= und Wirtſchaftsamies vom 1. Februar 1921
iſt jeder Wechſel im Eigentum oder im Beſitz eines
Wohnhauſes von dem bisherigen Eigentümer oder
Beſitzer, bei Erbfällen von Erben, der
Gemeindebe=
hörde (Darmſtadt: Wohnungsamt) unter Misteilung
der genauen Anſchrift des neuen Eigentümers oder
Beſitzers mitzuteilen. Die Anzeige iſt ſpäteſtens
binnen zweier Wochen von dem Uebergang des
Eigentums oder Beſitzes, ab zu erſtatten. Zum
Be=
ziehen der durch den Eigentums= oder Beſitzwechſel
freiwerdenden Wohnungen iſt die vorherige
Zuſtim=
mung der Gemeindebehörde (Wohnungsamt)
erfor=
derlich. Wir weiſen auf dieſe Anzeigepflicht noch
einmal beſonders hin und fügen an, daß
Zuwider=
handlungen, neben den ſonſtigen Folgen, mit
Geld=
ſtrafe bis zu 10000 Mark oder mit Haft beſtraft
(st3989
werden können.
Darmſtadt, den 29. März 1921,
Städt. Wohnungsamt.
Pferde=Verſteigerung.
Dienstag, den 5. April 1921, vormittags
10 Uhr, ſoll im Marſtallgebäude, Mathildenplatz 17,
dahier, ein ausgemuſterter, eingefahrenerLandgeſtüts=
(3962ds
beſchäler verſteigert werden.
Darmſtadt, den 29. März 1921.
Heſſiſche Landgeſtüts=Direktion.
Schörke.
aller
auch nach auswärts,
jotie Axfahren von
Brannkohlen aus der
Grabe Prinz von Heſſen,
Gmzüge, Entladen von
Waggons und
Güter=
beförderung
übernimmt alles bei
bil=
ligſter Berechnung (* 12699
W. Geyer
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Pfungſtädterſtr 47. (7140 1 möbl. Zimmer mit
Verpfl. zu verm. Schemel,
Friedrichſtr. 18. (*12612 Aliceſtraße 6
b. Breidenbach, ſchon
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Seite 8.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1221.
Reue verſöhnt.
Nach dem Leben erzählt von Ernſt Elias Riebergakl.
2)
11)
Er plagte ſich mät Vermatmgen ud war ſo ſehr i ſein
Nachdenken vertieft, daß er die freundliche Anrede des
Heide=
uüllers micht hörte und emporſchrach, als dieſer ihm auf die
Schuilter Hopfte.
„Euch geht wohl das Unglüick unſeres braven Wilhels zu
Herzen?” beganm dieſer und ſetzte ſich vertraulich veben den
Schuulmeiſter. „Wer hätte das aber auch denken können! Aber
ſo geht’s, der Menſch iſt ſchwach, und der Beſte kanm fehlem”,
ſetzte er in einem mitleidigen Tone hinzu.
„Redet deutlicher, Herr Jgnaz. Ich konumn von drüben, aber
Der Grobjan von Schildſwache hat mich am Tore zurüchgewieſen.”
„So habt Ihr den Armen in ſeiner Not tröſten wollen? Ja,
das hätt ich Euch vonausſagen kömen! Es darf keine Seele zu
ihm ohne Erlaubmis des Herrn Majors.”
„Ich weiß wicht, was Ihr ſagen wollk”, ſagte der
Schub=
meiſter faſt ärgerlich. „Ich weiß von wichts, und wenn Ihr mehr
wißt, wie es ſcheint, ſo ſprechet Elar und offen, daß wan es ver=
Rehen kann.”
Der Rote mahhm die Miene des Erſtcumten an. „Wie, Ihr
wißt noch nicht, was ſich die Kinder auuf der Gaffe erzählen? Es
ſchmerzt muh, daß gerade ich Euch erzählem ſoll, was mir ſelbſt
das Herz abpreßt. Wer hätte aber auch das von dem Manne
gedaht! Seht” er rückte näher am den Alten, und ſeine Sprache
näherve ſich dem Flüſtern — „drüben logiert der Major de la Caie
— Ihr werdet ihn wohl ſelbſt kennem. Der hatte einen
kreuz=
brawen Burrſchew bei ſich, ſie nannten ihn im Dorfe nur dem
luiſti=
gen Amton, und er verdiente dieſem Namen; denn nie habe ich
einen autfgehveckteren, Euſtigerem Jumgen geſehen.”
„Ich kenae ihn recht gut” bemerkte Juſtus, „er brachte noch
chegeſtern meiner ſteinalten Schwiegeryztter eine Flaſche Wein.
Er nahm das Trinkgeld, welches ich ihm bot, nicht an und meinte,
wir ſollten uns bei ſeinem Herrn bedanken, denn der ſchicke ihn.
Da wollte ich denm heuute Abend hinüber, um meinen ſchönſten
Dank abzuſtatten, und hakte noch nebenbei ein Krüglein alten,
reinen Kornbranntwein in der Taſche für den Anton, aber. . " —
„Ganz recht, derſelbe” unterbrach ihn der Müller. „Geſtern,
gegen Wbend, ſchickt ihn der Major fort, wohin, weiß ich nicht,
und es iſt auch wichts daran gelegen. Wer aber nicht wieder kam.,
war Anton. Es wird Nacht, er kommt nicht, und als er ſich auch
heute nirgends ſehen läßt, gerät ſein Herr in Beſorgnis, denn
er war ihm fehr gewogen, läßt überall nachſuchen und findet —
nichts. Da kommnt vor einigen Swmden der Knecht in den alten
Holzſchuppen am Hautsgarten, kramt in dem Holz und dem Ge=
Empel hemm und ſucht nach einem Beile. Er rämt die Dielen
und Bretter bei Seite und findet — den Leichnam des armen
Anton, blutig ud faſt unkertlich, mit einer Hiebwunnde am
Hin=
terkopfe, ſo groß, daß mn eine Hand hineinlegen kan. Er läuft
voll Amgſt ins Hauus und macht Lärmen — ich ging zufälkig
draut=
ßen vorbei, und das Getürmet uud Geſchrei lockte mich ins Haus.
Kein Menſch denkt a den Wilhelm Wallbug, der aber wird
ab=
wechſelnd blaß und rot, ſtottert und macht ſich ſo verdächtig, daß
er jetzt droben in ſeinem eigenen Dachſtübchen gefangen ſitzt, eine
Schildwache ſteht vor ſeiner Türe, und kein Wenſch wird zu ihm
gelaſſen. Ich ſprach ſelbſt wit dem Major, um wo wöglich etſwas
für ihn zu tun, aber er hat ſelbſt alles verdorben. Es unterliegt
keinem Zweifel, er hat ſich von Geldgier verblenden laſſew; denn
der Burſche hatte ſich, wie mir erzählt worden iſt, von ſeinem
Solde und dem Präſenten ſeines Herrn ein hübſches Sümchen
geſpart. Morgem Mittag am vier Uhr wollen ſie ihn
hinaus=
führem auuf die Martinsſieſe und mit Kurgeln dem Anwm
mach=
ſchicken.”
Die ketztem Worte vernachhn der Schulmeiſter. Die
Tabaks=
pfeife war auus ſeinem bebendem Munde geſuken, dicke Tropfen
rollten über die Furchen ſeiner Wangen. Er wollte ſprechen, doch
die Erſchütterung lähmte ſeine Zuuge. Alſo darum hatte man ihm
den Eingang berwehrt?! Und Wilhelm, der ſanfte, ſtille
Wil=
helm! Nein, es war nicht möglich! Die arme Gertrude!
Der Müüller ſchiem den Eindruck, welchen ſeine Worte auuf den
akfen Juftus machtem, nicht zu bemerken, und fuhr fort:
„Es hätte noch alles gut abgehen können, denn der Major de
ba Caie hielt dem Wallburg für umſchuldig: da wachte er aber den
durmumem Streich umd geſteht alles, bekennt, daß er der Mörder
iſt! Ich habe es mit meinen eigenen Ohren gehört. Jetzt hilft
ihm kein Gott mehr. Die arme Gertrude dauert mich am meiſten,
die wird von eimem Unglüch nach dem andern heimgeſucht; ſie
wird die Tvauerkleider mimer los, umd wem die Trauerzeit für
ihren Vater abgelaufen iſt, kann ſie für ihren Mann ſchwarz
gehen.
„Keine Rettung?” fragte der erſchütterte Greis ud ſah den
Heidemüiller wie bittenb an, gleich als wolle er aus deſſen groben
Zügen ein Rettngsmittel für den von ihm ſo hoch gehaltenen
Wallburg hevausleſen. Der aber wiegte den unförmlichen Kopf
wie nachſinnend hin und her, und antwortete nach einer Weile:
„Es mäßte ein Wunder vonn Himmel geſchehen, in der Hand
eiwes Menſchen ſteht es nicht, ihm zu helfen. Der Ermordete war
der Liebling des Majors und hat ihm erſt neulich das Leben
gerettet. Denkt ſelbſt! Ein Franzofe macht in derlei Sachen
nicht viel Federleſens. Da wird ein kurzes Standrecht gehaßten,
dann ſühren ſie ihn himas an das offene Grab, der Profoß
ver=
bindet ihm die Augem läßt ihn auf den Sandhaufen Enieen, und
dann Gott befohlen!“
Hummer 88.
Der Lärm waid in der Shuhe jetzt ſo heftig, daß es dem
Mühller dadurch zöglich wunrde, noch weiter zu dem
Schnl=
meiſter zu ſprechen. Am dem nöchſten Tiſche waren eimige
Land=
leute in einem lautem Woriſtreit geraten, worein ſich auch
weh=
rere Soldaten miſchten
„Ihr ſeid mir der Rechte, daß Ihr ſo ſprechen mögt!” ſchrie
ein unterſetzter, ftämmuiger Mewſch von einem abſtoßend häßlichen
Aeußeren. Wir erkenmen ihn an dem ſchielenden Auge, dem
pocbenmarbigen Geficht und dem Borſtenhaar als den
Mühlen=
kwecht Melchior. Er ſtieß die Worte einzeln und ſtammelnd
her=
vor, was eben ſo gut eine Folge des aufwallenden Zornes als der
erſchhaffende Trunkenheit ſein konmte. Wer aber den rohen
Ge=
ſellen näher bamte, konnte hier mit vieler Wahrſcheimbichkeit
ſchließen, daß Wurr und Trunkenheit in gleichem Maße ihre
Wirk=
ſambeit geltend marhnen, denn Melchäor war im ganzen Dorfe als
händelſſüchtiger Trunkenbold bekannt.
„Wie Ihr mr eine ſolche Sprache führen möget!” ſchrie er.
„Wie mögt Ihr nur den hergelautfenem Landſtreicher, dew
ver=
donbenen Hanswurft in Schurtz wehmen? Wer weiß, wie viel
urſchuuldiges Blut dem ſchon am den Diebsfingern klebt! Wußte
doch lein Menſch, woher er gekommen, ob er ein Heide oder ein
Chriſt geweſen! Sein böſes Gewiſſen drückte ihn, das lonnte
jeder deutlich erkenmem; dem er ſchlug immer die Augew wieder
uind komnte keinem frei ud offen in das Geſicht ſehen. Und daß
er den alten Harülieb, den er vielleicht auch unter die Erde
ge=
bracht hat, daß er den, ſage ich, ſo kirne machte, daß er ſeinen
Augapfel, die blanke Gertrude, am ihn wegwarf, das ging auuch
nicht mit rechtem Dingen zu, den wir kanmten alle den Hartlieb
als einen verſtändigen Manm Und wer des Gaumers Partei
ergreiſt, der iſt nicht beſfer als er; das ſage ich Euch ins Angeſicht,
Martin!”
Die letzten Worte begleitete er mit einem giftigen Blick auf
einen ehrſamen jugem Bauer in einem blauen Oberrock. Dieſer
aber ſetzte ruhig die dampfende Pfeife vom Munde und
entgeg=
nete in machdrüicklichem Tone:
„Denkt und ſchreiet, was Ihr wollt, Melchior, und die
Her=
rem” — er deutete auf die neugierig den Tiſch umſtehenden
Sol=
datem — „werden mir es auch nicht verargen: ich kann num und
nimmermehr denkem, daß einer, der meiner krankem Mutder die
letztem Pfennige auf das Bett legte — uund damals hatte er ſelbſt
nichts und war noch bei der Seiltänzerbande —, daß einer, der
mir nachher freiwillig das nötige Geld vorſchoß, damit ich mein
Leinwebergeſchäft amfangen konnte, daß der, ſage ich, ein
Meu=
chelmörder auus Habfucht ſein ſollte. Um ſo weniger werde ich es
jemals glauben, dia ihm der Tod des Grenadiers keinen Nutzen
bringew konnte.”
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(TV2971)
Seite 10.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, den 31. März 1921.
Numeer 88.
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht bon der Frankfurter Bürſe vom 30. Mürz.
Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induftrie, Dammſtadt.
Die Börſe verkehrte in ruhiger Haltung bei fefter Gmmdtandenz.
Montanwerte wnen unter Bevorzugug von Phönix weſentlich
gebeſ=
ſert. Großes Intereſſe beſtuand auch für Waldhofaktien die bis 512
Pro=
gent geſteigert waven. Dnimleraktien wurden auf Buſis der geſtwvigen
Nurſe lebhaft umsſetzt. Am Schiffahrtsmarkt gewammen Nordd. Aoyzd
zirka 10 Prozent. Rege Kaufſasſt beſtamd auch für Oeſterreichiſſche Krecit=
Anſthaltsaktien. Am Gimheitsmarkt waren under andenvun Beck u. Hental,
Telluts, Löhnbenger Müchle, Bleiſtift Faber zu erhöhten Kurſen geſucht.
Von unnotierten Aktien gehuannen auch heutte wioder Deutſche
Petrv=
leum, walche in großen Beträgen aus dem Markte genommen wurden.
Auch Mansſelber Kuxe wanen zu gebeſſerten Kurſen im Verkehr.
Frankfurter Abendbörſe vom 90. März.
w. Eine größere Geſchäftsbewegung trat auch an der Abendbörſe im
allgemeinen nicht ein, und nur die bevorzungte Haltunng einzelner
Son=
derwerte geſtaltete das Börſenbild angeregter. Der Ginfluß der
Un=
ruchen im Lande drückte ſich mehr in der Geſchäſtsſtille als im der
Ten=
denz mis. Das Geſchäft in Auslandswerten war unbedenend. Deutſche
Petroleum gaben auf ihre Steigerung wieder nach, 775. Deutfch=
Ueber=
ſe=Zertiſikate ſchwächer. Oeſterreichiſche Kreditanſtalt lagen weiter feſt.
Bei regeren Umſätzen ſind Nordd. Aloyd und Hapag zu erwähmen, beren
Kurſe anzogen. Auf dem Montanwarkte wmren neben Phönix auch
Mannesmann etwas beſſer beachtet. Nheinſtahl lagen ſchwächer und
verloren 5 Prozent. In Zellſtoff Waldhof war wiederum größeres
Gsſchäft, 515 bis 518½ plus 819 Prozent. Aſchaffenluupger Bumtpavier
blieb zu 477 geſucht. Frankfurter Hof feſt 400. Chemiſche Werte
konn=
den ſich behaupten. Farbenfabrik Beher werden lebhafter gehandelt, 445.
Miasfelder Kuxe feſt 5325. Bezugsrecht Holzman 90,5. Chemiſcke=
Rhemamia 722—723. Maſchinenfabrik Berk u. Henkel erheblich geſteigert
mit 675 plus 45 Prozent. Die Börſe ſchloß feſt.
Der Wert der Mark im Auslanb.
* Fürr 100 Mark wurden gezahlt um 30. März in Zürſch 9,17,
(wr dem Kriege 1B,/40) Frmken, in Amſterdam 4,621 (59,20)
Gul=
den, m Kopenhagen 895 (8880) Kronon, in Stockholu 6,80
(88,80) Kronen, in Wiem 1107 (117,80) Kronen, in Prag 121.25
41780) Kromen, in Neu=York 1,59 (23,80) Dollar, in Paris 22,75
(25 /40) Framken.
w. Debiſenmarkt. Frankfurt a. M., 20. März.
Seld Brief Nf
Geld Brief Ne
Gelb Brief! Geld Brief Aife Holland ...
London ...
Paris ... ./ 439.—
Schweiz ...!t
Spanien".
Italien ...
Liſſab=Op.
Dänemark. Oarn
kiss.30
247/.
uw1.90
89.10
2501,
er8o.7
248II.
440.
Rafe
188099
251.—
——
rrotzdlruesce 7450—
ar69.80/2
247—
439l,
Juoss 801
Br4 19
25ci.
Luu6.401 2742
2471
1091.101
875.90
259ll
uors60l 451—INorwegen. 11
Schweden 1457½g
Helfingfors
440½s New=York, ſ
Bien (altes).
D.=Oeſt. abg.
Bndapeſt .
Prag. ... NI0D8.90
16S5y163319
18.48-
— 63.121,/63 3711
19.53—
DIOTLIGIOTZMIDTS.I0
1480½ 1488il. 14711
169.80—/62.95—
16.96— 17.08—
19 78—1989—
82.15—182.35—
Berliner Börſe.
* Berlin, 30. März. Börfenſtimmungsbild. Die Börſe
bewahrte nuch heute gamennüber dem Nnchrichten von der
Aufruhrbeweg=
ug ihren Glleichmut und wurde bwwöin beſtärkt durch das Fehlſchlagemn
der von den Unruhſtiftern ausgegebenen Streikparole. Bei Beginn des
heutigen Verkehrs hatte es ſogar den Anſchwin, als ob eine große
Unter=
nehmungsluſt zum Durckbruch konrmen werde. Lebhaftere Umſätze
fan=
den vor allem im Phönipaktien ſtatt, die gleich bei Begim 8 Prozent
gewummen und ſpäter noch weitere 10 Prozent in die Höhe gingen. Auch
Zellſtoßf Waldhof huurden roge gektauft und ſtellten ſich im Verlaufe 12
Progent höher. Am Schiffahrtsaktimmankt trat lebhaftes Intereſſe für
Hamburger Paletfahrt und Nordd. Lloyd hervor, von denen die
letzte=
rar einen Gewim von 3 Prozent erzielten. In ſtärkerem Verkehr
ſtan=
den auch öſterreichiſche Werte, wozu die Anregung die Beſſewug der
öſterreichiſchen Valuta gab. Namentlich indereſſierte man ſich für
öſter=
reichiſche Krebitakticn. Die große Negſamkeit hielt auch im ſpätenem
Verlmufe des Verkehrs an. Die Kurrsbewegumn geſtaltete ſich ſpäterhin
wieder ſchwankend, da gine Unſicherheit hinſichtlich der weiteren
politi=
ſchen Gantwickelung die Obehand gewann. Die Kursveränderungen
hielten ſich aber in mäßigen Gwenzen. Jedenfalls zeigte ſich aber eine
entſchiedene Wiberſtandsfähigkeit. Am Anlagemarkt blieb der
Kurs=
ſtand behauptet.
Von den Produktenmärkten.
w. Frankfurt a. M., 30. März. Getreibemarkt. Von
einer regeren Karufluſt kamn beine Nede ſein, da die Käufer moch immer
große Zurückhaltung bewahnen. Bei ermißigten Preiſen finden
Hüilſen=
früchte Aufnahme. Bevorzugt waren auch heute Erbſen fim
Futter=
zwecke. Viktorigerbſen laſſen bei gimiger Nachfrage feſteve Haltung
er=
kennen. Lupmen und Serradella ſtill. Peluſchken finden ewas
Be=
achtung. 9
noch nicht gebeſſert. Heu und Stroh wenig verändert.
* Berlin, 30. März. Am Produktenmarkt blieb die
Stimmung bei mangelnder Unternehmungsluſt im allgemeien matt,
obgleich für den Konſum die notzwendigſton Ankäufe ſtattfanden. Mais
wurde wenig gehandelt und ſtand nach wie vor unter dem Druck bes
Angebots von Bezugsſcheinen. Hülſenfrückte waren nur ſchwer
ver=
käuflich. Oelſanten entbehrten der Nachfrage. Melaſſefutter hatte vur
luſtloſen Verkehr. Stroh war in ſchnell lieſerbarer Ware gefragt und
feſter.
Vom Leipziger Rauch= und Wildwarenmarkt.
w. Leipzig, 29. März. Nachdem ſich die Preislage zu ſtabiliſieren
begonnen hatz, ſind im letzter Zeit am Leitpziger Maukte belangreiche
Be=
darfskäufe ſeitens des Auslandes getätigt worden, wähnend das Inland
zurückhaltend blieb. Die Ausſichten für ein reguläres Geſchäft waren
umſo günſtiger, als der Weltpelzmarkt ſich erkennbar gefeſtigt hatte.
Selbſt die große Auktion im St. Louis hat im allgemeinen einen guten
Verlauf genrommen, wemigſtens waen die erzielten Preiſe behauptet umd
die gimgetretzenen Abſchläge entſprachen dem Erwartungen. Leider iſt
in dieſe befriedigende Entwücklumg der Marktlage durch den Abbruch der
Londoner Verhandlungen bezw. durch die von unſeren Gegnern verfolgte
Zollpolitik eine unliebſame Hemmung hineingetragen worden. Die
Aus=
landstundſchaft ſcheunt begreiflichepweiſe das Riſiko durch dert 50
prozen=
tigen Zollaufſchlag, wähnend andeverſeits die Verkäufer der Ware nur
gegen vorherige Bezahlug abgeben wollen. Jedenfalls iſt hierdurch eine
Unſicherheit in das ganze Geſchäft gekonmmen ud es beſteht allenthalben
der Wumſch, daß auf die eing oder andene Weiſſe dieſe Geſchäftsſtöwug
bald beſeitigt werde. Bis hurz vor Abbruch der Londoner
Verhandlun=
gen weiltze eine größene Aazahl Einkäurfer im Leitzig, ſelbſt England,
Fruchreich und Belgien waren vertueten. Intwieweit die getätigtem
Ver=
käufg durch die verändentem Verhältmiſſe etwa hinfällig weuden, bleibt
abzuwarten. Grfreubicherweiſe iſt Ameriha wieder als Mäufer
aufge=
tretem umd hnat damit zun Belebung dev Stimmug beigetnagen. Amerika
hat ſich beſonders ſtank für Mardev indereſiert, auch Iktiſſe und nordiſche
äufe hat
Slunks. Die von der Gnanzoſen umd Belgiern gelätigten Käufe
erſtreck=
ten ſich hauptſächlich auf feinere Artikel, wie Perſianer, Füchſe und
ge=
blendete Marder. Während auch, die öſterreichiſche Kürſchnorkudſchaft
ſich kaufluſtig gezeigt hat, hält das Gros der daudſchen Kürſchnen und
Konfektionäire, wie beweits ervähnt, aurffällig zurück, was mit der
unge=
klärten wirtſchaftlichen und politiſchen Lage begründet wird. Die Lager
i Leipzig ſind zurzeit geichhaltig ſortiert, ſowohl in ſin= wie
ausländi=
ſchen Pelzgatvungen. Das Wildſvarengeſchäft hab ſich zwar glefchfalls
etzwas belebt, es ermamgelt jedoch noch der ſonſt um dieſe Jahreszeit
üb=
lichen Lebhaftigkeit. Iltiſſe ſind gut gefragtz und behauptet. Für
Mar=
der beſtand Kauſintereſſe, das aber jetzt etwas machgelaſſeon hat. Für
Füchſe mackt ſich lamgſaun Begeln geltend. Die Händler erhoffen von der
in dieſen Tagen ſtattfimdendem Oſtermeſſe eim wegenes Geſchäft.
Frankfurt a. M., 24. März. (Wolff.) Unter ber Firma
Schuh=
fabrik Eugen Wallerſtein A.=G., Offenbach a. M., wurde die
ſeitherige offene Handelsgeſellſchaft Eugen Wallerſtein in Offenbach a. M.
in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt. Das Aktienkapital beträgt 6
Mil=
lionen Mark. Gründer ſind die Vorbeſitzer. Sämtliche Aktien bleiben
in deren Beſitz. Der Vorſtand beſteht aus den Herren Kommerzienrat
Eugen Wallerſtein, Offenbach a. M., Max Oeſterreicher, Offenbach a. M.;
ſtellvertretendes Vorſtandsmitglied iſt Herr Neſtor Kahn=Wallerſtein,
Offenbach a. M. Der erſte Aufſichtsrat ſetzt ſich zuſammen aus den Herren
Fabrikant Heinrich Feiſtmann, Offenbach a. M., Rechtsanwalt Dr. jur.
Friedrich Mainzer, Darmſtadt, Bankdirektor Dr. jur. Julius
Maukie=
wiez, Frankfurt a. M., Kaufmann Eugen Spiegel, München.
Frankfurter Meſſe Nodeſchau. Meſſe und
Mode=
zeu zu wundern, daß der Gedanke,
ſchau: Faſt iſt man geneigt, ſich
mit der Meſſe eine Modeſchau z. derknüpfen, nicht ſchon ſeit langem
ht wurde. Was liegt näher, als daß den modeſchaffenden
Häu=
vert
vert=
ſern „ Künſtlern Gelegenheit geboten wird, während der Meſſezeit
weiteſte Kreiſe mit dem Wollen und Können bekannt zu machen,
ins=
beſondere auch Intereſſenten und Fachleuten aus dem Auslande ſich zu
zeigen. Will die Meſſe doch ein möglichſt volſtändiges Bild vom
Schaffen aller Gewerbe und Induſtrien geben. Da darf ein ſo
wich=
tiges Glied wie die Modebranche, die ſo viel lebendige Bewegung und
Farbe beſitzt, nicht fehlen.
In dieſer Erkenntnis hat das Meßamt für die Frankfurter
Inter=
mationalen Meſſen zur Frühjahrsmeſſe 1921 vom 10. bis 16. April eine
Modeſchau vorbereitet. Am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag
während der Meſſewoche werden, nachmittags von 3½ bis 5½9 Uhr im
Schauſpielhaus eine Reihe der bedeutendſten deutſchen und öſterreichiſchen
Modehäuſer ihre neueſten Schöpfungen vorführen. Eintrittskarten zur
Modeſchau ſind während der Meſſe in der großen Verkehrshalle des
Hauſes Offenbach, bei der Wohnungsnachweisſtelle des Meßamts im
Hauptbahnhof, bei Lina Schott, Theaterplatz, und an der Kaſſe des
Schauſpielhauſes zu haben.
* Rheiniſche Hypothekenbank Mannheim. Lautz
Geſchäftsbericht hatten die Hypothekenbanben im Jahre 1920 in
ver=
ſtärktem Maße unter den Folgen der Geldenwwertung — erhebliche
Stei=
gerumg der Ausgaben ohne die Möglichkeit nennenswerter
Einnahme=
erhöhungen — zu leiden. Die beſondere Strultur der badiſchen
Ge=
werbebeſteuerung die im Gegenſatz zu den anderen Ländern lediglich
das Vermögen ohme Nückſicht auf den Ertuag erfaßt, war für die Bank
wie für alle Unternehmungen mit relativ geringem Grtrag von hohem
Betriebsvermögen ſehr drückend. Da jedoch im Berichtsjahr
Abſchrei=
bungen auf Reichs= und Staatsanleihen nur in erheblich geringerem
Maße erforderlich waven, iſt das Geſchäftsengebnis der Bank gleichwohl
ein günſtigeres als im Vorjahre. Die Erträgwiſſe der in früheren
Jah=
ten gebildeten ſtarken Nüchſtellungen ermöglichen es daher der Bank.
trotz aller dieſer Erſchwverniſſe die ſeſt mummehr 20 Jahren übliche
Dividende von 9 Prozent aufrecht zu erhalten. Dameben werden die
Fürſorgeeinrichtungen des Inſtituts (Begmtenpenſionsfonds und
Unter=
ſtützungsfonds) ſehr reichlich dotiert. Der Geſchäftsbetrieb
ge=
ſtaltete ſich recht lebhaft; der Neinzuwachs an Pfandbviefen und
Kom=
munglobligationen bezifferte ſich auf über 20 000 000 Mark, der
Nein=
zuwachs an Hhputheken= und Kommmaldarlehen mit über 41000 000
Mak iſt der größte Zugang, den das Inſtitut ſeit ſeinem Beſtehen zu
verzeichnen hat. In beſonderom Maße hat die Bonk duvch Gewährung
von Darlehen zu ſehr mäßigen Beſingungen den Aleinwohwungsbau
gefördert, wobei in erſter Reihe Baden als engere Heimat des Inſtituts
berüchſichtigt wurde. Die Rückſtände an Hypothekenzinſen haben, ſich
toeiter ſtark verringert; ſie ſind abſolut und prozentugl niedviger als
in der Vorkriegszeit und betragen nun rund 69 000 Mauk — 0,23
Pro=
zent des Zinſenſolls. Hinſichtlich der Förderung ber Neubautätigkeit
bringt der Bericht eingehendere Ausführungen und Anregumgen, wie
er auch zu ſonſtigen aktuellen Fragen auf dem Gebiete des Grundſtucks=
und Wohnungsweſens Stellung nimmt.
* Berlin, 29. März. Die Außenhandelsſtelle der
Me=
tallwirtſchaft (Metallwirtſchaftsbund) ſieht ſich genötigt, infolge
der Portoerhöhumg die Mindeſtgebüihr, welche bisher 2 Mk. betrug, vom
1. April 0. J. an auf 3 Mk. feſtzuſetzen.
F Berlin, 29. März. Ueber die Ausführung des
deutſch=
ſchweizeriſchen Abkommens über ſchweizeriſche
Goldhypotheken in Deutſchland und gewiſſe Arten von
Frankenforderungen an deutſche Schuldner vom 6. Dezember 1920 iſt die
Oeffentlichkeit eingehend underrichtet wouden. Dieſe Mitteilungen
be=
zogen ſich in erſter Linie aurf die von Deutſchland und der Schwveiz
ein=
zurichtenden Vertrauensſtellen, für deutſche Frankenſchurldner.
Bebanntlich ſind in dem Abkommen auch deutſche und ſchweizerifche
Vertwauensſtellen zur Prüfung der Verhältniſſe der Schuldner von
Goldhpotheken eingerichtet wvorden, die, ſoweit Deutſchland in Betracht
kommt, den deutſchen Landesregierungen angegliebert werden ſollen,
während die ſchweizeriſche Vertnauensſtelle ihren Sitz bei der
Schweize=
riſchen Geſandtſchaft in Berlin haben wird. Mit dem Funktionen der
Geutſchen Vertrauensſtellen dieſer Art iſt in Heſſen das Landes=
Arbeits= und Wirtſchaftsamt in Darmſtadt betraut worden.
* Königsberg, 30. März. Nach Fertigſtellung der Meſſebauten
können die Dermine der zukünftigen Meſſen ſo feſtgefetztz
wevden, wie ſie von den beteiligten Kreiſen als die geeignetſten
bezeich=
net werden. Das Bautprogramm der Deutſchen Oſtmeſſe wiad zur
Herbſt=
meßfe 1921 vollendet ſein. In Zukunſt ſoll die Frühjahrsmeſſe
regel=
mäßig am zweiten Somtag des Monats Februar und die Heubſtmeſſe
am zweiten Sonntag des Monats Auguſt bagimen. Demach fmndet
die Herbftmeffe 1921 vom 14—19. Auguſt und die Frühjahrsmeſſe 1922
vom 12.—17. Februar ſtatt.
b. Der Preisrückgang am Rohhäutemarkt. Wie
er=
heſlich die Preiſe für alle Gattugen Häute und Felle ſeit ihrem höchſten
Stand im März 1920 zurückgegangem ſind, iſt aus machſtehender Statiſtik
erſichtlich. Die Preiſe verſtehen ſich in Pfund pro Mark für norddeutſches
Gefälle. Es wurden bezahlt im:
Mäu 1920
März 1921
Großviehhäute
31— 60 Mk.
6— 12 Mk.
60— 70
Halbfelle
10— 16
29— 34
Schaffelle ...
4— 6 „
Roßhäute . 400—1050
80—230 „ pr. St.
* Kurzfriſtige Reichsſchatzanweiſungen. Die
Reichs=
bank gibt zurzeit neue Merkblätter über unverzinsliche
Reichs=
ſchatzanweiſungen heraus, in denen außer den üblichen
Verkaufsbedin=
gungen die Fälligkeitstermine der Stücke für die nächſte Zeit bekannt
gegeben werden. Die Vorteile einer Kapitalanlage in Schatzanweiſungen
ſind in der Oeffentlichkeit noch immer nicht hinreichend bekannt. Die
beſonderen Vorzüge beſtehen in der größtmöglichen
Sicher=
heit der Anlage, die durch Haftung des Deutſchen Reiches
ge=
währleiſtet iſt; Ausſchaltung jedes Kursriſikos, die
Ge=
fahr, Kursverluſte zu erleiden, iſt gänzlich ausgeſchaltet, darfällige Stücke
ſtets ohne Abzug zum Nennbetrag eingelöſt werden; angemeſſenen
und reichlichen Verzinſung, der gewährte Zinsſatz iſt je nach
der Länge der Laufzeit abgeſtuft und beträgt 4 Prozent bei einer
Lauf=
zeit von 14—29 Tagen, 4½ Prozent bei einer Laufzeit von 30—90
Tagen, 45/g Prozent bei einer Laufzeit von 10—13 Monaten. Bei
Ab=
nahme größerer Beträge, ſowie an Banken und Sparkaſſen werden noch
günſtigere Zinsſätze bewilligt; ſofortigen Greifbarkeit der
Anlage, die angelegten Kapitalien können ſofort flüſſig gemacht
wer=
den. Die Reichsbank kann Schatzanweiſungen jederzeit vor Fälligkeit
zurückkaufen, ſoweit die Laufzeit drei Monate nicht überſteigt. Die
Dar=
lehenskaſſen beleihen die Stücke mit einer Lauſzeit bis zu 6 Monaten
bis zu 95 Prozent, von mehr als 6 Monaten bis 12 Monaten bis 92½=
Prozent des Nennwerts; vollſtändigen Gebührenfreiheit
ſeitens der Reichsbank, weder bei Ankauf noch bei Verkauf,
bei Beleihung oder Einlöſung erwachſen irgendwelche Unkoſte wie
Proviſionen, Courtage, Stempelabgabe uſw.; unentgeltlichen
Aufbewahrung der Stücke, die auf Wunſch des Käufers
er=
folgt, falls beim Ankauf auf Nummernaufgabe und geſonderte
Ver=
wahrung verzichtet wird. Es kann die Vereinbarung getroffen werden,
daß die Reichsbank bei Fälligkeit ohne weiteres den entſprechenden
Erſatz=
ankauf unter Vergütung der Zinſen vornimmt. Das verzweigte
Filial=
netz der Reichsbank und die Ausgabe von Schatzanweiſungen in kleinen
Abſchnitten bis herab zu Nennbeträgen von 500 Mark bieten weiten
Be=
völkerungskreiſen bequeme Gelegenheit zur Kapitalanlage. Zu näheren
Auskünften ſind ſämtliche Reichsbankſtellen bereit. Gedruckte Merkblätter
zur Aufklärung können koſtenlos von dieſen Stellen bezogen werden.
Saatenſtandsbericht der Preisberichtſtelle des Deutſchen
Landwirtſchafts=
rats, Mitte März 1921.
* Berlin, 26. März. Indem wir unſern erſten
Saatenſtands=
bericht in dieſem Jahre herausgeben, können wir feſtſtellen, daß im
gro=
ßen und ganzen die Ausſichten etwas günſtiger ſind als
im Vorjahr um dieſelbe Zeit. Der Stand der Winterſaaten,
Weizem und Noggen, kann als befriedigend bezeichnet werden; beſonders
gilt dies für die frühem Saaten. Die ſpätbeſtellten haben dagegen vielſach
eimen dünnen Stand und haben durch Nachtfröſte gelitten. Während im
März v. Js. nur 38 Prozent der Berichterſtatter den Stand der
Winter=
ſoaten als gut ſchätzten, iſt es imn dieſem Jahre bei 57 Prozent derſelben
der Fall. Nicht weniger als 28 Prozent der Berichterſtatter hielten im
März v. Js. den Stand der Winterſaaten für ſchlecht, in dieſem Jahre
nur 9 Prozeut derſelben. Die Befürchtug, daß ein größerer Teil der
Winterſaaten infolge von Nachtfröſten noch mmgeackert werden mißte, iſt
bisher nicht eingetroffen, dagegen wird von vielen Seiten für die
Wimter=
ſgaten und Geefeldern bald Regen dringend gewünſcht.
Die normale Winteranbaufläche iſt im Gegenſatz zum Vorjahr faſt
völlig zum Anbau gebangt. Während im März v. Js. nur 40 Prozent
der Berichterſtatter melden konuten, daß die Winteranbaufläche gauz
be=
ſtellt ſei, wind dies jetzt von über 80 Prozent derſelben mitgeteilt. Ueber
Naps lautem dieſe Berichte größtenteils ungünſtig, er hat vielfach
umge=
ackert wverden müſſen. Angeſichts des frühen Gintriuts der
Vegetations=
periode hat die Frühjahrsbeſtellug überall begonnen und iſt in dem
klimatiſch bevorzugten Gegenden bereits ſehr weit vorgeſchritten.
Wäh=
vend im März b. J. 37 Prozent der Berichterſtatter meldeten, daß die
Frühjahrsbeſtellumg noch nicht begonnen habbe, wird dies im März ds.
Js. nur von 9 Prozent mitgeteilt. 13 Prozent der Berichterſtatter
tei=
len ſogar mit, daß die Frühjahrsbeſtellung bereits beendet ſei, während
dies im März v. J3. von keiner Seite berichtet wuurde.
Da ſeit dem Herbſt Befürchtungem laut geworden ſind, daß die
Kar=
toffeln infolge ihrer geringen Haltbarkeit ſchlecht überwintern
wür=
den, hat die Preisberichtſtelle damach gefragt, wie gruß der Prozeutſatz
der in den Mieten verdorbenen Kartoffeln ſei. Das Ergebnis der
Nund=
frage hat leider die Beſürchtung beſtätigt. Während im März v. Js.
41 Prozent der Berichterſtatter meldem konnten, daß nichts verdorben ſey
wird dies jetzt nur von 24 Prozent mitgeteilt. Im März v. J3.
mel=
deten nur 12 Prozent der Berichterſtatter, daß 20 und mehr Prozent
ver=
dorben ſeien, während dies jetzt von 27 Prozent derſelben mitgeteilt wird.
Bei der hohen Bedeutug, welcher der Kartoffelanbau auch in dieſem
Jahre für die Volksernährung haben wird, war es von Wichtigkeit,
feſt=
zuſtollen, ob überall genügende Mengen von Pflanzkarkoffeln vonhanden
ſeien. In dieſer Hinſicht ſcheimen die Vephältniſſe günſtiger zu liegen,
als im Vorjahr. Im März v. Js. teilten 49 Prozent der Berichterſtatter
mit, daß micht genügend Pflanzkartoffeln vorhanden ſeien in dieſem
Jahre nur 26 Prozent; auf die Anfrage, ob Ruhe und Oudnung auf
dem Lande herrſcht, antworteten 98 Prozent der Berichterſtatter mit. Ja”
gegen 93 im Vorjahre, doch war dies noch vor den jetzigen
kommuniſti=
ſchen Unruhen.
Frankfurter Kursbericht 30. März 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank),)
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe..
3½%
...
412%1 Hrut. V.Schatzanweiſ.
41%0 Ul.—lK.
Sparprämienanleiße ...
4% Preuß, Konſols. . . . ."
...
3½a20 „
.....
4%0 Bad, Anl, unk. 1935
„ b. 1907 ..
42 Bahern Anl. .......
41230
......
4% Heſſen unk. 1924.. . .
8½% .....
..........
42 Württemberger ...
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902.
194% Griech. Monopol..
4½20 Oeſt. Staatsrenteb
1913 ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914.. ........
475 Oeſt. Goldrente. ...
439 n einheitl Nente.
490 Num. am. Nente v. 03
5½s79 — Goldrente v. 13
49 „ am. „ konv.
v. 05
420 Türk. Admin. v. 1903
49 (Bagdad) ser. I
„II
v. 1911,Zollan!.
Ung. Staatér, v. 1.
Goldrente. . .
Kronenrente.
Rh 30, 3. I 77,50 (8,50 (7,75 52 765,10 67,50 G7,25 18‟ 80,10 14½7 72, 83,70 67,40 68,25 53,50 73,6079,60 66,30 60,10 53,60 53,20 79,60 79,75 319,50 28,50 32,50 18,50 140.— 116.— 101,50 105.— 136.— 109, 70. 24,10 41,50 D 21,10 „ 20,25
Mermaniſt. 2
77,50 5%0 Mexik. amort, innerel
konſ. äuß. v. 99
65,40 42 Mesik. Goldv. 04, ſtfr.
konſ. inner.. ..
Frrigationsanl.
72,10 5% Tamaulipas, Ser, I..
83,75 Oblig. v. Transportanſt.
6740 4% Eliſabethbahn ſtfr.. .
57,75 2,6% Oeſt. Südb. (Lomb.)
54,— 39Oeſt. Staatsb. 1.b.8.Em.
22,50 1320 Oeſt. Staatsb. Erg. Nes
42
v. 1883.
4½%0 Anatolier I.......
2%5 Salon Conſt Jonetion!
21,23 3% Salonique Monaſtir.
60, 75 585 Tehuantepee ......."
4½%
......
Deutſche Städte.
4%0 Darmſt. b. 1919b.1925
317, — 3½% Darmſtadt v. 1905.
420 Frankfurt v. 1918....
„ v. 1903.. . .
4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
28.—
Frankf. Hyp. Bk. 1920
32,75
18,20
Frkf H. Krd.=Ver. 1921
11350 40 Mein. Hyp. Bank 1929
„ 1922
99.— 14% Pfälz.
„ 1923
104,— 4% Rhein.
3½
verl.
4% Südd Bk.Münch. 1906
47 Heſſ. Ldhhp.Bk. Pfdbr.
3½% Heſſ. Ldhy. Bk Pfdhr
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— 102,— 444.— 121, — 80,50 99.— 82,50 82,— 100,— 98,75 87.50 87.— 95.— 95.— 95,50 95,75 100,75 gs 40 e180 102,50 101.— 100,30 100. 87.
Ri
232,—
2050 Darmſtädter Bank. . .
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680,— Dt. Effekt.= u. Wechſelbk.
Deutſche Vereinsbk.
471— Diskontogeſellſchaft . ....
340,— Dresdner Bank. .,
...."
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330,
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—
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658.50
296,—
296,25
523,—
466.—
183.—
164,50
Eein
299,50
172,25
141,50
249.—
214,50
281.,50
203.—
66,25
164.—
321.—
347,
462,—
334,50
510,—
346.—
596.—
679,50
294.—
293,50
522.—
435.
186.—
179,75
106.—
580,—
436.—
132,
270,—
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558,50
665,—
337,50
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216.—
346,—
181.—
315.—
376,—
350,—
770,—
264,50
590,—
308,—
245,50
451,
190,—
531,—
391.—
363,50
402,50
312,—
667,50
720,—
380,—
30./3.
425.—
531,—
349.—
245.—
600,—
224,75
225,50
1010.—
335.—
578.—
663,—
340,
444,—
220,—
398,—
189,75
311.—
385,—
347,—
770,—
265,—
466eg.
318.—
240,50
454,—
199,—
532,—
394.—
364 7=
402,75
308,—
676.—
728,25
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wenn und ſoweit ohne eine ſolche das Fortkommen des Betroffenen un=
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billig erſchwert würde. Es
gewährt Ihnen Reinen Schadeherſatz
wenn unter Berückſichtigung Ihrer geſamten Vermögens= und
Erwerbsver=
hältniſſe feſtgeſtellt wrd, daß die im 5 2 geforderte Vorausſetzung nicht
zutrifft. In der Begründung des Geſetzes wird die verſchiedenartige
Be=
handlung der Schäden damit begründet, n„daß ich für die kommende Zeit
jeder durch den Abſchluß von privaten Berſicherungsverträgen gegen
Schaden zu ſchützen vermag.”
Sicheren Schutz gegen Vermögensverluſte
durch Aufruhr,
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bietet nur die Aufruhr=Verſicherung
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ſind in unſerer Geſchäftsſtelle,
Rheinſtraße 23, zu haben.
Darmſtädter Tagblatt.
(1438dsi
Deutſche Volkspartei.
Anläßlich des heſſiſchen Parteitages ſinden
Freitag, den 1. April, abends 8 Uhr
ide ODel
in der Turnhalle am Woogsplatz
Admiral Brüninghaus, M. d. R.
Finanzminiſter a. D. Dr. Becker, M. d. R.
im großen Saale des Saalbaus
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Finanzminiſter a. D. Dr. Becher, M. d. N.
Univerſitätsprofeſſor Dr. Moldenhauer, M. dR.
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Verloren
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* Stock. Namenszug.
Hagel. Zu erfr, in der
Geſchäftsſtelle, (*12848
wurde am Karfreitag im D=Bug Darmſtadt—
Heidel=
berg-Karlsruhe ſab Darmſtadt 8” Uhr früh) eine
goldene Herrenuhr, Fabrikat „Elgin”, mit ſchwarzem
Anhänger, der Anhänger mit diamanten beſetzter
Platinſchnalle. Die drei Herren in Touriſten=Koſtüm,
die in Darmſtadt eingeſtiegen ſind und in Karlsruhe
ausſtiegen und die Uhr in Heidelbern oder kurz
nach=
her ausgeruſen haben, werden ergebenſt gebeten,
dieſelbe bei dem Unterzeichneten gegen entprechende
(3978
Belohnung abzugeben.
Dr. Hermann Wolf, Darmſtadt,
Bismarckſtraße 48.
Seite 12.
Darmſtädter Tagblatt, Donnerstag, deu 31. März 1921.
Rummer 88.
Darmſtadt
Beginn
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April.
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Direktion: Wilhelm Schmitt, Willy Hutter.
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Muſikhiſtoriker Joſeph M. H. Loſſen.
Das Sommerſemeſter beginnt Montag, den
4. April. Ansbildungs= und Dilettantenklaſſen für
alle Fächer der Muſik, Elementar=Klavier= und
Violinklaſſen, für Kinder vom 8. Oebensjahr an.
Einzelunterricht und Klaſſenunterricht je nach Wunſch.
Am 4. April neuer Beginn in den theoretiſchen
Fächern, Leiter: Privardozent: Dr. Fritz Noack.
An dieſen Ku ſen können Hoſpitanten teilnehmen.
Schriftliche oder mündliche Anmeldungen an die
Direktion, Eliſabethenſtr. 36/ erbeten. Sprechſtunden
vormittags von 11—12½ Uhr. Proſpekte koſtenfrei
durch die Direktion, die Muſikalienhandlungen und
(3924mds
das Verkehrsbureau.
Deutſche
Bolks=
partei Darmſtadt
An unſere
verehrl. Mitglieder!
Wik teilen hierdurch ergebenſt mit, daß anläßlich
des Parteitages ein gemeinſames Abendeſſen zu
Ehren unſerer auswärdgen Gäſte am amstag, den
2. April, abends 7 Uhr, im „Rummelbräu”
ſtatt=
findet. Das Gedeck koſtet 15.— Mk., ohne
Wein=
zwang.
Die Mitglieder der Ortsgruppe Darmſtadt ſind
zu dieſer Veranſtaltung herzlich eingeladen und
ge=
beten, ihre Anmeldungen in der Geſchäftsſtelle, Wile
helminenſtraße 5 (Fernſpr. 1304) baldigſt erledigen
zu wollen. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
Zum Landes=Jugend=Tag der Deutſchen
Volks=
partei (Samstag, den 2. und Sonntag, den 3. April)
ſind hunderte von auswärtigen Anmeldungen erfolgt.
Beſonders zahlreich iſt die Beteiligung aus dem
be=
ſetzten Gebiet. Wir brauchen für unſere jungen Gäſte
noch eine ganze Anzahl von Onartieren. Deshalb
ſtnd unſere Mitglieder nochmals herzlich und dringend
gebeten, Freiquartiere (für die Nacht vom 2. auf
3. April) baldigſt der Geſchäftsſtelle,
Wilhelminen=
ſtraße 5 (Fernſpr. 1304) mitteilen zu wollen,
Für die Verhandlungen des Parteitages (
Frei=
tag, den 1. und Samstag, den 2. April) ſtehen
ein=
geſchriebenen Mitoliedern Gaſtkarten zur Verfügung.
Dieſelben ſind in der Geſchäftsſtelle erhältlich.
Dortſelbſt findet auch der Kartenverkauf für die
öffentlichen Vorträge Freitag, den 1. April, in der
Turnhalle und im Saalbau) ſtatt.
Jugendgruppen
der Deutſchen Volkspartei.
Anläßlich des Landes=Jugend=Tages der D.V. P.
finden folgende Veranſtaltungen ſtatt:
Samstag, den 2. April, 7½ Uhr, im Saale des
„Mnſikvereins” (Steinſtraße 24) Begrüßung der
auswärtigen Vertreter der Jugendgruppen. Ein
künſtleuiſches Programm iſt aufgeſtellt. Mitglieder
und Freunde unſerer Jugendgruppen ſind
will=
kommen.
Sonntag, den 3. April, vormittags 11 Uhr, im
großen Saale des „Rummelbrän” (Rheinſtr. 101)
geſchäftliche Beratungen. Vortrag von Frl. A.
Hoffmann=Steglitz, 1. Vorſitzenden des Reichs=
Jugendausſchuſſes der D. V. P. — Ausſprache.
Nur Mitglieder der Vereine ſind zugelaſſen.
Sonntag, den 3. April, nachmittags 3 Uhr, am
Bismarckturm
Bismarch=Feier
Redner: Landtagsabg. Dingeldey.
Aufführung der Rütli=Szene aus „Wilhelm Tell”
durch Mitglieder der Jugenbgruppe „Nibelungen”
(Worms).
Eingeladen und willkommen iſt die geſamte
vater=
ländiſche Jugend.
Programm und Feſtabzeichen für die Feier
er=
hältlich in der Geſchäftsſtelle Wilhelminenſtr. 5.
Nichtmitglieder zahlen dafür 1 Mark. Dort
wer=
den auch Anmeldungen entgegengenommen.
Zu zahlreicher Beteiligung an allen
Veranſtal=
tungen laden freundlichſt ein
(3998
Der Feſtausſchuß — Die Vorſtände.
Sekr, des Rats der Freunde für internat. Dienft
Carl Heath=London
ſpricht heute Donnerstag, abends 7½ Uhr pünktlich,
im ſtädtiſchen Jugendheim Dieburgerſtraße 26
(Mathildenhöhſaal) über
„Die gegenwärtige Lage u. die Quäker”
Jedermann freundlichſt eingeladen. (3987
Unjon-Theater!
Gesteigerte Spannung von Teil zu Teil
Der Fortsetzungs- und Abenteuerflm
Der Mann ohne Namen
III. Teil — 4 Akte
delbe Beatien
nach dem Roman von Ew. Gerh. Seeliger
Peter Voss, der Millionendieb
In den Hauptrollen:
Harry Liedtke als Peter Voss
Manja Taatschema, Mady Christans,
Georg Alexander, Krieh Kaiser-Eitz.
Die grössten Löwendressuren werden in
diesem Film gezeigt. ( 12786
Lustspiel in 2 Akten
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Nächstes Programm:
Der grösste Zirkusflm der Saison
Die Beuefizvorstellung der 4 Tenfel.
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Der Geigteraeher
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Die Nacht der Entscheidung
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