Bezugspreis:
rnonatlich 3,75 M. u. 50 Pfg. Abtragege
R
doſt bezogen 4,75 M. E
die
Einzelnummer
Beſtellungen nehmen entgegen: die Geſchäftsſtel
Beheinſtraße Nr. B (Fernſprecher Nr.
nd 426), unſere Filialen, Landagenturen und all
Joſtämter. Verautwortlichkeit für Aufnahme v.
Unzeigen an beſtimmten Tagen wird nicht übern
men. Nichterſcheinen einzelner Nummern infolge höh.
Gewalt berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung
des Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen
durch Fernruf ohne Verbindlichheit für uns.
184. Jahrgang
verbunden mit Wohnungs=Anzeiger und Unterhaltungsbeilagen.
Organ für die Bekanntmachungen der Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Anzeigenpreis:
33 mm breite Kolonelzeile in „Kreiſe Darmſtadt 80P
Bankanz. 1.00 M., Rehlan
Ie (92 mm breit/2.80 M.
luf vorſtehende Preiſe
Teuerungszuſchlas
Inzeigen von auswärts 1.50 M. Bankanzeigen
2.00 M., 92mm breite Reklamezeile 5,00 M. Anzeigen
ehmen entgegen: Geſchäft
le Rheinſtraße B,
Oe,
Ugenturen u. Anzeigenerped
lehöherer
uſw
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Strei
erliſcht jede
Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigenaufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei Konhurs oder
gerichtl. Beitreibung fäüt jeder Rabatt wea.
Nr. 59
Dienstag, den 1. März
1921
mn Male
apher
Die Londoner Konferenz.
S Zur Londoner Konferenz wird uns aus
politi=
ſichen Kreiſen Berlins geſchrieben:
In der Wilhelmſtraße ſind die Hoffnungen auf einen
gün=
tigen Ausgang der Londoner Konferenz verſchwindend gering.
Nichts wäre verfehlter, als im gegenwärtigen Augenblick die
heutſche Oeffentlichkeit mit einem Optimismus zu erfüllen, der
den verantwortlichen Stellen tatſächlich nicht vorhanden iſt.
E3 iſt heute kein Geheimnis mehr, daß gerade der Außenminiſter
dr. Simons die Ausſichten für London mit großer Stepſis
be=
rochtet, und das iſt auch weiter nicht verwunderlich, weil er doch
derjenige Mann in Deutſchland iſt, der am tiefſten in die
Schwie=
igkeiten der kommenden Verhandlungen hineinſieht und ſie auch
überwinden ſoll. Trotz der keineswegs günſtigen Auſpizien für
London ſind ſich aber ſämtliche Teilnehmer an der Fahrt in die
Themſehauptſtadt darüber klar, daß in London um die Zukunft
inſeres Volkes das Aeußerſte gewagt werden muß. Man rechnet
in den Kreiſen der deutſchen Delegierten damit, daß ſich ſchon die
rſten Verhandlungstage beſonders kritiſch geſtalten werden, und
aß der Abbruch der Verhandlungen mehr als einmal an einem
faden hängen wird. Als der entſcheidende Augenblick wird der
Noment betrachtet, wo die deutſchen Gegenvorſchläge der Entente
ekannt gegeben ſind und dieſe dazu gebracht werden ſoll, in eine
achliche Prüfung derſelben einzutreten. Es ſind übrigens die
ſeutſchen Gegenvorſchläge ſo abgefaßt, daß Dr. Simons ein ge=
EAMlsFoiſſer Spielraum gelaſſen iſt, über dieſelben hinwegzugehen,
alls auch von der Gegenſeite entſprechendes Entgegenkommen
chlierſeek Heigt wird. Aber die Linie, die der deutſchen Delegation durch
ie Beratungen in Berlin gezogen iſt, hat doch auch eine ganz
ſte —)eſtimmte Grenze, und über dieſe hinaus können unſere Vertreter
Gebuch : London irgendwelche Verpflichtungen nicht eingehen.
Die Entente wird ſelbſtverſtändlich auf der Londoner Kon=
4BSAerenz zuerſt mit ſchwerſtem Geſchütz auffahren, um Deutſchlands
tellung, die jetzt von der Ententepreſſe mit allen Mitteln bereits
erannt wird, zu erſchüttern und ſturmreif zu machen. Lloyd
zeorge und Briand werden zweifellos darin wetteifern, ihrer
Diſieberrumpelungstaktik von Spa zu einem neuen Siege zu
ver=
elfen. Für die deutſche Delegation gilt es daher in erſter Linie,
Soküdeſie Augen offen zu halten und ſich nicht durch irgendwelche
Kunſt=
lierſeel eiffe überraſchen zu laſſen. Deutſchland ſelbſt aber muß ſich ge=
Bihloſſen und vertrauensvoll hinter ſeine Regierung ſtellen, wo
ſieſe den ſchwerſten Gana ſeit Menſchengedenken antritt. Nur
ſenn das deutſche Volk geſchloſſen und unbeugſan in ſeinem
ſölheaß Billen, ſich nicht zum Sklaven der ganzen Welt machen zu laſſen,
Febmallinter ſeiner Regierung ſteht, können wir auf der Londoner
Kon=
wiete. Arenz den wahnſinnigen Pariſer Beſchlüſſen die Spitze abbrechen
wiete 119000 ſie auf ein erträgliches Maß zurückführen. In der Reichs=
Serte il gierung gibt man ſich keinem Zweifel darüber hin, daß in
Lon=
eſſeſtelw alles verloren iſt, wenn die innere Zerriſſenheit
Deutſch=
nds der Entente freie Hand zu jeder Willkür gäbe. Das mögen
enoſſe. ſch vor allem diejenigen geſagt ſein laſſen, die als falſche
Pro=
biehek heten unſeres Volkes ſchon jetzt wieder mit ihren Redensarten
ewllichon der Gefährdung des Weltfriedens kommen, während es doch
and. Lag
„ihe auf der Hand liegt, daß eine Durchführung der Pariſer
Be=
zo. in4 hlüſſe ewigen Krieg in den kommenden Jahrzehnten für Europa
edeuten müßte.
PRNrAſcheFſt.
FH *
tellmg) London, 27. Febr. (Wolff.) Der Pall Mall Gazette and
lobe zufolge wird der nächſte Mittwoch erſt als derjenige
ieAlſlag feſtgeſetzt, wo die deutſchen Delegierten erſtmalig
letto.
der Konferenz erſcheinen. Der Evening Standard ſchreibt
ernpreiſeht ſeinem Leitartikel: „Die nächſte Woche verſpricht eine Woche
7 uh ſoll ernſter Auseinanderſetzungen zu werden, die die unmittel=
—ure Zukunft Europas in ſeinem Lebensnerv berühren. Wenn
imons und Deutſchland den Bluff bis zum bitteren Ende ſpie=
Ve
und die finanziellen Forderungen der Alliierten ablehnen,
ſas wird dann unſer Kurs ſein? Werden wir daun zu einem
inmarſch in deutſches Gebiet übergehen und zu anderen
Maß=
ahmen, um unſere Forderungen zu erzwingen? Die Alliierten
llen, wie verlautet, eine gemeinſame Politik für dieſe
Möglich=
ſit verabredet haben. Briand gab eine Erklärung über die
ilitäriſchen Schritte, die vielleicht unternommen werden, und
wurde gemeldet, daß franzöſiſche Truppen bereit ſtehen, um
inzugreifen. Es würde töricht ſein, zu denken, daß dieſe
Maß=
fahmen dem britiſchen Publikum angenehm ſein würden, wenn
nicht durch und durch gerechtfertigt ſind. Und darin liegt die
*
ſenſte Bedeutung der Zuſammenkunft in der
näch=
en Woche für die Alliierten. So lange Frankreich und England
tſammenhalten, iſt der Ausblick gut. Es darf daher nicht eine
ſigliſche und auch nicht eine franzöſiſche Politik erzwungen
wer=
ſen, ſondern eine alliierte Politik. Wenn England, das
Frank=
lich die äußerſten Beweiſe von Freundſchaft gab und auch die
ſonderen Bedürfniſſe anerkennt, Frankreich nicht einfach
auf=
ſirdert, den engliſchen Standpunkt anzunehmen, müßte
Frank=
ſich andererſeits die gleiche Haltung an den Tag legen. Die
ſöſung der Frage iſt ſchwierig. Wenn ſie falſch gelöſt wird,
ui die geſchaffene Lage noch ſchlimmer werden.”
London, 27. Febr. (Wolff.) Die bevorſtehende
Repara=
onskonferenz beſchäftigt in hohem Maße die Abendpreſſe.
vening Standard, Pall Mall Gazerte and Globe veröffentlichen
tsführliche Berichte über die angeblichen deutſchen
Gegenvor=
häge. Evening Standard will von maßgebender Seite
erfah=
in haben, daß Deutſchland eine Reparationsſumme von 150
40
Killiarden Goldmark, verteilt auf dreißig Jahre, anbieten werde.
ie Zahlung ſoll durch ein internationales Produktions= und
erkaufsſyndikat erfolgen, das die Rohſtoffe kontrollieren und
Verteilung der Produkte anordnen ſoll. Dieſer Plan werde
Stinwes und Rathenau unterſtützt.
*
Der britiſche Botſchafter in Berlin iſt hier eingetroffen,
Mar=
mel Foch und General Weygand werden morgen früh erwartet.
Cſl lättermdldungen zufolge werden außer Lloyd George, Briand
Berthelot auch Curzon, Bouar Law, Feldmarſchall Wilſon
Ind Lord d’Abernon das Wochenende in Chequers verbringen.
gut Star werden dort vorbereitende Beratungen unter den
Uiierten ſtattfinden. Die deutſchen Delegierten ſind, wie
ver=
mret, während ihres hieſigen Aufenthalts Gäſte der britiſchen
egierung.
London, 27. Febr. Der Obſerver berichtet über ein
Inter=
ſew ſeines Pariſer Korreſpondenten mit Poincaré, das
in=
ſern intereſſant ſei, als ſein Inhalt die Furcht endgültig
be=
lige, die in zahlreichen Köpfen Englands bezüglich einer
an=
ehlichen Drohung mit der Beſetzung neuer deutſcher
ebiete ohne Erlangung der engliſchen Mitwirkung durch
ſiankreich ſpuke. Poinearé wies die Behauptung zurück, daß
Frankreich imperialiſtiſch ſei, und ſagte dann weiter, eine der
Hauptpflichten der Londoner Konferenz ſei die
Feſt=
ſetzung der möglichen Zwangsmaßnahmen. Aber wenn
Frank=
reich und Großbritannien auch ihre Abſichten kundgäben, ſo
brauchten ſie noch lange nicht zu Taten überzugehen. Zuu
Re=
parationsfrage übergehend, ſagte Poincaré ſchließlich, daß
Frank=
reich die im voraus näher beſtimmten Waren annehmen werde,
Dies ſei aber nur eine Zahlungsart:
London, 28. Febr. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Agentur Havas meldet: Die deutſche Delegation wird
am Dienstag (2) abend hier eintreffen. Eine erſte Staffel von
Sekretären iſt bereits geſtern angekommen. Für Dienstag
rech=
net man mit keiner Sitzung der Konferenz, da der
Buckingham=Palaſt vormittags wegen der Feierlichkeit des
„Leyer” des Königs nicht zur Verfügung ſteht, jedoch dürfte die
erſte Fühlungnahme mit den Deutſchen am Dienstag abend
er=
folgen. Nach einigen Einleitungsworten wird der Vorſitzende
der Konferenz, Lloyd George, Dr. Simons das Wort erteilen,
damit dieſer ſeine Bemerkungen zu dem Pariſer Abkommen
vor=
bringe. Darauf darf, ſo ſagt der Hadasvertreter weiter, der
deutſche Außenmriniſter nur Erklärungen abgeben über die
Mög=
lichkeiten Deutſchlands, ſich ſeiner Verpflichtungen zu entledigen.
Lloyd George wird darauf im Namen der Alliierten antworten
und dabei ganz beſonders auf die Notwendigkeit hinweiſen, daß
die Alliierten den Wiederaufbau der zerſtöiten Gebiete erzielen
müſſen, ohne daß neuerdings die Frage der
Kriegsverantwort=
lichkeit zur Sprache gebracht teird. (Aha!) Hierauf wird Lloyd
George die Bildung des Ausſchuſſes vorſchlagen, der aus
alliier=
ten und deutſchen Sachverſtändigen beſteht und unverzüglich eine
ins Einzelne gehende Durchprüfung der deutſchen
Gegenvor=
ſchläge aufnehmen ſoll. Dieſe Vorarbeit wird vorausſichtlich bis
Freitag beendet ſein. Die Konferenz wird alsdann in
Voll=
ſitzungen die Ergebniſſe durchberaten, zu denen die deutſchen und
alliierten Sachverſtändigen gelangt ſind. Zu dieſem Zeitpunkt,
ſo ſagt der Havasvertreter weiter, werden die Schwierigkeiten
von deutſcher Seite aus beginnen. Lloyd George und Briand
haben bereits geſtern die Zwangsmaßnahmen geprüft, die im
Falle der Weigerung des Deutſchen Reiches in Kraft treten
werden.
Havas glaubt zu wiſſen, daß die beiden
Miniſterpräſiden=
ten im Laufe ihrer Unterhandlung ſich folgende juriſtiſche
Vor=
frage geſtellt haben: Müſſen die Alliierten bis zum 1. Mai 1921
warten, um den Deutſchen ihre Rechnung für Reparationszwecke
vorzulegen und um bie Annahme ihrer Bebingungen zu
ver=
langen? Sie ſverden ebenſo die Rolle prüfen müſſen, welche
je=
nachdem die militäriſchen und wirtſchaftlichen
Zwangsmaßnah=
men ſpielen werden. Die augenblickliche Auffaſſung neigt
ent=
ſchieden zugunſten wirtſchaftlicher Zwangsmaßnahmen.
Zuſtän=
dige juriſtiſche und wirtſchaftliche Sachverſtändige der Alliierten
werden jetzt dieſe beiden Fragen prüfen und deren endgültige
Löſung vorbereiten.
London, 28. Febr. (Wokff.) Das Wochenende hat eine
Vorkonferenz über die Frage der Reparationen
und Sanktionen gebracht. Das Ergebnis der Beratung
wird zutage treten, wenn die Alliierten mit den deutſchen
Dele=
gierten zuſammentreten. Es wurde ein Ausſchuß ernannt,
der die Frage etwaiger wirtſchaftlicher Sanktionenyzu prüfen
hat, die zur Anwendung gebracht werden, wen die Deutſchen
die Reparationsforderungen der Alliierten nicht annehmen. Die
Reparationsfrage ſoll zuerſt zur Verhandlung kommen. Auf
Lloyd Georges Anregung hin ſoll dann die Entwaffnungsfrage
diskutiert werden. Im Verlaufe des geſtrigen Tages wurde der
franzöſiſche Botſchafter in Berlin nach Chequers gerufen,
augen=
ſcheinlich im Zuſanunenhang mit der Reparationsfrage. Bevor
die erfte Debatte mit den Deutſchen ſtattfindet, wird
wahrſchein=
lich in der Downing,Street eine Beratung der Alliierten über die
Reparationsfrage ſtattfinden. Nach der in Anbetracht der
Stel=
lungnahme zu Beginn der Konferenz gezeigten verſöhnlichen
Haltung, die Lloyd George bei den Verhandlungen über den
Vertrag von Sevres an den Tag legte und für die ihm die
Fran=
zoſen und Italiener dankbar ſind, wird erwartet, daß dies auch
gegenüber den Reparationen und Sanktionen der Fall ſein wird.
Er habe zu verſtehen gegeben, daß, wenn Zwangsmaßnahmen
notwendig werden ſollten, eine wirkſame britiſche Unterſtützung
und Beteiligung nicht ausbleiben würde. Der diplomatiſche
Mitarbeiter des Temps ſagt, die Frage ſei in Chequers
ein=
gehend beſprochen worden.
Paris, 28. Febr. (Wolff.) Wie Pertinax im Echo de
Pa=
ris aus London berichtet, ſoll in den letzten Tagen eine
Umge=
ſtaltung des Abkommens von Paris vorgeſchlagen
worden ſein. Man will die 42 Jahreszahlungen in 30
Jahres=
zahlungen umwandeln, ohne allerdings die Geſamtſumme
ab=
zuändern. Dadurch würde eine Erhöhung des Jahresbetrages
um 1000 Mill. eintreten.
Italien und die Londoner Konferenz.
D.N. V. Nachdem das Pariſer Abkommen geſchloſſen.
worden war, verkündete ein offizielles Communiaus die volle
Einmütigkeit der Alliierten. Man hat in Deutſchland dieſen
amt=
lichen Verlautbarungen nicht allzuviel Gewicht beigemeſſen, denie
man weiß nachgerade, daß ein ſolches Communiqus zu dem
Entente=Beratungen gehört wie der Punkt zum i. Es fehlt
nie=
mals, und das ſpäter konſtatierte Eindernehmen iſt meiſtens
im=
mer dann am herzlichſten geweſen, wenn die fachlichen
Gegen=
ſätze der alliierten Mächte am ſchärfſten aufeinandergeprallt ſind.
Imnerhin mußte es doch verwunderlich erſcheinen, daß Graf
Sforza, der itglieniſche Miniſter des Auswärtigen, ſich zum
Anwalt des Abkommens machte, wvenngleich auch anzunehmen iſt,
daß er der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, dieſe
Auſ=
gabe übernommen hat. Jetzt zeigt ſich jedenfalls, was gar nicht
anders erwartet werden konnte, daß Italien mit den Pariſer
Be=
ſchlüſſen keineswegs einverſtanden iſt. In der Note, die die
italieniſche Regierung der Londoner Konferenz
über=
reichen ließ, proteſtiert Italien einmal gegen die Quote von
10 Prozent von der Geſamtentſchädigungsſumme, die es erhalten
ſoll, und verlangt das Doppelte, dann aber — und das iſt für uns
wichtiger — wird in der Note mitgeteilt, daß der in den Pariſer
Beſchlüſſen angeregte Zuſchlag von 12 Prozent auf die deutſche
Ausfuhr den italieniſchen Intereſſen durchaus widerſprechend
ſei. Dieſer zweite Proteſt geht von ſehr vernünftigen
Voraus=
ſetzungen aus, denn in der Tat iſt die italieniſche Wirtſchaft mit
der deutſchen eng verknüpft und ſteht durchaus nicht imn
Wett=
bewerb mit ihr. Der deutſch=italieniſche Warenaustauſch iſt eine
Lebensnotwendigkeit für beide Staaten, da die in beiden
Län=
dern zur Ausfuhr kommenden Waren ſich evgänzen. Die vor=
geſehene Exportabgabe würde aber ein Hindernis darſtellen, das
ſogar ſo weit führen könnte, den Warenaustauſch zu einer
Un=
möglichkeit zu machen. Die itglieniſche Induſtrie iſt mit dieſer
Auffaſſung der Regierung durchaus einverſtanden, und das
gleiche wird auch für die Agrarkreiſe Italiens gelten, die ihre
landwirtſchaftlichen Produkte nach Deutſchland abſetzen wollen.
Es zeigt ſich eben auch hier, daß die natürlichen
Wirtſchafts=
faktoren ſtärker ſind als alle Pariſer Beſchlüſſe, und es zeigt ſich
der ganze Widerſinn der Pariſer Beſchlüſſe überhaupt. Was
wir heute bei Italien erleben, würden wir, wenn die Pariſer
Beſchlüſſe Wirklichkeit werden ſollten, morgen auch bei den
ande=
ren Staaten erleben können. Man würde dann erkennen müſſen,
daß alle ausgeklügelten Beſchlüſſe, wenn ſie nicht den natürlichen
Wirtſchaftstatfachen Rechnung tragen, nichts ſind als
Wort=
gebilde, die die friſche Luſt der Wirklichkeit nie vertragen können.
Es wäre freilich falſch, auf die italieniſche Erkenntnis große
Hoffnungen zu ſetzen, denn Italien ſpielt immer nur die zweite
Geige. Solange Frankreich und England nicht einſehen, was
einzuſehen notwendig iſt, ſolange iſt an einen natürlichen
wirt=
ſchaftlichen Wiederaufbau nicht zu denken.
Das große Pferdeſterben in Sowjet=
Rußland.
ABC. In der Moskauer Isweſtija vom 10. Februar macht
N. Muralow auf eine neue, die ruſſiſche Volkswirtſchaft in hohem
Maße bedrohende Gefahr aufmerkſam. Es handelt ſich um den
erſchreckenden Rückgang des Pferdebeſtandes.
Wäh=
rend vor dem Kriege auf 1000 Einwohner 200 Pferde entfielen,
hat ſich dieſe Zahl ſpäter auf 80 verringert. Muralow ſieht in
dieſem Rückgang des Pferdebeſtandes eine Kataſtrophe nicht
nur für die Landpirtſchaft, ſondern für die geſamte
ruſ=
iſche Volkswirtſchaft. Er ſchreibt: „Wer dieſes nicht
einſieht oder nicht einſehen will, deſſen Sehweite reicht nicht über
die eigene Naſenſpitze hinaus oder er verläßt ſich auf den alten
Satz: Es wird ſchon irgendwie gehen.”
Die allgemeine Mißernte des Jahres 1920 — ſo führt
er weiter aus — habe die Lage in dieſer Beziehung noch weiter
verſchlimmert und bei Beginn des Winters ſeien Pferde wie
ſauer Bier ausgeboten worden, da ſich die bäuerlichen
Wirtſchaf=
ten von ihnem um jedem Preis befreien wollten, um mit dem
äußerſt ſpärlichen Futter wenigſtens ihre Kuh ſchlecht und recht
durch den Winter zu bringen. Es heißt in dem Bericht wörtlich:
Aus allen Gegenden der Republik kommen Nachrichten über die
Vernichtung des Pferdebeſtändes. In den
Gou=
vernements Tambow, Tula, Riaſan verkaufen die Bauern ein
Pferd für drei Käſtchen Streichhölzer oder für 1½ Pfund Salz.
Der Funtermangel bringt biele Pferde nnter das Schlächtmeſſer.
Uns ſind Dörfer bekannt, wo der Pferdebeſtand um die Hälfte
zurückgegangen iſt und von den übrig gebliebenen Pferden
kön=
nen 30 Prdzent nur mit Hilfe von Traggurten auf den Füßen
gehalten werden. Uns ſind Truppenteile bekannt, die im Laufe
zweier Wochen im Oktober die Hälfte, ihres Pferdebeſtandes
durch Futtermangel eingebüißt haben."
Nun ſtehe die Frühjahrsbeſtellung nach dem obligatoriſchen
ſtaatlichen Plane vor der Tür. Mit einem oberflächlichen „
Auf=
kratzen” der Ackerkrume ſei aber dem Staate nicht gedient. Das
Land müſſe ſorgfältig bearbeitet werden, dazu bedürfe es aber
leiſtungsfähiger Arbeitspferde. Bei Sowjetrußlands
gegenwär=
tiger Lage ſei ein Erſatz der Pferde durch mechaniſche Kräfte nicht
denkbar. Wenn man auch hoffen könne, durch Lieferungen aus
dem Auslande die gegenwärtig vorhandene Zahl von 3000
Dampfpflügen auf 5500 zu erhöhen, ſo könnte man damit
gerade nur zwei Kreiſe des Gouvernements Tambow ſorgfältig
beſtellen und das auch nur unter der Vorausſetzung, daß alle
Dampfpflüge in Ordnung ſeien, woran aber in Wirklichkeit nicht
zu denken ſei. Sollte es gelingen, wie geplant, 22 elektriſch
betriebene Pflüge zum Frühjahr fertigzuſtellen, ſo
könn=
ten dieſe mechaniſchen Kräfte, alſo Dampfpflüge und elektrif he
Pflüge zuſammen, 58 000 Pferde erſetzen. Bei dem Umfang der
zu beſtellenden Fläche bliebe Sowjetrußland daher nach wie vor
auf tieriſche Arbeitskräfte angewieſen. Mitz Ausnahme wewiger
Randgebiete kämen Zugochſen und Kamele nicht in Frage. Die
Beſtellung hänge ſomit ausſchließlich von der Leiſtungsfähigkeit
der Pferde ab und diefe ſeien „kleine, hungrige
Bauernpferd=
chen‟. Das Landwirtſchaftskommiſſariat glaube annehmen zu
können, daß die nördlichen und nordweſtlichen Gouvernements
zum Frühjahr. zu Pferde von „mittlerer Leiſtungsfähigkeit” zur
Verfügung haben werden. Keine Urſache zur Beſorgnis böten
das Don= und Kubangebiet und Sibirien. Was aber die
zen=
tralem Gouvernements und den Südoſten anbetreffe, ſo ſei die
Lage hier „kataſtrophal”. Seit dem Januar würden die
Pferde in diefem Gebieten mit dem Stroh von den Dächern
gefütrert nund, wie ſchon oben erwähnt, müſſe man ſie in
Trag=
gurten aufhängen, da ſie ſich vor Entkräftung nicht mehr auf den
Beinen halten könnten. Es unterliege keinem Zweifel, daß bis
zur Frühjahrsbeſtellung noch ein großer Teil der Pferde
eingehen und der übrigbleibende kaum arbeitsfähig ſein
werde. Zwei Aufgaben harrten ſomit der Löſung: Erhaltung
der Reſtbeſtände und Verſorgung der von Pferden entblößten
Gebiete aus den Teilen der Republik, die noch über einen kleinen
Ueberſchuß verfügten. Murglow erklärt, daß zur Löſung dieſer
wichtigem Aufgaben ein Univerſalmittel, nicht zur Verfügung
ſtehe. Um die Pferde vor dem Schlachten oder dem Verhungern
zu retten, bedürfe es des Futters, und das ſei eben nicht
vor=
handen. Die Bauern zögen es vor, ihre Pferde zu ſchlachten,
uim nur die Kühe am Leben zu erhalten, da die Fleiſchlieferungen
ſich auf Wirtſchaften mit einer Kuh nicht bezögen, Wirtſchaften
mit einem Pferde dagegen Spanndienſte unter allen Umſtänden
zu leiſtem hätten. Vom allgemeinſtaatlichen Standpunkt aus ſei
aber die Erhaltung der Pferde wichtiger. Muralow iſt ſo
der=
ſtändig, einzuſehen, daß der Erlaß von Verfügungen zur „
obliga=
toriſchen Erhaltung des Pferdebeſtandes” unter den
gegenwär=
tigen Umſtänden zwechlos ſei, und er ſchlägt daher vor, den
Bauern, die ihre Pferde bis zur Frühjahrsbeſtellung am Leben
erhaltem haben, Prämien auszureichen, und zwar
Naturalprä=
mien, wie Stoffe, Salz, Streichhölzer uſw., oder Prämiem in
Geſtalt von Garantien für eine Begünſtigung bei der
Getreide=
erfaſſung der Ernte 1921.
Die Verſorgig der pferdearmen Gebiete aus anderen
Lan=
desteilen würde im günſtigſten Falle 75 000 Stück Ackerpferde
er=
geben, und auch nur unter der Vorausſetzung eines
leiſtungs=
fähigen Eiſenbahnweſens, da ein Transport auf dem Landwege
bei deu in Frage kommenden Entfernungen nicht angängig ſei.
Abgeſehen von der Landwirtſchaft bedrohe der Pferdemangel
Seite 2.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.
„ammer 59.
aber auch unmittelbar das Transporteſen, denn ohne Pſerde ſei
es nicht möglich, das Brennholz aus dem Wäldern an die Bahnen
zut ſchaffem Es ſei klar, daß ohne Brennſtoffe die ganze
Pro=
duktion in die Brüche gehen werde, alſo müſſe man unverzüglich
Naßnahmen ergreifen. Dieſe Maßnahmen könnten natürlich
nicht von heute auf morgen Erfolg haben, ſie verlangten einen
gut funktionierenden Verwaltungsapparat, zahlreiche
Spezia=
liſten und die Mitarbeit der breiten Bevölkerungsmaſſe.
Allmählich bricht ſich bei den Bolſchewiſten die
Erkennt=
nis Bahn, daß man zur Leitung eines modernen
Wirtſchaftskör=
vers nicht nur, wie Lemin ſeinerzeit behauptete, Kontrolle und
Regiſtration in die Hand zu nehmen brauche, und daß dann alles
einen geregelten und fruchtbringenben Gang gehen werde. Ein
gewaltſamer und naturwidriger Eingriff in das komplizierte
Ge=
riebe einer Volkswirtſchaft bringt nicht nur das Gebiet in
Un=
ordnung, wo der Eingriff erfolgte, ſondern zieht ſeine
zerſtören=
den Wirkungskreiſe bis in ganz abgelegene, mit dem
Eingriffs=
gebiet in keinem ſichtbaren Zuſammenhang ſtehende Gebiete.
Dieſe Wahrheit a präori zu erkennen, war den Bolſchewiſten
uatürlich nicht möglich, und erſt die praktiſche Erfahrung
inußte ihnen die Unſinnigkeit ihres Tuns vor Augen führen.
Die Orientkonferenz.
London, 27. Febr. (Wolff. Der Londoner Berichterſtatter
des Mancheſter Guardian ſchreibt: „Vom britiſchen Standpunkt
aus nahm die Orientkonferenz zwiſchen den Alliierten
und Griechenland ſowie der Türkei keineswegs einen
lücklichen Verlauf. Die vorgeſchlagene Kommiſſion zur
Unterſuchung der Bevölkerungsziffern Smyrnas und Thraziens
ſindet bei der britiſchen Regierung keinerlei Anklang. Dagegen
ſind die Franzoſen, auf die der Vorſchlag wohl zurückzuführen
iſt, damit einverſtanden. Die Franzoſen haben eine ſonderbar=
Art, das zu erreichen, was ſie vorſchlagen, einerlei, ob England
dafür iſt oder nicht.”
Der Sonderberichterſtatter des Blattes fand den
griechi=
ſchen Miniſterpräſidenten nach der geſtrigen Sitzung
der Konferenz in einem Zimmer in einem Zuſtande tiefer
Er=
regung. Kalogeropulos erhlärte, er hätte ſein ganzes Vermögen
gewettet, daß ein ſolches Ergebnis wie dieſes niemals möglich
ſein könnte. Hier ſei der von den Alliierten unterzeichnete
Ver=
trag, und jetzt werde vorgeſchlagen, ihn zu zerreißen. Wenn die
griechiſche Nationalverſammlung ihm auf ſeine Anfrage eine
niegative Antwort erteile, werde er morgen ſeine Koffer packen
und nach Griechenland zurückkehren. Der
Bericht=
erſtatter meldet weiter, die geſtrigen Vorgänge auf der Konferenz
hätten einen ſehr tiefen Eindruck auf die Anhänger des Königs
Konſtantin gemacht, der wahrſcheinlich weitreichend ſein werde.
Sie wären jetzt mehr überzeugt als je, daß Konſtantin von
Anfang an im Recht geweſen ſei. Einer der
Delegier=
ten erklärte dem Berichterſtatter: „Wie kann man jetzt noch
Ver=
trauen in die Alliierten ſetzen?‟ Das Blatt ſagt weiter, die
Venizeliſten klammerten ſich noch an die Hoffnung, daß
Mu=
ſtapha Kemal Paſcha ſie dadurch retten werde, daß er ſich
wei=
gere, die Bedingung, unter der die interalliierte Kommiſſion
vorgeſchlagen werde, anzunehmen. In vielen britiſchen Kreiſen
ſei man derſelben Hoffnung, da man es für wahrſcheinlich
halte, daß die Löfung befriedigend ſein werde. Tatſache, ſei,
daß die britiſche Politik am Konferenztiſch in der Minorität
ge=
eſen ſei.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 28. Febr., (Wolff.) Der Reichskommiſſar
ſür die beſetzten Gebiete des Rheinlands hat neuerdings bei der
Interalliierten Rheinlandkommiſſion nachdrücklich
Vorſtel=
lungen gegen die in den letzten Monaten erlaſſenen
Ver=
ordnungen erhoben. Im Verfolg dieſer Vorſtellungen hat
die Interalliierte Rheinlandkommiſſion ſich entſchloſſen, eine
An=
jahl Vertreter der rheiniſchen Bevölkerung über die Stimmung
der Bevölkerung gegenüber ihren Maßwahmen zu hören. Die
Auswahl dieſer Vertreter iſt allerdings nach Geſichtspunkten
er=
olgt, die nur ein einſeitiges Bild der Stimmung der
Bevölke=
rung ergeben können. Sie hat Vertreter der Preſſe, der
katho=
liſchen und evangeliſchen Kirche und der Univerſitäten des
Rhein=
lands eingeladen. Der Reichskomwiſſar hat demgegenüber
dar=
auf hingewieſen, daß auch die berufenen Vertreter der
Bevölke=
rung gehört werden müßten. Dem Vernehmen nach wird die
Rheinlandkommiſſion demnächſt auch Vertreter der
wirtſchaft=
lichen und politiſchen Organiſationen in gleicher Weiſe hören.
Koblenz, 28. Febr. (Wolff.) Landrat Freiherr vor
Lynick in Neuß, welcher vor kurzem von dem belgiſchen
Kriegs=
gericht wegen der Anklage des Ungehorſams gegen einen
mili=
täriſchen Befehl zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monater
verurteilt worden iſt, iſt auf ein vom Reichskommiſſar von Stack
an den belgiſchen Oberkommiſſar Rolin Jacquemyns gerichteten
Antrag aus der Haft entlaſſen worden.
Bayeriſche Proteſtkundgebungen gegen die
Pariſer Beſchlüſſe.
* München, 28. Febr. Amtlich wird bekannt gegeben:
Aus Anlaß des Pariſer Diktats ſind der bayeriſchen
Staatsregierung zahlreiche Kundgebungen aus allen
Teiken des Landes und aus allen Bevölkerungskreiſen, von
Ge=
meindevertretungen, Volks= und Parteiverſammlungen,
Wirt=
ſchaftsverbänden und Berufsorganiſationen und einzelnen
Per=
ſonen ugegangen. Dieſe bringen übereinſtimmend den
ſchärf=
ſten Einſpruch gegen die maßloſen ungerechten Forberungen
unſerer Gegner und den entſchloſſenen Willen zum Ausdruck,
dieſen Forderungen ein unbeugſames Nein entgegenzuſetzen.
Sie bekunden vor allem die Bereitwilligkeit, nach Maßgabe
un=
eres Teiles an der Kriegsſchuld und unſerer Leiſtungsfähigkeit
an der Wiedergutmachung mitzuwirken, aber auch die flammende
Zurückweiſung des unwahren Vorwurfes der alleinigen
Kriegs=
ſchuld Deutſchlands und den feſten Entſchluß: Lieber den Tod,
als in elender Sklaverei!
Rückgabe des deutſchen Eigentums in Amerika.
* Köln, 26. Febr. Dem Eiſen= und Stahlwaren=
Induſtrie=
bund in Elberfeld wird von zuverläſſiger Seite aus Neu=York
geſchrieben: „Nach den hieſigen Zeitungen und den Aeußerungen
maßgebender Leute zu urteilen, beſteht kaum noch ein Zweifel
darüber, daß in abſehbarer Zeit das während des Krieges
be=
ſchlagnahmte Eigentum der hieſigen Deutſchen und
deutſcher Firmen zurückgegeben werden ſoll. Es
be=
zieht ſich das auf ſolche Deutſchen, die hier interniert waren oder
in Deutſchland wohnten oder ſich aufhielten. Zwar ſind die
Fa=
briken und Geſchäfte durchweg verſteigert worden, aber das Geld,
das bei den Verkäufen eingekommen iſt, wird anſcheinend
zurück=
gegeben. Man hört, daß eine Anzahl amerikaniſcher Anwälte
verſucht, von deutſchen Firmen eventuell Aufträge zur
Wieder=
enlangung ihres Eigentums zu erhalten, und zwar gegen eine
ziemlich große Gewinnbeteiligung. Es würde gut ſein, in der
deutſchen Oeffentlichkeit darauf hinzuweiſen, daß Anwälte in
dieſer Sache wahrſcheinlich nur ſehr wenig helfen könnem und
daß man einfach warten ſollte, bis die United States=Regierung
das Eigentum zurückzahlt.”
Die Anſchlußfrage Deutſch=Oeſterreichs.
F. Wien, 28. Febr. Der Antrag der Parteimänner des
Diroler Landtags, die Volksabſtimmung über den
An=
ſchluß an Deutſchland am 24. April vorzunehmen, iſt vom Tiroler
Landtag angenommen worden. Die einzige Frage, die bei der
Abſtimmung zu beantworten iſt, lautet: Wird der Anſchluß an
Deutſchland gefordert?: Abg. Straffner betonte, daß der
Frie=
densvertrag von St. Germain den Anſchluß Deutſch=Oeſterreichs
an Deutſchland nicht verbiete, welcher aber die Selbſtändigkeit
des öſterreichiſchen Staates garantiert habe, ſo daß die
Abſtim=
mung keineswegs im Widerſpruch zu dem Vertrag ſteht. Die
in Innsbruck vorliegenden Meldungen aus Salzburg und Linz
ſtellen gleichlautende Beſchlüſſe des Salzburger und
oberöſter=
reichiſchen Landtags in Ausſicht.
Polniſche Mißwirtſchaft.
Die Ausſichten, die ſich den Oberſchleſiern
eröff=
nen, wenn die Abſtimmung zugunſten Polens ausfiele, werden
durch folgende Schilderung der Zuſtände in Pomerellen
beleuchtet:
Daß ſich die wirtſchaftliche Lage des ganzen
ehemals deutſchen Gebietes, das durch den
Friedens=
vertrag an Polen gefallen iſt, ganz außerordentlich verſchlechtert
hat, iſt bekannt. Aber welchen Grad dieſe wirtſchaftliche
Verelendung erreicht hat, kann doch nur der richtig erkennen,
der, wie ich, durch geſchäftliche Beziehungen mit den
verſchieden=
ſten Kreiſen der Bevölkerung Neupolens in Berührung kommt,
aber auch die Möglichkeit hat, Vergleiche mit der wirtſchaftlichen
Lage der angrenzenden nicht polniſchen Gebiete zu ziehen. In
den Städten Pomerellens fehlt es nicht nur an Rohſtoffen jeder
Art, Textilwaren, Leder, Maſchinen, ſondern vor allem auch an
den notwendigſten Lebensmitteln. Die Preiſe dafür ſind enorm
geſtiegen. Ein Pfund Fleiſch koſtet 100, ein Hering 10, ein Ei
10 Mark und der Schleichhandelspreis für eine Tonne Weizen
nach Kongreßpolen beträgt bereits 100 000 Mark. Für Pferde
von geringer Qualität zahlt man 120—150 000, für Schweine pro
Zentner 9000 Mark, und dennoch kommen die Güter immer mehr
zurüch, da alle Betriebsgegenſtände entweder gar nicht oder nur
zu noch höheren Preiſen zu haben ſind.
Die Bevölkerung dieſes neupolniſchen Gebietes hat die
Miß=
virtſchaft, die zu ſolchen Zuſtänden führte und ſie von Tag zu
ag mehr verarmen und verkommen läßt, denn auch über und
über ſatt und befindet ſich in einer ſo gereizten Stimmung, daß
ernſte Konflikte mit den polniſchen Behörden gar nicht
ausblei=
ben können. Beſonders großes Aergernis ruft die Maſſe
über=
flüſſiger Beamter hervor, die untätig umherlungern, da 10 von
ihnen nicht einmal das Arbeitspenſum erledigen, daß unter
preu=
ßiſcher Verwaltung zivei Beamte bequem und trotzdem zur
allge=
meinen Befriedigung leiſteten. Große Spannung beſteht auch
zwiſchen pomerelliſchen Truppen und denen aus Kongreßpolen,
die ſich durch ihre Aumaßung täglich mehr verhaßt machen.
Da=
bei iſt die Diſziplin, die Bekleidung und Verpflegung des
ge=
ſamten Mklitärs mit wenigen Ausnahmen unter aller Kritik.
Da große Mengen dieſer Schützer der Staatsſicherheit an der
Grenze gegen den Freiſtaat Danzig angeſammelt ſind, aber
vor=
läufig noch keine kriegeriſchen Aufgaben haben, ſind ſie jetzt ſchon
eine wahre Landplage und können jeden Augenblick zu einer
Gefahr für die ohnehin höchſt zweifelhafte Ruhe und Ordwng
und für den Staat ſelbſt werden.
Im ganzen iſt der Eindruck, den man von den Zuſtänden
Neupolens erhält, ein unſgabar kläglicher und zugleich
abſtoßen=
der, und kein Menſch in Oberſchleſien würde für Polen ſtimmen,
wenn er ſich einmal an Ort und Stelle von dem Glück überzeugt
hätte, das ſeiner unter der Herrſchaft dieſes Staates wartet. L. R.
Die amerikaniſche Note.
* Paris, 27. Febr. Nach einer Havasmeldung aus
Wa=
fhington wird dort in Kreiſen des Staatsdepartements erklärt,
die Frage der Inſel Jap könne nicht durch ein Abkommo
zwiſchen Amerika und Japan gelöſt werden. Es werde
hinzu=
gefügt, daß es über dieſen Gegenſtand keine Auseinanderſetzunn
zwiſchen Amerika und Japan, ſondern nur zwiſchen Amerika uar
den alliierten Regierungen gebe.
Paris, 26. Febr. (Wolff.) Wie das Journal des Débatz
mitteilt, hat der Völkerbundrat Balfour beauftragt, die
An=
wort auf die amerikaniſche Note in der
Mandars=
frage zu entwerfen. Die Frage werde im Laufe dieſer Woch
vom Völkerbundrat diskutiert werden.
* *
* Kleine politiſche Nachrichten. Wie die Blätter melden, wird Krafſt
in dieſer Woche, im Zuſammenhang mit der Wiederaufnahme der
Ve=
handlungen über das engliſch=ruſſiſche Handelsabkom
Die Geſandtſcha
men aus Rußland in London zurückerwartet. —
in Georgien dementiert die Nachricht, Diflis ſei in die Hände d
Bolſchewiſten gefallen. Die Hauptſtadt ſei noch von den Trp
pen Georgiens beſetzt. Die alliierten Miſſionen faßten die Lage de
übrigen Front als befriedigend auf. — Das amerikaniſche R
präſentantenhaus hat das vom Senat genehmigte Einwandere
geſetz angenommen. Danach wird vom 1. April an für die Dauer vo
15 Monaten die Zahl der Einwanderer einer jeden Nationalität am
3 Prozent der Ausländer der gleichen Nationalität feſtgeſetzt, die z
Zeit der Volkszählung von 1916 ſich in den Vereinigten Staaten
niede=
gelaſſen haben.
Stadt
Darmſtadt, 1. März
Konſulatsdienſt. Der zum Honorarkonſul der Republir (
Salvador in Wiesbaden ernannte Herr Anton Joſ. Carlos Kau=
mann Guerrero, dem das Reichsexeguator erteilt wurde, iſt z
Ausübung konſulariſcher Verrichtungen in Mainz zugelaſſen worden.
Uebertragen wurden dem Schulamtsamwarder Adam Schn
renberger aus Eſſenheim eine Lehverſtelle an der Volksſchule
Vemdersheim (Kreis Oppenheim) und dem Schulamtsawwärter Geor
Burhenne aus Darmſtadt eine Lehrerſtelle an der Volksſchule
Groß=Rohrheim im Kreiſe Bensheim.
* Entlaſſen wurde der Lehrer an der Volksſchule zu Utphe (Krd
Gießen) Otto Kneipp auf ſein Nachſuchen aus dem Schmldienſt.
n. Strafkammer. Eine in ihrer Art ſehr ſeltene Diebſtahlsankle
(verſuchte Entwendung von Leuchtgas) wurde gegen den 32jährigen J
ſtallateur Georg Boos von Auerbach verhandelt und iſt ſeinerſe
beharrlich in Abvede geſtellt. B. war am 7. Mai vor. Js. in ſeinem
tigen Anweſen durch Gasausſtrömung bewußtlos geworden, mußte
fort in das Bensheimer Krankenhaus gebracht werden, und ſeine A
derherſtellung erforderte mehrere Wochen. Die zuerſt an der Unfal
ſtätte erſchienenen Zeugen (fachkundige Leute) fanden einen recht ve
dächtigen Sachverhalt, deſſen einzelne Mowente ſich durch die Bewel
aufnahme, insbeſondere durch das Sachverſtändigengutachten des hie
gen Betriebsleiters Volkwarts, noch verſtäukt haben. Wenige Woche
vorher hatte das Bensheimer Gaswerk die Leitung unter ſeiner Mithilf
bis in B.s Haus gelegt und als tadellos geprüſt. Trotzdem will d
Angeblagte in der kritiſchen Woche unter der Hoftreppe eine undid
Muffenſtelle entdeckt und ſelbſt deren Beſeitigung beabſichtigt habe,
ſtatt den Mangel vorſchriſtsmäßig dem Gaswerk anzuzeigen und dur
dieſes beheben zu laſſen. Die Stelle liegt vor dem Gasmeſſer. B. hatz
jene ongeblich beſchädigte Muffe auffälligerweiſe durch ein ſogenannt
Tſtück erſetzt, und es lag da, wo er von der Betäubung überraſcht wo.
den war, ein mit Anfatzgewinde und Abſtellhahn verſehenes Nohrſtid
Es war zum Einfüigen am Gewinde mit Werg umwickelt, und darau
ſowie aus dem übrigen Befund, drängte ſich jenen objektven Beſchauer
gleich die beſtimmte Vermutung auf, B. habe in dem Winkel unter 1
Tveppe eine geheime Abzweigung bezweckt, wodurch der Gasmeſſer in
gangen und die Möglichkeit unkontrollierten, koſtenloſen Gasbezu
hinter dem Rüchen des liefernden Werbes geſchaffen werden ſollte. Au
der Sachverſtändige ſchließt darauf und ſieht als ſichere Grundlage fü
ſolche Auffaſſung hauptſächlich das erwähnte Rohrſtück im Vere
dem ſeltſam eingeſchalteten Tſtück der Leitung an. B. will davon nie
wiſſen, verſichert völlige Unſchuld und ſucht das Rohrteil, ſowie ein e
ſprechendes Loch in der Hausmauer unter der Treppe nebſt dem
nehmen des Gasmeſſers damit zu erkläven,
rgleid
eitig mie
Gasrohren eine Veranberung der ſich ſenkende
ange
habe. Angeblich konnte er bei dem nächſten Sse weuniat
engler ein
dcmals nicht erhalten und mußte deshalb ſich mit dem Tſtück beheli
Der Geſelle jenes Meiſters beſtätigte das. Durch B.8 unbefugte Tätz
keit und den Unfall war eine bedeutende Gasmenge verloren gegange
guch ſonſtige Gefahr außer der Sachbeſchüdigunng erwwachſen. Gas
ſcheint ſtrafrechtlich als bewegliche Sache, deren rechtswidrige Aneignum
Diebſtahl iſt. Die Verkündung des Urteils ſoll in einer Woche erfolge
* Iſt die Bezeichnung „Arbeiter” heute ei
Beleidigung? Herr Hermann Naumann aus Crumſta
ſendet uns folgende Zuſchrift, die wir wörtlich, unter Weglaſſung
Namen, zum Abdruck bringen: „Titl. Redocktion des Darmſtädter Ta
blatt Darmſtadt. Heute morgen, erſehe ich aus Ihrem Blatte, heutt
Nummer, daß auch ich unter Strafkammer ſtehe. Was nun meine Be
urteilung betrifft, ſo ſtünmt das, aber ich bin kein Arbeiter, ſonda
habe hier in Crumſtadt, ein Wild= und Geflügelgeſchäft en gros, a
bin mthin Kaufmann. Wenn Sie, ſo etwas ſchreiben, ſo müſſen S
ſich erſt genau erkundigen. Ich erſuche Sie nun ſofort in Ihrer nächſt
Nummer, die Sache, genau zu bevichten umd zwar in einer öffentlic
Erklärung, denn ich laſſe wir, ſo eine Beleidigung nicht gefallen, 1
ſo mehr mein Herr Vater Privatier . . . . . . . . ., und mein Schwa
Herr .. . . . . . . . . Divektor der . . . . . . . in Darmſtadt wohne
Ich behalte mir matürlich, alles weitere vor und werde Montag mit ur
nem Anwalt, über Ihre Beleidigung noch ſprechen. Ich habe ja a.
bereits, gegen das Urteil, Reviſion eingelegt, da Formfehler vor
kommen ſind. Sie wollen mir dann ein Blatt, wo die Erklärung ban
ſteht, zu ſenden. Hochachtunsvoll Hermann Naumann, Wild und 0
flügel=Handlung en gros.”
Das Schlußfeſt der Akabemiſchen Volksunterrichtskurſe Darmſte
fand am Samstag im Saale des Hoſpizes in der Obergaſſe ſtatt.
Abend vereimigte noch einmal alle Höver und Kursleiter, ſowie v
Freunde der A.V.D., um die diesjährigen Winterkurſe in gemeinſan
Feier zu beenden. Nach einigen Begrußungsworten und dem Vort;
des „Ave Maria” von Schubert wurden Rilbes „Ritter” und „Die Wd
von Liebe und Tod des Cornets Chriſtoph Rilbe” vorgeleſen, die
Friedhofszauber.
Es iſt früh am Morgen. Ganz, ganz früh. Unheimlich früh
ſaſt. Alles ſchläft noch, Menſch und Tier und die kleinen Häfer
uind die Blumen und die Toten träumen. Leiſe ſtoße ich die
tleine eiſerne Pforte auf, die ins Innere des jungen Friedhoſes
ſührt und klinke ſie leiſe, leiſe zu um ja niemand zu ſtören, denn
Weiheſtimmung webt in der lichten linden Frühlingsluft und
hier wohnt der Frieden. Still iſt es. Wunderſam ſtill. Ein
veicher, weißer Dunſt umſpielt wie ein duftiges Brauikleid
ko=
ſend die Kronen der Bäume und ſteigi langſam, langſam wie
zögernd in ſchönere Fernen. Am Nande der fein ausgeharkten
Wege ſtehen hohe Bäume, deren Wipfel ſich zueinanderneigen.
ſich ſchließen wie zu einem Hallengang und von weitem leuchten
glitzernde Kugeln, rot und blau und grün ourch das dunkle
Ge=
zwveig und goldene Sonnenſtrahlen brechen ſich daran und ſie
leuchten und ſprühen und glänzen wie kleine Sonnen faſt
Spielende Schatten huſchen über den Kies. Die Grashalme
beben und die Blumen zittern leiſe, bei jedem kleinſten
Wind=
hauch, der ſie umſchmeichelt, und ihnen flüſternd kleine Märchen
erzählt von der Allmacht des Lebens dem ſie entgegenblühen.
Uind da — da kommt ein Schmetterling mit lautlos bebendem
Flügelſchlag und trinkt des Lebens Süße aus den Blumen der
Toten ..."
Und rechts und links ſtehen die Grabſteine in Reih und
Elied, dicht beieinander in ſtiller unwandelbarer Eintracht. Der
eine aus dunkel=mattem Marmor, da ein Kreuz aus lichtem
Granit; drüben eine Figur eine junge Frau, die hinunterſchaut
in die Tiefe, Trauer in den Zügen. Dort auf hohem rohgehaue
uem Sockel ohne Uebergang, wie aus dem Geſtein
herausge=
wachſen ein Mann, der warmen Blickes in die Ferne ſchaut, in
die Höhe. Unweit davon ein kleiner knieender Engel mit
gefalte=
ten Händchen, der für des Kindes Heil betet, das ſo früh fort
miußte aus dem lachenden ſonnigen Frühling des Lebens...
lind da eine aufgeſchlagene Bibel, mit dem Vers, der Bibelſtelle
vohl, aus der der Lebende immer neue, immer junge Hoffnung
herausgeleſen, in Stunden der Einſamkeit, in Stunden der
Wehmut.
Alle liegen ſie friedlich beieinander, groß und klein, hoch und
niedrig, abſeits von Neid und Haß, abſeits von Liebe und
Miß=
mrut, abſeits von Freundſchaft und Fehde, ohne Wünſche, ohne
Hoffnung . . . Und die weißen Blättchen der Baumblüten fallen
laugſam, kangſant zur Erde; noch ein kleines Weilchen drehen
ſie ſich tanzend im Winde, dann ſinken ſie müde nieder auf die
kal=
ten Steine und rechts und links um am Wege zu ſterben..
Summende Käfer, ſurrende Inſekten umkreiſen die Bäume
ringsum, die Blumen auf den Gräbern. Und hoch oben das
lockende Lied einer Nachtigall, der jauchzende Ruf einer Lerche.
„Anima non moritur” ſteht auf jener dunklen Gruft in
un=
vergänglichen Goldbuchſtaben eingraviert, die Wind und Wetter
trotzen ſollen, für alle Zeit. Ein Spruch der Jahrtauſende
ge=
lebt und weiter leben ſoll in alle Ewigkeit. Ein wunderſames
Zeichen unveränderlichen Glaubens und die Bereitſchaft allezeit
den höchſten Richterſpruch zu empfangen. Und der Glaube
da=
ran hat ein Hoffnungslächeln auf ſterbende Lippen gelockt und
ihnen den Abſchied leicht gemacht. . .
Und das Frühjahr kommt, und die Bäume ringsum knoſpen
und blühen. Die Trauerweiden ſenken müde, ſchwerbeladen ihre
Zweige. Die Kaſtanienrieſen ſtreben gen Himmel, der
Lebens=
baum ſteht reglos, unentwegt auf ſeinem Poſten. . . . Der Duft
vereinzelter Fliederſträucher durchzieht lind und ſüß die köſtlich
reine Morgenluft. Die Gräber ſind alle im Frühlingsſchmuck,
dort langſtielige bleiche Vergißmeinnicht auf dem Grabe eines
Kindes, hier weiße fragende Orakelblumen, deren Blätterzahl
geheime Antwort gibt auf manche bange Frage. Dann wieder
Blattpflanzen kalt und wertvoll. Auf einem Marmorblock ein
Strauß weißer Narziſſen und roter Tulpen achtlos hingeworfen
oder einer zitternden Hand entfallen. Ein Gruß eines
Trauern=
den, der ſtille Zwieſprache gehalten mit dem geliebten Toten.
Und in der Luft zwiſchen Bäumen und Blumen webt das
Leben unaufhörlich immer neue Fäden. Trotzdem jeder Tote ein
Stück des Herzens der ihn Ueberlebenden fortnimmt, manchmal
das beſte Teil, manchmal alles Glück, alle Lebensfreude, alle, alle
Hoffnung . . . Und jetzt im Frühjahr, wo die Erde uns tauſend
Liebeszeichen ſendet, uns täglich von neuem das geheimnisvolle
Band, das zwiſchen ihrem dunklen Schoß und dem Leben beſteht
offenbart, jetzt wo ſie tief aus der Erde Innern Herolde ſendet,
um ihre Kraft täglich neu zu verkünden, begreifen wir den
dunk=
en Zuſammenhang und die gewaltige Größe der ſchönen
Le=
gende von der Auferſtehung.
Denn trotz all dem Leid, trotz all der Schmerzen, trotz all des
Unrechts, trotz all dem Weh, das uns entgegenſtarrt aus tauſend
verzweifelten Augen, aus Millionen Menſchenſchickſalen, trotz
all der Tränenſtröme, die gewaltiger ſind als Meere, trotz all
dem Jammer, all der Klagen, die widerhallen wie grollende
Donnerſchläge in den Bergen glauben wir und wünſchen wir
eine Auferſtehung. Weil die Hoffnung mutiger iſt und leben
fähiger und gewaltiger als alles Leid, das vorüberzieht, lam
ſam allmählich und vergeht, während ſie uns jeden Morge
wachküßt mit ihrem ſtrahlenden Blick und ihrem verführeriſch
ſten Lächeln. Das Gedachte trägt immer von neuem den Se
davon über das Reale und doch nur, um im ewigen Kreiska
den Wirklichkeiten des Lebens immer von neuem „nachzujag
Und all die Träumer, und all die Denker wollen doch au
nur die Auferſtehung eines neuen, ſchöneren, beſſeren Menſchd
geſchlechts; glauben, daß dereinſt ein neuer Frühling kommp
wird, warm und leuchtend und unvergänglich. Und auf jed
ſchlaftrunkenen Blume, die ſich erſt im Tautröpfchen beſpieg
auf jeder ſcheu erwachten Blüte an Grabesrand liegt ein ſeltfd
ahnungsvolles Zauberlächeln . . .
M. H
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
„Die Kaſſette”, Komödie in fünf Aufzügen von Kd
Sternheim. Aufführung durch das Kölner Schauſpielhaus
den Frankfurter Kammerſpielen.*)
Nach der Uraufführung des „Entfeſſelten Zeitgenoſſen” um
die Erſtaufführung der „Kaſſette”, die aus dem Jahre 121
ſtammt, beſonders intereſſant. Der extravagante Stl, der D
„Zeitgenoſſen” ungenießbar macht, befindet ſich in dieſem W.
im Stadium der Puppe. Größtenteils werden noch tatſäch!“
zuſammenhängende Sätze geſprochen und das ganze Werk dur
zieht noch, deutlich fühlbar, der rote Faden der Handlung. All?
dings iſt der Vorwurf der Geſchehniſſe recht alltäglich; dahe
nennt Sternheim dieſe Komödie auch in der Gruppe der bürg
lichen Dramen. Es handelt ſich in dem ſtark karikierenden Luſ
ſpiel um die Kaſſette der Tante, der Erbtante, in der dieſe
Vermögen (140 000 Mark) aufbewahrt und die ſie dem Nef
Oberlehrer Krull zur Verwaltung übergibt. Die ganze Fam.
ſpitzt ſich nun auf dieſe Erbſchaft — Krull wird faſt wahnſinn
und ſchleppt die Kaſfette nachts herum —, aber die Tante be
macht ihr ganzes Vermögen der allein feligmachenden Kire
und die Männer hätten es nicht nötig gehabt, ihre armen Fraun.
zu vernachläſſigen. — Man ſieht: ein uralter Komödienſtoſ
Aber Sternheim verzerrt die Charaktere bizarr, indem er ihn
kleinbürgerlichen Inſtinkte ins Groteske ſteigert. So hat er
a. der
Wei, i
*8 und
NA.
nau ſe
den
2A
en Ko
nod
jat alle
* dr
ücke,
Heſ ſ
Lin?
rd
derſ
ung de
P
Kap
ſoll
hin
iu
1h
*) Das Buch iſt ebenſo wie Sternheims Entfeſſelter Zeitgenoſſe
Verlag von Kurt Wolff in München erſchienen. Preis geb. 12,50
. Heſſiſcher Reutnerbund. Im Rentnerbund ſprach geſtern Juſtiz=
A. Lindt über die ungariſchen Finanzſanierungspläne,
Deklara=
ſterr zur Einkommenſteuer und die Frage der Abſchaffung der Teſta
ſte unter dem Gefichtspunkte der Erbſchaftsſteuer. Der
Vor=
herrde derſtand es, die trockene Materie durch gemeinverſtändliche
ſtellung den Hörern näher zu bringen und erntete dankbare Zuſtim=
„Mit Rückſicht auf zahlreiche in Darmſtadt notleidende ungari=
Papiere” behandelte er eingehend das ungariſche Finangproblem.
— der Staatsvoranſchlag 1920/21 mit einem Defizit von nahezu neun
horden Kronen abſchließe, beabſichtige der Finanzmimiſter, der „auch
Tolks irt von weitem Geſichtskreis” ſei, radikale Aenderungen zur
PFundung der Finanzen. Ermäßigung der Zinſen ſämtlicher
Staats=
lden auf 4 Prozent, Einlöſung der ſeit 1919 uneingelöft gebliebenen
gros, bons der 6prozentigen Kriegsanleihe zu 4 Prozent, Eintauſch der
üſſen h öffentliche Beamte, Krienswaiſen und Inaliden gezeichneten
gSanleihe gegen 5proz. Obligationen, Deckung der Verluſte, die die
Monz=Bankinſtitute mit eigener Kriegsanleihe in ihrem Portefeuilſe
len Min haben, durch eine Staatspränenanleihe, ſollen helfen, das
tziel des Miniſters zu verwirklichen: Abſtellung der Notenpreſſ
WVerbeſſerung der iternationalen Zahlungsbilanz des Landes. Durch
mit mFührung neuer Steuern und durch Inſtandſetzung der produktiven
abe ſaot ſollen Grundlagen der Kreditgewährungen gelegt werden. Der
iler vor
ſter denke nicht an eine große Vermögensabgabe, ſondern will eine
aru
gurP Bermögensablöſung einführen. Der Kronenkurs, der gegenwärtig
Hud eſer den Nullpunkt geſunken iſt, werde ſich dann mach und nach in ſteti
Weiſe heben und langſame Geſundung eintreten. Intereſſant ſei
Damel die Beſteuerung der Aktiengeſellſchaften. Dieſe ſollen geſetzlich ver
tut. Mhtet werden, ihr Actiendabital innerhalb drei Monaten um 15
Pro=
ſowie MR zu erhöhen. Alle Aktien ſollen ohne Ausnahme erfaßt,
Hinter=
ſungen ſchwer beſtraft werden. Wenn auch dieſes Programm
ein=
mrſeidend ſei, werde doch ſeine Dur=führung eine allmähliche Geſun=
Pummer 59.
D
er Zuhörern einen ſtarken Eindruck hinterließen. Mit einer weiteven
iſr katiſchen Darbietung fand der erſte Teil der Feier ſeinen Abſchluf
reinſam geſungene Volkslieder bildeten den Uebergang zum zwerten
der aus zwei Aufführungen beſtand. Ein Schwank von A. Stoltze
„ätete durch ſeinen Inhalt und ſeine lebendige Darſtellung allen
Zu=
zer viel Freude. Darauf folgte eine Uraufführung des
Darm=
ſcher Kaſperletheaters „Zum Heäiner”: „Das Kerwegeld” deſſen
Ver=
ſſitx es nicht nur darauf anzukommen ſchien, zu zeigen, wie ſich die
bei=
m=Helden des Stückes das fehlende Kerwegeld ergaunern, ſondern vor
ſerr darauf, der jetzigen und früheren Zeit etzliche Seitenhiebe zu
ver=
r. Gemeinſamer Tanz ſchloß die Feier. Wie wir hören, ſollen die
gfe des Sommerſemeſters am 25. April wieder beginnen.
— Lanbestheater. In der Neueinſtudierung von „Hänſel und
etel”, die morgen Mittwoch, den 2. März, abends 7 Uhr, in Szene
ſind folgende Partien neu beſetzt. Hänſel: Gerta Doepner, Gretel
mie Graebener, Beſenbinder: Paul Peterſen, ſeine Frau: Martha
hi=Liebel, das Sandmännchen: Elſe Elske, Taumännchen: Maria
del. Die Partie der Hexe ſingt, wie in den früheren Aufführungen,
a Jacobs.
Ciſenbahn und bürgerliche Zeit. Mit dem 15. März tritt auf den
erbahnen des beſetzten Deutſchland wieder die franzöſiſche
merzeit, die mit unſerer ortsüblichen Zeit übereinſtimmt,
graft, ſo daß die jetzige Zeitungleichheit verſchwinden wird
* „Das deutſhe Kriegergrab‟. Die Erhaltung und Pflege der
letz=
uer mM Ruheſtätten unſerer gefallenen Helden liegt den Hinterbliebenen und
üiberlebenden Kameraden am Herzen und ſollte allen Deutſchen eine
enpflicht ſein. Wie ſchön Kameradenhände dieſe letzten Ruheſtätten
en miekſtaltet haben, wird in nächſter Zeit durch einen Lichtbildervor
ag gezeigt werden, den der Volksbund für deutſche Kriegsgräberfür=
und der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten veranſtalten. Als
drer wurde der Schriftſteller Franz F. Geis=Frankfurt a. M. ge
ſinren, der als geiſtreicher Urheber des Ehrenfeldgedankens und Grün=
Her vaterländiſchen Geſangvereine „Ehrenfeld” auch in
Darmſtadt=
ſäz, gant ſein dürfte. (Näheres erfolgt durch Anzeige.
Die Gründungsverſammlung des Vereins ehemaliger Angehöriger bes
Gvoßh. Hefſ. Feldart.=Regts. Nr. 61 fand in der „Stadt Koburg” in
Waldſtraße ſtatt. Zahlreiche Kameraden hatten ſich eingefunden.
nerad Schmidt begrüßte die Verſammlung und dankte für das
zahl=
ſche Erſcheinen. Beſonders gedachte er der verſtorbenen
Regiments=
mriandeure Deinhardt, v. Peterh und Möller und aller gefallenen
Ka=
den, worauf ſich alle anweſenden Kameraden zum ehrenden
Ge=
tris von ihren Plätzen erhoben. Hierauf ſprach Kamerad Schmidt
ter über Gründung, Zweck und Ziele des Vereins. Pflege der
Ka=
hadſchaft, Austäuſch alter Erinnerungen, Gewinnung des
Selbft=
ühls und ſchließlich, im Kameradenkreiſe einige frohe Stunden zu
ſeben, hob er beſonders als Ziel des Vereins hervor. Jede Politik
ſab im Verein ausgeſchloſſen ſein. Kreisdirektor Dr. Werner be=
*
ßce die Verſammlung und wünſchte dem Verein ein gutes Wachſen,
mere )ihen und Gedeihen. Zahlreiche Glückwunſchtelegramme, Briefe und
mdoßlsten, die von entfernten Kameraden aus allen deutſchen Gauen
ein=
uß
woffen waren, wurden von dem Kameraden Ruhl verleſen. In die
me !
eſenheitslifte trugen ſich 113 Kameraden ein. Kamerad Schmidt
Unſhrde als 1. Vorſitzender durch Zuruf einſtimmig gewählt, als 2.
Vox=
ender Major a. D. Wagner. Weiter wurden ohne Einſpruch durch
* Beehuf einſtimmig gewählt: 3. Vorſitzender Philipp Hofmann=Eberſtadt.
des hieFuftführer Kirchner und Biſchoff, Kaſſenwarte Kluska und Bert; als
ge Vochk eiterter Vorſtand: Wetzel, Rechel, Dr. Meiſel als Rechtsbeiſtand,
er Mich
Kaſſenprüfer Rechnungsrat Jung. Zwei weitere Vo=
ſtandsmitglie=
n wi zß, ein dritter Schriftführer und ein zweiter Kaſſenprüfer ſollen vom
undichk ſtand gewählt werden. Hierauf verlas Kamerad Wagner den von
hheſ ausgearbeiteten Plan über Organiſation, Aufbau und Werbung
d dub Vereins, und betonte, daß nicht nur artiv gediente 6ler Mitglieder
B. hahden können, ſondern auch alle aus dem Regiment aufgeſtellten
Feld=
ationen und Kolonnen uſw., wie Regimenter Nr. 211, 247, 249 uſw.
Kkommen ſeien. Ferner erwähnte er, daß es für die einzelnen, und
hnders kleineren Ortsgruppen, ratſam ſei, ſich mit anderen, bereits
mßehenden Ortsgruppen, zu vereinigen, damit mehr Zuſammenhang
meruht; auch ließe ſich von dieſen Ortsgruppen viel lernen. Für Er
„Ftung eines Ehrenmals der Gefallenen ſeien bereits Sammlungen
gegangen. Die Errichtung eines Ehrenmals in der Art eines
Ge=
ſeins in der 6ler Kaſerne in Darmſtadt oder in Babenhauſen könne
jjährigen Jubilum des Regiments im Jahre 1924 vorgeſehen wer=
Die nachſte erſveiterte Vorſtandsſitzung wurde für den 13. März,
mittags 3 Uhr, im Reſtaurant „Zur Sonne” in der Luiſenſtraße in
Emſtadt feſtgeſetzt. Generalmafor a. D. v. Crüger wurde zum
Ehren=
itzenden, Exz. v. Geldern=Criſpendorf, Oberſt Ingenohl und Major
Roſenberg zu Ehr mitgliedern ernannt. Mcjor a. D. Wagner
he noch zur Sprache, daß ein Regimentsmuſeum gegründet würde,
alle Kameraden, zur Ausſtattung desſelben beizutragen. Zum
er guten Sache möge jeder die in ſeinem Beſitz befindlichen
ſterſtücke, wenn auch ſchweren Herzens, geben.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.
Gcite 3.
n. die mzmmiſter allen an ihn geſtellten Anforderungen gerecht werden
— Zur Deklaration des Einkommenſteuerge=
des zerrütteten Finanzweſens herbeiführen müſſen, zumal der
ſetzes gab der Redner einige praktiſche Winke, ſo z. B.: Evläuterumgen
zu machen bei „Einnachmen aus Arbeit” uſw. In Abzug ſeien zu
brin=
gen alle Ertvagsſteuern, wie Kapitalertvagsſteuer, Grundſteuer (die bis
Gemeindegrundſteuer), Gewerbe= und Umſatzſteuer. Nicht ab=
V
zogen werden könnten Verſicherungsprämien bis zu 600 Mk. jähnlich
In Anbetracht der Entwertung des Geldes müſſe hier, wie bei deu
Exiſtenzmimimum, ein höherer nicht altzugsfähiger Betvag geforder
werden. (In der Tfchechoflowakei ſei eine zehnſache Erhöhung, ſowie
Feſtſetzung des Exiſtenzmimimums von 1600 auf 6000 Kronen gefordert
worden.) Beſondere wirtſchaftliche Verhäſtniſſe, die die
Zahlungsfähig=
keit ſtark beeinträchtigten, müißten berückſichtigt werden. Der Steuer
zahler habe ein Necht darauf, daß das Finanzamt dieſe Verhältmiſſe
prüfe. Darunter fielen insbeſondere „außergetvöhmliche Belaſtungen
durch Unterhalt
ſd Erziehung der Kinder, ebenſo Unterhalt
wittel=
loſer Angehöriger
Bei „Verſchuldungen” ſeien die Verkuſte anzugeben,
die durch fehlende Einnahmen aus Papieren entſtanden ſeien. Allgemeine
Zuſtimmung fand der Redner, als er erklärte, der Mitrelſtand müſſe
Gurch die Dat betveiſen, ſchwarz auf weiß, daß er in ganz
unverantwort=
licher Weiſe durch die neuen Steuern beluſtet ſei; vielleicht würden dann
die Parteien im Reichstag dazu geführt werden, ihrre „platoniſche Liebe‟
für dieſe Stand in werktätige Liebe umzuſetzen. — Zur Abſchaffung
der Teſtamente endlich empfahl der Redner zwecks Erſparung von
Poſten hein „Teſtamentsvolſſtreckerzeugis” beſchaffen zu laſſen (ebenſo
keinen Erbſchein), ſondern es genüge ein gerichtlich beglaubigter
Aus=
weis, daß der Betreffende das Amk als Teſtamentsvollſtrecker
angenom=
men habe. Das Reichsgericht habe dieſe Anſicht in zwei Entſcheidungen
vom Jahre 1910 und 1920 gebilligt. Weſentliche Bevbilligungen en
ſtünden ſchließlich noch durch den Gebrauch der „Vor= und Nacherbſchaf
Reicher Beifall Gankte dem Redner. Der Vorſitzende Keller ſchloß
darauf die Verfammlung mit Worten des Dankes an den Redner.
Eine bedauerliche Enttäuſchung erfuhren, wie man uns ſchreibt
die Inſaſſen des Verſorgungslazaretts Eſchollbrücker Straße in ihrer am
Freitag abgehaltenen Verſammlung. Vor einigen Wochen wandlen ſie
ſich an die Bevölkewog der Stadt Darmſtadt und batzen, ihrer gedenk
zu wollen. Der Aufruf brachte leider nicht den ervardeten Erfolg. Die
eingeſandten Spenden reichen gerade zur Deckung der Unkoſten.
gen
Spendern werden die Lazaretvinfaſſen ihren Dank ausſprechen und die
Namen veröffentlichen. Um die traurige Notlage der Verſvundeten und
Kranben zu wildern, haben ſich in liebenswürdiger Weiſe die
Darm=
ſtädter Zeitungen bereit erklärt, Spenden entgegen zu nehmen. Ebenfal
erfüllten ſehr viele Geſchäftsinhaber die Bitte, den Aufruf in ihren
Schaufenſtern auszuhängen. Zum Schluß der Verſammlung wurde die
Hoffnung ausgeſprochen, daß weitere Spenden gezeichmet würden und
am Sonntag, den 13. März, im Städtiſchen Saalbau dſe Wohltätigke
veranſtaltung, zu der erſte Davmſtädter Künſtler und Vereine ihre Mit
wirknng zugeſichert haben, und im der nach Abwicklung des Programms
Tanz folgt, einen vollen Erfolg bringen möge.
Jugenbgruppen der Deutſchen Volkspartei. Heute abend hält
Herr Hans Heil im Saale des Feierabend (Stiftſtr. 51) ſeinen
Schluß=
vortrag über „Die Rodenſteiner in Sage und Dichtung‟ Einlaßkarten
für Nichtmitglieder ſind in der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei,
Wilhelminenſtraße 5, erhältlich.
* Vereinigung früherer Leibaardiſten von Darmſtadt und Umgebung.
Anläßlich der Jubiläumsfeier des Leibgarde=Regiments findet am
Mon=
tag, den 7. März, abends, im Saalbau füir die Mitglieder der
Vereini=
gung und deren Angehörigen ein Feſtkonzert, ausgeführt von 8
ehemaligen Hoboiſten der Regimontsmſik unter Leitung von Herrn
Obermuſikmeiſter Hugo Hauske, ſtatt. (S. Anz.)
Mittwoch, den 2. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 und 9. 800 er Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Februar bis 15. März 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Cornedbeef: Von Mittwoch, ben 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher
Nährmittel=
karten zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund
Hanshaltungsmehl: Auf Nährmittelbezugsmorke Nr. 274 4—F
je 750 gr zum Preiſe von 4.70 Mark für das Pfund von
Samstag, den 19. Februar, bis Samstag, den 5. März 1921,
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 8 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei (
ent=
bitterte und entölte Oualitär
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (E=Packung) 5.55 Mk.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe, das Pfund zu 11.50 Mk.
Alusgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen
ausgleich ſtelle.
Hansbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in
Braun=
kohlen=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen
Haus=
brandkarte aud der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimnier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten
Hälft=
der 4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der
Kohlenaus=
gleichſtelle ſind ſür den Verkehr von 8—1 Uhr, die der
ärzt=
lichen Kommiſſion, Wilßeliinenſtraße 15, Zimmer 3,
vor=
mittags von 8—2½ Uhr und nur in dringenden Zällen
nachmittags von 3½—6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Beriorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nieht umgetanſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut
anfzu=
bewahren.
* Orphenm. Die Schlierſeer bringen heute Dienstag und die
folgen=
den Tage eine ihrer zugkräftigſten Neuheiten bieſer Spielzeit, das luſtige
Sinoſpiel „Die Zwillingsbrüder”, das in Nürnberg und zuletzt
in Stuttgart ſtets ausverkaufte Häuſer erzielte. — Die Doppelrolle des
Orafi=Blaſi iſt eine der beſten Lefſtungen Xaver Terofals, nach
einſtim=
nagem Urteil der dortigen Preſſe eie der gediegenſten Vorſtellungen
er Schlierſeer überhaupt. — Als Komponiſt der überaus gefälligen
Muſik zeichnet Karl Schwanz, der beliebte Streichmelodionkünſtler der
Schlierſeer Geſellſchaft. (S. Anz.)
Kunſthalle am Rheintor.
Wir erhalten folgende Zuſchrift:
„Dieſer Tage iſt eine Beſprechtng der derzeitigen
Aus=
ſtellung des Kunſtkereins aus der Feder Wilhelm Michels
erſchienen. Hier ſoll vur auf den Teil dieſer Beſbrechung
ein=
gegangen werden, der ſich mit den Arbeiten Ferdinand Barths
befaßt. Der Kritiker erklärt hierzu zwar ausdrücklich, ſich
dies=
mad noch nicht mit Barth auseinanderſetzen zu wollen, tritt
dem=
ensſprechend auch nicht in eine Würdigung und Bewertung der
einzelnen ausgeſtellten Werke ein. Trotzdem alaubt er ſein
Ur=
teil dahin abgeben zu ſollen, Ferdinand Barth ſei „vorläufig noch
ein ganz trübſeliger Fall”, ein Urteil, deſſen ſachliche
Begrün=
dung nicht für erforderlich gehalten wird.
Es ſteht außer Zweifel, daß Barth als Neunzehnjähriger
ein erſt Werdender iſt und trotz fragloſen Talents eine
ausge=
ſprochene künſtleriſche Individualität noch nicht hat und haben
kann. Auch daß die Beyerſchule ſeine Pinſelführung noch
be=
einflußt, ſoll nicht beſtritten werden, iſt jedoch durchaus
verſtänd=
lich. Demgegenüber muß gerade bei Barth feſtgeſtellt werden,
daß er bereits in verſchiedenen ſeiner Werke dem ernſten
Be=
ſtreben nach künſtleriſcher Eigenart erfolgreichen Ansdruck
ge=
geben hat. Wenn Barth in das Fahrwaſſer der Modernen und
Modernſten eingeſchwenkt wäre, wäre das Michelſche Urteil
vor=
ausſichtlich weniger unfreundlich ausgefallen, obwohl gerade
dort unter den zahlreichen Mitläufern Fälle zu konſtatieren ſind,
denen das Prädikat „ganz trübſelia” mit voller Berech
tigung zuerkannt werden müßte. Michel erklärt es als „
wahr=
haft erbärmlich” daß Barths Leiſtungen bei einem Teil der
armſtädter Kritik Lobſprüche erfahren konnten, die das ſicherfte
Mittel ſeien, „jeden Ehrgeiz, jeden Entwicklungswillen, den ein
noch nicht Zwanzigjähriger gewiß beſitze, abzuwürgen”. Ob das
jeder tatſächlichen Begründung entbehrende vernichtende Urteil
W. Michels geeignet iſt, auf die künſtleriſche Entwicklung eines
Aufſtrebenden fördernd einzuwirken, ſoll hier nicht weiter
er=
örtert werden. Jedenfalls kann man ſich des bei der ſtarken
ſchriftſtelleriſchen Beſähigung Wilhelm Michels bedauenlichen
Eindrucks nicht erwehren, daß er in Kunſtfragen zu einſeitig
orientiert iſt, um auch anders gerichteten Künſtlern volle
Gerech=
tigkeit widerfahren zu laſſen. Auch für den, der über bildende
Kunſt zu richten berufen iſt, gilt das Wort Hans Sachs' aus den
„Meiſterſingern‟: Der Merker werde ſo beſtellt, daß weder Haß
noch Liebe das Urteil trübe, das er fällt!“
Anmerkung der Red.: Wenn wir mit der
Veröffent=
lichung dieſer Zuſchrift von unſerem bisherigen Grundſatz,
Kri=
tiken nicht zu kritiſieren, ausnahmsweiſe abweichen, ſo
fühlen wir uns durch eine in der fraglichen Beſprechung
ent=
haltene Bemerkung gegen die ganze anders urteiſende
Darm=
ſtädter Kritik veranlaßt. Es iſt nicht unſere Abſicht, damit eine
Preßpolemi
hervorzurufen, die weder im Intereſſe des
Künſt=
levs, noek de Kritik liegt.
Kunſtnotizen.
Ueber Weri, Künſter und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwühnung geſchieht, behält ſich die Nedaktion ihr Urteil vor.
— Sinfonie=Konzert. Das Pfälziſche Landes=
Sinfonie=
rcheſter veranſtaltet am Montag, den 7. März 1921, abends, in der
Turnhalle am Woogsplatz fein 4. Sinfoniekonzert. Wer ſchon einmal
Gelegenheit hatte, dieſes Orcheſter mit ſeinem überall gefeierten Di
genten, Generalmuſikdirektor Profeſſor Ernſt Boehe, in einem Konzert
zu hören, wird zugeben, daß dies immer ein Erlebnis beſonderer Art
iſ
. Der Nichard Wagner=Verein verbindet dieſes Konzert gleichzeitig
mit ſeinem 304. Vereinsaend und haben Mitglieder dieſes Vereins gegen
Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte freien Eintritt. Aus dieſem Grunde
können aber Eintrittskarten nur in beſchränkter Anzahl berkauft
wer=
den, und empfiehlt es ſich deshalb, ſich rechtzeitig mit Karten verſehen
zu wollen. Um Irrtümer zu vermeiden, ſei darauf hingewieſen, daß
der Vorverkauf nur bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm ſtattfindet.
— Union=Theater, Rheinſtraße. Wie ſchon mitgeteilt, gelangt
im U.T. der große Schlierſeer Volkskunſt=Film (Vertriel
Emelka=Konzein, München): „Die Gemeinde von St. Helene und ih=
Kaplan” wit Karl Mittermayr als Kaplan von St. Helene zur
Aufflih=
rung. 4000 Schlierſeer Bergleute in Galauniform, ganz Schlierſee und
Umgegend, ſpielen in dieſem Film. In Hauptvollen ſind noch beſchäftig:
Faver Terofal, Gcorg Vogelſang, Eduard Pleitner, Ludwig Wengg
Franz Seitz, welcher auich Regie führte, Fritz Kamßers und Franz Si=
und die Danzen Trude Hawel, Fannerl Mittermayr=Teroſal, Maria
Vo=
gelſang, Mirzl Maherhofer, Anna Reil und Mary Brand. Der
Filz=
zählt zu den beſten der deutſchen Filminduſtrie, und die Berliner B.
ſchrieb unter anderem über dieſen Film: Wer geſtein noch ein große
Widerſacher gegen die Filme war, iſt durch den Prachthochllandfilm „Die
Gemeinde von St. Helene und ih: Kaplen” im Sturm bekehrt.
+ Arheilgen, 28. Febr. Vortrag im
Volksbildungs=
verein. Nackdem Herr Dr. E. Wolf im hieſigen Volksbildungsverein
in ſeinem erſten Vortrage an Hand von Tafeln einen Ueberblick
übe=
der Vau des menſchlichen Körpers gegeben hat, wird er nächſten Mitt
ſvoch über die erſte Hilfeleiſtung bei Verletzungen, Vergiftungen,
Erfrie=
ren und Verbrennung ſprechen. Dieſer zweite Vortrag findet wiede,
gemeinſam mit der Freiwilligen Sanitätskolonne im Gaſthauſe „Zu=
Kerone” ſtatt. — Der Verlauf, des geſtern im Gaſthaus „Zum Löwen
abgehaltenen Schüiler= und Schüilerinnen=Abends des Arbeiter=Tum=
und Sportvereins war ein überaus ſchöner. Von dem jüngſten 6jährigen
bis zu den 14jährigen Turnern wurde das Beſte hergegeben, um ihr
Können zu zeigen, und verdienen die Turnwarre Ludwig Müller und
Ph. Waldmann ungeteiltes Lob. Reicher Beifall begleitete alle
Vor=
führungen und können die jugendlichen Turner mit Stolz auf dem Abend
zurückblichen. Beſonders ſeien noch die Chöre und beiden Theaterſtick
G
G
ſeht, uupenerhin intereſſierendes Gaukelſpiel geſchaffen, über das man
Morg’ß ganz gut amüſieren kann, beſonders, wenn es ſo glänzend
führerich vielt wird, wie von dem Kölner Enſemble.
den Eiß Zohannes Tralow hatte in der Regie das Groteske in
greizluſim zum Stilprinzip erhoben. Koſtüme, Bewegungen und
ſchzuſge Fuche, Beleuchtung und Ausftattung bis zu den gemalten
doch WFdeckelſtühlen und Photoapparaten aaben ein bizarres
Ge=
de, in das ſich die Drahtpuppen der Darſteller recht ergötzlich
koyellügten. Den Löwenanteil am Erfola heimſte der ſpleenige
rehrer Krull des Herrn H. Pfundt ein, der in dem groß=
ilbiligen Photographen, Alfons Seidenſchnur des Herrn P.
ſrſirthenberger einen trefflichen Schwiegerſohn fand. Die
u.PPbliche Seite vertraten Friedel Münzer (Fanny Krull),
ulotte Landen (Lydia) und Minna von Seemen (Tante
beth Treu) ſehr ſtil= und einfühlungsſicher. Der Erfolg war
einigen Angehörigen der Pfeifergilde beſtritten.
Willy Werner Göttig.
R
Die Bücher des Philoſophen Leopold
„mbegler, deſſen Hauptwerk „Geſtaltwandel der Götter”
ſoeben=
ſh den Nietzſchepreis ausgezeichnet worden iſt, ſind ſämtlich
mpen Otto Reichl=Verlag in Darmſtadt übergegangen. Leopold
ler bereitet ein großes Buch über Buddha vor, das im Herbſt
Jahres im gleichen Verlag erſcheinen wird.
Ein neuer Hölderlin=Fund. Dem bekannten
419
derlin=Forſcher Hermann Kaſack iſt die Auffindung noch
ſekannter Gedichte Hölderlins aus ſeiner allerletzten
Schaf=
periode (alſo kurz vor Ausbruch des Wahnſinns) gelungen.
dem die Manufkripte nun entziffert ſind, werden ſie in den
ſtien Tagen im Verlage Banas u. Dette in Hannoder
er=
gen.
Die Ruſſiſche Kapelle in Darmſtadt.
Die Zeitſchriſt „Stadtbaukunſt alter uud neuer Zeit”,
Her=
ſeber Cornelius Gurlitt und Bruno Möhring, bringt in
26 und 23 von der Hand Prof. Albinmüllers Pläne
Schaubilder für ein Volkshaus und für die
Nutzbar=
ung der Ruſſiſchen Kapelle in Darmſtadt. Dem
der Feder des Künſtlers entſtammenden Erläuterungsbericht
ent=
nehmen wir u. a. folgendes:
Auf der Mathildenhöhe in Darmſtadt, dem „Dokument
neuerer deutſcher Kunſt” ſteht als ein Fremdkörper die in den
neunziger Jahren für den Zaren Nikolaus II. errichtete Kapelle.
Sie iſt ein Fremdkörper nicht nur ihrer architektoniſchen Form
und Gliederung wegen, ſondern auch weil ſie — ſchon in ſich
ohne jede Proportion — in gar kein Maßverhältnis zur
Um=
gebung zu bringen war. Früher, als ſie noch mit edlem
Ma=
terial bekleidet, mit kupferbergoldeten Kuppeln und zierlichen
Gehängen prunkte, konnte die Eigenartigkeit ihrer Erſcheinung
flüchtig blenden. Törichterweiſe hat man der Kapelle noch kurz
vor Kriegsſchlöß das blinkende Gewand heruntergeriſſen. Man
hat ihr dafür mit ungeheuren Koſten ein Pappdach aufgeklebt
und dies — ebenfalls wieder mit großen Koſten — in „echter
Kupferimitation” angeſtrichen! Entſtellt, unſchön, zwecklos und
unnütz ſteht ſie an hervorragendſter Stelle Darmſtadts.
Es wäre ein Leichtes, den Bau der Umgebung anzupaſſen,
die jetzt leerſtehenden Räume zu verwerten und die vorhandenen
Einrichtungen: Heizaulage und dergleichen, durch weitere
An=
bauten auszunützen und vor dem Verfall zu ſchützen. Doch das
Gemüt des Darmſtädter Bürgers dürfte ſehr in Aufruhr ge
raten, wenn ruchbar wird, daß man auch nur den Gedanken
hegen kann, ſein „Kapellche” umformen zu wollen. (2) Der Hin
weis, daß zu allen Zeiten ſtarken Kunſtwollens ſolche
Umfor=
mungen vorgenommen wurden, und daß ſich die Alten, wenn
Raummot vorhanden, nicht ſcheuten, Kirchen und Dome
einzu=
bauen, wird wenig frucßten. Hier aber könnte dem Neuen, das
in der Kunſt wie im Leben nach Geſtaltung ringt, ein Symbol
errichtet ſperden. Und das mit verhältnismäßig geringen
Mit=
teln. Die niedrigen Umbguten können unter Umſtänden nur in
Holz, mit feuer= und wetterſicherem Verputz verſehen hergeſtellt
werden. Die Anlage ſollte für Verwaltungs= und
Bildungs=
zwecke, als Ausſtellungsräume für Sammlungen oder als
Kinder=
heim und und ähnliches Verwendung ſinden. Das Bedeutſame
aber wäre, daß der jetzt ftehende Baukörder Vaſis und
Eben=
maß bekäme und daß dureh den Umbau die architektoniſchen
Schöpfungen auf der Mathildenhöhe zur Harmonie
zuſammen=
gefügt würden
Konzert.
F.N. Der Nichard=Wagner=Verein verſteht es meiſterhaft
bedeutſame Erſcheinungen auf muſikaliſchem Gebiet ausfindig
zu machen und für Darmſtadt zu gewinnen. So war auch das,
was die Vorberichte über die junge Pianiſtin Elſe Schmitz=
Gohr meldeten, vollberechtigt, und ihr Klavierabend bot
eine Reihe angenehmer und freundlicher Eindrücke. Die
ſicher=
lich noch ſehr junge Dame beherrſcht jede Art von Technik
aus=
gezeichnet und ſpielt ganz prachtvoll muſikaliſch. Da gab es
keinerlei Kokettieren mit Effekten, ſondern ſtets feines Eingehen
in die Werke, wie es ſonſt nur gereiftere Künſtler fertig bringen.
Schon die ſehr gut zuſammengeſtellte Vortragsfolge nahm
für die Künſtlerin ein, und ſie verſtand es, trotz der langen Dauer
des Konzerts, fortwährend zu feſſeln. Die A=Moll=Orgelfuge
von Bach in Liſzts Uebertragung zeigte ſofort die vorzügliche
Schule und die ungeſöhnliche muſikaliſche Begabung. Selten
hört man Bach ſo ſchlicht und ſelbſtverſtändlich vorgetragen. Daß
die zugleich feurige und innig tieſe F=Moll=Sonate von Brahms
nicht in jeder Beziehung völlig ausgeſchöpft wurde, iſt begreiflich.
für die Eckſätze reichte die Kraft und Leidenſchaft nicht völlig
aus. Der Vortrag des Ganzen war aber ſo vornehm und wahr
empfunden, die lyriſchen Teile ſo klangſchön geſpielt, daß der
Mangel leicht zu verſchmerzen war.
Claude Debuſſy gab mit ſeiner Suite bergamasque
Gelegen=
heit, Grazie in Rhythmus und Anſchlag zu zeigen, und die
klangſchön dahinhuſchende Genrebildchen gelangen recht trefflich
Am beſten gefiel uns der Vortrag der ſieben Etüden von Chopin,
die mit kraftvollem Schwung und zarter Beſeelung erklangen
Die größte Stärke in der Begabung der jungen Dame iſt die
Schlichtheit und natürliche Selbſtverſtändlichkeit ihres Spiels.
In unſerer Zeit ſubjektiver Originalitätsſucht um ſo
erquicken=
der. Das Konzert war als erſter Klavierabend der Künſtlerin
bezeichnet. Wir würden uns frenen, ſie wieder zu hören, um
im=
ſtande zu ſon, die Enncienng eines ſo unge öhi tichen Talents
weiter verfolgen zu könne. Der Beifall war verdientermaßen
zwci Zaken.
ſehr ſtarl und he
Eeite 4.
chen erwähnt, die mit der größten Sorgfalt einſtudiert waren. Der
Beſuch war ein überaus ſtarker und danach zu ſchätzen, die Einnahmen
recht günſtig, ſo daß wohl eine hübſche Sume zur Verfügung fteht, um
Sport= und Spielgeräte für Schüler und Schülerimnen anzuſchaffen,
wo=
zu der Reinertrag beſtimmt iſt.
B. Dieburg, 26. Febr. Die Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs beging im „Mainzer Hof” heute ihr erſtes Dekorierungsfeſt, zu
dem der Hauptausſchuß des Geſamtklubs Herrn Oberſtaatsanwalt
Wünzer und Direktor Kiſſinger als Vertreter entſandt hatte.
Herr Amtsgerichtsrat Becker, der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe,
be=
rüßte die Mitglieder und Gäſte und gab einen hiſtoriſchen Ueberblick
über die Kulturgeſchichte des Wanderns. Herr Oberſtaatsanwalt
Wün=
er dankte für den Empfang in Dieburg und widmete der Tätigkeit des
Odenwaldklubs ſeine Worte. Geſangs= und Muſikvorträge verſchönten
den Abend. Herr Amtsgerichtsrat Becker erſtattete den Wanderbericht
und nahm dann die Dekorierung von 10 Mitgliedern, der Herren Beck,
Graf, Haas, Holzapfel, Landgraf, Löhrmann, Mangold, Mersheimer
Schmidt und Supp, vor, worauf ihm ſelbſt Herr Oberſtaatsanwalt
Wünzer mit warmen Worten alter Freundſchaft des Ehrenzeichen
über=
gab. Im zweiten Teil des Programms folgte die Aufführung eines
zweiaktigen Schwanks von H. O. Becker „In der Sommerfriſche”, der
in den Odenwald führte und bei flottem Spiel lauten Beifall fand.
Schließlich dankte der 2. Vorſitzende, Herr Forſtmeiſter Hillerich,
allen, die ſich um das Gelingen des Abends verdient gemacht hatten.
I. Seeheim, 28. Febr. Raubmord. Heute nachmittag kurz vor
3 Uhr wurde ein Einbrecher auf friſcher Tat ertappt. Dieſer ſchoß dabei
mit einem Revolver auf die Tochter des Hauſes, wodurch dieſe tödlich
getroffen zuſammenbrach. Angehörige und herbeigeeilte Nachbarn
brach=
den dem Mörder den erſten Denkzettel bei und ſchafften ihn nach dem
Rathauſe, wo ſeine Verhaftung erfolgtze. Der Mörder ſoll us Altona
ſtammen.
Wie wir noch hierzu erfahren, erfolgte der Einbruch in dem Gehöft
der Johann Adam Hartmann. Witwe; die Erſchoſſewe iſt die 20
fäh=
rigte Tochter Sophie, der Täter ein gewiſſer Rohert Stein. Die
Staatsanwaltſchaft Darmſoadt, die ſofort bewachrichbigt wurde, nahm
wenige Stunden nach der Tat den Tatbeſtand auf.
Ep. Gernsheim, B. Febr. Zur Linderung der großen
Milchnot wurden auf beſonderen Wunſch des Stifters aus Mitteln
des Thereſienfonds dier erſtklaſſige Kühe erſvorben. Die von dieſen
Kühen gewonnene Mälch wird reſtlos an Kranre, Kinder und alte ge=
Dr-iicho Leute abgegeben.
— Mainz, 28. Febr. Todesfall. In Gonſenheim iſt der
lang=
jährige Direktor des Alten Gymnaſiums, Herr Geheimer Schulrat Dr.
Heinrich Blaſe, geſtorben. Er ging aus dem preußiſchen in den
heſſiſchen Schuldienſt über, wurde 1898 Direktor des Gymnaſiums in
Worms und übernahm am 1. Oktober 1900 die Leitung des Alten
Gym=
naſiums in Mainz, die er bis zum 1. Oktober 1917 inne hatte, wo er in
den Ruheſtand trat.
fpd. Worms, 27. Febr. Einrömiſcher Friedhof. Auf dem
alten römiſchen Friedhof im Fabrikgebiet der Firma Hehl wurden
neuer=
dings wieder größere Grabungen vorgenommen, die dieſer Tage den
Vertretern der benachbarten Muſeen vorgeführt turden. Die
freigeleg=
ten Gräber bargen zahlreiche noch gut erhaltene Skeletke, denen in
rei=
chem Maße Beigaben zugefügt waren. Man fand beſonders reichlich
Tonkrüge, Glasvaſen, Glasbecher und Flaſchen, die wahrſheinlich mit
Wein gefüllt geweſen ſein dürften. In verſchiedenen Gräbern fand man
Tonkruge, ſogen. Wormſer Geſichtskrüge, die am Ausguß ein
Frauen=
geſicht trugen. Weiter gab es Becher, Schalen, Teller, Bronzemünzen.
In einem Grabe lagen die Gebeine zweier Menſchen, wahrſcheinlich
von Mutter und Kind. Die Toten waren teils in Steinſärgen, teils in
Holzſärgen beigeſetzt. Ein ſolcher Steinſarg wurde auch bei der
jüng=
ſten Grabung freigelegt, ſcheint aber beraubt zu ſein. Es gab alſo ſchon
damals Grabräuber. Bisher wurden auf dem Gräberfeld 215 ſolcher
Gräber freigelegt. Schätzungsweiſe dürften noch mehrere hundert
Grä=
ber auf dieſem Gebiet, dem ſogen. Bollwerk, zu finden ſein. Die
Grä=
ber entſtammen alle dem 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. Ein zweites
großes Gräberfeld fränkiſchen Urſprungs befindet ſich auf dem
Fabrik=
gebiet von Maria Münſter, das bereits ſeit dem Mittelalter als „
Hei=
denfriedhof” der Bevölkerung bekannt iſt und auf dem ſchon 1488 der
deutſche Kaiſer Friedrich III. geweilt hat, um ſich die „Rieſen in den
Steinſärgen” anzuſehen.
— Gießen, 26. Febr. Starkes Anſteigen der Krimi
nalität. Vor der hieſ, en Strafkammer kamen im vergangenen
Jahre 783 Strafſachen in offentlicher Sitzung zur Verhandlung, von
denen 690 durch Urteil erledigt wurden. In nichtöffentlicher Sitzung
wurde in 1069 Fällen Entſcheidung getroffen. Der Vergleich mit dem
letzten vollen Friedensjahre (1913) mit 569 Hauptverhandlungen und
474 Urteilen zeigt das ſtarke Anſteigen der Kriminalität. Zu dieſem
Anwachſen haben beſonders die Vergehen und Verbrechen gegen das
Eigentum beigetragen, und die große Beteiligung Jugendlicher
an
Diebſtählen und Betrügereien iſt eine ſehr bedauerliche Folge des
Krieges. Während des Krieges waren die Strafſachen erheblich
zurück=
gegangen. Im Jahre 1917 fanden nur 204 Hauptverhandlungen mit
180 Urteilen ſtatt, worunter die Vergehen gegen die Kriegsgeſetze den
breiteſten Raum einnahmen.
Reich und Ausland.
Berlin, 28. Febr. In der Strafſache gegen den jetzt wieder in Haft
genommenen Haußtmann a. D. v. Keſſel iſt der Verhandlungstermin
auf den 15. März vor dem außerordentlichen Schwurgericht des
Land=
gerichts Berlin I angeſetzt worden.
Frankfurt a. M., 23. Febr. Die Kriminalpolizei nahnr im
Hauptbahnhof dier Perſonen aus Berlin feſt, die mit 100 Kilo Gold in
rüſſiſchen Goldrubeln und Barren aus Berlin hier
einge=
troffen waren und wahrſcheinlich nach dem beſetzten Gebiete weiter
woll=
ten. Bis zur Feſtſtellung der Eigentumsverhältniſſe wurde das Gold
ſichergeſtellt. — Aus dem Schloſſe des Landgrafen von
Heſſen in Wilhelmsbad bei Hanau wurden vor etwa
Jahres=
friſt eine Anzahl koſtbarer Gemälde geſtohlen. Eins der wert
vollſten, der „Schlafende Schäfer”, konnde dieſer Tage ſeinem Beſitzer
von der Polizei wvieder zugeſtellt werden. Ein junger Burſche hatte das
Gemälde im Beſitz und verſuchte, es für 50 000 Mk. zu verkaufen. Die
Polizei ging durch eine Mittelsperſon auf den Kaf ein und verhaftete
den Burſchen.
O Weinheim, 2. Febr. Der Kommunalkonflikt der hier
infolge des Millionenprojektes der Entwäſſerung der Bergſtraße
ent=
ſtand, iſt immer noch nicht zur Ruhe gekommen, ſondern droht vielmehr,
die Gemeinde durch Stockung der Verwaltungsgeſchäfte ſchwer zu
ſchä=
digen. Auf direkte Veranlaſſung der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde hat
nunmehr Bürgermeiſter Huegel den Bürgerausſchuß in der
Angelegen=
heit des Kommunalkonfliktes zuſammenberufen. Es wurde beſchloſſen
beim Bezirksrat Weinheim den Antrag auf Dienſtentlaſſung der drei
Stadträte Bühler, Eſchwey und Müller nach § 36 der Gemeindeordnung
zu ſtellen. Bis zur Entſcheidung dieſer Dienſtentlaſſung wollen beide
ſozialiſtiſche Fraktionen die Obſtruktion fortſetzen. Sie erklären ſich
da=
gegen bereit, nur an den wichtigſten Vorlagen mitzuberaten, um die
Näder der Verwaltungsmaſchine nicht ganz ins Stocken zu bringen.
der Bürgerausſchuß hat den Ankauf des Stahlbades zum Preiſe von
180 000 Mark beſchloſſen und zum Umbau der berühmten Anſtalt für
Kleinwohnungszwecke 130 000 Mark bewilligt.
Strausberg, 28. Febr. Zu dem Ueberfall auf den
Auto=
omnibus wird noch bekannt, daß der Chauffeur den Wagen anhielt,
als er auf der Straße einen ſcheinbar betrunkenen Mann liegen ſah
Als er ſich mit ſeinem Begleiter dieſem näherte, ſprang der auf der
Straße liegende Mann auf und bedrohte ihn mit dem Revolder.
leich=
zeitig ſprang ein maskierter Mann mit bereit gehaltener Se
zwaffe
aus der Schonung hervor und bedrohte ihn. Jy Wagen erhob ſich einer
der Fahrgäſte und zwang die übrigen, ſich zu erheben und mit
erhobe=
te Händen ſtille zu ſtehen. Ein zweiter maskierter Mann ſprang nun
in den Wagen und plünderte mit ihm zuſammen die Fahrgäſte aus.
wührend draußen dier maskierte Näuber mit ſchußfertigen Waffen
be=
reit ſtanden. Im ganzen wurden bisher von der Polizei 15
Per=
ſonen als beraubt feſtgeſtellt.
Oberhauſen, 28. Febr. Straßenräuber. Drei mit
Rebol=
vern bewaffnete Näuber überfielen in der Poſtſtraße mehrere
Poſt=
beamte, die einen Geldbetrag von 150 000 Mark, in Beuteln verpackt,
zi transportieren hatten. Sie raubten die ganze Summe und
flüchte=
en, wurden aber bis auf Altſtadener Gebiet verfolgt. Dort entſpann
ich zwiſchen den Räubern und den Polizeibeamten ein heftiges
Feuer=
tefecht. Zwei Näuber konnten überwältigt werden. Man fand von
der geraubten Summe noch 100 000 Mark. Mit dem Reſt von 50 000
Mark war der dritte Räuber unerkannt entkommen.
Halle a. b. S., 28. Febr. Verhaftek. Der Kommuniſt Krauſe
der bei dem Köthener Kommuniſtenputſch eine hervorragende Rolle
ſpielte und ſich beſonders an den Erpreſſungen beteiligt hatte, konnte
unter dem Namen Weber in Bernburg verhaftet werden.
Paris, 26. Febr. Die beiden griechiſchen Offiziere
Therapis und Kyriotis wurden geſtern abend vom
Schwur=
ericht wegen des gegen den ehemaligen Miniſterpräſidenten Veniſelos
uf dem Lyoner Bahnhof in Paris begangenen Anſchlages zu je fünf
Jahren Zuchthaus verurteilt. Nachdem das Urteil gefallt war,
unterzeichneten die Geſchworenen ein Gnadengeſuch.
ten=Dork, 28. Febr. Eiſenbahnunglück. Nach einer
Havas=
mel
zung aus Neu=Vork ereignete ſich im Staate Indiana ein
Zuſam=
nſtoß von zwvei Zügen. Dreißig ober vierzig Perſonen wurden ge=
armſtädter Tagblatt, Dieustag, den 1. März 1921
wumier G
Deutſcher Reichstag.
* Verlin, 28. Febr. Der als gemeinſamer Antuag aller Parteien
vorliegende Geſetzentwurf über die Aenderung der Bekanntmachng über
die Geltendmachung der Hypotheken Grundſchulden und
Rentenſchulden von 1916 wird ohne Debatte in ollen drei
Leſun=
gen angenommen. — Es folgt die Beratung des
Geſetzentwurfes, betreffend die Verlängerung der Geltungsdauer
des Entwaffnungsgeſetzes.
Abg. Soldmann (U. S. P.) polemiſiert gegen die bayeriſchen
Ein=
wohnerwehren, die jetzt mehr und mehr als gegenvevoludonäre
Organi=
ſationen anzuſprechen ſeien. Die Regierung Kahr ſtelle ſich mehr und
mehr auf den Boden der Regktion, und die Warnung des
Außenmini=
ſpers Simons vor unbedachten Schritden ſei nur zu berechdigt geweſen.
Es ſei eine abſichtlich falſche Darſtellung, wenn imn London der Eindruck
erweckt werden ſoll, als ob in Bahern Wehren unentbehrlich ſeien. In
Bayern herrſche durchaus Ruha. Die Orgeſch und die Führer anderer
ähnlicher Unternehmungen, wie Kapitänleutnant Ehrhardt, wüßten
ganz genau, wie der Wind wehe. Indes beſüehe die große Gefahr, daß
ſeitens der Reaktion hier vollendete Tatſachen geſchoffen wevden ſollen.
Die Kahr=Regierung habe in der Müinchen=Augsburger Abendzeitung
ausdrücklich erklärt, daß ſie gar nicht daron denke, falls etwa die
Reicks=
vegierung in London Zugeſtändniſſe in der Endwafſnungsſrage machen
ſollte, dieſen Selbſtmord in Baheon witzumachen. Das bedeute, daß
die Reichsregierung dann dieſe Entwaſfnung in Bahern ohme
Unter=
ſtützung durch die bayeriſche Regierung werde vornehmen müſſen.
Sym=
dathietelegrcnme des Präſidenten Nahr an die Einwohnerwehren
er=
höhten noch den Geiſt des Wderſpruchs. Kein Wunder, daß nicht nur
unter dieſen Umſtänden die Abgobe der Waffen verweigert, ſondern
auch Munitionstransporte in Bahern ganz ofſen vorgenommen würden.
Die Reicsvegierung müfſe daher ernſtmachen und energiſch gegen Bahern
vera
n. Redner begrüßt dann den Antrag Aderhold (U. S.P.) auf
ſchleutt
Entwaffnung und Auflöſung der baheriſchen
Einwohnerweh=
ren und Ausdehnung der
Waffenablieferungspflicht auch auf
einzeln=
lie gende Gehöfte und Gemeinden.
Reichsminiſter Koch erklärt namens der Regierung, die
Neichs=
regierung hat die für ein waffenſtolzes Volk ſo ſchwierige Aufgabe d
Entwaffnung in die Hand genommen und wird die Durchführung der
Entwaffnung innerhalb der geſtellden Friſten durchzuſetzen wiſſen.
bei wird ſie ſich auf die müinölichen Erklärungen der bayeriſchen Re
ie=
rung ſtützen. Heute am Vorabend der Londoner Konferenz will die
Negierung eine eingehende Erläut rung dieſer Frage vermeiden. Sie
hält es vielmehr für ihre Pflicht, die Einheitlichkeit des deutſchen Volks
aufrecht zu erhalten.
2.bg. Vogel (Soz.) polemiſiert ebenſalls gegen das Verhalten der
baheriſchen Regierung, welche den Maßnohmen der Reichsregicrung
zu=
mindeſtens haſſiven Widerſtand leiſte. Mündliche Zuſicherungen des
rn von Kahr ſeien wertlos. Der Entwaffnungskommiſſar tue gut,
ſich ſolche Zuſicherungen ſchriftlich geben zu laſſen. Der Reichsminiſter
hat bereits eine Erklärung der baheriſchen Regierung veröffentlicht,
derzufolge ſie zur Durchführung der Entwaffnung bereit ſei. Wir alle
wiſſen, was aus dieſer Erklärung geworden iſt. Eſcherich kommandiert
in Bahern und rät jedem, der nach Bayern kommen will, um die
Ent=
ffnung burchzuführen, vorher ſein geſtament zu machen. Auch die
mokraten, an ihrer Spitze der Abgeordnete Müller=Meiningen, blaſen
in dasſelbe Horn und halten die Einwohnerwehren für unentbehrl
Der Widerſtand der baheriſchen Kreiſe gegen die Reichsregierung ſcheinn
ihm (dem Abgeordneten) auf einem Einoerſtändwis mit der Entente zu
beruhen. (Pfui=Rufe rechts und im Zentrum.) Man habe nichts au
deres im Auge als die Wiederherſtellung der Monarchſie in Bayern und
der Anſchluß Oeſterreichs an Bahern. (Erneute Proteſtrufe.) Hie
paſſen die Mitteilungen über den Zuſammenſchluß der Kommuniſten
mit der Reaktion vorzüglich. Das Geld ſtammt anſcheinend aus
franzö=
ſiſcher Quelle. Man hat eben draußen Bayern als den ſchwächſten Punkt
in der deurſchen Re ublik erkannt und will von hier aus die deutſche
Einheit untergraben. Es wird behauptet, daß in Bahern eine
mrilitä=
riſche Geheimorganiſation beſteht uud daß Heir von Kahr hinter dieſer
ſteht. Eanz ungeniert betreiben die bayeriſchen Staatskommiſſare die
Geſchäfte der Reaktion. Die Orgeſch hat durch Rundſchreiben mitgeteilt,
daß ſie die Waffen wiemals abgeben wird. Die Reichsregierung muß
dagegen endlich eimſchreiten, denn von der bayeriſchen Landesvegierung
iſt dies nicht zu erwarten. Wenn wir dem vorliegenden Geſetzentwur
zuſtimmen, dann geſchieht es in der Erwartung, daß die Reichsregierung
tergiſch die Rechte des Reiches der baheriſchen Regierung gegenüber
durchſetzt. (Beifall bei den Soz.
Abg. v. Gräfe (Deutſchnatl.): Wir bedauern, daß dieſe Debatte
überhaupt möglich iſt, während unſere Delegierten ſich auf der Reiſe
nach London befinden. Die Tiraden der Unabhängigen werden auf das
deutſche Polk keinen Eindruck mehr machen. Selbſt die franzöſiſchen
Offiziere erklären, ſie mißten nur xevidieren, weil es deutſche Schufte
iht, die immer wieder verſteckte Waffen anzeigen. Wir werden dieſem
Geſetze zuſtimmen.
Abg. Dr. Levi (Komm.): Dſe Arr der Durchführung des
Entwaff=
nungsgeſetzes iſt ein Hohn auf die Verſprechungen der Regierung, e
würde gleichmäßig gegen rechts und links durchgeführt werden. Die
Zeit zwiſchen dem Ablauf des alten Geſetzes und dem Inkrafttreten ber
Verlängerung genügt, um alle reaktionären Verſtöße gegen das Geſetz
ſtraflos zu machen. (Widerſpruch.) Eine Unſumme ſchlechten Glaubens
und böſen Waillens der deutſchen Regierung liegt in der bisherigen
Haurdhabung des Geſetzes. Darum lehnen wir auch dieſe Vorlage ab.
Abg. Brüninghaus (Deutſche Vpt.) erklärt namens des
Zen=
trums, der Deutſchen Volkspartoi und der deutſch=demokratiſchen Partei,
daß wir im gegenwärtigen Augenblick die Entſchließung der Unabhän
gen für eine unmögliche Störung der Londoner Verhawölungen unſerer
Delegierten halten. Wir lehnen die Entſchließung ab und ſtimmen der
Vorlage zu.
Abg. Dr. Heim (Baher. Vpk.): Es iſt nicht wahr, daß die Notzen
der Regierung Kahr geheimgehalten worden ſind aus irgend welcher
Rückſichten auf die Orgeſch. Es iſt auch nicht wahr, daß die baheriſche
Regierung ein Gefangener der Orgeſch ſei. Des Statut der bayeriſchen
Einſvohnerwehren iſt von einem ſozialdemokratiſchen Mimiſter gemacht
worden. Der Führer der baheriſchen Königspartei erhebt gerode gegen
Eſcherich den Vorwurf, daß er zu eng mit der Reichsregierung zuſam
menarbeite. Eſcherich iſt ein ſo einwandfreier Mann, daß ich es für eie
Feigheit halte, wenn ich hier wicht für ihn Zeugnis ablegte. (Rufe bei
den Unabhängigen: Gleich und gleich geſellt ſich gern!) Ich würde am
entſchiedenſten dagegen Front machen, wenn die Einwohnerwehren zu
reaktionären Zwechken mizbraucht werden. Die Orgeſchfrage iſt ein
Tum=
melplatz für ſozialdemokratiſche Entſtellungen geworden. Beim
Baheri=
ſchen Landesſchießen wurde behauptet, dort ſollte die Mon
je
ausge=
rufen werden. Tatſächlich iſt nur ein Schützenkömig ausgerufen worden.
(Heiterkeit.) Alle die ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen
Greuel=
geſchichten von reaktionäven Verſchwörungen und baheriſchen
Mörder=
zentralen haben ſich als Erfindung erwieſen. Kapitän Ehrhardt kann
ja gar mnicht verhaftet werden, weil er unter die Amneſtie fällt. (Hört,
hört! bei den Soz.) Jetzt wird ihm nachgeſagt, er mache mſt Stinnes
zuſammen eine neue Verſchwörung. Herr Stinnes kennt ihn aber
ebenſo
veria wie der batzerifche Juſtizminiſter. Es iſt gerodezu eine Ze
cank=
heit, daß jetzt alle möglichen Schwindelgeſchichten umgehen. Ich weiß,
daß Eſcherich gar keine Verbindungen mit Ludendorff hat. Die
zute
die ſolche Schwindelmachrichten verbreiten, ſollten rückſichtslos bloſ
ftellt
werden. Es gibt heute Leute, die ein Geſchäft daraus machen, ſolche
Nachrichten von links nach reckſts und von rechts nach links zu verbreiten.
Die Preſſe ſollte ſolche Nachrichten nicht mehr durch Diskretion ſchützen.
Bayern leidet ganß beſonders unter dieſen Schwindelnachrichten. (
Un=
ruhe bei den Kommuniſten. Abg. Malzahl (Komm.) ruſt dem
Red=
ner zu: Schieber! Was vom Vizepräſidenden Bell gerügt wird.
Mit
den Nativnalbolſchewiſten haben wwir ganz gewiß nichts zu tun. Was
von baheriſchen Putſchplänen geredet wird, iſt ein Irrtum. Wir kennen
dieſe Illuſionen, aber wir haben damit nichts zu tun. Unſere ganzen
baheriſchen Einwphverwehren wären doch erledigt, wem ihnen 10
feind=
liche Bataillone entgegentreten würden. Niemals beſkand wveniger
Ver=
anlaſſung, nationaliſhiſche Narrenſpüße zu treiben, als gerade jetzt. Ab
Völker ſind heute angewieſen auf ein friedliches Zuſammenarbeiten. Es
wäre nur erhwüinſcht, daß die Sraatsautorität ſo wäckſt, daß wir keine
Selbſtſchutzorganiſationen mehr brauchen. (Beifall rechts und im
Zenkrum.)
Abg. Gruber (Soz.): Der Reichsminiſter des Innern hat leider
unſere Warnungen nicht beachtek, daß er den Veuficherungen der
bayeri=
ſchen Negierung kein Vertrauen ſchenken dürfe. Die Reichsregierung hat
ſich von Herrn Kahr einwickeln kaſſen. Die baderiſche Regierung
ſich zweideutig und, wie wir in Bayern ſagen, „hinterfo
18
zeigt. (Stürmiſche Heiterkeit.) Mit dem Gelöhnis zur Roichs
eite 7
es nicht getan. Die Orgeſch iſt uns ebenſo verdächtig wie Herr Dr.
Heim, wenn er hier Herrn Eſcherich verteidigt. Wollen Sie leugnen
daß Sie mit dem Grafen Bothmer Verbindung mit der Enkente geſucht
haben? Her
Dr. Heim iſt kein unverdächtiger Zeuge in der Frage der
Einwohnerwehren. Unter den Hüinden der bayeviſchen Regierung ſind
die Einwohnerwehren zu einer reakt
tären Schutztruppe geworben.
Schon daß Herr Dr. Heim zum Hüter der bayerifchen Verfaſſung
ge=
worden iſt, erregt das größte Mißtrauen.
Vizepräſident Dr. Bell erklärk mehrere Aeußerungen des Vor
redneus gegen die hayeriſehe Regierung, die er wegen des baheriſeher
Dia ekts des Redners nicht recht verſtanden haben, für parlamentariſch
unzuläſſig.
Ab
Strathmann (Deutſchmatl. Vtt.) proteſtierk gegen bi
Aeußcrur
*
orredners
Er mtüſſe der ſrxicdeins
das Recht al
eu, ſich hies als Tuge 3dit ücter aufzuü üiglen O. in
von Mic und Mich. (Proteſte bei den So.) Die Angriffe gegen ſeil
Partei, die der Vorredner ausgeſprochen haben, ſeien lügenhaft.
die gegen die baheriſche Regierung erhobenen Vorwürfe ſei auch m
der Schatten eines Beweiſes erbracht wovden.
Abg. Dr. Braun=Franken (Soz.) tritt den Behauptungen 9
Vorredners gegen die Sozialdemokratiſche Partei entgegen. Er gri
den Abg. Strathmann auf das heſtigſte an.
Abg. Strathmann (Deutſchnatl. Vpt.) proteſtiert gegen ſeh
Angriffe und ſtellt mehrere Behauptungen des Vorredners richtig.
übrigen liege dem allem eine irrtümliche Auffaſſung zugrunde.
einigen weiteren perſönlichen Bemerkungen nimmt der Abg.
Roſenfeld (U. S. P.) das Wort zu einer nochmaligen Polemik geg
die Orgeſch und die Einwohnerwehren und tritt für die Anträge ſei
Partei ein. Die bürgerlichen Parteien hätten bislang verſagt und a
auf den Reichskomiſſar ſei kein Verlaß.
Reichskommiſſar Peters hält die Abänderungsanträge für
Abg.
zweckmäßig und erſucht das Haus, dieſe abzulehnen.
Roſenfeld polemiſiert im Namen des deutſchen Volkes (Stürmi
Heiterkeit) gegen die Anſchauungen des Entwaffnungskommiſſars,
die unabhängigen Anträge für unzweckmäßig erklärt habe.
Der Entwurf wird alsdann gegen die Stimmen der Linken
genommen und die Anträge der Unabhängigen gegen die geſan
Linke abgelehnt. Desgleichen auch in der dritten Leſung.
Die Etatsbergtung
wird alsdann fortgeſetzt bei dem Titel Reichsfinanzminiſteri
Abg. Hertz (U.S.P.) erſtattet den Bericht über die Ausſchußo
handlungen und bittet den Finanzminiſter um die im Ausſchuß ver),
chene Auskunft über die Steuerangelegenheit Erzberger und van
Kerkhoff.
Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth gibt eine kurze Erklärung ab
der er mitteilt, daß in der Sache des bekannten Bankhauſes Gruſ ſ
Philippſon u. Co. die Unterſuchung ergeben habe, daß mehr als
Fälle von Labitalberſchiebung ins Ausland vorgekommen ſeien und
bisher eine Geſamtſumme von 2,51 Millionen Mark als verſchoben
zeichnet werden könne. Das Verfahren gegen die beiden Mitglieder
Hohenzollernhauſes ſei noch nicht abgeſchloſſen.
N.
Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf. Dien
Lietzte
tag mittag 1 Uhr. — Schluß 6½ Uhr.
fach erhe
m die
ien ſpr.
züuskom
den Ger
W
hea
Die Londoner Konferenz.
Auf der Reiſe nach Londvn.
T.u. Oſtende, 28. Febr. Kurz vor der Ankunft in D:/käüler ei.
ende, das der Sonderzug um 8 Uhr ſchon erreichte, betonte 2=)ihrſmige
niſter Dr. Simons dem Vertreter des Berliner Lokalanzeigd
Ke
gegenüber, daß er in den ernſten Tagen in London auf ve
zu. A
trauensvolle Zuſammenarbeit, mit der der
ſchen Preſſe rechne. Er erwähnte, daß an der Ueberſetzu,ſieſoie
der deutſchen Gegenvorſchläge noch im Zuge gearbeitet word. 1
ſei, da in den Beſprechungen mit den Parteien am Samst/o"
noch gewiſſe Aenderungen an dem Entwurf vorgenomm), o
wurden.
Um 10.30 Uhr erfolgte die Abfahrt nach Dover mit eind
belgiſchen Dampfer. Die Ueberreichung der Vorſchläge dün
in der erſten Sitzung erfolgen.
T.U. Berlin, 28. Febr. Die deutſchen Delegierten ſi
wie dem Berliner Tagebbatt zufolge verlautet, während ihr
Aufenthalts in London Gäſte der britiſchen Negierung.
Opt
London, 28. Febr. (Wolff.) Die deutſche Delegati
iſt heute nachmittag hier eingetroffen. Die Delegation k0) ſes g
um 3 Uhr in Dover an, wo ein Vertreter der engliſchen Reg
rung ſie begrüßte, worauf die Fahrt alsbald im fahrplanmäßic)! h
Zuge fortgeſetzt wurde, in dem zwei Wagen reſerviert wari/”
Punkt 745 Uhr traf der Zug auf der Viktoriaſtation ein, wo ul.
deutſche Botſchaſter Sthamer nebſt den Mitgliedern der deutſch
Botſchaft und ein Vertreter Lord Curzons zur Begrüßung
weſend waren. Vor dem Bahnhof hatten ſich zahlreiche Neut
rige verſamelt. Die Delegation begab ſich hierauf in ber
gehaltenen Automobilen in das Savoyhotel. Die Fahrt ver
ruhig und ohne Zwiſchenfall.
London, 28. Febr. (Amtlich.) Die erſte Vollſitzu
der Konferenz, die ſich mit der Reparationsfrage beſchäftig
wird, ſindet morgen vormittag ½12 Uhr in dem Lancaſc
houſe ſtatt.
Reuter melder: Reſchsminiſter Dr. Simons wird mor
vormittag 11½ Uhr ſeine Erklärung abgeben. Die Alliier)
werden am Nachmittag darüber beraten. Lloyd George wird
Mittwoch eine Erklärung hierzu abgeben.
Die Frage der Sanktionen.
Paris, 28. Febr. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtat
des Matin mitteilt, iſt geſtern auf dem Landſitz von Llo
George eine Kommiſſion gebildet worden, zu der wi
ſchaftspolitiſche und juriſtiſche Sachverſtändige
hören, deren Aufgabe es iſt, den Text des Friedensvertrages
Verſailles darauf genau zu prüfen, ob die in Paris beſchloſſe
Sanktionen eventuell vor dem 1. Mai angewendet wen
können. Die Notifizierung des Abkommens von Paris er
nicht die Ankündigung, die Deutſchland durch die Reparati,
kommiſſion gemacht werden müſſe über den Geſamtbetrag ſe
Schuld. Als Datum hierfür ſei der 1. Mai angeſetzt.
Pertinax fragt, ob dies beſagen wolle, daß Deut
land bis zum 1. Mai Zeit habe, zu beraten.
ſeiner Anſicht wollen die Engländer militäriſche Zwa
maßnahmen erſt in letzter Linie anwenden. Die franzöſiſche
gierung zeige ſich geneigt, die finanziellen und wirtſchaftli
Fragen genau wie die Engländer nicht zu vernachläſſigen,
ſie wiſſe, daß die finanziellen und wirtſchaftlichen Klauſeln
langſam durchzuführen feien; deshalb wolle ſie, daß die m
täriſchen Zwangsmaßnahmen zu gleicher Zeit in Erſchein
träten. In England ſei man der Anſicht, daß die Errich
eines autonomen Zollregimes in den Rhe
landen ſchwerer wäre als die Durchführung militäri
Maßnahmen.
Die Politik Italiens bei den Londoner Verhandlungen
Paris, 28. Febr. (Wolff.) Dem Sonderberichterſtatter
Hadas in London erklärte Graf Sforza, die italieniſche
litik im Orient werde von dem Wunſche der Befriedig
geleitet, die geſtatte, den wirtſchaftlichen Beſtrebungen Ital
nachzugehen. Italien müſſe wegen ſeines Mangels an (
Kohlen und Petroleum eine Politik der offenen
unterſtützen. Wenn dieſe Politik im nahen Orient angeſ3
werde, könne ſie die italieniſche Mitarbeit durch Arbeiter,
niker und Kapital bewirken. Die Ausbeutung der natürl
Reichtümer Anatoliens könne beträchtlich geſteigert werden
Sonderberichterſtatter befragte den Graſen Sforza über das 1
liche Ergebnis der Verhandlungen mit Deutſchle
Der Graf antwortete: Ich mache Politik und keine Pro
zeiungen.
Beränderungen im diplomatiichen Dienſt.
T.U. Berlin, 28. Febr. Wie das Berliner Tageblatt
iſt der frühere deutſche Geſandte in Stockholm, Freiherr
Lucius, in das Auswärtige Amt berufen worden. Er d
für beſondere Aufgaben dem Miniſter des Aeußern attae
werden. Legationsrat Dr. von Prittwitz, der vor eir
Zeit als Konful nach Trieſt ging, iſt der deutſchen Botſcha
Rom zugeteilt worden und berſieht dort bereits die Geſcl
des Botſchaftsrates. Der bisherige Botſchaftsrat in Rom,
Haſſel, iſt vorübergehend im Auswärtigen Amt beſchä
und wird in einiger Zeit einen anderen Poſten übernehmen.
Ein Dementi Ludendo=Ffs.
T.1t. München, 28. Febr. General Ludendorffer
um folgende Erklärung: Im Zufameenhang mit den:
kannten Alarmruf der Deutſchen Allgemeinen Zeitung und
Forſtrats Eſcherich bringen Münchener Zeitungen aus
lin die Nachricht, Kapitän Ehrhardt habe ſich nicht nu
Herrn Stinnes, ſondern auch an mich in Sachen eines
gehtens gewandt. Herr Stinnes hat bereits die Tatſache
al=
wahr dargeſtellt. Ich erkläre gleichfalls, daß weder Kad
Ehrhardt, noch irgenidein anderer in einer Ingelegenheit an
serangetreter 77 h‟ ſ 2
ar;:.f und die Erklä
ſochtige Zwecke verfolgt, und kann nur wünſchen, daß Herr
Stin=
s und Herr Forſtrat Eſcherich reſtloſe Aufklärung geben.
Die Regierungsbildung in Preußen.
* Berlin, 28. Febr. In der Sitzung des Bezirksvorſtandes
der Sozialdemokratiſchen Partei
Mittelſchle=
ens in Breslau erklärte der Vorſitzende unter allgemeiner
ſarſtimmung, daß die Mehrheit der alten Koalition
aus=
tiche, um die Regierung zu bilden, zumal die 26 Unabhängigen
r Landtag ſicherlich ſich nicht immer gegen eine Regierung der
ozialdemokraten, der Demokraten und des Zentrums wenden
güirden. Die Aufnahme der Volkspartei in die bisherige
Koa=
ſür „Kicion komme nach den Wahlergebniſſen nicht in Frage. Eine
in bürgerliche Regierung, der zuzuſtimmen man kein Intereſſe
i)oabe, ware nur unter Einſchluß der Deutſchnationalen möglich.
Berlin, 28. Febr. Der Parteivorſtand der
Deut=
nen ſichen Demokratiſchen Partei hielt vorgeſtern und
ſtern in Berlin eine vertrauliche Beſprechung ab. Der
demo=
ttatiſche Parteiausſchuß tritt am 12. und 13. März in Berlin
ſammen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Aufhebung der deutſchen Filmzenſur.
T.1. Koblenz, 28. Febr. Ueber eine Verordnung der
heinlandkommiſſion, „betr. Filmaufführungen in
wei Sprachen, ſind in der letzten Zeit verſchiedentlich
un=
utreffende Mitteilungen in die Preſſe gelangt. Der tatfächliche
jachverhalt iſt folgender: Die Interalliierte
Rheinlandkommiſ=
jon hat durch eine Verordnung Nr. 74 die deutſchen
Einfuhr=
ſund Zenſurvorſchriften inſoweit außer Kraft ge=
Der
ſetzt, als ſie ſich auf zwei= und mehrſprachige Filme in den
Län=
ien dern der Beſatzungsbehörden beziehen. Der Reichskommiſſar für
je beſetzten rheiniſchen Gebiete hat gegen dieſe Verordnung
Ein=
ſpruch erhoben und auf die ſchweren Bedenken hingewieſen, die
uegen die Durchführung dieſer Verordnung in den beſetzten
Ge=
dieten ſprechen. Die Rheinlandkommiſſion hat daraufhin dem
Rieichskommiſſar mitgeteilt, daß ſie bereit ſei, in eine Prüfung
in Oſſarüber einzutreten, inwieweit den von ihm erhobenen Einwän=
Tonte 2ſhen ſtattgegeben werden könne.
anzei
Keine Uebergehung der deutſchen Standesämter.
WFON
T.U. Aachen, 28. Febr. Zu der vor kurzem in einem Teil
berſetzuler franzöſiſchen und deutſchen Preſſe gebrachten Mitteilung, daß
wailshen zwiſchen franzöſiſchen Militätperſonen
Sazſtnd deutſchen Staatsangehörigen vor einem
fran=
uom öſiſchen Gerichtsoffizier gültig geſchloſſen werden könnten, wird
s von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß ſolche Ehen nach
ſt ein nutſchem Recht ungültig ſind. Ehen, auch mit franzöſiſchen
Mi=
durl üjärperſonen, können in Deutſchland nur vor einem
Stan=
desbeamten abgeſchloſſen werden.
en
Oberſchleſien.
end i
Der Kupka=Prozeß.
Oppeln, 28. Febr. (Wolff.) Der Oberſchleſiſche
Juſtiz=
egati
„0cmtenbund richtete in der Angelegenheit des Kupka=
Pro=
ſes an die Intevalliierte Kommiſſion ein Proteſtſchreiben,
dem erklärt wird, General Lerond habe den Juſtizbeamten
ſeinerzeit zugeſichert, daß Eingriffe in die
Nechts=
lege im Abſtimmungsgebiet nicht mehr vorkommen
ufchpärden. Infolgedeſſen hätten die Beamten damals die Arbeit
„Aveder aufgenommen. Lerond habe jedoch ſein Wort nicht
ge=
mlelten. Das Verhalten der Kommiſſion müſſe den Anſchein
er=
briucken, als wenn ihr die Aufklärung gewiſſer Vorgänge durch
hahe Prozeß unangenehm ſei.
Nürnberg Patenſtadt für Bogutſchütz.
itzn)! Z.u. Berlin, 28. Febr. Die Stadt Nürnberg hat die
tißatenſchaft für das oberſchleſiſche Bogutſchütz
über=
ahüunmens Die Bevölkerung Nürnbergs will damit vom
bayeri=
hen Boden aus den bedrohten Volksteilen Oberſchleſiens ein
ichen feſter Volks= und Wirtſchaftsgemeinſchaft, ſowie
treu=
ſerthſrtſcher Geſinnung geben.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Berlin, 28. Febr. (Wolff.) In der zweiten Hälfte des
De=
ember 1920 hatten in Berlin mit Vertretern der polniſchen
tegierung inoffizielle Vorbeſprechungen
ſtattgefun=
ſen, um die Erledigung aller noch ſchwebenden Streitfragen
wiſchen Deutſchland und Polen vorzubereiten. Die polniſchen
interhändler haben das Ergebnis dieſer Vorbeſprechungen, die
owohl in der polniſchen Preſſe als auch im Seim zum Gegen=
und lebhafter Erörterungen gemacht worden ſind, ihrer
Re=
rung unterbreitet. Weitere Verhandlungen zwiſchen der
pol=
ſiſchen und der deutſchen Regierung haben ſeither nicht
ſtatt=
ſefunden. Die polniſche Geſandtſchaft in Berlin hat nunmehr
Auftrage ihrer Regierung unter Ueberreichung einer
Lote, von der auch der Botſchafterkonferenz Mitteilung
ge=
nacht worden iſt, mitgeteilt, daß Polen bereit wäre, teils in
Karis, teils in Berlin über alle noch offenen Fragen zu
ver=
ſndeln. In dieſer Note wird die Anſicht vertreten, Deutſchland
ſche die Ausführung der Beſtimmungen der Artikel 266 und
A des Friedensvertrages von Verſailles, die den wirtſchaftlichen
iederaufbau Deutſchlands beſchleunigen ſollen, von
Bedingun=
en abhängig, während Polen die Rechte Deutſchlands aus den
ſttikeln 89 und 98 des Friedensvertrages bei den jetzigen
Pa=
ſer Verhandlungen anerkenne, ohne dies von irgend welchen
eittſchen Konzeſſionen abhängig zu machen. In der
Antwort=
ore vom 23. Februar hat Deutſchland ſich zu den von Polen
tt vorgeſchlagenen Verhandlungen bereit erklärt und deren
unlichſt beſchleunigten Beginn für wünſchenswert bezeichnet.
der dieſer Note beigefügten Aufzeichnung wird gegenüber
n polniſchen Auffaſſung geltend gemacht, daß Deutſchland nie=
Is die Erfüllung der ihm obliegenden
Vertragsverpflichtun=
en Polen gegenüber von beſonderen Konzeſſionen abhängig ge=
Familennachrichten K46
macht habe. Deutſchland habe vielmehr, da die polniſche
Re=
gierung bei der Anwendung des Vertrages von Verſailles
ver=
ſchiedene ſeiner Beſtimmungen außer acht gelaſſen habe, lediglick
die Abſtellung zu weit gehender polniſcher
Maß=
nahmen gefordert. Außerdem habe Deutſchland eine
Ver=
ſtändigung über gewiſſe polniſche Zugeſtändniſſe angeregt, weil
auch Polen von Deutſchland Zugeſtändniſſe verlangt habe. Es
bedürfe keiner Ausführung, daß die Verhandlungen, bei denen
beiderſeits freiwillige Leiſtungen einander gegenübergeſtellt
wer=
den, mit dem Friedensvertrage nicht im Widerſpruch ſtänden.
Die deutſche Antwort iſt der Botſchafterkonferenz zur Kenntnis
gebracht.
Generalſtreik in Polen.
Berlin, 28. Febr. (Priv.=Tel.) Zum Generalſtreik in
Polen wird der Roten Fahne aus Warſchau berichtet: Die
Eiſen=
bahnen ſind militariſiert; auf Befehl des Kommandanten des Warſchauer
Militärbezirks wurde das Standrecht verhängt. Das Streiken und
die Agitation für den Streik wird mit Erhängen und Erſchießen
be=
droht. Die Zentralkommiſſion der Gewerkſchaften der polniſchen
Repu=
blik ruft zum Generalſtreik in ganz Polen für den 28.
Februar und den 1. März auf, wenn die Regierung nicht vorher die
Militariſierung der Eiſenbahn aufhebt; im Notfall ſoll der
General=
ſtreik verlängert werden.
Itglien.
Die Sanieruug der Finanzen.
Rom, 28. Febr. (Wolff.) Die Blätter verweiſen auf die
Schnellig=
keit, womit der Senat das Geſetz zur Erhöhung des Brotpreiſes
und einige Steuern, die ſofort in Kraft treten werden, angenommen
habe, und beglückwünſchen Giolitti, der geſtern im Senat mitteilte,
daß das Defizit,; das vor einigen Monaten noch 14 Milliarden Lire
betrug, nach den Erklärungen des Schatzminiſters auf nur 4 Milliarden
herabgedrückt werden würde.
Blutige Unruhen.
Florenz, 28. Febr. (Wolff.) Als die Vereinigung der
libe=
ralen Jugend nach der Einweihung ihrer Fahne einen Aufzug
durch die Stadt veranſtaltete, wurden die Teilnehmer von den
Kommu=
niſten angegriffen. Es gab zwei Tote und mehrere Verwundete.
Nach=
mittags griffen die Fasziſten das Haus der Vereinigung der
Kaffee=
kellner und das der Proletariſchen Liga an, wobei ein ſozialiſtiſcher
Füh=
rer getötet wurde. Das Perſonal der Florenzer Straßenbahn legte als
Proteſt die Arbeit nieder. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor.
Der Streit um die Inſel Jap.
Neu=York, 28. Febr. (Wolff.) Nach einer Hadasmeldung
berichtet eine Depeſche aus Tokio, daß in unterrichteten
japa=
niſchen Kreiſen die Meinung vertreten werde, Japan werde auf
die Erteilung des Mandats über die Inſel Jap
be=
ſtehen und es werde ſich dabei auf die Entſcheidung berufen,
die vom Oberſten Rat im Mai 1920 getroffen wurde.
Die Antwort des Völkerbundes an Amerika.
T.U. Paris, 28. Febr. Wie das Journal des Débats
mit=
teilt, hat der Völkerbundrat Balfour beauftragt, die Antwort
auf die amerikaniſche Note in der Mandatsfrage zu entwerfen.
Die Frage wird im Laufe dieſer Woche vom Völkerbundrat
er=
örtent werden.
Letzte Nachrichten.
Stuttgart, 28. Febr. (Wolff.) Heute traten hier die Miniſter
von Bayern, Baden, Heſſen und Württemberg zuſammen, um
die ſchwebenden politiſchen Fnagen zu beraten.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
immt die Redaktion
Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übe
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund de
11 Abſ. 2 des
Preſſe=
geſetzes in vollem Umfange der Einſender verantwort ich.)
— Hüte auflaſſen! In der Feſtordnung zur Jubelfeier
des Leibgarde=Regiments heißt es bei dem letzten Vorbeiarſch an den
auf der Muſeumstreppe aufgeſtellten Fahnen des Regiments: „Es wird
gebeten, bei dem Vorbeimarſch die Fahnen durch Hutabnehmen zu
gwüißen‟ Hier iſt offenbar ein Verſehen unterlaufen. Gegenüber von
den Fahnen ſtehen die Muſikkapellen und ſpielen. Wenn alte Soldaten
ihren Regimentsnſrſch hören, gibt das keinen Vorbeimarſch, ſondern
einen Parademarſch. Ich möchte denjenigen alten Leibgardiſten einmal
ſehen, dem es anders ginge. Beim Parademarſch aber die Kopfbedeckung
abzunehmen, iſt ganz unmilitäriſch. Und es iſt auch im Zivil durchaus
wicht nötig. Als vor ungefähr zehn Jahren die Vetevanenfeiern waren,
wurden meiſtens, ſogar beim Pavadeunarſch vor den Fürſten, die Hüite
nicht abgenonen. Man vergleiche z. B. die Momendaufnahmen in
den „Bildern vom Tag
des Beoliner Lokalanzsigers vom 22. Ju
10. Hoffentlich machen die Konpagnieführer ihre Leute auf das
Ver=
ſehen aufmerkſom,
dami=
den alten Soldaten dieſes unmilitäriſhe
Ge=
baren erſpart bleibt. Beim Parademarſch grüßt man nicht, und wenn
ein alter So dat ſonſt grißt, grüße er durch Anlegen der Hand em die
Kopfbedeckung und nicht wie ein Offiziersburſche durch Hut ab!
— Dem Antwortgeber vom 26. Februar möchte ich als Unbeteiligter
mitteilen, daß es uch Geſchäftsleute gibt, die durch einen billigen
Ein=
kauf ihre Ware auch billiger verkaufen können; es gibt auch
Geſchäfts=
leute, die mrit einem geringeren Berdienſt zufvieden ſind. Daß das
Fleiſch aus Seuchengebieten ſtommen ſoll, wird wohl bei der
Jahreszeit gänzlich ausgeſchloſſen ſein. Es iſt daher fehr will
imen,
daß
ſohen Preiſe endlich einmal gedrückt werden und der Verkauf
Mer i.
Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 28. Febr. Auf dem heutigen Viehmarkt
waren zugetrieben und wurden per Zentner Lebendgewicht verkauft:
109 Ochſen 600—940. 131 Bullen 550—860, 307 Rinder und Kühe 350
bis 920, 202 Kälber 750—1050 38 Schafe 450—700, 409 Schweine 1100
bis 1350. —
der Großviehhandelt war lebhaſt, der Markt wurde
ge=
räumt, der Schweinemarkt war ruhig und wurde nicht geräumt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Radſport. Am Sonntag, 27. Febr., ſtartete die 1. Mannſchaft
der Jugendabteilung des Velozipedklubs Darmſtadt
gelegentlich eines Saalſportfeſtes in Schweinfurt im 8er Niedersad
Schulreigen. Es gelang ihr, gegen die gleichen Mannſchaften des R.V.
Scweinfurt und R.V. Pfeil=Erfurt weit überlegen zu ſiegen und ſo zu
den früheren vielen Erfolgen einen neuen 1. Preis hinzuzufligen.
* Sportlichtbildervortrag. Morgen Mittwoch, den
2. März, 7½ Uhr abends, findet in der Hochſchule, Hörſaal 326 (
Ein=
gang Weſtſeite, Herrngarten) der 2. Lichtbildervortrag des
Sportvereins Darmſtadt ſtatt. Die Olympiade in Stockholm wird, durch
prächtige Bilder ergänzt, in allen Teilen gezeigt. Neben den
Ein=
weihungsfeierlichkeiten, dem Aufmarſch der Nationen, werden die
Haupt=
kämpfe in Fußball, Leichtathletik, Gymnaſtik uſw. gezeigt. In den
wenen Kreiſen der hieſigen Sportvereine wird der Vortrag das größte
Intereſſe finden. Der Beſuch iſt jedermann geſtattet.
* Sportfreunde 1919=Darmſtadt. Am Sonntag ſpielte
die erſte und die zweite Mannſchaft gegen die gleichen vom F.K.
Als=
bach in Alsbach mit unentſchiedenen Reſultaten. 1. Mannſchaften 3:3,
2:.
2. Mannſchaften
2. Das Spiel der erſten Mannſchaften war in der
ſien Falbzeit ſehr ſcharf; wach Halbzeit ſah man die Darmſtädter
fort=
während im Angriff und ſie erzielten in kurzen Abſtänden fünf Tore,
wovon drei als „Abſeitstore” gerechnet wurden. Platz und Tore
befan=
den ſich in großer Unordnung.
Spielabteilung der Turngemeinde
Beſſun=
gen 1865. 2. Mannſchaft—2.a Sportverein 1:4, 2. Jgd.—3.b Jgd.
Sportverein 2:0, 3. Jgd.—1. Schüler 1:2.
* Sportverein Olympia=Hahn. Am Sonntag ſpielte
die ſpielſtarke 2. Mannſchaft des F.=K. Germania 06=Arheilgen
auf dem Platze in Eſchollbrücken gegen die 1. Mannſchaft. Bis zur
Pauſe iſt Hahn in Fronk und kann mit 4:1 führen. Das Spiel wird
nun von den Hahnern Spielern etwas leicht genommen und ſo gelingt
rheilgen bis zum Schlußpfiff der Ausgleich. Ein für Hahn gegebener
Elfmeter wird von Hahn, weil Arheilgen gegen die Entſcheidung
prote=
ſtiert, abſichtlich neben das Tor getreten. Mit 4:4 Toren findet ſo das
Spiel ſein Ende. — Die 2. Mannſchaft von Hahn weilte in Ober=
Ram=
ſtadt und lieferte der 1. Mannſchaft des dortigen V. f. B. vor einer
großen Zuſchauermenge ein ſchönes Spiel. Im Felde gutes Spiel
bei=
der Mannſchaften, doch kann hier die körperlich überlegene Mannſchaft
und einen unhaltbaren Schuß bis zur Pauſe mit 2:0 führen. In
gleich=
mäßigen Abſtänden erzielt Ober=Ramſtadt noch vier Tore (darunter
einen Elfmeter). Ein für Hahn gegebener Elfmeter wird vom
Tor=
wart Ober=Ramſtadt gehalten. Mit 6:0 Toren iſt der Sieg in Ober
Ramſtadt geblieben. — Olympia=Hahn 1. Jgd.—egde. 1846 Darmſtadt
1. Jgd. 1:3, Olympia=Hahn 2. Jgd.—Tgde. 1846 Darmſtadt 2. Jgd. 1:3.
Hockey.
* Das am Sonntag nachmittag auf dem Golfplatze ausgetragrne
Rückſpiel der 1. Mannſchaft des Hockehklubs Kreuznach gegen die gleiche
Mannſchaft des Darmſtädter Hockeyklubs, Abteilung des Schwimmälabs
Jungdeutſchland, endete gugunſten des letzteren mit 6:1 Toren. Der
ausgezeichnete Torwächter Kreuznachs verhütete mit viel Glück und G
ſchick eine höhere Niederlage, die zweifellos durch die zahlreichen Bälle
welche von dem vorzüg ſch zuſammenarbeitenden Sturm Darmſtadts u
das feindliche Tor gegeben wurden, entſtanden wäre. Darmſtadt
ver=
legte das Spiel während der zweiten Hälfte ausnahmslos vor das ge
teriſche Tor und zwang dadurch Kreuznachs Elf zur Verteidigung. Der
Mittelſtürmer Weinberger vom V. f. R.=Mannheim, welcher für die Folge
ür Darmſtadt ſpielt, bedeutet für den eincheimiſchen Sturm eine
beſon=
dere Verſtärkung. — Das am Freitag wachmittag in Heidelberg
aus=
getragene Rückſpiel der Damen=Elf des Darmſtädter Hocheyhklubs gegen
die gleiche Elf des Akademiſchen Sportklubs Heidelberg entſchieden
letzteve wit 3:2 Toren (Vorſpiel 4:3 für Darmſtadt).
Briefkaſten.
Heinrich M. Ihr Zuſchrift findet beine Aufnahme.
Schluß des redaktionellen Teils.
An unſere verehrl. Leſer!
Das Einholen des Bezugsgeldes geſchieht für jeden Monat
in der Zeit vom 1. bis 5.
und ſind unſere Trägerinnen angewieſen; die Gelder bis
ſpäteſtens 6. abzuliefern. Wir bitten unſere verehrl. Leſer,
das Bezugsgeld bereit zu halten und die Entrichtung möglichſt
beim erſten Vorſpreihen der Trägerinnen zu erledigen, damit
die Ablieferung bis zu dem genannten Termin beſtimmt
erfolgen kann.
(2137a
Verlag des Darmſtädter Tagblatts.
er billigſte und raſcheſte Bezugsweg des „
Darm=
ſtädter Tagblatts” iſt ſtets durch die Agentur.
Sch
G2
Wettergusſichten für Dienstag:
Bebeckt, einzelne R
nfälle, Südweſtwind.
Dr
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (A 22, Sondermiete
Serie XIII7): „Rigolettv”.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Schüler=Aufführung („Die Braut von Meſſina”) um 7 Uhr in
der Turnhalle am Woogsphatz.
Filmvortrag von Dr. Better um 8 Uhr im Saalbau
Vortrag von Hens Heil um 8 Uhr im Feierabend (Deutſche
Volks=
partei).
Hauptverſammlung der Deu ſchen Demokratiſchen Partei um
8½/a Uhr im Kaiſerſaal.
Verſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralverbandes
der Angeſtellten um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadt.
Ausſtellung zur Bekämpfung der Geſchlechtskrancheiten im
Aus=
ſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 1—8 Uhr).
Leitung: Dr. Ottv XBaldgeſtel. Verantwortlich für den leiten
he Volt ik.. e
ſür Fenilleto
unb den
Teil u.
utto Waldgeſtel;
ſch.
*
2.
(auzer St
8) Map Streeſei ſür
jel und Landn
r ben Anzeigenteil.
Mitſchin
t, Handelsteil u. b Lanewirt
lich
aus
Heſchäftslek
B.
Anzeigenbeilagen und Mitteilun
e.
Dar
Drutk und Verlag: L. C. AZittich’ſche Hofhnchdruderei. Säm lich
nſtadt.
beſtimmte Mitre lungen ſind, an die „Redaktio
Tagblgt!87. . e
Kfe
e Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
zu richte
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſendt.
Die heutige Rummer hat 10 Seiten.
Die glückliche Geburt
ihres zweiten Sohnes, eines
Präeltigen Bonntagsbuben
zeigen hochertreut an
Kaufmann Walter Conrad
u Frau Emma, geb. Mählpforth
Darmstadt, Sonntag, den 27. Febr. 1921
Mällerstraße 32.
(*8144
tigen Jungen zeigen
hoch-
ertreut an
Wrne alr- von Alnensleben
und
Gissla von Ainensleben
geb von Boihmer.
Poxza (Lugano), 26. Februar 1921
casa parrockiale.
Af3
Freudig zeigen wir die Geburt
unseres Töchterchens an.
Willi Böhringer und Frau
Elisabeth, geb. Brand.
Linden els i. O., Haus Windloh,
27. Februar 1921.
Am 26. ds, abends 7 Uhr, wurde unſer
lieber Sohn, Bruder und Schwager
Curt Müller
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
7
Verwandt n, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß geſtern
abend meine liebe, herzensaute Frau, unſere
liebe, gute Mutter, Schweſter und Schwägerin
Im 80: Lebensjahre entſchlief heute unſere
liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und
Schwiegermutter
Katharina Gottmann
geb. Schmidt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Daul Gottmann und Familie
Mannhein
Dina Vetter, geb. Gottmann, u. Familie
Darmſtadt
*8294
27. Februar 1921.
Die Beerdigung findetMittwoch, den 2 März,
nachm. 2 Uhr, auf dem aiten Fricdhof ſtatt.
geb. Weß
inn 35. Lebensjahre nach kurzem Leiden ſanft /
2634
verſchieden iſt.
In tiefer Trauer:
Leopold Schlett und Kind.
Darmſtadt, den 28. Februar 1921
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 2. März
nachm. 3 Uhr, auf dem Weldfriedhof ſtatt.
K
F
ie
Vhe
Rih
Fabrikant in Pfungſtadt
*
nach kurzer, ſchwerſter Krankheit, im 25.
Le=
bensjahre in die Ewigkeit abgerufen.
In tieſſtem Schmerze:
C. Müller, Rentner
Thekla=Eberth, geb. Müller
Meta Müſie
Dr. Eberth.
Gießen, den 28. Februar 1921.
Ludwigſtr. 3,5.
Die Beerdigung findet Dienstag in aller
(2601
Stille in Gießen ſtatt
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
O
R
Ach
Wi
Dar
eſchäftsſt. d. Bl. (*8020 Geſchäftsſtelle
Werflickt u. ſtopft ſauber! Schreibmaſchine
Rormalwüſche? zu kaufen geſucht. Ange=
Angeb u. E 77 an die bote unter B 30 an die
5 km
neues /elodayngleis 65 X6oo
in Frankfurt Main lagernd
owie dazu paſſende Weichen=
Dreh=
ſcheiben; Muldenkipper u.
Platt=
formwagen preiswert zu verkaufen.
„Fenoba‟, Feld=n. Normalbahnbedarſ
Verlin W. 15.
(II,2602
Tel.=Adr.: Fenoba=Berlin.
( 19410
[ ← ][ ][ → ]Seite 6.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.
Rummer 59.
CALRIOIL UOIOL HOLULIA
MelaolStoTIe
Voldonos Larben ............."
doppeltbreit, in prachtvollen schwarz-weissen
und blau-grünen Karos . . . . per Meter
nur allerbeste Gualitäten, in den neuesten Hustern und
per Meter
Musseline
schöne weiche Qualitäten, in vornehmen hellen u. dunklen
per Meter
Mustern . . . .
00 m 18.50
U0 mAofse
und
Einsätze für Herrenhemden
Rips-Pigué, in schönen,
waschechten Streifendessins
sehr praktisch zum
Ausbes-
sern von alten Hemden St.
Fahall
wenvorfe
und 4.-
zieder des
WVorzeie
A Stellengeſuche 1
Weiblich
Geb. Frl.
a s gt. Familie, mit beſſ.
kaufm. Bildung, ſucht für
Std. nachm. ſchriftl.
Be=
häftig, (auch Regiſtratur).
ngeb. unt. L. 74 an die
*8018
Geſchäftsſtelle.
Mädchen
für ſof. geſucht. *4Bgim
Hch. Möſer, Bäckerei
Kaſinoſtraße 18.
es, fleißiges
Er In.
Mäucſen
tagsüber für leichte Arbeit
geſucht. (2281a
Tüchtige, ſchreibgewandte
terin ucht
Buchhatgerint
Heim=
grbeit. Franz, u. engl
Sprachkenntniſie. Angeb
P 139 Geſchſt.
G. m. b. H.,
Fb. Wendra, Hofiuwelier.
Wilhelminenſtr. 33.
od.=Wädch.
Lauffrau fürs Stund
J‟
Aelteres Fränlein ſucht
tellung
alsHaus=
jm in beſſerem
älterin frauenl Hsh.
vormitt geſucht. (*816:
Heidelbergerſtr 83, pt.
Chrliches Mädchen
otl. tagsüber geſucht.
2) Landwehrſtr 6.
Aungeb. unt, L 113 an die
Geſchäftsſt. d. Bl. (*817
Büglerin
nimmt noch Kunden an,
nuich außerhalb des Hauſes.
Lauteſchlägerſtr. 17./48189
—
Weg. Verheiratung mein.
Mädchens,welch. 7½ Jahre
bei mir in Dienſten ſtand,
ſuche ich für Anfang März
ein tüchtiges ehrliches
Minn
(zu 4 erwachſenen
Per=
ſonen) gegen hohen Lohn
Fran Philipp Daumann,
(r8154
Mete
Schuhiacheriſtr.
ſucht Heimarbeit.
Näh. Geſchäftsſtelle.
Landwehrſtr. 33. (*8025gi
Flüchtling wünſcht
Bartenarbeit
zu übernehmen. Angeb. u
E124 Geſchäftsſt. 1*0820
Mite
alle 4 Wochen 1 Tag
Saalbauſtr. 60, I. (r8136
FA.
empfohl. Weſchfrau
Anſ.änd. Mädchenin be
Haush, nach Alsbach ge
Zu erfrag be Frau Jäger
Luiſenſtr. 34.
(1807
Suche
f. mein ab Oſtern
beurlaubtes
Sekretärin
mn. franz. u. engl. Sprachk.
geſ. Ang. m. Ref.od C
ſchulz.
unt. B 11 Geſchſt. /k 722sgo
Küchtiges Mädchen
7942gim
geſucht.
Frank, Eliſabethenſtr. 9.
Kinderfräulein
Erſatz für 1 Jahr. (
Probe=
zeit 4 Wochen.) Junge
Mädchen aus gutem Hauſe
bevorz. Frau Apotheker
Gruſchwitz, Rheinſtraße 9
8156
2. Stock rechts.
Tüchtiges, ehrl. (*8137
Laufmädchen
bis nach dem Spülen geſ.
Ellenſtein, Caſiuoſtr. 26, I.
Mädchen oder Frau
tagsüber für Hausarbeit
geſucht. Adreſſe zu erfragen
in der Geſchäftsſt. (*8080
Monatsfrau
dreimal 3 Stunden vorm.,
Samstags 4 Std., geſucht.
Martins ſtr. 56, E. E. /B1568
Tüchtiges
Alleinmädchen
(od. Frau) für Küche und
Hausarbeit zu 2 Perſonen
geſucht. Hoher Lohn.
Frau de Waal
Rheinſtr. 14, I. (2638
Mii
Stelle noch einige
gut=
eingeführte (TI/2593
geg. hohe Probiſion ein.
Friedrich Reinisch
Großhandet in Zigarren,
Zigg=
retten und Rauchtabaß.
Tresden=Blaſewitz.
i
Rf
Beſtens eingeführte
Hagelverſicherung auf
Ge=
genſeitigkeit ſucht geg. hohe
Vermittlungsproviſion
2
Herren
die ſich energiſch um
Zu=
führung neuer
Verſiche=
rungen betätigen wollen.
Angebote unter D 33 ar
die Geſchäftsſt. (* 7253mi
Fakturiſt
für ſofort od. ſpäter ſowie
1 Dame
welche die Stenographie
u. Schreibmaſchine verfekt
beherrſcht, per 1. April von
hieſiger, Maſchinenfabrik
geſucht. Läng. erfolgreiche
Tätigkeit in der
Maſchinen=
branche wird verlangt.
Angebote unterBeifügung
von Zeugnisabſchr. uſw.
unter E 111 an die
Ge=
ſchäftsſtelle erb. (2614is
Hausſchuhfabr ſucht
ſtreb=
ſamen, redegew.Bertreter
Prov.), nur f. Detailliſten,
Bez. Heſſen. Bewerbung.
erbitte unt. E. 100 an die
Geſchäftsſtelle (2538ids
Tüchtigen
mit guten Beziehungen
zur Möbel=Induſtrie
zum Vertrieb unſerer
erſtklaſſigen Lacke
geſucht.
Lachfabrik Brühl
G. m. b, 5.
Brühl (Bez Kbinl, (I.,5o
Glänzende
E=3
erlſtenz
erhalten Sie durch Ueber=
nahme unſerer
General=
vertret. Patentamtl geſch.
Neuheiten, die ſich überall
eines enormen Abſatzes
freuen. Monatl. Verdien
ca. 5000 ℳ u. mehr ſin
erzielt, ca. 500 bis 1000 ℳ
ſind erforderlich. Zuſchr.
a. d. Deutſche Pat.=Verw.=
Geſ. Elberfeld, Köni
ſtraße
(1, 254
Mmtttttg
Derlreter
an allen Plätzen in Heſſen, welche Hotels,
Gaſt=
häuſer, Kaffees ete. beſuchen, bei hohen Bezügen
ſofort geſucht. Gefl. Angebot= unter M M 457 an
Ala=Hgaſenſtein & Bogler, Mannheim, erbeten.
(*8112id
Sanberes
Zimmermädchen
ſofort geſ. Monatl. 80 Mk.
FrauHeß, Alexandraweg6,
Künſtler=Kolonie.
un
Hunges Mädchen
fofort f. die Küche geſucht.
Weinſtuben zum Kaplan,
*8164
Kapellplatz.
1—
Ghafdt Begackaur!
Für die Leitung u. den Alleinvertrieb
unserer Millionen-Massenartikel,
weiche bei d. gesamten Landwirtschaft,
Industrie, Apotheken, Drogerien u.
Be-
hörden eingeführt u. von diesen glänzend
begutschtet sind, bieten wir zielbewusst.
Herren od. Firmen die seltene
Gelegen-
heit, sich eine dauernde, sehr einträgliche
D
m
KwIoc-
AR
EAlLLoIIZ
zu gründen. Fachkenntnisse nicht
er-
forderlich, dagrosszügige
Reklameunter-
stützung u. Einarbeitung durch
Stamm-
haus. Hohe laufende Barzuschüsse
werden gleich mit Beginn der Tätigkeit
gewährt. Zur Unterhaltung des
unbe-
dingt notwendigen Warenlagers ist ein
Hussiges Kapital v. 13 000 Mk. erforderl.
Nur Herren oder Eirmen, weiche zu
sofortiger persönlicher Vorstellung
beim Stammhause bereit, fnden
Berück-
sichtigung und wollen ausführliche
Be-
werbungen unter genauer Angabe de‟
in Frage kommenden
zirks richten
Nr. 103 an
unter „ROMINRW
Invalidendank, Augsburg.
(J,2617
Zuverläſſige
Frau oder Mädchen
wöchentlich für einen
Vor=
vder Nachmittag geſucht
Wendelſtadtſtr 3, (*8101
Heefiſche
Durch große Fänge ſind
auch dieſe Woche
wieder
billiger!
Von heute eintreffenden Zufuhren empfehlen in beſter Qualitätsware:
Kleine
für Heimarbeit in
Bament Filer geſucht.
Angebote unter P 104 an die Geſchſt. (*8104
Schellfiſche
Friſche grüne
Heringe
das
Pfund
Tuch= u. Kleiderſtoffe=
En=
gros=Geſchäft ſucht tücht.
Prorisions-Reisende
zum Beſuchen von
Detail=
geſchäft „Schneidern,ſowie
auch Privatkundſchaft. Nur
tüchtige eingeführte Herren
wollen ſich unter Angabe
von Referenzen melden.
Angeb. u. E 86 befördert
die Geſchäftsſt. (*8059gim
Kof
Behrlng
Wir ſuchen zum ſofortigen Eintritt eine
tüchtige, branchekundige
ge
A
Berkaufert
für unſere
(2589
Wäſche=und Schürzen=Abteilung.
Angebote mit Zeugnis=Abſchriften u. Bild erbitten
S. Wronker & Co. Nachf.
Goldbarſch
Cabliau
Seelachs
Lengfiſch
ohne Kopf
das Pfund
2.50
im
Aus=
ſchnitt
Für das kaufm. Bureau
einer hieſigen
Mafchinen=
fabrik wird zu Oſtern ein
Junge aus achtbarer Fam.
mit guter Schulbildung
als Lehrling geſucht. Han)
ſchriftl Angeb. unt. B110
an die Geſchäftsſt. 2613is
Nordſee=Schollen, Rotzungen, Cabliau,
Schellfiſche in all, Größ,, Merlans, Blaufelchen
Lehrling
Braver J. kann die Maß=
Schneiderei erl. (*7896g1
W. Waldherr
Schneidermeiſter
Schuchardſtraße 11.
Tiermarkt
Tüchtige Buchhalterin
ſowie alles Weitere zu billigſten Tagespreifen.
Nuch Räucherwaren und Marinaden ſind billiger gewvorden.
perfekt in doppelt, amerik. Buchführung, bilanzſicher,
mit Korreſpondenz, Stenographie, Schreibmaſchine,
ſow. allen vorkommend Burequarbeiten vollkommen
vertraut, für 1. 3. oder 15, 3. 21 von hieſig. Firma
geſucht.
Ai
yich WReinagr
Aauts Masihsel
42 Eliſabethenſtr. Tel. 367
Reinraſſ. oſtfriesl.
Milch=
ſchaf mit zwei 4 Wochen
alten Jungen preiswert
abzugeben. Jacobiſtr. 29,
n. Pallaswieſenſtr (48132
Nur erſtklafſige Kraft und Bewerberinnen, mit
mehrjähriger Praxis finden Berückſichtigung.
Aus=
führliche Angebote mit Bild und Zeugnisabſchriften
unter Aygabe der Gehaltsanſprüche unter D 143 an
(2504 a
die Geſchäftsſtelle d. Bl. erbeten.
19 Grafenſtr. Tel. 40
Aas85
Bo Be Ta11
iet
1ſchwarz. Minorkahahn
u. 1 Huhn, ſowie /
reb=
huhnfarbiger, Ital. Hahn
zu kaufen geſucht. Gefl.
Angebote m. Preisangabe
u. E121 Geſchäftsſt. (2608
1 junge Gaus u. neue
Sturmlaterne zu verkauf.
Georg Wild, Eirheilgen,
Bahnhofſtr. 46. (*8124
3Zuchtgänſe,5 Leg=
zu verk. (*8157
HähRer pankratiusſtr.7tp.
in gu
Junge Katze Hände
abzugeben, am liebſte
aufs Land. Anfragen
L 75 eſchäftsſt. (*8015
K
Katze entl. Wiederbring
(*818
iſenſee 5.
Ge
Ke
hof Marabn=Belz ber
Abzug. gegen Bel. Heide
bergerſtraße 72. (kst2)
Trauring, gez C. W
loren. 9
zug. geg. Belohn
Kittlerſtraße 4. (*832
K
ünterricht 6
K
Mer Wee
Gitarrennnterricht.
Angeb. mit Preis u. E6
a. 3. Geſchäftsſt. (4 7947g
Student ſucht gründl. u.
raſchfördernd Unterricht n
Köh. Mathematis
Angeb. m. Preis u. E8
Geſchäflsſtelle. (*804
Wer erteilt jg. Herrn
Unterricht
in der Unterhalt. frei
u. gewandt zu reden!
Gefl. Angeb. u. B.
a. d. Geſchäftsſt. /*8016in
Gänſerich geg. Ga 4s
(*8234
zu vertauſchen.
Heidelbergerſtraße 79, pt.
Scharfer Hund zu verk.
Klappacherſtr. 70 (*8032
m aller Art
Fuhren übernimm!
Franr, Gr. Kaplane
gaſſe 34, Tel. 3048. 19631
Zu bevorſtehenden Familienfeſten!
Stets in eigener Röſterei
ſc gebrannten
Mdgagtg
— hochfeine Miſchungen
Mr.
„Chattia, rote Packung” pfund 29.—
„Chattia, blaue Packung” pf. 27.—
„Chättia, gelbe Pachkung” Pfd. 25.—
Gute Konſumware, rein im
Gechmack . . . . . Pfund Mk. 22.—
Koffeinfreier Kaffee „Hag”
in 200 Gramm=Paketen.
Hanin
9.
AullL AAA
Mathildenplatz ?.
Lehrerin
f. Handarbeitsunterr. f11
einige Stunden wöchent!
geſucht. Ang. unt. E
an die Geſchſt. (*8083
kann mich der
Wer Hergang der
Schuhirem=Fabrikatio
lernen?. Angeb. u. B121
an die Geſchäftsſt. (k8201
Mummer 59.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.
Seite 2.
Palast-Lichtspiele
Grafenstr. 18 (Kaisersaal) Tel. 2522
Heute letzter Tag!
der Stärkste
Padtator Haan der Velt!
oder der
— fürstl- Abenteurer
(die
Akrobatenlauf-
bahn eines Prinzen)
in 1 Vorsp. u. 5Akten.
„Ie keine Iammer”
Heiteres
Lustsp. in 2 Akten.
Ab Mittwoch:
Das grosse Filmwerk
—Der Jauuskopf—
Die Bestie im Menschen, der Schrecken
von London.
(2598
Fabefhafte Sensation.
Keofelintt Benbel
früher Eink :: mit Altdeutscher Weinstube
23 ELISABETHENSTRASSE 23
Von Dienstag, den 1. März
bis einschliesslich 15. März
Taroße Mein-Mochen
verbunden mit Pfälzer Winzerfest
TANZ
Dürkheimer Hauskapelle
TANZ
Pälgobes Landos- Siugtonie Oreloston.
Sinfone- Konzert
Montag, den 7. März 1921:
urnhalle am Woogsplatz, abds. 1a8 Uhr.
eit ung: Generalmusikdirektor Prof. Ernst Böehe.
olästen: Frau Luise Lobstein-Wirz, Heidelberg
Sopran, Herr Hans Bahling vom
National-
theater Mannheim, Bariton.
ztenvorverkauf nur bei Christian Arnold am
Weissen Turm, zu 12.—, 10.—, 8.
(2599it
und 4.— Mk.
iglieder des Ritgard-Wagner-Vereins erhalten
ligen Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte freien Eintritt.
Zum Ausschank gelangt ein ganz vorzüglicher Pfälzer Wein
von der Firma Guntrum-Bensheim
direkt vom Fass /„ Liter Pfälzer Schoppen, Mk. 7.00,
Feine auswahlreiche Küche
Sehenswerte Dekorationen, ausgeführt von der Firma Blumen-Hellmuth
(*807901
Inh. Aug. Bender.
9=Union-Theater:
Der Stier von Olivera
Drama in 5 Akten
nach dem gleichnamigen Roman.
In den Hauptrollen:
Emil Jannings, Hauna Ralph.
Wer Storch im Balat
Lustspiel in 3 Akten. In den Hauptrollen:
Lo0 Hardy und Rudf Oehler.
Residenz-Theater
Das Opfer der Isis
Sensations-Drama in 5 Akten.
Sybille Einder in der Hauptrolle.
voé Jenkins
Die Tiara
Detektiv-Schauspiel in 4 Akten.
Hoichan AArin
Fürst von Alkalien
Lustspiel in 3 Akten.
Oentral-Theater
Abenteverüln in 2 Teilen von Stuart Webba
Die Brüder von St. Parasitus
3116
I. Teil und
Das Sohloß am Abhang II. Teil:
Delekfi drama in 7 Akten. In der Hauptrolle:
Ernst Reicher als Stuart Webbs
8308
Einlage:
Bchatten einer Stunde
Detektivdrama in 5 Akter
Hella Moſa in der Hauptrolle.
ederm
HA
Karmerätig,
*
Saollt
Erstklassige Weine
WIENER
und Küche
TERZETT
Reichhaltigste Auswahl
Mittag=
OSSCh
9
Eigene Wienen
Backwaren
Zivile
Preise!
u
Ameriean Drinks
AHHAHHHAHHEHAAHAA
keiniſaung frih. Leibgaröiſſen
on Darmſtadt und Umgebung.
Anläßlich der Jubiläumsfeier des
Leibgurde=
imente findet am
Montag, den 7. März 1921, abends 7½ Uhr
Saalbau für die Mitglieder unſerer Vereinigung
d deren Angehörigen ein
RRf
Ce
zemtnohert
geführt von 80, ehemaligen Hoboiſten der Regi
eursmuſik unter Leitung von Herrn
Obermuſik=
iſſter Hugo Hauske ſtatt.
Mitwirkende: Herr Profeſſor Balentin Härtl,
München (Violine), Herr Kammer
virtuoſe L. Kümmel, Darmſtadt
(Cornet).
2er Verkauf der Eintrittskarten findet nur gegen
Reigung der Mitgliedskarte zum Preiſe vor
—und 3.— von Mittwoch den 2. bis Freitag,
2 März in nachſtehenden Geſchäften ſtatt: Heinz
derer, Ernſt=Ludwigſtraße 12, L. Simon, Graſen=
15, C. F. Bender, Beſſungerſtr. 47, P. Kadel,
ſrrenhandlung an der Hochſchule.
Eit Rückſicht auf die große Anzahl unſerer
Mit=
eer können auf eine Mitgliedskarte nur zwei
1*8168
eittskarten abgegeben werden.
Der Vorftand.
Damenſchneiderei
Atelier feiner Maßanfertigung.
A. Lagrange
Tel. 1932.
dwigſtraße 16. (*8212)
Liuntbilder=Bornag
Die Pariser Forderungen und
Inre rougen rür geutscmtand.=
Freitag, den 4. März 1921, abends 8 Uhr, in
Konkordiaſaale, Waldſtraße 33
nicht, wie bereits gemeldet, im Feierabendſaale.
Vorverkauf: bei Firma Hugo de Waal, Rheinſtr. 14
2 Mk. (einſchl. Steuer), f. Student. u. Schül. 1 Mk.
Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter,
Kriegsteilnehmer u. Kriegshinterbliebener.
Kaufahrer.
Alle Reparaturen an Fahrrädern werden
unter Garantie in meiner
Spezial=Fahrrad=Reparatur=Werkſtätte
fachmänniſch, ſchnell und billig ausgeführt.
Sämtliche Fahrradartikel und
Zubehörteile zu konkurrenzloſen Preiſen.
(*7355mio
Gg. Hahn
Heinheimerſtraße Nr. 16.
Hut= und Wäſchebeutel
7335d1
Billige Bezugsquelle
Papierwaren=
Wendelſtadtſtr. 28
— haus — Jakob Skurnik — Fel. 1701.
Violinen
Mandolinen,
Guitarren uſw.
in hervorragender
Quglität, Preiswürdigkeit
und Auswahl. (2619a
Chriſtian Arnold
am Weißen Turm.
Reparaturenpreiswert.
Mozariſaal
wieder einige Tage fre
Näheres bei Keller,
2606a) Rheinſtr. 12½.
Wer ſich i. d. Muſik weit. ausbild.
will, Violine, Klavier,
Har=
monium, kann öffentl
mit=
vorſpielen lernen i. d.
Um=
geb. Darmſtadts an einig.
Abenden d. Woche (m
bal=
diger Vergütung). Ang.
unt. P 21 Gſchſt. (*8075
Klavierſtimmen
ſofort
(672
Arnold=Sohn
Eche Erbacherſtraße. Tel. 2457
n. d. Schwimmbad.
Heſſ. Landest heater
Dienstag, 1. März.
112. Mietvorſtellung.
A 22.
Sondermiete Serie XIII:.
Rigoletto.
Kleine Overnpreiſe.
Anf. 7 Uhr. Ende 9½ Uhr
Vorverkaufan d. Tages.
kaſſe im Landestheater nur
Wochentags von 10—1 Uhr.
Mittwoch, 2. März.
113. Mietvorſtellung.
B 24.
Schülermieten weiß”, gelb‟
Hänſel und Gretel.
Hierauf:
Tanzbilder.
KleineOpernpreiſe.
Anfang 7 Uhr
Giofkaren Biete
Heute Dienstag, den I. März — 8 Tage
bis Dienstag, den 8. März
M
M
M
M
M
A.
Festliche Veranstaltungen
mit
besonderen Darbietungen und Ueberraschungen.
Die apartausgestatteten Räume (
in stilvollem Festschmuck
FTEEEETETTTTTTTITTTTTITTTTTTTDTTTTT
Während der Rosenwoche
täglich abwechselnd reichhaltiges Programm
künstlerischer und musikalischer Aufführungen
mit den neuesten Schlagern.
(2636
Ferner:
—
ec
PREISTANZ—
Die 3 besten Tanzpaare — moderner Tänze —
werden in dem, an zwei bestimmten Tagen veranstalteten
Konkurrenztanz
zum Andenken mit sinnreichen Preisen ausgezeichnet.
Besondere Spezialitäten an
Gebäck / Speisen /Getränken
einrestaurant
WAXIM
(*7911sgo
Täglich 5 Uhr-Tee
Ia Gebäck
Erstklagsige Weine
ju Flaschen u. im Ausschank
Gute Küche.
Geschäfts-
leitung: Matthias Schommer.
Damen=Kopfwaſchen
mittelſt elektriſcher Trocken= und Douche=Anlage, das
beſte Mittel gegen Schuppen und Haarausfall.
Anfertigung ſämtlicher Haararbeiten, auch aus
ausgekämmten Haaren. Großes Lager in fertigen
Zöpfen, Locken, Teilchen uſw.
(2437 a
Schulſtraße 12
Guſtav Kanzler, Telephon2215
Damen= und Herren=Friſeur.
Orpheum E.5
:: Terofals Schlierſeer ::
Dienstg, den 1. März
W Heute und folgende Tage:
Das erfolgreiche Singſpiel
Die Zwillingsbrüder
Muſik von Karl Schwarz.
Text von Rich. Manz.
Karten: Verkehrsbureau, Reſidenz=
Automat am Weißen Turm, Hugo de
(2622
Waal (Rheinſtraße).
Biliges Angebot!
Ia reines, blütenweißes (*8227
4 Pfund
Kokos=Fett m. 10.50
Friſche Tafel=Margarine
Pfundwürfel, beſte Qualität, Pfd. Mk. 10.80.
Grafenſtraße,
Geschwister Dreier, Ece Rheinſtr. 17
Saalbau=
G. V. Hoss Hachr., ſtraße 41.
Seite 8.
Darmſtüdter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.
Nummer 59
Jedes Angebok - ein Schlader
Hemdennessel
90 cm breit
solide krättige Ware,
be-
vonders preignert „ Ueter 9.90
Nangee
breite Kleiderstoffe Gnalitzt, in allen
gangbaren Farben, enorm preiswert . . . . Meter E1 50 Reinwollener Diagonal
doppelbreit, Ia Gualität, in verseh, Parben, Ueter Zadu Kleiderdruek
in verschiedenen Mustern . . . . . . . . Meter 1 150 Damenkorsett lang, ans Ia Stoffen, mit
Ia Gummi-Strumpfhalter . . . . . . . . Stück U 1.00
Vollvoile
ca. 120 cm breit
nnr weiss, solide Qual.
.. . . Aeter nur Zaze
(2623
MainzerWarenhaus
Markt
Zentralverband der Angeſtellten
(Ortsgruppe Darmſtadt).
Einlädung
zu der am Dienstag, den 1. März 1921,
abends 8 Uhr, im Saale der Reſtauration
„Stadt Pfungſtadt” ſtattfindenden
Mitgliederverſammlung.
Tagesordnung.
b. Mitteilungen.
2. Wahl des Ortsbeamten.
8, tellungnahme zum Gautag und Bahl der
Delegierten.
4. Tarifangele enheiten.
In Anbetracht der außerordentlich großen
Wich=
tigkeit dieſer Tagesorbnung bitten wir um
vollzäh=
liges pünktliches Erſcheinen.
Mitgliedsbücher ſind vorzuzeigen.
(2587
Mit koll. Gruß.
Die Ortsleitung.
Achtung!
Dem verehrten Publikam aus Darmstadt and
Umgegend zur gefälligen Kenatniss, daus wie unser
Erstkl. 1 anzinstitut
nach der
Beckstrasse Nr. 2, part.,
Ecke Erbacherstrasse, Eingang Beckttrasse,
ver-
legt haben.
An einem demnächst beginnenden
Tanzkursus für Anfänger fönnen sich
noch Damen und Herren anmelden.
— Privatstunden zu jeder Zeit. —
Erstkl. Tanzinstitut Rose
früher Nieder-Ramstädterstr. 64
jetzt W Beckstrasse 2, part., Ecke
(*8155
Erbacherstrasse.
Haltestelle Linie 5 Beckstrasse.
Ve
Feinſte Margarine Poſtpäckchen zu 9 Pfd.
ungeſalz. zu Mk. 10.20 das Pfd.
Erſtklaſſiger gebrannter Kaffee, 8=
Pfund=
pakete zu Mk. 18.75 das Pfd.
Badeſeife in Päckchenzu 2 Dtz, das Stück von
150 gr zu Mk. 3.50 das St.
Deutſche Kernſeife. 64 %0 Fett, gut
abge=
lagerte Ware, Päckchen zu 18, 250 gr=
Stücke zu Mk. 4.80 das Stück.
Seifenzulver 20 % Seifel, Päckchen zu9 Pfd.
Mk 3.60 das Pfd.
Beſtes Speiſeöl, in Kannen zu 9 Liter zu
Mk. 18.50 der Liter.
(F2595
Beſte Stärke in Schachteln enth. 50 gr im
Karton zu 50 St. zuMk. 1.25 die Schachtel.
Merkur-Handelsgesellschaft m. b. H.
Mainz, Leibnizſtraße 8.
Tel. 2058.
Bolarstern
Batterien
frisch eingetroffen. (2e18
L. Aange
Schulstrasse 6, Telephon 399
Guggenheim & Marz
Markt
bleten etwas Aussorgewöhnliches
Billige u. gute Fettwaren!
Rein Aluminium-Geschirren!
Schmalzp. Pfd. 12.—M.
Maulin „ 12,50 M.
Tafel=Marg. p. Pfd. 11,50 M.
(wöchentlich dreimal friſch)
Eßlöffel, pol. u. geschliffen
Stück 1.55
Eßgabeln, pol. u.
ge-
schliffen Stück 1.55
Schöpflöffel 8.50, 7.50
Essenträger 18.50,
14.75, 12.50
mit
Satzy Töpfe. peckel
extra schwere /or
Qualität, 16-22
em, 4 8t. 1.Sat 400,
Kinderbeeher 8t. 3.95
Nndelpfannen 24.50,
21.50, 18.75, 15.75
Bratpfannen m. Stiel
15.75, 13.50, 11.50
Wasserkessel 98,00
85.00, 65.00
Konsolen. /It.-Jaß 23.75
Pkrolie Zelegenheit!
Saty Aochtöpfe
mit Deckel
14—18 cm
3 St. im Sats 75.00
16—20 om
3.8t im St= 95.00
14—22 cm
5 St. im Sts 150.00
16—24 cm
5 St. im Sat 185.00
Ia Deutscbe Kernseife
Doppelstück
300 gr. 4.50
Tee-Eier . . Stück 2.50
Butterdosen mit
Schraub-
deckel .„ 6.95, 5.75
Seifennapf m. Sieb 5.95
Pnddingform 14.50,
12,75, 11.50
Salatseiher Stück 24.50
auf Brot
wie beſte
Friſch 1 Pfd. 1B,50M.
vom
Block, ſs „ G,75M.
Mnantonn Butter
„M5.
g mit
Sata Lopfe Dockel
extraschwere0
Oualität, 16-244
100., 5 St. i. Satz
Sanella, Vitello, Tomor (koſcher)
zu Fabrikpreiſen
Margarine= und
Pflanzen=Butter=
A. Maut Spezial=Geſchäft
Schuſtergaſſe 5, hinterm Rathaus.
Mlehtöpte 21.75,
17.50, 13.95, 10.75
Kasserollen m. Stiel
17.75, 16.50, 12.95
Kartoffeldämpfer
75.00. 59.00
Backschanfeln St. 8.75
eiſe
k.4
Käud
trer
Verkauf
soweit
Vorrat!
Darmstädter Bazar
Besichtlgen Sie
unsere Seiten-
Schaufenster!
Der Wen lohnt
ſich=
von der Stadt nach der
Hutumpreſſerei Pankratiusſtauvert
Ecke Fuhrmannſtraße.
iden
Reizende, ſchicke Damenhut=Sommer=Model
Geflechtsfärberei in allen mode nen Farl
(2612
Außerdem Faſſonieren von Herrenhüte
in der bekannten beſſeren Ausführung
W=
ſ. 47,1.
Panamawäſcherei.
*
R. Eof
m.
M. K. Stetefeld, Hutmach
Aber
2
zu bernäufen
ein Poſten neues Eiſen, eine wenig gebr.
Zinkbade=
wanne, eine neue Bauwinde, mit den
dazugehören=
den Seilrollen, verſch. Sauerſtoffflaſchen mit
Meſſing=
ventilen, ſowie ein Poſten neue Schrauben, billig
abzugeben.
(24303
C. H. Witz & Co., Eiſen und Metalle,
Kahlertſtraße 36.
Kähmaſchinen=
Reparaturen
Vertrieb von neuen und
gebraucht. Nähmaſchinen
Franz Lepper,
Nähmaſchinen=Vertrieb,
8001
Grafenſtr. 31,
Defekte Schuh
aller Art werden mit
beſten Kernleder gefel
und gefleckt. Nur beil
Kirchſtr. 1
Rubin gaden).,
Friſche Trink= und
Siedeier von
Mk. 1,90
(2615
Fischhandlund gasse 6.
Greifen Sie zu
Kl. Ochsen-
Eierhandlung
Rheinhold
Ludwigsplatz 3,
Telephon 671.
Ab Dienstag:
Grosse grüne Helmsscoche
Net
Seſſel 5o Mk.
Willy Klöß
Beſſungerſtr. 70 (B2571
Pfund Mk. H.O0.
(k8323
Rohrplattenkoffer
hochmoderne Strickjacke
billig zu verk.
Heidel=
bergerſtr. 2, III. (*8
Haltbh-Artote
am Weißen Turm
nurOualitätsware
zu billigen Preisen. (2620a
Getragene Kleiderl
Schuhe, Wäſche kauft zu Tagespreiſen
Rundeturmſtr. 1
8s A. Hochmann, Telephon 2574.
Einger=Nähmaſchine
Ringſchiff, preiswert zu
verkaufen, evtl. auch auf
längere Zeit zu vermieten
Neckarſtr 4, III., Iks.,
Hth., b. Müller, (*8259
1 Gramophon
mit 38 Platten; 1 g
roßer
Spiegel mit geſchl. Gla
1 Ausziehtiſch, 1 Vertiko
18177
zu verkaufen.
Frankenſteinſtr, 44, 1. St.
Regiſtrier=
Kaſſe
National=Taſtſyſtem, noch
wie neu, preisw. zu verkf
A. Lächler,
Spezial=
Reparaturwerk=
ſtätte für Kontrollkaſſen
und Schreibmaſchinen,
Riedlingerſtraße 20
Tel. 1109Klinglerl. (28138
Sind Sie
Kinobeſucher,
dann laſſen Sie ſich
koſten=
loſe, intereſſaute
Mittei=
lung ſchicken, durch
Einſen=
dung Ihrer Adreſie unter
M. P. 196 an
Inhaliden=
dank, München, Peruſa=
(72596
ſtraße 4.
Tafel=Voll=Reis pfund 2.40
Ia Haferflocken pfund 2.60
Suppengrieß weiß, pfd. 3.50.
gelb, Pfd. 2.50
beide aus Mais hergeſtellt in beſter
entbitterter Qualität,
Suppengerſte pfund 2.80
Gemüſe= und
Obſt=Konſerven
zu zurückgeſetzt. Frühjahrspreiſen.
Moriz Landau
1 Mathildenplatz 1.
[ ← ][ ][ → ]ſietmmer 5D.
Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter
(Nachdruc verboten.)
naſt ein Vierteljahr dauerte es, bis ſich Arno von ſeiner
genen Krankheit völlig erholt hatte. Endlich war der Tag
ge=
nien, an dem Kurt Splettſtößer den Freund beſuchen durfte.
Geneſung hatte bedeutende Fortſchritte gemacht. Splett
fand ihn friſch und wohl wie in den beſten Zeiten, auch
perzübel hatte ſich nicht mehr eingeſtellt und der Arzt er=
Daß dieſes im Grunde wohl mehr nervöſer Natur und den
Aufregungen zuzuſchreiben wäre, die er in jenen Tagen
Wemacht.
As Splettſtößer ihm von dem guten Fortſchrict ſeiner Tur=
Herzählte, hellten ſich ſeine Mienen für einem Augenblick auf.
ſir aber fragte er: „Und das andere? Die Arbeiterwohnun=
Hat die Geſellſchaft num endlich Einſehen gehabt und wird
ſur keine Schwierigkeiten mehr bereiten
3lettſtößer antwortete ausweichend. „Die Zeit iſt für ſolche
wohl wenig geeignet”, meinte er.
Gerade die Zeit dünkt mich günſtig.
So wird die nur auf Geſchäftsrücſichten gegründete Geſell=
Die Konjunktur für ihre Zwecke nützen und ſich hüten, dir
der auf ungewiſſe Zeit zu ſtnden.”
Sowie meine Turl
bine fertig und ihr Erfolg geſichert iſt,
ich ſie flüſſig haber
plettſtößer zuckte die Achſeln: „Wer kann das heute ſogen,
e Verhältniſſe unſicher und ſchwvankend geworden? Das
ein=
ſittel, die Welt zu erneuern und ſich in ihr zu behaupten,
Erfüllung der nächſtliegenden Pflichten, nicht die Jagd nach
und verſchwomaenen Zielen.”
us Splettſtößer gegangen war und ſich Annemarie nach alter
hnheit kurz nach dem Abendeſſen für eine halbe Stunde zu
hetzte, kam es wie von ungefähr, daß dieſer im glücklichen
ſeiner Geneſung die ganze vergangene Zeit an ſeinem
vorübergehen ließ und ihr von ſeinen Erlebniſſen und
erzählte, die ſchließlich zu ſeinem Zuſammenbruch führten.
8 war das erſtemal, daß er es ſo im Zuſammenhange tat.
er früher einmal einen Anſatz dazu genommen, ſo hatte ſie
ald verhindert, weil ſie fürchtete, daß ihn ſolches Geſpräch
fyn und ſeine Heilung beeinträchtigen würde.
ſtun aber hörte ſie ihm voll innerer Anteilnahme zu; je
wei=
erzählte, um ſo mehr ſchloß ſich ihr Antlitz auf. Und als
Innerſten noch immer empört und getroffen, ſchilderte, wie
eine Ideale an der Geldfrage und dem Geſchäftsgeiſte der
ufer geſcheitert, wie kalt und hart ihn Macketatz abgewieſen,
ihn um ein Darlehn angegangen, und wie er nun rat= und
mit anſehen müßte, wie die wit ſo großen Erwartungen
Auusſichten begonnene Angelegenheit im beſten Werden zu=
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.
grunde ging, da merkte er, wie eine heiße Blutwelle in ihr
Ant=
litz ſtieg, bis hinan an den Rand der Schweſternhaube, und jeder
Zug in ihm ſich zu beleben begann.
Dann wünſchte ſie ihm gute Nacht und verließ ihn. Er nahmt
noch ein Buch zur Hand, legte es aber bald beiſeite, ſchaltete das
Licht aus und verſank in jenen geſunden Schlaf, der ihm nach
ſeiner Geneſung zu eigen geworden.
Der letzte Tag im Lazarett war gekommen. Arno war
ge=
hobenen Herzens und guter Dinge; denn morgen ſollte er in die
Werft zurückbehren und die liebgewordene Arbeit von neuem
aufnehmen.
Am Nachmittag beſuchte ihn Splettſtößer und berichtete ihm
von den Ereigniſſen, die ſich draußen vollzogew hatten: die
Na=
tionalberſammlung in Weimar war zuſammengetreten, man ſal
wieder ein wenig Land in der unaufhaltſam dahinſtürmenden
Flut auftauchen, begann den Blick wieder aufwärts zu richten
und den Fuß feſter zu ſetzen, fing noch einmal an, zu warten und
zu hoffen.
„Nimint man’s recht”, meinte Arno, „ſo kommt in dieſer
ge=
waltigen Bewegung, die wir jetzt durchleben, eigentlich eins
deutlich zum Ausbruch: der Drang nach Freude und das Recht
auf ſie. Eine alte Zeit iſt in Trümmer gefallen, nun ſteckt man
auf ihnen neue Zeichen auf.
Splettſtößer lächelte. „Es war ja von jeher dein Lieblings
gedanke: die Menſchen zur Freude zu führen”
„Glaubſü du, daß man etwas Beſſeres wollen und tun kann?”
„Nur daß ſich dieſes Beſtreben, wie ich oft erfahren habe, ſo
leicht in ſein Gegenteil kehrt!“
„Dann mßte man an jeder Beglüchung der Menſchheit
ver=
zweifeln."
„Durchaus nicht. Darin gerade ſehe ich eine der wichtigſten
Aufgaben der neuen Zeit: die Menſchen zu einer
menſchenwürdi=
gen Exiſtenz zu ſühren. Sie ſind unſanft geweckt worden aus der
Behaglichbeit und Nichtigkeit ihres Daſeins. Vielleicht iſt nun der
Drang nach einem höheren, ſinnvolleren Leben in ihnen wad
geworden. Solange ſie den nicht ſpüren, ſolange ſich nicht die
Menſchenvürde in ihnen regt, kannſt du ſie auch nicht zur Freude
führen. Denn die Freude, das darf man nie vergeſſen, iſt nicht
etwas Aeußerliches, ſondern etwas rein Innerliches. Nur aus
ſich ſelber können die Menſchen ſie ſich ſchaffen, ein anderer kann
ſie ihnen nicht aufzwingen — vor allem nicht wider ihren eigenen
Willen.”
„Das habe ich nie verſucht”, erwiderte Arno ein wenig
ge=
reizt.
„Erlaube, das haſt du ſehr oft verſucht, drinnen im engſten,
wie draußen im weiteſten Kreiſe.
Er verließ den Gegenſtand, dem er wollte Arno nicht
ver=
letzen. „Aber darin haſt du recht: eine alte Zeit iſt rettungslos in
Seite 9.
Trümmter gefallen, und wir müſſen auf ihnen den Bau einer
neuen errichten. Es iſt wir nicht leicht geworden, mich zu dieſem
Glauben hindurchzuarbeiten. Aber es muß ſo ſein. Es iſt unſere
einzige Rettung und Zuflucht. Gerade wir Baumeiſter müſſen
jetzt ans Werk. Mit Flichwerk iſt nichts mehr getan. Einen ganz
neuen Bau müſſen wir errichten. Nicht ſtolz und in die Wolken
reichend, wie wir es in beſſeren Zeiten geträumt. Sondern
ein=
fach und beſcheiden. Aber feſt, doch hell und freundlich,
da=
mit wir ſicher in ihm ſpohnen können.”
Arno merkte ſehr wohl, was der andere mit dieſen Worten
ſagen wollte, aber er erſpiderte nichts.
„Das iſt vielleicht der größte Gewinn dieſer ſchweren Zeit”
fuhr Splettſtößer fort, „daß wir lernen ſollen, uns ſelbſt
beſchrän=
ken und, was wir an äußeren Machtmitteln eingebüßt, doppelt
an inneren Werten zu gewinnen ſuchen. So an uns arbeitend und
der Allgemeinheit dienen, das iſt die Aufgabe, die uns jetzt
ge=
zeichnct iſt. Wenigſtens habe ich in ihr weie Kraft, die ich ſchon
verloren wähnte, wiedergewonnen.”
Arno reichte ihm die Hand. „Es iſt viel Wahres in dem,
was du da ſagſt. Auch ich will wit dem morgigen Tage ein neues
Leben beginnen.”
Mit ſolchem Vorſatz, mit neuerwachtem Lebensmrt umd
Le=
bensfreude nahm er am nächſten Morgen ſeine Tätigkeit an der
Werft auf.
Aber wie anders fand er alles, als er gehofft und erwartet
hatte!
Die Kunde von ſeiner Niederlage war in die weiteſten Kreiſe
gedrungen. Man wußte überall, daß er das für die Anzahlung
notwendige Geld trotz aller verzweifelten Bemühungen nicht
auf=
treiben und deshalb auch die Einzahlungen, die man ihm aus
verſchiedenen Kreiſen der Werft im Vertrauen auf die Güte
ſei=
ner Sache geleiſtet, nicht hatte zurückerſtatten können. Die
Arbei=
ter, die ſich ſicher auf die neuen Wohnungew verlaſſen und die
alten gekündigt hatten, waren in die größte Verlegenheit
gera=
tem Zu alledem hätte ſich das Gerücht verbreitet und mit
größ=
ter Hartnäckigkeit behauptet, daß Macketatz, über das Verhalten
ſeines Oberingewieurs in höchſtem Grade empört, dieſem ſein=
Stellung gekündigt, und daß ſeine Turbinen, an denem man auch
unter den veränderten Verhältniſſen wit verzweifelter
Anſtren=
gung arbeitete, eine verlorene Sache wären.
Alles dies ließ man ihn nun ausbaden. Wohin er den Fuß
ſetzte, begegnete man ihm mit einer ofſen zur Schau getragenen
Mißachtung. Man grüßte ihn kaum oder erwiderte ſeinen Gruß
mit läſſiger Kälte. Sein Stern, der einmal ſo hell und warm in
dieſen Räumen geleuhtet, war verloſchen, und alle Verſuche, ihn
wieder zum Glanze zu bringen, verſagten. Die alte
Anziehungs=
kraft war von ihm gewichen, ſelbſt ſeine lange, ſchwere
Erkran=
kung begegnete nicht dem geringſten Mitleid.
(Fortſetzung folgt.)
Heltenes
belangebot
beiſezimmer
en, in extra ſchwe=
Jual., Ia Verar
king, hochelegan
m. gr. Büfett,
6200 Mk. an.
renzimmer
v. mit Bücher
nken bis zu 2m
von 5400,K an.
hlafzimmer
hmackv. Modelle
Holz= u.
Stil=
m. 2= u. 3tür.
änk. v. 2500,4 an.
bmpl. Küchen
00 an, m. Zteil.
üfett 2250,4.
Min
nt. unbedingt
loh=
u. unverbindlich.
en Farbhille Bettſtellen
wenhütlerungm., faſt neu
verkf. Anzuſehen
ührung)uchmittags. Lud
Hſtr. 47, I. (*8121
bel=Vertrieb
ſager Liebigſtr. 24.
Laden. (*8272
gebr. Sofa
1 runder Tiſch
A
utmay
zu berk.
Eliſa=
ſtr. 5, II. (*8128
59
(*8135
„enmd berk..
der gokibpult, Füllöfen,
Nur kibleofen, Mülleimer,
brchſt AEoſen, Sitzwagen.
en). MMkarnſtädterſtr. 51, I.
Küchen=
tiko, ſchrank.
ſiei derſchrank.
Kom=
nit Pult=Aufſatz zu
Uheilgerſtr. 9./(*8133
hell=eichnes
afzimmer
ſtehend aus:
len mit Spiral=
Nachttiſche m.
Waſchtoilette
Spiegelaufſatz
Spiegelſchrank m.
zum bill. Preis
Ak z vkf. Deiues,
r. 1½2, T*8191
u verkaufen:
dr Kleiderſchrank,
m., Waſchtiſch
Frack, Weſte, Hoſe,
(kl. Fig.),
feld=
e Joppe Mantel,
ſeuer Ueberzieher
Gähr., getr. Anz
feldgr. Stof
für Hoſel, neue
er, lein. Bettüch.
hnen= u. Herren=
„, weiß leinene
Sportſtrümpfe
eNickel=Armband=
, Schaft= und
trn. dopp. Sohlen
u. verſch. Wilh.
räfenſtr. 27, im
(*8188
Holierte Vertiko
abzugeb. (2580
Z. Bleichür. 17.
zimmer
Büfett, Kredenz
i. echlem Leder
Eiſch,neu preiswert
*8170
Aienſtraße 6, II.
Nußbaum mit
Muſchel=
aufſatz, komplett, mit
großem, 3teil., 2,40 m
breitem Spiegelſchrank u
großer 3 teil Friſiertoilette
ſehr gut erhalten,
preis=
wert abzugeben.
Näheres Ludwig Alter,
Hofmöbelfabrik,
Eliſabethenſtr. 34. (2575
Chaiselongng 3u berk.
Roth, Magdalenenſtr. 11.
Zu verkaufen:
1 vollſtänd. guterh. Bett,
1 Kommode, 1 Schrank,
1 Küchenſchrank, zwei geb
Stühle, 1 Regulatoruhr
1 Waſſerbank, Tiſch und
Anrichte, H. Küchentiſch,
1 Ziertiſch, 1 Chaiſelongue,
1 Spiegel, 2 g. Bilder, ein
Nachtſchr. und verſchied.
HR
Porzellan. MK
Kirchſtraße 8. (*8130id
Gebr., gr. Teppich
zu verk. Angeb. u. E119
an die Geſchäftsſt. (*8199
Verkaufen!
1 unßb. Beit mit Sprungrahm.
800 , 1 dreiteil. Roßhaar=
Matratze 800 K, 1. Dechbett
m. 3 roten Kiſſen 350 .
Unterbett m. 2 weißen Kiſſen
100 , 1 wollene Steppdecke
100 ℳ, 1 dazu paſſ.
Nacht=
ſchränkch. m. Marmorpl. u.
4. Meee K
Zu verkaufen:
Itür. lack. Srleiderſchran!
150.K, Stühle, Wandetag.
Bild., Körbe, Lampenuſw.
Stiftſtraße 29, I., links,
*8043
2—2½ Uhr.
1 Nußbaum=
Bettſtelle
2ſchläf. m. Drahtmatratze
300 Mk., eine
Nußbaum=
bettſtelle, einſchläfig, mi=
Sprungrahmen 200 Mk.,
1 Gehrock=Anzug, große
ſchlanke Figur 350 Mk
1 ſchwarze Leberjacke, w
neu, für Kraftfahrer, 30
Mk. zu verkaufen. (*8231
Heidenreichſtr. 17, part.
Weiße eiſ. Bettſtelle mit
Meſſingknöpfen u. 1
liegewagen zu verkaufen
öchießhausſtr. 67. (*821
in
Bloch dose
Mk. 20. Blni
Bk. 32.-
Feinster
verzilb. n
polierter
Apparat
in F Etni
Hk. 60.
O diel Geld verschwendet
ZZit man mit den gefährlichen Rasiermessern oder
kratzen-
den dunnnen Klingen, die fortwährend nachgeschliffen
V
werden müssen.
„Muleuto‟ Hand-Hohlschlifk
fegen blitzschnell den stärksten Bartwuchs weg und bleiben
jahrelang ohne Nachschleifen haarscharf.
Tausende Anerkennungsschreiben.
Herr Professor Reiz, Weimar, Luisenstr. 55, schreibt.
„Ich habe mich so an das
wunder bar Sanfte Rasieron
mit Ihren Muleuto-Klingen gewöhnt, dass ich weder eine
an-
dere Klinge gebrauchen, noch mich beim Barbier rasieren
lassen kann.‟ — Durch die Messerschmiede
(2464a
Hochmoderner
3 P. getr. Damenſtiefel
A 30 ℳℳ, 2 H.=Haarhüte,
Reiſe= und
1 ſteifer Hut à 35 ℳ,
Leinenkindermäntel f. 6j.
Touriſtenanzug 4 25 6, 1 Sportanzug m
Lederhoſe f. Cjähr., 2½ m
blaugrau, Breeches, beſte ſchw. Sammet 4 40 ℳ,
Qualität einmal getragen, 4 m ſchw. Wollſtoff fü
mittlere Figur (1,67 m), Konfirm=Kleid zu verkf
ſofort zu verk. (*814 1im
Näh. Geſchſt (*8212
Mühlſtraße 64, II.
Wenig getrag. Rug;
braun, Herren=Anzug
(mittl. Fig „Maßarb) billie
zu verkf. Baſ. ein Damen=
(*8211
Lodenhut.
Schloßgartenſtr. 71, pt.
2
Gehrockanzug
An=
züge, Überz., Mantel f. jg
Mädch., Mantel u. Capes
f. ält. Dame, ſcht. Koſtüm,
Tuchrock Bluſen, verſchied
ſeid. Kleider z Umändern,
Knabenhemd f. 12-14jähr.
Knabenanzug /Trikot) neu
f. 8-10jähr., einzl.
Herren=
röcke, alles ſehr gut erhalt
Koſtümſtoff und Crepe de
Chine, neu, zu verkaufen
Grafenſtr 4, I. (*8224
Blaner Anzug
mittl, Gr., tadell. erhalt.
preiswert zu verk. (*8262
Karlſtr. 94, Hths., I.
MULCUTO-WERK, SOLINGEN. Wiederverkäufer gesucht.
SchönerTrumean,ſchwarz.
Ebenholz (Spiegel 2 m
auf 0,75) zu verkaufe
Holzſtraße 13. (*8243
ach
E
Wir empfehlen
von täglich eintreffenden Sendungen
alle Sorten
Friſche
1 ſchwarz. Gehrock,
2 P. Hausſchuhe, Damen
39-40 u. Herren 41-42
2Tiſche,80 X 200,100 X 120
zu verkf Lauteſchläger
ſtraße 44, S., I. (8*244
Konfirmandenhut
Weite 33, zu verk. (*8145
Hempel, Beckerſtr. 33, III
geeftiche
Eintür, Rleiderſchran
180 , Kommode 180 ℳ
Seſſel 65 ℳ. Standuh
350 ℳ, Sekretär, alle
neu geſtr. u. lack., z. v!
Viktoriaplatz 12, pt. /*8152
m. Auf=
Diplomar
*
8153
ſof. bill. zu verk.
Viktoriaplatz 12, pt.
Stiefel (*8115
Halbſchuhe, 2 P. lange
Damenglacéhandſchuhe(6
Ziegenleder, 1 Paar
Tuch=
ſchafte m. Lackbeſatz, 1 P.
Herrengummiſchuhe (42),
ſteifer ſchwarzer Hut (enge
Nummer). Näh. Geſchſt.
im Pfd. 3.00
Kabliau Nordſee
Island Aus= Pfd. 2.50
Lengfiſch ... . . ſchnitt Pfd. 2.00
Seelachs
(2624
D Hotels und Gaſtwirte Preisermäßigung. DA
Darmſtädter Fiſchräucherei
en gros mkireh Bühl Telophon
2590.
en detail
41 Kiesſtraße 41.
8
R
K
Neh
R
Di
K
1 P. H.=Bogkalf=Halbſch.
Gr. 41) billig zu verke
Wienerſtr. 60, Pdh. II. (700
2T.
Brauner unzug
für. 12jähr. Inngen z.
verk Karlſtr. 38, II. (772s
Frack und Weſte
auf Seide für große, ſtarke
Figur, preisweit zu verk.
Dochſtr. 12, III. (*82371s
Covercost-Faletot
dkl.=blauer Anzng,
grauer Zwirn Anzug
für kräft. Figur,
graues elegant. Koſtüm,
Kindermäntel, f. 4.5jähr.,
zu derkaufen. Anzuſehen
gt die
1—12 Uhr. AEo?
Geſchäftsſtelle. (*8150
Guterhalt. Frackanzug
mittl. Fig., billig abzugeb.
Luiſenſtr. 6, 1II. (*8166
Eleganter Sommer=
Gehrock=Anzug
a. Seide, blaue Tuch=Frack
Livree, kompl., f. Diener
Frack und Weſte, feine
Damnaſt=Portieren f.
Deko=
ration n. für Fenſter un
verſchied andere zu verk
Näh. Geſchäftsſt. (*8146
Verſchiedene Hoſen
*803I
zu verkaufen.
Kranichſteinerſtr. 15, I, I
1 P. neue H=
Lackbeſatz=
u. 1 P. n. Boxkalf=
Halb=
ſchuhe, Gr 44, beide Frie
densware, 1faſt neue
Rad=
fahrerlaterne (Karbid), 1
guterh. Mantelkleid f. jung.
Mädchen
zu verkaufen.
Näh. Neue Niederſtr 17,
Oth., 1. St., I. (*8114
Fein. Zylinderhut, Weite
57, 25.4, guterhalt. Hoſe
u. Weſte, für ſtarke Figur
130.K. 1 feiner Herren=
Strohhut, Weite 57, für
15ℳℳ, 6 Weingläſer mit
Tablett, 6 feine Damaſt=
Handtücher —5 billig zu
verkaufen. Näh. in der
Geſchäftsſtelle. (2573imd
Verhaufe
ſchönes dunkelbl. Koſtün
prima Stoff.
Hofſtallſtr. 10, I. I. (*8160
Einen Damen=
Regenmantel
u. 1 Koſtümrock (ſchwarz
faſt neu) billig zu verl
Landwehrſtr. 33, pt. /*802=
1 P. neue Schnürſtiefel
Nr. 43, ſowie 1 P.
Schaf=
tenſtiefel Nr. 42, 1
Ma=
tratzenſchonerdecke.
ein
Kellnerfrack m. Weſte,
Zylinder, Gr. 55/a,
un
Verſchiedenes z. vk. (*8038
Dieburgerſtr. 42, S., I.
Mod. Frühjahrshut
(*8235
billig zu verk.
Heidelb rgerſtraße 79, pt.
Schw. Seidenh D.=
Stroh=
hüte, v. K. Matroſenmütze,
Lederhütchen f. 1:2jähr.
D.=Handtaſchen, Herren
ſelbſtbinder, Weingläſer, g
H.=Stiefel (41)a. ſ billz. vk.
Näh. Geſchäftsſt. ( 8203
Weiß. Stick.=Boile=Fleid
f. Mädchen von 14—16 J.
zuverk. Anzuſ nur Diens
tag u Mittw. v. 3½-8 Uhr.
Wilhelminenſtr. 19, II.
Preiswort
zu verkaufen: (*8221im
3, 20 m erſtkl. blauer
Koſtütmſtoff per Meter zu
190 ℳ. Mauerſtr 19, pt.
Bettieintücher u.
Damen=
jacke, woll., zu verkaufen.
Näh. Geſchſt. (*8223
(2 m hoch,
3 Türen .m breit,
u. 1 Kaute Miſt zu ver
laufen. Eberſtadt, Ring=
*7983
ſtraße 33.
breiswert zu verkaufen
Hock, Heidelbergerſtr. 44,
*825:
1. Stock. 3
A Geige
u. ein Konfiumandenhut.
Sandbergſtr 18, I. 1*812 Preiswert
zu verkaufen:
1 Grammophon mi
Platten, 2 Taſchenuhren,
1 Paar Herrenſtiefel, Gr.
42, eine faſt neue Stand=
uhr (Freiſchwinger mit
Schlagwerk). Hoffmann=
ſtr. 13½, 1. St (*8100 mM
GrGsser uz un mephda
tit Platten ℳ 350.—
Cheiselcngue
mit Decke ℳ 380
Herren=Schreibtiſch
(Diplomat)
m. Rollverſchluß ./ 450.-
Flobertgewehr
(6 mm) 50.—
Döhge3borng. 4, I. (*8256 Guterhaltenes
PaT
gAde.
Matengn
neue Fahrradlaterne und
Gasbadeofen zu verkauf.
Näh. Geſchäftsſt. (*8113 Starkes Rad
Freilauf, neue Bereifung
B=Piſton, prima,
8184
billig zu verk.
A. Snlzbach, gr. Ochſeng 4. Guterhaltener Kinder=
wagen preiswert zu verk.
Bleichſtr. 30, II. (*8162 Eleganter weißer Sitz= u.
Liegewagen f. neu, preis
wert zu verkaufen. Näh.
Geſchäftsſtelle. (*8065 Neuer herzſchaftlicher,
fein ausgeſtatteter
Fabyrimmerwagen
billig zu verkaufen. Kies=
ſtr. 55, Grths, II. (*8123 EinKinderwagen
noch neu, Nickel u. Rohr
gefl., zu verk. Eberſtadt
(*8036
Müllerſtr. 26. Guterhalten, weißlackiert
Liegefi½wagent zu verk.
Preis 100 ℳ. Arno
Barkhausſtr. 16, II., H Drilling zu verk.
Näh. Geſchäftsſt. (B260 Beißer Ninderwagen
zu verkaufen.
(*8031
Näh. Geſchäftsſtelle Zu verkaufen:
1 Gash., 2flamm. m Brat
ofen, 1 Spiegel, oval, ſchön.
Stück, 1 Spiegel, viereck.,
Bandonion (Friedensb.
tauſche auch ſonſt Nütz=
liches. Arheilgen, Wald=
ſtraße 7.
( 257
Milch=
Zentrifuge
zu verkauf. Fiſcher
Karlſtr. 63½ (*7791si
Eiſernes Tor,
Anaben=
ſtiefel, Gr 39, zu verk
Rondörferſtr. 23, II. /* 8133
Kärfe
zuterhalt., aus gut Hauſe
oder neu, geſucht. Angeb.
u. E 106 Gſchſt. 1*8125
D.
qu Rauf. geſ.
Thaiſelonque oder Sofa,
1 Schrank (groß’, daſelbſt
2 Roßhaarmatratzen
auf=
arbeiten. Angeb. m. Preis
u. E 117Geſchſt. (*8186
Zu kaufen geſucht
zuterh. Linoleumteppick
(2X3 mi. Angebote mit
Preis unter E 82 an die
8022
Geſchäftsſtelle.
Dechbett
zu kaufen geſucht.
Angeb. m. Preis u. E 8
a. d. Geſchäftsſt. (*8023
Gebrauchte
(Offizierſäcke) zu kaufen
geſucht. Ang. mit Preis
u. E40 Geſchſt (2485s3c
Konſirm.=Anzug
für ſchlanke Figur, mittl.
Größe zu kaufen oder zu
leihen geſucht. Angebote
mit Preis unter E115 an
die Geſchäftsſt. (2597im
Eitt gebrauchter (26
75 Wagen Zam
billig zu verk. Ernſt Wiemer,
Arheilgen. Darmſtädterſtr. 37.
Guterh. Anzug
für ſtarke Figux, Größe
1,76 m, zu kaufen geſucht.
Angebote mit Preis unt.
E. 98 Geſchäftsſt. (*8088
7.
Wit kaufen
ſämtliche Rohprodukten:
Lumpen, Flaſchen,
Alt=
eiſen, Altmetalle, Felle,
Roßbaare, Padier zum
Einſtampfen uſw., zum
Tagespreis.
(2635a
Speier & Co.
Lauteſchlägerſtraße 12
Tele hon 2346.
Beſtellungen werden
ſo=
fort erledigt.
Fahrbare
UN
Motorbandſäge
nur gute, betriebsfähige
Maſchine, zu kaufen
geſucht.
Angebote in. Preis, Allte
u. Beſchreibg. unt. E 72
a. d. Geſchäftsſt. (*8037
Ein gutes Fahrrad
ohne Bereifg. mit Freilauf
zu kaufen geſucht. Angeb.
m. Preis unt. E 80 a. d.
Geſchäftsſtelle. (*8029
1 Sitzliegewagen
mit Verdeck u. 1 eiſeine
Kinderbettſtelle zu kaufen
geſucht. Angeb. u. E 103
Geſchäftsftelle. (*8190
Gebrauchte, guterhaltene
Kogtroll=Kaſſe
geſucht Aiſchaffenburger
Papierhans Th), Kra ier,
Liſchaffenburg
927g0
Ludwigſtraße 5
Seits 1e.
Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1521.
Hummer
Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes
Bericht von der Frankfurter Börſe vom 28. Februar.
Mitgcteilt von der Bank für Handel und Induſtvie, Darmſtadt.
Die neue Börſentvoche eröffnete in ruhiger Haltung. Die Börſe bot
das gleiche Bild wie in den letzten Tagen. Mangels jeglicher Anregung
ſchwächten ſich die Kurſe auf faſt allen Gebieten ab. Am Montanmarkt
verloren Buderus zirka 20 Prozent, Manneswann und Harpener je
8 Prozent. Schantung büßten zirkc. 10 Prozent ein. Auch
Elektrizitäts=
werte waren weſentlich abgeſchwächt. Lebhaft begehrt waren nur Deutſch=
Ueberſee, die zirka 25 Prozent gewannen. Am Emnheitsmarkt waren mit
genigen Ausnahmen Kursrückgänge feſtzuſtellen. Lebhaftes
Kaufinter=
eſſe beſtand jedoch für Oeſterreichiſche Länderbanhutfen, die auf die
Um=
wandlung in eine franzöſiſche Geſellſchaft bis 88 Prozent geſteigert
wur=
den. Am Markte für unnotierte Aktien wann Rhemama zu 708,
Mans=
felder Kuxe mit 4575 im Verkehr. Ung riſche Kriegsanleihe wurde bis
minus 2 Prozent umgeſetzt.
Frankfurter Abenbbörſe vom 28. Februar.
w. Die wenigen Abſchlüſſe, welche vorgenommen werden konnten,
zeigten bei ſtillem Geſchäft ein überwiegend ſchwächeres Ausſehen. Das
Gebiet der Valutapapiere war wegen der unentſchiedenen Tendenz auf
dem Deviſenmarkt ſehr ruhig. Deutſche Petroleum gaben nach. Alte
Aktien wurden zu 750, junge Deutſche Petroleum zu 725 umgeſetzt.
Schan=
tung konnten ihren Schlußkurs behaupten, Hproz. Goldmerikaner 9
Pro=
zent gebeſſert. 41aproz, Frrigationsanleihe 478. Außer den ſtärker
ge=
drückten Buderus ſind noch Oberbedarf als etwas ſchwächer anzuführen,
ſonſt zeigten Montanwerte nur geringe Veränderungen. Phönis=
Berg=
bau gaben ſchließlich mäßig nach. Am Elektromarkt war bei luſtloſer
Tendenz keine größere Kursveränderung zu bemerken. Bergmann um
wveitere 2 Prozent niedriger. Autowerte waren angeboten. Benz zirka
231 genannt. Becker Stahl fand zu höherem Kurſe Aufnahme 298.
Julius Sichel 720. In Chemiſchen Werten waren die
Kursſchwankun=
beſcheiden. Chem. Rhenania 702. Scheideanſtalt verloren 5, Höch=
5 Prozent. Sehr vernachläſſigt war der Einheitsmarkt. Vereinigte
Oelfabriken niedriger angeboten 285. Zellſtoff Aſchaffenburg gaben 7
Prozent nach. Daimler büßten 2½, Adlerwerke Kleyer 1½ Prozent
ein. Nordd. Aloyd und Hapag, beide mit 192½ behauptet.
Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 28. Februar in Zürich 9,65
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,70 (59,20)
Gul=
den, in Kopenhagen 9,10 (88,80) Kronen, in Neu=York 1,58
(23,80) Dollar, in Paris 22½ (125,40) Franken.
w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 28, Febr.
Me82.
Brief! 28.F
uar
Geid
Brief Mue
Geld Brief W. ce
Geid
Brie Antw.=Brunf.) 464, 455 WFf- B51. Nate 1088.30 NIDBT.I0 103 90 M1066. 10 Holland ..
London ... Bi27.60/213. 810
ſeizs 80/2138. Schweden 1401.10/t 1403.901 1383.60 1236.40 2413). R. Helſingfors
New=York. ſ3= — — 32.80—6 3.95- ris chweiz: 433.801 Nie Vien (altes Span
n..! 85610 8509 49 d.=Oeſt. abg 1323—1t 13.33-M13 351 13.3 2265/. 2271. 26
2264 udapeſt It 12.10½/ 15.141, 1285½ 1289 Liſſab.=Op.
Länemark. M113.Bluti6.10 Gtuos.solt t1os.101 Prag:... 17768— NK
Berliner Börſe.
*Berlin, 28. Febr. Börſenſtimmungsbild. Mit
Rück=
ſicht auf die Londoner Konferenz herrſchte an der Börſe eine recht
ge=
drückte Stimmung. Die Geſchäftstätigkeit war eng bearenzt und die
Kursbewegung gewann nur einen mäßigen Umfang. Die Neigung zu
Abſchwächungen überwog durchaus. Stärker hat unter Realiſierungen
die in der letzten Woche ſtark in die Höhe geſetzten Werte zu leiden; ſo
verloren Argo 50, Buderus 29, Thale 17 Prozent. Auch Goldſchmidt
ſtellten ſich erheblich, nämlich 18 Prozent, niedriger
Phönix büßten 10
Prozent ein. Sonſt hielten ſich die Rückgänge meiſt in dem Rahmen
von 3 bis 8 Prozent. Bedeutenderen Schwankungen unterlagen Deutſch=
Ueberſee=Zertifikate, die gegenüber dem Samstagkurs anfänglich um 18
Prozent höher waren und ſich ſpäter 14 Prozent niedriger ſtellten. Die
Deviſen zeigten wegen der Abſchwächung des Neu=York Markkar
Vormittagsverkehr feſte Haltung, gaben aber dann etwas nach.
papiere waren wenig verändert nur Mexikaner waren abgeſchwäy
Anlagemarkt lag ſtill. Preußiſche Anleihen waren eher ſchwächet
bemerkenswerte Steigerung erfuhren Südöſterreichiſche Eiſt
Prioritäten.
Von den Produktenürkten.
H. Mannheim, 28. Febr. (Priv.=Tel.) An der heulige
duktenbörſe war die Tendenz wieder ruhig. Die amtlichen Notig
lauteten per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim einſchließlig
La PlataMais, gelber 320, neuer inländiſcher Rotkle 900—15
lieniſche Luzerne 2000—3200, Provence=Luzerne 2400—3000, Wich
bis 220, inländiſche Erbſen 230—290, ausländiſche 220—270, Futt
230—250, Rangoonbohnen 145, Braſilbohnen 140, Ackerbohnen
ländiſche Linſen 350—400, ausländiſche 300—400, Wieſenheu
Rotkleeheu 90—95, Luzerne=Kleeheu 95—110, Preßſtroh 50—52,
ſtroh 44—47, Biertreber 160—170, Rapskuchen (ohne Sack) 135—14
351—550, Raps 650—700, Leinſaat 600—650.
w. Frankfurt a. M., 28. Febr. Getreidemarkt
Geſchäft vollzieht ſich in den meiſten Artikeln recht ruhig. Ver
mäßig feſtere Stimmung war für Mais vorhanden. Für So
ſchwankte der Preis zwiſchen 165 und 170 Mark per Zentner.
früchte finden zu ermäßigten Preiſen Aufnahme. Viktoria=Erbfal
155 bis 165 Mark pro Zentne” genannt. Etwas Nachfrage mo
in Ackerbohnen bemerkbar. Peluſchken neigten zur Abſchwächtu
pinen finden nur geringe Beachtung. Serradella waren in gute
litäten angeboten. Naps liegt ſtill. Heu ruhig. Stroh feſter.
* Berlin, 28. Febr. Produktenmarkt. Fort
dringendes Angebot drückte die Preiſe für jegliche Art Hülf
herab. Auch Serradella und Raps konnten ihren Preisſtand
haupten. Ferner liten Trockenſchnitzel und Oelkuchen, ſowie Re
unter der Zurückhaltung der Käufer. Mais hatte dagegen ein
Tendenz infolge etwas erhöhter Forderung des Auslandes.
Frankfurter Kursbericht 28. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank),
Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . .
48.
,
3½2
......
.......
.....
41
12%IVu. V. Schatzanweiſ.
12%0 Vl.—X.
Spar
rprämienanleihe .. ..
485 Preuß, Konſols ....
„ ....
3½%
30
„..
4% Bad. Anl. unk. 1935
3½9
v. 1907..
425 Bahern Anl. . ......
.......
G
Heſſen unk. 1924.. ..
2% „ ......
48 Württemberger . ....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902,
13.% Griech. Monopol.
4½%0 Oeſt. Staatsreutev
1913, ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914... .......
80 Oeſt. Goldrente. . . . .
„ einheitl Nen e.
Rum. am. Nente v. 03 131.—
%o Goldrente v. 13
am. „ konv.
„
—
v. 05
%0 Türk. Admin. v. 1903 —
(Bagdad) er. !
*
v. 1911,Bollanl.
4½% Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. 35,25
*
Staatsr. v. 10
Kronenrente.
34,50 —
33,50 14.— 112.— 113,50 96 10
— 149,— — 115.— 115.— 76, 5 7. 34,30 14,90 15.— —
S
5 Mesik. amort, innere
konſ. äuß. b. 99
Mexik Goldv. 04, ſtfr.
konſ inner.. . .
*
Irrigationsanl.
5% Tamaulipas, Ser. I..
Oblig. v. Transportanſt.
Eliſabethbahn ſtfe.. . .
49
2,60 Oeſt. Südb. (Lomb.)
32Oeſt. Staatsb. 1.b.S Em. 50,50
Oeſt.Staatsb. Erg. Netz
428
v. 1883.
4½% Angtolier I.......
Salon Conſt Jonction
230 Salonique Monaſtir.
huantepee .. . . . . .
41228
.......
Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919b.1925
3½½ Darmſtadt v. 1905.
Frankfurt b. 1913.. ..
v 1903....
3½
17,50 4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
426 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%
Fikf H.Krd.=Ver. 1921
ein. Hyp. Bank 1922
42
198
Bfälz.
1933
48 Rhein.
3½%0
verl.
40
Südd Bk. Münch 1906
42
j,Heſt Ldhyp. Bk Pfdbr.
beſſ. Ldhy. Bk Pfdhr.
% Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank.. . . ..
97.— —
104,— 47.— 46.— 130.
— — 1s
— 114.— 112.— 457, 455,— — 82.— a50 g= 85,25 Bbo 100,25 100. 87,25 872 Rie 9.— 97. 27,50 2 101,50 101
„29. 96,10 80,— 102,50
87.—
97,25 390
10
100,50
87.—
9772 — 230— 177,50 17750
Bank=Aktien (Fortſ.)
458.— Deutſche Bank ........"
Dt. Effekt. u. Wechſelbt.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. .......
Metallbank ..........."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .
Bergwerks=Aktien.
Bochumer ......... ..
uderus ............
d ienk. Beraw.u.
Harpener Bergb. .....
Eſchweiler Bergw......
Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregein ...
Laurahitte . . . . . . . .. . . .
Lothringer Hütte... . . ..
BoMfcanf fäutren.
Oberſchleſ. Eiſen Caro),
Oberbedarf............"
Niebeck Montan ........
Aktien v. Transportanſtalt.
Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd, Llohzd..........
Südd. E.=B.=Geſ.... .. . .
Schantung E.=B..... . ..
Baltimore . . . . . . . . . . . . .
Kanada ..............."
Lombarden ............
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . .. ..
Badiſche Anilin ........"
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.
26 289, Bergmann=Werke. ..... 316.— 312,— 196,— 198.— Felten & Guilleaume... — 480,— 38.— 57,10 Lahmeher .. . . . . . . . . . . ." 215 11,50 165,25 165,— Licht & Kraft. . . . . . . . ..
Rhein. Elektr. Werke. . .. 230—
190,50 R.
19), — 448,10 Schuckert . . ............ 231,. 598, 564, Siemens & Halske ..... 382,50
D 310,50 Feinmechanik (Jetter)... 318.— 318.— Gelſenkirchen Gußſtahl.. — — 435,— Gummi=Berlin=Frankfurt — 230,25 304.— 308,— Gummipeter. . ........ 410,— 402.— 337. Heddernheimer Kupfer.. 9.—
*o g94 505.— 501,— Lederwerke Spicharz. . .. 3,50 50 * Lüdenſcheid Metall ..... 427,— 415.— 332,— 407,— Adlerwerke Kleyzer.. ... 245,50 243,50 565,50 555,— Badenia (Weinheim). ... 264,— Gi 573. 561.— Breuer & Co. Vorzüge. 228.— 221 80,— Daimler Motoren. . . . . .. 257,50 245o 295,— 291.— Eßlinger Maſchinen. . ... 295, 298,— 514.— 500, Gasmotoren Deutz.. . . . . 410,—
— 404.— Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen. 334,50
282.— 320,25
285.— 195,50
105.—
192,50 Oelfabrik Ver. Dt. . . . . 300,— 194,50 Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 437, 435.— 445,— Zuckerfabr. Wagh
576.— häuſel .. 355,— 450,— 359.—
enthal : 360.— Wieo 134,75 133,10 Dampfkeſſel Rodberg ..." 307,— ze5, Gebrüder Roeder. ......
Gebrüder Lutz ......... 320,—
70.— R5r 295,50 290,50 Helvetia Konſervenfabrik 230 — Re6 4.8.— 495.— Motorenfabrik Darmſtadt 163,— 72.— 480,— 485.— Venuleth & Ellenberger. 300,— 305,—
Berliner Kur
(Eigene telegr. Meldung.) 26. 2
Aktiengeſ. f. Anilinfabr.. . 412,
Aſchaffenburger Zellſtoff. 51
Augsb.=Nürnb. Maſchinen
Berli Anhalt=Maſchinen 2
goe
Bismarckhütte. . . . . . . . . .
231
Deutſch=Atlant. Tel. .. .."
Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ....
Oynamit Nobel ........
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . .. ..
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupſer..........
Höſch Eiſen... . .. .. . . .
Hohenlohe Werke.. .....
Kahla Porzellan. . ......
Linde’s Eismaſch.. ......
Lingel Schuh ... .. .. ..
Linke & Hofmann.... ..
Nordd. Gummi ........
Orenſtein. . . . . . . . . . . . . .
Rathgeber Waggon .....
Roſitzer Zucker ........."
Rütgerswerke . .........
Sachſenwerk ...n......
Siemen Glas.........."
Thale Eiſenhütte . . . ....
Nahfr. Angeb. Ver. Lauſitzer Glas.:...
Weſtfäl. EiſenLangendreer
Wittener Gußſtahl. .. . .
Wanderer Werke .......
Deutſche Petroleum ..,
Sächſiſche Gußſtahl —..
Steaua Romana .......
Be
348
558
Eis
34e
430
203,5
406,
179,3
4,a0l
388,—
75.
762,—
265,5
580.
314,50
255,
443,
193,
501,
398,
355,
399,
317,
6195
756,50
394,—
aus,
765,
1019,-
1145,,
Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 2. Ziel der Grund= und eiverbeſteuer für
1920 iſt bei Mei nng der Beitreibung bis 10. März
1fd. 28. hierher zu zahlen. Vom 11. März ab
wer=
den Pfandkoſten erhoben.
(st 2399
Darmſtadt, den 22. Februar 1921,
Die Stadtkaſſe.
Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für das 1. Kalender=Vierteljahr
1921 für die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Schulen, iſt
bei Meidung der Beitreibung bis zum 10. März
Ifd. J8. hierher zu zahlen. Vom 11. März an
werden Pfandgebühren erhoben.
Darmſtadt, den 21. Februar 1921.
(st2398
Tie Stadtkaſſe.
Freigabe der 6. Kohlenrate.
Von Dienstag, dem 1. März d8. J8., ab wird
eine weitere Rate Hausbrand, d. h. ſzo der
Jahres=
zuteilung, zur Belieferung freigegeben. Die Rate
darf zur Hälfte in Kohlen, Briketts oder Koks, zur
Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen bezogen werden.
(st2627
Darmſtadt, den 28. Februar 1921.
Städt. Kohlenansgleichſtelle.
Kraftloserklärung von Pfandſcheinen.
Die Inhaber der angeblich abhanden
gekomme=
nen Pfandſcheine Nr. 20414, 20535, 20723, 20977
werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche an
die Pſänder innerhalb 14 Tagen, vom Tage des
Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet, bei
uns geltend zu machen, widrigenfalls die
Kraftlos=
erklärung der Pfandſcheine erfolgen wird.
Darmſtadt, den 28. Februar 1921,
(2610
Städtiſches Leihamt.
in unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurde am
l2. Februar neu eingetragen die Firma: (2607
WZilhelm Rebſcher in Durmſtadt.
Inhaber iſt Wilhelm Rebſcher, Kaufmann in
Darmſtadt.
Angegebener Geſchäftszweig; Schokoladen= und
Zuckerwaren=Großhandlung.
Hinſichtlich der nachſtehenden Firmen wurden die
dabei vermerkten Eintrige vollzogen:
Am 12. Februar 1921:
Ferdinand Earl Winter in Darmſtadt:
Käufmann Alfred Schmitz in Darmſtadt iſt in
das Geſchäft als perjönlich haftender Geſellſchafter
eingetreten.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Auguſt
1920 begonnen
Die Prokura des Alfred Schmitz iſt erloſchen.
Am 18. Februar 1921:
1. Federſtahlwarenfabrik Darmſtadt Ehr.
Achtel=
ſtaedter & Co. in Darmſtadt:
Der perſönlich haſtende Geſellſchafter Dr.
Heinrich S=ol; in Hohenlimburg iſt aus der
Ge=
ſellſchaft ausgeſchieden.
2. Carl Till Nachfolger in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Erben des
Carl Schmitt in Darmſtadt nämlich=
Carl Schmitt Witwe, Eliſabeth, geborene Schmidt
n Darmſtadt, und Kinder:
Bertha, geboren 11. Juni 1904,
b) Sophie, geboren 15. September 1905,
Joſeph, geboren 8. Juli 1907,
4) Auguſt, geboren 19. September 1911;
zu a bis d während der Minderjährigkeit durch
ihre vorgenannte Mutter vertreten,
übergegangen.
Zuſchneider Ludwig Vendinger in Darmſtadt
iſt zum Prokuriſten beſtellt.
Darmſtadt, den 19. Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.
Verſteigerung
Nächſten Donnerstag, den 3. Märzd. J.,
von vormittags 10 Uhr u. nachmittags
½3 Uhr ab
in der Autohalle des Marſtalls
Mathildenplatz.
u. a.: 1 mittl. eich. Büfett ſehr gute Arbeit
un Difett.
1mittl. eich. Bücherſchrank
mit breitem
4 große Pfeilerſpiegel Goldrahmen
1 großes Oekgemälde
1 Glaslüſter (Venetianer)
1alter.
3 echt Bronze=Standuhren tämlich
1 Gebetteppich (Berſer)
1 großer Axminſterteppich
1 ſehr feine Saloneinrichtung
(ſchwarz).
Ferner: Bettſtellen, Nachttiſche m. Marmor,
Waſchkommode mit Marmor und Spiegelaufſatz,
1 Spiegelſchrank gute Arbeit), 1 Pfeilerſchrank
mit Spiegel, 1 Gasbadeofen, 1 Gasherd mit
Brat=
pfen, verſchied. verſilb, Becher, Schalen uſw, 20 ſehr
feine Römergläſer, 2große Hirſchgeweihe, Rehſtungen,
ſehr gute Bilder, Bücher uſw. Ferner: 12 gute
halb=
leinene Betttücher, Handtücher, Servietten, 1 größere
Anzahl gute Tüll= und Stoffvorhänge, Nollvorhänge,
Herrenanzüge, Gamaſchen uſw.
Ferner: 1 Anzahl Sattellederzeug, 1
Pferde=
decke, 1 guter Mantelofen, verſchied. elektr. Lampen,
Pendel, Gaslüſter, Lampen aller Art.
(2616im
Anzuſehen eine halbe Stunde vorher.
Darmſtadt, Karlſtr.1 Hch. Hilsdorf
Telephon 2490.
Amtsgerichtstaxator.
Aebermorgen Ziehung
Bad. Krieger=Geld=Lotterie
Hauptgew. Mk. 20000.— Loſe 4 Mk. 2.40
z. h. b. L. F. Ohnacker, Darmſtadt, u. allen
Loſe=
verkaufsſtellen. Liſte u. Porto Mk. 1.— mehr. (20 imd
Wohnungstauſch
Darmſtadt=Friedberg
Meine Wohnung in
Fried=
berg (5 Zimmer, Gas,
elektr. Licht) tauſche ich
gegen 4—5
Zimmerwoh=
nung /mit Gas u. elektr.
Licht) in Darmſtadt.
Dr. Logel, Friedber,
Leonhardſtr. 19. (*7950s1
Schöne 3 Zim.=Wohn.
Nähe Landskronſtr. gegen
4 oder 5 Zim=Wohn. ſof.
zu tauſchen geſucht. Näh.
Eckhardt,
Frankenſtein=
ſtr. 64, pt.
s108
1Zimmer
Ahaſtr. 14, I., b. Röſel,
unmöbl. Zimmer f. Beruf
(*s210
zu vermieten.
Möbl. Zimmer
D. b. Heim=
Annaſtr. 53, verband
einfach möbl. Zimmer mit
voller Penſion, ſofort z
verm. Auskunft daſ. /414
Kariſtr. 73, b. Ritter,
1 möbl. Wohn= u
Schlaf=
zimmer an einen
an=
ſtändig,Herrnz vm. /*8097
Marienplatz 1, Bim. 73,
bei Mai, möbl. Bimmer
zu vermieten.
(*8130
Verſteigerung.
Am Freitag, 4 März 1921,
morgens 9—12 und von
—4 Uhr nachmittags,
findet im Ve
ſteigerungs=
raume des Findbureaus
in Frankfurt Main,
Poſt=
ſtraße6—Hintergebäude—
öffentliche Verſteigerung
der Fundſachen ſtatt.
Frankfurt M), (J2541
den 1. März 1921.
Eiſenbahndirektion.
Penſionen
Gut. reichl. Mittag= u.
Abendtiſch für Herren u.
Damen zu 5 ℳ.
Wald=
ſtr. 33 b, Seibert, (*8096
Jeder Stchl
wird aus Ia Naturrohr
von 16 — 24 Mark
geflochten, ſowie (78183
Korbmöbel,
Körbe.
Reparaturen aller Art
werden prompt u. billigſt
ausgeführt nur bei
Joh. Pfleger
Bleichſtraße 39, Strhs., pt.
Arbeit wird abgeholt.
Poſtkarte genügt.
Mieſr. 3, I. beiGös.
möbl. Himmer mit Penſ=.
an Beamten od. Kaufm.
8175
zu vermieten.
Wendelſtadtſtr. 40,
part., möbl Zimmer mit
elektr. Licht an
Dauer=
mieter (Kaufmann vder
Beamten) zu verm. (48174
Bleichſtraße 30, II., bei
Barthel, möbl. Zimmer
(*8161
zu verm.
Hochſtr. 12, part.
Wagner, 1 ſchön möbl.
Zim. ſof. zu verm. /18125
Grafenſtr. 18, 4. St.
Leuchner, ſchön möbl.
Zimmer zu verm. (*8225
Grafenſtr. 41, II., Bach,
möbl. Zim. zu verm. /k6233
Mitorfaſf. 34.1
bei Bauer, ſchön möbl.
Wohn Schlafzimmer ſof.
(
(*8098
zu vermieten.
F.möbl. Wohn=n. Schlafz.
an b. Herrn m. g. Penſ.
zu verm.
8105
Ludwig, Neckarſtr. 16.
2vorn. möbl. Zimmer
Wohn= u Schlafz, evtl m.
2 Bett.) elektr. Licht,
Koch=
gas, einſchl. Küchenmitben.
ſofort zu verm. (*8236im
Reidel, Hügelſtr. 15, Laden.
Wohn= u. 2 Schlafz.
v. Kochgeleg., elektr. L.,
Früihſtück, ſofort zu verm.
Sonne, Oſannſtr. 53. (*
Waldſtr. 33, 2. St.
b. Seibert, möbl. Zimmer
m. 2 Betten u. g. Penſ.
zu vermieten. (*8260ims
Wittmannſtr. 14, pt.
b. Hartbaum, 2 möblierte
Zimmer an ſoliden Herrn
ver 1. März abzugeben.
Einſicht v. 1-3 Uhr. (*8274
Moſerſtr. 5
b. Eich möbl. Zimmer,
elektr. L., an ruh , ſol.
Herrn zu veim. *8261
Hochſtr. 15, b Getroſt, g
möbl. Zim. m. Penſ. ſof. 6*
9
Inſeiſtr. 28, 3. St.
b Blome, ſch. möbl. Zim.
m. elektr. Licht z. vm. /42312
Penſ.
Offizier
Familie 3 Perſonen, ſucht
—4 Zimmerwohnung m.
reichlichem Zubehör, nur
Parterre od. 1 St. alsbald.
Volle Genehmigung des
Wohnungsamts vorhand.
Angeb. an Groß. Mathilden=
8u59
ſtraße 5, pt.
3 leere od. teilw.
möbl. Zimmer
mit Kochgelegenh., in gut.
Hauſe, p. 1. April od.früher
zu mieten geſucht.
Evtl. Herrichtgskoſt. werd.
vergüitet.
Dringlichkeits=
ſchein vorhand. 179558o
Angebote an Firma
Hans &Ludw. Oswald
Mornewegſtr. 39
Aelterer Beamter
(ruh. Miet ſucht kl. möbl.
Wohn= nebſt Schlafkabin.
oder größeres, Zimmer.
Angeb. an W. Kaufmann,
8187
Karlſtr. 11, I.
Vee
Zimmer mit Pel
gutem Hauſe ge
Angeb. an Lehrel
Ernſthofen i. Odiv.
G
imm
mit voller Bel
geſucht:
Mehrere Herren del
Geſeliſchaft ſuchen
fort zuſammen 501
einzeln je ein 4
gerichtetes. Zimn
gutem Hauſe bei
gehörigen der
Geſellſchaft. Bet
Luiſenplatz, Wilhe
ſtraße, Rheinſtraß
Heidelbergerſtraße
angebot an Hans
Hotel Traube.
Lon
All
ſigkeit
ſen wherden
kiogenen
2uch
euz ſt
der 2
gein ollt
Suchel
per 1. April 1 5b
Zimmer /Wohn= u
zimmer), mögl. mmil
Penſion. Möbelk
Bedarf mitgebr.
Gefl. Angebote
Oswald, Bankd
Frankfurterſtr. 4
Au Fo
83Berie
Herrſchaftshat
bei Darmſtadt
Gut öl. Zinn.
für ſofort geſucht. (*8312
Schneider, Viktoriaſtr. 63.
Gerbinusſtr. 34, V. I.,
b. Selter, gr., gut möbl
Zim m. 2Beiten, eventl.
m. 1 Bett, od. Wohn= u.
Schlafz, ſof. zu vm. /*8270
Hree
von älterer alleinſtehender
Dame geſucht. Kullmann,
Wilhelminenſtr. 9. (*8218
Shl‟
rt Zimn
Möblieti. Zunmer
mögl. mit Klav. u voller
Verpfleg, od. Abendeſſen,
geſucht. Ang. an A. Bopel,
Pankratiusſtr. 68, (*0Vim
in ſchöner romantiſcher Lage, direlt am B
legen, mit ca. 6000 qm Garten, ſogleich bei
auch für Sanatorium, Erhölungsheim oder P
beſtgeeignet, mit 1 großen Saal, 16 Zimmern,
ſardenräumen, 3 Bädern, elektr. Licht, Waſſer
Veranda, Balkons, 3 Teraſſen, großer Grot
ſichtsturm, größer gedeckter Gartenhalle mi
fußboden /200 qm Bodenfläche), 1 Gartenp
Wirtſchaftsgebäude mit großer Küche, Back)
eiſernem Konditorbackofen, Waſchküche. 2
ſtällen, 1 Hühnerſtall, Schweineſtallung ue
boden.
Ferner kann nachſtehendes Inventar mitl
werden; 33 eichene Stühle, 94 Rohrſti
Schränke, 14 eiſerne und 2 bölzerne Bettſt=
Matratzen, 14 Nachttiſche, 9 eiſerne W
2 Waſchkommoden, 1 Polſterſofa, 1 PoN
1 Chaiſelongue, 2 runde Tiſche, 49 ander
4 Garderobenhalter, 4 Geſtelle aus Holz,
und 5 Kachelöfen, Küchenſchränke u. Tiſche,
keſſel, 1 Hackbrett, 1 großer und 1 kleiner E
12 eiſerne Tiſche, 2—300 eiſerne Garie
1 Jauchepumpe.
Preis mit allem Zubehör: 230000
Gefl. Angebote unter E 105 an
ſchäftsſtelle d. Bl. erbeten.
i der Aer
dam britit
ine Rzigl
die 6a
ehr ſe
1in der
en. OI
Leutſchen
Atige
che Zu.
USBe
Aich.