Darmstädter Tagblatt 1921


01. März 1921

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Nr. 59

Dienstag, den 1. März

1921

mn Male
apher

Die Londoner Konferenz.
S Zur Londoner Konferenz wird uns aus politi=
ſichen
Kreiſen Berlins geſchrieben:
In der Wilhelmſtraße ſind die Hoffnungen auf einen gün=
tigen
Ausgang der Londoner Konferenz verſchwindend gering.
Nichts wäre verfehlter, als im gegenwärtigen Augenblick die
heutſche Oeffentlichkeit mit einem Optimismus zu erfüllen, der
den verantwortlichen Stellen tatſächlich nicht vorhanden iſt.
E3 iſt heute kein Geheimnis mehr, daß gerade der Außenminiſter
dr. Simons die Ausſichten für London mit großer Stepſis be=
rochtet
, und das iſt auch weiter nicht verwunderlich, weil er doch
derjenige Mann in Deutſchland iſt, der am tiefſten in die Schwie=
igkeiten
der kommenden Verhandlungen hineinſieht und ſie auch
überwinden ſoll. Trotz der keineswegs günſtigen Auſpizien für
London ſind ſich aber ſämtliche Teilnehmer an der Fahrt in die
Themſehauptſtadt darüber klar, daß in London um die Zukunft
inſeres Volkes das Aeußerſte gewagt werden muß. Man rechnet
in den Kreiſen der deutſchen Delegierten damit, daß ſich ſchon die
rſten Verhandlungstage beſonders kritiſch geſtalten werden, und
der Abbruch der Verhandlungen mehr als einmal an einem
faden hängen wird. Als der entſcheidende Augenblick wird der
Noment betrachtet, wo die deutſchen Gegenvorſchläge der Entente
ekannt gegeben ſind und dieſe dazu gebracht werden ſoll, in eine
achliche Prüfung derſelben einzutreten. Es ſind übrigens die
ſeutſchen Gegenvorſchläge ſo abgefaßt, daß Dr. Simons ein ge=
EAMlsFoiſſer Spielraum gelaſſen iſt, über dieſelben hinwegzugehen,
alls auch von der Gegenſeite entſprechendes Entgegenkommen
chlierſeek Heigt wird. Aber die Linie, die der deutſchen Delegation durch
ie Beratungen in Berlin gezogen iſt, hat doch auch eine ganz
ſte )eſtimmte Grenze, und über dieſe hinaus können unſere Vertreter
Gebuch : London irgendwelche Verpflichtungen nicht eingehen.
Die Entente wird ſelbſtverſtändlich auf der Londoner Kon=
4BSAerenz zuerſt mit ſchwerſtem Geſchütz auffahren, um Deutſchlands
tellung, die jetzt von der Ententepreſſe mit allen Mitteln bereits
erannt wird, zu erſchüttern und ſturmreif zu machen. Lloyd
zeorge und Briand werden zweifellos darin wetteifern, ihrer
Diſieberrumpelungstaktik von Spa zu einem neuen Siege zu ver=
elfen
. Für die deutſche Delegation gilt es daher in erſter Linie,
Soküdeſie Augen offen zu halten und ſich nicht durch irgendwelche Kunſt=
lierſeel
eiffe überraſchen zu laſſen. Deutſchland ſelbſt aber muß ſich ge=
Bihloſſen und vertrauensvoll hinter ſeine Regierung ſtellen, wo
ſieſe den ſchwerſten Gana ſeit Menſchengedenken antritt. Nur
ſenn das deutſche Volk geſchloſſen und unbeugſan in ſeinem
ſölheaß Billen, ſich nicht zum Sklaven der ganzen Welt machen zu laſſen,
Febmallinter ſeiner Regierung ſteht, können wir auf der Londoner Kon=
wiete
. Arenz den wahnſinnigen Pariſer Beſchlüſſen die Spitze abbrechen
wiete 119000 ſie auf ein erträgliches Maß zurückführen. In der Reichs=
Serte il gierung gibt man ſich keinem Zweifel darüber hin, daß in Lon=
eſſeſtelw
alles verloren iſt, wenn die innere Zerriſſenheit Deutſch=
nds
der Entente freie Hand zu jeder Willkür gäbe. Das mögen
enoſſe. ſch vor allem diejenigen geſagt ſein laſſen, die als falſche Pro=
biehek
heten unſeres Volkes ſchon jetzt wieder mit ihren Redensarten
ewllichon der Gefährdung des Weltfriedens kommen, während es doch
and. Lag
ihe auf der Hand liegt, daß eine Durchführung der Pariſer Be=
zo
. in4 hlüſſe ewigen Krieg in den kommenden Jahrzehnten für Europa
edeuten müßte.
PRNrAſcheFſt.
FH *
tellmg) London, 27. Febr. (Wolff.) Der Pall Mall Gazette and
lobe zufolge wird der nächſte Mittwoch erſt als derjenige
ieAlſlag feſtgeſetzt, wo die deutſchen Delegierten erſtmalig
letto.
der Konferenz erſcheinen. Der Evening Standard ſchreibt
ernpreiſeht ſeinem Leitartikel: Die nächſte Woche verſpricht eine Woche
7 uh ſoll ernſter Auseinanderſetzungen zu werden, die die unmittel=
ure Zukunft Europas in ſeinem Lebensnerv berühren. Wenn
imons und Deutſchland den Bluff bis zum bitteren Ende ſpie=
Ve
und die finanziellen Forderungen der Alliierten ablehnen,
ſas wird dann unſer Kurs ſein? Werden wir daun zu einem
inmarſch in deutſches Gebiet übergehen und zu anderen Maß=
ahmen
, um unſere Forderungen zu erzwingen? Die Alliierten
llen, wie verlautet, eine gemeinſame Politik für dieſe Möglich=
ſit
verabredet haben. Briand gab eine Erklärung über die
ilitäriſchen Schritte, die vielleicht unternommen werden, und
wurde gemeldet, daß franzöſiſche Truppen bereit ſtehen, um
inzugreifen. Es würde töricht ſein, zu denken, daß dieſe Maß=
fahmen
dem britiſchen Publikum angenehm ſein würden, wenn
nicht durch und durch gerechtfertigt ſind. Und darin liegt die
*
ſenſte Bedeutung der Zuſammenkunft in der näch=
en
Woche für die Alliierten. So lange Frankreich und England
tſammenhalten, iſt der Ausblick gut. Es darf daher nicht eine
ſigliſche und auch nicht eine franzöſiſche Politik erzwungen wer=
ſen
, ſondern eine alliierte Politik. Wenn England, das Frank=
lich
die äußerſten Beweiſe von Freundſchaft gab und auch die
ſonderen Bedürfniſſe anerkennt, Frankreich nicht einfach auf=
ſirdert
, den engliſchen Standpunkt anzunehmen, müßte Frank=
ſich
andererſeits die gleiche Haltung an den Tag legen. Die
ſöſung der Frage iſt ſchwierig. Wenn ſie falſch gelöſt wird,
ui die geſchaffene Lage noch ſchlimmer werden.
London, 27. Febr. (Wolff.) Die bevorſtehende Repara=
onskonferenz
beſchäftigt in hohem Maße die Abendpreſſe.
vening Standard, Pall Mall Gazerte and Globe veröffentlichen
tsführliche Berichte über die angeblichen deutſchen Gegenvor=
häge
. Evening Standard will von maßgebender Seite erfah=
in
haben, daß Deutſchland eine Reparationsſumme von 150
40
Killiarden Goldmark, verteilt auf dreißig Jahre, anbieten werde.
ie Zahlung ſoll durch ein internationales Produktions= und
erkaufsſyndikat erfolgen, das die Rohſtoffe kontrollieren und
Verteilung der Produkte anordnen ſoll. Dieſer Plan werde
Stinwes und Rathenau unterſtützt.
*
Der britiſche Botſchafter in Berlin iſt hier eingetroffen, Mar=
mel
Foch und General Weygand werden morgen früh erwartet.
Cſl lättermdldungen zufolge werden außer Lloyd George, Briand
Berthelot auch Curzon, Bouar Law, Feldmarſchall Wilſon
Ind Lord d’Abernon das Wochenende in Chequers verbringen.
gut Star werden dort vorbereitende Beratungen unter den
Uiierten ſtattfinden. Die deutſchen Delegierten ſind, wie ver=
mret
, während ihres hieſigen Aufenthalts Gäſte der britiſchen
egierung.
London, 27. Febr. Der Obſerver berichtet über ein Inter=
ſew
ſeines Pariſer Korreſpondenten mit Poincaré, das in=
ſern
intereſſant ſei, als ſein Inhalt die Furcht endgültig be=
lige
, die in zahlreichen Köpfen Englands bezüglich einer an=
ehlichen
Drohung mit der Beſetzung neuer deutſcher
ebiete ohne Erlangung der engliſchen Mitwirkung durch
ſiankreich ſpuke. Poinearé wies die Behauptung zurück, daß

Frankreich imperialiſtiſch ſei, und ſagte dann weiter, eine der
Hauptpflichten der Londoner Konferenz ſei die Feſt=
ſetzung
der möglichen Zwangsmaßnahmen. Aber wenn Frank=
reich
und Großbritannien auch ihre Abſichten kundgäben, ſo
brauchten ſie noch lange nicht zu Taten überzugehen. Zuu Re=
parationsfrage
übergehend, ſagte Poincaré ſchließlich, daß Frank=
reich
die im voraus näher beſtimmten Waren annehmen werde,
Dies ſei aber nur eine Zahlungsart:
London, 28. Febr. (Wolff.) Der Sonderberichterſtatter der
Agentur Havas meldet: Die deutſche Delegation wird
am Dienstag (2) abend hier eintreffen. Eine erſte Staffel von
Sekretären iſt bereits geſtern angekommen. Für Dienstag rech=
net
man mit keiner Sitzung der Konferenz, da der
Buckingham=Palaſt vormittags wegen der Feierlichkeit des
Leyer des Königs nicht zur Verfügung ſteht, jedoch dürfte die
erſte Fühlungnahme mit den Deutſchen am Dienstag abend er=
folgen
. Nach einigen Einleitungsworten wird der Vorſitzende
der Konferenz, Lloyd George, Dr. Simons das Wort erteilen,
damit dieſer ſeine Bemerkungen zu dem Pariſer Abkommen vor=
bringe
. Darauf darf, ſo ſagt der Hadasvertreter weiter, der
deutſche Außenmriniſter nur Erklärungen abgeben über die Mög=
lichkeiten
Deutſchlands, ſich ſeiner Verpflichtungen zu entledigen.
Lloyd George wird darauf im Namen der Alliierten antworten
und dabei ganz beſonders auf die Notwendigkeit hinweiſen, daß
die Alliierten den Wiederaufbau der zerſtöiten Gebiete erzielen
müſſen, ohne daß neuerdings die Frage der Kriegsverantwort=
lichkeit
zur Sprache gebracht teird. (Aha!) Hierauf wird Lloyd
George die Bildung des Ausſchuſſes vorſchlagen, der aus alliier=
ten
und deutſchen Sachverſtändigen beſteht und unverzüglich eine
ins Einzelne gehende Durchprüfung der deutſchen Gegenvor=
ſchläge
aufnehmen ſoll. Dieſe Vorarbeit wird vorausſichtlich bis
Freitag beendet ſein. Die Konferenz wird alsdann in Voll=
ſitzungen
die Ergebniſſe durchberaten, zu denen die deutſchen und
alliierten Sachverſtändigen gelangt ſind. Zu dieſem Zeitpunkt,
ſo ſagt der Havasvertreter weiter, werden die Schwierigkeiten
von deutſcher Seite aus beginnen. Lloyd George und Briand
haben bereits geſtern die Zwangsmaßnahmen geprüft, die im
Falle der Weigerung des Deutſchen Reiches in Kraft treten
werden.
Havas glaubt zu wiſſen, daß die beiden Miniſterpräſiden=
ten
im Laufe ihrer Unterhandlung ſich folgende juriſtiſche Vor=
frage
geſtellt haben: Müſſen die Alliierten bis zum 1. Mai 1921
warten, um den Deutſchen ihre Rechnung für Reparationszwecke
vorzulegen und um bie Annahme ihrer Bebingungen zu ver=
langen
? Sie ſverden ebenſo die Rolle prüfen müſſen, welche je=
nachdem
die militäriſchen und wirtſchaftlichen Zwangsmaßnah=
men
ſpielen werden. Die augenblickliche Auffaſſung neigt ent=
ſchieden
zugunſten wirtſchaftlicher Zwangsmaßnahmen. Zuſtän=
dige
juriſtiſche und wirtſchaftliche Sachverſtändige der Alliierten
werden jetzt dieſe beiden Fragen prüfen und deren endgültige
Löſung vorbereiten.
London, 28. Febr. (Wokff.) Das Wochenende hat eine
Vorkonferenz über die Frage der Reparationen
und Sanktionen gebracht. Das Ergebnis der Beratung
wird zutage treten, wenn die Alliierten mit den deutſchen Dele=
gierten
zuſammentreten. Es wurde ein Ausſchuß ernannt,
der die Frage etwaiger wirtſchaftlicher Sanktionenyzu prüfen
hat, die zur Anwendung gebracht werden, wen die Deutſchen
die Reparationsforderungen der Alliierten nicht annehmen. Die
Reparationsfrage ſoll zuerſt zur Verhandlung kommen. Auf
Lloyd Georges Anregung hin ſoll dann die Entwaffnungsfrage
diskutiert werden. Im Verlaufe des geſtrigen Tages wurde der
franzöſiſche Botſchafter in Berlin nach Chequers gerufen, augen=
ſcheinlich
im Zuſanunenhang mit der Reparationsfrage. Bevor
die erfte Debatte mit den Deutſchen ſtattfindet, wird wahrſchein=
lich
in der Downing,Street eine Beratung der Alliierten über die
Reparationsfrage ſtattfinden. Nach der in Anbetracht der Stel=
lungnahme
zu Beginn der Konferenz gezeigten verſöhnlichen
Haltung, die Lloyd George bei den Verhandlungen über den
Vertrag von Sevres an den Tag legte und für die ihm die Fran=
zoſen
und Italiener dankbar ſind, wird erwartet, daß dies auch
gegenüber den Reparationen und Sanktionen der Fall ſein wird.
Er habe zu verſtehen gegeben, daß, wenn Zwangsmaßnahmen
notwendig werden ſollten, eine wirkſame britiſche Unterſtützung
und Beteiligung nicht ausbleiben würde. Der diplomatiſche
Mitarbeiter des Temps ſagt, die Frage ſei in Chequers ein=
gehend
beſprochen worden.
Paris, 28. Febr. (Wolff.) Wie Pertinax im Echo de Pa=
ris
aus London berichtet, ſoll in den letzten Tagen eine Umge=
ſtaltung
des Abkommens von Paris vorgeſchlagen
worden ſein. Man will die 42 Jahreszahlungen in 30 Jahres=
zahlungen
umwandeln, ohne allerdings die Geſamtſumme ab=
zuändern
. Dadurch würde eine Erhöhung des Jahresbetrages
um 1000 Mill. eintreten.
Italien und die Londoner Konferenz.
D.N. V. Nachdem das Pariſer Abkommen geſchloſſen.
worden war, verkündete ein offizielles Communiaus die volle
Einmütigkeit der Alliierten. Man hat in Deutſchland dieſen amt=
lichen
Verlautbarungen nicht allzuviel Gewicht beigemeſſen, denie
man weiß nachgerade, daß ein ſolches Communiqus zu dem
Entente=Beratungen gehört wie der Punkt zum i. Es fehlt nie=
mals
, und das ſpäter konſtatierte Eindernehmen iſt meiſtens im=
mer
dann am herzlichſten geweſen, wenn die fachlichen Gegen=
ſätze
der alliierten Mächte am ſchärfſten aufeinandergeprallt ſind.
Imnerhin mußte es doch verwunderlich erſcheinen, daß Graf
Sforza, der itglieniſche Miniſter des Auswärtigen, ſich zum
Anwalt des Abkommens machte, wvenngleich auch anzunehmen iſt,
daß er der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, dieſe Auſ=
gabe
übernommen hat. Jetzt zeigt ſich jedenfalls, was gar nicht
anders erwartet werden konnte, daß Italien mit den Pariſer Be=
ſchlüſſen
keineswegs einverſtanden iſt. In der Note, die die
italieniſche Regierung der Londoner Konferenz über=
reichen
ließ, proteſtiert Italien einmal gegen die Quote von
10 Prozent von der Geſamtentſchädigungsſumme, die es erhalten
ſoll, und verlangt das Doppelte, dann aber und das iſt für uns
wichtiger wird in der Note mitgeteilt, daß der in den Pariſer
Beſchlüſſen angeregte Zuſchlag von 12 Prozent auf die deutſche
Ausfuhr den italieniſchen Intereſſen durchaus widerſprechend
ſei. Dieſer zweite Proteſt geht von ſehr vernünftigen Voraus=
ſetzungen
aus, denn in der Tat iſt die italieniſche Wirtſchaft mit
der deutſchen eng verknüpft und ſteht durchaus nicht imn Wett=
bewerb
mit ihr. Der deutſch=italieniſche Warenaustauſch iſt eine
Lebensnotwendigkeit für beide Staaten, da die in beiden Län=
dern
zur Ausfuhr kommenden Waren ſich evgänzen. Die vor=

geſehene Exportabgabe würde aber ein Hindernis darſtellen, das
ſogar ſo weit führen könnte, den Warenaustauſch zu einer Un=
möglichkeit
zu machen. Die itglieniſche Induſtrie iſt mit dieſer
Auffaſſung der Regierung durchaus einverſtanden, und das
gleiche wird auch für die Agrarkreiſe Italiens gelten, die ihre
landwirtſchaftlichen Produkte nach Deutſchland abſetzen wollen.
Es zeigt ſich eben auch hier, daß die natürlichen Wirtſchafts=
faktoren
ſtärker ſind als alle Pariſer Beſchlüſſe, und es zeigt ſich
der ganze Widerſinn der Pariſer Beſchlüſſe überhaupt. Was
wir heute bei Italien erleben, würden wir, wenn die Pariſer
Beſchlüſſe Wirklichkeit werden ſollten, morgen auch bei den ande=
ren
Staaten erleben können. Man würde dann erkennen müſſen,
daß alle ausgeklügelten Beſchlüſſe, wenn ſie nicht den natürlichen
Wirtſchaftstatfachen Rechnung tragen, nichts ſind als Wort=
gebilde
, die die friſche Luſt der Wirklichkeit nie vertragen können.
Es wäre freilich falſch, auf die italieniſche Erkenntnis große
Hoffnungen zu ſetzen, denn Italien ſpielt immer nur die zweite
Geige. Solange Frankreich und England nicht einſehen, was
einzuſehen notwendig iſt, ſolange iſt an einen natürlichen wirt=
ſchaftlichen
Wiederaufbau nicht zu denken.
Das große Pferdeſterben in Sowjet=
Rußland.
ABC. In der Moskauer Isweſtija vom 10. Februar macht
N. Muralow auf eine neue, die ruſſiſche Volkswirtſchaft in hohem
Maße bedrohende Gefahr aufmerkſam. Es handelt ſich um den
erſchreckenden Rückgang des Pferdebeſtandes. Wäh=
rend
vor dem Kriege auf 1000 Einwohner 200 Pferde entfielen,
hat ſich dieſe Zahl ſpäter auf 80 verringert. Muralow ſieht in
dieſem Rückgang des Pferdebeſtandes eine Kataſtrophe nicht
nur für die Landpirtſchaft, ſondern für die geſamte ruſ=
iſche
Volkswirtſchaft. Er ſchreibt: Wer dieſes nicht
einſieht oder nicht einſehen will, deſſen Sehweite reicht nicht über
die eigene Naſenſpitze hinaus oder er verläßt ſich auf den alten
Satz: Es wird ſchon irgendwie gehen.
Die allgemeine Mißernte des Jahres 1920 ſo führt
er weiter aus habe die Lage in dieſer Beziehung noch weiter
verſchlimmert und bei Beginn des Winters ſeien Pferde wie
ſauer Bier ausgeboten worden, da ſich die bäuerlichen Wirtſchaf=
ten
von ihnem um jedem Preis befreien wollten, um mit dem
äußerſt ſpärlichen Futter wenigſtens ihre Kuh ſchlecht und recht
durch den Winter zu bringen. Es heißt in dem Bericht wörtlich:
Aus allen Gegenden der Republik kommen Nachrichten über die
Vernichtung des Pferdebeſtändes. In den Gou=
vernements
Tambow, Tula, Riaſan verkaufen die Bauern ein
Pferd für drei Käſtchen Streichhölzer oder für 1½ Pfund Salz.
Der Funtermangel bringt biele Pferde nnter das Schlächtmeſſer.
Uns ſind Dörfer bekannt, wo der Pferdebeſtand um die Hälfte
zurückgegangen iſt und von den übrig gebliebenen Pferden kön=
nen
30 Prdzent nur mit Hilfe von Traggurten auf den Füßen
gehalten werden. Uns ſind Truppenteile bekannt, die im Laufe
zweier Wochen im Oktober die Hälfte, ihres Pferdebeſtandes
durch Futtermangel eingebüißt haben."
Nun ſtehe die Frühjahrsbeſtellung nach dem obligatoriſchen
ſtaatlichen Plane vor der Tür. Mit einem oberflächlichen Auf=
kratzen
der Ackerkrume ſei aber dem Staate nicht gedient. Das
Land müſſe ſorgfältig bearbeitet werden, dazu bedürfe es aber
leiſtungsfähiger Arbeitspferde. Bei Sowjetrußlands gegenwär=
tiger
Lage ſei ein Erſatz der Pferde durch mechaniſche Kräfte nicht
denkbar. Wenn man auch hoffen könne, durch Lieferungen aus
dem Auslande die gegenwärtig vorhandene Zahl von 3000
Dampfpflügen auf 5500 zu erhöhen, ſo könnte man damit
gerade nur zwei Kreiſe des Gouvernements Tambow ſorgfältig
beſtellen und das auch nur unter der Vorausſetzung, daß alle
Dampfpflüge in Ordnung ſeien, woran aber in Wirklichkeit nicht
zu denken ſei. Sollte es gelingen, wie geplant, 22 elektriſch
betriebene Pflüge zum Frühjahr fertigzuſtellen, ſo könn=
ten
dieſe mechaniſchen Kräfte, alſo Dampfpflüge und elektrif he
Pflüge zuſammen, 58 000 Pferde erſetzen. Bei dem Umfang der
zu beſtellenden Fläche bliebe Sowjetrußland daher nach wie vor
auf tieriſche Arbeitskräfte angewieſen. Mitz Ausnahme wewiger
Randgebiete kämen Zugochſen und Kamele nicht in Frage. Die
Beſtellung hänge ſomit ausſchließlich von der Leiſtungsfähigkeit
der Pferde ab und diefe ſeien kleine, hungrige Bauernpferd=
chen‟
. Das Landwirtſchaftskommiſſariat glaube annehmen zu
können, daß die nördlichen und nordweſtlichen Gouvernements
zum Frühjahr. zu Pferde von mittlerer Leiſtungsfähigkeit zur
Verfügung haben werden. Keine Urſache zur Beſorgnis böten
das Don= und Kubangebiet und Sibirien. Was aber die zen=
tralem
Gouvernements und den Südoſten anbetreffe, ſo ſei die
Lage hier kataſtrophal. Seit dem Januar würden die
Pferde in diefem Gebieten mit dem Stroh von den Dächern
gefütrert nund, wie ſchon oben erwähnt, müſſe man ſie in Trag=
gurten
aufhängen, da ſie ſich vor Entkräftung nicht mehr auf den
Beinen halten könnten. Es unterliege keinem Zweifel, daß bis
zur Frühjahrsbeſtellung noch ein großer Teil der Pferde
eingehen und der übrigbleibende kaum arbeitsfähig ſein
werde. Zwei Aufgaben harrten ſomit der Löſung: Erhaltung
der Reſtbeſtände und Verſorgung der von Pferden entblößten
Gebiete aus den Teilen der Republik, die noch über einen kleinen
Ueberſchuß verfügten. Murglow erklärt, daß zur Löſung dieſer
wichtigem Aufgaben ein Univerſalmittel, nicht zur Verfügung
ſtehe. Um die Pferde vor dem Schlachten oder dem Verhungern
zu retten, bedürfe es des Futters, und das ſei eben nicht vor=
handen
. Die Bauern zögen es vor, ihre Pferde zu ſchlachten,
uim nur die Kühe am Leben zu erhalten, da die Fleiſchlieferungen
ſich auf Wirtſchaften mit einer Kuh nicht bezögen, Wirtſchaften
mit einem Pferde dagegen Spanndienſte unter allen Umſtänden
zu leiſtem hätten. Vom allgemeinſtaatlichen Standpunkt aus ſei
aber die Erhaltung der Pferde wichtiger. Muralow iſt ſo der=
ſtändig
, einzuſehen, daß der Erlaß von Verfügungen zur obliga=
toriſchen
Erhaltung des Pferdebeſtandes unter den gegenwär=
tigen
Umſtänden zwechlos ſei, und er ſchlägt daher vor, den
Bauern, die ihre Pferde bis zur Frühjahrsbeſtellung am Leben
erhaltem haben, Prämien auszureichen, und zwar Naturalprä=
mien
, wie Stoffe, Salz, Streichhölzer uſw., oder Prämiem in
Geſtalt von Garantien für eine Begünſtigung bei der Getreide=
erfaſſung
der Ernte 1921.
Die Verſorgig der pferdearmen Gebiete aus anderen Lan=
desteilen
würde im günſtigſten Falle 75 000 Stück Ackerpferde er=
geben
, und auch nur unter der Vorausſetzung eines leiſtungs=
fähigen
Eiſenbahnweſens, da ein Transport auf dem Landwege
bei deu in Frage kommenden Entfernungen nicht angängig ſei.
Abgeſehen von der Landwirtſchaft bedrohe der Pferdemangel

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Seite 2.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.

ammer 59.

aber auch unmittelbar das Transporteſen, denn ohne Pſerde ſei
es nicht möglich, das Brennholz aus dem Wäldern an die Bahnen
zut ſchaffem Es ſei klar, daß ohne Brennſtoffe die ganze Pro=
duktion
in die Brüche gehen werde, alſo müſſe man unverzüglich
Naßnahmen ergreifen. Dieſe Maßnahmen könnten natürlich
nicht von heute auf morgen Erfolg haben, ſie verlangten einen
gut funktionierenden Verwaltungsapparat, zahlreiche Spezia=
liſten
und die Mitarbeit der breiten Bevölkerungsmaſſe.
Allmählich bricht ſich bei den Bolſchewiſten die Erkennt=
nis
Bahn, daß man zur Leitung eines modernen Wirtſchaftskör=
vers
nicht nur, wie Lemin ſeinerzeit behauptete, Kontrolle und
Regiſtration in die Hand zu nehmen brauche, und daß dann alles
einen geregelten und fruchtbringenben Gang gehen werde. Ein
gewaltſamer und naturwidriger Eingriff in das komplizierte Ge=
riebe
einer Volkswirtſchaft bringt nicht nur das Gebiet in Un=
ordnung
, wo der Eingriff erfolgte, ſondern zieht ſeine zerſtören=
den
Wirkungskreiſe bis in ganz abgelegene, mit dem Eingriffs=
gebiet
in keinem ſichtbaren Zuſammenhang ſtehende Gebiete.
Dieſe Wahrheit a präori zu erkennen, war den Bolſchewiſten
uatürlich nicht möglich, und erſt die praktiſche Erfahrung
inußte ihnen die Unſinnigkeit ihres Tuns vor Augen führen.

Die Orientkonferenz.
London, 27. Febr. (Wolff. Der Londoner Berichterſtatter
des Mancheſter Guardian ſchreibt: Vom britiſchen Standpunkt
aus nahm die Orientkonferenz zwiſchen den Alliierten
und Griechenland ſowie der Türkei keineswegs einen
lücklichen Verlauf. Die vorgeſchlagene Kommiſſion zur
Unterſuchung der Bevölkerungsziffern Smyrnas und Thraziens
ſindet bei der britiſchen Regierung keinerlei Anklang. Dagegen
ſind die Franzoſen, auf die der Vorſchlag wohl zurückzuführen
iſt, damit einverſtanden. Die Franzoſen haben eine ſonderbar=
Art, das zu erreichen, was ſie vorſchlagen, einerlei, ob England
dafür iſt oder nicht.
Der Sonderberichterſtatter des Blattes fand den griechi=
ſchen
Miniſterpräſidenten nach der geſtrigen Sitzung
der Konferenz in einem Zimmer in einem Zuſtande tiefer Er=
regung
. Kalogeropulos erhlärte, er hätte ſein ganzes Vermögen
gewettet, daß ein ſolches Ergebnis wie dieſes niemals möglich
ſein könnte. Hier ſei der von den Alliierten unterzeichnete Ver=
trag
, und jetzt werde vorgeſchlagen, ihn zu zerreißen. Wenn die
griechiſche Nationalverſammlung ihm auf ſeine Anfrage eine
niegative Antwort erteile, werde er morgen ſeine Koffer packen
und nach Griechenland zurückkehren. Der Bericht=
erſtatter
meldet weiter, die geſtrigen Vorgänge auf der Konferenz
hätten einen ſehr tiefen Eindruck auf die Anhänger des Königs
Konſtantin gemacht, der wahrſcheinlich weitreichend ſein werde.
Sie wären jetzt mehr überzeugt als je, daß Konſtantin von
Anfang an im Recht geweſen ſei. Einer der Delegier=
ten
erklärte dem Berichterſtatter: Wie kann man jetzt noch Ver=
trauen
in die Alliierten ſetzen? Das Blatt ſagt weiter, die
Venizeliſten klammerten ſich noch an die Hoffnung, daß Mu=
ſtapha
Kemal Paſcha ſie dadurch retten werde, daß er ſich wei=
gere
, die Bedingung, unter der die interalliierte Kommiſſion
vorgeſchlagen werde, anzunehmen. In vielen britiſchen Kreiſen
ſei man derſelben Hoffnung, da man es für wahrſcheinlich
halte, daß die Löfung befriedigend ſein werde. Tatſache, ſei,
daß die britiſche Politik am Konferenztiſch in der Minorität ge=
eſen
ſei.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Koblenz, 28. Febr., (Wolff.) Der Reichskommiſſar
ſür die beſetzten Gebiete des Rheinlands hat neuerdings bei der
Interalliierten Rheinlandkommiſſion nachdrücklich Vorſtel=
lungen
gegen die in den letzten Monaten erlaſſenen Ver=
ordnungen
erhoben. Im Verfolg dieſer Vorſtellungen hat
die Interalliierte Rheinlandkommiſſion ſich entſchloſſen, eine An=
jahl
Vertreter der rheiniſchen Bevölkerung über die Stimmung
der Bevölkerung gegenüber ihren Maßwahmen zu hören. Die
Auswahl dieſer Vertreter iſt allerdings nach Geſichtspunkten er=
olgt
, die nur ein einſeitiges Bild der Stimmung der Bevölke=
rung
ergeben können. Sie hat Vertreter der Preſſe, der katho=
liſchen
und evangeliſchen Kirche und der Univerſitäten des Rhein=
lands
eingeladen. Der Reichskomwiſſar hat demgegenüber dar=
auf
hingewieſen, daß auch die berufenen Vertreter der Bevölke=
rung
gehört werden müßten. Dem Vernehmen nach wird die
Rheinlandkommiſſion demnächſt auch Vertreter der wirtſchaft=
lichen
und politiſchen Organiſationen in gleicher Weiſe hören.
Koblenz, 28. Febr. (Wolff.) Landrat Freiherr vor
Lynick in Neuß, welcher vor kurzem von dem belgiſchen Kriegs=
gericht
wegen der Anklage des Ungehorſams gegen einen mili=
täriſchen
Befehl zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monater
verurteilt worden iſt, iſt auf ein vom Reichskommiſſar von Stack
an den belgiſchen Oberkommiſſar Rolin Jacquemyns gerichteten
Antrag aus der Haft entlaſſen worden.
Bayeriſche Proteſtkundgebungen gegen die
Pariſer Beſchlüſſe.
* München, 28. Febr. Amtlich wird bekannt gegeben:
Aus Anlaß des Pariſer Diktats ſind der bayeriſchen
Staatsregierung zahlreiche Kundgebungen aus allen
Teiken des Landes und aus allen Bevölkerungskreiſen, von Ge=
meindevertretungen
, Volks= und Parteiverſammlungen, Wirt=
ſchaftsverbänden
und Berufsorganiſationen und einzelnen Per=
ſonen
ugegangen. Dieſe bringen übereinſtimmend den ſchärf=
ſten
Einſpruch gegen die maßloſen ungerechten Forberungen
unſerer Gegner und den entſchloſſenen Willen zum Ausdruck,

dieſen Forderungen ein unbeugſames Nein entgegenzuſetzen.
Sie bekunden vor allem die Bereitwilligkeit, nach Maßgabe un=
eres
Teiles an der Kriegsſchuld und unſerer Leiſtungsfähigkeit
an der Wiedergutmachung mitzuwirken, aber auch die flammende
Zurückweiſung des unwahren Vorwurfes der alleinigen Kriegs=
ſchuld
Deutſchlands und den feſten Entſchluß: Lieber den Tod,
als in elender Sklaverei!

Rückgabe des deutſchen Eigentums in Amerika.
* Köln, 26. Febr. Dem Eiſen= und Stahlwaren= Induſtrie=
bund
in Elberfeld wird von zuverläſſiger Seite aus Neu=York
geſchrieben: Nach den hieſigen Zeitungen und den Aeußerungen
maßgebender Leute zu urteilen, beſteht kaum noch ein Zweifel
darüber, daß in abſehbarer Zeit das während des Krieges be=
ſchlagnahmte
Eigentum der hieſigen Deutſchen und
deutſcher Firmen zurückgegeben werden ſoll. Es be=
zieht
ſich das auf ſolche Deutſchen, die hier interniert waren oder
in Deutſchland wohnten oder ſich aufhielten. Zwar ſind die Fa=
briken
und Geſchäfte durchweg verſteigert worden, aber das Geld,
das bei den Verkäufen eingekommen iſt, wird anſcheinend zurück=
gegeben
. Man hört, daß eine Anzahl amerikaniſcher Anwälte
verſucht, von deutſchen Firmen eventuell Aufträge zur Wieder=
enlangung
ihres Eigentums zu erhalten, und zwar gegen eine
ziemlich große Gewinnbeteiligung. Es würde gut ſein, in der
deutſchen Oeffentlichkeit darauf hinzuweiſen, daß Anwälte in
dieſer Sache wahrſcheinlich nur ſehr wenig helfen könnem und
daß man einfach warten ſollte, bis die United States=Regierung
das Eigentum zurückzahlt.
Die Anſchlußfrage Deutſch=Oeſterreichs.
F. Wien, 28. Febr. Der Antrag der Parteimänner des
Diroler Landtags, die Volksabſtimmung über den An=
ſchluß
an Deutſchland am 24. April vorzunehmen, iſt vom Tiroler
Landtag angenommen worden. Die einzige Frage, die bei der
Abſtimmung zu beantworten iſt, lautet: Wird der Anſchluß an
Deutſchland gefordert?: Abg. Straffner betonte, daß der Frie=
densvertrag
von St. Germain den Anſchluß Deutſch=Oeſterreichs
an Deutſchland nicht verbiete, welcher aber die Selbſtändigkeit
des öſterreichiſchen Staates garantiert habe, ſo daß die Abſtim=
mung
keineswegs im Widerſpruch zu dem Vertrag ſteht. Die
in Innsbruck vorliegenden Meldungen aus Salzburg und Linz
ſtellen gleichlautende Beſchlüſſe des Salzburger und oberöſter=
reichiſchen
Landtags in Ausſicht.
Polniſche Mißwirtſchaft.
Die Ausſichten, die ſich den Oberſchleſiern eröff=
nen
, wenn die Abſtimmung zugunſten Polens ausfiele, werden
durch folgende Schilderung der Zuſtände in Pomerellen
beleuchtet:
Daß ſich die wirtſchaftliche Lage des ganzen
ehemals deutſchen Gebietes, das durch den Friedens=
vertrag
an Polen gefallen iſt, ganz außerordentlich verſchlechtert
hat, iſt bekannt. Aber welchen Grad dieſe wirtſchaftliche
Verelendung erreicht hat, kann doch nur der richtig erkennen,
der, wie ich, durch geſchäftliche Beziehungen mit den verſchieden=
ſten
Kreiſen der Bevölkerung Neupolens in Berührung kommt,
aber auch die Möglichkeit hat, Vergleiche mit der wirtſchaftlichen
Lage der angrenzenden nicht polniſchen Gebiete zu ziehen. In
den Städten Pomerellens fehlt es nicht nur an Rohſtoffen jeder
Art, Textilwaren, Leder, Maſchinen, ſondern vor allem auch an
den notwendigſten Lebensmitteln. Die Preiſe dafür ſind enorm
geſtiegen. Ein Pfund Fleiſch koſtet 100, ein Hering 10, ein Ei
10 Mark und der Schleichhandelspreis für eine Tonne Weizen
nach Kongreßpolen beträgt bereits 100 000 Mark. Für Pferde
von geringer Qualität zahlt man 120150 000, für Schweine pro
Zentner 9000 Mark, und dennoch kommen die Güter immer mehr
zurüch, da alle Betriebsgegenſtände entweder gar nicht oder nur
zu noch höheren Preiſen zu haben ſind.
Die Bevölkerung dieſes neupolniſchen Gebietes hat die Miß=
virtſchaft
, die zu ſolchen Zuſtänden führte und ſie von Tag zu
ag mehr verarmen und verkommen läßt, denn auch über und
über ſatt und befindet ſich in einer ſo gereizten Stimmung, daß
ernſte Konflikte mit den polniſchen Behörden gar nicht ausblei=
ben
können. Beſonders großes Aergernis ruft die Maſſe über=
flüſſiger
Beamter hervor, die untätig umherlungern, da 10 von
ihnen nicht einmal das Arbeitspenſum erledigen, daß unter preu=
ßiſcher
Verwaltung zivei Beamte bequem und trotzdem zur allge=
meinen
Befriedigung leiſteten. Große Spannung beſteht auch
zwiſchen pomerelliſchen Truppen und denen aus Kongreßpolen,
die ſich durch ihre Aumaßung täglich mehr verhaßt machen. Da=
bei
iſt die Diſziplin, die Bekleidung und Verpflegung des ge=
ſamten
Mklitärs mit wenigen Ausnahmen unter aller Kritik.
Da große Mengen dieſer Schützer der Staatsſicherheit an der
Grenze gegen den Freiſtaat Danzig angeſammelt ſind, aber vor=
läufig
noch keine kriegeriſchen Aufgaben haben, ſind ſie jetzt ſchon
eine wahre Landplage und können jeden Augenblick zu einer
Gefahr für die ohnehin höchſt zweifelhafte Ruhe und Ordwng
und für den Staat ſelbſt werden.
Im ganzen iſt der Eindruck, den man von den Zuſtänden
Neupolens erhält, ein unſgabar kläglicher und zugleich abſtoßen=
der
, und kein Menſch in Oberſchleſien würde für Polen ſtimmen,
wenn er ſich einmal an Ort und Stelle von dem Glück überzeugt
hätte, das ſeiner unter der Herrſchaft dieſes Staates wartet. L. R.

Die amerikaniſche Note.
* Paris, 27. Febr. Nach einer Havasmeldung aus Wa=
fhington
wird dort in Kreiſen des Staatsdepartements erklärt,

die Frage der Inſel Jap könne nicht durch ein Abkommo
zwiſchen Amerika und Japan gelöſt werden. Es werde hinzu=
gefügt
, daß es über dieſen Gegenſtand keine Auseinanderſetzunn
zwiſchen Amerika und Japan, ſondern nur zwiſchen Amerika uar
den alliierten Regierungen gebe.
Paris, 26. Febr. (Wolff.) Wie das Journal des Débatz
mitteilt, hat der Völkerbundrat Balfour beauftragt, die An=
wort
auf die amerikaniſche Note in der Mandars=
frage
zu entwerfen. Die Frage werde im Laufe dieſer Woch
vom Völkerbundrat diskutiert werden.
* *

* Kleine politiſche Nachrichten. Wie die Blätter melden, wird Krafſt
in dieſer Woche, im Zuſammenhang mit der Wiederaufnahme der Ve=
handlungen
über das engliſch=ruſſiſche Handelsabkom
Die Geſandtſcha
men aus Rußland in London zurückerwartet.
in Georgien dementiert die Nachricht, Diflis ſei in die Hände d
Bolſchewiſten gefallen. Die Hauptſtadt ſei noch von den Trp
pen Georgiens beſetzt. Die alliierten Miſſionen faßten die Lage de
übrigen Front als befriedigend auf. Das amerikaniſche R
präſentantenhaus hat das vom Senat genehmigte Einwandere
geſetz angenommen. Danach wird vom 1. April an für die Dauer vo
15 Monaten die Zahl der Einwanderer einer jeden Nationalität am
3 Prozent der Ausländer der gleichen Nationalität feſtgeſetzt, die z
Zeit der Volkszählung von 1916 ſich in den Vereinigten Staaten niede=
gelaſſen
haben.

Stadt

Darmſtadt, 1. März

Konſulatsdienſt. Der zum Honorarkonſul der Republir (
Salvador in Wiesbaden ernannte Herr Anton Joſ. Carlos Kau=

mann Guerrero, dem das Reichsexeguator erteilt wurde, iſt z
Ausübung konſulariſcher Verrichtungen in Mainz zugelaſſen worden.
Uebertragen wurden dem Schulamtsamwarder Adam Schn
renberger aus Eſſenheim eine Lehverſtelle an der Volksſchule
Vemdersheim (Kreis Oppenheim) und dem Schulamtsawwärter Geor
Burhenne aus Darmſtadt eine Lehrerſtelle an der Volksſchule
Groß=Rohrheim im Kreiſe Bensheim.
* Entlaſſen wurde der Lehrer an der Volksſchule zu Utphe (Krd
Gießen) Otto Kneipp auf ſein Nachſuchen aus dem Schmldienſt.
n. Strafkammer. Eine in ihrer Art ſehr ſeltene Diebſtahlsankle
(verſuchte Entwendung von Leuchtgas) wurde gegen den 32jährigen J
ſtallateur Georg Boos von Auerbach verhandelt und iſt ſeinerſe
beharrlich in Abvede geſtellt. B. war am 7. Mai vor. Js. in ſeinem
tigen Anweſen durch Gasausſtrömung bewußtlos geworden, mußte
fort in das Bensheimer Krankenhaus gebracht werden, und ſeine A
derherſtellung erforderte mehrere Wochen. Die zuerſt an der Unfal
ſtätte erſchienenen Zeugen (fachkundige Leute) fanden einen recht ve
dächtigen Sachverhalt, deſſen einzelne Mowente ſich durch die Bewel
aufnahme, insbeſondere durch das Sachverſtändigengutachten des hie
gen Betriebsleiters Volkwarts, noch verſtäukt haben. Wenige Woche
vorher hatte das Bensheimer Gaswerk die Leitung unter ſeiner Mithilf
bis in B.s Haus gelegt und als tadellos geprüſt. Trotzdem will d
Angeblagte in der kritiſchen Woche unter der Hoftreppe eine undid
Muffenſtelle entdeckt und ſelbſt deren Beſeitigung beabſichtigt habe,
ſtatt den Mangel vorſchriſtsmäßig dem Gaswerk anzuzeigen und dur
dieſes beheben zu laſſen. Die Stelle liegt vor dem Gasmeſſer. B. hatz
jene ongeblich beſchädigte Muffe auffälligerweiſe durch ein ſogenannt
Tſtück erſetzt, und es lag da, wo er von der Betäubung überraſcht wo.
den war, ein mit Anfatzgewinde und Abſtellhahn verſehenes Nohrſtid
Es war zum Einfüigen am Gewinde mit Werg umwickelt, und darau
ſowie aus dem übrigen Befund, drängte ſich jenen objektven Beſchauer
gleich die beſtimmte Vermutung auf, B. habe in dem Winkel unter 1
Tveppe eine geheime Abzweigung bezweckt, wodurch der Gasmeſſer in
gangen und die Möglichkeit unkontrollierten, koſtenloſen Gasbezu
hinter dem Rüchen des liefernden Werbes geſchaffen werden ſollte. Au
der Sachverſtändige ſchließt darauf und ſieht als ſichere Grundlage
ſolche Auffaſſung hauptſächlich das erwähnte Rohrſtück im Vere
dem ſeltſam eingeſchalteten Tſtück der Leitung an. B. will davon nie
wiſſen, verſichert völlige Unſchuld und ſucht das Rohrteil, ſowie ein e
ſprechendes Loch in der Hausmauer unter der Treppe nebſt dem
nehmen des Gasmeſſers damit zu erkläven,
rgleid
eitig mie
Gasrohren eine Veranberung der ſich ſenkende
ange
habe. Angeblich konnte er bei dem nächſten Sse weuniat
engler ein
dcmals nicht erhalten und mußte deshalb ſich mit dem Tſtück beheli
Der Geſelle jenes Meiſters beſtätigte das. Durch B.8 unbefugte Tätz
keit und den Unfall war eine bedeutende Gasmenge verloren gegange
guch ſonſtige Gefahr außer der Sachbeſchüdigunng erwwachſen. Gas
ſcheint ſtrafrechtlich als bewegliche Sache, deren rechtswidrige Aneignum
Diebſtahl iſt. Die Verkündung des Urteils ſoll in einer Woche erfolge
* Iſt die Bezeichnung Arbeiter heute ei
Beleidigung? Herr Hermann Naumann aus Crumſta
ſendet uns folgende Zuſchrift, die wir wörtlich, unter Weglaſſung
Namen, zum Abdruck bringen: Titl. Redocktion des Darmſtädter Ta
blatt Darmſtadt. Heute morgen, erſehe ich aus Ihrem Blatte, heutt
Nummer, daß auch ich unter Strafkammer ſtehe. Was nun meine Be
urteilung betrifft, ſo ſtünmt das, aber ich bin kein Arbeiter, ſonda
habe hier in Crumſtadt, ein Wild= und Geflügelgeſchäft en gros, a
bin mthin Kaufmann. Wenn Sie, ſo etwas ſchreiben, ſo müſſen S
ſich erſt genau erkundigen. Ich erſuche Sie nun ſofort in Ihrer nächſt
Nummer, die Sache, genau zu bevichten umd zwar in einer öffentlic
Erklärung, denn ich laſſe wir, ſo eine Beleidigung nicht gefallen, 1
ſo mehr mein Herr Vater Privatier . . . . . . . . ., und mein Schwa
Herr .. . . . . . . . . Divektor der . . . . . . . in Darmſtadt wohne
Ich behalte mir matürlich, alles weitere vor und werde Montag mit ur
nem Anwalt, über Ihre Beleidigung noch ſprechen. Ich habe ja a.
bereits, gegen das Urteil, Reviſion eingelegt, da Formfehler vor
kommen ſind. Sie wollen mir dann ein Blatt, wo die Erklärung ban
ſteht, zu ſenden. Hochachtunsvoll Hermann Naumann, Wild und 0
flügel=Handlung en gros.
Das Schlußfeſt der Akabemiſchen Volksunterrichtskurſe Darmſte
fand am Samstag im Saale des Hoſpizes in der Obergaſſe ſtatt.
Abend vereimigte noch einmal alle Höver und Kursleiter, ſowie v
Freunde der A.V.D., um die diesjährigen Winterkurſe in gemeinſan
Feier zu beenden. Nach einigen Begrußungsworten und dem Vort;
des Ave Maria von Schubert wurden Rilbes Ritter und Die Wd
von Liebe und Tod des Cornets Chriſtoph Rilbe vorgeleſen, die

Friedhofszauber.
Es iſt früh am Morgen. Ganz, ganz früh. Unheimlich früh
ſaſt. Alles ſchläft noch, Menſch und Tier und die kleinen Häfer
uind die Blumen und die Toten träumen. Leiſe ſtoße ich die
tleine eiſerne Pforte auf, die ins Innere des jungen Friedhoſes
ſührt und klinke ſie leiſe, leiſe zu um ja niemand zu ſtören, denn
Weiheſtimmung webt in der lichten linden Frühlingsluft und
hier wohnt der Frieden. Still iſt es. Wunderſam ſtill. Ein
veicher, weißer Dunſt umſpielt wie ein duftiges Brauikleid ko=
ſend
die Kronen der Bäume und ſteigi langſam, langſam wie
zögernd in ſchönere Fernen. Am Nande der fein ausgeharkten
Wege ſtehen hohe Bäume, deren Wipfel ſich zueinanderneigen.
ſich ſchließen wie zu einem Hallengang und von weitem leuchten
glitzernde Kugeln, rot und blau und grün ourch das dunkle Ge=
zwveig
und goldene Sonnenſtrahlen brechen ſich daran und ſie
leuchten und ſprühen und glänzen wie kleine Sonnen faſt
Spielende Schatten huſchen über den Kies. Die Grashalme
beben und die Blumen zittern leiſe, bei jedem kleinſten Wind=
hauch
, der ſie umſchmeichelt, und ihnen flüſternd kleine Märchen
erzählt von der Allmacht des Lebens dem ſie entgegenblühen.
Uind da da kommt ein Schmetterling mit lautlos bebendem
Flügelſchlag und trinkt des Lebens Süße aus den Blumen der
Toten ..."
Und rechts und links ſtehen die Grabſteine in Reih und
Elied, dicht beieinander in ſtiller unwandelbarer Eintracht. Der
eine aus dunkel=mattem Marmor, da ein Kreuz aus lichtem
Granit; drüben eine Figur eine junge Frau, die hinunterſchaut
in die Tiefe, Trauer in den Zügen. Dort auf hohem rohgehaue
uem Sockel ohne Uebergang, wie aus dem Geſtein herausge=
wachſen
ein Mann, der warmen Blickes in die Ferne ſchaut, in
die Höhe. Unweit davon ein kleiner knieender Engel mit gefalte=
ten
Händchen, der für des Kindes Heil betet, das ſo früh fort
miußte aus dem lachenden ſonnigen Frühling des Lebens...
lind da eine aufgeſchlagene Bibel, mit dem Vers, der Bibelſtelle
vohl, aus der der Lebende immer neue, immer junge Hoffnung
herausgeleſen, in Stunden der Einſamkeit, in Stunden der
Wehmut.
Alle liegen ſie friedlich beieinander, groß und klein, hoch und
niedrig, abſeits von Neid und Haß, abſeits von Liebe und Miß=
mrut
, abſeits von Freundſchaft und Fehde, ohne Wünſche, ohne
Hoffnung . . . Und die weißen Blättchen der Baumblüten fallen
laugſam, kangſant zur Erde; noch ein kleines Weilchen drehen

ſie ſich tanzend im Winde, dann ſinken ſie müde nieder auf die kal=
ten
Steine und rechts und links um am Wege zu ſterben..
Summende Käfer, ſurrende Inſekten umkreiſen die Bäume
ringsum, die Blumen auf den Gräbern. Und hoch oben das
lockende Lied einer Nachtigall, der jauchzende Ruf einer Lerche.
Anima non moritur ſteht auf jener dunklen Gruft in un=
vergänglichen
Goldbuchſtaben eingraviert, die Wind und Wetter
trotzen ſollen, für alle Zeit. Ein Spruch der Jahrtauſende ge=
lebt
und weiter leben ſoll in alle Ewigkeit. Ein wunderſames
Zeichen unveränderlichen Glaubens und die Bereitſchaft allezeit
den höchſten Richterſpruch zu empfangen. Und der Glaube da=
ran
hat ein Hoffnungslächeln auf ſterbende Lippen gelockt und
ihnen den Abſchied leicht gemacht. . .
Und das Frühjahr kommt, und die Bäume ringsum knoſpen
und blühen. Die Trauerweiden ſenken müde, ſchwerbeladen ihre
Zweige. Die Kaſtanienrieſen ſtreben gen Himmel, der Lebens=
baum
ſteht reglos, unentwegt auf ſeinem Poſten. . . . Der Duft
vereinzelter Fliederſträucher durchzieht lind und ſüß die köſtlich
reine Morgenluft. Die Gräber ſind alle im Frühlingsſchmuck,
dort langſtielige bleiche Vergißmeinnicht auf dem Grabe eines
Kindes, hier weiße fragende Orakelblumen, deren Blätterzahl
geheime Antwort gibt auf manche bange Frage. Dann wieder
Blattpflanzen kalt und wertvoll. Auf einem Marmorblock ein
Strauß weißer Narziſſen und roter Tulpen achtlos hingeworfen
oder einer zitternden Hand entfallen. Ein Gruß eines Trauern=
den
, der ſtille Zwieſprache gehalten mit dem geliebten Toten.
Und in der Luft zwiſchen Bäumen und Blumen webt das
Leben unaufhörlich immer neue Fäden. Trotzdem jeder Tote ein
Stück des Herzens der ihn Ueberlebenden fortnimmt, manchmal
das beſte Teil, manchmal alles Glück, alle Lebensfreude, alle, alle
Hoffnung . . . Und jetzt im Frühjahr, wo die Erde uns tauſend
Liebeszeichen ſendet, uns täglich von neuem das geheimnisvolle
Band, das zwiſchen ihrem dunklen Schoß und dem Leben beſteht
offenbart, jetzt wo ſie tief aus der Erde Innern Herolde ſendet,
um ihre Kraft täglich neu zu verkünden, begreifen wir den dunk=
en
Zuſammenhang und die gewaltige Größe der ſchönen Le=
gende
von der Auferſtehung.
Denn trotz all dem Leid, trotz all der Schmerzen, trotz all des
Unrechts, trotz all dem Weh, das uns entgegenſtarrt aus tauſend
verzweifelten Augen, aus Millionen Menſchenſchickſalen, trotz
all der Tränenſtröme, die gewaltiger ſind als Meere, trotz all
dem Jammer, all der Klagen, die widerhallen wie grollende
Donnerſchläge in den Bergen glauben wir und wünſchen wir

eine Auferſtehung. Weil die Hoffnung mutiger iſt und leben
fähiger und gewaltiger als alles Leid, das vorüberzieht, lam
ſam allmählich und vergeht, während ſie uns jeden Morge
wachküßt mit ihrem ſtrahlenden Blick und ihrem verführeriſch
ſten Lächeln. Das Gedachte trägt immer von neuem den Se
davon über das Reale und doch nur, um im ewigen Kreiska
den Wirklichkeiten des Lebens immer von neuem nachzujag
Und all die Träumer, und all die Denker wollen doch au
nur die Auferſtehung eines neuen, ſchöneren, beſſeren Menſchd
geſchlechts; glauben, daß dereinſt ein neuer Frühling kommp
wird, warm und leuchtend und unvergänglich. Und auf jed
ſchlaftrunkenen Blume, die ſich erſt im Tautröpfchen beſpieg
auf jeder ſcheu erwachten Blüte an Grabesrand liegt ein ſeltfd
ahnungsvolles Zauberlächeln . . .
M. H

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Die Kaſſette, Komödie in fünf Aufzügen von Kd
Sternheim. Aufführung durch das Kölner Schauſpielhaus
den Frankfurter Kammerſpielen.*)
Nach der Uraufführung des Entfeſſelten Zeitgenoſſen um
die Erſtaufführung der Kaſſette, die aus dem Jahre 121
ſtammt, beſonders intereſſant. Der extravagante Stl, der D
Zeitgenoſſen ungenießbar macht, befindet ſich in dieſem W.
im Stadium der Puppe. Größtenteils werden noch tatſäch!
zuſammenhängende Sätze geſprochen und das ganze Werk dur
zieht noch, deutlich fühlbar, der rote Faden der Handlung. All?
dings iſt der Vorwurf der Geſchehniſſe recht alltäglich; dahe
nennt Sternheim dieſe Komödie auch in der Gruppe der bürg
lichen Dramen. Es handelt ſich in dem ſtark karikierenden Luſ
ſpiel um die Kaſſette der Tante, der Erbtante, in der dieſe
Vermögen (140 000 Mark) aufbewahrt und die ſie dem Nef
Oberlehrer Krull zur Verwaltung übergibt. Die ganze Fam.
ſpitzt ſich nun auf dieſe Erbſchaft Krull wird faſt wahnſinn
und ſchleppt die Kaſfette nachts herum , aber die Tante be
macht ihr ganzes Vermögen der allein feligmachenden Kire
und die Männer hätten es nicht nötig gehabt, ihre armen Fraun.
zu vernachläſſigen. Man ſieht: ein uralter Komödienſtoſ
Aber Sternheim verzerrt die Charaktere bizarr, indem er ihn
kleinbürgerlichen Inſtinkte ins Groteske ſteigert. So hat er

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*) Das Buch iſt ebenſo wie Sternheims Entfeſſelter Zeitgenoſſe
Verlag von Kurt Wolff in München erſchienen. Preis geb. 12,50

[ ][  ][ ]

. Heſſiſcher Reutnerbund. Im Rentnerbund ſprach geſtern Juſtiz=

A. Lindt über die ungariſchen Finanzſanierungspläne, Deklara=
ſterr
zur Einkommenſteuer und die Frage der Abſchaffung der Teſta
ſte unter dem Gefichtspunkte der Erbſchaftsſteuer. Der Vor=
herrde
derſtand es, die trockene Materie durch gemeinverſtändliche
ſtellung den Hörern näher zu bringen und erntete dankbare Zuſtim=
Mit Rückſicht auf zahlreiche in Darmſtadt notleidende ungari=
Papiere behandelte er eingehend das ungariſche Finangproblem.
der Staatsvoranſchlag 1920/21 mit einem Defizit von nahezu neun
horden Kronen abſchließe, beabſichtige der Finanzmimiſter, der auch
Tolks irt von weitem Geſichtskreis ſei, radikale Aenderungen zur
PFundung der Finanzen. Ermäßigung der Zinſen ſämtlicher Staats=
lden
auf 4 Prozent, Einlöſung der ſeit 1919 uneingelöft gebliebenen
gros, bons der 6prozentigen Kriegsanleihe zu 4 Prozent, Eintauſch der
üſſen h öffentliche Beamte, Krienswaiſen und Inaliden gezeichneten
gSanleihe gegen 5proz. Obligationen, Deckung der Verluſte, die die
Monz=Bankinſtitute mit eigener Kriegsanleihe in ihrem Portefeuilſe
len Min haben, durch eine Staatspränenanleihe, ſollen helfen, das
tziel des Miniſters zu verwirklichen: Abſtellung der Notenpreſſ
WVerbeſſerung der iternationalen Zahlungsbilanz des Landes. Durch
mit mFührung neuer Steuern und durch Inſtandſetzung der produktiven
abe ſaot ſollen Grundlagen der Kreditgewährungen gelegt werden. Der
iler vor
ſter denke nicht an eine große Vermögensabgabe, ſondern will eine
aru
gurP Bermögensablöſung einführen. Der Kronenkurs, der gegenwärtig

Hud eſer den Nullpunkt geſunken iſt, werde ſich dann mach und nach in ſteti
Weiſe heben und langſame Geſundung eintreten. Intereſſant ſei
Damel die Beſteuerung der Aktiengeſellſchaften. Dieſe ſollen geſetzlich ver
tut. Mhtet werden, ihr Actiendabital innerhalb drei Monaten um 15 Pro=
ſowie
MR zu erhöhen. Alle Aktien ſollen ohne Ausnahme erfaßt, Hinter=
ſungen
ſchwer beſtraft werden. Wenn auch dieſes Programm ein=
mrſeidend
ſei, werde doch ſeine Dur=führung eine allmähliche Geſun=

Pummer 59.

D
er Zuhörern einen ſtarken Eindruck hinterließen. Mit einer weiteven
iſr katiſchen Darbietung fand der erſte Teil der Feier ſeinen Abſchluf
reinſam geſungene Volkslieder bildeten den Uebergang zum zwerten
der aus zwei Aufführungen beſtand. Ein Schwank von A. Stoltze
ätete durch ſeinen Inhalt und ſeine lebendige Darſtellung allen Zu=
zer
viel Freude. Darauf folgte eine Uraufführung des Darm=
ſcher
Kaſperletheaters Zum Heäiner: Das Kerwegeld deſſen Ver=
ſſitx
es nicht nur darauf anzukommen ſchien, zu zeigen, wie ſich die bei=
m
=Helden des Stückes das fehlende Kerwegeld ergaunern, ſondern vor
ſerr darauf, der jetzigen und früheren Zeit etzliche Seitenhiebe zu ver=
r
. Gemeinſamer Tanz ſchloß die Feier. Wie wir hören, ſollen die
gfe des Sommerſemeſters am 25. April wieder beginnen.
Lanbestheater. In der Neueinſtudierung von Hänſel und
etel, die morgen Mittwoch, den 2. März, abends 7 Uhr, in Szene
ſind folgende Partien neu beſetzt. Hänſel: Gerta Doepner, Gretel
mie Graebener, Beſenbinder: Paul Peterſen, ſeine Frau: Martha
hi=Liebel, das Sandmännchen: Elſe Elske, Taumännchen: Maria
del. Die Partie der Hexe ſingt, wie in den früheren Aufführungen,
a Jacobs.
Ciſenbahn und bürgerliche Zeit. Mit dem 15. März tritt auf den
erbahnen des beſetzten Deutſchland wieder die franzöſiſche
merzeit, die mit unſerer ortsüblichen Zeit übereinſtimmt,
graft, ſo daß die jetzige Zeitungleichheit verſchwinden wird
* Das deutſhe Kriegergrab‟. Die Erhaltung und Pflege der letz=
uer
mM Ruheſtätten unſerer gefallenen Helden liegt den Hinterbliebenen und
üiberlebenden Kameraden am Herzen und ſollte allen Deutſchen eine
enpflicht ſein. Wie ſchön Kameradenhände dieſe letzten Ruheſtätten
en miekſtaltet haben, wird in nächſter Zeit durch einen Lichtbildervor
ag gezeigt werden, den der Volksbund für deutſche Kriegsgräberfür=
und der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten veranſtalten. Als
drer wurde der Schriftſteller Franz F. Geis=Frankfurt a. M. ge
ſinren, der als geiſtreicher Urheber des Ehrenfeldgedankens und Grün=
Her vaterländiſchen Geſangvereine Ehrenfeld auch in Darmſtadt=
ſäz
, gant ſein dürfte. (Näheres erfolgt durch Anzeige.
Die Gründungsverſammlung des Vereins ehemaliger Angehöriger bes
Gvoßh. Hefſ. Feldart.=Regts. Nr. 61 fand in der Stadt Koburg in
Waldſtraße ſtatt. Zahlreiche Kameraden hatten ſich eingefunden.
nerad Schmidt begrüßte die Verſammlung und dankte für das zahl=
ſche
Erſcheinen. Beſonders gedachte er der verſtorbenen Regiments=
mriandeure
Deinhardt, v. Peterh und Möller und aller gefallenen Ka=
den
, worauf ſich alle anweſenden Kameraden zum ehrenden Ge=
tris
von ihren Plätzen erhoben. Hierauf ſprach Kamerad Schmidt
ter über Gründung, Zweck und Ziele des Vereins. Pflege der Ka=
hadſchaft
, Austäuſch alter Erinnerungen, Gewinnung des Selbft=
ühls
und ſchließlich, im Kameradenkreiſe einige frohe Stunden zu
ſeben, hob er beſonders als Ziel des Vereins hervor. Jede Politik
ſab im Verein ausgeſchloſſen ſein. Kreisdirektor Dr. Werner be=
*
ßce die Verſammlung und wünſchte dem Verein ein gutes Wachſen,
mere )ihen und Gedeihen. Zahlreiche Glückwunſchtelegramme, Briefe und
mdoßlsten, die von entfernten Kameraden aus allen deutſchen Gauen ein=

woffen waren, wurden von dem Kameraden Ruhl verleſen. In die
me !
eſenheitslifte trugen ſich 113 Kameraden ein. Kamerad Schmidt
Unſhrde als 1. Vorſitzender durch Zuruf einſtimmig gewählt, als 2. Vox=
ender
Major a. D. Wagner. Weiter wurden ohne Einſpruch durch
* Beehuf einſtimmig gewählt: 3. Vorſitzender Philipp Hofmann=Eberſtadt.
des hieFuftführer Kirchner und Biſchoff, Kaſſenwarte Kluska und Bert; als
ge Vochk eiterter Vorſtand: Wetzel, Rechel, Dr. Meiſel als Rechtsbeiſtand,
er Mich
Kaſſenprüfer Rechnungsrat Jung. Zwei weitere Vo= ſtandsmitglie=
n
wi , ein dritter Schriftführer und ein zweiter Kaſſenprüfer ſollen vom
undichk ſtand gewählt werden. Hierauf verlas Kamerad Wagner den von
hheſ ausgearbeiteten Plan über Organiſation, Aufbau und Werbung
d dub Vereins, und betonte, daß nicht nur artiv gediente 6ler Mitglieder
B. hahden können, ſondern auch alle aus dem Regiment aufgeſtellten Feld=
ationen
und Kolonnen uſw., wie Regimenter Nr. 211, 247, 249 uſw.
Kkommen ſeien. Ferner erwähnte er, daß es für die einzelnen, und
hnders kleineren Ortsgruppen, ratſam ſei, ſich mit anderen, bereits
mßehenden Ortsgruppen, zu vereinigen, damit mehr Zuſammenhang
meruht; auch ließe ſich von dieſen Ortsgruppen viel lernen. Für Er
Ftung eines Ehrenmals der Gefallenen ſeien bereits Sammlungen
gegangen. Die Errichtung eines Ehrenmals in der Art eines Ge=
ſeins
in der 6ler Kaſerne in Darmſtadt oder in Babenhauſen könne
jjährigen Jubilum des Regiments im Jahre 1924 vorgeſehen wer=
Die nachſte erſveiterte Vorſtandsſitzung wurde für den 13. März,
mittags 3 Uhr, im Reſtaurant Zur Sonne in der Luiſenſtraße in
Emſtadt feſtgeſetzt. Generalmafor a. D. v. Crüger wurde zum Ehren=
itzenden
, Exz. v. Geldern=Criſpendorf, Oberſt Ingenohl und Major
Roſenberg zu Ehr mitgliedern ernannt. Mcjor a. D. Wagner
he noch zur Sprache, daß ein Regimentsmuſeum gegründet würde,
alle Kameraden, zur Ausſtattung desſelben beizutragen. Zum
er guten Sache möge jeder die in ſeinem Beſitz befindlichen
ſterſtücke, wenn auch ſchweren Herzens, geben.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.

Gcite 3.

n. die mzmmiſter allen an ihn geſtellten Anforderungen gerecht werden
Zur Deklaration des Einkommenſteuerge=

des zerrütteten Finanzweſens herbeiführen müſſen, zumal der

ſetzes gab der Redner einige praktiſche Winke, ſo z. B.: Evläuterumgen
zu machen bei Einnachmen aus Arbeit uſw. In Abzug ſeien zu brin=
gen
alle Ertvagsſteuern, wie Kapitalertvagsſteuer, Grundſteuer (die bis
Gemeindegrundſteuer), Gewerbe= und Umſatzſteuer. Nicht ab=
V
zogen werden könnten Verſicherungsprämien bis zu 600 Mk. jähnlich
In Anbetracht der Entwertung des Geldes müſſe hier, wie bei deu
Exiſtenzmimimum, ein höherer nicht altzugsfähiger Betvag geforder
werden. (In der Tfchechoflowakei ſei eine zehnſache Erhöhung, ſowie
Feſtſetzung des Exiſtenzmimimums von 1600 auf 6000 Kronen gefordert
worden.) Beſondere wirtſchaftliche Verhäſtniſſe, die die Zahlungsfähig=
keit
ſtark beeinträchtigten, müißten berückſichtigt werden. Der Steuer
zahler habe ein Necht darauf, daß das Finanzamt dieſe Verhältmiſſe
prüfe. Darunter fielen insbeſondere außergetvöhmliche Belaſtungen
durch Unterhalt
ſd Erziehung der Kinder, ebenſo Unterhalt wittel=
loſer
Angehöriger
Bei Verſchuldungen ſeien die Verkuſte anzugeben,
die durch fehlende Einnahmen aus Papieren entſtanden ſeien. Allgemeine
Zuſtimmung fand der Redner, als er erklärte, der Mitrelſtand müſſe
Gurch die Dat betveiſen, ſchwarz auf weiß, daß er in ganz unverantwort=
licher
Weiſe durch die neuen Steuern beluſtet ſei; vielleicht würden dann
die Parteien im Reichstag dazu geführt werden, ihrre platoniſche Liebe‟
für dieſe Stand in werktätige Liebe umzuſetzen. Zur Abſchaffung
der Teſtamente endlich empfahl der Redner zwecks Erſparung von
Poſten hein Teſtamentsvolſſtreckerzeugis beſchaffen zu laſſen (ebenſo
keinen Erbſchein), ſondern es genüge ein gerichtlich beglaubigter Aus=
weis
, daß der Betreffende das Amk als Teſtamentsvollſtrecker angenom=
men
habe. Das Reichsgericht habe dieſe Anſicht in zwei Entſcheidungen
vom Jahre 1910 und 1920 gebilligt. Weſentliche Bevbilligungen en
ſtünden ſchließlich noch durch den Gebrauch der Vor= und Nacherbſchaf
Reicher Beifall Gankte dem Redner. Der Vorſitzende Keller ſchloß
darauf die Verfammlung mit Worten des Dankes an den Redner.
Eine bedauerliche Enttäuſchung erfuhren, wie man uns ſchreibt
die Inſaſſen des Verſorgungslazaretts Eſchollbrücker Straße in ihrer am
Freitag abgehaltenen Verſammlung. Vor einigen Wochen wandlen ſie
ſich an die Bevölkewog der Stadt Darmſtadt und batzen, ihrer gedenk
zu wollen. Der Aufruf brachte leider nicht den ervardeten Erfolg. Die
eingeſandten Spenden reichen gerade zur Deckung der Unkoſten.
gen
Spendern werden die Lazaretvinfaſſen ihren Dank ausſprechen und die
Namen veröffentlichen. Um die traurige Notlage der Verſvundeten und
Kranben zu wildern, haben ſich in liebenswürdiger Weiſe die Darm=
ſtädter
Zeitungen bereit erklärt, Spenden entgegen zu nehmen. Ebenfal
erfüllten ſehr viele Geſchäftsinhaber die Bitte, den Aufruf in ihren
Schaufenſtern auszuhängen. Zum Schluß der Verſammlung wurde die
Hoffnung ausgeſprochen, daß weitere Spenden gezeichmet würden und
am Sonntag, den 13. März, im Städtiſchen Saalbau dſe Wohltätigke
veranſtaltung, zu der erſte Davmſtädter Künſtler und Vereine ihre Mit
wirknng zugeſichert haben, und im der nach Abwicklung des Programms
Tanz folgt, einen vollen Erfolg bringen möge.
Jugenbgruppen der Deutſchen Volkspartei. Heute abend hält
Herr Hans Heil im Saale des Feierabend (Stiftſtr. 51) ſeinen Schluß=
vortrag
über Die Rodenſteiner in Sage und Dichtung‟ Einlaßkarten
für Nichtmitglieder ſind in der Geſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei,
Wilhelminenſtraße 5, erhältlich.
* Vereinigung früherer Leibaardiſten von Darmſtadt und Umgebung.
Anläßlich der Jubiläumsfeier des Leibgarde=Regiments findet am Mon=
tag
, den 7. März, abends, im Saalbau füir die Mitglieder der Vereini=
gung
und deren Angehörigen ein Feſtkonzert, ausgeführt von 8
ehemaligen Hoboiſten der Regimontsmſik unter Leitung von Herrn
Obermuſikmeiſter Hugo Hauske, ſtatt. (S. Anz.)


Mittwoch, den 2. März 1921
gültige Lebensmittelmarken:
Brot: Die Marken Nr. 3, 4 und 9. 800 er Brot), Mehlmarke Nr. 10
vom 16. Februar bis 15. März 1921 (Anteil 560 gr Mehl).
Cornedbeef: Von Mittwoch, ben 16. d. M. ab, bis auf weiteres
bei den Rindsmetzgern 250 gr Cornedbeef für Erwachſene
und Kinder auf die Marken Nr. 275 ſämtlicher Nährmittel=
karten
zum Preiſe von 9.50 Mk. pro Pfund
Hanshaltungsmehl: Auf Nährmittelbezugsmorke Nr. 274 4F
je 750 gr zum Preiſe von 4.70 Mark für das Pfund von
Samstag, den 19. Februar, bis Samstag, den 5. März 1921,
Kartoffelverſorgung: Die Kartoffelmarke Nr. 8 mit 5 Pfund
zum Preiſe von 45 Pfg. für das Pfund
Maisgrieß zum Pfundpreis von 3.30 Mk., markenfrei ( ent=
bitterte
und entölte Oualitär
Süßſtoff: Markenfreie Abgabe: Preis für 1 Briefchen (H=Packung)
0.75 Mk., für 1 Schachtel (E=Packung) 5.55 Mk.
Ia Kernſeife: Markenfreie Abgabe, das Pfund zu 11.50 Mk.
Alusgabeſtelle: Wilhelminenſtr. 15, Zimmer 5.
Holzverkauf: Ausgabe der 10. Holzrate von 3 Zentnern auf die
Nr. 38 bis einſchl. 40 zum Preiſe von 12 Mk. für Nadelholz
und 14 Mk. für Laubholz. Stockholz für gewerbliche Ver
braucher zum Preiſe von 9 Mk. gegen Vorlage der grünen
Gewerbekohlen=Ausweiskarte auf Zimmer 39 der Kohlen
ausgleich ſtelle.
Hansbrandkohlen. Hälfte der 4. Rate, vorwiegend in Braun=
kohlen
=Briketts gegen vorherige Vorlage der weißen Haus=
brandkarte
aud der Kohlenausgleichſtelle, Alexanderſtr. 22,
Zimnier 39, ſoweit dies nicht bereits bei der erſten Hälft=
der
4. Rate geſchehen iſt, ferner die 5. Nate auf weiße
Hausbrandkohlenkarte in Rohbraunkohlen aus der Grube
Prinz von Heſſen.
Die Kartenausgabeſtelle, bisher Waldſtraße 23, befindet ſich
jetzt Wilhelminenſtraße 15.
Die Dienſträume der Lebensmittelämter und der Kohlenaus=
gleichſtelle
ſind ſür den Verkehr von 81 Uhr, die der ärzt=
lichen
Kommiſſion, Wilßeliinenſtraße 15, Zimmer 3, vor=
mittags
von 82½ Uhr und nur in dringenden Zällen
nachmittags von 3½6 Uhr geöffnet.
Alle Lebensmittelmarken ſind gut aufzubewahren.
Beriorengegangene Marken werden nicht erſetzt,
verfallene Marken nieht umgetanſcht.
Achtung. Die ausgegebenen Seifenkarten ſind gut anfzu=
bewahren
.

* Orphenm. Die Schlierſeer bringen heute Dienstag und die folgen=
den
Tage eine ihrer zugkräftigſten Neuheiten bieſer Spielzeit, das luſtige
Sinoſpiel Die Zwillingsbrüder, das in Nürnberg und zuletzt
in Stuttgart ſtets ausverkaufte Häuſer erzielte. Die Doppelrolle des

Orafi=Blaſi iſt eine der beſten Lefſtungen Xaver Terofals, nach einſtim=
nagem
Urteil der dortigen Preſſe eie der gediegenſten Vorſtellungen
er Schlierſeer überhaupt. Als Komponiſt der überaus gefälligen
Muſik zeichnet Karl Schwanz, der beliebte Streichmelodionkünſtler der
Schlierſeer Geſellſchaft. (S. Anz.)
Kunſthalle am Rheintor.
Wir erhalten folgende Zuſchrift:
Dieſer Tage iſt eine Beſprechtng der derzeitigen Aus=
ſtellung
des Kunſtkereins aus der Feder Wilhelm Michels
erſchienen. Hier ſoll vur auf den Teil dieſer Beſbrechung ein=
gegangen
werden, der ſich mit den Arbeiten Ferdinand Barths
befaßt. Der Kritiker erklärt hierzu zwar ausdrücklich, ſich dies=
mad
noch nicht mit Barth auseinanderſetzen zu wollen, tritt dem=
ensſprechend
auch nicht in eine Würdigung und Bewertung der
einzelnen ausgeſtellten Werke ein. Trotzdem alaubt er ſein Ur=
teil
dahin abgeben zu ſollen, Ferdinand Barth ſei vorläufig noch
ein ganz trübſeliger Fall, ein Urteil, deſſen ſachliche Begrün=
dung
nicht für erforderlich gehalten wird.
Es ſteht außer Zweifel, daß Barth als Neunzehnjähriger
ein erſt Werdender iſt und trotz fragloſen Talents eine ausge=
ſprochene
künſtleriſche Individualität noch nicht hat und haben
kann. Auch daß die Beyerſchule ſeine Pinſelführung noch be=
einflußt
, ſoll nicht beſtritten werden, iſt jedoch durchaus verſtänd=
lich
. Demgegenüber muß gerade bei Barth feſtgeſtellt werden,
daß er bereits in verſchiedenen ſeiner Werke dem ernſten Be=
ſtreben
nach künſtleriſcher Eigenart erfolgreichen Ansdruck ge=
geben
hat. Wenn Barth in das Fahrwaſſer der Modernen und
Modernſten eingeſchwenkt wäre, wäre das Michelſche Urteil vor=
ausſichtlich
weniger unfreundlich ausgefallen, obwohl gerade
dort unter den zahlreichen Mitläufern Fälle zu konſtatieren ſind,
denen das Prädikat ganz trübſelia mit voller Berech
tigung zuerkannt werden müßte. Michel erklärt es als wahr=
haft
erbärmlich daß Barths Leiſtungen bei einem Teil der
armſtädter Kritik Lobſprüche erfahren konnten, die das ſicherfte
Mittel ſeien, jeden Ehrgeiz, jeden Entwicklungswillen, den ein
noch nicht Zwanzigjähriger gewiß beſitze, abzuwürgen. Ob das
jeder tatſächlichen Begründung entbehrende vernichtende Urteil
W. Michels geeignet iſt, auf die künſtleriſche Entwicklung eines
Aufſtrebenden fördernd einzuwirken, ſoll hier nicht weiter er=
örtert
werden. Jedenfalls kann man ſich des bei der ſtarken
ſchriftſtelleriſchen Beſähigung Wilhelm Michels bedauenlichen
Eindrucks nicht erwehren, daß er in Kunſtfragen zu einſeitig
orientiert iſt, um auch anders gerichteten Künſtlern volle Gerech=
tigkeit
widerfahren zu laſſen. Auch für den, der über bildende
Kunſt zu richten berufen iſt, gilt das Wort Hans Sachs' aus den
Meiſterſingern‟: Der Merker werde ſo beſtellt, daß weder Haß
noch Liebe das Urteil trübe, das er fällt!
Anmerkung der Red.: Wenn wir mit der Veröffent=
lichung
dieſer Zuſchrift von unſerem bisherigen Grundſatz, Kri=
tiken
nicht zu kritiſieren, ausnahmsweiſe abweichen, ſo
fühlen wir uns durch eine in der fraglichen Beſprechung ent=
haltene
Bemerkung gegen die ganze anders urteiſende Darm=
ſtädter
Kritik veranlaßt. Es iſt nicht unſere Abſicht, damit eine
Preßpolemi
hervorzurufen, die weder im Intereſſe des Künſt=
levs
, noek de Kritik liegt.
Kunſtnotizen.
Ueber Weri, Künſter und künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden
Erwühnung geſchieht, behält ſich die Nedaktion ihr Urteil vor.
Sinfonie=Konzert. Das Pfälziſche Landes= Sinfonie=
rcheſter
veranſtaltet am Montag, den 7. März 1921, abends, in der
Turnhalle am Woogsplatz fein 4. Sinfoniekonzert. Wer ſchon einmal
Gelegenheit hatte, dieſes Orcheſter mit ſeinem überall gefeierten Di
genten, Generalmuſikdirektor Profeſſor Ernſt Boehe, in einem Konzert
zu hören, wird zugeben, daß dies immer ein Erlebnis beſonderer Art
iſ
. Der Nichard Wagner=Verein verbindet dieſes Konzert gleichzeitig
mit ſeinem 304. Vereinsaend und haben Mitglieder dieſes Vereins gegen
Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte freien Eintritt. Aus dieſem Grunde
können aber Eintrittskarten nur in beſchränkter Anzahl berkauft wer=
den
, und empfiehlt es ſich deshalb, ſich rechtzeitig mit Karten verſehen
zu wollen. Um Irrtümer zu vermeiden, ſei darauf hingewieſen, daß
der Vorverkauf nur bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm ſtattfindet.
Union=Theater, Rheinſtraße. Wie ſchon mitgeteilt, gelangt
im U.T. der große Schlierſeer Volkskunſt=Film (Vertriel
Emelka=Konzein, München): Die Gemeinde von St. Helene und ih=
Kaplan wit Karl Mittermayr als Kaplan von St. Helene zur Aufflih=
rung
. 4000 Schlierſeer Bergleute in Galauniform, ganz Schlierſee und
Umgegend, ſpielen in dieſem Film. In Hauptvollen ſind noch beſchäftig:
Faver Terofal, Gcorg Vogelſang, Eduard Pleitner, Ludwig Wengg
Franz Seitz, welcher auich Regie führte, Fritz Kamßers und Franz Si=
und die Danzen Trude Hawel, Fannerl Mittermayr=Teroſal, Maria Vo=
gelſang
, Mirzl Maherhofer, Anna Reil und Mary Brand. Der Filz=
zählt
zu den beſten der deutſchen Filminduſtrie, und die Berliner B.
ſchrieb unter anderem über dieſen Film: Wer geſtein noch ein große
Widerſacher gegen die Filme war, iſt durch den Prachthochllandfilm Die
Gemeinde von St. Helene und ih: Kaplen im Sturm bekehrt.
+ Arheilgen, 28. Febr. Vortrag im Volksbildungs=
verein
. Nackdem Herr Dr. E. Wolf im hieſigen Volksbildungsverein
in ſeinem erſten Vortrage an Hand von Tafeln einen Ueberblick übe=
der
Vau des menſchlichen Körpers gegeben hat, wird er nächſten Mitt
ſvoch über die erſte Hilfeleiſtung bei Verletzungen, Vergiftungen, Erfrie=
ren
und Verbrennung ſprechen. Dieſer zweite Vortrag findet wiede,
gemeinſam mit der Freiwilligen Sanitätskolonne im Gaſthauſe Zu=
Kerone ſtatt. Der Verlauf, des geſtern im Gaſthaus Zum Löwen
abgehaltenen Schüiler= und Schüilerinnen=Abends des Arbeiter=Tum=
und Sportvereins war ein überaus ſchöner. Von dem jüngſten 6jährigen
bis zu den 14jährigen Turnern wurde das Beſte hergegeben, um ihr
Können zu zeigen, und verdienen die Turnwarre Ludwig Müller und
Ph. Waldmann ungeteiltes Lob. Reicher Beifall begleitete alle Vor=
führungen
und können die jugendlichen Turner mit Stolz auf dem Abend
zurückblichen. Beſonders ſeien noch die Chöre und beiden Theaterſtick

G

G

ſeht, uupenerhin intereſſierendes Gaukelſpiel geſchaffen, über das man
Morg’ß ganz gut amüſieren kann, beſonders, wenn es ſo glänzend

führerich vielt wird, wie von dem Kölner Enſemble.
den Eiß Zohannes Tralow hatte in der Regie das Groteske in
greizluſim zum Stilprinzip erhoben. Koſtüme, Bewegungen und
ſchzuſge Fuche, Beleuchtung und Ausftattung bis zu den gemalten
doch WFdeckelſtühlen und Photoapparaten aaben ein bizarres Ge=
de
, in das ſich die Drahtpuppen der Darſteller recht ergötzlich
koyellügten. Den Löwenanteil am Erfola heimſte der ſpleenige

rehrer Krull des Herrn H. Pfundt ein, der in dem groß=

ilbiligen Photographen, Alfons Seidenſchnur des Herrn P.

ſrſirthenberger einen trefflichen Schwiegerſohn fand. Die
u.PPbliche Seite vertraten Friedel Münzer (Fanny Krull),
ulotte Landen (Lydia) und Minna von Seemen (Tante
beth Treu) ſehr ſtil= und einfühlungsſicher. Der Erfolg war
einigen Angehörigen der Pfeifergilde beſtritten.
Willy Werner Göttig.
R
Die Bücher des Philoſophen Leopold
mbegler, deſſen Hauptwerk Geſtaltwandel der Götter ſoeben=
ſh
den Nietzſchepreis ausgezeichnet worden iſt, ſind ſämtlich
mpen Otto Reichl=Verlag in Darmſtadt übergegangen. Leopold
ler bereitet ein großes Buch über Buddha vor, das im Herbſt

Jahres im gleichen Verlag erſcheinen wird.
Ein neuer Hölderlin=Fund. Dem bekannten
419
derlin=Forſcher Hermann Kaſack iſt die Auffindung noch
ſekannter Gedichte Hölderlins aus ſeiner allerletzten Schaf=
periode
(alſo kurz vor Ausbruch des Wahnſinns) gelungen.
dem die Manufkripte nun entziffert ſind, werden ſie in den
ſtien Tagen im Verlage Banas u. Dette in Hannoder er=
gen
.

Die Ruſſiſche Kapelle in Darmſtadt.
Die Zeitſchriſt Stadtbaukunſt alter uud neuer Zeit, Her=
ſeber
Cornelius Gurlitt und Bruno Möhring, bringt in
26 und 23 von der Hand Prof. Albinmüllers Pläne
Schaubilder für ein Volkshaus und für die Nutzbar=
ung
der Ruſſiſchen Kapelle in Darmſtadt. Dem

der Feder des Künſtlers entſtammenden Erläuterungsbericht ent=
nehmen
wir u. a. folgendes:
Auf der Mathildenhöhe in Darmſtadt, dem Dokument
neuerer deutſcher Kunſt ſteht als ein Fremdkörper die in den
neunziger Jahren für den Zaren Nikolaus II. errichtete Kapelle.
Sie iſt ein Fremdkörper nicht nur ihrer architektoniſchen Form
und Gliederung wegen, ſondern auch weil ſie ſchon in ſich
ohne jede Proportion in gar kein Maßverhältnis zur Um=
gebung
zu bringen war. Früher, als ſie noch mit edlem Ma=
terial
bekleidet, mit kupferbergoldeten Kuppeln und zierlichen
Gehängen prunkte, konnte die Eigenartigkeit ihrer Erſcheinung
flüchtig blenden. Törichterweiſe hat man der Kapelle noch kurz
vor Kriegsſchlöß das blinkende Gewand heruntergeriſſen. Man
hat ihr dafür mit ungeheuren Koſten ein Pappdach aufgeklebt
und dies ebenfalls wieder mit großen Koſten in echter
Kupferimitation angeſtrichen! Entſtellt, unſchön, zwecklos und
unnütz ſteht ſie an hervorragendſter Stelle Darmſtadts.
Es wäre ein Leichtes, den Bau der Umgebung anzupaſſen,
die jetzt leerſtehenden Räume zu verwerten und die vorhandenen
Einrichtungen: Heizaulage und dergleichen, durch weitere An=
bauten
auszunützen und vor dem Verfall zu ſchützen. Doch das
Gemüt des Darmſtädter Bürgers dürfte ſehr in Aufruhr ge
raten, wenn ruchbar wird, daß man auch nur den Gedanken
hegen kann, ſein Kapellche umformen zu wollen. (2) Der Hin
weis, daß zu allen Zeiten ſtarken Kunſtwollens ſolche Umfor=
mungen
vorgenommen wurden, und daß ſich die Alten, wenn
Raummot vorhanden, nicht ſcheuten, Kirchen und Dome einzu=
bauen
, wird wenig frucßten. Hier aber könnte dem Neuen, das
in der Kunſt wie im Leben nach Geſtaltung ringt, ein Symbol
errichtet ſperden. Und das mit verhältnismäßig geringen Mit=
teln
. Die niedrigen Umbguten können unter Umſtänden nur in
Holz, mit feuer= und wetterſicherem Verputz verſehen hergeſtellt
werden. Die Anlage ſollte für Verwaltungs= und Bildungs=
zwecke
, als Ausſtellungsräume für Sammlungen oder als Kinder=
heim
und und ähnliches Verwendung ſinden. Das Bedeutſame
aber wäre, daß der jetzt ftehende Baukörder Vaſis und Eben=
maß
bekäme und daß dureh den Umbau die architektoniſchen
Schöpfungen auf der Mathildenhöhe zur Harmonie zuſammen=
gefügt
würden

Konzert.
F.N. Der Nichard=Wagner=Verein verſteht es meiſterhaft
bedeutſame Erſcheinungen auf muſikaliſchem Gebiet ausfindig
zu machen und für Darmſtadt zu gewinnen. So war auch das,
was die Vorberichte über die junge Pianiſtin Elſe Schmitz=
Gohr meldeten, vollberechtigt, und ihr Klavierabend bot
eine Reihe angenehmer und freundlicher Eindrücke. Die ſicher=
lich
noch ſehr junge Dame beherrſcht jede Art von Technik aus=
gezeichnet
und ſpielt ganz prachtvoll muſikaliſch. Da gab es
keinerlei Kokettieren mit Effekten, ſondern ſtets feines Eingehen
in die Werke, wie es ſonſt nur gereiftere Künſtler fertig bringen.
Schon die ſehr gut zuſammengeſtellte Vortragsfolge nahm
für die Künſtlerin ein, und ſie verſtand es, trotz der langen Dauer
des Konzerts, fortwährend zu feſſeln. Die A=Moll=Orgelfuge
von Bach in Liſzts Uebertragung zeigte ſofort die vorzügliche
Schule und die ungeſöhnliche muſikaliſche Begabung. Selten
hört man Bach ſo ſchlicht und ſelbſtverſtändlich vorgetragen. Daß
die zugleich feurige und innig tieſe F=Moll=Sonate von Brahms
nicht in jeder Beziehung völlig ausgeſchöpft wurde, iſt begreiflich.
für die Eckſätze reichte die Kraft und Leidenſchaft nicht völlig
aus. Der Vortrag des Ganzen war aber ſo vornehm und wahr
empfunden, die lyriſchen Teile ſo klangſchön geſpielt, daß der
Mangel leicht zu verſchmerzen war.
Claude Debuſſy gab mit ſeiner Suite bergamasque Gelegen=
heit
, Grazie in Rhythmus und Anſchlag zu zeigen, und die
klangſchön dahinhuſchende Genrebildchen gelangen recht trefflich
Am beſten gefiel uns der Vortrag der ſieben Etüden von Chopin,
die mit kraftvollem Schwung und zarter Beſeelung erklangen
Die größte Stärke in der Begabung der jungen Dame iſt die
Schlichtheit und natürliche Selbſtverſtändlichkeit ihres Spiels.
In unſerer Zeit ſubjektiver Originalitätsſucht um ſo erquicken=
der
. Das Konzert war als erſter Klavierabend der Künſtlerin
bezeichnet. Wir würden uns frenen, ſie wieder zu hören, um im=
ſtande
zu ſon, die Enncienng eines ſo unge öhi tichen Talents
weiter verfolgen zu könne. Der Beifall war verdientermaßen
zwci Zaken.
ſehr ſtarl und he

[ ][  ][ ]

Eeite 4.

chen erwähnt, die mit der größten Sorgfalt einſtudiert waren. Der
Beſuch war ein überaus ſtarker und danach zu ſchätzen, die Einnahmen
recht günſtig, ſo daß wohl eine hübſche Sume zur Verfügung fteht, um
Sport= und Spielgeräte für Schüler und Schülerimnen anzuſchaffen, wo=
zu
der Reinertrag beſtimmt iſt.
B. Dieburg, 26. Febr. Die Ortsgruppe des Odenwald=
klubs
beging im Mainzer Hof heute ihr erſtes Dekorierungsfeſt, zu
dem der Hauptausſchuß des Geſamtklubs Herrn Oberſtaatsanwalt
Wünzer und Direktor Kiſſinger als Vertreter entſandt hatte.
Herr Amtsgerichtsrat Becker, der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe, be=
rüßte
die Mitglieder und Gäſte und gab einen hiſtoriſchen Ueberblick
über die Kulturgeſchichte des Wanderns. Herr Oberſtaatsanwalt Wün=
er
dankte für den Empfang in Dieburg und widmete der Tätigkeit des
Odenwaldklubs ſeine Worte. Geſangs= und Muſikvorträge verſchönten
den Abend. Herr Amtsgerichtsrat Becker erſtattete den Wanderbericht
und nahm dann die Dekorierung von 10 Mitgliedern, der Herren Beck,
Graf, Haas, Holzapfel, Landgraf, Löhrmann, Mangold, Mersheimer
Schmidt und Supp, vor, worauf ihm ſelbſt Herr Oberſtaatsanwalt
Wünzer mit warmen Worten alter Freundſchaft des Ehrenzeichen über=
gab
. Im zweiten Teil des Programms folgte die Aufführung eines
zweiaktigen Schwanks von H. O. Becker In der Sommerfriſche, der
in den Odenwald führte und bei flottem Spiel lauten Beifall fand.
Schließlich dankte der 2. Vorſitzende, Herr Forſtmeiſter Hillerich,
allen, die ſich um das Gelingen des Abends verdient gemacht hatten.
I. Seeheim, 28. Febr. Raubmord. Heute nachmittag kurz vor
3 Uhr wurde ein Einbrecher auf friſcher Tat ertappt. Dieſer ſchoß dabei
mit einem Revolver auf die Tochter des Hauſes, wodurch dieſe tödlich
getroffen zuſammenbrach. Angehörige und herbeigeeilte Nachbarn brach=
den
dem Mörder den erſten Denkzettel bei und ſchafften ihn nach dem
Rathauſe, wo ſeine Verhaftung erfolgtze. Der Mörder ſoll us Altona
ſtammen.
Wie wir noch hierzu erfahren, erfolgte der Einbruch in dem Gehöft
der Johann Adam Hartmann. Witwe; die Erſchoſſewe iſt die 20 fäh=
rigte
Tochter Sophie, der Täter ein gewiſſer Rohert Stein. Die
Staatsanwaltſchaft Darmſoadt, die ſofort bewachrichbigt wurde, nahm
wenige Stunden nach der Tat den Tatbeſtand auf.
Ep. Gernsheim, B. Febr. Zur Linderung der großen
Milchnot wurden auf beſonderen Wunſch des Stifters aus Mitteln
des Thereſienfonds dier erſtklaſſige Kühe erſvorben. Die von dieſen
Kühen gewonnene Mälch wird reſtlos an Kranre, Kinder und alte ge=
Dr-iicho Leute abgegeben.
Mainz, 28. Febr. Todesfall. In Gonſenheim iſt der lang=
jährige
Direktor des Alten Gymnaſiums, Herr Geheimer Schulrat Dr.
Heinrich Blaſe, geſtorben. Er ging aus dem preußiſchen in den
heſſiſchen Schuldienſt über, wurde 1898 Direktor des Gymnaſiums in
Worms und übernahm am 1. Oktober 1900 die Leitung des Alten Gym=
naſiums
in Mainz, die er bis zum 1. Oktober 1917 inne hatte, wo er in
den Ruheſtand trat.
fpd. Worms, 27. Febr. Einrömiſcher Friedhof. Auf dem
alten römiſchen Friedhof im Fabrikgebiet der Firma Hehl wurden neuer=
dings
wieder größere Grabungen vorgenommen, die dieſer Tage den
Vertretern der benachbarten Muſeen vorgeführt turden. Die freigeleg=
ten
Gräber bargen zahlreiche noch gut erhaltene Skeletke, denen in rei=
chem
Maße Beigaben zugefügt waren. Man fand beſonders reichlich
Tonkrüge, Glasvaſen, Glasbecher und Flaſchen, die wahrſheinlich mit
Wein gefüllt geweſen ſein dürften. In verſchiedenen Gräbern fand man
Tonkruge, ſogen. Wormſer Geſichtskrüge, die am Ausguß ein Frauen=
geſicht
trugen. Weiter gab es Becher, Schalen, Teller, Bronzemünzen.
In einem Grabe lagen die Gebeine zweier Menſchen, wahrſcheinlich
von Mutter und Kind. Die Toten waren teils in Steinſärgen, teils in
Holzſärgen beigeſetzt. Ein ſolcher Steinſarg wurde auch bei der jüng=
ſten
Grabung freigelegt, ſcheint aber beraubt zu ſein. Es gab alſo ſchon
damals Grabräuber. Bisher wurden auf dem Gräberfeld 215 ſolcher
Gräber freigelegt. Schätzungsweiſe dürften noch mehrere hundert Grä=
ber
auf dieſem Gebiet, dem ſogen. Bollwerk, zu finden ſein. Die Grä=
ber
entſtammen alle dem 3. und 4. Jahrhundert n. Chr. Ein zweites
großes Gräberfeld fränkiſchen Urſprungs befindet ſich auf dem Fabrik=
gebiet
von Maria Münſter, das bereits ſeit dem Mittelalter als Hei=
denfriedhof
der Bevölkerung bekannt iſt und auf dem ſchon 1488 der
deutſche Kaiſer Friedrich III. geweilt hat, um ſich die Rieſen in den
Steinſärgen anzuſehen.
Gießen, 26. Febr. Starkes Anſteigen der Krimi
nalität. Vor der hieſ, en Strafkammer kamen im vergangenen
Jahre 783 Strafſachen in offentlicher Sitzung zur Verhandlung, von
denen 690 durch Urteil erledigt wurden. In nichtöffentlicher Sitzung
wurde in 1069 Fällen Entſcheidung getroffen. Der Vergleich mit dem
letzten vollen Friedensjahre (1913) mit 569 Hauptverhandlungen und
474 Urteilen zeigt das ſtarke Anſteigen der Kriminalität. Zu dieſem
Anwachſen haben beſonders die Vergehen und Verbrechen gegen das
Eigentum beigetragen, und die große Beteiligung Jugendlicher
an
Diebſtählen und Betrügereien iſt eine ſehr bedauerliche Folge des
Krieges. Während des Krieges waren die Strafſachen erheblich zurück=
gegangen
. Im Jahre 1917 fanden nur 204 Hauptverhandlungen mit
180 Urteilen ſtatt, worunter die Vergehen gegen die Kriegsgeſetze den
breiteſten Raum einnahmen.

Reich und Ausland.
Berlin, 28. Febr. In der Strafſache gegen den jetzt wieder in Haft
genommenen Haußtmann a. D. v. Keſſel iſt der Verhandlungstermin
auf den 15. März vor dem außerordentlichen Schwurgericht des Land=
gerichts
Berlin I angeſetzt worden.
Frankfurt a. M., 23. Febr. Die Kriminalpolizei nahnr im
Hauptbahnhof dier Perſonen aus Berlin feſt, die mit 100 Kilo Gold in
rüſſiſchen Goldrubeln und Barren aus Berlin hier einge=
troffen
waren und wahrſcheinlich nach dem beſetzten Gebiete weiter woll=
ten
. Bis zur Feſtſtellung der Eigentumsverhältniſſe wurde das Gold
ſichergeſtellt. Aus dem Schloſſe des Landgrafen von
Heſſen in Wilhelmsbad bei Hanau wurden vor etwa Jahres=
friſt
eine Anzahl koſtbarer Gemälde geſtohlen. Eins der wert
vollſten, der Schlafende Schäfer, konnde dieſer Tage ſeinem Beſitzer
von der Polizei wvieder zugeſtellt werden. Ein junger Burſche hatte das
Gemälde im Beſitz und verſuchte, es für 50 000 Mk. zu verkaufen. Die
Polizei ging durch eine Mittelsperſon auf den Kaf ein und verhaftete
den Burſchen.
O Weinheim, 2. Febr. Der Kommunalkonflikt der hier
infolge des Millionenprojektes der Entwäſſerung der Bergſtraße ent=
ſtand
, iſt immer noch nicht zur Ruhe gekommen, ſondern droht vielmehr,
die Gemeinde durch Stockung der Verwaltungsgeſchäfte ſchwer zu ſchä=
digen
. Auf direkte Veranlaſſung der ſtaatlichen Aufſichtsbehörde hat
nunmehr Bürgermeiſter Huegel den Bürgerausſchuß in der Angelegen=
heit
des Kommunalkonfliktes zuſammenberufen. Es wurde beſchloſſen
beim Bezirksrat Weinheim den Antrag auf Dienſtentlaſſung der drei
Stadträte Bühler, Eſchwey und Müller nach § 36 der Gemeindeordnung
zu ſtellen. Bis zur Entſcheidung dieſer Dienſtentlaſſung wollen beide
ſozialiſtiſche Fraktionen die Obſtruktion fortſetzen. Sie erklären ſich da=
gegen
bereit, nur an den wichtigſten Vorlagen mitzuberaten, um die
Näder der Verwaltungsmaſchine nicht ganz ins Stocken zu bringen.
der Bürgerausſchuß hat den Ankauf des Stahlbades zum Preiſe von
180 000 Mark beſchloſſen und zum Umbau der berühmten Anſtalt für
Kleinwohnungszwecke 130 000 Mark bewilligt.
Strausberg, 28. Febr. Zu dem Ueberfall auf den Auto=
omnibus
wird noch bekannt, daß der Chauffeur den Wagen anhielt,
als er auf der Straße einen ſcheinbar betrunkenen Mann liegen ſah
Als er ſich mit ſeinem Begleiter dieſem näherte, ſprang der auf der
Straße liegende Mann auf und bedrohte ihn mit dem Revolder.
leich=
zeitig
ſprang ein maskierter Mann mit bereit gehaltener Se
zwaffe
aus der Schonung hervor und bedrohte ihn. Jy Wagen erhob ſich einer
der Fahrgäſte und zwang die übrigen, ſich zu erheben und mit erhobe=
te
Händen ſtille zu ſtehen. Ein zweiter maskierter Mann ſprang nun
in den Wagen und plünderte mit ihm zuſammen die Fahrgäſte aus.
wührend draußen dier maskierte Näuber mit ſchußfertigen Waffen be=
reit
ſtanden. Im ganzen wurden bisher von der Polizei 15 Per=
ſonen
als beraubt feſtgeſtellt.
Oberhauſen, 28. Febr. Straßenräuber. Drei mit Rebol=
vern
bewaffnete Näuber überfielen in der Poſtſtraße mehrere Poſt=
beamte
, die einen Geldbetrag von 150 000 Mark, in Beuteln verpackt,
zi transportieren hatten. Sie raubten die ganze Summe und flüchte=
en
, wurden aber bis auf Altſtadener Gebiet verfolgt. Dort entſpann
ich zwiſchen den Räubern und den Polizeibeamten ein heftiges Feuer=
tefecht
. Zwei Näuber konnten überwältigt werden. Man fand von
der geraubten Summe noch 100 000 Mark. Mit dem Reſt von 50 000
Mark war der dritte Räuber unerkannt entkommen.
Halle a. b. S., 28. Febr. Verhaftek. Der Kommuniſt Krauſe
der bei dem Köthener Kommuniſtenputſch eine hervorragende Rolle
ſpielte und ſich beſonders an den Erpreſſungen beteiligt hatte, konnte
unter dem Namen Weber in Bernburg verhaftet werden.
Paris, 26. Febr. Die beiden griechiſchen Offiziere
Therapis und Kyriotis wurden geſtern abend vom Schwur=
ericht
wegen des gegen den ehemaligen Miniſterpräſidenten Veniſelos
uf dem Lyoner Bahnhof in Paris begangenen Anſchlages zu je fünf
Jahren Zuchthaus verurteilt. Nachdem das Urteil gefallt war,
unterzeichneten die Geſchworenen ein Gnadengeſuch.
ten=Dork, 28. Febr. Eiſenbahnunglück. Nach einer Havas=
mel

zung aus Neu=Vork ereignete ſich im Staate Indiana ein Zuſam=
nſtoß
von zwvei Zügen. Dreißig ober vierzig Perſonen wurden ge=

armſtädter Tagblatt, Dieustag, den 1. März 1921

wumier G

Deutſcher Reichstag.
* Verlin, 28. Febr. Der als gemeinſamer Antuag aller Parteien
vorliegende Geſetzentwurf über die Aenderung der Bekanntmachng über
die Geltendmachung der Hypotheken Grundſchulden und
Rentenſchulden von 1916 wird ohne Debatte in ollen drei Leſun=
gen
angenommen. Es folgt die Beratung des
Geſetzentwurfes, betreffend die Verlängerung der Geltungsdauer
des Entwaffnungsgeſetzes.
Abg. Soldmann (U. S. P.) polemiſiert gegen die bayeriſchen Ein=
wohnerwehren
, die jetzt mehr und mehr als gegenvevoludonäre Organi=
ſationen
anzuſprechen ſeien. Die Regierung Kahr ſtelle ſich mehr und
mehr auf den Boden der Regktion, und die Warnung des Außenmini=
ſpers
Simons vor unbedachten Schritden ſei nur zu berechdigt geweſen.
Es ſei eine abſichtlich falſche Darſtellung, wenn imn London der Eindruck
erweckt werden ſoll, als ob in Bahern Wehren unentbehrlich ſeien. In
Bayern herrſche durchaus Ruha. Die Orgeſch und die Führer anderer
ähnlicher Unternehmungen, wie Kapitänleutnant Ehrhardt, wüßten
ganz genau, wie der Wind wehe. Indes beſüehe die große Gefahr, daß
ſeitens der Reaktion hier vollendete Tatſachen geſchoffen wevden ſollen.
Die Kahr=Regierung habe in der Müinchen=Augsburger Abendzeitung
ausdrücklich erklärt, daß ſie gar nicht daron denke, falls etwa die Reicks=
vegierung
in London Zugeſtändniſſe in der Endwafſnungsſrage machen
ſollte, dieſen Selbſtmord in Baheon witzumachen. Das bedeute, daß
die Reichsregierung dann dieſe Entwaſfnung in Bahern ohme Unter=
ſtützung
durch die bayeriſche Regierung werde vornehmen müſſen. Sym=
dathietelegrcnme
des Präſidenten Nahr an die Einwohnerwehren er=
höhten
noch den Geiſt des Wderſpruchs. Kein Wunder, daß nicht nur
unter dieſen Umſtänden die Abgobe der Waffen verweigert, ſondern
auch Munitionstransporte in Bahern ganz ofſen vorgenommen würden.
Die Reicsvegierung müfſe daher ernſtmachen und energiſch gegen Bahern
vera
n. Redner begrüßt dann den Antrag Aderhold (U. S.P.) auf
ſchleutt
Entwaffnung und Auflöſung der baheriſchen Einwohnerweh=
ren
und Ausdehnung der
Waffenablieferungspflicht auch auf einzeln=
lie
gende Gehöfte und Gemeinden.
Reichsminiſter Koch erklärt namens der Regierung, die Neichs=
regierung
hat die für ein waffenſtolzes Volk ſo ſchwierige Aufgabe d
Entwaffnung in die Hand genommen und wird die Durchführung der
Entwaffnung innerhalb der geſtellden Friſten durchzuſetzen wiſſen.
bei wird ſie ſich auf die müinölichen Erklärungen der bayeriſchen Re ie=
rung
ſtützen. Heute am Vorabend der Londoner Konferenz will die
Negierung eine eingehende Erläut rung dieſer Frage vermeiden. Sie
hält es vielmehr für ihre Pflicht, die Einheitlichkeit des deutſchen Volks
aufrecht zu erhalten.
2.bg. Vogel (Soz.) polemiſiert ebenſalls gegen das Verhalten der
baheriſchen Regierung, welche den Maßnohmen der Reichsregicrung zu=
mindeſtens
haſſiven Widerſtand leiſte. Mündliche Zuſicherungen des
rn von Kahr ſeien wertlos. Der Entwaffnungskommiſſar tue gut,
ſich ſolche Zuſicherungen ſchriftlich geben zu laſſen. Der Reichsminiſter
hat bereits eine Erklärung der baheriſchen Regierung veröffentlicht,
derzufolge ſie zur Durchführung der Entwaffnung bereit ſei. Wir alle
wiſſen, was aus dieſer Erklärung geworden iſt. Eſcherich kommandiert
in Bahern und rät jedem, der nach Bayern kommen will, um die Ent=
ffnung
burchzuführen, vorher ſein geſtament zu machen. Auch die
mokraten, an ihrer Spitze der Abgeordnete Müller=Meiningen, blaſen
in dasſelbe Horn und halten die Einwohnerwehren für unentbehrl
Der Widerſtand der baheriſchen Kreiſe gegen die Reichsregierung ſcheinn
ihm (dem Abgeordneten) auf einem Einoerſtändwis mit der Entente zu
beruhen. (Pfui=Rufe rechts und im Zentrum.) Man habe nichts au
deres im Auge als die Wiederherſtellung der Monarchſie in Bayern und
der Anſchluß Oeſterreichs an Bahern. (Erneute Proteſtrufe.) Hie
paſſen die Mitteilungen über den Zuſammenſchluß der Kommuniſten
mit der Reaktion vorzüglich. Das Geld ſtammt anſcheinend aus franzö=
ſiſcher
Quelle. Man hat eben draußen Bayern als den ſchwächſten Punkt
in der deurſchen Re ublik erkannt und will von hier aus die deutſche
Einheit untergraben. Es wird behauptet, daß in Bahern eine mrilitä=
riſche
Geheimorganiſation beſteht uud daß Heir von Kahr hinter dieſer
ſteht. Eanz ungeniert betreiben die bayeriſchen Staatskommiſſare die
Geſchäfte der Reaktion. Die Orgeſch hat durch Rundſchreiben mitgeteilt,
daß ſie die Waffen wiemals abgeben wird. Die Reichsregierung muß
dagegen endlich eimſchreiten, denn von der bayeriſchen Landesvegierung
iſt dies nicht zu erwarten. Wenn wir dem vorliegenden Geſetzentwur
zuſtimmen, dann geſchieht es in der Erwartung, daß die Reichsregierung
tergiſch die Rechte des Reiches der baheriſchen Regierung gegenüber
durchſetzt. (Beifall bei den Soz.
Abg. v. Gräfe (Deutſchnatl.): Wir bedauern, daß dieſe Debatte
überhaupt möglich iſt, während unſere Delegierten ſich auf der Reiſe
nach London befinden. Die Tiraden der Unabhängigen werden auf das
deutſche Polk keinen Eindruck mehr machen. Selbſt die franzöſiſchen
Offiziere erklären, ſie mißten nur xevidieren, weil es deutſche Schufte
iht, die immer wieder verſteckte Waffen anzeigen. Wir werden dieſem
Geſetze zuſtimmen.
Abg. Dr. Levi (Komm.): Dſe Arr der Durchführung des Entwaff=
nungsgeſetzes
iſt ein Hohn auf die Verſprechungen der Regierung, e
würde gleichmäßig gegen rechts und links durchgeführt werden. Die
Zeit zwiſchen dem Ablauf des alten Geſetzes und dem Inkrafttreten ber
Verlängerung genügt, um alle reaktionären Verſtöße gegen das Geſetz
ſtraflos zu machen. (Widerſpruch.) Eine Unſumme ſchlechten Glaubens
und böſen Waillens der deutſchen Regierung liegt in der bisherigen
Haurdhabung des Geſetzes. Darum lehnen wir auch dieſe Vorlage ab.
Abg. Brüninghaus (Deutſche Vpt.) erklärt namens des Zen=
trums
, der Deutſchen Volkspartoi und der deutſch=demokratiſchen Partei,
daß wir im gegenwärtigen Augenblick die Entſchließung der Unabhän
gen für eine unmögliche Störung der Londoner Verhawölungen unſerer
Delegierten halten. Wir lehnen die Entſchließung ab und ſtimmen der
Vorlage zu.
Abg. Dr. Heim (Baher. Vpk.): Es iſt nicht wahr, daß die Notzen
der Regierung Kahr geheimgehalten worden ſind aus irgend welcher
Rückſichten auf die Orgeſch. Es iſt auch nicht wahr, daß die baheriſche
Regierung ein Gefangener der Orgeſch ſei. Des Statut der bayeriſchen
Einſvohnerwehren iſt von einem ſozialdemokratiſchen Mimiſter gemacht
worden. Der Führer der baheriſchen Königspartei erhebt gerode gegen
Eſcherich den Vorwurf, daß er zu eng mit der Reichsregierung zuſam
menarbeite. Eſcherich iſt ein ſo einwandfreier Mann, daß ich es für eie
Feigheit halte, wenn ich hier wicht für ihn Zeugnis ablegte. (Rufe bei
den Unabhängigen: Gleich und gleich geſellt ſich gern!) Ich würde am
entſchiedenſten dagegen Front machen, wenn die Einwohnerwehren zu
reaktionären Zwechken mizbraucht werden. Die Orgeſchfrage iſt ein Tum=
melplatz
für ſozialdemokratiſche Entſtellungen geworden. Beim Baheri=
ſchen
Landesſchießen wurde behauptet, dort ſollte die Mon
je ausge=
rufen
werden. Tatſächlich iſt nur ein Schützenkömig ausgerufen worden.
(Heiterkeit.) Alle die ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Greuel=
geſchichten
von reaktionäven Verſchwörungen und baheriſchen Mörder=
zentralen
haben ſich als Erfindung erwieſen. Kapitän Ehrhardt kann
ja gar mnicht verhaftet werden, weil er unter die Amneſtie fällt. (Hört,
hört! bei den Soz.) Jetzt wird ihm nachgeſagt, er mache mſt Stinnes
zuſammen eine neue Verſchwörung. Herr Stinnes kennt ihn aber
ebenſo
veria wie der batzerifche Juſtizminiſter. Es iſt gerodezu eine Ze
cank=
heit
, daß jetzt alle möglichen Schwindelgeſchichten umgehen. Ich weiß,
daß Eſcherich gar keine Verbindungen mit Ludendorff hat. Die
zute
die ſolche Schwindelmachrichten verbreiten, ſollten rückſichtslos bloſ
ftellt
werden. Es gibt heute Leute, die ein Geſchäft daraus machen, ſolche
Nachrichten von links nach reckſts und von rechts nach links zu verbreiten.
Die Preſſe ſollte ſolche Nachrichten nicht mehr durch Diskretion ſchützen.
Bayern leidet ganß beſonders unter dieſen Schwindelnachrichten. ( Un=
ruhe
bei den Kommuniſten. Abg. Malzahl (Komm.) ruſt dem Red=
ner
zu: Schieber! Was vom Vizepräſidenden Bell gerügt wird.
Mit
den Nativnalbolſchewiſten haben wwir ganz gewiß nichts zu tun. Was
von baheriſchen Putſchplänen geredet wird, iſt ein Irrtum. Wir kennen
dieſe Illuſionen, aber wir haben damit nichts zu tun. Unſere ganzen
baheriſchen Einwphverwehren wären doch erledigt, wem ihnen 10 feind=
liche
Bataillone entgegentreten würden. Niemals beſkand wveniger Ver=
anlaſſung
, nationaliſhiſche Narrenſpüße zu treiben, als gerade jetzt. Ab
Völker ſind heute angewieſen auf ein friedliches Zuſammenarbeiten. Es
wäre nur erhwüinſcht, daß die Sraatsautorität ſo wäckſt, daß wir keine
Selbſtſchutzorganiſationen mehr brauchen. (Beifall rechts und im
Zenkrum.)
Abg. Gruber (Soz.): Der Reichsminiſter des Innern hat leider
unſere Warnungen nicht beachtek, daß er den Veuficherungen der bayeri=
ſchen
Negierung kein Vertrauen ſchenken dürfe. Die Reichsregierung hat
ſich von Herrn Kahr einwickeln kaſſen. Die baderiſche Regierung
ſich zweideutig und, wie wir in Bayern ſagen, hinterfo
18
zeigt. (Stürmiſche Heiterkeit.) Mit dem Gelöhnis zur Roichs
eite 7
es nicht getan. Die Orgeſch iſt uns ebenſo verdächtig wie Herr Dr.
Heim, wenn er hier Herrn Eſcherich verteidigt. Wollen Sie leugnen
daß Sie mit dem Grafen Bothmer Verbindung mit der Enkente geſucht
haben? Her
Dr. Heim iſt kein unverdächtiger Zeuge in der Frage der
Einwohnerwehren. Unter den Hüinden der bayeviſchen Regierung ſind
die Einwohnerwehren zu einer reakt
tären Schutztruppe geworben.
Schon daß Herr Dr. Heim zum Hüter der bayerifchen Verfaſſung ge=
worden
iſt, erregt das größte Mißtrauen.
Vizepräſident Dr. Bell erklärk mehrere Aeußerungen des Vor
redneus gegen die hayeriſehe Regierung, die er wegen des baheriſeher
Dia ekts des Redners nicht recht verſtanden haben, für parlamentariſch
unzuläſſig.
Ab
Strathmann (Deutſchmatl. Vtt.) proteſtierk gegen bi
Aeußcrur
*
orredners
Er mtüſſe der ſrxicdeins
das Recht al
eu, ſich hies als Tuge 3dit ücter aufzuü üiglen O. in

von Mic und Mich. (Proteſte bei den So.) Die Angriffe gegen ſeil
Partei, die der Vorredner ausgeſprochen haben, ſeien lügenhaft.
die gegen die baheriſche Regierung erhobenen Vorwürfe ſei auch m
der Schatten eines Beweiſes erbracht wovden.
Abg. Dr. Braun=Franken (Soz.) tritt den Behauptungen 9
Vorredners gegen die Sozialdemokratiſche Partei entgegen. Er gri
den Abg. Strathmann auf das heſtigſte an.
Abg. Strathmann (Deutſchnatl. Vpt.) proteſtiert gegen ſeh
Angriffe und ſtellt mehrere Behauptungen des Vorredners richtig.
übrigen liege dem allem eine irrtümliche Auffaſſung zugrunde.
einigen weiteren perſönlichen Bemerkungen nimmt der Abg.
Roſenfeld (U. S. P.) das Wort zu einer nochmaligen Polemik geg
die Orgeſch und die Einwohnerwehren und tritt für die Anträge ſei
Partei ein. Die bürgerlichen Parteien hätten bislang verſagt und a
auf den Reichskomiſſar ſei kein Verlaß.
Reichskommiſſar Peters hält die Abänderungsanträge für
Abg.
zweckmäßig und erſucht das Haus, dieſe abzulehnen.
Roſenfeld polemiſiert im Namen des deutſchen Volkes (Stürmi
Heiterkeit) gegen die Anſchauungen des Entwaffnungskommiſſars,
die unabhängigen Anträge für unzweckmäßig erklärt habe.
Der Entwurf wird alsdann gegen die Stimmen der Linken
genommen und die Anträge der Unabhängigen gegen die geſan
Linke abgelehnt. Desgleichen auch in der dritten Leſung.
Die Etatsbergtung
wird alsdann fortgeſetzt bei dem Titel Reichsfinanzminiſteri
Abg. Hertz (U.S.P.) erſtattet den Bericht über die Ausſchußo
handlungen und bittet den Finanzminiſter um die im Ausſchuß ver),
chene Auskunft über die Steuerangelegenheit Erzberger und van
Kerkhoff.
Reichsfinanzminiſter Dr. Wirth gibt eine kurze Erklärung ab
der er mitteilt, daß in der Sache des bekannten Bankhauſes Gruſ ſ
Philippſon u. Co. die Unterſuchung ergeben habe, daß mehr als
Fälle von Labitalberſchiebung ins Ausland vorgekommen ſeien und
bisher eine Geſamtſumme von 2,51 Millionen Mark als verſchoben
zeichnet werden könne. Das Verfahren gegen die beiden Mitglieder
Hohenzollernhauſes ſei noch nicht abgeſchloſſen.
N.
Hierauf vertagt das Haus die Weiterberatung auf. Dien
Lietzte
tag mittag 1 Uhr. Schluß 6½ Uhr.

fach erhe
m die
ien ſpr.
züuskom

den Ger
W
hea

Die Londoner Konferenz.
Auf der Reiſe nach Londvn.
T.u. Oſtende, 28. Febr. Kurz vor der Ankunft in D:/käüler ei.
ende, das der Sonderzug um 8 Uhr ſchon erreichte, betonte 2=)ihrſmige
niſter Dr. Simons dem Vertreter des Berliner Lokalanzeigd
Ke
gegenüber, daß er in den ernſten Tagen in London auf ve
zu. A
trauensvolle Zuſammenarbeit, mit der der
ſchen Preſſe rechne. Er erwähnte, daß an der Ueberſetzu,ſieſoie
der deutſchen Gegenvorſchläge noch im Zuge gearbeitet word. 1
ſei, da in den Beſprechungen mit den Parteien am Samst/o"
noch gewiſſe Aenderungen an dem Entwurf vorgenomm), o
wurden.
Um 10.30 Uhr erfolgte die Abfahrt nach Dover mit eind
belgiſchen Dampfer. Die Ueberreichung der Vorſchläge dün
in der erſten Sitzung erfolgen.
T.U. Berlin, 28. Febr. Die deutſchen Delegierten ſi
wie dem Berliner Tagebbatt zufolge verlautet, während ihr
Aufenthalts in London Gäſte der britiſchen Negierung.
Opt
London, 28. Febr. (Wolff.) Die deutſche Delegati
iſt heute nachmittag hier eingetroffen. Die Delegation k0) ſes g
um 3 Uhr in Dover an, wo ein Vertreter der engliſchen Reg
rung ſie begrüßte, worauf die Fahrt alsbald im fahrplanmäßic)! h
Zuge fortgeſetzt wurde, in dem zwei Wagen reſerviert wari/
Punkt 745 Uhr traf der Zug auf der Viktoriaſtation ein, wo ul.
deutſche Botſchaſter Sthamer nebſt den Mitgliedern der deutſch
Botſchaft und ein Vertreter Lord Curzons zur Begrüßung
weſend waren. Vor dem Bahnhof hatten ſich zahlreiche Neut
rige verſamelt. Die Delegation begab ſich hierauf in ber
gehaltenen Automobilen in das Savoyhotel. Die Fahrt ver
ruhig und ohne Zwiſchenfall.
London, 28. Febr. (Amtlich.) Die erſte Vollſitzu
der Konferenz, die ſich mit der Reparationsfrage beſchäftig
wird, ſindet morgen vormittag ½12 Uhr in dem Lancaſc
houſe ſtatt.
Reuter melder: Reſchsminiſter Dr. Simons wird mor
vormittag 11½ Uhr ſeine Erklärung abgeben. Die Alliier)
werden am Nachmittag darüber beraten. Lloyd George wird
Mittwoch eine Erklärung hierzu abgeben.
Die Frage der Sanktionen.

Paris, 28. Febr. (Wolff.) Wie der Sonderberichterſtat
des Matin mitteilt, iſt geſtern auf dem Landſitz von Llo
George eine Kommiſſion gebildet worden, zu der wi
ſchaftspolitiſche und juriſtiſche Sachverſtändige
hören, deren Aufgabe es iſt, den Text des Friedensvertrages
Verſailles darauf genau zu prüfen, ob die in Paris beſchloſſe
Sanktionen eventuell vor dem 1. Mai angewendet wen
können. Die Notifizierung des Abkommens von Paris er
nicht die Ankündigung, die Deutſchland durch die Reparati,
kommiſſion gemacht werden müſſe über den Geſamtbetrag ſe
Schuld. Als Datum hierfür ſei der 1. Mai angeſetzt.
Pertinax fragt, ob dies beſagen wolle, daß Deut
land bis zum 1. Mai Zeit habe, zu beraten.
ſeiner Anſicht wollen die Engländer militäriſche Zwa
maßnahmen erſt in letzter Linie anwenden. Die franzöſiſche
gierung zeige ſich geneigt, die finanziellen und wirtſchaftli
Fragen genau wie die Engländer nicht zu vernachläſſigen,
ſie wiſſe, daß die finanziellen und wirtſchaftlichen Klauſeln
langſam durchzuführen feien; deshalb wolle ſie, daß die m
täriſchen Zwangsmaßnahmen zu gleicher Zeit in Erſchein
träten. In England ſei man der Anſicht, daß die Errich
eines autonomen Zollregimes in den Rhe
landen ſchwerer wäre als die Durchführung militäri
Maßnahmen.

Die Politik Italiens bei den Londoner Verhandlungen
Paris, 28. Febr. (Wolff.) Dem Sonderberichterſtatter
Hadas in London erklärte Graf Sforza, die italieniſche
litik im Orient werde von dem Wunſche der Befriedig
geleitet, die geſtatte, den wirtſchaftlichen Beſtrebungen Ital
nachzugehen. Italien müſſe wegen ſeines Mangels an (
Kohlen und Petroleum eine Politik der offenen
unterſtützen. Wenn dieſe Politik im nahen Orient angeſ3
werde, könne ſie die italieniſche Mitarbeit durch Arbeiter,
niker und Kapital bewirken. Die Ausbeutung der natürl
Reichtümer Anatoliens könne beträchtlich geſteigert werden
Sonderberichterſtatter befragte den Graſen Sforza über das 1
liche Ergebnis der Verhandlungen mit Deutſchle
Der Graf antwortete: Ich mache Politik und keine Pro
zeiungen.
Beränderungen im diplomatiichen Dienſt.
T.U. Berlin, 28. Febr. Wie das Berliner Tageblatt
iſt der frühere deutſche Geſandte in Stockholm, Freiherr
Lucius, in das Auswärtige Amt berufen worden. Er d
für beſondere Aufgaben dem Miniſter des Aeußern attae
werden. Legationsrat Dr. von Prittwitz, der vor eir
Zeit als Konful nach Trieſt ging, iſt der deutſchen Botſcha
Rom zugeteilt worden und berſieht dort bereits die Geſcl
des Botſchaftsrates. Der bisherige Botſchaftsrat in Rom,
Haſſel, iſt vorübergehend im Auswärtigen Amt beſchä
und wird in einiger Zeit einen anderen Poſten übernehmen.
Ein Dementi Ludendo=Ffs.
T.1t. München, 28. Febr. General Ludendorffer
um folgende Erklärung: Im Zufameenhang mit den:
kannten Alarmruf der Deutſchen Allgemeinen Zeitung und
Forſtrats Eſcherich bringen Münchener Zeitungen aus
lin die Nachricht, Kapitän Ehrhardt habe ſich nicht nu
Herrn Stinnes, ſondern auch an mich in Sachen eines
gehtens gewandt. Herr Stinnes hat bereits die Tatſache al=
wahr
dargeſtellt. Ich erkläre gleichfalls, daß weder Kad
Ehrhardt, noch irgenidein anderer in einer Ingelegenheit an
serangetreter 77 h‟ ſ 2
ar;:.f und die Erklä

[ ][  ][ ]

ſochtige Zwecke verfolgt, und kann nur wünſchen, daß Herr Stin=
s
und Herr Forſtrat Eſcherich reſtloſe Aufklärung geben.
Die Regierungsbildung in Preußen.
* Berlin, 28. Febr. In der Sitzung des Bezirksvorſtandes
der Sozialdemokratiſchen Partei Mittelſchle=
ens
in Breslau erklärte der Vorſitzende unter allgemeiner
ſarſtimmung, daß die Mehrheit der alten Koalition aus=
tiche
, um die Regierung zu bilden, zumal die 26 Unabhängigen
r Landtag ſicherlich ſich nicht immer gegen eine Regierung der
ozialdemokraten, der Demokraten und des Zentrums wenden
güirden. Die Aufnahme der Volkspartei in die bisherige Koa=
ſür
Kicion komme nach den Wahlergebniſſen nicht in Frage. Eine
in bürgerliche Regierung, der zuzuſtimmen man kein Intereſſe
i)oabe, ware nur unter Einſchluß der Deutſchnationalen möglich.
Berlin, 28. Febr. Der Parteivorſtand der Deut=
nen
ſichen Demokratiſchen Partei hielt vorgeſtern und
ſtern in Berlin eine vertrauliche Beſprechung ab. Der demo=
ttatiſche
Parteiausſchuß tritt am 12. und 13. März in Berlin
ſammen.
Aus dem beſetzten Gebiet.
Aufhebung der deutſchen Filmzenſur.
T.1. Koblenz, 28. Febr. Ueber eine Verordnung der
heinlandkommiſſion, betr. Filmaufführungen in
wei Sprachen, ſind in der letzten Zeit verſchiedentlich un=
utreffende
Mitteilungen in die Preſſe gelangt. Der tatfächliche
jachverhalt iſt folgender: Die Interalliierte Rheinlandkommiſ=
jon
hat durch eine Verordnung Nr. 74 die deutſchen Einfuhr=
ſund
Zenſurvorſchriften inſoweit außer Kraft ge=
Der
ſetzt, als ſie ſich auf zwei= und mehrſprachige Filme in den Län=
ien
dern der Beſatzungsbehörden beziehen. Der Reichskommiſſar für
je beſetzten rheiniſchen Gebiete hat gegen dieſe Verordnung Ein=
ſpruch
erhoben und auf die ſchweren Bedenken hingewieſen, die
uegen die Durchführung dieſer Verordnung in den beſetzten Ge=
dieten
ſprechen. Die Rheinlandkommiſſion hat daraufhin dem
Rieichskommiſſar mitgeteilt, daß ſie bereit ſei, in eine Prüfung
in Oſſarüber einzutreten, inwieweit den von ihm erhobenen Einwän=
Tonte 2ſhen ſtattgegeben werden könne.
anzei
Keine Uebergehung der deutſchen Standesämter.
WFON
T.U. Aachen, 28. Febr. Zu der vor kurzem in einem Teil
berſetzuler franzöſiſchen und deutſchen Preſſe gebrachten Mitteilung, daß
wailshen zwiſchen franzöſiſchen Militätperſonen
Sazſtnd deutſchen Staatsangehörigen vor einem fran=
uom
öſiſchen Gerichtsoffizier gültig geſchloſſen werden könnten, wird
s von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß ſolche Ehen nach
ſt ein nutſchem Recht ungültig ſind. Ehen, auch mit franzöſiſchen Mi=
durl
üjärperſonen, können in Deutſchland nur vor einem Stan=
desbeamten
abgeſchloſſen werden.
en
Oberſchleſien.
end i
Der Kupka=Prozeß.
Oppeln, 28. Febr. (Wolff.) Der Oberſchleſiſche Juſtiz=
egati

0cmtenbund richtete in der Angelegenheit des Kupka= Pro=
ſes
an die Intevalliierte Kommiſſion ein Proteſtſchreiben,
dem erklärt wird, General Lerond habe den Juſtizbeamten
ſeinerzeit zugeſichert, daß Eingriffe in die Nechts=
lege
im Abſtimmungsgebiet nicht mehr vorkommen
ufchpärden. Infolgedeſſen hätten die Beamten damals die Arbeit
Aveder aufgenommen. Lerond habe jedoch ſein Wort nicht ge=
mlelten
. Das Verhalten der Kommiſſion müſſe den Anſchein er=
briucken
, als wenn ihr die Aufklärung gewiſſer Vorgänge durch
hahe Prozeß unangenehm ſei.
Nürnberg Patenſtadt für Bogutſchütz.
itzn)! Z.u. Berlin, 28. Febr. Die Stadt Nürnberg hat die
tißatenſchaft für das oberſchleſiſche Bogutſchütz über=
ahüunmens
Die Bevölkerung Nürnbergs will damit vom bayeri=
hen
Boden aus den bedrohten Volksteilen Oberſchleſiens ein
ichen feſter Volks= und Wirtſchaftsgemeinſchaft, ſowie treu=
ſerthſrtſcher
Geſinnung geben.
Die deutſch=polniſchen Verhandlungen.
Berlin, 28. Febr. (Wolff.) In der zweiten Hälfte des De=
ember
1920 hatten in Berlin mit Vertretern der polniſchen
tegierung inoffizielle Vorbeſprechungen ſtattgefun=
ſen
, um die Erledigung aller noch ſchwebenden Streitfragen
wiſchen Deutſchland und Polen vorzubereiten. Die polniſchen
interhändler haben das Ergebnis dieſer Vorbeſprechungen, die
owohl in der polniſchen Preſſe als auch im Seim zum Gegen=
und lebhafter Erörterungen gemacht worden ſind, ihrer Re=
rung
unterbreitet. Weitere Verhandlungen zwiſchen der pol=
ſiſchen
und der deutſchen Regierung haben ſeither nicht ſtatt=
ſefunden
. Die polniſche Geſandtſchaft in Berlin hat nunmehr
Auftrage ihrer Regierung unter Ueberreichung einer
Lote, von der auch der Botſchafterkonferenz Mitteilung ge=
nacht
worden iſt, mitgeteilt, daß Polen bereit wäre, teils in
Karis, teils in Berlin über alle noch offenen Fragen zu ver=
ſndeln
. In dieſer Note wird die Anſicht vertreten, Deutſchland
ſche die Ausführung der Beſtimmungen der Artikel 266 und
A des Friedensvertrages von Verſailles, die den wirtſchaftlichen
iederaufbau Deutſchlands beſchleunigen ſollen, von Bedingun=
en
abhängig, während Polen die Rechte Deutſchlands aus den
ſttikeln 89 und 98 des Friedensvertrages bei den jetzigen Pa=
ſer
Verhandlungen anerkenne, ohne dies von irgend welchen
eittſchen Konzeſſionen abhängig zu machen. In der Antwort=
ore
vom 23. Februar hat Deutſchland ſich zu den von Polen
tt vorgeſchlagenen Verhandlungen bereit erklärt und deren
unlichſt beſchleunigten Beginn für wünſchenswert bezeichnet.
der dieſer Note beigefügten Aufzeichnung wird gegenüber
n polniſchen Auffaſſung geltend gemacht, daß Deutſchland nie=
Is die Erfüllung der ihm obliegenden Vertragsverpflichtun=
en
Polen gegenüber von beſonderen Konzeſſionen abhängig ge=
Familennachrichten K46

macht habe. Deutſchland habe vielmehr, da die polniſche Re=
gierung
bei der Anwendung des Vertrages von Verſailles ver=
ſchiedene
ſeiner Beſtimmungen außer acht gelaſſen habe, lediglick
die Abſtellung zu weit gehender polniſcher Maß=
nahmen
gefordert. Außerdem habe Deutſchland eine Ver=
ſtändigung
über gewiſſe polniſche Zugeſtändniſſe angeregt, weil
auch Polen von Deutſchland Zugeſtändniſſe verlangt habe. Es
bedürfe keiner Ausführung, daß die Verhandlungen, bei denen
beiderſeits freiwillige Leiſtungen einander gegenübergeſtellt wer=
den
, mit dem Friedensvertrage nicht im Widerſpruch ſtänden.
Die deutſche Antwort iſt der Botſchafterkonferenz zur Kenntnis
gebracht.
Generalſtreik in Polen.
Berlin, 28. Febr. (Priv.=Tel.) Zum Generalſtreik in
Polen wird der Roten Fahne aus Warſchau berichtet: Die Eiſen=
bahnen
ſind militariſiert; auf Befehl des Kommandanten des Warſchauer
Militärbezirks wurde das Standrecht verhängt. Das Streiken und
die Agitation für den Streik wird mit Erhängen und Erſchießen be=
droht
. Die Zentralkommiſſion der Gewerkſchaften der polniſchen Repu=
blik
ruft zum Generalſtreik in ganz Polen für den 28.
Februar und den 1. März auf, wenn die Regierung nicht vorher die
Militariſierung der Eiſenbahn aufhebt; im Notfall ſoll der General=
ſtreik
verlängert werden.
Itglien.
Die Sanieruug der Finanzen.
Rom, 28. Febr. (Wolff.) Die Blätter verweiſen auf die Schnellig=
keit
, womit der Senat das Geſetz zur Erhöhung des Brotpreiſes
und einige Steuern, die ſofort in Kraft treten werden, angenommen
habe, und beglückwünſchen Giolitti, der geſtern im Senat mitteilte,
daß das Defizit,; das vor einigen Monaten noch 14 Milliarden Lire
betrug, nach den Erklärungen des Schatzminiſters auf nur 4 Milliarden
herabgedrückt werden würde.
Blutige Unruhen.
Florenz, 28. Febr. (Wolff.) Als die Vereinigung der libe=
ralen
Jugend nach der Einweihung ihrer Fahne einen Aufzug
durch die Stadt veranſtaltete, wurden die Teilnehmer von den Kommu=
niſten
angegriffen. Es gab zwei Tote und mehrere Verwundete. Nach=
mittags
griffen die Fasziſten das Haus der Vereinigung der Kaffee=
kellner
und das der Proletariſchen Liga an, wobei ein ſozialiſtiſcher Füh=
rer
getötet wurde. Das Perſonal der Florenzer Straßenbahn legte als
Proteſt die Arbeit nieder. Die Polizei nahm mehrere Verhaftungen vor.
Der Streit um die Inſel Jap.
Neu=York, 28. Febr. (Wolff.) Nach einer Hadasmeldung
berichtet eine Depeſche aus Tokio, daß in unterrichteten japa=
niſchen
Kreiſen die Meinung vertreten werde, Japan werde auf
die Erteilung des Mandats über die Inſel Jap be=
ſtehen
und es werde ſich dabei auf die Entſcheidung berufen,
die vom Oberſten Rat im Mai 1920 getroffen wurde.
Die Antwort des Völkerbundes an Amerika.
T.U. Paris, 28. Febr. Wie das Journal des Débats mit=
teilt
, hat der Völkerbundrat Balfour beauftragt, die Antwort
auf die amerikaniſche Note in der Mandatsfrage zu entwerfen.
Die Frage wird im Laufe dieſer Woche vom Völkerbundrat er=
örtent
werden.
Letzte Nachrichten.
Stuttgart, 28. Febr. (Wolff.) Heute traten hier die Miniſter
von Bayern, Baden, Heſſen und Württemberg zuſammen, um
die ſchwebenden politiſchen Fnagen zu beraten.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
immt die Redaktion
Für die Beröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übe
keinerlei Vexantwortung; für ſie bleibt auf Grund de
11 Abſ. 2 des Preſſe=
geſetzes
in vollem Umfange der Einſender verantwort ich.)
Hüte auflaſſen! In der Feſtordnung zur Jubelfeier
des Leibgarde=Regiments heißt es bei dem letzten Vorbeiarſch an den
auf der Muſeumstreppe aufgeſtellten Fahnen des Regiments: Es wird
gebeten, bei dem Vorbeimarſch die Fahnen durch Hutabnehmen zu
gwüißen‟ Hier iſt offenbar ein Verſehen unterlaufen. Gegenüber von
den Fahnen ſtehen die Muſikkapellen und ſpielen. Wenn alte Soldaten
ihren Regimentsnſrſch hören, gibt das keinen Vorbeimarſch, ſondern
einen Parademarſch. Ich möchte denjenigen alten Leibgardiſten einmal
ſehen, dem es anders ginge. Beim Parademarſch aber die Kopfbedeckung
abzunehmen, iſt ganz unmilitäriſch. Und es iſt auch im Zivil durchaus
wicht nötig. Als vor ungefähr zehn Jahren die Vetevanenfeiern waren,
wurden meiſtens, ſogar beim Pavadeunarſch vor den Fürſten, die Hüite
nicht abgenonen. Man vergleiche z. B. die Momendaufnahmen in
den Bildern vom Tag
des Beoliner Lokalanzsigers vom 22. Ju
10. Hoffentlich machen die Konpagnieführer ihre Leute auf das Ver=
ſehen
aufmerkſom, dami=
den
alten Soldaten dieſes unmilitäriſhe Ge=
baren
erſpart bleibt. Beim Parademarſch grüßt man nicht, und wenn
ein alter So dat ſonſt grißt, grüße er durch Anlegen der Hand em die
Kopfbedeckung und nicht wie ein Offiziersburſche durch Hut ab!
Dem Antwortgeber vom 26. Februar möchte ich als Unbeteiligter
mitteilen, daß es uch Geſchäftsleute gibt, die durch einen billigen Ein=
kauf
ihre Ware auch billiger verkaufen können; es gibt auch Geſchäfts=
leute
, die mrit einem geringeren Berdienſt zufvieden ſind. Daß das
Fleiſch aus Seuchengebieten ſtommen ſoll, wird wohl bei der
Jahreszeit gänzlich ausgeſchloſſen ſein. Es iſt daher fehr will
imen,
daß
ſohen Preiſe endlich einmal gedrückt werden und der Verkauf
Mer i.


Landwirtſchaftliches.
H. Mannheim, 28. Febr. Auf dem heutigen Viehmarkt
waren zugetrieben und wurden per Zentner Lebendgewicht verkauft:
109 Ochſen 600940. 131 Bullen 550860, 307 Rinder und Kühe 350
bis 920, 202 Kälber 7501050 38 Schafe 450700, 409 Schweine 1100
bis 1350.
der Großviehhandelt war lebhaſt, der Markt wurde ge=
räumt
, der Schweinemarkt war ruhig und wurde nicht geräumt.
Spiel, Sport und Turnen.
* Radſport. Am Sonntag, 27. Febr., ſtartete die 1. Mannſchaft
der Jugendabteilung des Velozipedklubs Darmſtadt
gelegentlich eines Saalſportfeſtes in Schweinfurt im 8er Niedersad
Schulreigen. Es gelang ihr, gegen die gleichen Mannſchaften des R.V.
Scweinfurt und R.V. Pfeil=Erfurt weit überlegen zu ſiegen und ſo zu
den früheren vielen Erfolgen einen neuen 1. Preis hinzuzufligen.

* Sportlichtbildervortrag. Morgen Mittwoch, den
2. März, 7½ Uhr abends, findet in der Hochſchule, Hörſaal 326 ( Ein=
gang
Weſtſeite, Herrngarten) der 2. Lichtbildervortrag des
Sportvereins Darmſtadt ſtatt. Die Olympiade in Stockholm wird, durch
prächtige Bilder ergänzt, in allen Teilen gezeigt. Neben den Ein=
weihungsfeierlichkeiten
, dem Aufmarſch der Nationen, werden die Haupt=
kämpfe
in Fußball, Leichtathletik, Gymnaſtik uſw. gezeigt. In den
wenen Kreiſen der hieſigen Sportvereine wird der Vortrag das größte
Intereſſe finden. Der Beſuch iſt jedermann geſtattet.
* Sportfreunde 1919=Darmſtadt. Am Sonntag ſpielte
die erſte und die zweite Mannſchaft gegen die gleichen vom F.K. Als=
bach
in Alsbach mit unentſchiedenen Reſultaten. 1. Mannſchaften 3:3,
2:.
2. Mannſchaften
2. Das Spiel der erſten Mannſchaften war in der
ſien Falbzeit ſehr ſcharf; wach Halbzeit ſah man die Darmſtädter fort=
während
im Angriff und ſie erzielten in kurzen Abſtänden fünf Tore,
wovon drei als Abſeitstore gerechnet wurden. Platz und Tore befan=
den
ſich in großer Unordnung.
Spielabteilung der Turngemeinde Beſſun=
gen
1865. 2. Mannſchaft2.a Sportverein 1:4, 2. Jgd.3.b Jgd.
Sportverein 2:0, 3. Jgd.1. Schüler 1:2.
* Sportverein Olympia=Hahn. Am Sonntag ſpielte
die ſpielſtarke 2. Mannſchaft des F.=K. Germania 06=Arheilgen
auf dem Platze in Eſchollbrücken gegen die 1. Mannſchaft. Bis zur
Pauſe iſt Hahn in Fronk und kann mit 4:1 führen. Das Spiel wird
nun von den Hahnern Spielern etwas leicht genommen und ſo gelingt
rheilgen bis zum Schlußpfiff der Ausgleich. Ein für Hahn gegebener
Elfmeter wird von Hahn, weil Arheilgen gegen die Entſcheidung prote=
ſtiert
, abſichtlich neben das Tor getreten. Mit 4:4 Toren findet ſo das
Spiel ſein Ende. Die 2. Mannſchaft von Hahn weilte in Ober= Ram=
ſtadt
und lieferte der 1. Mannſchaft des dortigen V. f. B. vor einer
großen Zuſchauermenge ein ſchönes Spiel. Im Felde gutes Spiel bei=
der
Mannſchaften, doch kann hier die körperlich überlegene Mannſchaft

und einen unhaltbaren Schuß bis zur Pauſe mit 2:0 führen. In gleich=
mäßigen
Abſtänden erzielt Ober=Ramſtadt noch vier Tore (darunter
einen Elfmeter). Ein für Hahn gegebener Elfmeter wird vom Tor=
wart
Ober=Ramſtadt gehalten. Mit 6:0 Toren iſt der Sieg in Ober
Ramſtadt geblieben. Olympia=Hahn 1. Jgd.egde. 1846 Darmſtadt
1. Jgd. 1:3, Olympia=Hahn 2. Jgd.Tgde. 1846 Darmſtadt 2. Jgd. 1:3.
Hockey.
* Das am Sonntag nachmittag auf dem Golfplatze ausgetragrne
Rückſpiel der 1. Mannſchaft des Hockehklubs Kreuznach gegen die gleiche
Mannſchaft des Darmſtädter Hockeyklubs, Abteilung des Schwimmälabs
Jungdeutſchland, endete gugunſten des letzteren mit 6:1 Toren. Der
ausgezeichnete Torwächter Kreuznachs verhütete mit viel Glück und G
ſchick eine höhere Niederlage, die zweifellos durch die zahlreichen Bälle
welche von dem vorzüg ſch zuſammenarbeitenden Sturm Darmſtadts u
das feindliche Tor gegeben wurden, entſtanden wäre. Darmſtadt ver=
legte
das Spiel während der zweiten Hälfte ausnahmslos vor das ge
teriſche Tor und zwang dadurch Kreuznachs Elf zur Verteidigung. Der
Mittelſtürmer Weinberger vom V. f. R.=Mannheim, welcher für die Folge
ür Darmſtadt ſpielt, bedeutet für den eincheimiſchen Sturm eine beſon=
dere
Verſtärkung. Das am Freitag wachmittag in Heidelberg aus=
getragene
Rückſpiel der Damen=Elf des Darmſtädter Hocheyhklubs gegen
die gleiche Elf des Akademiſchen Sportklubs Heidelberg entſchieden
letzteve wit 3:2 Toren (Vorſpiel 4:3 für Darmſtadt).
Briefkaſten.
Heinrich M. Ihr Zuſchrift findet beine Aufnahme.
Schluß des redaktionellen Teils.

An unſere verehrl. Leſer!
Das Einholen des Bezugsgeldes geſchieht für jeden Monat
in der Zeit vom 1. bis 5.
und ſind unſere Trägerinnen angewieſen; die Gelder bis
ſpäteſtens 6. abzuliefern. Wir bitten unſere verehrl. Leſer,
das Bezugsgeld bereit zu halten und die Entrichtung möglichſt
beim erſten Vorſpreihen der Trägerinnen zu erledigen, damit
die Ablieferung bis zu dem genannten Termin beſtimmt
erfolgen kann.
(2137a
Verlag des Darmſtädter Tagblatts.

er billigſte und raſcheſte Bezugsweg des Darm=
ſtädter
Tagblatts iſt ſtets durch die Agentur.
Sch
G2

Wettergusſichten für Dienstag:
Bebeckt, einzelne R
nfälle, Südweſtwind.
Dr
Tageskalender.
Landestheater, Anfang 7 Uhr, Ende 9½ Uhr (A 22, Sondermiete
Serie XIII7): Rigolettv.
Orpheum: Vorſtellung um 734 Uhr.
Schüler=Aufführung (Die Braut von Meſſina) um 7 Uhr in
der Turnhalle am Woogsphatz.
Filmvortrag von Dr. Better um 8 Uhr im Saalbau
Vortrag von Hens Heil um 8 Uhr im Feierabend (Deutſche Volks=
partei
).
Hauptverſammlung der Deu ſchen Demokratiſchen Partei um
8½/a Uhr im Kaiſerſaal.
Verſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des Zentralverbandes
der Angeſtellten um 8 Uhr in der Stadt Pfungſtadt.
Ausſtellung zur Bekämpfung der Geſchlechtskrancheiten im Aus=
ſtellungsgebäude
auf der Mathildenhöhe (geöffnet von 18 Uhr).
Leitung: Dr. Ottv XBaldgeſtel. Verantwortlich für den leiten
he Volt ik.. e
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Teil u.
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Anzeigenbeilagen und Mitteilun
e.
Dar
Drutk und Verlag: L. C. AZittich’ſche Hofhnchdruderei. Säm lich
nſtadt.
beſtimmte Mitre lungen ſind, an die Redaktio
Tagblgt!87. . e
Kfe
e Honorarforderungen ſind beizufügen; nachträgliche
zu richte
werden nicht berückſichtigt. Unverlangte Manuſkripte werden nicht zurückgeſendt.

Die heutige Rummer hat 10 Seiten.

Die glückliche Geburt
ihres zweiten Sohnes, eines
Präeltigen Bonntagsbuben
zeigen hochertreut an
Kaufmann Walter Conrad
u Frau Emma, geb. Mählpforth
Darmstadt, Sonntag, den 27. Febr. 1921
Mällerstraße 32.
(*8144

tigen Jungen zeigen hoch-
ertreut
an
Wrne alr- von Alnensleben
und
Gissla von Ainensleben
geb von Boihmer.
Poxza (Lugano), 26. Februar 1921
casa parrockiale.
Af3

Freudig zeigen wir die Geburt
unseres Töchterchens an.
Willi Böhringer und Frau
Elisabeth, geb. Brand.
Linden els i. O., Haus Windloh,
27. Februar 1921.

Am 26. ds, abends 7 Uhr, wurde unſer
lieber Sohn, Bruder und Schwager

Curt Müller

Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)

7
Verwandt n, Freunden und Bekannten
hiermit die traurige Nachricht, daß geſtern
abend meine liebe, herzensaute Frau, unſere
liebe, gute Mutter, Schweſter und Schwägerin

Im 80: Lebensjahre entſchlief heute unſere
liebe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter und
Schwiegermutter
Katharina Gottmann
geb. Schmidt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Daul Gottmann und Familie
Mannhein
Dina Vetter, geb. Gottmann, u. Familie
Darmſtadt
*8294
27. Februar 1921.
Die Beerdigung findetMittwoch, den 2 März,
nachm. 2 Uhr, auf dem aiten Fricdhof ſtatt.


geb. Weß
inn 35. Lebensjahre nach kurzem Leiden ſanft /

2634
verſchieden iſt.
In tiefer Trauer:
Leopold Schlett und Kind.
Darmſtadt, den 28. Februar 1921
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 2. März
nachm. 3 Uhr, auf dem Weldfriedhof ſtatt.
K

F
ie
Vhe

Rih
Fabrikant in Pfungſtadt
*
nach kurzer, ſchwerſter Krankheit, im 25. Le=
bensjahre
in die Ewigkeit abgerufen.
In tieſſtem Schmerze:
C. Müller, Rentner
Thekla=Eberth, geb. Müller
Meta Müſie
Dr. Eberth.
Gießen, den 28. Februar 1921.
Ludwigſtr. 3,5.
Die Beerdigung findet Dienstag in aller
(2601
Stille in Gießen ſtatt
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
O
R
Ach
Wi
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[ ][  ][ ]

Seite 6.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.

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[ ][  ][ ]

Mummer 59.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.

Seite 2.

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Die Bestie im Menschen, der Schrecken
von London.
(2598
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bis einschliesslich 15. März
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verbunden mit Pfälzer Winzerfest

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Dürkheimer Hauskapelle

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Pälgobes Landos- Siugtonie Oreloston.
Sinfone- Konzert
Montag, den 7. März 1921:
urnhalle am Woogsplatz, abds. 1a8 Uhr.
eit ung: Generalmusikdirektor Prof. Ernst Böehe.
olästen: Frau Luise Lobstein-Wirz, Heidelberg
Sopran, Herr Hans Bahling vom National-
theater
Mannheim, Bariton.
ztenvorverkauf nur bei Christian Arnold am
Weissen Turm, zu 12., 10., 8.
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und 4. Mk.
iglieder des Ritgard-Wagner-Vereins erhalten
ligen Vorzeigen ihrer Mitgliedskarte freien Eintritt.

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Der Stier von Olivera
Drama in 5 Akten
nach dem gleichnamigen Roman.
In den Hauptrollen:
Emil Jannings, Hauna Ralph.
Wer Storch im Balat
Lustspiel in 3 Akten. In den Hauptrollen:
Lo0 Hardy und Rudf Oehler.
Residenz-Theater
Das Opfer der Isis
Sensations-Drama in 5 Akten.
Sybille Einder in der Hauptrolle.
voé Jenkins
Die Tiara
Detektiv-Schauspiel in 4 Akten.
Hoichan AArin
Fürst von Alkalien
Lustspiel in 3 Akten.
Oentral-Theater
Abenteverüln in 2 Teilen von Stuart Webba
Die Brüder von St. Parasitus
3116
I. Teil und
Das Sohloß am Abhang II. Teil:
Delekfi drama in 7 Akten. In der Hauptrolle:
Ernst Reicher als Stuart Webbs
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Einlage:
Bchatten einer Stunde
Detektivdrama in 5 Akter
Hella Moſa in der Hauptrolle.

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Anläßlich der Jubiläumsfeier des Leibgurde=
imente
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Montag, den 7. März 1921, abends 7½ Uhr
Saalbau für die Mitglieder unſerer Vereinigung
d deren Angehörigen ein
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zemtnohert
geführt von 80, ehemaligen Hoboiſten der Regi
eursmuſik unter Leitung von Herrn Obermuſik=
iſſter
Hugo Hauske ſtatt.
Mitwirkende: Herr Profeſſor Balentin Härtl,
München (Violine), Herr Kammer
virtuoſe L. Kümmel, Darmſtadt
(Cornet).
2er Verkauf der Eintrittskarten findet nur gegen
Reigung der Mitgliedskarte zum Preiſe vor
und 3. von Mittwoch den 2. bis Freitag,
2 März in nachſtehenden Geſchäften ſtatt: Heinz
derer, Ernſt=Ludwigſtraße 12, L. Simon, Graſen=
15, C. F. Bender, Beſſungerſtr. 47, P. Kadel,
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Eit Rückſicht auf die große Anzahl unſerer Mit=
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können auf eine Mitgliedskarte nur zwei
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eittskarten abgegeben werden.
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mit den neuesten Schlagern.
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werden in dem, an zwei bestimmten Tagen veranstalteten
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[ ][  ][ ]

Seite 8.

Darmſtüdter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.

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Einlädung
zu der am Dienstag, den 1. März 1921,
abends 8 Uhr, im Saale der Reſtauration
Stadt Pfungſtadt ſtattfindenden
Mitgliederverſammlung.

Tagesordnung.
b. Mitteilungen.
2. Wahl des Ortsbeamten.
8, tellungnahme zum Gautag und Bahl der
Delegierten.
4. Tarifangele enheiten.
In Anbetracht der außerordentlich großen Wich=
tigkeit
dieſer Tagesorbnung bitten wir um vollzäh=
liges
pünktliches Erſcheinen.
Mitgliedsbücher ſind vorzuzeigen.
(2587
Mit koll. Gruß.
Die Ortsleitung.

Achtung!

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[ ][  ][ ]

ſietmmer 5D.

Lebensfluten, im Tatenſturm.
Roman von Artur Brauſewetter
(Nachdruc verboten.)
naſt ein Vierteljahr dauerte es, bis ſich Arno von ſeiner
genen Krankheit völlig erholt hatte. Endlich war der Tag ge=
nien
, an dem Kurt Splettſtößer den Freund beſuchen durfte.
Geneſung hatte bedeutende Fortſchritte gemacht. Splett
fand ihn friſch und wohl wie in den beſten Zeiten, auch
perzübel hatte ſich nicht mehr eingeſtellt und der Arzt er=
Daß dieſes im Grunde wohl mehr nervöſer Natur und den
Aufregungen zuzuſchreiben wäre, die er in jenen Tagen
Wemacht.
As Splettſtößer ihm von dem guten Fortſchrict ſeiner Tur=
Herzählte, hellten ſich ſeine Mienen für einem Augenblick auf.
ſir aber fragte er: Und das andere? Die Arbeiterwohnun=
Hat die Geſellſchaft num endlich Einſehen gehabt und wird
ſur keine Schwierigkeiten mehr bereiten
3lettſtößer antwortete ausweichend. Die Zeit iſt für ſolche
wohl wenig geeignet, meinte er.
Gerade die Zeit dünkt mich günſtig.
So wird die nur auf Geſchäftsrücſichten gegründete Geſell=
Die Konjunktur für ihre Zwecke nützen und ſich hüten, dir
der auf ungewiſſe Zeit zu ſtnden.
Sowie meine Turl
bine fertig und ihr Erfolg geſichert iſt,
ich ſie flüſſig haber
plettſtößer zuckte die Achſeln: Wer kann das heute ſogen,
e Verhältniſſe unſicher und ſchwvankend geworden? Das ein=
ſittel
, die Welt zu erneuern und ſich in ihr zu behaupten,
Erfüllung der nächſtliegenden Pflichten, nicht die Jagd nach
und verſchwomaenen Zielen.
us Splettſtößer gegangen war und ſich Annemarie nach alter
hnheit kurz nach dem Abendeſſen für eine halbe Stunde zu
hetzte, kam es wie von ungefähr, daß dieſer im glücklichen
ſeiner Geneſung die ganze vergangene Zeit an ſeinem
vorübergehen ließ und ihr von ſeinen Erlebniſſen und
erzählte, die ſchließlich zu ſeinem Zuſammenbruch führten.
8 war das erſtemal, daß er es ſo im Zuſammenhange tat.
er früher einmal einen Anſatz dazu genommen, ſo hatte ſie
ald verhindert, weil ſie fürchtete, daß ihn ſolches Geſpräch
fyn und ſeine Heilung beeinträchtigen würde.
ſtun aber hörte ſie ihm voll innerer Anteilnahme zu; je wei=
erzählte
, um ſo mehr ſchloß ſich ihr Antlitz auf. Und als
Innerſten noch immer empört und getroffen, ſchilderte, wie
eine Ideale an der Geldfrage und dem Geſchäftsgeiſte der
ufer geſcheitert, wie kalt und hart ihn Macketatz abgewieſen,
ihn um ein Darlehn angegangen, und wie er nun rat= und
mit anſehen müßte, wie die wit ſo großen Erwartungen
Auusſichten begonnene Angelegenheit im beſten Werden zu=

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1921.

grunde ging, da merkte er, wie eine heiße Blutwelle in ihr Ant=
litz
ſtieg, bis hinan an den Rand der Schweſternhaube, und jeder
Zug in ihm ſich zu beleben begann.
Dann wünſchte ſie ihm gute Nacht und verließ ihn. Er nahmt
noch ein Buch zur Hand, legte es aber bald beiſeite, ſchaltete das
Licht aus und verſank in jenen geſunden Schlaf, der ihm nach
ſeiner Geneſung zu eigen geworden.
Der letzte Tag im Lazarett war gekommen. Arno war ge=
hobenen
Herzens und guter Dinge; denn morgen ſollte er in die
Werft zurückbehren und die liebgewordene Arbeit von neuem
aufnehmen.
Am Nachmittag beſuchte ihn Splettſtößer und berichtete ihm
von den Ereigniſſen, die ſich draußen vollzogew hatten: die Na=
tionalberſammlung
in Weimar war zuſammengetreten, man ſal
wieder ein wenig Land in der unaufhaltſam dahinſtürmenden
Flut auftauchen, begann den Blick wieder aufwärts zu richten
und den Fuß feſter zu ſetzen, fing noch einmal an, zu warten und
zu hoffen.
Nimint man’s recht, meinte Arno, ſo kommt in dieſer ge=
waltigen
Bewegung, die wir jetzt durchleben, eigentlich eins
deutlich zum Ausbruch: der Drang nach Freude und das Recht
auf ſie. Eine alte Zeit iſt in Trümmer gefallen, nun ſteckt man
auf ihnen neue Zeichen auf.
Splettſtößer lächelte. Es war ja von jeher dein Lieblings
gedanke: die Menſchen zur Freude zu führen
Glaubſü du, daß man etwas Beſſeres wollen und tun kann?
Nur daß ſich dieſes Beſtreben, wie ich oft erfahren habe, ſo
leicht in ſein Gegenteil kehrt!
Dann mßte man an jeder Beglüchung der Menſchheit ver=
zweifeln
."
Durchaus nicht. Darin gerade ſehe ich eine der wichtigſten
Aufgaben der neuen Zeit: die Menſchen zu einer menſchenwürdi=
gen
Exiſtenz zu ſühren. Sie ſind unſanft geweckt worden aus der
Behaglichbeit und Nichtigkeit ihres Daſeins. Vielleicht iſt nun der
Drang nach einem höheren, ſinnvolleren Leben in ihnen wad
geworden. Solange ſie den nicht ſpüren, ſolange ſich nicht die
Menſchenvürde in ihnen regt, kannſt du ſie auch nicht zur Freude
führen. Denn die Freude, das darf man nie vergeſſen, iſt nicht
etwas Aeußerliches, ſondern etwas rein Innerliches. Nur aus
ſich ſelber können die Menſchen ſie ſich ſchaffen, ein anderer kann
ſie ihnen nicht aufzwingen vor allem nicht wider ihren eigenen
Willen.
Das habe ich nie verſucht, erwiderte Arno ein wenig ge=
reizt
.
Erlaube, das haſt du ſehr oft verſucht, drinnen im engſten,
wie draußen im weiteſten Kreiſe.
Er verließ den Gegenſtand, dem er wollte Arno nicht ver=
letzen
. Aber darin haſt du recht: eine alte Zeit iſt rettungslos in

Seite 9.

Trümmter gefallen, und wir müſſen auf ihnen den Bau einer
neuen errichten. Es iſt wir nicht leicht geworden, mich zu dieſem
Glauben hindurchzuarbeiten. Aber es muß ſo ſein. Es iſt unſere
einzige Rettung und Zuflucht. Gerade wir Baumeiſter müſſen
jetzt ans Werk. Mit Flichwerk iſt nichts mehr getan. Einen ganz
neuen Bau müſſen wir errichten. Nicht ſtolz und in die Wolken
reichend, wie wir es in beſſeren Zeiten geträumt. Sondern ein=
fach
und beſcheiden. Aber feſt, doch hell und freundlich, da=
mit
wir ſicher in ihm ſpohnen können.
Arno merkte ſehr wohl, was der andere mit dieſen Worten
ſagen wollte, aber er erſpiderte nichts.
Das iſt vielleicht der größte Gewinn dieſer ſchweren Zeit
fuhr Splettſtößer fort, daß wir lernen ſollen, uns ſelbſt beſchrän=
ken
und, was wir an äußeren Machtmitteln eingebüßt, doppelt
an inneren Werten zu gewinnen ſuchen. So an uns arbeitend und
der Allgemeinheit dienen, das iſt die Aufgabe, die uns jetzt ge=
zeichnct
iſt. Wenigſtens habe ich in ihr weie Kraft, die ich ſchon
verloren wähnte, wiedergewonnen.
Arno reichte ihm die Hand. Es iſt viel Wahres in dem,
was du da ſagſt. Auch ich will wit dem morgigen Tage ein neues
Leben beginnen.
Mit ſolchem Vorſatz, mit neuerwachtem Lebensmrt umd Le=
bensfreude
nahm er am nächſten Morgen ſeine Tätigkeit an der
Werft auf.
Aber wie anders fand er alles, als er gehofft und erwartet
hatte!
Die Kunde von ſeiner Niederlage war in die weiteſten Kreiſe
gedrungen. Man wußte überall, daß er das für die Anzahlung
notwendige Geld trotz aller verzweifelten Bemühungen nicht auf=
treiben
und deshalb auch die Einzahlungen, die man ihm aus
verſchiedenen Kreiſen der Werft im Vertrauen auf die Güte ſei=
ner
Sache geleiſtet, nicht hatte zurückerſtatten können. Die Arbei=
ter
, die ſich ſicher auf die neuen Wohnungew verlaſſen und die
alten gekündigt hatten, waren in die größte Verlegenheit gera=
tem
Zu alledem hätte ſich das Gerücht verbreitet und mit größ=
ter
Hartnäckigkeit behauptet, daß Macketatz, über das Verhalten
ſeines Oberingewieurs in höchſtem Grade empört, dieſem ſein=
Stellung gekündigt, und daß ſeine Turbinen, an denem man auch
unter den veränderten Verhältniſſen wit verzweifelter Anſtren=
gung
arbeitete, eine verlorene Sache wären.
Alles dies ließ man ihn nun ausbaden. Wohin er den Fuß
ſetzte, begegnete man ihm mit einer ofſen zur Schau getragenen
Mißachtung. Man grüßte ihn kaum oder erwiderte ſeinen Gruß
mit läſſiger Kälte. Sein Stern, der einmal ſo hell und warm in
dieſen Räumen geleuhtet, war verloſchen, und alle Verſuche, ihn
wieder zum Glanze zu bringen, verſagten. Die alte Anziehungs=
kraft
war von ihm gewichen, ſelbſt ſeine lange, ſchwere Erkran=
kung
begegnete nicht dem geringſten Mitleid.
(Fortſetzung folgt.)

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[ ][  ]

Seits 1e.

Darmſtädter Tagblatt, Dienstag, den 1. März 1521.

Hummer

Handelsteil des Darmſtädter Tagblattes

Bericht von der Frankfurter Börſe vom 28. Februar.
Mitgcteilt von der Bank für Handel und Induſtvie, Darmſtadt.
Die neue Börſentvoche eröffnete in ruhiger Haltung. Die Börſe bot
das gleiche Bild wie in den letzten Tagen. Mangels jeglicher Anregung
ſchwächten ſich die Kurſe auf faſt allen Gebieten ab. Am Montanmarkt
verloren Buderus zirka 20 Prozent, Manneswann und Harpener je
8 Prozent. Schantung büßten zirkc. 10 Prozent ein. Auch Elektrizitäts=
werte
waren weſentlich abgeſchwächt. Lebhaft begehrt waren nur Deutſch=
Ueberſee, die zirka 25 Prozent gewannen. Am Emnheitsmarkt waren mit
genigen Ausnahmen Kursrückgänge feſtzuſtellen. Lebhaftes Kaufinter=
eſſe
beſtand jedoch für Oeſterreichiſche Länderbanhutfen, die auf die Um=
wandlung
in eine franzöſiſche Geſellſchaft bis 88 Prozent geſteigert wur=
den
. Am Markte für unnotierte Aktien wann Rhemama zu 708, Mans=
felder
Kuxe mit 4575 im Verkehr. Ung riſche Kriegsanleihe wurde bis
minus 2 Prozent umgeſetzt.

Frankfurter Abenbbörſe vom 28. Februar.
w. Die wenigen Abſchlüſſe, welche vorgenommen werden konnten,
zeigten bei ſtillem Geſchäft ein überwiegend ſchwächeres Ausſehen. Das
Gebiet der Valutapapiere war wegen der unentſchiedenen Tendenz auf
dem Deviſenmarkt ſehr ruhig. Deutſche Petroleum gaben nach. Alte
Aktien wurden zu 750, junge Deutſche Petroleum zu 725 umgeſetzt. Schan=
tung
konnten ihren Schlußkurs behaupten, Hproz. Goldmerikaner 9 Pro=
zent
gebeſſert. 41aproz, Frrigationsanleihe 478. Außer den ſtärker ge=
drückten
Buderus ſind noch Oberbedarf als etwas ſchwächer anzuführen,
ſonſt zeigten Montanwerte nur geringe Veränderungen. Phönis= Berg=
bau
gaben ſchließlich mäßig nach. Am Elektromarkt war bei luſtloſer
Tendenz keine größere Kursveränderung zu bemerken. Bergmann um
wveitere 2 Prozent niedriger. Autowerte waren angeboten. Benz zirka
231 genannt. Becker Stahl fand zu höherem Kurſe Aufnahme 298.
Julius Sichel 720. In Chemiſchen Werten waren die Kursſchwankun=
beſcheiden
. Chem. Rhenania 702. Scheideanſtalt verloren 5, Höch=
5 Prozent. Sehr vernachläſſigt war der Einheitsmarkt. Vereinigte
Oelfabriken niedriger angeboten 285. Zellſtoff Aſchaffenburg gaben 7

Prozent nach. Daimler büßten 2½, Adlerwerke Kleyer 1½ Prozent
ein. Nordd. Aloyd und Hapag, beide mit 192½ behauptet.

Der Wert der Mark im Ausland.
* Für 100 Mark wurden gezahlt am 28. Februar in Zürich 9,65
(vor dem Kriege 125,40) Franken, in Amſterdam 4,70 (59,20) Gul=
den
, in Kopenhagen 9,10 (88,80) Kronen, in Neu=York 1,58
(23,80) Dollar, in Paris 22½ (125,40) Franken.

w. Deviſenmarkt. Frankfurt a. M., 28, Febr.

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Länemark. M113.Bluti6.10 Gtuos.solt t1os.101 Prag:... 17768 NK

Berliner Börſe.
*Berlin, 28. Febr. Börſenſtimmungsbild. Mit Rück=
ſicht
auf die Londoner Konferenz herrſchte an der Börſe eine recht ge=
drückte
Stimmung. Die Geſchäftstätigkeit war eng bearenzt und die
Kursbewegung gewann nur einen mäßigen Umfang. Die Neigung zu
Abſchwächungen überwog durchaus. Stärker hat unter Realiſierungen
die in der letzten Woche ſtark in die Höhe geſetzten Werte zu leiden; ſo
verloren Argo 50, Buderus 29, Thale 17 Prozent. Auch Goldſchmidt
ſtellten ſich erheblich, nämlich 18 Prozent, niedriger
Phönix büßten 10
Prozent ein. Sonſt hielten ſich die Rückgänge meiſt in dem Rahmen
von 3 bis 8 Prozent. Bedeutenderen Schwankungen unterlagen Deutſch=
Ueberſee=Zertifikate, die gegenüber dem Samstagkurs anfänglich um 18
Prozent höher waren und ſich ſpäter 14 Prozent niedriger ſtellten. Die

Deviſen zeigten wegen der Abſchwächung des Neu=York Markkar
Vormittagsverkehr feſte Haltung, gaben aber dann etwas nach.
papiere waren wenig verändert nur Mexikaner waren abgeſchwäy
Anlagemarkt lag ſtill. Preußiſche Anleihen waren eher ſchwächet
bemerkenswerte Steigerung erfuhren Südöſterreichiſche Eiſt
Prioritäten.
Von den Produktenürkten.
H. Mannheim, 28. Febr. (Priv.=Tel.) An der heulige
duktenbörſe war die Tendenz wieder ruhig. Die amtlichen Notig
lauteten per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim einſchließlig
La PlataMais, gelber 320, neuer inländiſcher Rotkle 90015
lieniſche Luzerne 20003200, Provence=Luzerne 24003000, Wich
bis 220, inländiſche Erbſen 230290, ausländiſche 220270, Futt
230250, Rangoonbohnen 145, Braſilbohnen 140, Ackerbohnen
ländiſche Linſen 350400, ausländiſche 300400, Wieſenheu
Rotkleeheu 9095, Luzerne=Kleeheu 95110, Preßſtroh 5052,
ſtroh 4447, Biertreber 160170, Rapskuchen (ohne Sack) 13514
351550, Raps 650700, Leinſaat 600650.

w. Frankfurt a. M., 28. Febr. Getreidemarkt
Geſchäft vollzieht ſich in den meiſten Artikeln recht ruhig. Ver
mäßig feſtere Stimmung war für Mais vorhanden. Für So
ſchwankte der Preis zwiſchen 165 und 170 Mark per Zentner.
früchte finden zu ermäßigten Preiſen Aufnahme. Viktoria=Erbfal
155 bis 165 Mark pro Zentne genannt. Etwas Nachfrage mo
in Ackerbohnen bemerkbar. Peluſchken neigten zur Abſchwächtu
pinen finden nur geringe Beachtung. Serradella waren in gute
litäten angeboten. Naps liegt ſtill. Heu ruhig. Stroh feſter.

* Berlin, 28. Febr. Produktenmarkt. Fort
dringendes Angebot drückte die Preiſe für jegliche Art Hülf
herab. Auch Serradella und Raps konnten ihren Preisſtand
haupten. Ferner liten Trockenſchnitzel und Oelkuchen, ſowie Re
unter der Zurückhaltung der Käufer. Mais hatte dagegen ein
Tendenz infolge etwas erhöhter Forderung des Auslandes.

Frankfurter Kursbericht 28. Febr. 1921. Mitgeteilt von der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank),

Staatspapiere.
5% Reichsanleihe. . . .
48.
,
3½2

......
.......
.....
41
12%IVu. V. Schatzanweiſ.
12%0 Vl.X.
Spar
rprämienanleihe .. ..
485 Preuß, Konſols ....
....
3½%
30
..
4% Bad. Anl. unk. 1935
3½9
v. 1907..
425 Bahern Anl. . ......
.......
G
Heſſen unk. 1924.. ..
2% ......

48 Württemberger . ....
Ausländiſche.
5% Bulgar. Tabak 1902,
13.% Griech. Monopol.
4½%0 Oeſt. Staatsreutev
1913, ab 1918........
4½% Oeſt. Schatzanwe
ſtfr. v. 1914... .......
80 Oeſt. Goldrente. . . . .
einheitl Nen e.
Rum. am. Nente v. 03 131.
%o Goldrente v. 13
am. konv.


v. 05
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(Bagdad) er. !
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v. 1911,Bollanl.
4½% Ung. Staatér. v. 14
Goldrente. 35,25
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Staatsr. v. 10
Kronenrente.

26. 2. 23. 2. 77,50 75 67,40 5,30 22 2. 83,60 7,25 6i3 81,30 66 80 66,8 72,50 2,50 6u 5 82,50 82,25 310,
34,50
33,50 14. 112. 113,50 96 10
149, 115. 115. 76, 5 7. 34,30 14,90 15.

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Deutſche Städte.
470 Darmſt. v. 1919b.1925
3½½ Darmſtadt v. 1905.
Frankfurt b. 1913.. ..
v 1903....
3½
17,50 4% Mainz. v. 1919b. 1926
Pfandbriefe.
426 Frankf. Hyp. Bk. 1920
3½%

Fikf H.Krd.=Ver. 1921
ein. Hyp. Bank 1922
42
198
Bfälz.
1933
48 Rhein.
3½%0
verl.
40
Südd Bk. Münch 1906
42
j,Heſt Ldhyp. Bk Pfdbr.
beſſ. Ldhy. Bk Pfdhr.
% Heſſ. Ldhyp. Kom, Obl.
Bauk=Aktien.
Berliner Handelsgeſ.. . . .
Darmſtädter Bank.. . . ..

oo 465, 708. 704,50 495, 495. 484. 474, 374, 364,
97.
104, 47. 46. 130.
1s
114. 112. 457, 455, 82. a50 g= 85,25 Bbo 100,25 100. 87,25 872 Rie 9. 97. 27,50 2 101,50 101
29. 96,10 80, 102,50
87.
97,25 390
10
100,50
87.
9772 230 177,50 17750

Bank=Aktien (Fortſ.)
458. Deutſche Bank ........"
Dt. Effekt. u. Wechſelbt.
Deutſche Vereinsbk. . . . . .
Diskontogeſellſchaft .....
Dresdner Bank. .......
Metallbank ..........."
Nationalbank f. Deutſchl.
Oeſt. Kreditanſtalt . . . . . .

Bergwerks=Aktien.
Bochumer ......... ..
uderus ............

d ienk. Beraw.u.
Harpener Bergb. .....
Eſchweiler Bergw......
Kaliwerke Aſchersleben.
Weſteregein ...
Laurahitte . . . . . . . .. . . .
Lothringer Hütte... . . ..

BoMfcanf fäutren.
Oberſchleſ. Eiſen Caro),
Oberbedarf............"

Niebeck Montan ........
Aktien v. Transportanſtalt.

Paketfahrt. . . . . . . . . . . . .
Nordd, Llohzd..........
Südd. E.=B.=Geſ.... .. . .
Schantung E.=B..... . ..
Baltimore . . . . . . . . . . . . .
Kanada ..............."
Lombarden ............
Oeſt.=Ung Staatsbahn ..
Induſtrie=Aktien.
Zement Heidelberg. . .. ..
Badiſche Anilin ........"
D. Gold=u. Silbſcheideanſt.

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26 289, Bergmann=Werke. ..... 316. 312, 196, 198. Felten & Guilleaume... 480, 38. 57,10 Lahmeher .. . . . . . . . . . . ." 215 11,50 165,25 165, Licht & Kraft. . . . . . . . ..
Rhein. Elektr. Werke. . .. 230
190,50 R.
19), 448,10 Schuckert . . ............ 231,. 598, 564, Siemens & Halske ..... 382,50
D 310,50 Feinmechanik (Jetter)... 318. 318. Gelſenkirchen Gußſtahl.. 435, Gummi=Berlin=Frankfurt 230,25 304. 308, Gummipeter. . ........ 410, 402. 337. Heddernheimer Kupfer.. 9.
*o g94 505. 501, Lederwerke Spicharz. . .. 3,50 50 * Lüdenſcheid Metall ..... 427, 415. 332, 407, Adlerwerke Kleyzer.. ... 245,50 243,50 565,50 555, Badenia (Weinheim). ... 264, Gi 573. 561. Breuer & Co. Vorzüge. 228. 221 80, Daimler Motoren. . . . . .. 257,50 245o 295, 291. Eßlinger Maſchinen. . ... 295, 298, 514. 500, Gasmotoren Deutz.. . . . . 410,
404. Karlsruher Maſchinen. .
Lux’ſche Induſtrie ......
Vogtländiſche Maſchinen. 334,50
282. 320,25
285. 195,50
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192,50 Oelfabrik Ver. Dt. . . . . 300, 194,50 Zellſtoff Waldhof. . . . . . . 437, 435. 445, Zuckerfabr. Wagh
576. häuſel .. 355, 450, 359.
enthal : 360. Wieo 134,75 133,10 Dampfkeſſel Rodberg ..." 307, ze5, Gebrüder Roeder. ......
Gebrüder Lutz ......... 320,
70. R5r 295,50 290,50 Helvetia Konſervenfabrik 230 Re6 4.8. 495. Motorenfabrik Darmſtadt 163, 72. 480, 485. Venuleth & Ellenberger. 300, 305,

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Bismarckhütte. . . . . . . . . .
231
Deutſch=Atlant. Tel. .. .."

Deutſch=Niederländ. Tel.
Deutſche Erdöl. . . . . . . .
Dt. Kaliwerke. . . . . . . . . .
Dt. Waffen u. Munition
Donnersmarckhütte ....
Oynamit Nobel ........
Elberfelder Farben .....
Elektr. Lieferung .......
Gelſenk. Gußſtahl. . . . . . .
Geſ. f. elektr. Untern.. . .
Hanſa Dampfſch. . . . .. ..
Hemoor Zement .......
Hirſch Kupſer..........
Höſch Eiſen... . .. .. . . .
Hohenlohe Werke.. .....
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Linde’s Eismaſch.. ......
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Sächſiſche Gußſtahl ..
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Be
348
558
Eis
34e
430
203,5
406,
179,3
4,a0l
388,
75.
762,
265,5
580.
314,50
255,
443,
193,
501,
398,
355,
399,
317,
6195
756,50

394,

aus,
765,
1019,-
1145,,

Gemeindeſteuer=Mahnung.
Das 2. Ziel der Grund= und eiverbeſteuer für
1920 iſt bei Mei nng der Beitreibung bis 10. März
1fd. 28. hierher zu zahlen. Vom 11. März ab wer=
den
Pfandkoſten erhoben.
(st 2399
Darmſtadt, den 22. Februar 1921,
Die Stadtkaſſe.

Schulgeld=Mahnung.
Das Schulgeld für das 1. Kalender=Vierteljahr
1921 für die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Schulen, iſt
bei Meidung der Beitreibung bis zum 10. März
Ifd. J8. hierher zu zahlen. Vom 11. März an
werden Pfandgebühren erhoben.
Darmſtadt, den 21. Februar 1921.
(st2398
Tie Stadtkaſſe.

Freigabe der 6. Kohlenrate.
Von Dienstag, dem 1. März d8. J8., ab wird
eine weitere Rate Hausbrand, d. h. ſzo der Jahres=
zuteilung
, zur Belieferung freigegeben. Die Rate
darf zur Hälfte in Kohlen, Briketts oder Koks, zur
Hälfte in Rohbraunkohlen aus der Grube Prinz von
Heſſen bezogen werden.
(st2627
Darmſtadt, den 28. Februar 1921.
Städt. Kohlenansgleichſtelle.

Kraftloserklärung von Pfandſcheinen.
Die Inhaber der angeblich abhanden gekomme=
nen
Pfandſcheine Nr. 20414, 20535, 20723, 20977
werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche an
die Pſänder innerhalb 14 Tagen, vom Tage des
Erſcheinens dieſer Bekanntmachung an gerechnet, bei
uns geltend zu machen, widrigenfalls die Kraftlos=
erklärung
der Pfandſcheine erfolgen wird.
Darmſtadt, den 28. Februar 1921,
(2610
Städtiſches Leihamt.

in unſer Handelsregiſter, Abteilung A, wurde am
l2. Februar neu eingetragen die Firma: (2607
WZilhelm Rebſcher in Durmſtadt.
Inhaber iſt Wilhelm Rebſcher, Kaufmann in
Darmſtadt.
Angegebener Geſchäftszweig; Schokoladen= und
Zuckerwaren=Großhandlung.
Hinſichtlich der nachſtehenden Firmen wurden die
dabei vermerkten Eintrige vollzogen:
Am 12. Februar 1921:
Ferdinand Earl Winter in Darmſtadt:
Käufmann Alfred Schmitz in Darmſtadt iſt in
das Geſchäft als perjönlich haftender Geſellſchafter
eingetreten.
Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Auguſt
1920 begonnen
Die Prokura des Alfred Schmitz iſt erloſchen.
Am 18. Februar 1921:
1. Federſtahlwarenfabrik Darmſtadt Ehr. Achtel=
ſtaedter
& Co. in Darmſtadt:
Der perſönlich haſtende Geſellſchafter Dr.
Heinrich S=ol; in Hohenlimburg iſt aus der Ge=
ſellſchaft
ausgeſchieden.
2. Carl Till Nachfolger in Darmſtadt:
Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Erben des
Carl Schmitt in Darmſtadt nämlich=
Carl Schmitt Witwe, Eliſabeth, geborene Schmidt
n Darmſtadt, und Kinder:
Bertha, geboren 11. Juni 1904,
b) Sophie, geboren 15. September 1905,
Joſeph, geboren 8. Juli 1907,
4) Auguſt, geboren 19. September 1911;
zu a bis d während der Minderjährigkeit durch
ihre vorgenannte Mutter vertreten,
übergegangen.
Zuſchneider Ludwig Vendinger in Darmſtadt
iſt zum Prokuriſten beſtellt.
Darmſtadt, den 19. Februar 1921.
Heſſiſches Amtsgericht Darmſtadt I.

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